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Draok Ton Fischer ft Wiitig in Leipslg.
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EINLEITUNG.
EESTEE ABSCHNITT.
URTEILE.
^Es ist übrigens ein so reiciier Schatz, der die
höchste Stimmung mit sich führt' Dieses Goethesche
Wort, über eine Schrift von Abraham a Sancta Clara
gesprochen (Briefwechsel mit Schiller Nr. 516 der vierten
Auflage), kommt mir oft in den Sinn, wo ein auf den
ersten Blick buntes litterarisches Allerlei sich bei näherer
Betrachtung zu einem einheitlichen und im ganzen er-
freulichen Eindruck zusammenschliesst. Auf die Frank-
furter gelehrten Anzeigen von 1772 wird es gewiss jeder
Leser anwenden, welcher dem vorliegenden Bande seine
Aufmerksamkeit schenken mag. Es herrscht darin eine
so eigentümliche Mischung von jugendlichem Eifer und
männlicher Reife, von stürmischer Energie und massvoller
Buhe, von üebermut und Gerechtigkeit, von Leichtigkeit
und Gründlichkeit, eine solche Verbindung von Spottlust
über das Schlechte und von sachkundiger Versenkung
in das Wertvolle, ein solches Talent der Polemik und
eine solche Fähigkeit der Anerkennung, dass dieses
Journal oder vielmehr dieser eine Jahrgang eines Journals
im ganzen Umkreise des deutschen Zeitungswesens nur
wenige seinesgleichen haben dürfte.
Eine vollständige Charakteristik gehört in eine Ge-
schichte des deutschen Journalismus, welche fär das
neunzehnte Jahrhundert einen ungeheueren und viel-
jährigen Aufwand von Kraft und Arbeit erfordern würde,
für das achtzehnte Jahrhundert im Anschluss an das be-
a*
rv
kannte Buch von Robert Prutz aber recht wohl möglich
wäre und in absehbarer Zeit hergestellt werden könnte.
Nur die eingehende Vergleichung mit anderen Zeit-
schriften derselben Art, d. h. mit anderen Recensier-
anstalten, würde die Eigentümlichkeit der gegenwärtigen
völlig ins Licht setzen. Davon jedoch soll hier nicht
die Rede sein. Unsere Publikation will nur reizen, nicht
befriedigen ; sie will die Beantwortung der mannigfaltigen
Fragen, die sich an das Werk knüpfen, nicht vorweg-
nehmen, sondern erleichtern; sie will vor allem einen
lange vergrabenen Schatz unserer Litteratur jedermann
zugänglich machen und das erste öffentliche Auftreten
Goethes (das erste öffentliche Auftreten, wenn wir vom
Leipziger Liederbuch absehen) wieder in den allgemeinen
Gesichtskreis rücken.
Was Goethes Anteil an dem Journal sei, ist die
Hauptfrage, die sich aufdrängt. Eben diese Frage wird
aber nie mit absoluter Sicherheit beantwortet werden
können; und darum ist man nur gewiss, Goethes ganzen
Anteil zu besitzen, wenn man den ganzen Jahrgang
1772 der Frankfurter gelehrten Anzeigen besitzt. Die
Ausgaben von Goethes sämtlichen Werken können ihn
nicht aufnehmen, weil sie Goethes Recensionen nicht so
viel fremde und zweifelhafte beimischen dürfen. Es
blieb also nur der Weg einer unverstümmelten Repro-
duktion, um den Freunden Goethes, den geniessenden
wie den forschenden, denen jedes Wort Goethes wichtig
und jede Aeusserung des jugendlichen Schriftstellers
doppelt und dreifach wichtig ist, zu genügen und ihre
Wünsche zu erfüllen. —
Der deutsche Journalismus des siebzehnten und acht-
zehnten Jahrhunderts war grossenteils von französischen
und englischen Mustern abhängig; und diese Abhängig-
keit drückte sich vielfach schon in den Titeln aus. Die
Zeitschrift, die uns augenblicklich interessiert, bestand
von 1736 bis 1790. Am 3. Juli 1736 wurde die An-
kündigung ausgegeben und darin das Journal benannt,
wie folgt: 'Franckfurtische | gelehrte | Zeitungen, | da-
rinnen I Die merckwürdigste Neuigkeiten | der | Gelehr-
ten Welt, I So wohl I In Ansehung der jetzt lebenden
Gelehrten, | als auch | Aller zur Gelehrsamkeit gehörigen
Wissenschafften, | Künsten und Sprachen umständlich
berichtet^ | Und insonderheit | Der gegenwärtige Zustand
aller in- und ausser Teutschland | blühenden | Hohen
Schulen und Gesellschafften, | Mi [so!] unpartheyischer
Feder entworflfen.' Die erste Nummer erschien * Frey-
tags den 6 Jidii 1736' unter dem Titel: 'Franckfurter
Gelehrte Zeitung.' Am Schlüsse des Jahres 1736 ward
ein Titelblatt ausgegeben : *Franckfurtischer | Gelehrter |
Zeitungen | Erstes halbe Jahr; von 1736. | Darinnen...
entworffen' wie in der Ankündigung. Das Titelblatt
des zweiten Jahrganges lautet dann: ^Franckfurtischer {
Gelehrter | Zeitungen, | Zweytes Jahr; von 1737.' ü.s.w.
Für die einzelnen Blätter aber wird die Bezeichnung
'Franckfurter Gelehrte Zeitung' festgehalten. Wie je-
doch immer der Titel lauten mag, so erinnert er an das
Jcmmal des Scavans und seine deutsche Imitation, die
Leipziger Acta Eruäiiorum, Der erste Verleger und
Redacteur war der Notar Samuel Tobias Hocker, hinter
welchem als geistiger Urheber des Unternehmens der
Senior des Frankfurter Mmisterü^ Dr. Münden, stand.
Hocker übergab das Journal seiner Tochter Anna Maria
Gertraud Hockerin, die es seit dem 1. Juli 1743 ver-
legte, aber am 1. Dezember 1749 ihre Vermählung mit
Johann Sebastian Georgen anzeigte, der nun 1749 und
1750 als Verleger zeichnete, aber 1751 wieder seiner
Frau Platz machte. Seit 1760 wurde die Zeitung in
der Brönnerschen Buchhandlung ausgegeben. Von dem
Buchhändler Brönner kaufte sie der fürstlich Waldecki-
Bche Hofrat Deinet, der die Witwe des Buchdruckers
Eichenberg geheiratet hatte, und setzte sie unter der
Firma der Eichenbergischen Erben in verändertem For-
mat sowie mit dem veränderten Titel * Frankfurter ge-
lehrte Anzeigen' fort: ähnlich waren die Göttingischen
VI
Zeitungen von gelehrten Sachen 1753 zn der Bezeichnung
Göttingische Anzeigen von gelehrten Sachen ühergegangen ;
und sie scheinen nicht bloss im Format, sondern auch
sonst für die neue Gestalt des Frankfuiier Blattes einiger-
massen als das Muster angesehen worden zu sein. Dieser
neuen Gestalt erster Jahrgang ist der vorliegende von 1772.
Vgl. Struve - Jugler, Btbliotheca htstoriae Utterariae
selecia (Jenae 1754) 2, 890 ; J. v. Schwarzkopf, Ueber
politische und gelehrte Zeitungen ... zu Frankfurt am
Mayn (Frankfurt 1802), 8. 27; Prutz S. 364; Didas-
kalia vom 4. Dezember 1882, S. 1339 (unterz. Rr.);
Mitteilungen von Dr. K. K. Müller in Würzburg. Ich
selbst habe nur die Jahrgänge 1736 und 1737 der
älteren Gestalt gesehen.
Als eine Probe aus dem ersten Jahrgang teile ich
den Anfang der Nummer XIII vom 17. August 1736
mit: 'Das eigentliche Studiren des Menschen, ist der
Mensch selbst. Der Herr Pope, ein Engelländer, der
durch seine poetische Wercke, welche aus seiner Feder
geflossen, sich nicht geringen Ruhm erworben, hat eine
kleine poetische Schrifft von dieser Materie in seiner
Sprache ans Licht gestellet, welche den Titul führet:
Versuch von dem Menschen. Welche in das Frantzö-
sische übersetzt, und die Ausgabe davon ist von dem
Übersetzer selbst übersehen und besorget worden. Sie
ist in 12. von 112. Blätter ohne die sinnreiche Vorrede,
welche aus 36. Blätter bestehet, zu Amsterdam bey Jo-
hann Friedrich Bernhard. In dem Werck, davon wir
reden, hat Herr Pope allen falschen Schein der Dicht-
kunst, womit man sie sonsten zu zieren und auszu-
schmücken pfleget, weggelassen, hingegen hat er die be-
liebte Anmuth und gründliche Gedanckeu, welche ihr einen
besondern Preiss geben, sorgfältig beybehalten, die Me-
iaphysic von falschen SubtilitUen und kindischen Possen
gereiniget, welche sie in anderer Schrifften sehr ver-
ächtlich machet, und sie so gebraucht, dass man sie
als etwas Wahrhafftiges , Begreiffliches, Sinnreiches und
VII
kräfftig Unterweisendes ansehen kan, welche Eigen-
sebafften ihr vornemlich gehören. Mit einem Wort, er
hat gezeiget, wie man das Feuer und die Anmuth der
Dichtkunst mit Metaphy&mcher Gründlichkeit und Ver-
stand verknüpffen, und mit beyden zugleich seine Ge-
dancken ausdrücken könne.' Es folgt eine Inhaltsangabe,
welche endigt: *Der Schluss dieses vierdten Abschnitts
hält in sich ein Lob seines Gönners des Herrn Mylord
Bollinbroke da man den Verfasser dieser Schrifft des
Spinozismi beschuldigen wollen, so hat der Übersetzer
von ihm diese Beschuldigung abzulehnen gesucht, und
zwar mit Recht, indem der GOtt dieses Englischen Dich-
ters nicht ein stummer , blinder, tauber, und mit der
Materie vermischter wie Spinozae GOtt ist, sondern das
höchste Wesen, welches alles weisslich regieret und erhält.'
Die reorganisierte Zeitschrift von 1772, an der Merck,
Georg Schlosser, Herder, Goethe mitarbeiteten, erregte
sofort die Aufmerksamkeit der litterarischen Kreise;
man stellte ihr allenthalben das beste Zeugnis aus und
sah ihrem weiteren Erscheinen mit Spannung entgegen.
Man hatte auch wohl zu tadeln, die Mitarbeiter selbst
waren mit einander nicht stets zufrieden. Aber der
Wert, den man auf das Unternehmen legte, und der
Ernst, mit welchem das Becensiergeschäft getrieben
wurde, erhellen aus den tadelnden Aeusserungen nicht
minder, als aus den lobenden.
Claudius liess sich im Wandsbecker Bothen 1772
. Nr. 8 vom 14. Januar vernehmen wie folgt:
'Mein Herr hat mir wohl eher en passant erzählt,
dass die Zeitungssteiler es unter sich so halten, dass
einer des andern so wenig erwähnt, als es nur irgend
möglich ist, und sonderlich wenn ein neuer Versucher
ins Feld kommt ; denn thun sie, als ob er gar nicht in
der Welt wäre, und lassen sich zum Theil am Rock
zupfen, und sehen sich ja nicht um. Das thun sie
darum, dass ihre Leser nicht erfahren, dass noch sonst
jemand in der Stadt mit Blau-Holz handle, und nennen
VIII
das eine böcbBtnöthige Politiqne ; 's mag anch zum Theil
wohl wahr seyn. Wenn ich den Finger an die Nase
lege und so recht stark nachdenke, so kann ich diese
Politique zur Noth wohl begreiffen, aber nachthnn
ich habe die ganze Hand an die Brust gelegt, ich kanns
doch nicht nachthun; mich dünkt immer die Leute
schreiben ihre Blätter deswegen, dass sie bekannt werden
sollen, und wenn ich nun schweige — da thät ich ja
was die Leute nicht gerne haben wollten, und wer mag
das thun? Nein, nicht doch! In Frankfurth am Mayn
kommen mit Anfang dieses Jahres „Frank further
gelehrte Anzeigen" heraus „die nicht eigentlich
ein Repertorium ... wo möglich allezeit bemerken** (=
Neudruck 3, 6 bis 17).
* Diese Frankfurther Anzeigen werden von einer Ge-
sellschaft Männer herausgegeben „die, wie sie sagen,
ohne alle Autorfesseln und Waffenträgerverbindungen im
stillen bisher dem Zustand der Litteratur und des Ge-
schmacks hiesiger Gegenden als Beobachter zugesehen,
und sich vereiniget haben, um dafür zu sorgen . . . ent-
halten** (= unten 8. XXXI).
'Das erste Stück vom 3 Jan. enthält die Anzeigen
des brittischen Museum 3ter Theil, Fabeln und Er-
zählungen in Burcard Waldis Manier, Singedichte von
Wilhelm Heinsen und Loix ^ consiiiutions de Sa Ma-
jeste le Rot de Sardaigne pübliees en 1770 2 Vol. in
12, und die Verfasser sagen ihre Meinung grade heraus,
ohne viel Federlesens und ohne Stachelreden. Ich
wünsche ihnen viele Leser.
'Zu Aachen kommt auch mit Anfang dieses Jahres
eine Kaiser 1. privilegirteReichs-Post Amts-
Zeitung, nebst einem Wochenblatte, und zu Coburg
eine neue Zeitung unter dem Titel „Auszug aus der
neuesten Geschichte der Staaten der Wis-
senschaften und derKünste heraus. Von diesen
habe ich noch kein Stück gesehen, und auf die vor-
läufigen Avertissements verlasse ich mich niemals.
IX
'Es mögen wohl noch sonst hie nnd da mit Anfang
dieses Jahrs neue Blätter ausgegangen seyn, ich besinne
mich itzo aber grade nicht auf mehr, sonst zeigte ich
sie auch an.'
Diese Bemerkung gleich der ihr vorangehenden über
Aachen und Coburg, sollte, wie man sieht, die Unpartei-
lichkeit des Boten illustrieren. Er berichtigt dann noch
einige Druckfehler, welche der Korrektor in seiner Nr. 3
stehen lassen, indem er bemerkt: ^Er ist sonst ein guter
Corrector, nur dass er nicht gut corrigirt.' Endlich
meldet er in einer Nachschrift den Tod von Klotz und
Helvetius. Letzterer habe vom 'Geist' geschrieben: 'Aber
vom Geist getrieben werden, ist mehr als vom Geist
schreiben sagt mein Vetter.' Hiermit schliesst 'der
Bothe' seinen diesmaligen Artikel 'Gelehrte Sachen.'
Was sonst Journale über die Frankfurter gelehrten
Anzeigen zu sagen hatten, wird sich im Verlauf ergeben.
Zunächst gehen wir den brieflichen Aeusserungen nach.
Sophie von La Roche schrieb am 5. Januar 1772 an
Merck (Merck-Briefe 1, 32): 'Darf ich Ihnen sagen, dass
Sie nicht hätten leiden sollen, dass gleich in den ersten
Zeitungsblättem Nonnen und Pfaffen angepackt werden ;
es hat einige Köpfe gestossen.' Sie meint die Bemer-
kungen über Burcard Waldis in der ersten Nummer
(Neudruck 6, 24 ff.) die natürlich in katholischen Krei-
sen verletzen mussten. Sie hatte Abonnenten geworben,
in Düsseldorf z. B. Fritz Jacobi gewonnen (s. dessen
Auserl. Briefw. 1, 65) und durfte sich daher eine solche
Warnung wohl erlauben.
Einem Briefe von Franz Leuchsenring {vgl. Herders
Nachl. 3, 176. 183) und Merck an Wieland etwa vom
7. oder 8. Februar waren zwei Nummern der Frankfurter
gelehrten Anzeigen beigelegt, darunter die (noch nicht
ausgegebene) vom 11. Februar, 'worin' wie Wieland am
18. Febmar aus Erfurt an Georg Jacobi nach Halber-
stadt schreibt 'Sulzers Theorie sehr scharf, nicht etwa
blos mit attischem Salze, sondern, beym Anubis ! mit
Salpeter und spanischem Pfeffer gerieben wird.* 'Ich
möchte wohl wissen' fährt er fort, 'wer die Recension
gemacht hat. Sie ist avec cannoissance de cause und
ungleich besser als die meinige geschrieben' (Wielands
Ausgew. Br. 3^ 26 vgl. 103). Auch der Verleger war
auf diese Recension stolz: 'Das Stück ist einzig' sagt
er (Weim. Jahrb. 6, 82).
Schlözer in Göttingen fordert am 8. Mäi*z Johannes
Müller auf (Maurer -Constant 3, 31), ein Exemplar seines
Bellum dmhricum 'an die Verfasser der nagelneuen
Frankfurter Gelehrten Anzeigen' zu schicken. 'Darin
lese ich soeben' fügt er hinzu 'eine Recension ad in-
vidiam usque vorteilhaft von meiner Allgemeinen Nor-
dischen Geschichte, und darin eine Verwunderung, warum
ich die Runen in Dänemark nicht von dem Gimbrischen
Krieg herhole. Da kommt also unsre nagelneue Kätzerei
von den Cimbern auch wieder zu passe ! ' Vgl, die
Nummer 17 vom 28. Februar (Neudruck S. 113, 27 ff.),
lieber eben diese Recension ärgerte sich Schlözers Kollege
Heyne mit kollegialischer Liebenswürdigkeit : der Frank-
furter Recensent habe den Geist der Kompilation in einen
Schöpfergeist verwandelt: 'Wäre doch die Recension
von dem Verfasser gewesen, der das Mosaische Recht
(220, 14) und den Batteux (in der Allgem. Deutschen
Bibliothek, vgl. unsern Neudruck 426,28: es war Herder!)
recensirt hat.' So schreibt Heyne an Herder (Von und
an Herder 2, 135). Dieser hatte sich auch über 'das
Posaunen' der Schlözer-Recension geärgert und vermutet:
'dieser und viele ähnliche Gassentrompeter z. E. Revision
der Phüosophie (Neudruck 313, 3 vgl. 468, 23) u. s. w.
müssen von Schlosser herrühren, oder ich weiss nicht.
In allen ist der platteste Kopf von aussen und der leerste
von innen; Ignoranz des Zustandes der Sache und
Mangel des Gefühls, was sein soll' (ibid. 138). Heyne
meint, der Recensent habe Herder für den Verfasser der
'Revision der Philosophie' (von Meiners) gehalten (ibid.
141). Eine spätere tadelnde Recension über Schlözer
XI
nennt er so wohltbätig, als eine ist; 'denn hier konnte
es doch niemand sagen, und doch stimmt alles, was ich
kenne, dem gesunden Urtheile bei* (ibid. 141).
Ans demselben Göttingen schreibt am 19. Mai Boie
an Bürger (Bürger -Briefe 1, 49): 'Wegen der Frank-
furier Kritik mag Sie ein Brief von Wieland trösten, den
ich beylege.* Er meint die Nr. 19 vom 6. März, worin
(125, 31) Bürgers 'Dörfchen' abgelehnt wird. Voss
schreibt am 24. Februar 1773 (Briefe 1, 127): 'Die
Frankfurter gelehrte Zeitung mit dem Wandsbecker Bo-
ten, war bisher die einzige, die vernünftig war, aber
auch die ist jezt in schlechte Hände gefallen.*
Auf die 'Anekdote' vom 23. Juni (332, 4) wird der
Hofrat Ring in Karlsruhe durch Wieland hingewiesen
(Funck, Beiträge zur Wieland -Biographie 8. 25), und
dieser nennt die Frankfurter gelehrte Zeitung 'eine der
besten, die wir dermalen haben.' Dass er damit auch
oft unzufrieden gewesen, wusste Boie an Merck zu mel-
den (Merck -Briefe 1, 46).
J. L. Benzler schreibt aus Leipzig am 4. Juli 1772
an Gleim: 'Auch die Frankfurter Zeitungen, die ich ge-
lesen habe, sind oft partheyisch; doch halt' ich sie für
die besste gelehrte Zeitung, die wir itzt haben' (unge-
druckt, mitgeteilt von Seuffert). Hierauf antwortet
Gleim, Halberstadt 13. Juli: 'Die Frankfurtsche Zei-
tung wurde zu Berlin gerühmt, ich habe sie noch nicht
zu sehn bekommen' (ungedrackt, Mitteilung Seufferts).
Georg Jacobi schreibt aus Halberstadt an Merck (Merck-
Briefe 2, 43): 'Ihre gelehrten Anzeigen, mein Bester, hat
Gleim zu wiederhohlten Malen auf dem hiesigen Postamte
bestellt ; aber noch nicht bekommen. Ich bin unbeschreib-
lich begierig, sie zu sehen. Hoffentlich find ich die-
selben in Düsseldorf, wohin ich in acht Tagen abzureisen
gedenke. Wohl unsrer Critik, deren Afterbild so lange
in allen Trödelbuden zar Schau * gestellt und gekauft
worden ist, dass endlich einmal edeldenkende , freie
Männer sich ihrer annehmen ! '
Xll
^Nennen Sie mich nicht mehr in Ihren Zeitungen
einen grossen Kopf* beschwert sich Herder an Merck
(Merck-Briefe 1, 41) mit Beziehung auf 413, 1 vom
7. August 1772: 'in Jena hat ein Narr geglaubt, Ich
habe mich selbst so genannt und über die Büttelidee
mir anonym seine Zeitungsrecension zugeschickt, von
der ich noch jetzt kein Wort verstehe.* In demselben
Briefe bemerkt Herder, dass ihm Lavaters biblische Er-
zählungen weit mehr Lob zu verdienen scheinen, 'als
ihnen Ihre Zeitung (nam tibi alUniiur faex ista) gegeben.'
Vgl. 339, 27 vom 30. Juni.
Schlosser an Lavater 22. August (mitgeteilt von
Ludwig Hirzel, Im neuen Reich 1879. L S. 276): 'Ihr
Urtheil von der hiesigen Zeitung macht den Verfassern
derselben Ehre; es ist aber auch nicht zu leugnen, dass
der Tadel über die Flüchtigkeit einiger Recensenten ge-
gründet ist Die Haupt- Absicht dieses Blattes ist, wenig-
stens 80 viel ich Antheil daran habe, nicht sowohl
Bücher -Kenntniss mitzutheilen , sondern (den) Gesichts-
punct zu zeigen, in welchem die Wissenschaften gesehen
werden sollen. — Daher kommts dass man oft blos
mit dem Autor, blos über seinen Gegenstand räsonnirt
und seinen Gang nicht verfolgt, und dieses und die
sorglose Freymüthigkeit und Ehrlichkeit, womit die Verf.
zu Werk gehen, giebt ihnen einen Ton der Neuheit,
der freylich seyt den Litteratur-Briefen nicht viel gehört
worden ist, und den die Clotzische Schule in ihren
Zänkereyen und schlechten Absichten verlieren muste.*
Jn einem ferneren Brief vom 13. September spricht
Schlosser abermals über die Haltung des Journals über-
haupt, indem er Lavater zugibt, dass der Ton desselben
wohl überspannt werden könne, dass aber die 'Ueber-
schwemmung von elenden Schmierereien*, in denen man
bald ersaufen werde, den lebhaften Spott, nicht gegen
die Autoren als Männer, sondern nur als Autoren, den
die Anzeigen bisweilen enthielten, gerechtfertigt und
wirksam erscheinen lasse (Hirzel a. a. 0. 277).
XIII
Christian Felix Weisse in Leipzig schreibt am
13. Oktober 1772 an Johann Peter Uz nach Ansbach
(Morgenblatt 1840 8. 1170 f.): 'Kennen Sie schon die
gel. Zeitung von Frankfurth am Main? Unter vielen
guten und richtigen Urtheilen kommt viel Wunderbares
und Eigenes darin zum Vorschein: richterliche, par-
theyische Aussprüche, und wehe dem, den ein Ver-
dammungsurtheil trifft! Man richtet alles nach einer
besondern Theorie, redet beständig von Ideal und In-
tuitionsgefühle. Kein Gedicht ist ein wahres Gedicht,
was nicht Handlung hat, d. i. kein Drama ist, kein
Drama aber gut, was nicht mit Leib und Seele Shakespear
ist. Nach dieser Theorie werden selbst Gessners Idyllen
verworfen (446, 29). Unter den Deutschen ist Niemand
Dichter als Gerstenberg, Klopstock, Lessing und Wieland.
Jacobi kriecht nebst Gleimen auch bisweilen durch, aber
für diese scheint die persönliche Freundschaft irgendeines
Mitrecensenten zu sprechen. Wir hier halten alle für
einen der Hauptverfasser Her dem, denn seine Sprache
verräth ihn. In Lemgo kömmt eine andere Bibliothek
heraus, die sich wider die Frankfurther Zeitung auf-
lehnet: nach dem ersten Theile zu schliessen, den ich
bloss durchgeblättert, sind aber die Recensenten weit
seichtere Köpfe*. Derselbe an denselben am 28. De-
zember 1772: 'Die Frankfurther Zeitung ist allerdings
ein seltsames Werk : auf einer Seite hat sie viel Gründ-
lichkeit, auf der andern viel seltsame Anforderung an
unsere Schriftsteller, eine unerklärliche Theorie, über-
trieben in Lob und Tadel und viel Partheylichkeit.
Unfehlbar ist Herder nebst einem gewissen Gede Haupt-
verfesser, so wie er auch bei der allg. Bibliothek Ver-
fasser von verschiedenen Recensionen ist, die sich gleich
durch die Sprache kenntlich machen. Ich werde ver-
muthlich den Zorn dieser Herrn sehr auf mich laden :
denn in dem Stücke der Bibliothek, das itzt die Presse
verlassen wird, steht eine Recension der lezten Gess-
nerischen Idyllen, worinnen die Frankfurther Recension,
XIV
die Gessnern so tief herabsezte, gerade widerleget wird.*
Bezüglich der Autoren war Weisse wenigstens auf einer
bessern Spur als Bodmer, der noch am 12. März 1773
äusserte: 4ch fürchte immer Wieland habe Antheil an
diesen (den Frankfurter) Zeitungen' (Zehnder, Pestalozzi
1, 435). Die Recension, welche Weisse in Aussicht stellt,
ist in der Neuen Bibliothek der schönen Wissenschaften
und der freyen Künste 14, 1 (1773) 8. 80 ff. erschienen
und resümiert die Einwürfe, die sie zu widerlegen sucht,
auf folgende Weise (8. 104 f.): 'Nun nehme man noch
einen Augenblick die dreyfache Kritik zusammen. Durch
die erste ward die Dichtkunst von allen leblosen Gegen-
ständen auf die lebendigen eingeschränkt ; durch die
zwejte von allen Wesen der Einbildungskraft auf den
wirklichen Menschen ; und durch die dritte endlich von
allen übrigen Formen auf die einzige dramatische Form.
Es fehlte nichts, als dass man noch in dieser Form die
einzige besondre Manier bestimmte: und welche würde
das anders gewesen seyn, als Shakespears Manier?
8o führe denn auf einmal die ganze Litteratur in den
einzigen 8hakespear zusammen! Wir gehören ge-
wiss zu den eifrigsten Bewunderern dieses grossen Eng-
länders ; aber wir müssen doch auch sagen : Wenn
Shakespear vortrefflich ist, so ist darum noch nicht
alles, was vortrefflich ist, Shakespear. Eine Er-
innerung, die hier vielleicht nicht ganz am rechten Orte
steht ; die aber doch immer nicht schaden kann ! * Die
Lemgoer Auserlesene Bibliothek der neuesten deutschen
Litteratur war in den Frankfurter gelehrten Anzeigen,
Neudruck 357, 1 ff. recensiert worden. Darauf ant-
woi^tet die Lemgoer Bibliothek in der Vorrede zum
zweiten Band, zuerst im allgemeinen 8. IX ff. und dann
durch einen vollständigen, mit Glossen versehenen Ab-
druck der Frankfurter Recension 8. XVIII ff. Den
Frankfurter Journalisten wird vorgeworfen, dass in
keinem Blatte der entscheidende^^ positive Docententon
mehr als in dem ihrigen herrsche : ^sie zeigen ganz be-
XV
sonderS; dass sie meinen alle Kenntnis allein zu haben,
nnd vergessen mehr als jemand, was man, wie sie sich
ausdrücken, dem Publike schuldig ist* (8. XI). Der
zweite Band der Lemgoer wurde in den Frankfurter ge-
lehrten Anzeigen 1773 Nr. 1 8. 6 (vgl. 8. 666) wieder
recensiert, und die Vorrede des dritten erwidert darauf
nur beiläufig in dem Satze: 'Andere Vorwürfe, wohin
wir auch die von des heil. Rom. Reichs Renomisten in
Frankfurt {vox clamantis in deserio) mit einem ganz
lächerlichen Litteraturdespotismus , ohne die geringste
Spur von Gründen, und noch weniger von Critik, bei
Gelegenheit des zweiten Bandes wiederholte Verdammung
des ganzen Instituts rechnen, und denselben der Justitz
seines Orts, die er wol gewohnt ist, überlassen, sind
bereits in der Vorrede des zweiten Theiles mithin ein-
mal für allemal beantwortet worden.' Was es mit der
taktvollen Anspielung auf die Justiz für eine Bewandtnis
habe, werden wir bald erfahren.
Aehnlich wie die Lemgoer Bibliothek war Schirachs
Magazin von den Frankfurter gelehrten Anzeigen, Neu-
druck 466, 26 ff., 647, 4 ff. hart mitgenommen worden.
Schirach antwortet in der Vorrede zu seinem zweiten
Band, Helmstädt am 20. April 1773. Er versichert auf
sein Ehrenwort, *dass er die Angriffe der schwarzen
Zeitung in Frankfurt am Mayn* nicht gelesen habe und
nur durch Nachrichten seiner Freunde davon wisse. Er
nennt sie aber Invektiven, die nichts weiter als In-
vektiven sind und zuweilen ins Pasquillante fallen. 'Wenn
ich' fährt er fort 'so niederträchtig zu denken fähig
wäre, wie diese erbosste Gegner, so würden gleichartige
Beantwortungen nicht fehlen. Ich habe Freunde die in
ihrer Hitze oft sehr weit gehen würden, wenn ich es
zugäbe, und welche rüstig genug wären, auf Kosten
anderer Lachen zu erwecken. Die Herren in und um
Frankfurt am Mayn 8 — r. M — k. H — r. G~e 8 — t. und
sehr viele andre, die man wohl kennt, so verdeckt sie
ihre Rolle auch spielen wollen, würden gewahr werden.
XVI
dass auch auf meiner Seite Personen wären, die Frech-
heit mit Frechheit vergelten, und in dem Tone, vielleicht
hesser, antworten könnten, in dem man zu uns spricht.
Es fehlt uns nicht an Muthe dazu : es fehlt uns an der
Bosheit des Herzens, die dazu erfordert wird.' Die
Namen Schlosser, Merck, Herder, Goethe, 'Schmidt* sind
leicht zu ergänzen. In demselben zweiten Band, erster
Teil S. 30 wird *der Verfasser' der Frankfurter ge-
lehrten Anzeigen so charakterisiert: 'ein junger Mann,
wie es scheint, bey dem es Schade ist, dass er glaubt,
das Publikum hätte ihn gedungen, dass er hinter die
Gelehrten herlaufen, und ihnen schiefe Gesichter machen,
sollte, damit es lachen könnte. Die Rolle eines gelelu^ten
Lustigmachers ist doppelt verächtlich, und es hält schwer
alle Woche zweymal für Geld Spass zu machen, der
gefallt' Es handelt sich aber um die Recension von
Schlözers üniversalhistorie, die, wie wir im zweiten Ab-
schnitte sehen werden, von Herder herrührte. Auch eine
Recension über den zweiten Band von Bergsträssers
Realwörterbuch schliesst (ebenda S. 195) mit einem Aus-
fall auf die Frankfurter gelehrten Anzeigen: das beste
Lob werde Bergsträsser *ohnstreitig von den Leuten er-
halten die die neue schwarze Zeitung in Frank-
fürt am Mayn schreiben. Diese werden ihn tadeln, und
kan man gründlicher gelobt werden, als durch den Tadel
und die Misshandlung dieser Cotins?' Vgl. Frankfurter
gelehrte Anzeigen, Neudruck 582, 3 4 ff. und Berg-
strässers unten S. XCI ff. in Seufferts Vorbemerkung mit-
geteilte Antikritik.
ZoUikofer in Leipzig meldet am 10. November an
Garve nach Breslau (Briefw. zwischen Garve und Zolli-
kofer, Breslau 1804, S.22): 'Der Verleger der Frankfurter
gelehrten Anzeigen klagt mir den Verdruss, den ihm seine
Zeitungen machen. Nun sollen alle theologischen Artikel
durch die Censur des dasigen Ministeriums gehen. Sie
wollen also lieber keine theologischen Bücher mehr re-
censiren. Diess ist mir nicht lieb, weil mir ihre theo-
XVII
logischen Kecensionen mit am besten gefallen haben/
Die Reibungen mit der Geistlichkeit hatten früh be-
gonnen. Schon die dritte Nnmmer gab durch ihre Be-
merkungen über das Predigtwesen (22, 1 flf.) Anstoss.
Der Verleger musste sich vor die DepuicUi ad rem U-
brariam stellen. Die fünfte Nummer verletzte abermals,
wohl durch Anspielungen auf Frankfurter Intoleranz
(29, 35 ff.) 7 etwa auch durch tolerante Aeusserungen
über die Juden (32 , 6 ff.) und ungläubige über den
Teufel (32, 20 ff.), durch die Polemik gegen biblische
Redensarten (33, 23), sowie durch das Verlangen, die
Prediger und Sittenlehrer sollten die Moral aus dem
Himmel herab auf die Erde unter die Menschen führen
(35, 5 ff.). Man schrie über Ketzerei, und der Senior
Plitt predigte gegen die Recensenten. Der Verleger
sollte sie nennen, widerrufen und sich bis zu ausge-
machter Sache aller theologischen Recensionen enthalten.
Schlosser schrieb eine Verteidigung, die man nicht
demütig genug fand. Gleichwohl wurde die Sache aus-
geglichen, als der Verleger eine schriftliche Versicherung
der Direktion beibrachte, wornach der Verfasser der
theologischen Artikel auswärts in einer grossen Ent-
fernung von Frankfurt lebte und die Glieder des Frank-
furter Ministeriums nicht einmal dem Namen nach kannte,
also auch jene Ausfalle nicht auf sie gerichtet sein
könnten. Vgl. Weimarisches Jahrbuch 6, 80 f., 83.
Allgemeine Deutsche BibUothek 18, 2, S. 662. Die
Recension der Nöltingschen Rede am Grabe des seligen
Alberti in Nummer 39 vom 15. Mai (256, 34 ff.) ärgerte
die Geistlichen und ihre Partei, ohne dass sie die Sache
weiter verfolgten (Allgemeine Deutsche Bibliothek a. a.
0. 663). Aber die Nummer 58 vom 21. Juli brachte eine
höhnische Recension über ein Buch des Hauptpastors Goeze
in Hamburg, das dem Frankfurter Magistrat gewidmet war
(379, 12 ff.), und diese hatte einen längeren Pressprocess
zur Folge, der sich bis in das nächste Jahr hineinzog und
für die obwaltenden Verhältnisse höchst charakteristisch ist.
Litteraturdenkmale des 18. Jahrhunderts. 8. b
XVIII
Der Frankfurter Rat hatte Goezen für seine Wid-
mung gedankt, und dieser darauf in einem Schreiben
vom 14. Juli 1772 erwidert, worin er den Frankfurtern
das beste Zeugnis ausstellte und behauptete : es leuchte
aller Welt in die Augen *dass der rechte Gott noch in
dem Frankfurtischen Zion sey'. Wenige Tage' nach
Eingang dieses Briefes erschien die Kecension, welche
den Rat begreiflicher Weise sehr verstimmen musste;
und die Frankfurter Geistlichen werdein nichts versäumt
haben, um die Verstimmung zu steigern. Auf einen
Beschluss des Rates vom 30. Juli wurde der Hofrat
Deinet als Verleger am 7. August vor die schon ge-
nannten Depuiaii gefordert und durch Ratsbeschluss
vom 20. August zu einer Strafe von 20 Reichsthalern
verurteilt, was man ihm am 22. August persönlich an-
kündigte. Deinet protestierte gegen das Protokoll vom
7. August, das ihm nicht vorgelegt worden, und worin
seine bezüglichen Aeusserungen unrichtig oder mindestens
unvollständig angeführt seien, reklamierte das Recht der
Verteidigung und ergriff das Rechtsmittel der Akten-
versendung an eine auswärtige Juristenfakultät. Dies
wurde vom Rat am 15. September zugestanden, aber
die gleichfalls erbetene Mitteilung der Entscheidungs-
gründe des Beschlusses vom 20. August verweigert.
Das Protokoll vom 7. August beginnt: *In Gefolg
eines auf das Schreiben des Herrn Pastor Götz in Ham-
burg, ergangenen vmmrlichen Raths-CloncÄ««' vom 30sten
elapsi erschiene, auf Vorbescheid der Hofrath Deinet,
und wurde demselben die Eröfnung gethan^ u. s. w.
Auch bei der Verhandlung selbst hatte man sich auf
Goezes Schreiben berufen. Hiernach musste Deinet
glauben, das« eine Denunciation Goezes vorliege und
bat gleich mündlich und ebenso später schriftlich um
Mitteilung des Goezeschen Schreibens, die jedoch beide
Male abgeschlagen wurde, so dass sich seine am 27.
Oktober eingereichte Verteidigung nicht im einzelnen
darauf beziehen und nur im allgemeinen die Anbringe-
XIX
und Schmähsucht dieses Mannes, dem es von jeher mehr
um seine Sache, als um die Sache Gottes zu thun ge-
wesen sei, geiBseln konnte. Jener Verteidigung war ein
ausführlicher Rechtfertigungsbrief des Recensenten an
den Verleger beigeschlossen, worin jeder Satz der Re-
cension bekräftigt und der Hauptpastor Goeze, der ^sick
unterfangt, aus seinem Vatican an der Elbe, Bullen und
Anathemas in die übrige Welt zu zerstreuen', nach
seiner ganzen bisherigen polemischen Wirksamkeit charak-
terisiert wird, wie folgt:
^Wer weis nicht, dass Herr Goeze überhaupt nichts
lieber sieht, hört und thut, als Zanken. So lang er
die Feder führen kann, guter Gott! was hat er nicht
schon alles zusammen gezankt? So viel ich mich er-
innere, fing er mit dem Verfasser des Buchs Les Moeurs
an. Das war wohl der Mühe werth, ein solches Canapee-
Stück zu widerlegen. Ich habe die Widerlegung nicht
gelesen, aber ich finde in den Les Moeurs auch nichts
zu widerlegen; wenigstens in Rücksicht auf unsere
Kirche. Ein anders ist es bey der Catholischen Gemeine.
^Nach diesem, dünkt uns, hat er etwas für des Jairi
Tdchterlein gekämpft, und bewiesen, dass sie todt und
nicht blos ohnmächtig gewesen wäre. Wir wissen aber
nicht gegen wen. Und da dieses gute Mädchen nun
gewiss todt ist; so wollen wir sie auch todt lassen.
'Im Jidbre 1762. stunde ein Ketzer auf, der in den
Hanöverischen Beyträgen behauptete, die Weisen aus
Morgenland, wären blinde Heyden gewesen; darüber
blies Herr Goeze Lärmen! und schrie nach der Gewohn-
heit dieser Herrn, als wann die ganze Christenheit in
Flammen stünde. Sein Classicum steht vor dem Uten
Theile seiner Canzelreden.
^eiroy ^oXoXv^i, dqafjuay d^tjyyeiXe fAvsaaiy
AXX^ dytd^ onhcofA^a^a , xai e^eX-9-ofxey in' dvzovg!
'Wenn die Weisen aus dem Morgenlande dem Herrn
Pastor für seine Vertheidigung nicht mehr danken, als die
Christliche Kirche, dann ist es uns leid für seine Mühe.
b*
XX
'Die Wormsischen Streitigkeiten mit der Refor-
mirten Gemeinde waren ein allzuschöner Anlass für den
Herr Pastor, abermal seinen Heldenmath zu zeigen. £r
schrieb, widerlegte, verdammte und tbate alles, was er
konnte, den Riss zwischen den Protestanten, der der
Religion so viel geschadet hat, noch immer zu vergrössern.
— Stecke dein Schwerdt ein, Peter! wer nicht
wider mich ist: der ist für mich; sagt Christus.
— Hau ihm ein Ohr ab; sagt Herr Goeze, und,
wenn du kannst, beyde; wer nicht denkt wie
ich, ist wider mich und Gott!
*Nun kam der Streit über die Bibel zu Alcala auf.
Es glaubten einige ehrliche Leute, die wohl erfahren in
der Geschichte und der Kritik waren ; dass diese Bibel
nicht getreu nach den Handschriften abgedruckt, sondern
zu Begründung einiger Lieblingssätze, hier und da nach
der Vulgata abgeändert worden wäre. Das konnte wieder
Herr Goeze nicht leiden. Er sprang also auf, und
schriebe drey Bücher für die Spanier, gegen den Herrn
Semler; ob er gleich in der Vorrede zur ausführlichen
Vertheidigung 8. XXI. gesteht, dass er erst vor 2. Jahren
sich der Kritik genähert habe, und dazu als ein Fremd-
ling, der er noch sey — Was thut das? Ein braver
Soldat geht ohne Hosen dem Feind entgegen, wenn die
Gefahr droht.
'Ich weis nicht, ob vor, nach, oder unter diesen
Händeln, die unglückliche Theater-Geschichte in
Hamburg entstanden ist. Ein dortiger Geistlicher hatte
in seinen Studenten - Jahren einige Schauspiele von der
rührenden Gattung geschrieben, die ihm der Himmel
verzeihe! Sie wurden gedruckt, da der Mann Pfarrer
war. Der UDglückliche Klotz, der die Anecdote wüste,
erzählte sie treuherzig in seiner Bibliothek und nahm
sich die Erlaubniss, einen Seitenblick auf die bekannte
Goezische Intolleranz zu werfen. Das verdross
den Herrn Pastor, und da er nach Römischem Rechte
§ 1. J. de Ingenuis glaubt, dass eine Comedie, die vom
XXI
Studenten gezeugt, vom Pfarrer aber gebohren worden
wäre; immer die Comödie eines Pfarrers wäre ; so lärmte
er ganz abscheulich gegen diese Dinge ^ in den Ham-
burger 8. g. schwarzen Zeitungen. Er wurde dabey
so heftig, dass der Verfasser der Comedie eine bürger-
liche Klage gegen ihn anstellen wollte. Die Sache wurde
vermittelt. Herr 6 o e z e schrieb einen demüthigen Brief,
und bäte den Beleidigten um Verzeihung, versprach auch
nichts mehr wider diese Sache zu schreiben. Allein,
weder Versprechen noch Zusage, noch einige bürgerliche
Rücksicht, noch Ermahnung der kalten Vernunft; konnten
Herr Goeze abhalten ! Er ergriff wieder die Feder und
schrieb —
Daret ui catenis
Fatale monstrum
einen so boshaften Tractat von der Sittlichkeit des
Theaters, dass jeder Vernünftiger denselben für weit
unsittlicher hielte, als alles, was je noch auf dem Theater
gesehen worden war.
'Inzwischen hatte Herr Professor Basedow in
einigen Schriften den Gedanken geäusert, dass man
JBonder nicht zu frühe mit Gebeten und Religions-
üebungen betäuben solle. Darüber stiege Herr Goeze
auf die Canzel, und schrie Basedowen aus für — das
sind seine eigne Worte — ein Werkzeug des Teufels,
einen Gotteslästerer, einen Feind der Christlichen Re-
ligion, einen kindermörderischen Herodes u. d. g. Koch
andere Privatmeinungen des Hr. Basedows wurden auf
eben diese Art angegriffen.
'Endlich — denn wer mag gerne lang in diesen
hässlichen Dingen verweilen — endlich äusserten ver-
schiedene Mitglieder des Hochwürdi^en Ministeriums zu
Hamburg, und sonderlich der verstorbene redliche
Alberti, einen Widerwillen gegen das Hamburger
Kirchen-Gebet, worinn aus Ps. 79. v. 6 die Worte ent-
halten waren: Schütte deinen Grimm auf die
XXII
Heyden die dich nicht kennen, nnd auf die
Königreiche, die deinen Nahmen nicht an-
nehmen! — Daa war des Herrn Pastor seine Sache
gar nicht. — Wenn die Tromete klingt, denkt
er: H u y ! wie jenes mnthige Boss in dem Buch Hioh.
Dess wegen schrieb er einen Tractat, worinnen er be-
wiese , dass (so heiat der Titel des Tractats) : D i e
Hamburgische Kirche diese Worte länger
als 70 Jahre ohne Versündigung gebeten
habe, und noch ferner zu beten die gerech-
teste Ursache habe? — Denn warum nicht?
fragt er. Haben wir um uns keine Heyden; so haben
wir doch Catholische Clerisey, Jesuiten, Dissidenten um
uns. und die Unglücksfälle, die über die Jesuiten ver-
hängt sind, geben ein deutliches Beyspiel von der Er-
hörung des Hamburgischen Gebets. Das sind seine eigne
abscheuliche Ausdrücke — in dem Tractate . dessen Titel
ich eben anführte, S. 26. und folgende.
'Hier haben sie eine kurze Erzählung von des Herrn
Pastors grossen Kriegen, wovon die Manifeste öffentlich
am Tage liegen.
^Seinen letzten Kampf mit dem unglücklichen Al-
ber ti, und die übrigen kleinen Scharmützel desselben,
die nur auf der Canzel geführt worden sind, oder sonst
in den unzähligen Schriften dieses Mannes zerstreut liegen,
mag ein künftiger theolgischer (so!) Chronikenschreiber
zusammen lesen. Ich, der ich ein für allemal glaube,
dass Christus ein Bote des Friedens war, und dass keine
Ketzerey in der Welt so gefährlich ist, als diese un-
artige Kämpfe auf Canzlen und in Schriften, ich wende
gern die Augen von diesen verhasten Scenen, und
würde auch hier nichts davon gedacht haben, „wenn
ich nicht beweisen müste : Dass Herr Goeze würk-
lich an nichts auf der Welt mehr Vergnügen
findet, als am Streiten und Kämpfen. Und
das beweisen die häufigen Kriege, die er
über ganz nichtswürdige Dinge, ohne die
XXIU
geringste Nothwendigkeit^ mit eckelhafter
Heftigkeit geführt hat.
'Diesem kriegerischen Geistlichen nun, der nicht
allein in den Wormser Händeln, sondern überhaupt bey
allen Gelegenheiten den blutigsten Hass gegen die Re-
formirte Kirche — welcher ich, wie Sie wissen, nicht
zugethan bin, bezeugt; muss freylich aller Streit mit
dieser Gemeine ein herrlicher Anblick seyn.
Inier caedes caedentiaqite agmina laeius
Fertur equo, varüsque msti^at vocibus alaSy
Nomine quemque vocanSj reficitque in proelia pülsos,
und dann, wann der Kampf vorbey ist, setzt er sich
hin und theilet Preisse aus, Lob, Seegenswünsche und
selbstgeschriebene Bücher! — '
üeber den Streit mit Semler vgl. Röpe S. 64 f. und
unsem Neudruck 526, 11. Ueber den Streit mit Base-
dow Röpe S. 65 ff. un4 besonders S. 73 ff. Ueber die
Streitigkeiten mit Alberti S. 108 ff. und S. 118 ff. Aber
ich will die vorstehende Schilderung Goezes nicht kom-
mentieren: sie soll hier hauptsächlich als Stilprobe
dienen, da wir uns mit der Person seines Recensenten
im zweiten Abschnitt noch werden beschäftigen müssen.
Der Frankfarter Senat beschloss am 19. November
1772, die gesamten Akten an eine auswärtige Juristen-
fakultät *m vim revisioms' zu versenden und dem Hofrat
Deinet endlich das Schreiben Goezes vom 14. Juli in
Abschrift mitzuteilen. Dies hatte Goeze selbst gewünscht.
Denn eine Korrespondenz aus Frankfurt im ersten Stücke
des 18. Bandes der Allgemeinen Deutschen Bibliothek
S. 310 brachte den Handel an die Oeffentlichkeit und
behauptete: Goeze habe sich bei dem Frankfurter Ma-
gistrate beklagt, wolle die Frankfurter gelehrten Anzeigen
unterdrückt wissen und habe es dahin gebracht, dass
der Verleger mit einer Geldstrafe belegt wurde. Goeze
erklärte am 9. November im 52. Stück der Frey willigen
Beyträge zu den Hamburgischen Nachrichten aus dem
Reiche der Gelehrsamkeit, es sei ihm von allem dem,
XXIV
was in Frankfurt vorgefallen; nicht das geringste be-
kannt geworden; die Frankfurter gelehrten Anzeigen
habe er noch nie gesehen nnd nicht einmal von ihrer
Existenz gewussi Dem Briefsteller warf er Unver-
schämtheit vor und beschuldigte ihn so wie die Kedak-
tion der Allgemeinen Deutschen Bibliothek kurzweg
der, Lüge. 'Dem Vernehmen nach' berichtet Deine^
Goeze habe sich an den Frankfurter Rat gewendet und
um 'Attestat' gebeten, dass er keinen Teil an diesen
Händeln habe (vgl. Br. an Bahrdt 2, 137). Dieses
Zeugnis ist ihm in der That ausgestellt und von ihm
oder für ihn in einer besonderen Schrift 'Rettung der
Unschuld des Herrn Hauptpastor Goeze ' . . . (Hamburg bey
Harmsen, 1773) publiciert worden (AUg. Deutsche Bibl
19, 1, S. 319). Die Auslieferung des Goezeschen Briefes
ergab in der That die völlige Harmlosigkeit desselben:
was für den Rat nicht gerade angenehm war. Als daher
Deinet (wie es die Allg. Deutsche Bibl. 18, 2, S. 661
gewünscht hatte) im Januar 1773 die Akten drucken
Hess, wurden sie von der Behörde konfisciert (Weim.
Jahrb. 6, 84 oben; Br. an Bahrdt 2, 145. 148. 150 ff.;
Loeper zu Dichtung nnd Wahrheit 3, 348). Doch haben
sich Exemplare erhalten; jeines liegt mir durch Herrn
V. Loepers Güte vor und hat mir hier als Quelle ge-
dient. Es trägt den Titel: 'Gerichtliche Akten be-
treffend eine Recension der Gözischen Betrachtungen über
das Leben Jesn auf Erden; in Nro. LVHL der Frank-
furter gelehrten Anzeigen von 1772. zur Rechtfertigung
des Herrn Pastors, des Recensenten und des Verlegers.
Frankfurt am Mayn gedruckt auf Kosten des Letzterü,
1773.' Dazu ist zu vergleichen die Allgemeine Deutsche
BibUothek 18, 2, 8. 656 ff. 19, 1, S. 315 ff., wo sich das
Schreiben des Recensenten an den Verleger und ebenso
die Stelle aus Miltons Areopagiia^ welche die 'Akten' be-
schliesst, vollständig abgedruckt findet. Die 'Akten ' zu-
sammen mit der 'Rettung' von Goezes Unschuld werden
im Wandsbecker Bothen vom 13. Februar 1773 angezeigt.
XXV
Das Spruchkollegium, an welches die Akten ver-
sandt worden ; war aber die Leipziger Juristenfakultät
Der Professor Bahrdt in Leipzig schrieb an seinen Sohn,
den bekannten Karl Friedrich Bahrdt, am 4. Mai 1773:
'Der Streit über die Frankfurter Zeitung mit Götzen ist
vom Rathe in hiesige Juristen-Facultät geschickt worden^
mit uns (d. h. mit der theologischen Facultät) con-
juncUm darüber zu sprechen; ich habe es aber mit
Emesti gehindert, und wir haben uns losgemacht. Doch
höre ich unter der Hand, dass die Juristen auf eine
ziemliche Geldstrafe, vielleicht gar von 100 Rthlr. er-
kennen möchten' (Br. an Bahrdt 2, 310). Bahrdt, der
Sohn, übermittelte die schlimme Nachricht an Deinet,
und dieser wandte sich an Goethe, der am 15. Mal einen
Leipziger Bekannten für die Sache zu interessieren suchte
(J. Goethe 1, 370). Mit welchem Erfolg, ist mir nicht
bekannt.
Inzwischen hatte, während die Verhandlungen über
das Pressdelikt der Nr. 58 schwebten, die Zeitung neuen
Anstoss gegeben. Die Nummer vom 8. September wandte
sich gegen diejenigen, welche Christum nicht als einen
Freund der Menschen, sondern als einen mürrischen
Tyrannen hinstellen, der immer bereit sei, mit dem
Donner zuzuschlagen, wo nicht höchste Vollkommenheit
ist (476, lOflf.). Hiergegen wurde abermals gepredigt
Die Zeitung antwortete am 22. September (503, 11).
Aber sofort, am 9. September, hatte der Senior Plitt und
sämtliche Frankfurter Prediger dem Rate vorgestellt 'wie
die gelehrten Anzeigen so voll von heterodoxen Sätzen
und ärgerlichen Ausdrücken seien, dass sie um Abstellung
derselben bitten müssten.' Hierauf wurde dem Verleger
befohlen, hinfür keine theologischen Artikel mehr ein-
zurücken, bevor sie die Censur bei dem Ministerium und
dessen Senior passiert hätten. Um diese Zeit schrieb
Goethe (2. Oktober, J. Goethe 1, 319) an Kestner:
'Unsere Spektakels mit den Pfaffen werden täglich*
grösser. Sie prostituiren sich immer mehr und wir
XXVI
reneheriren dntuf.' Und der Verleger berichtete schon
am 22. September Ib Uebereingtimmong mit sdner Mil»
teiliiDg an Zolllkofer (oben 8. XVI): <Die theologisdi»
Anzeigen haben für diessmal ihr wohlseliges Ende er-
reicht. Man hat mir das hochwürdige Ministerium da-
hier znm Censnrat gedachter Artikel angewiesen; nnd
ich nnd mehrere haben das Unglück, dass wir kein Jo^
tragen wollen' (Weim. Jahrb. 6, 84; vgl. Br. an Bahrdt
2f 135). Die theologischen Recensionen hörten nnm
zwar nicht ganz anf, wurden aber sehr spärlich nnd
vollkommen zahm.
Als 8enior Plitt, der Hauptgegner des Journals, im
April 1773 starb, sammelte Deinet Geld zu seinem Be-
gräbnis und zu einer Pension fär die Hinterbliebenen.
8o meldet Schlosser gerührt an Lavater (Im neuen Reich
1879. I. 8. 279). Deinet handelte aber nicht so sehr
aus christlicher Nächstenhebe, als aus geschäftlicher
Schlauheit (Br. an Bahrdt 2, 154 ff.).
Die Frankfurter gelehrten Anzeigen wurden, wie sieb
ans den zusammengestellten Nachrichten ergiebt, in Er-
furt, Göttingen, Jena, Leipzig, Berlin, Halberstadt, Lemgo,
Helmstädt, Coblenz, Düsseldorf, Hamburg, Zürich be-
achtet Doch fassten sie in gewissen Gegenden nur
langsam Fuss: in ganz Niedersachsen ging Mitte Fe-
bruar 1772 nur ein Exemplar nach Göttingen und eins
nach Bückeburg an Herder (Weim. Jahrb. 6, 83). Nach
Strassburg empfahl Goethe die Zeitung an Salzmann
(3. Febr. 1772, J. Goethe 1, 305): 'Halten Sie sie ja;
keine in Deutschland wird ihr in Aufrichtigkeit, eigener
Empfindung und Gedanken vortreten.' Nach Wetzlar
besorgte er sie für Kestner (ibid. 319. 320. 321. 322?
323. 333; aber 338. 342 f. 402): er äusserte gelegentlich
über die Recension des Humphrey Klinker (ibid. 333 ; vgL
Neudruck 636, 22), er habe das Buch nicht gesehen, aber
viel hr Gutes davon gehört, als der Frankfarter Recen-
I aavon sage; und über die Recension seiner 'Baukunst'
kdy 2) lässt er sich des nähern aus (J. Goethe 1, 337 f.)*
xxvn
Unterdessen war es schon gewiss, dass sich die
Hanptrecensenten mit Ende des Jahres 1772 zurück-
ziehen würden. Boie schreibt am 26. Januar 1773 an
Merck (Merck-Briefe 1, 45): 'Die Frankfurter Zeitung
war mir bisher so oft ein Labsal : ich fand so oft meine
dunkeln Gedanken darin entwickelt, und sehr oft ein
Gefühl bestimmt; das ich hatte, und mir nicht erklären
konnte. Anfangs hielt ich das angedrohte Abstehen der
Hauptverfasser nur für eine Wendung, um desto sicherer
hinter dem Vorhang urtheilen zu können; aber wie fand
ich mich bald betrogen! Nie hat man vielleicht einen
sichtbareren Abfall gesehen, als die wenigen Blätter des
neuen Jahres machen. Ich werde sie nicht mehr lesen.
Aber den ersten Jahrgang besäss ich so gerne selbst.'
Diesen Jahrgang hat auch Nicolai noch im Auge, wenn
er am 16. März 1773 an Johannes Müller schreibt
(Maurer-Constant 4,62): 'In den Frankfurter Zeitungen
sind viele schöne Sachen; doch gefallen mir viele Mei-
nungen nicht, die blendend, aber falsch sind, auch ist
die Schreibart oft unerträglich dunkel und geziert. Die
Recensionen von Sulzers Wörterbuche und Gessners
Idyllen haben mir am meisten missfallen. Inzwischen
stecken diese Zeitungen freilich in den doi*tigen Gegenden
ein grosses Licht auf.' Er meint wohl nicht die erste
(75, 23), sondern die zweite (664, 30) Recension über
Sulzer, nicht die Mercksche, sondern die Goethesche.
Seine Klage über dunklen Stil erinnert an eine Be-
merkung im Teutschen Merkur vom November 1774,
S. 175, wornach Hamann Mitarbeiter der Frankfurter
Zeitung gewesen wäre: Hamann selbst macht sich dar-
über lustig in den Zweifeln und Einfällen von 1776
(Schriften 4, 292).
Seitdem war in unserer klassischen Litteratur wohl
nicht mehr von den Frankfurter gelehrten Anzeigen die
Rede, bis Goethe, der im Jahre 1812 von Fritz Schlosser
die Jahrgänge 1772 und 1773 erhielt (Goethe - Briefe
aus Fritz Schlossers Nachlass, Stuttgart 1877, S. 44. 45),
xxvm
im dritten Bande von Dichtung nnd Wahrheit darüber
sprach (DW. 3, 97 L.). Er fand darin einheitüche Hal-
tung, ausgebreitete Einsicht, reine Uebersicht, redlichen
Willen der Mitarbeiter: 'Das Humane und Weltbürger-
liche wird befördert; wackere und mit Recht berühmte
Männer werden gegen Zudringlichkeit aller Art geschützt;
man nimmt sich ihrer an gegen Feinde, besonders auch
gegen Schüler, die das Ueberlieferte nun zum Schaden
ihrer Lehrer misbrauchen.' Am interessantesten waren
ihm beinahe die Recensionen über andere Zeitschriften,
'wo man die Gewandtheit in so vielen Fächern, die
Einsicht sowie die Billigkeit mit Recht bewundert.' Diese
Charakteristik schwächt das Charakteristische ab. Treffen-
der sagen die Tag- und Jahreshefte (unter 1769 bis
1775) von den Frankfurter Recensionen: sie 'geben
einen vollständigen Begriff von dem damaligen Zustand
unserer Gesellschaft und Persönlichkeit. Ein unbedingtes
Bestreben, alle Begrenzungen zu durchbrechen , ist be-
merkbar.'
Ausführlicher kam er in Kunst und Altertum IV, 3,
(1824) S. 151 ff. darauf zurück, indem er ankündigte, dass
seine Recensionen in den Frankfurter gelehrten Anzeigen
der Ausgabe letzter Hand einverleibt werden sollten.
Diese Recensionen 'haben einen eigenen Character' wie
er sagt. 'Wild, aufgeregt und flüchtig hingeworfen wie
sie sind, möchte ich sie lieber Ergiessungen meines
jugendlichen Gemüths nennen als eigentliche Recensionen.
Es ist auch in ihnen so wenig ein Eingehen in die
Gegenstände als ein gegebener in der Litteratur be-
;ründeter Standpunct, von wo aus diese wären zu be-
trachten gewesen, sondern alles beruhet durchaus auf
persönlichen Ansichten und Gefühlen. Die dem Urtheile
sich anbietenden Gegenstände sind mannigfaltiger Art,
und geben, obgleich nur flüchtig berührt, ein treues
Bild vom Character der damaligen Litteratur. Und da
nun ferner meine ganze jugendliche Gesinnungs- und
Denkungsweise sich überall ohne Rückhalt leidenschaft-
XXIK
lieh anslässt; so liegen die anfänglichen Richtungen
meiner Katnr in diesen Recensionen offen vor Augen
and demnach möchten sie auch für alle diejenigen,
die mir und meinen Leistungen einen näheren Antheil
schenken, nicht ohne einiges Interesse seyn.'
Was nachher im fünften Bande von Kunst und Alter-
tum, Heft 3 (1826) S. 160 ff. Eckermann dai-über vor-
bringt, ist grösstenteils recht unbedeutend. Doch kann
man folgende Sätze über Goethes Recensionen sehr wohl
unterschreiben : 'Sie sind ein Schlüssel zu Goethes ganzer
Katur. Wer über Goethes Wesen Aufechluss haben will,
der studire diese Recensionen. Hier liegt Alles im Keime
vor uns. Hier ist der Beginn, der erste Standpunct;
und wenn wir hier festen Fuss fassen, und von hier-
aus alles dasjenige betrachten was später von ihm aus-
gegangen ist, und nun sehen was von diesen ersten f
Richtungen sich durch alle übrigen Werke hindurch \
hält, so haben wir von Goethen den eigentlichen Kern, ^
das Unveränderliche, Unverwüstliche, Dämonische.'
Die weiteren Schicksale der Frankfurter gelehrten
Anzeigen, seit Goethes angebliche oder wirkliche Bei-
träge in seine Werke aufgenommen wurden, verfolge
ich nicht. Es ist immer nur gelegentlich davon ge-
sprochen worden. Eingehende Aufmerksamkeit hat ihnen
erst Herr v. Biedermann geschenkt, wie seine Einleitung
zu Bd. 29 der Hempelschen Ausgabe, sein Aufsatz in
Schnorrs Archiv 4, 32 ff. und dessen Umarbeitung in
den Goethe-Forschungen S. 315 ff. bezeugt. Ueber den
jungen Goethe als Journalisten habe ich selbst in der
Deutschen Rundschau Bd. 17 S. 62 (Oktoberheft von
1878) gehandelt und dabei die Frankfurter gelehrten
Anzeigen im allgemeinen kurz charakterisiert. Einige
Beziehungen zwischen den Tendenzen Goethes und seiner
Freunde, wie sie sich in dem Journale spiegeln, und
den gleichzeitigen oder späteren Arbeiten Goethes suchte
ich in der Schrift 'Aus Goethes Frühzeit' (Quellen und
Forschungen, Heft 34, Strassburg 1879) darzulegen.
XXX
Nach beiden Richtungen hin wollte ich mich hier nicht
wiederholen. Wenn ich den als Hanswurst verkleideten
Lichtputzer in Goethes Jahrmarktsfest zu Plundersweilern^
der von sich sagt ^Hab so viel Durst als wie Hans-
wurst', auf den Doktor Karl Friedrich Bahrdt deutete,
so hätte ich anführen sollen, dass Bahrdt in Frankfurt
für einen Trinker galt (Er. an Bahrdt 2, 158 f.) und
dass ^r im Jahre 1773 thatsächlich Direktor der Frank-
furter gelehrten Anzeigen war. Der Lichtputzer vertritt
den erkrankten Hanswurst und sagt: ^Hett i au sei
Kopf; war i Hanswurst gans und gar.' Liegt darin eine
Anspielung darauf, dass man sich im Jahrgang 1773
der Frankfurter gelehrten Anzeigen vergeblich bemühte,
den von Goethe 1772 angegebenen scherzhaften Ton
festzuhalten ? Muss man überhaupt die Beziehungen auf
die Frankfurter gelehrten Anzeigen noch bestimmter
fassen? Den Marktschreierton des Christian Heinrich
Schmid, der im Jahrmarktsfest als Marktschreier aufzu-
treten scheint, kann man besonders in der Widmung
seines Musenalmanachs für 1773 gemessen, wo er die
Fortschritte der deutschen Litteratur unmässig anpreist
und sich über die Frankfurter gelehrten Anzeigen ins-
besondere auslässt, wie folgt (8. 5): 'Vom Zustande
unsrer Kritik schweige ich mit Vorbedacht. Nur zwey
Worte von unsrer Zeitungskritik! Wenn sie gleich
noch grösstentheils in den Händen von Dunsen, Buben,
Pedanten und Intriguenmachern ist : so ist doch endlich
eine gelehrte Zeitung entstanden, die sie wieder zu
Ehren bringen wird. Was für die Gelehrsamkeit die
Göttinger Anzeigen sind, sind nun für die schönen Wissen-
schaften die Frankfurter geworden. Ich würde in ihrem
Lobe weitläuftig seyn, wenn ich es nicht um der Schwachen
willen unterlassen müsste, die mir zutrauen würden, dass
ich Unbestechliche bestechen wollte oder könnte, und
die da glauben würden, dass ich gegen die Mängel der-
selben, insbesondre gegen ihren mystischen Ton und
Hang zum Paradoxen, blind sey/ Dazu die Anmerkung :
XXXI
V^elche von den übrigen Zeitungen sich dieser oder
r nilhere, oder anch das Mittel zwischen beyden
ist hier der Ort nicht zu bestimmen.'
bchmid wurde für dieses Lob angegriffen, und er
lerte im Musenalmanach für 1774 8. 25 f. : 'Der
)rtrefliche 1772ste (so!) Jahrgang der Frankfurter Zei-
g, der in seiner Art der einzige bleiben wird, ist
lach der Meinung des Angreifers) aus Schmeicheley
m uns gelobt worden, da doch alle jene Verfasser
)gegangen sind, und der sie gar nicht kennen muss,
sr sie für bestechlich hält.'
ZWEITER ABSCHNITT.
ZEUGNISSE.
Die Ankündigung der reorganisierten Frankfurter ge-
dirten Anzeigen, welche der Verleger Deinet drucken
ess, kann man im Weimarischen Jahrbuch 6, 79 voU-
ländig lesen. Folgende Sätze seien auch hier wieder-
)lt: 'Eine Gesellschaft Männer, die ohne alle Autor-
in und Waffenträgerverbindungen im stillen bisher
n Zustand der Litteratur und des Geschmacks hiesiger
3nden, als Beobachter zugeseh^i haben, vereinigen
, um dafür zu sorgen, dass das Publikum von hier-
licht mit unrichtigen, oder nachgesagten, oder von
Ä.utom selbst entworffenen Urtheilen getäuscht
Jedes Blatt wird allezeit eine ausführliche Kritik,
einigen kurzen Anzeigen enthalten. Nebst allen
nützigen Schriften der hohem Wissenschaften
ira man sich besonders mit Historie, Philosophie, schönen
ssenschaften und Künsten beschäftigen, und bey allen
Wissenschaften das Augenmerk dahin nehmen, dass dem
lebhaber der Englischen Litteratur vorzüglich nichts
itgehe, das einer Anzeige werth ist Hierunter zählt
xxxu
man auch die kurze Anzeige der schlechten und
mittelmässigen Englischen Bücher, um wenigste der
Uebersetzerwuth einigen Einhalt zu thun. Zi
werden sich unsere Blätter mit einem Epigramm, o<
einem kleinen Gedichte schliessen> das der künftigen
deutschen Anthologie würdig seyn möchte; so wie wir
uns vorbehalten, wichtige Werke der Kupferstecher-
kunst mit einer kurzen Kritik anzuzeigen. Dieses wird
genug seyn, um dem Publikum eine (so !) Ideal von den
Obliegenheiten zu geben, die wir in Ansehung seiner auf
uns nehmen. Und wir überlassen es seinem Richter-
amte, uns zu strafen, oder loszusprechen.'
Ich meinerseits überlasse es meinen Lesern, das vor-
stehende Programm mit der Ausführung zu vergleichen,
und mache nur auf die Ueberein Stimmung desselben mit
der Nachricht an das Publikum an der Spitze des neuen
Jahrganges aufmerksam.
*Der gewöhnliche Preis bleibt' besagt die Ankündi-
gung weiter. Dieser Preis war vier Gulden jährlich,
wie aus Goethes Briefen an Kestner (J. Goethe 1, 320.
338) hervorgeht.
Nach Goethes Bericht (DW. 3, 97 L.) wäre Schlosser
durch Merck angeregt worden, die Frankfurter gelehrten
Anzeigen herauszugeben : ^sie hatten sich Höpfnem und
andere Akademiker in Giessen, in Darmstadt einen
verdienten Schulmann, den Rektor Wenck, und sonst
manchen wackeren Mann zugesellt.' Alfred Nicoloviug
in dem Buch über J. G. Schlosser (S. 25 f.) wiederholt
die Nachricht, ohne sie zu prüfen. Karl Wagner in
der ersten Merckschen Briefsammlung S. 32 Anm. spricht
gleichfalls von den 'durch J. G. Schlosser, auf Mercks
Anregung, im Verein mit Merck, H. Schlosser, Goethe,
Höpfner, Wenck, den Gebrüder Petersen, Schulz u. A.
herausgegebenen Frankfurter gelehrten Anzeigen' (vgl.
Merck-Briefe 2, 295 s. v. Petersen). In Wahrheit aber
war Merck *Director' des Journals; der Verleger er-
läutert: 'Er führet das Directorium so, dass nichts
XXXIU
ohne sein Vorwissen eingerttckt wird' (Weim. Jahrb.
6, 81). Und an einer früheren Stelle: Der Direktor
'sendet von verschiedenen Händen Richtersprüche nnd
Anzeigen ein. Von mir bekommt er , auf der andern
Seite, auch wieder verschiedene Handschriften zu sehen,
die ich sammle, und von deren Verfassern er eben so
wenig weiss, als ich von den seinigen' (ibid. 78). Vgl.
auch Herders Nachlass 3, 313.
Indessen blieb die Sache so nicht, und Goethes Er-
innerung war nicht ganz unrichtig. Schlosser besorgte
seit dem Juli 1772 die Redaktion sgeschäffce. Dies geht
aus einem Briefe Mercks an Fritz Jacobi vom 25. Dezember
1772 hervor, dessen Mitteilung ich Herrn Dr. Konrad
Reichard verdanke und aus dem ich hier alles einrücke,
was sich auf die Frankfurter gelehrten Anzeigen bezieht :
*Sie haben vollkommen recht, wenn Sie mit vielen
-Artikeln der Frf. Zeitung nicht zufrieden waren, sobald
Sie sich Nuzen, Einfluss, Beyfall, Publikum u. dergl.
dabey gedenken. Die besten Sachen, die vielleicht jeder
Sympathisirende Meister darrinne nicht verkennen wird,
waren aber geschrieben, um sich Luft zu machen, ohne
die geringste Rüksicht, dass es gedrukt und gelesen
würde. Und über die Moralität, die mir das Publikum
preiirt oder nicht preiirt^ darüber bin ich Gottlob nun
mit meinem Charakter hinaus. — Noch Eins über diesen
Trödel Kram. Sie werden mir hoffentl. glauben, wenn
ich Ihnen ganz einfach versichere, dass ich an dem
lezteren Anfall auf Ihren Bruder nicht den geringsten
Antheil habe. Ich habe es ebenso wie Sie, nicht eher
gesehen, als biss es gedrukt war, u. bin von Herzen
erschroken. Seit dem Monate Julius bekomme ich schon
kein Manuscript mehr zu sehen, u. Hr. Schlosser in
Frfurt sieht sie vor mich durch. Weil ich auch seit
meiner Coblenzer Reise fast nichts geliefert habe, so bin
ich mit dem Verleger gespannt, und er macht was er
will. Man hats mir wie ich jezo weiss, Zuversicht!, zum
Possen gethan. — Antworten Sie mir nichts auf diesen
LitteTatordenkmale des 18. Jahrhunderts. 8. C
XXXIV
Artikel. Nicht des wegen ists mir verhasst, etwas mehi
davon zn reden , weil es einen Schatten auf mein<
Charakter werfen könnte, sondern weil es möglich ist
dass es Ihr Bruder Einer der besten Menschen kai
gesehen, u. darüber gelitten haben.' Er meint natürlicl
die Recension S. 670, 30, die, wie wir sehen werden
von Goethe herrührt. Die Koblenzer Reise ist die be
kannte Zusammenkunft um die Mitte September be
La Roches, zu der sich Goethe von Wetzlar her einfand
Wenn nun auch Merck anfangs das Direktoriua
führte, so dürfte von vornherein Schlosser grossen Anteil
an dem Unternehmen gehabt haben. In dem Bericht
Goethes an Salzmann (J. Goethe 1, 305), er kenne und
schätze den Direktor und ein Mitinteressent sei sein be-
sonderer Freund, bezieht man den Direktor jetzt mit
Recht auf Merck, den Mitinteressenten auf Schlosser
Und wenn Caroline Flachsland Ende Dezember an Herdei
schreibt, Merck sei vor einigen Tagen in Frankfurt ge
wesen, habe Goethe kennen gelernt und mit Schlösse]
verkehrt (Herders NachL 3, 169), wenn Goethe selbst
an Herder über einen mit Merck zugebrachten Abend
schreibt (J. Goethe 1, 304), so mag es sich dabei aller-
dings um die entscheidenden Verabredungen über dag
Journal gehandelt haben; denn Merck schreibt ano
18. Januar 1772 (Br. an Bahrdt 1, 168): 'Jetzt sind
alle Artikel noch ein wenig leicht und husarenmässig,
weil das Institut präcipitirt wurde, und der ganze Ge- ^
danke der Ausführung und die Zusammenbringung der
Gesellschaft erst ein Werk von wenigen Wochen ist'"
Merck schickte gleich Manuskript für sechs Wochen^
worüber der Verleger nach Belieben disponierte (Merck-
Briefe 3, 54). . '
lieber die Mitarbeiter gibt Deinet am 8. Februar
1772 (Weim. Jahrb. 6, 81) die beste Auskunft. Merck
habe einen geschickten Mitarbeiter an seiner Seite, den
Rektor Wenck in Darmstadt. Professor Waldin in
Marburg werde 'hinfüro ordentl. mitarbeiten'. Ebenso
XXXV
Bahrdt in Giessen. 'Hr. Lebret in der Historie —
gewiss kein Ihnen unbekannter Name, aber auch der
einzige in Schwaben. Hr. Leichsenring (soll heissen :
Lenchsenring) ; Leibmedicus der Frau Herzogin von
ZweibrQeken recensirte noch vor kurzem Gaubii adversaria.
Hier ist noch ein Mann im Gefach der botaräc ('im
medicinischen Fache' Deinet, Br. an Bahrdt 2, 138)
Hr. Behrends. Herr Hofirath Schlosser ein Rechts-
gelehrter und im Gefach der schönen Wissenschaften ein
Freund des Herrn Merks (offenbar Goethe) ist sehr
fleissig. Hr. v. Olenschlager ist Patient — lässt
uns aber hoffen (doch vgl. Weim. Jahrb. 6, 82). Herr
Iselin in Basel will alle dortige Producte, nehmlich
flberhaupt schweizerische durchsehen.' Christian Heinrich
S c h m i d habe sich empfohlen ; man will aber augen-
scheinlich nichts von ihm wissen. Diese Notizen richtet
Deinet an R a s p e in Kassel, auf dessen Teilnahme gleich-
£&lls gerechnet wird. Waldin war Professor der Mathematik
an der Universität Marburg und ein vielseitiger gelehrter
Schriftsteller, le Bret Gymnasialprofessor in Stuttgart
and ein damals geschätzter Historiker, Johann Adolf
Behrends Dr. med. und praktischer Arzt in Frankfurt.
Hierzu füge ich gleich eine mir von R. M. Werner
mitgeteilte Stelle aus einem Briefe von M. Georg Wilhelm
Petersen, Lehrer der Prinzen Friedrich und Christian
von Hessen-Darmstadt, an Nicolai vom 6. November
1772, worin es heisst: ^An diesen Frkf. gel. Anz.
arbeitet Herder; das ist zuverlässig, ganz zuver-
lässig. Von seiner Feder sind z. B. Denina, Miliar,
Beattie u. a. m. recensii*t; darauf können Sie zählen.
Ich muss bekennen, ich wünschte, dass ihm ähul.
Bücher für die A. D. B. zum Beurtheilen überlassen
würden. — Le Bret hat einen geringen Antheil an
diesen Frankf. Anz. gehabt; ist aber, wie man mir
versichert hat, abgetreten. — Sehr schöne Recensionen,
die in die Litteratur, Poesie etc. einschlagen, rühren
von Herrn Göthe /. U. 2>. und Advokaten in Frank-
c*
XXXVI
fart, der in grosser Stille daselbst den Musen lebt, her.
— an den theologischen Artikeln hat das Frankfurter
Ministerium, wie ich zuverlässig weiss, nicht den min-
desten Theil; — vielmehr seit 8 Wochen ausgewirkt
dass nichts theolog. mehr darin recensirt werden darf,
ohne die Censur passirt zu haben, — da denn nun
diese Minen nicht mehr bearbeitet werden'. . . Vgl. oben
S. XXVI. Petersen war augenscheinlich sehr gut unter-
richtet. Wenn er in demselben Briefe von einem Rechts-
gelehrten in Frankfurt als Recensenten der Anzeigen
spricht, so kann nach dem Zusammenhange nicht Goethe
gemeint sein ; und man denkt leicht an Schlosser.
Höpfner in Giessen, seit längerer Zeit Mitarbeiter
an Nicolais Allgemeiner Deutscher Bibliothek, lehnte die
Beteiligung an den Frankfurter gelehrten Anzeigen an-
fangs wenigstens ab (Merck-Br. 3, 54). Ob der Besuch
Mercks und Goethes bei ihm (am 17. oder 18. bis
22. August 1772 mit einer kleinen Unterbrechung,
Herbst, Goethe in Wetzlar S. 128 ff. Höpfner, Weim.
Jahrb. 3, 65) etwas daran änderte, bleibt zweifelhaft.
Goethes Erinnerung kann in diesem Punkt ebenso falsch
sein, wie in der Voraussetzung, Schlosser habe sich
gleichfalls in Giessen eingefunden. Auch im Jahre 1773
machte man sich auf Höpfners Teilnahme Hoffnung
(Br. an Bahrdt 2, 141. 171), aber was mindestens das
eine bestimmt erwähnte Buch anlangt, wieder vergebens.
Die Petersen, Hieronymus Schlosser und 'Schulz'
(es ist wohl Johann Christoph Friedrich Schulz, Professor
der morgenländischen und griechischen Litteratur in
Giessen gemeint) müssen als Mitarbeiter so lange dahin
gestellt bleiben, als wir nicht wissen, worauf sich ihre
Nennung bei Karl Wagner gründet. Auch ob Deinet
zuweilen selbst Hand anlegte, wie er 1773 that (Br. an
Bahrdt 2, 145 unten. 148) wissen wir nicht.
Dagegen darf Herder sicher zu dem Kreise ge-
rechnet werden Caroline Flachsland schreibt ihm zu
Anfang April (Herders Nachl. 3, 229) : Merck 'hat sich
XXXVIl
rechtsehr, sehr üher die Recensionen, die Sie ihm geschickt,
gefreut. Goethe hat sie auch gelesen.' Herder grollt
im Anfang Dezemher, indem er sich offenbar nicht er-
innert; dass Caroline von seiner Mitarbeiterschaft
Kenntnis hatte (Nachl. 3, 3S7 Anm.; Erinner. 1, 232):
*In Deutschland fürchte ich mich nur wieder vor elendem
Streit und Fehde. — Ich habe, um nicht immer die
Briefe an Sie für Merk so leer hinzuschicken , an dea
Frankfurter gelehrten Zeitungen einigen Antheil genommen,
aber ohne Zweck und fast ohne Willen. Und da hat,
glaub' ich, Schlosser, der sich als Hauptverfasser umher
trägt, geschwatzt — kurz man schreibt mir davon aus
allen Gegenden und nennt mich und weiss von mir, und
das ärgert mich. Ich will für alle Kritik und Tummelei
in dieser Welt begraben seyn und lieber in eignen guten
Werken leben, als im ürtheil über andere.' Worauf
Caroline begütigend und schmeichelnd erwidert (Nachl.
3,389): 'Dass Du über den hochgeehrten Herrn Schlosser
schimpfest, hast Du nicht ganz recht; es kennt Dich
ja jedermann an Deinen Adlersfittigen , Herr Adler!'
Er seinerseits hat seine an Caroline gerichtete Klage
wieder vergessen, wenn er antwortet (Nachl. 3, 402) :
'Wer hat Ihnen gesagt, dass ich auf Schlossern schimpfe,
den ich nicht kenne. Ich habe in einem Briefe ein
paar Worte über ihn als Zeitungsschreiber geredet. Das
ist alles. Kann ein eitler Zeltungsschreiber nicht der
vortrefflichste Mann von der Welt sein?' Caroline
besteht aber auf ihrer vorigen Aeusserung (ibid. 407) :
* Was ich wegen Schlosser gesagt, war nicht halb so
böse; er ist seiner Eitelkeit wegen berühmt in aller
Welt. — Nur, ohne Schlossers Posaunen kennt ja jeder-
mann Deine Recensionen.' Ebenso wie Caroline urteilt
Nicolai (Von und an Herder 1, 339): Herder sei eben
zu originell, um nicht erkannt zu werden. Herder muss
es zugeben (ib. 341), behauptet aber (ib. 342 am 15.
Januar 1773), er habe so wenige Recensionen in die
Frankfurter gelehrten Anzeigen geschrieben, ^dass sie
xxxvni
sich yielleieht im ganzen Jahrgange mit stehen aufzählen
lassen 'y ttbrigeng wfirde sich die Zeitung jetzt so sehr ändern,
dass ihn wahrscheinlich keiner mehr in Verdacht haben
werde« Vgl, an Lavater, Jannar 1774 (Nachl. 2, 81):
^Die paar Recensionen, die ich in die Frankfurter warf
(es sind ihr vielleicht nicht 10) waren geworfen nnd
haben mich genug gereuet' Clandins fragte (Nachl. 1^373):
'laicht wahr, Sie haben in den Frankfurter gelehrten An-
zeigen die Hand mit? Wenigstens scheints, dass Sie der
Kfister wären und das ganze Chor nachsänge. Das Gleich-
niss ist nicht von mir, aber ich approbire es.' Hartknoch
in Riga glaubte, in den Frankfurter gelehrten Anzeigen
Herders Fussstapfen erkannt zu haben (Von und an
Herder 2, 38 Anm.); dieser beteuert (ib. 37), er habe
daran weniger teil, als man ihm schuld gebe. Heyne
deutet am 2. Juni 1772 an (ib. 135 vgl. obenS.X), dass er
ihn ftlr den Verfasser der Recension über Michaelis'
Mosaisches Recht halte ; er kommt am 6. August noch-
mals auf das Strafgericht über den 'Erzengel mit dem
farbichten Kleide und Marktgolde' (Anspielung aufFrankf.
gel. Anz. Neudr. 403, 3 i und ohne Zweifel : Michaelis^
vgl. 'den heiligen Michael in Göttingen und alle die
Erzengel' Br. an Bahrdt 2, 174) nnd über Schlözer
(392, 17) zurück mit dem Zusätze: 'Aber hoffen Sie
nicht lange unentdeckt zu bleiben ; die Ihnen eigene
Farbe des Ausdrucks und der Imagination verräth Sie
zu sehr' (Von und an Herder 2, 141). Darauf Herder:
'Es thnt mir leid, dass ich über die Frankfurter Zeitung
so bezüchtigt werde ; ich bin unschuldig und wills werden'
(ib. 143). An Raspe schreibt Herder (Weim. Jahrb.
3,48): 'Jetzt wähnen Sie doch nicht mehr, dass ich an
der Frank. Zeit, arbeite ? Das Unrecht wäre doch schreiend.'
Diese letzte Aeusserung weiss ich nicht sicher zu er-
klären ; sie bezieht sich etwa schon aufdie ersten Nummern
aus dem Jahre 1773. Der Brief ist Antwort auf einen
Raspes vom 8. September 1772, wie Haym angibt
(Herder 1, 483 Anm.), indem er noch ein mehreres über
Herders Sorgen wegen der Frankfurter gelehrten An-
zeigen beibringt — Noch am 31. Mai 1774 fragt
Hamann (Schriften 5, 83 vgl. 62): 'Ich habe zufällig
ein Probestück der neuen Frankfurter Zeitung gelesen.
Können Sie mir etwas von den gegenwärtigen Arbeitern
melden? Göthe ist doch noch Ihr Freund? Der Name
seines Götzen wird wohl ein Omen für unseren theatra-
lischen Geschmack seyn, oder die Morgenröthe einer
neuen Dramaturgie.' Man sieht, dass ihm wenigstens
der alte Mitarbeiterkreis der Zeitschrift noch vorschwebt
Böttiger zeichnet den 18. November 1798 aus Herders
Munde auf (Lit Zustände und Zeitgen. 1, 124): 'Theinet
(so!) gab 1772 eine neue frankfurter gelehrte Zeitung
heraus, worin Goethe damals sehr genialische Recensionen
machte und Herder auch ungefähr sieben bis acht anonym
lieferte, die gewaltig viel Lärmen machten; eine gegen
Michaelis, die dieser so flbel aufnahm, und gegen Schlözer,
wogegen Schlözer ein ganzes Buch, den zweiten Theil
seiner Weltgeschichte, voll Anzüglichkeiten gegen Herder
schrieb. Der Graf von Bückeburg sagte damals zu
Herdem, indem er ihm zuerst Schlözers Angriff kund
tfaat: Machen Sie es wie ich; ich lese nie das Urtheil,
wenn ich einen Process verloren habe. Herder las auch
die Schlözersche Schrift nie, die auch Schlözem in der
Folge selbst leid that, wie er denn erst im vorigen
Jahre seine zwei neuesten historischen Schriften über
das Alter der Wechsel u. s. w. ihm mit einem sehr
höflichen Brief und der Bitte schickte, sie in der erfurter
Zeitung anzuzeigen, welches auch Herder mit vieler
Feinheit wirklich gethan hat' Vgl. Deinet an Bahrdt
(Br. an Bahrdt 2, 170) 15. Oktober 1773: ^Zwischen
Schlözern und Herdem giebts ein heftiges Gefecht, und
das wegen der Anzeige in unserm vorigen Jahrgange —
die üniversalhistorie.' Das Erscheinen der Briefe an
Bahrdt (1798) dürfte den unmittelbaren Anlass zu
Herders Aeusserungen gegeben haben. Zur Autor-
schaft der Recension über Schlözer bekennt sich Herder
XL
auch in einem Brief an Lavater vom Januar 1774
(Nachl. 2, 81). Sehlözers * Vorstellung seiner üniversal-
Historie' von 1772 war in einem Bande abgeschlossen;
unter dem Titel eines zweiten Teils der Universal-Historie
Hess er seine Antikritik gegen Herder, einen Band von etwa
200 Seiten (Göttingen und Gotha bey Johann Christian
Dieterich 1773), erscheinen. Das zweite Blatt trug den
besonderen Titel: 'Hrn. Johann Gottfried Herders, Gräfl.
Schaumburg-Lippischen Consistorial-Raths zu Bückeburg
Beurteilung der Schlözerischen üniversalhistorie in den
Frankfurter Gel Anzeig. St. 60, 1772. mit August Lud-
wig Sehlözers Anmerkungen über die Kunst, üniversal-
historien zu beurteilen.' Schlözer konstatiert, es sei all-
gemein bekannt, dass die Recension von Herder herrühre ;
er macht die Unterstellung, dass dieser dazu aufgestiftet
sei und sich nur 'zum Ausleerungsgefässe fremder Galle'
habe gebrauchen lassen (womit er vermutlich auf Gatterer
zielt) ; er steift sich darauf, dass Herder kein Historiker
von Fach sei und dass es sich für einen Konsistorialrat
nicht schicke in einer öffentlichen Zeitung den Lustig-
macher zu agieren; er behauptet, Herder sündige allzu
grob und allzu oft gegen das, was man Lebensart und
gute Sitten nenne, er sei plump in seinen Ausdrücken,
habe gemeine Schimpfwörter an sich und scheine gar
kein Gefühl 'vom Decoro' zu haben, 'das ihm gleich wol
sein Stand eines renommirten Gelerten, eines Belletristen^
und eines Geistlichen, dreifach zur Pflicht macht'; er
nennt Herders Kritik 'patzig' und erklärt sie aus der
eitlen Idee, dass ein Belletriste ein Universalmann, ein
Generalrichter aller Wissenschaften sei; er redet etwas
gegen die Genies im allgemeinen; er denunciert seinen
Recensenten bei den Göttinger Studenten, welche Herder
Schüler und Kinder genannt habe (Neudruck 393, 12 f.)
und worunter sich doch 'wirkliche Kammerherren, aus-
wärtige Professoren, Hofräthe, Räthe, Oberofficiers, und
dergl.' befänden (S. 363); er denunciert ihn ein wenig
beim Grafen zu Lippe-Schaumburg, weil er dem Gatterer-
XLI
sehen historischen Institut ^eine beleidigende Grobheit
vorsage' (vgl. Neudruck 393, 1 !), dessen Mitglied der
Graf doch sei (S. 361 f.); er denunciert ihn bei dem
Publikum als einen Nichtdeutschen, der das deutsche
Publikum noch nicht genau genug kenne (S. 393); er
denunciert ihn bei seiner Gemeinde wegen seines Eigen-
dünkels, seines blinden bösen Herzens, seiner Sorglosig-
keit gegen anderer litterarische und moralische Ehre,
seines ^Brummicht- witzelnden' im Tadel, seines Unge-
schliffenen im Bessern und bricht emphatisch in den
Ausruf aus: 'Was ist das für eine Aufführung für einen
protestantischen Geistlichen ! ' Er bezeugt fast Lust ihn
zu den 'moralischen Schandflecken der evangelischen
Christenheit' . zu rechnen und führt dem Preussen zu
Gemüte, dass solche Schandflecken sich ganz besonders
in der preussischen Reformations- und Kirchengeschichte
vorfänden (S. 399). Kurz, er ist in seinem Zorn aus
Rand und Band. — Hamann, der Schlözers Antikritik
recensierte (Werke 4, 373), schrieb an Herder (5, 82):
'Rügen Sie nicht, liebster Herder, den Schlözerischen
Misthaufen. Wer Sie dazu aufmuntert, ist nicht Ihr
Freund.' Hamann schmeichelt sich, dass seine Recension
Herdern mehr Genüge thun werde als die Wandsbeckische
(s. die letztere bei Claudius, Redlichs Nachlese, 1871,
S. 29 ff.). Herders spätere Recensionen in den Erfurter
Nachrichten stehen bei Suphan 20, 303 — 306: es ist
nicht vom Alter des Wechsels, wie Böttiger angibt, son-
dern des Papiergeldes in dem einen der angezeigten
Schlözerschen Werke die Rede. Vgl. über den ganzen
Handel Haym 1, 601—610.
Aus den Frankfurter gelehrten Anzeigen sind nun
mindestens zwei Recensionen durch Herders eigenes
Zeugnis sicher für ihn gewonnen. Dazu kommt Goethes
Meldung am Schluss eines Briefes an Herder: 'Eben
krieg' ich Nr. 54 Frankfurter Zeitung' (J. Goethe
1, 310): was darauf schllessen lässt, dass sich darin
eine Anzeige von Herder befand. Doch hierüber vgl.
XLH
den dritten Abschnitt, wo sich auch Petersens obige
(S. XXXY) Angaben bestätigen werden.
Herder schreibt (etwa im Oktober 1772) an Merck
(Merck-Briefe 1, 42 f.), er wolle nichts zu Lemgo in der
Mey ersehen Buchhandlung Erschienenes recensieren, weil
er das was er lese aus dieser Handlung bekomme, weil
ihm die Recensionen von Benzler (S. 280), Dodd (8. 433)
und den Devisen (S. 321), alle zu Lemgo in der Meyer-
schen Buchhandlung erschienen, zugeschrieben worden
und dies der Besitzer jener Buchhandlung als den ärgsten
Freundschaftsbruch aufgenommen. Er bestellt sich ein
Buch zur eventuellen Recension, das er im Manuskript
gesehen, ist dabei, Hartley {Observaiions on maUy über-
setzt von Pistorius, Leipzig, 1772) zu recensieren und
sagt: 'Wenn Sie Harpe*s Eloge auf Fenelon mir zu-
wenden wollen, so sollen Sie viel Dank haben, so wie
ich mich für Hemsterhuys sehr verbinde.' Laharpes
Eloge war schon in Nr. 2 (S. 14) rezensiert worden;
hatte ihm Merck wie den Laharpe über Fenelon so
den schon am 12. Mai (8. 247) angezeigten Hemster-
huys sur les disirs^ eine litterarische Seltenheit nach
251, 17, zum Geschenk angeboten? Herder schreibt,
worauf mich Suphan verweist, am 6. Oktober 1772 an
Boie: 'Verhelfen Sie mir doch zu Hemsterhuys Essai
sur Vhomme ei ses rapporis und seine Leiire sur la
sculpiure' (Weinhold, Boie S. 181). Der Brief sur les
äisirs war ihm also von anderer Seite bereits zugekommen :
eben von Merck? Herders üebersetzung desselben er-
schien im Teutschen Merkur 1781. IV. S. 97 flF. Den
Wunsch nach den beiden anderen Schriften muss Boie
auch befriedigt haben (vgl. Weinhold a. a. 0.): rührt
also die, obgleich sehr ruhige Analyse des Essai sur
thomme in den Frankfurter gelehrten Anzeigen 13. No-
vember (S. 599) von Herder her? Suphan citiert noch
Von und an Herder 2, 41 f. 43. 46. 49. 72.
Oft hat man die Stelle wiederholt, worin Herder
an Merck (Merck-Br. 1, 37) diesen, sich selbst und
XLni
Goethe als Mitarbeiter des Journals charakterisiert: ^In
Ihren Zeitungen sind Sie immer Sokrates -Addison, Göthe
meistens ein junger übermüthiger Lord mit entsetzlich
scharrenden Hahnenfttssen, und wenn ich denn einmal
komme, so ists der irländische Dechant mit der Peitsche.
Ueber die hat nun Sokrates sehr Acht zu geben, und
Sie haben von Anfang an volles Recht bekommen, zu
ändern und auszustreichen, was Ihnen gefällt; insonder-
heit auszustreichen. Ich rede oft, als wenn kein Mensch
Deutsch verstünde: und da mir überhaupt das schöne
Runde fehlt, mit dem Ihr Leute die Welt betrügt, so
ist allemal die Zeit, wenn ich mich lese, mir Aergerniss
und Zwist. Benehmen Sie mir die, soviel Sie können,
es ist nicht gut, dass der Mensch sich ärgert.'
Von Merck selbst ist nicht viel ausdrücklich bezeugt.
An Höpfner schreibt er (vor dem 11. Februar 1772,
wie sich gleich zeigen wird): 'Bei Gellerts Werth und
Sulzers Theorie gedenken Sie an Ihren Freund M.'(Merck-
Br. 3, 54.) Beide Recensionen sind noch nicht erschienen
in dem Augenblicke, wo er schreibt. Beide müssen von
ihm herrühren, wie von Biedermann u. a. mit Recht
geschlossen haben. Die über Sulzers Theorie (75, 23)
erschien am 11. Februar, die über Gellerts Werth (98,
27 flF.) am 21. Februar 1772. Als bestätigend muss
man mit Herrn von Biedermann auch eine Bemerkung
von Deinet an Raspe (Weim. Jahrb. 6, 82) ansehen.
Femer erzählt Caroline Flachsland ihrem Herder (Nachl.
3, 369) am 3. November, Merck recensiere den Göttinger
Musenalmanach. Die Recension erschien am 13. Novem-
ber (603, 19). Merck erfüllte damit einen Wunsch
Herders (Merck-Briefe 1, 42). Ausser diesen dreien kann
ihm noch mit Bestimmtheit die Recension über Klopstocks
Oden vom 28. Januar 1772 (49, 17) zugeschrieben
werden, zu der er sich selbst bekennt in einem un-
gedruckten Brief an Fritz Jacobi, den ich Herrn
Dr. Konrad Reichard verdanke und den ich ganz mit-
teilen will:
XLIV
Frankfurt Sonntags.
Hier haben Sie die versprochene Revision meines
eigenen Urtheiles. Sie ist unter Lenchsenrings Augen
geschrieben, und Er hat mein ehmaliges Mscr. der
Klopst. Bearth. in der Frf. Zeitung gesehen, dass also
auch sein Zeugnis vor mich gilt, dass ich niemand auf
der Welt hierdurch eine Wahrheit predige als mir selbst.
Und das soll nach Freund Shaftesbury'B Meynung ein
verdienstliches Werk seyn. Leuchsenr. meynt übers Jahr
solte man den Merkur so revidiren; auf diese Art könne
es nie an Materie fehlen. Als denn würde er selbst
mit Arbeiten, und was er noch weiter von der Cirkulation
der Materie in dem grosen Universo sagt, das ich nicht
verstehe. Er lässt Ihnen viel schönes sagen. Gestern
habe ich den Nach Mittag mit Jtflle Fahimer zugebracht.
Ich finde sie als ein Frauenzimmer von ungemein viel
angebohrener Grazie, und sanfter Empfindsamkeit. Be-
halten Sie mich lieb, u. glauben Sie mich
Ihren
in fidem. ergebensten
Leuchsenring J H M.
Der Brief ist am 7. Februar 1773 geschrieben (vgl.
J. Goethe 1, 348. 349). Fritz Jacobi war anfangs am
Merkur sehr stark beteiligt und forderte Merck durch
Vermittelung der Frau von La Roche zur Mitarbeit auf
(Auserl. Briefw. 1, 101). lieber die ^Revisionen' des
Merkur vgl. den ersten Band S. XIV. 284 ; dazu Auserl.
Briefw. 1, 110; auch Goethe-Jahrbuch 2, 380, wo nicht
^Recension' zu lesen. Es ist nichts Rechtes daraus ge-
worden. Jacobi aber berief sich unter anderm auf die
vorliegende Angelegenheit, um über Mercks Charakter
auf das schärfste abzuurteilen: ^Für die Frankfurter
Zeitung von 72 verfertigte er ein Dythiramb zum Lobe
von Klopstocks Oden; und in demselben Jahr schickte
er eine Revision eben dieser Rezension für den Merkur
ein, worin Klopstocks Oden heruntergemacht wurden,
weil er glaubte, Wieland wollte sie herunter gemacht
XLV
haben. Diese Revision, von Beiner eigenen Hand ge-
schrieben, muss sich noch nnter meinen Papieren finden'
(an Forster 13. November 1779; Zöppritz 1, 23).
Die Recension deutscher Schauspiele lehnt Merck in
einem Brief an Nicolai (Merck-Briefe 3, 63) entschieden
ab. Vermutlich hat er also auch in den Frankfurter
gelehrten Anzeigen keine recensiert. Man wird bei
Recensionen über dramatische Litteratur wohl in erster
Linie immer an Goethe denken müssen. Aber direkt
bezeugt ist keine.
Ausdrücklich bezeugt sind für Goethe überhaupt
nur die Recensionen über Hausen, Leben und Charakter
Klotzens (S. 284) und über die Gedichte eines polnischen
Juden (S. 461) durch Höpfner an Raspe (Weim. Jahrb.
3, 66), die Recensionen über Gessners Idyllen (S. 446)
nnd über Lavaters Aussichten in die Ewigkeit (8. 579)
durch Schlosser an Lavater (Ludwig Hirzel, Im n.
Reich 1878, II. S. 599), die Recension über Georg
Jacobis Verteidigungsschrift gegen Hausen (S. 670) durch
Fritz Jacobi an Wieland (Goethe- Jahrbuch 2, 377), die
^Nachrede statt der Vorrede' (S. 689) durch ihn selbst
(J. Goethe 1, 338). Dass Höpfner, Schlosser und Fritz
Jacobi in den betreflfenden Fällen die Wahrheit wissen
konnten, leidet nach den näheren Umständen keinen
Zweifel. Von Schlosser wird dies jedermann zugeben;
die durch Höpfner benannten Recensionen sind 29. Mai
und 1. September erschienen, in der Zeit von Goethes
Aufenthalt zu Wetzlar, und Höpfner würde sich ohne
bestimmteste Kenntnis nicht so bestimmt ausdrücken ;
Fritz Jacobi kann seine Kenntnis von Frau von La Roche,
die an der Sache nicht uninteressiert war (vgl. Jacobis
Auserl. Briefw. 1, 77 und Frankf. gel. Anz. Neudruck
671, 7), oder von Johanna Fahimer haben, die in Frank-
furt noch ganz andere und vermutlich vor ihr viel
ängstlicher geheim gehaltene Dinge herausbrachte, wie
die Existenz der Posse 'Das Unglück der Jacobis'
(Goethe -Jahrbuch 2, 383), welche angeblich nur die
XLVI
La Roche, Merck und Dumeix gelesen hatten. Dass aber
auch Höpfner sie kennen lernte (Welm. Jahrb. 3; 68),
zeigt von neuem, wie gut er damals unterrichtet war.
Die Posse entstand im Herbst 1772 gleich nach der Zu-
sammenkunft in Koblenz (Goethe-Jahrb. 2, 383), früher
als die Recension, die gleichsam ein Nachklang des bösen
Pasquills gewesen sein muss -und sozusagen einer Ge»
neralverstimmung des männlich gesinnten deutschen Publi-
kums gegen Georg Jacobi drastischen Ausdruck lieh:
verhöhnte doch bald darauf auch Nicolai im ^Nothanker'
den armen Georg unter dem Namen Säugling (worüber
zu vgl. Goethe-Jahrb. 2, 377 f.; Jacobis AuserL Briefw.
1, 117 ff.), üeber Jacobi im Jahrmarkt von Plunders-
weilern s. Frühzeit S. 32.
Wenn Goethe am 3. Februar 1772 an Salzmann
schreibt (J. Goethe 1, 305), er habe mit den gelehrten
Anzeigen keinen Zusammenhang, als dass er den Direktor
kenne und ein Mitinteressent sein besonderer Freund sei,
so kann er sich dazu höchstens für berechtigt halten,
weil vielleicht bis dahin noch nichts von ihm erschienen
war, was in der That der Fall sein dürfte; denn im
ganzen Januar trifft man keine sichere Spur von ihm.
Deinet meldet aber am 8. Februar, Goethe sei im Fach
der schönen Wissenschaften sehr fleissig (Weim. Jahrb.
6, 81); und man wird darauf grösseres Gewicht legen
müssen, als auf eine jener Ableugnungen der Autorschaft,
die im vorigen Jahrhundert so gewöhnlich sind. Wenn
Goethe am 25. Dezember 1772 an Kestner schreibt (J.
Goethe 1, 338): ^Leider muss ich nun die schönen
Stunden mit Rezensiren verderben Ich tuhs aber mit
gutem Muth denn es ist fürs letzte Blat' — so ist man
berechtigt, da er die Abfassung der 'Nachrede' nicht
wohl ^recenslren' nennen könnte, im 104. Blatt nach
ihm zu suchen. Da steht aber ausser der Fortsetzung
einer früher begonnenen Anzeige, die vielleicht auch von
ihm herrührt, aber ihn nicht stark verrät, bloss noch die
kurze auf S. 688 f. des Neudruckes, welche eine aus
XLVII
dem Französischen übersetzte 'Erltische Abhandlung
über die Fehler der Mahler wider die geistliche Ge-
schichte und das Kostüm' betrifft und ohne Zweifel ihn zum
Verfasser hat. Man beachte nur die letzten fünf Zeilen
und vergleiche, wie er in 'Kenner und Enthusiast' und
im 'Wahrhaften Mährgen' (dessen Titel sich vielleicht
hier erklärt) den Kenner einführt, dem bald etwas zu
kurz, bald etwas zu lang ist (J. Goethe 3, 168. 172).
Durch das Citat 689, 2 mit Bezug auf 541, 31 ge-
winnen wir aber weiterhin die ausführliche, lehrreiche
Becension über Volckmanns Sandrart (539, 30) für
Goethe, der darin gleichsam im Angesichte Herders
seinem einstgeliebten Ovid absagt, eine Lanze für Homer
einlegt, den Franzosen eins anhängt, Kembrandt heraus-
streicht, 'Künstler, Kenner, Liebhaber' zu einander grup-
piert, und seine schlechte Interpunktion und die Schrei-
bung 'Kostüm' (gegen Costume 238, 27; Costume244,22)
hier geradeso wie in der letzten Recensiou des Jahrganges
verwendet. Vgl. übrigens, was das Kostüm anlangt, die
Parallelstelle im Anhang zu Mercier (J. Goethe 3, 692).
Wir werden Goethes Erinnerung im allgemeinen
trauen dürfen, wenn er in DW. 3, 98 L. berichtet,
das Kecensierwesen sei durch lebhafte Korrespondenz
und öftere persönliche Unterhandlungen begünstigt gCr
wesen: 'Wer das Buch zuerst gelesen hatte, der re-
ferirte, manchmal fand sich ein Korreferent; die An-
gelegenheit ward besprochen, an verwandte angeknüpft,
und hatte sich zuletzt ein gewisses Resultat ergeben, so
übernahm Einer die Redaktion. . . . Mir fiel sehr oft die
Rolle des Protokollführers zu; meine Freunde erlaubten
mir auch innerhalb ihrer Arbeiten zu scherzen und so-
dann bei Gegenständen, denen ich mich gewachsen fühlte,
die mir besonders am Herzen lagen, selbständig auf-
zutreten.' Ich möchte es nicht als gewisse Erinnerung
annehmen, was hier doch klar gesagt ist, dass Goethe
zuerst nur sich an fremden Recensionen beteiligte und
dann erst selbständig auftrat. Aber wohl sind wir
XLvm
hiernach einerseits berechtigt, innerhalb von Recensionen^
die im ganzen nichts Goethesches haben, nach einzelnen
Sätzen oder Abschnitten zn spähen, die seinen Stempel
tragen, andererseits, auch wo wir sichere Spur eines
bestimmten Autors zu erblicken glauben, zur Vorsicht
gemahnt, ihm nicht ohne weiteres die ganze Becension
zuzuschreiben.
Johann Georg Schlosser schreibt sich in
Briefen an Lavater (Ludwig Hirzel, Im n. Beich 1879,
I. S. 276. 277) die Becensionen über folgende Bücher
zu: Fragen an Kinder (404, 9); Physiognomik (434,
20); Basedow (457, 10). Sonst habe er (so schreibt er
am 13. September 1772) keine Erziehungsbücher recen-
siert. Zugleich bekennt er sich der Arbeit schon müde:
'Mit alledem wollte ich, dass meine Freunde mich bey
diesem Blatte nicht mehr brauchten. Ich schreibe warr-
lich nur daran um ihnen einen Dienst zu thun, aber
der Zeitverlust und der Ekel bey Lesung schlechter
Bücher macht mir den Dienst ein wenig theuer.' Wenn
ein obskurer Korrespondent Bahrdts diesem sehr stolz
schreibt (Br. an Bahrdt 1, 244 vom 20. Februar 1773):
' Ist Ihnen der Herr D. Schlosser in Frankfurt bekannt ?
Er ist Verfasser der dortigen gelehrten Zeitung! Er ist
mein Correspondent' — so darf man daraus nicht
schliessen, dass Schlosser wirklich im Jahr 1773 noch
Beiträge geliefert habe. Auch die oben (S. X) mit-
geteilten Vermutungen Herders über Schlossersche Be-
censionen können nicht als Zeugnisse angesehen werden.
Wenn Herder bemerkt (S. XXXVII), Schlosser trage sich als
Hauptverfasser umher, so scheint er wenigstens in Frank-
furt dafür gegolten zu haben; denn noch J. v. Schwarz-
kopf behauptet a. a. 0., der Jahrgang 1772 sei grössten-
teils aus der Feder Schlossers geflossen.
Von den anderen 'Akademikern' in Giessen, die
Goethe neben Höpfner als Mitarbeiter hinstellt, sind uns
nur Bahrdt und Schmid bekannt.
Wir besitzen den Brief vom 18. Januar 1772, worin
XLIX
Merck den Bahr dt zur Beteiligung auffordert (Br. an
Bahrdt 1, 168 f.) 7 mit dem er schon durch Geheimrat
von Hesse Fühlung haben musste (Bahrdts Leben 2,
182f.y wo Merck als 'Mark' vorkommt). Bahrdt hat
ohne Zweifel gleich angenommen^ und am 8. Februar
konnte ihn Deinet unter den Mitarbeitern nennen ; aber
schon am 15. Februar meldet er an Raspe (Weim. Jahrb.
6, 83) : 'Den Hm. Doct Bahrdt werden wir ausstreichen.
Man siebet e» seinen Aufsätzen zu sehr an, dass er
Feinde hat' Fast möchte man aus dem Zusammenhang
schliessen, dass Bahrdts Artikel dem Journal die oben
besprochenen Verlegenheiten zuzogen und dass daher
die speciell inkriminierte, sehr stark an seine Manier
erinnernde Recension S. 29, 18 von ihm herrührte.
Sie ist zwar schon am 17. Januar erschienen; aber aus
Mercks Brief ergibt sich, dass dies nicht der Anfang
von Bahrdts Beziehungen zu den Frankfurter gelehrten
Anzeigen war. Hatte er 'Vorschläge' gemacht, denen
'bereits mit der verdienten Achtung begegnet worden',
BD konnte er auch schon durch Deinet Recensionen ein-
geschickt haben ; ja diese Vorschläge können selbst Re-
censionsanerbietungen gewesen sein, da die Wahl der
Bücher den Recensenten überlassen war (Weim. Jahrb.
6, 78). Mercks Brief wäre dann nur die, vielleicht von
Bahrdt gewünschte, officielle Aufforderung des Direktors.
— Wenn J. E. Faber den Bahrdt in einem Brief vom
13. Juli 1772 bittet, für eine Recension seiner Be-
trachtungen über den Orient 'in der Giessener oder
Frankfurter Zeitung' besorgt zu sein (Br. an Bahrdt 1,
193), so folgt daraus gar nichts: in den Frankfurter
gelehrten Anzeigen hat, wie wir sehen werden, Herder
das Buch angezeigt. Aber Bahrdts Verbindung mit den
Frankfurter gelehrten Anzeigen muss allerdings fort-
gedauert haben. Als ich den oben S. XIX ff. ausgezogenen
Brief von Goezes Recensenten an den Verleger zuerst
las, hatte ich aus Gründen, die sich im dritten Abschnitt
ergeben werden, noch die Möglichkeit im Auge, dass
Lltteraturdenkmale des 18. Jahrhunderts. 8. d
Goethe dieser Recensent sei. Mit einem Mal aber wurde
mir klar, dass ich es mit Bahrdt zu thun hätte. Zu
meiner Freude sah ich später, dass anch Bahrdts Vater,
der die ^anzügliche, beissende nnd spöttische Schreibai*t'
seines Sohnes jedenfalls genauer als ich kannte, hierüber
nicht in Zweifel war (Br. an Bahrdt 2, 308 vom 16. März
1773). Mithin wäre die Recension über Goeze vom
21. Juli (S. 379) dem Bahrdt zuzuschreiben. In dem
Brief an den Verleger (Gerichtliche Akten 8. 35) be-
kennt er sich aber selbst zu der Autorschaft einer Re-
cension in Nr. 28 vom 7. April 1772, welche unzweifel-
haft (Bahrdts Worte sind : ' Dass der Einfall, auf jeden
Datum des Jahrs geistliche Betrachtungen zu schreiben,
höchst abgeschmackt sey; das ist ein Ui*theil, das die
Person des Herrn Pastors nicht angeht, sondern sein
Buch, welches für das gelehrte Zeitungsforum gehört,
und eben das hab ich selbst, ganz unanstössig schon in
Num. XXVIII. Ihrer Zeitung bey einem andern Buche,
für eine Einfalt ausgezeichnet. Einfalt in Halle wird
bey Hr. Goezen in Hamburg nicht Weisheit') die auf
S. 184, Z. 26ff. ist. Vgl. z. B. auch 210, 4ff., 332,
25flf., 364, 16 ff. Ebenso ist er wahrscheinlich der Re-
censent, der 166, 23flf. desavouiert werden muss. Nach
der Recension über Goeze scheint er gar nicht mehr
oder nur einmal noch zugelassen worden zu sein.
Im Jahre 1773 dagegen ist Bahrdt offenbar der
Haupt-Mann, ja der thatsächliche Direktor der 'allgewal-
tigen' (Br. an Bahrdt 1, 257) Zeitung. Es genügt, auf
die Briefe an Bahrdt aus jener Zeit und auf die Angabe
Herders bei Böttiger (a. a. 0.) zu verweisen : ' Von Theinet
(so!) bekam Bahrdt die frankfurter Zeitung in seine
Klauen.' Indessen kann auch Herder hierbei mehr aus
den Briefen an Bahrdt, aU aus eigener Erinnerung
schöpfen. Den Hergang ei*sieht man deutlich. Deinet
fragt am 28. November 1772 (Br. an Bahrdt 2, 137):
'Welche Männer in Giessen würden für Geld und gute
Worte gute und gewisse Recensionen für 1773 machen
LI
und einsenden wollen?' Schon in einem früheren Briefe
aber muss er gemeldet haben ^ dass sich der bisherige
Direktor zurückziehen wolle nnd Bahrdt etwa im all-
gemeinen um erneuerte Teilnahme ersucht haben : worauf
sich Bahrdt zur Uebernahme der Direktion erbot. Dieses
Anerbieten beantwortet Deinet am 1. Dezember mit der
Bitte^ die Sache in die Hand zu nehmen, aber mit der
Erklärung : ' Director werde ich wohl selbst sein müssen,
weil meine Haut zur Gerbe getragen wird, welche Götter-
chen der Erbe gerben wollen' (an Bahrdt 2, 138). Dies
bezieht sich auf die formelle Direktion, und Deinet
wusste sie so klug zu führen, dass er sich sofort neue
Ungelegenheiten bereitete und neue Strafen zuzog.
Der Glanz des Jahrganges 1772 kam noch dieser
neuen Aera Bahrdt zu gute. Am 1. Januar 1774 bet-
telt sogar der Darmstädter Wenck um gütige Recension
eines Carmens, das er auf die Rückkunft der Frau
Landgräfin gemacht (Br. an Bahrdt 2, 4 f.) ; und diese er-
folgt in Nr. 6 vom 21. Januar 1774 (S. 53). Lavater
arbeitete mit! (Br. an Bahrdt 2, 170; die Recension
steht Frankf. gel. Anz. 1773, S. 701 ff. vom 22. Oktober;
eine unmögliche Beziehung auf Herder gibt dieser Brief-
stelle Redlich in der Nachl. zu Claudius, 1871, S. 31
Anm.). Wenn sich Bahrdt in seiner Selbstbiographie
(2, 243 f.) rühmt, er habe mit Hilfe seines Famulus
Heres Deinets 'Zeitungsbude im ersten Jahre fast
ganz allein fnmirt', so wird dies zwar nicht für das
erste Jahr, aber wohl für 1773 richtig sein. Im Jahr
1774 zog ihn die Herausgabe der allgemeinen theolo-
gischen Bibliothek von den Frankfurter gelehrten An-
zeigen ab (Br. an Bahrdt 2, 174).
Christian Heinrich Schmid, zuerst gemieden,
vielleicht dilatorisch behandelt, im Sommer zu Giessen
verhöhnt (Höpfner 19. Oktober 1772, Weim. Jahrb. 3,
66; Goethe DW. 3, 95 ff. L.), wurde schliesslich doch
zugelassen: die Recension von Goethes Deutscher Bau-
kunst (S. 643) hat ihn zum Verfasser, wie Goethe selbst
d*
LII
bezeugt (J. Goethe 1, 337). Vgl. Goethes Frühzeit 8.
27. 37 f. Redet er auch 8. 590, 1 ff. über Erfurt, von
wo er nach Giessen kam?
Dass Doktor Leuchsenring (nicht Franz Leuchsen-
ring, das Urbild des Pater Brey, sondern dessen Bruder)
Gaubii adversaria anzeigte (8.56), wissen wir bereits (vgl.
oben 8. XXXV). Ist er oder Behrends der Recen-
sent, welcher 8. 25 f. eine so merkwürdige Transmuta-
tionstheorie aufstellt, wonach das Wasser die Mineralien,
die Mineralien die Pflanzen und die Pflanzen die Tiere
erzeugen ?
Leider ist meines Wissens über den bestimmten An-
teil einzelner Recensenten nichts, als das soeben Zu-
sammengestellte , überliefert : nichts über W e n c k s ,
Wald ins, le Brets, Behrends', Iselins, Raspes
oder anderer etwaige Beiträge. Vermutungen hierüber,
die nicht unmöglich wären (257, 20 ff. z. B. ist sicher
von le Bret), halte ich noch zurück, um in dem folgenden
Abschnitte nur dem Anteil Mercks, 8chlossers, Herders
und Goethes einige weitere Bemerkungen zu widmen.
DRITTER ABSCHNITT.
VEKMUTUNGEN.
Herder glaubte man in den Frankfurter gelehrten
Anzeigen von 1772 hauptsächlich zu erkennen. Er war
der einzige bekannte Schriftsteller unter den Mitarbeitern ;
seine Manier konnte man mit den neuen Recensionen
vergleichen ; er hatte auf Goethes Bildung , wohl auch
auf Merck eingewirkt; er war jedenfalls der Küster,
wie man in Hamburg meinte, dem der ganze Chor
nachsang.
In einem Brief aus dem Sommer 1771 schreibt Herder
an Merck (Merck-Briefe 1, 26 ff.) über Klopstocks Oden,
über die Mimoires de Petrarque^ über Ossian, über
Lin
die Sternheim; er bespricht Jacobi lieber die Wahrheit
und An Aglaja und Sulzers Wörterbuch. Alle diese
Gegenstände y mit Ausnahme des zweiten und dritten,
kommen in den Frankfurter gelehrten Anzeigen von
1772 und zwar in den ersten dreizehn Nummern zur
Sprache. lieber Jacobi bemerkt Herder: 'lieber die
Wahrheit ist, dünkt mich, das Männlichste, was je dieses
Männchen geschrieben : so wie auch in Aglaja wtlrklich
die Realität desselben zuzunehmen scheint; nur sieht
immer noch die süssliche Eitelkeit hindurch.' Man ver-
gleiche Neudruck 12, 34 f. 13, 13! Die anderen Kritiken
Herders mag ich nicht abschreiben. Man vergleiche
aber Neudruck 49, 17 über Klopstocks Oden; 75,
23 über Sulzers Theorie; 85, 2 über die Stemheim!
Man wird nicht frappante Uebereinstimmungen im ein-
zelnen, aber wohl die Harmonie der Gesinnung im
grossen finden. Der Recensent ist augenscheinlich durch
Herder bestärkt oder geleitet; aber er äussert sich nicht
80 schroff, namentlich nicht über Wieland und Jacobi,
er ist massiger und vorsichtiger: erst im Laufe des
Jahrganges kommt Herders geringschätziges Urteil über
Georg Jacobi zu immer schärferem und zuletzt durch
Goethe zu grausamem Ausdruck (vgl. auch Merck-Briefe
2, 34). Zwei jener Recensionen sind für Merck bezeugt;
vermutlich dürfen ihm auch die übrigen beigelegt werden.
Schwerlich aber die Recension des Versuchs über Shake-
spear, obwohl Herder an Merck im August 1771 (Merck-
Br. 2, 30 f.) zu vergleichen. Mit 37, 3 (wahrscheinlich
von Merck) und 272, 10 vgl. Merck-Br. 2, 34.
Die Recension über eine unechte Ausgabe Klopstock-
scher Schriften 48, 2, welche in einer andern Nummer
jener Oden-Recension unmittelbar voraufgeht, wird wohl
auch Merck zufallen. Ferner etwa die Recensionen über
Laharpes Eloge de Fendlon (14, 12) und über Hemster-
huys sur les desirs (247, 12). Vgl. oben S. XLIL Zu
der Recension über Bougainville (198, 31), insbeson-
dere zu 199, 37 f., ist zu bemerken, dass Merck in
LIV
der Gegend des Genfer Sees gut Bescheid wusste. Auch
91, 24 wird er sprechen (vgl. 92, 10 mit 85, 22). Die
Beschreibungen der Kupferstiche dürften zum Teil von
Merck herrühren; doch ist daneben Goethe sicher zu
erkennen.
Dass Herder auf Schlosser einen nennenswerten
Einfluss gewonnen, wüsste ich nicht nachzuweisen. Den-
noch ist eine Recension zwischen diesen beiden streitig :
die über die Fragen an Kinder 404, 9. Schlosser schreibt
sie sich selbst zu; Georg Müller schreibt sie Herder
zu. Da nun Georg Müllers Angaben, wenn man nicht
weiss, worauf sie sich stützen, keine grosse Autorität
haben und da man dem redlichen, streng sittlichen
Schlosser, er mag noch so eitel gewesen sein, keine
Lüge zutrauen kann : so wäre die Sache hiermit eigent-
lich entschieden, wenn nicht der Stil ein wenig über
das hinaus zu gehen schiene, was man von Schlosser im
allgemeinen erwarten kann.
Aus den zwei andern Becensionen, welche Schlosser
sich zuweist und auf die gewiss niemand sonst Anspruch
machen kann, notiere ich zunächst die Wendung 458, 18
'Der Raum erlaubt uns nicht, mehr anzumerken' ; 458, 36
Mst übrigens hier der Ort nicht zu urtheilen.* Ferner
beachte man den überaus häufigen Gebrauch des schrift-
stellerischen 'wir' und wie viel in 434, 20 flP., wie auch
457, 23 von der Seele die Rede ist. Man vergleiche
nun sofort in der fraglichen Recension Wendungen wie
404, 20 'wir können ... so wenig, als viele andere . . .
billigen'; 404, 32 'Uns hat es immer geschienen'; 404,
33 'Wir kennen manche' u. dgl. Man erwäge die Seelen
in 404, 24. 34. Man vergleiche die Schlusspointen
405, 8 ff. und 459, 6 ff.
Die erste lange Schlözer-Recensionl02,2ff. 108, 27 ff.
finde ich keinen Grund, mit Herder (oben S. X) Schlosser
zuzuschreiben : ich denke dabei vielmehr an ie Bret.
Dagegen wird Herder mit der Recension über Meiners
313, 3 ff. vollkommen recht liaben. Hier redet in der
LV
That Schlosser: 315, 22 ^ Locke bat in unsrer Seele
wirklich Epoche gemacht.* Seele! Vgl. 314, 18. 315,
16. 27. Und dass Locke entscheidend auf Schlosser
wirkte, bezeugt Nicolovius (Johann Georg Schlossers
Leben und litterarisches Wirken, Bonn 1844, S. 10).
Ferner 313, 16 'Unsere Gränzen erlauben uns nicht
einen ausführlichen Auszug'; vgl. 'tibergehen' u. dgl.
314, 26. 315, 11. 30. 316, 24 f. 35 f. Das schrift-
stellerische 'wir' wie sonst. 'Mathesis' 313, 34 wie
Merck-Br. 1, 110. Hierzu nun wieder die fragliche
Recension! 'Natur' 317, 17—30 und 405, 7; 'lasst
uns' 317, 30 und 405, 9.
Wer die im vorstehenden besprochenen Recensionen
gelesen hat, wird ohne weiteres zugeben, dass auch die
von einem Frankfurter herrührende Recension 513, 3 ff .
von Schlosser verfasst ist. Er redet über den Wert
der alten Sprachen und über den Unterricht im Lateini-
schen wie 457, 17. Er erklärt sich gegen das Lernen
der Wörter und 'Regien' (ebenso Katechismus der Sitten-
lehre für das Landvolk 1771, S. 121). In Ueberein-
stimmung damit steht die Recension 676, 18 über eine
lateinische Elementargrammatik, die ich daher auch ihm
zuschreibe. Er will im Sprachunterricht mehr praktisch
als theoretisch vorgehen: 'Die Sprachen sind bis auf
einen gewissen Punkt mechanisch, wie die Handwerke.
Ueben und immer üben lehrt den Tischer den Hobel
führen, und den Schüler, fremde Sprachen verstehn und
reden.' Vgl. Katechismus S. 40, wo er auch für die
Theologie mehr praktische als theoretische Ausbildung
verlangt: 'Lehret man den Tischer die Regien der
Mechanick, oder den Fleischer die Zergliederungskunst?'
Man bemerke wieder 'Regien' 676, 30; 'lasst' 514, 12;
^Natur' 515, 31. 35; 'Seele' 516, 4. Aesthetik nach
psychologischen Erfahrungen gefordert 513, 26 und
316, 7 ff. Auch Herwichs Uebersetzung der Aristo-
phanischen Wolken 196, 21 wird von Schlosser recensiert
sein : man vergleiche Schlossers Vorerinnerung zu seiner
LVI
eigenen üebersetzung der Frösche (Schriften 3, 230),
insbesondere Sehr. 141 mit Neudruck 198, 23 ; Patriotis-
mus Sehr. 134, Neudruck 198, 4. Schlosser bezeugt
Sehr. 130, dass er bereits mit einer Üebersetzung des
Aristophanes beschäftigt war, als die Herwichsche erschien.
Neudruck 197, 1 3 f. ^die wir aber hier unsrer Gränzen wegen
(vgl. 313, 16. 656, 30) nicht anführen können'; die
Form 'jemar 197, 33 wie 'niemaP Katech. 85; 'bände'
198, 5 wie 'fände' Katech. 130; 'drucken' 197, 1 auch
Katech. 118. 136.
Ohne Schlossers Beiträge irgend vollständig sammeln
zu wollen, habe ich ihn auch in den nationalökonomischen
Anzeigen zu verfolgen gesucht. Sie drehen sich alle um
das physiokratische System und dessen Hauptvertreter
in Deutschland, Schlettwein. 653, 26 'Der Raum gestattet
uns nicht, unsre Gedanken mehr zu entwicklen': wir
kennen diese öde Recensentenphrase bereits an Schlosser !
Und wenn er sich 653, 6 f. gegen die bloss theoretische,
obgleich schöne Grille der fraiermii des nations wendet,
so haben wir dafür eine treffliche Parallelstelle in seinem
Aufsatz gegen Iselin, Ephemeriden der Menschheit 1776
St. 9 S. 6 (Schlossers Kl. Schriften 1, 171): 'Ach wenn
nicht die ganze Welt meine Brüderschaft erkennt, so ist
die Welt nicht mein Bruder.' Das Citat 653, 37 f. weist
zurück auf 268, 4 ; und wir werden dort wohl dieselbe
Hand erkennen dürfen. Das Citat 267, 17 aber weist
auf 60, 6 flF., wo schon die Schreibung 'warrlich' 62, 10
(vgl. oben S. XLVHl Schlossers Brief an Lavater) Schlosser
verrät. Nicht minder redet wohl 371, 2 flF. und 465,
2 £f. Schlosser. Dagegen merkt man 377, 2 ff. alsbald
eine leichtere Feder und eine Neigung zum Scherz —
vielleicht Goethe. Spricht er auch 345, 16 ff. von
Nostradamus und von Feenkönigen? Lacht er 563,
32 ff.? Durchaus die Gedanken Schlossers, aber nicht
sein Stil ! Er war für Goethe gewiss Autorität auf dem
Gebiete.
Ein paar kurze Anzeigen englischer Romane (42,
Lvn
» .111 ■
5 ff. 15 ff.) habe ich Uns Goethes Frühzeit S. 33 f.
Anmr}mehr nach Gefühl als aus bestimmten Gründen
Schlosser zugeschrieben. Sind übrigens, beiläufig gefragt,
alle Recensionen englischer Bücher Originalrecensionen ?
Sind sie nicht zum Teil aus englischen Zeitschriften, wie
Monihly Review^ London Magazine^ GentlemarCs Magazine
geschöpft ? Dies könnte wenigstens Deinet (Weim. Jahrb.
6, 82) anzudeuten scheinen ; doch kann er auch Be-
ziehungen darauf meinen, wie sie thatsächlich vorkommen.
Ist nicht ferner Schlosser der 'edelmüthige Herr
Verfasser' (319, 5) der im Interesse Olenschlagers ge-
schriebenen Recension 299, 27 ff. ? Denn an Schlosser
oder Goethe wird schon aus persönlichen Gründen zu-
nächst zu denken sein. Der unberufene Herausgeber,
der hier so scharf gegeisselt wird, war nach einem sonst
gut unterrichteten Korrespondenten der Allgemeinen Deut-
schen Bibliothek (der diese Nachricht übrigens nur mit
'man behauptet als sicher' einführt 18, 2, S. 310) ein
angesehener Frankfurter Geistlicher: so viel wenigstens
sei 'ganz gewiss', dass Herr von Olenschlager das Jeru-
salemsche Manuskript diesem Geistlichen mitgeteilt habe.
Nach den Ausdrücken, die in den Frankfurter gelehrten
Anzeigen gebraucht werden, sollte man eine ganz andere
Persönlichkeit vermuten.
Doch alle diese Recensionen ergeben nichts mehr,
was auf die Autorschaft der Anzeige jener Züricher
Fragen an Kinder Licht würfe. Höchstens dass der
lebhaftere Ton des zuletzt erwähnten Aufsatzes bemerkt
und mit dem des fraglichen Recensent^n verglichen wer-
den mag. Man nehme dazu noch 645, 12 ff. Cwarrlich'
645, 27) mit einem recht ähnlichen Anfang. Viel stärker
aber fällt ins Gewicht, dass Schlosser auch in seinem
Katechismus S. 45 gegen die 'schläfrige Methode der
Fragen und Antworten' polemisiert und dass er in
völliger üebereinstimmung mit 404, 17 in seinem dritten
Schreiben über die Philanthropinen (Ephem. der Mensch-
heit 1776, St. 12 S. 1 ff. == Kl. Schriften 1, 43 ff.)
Lvra
die Bokratische Methode und ihre moderne Anwendung
bespricht. Er verlangt von dem Sokratiker, 'dass er
nie lehre, als wo sich die Gelegenheit selbst zum lehren
zeigt': so habe Sokrates selbst jede schickliche Gelegen-
heit abgepaust, um zu lehren. Man vergleiche die Sätze
405, 7 ff. und 404, 25—31 mit den folgenden aus
den Ephem. 12,4: '0! Ihr Philanthropisten, wie lange
müsst Ihr oft müssig stehen, wenn Ihr auf solche Ge-
legenheiten wai-ten wollt ! Oder habt Ihr einen Lehrer
der Kopfs genug hat, die Gelegenheiten selbst zu schaffen,
und zwar alle Morgen um 8 Uhr, wann seine Stunde
schlägt , zu schaffen , so zeigt ihn ! So müsst ihr sie
aber nicht schaffen, wie Barth (Bahrdt), wenn er die
Lehren vom Gebet beybringen will. — Wenn der auf-
steht, und Stillschweigen gebietet, und die Hände empor-
hebt, und ein laues Gebet hersagt; so ist zehen
gegen eines zu wetten; der Junge antwortet ihm,
auf seine Frage, was hab ich gemacht! Du hast eine
Komödie gespielt/ Die Hervorhebung der entscheiden-
den Worte ist von mir angeordnet. — Gegen die
'ängstliche Wohlanständigkeit' wird Ephem. 12, 6 po-
lemisiert wie 405, 2. . Von der Hebammenkunst wird
Ephem. 12, 8 geredet und der Vergleich fortgesponnen
wie 404, 16 ff., nur anders fortgesponnen. Auf die
'queeren Antworten der Schüler' weisen die Ephem. 12,
11 hin wie hier 404, 29 f.
Ich denke, nun darf ich zusammenfassen : wir haben
keinen genügenden Grund, Schlossers Zeugnis für seine
eigene Autorschaft zu bezweifeln ; wir haben sogar einige
Gründe, um es ausdrücklich zu stützen. Was aber rührt
wirklich von Herder her?
Kaum sieben bis acht Beiträge, vielleicht im ganzen
Jahrgang nicht zehn Recensionen : so behauptete er selbst
(Haym 1,483; oben S. XXXVIHf.). Aber diese Zahlen
haben nichts zu bedeuten, wo er am liebsten alles ab-
leugnen möchte. Der zwanzigste Band seiner Werke zur
Litteratur undKunst(1830)S.413f. schreibt ihm neun zu:
LIX
Nr. 54. Neudruck S. 352 (7. Juli 1772) Staatsver-
äiiderungen von Italien, von Denina. Es ist jene Nr. 54,
welche Goethe begrtisst (oben S. XLI) und eine der
Recensionen, welche Petersen (oben S. XXXV) Herdem
zuschreibt; also gut bezeugt.
Nr. 60. S. 392 (28. Juli) Schlözers Vorstellung
seiner Universalhistorie. Von Herder selbst bezeugt
(oben S. XXXIX f.).
Nr. 61. S. 399 (31. Juli) Semieri Paraphrasis Evan-
gelii Johanms,
Nr. 61. S. 404 (31. Juli) Fragen an Kinder. Suphan
im Anz. f. deutsches Alterth. 4, 40 f. zweifelt nicht an
Herders Autorschaft. Die Recension ist aber, wie wir
soeben sahen, von Schlosser.
Nr. 64. S. 419 (11. August) Michaelis, Versuch
über die siebenzig Wochen Daniels. Eine Recension
gegen Michaelis gibt Herder ausdrücklich zu (oben S.
XXXIX); Heyne imputiert ihm mehr als eine (oben S.
XXXVUI). Vgl. Suphans Herder 6, VH Anm. 1.
Nr. 69. S. 453 (28. August) Betrachtungen über
den Orient, von Faber.
Nr. 77. S. 506 (25. September) Bemerkungen über
den Unterschied der Stände, von Miliar. Durch Petersen
(oben S. XXXV) bezeugt.
Nr. 84. 85. S. 553 , 559 (20. und 23. Oktober)
Beattie, Versuch über die Natur und Unveränderlichkeit
der Wahrheit. Durch Petersen (oben S. XXXV) bezeugt.
Nr. 87. S. 572 (30. Oktober) Harles, De Vitis PM-
lologorum nostra aeiate clarissimorum.
Alle diese Recensionen, mit Ausnahme der über die
'Fragen an Kinder', paradieren an der Spitze der be-
treffenden Nummern. Woraus für die 'Fragen' nun
nicht gerade etwas zu gunsten Schlossers gefolgert
werden kann; denn die Recension ist weniger umfäng-
lich, als die übrigen. Dagegen fällt sehr stark ins Ge-
wicht, dass das Verzeichnis in den Werken auf einem
Blatte von Caroline Herder beruht, das mir Suphan
LX
zeigte und das mit jenem Verzeichnis genau überein-
stimmt — bis auf die 'Fragen an Kinder', die von
Gedrg Müllers Hand und zwar an falscher Stelle nach-
getragen sind. Die falsche Anordnung konnte, da die
Seitenzahl beigefügt war, beim Abdruck leicht berichtigt
werden. Die Recension über die Fragen an Kinder ist
also nicht durch Caroline ihrem Manne zugeschrieben
worden, und wir Verstössen nicht gegen ihre in diesem
Falle grosse Autorität, wenn wir sie ihm absprechen.
Auf die Rückseite schrieb Caroline: 'Folgende Re-
censionen könnten vielleicht auch von ihm seyn, doch
ist mirs ganz zweifelhaft' Und sie nennt dann: Nr. 89
Horazens Episteln (S. 585, 6. November); Nr. 91. Lettre
sur Thomme von Hemsterhuys (S. 599, 1 3. November) ;
Nr. 94. Essays ort Song-writing (S. 619, 24. November).
Alle drei stehen wieder an der Spitze der betreffenden
Nummern.
Caroline verliess sich in der Angelegenheit nicht
auf sich selbst. Sie fragte am 26. August 1805 6er-
ning in Frankfurt (Gödeke, Grundriss 2, 1116). Dessen
Antwortbrief vom 21. Oktober 1805 liegt mir durch
Suphans Güte vor. Er schreibt: 'Der wackere Pfarrer
Passavant war in den 1770er Jahren hier, und sagt
Herder habe nur 1772 an den Frankf. Gel. Anz. ge-
holfen. Folgende Recens. hält er gewiss für des Ein-
zigen Werk:
Nr. 34. Michaelis. Nr. 60. Schlözer. Nr. 61. Semler.
Nr. 64. Desgl. [Michaelis], Nr.69. Orient; auch vielleicht:
Nr. 32. Pütter. Nr. 34. Unterricht. Nr. 41. Gleim.
Nr. 43. Klotz. Nr. 66. Predigten. Nr. 71. Schirach.
Nr. 78. Purmann. — und von Goethe vielleicht: Nr.
8. Klopstock. Nr. 66. Lavater. Nr. 85. Die Dichter.
Nr. 87. Rammler. —
Ferner sagte Frd. Passavant : In der Lemgoer Biblio-
thek drca 1776 und 1777 seyen Recens. v. Herder
über Lavater und Batteux; von jenem steht: ^L.
macht die Physiognomik zur Schädelstätte seiner
LXI
Freunde." In der allg. T. Bibl, jener Zeit sey auch
eine schöne Recens. über Klopstoek. — Aber edle
Freundin! Nur cum grano salis^ wie es nur selber
der Verklärte thäte, müsste Das alles benutzt werden.
— Doch sapienii sat, — D einet hiess der Heraus-
geber der hies. Gel. Zeitung. Man suchte, fand noch
nichts und will weiter graben im Nachlass. Also
Gedult! — '
In Deinets Nachlass ist schwerlich etwas gefunden
worden, da er nach seiner eigenen Versicherung die
Manuskripte vernichtete (Br. an Bahrdt 2, 144) und zum
Teil die Mitarbeiter, soweit ihre Aufsätze ihm durch
Merck zugingen, nicht kannte (Weim. Jahrb. 6, 78).
Passavants Angaben waren augenscheinlich nicht
die Quelle oder wenigstens nicht die einzige Quelle,
woraus Caroline ihr Verzeichnis schöpfte. Schon die
Differenz über Michaelis lehrt es, und ihre Aufzählung
ist reicher. Sie verfuhr offenbar mit grosser Vorsicht.
Ein Exemplar der Anzeigen von 1772 befand sich
wohl in Herders Bibliothek, da er Abonnent des
Blattes war (oben S. XXVI). Einzelne seiner Aufsätze
mögen angestrichen oder mit Korrekturen versehen ge-
wesen sein. Auch direkte Erinnerung, gelegentliche Er-
zählungen Herders, deren uns Böttiger eine aufbewahrt
hat, und ihr Stilgefühl kann sie geleitet haben. Das
letztere dürfen wir als ziemlich ausgebildet ansehen bei
einer Frau, die von jeher ganz in ihrem Manne lebte
und jede Zeile, die er schrieb, mit enthusiastischer Ver-
ehrung begrüsste.
Alles dies aber sind Möglichkeiten. Irgend etwas
Sicheres über ihr Verfahren wissen wir nicht, und hätten
wir Grund, ihr zu widersprechen, so würden wir ohne
weiteres annehmen, dass sie sich geirrt. Ihre Angaben
können streng genommen von vornherein nicht als Zeug-
nisse, sondern nur als Vermutungen gelten. Aber ein
Blick auf die Recensionen, welche sie selbst mit ihrer
eigenen Schrift und ohne Schwanken Herder zuerkennt,
LXII
lehrt, dass wir es mindestens mit wohlbegründeten Ver-
mutungen und daher vielleicht mit bestimmten Erinner-
ungen oder positivem Wissen oder richtigen Schlüssen
aus positiven Daten zu thun haben.
Gehen wir von Nr. 60, als der bestbezeugten Re-
cenäion, aus, nehmen wir die von Goethe und Petersen be-
zeugte Nr. 54 hinzu, erwägen wir Nr. 61 (Semler), 64, 69,
worin Caroline und Passavant, 77, 84, 85, worin Caro-
line und Petersen einig sind, und endlich 87, wo Caroline
allein steht, so erkennen wir überall dieselbe Feder und
unzweifelhaft Herders Feder. Wie gewaltig propheten-
haft redet er über die Weltgeschichte, über Römertum,
Byzantinismus und Gegenwart, über das Evangelium Jo-
hannis und den Orient, über Philologie und Philologen,
über Spekulation und den 'gesunden Sinn an der Wahr-
heit ! ' Wie verständnisinnig begrüsst er die schottische
'Philosophie der Gestalten und Veränderungen des
menschlichen Geschlechts nach Maasgabe der Geschichte
und Erfahrungen' (506, 34 ff.)! Wie erhebt ihn der Blick
auf die ursprünglichen Zustände der alten 'heiligen Zeit'
(354, lOffOl Polemik gegen Iselin (507, 20), Sympathie
für das Mittelalter (509, 15 ff.), Polemik gegen die kühle
historische Objektivität (509, 33 ff.), ein sympathisches
Citat aus Hamann (562, 4 ff.), Polemik gegen Hume,
gleichsam Vorspiel der späteren gegen Kant (559, 30.
560, 1. 561, 9) — überall die deutlichen Spuren des
damaligen Herder! Aber was bedarf es einzelner Nach-
weisungen, wo Sinn und Geist und Stil, wo alles ihn
verrät ! * Es kennt Dich ja jedermann an Deinen Adlers-
fittigen, Herr Adler!' sagen wir wenigstens hier mit
Caroline. Nur eins ist zu beachten: man unterscheidet
zwei Manieren des Ausdrucks, die eine, worin er sich
seinem ganzen Ungestüm überlässt, die andere, wo er
ihn mässigt, so weit er vermag; die eine, wo das Reden
in Lallen überschwankt, die andere, wo er hübsch an
der Erde zu bleiben und sich deutlich zu machen sucht.
Jene wird äusserlich schon durch einen Ueberfluss dop-
LXIII
pelter Gedankenstriche verraten (die ihm übrigens an
sich gar nicht allein eigentümlich sind) ; innerhalb dieser
sind sie in der Regel wenigstens nicht doppelt Es
kommt für die kritische Untersuchung auf dasselbe hin-
aus, wenn Herder seinen aufgeregten Stil um die Mitte
1772 künstlich gebildet hat (Suphan 6, XVII) und wir
den ruhigeren Fluss der Rede für den ihm natürlicheren
halten müssen. Aber auch Merck kann von der Er-
laubnis zu mildern, die Herder ihm erteilte, wohl zu-
weilen Gebrauch gemacht und dadurch Herders Autor-
schaft für uns fast oder gänzlich unerkennbar gemacht
habeu.
Jedenfalls gewinnen wir die acht genannten Recen-
sionen mit Sicherheit für Herder, und ich wage zu be-
haupten, dass einige davon zu den grossartigsten Denk-
mälern seiner geistigen Entwickelung und durch den
begrenzten Umfang, durch das Leben, das sie durch-
strömt, zu den erfreulichsten gehören ! Ich brauche den
Kundigen nicht zu sagen, dass ihnen eine so hohe Be-
deutung insbesondere deshalb beiwohnt, weil sie am Ein-
gange von Herders eigentlicher Sturm- und Drangzeit
stehen.
Da nun Passavant vier Nummern von den fünfen,
die er Herder mit Gewissheit zuschreibt, richtig getroffen
hat, so sind wir seinem Votum für Nr. 34 (Michaelis,
Mosaisches Recht — an der Spitze der Nummer !) die ge-
naueste Prüfung schuldig. Und das Resultat der meinigen
ist, dass ich ihm, Heyne (oben S. XXXVIII), Haym (Her-
der 1, 482, Anm. 1) und Suphan (Herders sämtl. W. 6, XII)
beistimme. Die Gründe ergeben sich so sehr von selbst aus
Inhalt und Stil, aus Vergleichung mit der zweiten Recen-
sion über Michaelis und mit der 'anonymen Polemik gegen
ihn 402, 37 ff., dass ich sie nicht einzeln aufzuzählen
brauche. Die doppelten Gedankenstriche stehen da,
aber der Ton ist etwas ruhiger und massiger, als in den
ungestümsten Recensionen. Der Kern der Kritik, der
Kampf gegen den seichten Pragmatismus, der alles Mm
LXIV
Geiste unsres Jahrhunderts behandelt', die Forderung,
rechtliche Institutionen aus dem orientalischen Geist der
Zeit, des Volks, der Sitte zu erklären (222, 19 f.) und
sich dabei den Geist der Nation, das wahre Gefühl einer
Zeit, eines Klima, eines Volks, die wahre Philosophie
eines Gesetzgebers im grossen (223, 36 ff.) zu vergegen-
wärtigen — dieser Kern ist so Herderisch wie mög-
lich und so Herderisch wie die Schale.
Auch diese neunte Recension mithin möchte ich
hinzufügen, obgleich Caroline das Votum Passavants hier
augenscheinlich ablehnte. Die Recension in Nr. 34 vom
28. April wird zu denen gehören, über die sich Merck
im Anfang April freute (Nachl. 3, 229). Die erste Re-
cension , welche Caroline anerkennt , ist vom 7. Juli !
Unmöglich, dass Merck Herderische Recensionen — und
diese ! — ein Vierteljahr lang liegen gelassen hätte !
Ich habe früher auch eine kurze Recension über eine
Pindarübersetzung vom 1. Mai (232, 30; allerdings nicht
an der Spitze des Blattes!) Herdern zugewiesen (Rund-
schau 17, 72 Anm.) und möchte trotz dem auch hier
verhältnismässig ruhigen Ton an dieser Ansicht fest-
halten.
Aber hat Merck Herderische Recensionen auch nur
vom Anfang April bis Ende April liegen lassen? Redet
Herder, den die Belobigung Schlözers in Nr. 16 (vom
25. Februar) geärgert hatte (oben S. X), nicht schon
am 10. April (S. 187) als 'ein Recensent, der auch
Jahre mit dergleichen Ideen umgegangen' über Er-
ziehung und gegen Schlözer? Ich werfe die Frage nur
auf; denn ich gehe in dieser Einleitung nicht auf Ent-
deckungen aus. (Suphan ist unabhängig auf dieselbe
Ansicht gekommen.)
Caroline hat ihre Aufmerksamkeit merkwürdiger Weise
hauptsächlich dem Ende des Jahrganges zugewendet,
vielleicht in allgemeiner Erinnerung, dass Herder nicht
von Anfang an mitgearbeitet. War die erste Hälfte des
Jahrganges in Herders Bibliothek verloren gegangen und
LXV
sonst in Weimar nicht aufzutreiben? Konnte sie des-
halb über die erste Michaelisrecension sich nicht ent-
scheiden? Genug, sie führt zweifelnd noch Horazens
Episteln aus Nr. 89, die Schrift von Hemsterhuys aus
Nr. 91 und die Essays on Song-wriUng aus Nr. 94 an.
Sie könnten Herdern nur unter der Annahme der Selbst-
verleugnung im Stil oder einer Merckschen Umschrift
zugetraut werden. Dass Caroline nach Stilgefühl und
nicht nach einer Art von üeberlieferung geurteilt habe,
wird hier sehr zweifelhaft. Im Inhalte spricht nichts
gegen Herder und einiges für ihn. Namentlich die letzte
Recension (in der auch Seuffert, ohne von Carolinens
Angabe zu wissen, Herder zu erkennen glaubte) enthält
bedeutende Bemerkungen und muss aus einem Kopfe
stammen, der über die Theorie der Lyrik selbständig
nachgedacht, sich eine üebersicht des Vorhandenen ver-
schafft hat und mit den poetischen Leistungen des
Orients zu rechnen gewohnt ist. Auf Hemsterhuys aber
wurden wir schon oben (8. XLH), indem wir die äusseren
Zeugnisse verfolgten, geführt. Und so möchten wir auch
für Horaz uns Caroline anschliessen.
Aber so achtungsvoll wir den Vermutungen Caroli-
nens begegnen müssen, so wertlos sind die Vermutungen
Passavants: denn 'Nr. 43 Klotz' ist von Goethe. 'Nr.
66. Predigten* d. L Dodd, übersetzt von Velthuysen
(S. 433) wurde auch in Lemgo Herder zugeschrieben,
wie er selbst meldet (Merck-Br. 1, 42) und zwar, wie
es scheint, mit Recht, gleich den Recensionen über Benzler
(S. 280) und Devisen (S. 321). Ferner 'Nr. 32. Pütter'
d. i. 'der einzige Weg zur Glückseligkeit' (S. 210),
'Nr. 34. Unterricht' (8. 225), 'Nr. 41. Gleim' (8. 272),
'Nr. 71. Schirach' (S. 466), 'Nr. 78. Purmann' (S. 513)
— nirgends eine sichere Spur Herders und manches,
was gegen ihn spricht! Nur Nr. 34, wesentlich über
Homer, erwägenswert. Redet Herder etwa auch 256,
36. 296, 1. 342, 35. 357, 5 (vielleicht nicht er allein).
369, 5. 418, 12. 439, 36. 476> 24. 498, 35. 500, 3.
Lltteraturdenkmale des 18. Jahrhunderts. 8. 6
LXVI
505, 11. 510, 33? Andere Vermutungen sogleich in
dem Verzeichnis wirklicher oder vermeintlicher Goethe-
scher Beiträge!
Passavant fördert uns mit seinem Vielleicht über
Goethe ebenso wenig wie mit seinen Mutmassungen über
Herder. Gleich 'Nr. 8. Klopstock' ist von Merck (oben S.
XLIH), 'Nr. 66. Lavater' von Schlosser (oben S. XLVIU),
aber 'Nr. 85. Die Dichter' von Jacobi (S. 562) nnd
'Nr. 87. Rammler' (S. 575) mögen immerhin geprüft werden.
Wie schade, dass uns Passavant, Goethes Reise-
genosse in der Schweiz, bei der Reise durch die Frank-
furter gelehrten Anzeigen und dem Suchen nach Goethes
Spuren nicht als kundiger Führer begleiten kann. Denn
auch für Goethe müssen wir suchen ! Es kann bei ihm
wohl noch viel weniger von einer Ueberlieferung die
Rede sein, als bei Herder.
Goethe hatte, wie wir sahen (S. XXVH), von Fritz
Schlosser die Jahrgänge 1772 nnd 1773 der Frank-
furter gelehrten Anzeigen erhalten, nachdem er im all-
gemeinen nm die 'ersten Jahrgänge' gebeten. Er zog
daraus (nach den Tag- und Jahresheften Abs. 840
Biederm.) im Jahre 1813 die Recensionen aus, welche
'ganz oder zumTheil' ihm gehörten. Sie dienten
ihm, da er den dritten Teil von Dichtung und Wahr-
heit schrieb, als Dokumente seiner Frühzeit. 'Anszüge
von Stellen (verspricht er 1814 DW. 3, 98 L.), an
denen ich mich wiedererkenne, mögen mit ähn-
lichen Aufsätzen künftig am schicklichen Orte erschei-
nen.' Die 'ähnlichen Aufsätze' werden die Recensionen
aus der Jenaischen allgemeinen Litteratnrzeitnng sein,
welche hinter denen aus den Frankfurter gelehrten An-
zeigen im 33. Bande der Ausgabe letzter Hand (1830)
folgen. Goethe hatte von diesen, vermutlich gleich 1813,
Abschriften fertigen lassen, stellte aber am 11. Juni
1823 Eckermann die Aufgabe, ans den beiden voll-
ständigen Bänden der Frankfurter gelehrten Anzeigen
seinen Anteil herauszufinden und über den Abdruck der-
LXVII
selben in den Werken ein Votum zu geben, ob die
Sachen überhaupt, ob sie mit Veränderungen oder un-
verändert mitzuteilen wären (Eckermann, 3. Aufl. 1, 30).
In einem Brief aus Marienbad nennt er Eckermanns
Thätigkeit jedoch eine redigierende (ibid. 34). Was
Eckermann also eigentlich sollte und was er wirklich
leistete, wird nicht klar. Man könnte sich denken, dass
seine Ausscheidung eine Kontrole für Goethes eigene
frühere herstellen sollte. Aber er selbst wenigstens sagt
nichts davon. Der Abdruck erfolgte fast ohne Aende-
rungen, nur dass z. B. Absätze eingeführt, veraltete Wort-
formen durch die üblichen ersetzt, auch gelegentlich die
Syntax korrigiert wurde. Vgl. indessen unten zu Nr. 18
und hinter Nr. 88. Goethe macht Boisser^e am 3. Juli
1830 (Sulpiz Boisser^e 2, 530) besonders auf diese Re-
censionen aufmerksam, indem er u. a. sagt: 'Ich komme
mir selbst darin oft wunderbar vor; denn ich erinnere
mich ja nicht mehr, dass ich diesem oder jenem
Werke, dieser oder jener Person zu seiner Zeit eine
solche Aufmerksamkeit geschenkt; ich erfahre es nun-
mehr als eine entschiedene Neuigkeit \ . .
So viel ergibt sich klar aus Goethes Aeusserungen,
dass er sich gegenüber seinen alten Aufsätzen ungefähr
in derselben Lage befand, wie Eckermann, d. h. dass
ihn beim Wiedererkennen nicht Erinnerung, sondern
philologische Vermutung leitete. Es kann ihm hier
und da Erinnerung zu Hilfe gekommen sein ; aber dass
sie ihn auch täuschte, lässt sich beweisen.
Band 33 der Ausgabe letzter Hand enthält folgende
Recensionen, die schon bei Nicolovius, lieber Goethe
(Leipzig 1828) S. 17 mit einer irrtümlichen Abweichung
(Biedermann, Goethe-Forsch. S. 324 f.) bezeichnet waren :
Nr. 12. der Frankfurter gelehrten Anzeigen 1772:
Sulzer, Allgemeine Theorie der schönen Künste (Neu-
druck S. 75). Ist von Merck (oben S. XLIII).
Nr. 15. (ünzer und Mauvillon,) üeber den Wertheiniger
deutschen Dichter (S. 98). Ist von Merck (oben S. XLIII).
e*
LXVIII
Nr. 73. Seybold, Schreiben über den Homer (S. 480).
Nr. 74. Franken zur griechischen Litteratur (S. 491).
(Robert Wood, Versuch über das Originalgenie des
Homer — aus dem Jahrgang 1773.)
Nr. 101. Sulzer, Die schönen Künste (S. 664).
Nr. 18. S. (Schummel,) Empfindsame Reisen durch
Deutschland (S. 118). Ausgelassen Neudr. 118,31 bis
119, 19; 119, 29 — 121, 37 und zum Schluss wieder
hinzugefügt 118, 31—119, 8.
Nr. 26. (Kretschmann,) Die Jägerin (S. 172).
Nr. 46. Blum, Lyrische Gedichte (S. 305).
Nr. 35. Braun, Versuch in prosaischen Fabeln und
Erzählungen (S. 230).
Nr. 70. Gedichte von einem polnischen Juden (S. 461).
Ist für Goethe bezeugt (oben S. XLV).
Nr. 74. CymbeUne (S. 492).
Nr. 31. Neue Schauspiele (S. 205).
Nr. 78. Zwey schöne neue Mährlein (S. 518).
Nr. 13. Fräulein von Sternheim (S. 85).
Nr. 86. (Wieland,) Der goldene Spiegel (S. 565).
Nr. 91. Musenalmanach, Göttingen 1773 (S. 603).
Ist von Merck (oben S. XLIII).
(Lustspiele ohne Heirathen — aus dem Jahrgang 1 773.)
(Beyträge zur deutschen Leetüre für Leser und
Leserinnen — ebenso.)
(Theateralmanach für das Jahr 1773 — ebenso.)
(Die Lieder Sineds des Barden — ebenso.)
Nr. 27. Briefe über die wichtigsten Wahrheiten der
Offenbarung (S. 174).
Nr. 49. Bahrdt, Eden (S. 319).
Nr. 72. Munter, Bekehrungsgeschichte des Grafen
Struensee (S. 473).
Nr. 88. Aussichten in die Ewigkeit (S. 579). Ist
für Goethe bezeugt (oben S. XLV).
(Lavater, Predigten über das Buch Jonas — aus
dem Jahrgang 1773. Die letzten nur Inhalt angebenden
Sätze hinter der Empfehlung des Buches sind weg-
LXIX
gelassen, vgl. J. Goethe 2, 498, Z. 16: was nach dem
Worte 'üeberzeugung' folgt.)
Nr. 103. Alexander von Joch, üeber Belohnung und
Strafen nach türkischen Gesetzen (8. 678).
(Herrn Hollands Philosophische Anmerkungen über
das System der Natur — aus dem Jahrgang 1773.)
Nr. 41. Sonnenfels, Ueber die Liebe des Vaterlandes
(S. 269).
Nr. 86. Charakteristik der vornehmsten Europäischen
Nationen (S. 569).
(Johann Jacob Mosers Neuste kleine Staatsschriften —
aus dem Jahrgang 1773.)
Nr. 74. Die erleuchteten Zeiten (S. 490).
Nr. 43. Hausen, Leben und Charakter Klotzens
(S. 284). Ist für Goethe bezeugt (oben S. XLV).
Nr. 50. Lobrede auf F. K. K. von Creuz (S. 331).
Nr. 23. (Wieland,) Gedanken über eine alte Auf-
schrift (8. 151).
Es ist vollkommen klar, dass Goethe diese Recen-
sionen in sachliche Gruppen geordnet hat: erst all-
gemein Aesthetisches mit grüechischer Litteratur; dann
deutsche Litteratur der Gegenwart, Gedichte, Dramen,
Romane u. dgl.; hierauf Theologie; ferner Philosophie
und Jurisprudenz ; zwei Aufsätze über Gelehrtengeschichte ;
endlich, mit Absicht an den Schluss gestellt, Wielands
Gedanken über eine alte Aufschrift. Die Aufschrift
lautet nämlich: ^Sie reden was sie wollen; mögen sie
doch reden ! was kümmerts mich.' Und die Recension
schliesst: ^ Unter allen Besitzungen auf Erden ist ein
eigen Herz die kostbarste, und unter tausenden
haben sie kaum zween.' Die Recension fügt sich vor-
trefflich an die beiden vorangehenden und ist gewisser-
massen ein Denkmal Wielands.
Aus den Werken Goethes darf keine dieser Recen-
sionen verschwinden; sie müssen darin bleiben in der
Ordnung, die ihnen Goethe gegeben hat. Was die
Herausgeber abzuziehen haben, das mögen sie in einer
LXX
Vorrede bezeichnen und, was sie hinzufügen zu müssen
glauben, in einem Anhang mitteilen. Denn der Unter-
suchung über Echtheit und Unechtheit sind allerdings
keine Schranken gesetzt.
Betrachtet man die Reihenfolge der Goetheschen
Auszüge näher, so zeigt sich, dass sie innerhalb der
ersten Abteilung den Nummern des Jahrganges 1772
folgen ; bloss Wood ist eingeschoben und zwar nicht,
wie man erwarten sollte, dicht hinter Seybold : vielleicht
nur weil Seybold und Franken hinter einander auf
demselben Bogen geschrieben waren oder sonst aus
irgend einem äusseren Grund. In der zweiten Abteilung
ist die Ordnung unterbrochen durch Nr. 35 (oder 46),
31, 13 — etwa durch Eckermann vorgeschlagen und
von Goethe acceptiert? Nr. 31 ist an die Seite eines
Dramas, Nr. 13 an die Seite eines Romanes gestellt,
Nr. 35 weniger passend untergebracht. Die theologischen
Sachen folgen der zahlenmässigen Ordnung ohne Unter-
brechung. Der Rest enthält sehr Verschiedenartiges,
vielleicht kleine sachliche Gruppen (Nr. 103 f. Ethik;
Nr. 41 ff. Politik; Nr. 74 für sich als Uebergang;
Nr. 43 ff. Gelehrtengeschichte). Doch wird der Versuch,
in die Principien von Goethes Anordung einzudringen,
um so unsicherer, je subtiler die Erwägungen werden
müssen, zu denen man greift. Darum sei auch gar nichts
hieraus gefolgei*t. Selbst wenn sich beweisen Hesse, dass
Eckermann an der Auswahl Anteil gehabt, so könnte
er ja doch glückliche Griffe gethan haben, und man
wäre immer auf die eigene Kritik zurückgewiesen.
Solche Kritik muss entschieden eintreten. Goethe
hat sich drei Recensionen zugeschrieben, welche für
Merck bezeugt sind ; und nur drei von den Recensionen^
die er sich selbst beilegt, sind für ihn gleichzeitig be-
zeugt. Er hat sich femer Recensionen aus dem Jahr-
gange 1773 zugeschrieben, an welchem weder er noch
seine Freunde teilnahmen. Hierüber hat Herr v. Bieder-
mann (Goethe-Forschungen S. 320 ff.) eigentlich ab-
LXXI
BcbUesBend gebawölt: nur dass er seibat an den Kon-
sequenzen der ^^^ ihm gesammelten Zeugnisse wieder
irre wird. Di^Bö Zeugnisse verbieten allerdings nicht
unbedingt, nacb Ooetheschen Recensionen innerhalb des
khrgangeB 1773 zu suchen: wenn er mit Deinet noch
yerkehrte (J- Goethe 1, 344), wenn er im Interesse
DeinetSy wie wir oben (3. XXV) sahen, nach Leipzig
ftchrieb, so konnte er auch gelegentlich dem Verleger
zuliebe eine Anzeige schreiben : nur dass er sich dann
in recht Bchiechte Gesellschaft begab, nur , dass er dann
etwas that, worüber er sich seinen Freunden und ehe-
maligen Mitarbeitern gegenüber zu entschuldigen hatte !
Ja, nicht bloss im Jahrgang 1773, sondern mit dem-
selben Recht auch in den Jahrgängen 1774 und 1775
kann man nach ihm suchen. Aber wahrscheinlich ist
es nicht, dass man ihn finden werde; und in jedem
einzelnen Falle mUsste der schärfste und ein unwider-
leglicher stilistischer Beweis geführt werden, dass die
betreffende Recension nur von ihm und keinem andern
Wttthren könne. R. M. Werner hat im GoetheJahr-
bttcüi 4, 360 ff. für Goethe einen kurzen Abschnitt,
tBscbeinend einen Zusatz zur Arbeit eines andern
Seeensenten , in Anspruch genommen, von dem er sich
wlfast nicht verhehlt, dass ^der Stil vielleicht etwas von
Go^es sonstiger Schreibart abweicht', von dem ich
ttgen mnss, dass der Stil für Goethe zu niedrig ist.
Dad ^bestimmt' will er Goethe die Recension von
Aadr& Operette 'der Töpfer' (vom 2. November 1773
S. 725 f.) zuschreiben, weil angeblich die Gedanken
mit einer brieflichen Beurteilung Goethes (J. Goethe
1, 394 f.) übereinstimmen und in der gleichen Reihen-
felge vorgetragen werden. Aber die Uebereinstimmung
iit gar nicht so gross. Der Recensent der Frankfurter
gelehrten Anzeigen lobt den Text und meint, er sei
mit der Musik zugleich entstanden, während Goethe sein
Lob auf die Musik beschränkt und ausdrücklich erklärt :
'Das Stück ist nm der Musick willen da, zeugt von
LXXII
der guten menschenfreandlichen Seele des Ver-
fassers • . . Hier und da ist eine gute Laune doch
würde seine Einförmigkeit sich ohne Musick nicht er-
halten.' Damit vergleiche man den Satz des Recensenten :
'Eben so macht auch die angenehme Lau ne, das Sab;
und gefälliger WitZ; den Dialog unterhaltend, und dem
Geist und Herzen des Verf. Ehre.' Ein gewisser
Anklang ist wohl vorhanden; aber der Recensent lobt
unbedingt, wo Goethe tadelt. Der Recensent sagt ferner :
'Die Melodien sind leicht, singbar nach den Kehlen
unsrer Operettensänger eingerichtet, das Akkompagnement
ist stark, ohne überladen zu seyn, und besonders wohl ge-
lingt dem Verf. der Gebrauch blasender Instrumente. In
allen diesen Rücksichten muss es dem Publiko angenehm
seyn, dass er sich entschlossen hat, die ganze Partitur
herauszugeben, welches schon wirklich in sehr sauberem
und richtigem Stich geschehen ist' Das könnte aller-
dings aus Goethes Worten zasammengezogen sein, deren
ich gleich die bezeichnenden aushebe : ' Die Musick selbst
ist auch mit vieler Eenntniss der gegenwärtigen Eräffte
unsrer Theater komponirt. Der Verfasser hat gesucht
richtige Deklamation, mit leichter fliessender Melodie zu
verbinden . . . Um nun dabey das Ohr nicht leer zu
lassen, wendete er all seinen Fleis auf Akkompagnement,
welches er so vollstimmig und harmonisch zu sezen
suchte als es ohne Nachteil der Singmelodie thunlich
war. Zu dem Ende hat er offt Blasinstrumente ge-
braucht, und manchmal eins von diesen unisono mit der
Singstimme gesetzt, damit sie dadurch verstarckt und
angenehm werde . . . Dass er die ganze Partitur hat
stechen lassen billig ich ... ' Die Aehnlichkeit scheint
mir . nicht gerade niederschmetternd. Der Töpfer war
in Frankfurt aufgeführt worden: man kann unzählige-
mal nach Theatervorstellungen von ganz verschiedenen
Leuten wörtlich dieselben Urteile hören. Dergleichen
trägt sich mündlich hei-um; und ist es denn so ver-
wunderlich, wenn zwei Beurteiler einer Operettenpartitur
LXXIII
zuerst vom Text und dann von der Musik; innerhalb
der Musik zuerst von der Melodie und dann vom
Accompagnement, von diesem aber zuerst im allgemeinen
und dann im besonderen sprechen und schliesslich ihre
Befriedigung darüber ausdrücken, dass die Partitur
überhaupt erschienen ist? Aber glaubt man hiermit
nicht auszukommen, so würde es doch genügen, Goethe
einen persönlichen Einfluss auf die Eecension in den
Frankfurter gelehrten Anzeigen zuzuschreiben, wie er
durch den fraglichen Brief auf eine Becension im
Merkur einwirken wollte. Er mag schriftlich oder münd-
lich, und eher das letztere als das erstere, dem Eecen-
senten oder einem Vermittler sein Urteil vorgesagt
haben. Und scheint es nicht an einem Punkt wenigstens,
als ob der Eecensent seine Lektion schlecht gelernt
habe ? Was Goethe von den Blasinstrumenten sagt, ist
vollkommen deutlich und hat guten Sinn. Was der Eecen-
sent davon sagt, ist leer und nichtig, ja eigentlich dumm,
wenn er dasselbe meint, was Goethe hervorhebt Kann also
Goethe hier reden ? Aber auch, was Werner selbst schon
andeutet, ist möglich : die Eecension war am 2. November
erschienen, Goethe schrieb am 23. November: er mag un-
bewusst sich an die Eecensfon angelehnt oder auch die-
selbe geradezu vor sich genommen haben, um sein eigenes
Urteil bequemer zu entwickeln. Und ein solches Ver-
fahren lag ihm besonders nahe, wenn er die Eecension
seiner Zeit inspiriert hatte. Kurz, der Möglichkeiten
sind viele, um sich auch eine nicht zufällige Ueberein-
stimmung zu erklären. Das entscheidende bleibt immer, dass
die Frankfurter Eecension nirgends Goethes Hand verrät
Wenn nun Werner wünscht und auch andere schon
den Wunsch geäussert haben, es möge der Jahrgang
1773 der Frankfurter gelehrten Anzeigen, wie der von
1772, durch einen Neudruck allgemein zugänglich ge-
macht werden, so frage ich zunächst: warum nicht
ebenso die Jahrgänge 1774 und 1775? Jedenfalls aber
würde ich mit einem Unternehmen nichts zu thun haben
LXXIV
mögen, welches die kritischen Sudeleien eines Bahrdt,
Deinet und ihrer fast durchweg mittelmässigen oder
weniger als mittelmässigen Helfershelfer unserem Publikum
von neuem aufzutischen wagte.
Jeder unbefangene Leser muss noch heute empfinden,
was alle urteilsfähigen Zeitgenossen sofort empfanden,
dasB der Jahrgang 1773 gegen seinen Vorgänger weit
zurücksteht. Bei allen Versuchen, die Kontinuität auf-
recht zu erhalten und direkt die frühere Manier nach-
zuahmen, sind doch nur schwache Produkte heraus-
gekommen. Die schöne Litteratur tritt zurück. Die
lakonischen Epigramme hören auf oder werden un-
gesalzen, lieber Kupferstiche wird nicht mehr ge-
sprochen. Der freie humane Geist überhaupt ist ver-
schwunden und macht von vornherein dem akademischen
Zunfttreiben Platz. Man sehe nur die ersten Nummern !
Wie da alles sich um Bahrdt dreht, wie seine Freunde
gelobt, seine Feinde getadelt werden! Nr. 1 wird
eröffnet durch eine Anzeige der Kritiken über die
Michaelissche Bibelübersetzung, die sich in Nummer 2
fortsetzt Verfasser dieser Kritiken war Bahrdt. Im
zweiten Artikel des ersten Blattes wird der Jurist Koch
in Giessen über den grütien Klee gelobt: er war
^«hrdts Kollege und Freund, und es wurde auf Recen-
nen von ihm gerechnet, die vermutlich auch vorhanden
1. Im zweiten Blatt geht es über den Professor
ulz in Giessen her: kollegiale Liebenswürdigkeit!
1 dritten Blatt über den Prediger Schwarz in Giessen :
nso I Im vierten Blatt über den Professor Ouvrier
in Giessen : desgleichen ! Und welche Mühe hat die
Redaktion, ihre Nummern zu füllen ! Wie merkt man
überall die kläglichste Armut ! Wie eng ist der Gesichts-
kreis geworden I Und nichts als theologische Interessen !
Auch wenn wir nicht die 'Briefe an Bahrdt* be-
sässen, auch wenn Goethes eigene briefliche Zeugnisse
nicht eine unwiderlegliche Sprache sprächen : so würde
uns das Journal selbst auf allen Seiten erzählen, dass
LXXV
das fette Jahr vorbei ist und ein mageres begonnen
hat. Nicht eine Zeile Manuskript aus dem Mitarbeiter-
kreise von 1772 ist dem Verleger geblieben. In jedem
Winkel dieses Hauses weht eine andere Luft. An jedem
Stücke, das Goethe sich zuschreibt, mache ich mich
anheischig zu beweisen, dass und warum es nicht von
ihm herrühren könne. Wie sollte Goethe z. B. die
Beyträge zur deutschen Leetüre S. 113 angezeigt haben^
unmittelbar nachdem in dieser und der vorangehenden
Nummer Schlossers Katechismus für das Landvolk von
allen Seiten benergelt worden war. Man sieht, dass der
Verleger auf Schlosser und seine Freunde keine Rück-
sicht mehr nahm, d. h. nichts mehr von ihnen erwartete.
Nichts ferner in den schönwissenschaftlichen Recen-
sionen erhebt sich über das Niveau der Leistuugen, die
man auch einem Christian Heinrich Schmid zutrauen
kann. Und zum Teil dürfte er wirklich der Autor sein.
Man vergleiche z. 6. die Recension des Theateralmanachs
(J. Goethe 2, 486) mit der Recension in (Schmids)
Leipziger Musenalmanach für 1774 S. 19. Die Ab-
weichungen sind absichtlich, aber die Uebereinstimmungen
verraten ihn. Dort und hier der Abdruck aus Sulzer ge-
tadelt. Dort und hier der Wunsch nach mehr Programmen
von Noverreschen Balletten. Dort und hier die eingehende
Berichtigung des Verzeichnisses der 'Theatraldichter'
(wie würde Goethe sich auf dergleichen eingelassen haben !).
Dort und hier die Verurteilung der 'Urteile* über die
aufgeführten Stücke. Und wenn er hier einen 'schmutzigen
Ausdruck' nicht nachschreiben mag, so erfahren wir
dort, dass es sich um das Wort 'genothzüchtiget' handelt.
Man mag ausserdem die Recensionen über Woods Homer,
über die Beyträge zur deutschen Leetüre und über die
Lieder Sineds im Musenalmanach S. 9, 41, 63 mit den
betreffenden von Goethe in Anspruch genommenen
Kritiken vergleichen: es zeigt mindestens die über
Denis-Sined Verwandtschaft, und Goethe urteilte über
die Barden ganz anders ! Die Bemerkung gegen
LXXVI
Michaelis (J. Goethe 2, 494) ist ganz in Bahrdts Sinne,
der sich fortwährend an dem Göttinger Kollegen und
Eonkarrenten reibt : wie sollte sich aber Goethe auf
eine solche Erbärmlichkeit eingelassen haben !
Goethe kannte seinen Jugendstil nicht, wie wir ihn
kennen. Er hat keine methodische Untersuchung an-
gestellt, um seine Beiträge aufisufinden. Der blosse
Umstand, dass ihm die zwei Jahrgänge 1772 und 1773
übersandt worden waren, mochte ihm genügen, um auch
in dem zweiten nach seinem Anteil zu suchen. Und
wie er dazu kam, sich einzelne Aufsätze zuzuschreiben,
errät man leicht. Fast durchweg waren es sachliche
Gründe, Anknüpfungen an den Jahrgang 1772, schein-
bare Fortsetzungen der dort hervortretenden Tendenzen
(vgl. Minor, Studien S. 115 f.), die ihn bestimmten. Von
Schummel, dem Verfasser der Lustspiele ohne Heiraten,
war auch dort die Rede. Aus den Beyträgen zur
deutschen Leetüre leuchtete Goethe vielleicht der Name
Schiebeier entgegen, mit dem er in Leipzig znsanmien
war, oder er dachte so bescheiden von seinem damaligen
Witze, um sich den Eingang zuzutrauen. Johann Jakob
Mosei's Staatsschriften mögen um des Verfassers, Wood
über Homer mag um des Gegenstandes willen, die Lieder
Sineds mögen um Ossians willen aufgenommen sein.
Hollands Anmerkungen über das systhme de la nature
flgten sich gut an eine Stelle in Dichtung und Wahr-
an (vgl. Hempel 29, 96). Lavaters Predigten über
aas Buch Jonas stimmten zu dem Citat im ^ Werther'.
Aber gerade diese letztere Recension ist sicher von
Bahrdt, wie aus den Briefen Deinets erhellt (Br. an
Bahrdt 2, 161; schon von Biedermann bei Hempel
29, 89 angeführt, aber mit anderen Stellen, welche sich
darauf beziehen, dass das Buch von Deinet mit verlegt
wurde; Minor, Studien 1 1 4 f. will leider auch Goetheschen
Anteil erkennen).
Unter den Beiträgen zum Jahrgang 1773, die sich
Goethe zuschreibt, ist mir nur einer merkwürdig: die
LXXVII
Recension über den Wiener Theateralmanach für 1773,
Es findet sich nämlich im Jahrgang 1772 Neudruck 218
eine Eecension über ein Buch, das ebenfalls Theater-
nachrichten aus Wien enthält, und ich möchte schwören,
dass diese Eecension von Goethe herrührt. Bedenke
ich nun, dass bei Nicolovius S. 18 eine Bekehrungs-
geschichte des vormaligen Grafen Enewold Brandt
aus dem Jahrgange 1773 als Goethesche Recension an-
geführt wird statt der Struensee-Eecension des Jahr-
ganges 1772, und schliesse ich daraus, Herrn von Bieder-
mann (Forsch. 336 vgl. 345) folgend, mit Eecht, dass
Goethe etwa nur kurze Titelangaben als Weisungen für
den Abschreiber notierte, dass dabei Verwechselungen
vorkommen konnten und wirklich vorkamen : so liegt
der weitere Schluss nahe, dass eine solche Verwechselung
bei Struensee bemerkt, bei den Theaternachrichten aus
Wien jedoch übersehen wurde. Auch dies jedoch
möchte ich für einen sicheren Schluss nicht ausgeben.
Die inneren Merkmale, die für Goethe sprechen, fallen
stets mehr ins Gewicht, als solche nicht unmögliche
Möglichkeiten.
Die Frankfurter gelehrten Anzeigen selbst endlich
legen im Beginne des Jahrganges 1774 in einer Eecen-
sion der Schlözerschen Antikritik gegen Herder, die wir
kennen (oben S. XL), noch einmal das bestimmteste
Zeugnis dafür ab, dass mit 1773 der Kreis der Mit-
arbeiter sich wesentlich veränderte. 'Uns andere, die
wir an diesen Zeitungen seit dem 1 Januar 1773 ar-
beiten', sagt der Eecensent S. 3, 'werden aufmerksame
Leser ohnedem nicht beschuldigen, dass wir die Ein-
richtung und den Ton der ersten Verfasser zum Muster
genommen hätten.' Und über diese Vorgänger urteilt er
wie folgt (8. 1): ' Die Verfasser des ersten Jahrganges
unsrer gelehrten Zeitungen waren doch zum Theil ganz
besondere Leute — Sie hatten so ihre eigene Art,
schwatzten so ein wenig über die Bücher hin, nahmen
sich hier und da etwas heraus, wobey sie sich an einem
LX XVIII
Verfasser reiben konnten, schnitten und modelten an
einer Recension so lange, bis sie einen Gedanken heraus-
drechselten, den sie gern anbringen wollten, und der
oft dem hundertsten dabey nicht eingefallen wäre, und
fragten gar nicht, wen sie vor sich hatten. Und nun
noch der Ton oben drein! — Da waren denn freylich
die meisten Gerichte, die sie dem Publikum von hieraus
vorsetzten, von so neuem ungewöhnlichem Geschmack,
so mit Hautgout durchwürzt, und für einen jeden andern,
der nicht daran gewöhnt war, so äusserst unschmack-
haft, dass es den Lesern nicht zu verdenken war, dass
sie sich inzwischen, bis sie wieder kräftige nahrhafte
Haussuppen zu kosten kriegten, lieber mit den dünnen
Wasserbrühen behalfen, die in so vielen andern ge-
lehrten Zeitungen aufgeschüttet wurden.* Man sieht,
es Ist ein völliger Bruch, und Goethe konnte mit den
Köchen dieser 'nahrhaften Haussuppen' nichts mehr
gemein haben.
Nach alledem scheint es festzustehen, dass wir uns
einstweilen auf den Jahrgang 1772 beschränken dürfen,
dass Goethes Angaben im allgemeinen nur den Wert
von Vermutungen haben, dass wir innerhalb des ganzen
genannten Jahrganges nach ihm zu suchen berechtigt
sind und uns dabei auf die genaue Erwägung von In-
halt und Sprache stützen müssen.
Eine solche Untersuchung hier vorzunehmen, ist
nun keineswegs meine Absicht. Ich habe es damit
durchaus nicht eilig und möchte auch die jungen philo-
logischen Heisssporne, die vielleicht schon ihre Federn
zurecht legen, um uns mit den Resultaten ihrer Forschung
über Goethes Anteil an den Frankfurter gelehrten An-
zeigen zu beglücken, vor allzu prompter Mitteilung ihrer
wirklichen oder vermeintlichen Erkenntnisse warnen.
Es steht eine Schrift von Dr. Konrad Burdach über die
Sprache des jungen Goethe in Aussicht, welche sich
auf alle Teile der Grammatik erstreckt; und da man
anf Grund dieser Schritt über sehr viele Punkte sicherer
LXXIX
wird urteilen können, als vor dem Erscheinen derselben,
so dürfte -es sich empfehlen, eine neue Untersuchung
über Goethes Autorschaft bis dahin zu versparen.
Ohnedies wird es der Hauptvorteil gegenwärtigen Ab-
druckes sein, dass man ihn Jahre lang um sich haben,
unter den verschiedensten Stimmungen dazu zurück-
kehren und die auftauchenden Vermutungen immer
wieder prüfen kann. Ich wenigstens werde nicht anders
verfahren und den Fachgenossen gerne den Vortritt
lassen, auch mich freuen, wenn sie mir nichts zu ent-
decken übrig lassen. Jetzt will ich nur die bisher auf-
gestellten Vermutungen, so weit sie mir bekannt wurden,
zur Bequemlichkeit der Leser hier verzeichnen, indem
ich die Goethe gehörigen und die zweifelhaften, von ihm
selbst in Anspruch genommenen oder ihm von neueren
Forschern zugesprochenen oder zu ihm in Beziehung
gesetzten Eecensionen des Jahrganges 1772 mit Aus-
nahme der ihm schon nach äusseren Zeugnissen nicht
gehörigen vollständig durchgehe und sie nach den vor-
angesetzten Seitenzahlen des Neudruckes ordne. Einige
wenige Recensionen, in denen sich Goethe mit aller
Deutlichkeit verrät, füge ich dem Verzeichnisse neu
hinzu ; und über seinen Anteil im allgemeinen gestatte
ich mir zuletzt einige Bemerkungen, di^ weniger den
philologischen Forscher, als den wissbegierigen Leser
darüber orientieren sollen, in welchen Stücken er etwa
Goethe sonst noch zu suchen hätte. Vermutungen,
welche mir Seuffert mitteilte, habe ich erst berücksichtigt,
nachdem meine eigene Arbeit abgeschlossen war, und
dann an ihrem Orte notiert.
S. 85 (14. Februar) Fräulein von Sternheim, von
Frau von La Roche. Goethe schreibt sie sich zu. Bieder-
mann, Forsch. 331 spricht sie ihm ab. Vermutlich Merck,
vgl. oben S. LIIL
86 (14. Februar) üsong, von Haller. Biedermanns Ver-
mutung, Forsch. 344. 'Goethe selbst, wiewol ohne
triftige Gründe, zugeschrieben': Ludwig Hirzel, Einl. zu
Hallers Gedichten CDXLIX Anm. Auf den Anfangssatz
bezieht sich; wie Hirzel nachweist; Zimmermann; Einsamk.
4, 267 Anm.
98 (21. Februar) lieber den Werth einiger deutschen
Dichter, von Unzer und Mauvillon. Für Merck durch
ihn selbst bezeugt (oben S. XLIII) ; also Goethes Vermutung
seiner eigenen Autorschaft abzuweisen. Dass er indessen
einigen Anteil daran hatte, wird aus den Worten 'Re-
censent ist Zeuge' 99, 21 gefolgert. Biedermann, Forsch.
333 vermutet Goethe in den Worten 'Er war nichts mehr
als ein Bei Esprit' bis 'Männern zu sagen' (99, 15 — 99;
35). Worüber sich doch streiten Hesse. Rein nach Stil-
gefühl geurteilt, würde man am ehesten. in dem Satze
98, 35-— 99, 2 Goethe zu vernehmen glauben.
118 (3. März) Empfindsame Reisen durch Deutsch-
land, von Schummel. Goethes Vermutung. Gebilligt
von Biedermann, Forsch. 333.
151 (20. März) Gedanken über eine alte Aufschrift,
von Wieland, Goethes Vermutung. Von Biedermann,
Forsch. 333 f. nicht unbedingt gebilligt Die 'Aufschrift'
selbst legt Goethe Wieland in den Mund als die letzten
Worte von ' Götter, Helden und Wieland.' Vgl. Seuffert
in der Zs. f. deutsches Alterth. 26, 275.
172 (31.« März) Die Jägerin , von Eretschmann.
Goethes Vermutung. Gebilligt von Biedermann; Forsch. 334.
174 (3. April) Briefe über die wichtigsten Wahr-
heiten der OflFenbarung, von Haller. Goethes Vermutung.
Verworfen von Biedermann, Forsch. 334. 344 f.: vielleicht
eingereiht durch Verwechselung mit Hallers Usong S. 86.
Minor, Studien zur Goethe-Philologie S. HO findet darin
Herderischen Einfluss. Schlosser? 176, 33 'warrlich'.
179 (3. April) Vermischtes Magazin, eine Wochen-
schrift, von J. Ch. Hasche. Cltiert : Aus Goethes Frühzeit 32
ohne bestimmte Zuweisung. Seuffert stimmt für Goethe.
205 (17. April) Neue Schauspiele, aufgeführt zu Wien.
Goethes Vermutung. Gebilligt von Biedermann, Forsch. 334.
218 (24. April) Genaue Nachrichten von den Schau-
LXXXI
bühnen in Wien, von J. H. F. Müller. Goethe zuge-
wiesen Rundschau 17, 68. Vgl. oben S. LXXVII.
230 (1. Mai) Fabeln und Erzählungen, von Braun.
Goethes Vermutung. Verworfen von Biedermann, Forsch.
334. K. Lucae war so freundlich nachzusehen, ob ein
1768 erschienenes Programm von Waldin, ^Commen-
iatio de notione et fine fdbularum\ mit der hier ent-
wickelten Theorie der Fabel Verwandtschaft zeige. Es
ergab sich, dass eine solche Verwandtschaft nicht obwalte.
253, 14 (12. Mai) Die drei Apostel, nachCaravaggio,
von Oeser gezeichnet, von Bause radiert. Goethe zugewiesen
Rundschau 17, 66 f. Vgl. 565, 9—24, wo vielleicht
auch Goethe, aber mit weniger ausgeprägter Manier, redet
262 (19. Mai) Memoires pour servir ä FMstoire du
monde morale et poUüque, Seufferts Vermutung. Auch
ich hatte zweifelnd ein G. an den Rand geschrieben.
269 (22. Mai) üeber die Liebe des Vaterlandes, von
J. von Sonnenfels. Goethes Vermutung. Gebilligt von
Biedermann, Forsch. 334.
284 (29. Mai) Leben und Charakter Klotzens, von
Hausen. Durch Höpfner bezeugt (oben 8. XLV). Von
Goethe richtig erkannt
285 (29. Mai) Canut der Grosse, eine Helden-
geschichte. Biedermanns Vermutung, Forsch. 345. Un-
zweifelhaft richtig.
292 (2. Juni) Epistel an Oeser, von Riedel. Dtlntzers
Vermutung, Frauenbilder 134. Gebilligt von Biedermann,
Goethe und Leipzig 2, 35 f. ; Forsch. 345 ; Hirzel, Neuestes
Verzeichnis 7.
293 (5. Juni) Hoppü Commentaiio succincta. SeuflFerts
Vermutung.
297, 33 (5. Juni) Launen an meinen Satyr, von Riedel.
Seufferts und meine Vermutung.
305 (9. Juni) Lyrische Gedichte, von Blum. Goethes
Vermutung. Verworfen von Biedermann, Forsch. 335.
Schlosser? 305, 29 'Der Raum erlaubt uns nicht. Be-
weise anzuführen.'
Litteratnrdenkmale des 18. Jahrhunderts. 8- f
LXXZII
319 (19. Juni) Eden, von Bahrdi Goethes Vermutung,
gebilligt von Biedermann, Forsch. 335, während Minor,
Studien 110 f. wenn auch nicht mit voller Entschieden-
heit, Herder vermutet: was richtig sein dürfte.
331 (23. Juni) Lobrede auf Friedrich Karl Kasimir
von Grenz. Goethes Vermutung. Von Biedermann, Forsch.
335 bezweifelt.
341 (30. Juni) Homers Iliade, von Küttner. Bieder-
manns Vermutung, Forsch. 345. Herder? Das war
Seufferts und mein Eindruck.
345 (30. Juni) Gedanken über das Reichsgutachten
die Getraidsperre betrefifend, von Fischer. Oben S. LVI.
350 (3. Juli) Begebenheiten des Pyrrhus. Unzweifelhaft
Goethe. Zu Z. 14 quoad formalia vgl. 540, 13 f. Die
Parallelen zu ^emalllirt' Z. 9 und den Distelköpfen Z. 30
fallen jedem ein. Auch Seuffert erkannte hier Goethe.
377 (17. Juli) Erläuterung und Vertheidigung der
natürlichen Ordnung in der Politik, von Sehlettwein.
Oben S. LVI.
379 (21. Juli) Erbauliche Betrachtungen über das Le-
ben Jesu, von Goeze. 0. Jahns Vermutung, Goethes Br.
an Leipziger Freunde, zweite Aufl. 247 Anm. Wieder-
holt von Biedermann, Goethe und Leipzig 2, 20 (aber
später nicht mehr). Gebilligt von Hirzel, Neuestes Ver-
zeichnis 7. Bekämpft von Minor, Studien 109 f. Anm.
Vermutlich von Bahrdt, vgl oben S. L.
390 (24. Juli) Blauer Dunst in Gedichten, von G. F.
Elsässer. Citiert Frühzeit 20 ohne bestimmte Zuweisung.
426 (14. August) Allgemeine Deutsche Bibliothek.
Zum Teil unzweifelhaft Goethe.
446 (25. August) Idyllen, von Gessner. Bezeugt
durch Schlosser (oben S. XLV). Vgl. Düntzer, Freundes-
bilder S. 12. Ohne Rücksicht auf Ludwig Hirzels ent-
scheidende Mitteilung gebilligt von Biedermann, Forsch.
338. 346.
461 (1. September) Gedichte von einem polnischen
Juden, von Behr. Bezeugt durch Höpfner (oben 8. XLV).
Lxzxin
Von Goethe richtig erkannt. Zur Apostrophe an den
Genius vgl. das Herdersche Vorbild 355, 7.
466 (4. September) Magazin der deatschen Kritik,
von Schirach. Citiert Frühzeit 29. 30. 31 ohne bestimmte
Zuweisung. Wird aber im wesentlichen von Goethe her-
rühren, wenn auch 468, 23 flf. Schlosser geholfen
haben mag.
473 (8. September) Bekehrungsgeschichte des vor-
maligen Grafen Struensee, von B. Munter. Goethes Ver-
mutung. Von Biedermann, Forsch. 336 gebilligt. Schlosser?
474, 23 'warrlich'. Dieser Recension 'die einen
Rechtsgelehrten in Frankfurt zum Verfasser haben soll'
gibt Petersen an Nicolai 6. November 1772 seinen
Beifall (mitgeteilt von R. M. Werner, vgl. oben S. XXXVI).
Anch Seuffert hatte sie Goethe abgesprochen.
479 (8. September) Wanderschaft eines Journalisten.
Rundschau 17, 68 f.
480 (11. September) Schreiben über den Homer, von
Seybold. Goethes Vermutung. ' Offenbar Goethisch' Bieder-
mann, Forsch. 336. 'Mit Wahrscheinlichkeit Herder zu-
zuschreiben' Rundschau 17, 72 Anm. 'Unzweifelhaft
Eigenthum Herders' Minor, Studien 94, der Herdem frei-
lich auch den Wood aus dem Jahrgang 1773 zutraut.
Ich meinerseits nehme meinen Zweifel an Goethes Autor-
schaft zurück.
490 (15. September) Die erleuchteten Zeiten. Goethes
Vermutung, gebilligt von Biedermann, Forsch. 336.
491 (15. September) Franken zur griechischen Lit-
teratur. Goethes Vermutung, gebilligt von Biedermann,
Forsch. 336. 'Mit Wahrscheinlichkeit Herder zuzu-
schreiben' Rundschau 17, 72 Anm. Schwerlich 1 Wird
Goethe bleiben müssen.
492 (15. September) Cymbeline, nach Shakespeare, von
Sulzer. Goethes Vermutung, gebilligt von Biedermann,
Forsch. 336.
501 (22. September) Meine Vorsätze, Folgen meiner
Ueberzeugung , von J. G. Töllner. 'Die auf S. 604
f*
LXXXIV
(des Originals) vorkommenden Zusätze, die sich auf die
in Nr. 72 abgedruckte Recension von Struensees Be-
kehrung beziehn, dürfen wohl auch Goethe zugeschrieben
werden' Hirzel, Neues Verzeichnis 6. Biedermann,
Forsch. 346, thatsächlich mit Hirzel vollkommen einver-
standen, irrt, wenn er ihm die Meinung zuschreibt, die
ganze Rcfcension sei von Goethe, und irrt ebenso, wenn
er den drei Sternchen (502, 29) die Bedeutung zuschreibt,
als sollten sie die 'Nachschrift' von dem übrigen ab-
sondern. Vgl. zu 473. Auch hier redet wohl Schlosser,
obgleich das Citat an sich nichts beweist
518 (29. September) Zwei schöne neue Mährlein, von
Zachariä. Goethes Vermutung. Gebilligt, doch nicht
unbedingt, von Biedermann, Forsch. 336.
526 (6. Oktober) Allgemeine Deutsche Bibliothek.
Mehrfach Goethes vornehm obenhin urteilende Art, be-
sonders über Sonnenfels.
532, 12 flf. (6. Oktober) Diese Claude Lorrainschen
Landschaften (vielleicht auch die vorhergehenden Kupfer-
stiche) sind unzweifelhaft von Goethe — und wie herr-
lich ! — beschrieben. Herman Grimm billigt meine
Vermutung. Herr von Loeper, dem ich die Stelle vorlas,
fühlte sich gleich an den 'Wanderer' erinnert, und
Seuffert, ganz unabhängig von uns, erkannte hier gleich-
falls Goethe, indem er bemerkte: 'erinnert mich an
den Wanderer'.
539 (13. Oktober) Joachims von Sandrart teutsche
Akademie, von Volckmann. Sicher von Goethe. Vgl.
oben S. XLVII. Ein wichtiges Dokument für die Ge-
schichte seiner Kunstansichten.
553. 559. (20. und 23. Oktober) Versuch über die
Natur und Unveränderlichkeit der Wahrheit, von J. Beattie.
Biedermann, Forsch. 347 findet die Beurteilung im ganzen
nüchtern, aber in 554, 31 bis 555, 13 eine den Zu-
sammenhang zerreissende Unterbrechung und 'ein un-
trügliches Goethestück'. Ich sehe weder Nöchtemheit
noch Unterbrechung noch Goethe, sondern nur Herder.
LXXXV
Vgl. oben S. XXXV. LIX. LXU und Fi-ühzeit 69 £ Herr von
Biedermann legt zu grosses Gewicht auf die Ausrufungs-
und Fragezeichen als Kennzeichen Goethescher Manier
(Forsch. 328). Diese Aeusserüchkeit hat Goethe zuweilen
mit Herder gemein ; was ihn unterscheidet, ist der Fluss
und Zusammenhang gegenüber Herders Abgerissenheit,
die Eundung gegenüber Herders stockender , ungleicher
EedC; die interessante Fortleitung gegenüber Herders
ermüdenden Ableitungen, die leichte natürliche Grazie
gegenüber Herders künstlich gepeitschter Schwerfälligkeit,
das frohe Lächeln oder Lachen gegenüber Herders bösem
Swiftischem Hohn, die innere Gelassenheit, der ruhige
Eünstlerblick bei allem hohem Seelenschwung gegenüber
Herders dämonischer Unruhe und innerer Gährung, die
Klarheit der Bilder, die für sich stehen und zur Aus-
führung einladen , gegenüber Herders Gedränge der
Bilder, die sich einander stören und verdunkeln — und
ausserdem freilich noch manches andere: — das uns
übrigens im einzelnen Falle oft alles nichts hilft. Vgl.
zu 480 und 491.
556 (20. Oktober) Unumstösslichkeit der natürlichen
Religion. Citiert Frühzeit 26 ohne bestimmte Zuweisung.
562 (23. Oktober) Die Dichter, von Jacobi. Passa-
vants Vermutung (oben S. LX). ^Enkratiten' 562, 35
wie 566, 18.
563 (23. Oktober) Die Kunst, ohne Misswachs theure
Zeiten zu macheu. Oben S. LVL
565, 9 (23. Oktober) Rud. Aug. Schubart, nach Oesern
von Banse. Vgl. zu 253, 14.
565, 26 (27. Oktober) Der goldene Spiegel, von
Wieland. Goethes Vermutung. Abgewiesen von Bieder-
mann, Forsch. 336. Ob mit Recht? Der Ausdruck 'den
Verfasser schikaniren' auch 581, 35 (und 584, 13; vgl.
142, 10. 688, 26). Vgl. hierüber, wie über sämtliche
von Goethe sich selbst zugeschriebenen Recensionen,
welche Wielandische Schriften betreffen, Seuffert in der
Zs. f. deutsches Alterth. 26, 264 ff.
LXXXVI
569 (27. Oktober) Charakteristik der vornehmsten
Europäischen Nationen, tibersetzt von Ch. H. Schmid.
Goethes Vermutung. 'Lässt Goethe nicht verkennen'
Biedermann, Forsch. 337.
575 (30. Oktober) Lyrische Gedichte, von Ramler.
Passavants Vermutung (oben S. LX). Merck?
579 (3. November) Aussichten in die Ewigkeit, von
Lavater. Bezeugt durch Schlosser (oben S. XLV), er-
kannt von Goethe. Biedermann nahm seine Einwen-
dungen, Forsch. 337 flf. zurück in Schnorrs Archiv 10,
271. Minor, Studien 113 vermutet gar Merck. Wie
ist es möglich, hier Goethes Atem nicht zu empfinden!
6 16, 1 — 15 (20. November) Allgemeine Deutsche Biblio-
thek. 'Unzweifelhaft ein Goethischer Satz' Frühzeit 22.
624 (24. November) Rolf Krage, Trauerspiel von
Johannes Ewald. Abgedruckt Rundschau 17, 64. Goethe
bestimmt zugewiesen von Biedermann, Forsch. 347 ; was
auch meine Meinung, besonders da es sich um ein
Drama handelt (vgl oben S. XLV).
624 (24. November) Aufgefangener literarischer
Briefwechsel Rundschau 17, 65.
647 (8. Dezember) Magazin der deutschen Kritik, von
Schirach. Wenigstens dürfte Goethe Anteil an dieser
Recension haben. VgL 466.
664 (18. Dezember) Die schönen Künste, von Sulzer.
Goethes Vermutung. Gebilligt von Biedermann, Forsch. 34 1.
670 (18. Dezember) lieber Hausens Leben Klotz',
von Georg JacobL Rundschau 17, 70 (vgl Frühzeit 32).
Gebilligt von Biedermann, Forsch. 348. Bestätigt durch
Fritz Jacobis Zeugnis (oben S. XLV). Solch einen Auf-
satz würde Goethe kaum mitgeteilt haben, auch wenn
er ihn für den seinigen erkannte. Schon um der Jugend
kein schlechtes Beispiel zu geben. Ist je rücksichtsloser
recensiert worden? Schon im Januar oder Februar 1772
schrieb Merck an Höp&er (Br. 3, 54): ^Sie werden sich
n&chstens wundem, wie der Staub von den Pemquen
der Kahlköpfe fliegt' So Arges hatte er aber noch
LXXXVII
nicht im Sinn. Goethe seinerseits trug bei der erneuten
Beschäftigung seines Alters mit dem Journal seine gegen-
wärtige Gesinnung in die übermütigen Dokumente seiner
Jugend hinein. Er las heraus, was ihm jetzt das Rechte
schien: er übersah oder verschwieg das Revolutionäre;
er betonte das Konservative.
671 (22. Dezember) Allgemeine Deutsche Bibliothek.
Mindestens muss Goethe an dieser Recension Anteil
haben. Herder wird 673, 23. 34 stark herausgestrichen.
Zu 673, 33 f. verweist Seuffert auf J. Goethe 1, 78
'denn sogar loben soll man einen grosen Mann nicht,
wenn man nicht so gros ist wie er.'
678 (25. Dezember) lieber Belohnung und Strafen
nach türkischen Gesetzen, von A. v. Joch. Vermutung
Goethes. Gebilligt von Biedermann, Forsch. 341.
688 (29. Dezember) Kritische Abhandlung über die
Fehler der Mahler. Auf Grund eines, nicht unzweideu-
tigen Zeugnisses, oben S. XLVIf. Goethe zugewiesen.
689 (29. Dezember) Nachrede. Von Goethe selbst
bezeugt. Seuffert macht darauf aufmerksam, dass der
Absatz 689, 12 bis 16 nur gezwungen dem folgenden
entspreche und dass hier 689, 13 'Publicum', sonst in der
Nachrede 'Publikum' gedruckt ist Er will daher jenen
Eingang Goethe absprechen. Die ganze Nachrede ward ab-
gedruckt im Wandsbecker Bothen vom 6. Januar 1773.
Was ich von ganz kurzen kritischen Epigrammen
früher (Rundschau 17, 63 f.) auszog, habe ich im vor-
stehenden nicht berücksichtigt. Wer möchte es wagen,
solchen Witzen den Urheber oder den Redacteur an-
zusehen oder gar den Urheber von dem Redacteur zu
scheiden ! Wer auch möchte festzustellen wagen, wie oft
Goethe innerhalb der Recensionen seiner Freunde ge-
scherzt habe?
Wenn man den ganzen Jahrgang von vorn an durch-
liest, so wird man sich (abgesehen von 35, 27 und
einem etwaigen Anteil an der vermutlich Merckschen
Recension 36, 18) etwa bei 75, 7 zuerst fragen, ob
Lzxzvm
man es mit Goethe zu thun habe, aber die Frage nicht
bejahep können. Dringender wird der Verdacht bei 82,
8, besonders bei Spässen wie 82, 12 — 16, bei einem
Bild wie 82, 27, bei einer obenhin und nicht ohne ko-
mische Absicht zusammenfassenden Charakteristik wie
83, 1— 11. Vgl. auch 82,20. 83, 12. Dass deutsche
Biographien den Verfasser des Gottfried von Berlichingen
interessieren konnten, leidet wohl keinen Zweifel. Aber
wer möchte ihm die ganze Recension ohne Schwanken
zuschreiben ? Bei der Üsong-Recension 86, 30 schwanke
ich zwischen Merck und Goethe: sie könnte auch eine
gemeinsame Arbeit sein. In 94, 11 dagegen könnte
Goethe allein auftreten. In 94, 31 würde für Goethe
sprechen, dass es sich um ein Drama handelt, dass der
Recensent vollendete Sachkenntnis verrät, augenschein-
lich kein Freund des französischen Theaters ist und
von einer schleppenden Handlung nichts wissen will.
Aber der Stil trägt keinen ausgeprägten Charakter.
Der lebhafte Ton und die eine oder andere Wendung
scheint 100, 28 Goethe zu verraten; und die 'Amphik-
tyonen' von 101, 28 kehren 142, 1 wieder: aber ist
diese Shakespeare - Recension 141^, 26 von Goethe?
An Parallelstellen wenigstens mit seiner Shakespearrede
fehlt es nicht. Auch das besondere Interesse am Cäsar
verdient hervorgehoben zu werden. Aber so sicher ist
Goethe doch nicht zu erkennen, wie in der Recension
über Schummeis empfindsame Reisen 118, 25, die ich
für den ersten unzweifelhaft ganz von ihm geschriebenen
Beitrag zu dem Journale halte.
Die fünf Zeilen 126, 34 werden auch wohl von ihm
herrühren. S. 139, 19 ein Drama, das in einigen Mo-
tiven mit Goethes Geschwistern Aehnlichkeit hat : ruhige
Analyse, wenige kritische Bemerkungen; nichts was
Goethes Art widerstritte, nichts was sie unzweifelhaft
verriete: doch bemerke man wenigstens das 4ch' des
Recensenten (140, 34 wie 118, 25. 127, 2). Hierauf
folgt die Shakespeare - Recension 141, 26, an der man
LXIXIX
ihm mit Zuversicht einigen Anteil zuschreiben darf. Und
tritt er nicht 146, 19 (wenigstens 147, 10 ff.); 147,
21 ; 147, 34 gleich wieder auf?
In der Wieland -Hecension 151, 11, die ich Goethe
nicht gerade absprechen möchte, obgleich die Frage
nach Merck dabei auftaucht, scheint mir seine Manier
viel weniger ausgeprägt als in der, die sich unmittelbar
anschliesst, über französische Poesien 151, 36. Man
bemerkt auch gleich in 153, 17 den Dichterblick für
eine charakteristische Gebärde (154, 5 ff.). Dann 154, 18
wieder ein Drama, wofür man allemal Goethe in Anspruch
nehmen möchte, wenn es nur halbwegs möglich ist
Bei 160, 10 fragt man sich unwillkürlich: Herder
oder Goethe? Und man wird sich wohl für den letz-
teren entscheiden müssen. Die Perioden sind runder
als bei Herder, und die Rücksicht auf Frankfurt scheint
offenbar,
165, 23 Drama! Vgl. in Anlage und Einzelheiten
139, 19. Es ist ferner, abgesehen von den im obigen
Verzeichnisse aufgeführten Recensionen, zu prüfen, ob
Goethe rede 171, 22. 177,8. 179,37? 186,9. 191,4?
(etwa im Schlusssatze Goethes Hand?) 192, 28. 212,
30. 217,29. 218, 18?? (oder Herder? etwa mit der
gleich folgenden Recension über Michaelis zusammen ein-
geschickt? und ebenso 224, 16. 225, 7. 230, 9 wie 232,
34?) 237, 5. 246, 21. 252, 33? (oder Herder?) 258,
26? 265, 15. 266, 13? 299, 4. 318, 17? 324, 23. 325,
26. 329,31. 331,13? 332,6. 372,9. 378,20. 378,
36. 389,30?? (eher Merck?) 390,35. 419,5. 423,17.
449, 30. 453, 4? 471, 22? 472, 4. 480, 4. 489, 3? 496,
6. 498, 8? 511, 25? 516, 7 (zu 517, 30 *Systema-
teley' vgl J. Goethe 2, 211 'Schönheiteley'). 519, 17.
519,28? 522,21. 523,3? (wenigstens 523, 18—22?)
523. 28. 529, 32 (zu 530, 9 vgl. Werther, J. Goethe 3,
241). 530,32. 531,10. 534, 19—23? 537,3? 544,
7? 546, 17? 550, 21. 557, 34? 571, 26. 583, 1? (was
die Erwiderung auf Bergsträssers Antikritik s. unten S.
xc
XCVII mitzöge!) 584, 33. 592, 18? (vgl. 258, 26!) 596,
17. 597, 14. 606, 6. 611, 5 (Schlosser, der den Wechsel-
gesang übersetzte, Schriften 3, 267, dachte wohl höher
davon). 612, 28. 617, 29. 623, 22. 635, 30? 638, 4.
638,21. 650, 18. 661, 4. 662, 18. 662,30, 670,20.
677, 1—33. 682, 19. Auf die Kupferstiche ist hier
durchweg keine Rücksicht genommen.
Es scheint sich zu bestätigen, dass gegen Ende hin
Merck wenig Anteil nahm (oben S. XXXIII) und dass auch
Schlosser ermüdete (oben S. XLVIII ; doch vermute ich ihn
innerhalb des letzten Quartals 533, 5? 637, 9? 639, 1?
641, 16. 645, 15. 651, 25. 654,9. 674,8? 676,20.
681, 4). Ich habe den Eindruck, dass Goethe in den
letzten Partien ebenso der Hauptverfasser war, als es
Schlosser wirklich in den ersten gewesen sein dürfte.
Meine Liste ist lang, und es sind immer noch einige
Recensionen weggelassen, bei denen mir der Gedanke
an Goethe kam: denn mehr will die Liste nicht sagen.
Die verachiedenen Grade der Wahrscheinlichkeit haben
sich nur unvollkommen ausdrücken lassen. Unter den
Recensionen, die nicht mit Fragezeichen versehen sind,
befinden sich einige, bei denen ich an Goethes Autor-
schaft eigentlich nicht zweifle.
Ich halte es für möglich, soweit stilistische und sach-
liche Gründe überhaupt fahren können, die sämtlichen
Beiträge ihren Verfassern zuzuweisen. Aber dazu gehört
mehr Raum und Zeit, als mir jetzt zu Gebote steht
Auch wird es für das Resultat nur günstig sein, wenn
ich einmal ganz neu an den Stoff herantreten and ohne
Rücksicht auf die vorläufige Verteilung, die ich schon
jetzt für mich durchgefiihrt, die Untersuchung ¥deder auf-
nehmen und ihrem vollen Umfange nach darlegen kann.
Berlin, 15. Juni 1883.
Wilhelm Scherer.
VOEBEMERKÜNG DES HEßAUSGEBEßS.
Zum Neudrucke der Frankfurter gelehrten Anzeigen
überliessen die Vorstände der k. ö. Bibliothek in Dresden
und der k. Hof- und Staatsbibliothek in München mit
bekannter und von mir dankbar zu rühmender Liberalität
ihre Exemplare der seltenen Zeitschrift.*)
Die Vignette des Titels, der als erstes Blatt dem
Verzeichnisse der besprochenen Schriften zugezählt ist,
zeigt in rohem Holzschnitte vier liegende Bücher, darauf
ein Schreibzeug^ in dessen Mitte ein Lorbeerzweig steckt;
links ein Leuchter, rechts hinten drei stehende, zum Teil
an die liegenden Werke angelehnte Bände.
Jedes Stück der Anzeigen umfasst vier Blätter kl. 8 ®
und trägt den im Neudruck weggelassenen Kopf : %xavih
futter I gctcl^rtc Slnjeigen. In der dritten Zeile steht die
Nummer, in der vierten das Datum. Auf 53 Stücken,
wo der Zufall noch Platz frei liess, ist am Schlüsse der
achten Seite die im Neudruck ebenfalls unterdrückte
Verlagsfirma angegeben : fjtanffutt amWlatfn in bcrSici^ens
(»crgif(^cn S9ud^« | btudcrc^ auf bem S^tierift^cn ^läfec^cn.
oder statt der vier letzten Worte von Nro. XXXIV an :
ncfecn bcm S^ricrifd^cn ^of.
Am Ende von Stück XCII ist bemerkt: NB. gn
btefem ©tüd toirb eine Se^Iage ausgegeben. Diese ä^Ö^^^^ I
gu Nro. XCII I ber | granffurtet | geleierten änjeigen. bezieht
sich auf eine Recension in No. LXXXVHI S. 701 (Neu-
druck S. 582 Z. 34 ff.) und lautet:
©(^retfcen bc« 9t. S5etgjirä§et3 an ben 9iecenfenten
feine« fBöxtexindi^.
*) Dem Dresdener Exemplare sind die oben S. XXIV
erwähnten 'Gerichtlichen Akten' 48 SS. kl. 8^ beigebunden.
xcn
SRcin ^ctr!
®ic reci^tmäfigcn Scrtcget tiefer geleierten änjcigen l^aten
für ba« ^ubüfum, unb für mid^ bie Siöigfeit, baß fie mir
toerfpreci^en, tiefen Srief an ©ie, toiber Sl^r geäufferte« Urt(;ei(
in i^re Stätter, ober aud^ in einen befonbem Slnl^ang einjn*
rürfen. 5)a« ift mir angenel^m unb betoeifet für bie SJerleger,
baß pe tti(^t bie Slbfid^t gel^abt l^aben, meinem Sucj^e, unb
meinem 5Ramen ju fc!^aten. 3d^ l&abe e^ alfo mit 3^nen
gu tl;un, Sie teerten mid) billig, unt id^ l^offe aviä:i, grüntlid^
fmten. !J)a« ift genug gefagt, taß id^ nid^t ta« geringfie
bagu beitragen tüid, 3\)x $erj enttoeber gu beteibigen, ober
3tt)e^beutig gu mad&en. ,
9?utt 3ur ©ac!^e. ©ie befci^ulbigen mic!^ be^ ben Segriffen
t)om ätbergtauben, unb üon ber Abgötterei, baß id^
fie au« ber neuem ©elel^rfamfeit genommen, baß id^ fie
offenbar üertoed^felt l^ätte. SDaÖ pnb bie gtoe^ ©tüdfe, loorauf
idi^ Ol^nen anttoorte. Stuf ba« übrige an einem anbern Orte !
konnten ©ie toirflid^ im Smfte fagen, baß bie angegebenen
griffe auffer bem 93e jirfe be« Slltertl^um« toären ? [11] So
mir leib, mein ^err, baß ©ie pd^ be^ benen, bie mein
dii bepfeen, für ben Seruf eine« 9iecenfenten fd^ted^t emp^t^tn.
an nennet, f a g t e i d^ , einen jeben unvernünftigen ®otte«*
enjt, ber in« Slbgefd^madte fäHt, Slbergfauben 9?un taffen
©ie un« ben ^liniu« auffd^Iagen, ben id& für ben claßifd^en
Setoeiß au«brüdflid& anfül^re. ?efen ©ie bie ©teile : „3P e«
nid^t eine finbifd^e Äbgefd^madftl^eit, baß man unter ben ®öttern
^e^ratl^en glaubet, o^ne baß pe in ber gan3en Stoigfeit eine
®eburt jur SBett bringen ; baß man pe für alt, für peinalt,
für junge Seute unb Knaben, für fd^loarg, für farbid^t, für
gebügelt, für Ial;m au«giebt. '' ^ l i n. e j g b i t. ^ a r b. S. 1 .
p. 72. 3- 10. Ober l^abe id^ tttoa puerile delira-
mentum, »ie ber lejt befaget, nid^t rid^tig tiberfefeet?
?efen ©ie toeiter 3- 13. ,,S)a« aber peigt über alte
Unt)erfd^ämt]eeit l^inau« snpra omnem impn-
d e n t i a m." fjolgtid^ ip ja ber Aberglaube mel^r, al« Un»
t^erfc^ämtl^eit. Unb toa« alfo? Unt)ernunft, unb nod^
XCIII
mel^r aU finbif(i^e Unücrnunft, ober Slfcgcfc^macftl^eit. ©eher,
toaö faget ^Uniuö, baß ber äfcerglaube fet) ? älnttoort : ein
©otteöbienft, beffen man fic^ fd^ämen muffe, pudendus
Deorum respectus. 3- 24. SBa« nodb »eiter? Sacra,
quae suos poenis agunt, eine Steligton, tDeI(j^e i^ren
53erel^rern gur ©träfe toirb. SEBerfen Sie mir, mein $err,
nid^t ein, ^liniuö ^>ate t)on ber SJiefgötteret), unb nid^t t>om
äSergtaufectt gerebet. 6r toibcrleget ©ie felfcer. „(g« ij!
nici^t fo leidet 3U entf Reiben, fj)rid^t er, ob eine toööige
Sltl^eiftere^, ober ein ©otteöbicnft, beffen man ftd^ fd^ämen muß,
für ba« menfd^tid^e ©efd^Ied^t juträglid^er fet), p. 72. 3. 22."
'5)aö aDeö !onnten ©ie ja in meinem Sud^e lefen, o^ne ben
^(iniuö auf3ufd^Iagen. SRtd^ten ©ie nun felber üter 31^r
Urt^eil, ober toarten ©ie fieter auf ben [III] ^tutarc^ unten,
ber ben ^Uniuö für 9lugen gehabt gu l^afeen fd^einen fönnte.
2^^un ©ie, id^ bitte ©ie, nod^ einen eingigen SUdt in mein
S3ud^. Sic. bc 9?at. beor. 2, 72 c. 28. ©eneca im
132ftcn Säriefe unb fagcn ©ie bod^ ©id^ ©eiber nid^t
einmal r>ox, baß mein Segriff unter biejenigen gehöre, bie
nur toir l^ätten.
9Q5a« bie Abgötterei betrifft, fo »erben ©ie nid^t
»erlangen, baß id^ il^ren SSegriff bei) ben ©ried^en unb Siömern
im engem SSerftanbe fud^cn fott. Se^ biefen toar fie ©tjflem
unb 9icligion. Slbgötteret), ffrad^ ic^, in bem SBörtcr=
bud^e, nennet man eine jebe 9ieIigion, toeld^e au« ber ©d^öf fung,
ober an^ il^ren einjetnen I^eitcn eine ©ottl^eit mad^et. ©0 fJJrac^
aud^ ©regoriu« tjon 9?ajianj in feiner 9tebe auf bie ©eburt
S^rijH; iticoXoXaTQsicc iisTad-sdig zrig TtQogxvvfitfsfog
äno %ov 7t€7toifi7coTog im tu TCTKffiaza, Ober nad^
bem Stemen« üon ätcjanbrien ©trom. p, 290. Sb. ©^(b.
3. 4. Toav ysvrjfctüv iiiwXoXaTQsia. Unb fo ifi fotgtid^
bicfer S3egrif[ ein alter. SBenn ©ie nod^ Ol^r Urt^cit t>cr»
fd^oben Ratten : fo toürben ©ie biefe SEBorte unter bem Slrtifel
3boIoIatrie, auf ben id^ {a tjertocife, gefunbcn ^ben.
©el^n ©ie, mein ^err, tjon einem Sortourfe i)abt i(^
mid^ gereiniget. S)er anbere fallt tjon felbfl toeg ; ober ©ie
muffen betoeifen, baß id^ äbgöttere^ unb äberglauben
XCIV
offciiBar »ettüec^felt \)abe, toeil ©ic cö hqaf)m, SJcrgcffcit
©ic aber nicä^t unter falfc^ unb abgcfd^madt 3U untcrfd^eibcn.
®cr abcrglaubctt iji ein abgefci^niacftcr; bic Slbgöttctci^ ein
falfcä^cr ©ottcöbtenjt. "
Uebttgend fu(i^eten @ie mtd^ au(^ gu bele^ren^ mie ic^ ton
bem ©cgriffc be« Aberglauben« l^ätte ff redten fotten. „S9e^
ben Sitten, fagen ®ie, toax [IV] er dsiXia TXQog to
iatfioviovj unb biefe oft nur isKftSaifiovtaj ober eine
aufferorbentfici^e fjur(j^t für bcr 9iaci^e ©otteö." ®ie berufen
fi(j^ gum Setoeife auf ben 9iomu(uö be« ^lutarc^«. W>tx, mein
$err, @ie nötl^igen ntid^, bag ic^ O^nen in ber gelinbeften
Srinnerung fagen mu§, bag ®ie nur bießmat toenigften« ben
^lutar^ nid^t aufgefti^Iagen ^ben. ^ter ijt er, e^ 6b it.
Sroben, }). 16. 3- 49* '^^^ ^^ nvXag Uqag vofitCovTccg
ovx fjv avsv dsiifidaifioviag tu fisv ds^BfSd-aij tu cT
anonsfiTtsiv tohv t€ ärayTcccKov xai t(ov fifi xaS'aQwv,
3(^ toitt Sinnen nic!^t ftrittig maci^en, baß dsimdaifiovia
eine aufferorbentlid^e ^vaifi für ber 9ta(i^e @otte« l^eißen
fönne, ba« gebe id^ gu. Slflein in ber ©teile, loomit ©ie
betoeifen tooüen, l^eißt fie baö gar nid^t. 3d^ erHöre fie
alfo : ,,$ätten fie bie ^^forten für l^eilig gel&alten, fo loürbe
eö bie 9ieIigion nid^t üerftattet l^aben, tl^eite Siot^toenbigfeiten,
tl^eilö Unreinigfeiten, toeber in bie ©tabt, nod^ au« berfetben
burd^ bie Il^ore burd^gutragen." Avev Ssitfiiaifioviccg
l^eißt in ber @))rad^e ber 9iömer inauspicatO; contra
auspicia. Non licuisset hincillinc inaiispi-
cato deportare. 3d^ ertläre gtoar nid^t toöQig, toie
Sa))u«S(orentinu«, unb bebäd^ttid^. Slber meine äße^nung
unterfWlfeet er goL 6. in ben testen 3^^'««- Porta»
autem, f))rid^t er, sacras putantes res neces-
sariaS; nisi antea expiatas^ importare, ant
exportare, religione impedinntur.
S)em fet), toie il^m tooHe. ©ic feigen, baß ©ie für Ol^ren
Segriff nid^t«, ober gang eigentUd^ gegen ©id^ felbcr betoeifen.
SBottten ©ie dsKSidmfiovia toiber mid^ antoenben : fo l^ätten
©ie ©ic^ nur an ba« 93ud^ txsqi, dsitfiSaifioviccg erinnern
foHen. $ier l^ätten ©ie ctaßifc^e ©teilen gefunben, g. S. (gegen
xcv
[V] baö Sttbc gu) ivioi (fsvyovTsg Tfjv isKftiaifiovtav
ifi7ti7tT0V(fiv iig äd-soTTiTu TQu^siuv xai avTi/vvnov
v7t€Q7tfjifi(favT€g iv fi€(f(p xsifisvfjv Tfjv ivfSsßsiav, Unb
toaö ijt l^icr isufiiaifiovia ? gin ß^trcmum. 3)ic 9icUgton
ftcl^t in bcr SKittc; auf i^rcn ©citcn bcr Sl6etgfaubc unb
bic Sltl^cijierc^, toic auf bcr ©xcuje bic ©ottfccligfcit 6r»
iuuern ©ie ©id^ nun toicbcr, bag ^Imiuö im cigcntfic^cn
SSerfitanbe t)om 3l6ergIauBen getebet l^at!
Slttcitt ©ie l^attctt üicflcid^t bicfc« Suci^ ni(i^t 6c^ bcr
$anb. ®ut, fo bleiben ©ie be^ ben $aratte(en. 3m äte^anber
V. 514. 3- 24. gegen ba« (Snbe- be« Seben«, l^ätten ©ie ba«
gefunben, töaö ©ie fagen toottten. Jsivov fisv aniCTiu
TTQog T(x d'Bia xcci xaTag>Qovfi(fig &vt(üv. dsivri ie avd'ig
fi isitfiSaifiovia dixijv vSaxog äsi nqog to Tunsi'
vovfisvov Tcai dvaTtXfjQOVv äfisXTfjQiag xai (poßov tov
'AXs^aviQov ysvofisvov, ©el^en ©ie l^ier ni(^t beutüd^e
©j)uren bet «c^nticj^feit be« $(utat(^« unb ^tiniu« ? SBomit
füflct bie isiaidaifiovia an? ®anj beutlid^ äßshcriqiccg
XM ifoßov mit einet abgcfd^madten JJurci^t. Da«
tödt eine ctaßifc^e ©teßc für ©ie, fo toie id^ fie Ol^nen iefct
toorlcge. aber gegen mid^ rid^ten ©ie nid^tö bamit au«.
SBarum? 2)ie ftied^tifd^c gurd^t für ®ott ijl ein engerer
Segriff, afe ber Slbergfaube. ®enn ber Aberglaube fann
fncd^tifd^e gurd^t toerbcn; er iji e« aber nid^t notl^töenbig.
künftig, fo ®ott toitt, »erbe id^ unter ästffidaifipvia \)itoon
fpred^cn fönnen/ einem SBorte, ba« nad^ bem ät^enäuö unb
^lutard^ felber mel^r bebeutet, ateeineaufferorbenttid^c
^urd^t für ber 9tad&e ®ottc«. @« l^eigt aud^ 9ieligion;
aud^ ber leufetöbienft ^ TtQog rovg novfjQOvg daifiovag
iniiisXsia nad^ bem großen St^mologico [VI] ober an^
nad'ogj ^oßog äaifiovoov ixTiccd-oav ts xai ifina'd'oav,
ö)ic Sternen« faget, ©tromat. p. 162. 3- 45.
SWeitt $err! id) ^tte getoünfd^t, baß ©ie ben S:itet
meine« Suc^e« rid^tig angegeben, unb bem ^ublifo nad^ feinem
8D?aa«flabe gcfagct l^ätten, loa« id^ Uxf meinem Serf^jred^en
geleijtet, ober nic^t geleijiet. 2)afür tt)ürbe ic^ Ol^nen banfbar
gen}efen fe^n.
XCVI
3um Scfci^Iuffc nodb ein SBort t)oit bcr Sicttoiffcrc^, bic
mein Sud^ beförbern fott. ®a« tötö id^ Öl^neu einräumen ;
afcer nur gufäöigertöeife fann eö biefen ©ci^aben beij bem an*
rid^ten, ber eö miprau(ibet. Sben biefer ÜKeijnung ift anif
ber ^err ^xol ©c^iracä^, beffen Änjeige meine« SSu^ö mir
erft jefet in bie §änbe gefommen ift. SBic contraftiret biefe
gegen bie Sl^rige nid^t ! Unb merfen ®ie ®xif, mein ^txx,
id^ jlanb r>ox aci^t S^agen nod^ in bem nemtid^en SSetl^ältnig,
toie mit -Sinnen, el^e ®ie 3^re SRecenfion fd^rieBen. SBenn
feine geleierten Sltbeiten nid^t in ber SEBelt toären, fo l^ätte
id^ -Sl^n fo toenig gefannt, a(« id^ ©ie ju fennen bie El^re
^be. ^ier ifl ein ©tüdf tjon feiner Slujeige, bie ©ie mit
ber Sl^rigen toergteid^en mögen. „Ob töir gleid^ feine greunbe
ber SBörterbüd^er finb, toetd^e ba« grünblid^e ©tubium t)er*
bcrben, unb bafür eine feierte Äenntniß au^gubreiten, fällig
pnb, f 0 muffen toir bennod^ bief em SEBörterbudfte beö ^ e r r n
Sergfiräßer« Se^fatt geben. SSRan tauft beij biefem
SBerfe nidbt ©efal^r, falfd^e unb unrichtige 53egriffc ju befommen,
unb Uo9 bie äunß r>on aQem tttoa^ fd^toä^en gu tonnen,
JU lernen. ÜKit Vergnügen l^aben töir eine ungemeine ©org«
falt beö SJerfaffer« bemerft, toeld^e fogar biö auf ba« geringfte
Sitatum fid^ erflredtt. Da bieg SBerl nid^t eine unenbtid^c
Sieil^e t>on SSänben [VII] enthalten, fonbern, »o möglich, in
jroölf fold^e Sänbe, toie ber gegentöärtige ift, eingetl^eitet
toerben, unb alfo ein förnid^ter äuöjug be« SSeflen in jeber
©attung toerben foü, fo fommt eö l^iebet) fel^r t>ie( auf bie
SEBal^t an. Unb avi6f biefe üerbienet Se^fatt u. f. lo." @o
fönnte id^ d^nen nod^ bie öffentUd^en 3{n}etgen t)on bre^
geleierten ^rofefforibuö bre^ ücrfdeiebener Uniiocrfitäten nennen,
benen ic^ getoig erß ie^u))tfä(^lide burd^ biefe Slu^gabe befannt
gen)orben bin, unb nur mit einem l^^^be id^ ba« @lüdf, in
Srieftoed^fel gu ftel^^n. Slber mein Sobrcbner toill id^ 1^^^
nid^t »erben. 3^re Äritil forberte mit biefe SJertl^^ibigung
ab, ber id^ getoilufd^ct \)Ciite, beij meiner arbeit, bie fd^ict
für eine jebc ©tunbc be^ mir abjemeßen ift, überl^o^«^ ?«
* fe^n. ^err ©df^irad^ unb bie anbern SKönner tablen auc^
an meinem iBud^e. ©ie tabeln aber mit ©runb, unb id^
XCVII
banfc il^ncn für t^rc (Srinncrungcn. S)iefc maijm aufmex!«
fam unb töcifctt jured^t.
Xl^nn ©ic, mcitt $ctr, ba« nemltd^e, itnb maiftn ©td^
oiif meine §od^a^tunfl fici^cte 3ie(j^nuttg.
3(i^ ^be bie (S^te ju fc^n 2C.
^anau, ben Otcii 9?ot>. 1772.
SSergjlräger.
[VIII] ättttoort be« SRccettfcntctt.
Ol^nc aöen Sluftoanb üon ©ried^ifd^ unb ?atetn, muffen
h)it bem §ctrn 9t. S9ergjlträ§et jagen, baß tott fo lange
bel^au})ten toerben, et bermtfc^e Sltergtauben unb Slfcflöttetc^,
fo lang er jenen für einen unbernünftigen ®otteÖ«
bienjl l^ält, ber in« abfurbe fättt. 2)aö ift feine
@tf(ärung; unb eben fo fann man mit gleichem 8D?aa« bon
UnbejHmmtl^eit bie Slbgöttete^ onä^ erftären. ^liniu« fprid^t
nid^t bon bem S(bergtauben , unb ber pudendus deorum
respectus toirb nod^ fein Stberglauben, toeil er ber Sltl^eijleteij
entgegen gefefet ift. 2)ie Srflärung, bie ber Siecenf. borfd^tug,
ift au« beu S^taftern be« %\)to)pi)xa\t genommen, unb fotöol^t
fte, a(ö anö!! ^^ i^W S^taftat be« ^(utarci^ö tt^^* ieitfi-
Saifioviag betoeifen, baß gurci^t bor l^öl^em SWäd^ten, in
bem Segriff ber Sitten gelegen l^abc.
©ie ©teöe au« bem ^lutard^, auf toetd^e ber Siecenf.
fal^e, ift nici^t bie, toetd^e §err SSerg^räger anführt, unb too
Seiaiiaifiovia, tüit bi«toet(en superstitio Bcij ben Lateinern
pro religione ju nel^men ift ; fonbern fie Pel^t tociter unten,
too bet Siograj)]^, nad^bem er' oiele 3^^^^^ i^^^ Unglütf^fölle
^ergered^ttct, enblic!^ fagt : axtrs noXXriv nQogysvsa&ai Toig
ävayTcaioig na&stfi SsidiSaifioviav.
(g« ift ftäglici^, toenn man über SQSorte jtreitet, am IIäg=
lid^jtcn, toenn über ein einjigeö S35ort. ®er teere 3iaum l^at
un« toerfü^rt, fo biet gu fagen; benn toir hJoHen $erm
Säergfträßer nid^t bef eieren, fonbern ratl^en il^m nur, fid^
an §rn. ^rof. ©d^irad^« unb fonfl beliebige 9iecenfionen ju
l^atten.
Litteraturdenkmale des 18. Jahrhandeits. 8. g
xcvin
Als I. bis XXVIII. Slti^attg | }u ben Sratitfurtet geleierten
Slnjeigen. sind auf 242 SS. : Rubricae Conclnsorum | et |
Sententiartiin | beö | Äa^ferl. ^ti6:i^i)o\xai\^€, unb Äa^fcrl. |
unb M 5Rei(ie«!ammeTgCTiciet«. | 3m ^aijx 1772. beigegeben.
Im Neudrucke sind die Druckfehler berichtiget, deren
Verbesserungen am Schlüsse von Stück IV. VI. X. XXIV.
XXXVII. XLI. XLII. LH. LVI. LXV. LXXII. LXXIV.
LXXVII. XCII. XCV. XCVIL angeordnet sind. Dass
damit nur ein kleiner Teil der zahlreichen Versehen be-
seitigt ist, gestehen die Herausgeber selbst in der scherz-
haften Bemerkung des Inhaltsverzeichnisses: 'Druck- und
Schreibfehler S. 1—832' zu (Neudruck S. 694 Z. 21).
Liegt nun gleich darin die Aufforderung, nicht nur wie
sonst in dieser Sammlung den Drucker sondern diesmal
auch den Verfasser zu korrigieren, so glaubte ich doch
möglichst konservativ mit dem Texte verfahren zu sollen.
Weder die Redaktion noch die Druckerei hat eine
einheitliche Orthographie durchgeführt. In den verschie-
denen Schreibweisen der einzelnen Anzeigen offenbaren
sich also Eigentümlichkeiten der betreffenden Recensenten,
welche noch mehr dazu behilflich wären, den gemein-
samen Verfasser mehrerer Urteile zu entdecken, wenn
nicht auch innerhalb einzelner Besprechungen Wechsel
statt hätte. Solche Unebenheiten mögen zum Teil be-
stätigen, dass manche Recensionen aus den Gutachten
mehrerer Referenten zusammengesetzt sind; aber sichere
Anhaltspunkte hiefür bieten sie bei der bekannten Will-
kür der jungen Schriftsteller jener Jahre nicht. An die
durchgehende Unsicherheit in der Anwendung von Accen-
ten auf französischen Wörtern, an wiederholte Schreibungen
wie fjerne^, Sntjtocdt, die zuweilen beliebte Trennung von
§ in ff, von ^ in jj u. dgl. wurde nicht Hand angelegt ;
vielleicht hätte auch die siebenmalige Verbesserung von
*sch' in *8h* in englischen Wörtern unterbleiben sollen.
Dialektische Eigenheiten, schwankende Deklination der
Adjektive, ein Dativ wie ber Gräfte S. 75 Z. 29, selbst
die Wiederholung des unö S. 690 Z. 10 f. wurden über-
XCIX
nommen. Bei den Anzeigen, die sich auch in Goethes
Werken finden, wurde in zweifelhaften Fällen der Druck
daselbst zu Rate gezogen, ohne aber für unbedingt mass-
gebend zu gelten. So glaube ich z. B. S. 568 Z. 35
nicht 'Gestalt' nach bcö @6ttö einsetzen, sonderti 'Unter-
drückung' aus dem vorhergehenden supplieren zu sollen*
Für wahrscheinlich halte ich, dass S. 46 Z. 32 ein
ni(i^t einzufügen, S. 205 Z. 26 feinen statt einen zu setzen,
S. 455 Z. 25 vor bc« Unfenntniß oder SSetfennung einzu-
schalten und S. 475 Z. 17 statt l^erumfd^Iöubert l^erum«
ji^länbert zu lesen ist.
Zahlreich sind die Buchstabenvertauschungen, für die
teils das undeutliche Manuskript, teils Fehlgriffe des
Setzers die Schuld tragen. Abgesehen von der Mischung
von Schwabacher, Fraktur- und Antiqua-Schrift mussten
im Neudrucke verbessert werden Verwechselungen von
n und u, f und f ; dann von a und ä, a und e, a und o,
c und e, e und i, i und I, m und n, o und '6, u und ü,
S und (S, c und e, n und u ; je zweimal von a und g,
a und tt (S. 296 Z. 34 ©(^u)^ | 8. 442 Z. 2 ©ci^umancn),
t und t, c und 9, e und o, f und f, 1 und t, r und s ;
je einmal von c und 0, ij und if, e und n, e und 0, g und ij,
g und }, t und t, I und t, n und r, p und ^, 31 und %
a und s, a und u, b und f, d und s, 6 und hy g und q,
m und n, 0 und s, p und q, r und t, f und t, C und G,
J und S, S und ^, ^ und i, l und t, 0 und w.
Auf die gleichen Ursachen geht das Fehlen einzelner
Lettern zurück; es wurde ergänzt: S. 6 Z. 29 8i§6on | S. 1 1
Z. 21 SoDegengelber i S. 16 Z. 7 sil | S. 71 Z. 5 äetc^uug
S. 74 Z. 6 cngtid^c | S. 76 Z. 30 enflöge | S. 101 Z. 10
befai)ett | S. 113 Z. 29 fud^tbaren | S. 127 Z. 8 Ootteö-
gela^rl^ett vgl. S. 263 Z. 28 SRecä^tögeta^r^eit und S. 534
Z. 25 ätjne^geta^r^eit | S. 139 Z. 34 ©c^if | S. 148 Z. 5
gnH)e( I S. 159 Z. 24 $e tonö | S. 163 Z. 32 »ofö |
S. 169 Z. 23 Enyclopedique | S. 171 Z. 22 $ern | S. 183
Z. 2 mannifaltigcn | S. 194 Z. 23 größent^cil« | S. 209
Z. 34 3ttTttaIc vgl. S. 306 Z. 7 und S. 700 Z. 7 Our*
g*
nafipen | S. 214 Z. 4 ÜKifantroJJcn | 8. 246 Z. 3 S)c |
S. 279 Z. 5 Untcrid^t^ | S. 281 Z. 36 «ut^cncität | 8. 291
Z. 7 ^]^i(ofo|)tc I S. 318 Z. 8 attcmem | 8. 350 Z. 9
emaHirten
8. 371 Z. 17 aj)op^tegmcn | 8. 385 Z. 27
d^cn I 8. 400 Z. 30 ©odancrn | 8. 417 Z. 13
»crDoUfommung | 8. 439 Z. 8 SRa»)fobic | 8. 446 Z. 31
5Rad^mungcn 8. 451 Z. 22 aRoIire« | 8.470 Z. 30 »iatfott»
tttcnt« I 8. 487 Z. 4 appelationum | 8. 491 Z. 32 ßg \
S. 546 Z. 9 3»)]^tgma | 8. 552 Z. 27 ©d^ulg f(j^ctt | 8. 553
Z. 22 ©fcptfcrn | 8. 554 Z. 19 tool^mc^ncnb | 8. 556 Z. 32
2Karff(!^ret)eTÖ vgl. 8. 645 Z. 25 ÜRarffd^te^ctn | 8. 564
Z. 34 emfang | 8. 565 Z. 34 <)atontfd&e3 | 8. 583 Z. 34
afccttbcmmrung | S. 585 Z. 2 Sl^negcmä^tbc | 8. 596 Z. 12
Sänntng | 8.626 Z. 30 Thougts | 8.626 Z.37 «crcnfungen
Derenftctt | 8. 631 Z. 23 t5emtf(!^t | 8. 667 Z. 28 3n=
bitjtbumg I 8. 694 Z.41 ÄufcrPcc^. | 8. 699 Z. 26 gercttc- |
S. XCIII Z.29 7t€7toiKOTog \ Aus dem Kustos wurde 8.27
Z. 28 ergänzt das am Beginne der 8eite 31 fehlende Wort
gcffcitt und 8. 456 Z* 22 das 8. 549 fehlende tocmg
in tocntgjicnö |
Umgekehrt hat sich auch üherflüssiges eingeschlichen
durch Wiederholungen u. s. f. 8o ward korrigiert : 8. 40
Z. 23 Äirfd^fprcnget | 8. 52 Z. 9 ganne^ | 8. 69 Z. 4
Dillettanti | 8. 138 Z. 34 me^rcrern | 8. 152 Z. 33 hivers
8. 1 74 Z. 30 auf auf | 8. 223 Z. 28 Sauf« | 8. 279 Z. 9
an an | 8. 286 Z. 18 und 8. 548 Z. 22 Britisch vgl.
8. 343 Z. 33 Türkisch, 8. 397 Z. 26 und 8. 700 Z. 11
britisch, 8. 619 Z. 12 Englisch und 8. 694 Z. 4 eng-
lisch I 8. 362 Z. 26 fartt)rifc^c | 8. 370 Z. 28 »crrfaffer
8. 375 Z. 10 eottt<)apagmc | 8. 397 Z. 26 Geneneral
8. 411 Z. 4 in in | 8. 411 Z. 9 Untcrttici^t | 8. 471 Z. 32
je- I 8. 475 Z. 19 ^^^antafic | 8. 592 Z. 32 %xMtm lein |
8. 593 Z. 33 SrcMtania | 8. 595 Z. 36 bo»)p>)cIt | 8. 648
Z. 19 ^ctcratfa'« | 8. 658 Z. 24 graeceae | 8. 669 Z. 12
auf auf fo I 8. 682 Z. 33 SRürfcnmarft | 8. 694 Z. 3 Sar-
ginnes | 8. 699 Z. 6 americain |
Buchstaben oder Zeichen sind verstellt in 8. 9 Z. 1 1
CI
publie^s I S.74Z. 19 üpstrats | S. 120 Z. 21 xcct | S. 197
Z. 7 T€Qa6(üT6g | S. 390 Z. 34 Slnbräcifd^en | S. 452
Z. 8 Opisthonotos
Z. 10 raphismata
S. 493 Z. 1 ®c^ä(fc«<5acrÖ | S. 497
S. 568 Z. 32 ganu | 8. 575 Z. 8
und 21 ae^uitfc I S. 598 Z. 4 Suftomc | S. 604 Z. 2
äRincnttcb | S. 650 Z. 13 kbcubcntcn | S. 663 Z. 3 SRoüo-
grob I Vgl. den ähnlichen Fall S. 147 Z. 27 STtägobic |
Viermal mussten auseinander gerissene Silben zu-
sammengerückt, siebenmal fälschlich verbundene Wörter
getrennt werden. Der Anschluss von fo und ju an die
nachfolgenden Wörter ist zu häufig, um nicht bewahrt
zu werden ; in gleicher Weise steht auch z. B. S. 1 80
Z. 4 ^ö(i^pelcnb |
Ferner wurden verbessert 8. 3 Z. 8 toctbctt aus töerbc |
S. 4 Z. 17 bcm aus beu | 8. 9 Z. 14 crfc^icncn aus et*
d^cincn | 8. 14 Z. 17 3n einem aus 3n einen | 8. 14 Z. 31
einer aus feine | 8. 18 Z. 30 unfere Sefer aus unfern
Sefern i 8. 24 Z. 28 analog aus Slnalog | 8. 25 Z. 5 ba«
aus ba^ | 8. 26 Z. 8 3rritabi(ität aus irritabi(ät | 8. 30
Z. 29 unter aus untern
8. 39 Z. 17 bem aus Den
8. 37 Z. 13 feinem aus feinen
8. 40
8.45
8. 39 Z. 19 oon aus oor
Z. 5 ben aus bem | 8. 43 Z. 7 ??(etf(^ aus fleifc^
Z. 3 SS. aus 0. I 8. 47 Z. 2 atten aus SHten | 8. 48 Z. 36
e(enbe aus etenbe | 8. 52 Z. 15 baß aus baö | 8. 53 Z. 1
Koluthus aus Kolothus | 8. 54 Z. 13 JTot* aus 77oA,
8. 57 Z. 27 baö aus baß | 8. 66 Z. 4 einen aus einem
8. 67 Z. 3 ba« aus baß | 8. 67 Z. 7 Seitfaben aus Seib«
faben | 8. 68 Z. 7 ein aus eine | 8. 70 Z. 1 STroegenc aus
Sraejene | 8. 72 Z. 4 ^^iteoö aus $^itco3 | 8. 73 Z. 2
3)emofrttuö aus ®enofrituö | 8. 74 Z. 5 fossil aus fossible |
8. 76 Z. 27 benfe(6en aus bemfelben | 8. 79 Z. 29 Slttegorie
aus attegorie | 8. 84 Z. 1 im aus in | 8. 86 Z. 8 SBo^t
toottenö aus too^toottenö | 8. 94 Z. 12 [112] aus 98 |
8. 102 Z. 18 toie aus wir | 8. 103 Z. 10 bom aus
oott i 8. 105 Z. 2 344 aus 244 | 8. 106 Z. 25 4 aus 5 |
8. 113 Z. 19 ®aß aus 3)aö | 8. 116 Z. 14 ber aus
ben I S. 117 Z. 21 fann aus fönnen 18. 120 Z. 35 bem
CII
aus bell 18. 126 Z. 34 bcn aus bcr | S. 130 Z. 5 bem
aus bcn I S. 131 Z. 27 braud^tc aus ixanifttn | S. 137
Z. 31 Ouantität 3)am})f aus Ouantität | S. 138 Z. 6 bcm
aus bcn | 8. 139 Z. 14 crficrc aus leitete | S. 141 Z. 4
ben aus bem | 8. 141 Z. 11 m6me aus meme | 8. 144
Z. 22 gWci^em aus ^Ui^m \ S. 144 Z. 32 @^!cfpcar«
aus @]^a!c^car | 8.145 Z. 27 $ij)J)o!ratc3 aus $^J)t)ofratcö ]
8. 148 Z. 18 toctd^e aus toct^er | 8. 156 Z. 17 bcfonnt
aus uttbcfannt | 8. 157 Z. 26 ©täbtc aus ©tämmc | 8. 158
Z. 18 JRcgcf aus JRcgctn | 8. 162 Z. 20 toä^Itc aus toä^t«
tcn 8. 162 Z. 31 üfccrcmpimmt aus übcxjtimmt | 8. 164
Z. 26 Begleitete aus feegleitetctt | 8. 168 Z. 19 ^art^eien
aus ^art^tcn | 8. 170 Z. 33 ber aus ben i S, 174 Z. 8
SSerteger aus Dcrteger | 8. 190 Z. 12 üeräc^tt^er aus
toenigex üeräd^tfic^er | 8. 194 Z. 15 ^^Sräjubij aus ^^räjubij
8. 197 Z. 6 Tfiv aus tov \ 8. 200 Z. 4 ein aus eine
8. 204 Z. 19 ©tanbgexid^ten aus ©anbgcrid^ten | 8. 208
Z. 2 biefer aus biefen 8. 210 Z. 27 mit aus mid^ | 8. 217
Z. 30 um mit aus unb mit | 8. 219 Z. 30 ^tä^tn aus
fielen | 8. 226 Z. 11 ®to\>txn aus ®Ioüen | 8. 238 Z. 34
8 aus 5 I 8. 240 Z. 2 ©d^enau aus ©d^enan | 8. 240
Z. 9 bem aus ben | 8. 240 Z. 12 »tand^arb aus Sinn*
d^arb | 8. 244 Z. 10 SSeceUo aus Secatio | 8. 244 Z 15
brad^te aus brad^ten | 8. 246 Z. 29 des . . . desirants
aus de . . . desirant | 8. 247 Z. 25 S)ie aus bie | 8. 251
Z. 31 tDeld^e aus toeld^er | 8. 252 Z. 6 Montucla aus
Mantucla | 8. 253 Z. 32 are aus au | 8. 255 Z. 11
Sigenfd^aften aus (Sigenfd^aft | 8. 258 Z. 31 eben fo aus
eben | 8. 263 Z. 2 elev6 aus eleve | 8. 269 Z. 17 uud
24 D. au3 SS. I 8. 273 Z. 29 5lb^anbtungen aus «b^anb-
lung I 8.276 Z.9 (Sbenbemfetben aus (gbenbeffelben | 8. 291
Z. 12 beg §effentanbe3 aus ^effentanbe« | 8. 296 Z. 3
bat)on aus baxan | 8. 306 Z. 2 um aus unb | 8. 306 Z. 21
glaubt, ba§, aus glaubt, | 8. 308 Z. 23 to)e(d^en aus loelc^em {
8. 310 Z. 27 bem aus ben | 8. 316 Z. 27 einen anbeten
aus ein anbetet | 8. 316 Z. 30 biefem aus biefen | 8. 317
Z. 23 jenem aus jenen | 8. 321 Z. 12 iDotfiel^n aus ))ot«
cm
fielet I S. 322 Z. 13 yi(iii)ti\äipapkxä)tn aus 5»a(i^ttif(!^))a»)icr»
^en I S. 324 Z. 15 ^»ad^ttfd^e aus Stac^ttifc^e | S. 331
Z. 1 ein }ärt(^ aus järtUd^ | S. 332 Z. 18 que aus qui
S. 333 Z. 34 II aus I | S. 335 Z. 23 anbem aus anbete
S. 337 Z. 30 abt»e(^[e{n aus Sltoed^feto | 8. 338 Z. 5
SBunbarjneljfunjt aus SWunbar jne^funft | S.339 Z. 10 94 aus
941 I S. 341 Z. 34 in i^r ju finben, fo toie flc aus 3U
pnben, fo toie fie in il^r | 8. 344 Z. 10 Slrd^ijJetago aus
8lr(!^ipeIad^o | 8. 348 Z. 10 JRec^t« aus JRed^t | 8. 350 Z. 12
er in ftc^ einen aus er [lij, einen | 8. 351 Z. 35 und
ß. 352 Z. 6 ateftont aus JRePont | 8. 359 Z. 4 ©terne
aus ©lern | 8. 360 Z. 12 Sauf aus lauf | 8. 360 Z. 15
$anb aus l^anb | S. 363 Z. 29 ä aus a | 8. 363 Z. 33
par aus pas | 8. 364 Z. 24 nad^ aus nt>ä) \ 8. 369 Z. 31
il^xe aus i^ren | 8. 373 Z. 26 t^ätigen aus t^ätigem | 8. 374
Z. 20 Sud^«, baö aus »ud^ö, bag | 8. 378 Z. 24 i^ren
aus il^rem | S. 379 Z. 23 ein aus eine | 8. 394 Z. 3
3uetgnung aus ä^nd^nriQ \ 8. 394 Z. 8 '^oitfb aus $oI^)) |
8. 398 Z. 15 ftitte aus fiiaen | 8. 401 Z. 13 alabemifd^er
aus alabemifd^en | 8.405 Z.3 creanza aus creanze | 8.405
Z. 27 »erfteibungen aus «ert^eibignngen | S. 408 Z. 24
i^nen aus i^n | S. 409 Z. 16 1.) a) aus a) | S. 409 Z. 26
Süften aus ?üfte [ S. 413 Z. 1 einem aus einen | S. 413
Z. 14 Slfabemie aus Sßabemien j S. 416 Z. 12 Sonbiflac
aus Sanbittac | S. 416 Z. 13 nad^ aus nod^ | S. 422 Z. 8
6eten aus (eben | S. 432 Z. 28 fecundus aus fecutinus |
S. 443 Z. 12 J'ai de aus J'ai des | S. 455 Z. 16 »adfttog
aus S3adf!rug | S. 456 Z. 29 ^armar aus ^amter | S. 471
Z. 18 t>om aus üon | S. 473 Z. 19 1772 aus 1771 |
8. 474 Z. 29 unntoxalifc^ aus motaUfc^ | S. 475 Z. 22
ber aus bie | S. 476 Z. 1 ber l^ö^em aus ^ö^exn | S. 477
Z. 17 e« aus i^n | S. 477 Z. 22 bem aus ber | S. 479
Z. 1 ben aus bem | S. 481 Z. 35 toarnrnd aus toarend |
S. 499 Z. 12 berfetben aus beffelten | S. 500 Z. 19 ben
S. 506
S. 512
aus bem | S. 502 Z. 12 )}otträgt aus ))erträgt
Z. 16 b. aus 3). | S. 509 Z. 18 aßen aus atte
Z. 23 koie fd^on belannt gefiotben aus bie fd^on betannt
CIV
gefatmt | S. 520 Z. 1 bem ans bett | S. 523 Z. 15 ttx-
fc^ttUK^tete aus t>eTf(!^ma^teter | S. 531 Z. 24 Qaaeqae aus
Quae quae | S. 533 Z. 22 todift aus iDelc^en | S. 536
Z. 33 ©armfcB« ans 3)armfaa« | S. 537 Z. 4 1764 aus
1674 I S. 540 Z. 8 aüm aus atten | S. 540 Z. 9 üp<)iflCtt
aus ü)>)>igem | B. 541 Z. 19 fo fe^r aus fe^r | S. 546
Z. 6 )0afire aus !6afine | S. 546 Z. 30 eine aus eitter |
H. 547 Z. 4 be« aus ba« | S. 551 Z. 26 Oöttetn aus
®öttinnen | S. 551 Z. 31 röv^le aus r^vele | S. 553 Z. 25
fdföuen aus fd^önre | S. 559 Z. 22 3)a^ aus S)er S. 562
Z. 1 anberm aus anbern | S. 562 Z. 17 triftig [e^n aus
triftig I Ö. 562 Z. 20 2Ber! aus SBort | S. 564 Z. 13
9iun aus 9^iuT | S. 564 Z. 19 bie aus ber | S. 565 Z. 6
Ximanbra aus Ximanbet | S. 565 Z. 12 mel^r ben aus
mel)r bem | S. 565 Z. 27 Söttige aus Königin | S. 565
Z. 30 ter aus teu | S. 569 Z. 6 feinen aus feinem | S. 571
Z. 9 feiner aus feine | S. 574 Z. 28 SReiöfe« aus SRei^fe |
S. 576 Z. 34 Kinder aus Rinder | S. 577 Z. 3 einem
aus einen | S. 577 Z. 30 biefen . . . ©tüden aus biefem
, . . ©tüde I S. 578 Z. 4 be« aus ber | S. 581 Z. 16
uici^td aus ni(!^t | S. 581 Z. 19 mng aus mfiffen | S. 586
%. 37 seotanteru aus seotandum | S. 588 Z. 9 barfteUen.
ktts barfieUe | S. 592 Z. 7 salicibus aus siUcibus | S. 601
L 34 notl^menbige aus notl^toenbigen | S. 605 Z. 2 ba^
aus bag | S. 609 Z. 33 @e^ner)}en aus ®e^nner))en S. 614
5 aUein aus aOen | S. 616 Z. 9 $r. aus $>rn. S. 616
xi« 25 S)ag aus 3)ad | S. 617 Z. 31 5£ite(d aus S£it. 8. |
S. 62 1 Z. 20 Sunningl^am aus Sunnig^am | S. 622 Z. 26
Sr aus (Si$ | S. 624 Z. 21 iuris aus veris | S. 626 Z. 1
81 aus Sl. 1 I S. 628 Z. 10 ^uttronfl^eiten aus ^npu
hanf^citen | S. 639 Z. 22 $orurt^eU aus «Ortzeit | S. 644
Z. 24 ia aus je | S. 646 Z. 18 VII ans VI S. 648
Z. 21 um aus nur | S. 648 Z. 35 14 aus 16 S. 656
Z. 16 2)e» aus ben I & 660 Z. 32 aRarftanb^ aus 3knU
tonbi» I & 665 Z. 12 neben aus beleben | S. 66S Z. 24
ttmj>tagmatijirten aus un)>ragmattfttten | S. 670 Z. 18 einen
aus ein I S. 691 Z. 19 ongegetgten aus angezeigter | S. 692
cv
Z. 11 a Tragedy aus ä Tragedi | S. 692 Z. 27 Sac^^olm
aus »ad^^ctm | S. 693 Z. 1 1 bcn aus bcr | S. 693 Z. 26
Contrast aus Contract | S. 694 Z. 20 Farmer aus For-
mer I S. 694 Z. 33 ftc« aus fte | S. 694 Z. 43 L aus J |
S. 698 Z. 1 bcm aus bcn | S. 699 Z. 26 »eltl^ufcri aus
»ctt^u^fcri (hätte bleiben können !) | S. 699 Z. 36 Ger-
manorum aus germanorum | S. 700 Z. 9 Watson aus
Wathon | S. XCII Z. 3 fie aus Sie | S. XCUI Z. 19 bie
aus ben
aus ber
S. XCin Z. 32 Sic aus pc | S. XCIV Z. 3 bie
S. XCV Z. 6 bie ©ottfeeUgfeit aus ber Oottfeelig-
feit I S. XCV Z. 30 mi^ aus noc!^ | S. XCVH Z. 1 i^neu
aus dienen |
Die wild wuchernde Interpunktion hätte fast ganz
ausgerodet und durch eine neue ersetzt werden müssen,
sollte der Text in dieser Beziehung geregelt werden. Sie
dient oft mehr zur Anzeige einer Lesepause als zum
Abscheiden von Sätzen.
Getilgt mussten sinnstörende Zeichen werden nach
den Wörtern : S. 17 Z. 29 fie, | S. 74 Z. 25 I. | S. 219
Z. 34 JRefräfentant, | S. 249 Z. 36 ^anblung, | S. 401
Z. 20 äugen,
nie, [dafür , nie
S. 492 Z. 23 Dtiginal«. | S. 514 Z. 7
I S. 538 Z. 13 aufmerffam, | S. 586 Z. 26
3eit?) [dafür ?) 3eit] | S. 619 Z. 2 SReüifion, | S. 671
Z. 11 toäxe. I S. XCIV Z. 13 e^. | S. XCVI Z. 7 mein, |
Hinwieder an anderen Stellen genügte die vorhandene
Interpunktion nicht. Gerne würde man nach dem Punkte,
der eine Abkürzung oder ein Citat schliesst, noch die
dem Satzgliede zugehörige Interpunktion sehen; aber
der Neudruck durfte von diesem sparsamen Gesetze des
Originaldruckes nicht abweichen. Oft aber sind in den
vorliegenden Exemplaren Punkte ausgesprungen ; hier
und an folgenden Stellen wurden die fehlenden Zeichen
ergänzt : nach S. 6 Z. 9 ©d^töung | S. 48 Z. 9 §^fe
S. 48 Z. 24 SRorb | S. 87 Z. 28, S. 114 Z. 36 und
S. 128 Z. 3 Vols I S. 96 Z. 20 fonn | S. 97 Z. 17
Tode I S. 101 Z. 26 begeiftert | S. 101 Z. 35 ineptis |
S. 111 Z. 7 g^xenfteHen | S. 115 Z. 7 Oeean | S. 116
CVI
Z. 29 foKen 3 | S. 152 Z. 21 saiaons | S. 152 Z. 25
Printems j S. 152 Z. 26 figure | S. 177 Z. 26 nouvelle |
S. 189 Z. 1 flct^an) | S. 207 Z. 8 feve | S. 246 Z. 1
Äunft I S. 336 Z. 31 e^rifli | S. 357 Z. 19 SBtffcnfAaft |
S. 424 Z. 10 Sewed | S. 425 Z. 9 iji | S. 443 Z. 1
Secret | S. 449 Z. 28 depositaire | S. 450 Z. 16 moeurs |
S. 514 Z. 7 JRcgcI | S. 538 Z. 11 aufmcrtfatn | S. 556
Z. 24 folgt I S. 586 Z. 26 anbem [?) 3cit aus 3cit ?)] |
a 588 Z. 9 barflcßcri | S. 588 Z. 18 ^Realität) | S. 621
Z. 20 a^cnpon | S. 622 Z. 4 Ottoa^ | S. 681 Z. 32
3Rebtum |
Auch Aenderungen thaten not; so: S. 7 Z. 19
gcecn. aus gc^ctt? | S. 7 Z. 20 SBatbiö? aus SBatbiö. |
S. 7 Z. 26 entjüdt, aus cntaüdt ; | S. 84 Z. 23 ^ttc.
aus l^attc. ^ I S. 104 Z. 27 toirb. aus tt)irb, | S. 188 Z. 21
Äat^cbra^ aus Äat^ebral, | S. 221 Z. 10 fe^, aus fc^; |
S. 236 Z. 23 nid^t: aus nid^t; | S. 261 Z. 31 SBunfd^:
aus SBunfc^ ; | S. 336 Z. 6 m^me, aus m^me. | S. 337
Z. 3 bringen! aus bringen: | S. 365 Z. 28 Saillant aus
Saillant, | S. 393 Z. 10 Streue? — aus Jreue? „ \ S. 393
Z. 20 ]^at — aus ^at ,, | S. 403 Z. 21 mel! aus üiel? |
S. 423 Z. 11 Sluöfü^rUd^Wt! aus Äuöfü^rlici^leit ? I S. 482
Z. 18 ^abe, aus l^abe. | S. 497 Z. 13 fielet: aus jte^t.
S. 525 Z. 36 gefeffett, aus gcfcffett. | S. 541 Z. 13 rcbcn?
ans reben. | S. 587 Z. 10 Smp^nbung, aus @m))ftnbung; {
S. 647 Z. 6 0. aus 3, | S, 653 Z. 25 lol^nt. aus
lo^nt? I S. 694 Z. 1 S. aus S: | S. XCIII Z. 2 Slnttoort:
aus SlnttDort. |
Die charakteristisch häufigen Gedankenstriche des
Originales (zuerst überwiegend kurze einfache Striche ,
dann, etwa von Stück XXXIII bis LXIV, Doppelstriche ^ »,
endlich zumeist längere einfache Striche ) vertreten
zuweilen die heute übliche Punktierung Der Neu-
druck hat gleichmässig überall den Gedankenstrich.
Zumeist sind die Citate in der Vorlage am Beginne
jeder Zeile mit Anführungsstrichen begleitet Der Neu-
druck begnügte sich mit Anfangs- und Schlusszeichen,
CVII
setzte die fehlenden ein, nämlich auf S 5 Z. 13, S. 33
Z. 5. Z. 16, S. 34 Z. 2. Z. 15, S. 54 Z. 28, S. 120 Z. 34,
S. 121 Z. 1. Z. 19. Z. 29, S. 175 Z. 21, S. 176 Z. 6
[über"], S. 236 Z. 17, S. 282 Z. 32, S. 313 Z. 24. Z. 28,
S. 395 Z. 8, S.415 Z. 5. Z.19, S.416 Z. 26, S.417 Z. 23,
S. 458 Z 15, S. 480 Z. 22, S. 520 Z. 24, S. 597 Z. 31,
S. 607 Z. 1, S. 616 Z. 28, S. 624 Z. 9. Z. 10 und
strich die überflüssigen: S. 236 Z. 18 lücrben.'' S. 337
Z. 25 ,,Un3 S. 540 Z. 32 „®VLt.
Und nun noch rein äusserliches : die Anordnung der
verschiedenen Schriften (Zierschrift, Sperren u. s. w.)
wurde im Neudruck möglichst gleichmässig und darum
besonders in den Titeln wiederholt im Gegensatze zur
Vorlage getroffen. Wo im Texte des Originales Schwa-
bacher- oder Kursivlettern stehen, begnügte sich der
Neudruck mit gesperrter Schrift, wodurch freilich nun
einzelne Buchstaben (Namensabkürzuugen) nicht hei*vor-
treten. Der Raummangel, der auf S. 824 des Originales
zur Petitschrift zwang, hatte für den Neudruck keine
Geltung. Im Verzeichnisse der besprochenen Schriften —
deren Titel natürlich so wenig wie die Citate alle richtig
gestellt werden konnten : wie hätte ich die Original werke
beschaffen können ! — die Autornamen mit Schwabacher
oder Kursivschrift wie im Original auszuzeichnen unter-
liess der Neudruck. Es wurde in diesem Verzeichnisse
die wiederholt gestörte alphabetische Ordnung hergestellt
und zehn falsche Citate (die Ziffern beziehen sich auf
die Originalpaginierung) korrigiert. Die Unvollständigkeit
des Verzeichnisses brauchte nicht ergänzt zu werden,
weil ein Personenregister neu hinzukam.
Das Verzeichnis der Personennamen in der umfassen-
den Vollständigkeit zu veröffentlichen, in welcher ich es
zusammengestellt hatte, wäre zwecklos und unbequem
gewesen. Ich habe also den Entwurf kritisch gesichtet,
indem ich jede Stelle prüfte, ob sie von einigem Belang
sei. Ausgeschieden wurden die in einfachen Auszügen
der Werke angeführten Namen. Aufgenommen blieben
CVIII
alle in den Titeln und Untertiteln der besprochenen
Bücher, Sammelschriften und Bildwerke enthaltenen Namen
der Verfasser (Herausgeber, Uebersetzer), Künstler und
Verleger sowie derjenigen historischen Personen, welche
Gegenstand des Werkes sind, ferner alle Personennamen,
welche der Recensent mit eigenem Urteile anführt. Pseud-
onyma und anonyma zu lösen, war ich bemüht, so weit
mir die nötigen Hilfsmittel zu Gebote standen ; auf solche
Stellen verweisende Ziffern sind in ( ) gesetzt. Die Ver-
fasser der in den 'Anzeigen' besprochenen Recensionen
konnte ich nur für die Allgemeine deutsche Bibliothek,
wo Partheys Schlüssel dienlich war, aufdecken.
Würzburg.
Bernhard Senifert.
Berichtigungen.
Lies S. 14 Z. 17 unfm | S. 14 Z. 25 bcr | S. 70
Z. 28 »c^fricl I S. 125 Z. 17 fotoot | S. 134 Z. 24 inner*
Ud^en I S. 161 Z. 31 entatoed | S. 197 Z. 2 ävrfig | S. 197
Z. 6 haoiov I S. 197 Z. 9 ävTov \ S. 204 Z. 19 ©tanb-
flcrid^tcn | S. 240 Z. 2 ©d^cnau | S. 240 Z. 12 »lan^arb |
S. 244 Z. 10 «ccctio | S. 252 Z. 6 Montucla | S. 252
Z. 17 apronomifd^en | S. 276 Z. 21 Mofen | S. 294 Z. 24
in ^oUt statt in bcr ijolge vgl. S. 659 Z. 16 und Grimms
Wörterbuch | S. 306 Z. 2 um statt unb | S. 351 Z. 35
und S. 352 Z. 6 JRcjiout | S. 365 Z. 35 fotöo^t I S. 365
Z. 36 nit^t I S. 401 Z. 13 rfabcmifd^ex | S. 433 Z. 5
aufd^reibcn | S. 443 Z. 12 J'ai de . . . et de | S. 546 Z. 6
Safirc I S. 556 Z. 32 9Karftf(]^ret)cr« S. 592 Z. 22
flcfeaf(^afta*cn | S. 626 Z. 24 SBorgu S. 631 Z. 31
©cbctcm I S. 634 Z. 30 burd^fid^tigcn | S. 678 Z. 2 Sarcut
PEKSONENßEGISTEE.
Abbt Th. 12, 16. 28. 270, i4. Antoninus Pius, Kaiser 355, 28.
Abraham a S. Clara 252, 36. III. Arand 536, 27. si.
Acarnius Th. 41, 26 ff. Ardell J. M. 525, 29 ff.
Achenwall 286, 7. Ariosto 100, 20. 153, 28. (240,
Adam v. Bremen 370, 86. 14.) 561, 21.
Addison (213, I8.) 587, 6. (619, Aristippus 81, 12. 605, 1.
33.) XLIII. Aristophanes 196, 2a ff. 219, 9.
Aeschines 68, 26. 660, 16. (649, 6.) LV f.
Aesopus 313, 29. Aristoteles 513, 80. 637, 1.
Aetius 355, 24. Arnaud d* 550, 19 ff.
Aikin 626, so. 88. Arnanld 650, 11.
Akenside M. 5, 37. 519, 86. Athenäus XCV.
Alberici R. 301, 22 ff. Attiret 632, so.
Alberti J. G. 148, 15 ff. 256, 85. Augustinus 133, 10.
257, 15. 528, 18. 20. XVII. AureHanus, Kaiser 355, 23.
XXI— XXin. Aved J. A. J. 180, 26 ff.
Albinus Lucius 412, 21. Aventin J. 233, 19.
Albrecht d. Unartige, Landgraf
von Thüringen 82, 86. 83, 8I. Bachholm 505, 7 ff.
Albrizzi 242, 20. Bachiene W. A. 154, 88 ff.
Alembert d' 366 , 9. 369 , 19. Bachofen J. J. 432, 14 ff.
(534, 22. 556, 5.) Backmeister L. C. 4i8, 10 ff.
Alexander der Grosse 85, 27. Baco 77, 28. 189, so. 318, ii.
351, 84 ff. 539, 19 ff. 662, so. Bahrdt J. F. 138, 24 ff. XXV.
Alkibiades 402, 6. Bahrdt K. F. 148, 27. 319, 26 ff.
Amann G. A. v. 146, I8 ff. 486, 82. 672, 99. XXV. XXX.
Anakreon79,S4. 429,16. 514,17. XXXV. XXXIX. XLVm
Andr6 LXXI. bis LI. LVIIL LXVni.
Andrea 139, 18. 147, 38. 154, LXXIV. LXXVL LXXXII.
16. 165, 21. 253, 27. 390, 84. Baidinger E. G. 324, 9. 348,
Antoninus, Erzbischof von so ff. 362, 6 ff. 547, 19 ff. 578,
Florenz 132, 29. 9 ff. 612, 21.
Balechou J. J. 180, S7. Benzler J. L. 280, 7 "■ (584,
JJarbos 193, II. M B.) 660,4. XI.XLII.LXV.
Barettl 468, i6. Berger J. H. de 192, 5 «.
BaronluB C. 301, 18 n. Berger J. W. 192, is.
BUr§techer 657, ao. Berghem 577, 4.
Bartoloizi 612, b "■ Bergsträsaer J. Ä. B. 582, M a.
Baaedow J. B. 62, se n. 160, XVI. LXXXIX. XCI.
B «. 170, 1 a. 187, 2« n. 331, XCVI f.
10 fl. 351. 11. 364. 18«. 366, Berkeley 559, as. m. 561, lo. w.
15 B. (457. 10 B.) XXI. XXIII. BemarduBvonCIairveanil33,iB.
XI.VIII. Bernhard J. F. VI.
Bastro 546, e b. BemoulU 369, la. 575, a.
Bntteux 426, la. 589, u. 658, lo. Bertram 616, la.
X. I.X. Bertoch F. J. (611, a ff.)
Baudouln — Bauduiua A. F. Beuat J. W. v. 445, w a.
220, *. Beyma 195, a.
Bauer J. J. 131, u a. Bidenrianii 57H, m.
Baurogarton S. J. 42. m. 46, b. Bilgiier 33l^, 10,
616, ie. ». Binkmann 578, si.
Baur F. E. 174, 14. Blon 623, s.
Bauao 253, ifl b. (dere- ?) Biachoff 279, lo.
299, iB IT. 565, fl ff. LXXXI. Blair 673, m.
I,XXXV. Blanchard 240, ib.
Bayard P. du Torrail 329, i. Blening de 246, iB b.
539, 18 ff. BUn de Sainmore 217, ar b.
Bayer 105, 8. 109, u. Blum J. C. 125, S7. 305. 5 ff.
Bayle 519, n. 554, 6. 560, LXVUI. LXXXI.
u. Boccaccio 131, «. 220, s.
Beattie J. 506, so. 553, t ff. 55n, Bochart S. 105, b.
17 ff. XXXV. UX. LXXXIV. Bode J. E. 278, ss.
Beck J. Ch. 93, i. 529, le. Bode J. J. C. 49, 17. w. 148,
Becker Th. C. 496, 4 ff. is. (265, 18 ff. 378, » ff. 636,
Becket 23^, u. n ff. 661, s ff.)
Hpckuiftnu J. (.l?6. 84.) Bodmer 80, s. 323, s». {80, ».) a.
Bplir .1 Fiilki'TiJiohTi (461, u ff.) XIV.
LXXXU. BoGüos 133, n.
Behrends J. Ä. XXXV. LU. Böhmer G. R. 229, lo. i7. 230,
Bewuech P. P. 611, u ff- 4.? 323, ».
Beuge) 485, 17. BKhmer S. F. v. 310, ta. 311,
BennlRMn 408, ao. 17. ? 328, b. 527, n.
Bentley 575, 4. Bohn J. K. 453, n.
CXI
Bohn J. S. 286, 9. Brown 213, 84 ff.
Boie 125, 8 ff. (? 125, 39. 453, Bnieys D. A. de (472, 15.)
9. 598, 33.) 603, 19 ff. XI. Brüning 349, 6.
XXVII. XLII. Büchner 529, i8.
Boileau 484, 20 ff. Bückeburg, Graf von XXXIX.
Boisser^e LXVII. Buflfon 478, 29. 36.
Bolingbroke 583, 1. VII. Bülow v. 397, 4 ff.
Bonifaciuß VIII. Papst 31 1 , 11. Buno J. 396, 20.
(18.) Bürger (125, 29. 31.) 603, 38.
Bonnet K. 207, 12 ff. 579, 34. 604, 3. XL
Bonnet L. 193, 35. 213, 27 ff. Burke Th. 537, 36. 538, 1 ff.
625, 13 ff. Burmann 648, 8I.
Borelli 598, 26. Bumet 76, 10.
Böse 578, so. Büschel J. G. 179, 2.
Bosse J. G. 476, 22. Büsching A. F. 134, 10 ff. 158,
Bosspiegel 348, 11. 7. 160, 1. 258, 11. 351, 10. 418,
Bossu 142, 25. 34. 476, 20 ff. 486, 36. 498, 31 ff.
Bossuet J. B. 17, 28. 615, I8.
Böttiger XXXIX. XLI. L. LXI. Butel-Dumont G. M. (141, 9 ff.)
Bouchardon 193, is. 194, 8. Byrne W. 200, 18 ff.
Boucher 200, 11. 12.
Bouffiers de 91, 24 ff. Cadell 253, S4.
Bougamville de 198, 38 ff. LIII. Callot 82, 26.
Boule 29, 5 ff. Camden 42, 2.
Boulet J. 649, 33 ff. Caminer 257, 20 ff.
Boydell 531, 27. 538, 7. Campell v. 153, 1. 6.
Boysen 191, 2 ff. 431, 2. Camper 626, i9. 23.
Brahm M. v. (206, 7.) Cantimir, Fürst 258, 10.
Brandmüller T. 384, 22 ff. CanutderGr.285,22 ff.LXXXI.
Brandt E., Graf LXXVII. Caravaggio 253, i5. LXXXI.
Braun H. 230, 32 ff. LXVIH. Casanova G. 615, 22. 29.
LXXXI. Casaubon 53, 28.
Brechter J. J. 364, i? ff. 366, Cassiodorus 355, 26.
14 ff. 372, 20. Castel J. Ph. 572, 26. 573, t4.
Breitinger J. J. 297, 8 ff. Celsus 575, 8.
Breitkopf B. C. und Sohn 138, Cervantes 143, 88. (625, 8.)
24. 379, 16. Chaereas 560, 35.
Briegleb J. C. 616, 88. Chalotais L. R. de Caradeuc
Broklesby 452, 1. de la 187, 22 ff.
Brönner 19, 15. 36, I6. 66, 87. Chambers W. 632, 20 ff.
265, 10. V. Chandler R. 69, 4 ff.
CXII
Chappe de la Haute Roche »=
d*Auteroche J. 28, 19.
Charlevoix 39, 23.
Charlotte, Königin von Gross-
britannien 524, 18 ff. (525, 6.)
537, 28 ff.
Charterius 146, 6. 6.
Chaucer 611, 7.
ehester 279, 25.
Chilkow, Fürst 418, 17.
Christian, Prinz von Hessen-
Darmstadt XXXV.
Cicero 97, 37. 119, le. (224, 4.)
332, 19. 384, 28. 458, 28. 478,
13. 515, 21. 521, 12. 546, 28.
588, 22. 669, 3. XCm.
Circa B. 310, 19. 2s.
Clarke 35, 12.
Claude Lorrain 532, 12 ff.
LXXXIV.
Claudius (36, 25. 38, si.) 125,
24. 126, 80. 604, 19. Vn.
XXXVIII.
Clemens von Alexandrien
xcni. XCV.
Clement 443, 29. 444, 10. 22.
471, 20 ff.
Clenerzow, Prinz 246, I8 ff.
CUve R. 567, 29.
Clodius Ch. A. 197, 27. 32. 324,
10. 664, 20.
Cocceji 211, 84.
Cochin Ch. N. 238, 28.
Contius Ch. G. (624, 32 ff.)
Cook J. 28, 14 ff.
Cope H. 547, 55 ff.
Corneille P. 17, 28. 180, 28.
Cossetti 412, I8.
Costard J. P. 177, 7.
Costenbader 325, 31 ff.
Cowley 561, 35. 622, 23.
Cradock 378, 34 ff.
Cramer J. A. 48, 21. (24. 49,
2.) 494, 21.
Cramer J. A. E. v. 498, 6 ff.
521, 33 ff.
Cramer J. J. 203, 32.
Cramer K. F. 605, 22. (624,25 ff.)
Crätz 318, 16.
Crebillon 180, 25 ff. (567, I8.) 20.
Creuz C. C. v. 38, 3. 331, 34 ff.
429, 8. LXIX. LXXXn.
Crozat J. A. 29, 6 ff.
Crusius Ch. 572, 23. 573, 22.
Cube J. D. 529, 3. 8.
Cujacius 252, 34.
Cumberland 266, 14 ff.
Cunningham 621, 20.
Cuno J. Ch. 252, 85.
Curtius 119, 17.
D. = Dutens.
D* N** = Denon.
Dacier A. 130, 29. 198, 28.
Dallas 626, 15.
Dalrymple A. 115, 8 ff.
Damian August Philipp Carl
von Limburg - Styrum,
Bischof von Speier (43 1,6 ff.)
Damm C. J. 439, 34 ff.
DammCh.F. (232, 30 ff.) 341, 30.
Dance N. 564, 3i.
Dancourt (390, 3i ff.)
Daniel 419, 29 ff.
Dante 131, 12.
David 230, 19. 305, 32. 306, 1.
Davies 424, 10.
Dawes 347, 84. 35. 348, 3.
Dawes Ph. 525, 12 ff.
Decker und Winter 386, 3.
Deinet J. K. V. XVm. XXIII
biß XXVI. XXXI. XXXIV
CXIII
bis XXXVI. XXXIX. XLIU. Duchesne veuve 192, 27.
XLVI. XLIX — LI. LVn. Duclos 366, 8.
LXI.LXXI.LXXIV.LXXVI. Dufour 628, 3.
Delalain 171, 21. 217, 28. 389,28. Du Hallas 412, 9 ff.
De Launay 220, 4 s. Dumeix XLVI.
De Lille 443, 86. Duncarton R. 525, I8 «f. 2a.
Demarteau 193, 8 ff. Du Pont (60, 13. 14. 6^3, 8.)
DeninaK.352,27ff.XXXV.LIX. Dusch 100, I8.
Denis 37, I6. 125, 23. 563, 6. Dutens L. (151, 85 ff.)
673, 20. LXXV. Dyck 186, 8. 228, u. 295, 34.
Denon (165, 21 ff.) 36. 341, 2.
D^pres J. 218, 17. Dyck A. van 538, 1.
Descartesl80,29.442,35.561,i2. Dyer S. (80, so.)
Desgodetz A. 536, 37 ff. Dyk J. G. 625, 9.
Desmarais 218, I6.
Detheis 531, 9 ff. Earlom 525, 4 ff. 526, 3 ff. 538,
Diderot 292, 26. 446, 22 ff. (534, 25 ff. 539, 4 ff. 9 ff.
22. 556, 5.) Ebeling (430, 14.)
Diede A. L. 618, 6 ff. Eberhard J. H. 506, 17.
Dieterich J. Ch. 125, 8. 187, Ebert 145, 2.
27. 210, 5. 332,31. 337,36. Eck J. G. 323, u. 573, 84. 574, 29.
369, 4. 392, 18. 419, 3i. 534, Eckermann XXIX. LXVI f.
30. 625, 83. XL. LXX.
Dietericy= Dietrich Ch. W. E. Edwards 142, 17.
22, 15. Ehlers (617, 7.)
Diezmann von Meissen 83, 32. Eichenberg Wtwe. V.
Diocletianus, Kaiser 355, 23. Eichenberg J.L. sei. Erben 1, 7.
Diogenes Laertius 478, 13. (174,8. 206, 33. 263, 22.) 291,
Dionysius von Halikamass 16. (292, 3i. 476, I8.) 493, 16.
660, 4. 552, 29. (559, 11. 598, 29. 606,
Dodd W. 142, 17. 433, 11 ff. 5. 618, 20.) 619, 7. (624, 26.)
XLÜ. LXV. 651, 18. V. XCL
Dodsley R. 69, 7. 624, 83 ff. Eisen K. 567, 32.
632, 27. (661, 2 ff.) Eisenhardt 258, 22 ff. 592, I6 ff.
Doigni du Ponceau 177, 5 ff. Elisabeth, Köni^n von England
Domenichino 193, 22. 526, 3. 153, 16.
Donne 587, 4. Elsässer G. Fr. (390, 24 ff.)
Dorat 171, 20 ff. 419, 15. 19. 443, LXXXU.
35. 523, 27 ff. 598, 30. Emmerich Joseph von Breid-
Dorset 622, 4. bach-Bürresheim, Kurfürst
Dryden 80, 27. 28. 372, 11. 622, 4. von Mainz (380, 3i. 590, 11.)
Litteraturdenkmale des 18. Jahibunderts. 8. h
CXIV
Endter W. 542, 16.
Engel (186, 7 ff.) 323,15.(468,16.)
Engelbrecht Ch. 543, 19.
Engelmann Ch. F. 240, 22 ff.
Eon de Beaumont A. Th. d'
16, 20.
Epikurus 81, is. jö. 510, 26.
519, 80. 659, 24. 26.
Erich J. 110, 33.
Ernesti J. A. 384, 27. 544, 4 ff.
660, 12. XXV.
Erpe van 429, 22.
Erwin von Steinbach 643, 2.
6. 644, 8.
Eßchenburg J. J. 125, 27. 141,
24 ff. (428, 14. 527 1. 10.) 585,
32 ff. (616, 2.)
Eskuche 456, 24. 27.
Euklides 251, 28.
Euler 252, 7. 323, 2. 418, so.
Euripides 219, 9.
Ewald J. 372 , 7 ff. 624, 24 ff.
LXXXVI.
Ewald J. J. 323, 29.
Ewald Seh. H. 650, i? ff.
Faber J. E. 286, 10. 453, 20 ff.
XLIX. LIX.
Faber J. H. (147, 3i ff. 165, 21 ff.
390, 81 ff. 32 ff.)
Fabricius J. A. 132, 20.
FaciuB 659, 20. 21.
Fahimer J. XLIV f.
Falbaire (206, 10.) 332, 8 ff.
Fallois J. de 617, is.
Farmer H. 253, 34 ff. 260, 13 ff.
Farquhar 266, 8.
Feder 323, 9.
Fenderlin L. (252, 30 ff)
F^nelon Fr. de Salignac de la
Motte 14, 13 ff. 17, 28. (87,
3. 350, 3 ff.) 561 , 12. XLn.
LIII.
Ferguson A. 233, 28 ff. 506, 29.
671, 25.
Ficquet E. 55, 7 ff. 180, 24 ff.
Fischer Fr. Ch. J. 345, 16 ff.
LXXXII.
Fischer J. E. 106, 27.
Flachßland C. (vgl Herder
Car.) XXXIV. XXXVI f.
XLIII.
Fleischer 128, 24. 608, i7.
Flögel 323, 8.
Flörke 557, 29.
Forster XLV.
Forster J. R. 247, 3 ff.
Försters Erben 216, i7.
Fortiguerri N. 128, 22 ff.
Fothergill 452, 4. 19.
Freville A. F. J. de (512, 30.)
Fricke J. H. 348, 9 ff. 197,
3 ff.
Friedrich, Bischof von Osna-
brück 524, 33 ff. 525, 8.
Friedrich II., König von Preus-
sen (55, lö. 498, b3 ff. 577,
20. 638, 33 ff.)
Friedrich V., König von Däne-
mark 50, 19. 52, 11. 2«. 160, 30.
Friedrich, Prinz von Hessen-
Darmstadt XXXV.
Friedrich Heinrich Karl, Prinz
von Preussen 577, 37.
Friedrich Wilhehn, Prinz von
Preussen 577, 34.
Frobesius J. N. 252, 8.
Frönunich 358, 22.
Fuchs G. (? 421, 35.)
Fuchs J. 380, 21 ff. 412,3. 673, 4.
Füessli J. C. 77, 10. 181, 9 ff.
Funck G. B. (351, 2 ff.)
cxv
G. I. C. V. = Gritsch. Gilbert 577, 36.
Garbe J. G. 220, i5. 500, 2. Glaukias, König von lUyrien
Gärtner (48, 36.) 324, lo. 625, 21 «f.
Garve Ch. 233 , 3o ff. 467, 11. Gleim J. W. L. 8, 3o. 37, 4. 6.
671, 27. 29. XVI. 52, 16. 80, 4. 99, 26. 125,
Gatterer J. Ch. (393, 1. 394, 9.) 23. 191, 2 ff. 272, 10 ff. 466,
XL. 34. 558, 4. 563, 6. 605, 24. 611,
Gatzert Ch. H. S. 428, 33. 21. 649, 24. XI. Xm. LX.
Gaubiuß H. L. 56, 8 ff. XXXV. LXV.
LH. Gmelin 418, 25.
Gautier 55, 28 ff. Gnauk 578, 28.
Gay 621, 8. 20. Goar 549, 7.
Gebauer J. J. Wittwe und J. J. Göchhausen E. A. A. v. (651,
Gebauer 82 , 7. 102 , 8. 466, 7 ff.)
28. 31. 647, 6. Göckingk v. 453, 2 ff.
Gebier v. 37, 11. 323, 15. 467, Goldoni 472, 3 ff. 636, 26.
6. 468, 19. Goldsmith 35, 22. 405, uff.
Geliert Ch. F. 8, 4. 5. 11. 75, (425, 23.) 439, 2. 598, 31.620, 36.
9. 98, 27. 99, 3. 5. 100, 12. Gordon 486, i7.
14. 19. 337, 24. 351, 13. 494, Görtz J. E., Graf (170, 2 ff.)
21. 677, 12 ff. XLin. Goethe (643, 2 ff.) III f. VU.
Gemmingen E. F. v. 6, 36. 7, XIII. XVI. XXV— XXVII.
4. (125, 24.) 323, 30. (605, 24.) XXIX f. XXXII— XXXVIL
Georg III., König von Gross- XXXIX. XLL XLÜL XLV—
britannien 524, 27 ff. (525, 6.) XLVm. L— LIV. LVI f.
Georg, Prinz von Wallis 524, LIX f. LXU. LXV bis
32 ff. 525, 7. XC.
Georgen J. S. V. Götte 216, 23 ff.
Gerard 506, 29. Gotter 125, 27. 324, 9. 604, 21.
Gerlach N. Wittwe und Sohn Gottsched 101, 28. 188, 37.
147, 19. Gottsched Adelg. 574, 7.
Geming LX. Götz N. (125, 24. 126, 23. 604, 25.)
Gerstenberg IL W. v. 9, 3. Goeze J.M. 379, 12 ff. (? 391,
(49, 1.) 99, 26. (553, 6 ff. 559, 31.) 526, 11. 15. 21. XVTI bis
20 ff.) 563, 6. 605, 16. 24. xm. XXV. XLIX f. LXXXII.
Gesner 384, 27. Grasset F. und C. 145, 8.
Gessner 53, I8. 99, 26. 292, i6ff. Gravelot H. F. B. 567, 32.
296, 28. 351, 12. 366, 5. 446, Graziosi 257, 20.
23 ff. Xni f. XXVn. XLV. Grecourt 266, 12 ff.
LXXXTL Green V. 538, 9 ff. 539 , 20 ff.
Ghelen v. 489, 2. Gregorius ? L, Papst 259, 8 ff.
GregoriuH von Naiianz XCII.
Gretry 598, ib it.
Griffin 632, ai.
Grillo Fr. (52, M ff.) 233, b.
(637, 1 ff. 660, B.)
GritBch J, Ch. V. (677, se ir.)
Gronov J. J. 544, 5 ff.
Gcoschlaj; v. 384, s. (590, la.)
GruBB J, H. P, S8. 52, M. 282,
15. .^lei', Vi.
GroBB Z. G. 29, i8.
GrotiuB 35, n.
Grnner 660, se.
Grynaus 8. (364, ii.)
Guarioi (611, io.)
Guido Reni 193, m. 612, 9.
Giinz 388, 67.
GoBtav ifronprioz von Schwe-
den 230, 6 fl.
Gutoch C. F. 240, n.
Gnye 628, 18 «.
Haas K. F. L. 291, 7 ff.
Hmlvi^inus, Kaiser 355, aa.
Haen Ä. de '42'?, m.
Häftiers Erhen 380, is.
Hagedom Ch. L. v. 77, lo.
Hagedorn F. v. 439, 5.
Hahn F. C. 216, ai ff.
Hiuler 369, i6.
Halbou L. 240, 3 ff.
Hall J. 564, 81 ff.
Haller v. 37, la. 86, a? ff. 145,
B ff. 167, 86, (174, iB ff. 346,
7.) 430, «. 512, 1«. 683, so.
LXXIX f.
Hamann (562, 5. 568, M.) XXVU.
XXXIX. XLI. LXIl.
Hambei^er (427, bb.)
Hamilton 275, ss.
Hanmer 142, i7.
Hannibal 224, 4.
Hanway 28, m.
Härder J J. 597, n «.
lTarlesinsTh.Ch.572, ao ff. LIX.
nannnr 4ä3, " ■■
lUrrington J. 153, " ".
llarriaon 42, a.
nartknoch 418, U. XXXVm.
Hnrtley XLU.
Hartniann 274, a.
nartnng .T. Vf. 348, aa.
Harwood E. 238, m (t.
Hasche J. Chr. (179, a ff.)
LXXX.
HasBelquist 456, t».
Haiibolil '.m, Ifi.
}iaiideiind,S]iener349, 18.498,80.
HauBon K. R. 384, ii «. 358,
iü. m, 14- 670, SB ff. XLV.
LXIX. I-XXXI. LXXXVI.
Tlebnrden 425, la.
Hechtel 200, a», (201, *).
Hechtel G. B. 19, u.
llecm de 677 8. ?.
Heilbponner .1. C. 25] , sb. 252, a.
Heineck und Faticr 553, a.
Tieiniclicti 77 ii.
Heinrich von MeisBen 83, as.
Heinrich von Meissen 604, I6.
Heinrich I., Kaiser 52, ii.
Heinrich in., Kiiiser 82,81. 83, a.
Heinrieh VI., Kumt 604, u.
Hfiinse W. P, litr. VIII.
Hfinaiiis N. 544, t ff. 586, B.
Heinae J. M. 57J, sfl.
Heister 3R6, b. 88, 87. 387, 9.
,H88, 87. 389, IB. 16, 534, 8i.
Heliodnriis 660. as.
Helveön» 36, lo, 88, 8 ff. 476,
16, 507, 11. 554, 5, IX.
Henunerde 399, ib, 403, 3i.
cxvn
Hemsterhuys F. 247, 12 ff. 599, Hiob 218, 20. 529, 4. 6.
3 ff. XLII. Lin. LX. LXV. Hippokrates 145, 7 ff. 547, 17 ff.
Hemsterhuys T. 572, 27. 573, 32. 660, 28.
574, 30. Hippolyt von Este, Cardinal
Henkel J. F. 385, 32 ff. 535, 2. (561, 21.)
Hensel Mde. 604, 21. Hirschel 349, 4.
Hensler P. W. 125, 30. Hocker A. M. G. V.
Herbelot 631, 25. Hocker S. T. V.
Herbiniaux 627, 11. Hoffinann G, C. 154, 33.
Herder Car. (vgl. Flachsland) Hofinann C. L. 527, is.
LIX— LXH. LXIV f. Hogarth531, 29. (532,4.) 645, 3i.
Herder J. G. 77 , 3i. (125 , 24. Hohl 225, 4 ff.
197, 30.) 412, 32 ff. (426, 29. Holbach d' (638, 32 ff.)
429, 8.) 467, 2. 24. (604, 34. Holbein 525, 11.
605,17.616,34.673,22. 31.) Vn. Holdsworth 659, 34.35.660, 2.
X.Xn f. XVI. XXVI. XXXIV Holland LXIX. LXXVI.
bis XLIII. XLVII — LIV. Holhnann 207, 12 ff.
LVIII — LXVI. LXXVII. Hölty 603, 33.
LXXX. LXXXII-LXXXV. Homblot 5*12, 21.
LXXXVII. LXXXIX. Home 506, 30. 519, 31. 587, 14.
Hermann=Arminius51,i2.52,i8. Homer 79, 30. 34. 128,8. (142,
73, 30. 32. 34. 160, 10.) 197, 27. 225,
Hermann 252, 34. 26. 30. 34. 226, 1. 341, 2 ff.
Hermes (649, 26.) 441, 6. 480, 10 ff. 485, 2. 491,
Herwich J.J. 196, 23 ff. 392, 4 ff. 21. 23. 26. 27. 514, 17. 541,
649, 5. LV f. 13. 55J, 25. (614, 17.) 660, 33.
Herwig Ch. Ph. 595, 29 ff. XL VE. LXV. LXVIII.
Hesse v. XLIX. LXXV f. LXXXII f.
Heumann v. Teutschenbrunn J. Hommel C. F. 194, 33. 195, 2.
623, 17 ff. 427, 14. 23.
Heupel G. F. 486, 21. Hontheim 412, 1.
Hewson W. 626, 28. Hoogeveen H. 572, 25. 658, 23.
Heynatz J. F. 526, 35. 527, 9. 25. 28.
Heyne Ch. G. 77, 9. 273, 28. Hooper 843, 36.
277, 27. 31. 337, 36. 370, 12. Höpfher 488, 28. XXXIL
384,27.529,31 ff. X.XXXVm. XXXVL XLHL XLV f.
LIX. LXm. XLVin.LXXXIf. LXXXVI.
Hieronymus 281, 14. 36. 457, 5. Hopp J. 293, 3 ff. LXXXL
Hill 399, 2 ff. Horatius 79, 33. 95, 10 ff. 100,
Hilscher Ch. G. 126, 33. 26 ff. 126, 35. (232, 12. 266,22.
Hinz J. F. 519, 27. 294, 15.) 305, 27. 30. 32. 36.
cxvin '
(318,2o.)458,a2. 481, 37. 578, Joch A. v. 678, s ff. LXIX.
2. 585, 28 £f. 588, 28. 616, 88. LXXXVn.
(636, 20.) LX. LXV. Johannes 399, ii flf.
Hörn 83, ss. Johnson J. 619, u.
Hourden 524, 19 flf. 27 flf. Johnson S. 142, le. 492, 13. 589, 4.
Huber M. 292, 19. 365, 80. 366, Jonathan 306, 2.
3. 427, 80. Jordaens 207, 2.
Hübner 558, 36. Joraandes 486, 20.
Hume 76, 9. 92, 16. 21. 476, u. Joseph IL, Kaiser (349, 8.
554, 6. 559, 23. 80. 560, 1. 561, 578, 1.)
9. 587, 11. 14. 31. LXII. Irwin 277, I8. 18. 28.
Hunger J. G. (147, I8 flf.) Iselin 351, 11. 465, 2 «f. 507, 20.
Hurd R. 585, 80 ff. XXXV. LH. LVI. LXH.
Hutcheson 646, 3. 7. Isenflamm 349, 9.
Huttewill 207, 11 ff. Junker 365, 27 ff.
Justinianus, Kaiser 265, 6. 9.
I. = Nicolai. Juvenalis 180, 10. (206, 31.)
Jablonowski, Fürst 663, 2 ff.
Jacobi F. H. 173, is ff. 473, 18. Kahn 247, 4.
657 , 10 ff. IX. XXXm. Kanngiesser 487, 6 ff.
XLin— XLV. LXXXVI. Kant LXH.
Jacobi J. G. 9, 6. 12, 32 ff. 21, Kapp 578, 23.
24 ff. 80, 4. 282, 16 ff. 428, Karl XH., König von Schweden
14. 22. 466, 34. 520, 9. 562, 89 ff. 672, I8.
611, 21. 649, 24. 670, 28 ff. Karl Emanuel L, König von
IX. XI. Xm. XLV f. LIII. Sardinien (9, 10 ff.)
LXVI. LXXXV f. Karl Friedrich, Markgraf von
Jago 6, 1. Baden (61, 19. 28. 31. 268, S5.)
Jahn J. F. 384, 12. Karsch A. L. 124, 28. 323, 80.
Jakobi A. F. E. 618, I8 ff. Kästner 100, 9. 273, 28. 276, 2.
Janin 627, 21. 23. 9. 12. I6. 25. 8I. 277, 12. 323,
Jeremias 218, i4 ff. 29. 369, 18. as. (427, 8. 430,
Jerusalem 207, 1«. 299, 28 ff. 22.) 467, 11. 649, 26.
319, 3 ff. 337, 16. LVIL Katharina H., Kaiserin von
Jessen 337, 7. Russland 253, 8. 418, 12. le.
Ihenston 621, 20. Kaufinann Ang. 525, 25. 537, 35.
Ihre 108, 8I. 109, 36. 112, 4. 15. Kauniz, Fürst 286, 13.
113, 8. 485, 8 ff. Kebes 53, 2 ff.
Imhof J. R. und Sohn 75, 6. Kennikott B. 420, 7. 15.
432, 9. (ders.?) Kepler 322, 84.
Innocentius in., Papst 310, 3i. Kessler (? 205, so.)
GXIX
Kestner XXV f. XXXÜ. XLVI. 20. 324, 9. (423, 15 ff.) 605, 9.
Kiefer J. N. 526, u. (673, 27.) LXVHI. LXXX.
King J. G. 548, 20 ff. Krieger 122, 3. 346, 11.
Kircher 670, 20, Kurz J. (? 55, 21.)
Kirkland 626, 36. Ktitner K. A. 100, 26 ff. (341,
Klärich 277, 6. 7. 2 ff.) LXXXH.
Kleemann N. E. 488, 31 ff.
Kleist E.V. 99, 20. 306, 1. 366,6. La Baumelle 444, 23. 547, 1.
Klopstock 38, 27. 48, 2 ff. 49, La Blaquiere M. Verdier de
17 ff. 86, 30. 99, 6. 25. 203, 22. 426, 23.
252,35.366,5. (464, 23.) 267, 1. Laetantius 335, 85.
494, 20. 514, 18. 520, 9. 563, La Fage R. de 82, 25.
6. (? 582, 26.) 603, 84. (604, 29.) La Fontaine J. de 7, 1. 2. 4,
605, 15. 23. 27. Xni. XLm f. 9. 180, 28. 523, 31.
LH f. LX f. LXVI. La Grenze J. J. 213, 27. 625, 13.
Klopstock Margaretha 323, 30. La Harpe J. F. de 14, 16 ff. 18,
Klotz Ch. A. 29, 14. 197, 26. 26. 27, 19 ff. XLH. LIIL
33. 284, 11 ff. 427, 34. 466, 29. Lakemacher J. G. 572, 23. 573,
467, 17. 24. 573, 22. 670, 29 ff. 8. 12.
IX.Xn.XX.XLV.LX.LXV. La Mettrie J. 0. de 476, 14.
LXIX. LXXXI. LXXXVI. Lamey 592, 2.
Knittel 485, u. Landen 424, 81.
Knolle 578, 31. Lange S. (97, 26.)
Knorr G. W. 426, 20. Langhome J. und W. 80, 22 ff.
Koch 310, 15 ff. LXXIV. Lapus Florentinus XCIV.
Koch G. H. 468, 18. Lardner 347, 32. 348, 1.
Kochendörfer 232, I8. La Roche Sophie v. (85, 8 ff.
Köcher J. Ch. 612, 18. 224 , 84. 329 , 28 ff. 358 , 21.
Kocken 44, 35. 368, 15.) 467, 34. (528, 10.
Köhler 578, 25. 671, 7.) IX. XXXIV. XLIV
Kölbele J. B. 207, 15 ff. bis XLVI. LXXIX.
Koluthus 53, 1 ff. Laudon 38, 80.
Komareck 301, 15. Laugier 643, 26.
Kopp K. F. 203, 27 ff. 358, 19. Lauhn B. F. R. 384, 15 ff. 18 ff.
Koppier P. H. 659, 9. LavaterJ.C.297,9 ff. (339, 27 ff.)
Korn 311, 23. 434, 20 ff. 494, 21. (558, 29.)
Korn Ch. H. (285, 22 ff.) 579, 3 ff. 619, 5. 670, i7 ff.
Kramer C. 115, 17 ff. 671, 34. 672, I6. XII. XXVL
Kreittmayr v. 318, u ff. XXX VIU. XL. XLV.
Kretschmann K. F. 36, 24. 38, XLVIIL LLLVLLX.LXVI.
18. (125, 25. 172, 25 ff.) 203, LXVIII. LXXVL LXXXVL
GXX
Law E. 337, ao. Ludewig 578, 34.
Le Bret XXXV. LIL LIV. Ludewig J. P. 293, ii.
Lee 622, 4. Lüdke (428, i. 529, i8.)
Le Jay 9, i«. 217, 28. 550, 20. Ludwig Ch. G. 358, 83.
Leibniz 105, 8. le. 442, 86. 56 j. Ludwig, Dauphin (75, I6.)
12. 579, 30. Ludwig, Graf von Provence
Leland 41, 24 ff. (75, 16.)
Le Maire 115, 9. Ludwig XV., König von Frank-
Le Mierre 443, 85. 444, 9. reich (598, 18.)
Le Monnier 130, 29. 237, 8 £f. Luft 456, 24.
Lenclos Ninon de 449, 80 ff. Luther 403, 24.
Leringston 626, 86. Luz K. (617, 24 £f.)
Leroy C. G. (478, 26 ff.) Lysias 660, 82 .
Less G. 68, 33. 227, 8 ff. 337, Lyttleton G. 216, 17 ff. 622, 8.
17. 460, 6 ff.
Lessing 77, 9. 8I. 99 , 26. 154, M. = Herder.
22. 323, 31. 447, 14. 523, 32. Maas G. A. 155, 4 ff.
573, 24. 577, 10. 615, 80. 82. Maepherson 673, 24.
658, 12. 16. 16. 21.673,31. XIII. Maillet 442, 86. 484, 3.
Leuchsenring XXXV. LIL Makenzie 631, 29.
LeuchsenringF. IX.XLIV.LII. Malebranche 442, 85.
Le Vacher 535, 87. Mallet 425, 6.
Le Vasseur J. Ch. 351, 35 ff. Mallet Lucy 94, 29 ff. 620, 87.
598, 3 ff. 625, 22 ff. Mangelsdorff K. E. 457 , 11 ff.
Levret 627, ao. 628, 7. 675, 19. (649, 1.)
Lichtwer M. G. 8, 17. 351, 13. Manstein v. 427, 27.
Linn6 213, 22. Maroenay de 180, 84 ff.
Lippe -Schaumburg, Graf zu Maries S. L. E. de 42, so ff.
XL. Maria Josephe, Dauphine (75, 17.)
Lipsius J. 544, 8 ff. Maria Josephe Luise, Gräfin
Ljungberg 273, 85. von Provence (75, I6.)
Locatelli A. 611, 25. Marivaux 213, 9.
Lochner 126, 82 ff. Markland 660, 82.
Locke 236, 26. 315, 21. 22. 316, Markus 281, 4. 282, s.
6. 363, 10. 559, 23. LV. Marmontel J. Fr. (147, 80 ff.)
L*Oiseau de Mauleon 606, 8 ff. 154, 18.
Lonchamp 427, 32. Marquette 289, 1.
Lovery 524, 84 ff. Marshall G. 537, 1 ff.
Löwen J. F. 37, 17. 38, 19. 87, 36. Martialls 622, 15.
Lucretius 546, 23. Martini J. Ch. 572, 24. 573, 9. 19.
Ludemann 59, 22. Martiniere 535, 30.
CXXI
Mascho 647, 34. Meyer 258, 2i. 321, 33. 357, 8.
Mascov 114, 80. 433, 14. 557, 83. XLII.
Mason J. 532, i5 flf. Meyer J. E. 251, 2i. 261, 20.
Massard J. 75, 15 flf. 278, 2.
Masson de Pesay (389, 27 £f.) Michaelis J. B. 37, 16. 585, 23.
Mastalier 37, 16. 38, 30. 468, 605, 24.
16. Michaelis J. D. 42, 35. 44, 33.
Matsko 618, 5. 35. 45, 13. 46, 8. 33. 105, 8.
Matthäus 279, 35 ff. 220, u fif. 357, 36. 358, 5. 369,
Maude Th. 425, 17 ff. 83. 370, 6. (402, 37.) 419,
Maupertuis 442, 36. 28 ff. 429, 23. 457, 6. 485, 25.
Mauvillon J. (98, 20 «f. 649, 11.) 529, 5. 9. 651, 16. XXXVIII f.
LXVU. LXXX. LIX — LXI. LXIII. LXV.
Mayer A. G. 279, s. LXXIV. LXXVI. LXXXIX.
Mayr B. (179, 35 flf.) Michel Angelo 79, 25. 253, 15.
Meckel J. F. 88, 21 flf. 359, 21 ff. Miliar J. 506, 24 ff. XXXV. LIX.
528, 13. 16. 617, 3. Miller J. P. 429, so.
Meek 626, 12. Millius 485, 17.
Megerlin D. F. 673, u. Mllton 51, 22. 99, 6. 100, 8. 372,
Meier G. F. 323, 8. 9. 589, 9. XXIV.
Meil 125, 16. 605, 31. MinelUus 98, 11. 238, 23.
Meiners (313, 3 ff. 468, 23.) Mirabeau 371, 30. 652, 3.
619, 2. X. LIV. Moitte 200, 11 ff. 207, 3 ff.
Meinhard 226, 21. Moli^re 180, 29. 449, so. 451, 4.
Meister 369, so. 5. 22.
Memmius 546, 23. Möller A. 552, 26.
Menander 123, 9. Monro D. 626, 6.
Mendelssohn (44, le.) 207, is ff. Montagu M. W. 5, 6.
323, 8. 365, 25 ff. 519, si. 587, Montaigne 128, 13.
15. 646, 19. Montard 342, 33.
Menke J. B. (445, 24.) Montausier, Herzog 171, 11.
Mercier L. S. (16, 6 ff. 375, 13.) Montesquieu 221, 6. 10. 224, 7.
XLVU. 252, S6. (258, 32.) 354, si. 435,
Merck VII. IX. XI f. XVI. 11. 478, 29. 479, s. 507, 10.
XXVII. XXXII— XXXVII. Montucla 252, 6. 278, 5.
XLU— XLVI. XLIX. LH— Moor 394, 10.
LIV. LXI. LXm— LXVm. Morand 536, 24.
LXX. LXXIX f. LXXXVI— Moreau J. M. 598, u ff.
XC. Morisanus J. 660, 27.
Metzler J. B. 406, 7. 19. Morza de 444, 22.
Meyer 596, 1. Moscati P. 429, 18.
czxn
Moser J. J. 323, 9. 469, 28 ir. Nölting J. H. V. 256, u ff. XVII.
LXIX. LXXVI. Nonne 222, 4.
Moses 220, uff. Nonotte 547, i.
Mosheim J. L. v. 252, 85. 281, Nösselt 337, 17.
S8. 429, 29. Nostradamus 345, 82. LVI.
MüUer 324, lo. Noverre LXXV.
Müller G. LIV. LX.
Müller G. S. (438, 25 ff.) 0. — Herder.
Müller J. X. XXVII. Oberhauser B. 92, 87 ff. so ff.
Müller J. G. (36, 86. 200, 28 ff.) Okel E. F. 519, 86 ff.
Müller J.H. F. (205, 22.) 218, 81 ff. Olearius G. 132, 8o. 133, 6.
LXXXI. Olenschlager J. D. v. 114, so.
MüUer Ph. L. St 426, 28. 300, is. 29. 301, 6. 319, 20.
Münden V. XXXV. LVa
Munter B. 473, 85 ff. (502, 88.) Olivet 147, 26.
LXVIII. LXXXIII. Grell, Gessner, Füesslin und 0.
Muratori 353, 14. 181, 11. 214, 1. 364, 20. 366,
Murray Ch. Th. 277, 86. 370, 88. is. 375, 9. 505, 9. 12.
Murray J. A. (427, 25. 430, 7. Orton H. 348, 6.
616, 82.) Orton J. 459, n ff.
Musäus J. K. A. (528, 10.) Oeser 51, 18. 253, i6 ff. 292, 4 ff.
Mutzenbrecher (429, 16.) 565, 9 ff. LXXXI. LXXXV.
Muzier 29, 7. Ossian 99, 6. (230, 20.) 514, i4.
Mylius 411, 28. 673, 21. 86. LH. LXXVI.
Otto, Herzog von Braunschweig
K. Frh. V. = Gemmingen. 83, 1. 16.
Nahl 51, 18. Otto der Grosse, Pfalzgraf von
Naud6 259, s. Witteisbach, Herzog von
Neander 494, 21. Baiem 590, 29 ff.
Necker Mde. 343, 84. Otto J. und SOhne 306, is.
Nehring J. J. (232, 16 ff.) Otway 622, 4.
Neri Ph. 301, 87. 302, 8. 14. Oudinus 132, 19.
Neubauer J. E. 608, 14 ff. Ouvrier LXXIV.
Newberry F. 446, 10. Ovidius 540, 29. 542, 87. 32. 543,
Newton 425, si. 426, 6. 579, 29. 21. 26. XLVIL
Nicolai F. 88,26. (125,29.) 338,7. Oxenstim 418, ss.
(357, 12.) 359, 28. (426, 18 ff.
469, 17. 526, 9 ff. 615, isff. P. — Parz.
671, 20 ff.) XXVII. XXXV— Palaprat J. de Bigot (472, iä.)
XXXVII. XLV f. LXXXIII. Pape 274, 4. 275, s.
Niebuhr 456, so. Paracelsus Th. 60, 1.
CXXIII
Parnell 587, 4. Plato 77, 5. 249, i. (402, 6.)
Pars W. 69, 6 ff. 565, 84. 641, 83.
Parz (125, 29.) Plattner 534, 82.
Pascal 476, i7. Plautus 219,9.(466, i9.) 588, 22.
Passavant LX — LXVI. Plenk 536, 12. is.
LXXXV f. Plinius 103, 4. 648, 3i. XCU f.
Patoniltet 547, 1. XCV. XCVIl.
Patzke J. S. (36, 26. 200, 28 ff. Plitt J. J. 278 , 26. ? 486 , 82.
523, 2 ff.) XVII. XXV f.
Paul Petrowitsch, Grossfdrst Plüer (427, 29.) 615, 21.
662, 28 flf. Plutarch 80, ao ff. 84, 87. 122, 28.
Pauli 83, 36. 144, 86. 430, 16. 583, 80. 660, e.
Paulsen 456, 24. XCIII— XCV. XCVII.
Paulus 216, 19 flf. Pohl 578, 20. 22.
Pennant 279, 24 ff. Poinsinet (390, 82 ff.)
Penni 37, 22. 539, 12 ff. Pölembourg 598, 8.
Percy 620, 32. 621, 3. 622, 6. Polybius 76, 8. 394, s.
Petersen ? Ph. H. G. XXXII. Pompadour, Marquise de 662,
XXXVI. 16 ff.
Petersen G. W. (673, 7.) XXXII. Pomponius Mela 103, a.
XXXV f. XLII. TJX. LXn. Poncelin de La Roche-Tilhac
LXXXIIT. (549, 29.)
Pether W. 538, 17 ff. 539, 12 ff. Pope A. 99, 7. 142, 16. 193, 2.
Petrarca 131, 12. 283, 21. 2a. 225, 84. 284, 8. 339,86. 425,
557, 32 ff. 603, 82. 648, 19. 22. 28. 446, 12. 597, 11 ff. (604, 84.)
LH. 621, 19. VL
Pfeiffer J. F. v. (671, 80.) Pott 536, 6. 626, 36.
Pfeufer B. 325, 25 ff. Price 424, 23.
Phädrus 642, 1. 14. Prior 611, 8 ff. 621, 20. 622, 8.
Philips 619, 33. Pufendorf 570, 86.
Philippus, Arzt Alexanders Purgold (430, 26.)
(85, 28.) 351, 34 ff. 539, 19 ff. Purmann J.G. 432, 16. 513, 4 ff.
Phormio (224, 4.) LX. LXV.
Pibrac 536, 2. 3. Ptitter J. St. (210, 4 ff.) 323, 9.
Picot V. M. 532, 4 ff. 674, 6 ff. LX. LXV.
Pilati 673, 36. PyrrhuB, König von Epirus
Pindar 232, 3i ff. 469, 8. 625, 21 ff.
Pingre 425, 9. Pythagoras 81, 17. 519, 30.
Pistorius (671 , 34. 672, 30.) XLII.
Pitawall 595, 17. Q. = Götz.
Pittmann Ph. 39, 13 ff. Quesnay 371, 29. 465, 27. 652, 8.
Rabener 180, s. ii- 649, aa, G77, Roberts W. H. of Eton 28, se b.
11 B. Robertson J. 425, i. 506, M.
Racine J. de 17, is. 217, n «. Robeon 35, is. 537, e.
Ramier K. W. 37, 16. 77, 9. Rode B. 576, B4. es.
125, aa. 127, i. 5'^, aa ff. LX. Röder 133, b.
LXVI. LXXXVI. Roggewein 115, lo.
Ramaay Ä. 525, as. Rollin 343, 1.
Ramsay A. M. de 621, lo. Romanelli 258, is.
Raphael 19, 5- Rommefshaneen J. F. 127, s ff.
Raspe 273, »e. 275, a. so. si. 166, ss.
(Ü1&, 2s.) XXXV. XXXVUI Romney G. 525, is. m.
XLIII, XLV. XLIX. LH. Röster 273, »5. (277, 8S.)
Ratte 352, ifl. Rothschild 48, m.
Ravenet S. F. 532, b. Ronsaean J. B. 180, a».
Raw S. 572, a*. 573, u. so. Rousseau J. J. 55, 8 ff. 92, n.
Reteke J. J. 53, 84. aa. 572, ti. la. 127, m. 180, a». si. 351,
573, M. w. M. 574, a. ao. as. ib. 366, eb, 367, s. aa. 476,
{659, 7. 6C0, si.) 83. 15. 507, ii,
Rembrandt 180, ss. aa, 539, b. b. Eons Ä. (503, st*) 628, i.
542, 7. XLVII. Rowe 74, 87,
Reminer 648, a, 4. Rowley 626, es.
Remy 29, fl ff. Rowning 424, u. ai.
KeBEwitz (429, »i. 528, ai. 616, Endloff 493, a.
IB. 617 17.) Ruhneken 574, si. 575, a. ai.
Restont J. (? 85, a7.)351, ss ir. Kyland 537, aa.
Eevett N. 69, 6 b.
Rhenferd 28], m. S. = Schnmmel.
Riccoboni Mde. 512, I9 ff. Saadi 296, S4. 297, s.
Richardson nndUrg:nhart286,aE. Sachs Hans 342, i4.
Richardson G. et J. 41, so. Saillaat 365, m.
Richardson S, (51, i. 85, is.) Saint -Evremont 519, as. 521,
86, so. 512, aa. u. 19.
Richter Ä.G. 534, BS ff. 625,31«. Sa int -Lambert 295, ss ff. S4 b.
Richter K. 299, la b. 443, B4.
Riedel 49, 4. 128, 18. 286, la. SaintrYvea 387, 10. u, 388, ai.
(292, 4 ff. 297, S4B.) 467,81. Salvator Rosa 611, bb.
(468, iJ.) LXXXL Salimann XXVL XXXIV.
Ring XL XLVI,
cxxv
Sanadon N. St. 37, 29. 572, 24. Schlözer A. L. 102, lo ff. 108,
573, 28. 28 ff. 187, 25 ff. 337, 36. 357,
Sandrart J. V. 539, 30 ff. XLVII. 37. (365, 16.) 392, 17 ff. X.
LXXXIV. XVI. XXXVIII— XLI. LIV
Sangerhausen Ch. F. 29, 19 ff. LIX f. LXIV. LXXVII.
Sappho 124, 27. 621, 3i. Schmahling L. Ch. 372, 26 ff.
Saurin 192, 26 ff. 673, 6. 8. ii.
Saussüre 324, 21 ff. Schmid Ch. H. (3, 20 ff. 36, 14 ff.)
Savage R. 5, 32. 36, 86. 358, 29. 468, 15. (569,
Saxtorph 349, 9. 31.) ? 625, 9. (648, 37.) XVI.
Scaliger 485, 3. 586, 5. XXX f. XXXV. XLVIU.
Schaarschmid 534, 32. LI. LXXV. LXXXVI.
Schäffer 320, 7 ff. Schmid J. P. 660, 23.
Scheflftier J. G. (266, 12 ff.) Schmidt 675, 15.
Scheibel J. E. (251, 25 ff. 261, Schmidt K. E. K. 557, 32 ff.
18 ff. 278, 2 ff.) 279, 22. 603, 31. 604, 1. 648, i9.
Scheidhauer 351, 3. Schmidt M. J. (516, 6 ff.)
Schellenberg R. 559, 6. Schmitt F. 125, 26.
Schellwitz (527, 23.) Schneider J. G (429, 15.)
Schenau J. E. 240, 2. Schönaich Ch. 0. v. (? 73, so.)
SchenkM.Ch.v.Lemsell638,8ff. Schöning 102, 33. 106, 35.
Schiebeier LXXVI. Schott A. F. 635, 27 ff.
Schilling R. E. 638, i9 ff. Schreber J. Ch. D. 228, 13 ff.
Schirach G. B. 82, 5 ff. 466, Schröckh J. M. 324, 9. 648, 7.
27 ff. (468, 11. 645, 13 ff.) 647, 5 ff. Schröder 323, 15. ? 612, 22.
XV. LX. LXV. LXXXIII. Schubart ? Ch. D. 323, i5.
LXX:s.VI. XCVI f. Schubart R. A. 565, 9 ff.
Schlegel 323, 29. LXXXV.
Schlegel J. A. 426, 28. 494, 20. Schultens 417, 1.
589, 15. Schulz J. F. Ch. 122, 5 ff. 239,
Schlettwein J. A. 60, 7 ff, 266, 2. 346, 10 ff. 647, 21. 26. 660,
30 ff. 377, 2 ff. 651, 83. 652, 13. 18. 20. XXXII. XXXVI.
LVI. LXXXII. LXXIV.
Schlosser F. XXVII. LXVI. Schulz St. 428, 1. ? 552, 27 ff.
Schlosser H. XXXU. XXXVI. Schulze G. D. 437, 17. 19.
Schlosser J. G. VH. X. XH. Schummel (118, 23 ff.) 468, 7.
XVI f. XXVI. XXXn— (647, 15.) LXVIII. LXXVI.
XXXVII. XLV. XLVm. LXXX. LXXXVIII.
LIL LIV — LIX. LXVI. Schwabe J. C. S. 384, 19 ff.
LXXV. LXXX- LXXXIV. Schwabe J. J. 189, 1.
LXXXVI— XC. Schwarz LXXIV.
CXXVI
Schwickert B. 3, 21. 224, 15. Sonnenfels J. v. 269, 17 ff. 527,
352, 28. 506, 25. 585, 33. 628, 25. 528, 4. LXIX. LXXXI.
18. 648, 37. LXXXIV.
Scopoli 349, 6. Sophokles 219, 9. 492, ip. 35.
Scot D. 442, 35. 493, 2.
Search 506, 3i. Spalding 37, 4. (272, 18. 273, 10.)
Seoker 347, 12. 348, 4. 7. Spangenberg G, A. 49, 8.
Sedaine (390, 32 ff.) Spener K. (326, 7 ff.)
Seedorf 276, 23. Spieren (19, 2.)
Segner 322, 37. 424, I6. Spinoza 442, 35. 443, 11. 560,
Seiler G. F. 612, 26 ff. 26. 561, 12. VII.
Selchov V. 310, 35. Spon J. 384, 20 ff. 435, 12.
Semler J. S. 35, 12. 399, 10 ff. Sprengel (674, 1.)
403, 32 ff. 526, 18. XX. XXm. Sprenger B. 406, 8 ff. (23.)
LIX f. LXn. Springer v. (527, i5. 28. 528,
Semmler 278, 19. 6. 7.)
Seneca XCIII. Springer J. Ch. E. 371 , 2 ff.
Seybold (479, 5 ff.) 480, 11 ff. 509, 84 ff. (651, 22 ff.)
660, 34. LXVIII. LXX. Squire 68, I8.
LXXXm. St. J. Ch. = Steiger.
Shaftesbury 511, si. XLIV. Stahl 168, is. 169, 28.
Shakespeare 51, 22. (80, 1.) 85, Steele (213, 13. 619, 38.)
18. 99, 6. 141, 22 ff. 187, 12. Steiger J. Ch. (94, 10 ff.)
219, 10. 441, 7. 492, 2 ff. 519, Stein G. W. 627, 2. 672, le. 21.
10. 564, 32. 586, 35. 589, 2. 675, 12 ff.
604, 17. (649, 26.) 650, 21. Stephanie G. d. j. (205, le.)
XIII f. Lm. LXXXm. Steme (86, 3i. 118, 25. 29. 119,
LXXXVIII. 19. 20. 29. 120, 34. 246, 34. 298,
Shonten 115, 10. 2.) 8. 359, 3. 4. 9. (434, 2. 439,
Sieber J. G. 19, 12 ff. 2. 460, 35.) 461, 24. (518, 11.
Siebold 349, 9. 572, 31. 632, 9.)
Simonis und Krakamp 411, Stesichoms 659, 15. 19.
24. Stiliko 355, 23.
SixtuB V., Papst 259, 4. Stöber E. 572, 26. 573, 9. 17.
Smith 621, 18. Stockhausen J. Ch. 79,38. 615,
Smollet T. G. (114, 36 ff.) 489, 86. 616, 9.
20. 21. (636, 22 ff.) Stockhausen J. F. 252, 4.
Sokrates 402, 6. 404, 16. 17. Stowe 42, 1.
641, 33. 642, 1. 2. 660, 12. Strack K. 503, 24 ff.
XLIII. LVni. StrausB 211, 26.
Somet 660, 17. Stritter 106, 22.
cxxvn
Struensee J. F., Graf 473, 23 ff. Thomas v. Aquino 442, 35.
502, 33. 503, 5. 677, Thomasius 42, 34.
25 ff. LXVIII. LXXVII. Thomson 296, 28. 587, 6.
LXXXIII f. Thrautzschen 468, 20.
Stryk 617, 29. Thukydides 76, 8.
Suchfort 659, i5. Thtimmel 324, 10. •
Suetonius 468, 20. Thusnelda 52, I8.
Sulzer J. G. 75, 26 ff. 322, 35. Tibullus 621, 82.
357, 37. 358, 8. (492, 2 ff.) 519, Tickel 620, 37.
31. 649, 25. 664, 32 ff. IX. Tischbein 577, 8.
XXVII.XLIII.LIII.LXVnf. Tissot S. A. 427, 9. 11.
LXXV.LXXXm.LXXX VI. Tiziano 19, 6.
Swedenborg 128, i5. Tobler J. 375, 9 ff.
Swieten van 386, 25. 29. TöllnerJ.G.306, 12 ff. (501, 6 ff.)
Swift 79, 31. 225, 11. 322, 17. LXXXIIL
444, 7. LXXXV. Toussaint Fr. V. (557, 10.)
Toze (615, 19.)
Tacitus 203, 1. 19. 384, 11. 393, Trendelenburg (428, 35.)
28. 515, 21. 544, 2 ff. Trenk F. v. 511, 23 ff.
Tasman A. J. 115, 10. Trüger 323, 15.
Tasso (611, 9.)
Tassoni 647, 8. ü. ==* Bürger.
Taube 276, 18. Ulfilas (485, 11.) 34. 36. 486, 5.
Taylor J. 35, 12. 6. (9.) 12. (17. I8.) 21.
Taylor J. 660, 32. ünzer J. A. 167, 33 ff. (427,
Teller W. A. 526, 25. (529, 8.) 11. 429, 20. 528, I6.) 528,29. 3i.
Tempelhoff G. F. 349, 15 ff. ünzer L. A. (98, 20 ff. 321, 32 ff.)
Terentius 128, 21 ff. 219, 9. 237, 605, 19. (649, 11.) LXVIL
2 ff. LXXX.
Tersteegen G. 500, iff. Upton 142, 17.
Thaddäus J. 384, 10 ff. Ur. = ? üsener.
Theden J. Ch. A. 338, 6 ff. ürlsperger J. A. 430, 23.
Themistokles 270, 29. üsener (? 125, 29.)
Theobald 142, 17. üz 100, i3. XIII.
Theodorich der Grosse, König
der Ostgothen 355, 24. V. == Voss.
Theokritus 52, 36 ff. 441, 6. 514, V *** = ? Voltaire.
17. 588, 15. Vanloo K. 193, 32. 259, 8.
Theophrastus XCVIL Varrentrapp Fr. 92, 28. 33. 293,
Thjodrek 277, 35. 7. 319, 23.
Thomas J. 342, 83 ff. Vatelet de 443, 36.
CXXVIII
Velthusen J. C. 279, 34 ff. 280, Warburton 142, 16.
3 ff. 433, 13 ff. LXV. Warton 99, 7. 142, i7.
Vermont de CoUin 625, 22. Watson 525, 25 ff.
Veme J. (362, 11 ff.) Watson R. 22, so ff. 452, 6.
Vemet 200, I8. Watteau 173, 12.
Vinnius 211, 84. Weber 595, 6.
VirgiUus 101, 11. 126, 34. (128, Weidler J. F. 252, 1. 17.
7. 189, 36. 222, 30.) 226, 2. 8. Weidmanns Erben und Reich
483, 13. 16. 485, 3. (531, 24.) 75, 26. 85, 6. 151, 9. 565, 29.
588, 17. 659, 36. 660, 8. 657, 85.
Vn. 125, 29. Weisse Ch. F. (247, 16. 295, 88 ff.
Voies = ? Vojet = ? Voyez 467, 9. 469, 16. 493, 5.)
N. j. 240, 13 ff. xm f.
Voisenon de 445, 13. Weitz 627, 4.
Volckmann J. J. (181, I8.) 352, Wenck F. A. W. 49, 11.
28 ff. 539 , 33 ff. (688 , 19 ff.) Wenck J. H. B. XXXII.
XLVII. LXXXIV. XXXIV. LI f.
Voltaire F. M. A. de 16, 1. 17, Werenfels S. 619, 6.
30. (31. 84.) 27, 31. (80, 2.) 94, Wesspremi 349, 7.
34. (95, 1. 3.) 141, 31. 36. 142, West (? 85, «7.) 539, 20. 546, 6.
3. 37. 180, 28. (192, 29. ? 299, Westerhofen 238, 24.
2 ff.) 356, 16. 378, 86. 394, 12. Westpbal E. Ch. 194, 7 ff.
13. 16. (442, 27 ff.) 449, 6. 29 ff. Wetstein 485, 17.
467, 1«. 471, 20 ff. (472, 16.) Weygand 194, u.
476, 14. 478, 27 ff. 483, 23 ff. White 279, 25.
484, 20 ff. 507, 11. (546, 15 ff.) Whithead 378, 19 ff.
554, 4. 646, 25. 672, I8. Whytt 168, 16. 169, 28.
Voss Ch. F. 412, 29. 575, 26. Wiedeburg J. E. B. 279, u.
Voss G. J. 251, 35. Wieland Ch. M. 8, 34. 9, 6. 80,
Voss J. H. (125, 29.) XI. 4. (13.) 85, 6 ff. (96, 11.) 99,
Vulcanius 486, i9. 26. 38. 100, 11. (151, 9 ff.) 171,
23. 173, 17 ff. (179, 31. 328, 15.
Wächter J. G. 486, is. 332, 18.) 359, 2. 6. 9. 419, 8.
Wagner 468, 20. 20. 430, I8. 14. 18. 466, 84. 467,
Waitz von Eschen 618, 8. 29. 468, 2. 472, 21 ff. (521, 13.)
Walch Ch. W. F. 370, 10. 658, 3 ff. 565 , 27 ff. 604 , 36. (605, 29.)
Walch K. F. 211, 28 ff. 293, 6 ff. 649, 9. 657, 13 ff. IX. XI. XIII f.
533, 8 ff. XLIV f. Lin. LXVin f.
Waldin XXXIV f. LH. LXXXI. LXXX. LXXXV. LXXXIX.
Waldis B. 6, 14 ff. VOI f. Wieland J. A. v. (206 , 10,)
Waller 52, 26. 332, s ff.
GXXIX
Wilke J. G. L. 83, 82.
Wilkie 28, 28.
Willamov 38, i. lo.
Wille J. G. sen. 22, le ff. 565,
20. 598, 14 ff.
Wille P. A. jun. 598, u.
Winckelmann J. J. 19J, is. 20.
26. 31. 277, 26. 33. 323, so.
370, 25. 29. 420, 10. 615, 29.
Winckler K. G. 192, 8 ff.
Winkelmann E. 291, 11.
Winkler J. H. 578, u.
Winthrop 425, 6.
Wissel F. V. 528, 7.
Witte J. 676, 82 ff.
Wittorf 512, 16.
Wm. 125, 29.
Wöllner v. (671, 32.)
Wood R. LXVm. LXX.
LXXV f. LXXXIII.
Wright J. 538, 8. 17. 25.
Wynne 286, 21 ff. 397, 25 ff.
Wyttenbach 660, 6. 7.
X. — ? Boie.
Xenophon 14, 84. 76, 9. 660, 11.
T. == Boie.
Y. « Götz.
Young E. 17, 36. 52 , i4. 177,
6 ff. 335, 2. 519, 35.
Zachariae F. W. 6, 11. (uff.)
125, 27. 127, 1. (518, 22 ff.)
LXXXIV.
Zanetti H. 242, 20 ff.
Zappi 131, 12.
Zeibich J. H. A. 572, 27. 573,
10. u.
Zeplichal A. 410, i5 ff.
Ziegler A. v. (519, 84.)
Zimmermann 73, 27 ff. 270, i4. 359,
24 ff. 437,8. 617, 4. LXXX.
Zißka 82, 86. 83, 11.
Zoffany J. 524, 18. 525, 8.
ZoUikofer XVI. XXVI.
Zuckert 348, 86. 349, 4.
Srttuffurter
geteerte
31 tt 3 e i 8 e tt.
öom Sa^r 1772.
[Vignette.]
^rantfurt am 9Kat|n
itti ben (Sic^enbergift^en (Srbeit.
[1] Nro. I. 7)tn 3. 3änner 1772.
f^tiniffiiYt ttw SRtt|ti.
Htm^rii^t Hit hüi^ yttirlikitw*
Um aßen unbiüigen Seurtl^eitungen mtb ^otbetungeu
3u))OT3ufommen , tl^ut man ^iemit bie näl^ete StKäruttg an &
bo^ ^ubßfum, bag biefe geleierte Xnjeigen tiid^t eigent«
Itd^ ein Ste^^ertotium aller in ben l^i^l^eren Sßiffenfd^aften
neu l^erau^gefommenen 99ü(i^etn ))or{teQen n)etben. Wlan n)ttb
fxi) melme^r Bemül^n, nnt bie gemeinnü}igen %tti(e{
in ber Ideologie, 3uriö^)rubenj unb ÜÄebicin ju Benrtl^eifcu lo
unb an3ugeigen, l^ingegen bad %ti!t bet $](;iIofop]^ie, ber ©e-
fd^id^te, ber frönen 993iffenfc^aften unb ^nfte in feinem
gangen Umfange ju umfaffen. 93efonber^ voxxh man für ben
Sieb^ber ber englif c^en Sitteratur bal^in forgen, ba^
i^im fein einziger 8lrtife( , ber feiner Stuf merffamfeit totirbig i5
ift^ entgelte, nnb bie greife ber engtifd^en äSüd^er n>o
mögUd^ aügeit bemerten.
[2]|8eHiji9*
^Iritttfi^ti^ Mviftnm nhtt ütytxü^t |ttr angeneh-
men l^tktüttf ttxa htm (SngUri^ien« 3ttr V^eiL 6nr ^o
Si^milurt 8« 17 ßüf^n*
3n biefem Sanbe flnben fld^ 2 merhöürbige Äuffäfee,
ber erftc über ben S^aratter ber 3)entfd^en, ben n>ir
unfern ^efern ate eine ber angenel^mflen unb nüfetic^ften
?ehüren em})fel^Ien. S)ic Semerfungen finb nid^t auf ber 25
©tubierftube , fonbern öon bem SJeobad^tungögeif^e eine^
reifenben Snglänber« entfj)mngen, ber SKuffc unb Slnfel^en
genug gel^abt, bie Station an §öfen fo »ol^f aU in ben
1*
[Nro. 1.
nicbcrn Slaffctt feuncn ju (erneu. Sie fci&einen jtoar ni^t
ta beti ganj neuern 3^^^^^ gemad^t, unb ^ter unb ba t>er>
ratzen fie auc^ Griffe füfen in ber Äenntni« nnfercr
fitteratnr; allem im ©anjcn !ann ein 3)eut|c^cr, ber toa^re
sSatcrfanböfiebe l^at, fie ade unterfc^reiBen. ,,®ie 3)eutfc^en,
fagt ber 33erf. |inb eine ärt öon ©terblic^en, bie tor aßen
mit ber ÜRäffigung begabt i|% fid^ be»^ iebem nur erträgUci^ett
dteltgion^ unb @taatdf^ßem gu berul^^igen, unb bie feinen
$ang ^t, öftere neue gu berfud^en^ unb übet ärger gu
10 machen. Sine Station/ bereu 6^r alter fo bief ©tubium
berbient, aU ber bou irgenb einer anbem, nic^t fo n)ol^t
u>egen feinet gtängenben @enied, fonbern n)egen ber t}ie(en
^ä^igteiten, bie in ben toic^tigern Slngetegen^eiten betS Mtn9
unb ber bürger(i(^en ©efeQfd^aft nü^ßd^ unb nöt^ig ftnb.
15 Sie l^aben in ber S})if(^ett unb ©(i^äferfoefie ^robufte x>fffa
crflen 9tange geliefert;" unb bie naci^brücftid^e ©tärfe i^rer
f rofaift^en ©d^riften »irb attgemein erfannt! SSon bem
^elbe ber (^rifd^en ^oefie, baö mit einer ber crflen
araftergüge beö beutfd^en ©enieö ifl, »eiß ber Serf. nid^tiJ.
bem 3)rama gtaubt er benn aud^, ba§ toir toenig ge«
t l^atten. 2Benn er e« auf Slatiouafgemälbe beö [3] !omi=
:n unb tragifc^en ©eifleö ber Station eiufd^rönlt, fo ^at er
4>(I(ommen red^t, ob toir g(eic^ fo biete bramatifd^e ©tüdfe
^aben, bie an^ aUtn SBinben beö gried^ifd^en, brittifd^en unb
^ frangöfifd^en §immete gufammeugeflöbert finb. Sogar unfrc
9tomanfd^reiber ^ben c^ noc^ nid^t toagen bürfen, i^re ©cene
in 2)eutf c^tanb auf jufd^fagen. S)ic Orünbüd^leit in ber
{^itteratur gefleht er aU einen $au))t}ug ben 2)eutfd^en
31t, unb fagt: ^jfeine Station giebt ftd^ fo biet SDtül^e, bad«
80 ienige, »omit pe fic^ befd^äftiget, burd^ unb burd^ gu fe^en,
unb fid^ lieber burd^ 5^6 eine« gfücfüd^en Srfotgö ju »er*
fi(^crn, aU fic^ burd^ Übereilung einem unglüdKc^en äuö«
gang au^gufegen.'' (Sr g(aubt, unb loir glauben e« mit i^m,
bag 3)eutfd^tanb ba« loeitefte ^eib in (Suro))a für ein t^ätigei^
85 @enie fetj, unb ba§ infonberl^it toegen beö t)ie(fad^en 3ntereffc
fo bieter $öfe, in biefem Sanbe ber «Könige unb ^üx^tn,
bie 9icd^t^ete^rfam!eit eine Srt be« g(ücf(id^Pen 93eruf« fe^.
Nro. 1.]
bcti fxif ®cnic unb Ül^ätigfcit toäl^tcn fönnc. S)cn Slrttfcl
t)on bcn^öfcn t)cr@roffcn wnb bcm Slbct übcrgcl^cn
tüir, bcnn l^tcr !anu unmöglid^ ein ßnjtänbcr xid^tig urtl^citen.
3)ic ^atatlclc bcr fäci^ftfd^cn irnb öftcrrcid^tfci^cn
Station ift fatfc^, irnb fd^cint aw« bcn ä^itcn bcr Sablj 5
SKontague l^crgenommcn. Sin bcn ©ctcl^ttcn tabctt
bct S3crf. mit Siedet btc attjugrogc ?ci(]^tig!eit jcbcm Scrufc
gu folgen, gar gu fcl^r anf bcn 9Kciftbictl;enbcn jn feigen,
«nb »cnig ?iebc für il^r ?anb «nb i^rcn i^ürften gu be*
geigen. Slfccr er gcflcl^t un« l^ingcgcn eine 6igcnf(i^aft ju, lo
bic tüir Don gangem ^ergen toünfd^en allgemein gu feigen:
93iegfam!cit im Slufferen, nnb ©tetigfeit im
Snneren. ^Sein Sanb ton ßuro^^a giett unö fo ml
93et)f}5ie(e tjon Scannern, bic fi«^ tjcrmittclft il^rcr ©cbnib
einen 933eg burd^ aüc ©(^toicriglcitcn bal^ncn, «nb bic Oc* is
legcnl^citen atoorten, gu red)tcr 3^it ®cbrau(^ t)on [4] il^ren
gäl)igfeitcn gu maci^cn. ®ie ©cutfci^cn übertreffen oHc 5Wa*
tionen in benjenigen (ärfinbungen beö SScrftanbc^, bic burc^
Sänge bcr ^txt unb l^artnädigcn glcig gur S3oniEommcn]^cit
gebrad^t toerben. -öl^rc ©^jrad^fcnntni« ift erftauncnb. Äcinc 20
geringere Sigut mad^cn fic in bcn ©tubien, toorinnc lange«
SJac^fmncn einen forfd^cnben ®cift auf (äntbccfungcn leitet.
-3n allen ^'"^ex^tn bcr ^^[xt unb SKatl^cmati! ift i^r 9Scr«
bienft unftreitig." ßnbltc^ l^at er bcn großem S^cil bcr
SJation in bcn niebern ©täuben gum Slugcnmcrf, unb 25
l^icr pnbet er bcn Sl^araftcr in t)ier Sarbinaltugenbcn ein*
gef(i^loffcn : 9tcblid^fcit, Siufalt, ärbcitfamfcit,
unb SBirtl^fc^aftlid^fcit; unb rü^mt bcfonbcr«, unter
allen ßolonipcn ber ©nglänbcr, bic S)cutfd^ett aU bic
uüfelid^jicn ©lieber bcr ©cfcflfd^aft. Stuf bicfe Slb^anblung 30
folgt eine 2te eben fo tool^tgcfd^ricbcnc über bcn ßl^araftcr
ber 5Ricberlänbcr. 3) ba« Scbcn JRid^arb ©at)agc,
eine« nid^t unbcrfll^mten bramatifd^en S)id^tcr« gu ^ofc«
3citcn, beffen ©cfd^id^tc burd^ bic ©raufamfcit einer un*
natürlid^en 9Dtuttcr, unb burd^ bic Unbiegfamfeit feine« eignen 35
ß^arafter« mertoürbig toirb. 4) (Sin ^ijmnu« an bic
5Rajaben »on Slfcnfibc. 5) bic ®af fcnfcl^rer, eine
^ [Nro. 1.
@tabt(£I(oge ))on 3ago, too 3Rantt unb Stau gegen ein«
anber fingen, gttr ein feinet Oefül^t iji ber Ion bcteibigenb,
intb bie 9^tta(]^tnngen fo gemein, n>ie ber ©affentotl^ bed
©önger«. 6) ber Sanb^jriefter, ein furje« ©emälbc
öbiefe« glti(f(i(!^en unb el^rttjürbigen ©tanbe«, ba« aber feine
anögefud^te 3^8^ entl^ätt 7) Sobrebe auf ba^ Bier.
2)er9(etd^en SBerle ber (SinBilbungdfraft finb unertrSgttd^,
toeil fte mit faltem $erjen^ aber bod^ mit einem geteiffest
©c^toung, ber Scgeiftcrung fe^n foll, niebergefd^rieben n>ed>eit,
10 unb fte erinnern un^ an bie Seiten ber mal^Ierifd^en unb
ej)if(!^en ■ßoefie, bie $crr 3<^'^öi^iä el^emat« Beij nn^ einge*
fül^rt \)atu.
[5] f^tantftttt utA Sei)i}t0.
^nlrtln nnh a^r;a^Ittngen in ßuxtüxh li«i>i#
15 ^nnier* 1771« 8« 13 V« iS^gen«
aSSir »unbem un«, bag ber SSerfaffer, ba er, »ie tok
auö ber SJorrebe feigen, fein Original fo gut jiubiert l^at,
^VLt^ übrig beigaben, in biefer Lanier eine ©aminlnng
i^abetn }u fd^reiben. 3)ie gef^tod^ige 9tait)ität bed ^urcarb
20 SOSatbi« intereffirt un« be^toegen, toeit fie ein treue« öilb
ber 2)cnfart uub ber ©itten unfrer ^orfal^ren betj iuti$
bleibt, fte und in aUen Keinen Stebenjügen audmal^tt, nnb
befonberd be^ SBatbid an^ bem ^erjen fommt. (£r n>ar ein
Pfaffe, trat gur proteftantifd^en Sird^ über, unb fül^tte fl(^
25 nunmel^r berufen bie ©d^etmercijen ber Pfaffen unb Spönnen,
t)on benen er jum S^^eil ^(ugenjeuge gen>efen mar, aufju«
beden. Sluf feinen iDeittäufttgen Steifen, bie er aU Orbend«
mann tl^at, fammlete er ©toff baju. 2)enn )oon 9itga bl§
Slom unb Sigabon mag ed n^ol^I mand^en ^faffenfd^etmeit«
30 fheid^ gegeben ^ben. äße biefe ©täbte l^atte er befnd^t,
tt>ie und ber Serfaffer biefer gabeln an» ©teilen unb Äiu
ft>ie(ungen feiner ©ebid^te bezeigt. ®er Stuial^I feiner gabeln
m^ Srjä^tungen nad^, ifl i^m (ein 'S)id^ter überlegen, benn
fte befleißen au« nid^t toeniger benn 400 ©tüden. $etr t>.
35 ©emmingen f;lanii, unb ber SReccnf. ifl mit il^m längfl ba«
öon überjeugt, bag Sure. 935 a t b i 3 öerbiene, toegen feinet
Nro. l.] _____
Saune unb fd^Iauen 3)ToKtgIeit, fel^r oft bem ta %ontaint
an bte Seite flefe^ }u toerben. @onber6ar tfl e9, ba§ (a
Fontaine unb Surd^arb äBalbt^ fel^t oft einerU^ @toff (e«
arbeiten, ^ert t>on @emmtngeu gtauBt, la Fontaine ^tte
ben Surcarb SBatbiö ö^^^f^^^ »eld^eö aber fel^r uutoal^ts: 5
fcj^einüc^ ift. S)er SSerfaffcr glaubt, bicfe S^^nfiiö^feit be^
@toffd l^be t^ren Urf)>rung aud münbH(i^n Xrabttionen^
bie ftd^ )Don ei«[6]nem ^oUe jum anbern fortppanjen. Sßir
ftnb ber SKe^nung, baf 9Ba(bid fon>o]^( a(d (a f^ontaine au^
ä(tern italiänifd^en StoiDeQen gef4ö)>ft l^aben, bU jum S£!^eil lo
ntd^t mel^r e^ifttren, unb gum 2^^ei( un^ unklannt finb.
^n unferm Serfaffer!
äßenn n)ir aufrid^tig fe^n [öden, fo muffen toxx gefielen,
baß ber Serfaffcr fel^r oft loerfül^rt »orben, eine jirabc
6ur(efter %erfe blog n>egen i^red Sleibed unb @anged fttt 15
93urcarb äßatbi^ äRanter ju l^atten, unb babet; ben brottigten
Ser( unb bie 3Rine bed ^er(d }u oergeffen, ber in bem
bleibe fteden foQ. Dft to)irb andi bie @j)rad^e ein SRantet
t>on ättcn unb 9?euen gcfeen. Oji bo^ @. 16. »urcarb
aaSalbi«? «0
©el^r fd^mei^etnb ift e^ fxiftxliii,
auf ^o^er g^re ©ipfel ft^
©urd^ fein SJcrbienft erl^ölj^t ju feigen !
Sod^ n>ann man auf ben gleiten $ö]^en
Unmürbge neben ftc!^ erbtidt, 35
@o pflegt ber 9tang^ ber nn^ entjfidt,
Und etioad minber }u bet^ören
2Bte toir in biefer trabet ^öxtn.
@. 20. fprid^t ber lob in fel^r mobemem Ion: ötl,
f<)ra^ er, in ber greube ©ci^oo«. ©icfe gäbet tx^ 99
tnnern toir und im @ng(if(!^en ge(efen )u l^aben ; allein l^ier
ift fie lange nid^t fo gut erjäl^ft. 2)ort »irb ber ?cfer «fle
^ugenbUde mit auf bie bre^ B^^^ ^^^^ Sßamungen ouf^
merffam gemad^t, unb rätl^ fie jum Soraud, e^e ber £ob
bie iStoxal \pxi6)i: l^ier aber nic^t ®egen bie Sdtalogiess
ber S^l^iere iß aud^ gmoeilen ein toenig ^rt ongeftoffen:
ber aajolf lä§t pd^ "ooxt gtoei) «ffen ^Jrügeln; ber Stier fftr<j^tet
Q
^ [Nro. 1,
fic^ t)OT einem geuer, ba^ er in be« Sötoen $)ö(e erblidet.
3)er Sauer ift ein gemahiger ©toihi«, ber fi(i^ beljm geuer
toärmet^ ba« il^m fein $au^ öerje^rt, Sinige gabeln "oon
©eüerten, bie l^ier in anbenn bleibe erfd^einen, gefatten un^
5 nxd^U S33a« [7] ©ettert bcn ©ele^rten gegen bie ^flaflertreter
fagen (äßt: 3^ bin nie mcl^r aBein, ate in beinet @efeH==
fi^aft, ba« ift xooi)x. Slbcr toarum legt ber SSerf. biefe« bcm
Did^ter gegen ben 93auern in SKunb ? -3(b glaube toir l^ätten
mel^T toa^xt S)i^ter, toenn fie mel^r mit bem Sanbmann unb
10 feinen Äenntniffen t)ertraut toären. ©. 100. ber »er*
urtl^eitte ©olbat: $ier t>exuxti)üit aud^ ©eBert^ ^aUl
ben neuen Surcarb SBalbi^ burti^ il^re SSergteic^ung. Sinige
fd^mu^ige @rgäl(;(ungen l^ätten foBcu toegbleiben. Stuf ber
anbem ©eite muffen »ir bem SDic^ter ©ered^tigleit toieber«
15 fal^ren laffen , unb mit SSergnügen geftel^en , baß fic^ einige
»ortreflid^e gabeln in biefer Sammlung finben, bie bi« auf
toenige glecfen, neben Sid^ttocl^r« bejie ©tüde gefteöt
»erben fönncn. SDal^in gehören ®. 90. 80. ©. 25. ®. 37.
©. 98. ©. 75. ©. 110. ©. 71. ®. 105. (grtoägett
so©ic bc« 93ären ©ci^luß, ^txx Slutor, unb ^ert
6 r i t i f u ö ! toir ertoägen il^n mit bcm ^errn Slutor, unb
bitten il^n ein gleici^e^ ju tl^un. SDic gabel iji gut erjäl^lt.
^altetftabt.
25 ^V0^. 1771. 8. 4 1000011.
®« fmb biefe ©inngebiAtc groben eine« angel^^enben
©id^tet«, ber eben fein eigentlid^e« Salent jum (äfigramm
terffrid^t, inbeffen aber bo& eine reine SJerfififation unb
Harmonie in feiner ®en)alt ^at. @« iji toal^rfd^einli«!^, baß
^ ex beu SRatl^ unb bie ßritif be« ^errn Sanonifu« Oteim
genoffen l^at, ber ein eben fo fbrenger JRid^ter aU ÜKeijicr
be« SBol^lflang« ift. Sein ein3iger SiufaB ijl original ober
bebcutenb. 2)ie ärt unb SBeife, loie ftd^ ber Serfaffer an
$erm SBielanb onjubrängen fudbt, um in feiner ©uite mit
^g in ba« 2^^or be« Slulj^m« eingießen gu Wunen, gefättt bem
9tecenf. nid^t; unb bem groffen äRann gefäflt e« getoiß nod^
q
Wro. 2.] ^
totm^tx, tocrni toir [8] anbete einer Srflärung in ber (ärfurtet
Leitung t)om Vorigen Oal^re g(au6en btirfen. ®er Äu«faK
auf ©erftenbcrgen ift unanftänbig. S33er fagt ©in.
SBifd^elm $einfen, baß ben SSerfaffet be^ UgoUno, ber
STriabne auf 9?a^o^, be« ?ieb^ cine^ ©falben bic ©rajie t)er= &
laffctt ^abe, feit bem jtoifti^en $errn SBiefanb, OacoH unb
i^m bie toor unfre SWufcu attjeit unglücftici^e SDiißl^ettigfeit
cntflanben?
$ari§.
Xioiz et constitutions de sa Majeste le Boi de lo
Sardaigne publiees en 1770. 2 Vol. in 12. a Paris
chez le Jay.
6ö ift biefe^ ein Slu^jug i5on bem großen 2Ber!c baö
gu Surin ital. unb franj. in 2 Vol. in 4to erfd^ienen,
iinb ben 16. %px. 1770. fuMicirt »orbcn x\t i&
©iefer (Sobejc ip in 6 Sudlern abget^eift. ®a« Ifte
Su(i^ l^anbett t)on ber ^Religion unb ber äuffcm @inri(^tung
berfetfcen : ba« 2tc unb 3te t)on ben Srifcunalen, l^ol^en unb
tiiebern SSebicnten, bie mit S3ertoattung ber -SujHj tefd)äftigt
fmb. üDer äKonard^ erlaufet nici^t bie geringftc 3nter})retation, 20
Simitation, (ä^tenfion, 2Wobcration feiner ®efe|e: fonbern
tüenn ber 9?erfianb ftreitig ift, fo tjerfangt er SSorflettungen,
bie um neue ©eftimmungen beö S33ortt}erftanbe^ ietj bem
SE^ron bitten foUen. 3)aö 4te Su^ entl^äft bic Sriminaf*
Gonftitutionen ; S)a^ 5te bie Jcfiamente , ßrPgeburt^red^t, 2?»
Sibei commiff. ©ucceffion ab önteflat, Sutcfen, Suratelen,
Donationen, ^ßräfcriptionen , S)e^)oflten, gunftionen ber 9?o^
tarien u. f. no, S)a^ (e|te ent^tt bie $erorbnungen )oegen
ber 3)om{inen.
[9] Nro. II. S)en 7. gänncr 1772. so
f^tanlftttt unb Set)i}i0.
JO^ne Angabe bed Serteger^ ift l^kx l(;eraudge!ommen : ^tn
ünhrtx mit kitlutn ;?[cii)^entien Iflmpat^ijixtn'
htx^ülftnntnXf in tlnl$tn%tiitn hütü^üiUnnt-
ment übtx hlt pxnttfüntif^tnMnivtxfitüttn ins»
Btntfiilünh titxl^ttttni^xUftn* 1772. 8* 5 flogen.
1? [«rw>. «.
Uniüetfttäten in 2)eutf<l^(anb tonnte ftc^ jnm Soraud anf
ä93tberf))rn(]^ Q^^a^t ma<j^en, nnb toxx (engnen nic^t, baß er
btefen in mand^er Xbfii^t loerbiente. Sr l^at fd^on einen
fi ©egenraifonneur gehabt, unb l^ier tritt ein nener ijor bie
!(einen Untioerfitäten fel^r ))atriotif<l^er ^äm)>fer auf, ein
3)lann, ber auf 9teifen gemefen, multoram mores vidit et
urbes, unb bak^ fo einfettig f))ric^t, a(^ toenn er nie avi9
ber (Sphäre einer Keinen Uniioerfltät ^erau^gefe^en. 9Bir
lotDoOen il^n l^i^ren! ^3(uf !(etnen Uniüerfttäten, fagt er, tann
ber Se^rer feine 3u^^rer nä^er fennen lernen, toetd^e^ auf
großen unmög(i(!^ ifl, er tann ftd^ nad^ i^ren Sü^igteiten
rid^ten: i^nen aud^ bnrd^ feinen Umgang bienen, unb, \dcl9
\>a^ befte ift, eine f))ecieQe 3(uftid^t nic^t aQein anf i^re
15 ©tttbien, fonbern and^ auf il^re ©itten l^aten.'' 3Äit SRed^t
[10] tabeft ber ^err 3Jerf. ben äWanget ber lefetem an unfern
beutfd^en Uni))erfttäten , n>o ber 3üngUng ftd^ t>ö(Iig fe(6ft
überlaffen, in einem Xlter, in bem er fid^ nod^ nic^t regieren
tann, bie loenigen ®rane tl^eoretifd^er SQSei^^eit fel^r oft mit
20 be^t Serberben feinet $er}end unb feiner @itten bejal^tt. @r
fetbfl ti^ut }u Serbegrung biefe^ $au)>tgebred^end einen Sor«
fd^tag, ber aber, toie er glaubt, nur auf t (ei neu Uni«
üerfitäten audjufUl^ren ift. ^jDie (£(tern ober Sormünber
foUen il^re Kinber unb 3)>iünbe( an einen ^rofeffor au^ ber
sö^acultät, in bie bed OüngUng^ iebedmaUged $au)>t{tubittm
einfd^tägt, empfel^Ien, bie ®e(ber an i^n ju beliebiger %\t9^
f)>enbung einfenben, unb bann foQ biefer äßentor feine 3Rijtfen«
fö^ne toöc^ntßd^ etUd^e @tunben üerfammten, unb ol^ne ben
Se^rer }u f))ie(en, burd^ gefettfd^afttid^e Unterrebungen fon>o^(
30 tl^ren @eift afe $erj beffern." ®ie Söiögüc^teit biefer Sin«
rid^tung betoeigt er an^ bem ä3et}f))iel ber engßfc^en Scabemien,
mo fte fc^on mürtCid^ e^iflire. Xber nnfre Unioerfttäten
müßten bann n)ol^( mel^r t>ott ber englifdben Sinrid^tung
baben, tt>ann biefer $(an ant^ be^ un9 toürttid^ toerben foUte.
«5 3Bie rmn, totnn ber freil^eittiebenbe Steoe feinem $ofmeijier
utd^t folgen loiQ? ^^ann foD er e^ ben 6(tern berichten."
'iDer el^rlid^e $rofeffor! (£r mirb getoig ben Unbant jum
11
Nro, 2.]
Sol^tt l^abcn. Uub totan bcr Bcteibigtc ®ol^tt attc feiac
Sefd^ulbtgungen über x^n audgef (glittet , fo loerbett ftd^ bte
lieBen (SItern tpunbern, bag ein [o getelfftter 3Rann, 6[o9
be^toegeis, toetl i^r ®o^n nid^t alle SoUegia it\) i^m ^ören^
ober and) bon feinem ^ntipoben Urnen moUen, fo böfe auf 5
t^tt toerben Knnen. steine Scabemien bereinigen a(fo, nad^
unfern SSerf. än^fprnd^, ba^ ®ute ber engtifc^cn Sot*
tegien unb f^ottif(i^en Uniberfitäten^ nnb oer«
meiben i^re 54^«^/ <>^^^ fönnten e^ »enigfien^, ol^ne baß c«
mel^r ®etb fojiete. Se^ i^nen fann man mit ated^t [11] lo
fogen: medium tenuere beati. ^SSSirb and^ einer l^ier fein
tiefgelel^rter 3)>iann, unb lernt nid^t ^unbert unnü^e Sad^n,
fo ijl ba« öfter« fo oie( 6eff er oor ben Staat ! " «ttein
gefegt, e« loanbette einen ungtüdüc^er SBeife bie {?ufi an^ e«
ju toerben? 3)ann erlaubt i^m unferSJerf.auf große äcabemtcn is
jtt gel^en^ ober lieber fein ®e(b auf getel^rte 3teifen ju oer-
toenben. ,,^(eine Stcabemien ^aben bod^ oft fel^r griinblid^e
unb getel^rte SögKnge aufjutoeifen ! ®er Seigrer fetbfl l^at
auf i^nen ben Sortl^eil^ ba| er fic^ nid^t mit bieten (Siotlegii«
3U überhäufen brauet, unb mel^r t)or fld^ flubieren (annpo
unb nimmt er nic^ fo oiet SoQegiengetber ein, fo l^at er
aviif weniger ausgaben, toeif man ba njol^tfeiter leben fann.''
Über ben Erntet einer großen öffenttid^en ^ibliotl^ec ift unfer
SJerf. batb fertig: ^at^benn fte^t aud^ ber Seigrer nid^t in
@efal^r au« nmn unb neunzig ^üc^ern ba« b^iibertfte )n ^
fd^mieren, unb feine @d^riften mit ganzen Sollen oon Sita«
ttonen ju über^iel^en : ober fo oietmel^r toirb er fetbft beulen.
Sufferbem l^at ber $rofeffor auf großen Xcabemien )u oiele
^bl^attungen mit ber Soncitienflube, Promotionen, §et;ertid^«
feiten, gacu(tät«arbeiten, unb, »a« ba« fd^timmfie ift, jemel^r a«
"^rofeffore« auf einer Unioerfität flnb, jeme^r janfen fie fld(|.
^ud^ oermirren fi^ auf großen Uniberfitäten iunge Seute
burd^ bie SJerfc^iebenl^eit ber ©runbfäfee fo »ieter Se^rer,
unb ber ©d^warm ber ^rioatbocenten bermel^rt biefe« Unl^eif.''
S)ann ttagt er op^ ganjem ^erjen über ben fü^nen Slaifon« 3&
neur, ber fteine Untoerfitäten fogar abgefd^aft l^ben
toia, unb »ieberfegt i^n mit SKad^t. Sir über [äffen e«
^^ [Nro. «.
jcbcm uiifrcr ?cfcr, [i(ti über bicfcn Äefönncur ein neueö
ataifonncmcnt gu beulen, »etd^c^ il^m nid^t fcj^toet ^Iten
toirb. Un^ ift belj äße bem ber Slrgtool^n eingelommen, ob
ottc bicfe Hcinctt Slcabemien tool^l, tto^ aöet Sortl^eite il^ret
5 Äfeinl^eit, ni^t gerne gro§ »erben möchten ! Wlit [12] ©. 53.
fängt gleid^fam ein nener SEl^cit biefeö SBerft^en^ an, unb
biefer l)Me bißig ferne fiel^en foHen, toeit ber erfte öermntl^*
Ixif feinettoegen gef^rieben ift. Ein t)on unferm SRaifonnenr
gur ßrfentniö gebrad^ter SSater fragt ittj il^m an : anf »e^c
10 Keine Unit)erfitat er benn feinen ©ol^n fd^iden foKe? 2)er
SSerf. toürbe i(;m, wenn er in granfcn tool^nte, Erlangen
t)orf(^(agen, aber ba er in S33eft^)]^aten tool^jnt, rätl^ er ü^m
9t int ein. SDaranf toirb 9tinte(n fel^r nacfcbrücf (i(i^ , gtoe^
Sogen bnrc^, ange^jrtefen, nnb fein ?ob mit gttjelj (ateinifc^en
15 Sriefen betegt. SSSir ^ben nid^t« bagegen eingnwenben :
aber, ba§ ^Ibbts Slnbenfen mit ärgerlid^er Slnecbotenfud^t
gefd^änbet toerben fott, »ei{ er, toäl^irenb feine« 9tintetifd^en
^rofefforat«, in Briefen an feine Serliner greunbe ein
SBört^en gegen 3tinte(n fallen (äffen, ba« l^at nn« öerbroffen !
20 2)iefe Sriefe finb toie gefagt, an t^rennbe nnb getoife nid^t
in ber Slbfid^t gefd^rieben, nm gebrudft ju toerben, aud^ erfl
nad^ feinem 2ob l^eran^gefommen , unb bafür toiß ftc^ ber
33erf. mit aUcrIel) ^Jogiertid^en C)iflörd^en« an Slbbt« ßl^a«
racter räd^en SSSal^r ober untoal^r, fo ift e« eine
25 fd^led^te S^renrettung, unb bie Slcabemie, ber bicfe« bienen
foH, ^t, fo t)iet toir loiffen, feine tjon ber ärt nötl^ig.
Übrigen« l^crrfd^t in biefer Heinen ©c^rift an öielen JDrten
ein guter Ston, aber an nod) mel^rerft beleibigt bie affec*
tirte Saune.
30 3)iiffelbiitf.|
ikbtr hlt IID«l|rl|ett^ utbfi jetnta^n fieHer^n troit
SoMnn ^eorg ^ntüblf 1771« 8« 2Vt I0ogfn.
an Tif^iülüf 1771« 8. liB0gen«
2)iefe beljben Keinen ©d^riften gel^ören unter bie glüdf»
85 Uc^flen ©d^äferftunben ber 3acobif(^en SDZufe. [IS] 2)er 2)i(^ter
fd^eint ben großen (äinflnS ju füllten, ben er auf bie feinere
SBelt l^at, unb (egt auf bie Soitette unb in ba« SlffambUei*
Nro. 2.] ^"^
jimmcr bcr ©roßcn ein Statt nicbcr, ba^ in htm (eisten
^(cibc bcr 93rod^urc toit^tigc ^a^x^dUn ^Jtebigt. SBir
cm})f elften bicfc^ 93(att über bieSBaJ^rl^eitben SBeifen
unter äffen Söiaffen unb SSerHeibungen, unb fte »erben mit
«n^ unb bem 3)ic^ter erfennen, ba§ äffe 9Ääf(er ber S^fleme, s
ton Snbeöinn H^ je^o, ba« ®epräge ber SBal^rl^eit in ben
SBerfen beö ©d^öpfer^ nid^t gu üertoifd^en fä^ig getoefcn finb.
®ie lieber an iStife at^men ben feinfien *i)J{atonifmu5,
unb tt)ir freuen un^, baß bie ÜRufe, bie fie eingegeben, nic^t
avi^ einer ffiotf e gegriffen ift. 3)a^ ©ebtd^t an Slgfaiaio
i(t eine fo feine ©pöttere^, ba§ fetbfl bie fteiffte ^ofbarne
fid^ nid^t entbrec^en !ann, in ben @))ieget ju fe^en, ber i^r
torgel^atten mirb. 3)a« ganje ^t einen fo fe|len Son,
immer bie getreue ÜKanier, bie toir nie in einem 3Berfe
beö S3erf. mit fo meiern SSergnügen bemerfet l^^aben. SEBeun is
tt)ir au^jeid^nen toofften, fo mürben toir unfer gange« Slatt
füffen. ®od^ unfre ?efcr toerben un« ®anf n)iffett, n)cnn
lotr tie te(jte Sirabe l^erfegen, bie ben Sl^arafter be« 3)id^teri^
unb feiner reigenben *ȧ^iIofop]^ie fd^itbert.
®ie ftiffe 3Bei«^eit o^ne ©tolj, ao
3ln beren $anb fid^ Liebesgötter freuen,
3)er fte, beftedtt mit grünen SÄatjen
3n lem^^efd^en ton Siofenlfyolj
®en Sogen unb ben Äöd^er toci^en;
3)ie, feurig ol^ne ©c^mermere^, as
5Äid^t flatterlfyaft, unb bennod^ fre^,
933o^(t]()ätig unfer §erj entjünbet;
9Wit einem ?äd^e(n oft ergrünbet,
9Ba« fü^ner ©eifter 5«eib erregt;
[14] 3)ie mit ber SBa^r^eit ftd^ oerbinbet, so
Unb il^re golbne S93age trägt,
©en SBertl^ ber 2)ingc rul^ig »ägt,
3)a3 abgetoogne ftiff betrad^tet,
gtid^t auf ^^Jaffäfte f^ilt, unb $ütten ni^t tera^tet;
©i4 gern 3U Seibenben gefefft, ss
Unb I^ränen bann für eine SBoffuft ^äft:
®oc^ nid^t, mit toeibifc^em ©etoimmer
^^ [Nro. 2.
Sbif Stbetibtl^euer gel^t; tiid^t immer
S)en Sobtent^))! in Stofentau^en fiellt;
^ leufi^en XStfjen ftd^ gefSQt,
Unb ^eubetttage f^on fxii auf bie 3^^^^ iDebet;
5 Stur eine matte 2)ämmeTttttg
dn fcj^tbatjen %ä(i^ten fte^t, toofür bet $ö6e( bebet;
Unb totnxi fiäi mit tetmegnem @(^tDttng
(Sin OtTgeifi i)6\^tx no(i^, atd bie 9!atnT, etl^ebet,
SKit (eifern glügel jwar in reinen Sflften fd^toebet,
id 3!)^(^ immer einen Süd bem $imme(, ben fte {iebt,
Uttb einen Süd ber ffirbe fliebt.
l&loge deFr. de Salignac de la Motte de Fene-
lan, Areheveque etc. Discoura qni a remportö le
15 ptix de rAcademie firan^oise en 1772. par Mr. de
la Harpe.
3fn einem Sal^rl^nnbert , too man^ nad^ einem ufret
erften ©enieö, an SBorten bret^felt, Heine nnb groge [U]
Serfuc^e ma^t, ©ebanlen }n em)>ftnben, nnb (Sm)>ftnbungen
20 mit ^änben jn greifen; tco man ^)>f erfüllte baut, $o(j«
f(i^nitte fd^reibt, nac^ 9^oten fid^t; noo man alle ®pxadim
ber Äunp nnb Statur öerwirrt, ^rofa fingt, nnb foctifd^e
^aragra|)l^en f(!^reibt, mnfte unö biefe« SBerf be^ ^errn b e
la ^axpt eine erquidenbe (Srfd^etnung fet^n. @d ift t}olI
25 br n^a^rjlen unb mit fotratifc^er SRägigung au^gebrüdten
©ebanlen, ber ©trom ber JRebe öoüer Harmonie, ol^ne ben
älu^mud^d eined einzigen unnü^en ®üeb@/ toenig 9?ei>Iogifmu^;
!ur3, eine glüdüd^ regierte (Sinbilbnngdfraft, alljeit erl^ben^
t^n, unb gleid^ in il^ren 3^^wungen. ßvcmtiUn fürci^tet
30 man [idij, bem 9tebncr nac^3ttf(i^reiten. ÜWan glaubt, er werbe
für bie ©rabation feiner -äbeen feine 9?uancen mel^r finben.
Slflein fie fd^tummerten (ängP in feiner ©eefe, unb nid^t erfl
in ber ©tunbe ber ©eburt ent^anben fie ai9 ungeheure
2Rifegefta(tcn. S33ir tooflen il^n fetber l^ören, biefen Ienoj)^on,.
35 ber ba^ Seben ©ofrate« fd^reibt. (£r ft>rid^t bon ber ^txi^
ba bie SQSal^t be« Unterrid^t^ be^ bem 5)au})]^in auf genelon
Nro. 2.] '^^
pet. „SBie glüdl^ fcl^äftt fic^ nun gcnclon! Hücö
U)a^ et 6i^^et jum beflen be^ menfd^Ud^en ©ef^tec^t^ Bebaci^f,
unb gctoünfd^t l^at, t)crtraut er biefer cbicn «nb (enffamen
©cete, fie näl^rt er mit SBal^rl^eit unb ütugenben, il^t fragt
er bie ^üge feine« Sitbe« ein. 2)iefe« ijl baö ©lud ba« &
er genie|t. 3)iefe« toar, to^nn i<3^ mid^ fo auöbrüden barf,
ber ©cbanfe bc« ®(i^ö^)fer«, ba er fagte: Raffet uu«
^tn^iftn maiien, bie unferm Silbe äl^ntic^
f i n b. Unb bann ba« ®emä(be ber ^fliti^tett eine« SRentor« !
2luf]^ören ffir fid^ gu lefien, nur für feinen UntergeJeneu lo
bafel^n ; ft(i& !ein Sßort erlauben, ba« nic^t eine Seigre, leinen
(Bijxxtt, ber nid^t ein Seljffiel felj; 2)ie ©l^rfürd^t für ba«
Äinb, ba« König fetjn tt)irb> mit bem 3od^ beteinigen, ba«
et [16] tragen muß, um ju fernen, toie er e« bereinji feljn
f oß ; il^n an feinen ©taub erinnern , um i^i bie ^fßc^ten i5
baton bor}U}ei(]^nen, unb bem ®to(} beffelben ju (isgegnen;
Steigungen ju beftreiten, toeld^e bie ©d^meiii^eU^ ertoedt;
i^after, toeld^e bie SSerfül^rung beflärfet, bur(^ ©tanb^ftigfeit
ber ©runbfäfte, burd^ UnfträfKÄfeit ber Sitten, ben ®etft
ber Unabl^ängigfeit ju bejtoingen, ber einem ^ringen fo na* 20
tärfid^ tft ; feine @m)>flnbfamleit fo gn (eiten , ba§ fie nid^t
@Än)a(i^]^eit »irb; il^n tabetn, ol^ne fein antrauen, il^n ju^»
toeilen [trafen, ol^ne feine §reunbf(j^aft jn berlie!;ren. 3nimer
bie ©ränjeft erweitern bon bem, tt>a« er tl^un fod, unb
eben fo bie ©rängen näl^er gufammengurüden bon bem, Joa« 25
er t^nn bar f. @nbttd^ nie feiticn Untergebenen, nie ben
Staat, nie fein ©etotffen l&iittergel^en S)iefe« ftnb
bie ^ffid^tcn, bie f!(i^ ber äWann auflegt, gu bem ber
aWonarci^ fagt: id^ gebe bir meinen ©ol^n: unb bem
ba« ?anb guruft: ©ieb un« einen SSater!" so
©nblic^, ibetd^e erl^abne ©teile ift ntd^t bie Anrufung
be« l^öd^ften SBefen« um geredete unb SEBal^r^eit unb Sugenb
(iebenbe Sönige, bie ftd^ mit biefen SBorten fc^fiefet:
„©ieb l^öc^fte« SBefen, bafe aße ©ro^en ber Srbe bie
fid^ rül^men , i^rc ©etoatt au« beiner C)anb gu em)>fangen, «5
nur barum pd^ baran erinnern möd^ten , um gu beben! en,
n>ie fie bir äl^nfic^ »erben ! "
^^ [Nro. S.
Sottaire fagt in einem S3ricfc t)on biefer Siebe: C*est
le Genie du grand Siöcle p^ss6, fonda dans la Philo-
sophie du Siöcle präsent.
[17] Nro. 111. 3)en 10. Jänner 1772.
5 Sonbon.
Ii'an deux mille quatre oent quarante. Rdve
s'il en fut Jamals. 1771. 8. 1 Zi^}$übtt 7 ilogen Wit
3)icfe^ Sud^ cntl^ält eine ©atijre auf ba« Sütaittx bc^
10 3}crfaffer8, unb auf ^xanlxeii^, fein ©atertanb, jugleic^ aber
auc^ ba^ 3bea( ber SKoralität^ tok er eö toor fein SJater*
taub, unb fein ^eiiaiicx toünfd^te. 3)er (Sinfaß, ju träumen^
baß er im Qaf^x 2440. in ^^Jari« fei), l^at i^m ©toff gu
bet^ben (Sntjtoeden an bie $anb gegeben. @r fie^t aldbann
i5atte^, toic er eö toünfd)t, unb ergäl^ft feinen SWitbürgern,
at^ ein SWann t?on 700 ä'al^ren, allerlei) g(aubu)ttrbige 3)tnge,
bie gu feiner ^dt 5Diobe waren. 33Senn er feinem 3^'^^^*^^
ben Xeict lieft, fo l^ört man t()m nici^t fo rul^ig in; benii
e^ ifl oft bittre unb l^arte ©eflamation, unb fap foütcu
20 unö bie gel^äuf ten *jßointen be^ £ 1^ e ü. 3)* @ o n in feinem
Sf))ion Sl^inoi« lieber fet^n. 5luc^ bie ©egenjiänbc
finb 3U gemein unb t^erbrauc^t. S)ie Etagen gegen ben Sot^
ju *»ßari^, gegen bie 333agen ber SReid^en, bie ben Swßg^ittg^tii
fo befd^toerticä^ finb, gegen enge unb frummgefül^rte ©tragen,
25 gegen SSicetre, gegen bie Unanftänbigfeiten , Utj ^inrid^tung
eine« SRitbürger«, paffen nid^t fohjo^t auf $ari«, aU auf
jebc [18] große ©tabt. ©ie finb un«, gegen bie mit ^atrio»
tifmu« unb Srl^aben^eit ber ©cele gefagten ©teflen, toenn
er toou Srl^fö^ung ber menfc^tid^en 9iatur ffrid^t, loie bie
30 äöenuen einer ^auptftabt, tt)o man unter SRuinen unb bunftcn
©etoölben eine« ©ot^ifc^en I^or« jur äu^fic^t ber ^errtic^jieii
'^aüäfie geleitet toirb. ©eine SHac^rid^t, toie man bie äRenfd^en
im Oa^r 2440. begräbt, ^at un« nid^t übet gefatten. «uf
einem gemeinen Seid^entoagen , ben ber $omp ber greunbe,
35 al« ©innbitb ber Stuf erfie^ung , umgiebt , filiert man in
gtcid^er ©efettfc^aft ©rafen, Sauren unb $erjoge ju il^rer
17
Hro. 8.] ^ *
uiüttcrüci^en Stbc. 2)te gange Station ifi eine 9?otion
äutoten. SWur erfd^recfen «nfre ?efet ni^t gu gefti^toinbe !
3cber Stirget beö Staate« ift »etbunben, ein SagebÄd^ ju
Italien, too et in ben Beften nnb gttiiMici^jlen SlngenBIiden
feine« ?eben« feine ®eban!en nnb (Sntjjpnbnngen nieder* 5
fd^rciBt. 2)tefe« S3n(^ toirb Belj feinem Sob eröffnet, al«
fein leflauient, ba« et feinem Saterlanb l^intertäßt, bie
beflen ®eban!en toetben aBgefonbert, nnb bem gemeinen ©dfeafee
ber Äenntniffe ber Station anuetttaut. än^ bet SRebicu«,
in beffen §anb et gefiotben , toitb öffentli^ genennt. ®ie 10
©^tiftpellet, toel(j^e gegen bie Sinl^e be« Staat«, gegen bie
Sitten fc^teiben, ttagen eine SRaffe, nnb toetben auf öffentlici^^
Äojlen, tjon ben toeifeften be« Solf«, toegen il^tet Otttl^ümet
betel^rt. Statt bet bet) nn« geBtänci^ti^en ®(anBen«befenntniffe
ber Sngenb, toitb im 3al^r 2440. ber Oüngling bei) einer 15
fd^önen Stacht jur Slnfci^auung ber $imme(«Kr<)er gefül^rt,
nnb loann er bie SSBnnber ber S(3^ö^)fnng bnrci^« Seerol^r
betrachtet, toitb i^m hurij^ 2Ri!tof!o^> bet anbte S^eit bet
S35e(t in bem nnenblici^ Keinen anfgef^foffen. Un« foHte
e« leib tl^un, toann im Oal^t 2440. bet 3Jltn\ä) no(3^ Sefeffo^)e 20
nnb SKiiftof!o^)e niJtl^ig ^ben fottte, um ben Sd^ö^jfet ju
lieben nnb jn betonnbetn, nnb loann et [19] bie Statut, bie
öOT i^m liegt, mit eignen Äugen nid^t tool^If eilet,
beffet, unb mel^t feigen letnte! Sn bet Sibliotl^ef be«
Äfttig« loütben toit un« mit bem Setfaffet beffet gefallen, 25
al« im Oal^r 1772. toenn fle jiatt 4 großer Säle nur au«
einem mäfftgen Äabinet bepünbe. 2)ie Urtl^eile ber Stati^toett
Aber Sorneille, Stacine, SSoffuet unb Senelon
unterfdf^reiben loir, unb freuen un«, baß fie toie unfer ^txU
alter benft, ba« eben anif gar gu oft em})finbet, que Voltaire so
fait du Genie avec de TEfiprit. ®er Stal^me ^einrid^ be« IV.
mag bann bie uerfificirte $)iftorie ber Stgue erl^alten, »ir
toiffen nid^t toa« bie Stadf^toelt bamit anfangen foH. SQSir
l^alten ben 3<^^^8 f^^ ^*" SBer! au^ toeit bauerl^afterem
Stoffe gebaut. On ber Stote S. 221. folgen toir nid^t %
gang bem SSerf. in feinem Sntl^uflafme für ben SSater ?)oung,
bet alle SDtoralität auf bie eingige S3etrad^tung be« S^obte«
Litteraturdenkmale des 18. Jahrhunderte. 7. 2
^^ [Nro. S.
unb bet (StDtgfett gtünbete. @t fagt, „totnn idf mt(i^ gatt}
ftcrBUd^ glaubte, fo toütbc xif »on bicfct ©tunbc an mit
mcittctt ©Ott bilbctt, aöcö auf il^n, baö ift auf meine eigne
^erfott, bejtel^ett: i(i^ toütbe baö tl^un, »a« man 2iugenb
5 nennt, tt>enn i(^ für mein Vergnügen babet) geiDönne; unb
au(i^ bad taflet tt>ürbe tc^ auf gleiche SBebingungen begel^en.
3(i^ iDütbe l^eute ettoaö jlel^ten, um eö einem Sreunbe ober
einer @e(iebten gu geben; unb loenn id^ morgen mit il;nen
jerfiete, fo toürbe id^ pe toieber für meine eigne Sied^nung
10 befiel^Ien : Unb in aßen biefem ](|anbette id^ nad^ Orunb*
fä^en; benn id^ tl^äte alle^, toad meinem ®ott
gefällig ioäre." SBir glauben, biefer ©(^(ug ift ein
toenig gu übereilt, unb ber SJerfaffer toürbe, ioenn er aud^
feine Stoigfeit glaubte, bod^ batb emjjfinben, bag eben ber
15 ©Ott, ber unö eine Stoigfeit gu glauben anbefiel^tt unb
lel^rt, bie 5)inge biefer SBett mit fotd^er SBeidl^eit eingerid^tet
^t, bag aud^ ber geringjle ©d^ritt ber Ungerec^tigfeit [20]
nic^t unbejiraft bleibt — — ©aß id^ feinen ffiinf ber
Siebe unb ^"w^'ä'^^Ö "leinem 9?ebengefd^ö))f entgiel^en barf,
20 ol^ne bafür gu leiben, unb bag Slc^tfamfeit auf ba«, toa^
unö umgiebt, ©efül^I unb Jl^ätigfeit eben fo mäd^tige 2irieb*
fcbern ber Sugenb finb, afö Betrachtungen über lobten*
Up\t unb Peid^enfieine. 93e^ ben Urtl^eiten ber 9?ad^»
tt)clt l^aben toir bebauert, baß ber ?Serfaffer mitten unter
25 bem fei)er(ic^en ©efic^t beö SKino^ ber gangen 9?ation,
^ö^nifd^e Slidfe auf 2»r. be ta $ar^>e toirft. SBit
glauben nid^t mit il^m an bie Äälte biefeö ©d^riftfietter«,
toir ^(ten il;n öiefmel^r für einen ber toeifeften ®ei|iet
granfreid^«.
30 SDiefe« toirb genug fe^jn, um unfere Sefer einigermaßen
mit biefem Sud^e befannt gu mad^en. @d ))erbient mel^r
^d^tung, atö bie gemeine ^eflamation gegen bie l^eutigen
©itten ber großen äBelt. S« ift an t)ie(en Orten mit un-
gemeiner SBärme gefd^rieben, unb gur "ißrobe emj)fel(|ten toir
35 befonber« ba« Sa})itel, über ba^ grauengimmer, 2Bit
freuen unö, baß un^ in ber f(einen 9Jeife, bie toir in ber
to>eiblicf>en SBett getl^an baben, t)iele t?on ben Origina(jlüdt«i
IQ
Nro. 3.] ^^
bcfattttt iDorbctt flnb, bic bcr SJcrf. aU 3bcalc bc« 2440.
Oal^rc^ ffijji^^t, uub bag »ir mit Ool^n Sunde au«*
rufen fönncn: 3)ief e ©atterie ber @(i^ö}>f ung übet*
trift alte ©adetien t)on3taIten an ©c^önl^eit
littan« unb Uap\}ael9l ®te Seicj^enrebe auf s
ben Sanbmann em}>fc^fen toir unfern Pefern eben aud^
al« ein ©tücf, baö ber SKenfd^^eit (S^re maci^t.
<BMax unb &ei)i}ig.
;Xliiranlilun$ ti0n HenSilrmUriglt^it^n in H^u Keiilr s*
Junten Had Keiilridiger^^^ tion 16 ;2(ug> 177L megen lo
Her M^bväntijt lietf htn fünften |U noll^ieir^n^
entmorfen nm 3acüb (StftXiltb S<btx, Hart* unH
StfniitcUiS ber ^atrerUdren fretfen Utlti^BfiaU (SnBiav* [31]
iBetr <Sieorg (^thmann ijei^tel^ 1771* 8* 1 :3iip!9abtU
(3ft in ber S5r5nnerif(|en ^ud^l^anbl, aKl^ier ju l^aben für 1 fl.) i5
iBarum, badeten toir, ba mx biefe« Sud^ in bie ^anb
nahmen, fott eö f(!^tt)erer fe^n, ein t)emünftige« ®efeft in
ben 9iei(!^«fläbtett eingufü^ren, aU anberötoo, toenn jumat
biefe« @efe(5 t)on bem Äaijfer unb Sieid^ unterjlüfet »irb?
333ir merften aber ba(b, bag ber SSerf. ni^t fowol^I ©c^iöierig* ao
feiten erörtern toxü, bie in ber ©ad^e liegen, a(3 nur fo^e,
bic öon ben ©anbtDerfem gemad^t »erben, um fld^ t)on bem
®efe^ (oöjutoiflen. 5)iefe ©c^mierigfeiten fotten nun barin
befleißen. 1) S3SeiI baö ©efefe nur $anbn)erf^, nici^t
3ünftemi6bräu(i^e betreffe. 2) SBeil e« nic^t all^as
gemein genug befannt ^tmaift tDorben; unb fre^ßd^ n>äre
gtt tDÜnfd^en, bag, tt>enn benn bod^ bie ©efe^e fo (ang fetjn
muffen, jebe^mal ein furjer Slu^jug baüon, im @tt)f bet
XII. Jafeln, ^maift toürbe. 3) Die ratl^ 3 fälligen
©üben glaubten, nid^t baran gebunben ju fe))n. 4) 3)ie so
^ r i t) i I e g i e n jifinben bem ®ef eft im S3Sege* 5) 5)ie Obrig«
leiten Vonnttn e^, in gleid^güUigen £)ingen änbern. Der
SSerf. glaubt biefe^ fetbji, unb red^net l^ierl^er bie änjal^t
ber SDleijier unb ©efeßen; SBamet aber fel^r gegen eine
€nberung mit ber 3w«fti«ä6i8'"t ^^ @d^inberföl^ne/35
toeil bie (Sl^re eine fel^r fi^Iid^e @ad^e toare,
6) Dad ©efe^ toäre nid^t in Obfenoanj gefommen.
2*
^^ [Nro. 3.
7) !{)ie Obtigtetten i^ätun nt(i^t red^t, )umal ühtxxaH^^'
fähige ©Üben in SoT)}OTe genommen, ju f))Te(j^en. 8) SDte
®Ubcn l^ätten il^tc eigene 3nri^bictton. ®eij bicfer ®e«
fegenl^eit n)itb ein ©ttaf))rotocoQ angefül^rt, itt tattä^m ein
6 SReifler nnter anbern fofgenber SSetbted^en toegen gejhraft
tonrbe, »eil er $r. S. mit uerbrfigüc^en SEBotten begegnet
10 gl. 3fl et ol^ne (Srtaubnig \)om ©ilbl^an^ gegangen^
20 gl $at et [22] SWeift. 5IR. einen $** gefd^olten.
20 gt. |)at er einen f)amel gefärbt. 1 SE^L 4 g(.
10 9> ©oH ber Obrigfeit nici^t mel^r Äed^t jn fiel^en, ate il^r
bie ©tabtüertröge geben. $ier l^ol^tt ber SSerf . erf^rei-
(i^ an^, unb ma(!^t eine befonbere Sln^fd^tDeifung, in oiel^er
er feine (Soßectonea Don bem Urf))rnng ber ®täbte unb ben
®(tlxd\aUn ber (Silben in unb anger ©o^Iar tounberli^ bur^
16 einanber toirft. (£d l^at und befrembet, ba§ er bemerft^ bie
SRünjergitben in ®od(ar l^aben ftc^ «verloren, nvlk bag
er fie unter onbern ®ilben fu^t. 2)ie SUifingergitben, ober
bie SKüngerl^audgenoff enfd^aften finb aud ben
beutf<!^en äied^tdgefd^ici^ten jiebermann befannt. @ie toaren
2p ni^t fotool^I ^anbtoerfer, aU Dornel^me unb angefe^ene ?ßriüa^
^5erfonen in ben ©täbten, »el^e biefe Privilegien t>on ben
Äoijfem erl^ieften. ^adfi^tx ba fic^ bad SKfinjtoefen fo fcl^r
))eränbert, biefe S^ntilien aud^ ))ieQei(i^t foI(j^en Unterntl^m«
ungen nid^t mel^r getoad^fen loaren, fo famen biefe ®i(ben
25 fiberaü ab , unb bie ©tobte gogen bad äRüngred^t allein an
fid^. Diefe SWüngergefeUfd^aften fmb alfo gang verraucht.
10) S)ad 9iei(^^efe$ Snbere nur bie äRig brauche, mäit
bie Snnungdbrief e unb Orbnungen. alle biefe
©d^toierigfeiten pnb bem SSerf. im ®erid^tdftu]^I »orgcfommen,
so un^ jiebe toirb, ober nid^t o](|ne Serloirrung, burd^ ratlones
dubitandi unb decidendi, mit fel^r (eid^ter Wlüljc aud bem
SSSeg geräumt, älm ©d^Iug loerben nod) einige Heine
©d^toierigfeiten angegeigt, bag nel^mlicb $anb)i)erfd))urfd^e aud.
ben Säubern groger ©täube, in ben Steid^dfläbten feinen
85 ®efe6en gel^orfamen tooQten ; bag bie 9tei(^d{iäbtif^en Obrig«»
feiten oft ))iele Unorbnungen liegten, unb bag bie Uneinig:*
feiten gn>ifd(^en Statl^ unb 93ürgerfd^aft audf^ ber 93efoIgungv
Kro. 8.] ^^
eiltet fotd^en ^efeged nt(^t toenige $tnberntffe in bett 9Be^
legten, ^ottttfd^e 93ettad^tungen fommen arx^ l^iet imb
ba t)or ; bie ^oUti! ift aber [2S] be« »erf. gad^ gar nic^t j
®ie »e^f})tele unb au«f<)rü<!^e m be« ©anbwerf^jirettlgfeiteri,
bie ber SScrf. anführt, toetben mand^em ^uriflen, ber bie ß
Olfenoanj unb ^räjubicien l^ö^cr ad^tet, al9 bie ©efe^e, am
fiebfte» fei)tt. äSir muffen unö l^ier eine Weine 9Jef[e^ctt
über ben ®ntg erlauben, ben bie menfd^Kd^e ®ee(e in gemiffen
©c^tiftfleßem nimmt, xodift bie ©egenjidnbe, bie fle bel^anbten,
immer nur auf einer ©eite ju betrad^ten gewohnt flnb. S« lo
fd^eint, baß bie ^2lugen ber ©eele burd^ bie 3tnftrengung auf
einen ^unft, bie Äraft fid^ über unb unter fid^ unb auf bie
©eite JU tDcnben ganj unb gar berfiel^ren. 2)iefer SSerf.
f^at, feit id^ »eiö nid^t toie biet Salären fld^ mit |)anb»erte*
preitlgfeiten abgegeben, aber er ^t babe^ nicbt^ gefeiten, aU is
rec^tlid^e (Sinmörfe unb il^re SBibertegung. |)5tte er nur
einen einzigen Slidf auf bie ©eite getrau, fo »ürbe er eine
©d^iöicrigfeit gefunben ^ben, bie ftärfer ifl, ate alle feine
a)re^je]^en anbere, nel^mfid^ bie ©d^mierigfeit , einge«
»)urjeIteeigettnfifeigeSorurtl^eileburd^®efeftc8o
gu l^emmen. SBie lam e« baß er biefen S3Kdt nic^t t^atc?
SttffetborM
man htv Hitbt gegen <6i^tt O^tne JUreiilgt nan htm
^trrit €amnicxitf 3ntcbU 1771« 8* 2 iBogeii«
6ine ^rebigt, bie bem benfenben ?efer, um öer« 25
fd^iebener feiner unb rid^tiger ©ebanfen unb 33emerfungen
toiQen, unb bem em)>finbungdboIIen, toegen ber fimpten,
fanften unb rü^renben ©prad^e, bie ein äbbrudf beö jarten,
menfd^enl^olben , red^tfd^affnen ©erjenö be^ $rn. S. 5. ift,
Vergnügen mad^en tt>irb. 2Bir loünfd^en, fle indbefonbere in 30
ben $änben atler Sttern unb Seigrer ber 3ugenb ju feigen.
@(ü(I(t(^ toenn pe bie barin entl^attenen ®orfd^rif^ [24] ten,
loie Smpfinbungen bon ®ott unb Don ber S^ugenb in bem
toeid^en ^erjen ber ^ngenb ju erregen unb ju ermatten flnb,
in forgfäftige Ausübung bringen ! SSJann merben »ir ss
bod^ einmal tjiete fotd^er ^rebigten 6e!ommen, ate gegen*
^'^ [Nro. 4.
iDärttge! 333ann »irb man bod^ einmal allen S^oj«
mattfd^fd^olafitfd^en äBuß, allen S^egetif^en Slttterßaat, aQe
ÄwnPf^Jtad^e, aßen Otatorifc^en $rnnl k. ^vä ben ^tebigten
l^tnandtDerfen, unb ibtod gefnnbe, t^etnünfttge, allgemein fagli(]^e
8 nnb allgemein nüfetic^e ©ebanfen, in einem fotc^en unge«
WnPelten , einnel^menben nnb liettci^en 2^on i)orbtingen !
©otci^e Sorttöge, toie bet gegentüärtige nnb bic beijben erflen
be« SJetf. jliften mel^t ®nte«, ate bie meifien ©amminngen
ton ^rebigten nnfter, nnb anöISnbif d^er , fo genannten,
10 großen ^tebiget. SBit bitten ben $erm 0. bag et un^
ton ^t\i gn 2A^ ^^\^ bergfeiii^en ^\Mt liefern möge.
ftit)iferflii^.
lies off res reclproques, dediees ä 8. A. Mgr. Adam',
Frince Czartoryski, gravees d' apres le tableau origi-
15 nal de Dietricy, Peintre de ]a Cour Electorale de
SaxO) par I. C. Wille ^ Graveur du Boi, de L. M. I.
et B. et de Sa Majeste le Roi de Danemarck.
@ö ift biefe^ SBerf alö ein ^enbant gn ben Musiciens
ambulans nnfer^ krül^mten Sanb^mann^. SKan fielet eine
20 grau bem $oI!e Sn^en an^tl^eifen , baö il^r ®elb anbietet,
©ine anbre grau l^äü ein ®Iaö, nnb ein ^inb, bag ein ©tüd
Än^en igt, ftel^t l^inter ber Serfäuferin. 2Ran pnbet l^ier
alle Serbienfte vereinigt, bie man belj bem SSerf. gn betounbern
genjol^nt iji ßö})fe nnb $änbe biö auf ba« l^ödffte
25 Ji^t aufgearbeitet, trepid^e« $eflbun!el, unb 2Rannigfattig!cit
unb SEBa^rl^eit in ben ©toffen.
[26]I Nro. IV. S)en 14. Sänner 1772.
ßamlribge.
An Essay on the Subjects of Chemistry and
to their general Division By B. Watson A. M.
F. B. 8. Fellow of Trinity College and Professor of
Chemistry in the University of Cambridge.
®er SSerf affer fe^t ba« 855 äff er unter bie SWine:-
raticn, ücrgleiii^t eö mit Ouecffitber, unb glaubt, ba|, fo
86 tote Duedfitber, utiter einem getoiffen ©rab )?on fünfißd^er
Äälte, eine fotibc ©ubftanj \ßtx\>t, man ba« SBaffct ctcn fo
anfeilen fönnc, bag cö, jum flüfftg tocrben, nur einen geringem
©tab tjott ^i^e nötl^ig l^abe, ate anbre 5IRineTale. ßiö
betra(3^tet er, nad^ btefer Slnatogie, afö ben natürfic^en B^ftönb
bcö SSJafferö. Un^ bünft, baß nur, in einem getoiffen ®rabe 5
l)Ott Sälte, eiö ber natürlid^e 3«^^«^ ^c« SBaffer« fe^, weK
man fonji bie SBeife gn argnmentiren umtoenben, unb ben
unnatürüd^en ä^ftanb, too nidf^t überall, boci^ bet) ben me^«
reften fotiben Sörjjern mit eben fo meiern ©d^ein xoql\)x^
fc^eittlidf^ mad^en fönnte. lo
©er SJerfaffer gfanbt mit JRed^t, ba^ er in ben 3 9?a«
turreidf^en leine df^arafterijlifd^e Unterfd^eibe anzugeben toiffe,
bie einanber entgegengefe^t finb. 2*ie frei^toittige 93e»
toegung, l^SIt er für einen inabäquaten SSetoeig ber ?l n i m o »
(ität, unb glaubt, man [26] muffe an beren jlatt bie is
^erce^>tit?ität annel^men. Snbeffen fürd^tet er toieber
auf ber anbern ©eite, ba§ e6 getoijfe ©efd^öjjfe gebe, bie
man unter baö ^flangenreidf^ red^ne, unb benen man
eben biefe ^erce^)tibität nic^t gängtid^ abfj)red^en fönne. SBo
ein getoiffeö SSafcufarf^jiem ifi, baö einen circutirenben SRal^r^ 20
ungöf af t entl^ätt, ba ifl P e b e n , unb »0 ?eben ifi, ba muß
aud^ eine fd^ärfere ober fd^toäd^ere ^ercej)tion, eine größere
ober geringere 6a^)acität jur ©lüdffetigfeit fe^n. I)ie
©^toämme fc^fieffen unb öffnen il^re Mammillae; bie
Ä 0 r a ( I e n jioff en il^re f augenbe SBerlgeuge avi^, unb gleiten 25
fie toieber ein ; bie ©df^aalfifd^e öffnen unb fc^tieffen i^re
©d^aaten, gutter gu fuc^en, ober ©df^aben gu entfommen. 9?ad^
biefen muf fefnäl^ntic^en Setoegungen fd^fieffen toir
nun, pe ge^^ören in bie S(affen ber Siliere, unb geben il^nen
^erce^>tit)ität. Mein giebt eö ntc^t ^flangen, toie bie so
Fleliotropae, bie ftd^ tägtid^ nad^ ber ©onne l^erumbrel^en,
unb il^re 5Kal^rung tjon biefem ?id^t!ör<)er mit eben ber
©mfigfeit fud^en, atö bie SKufd^etn fid^ be^ bem Slnlauf
ber %hxi% na(^ SBaffer öffnen? 2)tc Flores folares finb in
i^rcm öffnen unb ©cbüeffen fo einförmig , toie bie Siliere 8&
im treffen unb Serbauen. (Sinige beobachten ntd^t bie
Sal^r^geiten , fonbern fd^tieffen unb öffnen il^re Stumen
*^ [Nro. 4.
aßgeit um bte nämlid^e ®tunbe; anbre, tote eine ©attuttg
))on dnfelten, erf^etnett nur na^ ber $t^e unb SEBttternng^
be« Süma, öffnen pd^ f}>ätet im lag, ober öffnen pd^ gar
nid^t, tDenn man fie t>on einer füblid^ern ju einer nörb«
5 lid^em 93rette bringt. Trifolium, ®aucram})fer, afri*
fanifd^e Cattha, Chrysanthemon (reiten il^re Sfötter ))or
bem ^egentDetter |o regelmäßig an^^ bag t9 fd^eint^ fie fä^en
e« öor^er, unb l^ätten eine ?trt üon SSorforge auf bie 3^^-
fünft, tt>k bie Slmeif en. Einige befommen in il^re Stamina
10 S 0 n t) u 1 f i 0 n e tt ^ bei) ber getinbejlen Serfi^rung. [37] SDie
3){uffn(arbetoegungen ber Stol^fatle fd^einen tt>ür^
(id^ in ber Sebl^aftigfeit eine 2Äenge i^iere gu übertreffen.
äBenn man alfo bie Sett>egnng ber3oo))]^t}ten einem inneren
Principio ber $o(ition gufd^reiben, alle 93etoegungen ber
15 ^jjflangen l^ingegen a(d b(og med^anifd^e Dilatationen
anfeilen loifi^ fo fefet man fic^ babnrd^ in ben SSerbad^t,
gleid^e SBürfnngen gn ungleid^en Urfad^en jurüdffül^ren
jn »otten. Sitte ))^^pfd^e Obferoationen über bie Srjcngung,
SRä^rung, Organifation, Seben, ©efunbl^eit, Äranf^eit unb
20 lob ber ^flanjen l^elfen eben fo wenig, ein unterfd^ei*
benbe« Sennjcid^en feftgufeften, afö bie metap^^pfd^e ®j)e*
cutation über bie ^erce))tiöität ober ba« SÄaaß ber ®(üdt«
feügfeit. SBir »iffen, beij Srjeugung ber ^flanjen ifl bie
Bereinigung be^ber ®efd^(ed^ter eben fo nötl^ig,
25 töie beij ben S^l^ieren. ®ie 9? n t r i t i o n gefd^ie](|t eben auc^
auf äl^nlid^e 2lrt. ®ie Cotyledon ber ^flanjen, toetc^e ba^
Corculum einfd^tieffen , fmb oottfommen ber Placenta unb
ber SRabetfd^nur ber S^l^ierc analog^ unb toir ^ben oiele
Orünbe für un^, bag ber Embryo ber ^flanjcn auf ö^n»
80 lid^e ärt genährt toerbe. Uni^ bie Sungenf lüget, jmifd^en
toetd^en ber Seim Pedft, »erben burd^ bie ^utrefaltion in
einen SR i I d^ f a f t oer»anbe(t, ber jur Slal^rung ber ^flanje
fe^r gef(^id(t ift. 3)ad %vi9^ unb (Sinatl^men, eine 3trt
))on liarynx, unb Sunge, unmerl(ic^e Slu^ün^ung, Senen^
35älrterien, SDlild^gefäße, unb ein circulirenbe« Fluidum gc»
l^ören eben fo»ot ben "iPflanjen, aU ben Spieren. Q^xt
äuffete unb innere Brautzeiten l^aben ungemein biet
»ro. 4.] ^^
Slnaloged. Sfn ber Slfflmtlation ber Stal^rung ftttb Tte }u
g(ei(i^n ©efe^en ongemiefen, unb fönnett ntd^t ade annel^men;
benn bie ^^riid^te fd^mecten eben fo gut naci^ bem Soben, ate
SDW^, Urin, gteifc^ unb Seine ber liiere nai) bem 6c«
f onbern gutter, ba^ fie genährt ^t. S)tc S35affeTj)fIanjett &
itcten [28] eben fo fe^r i^ten befonbern S3oben, unb jierben
xoxt bie iBaffertl^iere, xotnn man fie aufd Sanb bringt. (S^
giebt äßaffertl^iere, bie unbemeglid^ finb, toenn bie Säd^e
üertrodnen, unb bie i^re betoegenbe Äraft »icber erl^alten,
toenn e« regnet. 5)iefe« ijl bie ©efc^id^te ber 5K o o f e , lo
bie im SBinter in ber feud^ten ?uft Stal^rung pnben, unb
im ©ommer ijertrocfnen. ®ie gortpflanjung burd^ 3*<>^ifl«
unb äbleger be^ ben $oI^}>ctt, ba« SBibcrtDac^fen ber
ßreb^füge, ©d^nedenl^örner, Sibe^en unb @a{amanberfd^))>(in}e
ift, na(i^ ben üerfd^iebenen Sal^r^jeiten, üottfommen |)flan*i5
2 e n a r t i g. Slde ^flanjen, auger bie Monaecia unb Diaecia,
ftnb ^ermaJ)]^robiten, bie ©ci^aatfifd^e auc^ $er-
ma^j^robiten. JReaumur ^t gejeigt, bag ber Sieb*
tourm (ips) ^ä) o^ne SSereinigung ber ®efc^[e(!^te fortpflanjt.
SBie in ben ^ftanjen , fo fle^t anif be^ ben Silieren ha9 20
93(ut flitt, toie be^ ben g r ö f ci^ e n 5)ie ^flanjcn
fd^tafen unb toad^en toie bie I^iere^ unb bie äbioed^fet
ung biefed 3^1^^"^^^ if^ ^^^ ^^n iungen ^flanjen ebenfadd
l^öufiger, toie be^ ben jungen S^^ieren. 3(ud^ bad Oestrum
ifl g(etd^rege(mägig in be^ben Sieid^en. ss
SBir mad^en betj bem ©^ftem be^ SSerfaf[er« bie be*
fannte Hnmerfung, bag ade Sintl^eilungen ber ®efd^öpfe
in Staffen u. f. to. nur in ber ®))ecuIation unb nit^t in ber
Statur ejijiiren^ unb nur SSorflettungdarten unb fSfäd^er für bie
@d^toä(^e be^ menfd^Ud^en ^erfianbed finb. Stile S^^eile bet so
®d^ö))fung flehen in unjertrenntic^er ^erbinbung mit ein*
anber, toir 'otxmvA^m, unb getrauen e^ fel^r toal^rfd^eintid^
3u mad^en, ba§ aQe erfd^affne £)inge ju einer getoiffen Soll*
fommenl^ett unb ®(lld(fe(igfeit beflimmt finb: unb bag ieber
Sör})er unmerffid^ na(^ unb nad^ oerfeinert , unb in einen ss
anbem i^m in ben mel^reften ®tMtn ä^ntid^en t)ertoanbett
n)erbe: bag ba^ äßaffer bie 9)?ineralien^ bie 9RineraIiett
^^ [Nro. 4.
[29] bic ^ftaujcn, wnb btc ^flaitgcit bie Siliere crgcu*
gen, tttib bie fo erjeugten dnbbtbuett aßgeit no^ ^on ben
ßigetif^aften unb Stäften ü^ret SRutter, aber oft bi« gut
Unfenntl^Ieit tjetfemctt, Bc^bel^alteit ; ba§ bie Spangen auf
oben uutetftcn ©tuffcn Möge 5IRafd^inen finb, be^ »eld^cn
man be^toegen meüeid^t nod^ lange loergebend bie Srjeugung^«
toerfgeuge, SStütl^en, ©aanten unb gtü(^te futi^en bütfte,
beten SRe^anifmuö ben Äeim bet 3ttitabi(itöt , obet bet
ßigenf^aften »oHfommnet ^flanjen ent^tt, unb ba§ bie
lo^flanjen auf ben l^öl^etn ©tuffen, auffet bem SWet^anif»
mu^, i?etfd^iebne ©attungen J?on SReigbatfeit obet u n t e i f e nt
@efül^( l^aben, toetc^e afö ^eime fünftiget ©inne bet
Il^iete bettaci^tet toetben muffen : bafe bet ©aamen aHet Si*
genfd^aften bet Sl^iete f^on in ben ^ßflongen, bafb mel^t
15 ba(b toentget teif, üetbotgen (iege, unb ft(i^ but^ mannet*
ktf anatogifd^e SBitfungen äuffete: ba§ man abct biefe
unteifen Sigenfd^aften nid^t mit ben teifen bet Sl^iete
tettoe^fefn, unb einettei) Benennung il^nen bei^Iegen muffe,
fo lange anbte befiimmenbe 9?amen tjotl^anben fmb. 5IRatt
20 f ann 2Rof! ni^t SBein , SBein nic^t ®pxx\tu^ , SWilc^ nid^t
95tut obet SRettjenfaft , SRettJenfaft ni^t etefttift^e üWatetie,
SKec^anifmuö niii^t 9?cifebatfeit, 9?eifebat!eit niii^t ©efül^f unb
©innlid^feit, ©efül^t unb ©innü^feit nicbt @m})finbung, unb
(gm^)finbung nid^t Seuttl^eilung^haft nennen; §ofgfic^ legt
25 unfet SJetfaffet ben ^flangen mit Unted^t eine ^etce^)timtät
unb ®(üc!feüg!eit be^ , unb baö , »aö an bet ©ac^e »al^t
ift, unb mit bem ©^)tad^gebtau(i^ befiel^en fann, muß fo
lauten : bie ®tabe bet Steife obet ^etfectibilität bet
»egetabififdf^en SSotbeteitungen jum tl^ietifd^en ©efül^fe unb
80 ©inntidf^feit bcftimmen baö SKaaß bet ©ntfetnung bet ^flangc
ton bet fünftigen tl^ietifii^en ^etfectibitität, unb
bie ©töge unb 5IRanni<i^faItigIeit bet t^iettf(i^ett ^etfectibilität
beftimmen ba« 5Waag bet tl^ietifd^en [30] ©(üdfetig»«
feit. ®ie Setoegung ifl baö gto|e SBetfgeug bet SJetfei«
85 netung unb bet botauö entflel^enben ©lüdfcttgfeit bet SDtnge:
fuft, Mte unb SBötme, «ettoittetung, SRec^anifmu«,
©äl^tung, gäulniß, geuet, elefttifd^e SWatetie :c. fmb $fltf««
27
mittet unb juglcic^ ^robuftc bet SSetocgnitg. SRägigc
Sctocgung ijl imtct aUen cjrijHtenbcn SSctocgungcn bcr
gctabc 333c9 jwm ä^^I» 3« gcfd^toinb, ober gu tangfant,
bet frumme: S^bc Setoegung bcr S)iiigc räd^t fi^ butd^
ancrfc^^affne ^aft fetter; ju gef(^toinbe toirb auf f»
einem getoiffcn ®rabe immer!ti(i^ taitgfamer, irnb bie gu
tangfame SSetoegung gtf^toinber: enbfid^ feieren Be^be,
aber tjerfeinert unb erl^öl^et auf ber aubern ©eite il^rer
tcrgröfeerten ®))iraltinie um.
SJir begreifen ferner ni^t , toarum ber SJerf. nit^t be^ lo
ben Scnngei(]^en ber 9?aturrei(^e be« Stitter »on
Sinne geblieben ift, »ef^er ben SRineralen baö SEBad^f en,
ben ^flangen baö SQSad^fen unb ?eben, unb ben IHiieren
ba« SBad^fen, feben unb 6m^)finben aö ftete ^enn*
geici^en bei^getegt l^at. i&
iDes Talens dans leurs rapports avec la sooi-
ete et le bonheur; pieoe qui a remporte le prix
de Tacademie fran9oiBe, en 1771. par Mr. de la
Harpe, 8. 80
@d finb eigenttid^ nur bie fd^önen fünfte unb nid^t bie
nüfetid^en. e« foHte l^eißen: Sob ber fd^önen tünfle.
SKan If^at in ^ a r i « ben *erfaf[er ^ufig Aber feinen ffitel
fd^icanirt, unb il^m bal^er ben SSortourf gemad^t^ ba| er
feiner SKaterie nid^t genug getl^au Ifeabe. Snbeffen l^at biefe^ as
©ebid^t »ortrefKd^e ©teilen, obgleidf^ baö ®ange toeit unter
ber $rofa beö Eloge de Fenelon iji. S5efonberö l^at unö
gefaflen, ba§ fld^ ber Autor ber engen [31] ^effeln ber
frangöfifd^en SJerfification gu enttebigen getou|t, unb fel^r oft
blofe für« Dl^r unb nid^t für« äuge gereimt l^at. Sine ©teile so
über SSoItaire tooHen toir unfern Sefern auögiel^en, nid^t fo«
iüot toeif toir ben Sluöbrudf für ^oefie If^alten, fouberu woA^
ba« gaftum afö ein fettne« ©tfldt <)oetifc^er giftion be«
trad^ten. ©enn bie Sl^rönen ber ®m<)finbfam!cit be^ ben
SSerbienjien eine« JRiuate ^ben bie Jlugen be« alten 3)id^ter« 35
ton Sctnej: too^I nie befud^t.
^^ [Nro. 4.
J'ai va (puissent mes vers au Siöcle k venir
D'ua Exemple si beaa tracer le soavealr!)
J'ai vu le Chantre heureax, (fae Melpomeoe iaspire
Qa'ont immortaUse les larmes de Zalfre,
6 Au seul nom de Racine atteudri, transport^,
De son rare Oenie adorer la beaat6,
L'adorer en plearant, peindre avec Oomplaisance
Sa facile Richesse, et sa douce ^16ganoe
Lui'm§me en r^p6ter les vers les plas touehans,
10 Et des tons du Po@fce animer ses accens.
Regelt bie ttlerfe^er.
Voyages and Travels through the Bussian
Empire, Tartary and Part of the Kingdom
ofPersia. By John Cook, M. D. at Hamilton
15 8. 2 Vol. 12 S. Edinburgh 1770.
(Sin e(enbe^ 93ud^ t^on einem nnmtffenben iDtebtcud unb
furjfid^tigen S3eoba(i^ter. ^itxiVL fommt nod^ bie üottfom*
menfte Untoiffenl^eit in bet Sanbeöf^Jtad^e, nnb biefe erjengt,
toie bet) feinem SHittruber, bem lieben $errn Abbä Chappe
20 de la Haute Roche, bie (ä(^et{i(j^fte dtad^tid^t. ^oi) mng
man nic^t (äugnen, ba^ il^m bet änblW be^ Solal^ eint« [32] gc
gegtünbete Sritüen gegen bie äßal^rl^eit^nebe bed $anma^
an bie $anb gegeben l^at, ber aber bagegen im ®ent(. äJ'taga}.
U)ien)o( mit fcä^fed^ten (Srünben, ijl öertl^eibigt toorben.
25 A Foetioal Essay on the Existenoe of God
Part. I. by the Bev. W. H. Boberts of Eton,
late Fellow of Kings College. Cambridge, 4. 1. 8.
WUkie 1771.
(Sine (Snnmeration ber gemeinen ^emeife für bie @^i«
so ftenj ©otted in b(an(en Werfen gefc^rieben^ aber leibet
10 troden, n)ie eine ))erfificirte Ontotogie. 3^^4 2^^ei(e
oerf))ricl^t ber $etf. no(!^ ; einen, über bie (Sigenfd^aften,
unb ben anbern, über bie Sorfe^nng ©otteiS.
»w. 5.] ^^
9}flf|rti^t iHir beit Siell|olet bet Ihtitfl.
Catalogne des üstampes, Vases de poterie
etrusquea, figures, basreliefs et bustes de
bronse, de Marbre et de Terre ouite, onv-
rages en marqueterie eto. du cölöbre Boule 5
pere, du Cabinet de feu Mr. Crozat eto. par Bemy
tu 12. 185. pag. ä Paria chez Muaier pere.
S)icfcö SScrgcid^niö gictt bcm ^«Mico bic ^a^xiä)t, b«^
bie groge ©entätbefatnmiuttg bed Saton be (Sro}at )»ev
bte 9?u|ftfd^e ^a^fetinn gefauft fe^, uttb nää^^cn^ tmd^ lo
^ctctöBurg atgcl^c, unb bietet guglei^ bte l^ier augegeigte
2Ber!e flcgen ßnbe be« ^ebruorg jut SJcrftetgerung an.
©en 31. ®ec. 1771. ftarfc ju $al(e in ©oii^fctt ber
^ünigli^e ^tengifc^e ^ert gel^eime ^ati) ^lo^, na^ einer
fuTjen Äranfl^eit. i5
[33] Nro. V, S)en 17. Sänner 1772.
9}orbl|aitfen.
riitr S^au^ttl^nnftu. 1112. SA 141« SB.
S« finb fed^«. I. Son bem iDal^ren fficrtl^ be^so
mcnfd^lid^en ?eben«, über ^f. 90, 10. ®. 1, 11.
SBiber ben ©elbflbetrug ber Sl^riften,. über
3ac. 1, 22. ©.23. III. ®ie ^flid^t ber Sl^riften
bem Srtöfer in feinen?eiben gleici^ ju toerbcn,
über 1 ^etti 2, 21 25. ©. 45. IV. ®on26
ben Sntf^nlbigungett be^ bem großen SBett*
gerid^t, über SWattl^. 7, 15 23. ©. 73. V.
Son ber großen SJerantioortnng berjenigen,
toeld^e Slergernig geben, über SKatt^. 18, 1
— 11. ©. 97. VI. (Sine em})fel^Ittng ber aÄenfd^en^so
f iebe, ©. 123. Sir fönnen nid^t fagcn, baß biefe ^rebigten
nnter bie f (^ ( e c^ t e n gel^ören. iS« finb ©teilen barin, toetd^e
tjon SKenfd^cnfenntniß gengen. 2)er Serf. mifd^t toentg ®ogmatif
in feine Sortröge. 6^ fel^U nid^t an gnten unb rid^ttgen ©eban«»
fcn. ©ie pnb nid^t burd^ (l^in unb toieber noc^ geloöl^ntid^e) ««
^^ [Nro. &.
jlrenge, t)erbammettbe, Urt^eKe über anbre ^tiiQion^paxü^tXftn
))erunftaltet. 9Btt ^6en aud^ gum S^^ett einen ftmpetn, ebe(n
unb reinen Sn^brud mit Vergnügen bemerft 3t6er toir mürben
und gteid^ anfangt 'bed übertretnen ®ef e^ed ber Un))artl^et}Ii(i^^
5 [34]Iett fd^ulbig mad^en, toenn mir ni(i^t aud^ bagegen anjeigten^
mai^ für gtecfen toir cntbedt, Don benen mir bie gegen*
»artige ©ammfung gereinigt ju feien tofinfci^en. SBir
glauben^ barin mand^e unbeftimmte unb unrid^tige
®ebanlen, tDoburd^ er fid^ Utj benfenben Sefern fd^aben ntag^
10 baBet) 6i6tifd^«afcetifd^e ^lo^Uln, l^in nnb loieber einen
ge}toungenen unb at[}u gezierten 3(udbrudt^ a(fo
gcl^ler gegen bie ®inn>(icität unb ®eut(id^feit unb
bo(^ jutDeiten anif 9{a(^(ägigfeiten mal^rgenommen ju
^6en. ©nige Se^fpiele »erben ed erfäutern.
15 Unteftimmte unb unrid^tige ®eban!en @. 17.
I^eißt ed: „®er menf d^üd^e @eifl fönne in biefer S3SeIt 6e\f
feinen Semül^ungen nid^t »eife, be^ feinem Sifer nid^t l^eiüg,
im Sepfe feiner ®üter nid^t gIüdE(id&, unb im ©enug feiner
SSergnügungen nid^t rul^ig »erben.*' ®ott, ber Url^eber ber
«0 menfc^üc^en 9?atur, »irb »ol^f ben ÜRenfc^en ftttlid^e Cor*
fd^riften ertl^eitet ^ben, »eit er bie ÜJiif gtid^f eit , fie ju
befolgen, gefeiten, gerner, foHte e« »o^t immer an
STienfd^en gefel^Iet l^aben, bie be^ i^ren Semü^ungen anc^
toirfüdb »eife, be^ i^rem Sifer aud^ toirftic^ ^eiüg, im Seftfe
25 il^rer ©üter gtüdtüd^, unb im ®enu§ i^rer Vergnügungen
aud^ toirflid^ rul^ig getoorben? Unb »ad »it[ $err @.
ant»orten, »enn man i^m, in 3(bfld^t auf bie Semü^ungen
bed menfd^U(^en ®eifled nad^ äBeidl^eit unb ^eitigfeit, bie
©tette ÜRattl^. 5, 6. unter anbern Dortegt? ®. 20.
£0 ifl eine fonberbare ©tette , bie »ir aber um i^rer Sänge
»iden nid^t l^iel^erfe^en fönnen ; »ir erinnern nur, bag nn^
bie (Sit e( feit }»e^ma( fel^^r am unred^ten Ort ju fet^n
bttnft, unb bog »ir bie 3(nt»orten nid^t blod ))on i e n f e i t d
bed ®rabed l^er gel^olt, über^au)>t anberd geant»ortet Ratten.
86®. 29. l^eigt ed: ,,5ttttr fetten erjeugt bie Statur Unge*
l^ener.'' SKiemaW giebt e« bereu. 2)er böfe 2Kenfd^ ifl
t9 nid^t gau}, er ifl im« [35] mer in feinen ig^anblungett
Nro. 5.]
g c m i f d^ t. 9?od^ tocutger treten fie, at^ f o^c, in bie SGBeft.
©. 30. fagt er: ,,\o ba(b bie Statur i^re unäd^ten aRig«^
geburten in ba6 ^(eib ber 9ieügton üetfledt^
unb für Äinber berfelben unö aufbringen toitt,
bann ifi t9 ^üt ii)x ben ©c^Ieier ju eutreiffen^ unb s
i^re Jugenben für lugcnben anjufel^en, burd^ »etd^e
man ben Fimmel t^erlteren, unb bie ^öHe »er*
bienen fann." 935ie unbeflimmt unb fd^ief? SBetd^er
©atimat^ia«? SBa« ifl ba« für eine Statur? ^ter,
nad^ bem 3i^f^^^^"^<^tt9f ^i^ ^'^\^f toarum rebet er nid^t lo
Beftimmter unb beutüd^er? @. 118. nimmt er ba^ SBort
Statur »ieber im böfen Serftanb, too er e^ ber 9ießgion
entgegenfe^t. iBarum brüd(t er ßd^ nid^t etgenttic^er au9^
üerberbte ®enfen^« ober Sinnesart, üerfel^rte
Statur? ©.32. l^at er tttoa^ ä^nfid^e«, «unfre Sigen^ i5
lieBe, biefe ungtttdtlid^e SDtitgabe, mit metc^er bie
Statur atte il^re Äinber au^fteuert." ®ott, ber
bie SDtenfc^en gut unb gfüdtüd^ l^aben »itt, fd^idtt ftc tool^t
nid^t mit n)irf(id& böfen 3(n(agen unb (Sigenfd^aften in bie
S35eU, ober mit §rtt. ®. gezierter gu reben, fteuert fte2o
nid^t mit ungtüdEIid^enSDtitgatenaug. SBir
fönnten $rn. ©. aufforbern, burc^ eine ©c^riftfleHe feinen
©afe JU bereifen. ©. 37. „ber SDtörber erfennt feine SDtiffe*
t^t am ©reuge, unb erl^ätt ein ^arabie^." 3)iefei8 fo
gcrabel^in gefegt, ift toenigftenö anjlößig unb teic^t ju miß* 25
brandneu, ätber e^ ift tool^l aud^ nod^ ungegrfinbet. 3)er
SDtörber mag ein ganj guter rec^tfd^affner SDtann geroefen,
gu feinem ©d^ritt aber entloeber burc^ unangenehme ©ituo*
tionen im tufferlic^en gegtoungen, ober burdf^ eine ^cfttgc
Jeibenfd^aft überrafd^t unb bai^ingeriffen toorben fe^n. 3n 30
bei)ben gätten, er mag anif taug ober furg eingeferfert ge^*
tt)efen fetjn, ioarb feine S3efferung, ober Sefel^rung, toic man
e§ nennen [36] toitt, burc^ feine uorl^erigc gute 3)enFung^art
ungemein erteid^tert. 935ar er aber öorl^er nic^t ber e^rüdbe
SDtann, fo fann ja toäl^renb fetner (Sefangenfd^aft, bie Diefieid^t 35
taug gett>efen feijn mag, ba^ SBer! feiner 93efferung gu
©taub gebrad^t loorben fe^n* §r. ©. l^citte ftd^, um aßen
*^^ [Nro. 5.
SDttgbeutungen tootjubeugen , tttoa^ totitzr ttnb bel^utfatttev
att^btüdeti, ober IteBer btefe @teQe )oeg(affen foQen. Unb
»a« foH auf c6cn bet 37. ®. göttUd^e« »tut frtjn,
ba« aud^ ®. 90. »icbet bortomutt ? SRonfeufc. SWit a})ojM*
5 gef(i^. 20 , 28. to>trb et biefeu Sludbrnd bo^ iDcl^I Ät^t
re^tfcrtigcn tooUcn. @. 82. f(i^cint $t. ©. bod^ bc» Oubcjt
eben !citt bort^eitl^afte« ©d^icffot Wufttg gu befKutmeu. 9?ut
t>on einem Umftanb gu reben: Slod ein fel^t üetnet
Stl^eil bet bamate tebenben Suben l^at beu ©d^tttt begättgen,
iL defum gum Stob gu beturtl^eiten, unb bagu mi^gen i^te tm
dugenb auf eingefogene^ unb mit tl^rem SBefeu k^ual^ bi(bt
t)ertt)ebte Soturtl^eite, beu iWeffiaö betteffenb, aud^ xA^
toenig be^ettageu l^abeu. SBad gel^t ba^ bie naci^l^, unb
bie jefet tetenbe Subeu an? SEiH man ntd^t bebett!eu> bet
isSol^n fotl ntd^t ttagen bie iWiffet^at feinet
SJatet«? SSieHeii^t geigt fKi^ batb eine ©etegenl^eit, ü6et
biefe SRatetie mel^t gu fagen. ©. 87. \pxii^t et Don
$ettfd^aft beö ©atanö, bet toit but^ ^i« Slaufe
entfagten, unb »etd^et Wfe SKenfd^en enttif fen toetbcn
20 müßten. SBol^et loeiß eö $t. ®. ba| bie Sinbet t) o t bet^
laufe untet bet ^ettfd^aft beö Satan« fkl^en? SBol^ct^
bafe ba« Söfe fid^ butcj^ beu ©atan in bie SBett eingefci^Iid^en?
Sßol^et, baß bie büfe $anb(ungen bet äRenfd^en bom (Sinflug
beffetbeu mit l^ettül(ften? SBol^et, bag Böfe SWenfd^en untet
25 bet ©otl^mägigfeit be« ©atan« flel^en, tt3ie et pc!^ ©. 87.
äuffett ? SBeife et nicl^t, bag man ba« Söfe U^ beu 3Renf(i^en
au« gang anbetn OueQen l^etleiten fönne, aud^ aQe [S7]
©d^tiftfteQen, to)otin man getoül^nKd^ ben ©atan unb feinen
(Sinflug finbet, gang bequem unb ol^ne 3^ang anbet« au«-
30 legen !önne, toeld^« un« fte^tid^ t)on Anfang gegtoungen unb
l^att fAeinen mag, ba un« bie SotfieQungen t>om ©atan,
feinen (Sinfififfen unb SBitfungen, mit bet SRuttetmifci^ be^*
nal^e eingeflößt, unb butd^ ben nad^folgenben Untettid^t noc^
me^t eingc})tögt toetben? SEatum mag bocj^ $t. ®. fo
85 unbiblif(!^e«, bem gefunben SRenfd^enbetflonb anflögige«, unb
bet ©itltid^feit nad^tl^eitige« 3f«8 o«^*tamen, üon ^ettfd^aft
be« ©atan«? ©old^e bet ^tetjl^eit unb ^mc&itiuni, bet
Nro. 5] ^^
ÜÄoralität unb lugcnb, toorauf cnblid^ bod^ aHc3 j^inau«*
!ömnit, fo ücrbcrbüc^c ©äfec flguricrcn in l^ciligcn Stcbcn
fcl^r fd^Icd^t. ^icrl^cr fatrn man and^ nod^ rcd^ncn, toa«
@. 113. 114. Pc^t, ,bag bic Slnffid^t bcr mcnfd^ttd^cn
©ccicn bcn Sngctn anbcrtrant i\t/' nnb toa9 @. 115. üom *
i^fetgcn 3^^*^^*^^ g^f^gt ift, ba§ „bcr UngtauBe bic ungifii*
üd^cn ©rängen feiner ©errfd^aft nie mel^r erweitert, nnb ba«
Safter nie mel^r SJerel^rer nm feine ättäre üerfammeft l^afce,
a(ö je^o/' toie er fid^ gar gn gierßd^ unb gefönjielt auöbrfidtt.
SBarnm man bod^ mit bem 3^^*^^^^^/ »orin man lebt^ lo
fo ungnf rieben fe^n mag ! S35ir foHten benlen, üer*
c^iebne 3^i*?^i^^f^^ ^^ ®riec^ifd^en unb SÄömifd^en ©taat^
e^n frud^tbarer an Unglauben unb ?ajtern gemefen, aU ber
gegenwärtige, ©iemit genug, ob »ir gleid^ nod^ mel^r unter
biefe Stubrife bringen fönnten. i»
Siblifd^ afcetifc^e gloöfeln ®. 27. „etoiger
lob. ©.31. Äinber ber SBett. @. 82. Sid^t ber ®nabc
Don feinem ?eu(^ter geflogen. ©. 87. ^crrf^aft
beö ©atanö.'' SBarnm nid^t eigentlid^er unb faßlid^er ta^
für: §errfd^aft unrichtiger Segierben, l^eftiger ?eibenfd^aften, aa
ober furj: §errfd^aft be^ 35öfcn, l^errfd^enbe^
S3öfe? SBarnm bod^ mand^e neuere ^rebigten unb Sr-
bauungöfd^riften noc^ [38] immer öon bibfifd^en 9teben5*
arten toimmetn? SBa^ fud^t man babeij? ©inb fie etwa
fagtid^er unb nad^brüdHid^er ? Äeine^ öon beleben. 3ef u«^ 25
unb feine 3l})oftet rid^teten ftc^ in il^ren SSorträgcn unb
©enbfc^reiben nac^ bem bamald übtid^en, il^ren bamaßgen
3u]^örern unb Sefern üerfiänbtid^en ©jjrad^gebraud^. SBarum
al^men toir biefe^ il^r »eife^ SSetragen nid^t nad^ ? u. bergt, to.
©egtoungener unb altgu gezierter 3(udbrud(3o
©. 5. ^eißt t9, ba« menfc^lid^e Seben feij in mand^er äugen
,,etn unglüdnid^ed Sanb, in bem ber Slbfömmting bed
^immetö, ber ®eifi, üerbannt au^ feinem Sater^
lanb, ))on ungefunben 9iebeln Iran!, in ben
Äetten ber Seibenfd^aften feufgen, mit feinen 35
^Sl^igleiten ))erf d^mad^ten mug: ein unglüdKid^ed Sanb, in
bem man bcn 25 inb, tocld^cr un« in ein bcfferc« fibcr^
Litteratardenkmale des 18' Jahrhunderts. 7. 3
34
*^^ [Nro. 6.
fd^tffen \oü, ntd^t ungebutbig genug emarteti, unb mijt
gefd^tDtnb genug annel^men, fanu;" ©d^t^et ber SSBinb
efaien üBet? ©. 8. „Saßt un« bie ^zii aiored^nen, \odä^
toir nid^t einmaf leben, unb bie ber ©d^öjjfer felbji
5 Don bem OiUdgette^enen ^af)ttal unfrer -Saläre
abrcd^nen toitb. @. 34. SEBit übertäuben burd^ bie
tauten @timmcn unfrer Seibenfd^aften biefen 9{i(^ter (bad
(Setpiffen) toetd^er fein älmt nur afebann t>ertoa(tet, wenn
ber Si^umutt um feinen Stid^terfiul^l aufhört, unb bie ^artl^e^en
10 fd^n)eigen. ®. 119. 3)ie Sietigion l^atte einen neuen j£l^ron
bejtiegen, il^re Untertl^anen bepanben auö jtoei) ganj Der-
fd^iebenen 3Sößem ic." ^ierl^er fönncn toir »ol^l ani^ bie
bereite oben angefül^rte beJjbe ©teilen ©. 30. 32. red^ne».
9?ad^täffig!eiten. ©. 114. ^fo oft id^ ben %ag
16 be^ ©erid^t^ meinen ® ebanf en gegentoärtig maii^/^
aSBer rebet fo? Sben fo toenig geföüt un« in ber fonjl nic^t
jtt tjerad^tenben VI. SRebe ©. 126. Da« Seben Oefu toar eiiir
große« SRegijter t>on, SBol^tt^aten.
[39] 9?od^ ettoa« au« ber erflen ^r. üom »al^ren
2o335ert]^ be« menfd^Iid^en ?eben«, ein ®iM be«
©d^Iuffe«. „Sil toitt fd^on iftt im ^immet leben, unb auf
ber (Srbe nur nod^ tool^nen. äRein ©eift foK ft^ über bi^
Seit erl^eben, unb toie t)on einem gefunben 93erge, bie
unter bemfelben auffieigenben ungefunben
25 9?ebel feigen unb tjergeffen. 3d^ toitt mid^ mit meinen
(Sebanfen in bie ©efeUfd^aft ber Sngel unb SJerflärten begeben,
mid^ in il^re ®ef})rä(^e unb Oubel mif(^en r unb fd^on
ifet im $immet leben, unb auf ber Srbe nur nod^ »ol^nen/'
3Bir totinfd^en, baß $r. ©. ®eift nod^ auf (Srben leben
80 unb tool^nen bleibe, bi« e« bem §errn ber. SRatur gefaßt,
il^n töirflid^ barau« in einen anbem ä^P^»^ J" terfe^en ;
baß fein ®eifl, anfiatt fid^ in bie ®cfeHfd^aft ber @ngel unb
Serflärten gu begeben, nod^ feine 33rüber, bie SWenfd^en,
to)ürbigen möge, unter il^nen ftd^ aufjul^atten; baß er feine
35 3[ugen baju gebraud^en miige, bie SD^enfd^en beffer lennen
gu lernen, ba« $erj, bie mand^rle)) Steigungen, ^^tten unb
gel^eimen ®änge beffelben, bie Sorurtl^eile aller Wct, bie in
Nro. 5.1 ^^
ben tnuetfien ©egenben beffetben ni^m, unb ber tDol^ltl^ätigen
SBa^rl^ett ben (Stngang bettDel^tett, au^VL^p'ä^tn. i)a4 tt>trb
eine in aller Slbfid^t »cifete unb nüfeüd^ere Sefd^äfttflwng für
i^n fe^n, aU jene. Übet^anjjt iji biefe erjic ^rebtgt tfft\i9
IVL einfeitig, tl^eite ju üoÜ tronfccnbentater SKotaL Söenn s
toerbcn bo^ äße unfre ©ittentel^ret unb ^rcbiger einniat bie
^cxal etnfUmmtg and bem $immel l^eraB auf bie @rbe
unter bie SKenfd^en fül^ren! ^x. @. beftftt Slnlage,
ein töürbiger ^rebiger gu toerben, abtt e^ gcl^ört nod^ Se«
arBettung berfetben bagu, nod^ niel^r ßenntntd bed menfd^tid^en lo
^erjenö, nod^ ©tubium ber ©d^rtft mit 3wj^^^tt«fl g^funber
äu^tcger 3- 33. eine^ ®rotiu3, SIar!e, XatjUx, ©emier; no^
©tubtum tu [40] ner öemtinfttgen SKoral nad^ atten unb
neuen Autoren. ®ann mag er btc 8obf})rü<i^e berbtenen, bie
il^m öffentlich bor einiger Qtxi ganj »erfd^toenberifc^ pnb i5
ertl^eitt ioorben.
ttegen bie ttierfe^et.
The village oppressed, a Poem dedicated to
Dr. Goldsmith, 4. 1. S. Bobson 177L
^xijt aQein be^ und , fonbem aud^ in @ngtanbr ifl bie 20
9tad^a]^mer]^eerbe gal^treici^ unb täfHg. Sd ift biefed eine
f^toad^e Stac^al^mung bed Village deserted t)on 2)ct. ®oIb«
fmit^, unb il^m jugeeignet. 2)ad @(enb bed unterbrttcften
3)orfd ^t ber Serf. felbji nid^t im S^raum gefeiten, unb bie
klagen finb un^oetifd^ unb ergioungen. 25
The brother. By a Lady 12. 2 Vol. 5 B*
SBir ioünfd^en bafe biefer Sruber ber etnjtge ©ol^n
feinet 3Saterö bleiben möge benn baö SSJcr! iji unter
ber Sritif.
Belle Qrove, or the fatal Seduction 12. 2 Vol. 30
5 S*
SJermutl^tid^ bon eben berfetben SJerfafferin.
The history of Mr. Ceoil and Miss Qrey. In a
series of Iiettres, 12. 2 Vol. 5 $*♦
©el^r teufd^ unb güd^tig, aber fel^r J)latt. 35
3*
^^ [Nro. 6.
The Nun; or the Adventures of the Marchio-
nes8 of Beauville 12. 2 ^« 6 d.
®arfiigc unb 6o31^aftc Stonncngefd^id^ten.
Foetioal Essays chiefly of a moral Nature,
5 wtitten at different Feriods of Time by a joung:
Man. 8. IS. 6. d. 1770.
Sin iunger SKenfc^ ber gute Slbfid^tcn i}at, feiner 9Kuttet
bie ©ad^cn bebicirt, gerne nüfttid^ feijn xoxü, aber ate ^cet
e^ niemate fe^n tüirb.
10 §elüetiuö flarb ben 26. 2)ec. borigen 3fci)x9 an
bem ^obagra im GOftcn Saläre feine« 2Kter«.
[41] Nro. VI. ®en 21. gönncr 1772.
Zlntanailr htv b<utf4rtn Mnftrtf aufbot 3a\^v 1772*
15 8« 324. S.
Oft in ber ^rönnerifd^en iBuc^l^anblung aUl^ier ju l^aben für
1 fl. 30 fr.)
@« nnterf(^eibet ftd^ biefer ^imanaä) ton ben borigen
barin, gn feinem Sortl^eit, bag toeniger Slnecbotenfud^t, weniger
20 Unbcfd^eibenl^eit gegen unfre befien ©d^riftjietter barin l^crrfd^t;
aQein bagegen ift anc^ bie @ammtnng ber ©ebid^te
ärmer nnb leidster an innerem ®etoid^te, unb bie 9?otij
^joetifd^er 9?euigfeiten mit getoöl^ntid^er glüc^tigfeit
gefd^rieben. Die Sorrebe an $errn Äretfd^mann entölt
2s klagen gegen ben äSandbedter Soten, gegen ben
D e n t f d^ e n , unb gegen ben gangen Xxupp ber Sßecenfenten.
2)er SSerf. »iß feine 9?otig au« bem ®erid^t«))un!t betrad^tet
^aben, ,^a^ fie nid^t«, aU ben @ummarifd^en Sled^nungS«
an^gug bon ben @d^ä^en M beutfc^en ®enied unb ®efd^mad(d
30 entl^atte." 9Bir fmb bamit gufrieben , unb tottnfd^en atfc,
fünftig nur bon il^m bie Slnjeigen ber Xitel, mit jtoe)) Sorten
Semerfung. SEBir »otten bie JRecenfenten ber 5Wottg l^ier
nid^t mibertegen. 9!ur einige 9nmer!ungen »erben und unfere
8cf er ertauben. SSJir finben ba« parterre be« $rn. 2)r.
35 [42] unb 'ißrof. @dbmib in ®iegen mit ungemeinem
Kto. 6.] zl.
@(inH)f unb mit feinen SEBenbungen ber greunbf^aft getabelt.
aSir toiffen nod^ immer nid^t, ö)ie $r. 2)r. 2Bat(j^e SRe»
tigion^gef d^id^te l^ierl^er !ömmt. 95eJ) ben Sriefcn
t)on ben $rn. ®(eim unb ©jjalbtng l^ätte bet 9?erf.
fagen foHen, toa^ fid^ toürflid^ gut SJertl^eibigung be3 $rn. 5
®teim3 fagen läßt; baß l^ier abermaf bie 3"^^'wgtid^feit
eine^ unbebentenben SDtenfd^en bnr(!^ bie, ol^ne fein S?ottt>iffen,
gefc^el^ene S5e!anntmad^ung biefer Stiefe bie JJul^e unb ba«
ebie $erg eine^ terel^rung^toötbigen SWann^ töblic^ t)ertounbet
^at. SBunberbare Somj)timente gegen bie etenben ^tobnftionen lo
be« ^errn ©taat^ratl^^ t). ©efcler pnben toir in ben ?(n=
geigen ber SSSienerifd^en ©d^aubül^ne, fo tt>te bie
SSerbeugnng gegen ben $rn. ü. § aller, ba er mit feinem
U f 0 n g t)or bem S3erfaffer vorüber gieng, !(ng, aber gu tief
ift. Unter ben ® e b i d} t e n geid^nen fid^ befonberö bie ©tüdfe is
ton Siammler, S)eni^, SKaftatier, äRid^aeüö an^.
Seni^eimö On^, t). Sön)en l^at nn^ nid^t gefallen motten.
2)ie ©elbftberfäugnung fd^eint un3 eine fel^r öerun»
gtüdfte (Smjjfinbung. ©tetlen^ SSergötterung ijt ein
©emätbe fo t)ott ®otb unb ©ilber, baß toir, um e^ gu fd^äften, 20
unö an bie erj^e ^At ber SBieberl^erfiettung ber Äünfle in
-Stauen, loo ^enni bfül^te, t)erfeften muffen. ©. 36. fonnten
loir aber nid^t toiber in bie 3^^ten ber S3e(ufiigungen
gurlirffel^ren, ba toir (afen:
Sluf! ^a^t un^ unfre grüne ßtiUxt 25
®en freunbüd^en @rgö^Iid^!eiten u. f. to.
fo toie baö ®ebid^t auf ba^ ?anb(eben @. 40. anif
toürflid^ um 30 üotte Safere gu flJät !ommt. 2)a^ ®t\pxcL6)
ber 9?ad^t unb be^ S^age^ nad^ bem Oefuiten ©anabon
l^ätte nid^t fotten üerbeutfd^t »erben. Denn toa^ fotten toir so
mit ben ®ef)jräd^en ber ^lai^t ff)un, toenn fie fagt:
[43] Sd^, bie fonflen mit ginfterniß
Unb mit ®rauen begleitet gieng,
S)eine ©d^toarge, bin gegen 35id^
(Sinmat liebtid^ unb jjräd^tig. 35
©ieSWutter be^ berSBiege, ift ein artige^ ©ebid^t,
mit toal^rer Saune gefd^rieben. -3n ber Sbijtte Don
^^ [Nro. 6.
SEBtUamot) ift feine Sotbe ber ^^De, nur ^amtn t>oti
Slmor, 92t)m))]^en unb 9laiaben. 3)ad @Iau6tn9 B e ! e n n t «
nt« be^ ^erttt ü. ßreuj tooHen toir l^terl^erieteti, toett
cö Befottber« für wifr^ ©egenben inteteffant ifi:
5 3(j^ pcrb, unb »iü mid^ nun m jene liefen »agen
2Bo meine ^l^i(o)o)}]^en tul^n,
3(i^ toerbe ftc nad^ fd^weten 9täfteln fragen;
Unb bott in emig längern Ziagen
®ie l^ier gefparte ^tit t)ertl^un.
10 S)er äbf^ieb ber 9iu§ifd^en gtotte t>on SSJit«
lamot) ift !att, unb ba^ @ebic^t auf bad SmBlem ber
gotbnen ®ofe, »omit 3^ro Äaijferlid^e aKajeflöt ben
3)tc^ter noc^ Bef dienten tDotten, ganj unb gar ))Iatt:
2Bo finbt man benn in unfern Ziagen
15 S)ie ^atta«? 3d^, i(^ toitt eö fagen,
©ie toal^re ^allaö ift ber SReufeen Äa^ferinn.
3n bem ©örtner an ^lorinben l^aBen mir bte
3Rufe be« ^errn Äretfc^mann nid^t erfannt. ®a3 neue
Äird^enlieb t>on $errn Si)tt>en Ij^aBen toir tortrefiid^
2o.gefunben. äBer gleid^ barauf tefentoir: Ätimenen toar
ba« 33äuc^etd^en gefd^iDoUen — — O $err $i«
tauber! n)o]^inaud? 3)ad Sptgram auf bie l^ol^e
Stifur ifi fel^r gut, unb üBeraÜ fel^r a})})(icaBel.
[44] Sluf eine l^ol^e grifur.
J6 ÜDer %lptn @)>i^e gteid^t bein aufgetl^ürmted $aar;
®ein $au})t ift toti% n)ie fie, unb and^ fo unfrud^tBar.
@. 111. jle^t ein üortreflid^e« Oebid^t t)on Slo})jiodt.
3Bir üBergel^en bie anbern, tl^eitd, tt)eit e^ nuBebeutenbe
©tüdte, ober ^robultionen ber erjten ©d^riftjleHer ber Siation
sofinb, töie bie Obe SKaflalierö auf Saubon, äu^ bem
äSSan^becfer 8oten kooUen mir nur ben fd^ünen SinfaU
bed 3)?ufentem)>etd l^ier^erfe^en :
®er Siem^jel ber SWnfen.
Z)er 3)eutfd^ unb ©ried^e ))flegen
s& SDed 9(tar«;
Uro. 6.] ^^
®CT Siömcr pflegt auä) mit, tjon iDcgen
§od^ am ©ctoölbc j(^»e6ct
2)cr Sritte, tote S^erub, utib lefcet;
2)et SQSetf^ ift Slbiurfftu« uttb Ätiflermann 5
Unb oben flattert ber ^af)n
S?ergo(bet unb IkUiä^ gu feigen,
Unb fräl^et 6))ol)ecn.
@n8li{d|e eittetatot.
The present State of the European Settle- 10
ments on the Missisippi, with a geographi-
ca! Description of that Biver; illiisträted by
Plans and Draughts. By Captain Philipp Fitt-
mann, 4. 68. sewed. Nourse, 1770.
®ie euroi5äif*e ^flangftäbte an beut gtuß SRiffifip»)! 15
begreifen Souifiana, einen S^eil t)on SSSefifloriba , unb ba^
?anb ber 3nbianer, bie man unter bem [45] 5Ramen ber
Otlinoiö !cnnt. S« ijt eine ärt üon ©taatlf^ift bte
»on bem 9Kinifler, ber bie Slngelegenl^eiten ber Sofonieft
bcforgt , üon bem SJerfaffer oerlangt tourbe. @r l^at ftd^ ao
(ange in biefem ?anbe aufgel^atten, unb alfo finb feine SWad^
richten ungfei(J^ gtaubtoürbtger, ate ba3, »a^ toir burd^ bcn
Iß. ß^arleooijc toiffen. 60 fallen anii nunmel^r alle Sintofirfe
toeg, bie man gegen bag Stima t>on S33efif[otiba gcmad^t
ftatte. 3!)ie Suft ijt gemeinigtid^ rein, unb ber §immel fel^r 25
l^eiter, auffer in bem 9Konat 9Kärj ünb ®e^>tember, toö
l^äuftge 9tegen fallen, unb raul^e SBinbe toel^en ; tie SHonate
SRa^, Oun. 3ut. älug. pnb ungemein l^eiß, unb ptöftti<!^ett
unb heftigen ©türmen unterworfen ; ber -San. unb gTebr. fel^r
falt, bie übrigen SKonate beg Sal^r^ t>on gemäßigter 335itter« ao
ung. 2)er ©oben ifi ungemein fru(!^tbar; er trägt aöc
@uro))äif(]^e getbfrüd^te, ©offen, ©auf, %lvLäf^, 8aunt»otte unb
2^ba! ; ba^ @uro)}äif(^e Dbft !ommt ^u groger ^ollfommen«
l^eit. S)ie ßintool^fuer mad^en einen fel^r betoufd^nben äBein
t)on toitben Zxccaim, ber, ber f^arbe unb bem ©efd^mad netd^, s&
bem rotl^en ^rooenjertoein gttid^ fommt. 3)a5 Sanb l^at
Süffelod^f en , 9te](|e, unb Sogeboi(b))Tet in gtoger SRetige,
Befonberd Sitten, ®änfe, ^^toanm, tfirtifd^e $)üneT unb
^^afancn. SDic 5Wff« unb ©ecn ^atcn gif^e im Ütctflug.
^UmaU, aU bicfc« ?anb unter franjöftfci^CT §errfc^aft ftant,
6 b)utbe ed buT(!^ eine äRititatf^etfon, ben fogenannten SRajor
ßontntanbant regiert, ber aber tjon bent ©ouDemenr tcn
9?eu Drieanö bal^in gefegt »urbe. Cr »ar eine Sreatur
ton i^m, unb übte eine abfolute ©etoatt über ben 3ubiani«
fd^en $anbet an^, fo baß, toer il^m bur^ ®ef(i^!e nid>t
10 gingbar iDurbe, feinen Slnt^eil baran l^aben !onnte. Sie
5tibianer »aren baju getoo^nt, nnb fein 3ntereffc erforberte
eö toieber, atteö burd^ il^rc §änbe geljien ju (äffen, ©rad^te
iemanb, ol^ne bie t)on i^m er!aufte ^x^ [46] (aubnig, Saaren
tnd fanb, fo nöt^igte er i^n, ed bem ^önigli(!^en (Sommif^
15 fartn^ auf SRed^nung ber ^Regierung um ein geringe^ ju ter«
jfaufen, unb terioenbete e^ in feinen 92u^en. !Z)ie Cinn^obner
loaren aüt überall b^utangefe^t. 2)er Sommanbant fd^Iog
alle Sontra!te, tor bie Lieferung ber Lebensmittel, tor ätuf«
bauung ber öffentfid^en ©ebäube, u. f. t». 6r fe^te bie
so SabetS , unb fonnte atfo bie ßinber ber SintDol^ner , n)enn
fie ertuad^fen loaren, ju ben loic^tigften $oßen em)>febten.
SlOeS, loaS äBaffen tragen fonnte, mürbe enroQiret, unb in
jebem j{ird^f))rengel lag ein Sapttain unb bie baju gel^örigen
OfficierS. 3)iefer Sapitain orbnete bie gro^nben, unb alle
85 anbre ^erfonalbienfte. SRan fielet alfo, U}ie ausgebreitet bie
©etoalt beS Sommanbanten Ut) biefer 9Ri(itart)erfaf[ung mar.
jj)er fiönigüc^e Sommiffär n?ar eine btoge SRuHe, burfte nic^t
toiberfprec^en, unb man forgte bafür, baß er afljeit auS ber
niebrigfien (Elaffe t>on SReufd^en geuxil^It tourbe Übrigens
80 ift ber ®ti( nid^t ber befte ; bie Kac^ric^ten fetbjl aber l^aben
ben DoUIommenflen S^arafter ber Sufric^tigleit unb Streue,
unb eS loirb biefe Sd^rift in ber Crbbefd^reibung fünftig,
als eine ber erflen OueQen gefd^ä^t werben.
Transaotions of tha American Fhilosophioal
85 Society, held at Philadelphia, for promoting useftil
Knowledge, VoL 1. f^oin January L 1769. to Jan. 1.
1771. Quarto printed at Philadelphia, 1771.
41
Kro. 6.] ^^
3*00 ©efcHfd^aftctt , bie el^cmafe in ^l^Habetpl^ia bcti
gottgang nfi^Iid^cr Scnntniffc gnm Gnbgtocd l^attcn, Dcr=*
einigten fi(J^ ben 2ten 3on. 1769. unter bem SRamen ber
amerüanif^en ©efeltf^aft. S)er erfle 33anb tl^ter
©d^tifft entl^ätt SSeobad^tungen ictj bem ©urd^gang ber 5
S?cnu^, 1769. ^enfiluanien ift gn biefer ScoBaci^tnng t>iel
teffer gefegen aU (änglanb; aKein bie Seobad^ter l^atten
t)ie(e [47] ©d^toierigfeiten in geftfefenng ber Bi^l^er ganj nn-
J»e!annten fangen nnb 33reiten, in Slnfd^affnng tüd[)tiger Sn*
ftrumente u. f. ». Ungemein treu unb forgfättig ift bie ®e* lo
fd^id^te bicfer S3eol6ad^tttngett. ferner finbet ftd^ eine SJad^rid^t
ton bem 5)urd^gang beö SWercurö ben 9. SRot). 1770.
ffieobad^tungen üter ben S o m e t e n im Quniu« unb -aufiu«
1770. Sine Serbefferung in ber Sonfbruftion t)on ®obfre^3
(gemeiniglich ^abletjö) Ouabranten ; eine artige SKetl^obe, bie is
^eit bc^ ?anf3 ber ©onne über ben SWeribian anö ben
corre|j?onbirenben C^öl^en, ol^ne $ülfe ber (5orre!tion«tafetn,
locTmöge ber SSeränberung in ber ÜBeftination ber ©onne
l^erguteiten. S^er gtoe^tc 8lbf(^nitt entf>ä(t Saubtoirt)^*
fd^aft. S)er britte üermifd^te Sluffä^e. S)er vierte 20
mebicinifd^e Stbl^anbtungen. äße biefe ©tüdte fmb merf-
toürbig, unb ijerbienen Ermunterung unb 80b t)on feiten ber
SJegicrung.
Johannis Iielandi, Antiquarii, de Bebus Britan-
nicisCollectanea: cum Thomae AcarniiPrae- 25
fatione, Kotis et Indice ad Editionem primam.
£ditio altera. Accedunt de rebus Anglicanis
opuscula varia e diversis Codd. M. s. s. descripta
et nunc primum in lucem edita. 8. 6 Vols. 2 1. 2 8.
Imp. Gul. et Job. Bicbardson, 1770. so
äßen Slttertl^umöoerfiänbigen bei mittlem ßdiaU
terl ftnb biefe SWateriaiien ein fd^äftBarer ©toff gur ©e*
arfceitung. S e t a n b \iaiit oon ^einrtd^ bem Sten ben Stuf*
trag, alle Slttetjen, Sottegla, Satl^ebraHird^en unb anbre
öffentlid^e £)rter bei fiönigreid^« gu befuc^en, too fid^ ©üdber, ss
Urfunben unb iJffentlid^e ©d^riften finben möchten. Äu^er
biefem toar er oor einen SKann tjon ©d^arffmn, ©efd^modt,
^^ [N»o. 7.
unb Seurt^eilung gu feinet ^ext betannt, unb ©totoe,
$arrifon unb Gamben ^a6en ii)n fel^t «ft [48] mit
^ortl^etl genügt, o^ne eben bie OueDe angujeigen, to)o fle
gefd^öpft l^atten.
5 The false Step; or the History of Hrs. Bru-
denal, 12. 2 Vol. 5 S.
Sin Spontan, ber eben nid^t bie teid^fle (Sinbitbung^Itaft
toerrätl^, aber hcä) feinen moraüfd^n 9}u^n ^aben mag.
£d fliegt alle^ ganj pbfd^ unb beutH(i^.
10 A Short Qrammar and Vooabulary of the Moors
Iianguage, 8. 1 8. 6. d. Plezney 1771.
©e^T gnte SKateriaKen gnr ©j)rac^e ber Onbon^. 2)er
Serf. l^at lan^t in bem Sanbe gekbt, aber ber )>l^itofo)>]^if(i^
Äü»3f fe^tt.
16 The Contrast or History of Miss Weldon and
Miss Mosely 12. 2 Vols. 5 S. sewed, Noble.
3^^^ grauengimmer erfd^einen l^ier, bet^be bon entgegen*
gefegten (S^ataftern, jebe l^at ©d^önl^eit unb Zahnte ; allein
il^re Steigungen unb SKorat finb fel^r üerfd^ieben. Äl3 SSer»
80 toanbtinnen merben fie be)^be in einer 3<^ntilie er}ogen. Sine
tDirb munter, (ebl^aft, au$fd^n>eifenb ; bie anbete !(ug, be«
bdc^tlid^ unb nad^benfenb. ©ie erfle l^^ratl^t unb ruiniret
i^ren ÜRann butc^ il^re Sludfd^tDeifungen, il^re äßul^me l^e^tatl^et
auc^, unb ertcirbt ftd^ bie Siebe unb Sld^tung aQer berer,
bie fte lennen. S)ie SSegebenl^eiten finb intereffant unb
e^'emptarif(^. Obgleid^ baö SEBet! tti(^t ton ber J^l^^em Art
t>on (Som))of!tion ifl, fo tfl bod^ bie gute 3(bfid6t )ft (oben.
[49] Nro. VIL 2)en 24. Sänncr 1772.
Seffmi.
80 S« C. (i. Ire ßinxtt^ 1Kiiterfuilrun$ ^tx Hetlrtttliltiti-
keit lient 0i^ttltilrtii ^fftift nnn htx ^nhtts^fixnft
^iit jOtärberji nnli nnn Vtxmtlhnnn Irlntfilran*
Uxiftiltx 4tirnitMn« 177L 1 »i^l^tt M B.
S)er Serf. }te^t gegen SE^otnafin^ unb Saum«
35 garten uub SD^id^aeti^ unb aKe biqenig^ }ü ^tbe,
meldte bk allgemeine Serbinbtid^Ieit biefer be^ben (Sefe^^e
N,o. 7.] ^^
teufliicn. Wix fürd^tcn aber fcl^r, bag fem Sifer für ba«
Slnfel^en ber l^ettigen ©ci^rift eben feine gtönjenbe SBirfnng
tl^utt töirb. ©a^ ®efefe t)on ber ©träfe be^ Job*
f prägen, 1 Sud^ 5!»of. 9. crftört er fo: ,,®ott ^abe,
aU oberfter Sel^nl^err, ben SKenf^^en bic 335elt na^ 5
ber ©tinbflutl^ tüieber übergeben, unb t^nen gugleid^ bie Sr^
laubnig ert^eift, Steifd^ ju effen, bie pc, fetner SWeinung
nad^, tjor^er nid^t l^atten : ba aber biefel SWorben ber liniere
fie g(ei(^giltig gegen ba^ ?eben il^rer SKitgefd^ö|)fe, unb atfo
aud^ ber 9Kenfd^en bftbe mad^en Wnnen ; fo l^abe er biefc^ lo
burd^ eine befonberc ©anction in ©id^erl^cit gu fe^n gef ud^t."
S)iefe (Srflärung ju be»eifen, »irb barget^n, ^bag bie
a»enfdt>en t)or ber ©ünbflntl^ fein gfeifd^ gegeffen Ratten."
®er ©auptbetoei^ biefel ©a^e^ toirb [50] barin gefnnben.
„S35ei( ©Ott ben erften SKenf^en bie grüd^te ju i^rer ©j>e{fe i5
angetoiefen l^ätte. 3)a nun Privilegien im engfien ?5erftanbe
genommen n)erben müßten, fo fotge natfirlid^: bag bieüÄenfd^en
ficb aud^ !ein größer^ JRed^t, o^ne eine neue auöbrüdKid^
Sriaiibnig, über bie Sreatur nel^men burften."
SBir ^aben immer mit Sdtet gefeiten, ia^ fo üiete ®ottc^ »o
geleierte baö SSer^ättnig 3t»ifd^en ®ott unb bem SWenfd^en
nad^ bem bürgerlid^en SSerl^ättnig ber SWenfd^en unter ein«
anber abmeffen. 2Bie üiete ©opl^ifmen unb abgefd^madfte
©äfee finb nid^t burd^ biefe SSergteic^ung oon g»e^ fo un*
cnblic^ oerfd^iebenen Singen in bie ©otte^gekl^rtl^eit gebrad^t 2*
toorben. SBir überlaffen übrigen^ bem Sefer, bicfer Unter«
fu(^ung, oom iJteifd^effen, fefbft gu fotgen. an«
ÜRange( ber Urfunben !ann pe fre^Iid^ nid^t fe^r oottfiänbig
fe^n; gum guten ®(üdt ift fie aber anif nur benen »id^tig^
bie pd^ otel um bie rem culluariam antedlluviauam be« so
Wmmem.
jTie ^erantaPung be3 ®efefte^ vom 9Kenfd^nmorb fott
nun alfo barin ju fud^en fe^n, »eil ber SKorb ber J^iere
ertaubt n)orben ip. 9tad^ beö SJerf. 3)?einung, toürbe ol;ne
biefe« ®efefe bie Obrigfeit nid^t einmal SKad^t über Seben »6
unb S^ob ber Untertl^anen l^ben; „benn, fagt er, ber 5D?enfd^
ip nid^t $err oon feinem ?eben, er !ann alfo feinen SScrtrag
44
^^ [Nro. 7.
barübcr cingcl^cii/ Un« f^cinet bte Stiftung bcö ?cbcnö
ntd^t fott>ot burci^ ein ®efc| anbcfol^tcn, alö t)tcl mcl^r burd^
bcn crfictt ©tunbfafe, bag fein 325cf cti Beftel^en fönnc,
ba^ bcn ©runb feiner 3^^P<>^wn8 in fid^ fcfbfi
öl^at, notl^toenbig gemad^t toorbcn jn feJ)n. 9?nr ber !ran!e
SKcnfd^ entfci^ücgt pd^ gu jletBcn, ober (auft nnbefonnen in
ber ?eibenfd^aft, bie an.Ä eine Art üon Sranfl^eit ift, in ben
lob; ber, loetd^er ben Job a(ö unt)ermetbKd^ anfielet, toö^It
nid^t gtoifd^en 2^ob [61] unb ?eten, fonbern nur |toifd^en
10 bcn 1 0 b t e « a r t e n. Deßtoegen aber toirb ein Vertrag, too«
bnrd) id^ mein ?e6en in frentbe ©etoalt gebe, um e^ toal^r*
fd^einüd^er gu erl^alten, nid^t red^ttoibrig nod^ unmöglid^, wnb
biefe« ijt gerabe ber gatt oon ber bürgerüdben ©efellfd^aft.
Qif iann alfo biefen ©a^ beö SSerfaffer« unmögüd^ ein*
15 räumen, unb eben fo toenig fann id^ il^m ben anbern <Ba^,
ben er ©. 35. au« bem neuen $i)äbon bel^aujjtet, gugeben,
„baß nel^mlid^ SSerträge feine neuen ^itiftt geben, fonbern
nur uttt)onfonimene in üolüontntene oertoanbelten.'' 5)er ^e^
griff be« SBort« JRed^t in biefent SSerftanb, ift noc^ lang
ionidft genug au« einanber gefegt, unb toir gtauben, bag ein
neue« 9?ed^t entflel^e, fo oft ^flid^ten gleichgültig n)erben;
benn ol^ne eine ®leid^güttig!eit, tann man ftd^, bünft un«,
fein Stecht gcbenfen. S)o^ toir feieren gu bem $aut)t*
gegenftanb gurücf. 9?ad^ biefer (Srftärung be« 9?oad^ibifd^en
«5 ©efefte« bon bem SDtenfd^enmorb, toitt enblid^ ber SSer*
faffer be]^au})ten, baß e« alle 3Dtenf(^en angelte, toeil 1) ber
3wfammen^ang ber Sorte unb bie allgemeine ßrlaubnig,
gteifc^ gu effen, fd^liegen laffe, baß e« alle äRenfd^en betreffe,
2) toeil bie Urfad^e, ®ott l^abe alle SDtenfd^en nad^
30 feinem Silbe gemad^t, angefül^rt toürbe, unb biefe belj
allen 3Äenfd^en ^la^ fönbe, 3) toeil biefe« ©efefe im 5R. Z.
»ieber angeführt toerbe, al« ?uc. 11, 50. SWatt^;. 26, 53.
Dffenb. 3ob. 13, 10. hierauf fott ÜRic^aeli« toiberlegt
toerben. SBir l^aben aber nid^t« SBid^tige« gefunben, »a«
85 nic^t Sodten aud^ fd^on gefagt unb $r. äRid^aeli« in feiner
2. ßornment. »ibertegt ^ätte. SWan fann fid^ leidet t>or*
fleHen, »a« ber Serf. t>on bem S5egnabigung«red^t
Nro. 7.] ^"^
l^ätt; unb in ber Sl^at, n>enn einmal audgemad^t ift, bag
bicfc^ ®efe^ t»ir!Iid^ auf bicfc Art bcm 9?oa]^ 8^9^^^"/ ^^^
baß bicfcr ©a^, SS. 6. bcr c6cn ntc^t fel^r mit bcm "ocx^eti^tn
jufammcnl^ängt, ni(J^t aö eine Btoße 9tc* [62] flc^on auf bic
nad^l^cr bcn 3ubcn gcgeBncn ©cfc^c üon bcm ®ef(i^i(!^t5 5
fd^ reib CT cingcfc^ofcen »orben ifi; benn üiele, unb ber
Scrfaffer feI6fl glauben, baß ba« erfie Suc^ aKofi«, f»)äter
aU bie folgenben gcfd^riebcn toorben fe^; S35cnn getüiß ift
bag ©Ott biefc SBorte afö ein ®efc^ unb nid^t 6to« enun-
ciative, ü)ie j. S. bie aSorte : ®aöäug ba« berSRuttcrio
tjera^tet ju gel^ord^en, fotten bie 9ta6en an«*
l^a den, auögci})rod^en ^t; benn ob toir gtcid^ bicfc ©teile
für feine SOSeiffagung ^Iten, fo l^at un« bod^ ^r. SKid^aeß«
nod^ nid^t üfeerjeugt, baß pc ein ®efe^ fc^; unb »enn man
ftd^ enblic^ überjeugen fann, baß ®ott biefeö ©efefe ju einem is
en)igcn @e[e^ gemad^t l^abe, unb nid^t (eiben tooQe, bag aud^
httf fo ganj üeränbertcn Umflänben, aU bie ifeigen gegen bie
pnb, in n)eld^en bie S^miüc yioaf}^ fid& befanbc, eine äu«*
nal^me gemad^t n)crben burfte; »enn, fagen toir, alle« biefc«
übergeugenber bargetl^an ift, al« c« ber S?erf . au«gcf ül^rt ^t ; 20
fo fann man too^t nid^t gtociflen, ba§ ba« Segnabigung««
red^t ber Obrigfeiten ein Singriff in bie göttlid^c
9tcd^te fet). ®ie bre^ ®rünbe be« Serfaffer« n)erben aber
nid^t leidet jemanb öbergeugen. ®er erfte betoeijt ju wenig;
benn toa« t)om gteifd^effen gefagt toirb, fann tool^t auf alle 25
SKenfd^en gelten, toeil fid^ in biefem ?unlt bic Umftänbc nid&t
geänbert l^aben, barauö folgt aber nid^t, baß ber 3wf^fe ^^^
notl^toenbig alte 9Kenfd^en angelten muffe. 35er anbere
@runb be« SSerf. be»eifl gu üiel, benn er n)ürbe auc^ bie
jufällige Sobfd^Iägc einfd^üeßcn, unb bie 335orte: bcrso
2)tenfd^ ift nad^ @otte« 99ilb gemad^t, fd^einen mel^r
eine ^ertl^eibigung bcr Strenge biefc« äuöfprud^«, at«
eine Urfad^e beffetben gu entl^atten. 3)cr britte ®runb
betoeift enbfid^ gar nid^t«; benn er bcgiel^t pd^ auf ba«
3frae(itifd^e ®cfe^ , unb nid^t auf ba« 9?oac^ibif d^e. S35ir as
toünfd^en, baß ber SSerf. ben)icfen l^ätte, baß [63] ber 6. »er«
»irflid^ in bic SReil^c ber 8icbc gcl^örc, bie ®ott t)or bcm
^^ [Kro. 7.
3loa^ ^iettcj bcnn ba im 5. »er« ®ott felbji bic JRad^e
gtt übe» t>erf})ti(^t, unb biefer 3Scrö anä) in ber erften ^etfon
rebet^ ber 6. aber öori ®ott aö einem britten ©ubject iprii^t,
unb bie dtad^e bem SOtettfd^n jueignet, fo entfielet babet) ein
*3^^if^^/ ber unö »ol^t einer nälf^ern Unterfucj^ung »ertl^
fd^int S)iefe SttJ^anblung ift übrigen« Mo« »egen ber
anbern t)on ben @l^egefe^en entlDorfen n)orben. dn biefer
fireitet ber »erfaffer mit Saumgarten unb SKi^aeti«.
933ir tounberten un« glei^ anfang«, bag ber Serf. ba er bie
10 ©teilen t>on ber ®<i^ti>efier unb Sater« ©(j^toefler
immer aud^ t)on ber $a(6fd^tDe{ier t>erftanben l^akn toiQ,
bennod^ bie älu«be]^nung ber Serbotl^e auf @rabe t)ern}irft.
©ein Slu«fan auf bie ?itterär6riefe, »egen be« fre^Iic^ nidjft
gar fcünbigcn ©cl^tuffe« toiber bie $o(%amie, t>on ber ©leic!^*
ib l^cit ber betjben ®efd(|ted^ter in Änfe^ung ber ä^^, i% bünft
un«, überflüfftg, unb (auft auf einer Sogomad^ie l^inau«.
93efonber« ifl un« bie Sbtflöfung ber ©d^toierigfeit Dor«
gefommen, bie für bie ^ol^gamie an^ ben $et)f))ie(en
be« alten Seftament« genommen toirb. 3)er $. be^au))tet
2^xit\^müä), bie »ielioeibere^ fet) im S. X. 3ur ©träfe be«
loeibßd^en ©efd^ted^t« gebulbet n>orben, n>eil ein SSBeib bie
erfte Urfad^e ber ©ünbe gemefen ift; nad^ bem aber ba«
$erfül^nung«n>erf bie ©ünbe aufgel^oben l^abe, fo fe^ aud^
biefer I^eit ber ©träfe cnttaffen »orben* ®ie Urfad^e ber
25 6ltiet)erbote fud^t ber $erf. nad^ anbern gioar gang t)ernünfttg
in ber 3(bftd^t, bie Unorbnungen gu t)ermeiben, bie au^ bem
üftern unt)ermeibUd^en unb ni^tl^igen Umgang ber ©lieber
einer ^amitie entfiel^en fönnten; aQein er ifi babe^ ein
flarler »erfed^ter be« Respectns parentelae, ber bod^ fo
80 toiüfül^rtid^ ifl, unb cl^e man fid^« öerfie^t, toirf t er ©. 1 85.
fafl aUen benen eine ®otte«iüf}erung t>or, [54] totiä^ be^«
i)avipten, bag ®ott ftc^ nad^ ^olice^anflatten rid^te.
5Kit ben ©d^fe^ergefefeen, tt>orau« §err SWid^aeß« ba«
(S^egefc^ fo fd^ön erläutert, ift er gar nid^t gufrieben. ^nm
86 Setoei« ber aägemeinen SJerbinbüd^feit ber @]^egefe|c, »er-
fprid^t er feine neue ®rünbe, fonbern nur eine jtörfere
^ertl^eibigung ber alten, ßeine neue ®rfinbe l^aben )oir
47
Nro. 7.] ^'
auÄ nic^t gefunben; aber eine grünMic^ ftärfete Stettung
ber 8l(ten? Slud^ ntd^t. 9?ad^ bem 9?etfaffer fott fd^on t)or
bem ©injug bet 3frae{tten inö gelobte Sanb, Ja fd^on gu
3eiteji 9?oa]^« ein Sl^eberbot bagetoefen fe^n, beff«« Über»
tretung bie ©traf geriefte über bie Sananiter gegogen 5
l^aben foQ; 3laä) x^m ^at Sbral^am bem UUmdti^ eine
Sl^rentüge t)orgefagt, ba er au^ naii ber Sntbedung barouf
be^arrte, bag feine grau feine ^albfd^ioefler feij; Kod^
i^m ^t -Sol^anne« ben C)erobe« nid^t »egen einet Über*
tretung ber -Sübif^en Sterte befhafen fönnen, toeit, »ie e« lo
©. 273. l^eift, mit beffen Sagen ba^ Himmelreich
fid^ angefangen, unb alfo ba fd^on ba^ SKofaifd^e ®efeft
aufgelodert l^abe. SKan toirb l^ierau« ben Serfaffer fd^on
genug ju beurt^eilen im ©taub fe^n, unb toir fönnen i^m,
ba n>ir un^ be^ il^m f^on gu lang aufgel^alten l^aben, nid^t i5
u>eiter folgen. 993ir flnb barin ))öQig mit tl^m einig, bai,
toie er am älnfang btefer 2n)e^ten Sbl^anblung fagt, bad
(ätegcfefe Ootte«, in alle S33ege gu beobad^ten ift, »eil e« bie
ätoeifcl unfrer SSernunft abfd^neiben, unb un« eine fefle
9{i^tfd^nur geben fann, toie toeit ba^ Verbot ber (S\)m gelten 20
foH, baö toir nur al^nben, unb im allgemeinen für fo un*
entbel^rtid^ l^alten, baß e« üielc in ber 9?atur, obgteid^ nid^t
mit bem beften Erfolg, gu finben glaubten. SBir toünfd^ten
aui^, bag man nie über feine SSerbinbltd^feit in Slnfel^ung
Unfrer, geftritten, unb baburd^ ben (SinbrudC auf bad moralifd^ so
©efü^l gefd^toäd^t ^tte, ber bod^ [56] eine fo fefte SBel^re
gegen bie Steigung, ber burd^ ben genauen Umgang bet
©lieber einer gamilie angefeuerten Statur ifl. SBir muffen
avL6) ben Sifer be« SJerfaffer^ für ba« anfeilen ber gött«.
li^en ©ebote berel^ren; aber, eben beßwegen toünfd^ toir, so
ba§ er feine Unterfud^ung, burd^ eine geläuterte $l^ilofo))]^ie
l^ättc leiten laffen, unb baß er fonberlid^ mand^e 9D?utl^»
maßungen unterbrüdtt l^ätte, bie fo nal^e an ba« Säd^erli^e
gränjen, baß fie aud^ ber fd^aalfie ®))aßma^er l^erüber
giel^en, unb mit leidster ?Olüi}c gang burle«quiren fann. ss
i? [Nro. 7.
0v* <$0ttUir €i0)i^0ifci$ kleine ^attlfd^e unl» pro-
faif^e merke* Sm Heriag )ier neuen iBui^^Sniiler-
gefeUfdiiift* 1771* 8* 2ter i^anhf 1 3(lp^* 7 iBoBen.
5 SBeil fo t)ic(e unfrcr Äunftric^tcr e^ unter il^rex 33e*
ftimmung glauBen, ftc^ ba6e)) aufsul^atten , ob eine Sln^gabe
be^ erfictt ®id^tcr« ber Station äc^t ober unäd^t fe^/ fo
Italien toir eö bor unfre ^-ßflid^t, biefe fd^änbttd^e 9t]^a^)fobic
anjujeigen. 3)a biefed ä3u(^ an ^öfe, unter !?eute bon
10 ©ef^äften, unter fo genannte ©elel^rte oon ^rofeffton !ommt^
bic ni^t ^üt l^abcn, gu unterfuhren: o6 in ber Terra
incognita be^ beutfc^en ®enie^ unb ©efd^madd eine Heine
3nfd mel^r ifl cntbeit, ober bon einem $?ügner l^inöebicirtet
toorben, fo toirb ed notl^toenbig, einen fold^en ^ud^^nblergriff
15 für ba^ ju Branbmarfcn, toa« er ifl. 3)eui gröjien S)i(^ter
n>erben bie elenbefle Stad^al^mungen, ate eigne arbeiten, an^
gebici^tet, bereu, unter einer Slnjal^t bon etn>a^ über 40
©tücfen, nid^t toeniger benn 12 flnb. darunter gel^ören
bie Oben, an bie feiige 9t. an §rn. ©. @. 28 bie
20 S^oriamb Obe, Obe an [56] §rn. SI. an eine ^teiinbin,
auf Sramer^ Sl^eoerbinbung, Obe an $rn. ©.
an 3)amon, an '^ap^nt, an 3)amon, ber ^bf(^ieb, an
S(ifen. 3)ie SSefd^äftigungen bed Sanbleben^
l^at man nic^t einmal nac^ bem 9torb. äuffel^er, fonbern nad^
«6 bem f el^Ierl^af teflen 3Äanufcri))t ; bie Obe an ® o 1 1 eben f o
nad^ f d^tec^ten §anbfc^riften abgebrudEt. ®ie (SIegie, 9t o t ^ *
fd^ilbd @räber, ifl auf bad untoürbig^e mig^anbe(t.
Srfl nad^ bem 14. SJerfe be« Originale fängt fie an, o^nc
ffilegifd^e« @^(benmaa§, jebe 3^if^ i« J^^^ tUint äbfd^nittc
sojer^dtt, lauft um 6 ^cxUn be« Original fo fort, bann
mad^t fie eine i^afune oon 16 S^^^^^r ^^^^ toieber jtoei}
3ei(en aud, tä§t t)ier anbre toeg, unb fo gel^t fte unter
oielen anbem folc^en Satunen in SSrud^flftdCen fort. Übrigen^
finbet flcb nid^t ein einjige^ fd^ä^bared bon ben über funfgig
85 neuen, ie^t erfl bom ^^id^ter bem S)rud( ftbergebenen @tüd(en,
unb bad elenbe ®an}e, ifl au^ ben Sremifd^en 9et)«
Nro. 8.] ^^
trögen, ben ©(^(e^toigcx Sittctaturbtiefen unb
bent 9?orbtf(i^en Sluffcl^er genommen.
Stttetattttnettigfetten.
^crr 9t i e b e I geltet unter bem ßl^arafter etne^ Äo^fer*
(id^en SRatl^« nad^ S33ien, um ben @let)en ber äcabemic ber s
SKal^terel) unb Äu^jferftec^erfunfl ätefll^ettfd^e SSortcfungen
ju ^Iten.
^ert ®ct. ®cotg äuguji ©J)angen6erg xft ju
©öttingen jum aufferorbentüc^en ^rof. ber SRed^t«ge(e](^rfam!eit
ernannt »orben. lo
§r. SKag. SEBend ju Seij)jig l^at, uad^bem er ben
9iuf nad^ ©ießen, al^ |}rofeffor ber ^iftorie, in feinem
SSaterlanbe abgelel^net, bie ©teße eine« aufferorbentlid^en
^rofefforö ber 'ipi^ilofot)I;ie erl^atten.
[57] Nro. VIII. ®en 28. gänner 1772. i5
^atnitttg.
<8)ben. ßtvi 30tr^ntt ^t^at^im €(|riflop^ ßeU. 1771* 4*
294« S« |D0p)ia)iien
(Snblic^ \)at älop\iod eingetoiKigt, ba§ bie gerftreuten
SEat^fen 5)eutf(i^Ianbö gefammlet toürben. Sr, ber ©d^öjjfer 20
unfrer ©id^tfunft, beö beutfd^en SRumeru«, ber ©eetenfrrad^e
beö S?aterlänbifd^en ®eniu« l^at (ange mit (Sebulb feine Befie
SSSerfe in SJJonat« unb SBod^enfd^riften, in fliegenbett blättern
eingerücft, gefdbrieten unb gcbrudt miß^nbelt gefeiten. Unb
nod^ lange t?ietteid^t »enn pe ber ^atriotifc^e Ungeftümm 25
be« ^errn Sobe bem ®id^ter nid^t entriffen l^ätte. 8e^
einem SBerfc ber Stoigfeit, toie biefe«, gilt toeber 80b nod^
Sabel, unb atteö, toa« ber Siebl^aber unb Serel^rct am ältar
fagen fonn, ifi biefe«: C)ier ftel^t e«. SBeg alfo mit bem
gcfd^toäftigen Siccrone , ber un« ©efül^l an ben gingem 30
bargäl^It, unb ben 93(t^ftra]^( be« ©enied mit ber $)anb
greifen leiert ! aber toenn mit einer ©ommlung fold^er
S33erfe toid^tige SJeränberungen t)on bem SSerfaffer felbfl t>or*
genommen toerben, toenn fie ben (e^ten ®rab ber 93oQenbung
i>on feiner $anb empfangen, fo ifi e« bem Sicerone toenigftenig 35
Litteraturdenkmale des 18. JahThundertB. 7. 4
^^ [Nro. 8.
crtaufct, blc Ocfd^id^tc bcr ©rgänjungcn , bcn Slnbltcf eben
bcffclBctt Obcalö uutcr Seränbcrungcn [58] be« ©t^te^ bcn
3utt)a(!^d bcr neuen ©tücfe ju berühren. On bcm crften
Sud^c flnb bic Smpfhibungcn gcfammict, bic bcr S)id^tcr bcm
5§öc^flen fein ganjc^ $?c6cn burd^ gctoeil^ct })at, unb toir
fibetlaffcn e^ bcm C)er3Ctt bc^ Äunftrtd^tcr« bcr l^tcr
mit ÄltigUngÄUdcn
§örct, unb talt üon bcr (Stoffe triefet,
06 l^icr eine SScrtrauüd^fcit l^crrfd^c, bic bcm l^öd^ften SÖSefen
10 nid^t an^cinbig f c^ ? 3)ie Dbe an ®ott, too ber 3)id^ter
um eine ©efiebte iat, fud^t man l^ier »ergebend. S)em
9tccenfentcn pnb nur »cnige neue ©tüdfe in biefem Suci^c
t)orge!ommcn, bic aber an ^^Jfattcrflug, ^öl^c unb Siefe ber
©eefc ben ättcren bottfommen gfeic^ pnb. S)ic]|cnigen , bic
15 er fcnnt, l;a6en an Sil^^tl^mu^ unb ^)octifc^er @))racl^e uncnbttd^
getoonnen. 3)er ©cbanfe, bic S)e!(amation burd^ baö bemerfte
©t)Ibenmaa§ ju unterflügcn, mad^t in bcr Ausbreitung bc«
tioa^ren ©cfd^madfö @^)o(^e, unb man bcrfuc^c mit ber O b e
auf bie ®enefung beS Königs gegen baS fül^Uofefte
20 ®cl^ör, ob nid^t burd^ aße ©trot)]^en mit jeber 3Seränbcrung
be« mufrtalifd^en Jlbfd^nitt«, bic i^m eigne Slbänbcrung ber
Sm<)finbung gtcic^fd^rcitc?
ÜKit bcm gtoet)ten Suc^c üerfaffen »ir il^n,
S33ic bcr «bler p ber SBol! igt fteigt,
»5 unb feigen il^m na^ toie er,
S)ann l^erunter gu ber Sid^c aBi<>fc( fidb fcn!t,
in ben ^at)n bcr ^rcunbfd^aft, too er feine Sibti bie gc=
beimcre lugenb, bic ?iebc feiert.
®ie Obe an feine jjrcunbc erfd^eint l^ier unter
80 bcm aiamctt SB i n g 0 1 f auf bic t)ortref lid^^e Art »eränbert.
®ie gried^ifd^c ÜKtjtl^oIogic ift aU Sctjtocrf be^anbelt, unb
gegen fie bie alte beutfc^c t)er))flan2t, unb mit fold^et Jhtnft
unb ©efd^meibigteit beS ®enicd, bag nid^t allein fein ein}iger
3ug gelitten, fonbern atteS jum ©anjen g(eid^geftimmt, unb
85 ber 6l^a« [59] rafter beS 3SexH einjig geioorben. SBcr toirb
bie @mt)f{nbnngcn an 6ib(i gergUebern, unb biefe jatte
$(ume berttl^reti tooQen? ©ie finb bem Stecenfente fafi olle
Nro. 8.] ^'^
neu. 3Jlan trete l^erju unb em))ftnbe! & tfl ©ranbifottd
Stcfce 3tt etariffa! «ttc ©tüde biefc« Suc^« gehören nac^
bcr S^al^rjal^t ol^ngefäl^T in cmen 3«tl5Wtt!t, unb toal^rfd^eintid^
n)ar ed ber gtücfüd^fle in beut nie ungtüdlid^en ^eben be^
©id^terö, too bic öon grennbfAaft unb 8ie6e trunfne ©ee(e 5
aufgelichtet in ber ®d^öj)futtg uml^erflel^t.
3nt b ritten Sui^e, »o ni^t« ate SSaterlänbifd^e Sm*
^ppnbung f?)rid^t, l^aben toir bie tauten äccente beö Carmen
^erjen«, bie ©d^äöe ber ©prad^e unb bie ©el^eimniffe bcd
üKufüaüfd^cn O^xi inöfcefonbre betounbert 3Betd)e ^feitc lo
in ber §anb bcö ©tarfen fmb l^ier nici^t bie Silber bet
SRorbifd^en ©ötterlel^re. S)cm Sarbcn ber $errmann^f(ita(^t
ift e^ erlaubt, mit biefen B^wflJ^iff^'* ^^^ tl^ätigeu ©eete ber
Sorfal^ren, bie träge ©innen il^rer Snlel ju erf^üttem, ii^nen
greunbf^aft, grei^^eit unb SJaterlonböüebe, bie ©ra^ien il^re« i6
Sanbe« öorjufül^ren 9iur »erbe ber 9iame Sraga,
Siatf, ^itina, unb äBingoIf fein ©ci^eHenfiang t>or
ben 5Rad^a]^mer]^aufen unb ein Slal^l unb Oefer l^elfe be«
®i^tcr« neuertoedte Silber burd^ t^re ^nftooerile ausbreiten !
SBeid^e ©d^ö^)fung ber fibematürü(!^en SSSefen , in ber 6r* »
f(^einuttg beS Sraga unb S^l^uiffon, bie toeit über
Sttitton unb ©l^afef^jear ift, unb in bem lefetem in«»
fottberl^eit eine SKupf, bie bie ganje 5Ratur in jHtte ^e^r
«eibet !
3)ie Äuttft S:iaffS pnben toir gegen ein SDtanuf cri|>t, w
ba« tt)ir t)or un« l^aben, im ^tan, in ä(norbnung ber Sm*»
ppnbung meifter^ft üeränbert, unb biejenigen 3^9^/ toelc^e
fd^ott el^ebem unferm Oefülfel gegen bie ä&ttrbe be« S)id^teT^
unb feinet ©egeußaubS fd^ienen, n)eggefhri(i^en. Sßetd^er %t}ct
gn 8or(efuttgen unfrer S)ic^t!unp unb ©^Jrad^ , toenn [60] so
burd^ Varianten Ä(o))Po(I mit fid^ felbft öerglid^en, unb ba*
burdb ber angel^enbe S)id^ter gebilbet toürbe! 3n ber Obe^
Unfre ©))rac!^e, t»e((^e ©ammlung üon S^önen, bie aUe
bem beutf(^en (Senium nur eigen pnb, unb »ie angemeffen
bem gangen ging biefer ffil^nen ®eban!en! On ©j)onba,35
t»ie feine Segeid^nungen ber ©rängen unb Gräfte eben biefer
©f)ra(^e, in bie feinfte bid^terifd^e 3)ittion gefCeibet! 9Bie
4*
^^ [Nro. 8,
fd^iDer toirb e^ und, tag toir l^tei nur angeigen, nur S93tn!e
geben bürfen, befonberd toad bad @^(6enntaag, unb bie
efoterif^e ©el^etmniffc ber ®i(^terft)racj^e angelet. 9?ur noc^
einige l^iftorifc^e Slnjeigen erlaube man und, um bie
5 Jlufmerffamfeit einiger ?efcr unfrer ©egenben rege gu maiien.
äuffer bcn t)on bem ®i(i^ter fetbji erfunbnen, unb unfrer
^pxaäfc mü)X angemeff enen , ftnbet ft(!^ bad l^oragifd^e
®i)lbenmaa§ ^upg. 3m 81 ( c ä i f (^ e n finb gefd^rieben, bie
Oben: bem Sriöfer, S33ingo(f, an darmt), bie Stagen, bie
10 bei^ben SJJufen, on 6ib(i^ ©. 157. 2)eT SRl^eintoein, Äal^fer
^einrid^. gnebric^ ber fünfte in bem Äf!(e|)iabeif(^ett
®l)Ibenmaa§, bad and abn>ed^felnben 8lffle<>iabeifd^en SJerfen
unb (Sltjfottifc^en befielet. -Sn ben Oben, S3arba(e, ßibli,
@. 134. an ?)oung, ber ^\ix6)tx\te, ^riebendburg änbert ed
16 fid^ nur in fo fern ab, ba§ ber britte ein $l^ere!ragif(!^cr
SJerd »irb ; unb in ber Obe an (Sieim, ftnb bie gtoe^ erften
SJerfe Äfflepiabeifci^ unb bie bc^ben {enteren ^^erefragifi^.
3n $errmann unb S^l^udnelba ifl ber erfie unb 3n>e))te Serd
ein umgefel^rter Sllcäifc^er, fo baß ber gtoe^te äbfd^nitt, ftatt
20 bed erflcn ju fiel^en fömmt, ber britte |}l^erefragif4 unb ber
Diene »rc^ilo^ifd^. «n ©bü ©. 156 unb in ber £)be für
ben Äönig, bedgteidben in ber Obe an Sibti, ©. 162. Slariffa,
©el r unb ©e(ma ifl ein tixoa^ abgeänberted (Bappi)i\dft^
öenmaaß, toieber aud jtoet) umgefel^rten ätcäifc^en.
[61] aSßir befd^Iiegen biefen ärtücl mit ber einzigen ?ln*
merfung, baß eine 3^it toar, loo SOSaller an ©t (Söre*
monb fd^rieb: ^S)er ?l)rifd^e ©idbter SMilton ^at aud^
ein @<jif(^e« ©ebid^t, badöerlol^rne ^arabied gef einrieben,''
unb »ir überlaffen ed unfern Sefern jur Überlegung, ob
30 ttic^t eine S^xt bei) ber fSlaäitodt möglid^ ifi , ba§ bad 9tab
ber 2)inge ba flehen bleibt, too ed l^eifi: ÄIot)fto(I, ber
gröfle (^rifd^e Did^ter ber Steuern, fd^rieb aud^ ben
ZJIeffias.
^alfeetftabt.
85 S3e)) ©roß ftnb in einerfei) gormat , unb gu gleid^er ^tvi
erfd^ienen : Idyllen ans dem Grieebischen des Theo-
üTro. 8] ^^
critus, 1771. 12. ß. 5. Koluthus Entführung
der Helena, iB. 2. Cebes Gemaehlde, IB» 2.
SSermut^üd^ flnb bicfc brc^ Üfecrfcfeungcn an^ einer gebet
gcfloffen. 3^jt biefeö richtig, fo bere^tigt e« unö fo ülefmel^T,
um md^t gu toeitläuftig ju toecben, ben Sebe« unb So* 5
(utl^u^ ju übergel^en, uttb und an ben S^l^eocrit ju
]^a(ten. ^en debed traut man ol^nel^in einem mägigen
Kenner bed ©ried^ifd^en (eid^t gu, unb Sotutl^ud? er toirb
auc^ in ber befien Üfeerfe^ung nur aU S)id^ter M fed^jicn
3a^r]^unbcrtd merfmürbig fetjn. ä6er ein guter beutfc^erio
S^eocrit toäre ein toid^tiged ®cfc^enf für unfre 3Äufen
— — — fo toid^tig, ate gefäl^rfid^ für ben ^Äutor, ber cd
gefccn foll! SBir toiffen nid^t, ofc ber ^err Üfeerfefier biefc
©cfal^r ü6erbad^te, el^e er fld^ l^inein getoagt l^at : toettigftend
l^ätte il^n fc^on feine ®j)rad^e baran erinnern fotten. Sin is
©id^ter, toie Il^eocrit, mu§, in lauter $rofa üBerfcgt, un«
enblid^ ücrüeren. S)ad geringfte, toomit man i^n fc^abtod
l^altcn fann, ifl ©ednerifd^c $rofa, unb bad ijl unferd
Überfc^erd feine nid^t. — — S)ie [62] Überfe^ung enthält
uid^t alle ©ebid^te, bie indgemcin unter 2!^eocritd Stamen so
üorfommen, fonbcrn nur bie eigentUd^en ©irtengebic^te,
bereu ber ©erfaffer Jtöangig jäl^It. 2)en Sinn brildft er,
toie er fefbft fagt, mcijlend nad^ ben ?efearten unb Srftdrungen
ber SÄeidfijc^en ?ludgabe aud , ben ®efd^madf(of cn etenbeu
©d^oüaften mit eingered^net, unb biefer 9tege( folgt er treulid^. 25
2(6er bie feinen SRüancen ber ^irtenf^Jrad^e, bie füge ©d^äfet^»
unf(^u(b, unb bie fimple 9?atur lonnten il^m fre^tic^ toeber
ßaffaubon unb SRcidfe, nod^ ber ©d^oliafi in bie ??eber
commcntiren ; unb bann f?)ric^t ani^ indgemein ber Überfe^er,
ttid^t Z^eocrit. $ier flnb Se^f<>ie(e! ®(eid^ ber Slnfang ber so
erften 3bt)tte mati^te und aufmerffam; J?iebtid^ gtoar
raufd^t, 0 §irt! bie gid^te bort be^ ben Oueffen,
aber aud^ bu ftöteft angenel^m. 3£Bo ijt l^ier bie naioe
SBieberl^otung bed aiv? S33o ta^ fieXiaisrai? SBo
ja, »0 ift 2!^eocrit? 3)ie ganje ©teße l^at feinen Ion. ss
aOScutt ber ^kQeni)xxtt 8. 18. in l^alb fomifc^em UntoiCien
flagt: unb ^an ift böfe, unb immer fi§t i^m
bittre &ailt anf bei 9Iafe^ fo fagt nnfer ^ox Ökt^
fe^T, Ux tiefe gtied^ifc^ 2Reta|)^ iiici^t gn t)etbaiieit koetg,
htt) n>eg; nttb tx iß immer bitter nnb böfe. Un«
erttügiu^ matt loirb er, loettn er mit febtem fo mtb ba^
5 unb bie mtb beten bie ^albabgebrod^nen, ober $artict))ialifc^e
6ä^ X^eocrit^ an einanber fliden, unb in eine feine
^eriobe bringen tDiQ. 9Ran (efe bod^ ben ftebenben Ser^
mit feinem gangen S33ortgef^te|3j)e! Sl^^rfi« f(!^öne auf*
forberuttg an ben ät^fl^^i^*^^ ^^^^ 12 u. f. ». ^ört e«
10 bet^ unferm Überfefter auf f(!^ön gu fel^n. ©o ^ebt ber !altc
$irt an. ,,993iIIft bu bic^ ^ier betj ben 9!^m))^en an bem
$üge( nieberfe^n, tt)o bie SEamart^fen ßel^en, unb bie %ütt
btafen? fo »iK i^ l^ier bie ^i^fl^ ^^i^^"-" [^] •'^oiri tav
vvfifpav tft ^ier offenbar eine SSefd^ioörung be^ ben 92))mpl^en,
16 toa^ au(!^ ber @(!^o(iafle bagu fagen mag. Slber bad ift nod^
ba^ geringfte; bie gange ©teile lautet bem Original nad)
wörtli^ fo: aBiltft bu, bei) ben 9it)m^)]^en, S^xt^tn^
l^irte, toitlft bu ba bid^ f^^en, ba am Jlbl^ang bie|ed
^üge(« unter Samari^fen flöten? Oci^ loill inbc§
aobie ^'xt^txi »eiben. Sl^t^rfi^ fragt bie 9J^nH)l^en SS. 67.
IDO fie getoefen feljn u. f. to. 3n ben fd^önen Suflgeplben,
bur(^ bie ber ^eneu^ roHt, ober am "»^inbu« ettoa? 3)a^
ifi bod^ n)ol^l mel^r, aU: 8(n $eneu^ Suftgefilben,
ober am ^inbu«? 9tur bafe biefeö oon SBort gu SBort
•6 überfe^t loäre , unb 9?eroen ^tte. ©o oiel fiirger !ommt
ber $erf. gleid) im Slnfang ber neunten dbt^Ue (be^ bem
Überfefter ber pebenten) burcb. „S)ap^ni^! fang bod^ an,
ein ^irtenlieb gu fingen!" Il^eoait fagt, »ie nn^ bünh,
ettoa« feiner: ©ing ein ^irtentieb, S)aj)]^ni«! fiimmc
Mbtt erft an, ftimme bein Sieb guerfl an! 93e^ bem
allen leugnen soir nid^t, ba^ ber $erfaffer an oielen Drten,
nnb oft eine gute ©tredte burd^, gut, loenigften« leiblich,
tiberfe^t ; meiften« aldbann, toann er mit fattem Slut feinem
Sßortregifler unb Sommentariud folgen !ann; unb oieOei^t
86 lönnten koir biefe« l^ob allgemein mad^n, toenn er fein
Skrfd^ bem Serleger nod^ einige äReffen l^tte miggdnnen
)»oOen. 9Rand^en Sefern, bie ba« ©rie^ifd^ nid^t tergtttd^
Nro. 8.] ^^
fönnen, mag bad enblid^ B^^^d f^^^/ ^^^ f^^ u>erben mii
in tiefer Oefialt ben S^^eocrit nid^t üeTfenncti, 3Bit aber
flcttauen il^m nid^t ju fagen, toa^ Il^eoctit^ 3i^9^^^^^^^
feinem S^^tfiö fagt:
Äiffi ira^ ßwKoXixag Im %o nXeov Ixeo fiwüag, 5
[64] ftttpfetfli^e.
4Ftri|]tet l^at t)or ti>entgen ÜÄonaten bad KBiUitti^ vmt Jl« S«
lt0]trr£tt]t gu bcr ©alletic ber fifcrigen $l^itofo^)]^ett ]^in=
3uget]^an.
@^ ip eBen and^ in 8. tote bie üotl^ergel^enbcn nnb ein lo
aReiftcrflürf in ber SWiniatur beö ©rabfii^el«. ®ic 93ei).
njerfe fmb im üollfommenfltett ©efd^mad. älttein ob eö baö
3Serbicnft ber ©leid^ljctt l^at, «nb ob ber ÜKanget bcffclben
bcm ÄünfKer, ober ben ©ränjen ber Äunfl jnjufd^reiben fet^,
ba« ip eine anbre §rage. 9tacj^ bem Äönig tjon ^reuffen i5
terüefert njob( baö ä5ilb be^ ®enieö unter ber §anb be^
ÄünftCerö nirgenb« fo üiel, ate be^ bem Ropf unfern ^^}^ilo==
foipl^en. Unb ba, wo in bem (Sir!e( ber greunbe bie ganje
(Seele fid^tbar toirb, l^at tl^n ber Mnftter nie f offen fönnen.
Snbeffen ift biefe^ S5ilbni§ ungleit!^ »aljrer, alö bie ÜRann« 20
l^eimer SRebatUe, too er ^rtnj Äouüfan ifi, unb »0 man
ba« treuer feiner Singen bnrd^ (Sont)uIfimf(i^ ]^ert)orgetriebne
2»uffe(n ^at auöbrüden tooHen.
La deuxieme Edition complette de l'anatomie du
Corps humain en vingt Planches en Couleur re- 85
presentant des figures dissequ^es de tders de nature
avec leurs tables ezplicatives, grand format que Mr.
Gautier pere avoit promises au public, et proposees
par souscription.
2)ie)e 20 lafeln njeld^e bie Slngiotogie, 9?et)ro(ogie unb so
allgemeine <S)?(an(i^no(ogie entl^atten, werben jje^o gu 120. L.
ausgegeben.
üRan t)eranftaUet eben auc^ eine üeine SluSgabe, bie
ittuminirt \% toie bie crfte. ©ie foftet nur 48 L. toenn man
fubfcribirt. Sld^t Sagen loerben nad^ unb nad^ auSgetl^eitt^ 35.
iebe ju bret^ ftui)fertafe(n. SWan begal^It nur alKgeit 6 Sitreö
gnm Voraus.
^^ [N,a.9
[65] Nro. IX. %tn 31. gänncr 1772.
Setben.
H. L. Oaubii, Adversariorumvarii argumenti,
über uaufl. 1771. 4. 19 ßt^^en tttti» eine ÄttpfrrtttfrL
5 ^err @au6iu^ tjt, naif unfrcr eignen (gm))fiubuttg, längft
über uttfer Urtl^eil erl^aben; jebeö Statt tfl ein unüertöerf*
ü^er 3^"9c ^^^ feiner großen Sefanntfc^aft in ben ?a6i^«
ritttl^en ber 9?atur, feinem pl^itofopl^ifc^en ®enie, feiner Se*
fc^eibcnl^eit, nnb 9Kcnfd^entlebe ; atte feine Urtl^eile grünben
10 fii anf 9?efuÜate fdfearfflnnig angefteüter SSerfndf^e nnb un*
ge^töeifettcr Srfal^rungen ; nnb mir feigen niemate baß bie
ät^te, fimpte, oft nnfc^einbare SBal^rl^eit, üon ber faffc^en
glän3enben, üom SSornrtl^eile, Slnfel^en ber ^erfonen, (gitef*
feit, 3tec^tl^a6eret>, ober ber berberBtic^en SKobebemonflration^«
16 fnd^t ietf üjm nnterbrürfet »erbe.
Sr anat^firt nnb benrtl^eitt in biefem SBerfe 1) ba^
5RorbfeetDaffer, 2) ein fci^^er nnbefannte^ in Äufaffo«
afc^em *iPomrattjenfc^aalettö^Ic oon feifcfi entftanbneö aro*
matifd^e^ Qalj, 3) bie SKuffatnuß, 4) eine nene
20 2^o6a!^raud^f I^flirmaf c^ine, 5) ben fd^loarjcn
^^feffer, 6) bie inbifc^e SBnrget ?opej, 7) einen enro*
))aifd^en Sam)>fer, au^ ber Mentha Piperitidis, 8) bie
Luna Fixata Ludemanni, 9) bad [66] Sitriotöl^I, nnb
10) ben inbifc^en ©atmiacf nnb 95ora^*. Oeber ®e*
25 genfianb l^at fein eignet ^a))ite( angen>iefen befommen.
Slde neue SSSal^rnel^mungen, (Srfal^rungen nnb ^u^ftd^ten,
bie in biefen jel^n ^apitetn enthalten ftnb, anjujeigen, müften
toir 6e))na]^e bad ganje 9ud^ a(f(!^rei6en ; bedtoegen oertoei^
fen toir auf bad ^ert fe(6er, nnb begniigen un^^ nur bad
80 ©cmeinnüjigfie ju beraerfen. Sin $funb SWorbfec*
toaffer ent^(t 3 ®rad^men nnb 17 Oranen ©peifefalj;
10 ®ranen oon }too ))erf(i^iebnen (Gattungen ®etenitfa(}en ;
nnb 24 ©canen oom ©(anberfd^en 2Bunberfa(}e. ®at))eter,
*iPed^, ober anbere fette SDtaterien fanb ^err ©anbin«
85 nic^t in ber SKifc^ung bc« SWeertoaffer«. 3)ie ^citfrafte be«
iWeertoaffer« in ^autfranfl^eiten, oerflopften Singetociben nnb
Nro. 9.] **'
S)TÜfett finb groß, uub fommcn aKein ton ber f aulmad^cnbcn
Äraft bc^ ©<>cifcfaljc^ in gcl^örigcm SScrl^ättnijfe jum SBaffer
l)cr. 2)cr 9tccenfcnt tft burci^ eigne Srfal^rungen t)on bcm
Stufen ber fe}5tifc^en Staft bc^ ©pcifefatgeö in ©^^^«"9 ^^^
l^artnädigten Sranf^eiten üfcer3eugt. (gr l^at ftd^ beffcn oft, 5
in Oerftentoaffcr üertaffcn, too jäl^e, l^erfee, ftorfenbe
^ranf^eit^materien aufjuWfen unb gur Ärtfi^ gefc^tdt ju
mad^en waren, mit faji unglautKd^ großer SBirfung bebienet,
unb n)ttn[d^et be^tt)egen, bag bie Srjte boc^ einmal anfangen
möd^ten, bie »erfd^iebenen , oft einonber entgegen gefefeten lo
SSerric^tungöarten ber 9?atur, itt) ^titnni ber Äranf^eiten,
genauer au^guforfd^en, nid^t immer j|eben ® rab unb jebe ®attung
ber iJäutniß für bcflruirenb angufel^en, unb jufcebenfcn, bag e^e«
mal^I^ große, glücflid^e trgte getoefen, bie in ben mei^r^en
Äranf Reiten nid^t^ ate ©ci^aalen<>utoer gegeben, unbbod^nic^t i5
wenigere SranJEcn get;eilet ^ben, aU bie heutigen, bie fafl
alle Äranfl^eiten für f^äntniß l^atten unb aö folc^e be^anbeln.
[67] S)ie ©clenitfalje unb ba^ ©(auberfc^e
3Bttnbcrfa^, finb mi^ ber SDtctjnnng be« ©rn.SSerf. in9tüdf*
fic^t ber §eitf räften beö SiWeertoaffer^ null. Onbeffen ^tten toir ao
bod^ gern gefe^en, baß e« it;m gefallen l^citte, mit ©eetoaffer
unb reinem Saljtoaffer SJerfu^e nac^ *ißringtefc^er SRetl^obe
anjufleUen, unb fie in äbfld^t i^rer fe<>tifc^en Srdfte
mit einanber ju oergteic^en, um getoiß ju fetjn, baß jene
antife<)tifcl^e S^ngrebienjen be^ ©eewaffer^ feine fe^)tifc^e «5
Äräfte nid^t oerminbem, »ic I;ier, ot;tte ^infangüc^en 93e«
toei^, angenommen toirb. Um ba^ ©eemiffer rein,
Har, gefc^madt« unb gcrud^Co«, mit einem SSSorte, tritt! bar
ju machen, muß man ed, nac^bem e^ ettidbe ©tunben nnbt*
toeglid^ geftanben, burc^ ein SBoKentud^ feigen, furge 3^^^ ^
in einem offnen ®efäße fodf^en (äffen, unb bann be^ gelinber
^i^e burd^ einen ®U^^dm bifliUiren.
3)ie angegeigte 2:obadCdrauc!^f{t)fliermafd^ine ifl
fe^r einfach, unb ^at bie 9Kingel ber be §aenf(^en unb
©d^aferfc^cn nic^t; uub bie 2!obadf^rattc^fft>jliere er^t* 35
ten ben Sorjug unter ben SKittetn Utf (grtrunfnen.
SSSir »ünfd^cn, baß mehrere Serfud^e mit gemeinem
^^ [Nro. 9.
©alje unb ^xetbe gemacht toürben. 3)a^ ift merngflen^
gctoiß, baß uid^t^ fo gcfd^toinb erttunfncn ^Ucöcn ba« ?c6en
tt>icbcr gibt, aU tocnn man il^tc ÄÖTj)er^en mit bicfcn
Singen bcftrcnct; obex folltc ba^ ©c^toaxjJjfcffcr^JuUcr
5 nic^t aud^ bienen fönnen, ba baffelbe, toit Sccp, 5. betDiefen
mtrb, eigne Gräfte ^t, bie gend^tigfeiten ongnjicl^n? unb
fein l^eftiger brennenber 9ieij bürftc in fotd^em gaUc tool^I
anif nid^t unbienlid^ fetjn ? S)et )>ecififd^e ©ernd^ unb ®e*
fd^madf beö Pfeffer« fmb mit einem unftüd^tigen toad^ö«
10 artigen SBefen beffetben ungertrennüd^ Derbnnben; unb
fein ät^ictifc^eö &i}i ijl milbe unb fanft, unb fafl ganj ge^
fd^madfs unb geruc^Io«. ^ierau^ folgert $err ® au bin 3
©. 67. bag bcr ©^jiritudreftor nid^t [68] attcgeit bie Vix^
fad^e bcö fjjecifif^en ©erud^eö unb ©efc^ntadte« fe^, toeil
15 baö ätl^crifc^e Öl^t beö Pfeffer« ben ®erud^ unb ©efd^madf
beffelben nid^t ^be, in loctd^em &\)U bod^ ber ©<>iritu^reftor
iDol^ne. Un3 bünft, ba« folge nid^t, fonbem biefe« : baß ber
®<jiritugre!tor nid^t aUegeit im ätl^erifd^en Öl^le tool^ne. 3)er
®^)iritu«rc!tor gibt, nad^ unfrer3Ket)nung, jebembegetabiüfd^en
aoSBefen feinen üon aüen anbern untcrfd^eibenben S^arafter;
er mad^t bie @ffenj, bie Seele jeber ^flange an^} alle fpe-
cififd)e (Sigenfd^aften ber ^flangen, Oeflalt, ©efd^madt, garbe,
@eruc^, unb ©d^neöfraft fommen bon il^m l^er; unb too
biefe inbiüibuefle c^araheriftifd^e Sigenfd^aften angetroffen
25 »erben, ba ift aud^ nadb SSerl^ältniß, t)on bem @^)iritu«re!tor.
S)cr Pfeffer ift nid^t fo t)ofitiü erl&iftenb unb nid^t fo aUge*
mein fc^büd^, toie oiete l^eutige Srgte fic^ einbilben: fein
uralter l^äufiger ©ebraud^ be^ fo öielen Stationen, felbjt be^
fotd^en, bie unter fel^r ^eiffen ^immetefirid^en wol^nen, läft
30 (Erfahrungen oermut^en, bie feinen ©ebraud^ red^tfertigen.
3)er Stccenfent ifl übergeugt, baß ber gemeine SWann ben
•JJfeffer oft mißbraud^t, unb baß eben bie Strgte meifi felbft
an fo(d^em SRißbraud^e, mc an bieten anbern @d^u(b ftnb,
U)eil fie fafi aUegeit mit bem 9J2ißbraud^e aud^ ben toal^ren
35 ©ebrau^ ber ®ittge öerioerfen. ®iefe« fül^It ber gemeine
SWann öfter unb flärfer, al§ man glaubt, unb bringt i^n
gegen jebe SBiffenfd^aft ber trgte auf.
Nro. 9.] ^^
2)te mbtfd^e SBuijel, iopcj i)at toebet ©ef^macf no6:i
unb l^at ftd^ bod^ al^ ein 2Uk)erliigtged @))eciftcum in faft
allen Slrtctt S)iarrl^oen, fonberfi^ aber in benen be^ ©d^toittb»
fud^ten, erliefen. SBcnn t)on bcm biftiöirten anö ber Mentha &
Piperitidis ein »enig t)erf(]^luttgen toirb, fpül^tt man gleid^
eine angenel^me füllte ßm<>fittbnnö im äRagcn: [69] biefe«
betoog ^tn. ®. gn »etmut^cn, bag biefe ^flange Sampfer
entl^alten bürftc. fernere Unter[nc^ungen ^bcn feine SSer=
mut^nng gerec^tfettigt. 3)ie 3^^^^^'^^^" ^ben fio^j. 8. lo
faft immer bie Sonünifionen in furger 3^^^ gel^eilet. SBir
l^aben längft »ermutiget, e^ liege eine öl^ntid^e ^aft im
S3Ie^jn(!er; njenigftenet bünft imö, folc^e gtoeljmal bei) epi-
leptifd^en ^ranfen toal^rgenommen ju i^aben. 3lu^ fommt
un^ l^ierbe^ ba^ t)errnfene Diäphoriticum joviale in ben i&
®tnn, tooüon grofee ärjte, in l^i^fterifd^en ^üdnviQcn, t>or*
treflid^e S33ir!nngen gefeiten l^aben tooöen. können bic Son*
öulfionen nid^t bitoeilcn t)om brennenden Sieige ber Sterben
unb gafern be« 9D?agenö unb 3^eergfellö l^erlommen? unb
l^eilen tjieüeic^t jene SKittel .biefen innem 9tetj, »ie ben 20
äuffern be^ üer^ifeten äugen?
Subemannö ©cfd^icbte Äa}3. 8. ift fonbcrbar. Sr
»ar ein ^Jroteftanttfd^er ^riefler, ber toegen Unglauben feine«
ämt« entfefiet, unb auö ®eutf(j^{anb t)ertrieben nad^ ämfter»»
bam geflol^en, unb bafelbfl im anfange mit ©d^ul^picfcn fid^ 20
emäl^ren mufie; bamac^ peng er an ben ©tein ber SOSeifen
gu fud^en, unb fanb bie Flores Zinci, benen er ben 9?al^mcn
Luna fixata gegeben, n>omit er n)ir{(id^ fd^öne ^ren ge»
t^n, unb^ na^ bem aßgemetnen SBal^ne^ alle unl^eilbore
^anfl^eiten in unglaublicher ®efd^n>inbig!eit gel^eilet l^ben bo
foü. @nblid^ befam er bie ®abt gu ta?eipagen, mittelft
toeld^er er j[ebem, üon bem er ben Saufnal^men unb ba«
älter tonftt, aüc^, \oa^ ü)m bereit« begegnet unb nod^ be^
gegnen tcürbe, etitbedEen bunte ^ unb burc^ fold^e liftige
Setrügere))en brad^te er e« bal^in^ bag ber gange ^oUänbifd^e 35
l^ol^e unb niebere, geleierte unb ungelel^rte $öbet an feine
SBunber glaubte. SJa« ferner im (gingange gu biefem (iap.
\)om Xl;co))l;taftu^ ^aracelfu^, unt )oon ber bm
brüten nötlyigen Xufmetlfamfett auf bie oft fe^r (taud^baren
virf%)i^runAcn Ux ^^anb« [70] laufet , ^arbfc^erer, unb alten
iSi<\Ux )^efa{^t mxt>, berbienet überlegt )» toetbeit.
L«t Moi«nt d*arrAt«r la Misere publique et
d*a«quitter let dettea deaBtata parSohlett-
wein Oona. d« la Chambre dea Finanoea de 8. A. 8.
moiiaeiti'* U Karkcra^« de Bade et Hoehberg. 1772.
^r ^rr ]^mas)Tatb ®d^lett»eia giel^ ta biefent
fldncn ^rf^ bie (S^tumbf^ jnfommen, tod&c bte aatea
f\\iiii^i^fif4lKn &taattoitti^fdlKkftet ia bcr ißl^fieftatie ^ bca
Q^bcvreribc» «nb fos^, «ix )>atnotifil^ f&ixmi ge^^rebigt
1^ babcn. I^efc (^tasbf^te Uutfea aüe bol^iiuai^, ba§ brr
jltei(btbiim ber %an^s Ut4 ia boa ^Tad^tlaab, '»oga
da^b SLVUbcr, l^^1^€xfe, ^Ififte, iDMI^f6a^ß(Jk @dtöabe
aab bCT^l j^bSiea' i^re IBdbit Siaftafte aber, bb^ ia
bm ii^rü^tta bcftcbca, i^ddie ianarr aadbvoä^fea, toäjS^
^ bcn nc^^atlicbcn llaterbolt ^bea, aab idcUk '^ ^^^^^ ^ ^
>clbd haea aaiflitea JBfiib bobea. 'üi Siaibeilaag bcr
^caf^tcn ia biet) SUtncn, bfr l^c^tex üe«ienbfr 9Jkax.
bn* ^boorr brrfelbea, anb ber Bearbeiter 9[a^T)>enEber ailb
9a|j^brrr> in oa« ber Ttättüea 9Ksta|»btiif3 ber ^xoajoiea
^ bcraal^rhekbea , sab ii> lior sab ^üfm xa^ eiaaaiber peieft
iMvrbrn. ba^ maa bicie i^arfgnaipf sab Tmeatbehrfube ^^niiüb*
{^. btrrxOmciOtitbcTatiea sab tberiehea tosa. $RSuur anxt.
aaffrtr ^maag aodt, goa^ ouiuahgiUugAtub beamea« ixi^
bir Hufta^ica irbi^iiiib mf bea überftal ^a le^iea iia(b, avcUber
iwbrr baata^ta ttbei* hmuxrbria^eabea (Eiofleaa^ Xb^$t itnsiS
SmitafK^ Übr^ bteibi. sab bol bir aati^eabr abr S^x^Jk^
bft Awrauma, ber (Kuibmnta, tat;; olkc bieieaipe, a^eiihr leiac
iieaea fiHa9itafir benMnrbnajvea, laitbem sax ait, a^eiibr iraa
oalbeca bnrtunr^icbQrMbt aNnbea #ab. tweiybrea, naftbitaea aber
w^ iKTibeilaa, {KM^i Wb blei« 7^}^^^ aiftf^ Sto aierlea bier«
beb aa* ba| bteier ^^raabu^i a>abl mögt aar ial:bs Smuasa
Nro. 9] ^^
angcioenbet toetbcti ntüffc, todift fein tl^ren ©cbürfniffcti
unb tl^rcm ^anbcl <jro))orttotiirtc^ Sanb f^aitn, fotibcnt bfo^
)oon bem fogenannten ö!ottomtf(^en ober SEröbel^ttbel ^ unb
ber Slu^bilbung frember SKatcticti tcfecn. S)enti Utj btefen
tnfiffcn, toic unö bünft, bic abgaben notl^toenbig auii auf 5
bic SBaatcn unb bic Äuöbilbung bcrfetbcn gelegt »erben,
»eil Utf fold^en Staaten ber ft^mbofifd^e ©etotnn be^ ®elbeö
ober Sol^n^, an bie ©teKe be^ Überf^uffe^ (produit net)
tritt, ben »irtl^fd^aftüd^e Staaten ouö i^ren ©runbjtüden
gleiten. SSJir tooKen aber biefe SinfArönfung blo^ t)on lo
jotd^en Staaten oerftanben l^aben, bie t>on fj^embeu fanfen
unb an grembe üerfaufen; benn ber Raubet ber im S'^xM
t>t9 Staate bleibt, ober bie SKanufactur, bie il^ren Stoff
au^ bem Sigentl^um bed Staate^ nimmt, ift unfhrettig naci^
be^ $rn. 3Serfaffer^ (Srunbfä^en ju beurtl^etfen Der i5
^err SSerf. gibt l^ierauf eine Sered^nnng^art an, nad^ tocld^er
ber Überfd^uß (produit net) anjuf^fagen ift, unb jeigt ba*
bei) an einem S3e^ft)ie{, toeld^eö bem toal^r^ftig großen gür^
ftcn, beö iftigen ^erm SKarggrafen ju SSaben $. ®. gum
unperbtid^en Sful^m gereid^t, ba§ biefe Art ber auflagen ben 20
öffentlid^en Sdfea^ bereid^ere, unb ben Untertl^an, ber übri«
gen« oon allen grol^ncn unb ^ladfereljen befreljt ift, nid^t
in bem mtnbeften beläftige. ®e« f)crrn SKarggrafen ^. 2).
l^at nel^mlid^ biefe neue ärt ber auflagen in Mietlingen
be« Slmt« ^forgl^eim einfüljren, unb fo gar bie Untertl^anen, «5
nad^ bem neuen %ered^nungd)?lan, fid^ felbft fd^ä^en taffen.
6« ift be^ biefer freljloilligen Sd^äftung nod^ ettoa«
mel^r l^erauögefommen , alö tor bem an abgaben gel^oben
tourbe, unb ate ju SSeftreitung ber grol^narbeit , bie nun
t)on ber Kammer begal^lt toirb, nötl^ig ift. Ttr SKenfd^en* so
freunblid^e [72] unb erleud^tcte Surft, feftte aber bie Säuern,
um fte befto »iKiger ju mad^en, noc^ geringer, unb l^at ba^
burd^, unb burd^ bie Slntoeifung, bie il^nen gu bortl^eill^after
Sauung il^re« gelbe« gegeben tourbe, ben jäl^rlid^en ©eioinn
be«?anbmann«, ber pd^ gu bem 8orfdbu§ »erhielte toie 16gu 11 ss
fo termel^rt, baß er fld^ i^o t>erl^ätt, toie 27. gu 15. 3)er reine
(Setoinn (produit net) ift alfo nun um 7 fl. auf ben SRorgcn
- _JlZ___ [Nro. 10.
gef^iegen, unb man ^at Hoffnung, er toerbe noc^ (i^ auf 1 1 fl. l^i^l^er
ftctgen, ate er fonjt ftunbc. S)icfc SScrbcffcrungcn fottcn and^
noii an anbcm Orten bcö SHarggraftl^um^ cingcfül^rt löctbcn.
SBir l^abcn immer geglaubt, ba§ ber ®runb ber ärmut^,
5 löeld^e bic niebrigfte Sfaffe ber Untertanen brücft, unb notl^*
»enbigerweife, burci^ alle Slaffen burd^, ü^ gu ber Kammer
ber dürften fleigen muß, niti^t ber Statur, fonbem einer feister«
l)aften Bearbeitung ber 9tatur guguft^reiben fel^. S)icfe«
35etjf^>iel beflärlt un« nod^ in unfrer ÜRetjnuug, unb jeigt,
10 ba§ man bie Sammem bereid^ern fann , ol^nc bie tüarrtt*
nid^t toieten ©d^arffmn erforbernbcn Ätinfte vieler Sammera«
lipen, bie S^erme^rung ber auflagen, angutoenben. 2Wöd^tett
bod^ aüe gürjlen crlcnnen, ba§ ba^ SBol^I ber Uutertl^anen
tl^r eigene^ @iM fe^! unb möd^ten bod^ alle bie, n>e(d^e t9
16 erlennen, fold^e Statl^geber unb S)iener finben, toie ber ©err
SJerf. gu fe^n fd^eint! ®er ^err SSerf. t)erf^>rid^t nod^ in
einem anbem SBer!, ba« SJer^Itnife ber ausgaben ber bre^
ßlaffen, bie SSertoattung ber ginangen, unb eine bered^uete
(Entmidfetung ber SJerfaffung ber loornel^mpen ©taatcn, in
«0 9tüdtfi(bt auf i^re ®efe^c unb i^re ginangen gu üerfertigcn.
SBir fmb begierig, biefe ©egenjtänbe t)on einem fo fd^arf*
finnigen unb 2Wenfd^enfreunb(id^en ^]^itofo})l^en bearbeitet gu
feigen, aber, töir fönnen nid^t einfel^en, »arum ein S35er!,
toetd^e« üon einem S)eutf d^en, unb für S)eutf d^e gefd^rieben töorben
«6 x% gerabe in frangi5fifd^er ®j)rad^e gefd^rieben »erben muf^e?
[73] Nro. X. 2)en 4. gebnuir 1772.
2i%at\^ühxatarf nhtt non iitr Clrfielfung künftiger
30 hoWf llrof. \n:3iitüna. 1771. 19 ßngtn mit htv ll0rrebe
unb 3 ÜUtpfertiifeln*
9Bir glauben nid^t, bag ein ^vl6^ mt^x üRigbeutungett
nntertoorfen fe^n fönne, al9 biefe^, toenn man ed feinem
bleibe, ober Xitel nad^ migt, ol^ne ed mit ben toal^rfc^iit«
85 (id^en SCbfld^ten bed Serfaffer^ gu Dergleichen. S. !ann biefe
Sorfd^lSge gu einer ^ringenergiel^nng unmi^gtid^ al9 etneit
Nro. 10 ] ^^
^jracticabctii 'ißfan angcfd^cn l^aten, ob er gtc^ ®. 39. fagt,
„ba§ ol^ne einen fold^en Obcrl^of meiner, ol^ne fold^c 3nfoT«
matorcn, ol^nc fold^e mitl^elfenbc ^abcn, unb ol^ne eine fotci^e
9Ba]^t t)on Senten, bie mit bem ^rinjen umgel^en, leine glücf'^
lid^c (Srgiel^ung ntögtid^ fci^." SBir krid^tigen mlmtl}x feine 5
Slbfici^t au« bem Eingänge be« SBer!ö, »o et fagt: ^bcr
^l^itofop]^ mug ftti^ nid^t abfd^recfcn laffen, toenn feine S5or«
fd^fäge untibertoinbtid^e ©(^^toierigfeiten be^ §ofe finben. ffienn
nur ber l^unbertfte Sl^eil beffen, toa« er fagt, irgenb einmal
in einer ^^rinjenerjiel^ung gute« »irlen foÜte ; fo ift bic lo
5Ölü^e ber übrigen neun unb neungig [74] einem SDtenfd^en^
freunbe reid^tid^ t)ergoIten.'' SBir bcfd^ulbigeu if^n aud^ im
mittbeften nid^t, bag er Untoiffenbeit t)Ott ^ofumftänben »er*
ratl^en ; im ©egcntl^eit fd^Iie§cn tt)ir au« ben mand^ertet^ *ißat*
liatiöen , toorau« er feine Sonfuftation guf ammengcfe^t l^at, i5
ba§ er ba« comj)Iicirte Übet in allen feinen Steilen eingefel^en
l^abe. Sr toünfd^te, ba§ ber §ofmei|lcr ein SDtann fctjn
möd^te, ber f e t b jl fd^on ein glüdttid^er Srjiel^er toäre ; bief en
gtaubte er, in bem SJater ju finben, ber bie S3efd^äftigung
mit feinen Äinbern fd^on burd^ lugenben bebl^nt fal^e. 99. 20
fül^tte, baß bie geitige ©tüdtfetigfeit ber Äinberjal^re be«
"^ringen ein 'i|3un!t fet^, ben man nid^t ttjegtoerfen mtiffe;
ba§ man il^n, um i^n tugenbl^aft unb gut ju bifben, nid^t
avi9 ber ©efeUfd^aft feiner 9Kitgef^ö^>fe in ba« frembc ?anb
ber äftern ÜKenfd^en öcrpflanjen muffe ; bafe jur SZal^rmig as
äße« ®utcn unb Sblen, diccmpd unb 9?a(^eiferung bie näd^ften
unb fräftigfien ÜKittet fetjn. (Sr fud^te alfo biefe Oefeüfd^faft
in ben Äinbern be« ^ol^praft, unb glaubte baburd^ bem
3Sortt)urf entgangen ju fe^u, ba§ bie äuffid^t fo öieler ^iuber
einem eingigen ^anne nit^t gugumutl^en fe^, »enn er biefen so
3Ka«tt jum SSater biefer Äinber mad^te. ®o entjlanbe»
feine $ü(f «Inaben, bie fd^on fo mand^e« t)ome]^me« Säd^ebt
üerbienet ^ben — — ©eine ©orgfatt in ber SBal^I aller
9Wenfd^en, bie fid^ bem ^ringen näl^ern, fann nid^t genug in
ba« fogenannte ©cringfügige ^inauöfel^en. SSon ber SRöglid^s 86
feit alle« gu bcrl^inbcm , ijl je^o ni^t bie Siebe.
3Bir tt)ünfd^en, ba§ unter ben ^funbert guten Äbfid^ten be*
64
^^ [Kro. 10.
SJcrfaffcTö nur bicfc tocnigc crrcid^t »erben mögen: bag bie
®To§en ber SBett be^ Sefung btefe« S3u(i^« mel^t füllten, tote
t)iel (te benjentgen fd^ulbig flnb, bie einer glüdlic^cn Sr3iel^ung
il^rer ^rinjen üorftel^en^ unb tote öiete ffintft^ufbigung aud^
5 biejenige SWänner berbicnen , bcrer Semül^uiigen nid^t mit
gleici^cm Srfolg belol^nt toor* [76] ben finb. £« fe^
biefe« S3nd^ ein SBinI ber SBarnung für aUt ffint^fiafien
be« ©Uten unb ßbten^ fici^ mit bem beften §er3en nid^t fo
leicht an ein ©efd^äfte ju toagen, too oft eine tounberbare
10 Sertoidtung ber Umftänbe bie tool^Ul^ätigjien Slbfic^ten unnüfee
mad^t ffinblid^ bem SRenfd^enfreunbe ein SBin! mel^r^
toie er mand^e 3ög^ bct 2)en!art unb be« ?^erfal;ren« ber
©roßen, pd^ an^ biefcm großen ©emäl^Ibe ber ©d^toierigfeiten
erlläre, tooburd^ bie S3i(bung ju il^rer fünftigen Seftimmung
16 aU ÜWenfd^ unb Stegent fo gar leidet bereitelt toerben fann.
SBir unterfd^retben bc^nal^e alle Sorfd^täge bie 33. jur
Cinrid^tung be« U n t e r r i d^ t « eine« fünf tigen SRegenten tl^ut,
unb man fielet anif l^ier ben 2Rann, ben bie (Srteid^terung
unb äuöbreitung nüfelid^er Äenntniffe fein gan^eö Scben burd^
20 befd^äf tigt Ifiat. 3n bem XL abfd^n. t)on ber Senntnig
be« SSaterlanbö unb be« SBertl^« aller ©tönbe
finb öortreflid^e Sad^en gefagt. 9?ur beij ber ® e f d^ i d^ t « *
funbe toiffen toir nid^t, ob fie ganj in aller il^rer genca«
logifd^en Orbnung barf vorgetragen toerben ; ob man fo leidet
25 über bie Sugenben be« Stttert^m« toeggteiten, unb fid^ l^au^>t«
fäd^Ud^ be^ ber neuern unb baterlänbifd^en ©efd^id^te auf»
galten bfirfe, bie oft nid^t« aU eine trodtne SReil^c t>on oer^
önberten ©taatöformen unb Oered^tfamen entl^ält; ob ba«
$erg burd^ bie Säe^fpiete be« Sll^nenfaafe jn bitben fe^, ober
80 ob man btelmel^r atebann nid^t in bie SJotl^toenbigfeit ge^
feftt toerbe, ^oefie für ^iftorie ju loerlaufen. Über^u^)t
toünfdbten toir, ba§ bie (Srgie^ung bc« SSafebotofd^en ^rinjen
toeniger auf Äu^meublirung feine« So^)f« abmieten, unb bo«
®an3e ntd^t fo(d^ ein getoaltiger Sbucation«l^anbet t)on 9tea«
86 Ken fe^n möd^te. ffi« fd^einet un« , bag bicf e allgemeine
^enntniffe, bie toir je^o ben ^ringen fo nötl^ig glauben,
t>te(e« 3u ber ©ertngfd^ä^ung be))tragen, bie fte ge* [76] gen
lüxo. 10.] ^^
©ctcl^rtc unb ÄünjMct öuffcrn. ©ic lenicit in futjcr ^tit
eine äRenge SJerfcaUbccn enctjcloj)äbif(i^ oben toegfd^ö|)fctt^ unb
glauben^ ba§ biefer Ocean nid^t tiefer fc^, alö baö ©töd^(^en,
toomit ftc i^n betül^rt l^abcn. S)icfe 8anbd^artcn!enntni§ bcr
Sitteratur fccrcbet fie, gereifet gu l^afcen, unb fle tjerat^ten 6
natfirtid^ertöeifc benjenigen, ber nur ein fleinc« ©tüd 8anb
t)on bem ^(anigtobio but^etoanbert ^ai, bad fle mit il^ren
5 Ringern auf bem Xifd^e umfaffen !önnen. Snb(id^ entfielet
burd^ biefe (grlcid^terung unb Aufbringung fomand^er*
( c ^ ficuntniffe , ba§ fein einzige« Vermögen bcr ©eele ge* lo
l^örig au^geHtbet toirb^ unb bag, inbem man mit aQen ©innen
jugbid^ em)>ftnben mitt, man gerabe nid^t^ geniegt. %udf
auö Sudlern, unb nid^t allein au3 mfinbKc^em Untcrrid^te,
glauben töir, mu§ ber ^rinj lernen^ unb mit ÜRü^e lernen,
nid^t attjeit toegen beffen, toa^ er finben toirb^ fonbem e^ is
fel^ eine 3agb, »otjon feine ©eele munterer, geftärltcr, ^u
fünftigen ernfll^aftem Übungen gefd^idEter jurüdEtomme !
©cite 84. finben toir einen tortreflid^en ®cban!en bc« 3Jer«
faffcrö, too er ben ^ißrinjen be^ 3^^*^" ^w^^ ^^^ Solgen töitt
em^jfinbcn mad^cn, toa^ © d^ u t b e n fetjcn^ unb toir toftnfd^en 20
t>on ^tx^m allen guten Srfotg.
äud^ in bem Unterrid^te ber Stetigion, bie bod^ ganj ein
@efd^äfte be^ §erjen^ ift, tjerlangten toir, ba^ bie »id^tigjlen
Sel^rfäfte eine« ewigen jebenö, ber ffinftigen Setol^nung unb
33eflrafung, nid^t fotool^t au« SSernunftfä^en l^ergeleitet, fonbem 25
burd^ aiufmerlfamfeit auf aSJeÜ^änbel , unb ba«, toa« un«
umgiebt, gebaut loürben. S)ann bie bejlänbige Semerfung,
bag lein ©aame be« ®uten unb 93öfen (ei^t auf
biefer SBelt oertol^ren gcl^e, ift bie fid^erjle Scftärfung
in bem @(auben, ba§ biefe« ©efeft ber SBiebcrtöergcttung in 30
ber (gioigfeit fortgel^en »erbe. ®a« SSertangen nad^ einem
gtoe^ten ?eben be^ [77] barf leincr Sted^tfertigung , aud^ ber
Ortl^um (lit. g.) leiner SBibcrtegung. SBenn e« i?eute giebt,
bie glauben, bie Safter fetjen fd^ulblo«, toeit bie ©d^utb bcr«
felben fonft auf ®ott fallen muffe, bon bem, at« ber crflen 36
Urfad^e, alle« abl^ängt, toa« gefd^iel^t ; fo tooHen mir pe nur
fragen: toarum ftc ba« So))ftoe]^ eine« SZaufc^c« nid^t aud^
Litteraturdenkmale des 13. Jahrhunderts. 7. 5
^^ [Nro. 10.
auf ®ott fd^icfccn, unb »erlangen, ba§ er bte golgen baiDon
aufl^ebcn, ober fl(i^ gufd^retben (äffen fofle? Snbfid^ fielet
bcr SSerf. ®. 118. bie iBorpeUung t)on bem @(auBen an
®ott, ate einen Sergelter be^ ®uten unb Söfen, in bem
5 ta)al^ren ©efid^töj^unft an. 3file fofgenbe 9teIigton«6egriffc
be« S?erf. f önnen nidbt beffer gefagt »erben. 9?ur Sbf^n. XXII.
finb »ir nic^t gang feiner SKeijnung in bem, toa« er bon
ber bürgerlid^en ©leid^l^eit unter gal^lreici^en unb nidbt
jal^treid^en S)i§ibetttett fagt, unb too er toertangt, „ba§ feine
10 l^errf(i^enbe Sird^e fetjn, niäit Soterang, fonbern ©teici^*
i)e\i be« 9te(^t3 aller ber bem ©taate unfci^äblid^en 2Re^n=
ungen unb ®Iauben^6e!enntniffe ]^errf(3^en muffe." alleres
bingö toäre e« in ber ©jjeculatiou gu toünfd^en; aßein n>ir
fönnen un3 in ^raji fajl feinen tjafl gebenfen, too bie
15 SReligion nid^t gugteici^ mit fcürgerftd^en ©ifMnftionen unb
S^orre(i^ten berbunben toäre; unb toir glauben, eö fet^ fel^r
fd^toer ju entfd^eiben, toann ber ?ring ba« 9ted^t ^be, ein
SSorret^t, baö gelten SWenfd^en gufommt, unter gtoonjig ju
üertljeiien. 2)enn bem einen fann nur gegeben toerben, toaö
20 anbern genommen toirb.
2)er Slnbang entl^ätt SSorfd^fäge gu SSerbefferung beö
Sd^utoefen^ ; flagt über bie Sermifd^ung be« geifttid^en unb
toe(t(idben Unterrid^t^ , über ben SKangel an Leibesübungen,
über bie ©orgtofigfeit in änfel^ung ber Sittcnlel^re unb
25 natürlid^en 9teligiott ; ferner über ben SKangel ber Sinrid^tung
nad^ ben Sebürfniffen ber ©täube ; fd^lägt 51Witte( gur 93er*
bcfferung t?or, unb geigt bie toid^tigen folgen bat?on. 2)te
93 e i) I a g e bringet auf bie Slotl^toenbig« [78] feit einer Sfla^
turaiien* unb ffunfifammfung, aud^ eine« ^anbetS mit biefen
80 SBaaren ; erffärt bie SJotl^toenbigfeit unb 2RögIid)feit beffetben,
entl^ält einen $(an gu einem neuen ©eminar für Äinber,
?e]^rer unb fünftige ^auSbebiente, unb em^jftel^tt bicfe gemein*
ntiftige äbfld^ten aflen Äennern unb ücrmögenben SBeltbtirgern. ,
fiei^ijtB.
35 4lur;e$ B^fitm htt nutürititien %eii0i0ii^ 177L 8«
118 S* auf S4rretlrpapier«
(Sft in bcr 83römiert|d^en SSud^l^onblung oßl^ier gu l^oben für 36 fr.)
R7
Kro. 10.] ^
S)cr Scrf. tctfprit^t feine tieffinnigen Unterfud^ungen,
fonbern feine Slbfid^t fd^einet bto« ba^in gegangen ju fetjn,
bad, toa^ anbere iDon ber natüttidften Steligion gefagt l^aben,
jufamnten jn jiel^en unb in einen fairjen aneinanbet^angenben
Sortrag jn bringen, nm fold^e junge imit, totiöjjt eine 5
^äl^igfeit l^aben, einen S?ortrag biefer ?lrt ju faffen, mit
einem ?ettfaben gu terfe^en, toonac^ fie bie 9teil^e ber natüt^
Ud^en ^enntniffe loon ®ott burd^benfen fotten. ®o lange
toir Utf ber ßrgieljnng bie Sugenb mel^r benfen (eieren,
ate benfen m a ci^ e n ; fo lange n)ir il^nen bie ©ebanfen e i n * lo
^) topfen, unb nid^t liefcer nur ben Soben bearbeiten, too
ftc to a d^ f e n f oüen ; fo lange toerben toir frejjlid^ fold^e
Sudler nid^t leidet entbel^ren fönnen. 9Wan pe^t, ba§ ber
SJerfaffer in feinem einjigen §. felbjl gebod^t l^at. 9teue
©ebanfen, ober neue Slu^fid^ten mu§ mon alfo nid^t erwarten, is
Sr erflärt unb ktoeift baö 2)afet)n unb bie ffitgenfd^aften
®otte«, bie ®d^öj)fung, bie Unjlerblid^feit k. furj oUeö, »ie
eö anbere tetoeifen. Sd^toac^e, ftarfe, öoKjiänbige , juenge
unb jutoeite Setoeife liegen bur^einanber. ©ein ®eifl ift
t)on ber S)ogmatif ausgegangen, unb [79] feiert ju il^r jurüdf ; 20
bo(^ ifl baö SBerfd^en für eine getoiffe Srt öon Sefern gut,
unb ber Serfaffer »itt ja aud^ nid^t ffir alle fd^reiben.
SBie ber Sitel © tj ft e m bemfelben gufomme, xoerben nur bie=
jenige einfel^en, toeld^e einen jeben ^wföwmenl^attg oon ©äften
ein Softem nennen, ol^ne fid^ ju befümmern, »ie bie ®äfte25
gufammen ^ngen. 3EBir toürben baS S3uc^ lieber, xoenn eö
ja ®^Pem fe^n fotl, ©^jtem einer bernunf tmägigen
9t e l i g i 0 n genennt l^aben ; benn fo erfennt ber Serf . felbft
®. 91 unb 92. baß eine tjernunftmäßigc unb eine
n a t ü r 1 i d^ e 9teligion jtoe^erlet) ifl. 3lm toenigfien ^t und so
bie Einleitung gefallen. 2)er SSerf. toiK barin fagen: baß
toir ©Ott unb feinen SBiHen erfennen muffen, toeil ber SBiUe
©otteS unfere ©lüdtfeligfeit gum (Snbjxoedf l^at, biefe aber ber
Sortourf unb ©egenflanb aller unfrer triebe ift. Sr brüdCt
fid^ aber fo unbeutlid^ an^, baß man gar leitet feine ©ebanfen ss
t>erfe]^len fann. Unö fd^eint bie SScrbinblid^feit gur Sieligiou
(bie me^r ifi, alö eine bloße (Srfenntniß) toeit natürlid[)er
5*
^^ [N«>. 10.
aud bem ©ebanlen }u folgen: toeil toir t)ott ®oit, a(d
einem mäd^tigern äBefen, alled l^aben uttb
hoffen fönnen. ®er erfle ÜWenfci^, ber ol^ne Offenbal^r«
ung bnrd^ feine Vernunft fid^ eine 9teügion erfunben l^ätte,
5 tDürbe n>a]^rfd^etnU(^ iM burc^ biefen ©ebonlen , auf eine
fotd^e Grfinbung geleitet toorben feijn ; unb bet) unfern iftigcn
äßenfd^en^ mürbe ein fotd^er ©ebanten toie und bünit, aud^
n)al;rfd^cinttd^ ben gröften (Sinbrudt ma^cn. Unfere ©rfcnnt«
niß t)on ©Ott betoeijl ber SSerf. avL^ ber 3wf^^tig!eit
10 ber äBelt a posteriori ; aber er ifl nebfl t^ieten anbem in
ben ^el^ter gefallen^ ba§ er aud einer a posteriori bewiefenen
(Sigenfd^aft ©otted^ nun feine übrige digenfd^aften aüt, a
priori ertoeifen toitt; ©otd^e Seloeife l^infen immer. Über
ben äRenfd^en unb feine Seftimmung l^at er nod^ me(
16 ju loenig gebadet. S)er aibfd^nitt t)om [80] Urf})rung bc«
93 Öfen, l^at und, ob er gteid^ gar nid^td neued entl^ätt, am
beften gefallen, »eit barin am toenigften bctoiefen »irb.
® q u i r e ifl fein fidlerer gü^rer, toenn man über bie 9?otl^
toenbig!eit ber Offenbal^rung benlen toitt; unb bie meiften
20 ©rünbe, bie ber Serf. bafür anfül^rt, betoeifen gu t)iet. S)ie
Sefd^reibung t)on bem 3w|^^wb ber Reiben toor ber Offen«
bal^rung fd^eint und übertrieben. @ie pxxt\en nid^t bie
btod bürgerlid^e Zugenb an, toie ber SJerfaffer ©. 94. be«
]^au^)tet. Sinige giengen fd^on bamal fo toeit, bag fie, toie
25 3. 93. tfd^incd in feinen fofratifd^en ©efpräd^en, bie Xugenb
blod für ein ©efd^enf ber ©ötter Riehen. äBir toiffen,
toad toir burd^ bie Offenbal^rung getoonnen l^aben ! aßein
toenn man oon einer ©ad^e mel^r Übetd fagt, atd in ber S^at
barin i% |o mad^t man aud^ bad t^erbäd^tig, toad toal^r ift.
80 Übertriebener (Sifer in ber Steligion, crtoedft bei) ben benfenbcn
oft Unglauben, bet) benen, bie ni^t benlen, immer Slbergtauben.
3n bem (e^ten Slbfd^nitt ^tte bie Iritifd^e Unterfud^ung in bem
t)ortreflid^en Seßifd^en Setoeid t)on ber Sal^rl^eit ber d^rifttid^en
Steügion, nid^t ganj übergangen »erben fotten. 2)er SSerfaffcr
85 jd^reibt übrigend gut, rein unb beuttid^, unb toir toünfd^en,
ba§ er fein ©^fiem einmal f etbji burd^benfen, fld^ aber t>tx
Sogmatif el^e nid^t, atd Utf bem testen §. erinnern möd^te.
Nro. 11.]
[81] Nro. XI. Xen 7. gebruor 1772.
Sonbon.
Jonian Antiquities. Fublished with Fermission of
tlie Society of Dilettant! by B. Chan dl er, A. M. F.
S. A, N. Bevett, Architeot. W. Fars, Fainter. 5
Folio Imperial Faper. 1. F. 11. S. 6 d. unbound. By
Dodsley 1769.
335ir jcigcn bicfcö aSScrf cttoa« fpät an: inbcffen toirb
bic yiaiixiiit, bic »ir baöon geben, ben Äennern ber Sltter*
t^ütner unb bei Saulunfit tntineT xwii inteteffant bleiben, lo
©ne ©efellfd^aft ^erfonen, tcetd^e bie 9teife nat^ 3tatien
gctl^an Ratten, unb toünfc^ten, ba§ ber ©efcj^marf für bic
Sunft in ü)xem SSatcrlanb attgemeinet toerben möd^te, ft^offen
«ntet bem 9?amen ber ©efellfd^aft ber ©itettanti
einen ^ont gufammen, unb im Qdi^x 1764. fanb fid^ bereis
felbe fd^on \o anfel^nlicb, ba§ man barauf bebadtt löar, eine
®efeüf(^aft gefci^idter ÜKänner an^jufc^icfcn, um in ben ?ltter=
tl^timem neue Sntbecfungen ju maci^en. 2)ie Sßal^I, in an*
fcl^ung ber Sla^ifd^en Sitteratur^ fiel auf iperrn
6 ^ a n b ( e r , ber ftcj^ burd^ [eine Marmora Oxoniensia be<* 8o
rii^mt gemacht l^atte. iperr SR'eöett, ber fci^on bic Ätl^eni«
enfifc^en älter tl^ümer l^crau^gegcben l^atte, foHte bie ®cgen*
flönbe ber Slrd^iteftur bc^anbeln, unb SKr. ^ax9, ein junger
^ünfl= [82] ler, beffcn Salente t)iet t)erf^>ra(i^en, »ar jur Hb*
gci(^nung ber Sluöfid^ten unb ber Saöreliefö befHmmt. as
€ie giengen ben 9. Oänner 1764. an Sorb cincö ©d^iff^,
ba« na^ ßonjiantinopel befiimmt toar. ®ie lonbeten Utf
ben 2)arbaneüen ben 25. Sing. ^9?a(!^bem pe baö ©igäifd^c
SSorgebirge, bie JRuinen ton £roj[a, bic 3nfeln Icncbo^ unb
®cio befudjt "i^atttn, famen fie gu ©mijrna ben 11. ®e}>t. an. so
S3on biefer Stabt, aU il^rem $au})tquarticr, t^ten pe t>er*
fc^iebene !leine SReifen inö ?anb.
3m äug. 1765. famen pe ju Sitten an, ti>o pe bi« in
ben 3un. 1766. blieben. Sie befud^ten üRaratl^on, (Sleup«,
©alami« , SRegara unb anbre ^läfee in ber Sta^Barfd^aft 85
9?ad)bem pe ätl^en terlaffen, giengen pe burd^ bic Heine
70
'^ [Nro. 11.
3nfe( (SalauTta m^ Xxo^tnc, (ipihanxo^, %x%o9 unb Sorintl^.
SSott ba bcfud^tcii ftc 2)cl^)]^i, ^atxd, SU« unb 3^1^*^/ ««^
bctt 31. äug. gicngctt fic na^ ©rijlol unter ©cgd^ unb
famctt in Sngtanb ben 2. SWot). an. ®ic ®cfcttf(!^aft for*
6 bcrtc t)on il^ttcn einige ^roten il^ret üfcerbrad^ten äßateriaßen^
unb man toäl^tte bie Überbleibfet ber Sonif d)en ätter«
t^ümer. (Sin Sanb, bad nad^ %ttica ba« aQermerlmürbigße
in biefet Sttt ifl, unb bie ä[ufmer!fam!eit eine« Stagifc^cn
©d^riftfleHer« am meiften öetbient. 2)ie Senntniß ber Sttatur
10 toarb juerft in ber Oonifci^en ©c^ute getel^rt. ©eometrie^
Sipronomie unb bie anbetn il^eite ber SRatl^emati!, ©d^iffartl^
unb §anbtung töurben l^ier juerji ausgebreitet, ©ie ^ijloric
l)at il^re ®eburt Sonien ju banien, bie ÜRebicin il^ren erjten
©t^riftftetter ; bie ^oefie il^rcn SSater. Sfilein bie Slrc^iteftut
15 l^atte in biefem Sanb t)orne]^mlid^ il^ren ©ift. 2) i e Er«
finbung ber bretj ©ried^if d^en Orbnungen gel^ören
il^m iVL, obgteic!^ nur eine feinen 3iamcn trägt.
3)enn ber Ztmpd ber -Suno pt %rgo« gäbe gtoar bie $au})t*
ibee t)on bem, »a« man nad^»[83]^er bie 2)orif(!^e Orbnung
20 nannte, aber il^re ^ro^)ortionen tourben bod^ l^ier juerfl feflgef eftt.
S)ie 9{uinen be« ZtmptU be« 99ac(!^ud }u Zto9,
ber ÜKineröa ju griene, unb be« 3(po(lo 2)ib^:s
mäu« bei? ÜKitetu« finb bie SSorne^mficn. Me Steile
be« £emj)et« be« Sacd^u« fmb fo gerjlreut; e« flnb fo
25tDenige @})uren t)on feinem $tan übrig, baß man bie ®at=
tung, tt)03u er gel^ört, ober ben Stufri§ ganj an^ bem SSitruö
ergangen mu§. 3n 53ef d^reibung be« (Söfttjto« giebt
er biefcn Zcmpti jum ffleif})ie(, unb nennt il^n ein Octa«
flijto«, töoburd^ er einen 3ii})tero«, ber bur^ bie Slngal^t
80 ber ©äuten ber gronte bcftimmt toäre, aujeigen toitt.
3)ie 3^^^ tDorin er gebaut »orben, ifl nid^t genau an-
jugeben ; bod^ n>eig man, bag fein ärd^itelt ^ermogene«
iDar, ber mit S^ard^ e find unb ^^tl^eu« icf^auptttt, bag
bie Dorifd^e Orbnung f fir 1^ c i li g e ©ebäube ftc^ nid^t f c^idCe.
85 8Sitrut) mer!t an, er fe^ baöon fo übergeugt gewcfen, ba§
er feinen $Ian, nad^bcm ber üRarmor fd^on guge^auen loar,
geänbert unb mit ben SRateriaUen, bie gur Erbauung eine9
71
Uro. 11.1
^ortf(]^en ®e6äube^ beficmmt toaren, btefen domfd^en Xempe(
erttd^tet l^ätte. Sine 33ef(j^Tei6ttng ber alten ©efd^td^te
t)Ott £co3, unb ein Keiner SScrfucJ^ einer SJefci^reibnng be«
Sanbe^^ mie man ed $eut }u Za^e fielet, n>irb bnrc^ eine
fd^öne 5ßcrft)eltimfd^c B^'^^nng t)on Stegigecf unb ber s
§albittfet Zto9 erläutert. Qmt ju Zage l^eigt ber Ort,
too biefe atte ©tabt ftanb, 8 o b r u m. ®ie 2te Äupfertafcl
entl^ält ben äufri§ ber gronte be^ Xtmpü^, bie 3te 4te 5te
unb 6te bie Safen, Sapitäte, Äornifd^en, Ärd^itraüe, auf
boj)}>ette ärt, erfl im btofen Sontour, bann mit ©(i^attcn lo
unb 8ic^t; aud^ einige Sa^reliefg.
®a^ 2te Saj). Rubelt Don bem Stempel berSDtinertja
^ 0 1 i a « , JU ^?} r i e tt e. ® icfe ©tabt lag an [84] ber ©üb-
feite beö 93erg^ äW^cate. ättein Jefeo erftrcdt fie fid^ über
eine fd^i5ne @6ne, bie bur^ ben 3Käanber burd^fc^nitten toirb. is
®ie iopograj)^ie liai fid^ feit ber alten S^xi fel^r geänbert :
benn griene, ba^ nun mitten im 8anb liegt, lag el^emat«
an ber ©ee unb l^atte jmeen ^afen : bie @bene jmifd^en il^m
unb ÜKiletu« toar eine große SJatj unb ber äßäanber, ber
nun feinen Sauf rocit über fie toeg fortfe^t, fiel bajumal in 20
bie ^a^ ein. S)iefed ifi ani^ bie Urfad^e, toarum fo menig
dteifenbe ?uft gel^abt ^ben, Unterfud^ungen bafelbfl anju^
ftellen; benn auffer ben engtifd^en Äaufleuten öon ©m^ma,
bereu Sieife 1673. unternommen, unb oon SBl^eler 1682.
l^erau^gegeben toorben, unb auffer ©!|>on ^t man ntd^t^ 8&
baoon. $eut ju Zage ^eißt ed ©auf on ober anii © an fon«
(Satefi, unb ift ein 2)orf. (Sin ©tein, ber }u ben Antae
gel^iJrte, jeigt eine äuffd^rift:
S)er Äönig Sflejcanber
SBibmet biefen Stempel 30
5)er Minerva Civica.
allein bie Herausgeber bemerlen, baß e« fel^r jiocifel^aft ifl,
ob älepnber biefen Zem^jet gebaut, ober ob er, ber fo gern
um biefe S^re bul^lte, toie er ju (S))]^efud tl^at, nid^t bem
fd^ott angefangenen ober meitgefommenen Zempel nur bie 35
Sttfd^rift gu geben trad^tete. 2)ann biefe ©tabt l^ielt biefe
(S^re für fo aufferorbentlid^, bag fte ed i^m abfd^lug, ob er
72
*^ [Hro. 11.
ftd^ gleid^ etbot; il^nen für ben fd^on unter £)ttectton be^
ffiinofratcö j^atberbautcn Jcmpct bcr Diana alle Sofien jit
crfefeen, toarin et bie 2)ebicatton in feinem 9?amen fc^n
bürfte. S)er Slrd^iteft toar ^ijtl^eo« ober ^l^iteo«, bet
s anö biefcn SRulncn fotool atö au^ ben 3^«8^5ff^ Sitrub^
a(ö ein groger SRann erfd^eint. ^aufanta^ merft no<l^
aufferbcttt oon biefem %tvccpt\ an L. VII. ba§ er Befonber«
toegcn fetner ©tatflen berül^mt getbefen \z% [86] ©röffere
nnb ttcinere 33u(i^fiabcn flnbet man in ben Sluffd^riftcn :
10 «ttb biefe« jeigt , baß bie atten aud^ barin bie ^crfpe!tit>
nnb ben Slugenpunlt in Sld^t genommen ^(en. älu^ ben
Äuinen fielet man nbd^, bag ber lemfet mit ©äulen um*
geben toar, bie, toenn man il^ren S)iameter unb bie ^^ifd^eni
räume t>on einer gur anbem mit ber g'töd^e be^ S3oben^^
15 ben bie JRuinen beberf en , öergletd^t , enblid^ bie Sermutl^ung
geben, baß bie grontc be^ lemjjeö nici^t über ein ipejca»
fl^lo^ gctoefen.
S)a« 3te Äa^>itel ^nbett t>on bem Sem})el be« a[^>otto
2)ib^mäu^ be^ SKilet. 3)iefer Iem^>et, ber auci^ loorl^et
«ober Sempet ber SJrand^ibä l^ieß mit bem £)ra!et, toar
auf bem Promontorium ^ofibeium 18 ober 20 ©ta*
bien oon bem ©tranb, unb 180. bon ber ©tabt SRiletu«
gelegen. Die Irabition ber ©rand^ibä ift be!annt. ®a^
€)ra!el be« Sl^JoHo l^atte fd^on gu Sroefuö 3^^^^"^ ^^^ ^^
25 befragte unb fel^r reid^Ud^ befd^enfte, einen ausgebreiteten 9tuf.
2)ie Werfer unter ler^c« f tünberten biefen £em})el, unb t)er*
brannten il^n, loie aUe %txscpA in Konten, aufgenommen ben
ju ep^efu«. ©. iperobot L. VI. 6. 7. Die »rand^ibä
flol^en ^vA f?ur^t, toeil fie eö mit ben Werfern gelf^atten
80 ^tten, il^re Untreue befiraft gu feigen. Die ÜRitefier toaren
lauge auffer ©taub unb ju fel^r Ijieruntergelommcn, um il^n
^'ix\ix&^vsxi, Der ?(rd^iteft ioar ^eoniuö bon Sj)l^efu^,
irab Da^>]^ni« bon ÜRilet. Der erfterc l^atte in ©efeß«»
fd^aft be« Demetriu«, eine« ^riefterö ber Diana, ben XtvXt^
35 gn @^>]^efuö ju ©taube gcbrad^t, ber ^Viisi bon Sonifc^ct
JDrbnung xoar, unb »on (Steppl^on bem Snoßier, unb feinem
^©ol^nc SWetageneS (bem äutor einer Äb^nblung barflber)
»ro. U.] *^
angelegt, aUx ntc^t geetibigt tourbe. ^ontuö, nad} bem
Sittttb S)cmoctttu^, toar ber ar^itcft be3 jtoe^ten lemfcfe
ber Z)xana ju Sjjl^efu^^ ber nac^ bem Sranb in ber ©eburt^*
nad^t äte^an* [86] ber^ be^ ©rogen unmtttetBar tüicber auf=
getout tourbe, unb für toeld^en 3((ejanber toegen ber 2)ebtfa* s
tion bie RoPcn erpattcn toontc. @r toar eö auc^, ber ba^
^rojeft t)on ber ©tatüc bc« Serg« ätl^o« angab, unb atfo
ip fein 3^^*^^^^^ ^^'^t 3U bejiimmen.
9Son ben SRerftoürbigfeiten biefe^ Semfete ju
urtl^eiten, fo nennt il^n Strato ben größeften aller 10
%tmpt\, ^aufaniaö (Sing t)on ben SB u n b e r n -Sonienö;
nnb Sttrut) feftt il;n unter bie toi er Xtmpd, »etd^e bie
Saufunft auf ben ^öci^fien ®ip^tl il^reö SRul^mi^ erl^oBen
l^ättcn. hierauf folgt bie ©efd^ici^tc berSran^ibä unb
M DraUi^, irann e^ angefangen, gefrört toorben fe^, 1»
unb göngtiti^ aufgel^ört l^abe.
S)ie S?erfaffer fagcn, ba§ bie SRenge unb ®rö§c ber
gerpörten Solonaben, unb bie SSoHfommenl^eit ber SIrbeit andi
ben geftfimacflofepen 3wfci^öuer in ffirPaunen fefeen. 3" ben
toorangegeigten fmb no^ gel^n Äu^>fertafeln, toon ber toortref« 20
tid^ften SIrbeit, bie ^(ane, Profite u. f. to. entl^atten, o^ne
bie toortrefli^en SSignettcn unb Sutö bc?am})e gu red^ncn,
bie t>or unb na^ ben Äa})iteln pelzen, unb bie intereffan*
tejlen Sa^reliet?e entl^aften.
Soitbon. 85
An Essay on National Pride tr. trom. the german
of Mr. Zimmermann. 1771.
SBir l^aben mit SSergnfigen gefeiten, bag btefe Überfe^uttg
eine^ unfrer tiefpnnigften ©^riftpeüer ictf ben (Sngfänbem
ehtmat ba^ Änbenfen eine« Herrmann unb eine« Merry so
Philosophers toerlöfd^t gu fe]^en, Hoffnung giebt. SBir l^Stten
aber getoünfci^t, baß ber Überfc^er mel^r Iren unb mel^r
®tär!e unb ?lbel in feiner ©d^reibart gegeigt l^Stte. (5r täft
oft gang« ©teilen toeg. 3- ®- ^^"" äiJ"'"^!^^"^^ f<^Ö^-
„ber 9?aturle^rer ixxi^i in ein tau^[87]te« Oetäi^et ü6ers5
ben SWoratipen arx^, ber bie S3eobad^tung be« SKenfdbcn unb
74
feinet £^und miirbiger finbet, aU bie Seobad^tung ber ^rSfc^e
unb tl^red X^nn^/* fo fagt ber Übetfe^et: the Naturalist
sneers at the Moralist who can harangue on the Natare
of man, civil Society and relative duties at the same
ö Time knows nothing of the vegetable and fossil Kingdom.
Die cng(if(^e @<)rac^e ertaubte i^m l^ier gewig treu ju fe^n,
unb bie artige fat^rifd^e fficnbung biefer ©teile, fottte bem
(Sngtänber ntd^t entzogen merben. ©(eid^ l^ernad^ übergel^t
er koteber eine gange ©teile, unb berg(etd^en 93et)f))iete finb
lonid^t fetten. Oft üerfte^t er fein Originat xdift 3'^^^-
mann gtett gtetd^ im Anfang auf bie $oeten Kriege bie
Oberbeutfd^tanb t)or einigen ^tittn mit ben ©w^ioeifeertt
l^atte, unb fagt, bag Seutfd^tanb fic!^ nur (i^meiten an ber
f leinen Station ber ©d^toeifter reibe; biefe SEBorte finb fo
16 gegeben : except now and then a Flirt on the L n m p i s h -
n e s s of the Swissert ; but who minds so petty a people
as they? 3- fif8*J P^ M^'^* im beffern Äopf mit SSernunft,
bad l^eift bet^m Überfe^er it takes Reason for a modeil.
2)ie ^atricier, nennt er Upstarts etc. unb ben fel^r fat^ri*
ao fd^en 3^8 ^^ ©d^^uß ^^^ ^^P^^ Äapitet^, l^at ber Überfefter
fo fel^r oerbrel^t, baß er gerabe ba^ ©egentl^eit oon bem
fagt, xoa9 er fagen modte. hingegen fet^t er bidkoetten auc^
etmad t)on bem ©einigen ittf; aU tote bie Sitation aud bem
$oraj @. 18. ©eine äu^brüdfe fuib fo oiet fie ein Slu««
Räuber beurtl^eiten fann, oft j)tatt unb pöbet^aft. 3- ®- ^ ^^^^^
bring a long Bill against them ; id^ n)erbe oiet Söfed oon
il^nen fagen : Commend me to, td^ mug täd^ten. the Oourtier
puts them under one and the same Bushel ; bie $öfe oer^
ad^teu aUed. ^Siefed toirb genug fe^n }u betoeifen, bag man
80 aud^ in (Sngtanb fd^ted^t überfe^t. 9tod^ l^at ber Überfe^er
atnmerlungen ^in*[88]3u gefftgt, bie »ir fel^r entbe^rtid^
ftnben. ©te betreffen meifl Sriäuterungeu t)on ^teinigteiten^
bie ein Sefer be^ S^tationalftotjed fd^on Idngfl toiffen mug,
ober nem dnftanjen an^ SReifebefd^retbuugen, bie }ur (Saäft
35 meuig ober nid^td bei^tragen, unb oft mug ftd^ ber Überfet^er
fetbfl tounbern, toie er auf feine ^emerfungen gefallen i%
bal^iu gehört bie Xirabe au^ Rowe's Jane Sore ©. 276.
Nro. 11.] '^
2)o^ ein äberfe^ei ^lavAt ftd^ ju erniebtigeti, \otnn er feilte
Slumerfuttflen mad^t. Unfere 2)eutf(^ett ma(]^eii« ntc^t beffer.
Safer.
iStit moralir4rer 6emei$ htv <$emif ifett etnea ;ii-
kfinfttgen ^tbtm. Mb htm <lngltr4ren. 6e9 jro'iaitii 5
%it]»0if 5m^0f itnl» S0lrn. 1771. 8. 7 Magern
(Sin fo genannte« ®cbic^t gegen bie 9teIigion«f)>ötter,
au« (Sngüft^er ^rofa in beutfc^e 9tetme bcrfcfet^ leiber!
fd^ött gebrudt. S)a« äßujter be« Serfaffer« toaren ©etteTte
Sel^tgebid^te, unb er fällt noii im beutlid^en, toäfferigten unb lo
gereimten @t^le eine löeite ©trede, toie fld^ gebtil^rt, unter
fein Original. S)cr 8tetigton«ffötter ijlt pd^er fcelel^rt,
bcr c« au^getefen f^at. ®enn l^ierju gel^ört mel^r afö Siatnr !
fttttiferflid|.3
3. SDt a f f a r b ^t neutid^ in $ari« bie Portrait« be« is
Gomte de Provence unb feiner Oemal^Iin, be« ©aufl^in«
unb ber ©anfl^ine, t)on ber ®röge eine« ^etfc^afte«, in
^JJrofit ]^erau«gegeben. Sr l^at fie fotöol^t gejeid^net at« ge«
ftoti^en, unb p^ angelegen fetjn taffen, ba« ^unftirte ber
ÜBiniaturma^Ieret^ au«jubrü4en. 20
[89] Nro. XII. Xen 11. Scbruor 1772.
Sei^ijiB.
;2Cil9emetne ari^eorie htt fitr^nen iSiünftt in einfel«^ /f J
no^f niiiijaliettr^er <8)r]»niing htx Aun^^rter^ nnf einander ' '^ /
fnigenlien ^xXXtxtin alrgeijonlieU ^ i^t^xi 5alrann (Georgs»
$Vi\\tx^ O^rHer Qi:^eU, non ;3( Irii^i s« 1771. iBeg IPellimanns
Clrlren unl» Heiitr. 4. 568. S«
SBir g(au6en, e« fann ein SBerl ber adgemetnen (Sr«
toartung nic^t entf)>red^en, tDeil e« nac^ einem ber ^äfte be«
SJerfaffer«, aber nic^t ber Statur feine« ©toff«, angemejfencit «0
^(an bearbeitet ifl toorben; e« !ann be^ einzelnen SoQtommen^
l^eiten ein magre« ®an}e barfleQen, unb bod^ bon berjenigen
(Seite, tool^in il^n fein ))orjüg(id^e« 2^a(ent }og^ ein äßonument
feine« Url^eber« bleiben. $crr ©. umfaßte einen SBcltfrei«
t)on SKaterie ; feine ©d^nttern waren ju fd^ioad^ ; er f onberte »
'^ [Nro. 12.
alfo ai, iDad fte ni(!^t tragen fmmten, unb l^onbelte l^teiin
ate ein ÜKonn, bct für bte ©at^e ber SBal^rl^eit unb feine«'
eignen JRu^m^ forgte. S« entl^dtt biefe^ Snd^ 9?a(]^rid^tcn
eine^ SRanne^, ber in ba^ ?anb ber Äunjl gereip ifl; allein
5 er ift ni(!^t in bem Sanbe geBol^ren unb erjogen , l^at nie
barin geleBt, nie barin gelitten unb genoffen. 9?ur £)6*
fertöationen^r aber nid^t S^erimente ^t er on* [00]
gejtem. g« ift ^ol^bin« ber Staftifer, unb nic^t X^vl-
ci)bibe^ unb Xeno))l^on ber ®enera(^ ^nute, ber
io©cri6ent, unb nid^t S3urnet ber ©taatömann, ber fd^reibt.
SBir löotten i^n felbji ^ören^ toaö er t)on feinem ^lane fagt :
^3(^ ^be fiber bie frönen Sünfle at« ^l^itof o}>]^, unb
gar nid^t at^ ein fo genannter ÄunfiUebl^aber gefd^rieben.
diejenige, bie ntel^r curiöfe aU nü(jlid^e änmcrfungen übet
15 Sünfiler unb Sunflfad^cn l^ier fud^en, »erben fid^ betrogen
finben. Slud^ toar e^ meine ^bftd^t nid^t, bie med^anifd^en
Siegeln ber Äunjl gu fammten, unb bem Sflnfiter, fo gu
fagen, Utf ber Sfrbeit bie $anb gu fül^ren. 3" ^^^ ^^
i(fc fein Sflnftter, unb toei§ »enig t)on ben ^rattifd^en ®e»
20 l^eimniffen ber Äunji, gür ben Siebl^aber, nämtid^ nic^t für
ben curiofen Siebl^aber, ober ben 2)ilettante^ ber ein ©fiel
unb einen 3^^^^^^^^^^^ ^^^ ^^^ fd^önen fünften mad^t;
fonbern für ben, ber ben toal^ren ©enug öon ben SBerfen
be^ ©efd^macfd l^aben foU, l^abe id^ baburd^ g^f^tgt, bag id^
25 il^m t)ie( Sorurtl^eite über bie Statur unb bie 3(nn>enbung.
ber fd^önen ^ünfie benel^me; bag id^ il^m geige, toa^ für
großen Stufen er aud benfetben giel^en fönne; bag id^ il^m
fein Urtl^eil unb feinen ©efd^madE über ba^ kool^rl^ftig ©d^öne
unb ®roge fd^ärfe ; bag id^ il^m eine ©od^ad^tnng für gifte,
80 unb einen ßdtel für fd^Icd^te SBerfe einflöge; baß id^ i^tn
nid^t gang unftd^re SRerfmate angebe, an benen er bad ®ute
t>on bem ©d^Ied^ten nnterfdbeiben fann." ®icfeö toar ber
^tan, ben ftd^ $err ©. öorgefd^rieben l^atte. SlKein n>at
e« ber @injige unb Sefle gur gortfcbreitung ber Äunf!?
36 Unb ioar biefe« SEBerf über]^au^>t ba« überlegte Unter*
nel^men eined Sßanne^, ber mit ©d^arffid^t be^ ®ei{ied unb
gl^rUd^feit bed $ergend ba^ unermeglid^e getb überfld^t, ba«
77
Kio. 12.] ___-_^
er ju Bearbeiten unternimmt? S)ie ta>efentU< [91] d^en äRänget
entf)>rtn^en tool^I au^ ber erflen unb tt>al^rfien OueKe ; n>eit
e^ nmnögtid^ i% bag ein (Singiger 3)tann aUt ba}u erforber(i<j^e
Äenntniffc in fid^ vereinige. SEBir fennen ein ®enie in
3)eutfci^tanb, baö bcn bitbenben ®eifl ^lato^ mit ber taftcnben 5
@rfal^rung«<)l^Uofo|)l^ic, unb bem mannid^faltigcn Sieid^tl^ume
be« Äunftrid^tertoiffen^ vereinigt; unb bod^ glauben toir, bicfcr
SRonn »ürbe bie Sl^eoric ber Äunft nur in ©efeUfc^ft
eine« Seging, $cljne, Stammler, ©uljer angreiffen
tDOÜen, unb bie Sitteratur eined $ageborn, t$fle§Iiio
unb ^einici^en ju Statine giel^en. 9{ä<i^ßbem ifi bad Su«
bitorium bc3 SSerfaffer^ gu flein getnäl^It. SBarum barf ber
fiuttfiUebl^aber nid^t über bie ^nn^ ju^ören? SBir,
bie toir, nad^ be« Serfaffer^ SluöbrudE, mit bcn Äünfien
Ungud^t treiben, ^ttcn immer getofinf d^t , bag Sr ate i5
$]^i(ofo))l; un^ aud allgemeinen ©runbfä^en bie mannid^fa(tigen
^l^öttomcne erflärt l^ätte, öon benen ber SSirtuofc fagt: ba^
mu§ fo feljn, ba« tagt, ba^ tl^ut SBirfung. 3mmer
ein Sißgen mel^r 2)ogma, unb bafür »enigcr moralifd^e
$rebigt über unfre Ungud^t! S)ie ^fljd^ologifd^en @r«» 20
Kärungcn abflrafter 3been mad^cn be^na^e 2 3)ritt]^cilc beö
SEBerfö au^; ftc fmb meift nad^ bem einmal fcftgefe^ten Panc
gut gcfd^riebcn, unb finb Seijtagen gu bem 9tul^me beö 3Ser*
fafferö, aU eine« unfrcr crften Sanbtoirtl^e ber $l^iIofo))](|ie,
bei Sinöben in urbare« Sanb gu öer»anb(en tt)ei§. allein 25
anii in biefen 3lrtifetn tüünfd^ten »ir nid^t blofe 2)argä^Iung
ber 3Kar!fteine, fonbern 33emer!ung ber ^läfte, toie fte »er*
flellt merben tonnen, anä^ immer ein iDenig Saconifd^e
SSilberftürmerc^ , Singergeig unb Sll^nbung gu ©ntbedfungen
Solumb«. 2Bir njunbcrn un«, ba§ ber SSerf. bem gaben so
nid^t gefolgt ijl, ben Seßing unb Berber aufgetounben
l^aben, ber bie Orangen ieber eingefnen Äunji unb il^re Sc^
bürfttiffe beftimmt. [92] 5Rad^bem bie Ferren S^l^eorienfc^mibte
atte Semerlungen in ber S)id^tfunft, ber ÜÄal^Ierelj unb
®!u(|)tur in Sinem 2^o)?f gerüttelt ^tten, fo toäre e« ^üt, as
ba§ man fle toieber l^erau^l^olte, unb für j[ebe flunfi fortirtc ;
befottber« bie ber ®ful})tur unb SWal^Iere^ eigne
'^ tSxo. 12.
©Tunbfä^e. SiOein ba}u gel^i^rt fte^tici^ eine tiod^ gu er«
futbenbe ^fi^^otogte, }u ber aQe Oal^re meüeid^t nur (Sin
SStMd^Pcin (Srfal^TUiig l^injMfommt. — — SBir öermiffen
gerate bogegen badj[emge, to)ad in einem nad^ alpi^aic^
stifd^er Drbnung abgetl^eitten aSBerfc öorjügUd^ Patt finben
fann, b. i. Sritif, ?itteratur, Sl^arafterifÜ!
einjetner Äünpicr. ®ct Siecenfcnt toeiß auö eigner
(Srfa^rung, tcie unbanfBar cö ijl, in einer nac^ 6))0(i^en ab»
getl^eitten äbl^anblnng ü6er bie Äun^, baö Portrait eine«
10 großen SKanneö an baö anbre ju jltcDen. ©o rid^tig j[ebc
eingclne 3^^«w«fl f^^w fann, fo ermfibet fie bod^ bcn ®cijt
beö Seferö; allein toenn er fie nnter {eben iBudb^aben »er»
tl^eilt antrift, fo gefällt eö. 3)er Serf. l^at cö mit einigen
95üften bc« SKtertl^um« t)erfnd^t, allein ben SKutl^ finfen
16 laffen, ba bie ©aDcrie ber neuem S^iUn jal^Ireid^er tourbe.
dnbeffen i{! bie äRannid^fattigfeit noi) nid^t Sntfd^utbigung
genug für bie gän3ti<i^e äbtDcfenl^eit, nnb baö ®enie »ar gu
allen 3^^*^^^*^^^ ^^^^ f*^ fjjarfame ©rfd^einung, baß bie
©amminng unb äu^toal^I ber ßl^araftere gctoiß feine SReffe
20 getoorbctt feijn toürbe. ©. 459. \pxxä^t $err ®. fetbfi für
biefe« unfer pium desiderinm. ,,@d tDÜrbe angenel^m fe^tt,
nnb }u naiverer ^enntniß be« menfd^Iid^en ©enie« ungemein
öiet beijtragen toenn Äcnner au« ben berfil^mtePen Serien
ber Äunp ba« befonbre ®c))räg be« ®cnic« ber ^njller
26 mit ff^c^ologifci^er ©enauigfcit 3U bejHmmen f neigten. ^ SDtan
l^at e« jtüar mit einigen ®enien ber crjlen @röße üerfud^t;
aber toa« man in biefer ärt l^at, ift nur nod^ al« ein
fc^toad^er Anfang ber 9?a= [93] turl^iflorie bc« menfd^tid^en
©cifte« anjufel^en. ^aiu gel^ört fre^üti^ mel^r al« 0 u n i u «
80 de Pictnra veterum, ®rat>ina; bu S3o«, S3rumo^,
unb aDe SoKectaneenfammter alter unb neuer QtxUn !
3n Änfcl^ung be« ^tan« l^abcn toir ferner bemerft, bag
bie S^corie ffir ben Jiebl^aber ber Sunft, ber nod^ nid^t gnm
Äcnner ertoac^fen ifl, nid^t genug juf ammengel^alten
sötoirb, fonbern baß *ba«jenige toa« unter einem Slrtüet l^öttc
[teilen, unb tooranf man in ben anbem nur l^ätte t)ert»eifett
bilrfen, ju fel^r au«einanber gerüdft x% unb baburd^ gcl^t bet
■li^n gtauh fi^ ju etniebrigcn, menn «r leine
iiiai^t. Unfeie 1kvt\äftn moi^ntfl niil^t befftt.
Tdrer 4t»ei9 ticr St«i|^eit (ine* }l-
^ ttbtKt. Xn» beni Cagurilin. 4(9 3»'inn <•
'W Hilft S*4ii- 1771. 8. 7 «SS»'
rifnannteS ©ebii^t gegen bie 9{eIigioii4ft>öH(T,
ler $rofa in beutri^e Steinte »eije^t, leibcr'.
t. a>a« aJhijier bee Setfaffeia »aten Oefler«
mib n fällt nod) im beutlii^en, uSfTettgteit nnb >o
t^U eine weite @lie(te, loie f1^ gebfl^rt, untet
L Set 9Ie[td'°"^fP>'*«i^ iß ft^" Me^ri,
lefeu ^at. 'Senn liietju ge^ijrl me^i al9 9Iatnt !
ftu|iferflii^.3
faib i)at ataliii in $ariä bic ^oitraiH bed i»
Yovence nnb feinet (Sema^Iin, bc8 iDou^^d
nf^ine, con bet ®rö6e eine« ^tf(^afte«, in
Sgegeten. Sr &at fie fonjo^I gejeiiftnet aW ae=
(14 angelegen (e^n taffen, boö ^unfrirte ber
■lete^ auöjubtüÄen. -"
Nro. XII. ttn 11. ScbcUQT 1773.
t S^eorir btr TÄinen flfliltt ti d^eln,
fttiriiier «rlinung bec fiun|hiiiirtrr, mf ttun^r
XrtiihelB nbaeJimilielt , van 3o\iau* 9t*t9'i
MtT «toetl, oan 3i bis 3. 1771. 4eq KetkMsn«
Het«. 4. 568. S.
nben, ed fann ein Wtxt ber aflgemeinen IEt'
t entf)>Te4en, weit eS na(^ einem ber ^äfte be4
6ei nic^l bet iftaiut feineä Stoffe, angemeffenen »>
rt ifi iDotben; eS (ann 6e^ einzelnen 8oaioniinen=
agred @anje batfleden, unb bo(^ bon berjenigen
i^n fein »orjüglii^eä Talent jog, ein INonumeni
n9 bleiben, ^eri ®. umfa|ie einen 3Be(tttei4
; (eine ©iffuttern waren |u ft^wi^ ; er fonbeiie » ^
^ [Nro. M.
kmetft tDttb, bag ber ®ei{i im $amlet }tt bem ©eifl in
bet ®emtTamtd ©elegeni^eit gegeben l^aie.
S)utd^ bad ®an}e l^errfd^t überbau))! eine (eftönbige
@traf<)rebigt gegen SBielanb^ ©leim nnb3acobi.
5 hingegen fmb fafl alle 33ei?[pie(e beö ©roffen nnb ©r^bcnen
and ber 9!oad^ibe genommen. 9tad^bem ftd^ bie SEßaffer
ber @))ifd6en @ünbf(nt^ in 2)entf(i^(anb ))er(anfen, ]o i^Mt
man bie Srümmer ber Sobmerifd^en Slrd^e auf bem ©ebürge,
ber ä(nbad^t meniger ^ilgrime übertaffen fönnen. Wirt
io§err ©. fetbfl ein 2)i(ettantc, fo »ürbe fein Sunftf^jtem
nid^t trübfinniger @Jfer, fonbern l^eitrer ©taube
feijn, ber nie fd^mäft. Über bie SDioratität feiner ©d^riften
iß ber $erf. bed älgatl^on unb ber äßnfarion bet) aQen
gefunben Äöjjfen (ängft gerechtfertigt, unb Äenner beö menfd^*
15 U^en $er}end mögen entfd^eiben, ob eine Seitung unb Set«
feinerung M ©efül^te burd^ 8(umen))fabe einer lad^enben
Sanbfd^aft nic^t gefc^toinber }um 3^^^ i^^^f ^(^ ^ic fitrgefle
matl^ematifc^e ?inie M moralifc^en Staifonnementd.
[95] Sonbon.
20 Flutarchs Lives, Translated from the Original Qreak,
with notes critical and historical, and a new Life o f
Plutaroh. By John Langhorne D.D. and William
Langhorne, M. A, 8. 6 Vol. 1 Ii. 11 S. 6 d. 1770.
S^cmafe tourbe ^lutarc^ uac^ einer frangöjifd^en feister*
25 ^ften unb unüoBfommenen Überfeftung öom Oal^r 1558. ju
ber Königin SUfabetl^ ä^ittn, in« ©nglifd^e überfe^jt.
2)r^ben üer[ud^te il^n nac^^er in ©efettfd^aft anbrer 9Äit*
arbeiter ju überfeften ; aBein bief e arbeit ifi ©rieben« nid^t
toürbig. Om Oabr 1758. tourbe j»ar biefe le^te Über-
30 fe^ung t)on einem bem 2Ber! gemad^fenen ©elel^rten burd^«
gefeiten unb ))on töteten ^^el^tern gereinigt ; fie blieb aber nod^
aUjeit unenb(ic^ toeit unter il^rem Original. S)tefed bemog
bie Ferren Sangl^orne gegentoärtige Slrbeit gu unter«
nel^men. yiai^ ber Sorrebe folgt ein aufgearbeitete^
asSeben be« "ißtutard^ö.
SBenn toir ^(utard^en in eine ®efte fe^en foQen, fo
Kro. 12.] "^
gcl^ött et nad^ ber Scfd^eibenl^eit unb SScntunftmägigfcit feiner
Jel^rfäfee, in bie ©cfte ber tiettern Slfitbentte. @r toar aber
im ®runbe ein Sfleftüer. Sott ben Sffabemifern nal^nt
er bie S3ef<i^eibeitl^eit ber SKet^nungexi an, nnb lieg il^nen
il^ren urfjjrfinglici^en ©fet)ticifmM^. SSon ben ^eri|)atetifern 5
lernte er bie pxatti\(t}e ^enntnig ber ^l^^fi! unb Jogif, unb
liefe il^nen bie Träumereien ber ^tfpoti)t\en. S)en ©toifern
\)attt er ben ®(auben einer befonbern Sorfel^ung gu banfen ;
aber er nal^m i^re fünftige Setol^nungen unb S3ejlrafungen
nici^t an. Sr fonnte bie gegenwärtige SBürfung beö l^öc^jlen lo
SBefen« mit feinem ri(i^terlid^en S^rafter nic^t bereinigen.
S)ie ftd^ bequcmenbe $]^iIofo<)]^ie beö Slrifti^)))« finbet man
gtoar ate eine ©t)ur beö ffi^jifurifmuö in feinen [96] f olitifd^en
©(i^riften unb jutoeilen in ber ganjen Slnorbnung feine«
Jebenö: Slflein ber vernünftige ©enufe toar aüeö, »aö is
er Dom (ipitvLx borgte. Sr liefe il^m feine ft)eculatiöe ©runb««
fä^e. gül^ren toir il^n in bie ©ci^ule M ^ijtl^agoraö, fo
ftöcint fein tool^lttjoöenbeö ^erj feine jarte ©ijnHJat^ie gegen
aDe 9?ebengef(i^ö|)f e , il^n öon feinem ©ijftem beö SftcftUer«
ober beö ^)]^i(ofo))]^if(i^en Sofmo^joKten abjuffil^ren. Sr »irb 20
ein SSertl^eibiger ber ©eefentoanberung , um ben ©tolj unb
bie ^errfd^fud^t be« SKenfci^en gu bemütl^igen, fein ©efül^t
rege ju mad^en, unb i^m ju geigen, bafe fein ffinftiger
3uftanb medeid^t eben berfetbe feljn Knne, loorin pd^
bie @efd^ö))fe finben , bie feine Seibenfd^aft ber SRarter 25
übergiebt.
2)ie 9?oten unb ßrflärungen ber Überfe^er ftnb mcrf»
loürbig, ob toir gleid^ nid^t aßeö unterfd^reiben. ©ie be*
leuchten bie ßl^araftere be« S r a f f u ö , Säfar«, Slle^an*
ber« unb ^om))ej[u«, unb be« Dftat)ian«. äDeinao
oft fd^eint fie bod^ ba« ®enie bei? Srtoedtung biefer S^obe«^
geflaiten )}erlaffen gu ^ben. (Singetne 3^0^ fir(tet man, bie
|ier unb ba ioal^r aufgegriffen, aber nid^t in loal^rem Ser«
l^ältnife gufammengefe^t finb. ®ie SJerfaffer ^ben il^r
©nglifd^ rein üon gried^ifdben SBortfügungen er^lten. ©ie 85
türmten fetbfl öfter« bet) Sägern, ©d^Iad^ten unb SÖelagerungen
bie SKilitarfunfttoUrter nid^t red^t getroffen gu l^aben.
Litteraturdenkmale des 18. Jahrhunderts. 7. 6
^^ [Nro. 1».
ÜDte angejo^enen ^oettfd^m ©teilen ftnb oft fel^r gtUdflid^ ia
engttf c6e ^etfe übergetragen ; ta9 l}d%t, f o nid ftd^d tl^nn (Sgt.
[97] Nro. XIIL 5)en 14. Srebnior 1772.
^aKe.
rad^. 3ter 8:ir(tl 336. S* 8* mit ber ^ttvtht. ßt^
f ^n f6tHutVf 1771/
^ • J S35ir toünfc^ten ju totffen, für toe^e SIrt öon Sefern bic
ungel^eure SRenge %togra)>]^ien je^o Be^ und gef c^rteben toirb :
10 ^ür ben Äenner ber ®e\ä)iäiU, ober beö menfJ^fid^en ^erjen«?
2Btr jtoetf ein, ob einer öon beijben belj bem geberfül^ren
btef er arbeiten bebaut toirb. Sermutl^tid^ i{^ für ben f (i^narci^«
ben SKittelmann geforgt, ber ^ij rn^ig öon bem Srften bem
Seflen amuflren tagt, unb toenn ed i^m gu arg toirb ^ ftd^
15 auf bie anbre ©cite be^ ^el^nfhil^W feiert, unb fein ©tfiici^
n>egf(6täft. Snttoeber toirft bie 99iogra))]^ie einen Sid^tjhra^t
auf einige ttoii nid^t genug erlannte ©teilen einer ^auptit^
gebenl^eit, ober fle liefert ein @!abinetdfHi(f bon einem fo fettnen
•^ßl^änomen in ber SJatur, ba§ ber Scfer nid^t fragen barf,
20 »ie ein S^l^orfd^reiber : »er ift ber ^err? SBaö l^at ber
^err für einen S^arafter? 3)iefe belebe arten fönnen aber
nur aud ber alten ©efd^ic^te, n>o ber SJ^enfd^ ^anbelt, unb
au@ ber ganj ntutn, too er beult, l^ergenommen toerbett.
äuö ber 9W i 1 1 1 c r e tt , too ber einjelnc SKenfci^ ni(^t anbcr^
26 clU eine Sallotfci^e [98] ober ?afagef<i^e Sigur im ©ebrängc
mit taufenben erfd^eiut, toiffen toir nid^t, toaö ber Siogra}))^
gttfd^neiben fann. ®ie SWenfd^engeflatten ftnb t)on ben gteid^*
gettigen ©d^riftjlettem, »ie bie SBanberer in ber ©anbtotifie
buri!^ ben ©übminb ju $autgeri))))en au^getrodnet toorben,
80 unb toie toiH ber Siogro))]^ toaf)xt9 Seben in fte bringen,
toenn er fie aud) nod^ fo fel^r burd^ Übergcinge, SJ^a^men,
Logos communes, unb 9}ef(e^ionen aufbläht. 3)iefed ifl
aber bie SJerlegenl^eit unferö Serfaffer^, ber in biefem Sonbe
bie ?eben^befd^reibungen öon ^einrid^, SRömifd^em Äönige,
33 Äa^f er Sonrab« ©ol^n; bon 3^^^^^/ Älbredbt, bem un-
artigen Sanbgrafen ju S^üringen, unb bem ^erjog bon
Nro. 13.] ^^
Sraunfd^tüctg , Otto, t?ötftcn ju Zaxtnt liefert. Sönig
^einrid^ faitti immer, toann er einmal iti bie ?ifle ber
(S^ronotogif(^ett unb ©eneafogifci^en Stifte unb STOerfftübc^cn
eingetragen ij^, ol^ne @(^aben an« bem kop\t jebeö benfenben
unb fül^Ienben SMenfd^en wegbleiben, nnb tro^ ber Stuf j^u^nng »
ber ^erfonatien feigen toir nici^t«, aU einen jungen §erni,
bem ber SJater ba« ^Regiment »äl^renb feiner äbtoefen^ieit
fibergiebt, ber pd^ üon ben i^m jugegebnen Sifd^öffen tool^l
regieren läßt, bem ^abfl l^übfci^ au9 bem SBege fäl^rt, unb
einmal au« bem (SifU^c l^inter einem %xv(pp auf ben geinb i«
to«reitet. 5)er «rtüet 3i«!a, ift ein Stüd öon bem
^upten Sriege, mit ber ßmbatlageinfd^rift : 8iogra})l^tc,
au« ber beutf<i^en @ef(i^i(j^te l^erau^gel^obeu, unb ba« !^eben
biefe« ganatüer« ^ätte fein neue« SWonument öerbient. 3)ie
merftoürbigfte Seben«befci^rei6ung ijl bie öon ^erjog 0 1 1 o i»
t)on 9raunf<i^t»eig, t?ürjien ju Sarent. ©ie iji ein »al^re«
93ilb ber Sl^ätigfeit, ©roßmutl^, Sa})fer!eit, @taat«!lug]^eit
unb SWäßigung ber ®egierben, bie mel^r ijl al« ©taat«Rug»
beit. ?ange filierte biefer §etb aKe Äriege für ba« $au«
SJiotttf errat , unb be^nal^c fein ganje« ?eben burd^ bie [99] 20
Sormunbfd^aft unb ^Regierung biefe« ^erjogtl^um«. Sr toarb
ber ®ema]^l ber Äöniginn Sol^anna t)on Stapel, öerlol^r
in ©ertl^eibigung il^re« Äönigrei(^« bie greil^eit gegen Äart
loon 3)uraj3o ; ©urd^ einen gro^mütl^igertoeife ert^eilten guten
Statl^, gegen bie ^tinht Äart«, unb ba« jlanbl^afte SSetragen, a»
Yoäl^renb feiner ©efangenfd^aft , erl^ielt er fie »ieber, gieng
na(^ granfreid^ al« ^riöatmann ab, tourbe üon ba Don
SKargaret^a, ber SBitttoe Äarl«, gum getbl^errn »erlangt,
fteüte öon neuem bie Siul^e in bem Sönigreid^ l^er, unb flarb
al« Siatl^geber be« Sl^ron« öon 9?ea})el, unb SRegent bc« ^
^ergogtl^um« äWontferrat. S)a« Seben älbret^t be« Unartigen
»ar aßen Äennern ber ©efd^id^te au« Wilkii Ticemanno
unb Hornii Principe Henrico befannt. §r. @. ^t biefe
be^be Schriften au« il^rem fritifd^en ®ett)anb in ein öto«
grajjl^ifd^e« gejledtt. 3n bief em Slrtüel ijl un« bef onber« 35
ber toet^lanb berfil^mte $err ^rofeffor ^auli »ieber leib»
i^aftig üor« Oefld^t getreten; allein traurig toar e« t)or un«,
6*
84
^^ [Nro. 18.
ba% ein ©c^riftftcUcr im Sal^t 1771. fi(^ nod^ Scfet öotPcflen
iann, bic betglct(i^cn f(i^önc 9tcf(cjcioncn^ t»tc fotgcnbc, ÄÖtl^ig-
l^abett foUen utib mögen. ,,92un geno^ Sunigunbe, ber
fcj^önc Äörpct nnb bic l^iäßli^e ©ecle, bie etfüanng
5 il^rct aSBünfci^e. Sie l^attc it^n bnr(j^ il^te Sicbe^banben
bergePalt ßcfcffctt, baß et ftd^ nie toiebcr etlöfcn fonnte. Sie
fcemä^tigte fi(f> ni(]^t nur feine« ^etgenö, fonbern, toie
getüöl^nlid^, anc^ babutci^ feine« Serftanbe«. 3»
9[u«gte|ungen ber fBioi)lÜ}atm über ä:pej Üll^tte flc^ bet
10 3^1^« fec« Sater« toegen ber älteren Äinber ab.*' Unb tocld^
fij^ielenbe« @emä(be, ba« ftd^ tM)n ferne bi« leinten bem SIu««
brurfe mii toiberf^^rid^t ! „aOSürflici^ filierte 81 tbreci^t inner»
Ijalb feine« ®(J^(ojfe« SSBartBnrg ein gtüdtid^e« Seben,
umgeben tM)n einer SRenge fdbmei(i^e(l;after Seelen, unb
lögärtlici^ ton ber ©elieb« [100] ten gettebt, fo löie aDe
bietentgen, tDe^e in ber @^e ftd^ tief unter il^ren @tanb
cmiebrigen, unb eine ^erfon gur IDame maci^en, bie fonfl
I^Stte S)amen bienen muffen, unb e« täg(i<i^ em))ftnbet, tok
»iel ber ÜRann il^r gab, ber i^r SRonn toarb." Unb toetd^
20 tiefer S3ü(f ! „8l(bre(f>t fann: benn bie äf fef ten triebe«
i 1^ n , auf 8iad^e ; Äinber gaben il^m ®efc^e unb Untert^ane»
Sufflii^t; unb biefe« aße« toaren golgen eine« fcJ^iJncn
®efi(j^t«, in toeld^e« er fi(f> üerKebt l^atte. S)et
Äat)fer äbolf 1^, ein ^err üon vielem frif(i^em®e(be an9
26 gngfanb ! 3Bie balb »ergibt ber SWenfd^ ni*t Serf))re^
uugen, benf)ite ber Jeibenfd^aftcn treibt unb quält! 3)er
ffiigennutj ip bie 2riebfebcr ber SEBeltul^r ! 6« giebt ^er»
fönen, toelc^e fein 2Kenf(i^ in ber S33e(t liebt ! 2)er ®rei«
l^agt nie fo b r ü n ft i g tt>ie ber Stingling ! Sr ffil^Ite
80 nun in toHem SWaaße, treidle gefä^rlici^e ©ad^e e« fc^ jit
Heben! S« giebt eine brei^fa^e Siebe in berSBelt:
au« ®ef(3^ma(f : au« ^l^antafie: unb au« Seibenf (^af i
2)ie erfte mad^t nie, bie gtoe^te feiten, unb bie (entere fafl bc«
ftänbig unglüdtid^." @nblid^ fagt $r. ©d^irac^ bei) bem Seben
36 be« ©erjog« Otto gu Anfang: „SWan fönnte mit feic^terSKfll^e
eine fcl^r lange rl^etorifd^e ^araöefe l^inguffigen, toenn man $Iu»
tard^ fe^n toollte!" ®ott gebe, bafe e« ©r. ©. tooBe, unb Wune!
Jfro. 13.] ^^
<$er4iitrte )»eiS 4FrättUiit vanSternl|<im« Hon einer
iPreunbin l^erfeli^eit iitt$ (driginalpapUren unb tm^ttn
Iturtriä^tgen (Quellen se|:0$en« 4^i^^^0^0^^^k^ von C. j0l.
VH t el n n l^* ^meiter 9:ijetU i^eg Det)»mann^ ^riren nn)» )(eidr* ^
1771* 8. 301- S.
@^ l^aBen ftd^ 6et^ ber (Srfd^etnung be^ guten [101]
gräuicin« üon ©ternl^cim fe^r üiele ungebctne Scurt^citer
eingcfunbcn. ®cr iWann üon bcr großen Se(t, bcffcn ganje
©cele au3 SJcrftanb gebaut ift, fann unb barf ba3 nid^t öet* lo
jeil^en, toaö er eine Sotise du coear nennt. ®r überlieg
atfo fd^on lange ba« gute Äinb i^rem ©d^idtfat, unb gebadete
i^rer fo »enig^ aU ein Sammerl^err feiner ©d^toeftet, bie
einen ^riefter gel^eurat^et l^at. S)er ®c^ön!ünf!(er fanb
in il^r eine fd^toad^e SRad^a^mung ber Slariffa, unb ber is
Äritifer fd^(epj)te alle bie ©olöcifmen, unb baute fle ju
Raufen, wie ba^ S^ier Äatiban be^ unferm greunb
®]^a!e[peare, Snbtic^ Um auc^ ber fromme @ i f e r e r ,
unb fanb in bem @eijl ber ffiol^ttl^ätigfeit biefe« tieben«*
mürbigen äßäbc^en^^ einen gar }u grogen $ang ^u guten so
S3Ser!en. Slüein alle bie Ferren irren ftd^, toenn ftc glauben,
fte beurtl;ei(en ein 8ud^ — — e3 ift* eine äWenfd^en-
feelc; unb toir toiffen nid^t, ob biefe cor baö Forum
ber grogen 9Be(t, be« ^fll^etifcr^, beö S^^^^^^f ^^^ ^^
Äritiferö gel^ört. 2Bir getrauen un« ben ©d^ritt ju ent* 25
fd^ulbigen, burd^ ben fte ftd^ S)erbt^n in bie älrme marf, toann
toir ben ©tauben an bie S^ugenb in bem ©emälbe Slle^anberd
betrad^ten, ba er feinem ?eibarjt ben Oiftbed^er abnal^m.
^VL bem Olaubenöeifer fommt oft ®e!e]^rung^fud^t ; unb
mifd^tcn toir baju ein ioenig J?iebe gum äuölänbifd^en, jum so
tlufferorbentlid^en, in ber ©eele eine« guten Äinbcö üon 20
3aljiren, bie fid^ in einer brüdtenben ©ituatton befinbet, fo
i^ätten tt)ir ol^ngefäl^r ben ©d^lüffel ^u ber fo genannten So-
tise. 3)ie ©cene Utf ber 2^ 0 i l e 1 1 e jeigt bcutfid^, ba§ t>a§
S3Serf feine SonH)ofition für baö ^ublifnm iji, unb SSSietanb »s
l^at e« fo fel^r gefül^lt, ba§ er e9 in feinen Slnmerfungcn
ber großen S33elt t)orentt)funben l^at. S)a^ ganje ijl getoig
^^ [Nro. 18.
ein ®et6{igef))täd^, eine i^amittennnterrebung, ein 3(uf|a^ für
ten engeren (Sirlel ber ^reunbfd^aft : benn Jbeif Sorb 9t tc^
müjfen [102] bie inbiöibnetten 3^8^ fcetüeifen, baß biefer
Cl^arafter jur ßl^re ber ÜRenfd^l^eit ejiftirt. 3)aö Oournal
im Ste^gebürge tft ))or nn^ bie Srgiegung bed ebetßen
$er}en^ in ben S^agen be^ ^mmerd; nnb ed fc^eint nn^
ber 3(ugen^unlt gu fe^n, iDoraud bie $erf. i^t ganged ®^{lem
ber Zi)'düg!tdt nnb bed äBol^tocUend toünf^t betraci^tet ju
feigen, "änä) ber äR u 1 1^ l^at nnd gefallen, mit bem fie bem
10 Sorb 9t i^ eingetne 93(i(fe in il^r $er} tl^un, nnb il^n bad
nieberfcJ^Teibcn läßt, toaö il^r innerer Süd^ter betoä^ri^ge«
fnnben ^t. S^ mar il^r ts^al^rft^inlid^ bamm jn tl^nn,
ft^ felbfl 9te(j^enf<i^aft gn geben, toie fie fid^ in ber Situation
il^rer $e(binn toUrbe betragen l^aben; nnb a(fo betrautet fte
15 ben ^an ber Segebenl^eiten, toie ein ©erüfle ju tl^reit
©entiment«. SEBitt ber ^txx fititifer un« in« Ol^t
fagen, baß bie Sug^n be« ©etüfle« grob in einanber ge))a|t,
aOe« nic^t gel^örig bel^auen unb ))erf(ebt fet), fo anttDortai
toir bem ^errn: So ift ein ©erüfte. 2)entt toäre b«
20 äRad^inif^e 3)erbt^ fo fein an^jeid^net, tote 9ti(^arbfoii#
i^ooelace, fo toäre ba« ©ange oieUeid^t ein ®)>innengen)e6e
ton S^araftet, }u fein, um bem ungeübteren 3(uge bie $attb
ber 9?atur barin gu entberfen, unb ber ©c^rifttejrt toäre
9[0egotie getoorben.
«6 fßttn.
^ liCft^ng^ (ine M^t^tni&nl^ijt^t •ef^ii^te in vier
/ |trifilfer4[fe)»tilfte« JTm Derlug Itr neuen iBui^tianmung«
■^ 8» 1 aiyftiüiet 3 «0gett.
80 SBenn ein ^rofeffor taugt, ein $ofmann ÄCo))ftod« Oben
beurtl^eilt, ein ^i^orifu« übet bie tocuigen gafta in ?)oriW
9teifen erftaunt, unb ein @om))iIator auf bem ®te(!en))ferbe
ber (Sm))finbung tei« [103] tet, fo ift e« mi^gUc^, baß einer
unter ber ®efeflf(j^aft ifi, ber fi(3^ ungefd^idt ba^u anbellt.
35 de i)at ber $etT ^räfibeut oon Malier bei} ben toid^tigfien
©efd^äften, unb unetmübeten Semül^ungen für bad ^eid^
ber ©elel^rfamfeit , SKuße übrig gefunben, aud^ für bie
fi7
Mro. 18.] °
unteren ©eelenfräfte bcö mcnfci^üd^cn ©efd^lec^t^ gu
fotgen, unb bte je^ige beutfd^e SBett mit einem SBer! gu
ief^Ien, bad man fügßc^ ben $erfif<i^en 2^e(ema^
netmen fönnte! S)er ^elb ijl t)on Slnfang bi^ jn Snbe
l^ö^ß tugenb^ft, trägt aQe gnm 2)l(;ron erforberüc^e £lua(t« 5
täten in einem ge(ben ©ürtel, ber ber 3^w8^ 1^"^^^ Äaljfer«
fielen äbfunft ift, liefert ©d^lad^tcn, rettet ^rinceßinnen,
erobert ^ieid^e, mad^t ^errtid^e ®efe^e, am (Snbe ein S^efta^"
ment, unb pirbt. S)a bie ©cene aber im JKorgenlanb ift,
fo begreift ber geneigte ?efer leidet, bag man nid^t öie( üom 10
SRenfd^en 3U feigen betommt^ fonbern bag aKe^ im 3)?antel
unb ®(f|(e^er eingel^üQt ift ©elbfi auf bem ^erftfc^en
9Rante( ^ben tcir bie fonft getoi^l^nKd^en ©ittenff^rüd^e be^
Äoran« öermigt. 3m JKorgenlanbe reifi man anc^ nid^t
mit ber $oji, toic bei) nxiß , fonbern e^ iji oft eine SBaB« 10
fal^rt burd^ bie, ©anbtoüfle naä) ber Sani^^e beö ^xopi^tkn,
bie nid^t brennen toiß. Unfre ?efer toerben unö a(fo »er«
geilten ^ n>enn n>ir mit il^nen nid^t ))on neuem burd^ bad
Panb be^ Ufong toaßen. ®em ?anbe fel^It^, »ie gefagt,
oft an SBafferqueKen, befd^atteten 9iul^e))(ä^en, unb bie Sara« 20
)}anferaid flnb aud^ bunlle Sieredfe, too ber Sag nur bnrd^
bie Sl^fir l^erein fommt.
^aril.
li'esprit des Journalistes de Trevoux, ou
Morceaux precieuz de literature, repandus 25
dans las xnemoires pour l'histoire des scienoes et des
[104] beaux arte, depuis leur origine en 1701. jasqu'en
1762. in 12. 4 Vols. 177L
Sine Ouinteffenj bei8 Journal de Trevoux. 335ir fürd^ten^
bag avL^ tiefen ))ier S)uobegbänben nod^ eine anbre Ouint^ so
cffc^i i^ giel^en nu5glid^ fet^n möchte, bie un^ bann oieUeid^t
einen äRaagftab abgeben fönnte, nad^ bem ber ä&ertl^ fo
mancher 3ourna(e unb geleierter Äreujgüge gu berechnen »äre.
$err ©efretair Sorot, ber burd^ einige Stomanjen unbas
leichte Sieber berül^mt ift, ftarb ju Snbe be^ ijorigen 3al^r«.
^^ [Kro. 14.
Unfre Scfcr tDcrben un^ erlauben, bag toxx ie\f biefer ©e»
tegenl^eit einige ^nefboten naä^jiioUn, bie ben le^tberflorbetien
itxü^mUn ^e(t)etiud angelten, unb bie ber äJienfd^l^ett
ju ))iel (S^re mad^en, aU ba^ fle nic^t befannt ju toetben
5 i3erbiettten. ^etoetiu« l^atte baö $eq Don feinen Sieid^«
t^ümern einen ebten ©ebraud^ }u machen. @r ernöl^rte me'^r
bann 300. 9[rme auf feinen ©iltern. (£r mar ber befle
SSater, ber järtKd^ftc @^egatte, ber eifrigjie Si^eunb. $)ieT
tfl ein 3^0 f^ttic^ Sl^ara!teri8, ber für atteö anbre, toa^ toir
10 JU feinem Sobe fagen fönnten, Sürge feön toirb. Sor jtoctj
Oai^ren fanb fid^ feine ^ntfc^e in einer engen Strafe burd^
Safttagen aufgellten. (Sd mährte i^m ju lange, unb aud
Ungebulb fc^alt er jur ^utfd^e l^eraud auf ben gul^rmann.
,,®ic ^aben Siedet, öcrfefete il^nt ber gu^rmann gelaffcn, fit
15 l^aben üoHfommen 9ied^t; t>envL fie finb im Sagen, unb t(^
bin JU i?ug." §elüetiuö empfanb biefen ^Jortourf fo leB-
l^aft, baß er an^ ber Äutfd^e f<)rang, bem Su^tmann um
ben §alö fiel, unb il^m mit einem großen S^aler für bie
?eftion baufte.
20 [105] Nro. XIV. ®en 18. f^cbruar 1772.
»erKit.
Joannis Friderioi Meokel, nova experimenta
et observationes de finibus venarum ac va-
aorum lymphaticorum caet. Prostat apud Frid.
25 Nicolai 1771. gr. 8* 104. S.
Ser menfd^Iid^e ^ör))er, fo fe^r er aud^ burc^ bad ana«
tomifc^e 5IKeffer bi« in fein Onnerfle^ burd^ unb burd^ be*
fannt ju feijn fd^eint, läßt bod^ noc^ immer ben Sieb^bern
ber 3^^9^i^^^^wtt9^^wn|t ®toff genug übrig, il^re Äenntniß
sojum ^J^u^en ganger Stationen ju ertoeitem. S)er berül^mte
$err SDiedel giebt l^ierüon ein mertoürbige^ Sei)fj>ieL
(£r l^at burc^ gegentoärtige ^[bl^anblung nid^t nur in ber
Seigre Don ben @ecretionen, fonbem aud^ in ber täglid^en
'^l^ra^id ein l^eQe^ Sid^t auf gef^eQet : unb n>ir ftnb ))erfld^ert^
85 baß jeber ?efer burd^ biefe ©d^rift geleierter, unb jeber
^raftiluö in feiner ftunfl getoiffer »erben toirb. 3)a^ Sud^
Nro. 14.] ^^
ift in ffittf äbfd^nittc gctl^eitt. üDatin ber crjlc bcu
3tttüdflu§ bcö §(icgti)affcr3 burd^ bic rcfot*
Bircnbctt ®efä§c inö ®Ittt ent^ätt. ®c^r oft ^at
bcr $ctr SScrf. bei? @itt[j>rt$uttg bet Sß^ß^^iffctgcfäSc ge*
funbcn, bag bet SKcrfuriu«, ol^nc ctmaö ju gerrciffcn, ganj s
natürßd^ aud befagten ©efägen ttt bie iBtutabetn übergegangen
fe^. auf bie ärt i)at er bie untere ^ol}U [106] aber oft mit
aWerfuriu^ angefüllt gefunben. ®r teufte lang uid^t, burd^
toa^ für SBege biefeö eigenttid^ gefd^al^e: Snbtid^ aber l^at
er ate S35ege bie reforbirenben äbem entbedt, unb betj Slu^« lo
f^jri^ung beö gttegtoaffergang« einer Senbenbrüfe ju gleid^
bcnierft, ba§ ber SDierfuriu« nid^t in ba3 au^fül^renbe ®e»
fä§ ber conglobirten ©rufe, fonbern nur in bie reforbirenben
®efäge, unb bann in bie SCutaber bringe, ^otgtid^ ift l^ier
jtoif^en ben 8lie§tt)affergcfä§en unb ben 33(utabern ber is
2)rüfen eine toal^re Slnaftomofid, bie man ad ocalam
bemonftriren !ann, unb bie bi^l^er unbefannt toar. 2)er
9?u§en bicfer änaPomofi« unb 9tefor})tion ift in ber ^l^^fio*
logie, ^atl^otogie unb ^rajci^ unenbKd^ toic^tig, unb üon
bem §errn SSerf. bi« ®. 23. fel^r fd^ön au^gefül^rt. 3)ie 20
äbfor))tiott ber SMitd^ in ben ©ruften, bie ber
^loeljte Slbfd^nitt liefert, ift eben fo neu, eben fo tefenö^
toürbig. ©crr äRedfef i^at burd^ bie SMitd^röl^ren bcr
SBarje 2Ker!uriu« laufen taffen, unb gefe^en, ba§, nad^bem
bie Sruftbrüfcn üoH toaren, berfelbe nid^t nur in bic S(ut* 25
abem ber Srüfte, fonbern ani^ in ber äuffem ©ruft t^rc^
ja gar in ben Stamm ber äd^felabern l^inauf gefommen;
ferner, bag einige 3Ri(d^rö^ren aud^ bie Sinf))rtgung in bie
güegmaffergefdge fd^idften, unb baß biefe bi^ unter bie
%d^fe(brüfen l^inauf gefc^moQen. ^ieraud leud^t gar beutttd^ so
bie Sommunication bcr SKitd^röl^ren mit ben Slutaberu unb
ben gtiegmaffergefäffen ein. ©an^ befonberö aber ift e«^
ba§ ber ^err SJerfaffer bur(^ §ütfe ber @ittfj>riftung gefunben,
ba§ bie Stildbröl^ren aud^ noc^ unter fid^ anapomofiren;
toetd^e SSerbinbung fetbft ber $err oon ^after, SBaltet, S5
Sommer unb ®ünj nid^t glaubten, unb bie. SBin^toto)
unb 9?udf nur üermutl^eten. 3)iefe Sfnaftomoft« ift atfo
^^ [NM. 14.
ganj mn, unb bie 9{e[oT)>tion ber Wtilö^ gefd)iel^t ))enni>ge
berfelben unmittellbar bur^ bte fteinen Slutabern. 2)en
Stufen, ben biefe @nt« [107] bedhtitg \^at, nnb ben tohr l^ter
tt^t üctf olgcn Vönntn, gicbt ber §crt SScrf . U^ ©. 60. fd^r
5 bcutUd^ an ; bcfheitet ben Oebanfen bct })taftifc^cn ätjte,
bag bte SRitd^ burc^ 3ttTffl<*^^^t»«9 i^*^ ®ttt* Raubet mad^;
bctoetft, ba§ biefe« öfter« notl^tocnbig fc^, unb burd^ bic
^rntft auc^ oft gefd^el^en mfiffe, unb toiebertegt bte ÜRe^mmg,
bag bte äRt((i^ at« geronnen in« 93(ut !önne tomnten. @e«
10 tegenttid^ 3eigt er, tt)ie e« jugel^e, bag bet) einem Qntjünb«
ungöpeber bie Äinbbetterinn bie SRitd^ tjcrliel^rc, unb bic
Srüfte fii^taff toerben. ©iefe« ifi nid^t, toic man glaubte,
Urfad^e ber ^ranfl^eit, fonbern SBirfung berfetben. Sud
biefer 3lna)lomoft« lägt ftd^ anif leidet begreiffen, lote oft
, 15 l^arte ®rüfcn ber 33rüfte , loiber Sermutl^en , noc^ t)ert]^ettt
loerben, unb toie gut e« )et), menn bie ^ärte fd^ou frebfU^t
ift, fie lieber gleidfe ju ejftir})ircn , afe ben fd^cuglid^fteti
Äreb« abgutoarten. ÜDer britte äbfc^nitt giebt bte 3t e»
for))tion be« @amen« in ben @amenb(ä«d^en
20 an. %n6:i baoon ift bie Sl^eorie neu. S)a^ g^i^iffe 3Bege
3ur 9tefor))tion biefer geuc^tigfeit ba toären, fagen gmar
ade ^l^t^ftologen ; aber toie fte eigentlid^ befd^ffen, unb tote
bie 9^efor)>tion felbfl gefd^e^e, l^at nod^ niemanb fo beut(tc^
al« ber ^err SSerfaffer befd^riebcn. Überaß, loo bie SRatur
25 eine giemüd^e ÜKenge einer abgefonberteu tjcut^tigfeit refor«
biren toifl, bcbient fie ftc^ ber ©eitenenbungcn ber SSIutabern,
ba fte fonftcn nur bie tJ(i^§tt>ttffergefä6c l^iergu beftimmt l^at.
(Eben auf bie erftere Slrt gefd^iel^t ba« ©efc^äfte ber 9ieforj>tion
be« ©amen«, ät« §err SR. bie @amenblä«d^en mit einer
80 rötl^Iid^en ÜRaffe oonge)))rit^et ^tte, fo brang biefe in bie
ifte ber ]^^))ogaflrifc^en 3(ber, bie ba« ©etoebe um bie ©a>
menblä«d^en l^erum au«ma(^en, unb oon ba in bie grögern
äfte. 6r faub, ba§ fid^ bie befagtcn Keinen ^fle in bie
innere ^(äc^e ber ®amenblä«d^en mit äßUnbungen öffneten,
85 mtb [108] bag in fein eingige« ^liegtoaffergefäg bie SKaffe
gebruugen toar. S)ie 9tefor)>tton be« @amen« gefd^iel^t oifo
burd^ Stutabem; bie 8teforftiott ber toä^rid^ten il^eite aber
»10. 14.] ^^
aud bem @aineti; banttt er befio Beffer f)tä))anrt tt>etbe^
burc^ bic ^K^ß^ftff^^flcföfee; bereu festere befonbere ärt ber
^err Serf. cl^eften^ bem ^ubüfum fcefatint mad^en toirb.
SBir tooDen fürjüd^ noci^ ben vierten unb fünften
äbfc^nitt berüi^ren^ baöon jener bie ^rä^jaration ber 5
©alle burd^ bie Steforption, biefer bie Sieforf tion
beö Urin^ in ber ffilafe angelet. SBenn man in ben
Sebergang einf))ri^t, fo bringt bad @ingef))ri^te leidet in bie
Qftteltöaffergefä^c ; unb toerben biefe toieber fo bel^anbett,
fo gel^t bie äRaffe big in ben ©tamm ber Scberabern wnb lo
^ol^laber. aber auci^ öom Sebergang an, ol^ne erjt burd^
bic 5ße§t»affergefä§e ju fommen, reid^t fd^on bie Onjection
big in bie ^oi^labcr l^in. äug biefer SSerbinbung fielet
man atfo bie 9iefor|)tion ber ©alle beuttid^ ein, unb tüarum
ber Sebergang be^ Silieren ; bie leine ©adenblafe ^aben, i5
biefer il^re ©teße vertreten fann. SBag bie UrinMafe be»
^ift^ f^ i^ißt eine Onjection lauen SBajferg burc^ bie $arn«
Töl^re in bie S3lafe, bie big in ben Stamm ber l^tj^jogaflrifd^en
äbern gebrungen, fel^r cüibent, baß ^ier aud^ 9tefi)r))tion ge»
fd^el^e. ^err 2R. ^t bie SBege ^ierju aud^ beutlid^ an« to
gegeigt, unb feine ®eban!en mit einer mcrftoürbigen Erfahrung
in ber ^rajdg befd^Ioffen.
Iiettres de Monsieur le Chevalier de Bouffiers
pendant son voiage en Suisse, ä Madame sa 25
mere. ißl^nt Kamen hts IDrititortd* 1771* 8. 32 S«
S)er Sl^eüatier be Souffterg ift aug ber berftl^mten
gamilie, too ber SOSi^j, bag SCalcnt ber 3m» [109H)romf tug,
ber SRaiüete, unb leidsten Serfipfation längft ein Erbgut ju
fe^n f d^ten. @r t)erf))rad^ feiner (Lotterie in $arig , in bie so
@d^n>ei} gu gelten, unb ba für fte bag @emälbe beg iOäd^«
litten aufgunel^men. @r na^m bie Wta\h eineg SRal^Ierg an,
toeil er iDÜrKid^ fel^r gefc^idt in $a{ieQ arbeitet, unb fanb
«ttf biefe ärt leidet ben S^ixiit in aUe Käufer. Sr fam
im 3a]^r 1764. in bag ^ig be Saub, unb mal^Öe gu Sau* ss
fanne unb 93et)a^ fo tange big er entbedt tt>urbe. Sr nal^m
fel^t toentg fUc feine %xUit, unb gab e^ meift ben ^ebtenteit
a(^ £tanlge(b jurücf. $on ba gteng er nad^ ^ernej: ju
'Voltaire. 3)iefe Sriefe »erben toiefleic^t bem ernftl^afteii
beutfd^en ^ubltfo nid^t gefallen. S^ tji ein iunger Obrijier,
6 ber mit allem ©etbftüertrauen fl^rid^t, baö latente, Sugenb,
®e6urt, $of(e6en, franjöfifd^e Sitten unterftüften; ber ate
Sranjofe in angene'^meö Srftaunen gerätl^, toenn er auffer
feinem SJatertanbe SBife, SBo^tfianb unb ®(iitf antrifft; ber
mit feiner SKutter at§ ein Siefcl^aber umgel^t u. f. to. 3n^
lobeffen ifl bicfe^ boc^ eine toal^re SWenf d^enfiimme , bie ftd^
ol^ne ba^ qu'en dira-t-on l^ören läßt, unb in fo fern bleibt
cg allzeit eine intereffante S3e!anntfd^aft tjor ben Äenner be«
mcnfd^tid^en $crgeng. 3" ^^"^ muffen toir erinnern, ba§
biefe ©riefe tauge im SWanufcript in ber ©c^weij l^erumgc*
15 gangen finb , bi^ fie ein ungebetner Herausgeber l^at ab*
bruÄen taffen. Sben fo gieug eS $umen mit feiner 6y*
})orition gegen Stouffeau. Ss toar ein 9)lanufcrij3t t)or feine
greunbe ju ^^JariS, unb er \^atte eö nie t)or baS ^ubtüum
beftimmt. 5)iefer Umflanb fprid^t für feinen S^arafter, ber
20 baburi^ bet^ jebermann burd^ ben einjigen @d^ritt oerbäd^tig
tDurbe, toeit man glaubte, |)ume l^ätte baS ^ubtitum jum
3eugen feiner SBol^Itptigfeit gegen Stouffeau mad^en »otten.
[HO] ^tanfftttt unb Seifiiig.
Systema historioo-oriticum divisarum po-
35 testatum, in legibus Matrimonialibus Im-
pedimentorum dirimentium eto. aBenedioto
Oberhauser, Benedictino Lambaceusi in Buperiori
Austria. 1771* 8. 3 iBog* lOe^ ^rimi Unnrenttap)!,
koßft 12 kr.
30 Ejusdem Apologia Hiat. Grit, in legibus Ma-
trimonialibus eto. Simplioi eruditionis studio inte-
grae leotioni in hac nova Editione vindicata. 1771«.
8. 3V« lOogen* iBt^ tbtn htmfeibtn für 12 kr*
(Sd finb feine jn>e)^ Sudler, fonbern, ba baS erfle o^ne
8&äBiffen bed Serf. berßttmmelt l^erauStam, fo l^at er bad
anbere fetbft beforgt, unb le^tere« ifl aud^ fel^r bermel^rt,
Sie $$eran(affung ju biefem ®t^[tem ober ^o(ogie gab ein
Wro. 14.] ^^
©ttcit, tet gtoifd)en betn $th. S?erfaffcr utib kern gulbifd^cn
^rofcffor f)CTT S)ct. Scrf cntponben toat, toeil btefcr bte
Sl^efiti: potestas Ecclesiae stalnendi in matrlmoDialibns
impedimeDtA dirimentia est ex beneficio iuris alieni,
JDc^e jener im 3a]^r 1763. in gulbc fefannt maä^itf in 6
einet entgegcngefefeten Sl^eft für eine Äe^ere^ an^gaBe.
Xtx S3crf. toertljeibiöt jid^, unb grünbet feine 5IRe^nung anf
ben terfd^iebenen ©cpc^t^^junü, in toeld^em feine Slitc^e bie
@]^e bettad^let. „SlI^ ©acrament, fogt er, l^atte biekird^e
t)on je t^er ba^ Stcit S3nfcn unb Senfnren gu berl^ängen ; lo
okr aU Sonttact fann fie barüter nnr burc^ ben Auf-
trag ber J^ütften eltea^ entfd^eiben." 2^ er Serfaffer fprid^t
frei^ mit Slnfianb. @r glaubt, ba^ bic Sird^e biefe Oetoalt
gn ben ßeiten tcfomnun I;ate, ba bie götften, nnb fonbet*
lid^ bie ©otl^ifd^en Könige il^re Untertl^anen nid^t beffer, afö is
burd^ baö äfnfei^en ber S5ifd^öffe im Qaixm l^atten fonntcn.
9?ad^ unb nad^ l^aBe bie Äird^e aber immer toeiter gegriffen.
6r [111] ftagt, baß bnrd^ bie Sfu^bel^nung bicfer ©etoalt
nnb bie 53ermel^rnng ber ©efe^e auf ber einen, nnb bnrc^
bie S)if)jenfaticnen auf ber anbern Seite, bie Unorbnnngen 20
unb baö SSerbcrben ber Sitten immer mel^r eingeriffen
toären, toeld^eö tjieHeid^t nid^t gefd^el^en fe^n toürbe, toenn bie
Äird^e fidb bloö in ben Sd^ranfen ber Senfnren unb Sufen
ge!)aiten, unb bie (Sl^en b(oö, in fo fern pc Sacrament
finb, 3u fid^ gejogcn l^cltte. Db gleid^ ber ©egenflanb biefer 25
Slbl^anblung toeber tjonftänbig nod^ orbentlid^ be^anbelt teorben
ip, fo freuen toir unö bod^ bon f)ergcn, gu feigen, baß bie
©lieber einer unö fo nal^e t)etfdbtoif!erten Rird^e nod^ immer
fortfal^ren, 3rt^ümer gu bemerfen, ol^ne loetdbe eine für
S)entfd^(anb fo unglüdfli^e, unb für bie JRetigion fo nad^tl^eitige so
©|>attung nie erfotgt toöre. SBir loünfd^ten ober auä), baß
man in ben frotef^antifd^en Sist^en nid^t eben biefe Qxif)^^
mcr nadb nnb nad^ toicber einfül^ren, nnb bie Segriffe tjon
Sudeten: ob bie ©efe^e befolgt toorben pnb, unb Seigren:
toie man pe tjon ganger Seele befolgen foD, nid^t xoiebersö
»ertoirren möd:itc. S3Jir l^offen nid^t, baß bie JRetigion^''
Ijarll^eien ber Sl^ri^enl^eit fld^ gegen einanber berl^alten, toic
^^ [Nro. 14*
tDtr gegen unfere %ntt))oben, betten bte @onne aufgel^et^ toettit
fie bet) utt« gefuttleu ift. Übrigen« bebauten toir ben ^errn
Obetl^aufer, teeret fetner gre^mütl^tgfeit toegen töieten
SJetbTU§ au^juftel^ett l^atte. 3n feinem tateinifd^en Äu^brud
6 ^tten toit niel^r ^kxliiiUit getoünfd^t. 2Kan flögt oft auf
93arbarifmen, bte man nid^t überfeinen lann, toenn man and^
uod^ fo gern »oßte.
^Briefe filier hitiitktütt ün Hen {nngen (Bipitif nan
10 9* tf ^* $t 8* 3 i80gen*
@tn ©aUmatl^ta« in 93riefen^ bie aQe« el^e finb, aU
S3ricfe. 5)er ^erf. unterfud^t tjerfd^iebene toid^* [112] tige
äßa^r^eiten; a(« }. 33. ^bag toir ni^t miffen, toa« anbere^
bie toor und lebten, gebadet l^aben^ toenn toir ii^re (Schriften
15 uid^t lefen" „bag (Sott unö ba« ?efen nicfet öer»
bietet." u. b. g. ©ein $auj)tfa^ geltet aber auf bie nic^t
minber tief finnige Srfinbung „ba§ man feinem S^^^ 9«inä§
tefen muffe, »cnn man ein ©etel^rter »erben tootte.'^ Siad^
il^m fott man tocber 5)on Oui^otte, nod^ ©carrond
20 nod^ bie ä m a b i 3 lef en , f onbern bloö Sudler oon
SSSa^rl^eit unb Orrtl^nm. (Snblid^ fd^einet er aße bie«
jenigen unter bie fleinen ©eijier gu red^nen, ^bie über
?eibniften unb SD?auj)ertui3 ermüben.'' ®arin fmb
toir mit bem $erf. einig, bag man fd^ted^terbing« feine
26 fd^Ied^ten ©dbrif ten tefen foBte , unb beßtoegen toarncn loir
atte unb junge S(})in«, bie JEeine SRecenfenten pnb, oor
ber ©einen.
Snglifil^e Sittetatttt.
Almida a Tragedy as performed at the Theatre
80 Boyal in Drurylane. By a Lady, 8. 1 S. 6 d. 1771.
2)ie Scrfafferinn ifl eine Sod^ter be« teltberftorbenen
ÜDabtb Wlalitt unb bie Sl^egattinn eine« ©enueftfc^en
@belmann§ Setefia. 3)a« ©tücf iji eine Stad^al^mung
be« SSoItairifd^en Jancreb«. 3)ie toieten Srjä^tungeii
86 t)on gefd^el^enen Singen l^inter ber 95ü^ne , bie iiraben
fmb abgefilrjt; attein fie ftnb für ein Srittifd^e« O^r
Kk>. 15.] _______
immer no^ }u lang. Xllet Zabd, bei fc^on im Xancreb
bod ©ertngfügige nnb Ungereimte ber ^u|)tbegebenbeit,
nel^m(t(^ ben $am)>f bed Soncreb^ trifft, gilt anc^ ^ier.
Uberbie^ finb üiele nici^töSebcntenbc Onribentien eingetoebt,
bie bie ^nbtnng immer nod^ \6iitpptnttx machen. 2)er a
@til ift bnntfc^edK6t^ nnb an bieten Orten gan; niebrig.
[113] Nro. XV. 3)cn 21. Februar 1772.
Sti^jtg ttnb Sitteif.
llerfni^ tinttiiktxft^nns >er 12 erflen ^ben >fs
40rA| niuir elren be» S^UrnranutHe, ^fffn er f^ bebint lo
SEBenn e« toa^r tft, ba§ ber Serfaffer, ti>ie er in ber
Sorrebe fagt, bie ®pxa6^ feinet üc^terö nnb bie unfere in
ber Sbfi^t jlubirt l^ot, nm ben ©oraj jn überfe^en, fo be*
banren toir i^n. 9?ie ijl ^dt nnb ^A% übler angewenbet ir*
iDorben. 3)oc^ n>ir glauben, bag feine Arbeit ihn me^r nid^t
gelofiet ^ben loirb, ald bie geringe 3Rü^e (Selben ju gälten,
mib ieber ^Ait and bem Sorrat^ eined @(bu(q:amend i^r
lef^iebened ÜDiaag jn jumeffen; benn tt>eiter erftrecft ftc^
fein SSerbienji ni^t: nnb an* biefe 9Rüfte ftd^ ju erleichtern, :2o
mad^t er fid^ eben fein ©exöiffen barand, au9 ixottn Iro*
6i&ta ober Oamben einen Soriamb; aud Gamben, Xrod^äen
u. b. g. JU mad^en, »ie eö fein ©d^ema erfcrbert. 3n ber
Sorrebe l(|ält er fid^ mit ber Unterfud^ung ber 2)>?öglic^«
feit, bod gried^ifd^e @t^lbenmaag in bie bentfcbe Sfxadic ein^ 25
jufÜl^ren, fel^r lange auf. Sr beurt^eilt aber bie 5rage nad^
ber ^rofobie, nnb foUte fie nach bem Otjre beurtbeilen.
äBenn »ir bem unfern glauben, fo ift unfere ©prat^e nur
2u Oamben, Xrocftäen nnb 3)aftl)len gefc^icft äBir ^aben
jtoar [114] aud^ unfere 8na))äfien j. S. unbewiesen , nnb w
oKe bie mit jmeen unjertrennlid^en ^artiflen jufammen ge«
fe^te $an)>ttDdrter nnb anbere. 2Bir fönnen alfo loo^t
S^oriamben, %na)>äflen, ^t^rr^id^ier u. b. g. machen; aber
fte ftnb nid^t l^^g genug nnb bie @)}onbäen unb aUe
Serdffige, mo gloo lange ©t^lben auf einanber folgen foQen, 35
fönnen mir fa^ nid^ anberd, ald mit pyctf ober me^rent
^^ [Kro. 15,
SBotten mad^cn. Üfccrbtefeö ift unfete SKobutation fo Bc*
(Raffen, bag^ au^setiommen (e^ bem ^adit^l, fafl immer ctite
lanflc unb eine furje Statte atoeci^f ett , fo ba§ fettft eine
furge ©ijttc, oft ettoa^ länger loirb, toann pe neten eine
5 anbre furgc ju flel^cn fommt. SIoö am Snbe ber SBorte,
bie bctt äcccnt in ber britten ©ijtfce toom 6nbe ^aben, ifl
eine Äu^nal^me gu mad^en. ®o nrtl^ettt unfer Dl^r. ©togen
S)id^teTn i)at c« fret)(i(3^ oft gegtüdt, burd^ bie OriJge unb
©tärfe il^ter Oebanfen unb il^rc« Sln^brucf^, unö in einen
10 @nt]^uftafmn^ gu fe^en , too toir ben 3^^^0 ^^^ merften,
ben pe unferm Ol^re antl^aten, fo toie Der 9?. ämabi« feiner
Dlintl^e, hjegen il^jrc^ SSerPanbe«, il^re ^ägtid^feit öerjiel^e;
aber unfer Überfe^er ip nid^t in bem gatt. ©eine piatu,
oft mel^r aU frofaifd^e, meip gefc^matflofe, tiö jum lädier«
15 lid^cn f!(at)ifd^e , unb bod^ oft ganj unrid^tige unb pnntofe
Überfe^ung, lieg unferm ®eip alle miJglid^e fjre^l^eit, bie
©etoalt 3u füllten, bie feine l^arte unb ]^o(<)erige SSerfe unferm
Ol^r antl^aten. 9Wan muß ben $oraj ol^ne allen ®e»
fc^madf getefcn, unb gar nid^tö 6e^ ii^m gefül^lt fjahm, toenn
20 man ben ^crfaffer butben fann. Unfer Urtl^eit ift l^ort,
ober toir muffen, too mögUd^, ben SSerf. erfd^redfen, ba§ er
bie übrigen Oben feine« ®id^tere unangetaPct faßt, bomit
ungelel^rte Sefer nid^t ben Übcrfe^r mit bem $oraj ber«
toed^ften unb te^be berlad^en. SBir l^alten un« für berbunben,
25 ein fotd^e« Urtl^eit mit Setoeifen gu unterpüften. D. 1.
gtöngenber ä^^^Ö- W^J 3B^i^ W einen 3b)eig gt an jen
feigen. £). 3. quem mortis timuit gradnm : äBeld^e
Iobe«art mad^t il^n bleid^; »etd^e mad()t il^n nid^t
bleich? Stadien boH grebelmutl^ (impiae rates)
30 toer l^at bon fotd^en Sßac^en gel^ört? 9Wit fotd^er
Urtl^eitefraft überfefet ber »erf. für mid^ ©d^nfe, ein
gefd^mettert ©d^iff. Ober SKarfifd^eö ©^toein
il^m burc^ bie ®arne brad^; für, ober ein SWarpfd^e^
©d^toein. 6r toäl^tt ein ©ogtamm — ber bleij«
35ircife Sobt SBeJid^er 3üngling gefc^tanl;
hjarum a(fo nid^t aud^ toetd^e Sungfer gart?
®a« Äoffenernöljjrenbe Ärgoö ©ie)^ bort
Kto. 16.] ^'
@ora!te ba jlcl^ii ©ogteid^ alö ber ©turnt
fid^ legt. iRid^tö btfil^t ju feiner ^ol^eit
auftöärtö — — ©0 fd^retBt er beutfd^. ®a§ ber
neuetonnberftagenben ^^rrl^a 3^^^ jurütffel^rte, ba
ber Sttt^, ju fel^r t)Ott ber ©öttinn ^tiar^, ant 6
linfen Ufer, 3m)tter jutoiber, Sltenö Stadler,
uml^er fti^hjeifenb jtürjte, toefd^e bang flagte;
eine l^crrlid^e ©tropl^c au« ber 2. Obe. Unb ber 3Sater
berSBtnbe, bid^, ber benSubtoinb befrei^te. SBcr
foßte nid^t fc^hjören ba«: ber ben ©ubwinb jc. gienge auf bid^; lo
aber bennod^ gel^t« auf ben S3ater. ©urd^ftod^teneSaum*
garten toon fanftrief etnbeu Säd^en. SWarcuö
t)om ättta« Verebter Snfet. @o conjiruirt er.
Sing ich itzt Romül ödär auch des Pompil
Rnhige Herrschaft ; öd^r sie die Stolzen i5
Fascen des Tarquin, ödßr von des Cato
preiswerthöm Tode.
Sing ich itzt freudig voll vom Geist der Musen
Regnl die Scauren und den Paulus welcher
Pöner besiegend nun der Helden Tod starb 20
oder dich Fabriz.
3)er aRaurfd^e ^ugfned^t. @o »ol^I ffittgeub [116]
t)id^tet er. 3)ie f!(amfd^e 2reu im Überfe^en ift tu jeber
3eite gu befad^en. aber l^ier unb ba fommen aud^ gebter
t>or, bie mit ben jtoe^l^unbert ©d^tafbed^em eine« ättem 25
Überfc^er« um bie SEBette eifern. 3* ®- Monumenta regis ;
j^eigt nid^t fiöntg« ©d^föff er, fonbern ber^atlajibe«9?uma.
Nefas. t>. 3. l^eifl ^ier nid^t ?ajler, fonbern öntl^eitigung.
Stabulis gaudet, nid^t, ba« 3?tcl^ freut fid^ in ben ©täßen;
fonbern ber © 1 5 U e» Qui nunc te fruitur credulus au- so
rea; l^eißt nid^t, ber fid^ an bir at« ®oIb freut, fonbern,
toenn man ja im ©eutfd^en, in einer Obe, bie, unferm ®e-
fd^madE nad^, ju gemeine Zxopt ertragen fann; ber bic^
leid^tgldubig al« fein gotbene« SWäbgeu liebte.
Finire vitae Labores , l^etjl nid^t be« ?eben« Sefd^toerben 35
enbigen ; fonft ^tte $oraj feinem ^reunb geratl^en, er foHe
fld^ JU tobt trinfen, finire l^eijt be^m Sicero unb anbem^
Litteraturdenkmale dei 18. Jahrhunderts. 7. 7
— [Nro. 15.
©ränge fe^cti, unb fo öerftcl^n toir eö auii l^lcr. De-
corus mos palaestrae, l^ctji xAä^i, bie gcfd^müdte f5c(i^tfd^u(e^
f onbcrn übetl^aupt, ber änfiatib in ben i^cibeöübungen.
2Ba^ f ollen teit aber bagu fagen, toenn ber SSerfaffer ben
ö Scr^ : Ne viriles cultus in caedem et lycias proriperet
cateruas; fo überfe^t: ba^ ntd^t ntännttci^e Zxaift
nnb ?i^ctaö in« 5^Ii> Jmi" SWorb il^n fortriß. SBer
in aller SBelt mag ber ? i^ c i a « gexoef en fe^n ? ©oKte ein
Überfe^er beö $oraj nid^t totffen, bog unter Lycias Cateruas,
10 bie irojaner toerftanben tocrben , toeil bie freier il^nen ju
§ülfe gefommen toaren. SBir toetten, fein SKineKinö ptte
cö tl^m fagcn fönnen. SEBir tooKen ü6rigenö ben $er«
faffer in feinem gteig nid^t ftören. SSermutl^ti(ö l^at er ba^
i^aif nod^ nid^t gefunben, ju toeld^em bie 9?atur tl^n befiimmt.
16 3n einem Überfe^er be« ^oraj ifl er ober nid^t gebol^ren
toorben, unb toir muffen au« Sl^rfurd^t für biefen grogeti
S)id^ter unb für ba« ^ubtöum bie ^ortfe^ung biefer Über*
fe^ung infiänbig »erbitten.
[117] f^tanffurt ttnb Seitijig.
20 '&btx Heu Wttt}$ tinit^tx Heittfi^^r Utitrt^r itnUftlrer
nnhxt et$tn1i&nl^t ^tn ^tftl^mnik unb ^it fi^j^nt
Ctttf ratur li^treff^nl». (^in ßxitfmtt^fti , 1. StM*
1771. 8. 20 ßntn.
6« ifi eine unban!bare Slrbeit, tocnn man Äefeer retten
26 foK, toie e« biefe SSerf. in Slnfe^ng ber allgemeinen Drtl^o«
bopc be« Oefd^matfö finb, gegen bie fie fid^ auf (eignen. 3ln
©eKert, bie Stugenb, unb bie JRetigion glauben, ifl bel^ unfern
$ub(i!o beijnal^e 6in«. ®ie fogenonnten Sreijgeifter in ©ad^en
be« ®enie«, hjorunter (e^ber! aße unfre je^tlebenbe grogi
30 2)id^ter unb Äunftrid^tcr gel^ören, liegen eben bie ©runbfäfte
biefer S5rieffteBer, nur fie finb fo fing, um ber lieben 9tu^<
toillen, eine efoterifd^e ?c^re barau« gu bilben. @« tl^ul
unö leib, ba§ biefe SSerf. bie SRcgeln einer (Srbauungöfd^rift
tjerfannt, unb nid^t mel^r ertaubte ß^arlataneric Ut^ xi)xta
85 Patienten angexoenbet l^aben. Sie tooKten ben taüenben,
fd^lofenben, unb blingenben Sl^eit be« ^ublifum« curiren, unb
Nro. 15.] ^^
fte fangen taUtj an, baß fic il^m feine ^mj^je nehmen
SilbcTflütmcr xcollen einen neuen ®(aubcn ^jrebtgen!
©eUert ift Utf il^nen ein mittelmägiget 2)i(i^ter
ol^ne einen jjunfen t)on ©enie: 2)a^ iji gu l^art!
©eßerl ift getoig lein ©it^ter auf ber ©ca(a, too Oßion, 5
Älopftod, ©]^a!efi)ear unb äWitton jie^en, nat^ bem äWaagfiab,
toomit aSSarton migt, unb too feifcfl ^opt gu furj fiele, xcenn
er ben 93rief feiner f)eIoifa nid^t gefd^riefeen l^ätte; äßein
l^ört er beötoegen ouf ein angenel^mer gabufift unb Sr*
iaf)iex gu fel^n, einen xcal^ren (Sinflug auf bie erfie Sitbung lo
ber Station gu l^aben, unb l^at er nid^t burd^ t>ernünftige unb
©ft gute Sird^entieber Oetegenl^eit gegeben, ben SBuft ber
elenbeften ©efänge gu tjerbannen, unb Xüenigflen« »ieber
einen ©«^ritt gu einer [118] unentbel^rlid^en SSerbefferung be^
ßirc^enritualö gu t^un? 6r xcar nid^t^ ntel^r aU ein 33et i5
6fj)rit, ein braud^barer So^^f; aßein mu§ man il^m barau^
ein SSerbred^en mad^en, unb fid^ tounbern, toenn ber gemeine
Raufen, nur 2lugen unb Ol^ren für bergteid^en ärt toon ©d^rift*
fteßern l^at? 9?ic^t aßein be^ un^, fonbern in aßen Säubern toirb
bie ängal^t ber benfenben SWenfd^en, ber »al^ren ©laubigen, 20
immer eine unfid^tbare fiird^e bleiben. ®er SRecenfent iji
S^H^t fcö§ ber fetige 3Rann öon ber 2)id^tfunft, bie an^
i>oflem bergen unb toal^rer @m|)finbung ftrömt, toeld^e bie
eingige ift, feinen S3egriff ^tte. ®enn in aßen Sorfefungen
über ben ©efd^madt I)at er i^n nie bie 9?amen Ätopfiocf, Äteiji, 25
SBietanb, ©eßner, ®(eim, Seging, ©erfienberg, toeber im
©Uten nod^ im Söfen nennen l^ören. 93e^ ber ßl^rlit^feit
feinet ^txien^ Vd^t fid^ nid^t anberö fd^tieffen, aU bag fein
SSerftanb fie nie für S)id^ter erfannt l^at. 6^ toar tjießeid^t
auc^ natürlid^, baß er be^ ber gebrod^enen SonfHtution feinet so
gangen SBefenö bie ©tärfe M Reiben bor SBut)^ be« SRa^
fenben fjalten mußte, unb baß i^m bie Slugl^eit, bie
Sugenb, bie nad^ SBietanb bie ©teßc aßer anbcrn gu*
ttjeifen in biefer SBelt i?ertritt, anriet)^, nid^tö toon biefen
äWännern gu fagen. SBir tofinfd^ten baß bie Slu^fäße ber 35
SSerf . weniger l^ef tig hjären ; bie 9teben^arten betl^^roni*
firen, auö ber ©dränge tjerjagen unb bergW'i^en
7*
100 [s*.. is.
flingen ju fcinbüd^, ober gu niebrig. Onbeffcn ijl bicfe
®c!^rift fein ®cö)5f(i^e, tote man fte unter biefem S^itel bem
^ubfifo ^at au^ ben |)änben raifonniren tooßen. Unter ber
nad^täfjigen SSSettfd^toeifigfeit biefer ©riefe üerfennt man nie
6 bie benf enben Äöf f e , nnb hjir empf elften bte @ r i n n e r *
ung über bie Oonrnatipen gletd^ gu Anfang, bie Se«»
mcrfung über ben Unterfd^ieb ber gabel @. 142.
nnb 148. bie SRettnng SRifton^ gegen bie än^meff«
ungen be« $errn ^rof. Ääfhier. @. 164. [119] über ba«
loSel^rgebid^t, ®. 195. nnb bie t)ortrefü(^e Oebanfen
über ajielanb« SJerbienji at« Sel^rbid^ter in ber ÜJlu«
farion, ®. 196. bie Stangorbnung ©edert« mit
3)ttfd^ unb Vi%, ®. 200. ben äugen<)unlt toorauö fie bie
©etlertfd^e aSoral betrachten, ®. 243. unb 250. mib
16 ben gangen ®(i^Itt§ unfern Sefem jur Sel^ergigung. SSor*
fttfe ju fd^abcn fielet man au3 bem ÜDetait ber Äritifen;
adein be^toegen finb fie nid^t unrid^tig. ÜD'ian ^t unter ben
gabefn frei^tid^ nid^t bie bejien getoäl^lt, unb be^ ben Sr»
gä^Inngen bie fd^toad^e ®eite ©eßertö, ba« \% bie SWal^terel^
20 unterfud^t , unb i^in am Snbe gar mit Slriojio gemeffen.
2Bir pnb aber bod^ üerpd^ert, ba§ biefe ^robuftion mit attc«
il^ren fanren S^l^eifen ein nüfetid^e^ germent abgicbt, um ba«.
ergeugen gu l^etfen, toa« toir bann beutfd^en ©cfd^madf^
beutfd^e^ ©efül^I nennen toürben.
26 Sei^ijiB.
iQornfens (DUen non lintnen 1771« 8* 6 M^tn* üxi
iQerrn Ciolttn^*
Ipaben benn unfre junge Serdmad^er fonft auf ber SBelt
nid^t« gu tl^un, ate ben §orag gu überfeften? 335enn man
80 g(aubt, man l^ätte eine etenbe Überfe^ung and ber Ipanb ge«
legt, fo fommt bie anbere. Unb n>ad foll benn bad Über*
fefeen enbtid^ alle l^etfen? Ungetel^rte toerjieben ja bod^ bie
falben fd^ielenb audgebmdften ä[nf})ielungen auf alte ^iflorte
unb SDl^tl^otogie fetten; unb ©elel^rte müfien atten ®e*
35 fd^madt tjertol^ren l^aben, toenn fie eine gefolterte, toäfferige^
gefd^nwdlofe Überfe^ung bem Original tjorgiel^en toollte».
* •
;••• • •
• !• • •
• • • • •
Nro. 16.] ^^^
2)cr neue Ufccrfe^cr, bcu toit t)or un^ liegen l^aUn, l^at
ntc^t ben getingPen S3egriff i?on ebtcm Sluöbrud, ©d^toung
bc^ ©t^te, Harmonie bet 2)i(3^t!unft, SReinltd^fett bei ^pxaäjt]
dx fül^tt bem §oraj nid^t« itarf) ; pn* [120] bet ju feitiem
©ebanfcn bie ted^tcn SBotte ; Xöei§ feinet S38enbung änrnnt)^, 6
feinem Silbe änöbrucf, feiner ^Jetiobe ©eifl jn gefcen. SBa^
fcü ba« ai^nen SSoIf. SOSet gräbt mit ber C^^tfe.
2Ber toirb unter einem 2)a(l^ üon Oefträud^ern
liegen; SBer toirb tjon ber ^ottjl^^muia tjertangen, ba§ fie
bie 2e^er befaßten f oB ? S38er anber« afe |)att0 ^uff unb lo
Sompagnie toirb bem SSirgit toünfd^en, bag er tool^ttel^atten
anlange; toer toirb ein SKöbgen mit SBol^tgemd^ befeüd^tet
f el^n ) toer toirb ton einem grauenjimmer fagen, fie tfl gotbcn
im ©enuß? SSSer ben $oraj nur \)oib öerflel^t, toer nur ein
toenig ©egriff bon ber tateinifd^en SBortfügung ^at, unb nid^t iß
t>UUtxi}t gar ipso für ben Dativus ^tt, toirb bie ©teile:
Vnde nil malus generatur ipso, nimmermel^r fo überfe|ett:
Sluö il^m entft^ringt nid^tö gtößerö aö er ift. SBer toirb
nihil Uli secundum in ber ©teKe nee viget quidquam si-
mile aut secundum Od. XII. fo überfe^en , i^m ifl nid^t^ ao
nad^jufe^en. Quam minimum credula postero (die) ber^^
fd^ieb nid^t^ auf ben anbern Sag ; unb eine äRenge anbere
©teilen tooüen toir gar nid^t anfül^ren. 9?ie l^aben toir ge»«
glaubt, bag §oraj fo ganj ab^ifenUii »erfleßt toerben fönnte.
3)er groge, feurige, ebele, gefül^fcolle 2)id^ter, ber unö burd^ 25
bie ©etoalt feiner lieber bal^in reifi, erliefet, begeiftert, ber
toirb unter ber §anb unferer Überfe^er ärger aU ein ©ra*
tulant, unb toürbe felbjl t)or ben Slm^jl^iftljonen, bem ©ott^»
fd^eb toeid^en muffen. ärmer $otaj! toie fel^nlid^
toünfd^te er: so
Nee praue factis decorarl verslbus optem
Ne rubeam pingul donatus munere, et una
Cum scriptore meo capsa porrectus operta
Deferar in vlcum vendentem thus et odores
Et piper et quldquid chartis amlcltur Ineptis. 8&
Unb nun gel^t^ il^m nod^ fd^timmer!
^Q^ [N,a. IS.
[121] Nro. XVI. 1)en 25. gcbruor 1772.
33etj ©cbaucr ift gcbrucft: 3iiiBtmtint nüthiftlft <5e-
fit^ti^t^« ;X]t0 htn ntnfitn nnh Irepien norMfi^eit Si^frift-
5 ^tUern unH nai^ etgetten KnUrfui^ungfit trefi^rtelrfit^ nni
ai0 eine geogrup^tfi^e itnl» ^i^0rtfi^e (Sinit ttitng lur riiirttgeit
iSenntntf aller Skatüitnatrtri^^n, fiimiftlfttif Slaotri^eit, iTet-
tifi^en uttli SUiirtfitreit Wiktx^ >eranl»er$ ht alten unii
mtttierett Letten ^ tierauaigedelren 9on ;Xndu9] iTulttirlg
10 Sitri^fen 4* 3 Mp^* lliBog»
2)ie eugfifd^e aUgcmettic SBcttl^iporie ^t auffer
bcm eignen SSBcrtl^e, ben fic, aU 3Äagajitt toon SDlatertatteii
bctrad^tet, immer bel^an^jten toirb, baö t)orjtig(id^c SJcrbienfl
um bie Sitteratur, ba§ fie ben ?f(ei§ tjerfc^iebener toftrbigcr,
i5befonber3 beutfd^er ©ete^rten, gu genauerer Searteitung bet
©efd^ic^te aufgeforbert l^at. dagegen ^t fie, burc!^ eine
tjerbrießticie ärt öon 9?ad^geburt, med^anifd^eSluö^ugd*
mad^er, toie fie $crr ©d^töjer mit Sted^t nennt, übet
unö gebrad^t, bie nun, auf il^re ttrfunbc gefiüfet, mit großer
20 fjcrtigfcit ^ifiorifiren , unb be^ aller il^rer trocfnen ©eift*
toftgfcit fid^ beö fügen Jroficö frcueu, baß fie nid^t gern
il^r [122] Original übertreffen tooßten. ®a^ gegentDärtige
SBer! gehört jn>ar gewiffermaßen jur allgemeinen SBett^iftorie,
unb foB atö ber Site J^eil berfetben angefel^en hjerben ; e^
25 iji überbiefe« toürftid^, bem gröften Jl^eil nad^ , ein ÄuiSgug
ober Überfettung frember ©Triften : aßein man toürbe .^rn.
© d^ (. fel^r Unred^t tl^un, toenn man i^n mit jenen geleierten
Rauben in eine Slaffe fe^en »oßte. 35Bir tooßen unfre
Scfer in ©taub feigen, fefbfi gu urtl^eifen; foßten »ir aud^
30 belj einem fo toic^tigcn unb gemeinnüfeigen SSSerf bie ge*
toöienfid^c ©rängen einer 3^itung^recenflon in etwa^ überfc^rei*
ten. 2)en ?Infang mad^t eine t)or(äufige 31 b 1^ a n b I u n g be«
$m. ^rof. ©d^öning gu ©oroe, t)on berUniüiffen*
l^eit ber alten ©ried^en unbSiömer in ber ®rb*
ssunb ©efd^ic^tfunbe be^ Siorbenö. §err ©d^öning
gel^t barin bie Stad^rid^ten ber atten ©d^riftfteßcr nad^ ber
Sieil^e burd^, unb überaß begleitet il^n $err ©d^töger mit
Nro. 16.] ^^^
^utcn Slnmcrf ungcn , worunter bcfonbcrö btc ©cfd^id^tc tt9
Sörtifteing^anbel^ ©.34 37. unfc bte SritKcri
über ble norbifc^eti Stad^r^ten beö SRefa, üorjügltd^ aber
be« ^Ixniu« ©. 103 124. toid^ttg fmb. S)a«
<im füttt 206 ©eiten, unb mad^t ben b ritten I^eil be« s
SBerte au«. SBogu foU un« eine fo toeittäufttge ®ef(!^i(l^te
ber Uutoiffeul^eit? ®te a(ten ©efd^id^tfd^reiber unb ©eogra»«
^l^en, bte üon biefeu tl^neu fo enttegenen Sänberu auf Oerabe**
tool^l t)Ott ©örenfagen tttoa^ l^infd^wa^ten, fonnteu un« frel^ftc^
feine beutUd^e Segriffe t)om SWorben in il^rcn ©d^riften geben^ lo
ba feine in il^rem So^jf maren: aber fo üiel mel^r fann
uian in biefem %aii tl^re 2Bei§^eit il^ren trocfnen Sommen*
tatoren übertaffen. 333ir toünfd^ten alfo, $err ©t^Iöjer l^ättc
biefe äbl^anbfung , bie ol^ne^iin Sjcre^cengen genug ^t, in
«inen Slu^jug gebrad^t, unb feine eigne ©ebanfen mit bem is
Xt^t bermebt, mic er bei^ einigen fofgcnben get^n. Qn
einen 3lud41^3]3ug fönnen toir un« nid^t eintaffen, o^e
ben anbcrn, »enigjienö in unfern äugen, toic^tigern ab«
l^anbtungen ben $(a^ gu nehmen. 3)te eigentliche norbifd^e
®ef(^id^te fängt §err ©d^töjer mit einem abriß ber 20
norbifd^ett®cfd^id^te überhaupt an, ©.209
262. ^mx\t bcjlimmt er ben t)ie(beutigen äuöbrucf ber norb^
ifd^en ©efc^id^tc nac^ ber geograpl^ifd^en Sage ber SSölfer,
uttb ber innern Serbinbung i^rer ®efc^i(^te, moburd^ fretjlic^
3Sö(fcr unter biefeu Siitet fommen muffen , bie i^rer Sage äs
Tiad^ nid&t gegen SWorben liegen, aber bod^ in bie norbifi^e
©eft^id^te gel^ören. ®r tl^eitt, um biefe« ungel^eure %ctt> gu
überfc^en, bie ganje norbifd^c ©efd^id^te in brei) $au))t*
daffen: bie ©f anbinaüif c^e, bie ©Iat)ifd^e, (bie 24
Unterabt^eilungen ^at, unb t)orjttg(id^ gut au«einanber ge- so
fefet ifl;) bie Settift^e, toctt^c bie ?ittauifd^e, ^ißreugifd^e,
Siblanbifd^e unb Surtanbifd^e ju ©peciat^ifiorien l^at. Sitte
biefe Sötfer gel^t er einzeln burc^, bemerft be^ jebem
©taat bie (Spoc^en, xoann er angefangen, mann er ju-
erji in ber ©efc^id^te erfc^ienen, »ann er d^riftfid^ ge» »*
»orben, feine erfle ännatipen befommen, unb, toa« üor
biefem üor^erge^t, bie Spod^e ber ©c^reibf unft , fo oft e«
104
ntöglid^ ifi. @t fleUt batauf in eben btefem Sa)>. eine aQ«
gemeine 93etra(]^tung über ben Steic^tl^nnt bet notbifd^en
@ef(^t(i^te aUf unb giebt ein Serjeid^nig bet ältefien unb
tjotnel^mfien norbifd^en Slnnatipen. ®iefe Steil^e fängt 875.
Ä mit bem notwegifci^en S)id^tet 1 1^ i o b o I f an , beffen (Sebid^te
©notro, ber O^tänber, 350. Sal^r bantad^ fammtete; aber
in bem 9ten Oal^rl^nnbett fommen bod) nur SReifebefd^reiber
t)or, unb in bem jel^nten Siogr(H)^icn einzelner ^eiligcn^
bi« enbtid^ im Uten ber SRuffifd^e Siejior mit eigenttt^en
10 3Söt!erannaten auftrat, unb im 12ten unter anbem nor*
bifd^en SSößern 9?ad^fotger be!am. Sluf biefen fpäten Anfang
ber norbifd^en äutorfc^aft grünbet [124] $err ©d^Iöger feinen
Siebting^fa^, baß bie norbift^e (Sefd^id^te erji mit bem 9tcti
Qal^rbunbert anfange; üerftebt fid^ bie ebtere ärt toon ®e*
15 fd^ic^te, bie gugtei^ ben 9?ebenbegriff t)on SSoUfiänbig»
feit, unb ununterbrod^enem^ufammenl^ang in pd^ fd^üe^t.
S^er Seteeig iji, tocil ein Sot! ol^ne ©d^reibfunfi auii ein
SoH ol^ne Oefd^id^te ift, unb bie ©c^reibfunft ifl erft ntft
bem ß^rifientl^um , a(fo meifl im ge^^ntcn Oal^rl^unbert im
20 Siorben anfgetommen. ©er (Srunbfa^ ift rid^tig, aber nur
in ber (ginfd^ränfung auf einl^eimifd^e Oefd^id^te. Übet-
bau|)t aber fd^eint und bie @))od^e ber @d^reibfun{l nod^ (onge
nid^t bie @))od^e tooQfiänbiger unb jufammenl^angenber ®e«
fd^id^te gu feijn. 9?ie l^at ein S?otI feine Sd^reibfunft mit
26 eigenttid^er ©efd^id^te ober ännaten angefangen, unb aud^ btc
9?orbifd^en nid^t ; ed gel^ören Sal^rl^unberte bagu, bi« fie baju
oögemein genug hjirb. 9?ad^ biefer Seftimmung müfete alfo
bie norbif c^e ® ef d^id^te erji mit bem j to ö l f t e n Sa^rl^unbcrt
anfangen; benn baö Seben eine« ^eiligen, ober bie {Reife
80 eine« Oölönberö fmb nod& feine SSöffergefd^id^te, unb treffen
and^ nur einen fteinen Zljdi bed 97orbend nad^ bem Umfang,
ben il^m ^err ©d^töger giebt. ^nU^t geigt f)err Sd^töjer
bie OueKen ber tjielen S^befn an, hjefd^e bie norbifd^e ®e«
fd^id^te bcfledten. Diefe finb ber unbeftimmte Sfudbmdt
85 ©c^tl^ien, ba« ber Sitten il^re terra incognita toar, unb
t)on ©fanbien biö Onbien gieng; bie Stl^ijmologie, bie
Irabition, unb bie ©to<}})ter. Om 2tenSa)). l^anbeft
Wro. 16.] ^^^
ipctr ©d^föjCT t)on fcctt ®tammt)ö(f ctu be^ Siotbcnö,
©. 263 344. ßt tjcrflel^t unter bicfcr Sctiennung
niitSeibnt^ uttb Satter btejettige, qnos aliunde venisse
nulla memoria est. S)ie alterer ften StttiDol^tier bed
Ütorbend fatin ttiemanb totffen. 3Bad man bt^l^er bat)on &
gefabelt, grünbet ft(i& auf eine faffd^e Slu^tegung t)on 1 5Koftö
6a|). X. afcer biefer Stoft t)er= [126] fd^hjtnbet, hjenn man
btc tjerntinftigere ßrllärung be« $errn SKid^aefi^ ber
ffloti^artifd^en t^orgiel^t. Xk alten ©tted^en ]^e(fen unö
eben fo toentg. SBir fennen bie toentgen 83ötler, bie fie unö lo
beft^reiben, »ol^I l^tftorif d^, baö i^eigt, toir toiffen mele
tl^rer ©taatöi?eränberungen , aber mift ®eneatogtf<]^;
benn toir toiffen nici^t^ tjon il^ren ©frad^en, unb fotgtiti^ au^
nid^tö toon tl^ren SJertoanbfd^aften , toeber unter fi(i^, no^
unter anbern äfiatifd^en unb Suroi^äifd^cn SSöIfem. 2)iefen i5
festem SQSeg, ben ?eibni| tjorgejeid^net !^at, betritt ^err
Sci^löger. Sorau^gefe^t, bafe fo biet f)au}jtt)öt!er pnb at^
^uptffrad^en noc^ jje^t im 5Rorben gerebet toerben, forfd^t
er nad^, tote t)iete ^au|5tfj)rac6en nod^ l^eut gu Jage im
5Rorten gerebet toerben ; biefe ffaffificirt er toieber nad^ 5Kunb* ao
arten, unb beftimmt barnad^ aud^ bie SSötlerftaffcn nebji
i^ren Unterabtl^eifungen. ginbet er feine ©puren, ba§ biefe
SSöHer erft in ffätern S^^^^^ ^^ ^^^ SRorben eingetoanbert,
fo nimmt er an, baß fie t)on je l^er im (Suropäifd^en 9?orben
getool^nt l^aben, unb nennt fte, ate fein non*})Itt^»uttra,25
©tammoötfer. auf biefem SBege pnbet ber $err Ser«
faffer fünf ^auptfprad^en , unb atfo aud^ eben fo toiete
©tammbölfer, ©amojjeben, ginnen, Letten, ©taben unb ®er*
manier, bie er toieber in il^re Stefle öertl^eitt, 2)a3 ®la*
K)ifd^e©tammregifier b^t tool^I nod^ am meiflen Se* so
ridbtigung nöt^ig, unb forbert einen eignen aKer @tat)ifd^en
SWunbarten funbigen 9Kann. QnU^t l^anbett ber ^err Ser=
faffer nod^ oon ben ^^mren, ®aten, unb SSaöfen,
»eit fie mit unter bem unenbtid^en SRamen ber Setten be«
griffen pnb, unb bal^er öftere gur SSertoirrung ber norbifd^n 86
@efd^id^te gemi^braud^t toerben. @r äuffert ^ierbe^ au9
einer ©teile be^ Söfarö (im Stnfang feinet 33ud^ö t)om
^^^ [Nro. 1«.
©au. $r.) einen me^c a(^ tDal^rfd^eindd^en ©ebanlen ü6er bte
Iperfnnft btcfet Söffer. 3)ie Saufen ober bte l^eutige»
Siniöol^ner öon Ober* unb Webemaoarra unb SSiöcalja, i^'ait
er öor bie [126] äquttanier be« Safari. S)ie Oaten,
5 beren Stame unb ^pxaäft noc^ in ®c^ott(anb unb drrlanb
feben, finb bie eigentlichen ©aBier unb Selten beffcfben im
engern SSerPanb, bie Urbemo^ner ber ätj)en, unb beö ganjen
mittleren Oallien^, beö ganjen S3rittanien3 unb aller bortigen
Onfefn. S)ie Stjmren fd^einen il^m, mit bem Serf. bc«
loneupen 3rrtättbifc!^en ober ©aUfd^en SBörterbud^^ , baö aber
bamate |)err ®c^tÖ3er, fooiet toir feigen, nod^ nid^t !annte,
bie 33 e t g e n be^ Safari. S)iefe gogen, nod^ bor bem Säfar
nad^ S3rittanicn über, brängten bie bortigen ®aten uad^
©(^ottlanb, tourben aber ani^ mieber oon ben 9iömern, Rieten
15 unb ©ad^fen in bie ©ebürge t)on SBaleg oerbrungen^ too jie
nod^ ie^o fmb. ®ie anbern gurödgebliebenen Zeigen Der*
lo^ren fic^ unter fremben SSöffern; nur ein §aufe »erlief
fiif in baö ferne Bretagne, too fie noc^ jefeo unter bem Flamen
ber ^rei^jabg leben.
20 S)a!8 3te Saj). entl^ält bie ©efc^ic^te ber @lat)ett
t)om 3al^r 495 1222. au« ben S^ganttnern
befd^rieben bon Iperrn ©tritter. S« finb ©teilen au«
ben 93);}antinern über bte allgemeine ©laoifd^e ©efd^id^te
in eine ärt üon ä^f^^^^^JJ^^^^Ö g^brac^t.
«5 !J)a3 4te Saj). liefert einen allgemeinen abriß be«
afiatifd^en 9?orben3. On biefem ganjen Sap. fpric^t
$err ijifc^er. $crr ©c^töjer ^>at toeiter nid^tö getl^an, ai^
baß er au« beffen ©ibirifd^er ©efd^ic^te, unb gioar au«
ber gangen Einleitung berfelben, einen getreuen unb ge-
30 brungenen Slu^gug gemacht ^at. Sir tooUen au« einem
S(u«gug eine« genug befannten $uc^« feinen neuen ^u«2ug
mad^en.
3m 5ten Sa}), folgt eine naivere 93efd^reibung be«
ginnifd^ctt Jlorben«, befonber« in Slnfe^ung ©fan*
86bittat)ien«, oon ©rn. ©c^öning, ©. 437 490.
$err ©c^löjer l^at, toie er t)erfid^ert, ba« bänifd^e Original^
wie alte Sireffen an^^ [127] gebrannt : »a« übrig geblieben^
Nro. 16.] ^^'
fccfle^t in fcttttcn, ober t)ic(mc^r ganj neuen Stac^ric^ten üom
9?orben, bieö unb jenfeitö bcr Ojlfee, feit bem 9ten Oal^r^
^ttttbert. 3)ie Rinnen Segreifen bie ginnen, im engern
3Jer|iattb, bie ia)p\^tn, "ißermier ober 93iarmier, unb
bie Ottdnen unter pd^: bann ©fritfinncn fommcn nur bei) 5
ben 3[u^(änbern oor, unb Sebeuten nid^t^ anbcr^ aU bie
ginmärfer. ©ie finb eine oon ben ©amojieben ganj öer«
fd^iebenc Station, unb mit ben Si^ranen, einigen arten ber
Oftaden, unb ben Ungarn Oefd^fed^t^oertoanbte. ©en 0^«
(öttbifc^en ©agen nad^, toaren bie ^ e r m i e r ober 93iarmier, lo
am toeiffen 5D^eer unb um bie 3)toina, bie reic^flen, mäd^tig*
flen, unb berü^mteflen aller fjinnen in biefen ©egenben. §ier
^atte ber ®'6i^t Ooma(a einen Xtittpel, beffen ^rad^t auf
eine fabelhafte %tt Sefd^rieben »irb. 3)ie norbif c^en ^ret^benter
^>lünberten il^n bal^er oft, fo mie biefe ganje ©egenb. Enbre i*
gjormeger ^anbeften bal^in. Jiur bie^ermier unb bieginmarfer
f)aiUn Könige, bie eigentüd^en ginnen nid^t. ginmarf
l^atte in ben aften 3^iten einen tocit größern Umfang a(ö jefto ;
e9 tief bi^ an ba3 a(te Quänfanb, ober l^eutige Storrtanb,
l^erab. 2)a3 Sanb fd^eint fd^on t)or §aratb ^arfager^ 3^^t, unb 20
a(fo t)or bem 9ten 3a^r^unbert unter ben Siortoegern ge«
flanben ju i)aUn: aber erft nac^ Sinfül^rung be^ S^riflen«
tl^um^ ließen fid^ bie Stortoeger in ginmirf »ol^nl^aft nieber.
©ie oer))ad^teten entweber bie SinfUnftc ber ginmart, ober
fle festen einen, jwei? ober mel^rere Öafaßen nac^ ^etgetaub ^5
ober bort I;erum. ®iefe 3ogen ben SBinter auf bie ®ebürgc,
blieben ben Sinter über ba, unb burd^jogen ba3 ganje Sanb,
t^eit^ um ben Jribut ju erl^eben, t^eiö mit ben ginnen ju
Rubeln ; bei^be^ »ar mit einanber oerbunben, unb te^tere^,
ber ginmarfö^anbet, mürbe aU ein SRegate angefel^en. ©otc^e 3o
©teuereinnel^mer finb öftere ju oerfle*[128]^en, menn bie
aften ©agen finmärfifd^c ffönige nennen. §ara(b
§arfager führte enbüd^ auc^ ^ier bie 3)c^))otie ein. S)er
SSerf. gc^t barauf ju bem 0|lȊrt^ oon ber 93otnifd^en Sud^t
tiegenben ginntanb unb 8a))))tanb über. Srfl in ber »s
9Äitte be3 12ten 3a^r^unbert unterjochte unb befel^rte
@ridf ber Zeitige bie ginnen, ober oielmel^ ben Xiftii
^^^ [Nro. 17.
be^ Sanbe^ um ba^ l^euttge 31 6 o. Huf bet u^rbltd^eu ©tönge
l^ingegen mad^ten bte !£att>a{}er, iu SetBmbung mit ben $ate«
Kern ben ®ueben nod^ t)te( gu fc^affen, uub gu SKtDcl^tung
il^rcr ©mfäßc baute SJtrger Satt ©tod^otm. Om 13ten
6 Oal^rl^unbcrt fcrad^ten enbltd^ bte ©ueben Be^be SSölfer gum
©el^orfam uub Sl^tifientl^um. Slubte ginnen pcj^teten, nm
bem Sl^ttßent^um unb ben [(i^tDebifd^en ©d^a^ungen gu ent^
gelten, unter ben 9torb)}oi)I oftn)ärt^ t)or ber Sotnifd^en
Sud^t, unb flcngen l^ter eben fo ein ?eben an, tote öor il^ncn
10 bie ^a))))en auf ben notbifd^en %lpm biefer Sud^t : aßein bte
Sirfarle, ober fd^toebifd^e Sintool^ner in Satoafiet,
mad^ten fie enbtid^ burd^ Siji ©teucr})flid^tig. -Sn ber Union^
3eit überfdftritten bie S3irfarle biefc ©rängen, tooburd^
nad^maö bie fd^tocbifd^e ^errfd^aft in Sap^Jlanb unb gtmi*
16 mar! fo fel^r gunal^m. SSom ruffifd^en 8a<)<)laÄb
finb bie 3?ad^rid^ten mangetl^after. Äaretien«, nebft etnon
Z^M t)on ^e^l^olm bemäd^tigten ftd^ bie 9tuffen guerfl toft
Ongricn au^. 2)ie Sloügorober verbreiteten enbtid^ il^re $err«
fd^aft bi^ gum toeiffen SDteer l^inauf, unb feit ber 3cit l^ört
20 ber Raubet ber 9?ortoeger nad^ ^ermien auf. ©ie tjergafeen
fogar baö Sanb, »ie ©rönfanb, unb erft bie ©nglänber fanben
e^ gu (Snbe be^ 16ten dal^r^unbert toieber. 3Bir fd^Iiegett
mit einer älnmerfung über ben ungel^euren Umfang be^ alten
nortoegifd^cn 9teid^«. S« fagte nid^t nur ba« gange f(^toebifd^c
25 Sajj})(anb, fonbern aud^ alleö übrige biö an« ©^meer, ginn*
lanb, unb baö toeiffe SWeer l^in in ftd^. (2)ie gortfcfeung folgt.)
[129] Nro. XVII. ®cn 28. gfebruor 1772.
fiüxtUi^nB t^tB ;2(]ti0|tt$0 11110 S^t^iüitxB allgemeiner
so SlU ein Hnl^ang folgt eine Keine 9lb^nb(ung be^ ))or»
trcflic^en $rn. Sl^re, t)on bem alten Ouenlanb.
2)iefer 9?ame begreift ba« gange Sanb t)on ^elfingtanb an, bi^
gum inncrfien Sufen ber Oftfcc, ober ba^ l^cutige Singer»
monntanb, ä93e{lbotnien unb gang 92orr(anb. SBo Ouentonb
85 ottfl^i^rte, fieng ©d^ioeben an, ba^ alfo bamat^ enge ©rängen
l^tte. Ouentanb I^eigt eigentlid^ ein SB ei b ertaub. 2)ie
Nro. 17.]
Sltmatiflctt bc^ mittlem ^AialUx9 natmtctt c^ ba^cr, nadf
tl^rer a(6cmen Octöol^nl^cit , btc cml^ctmifc^c Stamcn mit
®ne(^ifd^en ober ©c^tl^ifd^en ju toertaufd^en, ba^ STmajo-
ttcttlattb, unb Untoijfenbe betrügen ftd^ baburd^ (eicj^t, »ic
9ittb6e(f, unb fitd^en aHe^, toa« bie Sitten öon STmajoncti s
fagen, in ©darneben. SSon ben I^aten ber Ouenen tieft mau
toenig; bann bie ncuangefommenen ©Otiten fd^einen fte batb
in bie Snge getrieften ju ^aften. ®od^ Ratten fte Sönigc,
Mttb oft mit ben ©neben ©anbei, änd^ l^atten fic eine eigne
@})rad^e, unb SSnd^flaben, bie oon ben ©otl^ifdbfnebifd^en t)er« lo
fc^ieben »aren. ®ie Oncnen fd^einen nadb ber ^dt, »ie flc
ben ©nebifd^en Äron})rinj 31 m unb mit feinem ganjen ©cer,
tiid^t bnrd^ Iaj)f erfeit, fonbern bnrc^ Sifl unb SSergiftnng,
üfcermunben l^atten, t)on ben [130] ©neben Wappen avL9
SSerad^tnng genennt toorben gu fet)n : bann in berfd^iebnen is
©ermanifd^en SWunbarten fommt to})<), l^PP, lof, für
®ift t)or. ®ie ?aj)pett feigen toürftid^ biefen 92amen auc^
ttod^ l^eut ju tag aU einen ©d^im))f namen an.
S)a^ VI. nnb VII. ^ap. Begreift eine naivere Se*
fd^rciftung beS fRnffifd^en Slorben^, in ber2o*
SWitte be^ gel^enben ^al^rl^unbertS, nad^ ben
SRorbifd^en unb S^gantinifd^cu ©d^riftfleflern.
©.491 571. ®« fittb jwe^ äb^nblungen be« fcerül^mteu
Sa^erS, bie in ben Salären 1744. unb 1747. in bem 9ten
unb loten 2i^eile ber ©d^riften ber ^eter^Burger äfabemie, «ft
unter bem litet Geographia Russiae aBgcbrudft »orben finb;
a6er erft nad^ bc^ SSerf. Xo\>, unb c^c er bie leftte §anb
baran getegt. §err ©d^töger ^t bal^er gu mand^erletj 99e«
rid^tigungen ©etegen^eit gehabt.
®aö VII. Sa^). ^anbelt t)on ben Steifen ber ©f au- so
biuat)ier nad^ (S^onflantino))eI, unb in anbre
Räuber, feit bem 9ten Oa^rl^nnbert. ®er erflc
S[6fd^nitt rebet oon ben ©fanbinaoiem üitt^anpt,
unb ijl ein Slu^jug au3 einer Slfabemifc^en ©ifputation, bie
1758. gu U))faf unter C^errn Sl^xt gel^atten toorbe«. ss
©irfia unb ©irfiatant begeid^net gtoar an mand^eu
©teilen ber 9Jorbifd^en ©d6riftfletter ba^ eigentlidbe ©ried^en*
[Nro. 17»
laut: aKcin öor betn Uten ©cc. in toclc^em bic ©fanbict
l^äufigcr nacj^ bcm Orient jn toafff artigen onfiengen, toaten
aujfet bem fajt gangen @nro<)äifc^en atu^lonb, nnb bem
S3^jantinifd^en Äatjfertl^um, alle Äüfien an ber Ofifee, tom
ß ginnif(i^en SWeerbufcn U^ gut Seici^fef l^in, flberl^att^Jt alle
fönber nad^ OPen bi^ an« fd^toarge SDfeer, unter ber Be-
nennung i)on ©ried^enlanb begriffen. S)iefc Semerfung
tft in ber 3lu«tegung ber 9tunjtetne »id^tig. 3)ie 3lox^
männer reißen auf gtt>e^er(et) Segen nad^ beut eigentlid^en
10 ©ried^enlanb : enttoeber über bie Dftfee, bie bamate Austar-
[131] Veg l^ieß, burd^ SRußfanb unb bie benad^barten Sänbet,
ober aud^ gur ®ee burd^S mitteßänbifd^e 9Keer, ben Vestur-
Vegin. 2)er Austur-Veg toar ber getoöl^nUd^Pe : aber biefen
betraten and^ bic ©fanbinaüier toeit el^er, af« im Uten Oal^r*
15 ^unbert, toie $err ©d^föger auö ben atugifd^en Slnnafen 6e*
merft. ®ie SReifenben toaren enttoeber ^itgrime ober
Ärieger. ®ie testen fud^ten frembe Srieg^bienfte, nm
baburd^ berül^mt unb reid^ gn toerben ; aber fie itiaim bicfe^
nid^t in gangen §eeren, toie mand^e träumen, fonbern eingeln.
«0 ©ie mad^ten gu Sonftantinopel bie J?eibgarbe ber Äa^fet
unter bem SJamen ber SBäringer an9. 2)iefer 9?ame
l^eigt foijiel aU Foederati : benn vaere l^ei^t Slngetfäd^f.
pactum, foedas. 9iur mu§ man nid^t beulen, aU toenn
aUe S33äringer, ober bod^ bie attererften, ©fanbinaoier ge*
«5 toefen toären. 2)ie ©ried^ifd^en Äa^fer l^atten lange toorl^er^
unb fd^on feit ßonftantin« beö ©rogen 3^i^^"/ ©otl^ifd^c
Trabanten, unb fic l^iegen aud^ lange ijorl^er Foederati : nad^=
bem aber biefe« Sor})8 nod^ burd^ 9?ormänner ioerjiärft toar,,
toogu nad^l^er nod^ SRömer unb ©ried^en famen, fo tourbe
80 enbtid^ ber 9?ormännifd^e, toietool^I ettoaS »ergried^if d^te 9?amen,
ßaQayyoiy gemein. ®er gtoet)te Slbfd^nttt ^nbelt i)on ben
Steifen ber 38länber inöbefonbrc, unb ijt ein äu^gug
au« einer lateinifd^cn Slb^nbtung So\). @rid^« (^eipgig
1755. 8.) 2)ie O^tänber überließen ftd^ nod^ mel^r ate
86 anbre ©fanbinatoier bem Iriebe gu reifen : nid^t au« SReu«
gterbe allein; jle toottten burd^ SRcifen berül^mt, reid^ unb
gefittet »erben. !Die festere Slbfldbt foBte man oon jenen
Ifro. 17.]
3ettcn faum iocrmutl^cn : afccr man \df) bamal^ fel^r auf
tlrtigWt bcr ©ittcn, unb bcr 9?ottocgtfci^c $of m^Befotibrc
njwrbe «titct üctid^iebncn Röntgen üor eine ©d^ute berfelBen
geilten. Slu^ biefen Itrfad^en legten füf bie 3^tönber fcl^r
eifttg auf Saufmannfd^aft : bann ber $anbel Bahnte bamal^, &
fo tote e^= [132] ntafö bie ©eeräul&eTc^, bcn Seg gu $of unb
©l^renft eilen, aber bafflr forbert au^ ber Äönigöf^jiegef
t)on einem Sauf mann, auffer ber 9?atur unb ©ternfunbe,
felbft bie SRed^t^gelcl^rfamfeit. auf biefe legten fid^ bie 3«=»
iönber f c!^on t)or ber Sinfül^rung be^ ßl^rifientl^um^ be^ il^nen ; lo
unb il^re nac!^l^erigen gefd^riebene ©efe^e entölten beutlid^e
®})uren, ba§ ben SSerfaffern autoärtige 8ted^te befannt ge«
toefen fmb, bie i^nen nic^t feiten gum SOfufler gebient l^aben.
3)er meifte §anbel gicng naö:^ 5) übt in. änbre 5ölänber
beftt(!^ten auswärtige $öfe in ©nglanb, ©ännemar!, SRuglanb, i*
©ucben, unb befonberö 9?ortoegcn, unb nal^men ©ienfle. ®te
le^tem l^ießen §irbmen, in ©ingut. ^irbmabr, t)on
l^irb, curtis, aula. 2)er ^irbmänner ämt toar, ben Äönig
überaß ju begleiten, feine Sefel^Ie gu ertoarten, unb fxii be«
ftänbig in Samj)ff))ieten unb friegerif^en @j:ercitien gu üben, 20
R. Dtaf Stt^guefon fd^toamm felbfi mit feinen beuten im
ging 9? i b um bie SBette. Öftere übernal^men fte aud^ baS
SImt ber^of^Joetcn: bcnn feit S^Ianbö änbauung (im 9ten
©äc.) bi« ins 13te Oal^rl^unbert toar e« ©itte bei) ben Oö-
länbcrn, bie !£^aten ber gürften gu befingen. älS §ofj)oeten 26
I^atten fie ben 8tang t)or atten anbern ^ofbeamten, unb
toaren guglcid^ gel^eime Statine. ?luS biefem ^ofleben ber
alten 3slänber mad^t ber SSerf. einen rid^tigen ©d^Iuß auf
ben SBertI) ber alten ©agen, befonberS toenn fie Vorfälle
il^reS ^titaiUx^ ergäl^ten. ä[uf[erbem reificn bie 3ö(änber »o
aud^ nad^ Sonftantino^jef, unb nal^men SDienfie unter ben
SBäringern, nod^ l^äufiger aber, nad^ ßinfül^rung beö ßl^ripen*
tl^umS, nad^ 9tom. SDod^ !amen fie mcift afle, toie ©d^toeiger,
toieber: bie größten SSortljeile fonnten fie nid^t immer in
fremben Sanben l^atten. 3n Slnfel^ung bcr S33iffenfd^aften, 35
unb befonber« beö l^ifiorifd^en ©tubiumS, toar ba« Ute,
12te, unb 13te Sal^rl^unbert ba« golbne Zeitalter [133] ber
112
a^Iärtbcr, bic 3ctt, ba3«lctf, ©ämunb, J^orlaf unb
«rc Srobc blühten.
®a« VIII. uttb IX. 6al). entsaften gtt>c^ üortrcfüd^c
äbl^anblungen bcö $cnn Sl^tc übet ba« SHtcr bcr SRuncn
5 in ©d^töcbcn, unb il^ren Urf^^rung überl^auj)t. Obin^
ein 3^^^^^^^^^^^^^ ^^^ ^om})cj[u^, brad^tc in ©d^tocbcn bot
©cbtattd^ auf, jum Slnbcnfcn bcr Scrfiotbctten große @teine
aufjurtd^ten : aber barau^ folgt uod^ ntd^t, baß fte mit 9tuneit
befc^rteben getoefen. S)ic geioö^nüd^en ®rüttbe öor ba^ älter
10 ber ^nnm, ba^ einige freigebig genug bi^ }ur ©ünbflut^
au^bel^nen, finb unjulängti(!^. 3[ud bent @a^o ©ramma«
ticuö, ber OtafS ©age unb Sümbert, bem ^iogtadpffm
be« ^eiligen än^gariu^, tagt fid^ nur fooict beioeifcn, bag fie
fd^ott t)or bem 9ten Sal^rl^unbert in ©d^toeben befannt, rnib
15 nid^t aBein belannt, fonbcm, »ie ^ttx 3l^re au^ ber großen
Stnjal^I berStuneniÖle^en f daließt, aud^ attgemein im @e«
braud^ gett)efen. Ol^re @))od^e mag atfo bi^ ind 5te ober
6te Sal^rl^unbert reid^en, n)enn man annimmt, baß bergletä^en
@ntbed(ungen ftd^ nid^t auf einmal ausbreiten. 2Ber aber ^t
20 fie nad^ ©fanbicn gebrad^t? Ob in geioiß nic^t: ©norro
»ürbe fonjt einer fo toid^tigen <3a6:ie, »ie bie ©d^reiblunfl
ip, unter ben übrigen änjialten ObinS gemiß nid^t oergeffen^,
unb Obin el^er bie Utfitifd^en Sud^jiaben l^ergebrad^t ^aben^
bie »cit älter, atS er unb UlfitaS, unb feiner ©prad^e tt)eit
25 gemäßer toaren. ©rfunben l^aben fie bie ©fanbinaöier noc^
»eniger. @inen fo geioattigen ging be8 menfd^lid^en ®enie«
fann man t)on Sölfern biefer ärt nid^t erwarten, jumal ba
be^ i^nen feine Slotl^ biefe Äunfi, toie be^ anbem Söllern^
crfanb. 3lufferbem ifi baS 3tunen 2K<>]^abet ber ©fanbifd^eu
30 (Bpxaijt aßgumenig angemeffen. (Ss fehlen il^m 9 notl^«
menbige S3ud^{laben, unb bagegen l^at eS be^ aQer feiner
«rmut^ g ti) e ^ überpf» [134] fige, ba« r ginale unb ba« 1 1^
(S^l^u«.) 3)ie 9tunen muffen alfo au«tt)ärt« nac^ ©darneben
gefommen fe^n; aber au« feinem ber übrigen 9?orbtänber.
85 9?un fagt Sfi]^abanu«3Kauru«, im 9ten 3a^rl^unbert, au«*
brüdtlid^, baß bie SWarcomannen, ba« beift, bie Setool^ner bcr
9Rard^, befonber« bie fogenannten 2)itmarfen, bie nebfi bm
yto. 17.] ^^^
^otficmcni unb ©tormaren SftorbdIBtngtcu ktoo^nteu, SRunen
flc^att, ttttb »ctt er baoon al^ t>m einer gu fetner 3^^*
^anj getoöl^ttUc^en ©ad^e ^rid^t, fo muffen fie tängji er«
funben getoefen fetjn. S)arauf roergleid^t bcr Serf. bie Stte«
inannifd^e (Bpxaift mit ben Sinnen, pnbet 16 Sinnen für fte s
l^inrei^enb; nnb g(au6t nun ftd^er genug gn fe^n, bag bie
Sinnen be^ ben äfemannen ju $anfe ftnb. 3lber nid^t ju
gebenfen, bag einige ®rünbe bed ^errn Ol^re gegen bie
©rflnbung ber Sinnen in ©fanbien anif gegen bie 8Ke«
mannen gelten, toie fommt er tjon ben SJorbaIfcingiern auf lo
bie 2Hemannen? 2)ie Siorbalfcingier toaren feine Site»
mannen: fte xoaxtn fon)o^{ in il^ren ©itten a(^ ^pxai^
(^tatbentfc^ unb Oberfäd^ftfd^ ober öiclmel^r gränlifd^) fel^t
Don cinanber öerfci^ieben, unb fein ©(i^riftfleKer toeig cttoa^
t)on 8(emattttif(i^en Sinnen, ^err ©d^Iöger bcmerft biefen i5
®})Tung: er fetbfi aber mad^t gteic^ barauf einen oießeic^t
jiod^ großem. SJian l^at in ben neuem ^^iU^ Sinnen in
SEunbern Be^ ben SBenben am Siottentncr ®ee, unb in
<S^)anien gefunben: unb toa« folgt barauS? ®a§ nx^
f^)rfinglid^ ganj Suro})a eine ©c^rift, fo toie eine (Qpxa&fC^w
gel^abt, ba§ tjermut^tic^ bie ^^önicier biefe Ännfi gnerfl in
unfern SQBelttl^eit gebraci^t, ober baß fie öielleid^t gar fd^on
burd^ bie SRofaifd^en 3a to an er ober ®ried^ifci^e ^e langer
aud ^leinaflen nad^ Italien, unb nad^ ©))anien gn ben
lurbetanern , gefommen. 8luf biefe 3lrt toirb fret)lid^ bcr a»
©orbifd^ Änoten auf einmal jer^nen: aber ber SBeg tfl
toeit, unb ber S3e^=* [135] fpiele ju toenig. Un^ tounbert, ba§
be^ biefcr ganjen Unterfud^ung nod^ niemanb auf ben für
bie Siömer fo furchtbaren 3^ ^^^ S^mbern unb Icntonen
gefaBen. ®iefe SJölfer riffen l(|i5d^ft toal^rfd^einlid^ einen Il^cil so
ber öor i^nm tiegenben SWorbalbingicr mit ftd^ fort; bann
aa^ bcr ßi^mbrifd^en §albinfel unb ben übrigen fleincn Stifctn
aBein, fonnte unmi5glid^, bie Slmbronen mitgered^net, ein fo
nngel^eurer SSötfcrfd^warm lo^brcd^en. ©otttcn fie tool^t,
ober t)iümti)x f otttcn il^re 93arbcn ober ©falben, bie flcw
immer mit fid^ fül^rten, auf biefer jel^njäl^rigcn ®jc}>cbition
in ©attien, ©))anicn unb 3taticn, nid^t Sii5mif d^c unb ®ried^if d^e
Liiteraturdenkmftle des 18. Jahrhunderts. 7. o
114
*^^ [Nro. 17.
93ud}fta6en^ fotcol^t au@ ben öffentl^en ÜRonumenten unb
5EettH)ctn, ate burd^ Ocfattgne l}abm fcnnen (etncn? unb
biefe^ öorau^gcfcftt, foßte cö niii^t cfccit fo toal^rfd^cinttd^ fct^ii;,
bag fid^ auf cmcm fo fangtoterigen ^u^, unb bc^ [o tocnigex
5 Hoffnung eine« guten äu^goug^, maud^c toicber iu il^r altcd
Satcrlanb tcrtoufen, uub bicfc fiuufi, [o unüonfomuicu fic fic
aud^ gefaßt, ate eine S3eute mitgebrad^t l^afcen? 3lu^ biefer
cittgigen $^j)ot]^efe toürfcen fid^ äße S(^toiertgfeiten leidet et«
Hären laffen: toatum bie SRunen eine fo offenbare unb
10 große ^l^ntid^fett mit ben lateinifc^en 93ud^{}aben l^aben, unb
gum Sl^eil ganj lateinifd^ finb? SBarum S)ännemarf öon
ben alten 3ölänbern ba« 3?unentanb, unb Obin, ber bie fd^on
befannten SRuncn tetmutl^üt^ nur loeitet ausgebreitet, ba«
SRunenl^aupt (SRunl^ofbi) genannt toerbe? ®ann baß biefe«
16 nur auf bie ^avLitxxuncn gelten foß, ijl bod^ toeitcr
nichts aU ßommentar. S33arum fid^ aud^ in ©panfen
8iuncn pnben? ®ie Sueten unb Sanbafen, bie ftd^ im
5ten Sal^rl^unbert in Spanien nieberUeffen, famen urfprting«
lid^ öon ben Oegenben ber Oftfee, u. f. to. SBenigflenS toäre
20 biefeö aßcö eine SKutl^maßung mel^r, unb eine, bie bod^ toa^
crffärte aber loir fd^Ueßen, unb getrauen unfre S33eit«
• [136] fd^toeifigfeit nid^t gu entfd^ulbigen , wenn eö nid^t ber
Äu^gug felbjl tl^ut. Unfre J?efer toerbcn, toie toir l^offen, in
©taub gefegt feijn, ben SBertl^ beö S33erK felbjl gu beftimmen:
25 toie oiete SSerbinblid^feit man t^crrn ©d^lögern fd^utbig ijt^
für baS, toaö er au^ anbern genommen? Unb toie t)ict
ßl^re il^m madijt, toa^ er felbft gctl^an. Überaß fielet man
ben forfc^enbcn ©eiji, unb l^ört ben 9Kann oon Oenie reben.
SEBir red^nen ©rn. ©d^löjer gu ben toenigen toal^ren ©efd^id^t*
80 forfd^ern, ben äßa^cot)«, unb Ofenfd^Iager^ unfrcr
Siation; ein gad^ ber beutfd^en Sitteratur, ba^, bie ©amm*
Icr, ßom^jenbienmac^er , laglöl^ner unb ^o(^gra}jl^en abge*
red^net, nod^ immer toorgüglid^ bflnne bcfe^t ijü.
Cnglif^e Sitteratur.
85 The Expedition of Humphrey Clinker. By th»
Author of Boderiok Bandom. 12. 8 Vols. 7 8.
e d. 1771.
Nro. 18.] ^^^
SDtcfcö SBet! reitet gtoar nid^t an bcnSRobertdSRan*
\>om unb ^crcgrine ^idlc, e^ tfi a6cr tioä) über
^crbinanb ^atl^om, unb btc Adventures of an Atom, öon
Am bent SScvfafyet.
An Historical Collection of the Several Voy- 5
ages and Discoveries in the South Pacific
Ocean. Vol. II. Containing the Dutch Voyages.
By Alex. Dalrymple, Esq. 4. 1771.
®icfet Sanb cntl^ält bic SRctfcn bcö Ic 9Katrc unb
©l^ontcn , SlBcI Oanfen Xa\man , unb Oacob Stoggetocin. lo
^icrju fomnten no(!^ tcrfd^iebcnc ©türfc öon bcr $anb bc^
©antmtcrö, tootunter baö ntcrftoütbigPe ein SBörtcrbnd^ öon
ten ©^jrad^en ift, btc man auf bcn t)on Ic SD?airc unb ®]^on=
tcn cntbcdten 3nfcln gcfunbcn l^at.
[137] Nro. XVIII. "S^m 3. g^ärj. 1772. 15
il^rantfurt unb Set^ijig.
C« £ranter5 j^Cliiittnliiung übtt hit fixagti mit in
H^utrdlian)» über ))te au^brei^fcniten l^eitgUn^-
bcfdjmerlien ^n »erfaljrfn fe^? 2c. ic. 1770^ §♦ nelrpt
;?(ni|ttnd 143 S. »>
!J)cr 33Scftp]^äüfd^c ^rtcbc untcrfd^cibct fid^ barin ijon anbcm
Sricbcnfd^tüffcn , bag in il^m auffcr bcn ©taat^t^crl^ältniffcn
Der intcregirten SKäc^tc unb ©täube jugteic^ aud^ tief Siedete
Der Untertl^anen gegen il^re Janbc^l^crrn fep gefegt toerbcn;
roenn önbere fcloö bie Segrünbung bcr JRec^te unter bcn i^ürfien 25
iclbft jum SSortöurf l^aben. 9?atürfid^ertoeifc finb biefe nid^t
fo t)ie(en Sluötegungen, SScrbrel^ungcn, Eingriffen unb Sin«
fd^ränfungen au^gefefet afö Jene; unb eben fo natürlid^ ifi
cö, ba§ bic ©treitigfeiten über biefe t)iel fürjer unb beffer
beigelegt tt^erben fönnen, aU biejenige, toeld^e auö bem SQSefi* 30
pl^äUfd^en grieben über bie Siedete be« ©tärfem unb bc^
2d^tr>äd^ern entpanben, unb bic, toeit fic b(oö burd^ bic S^ber
jefü^rt toerben, nun fo l^äufig angetoad^fcn ftnb, al^ fie mU
'cid^t i)or beut ©d^fu§ be^ grieben« toarcn. 5)aö Sraurigfte
1% ba§ man fid^ in fo langer ^dt nid^t barüber vereinigen 35
lonntc: SSJem bic (Sntfd^eibung biefer ©trcitig»
8*
^^^ [Nro. 18.
feiten jufäme? ©nige »oHten baö in bcm gricbenöin*
[138] jhrument fefl gefegte Sntfcj^eibung^mittcl bcr Socalcom*
mtgioncn annel^men, anbcre toottten Uo^ bie l^öd^ften 3tci(^««
gerid^tc aud^ in biefen JäKen erfennen. 3" btcfen gel^öxt
5 mit allen Satljolifcn unb einigen ^roteftanten aud^ ber SSer«
faffer. Sr betoeijl fcl^r überflü§ig, baß öor bem aBcft^^^äfifd^cn
iJtieben bie l^öc^jien 9teid^ögetid^te aud^ über bie ®treitig!eitcn,
bie in tt)ettlid^ett S)tngcn anQ 9teügion3jtörungen entfhinben,
f|)redben fonnten unb oft gefprod^en l^aBen« 9?ad^^er fommt
10 er auf ben SQ3efl))l^ä(ifd^en ^rieben : unb ba in biefem eine
eigene Sfrt, toic bie 9ie(igionöbcfd^tt)emng^fad^en atjutl^un
fe^en, unleugbar feji gefegt »orben ifl, fo be^itft er flc^ mit
bem Unterfd^ieb jtoifd^en ben SOSieberl^erPeÜungcn ber t)or bcm
gricben^fdbtuß vorgegangenen unb bet) ber @jfecution^commi§ion
15 unb Deputation bamafiger 3^^*^« angejcigten Sefd^merungcn;
unb bencn bie nad^l^er entfiel^en. 3ene, glaubt er, feigen atteiu
nad^ ber im 39Sef!^)^Iifd^ett Stieben öorgefd^riebenen ?lrt burd^
?ocatcommt§ion ju entfd^eibcn getoefen, biefe aber müßten a»
bie l^ol^en 9ieid^8gerid^te gebrad^t »erben. Sr grünbet feine
80 SSetoeife 1) auf §. 7 Slrt. 17. I. P. »ber bie ©orte: siue
iara exortom sit, betoeifcn ju t)icf, unb ber gange §. n>irb
Dom SSerfaffer fel^r übetangetoeubet , ba er auf ben Snebeit
übcr]^au<>t unb nid^t auf bie JRefigion^punfte allein geltet.
2) «uf §. 54. «rt. 5. ©etd^er §. aber anä^ fein Oebot,
25 f onbern nur eine Sorfid^t entl^äft , nad^ toeld^er bie l^ol^cn
SReid^^geridbte , toenn fotd^e gäüe bort angebrad^t »ürben,
tt)ic fretjlid^ jebem fret^flel^t, ju bittiger unb unparte^ifd^ct
Sntfd^eibung berfetben mit ©liebem au^ bc^ben Stcügioncu
befe^t »erben foflen, 3) auf bie S^fecutionöebifte, toeld^e bto«
80 auf bie öotliegenbe Surbation giengcn. SBerben aber bc^*
toegcn bie folgenben au^gefd^toffen? 4) auf bie Sjcfecution«
9teccffe, toeld^e nal^mentl. blo^ ben pd^ ante primum exau-
torationis terminum melbenbcn lurbirtcn bie [139] SBejl*
<)^5(ifd^e frieben^mäßige Steftitution gufagten. S)arau« folgt
85 aber nur , baß bie bamaüge Refutation nid^t mit üorl^cr
angejeigten SSefd^toerungcn fid^ abgeben tootte; aber gar nid^t
ba^, »a« ber SSerfaffer betoetfen toitt; baß nel^mlid^, tote et
117
Hro. 18.] ^^ '
§. 33. fagt : „S33cr fic^ bi^ bal^in nid^t gcmelbct öon bicfcm
})rtt)ilcgtrtcii 9tcftitutton^tt>cg auf etotg für j)räctubirt angufcl^n
fc^." 5) Sluf btc üon bcn «. 6. «er», in bcr SBctbifd^cn
(Baift gctl^anc SJorftcttung, toorinncn pc frct)Ii(^ fd^on ge*
fd^cl^cne SRcfiituttottcn t)on neuen lurbationen unterfd^eiben ; 5
bcnn fie ftnb in fid) t)erfd^ieben ; aber fie ^jertoeifen beötoegen
biefe nic^t an bie l^ol^en SReid^ögerid^te. 6) ®er über bie
©jrfectttian aufgerid^tete 93erg(eid^, beffen ber S?crf affer §. 37.
gebenft, fd^rönfte fid^ bto^ auf bie J?ifle ber restituendorum
ein. 7) ©rüttbet fid^ bcr SSerfaffer auf bie SRefotution^ ti)o= lo
burd^ bie tjon ben ©täuben angefud^te Hemmung ber fd^on
red^t^l^öngigen 9teIigion^fad^ett abgefd^lagen tDitrbe. SBürben
ober bie l^ol^en ©täube bie Hemmung gefud^t l^abcn, wenn
ftc ijon be^ SSerfafferö ©äfeen fo üöKig überzeugt getoefeu
»Mlren? 8) Stuf ben 3. 3t. ?l. »o bod^ benttid^ bie in SRürn- 15
Berg ober l^ier eingegebene ober nod^ l^infül^ro ein*
lommenbe Safu^ 2C. angeführt loerbeu, 9) auf §. 193.
be^ 3. 9t. 2t. too ber ©d^Iuß t)on bcn SBortcu; SBcg SRed^ten«;
SKanbata; gehöriger Orten ; auf bie 9teid^^gerid^te nid^t anber«
aU burd^ eine o^enbare petitionem principii gegogcu U>erben 20
!ann. 10) Stuf §. 124. bc^ 3. SR. St. »eld^cr aber toieber
bloö oon ben frei^toittig angel^ängtcn ©ad^en erftärt toerbcu
fann. S33ir befc^eiben unö gar lool^t, baß toir über ben
©egenftanb biefcr Stbl^anblung nid^t gu urtl^cifcn l^abcn ; unb
unfere für je Stnmerfungen, benen toir nod^ tietc« be^fe^en 25
Knuten, giengen aud^ nur bal^in, ju jeigcn, baß ber Serfaffer
in ber SBal^I feiner ©rünbe nid^t fel^r gtüdftid^ getoefen i%
unb baß mete anbere biefe iJra« [140] ge toeit grünblid^er
erörtert l^aben. 9?un ijt nad^ bem Mem. C. E. de 11. 'Jüpx.
1770. bie ganje ©ad^e allem fernem ©treit entl^oben unb »o
Har, ba§ bie SRetigionöbefdfftoerben an bie l^ol^en SReid^ögeridfete
ju »eifen fet^n, um bort nad^ Stnfeitung be« SOSeftp^Iifd^en
Sricben« unb ber SB. S. ejcfecutiüifd^ entfd^ieben ju toerben,
iebod^ mit SJorbe^tt bc^ C. E. ben ®efd^toertcn mit 3nter«
cegionatien an Rauben ju gelten, unb be^ Maren ©tö^rungen ss
Jocalcommißionen ju erbitten. SBobe^ auc^ bie ^'dUt, in
toeld^en t)on Sluötegung be^ SJerpaube^ be^ SBcP^jl^äßfd^en
IIA
**^ [Kro. lg.
Stiebend bie 9?ebe i% ate toel^e aud ben erftat ©runbfö^ett
an ben 9?et^dtag gehören; ober fot^en^ n>o %. (S. unb
(Sotl^ofif^e 2^et(e mad^: ober bie naif bem §. 6. %rt. 17.
d. 9t. K. f(^on über 3 3al^re red^td^ängig maren ; and^,
5 menn toir ni(i^t irren ^ biejenige aufgenommen bleiben, n>o
2tt)if(^en bem beteibigten unb bem @tö^rer 3 Saläre lang bie
©ttte vergebend gefnd^t n>orben i% mie bie ))artilut vel im
§. 6. «rt. 17. I. P. anjujeigen fd^einet. 2)iefe« ÜÄemorial,
nebfl anbem fd^on in ben öffenttid^en älften entl^altenen ^ier«
10 ^et gel^örigen @taatdfd^riften^ ^at ber Serf. feiner Sb^anbtnng
angel^dngt. Senn er me^r im ®eift ber Unterfud^ung, ate
im ®eift ber S3e]^an))tung gefd^rieben l^ätte, fo tt)ftrbe er einen
anbem ®ang genommen ^aben; nnb bann mftrbe er §. 19.
ben §. 6. «rt. 17. bed aBeftj>^Iifc^en grieben nic^t bon
15 bret^ Salären nad^ bem ^rieben berfianben l^aben ; ba fie
offenbar oon bret^ Salären na(^ angefangener jeber Sontrober^
gtt t)erfle^en finb ; nod^ »eniger loilrbe er, ber ate ein ^rit>at«
fc^riftpetter auftratt,^ bie SBirfiic^feit bed S. (g. bad Ä. ÜJt
unb bad 9teid^ tängft aner!annt l^at, nid^t burc^ bad nnbe»
80 fd^eibene fo genannte^, bad er immer brandet, menn et
bed 6. (S. ertoä^nt, in 3^^'f^t ^^^^ jiel^en tooUen.
[141] SBtttenlerg un!b Serl^.
iBmpfin^famt Keifen Unril^ Hentfil^liinli wn S»
2ttr SlreU« 6e9 Zimmermann, 8* 22 60g«
85 Aläss the poör Yorick I d(^ befud^te bein ®rab, unb
fanb, tt>ie bu auf bem ®rabe beined ^rennbed Sorenjo, eine
3)ifiet, bie id^ nod^ nid^t tannte, unb id^ gab i^r ben 9lamen :
Smpfinbfame Steifen burd^ 3)eutfd^(anb. Xüed
l^at er bem guten ^ 0 r i d( geraubt, ©peer, $etm unb Sanje.
80 9?ur fd^abe ! intoenbig fledft ber $err ^räceftor ®. ju SOtagbe«
bürg. 9Bir hofften nod^ immer oon i^m, er toftrbe beit
gtoei^ten Stitt nid^t toagen ; aQein eine freunbfd^aftlid^e @t
bon ben Ufern ber &it, n>ie er fle nennt, l^at i^m ge)(
er foU fd^ma^en. Sir ratzen t§ i^m aü toa^re ^rei
35uid^t, ob toir g(eid^ gu bem ®d^arfrid^tergefd^(ed^t
mit benen er fo oiet im 1 ften Sa)), feinet 2^raum9 ^u
Kto. 18.] ^^^
f^at Sf^m träumt, er »erbe aufgc^ngt toerbcn neben ^enn^*
(aß ! 2Bir ate ^olicet^bebiente be^ ?itteratttrgertd^tö fprec^en
ottbcr^, unb (äffen bcn §errn "ißräceptor nod^ eine Sei(e
ittfxa ?ebett. aber, in^ neue STrbeit^l^auö muß er, too attc
irnnfi^ unb fc^ioaftenbe ©d^riftjleHer SKorgenfänbtfd^e 9tabtce^ s
raf^e(n, Sarianten au^(ef en, Urf unben f d^aben, tirontfi^e Sioten
forttren, SRegiflcr jufd^nctbcn unb anbre berg(eid^en nüftfid^c
^onbarbettctt mel^r tl^un.
(5^ tfi aßeö unter ber Ärttif, unb »ir toürben btefc
2)'lacu(aturbogen nur mit jme^ SBorten angezeigt l^aben, n>enn lo
t9 nid^t StnU gäbe, bie in il^ren jarten ©eioiffen g(aubett,
man muffe ein fo((^e^ junget ©ente nid^t erftiden. Um unfern
?cfcm nur eine ^robe ju geben, tt)e(c^e fd^mere ^anbtl^ierung
toir treiben, bem ^ub(ifo üorjufefen, fo jiel^en toir einige
©tctten an^. Sine finbifd^e Stad^al^mungSfud^t, bie ber §err is
^räce)>tor mit feinen ®d^ü(em in Imitationibus Ciceronianis
et Curtianis niä^i {ädber(id^er [142] treiben fann, giebt ben
@d^(üffe( ju aßen ben ^attiaffeflreid^en, toomit er feinem
ÜÄcijicr ?)ori(f t)or unfern Singen nad^l^inft. ?)oriÄ em>)fattb,
unb biefer fe^t fi(^ l^in ju eun^finben ; ?)oricI toirb t)on feiner «>
?aune ergriffen, »einte unb laite in einer SDtinute, uub burd^
bie SWagie ber ®^m|>atl^ie lad^en unb »einen toir mit ; l^ier
aber fielet einer unb über(egt: tt)ie iaiit unb »eine id^? toa9
toerben bie Jeute fagen, toenn id^ iai^t unb »eine? SBa«
toerben bie SRecenfenten fagen? äße feine ®efd^öj)fe flnb art^ as
ber Suft gegriffen. @r ^at nie ge(iebt unb nie gel^agt, ber
gute §err $räce))tor! Unb toenn er un^ ein« üon feinen
ffiefen foß ^anbe(n (äffen, fo greift er in bie S^afd^e nnb
jaufe(t au8 feinem ©adfe »a« bor. Sin "ißröbd^en ^oridffd^e
Hpf>\tTcopl}t. Set> Oeflert« ®rab flnbet er in ber Dämmerung so
feine SSedferin toieber, bie il^m el^emat« ben S)u!aten gefd^enft
^atte. $ier ruft erauö: „Äommmit! Unb toarum fomm?
De Ouatibus non est disputandum, lönnte id^ l^ier füg(id^
anttDorten: aber id^ toiß de gustibas bif^utiren, um mein
gange« beutfd^e« ?}atcr(anb, toenn e« fld^ oon einem iungen 36
5Wettf(^en toiß be(e^ren (äffen — ju be(e]^ren, n>e(d^ einen
fa(fd^ unb unrid^tigen ®ebraud^ e« t)on ben SBörtern : 3)tt,
^20 [Nro. «.
@r, ®ie, ^i)x, ©ic, ju machen gctool^nt ijl* Ü6ctl^am)t gu
teben i{} ed feltfam unb lä^erUd^, ba§ man {id^ burd^ ein
(Sie ton anbern mug mutti^jliciren laffen, fo toic man
fetbfi anbete bamit multi^)iiciren muß fo toie
5 e^ toiberfinnig ift, bag xif t)on Jemanben, ate bon einer ganj
fremben ^erfon, frred^e, ben iii t)or mir fcl^c, l^örc,
unb ftil^Ien !ann, toenn id^ toitt ättein S)eutfd^tanb
toeiß baS fo gut, toie id^, ol^ne e^ önbern gu fönnen
Sltfo muß iii baüon fd^toeigen. Um toie met aber »ürbe nld^t
10 ba^ Üfcel öerminbert toerben , »cnn man ben ©ebraud^ ber
SaSörter bergeftaU fejlt fe^te." dx ffll^rt [143] enbtid^ bie
93edfetin in fein SBirtl^^^u^, unb (egt fie fd^tafen. Sr er*
tood^t fel^r frfl]^ unb l^ört ben ^ofl^unb bellen. „5)aö toajc
mir unleibtid^ be^ jebcm i^an fütd^tcte idb, meine
15 SKuttet toürbe au^ il^rem ©d^Iaf auffal^ren Oc^ fud^te
in bem gangen ^xmmtx nad^ einem ©tüd Srob l^erum. 9?id^td
toar ju pttben aber follte benn ein ^unbemagen
ttid^t SSifcuit t)erbauen fönnen, badete id^ unb bamit
eitte id^ mit einem großen ©ttidt in ber $anb nad^ bem C>of«
«0 taume bie S3eftie tooKte rafenb toerben , fo batb fie
mid^ erbUdtte. !^a^ ift eine S3eftie xat* i^ox'fiv fagte
id^, unb bamit ergriff id^ in boBem (Sifer ben ©todf unb
bläuete il^m ©tißfd^toeigen ein ?aß e^ gut feijn, rebete
id^ il^n nad^ einigen SDfinuten abbittenb an 3d^ toitt
26 bit beine ©daläge reic^Iid^ tjergütigen S)ie arme S3eftic
frflmmte fid^ Jämmerfid^ Sif totinfd^te, baß id^ i^m
feinen ©d^Iag gegeben l^ätte, ober baß mir ber $unb
toenigflen^ bie ©daläge gurüdfgeben fönnte —
— Slber badete id^ bei) mir felbfl, öieKeid^t berfleßt fid^ bad
20 lifiige Silier nur ! 9?ad^ feiner ^öl^e, ?cinge unb 3)idfe gu
redfuen, fönnen il^m bie paax ^üffe, bie id^ il^m gegeben
l^abe, unmöglid^ fo toel^e tl^un 9?od^ nie l^at mein öon
ter äSSal^rl^eit in bie @nge getriebene^ böfe^ ®ett>if[en eine
fo feine Äuöflud^t erfonnen." (@in fd^öner ^enbant gu ?)oridtd
86 ©cene mit bem 9Könd^!) „S)er $uttb fu^r fort gu toinfeln
l^ötte id^ geflol^Ien, unb man erta^jpte mid^ auf ftifd^er
Xl^at, fo glaube id^ immer t9 toürbe mir nid^t ängfUid^er gu
121
SWutl^c fc^tt, clU mir ittj bcm Sauicnto fceö ^wnbe^ mar"
Snblicj^ toirb bcr C)unb mit Eau de Lavande bc*
goff en ; benn bcr $crr ^räcc^Jtor fielet Slut
^S)cr $unb (ic| mit fid^ maci^ctt. Sr ro^ ben lieblid^cn
©ettt^ be^ Saffer^ unb ledte, unb tt>ebelte mit bem (Sd^tDange &
SRun fonntc [144] id^ mi(i^ nid^t täitöcr crl^attcn il^n
ju fhcid^cln, ob id^ gtcid^ für feinem S3iffc nod^ nid^t fidler
toat Sine fo grogmüt^ige Übertoinbnng
bcö erlittenen Unred^t^ fd^ien mir einerfteinen
©cfal^r me^r aH gu toürbig ju fe^n. 3)ie $nnbe* lo
gefd^id^te l^atte in meiner @eele eine Heine Säure gurüd
gclaffen, bie mit ben greuben fd^Ied^terbing« incom^jatibel toar,
bic i(^ bem angebrod^enen Sage bereite en gros beftimmt
l^atte. 3(^ fnd^te fte U^ gu toerben, unb fotglid^ toax id^
fic aud^ fd^on ^alb fo^ S^ tarn barauf an, bag fid^ i»
meinet SS^irtl^^ fiüd^enmagb au^ il^ren Gebern erl^ob. ®ie
t^t c« — — 3d^ überrafd^te fle in il^rem SJeglige, unb
ma6te baburd^ fte unb mid^ fo befd^ömt, bag ic^ il^r gefd^toinb
ein ®tüd Steifd^ für ben $uiib abforberte'' 2C. k. 2^er
SKann i}ai anif ein SKöbd^en, bie er feine SWaiüe nennt, 20
unb er tl^ut tool^f baron, toie Jener, ber auf fein Sc^ilb gum
S3ären fd^rieb: ba^ ift ein Sär. Ein ©emälbe öon ber
fd^önen Siaitjen ! Sie fragt i^n, ob e^ fein ßmjl fe^, toenn
er fagt bag fie il^n gum glüdflid^flen ©terblid^en mad^e
„©ie gog mid^ an^ genfter nidfte mit bem Äo^jfe, ba§ id^ »5
mid^ bfldten foHte «tgriff mid^ mit bet)ben Rauben be^bem
Äinne brel^te meinen So^jf (angfam l^in unb l^er Ol^re
Slugen fielen ba(b in bie gronte, balb in bie glanfe ber mei^»
nigcn biefe brel^ten fid^ aflemal nad^ bcr Seite berättaque."^
8on SBenbungen eine $robe ! „3ebod^ ut Oratio mea so
redeat, unde O füffen^toürbiger ßicero, burd^ biefeö
Ijerrlid^e Sommanbotoort beule id^ t)on meiner Äbfd^toeifung
eben fo gefd^toiub toieber naä) C)aufe gu fommen, aU eine
Äuget in bie Äb>fe bcr geinbe burd^ lann, Xa)(^p, geuer."
ßubUd^ bc!ommt ber SSerf. ®. 73. ein gange ^86
Sataillon Sopff d^me.rgen, toeil er toa« erfinben foB ;
unb toir unb unfere ?efer Hagen fd^on tauge barflber.
*^^ [Nro. 19.
[U5] Nro. XIX. S)cn 6. »lärj. 1772.
®ie§eit.
$e^ Kriegern ifl gebrudt: i^lbiiütlftk htx <5Tit^if^tn
Cttttrutitr fitm Xtahtmlftistn <Stln:avi^f vm Satr* frit^u
fdrttt €imratur In (Sie^ttt^ 1772. 14 iBag«
3n unfern 93tbItotl^c!artf(]^cn ä^'tcn tocrbcn fld^ unfrc
Scfcr unter biefem Sttel Äritüen über Schriften ber ©ried^t-
fd^en Sttteratur ben!en: aber nic^tö tocniger. So iji eine
10 ärt üon Safcette über bie ®xitiii\iitn ©(i^riftjlettcr, nacj^
einem fel^r toeittäuftigen $(an. @rp toirb baö Seben eine«
Slutor^ mit ein pciax SBorten angegeben; bann folgen bie
©d^riften, felbft aöe einzelne äbl^anbtungen, bie beften äu«==
gaben, (Srtäuterung^fc^riften, unb fogar au^ 9!a(]^al^mungen.
15 auf biefe ärt fommt l^ier manc^eö üor, baö man in anbern
S3üd^em biefer ärt Dergeblid^ fnc^en wirb, unb t)on biefer
(Seite fann e^ anif mel^r aU Slnfängern }u einem bequemen
Stegifter bienen. So wirb un^ erlaubt feiju, einige An«
merfungen ju machen, toetd^e bie Srau(]^bar!eit biefeö nfift«
80 lid^en 8uc^^ auf bie ^^^f^ loietleid^t uoc^ mel^r txtoAttm
fönnen. S)er $err $rof. läßt bie ©c^riftfteHer nid^t, n>ic
getoöl^ntid^, nad^ ber 3^ii^^^tt^^B ^^f cinanber folgen. @r
orbnet [146] fie melmebr nad^ ben ©egeufiänben il^rer ©d&riften^
fo ba§ einzelne Il^eile il^rer SBerfe, toenn fie Derfc^iebnc
25 SKaterien bejubeln , auc^ unter üerfc^iebnen gäd^ern t)or*
fommen. 3)iefe 5IKet^obe fd^eint un^ für änfänger fel^r un-
bequem, unb be)^ einem fo f (einen unb leidet überfel^baren
gelbe \)on Sitteratur überflügig. ©er bie ©c^riften 'ißlutard^«
überl^au})t fennt, xoci^ bod^ xool^t ol^nel^in, bag feine Seben
sojur ©efd^id^te, unb feine SIKoralifd^e ©tfidte jur '^J^ito^*
fo))]^ie gel^ören. $ier aber mug er ein bi^d^en ©^flem tl^euer
genug begal^ten; ik ßümä^rmn^ toirb il^m fc^toerer ; er fami
bie ©elel^rfamfeit einc^ 3a](>rl^unbert3 nid^t anberö, aU avL9
gel^nerte^ ^difttn berechnen; er mvi% um bie ©d^riften eine«
35autor^ auf einmal gu überfeinen, fie fel^r oft au« breij bi«
t>ier (Sa)), gufammenlefen, unb fld^ burd^« gan}e ^nä^ l^emm
Kro. 19.] ^^^
cittrctt taffett. 8« bcr SSoHjiättbigfcit ü6cr^uj>t f)aitn totr
tit(]^t^ au^jufe^ett ; fie tft Uttd ))Ott mand^er @ette nur aUin^
grog. 2Ba^ feilen bem älnfänger aQe bte @d^iff6rü(]^t(j^e
Autoren, toon benen toir meiflen^ nur einige 3^^^^« ö^i^ifl
l^aictt? Sr mu§ \)iet ©ebutb ^bcu, tocnn er [xii Don s
©. 45 49. nur aöein burd^ 35 Somifc^e ©c^rtftfteHer
biefer 8rt burc^arbeiten xoiö. @^ toäre genug getoefen, nur
bteienigen onjufü^ren, bte in i^rem ^ac^ @))od^e gemad^t, tote
SWenanber, unb in änfel^ung ber übrigen auf bie ©amm*
lungen folc^er ^xa^mtnU ju t^ertoeifen. Sben btefe SSoIIblütig* lo
fett l^aben toir in änfel^ung ber toielen, befonber^ auötänbifc^en
Überfe^ungen BemerÜ, bie inm Z\)üt (dngfl loon il^ren eignen
Stationen oergeffen Rnb. SBen unter un^ intereßirt benn
jool^t be^ (SafteHoetro 3talienif(]^e Überfe^ung ber ^oetif
M ärijiotete« oom 9a\)x 1570. ober bie SSöl^mifc^e bc^ i5
dofej)^^ 1553? SCber e^ ift immer ber gelber unfret
arbcitfamen Sitteratoren, ba§ pe in ber SSoÖftönbigfeit il^r
$att))tt)erbienji fe^en; fretjlic^ ein [147] lüifM SSerbienft!
Set bie Sitterargefci^id^te fo toeitläuftig treiben toitt, mug
o^nel^in eine grögere Som))i(ation gur ^anb l^aben ; bem ^^ ao
fänger oerecfett e^ nur biefe^ ©tubium. SSon einer anbem
©eite ijl un^ ba^ 33u(i^ gu toenig oottftänbig; e9 feilten gu
i)ielc 93üc^er, bie notl^toenbig l^te^er gehören. 33c^ ben Über*
fe^tmgen tooQen toir und niift aufhatten: toir oermigten
aber gteid^ Slnfangd bie ©otbl^agifd^e oon ^aufaniad, unb 85
onbre minber toid^tige. äud^ ijl ber SJerf. ber Semgoet
Über f. bed S)ion^flud oon $aUcarnag fein Ungenannter;
auf bem litel fie^t: Sol^ann Sorenj Seujter. SÄeben
biefer fönnte bie fc^öne 8at. Üb. beö tmitiud ^ortnd
(leiten. SBir fommen ju ben Originalen. 5)ag unter ben so
fj)5tcm SBerfen ber ©ried^en Sointud, Solutl^ud, bie
©ricd^ifd^e Slntl^otogie, unb anbre feilten, bie bem Anfänger
toenigftend bem SWamen nad^ nid^t nnbefannt feijn bürfen,
baß ©uibad nur beiläufig in einer ^arentl^epd oorfommt,
fößt flc^ oletleid^t mit befonbern abfluten bed SScrf. ent* 86
fd^ulbigen. Xber neben bem 9qui(a, ©t^mmad^ud unb Xl^eo«
botion follte boc^ Stonnud nic^t oergeffen toorbe^t fe))n.
/
^^^ [Nro. 19.
Sbcn fo utigcttt Joctmißtctt Xöir bcn ffit bic @xki^i\iit
SittcratuT fo to^tigcu ätl^ cuäu^, bcn I)ctj)ttofof]^tftcn, für
bcn totr allenfalls ben 9Kaf(]^ittcnmctftcr bicfcS StamenS
l^ingcgebcn l^dttcn. ®tc Orammatücr feilten ganj: btc ^ertn
5 Änbitorc« toctbcn atfo bc« ^cftjd^in« nnb ^olluj Sörtcr*
bü(^cr, tocnn fic ftc nt(^t \)on ©d^nlcn mitgcbrad^t, n^t
fcnncn lernen. S3Sir fönnten nod^ eine giemtid^e SRad^Iefe
l^atten, toie Äenner betj ber SSergteid^ung balb finben toerben;
aber c^ mag genug fe^n. Eben fo l^ätte ber SSerfaffer in
10 ber Slngabe ber ffibttionen immer ettoa^ Dottftdnbiger fei^n
fönnen, jumat ba er fie nur mit einem SBort bemerft. ffioie
gute ^enntnig nnb ri(i^tige Seurtl^eitung ber brauc^barfien
Aufgaben ifi [148] gerabe bic $auj)tfac^e, toarum ein junger
5IRenfd^ ein ßotlegium \)on ber ärt befu(^cn fott : baö übrige
15 pnbet er an l^unbcrt Orten. SBcnn man aber einem änfängcr
)oon einem toici^tigen ©d^riftficHcr cttoa nur eine ^^räd^tige
@nglif(!^c ober $oOänbif(!^e Stn^gabc l^ernennt, bie er tool^I nie^
maö faufen, ober, toenn er e^ mitl, feiten l^aben fann, toielleid^t
niemate gu ©epd^t befommt, fo l^at er baburd^ toeiter nid^tß,
20 aU einen geleierten Flamen mel(>r gelernt. 2)iefe muß er
toiffen, aber noc^ mel^r biejienigc, bie il^m am meifien öot«
fommen, unb er am erfien nü^en fann. $ier unb ba bc*
merlten toir nid^t einmal bie b e fi e Slu^gabe, unb unter ben
guten unb leidet }u l^abenben $anbebitionen f eitlen loiele,
26 and^ mel^rere neuertid^ abgebrndtte einjelne ©tfldfe ber Sllten»
3Mt»eilen ftreut ber SJerfaffer Heine Urtlfieile ein, bie xoir
nid^t immer unterfd^reiben möchten. <Bapp\)o n)ar getoig
mel^r, al^ im eigentlid^en Serftanb bie Äarfc^in ber
Oried^en.
80 3n ber SSorrebe fünbigt $err ®. gum SSortl^eit berer,.
bie tiefe Sd^rift, ol^ne toeitern Unterrid&t ate ein $anbbud^^
gebraud^en tooHen, ein toeitläuftigeö S3Serf an, ba^ im eigent»
lid^en S?erPanb fritifd^ fe^n foü. On biefem toiK er fonber*
lid^ ben ^lan eineö jeben eingelnen Äuffa^eö biefer Schrift*
s6 fleKer, ein fritifd^cö SSerjeic^niß aller il^m bekannten ausgaben,,
nebft einer ängeigc i^rer SSorgüge unb gel^ler, fo wie aud^
aOer il^m befannten$anbfd^riften, unb eine genaue äSeurtl^eilun^
Kro. 19.] ^^^
beffen, \oa9 ber $Ietg ber (Kommentatoren fc^on baran getrau
1^, itnb toa9 iifm nod^ tttnfttg }u bearbeiten übrig getaffen
iji, mittl^ilen. SDer ^^Jlan ijl gro§: xoenn i^n ber $err
^tof. ^t&diiii au^fül^rt, fo xoirb er mel^r aW unfer gtoe^ter
^abrictud feijn. äuc^ t^erfprid^t er eine nene Sluögabe be^ 5
«riftl^änet« unb ^elioborö.
[149] ®8tttngen.
MnftnüivuünütlS* 1772« bt^ Z. €. Bitttrtilr, 230 S. 12.
0lrire btn jKaUnbtr unb bu^ Htsi^tr.
S)er iKnfenalmanac^ be^ ^errn S3oie ift biefe« Sal^r ba^ lo
angene^mfie ^ortefeuitle für ben loal^ren Renner ber beutfd^en
SHd^thmfl ©0 xool^t im änffern ate inneren SBertl^e {fax
er fcl^r \)iete3 Dor bcn erften beleben -Sal^rgöngen üorauö,
®ie ju ben iKonaten gel^ärige Äujjfer feilten biefe^mal, allein
bagegen finbet man nad^ ben berül^mteflen ®emmen be^ ä[(ter^ i5
Xi^Vim^ artige ^Aifxtxtiitvi üon $erm STOeil, ju SJignetten.
!^ie ®ebi(i^te ftnb burd^ bie gange Sammlung fo too( gemäl^It,
bag man nid^t ein eingiged toegflreid^en lönnte, bad gang unb
gar fd^tec^t toäre. Unter Joielen Mo« angenel^men, minber
xoid^tigen ©tüdfen finben fid^ ^robuftionen unfrer erjien Äöf fe. 20
gfir (Singebungen beö toal^ren ®enie« l^atten toir, nad^
unfrer (Smffinbung, auffer ben SBerfen 9tamler«,
©leim«, S)eni« befonber«, alle«, xoa« fic^ \)ott $errn
(Slaubiu« ^erfd^reibt, bie (S>md^ unter O. 9». O. ?frl^.
"Q. SÄ. ©c^mitt, Sarbe Stingutpl^. 9?eben an flel^en bie* 25
jenige, bie leidster SBi^, unb gute ißerftfication em})fie^tt, toie
alle« öon ^erm ^OLifOnVoi, ®otter, S3Ium, Sfd^en«
bürg u. f. U). S)ie minber bebeutenbe finben fid^ xool^I unter
ben ©uc^ftaben 3, % U. Ur. SS. SJn. SBm. 1. % ®en
Sinfätlen be« $erm ^ eng (er toünfd^ten totr }um S)>igramm so
mel^r Steul^eit unb ®atj, unb ba« S)örfd^en be« ^erm U.
fe^en toir aud^ nid^t in unfre ®eogra)>]^ie be« ®efc^mad(«.
-3nt ®angen mad^t inbeffen tiefe Sammlung ©eutfd^tanb
&)xt, unb toir l^offen, ba§ $err Soie burd^ bie ©orgfalt,
toontit er alle« fd^ted^te ju entfernen fud^t, fünftig mel^r xoal^re 35
Srtd^ter eintaben toerbe, omii bie in biefem Sal^rgang no^
^^^ [Nro. 19.
tntttchnägiflc ^ro= [150] buHionen bur(]^ rc^l^attigcrc SBcrfc
bc^ Ocntc^ ju tjcrbrängcn. Senn tohb bic SKufc 3)cntfd^*
lanbö cnbüc!^ ol^nc SRürfftd^t anf ^arterr unb ^ufcüfum tfUfttn,
nid^t anfmcrfcn, 06 pc gel^ört toirb, fonbcrn ob flc Be*
5 gcifictt ift!
Unfern Scfetn hjttb c3 nid^t nnangencl^m feijn, »enn toir
il^nen fotgenbe gtöctj Oebic^te au« bem Beliebten Wmana6)
^\ex abfc^reiben.
3)a« SJergnügen.
10 ffiö gletd^et ba« Vergnügen einem Äinbe,
®a« nn« bie (ange ^txt \)erfü§t;
2)ag mon entjücft in feine Slrme fc^üeßt,
Di mon il^m gleid^, an toeld^er Sinbc
@ö einfl gebol^ren toatb, nid^t au« ben äugen tieft.
15 aaSa« mi& betrifft, id^ füg eö, too ic^« finbe;
Unb ratl^e jebem tool^tgeme^nt,
(Sr füg eö ebenfalls gcfd^töinbc,
Unb l^erjlic^, toann e« il^^m erfd^eint.
9?ur grübt er nic!^t ju üiet, töenn e« gefallen foKte,
20 S33er feine @(tern finb. @3 iji bem ©rübetn feinb,
Unb piel^et bann getöig, unb toeint.
©ntflol^e ^f^d^en nid^t ber aHertreufte §reunb,
©0 balb fie il^n beleud^ten tooüte? £l,
«n bie 9?ad^tigaH.
25 6r liegt, unb fd^täft an meinem ^erjen,
(SRein guter (Sngel fang il^n ein,)
Unb id^ fann fröl^Iid^ fet^n unb ft^ergen,
Äann jeber Stum unb j[ebe« Statt« mic^ freun.
9?ad^tigaK, Stad^tigaH, ac^!
30 ©ing mir ben Slmor nid^t n>ac^! (Staubiu«.
[151] ÜtipiXi.
2füntnüi für h\t Citirlral^tr }^tx iCHUxatnx^ 2tt$
Stüifc, ire9 Cdri^an «üttioir liWft^n, 8.
Sd^ulflbungen, unb gtoar t)on ben etenbeflen! Sirgil
S5 unb $ 0 r a j toerben in bie fc^toerfäKigfte ^rofe ger^fidtt, unb
127
It.] tZL
ik|fkn SBorte l^etgejäl^tt 3(^ möchte ntd^t ber ^err Senator
?«j^ner in ©ötlt^ fet^n^ bem ba^ S)tng }ugef(]^rie6en loitb.
IRorlittrg.
ULI« ^Fritürii^ Htmmtritlriittrtiillorierunstn ühtt 5
feivtit iSictmttrf |tt einer (Sittititnttg in Haa X 9*
im btfitn ]itr;3CnfSngtr^ ^ermtsststlitn mit Anmerkungen
9gn 11* Cnri HHii^tlm Hubert^ btr (Sütte^gtin^rtlrdt
tr)itntli4tr Ct^tr« 1772*
S^et $)crau^gcbcr l^ätte cnttocbcr bicfeö Sud^ üorljicr Don lo
bei unjäl^Iigcu äWcngc üon geistern fäubctn foKcn, bic c3
iftt tocTunfialtcn, ober um feiner unb SRommeröl^aufenö
(^re toillen baö foHcn fe^n (ajfen, toa^ e^ nun ifi; un»
tjerbaute $efen eine« iungen iWagifier«, ber ber
Badjt niiit geioac^fen toar, ))on toelc^er er ein i&
Collcgium la«. $err Stöbert ^t änmerfungen babe^
jefe^t; aber bie finb fel^r unbebeutenb. SBie toar e« bem
JRanne mögliii^, bamit toir bod^ nur ein Se^ffiet anfül^ren,
6.251. ben feet. Stommer^l^aufen grunbgelel^rt betoeifen ju
laffen, bag bie LXX be^ ^falm XXIX, 2. nic!^t ben fama« 20
ritanifd^en, fonbern ben l^^ebräifd^en Sejrt \)or fid^ gel^abt
f^tn, toenn er üon ber SWaterie iptidfi, ob ber ^cntateuc^u«
berfelBen au« bem ^ebräifd^en ober ©amaritani[d^en gemacht
fet^? SBcIc^er Slnfänger l^at hjol^t je einen [old^en Sd^nifeer
gemad^t ? Slber toa« fo0 [152] man t>on bemjenigen fagen, 25
ber foldbc Sd^ni^er unter feiner ©arantie gum Sejlen ber
Anfänger l^erau« gegeben l^at?
(Englifdie Sitterotur.
The drunken News- writer; a Comic Interlude:
SB it is perform ed at the Theatre Boyal in the Hay- so
market with a new sung, set to musio and sung in
CSharaeter, 8. 6. d.
^ier mad^t ber trunfne Qüinn^^^ä^xtiUx , toit im ^^g^
mßon be« 9tou(feau, bie einjige fpietcnbe ^erfon be« ©tüdf«
ntf. Ungemein »iel ?aune l^errfci^t burc^gel^enb«. 35
^^^ [Nro. ao.
The Captives: or the History of Charles Ar-
lington, Esq. and miss Louisa Sommerville.
12. 3 Vols. 7 S. ed. 1771.
SBunberBarc unb ungtaubltci^e ®c[d^id^tcn, bic c6cn fo fcl^t
6 bctcibigcn ate bic gemeine iKanier, »omit fle gefagt jlnb.
Dido; a Comio Opera. 18. 1771.
(gö tji bie traüejlitte ©efd^id^te ber 3)ibo unb be^ tnea^,
öon e6en bem SSerf. ber ben dornet in burleflen Serfen ge*
liefert l^at.
loSummary and free Befleotions on various
Subjeots. 12. 2 8. 1771.
@ine übelgerat^ene Stad^al^mung ber ungufammenl^ängen^
ben Spanier be^ STOontaigne. S)er ®eifl M Öriginate fel^tt.
Sitterottttnettigfeiten.
15 ®(!^n)ebenBorg ifl loor lur^em mit Xob abgegangen,
^err '^Jrof. SRiebel gel^t ni(!^t nad^ SBien, obgleid^ fein
93eruf eine anögcmad^te ®a<]^e toar. 3)ie toal^re Urfad^ ba*
üon liegt tl^eil^ in ber Seme, tl^eiö in ber 5Wäl^e.
[153] Nro. XX. S)en 10. SWärj. 1772.
20 8e{)ij{g.
I<e Comedie di Terensio tradotte in versi soiolti da
Nio. Fortiguerri ool Commentario tedesoo. 1772.
1 ;3Clplr. 8 IBag«
(3ft in ber f^letfd^ertfc^en ^ud^l^anblung alll^ier ju l^aben
25 für 1 fl. 20 fr.)
®o fel^r fid^ öerfd^iebene ©elel^rte über bie Überfe^nngcn
ber alten befc^toeren, unb fte ate bie $auj>turfac^en te9
Serfaü^ toon ber Äenntni§ ber gelehrten ©prad^en anfeilen,
fo gerne feigen toir fie, toenn fie tool^l geratl^en finb. 9?id^t
80 ber ©prad^en Äenner, fonbern ber lefenbe Il^eil be« ^uMi*
fumd, bon toeld^em fo toenige bie alten ®)>rad^en gn lernen
©elegenl^eit ^ben, feftt ben ©efc^madt feji ; unb n>enn biefcr
I^il bie alten fennt, unb burd^ gute Überfe^nngen nad^
il&nen fein ©efttl^l bilbet, fo tfi immer mel^r Hoffnung jn
35 einem allgemeinen guten ©efc^madt »orl^anben, al9 toenn btc
»ro. 20.] ^^^
©d^riftflcKcr M Slttcrtl^ttmö Uo9 in bcn Sabincttctt ber
©cicl^Ttcn üctf (^loff cn Mcibcn. 5 © 1 1 1 g u c r r i l^at bcn 3^talicni*
fd^eu <B6^'6nm, unb bcn ungctd^rtcn Scfcrn bicfer Station
<d\o einen angencl^men ©ienfl ertoiefen, ba er i^nen bcn
Sicrenj in il^rcr eigenen ®^)ta(^e ju tefen gab. ©eine Übet« s
fe^ung iji and^, fo tocit töir fie jnfammen gcl^alten l^aben,
noäf gonj [154] richtig, ob man il^m glcici^, id^ xociß nic^t
toa^ für einen B^^J^fl/ ««^ ^'«^ fl^toijfc tateinifc^e SBort««
fftgnng anmcrft, bie einem Staüenifd^cn Ol^r nocib toicf em»
^)fUibIid^r fc^n mng, at« bem unfrigen. Sfiljngroßc 2!reu lo
im Überfeftcn mad^t toirfKd^ nntrcu. 3- ^- SBcnn Serenj
fagt, bona verba quaeso! t>a9 im 2)eutfd^ctt ettoa bnrd),
€^ baö toäre, unb im 3taticnifd^en toiettcic^t . bnr(]^ ba«
comifc^c: Cospetto ober bcrgteic^cn ju tibcrfcften toäre, fo
fagt i^ortigucrri: bnone parole in grazia. 3Benn SEeren} is
^leic^ im Slnfang ber 9nbria fagt:
Quod pleriqne omnes faciunt adolescentnli
Ut animum ad aliquod Studium adinngant ; ant eqnos
Alere, aut canes ad venandum, aut ad philosophos;
Horam ille nihil egregie praeter caetera 20
Studebat, et tarnen omnia haec medioeriter.
€0 tagt ftc^ ber OtaKencr bnrc^ ba« Studium nnb studebat
f 0 toerfül^rcn, bag er bcn ©inn ganj tjcrfel^rt auöbrürft. 93ei;
il^m fagt ber Sitte;
Ora siccome gli alteri giovanetti 25
Che dansi a qnalche studio, o dl Cavalli
0 di Cani da Caccia, 0 pur d'andare
A questo o a quelle Filosofo, nessuna
Egli di queste cose egregiamente
Apprese, ma perö di tutte n'era so
Mezzamente istrutto, ed io godeane.
3)arüber l^ättc fid^ ber SSater hjo^l nic^t freuen fottcn. Sln^
flatt studio, fotttc l^ier offenbar passione, ober inclinazione
fielen; anftatt apprese, ettoa si abandonava, si fogava ober
bergtcid^en ; anftatt mezzamente istrutto, loiettcid^t plgliava 35
qualche gusto, [155] ober fo ettoa«; unb bcnn toäre ber
©inn be« Slcrcng ]^erau«ge!ommcn, ber fagcn toitl : ^am^^l^itu«
Litteratnrdeukmale des 18. Jahrhunderts. 7. 9
^^^ ^ [Nro. «0.
l^ättc feine ^auj)t(eibeiifd^aft gel^^abt, ol^ne beötoegcn gauj in^
bolent ober unem^jfinbüc^ ju fe^n. Sir fönnten nod^ mcl^r
bergleid^en ©teilen anfiil^ren. ®ic gebrungcne fcntenttöfe
©d^reibart be« lerenj üermijfen Xöir oft gonj. 3- ^- ^^^
öbefannten unb toortreflid^en 3"g i« i>^tti $eant. homo sum,
nihil humani a me alienam pnto, giebt ber ÜSerfe^^er tnxäi^
folgenbe jtoeen langtoeifigc SSerfe:
Uomo son io e ciö che ad nomo s'aspetta
Stimo negozio proprio e m'appartiene.
10 Oft ifl t9 x^m ober ani) gegliicf t , bem ®eifl be^ SCcrenj
giemlid^ nal^e jn lommen, Xöie j. S5. in ber rül^renben Ätage
be« eiinia, $eant. A. 2. 8. 2. v. 15. 3)a fagt ber
3tatiener :
0 Giove, e dove mai la fede alberga!
i& Mentre io per tua Cagion lascio la patria
£ vo ramiugo per paegi strani,
Fnori di senno per amarti troppo.
Tu in qnesto mentre ti facesti ricca
Antifila^ e in cotante aspere sciagnre
80 Ingrata mi lasciasti !
Slnffer ber ÜRufi! i» bem ?ateittifd^cn, für toeld^e ber rül^renbc
^aU, ingrata mi lasciasü, und ni(i^t gan} fd^ablo^ l^ält, mtb
auffer ber bitteren SSertoeUung anf bem langen SBort conlo-
cupletasti, baö bem Oüngling fo tief bnrci^ bie ©eele brang^
25 ift bie[e ©teile fel^r genan nnb mit ber ganjen Smjjfinbung
an^gebrndt hjorben, bie il^r eigen ijl. äud^ fold^e ©teilen
tnb nic^t feiten, nnb bie i>taliencr fönnen mit il^rem Über*
ctjer toenigftenö eben fo gufrieben fe^n, afe bie ^ranjofen
mit il^rer 3)acier nnb Dielleid^t anci^ mit il^rem Monnier —
80 — aber h>a^ foöen benn nnn to i r mit biefer Überfe^nng
[156] tl^nn? ^Statienifd^ foüen toir baranö fernen/' fagt ber
Herausgeber. Unb toarnm fotten toir benn nid^t eine frembe
@))rad^e lieber auS folc^en 93ü(]^ern lernen, in toelc^en toir
jugtcid^ ®eift, 3)enf ungöart unb SBortf ügung ber 9iation f fll^Iett
85 nnb faffen fönnen? Sin Überfefter mag nod^ fo gut fe^n, f<>
»)irb er boc^ nie feiner eigenen ©frac^e treu genug fe^n^
um auc^ ftd^ nid^t oft nad^ berjenigen }n fügen, an^ tüd6)tt
1 ^1
Nro. 20.] ^"^^
er ü6crfe(jt. 6r mu^ bic ©cbanfcn üerfcinbcn, toie fic t^m
t>orgc[d^rie6en fmb; er fann bie Segriffe nid^t vortragen,
xodiie feiner Station original ftnb, unb in toelc^en bie ©prad^e
immer il^re meifte (Stärfe ^t ; er mug oft umfd^reiSen, muß
fic^ oft mit uneigentlid^en, unbeftimmten 9lu^brürfen befriebU s
gen; unb fielet aüer Äunft jum Xxoi^ boc^ immer fo an^,
aU »)ie ein Sl^incfer, ber gum erftenmat ein beutfd^eö Äteib
anlegt. SBir loiffen e^ alfo bem Herausgeber toenig ®anf,
ba§ er unS mit einem 33ud^e befd^enft l^at, baö un« jum ?efen
überflüßig unb gu (Sriernung ber ®f rac^e xool^I gar fd^äblid^ lo
ip. SQSir ^tten lieber getoünfd^t, bag er unö einen guten
Dante ober Petrarca ober einen Zapp! ober einen Boccagio
tool^tfeit l^ättc abbrudfen laffen, ober bag er unS, toenn er für
bie ©c^üler beforgt fe^n ttjottte, (ieber eine Scelta, aber in
befferm ®t\d)mad, aU biejentge ift, bie toir fd&on l^aben, an^ is
urfprüngüd^en Stafienifd^en guten Sudlern l^ätte fc^enfen ttjotten.
S)odb tooüten toir babe^ bie beutfd^en Stotcn, bie er bem lerenj
be^efügt i^at, »erbitten. SBer Staüenifd^ lernen lotll, ber
jnug fic^ eS nid^t Derbrießen laffen, ein SBörterbud^ jur $anb
gu nel^men; unb fommen fc^toere SBortffigungen unb alte so
SBörter t>or, fo fijnnen fie burd^ teid^tere unb befanntere In
bcu Snmerfungen erftärt toerben. Ol^ne biefe« betreffen bie
beutfc^en Slnmerfungen beS Herausgeber« ijon biefem lerenj
meift ganj geringe Ä(einig!eiten, bie ber ©d^üter, toelcber ben
Sereng [157] erffören foH, längft toiffen mn^. ß. 83. ba§ 25
Spagliare irren, Saviezza SBeiSl^eit, Sciagnra Unglürf, Tosse
ber ^n^tcn l^eijl, u. b. g. brandete too^t nid^t in einer An«
mer!ung erinnert gu loerben, ober eS l^ätte gu einem jeben
a23ort eine gefetjt xoerben muffen.
Slurnfeerg. 30
Bibliotheca librorum rariorum universalis,
0]b]er tr0ii)!än]ii9]ei$ DjerfjeiJtinig rarer iBüitr^i^^ ^Vi^
htn bellen SBtl^tlftftlitxn fur^^mmen getragen unib au0 eigner
<Srf alirung trerme^rt^ tronSoliann^ätarübiBaner. (Srfier
ardell 1770. 8. 1 ;2Clp!r. ^me^ter ©deU 1771. 1 Z\p^. örftter so
©deil 1771. 1 Mpif. (ber öicrtc unb lejite Xl^cil tt)trb fünftige
Dftermeffe erfd^einen.)
9*
^^^ [Nro. 20.
SDcr (Sittfaß, ben g^cunbcn bct gcfd^rten ©cfd^tcfite bic
ganjc ©uimnc bcr feltaen Sucher »or äugen ju Icgcu^ tfi
in ber S^t ntc^t iDettoerfltd^, unb man fönnte bedmegen ben
Serfaffem ein gan3 artige^ 6!om)>timent maö^en, \ottm fie nur
5 il^r fSitxt mit mel^r §(ei^ unb ©enouigleit an^gefül^rt l^ätten.
3n ber S^at aber l^aben fie ettoa^ fo unüottjltänbige« geliefert,
bag man ftd^ tounbem mug, toie $err Sauer unb biej|enige,
bie fein ä93ert fortgefe^t l^aBen, ncd^ eine fo groge ilRenge
f eltner Süc^ ^Ben übergel^en lönnen, ba fte bod^ bie @d^rif ten,
10 toorinnen fte biefe(6en l^ätten finben fönnen, mel^r atö einmal
angeffi^rt unb folgtid^ fe(6{l in ben $dnben gel^albt ju ^(en
fd^einen.
Sor bem erften unb britten Sl^eife fielet üon ©c^riften,
tDorinneu 9{a(]^rid^ten k)on alten unb raren 93üc^ern gegeben
15 toerben, ein Serjeid^nig, ba^ man tool^t nirgenbd boQftänbiger
finben n)irb. Onbeffen l^ätten bod^ nod^ einige Säd^er l^ier
angeffi^rt [158] werben foOen, bie ben @ammlem jur Ser^
meibung tieler ^el^Ier gute 2)ienfte l^ätten teifien lönnen:
Unter anbem Ondini Commentar. de Scriptor. Ecclesi-
20 asticiSy Qottf. Olearii Biblioth. Scriptor. eccLes. Fa-
bricii Biblioth. mediae et infimae latinitatis etc. 2)iefe
unb bergleid^en 93üd^er em)>fe]^Ien toir }um iDoraud fel^r gum
9?a(!^tefen Utf ber Serfertigung ber ©u<)j)Icmentent^cite. iKan
fann baraud bon mand^en Suchern biete feltnere Sudgaben,
25 aU in biefer 93i6Uot]^eI angefül^rt toorben, unb }ugtei(!^ t)ie(e
©d^riftftcHer !ennen lernen, bereu ©d^riften fel^r fetten ge=
toorben ftnb, unb bie man gleid^tDol^I l^ier übergangen l^at.
3fm erften Sil^eite flub nid^t allein einige fe^r fettne
©d^riften bon bem Sr jbif d^off e äntl^oninud, 3^3. fein
80 ConfesBlonale bon 1478. unb bie bre^ I^cile üom Histo-
riali ober ben Chronicis ju Safet 1491. bon grobeniud
gebrudft, ganj audgelaffen, fonbem auä^ fetbfi bon ber ©. 24.
angefül^rten Summa theolog. moralis l^at man nod^ ungleid^
ältere unb feltnere ausgaben, aU bie SSadfer bon 1511.
85 SBenigflend I^ätte bie erfle überaus rare (Sbitiou bon biefem
großen SQSerfe, loefd^e gu 9?ümberg 1477 1479.
](;erauö!am, unb bie fid^ ber 9iecen|ent in einer benac^b/xrten
Nro. 20.] ^^^
UntoctfttätöbtBIiotl^ef ßc)el)en ju l^aBcn erinnert, nid^t üergeffen
»erben foHcn. Stäc^ft biefer l^at man noc^ öiete fel^r feltne
ätuögafcen üon biefem 2Ber!e, loefc^e ebenfatl« in bem -öal^r«
f)unberte ber crfunbnen SSnd^brucferetj gu 9türn6erg, SSenebig,
SBlemmingen, (Strasburg jc. öeranftattct »orben finb ; tooüon 5
9?öber in feinem Satalogo, Ol eariu«, gafcricinöunb
tjtele anbre nad^gefd^lagen toerben fönnen. 5Son ben (Schriften
Petri de Aquila nnb Job. de Ausmo pnbet man l^ier nic^t
bie geringfte 9?ad^rid^t. (vid. Oudinus l. c. Tom. IIL) S3on
be^ 21 u g u ft i n i epistolis l^at man eine üiet ältere unb lo
fojibarere Sbition, toetc^e S^^^^iciuö in [159] Bibl. Lat.
Jibr. IV. pag. 3. anfül^rt. ®o ifl unö aud^ üon feinem
33u(^e de Trinitate, eine fel^r alte (Sbition, ol^ne Sal^rjal^I
unb 3)rucfort fccfannt; toeld^e fo toie bie üorl^ergel^ienben in
ber Uniüerfitätöbifcliotl^ef ju Oiegen bepnbUc^ fxnb. ®. 71. is
foHte üon ben Epistolis St. Bernardi bie rare Satter ffibition
\)on 1494. nici^t auögetaffen toorben feijn. Unter ben fettnen
Sbitionen ber lateinifc^en 93i6cln feilten unter anbern bie öon
Ulm 1480. (vid. Engelii Biblioth. Select part 1. pag.
18. nnb Biblioth. Bunau. Tom. 1. pag. 13.) bie Don SRürn» 20
Berg 1482. toe^e 9t ob er in feinem Satalogo anführt, bie
öon Sion 1520. in goUo burd^ 3ol^. 5IKaricon :c. ^u ben
rareflen Sbitionen üon Boetii libr. de Consolat. philos.
gel^ijret öornel^mtid^ bie ^agenauer )oom -3. 1491. in 4to.
$on Darandi Rationali diulnorum officiorum gieBt e^ no^ 25
mcl^r fel^r rare @bitionen; unb bie aufferorbentUd^ feltne
Decretales Pontificum, ju 93afel 1496. gebrutft, fuc^t man
l^ier »ergebend.
3)em jtoctjten Steife finb, nid^t unfc^icfüd^, bie aBcfi=»
))]^älifc^en 93riefc über bie Süci^er, toetd^e aufso
oBrig!eitüd^ett SJefel^t tjerBrannt toorben, nox'
gcbrucft; bie aber fre^Iid^ nod^ fel^r untoollflänbigc Siac^rid^ten
über biefe SWaterie entölten. Slud^ in biefem S^l^eite \ci)itn
t)ie(e ber feltenjlen Sudler, 3- ^- ^^^ @bition Don be^ ^iero»
ni)mu3 ©riefen, toeld^e ju Wtatm 1470. üon ^eterss
©d^oiffer üon ©ern^l^eim, ber noc^ getoiffermagen
unter bie Srfinber ber 33uc^bru(ferfunft gerechnet toerben fann.
^^'^ [Nro. 20.
ift gcbrucft toorben. Hieronymi über de vitis patrum etc.
ift auc^ 1482. unb 1483. ju 9?ürn6crg l^crau^gcfommett.
(vid. Roederi Catal.) $on lustiniani institutionibus ift
bic iBa^Ier Sbition üom Oal^r 1481. nid^t ongcfül^rt töorben.
5 3Bic öidc bcrglcid^cn 9tac^(ägtg!citen fönntcn toir nod^ an*
führen, töcnn toir 9taum unb ^eit baju l^ättcn» 9l6cr gnug
[160] für bicßmal gum Sclocifc, toic üiel noc^ an bcr Sott«
flättbigfcit biefcr Sifcliotl^cf feiltet.
8crUn unb Sei^iiig.
ri^ htx aiigtmtintn WtltBtf^ltlstt ivm (Btbvmtl^
Ux iS^mnafien* Me^U ;2Cu^a8t^ 1771. 8. 56 S*
Db bic i}itx angcbrad^tc äbtl^eilung nad^ Oal^rtaufcnbcn,
fo h3ie bic nad^ Sa^rl^unbcrtcn, c6en fo \)orjüg(ic^ x^, unb
15 ob gegenwärtiger ©runbrig, fo toie er jeftt auöftel^t, bei)
bem l^iftorifd^ett Untcrricl^t fo große Srteid^terung oerfc^affen
tocrbe, a(« mand^e mit ^rn. 93. glauben möchten, toiffen toir
nic^t. Un^ bünft, mand^eö, befouberö in ber altern ®e»
fd^id^te, ^ätte enttoeber fürjer gefaßt, ober toeggelaffen, unb
20 bafür mel^rere^ an^ ber Steuern, bie bod^ immer ber inter=
effantefte I^eit ber ©efd^td^te bleibt, unb loorin fic^ bie
meifte ©eioißl^eit nod^ erl^alten läßt, l^ergefefet toerben Wunen.
3)a]^in rechnen toir bie $au)}tt)eränberungen, bie in ber 9{etd^e
Serfaffung unb innertid^em äBol^tflanb, namentüc^ in ber
25 ginrid^tung beö beutfd^en SReid^« tjorgegangen ; bie größten
Regenten jcbeö 8?eid^^ ; merftoürbigjien Äriege unb Sriebenö»
d^tüffe; toic^tigften Srpnbungen in ben fünften unb SBtffen«
ifa^Un unb bergleid^en. Stttemal glauben toir aber,
baß ®^nd^roni^if(^e Sabctten, barauf in oerfc^iebncn
80 neben einanber ftel^enben Solumnen , bie toid^tigften fünfte
auö ber bürgcrüd^en* (biefe Knute toieber etliche Sofumnen
nad^ ben ^auj)treid^en au^madi^en) Äird^en» unb ©elel^rten
©efdftid^te oerjeic^net ioären, in attem S3etrad^t t)orjfigIic^er
fe^n toürben, für ben Seigrer be^ bem l^iftorifc^en Unterrid^t,
85 fo toie für ben Sieb^aber unb änfänger, »efc^e pe im l^iflo*
rifd^en ©tubio toeit beffer, atö einen ?eitfaben gebraud^en
Uro. 81] ^^^,
unb bcn ^VL\ammtn\)an^ unb bic SScrfcinbung bct SBcttfccgcbcn*
lachen baburc^ el^er einfcl^ctt (cmcn fönntcn.
[161] Nro. XXI. S)cn 13. SU^ärj. 1772.
Sottbott.
AnEnquiry into the general Effects of Heat; 5
with observations on the Theories of Mixture.
In two Parts, ülustrated with a Variety of Experi-
ments tending to explain and deduoe firom Frinoiples
some of the most common Appearances in Nature,
-with an Appendix on the form and use of the prin- lo
cipal Vessels containing the Subjects on which the
Effects of Heat and Mixture are to be produced. 8.
2 S. Nourse, 1770.
3n bicfcr Unterfud^ung, über bic verborgene $ifee, pnben
töir tief SBal^reö unb \)itx unb ba neue äu^ftd^ten. 3)er is
^utor fd^reifct biefe Seobad^tungen bem 2). Stacf ^rof.
t)et (Sl^emie ju Sbinburgl^ ju. @r glaubt, bag bie Siöxpex
«inen getoiffen ®rab üon $i^c öerfd^Iucfen, ber toerborgen unb
itnbeobad^tet in getoiffen Umftänben bleibt; unb baß bie
flügige Körper einen großen Il^eil biefer \)erborgnen $ifte 20
«nt^Iten, bie, toenn fie anif nid^t gteid^ merHic^ toürft, b. i.
t)on einem Söxptx 3um anbern übergel^t, bod^ bie glüfftgfeit
jtttoegebringt, ober unter^It. ffir hd^avOfitt, baß bie \)er«
fcorgene $ifee niemals i)erfc^toinbet, ober il^ren Sinfluß gu
<Sr]^attung ber gfüßigfeit oerlicl^ret, biö bie Ääfte fo fe]^r25
t>ie Ober^anb l^at, baß [162] fie baö gfuibum gum ©efrier«
^)unft bringt; baß fie atöbann nad^ unb nad^ »erfd^toinbet,
fonflen toürbe ber flüßige Äörper auf einmal in Siö )oer-
toonbelt toerben ; toeld^e^ aber nic^t gefd^iel^t, inbem bie ^ä(te
immer nac^ unb nac^ toäd^fl, unb loon langer S)auer i% el^e so
taö Sluibum eine folibe ©eftalt annimmt.
3)ie Slbforj)tion ber oerborgenen ^ifte fielet man aud^ bei^
t>em Übergang eine^ foliben Äörj)er« in einen flüßigen, tote
<gi^ gu SBaffer. ^ier toirb eine fel^r große Ouantität $ifte
-obforbirt, el^e ba^ 6i3 gu fc^melgen anfängt^ eine mel^r benn 35
J^irilönglic^e Quantität, um bie 3^em})eratur über ben ©efrier^^
136 n^r.^ -M
[Nro. 21-
pnnh ju bringen, tocnn bic alfo afcforbirte $ifec mcrftid^
»ürftc, ober bnr<i^ einen Sl^ermometer fönnte abgemeffcn
toerbcn. SBaö toirb benn an^ biefer großen Portion $i^e^
bie untäugbar in ba^ @id übergegangen ifi? ®ie ift t>om
5 Si^ abforbirt , unb liegt unmer!tid^er toeife in il^m üerftedt
Sr fragt femer : nac^ einem flrengen Srofl toirb ba« SBetter
gemeinigtid^ fel^t toarm ; Xöol^er fommt e^, bag baö ffii^, ba^
ber $i^e ber 8nft anögefeftt ift, nid^t fogtei(]^ fd^metjt? Unb
toamm bleibt e^ nod^ in langen ©tücfen über ber Srbe liegen?
10 Untcrfnd^t man eö mit bem S^l^ermometer, fo toirb man finben^^
ba§ jebe^ ©tücf bi« anf ben ©efrierpnnft abgefül^tt iji. STOan
fann nic^t (ängnen, baß e« \)on ber $i§e afpcirt toirb, fte
hjirb aber nid^t fid^tbar; a(fo toirb fte öom Giö Derfd^fncft
unb bleibt verborgen. Slud^ be^ ben Eingruben müßte e^
15 aller SJorfid^t ol^ngead^tet bod^ fd^metjen, toenn alle ^ifte,.
bie e^ annimmt, merftid^ toürlte ; aDein bad gefd^iel^t nid^t,.
fonbern fie bleibt abforbirt \)erborgen, unb l^at feine Sircu*
iation. golgenbeö Sjjjeriment entfc^cibet. 3fn ein ®efäß^
iDarb SBaffer gefegt, ba^ bi^ gum ©efricrpunft abgefüllt Xöor,.
20 in ein anber^ 6i3. 3n ber erjlen l^alben ©tunbe fanb man
bie [163] aSeränberung ber SBärme in bem ®efäg mit SBaffer,.
fo batb e« in bie »arme ©tube gebrad^t »urbe, 7. 8. ®rab
über bem ©efrierpunft : in bem (Si^ bcmerfte man nid^t«,,
auffer baß eö ein toenig gefc^moljen xoar, unb baö, toa^ ge»
25 fc^molgen toar, fanb man burd^ ba3 Sii^ermometer eben fo«
fatt toie ba« Si«. @o l^iengen bie ©efäße IIV2 ©tunbe
biö baö Siö gang gefd^motgen toar. 2)a nun {ebeö ®efd&
öon ber SBärme be^ 3^mmer«, in bie e^ xoar gefefet xoorben^
ol^ngefel^r 7 ®rab $i^e jebe l^atbe ©tunbe annal^m, fo xft
BotlaXf baß ba^ ®efäß mit ©^ am Snbe ber IIV2 ©tunbe
über 140 ®rab $t^e angenommen l^abe; ober bie Ouantität
»Ott ©ifee, bie in ba^ ®efäß fibergieng, mujie tt>ä](;renber
3eit gu biefer ermetbeten Sngal^I üon ®raben geftiegen fe^u.
Slber biefe $i^e toürfte ntd^t ittf ber ©d^metgung bed (Sife^f
85 benn fonfieu ^tte ed fid^ eben fo gut, lote bet^m Saffer in
ber erjieu l^o/tben ©tunbe geigen muffen, ba bie 7. 8. ®tab
$i^ in bad (Sid getreten waren; fonbern biefe SBürtung
Nro. 21] ^^^
jetgte fid^ nt^t cl^cr, atö am Snbc bcr 23 l^attcn ©tunbeti,
toaxm etP 140 @rab ^i^e unb 'brütet naöüf unb na^ in
btefc ©uBpanj ütcrgcgangcn iDarcn. 3)tc[c §i§c toürftc
atfo ntd^t metftid^, fonbcm fic toar öcrtorgcn unb aBfortttt.
a)f an fönntc bcn Sintontf mad^cn : ba§ btc butd^ bic ?uft &
mttgetl^ctttc §i§c nid^t in baö @tö einbringe, fonbern bon il^r
jurüdt gefloffctt toetbc : aber, baö fann nid^t fet^n. ®enn »enn
man eine Quantität toarm SBaffer auf ba^ 6iö fd^öttet, fo
fd^metjt biefe ©ubflanj gctoiffermagen augcnbüdfüd^, ol^nc im
geringPen bie §i^e jurüdf ju jlogen, bie eö eingune^men ge* lo
nötl^igt toirb. S)UTd^ biefe Sl^eoric erftärt fid^ aud^ baö Sj*«
periment bcr fünptic^en Säfte an^ ©d^neetöaffer unb ©alj.
SBcnn biefe 6et)ben ©ubflanjen gemifd^t toerben, fo toirb btc
merftid^e ^ätte gur berborgenen, ba^er mu§ bie ÜKifd^ung
nun mer!(id^ [164] fätter fd^einen ; ju gteid^er 3^it toürft bie i6>
verborgne §i§e getoöl^ntic^er »eife unb l^ätt bie ÜWifd^nng
flöfPö» ^i^ fic^ fottflen gur ßonfoübation neigte. Um mid^
t)om ®afet)n ber berborgencn §t§e Bei) gtuibiö, bie fd^on
ben ^un!t ber @t)a})oration erretd^t ^6en, ju ütergeugen,
t^u ic^ eine geringe Quantität SBajfer in eine mit Äorf fejl 2a
jugemad^te '^pl^iote, fefee pe in ben l^eißen ©anb, fogCeid^
bringe ic^ fie berfc^iebenc ®rabe über ben ©iebung^punft.
3)er S)ampf, ber pd^ ergebt, l^at feine ?uft, unb nad^bem id^
getoartet bid id^ glauben fann, ba§ aUed äBa^er in SDam))f
aufgelöst ift, nel^me td^ ben ©toj)fett toeg, in Hoffnung bag 25-
nun baö ©anje öerfd^toinben, unb in 3)am})f »erbe öertoanbett,
unb mit @etoa(t an^ ber ^l^iote gesoffen »erben. 3)iefeö
gefd^iel^t aber nid^t 9?immt man ben 3Ked^anifd^en ©rudt
tt)cg, fo erfolgt ein Sod^en unb eine l^eftige S3etoegung
be^ SBafferö , »ä^renb »etd^er ein Sl^eil biefe« gfuibt »o
mit einer Quantität S)ampf ju ber ^l^iole heraustritt. S)a«
überbtiebcne SBaffer fmft jum ©iebttng«j)unft jurüdf, ob e«
gleid^ jubor loeit barüber geßanben l^atte. SEBaS lourbe nun
auö biefer Quantität $t|e? SBurbe fte annil^iilirt? (£ö fc^eint
nic^t in bem SBaffer, ob c« gteid^ bie STOinute juüor merflid^ 85
in baffctbe toütfte, in bem eö ben Liquor in bem S^l^ermo*
meter berfd^iebene ®rabe über ben ©iebungö^junft erl^ob.
/^^^ [Nro. 21.
SDtcfc merfßci^c ^t§c toirb in öerbotgenc üettöonbctt, unb ob
flc QUidcf nic^t me^r mcrfCuJ^ ju würfen fd^ctnt, fo bleibt fie
'toä) in bem SBaffer. golgenbeö Sjrperiment entfd^eibet.
@tne groge Ouantttät SEBaffer tottb in bie Machina
J5 Papiniana getl^an, einem l^eftigen geuer aufgefegt, unb aö«
balb entfielet eine SBdrme löon 300 (Stab übet bem ©iebungö«
))unft. 9?a^bem ic^ lange ben 3)am))f in biefer n)ad^fenben
§i§e eingefd^Ioffen, urt^eiCte id^, ba§, »ann id^ bie ?uft gu-
tieße, bie gange SDiaffe S35affer augenbtidttid^ üetbünjlen t»ütbe.
10 %Ux [165] ic^ betrog mid^, obgteic^^ ba x(i) ben S)ru({ toeg«
t^at, eine Ouantität ^amp\ }u )>erf(6iebenenma(en gegen bie
jDede beö 3^^*"^^^ ^'t Ungeftüm fprü|te; fo blieb bod^ be^
tt)eitem ber größere 2^^ei( SBaffer im ®efä§ jttrüdt, unb baö,
toa^ übrig blieb, fun! fogteid^ jum @iebungd))unft jurüd, bad
lö ip 300 ®rab niebrigcr, aU eö flanb , el^e man ben ®rudf
wegtrat, biefe §i§e mu§ juüerpd^ttic^ öom SBaffer abforbirt,
unb au^ i^ret merlKd^en unb fid^tbaren Sonn in eine üer«
borgne fe^n ))ern)anbelt loorben; bann nid^td anbete l^ätte
eine fo augenbticfUd^e ä$eränberung ]^er))orbringen fönnen.
Hit $nnit ittbtn^stft^lt^tt nnftv3 l^trrn Stfu
€\ivitti nni^ Ux Mt^^nnng atnü t\mv unseinrungennt
fittxmmit fiiUr vier (Sviiiig^lUn nttmorftn 90« D« Solf nun
^ritbrii^ iBulirlit^ gelintittt littr <B* C* iBrdtkoiif unli
«5 So^n 1772* 88« S* 8*
©er ältere §r. S). S. liefert unö l^ier eine Harmonie
ber öier ßoangeliften , »eld^e toir, i^rcr ©rünblid^feit unb
gebrungnen Äürje wegen, allen ?iebl^abem ber ©c^riftauö»
legung mit red^t empfehlen fönnen, 2)er $r. SSerf.
so l^at feine arbeit üornel^mlid^ für bie 8ei^)jiger Sated^eten be»
pimmt, toddcft Auftrag l^aben, in i^ren Slad^mittagöprebigten
bie Seben^gefc^id^te 3efu in l^armonifd^er Drbnung mit Ser»
gleic^ung aller mx Soangeliflen üorjutragen. @in 3nfUtut,
toeld^eö töir an mel^reren Orten eingeführt gu fel^ien toünfd^ten,
35 wo nod^ mit l^eiliger @infalt über bie lieben @))angelien unb
@))ifieln fo eifrig al9 über bie alten ^ird^enlieber, gel^alten
tt)irb. SJorjügüci^ 'i)at unö ©. 6. btc ©tcttc gefallen, too ber
§t. ®. ju bem bur(^ S^riflum tjoüferaci^ten Srtöfungö*
tDcrf, nid^t nur bie Segnabigung fonbern [166] auc^
bte Heiligung ber äRenfd^en rechnet unb fc(6fl bie ©teCie
Stöm. 8, 3. 4. alfo umf(^rei6ct: „baß ®ott S^riflum in 5
einer fünb^ften SlKenfc^enäl^nnc^en 9?atur, in bie SBeft ge-
fenbet l^at, um ber ©ünbe »iCfen, ju einer fotogen S16*
fd^affung berfeI6en, bag bie ®erec^tig!eit bie baö ®efefe
crfobert, in un^ erfüllet »erbe, baburd^ eben bie ®enung«
t^uung, bie er (S^riflu«) für un^ geleiflet l^at, auc^ inio
unö üollenbet, »erben muß :c.'' Wud^ barinnen l^at
ber $r. ®. unfern völligen »e^fatt, baß er ba« 31. X. für
ntifetid^er al9 ba^ atte, unb bie ?efung unb (£rf(örung be«
erlern für unfere ^AUn braud^barer erffärt.
f^ranffurt am SRa^n. 15
mit WüJjfenf tin Bt^anfplti in nuj^tbnribtntx ^tbt nvCl^
fünf auflügen« M9 htm fvnni^ftftn tberfe^t. 8. 9 iBog*
mit Mhxäifttftn Sitrrifttn^ ließet bt^ htm Derltger 24 kr*
Sljelibe, eine S35itttöe, eine tugenb^fte S)ame, giebt
9? e r t) i I ( e n , einem armen SÖäa^fen an^ ©roßmut^ eine gfeid^ 20
gute Srjiel^ung mit ©mitten, i^rer lod^ter. ©ie muffen
fid^ be^bc a(^ Sruber unb ©d^toefter anfeilen unb lieben lernen,
allein Smilienö ©d^önl^eit unb üorgtigtid^e (Sigenfd^aften
machen batb, baß 9? e r 10 i U e nod^ ettoa^ anberö, af^ trüber»
lid^e ?iebe, für fie fü^It. 5)od^ pe ift bie S^od^ter feiner 25
SBo^ltl^äterinn. SKel^r brandet er nid^t, um feine ?iebe ju
tjerbergen. Unterbeffen wirb er auf feinen Steifen mit 3)a*
rimant, einem Ungtüdfüd^en , befannt, n^etd^em er einen
toid^tigen ®ienft teiftet. Sr gewinnt il^n fel^r tieb, unb nimmt
il^n mit fid^ nad^ ^ariö, ob er i^n gleid^ nid^t in 8t j e 1 i « so
feenö §aufe feigen läßt. Denn fein unglüdflid^er greunb Witt
iinbefannt bleiben ; er fefbfl weiß weiter nid^t^ tjon i^m, aU ■
t>aß er auö Onbien fomme, wo er fld^ lange aufgehalten, unb
taß er ein ©c^iff bon [167] bal^er erwarte, weld^e^ feine er*
toorbene ateic^t^ümer mitbringen fott. Sljelibe unb (Smi^ss
I i e wijfen bennod^ etwaö bon btefer gemad^ten Sefanntfd^aft
_ INro, 81.
bcö SJcröttlc — — $eutc entbcdtt nun auf cinmät
3ljcltbc bct Smitte, baß ftc il^te Sod^tet uid^t fc^^ ba§
il^re SWuttcr fcc^ ii)xn TOeberfunft gcporben, uub t>a% ji^
äCrifl, il)r 85atcr, batauf nad^ Subtcn begeben, um feine
6 fc^(eci^ten Umftänben ju berbeffem, ba§ fie aber feit ber ^At
feine 9?ad^vic^t bon i^m gehabt \)ait, 3)iefe Sntbedung jct»
reißt ßmilienö $erg auf berfc^iebene Art 8lnt Snbe
bleibt fte bod^ am meiften barauf Rängen, baß fie il^ren Sater
au^finbig macbm tDiU. S)a3u fann il^r 9t erbitte burc^
10 feinen greunb bel^ülftid^ fe^n, ber fetbfl in 3nbien getöefen
ijl. Snxi, eö entbeit fid^ nun, baß 3) a r i m a n t fetbfl
ärip unb ber SSater Smitienö ijl. Sr l^at aber eben
bie traurige 9?ad^ri(]^t erl^alten, baß ba^ ertoartete ©d^iff ber*
unglörft ifl, unb toitt toieber nad^ Onbien. ®o fd^töer e^
15 feiner Soc^ter toirb, i^re Pflegemutter unb Sterüitlen ju
Dertaffen, fo toill fie bod^ mit tl^rem ?}ater. 9?erbitte,
ber nun gegen Stjetiben lein ©el^eimniß mel^r qxl9 feiner
?iebe mad^t, fann ftd^ eben fo n)enig bcn @mttien trennen,
unb tDiU andi mit 3)ieß gtoingt ätjetiben, eine neue
20 (Sntbedfung }u tl^un, baß nemlid^ - 9t erbitte i^r iDal^rer
®o]^n fet^. 9!ad^ bem anflanbtgen Sermen, ben eine fotd^
Sntbedtung auf bem 2i^eater l^erborbringen muß, bertangt
9t er bitte bie (Sinmifligung feiner SKuttcr ju einer SSer*
binbung mit (Smitien. tt}etibe mad^t i^m ^inbemiffe,.
25 bie aber baburd^ gtüdftid^ gehoben »werben, baß %rifl burd^
eine jtoe^te Stad^rid^t erfährt, ber größte S^^eit feinei8 5Ser«=
mögend fe^ be^ bem @d^iffbruc^ gerettet iDorben ; unb 9t er»
bitte unb (Smttie toerben SDtann unb grau. 3)er
¥tan ifi gut angetegt nnb l^at einen natürtid^en ®ang. S)iefe9
80 ©tüdf gel^ört unter bie rül^rcnben; unb nid^t unter bie titutoir»
rfil^reU' [168] ben, fonbem toir l^aben ed toirftid^ nid^t ol^ne
@m))ftnbung tefen fönnen. S3et^ ber SorfteHung muß ed nod^
me^r gett)innen; toenn nur nid^t mand^e ©cenen für ben
3ufc^auer ju bibactifd^ finb. 3d^ beboure jjebe gute <Btnttni
35 unb mcratif c^e Section , )»enn fie baju gebrandet n^irb , um
un^ in einem 3)rama berbrüßtid^ }tt machen, ba fie an einem
anbern Orte eine gute äBittung l^ätte t^n fönnen. S)ie
141
Nro. 22.] ^^^
Übctfelung fd^itit, 6i« auf einige Unric^tigfeiten, ganj gut
j« fc^tt. SBegen il^irem SEBol^lfe^u; »egeu mit,
töegen »eifern :c. ijl »iber bie ©ramatif, toeil »egen
ten Genitiv etfoibett. ©agt man ja bod^ meinettoegen,
tDeffeuttöegen :c. SKon fcbreibt fefl, ob man 6
gleld^ Se^ung fd^reifct. ©itien Sorfc^lag maci^en
mo% l^eigen: einen $orfd^tag tl^un.
Theorie du Luxe, ou Traitö dans le quel on entre-
prend d*etablir que le luxe est un ressort non seule- lo
ment utile, mais meme indispensablement necesaaire
a la prosperite des etats in 8. 1771.
Srxpi^ begreift be^ bem SSetf. alle S)inge, bie iu ben
$änbett ber Sött|le eine anbete ©epalt getoinnen, unb bon
benen ber 3Renf(i auffer ben fre^mifligen ^robuftionen ber is
Statur Oebraud^ macä^t. SBir gtauben, ba§ ber SScrf. aud^ in
biefent Serftanbe^ nad^ bem i^nt ber 9eU)eid feinet @a^e^
alljuteid^t toirb, bie mit ber $olja^ jugefc^nittne S^ifd^e unb
S3(infe gum Svacn^ red^nen mug.
[169] Nro. XXII. S)cn 17. aȊra. 1772. 20
merfuitr übtv Btiftihtfptnvif ^tnlt unü Si^rifttn^
in Dergleidiuna mtt lim BvnmMfttftu Hiilrtern ber <$rieitrtn
nnh ^^ronioftn. '&\}txft^t von <ifttftnbvivg, 177L 8*
17 ßß^. 25
SBir tDunbem und über bie ©utl^ergigfeit bed $ub(ttum,
toenn ed^ n)ie man il^m *fc^on jugetraut l^at, biefe 9t]|ia))fobie
eined jungen 3Renfd^en, ber fid^ ol^ne Seruf an bie SJer«
tl^eibigung @^afef))eard toagt, aU ein SOteifterflüdf aufnel^men
töirb, aber nod^ mel^ir »unbern tt)ir und über bie ®ut» so
l^erjigfeit bed Sngtänberd, ber auftritt, unb SJoltairen eine
jEl^orl^eit prebigt unb ben granjofen ein ^rgernig. SQSer
fielet nid^t and bem Sitel, ba§ l^ier äBaffer mit bem ©ieb
gefd^öf ft tt)irb, unb baß, toenn SJerglcid^ung je unnü^e toar,
fle ed l^ier ift. SSoltaire fud^t @]^a!efj)ear täd^erKd^ ju mad^en, ss
^^^ [Nro. 22.
@r alber ^t fd^on lange im diaii) bet Slm))l^tctt^onen ®t| unb
Stimme tjcrlol^ren , toenn öon einem (Sngtänber unb einem
dtityai bie SRebe ift. SJoItaite lad^t, baß fid^ bie gange Station
ju einem ©d^aufpiel btänge, »o ©eifler, SRafenbe, C)ejren, gecn
5 unb Unl^otbe bie Slfteur« fmb. Sben biefe« gaftum l^ätte
i^n, t»enn er ^l^itofo^))^ töäre ober fe^n töollte, anfmerffam
ma^en fotten. Sine gange Station, unb j»ar eine [170] fotci^e,
bie an ^enntniffen aller ärt e^ mit a&en anbern Stationen
aufnimmt, betrügt fid^ nt^t in ber äBal^it i^re« SJergnügenö,
10 unb ba^ (i^icanircn fommt l^ier ju \p'du. ^ätte er bie Ur*
fa^en biefed attgemetnen Sl6ergtau6end an <Bf)ate\ptax9 @c^ön«
l^eiten aufgefud^t, er toürbe fie ba(b gefunben l^aben.
5)er Slutor ift fcefd^eiben, unb fagt fetbft t>on pc^^ ^r fe^
gufrieben, koenn e$ i3on il^m l^eige, ba^ anö^ 6r ein 9u4
15 mel^r in ber guten ©ad^e M großen ®^fefj)ear gef(i^rieben
l^abe. Sin Sud^ mel^r nad^ ^ofe, SBarburton, Sol^nfon,
i^eobafb, 3)obb, ^anmer, Upton, SBarton unb Sbtoarbö
toäre nid^t üterfitißig, toann er Seo6ad^tung^geifi unb ©effll^t
genug l^ätte, mel^r gu feigen ate @ie. ©anj Unred^t ^t er
20 nie ; benn er öertl^eibigt bie ©ad^e ber 9?atur unb ©l^afe»
fpear«; äCttein alle«, »aö er öor Bringt, ijl ibm fo frembe,
bie 3been anbrer toeig er fo toenig ju »erfolgen, fie unter
ben toal^ren @ertc^t«j)unft jufammenjubringen, baß er un«
mitfd^toi^en mad^t. Qr fängt oon Sebäd S^ an; (O U>entt
25 bod^ 35 off u aufftel^en, unb ben Serfajfer brüberltd^ umarmen
fönnte !) jeigt unö, »a« S)rama unb Sj)o« ifl, unb bemon*
ftrirt mit bem Singer in ber ^öl^e, baß hetf bem ®rama bie
allgemeine Wbfid^t aller S^ittn, bie Srreid^ung getoiffer mo*
ralifd^er Snbgtoedte burd^ bie SorfteHung einer gabel getoefen
80 fe^. 9tad^^er le^rt er unö, baß ba« S)rama eine Stad^al^mung
menfd^lid^cr ^anblungen burd^ ^anblung felbfl fc^; fielet in
ber Oliabe ein moralifd^e« ©ebid^t, ba« für ben ^otitifd^cn
3ujlanb öon Oried^enlanb, bie vielfältige Stegenten jur Sin*
trad^t ju ermuntern aufgefe|t »orben; in ber Obt^jfee
85 aber ein SBer! baö fid^ vor bie Sefd^affenl^eit ber menfd^lid^en
S«atur über^upt fdl^idfe. Unb biefer C^elb fid^t für ®^afe-
fpear! ®egen Mohairen! SBir tibergel^en bie uuKuge äu«*^^
Kro. 22.] ^^*^
falle gegen bie granjofen, bte er bo^ fo gerne getoinnen
möiiU, unb benen er [171] mit Slngfl unb äRül^c Utoti% ba§
t^re S)ramattfc^e 3)id^ter ni^tö taugen. SBir glauben aber,
Jl^caterPtide für granjofen toerben unb bürfen nie anber^
feijn, afe pe ftnb. 5)a« l^tflorif^e 2)rama öert^eibigt er fr
n>eittättftig mit bem Sjrem^jet ber ©riechen, unb üergigt, bag
e^ l^ier barauf antomme, ju erHären, nid^t, toarum ©^afe«
fpear öatertänbifc^e ©efd^id^te bel^anbett, fonbern »anrai er
fie fo unb nic^t anber^ bel^anbelt. Unb bann l^ätte er fagen
ifönnen, ©]^afefj)ear fd^rteb nid^t für ?efer beö 18. Oa|r* i(>
l^unbertg, fonbern für 3^f^<^wer feiner 3^it, bie feine
©efd^ic^te auf bem Sl^eater annal^men, aU toie fie fetbfi ge*
lefen l^atten. SDer gemeine 9Rann felbjl toeibete bamalö feine
Siebe jum SBunberbaren unb Slnfferorbentttcben an ben tragt»
fc^en Segebenl^eiten be« SSatertanbö, unb biefe ®ef(^i^tcnifr
ftanben neben feinen ©ebetbü^em unb JRomanen. alle« loa«
auf bem Sl^eater öorgePeUt tourbe, e« mod^te nun toa^r ober
erbic^tet fe^n, muflc bod^ in allen ftcinen 3^8^^ ^i* ^it^tn
©efd^td^tcn unb Stomanen übereinflimmen, unb biefe« ift ber
®runb , n^arum in ben ^aftorat* ober Operaflüi en unfer« »(^
Siid^ter« im tragifomifd^en, unb l^ifiorifd^tragifd^cn fo t>iele
©cenen unb ^erfonen »orfamen, bie un« übet jufammen-
l^ängenb, überflügig, r]^aJ)fobtf(]^ ft^einen. ©ie toaren in ber
9i]^a^)fobie ber Sioöette, unb atfo toäre bem 3)id^ter übetge*
ratl^en getoefen, »ann er einen 3"Ö ^^**^ tootten au«taffcn, as-
n>orauf ba« SSot! gej)a6t l^ätte. Son biefem 3^<^»9/ ^^^ f^'»
Zeitalter bem ®i(!^ter auflegte, l^ätte er au«gel^en foßen, mib
jeigen, n)ie er mitten unter biefen Ätij>})en ni(!^t fd^eitert, loie
er ben §e(ben j»ar alle« ba« tl^un tagt, loa« il^m bie ®e*
fd^i(^te öorfagt, aber in feine ©efmnungen eine fo^e Son« »o
fijlenj JU legen oerftel^t, baß bie bem Slnbtidt nad^ loiber^«
ffre^enbe ^anbtungcn bod^ an^ einer Ouette fließen, fiurj
bie ^arxbm'ci be« ®enie«, ba«, loie belj Seroante«, alle 9?ar*
[172] ren, gelben unb ©d^öpfe mit einem Sntereffe ju um*
f (eiben »eiß, ba« un« nie fatt unb fd^täfrig läßt unb a(« 35
©c^öpfcr au« Sl^on ÜKenfd^en mad^t, bie feinem Silbe ä^n< ^
lic^ finb. enblid^ gerät^ er in ber SSertl^eibigung gafjlaff«
144
^^^ [Nro. 22.
be^ bem IfienSEl^eil^entid^ bedIV. unb bemSl^aratter^ubert^
unb ^öntgd 3o^ann 6e^m 2 ten Z^Al auf ba^^ )»ad er (ängfl
unb bringcnbcr ^tte fagcn fottcn, unb bctd^tet, bag @]^afef})ear
au3 feinen ©tüdfen fein ®emä(be einer einjigen Seibenfc^aft,
5 feinen ßl^arafter be^ Patrioten unb ?ie6^ber u. f. w. l^abc
mai)m tooßen. Sr burfte eö aud^ nid^t im ^ijiorifci^tragif^en;
benn alle 3Rül^e unb ^unß ben knoten gu fd^ürjen unb gu
löfen, atte Situation, bie er für biefeö fein äbftraftum jn«
gefd^nitten l^ätte, iDären üerlol^ren geioefen, n>ann bet^ ben
10 Sinmat befannten Stamen unb ®ef(i^i(!^te eine älnefbote für
ben 3wf^^wer toäre gu @runb gegangen. Ätte SBcrfe <S]^afe=
\pcax^ ftnb ba^er fliegenbe 93tätter mx^ bem grogen 93ud^e
ber 9!atur, S^ronifen unb Snnaten bed menfd^Iid^en ^ergen^,
aber feine S^ugenbtel^ren in $a)>itet gebrad^t unb burd^ rebenbe
15 (S^em))et erläutert.
Über bie $e^en unb ©eifier ®^afef))eard ift ber $roceg
fd^on gu taug gefül^rt toorben, aU bag koir und \>abtti auf«
galten bürften — — aber bem Serfaffer fie^t man eö
an, bag fte i^m ittf aller il^rer Sertl^ibigung, bod^ noii
20 ben erfien @d^red(en abguj[agen l^aben. Se^ Snal^ftmng bed
Dii^o unb Sinna bed ScmeiQe toirb bem t^rangofen, mit
gleichem 3)taag vergolten. Sßad ber Serf. gu Sertl^eibtgung
t)on @l(fafef))eard Säfar fagt, fd^eint und aud^ nid^t gang
rid^tig. (Sr gtaubt, ®^afef))ear l^abe Srutud gum ^(ben bed
25®tüdfd mad^en )»olIen, bedn>egen fe^ Säfar gu fiolg. (Säfar
ip »)ie er fe^n fott. @in SKenfd^, ber 10 3a^r fang Stetig^
feit genug l^at, auf einen eingigen @nbg)»edf gu arbeiten, unb
biefen @nbgtoed! ba^in audfü^rt, t>a% er fid^ eine ^one burd^
bie [173] g^re^^eit unb bie 9tu^e bed SSaterlanbd unb ber
80 SQSett erfauft, ber barf ©efinnungen äuffern, bie ©totg atl^men;
allein ©röße ber ©eete toirb man nie in biefem ©efd^öpf
©l^afefpeard löerfenncn, toer pe gu füllten tjermögcnb ift.
Übrigens geigt ftd^ aud^ ^ier, toad toir oben üon ben dioüeden
gefagt l^aben, unb ©l^afefpear, toie ber SSerf. felbjien bemerft,
85 folgt ©d^ritt öor ©d^ritt bem ^tutarc^. SBir ^ben fd^on
fo öiele mit Slnmerfungen unb Serbefferungen l^craudgegebene
Sngfifd^e SBerfe, fo öiete 5ludgüge allgemeiner ffiettgefd^id^te
Nro. 22.]
at. bergt. Selten aUx fällt e^ unö ein auf eignem ©tunb
unb Sobcn ju pelzen. SBäre ntd^t §etr @6ert unb öiettei^t
$ett Sf(^en6urg fetbp im ©tanbe, auf »enigen Sogen ju
fagen, »aö biefer (Sngtänber ^(6 toal^r unb fatt gefagt, unb
ntd^t gefagt l^at? s
Saufanne.
Hippocratis opera. Tomi IV. praefatus est Alber-
tus de Haller. Sumptibus Franc. Grasset et So-
cior. 1771.
3Ran t»ei§, baß bet $err tjon ^aller bie ättejlen lo
mebicinifci^en ©d^riftftetter nad^ unb na^ ^erau^jugeben toitten^
ift, unb ba§ el^eften« » r e t ä u ö folgt. 5IRit ben SBetfen be«
§ifpo!rateö ma^t et l^ier ben Anfang. St tl^eilt fie
in bie toal^ren, ungeioiffen unb untetgef^obenen Sü^er ein.
Sene cntl^ätt ber erfle, biefe bet gioeijte unb britte, unb bie is
leitete ber tjierte SSanb in ftd^. Se^ ][cbem Sud^e, baö toieber
in befonbre Äapitet abgetl^eitt ifl, gel^t eine flcine SSortebe,
bie fo iool^t ben 3n^lt beö SuÄ« ü6et]|iau|)t in fid^ begreift,
ate auij fonft nod^ üerf^iebene Stinnetungen mai^t, löotauö.
Über jebem Äapitct aber fielet ber befonbre Onl^att beffetben. 20
g^ iji gu toeitläuftig bie Sudler jebe« Sanbeö namenttid^
nad^ ber SReil^e, wie fie §err t). §. getoä^tt [174] l^at, l^er*
gufe|cn, aber gu erinnern ift e«, ba§ pe l^ier in einer anbern
nnb neuen Orbnung erfc^einen. ßigentlid^ l^at §err t). $.
nur eine Sateinifd^e SSerfion tiefem »ollen, jenen ärjten ju 25
lieb, bie ba^ Oried^ifd^e nid^t üerj^el^en, unb bod^ gerne ben
§ij)})o!rateö tefen möd^ten. Ob biefe Stbfid^t toirftid^ burc^
bie neue Sluögabe errcid^t »erbe, nimmt fid^ ber SRecenfent
bie Srfaubnig gegen ben großen SDtann ju gtt)cifeln. Srgte,
bie baö ©ried^ifd^e nid^t öerftel^en , üerjlel^en auc^ , loenige 30
Sudler M §ipJ)o!rate3 aufgenommen, gar feiten, toaö
bie biöl^erigen Überfeger fagen tootten. 3^r Satein ift meift
gu gegtoungen, oft alljugried^ifdb. Sine neue Überfettung
aber ju liefern, l^at §err t>. §. ntd^t 3Ruffe genug; be^
ttetdber man fretjlid^ t)on il^m eine ganj ijerftänblid^e unb 35
totttommene erioarten fönnte. On ber SSorrebe jum t?ierten
Sanbe fagt §err ü. ^. nod^, baß er be^j ber Sorreftur ber
Litteraturdenkmale des 18. Jahrhunderts. 7. 10
[Nro. W.
Sogen, einige SBörter feiner jum ©runbe gelegten Setflon,
burc^ anbete, bie bie ©ad^e beffcr auöbrudften, gegeben l^Sttc;
nnt fagt er nid^t, »aö bieg für eine SSerfion fetj. 3)er
SRecenfent l^at »erfd^tebene burd^geBIättert, unb gefunben, tfCL%
6 eö beö ßl^arteriu« feine fe^, babe^ bemerft, ba§ bie im
Sl^arterinö mit anberer ©c^rift gebmdften SBörter unb
9tebendarten meift abgeänbert toorben. S)em fet) n)ie i^m
»otte, fo Derbient $err ö. §. nid^t fowol^I öon benen ärjten,
bie fld^ mit (ateinifd^en Serfionen filmmertid^ bel^etfen muffen^
10 a(« üietmel^r öon benjenigen, bie and^ ben griec^ifc^en Xqt
(efen fönnen, für feine neue Aufgabe üielen S)an!: iM>r«
ne^müd^ belegen tt>tH fie correct, bequem, abgetl^eift, unb
mit bem Sn^tt jebe« S3uc^« unb Äaj)itete »erfe^en i(l. gür
ärgte enblic^, bie fiubieren, ifi biefe^ Sud^, toegen ber nod^
15 nac^fotgenben ©c^riftfieUer nid^t lool^t ju entbehren.
[176] «ttgftiurg.
DU D0rre i|un0^ t in Ct^rgeliiitrt^ von 6ußii]i ;3Cboi)r1i
nnn ;3Cmnnn^ 177L 3V4 ^H-
S)er SSerfaffer eineö j)]^iIofo})]^ifd^en Sel^rgebic^tiS ^t jtt)o
20 ^flid^ten auf fid^. (Sr mu§ ^l^ifofoj)]^, er mug 3)id^ter frtjn.
Se^be« öermiffen t»ir am $m. SJerfaffer. (Sr ift nid^t
^^ilofo))^; benn aUe feine ^etoeife grünben f!d^ btüd auf
eine l^^pot^etifd^e 3nbuction, unb fagen mel^r nid^t, ate tt>a^
l^unbertmal fd^on gefagt »orben ift: Sr ip nid^t 3)td^ter;
25 benn ba^ mec^anifd^e ber ^oefte mad^t ben S)id^ter nod^ nid^t
auö. (Sinen reinen fließenben SJer^ ju fd^reiben, unb anäf
biefeö tl;ut ber SSerfaffer nid^t immer, einen reinen SSerö ju
fc^reibcn, fagen toir, ift ^eat ju Sag fein SSerbienfi. S)er
@influ6 be« ©enieö bered^tigt attein^^ gu bem e^rtoürbigen
80 miöbraudbten 9?amen eine« 3)id^ter^. Überbiefe^ ^at auäi ber
SJerf. feinen ©egenflanb nod^ gar nid^t burd^bad^t. Sr fe|t
ber ?^orfic^t bloö ben 3"M entgegen. So ftel^ien aber nod^
anbere ®inge im SQSege, bie ol^ne Offenbal^rung immer ein
JRdt^f et geblieben toären. 5Ricmanb toürbe e« bem SSerfaffer üBet
85 genommen l^aben, toenn er au^ ber Offenbal^rung, bie Sötfcn
ber SJemunft ergänjt, au^ tl^r bie ?e^re ber SJorfel^ung mit
147
il^eit M ÜRcnfd^cn tjctcintgt, unb au« tl^r btc §^0«
ti bcm ^atum crfäutett ^ättc. SBcnn man ft(!^cr
a§ jcbct Scfer Scrflanb genug l^ättc, bcn ©etjl ju
in »etc^cm ei» ©d^tififtcUcr fti^rctbt^ fo fönntc ein
on ®enic fotd^e ©cgenftänDc Mo« aC« $]^t(ofc})l^ bc* 5
unb in bicfcr ©cflalt, fid^ in ben ©ränjcn ber
icn SScTuunft oft einen ®cei)ticifmu« erfaufcen ; abet^
gctoo^nt iji, ben ©d^riftfieller nid^t nad^ ber ^erfon
leiten bie et annimmt, fonbetn nad^ berjenigen toetd^e
td^ auf ftd^ l^at ; ba man gtaubt, koer auf bem lo
©capin xft, feij ©capin im ganjen Seben; fo Ta=»
id^ feinem ©id^ter, in bem SRantel be« ^]^i(ofo)>]^en
en, beffen Söd^er fo t>ie(en ärgerlid^ an bcnjenigen
einen bejfetn SWantef ^abcn, unb il^in au« Saprice
le ©tunben bon fid^ legen, um ju fel^ien, »ie fte ber i5
Reibet, unb toie loeit er il^nen reid^t.
Bresben unb Seifijtg.
bnlus. t^htx nt^n htv ititbt inm Duttr-
\ ßti^ 30tlfinn Kit« (Striata Winttt unl» Sol^n, 1771«
S. 20
©d}u(d^rie, bie ol^ngead^tet fie nur bre^ unb einen
Jo^en beträgt, bo(^ jum ®urd^(efen biet gu taug ift.
^ten inbeffen be^ il^rem Änbfidf, ba t»ir fallen ba§
lebrudtt toar, unb eine fauberc SSignette ^tte, toic
: Otiüet, toann er mit atlem feinem Snt^uftafmu« 25
©d^önl^eiten ber Sitten, bie SDicnge 3D?enfd^en ju
ted^ten Sragöbie fiürgen fa^e: Cela ne fait point
ä personne. [
l
^ranffttft am SRol^n.
ein Singfiiiei In tinem ;3Cuf|tt9e* ^m beut so
fiftkftn übtxft^tf unb non Um 'Übtvftiitr felbß l^tvtiu»'
tt. 1772. 8* 4 iBo0« 8. 4 mütUt mit Mviflx, mit
Ifüftn SitrrtfUn^ hüfttt btij htm ^nUatv 24 hv. l
eine rtil^renbfetjnfotlenbe Operette! SWan mu§ fte !
en ober l^ören ; im Sefen ^t pe toenig ober gar 35
10*
II
\
^ [Nro. 28.
fein SJerbicnft. ®tcfc Ütetfc^ung empfiehlt fici^ baburc]^, ba§
bic ÜWufi! bc3 Ouatuorö tet^gcfügt ift, »etd^c« fo fc^r fcc-
tounbctt unb öon fo manchem jungen ^erm getttttcrt t»or*
ben/unb toetd^eö getotg bem teutfc^en Xtpc fein ®tüd nid^t
53U banfen l^at. @^ tl^ut mir, jum (S^em^et, um gebadeten
jungen ^errn, ber unfireittg i3ie( delicatesse de Sentiment
^akn wirb, fel^r teib, tocnn et fingen muß: ©e^ freunb»
Ixäl unb ge^ i^m an bte ^anb ©ei^ nur nxiit
farg ®enau unb tid^tig Setrflge ni(^t
10 ©e^ niemals ftüd^tig :c.
[177] Nro. XXIU. a)en 20. a»öra. 1772.
^amiutg.
93obe k)ertegt: ;3CnleUun0 inm iStfprütl^ übtv litt Ht-
ligt0n^ tn kurftn SSi^tn^ li^r^nberidi |ur Knttrnrtifnng ber
15 Sugenb^ von Sulitti^ (Su^nti ;3Ciliertt^ 179 Seiten 8.
n^li^ einem ;3Cnt|nn9 unter bem bef^nbern 9:itei: 3* (6. ;^.
Ce^ren ber tieit9i0n« ^me^ter Q:^eil: (Sine Snmm-
lttn0 von Sdirift^eiien^ meiitre benfelben tl^eilidi lur (Sr-
iänterung t^tiiii fnx iBe^tignng bientn« 111* Seitem
20 3n ber Sorrebe biefer tefen^würbigen ©(!^rift Hagt §. 81.
mit ated^t über ben SSerfatt beö S^rijlentl^um«, öfcer Sautig*
feit in ber Stefigion, unb befonber« über ben erpaunenben
Setd^tftnn unb bie ©id^erl^eit, mit toetd^er bie S^rijien in
allen ©täuben fid^ ber ^errfd^aft il^rer Seibenfd^aften unter«
25 toerfen, unb babe^ bod^ ber öon S^^riflo üerl^eigenen ©eelig*
feit fid^ getröflen; unb er ifl barin ber 5IRe^nung, bie
$r. ^. 93a^rbt in feinen Sorfd^tägen geäußert l^at,
bag bic Ouette biefe^ SJerberbenö üomel^müd^ in bem SKangef
eineö guten Unterrid^tö in ber JRetigion ju fud^en fe^.
30 aRan unterrid^tet bie Äinber öon SBal^rl^eiten, bie jie nid^t
öerfiel^en, unb man begnügt [x^, i^nen gormutn be^jubringen,
bie avi^ baö ßerj feinen ©nbrudt mad^en. ®aö gilt üon
[178] bem Unter rid^t ber ©deuten, aber aud^ öon bem, ber
ou^ acabemifc^en ?ebrbüd^em gefd^öj)ft t»irb. Sefonber«
85 toirb bie Seigre öon ®ott unb -Sefu Sl^ripo mel^r geleiert,
ate für bie Sefferung beö $ergen3 braud^bar, vorgetragen.
Nro. 23.] ._li^L_
3)tc beutlid^cn SScgriffe Don bcm, toa^ ein Wlm^dj t^un mu§,
um nac^ bcn gorbcrungen bc« Süanflcttt felig ju »erben,
»erben faft gänglic^ »ernac^^tägiget. ®ie große iJrage : S38 i e
muß id^ eö anfangen, »enn id^ tjon meinen geistern unb
Seibenfd^aften mic^ (oöarbeiten unb ein guter SKenfcl^ unb 5
'cl6)Ux Sl^rifl »erben »itt? HeiBt immer un6eant»ortet. ^nif
fel^It cö, befonberö in bem jugeubtic^en Unterrtd^te axi ber
nötl^igen @r!tärung ber biMifd^en ©efd^id^te, »ie fern man
burd^ fle jur ÜSerjeugung in ber SBa^r^eit ber ^rifllic^en
Steligion gefül^rt toirb. Onöbefonbere mangelt eine gute lo
3lu5»a^l be»eifenber ©c^riftjietten, fo ba§ ber Se^rling in
ben 3a^ren ber 3teifc oft in bic Serfud^ung !ommt, nid^t^
mel^r ju glauben, »eil er fielet, baß i^m in ben »id^tigften
5)ingen, untaugtid^e 93c»elfe »aren aufgebrungen »orben.
gemer »ermißt man burd^gängig eine bequeme Orbnung beö is
^ortrag^, nad^ »etd^er man t)on bem Seid^ten jum (Sd^»erertt
fortfd^reitet ; unb bal^er mit ben Seigren ber natürlichen
äieligion ben Slnfang mad^t. (Snblic^ giebt aud^ bie cated^etifd^e
äWetl^obe ber meiften Je^rbüd^cr für Äinber in §rag unb
Slnttoort nur attjuoft ©etegenl^eit, baß bie SRetigion ein un^^ 20
braud^bare^ SlKemorien»erf »irb. $r. ä. i^at beÖ»egen
bie SSerfud^e gur SJerbefferungbe^Sel^röortrag^,
bie fd^on mand^e »ürbtge SRanner ge»agt l^aben, auc^ mit
einem eigenen »ermel^reu, unb ein ÜMobett geben »otten, »ie
ein Uttterrid^t für Sin ber eingerichtet »erben müjie, »enn 25
er öon ben obgebad^ten SKängeln fre^ fetjn foHte. — —
„2Bie »eit ic^ ftun biefe Slbfid^t erreicht l^abe fagt ber
befc^eibene §r. Serfaffer bar^* [179] über er»arte id^
ba^ Urtl^eit tjerjiänbiger ?efer ja id^ bitte pe
inftänbig um il^ren Statl^, Srinncrung unb Unter»eifung 30
9?ur ba5 erfläre id^ fo fei^erüd^ aU mögüd^: »enn unter
benen, bie mid^ betel^ren »oflen, pd^ irgcnb einer pnben
foUte, ber fid^ aud^ nur üon ferne bie äbfid^t merfen ließe,
meine SJec^tgläubigfeit in SSerbad^t ju jiel^en; fo »erbe id^,
fobalb mir biefe Wbfid^t in bie Singen fällt , nic^t »eiter 35
ffiiffenfd^aft baiöon uel^mcn 3d^ fenne au« ber Sirenen*
gefd^id^te baö l^eiltofe ©efd^ted^t folc^er ^jolemifd^en ©eelen,
^^^ [Nro 23.
btc ü6cr jcbcn Sdrm fci^Iagcn jumat xomn
fie [xif in einer Sage bepnben, too fie mit il^ren ©tteit*
fd^riften eine Slrt eine« löortl^eill^aften ©etoerbeö treiben
fönnen. '' @o tjiet tjon ber SSorrebe. S35ir »ollen nun
5 unfern Sefem fürgfid^ f^ßcn, »a« unö an beut SSnd^e fettft
gefällt unb nici^t gefättt. Überl^aupt genommen ifl e^ bcm
atul^m eines Sltberti angemeffcn. ©n ebler unb reiner
äu«bru(f: Orbnung unb ©eutlid^feit beö SJortragö; enblid^
ber möglic^fte gleiß in ber Slutoal^t ber ÜWaterien : baS finb
lobie Sigenfc^aften, toeld^e biefe ©d^rift über unjäl^lige il^reiS
gteidben erl^ieben. Onbeffen fmb einige Kapitel bem
§errn SSerfaffer üor allen anbern tool^t gerat^en. ©al^in
gel^ört Aap. 13. too eö un^ oorgügfid^ gefallen ^at, ba§ »ir
fein fo leereö ©efd^toäfe über baö Sbenbilb, %aü, ^uxti^nnuc^
15 ber ©ünbc 2lbamö u. b. g. gefunben l^aben. ®. 77. pnb bic
äBeiffagungen ber 'JJroj)]^eten tjon bem SDtegia«, oon il^rer
»a^ren Seite t)orgefteüt. @. 79. 3ft ber feltne Safe, todi^tx
in feiner gel;örigen ' ©infc^ränhing unb Srf larung weniger
üerfannt toerben foUte, anzutreffen: ba§ bie ßrfd^einung
20 be«. äRegia« ]^auj)tfäc!^Iid^ auf bie moralifc^e ^tx^
befferung be« 3D?ettfd^en abmiete. S)a« Sap. 15. üon ber
©laubwürbigfeit ber 9?a<i^rici^t öon S^rifio, ijl t)ortrefü(!^ ;
fo toie un^ ^op. 20. ba«, toa« löon ben [180] SBirfungen
beö l^eil. ©cifle^ gcf^^gt »orben, au^nel^menb gefallen l^at.
25 3)ie angel^öngten biblifd^en ©prüd^e l^aben fott)obt burc^ il^re
Slbfonberung t)on bem erjien I^eil, at^ burd^ il^re fajl burd^^
gängig gwte Wu^mal^I unfern löölligen SSe^faH. 3n
Aap. 17. tt)o üon bem ÜKobuö ber ©rlöfung unb ber ®ott«
l^eit S^rifti gel^anbelt mirb, ^ben toir nid^t tJöUige ®e*
80 friebigung gefunben ®ett)unbcrt l^aben toir unö, ba§
Aap. 17. t)on bem äugertid^en ©otteöbienfl ber Wlten j. 5B
ben Opfern u. b. g. nid^tö gefügt toorben. äud^ totinf^ten
»ir, bag noc^ mel^r potemifd^e SQSorte, bie nur 3^'^^
getoiffer SSorftellungöarten flnb, unb gar nid^t jum SQSefen
35 unfrei ©laubeuö gehören, »ören toeggetaffeu toorben. ffi«
ifl unferö (Srad^ten« ein ^auptmittel jur Serbejfemng bc«
gel^rbegriffö unfereö S^riftent^umö, jur Sermeibung aller
Ifro. 23.] ^^^
fctttcren Äcgcrmac^crct) unb Ontofcrantcn aBortftrcitö , unb
ju attmäl)ligcr S3creinbatung bcr biffentircnbcn ^irc^en ju
einem allgemeinen, fimj^etn, unb bem SJorttag Sl^rtfli unb
feiner S!l})oftet gemäßen SReügion^f^flem , baß man alle bie
SBotte toegwerfe, unb au« ben ?el^rbüc^ern, tjotnel^mtic^ 5
tenen für Sinber, verbanne, töetd^e in ber 93ibet nid^t fte^en^
uijib für bie ^otemif erbac^t Sorben finb.
<6thanhtn übtv eine alte ;3Cufrit)[rtft^ btjj Wtihmmnst
(^xbtn ml^ Wetitr* 1772. 8. 62 S. 10
Sie reben toaö fic tooften, mögen fie bod^ rebcn!
töaöfümmert^mid^. ®o l^cifl bie Sluffc^rift. ^mo arten
t)on üKenfc^en leben naif biefer äWajime, fagt ber Serf. bie
großen unb Keinen ©ultane, unb bie S^nifer. 3cne »eil fie
glauben, bie anbern SÄenfd^en toären nur rjröfd^e ; biefe ent- 15
lüebcr, toeil fie fein SSerbienfl l^aben, unb fic^ toebcr [181] über
biefen 2Rangel ärgern, nod^ ungerecht genug finb, Selol^U'
ungen für etmaö ju verfangen, baö fie nic^t l^aben; ober
töeil fie fe^en, ba§ fie e« bocj^ niemanb reci^t mad^en fönnen.
3)iefe, fagt ber SSerf. l^anbetn am flüggen, unb gum SSemeiö 20
.^eigt er in einer ^Jl^ilofofl^ifd^en ?aune, an iüetd^er man ben
3)i(]^ter ber üKufarion, unb be« Slgatl^on« nic^t tjerfennen
lann, tüie tüunberlid^ bie 3Belt Job unb Sabet öert^citt;
^blid^ [daliegt er mit ber ©runbmajime feiner menfc^cn*
frcunblid^en SKorat, baß man bie SKenfc^en, ertragen f oll, 25
i>\}m fid^ über fie 3U ärgern. S)iefc ioenige Slätter cnt*
l^alten eine SKenge tjortreflid^er Slnmerfungen. SBtr ^ttcn
<iber getoün[d^t, baß ber ^erfaffer, bem man fo gerne ju-
l^ört, un« aud^ ben SBad^«puf})enjuflanb löorgefieUt ^ätte, in
bem biejienigen leben, »eld^e nic^t ©tär!e genug l^aben ber 30
HÄa^mc feiner 3nfd^rift ju fotgen. Unter allen SSefiftungen
auf Srben ifl ein eigen §erj bie lojibarfle, unb unter
iaufenben \)aUn fie faum gioecn.
Ol^ne %n)eige bes Orts.
Poesies de Mr. D. 1771. 8. S« 124. 35
S)ie ©id^tfunp unb atte fd^öne Sünfle flrömen au« ben
^^^ [Nro. 2S.
@m|)flnbunöen, flnb nur bcn 6m})finbunflCtt gctoicbmct, uub
foütcn nur burd^ ftc bcurtl^cift »erben! Sei) ben PocBies
de Mr. D. l^aben &>ir aber gerabe nid^td em))fmiben, atö ba^^
xua^ ein armer JRecenfent fo oft emj)finben ntu§, £angen>ein
5 üDie gefci^madtofeften Soncettt l^errfd^en in ben ©afanten;
älntid^ambermi^ in ben Somifd^en; ^Qetagdgebanfen in ben
erl^abenen ©tüden; benn bie fogenannte Oben gegen bie SleJc,
gegen bie Sorurt^eile, unb ber ®efang SWofiÖ foKen bo^
XDol^I üon biefer Slaffe fei^n! S)ie S3erfe ftnb faji aKe pvo^^
10 f aifd^ : ber Äu^brudt oft fel^Ierl^aft ; 3- ^- ^^^ agremens
ch^s eile repandus; oft unerträglid^ J)reci(55; 3« 33- üne
mala- [182] die met ses charmes k contribution ; bie pointe
oft abentl^euerlid^ : 3- 33. SBenn er üon einer ©d^önen Un*^
emj^flnbUd^en am Sfaüier fagt:
15 Tel Neron autre fois une harpe k la main
Chantoit en coutemplaut le funeste destin
De Rome qu'il livroit k la fuieur des flames.
3ur ^robe ber Galanterie surann^e beö SSerf. tootten
toir ein ©tüdfd^en auöfd^reiben, üor bem fettjl Soiture, ber
20 gröfle Eoncettip erftarrt feJjn toürbe.
Les qnatre saisons.
Je trouve en Celim^ne k la flear de ses ans
Un abregt de la nature.
L'haleine qn'elle souffle est pnre
25 Comme le Zephir du Printems.
Contempl^s an pen sa fignre:
Dans le feu de ses yeux et Feclat de son tein^
Voi^s d'un bei Et6 la brillante peinture,
Et dans la rondenr de son sein
so L'embleme des pr^sens que donne
Une riebe et feconde Automne.
Mais quels fruits en attendre? Un etrange revers^
Noud fait Yoir en son coeur la glace de Thiver.
5Kan ^tte bie Sergleid^nng eben fo ftnnreid^ nod^ )öiet
3ü toeiter treiben lönnen. 3)iefe ©ebid^te befd^Iiegt fiatt
ber Stttce ein SSrief, toeld^er eine SKafd^lne beö ^erm
Nro. 23.] ^^^
t?on Sam})cK fccfd^rcibt, bic <Biia(ii frirft, uub jtoar ntd^t
allein gegen einen lefcenbigen (BpxeUx, fonbetn aud^ mit einer
folci^en S3ernunft, baß fte bem SSerf. einen ©tein jured^t fe^te,
Den er anf ein falfd^e« gelb gefegt l^atttl ©o toeit
^t eö bie Äunft gebrad^t ! SBir bitten ben ^txxn t>on Sam* &
^eö, gurn Srojl ber fjrennbe fofd^cr franjöfifd^er ©cbid^te,
anif eine 5!Kafd^ine, bie Serfe mad^t [183] gu verfertigen;
bod^ h)ir üermntl^en faji baß fd^on eine üorl^anben fei^n mnß !
Sonbiin.
!Nugae antiquae being a miscellaneous of original Fa- lo
pers in Frose and Verse, written in the Beigns of
Henry VHI. Edward VI. Mary, Elizabeth, James I.
by Sir John Harrington, the Translator of Ariosto
and others wbo lived in those times. With an Original
Flate of the Frinoess Elizabeth ; engraved, 1554. 12. 15
3. S. 1769.
Unfre Überfe^er, bie fo gerne icben JRoman überfe^t
liefern, e^e er be^na^e fein SCageleben in Sonbon »erlebt
I;at, toürben gutoeilen beffer tl^un, wenn fle nn^ bergleid^en
©d^riften enttoeber gang überfe^ten , ober Äu^gfige baüon 20
lieferten. Sio^n ©arrington ift, toie befannt, ber Serf.
vieler @^)igrammatifd^en ©ebid^te, unb ber Übcrfe^ung beö
5lriofto, bie ungemein gu feiner ^txt gefd^ä^t tourbe. !J)iefe
©ammlung enthält unter anbern fd^ä^baren ©ebid^ten aud^
iBricfe, bie einem Siograjjl^en, ber Sl^araftere bamaliger 3^iten as
bel^anbett, nid^t gleichgültig fci^n fönnen. Unter anbern l^at
un^ ein ©rief gcfaflen, ben ^ar ring ton an feinen S^eunb
Sir Hught Portmann fd^reibt, unb toorin er il^m in feiner
altenglifd^en treul^ergigen ©^)rad^e ein intcreffante^ Silb ber
bamaligen Unrul^en unb be« ^ofe« mad^t. (Sr fagt : I left so
my oxen and sheep, and ventured to Court, where I
find many lean kinded beastes and Bome not
unhorned. Son ber Äönigin ßügabet)^ fagt er beJj ben
bamaligen Unrul^en: She disregarded every cost-
lie Cover that cometh to her table, and taketh little bat 35
manchet and succory potage. Every new message from
154
the city doth disturbe her; and she frowns on all the
Ladies. S)a^ l^ätte fte au(^ nun tool^t o^nt bie Unrul^en
getl^an. She walks [184] much in her privy Chamber and
stamps with her feet at ill news and thrusts her rusty
& sword at times in to the arras in great rage, dft bad
nici^t ein ^vl^, bcr Dcrbicntc burd^ 3^^ww"8 *^«^ Äu^)ferfU(!^
aufbcl^alten gu toerbcn, unb ber uu^ üieKcid^t etftärt, tote
eine grau, bic immer il^rctt !J)egcn an bcr ©citc trug, i^n,
töcnn fic aöcin toar, toütl^enb l^crau^gog, unb in bie Zapete
10 flieg, tüie biefe grau über ba« Seben i^rer SSertoanbtin unb
9tebenfönigin einen fo ^rten 8lu«fj)ru4 tl^un fonnte? The
dangers are orer, and yet she allways Keeps a
Sword by her table.
^tanffurt am SRa^n.
16 iitiifttXf ein ^ti^anf^iti in unnthnn^ttur ^tU mh fünf
;3Cuf|ügen« 2nB Um ^aniäflfi^en ülrrrfei^t. ^it Znht&lf^tn
S4r^iften, 1772. 8. 6Vs^0d« ^t^ttt btvi htm Dtrleger 20 lir«
@« finb tool^I unter ben 5KarmonteIifd^en Srgäl^Iungen
einige, bie fi(^ mit ®IM für ba^ Kl^eater bearbeiten lafjett;
Äoob aber Selifair mit barunter ifi, baüon l^at un3 toenig»
flen^ gegenn)ärtige^ ©tüd nici^t fel^r übergeugen fönnen. 6d
ift üollfommen, toie beging fagt, im Sangle^ftüe ber So*
möbic abgefaßt. Ättein ein l^erolfd^e« ©tüd, njorin »eber
Siebe, nod^ intereffante ©ituationen pnb, unb too eine Jjra^le*
sfi rifc^e floif^e Siugenb bie gange Sern^idetung ma(^t, ein fold^ed
©tfld fann ba« ^erg nid^t fe^r in SSctoegung feften. 3)er
un)öcränberü(^e @ifer be« SSetifairö für einen Äaijfer, ber
einem bie Singen au^ftici^t, totnn man il^m lange genug ge«
bleut l^at, ift üietteic^t ba^jenige, »a« bie grangofen für biefe«
flo@uj[et einnimmt.
[185] Nro. XXIV. ®en 24. 3Jlärg. 1772.
eiene unb Seifisig.
^ofmann terlegt: UHilli« ;3Cilr« ßa^itntf i^f[enti\^tn fCt^-
Nro. 24.] ^^^
ßtftitfvtxbnnq nun '^fiaiüftinHf nai^ ftxntm t^-
maiiqtn unt ^tqtnmattintn ^uflanli^» 2iviB t^em
l^oliänhiftl^tn übetfci^tf mh mit 2inmtvhun$tn b^oletut von
<$0ttf. ^vn. Mnatif €onxtttüv hzs Mni%L O^ijmnflfiunt
jtt CUuf, 1771. l^t$ }mtifitn ^\jt\[» imt^tev Mnb, 1 Älplfa- 5
btt 3 iSogen neiiH 2 i^anbüfaxUn*
©tcfcö S35er! enthält, »ic fielen fci^on an^ bcn crftcn
%i^exUn befannt fc^n toitb, eine ärt t)on frittfci^cr ©cogtapl^ic
über ^aläftina, in bcr juglcid^ affc ©tetten bcr l^cil. ©ci^rift
crf (ätt tocrbcn , bic au« bcr ©cogro^il^ic cm Sid^t crtoartcu lo
lönncn. 5)iefcr ^tan toürbc in bcm tjorigcn Oal^rl^unbert,
jumal unter bcn Sanbcötcutcn beö §m. 33. goliantcn crjcugt,
unb bur(^ Sti^moloöifci^c SSäci^l^cit unb läpigc ©clcl^rfamfeit
feinem S3erfaffer ba^ SJorred^t fo öicier großer SDiänner er*
tDorben l^aben, immer getobt, unb toenig gelefen gu »erben, is
?[ber 5>crr S. l^at biefe Slbioegc gtüdfid^ öcrmiebcn ; er toei^
[186] geteert gu fei^n, unb fc^r üiel nüfeüd^c«, an(ii 9?eue«,
ju fagen, ol^nc gu ermüben ; unb aud^ bcr Ungcfcl^rte, locnn
«r nur l^icr unb ba ein ©ebräifd^e^ unb ©ried^ifd^cö SBort
tjcrtragen !ann, toirb bic untcrl^attenbc äbtoed^^tung t)on alter 20
unb neuer ®eogra|)]^ie, ©cfd^id^tc unb 5pi^iIologic, in einen
fim})Icn natürlid^en SSortrag geffeibet, angencl^m pnben. S)iefe
Nörglige mit bcm guten (Sjegetifc^en ©cfc^mact bc^ Serfaffer«
unb bcr gangen Sinrid^tung M SBerf« jufammengenommen,
geben i^m i)or allen anbern feiner ärt einen tocfcntlid^cn 25
Sorjug ; ober üiclmcl^r, fic mad^en e3, tocnigPcnö in bcr alten
@eogra})]^ie oon ^aläpina, gu bcm einzigen feiner Slrt. SSäir
l^offcn bal^cr mit einem fruchtbaren Slu^gug feinem unfrer
Sefer läftig gu fei^n, jumal ba ol^nel^in ba« SBcr! fc^on toeit-
täuftiger ujirb, aU ba§ eö aUtn in bic ^änbe fommen foHte, ao
benen e3 nü^Iidb toäre. 2)iefcr S^eil fängt mit bcr
Ocgcnb um Scruf alem, unb guerft mit 33 e 1 1^ ( cl^ c m an. S)ic
©tabt l^at il^ren 9?amcn (Srobort) öcrmutl^Iid^ Don bcr
frud^tbaren ©egenb, in bcr fie liegt. 3" ^^n Reiten bcr
<Srgöätcr l^ieß fic S^jl^rata, nad^l^cr aber fd^cint nur bic 85
umUcgcnbe ©egenb biefen 92amen bcl^attcn gu l^abcn, unb
Sctl^Icl^cm (£j>]^rata l^cißt in bcr befannten SBciffagung
^^^ [Nro. 24.
üWid^ä »ol^I ntd^tö anbct«, afö Sctl^Icl^cm in bcm
^tfttirft S|)l^rata. ^"tocilcn toirb fie burd^ ben 3^*"
faft Sctl^tel^cm 3ub a öou einem anbern Sctl^tcl^em im ©tamm
3eSuIon miterfd^ieben. On ber SÜ^eilung be^ Sanbcö fiel fle
5 bem ©efd^lecj^t 2)at)ibö gu , ballet fie auc^ ben 9?amcn ber
©tabt !CaJ)ib« fül^tt. S)iefe gamilie fd^eint fid^ abtx,
toie ^x. 33. au^ ben S5e^fj)ielen be« 3ofe<)]^« unb ber SKaria
fd^tiegt, ju Sl^rifti ^üt 'oon Seriellem toeggejogen gu l^aben^
üetmutl^Iid^ au« gnrc^t üor bem ^erobe«, bem bie Ätftam»
10 mung be« bamatö erwarteten ÜRegioö nid^t unbcfannt toar.
^2lber ^ttoM, ber üBerl^au))t fei«« [187] ne SReügion })attt, be*
tümmerte ftdft tool^I toenig um ben SWcgia«, e|e il^n bie fo*
c^enannten SQSeifen au« ffl?orgenIanb aufmerifamer maä^ttn;
er lüufte nid^t einmal ben Ort, too S^rifiu« fottte gebol^ren
15 »erben , unb über^uj)t ^tte il^m be^ ber bamaügen Se-
fd^affen^eit ber 3übifd^en ®efc^Ied^t«regiper bie gamilie 3)a*
t)ib« nid^t befannt fe^n fönnen. ®ie Verberge, in ber
ÜRaria nieberfam, toar ein öffentüd^e« ©afll^au«, »orin
JReifenbe mit il^rem SSiel^ eingiel^en, unb fid^ einige SCage
20 auf^ben fonnten, nad^ Art ber l^eutigen Äaratöanferat.
2)er Ort enthält l^eutjutag ettoa 200 $au«geftnbe t>on arm*
{eligen äRol^ren, ©ried^en unb einigen n>enigen lateinifd^en
Sl^riften. Oeric^o, ober bie ^almenflabt, toar el^*
maU nad) 3erufalem bie anfel^nlid^fie ©tabt im Sanbe. 3)er
26 Ort tourbe Dermut^üd^ batb nad^ Sofua Sobe toieber gu
einem gfcdfen erbaut, 2 ©am. X, 5. $iel, aKer SBol^r»
fd^einlid^feit naii , ein 9?ad^fommen ber JRa^ab, ber auf
biefe ärt feine SSaterjlabt eieren »oHte, umgab fie nur mit
ÜRauern unb S^l^oren, erful^r aber auc^ in feiner Sainiüc ben
30 barauf toerWnbigten t?tud^, Sef^^aflan gerfiörte fie jum gleiten*
ma(, aber ^abrian baute fie »ieber auf, biö fie enbüd^ im
fogcnannten l^eiügen Krieg üon neuem Dertoüftet tourbe. 3eftt
fielen auf il^rer ©tätte faum nod^ gel^n elenbe ^ütten, unb
aud^ bie ^almbäume, unb Satfamfiauben, bie e^matö biefe
36 ©tabt fo berfll^mt mad^ten, flnbct man nid^t mel^r, aber tx>ot}i
ben Saum S^^^^f ^^^ t>t^tn %xniit man ba« fogenonnte
3a(^äu«ö^I <)regt. S5et) ® i t g a I erinnert ber 8erf. ba§
Nro. 24.]
man nac^ 5 2Rof. XI, 30. bem »ctg (Sbal uub Orifim
gegen übet, no(]^ ein }tDe^te$ ®i(gat annehmen ntüfte,
unb l^ält e^ öor fettfam, baß man biefe^ überfeinen. S§
]&aben aber fc^on anbre t)or U)m eben ben ©ebanifen gel^abt
Setl^el l^ie^ in ben älter« S^iUnSui, unb emj^peng jenen 5
SRamen juerfi üon 3acob; baß aber aud^ bie $eib=» [188]
nifd^en ^anantter biefen neuen 9?anten gegen ben Sanbed»:
übUd^en foUen t)ertaufdnt l^aben, n>irb un^ au^ 9tt^t. I, 26.
fel^r untoal^rf^einlid^. 3)ie ^'fraetiten nannten fie frei^Iic^
immer na^ t^jrer Slrt. Setl^el tourbe befannttici^ unter 3e* lo
robeam ber jtoei^te ©i(j ber Äbgöttereij, unb t)on bem ab^
göttifd^en Sl^eil ber Sintool^ner toaren üermut^üd^ bie fiinber,
bie ben SUfa fd)ittH)ften. ©ie f (feinen ballet nic^t fotool^t
fein Sitter, ober feine förderliche ©d^wad^l^eit , aU üietmel^r
fein Sel^ramt, unb ben ©ienji be« toal^ren ©otte« öerfj>ottct is
ju l^aben, unb l^ierau« läßt fid^ bie fc^toere ©träfe berfelben
erflären. 3n einem fo gebirgigen Sanbe, »ie 5Paläpina, beffen
©tobte auc!^ meifien^ auf S3ergen lagen, belamen natürlid^er
löeife öiele biefer ©täbte t)on SSergen, ©ügeln unb Slnl^öl^en
ii^ren 9?amen. ©al^er l^aben öftere üiete ©täbte einerlei), 20
ot>tx fel^r njenig öerfd^iebne 5Ramen, ein Umftanb, ber bie
Überfe<^er unb Sluöleger 3U l^äufigen SSertoirrungen verleitet,
S)ie ©d^mierigfeit toirb baburd^ nod^ gTf<>ff^t, baß öfter« in
ben ©täbteregiftern ber ©tämmc eine ©tabt, bie auf ber
©ränge liegt, g. 33. Äiriatl^ Searim, gu be^ben ©tämmen 25
gercd^net toirb, eben aU toenn c« gtoe^ üerfd^iebne ©täbte
toären. Slffe biefe Slbtoegc l^at ber $err SSerfaffer glüdlid^
öermieben. glüctlid^er, al« äffe feine SSorgäuger. ©olc^e 9}erg=
fläbte toaren üorgflglid^ ©ibeon, 9tama unb aKigj>a.
SBeit ® i b e 0 n in bem SSergei^ni« ber Sananitif c^en fiönig« 30
©täbte nic^t öorfommt, anä^ nie ein Äönig biefer ©tabt gc*
nennt, unb in i^ren Iractaten mit ben Ofraeliten nur üon
älteften gerebet toirb, fo l^ält fte ber SSerf. für einen
freien Siepubticanifd^en ©taat; eine in ben ältefien
3eiten beö Orient« fre^lic^ gang ungetoöinnlid^e Serfaffung. 35
SRama in SSenjamin ifl üon 9lama in Spl^raim nid^t
Joerfc^ieben. S)ie Sertoirrung rül^rt au9 bem irrigen SSor«
[Nro, 84.
urtl^ctt, tag ba^ ®c6irg S^jl^raim fid^ nur butc^ bcn
(Stamm (S})]^ratm jie«: [189] i}t, ba c^ bod^ unter biefcm "üflamen
bi« uaci^ Ocrufalem lief. Se^ biefer ©clegenl^eit erflärt ber
«erf. ©. 226. ba« fd^toere Slüegatum SRatt^ II, 18. auf
5 eine fel^r ge^XDungnc *kxi; ein Sl^aracter, bcr feinen ©c^rift«
erftörungen ni(^t feiten eigen ifi. 3)er $)err Üterfe^er nimmt
bal^er, nad^ $err Süfc^ing« iBei?f<)ieI, eine äccommobation an,
unb mad^t babei^ eine, toie toir glauben, rid^tige änmcrfung :
SWan fönnte gar tool^I bie ?lu«legung«regel an*
lonel^men: ßrffillt »erben, bebeute im neuen lefia:»
ment oft foüicl, aU: „3)a ift eingetroffen, ba ifl
in einem anbern, aber ä^ntid^en SSerfianb ©al^r ge»
»orben, toa« ber ^ropl^et fagt.'' ®urd^ biefe Siegel
fönnten öerfd^iebne große ©d^wierigfeiten t)er*
ismieben toerben. ©ie ifl anif auf ben gemeinen
©^)r.ad^gebraud^, unb »ir fe^en ^ingu, auf bie bamalige
jübifd^e ^ermenei>tic unb ättcgaten ÜRetl^obe, gegrünbet.
Onbeffen bebarf biefc Siegel frel^tid^ einer gel^iJrigen ®n«
fd^ränfung, toogu aber l^ier ber Ort nid^t ift. 5DtigJ>a
20 im ©tamm 3uba «nb Benjamin ^'dlt ber SSerf nid^t, »ic
Sonfrerin«, i>or einerte^. S)ie le^tere ifi »al^rfd^einlid^
biejenige, ttjo öfter* ba« SJoI! in ©taatöangelegenl^eitcn gu*
fammen !am. 3 ^ ^ ^ / ^^ ^^^ f ^^"^ Siettung fanb, lag nad^
$err ©. an ber ÜRittägigen, nad^ bem $rn. Ueb. aber an ber
25 SRitternäd^tigen ©pi^e be« ©aljmeer«, unioeit ber SWünbnng
beö 3orbane, unb ber ^"fÄiwttic«^«^ in 1 3Kof. XIII, fd^eint
allerbing« ber tcfetem aWe^nung günftig gu fei^n. Unter ben
©täbten be« ©ebirg« Otiba ^ft fid^ ber Serfaffer bcfonberö
bejj bcr gteid^tautenben ©tabt 3uta auf. @r l^ätt fie mit
soStelanb für biejenige ©tabt, in ber ÜRaria bie ßtifa*
bet^ befud^t; loiber bie allgemeine SKe^nung fotool^t ber
ätteften Sird^enüäter, afe ber l^euttgen Sanbe^eintool^ner, bie
einftimmig Hebron bafür ausgeben. 3)ie 2Ba^rfd^einfid^!eit
biefer 5KeJjnung be* [190] rul^t allein auf bem in ber Sl^at
sönid^t unerl^eblid^en ®runb, bag man ifeine Urfad^e fielet,
toarum Suca« ben 5Ramen ber ©tabt öerfd^toiegen, unb nur
überl^au)>t eine Ofibifc^e ©tabt angegeben |aben foQte?
Nro. 24] ^^^
S)ann bcr anbrc ®runb, ba^ 3uta gcrabc eine ^ricjictflabt
gewefen, in ber man atfo ben ^riefler ^ad:iaxia9 am etflen
fuc^en fönne, tl^ut njenig 3ur ©acj^e, toett aud^ Hebron eine
toax: unb nod^ njeniget ber irrige ©ebanfe, ba§ Suca« in
jenem galle ni(3^t ttoA«^ lovSa, fonbern noXig Tfjg loviaiag, &
xok Kava rrjg FaXiX. l^afce fagen muffen. SeJjbe« ip gut
®rie(^ifd^, man nel^me eine äuölegung an, njeld^e man tooKe,
unb aw^üj SWattl^äug fagt Hysfiovsg lovda^ nid^t iriy^ /ov-
rfoci«^. ^^ingegen toirb bie ©tabt 3uta im ^e6r. unb
übereinpimmenb bamit in ben LXX. unb bcr Vulg. burd^ la
ein tD gefd^rieien, unb Sucaö Brandet ein J, eine ©d^toierig»
feit, bie nic^t 3U üerad^ten ift. änd^ l^ätte in biefem ^att
3Waria »enigfien^ eine Steife üon 25 ©tunben gu tl^un ge*
l;abt, n)el(^e« ffir einen S3efud^ ettoa^ toeit fd^eint.
2)a« l^eutige ^efcron, ein geringe^ S)orf, fielet nid^t mel^ i&
auf bem ^(a^ ber alten ©tabt. Unter ben ©öl^nen Salebö
fommt im S. Oofua ein $ebron üor. Einige l^afcen bal^
einen Sintourf gegen bie äutl^enticität ber ffl'iofaifd^en ®e*
fc^id^te genommen, bie biefe ©tabt »eit el^er unter biefem
9?amen anfül^rt, aö jener Hebron gebol^ren toorben, t)on2o
bem boc^, »ie fie üorauö \^%^f We ©tabt ben 9tamen \iat
Slßein man barf nur Bemerfen, baß biefer SaleB nid^t bcr
©ol^n 3e})]^unne]^, bem ber !J)ifirict Hebron juficf, fonbern
ber ©ol^n ^cfron«, unb atfo ein ganj anbrer Satcb gc^^
»efen. SKad^lJcIal^ l^icg nad^ 5^rn. 33ac^. nid^t bie $öte, 25
fonbern uietmcl^r ba« Selb, ober ber ädter, ben Slbra^otn
gefauft. S33enn bie ?änge be^ gelobten Sanbe« )öon 3Äitter==
nad^t nad^ äRittag fo oft burd^ bie ©ntfemung [191] )öon
!Dan bi^ Serfaba beflimmt toirb, fo mvi^ man barunter
nid^t^ anber^ tjcrflcl^en, afe baß Serfaba, bie äugcrftcso
merftoürbige ©tabt gegen SMittag getocfen: bann in ber
Sl^at lag fie t)on ben SWittägigen ©rängen nod^ über 6 ©tun^^
ben toeg. aber loir muffen abbrcd^cn, um nid^t gu
rccittäuftig gu toerben, unb auc^ baö, »aö toir gefagt, toirb
l^offentüc^ gurcid^cn, unfer Urtl^eit gu befiätigen. SBir feften 85
nod^ l^ingu, ba^ ^r. ^aif. in änfcl^ung be^ l^eutigcn Si^^
ftanbe« üon ^aläfilna mit ben neuem Steifebefd^reibern nid^t
[Nro. 84.
immer fo fritifd^ ju aSctf gcl^t, aö $crt Süfc^ing, auö
bem il^n ballet bcr $ctr Übcrf. ein Wlann, bcn man ni^t
mit ben gemeinen Überfe^ungdfa^rifanten in eine (Sitaffe {teilen
mng, öfter« tl^eit« berid^tiget, tl^eife ertoeitert. aber biefeö
5 ifi and) tool^t beJj tocitem bie nntoid^tigfie Seite, bon ber
man ben Sertl^ biefe« ^nij^ ju beurtl^eiten l^at.
0|ne Hnjetge beS Orts.
ßnftt^i^ms |i0litir4r^ unb mnxnilf^t ^thtn^ 1771»
10 SEBer l^ier ona ts fisyaXijv ix avTid-sog Kai
insa vig>aS€<t<fiv ioMOTa %€i^iJL€Qi^ri(Siv (mäci^ttge @timme
ber ©cct unb SBorte, toie raufd^enbe ©tröme) erwartet, ber
toirb fid^ fel^r betrogen finben; »er aber fld^ nntcrrici^ten
tt>ill unb feinen gar grogen 93egriff t)on bem Stamen 9t eben
15 mitbringt, ber toirb aud^ in ben meiflen Sieben bicfer ©anrai*
lung, ben ®eifi eine« toirltid^ großen unb d^rtoürbigen Safe*
boto« nid^t üermiffen. äuger einigen bloßen Überfe^ungen
frang()f[fd^er afabemifc^er Somfftmente ; fmb bie meiften biefer
Sieben bon bem $errn Herausgeber felbft be^ ©elegenl^eiten
«0 aber bc^ fold^en, bet) toeldben ba« JRebenl^atten nur
gct)er(i(^feit nid^t SRot^toenbigfeit ijt gel^alten toorben,
5IKan lann [192] beßtoegen bem ^erm SSerfaffer feine Siebe
t)on ber ©uberönität eben fo loenig jur Saft legen, ate
man unö, benen ber 9?ame j>otitifc^e ^xt\:j\ftxi fo fflße
25 fd^aUt, bie Seurtl^eitung berfetben anmutigen lann. ^Dtejenige,
loetd^e unter biefen Sieben un« am bejien gefallen l^at, ifi
bie bon ber politifd^en lugenb, loetd^e biefer neuen
ausgäbe angel^ängt ift; benn bie erfie äluSgabe ift im 3a]^r
1761. unter ber äuffc^rift Sieben bon ber glfldtfeUgen
^Siegierung griebric^ be« V. l^erauSgefommen. S)icfe
neue Siebe entl^ätt toid^tige SBal^rl^eiten, unb ifi au« einem
»armen, oon feinem ©egenftanb burc^brungenen ^crjen ge*
floffen. SBir em|>fel^Icn fte allen unfern Sefern borjügüd^.
@ie l^at in un« ben äBunfd^ loieber erneuert, bag man, }u«
35 mal in i$re)}flaaten »id^tige ©elegenl^eiten beranftalten möd^te,
too Patrioten, mit bem geuer ber Serebtfamfeit, bie immer
Nro. 25.] ^^^
jum gcmemcn Scflcn mcl^r crfaftenbcn C^crgen il^tet SDlxU
bürget n>ieber ettoätmeti, bcu ^Regenten SBa^rl^ctt, bcm Se=
amtcn Srcu, bem SSoIfe lugcnb j)rcbtgcn, unb ftd^ unb
anbcrc toicber ju ben großen Sm^flnbungen fiimmcn fönnten,
ol^ne todife feine große Z\)attn, feine eble SSetläugnungen 5
ntel^r mögfid^ finb. äbeic fre^üdfc ntüften aföbann nic^t,
l^ier bet S3ann, unb bort Sniurien ^toceffe nefcen ben 9io|hen
Pe^n.
[193] Nro. XXV. S)cn 27. aj^dr^. 1772.
Sonbom lo
An historical Essay on the English Constitu-
tion; or an impartial Inquiry into the elec-
tive Power of the Feople, from the first Establish-
ment of the Saxons in this King4om, wherein the
Bight of Farliament to tax our distant Frovinces is 15
explained and justified, upon such constitutional Frin-
ciples as will afford an equal Security to the Colonists
as to their Brethren at home. 8. 4 S. Billy 1771.
OBgleid^ biefe ©d^rift i)on ber 8llten ©äd^fifd^en SSer^s
faffung, nid^t mit S3en>eifen unb Urfunben unterpii^jt ift, fo 20
ip eö bod^ mel^r aU eine fci^etnbare $^j)otl^efe, unb äffe
§afta lafjen fic^ Betjnal^e auö ber in S)eutfd^Ianb nod^ lange
fortgebauerten ©äd^fifd^en Siegierungöform erftären: fo toie
man bic ©j)uren, bie fid^ baijon nod^ 6eJj un^ pnben, avL9
il^rer gortbauer in ßnglanb bejiärfen unb erläutern fann. 20
Um fte 3u ftubieren giefct ber Serf. 4 Oueffcn an, 1) bie
großen Überreften berfeifcen, bie l^eut ju Sage nod^ fo tool^I
in bem äußern at^ innem S3au ber Snglifc^en ©taatöüer-
faffung übrig finb; 2) diejenigen Sinri(^tungen, bie l^eut ju
Sage ber gorm nad^ nod^ fubfifHren, ob fie gleid^ ju bem 30
urf^)rüngtid^en (SnbgtoedE nid^t mel^r bienen, 3) [194] ba«
bämmernbe Sid^t ber ©efd^id^te, 4) 3)ie befannten S3eränber*
ungen be« ©taatöfi^jiemö, bie feit 933it]^e(m be^ erfiem 3^'^^^»
an bie ©teße ber erflen ßinrid^tungen getreten finb. 2)er
3Serf. fmbet bei^ ben atten ©äffen ÄiJnige, ol^ne eben auf 35
il^ren Urfprung gurüdfjugel^en, ben toir in bie ^üUn ber erfien
9iömifd^cn ßroberungen fc^en, too bie nod^ freiten ©äffen,
Litteraturdenkmale des 18. Jahrhunderts. 7. 11
162 ^ rv OK
[Nro. 86.
gut 9?ot^freunbf(^aft bcr SRömct ijcrbunben, einen $au|)t*
bürgen, ober einen Äönig nötl^ig l^atten, an ben fi^ bie
SRömer l^alten fonnten. 6r gebenit anä^ be« Untetf(!^ieb3
nici^t in gemeine unb tJoUfommene Könige, b. i. bie
öjugteid^ ^rieflet toaren; t)on toelc^em Unterfd^iebe
man bei? aflen SJölfern in il^rem erjien Urfj)runge (Spuxtn
pnbet. 2Bir ma^en l^ier ferner bie SSemerfung, ba^ in
Snglonb tool^I feine anbre aU gemeine Äönige toarcn;
ber Äönig toar nur Stid^ter, unb l^atte fein 9te(i^t, (baö er
^0 aU Oberfterpriefter gel^abt l^ätte,) über Seben unb Zo\), fetbjl
im Kriege nid^t. Unb e^ ifl fo toal^r, baß bie Station fid^
biefe« 9!orre(^t öorbel^atten ^at, baß auä^ nod^ l^eut gu Sag
nur baö Parlament bem g^Ibl^errn gu Srieg^geit ©etoalt
über Seben unb £ob giebt 2)a3 gange 8anb fagt ber Serf.
16 tl^eiüe fld^ in thidings ein, bie toir in unfrer ®j)ra^e
SWannie, SKarf, ©emeinl^eit nennen »ürben. S^
gab gme^erte^ Slrten ))on Thidings, town thiding unb roral
thiding; unb toir erfennen auc^ l^ier ben frül^en Unter=
fci^ieb unfrer ©bleu i)on ben gemeinen SSäe^ren, ober
2obIofen Scannern. 3ebe t)on biefen Thidings xo'a^itc alle
Sal^r il^ren Oberflen ober SRid^ter, ber für bie innere ^oüce^
forgte, unb ben bie Kommunität mit ber ejrecutiüen ©etoatt
befteibet l^atte. 3ebe aber »ar unabl^ängig t>on ber anbren,
übte t>or jid^ il^re gefe^gebenbe ©etoatt an^, unb forgte gu-
85 glei^ mit bem jährigen Stid^ter für bai8 Sefte ber gangfn
ÜRannie ober Thiding. S)ie erfie SSerbinbung wel^e biefe
Thidings unter [195] einanber l^atten, toar httj bem Sinfaö
ber ^txnht gu gemeinfd^afttid^er Sertl^eibigung. ©ie nennten
biefe^ wapentake ober weapontake, baö tJoBfommen mit
30 unferm beutfd^en ©eerbann, aBaffenüerein, (^eer:*
munb) übereinftimmt. S)iefe neue ^Bereinigung ^tte il^re
befonbere SSerfammlung, bie fte wapentake -court nennten.
SBenn ftc^ nun t)erfd^iebne biefer wapentakes vereinigten,
fo entjianb ein Shire, unb biefe l^atten toieber il^r befonbcr«
86 Shiregemot ober Shire-Parliament, too über baö SBejie be^
gangen Shire beratl^fd^Iagt tourbe. 2)ie äRitglieber be^
Shiregemot toaren bie oberflen Beamten ober jäl^rige 9iid^ter
Nro. 26.] ^^^
bcr Thidings» tocld^c bic Thidinga aögctt torftetttcu. Sei)
biefen Shiregemots tourbcn bie obtxftcn Scbicutc bc« Shire
crtüä^tt, beten SBal^I bereite burd^ bte 9tej)räfentantett beö
SSotfö unb nid^t burd^ ba« ganje SSoIf gef^al^e. S)iefe«
mad^t bie Semerfung bet ©efci^ici^tfci^reiber toa^x, toetc^e fagen, 5
bag bie oberfien SScbienten ber Shires att3eit toärcn ertoäl^It
toorben by their peers. 2)icfeö Shiregemot l^atte nid^t«
tnel^t über fld^ aU ben ^o^eti ®erid^t«]^of beö Äötiigteid^Ö
ober baö Parliament. 3)er oberfle Sebiente M Shire l^atte
eben bie Suriöbiction in bem Shire, ate ber Sönig in bem lo
Äönigrei(^. 6r l^atte äße ejrecutiüe ©etoalt, nnb comman*
birte bie ÜRili^ cn Sl^cf. äffe Unloften ber inneren Sie-
gierung giengen nur iebe« Shire blo^ an. ÜRan fe^te bie
Sintünfte getüiffer Sänbercijen baju au«, unb jeber Preeholder
ober 333 e 1^ r trug aud^ ba« ©einige bagu bei?. S)icfe« fttb= i5
fiflirt l^eut gu Sage nod^, obgleid^ auf eine berfc^iebne Slrt;
benn bie innere Siegierung be« Äönigreid^ö ip feine ausgäbe
be^ ©taatö, unb grünbet fid^ auf ba^ biffige *jßrincij)ium,
bag biejenige Sofien, bie nur einen SCl^eil betreffen, aud^
nur bon biefent £^eil getragen, unb äffe Unfoflen bie ba« 20
Oanjc angelten, bon bem ®anjen getragen toerben. Sluf
eben biefe %xt cntftanb [196] au« ben Shires ba« ÄiJnig«»
rcid^, unb affjeit gefd^al^ e« nad^ gleid^en ©runbfö^n. 3)er
Äönig toar nur ber oberfle SRid^ter, bcr gugteid^ mit bcn
Sie})räfentanten ober obcrften Seamten jebe« Shire 26
gemeinfd^aftlid^ ba« Sejle bc« ®angcn beforgte. 3)er
Äönig ftanb in be« SSotfe«, unb ba« 3SoH in bc« Sönig«
Obl^ut, unb toir beftätigen biefe Semerfung burd^ bie 30000
Sl^r^mfe, bie ba« SBel^rgelb be« fiiJnig« beftimmten; bon
benen 15 000 bem SSolf unb bie onbre ©ätfte ben SSer^ so
toanbten be« Äi3nig« gufieten. SBenn über ba« SBol^I be«
gangen 5Sotfe traftirt tourbe, fo giengen bie unmittelbare
©eputirte, baö ift bie geitigen oberflen SSeamte be« Thiding
gufammen, um pd^ loegen beö Ontercffe il^rer Sonflituenten
gu beratl^fd^tagen, unb bie äWel^rl^eit ber ©timmen entfd^ieb 35
affgeit baöjenige, loa« bem gangen ©taat«för<)er t)ort^ei(]^aft
fd^iene. 3)icfe SSerfammlung toar ber ©äff cn wittenagemot.
11*
^^^ [Nto. 85.
ÜDie Town thidings c^iftireu l;cut j« Sage noif ; attcin baö
rural thiding ijt uici^t tncl^t fo ftti^tfcar, tocim c« ntd^t bc^
hight Constable's division ifl, bcr nod^ l^cut gu Sage in
feinem J)iftrift t)on großer Slutorität, unb ein fo alter
gricbenörid^ter iji, ate einer im Äönigreid^. S)ie ^eäifU be«
SSoIfö btiefcen immer eben biefette. Üteratt toaren feine
anbre 9ie^)räfentanten, aU bie oberjlen ^Beamten ber (Eorsu*
munitäten, bie t)on il^rer SBal^t unb gwar nic^t länger afe
ein Oal^r ejrijKrten. S)abur(ä^ toarb benn bie 3)auer ber
I ^arlamcnter t)on fettjt fcefHmmt. S33enn unter ber ^eptard^ic
eine SSeretnigung gur allgemeinen SJertl^eibigung niJtl^ig loar,
fo »äl^tte man einen biefer Äönige gum Oeneraliffimu^, unb
gab il^m t)on jebem ©taat eine getoiffe ängal^I J)ej)utirte gu.
Unter ätfreb bem groffen toarb biefeö Sonfeil ate eine
' \cpaxaU SSrand^e bem wittenagemot inforJ)orirt, fo bag e«
no^ immer beö Äönig« große« Sonfeil Bliebe, unb gugleic^
eine [197] Srand^e ber gefe^gebenben Oeioatt toar, toie e«
l^eut gu Sage nod^ ift. ®iefe« toirb burd^ bie Semerfung
Beioiefen, baß ba« Parlament bi« auf ^tnxxä) ben VII. nod^
> immer cintoiBigen mn^U, loenn einer öon biefen 2)e})utirlen,
ba« ift, ein JReid^gSaron (Baron of the Realm) foKte gemad^t
»erben. ®a bie 7 Äönigreici^e in Sin« bereinigt »aren,
abolirte man toegen ber gar gu großen ÜRenge, unb loegen
ber ©ci^toierigfeiten ietj ©taat^gefd^äften bie Rnral thidings,
f conpituirte aber bafür gtoeJ^ neue Sorj)ö : bie abgefonberte
SSrand^e be« wittenagemots, bie ben Sönig allgeit begleitete,
ober bie Barons of the Realm: unb ftatt ber rural thi-
dings creirte man bie Shire's Elections, too attgeit gtoe^
©lieber ertoäl^It lourben, ba« Shire im ^artiamcnt t)orgu:=
> ftettcn: unb biefe 9te^)räfentanten finb urfj)rünglid^ bieKnights
of the Shire. 3)iefe gtoe^ Sorj>3 toaren fo oon einanber
unterf (Rieben, baß l^eut gu Sage nod^ ba« Unterl^auö be^*
]^au<)tet, ein Sorb be« Oberl^aufe« Knne nie in il^ren SQSal^ten
coCiibiren, toeit er ein SWitglieb ber befonbem Srand^e beö
* wittenagemot ifi. 3Rit ben Boroughs ober Towns toarb
toeiter nic^t« borgenommen, ate baß fie fünftig jebe, fo toie
t>a§ Shire, gtoe^ ©lieber gu bem großen ^rliament fd^idten
Kro. 25.] ^^^
foHten. ©0 tourbcu btc 7 fiönigrcic^e unter einen ÄiJnig
ober oBerften Beamten, unb einem ^artiament toeteinigt
3)a^ neue ^arüament Beflanb alfo 1) au^ ben 9tei(ä^öbaronen,
bie burd^ bie be^berfeitige ßintoinigung be« Sönig^ fotool,
aU ht9 Wittenagemot ertoäl^tt tourben, 2) au^ ben Knights 5
of the Shire, tDeld^e bie Raral thiding ber Shires toä^Iten^
3) Son ben Burgess ober !J)e^)utirten, bie ba« SoH ber
©täbtc üorjienten, unb bie üon {ebem Sintool^ner, Preeholder,
SEBel^ren, ertoä^It tourben. S)re^ fünfte matten bie gange
©taat^tjerfaffung ber ©äffen an^, 1) ein ©taatöratl^ für oü^ lo
geraeine Slngelegenl^eiten. 2) Sin (Serid^töl&of für bie ^oVi^
flredung [198] ber ©efe^e, 3) (Sine oberjie aKagifhat«^)erfon,
bie über ade« toad^te. S)er äntor tjerbammt naif biefen
©äd^fifd^en ©runbfä^en natürüd^er tocife ba^ lange ^arta=s
ment t)on 1640. unb feine äfte, tooburd^ bie SRec^te beö is
SSoIf« öiolirt, unb ber ^rei^jiaat in eine %v)ct unb fiänbige
Slrijiofratie öertoanbelt toorben,
Sranffurt attt fKat^n.
3nilt ühtt htv gntt ^ütttf t\n B^unf^lti in nngt-
Imnbener l^ebe nn)» l^rttr ;2(nf|09tm Tiva htm fittttti^füftn 20
bw Hittxn m* ü** filier W* ^tt Äniirfttrdrttt Sitrriftf n,
1772« 8. 5 IBüg« jKü^^t bevi htm UtrUger 15 kn
UngtüctefäUe unb Ungered^tigfeit ber SRenfd^en l^aben
Sifimon, einen äWann bon ©taube, au^ ber großen SSäelt
gebrad^t. (Sr lebt mit 3utien, feiner eingigen lieben Sod^ter ȧ
auf einem Sanbgutl^e, ba^ il^m übrig geblieben ifl Ütac^bem
er ba« präifü^t Stenb ber großen SBett l^at fennen lernen,
fo flnbet er l^ier fein toal^re« ©lud. ©einer Sod^ter l^at er
il^rcn eigentlid^en ©tanb t)erborgen, toeil er pe gu feiner
anbern, afe ber gtfidtßd^en Seben^art beftimmt l^at, bie fie »o
je^o f flirren. S)ami3, ein (Sbelmann, lernt 3utien in
il^rer Sinfamfeit fennen, unb verliebt ftd^ in fle. ?ifimon
n>iberrät]^ feiner Sod^ter biefe ?iebe, toegen ber ijorgegebenen
Ungteid^l^eit be^ ©taubem, ©gentlid^ befürchtet er, toieber
baburd^ in bie große 933elt ocrwidfett gu toerben. Sutiess
gel^ord^t il^rem SSater, ben fie^ über aüe^ liebt. SDami^
^^^ [NW. n.
crfäl^rt imtcrbeffctt Oufietk« »al^ren ©taub, vmh glaubt nun
über alle ^iubcrniffc ju flcgeu. Siibem bcfommt er aber bte
Sta^ric^t, bag er butd^ einen t>cxloi)xntn $roceg um fein
Vermögen getommen ifl. (Et liebt 3uHen 3U auftid^tig^
5 aU bag et fte unglüdtid^ machen n>oQte; unb ifl im Segriff,
ie gu ücttaffen. allein eben butc^ feine ärmutl^ unb burd^
eine gute 3)enfung^art toirb et bem Si* [199] fimon etfi
d^ü^bar. @t befommt dulien, unb fte leben gufammen
t>etgnügt in bem glüdtlic^en ÜRittetflanbe. 2)ad ®tüd ^at
10 einen fe^r ftm))len $lan, einen guten 3)ialog, unb ifl im
rül^renben ©efci^made; äuget bag ein Sebienter etli(]^emal
etfci^eint, um bie ^ettn unb 2)amen^ lachen ju madben. 3d^
fürchte ober fe^r, unfre tü^renbcn Somöbien, bie je^t fo
fe^ft SRobe finb, toerben eine anbte ärt l^cttotbringen, bie
15 man bie ruhige nennen !ann, tool^ecf man mebet lachen, no(^
»einen toitb. — — S)ie Übetfeftung ifl un^, fo i)iel man
ol^ne bad Dtiginat utt^eilen fann, gut ))otgetommen. 2)ag
mein SetfjJtud^ ftud^tlo^ bei) Offnen feijn toitb
(©. 36.) foll tool^l l^eißen: bag @ie mit mein Set«
2ofptec^en üereitlen toetben. Untet bcn 3^9^"
bet^flid^t fi(^ tetbetgen, ifi unbeutfd^; unb tt>egen
etfotbert ein füt aUemal ben ©enitit).
ftül^til^i an bad f^ttUifnnt.
Unfte beutfd^e Sittetatur ijt befonbet^ butd^ ^üi^c bcr
«6 Ooutnatiften fo fcl^r ju einer Stöbelbube getootben, too falfd^e
Sßaare gegen falfd^e äRünge audgetanfd^t n>irb^ bag ein e^r^
ticket äRann, ber fein @(^ilb mit ondl^ängt, n>enig)len^ alle
©elegenl^eit ergreiffen mug, um ba« $ubti!um ju überfü^fren,
bag man im ©runbe ein e]^rli(j^r SRann bleiben fönne, ob
30 man fici^ gleich in oerbäc^tiget ©efellfc^aft ^t betteten laffen.
SBir finb i)on autoättigen fSfteunben erinnett tootben,
bag bem $ertn ^tof. SRobett in ÜRatburg, butd^ unfte
Stecenfion bet 9tommetd^aufifd^en (Einleitung in bad
%. Z. (©. N. XIX. ©.151.) Unred^t gefc^e^en fei>. SBir
36 l^aben ba^ ^nii felbji nac^gefel^en, unb biefen SSottoutf in
bet Il^at gegtüttbet gefunben. ^ett 9Jobett ijl »eit i)Ott bem
Kro. 2«.] ^^'
ftttbtfd^cn ^cl^tcr entfernt, ben ber JReceufent tl^m jnt Safi
legt; toeit entfernt einen ©amarttantfc!^ett Sobejr [200]
ber^falmenmtt ©d^ütermäötger Untotffenl^ett gu erträumen,
(gr fagt nur, bafe, toenn in ben LXX. Sefearten üorlommen,
bie eine Sud^ftabentjertoed^ölung öorauöfe^tcn, toetd^e im 0
$e6rätf(^en toal^rfd^eintid^ gefd^el^en lönnte, ntci^tö; tcenn fte
aber ntd^t tcal^rfci^einttd^ im ^ebräifd^en, bejio me^r aber im
©amaritanifd^en tjorgefaüen feijn fönnte, üiel barauö für bie
aKeijnung, bafe bie LXX. beij bem ^entateud^ einen ©ama«
ritanifd^en ßobej t)or älugen ge^bt, gefd^Ioffen »erben fönne. 10
SSon jenem iJatt fül^rt er nur SSe^ff ielötoeife, unb gar nid^t
gu einiger 33etoeiö!raft ein (Sjcemf cl fold^er ©teilen auö bem
^f . XXIX an ; unb bief er fritif^e ®ang ijl gar nid^t feiten
6e^ benen, toetd^e über biefe Stage geftritten l^aben. 2)efto
Weniger ift eö bem ätecenfenten gu üergei^en, bag er bie SQSorte 16
eineö red^tfd^affnen unb geteerten SKanneö üerbrel^t, ober, »ie
»ir lieber glauben, flüd^tig barüber l^inanögefel^^eu l^at. S)er
S)ireftton ift eö unmögli(i^, bie ätecenfionen alle mit ben Sudlern
felbjl gufammen gu Ratten. Ol^re ©d^ulbigfeit erforbert eö
i^ingegen, bei? folgen SSorfaöenl^eiten, fobalb fie il^r befannt 20
toerben, baö ^^Jublifum t)on ben fid^ einfd^teic^enben Ungered^tig«
feiten unb toid^tigen Ort^ümern gu benad^rid^tigcn. SBal^r«
l^eit unb Un^Jart^eijIid^feit ift unfre einzige SRidljtfd^nur, unb
toir bringen t^r biefe Dp\ex fo üon gangem bergen, baß »ir
bc^ anbern Italien, »0 »ir befd^eiben erinnert toerben, mit 20
eben ber (S^rlid^feit bie geinter unfrer 3tecenfenten, löcnn fte
öon aaSid^tigfeit finb, angeigen, alö toir fortfal^ren »erben,
fre^mütl^ig nad^ unfrer SttH)finbuttg gn urtl^eilen.
[201] Nro. XXVI. S)cn 31. a^ärj. 1772.
8ei|ijtfl. 30
(^rflt (Bxüntt tintv |)lrtrnoio9iie htv eigentiiitrien
tijUxifüitn Itatur tliierifitrer üüfv^tx^ jentmorfen
mn m» Sodann ;^ugupi Kn;tr« 8» 2 Mpli* 3 IB^g«
(So bürfte Dielleid^t unfern Sefern fonberbar tjortommen,
nad^ Maliern nod^ eine ^l^^pologic gu fc^reiben; unb bod^ 35
lönnen toir fie berfid^ern, bag bie gegentoärtige nod^ nid^t
^^^ [Nro. 98.
übcrflüßtg fcijn toütbc, toetm fic baö toärc, toaö ftc ju feijn
t)crfl)rici^t ; tocnn ber batin cnt^ttcnc @(!^afc üon SQSal^tl^cttcn
bctn ©angc bct SSlatxx gemäß gcorbnct, aufd^aucnbcr üorgcs
tragen, unb ntd^t ol^nc ^oü) mit fo üict ungctool^intctt Sluös
6 brücfen, übcrflüffigen Se^iüörtcru unb nicbttgcn 333tcbcrl^ot«
ungcn öcrunftaltet »ärc!
®tc Statur be« befccitcn Z^tcrö ifi bcr Onbcgrtff t)]^ijfi«
fd^cr, mcd^anifd^cr, organtf(]^cr, ncrmger unb fogcnannter
f f^d^otogtfd^er Stäftc, btc aßc jufammen nad^ eigenen ©efc^en
10 in beftimmter ©uborbination unb Soorbination toirfcn.
S)ie med^ani)d)en fegte l^aben Möller aße SSerrid^tungen be^
9Kenf(^en gröftcntl^eilö ioon ^jl^^ftfd^en unb med^anifd^en Äräften
hergeleitet, unb 6e^ benjenigen SBirfungen, toeld^e fic barauö
nid^t erflären fonnten, bie SSorfleßungöfraft ber ©eele mit ju
lö^ülfe genommen. [202] ©tal^I, SQS^^tt, unb bereu ©d^üter
l^ingcgen räumten ber SSorftettungöfraft ber ©ecte be^ SSer*
rid^tung aüer tbierifd^en ©anblungen eine faji unumfd^ränfte
$crrfd^aft ein, unb üernad^Iäßigtcn bie f l^^ftfd^en, med^anifc^en
unb organifd^en Gräfte gu fel^r. SSe^be ^artl^^eien überfa^en
jo bemnad^ gröftentl^eitö bie in ber SKitte jiebenben Äräfte, bie
au« ben ))l^^ftfd^en, med^anifd^en unb ))ft)d^oIogifd^cn ein ®anjc^
mad^en; unb biefe ftnb ber eigenttid^e ©egenjianb unfern
SSerfaffer«.
S)aö aaSer! ifl in 3 £]f|ci(e, {eber Sl^eil in üerfd^iebne
Raf itel, bie ^apitd in «bfd^nitte, unb bie «bfd^nitte in '^a-
xa%xapl}en gertl^eilct. 3)cr erfle Zl^cil betrad^tet bie tl^ierifd^e
9iatur in il^rer ©emeinfc^aft mit ber SSorflettungöhraft ber
©eele beö S^ierö. ®er jtoe^te Sl^eil betrad^tet bie tl^ierifc^e
SRatur nad^ i^ren btoö t^ierifdljen Kräften (9lerüen!räften.)
wOm b ritten Il^eife »irb bie t^ierifd^e Statur im Oaujen
betrad^tet, too il^re ttjcfentlic^en ©genfc^aften be^ ben üer^»
fd^iebnen arten öon Spieren, i^r Ur|>rung, il^re gortbauer^
ber 3^P^^*^ ^^^^^ SJoüfommenl^eit , baö ganje ©^jiem ber
t^ierifc^en Äräfte in bemfetben, i^r 3SerfaIl, unb cnbtid^ i^r
» Untergang in ßrtoegung gejogen »erben. 3)ie anatomifd^e
©efdbreibung t>om 93aue ber 9?ert>en ijt bon bcm $erm t>ou
$al(er geborgt.
Nro. 26.] ^^^
9Bir bcmcricn, ba§ bic fogcnanntc ))fijd^oIogtf(i^e firaft^
in fo fem fic ein ©egcnftanb bet $ci{nngölunft eine etl^öl^ete
Detfctnerte SRerioenfraft ipt, bic nad^ befonbetn tl^r eigenen
©efe^en xoixUt, gu bercn Sinfid^t man bnrd^ Äenntniß bet
Stäfte unb ©efefte bet Organen nnb SRercen anf jieigen muß ; s
bie üerfd^iebenen ntebern 9lert)en!räfte l^aben alfo mit il^ren
SBirlungögefefeen gncrfi, nnb bann in (Semeinfd^aft mit bet
})flj(^oIogif(^en Äraft fotten betrachtet toerben. ®en jtoo
§an})tgattungen ber Stcrüenfräfte bie SRamen, äußrer finn*
lid^er (Sin4203]bru(f unb innerer finntid^er (Sinbrudio
be^julegen, !ommt nnö öon bem $errn Serf. tounberlic^ t)or.
3)a^, toaö bie Sraft ju toirfen veranlaßt, ip bod^ tooi)i ioon
ber firaft fetter nod^ ioerf d^ieben ? ®ie ätei^barfeit toirb
ber aWnöfelfafer abgef))rod^en nnb t)on ben SRerüen l^erge«
(eitet ; aber, toie unö bünit, o^ne gureic^enbe ©rünbe. S)ie i5
Sluöbrüdte ©eel, ©eelenfräfte, ©eefentoirfungen, unb
bie Unter fud^ungen öom ©ifte ber ©eete unb ber ©e*
meinfd^aft beö Seiten unb ber ©eele gefallen unö nid^t
S33ogu fott biefeö atteö bem ärjte bienen? 3»an ijt getoo^nt
mit bem Sone biefer 9tamen gteid^ bogmatifd^tl^eologifd^e S3e= 20
griffe ju oerbinben, ba bod^ bie ©eele in biefem ©inne nie
ein ©egenftanb beö Slrjteö fe^n lann. $ätte ber SSerf. be«
Slrtifete Sensibilit^ im Dictionaire Encyclopedique , ftatt
bem äßenfd^en jtoo ©eelen gu geben, gefagt: ber 3Renfc^
l^abe t)erfd^iebene erl^öl^ete SRerüenhäfte^ tooDon bie SQSerfjeuge 25
ber Sorfteüung^* unb Übcrfegung^Iraft im ©el^ime unb ber
©mpfinbungöfraft in ber ^erggrube feijn, unb l^ätten bie
großen aWänner ©ta^l unb SBl^^tt bie erl^öl^eten Sterinen«
fröfte nid^t ©eelenfräfte genennt, fo toürben üiele il^ren
©d^arffinn nid^t biö i|t nod^ Unftnn nennen. Unb toa3 30
üerjtunben bie ättejten trgte unter Anima vegetativa, sen-
sitiva, Animus, Anima nnb Mens anber^, aU t>tx^
fd^iebene ©attungen Gräfte, bie Jjietteid^t atte atö SBäd^ter
beö ?eben^ unb SSergnügenö im SKenfd^en be^fammen ange*
troffen toerben? 35
^'^ [Kro. 86.
^etlirotttt.
Tßrlnitntr^itftnng nrth l|im)itfiSitritifr übtr hefftn
iSgittlrokrittor* 1771«
5 (gö flnb l^mgctoorfnc Ocbanicn über SSafebotoö ägatl^o^s
frator. 3)a^ übertriebene in S. ^rojeften [204] aufjupitbeti,
ift eine leidjte (Bact^c Ob aber anäii baju ber Serf. Seruf
^tte, unb ob feine ^^itofo))l^ie bie menfd^enfreunblid^e Sräume
bed SlUonaer $]^itofo))l^en gu berichtigen l^intängtid^ \et), ha9
10 tootten »ir anö einigen groben unterfnd^en. 3n bem 1 fien §.
glaubt er, man muffe mit S. bem ^ringen nie S^^^ ^^^
Sangetoeile ertoecfen, aber il^n ittj ä^i^^w ^^J« getoö^nen,
toeit fo mel Sangetoeite in feine gange fünftige SSepimmnng
eingetüebt feij. Unb bie SKittel baju $err ^ofmeifter? ®(auben
15 @ie l^ier an eine Art üon Onofulation ? §. 4. -Sft ber C>ofs
meifter gegen bie ©efettfd^aft junger Seute, »orin il^n 8. »ill
erjogen toiffen. ©amm? S33eil e^ ictj ben meifien ^o^an^
ftalten bem ^ofmeifier ju üiel SlMül^e unb SSefc^tüertid^feiten
mad^en toürbe. §. 8. §. 16. ©agt er über baö ©tubieren,
20 nnb über bie Jiotl^toenbigfeit bem $rinjen bie geringere ©tänbe
fennen ju lernen, über Safeboto^ Sorfd^täge baju n. f. to.
ettDa^; allein, immer fommt alled barauf l^inau^: 6d ifl
be^ $ofe nic^t tl^unlid^. Om jtoe^ten SBrief, too er auf
bie ^anptl^inbemiffe be^ ber ^ringenergiel^ung fommen toiH,
25 fagt er bocft fein SBort baüon, au^ Surd^t, toeil er fetbfl ein
^rinjenlfeofmeifter ijl, ©el^eimniffe ju Derratl^en. SBIein »ir
glauben, eö toar mögtid^ ben 3wfammenftog fo ioieler tounber*
baren SDinge bargulegen, bie an aßen $öfen bie toal^re SSitbung
eine« jungen ^erm erfd^toeren, ol^ne babe^ in Slnefbotenfud^t
80 JU verfallen. $ier »ar ber ^unft, too atteö jufammenftießt,
toaö baö äuge be« ^l^itofof l^en gur SRettung unb äufflärung
beö moraüfc^en Setragenö ber großen $errtt entbeden mag,
unb »aö ber Irübfmn unb bie Äurjfid^tigfeit fo mand^er
<)oIitifd^er ©d^riftfteüer überfc^tägt. S)er SSerf. ift gegen Safe*
söbotoö Sefenntniß feiner fogenannten Slletlfiinifc^en Sieli»
gion; toir anöii: unb ed toar ))on il^m fd^led^t calcuUrt, toann
er glaubte, allen ©eften gu gefallen, [206] toenn er üon ber
171
3)ogmatt! einer j[cbcn möbefonbre nur l^tflortf d^ rebe. 3)er
3tc 93rief rügt Safeboiüö ßinfall, in ben erflen Salf^ren ben
Seibarjt gum ©ofmeifler ju ntad^en. alle SSergel^nngcn
beö ©el^orfam^ ate eine Äranfl^eit ju k^nbetn, l^ält ber
SSerf. mit 9te(]^t für gugefjjielt. SSafebo» fagt: ,,bic jur 6
(Srjiel^ung be^ ^rinjen bepimmtc ®efellf(!^aft l^at SSefe^l Dom
Könige, in aßen nnfd^öbüci^en S)tngen naäii bem SBißen beö
^ringen ju Derfal^ren." 2)er Serf. be]^aui)tet mit 9te(]^t, bie
atetation beö Sefel^lenö nnb ®cl}ox6:ien9 gel^öre nid^t für ben
^ringen nnb feine §ofmeijter. ^m Snbc jlel^t ein üortreflici^cr lo
Srief be^ Duc de Montansier an ?ubtoig XIV. über bie
(Srjiel^ung be^ Dauphin. SIoö feinettoegen üerbienen biefe
Slätter in ben ©änben aller berer jn fe^n, benen biefe
aWaterie Serufö l^atter intereffant ijt. ^kx f))rici^t ©erj unb
Äof f eineö grogen SKanneö mit aüer SBärrae, bie il^m fein is
©njet eingießt. SBir tonnbern nnö, baß fi(]^ ber SSerf. mit
einen l^ingctoorfnen Oebanlen in eine fo gefäl^rti(]^e 9?a(!^bar«
d^aft geiDagt l^at.
Ma Philosophie; ä la Haye et se trouve ä Paris 20
ohes Delalain. 1771.
S)iefeö SBerl beö C^erm 2)orat feigen toir, fo toie bie
SKufarion unfern SBicfanbö, alö ben ©ci^füjfet gn feiner
gangen ^]^i(ofol)l^ie an. So ip bie feinfte Som^jofltion, too
ber Oeift ber toal^ren SBeiöl^eit nnter atofen nnb SK^rtl^en 25
ber ^renbe lac^t, unb bie Sl^orcn biefer fublnnarifd^en SBett
31x6)1 lafler^aft, nur Iä(]^erlid^ fie finbt.
äutoeilen beHagt er fid^ gtoar über bie Onfciten, bie an
ber 93Iume beö ©cnieö nagen, unb bie ben SBanbrer auf ben
$faben ber ^a^xi)tit nnb 9latnr bnrd^ il^r 3if^ci^ aufmerf fam so
mad^en. allein eö [206] toäl^rt ni^t lange , f onbern balb
ertaubt il^m ber Oeift ber allgemeinen S^olerang, pe in mit«
bercm Sid^te gu betrad^ten. SBir tootten eine ber fd^önften
©teilen für unfre ?efer l^ierl^er fe^en:
Tons les matins, dans le silence; 85
Je vais broler an grain d'encens
[Kto. 86^
Snr Tantel de la tolerance;
Je persifle avec assnrance
Ces Egoistes sourcilleux
Qui ne permettent pas qu'on pense,
A moins qu'on ne pense comme eox.
Trop fier pour descendre ä Tintrigue,
Je fuis les sentiers tortneux :
La Palme qu'emporte la brigue,
Cesse d'en §tre une ä mes yeux.
10 Je ne me laisse point charmer
A Teclat d'un laxe sterile.
Plus mon ami peut m'6tre utile,
Moins j'ai du plaisir ä Taimer.
J'honore les rangs et les titres,
16 Mais Sans Jamals m'en 6tayer:
Au coin de mon humble foyer,
Mes sentim.ens sont mes arbitres,
Et je m'appartiens tout entier.
Ma gauloise philosophie
20 Borne lä ses modestes voeux,
Et dans mon d^lire joyeux,
Je tiens ä ma superficie,
Pourvu qu*elle cache un heureux.
[207] ütipiii.
26 Sit ^ü$txinn tin (RthitljU 1772»
2)cr St^citt, ein (S^cntoalb, ©crtl^a unb ©cfolgc^ baju
bcr 9?amc aBonncbalb d^ataftcrtfttcn c« jum beutfd^cn
©cbtd^t. SBir erwarteten l^ter feine marfigc Siatur
unfrer ttterüäter; aber auc^ nici^t ba3 gertngfie SOSttb*
sofcj^iJttc, trnfe Sottet unb SSignette nici^t einmal SEBaib«
mann« Äraft, baö tjt gn tüenig. 3)c« ^üftn^ SBälbcr
finb Itc^t, toie ein gorfl unfrer Äameralgettcn , unb ba«
Slbeutl^euer t)cr))flangtet tl^r fo glücfüc^ in ein ©efud^gimmer,
ate nad^ granlreit!^. 8[u4 l^at ber SDlann gefül^tt, ba§ feine
35 äfforbe ttic^t mit ©arbengetoalt an« iper j reiffen. ®ie f))röbe
ntOt 86«]
fiitntgunbc^ bct er lang fein ?etbenfd^ciftd^en töotgelKtttpert^
f(!^mUjt enblid^ unb f))ric^t: 3c^ (iebtc bid^ gel^cim
f d^ 0 n ( ä n g jt ! 9tot]()tt)cnbig jur SBal^rfc^^etnlid^f ett bcr (inU
totdflung, nur fein SonH)üment für bie $arfc. SBtr bebauem,
bag ber ©id^tcr, tote noii mel^r ©cutfd^e, feinen Scruf »er* s
fannt l^at. 6r ifi nid^t für SBöIbcr gcbol^ren. Unb fo toentg
toir baö Serfal^ren feinet $)m. SSat^rö billigen, bcr in bem
angel&ängten Sraumfieb, mit teibiger ®rabmifant]^ro))ic , il^m
bie ^arfe jertritt; fo fcl^r toir füllten ^ baß fie baö nic^t
t)erbient ; fo fcl^r toünfd^ten toir, er möge fle gegen eine S^tUx lo
ütctQufd^en, um unö, an einem fc^^önen äbenb, in freunbüd^er
S35atteaMif(j^er S3erfammtung ^ t)on ?iebti(j^Ieitcn bcr 9?atur,
öon 9?iebtid^feiten ber 6m))finbung t)orguftngen. Sr toflrbe
unfre (Srtoartung auöfflUen, unb toir il^n mit gefeKfd^aftlic^em
^reubeban! betol^nen. is
Slai^ri^t an bas (Ptttlifum.
$)err SRegierung^ratl^ SBicIanb in Erfurt)^ l^at fxif
burd^ feinen gteunb^ ben $err $of!ammerrat]^ [208] 3aco6i
ju 3)üffefborf, einen ©ruber beö ©id^ter«, betoegen laffcn,
eine neue ^u^gabe feinet Slgatl^ond auf feine eigene 9ted^« ao
nung ju üeranfialten , unb baju ben 333eg ber ©ubfcription
einjufd^Iagen. @ic toirb an^ 4 Hielten in 8. jcber ju
20 Sogen ol^ngefäl^r befleißen, unb unter anfel^nlid^en SSer«
beffecungen Diele neue ^^fä^e entl^alten, 2)anae toirb il^re
Oefc^icifete erjä^Ien, unb Ärd^^taö toirb in üerfd^iebencn Unter« 25
rebungen feinem greunbe ägatl&on feine ^]^iIofo})]^ie vorlegen.
S)er ^ränumerationö))rei^ ijt für 1 Sjremf lar auf ©oKän*'
bifd^eö ^a))ier, 5 Steid^ötl^afer ?ei()3iger Surö ober 1 Soui^bor^
für einö auf inlänbifd^e« @(j^reib))aj5icr, 3 JReid^^tl^aler unb
8 gute ©rofc^en^ ?ei))jiger Surö^ ober 4 SReid^ötl^ater so
granffurter ©uro.
Um bie beuttid^e äfngabe be3 SJamenö unb S^rafter^
einc^ icben ^ränumeranten bittet ber Herausgeber fel^^r, tocil
fold^e in al^jl^abetifd^er Drbnung bem SBerfe üorgebrudt
»erben foDen. 35
3uni Seften beö S)id^terö, um il^n nid^t ganj bcr grtid^te
174
feiner S^atente unb Semül^uttgen beraubt ju feigen, toirb btefe
Sluögabe öon feinem tJrcunbc öeranftattet, unb er l^offt üon
ber SKattott, ba fie (tc^ biefc^ S33erl mit fo vielem SSer*
gnügen, afe eine ber feltenfien Soml)ofitionctt, jugeeignet i^at,
6 beren fic^ feine neben il^r rül^men !ann, bag fie biefer Unter«
ne^mung nic^t burd^aud Sei^faQ unb Unterftü^nng ))er«
fagen toerbe.
2)er SSerleger biefer Stnjeigen erbietet fic^ üon allen
grennben ber SBiefanbif c^en SKufe Pränumeration anjunel^men,
10 unb aßeö, toaö fie l^ierin verlangen bürften^ gu beforgen.
2)ie Pränumeration ifl bi« fünftigen SDta^ offen ^ unb ba3
aßerl toirb fj)äteften« ju Snbe be« -Sal^r« fertig fe^n.
Sluc^ koerben Pränumerationen aQl^ier angenommen, bon
bem ^erm 5. 6. Säur, ber SBefttoeiöl^eit unb ber freien
15 Äünfle ®oftor.
[209] Nro. XXVII. 3)en 3. ^tH 1772.
fBttn.
ßvitft iibtv hit miitTtig^enUPalrrlrtittn htv (6ff tu-
iiitlrrutrg. Mm 9tmk btßrhtxi hnxtlj htn litxnnt^^tbtv
20 htv (Sjer4li4rtt Kf^ng^« JTm DtrUtg l»ier ntu^n ßn^-
l^mhinnBi 1772« 8* 223* B.
S)iefe ©riefe toaren änfong^ ate ein änl^ang jum Ufong
befümmt. äöein toeil biefeö ein Su(]^ ift, too Siebe, Ärieg,
unb Oefc^äfte be3 gemeinen Sebenö üorfommen, fo fonnten,
26 fagt ber SSerf. in ber SSorrebe, bie Slngetegenl^eiten ber (Stoig«
feit nid^t bamit t)ermif(]^t toerben, Slud^ bertoal^rt fid^ ber
^err ^räfibent bagegen, baß blöbe Sefer in biefen ©riefen
eine^ SSater« an feine S^od^ter, nid^t il^n fud^en fottten.
,,®iefe be^be SRamen l^at man be^bel^alten, fagt er, toeil fie
30 bie unfc^utbigjten Sanbe ber Siebe bejeid^nen, bie auf Srben
mögüd^ pnb äöein eö toäre eine unerträgliche Sitel*
feit, an 9Kic^ fetber ju benfen, toenn id^ öon Oott ^pxtö^t.**
2)iefe SSriefe finb l^auf tfäc^tid^ gegen bie floljen SEBeifen unfer^
Sal^rl^unbert^ gerid^tet, bie in ®ott nod^ ettoa^ anberö, ai9
35 ben ©trafrid^ter beö f d^änblic^en SDlenfd^engefd^led^t« feigen ;
bie ba glauben, bad ®efd^(5))f feiner $anb fe^ fein Ungeheuer ;
Nro. 27.] ^''^
btcfc a33clt fcjj in ben äugen ©ottcö no(]^ ctiüaö mcl^r, ate
baö [210] SBartcjimmer beö fiinfttgcn ^wpcinbc^, unb bic ftdj
ijicttcid^t gar tjermeffen, gu l^offen, er toerbe nic^t in alle
glDigfeit fort ftrafen. 2)er ^r. SSerf. befreitet biefe, nad^
feiner SWe^nung, ber SKoraütät fo nai^tl^eilige ©ä^fe mit 6
aöem @ifer. ,,®iefer ©totg fagt er, ®. 18. iji ber ©eele
eigen, unb l^at ntd^t in ben groben Elementen feinen ®i^."
©. 20. S9e^ ©Ott ip fein SSergcffcn : baö Vergeben ift eben
fo tocnig öon Oott ju gebenfen. ®er SQSibertoitte Ootteö
toiber ba^ begangne Söf e bel^ätt c to i g feine ©täric , unb lo
eioig feine folgen. ©. 22. ^S)er SWenfc^ toirb mit ber
Ouetle alle^ Übet«, mit bem (Sigentoillen gebol^rcn.
®iefer ßigentottte l^errfd^t in einem Äinbe unumf(!^rän!t nocife
el^c, ate eö anbre 93e^f))iete gefe^n l^at; cö ft raubt fid^
mit feinen fd^toad^en ©ticbern gegen aUeniö
3toang." Sluc^ bie befien SKenfd^en ftnb in bem ^erjen
3täuber unb SDtörber : ,,j)enn ©. 24. eine neue $l^itofoj)]()inn
l^at eö gerabe l^erauögefagt : SBenn SBünfc^e tobten fönnten,
bie SSefifter eine« ®ut«, ba« mir gefiele, toären in großer
Oefal^r il^re« Seben« gctoefen.'' Oft i^at ber $err ^räftbent 20
mit fd^mergl^aftem Säd^etn gefeiten, „toie bie betounberten
3)id^ter mit einer niebrigen Sif erfnd^t ba« Serbienjt Derf (einem,
ba« bem irrigen gleic^ l^oc^ gu toac^fen brol^en möd^te; koie
fie mit bittrem Orimme bicjenigen üerfofgen, bie il^nen nic^t
räud^ern." SBir ^aben e« and^ gefeiten. Slttein toir f daliegen 25
nid^t barau«, bag ade SBaffer, bie getrübt toerben fiJnnen,
Äotl^Iad^en finb. 5Rod^ eine biöl^er neue $]^i{ofo))]^ie über bic
S)inge biefer SBett, l^aben toir an« biefer ©d^rift gelernt.
©. 191. fagt ber SSerfaffer: ,,$ättc ®ott bie fünbigen
SWenfd^en l^ier unb in ber 6tt>igleit ber ^errfd^aft be« Sajter« so
Übergeben, ol^ne Seioeife feiner Ungnabe gegen bie tl^ätige
33o«]^eit ju geben, fo toäre er nid^t mel^r ber SRid^ter ber
3BeIt getoefen unb feine ijernünftige ®efc^ö))fe l^ätten beij il^rer
[211] Sugenb feine Sefol^nung." ?lIfo, toenn Oott nid^t au««
brütflid^ gefagt unb verboten ^'dttc : $affe beinen ©ruber 35
nid^t, fo toürbe mein ^ag feine fd^äbüd^e golgen gehabt
l^aben. SHe Unmäßigfeit toürbc meinen Äörper nid^t jer*
*'^^ [Nro. 87.
Tüttct^ unb baö ?aflcr mciitc ©cctcntul^e nid^t gcfiött l^abcti !
Sluc^ Don bcr Stotgfctt befornmcu toir bic (id^crflcn SRad^rtd^tcn.
2)cr aMenf(]^ befielet, »ic toir au^ bcm Äatcd^iömo totffcn^
auö ?lugcittuP, gtetfd^c^tujt, unb l^offärtigem SBefcn. 3)aran^
öjtcl^t bcr SScrfaffcr fein ©^flcm bcö fünfttgcn 3wffö"*>c^-
„SBoüujt unb ®cife gc^t ntd^t mit un« in bic StDigfcit über^
®. 192. ©arnm? ^©cil toir feine Oticbet mc^r gut Sottufl
^ben, unb toeil bort fein Oolb ijt. aber bcr ©tolj
gcl^t über." SSon allen SBegen ber SSorfel^ung toirb über«
10 l^auf t burd^ baö ganje Suc^ immer ber toal^re unb cinjigc
®runb angegeben. ,,©. 200. ber üon Oott (burd^ einen
$!Kittter) ertoäl^lte SBeg toar ben Orunbtrieben beö menfd^*
lid^en ^erjen^ am angemeffenften. SBarum ? (So toirb burd^
gurd^t unb Hoffnung bel^errfd^t.''
15 SEBir übergeladen bie Sluöfätte gegen bie geinbe ber Offen*
bal^rung, bie öftere Snftflreid^e ftnb : bie JRaifonnementö über
bie ©efd^id^te ber 9D?enfd^]()eit ju ben 3^^*^^ ^^ Srtöfer^,
unb bie ijielen auf einen Raufen getoorfenen 33etoeife für
baö Sl^riftentl^um, üon benen man fo toenig, toie t>on einem
20 Sünbef Sfiutl^en f orbern barf , bag fte alle gteic^ jtarl fe^n
fotten. 'äni^ gegen Orbnung unb Sonnjofttion barf man
nid^tö fagen, toenn man nicifet in bie Scfeertijte eingetragen
feijn toitt. äKein toir geben aUm ganatifem öon be^ben
entgegengefc^ten ^artl^c^cn gu bebenicn, ob e3 bem l^öd^flen
25S35efen anflänbig fe^, jebe SSorpeHungöart üon il^m, bem
aWenfc^cn, unb beffen SSer^ftnig ju il^m, gur ©ac^e ®otteö
ju mad^en, unb barum mit SScrfofgung^geifte gu ici)au)ßUn,
ba§ baö, toa^ ®ott ioon un^ ate gut unb böfe [212] angefel^en
l^aben toiH, aud^ öor il^m gut unb böfe fei), ober ob ba3,
30 »aö in jtoe^ garben öor unfer Singe gcbrod^cn toirb, nid^t
in einen ?id^tjlra]()l t)or i^n gurüdffliegcn fönne. ä^^^i^^»
unb Vergeben ftnb be^ einem uni)eränberKd^en SBefen bod^
toarrlid^ nic^t«, aU 5SorfleDung«art. 3)arin fommen toir aDe
überein, bag ber SDtenfc^ baö tl^un foüc, toa« toir äße ®ut
85 nennen, feine ©eefe mag nun eine Sotl^tad^e, ober ein @J)iegeI
ber fd^önen Statur fe^n, er mag Äräf tc l^abcn, feinen SBeg
fortgutoanbetn, ober fied^ feijn, unb eine Ärüdfe nötl^ig ^ben.
177
3)tc ^üdfc uttb btc Ätäftc lommeti au9 einer $cmb. ©arin
ftnb tDtt einige unb ba^ tft genug!
%mfierbain unb f^iiris.
Quatrieme, douzieme et quinzieme nuits
d ' 'S* o u n g , traduites en vers fran90i8 par Mr. D o i g n i 5
duPonceau in 8. ä Amsterdam) et se trouve ä Paris,
ch6s J. P. Costard 1771.
(Sin neuer Überfe^er be« ?)oung, ber aber ?)oungö SRäd^te
nad^ ber frangöftfc^en fc^tDacJ^en ^erbauung etnrid^tet^ aQed
i)üi\6f ftetn fd^neibet, gel^örig btlutrt, unb naii Sanbedart lo
))r(ipartrt. ©eine SSerftpcatton unb ©frac^e ifl ntc^t ol^ne
SScrbienft; aßein toer totrb l^ier ?)oung toieber erlennen, xoo
oft ein etnjiger ®eban!e beö Original ^ ber furj l^intoüirt
toar, in gctedfter 2Kanier auögemal^ft toirb, unb fo üiele
3üge unb Silber^ bie fid^ ber feurigen ßinbilbungöfraft is
?)oung^ be^ einem ©egen^anbe jubrängten^ übergangen unb
t)ertoif(!^t finb? 2Katt Dergleid^e folgenbe ©teilen mit bem
Original :
L'orgueil aime ä monter, et cherche les
hauteurs, 20
La molle yoIapt6 se traine sur les fleurs^
Pride like an Eagle, builds among the stars,
But Pleasure, Larklike, nests npon the ground.
[213] L'£sprit sophiste, adroit courtisan^ plein
de z^le 25
A cr66 pour lui plaire, une raison nouvelie.
In subtle Sophistry's Laborious Forge^
Wit hammers out a Reason new, that stoops
To sordid scenes and meets them with Applause.
Qui souple et complaisante, eveille ses so
desirs,
Et dans tous les momens caresse ses plaisirs;
L'enchanteur sednisant 6tale ses prodiges^
II 6blouit les yeux de ses brillans pr^stiges,
L'ame dans nne douce et charmante langueur 36
Perdy par degr^s sa force et sa noble vigueur,
Litteraturdenkmale des 18. Jahrhunderts. 7. 12
^^^ , pffo. «7.
Et tombant dans les bras de Taveugle folie,
Sans crainte, et sans remords s'affoiblit et
s'oublie.
SBelc^c SEBcttf d^tocipglett ! Les prodiges et les bril-
5lans Prestiges, la charmante langneur ftnb
ein fd^Icd^tcr (Srfa^ für folgcnbe ?)ouitgif(!^c ©cbanlcn:
A thousand Phantoms, and a thonsand Spells,
A thousand Opiates scatters, to delude
To fascinate, inebriate, lay asleep
10 And the foold Mind of Man delightfuUy confound.
Unb tocld^e Schabe langtociUgcr SSctfc gegen bie einjtge ^txU
?)oung« !
Detestable talent, art vil et sednctenr
Qui dn front des hnmains efface la pn-
15 deur!
Le Coupable Ecrivain qui s'applaudit de
plaire
De sa sainte vertn reclame le salaire.
La Licence sans frein regne de tontes parts
20 Le vice est encens6 dans le temple des arts;
Les muses de nos jonrs vont, d'une main
impure,
DesGraces sans pu deur, d6tacher la ceinture.
[214] ma9 fagt ?)outtg?
25 Wit calls the Graces the chaste zone to loose.
gemer l^aben toir bemerft, bag bie Wtctapi^exn unb allegorifd^en
SSttbet ?)oMng3, bie bic^t leintet einanbct toic bie Pfeile t)on
bem Sogen be« ©tarfen Piegen, be^ beut Übetfc^er hmif
gtoe^, breij, fec^ö ^üim matte '!|3Tofe töorl^er angefünbigt unb
30 erftärt toerben, am Snbe aber bod^ in töerjiümmelter ©ejtalt
erfd^einen. gafi an aUen toid^tigen ©teüen l^at ber gran««
gofe, ba^ ated^t ausgeübt ^ ba« er pc^ immer in ber grembe
erlaubt, aUeö nai^ feinem Äoj)fe einjuric^ten^ unb glaubt,
SSerPeUen unb unter einauber »erfeu, fetj Sltt«
35 orbuen.
17Ö
Kro. 27.1
1. ßmh 6 Stüitu 8. 380. SB.
@me ©cfcHfd^aft toon (Dcrmutl^fit!^) ©tubcntcn, totrft l^ier
btc Winden, btc fic in tl^tcn 9te6cnftunbeit mit pfeifen ets s
fd^offcn l^abcn, auö bcm ^cnflcr inö ^uBIicum. Wtan fatin
e« toitflid^ feinem SKenfd^en Übel nel^mcn, »enn et in ben
©tunben, ba er fonft nid^tö getl^an i^'düe, Sudler fd^reibt;
bod^, »enn er eö nid^t beffer mad^t, alö bie SSerf. biefeö
ÜWagajin«, fo ratzen toir il^m immer, fidb einen anbem ^tiu lo
vertreib gn fud^en. 3Benn man nnter fo bielen ©tedfen*
^)f erben gn toasten l^at, fo ifl e3 in ber Jl^at (Sigenflnn,
gerabe anf ba^ gn jtcigen, toetc^e^ nie fo gang ©tedfen))ferb
ift, nm nid^t aud^ oft ben 3tenter fe^r unfanft abgutoerfen.
& fommen in biefem 2Kagagin f rofaif(^e SJerfe, nnb gereimte is
$rofa, ©at^ren, SSetrad^tungen, (S})igramme nnb fogar auc^
ein ))rof aifd^eö ^elbengebic^t bieSReformation öor, toeld^e«
nebft allem übrigen, toaö toir bie ©ebnib l^atten gn lefen,
nnter ber firitif ift. S33ir fd^toeigen a(fo bat>on aber
@in« muffen toir [215] fagen, bie SSerfaffer trogen fel^r anf 20
il^ren Sifer für bie äteligion. S35ir loben fle begtoegen ; bod^
bitten toir fie gngteid^, erfi gu (ernen, toaö Stetigion iji.
3)enn in atten il^rcn fo genannten geiftüd^en äuffä^en nnb
S^erfen glimmt nid^t ein ^nnfen bat)on ; nnb man ift enblic^
ba3 ®e(e^er öon ber S^ugenb nnb {Religion überbrügig, too 26
ber Scijermann me^r nid^t fagt ate: toie fd^ön ifl bie Sngcnb!
toie fc^ön ift bie {Religion! nnb toie ift bie Sugenb nnb
9teIigion boc^ fo fd^ön! nnb \oa9 ijt ber für ein böfer
5IKenfd^ , ber nid^t lant fd^reijt : fie ifl fc^ön n. f. to. SBa«
t^nn bie Sente, bie fo o^ne ®efü](^( mit ben l^eiügflen Singen so
tänbten^ toa^ tl^un fie anber^^ aU ba§ ße einem blanen
©d^metterling nad^taufcn? Unb mit aller il^rer ©d^toärmereij
toerben fte bod^ feinen ^cbriHo befel^ren.
SRttitil^eit.
(Bin V^&tktiftn Sat^rtn nnif (^btvhtntftlfitinhf 8«85
136 S*
®iefe ©errn ©at^rifer fefcen fld^ in ber SSorrebe gegen
12*
bie Sunjtrtd^ter öon SRtcbcrbeutfd^tanb in ^Jcrtl^etbigungö»»
ftanb. ®aö l^aben fic fic^ aber tool^I gar ntd^t träumen
laffen, baß man tl^ncn aud^ in Obcrbeutfci^Ianb fagcn
toürbe, bag il^re fo genannte ©at^ren l^öc^ftetenb finb.
5 2)ie b e ft e S35 e 1 1 ifi eine erbärmtid^c ^oefie, unb bie übrige
$rofe tl^eil^ matte So))ie üon ätabnern, tl^^eitö monotonifc^eö
©efd^mier unb toi|Iofeö ®ett)äfd^. (Sin ©atijrifer muß ben
aWenfc^en ganj, aber öorne^mtic^ auf feiner täd^erlici^en unb
fd^Ied^ten ©eite fennen. S)iefe muß er nid^t nad^ bcr Ober^
10 ftäd^e, fonbern in il^rer ganjenZiefe, entttjeber mitOuDenaüfd^er
©tärfe, ober mit SRabnerifd^em SEßift jeic^ncn. 3P er baju
unfähig, fo übertaffe er ba^ ©atijrifiren anbern; benn nt(]^tö
ift ed e(^af ter, ate ©Jjott ol^ne SaSift. SSSir l^ätten ger^^ [216] ne
bie SSerfaffer fanfter beurt^citt ; aber bie ©d^reibfud^t l^at fo
15 fel^r um fi6) gegriffen, unb bie meipen ©d^riftjleller fmb fo
unfül^Ibar gegen fanfte ©treidle, baß man baö ^ublifum
Mo« burc^ ben ®amm einer ^rten firiti! gegen bie Über*
fd^toemmung bon fd^ted^ten Sudlern, bie tägüc^ mel^r um ftc^
greift, ioertoal^ren !ann. S)a« fd^limmfie, toa« auc^ au« einer
20 fold^en ^ärte folgen fann, ijt, baß biefe ^erm ©atijrifer unb
il^re« ©leid^en ju fc^reiben aufhören; unb biefe« ijt ein
großer Sortl^eil für fte unb für i^re Sefer.
ftitfiferfli^e.
fiiqntt l^at bie ©uite berül^mter SKänner burd^ ben
tragtf d^en S)ic^ter, CCrieirillon t>er meiert. 2)a« ®emä(be,
äf bem er gearbeitet \^at, ifl üon Äbeb, unb eben baf*
felbe, nad^ bem fd^on S3a(ed^ou gearbeitet ^t. S)ie gange
©ommlung befielet nun an^ Voltaire, la Fontaine, Corneille,
J. B. Rousseau, Meliere, Descartes, J. J. Rousseau unb
80 Crebillon. Sitte«, toa« toir gu Sl^ren bcr Satente be« ^m.
giquet Utf -3. 3. SRouffeau erinnert l^aben, gift aud^ l^ier.
La Vieillard a la Toque, portrait grave d*apr6s
Bembrant et la Chute du Jour petit paisage
grav6 au bas du Portrait» par mr. de Marcenay.
35 SKan fann oon biefer meijierl^aften Überfe^ung fagen,
baß ber ®eiß Stembrant« in ben mand^erle^ Stinten unb
Kro. 28.] ^^
il&rcn jaufccTtfd^cn Üfcctgängcn, unb in bcm cbleti Sl^ataltct
bc3 So))fcö unter ber §anb M ©crrn SDtarccna^ ntd^tö ücr*
lol^rcn l(|at. 3)tc ^tgut l^at ein Drbenöfcanb unt, unb eine
Slrt Don 5!Kü|e auf bem Äoj)fe. 9Kan fann fte ate ben
^enbant ber Dame ä la Perle ober ber Dame ä la Plume 5
anfeilen.
[217] Nro. XXVIII. S)ett 7. S&pxil 1772.
)>er vinrntffmttn iSinpfexiitüitt nnH^ ilrrtr KPerkieio
ium <6tbxüutift her SammUr unl^ liitbljnbtv* ßt^ (ftr^il^
OEi^fner, 4^£pin ml^ Compagnie. 1771* 8* 360. S*
3)ie ju Seipjig au« bem (SngUfc^en übcrfe^te Slbl^anb*
lung DOtt Äu^jfcrjlici^en gab ^errn ^. ^nlag, gegen*
»ärtigeö SBerf auöguarSeiten, baö burd^ feine ©ottflänbigfeit^ is
unb Berichtigung ber Orbnung be^ ben S^arafteren ber
SKeijler fel^r groffe SSorgüge Dor ber Slrbeit beö ßngtänber«
l^at. 3)ie ©nteitung entölt I. einige ®runbfä§e ber SDtal^*
lere^ in fo tt)eit fie auf bie Äufferjhc^e ougetoenbet »erben
fönnen. 11. 2(nmer!ungen über bie öerfd^iebenen Slrten ber 20
fiujjferPid^e. III. SRegetn be^ ©ammlung berfctben. Sitebann
folgen bieSKeifter nad) ben oerfdbiebenen ©deuten; bie ©eutfd^en
unb ©d^meijer, bie äiieberlänber, bie Staliöner^ bie granjofen^
bie ßnglänbcr. Sei? jebem Äünftler ift eine furje ängeige
feiner Sebenöumftänbc, unb bann folgt ein Ileineö Ser jei(^ni§ 26
feiner beften SBerfe. SKanc^er je^tlebenber S)ilettante unb
$!Kcifter »irb eö oieüetc^t ni(]^t geneigt aufnel^men, feinen
Spanien entioeber nid^t in bem 5Serjeid^ni§ ber großen 9Kän«
[218] ner ju finben, ober \>o6^ eine Äuömal^f unter feinen
aSSerfen »al^rgunel^men, bie er öielleid^t fo flrenge nic^t toürbe so
angefteßt l^aben. 9Bir unterfc^reiben inbeffen be^nal^e alle
Urtl(>ei(e beö ©errn g. ber me^r ate oie(e anbre Äünftler
l^ier ätid^ter fe^n fann, toeit er nidfet aflein feit langen -Salären
bie Sunjt mit fo oielem Srfotge leljrt unb ausübt, fonbem
anä^ in feiner SSaterftabt bie reic^flen Äunflfammlungen bor ss
fic^ finbet. Unfre ?efer »erben un^ erlauben, m^ ber (Sin*
Uituttf) einige gemeinnü^ige Semerfimgen ouöjujtel^eit. 3it
ber 3^i^AUA0 unb 3ufammenfe^uttg fmb bte SEBtrI»
unitn U\f einem ©entätbe nnb einem $n))fetftid^ einerlei^.
On Snfel^ung ber Haltung l^at ein ®emä(be ben Sorjng.
6 !Z)er !Duft }. 93. ben bie Entfernung einer @a^e gieH tonn
nid)t )t>ol^( burc!^ ettoad anberd, ate burd^ bie natürU^e ^arbe,
üorgeftcUt »erben ; unb bicfe fann 6Ioö ber ^infel geben. 3ti
abfi^t auf bie SSert^eiUng bc« ?i(]^t« laffcn fit^ bie
Wenmlbc nicbt too^I mit ben Äu}>fcrflicj^cn ücrglcid^en. S)er
10 3)ia^(er ^at taufenb Sinten, babur(]^ er ben Übergang t)om
iHd^t jum ©chatten mit einer unenbü(]^en Slbtoec^fetung au^''
brürfen fonn. S)er Äu<)ferftecl^er l^at nur f^toarj unb »eiß.
SlUein bie 9tege(n t)on ^i^t unb @(]^atten laffen
fic^ bei) itu))ferftic^en nod^ un}n)e^beutiger anbringen, aU in
Iß (^emd(ben. Sin mittelmäßiger Senner fann in einem Su^^fer-
Pic^e tocit el^er ber SDlaffe beö 8i(]^tö unb il^rer Äuötbeitung
burc^ aUe SKittettinten nad^fpüren. 9to(^ ein Unterfc^ieb:
fiimmen in einem ®emä(be bie hinten nic^t überein, unb ift
ba<l ®anje nid^t If^armonif c^ , fo toirb biefer geiler oft im
80 Äupferpid^e unjlci^tbar, unb in biefem gattc fann er fcj^äfebarcr
fet;n, aU bad ©emätbe fetbfl ; toeit er bie ©(i^^nl^eiten lägt,
unb bie SKängri öerbtrgt. S)ic Siegeln ber ^erf<)e!ttt)e
laffen ficb bei; ben JhtpferfHd^en t)ielleid^t au^ genauer beo«
baci^ten, meil bie [819] ©(^rafftrungen aQe auf ^inen $un!t
86 ober auf Sine ®eite laufen.
3tt änfelf^uttg ber ä^id^nung finbet ber Äenner ber
V n a 1 0 m i e toürtlicb nod^ eine f d^rfere 9ti(!^tigteit im ^fer,
unb fann n>enig{lend ber n>abren ^inie bur(j^ a0e Krümmungen
btttd^ ?i(^t unb ©ii^tteu leidster folgen. 2)icfer Sort^il
ao fäUt it^ ber fd^n>ar gen jhinfl n>eg, toeil bi^ bie Se^blnng
beigäbe tote in einem ©emälbe gefdl^iebt. S)er Xuöbrnd
aber ifl offenbar mebr in t>t» SKablerd al« be« Su)>feTfledber«
®eti>alt. S^ie Starte be« Xu^rndtd liegt eben fo fe^t in
bem ftolorit aU in bet Seränbetung ber 3^9^
)& da biefe baben o^ne färben oft eine gong t>er!ebrte SHrhtng.
{^ftige V^eibcnfcbaften bie b(o^ burd^ bie hinten ber 3^*
nung ang^ctttet )i>etbeii, foEca 3iui>eUen in^ ®roted!e. Xit
Nro. 88.] ^^^
%axit maift bic ücrftcttte SH^ erträglicher. Se^ einem
Portrait faUen bie mannigfaltigen Stnan^cn ber ^aare nnb
®eft^t«farben, Utj ben Silieren bie üielen arten üon SSSotte
unb gebern, be^ ben J?anb|cl^aften bie toerfc^iebnen Sinten
ber Sag«* unb Öal^rgeiten im Äupferfti(j^e völlig toeg. ®e«* 6
toegen finb bie rabierten Slätter beö Slaube J?orrain
trodne äbriffe üon feinen l^errlici^en Sanbfd^aften.
®ie ßennjeic^en ber ©röße eine« ©egenjlanbe«, nacj^
bem er in ber ^crne mel^r ober weniger Don ber Suft*»
f a r B e angenommen l^at, ift aud^ bem ^u))ferfte(^er unmöglich lo
anzugeben, äuc^ bie ißeränberung ber ?uft burd^ eine frembe
Sittte einer flarfen fid^ mit il^r öermifc^enben garbe liegt
auffer ben ©rängen feiner Sunfl. 2)iefeö emjjfinbet man be^
geueröbrünftcn. gcrncr ift er ni(]^t im ©tanbe baö burd^*
fdbeinenbe be« Äotoritö auöjubrüdcn, ba« au« ber i5
Serfd^mctjung jtoetjer hinten übereinanber entfielet, fo baß
man jebe gleic^fam befonber« entbedt. S)er ÜRal^Ier !ann
bie feurige 9iöt^e über bie äBangen einer jungen <Bii'6ni)txt
Derbreiten, unb il^r [220] toenn pe geflorben, bie ®läffe be«
Sobe« geben. S)er Äupfcrfted^er fonn feine« oon beleben, ao
Snblic^ ift er auffer ©taube, bie glatten, poUrten, ober
fc^cinenbcn ^öxpex oorjufteUen, toetd^e oft il^r fd^öne« anfeilen
ben auf fie faUenben färben gu bauten ^ben. 6r iji loeber
oermögenb ben Unterfd^ieb be« glängenben filbemen ©efäffe«
oon bem rotl^en SBein, ber barin entl^atten ift, gu unterfc^eiben, 25
noc^ bem ^arnifd^ be« gelben ben rotl^en SBiberfd^ein gu
oerfd^affen, ben bie fd^artad^cue barüber gcgogeue SSSefie bem^^
felben mittl^eitt.
S)er Sl^arafter ber eigentüd^en fo genannten Äu^^ferftid^e
ifl, baß fie fc^arf unb genau; ber geefeten Sfötter baß so
fie mit einer fretjen §anb, unb ber SBerfe ber fd^ioargen
Äuttfi, baß fie fe^r f a n f t gcmad^t fmb. SBei( fo lool^t ba«
Äuj)ferfted^en a(« ba« JRabieren feine bcfonbre SJortl^eife unb
aWöngel ^at, fo ^aben bie ßünftter fid^ bemülf^t, ba« @ute
t)on beleben gu vereinigen, unb ba« ^rei^e be« Scftteren mit ss
ber 8tid^tig!eit be« Srfteren gu oerbinbcn. Salier finb bic
meiften neueren Äujjferflid^e erfHic^ geeftt unb nad^^er mit
bem ©rabfiid^el nad^gearBettet. SDer Serf. glaubt ein 9 an}
gcflod^ncö ®Iatt \ttf fetten ol^ne ©teififlfeit. Unter ben
rabierten ®(ättern l^aBe man fd^on eine gt'ö^ext äfctoeii^felnnfl
öon öoTtreflid^en ©tüden. 3m äuöbmd ber SDluffeln l^at
6 ba« ffupferped^en üor bcm 9tabteren ol^nc 3^^if^I fl^öge
SSorjüge. ©roße Stätter üBerl^anpt fotten el^er in ^pfcr
9efto(]^en at« rabiert »erben. 3)aö 3tabieren fd^idt fid^ Beffer
gu ©fijgen unb tetc^ten 3^^«"W9^« > «'^^ ^'^ ?anbfd^aft ifl
ü6erl^au))t ber toal^re Oegenflanb ber 8tabiernabcl ; mit bem
10 ©rafcfHd^et geenbigt toirb fie fd^toer. S)aö gteifd^, ha9 fanft*
toaücnbc ^aar, bie glatten ber ©etoänber, bic btinfenben
SBaffen »erben burd^ nid^tö beffer au^gebrüdtt at« bnrd^ bie
fd^toarje Sunjl. Arn Snbe fotgen einige Tarnungen für
bie ©ammter. 1) SWan [221] muß pd^ be^ bem ©ammten
15 nid^t üornel^mcn ba« ganje SSerf eine^ 3Weifler« jn bepfeen.
2) gür feinen SRamen eine btinbe Sld^tung liegen. 3) Sttid^t
t)on ber ©ettenl^eit eine^ Statt« anf feinen innertid^en SBertl^
fd^Iießen. 4) Sticht Sopien Patt Originalen faufen. 5) ©id^
t)or fd^fed^tcn äbbrüdten in Sld^t nel^men. Sin Än^^ferpid^
20 teibet 500 gute Slbbrüdfe ; eine rabierte platte nur ein ^)aar
l^nnbert; unb toenn ba6 ©d^eibetoaffer red^t fd^arf gefreffcn
iat, l^öc^Pen« 300. bie fcbtoarje ffunP 100 gute «bbrüdte.
S35ir em})f elften überl^aupt biefe« S35erf aU ein S t a f f i *
fc^e« fSni^ atten ?ieb^abern unb Äennem ber Sunp.
iBetraitrtnng^n übtt hit IP^rk^ (S^ttts im ^tittft
htt Itntur uni» htt Dorfelrttng auf uiU Sage hta^
3ra|rr0* 1772* 8* 93* S*
S)ie Sctrad^tungen ber Statur pnb unPrcitig am bePen
30 gefd^idtt, eine bcnfenbe ©eete ju ©Ott ju erl^ebcn. 3)er 3Serf.
l^at atfo nebp t)ieten anbem aud^ eine gau} lobendtDürbige
Untemel^mung getoagt, ba er bie 5Kenfd^en burd^ bie Sreatur
jum ©c^ö<)fer ju fülf^ren fud^t. @r legt au^ bem Steid^e ber
Statur, fo toic bie üerfd^iebenen Sal^rjeiten bie ©cenen änbem,
35 ober toie bie anbem Umpänbe e« erforbern, ©egcnPänbe t>ox.
Kro. 28.] ^^^
gcl^t fic fürjl^ hvixii, jicl^t Seigren l^crau«, unb fd^fießt bann
nictftcnö mit einem ©efeet.
©agegen l^aben lütt ni(]^t3; aber tDatum töetjt er jcbcr
Setrad^twng ben S)atum an, anf tocl(]^en fie gemaci^t »erben
foU ? SBarum ^at er nic^t erfl tiefere Stid e in« ^üif ber s
Statur gelDorfen? S33arnm ftnb aUe feine Setraij^tungen fo
einfiJrmig, fo !a(t, fo unbejtimmt? SWand^e pnb unö tefremb«
lid^ t)or4222] gefommen. 3. ®. bte Dom 22. 3enner ^ftid^t
fi^ im SEBinter ju erbauen. SEBie fommt biefe ^flid^t
jum SBinter ? SigcntUd^ tt)itt fre^ßc^ ber SSerf. nur t)on ben 10
©elegenl^eiten rcben, bie ber SBinter gur Erbauung giebt;
aber tt)ie jioingt er biefe Erbauung l^erein? „'^u fiel^efl, fagt
er, toie toergöngticj^ ber ®d^nee ifl, tt)ie tcic^t ba« (£i« fd^miljt,
»ic furj bie Sage fmb : Äann biefeö ni(j^t afle« bic^ an bie
§infäflig!eit beö ?eben3 erinnern ? S)u fiftefl in einem »armen is
3immer, unb geniegefl beinen Unterl^alt; ©oUtejl bu nici^t
babel) an beine arme SSrüber gurüd benlfeu, loelci^e loeber $otj,
no(j^ Äteibung, noc^ ®rob l^aben? 3)u bemerfeft ben furjen
3toif(^enraum gtoifd^en Sag unb SRaci^t ; foUte bir biefe« ni^t
gur Ermunterung bienen, bie fiürge beine« ßeben« ju bebenfen, 20
unb jebe ©tunbe lool^I auögufaufen? S)u fiel^efl, mit toetd^er
Unborftc^tigfeit fid^ öiete bem 6i« anvertrauen: fann bir
biefe« nid^t bie Unbebad^tfamfeit ber 3Wenfd^en abbilben, »etd^e
fid^ bem ©enuß ber Süfte biefe« Seben« übertaffen.'' SBa^r^
^aftig, loenn man fo gtüdf üd^ ift fid^ mit 6 m }) f i " ^ « » 8 ^^
fold^cr ©elegen^eiten jur Erbauung ju Stufte gu machen ; fo
ö)irb e« einem nie baran feilten, aber toie oft toirb un«
l^ier nid^t bie falte @inbi(bung«!raft für (£m|)finbung üerfauft?
SBir glauben, baß bie Erbauung nic^t« fe^, at« eine neue
SSetebung ber Segierbe nad^ loal^rer SJoHlommenl^eit, unb biefe so
öortrcflic^e S35ir!ung ifl feine golge fold^er Sänbelei^en; am
toenigjten rid^tet pe fid^ nad^ bem S)atum. 3)iefe almanad^««
mäffige Erbauung nüftt fetten mel^r at« bie ^ro|)l^ejet>ung
ber 2Bitterung. ÜRan tieft ©onnenfd^ein unb fül^tt Stegen.
©ie mad^t babe^ ba« Ebriflentl^um gu einer Art von U5uj)j)en=» ss
^pxd, unb ^at fetten Einfluß auf ba« §erg. S33ann toerben
boc^ einmal unfre fromme aKönner mit Oeifl unb ©tärfe
^8^ [Nfo.»
fromm ju fci^ti lernen! SBann »erben fie Begreifen lernen^
[223] baß »ir ©Ott im ®eip nnb in ber SBal^rl^eit, nicj^t
mit bem ®au(fetf))iet einer leeren ^l^antape bicnen foDen?
S)ie elenbcn SSerfc^en, bie ber ?Jerfaffer etnmifij^t, finb eine^
5 fold^en @d^a^fäft(]^en$ toertl^ !
Setti}tg.
jDie ^i^i^tl^tktf tint ktmifttftt^^ttf in |nr^9 ;Sttßfi0nt«
3n htt Btrlitri^en Mti^l^mt^inn^f 1772* 6 <B00en*
3)er ^))ot^e!er (Sno^ l^at eine Sod^ter £ r ö n d^ e n unb
10 eine Slid^te giefc^en. 3nbeffen baß ber SJater attögeflangen
ift, einem S)ec^anten toegen ju oie( genoßner ^ufiern ein
Sl^Pier gu fe^en, fommt ber Slboocat Steiger inö §auö,
mit hexZoiitex jn (i^armiren. ^ön(!^en !ann il^n and^
loo^t (eiben. 3)er SSater aber l^at anbre äbfic^ten, nnb me^nt
15 fic fott ben aKebifuö ©errn 3Sincent If^e^rat^en. (gr pnbet,
e^e er in^ ^auö tritt, Steigert ^nnb t)or ber S^re, ber ^u
feiner ^ünbinn loitt. 6r toeißt i^n mit bem ©tod ab, unb
oottcr ^oö^eit über ben §unb, empfängt er ben ^errn nid^t
oiet beffer, ber nid^t enttoifc^en fonnte, toeit i^m ber fjuß
20 eingefd^tafen toar. 9?un beHarirt 6nod^, baß Ärönc^en feinen
anbem, at« einen SWebiciner If^abcn fofl. 3)arüber faßt ba«
ÜRäbd^en in Ol^nmad^t. S)ie ?eutc laufen If^erbetj, unb ber
erfle äufgug fc^fießt fic^ mit einem S^or, baö bem ^arterr
bie i^el^re fingt, baß man in allen »»eiblic^en Ol^nmad^ten
25 nic^t fo fd^nett um ^ü(fe ju rufen ^at.
dm jtoei^ten Slufjug entbedEt ftd^ aud ben rotten Singen,
nnb bem ciferfüd^tigen ©(^(nd^geu giefc^en«, baß fie gerne
§errn Sincent l^aben möd^te. Snod^ erwartet bie SSiflte oon
^erm ?Jincent SSater unb ©o^n, unb läßt pd^ be«n>egen
30 barbieren. 3)er Sarbier ip nebp Snod^ ber hefte Si^arafter.
S)er arme [224] Seufel ip ^^))od^onbrif c^ , unb pngt gang
broHicbte« S^vlq über biefe geteerte ffranflf^eit. Unter bem
Sarbieren fommt bie Sipte, ^riJnd^en »iß nic^t in bie ©tube,
ber ^rooifor fd^iebt pe mit ©etoalt If^erein. fiurj unb gut
35 fagt pe bem jungen ^errn SSincent, baß pe feine e^üd^c
$ä(fte unm(5gUd^ toerben fönnte. S)er junge $err Sincent
K»o. 29.] ^^*
bct fid^ auf einem ®all in ein 3Wäbd^en toerüebt l^attc, baö
er für ffinoc^g Sodbter ^iett, baö aber giefd^en toar, erl^ol^tt
fld^ toieber t)on biefer Srftärung. Sr glaubt nunmel^r, Snod^
l^abe jtoe^ JiJc^ter. ?)icfer betl^euert l^öd^ttc^, ba§ er nur
eine (Singige l^abe. Onbem tritt giefc^en mit bem Saffc auf. s
$ier crfennt ^err S3incent baö 3bcat feiner ©öttinn. 3Wan
crftärt pc^ toon be^ben Seiten, ^err Steiger fommt baju,
unb bie be^ben SRäbd^en l^etjratl^en nad^ S33unfd^.
SBir bitten nod^ immer, bei) ben ©cenen be« mebrigen
Sebenö unfre junge 3)ic^tcr bie SRatur ju pubiercn, unb il^re lo
S^arafter, benn l^ier ancif muffend Sl^arafter fel^n,
ni^t auö ber 2uft ju greiffen. an ®]^a!ef})ear fönnen flc
[el^en, mad man aud ben 9?arren unb ben (^(otond mad^en
fönne, toenn man Sojjf l^at. $ier iji auffer bem Sarbier
unb bem %potiidcx be^nal^e oUe^ üerungtüdft, unb bie 3Serfe, is
bie SSaubctoillcn entl^atten foHen, bie ba« ^arterr nad^fingt,
finb unerträgtid^ fc^fed^t. Slud^ bie S)ebifation an i^exxn
Saufe l^ätten toir bem Serfaffer gefd^cnft. ©ie ifl nid^t« ate
ein ®efd^n)a^.
[225] Nro. XXIX. 3)en 10. ^rü. 1772. 20
®Sttiiigen unb ®üi^ü.
C ^^ ht €nxn}^tnt ht tu ^l^uii^tüis^ iKifnigU fixm-
iifif^tn (General |)r0jcurettr0 hn Tßuxiümtnt nm iBr^tagne^
D^rftti^ übtrhtniSilnhtxnnttttiiSfU Timhtmfixim-
ftflffiiren überreizt* ^it ;?(nmierlmn0^n n\(t einer ^sfxttht^ 25
hit ^nbxüutiibuxhtit nnh^^ühlitiiktW htrßuft'
h^mf tl^tn <ir;i^irttn00)rr0|ekte bttxtfftnh. ß^^itt-
ri4, 1771* 8* 260 S*
S)aö Suc^ toirb in S)eutfd^(anb auf eine anbre Slrt
merhöürbig, ate eö in granfreic^ getoefen. ©ort »arb e3 üon so
einem ©eneratprocureur, ber baö eben nic^t fc^reiben burfte,
gcfd^rieben unb im Parlamente — — niebergetegt,
aufbetoal^rt, le Procureur General du Roi entr6 ä la
Cour les Chambres assembl^es, a dit : Messieurs etc. etc.
la Cour a decern6 acte au Procureur General du Roi, 35
du depöt qu'il fait presentement sur le Bureau d'un
Memoire sur rEducation etc. etc. dn S)eutf(l^(anb \DXxh9
bic ©ttcitgtorfc über gctt)iffc gute, giemtic^ aUgcmein anerlannte
Sorfd^Iägc gu fcefferct Srjiel^ung. S« toirb a(fo für im«
boj)))ett beträd^tfic^ : ba« Suci^ an ft(]^, unb bic SBürf*
6 u tt g , bte e« in S)eutf(]^tanb tl^un f ott. S)a« 93u^ an fl(i^
ifl fluH)et, fc^ön unb »a^rl^aftig tefen«== unb anö>cnben«n>ert]^.
[226] SRoc^ fennet ber Siecenfent, ber au(]^ Saläre mit bergleicj^en
■Sbeen umgegangen, feinen Srjiel^ungöborfd^tag , ber fid^ fo
fel^r ben 5Kenfd^enüerPanb, bie f^Ieci^te, gute Slrt,
10 ober l^öl^cr bie 9ti(]^tigfeit gu beulen emjjfol^ten fe^n
ließe : ber fi(i^ fo toenig be^ SRebcnbingen unb piis desideriis
aufl^atte, Singe« für un« tocitl^er^el^otte aufgenommen, »a«
e« aber für ^ranfreid^ nic^t ifi: unb If^ier nun überl^au^^t
mac^t biefe« SBuci^ gegen Safebo» einen erfc^redlid^en ffontrafl,
15 unb too e« übcrl(^au<)t ber ?efer fo innig fül^tte : ba« S)ing
ip mögtid^! »cnn nur ^änbe ba toären, eöipleici^t!
SSon allen biefen Seiten ifl bem guten Sl^atotaiö, beffen Sin»»
beuten bie ganje $rot)in2 Bretagne noc^ in feinem @(enbe
fegncnb eieret, bic beflc Slufnal^me gu h)ünf(]^en. Sebtocbcr
20 äd^te S)eutfcj^e toirb füllten : bag auf f otcj^em SEBcge beff cre
SKeufc^en gebitbet »erben Knuten, aU burc^ unfre Satl^ebral*
unb ^c^energiel^ungen : Seutc, bic bic Äugen im Äojjf , nicj^t
üor ber SruP, »cber im ©ergen noc^ im ®ebetbu(j^ tragen.
Sr tt)irb füllten, bag, ba e« ^icr nur auf Sinrid^tung
25 unb S9 ü d^ e r anfommt, toir in S)eutfd^tanb toiffcnfd^aftüd^c
änfang^aniocifungen beffcr l^ättcn, ate granfreid^, jur Sitbung
aber »ir leidet, nur mit SBal^t unb ©efd^madf, entfernen
fönnten. 6r loirb finben, baß, loenn biefer $tan If^öd^jtcn«
ba« ©d^tt)ad^e l^at (»ctd^cr meufd^tid^e $(an l^at« nid^t!) baß
80 er im Übermaaße ^)otitifc^e 9taif onneur« bilben fönntc,
bie fre^üd^ in ©cutfd^Ianb fafl nod& toeniger il^rc S35ett puben,
a(« in granfreid^, er atfo geläutert, erfefet, nationatifitt
»erben fönne unb muffe ba« S^alotai«! äbct
nun ©d^Iöger ju E^alotai«? 6« »äre gut, loenn er bte
35 Dorige arbeit über ftc^ genommen unb feinen 5lutor nationaliflrt
l^ätte! 2)eutf*e »üd^er ftatt ber franjöfifd^en! 5)eutfd^e öc
bürfniffc patt frangöpfd^er : (tt)ie fetbp ber öerad^tete ®ott.
Hro. 29.] ^^^
fd^cbiaucr 3W. ©(j^toatc, mit feiner Scaumont getl^ati).
[227] $erT ^tof. ©cj^föger ^t baö nid^t getl^an : ©eine Äu»
ntctfungen ju S^Iotaiö finb uttfeetröc^tftij^, ober, toa« man i^m
xwii mei)x üergiefet, Slnefboten. S)cflo mel^r änmerfungen
gegen ®afeboto ! Sine 92 (Seiten fange 3Sorrebe! unb aller* 6
bing^ l^afeen Slnmcrfungen unb Sorrebe biel dttäiit SafcboU)
l(^at fre^tid^ feinen feften, f ormirten $(an »eber gehabt, noc^jefeo
no(^. @r ^t fre^liij^ menig äRateriaüen, einen fd^Ied^ten
Oefd^macf unb eine Uuorbnung in aUe feine SBerfe
gebrad^t, bie faum au«jiel^lic^ ifi. ®afeboto ^ätte frel^ti(]^ lo
erft arbeiten, burc^benfen, lernen foUen, elf^e er ®etb forberte:
baö l^ätte il^m aui^ gteid^ anfangt jemanb, unb jjeber too\)U
l^atenbe SRenfd^enfreunb , ber nid^tö geten »ottte, juruffen
fönnen. Slber nun, bie ©ac^e btoö baki^ anfangen? 5Rur
immer bie gefammteten Subtöid^ö beneiben? ^on biefem is
Nervus rerum gerendarum anfangen unb bamit eubigen?
^err ©. tl^ut feinem Sinbrude fetbfi ©d^aben. SEBer il^m
materiell in aUem Stecht giebt, »er e3 felbfl eingeflel^t, ba§
ber ßlementarfc^reiber nid^t eben ben SSeutel beö ^ublifum
gu feiner Steif ecaffe, Sorref^^onbengcaf fe u. f. ». 20
mad^en burfte; ber toirb immer aud^ einfe^en, bag il^n
ntd^t ber geizige, ber eigennüfeigc ®afeboto, foubem nur ber
toarme S9. ber fd^toad^e S. ber ^J^jjod^onbrifd^c S. baju ge*
mad^t l^abe, unb alfo minbßend ))er}eil^en, ober auf fid^
f(^mä(en, bag er einen fold^en äRann in ^enfion genommen. 85
Überbem l^at $err @. neuer ^tan eben fo üiel ©d^äbüd^eö,
aB 93. nur ^aben fann. S)iefer l^at toarme, leere, unorbeut-
lid^e ©teilen ; jener, fielet man, l^at nid^td aU eine Sltabemifd^e
^dbagogif im ^oj)f: ein Se^rbud^, auf äfabemteu fel^r
gut; aber möge ^r. ©. nur (efen, xoa9 93a!o ))on bemso
©d^öbtid^en ber Äomjjenbien fagt, toie pe ^eud^efn! toie fle
bie SBiffenf d^af t , aU ein fd^einbareö ©äuge, übertteipeml
U)ie pe ber »al^ren Silbung unb in* [228] fonberl^eit bem
gortgange ber Suftur, loenn bie Südten einmal überflrid^en
finb, auf immer fd^aben ! Slffo Iliacos intra muros pecca- 86
tur et extra! Sie ©crren foUten fid^ »ertragen; pe pnb
aber ju entfernt, aU bag pe Pd^ ))ertragen tonnten.
190 r^ ^
3)Tittcnö l^at §err ©. offenbar übcTtrtcBcn, unb babur(]^ ba§
CT bic ©adbc inö Säd^crlic^c f|)iett, gctohmt er nid^t ben ?efcr.
äBer ift c^mfc^er, ber 93. ber eine Seigre üom Urfjjrnnge bcr
SKenfci&en gnt gemeint unb fo ebel, aU er toetg, ben
5 Äinbem üorgnicgen, ober toictmel^r gu enttoenben fnd^t ; ober
ber @. bcr l^ier 7 mal bicfc SSSorte an«fuc^t, gufammen^uft,
abbrncfcn läßt, um nur ben Ättonacr ^l^tlofojjl^en ate ben
©ioQcnc^ im %a^t ju branbmatcn? 3n unferm ftttigen
■Sa^rl^unbcrt toürft fo tx>a^ frct>(i(i^ Utf bcr SWenflc; ater
lobeflo melf^r t)era(]^tct ein ebfer SKann, ber ©rünbe i}at,
foid^e illecebras furti, bie il^n mefleici^t httf ben Sblen
t)eräc^t(t(i^er maci^en fönnen, al^ ben er t)erä(^tlic^ ma^en
»itt. ^err ®. tabeft an 99. bie (Snift ber Serminotogte ;
unb toir fennen feinen rcid^ern üKann an Äunjhoorten, fetbjl
16 in bicfem ^u6)t, al9 ^err ®. @r tabett an 93. ben 5Wangel
ber fienntntß an ffirjie^ungöfc^riften, unb »ir looUen
auö bicfem 93u(i^e nic^t auguriren. gürö ^ufeUfum ip ber*
gleid^cn griftion guter SiJjjfc immer nüfttic^ : bie Äicfelpeinc
geben einen fjcucrfunfcn. 3l6er toarum reiben fid^ benn eben
20 bie Ferren, ba ieber feinen S35eg gelten Wnnte? ^err ®. l^at
eine gctoiffc Orbnung, ^JJrdciflon unb 9tettigfeit in ben Obeen:
er If^at l^ijbrifd^c unb Sel^rfänntniffc. ®ut! Sr fottte un«
alfo fteinc SWufler öon ?e^rbü(i^em infonbcrl^eit ^iflorifcj^e
Sti^xillLiiex geben, bereu toir nod^ fo fel^r benöt^igt finb.
as^err 93. ^t ba« Uüt9 nid^t. Sr l^at aber eine geioiffe
SBärme, unb eine getoiffe ©})cfu(atiou6gabe ; jene um ©äl^r*
ung, biefe um änfd^aulid^feit gcioiffer SSorurtl^eilc unb
gorbemiffe ju macj^en. ^at er bie gemacht, ifl fein
ämt öorbetj, [229] unb e« fommt ein dritter, bcr @ ( e m c n *
aotarbnd^ unb ©efc^ic^te t)on Eorfifa in einen Siget
toirft, um öietteid^t toieber ein güfben Äatb ju mad^en.
S)tefeö gütbne Äalb aber »irb bann »ieber @ott! t9 toirb
barum getanjet unb gefj)ietet. S35enn ba« ifl, toarum reiben
fid^ bie Ferren? liegt ättona unb ©öttingcn fo nal^e
36 be^f ammen ?
Kw). 29.] ^^^
^ranffurt unb Setti}ig.
ßxitU vtfM ^trrn ßi^i^ftn an i^tvvn (Sitln. Ifitt
mt 2Ut «Ir^li 1112. S. 267* S*
S)icfc SSrtefe entölten aUettc^ Urtl^citc unb SRad^ttc^tcn,
btc üon bem äRancfeertc^ gcugcn, tootau« bic ?tttctatut bc^ s
^crrn S. ^ufammengcfc^t ifl. ©ogar 9ta6bittif(i^e unb Slra»
bifc^c ©ctcijirfamfcit bicnt bcm $crrn SJcrf. jur Untergattung
mit bcr SKufc unfcrö äna!tcontif(j^cn S)ic^tcrö. S)a, too baö
$ctj f<)ri(i^t, erf(i^eint $r. S9. tnfonbcrbctt ju feinem SSortl^eit;
bcnn SBefd^eibenl^eit, S)an!barfeit, unb äw^crfic^t in baö Urtl^eit lo
feinet greunbcö l^errfci^t ütcraU. Sine ber gtüdüd^Pen Se«
gebenl^eiten feineö ?eben« toax »ol^t biefe, ba§ il^n bic S^or*
fel^ung tx\oi}, ein a3ef(5rberer beö großen SSSinfelmannö
ju »erben. Sr traf i^n in einem SBirtl^^l^aufe t)or ^ei*
mer^Ieben a(ö einen bürftigcn fd^Ied^tgefteibetcn Sanbi*: i6
baten an: er erinnerte fic^, il^n in ^ alle oft auf ben
öffcntüdben ®i6Iiot]^e!en gefeiten ^u l^aben, »o er bie griedbifd^e
Slutoren laö, »eil il^m bie SKittet fel^tten, fte fid^ onjufc^affen.
„2Wit einer SBe^mutl^, fagt ^err S. bie mein ganjeö ^erj
burd^brang , entbedte er fid^ mir , unb bat mic^ , il^n nad^ 20
©eel^aufen gu meiner @teQe }u em)>fe]^Ien, loeil man il^m
gefd^rieben ^ätte, bag id^ mit ber SoQmad^t, einen gefc^idEten
SRad^fotger auggufud^en, toäre öerfel^en loorben." §err ®.
tl^at ed, unb mit gutem (Srfolge. ^Hein jebermann glaubte
batb in [230] ©eel^aufen, bag |)err S. me^r für SBinfetmonn 25
otd für bie ©d^ule geforgt ^tte. SBinfetmann« ©d^üter
^verringerten fid^ töglid^, unb ber neue Soureftor fonnte nid^t
^Jrcbigen ! ättein, er überfefete bafür ben ©erobot, unb erfictrtc
i^n mit einer "^rt üon 3nf))iration«gabe. Sr toertangte toeg ;
aflein 8. fonnte il^n nic^t nad^ Sergen bringen , toie er so
gerne getoünfd^t l^ätte; SBinfetmann nal^m fid^ atfo tjor, fo
(ange in ©eel^aufen ju bleiben, bid er fid^ ein f(eined ^af^ital
gefammlet l^ätte, um nac^ ^gcfpttn }u gelten, unb be^ ben
^tjramiben bic ffunfl ber äften ju flubircn. 3)ie Ferren
ätatl^mönncr in ©cel^aufen tl^atcn fld^ bamate getoig fel^r 86
üicieö über bie Sräumerci^cn il^reö Sonreftor^ gu ®utc, unb
fic badeten nid^t baran, bag bad ®enie ber äBeiffagungen
^92 IK^«.
mand^er furgfi(j^tigcn SRatl^mömiCT \potttt, unb S)mflc gu
©tatibc bringt, bcrcn Uumöglic^fcit bic 2RauttourföJ)ottttI
längP 6crc(i^«ct, unb in ba« gcenrcid^ öCTtoicfcn If^öttc.
5 Jo. Henr. Nob. Dom. de Berger Oeconomia iuris,
ad usuin hodiemum accommodata, editio septdina novis
accessionibus adaucta studio Caroli Godofredi
Winokleri, sumtibus Jo. Fried. Junii 1771. gr« 4«
n^nt Kegißer mh ^nxtthtf 950« S«
10 ginc neue äuggafee eine« ber f^äfebarpen ©J^Peme bc3
SRömifc^beutfcl^cn 8tedjte3 mit atter tl^|)ogra))^if(i^en ©c^önl^eit,
bie e« üerbienet. ^err SBintter l^at eine ©ebäij^tnißrebe
So\^, SEBid^etm SSeTgeTÖ auf feinen ©ruber, ben SJer*
faffer be« Suc^e«, eine fciagra))]^ifc^e XaUUc, eine Sottation
15 ber Sergerifc^en öconomie mit ben ^onbed ten , unb öielc
Iur}e, nü^tid^e Slnmerhtngen beigefügt, bie aber noc^ nü|(t(j^er
fei^n b>ürben, menn fie nid^t Uo9 an^ neuen ©äd^ftfd^en
SSerorbnungen unb 2ei})jiger gacuhät«^ [231] auöfjjrüc^en ge«
nommen toären. Serger mügte nid^t allein jum SSeften ber
20 ©ad^fen berid^tiget unb uxmiifxt toerben !
Epitres sur la Vieillesse et sur la Veritö
suivies de quelques Fie o es Fugitives en Vers,
et d^une Comedie nouvelle en Prose et en un
26 acte qui a pour titre, le Mariage de Julie par
Mr. Säur in de TAcademie firan9oise, oh6s la Veuve
Duchesne.
ffiir totinf^en über ba« «Her unb über bie ffial^r*
If^eit, lieber ben ®rei« üon gemej:, beffen äccente äße »eit
80 itigenblid^er unb flärfer tiJnen , aÜ bie öon ben ^arifct
Dichterlingen gu l^iJren, bic enttoeber ju ®rei3 ober gu un*
müubig finb. SBir If^aben auf bem ganjen S35ege burd^ bicfc«
©ebid^t nid^t« angetroffen, ba« unö loeber jur Sinfeu nod^
}ur siedeten im ®uten ober im Söfen aufgel^alten l^ätte.
35 Sßir glauben, man fängt in $arid gan} unb gar an, fihr bie
Uro. 29.] ^^^
äuötönbcr unb bic Solotiicn ju arbeiten, ^m Snbe fielet
ein neuer öerunölüdfter Serfu^, ^opeö ^eloifa gu paxa*
pl^rafiren. S)ic Somöbie l^aben toir angefangen ; aUein tro$
unferö mül^feUgen ^anbtoerte, f(i^(ecj^te Sücj^et gu (efen, unb
ber bafee^ erworbenen ober gu erioerBenben ©ebutb, nüfts
burd^!ommen fönnen.
AttliferfHi^e.
55on ^tmuvttün finb un« nad^ Stötl^elart fotgenbe
fd^öne Slätter gu Oefic^t gefommen.
Nro. 263. La France temoigne son Affection lo
ä la ville de Liege, in 4. S)iefeö SSfatt geigt aöeö, loa«
$err ©emarteau feineö in ber Siötl^etart tiefern !ann.
^ranfreic^ ift in grauengejiatt mit ben geioöbn^ [232] ticken
SmMemen auf einer SEBoIfe, unb nimmt bie ©tabt ?üttid^ auf,
bie öor il^r nieber!niet. S)iefe« ©türf toarb Utj ber ©etegen* is
^eit verfertigt, ba granheiti^ gegen 8ütti(i^ baö Droit d'au-
baine aufl^oS.
Nro. 265. SRac^ Soud^arbon. Sin großer nieber^
fel^enber ®at^renfo))f mit großem ^aujjtl^aar, unb einem in
Silbl^auermanier bearbeiteten 93art in groffen fid^ n>inbenben 20
51»affen.
Nro. 274. 3laä:i S)omenicl^ino. Sin ßebtid^er
§rauenfo})f, ben man tjom Stürfen fielet; baö Oeficj^t im
^rofif in bie ^'6^t getoenbet. S)a6 ©efid^t iji gang im
©(j^atten , unb bie ^aare finb mit einer ®inbe umtounben. 26
Sin fd^öner -Sungenfojjf en Face liegt il^r über ben ©dfeuttern,
unb brü(ft ftd^ auf fte an.
Nro. 275. Sin nacj^ ©nibo gegeid^neter großer Sojjf,
ber ben größten Sl^aralter entl^ält; er iji be^na^e gang
im Profit. so
Nro. 279. 5Racl^ S ar bu3 unb Nro. 283. SRacJ^
Sari Sanloo. 3^^^ ^^^ treflid^ften gtauenföjjfe. S)er
erfierc iji ein mit ©e^fud^t unb ?iebe in bie $>'6i)t fel^enbeö
©cpc^t im ?ßrofit.
Nro. 284. 5Rad^ Sonnet ein grauen!o<)f, ber Smjlss
liitteraturdenkmale des 18. Jahrhunderts. 7. 13
Nro. 30.] ^^^
^u groffcr Scfcf^ttjctfid^feit bc« ?cfcrö in einen Slnl^ang.
SBa^ aber ^ommel ni^t angefül^tt i}at, fennt auc^ ^ert 335.
ni(i^t. Se^ma ber boc^ über bie fämmttid^en S^itct ber
^anbeftc unb be« Codicis üom ^fanbreci^te commentirt nnb
ebcnfal^ aUe einjetne ©cfefee erläutert ^t, ifl il^m ein un* s
be!annter SDtann. Se^ bem L. 8. quibus in causis l^ätte
bittig §err ton 8ütti(]^au angefül^rt tocrben fottcn. S)oc^
toer fann bie Unterlaffungöfünben unferö 3Serf. atte
jäl^Ien? a33itt man eine ^robe üon feiner S)enfart l^aben,
fo (efe man bie erfte ©tctte, bie nnö auffäUt, ©eite 149. lo
333ann bie ^xa^e jn beanttoorten ift : S33aö l^at ein 5IRünbeI
für ein SRec^t auf eine ©ad^e, bie mit feinem ®etbe erlauft
toorbcn ift ? f o ift ein Unterfc^ieb ju machen, ob jemanb mit
bem ®e(be, baö bem "iPflegbefol^tnen noc^ eigen toar, getauft,
ober ob ber *ipu})itt jemanben (Selb jur Srfaufung einer ©ad^e i5
üorgeftredt l^at. Om erfteu %aüt l^at entioeber ber 3Sor=»
muttb ober ein anberer, ber baö ®etb beö "ißujjinen in
§änben l^at, ettoaö bamit für f i c^ erfauft. $)at ber 3? o r «
munb gefauft: fo fommt bem ^upiUen eine jliUfc^toeigenbe
J)rit)ilegirte ^t^poti^ed, avi6:i utilis actio ad vindicandum ju ; 20
fte entftel^e nun au^ einem Sigentl^um, toie einige tootten,
ober unmittelbar au« ber Sittigfeit, tt)ie an=[236]bere glauben.
§at ein anberer mit be« $u))iUen ®elb tttoa^ für fiti^
erfauft, fo muß man bittig ein gleiche« be^au^)ten. Seilet
cnblic^ ber *ipu})itt ®elb 3U Srfaufung einer ©ad^e loeg : «s
fo pnbet ba« gemeine Sted^t ftatt, er ^at feine 8egat^t><)otl^e(f,
aber fein ^f anbrecht ift ))riüii[egirt, toenn erfid^ auöbrücf»
lid^ ein« geben läßt. @o benfen toir unö bie (Baift in
i^rer Orbnung. 9tun lefe man unfern 3S. im angeführten
Ort, unb urtl^eile ! 9?ur ettoaö au« biefer ©tette anjufü^ren. so
,,2)a« lefetere ®efefe (L. 7. pr. qui pot. in pign.) fagt er,
erflärt man gemeiniglid^ t)on bem ^aä, ba ber änfauf mit
be« 9)iünbel« ®elbe niti^t üon bem SSormunbe fonbem bon
einem britten gefd^el^en. SSJtan bel^au^)tet, baß anii^ in biefem
j/^aüt ein Unmünbiger eine jiiflfd^ioeigettbe $^<)ot^ecf l^abe. ss
®cr Setoei« aber ift fel^r fd^toad^, (SEBir backten nid^t.) SBenn
bie «bfid^t be« ®efcfeeö »äre, bem SWünbet ein ftittfd^njeigenbe«
13*
^^^ [Nro. 80.
^fanbted^t in bicfcm gade ju ert^citcn : fo gel^örtc cö unter
bcn Zxtd In quibus caus. pign. nid^t afecr unter ben, too*
runter cö ftel^t» " (ein fettfame^ Slrgument ! S)aö ^fanbrccj^t
üon bem wir reben ift ein pittf(i^tDetgenbeö prtöilegirtcö.
6 aBaruui tonnte benn baöon nid^t im Sitel qui potiores in
pign. gerebet toerben?) „Überbem ip eö au« bem 3. S3u(]^
ber S)if|)utationett beö Ut})ian« genommen, in toe^em nici^t
öon fliUfc^toeigenben §i)j)otl^e(f en, fonbern oon ber SRangorbnung
ber ©täubiger gerebet loorben. (Sluö gteid^em (Srunbe fd^toaci^!)
10 5lufferbem ift auc^ mit feinem S33ort eine« britten SKanneö,
ber bie ©eiber be« ^uj)illen toeriocnbet l^ätte, gebatikt.'' Sben
barum toeil bad ©efe^ gau} allgemein fagt: si nummis
pupillorum res comparata, fo fann man feinen Unterfd^ieb
machen, ob ber SSormunb ober ein anberer bie ©etber beö
16 SDtünbel« oertoenbet l^at. SSSir muffen avi& SRanget be« SRaum«
[236] abbred^en. Äurj, Steid^tl^um an Segriffen l^at unfer
äutor, aber pe fmb oft n^t tief einbringenb, nid^t grünbtic^
genug. Unb lucidus ordo ? 9?un, man lefe t>a& 93ud^ unb
füllte ficj^ an bie ©tirne!
20 8amlierg unb 8Bttr}burg.
^It Wüiktv. (Sine €tmi^hit unts^ htm (Sri^i^tri^en httit
;3CriMt)Mne$^ übetfti^i unh mit tintx ^u$aire nm
Ztifln^innififtnßvitfznbt$itiUtmn3.3.'Sltxml^^
8. 173 «♦
25 ?Jon einem Überfefeer M ä[rifto})]^an3 fann man nic^t
mit einem fritifd^en ©eife jebe ©l^tbe feine« Original« loieber«
forbem, aber ben ©eifl be« S)id^ter« muß er toenigflen«
burd^gel^enb« l^errfd^en taffen. 3n biefer Überfeftung ifi jtoar
biefer ©eifi nid^t gau} berraud^t, aQein toenn man aud^ bie
80 a35ortf^)ie(e unb ba« ^aöquiUantifd^e ©alj, ba« ber erjien
Somöbie eigen toar, abred^net, fo bleiben bod^ nod^ auf aQen
Stättern ©teilen genug gurüdt, in ioetd^en toir, bie üießetd^t
unnad^al^mtid^e Seid^tigfeit be« gried^ifd^en ©iatog«, bie ©tärfe,
ba« Somifd^e, furj bie gange gried^ifd^e SRotunbität öermiffen.
86 S)cr ©inn ifi gtoar grögtentl^eil« getroffen ; boc^ finben toir
il^n anif mand^mat, too nid^t r>ext>xt% toenigften« tange ntd^t
N»o. 80.] ^^*
bcftimmt genug au^gcbrucft. ©o l^cifl j. S. 145. Tovg
avTfjg TToSag. fo t>tc(, aU nad^ gtol^f (flucti gcmcffcti.
©0 löic ^r. §. übcrfc^t, tanti man bic Sluflöfung bc^ läiftX''
lid^cn ^xoiUm^ ntd^t ücrftel^cn. 2)aö namaXri lüürbcn lüir
bc^ 3[Bottf})ieIö löegcn h)ciö üfecrfc^t ^bcn. v. 325. Tra^a 5
ifiyi^ eldoäov. I^etft ntd^t, t^t ftnb fic l^ctuntcr.
TsqaTbüdeg. I^cip iDunbcrbar, ntd^t bcjaubcrnb, v. 368.
Tt^ v«4. ni^t lücr regnet; fonbem toer läßt regnen.
Tov avTov v€(ov ßalXsi; tann nid^t überfefet toerben,
[2S7] 3u^)tter fd^Ieubert ; toetl ©ofrateö ja ben Onj^iter lo
leugnet, yv^ivog l^eifl aud^ nidbt nadenb, fonbern ol^ne
Oberrod; fomifd^ ettoa, im bloßen SBam«. SBtr l^aben
nod^ üiele ©teilen mel^r angeflrtd^en , bte toir aber l^ter
unfrer ©ränjen toegen ntd^t anfül^ren Knnen. 3!)en ?lu^»
brud, armer Seufel, ber etltd^emat öorfommt, lüotten i5
iDir nt(bt rügen, toeil biefe« b(o« eine Slu^rufung^formel ifl,
bie nid^tö bebeutet; tote aber Slriflojjl^ane^ üon ©toifdben
SDtienen reben fonnte, feigen toir nid^t ein. ®iefe Übers^
fe^ung foH übrigen^ nur ein SSerfud^ feijn unb bie übrigen
©tüde be^ 5lriflo})l^an^ foKen nad^folgen. SBir ertoarten fie 20
mit Segierbe; benn nur nad^ öftern SSerfud^en tann eine
fotd^e Slrbeit, toenn fie bod^ einmal unternommen toerben
foll, üoHfommen toerben ; aber ifl, toie loir nid^t entfd^eiben
töoöen, eine Überfe^ung beö ganjen ärijlojjl^anö möglich
unb an^uratl^en ; unb loiff ^r. ^. babe^ gtüdlid^ in feinen 25
Semül^ungen feijn, fo ratl^en loir il^m, bie Äloftifd^en
^omerifd^en Sriefe unb bie Slobiufifd^en ält*
tag^betrad^tungen über bie Oried^en, bie auffer
il^m nod^ niemanb afö ^aujjtbüd^er angefel^n ^oA, gang gu
tiergeffen, unb tiielmel^r bie ©teöe ber fritifd^en SBälberso
bie er ©. 15. feiner SSorrebe anfül^rt, aber fel^r fd^ief com«
mentirt, re^t gu flubieren : ©ie fagt mel^r atö Slobiu^ unb
S(o^ jemal füllten fonnten. SSert^eibigungen beö Slriflo-
^>^nö, bergleid^en bie SSorrebe entl^ält, erioarten loir nid^t.
SRan nel^me bod^ bie Sllten unb bie 9?euen toie fte ftnb. 35
3)a^ ©ertl^eibigen ift fo aboocatenmäßig ; unb ber befle
äboocat benft oornel^mKd^ an feinen Slienten, unb nur be^^
lös n^ ^
(öitfig an cte SBo^r^ett äßtr lüfiitfd^ üetor, ta§ &r. ^
nn^ bo^ ®eiiu be^ 9ttfh>))^^ f^tlttrte; dned SRomd,
bei mit bem fetnften 2Bt$ imb btr (nftigflai ^oime, bod
ftäiffte ©efü^^t bei toa^ren (Sröpc nnb bc^ ^tnotifmnd »er-
5 bonte^ bei aüe^ fagen foimte, mad er füllte, mtb [238] bcr
DteKeicbt ben ftnfenben (Staat mtebtr gn \tintt alten @ro§e
erhoben ^ben iDÜTbe, u^enn nt6t bte Sattere eben bobnrd^
ben ^g gegen bad i'ajter fc^!Da6te, iDeil fte iad^ mac^t,
IDO man loeraSf^enen fottte. ^inbet ^err $. biefen ^ger«
io}etg treffenb, fo bitten mir i^n, i^m in ben 9ti^o))^ant^
fcben Briefen, bie anf bem S^itel nnr Detf))To<!ben, aber
not^ nit^t geliefert morben ftnb, gn folgen. @o0en nnd in
benfetben U)ic^tige fritifc^e Unterfnc^nngen gefc^enft n>erben,
fo U)erben toir fte mit 2>an! annehmen; aber mir mochten
15 nnd bot^ U)o^( ade Betrachtungen über bie edet^ften bre^
(Einheiten Derbitten, an bie nn^ bie Sbimerfung @. 77.
erinnert; U)ie loir bann fiber^KQi))t ^offen, ba§ bie 9riflo=
))^nif(!^ Sriefe feine ^nßt^feit mit ben Snmerfnngen ^aben
toerben, bie bd^ biefer Überfe^nng fte^n. Sftod^ erinnern mir,
20 bag loerft^iebene an^ft^toeifenbe ©teilen, bie ftc!^ nur griec^if^
lefen laffen, in biefem @tü(f t^eite t>nftcdt, t^eitö fibergangen
morben finb. 9Bir fe^ nic^t, mie ber $err Überfe^er mit
einer fo jungfränlic^en 9Riene, bie mir übrigen^ fe^r bifltgen,
be^ ben übrigen @tü(fen biefed SontUerd gnred^t fommen
25 mirb, nnb mir beforgen, bag mir entmeber einen gang Der^
ftümmelten ^rifh))>^an jn ermarten l^ben^ ober bag er immer^
menigßend nnfem (Bd^önm, bie nic^t fo t>iel 9Rnt^ ^ben
alö grau Dadcx, bereu ?iebltng^ ®i(^ter er mar, ein ^ex-
fd^Iogne^ 99u(^ bleiben muß.
Voiage antonr du monde par la fregate da Boi
la Bondeuse et la flute Ii'Stoile, en 1786. 1767. 1768.
1769. Par Mr. de Bous ainville, ^ i771.
3)ie eigentliche ^eftimmung biefer 2 Regatten befhtnb
36 barin, ben Spaniern bie (Kolonie , meldte bie granjofeu auf
ben aÄalontntfc^en Onfeln im 3a^r [289] 1764. gejKftet
Nro. 30.] ^^^
ijatttn, unb tocld^e btc Ätonc ®})amcn gutütfforbcrtc, toicbcr
ju übcrgcbcri. ®tefc Sictfen cntl^altc« bic nü^Iid^ficn S3c:=
merfutiöen über bte Sage ber JÖrter, bte 5lfecinberung unb
Steigung ber SKagnetnabet, über bte jjel^ter ber geogra})]^tfd^en
St;arten, unb bte bamtt notl^toenbtg üorjunel^menben SSer* 5
befferungen. ®er Serf. befttmmt aufö neue ben Urf})rung
beö ^aragueij, ober 9ito be la $tata, bte Sage üon
33uenoö Sltre^, üon 3Wonteütbeo, ^tt ftd^ aber
^uptfä^Itd^ be^ ben SKalontnifd^en 3nfe(n auf. Sr be-
fd^äftigt [id^ l^ier fange mit ber 9?atur]^iftorie biefer Snfetn, lo
bef treibt eine Slrt t)on Oummibaum, ber in @uro^)a noii
ganj unbefannt ift, unb beffen.^arj t)or teilte SSertounb*
ungen ungemein f; e i ( [ a m fe^n [oK ; eine Slrt üon ©d^toanen
mit fd^töarjem §alfe, eine unbefannte 5lrt t)on ^ongonie
u. f. tt). 3)er SSerf. toar ein Slugenjeuge bon ber SSertreibung is
ber Sefuiten au^ äWontebibeo. Son ben Snbianern, bie unter
ber ätegietung biefer ©efettfd^aft Rauben, fagt ber Serf.
,,©ie l^atten fein Sigentl^um unb toaren einer fold^en ®(eid^=
förmigfeit im Slrbeiten unb Stulpen untertDorf en , bag i^nen
bai8 ?eben baburc^ jur ?aft ujurbe. ®ie giengen o^ne bie 20
geringfie ©etrübni^ auö ber SBett, unb jlarben ol^ne gelebt
gu l^aben. SQSenn fie franf tourben, fo gefd^al^ eö fetten, ba§
fte toieber üom Sager aufftanben, unb n)enn man fte fragte,
ob fie ungern ftürben, fo antiootteten fie, Stein, unb jtoar
mit einer 9Kiene, bie jeigte, ba§ fie aufrichtig f^)rad^en." 25
SKan fielet auö biefen Umftänben, loie freubig bie 3nbianer
bie ©panier aufnal^men, ba fie in bie Solonie einrütften,
um il^r ©efängni^ ju erbred^en. 9Son ben ^atagonen
oerfi(bert ber Jßerf. bag er nie einen über 5 JJuß 9 bi^
10 3ott gefel;en ^abe. Slüein ba^, »aö fie ju Siiefen mad^t, so
ift bie ungemeine 33reite il^rer ©d^ultern unb Senben, il^r
groger Äopf unb [240] il^re fiarfe ©lieber. 3n bem
©übmeer b^t ^^ ^^^^ ^Ration )oon größerer ©tatur ange«
troffen aU bie ^atagonen. SSon ber 3Äagettanifd^en 3Weer*
enge unb bem Sa}) ^ 9tonb mad^t er eine fürd^terlid^e S3e:= 35
fd^reibung. ®ie ©ebürge finb mit einem ©d^nee bon blauer
J^arbe bebedft, ber fo a(t ifl aU bie SQSelt. ®er Siecenfent
2Q0 pr». «.
erimtett ftc^ in SaucigtU) auf bm fogettamtten Montagnes
Maadites Am auc^ @d^nee t^on Derfd^iebttett ^arBett gefeiten
gu l^obcti. 3^if^^tt fe^iw S(H)=9ionb unb bcm 6a))«$orti>arb
^t bcr Scrf. ein SSotgcfeürg cntbccft, ba^ 150. gn§ übet
5 baö ÜRccr erl^ofccn toar , unb au^ ©otigontalcn Sagen })ctri*
pcirtcr SRufd^dn bcflanb. 3m ©angcn ifl bicfcö Suc^ ein«
bcr mcrftoürbigficn feiner Slrt, unb e« üerbient t)or fielen
feine« Oleid^en nä(^|ien« burd^ eine Üfcerfefeung ieü) un« be*
fonnter gu toerben.
lies douceurs deTEte 'oonMnittt naö^^ouijtx
m einem oüalftein golio. 5)ie fd^önfte Souc^erf(^e Sigur,
bie nadenb ba ftfet toie fie au« bem S3abe fommt, unb fit^
t)on ber ?luftt>ärterinn abtrodnen (aßt. ^uf einem ^iebeflall
15 fielet man jtoeen 3ungen , bie mit einem 3^egenbod f})ieten.
2)ie au^fid^t ifl gang mit ©ejhäud^ gefd^toffen.
Iie Fanal exhansse. @in« ber treftid^flen 93(ätter
Sernet« ))on miUem iB^rne geflod^en. @ed^« ber f(!^önfien
Bemetfd^en fjiguren giel^en eine ©d^a(u^)j)e mit aKen ffräfteu
in« ?anb. 2)a« SReer ijl in voller Semegung^ unb man
(iel^t au9 ber Slngft ber am Ufer flel^enben ^erfonen, unb
einem ©d^iffe, ba« in Oefal^r ift, »ie notl^twenbig bie Sr*
rid^tung be« Seud^ttl^urm« mar, )oon bem ba« Statt ben
. 9?amen fül^rt. S)a« Knie Ufer, too er auf einer änl^ö^e
^t% ijl mit ben fd^önflen Siuinen bebedt.
[241] Nro. XXXI. ®en 17. ^Ipril. 1772.
SRagbeburg unb ffranffurt an ber Ober.
Her Httttfil^e^ Ißer 2ter unb 3ter ^ireiU KBnr bem Com-
merrienrat^ fedrtel, 1771. 8. 720* $.
80 Diefe SBod^enfd^rift unterf(^eibet [xif bon ben getoijl^n«
lid^en fel^r gu il^rem SJortl^eit, bur(^ bie SBal^t ber SRaterien,
burc^ ben männlid^en SSortrag unb ben ©eijl be« ^atriotifmu«,
ber ben SSerfaffer nie öerlägt. SJermutl^Ud^ l^at er gefül^tt,
toie traurig e« feij, toenn man mit 8ld)tung für fidb unb ba«
86 ^ttbtilum fd^reibt^ unb nicbt aQgeit SRufe genug übrig l^at.
Nro. 81.1 ^^^
ju öcf entert ^nitn, too btc »ö^entUd^ctt Slättcr erfd^cincn
foKcn, feine 3Waterten auöjuatfceiten. ®te Slu^gafce ber etnjetti
©tüde ifl alfo im iSe<)tem6er f(]^on mit bem 37fteit ©tüd
utitetbtod^eti toorben unb ber SSerleger berf^)ri(]^t bie übrigen
jn 5lnfang biefe^ 3>alix9 feinen Sefcrn auf einmal ju tiefem. &
(Sr fagt feinen (ieben Sanböteuten red^t beutf(!^e SBal^rl^eiten.
Sr glaubt, e^ fe^te unö an 9?ationa(ftoig unb an Steigung jum
93aterlänbifd^en ; töir fe^en ju fel^r in ba^ Sluötänbifd^e )oer=
liebt. ®ann l^anbelt er öon bem ©tauben ber atten 5)eutfd^en
in 5lnfe]^ung il^rer ©erfunf t ; befd^reibt il^re fßo^npiäl^t, lo
Käufer unb unterirrbif^e SBol^nungen; il^re Steibung; bie
©orgfatt, bie fte auf il^re §aare toenbeten, unb bie Sinfalt
il^rer ®^)eifen. @r toibertegt [242] ben S'rrtl^um, baß fte
SKenfd^enfreffer getoefen h)ären, unb ft(]^ t)on rol^em gteifd^
genährt ^tten. ^abtti fül^rt er bie 3!)amen in bie attbeutfc^e is
Äüd^e jum ©erflenbreij. Sr berül^rt i^ren ©tauben an eine
©ottl^eit, bie fte für ju grog l^ietten, at« ba§ man fie in
Sempet einf(f>tie§en fönne, unb bie fie belegen in §at)nen
)oerel^rten; er l^anbelt t)on il^ren JO})fem, ©ottl^eiten unb
^rieftern ; ben Orbatien, ber Äinber $robe, unb bem ^ara= 20
bie^ ber 2)eutfd^en, SSat^Ha. 2)er Serfaffer bemerft, ba§
ftd^ unfre 93äter \p'dt üerl^jeuratl^eten, unb bie Sl^e fel^r l^eitig
l^ietten. S)er Sl^ebrud^ töar fel^r fetten, unb tüurbe fel^r l^art
beftraft. ®ie l^atten fein ©etb: Die SSraut brad^te nid^t
bem Sräutigam , fonbem er ber Sraut eine SRorgengabe, 25
unb biefe beflanb in einem aufgeräumten JRoß, ettid^en gu=
fammengef^)annten Od^fen, einem ©d^itb, ©d^toerbt unb ?anje.
Unfre SSäter tl^eitten ftd^ in ©ete^rte, ©betteute, tJreije t)om
bürgertid^en unb Saurenflanbe, unb in Äned^te. 3!)ie I)ruiben
»aren löürftid^ ber erfle ©tanb, unb giengen ben @bten t)or, so
toeit man fie öon ©Ott begeiftert, unb il^m angel^örig gtaubte.
<Betb^ ber Sönig, toenn er öotttommne ©etoalt über Seben
unb Sob ^ben twoHte, mußte ^riefler ober ®ruibe jugteid^
fetjn. 5)ie jtoeijte Slrt )oon ©etel^rten toaren bie Sarben,
ober , toie fte in ber 5Korbifd^en SWunbart genannt tourben, 35
©fatben. 2)iefe toaren bie ©id^ter, Sonfünftter unb ©e*
fd^ic^tfd^reiber ber Station, ©ie bcgteiteten baö §eer jur
^^ [Nro. 81.
©(^lad^t, uttb goffctt b^rd^ il^rc ®cfänöc SDltttl^ unb 2^a))fcr*
feit in bic (Seelen bet ©tteitenben. Die 3)ruiben jlanbcii
unter einem gemeinfd^afttid^en DitxliavipU, t>on bem t)er*
mutl^Iic^ aud^ bie Sarben mögen abgehängt l^aben. ®er
5 ©tanb , toetd^er an Slnfe^en ju näd^fl an bie ®ele^rten
grän^te, toar ber älbel. 3!)er Urfjjrung ber Sblen f(i^emt
bet^nal^e fo alt ju fe^n at^ ©eutfd^tanb fefbfl 2)er Äönig
njar nid^tö afö bie erfle SRagiftratöjjerf on , unb mar gang
[243] in feinen Sntfd^eibungen t)on ber SReijnung ber SJer*
10 [ammlung abl^ängig. 3!)ie Sned^te brandete man nid^t jur
Sluftöartung unb ^uöli(^en ®e[d^äften ; fie toaren Seibeigene,
unb toenn jte il^ren $errn bie t)orgef(^riebene 3^^^^ ^^^
Äleibungöflüdfen unb SSiel^, nebfl einer beftimmten 2Renge
©etraibeö geliefert l^atten, fo toaren i^re ^flid^ten erfüllt.
16 Unfre ©orfal^ren l^anbetten in ber Srgiel^ung^metl^obe ütoa^
anberö, aU ü)xt 5Rad^f5mmIinge. Sitte il^re Sugenben toaren
be^nal^e Seibeöübungen, unb fie glaubten, eine f!ar!e ©ee(e
»o^ne in einem ftarten Äörjjer. SBir gelten näl^er gum
3iete, unb brauchen nur toenige S3üd^er, um leben unb
20 l^anbeln ju (ernen. gerner tommen nod^ fel^r angenel^me
9?ad^rid^ten, )oon bem ®ott ber S3erebtfam!eit, Sraga unb
feinem SQSeibe Obuna )oor, t)on ben 93arben, ben SKinni*
fingern. 3)ic Obergott^eiten bef(^öftigten ftd^ überi^auj)t
bamit, bie SBelt ju regieren, ©ie trugen aber ba^ ®etai(
25 ber ®efd^äfte getoiffen Untergottl^eiten ober Sngeln auf, bie
man Sanb)oattir nennte. 5)iefe nun ^tten toieber i^ren
eW/ ^^1^ ?anbä^ l^ieße. 2)ie (gifen, 2)ijfen unb
SSatfirier toaren eine ?lrt öon guten unb böfen ®enien,
unb bie 5Rornen il^re Mareen. ®iefe 5Kad^rid^ten fönnen
30 genug fetjn, um unfern Sefern biefe nüfetid^e ©d^rift i^rem
Onl^att nad^ betannt gu mad^en. 2Bir l^ätten getoünfd^t, bag
man nid^t immer baö ©ittengemälbe unfrer ^orfal^rcn jum
Sejrt gebrandet l^ätte, um eine fd^arfe (S})anort]^ofc an i^rc
5Rad^fommen anzubringen. SQSäre e^ Jjl^itofopl^ifd^er be*
söl^anbelt, unb nic^t fo flüdfmeife nac^ jeber Sugenbrubrid
jerriffen loorben, fo toöre e^ ungleid^ intereffanter. So
loäre alöbann eine mcrfioürbige 99e^tage jur ®efd^i(^te bct
Nro. 81.] ^^^
äWcnf(^]^ctt. SQStr fcl^cri, baß aUe 3^9^/ ^^^ Sacttuö ntcbcr^
gcfd)rtc6en, noii l^cut ju Sage auf aUc S3ötter, btc in glc^cm
®rabc bct ^uitnx fte^en, angetDcnbct löctben fönncn, utib
feine Stad^rid^ten [244] bebürften nid^t mel^r er!ünfte(te Eom*=
mentatioö, fonberit nur tJafta unfeter neuen Sieifefcefd^reiber s
jut SSefiätigung. 2)enn toir fürd(|ten, ber njal^re $^i(ofoj)l^
tötrb nod^ lange aufteilen, el^e er entfd^eibet, bie§ toar iieutfd^,
unb nid^t allen SBilben gemein. Sluc^ l^ätte ber Serfaffer
bie 9Kü^e ni^t nötl^ig gel^afet atebann baö ju entfd^ulbigen,
töa^ in bem ®rab ber SSerfeinerung, toorin bie alten ©eutfd^en lo
fhinben, eine not^toenbige JJotge i^rer Situation toar; er
töürbe empfunben l^afcen, baß mit getoiffen fogenannten
Jugenben toieber ettoa^ Jjarallel lauft, baö »ir notl^toenbige
Safter nennen möd^ten; unb baß in ber SRoralifd^en, toie in
ber ^^ijfifd&en SBelt , nie ®if t o^ne ©egengift fortfd^reitet. is
^vl6!i bie 3)eflamationöfj)rac^e ifl un^ jutoeiten läflig ge^^
toorben, fo töie toir bemerft ^ben, baß an^ getöiffen gatti^
ni(^t immer ^ie ^olgß» gcgogen toaren, bie an^ einem ßra^on*
flric^ be^ Sacituö ein auögefül^rte« ©emälbe gebilbet l^ätten.
S)aß ber 33erf. C^err Äretfd^mann, bem toir fel^r öiet 20
l^rifd^eö Salent gu erf ennen, unfern SSarben nennt, unb
il^n an bie ©eite Älo})flodö fe^t, biefe« mag löol^l ein
(Srratum ber tJt^eunbfd^aft fetjn, unb toir muffen eingeflel^en,
baß toir in unfern ©egenben, nod^ nic^t erleud^tet genug pnb,
um fo toeit gu feigen. 25
Gaffel.
Carl H^J^iiip^ iSiü^ptUf fiüvliilttf iit^ftn-^^ufftliftiitn (&htv-
htx älteren unli neuertn Derfaffung htx geiftlidrien
nnh Ciirilgeridrte in t^tn fiiixtiL ^pn-Caireiffdien Conlien« so
drller ifhtx iii^ocifiirer ®^eiL 3fm Hering ht^ 3fo^üm Sfatifh
Cramer, 1769* 4* 4V« ^l^ift* !^rx^txtx ohtx praktififter
©IretU mtnhaftih^ 1771. 4* 2'/« ^Äliilr*
(Sin claffifd^eiS SBerf, baö einen twal^ren Äenner ber üater«
länbifc^en Siedete anfünbigt; einen SKann, [245] ber nid^tss
gleid^ mand^en, si dis placet! l^errlid^en ©ermaniften, au^
$ert, ©enfenberg, ®xvLptn, 2)retjer, Dlenfd^lager,
204 p,^^
tote bie 9)>ot^eter eine W^tnx an^ @Cäfertt mtb Sftil^feii,
fein 93u(^ jnfammen gefc^üttet ^at; einen 9Rann, bei and
ben DueUen, ben el^mürbigen beutfc^en 9ted^t^bft(^ent, and
ber @ef (^i(^te, au^ Urfnnben gefd^öpft ^at ; ber ^ox\ä^ nnb
6 Genfer ift, ber mit feiner Setcfenl^eit ben Sefer unterrici^tet
nnb unter^ä(t^ i^n nic^t emtübet unb jerftrent^ i^m nit^t ben
Sunfc^ aud)>regt: D bag bot^ ber ^ann nid^t fo getel^tt
fe^n möchte! 9Man toirb in einer gelehrten Qüinni töetter
VLidjfi^ al<i eine furje ttnjeige bed On^altd erwarten. SDer
loerfle 83anb befielt an« 4 ©tütfen. S)aö erjte enthält
eine föefc^ic^te bed ^efflfd^en üianbred^t^ in ben mittleren
Seiten. Reffen toar in jtoeij pagos, ben ©äd^fifd^en
nnb ??ränfif(^en cingetl^eilt; im erjten galt ©äc^jlfd^ed^
im (e(jten Äatjferred^t nnb ®c^tt)abenf})iegel. ®egen baö
16 ibe bed 15. da^r^unbertd n)urbe ba^ römifd^e Sted^t in.
n ^effifc^en toettlic^en ©erid^ten eingefül^rt. S)a^ jti)e^te
lldC ^anbett bon ber @erid^t«barfeit ber Sift^öffe in toett-
n ©ad^en unb i^ren t»e(tlid^en ®erid^ten; ))on beren
riitibiltion in geift(id^en ©ad^en; t>on ben ©anbgerid^ten,
n (Singriffen ber geiflfid^en ©erid^te in bie toeltUd^e ©erid^tö«
jarfeit ber ©tänbe. Überatt toirb bie Sefd^affenl^eit biefer
Dinge befonberd in ber STta^n^ifd^en S)iöced^ unb am @nbe
bie öerfaffung ber gcifHic^en ©erid^te in C^effen gejeigt.
D r i 1 1 e « @ t ü dt bon ben ©raf fd^aften unb Senten in C^effen,
w ben Vaubgeridl^teu unb ber ?anbgräftid^cn oberjlen ©erid^t«
barfeit; üou ben (Scntgerid^ten, ©tabtgerid^ten , Oberl^öfen,
bou einigen *iparticu(argerid^ten ; t>on ben ^rieben^geridl^ten,
fflaflgerid)tcu. öierteö ©tüdt öon ben ^roceffen in ben
alten .{)efflfc^cn ©erlebten. S)en »efd^fug biefeö »anbed
•0 mad^t ein 9iul)aug bon U)id^tigen unb infhultit)en [24%] nod^
ungcbrndtten '3>ocumenten. SDcr atoctjte Sanb geigt bie
leftlge i^crfaffung ber ©efflfd^en ©erid^te. SKan fud^e l^ier
Mne (!fom)>ilation arnS S^runnemann, ©trt^I, ^ubo«
t) i c i )C. mit ^^efflfdften t^crorbnungcn »erbrämt. 9?ur aüetn
w bie 4>cffif Aeu (^^cfcte über ben ^ißrocefe flnb c})itomirt, bigerirt
uub in ein ©i^flcm gebrad^t. I^ie JBerfd^iebcn^eit be« ge*
rldUlid^eu Oerfabrend beb ben Untergerid^ten , %egiemngen.
Nro. 31.] ^^^
gctfittd^cti Sonflflortcn unb bcm 06cra})j)cKation«gcrtd^t mad^t,
baß bicfer K^cil in 4 Suchet gcrfaüt ^öc^ten bod)
mcl^rcre Patrioten butc^ btcfcö Sctjf})tc( öcveijt, bic (Serid^t^:*
bcrfaffung il^rc^ S^atcrlaubcö fo töottrcfUc^ at« ^crt Äo})})
bcö fcmtgctt bcfd^rcibcn! 0
ißtePttrg.
ntVLtS^tiiüVif^ltit iiuf$tfü^xt in )ien ^atrfecL ^ünigU ®l)en- ^
tern jn Dien* ^vfitx KBnnJ», 8* 1 :^ii^\f* 2 IB^g* J^,
®tcfc (Sammlung enthält fünf S)ramc, ober ©d^auf})tc(c,
ober SuPfptcle, ober S:rauerf})tcle bie SScrf. toiffcn fo 10
toenig atö »ir, t»aö fic baranö machen foöcn, auö bcr SBicner
äKanufaftur. 3n aßen l^at tragifomtfd^e Sugenb, (Sro^mut^
unb ^äxtüdfUit f 0 )oie( 3U fd^toafeen, ba§ ber gefunbe SWenfd^cn«
öerftanb unb bie Statur nid^t jum SBort fommen fönnen.
5)tcr ifl ber On^lt ber ©tüde ; benn toir tooden fie nid^t i5
umfonjl getefen ^ben. ®ic Äriegggefangnen: twenn
nid^t bie Seflung gerabe in bem legten auftritt ber testen
^anblung glüdftid^ an bie greunbe ber Srieg^gefangnen über-
gegangen löäre; fo ^tte ein entlanfner ^^Ibtoebel einen
Raufen fel^r moratifd^ fententiöfer J?eute, töiber feinen S33itten 20
unb toiber aKe S^eatergered^tigfeit, an ben ®a(gen gebrad^t.
©räfin Sarnoto: 3^^^ entfefeUd^ SSerliebte toären nimmer*
mel^r ein $aar gen)or= [247] ben , toenn nit^t burd^ eine ge*
ö)if[e ©jcceüenj ein SBunber gefd^el^en toäre, bergleic^en nur
auf ber SBiener Stationalfd^aubül^ne erl^ört toorbenaß
(üib. ©d^abe, bag bie S^jedenj einen ^iju^ bef ommt ! S)od^
nid^t ©d^abe, fie toäre fonfl am Snbe ber S33elt getoefen,
el^e baö SBunber gu ©taub gefommen toäre, unb bann töciß
ber ^immel, tüie bie SJerliebten gel^eutt l^aben löürben.
§ a n d^ e n. Sin ^ergog , ein ®raf unb ein Eammer^» so
btener reigen fidb um ein 3Wäbd^en. S)er Sammerbiener
toirb Dom ^tx^o^ erpoc^en; Xtx ^erjog, ber bagu fd^on eine
Stau ^erjogin l^at, unb be^ SWäbd^cn« Onde ifl, bod^ ol^ne
eö gu toiffen, öerftel^t fid^ toegen beö decorum, ber $erjog
löfl fid^ unter einem falfd^en 5Ramen t)on einem Setrüger 85
mit bem SRäbd^en trauen, toirb aber burc^ l^unbert taufenb
206 p,«,. «.
jDittgc gcl^inbett btc S)c(fc gu befd^rcitcn ; unb ba a(fo baö
SDtdbd^en tta(^ beutfd^en Steckten noc^ immer eine Oungfer
6(eibt ; fo l^eutatl^et fie ben Orafen ; Wlan fc^icßt, fiid^t, l^eult,
janft, faßt in Ol^nmad^t unb anf bie Änie, fj^rid^t ©entenjen,
5 tietföl^nt fic^ unb, toie am ©d^lug loerfid^ert U)irb, alle be«
geugcn i^re greube, bag ber SSor^ang gufäUt,
3!)et ungegtünbete SSerbad^t. ©in f orb toirb burd^
einen l^alben 93rief ein 5Karr, unb burt^ bie onbere ^älfte
toieber gefd^cib.
10 2)er Suc^mad^er öon ?onbon. Sinen äugenbtitf
\pätzx unb J?0Tb galflanb, unb SSitfon tagen in ber SEl^emfe ;
bann gute 9?ad^t S^nni}, ©onfcribge, 3u(ie, ©enrid^, Setft,
S!)a))ib unb ben e!^t(id^en 2^ud^ma(^em !
3Son biefer Sammlung fott näd^ftenö ber gtöe^te I^eil
16 nad^folgen ; benn feit bem SEl^aüa unb 3WeIpomene burc^
SSermittefung einer franjöftfd^en Äuplerinn mit bem 9?onfenfe
Unjud^t treiben, ^at pc^ i^r ©efd^ted^t öermel^rt toie biefjröfd^e!
[248] Vtttflerbattt.
Annales belgiques, 1772. 12.
20 Unter biefem SEitel fommt in ämflerbam ein Sournal
l^erauö, »efd^eö eine gute ^JJortion monatüc^eö Butter, für
ade lefenbe unb rebenbe ©efd^öpfe, t)om 3«'tung«po(itifer an,
1x9 gum ätgebraiflen, an^ aÜen I^eilen ber SBelt jufammen
trägt, ©ier unb ba toerben Siaifonnement^ eingemtfd^t, bie
M biötoeilen ein toenig voreilig fd^einen mögen, aber be«n)egen
flnb e^ aud^ ä^i^w^fl^^^'f^wj^^^^^*^- ^f* P»ben tüxx fie ge=
grflnbet, t»ie g. 8. bie über ben ©dbaben ber attju großen Än=
jal^l ber mitben Stiftungen @. 75. u. b. g. Stad^ridl^ten auö
ber SBelt; auö ben äfabemien, t)on Preisfragen, t)on 6r=
w pnbungen ; lurg
Quidquid agunt homines, votum, timor^ ira, voluptas,
Gandia, discnrsas, parvi est farrago libellL
2)er SJerleger biefer Stätter nimmt jä^rlic^ ©ubfcription gu
4 p. ^oPfre^ bis l^ierl^er an.
Nro. 82.] ^^"^
Beoreation de la Table ))on ^t^ttüU^i UXl^S t)on
^ottte gcftod^cn. Sin 5lltct fmgt mit bcr ©ritte, ein
jnnger Äerl fpiett auf bem 3!)ube(fad, )oerfd^iebcne Äinbet
auf ^Jfeiffen, eine tJrau fingt nad^ 9?otcn. S)aö Jtinfgefd^itr 5
auf ber £afe( ifl fel^r gut gearbeitet, unb übetl^au^jt aKe^
toeit angenel^mer unb Kebreid^er bel^anbelt, aU in bem Roi
de la feve. 6. Siüre^.
[249] Nro. XXXII. ®en 20. Sl|)ril. 1772.
^ranffttrt am SRa^n. lo
üitintr Derfuiir i^^tv l^itWnnhtx mtdr ^uttemfUi-
füttn^ utbfi (inigen Mfüi^tn übtt h\t Mtuhtifcniftl^tn
unh üüfihtiif^tn ^tii%it^nsftvtiti%htittn von 3« <B«
Ä^Uele, 1772. 8. 285. B. i5
§err 2tbt Oetufatem erinnerte ben ^rn. SSerf. er
foKte ber SSonnetifc^en ^alingenefie genauer nad^benfen.
©0 toie eö nun Seute giebt, toeWe nid^t beulen fönnen,
ol^ne ju reben, fo giebt e^ aud^ mele, bie e« nid^t Wunen
ol^ne ju fd^ reiben, §err Ä. fd^rieb atfo )oon ben SBunbern! 20
®r toiberlegt bie ^tttteiDtKifd^e unb Sonnetifc^e ^^potl^efen;
unb erflärt fid^ für bie ^ottmännifd^e SReinung. ©einer
S33ibertegung geben mx Se^faK: SBir toürben aber einen
anbern 333eg genommen unb b(oö allein gezeigt l^aben, bag
ber Siniöurf üon ber Un)oeränber(ic^teit ber 9?aturgefe^e, bem 25
biefe $^itofo^)]^en burd^ i^re §^})ot]^efen entgelten tooden,
fein @intt)urf fe^; toeil mir toeber bie Sef^affenl^eit ber
92aturgefe^e fennen, nod^ im ©taube fmb gu fagen, toa^
©Ott tl^un fann ober ni^t. S)er §err Serf. folgt aber
biefen be^ben ^l^itofojjl^en ©d^ritt t)or ©d^ritt , unb öergigt so
bie (Badjt im ©anjen einleud^tenb gu ma* [250] d^en; aud^
tl^ut er il^nen Unre^t, toenn er benft, fie tooöten bie SBunber
fo erfiären toie fie finb; fie tooüen, toie toir ber Sißig-
feit nac^ glauben, nur gegen bie, bie il^re SKögtid^feit leugnen,
geigen, toie fie mög(i(^ finb. S)ie $)ottmännifc^e SReijn* 35
ung )oon ben SBunbern tl^ut unö nid^t ®enüge, unb bie
^08_ iK„.
6ct)bcn Sl^araftCT bcrfcttcn finb ölet gu unfid^cr. S)cr ©ti^tuß
t)on bcri SBunbcrn auf bie 2cl^rc, unb t)on bicfcr auf jene,
Bleibt immer ein B^^^^^y ^^'^ ^i^^ ^tte Seigre ifetti SBunbcr
brandet, unb eine neue ben Slnl^öttgern ber alten immer fatfd^
5 fd^eint. SBir glauben überl^aujjt, man fottte mel^r bie l^iflorifd^e
SBa^rl^eit ber SBunber unterfud^en; bie j)]^ilofoj)]^ifd^e Unter==
fud^ung öon il^rer 2Rögüd^teit mürbe be^ töal^reu ^l^itofojjl^eti,
bie gewiß nid^t leidet ettoa« für unmögtid^ l^atten, balb
berid^tigt fe^n. ^ätte man biefem ©ebanten gefolgt^ fo
10 mürben mir mit öieten ©d^riften biefer ?lrt, unb aud^ mit
biefer üorliegenben loerfd^ont toorben fe^n; märe aber biefe
ni^t l^erauö gefommen fo mürbe )oiel(ei(^t, gu beö ^rn. SSerf.
@^re aud^ ber ungtüdftid^e S^\^^ ^^ö geblieben feijn, beu
er il;r anfängt, unb mefc^er auf eine fotd^e ärt eingeleitet
15 mirb, bag felbfi aKe ©önner unb greunbe be^ C^errn ?Ser*
faffer^, bie er bem ^ublifum fo f orgfaltig öorred^net, einen
äbfd^cu bat)or l^aben muffen. ®a« munberbare ®emif(^ t)on
algebraifd^en unb afcetifd^en Slül^md^en; bie ftiegenben
geuer^)feile unb ben tabenben ©turmminb; ©.99.
20 unb 180. bie unanjlänbigen l^unbertmal mieber^otten äuöfäöe
auf alle bie Oournatifien, bie ben $erm Serf. nid^t loben;
ben Son, ben er annimmt, Inrg feine gange äutorfd^aft
mürben mir, bie mir ben lörjjerlid^en 3^P^^^^ ^^^ C^^w- ®- ^•
in ber 9?ä^e gu feigen Oelegenl^eit ^ben, gern auf Sied^nung
25 ber §ijj)od^onbrie unb einer fied^en ©eele gefegt l^aben ; f o gar
ben (äd^erlit^en ©tolg, momit er ber SWenbelfonifd^en
unb Äötbetifd^en SRe» [251] ligion^jireitigleiten
gebeult, ba bod^ fein ©treit gmifd^en biefen be^ben fo un*
enbtid^ öerfd^iebenen SKännern ijl, aU ber, ba§ biefer mit
80 ©emalt flreiten mid, unb jener nic^t. S)iefeö unb baö fjelb*
gefc^re^, momit $r. S. aöe Äe^ermad^er gum ©treit auf«
forbert, felbjl ben unartigen Orimm , moriunen er bie fanft*
mütl^igen unb )oemünftigen Seigrer beö ßüangelii, bie nur
leieren nid^t fed^ten motten, tobte ^unbe nennt; atteö
85 biefeö mürben mir ber ^ijjjod^onbrie gn gefatten gern über*
feigen l^aben ; aber feine $tjipod^onbrie in ber SBelt, f elbjl nid^t
ber braufenbfle JRetigionöl^ag, lonnte einen bittig benlenbcn
vernünftigen üRann üertetten ober Bered^ttgen, bie Sl^tfurd^t,
bie baö benfenbe ^ublifum bem red^tfd^affnen OfraeUten
SWenbetefol^n toet^et, für bie gruAt eine« nieberträd^tigen
©etocrbö fo offenbar fäffd^Iic^ unb pmifd^ auögnfd^reijen.
tRur ein SKann, Utf bem ber 8ieligton3^§ unb bie 2i)if^)utir«» &
fttd^t J?eibenf(fiaft geworben ifl, fonnte fd&reifcen: „Oemeine
3^oumatiften Knnen (ei(^t(i(^ ben Ouben fc^ntbig feijn; t)on
retd^en Onben ©efd^et^fe nel^men, ittf xtxdftn S'uben ft^marn^en,
cvLÖil burd^ ber 3uben SSorfd^nb ein Keinem ämtci^en fud^en.
Sein SBunber! »enn fte SKenbelöfonen Slltäre bauen, u. f. to." lo
®en!t ber ©. ff. fo ganj unmeufd^üd^ , ba§ er gegen einen
großen SE^eit ber 3Kenfd)en barum leine ^flid^ten gn l^aben
gtaubt, »eil fic 3uben fmb ? Siefi er fo gang ol^ne Oefübf ,
ifl er fo gang au«geflo})ft öon SSorurtl^eiten , baß er ben
SBe^fatt, ben bie äRenbelfonift^n SBerfe be^ atten S5er* is
nünftigen erl^atten l^aben, xoo anber« fud^en lann, aU in
tl^rem inncrn SQSertl^? SBarüd^, toenn SKenbeÖfol^n atlfe
©d^öfee^ über bie er gebieten fann, antoenben toollte, feine
©d^riften t^erfd^re^en gu laffen; er toürbe eö eben fo loenig
fönnen , a(« er bamit ben ÄöIbelifAen ntel^r aU ein »o
c^)]^emerifc^e« 8ob erlaufen fönnte. SBenn $)r. Ä. ben
[252] SKann, ber il^n mit nid^tö beleibigte, aö mit ber ®e*
laffenl^eit, mit loetd^er er feinen 3"^rittglid^feiten au^toeit^t,
ber SBal^rl^eit aufrichtig fud^t, ber bie {Religion feiner SSSter
ni(^t ol^ne Übergeugung tjerlaffen toitt; unb beffen Sl^arafter as
eben fo rein aU fein Seben^ioanbef untabet^ft ijl; loenn er
ben no(^ immer mit grobem Seleibigungen aufaßen toiö, aU
bieienigen loaren, bie er voriger au^ftieß, unb bie ba« ortl^o«
bojcePe ^ublifum nid^t billigen fann, fo barf er ftd^ nid^t
tounbern, baß er, auö:^ ba, too er bie SBa^rl^eit fagt, nid^t« so
©Ute« ftiftet, unb baß jeber Sefer Don Oefül^I benen bet)*
fiimmt, bie il^n geifeln. SBenn $r. Ä. gegen bie Äriti!
fo unem})finb(id^ i% aU tx, trofe ben unaufl^örKd^en ©eiten«
Midfen auf bie Journale, un« glauben machen loitl; fo fet)
tt bod^ toenigften« emjjfinbtic^ gegen toal^reö Scrbicnfl. 3^ ^*
feinem ®IM ift äKenbctefo^n mit gu mel SBabrl^cit 5ßl^ilo*
foj)]^, afe baß er auf einen fold^en Oegner achten, ober
Litteraturdenkmale des 18. Jahrhunderts. 7. 14
210
[Nto. 8«.
fo((]^e t)on bem gangen ^ubttlnm terabfc^ente Angriffe
rügen foüte.
®ottingeii ttiib ®ot]|a.
9er efnftge IPeg inr tflüikreltslieit^ iieren ithtt
5 iKenTi^ fllMs tß- ^^9 90l|imn OPirißian Hietriilrf 1772«
8. 72 S*
Unfre ?cfer toerben eben fo erfd^reden toie toir, toenn toir
i^nen jagen, baß mx Utf Sluffd^Iagung biefer Sogen auf
eine !£abelle fliegen^ bte überf^rieben tfl: ber eingige
loSQSeg gnr twalf^ren ©lüdfcligtett, ber ein jeber
äRenfd^ f^^ig ift- ®ie ifi fo grog a(^ irgenb eine genea^«
logifd^e SiabeÜe etntd ^UrfU. $attfe9, bad feine Sll^nen nn^
mittelbar t)on bem Srojanifien Äriege l^erleitet. Sitte Solonnen
ftcl^cn in tiefer ©c^laci^torbnnng, nnb flnb pbfd^ perpenbicutar
15 mit 81, 8, a, l^crunter gejeid^net. SBir toollen bie ßolonne
t)om Scten nur l^ier einrüden, um ei-[253]nen Segriff gu
geben, toie bie SWatcrien georbnet ftnb.
^VL bitten
für mic!^:
20 nur nid^t l^infort bie Oaben
©otteö mitUnbanf gu genießen,
nnb fo benn
I) Seben unb @ifer gum Ou-
ten; unb baju ©efunb^^eit,
25 9iu]^e,3"ftteben]f^eit biögur
aKuntcrfeit be^ ©emütl^j«;
ID «ttenfatt« aber mit ®otte«
äßitten anä^ 3^^^W^%
unb Srübfat;
80 III) nur nici^t ^infort in @iln*
ben ; ))ielme^r infonber«
^eit ÜKäßigteit, «euf(^^eit,
Önügfamf eit , 2)emutb,
©elbfloerleugnung , 9uf'
w ri(^tigfeit,3Ba^r^eit,S)anf«
für anbere :
I) im $iaufe S^egatten, Äin*»
ber, eitern, ®cfc^»ipcr,
Oeflnbe ;
II) Slnbrc Sertoanbten ;
III) i^reunbe, üomc^mc unb
geringe, befannte unb un»
betonnte, ^ier unb anber:=
loärt« ;
IV) Ämtö* ober ©tanböge«
noffen, Untergebene, ober
Xnoertraute, k.
V) Obern, ?anb, ©tabt, ac
VI) Äir(^e unb ©c^ulen, ba«
Küif , bie S^riften^eit,
bad ganje menfii^lic^ @t*
fd^led^t ;
211
Nro. 82.]
VII) aae »otl^tctbenbc, 3rr«
tmb Ungläitbigen.
vm) geinbe.
Barlcit^ Siebe, grettbe,@e*
l^orfam, ^(ugl^ett, Wlnti)
unb @tärle, Settrauen
auf ©Ott, Steue unb ffiif er
ivm ©Uten.
IV) ©egen be« SJeruf«, unb
be^ tägdci^en unb fonn«
täglichen ©otte^ienpe^.
S)tefed ifl bad @Ie(et etne^ 9u(^^, bad in einem it*
{laubigen anbäc^tigen ®e(bflgef)>rS^, aber nac^ Snieit biefer lo
tabeDarifc^en Drbnung fo fottgel^, ba^ ba^ gonge Sater
Unfer in einer burd^ HbUfd^e Stellen beftStigten ^ax(üfHfxa\t
ent^tt, unb ftd^ mit ben SEBotten [254] fd^Iiegt : 2)enn bein
ift bad 9teic^ unb bie Araft, unb bie ^ertßd^tett, in ade
@n)igleit, Wxttn. 9Ran lann unmdgli^ begreiffen, toie toeit i&
eine gute üifiift, bie f(^ief andgeffi^rt wirb, ber nnil^ren
9teIigion unb Snbad^t fc^aben tonne, toenn man bie lounber«
bare @inrid^tung ber l^errlic^ßen geoffenbarten unb natürlichen
äBa^rl^eiten in biefem Sndfte ni^t gefeiten l^at. Sir münfc^en
ton bergen, bag e^ ben @])öttem feine mnt äBaffen gegen so
ben ^eg ber ©ottfetigfeit in bie ^onb geben möge!
Seilt nnb 8ei)i){g.
CaroliFriederioiWalohii, introductio inoon-
troversias Juris civilis, reoentiores inter JCtos
agitatas, sumtibus Straossü, 1771. 8. 426 S* 85
SBcnn biefer äutor nur bie neueren Sontrotjerfen be»
f(^rieben ^tte, bie t>on ben juriflif^en ^olemifern no(^ nic^t
ergal^U futb; ober loenigflend, n)enn er nic^t b(oge ®u^)>(e«
mente fd^reiben n)oQte, tttoa^ beffered ate feine Vorgänger
geliefert, bie nod^ nid^t befc^riebenen neuen @treitigteiten toS« so
ftänbig abgel^anbelt l^ötte; fo fönnten loir il^n (oben: Da er
aber ba^ aQe^ nid^t getl^an fytt, nun, fo lobe i^n, mer ba
fann unb toitl! ttn^ finb SBal^d Oontroversiae, noc^
$inniud unb Socceti, eine dtiobe nac^ bem $)omer;
eine @amm(ung ton fragen, toorttber so^ niemanb gejlritten s5
l^at, fonbem n)o e^ nur bem %. beliebt, ettt>ad anberd att
14*
^^^ [Nro. 32.
aUe 9te(!^tdge(e^rten gu g(auBen, }. 9. @ette 186. §. 14.
fragen, übet bic fei» t)etttüttftigcr ÜRenfc^ je im (STnft(
Prcitctt »irb, j. S. ob bic SSäcibct ÜKcnfd^cn finb? ©. 16.
gragctt, bic üoii anbcm fc^on uncnbtid^ bcffcr bcurtl^cilt fittb,
6 j. 8. ©. 350. bc^ bcncii bcr Scrfafjcr nid^t cinmat fi^ ba«
!(cinc Scrbicnfi gcmad^t l^at, bic neueren @d^riftcn menigfiend
ju fu})j)nrett, j. 83. ©. 234. §. 16. ba ifi ni(^« ton
$crt, "ipufcnborf, [266] Sramcr, jc. @nbli^ eine
®amm(ung, toorin nid^t n>enige ber neuefien unb merhoür«
10 bigfien Sontrot)erfen f eitlen. Stur bie angufü^ren , bie und
fogleic^ be^fatten, nid^t ein SBort üon bem ©treit: ob bie
©ucceffton in bie ®ütet ber 9bn>efenben ex nunc ober ex
tune gefd^iel^t? ob bod äJemtäii^tni^ t)er(o]^ren gel^t, toenn
man ein j^efiament qSä inofficiosum impugnirt unb t)er(o]^ren
i6]^at? ton SuboDici unb 93ö^;merö ©treit über bie
Unterf(!^reibung ber Xeflamente auf bem Sondert? ton
93(5]^merd unb S)uniud Sontrooerd fiber bie SobiciUe?
93(5]^merd unb Hteraniud fiber bie 9tenunciation auf
ben S3eQej[anif(!^en Statl^dfd^Iug, unb^ xotiift^ bad aOer unter«
so geil^Uc^fie VjL, nid^td ton ®ru)>end ©treitigleit mit ben
bet^ben Sdl^mer, Sater unb ©ol^u, toegen ber ))u)>illarif(j^en
©ubßitution? ddfiattd unb Sramerd n)egen ber 6om*
})Utation ber Säfion fiber bie $ätfte? 2C. :c. 9Kit einem
SBorte, $err SB a ( d^ l^ätte ettoad beffered ald bief ed äBerldben
S6 f einreiben Unnen ; benu er l^at fci^on n)irl(id^ beffere !I)inge
gefd^rieben.
ßei^ijig.
miie r^'ll iein \Vin%ts ^rnuienfimmer fii^ »fititig
i^iUtn? 1772. 8. 64. S*
80 ^xötcf unb fed^jig moratifd^e ®efe^e ober SRa^men ; bad
iß S)rSte, an njeld^en njeibUd^e ÜRarionetten gejogen toerben
follen. 2)ie Statur ^t un« gebem gegeben: SBarum toitt
man biefe nic!^t lieber bearbeiten^ biefen nid^t lieber il^r fret)=
toittigeö ©})iel geben? 3m SSorberid^t terf})rid^t ber SJerf.
869[[(tag^gebanlen, mit au^brüdtlid^en SBorten ; toir l^aben
aber bod^ einen neuen ©ebanlen gefunben, ben toir nod^ bet^
leinem SJioralifien gelefen Iffaben. 2)er ^erf. rätl^ näl^müdb
Nro. 83.] ^^^
in bct 39. ÜKojcime bcm tl^curcn ännd^cn, bcm er fein
SSSerfd^en »icbmet, i^rc 3Dtic* [256] ncn cor i^rem
©J)icget gu jtnbieren. SSäir bitten unfere unb beö Set^
faffer^ ?efcrinnen, fi(!^ nur ju guten Snt^jpnbungett ju
getoöl^nen^ unb bann il^re 9Jlienen (aufen gu laffen^ tt)ie s
fie tüollen.
Ijo Spectateur Fran9oi8 pour servir de suite ä
celui de Marivauz, Journal compose de quinze Ca-
hiers de trois feuilles qui paroissent dans le Cours lo
de Tannee.
@ö ift biefer S\i\6iantx ein f^jätcr 9?ad^!ömmling be^
(änglifd^en. S)a fo üicie Smtt fotten unb muffen antufirt
tocrben, fo gef(^ie^>t eö l^ier auf eine Slrt bie nid^t bie un*
angene^mfte ift. $ier unb ba l^aBen toir toal^re Senntnig be^ i5
SWcnfcben, »enigfien« beö gtanjöfiftl^cn SDienfti^cn
gefunben. S)iefer Unterfd^ieb ift eben nid^t fo ungereimt.
®enn bie neuem Semerlungen ber SRaturforfci^er geben nun
einmal bie ^ermut^ung, bag e^ aui^ in anbern $imme(d«
ftrid^en jiemlic^ gut organifirte SWenftl^ett gebe, bie, ob fie «o
gleid^ nic^t üon 9latur franjöfifci^ \pxtiim, bod^ ni(!^t mit ben
t^ongoö ju üermifc^en fe^en; unb ber SRitter ?inne arbeitet
n)irftidb an einer äb^^anblung , too er e« eben fo gut avL9
unfern ^flaujen, at8 au^ ben ©ibirifd^ett betoeifen toirb.
ftutiferfli^e. 25
Ij'insomnie amoureuse in ber SDtanier be^ rotl^en
(^rat)on^ nad^ Sa ©renee ))on ßnnntt geflod^en. (Sine
reifeenbe nadfenbe gigur fielet man t)on SRfidten mit bem einen
Änie auf bem SSette ; mit bem Sopf e brel^t fie fid^ nad^ bem
'ilmor, ber unter bem SSette ^>ert)orgudt. ®ie tackelt fanft auf »o
i^n l^erab; ber gauje Äörper fd^eint üon SBoHufl gefd^tocUt.
[257] Nro. XXXIII. 3)en 24. 3lpriL ^72.
<5thanktn O0n htx iifirgerlii^ien firtijljtiU Her
au^deiaffenireit unl^ Mti^ttütt^t in fxt^tn Staaten entgegen- s5
214
^^^ [Nro. 88.
BtUifi* ^U0 htm (Snsliri^en übttft^tf bt^ (övtHf (6t%MtVf
fiät^iin mh Com)ia$nU, 1771. 8. 193 S.
3)ct SScrf. 2)r. Sroton, l^at tn @ngtanb bcn äwÄÄmen
bc3 SKifant^^ropcn bcfommcn, tocU et in bicfcr ©(i^rift
5 bic Sicbtingöborurt^^cilc bcr 9?ation befreitet. SBir tooüen
feine ©runbfä^e in einem furjen änöjUQ unfern Sefcm be*
fannt mad^en. 2)er tl^ierifd^e SRaturftanb o^ne Oe»
feltfd^aft ijl n)iber bie Statur. Se^ ber natürtid^en
Snttöidtung ber menfd^tid^en Gräfte, äuffem fid^ batb neue
10 Sebfirfniffe: ®ie SRotl^toenbigf eit to e d^ f e ( f e i t i g e r ©filfe,
unb eine« Beftimmten ßigentl^umö. 3)ie bürgerliche
Sre^l^eit ift bie @inf(!^rätt!ung ber Segierbcn jebeö ©injetnen,
unb bie SSid^tung berfetben ju bem allgemeinen SBo^tftanb
ber ganjen ©efeUfd^aft. SJiele glauben mit SKanbebille,
15 ber ©efe^geber ^abe nur mit ben $anb(ungen, unb nic^t
mit ben SReinungen, ®eban!en unb SJerrid^tungen ber ®ee(e
ju tl^un. JlUein, tugenbl^afte @itten unb ©runbfä^e, finb
bie einjige bauerl^afte ©runblage ber bürgerlichen Sreij«
l^eit, fo n)ie ^ribatioermögen unb SBol^t» [258] jtanb beö
20 Sinjelnen bie Safid ber Sleid^tl^ümer ber Station. Q9 finb
nad^ bem %$erf. bre^ ©runbfä^e, toeld^e bie Sitten ber
ÜKenfc^en be^errfcben, unb bie bürgerliche ^retjl^eit befejHgen
fönnen: 1.) ®er SRetigion; 2.) ber g^^re; 3.) be« ©ctDifTenö.
@tn früher unb l^eilfamer Unterriti^t gttingt bie natürlicbe
25 gre^^^cit eineö jungen $er3enö nid^t, fonbern lenft fie nur
na(^ bem beften Snbjtöccf. S)ie§ »irb au3 ber ©efdbicfcte
bc8 ©^jartanifc^en Sre^ftaatö beftätigt, unb nad^bem ber SSerf.
baö, naii unfern Sbeen, unnatürliche biefer Serfaffung,
fo gut er lonnte, entfd^ulbigt, fo geigt er, ba§ ?^furg eben
80 au(^ feinen Staat auf ©runbfä^e ber SReligion , ber @^re
unb be« ©etoiffenö gebaut ^be. 2)arau8 folgert er, baß ber
SKenfd^, in feinem toitben 3"^««^^/ ^'^ jtrengfien ^jolitifd^en
@inri(!^tungen angunel^men fä^ig fe^, unb man fel^e aud bem
fo lang bel^au}3teten einförmigen 3"^^^^ t>it\tx Stepublif bie
85 galf(^l?eit ber heutigen ^jolitiftä^en SRa^me : b a § 3 ® ^ ^ '
txaiit einem freien @taat unentbe^rlid^ fei).
®er SDiangel an Sitten unb ©runbfä^ erzeugte in ät^en
Nro. 38.1 ^^
bie befiänbtge Srfd^ütterungen mtb ben Batbigen 9tutti bed
(Staate. 3)cr crjic gc^^tcr tt>ar : man gab bcr 3'ugenb Icinc
bem ®enie be^ Staate ongemeffene Srgiel^ung; ber jtoet^te:
bie (Sinfü^Tung einet reinen, gän}(i(!^en 2)emoIratie. 3n
ber 9tömif ci^en 9te)>ubüf lommen bie Strenge ber ©^jartanif (ä^en, 5
itnb bie (Bi^xodd^t ber ä(t^enienftf(j^en ^aagregetn }ug(et(i^
t)or. @d l^errfd^te in Stom eine burc^ SteUgton^f^fiem bed
(Staate^ geftärfte Satertanbdtiebe, njoju no(^ ber ©runbfa^
ber (S^re, ® (eic^l^eit be« ffiigentl^um«, ÜKäpgf eit be^ SSermögen«,
unb Sinfalt ber Seben^art lam. allein, eö fel^tte 1.) eine lo
burci^ ©taatögefefte fid^ergepellte Slnferjiel^ung ; 2.) fom bajn
eine nnbefd^ränfte ßrobernng^fuc^t ; 3.) bie Siebe jn SRencr*»
ungen, ba 9tom attjeit ettoad t)on ben Sinri^tungen unb
@en}o]^n]^eiten ber eroberten Stationen an« [259] ncä^m, ÜDer
^erfaffer mad^t nun bie 8(nn)enbung auf ©rogbritannien, unb i6
ftagt befonberd über ben Unglauben, unb ben gänjUd^en
üKanget ber ©ittlici^Ieit, ber burtä^ bie fo genannte ©(i^riften
für bie gre^l^eit ju beulen fe^ erjeugt toorben. ßato^
©rief unb ber unabl^öngtge SB^fig flnb ©e^f})iele
baton. 2)ie eine bief er ©tä^riften foHte bie bürgertidfee , bie 2b
anbre bie religio fe gre^l^eit üertl^eibigen ; aber beijbe gieleten
burc^ ben^au))tton, loelti^er barin l^errfd^t, auf nic^t^ geringer^,
aU aQe biejenige ©runbfä^e aufjulöfen, toeld^e allein t)er«
mögenb pnb, bie toa^re gre^l^eit in ber Äirc^e unb bem
®taat 3U unterl^alten. S)ie ä(udge(af[en]^eit unb eigentlid^e 26
iJre^l^eit im ©enfen, glaubt ber SSerf. i^tti^ifc nur in ben
gau) l^ol^en ©täuben unb in ben niebrigflen, ber SRittelmann
aber, ben er bad eigent(t(i^e Soll nennt, unb n)orunter er
ben Sanbebetmann, ben begüterten ^d^ter, ben ^anbelömann
unb ade be[c^äftigte ©täube recl^net, fe^ biefen ^erfuci^ungen so
ni(!^t untertoorfen. 3)ie ßenn^eit^en ber tt)a^ren $rei)^eit
unb SSatertanböliebe fefet er barin: 1.) bie S^eunbe ber
^ret^l^eit »erben ft(^ immer bemül^en, bie S&agf(!^aalen ber
t)ert]^eilten @cxoait im ©leid^geioid^t ju erhalten, toorin bie
©efefee gum Scften ber S^e^^eit fle gefieüt l^aben ; 2.) ben 35
beftenüRaaßregeln getreu bleiben, ol^ne eine oorjüglid^eSld^tung
biefer ober jener ^erfon ; 3.) über]^au))t in i^ren {Reben unb
^anblungctt fi(^ immer glcit!^ fcl^n ; 4.) bcn $öbct tiici^ auf*
l^e^en; 5.) nie ung(im)>flt(!^ gegen ganje "ißartl^e^en )3erfa^reit,
bie i^ter SKe^nung ntci^t be^j)flic^ten ; 6.) ben ^rioatc^aralttr
beren, bie nid^t g(ei(!^er 3Re^nung mit i^m finb^ nici^t }u
5 befleden fud^en. 3)ie äRitte( gegen bie 8(udgeCaffenl^eit imb
3tt>e^trac^t im ©taat giefct ber 55erf. in fotgenben an: 1.) -Sfl
e« bie ©tanb^aftigfeit be8 gütPen; 2.) ber aKut^ feine«
aRiniftcrö; 3.) bie SJorfic^t, baß ba« Sigentl^um in gett)iffe
gefcftmäßige [260] ©(i^ranfen gefegt toerbe ; 4.) bie SBat^fam»
10 feit über bie alljugroße @roberungcn ; 5.) bie Sinfd^rönfnng
be« Übermaaßeö ber ^anbetfd^aft; 6.) bie unmittelbare ©org*«
fatt, gute Sitten unb ©runbfäfte ju ^jflonjen. 2)ag toefentü(^c
^auj)tmittel aber, »orauf er im ganjen 8u(!^e bringt, ift eine
allgemeine n>ol^l torgefci^riebene $erbefferung ber
1 (Sr^iel^ung ber Ougenb.
$annolier.
Om SSerlag üon görjler« (Srben: flerrn iftforg C^ttU-
toni0i ;%nmierkundien ühex titiitktljxung unh haB
3i9nftiamt ^üuilf pm ßemtlft von ttt Ha^rliftt
20 ber i^rißlii^en l^eüaion^ in ein^m ßtitft an i^rn. mibtxt
Heß: 2lUi0i htm englifi^nt Überrest tron fi* €. 1ia\jnf
Superintendent |U HUlislianren. ^tbft einer Dorrt Hie Üb
19rn. ar0nfiaorialratl|i0i 6i^tteni0i. 1771. 8. 128 S. unt
32 SS. Dorrebt*
2 ©iefe ijl bie britte Sluflage biefer Überfeftung eine« unter
un« befannten ^u&i9, bat)on bie erjle 1748. unb bie anbre
1751. erfd^ienen. S35ir tüoßen un« begtoegen blo« auf eine
für je Slujeige einf(!^ränfen. 84)ttteton« Setoei« fommt
barauf l^inau«: „Sr ergä^^lt bie Sefel^rung ?auli an^ ber
80®cj^rift, unb fd^ließt barau«: ^autu« muffe enttoeber ein
öetrfiger ober SJetrogner fe^n, ober e« muffe ba«,
n>a« er oon .feiner SSefel^rung erjäl^lt, toa^r, folglich bie
d^rifllic^e Sieligion eine göttlitj^e Offenbal^rung fe^n. 3)a er
nun aber »cber ein Setrüger, noci^ Setrogner ge^
S6n)efen, fo bliebe ni(!^t« übrig, al« bag bie Srjö^lung ton
feiner Sefe^^rung »a^r, mithin bie ^rifHi(i^e SReligion eine
217
Nro. 33.]
göttüd^c Offenba^^rung fc^/ 2Bir tofinf^tcn, baß man fxif
nid^t mc^^r fo l^äupg, at3 bi%r, mit bcn auf fern Sctoci«»
grünbcn [261] t)on bcr SBal^rl^cit unb ©öttl^fcit bcr d^riflttd^cn
9te(tgton bef(^äfttgen m(5(^te^ l^ingegen mä)x mit ben inneren,
toetc^e n}o]^t bur(!^gear6eitet unb ind Si(!^t gefegt 6e^ bem &
größten Il^eit ber Sl^rifien jur Überjeugung Don il^rer 9te*
ligion BetDunberndn)ürbtgen 9ht^en fd^affen, unb njol^I aud^
manche Ungläubige jurüdfül^ren toürben. Sin^ ber größten
SSerbienfte biefer ©ci^rift, u>etd^e3 u>ir mel^rern üon ä^ntid^em
3nn^>alt toünfcifttett^ ifi bie Äürje. 3)ie Überfefeung bc« lo
$rn, $. ift richtig unb getreu, aber mel^rerer {Reinigfeit unb
3iertic^!eit fällig. 3n ber SJorrebe giebt $r. ®. üon ben
mant^ertei^ alten unb neuen älnfcillen gegen bad @!l^rif!entl^um,
bon ben Sertl^eibigungen bagegen, ]oon bem Stufen, ben bie
babur(^ üerantoßte nä^^ere Unterfuc^ung gefUf tet l^at , (unb i5
mt toir i^offen, no(3^ ftiften wirb) üon ben ?eben^umftänben
unb ©d^riften beö ^xru S. vu a. m. Slad^ric^t. ©ie ift fonft
fo gefd^rieben, »ie man 1748. meiflen^ gefd^rieben, unb »ie
noc^ einige 1771. fd^reiben -^ aud^ itcf bem jtoe^maligen
9iadbfe^en 1751 unb 1771. unteränbert^ loieiool mand^erst
?5erattberungen l^öd^ji bebürftig, fo geblieben, toie fie 1748.
»ar, einen f leinen unerl^ebtidi^en ä^f^ß aufgenommen. (S^
giebt alfo nod^ S^^eotogen, bie auf bem ^fab ber Senntniß
ftiöe fte^en, unb be^ benen e^ l^eißt : S5Ja^ id^ gefc^riebcn
l}ahtj baö ^abe id^ gefd^rieben. 26
Epitre ä Bacine. Par Mr. Blin de Sainmore ä
Paris ches Delalain et ohes le Jai 1771. 8.
3n bem SJorberid^te befd^wert fi(^ Mr. Blin de Sainmore,
baß er biefeö ©ebid^t an bie Slfabemie, um mit um ben ^reiß 3o
beö vorigen Sal^re^ gu flreiten, 8 Sage öor bem gefegten
jEermin cingefanbt l^ätte, baß e^ aber burt^ einen unerl^örten
3ufaü ber [262] ?l!abemie nidfet fe^ »orgelefen xoorben. (Sr
xo'di)lt atfo ben S35eg be8 S)rudf^, um nid^t gauj umfonft ge«»
arbeitet ju ^aben. 5Rad^ einem Eingang an bie ÜRufe beö 36
atacine fd^itbert er ba^ ©emäl^lbe bon bem S^itaUtx Subtoig
bc^ XIV. SSlaäsf^jtx fommt er auf baö jcfeiöe, unb f^iavAt,
ba§ no<i^ einige ©iciftter, bie butci^ bie SBetfe biefe^ grogcn
SWamieö finb gebilbet toorben, übrig toärcn, um ben Sinpurj
be3 ganjen franjöfifc^en ^lilon^ ju bereuten. Sr ermal^nt
ö biefe ^iifttx, bie Sitten ju pubieren, unb bef(i^Iie6t mit einer
3lnrebe an 9tacine, too er i^m biefe« ®ebi^t bebidrt. Un«
at« ^^remben ift ei2i t)ielleid^t erlaubt^ ein fd^iefe« Urtl^eil t)on
biefem äBerfe }u fäßen. UU 93arbaren füllten n)ir ))iellei(!^t
nitj^t ba« ^erbienft ber fran}öftf(!^en Serfiftcation unb ®pxaiit,
10 unb »erlangen immer ©ebanfen, Silber, unb ^atl^o« füj: unfre
Slorbifd^e Imagination, bie nur an ftarfe ©etränfe gc^»
toöl^nt ift. 3Bir glauben atfo, ba§ bie 3lfabemie burd^ bie
Unric^tigfeit ber Soften ni(!^t fo gar tiel üerlol^ren l^at.
Jeremie. Poeme en 4. Chants, avec sa priere et sa
15 Iiettre aus Captifs prets ä partir pour Babylon, Dedie
ä Madame, par Mr. Desmarais. Ouvrage ome de
flg. en taille douoe. ä Paris ohös J. Döpres 177L
Unter ber ^t\t, baß bie SJorfel^ung jugiebt, ba§ in Sng*
lanb einer ber e(enbefien 9teimer, ben erl^abenften bramatiftj^en
ao ÜDid^ter beö Slltertl^um«, ben Serf. beö Suci^« $iob, in einer
neumobifc^en ©(^eßenjade auftreten lägt, fo ertaubt fie auc!^
einem S)oftor ber Sorbonne, bafe er i^ren $rot)]^eten im
üKarionettenf^jiet , unter Serlünbigung ber ftebengigjä^^rigen
2)ienftbarfeit, gum SSotte 3'fraet fagen läßt :
25 Vous reverr^s helas! cette aimable Patrie.
9tur in ^ari« ift bie SSerunflattung biefer S)id^terfJ)rad)e
mögtid^. SDa« Serbred^en »irb inbeffen ge« [263] ringer, toenn
man bebcnft, bag ber 2)oItor ber ©orbonne nur ben Did^ter
au« ber ^utgata tennt, unb avL9 i^r überfe^t l^at.
— ^80 $re§iittrg, f^ranffurt unb Sei|i)tg.
Müiitx 9* ij. fi. ^tnant KLntifvit^ttn n^n bti^ttn
ü. ü. S^t^anbüljntu in IHitn, mit iliuiftrn 8. 112 S.
^txx SRütler erjäl^tt un« ^nberterte^ 3)inge t)om
SBiener Sl^eater, um bie »ir un3 gar nid^t^ belümmern.
söäBarttd^! !Z)eutfc^lanb ifi toenig baran gelegen, loann biefe
; ober jene äctrice in biefem ober Jenem ©tüdt einfd^lafen ge»
3fro. 83.] ^^^
tnat^t ^t; unb toic bcr ffiinfagcr, bcr Somöbicnfdjornficin*
fcgcT, bcr ^artl^icnfd^rcifccr, ©d^rcincr, ^ttttltxä^tx, S^orflcl^cr
unb Äutf(i^cr Reifen. @ö ifit unö frc^ttt^ ticB, baß man in
2Bicn cnbüd^ baö Sjctcmporifircn unb bcn $an3n)urft ücrbannt
l^at; afccr bic SBiencr ©c^aubül^ne Uo9 bcßtocgcn ju einer 0
^ationatfd^auBül^ne ju mad^en; ba^ iji ber gangen Station
teleibigenb. SBcnn nid^t bie äfteur^ unb SHtricen in einer
«igencn ©dfeule angetoiefcn »erben, bie 5Ratur unb ben $omer,
"ben QopiiotM, Suripibeö, 2lriftoj)]^ane^, "ipiautuö, Jereng unb
©d^afef^jear gu ftubieren ; wenn il^re ©eelen nici^t burc^ eine 10
eigene Srgiel^ungöart gu großen ©ttHiftttbungen gebitbet »erben,
t)ie fie in i^rem gangen Seben auöbruden muffen ; wenn unter
i^nen leine Originafgenieö auftoad^fen; toenn biefe Oenieö
tiic^t mit cttoa^ anberö, ate mit (Selb, betol^nt »erben ; n)enn
S)ic^tcr unb ©d^aufpieter nid^t eine feine ©}3rad^e fernen ; is
toenn pe nid^t ^nixiit an ben $öfen ober üielmel^r in bie
toal^r^ftig große SSSelt erl^alten; toenn il^re ä^^^rer felbft
nid^t mit fül^Ibaren ftarlen ©ceten gu il^nen fommen; toenn
nid^t toal^re SSatcrtanböIiebe, toal^re Sugenb, toal^re Oroßmut^,
toal^re Siebe, toal^re« ©efü^t be« ®uten, [264] beö ©d^önen, 20
t)e^ ®roßcn ben 3)id^tcr gu fd^reibcn, ben ©d^aufjjieler gu
teben, ben S^^öifaucx gu l^ören, begeipert, fo ift alle Semtil^ung,
t)er Sü^e eine eigent^ümüd^e Oröße unb i^ren toal^ren 2Bert^
^u geben, gang t)ergeb(id^. ®o toie i^o bie ©ad^en ftel^en,
fommen unö bie großen I^eatergebäube unb änftalten nidbt 25
anber^ r>ox, aU toie ba^ rotl^e Äiffen mit golbenen ©}3ifeen,
unb ber l^immelbtaue Salbad^in be^ tool^Itl^ätigen ^rofd^eö
unb bcr toeißen Äa^e! unb tro^ aüen ben fd^önen
tDinc^eu, bie §err 2KüIIer un« ergä^It, fetbfl bie Süften
ber ^2lfteur unb äftricen nic^t aufgenommen, bie er l^at jled^en 30
Caffen, muffen toir il^n im SRamen ber Station bitten, ber
SBiener ©d^aufpielergefellft^aft Dor ber $anb ben großen litet
einer Stationalgefeüfd^aft nid^t gu ertl^eiten, fonbem erfl gu
toarten, bi^ toir eine Station pnb, bi^ S35icn ber 9te<)räfentant
berfetbctt ift , unb biö bie bortige Xxnppe ben Sl^arafter 35
bcrfelben angenommen l^at.
La Sentinelle en defaut, et l'Epouse in«>
discrete. 2)tcfcö fmb jtoc^ iit bcm ©cfd^mad bcö Soccacto,
Don 9 au b DU in gemal^tte^ unb t)on Counatf gefbd^ene
Ä Sldttcr. 933ir toünfd^tcn für bic ©Uten, bag berjlctti^ctt
fd^tü}3frigc ©ujetö ntd^t mit fo bietet Äunft bel^onbelt toürben.
3n bem erpen ifl eine atte grau^ bie ein jungeö ÜÄöbÄen
Uxoaift, bie e6cn il^ten ?iebl^a6et em^jfängt, eingcf d^Iaf cn ; nnb
in bem gtöct)ten fielet l^inter auf einem ©tnl^f gelegten SWatra^ctt
10 eine Stau il^rem SDJanne ju^ toie er fld^ 6e^m Settmad^en
mit iljrem ffammermäb(!^en rauft.
[2«r>] Nro. XXXIV. 2)en 28. W?til 1772.
t^ranfftttt am SRa^n.
f. m* Mit^ütiiB filnfüiftutB ^t!^U Ifitv ^\^t\L 1770*
15 Qcii« 2* 177L 8. btJ^ i^axbu
3(Qe bie guten Xatente^ burd^ bie fid^ bidl^er bie @(i^rifteti
be« $erm $ofratl^ WlHjadi^ bem ^ubtilum unfrei 3al^r*
l^unbertd em)>fol^(en l^aBen^ tiegen, ))iellei(j^t nod^ in mel^rerm
Sitzte, aviif im SJlofaifd^en steift ber 2&e(t bor Slugen.
20 (Sin fe^r popnVdxtx äJortrag; eine ®aBe, ©egenflönbe
mit gefunber Vernunft ju Bel^anbetn^ bie fonfi nur mit
©elei^rfamfeit, ober gar mit ©ottedgelel^rfamfeit
be^anbelt tourben; eine ©efcbidlic^Ieit, @(!^to)äc^en ju t)er«
bergen, (eere Sfiden ju üBerfirei(!^en, 3)ingen einiget
25 Unterl^a(tenbe gu geben, bie ed faft berlol^reti ^tten; neben
an aud^ eine SRiene gelehrter ä^berfitl^t^ ober $in*
Ugi gleit, toie foU ic!^ {agen? ®e(e^rfamleit ju ))er(dugnen,
aud^ mo fie fe^n fodte, fid^ auf ^ebrffatnben, anif gegen
^M^r )u berufen, bie biefe @tunben nid^t befud^en
soa>oUen, unb bann, toenigften^ ftd^ in benen gelieferten ober
nod^ ju tiefernben ®d^riften, immer in einer Hrt feiiger
Mtlgnugfamleit ju jeigen alle bo^ d^afterifirt jebe
Scbrift bed %erfafferd, unb biefe in einem nod^ l^öl^ern ®rabe.
Ta^ 3)Ufatfd^e Stecht ifl fd^on fo oft bejubelt morben;
s5 ttiemanb aber ^at e^, [266] gum X^eit in ber SBa^r^eit, nod^
551
Nro. 34.] '*''
tticl^r aber nadb bct ÜKicnc bc8 Slutorö, wie 6r bc^^anbclt
®ic gange ©c^rift foü ni(i^t3 tocniger afö, ba aüeö
in unferm Oal^rl^unbert ©efetje gtebt, ober gur®cfe6*
gefcung l^ilft, ein Esprit des Loix Juives f e^n, unb c«
ift ganj im (Srnft, ba^ pci^ auf 60 ©citen ber Serf. atö ben 5
jübifd^cnSKonteöquicu anfünbigct. 3)arüBer toirb nun
ntand^er, el^e er bie ©d^tift gelefen ^t, lad^en, unb uoc^
mehrere, toenn fie bie ©d^rif t gclef eu , jümen ; im ©anjcn
aber fcleifctö inbeffeu für« Öal^rl^unbert immer gut, baß, to i e
i% auc^ \t'^, bie ®efe|e 9Jlofed ä la Montesquieu betrad^tet lo
u>erben ; foQte e« om^s^ ju uic^td bienen, a(d bie ftarren ä(ugen
be« ©tupor« ettoa« ju regen ^ ber für unfre ©erid^te unb
eonfiftorien SKofe« SRed^t aö ©otte« aiedfet gum S^^eit noc^
immer etoiget. 3m ©anjen alfo biefen SRaterien fel^r toiet
SBcrtl^ jugeftanben, toann unb toie fie äWidbaeli« bel^anbelt is
^t^ tDirb« bem 9tecenf . aud^ erlaubt fe^u^ gu fagen, bag i m
ßinjetn il^n faft fein ©tüd, fein Sl^eit Befriebigt l^abe.
9!ad^ ben (angen, etoig (angen Präliminarien, ed fe^ gut
9Kofe^®efefee jufennen, fofl baö ©taat^red^t ber Ouben
f ommen ; alfo juerji eine El^artc toon ^atäftina eine 20
(J^arte, bie feine E^rte ift. SSon SSäcjlen unb ÜKittag
lägt ber SJerf. baö ?anb nod^ ganj offen ; unb bie übrigen
©egenben beftimmt er fel^r groß, bi« an Su})l^rat
unb bie SBfifte ärabienö l^inein; toie unö bünft aber, nod^
immer ÜCjvX^ o^e ge^^örige Seioeife, ol^ne jureid^enbe l^iftorifc^e 25
S)ata, unb bann am meiften ol^ne alle SRüdtpd^t, toenn? unb
toie lange, 3frael ba unb ba ettoa« befeffen? toaö ber
SScfift gel^eigen? unb toaö jeber ©trid^ unb ©trerfe
bann gum SBefen feine« ©taatg beitragen ober nit^t be^^^
tragen fönnen? Unter fud^ungen l^ierüber toürben oft ein anbre« so
JRefuttat geben; ber jübifd^e ©taat aber, ber un« in biefem
93u(^ nid^t anberg at« eine fliegenbe, bid^te» [267] rifd^e äte«
)>ubtif t)orfommt, toürbe baburd^ aud^ an SBal^rl^eit gewinnen.
3e^t foH ba« ?anb nur groß toerben, um bie unb jene
3a^I Sitttool^ner gu ^ben, toenn bieß unb jene« juss
teripciren; fottt e« oxni^ barüber gar gu einem ©taat ioerben,
tote bie toeifanb berül^mte Onfet Slttanti«, ober Sitebut«
222
^ [Uro. 84.
gerib auf bcn attcn ß^^artcn Äfrica^. SJom Siedet bcr
3 f r a c 1 1 1 c n on^ ?anb, bcurtl^citt 3K. bic SKciuungcn ober
Scfd^öttigungcn anbrcr fcl^t fd^arf, \db% »o fic ni(!^t ju »cit
t>cn fetner SRetnung abßegen^ (lote }. 9. Bei bed 2). 2lonnt
5 feiner^ red^t berftanben^ ju Betoeifen toäre) unb ^rn. ÜK. eigne
äSereci^tigung befrtebigt enbßc!^ botj^ eben fo tt)enig. 2)te
$äter ber 3ftaeliten toaten ba getoefen; aBer
toann? toie jiatf? toie lange? unb toaö ^>atte 3fraet für
'Sieift, ein 300. Sal^r betjäl^rte^ , unb fre^töittig aufgegeBne*
lo^cift, unb auf bie SBetfe, toieber gu forbcm? S)ie ®aBe^
frembe ©efid^tet fel^r glatt aBjutoifd^en, unb fein Signeö fe^r
ju fd^ntinfen, ifl üBerl^aupt be^ SJerfafferö große ®aBc. Shtn
fommen @runbnta^imen bed j|übifd^en @taat^*
red^t^, (ber geneigte Sefcr erfd^redfe nid^t üBer bicSBorte:
15 ed finb nur SSortel) unb bie ftnb, ber 2)ienfl @ine^
®otte8, bie SlBfonbrung t)on anbern SJöIfern^
©rünbung be^ Staate auf beut SldferBau u.f.».
$e^ leiner l^at und ber Serf. im minbflen ®nüge getl^an:
benn nic^td ift eigentUd^ aud bem orientalifd^en ®eifi ber
Jo3«it, be8?^oIf3,ber®itte erf lärt, f onbem nur üBerall
SCumen eined l^atB Orientalifd^en, gut @uro))äifc^en common-
sense l^erüBer geftreuet^ bie n>eber ben tiefen g^orfd^er, nod^
ben toai)xm ä'^^^^^h «nb ben 3Rorgent(inber, ber aber feinet
©tammed fülltet, am toenigften Befriebigen toerben. ®etoiffc
?5 !Dinge oon biefen ließen fid^ aud^ felBft mit ber juoerjid^tlic^ett
5!Riene M $rn. 2W. genjig nid^t ganj geben; »er aBer mit
bcr ®efc^id^tc nur Bu^^let, nur bie @abt l^at aufjufhifeen
unb einguftcis [268] ben, »o man bie SBa^^rl^eit eben nacft
fe^en toiü,
jo Phyllida raeam non habeto !
$ier iji alleö nur immer im ®eifte unfrei ga^rl^unbert«
Be^anbelt, bem guten SRofeö ^>olitifc^e äWa^men geliel^en, bie
felBft Be^ und bod^ nur oft loci communes ftnb, unb jenem
SSolf, jener ^dt, jenem ®efe^eBer toal^rl^aftig frembe toarcn.
}5 (£d ift ©d^abe, ba| bie eignen arbeiten bem ^rn. äR. fo tiel
3ett toegne^men unb n>eggenommen l^aBen, bag er biefe koal^re
Sitte bed äJiorgenlanbed unb ben ®eifi ber ®efe6e in bem«
Nro. 84 ] ^^^
f e(6cn, nic^t in bcn l^cutigcn SRcftcn bcrfelSen gnug, ober lefcl^aft
gnug ^at ftubtcrcn lönncn; er toürbc, na(^ äRaaggaBc, bic
l^cutigc Scrf äff ung bicf er alten ®ef d^te^ter^ bie ä b g ö 1 1 c r e ^ ,
ba^$ro}3^etenre(^t,bie2lbfonbernngbcr9iation,
bie bcmolratifci^e Sorm, bie Sefc^äftigung ber s
Scüiten, nnbbaö Stecht berfiricgc nid^t bIo8, nid^t in
baö Sidit, fonbern anci^ ni(!^t mit ber Haltung unb ^^^rbenart
gemal;It ^>aBen jefet ifl ätte« ein ti(^te^ Uto}3ia, ein
©(^toebcn jtoifc^en $immet unb Srbe. Snfonberl^eit fel^It
boc^ bic ^u})tfrage faji burtj^göngig : SSäann finb bennio
biefe®cfe|e, unb »ie lang erfüllet? burd^toclc^e
SÄittel unb bon »em in®ang gebrad^t? 2Ber l^at
j. ©. baö SSot!, ein Soll ganj anbrer ©itten, jum
2lc!er6au getööl^nt, gebitbet? S33ir njollcn
nic^t einmal bie (eibige ©runbfrage l^injut^^un : SSSann pnb is
benn cigentlid^ bie ®efe|e gegeben? $at 3Rofe« benn, toenn
er für eine tünftige ^tit unb ein entfernte« üanb ®efefte
gab, immer fo |(^ön getoeif faget? 9Bir fel^^cn,
^r. ?Ül. me^nt au(^, baö ®efeft SWofeö in Stein gegraben
unb mit Salf übertünd^t^ Knne fid^ auf ®arijim no(!^ 20
Sinmat finbcn — — @o üiele Steifenbe fmb, fafl ju bem
3wecfe, ba getoefcn: bie ©amaritaner l^aben ba i^r 3^« —
— tüürben mit biefer Einen ßntbecfung bie äütenticität il^rcö
^entatebc^g betoeiffen unb [269] nici^tö ift noc!^ gefunben:
ba bodb ade jübifd^e Serge lai^l pnb, unb Sal^rtaufenbe einen 25
(Stein auf bem ®i^)fel nid^t mit Srbe bebecfen, fonbern bon
Srbe blögen. Om ^riüatred^te ber 3>uben finb biet
nü^tic^e Erläuterungen, bon Sigentl^um, Äauf unb SSerfauf,
gl;e u. f. to. S)aö aüeö toar leichter, toeit bie ®efege felbft
iiu^ 2)etait gelten, unb bie 'Erörterung l^ierüber auci^ mel^r so
nac^ bem ®enie be« $rn. 3R. ju fe^n f(i^eint: benn t9 gehört
3u i^r nur 3lufmerffam!eit auf bie 2)inge be« gemeinen Sebenö,
uiib eine ©attung ^^itofo))]^ifc^en Sensns communis, auf ben
ber S3erf. nur ju fel^r aßeö l^ingiel^t. ©0 batb ober toieber,
j. Ä be^ ber 33lutra(i^e unb ®eflH;t ber @^>re ber ss
äJ^orgentänber, bie grage ben ®eiji ber Station, ba8
xoaijxe ®efü^t einer ^tit, eine« 6üma, eine« SSolW, bie »a^re
^^^ [Nro. 84.
'iP^itofotJ^ic eine« ©cfc^flebcr« im ©rogcn Betrifft
fo ifl aücö tjcrjogcn, unb 6c^ einigen ©rörterungen,
ob j. 8. 5!Rofe8 unb Oofua große ©encrale gett>efen? ift unö
bcr ®o}3]^ift, ber üor ^annifcal rebete^ erftä^icncn. 2)ie ©d^reifc*
ß art be^ SSerfafferö ip nur oft ju })ot)utär nad^täßig,
f(i^(e))))enb , fic^ ungemein r>idt S)tnge t)erjei]^enb , bie iii(!^t
bal^in gel^i^ren, unb in SlHem nid)td minber ate äRonte^quieu.
!I)er foH üBer biefen ©egenflanb getoig xtadi»
lontmen, loie @(iad! unb to'dxt ber ®egenflanb, toäre
10 ein ÜKofeö beffen ni(!^t toertl^, toa^ S^furg, Stuma,
©olon, unb faft SDianf o*Sa})aI fo oft genoffen.
SeHijig.
mit iiltt ^ritu^ o)»tr )»ie mtift Si^riftßtilertn |um
ßtlitn tunger fivautniimmtv. (ßxfitsk iBän)»i^en* iQe^ (Sngel-
16 }^tLX% iBtntamin Silrniiitoert 1771* 8« 190. S*
$ier fjjrid^t ein Sei})jiger ©tubent unter ber äRafle einer
alten ^rau, ooQIommen loie eine alte $ran, [270] mit ber
C^rfal^rung eined @tubenten. 2)ieg Ung(üd l^at nod^ in ber
beutftj^en Literatur gefel^tt, bag aKe junge Seute bie Sru«
sobitäten il^red ©e^imd, unb aQe $infel i^re 6om))i(ationen
unter bem ®e6raud^d3ette( fttr^ t$rauen}immer, (od 3u loerben
futj^en. 3Benn xoxx\> ber $l^i(ofo)>^, ber gelebt unb geßebt
^at, (Sl^egatte unb Sater \% ^xij ermuntern (äffen, für unfre
Söd^ter, ©attinn unb ÜKütter ju f(i^reiben, unb auf ba«,
«ö n>ad ber lurjfld^tige $o))f unb ber ÜRifant^ro)) toeib(ic^e
@c^U)a(!^]^eiten nennt, unb toad toir ben Seim unb bie
@runb(age aKer n>eib(i(!^en S^ugenben nennen toürben, bad
©ebäube ber ^flic^ten unb ber ®(üäfe(igleit }U bauen ? SOein,
alle Säter unb äRtttter, bie biefen 9{amen )[>erbienett, fennen
80 ben SBert^ ber SBirffamfeit in bcr engeren @))^re i^rcr
^äu«(i(^en ©lüdCfeligleit }u gut, a(d bag T^e ^\t fo (ei(^t
er)»eitem foUten, unb mer eine ^ami(ie gu ergießen l^at, um«
faßt fe(ten bad menfdbtic^e ®ef(!^(e(^t mit fd^riftfiellerifci^em
äßol^IiooDen. %ber eine @ternl^eim biirften »ir bitten»
85 bad douma( i^rer Seoba^tungen, bad fte für ibre ?^ami(ie
aufgefegt ^ätte, bur<j^ 6o)>ien t)on t^rer ^reunbinn befanat
Nro. 34.] ^^^
ju mad^en unb bcnn toürbc un^ btc SJotfd^ung ferner
für allen ©tubenteu unb atten SBeifcern in ©naben httjÜLUn.
£ttrfer Kntrrrii^t in htn füjiintn Wifftnfti^afttn
für fixüXitniimmtx. (Erßer Si^eil 1771* 8. 513 B. 0l|ne Hör- 5
xtht nnh ^urtgnuttgflifrirrfft*
2)er SSerf. nennt fid^ unter einer Iried^cnben unb für
unfre ^dtm ganj unfc^icfüd^en ©ebifation an bie %x, ©räflu
i?on §o^m, § 0 1^ I. @in grangofe toürbe au^ biefem SBamen
eine ^45ointe mad^en, unb un^ jciöen, töie eö eigentüd^ in bem lo
Äo^jfe be« SJerfaffer« auöfä^c. SBir afcer, bie »ir ©toift«
Se^re gegen [271] bie ^unjler^ ioiffen, cntl^atten unö biefer
©ünbe. On ber Sorrebe entfällt feinen äugen eine I^ränc,
bie fid^ in fotgenbe filagen au^fci^reifct :
(Sr ift nic^t mel^r! Sfd^ ber ©etiebte, is
äWein bejter ©eßert ifl ni(^t me^>r.
®cn meine gange ©eele liebte,
SKein Sreunb, mein ©eitert ift ntd^t mebr!
3)ie6 ©tüdd^en ©efül^t fotte t>on rcd^ttoegen feine Sefer
vorbereiten, i^>n nid^t für einen ßomj)itator gu ^>atten. 3n« «o
beffen fmb uu3 gegen fein eignet 3)ettlen tt)i(!^tige Qtod^d
aufgeflogen, toenn toir gefeiten ^ben, ba§ ber 5Wann, ber
feinen ijingerl^ut tjott Smppnbung allen ©c^önen barbietet;
nie bie ^ierifd^e Duette fetbft gefoftet f^at 9?ad^ einem
trodfnen unb feid^ten S33ortbergeic^ni§ ber äR^tl^oIogie, ge^^t 25
er gu feinen 9?ad^rid^ten bom § 0 m e r über ; ^ier loirb nid^t^
i?on il^m gefagt, aU au^ bem Satteujc ber Onnl^aft ber Oliaö
unb Ob^ffee il^ren Sudlern nad^ abgefd^rieben, unb leinten
einige ©tetten, attein in ber elenbeften Übcrfefeung, l^ingeHedCt.
5Wid^t^ t)on bem ©eijl ^omerö, feinet ^titaltcxQ, feiner ©itten, so
feiner ©})rac^e, feinem SJeröbau! jauter S)inge, bie aud^
jebem grauengimmer gu toiffen nötl^ig toaren, toenn eö nur
einigermaßen feine ©d^önl^eiten emj)finben toitt. 9tid^t^ bon
bem ^o<)ifd^en $omer, aU ba§ eö bie beftc Überfefeung
fet). ©ie ijl bie befte, alö ein moberne^ SWeiflerftüdt ber ss
Harmonie unb ©})rad^e, unb aud^ bie fd^ted^tefie, tocnn man
Litteraturdenkmale des 18- Jahrhunderts. 7. 15
^^^ [Nro. 31.
nur cincK gunfen bc^ $omcrtf(!^cn ©ciftcö in feiner nrfjjtfing«
üiftn Silbung anfl^af d^en toiü. 3Rit bem 33 i r g i I »erfährt
er eben fo, unb üBerfcfet toieber einige ber l^errlid^jien ©teüen
in bie abgefd^macftefte ^rofe. ©. 131. Brid^t er in bie SBortc
sanö: ,,ffann man fld^ »ol^t ber Xl^ränen entl^atten, toenn
tttan eine SDintter üfcer ben Sob il^reö ©ol^n^ Hagen l^ört,
[272] toie bie ÜKntter be^ gnr^aln«!" Slud^ toir ketten in
Jl^ränen au^ über ben Sertuft ber ©d^önl^eiten Birgit«, nnb
entfefeen unö über ben ^errn ^ol^I, ber fie, n>ie $oI^})l^em
10®. 131. bie 3Dtenf(!^cn frag, bag i^re ©Uebmagen fl(!^ no(!^
betöegtcn. ®o f(i^Iü}3ft er über SKitton, ©loüern, ^ttfnt,
S3 tt t ( e r n , n>eg, jie^t einige ©teilen an, aber f agt lein SBort
eigne @m})finbung, bie fie in feiner ©eele gen>i§ jurüdgelaffen
^tten, »ann er fle flnbiert l^ätte. @r entfd^ulbigt feine
16 Som})iIation bamit, ba§ er nie geglaubt ^tte, beffer über
bief e SBerf e urtl^eiten ju Wnnen, al3 9tamter, Satteuj,
Je ging, u.f.n>. aber toie traurig muß eö im fiojjfe
au^fel^en, in bem leine ©aite auf erlägt, aU bie ))on biefen
SKännern ift bcrül^rt toorben! S3et) ben itatiänifd^
2o(£))if(^en 3)t(^tern ifl er toeittäuf ttger ; benn l^ier l^atte
9){einl^arb fd^ön t>orem))funben ! 9?un ))agiren So Itaire,
genclon, 93oiteau, Rto}3ftod,93obmer, SBielanb,
3a(^ariä, ^ufd^, U} unb S^l^ümel, bie SRufierung
ate Spifd^e ©id^ter. ?(t8bann gel^t er gum 3)rama über, unb
86 nad^bem er ben ^am ber 3 Sinl^eiten aufgelegt, com))iürt
er über bie atten bramatifd^eu S)id^ter aüe^, toaö SRamter,
Satteujc, Seging, 6Iobiu8 u. f. to. barüber gefagt l^aben.
©tünbe auf bem litel nid^t, ffir^ grauenjimmer, fo
toäre biefem Serf. auif nid^t bie geringfle @ntfd^u(bigung für
80 bie ©d^änblid^feit feiner Arbeit übrig geblieben. S)iefe ©d^rift,*
bie nod^ in unfern 3^^^^^^ erfd^ienen iji, mag einen SOlann
aufforbern, ber ba« -toid^tige SBerf, ade (Sml)finbungen be^
©d^önen, in allen QAtalUxn unb formen bem beffern
©efd^ted^te genießbar }u mad^en, unternimmt, ber aber
86 DO« ber 9latur unb ©rfal^rung mel^r Seruf bagu ^t , aU
$err ^ol^I.
227
Nro. 35.]
[273] Nro. XXXV. S)en 1. 9Jla^ 1772.
©Sttingen.
unH ÄeufilrMtt, in 12 pwMgte«, 1772* 8. 438 Ä.
^crr S). ^eg, t)or bcn »ir eine toal^re $)0(^ac^tung 5
l^aBctt, Icl^rt Wer feine ©emeinbe in 12. ^rebigten, »ie
Sl^riften effen, trinfen, fic^ f leiben, unb fic^ vergnügen f offen.
aEßarum S^riftcn? S33ir ^ben einen i^oi)tn Segriff öon ber
<!^riftlid^en 9ieIigion, unb eben beßtoegen glauben tüir, baß fie
un« itoax neue 335a]^r]^eitcn, aber feine ^flici^t tel^rt, öon lo
töeld^er tüir nic^t fd^on al« SKenfci^en unterrid^tet, unb burd^
unfern Ser^anb übcrgeugt »ürben. S)ie 335ir!ung ber SRetigion
ßl^rifii fud^en »ir barin, bag burdft fie unfere gefunfene
©eeten erl^oben, baß unfere ol^nmäd^tige Sräfte ge^ärft, bag
toir 3ur »al^ren Sugenb burd^ bie SSerfid^erung beö götttid^en i5
Set^flanbeö belebt, in ber SSere^rung, ber Siebe, bem ^ntrauen
auf ©Ott befeftigt ; in ber Sleinmutl^ unb SSergweiflung nac^
l^unbert unb ^unbertmaliger SSerad^tung Unferer felbft, unb @m«
^>finbung unferer Slid^tdtoürbigfeit aufgerid^tet; unb o^ngcac^tet
unferer ^S^tdm unb unferer Unöottfommen^eit bennod^ über« «ö
^eugenb üerftd^ert tocrben, baß toir fünftig bem üottfommenften
SBefen genäl^ert unb cn>ig gtüdtfetig [274] »erben fotten. —
— 3rrcn toir unö nid^t in biefen Gegriffen, fo x\i ber Sin«
fluß ber d^rijttid^n Sugcnb, al« ß 1^ r i ft I i d^ bctrad^tet, nic^t
bet^ jebcr einjeln Uxt öon ^flid^tcn befonbcrg tJorgujteHen, 25
fonbern er crpredft fid^ auf ben gangen Umfang unferer mora»
Kfd^en ^erfaffung, ftdrft jebe gute Steigung, abett jebe gute
S^t, giebt jeber Hoffnung fünftiger SSoHfommenl^eiten neue«
Seben unb neue iJefttgfeit. SBir l^ören fret^tic^ oft Sl^riftum
neue ^flic^ten oorfd^rciben ; toir toiff en frei)li(^, baß ^aulu« 30
t)or feinem Übergang nid^t toußte, baß Sujl ©ünbe toäre;
aber, toenn toir bie ©ittenlel^re S^rijti unb bc8 Sl})oPeW
^)rüfen, fo toerben toir flnben, baß be^be, felbfi ben Olauben
an ben SSe^ftanb, unb bie ®nabe ©otteö nid^t auögefd^loffen,
fd^on ben §e^ben befannt, unb nur im ©egenfafe ber Scbren ss
ber ^^rifäer, ober l^öd^ften^ in Slnfel^ung ber naiveren @nt«
15*
^ [Nro. B&,
toidfelung neu ipatc«. — — S33ir toottcn bamit fagcn, ba&
toir moralifc^c ^rcblgtcn ju (cfcn ȟtifd^ctt, tootiim btc
aSetnunft SSctocgungögrünbe gut S^ugcnb angc6c, unb btc
JRcUgiott nur gc6rau(^t toürbc, bicfc Sctücgung^grünbc gu
5 crl;öl^cn, gu 6ctc6ctt unb cmbtingcnb ju matten ! @c^
mäßig unb fcufd^ ; bcnn fonfi toirft bu ein f(i^tcd)ter äWcnfci^.
3tociffclfi bu, ob bu flatf genug bijl, biefer @(i^te(^tigfeit ju
entgegen, fo toiffe, bag ®ott bir burc^ Sl^rijtum Se^jtattb
öerfprod^en ^t ; toiffe, baß bit burd^ il^n eine ®rö§e jugefogt
lotoirb, t)on toetd^er bie Srcube, bie bu ifto fc^on 6e^ jeber
guten §anbtung em})finbeft, faum ein SSorfd^macf ift.
D. Jo. Christ. Dan. Sphreberi Spioilegium
Florae Lipsioae. Prostat in bibliopolio Dykiano
15 1771. 8. m. Pag. 148.
(Sin S3u(j^, baö bie ^flangen einer gctoiffen ®egenb ettt=»
^Ü, foüte in Slbfid^t ber enumeration, fo üiet [275] mögt^,
ooüftänbig fet)n: e« foüte bloß be^ ben Srit)ialnamen, ober
l^öc^ften^ bei) einer einzigen 93e[(j^reibung eine^ einjigen ©tjffldttiS
20 bleiben, unb feinetoegö fc^oii taufenbmat biö gum S!et afe«»
gebrudte 9ef(6rei^ungen nod^ einmat toieberfäuen. Crambe
bis cocta ift arg: U)ie mag einem be^ ber millies cocta
toerben? S^ fottte ftd^ burci^auö na(^ beuÄtaffen, ®efd^Ie(j^tertt
unb älrten feined einmal angenommenen @^ftem^ richten, unb
25baoon nit^t abtoeic^en, toenn uid^t fo oictcr ©i^fteme, ate
gloren finb, »erben foHen. ®a§ eö ben Drt, loo bie ^flanje
lüäc^P, treulich vtngeige, oerfiel^t fic^, toenn eö babe^ feinem
S>'erf affer me^r (Sl^re mad^en fott, ate ein btoffer fimj>Ier
6ata(ogud machen fann; unb toenn ber Sefer audb ettoa^
30 l^ingubenfen, unb barüber reben fott ; fo l^ätte jener , unbe«
fc^abet be8 angenommenen ©^j^emö, ©etegenl^eit genug, fid^
bet) ben Oattungen, arten u. f. f. in baö Sritifc^e ber Sotanif
eiujutaffen; benn runb oon unfern botanifd^en ®i)fiemen ju
rcben, fo ift feinet, baö nic^t l^in unb toiebet
35 einen ^n^a^, ober eine geile anließe. Sluf btc
8lrt fäme anä^ ber SSerfaffer nid^t in bie öngfitid^e aSertegen*
l^ro. 35.] ^^^
l^cit, toic ein Sllpl^atct öollgcbrutft tocrbcn möchte, in bic er
<icn fo gctoig fommt, ate ber, ber au8 einem 8ü(!^crfataIognö
t)on ad^tjel^nl^unbert Sänbcn, ein birf eö Snd^ ebiren toitt.
2)er Siecenfent l^ält biefcn ^rotognö nid^t nur atö eine @r«
innerung an bie neuern iJIorenf(!^rei6er für nötl^ig, fonbem s
er glaubt aut^, ber SQSertl^ beö Spicilegii be^ $erm ^ofratl^
unb $rofeffor ©(^rebcrö, fönne nun t>on unfern Sefern,
nad^bem er il^nen mit il^rer Srtaubniß t)or]^er ettüaö Sicht
otnb ©d^atten enttoorffen, fettjt Befiimmt werben.
(S^ finb jtoanjig Öal^re, atö $)err S3 ö 1^ m e r bie Floram lo
Lipsiae indigenam l^erau^gab, unb ed ^tte bad älnfel^en^
at8 tocnn in ber Enumeration ber Sei))giger ^flangen für 5Rie«
manb etwa« übrig gelaffen [276] toäre. 9tur ^txx ©d^reber
t>acbU, für il^n möd^te bod^ tool^I nod^ etwa« ba fet^n. ©eine
Hoffnung betrog ilfin nid^t^ unb toirHid^ iji auä) fein 9Ser* is
^eid^nig um einige l^unbert einl^eimifd^e ^flanjen \tHxUx, aU
t>a« Söl^merifd^c. ©eine S^rfionen finb nad^ Oegcnben
gefd^el^en, bie ben SBciben unb Überfd^toemmungen biö^er auö«
^efeftt toaren^ unb too ft(^ fotglid^ in fo langer ^txt 53oben
unb ^flanjen abänbern fonnten. (Sr f)at aud^ bie Sctfd^auer «)
©egenb befud^t^ in bieSSiJl^mer nid^t gefommen toar. SDa«
©^flem, baö $err ©d^reber ertoäl^tt, ijl beö ©erm Subtoig
feine«, bem er fein S3ud^ bebidrt. ^in unb toieber fd^eint
er bod^ oom angenommenen ©^ßem abjugel^en, befonber« in
ber löten unb 18ten Klaffe. 3n ber erflem liefert er einen 25
befonbem Slbfd^nitt t)on ben Oräfern, unb ben il^nen äl^n*
lid^cn ©etoä^fen. 3n ber te^tem Rubelt er t>on ben
©d^toämmen, nad^ bem ©lebitfd^; t>on ben SKoofen, nad^
bem 2)ineniu«. S)ie ^toeifet^ften ^flanjen jtnb nad^ bem
$erm oon ©aller tjorgetragen, worunter benn bie crusta- so
ceae unb filamentosae {leiten. Überall finb bie loca nata-
litia angejeigt. Äritifd^e 8lnmer!ungen finbet ber JRecenfent
l^in unb toieber, bie iriüialnamen be« ?innäu«, beffen 8e*
fd^reibungen, nebft einigen anbern 00m SSaul^in, SKori«'
fon, 9?up^3, ©aller, unb fonji berühmten SSotanijlen. «5
Sfit bie greunbe be« Sinneifd^en ©^fiem« iji aud^ gcforgt,
inbem fte nac^ bemfelben einen conspectam plantarum
^^^ [Nro. 35.
Lipsiensium fmben. 3)te plantae cnltae ftnb (efonberd
bctül^rt. ®ic neuen ^flangcn, bie $etr ©d^rebcr entbeit,
ftnb mit einem ©ternd^en ge^eici^net, fo tote bie, bie [eit ber
SSö^merifd^en ^Uxa Derfol^ren gegangen, mit einer 9?uHe.
5 [277] ®teifliialbe.
Correspondenoe entre S. A. B. lePrinoe Gustave
de Suede aveo &. E, le Senateur Schaeffer. 1772.
8. 260* S*
®et $)err ®raf fnc^te in biefen ©riefen ben SSerjtanb
10 be8 bamaügen Äron})rinjen, nunmcl^rigenÄönig^tJonSdfttoeben,
gu üben, auf bie Slnöbilbnng beö Serftanbö gieten fafi alle
©egenfiänbc, bie l^ier löorfommen 2)a5 föniglic^e © e r j
be« er^benen Stehen toar groß gebol^rcn. SEBir l^ben
biefen 8rieftoe(!^fe{ mit bem SSergntigen getefen, baö ein jeber
15 füllten muß, toenn er in einem großen SRonard^en ©igen*
fd^aften fielet, bie toeber bie ©eburt noc^ bie Ärone fd^enfen
fonnte: aber, gtoo SWojrimen l^aben toir barin »ermißt, bie
boc^, unfrer äReinung nac^, burci^gel^enb« in einer gürjiüd^en
Srjiel^ung l^errfd^en fottten: bie, toe^e ®at)ib feinem
2o©o^ne gab: ®e^ ein SD?a nn! unb bie, »eld^e gingal
bem ©einigen ein))rägte: Bend the Strong in Arms, bat
spare the feeble Hand. Be thon a Stream of many
Tides against the foe of thy people, but like the gale
that moves the grass to those who ask thy aid.
25 (ÜDemüt^ige ben fülfinen ©treiter ; aber fd^one be^ fc^toad^en
ärmö ; ®ei^ ein ©trom üon taufenb gtuten toibcr ben geinb
beine^ SSoIte; aber benen, bie beine ^ütfc fud^en, fe^ ein
SSSeft, ber im ©raße ff ielt.) 2)od^ biefc SKa^men t>er«
toebt bie 9?atur felbjl in große ©eelen; be^ il^nen \)öxtn fle
30 auf SKajrfmen gu fet^n, unb toerben bloß ©eftil^t.
SRtttt^tit.
(/j j iBrann^ 4« ^tx^Vits^ In tirüfair^^n /aliUn nnb C^r-
\IJ lä^lnngjtt* 1772* 8* 187. Ä*
S)iefen gabten l^at ber $err Serf. für feine Sanb^lcutc
35 eine Heine Sil^eorie angel^ängt, toeil, fagt er, [878] nid^t v>\jVit
Sto. 36.] ^^^
©cftftgcf äüiöfeit ; „öicllcic^t ctUd^e junge Seutc fid^ l^cttjor*
ti)nn, unb il^m ^abdn nac^fc^tetben fönten, fo tote g(etc^
etlid^e Sänbc^en freunbfc^aftlici^er Sriefe erf(^ienen toären,
feit bem @r einen SSerfud^ in freunbfd^afttid^en Sriefen ge«
fc^rieBen i^ätte ; S)iefen jungen beuten nun, me^nt er, vo'dxtn 5
bie 'di^Un Segriffe t>on ber Sabet fel^r nötl^ig.*
Slötl^ig fmb fte freijtid^, fotool^t ben böfen jungen Seuten,
bie $)rn. 8. %aiUn na(^fd^rei6en, aU aßen anbern, bie jic^
o^ne ®enic in biefe^ Selb toagen; aber au3 $)rn. S. S^corie
»erben fie eben nicä^t fel^r erleuchtet toerben. Sr fagt: ,^bie lo
JJabel töärc eine furge erbtd^tete, meijientl^eite tl^ierif(!^e $anb*
lung, Worunter ein getoiffer ©afe au^ ber ©ittentcl^re t^er«
borgen liege." Unbe|limmtcr tan man tool^l nid^t erttären.
Un« bünft überl^au^Jt, man l^at bie S^l^eorie öon ber gäbet
nod^ nid^t genug au^einanbcr gefegt. SBir glauben, bag fie i5
im Slnfang nid^tö toar, aö eine ärt t>on -Snbuftion, toetd^e
in ben glüdtlic^en ßüUn, ba man nod^ nic^td ))on bem dicto
de omni et nullo ton^it, bie einjige äßeiSl^eit n)ar.
SBoHte man nemlid^ anbere belel^ren ober überreben, fo jeigte
man itjnen ben Aufgang üerfd^iebcner Unternel^mungen in 20
Se^fpie(cn. Saläre Se^ff tele waren nid^t lange l^intänglid^ ;
man erbid^tete alfo anbere, unb toeil eine Srbid^tung, bie
nid^t mel^r fagt aU t>or äugen fielet, immer abgefc^marft iji,
fo gieng man anß ber meufd^üdöen Statur l^inauö, unb fud^tc
in ber übrigen belebten ®d^ö})fung anbere tl^ätige Slcteurö. 25
2)a fam man auf bie Siliere, unb fo fabutirte man fort,
big bie SlKenfd^en mel^r anpengen, ju räfoniren, aU gn leben.
9iun erfanbc man ä^iomen, ©runbfage, ©^ftemen, u. b. gl.
unb mogte bie 3nbu!tion nic^t mel^r leiben ; gugleidi^ entfhtnbe
bag Unbing ber l^oneten Somfanie , gu toeld^er pd^ S)id^ter so
unb ^^itofop^en fd^lugen. S)iefe toollten ber §abel, bie mit
ber 3nbuftiott gefallen toar, toieber [279] aufhelfen, ©ie
fd^minften fie alfo, f uberten pe, bel^öngten Pe mit SSänbern,
unb ba !am bad äRittelbing gtoifd^en lsabel unb Srgäl^lung
l^erauö, tooburd^ man nun nid^t mel^r leieren, fonbem amu* 85
firen tooHte. Snblid^ merfte man, toie toeit man pd^ \3on
ber erpen Srpnbung entfernt ^tte. SKan toottte gu i^r
^^^ [Nro. 85.
jurücßel^ren , unb f(j^mtte bte 3(udtoü(j^fe aB; anetn, -man
lonnte bod^ mit ber 3nbu!tton nic^t fort fommen, unb 6e]^a(f
fiä) alfo mit bcm Moßcn SSSife; ba »urbe »bic ^aBcI (Sfi=
Ötamm. ®o toürbc bic ©cfc^id^tc bcr Sl^coric aa^^'
5 feigen, bic toir t)on bcr gabcl fd^rcibcn ȟrbcn. 8c^f})ide
r>on bcr legten ©attung würben toir genug in ^rn. S3. gabten
antreffen. SBir toürben aBer fd^njcrlid^ löctc^e barau^ toäl^tcn;
benn bic meijicn finb cntnjcber fd^Icd^t erfnnben, ober aU
genügt, ober fatfd^, ober afltäglid^. ^r. S3. öcrf})ri(]^t nod^
10 eine tocittänftigere Il^coric t)on ber ^abd. ©oBten »ir auß
biefem SSerfud^ auf tl^rcn SSScrtl^ fd^Iicgcn, fo »ollten loir fic
löcrBittctt; ater liceat perire poetis! unb
toarum fottte $)r. S. aud^ nid^t fo oicl 9tec^t l^aBcn ju bid^ten
unb 3u tl^eorctifiren, aU anbre?
15 ^tmtfnxi am 0ta|)tt.
Zünften uttii UJifitB Mp^^übtt^ 207 S« BitbtnhtB Tüpl^tthtt
324 S, btij Ä0ilrettiilfrfer 1771* 8»
Unfere Scfcr toerben bic oorige ?Kj)]^abcte biefer ©d^rift
20 fennen. SReccnfioncn juriflifd^er Sudler, ^enfeen^ Keine 8b*
l)anblungcn, gctcl^rtc äRcrtmürbtgfcitcn k. burd^ cinonber,
nad^ bcm 3t(pl)a6ct georbnet, ftnb ber dnl^alt ber t>origcn
unb biefer ©tiidte. 2)er äutor l^at Äof f unb a^))Ucation.
2)cutfd^e^ $rit>at:« unb ©taat^red^t unb bie Sel^nred^te finb
25 fein eigentdd^eö gad^. ©eine SRcccnfionen finb mcijtcntl^cite
grünbßd^, unb burd^aud, mic e^ und fd^int, un))art]^c^ifd^.
3)ic SlBl^anblungcn unb für* [Ä80] gen Slnmcrfungcn, finb, »o
nid^t ade fcl^r toid^tig unb neu, boc^ immer Icfen^ertl^.
fßttlin unb Seifijig.
80 ülerrui^ (in^r pvnfttlft^tn^btvfti$nn$ iier grUdlt-
f^tniCithtv ht!i9lnhttv* Uritte nnli vierte ;3Urtlrellung^
^U ^tmtifttitn unh Bfi^mlftiftn S^U^iitbtx in |iilr tttt^üiUnh*
3n ttv HingntoJlrerri^^n ßu^^nnhlnng 1771*
§icmit ijt atfo in biefer Uberfefeung ?ßinbar Bcfd^loffcn.
35 ©ie fann für nid^tö minber ate ein 9?ad^bitb ^inbarö in
Nro. 36.] ^^^
unfrcr ©frad^c, fclbfi im mtnbjtcn nid^t füt eine ÜSerfe^ung
t)ott ®eift uttb ©efc^marf gelten unebet, nmfd^reibenb,
gerronnen, äufferjt prof aiftrenb , unb in einem gang fatfd^en
Oefd^matf t)on Slllegotie. ©onfi aber bem flad^ften SBort«
finne getreu, unb alfo boc^ immer cinigerSSerfud^ über 6
$inbarn in unfrer ©frad^e, ber einem fünftigen Überfefeer
l^ie unb ba toirb bienen fönnen, toenn er fonjl fre^üd^ feinem
bienct. SBo lebt aber biefer Überfefter Pnbar^? ©rillo
ip« getüig nit^t, ober foBtc e« nid^t fe^n. äucj^ feine neu=
lid^e Ute £)(i)m^)ifd^e Obe im SKufenalmanad^ ifi un= lo
au^ftel^üci^ unb baju untreu. SBir öerjweifetn aud^ fafi auf
immer an einer Überfeftung : benn »er toirb in bem 8ab^*
rintl^ \3on griec^ifc^er SK^tl^otogic unb Iteinen ©tabtgefd^id^ten
bie fortgel^enbe SKufuf unb ben eblen ©ang ^inbarö crl^atten
fönnen , ber immer babe^ nur SSlumen unb bie J^ödbfte i5
Slütben ju pflürfen fc^eint^ in feinem f^Iuge nur immer mit
ber ©pifee beö Sittigö ba^ berül^rt, in ba« aud^ biefer Über*
efeer, a(ö in einen SWorrafl, l^innein finfet. ®onji aber fagt
d^on 3. 9lt>entinu3, bag unfre beutfd^e @})rad^c mel^r fid^
ber gried^ifd^en, benn ber tateinifd^en t)erg(cid^et, unb !ann ao
ol^ne (ärfänntnig ber gried^ifc^en ®})rad^e ni(^t rec^t, toic fie
t)on ärt fetjn foB, gefd^rieben toerben, unb \3on ber ©eite
toürbe ^^inbarö fein ©f rud^reid^e^, feine SBortfled^tung, feine
borifd^e ©tärfe, aud^ getoig ungemein beutfd^e 2lrt fe^n
!önnen. 25
[281] Nro. XXXVI. S)en 5. SRa^ 1772.
üvi$ htm a^nsUfi^^n fiir^rriei^t^ utiii mit ;^tim^kunBen oer-
felj^n nm C. (Bnvntf 1772* 8* 420 S* famt htn um <iviht ^0
fin$epn$t(n 7irmttkm$tn*
ÜDer SSerfajfer eröffnet feine Floxal mit einer toeit=
täuftigen, aber bod^ flüd^tigen Sefc^reibung be^ ä^P^^^^^^^
ber ffl?enfd^]^eit , na^ • ilfirem ifeigen Scrl^ättnig , unb bcö
einölen SKenfd^en nad^ feinen Äräften^ Sigenfd^aften, trieben 35
unb Hoffnungen. @r fe^t fein gröfieö ®ut in bie Siebe
^^^ [Nro. 8».
bed 92äc^ften ; tl^eitet l^ierauf aQe ^flid^ten, naä^ bet Qttoöi^n*
üd^cn 2Kobc, tn ä^^^^Ö^* wnb ©ctoif fett^pflt<j^teii^
unb baut auf jene baö 9iec^t bcr Statur, auf biefc bie üKoral
im engern Ser^anbe. Son bem aügemeinen Staatdred^t fagt
5 er auffer ben Befannteflen ©ingen toenig, l^ält pc^ aber
befio toettläuftiger be^ ber ©taatöfunft auf, toomtt er fein
S3ud^ befd^Itegt. SBir glauben mit il^m, bafe man leine
grünbüc^e unb nü^Iic^e ^oral fd^reiben !ann, ol^ne eine ge«
naue Senntniß öon bem SKenfd^en unb feinem äuffern Ser«
10 l^ältnig ju l^aben; aUein, ein SBörter:» unb S)efinition«!ram
!ann und l^ier fo toenig ©eniige (eiflen, aU toxx ^on einem
äRoraltjien eine S5ef(j^reibung [282] bed 3"^^^^^^^ ^^^
5IWcttfc^]^cit unfcr« Oal^rl^unbertö erwarten; ober »itt man
ja biefe ©runbfäfte in il^rer gangen äu^be^nung borau^
15 fe^en , fo vm^ man bod^ nad^l^er in ber $[bl^anb(ung t)on
ben $fli(j^tcn felbfi, immer toieber barauf geführt toerben*
(Sd ift fel^r unangenel^m, toenn man ftd^ hnxä) eine lange
SReil^c bon flüd^tigen oft »ittfül^rlid^en Semerfungen über
bie SSilbung, SBol^nung, ©attungen, S)aucr, ©efettigfeit,
20 gort^)fIangung ber äWenfcben, über il^re Äünfie, ^anbtung^
©f rad^e, ©d^riften u. bgt. burd^arbeiten muß, unb am (Snbe,
bon aQen biefen 3^^^f^u^9^n S^^ leinen ©ebrauc^ mad^en
fielet, fonbern lieber auf einmal auf ben nemlid^en $(a^ gu
ftel^en fommt, auf toelc^em aQe bie ^^potl^efenmad^er unb
25 ©d^ulmoralipcn ftunben. 2)iefeg ift bollifommen gcrguifond
JJaü, unb feine Einleitung unb feine ^au^5tabl^anblung pnb
iXDtti gang unabl^ängige Süd^cr, toetd^e nid^t bie geringjte 8e*
giel)ung auf einanbcr l^abcn. Siid^t einmal ber bon bem
SSerfaffcr angenijmmene ©runbfafe ift benuftt toorben; unb
80 fein Siecht ber SWatur unb feine SKorat, feigen mel^r einer
©ammlung bon (ogifd^en (Srflärungen unb ^ofltibgefe^en^
a(d einer ))l^i(ofo))]^ifd^en Slb^anblung öl^nlic^. 9Bir muffen
über]^au|3t gefiel^en, bafe toir biefeö SEBer! für eine bon benen
unreifen ^robultionen l^alten, toeld^e bie Suc^l^önbler it^
85 liebten ©(^riftjteHem abgwingen, unb toetd^e bie beliebten
©d^riftfieKer ftd^ meidend fe^r gerne abgtoingen (äffen, ^ai^
ben bieten moralifc^en ©^ftemen, bie »ir l^aben; ober biet
Nro. 36.] ^^^
mcl)r, nadi bcm ©cfül^t, ba« unö eine gütige 9iatur, unb bie
Erfahrung fo meler Oal^tl^unberte Don bem »al^rett Outen
unb Schönen gegeben \}at, braud^en toir feine SD?ora{ mel^r,
bie un^ nur ^flid^ten nennt; fonbem ber S^td foI(i^er
Sucher foüte, bünft VLn9, nur allein bal^in gelten, biefe 6
$fl[i(i^tett leidet, einbringenb, überjeugenb gu machen, bamtt
unfere Sefer unb ^nf^öxex baö erfahren, [283] »aö anbrc
f^cifutirt; bamit fteg tl^un. 3tt biefer W>[i6)t fottte man
ben äKenfd^en jtubieren, unb fonberüd^ il^m ben SJortl^eil,
ben er auö ben getoiffenl^aften Seobad^tungen feiner ©c^ulbig* lo
feit giel^et, red^t fül^tbar mad^en. S)er ©runbfaft öon ber
SDhnfc^enliebe iji bagu toenig gefd^idtt. SBir finb biefer
menfd^enfreunbtic^en $l^Uofoj)I)ie öon ^ergen gut, aber toir
Italien fie für fe^r untöottftänbig unb untoirffam. ®ie
aWenfd^enüebe, biefer fanfte unb mit ben fectigften 6m})finb* iß
ungen begleitete Srieb, mad^t öietleid^t gtoeen ©rittet unferer
©(üdtfeeügfeit an^; aber ein ©rittet begiel^t fi(^ aüein auf
unö, unb bie jtoc^ anbern fud^en »ir nur, t»eil fie gtüe^
©rittet unferer Otüdtfeetigfeit fmb. ©en toittfü^rtid^ett
Unterfc^ieb gtoifd^en 5IKora( unb SRed^t ber Statur, töünfd^ten 20
mx ganj au^ ber })raftif d^en ^]^itofoJ)]^ic verbannt gu feigen;
unb voa^ toir mit bem gang falfc^en ©d^utbegriff öon 3ö><^ttg5*
unb ®eti)iffenö^)fli(^tett anfangen follen? totffen toir gar nid^t.
^ilUe ^flid^ten gegen anbere fmb 3^ang^j)flidi^ten, wenn btefcn
anbern, nad^ einer aufrid^tigen unb t^odfiänbigenss
•^Prüfung, mel^r an ber ©rl^altung il^reö (Snbgtoect^, al9 an
ber Beobachtung ber ^flid^ten ber gegenfeitigen Siebe ber
3Kenfc^en getegen ift. ©alfier entfielet ba^ 9?ot]^red^t, bie
Stottjtoel^re unb taufenb anbere ©inge, bie gar feinen SJal^men
gu l^aben braud^ten, unb auc^ feinen befommen fönnen, toeitso
bie SSegriffe im allgemeinen gu unbejiimmt, unb erfi in
eingten gälten gu beftimmen ftnb. $err ®art)e, ber pd^
bie unbanfbare SIKül^c gemad^t l^at, biefe^ ^ndi gu über*
fetjen, l^at baffetbe mit Slnmerfungen bereid^ert, bie ben benfens*
ben 9Kann üerratl^en, unb ber Übcrfeftung einen üorgüglid^en »»
SBertl^ geben, gr ftagt mit »iec^t über bie Untjoaftänbtgfeit
biefeö ^nd^^, unb ben üblen ßn^ammtn^an^ beffetben. SBir
^^^ INro. M.
iDÜttfc^cn mit tl^m, ba§ man bic Sc^rc bon bcr ^xetf^it ticter
auf ba^ ©cfül^I öon ©d^utb unb Scr* [284] bienji taute :
SBentgficnö toofltcn toir, baß mau bic grc^l^cit (ietcr in
Uttferm Scrfianbc, ate in bcr unbcpimmtcn Sigenfij^aft
5 bc« SKcnfc^cn fud^cn möci^tc, bic man, bem ©^jicm ju liebe,
SSJiUe genennt l^at; ein Vlal^mt, bcr bod^ am Snbe tDol^I
nur einer gewiffen SCrt t)on Smffinbungen gegeben toorben
ifl, um barau^ bie, ))icl(eic^t na(^ Hod mec^anift^en ®efe^n
folgenben 335irfungen 3U erftären. S)ie getoiffenl^afte Unter*
10 fuc^ung, bic ber $err Überfcfeer über bic »al^re Sebeutung
üerfc^iebcner englifd^er SSSörter anfleBt, bic er m6)t au^n»
brüden Dcrmogte, l^at nn^ fcl^r tool^t gefatten, unb läßt un^
gar nic^t jtoeiflen, baß feine Überfefeung fcl^r getreu ifl;
benn, ba toir baö Original nid^t be^ ber ^anb l^aben, fo
15 fonnten »ir fte nid^t üergteic^en. aSJenn ber $r. Überf.
@. 326. fagt, „baß man im Sateinifd^en juerji ))]^iIofoj)]^irt
l^abc;" fo muß er btoö üon bcr neuen $^itofofl^ie t)er*
flanbcn tDcrben. Über bie Slrmut unferer @|)rad^e in ber
©edenfcl^re, bürfen toir und fo lange nic^t beflagen, 6i5 toir
80 befiimmte Segriffe in biefer untiberfel^üc^en SBiffenfd^aft be*
f ommen, toenn toir j|e biffeitd M ®xciH toetd^e l^offen bfirfen ;
loieltcid^t fönnte man in einigen SäQcn beftimmtere ^eiä^
finben. SBarum nennen toir }. 93. nid^t: bie S^eränberung
im ftnnlid^en SSSerfjeug @enfation; bad 9i(b, ba^ baraud
26 entfielet, SSorjicIIung; ba^ innere ©efül^I ber ©cgeutoart
biefeö 95i(b^ (»etd^cö Soät nid^t gut SReftearion nannte)
Setouflfc^n; unb cnbtic^ bad be^ einigen ^äden barauf
folgenbe intereßirenbe ©efü^t, Sm})finbung? ®ie
meifien übrigen Slnmerlungen entl^aiten biel toal^re^, toie benn
80 überhaupt aud^ $err ©aroe fid^ großen änfj)rud^ auf unfere
toal^re ^od^ad^tung ertoorben l^at. 92ur )oon ©eifiern, n)ic
ber feinige, bie fid^, fre^ öon allem ^^potl^cfiren unb ©ijftemati»
ftren, ben Slbgrünben ber S93e(tt»ei^]^eit mit S^rfurd^t unb
©d^üd^teml^it nal^fen, nur loon fold^en bürfen toir l^offen,
85 baß [285] enblid^ einmal unfere 9täfoncmentc einen mirf(id^en
Stufen fÜften, unb bie ^munft n)ieber in i^re alte Siedete
fefeen toerben.
Nro. 36.] ^^*
lies Comedies de Terenoe, Traduction nouvelle
avec le latin ä cote, et des Notes par TAbbe le Mon-
nier. 1772. 8. en 3 Vol.
®ct Slbt l^at erp bcn S^creng für ©c^üter cjc))Ottirt, 6
nun tüoötc er il^n anc^ bcn 2)amcg ju Sieb übcrfc^cn;
tücr aber einmal jum e^j)oniren gebol^ren ift, ti>irb nie über«
fefeen. ^ebantif d^ängftlid^er fann man nid^t fd^reiben,
aSir lüoHen einige 93e^f^)iele anfül^ren: Serengen« SKnia
fagt t>oII ©efül^Iö ju feiner 3lnti^3l^ita : Salue anima ml ; vt lo
vales? 2)a8 l^jeifl be^ 9K. Bonjour mon amie; com-
ment vous portös vous? äntip^ita mu§ feinen
O^unfen \3on ?ebenöart l^aben, toenn fic ni(3^ antwortet:
fort bien ä votre Service. An cuiquam «iS^t vsus
homini vt se cruciet; Quel homme a ponr aif^'^ei5
de se tourmenter. Membra metn debilia sunt ; an!-
mus timore obstupuit; La crainte a renda mon
Corps defaillant; la fraleur a suspendn les
fonctions de mon ame. Unb bergfeid^en S3e^f))iete
finb unjäl^tig. ®robe Unrid^tigfeiten, bie be^m S^erenj aud^ ao
nic^t (eid^t mögtid^ fmb, l^aben toir tt>o^I nid^t entbedtt; aber
ba^ 3W. fein ®enie gum S^l^eater l^at, unb bcm S^ereng ntd^t
nad^fül^lt^ ^aben tüir oft genug bemerft. 3- 85. S^remc«
jagt gum Steftp^o : 6(inta« l^at aQed, toa« er brandet, glüdflid^
gu fetjn; Sttern, SSatertanb^ greunbe, äbel, SertDonbten, a»
Vermögen : Atque haec perinde sunt vt animus illius qni
ea possidet; ba fagt iW. aber, tote getoölfinlid^, fel^r fteif:
Mais la valeur de tontes ces choses est dans
Tarne. Unö bünft, er foHte ol^ngefäl^r fagen : Mais tont
cela n'a de prix, qn'autant qu'on en SQaitso
[286] jouir- ®ie feine unb fo natürüd^e Semerfung, bie
CJtefipl^o über feinen SSater mad^t : Peru, is mihi vt adbibit
plus paulo, sua quae naiTat facinora, ))erfteQt SR. gang:
Je suis perdu lorsqu'il a bu deux coups de
trop; combien il me raconte de ses beauxss
faits. Sluc^ ein mittelmäßiger Überfefeer toürbe ettoa ge«
fagt^ben: Dieu sfait quelles belles histoires
^^^ [Nro. 36.
11 me falt des explolts de sa jeanesse lorsqne
le vln lul monte ä la tete. Hei misero mihi !
fd^rc^t ©annio, ba x\)m ©^ni8 eine Dl^rfcige ötcfct; SO?, tagt
tl^n fel^t ttagtfd^ an^rufen: que je suis malheureux.
5 (gm bloßcö a h 1 toütbe l^tct genug gctocfcn f c^u. S)te ?ln«
mcrhtngcn finb bi^toctten fritifc^: mcift tnÜc^xiiii;
uttb oft bloße JRcttuttgctt gegen bic alte SDaciertfc^e Über*
e^mtg. ^iet unb ba toill SR. bte ^nfl be^ 2)t^terd in
einen ^lontn geigen; abet ^jfu^l toet toirb bem 3^*
10 fd^aner bie 3^afd^cnf^)ieterfünfie berratl^cn, bie il^n fo angenel^m
täuf(j^ten? S)odb in fold^en gättcn »oflen bie fititüet meijl
nicl^r il^re Äunfl geigen, ate bic Sunfl ber S)i(i^ter. 9?i(6t
elten fud^t pe ber 2lbt an6:i gerabe ba, too fte fein SKenfd^
ud^en toürbe. 3- 53- äBenn er fragt, »arum in bem §eaut.
15 93ac(^id bie durtifane unb bie unfc^ulbige ^nti))]^i(a eine fo
lange Unterrebung l^alten? fo anttoortet er unter anbem:
puisqn'll falloit rasurer le spectateur, qui
devoit craindre queBacchls n'eut en chemin
tenu des dlscours peu honnetes äcettejeune
80 f nie. ®tXDi%, eine fo(d^e Slnmerhmg ifi fo gut ol9 ein
luiiige« SWad^f<)teI. r^u Serid^tigung be^SEcjct« ^t^r.a».
toie er felbfi auf Iren unb ©tauben üerpd^ert, alle ausgaben
Dom Minnellius an toeld^c ©enauigfeit! biö gum
SEBefterIfofen, aud^ ©otl^ifd^e unb ^anbalifd^e (Sbitionen
25 gebrandet. 3)er 2)rud, unb bie jebem ©tüd borgefegten
Ru^)fer finb fd^ön; nur üermiffen »ir in biefcn bie römifd^e
9?atur unb baö römifd^c S^^eater Sojhxme gang. SSor bem
SBerf felbjt fielet ein Su})fer bon Sod^in gegeid^net, an
[287] ta)e(d^em n^ir aQe^ begreiffen, auffer an toad eigentlid^
80 bie S^lia ^ngt, bie ben S^ereng honet.
Sonbiin.
A new Introduotion to the Study and Know-
ledge of the New Testament. By£. Harwood,
D. D. Vol. n. 8 vo. 6. S. bound. Becket, 1771.
85 S)ic^ ijl ber 2te Zf^exl bon 3)r. § a rto o o b « Einleitung
in ba« 9?. Sepament, unb fic entl^ält fo biete »id^tige Untere* *
Nro. 36.] ^^^
fu(j^ungen ^jerfd^iebnct ii9i)tx nid^t in gcl^örigem Sichte angc*
fcl^cnct ©d^riftftcBctt, ba§ xoix bcn ^crtti $rof. ©d^utj in
©legen erfuc!^en, btefen 2ten Sl^cil in feiner Übetfefeung balb
folgen ju laffen. 2)er SSerfaffer toirb mit einem brüten
S^]^ei( befci^Iiegen, toorinn bie ©d^reibart ber l^eiligen ©c^rift* 5
fieHer näl^er betrad)tet, bie Srflärung Derfci^iebener enifl^a*
tifc^et 9iebenöarten f ortgefefet, ^araHeljteUcn öerglic^en »erben,
©iefer Sanb bcfte^t an« 25 «bfd^nitten. 2)er britte «bfd^nitt
ent^tt aHe Slnffielnngen beö 9?. lefiament« anf römifd^e
S^rium<)I)e , unb baburd^ l»irb 2. ©or. II. in ba« gel^örigc lo
Sid^t gefegt. S)er fotgenbe unterfud^t bie Silber, bie öon
bem äl^eater ber Sitten geborgt finb, 1. Sor. VII, 31.
1. Sor. IV, 9. loo ber SJerf. einen Unterfd^ieb mad^t unter
ben Bestiariis, bie ben SKorgen in bie Area gebrad^t tonrben,
unb betoafnet mit ben toitben linieren fhitten, iinb benjenigen, 15
»eld^e jniegt nadfenb, ol^nbeloaffnet erfd^ienen, unb il^ren
unoermeibtid^en S^ob oor Singen fallen. Sluf biefc te^tere
me^nt er, f^iiele ber 2l<)ojtel an. On bem 18ten Slbfd^nitt, ber
ftd^ mit ben fünften befd^aftigt, glaubt er mit anbern, 3)e=
metriuö ^abt Heine SKobetn in SKiniatur oon bem S^cm})et 20
ber ®iana 3U (Sj)]^efu3 oerfertigt. S)ie tateinifd^en, gried^if d^en
unb armenifd^en SKönc^e mad^cn bergtetc^en nodb l^eut ju
S^age oon bem l(ieiligen ®rabe.
[288] S)ie3 mag genug fe^n, um auf biefc« allgemeinntiftlid^e
93ud^ unfre Sefer gum SSorau« aufmerffam 3U mad^en. ®ie 25
Slnmerfungen t>on bem Sorj)« ©d^anggräber , ba« oor allen
Slrmeen ber Sllten oorauögog, um bie änl^öl^en gu ebnen,
unb bie liefen ju füllen, ba« bie ©teile erflärt : ^Bereitet
ben S33eg; bie SrHärung ber ajironomifd^en Äunfhoörtern
ano(Siila(S iiu^ naqaXXayri unb TQOTtrj be^ 3acob I, 17; so
ber ©ebraud^ ber (Sfel t>ott gürften unb Königen im SKorgen*
lanbe, beij bem Singug be« (Srlöfer«; bie SSemerfung oon
ben toeitläuftigen ©arberoben ber SKorgentänber , ittf bem
ÜKenfd^en, ber fein l^od^jeittid^ Sleib anhatte, l^aben un« oor«
jügtid^ gefallen. ss
^^^ [Kro. 37.
Sott ©c^ettan getnal^It uttb t>oit iQallioit geftixj^en jetgen
toir bie Intrlgues amoureuseB an. $ter ßel^t eht
juttgct 5&{etif(^ in bem gatanteftcn SRorgcnl^aMt, bcr aBcr
T) eine (ange 9rt i>on 9?egenmante( mit einet ftatefd^e übetgejogeti
l?atte, nm unter ^tauengeftatt eingetaffen gu werben; er ret^t
einer reidjgefleibeten 3)ame gtoe^ jäubd^en bar, bie auf
einem ®))renge( fi^en, unb einen Srief umhängen l^aben.
I^ie 3)ame f)'dü mit ber einen $anb bem ©d^ooöl^utib , ber
10 beßen toid, bad SRaul gu, unb [(Jbeint mit ®efälliglett gu^u«
Ijören. Die Sonflbente ift nid^t bergeffen.
Angelique et Medor, t)on 33(un(i^arb gemal^lt,
unb öott VolÄs bem äftern gejtod^en. ®ie be^ben Siebl^abct
bcd lioiando furioso finb in ber Stellung, tote fte il^re ißamen
15 tu bie 33dume fc^neiben. ®ie fie^t man t)on leinten, il^n t>on
ber Seite. Die ®teKung öon be^ben ^t t)ie( ®rajie; nut
ber 9tü((en bed SRäbd^end oben ifi gu breit gehalten, unb
bie bon ber Seite gefel^ene Srufi ein toenig Smmenmäflg.
[289] Nro. XXXVII. ^en 8. Wlat^ 1772.
93cv (S. S. ^utfc^: ^txfut^ einer «(torit filier l»it
(frbiittund tton C^r^ißUn ^rieltridi (EngtlmaBn^
llador in Cangersborf ». 177L 8* 258 S«
SBer mit einer au^ebreiteten unb tiefen fienntnig bed
«5 mcnf(^U^cn irgend unb bebend ; toer mit reifen unb burc^«
gebadeten, befcnberd moratif^^c^en fienntniffen au^erüßet
ifi; n)cr bur^ mannigfaltige Übung in ber Spraye eine
gen)tffe ©etoatt über biefetbe erl^atten; totx ©efd^nteibigfeit
bc<$ ®eifled^ unb ein für äBo^r^it unb S4tgenb kDomted
90 ^cvj befi^t; (Sigenfd^ftcn^ o^ne loetd^e bie Verfertigung einer
loal^rcn C^rbauung^f^rift, über^n)>t äd^te Srbonnng, fie fei}
cntJ^lten^ morinn fie n>oSe, eine Unm(>g(t(!^!eit ifl; toitb
tiefet $u(^ cntbel^rcn fönnen, fo n>te ba^ toaste btd^tertfc^
C^cxdt eine Xl^corie ber Di(^tfiuifi rul^ig bet; Seite (eges
S.N !ann. dnbeffen t>ermag e^ bo<j^ Xnfongem, bie mit ber ge*
241
Nro. 87.] ^*
l^örigcn Slnlagc öon ber Statur au^gcftcuctt m bicfc Saufbal^nc
eintreten tüoflen, üor mand^em Slbtoeg ju t^ertoal^ren, unb
i^en ntant^en l^cilfamen SQSin! ju ertl^eUen. ^err @. I^at
un^ nic^t überall Oenüge öeteiftet, anii fönnen totr ni(i^t alle
feine 5IKeinungen unterfc^reiben, nod^ feinen ®ang an einigen, 5
SEBeit« [290] fd^tüetfigfeit unb ungteid^cn ©tit an anbern Orten
biHigen; glauben aber bennod^, biefe« SSuc^ um feineö ge»
n)if[ermagen gemeinnü^igen dn^altd, unb ber grogentl^eild
fruchtbaren Bearbeitung beffelben toillen, »egen be« ©eifie^
ber S)u(bung, ber barinn i)txx^i)t, unb üerfd^iebener richtiger lo
unb gefunber, aber nod^ nid^t allgemein befannter unb geübter
©ebanfen, mand^en unter benen, tDetd^en baS ©efd^äfte ber
@rbauung eigentüd^ obliegt, unb befonberd ben angel^enben
Sl^eologen ant)reifen ^u fönnen. $ier ijl ber Snl^alt
ber SCbfd^nitte: 1.) allgemeiner Segriff Don ben»
Srbauung, ®. 1. 2.) Som SrbauH(^en über=»
]^au))t, @. 19. 3.) ©ebanfen über bie Semül^ung,
baö ^cr3 t»ir!Iid^ ju erbauen, ®. 101. 4.) Über
bie Erbauung au9 ©ebetbüd^ern, @. 158.
5.) ©(^ilberung eineö erbautid^en 8iebner«,2o
©. 182. 6.)Sepimmung be« SBert^« bergrbau«
ungöfd^riften, ®. 196. 7.) Über ben, toeld^cr
erbauet toirb, ©. 212. 8.) SJom «uf f enbteiben
ber Erbauung, ®. 241. Slu^ bem fünften Slbfd^nitt
tDoüen toir bodfe bie §au})tjüge be^ ©emäl^tbeö eine^ erbau* «
lid^en SRebner«, mit ben eignen SBorten be^ ^txxn @. ^ierlfier
fefecn: „S3or bem erbautid^en SRebuer gel^t ber SRuf einer
ungejtoeifelten ^römmigfeit ^er; näd^jl biefem gel^t be^ il^m
bie Siebe 3ur SQSa^rl^eit über atte«; bann tritt er Ij^eröor, unb
leieret toa^ er toeiß unb toaö er felbjl erfal^ren l^at, mit so
einem tDol^Ianftänbigen Stad^brudt: er fennt bie SEBelt, unb
geigt mir, toie id^ toal^re Ätugl^eit be^ ?eben3 mit ber Älug»
|eit bc« xoal^ren Sl^iriften t)erhiü})fen fofl, ^)rebigt alfo nid^t,
mit bem 6t)angetio in ber ^nb, SKorbfud^t unb ©ewiffen«»
gtoang; rät^ mir aud) nid^t mit öergogner SKiene an, mid^ ss
ber SBelt gänjfic^ gu entjiel^en, um ben ^immel gu ertoerben ;
ßr t)erfnü^)ft ferner mit ber Äeuntnig ber SEBett aud^ Äenntnig
Litteraturdenkmale des 18. Jahrhunderts. 7. 16
^^^ [Nro. 87.
be« mcnfc^üc^ett ^erjetiö ; Brennt üor SSer» [291] langen,
bte l^öd^pe ®(ü(ffeüglett feiner SDKtmenfd^en unb feiner TtiU
(i^rijien an« mögtid^en Kräften gn beförbem, bringt alfo fict«
anf bie getöiffenl^aftejie Slnöübnng aüer SSorfd^riften ber SSer«
6 nunft nnb be« Sl^riftentl^nm« ; ÜWorat mit SDogmatil »et:*
bnnben, ift fein SBer!, bod^ fo, ba§ man Uiift fielet, er Bebtene
fidf ber festem blo« nm ber erfien teilten; baljfer
erfiredt [lif feine Untertöeifnng anf aüe toid^tige SSer^äftntffe
meine« ?efcen« n. f. to." Überl^anpt iweifet er ber ÜRoral
10 auf ber ^anjel bie anfel^nltd^fie ©teile an, and^ in anbem
©teilen, g. 8. ©. 1 1 9. nnb 62, »o e« nnter anbem Ij^eigt :
„Sor atten Singen, il^r Seigrer be« Soll«, prebigt enrcn
d^riften SKoraf. S)a«, iwa« fie löiffen foüen, nm e« gu
n)ifFen, tann t^en Ba(b nnb (eid^t 6e^ge6rad^t loerben. Slbet
15 geigen, n>ie e« rid^tig angnioenben, tx>o etioan ^n^nal^men
erlanbt, loie biefe(6e gen)iffen]^aft genug angußeden, ba« ifi
eine ©ac^e üon grögrer SBic^tigfeit. ^a9 tl^ätige Sl^rijiett-
tl;um iß bO(i^ allein ba« loal^re.''
ßenebig.
20 Albrizzi ^t gebrudft: Della pittura Venetiana cf
delle opere publiohe de Venetiani Maestri
liibri V. 1771. j^v. 8. «♦ 628.
SBie fd^toer e« fe^, mit einem einigen Süd ba« ®ange
gu überf (Juanen , loa« eine Station in ben fünften geleiftet
«5 ^^at, toirb ein jeber erfalj^ren, ber getool^nt ifl, ber ©efd^id^te
be« menfd^lid^en ®enie« nad^3uf))äl^en. $err $ieront^mu«
äanetti, 3Serf affer biefe« SBerl«, iwar ber einige ©elel^rte
in SSenebig, ber Äenntnig ber ^^]jfitofo))]^ie, Ärittl nnb ber
^n^ mit einanber t)er6anb, unb fällig loar, bie S))od^en ber
30 Äunp feiner Station anögugeid^nen. Son biefer ©eite it^
trad^tet, nennen toir e« ein üortrefflid^e« ©erf, an beffen
änfferm ©lang and^ ber [292] Serteger nid^t« gefjjart i)at
gür ben ÄünfMer toirb er ein getreuer Srgäl^Ier, für ben
Siebl^aber ein Seigrer be« ©efd^mad«. Sr tl^eilt fein SBert
86 in 5 Sudler ein , tooüon baö er jie ben Urfprung unb bte
Orunblage ber Senetianer SDlal^Ierfd^nle entioirft. SJenebtg
N«. 37 ] 243
l^at feine SRal^Ier ben ©ried^en gu banfen, öon toetc^en ein
getüiffer Sl^eojj^ane« öon Sonjianttttojjef öfjenttic^ett
Unterricht in ber SRal^tereij in SSenebtg gab. 9Ran fan
teic^t bcnfen, toic rol^ il^re ^irbeiten fetjn mußten. (Srft nad^
ber §ä(fte beö 14ten ^a^rl^nnbert^ Bemerlt man eine neue s
(S))od^e ber Äunft, ba baö Oenie ber SWa^fer toirffamer
tDurbe. 3)er erfte SWal^Ier, an bem man ©tärle unb S^wer
bemerft, li'it^ i?orenjo, ben ein öenettanifc^er ©betmann Sion
mit einem ©el^alt öon 300 ^zifinen berief. ®emeinigli(i^
fängt man bie ©efd^id^te ber üenetianif(!^en SWal^Iet mit bem lo
©uanienti an, ber in ben SCüd^em feinen Sorgng l^atte.
©0 toie ?orengo in ben Äöjjfen. S)ie 2te (Spoti^e fängt
mit bem XV. Oa^r^unbert an, ba 81 n b r e a 3 üon 2R u r a n o
guerfi bie gried^ifc^e Barbarei »erlieg, ©ein ©d^filct $?nb«
tt)ig Siöarino !am in bem ©tubio ber ärd^itectur unb i6
^erfjjectiöe toeiter. 3acobeIto bei giore toar reid^,
unb brad^te ba^ ®o(b unb bie SJergierungen b^upg betj feinen
Slrbeiten an. Sie 3te Sfoc^e toar für ba^ Solorit glüdlic^.
Slntonello ba äRegina ^tte bie 5tt^benmifd)ung in
Ö(, in §(anbern betj Ooanne« Sanbijl gelernt, unb biefe 20
^unft nad^ SSenebig gebrad^t.
^onnato toar ber erfte, ber bem guten ©efd^madt ben
Urfi^rung gab, unb mit i^m l^ört ber griec^ifd^e ©efd^madt
gang auf. 9?ad^ Sacob SSetlo tl^eilten fid^ bie öenetianifc^e
aKa^ler in 3 Slaffen. Sene ber erjien Staffe blieben jianb« 25
l^aft betj ben alten SKanieren. 3^r $aupt toar SJictor
^ar)>accio, bem e^ nod^ an bem guten ©efc^madt in ben
Sarben fel^Ite. ©eine ©emä^Ibe finb nod^ jefee fel^r über»
rafd^enb. [293] 3m tjeuer ber garben übertraf i^n 3 0 a n n e ö
SKanfueti, gieng i^m aber in ber ffirfenntniS ber 9?atur so
nad^. 3n ber jtoeijten Slaffe fielen bie SKal^Ier, bie mit
ebter tül^nl^eit ben alten grofi üerbeffern. Sfi^x ^anpt toar
Joanne« SSetlini, ber öo« feinem eigenen ©d^tiler
©iorgione öiefe gute SRanieren temte. ©ein ©ruber
3oan 39el(ini iji üiel f d^toäd^er. Unter feinen ©d^üfern w
geid^nen fid^ Slnbrea^ Sornegliagljfi, fonft SorbelU
genannt, beffen Sl^aractere ebel finb, unb Soanneö Suon«»
16*
244
^^^ [Nro. 87.
cottfigl^t üoT ottbem an^. 2)a^ ^auj)t bcr Stcit Slaffc
toar SRarcu« »afattt, bcr um ba« Sal^r 1520 fette,
uttb beffeit gtgurcn gtertt^ ftub. Äeiner in btefer Slaffe
HieB länger Bei bem alten ©efd^ntocf a(d Sicentiud
sSatena. Unb fo loett gel^t bad etjle 9u^.
^a^ 2te 9uci^ Betracl^tet bie t^enetianif^e ^af^lttttf in
i^rem I)öd^jien gfor, ba bie ÜÄal^Ier bie ebte 9?atnr fiubirten.
S)er große Oiorgione bon Sajiel gi^onco Bra(i^ bie Sal^n.
9?ur ®(^abe, ba§ er gu furj lebte, yiaö^ i^m tritt S^iti*
loano SSecalio bon Sabore auf, ber wegen feinet ®rfinb«
(id^feit unb ma\^ltxi\ö^n SBal^rl^eit Seiounberung t)erbient.
Siele feiner SBerfe finb burd^ Sranb ju ®runbe gegangen;
inbeffen l^at bo(i^ Senebig nod^ immer einen jal^treid^en $or*
ratl^ t)on titianif(!^en SReißerfiüden. @ein @c^üter 3acoB
i6 9{o6uf}i, jugenannt S^intoretto, Brachte ed ix9 gum
Sbeat, unb mit feiner ungel^euren Sinbitbungöfraft tiberfd^ritt
er guioeilen bie ©ränjen ber SBal^rbeit. S)er $. bringt
bal^er feine boQtommene SBerle Utf, unb fd^reitet l^ernac^ ju
ben unt)oQ!ommenen, ermal^nt auij bie Sel^rUnge, in ber
so 9tad^a]^mung berfetben f))arfam unb t(ug ju fe^n. Sluf il^n
folgt ^aul Saliari Seronefe ber gang original ifi.
Oft lägt er bad Gostume and ber Sld^t, |atte aber }. S3.
itti feiner ^od^geit ju Sana in ©aliläa feine loid^tige Urfad^e,
toeil er nid^t in bad (Einförmige fallen tooQte. Oft finb
«6 feine ^Jiguren toal^re [294] Silber na6^ ber 9?atur. Sr parb
ben 19. «jjril 1588 in einem «Iter t)on 60 Oal^ren, unb
feine (Srben ftnb Catadini. Jacob da Ponte ))on Saffano
l^atte einen neuen ©tijl unb gioo SKanieren. Senebig felbfi
l^at toenig SDtal^tere^en bon i^m.
80 S)ad 3te 9uc^ betrad^tet bie @d^üler unb Stad^al^mer
ber genannten SKeifier, bie nur entlehnte unb geborgte ©d^ön-
l^eiten l^aben. Unter Zitiand Stad^al^mern jeid^net ftd^ 3 a c o b
^alnta ber ältere ))on Serganto, unb do^ann Slntoniud
Siciniuö t)on ^orbenone, ber mit S^itian
86 eiferte üor anbern au^. Jition, üon ber morali
betrad^tet, toar boQ 9leib. @r beneibete ben 3)ominicud
6am))agnola, \a feinen eigenen 93ruber f^rancifcud
elbp toctt.
d^en ®eite
Nro. 87.] ^^^
Scccito, Sition« 9tcfjc, SWarcuö SScccIto, toax ein
guter ©(^üler üon il^m, bcffcn ©ol^n aber SCijiancIIo
genotmt, ^tte ®ef(!^ma(f. $teton)}mud 2)ante co))tTte
feinen SReiper; Sitian öerbefferte il^n, unb ballet toerben
feine SBerle oft aU Oriflinaüen ongefel^en. S)ie ©deutet 5
bc^ Sintoretto, unter toelt^en fein eigener ©ol^n \%
bebeuten nid^t t^itt $aul $erouefe l^atte bie glüd ßd^ßen
SRad^al^mer, üon feinem eigenen ©efd^ted^t, feinen 33mber
Senebict Satiari, $auU ©olfyn (jarletto, 8ub»
tt)ig Senfatto, $aulö Sleffe. Unter feinen geleierten lo
^^ac^al^mern tommen ä3a))tifia 2)'3[nge(o jugenannt
SWoro, unb fein ©ol^n SRarcuö SRoro, toie au(]^ fein
33ruber Ouliuö SKoro öor. 3n ber Bd^nk beö Saffano
finb bie ©d^üler t)on bem SReijier fel^r fc^toer gu untere
fc^eiben , xotil fie meifiend 6e^ ben SRanieren il^red Sel^rerd i5
BlieBen, unb nad^ neuen ®eban!en niijt begierig maren.
S)a^ vierte S3u(^ betrachtet bie öenetianifd^e SRal^Iereij
in i^rem SSerfaÜ. gtembe toerpflangten ben guten ©efd^mad.
3)te 3)^anierijlen f(!^n)antnten tmpox. 3lvLn mol^tten bie
üenetianifc^en SKal^ter f(i^nett unb um^ S3rob. S)er SBeg ber 20
Statur toax i^nen ju [295] mtil^fani, unb fie toaren bloß ®e=
bäd^tnig. Oacob $a(ma ber jüngere mal^lte }u me( unb
gu fd^nett. Unter bem $eer ber äloniertfien tobt ber SS.
ben *ißeter ÜÄotombra, unb nimmt ben Soanne^
@ 0 n t a r i n i t>on bem gemeinen Raufen oud. Snbtid^ ßanben »5
tüicber anbere auf, bie bem loal^ren (Sefd^mad aufl^Ifen.
Unter bicfe Slaffe gcl^ört ber ®raf ^eterSiberi, ber tiele
Steifen tl^at, unb nad^ 3 SDtanieren mal^lte, $ieron^mn9
gorabofco, unb ^eter SSeUottl
ÜDad 5te ^ndi reid^t t>om (Snbe bed vorigen Oal^rl^unbert^ so
in ba^ je^ige. 3Ran fal^ fo ))ie(e SOfanieren in ^enebig ai9
äWal^ler toaren, n>eit ein jeber üon fremben ©deuten frembe
Silber mit pd^ brad^te. 9?ad^ bem Ooanne« ©egata
einem Driginatgenie, unb bem metand^otifd^en SIntoniud
3cicd^i, u)irb ®regorittö Sajareni in ein große^s*
Sid^t gcfefet. ätttoniu^ aaleftra, ber im 3a^r 1740.
in einem Slter t)on 74 Sal^r gefbrben, l^e eigeited Ser*
[Nto. 87.
mögen, unb arbeitete für bie Sunfi, «id^t für baö S3rob.
^iagjctta, ber im Oal^r 1754 jtarb, fcmtc 8t^t unb
©d^atten t)oii Ougcttb auf. 3)ctt 3oa« Sattjia SCtcfoIo,
ber im 3. 1769. in einem älter öon 77 Oa^ren in SKabrib
5 geflorBen , to6t ber 8. öietteid^t gu f el^r. hierauf »erben
alle SRitgKeber ber jeftigen 5IKa^Ier:= unb SSitb^ueracabemie
in Sencbig, toetd^e erfi im 3. 1766 beflätiget tourbe, ange*
fül^rt, ein Sergeic^nig ber fremben SKal^Icr geliefert, beren
SQ5er!e in Senebig üorl^anben fmb, unb mit einer 39efd^ret6ung
10 üon ber mofaifd^en ärfceit in ber ®t. SWarlu^ fiird^e ba«
SBerl Befd^toffen. S)er JRecenfent gefielet, baß il^m btefe«
3BerI üorgügtid^ gefallen l^abe; aber baö Einförmige in ben
Urtl^eiten, unb anii ein getoiffer ®rab öon ^artl^eiligfeit,
in 9iüdfld^t auf bie neueren SRal^ter, !onnte il^m ol^nmög^^
15 ixdi gef atten , toeil er bie 9?atur unb bie SBal^rl^eit gu
fel^r liebt.
[296] fßaxü.
Theatre da Frince Clenerzow Busse, traduit en
Fran9ois par leB. de Blening Saxon. II. Vol. 1771.
20 Vol. 1. 330 $♦
3)iatogirte ©orflettnngen beö übertriebenen äbgefd^madften
in ber frangöftfd^en Station, ol^ne fomifd^e ©tettung, lomifd^en
SBi^, tomifd^en äu^brudf, fomifd^e äRanier ; gang ol^ne ?aune
unb ol^ne 2Bal^rf^einüd^!eit. 3)ie Somöbie foß bie SKenfd^en
25 auf il^rer läd^ertid^en, aber toarlid^ nic^t auf il^rer fd^ted^tepen
©eite abfd^ilbem. SSBenn biefe ®d^auf))iefe toirflid^ rußifd^
finb, töenn fie in JRußlanb gerne gefeiten »erben, unb toenn
e^ »al^r ifi, bag bie 9tuf[en avides de conoitre les moeurs
et les Qsages des Frangois et desirants de les imiter,
80 nid^td unterlaffen biefen unfern Stad^barn ä^nlid^ gu »erben,
toie ber beutfd^e ßbelmann in bem üorgefeftten ©rief fagt,
fo bcflagen »ir biefe Station, bie elj^e fie nod^ gang ))oUrt
ift, fd^on fo abgcfd^fiffen fetjn mug, »ie bie @uinee be«
guten ?)orifö.
85 Sonbon.
Flora Amerioae Beptentrionalis; or a Cata-
logue of the Planta of North America. Ck>n-
247
Nro. 38.]
taining an Enumeration of the known Horbs, Shrubs
and Trees, many of whioh are but lately disoovered.
By John Beinhold Forster, F. A 8. 8 vo. IS«
$T. JJorjicr bcr Übcrfcfccr t)on Satmö JRcifcn unb
t)cr Scrf. etttCT JWorbamcricanifd^cn S^^^^ogie, liefert l^ter xtaii 5
D, @ r 0 tt 0 1) Flora Virginica alle 5Rorbamertcamf d^e ^flanjen
mit englifc^ctt 9?amen Sr ^at üerfd^icbiie l^ingugef efct , bte
in ®ronot)3 35erjei(i^tti§ nid^t flanben, unb ^t auif bcn
öconontifd^en unb ntebicinifc^en 9?uften baüon angejeigt.
[297] Nro. XXXVm. ®cn 12. SWo^ 1772. lo
Lettre sur les desirs ä M. T. D. 8. 1770. 12. 53 S.
®tefe Schrift ift öon bem jfittöctn ^erm $emfier«
l}Viti^ im C^aag, ben unfrc Scfer toenigjien^ an^ ber Seij)*
giger Sifcüotl^e! ber fc^önen SBiffenfc^aften lennen »erben. i5
Sieben ben tieften Äentttnijfcn be« Staatsmanns, vereinigt
er bie neufte ^uSfid^ten in bie ©ternfunbe unb SWetapl^jjfif,
mit bem toärmften Sntl^ufiafm öor bie bilbenbe fünfte, bie
er felbft a(S ®i(ettante mit iwal^rem ©rfolg ausübt.
@r beruft ftc^ auf eine Srfal^rung auS bem Srief sur la2o
Sculpture, too er bemetlt l^atte, baß bie ©eete nac!^
einer langen iBetrad^tung ebenbeffelben ©egenfianbeS , 6{e(
unb Überbtug beij fic!^ em))finbet. Diefe ßigeufd^aft legt er
jum ®runbe, um barauf fei« @l)pem über bie 2ßir!fam!eit
ber menfd^Iic^en ©eete ju bauen. ®te ©cele fud^t immeras
bie größte Slnja^t öon Obeen in bem fürjeften 3^'^^»"*
gu genießen, unb baS, n>aS fte baran l^inbert, liegt in ber
5Rotl^toenbigteit, fici^ getoiffer Organen gu bebienen, um fid^
burc^ eine §o(ge t>on 3^^^ "^^ Partien burci^guarbeiten.
könnte bie ©eete ol^ne Organe öon einem Oegenftanb ge* so
rül^rt toerben, fo »ürbe bie ^dt, bie fie brandete, [298] fic^
eine 3bee baüon gu mad^en, gerabe SRi(^tS feljn. 2Bäre ber
©egenftanb fo befd^affen, bag fie burd^ bie gange Jotaütät
feiner ßffeng bat)on Wnnte gerül^rt »erben, fo loürbe bie
Stnga^t ber 3been fc^Ied^terbingS unenblic^ fet^n ; unb fänben ss
biefe be^ben gäöe gugleid^ ftatt, fo toürbe bie ©umme biefer
° [Nro. »8.
3been ol^ne ÜWcbiunt, unb ol^nc gotgc üon 3«t itnb Partien
bie gaiijc Sotaütät beö Objcftö öorficücu : ober bicfe« Oijclt
toütbc auf bic innigfie unb öoHfornmenfie Seife mit bem
SQSefctt ber ©eele vereinigt ; unb ateban« Knute man fagen^
5 baß bie ©eelc biefeö Otjeft auf bie öpüfommenfte Sltt ge*
nie§t. 3)ie Seb^aftigfeit ber Segierbeu, ober ber ®rab üon
aujiel^enber Äraft, »erben burd^ ben ®rab t)on $omogeneität
beö öertangten Objeftö 6efUmmt; unb biefer ®rab öon
^omogeneität Befielet in bem ®rab ber 2RögIi(i^!eit einer
10 üoflfommncn SSereinigung. SKan toirb eine fd^öne ©tatue
iDcniger lieben, aU feinen greunb, feinen greunb toeniger
ote feine ®etiebtc, unb feine ®etiebte toeniger ate ba^ l^öd^fie
SBefen. 3)iefeg ifi bie Urfad^e, toarum bie {Religion größere
Sntl^uftaften mad^t, aü bie Siebe, bie Siebe größere ai9 bie
16 greunbfc^aft, unb bie ^teunbfd^aft größere ate ba^ Sertangen
nad^ btoß materiellen Singen. Setrac^te id^ eine fd^öne ©tatue,
fo fud^e id^ nid^t^ toeiter, aö mein SBefen mit feiner Sjfenj
gu vereinigen; nad^ langer 39etrad^tung aber entfielet Über«
bruß U\:i mir, unb biefer fließt au« leiner anbern Duelle,
20 at« ber jiittfd^toeigenben Setrad^tung , bie id^ über bie Un«
mögtid^teit einer oottlommnen Bereinigung gemad^t l^abe.
3n ber S^eunbfc^aft fd^eint bie Unmögti^feit ber SJereinigung
nic^t fo groß; unb in ber Siebe betrügt un« bie 9?atur einen
Slugenbtidt ; aüein, ber Überbruß, ber unmittelbar folgt, geigt
25 bie Unmöglid^feit ber Bereinigung eoibent, bie un«, bem
Slnfd^ein nad^, fo ooMommen fd^ien. Unter ben SWitteln,
bereu fid^ bie ©eele bebienet, jn biefer Berei« [299] nigung
gu gelangen, oerbienen befonber« gtoel) betrad^tet gu »erben :
ba« eine ip pl^lfpfd^, baö anbere intetteftuel. Sebermann
80 lennt bie befonbere Harmonie, bie fid^ jtoifd^en unfern 3been
unb ben 3^W9«tt9^t^«iI^ unfer« Äörferö befinbet. Bon
allen pl^Jjftfd^en SKittetn, bereu fie fid^ gur Bereinigung il^re«
SBefen« mit bem »erlangten ©egenflanb bebient, ift biefer ber
flörfpe, ber ftd^ aüentl^alben geigt unb einmifd^t. Od^ berufe
86mid^ auf alle ©d^toärmer in ber Religion, ber Siebe, ber
Sreunbfd^aft, unb in ben Äünjien, bie nur materielle ©inge
gum ®egenfianbe l^aben, ob fie in ber $ifte il^rer Seibenfd^aft^
Nw. S8.1 ^^^
ba feine $etänbetung em))funbeit ^(ett, b>o $(ato f^on
ben ©ig ber Segterbe fefifeftt. ©ierl^er gel^ören alle äu^«
fc^toeiffungen ber Unretnigfeit, bie an bem eignen ®ef(^fe(!^tc,
beut SWatmor unb Sronge gu allen 3^^*^« P"^ Begangen
tDorben. 3)iefe Errungen ber (Sinbitbungöhaft cntflunben 5
au« nid^t«, ate biefer attgemein anjtel^enben Äraft, unb fle
toürben in« Unenbüd^e fortgegangen fetjn, loenn bte ©eele
nic^t gugleic^ ba« Semiögen l^ätte, biefer Äraft ©inl^alt jn
tl^un; nid^t, ba§ fle felbe üerntd^tet, ober il^re 3ntenfitöt
verringert, fonbern il^re SEBürfnng burc!^ ^inberniffe erfc^toeret, lo
unb pe oon einem OBjeft gu einem anbem 2Beg leitet
2)iefe« göttliche Vermögen iji bie ©tüge ber gangen SRoraf.
Sie !ann mit bem üerglici^en »erben, loa« toir betj ber 2)taterie
vis inertiae nennen; 3n ber greunbf(i^aft toürft aße« auf
bie ^eroorbringung biefer $omogeneität fort. S3on bem erften i5
2lugenbürf an, ba in einem 6irfe( oon Unbefannten unfere
SBa^l auf eine ^erfon tn«befonbre fiel, arbeitet bie ©eete
unaufi)ör(i(^, mel^r ©eiten ber Übereinjiimmung gu entbeden,
unb bie Siebe ober grennbfd^ft toöd^fi naif SWaßgabe biefer
(Sntbecfung. SRit toelc^er unauf^örti^en SSemül^ung arbeiten 20
einfamtebenbe ^erfonen, bie ^omogeneität mit il^rem $unbe
ober einem an» [300] bem 8iebün9«t^ier, gur 3Soß!ommenl^eit
gu bringen; unb mit toeld^en giebfofungen begalfyten pe i^m
ein ioobIt)erPanbne« SEBort, ober eine neue ertoorbene gemein«
f c^afttid^e 3bee mit Sinnen. 39ei) ben ©ried^en l^atte «6
Siebe unb greunbf(!^aft ol^ngefäl^r eben bie Sebeutung, toie
be^ un«; aüein, il^r Oefül^t unb il^re aufferorbentlid^e Sm«
pfinbfamfeit, gab aüen i^ren ?eibenfd^aften eine ©tärte, bie
to i r nid^t begreiffen !önnen, unb il^ren Sugenben unb ?afiem
einen ©lang, ber un« blenbet 2)ie SReligion, bie eigentüd^ so
in nic^t« befte^t, al« in bem Ser^äftniß jebe« Snbioibut gu
bem ]^ij(!^jten 2Befen, unb bereu (gnbgtoed ba« l^öd^jtmögtid^e
@(ü(f jebe« 3nbit)ibui ifl, l^atte nid^t« befÜmmte« beij ben
©ried^en: 2)er ^ottjtl^eifmn« mad^te einen ©egenflanb
ber Särimonie unb ^arabe barau«. S)ie bürgerlid^e lugenb, 35
ober ba« Vermögen, toeld^e« bie ©anblung jebe« 3nbiotbui
gu bem l^öd^ften SBol^t ber ©efeüfd^aft leitet, toare a(fo ba«
^^^ [Nro. 38.
emjtge, n>a^ man ju I^earBeiten ^tte. 3)te ©efe^geBet^ ob
fte gtetd^ metftend t^ott ber notl^koenbigen Stiften}
etned Singtgen ©otted unb ®(!^ö))ferd üBetjengt
toaren, fallen bod^, ba§ jcbc tjorm bcr ©cfcHfd^aft ci» SBefen
ß »Ott SDJenfc^cnl^änbett »ar, unb ba§ bicfc fcefonbctc gorm
gegen @ott fein anbete ^er^ättnig l^aBen lönne, ate iebe
anbete Ul^r ober 2Raf(!^tne. @te festen a(fo btefe SRaf^inen
na^ bem befimögtid^ften $tan jufammen, unb mobtflctTten bie
brngtrenbe Gräfte jebe^ dnbtotbut nac!^ il^tem 93eUe(en. @te
10 üeffen biefe Slrt t>on JRetigton an i^rer ©teße, unb bebtenten
ftd^ il^Ter inxodltn mit ®ef(^tdtt(!^!eit^ tx>et( fie glaubten, bad
Solf, inbem e^ mit ben ©öttem umgieng, erl^ielte babur(]^
ettöag (Sr^afcneö in feiner ©entert. 2)arau« folgte, ba§
man jebem Onbiöibuo eine getoiffe 3)oft3 fjreijl^eit tteffe, feine
15 $anblung fettft gum l^öd^jlen SBol^I ber OefeHfd^aft gu be*
ßimmen ; unb f otgßc^ mad^te ed ein mel^r ober [301] minber
anfel^ntid^ed ®tü(! bed (Staate fetbfien an^. S)a ed flc^ fetbf)
a(« baö SSilb beö Staat« anfalle, fo üerbo))l)eItett fxdj feine
Gräfte: unb bieg brad^te notl^toenbiger iweife bie SBirIfam*
«0 feit, ben S^iß/ bie S^rbegierbe, unb bie alle« befebenbe Siebe
bed Satertanbe« \)txt)ox. 93et^ und, bie u>ir eine Dffen«
barung l^aben, n)arb ba« Onbibibuum feiner eioigen ^ortbauev
getöi§. ©ein SSerl^ättniß gegen ®ott »arb beftimmter unb
betennter ; allein, fein SnbgtDed loarb anber«. @« fal^e ba(b,
85 bag fein ^öc^fte« SBol^t nic^t in einer SSJett gu pnben fctje,
bie burc^ ä^i^folge e^fiiret; unb ber ©efeftgeber, »etci^er fanb,
bag bie bürgertid^e SCugenb ein toenig baburd^ gefd^toädfet
iDurbe, glaubte, ba« 5IKitte( bagegen in il^rer SSermifd^ung
mit ber Sftetigion gu finbcn. S)er ©taat, ober bie JRcgierung,
80 bie il^n oorfteKt, unb bie fein 9?e(^t auf bie $anbtungen be«
3nbit)ibui \)ai, ald in fofern fte not^menbige Urfac^en t)on
gewiffen beftimmten SGBirfungen finb, griff feine äbfid^ten,
feine Oebanfen, unb alle SKobiflcation feiner SSettcität an,
bie boc^ nur eingig unb attein gu feinem Serl^üttnig gegen
86 ©Ott gel^ören ; unb ba« 3nbioibuum fal^ gegentl^eiU in feinen
$anbtungen nid^t« mel^r, atö bie einfädle SEBirfungen feiner
SSetteität, ol^ne il^re SSerl^ättniße mit bem Staat gu betrad^ten.
Kk). S8.] ^^^
S)te äteligton unb bte bürgerticbe j£ugenb, t>\t getrennt l^iitten
bleiben foQen, f(!^n)ä(!^ten emanber iped^fel^tüeife ; unb ba bte
umie greijl^eit be^ STOenfci^ett einmal gebrficft unb angegriffen
uwr, fo folgte natürfi(i^er toeife barauö bie ÜRutl^Ioflgfeit unb
bie Irägl^ett. 6
ätte^, toa^ toir feigen unb emj)finben, fhebt nac!^ ber
Sereinigung. 3ubeffen ifi aUed bon Önbibibui^, bie fc^lec^ter«
bing^ bor ft(^ beßel^en, gufammengefe^t ; unb ol^ngea^tet
biefetn fd^önen Slnfc^eiu bon einer jiette genau bereinigter
Sßefen, fd^eint e^ Mar, bag jebe^ Onbibibuum ejrijHrt um }tt lo
ejctfliren, unb [302] «it^t toegen ber Sjifieng eine« anbem.
S)a [lif alfo ba« ©anje in einem ©taub beö ä^^^fl^ ^^*
pnbct, fo folgt barau«, bag ein Url^eber ba ift, ber eö gur
SSercinigung fheben Id^t, ober ber burd^ feine Äraft unb
Statur e« in 3nbit)ibua jertl^eitt Ij^at Unb biefen Url^eber i5
nenne iii ®ott. 2Bir unterf(i^reibett nid^t äße« in
biefer fonberbaren ©d^rift, bereu ©ettenl^eit (bcnn eö ejrifHren
nt(^t mel^r aU 80 S^emptare) biefen loeitläuffigen Su^jug
entfc^ulbigen toirb. S)ie ©tettung ber ©äfte, toie fle au«
bem So))fe eine« ^. lamen, iji aüjeit merftofirbig, unb foüte «o
fte aud^ ntd^t«, a(« bem $f)}(!^o(ogen neue 3)ata gur ©eneatogie
ber 3becn an bie ^anb geben.
Sreglau.
3)afeI6jt ifl im 5IKal)erifd^en Serlag ]^erau«ge!ommen :
(Sfnleituna ^ur matlfematirilr^n ififiilrerkenntniflif sft
Ifts StM, 1769.
2)iefe nüfttid^e ©d^rift Befielet au« breJ) Äbfd^nitten. S)er
erftc entl^ält eine d^ronologifd&e 93i6Iiogra^)l^ie be« @ucUb«,
in ttjeld^er berfd^iebene 8lu«gabett biefe« grogen SWatl^e*
matüer«, fotool alte at« neue, in d^ronologifd^er Orbnung, so
toeld^e einem ^iflorifd^en Sortrage am natürtid^ßen ift, anA
Überfe^ungen in berfd^iebenen ®pxai)ta angejeiget unb lurj
beurtl^eitet toerben. 3n bem 2ten fommen SRad^ric^ten t)on
atten unb neuen matl^ematifd^en Sudlern unb ©d^riften bor,
al« 6. J. Vossius de matheseos natura. 0. S. 85
^eiUronner« Serfud^ einer matl^ematifd^en $iftorie.
^^^ [Nro. 88.
I. F. Weidleri Historia astronomiae. Ejus dem biblio-
graphia astronomica. Heilbronneri Historia matheseos.
I. N. Frobesii introductio in mathesin bistorica et dog-
matica. 3. J?. ©todl^aufcttg l^ijiorifd^e Stnfatigögrtittbc bcr
5 Ttat^ematit unb Histoire des [303] Mathematbiques par
Mr. Mantucla. 2)ct britte äfcfd^mtt glcbt 5Rad^rid^t üon gtoci^
neuen totitigen Serien be« äftem $erm Suterö. So tfi biefe
©(i^rift berettö in öielen ^önben, unb in geleierten 9?a(i^ric!^tett
l^tn unbtDieber beurtl^eitet; unb xoix tx>ürbenbegu}egenbie|ederfte
10 ®tM, atö betannt, ))oraudgefe^t l^aben^ toenn toxi ntd^t vm
ber fotgenben ©tüde löiflen, eine Slnjetge beffelben nötl^ig
gead^tet ^tten. @d t^erßel^et fid^ ))on fetbft, bag in einer
fold^en SSibliogra^j^ie nid^t atte ©d^riften [teilen, bie t)oit
einem geu>iffen 2)l^ei(e ber iD^atl^ematil ))or]eanben ftnb; benn
15 fie fönnen nid^t atte an einem Orte belannt feJjm S)er ^Icat
beg SSerfafferö erforbert biefeö ouc^ nid^t. @r üerff rid^t nur
nad^ aSSeibler« aftronpmifdfeer SSibliogra^jl^ie, d^ronologifd^e
Sibliogra^jl^ien über atte S^eKe ber SKat^emati! ju tiefem^
unb biefe l^at er fel^r ))ottftänbig getiefert. @r fammlet bo«
20 rinne SWateriatien, au^ »eld^en mit ber 3^^* ^i«^ üoHjiänbige
matl^ematifd^e SibKotl^e! jufammen gefe^et loerben !ann. 3ti
ben befonbem SRecenfionen größerer unb tleinerer Sfid^er,
bie nod^ auffer ber S3ibIiograpl^ie öorfommen, l^errfd^et ein
gegrünbete^ Urtl;ei(, »ctd^e^ nidbt ol^ne 9?ot^ toeiiföuffig ift.
23 S33ir toünf d^en , baß ber S^erf . feinen mü^famen ^tan burd^
atte Z\)txit ber 9Ratl;emati{ au^füi^ren möd^te. Senner biefer
SBiffenfd^aften »erben feine Semül^ungen um bePol^öl^er fd^äfeeu;.
je größer ber SKanget in bergleid^n Siad^rid^ten Kölner getoef en ifi.
0$ne tlnseige beB Orts.
80 ethanktn übtt hit ^tt fnffnn^ tintB nii^tmtivitit
<^tm S^tMf 1770. 5 Ifi09tm 2UB S^tM 1771. 8. 7 ifitfgtiu
Qma9 fc^ted^tered i{l nod^ nie ani einer ©änfefeber ge»
floffen, aU biefed ©d^riftd^en. Sniadud unb [304] $ermann^
85 iDto^l^eim unb Slbral^am a Sancta Clara, Suno unb RUp^
ftodf, ÜRonte^quieu unb biefer Slutor, bad iß immer baffelbe
»er^Itmg* 3Ran metft and bei «orrebe^ ba§ et t» gar
niiji übet nehmen toürbe, to>enn bte 9lugtf4«fta))fet«
Ixift WHa'it^ät, bie dato fo glorreicb regieret,
i^n }n Hbfaffung tl^te^ ©efe^bu^ed na^ ^tert9(arg toctren
tDoIlte. Wir ^aben ni^td bagegen, aber fein 8ü6Ieiit to>irb s
i^n nt<^t em)>fe^(ett. @^ ettt^It 26 ^etrac^tnngen üf^r bie
S^faffmtg eine^ ®efe^(ud^e^ über^tt)>t, imb üSet t)erf(^iebene
einjetne äRaterten. XOent^Ibett fo biet Sottfufton in ben
Segriffen, fo oiet falfc^ed nnb l^K^bUKil^Te^ in ben Urteilen,
fo t)tel mtnü^e^ in ben Staifonnementd, bag man bad 9iecen« lo
fiten t)etf(^tt>i>Ten toürbe, )oenn man immer fo^e Hrieiten
bur(!^lefen mügte.
ftttlifet^ii^e. /
Sin Statt, hit Ureii Ti^nftti nnterfc^rieBett, na^
^idl. 9[ngeto t)on Sarat)aggio, oon i^tftxn ge* i&
jetd^net, ))on üwxftn rabirt. (Ein Slatt, bad n>eber
Sünf^ler nod^ Sie6^a6er entbehren !ann. 3)ad Set^fammen«
fe^n in einem ®eiß, breiter, burc^ brüber{t(!^fte SRannig«
faltigfeit farafterifirter , menfd^enfreunbfi^ebter after Äöpfe;
fo((^ eine @ee(enru]^e burc^ eine bSmmembe Haltung btübet >o
gel^aud^t. Sd ifl bad ^infifunbenfle Jhtnfhoerf, bad un9 feit
langer S^xt bor bie Singen gefommen. iinii laden n>ir nur
eine Slnjeige, um jieben toal^ren Slefcl^aber einjulaben, mit
un^ bie tjreuben ber Smjjfinbung unb SrKnntnig gu genieffen,
bie eine anl^altenbe 99etra(!^tung f o(c^ eine^ SBertd , einer 2&
fül^Ienben ®ee(e rei(!^U^ getoäl^rt.
(3ft in ber ^nbrdifd^en iBud^l^anblung aHl^ier ^u l^aben für
1 fL 45 !r.)
[305] Nro. XXXIX. 3)en 15. SRo^ 1772.
Sonbon. so
A Dissertation on Miraoles, designed to show,
that they are Arguments of a divine Interposition, and
absolute Froofs of the Mission and Dootrine of a
Prophet. By Hugh Farmer, 8. 6 8. Oadoll 1771.
Sd ]^errf(!^en in biefem 8u(!^e fo ))ie( !tare unb befiimmte so
3been über bie üertoidEctte nnb fc^toere SRaterie ber 933 unb er,
^^^ [Nro. 89.
baß toir l^ofjeti, cö toerbc n^t attciu nefcen feine Sorfal^rcn
gefteüt, fonbem meHeid^t öiete öo« il^nen burc^ btefcn neuen
ättfönnnftttg avL9 il^rer ©teile öerbrungen toerben. Ol^ne fld^
in bie tefonbern lUnPänbe ber in ber ^. ©d^rifjt öorlouunenbcn
S35unber eingulaffen, unteifud^t ber ®erf. guerft bie attgemeine
grage: 06 SBunber, an ftd^ fettfl Uixaiftttf Setoeifc einer
göttlid^en 2Ritn)ürfnng, unb folglici^ be« göttU(i^en Urf<)mng«
einer tibernatürtic^en Offenbarung flnb? SSietc ^ben barinn
gefel^tt, bag fic bie Definition eine« SBunber« nic^t in bie
l^erüorgebrad^te SBirfung, fonbem in bie Urfad^e ge*
fe^t ^ben. JtÜein, unfer 3Jerf. itl^anpkt, baß eine tounber*
oolte SBirlung, loie jebe anbere gemeine (Srfd^ein«
ung il^re eigne inbioibueUe 9?atur l^abe, bie fie t)on aOen
anbem, ol^ne [306] 9{ü(!fic^t auf i^re Urfa(!^e unterf(!^eibet.
SDenn oon ber äBirfnng fagt man nur aQein, bag fie ber
einmal feftgefe^ten Orbnung ber S)inge n)iberf{>re(l^e, bie man
Sauf ber Statur nennt : ba« loürlU^e unfid^tbareSEBefen,
burd^ loetcbe« bie SEßirfung l^ertoorgebrad^t toirb, ob e« gteic^
auffer feiner getoö^ntic^en ®))l^äre \x>Mt, übt bod^ nur feine
natürli(!^e Gräfte avi9. S)ie Übereininnft, ober
ber 3Biberf))ru(!^ mit benienigen ©efe^en^ nac^ benen bie
göttUd^e äSorfel^ung bie Wtit regiert, iß ba« (£in}ige,
xoa^ t9 3n einem too^ren äBunber befiimmt ober nid^t. S)a«
rau« jiel^t er nun bie Sotge, bag in aQen r^äQen, n)0 loir
oon bem toa^ren ?auf ber Statur nid^t« n)iffen,
e« unmöglid^ i% }u beftimmen, loetd^e SEBirlungen baoon ab»
n)etd^cu, ober jtoifd^en natürlid^en SSegebenl^eiten unb SBunbem
3U unterfd^eiben. On bem ixotifttn Slbfd^nitt be« Iften ßa))ite(9
jeigt er, bag a((gu]^äufige SBunber, iDtängel unb
geinter in ben allgemeinen ©efeften ber Statur oerrotljfen
toürben. aber and^ berjenige mügte üon fe^r furgfid^tigcm
©totge fetjn, ber behaupten tooßte, baß in biefer tocifen (Ein*
rid^tung ber S)inge niema(« fc^idtüd^e ©etegen^etten oorlommen,
100 ber $öd^fte ))on bem $(an abgelten lönne, ber ol^ne ba«
fo fel^r unfere Segriffe tiberjieigt. Sr gel^t »eiter, unb be*
»eifi, ba§ S35unber fd^Iec^terbingg nur oon ®ott
^erfommen !önnen, er mag fie nun felbft, ober burd^
Nro. 39] ^^^
SBeüoIImäd^tigte üerri(!^ten. ®tc fönnen gtcar öon bcr Statur
fe^tt, bag fie einen ®rab üon ©etöalt crforbern, beffen SWit*
tl^eilung ein erf c^affneö SBcfen fällig toäre ; allein, ®ott lann
bie ®abe, S35unber jn tl^nn, niemalö toir!(i(!^ mittl^eiten, ober
eö nur in bem ^oü tl^un, too er ben ©eferaud^ beffette« s
rechtfertigt. Eben bie Setoeife öou bem ®afe^n l^öl^erer er»
fd^affner ©eifter geugen, bag fie nie auffer il^rer eigentüd^eu
©}>l^äre toürfen. Sluö ber Slnatogie ber 9?atur tji e^ toa\)x^
fc^einlid^ gu machen, [307] bag eben bie f eiter unb Äette ber
SBefen nad^ eben ben ©efeften oberl^aCb bem SRenfd^en fort«io
ge^e , i»ie unter il^m, unb ba§ fiatt beriemgen (Sigenfd^ften,
bie einer Sreatur üon l^ö^erem Stange jugegeben toerben, il^r
tt)ieber anbre mangeln, bie ben ®e\ä^'6p\cxt unter tl^r ftub mit«
getljeilt »orben, unb ba§ fie eben baburc^ beflänbig innerl^alb
ben ©rönnen i^rer eignen SGBirffamfeit gel^aften toerbe. i»
9l(fo toirb e« 2)inge geben, bie bet STOenfd^ tofirft, unb bie
ber gnget nidbt toürfen fann ; fo toie e^ gäfle giebt, too bie
Gräfte be^ a»en|(!^en toeit unter ben Äräften beö Sil^ier« fmb.
Tk SSorau«feftung, bag ein erfd^affne^ SBefen in bicfer
Untenveit SBunber toirfe, ol^ne göttiid^cn Sefel^t, toirb burc^ «o
bie Erfahrung aller ^üUn toiberlegt; benn eö giebt in ber
Zl^at feine ertvei^Uc^e toai^xt SBunber, aU biejenige, meiere
©Ott felbfl mit ©rnub fönnen gugefd^rieben »erbe«. SEBören
bie erfc^afjne ©eifter mit ©eioatt üerfel)eu, SBunber ju t^un,
fo ift eö toal^rfd^einlid^, fte »ürben biefe ©etoatt l^äuffig»
ausgeübt ^aben- Wa9 für Steub »ürben bie Söfen nid^t
über ba^ menfd^Iic^e ©efd^ted^t gebracht l^aben, unb l^ätten
bie guten ©eifier gleid^e ©etoalt, i^neu gu löiberfiel^ett, unb
ben SKenfd^en ©uteö ju tl^un, toeld^e« ferieg^tl^eater loürbe
nid)t bie SBett unter SEBefen öon fo öerfd^iebener ©attung Bct
getoorben fei^n!
3)er fünfte Slbfd^nitt jeigt, baß, toenu \t ©unber gum
heften einer faffc^en Seigre toären betoürft loorben, fo würben
bie SWenfd^en einem befiänbigen unb unoermeibtid^en SSetrug
auiggefe^t getoefen f eJjn ; unb felbfi ate Setoeif e würben fie 86
biefem ©nbjtoedf nid^t entf))rod^ett ^ben. ©ottte eine fatfd^e
Seigre burd^ SBunber beftätigt »erben, fo müßte euttoeber il^re
^^^ [Nro. 89.
f^alfd^l^ett etfannt ober nt^t etlannt fet^n. SBäie bte ^alfd^«
l^ett ber Seigre entfd^teben, unb ed toäxt jugteid^ Belanttt, bag
bte (ejeugenbe SBunber !önn« [308] tett ober mügten ))on itgenb
einem 6öfen Ocijie betöürft toerben : too Bliebe ba ba^ ä^wö**
6 niß ? 3)ie SBunber toären ateban« fein Setoei« öo« bet
©ötttid^fett ber Se^re, unb entl^ietten feinen Sen>egungdgnmb,
fte onjunel^men; fte bienten ))ie(mel^t jn einem unü6ertt>inb«'
tid^en ^orurtl^eil gegen bie Sei^re^ nad^bem man bie Bo9^ett
il^reö Url^eberö erlonnt Ifyötte. Äönnte aber bie götf^^rit i>«t
10 Seilte ni(]^t eitannt n)erben ^ nnb n>ürben bte beglettenbe
SBnnber nur ai9 Sen>eife bon ber (5tnn>firlung eined
l^föl^ern SBefend angefel^en, fo loürbe bad $er} bed
9Renf(^en }n>ar in UngetDtgl^ett unb B^^^ff^^ ^^ ^^^ ^^'
Ureter biefer SEBerfe gefegt toerbeu, aüein bo<^ attjeit teer
15 t)on aller Überjeugung bleiben, bie i^n bewegen fönnte, bte
ißel^re entmeber angune^meu ober gu ))ern}erfen. Unb alfo
iDfirbe tüiebemm bad 3^ugtti§ ttntl fet^n. Unfer Serfaffer
bemerlt femer, bag, toenu man bie Se^te }ur $robe ber
©öttticbteit ber SEBunber maijt, fo mac^t man bie Seigre gur
80 9{i(^tf(!^nur, naii ber man bad SÖSunber beurtl^eilt, unb nid^t
ba^ äBunber gur 9tid^tf(!^nur, bie Seigre gu beurtl^eilen. S)ie
eigentli(!^e Uhfiijt ber äBunber aber ifi biefe, eine nod^ t)or«
l^er unbelannte SEBal^rl^eit feflgufe^en, bie bid^er bur(!^ bie
Vernunft nic^t betoiefen, unb burc^ nic^td gur (Et)ibeng ge«
25 ixaijt toerben lonnte, aU hniif bie SBunber. Sdlein ed giebt
©elel^rte, bie loerlangen, bag man eiftliij of^nt ^orurt^eit
unb Seibenf(^aft bie Seigre unterfuc^en, unb fte atebann gum
Setoetd ber ®öttli(^!eit ber SBunber antoenben foHe. Sl&ein
n>iberf))ri(i^t biefed nic^t ber 9(brt(^t ber SBunber? 9Ran lägt
soal^bann bie gange @tärte be^ Setoetfe^ bon ber $?el^re ab«
l^öngen, bie erfl nod^ betoiefen l^ätte loerben foUen.
(^ie f^ortfe^ung folgt.)
[309] §anAnt%.
M. 4« H. Hüiting yrtüigt übtv €bx. 12, 3. am i0t-
85 0r£lmiftik$ unftrs Zibtvti g^l^aUem 1772^ 8. 40 S«
3)er 9Rann, ber bie illtäre, bie er, ntd^t ®ott, fonbem
fxä^ gefegt i^at, mit ))^rifäifc^er SButl^ gu bertl^eibigen, usib
057
Nrq. 39.]
bcti SBal^n utib bie ©orurti^ctlc, toomtt er unb feine« gteid^cn
bie ^eilige 9teUgion utifer« ®otte« deficit ^6en, ju t)crs
ewigen, ba« Ranntet bcr ©d^toärmcre^ aufftedt, unb mit
gluc^ unb felutbürftigem S3ann bem Jage Ootte« bcn 3wtritt
üertoel^rt; beffen SJal^men »erbe Dergeffen, unb, toenn er in s
feinem rafenben Äamj)fe faßt; fo liege feine Slfd^e bet) bem
©tauBe ber tJeinbe be« menfd^lid^en ©efd^lec^t« : Slber, ftnfet
ber eble ^rebiger ber SBal^rl^eit unb be« Sid^t«; faßt unter
feinen menfd^enfreunbüd^en Semül^ungen ber, ber bie 5Rad^t
Dieter Sal^rl^unberte jerftreuen, unb un« unb nnfere fiinbcr lo
5u bem lid^ten ^eiügtl^um unfer« Srlöfcr« jurüd fül^rcn
tüodte; faßt ber unter feinen menfci^enfreunbtid^en Semül^:*
ungen; fo mü§e fein Slnbenfcn etoig in ©ccgen bleiben,
unb auf fein ®rab fließe bie Jl^ränc be« SReblid^cn, toic pe
nun auf ba« ®rab anci^ unfer« Älbcrti fliegt ! i5
D toarnm bnrfte ber greunb be« bejien SKann« nid^t aüt^
fagen, »aö er fül^Ite? 3)od), tt)ir fügten äße« mit il^m, unb
unfere S^ränen mifci^en fid^ ju ben feinen! — —
Senebig.
Graziös! t) er legt: Storia della guerra presente trä 20
la Bussia e la Porta Ottoxnana. Tom. VT. 8.
1772.
@« ift betonnt, baß ber $err Samtner in SJenebtg
bie ©efd^id^te beö jetzigen Ärieg« jtoifiä^en SRug« [SlO] lanb unb
ber Sürfei ju beft^reiben angefangen l^t. 9tun ifl eö immer 26
eine fel^r gewagte Untcmel^mung, töcun ein ©Ariftjiefier, ber
toeber in bem Sabtnetc fiftt, nod^ beij ©taatftinterl^anblungeu
gebraucht toorben, no(^ ben %tVt>iÜQtn beljgetool^nt l^at, eine
©efc^ic^te eine« Ärieg« ju fc^reiben pc^ entfd^ßeßt. 9Ber
tüiß un« bie ©etoäl^r für bie 9Babrl^eit ber Segebenl^eiten so
teiften? 3jl nid^t nur ju oft bie Seibner 3^itwng bie Oneße?
äBenigPen« in ben erften jl^eiteu l^abeu toir SRaifonnemen«
unb ^actoi gefunbeu, bie jnberläßig falfd^, oft unricbtig er«
gäbtt, anbere berfätfd^t gefunben. S)ie biete SSemnjIattungen
ber 9?amen fmb \)öii^ berbrüßtid^, bie ?anb(i^arten oft üon »5
ben fcj^tec^teften SWeijiern co|)irt. -Snbeffen ^t un« bodb bie
Litteratardenkmale des 18. Jahrhunderts. 7. 17
^^^ [Nro. 39.
ttottcmifc^e @(^ret6att [el^r tool^t gefaüett, unb a(^ tt>ir bad
93u(]^ lafen, gebac^ten totr und nur g(et(^ einen anbem Xiut:
äRatertaUen jn einer ®efc^ic^te )}on 6uro))a.
On biefem feci^dten 2^l(^ei(, ben toir t>or und ]^6en, finb bie
5 Semnfloltungen toieber fel^r l^öuftg, fogar in itaUänif(]^en
3iamm, j. 8. 335er toar benn ber Sarbinal ©alligli ®. 32.
Unter biefem iRamen gab ed feinen. Übrigens ifi boc^ ber
Srtitet iDon ttaßänifc^en 9egebenl(^eiten, aber anc^ nici^t überall,
Dorjüglic^ gut bearbeitet. SMe Sefc^reibung t>Dm Sl^aralter
10 ber 9Ro(bauer, ifl aud ben 92ac^ric^ten bed ^ürfien San«
tintird im 9tf6ingif(^ 9Raga}ine gebogen. $on ben
3aporoger Sofafen ^ben loir aut^ beffere 92a(^ri<!^ten. ßetn
Srtitet ifl beffer, ai9 ber (Einfall ber SRuffen in iWorea, unb
l^ier l(^at ber iS. eine gute unb fidfert Ouede. $err $ e t e r
i^^tomanelti, ein griec^ifd^er 3(r}t hct) bem Saffa in 3Rorea,
^t t^m ben ganjen D))eration^(an }ugef(i^i(ft. 3)iefe 9{ac^*
rui^ten nnterfci^eiben ^if gteic^ burc^ i^re ®ttte t>on aQen
anbem. S)ie ^olnif^ nnb 9tn§if(i^e 9rtile( finb loeit nic^t
fo gut nnb juiDerlägig, ja manchmal flrit^en xdix fte ganj tux^.
M [SU] Smg0.
Otia in otio minime otiosi, tuVfMttä^ vttft^ltl^tnt
rtilrtititit inrnttifilrt ^Snnurfcnitgen, btfßnhtt!^ filrt r Ute Cifjen-
Irorlitfi^ (Srift^lnnsrit «011 litfonütm ^ttifisfi&tibtinf ntbft
tintm Mnfktx t^tr^itU^tn €rii^inn$^ 3n Her ^Mr^trifi^fii
M Hiti^^mUiUtitg. 1771. 8. 266 S.
Semtifci^ted SHerte^, bad nic^t t>ie( beDentet. !Z)ad befte
fmb bie Snmerhtngen über bie (Sifenl^arbif^ äted^td^onbeC ;
ober bag tabetn (eit^ter fe);, ate beffer mad^, fte^t man
QU» bem fogenannten äRufier einer bergleit^en Sr^
aojäl^Iung. SBir mürben (Srjä^Inngen nac^ biefem üRufler
eben fo loool^I ungelefen laffen ate bie Stfen^arbifc^e. 3)ie
übrigen Sb^anblnngen enthalten ftritifen über ben Esprit
des loix ; eine Unterfnci^ung, u>arum eine 3^t bon 30 dal^ren
jnr $erj[%ung nötl^ig \ct)} %a(^ri(^t tM)n ben )>ormald im
S5 Sranbenburgifc^en gen>efenen, unb nun abgefd^afften, geri(!^t*
tui^en ^rocnratoren ; einen Semeid, ba^ ed gut unb au(^
Ilro. 39.] ^^^
itt(^t 9ut fc^, töcrrn ein Sl^cf cincS OufHjcoÖegtum münbt^c
©oHicitationcn anl^ört; baß c« nüfettc!^ fc^, auf Unbcrfttätcn
ju gelten ; Sctraci^tunflcn über btc coups d'etat t)on Naud^ ;
Stcd^tfcrttfluug ber ftrcngcn SRcgicruug be« ^abjl ©tjrtuö bc^
fünften 2C. SCtteö S)mge bte tl^eit^ f(i^on beffet gebadet unb 5
^efagt, tl^cilö üon geringer Srl^ebl^fett fmb.
fttt^ferflii^e.
Sitlrtn f eiien^fctntn titiei ^t iL (Sreg0ritt5 nad^ SJanloo
t)on ücrfc^iebnen üReijiem gejioci^en.
1. St. Gregoire distribue son bien anxio
pauvres. S)ie §rau bte ein ©tfli ®etb t)on i^m em«
^fängt, ein Sinb mit auögereiten fle^enben armen, unb ein
fteinered jtoifc^en il^ren ^nien, ba^ ftc^ ein @tüd 9rob
fd^meden tagt, mad^en eine gefällige @vvoppt.
{812] 2. St. Gregoire retir^ dans une Caverne. is
<gr »enbet fid^ tjon bem Soten, ber i^m bie Stadferid^t ber
ßrl^ebnng jur ^>äbp(ic^en SBürbe bringt, mit tngjilid^feit, fafl
möd^ten tt>ir fagen, Stbfd^eu. 3)ad ©anje märe aud^ flnn»
(id^cr geworben, toenn ber ÄünfHer bie ©c^tüffet ^ctri, ate
bie natürli(^fle ättegorie, l^ätte be^ biefer ®e(egenl^eit braud^cn ao
tt)oI][en.
3. St Gregoire fait des priores publiques.
©oöte in ber Orbnung baö j»eijte feijn, unb iji bem ©ertl^
nad^ ba« erftc. 6ine ^roceßion um äbtoenbung ber ^eft,
ber trodfcnfte ©egenftanb. Unb ^ier finbt ber ©cniu^ einen 25
©tanbort, ^fd^t einen ängenbtidf, ruft einen ?id^tfha]^( l^erein,
feffelt un^ mit ^>oetifc^er SDtagie. ©n ©terbenber liegt einem
S35cibe mit bem Äopf auf bem ©d^ooß, baö ©od^toürbige, ber
3ug ip üorbetj in eine abfteigenbe ^crne l^ingetoaüt; ber
Oüngling im gcijitid^en gcljerfteib eine Äerje in ber ^anb, 30
tritt in feiner Orbnung, mit ber ebeljlen Sinfalt l^eran.
©n »armer 33üdf »enbet pd^ tjom ©terbenben * gen ^immel,
unb feine ©eftalt nnb Smpfinbung toirb burc^ einen un*
bebeutcnben ^roceßton^gefetten, ol^ne Sontrafl auf baö toür!»
famfte crl^oben. 86
4. St. Gregoire 6\\x Pape, re9oit Tadora-
17*
260 ,„ ,„
[Nro. 40»
tion des Cardinaux. SGBol^I gegc^nctc gigurcn, toöl^l
gcftcibct uttb gcorbnct. SKcl^r aufmcrffamc gtgcbctil^cit l^ättcn
toir bcn l^mtcrn ^crfoncn gctoünfci^t.
5. St. Gregoire dicte ses Homelies. SBol^t
5 bclcud^tct !
6. St. Gregoire obtient un miracle ä la
Messe. üRcl^T bcr Ocgcnjlanb ate btc Sluöfül^rung ntad^t
bag Statt toid^tig.
7. St Gregoire dans la gloire. Oft })Iatfonb;
10 btc gigurcn fitib tool^l öcrJütjt, unb btc (Stulpe liefet fic^ leidet.
[313] Nro. XL. S)en 19. SOJa^ 1772.
^ortre^ns ht^ in beut «origen Stilik itii[9elir0i|rtun :3Crtiiktis
]ler Dissertation on Miraoles.
3)er Sutor fommt mmmt\)x auf feinen ^au))tfa^/ mtb
löbetoetjt in bem Iften «bfd^nitt be« 3ten Äa<)iteW, baß bie
©(^riften be^ Sl unb 9t. jieftament^, bie SEßunber niemanb
anber«, a(« ®ott, juf einreiben, ober folifteu SBefen, bie auf
feinen Säefel^I l^anbe(n. 3)er fo(genbe Hbfc^nitt untetfw^,
toa^ eigentlid^ bie Schrift t>on ber Statut unb ben 9te(]^ten
bei l^eibnifd^en ©ottl^eiten bel^aupte. S)eT Serf. jeigt^ ba§
bie Reiben aOe Gräfte ber Statur t)ergöttert, unb bie Soften)
ber 3)ämonen geglaubt l^aben, bie fte a(d bie 9[udf))enber \ie»
@uten unb Si^fen anfallen. $3iele glaubten^ bag fic^ bie
l^innnlifi^en ®i$tter niemals in menfci^Iid^e 2)inge mifd^ten,
25 fonbem bie gän3tic^e 9tegierung biefer Untertoelt ben Untere
gott^eiten über(iegen; unb bal^er mürben biefe Untergottl^eiten
bie großen ©egenftänbe ber retigiöfen Hoffnung unb ^nrd^t
be^ ben Reiben , . unb ber göttlich Sere^rung. 3)a man
i)fter« be]^au^)tet l^at, baß bie S)äuumen ber Reiben, ©eifier
80 ))on l^ö^erent 9tang fe^n, ate bie 3Renf(]^en, fo uuterfuci^t ber
SSerf. bie Urfad^en biefe^ S^ßtiff«; uub betoeifl bur(^ bo^
3eugniß aller alten ©efd^id^tfc^reiber, [314] 3)ic^ter unb ^^ito«
fc))]^en, baß bie eigentU(!^en ©egenfidnbe bed l(^eibnif(]^en ®ötttt»
bienfte^ biejenigen abgefd^iebne 9)tenfd^enfee(en toären, ))im
söbenen man geglaubt ^ütte, baß fte 3)änu)nen loürben. (£r
Nro. 40.] ^^^
6meifl e^ and) an^ bem alten Seflament ber LXX. bem
^l^tto, bem dofepl^uö, unb bem 5R. S. 2)a^ fünfte unb (eftte
Äo^jitel geigt, ba§ 2Bnnbertoer!e , al^ SBitfungen einer gött*
ttd^en SKad^t, getuiffe Setoeife t)on ber ©öttlid^feit ber ©enbung
nnb Seigre eineö ^roj)]^eten fe^n. ©od^ toarnt ber SJerf affer &
feine ?efer t)or gwctj Sluöfd^toeiffungen, er^en« bie SBnnber
ni(j^t 6to§ at^ SSetoetfe ber äRaci^t, unb bann niiit atd S3e«
toeife einer allgemeinen unb immerfort bauemben 3nf|)iration
beffen, ber fie Derrid^tet, ju betrachten. @nb(i(]^ tl^ut er auf
bie übergeugenbpe Slrt bar, bag ber Seioet^ t)on ben SBun* lo
bem für bie göttlid^e ©enbung nnb ?e]^re eine^ ^ro|)]^eten
tottfommen entfd^eibenb fc^e; ba§ er ben allgemeinen Se*
griffen be^ menfd^üd^en ©efi^ted^t^ in aßen S^italtexn an-
gemeffen; baß er leidet unb gefd^totnb toürfe; unb baß bie
SBunber gur Seftätigung einer Sä^xt notl^toenbig fetjen, bie 15
ben Seibenfd^aften unb SSorurtl^eilen ber äRenfd^en toiberff red^e.
Bttffiau.
Xa^ gtDe^te @tüdf ber Cinltitung |ttr mnt^tmatif^tn
iBüitHJrktnnttttf, ijl 1770, in 8. auf 7 Sog. »on
3Ret)er tjertegt toorbeu. 20
3)er Serfaffer liefert barinn eine d^ronologifd^e matl^e*
matifd^e 93ibIiogra|)]^ie, bie gortification fcetreffenb. ©ie
fängt an üon 1527, unb geltet 6iö auf bie ueueflett S^iUxu
$in unb toieber fommen furge Äritidten üor, nnb »erben bie
Öuetten angegeiget, toorauö ber SJerf. gej^d^öpft, »enn er bie 26
Sudler nid^t felbft in ©änbcn gel^abt. ÜSrtgen« finb feine
Urtl^eite grünblic^ unb aufrid^tig. Obgleid^ biefe [316] Sibßo«
grajjl^ie fe^r tjoüjlänbig geratl^en, unb ber im erflen ©tüdf
äl^nlid^ ift, fo ift bod^ nid^t ju ertoarten, unb ber Serf. üer^»
\pxi(lcft eö aud^ nidbt , baß aUe ©c^riften ol^ne ÜRängel an» so
gegeiget fmb; er t^nt üielme^r folgeuben SBunfd^: „©oßte
mein Sergeid^niß bem um biefe SEBiffcnfd^aft l^öd^fiberbienten
unb I;od^6erü^mten ß^urfürftt. ©äc^fif. Srieg^rat^ in S)reßbett,
§errn ®(afer, in bie ^änbe !ommen, unb er feifeige« ou«
feiner, o^ne aUen 3^ciffel in ganj S)eutfd^Ianb jal^treid^ften »6
Ärieg^bibliotl^e! gu »erbefferu unb gu ergangen geneigt fe^n:
^^^ [Nro. 40-
fo f(i^met(^(e tc^ mir, bag [d^tDerltd^ jemanb anbertoo eine
tooUftöiibigcTC tjotttpcation^bibliotl^cf gu liefern im @tanbe
fc^tt toerbe." Der Sefci^Iuß ifl ein änl^ang t)ieler Warnen
)}on 3ngenieur^, ))on benen e^ 3t)>eife(l(^aft, 06 fte etnxi^ qt»
ß fd^rieben, nebft einem 3ll|)]^abetifdben SSergeic^niß, bcr in üotl^er*
gcl^enber gortipcation^bibUotl^ef angegeigten ©ci^riftjleöcr mit
Äntoeifung auf bie Oal^re eingeriii^tet. SBir fönnen l^icr
feinen ^u^gng liefern, unb l^aben auc^ niiit nbt^\%, eine
©(j^rift gu enqjfe^Ien, bie aüm Sieb^abem ber üKat^ematü, unb
10 befonber« ber Äriegtoiffenfci^aft ol^nel^in angenehm fe^n mug.
Kmflerbam.
^ Memoires pour servir ä THiBtoire du monde
Moral et politique, 1772. 12. 196 S.
I S)tefe« ifl ber erfie S^it eine« SBertt, ba« un9 ben
"^5 ÜRenfd^en fo gut fennen leieren foK, afe h)cnn toir i^ gc*
mad^t l^ätten. S)ur(]^ $ü(fe eine« ©tammbaum«, ber bem
näc^ftfolgenben Il^eit tjorgebmdt toerben foK, »erben toir bie
©efd^ieci^t^regifter aQer Sugenben nnb Safler mit (eib(i(j^en
Slugen feigen. ®ie Äraft ber SBirInng, unb bie Äraft ber
»0 Sräg^eit finb bie gtoo SBurglen, toorau« atteö fo fd^ön fotgt.
5)ie benfenbe ©eele ftftt in ber ÜWitte, unb [316] fle müßte
fel^r bumm beuten, toenn fle nid^t Vergnügen fud^en unb
©d^merg )}ermeiben tooQte. 3)aburd^ nun loirb ber $axKg
gur Eräg^eit gurd^t bor ©d^merg ; ber Srieb gur SJemcgung,
26 39egierbe nad^ äJergnügen. ^'ommt bann ber äRenfd^ in bie
©efeUfd^ft, fo gel^t biefer au« fic^ l^inau«, jener in fid^
hinein; unb biefe« au^ ftd^ gelten nnb in fid^ gelten, ifi ber
®runb gtoe^er Slawen, de celle qni se repand et de celle
qui se concentre. 3)iefe S(aßen fUtb bem ©t^ftem ond^
80 fo treu, baß, fo balb man nur mit $ü(fe ber ^^Jjftognomie^
bie ber Serf. fe^r l^oc^ fßü, erforfc^t \}at, gu toetc^er <£tage
ber SKenfd^ gehört, man gleid^ aöe feine j£ugenben unb
Safler an ben Ringern l^erergäl^ten !ann; da, toenn man
nur toeiß: L'organisation et la trempe d'ame primitiveB
86 d'nn individu, le climat sous lequel il est n6, le carao-
t^re des gens qui rentonrent depnis son enfance, les
Nro. 40.] ^^^
prejng^s et F^sprit particulier ä la maison ou il est
e\ew6y la forme du gouvemement et T^tat du gouverne-
ment de son tems; T^sprit general du si^cle, les pre-
jng^s provenants de la religion et de la philosophie reg-
nantes et enfin la mani^re de penser des persones avec 5
lesquelles il a des liaisons d'amitl^; koenn man alle btefe
2)ixige toetg, bencn man nod^ meistere kljfc^cn fönntc, afö ^aate
in bem n^unberBaren Satt bed l^eUigen 9tice))]^orud n^aren,
fo !ann man fo^ar nac^ bem Sctf. bte So^jticen be^ äBunber*
tid^ften nnter aUen ©tcrbüd^eu, in dla^m Bringen nnb genea» lo
logifiren. — — 9tun fo feijö bcnu bem $immc( nnb bem
S3erf. gcbanft, bag »ir cnbliii^'fanben, Xoa9 ton fo lange
gefut^t l^aBen, ben ©c^Iüffel be« menf(^Ud^cn ©ergen«! 9tun
toünfd^tcn toir toeiter nid^t^^ ate baß er ober ein anberer
un« ba« ©djlüffclloc^ nnb bie Ännji, ben ©d^Iüffcf l^erumis
gu breiten, geigte; nnb ba§ enblic^ ein britter nod^ eine
©d^Iofebecfe baju tjerfertigc, bamit pd^ fein ©taut, ober Siofl,
ober ©pinnetoeBe in ba« ©^tüffellocb fterfe, nnb ba« [317] ?lnf=»
fd^tiegen l^inberc. ©d^abe, baß ba« 35uc^ fo bcuttid^
gef d^rieBen ift , baß man nid^t einmal tcrBorgenc SBcißl^eit to
barinn »ermutigen fannl
(3ft be^ htm 2Iulgeber biefer 2Injeigcn ju l^aben für fl. 1.)
f^tanfftttt am 9tat)n.
^^ammlung mtxkmivhlgtv ^tsi^ts^ünhtif famtilrren
Jmetfel0- unl» (Entfsf^tlhnnsatgTÜnt^tnf mit itui^ «er- 26
fti^ithtntt Heitftd- nnh anhtvtv Matttitrif mti^t
|u mtlUttx (Srkenntnig nnH OErlilntemng , fo nrot|l htt
Deutfitren geriilrtsiUiliii^tn !tfit|t5S(ltt||rttreit ühtt^tLU^U nl0
btfmUv» Der ^Frankfurter Heformatimt nnh ;Xnmerkuiigen
liariU^er ttü^liiti angemenltet merken kifnnen« 9ter nnl» so
lOter ^}$tl\, 1112. S. Uhtr «l^efl 16 <B0jgen.
SKit Vergnügen feigen loir biefe gortfeftung einer, fo
lüol^t jn ber l^icftgen gcrid^tüd^en $raji, afö anc^ gu ber
beutfd^en, ober loielme^r l^eutigen SRed^tögelel^rfamf cit , über*
l)Cüipt fel^r nütjKAen ©ammlung t)on Sied^töl^önbcln. ©eitsö
bem ber @eijl ber Bürgerlid^en ©efeftgebung fo fel^r in«
^^ [Hio. 40.
Single gegangen tft, bag t9 und, oh gletd^ bie ©efe^ lote
ein ^ittna auf und liegen^ bo(^ noc^ immer an @efe^en
feilten mug; feit bem ftnb t[ndf))rü(^e in eingefo fällen ju
unfeter 99e(el^rung unentSe^tlici^. Slud ben i^otl^ergel^enben
6 8 Il^eifen ift bie ÜRet^obe bcd gelehrten $)errn ©ammlerd
fo gut, aU fein Sottrag befannt, unb n)tr ft^ränfen und
alfo blöd auf eine futje Slngetge ber 3Raterien ein. dn bem
neunten S^eil toirb gel^anbelt: 1.) %on bet @uccegton ber
ffioangeüfc^en SlrmenfHff ter, in bie SScrtaffenfd^aft bet Alumnen;
10 2.) t>on bet SubBtitutione papillari, für, nac^ beutfc^n
9{ed^ten emancipitte, ingleid^em t)on Substitution ber SThttter,
ober f ür Oebrec^lic^e ; 3.) öon SBeci^* [318] felbriefen gemeiner
Üeute; 4.) oom Sontumaciren, ©ilationen, SKanifeftationd»
e^b, Separation ber Oüter, äRoratorien; 5.) toom Äinbd^
15 tl^eil , bad ben Stiefeltern t)on ben redeten SCtern t)ermad^t
loerben barf; t)on ber ^aft ber ©etool^n^eit gegen ©efe^e;
6.) aud toelc^en ©ütern bie ^inber }u beftatten ftnb, fonber«
iiöil u>enn etnd oon ben Altern fd^on geflorben ift; 7.) oom
Stecht ber ©laubiger an bie Sebfu(]^t bedjenigen, ber bonis
so cedirt l^at. S.) oon 9{eflitution ber äRinorennen, gegen bie
oierteljä^rige $rd[cri))tion bed 3nfa$« ober |)^))ot^etenre(]^td;
9.) ))on ^rooocationd* unb £randmigiondorbnungen , and^
ärreflen; 10.) t)om gcnjlcrreci^t; 11.) Sriäuterung einiger
Sormunbfd^aftdfac^en ; 12.) t)on Slrreffatad^f lagen ; 13.) ob
»ß man flc^ mit gutem ©en)i{fen bed bürgerlici^en ©efe^ed gegen
bad 9{aturre(]^t bebienen {önne?
3m loten 2^eil, 1.) Ob ber Sottecteur ober bie 2)irec»
tion ben Sotteriegetoinn galten mflffe? 2.) ton ber ©träfe
ber u>eitern (£l^e; 3.) Don Sieflfauffd^iQingen, unb ob bet)
80 i^nen bie ^))eD[ation fiatt ^abe ; 4.) Dom Sorgug ber Sn*
fä^e t)ot ben Steflfauffci^idingen ; 5.) ob ber, )oe(6er l^ier
fein Vermögen oerfci^ä^t, aud^ koegen feiner Stieberertebad^er
©üter Saften tragen mfige? 6.) oon ber Soocation; 7.) oon
berSeparatione bonorum ber dubentoeiber ; 8.) oom $oßfd^
s& ©erid^t gn ©utgbad^ ; 9.) Dom ©erid^tdbrand^ httf aOgemeineit
unb befonbem ^fanbfd^aften. Snbtic^ folgen nod^ einige 3^*
fä^e, 3u einigen, in ben vorigen S^^len abge^nbelten
K„>. 40.] ^^^
aRatcricn. ÜRit bicfcm lOtcn I^cit tjl bcr jtoci^tc 33atib
bcfc^tojfcn, unb toir fcl^cti mit ©eflierbc bcr gottfcftung cnt*
gegen. 3)entf(]^(anb l^at fold^en 993er{en eben fo t)te( }u
bonfen, atö 9{om )}orbem feinen Vilpiantn, ''Raulen unb
duHanen; unb n^it l^offen noc^ immer, ba§ einmal ein s
neuer unb befferer Oupinian auf {leiten toerbe, ber an9
allen biefen äJ^ateriatien bon Consi- [319] liis, Responsis unb
Decisionibus , ®efe^e {teilen, unb und ein anbered Corpus
Juris, aU bad dujiinianifc^e Sodectaneenbuci^, fd^enlen toirb.
(^eber ^eil ift in ber ^rönnerifc^en ^d^l^anblung alD^ier ju lo
^aben ftlr 30 Ir. mie alle tiorige 2:]§eüe.)
^amBtttg.
Her WtftlnJ^itXf tin iCutfpiti ht fünf iittBh\Mngtnf nua
Dem (Sngltr4rttt bt^ IJnu €nmbttiüntf 1772« 8« 186 S«
S)a unfere Statur jur Setounberung ju Kein, unb jum i5
lOad^en ju fd^Ied^t getoorben iß, fo fönnen loird bramatif(^en
SDid^tern nid^t ü6el nel^men, bag fte fi(i^ Staturen and fremben
SBettt^eilen Idolen. Slier müfeen pe biefen fremben 3bealen
unfere SD^or^eitcu unb Sorurt^eile tirtpxop^tn? Sei für, ein
S33eftinbier, verliefet fic^ in ein arme« tugenbl^afte« SKäbci^en, 20
bad er bur(]^ bie Betrügereien einer (überKc^en Sßirtl^inn
für bie üKaitreffe il^re« »ruber« ^It. SWan l^atte i^n über-
rebet, ber Stame ©ci^mefier toäre nur ein nom de guerre,
unb l^ieg ettoa fo biet, a(« ba« (ateinifc^e frater unb soror
3Utt>ei(en l^eift. dn biefer $ermutl(^ung t^t er il^r einen 25
feeteibigenben Eintrag; ber ©ruber nennt il^n beßtoegen einen
©d^urten, unb ber ffieftinbier ^at in ben 24 ©tunben, toetc^e
er auf unferm SBelttl^eil erlebt l^at, fc^on fo biet @urof äifd^en
point d' honneur eingefogen, baß er lieber aKc« berlieren,
aU bie Saft biefer ©^Ibe tragen toiU. Snbtic^ toirb ber so
3rrt^um aufgcföjl, unb Sellur l^eirat^et fein geliebte«
SOtäbd^en. !i)a« i{l bie $au)>t]^anblung , bie bon einigen
@|)ifobcn bijrd^gefreujt toirb. 3Ran fielet, ba§ ber Änoten
biefe« ©tücf«, nie ein Knoten getoorben toäre, toenn ber
3)id^ter nid^t notl^toenbig einen jum (Ent toi dien gebraud^t 35
l^ätte. S)er beutfd^e [320] Überfefeer ift fid^ nid^t immer
266 T^_^ .^
[Nro, 41,
g(ei(]^. ä3a(b fommett 'ißeriobeti ))or, bte xtäft SrteffieOet«
mäßig gcbted^fctt fmb, unb fld^ öortteffl^ fc^ön btudeu laffc»^
aber gum S)taIog burd^aud ntc^t )>af[en; 6a(b teben bte guten
ieuU fo ))öiel]^aft^ bag e^ einem edelt. 3)a bie @cene in
5 @nglanb liegt , f o ^tten toit /luci^ nid^td ton (Elementar«'
er}ie]^ung unb (Sulenf)>iege(fttei(]^en (efen mögen. 3)ie gried^ifd^e
üR^t^oIogie bed äßeßinbietd fe^en xoix auf bie 9te(!^nung bed
$rn. Eumbettanb^ ber ftd^ gargul^at jum SIRuflcr
getoä^lt gu l^afeen fc^eint, aBer toeit unter feinem Original
10 bleibt.
C^nt Kn}eige be9 Otts.
<$el)iit|te im €>efil|miiifc Hed <6vtctuxu
SBarum l^at bod^ ber Serfajfer gerabe im ©efd^mad be«
©recourt f(!^ret6en nyoSen? $ätte er in feinem eigenen
15 ©efc^mad gefo^rieben , fo toürbe er un^ oieQeid^t nid^t fo
t)ie(e unanftönbige @cenen oorgemal^It l^aben. SBir ftnb
ühtvfyivtpt feine t^reunbe oon 3)id^tern, bie in einem fremben
©efd^madEe f (^reiben, am toenigften aber oon foCd^en,
toeld^e ba^ jungfräulid^e (S^or ber äRufen enttoel^^, unb
20 fie in bie S(af[e ber ßn)}lerinnen t)erfiofen »oOen. ILuöt
XDO bie äRufe fd^erjt unb tänbelt:
Vt Festis MatroDa moueri Inssa diebus
Intererit Satyris paulum pudibunda proternis.
Unb bie Siebe; bicfe ebte, fanfte, reine Smpfinbung; toie
25 cdtell^aft loirb jle, toenn fie ben ©d^tctjer ber ©d^aml^aftigfeit
ablegt? S)a« franjöfifc^ = gried^if d^c Motto auf bcm
Sitel foU boc^ nic^t cttoa gar SBife fetjn?
[321] Nro. XLI. S)en 22. Wta\^ 1772.
30 Hie nriilrtis^t Xt^titBtnl^tit fir hu0 $nnit ^nb-
litnm, nhtt hit nutütii^t i^vhnnuB in htxftil^
tik. 1772. 8. 333 S.
2)er ^olittfer berbient ol^ne QtDd^d ben größten 9tnl^tB
unb ben fd^önflen Sol^n ber ban!baren äRenfd^l^eit^ n)eld^
35 bie Sunft finbet, bem Siegenten fo Diel gu geben, aü mög»
-KT A* 1 267
liro. 41.]
Ixil x% ol^ne bem Untert^on mel^t jtt entgleisen, ald er est«
bellten fonn. ®icfe« SSerl^ältntg gn treffen, ifl in bcr
@taatdtt>irt^[c^aft bei tDa^re @tetn ber SBeifen, unb je nteJ^t
man mit bem neuen @t){iem ber ^tnanjen l&elannt n>trb,
XDtlä:it9 in ^anfreic]^ fo t)tel Snffel^en^ gemad^t l^t, bcfb 5
me^r n>trb man überzeugt, bag vMiii ber ^untt tt>ieber
getroffen tDorben ifi, me^en bie Ütatnr ton feiger geigte,
ber aber naci^l^er^ t)nx(Sf ben @<!^tt fo t)ie(er ®^fiemen^
^rojiecten, Srftnbungen nnb ^l^antaften fo überbedt toorbctt
i\t, bag man Öal^re lang }n ti^vm If^t, d^e man ü^n uneber lo
an ben Za% bringen lonn. $err ^anjratl^ ©ci^tetttoein,
loetd^er fein ganged Seben ber ©Udfettgfeit ber SOtenf^n
aufjuo}>fem berffrid^t, teiltet oDe Sräfte feiner ©eete jn
biefer mü^famen Slufräumnng ^; nnb totiö^tx äRenf^en«
freunb toirb il^m ni^t bonfen? 3n oorßegenbem SBer! er* i6
hart [322] er feinen bentfc^ Sanbdienten bie ©mnbfö^c^
bie er in feinem franj(>ftf4en 9nffa$, ben toir nenüc^ onfitn«
bieten, in gebmngener ^rge gnfammengog; nnb belebe ©d^riften
fliegen in ber $au)>tma^me gnfammen: 2)er?anbban ift
ber ^au)>tgegenflanb be^ Staate, nnb bie 9b«ao
gaben muffen nnr auf ben reinen (Srtrag bef«
[elben getegt merben. 3)iefen ®a^ fo fefl gn nnter«
ftü^en, unb fo eintenci^tenb, ate möglich ju maci^en, eröffnet
er fein SBerf mit einer Unterfnd^nng bom ^teid^tl^nm bed
(Staate, n)orinnen er geigt, bag $anbe(, äRonufafturen unb«^
$anbu>er!er nur mittelbar burc^ Sermel^rnng ber Sonfumtton,
ben Steic^tl^um oergrögem; ba§ aber bie l^eriöorbringenbe
(S(af[e il^n allein ^be))f<^afft, unb ber SJatnr abberbient.
ör fc^ließt ^ieran^, ba§ alfo bie ^erborbringenbe Slajfe
immer im ^erl^ättnig bie onbem öbertoiegen müge. & so
fommen be^ biefer Unterfud^ung fel^r t>ie(e lefentoürbige
93emerfungen, fonberlidb über bie §ruc^tf^>erre, t)or, unb ber
$err 33erf affer betoeißt in einer eignen ä3ere<JSnung , bercn
^orau^fe^gen u>ir nid^t beurtl(^eiten lönnen, bag @nro))a
über]Sau)>t, unb 3)entfd^(anb indbefonbere, be^ magigen S^^^ ^
unb mäßiger Suttnr, feine (Sinmol^ner auf gloe^ Saläre mit
^rüd^ten oerfel^en tann, bag a(fo aUe ttrfac^en, bie mos
^^^ [Nro. 41.
gemetmglici^ für bte @)>etre cmfül^tt, ungegrünbet, unb bag
fte üUxliaupt, eine mettf(^enf embitc^e , bem fpettenben Sanb
felfcji äugerftfd^äblic^e ßrfiiibuug feij. aSBir geben biefe«
gern }u: ahex, toa^ foß ein @taat machen; bet überall t)on
6 Staci^baren umringt tDtrb, bie nid^t aOein bie Sludfu^r, fonbem
auif ben 3)urc^gang l^inbern ? 3)aö menf (i^eufreunblid^c ^erj
bcö ^errn SJerfaffcr« l^at an biefeu gaK nici^t gebadet, nnb
Xßa9 u>ürbe er au^ einem fotd^en Staate anber^ ^aben ratl^en
Wnnen, ate ®ott um gnäbige Stad&baren gu bitten?
10 a)a Qi\o, toie bi« @. 126. bargetl^au toirb, ber reine (Ertrag
bed Sanbed aßein [323] ben SReid^tl^um bed (Staate^ aud«
mac^t; fo toirb ferner biö ®. 191. gejeigt, toie biefcr gu
bered^nen fe^. SKit möglid^jler ®enauig!eit toerben, nac^
^orau^fe^ungen, bie anä^ b(od andSerfuc^en benrtl^eilt toerben
IS muffen, tDeld^e loir nod^ nid^t angufleÜen, ©etegenl^eit gel^abt
^ben, bie (Su(tur!o{len nnb ber Unterl^att ber Sauenben,
)Don bem gen»)^nti(^en Ertrag be^ ®an}en abgegogen, unb
ber Überreft atö reiner (Srtrag beftimmt. (Ed tommen babe^
koieber fel^r nü^lid^e älnmertungen bon t)ort]^ei(l^after Sin»
20 rid^tung be^ Sldferbaue« unb gorjhDefenö bor, bie jeber Siegent
unb 93eamte tief in feine ®ee(e pxd^tn foQte. hierauf folgt
ber f)err SSerf. bem 3^^'^'/ ^^^ ^^'^ i^W ®^trag machen
mug, bis @. 242. unb ba, tomn ber ®ang ber 9tatur feine
falfc^e Stic^tung belommt, aHed bom Sanbmonn oudgel^t, unb
S5 onf il^n gurfidE firi^mt, fo fann enbüd^ bi^ ®. 311. beutUd^fi
barget^an merben, bag bie einzige 9rt ber nü^ßd^en Om))often
bie ift, n)e((^e auf ben reinen (Ertrag gelegt toirb, unb bag
aUe anbere, ix>e(d^e eingefn burd^gegangeu toerben, ba fie ben
(Sulturoorfc^ü^en am @nbe gur i?aft faUen, bad Sanb notl^*
80 n>enbig befd^meren muffen, ißad^ einer htrgen unb fel^r loal^ren
SRefle^ion über bie gro^nbienfie, betlagt fid^ enblic^ ber $erf.
in einem fanften unb freunbfd^aftlid^en Xou, über bie $or«
koürfe, bie man il^m bet; (Einführung feined neuen @^{temd
nuu^te, unb über bie ©d^toierigfeiten^ bie il^m babelj
85 nic^t bon bem großen Surften, bem er gu bienen ba^ ®iM
^at, biefer ift gu erlend^tet unb gn oäterßd^ g^finnt, feine
äSemü^ungen gu ber!ennen ober gn l^inbem; fonbem iDon
anbctn, in bcn SBeg gctcflt tocrbcii. (Sr t)crf))rid^t jugteici^
eine J>ragtttattfc^e Oefd^id^te ber, in bcn SiRarggräfKd^ Saabi«
feigen ?anben eingeführten, j)oIitif(]^en SJefotmation, bie toir
mit ©cl^nfnd^t erwarten. S)ie tjotüegenbe ©ci^rift mn^
getoiß jebem toal^ren Patrioten eben fo angc*» [324] uel^m f ctjn, *
aU un« bet §err SSerf. cl^rtoütbig tjl. O! e^ ifl ettoa«
t)ortreff(i(^e3, gange Sötfer glüdtid^ ju mad^en ! $aBen
nod^ Untertl^ancn Slnfpmt^ auf ßigentl^um, ©(üdfetigfeit unb
auf bie gtei^gebigfeit ber Statut; Srinnern pd^ ÜWiniftcr unb
33eamtcn nod^ il^rer ^flid^tcn gegen ®ott, gegen il^te $erm, lo
gegen ben Untertl^an, unb gegen il^re eigne Siac^fomntenfd^aft^
]o toerben fie getotg biefe^ neue tool^rl^aftig mcnfd^cnfrcunb«
ii^e ©tjftem einer Prüfung toürbigen. S)ie Sttatur lägt fid^
i^te ©c^ä^e nid^t mit ®ett)alt a6<>reffen, aber reid^üd^ betol^nt
fie üon fe(bft ben SKenfdbenfreunb unb ben SBeifcn ! ^
aSBien.
iiibtr tle£itbt l)e5 Dftt(rlanl»(5, von If^n^S^nuntn-
fel0. 1771- 8* 131 «• e/'
$)aten tüir ein SJatettanb? 3>te Sragc an ftc^ n>äre
fd)on ein fd^Umme^ 3^i^^/ ^^»^ ^^^ ungufriebnc Überftc^tig« «o
!eit ber 2Kenfd)en nid^t bafür befannt »äre, ba§ fte oft bie
gange SßJett burd^fud^t unb ausfragt, uacf) ©irtgen, bie tl^r
Der ben JJüßen liegen
(Sine afabemtfd^e ©d^rift unter bem ^orfifee 3. to. ®.
in ber S. ^. ^D^ereftanifd^en abeßd^en Slfabemie, nebß 75 Sel^r» 25
jätjen au3 ber ^olice^l^anbtung unb Sinang, t)ertl^eibigt t)on
4 bi^ 6 U^r ! ©a toar il^tc Sefttmmung toottenbet, txa lachte
auc^ i^r Sebenöjiet fe^n foHen, unb fie l^ätte tul^eu m()gett
bet) ij^rer großen gamitie, 6i^ an iüngfien Sag.
Über bie Siebe be^ SJatertanbö in gorm eine« Straftat«, so
furo beutfd^e ^ubüfum!
jDie etotgen migterpanbnen Älagen nac^gcfungen : ,,®ir
ijahtn !ein Satertanb, feinen ^atriotifmu«." SBenn toit
einen ^Jla^ in ber SBelt finben, ba, mit unfern Seftfttl^flmern
gu rul^en; ein gelb, un« gu nähren; ein ^au^, un^ gusö
bedten; l^aben n)ir ba nid^t [325] Saterlanb? unb iKitot
^y.
^70 (Kro. «.
bad tttd^t taufenb unb taufenbe in j[ebem @taat? unb leBen
fle ntd^t in biefet Sefd^tünlnng gtüdUd^? SBo^u nun bad
))erge6ene Sluffhreben nad^ einer (Sm))finbnng, bie toir loebet
^bcn Wnnen no(^ möge«, bie 6e^ getoiffen SJöIfem, nnt ju
6 getöiffcn 3ri*1>wu!ten, baö 8tefuttat bicler glüdlid^ jufannnen«=
trcffcnber Umjlanbe toar unb ijl
^{önterpatriotifmud! S)abor hma^x und ©Ott,
toie bor einer {Rief engeflalt ! toit toürben feinen ©tnl^t pnben,
btauf 3U fi^en; fein 9ett, brinnen ju liegen. Stac^bem
io|)err ®. in ben poeti erften $an))tftü(fen, aUerlet; (Em)>ftnbK
ungen, @igen(ie6e, ®to(j, Sefd^rönfung, 9[n^äng(id^!eit unb
berg(eid}en, mit 9tationa(}ügen mand^erte^ Söllerfd^aft tool^I
bur(]^ einanber gerührt, unb mit l^ifiorifd^en Bonmots, unb
firontdenmäl^rd^en ä la 3iwmermann unb W)% fein getoütjt^
15 maci^t er im britten, na(j^ einem Camera! «9[nfd^(ag, bie Sor«
tl^eile be!annt 3ur Sin))fl[an}ung bet $ater(anbd(ie6e, an^ bem
Sanbe, bad eine Station betool^net:
3agb
gifd^ere^
^ I Siel^jud^t
ä&ad trägt < Se(b6an } }ut Saterlanbd(tebe 6e^?
eben Sanb
gebirgigt ?anb
unfruci^tbared Sanb
«5 $a fommen nun bie jagenben unb fheiffenben Si^derfd^aften
am fibeCflen jnred^t. Unb l^ier muffen \o\x anmerfen, baf
$. ®. burc^ ba« SBort 93 at erlaub »erfül^rt, burt^au« jn
fel^r, aU glebae adscriptas bifcurirt, unb n)ir l^altend nod^
immer mit bem £^emiftl^oI(ed : Stid^t ber Soben, fonbern bi(
30 93er^(tniffe eined ^oiU, bereu ixoax biete aud^ and bem
Sanbe, bad fle beioo^nen, ]^ert)orf))ringen, beftimmen Station
@o l^aben bie 3uben Station unb ^triotifmud, mel^r ali
l^nnbert leibeigne ©efc^led^ter.
[886] Om vierten ^. ®t. »erben ben ©efefegeber $anbgrtffi
85 geleiert. St^turg, ®o(on, Stuma, treten a(d Collegac
Oymnasii auf, bie nad^ ber Sa)>acität il^rer @d^ü(ei
Exercitia bihiren. 3n ben Stefultaten bed Sebend biefei
1» A-, , 271
Nro. 41.]
tt
großen äRenfd^en, bte toti noci^ ba3u nur in fhnn)>feti Über»
(tefentnden onfc^auen^ überall ^rtnct)>tum, ))ottttfc^ed
^rinciftum, 3^^* J" fc^«; oth ber JKatl^eit mtb
93efHmstt]^eit, tute ber ^onbiDert^ntann (SaSmet^gel^eunmffe^
@taatft)cr^(ttitffc, Sntrigucn, 6e^ einem ®(afe Ster erflärt, s
in einer ©treitfci^rift gn erflären ! 8on ®e]^cimnif|en,
(benn meiere große l^ifbrifd^e Data flnb für un^ nic^t ®e«
l^eimniffe?) an toetc^ nur ber tieffül^Ienbfle ©eifl mit S^nb*
ungen gu reid^en t>ermag, in ben Xa^ l^inein gu raifon«
niren ! @d toirb ade STage fc^Iimmer. S^mate gab lo
mau nur ©etcl^rfamleit in folc^n ©ci^riften ^rei§ ; an ber
n>ar bo^ nic^td fürd 3Renf(^enge[(]^Ie^t t^erlol^ren: je^t mig^
l^anbten bie $erren guten ®inn unb (Em))finbung.
3)ur(!^u^ tnerben bie @efe^ en gros bel^anbelt; alle
Stationen unb S^tttn burci^einanbcr gctoorfen; unfrcr QAt \s
foli^e @efe$e gemünfc^t unb gel^offt^ bie nur einem erft gn^
fammengetretenen SSoIt gegeben n)erben tonnten. Unb man
fielet ntc^t^ bag man in bie !?uft rebt^ unb au^egif(i^t gu
toerben t)erbtent, toie einer, ber 3)amen im 9teifenrode 6t)a$
©d^ürgc^en t)orfanegirifiren toolltc eo
^ünfted $au))tfU(L 9tegierungdformen nad^ lool^I ffdetirter
S^abeHarifc^er S^erminotogie, toa9 fte jur Verbreitung ber
Satertanb^tiebe bel^tragen mögen.
Unb nun gule^t im fec^fien ^au)>t{lü(I, gel^n bie 9K i t «
bürger fo brein, unb anc^ l^ter aüed nt sapra. -is
t^amiüengefü^t, biefen $att))tftamm, auf ben ade^
an!ommt, beffen Sobcn n n r ba« Saterlanb ifl ; Regierung«*
art, bie ?uft, bie il^n umgiebt, baüon aüe onbre 6m))finb»
ungen ä^^W f^^^^ ^^^ ^^^ in<^ au^el^en, bal^in man
gurüitcl^ren muß, andsi, [327] um nur ba« gemeinjle gn fagen, so
|ier aU ein ^edijtn gu betrad^ten, bo^ boci^ and^ mit am
SBege pel)t, unb im Sorbe^gel^n einen Slid öerbient!
Slm fonberbarpen ijl unö »orgefommen, baß $. ©. ba^
Slnfaffcn ber Sanb^fcute in ber ^rembe auf 8tec^nung
ber 35aterlanb^(tcbe fd^reibt , ba baö boc^ grab bagegen be* 35
})oniren fönnte. 3"^^i^ t)erf})ri(^t er leid^tgegeic^nete
©ü^cn t)on Patrioten.
^^^ [Kro. 41.
ä»an cl^rt in bot ©fi<jcn grogct SDfciftcr, bcn tclncn ^aud^
t^rc« ®etftc«, ol^itc irgenb eine ^üHe. Selber! mügen toir l^ict
auf unfet ©etüiffen betl^euern, bog xs>ix, toie in ben ©emöl^tbcii
be« Serfaffer«, m6t« benn toinfülbtlit^ l^ingefubeltc
5 © t r i d^ e l^aben toal^mel^men f önnen. ^orttait^I t^^el^ttd^
immer nod^ fo faradteriftifc^, aU bicjtoölf äl|jojieItn$oIjf^mtt^
bie man , trofe aüer »enerablen SSerjerrung , »cnigjiend cm
i^ren ©c^lüffeln, ©d^toerten, Äreu^en unb ©ägen untetf^eibct
10 3in hit Mnftn nm iSieim« 1772« 8« 8 S«
9lu« biefcm ©ebid^te ftc^t man^ ba§ ba« $crj biefc«
eblen SRanne^, ba^ im t)origen Oal^r toon ber $anb tmeß
^reunbed t)ern)unbet tDarb, nod^ immer Blutet. 99alb iDürben
tDix auf aUed gärtere ®efü^l ber ffreunbfd^aft fd^mäl^ten,
15 ti)enn n)ir i^IauBen bürften, bag ade Etagen biefe^ ieteibtgteit
n)ürbigen äJianne^ geredet tcären. ^a^ ®ebid^t fängt fo an:
2ln meinem S3a6, auf meiner §Iur,
■3n meinen ftillen ?auben,
©ing idj bem ^ö^öp^tx ber 9?atur^
20 Unb meine fußen Jrauben^
Unb fc^erge, boci^ in Unfd^ulb nur,
©efü^rt üon meinem ©tauben;
[328] S)aö aber toollen ^rieper nid^t
SSon meiner ?ö)cr leiben,
25 Unb mad^cn i^ir ein ämt^gefid^t,
Unb fc^etten meine ^i^euben,
Unb feufgen: ad^! ber Söfetoid^t!
Unb iDoäen fle nic^t (eiben.
^viö^ fd^er} id^ mit ben ©ragien
30 S)ann nod^, toann fie mid^ fliegen,
SEBei( ätofen nid^t Utf Milien
äluf meinen SEBangen blül^en,
Unb gerne fel^ ic^ ©ragten
9Sor ©Ott auf i^ren Änien.
Nro. 42.1 ^'^'^
3)antt abtx locin id^, toann mein f^reunb,
Sott feinem ®ott »erfaffen,
äÄir ftolj ift, mir ein ©cuc^Icr f(^cint,
S!Ki(!^ feieret, SÄenfd^cn mfen:
3)o(!^ möd&t id^, »enn er« rebtid^ me^nt 5
3tt feinem 2lrm erbla^en.
SOSir freuen un«, baß biefer ©ebanfe bie Smjjpttbungett be«
SJerfaffer« befc^tießt. SBir glauben mit il^m jur S^re ber
SKenfd^^eit, baß feine festere Hoffnungen nic^t ungegrünbet
fe^en ; unb toir »erfic^em be^be große SKänner^ bie fld^ jetjo 10
mißberfte^en, unfrer aufrici^tigflen Sere^rung.
[329] iNro. XLII. 5)en 26. mat) 1772.
dStttngen nnh &^i^a.
Btntfüfs Sdrriften, nm htv kfrnigUi^en Sorietät )ier
mifftnftSjüfUn |u iSifttiniien tjtraniSiieiielien. (Sr^er ßm\^ 15
1771- 8* 20 iBogen*
Unter biefen beutfc^en ©dferiften finben fld^ öiete Stuf«
fä^e, toetc^e ber fönigticien ©ocictät ber SSSiffenfdbaften tl^eit«
üon i^ren Sorrcfponbcnten , tl^eil« ton anbem Jicbl^abern
ber SBiffenfd^aften fmb mitgetl^eilt »orben. 06 toir fie gleich 20
nic^t aÜe unter bie 2)enfmäier be« beutfd^en Siiefftnn« unb
be« fd^arfpd^tigflen Seobad^tung^geifte« aufjuPeflen getrauen;
fo bleiben fte boc^ in aQer Slbfid^t ein überaus fd^ä^bare«
^robuct be« beutfe^en gleiße«. @te entl^aften ol^ne äu«=
nal^me fel^r rid^tige unb nüfeüd^e Semerfungen, bereu 93e« «s
lanntmac^ung ber Seit nid^t anber«, a(« angenel^m fe^n
fonnte. 5Sorgügtid^ aber l^aben un« bie Slrbeiten ber ^errn
§e^ne/Ääi^ner« unb 9iaf<)e gefatten. SBir tootten bie
in biefem erfreu SJanbe üorfommenbe Slbl^aubtungen ^ie^er
fefeen, unb l^in unb toieber ba« 5Dter!tt)ürbigfle baöou au«* »o
jeid^nen. I. ^robc einer 2oj)ogra<)]^ie be« ^erjogtl^um« SBürten*
berg^ an einer Sefc^reibung be« gtuffe« gi(« unb ber an*
liegenben ©egenben. SSon ^rn. "^Srof. 9tö«Ier gu ©tuttgarb.
IL Seobad^tung ber3ufammen!unft berSSenu« mit ber©onue,
im Slu- [330] guft 1768.; üon C>ßrm $rof. Sjungberg gu 35
Litteratardenkmale des 18. Jahrhunderts. 7. Ifi
[Nro. 48.
Äict. III. yiai^xxiit üon einem im Oun. uub 3ut. 1770.
gef eigenen Someten; t>on §erm Sommijfait ^artmann gu
^annoöer. IV. S?on ben Il^cerqueÖen ittf Sbeniffen; ton
$errn ^afior ^a})c gu ©beniffen. Son bicfem befonberen
5 ^^anomcn muffen tt)ir unfern Sefern eine furje 3la6^xi(Sft
mittl^eitctt. 3^^^^" (£benif[cn unb bcm üon 93ü(on)if(i^en
£)orfe 9l66enfeu ifl ein Seifen, ber au« f(i^toätgti(i^en Sefiaub«
tl;eiten befleißt. 3n biefen gelfcn finb einige Öffnungen gc*
l^auen, bie bie £iefe eine« orbenttid^en 93runnen« l^aben. %tf
10 bem ©runbe biefer 93runnen (ober 2i]^eer!u^ten) ber ein Moß
fettigter, an mand^em Orte ein harter unb fefter, an mond^em
Orte aber ein jerreibbarcr ettoa« fanbi(^ter §elfen ifl, quittt
ein S33affer, ba« mit einem S^l^eer ober gette üermifci^t ifi;
ba« i^ett fammlet ftd^ oben auf bem gequollenen SEBaffer,
15 unb n)irb ))on ben Sinwol^nem }u Sbeniffen bccoon gefonbett;
n)omit fte l^ernad^ il^re 3[dern)agen fd^mieren. !£er felfid^te
93oben eine« fotd^en ^Brunnen« l^at 9ti^n, n)oburd^ ber Xf^tt
mit bem SBaffer fprubett; bie größten biefer Stilen finb
eine« fletnen Ringer« breit, aubre aber fann man faum mit
io bem Sluge feigen, unb man n)eig nic^t, n)o]^er ba« Sßaffer
f})ringt. 6ine fole^e Sl^ecrful^Ic ergiebt tägü(^ jtoe^ ^fnitb
gett, einen log gegen ben anbern gered^net. 53efonber0
merfbar ifl e«, bag biefe ^ul^fen n)eniger 9ett ergeben, toemt
ber S33inb au« Dften ober 9?orben toel^et ; fobalb er aber in
S5 ©üben ober SBeften tritt, aud^ fd^on be« läge« oorl^er, loeun
er ba^in treten loiQ, fo quiüt ber £^eer oiel reid^Ud^er.
SSenn pd^ ba« SBetter änbern, ein ©türm entftel^en, e«
bonnern, blitzen, l^ageln, regnen, unb im Sßinter ein {tarier
©d^nee faCten loiU; fo !ann bie« ber Sul^lengieger jiebe«mal
lorec^t 3U0erft(^ttid^ toorau« toiffen; benn a(«bann göl^ren bie
^ul^len ftet« 3n>e^ma( 24 ©tunben gum oorau«, unb bo^
fonfl fd^n)är2(id^e if^ttx loirb toeiglid^, [SSI] toie 9toom ton
füßer 9Ritd^; e« önbertaber biefe angenommene garbe toieberum,
loenn e« einige £age nad^ feiner Su«fd^ö))fung fielet. 3e reiner
j5 bie Suft ifl, toenn ber SBinb au« SBeflen ober ©üben bföfet^
unb jie toeniger fid^ Ungejlüm einjufinben brol^et, je reid^
ftnb biefe ^ettgruben, barinn man tüglid^, unb }mar im
Nro. 42] ^^^
SQSintcr Bei) ber ftreitgfteit Äälte, unb im ©ommct Utf bcr
größten §i^e, unau^gefegt fd^öpfeit fann. ®tc Etagen, toctd^c
§err ^ape feiner 9?aci^ric^t angd^äugt l^at, öerbtenen auf«
merffatnfeit. V. S^a^rid^t ton einigen SWiebetl^egifd^en 8a«
falten, fcefonberö aber einem ©äutensSSafattfleingebirge be^ s
gef^berg, unb ben ©puren eine^ öerlöfd^ten brennenben
Sergej am §abid^tötoalbe über SBeißenfiein, nal^e be^ Saffet ;
üott ^rn. diaü} 9tafpe in Saffet. §err 9tafj)e jetgt ju*
crfl bie Sefc^affenl^eit ber iRieberl^eßifci^en, unb befonbet^ ber
SBeißenfteiner SBarfen, unb beruftet, ba§ ftc jum ©efd^Ieci^tc lo
ber 33afatten gel^ören, unb eine ärt berfelben au^ad^en^
toefd^e bon ber 3rr(änbif(^en an 9tegelmägigfeit, unb »ou
ber Sg^ptifd^en an ®rö§e üerfd^ieben feij. hierauf befd^reibt
er ba^ Safatt=®äu(engebirge be^ ber ©tabt getöbcrg, tocfd^c^
ben ©d^toßberg au^mad^t, unb toeld^eö er unter bic ft^önflen i»
unb tjoHfommenften ©ebirge biefer Slrt red^net. Er toibcr»
(egt fobann einige SWet^nungen bon 93afatt, unb befd^tiegt
biefe 9?ad^rid^t mit einigen änmerfungen über ben ©ebraud^
unb S^ufeen ber Safafte, befonber« ber Stiebcrl^cgifc^en unb
f^etöbergifd^en. ®ir fmb mit §errn 9taf|)ett übetjeugt^2o
ba^ e« nid^t bloö in 9?ieber:= fonbcrn aud^ in Ober^cffen
nod^ biefe unbcmerfte SKerftüürbigfeiten ber 9?atttr gebe, bie
eine beffere natürliche Oefe^id^te öerbiencn, aW bie Wol}U
fart^fc^e ifl. 5)iefer 3?ad^ric^t ftnb gtoe^ ©d^rcibcn an unb
Don bem §errn ©efanbten Hamilton gu 9?ea})otiö angcl^ängt, 26
toorinn ein jeber Siebl^aber ber 9iaturgefd^id^te einige fe^ir
gute [332] ^nmerfungen unb 9tad^rid^ten üon ^afatten, 8aöa*
j^römen, Sukanen 2c. pnben toirb. SBir entl^alten un^, einen
Slu^gug baüon mitgutl^eilen, toeit fie ju fel^r berbienen, üoii
jebem gang gelefen gu roerben. VI. $on einem Statiönifd^en 80
SWarmor-Sufo. gbenfaö« bon §errn 9tat]^ dta^pz. ©er
SIRarmor=Sufo, tüooon l^ier 9tad^rid^t gegeben tt>irb, ifl cm«
ben Säbem bi ©t. gitipfo be^ SRobicofani genommen. S)iefe
Säber pnben ftd^ an ber ©traßc »on St^reng naif 9tom,
auf einer mäßigen älnl^ö^e, bie au« einem großen Slodl! »5
toeißen SWarmor« gu beftel^en fd^eint, unb au« einer großen
(Stttfernung in bic «ugen faßt. VII. SRctl^obe, bie 3eit,
18*
^'^^ [Nro. 42.
toc^c eine Ul^r toeifet, auf anbete ^dt ju bringen. 9Son
©crtn fxo\. Äöflner ju ©öttingen. $err Ääjlner l^at
f(j^on in ber gtoei^tcn ausgäbe feiner Sfnfang^grünbe ber on^
getoanbten WlaÜftmatit @. 579. eine äRetl^obe an^t^ebtti, bie
6 3^i* f toetd^e eine Ul^r toeifet , auf toal^re 3^^* J" ferinflctt.
$ter tl^eilt er nod^ einige Srteid^terungen httf fold^en Set«
toanblungen einer 3^^^ in bie anbre mit. VIU. Unters
fuci^ung be« S^ünberö, ber fi^ eine fd^iefc gläci^e l^inanf
gu loäljen f(!^eint; t)on @6enbemf elben. S)efagulierd
10 l^at bicfe SSegeben^eit fd^on unterfud^t ; aflein^ feine Unter:*
fu(!^ung, unb tt>ad il^m S]^ar(e^ be Saitltfz baju ittf^
getragen, liat, f(!^ien ^errn ^äftnern etti)a^ mül^fam unb
'otxmdtU. @r ^t fte begtoegen in gegenioärtigem 9(uffa6
an^ ben itt^o gulänglid^ belannten ©rünben ber Snal^fid
15 lei(^ter unb natürtidber l^erguteiten gefud^t. IX. SSered^nung
bed Sg^ptifd^en ^ornmage^; k>on @benbemfet6en. X. 97a(i^«
rid^t Don ber Sriebetfranfl^eit, ober ÄramJ)f fud^t ; Don $errii
^ofmebicu« Eaube gu 3«^^« ®i^f« 9?ad^rid^t ifl gut nnb
mit Dieter ©enauigfeit gefd^rieben. Stur n)äre }u loünfd^en,
80 bag man ein ftc^red äRittel wiber biefe entfe^^Iid^e ^onf^it
l^ätte, be^ beren blofer S3efd^reibung man fd^on gittert.
XI. SSefd^reibung einer [833] gn)e)}Ieibigen ST^ggeburt t>on
$errtt ®tabt})]^^p!u« ©eeborf gu Sauterbac^. XII. 33c«
auttoortung einiger gragen tocgen be« D^erfefle« 1771.
asSSon $errn ^rof. Ääjincr. «u« ben 3"^J^tt0^" iP ^^'
tarnt, bag ber 3toeif{et entflanben iji, ob ba« Ojlerfejl 1771.
nid^t mit ber 3uben il^rem gufammenfaUen toürbe, unb beg«
tt>egen Dertegt werben miige? hierüber l^at bie @ocietät
ber SBiffeufd^aften auf »efe^f ber ÄönigL eiurfürjU. ?anbe««
«0 regterung i^re ©ebanlen eröffnet, ©egenioärtiger Sluffaft öon
$erm ^äfiner, toarb mit @in{Hmmung ber übrigen WiU
glieber überfd^idt, unb ](fat 9et}faII erl;alten. "Die @octetät
^at biefe f^rage. lürgßd^ fo entfd^ieben. ®ie glaubt nemßd^,
bag ba« Oflerfefi in feinem anbern t$aQe einer Verlegung
85 auf eine äSSod^e f^Ktter bebürfe, aU in bem t^aUe, loenn ber
DJlerDoIImonb auf einen ©onntag fäDt. 3)agegen aber fielet
fte leinen ®runb, warum bie Dfierred^nung baburd^ nod^
277
Nro. 42.] ^* '
tertDicfeltet feilte gemacbt tDerboi, tag man auf ben ^aQ,
ix>enn bei 0|ieTt)c(](monb auf einen Sonnabenb fä0t, erft ber
3uben Oflem anffnc^en, nnb ftd^ na^ benfefben xidutta
tttügte. Xin. Sefd^reibung einer contutfirifAen ^anl^ett,
tt)e^e t>cn einem hie^enben Onfefte im 9)tagen entftanben; s
t)on $CTrn $ofmebi!n^ Ä t ä r i <^ in ©ötttngen. 3>a« Onfeft,
ireld^e^ $)err ^(ärid^ bet^ einem Säugtinge t}on 8 SBo^n
gefunben, toar bie üon ©ulgem fo genannte 8 f f c I. (Scolo-
pendra fortificata). 3)a^ 9)tittet, »omit er e^ t>on bem
Äinbe abgetrieben, u>ar 9t^abarbarfaft mit ffißem SWanbeK^t, lo
iromnter einige ®ranc t>on ber ©reti^töurgel genüf(]^t maren.
XIV. $erm Ääftner« 3ufa6 jn ber SRet^iobe ber 3eit»
tergteid^ungen. XV. Stad^rici^t öon $erm 3rtt)in^ Sr«
finbung, baö ©eetoaffer trinlBar gu ma(!^en. I)a^ ©eetoaffer
ti^trb nemtid^ in bem tn))fernen ^effel geIo(]^t, in loefd^em ift
man bcv Seeleute ®<)eifen !o<^t ; ber SKunb be« Äeffete toirb
mit einer S^ecfe öerfd^Ioffen, bie in einer [354] 9?ö^re auö«
gel^t. darinnen t>crbidt ^err 3 nein ben S>amt)f, üer«
mittelfl feuchter Sudler, nad^ bem ©runbfa^, auf bem
S)r. SuHenö Don Sbinburg Sntbedung berul;t , bag baö «o
Duedffilter in ber Jßöl^re eine« I^iermometer« flnft, toenn
auf bie Suget M S^^fermometer« äufferlit^ SBeingeift ge-
brad^t tuirb, ber gefd^toinb auöbünfiet. $err Ortoin ^at
75 ©aUoneu ©eetöajfer in einer Stunbe trinfbar gemad^t;
bie Sollten bagu fofleten nur 30 ?ence. XVI. Seri^tigung 85
unb (Svgängung ber SOSinfelmannifdben ©efd^id^te ber Äunji
be« ^Itertljum«; Don $rn. ^rof. §eijne in ®öttingen.
Unftreitig gel^ört biefer Huffa^ unter bie beflen ©tfidfe biefer
beutfd^en ©d^riften. SBir töoHen feinen Än^jug babon l^ier»
l^er fegen. @r mu§ öon jebem ffenner fetbfl getefen unb so
bett)unbert toerben. Überaß töirb man pnben, bag nur §e^ne
im ©taube »ar, bie $anb an bie Serid^tigung unb (Srgängung
ber SBinfetmannifdben ©efd^id^te angutegen. XVII. 9lb]^anb(ung
t>on bem äfteften 9Zorh)egifd^en ©efd^id^tfd^reiber, bem SKönd^e
St^eobrid^; Don bem $errn ^rof. iWurra^. XVIIL Swf^fe w
gu ber ^^robe einer SBürtenbergifc^en lojjogra^j^ie, »egen be«
auf ber 12ten ©eite angefül^rten ©er^jentinmavmor«.
^^^ [Nro. 48.
8re|Iatt.
Wltcftx ^t t)er(egt: (Binitiinng fur mat^jentattr^ett
ßüt^exhtnntnitf hxitttB S^t&tkf 8*iBog« MtigiMf^tUu
S)et crjic cntl^ätt eine gortfeftunfl be« 9lu«3U9^ au« bet
5 Histoire des Mathematiques par Mr. Montucla, babon ber
ättfang im erjlen Stüd flel^et. $ier ifi bie ^ortfeftung H«
ju (Snbe be« erflen S3u(^«. 2)lcfer 9luöjug ip in feinet %xt
t)oIIßänbtg, g(eic^ bem bortgen, unb l^in unb tcieber mit
hitifd^en Slnmerfungen begteitet, toeld^e nm fo btel tDid^tiget
10 [335] fmb, je xotni^tx bie ^d^Ux httf einem boQflänbigen
äBetfe^ bergteid^en bet Montacla x% loermieben merben !önnen.
S)ie ^ür}e etlauBet un« nic^t, au« biefem älu^juge einen
loeitern äludjug ^u mad^en. Öl^re SlBfid^t berbienet bie Befle
@m)}fe]^(ung. ^Der fioetfit älBfd^nitt gieBt yiaä^xidit bon
15 beutfd^en ©d^riften, toele^e be^ ©etegenl^eit be« im Oal^r 1769.
erfc^ienenen Kometen l^erandgefommen. @« ftnb biefe« leine
bloßen 9?ac^rid^ten, fonbern SRecenfionen »on biefen ©d^riften^
beten Onl^alt tüit in möglid^flet Äüt3e angeigen, ©ie ftnb
folgenbe: 1.) M. ©emmtet« aftronomifd^e S3efd^teibung unb
20 Slu^red^nung be« Kometen äo. 1769. toetd^e abenbt^eutüd^e
(SittfäKe tnüi'dü, unb ein (el^tteid^e« iDtußet i\t, tok man
übet eine fo n)id^tige afitonomifd^e iDtatetie nid^t fd^teiben
mü§e. 2.) Slntoeifung, ben Sauf eine« Äometen unb anbetet
©epitne, ol^ne afltonomift^e 3njitumente unb matl^ematifd^e
25 ated^nungen gu beobad^ten; ift Don feinet Stl^eblid^feit^ unb
mit afttonomifd^en 3ttt]^ümetn angefüßt. 3.) D. 3.0- ?(itt«,
afhonomifd^^tl^eologifd^e Untetfud^ung bet Äometen^ ifl mel^t
tl^eologifd^^ unb in bet Slbftd^t gut. 4.) Sine« Ungenannten
©d^tift bon ben fiometen, toitb nod^ füt etttäglid^ gelffalten.
80 5.) S)et Äomet nai^ ben ©rünben bet Statutlel^te betta(^tet,
t>on 35. iji eine futje 93efd^teibung be« toasten Se^tgebäube«
bon ben Äometen. 6.) Äutggefagte atbl^anblung t)on bem
im §etbfl biefe« 1769. 3a^te« etfd^ienenen Äometen, nebfl
einem geomettifd^en ßnttoutf feinet loal^ten ^anfbal^n um
85 bie ©onne^ bon 3. 6. S5obe. ®iefe toitb füt bie beflc
nutet biefen ©d^tiften gel^alten. 7.) ^Iff^fifaUfd^e unb motolifd^c
Untetfud^ung bet t^tage : Ob bie Stfd^einung bet Sometett
Nro. 43.] ^^^
tDO^ Befonberd bebaute, u. m. t|l t)cn f(^(e^tem ©efd^mocf
unb Onl^a(t. 8.) (ita>a9 )oon beit Kometen, tt>omtt gu Vn^
l^örimg einer beutf^en Obe M. Ä. ®. ÜRaijet ein*
labet ; iß eine !(eine [S36] SinCabungdfd^rift, bie tl^eite toegen
il^rer guten Schreibart, tl^eil^ tt>egen bed gefunben Unterrid^t^, 5
i^r terbiente« Sob befommt. 9.) ®ott ber überfd^toengüA
tl^un !ann, ber befle ®eban!e, be^ Setrad^tung eine^ Kometen
u. to. ip eine ^rebigt, bie in i^irer Art gut ijl 10.) 3)er
Komet, mein teftte^ ©ebic^t an bcn ^rm ^rof. üReier,
ijl ein ®ebi(^te 11.) ©ifd^off« ©ammfung ber 9tad^« 10
rieften, bon bem b. 26. «uguji biefc« 1769. Sahire« er-
fd^ienenen großen Someten, nebfl einigen oorongefeftten 8e«
obad^tungen, finb fc^Iec^t geratl^en. 12.) an bie Sürger,
be^ ®etegen]^eit be« Äometen, bon 3. S. 33. SBiebeburg.
S)iefe ©d^rift »irb toegen i^irer fonberbaren ©d^reibart, unb i5
unfd^idtßd^en SinfaHd, aßronomifd^e ittftn 3U mad^en, aud^
aflronomifd^er Srrtl^ümer, in ba« Snteßigengblatt, ober })o(itifd^e
3eitung oertoiefen, too enttoeber bie ?efer Urfad^e l^aben, an
ber (Sinfid^t be^ ä^'^wng^fd^reiberö, ober biefer an ber (Sin«
fid^t ber ?efer gu gtoeiffetn. 13.) ©ertrag gu ben beutfd^en^o
©d^riften bon bem Äometen be^ öorigen 1769. 3a]^re«, öon
3. S. ©d^eibet, iji eine tefenötoürbige ©nlabung^fd^rift.
^»Hfi^e eilttratitr.
A Synopsis of Quadrupeds. 8vo. 9 S« Boards,
ehester printed and sold by White in Iiondon. 1771. 35
$err ^ennant folgt in feiner S(agiftcation jutoeilen
bem 9ta^, gutoeiten Ätein ober bem?inne, unb er giebt
feinen ?efern aUgeit bie Urfad^n an, tt>arum er t>on biefem
ober jenem ©^flem abgel^t, ober il^m beijfHmmt. 2)ie Äu})fer«
tafeln fmb fcl^r gut geflogen, unb öietc Sefd^reibungen pnb so
ganj neu.
[337] Nro. XLIII. 5)en 29. SKo^ 1772.
Sonbon unb Sentgo.
The Avthentioity of the First and seoond
Chapter of St. Matthews Gospel vindioated in 85
^^^ [Nro. 48.
Answer, to a Treatise intitled a Free Enquiry into
the Avthentioity etc. 1771. 8.
ferrn 9« C* ^titi^nU^f V^ttl^tvi \n ^mhtttf f^txttittt
:^nt\jtnt\tliüt htv btj^ttn txfttn üüpitti ht0
htm tit^i: fixtJ^t Kttterfttifiuna übtt hU ;2Ciit^t]ttitität u«
niti» htm ^rtgiift^tn ühtxftift nm 3. C« ßtniitVf 177L
3)aö Puffere bc^ bicfcm Sud^ l^at \)icl Sefrcmbcnbe^.
S)te Überfettung einer @(!^rtft, bie eine bloge äSeanttDortnng
10 ift, bie ftd^ in aßen Steigen auf bie anbre bejiel^et, bie bc*
anttoortet »erben foö, bie ol^ne jene überfefeen, l^eigt 92cten
cl^ne STe^ geben, unb infonberl^eit in ))]^i(oIogif(j^en, critifc^m
unb fotd^en Sitterarfad^en , tx>o e^ ja fo genau an!omntt anf
ba«, toa^ gefagt iji unb l^ier toibertegt toirb, finb fold^
15 SRotcn ol^ne lejrt gang nnanöflel^tid^ : benn l^ier lägt fid^ ber
Sintourf ja burc!^ feinen Dr|)]^eu« ober Obin erraffen. Äffo
^tte juerfl eine Überfeftung, ober toenigflcn« ein än«jng
au« bem Free Enquiry fefbfi foüen gegeben toerben, unb
feine 33riße ol^ne Slugengtäfer. Unb nun gtoeitenö, [338] tocn«
«0 tiefe ©d^rift überfefet tourbe, toamm mugte baß Original in
S)eutf d^tanb toicber abgebrncf t »erben ? ein Original ja, loa«
fein Original ift, toa^ ein 3)eutfd^er Sngtifd^ gefd^rieben l)at,
in ber trodenflen ©ad^e, mit fo oiet SIeganj, aU im Tiro-
cinio ober in Surfte 9*oten ftatt pnben fann toenn
25 in ©eutfc^tanb engtifd^e ©ad^en gebrudtt toerben foüten, unb
fe^r gerne möd^ten, §immet! finb ba nid^t anbre? bc^e?
ober foU ^rn. ®erf. aU einem Deutfc^en, ein SWonument auf*
gerid^tet toerben, ba§ er fo biet engßfd^ fd^reiben fann?
Unb enbttd^ brittenß gar Original unb Überfe^ung gegen
80 einanber! ein SEBifd^ Sitationen, toaß man auf (Siner Seite,
in einer @|)rad^e nic^t fd^neQ genug l^erunter lefen fann, in
gtoe^ S^^WÖ^J* »J*^ ©frat^en toeitläuftig gebrudtt, ^)ebantifd^
unb ©d^utmägig gegen einanber gn bud^jiabiren. 2)ic
gef^madftofc SBarbarei} unfrer Sud^l^änbter unb 33ud^brudfer
85 i{l oft }u grog, a(ß bag man nid^t bi^eilen aud^ ein SBort^
»enn nid^t für biefe, fo bod^ über biefe reben mttgte.
Unb nun gum 93nd^e. S)er 2:itet geigt fd^on ben 3nl^ftU:
Hto. 43] ^^^
2. S:a^ite( gu retten, bte fo i>te( fc^tDfirige SteQen nnb 9n»
fül^Tungen tt^ Hi, X, \)ahtn, an teren Xut^enttcttSt atfo tmmd^e
gegiDetfelt, bte ba^ atte ^eSratfci^e (St)ait9eltum ber @6toiitteii
ntd^t gehabt, onc^ bo^ €t}aii9ettitm äRarfnd, ba^ bcd^ äugen«
fc^einCic!^ bem $. äRattJ^öud folgt, gtet^fam ni^t anerlennet; 5
wttb tote rettet bie ber SSerfaffer? S)ic Onpang d6
bic« ipäterc ÜRfr., biefe 3rt5nbif(i^e Überfeftung pe i^aht,
ober nic^t? übergeben toir; benn »a^ toitt ein fo \p^M Wfr.,
eine einzelne Überfe^ng fagen? l^od^ften^, ba§ ber Über«
feft^r, ber äbfc^reiber fie au^gutaffcn für gut, ober gu fc^jen lo
für gtoeiffetl^aft gefunben. S)te Onjionj gilt toentg.
Slber nun ba« ßDangelium ber Sbioniten? S)er 8erf. fagt
alle^ ba^ fd^ltmme bak>on, toad alle fagen, unb gum Sl^etl
fc^on ^teron^mud gefagt, bag e^ üerfätfd^t, [339] eine Som«
^Kation fe^, u. f. ». ®ang gut ! aber, um biefe ©ad^e Don iö
©runbau^ gu lieben, muffen tt>tr bod^ erfl bie Sbioniten red^t
fennen, unb »er lennet bie? ©inb fte bie befcftrieenen
i^eute, ton benen bie f})?item $ird^ent>äter ber l^errfc^enben,
infonberljeit Sltejranbrinifd^en Äird^e, fo öiet fte^ere^en unb
gabeln touften ? ober pnb fte toirffid^ ber erfte Stamm armer, 20
bürftiger S^riflcn in ^^atäfttna, bie fre^Iid^ fel^r jubaifirt
I;aben mögen, bie aßerbing^ be^ i^rem Sette(}uflanbe tocnig
ßuftur ^aben fonnten, mel^r groben Srrtl^ümern aufgefegt
toaren, anblaffen mußten; unb infonberl^eit (toorauf l^iier
tool^t baö meifte anfommt) deficiente pecu nid^t bie l^errfd^enbe «5
Sirene toerbcn fonnten, bie aber beßwegen noc^ immer ntc^t
gang 3U üerad^ten toären; toetci^e« finb pe? 3)er
ßangter iWo^l^eim jog pd^ au^ biefer ©ad^e, toie auö
anbern, Sangtermägig ; ^ er fd^rieb eine 3)iffertation über bie
Sbioniten, „baß über pe feine 3)if^)utation gefc^rieben »erben, so
bag il^re ©ac^e nid^t au^gemad^t toerben fönne," unb fann
ba^ ntd^t, fo toeig id^ nic^t, loie mand^e^ nid^t audgemac^t
»erben fönnte, »a« man boc^ jeftt fo oft, afe ausgemacht,
annimmt. SR^cnferb l^at aderbingö auf einem ju Storno«
logifd^en SBege für pe t)atrocinirt aud^ tooüen »ir ber 85
tlut^emicität i^reö SoangcUumS, töie$ieront>mu« ©teöen
anfül^rt, bamit nic^t im minbePen baiS SBort reben.
OQ9
^^ [Nro. 4S,
älbet ba^ St^angetium ST^attl^ät i{l bod^ ettima(, ber äBal^r«
fd^euitid^fcit nad^^ l^cbrätfd^ gcfd^ricfcen getocfen? S)ic
(S6tcmten !onntett bod^ bie ©ebuttdumflöttbe Oefu immer
am näd^pcn toiffcn ; bic Äcftcte^cn l^ierüfccr ftnb butci^^
ß crjie unb jtoe^tc ^al^rl^unbcrt nid^t il^nen aöcin, foubern fo
k>te( anbetn ©eilen gemein, ja bied faß bie $au))tle6erei}
aller f^)äter fo bepimmten bamatigen Äefeer getoefen.
ÜDa^ (Sk>angeUum äßarci fängt auf ben Sugßa))fen SRattl^äud
bod^ nur üom Sel^ramt unb SCaufe eben an. Äurj, tt)tr
10 n)iften [340] nic^t ! Wlan f odte bie ©ad^e ber (Ebioniten
unterfuc^en, ober einen ©treit aufgeben, ben man nid^t 6t8
auf bie SBurget öerfotgen loill ober !ann.
^alfeerflabt.
Her Btiftatttttlin^f ntbjt Uretr i^itttrn mn 90l|«
15 (Seürg Suroirt iBetr JTo^« ^einrii^ (Sro^ 1772« 8« 38 S*
(Sind ber angenel^mfien ©efc^enfe ber 3acoBifd^en
SDfufe. 3n ber SSorrebe an eine nid^t an^ ber 8uft ge»
griffne ^antl^ea erffärt fld^ ber S)id^ter über bad ©ujet
biefe« ©ebid^t«, ba« ber ©d^metterUng überf^rieben iji.
20 „?affen Sie mir, fagt er, olffue begtoegen einen Kenner be«
3[(tert](|umd gu befragen, bie (ad^enbe %$or{let[ung, bag bie
gried^ifd^en S^äb^en auf il^ren 9iingen ben ©cbmetterling a(d
ein ©innbitb ber Unflerbüd^feit, trugen. Stuf ben ©teinen,
toeld^e pd^ öon jenen 3^^*^^^ ^^^ erl^alten l^aben, ifl ber
25 ©d^metterting }u toteberl^oUen malen abgebitbet, unb ge«
meinigUd^ in ben $änben be« Sfmord, ober neben beffen ®e»
liebten, ber jungen $f^d^e. Oft l^abe id^ bie SIbbrücfe fo(d^er
gried^ifd^en©teitte betrad^tet, oft 3urSB(umenjcit,ben©(^metter»
Ung Pattern gefeiten; be^be mit bem ®eban!en an meine
80 fünftige Seßimmung, bem td^ alle bad Sieblid^e geben mi5d^te,
toa^ bie fügeße ©d^ioärmere^ in il^rer ©eioalt l^at; unb
baraud entßanb folgenbed ©ebid^t/ S)er $Ian iß folgenber:
ä[ m 0 r Peigt in ben $ain ber $f^d^e l^erab. @r finbet il^re
$ütte oerlaPen; fern in einem i^ale entbedCt er pe enblid^
85 unter il^ren yttjvXfi^tn be^ bem Sfd^enhuge einer eben a6«
Nro. 43.] ^^^
flcfc^icbncn greuubinu. ^fij(^c fic^t ba« SKitleib im äuge
ii)xt9 ©cücbtctt. ©tc eilt, il^n gu trö|tcn, in ben SBalb,
uub bringt einen ©d^mettcrting auf il^rer ^anb.
[341] ?5f^(i^e \ai) bic greube batb
aSBicber im 9luge be« Änafcen, 5
Unb bie SlWufcn gaben
O^r, ber ©egcifterung fanfte ©etoatt.
„ämor! »enn au^ beinen 9lrmcn
Snbti(i^ meine ®ee(e fliel^t;
Unb mein ©d^atten, t>ott ©rbarmen 10
$ier im 2^at bid^ irren fielet;
SBenn ben crflen ©d^metterlingen
S)ann bie erfie SRofe blü^t;
D fo fomm, ein grül^Iing^tieb
5)einer "J^f^d^e üorjufingen. 15
93alb ertt)a(!^t au« einer furjen ^tnii,
®(eid^ ben ©d^metterüngen,
Sit ic^, fd^ött toie bu,
SReben bir, auf golbnen ©^toingen
©einem Saterlanbe ju." 20
3)ad gange ©ebid^t ifl in )>etrard^ifd^em ®ei{le, in ber
fügeften ©d^n^armere^, mit toal^rem |)etrard^ifd^em lonfaH ge^
fungen, unb toir bebaureu, baß tt>ir uid^t mel^rete ©teöen
^erfe^en fönnen, befonber« ben änfang, ber bic l^errlid^pe
Eröffnung ber ©cene ma^t, unb ein neuer ©etoei« t>on bem 25
änfd^auenbeu in ber ©nbitbung^Iraft unfer« 2)id^ter«
ift. 3)ie Sluferfle^ng ijl ein üortrefflid^e« ©ebid^t an
Stifen, ein junge« grauenjimmer, ba« be^ ber reigeubpen
©eflalt unter bem ©c^teijer einer forgtofen ÜKunterfeit bie
tieffle (gmt)pnbfam!eit t)er]^üC(t. (£ine toal^re ©I^fifd^e S3tume, so
bereu änblidt ben großen ©ebanfen ber Suferjiel^ung be^
bem S:id^ter ertoedten burfte.
[S42] an Slntonetten, aU fle am tSfcjie bc« l^eilgeu
9?ico(au«, einen neuen ©d^te^er befam, unb an bie Unfd^utb,
284 tHro. 41..
jtoc^ fcl^r nicbt^e ©tüdc. SQStt tolffen inbcffcn ni^t^ t6
bie (Snge( unb ©etaf^^men, bte l^ier t)oQIcntmen ba^ %mt ber
Sicbcögöttet ober ^o})ifd^cr ©^Ip^cn t)crtt)altett, ol^nc fl^ bie
gtügct 3U htidcn, innctl^aft bcn nicbcrn Sloftctccßen flattern
5 bürfctt, ober o6 nid^t im $aufc ein Särm über SRouc^, ^euct
ober S)icbe cniftel^en modele, unb 6e^ ben in ber Oefol^r ge*
öffneten genjlern^ biefe Äinber ber gtenbc unb Unfd^utb
bürften toeögefcftrien toerben.
§aUt.
loCeiren unli Cfinrattttr iftvvn Ctirißinn 3itnip\i
k/; iSilü^tn^f entmorfjen mn Carl Utnatix» manftiu
J ^ 1772* 8* 93 S.
3Bären bie a3iogral)lffen öon jel^er fo gejKmmt getoefen,
n)ir tDürben fo t)ie( Sefd^toerben über gu J^o^gef^^onnted SoB
15 nimmer gel^ört l^aben. ältan lonn bem Serf. nici^td toeniger
k>orn)erfen, at^ bie Obealiftrnng fetned gelben. SBo onbre
ben SRenfd^en anf !S)i(^terftttigen em))ortragen, (ägt er il^n
gerul^ig ftn!en, ober giebt il^m U)o](;( gar einen @tog }]t
Sefc^Ieunignng fcineiS gallo, ärmer fifofe, in toeld^er er*
20 bärmlic^en ©eftatt toirft bu bor« ^ubtifnm l^ingetegt. Äeiu
2)Jann oon ®enie, ba« l^eift o^ne gäl^tgfeit, nejxß.^gro§e
Sbeen au« ber Eiefe gu lieben, eine lebl^afte @inbtfbung«!raft
anbrer Srpnbnngen gu benuften unb ju betaiUiren, bod^ ol^ne
2lp^)tication, o^ne anbattenben fjteig. ©efebrfamteit, aber
25toa« für? Äeine ausgebreitete, fonbem biffunbirte, feine
grünbtid^e, fonbern oelitirenbe, nid^t einmal Selefenl^eit im
toa^ren ©inn. Unb nniö l^at er get^ian? Sin ^ar ftutore«
berauSgegeben. SBeiter? unbebeutenbe Sradätgen gefd^rieben.
älber fein $an))tn>ert? Acta literaria. @ein ^au))tn)ert!
80 Siecenpren, neden, täjiern.
[343] Unb ate ^rofeffor, feine Ontention auf feine 8cfe*
fiunben^ feinen guten Vortrag bajn, unb alfo feinen Se^foÄ.
3n feinem moratifd^en ^i^axoHzx SH^f ^^^ ^^ ^'^^ ^
ber unberg(eid^Iid^ften Onfonfequeu) entfd^ulbigen taffat
35 ©d^iinbUd^e 2)o)>f)e(tl^eiten gegen Sertrauenbe , bie fla^^
Sitelfeit, 9?eib über Sorjüge anbrer, alfo ÜKigtrauen.
Kto. 43.] ^^^
SEBit mögen nicbt loetter andf6retben; tDtt baben me^r d^rijt«
lid^e iithe, bamt $err Raufen, irab ftnb ^ecenfeiitm.
SDtnflett fte benn ha9 SBort, gemt§ fo (etd^t iDeg9ef)>rc(i^n,
ate ttgenb eut^ bed [eeL ge^imen Siatl^d, unb totmxv jur
@timbe bei 6m|)fmbmtg gefagt iDar, beflo [d^Ummer, mufiteii s
fte bad Sßort : äBenit t<!^ tobt bin, mügenSte mein
?eben befc^^reiben toic id^ bin in toa^rem
Silbe anif al^bann. toenn xdxv geinbe
toerben foKten! für eined iDtanne^ fhengM Sntfhoort
nel^men? SBar e^ nid^t t^telmel^t im genaueren @inn bei lo
SBtQe eine^ äßenfd^, ber ba ff)ri(!^t: mad^t mit ber
Seerbtgnng meinedSeibe^ feine Umftänbe. 9&a9
koitb man jum S^ecntot fagen, ber bem S^obten aud^ gar
fein ©terbel^embe audjiel^t, nnb feine miggeflaüte 9{adt^eit
an eine Sanbfhrage ^ingett>orfen, ben Xngen bed ^nbtitnmd is
|)rofKtutrt, nnb Sögein nnb $nnben pxA^ giebt? Sre^Iid^
ein $?ei(!^enbegängni§ ol^ne UmßSnbe.
SBir fagen gern ni<^t« bon ber ^erfon^ bie $err $.
fett^P in bicfem Stüde fpielt, nn^ fönnte er« übet nel^men,
unb jcber Sefer mn§ bie Semerlung o^fne nn« mad^en. 20
Ulm.
((nnttt ber (Svtttf nttx Streit ^tt kinblii^eit nnb //
etreliitren Ciebe* (Sine felbenft filrii^te» 1771« v'
3)er Serfaffer bet^icnert in ber Sorrebe: er toolle
[a44] leine gel^eime ©efd^id^te, leine Snefbotenss
fd^reiben, bemül^e fld^ nid^t, nene gel^eime Siriebfebern
bed Serfianbe« nnb ^erjend au^jnforfd^en. 3^*
gejlonben, mein $err^ ol^ne ^rotejiation, ba§ fie toeber ffir
alte nod^ neue, gel^eimc nod^ offenbare Jriebfebem
ber obern, mittlem nod^ untern Seele, jemalö emso
äuge gel^abt ^ben. Sine $au))ttttgenb feiner gelben pxtiit
er bie Äeufd^* unb ä^^^ifl'f^it. SBetd^ 3Bunber! bie ganje
©efeöfd^aft ifl eine fteife ÜRarionettennation, ^nger, ©d^nür«
brüfte unb ^änfie, bur^au« mit Sum))en audgeftopft. 2)u
SRufler eine« moraüfd^en SSoKö, ol^ne 8eibenfd^faft, ol^ne S3e« 86
gierbe! 9Kd^t ba§ toir ben fd^ttt^^frigen Siebe«»-
^^^ [Nro. 44.
erjäl^Iungcn baß SBort tcbcn, Höir fccbaucrn nur, ba§ bcr
gcfittcte unb tugcnbl^aftc Jl^cH bcß ju amufiren»
bcn ^ttfctüumö, fo fci^tcci^t bcbtcnt »orbcn ijl, fett unbcuf-
fic^cn 3^i*^w 6tö auf bcn l^eutigcn lag.
ö Sitttraturnettigleiten.
©öttittflen. ®cn Iflcn 9Wai) {tar6 bcr $etr $tof.
3[(^entDaH an einem l^t^tgen ^teBer, in einem S((ter tooti
oljngefä^r 51 Oal^ren.
0 e n a. 3ln bie ©teße be« $tn. S)r. 33 o ^ n !ömmt bcr
lo^err ^rof. %aiex t)on ^et, aU ^rofeffot ber ?IKotgen>»
tönbif^en ®})rad^en.
SBien. S)et JRuf be« $m. $tof. Stiebet l^at bnrd^
bie 93emül^ungen Ol^rer 3)uT4tauc6t beö gürften ton ^aunij,
biefeö großen 33eförbeTet« ber SBiffenfd^aften feinen Sortgang
15 gen)cnnen, unb man ertoartet il^n näÄjienß alliier.
[346] Nro. XLIV. Xen 2. 3unü 1772.
SanbQit.
A general history of the British Empire in
America: Inoluding all the oountriee in North*
20 America and the Weatindies, ceded by the Peaoe of
Paris. By Mr. Wynne. 8. 2 Vols. 10 8. Boards.
Bichardson and Ursohart 1770.
SBir benfen, t9 toerbe unfern Sefem ni^t nnangenel^m
fe^n, n>enn mir il^nen auß biefem 993ert baß unß koegen ber
25 Üta^rid^ten ücm Urf|)mng, SBad^ßt^m, unb gegentDärtigen
3u{lanb beß anfel^ntici^en Brittifd^en 9?ei^ß in Smerila,
unb auß anbem Ürfa^en, intereffant bünft, baß SRerftottrbtgfie
l^ier öortegen. Unter bcr Regierung Aar Iß I. tooHten
SCrtl^ur $afetrig, Oliroer Eromwetl, unb onbre
so il^r ®lüd in 9?eu (Snglanb t)erf uc^en ; aber ein t)on
Aar tu I. auf bie ©^iffe gelegter Sefd^Iag l^inbertc fle
baran, moburci^ acj^t ^al^rjenge abgehalten loorben, in bicfe
©egenben gu fegein. 9?eu«Sttgtanb begreift braj
©ouöemementß in fid^, baß üon 5IRaffa(i^ufetß:»S9at>,
S5 (gett>ö^nli(i^ %eu«@nglanb genannt, toe^eß baß loomcl^nt^
Nro. 44.] ^^'^
ift) ba^ üon Sonnccticut, unb ba^ t)on St^obc^S^*
lanb. 2)ic ©cncrafccrfammitrag t)on 9?cu = @nglanb
(General-Assembly) l^at bic gcfcftgcBenbc Octoalt. ©ic bc*
ftcl^t auö bcn SKagifhat^fcrfoncn, unb einer getoiffen An«
[346]ga]^I tjon ®e)3utttten, unb madit gtoo fiammcrn ober s
§äufer an^, iDotinn, fo toie im ^an^ ber ©emeinen unb
ber Sorbö in (Snglanb, bie meiflen ©timmen üon be^ben
nötl^ig finb, el^e eine Sill bem ©ouüemeur gur SintoiDigung
vorgelegt »erben fann. 3n ÜKaffad^uf et^*Saij
ijl bie ©etoalt gtoifci^en bem Äönig unb bem SSof! get^eilt; lo
bcd^ beft^t btefed ben größten Snt^eil bat)on, benn e^ toöl^It
nid^t alleitt bie äffembl^, fonbem bie Slffemblij toäl^It ben
dtatf) (Council); unb ber ©ouöerneur l^ängt in 8bfi(]^t auf
feine jäl^rtid^e Unterl^altung üon ber äffemblt^ ab.
3n Sonnecticttt unb 9i]^obe«3^(anb, bepnbet fi(i^id
ebenfalls bet^nal^e bie gan3e @ett>alt ber ^on in ben Rauben
be« SSoI!«. ®ie[e ÄoConien befiften ba^ «eci^t, ©efefee
gu il^rer beffem dtegiemng unb Unterhaltung gu geben, nur
bürfcn pe ben ©efeften ©rogbrittannien^, ber mother conntry,
ntc^t entgegen, nod^ na(]^t^eilig fe^n. SBenn biefetbe gel^örig 20
burc^ bie StffembI)) unb bad Council gegangen, unb t)om
©ouüemeur genel^migt toorben, fo erlf^aften pe in f eibiger
^roüing eine oerbinbenbe Äraft, fönnen jebod), auf gere(!^te
klagen, t)om ß()nig in feinem iüoti) toiberrufen loerben, unb
crl^alten nid^t el^er eine etoig oer})fli(]^tenbe Äraft, ate bi« fie 2»
)}on bemfelben befiätigt toorben. & giebt aber anäi ]^iert}on
^uiSnal^men. S^ebrud^, ©otte^(5flemng, ©dalagen ober
33erf[ud^en ber (SItem toirb l^ier mit bem lobe beflraft.
9?icmanb fann in SSer^ft genommen toerbcn, loenn er einiger»
maßen ©atiöfaction gu leiflen, im ©taube ifl. Quafer, so
3efuitcn, unb fatl^oßfd^e ^riefier finb in ©efal^r, il^r ?eben
gu tjertieren. 2)er Irunfenl^ieit , bem gtud^en unb bem
©d^toören üorgufommen, ifi man burd^ ©efefee befliffen. 3luf
(Sing toijfen fie fid^ befonber^ t)iel, bag nemtid^ Slf^rifttid^e
Siembtinge, bie ber S^ranne^ entfliel^en, auf gemeine ftoflen ss
unterhatten, ober anbertoeitig tjerforgt »erben mügeu. ffiin
fonberbarer [347] ffontraft, ben bie Serorbnung gegen bie
^^^ [Nro* 44.
Ouafcr 2C mit bicfcm ®cfcft maift 3(n 9?cu»(Sng«
lanb ifi jcbc ©tabt Don fünfgtg SamtKcn öcrbunbcti, eine
8e[c* unb ®d^reibf(]^tt(e jn ^(ten, fo tote bie t)on l^unbett
iJamilicn eine Satcintfd^c. 9Kan l^at feine ge^ertage, auffer
5 ben Sag ber jäl^rlic^n SBal^I bei obriflfeitU(!^en ^erfoncn
t)ott 93ojlon, nnb ber Sluötbeilung ber (Srabc in SamBtibge,
fonbcm gteig nnb ©cfci^äftigfeit gelten ba^ ganje Oa^r l^in-
burd^ i^rcn S35eg nnnntcrbrodben nnb nncrmtibet fort.
On *i|5cnf^löanien leben 250000 ©celen, toot)Ott bie
10 ^älftc ®eutf(!^e, ©(i^tocben, unb 9?ieberlänber fmb. ÜKon fiebt
ba Öuaferd, @pif!o))aIen, ^aCoiniften, ^ntl^eraner, Aatl(|oKden,
ÜKctl^obiften, 5IKennoniflen, Wlcä^n^äft Srüber, 3nbe))ettbetttett;
Slnaba^tiflen unb iDum))Ier^; le^tere finb eine ©attiutg
beutfd^cr ©efte, bie in einer ärt t)on refigiofer ©efeUfd^ft
15 leben, lange 9drte tragen, unb eine bem ^ön(]^^]^abit ä^n«
lid^e ^(eibung. ©o an{yerorbentli(]^ l^ier bie Serf(]^iebettl^eit
bed $olfö, ber Religionen, Stationen unb ^pxadfm ifl, fo
leben fle gleic^mol ade in ber betounbern^ioürbigflen @intra(]^t
gufammcn. 8on ben Singebol^men inStorbamerila
20 fagt SB., ba§ alle auf ben Unterrici^t berfclben in ben ®tß
[e^en unb in ber Religion oertoanbte SSemül^ungen fruc^tto^
getoefen, unb fte in il^re ?eben«art fo t)erliebt fe^en, tag
manche, bie man orbentlid^ geHeibet unb ergogen, il^re Kleiber
toeggemorfen, in bie SBälber jurüdgelaufen toären, bie ©cfeU»
25 fci^aft t)erlaffen, unb ju il^rer tjorigen ivilben ?eben«art fi(i^
getoanbt ^tten. ®a^ tounbert und nic^t ; ba ja, nad^ fetner
Srjäl^lung, fo gar JJrangofen, bie öon ben Ifonnon»
tl^ Ott and, einer dnbianifd^en Station, gefangen genommen
worben, ^6^ geweigert, in il^r Sanb gnrfid }u gelten, un«
80 gead^tet fte ))on ben Zfonnontl^ouand, anf eine an fle
abgefertigte ©efanbtfd^aft, freigegeben toorben. ®anj
natürlid^; benn [348] be^ biefen 3nbianem, lebten fte in
einer unter ber franjöfifc^en Regierung unbefannten S^e^^eit
unb im Überflug, begal^lten feine ©teuem noc^ 5luf lagen,
86 trugen feine bürgerlid^, nod& militarifd^e Sürben. 8orf
ben 3 1 1 i n 0 i d , einer Onbianif d^en 5Ration, urtl^eilt $err SB.
günfKg. ©eine ^efd^reibnng il^rer }U &)xtn bed ^alumet
■KT j t ^ ^0«7
Nro. 44.]
gcfc^c^cnbctt Eängc, t>ic au« bem grangöfifci^cn bc« $. SKar-
qucttc übcrfcjjt ijl, mag noti^ If^ict jlcl^cn. 3)ic ©cc})tcr
unftcr Äönigc gcnicgcn feiner fold^en Stc^^tung, al« bic
2Bitbcn gegen biefe ^fetffe bejeigen, toeld^e fie für ben ®ott
be« Stieben« unb be« Stieg«, unb für ben $errn übet 5
?e6en unb Job ju l^atten fd^einen. 51Kit biefem Äalumet
fann fidf> einer unter feine JJeinbe toagen; in ben ^iftigjlen
@cfc(^ten toerben bie S35affen für ber l^eiligen ^feiffe be^
Seite gelegt. © ie l^abcn bergleici^en gtoeljerte^. 3)a« JJrieben«*
fatumet bient il^nen, Sünbnige unb £taf taten §u befeftigen, lo
fici^et ju reifen, unb tJ^^embe aufgunelf^nten; ba« Krieg««
!a turnet ift jur Slnfünbigung t)on Shctegen beftimmt. S«
ifl au« einem r Otiten 3Warmor äl^nli^en ©tein gemati^t; ba«
obere ip, toie unfre getoöl^nlid^e Ioba(f«))feiffen, nur et»a«
breiter, unb an eine Siö^re befefiigt, um e« jum Siaud^en is
gebraud)en ju fönnen. ©ie fd^müden e« mit frönen gebern
tion ädertet) garben an^^ unb nennen e« ba« ©onnen*
fatumet, toetd^er fie baffetbe, »enn pc einet ©etänberung
be« äBetter« bebürfen, })räf entiren , in ber äWeinung, bie
©onne fönne nid^t weniger Sl^rfutd^t bafüt l^aben, al« pe, ao
unb muffe il^nen begtoegen tl^t SlBunfci^ getoäl^rt toerben. ©ie
erfül^nen fid^ nid^t, im Slnfang be« ©ommer« in ben 93äd^en
3U baben, ober bie frifd&e Stud^t ber Säume ju foften, toenn
fie nid^t üorl^er ben Äalumet«tan§ terrid^tet l^aben.
Diefen oerrid^ten bie SBilben al« eine fe^ertid^e Zeremonie, m
Sünbniße ju betätigen, griebe mit il^ren 3la6:ihatn ju
fd^tießen, aud), iDenn eine Station ju [349] if^nen jnm SBefuc^
fommt, berfetben 3U @^ren, atfo Patt eine« Sali«, ©ommer«
gefd^ie^t er auf frei^em getbe. ^n bem @nbe Ȋ^ten Pc
einen ^tq(j unter ben Säumen an^, unb tegen in bie iUlittc ao
eine ©tro^bedfe ftatt eine« Sefpid^«, PeUen anii ben (Sott
be« üorne^mpen in ber ©efeflfd^aft, ber ben 33all giebt,
barauf; benn jeber l^at feinen befonbern ®ott, 9Ranttoa
genannt : 3u»)eiten ip e« ein ©tein, ein SSogel, eine ©d^tange,
ober fünften etwa«, toot)on pe 5Bad^t« träumen; benn öonsö
biefem iWanitoa tjerffred^en pe pd^ ©egen gu il^iren ®e*
fd^äften, St[(^en, Sagen u. a.m. ^^r SRed^ten il^re« SKanitoa
Litteraturdenkmale des 18. Jahrhunderts. 7. 19
^90 [K«. 44.
fegen fie baö Salumct ate i^xt große ©ottl^eit, unb erridbtcn
mit il^rett SBaffcn runb l^erum eine 5lrt t)on Eropl^äcn.
335cnn nun bte ©tunbc jum Sanj gefommen, unb bie ©änger
unter ben Säumen bie t)ornef|mjlen ^iä^t für ft(6 eingc»
önommen, fo fe^jen fie fid^ aüe in bie Siunbe l^crum, toie
fte fommen, nieber, begrüßen aBer t)or allem anbern ben
9M a n i 1 0 a , loetd^eö baburd^ gefcfeie^t, baß fie il^ren Sobatfö^
raud^ barauf l^inbtafen ; jeber nimmt l^emad^ in feiner Orb*
nung baö Äalumet, ^ält eö mit feinen be^ben §änben,
10 unb tanjt fo bamit, nadi bem ©efang, l^erum. SQSenn
bieö üorbet) ift, fo erfd^eint ber, toeld^er ben Sau anfangen
foll, in ber SWitte ber SSerfammtung, nimmt baö Salumet,
unb präfentirt e^ ber ©onne, atö ob er fie jum Siaud^en
einlaben tooüte; nimmt l^ierauf eine 5!Kenge t)on Senjegungcn
15 mit bemfelben üor, neigt eö balb gegen bie @rbe, l^ätt e«
balb fo, aU ob er eö tooüte fliegenb machen, unb giebt e«
hierauf ben ^\x\äiamxn , bie nad^ einanber barauf raucben,
unb inbeffen immer tanjen. ®ieö ift bie erfte ©cene beö
Saüö. j)ie jtoote beftel^t au9 einem ©efed^t, mit ^otaU
20 unb Q'nftrumentalmufif. ©erjenige, »etd^er mit bem Satumet
tanjt, giebt einem i^rer Ärieger ein ©ignat, biefer nimmt
l)ierauf einen Sogen, Pfeile [350] unb ein Seit üon ben
oorl^ingebad^ten SSSaffen, unb fid^t mit bem anbern, ber fid^
b(o« mit bem Äalumet öcrtl^eibigt ; bet)be tanjen inbeffen
25 bod^ immer fort. 9tad^ geenbetem Oefed^t f|ä(t ber, toetd^er
ba« Äalumet ^t, eine Siebe, toorinn er üon feinen ®e«
fed^ten, unb t)on ben ©efangenen, fo er gemad^t, 9?ad^rid^t
giebt, unb erl^ält fobann einen langen 9todt, ober ein anbre«
©efd^cn!, t)on bem Sornel^mften beö Saüö; reid^t l^ierauf baö
30 S a I u m e t einem anbern, toetd^er eö, nad^bem er feine 9ioIIe
geenbigt, einem britten übergiebt, unb fo fort, biö ba«
Ä a ( u m e t toieber jum Ober jlen jurüdtfommt, toetc^er eö ber
3um geft eingclabenen Station, aU ein 3^^^^ ^^^^^ Sreunb«
fd^aft, unb ©ieget i^rer Sünbniße überreicht. ^iebe^
35 iDoflen toir bod^ anmerfen, baß ba^ 33Sort 3^ttinoi^ in ber
©prad^e bief eö Solfö, 51K e n f d^ e n bebeutet, al« toenn fic bie
anbre SSSilben für Siliere aufäßen. ffiö folgt eine
Nro. 44.] ^^^
©efd^id^te t)on Äanaba, üon bcr crflen @ntbc(fung bicfer
groffcn Sanbfd^aft burc!^ bcn berül^mtcn Qtaüdnct Sab ot,
unter S. ^cnric!^ VII. bcffcn ®<)arfam!cit i^m aber nid^t
tjerftattete, eine orbent(i(!^e Serfaffung ^ier ju giften, bi^
1749. ©0 Diel t)om erften S3anb. 5
^ranffurt am 9Ra^n.
Carl iPranr Culiert iQaas^ l^er )9l|Uoro))l|!e utit ^tri^en-
gefditdite orltentUi^en i^tJ^rtr^ |u jMarliurg; ;Xnmerk-
itngen übtx hit i9^^tril)[e<$efd|td|te oon Canltgraf
i^tnriiäf t^tm (^xitn an^ li!5 auf hta^ Saljr 1434« lo
nai^ ;Xnleitung l^effrn^ tpas Htnkelmann im fedifien
®tre!U fjetner iBefdiretbung l»ei$ jQeffenlanl^ei^ ilter^on
gtmtlttt i^üU Hlehfi einer lit^ortfitien 9tail)[rti!)[t nüxt
Her eliemaitgen^ nun [351] |u JQeffen geljörtgen
i^errfilraft Sdröneberg» iBeij SJoljonn Cui^mig Cldjfen- is
Irerg fei, OErlien, 8» UV« iHügen, kaHet 30 kr»
@ö gereid^et ben ^egifd^en Oelel^rten aflerbtng^ 3« großem
Slu'^me, ba§ fie ftd^, in unfern Sagen, um bie SSSette be*
eifern, il^re Datertänbifd^e ältere ®efd^id^t^= unb ©efd^ted^tö-
htnbe aufjul^eüen. ®o lange jebo^ baö toic^tige ©efamt*» 20
arc^io in ä^cöcw^^itt üerfd^loffen bleibt, eben fo lange bleiben
aud^ bie fielen ?üd£en im mittlem ^dtaitex unanögefütlt,
nnb aüe noc^ fo teigige SWutl^magungen unfrud^tbar. ÜDiefe
äufferung beö 9tec. täffet fid^ aud^ auf angezeigte ©d^rift
gutentl^eitö antoenben, befonberö, xoa^ bie Slatfeite 73 biö 90 25
eingefd^altete „fur^e 5Wad^rid^ten üon bem Urfprung ber®rafen
t)on ^k^^n^axn, 9ieid[}enbac^ unb 5Kibba/' nid^t minber bie
am Snbe angefügte „S^ad^rid^t t)on ben Ferren üon ©d^onen»
berg" betrifft. 3)effen ol^ngead^tet ifl biefeg S35er! fd^ä(jbar,
inbem ber §err S5erf. nid^t bloß barinn gefammlet, fonbem 30
aud^ felbp gebadet, unb mit ©d^arffmn unb faltem Slute
ge<)rüfet l^at. ^in unb lieber giebt berfelbe nur einen
ijingergeig, au« toeld^em Slugenftanbe biefe ober jene ÜKein*
ung feiner Vorgänger, Dor^üglid^ eine« Sftor unb $om«
b e r g , betrad^tet loerben fönne. Surj, e« toirb feinen Sieb* 35
^aber ber altern ^eßifd^en unb 5IKai)njifd^en ©efd^id^tfunbe
19*
^^^ [Nro. 44;
Tcuen, fold^c Sfumcnicfc burd^gutcfcn. ®ie Sd^rciBatt fönnte
cttoaö btumenretd^ct fc^n.
©tfurt.
(fpt^el an i^errn dfer, 177L 4t0* 12 S*
5 3)aö ÜDing mag Ö f c r n tüoljl eine muntere S3tertetftunt>e
gcma(!^t l^afccn, al5 @cf eilen |d^ er j i)äiit e« un« aud^ ge*
faden ; eö ift nid^t ganj ol;ne (aum= [352] fd^en, ofcgtei(i^ mctfl
cr3tt)ungencn SWutl^toitten. 5Kun a6er gebrudt ! Un« > t)er*
brennt fd^on fange, fo(d^ einen 5!Kann t)on ®ro§en unb
10 Steinen, nur immer alö Ä ü n ft ( e r , unb f o befomflimentirt
gu fe^cn. ä'^ax toiffen »ir, er üerjeil^tö bem ^ubtifum;
benn nie l^at er auf ben Se^fafl be« gaffenben $)aufen^
^nf})rud^ gemad^t, ber unfal^ig ift, anberö ju fcnnen un&
gu nennen.
15 yia^xii^t an ta% ^ublitnm.
§err ®c§ner l^at Utj einer Sluögabe neuer Sb^Hen^
auc^ an ben Sct^faü gebadet, ben er t>on ber frangöfifd^en
Station ermatten, unb gug(ci(^ für eine gute Überfeftung, burd^
ben t)erbienten ^errn §uber Sorge getragen. ®ie toirb
20 auf ftarfeg ©d^reib}?apier in 4 to auf Subf criftion gebrudft
toerben, bie »)ir l^iermit anfilnbigen. 5luger öielen Signetten^
werben 10 große statten, bie materifd^en ©cenen ber -Sbi^tten
t)orPeIIenb, baö 2Berf unfd^äfebar mad^en. (Sine berfetben,
bie man bem ^robebogen bei^gelegt l^at, ift begaubernb ge*
25 arbeitet, unb toir ertoarten mit Ungebutb bie übrigen. §err
üDiberot, atö er ©efener« Intention erful^r, überfdijidftc
bemfelben einige feiner bi^l^er ungebrudEten Srjäl^lungen, um
fle ben Sb^üen anjul^ängen. Unb fo conffirirt allc^^ biefe^
SaSerf S)eutfd^en unb granjofen, üDid^tern unb Äünplem,
80 jebem Kenner bed ©c^önen, loid^tig unb nöt^ig gu mad^en.
S)en ^^Jrobebogen, nebfl bem fiu)>fer fann ber Verleger biefer
Leitung Sicbl^abern gur Setrad^tung vorlegen, aud^ nimmt er
©ubfcrilJtion an. ©ic ift 18 Sit., beutfc^ ®elb fl. 8. 15 Ir.
ÜDie ^ätfte fogleid^, ben Sieft be^ @mf fang beö SSud^ö gu be*
36 gal^Ien. ©ie fielet nur nod^ bid auf ben 1 ften dulii offen.
.«-] _J^
[SiS] Nro. XLV. Sien 5. Samt 177l>.
gmmffsrt tm Si^iL
J'oAeiLiini Hoppii Commentatio sncciincta ad
Institntiozies Justin ianeas. RM^ensnit, notas ad>
jedt et enzn introductione in leetionem ttistitutiönn'm "ti
i&dioeque locmpletiBBimo dfinuo edidit Walchiua
etc. vnxnptlbuB F. Varrentrapp 1772, 4to. Vcl t. et tl.
7 3Lipiiuk. mn) 1 itogti, tofft Irrf» Irrltfct 5 %. 30 Kr«
C>o|>|>r bn: ©ad^toaücr, imb SBald)^ bei 3Uitic|adria^ !
üiiic fo groteffe ©rii^^^e £oimte nicmomt) gn jcl^n Tt>fiaf<i^eit, lo
a(^ ^nbeiDig; imb, S^n! fe)^ e^ feinem SJnnicb! Hefe
Commentatio snccincta ijit nsn nm ein gonje^
fUpi^hd fetter gcJrorben, unb ben el^rftd^ ®a<j^alter« «nb
ißotarin^*©eeIen, bic bo^ 9te<!^t ftnbtren tDcDlen, oljne gewbe
(^ete^Tt gu »eiben^ gong ou^ ber ^Kuib ^toadbfen. — — iä
e« ift ein Unglfirf für eine äBijfenfc^aft, tt>enn S^orie nnb
^tcqri^ fo »crfcf^iebene tSege n>anbetn, baß fie fidb an feinem
<£nte me^r berül^Ten, X>tx römifcben Stedbt^elel^Tfamfeit ift
ed fo ergangen; unb »ie fcnnte 68 anber^, ba bie Uvl^ebev
berf etben anbere ©egenben, anbere 3){enf(i^enr anbere 3)entung^* «o
art, aOe^ anber^ l^atten, alö toir; bie n>ir n>eit flüger römifd^
^ü^, (S(!^ue unb SKöntel, a(^ römifc^ @efet^e ^tten
borgen foHen! £)o(^ e^ ifi einmal [354] fo unb n^irb and)
fo bleiben, fo lange bie Äript)en biefei^ äugiifc^en ©taöeö fo
t)iele e^rüc^c ?eute mäfteit, unb too^l mäpen. SBir tt)erben «5
ed au6^ nid^t änDern; aber, bag man uniS römifc^e Sl^eorie,
unb platte, gutlf^crgige, beutfcfte ^^ra^« auf einer ©d^üffel
tJorfteHt, baö fommt un« toenigflen^ lounberlid^ oor. $ o |) p ,
t>en ^err 2Bald^ ald feinen geleierten patrem adop-
t i y u m mit ftnb lieber ''{^flid^t vir um summum nemit, »o
l^atte burc^ feinen ßommentar ein fel^r gute« 335er! gefliftet,
ba er ben ©inu feine« ©efefebud^« beutlid^ unb fo barfieflte,
ba§ jeber ©adf^toalter, toann il^m ein ®efe(j (ober §. nennt
e«, toie il^r »oüt) auf flieg, ftt!^ SRat^i« erl^oten, ben gum
@runb gelegten %a\i aufftnben, unb bie 3lnn)enbitng o^ne 86
große Wlix^e machen fonnte. 2)a« ift ber ®eift, in bem er
fd^riebe; unb toenn man nicj^t t)on eben bem ®eift getrieben
^^^ [Nro. 4»^
mxh, fo tagt man ^opp an feiner (Steüe. 9?un !ommt
aber §err $rof. SBatd^ bagn, unb voxü nid^t (eiben, ba§
ein Ouartant in ber SBelt fet^n foll, ber Sfoö nugt, ol^ne
®ele^rfam!eit auögubuftcn; unb in biefem geleierten @ifer^
5 ben einige Stefcenumftänbe üon S3er(egeraufträgen nod^ me^r
belebten, fefet er fid^ ^in, unb ftopft fein Sud^ mit fo üielen
Antiquitäten, Äritü, ©efc^ic^te ber ©efcfee, ßitationen au«
Livius, Gellius, Dio Cassius, Dionysius Hai. Cujacius^
Fabrotus, van Leuven, Brisonius u. b. g(. bie fid^ tool^^t nie
10 in OefeUfd^aft be« guten §op<)Ö gu pnben l|offten, fo reid^ßd^
au«, ba^ eö nun bem ©ad^toatter in allen Srfen ju groß tjt;.
bem Sl^eoriftcn aber nod^ immer in allen Sdten gu Hein bleibt.
333ir geftel^en gern, ba§ l^ier unb ba einige Slnmerfungen
t)or!ommen, bie bem ^opfifd^en ßommentar angemeffen,
15 unb nid^t o^ne 9?u^en fmb, aber ben meiften, jam non erat
hie locus. SBir red^nen ju biefen felbft bie SBatd^ifd^e
Introd. ad lect. Just, too unö, über bie SScrfaffer unb
OueHen ber Inst, über i^rc Segart, ^anbfc^riften, Srfldrung,
[355] Sluöleger u. b. gl. eine 2Renge befannter ©ad^en, bie
20 ,§) 0 f p fret)lid^ too^l nie gctoußt l^abcn mag, getoig nie Icl^ren
»oüte, ol^ne alleö Oenie gefagt tocrben. SBir toollen nur
oon bem erften Äa^jitel einen Slu^gug geben. @i§ mirb ba»
felbft erften« unterfud^t, ob Sribonianu« fic^ mit o ober u
gefd^rieben l^abe? bann lernen loir in ber Solge, bag er ein
25 geleierter 5!Jtann toar ; bag man aber nic^t mit ©ewigl^eit
fagen fönnte, ob er 5lbt)ocat geioefen fei), ober nic^t, fo
oiel aber »äre geioig, bag er nad^l^er bie größten (S^reu*
ftellen begleitet l^abe; ein guter ß^^ift toäre er »ol^' nid^t
getoefen, unb man fagc au6), er l^^^be fein Jus ju gut oer*
30 jlanben, um nid^t geizig ju fe^n; aber "ißrocopitt«, au«
bem aÜe« biefe« gefloffen, ^bc eine aH^u böfe S^^%^ ^^^
l^abt, al« baß man il^m glauben fönne. SBcr be« Sl^^o*
p e i I w ^ $c^T^ SSater getoefcn, unb toann er feine SBattfaie^t
auf bicfer mül^feligen SBelt betreten? toeiß $err SBalc^ fo
35 toenig al« »ir un« barum befümmcrn. S33a« ® o r o *
t^eu« für Ämter gcl^^bt l^^^t, unb too, unb toann er ge»
ftorben ift? ba« ifl fel^^ jlreitig; bejlo getoiffer ift aber, bafe
Kro. 45] ^^^
Kttbonian, ober Sribunian, ben Sotfi^ in bicfcm
Sriumüitat ge^bt i}at ; 3m folgcnbcn äbfc^nitt fprid^t ^ctr
S35at(i^ t>om Saiuö, in quo, fagt er, duo potissi-
mum consideranda sunt; nomen atque aetas.
9?un, baö tft bodj gerabe baö geringfte! SBir er* s
ftaunen, in aüen biefen ge(e(;rten Srörterungen nic^t eine
(S^jur 3U pnben, ba§ ^err SSaidi fid^ jemals l^at einfallen
(äffen, über ben ®eift biefer Sompilatoren, unb il^rer ^dim
gu benfen ; unb bodj bün!t unö, ip in ber gangen Oefd^ic^te
^er ä)ienfc^l^eit, feine (Spoc^e, bie merfiDÜrbiger toäre, aU biefe. lo
9?ici^t xuegen be^ Urfprungö beö römifd^en Oefeftbuc^ö; fon=
bern, toeil man nirgenb fo beutüd^ ficl^et, mie üiete frnmme
335ege ber menfc^lic^e ©eijt geltet, e^e er feine anererbte fmn»
(ic^e SSegriffe biö auf einen getoiffen @rab t)erfeinert; unb
i»ie fc^ioer eö i!|m ip, [356] ben redeten ®rab ber 33er* is
feinerung gu treffen, toenn er einmal im ®ang ift, ju
rafiniren. 3Baö ber rol^e unb fiarfe alte SRömer gu einer
3cit, ba jeber 3^^^ 1^^"^^ ^anblung finnlid^ toar, erfanb
unb feftfe^te; toie l^aben baö nac^l^er bie Prudentes, bie
^rätoren, unb 9?ebner bur(!^ gictionen unb (Srftärungen au^« 20
ffinnen muffen, big ein fold^eö ©etoebe gu ftanb fam, toie
baö SRömifd^e ©efe^bucb i|i? Unb toa« für eine ü)a!roIogif(]^e
©eete mu§ ber ^err ber ^Iben SBelt unb feine Siätl^e ge*
I)abt f|aben ; atö fie fid^ gum SSSebftul^I festen, unb au5 folc^en
^äben ein Sanb tjerfertigen tooflten, baö fo t)ie(e Stationen 25
gufammen bitten foüte? 33erbientc biefer in bie Slugen
faöenber ®eban!e feine Siücffid^t? unb »äre eö nid^t beffer
gewefen, i^m nad^gul^ängen , atö über ben el^^rlid^en ^opp
eine römifd^e Olopoterie ex pipere, ligustico, mentha arida,
nucleis pineis, vua passa, cariota (qnae capiti nocet) so
caseo dulci, unb bergfeid^en, gu mad^en?
ßci^igig.
IIItd< %rrn oon St* ^nmbtxXB Salirsf^iten« ;Xu5 htm
fixnnii^fxfd^tn. ßt^ HijA 1772» Btfftihtn ürient«-
[iftift ^allein, nebft einigen €xiü\$inngtu; elienfaUs 35
^^^ [Nro. 46.
S35a« t)od^ bic beutfcbcn Scricgcr mit aücm ä^^gc t)on
Üfccrf cljuug »oücn ! (iln bic $ctrn muß man fi(!^ boc^ fd^on
tocnbcn: bcnn bic fmb an bcm mciflcn baüon, unb fonfl an
tüic t>ic(cm nnfrcr iDcrtl^cn bcutfd^cn Sittctatur fd^ulb!) 3ft
5 benn bic fran3öfifcl^c ®f rac^c nic^t cnbtic^ allgemein genug
fccfannt, afö baß jcbcö Statt, {ebcö mittelmäßige ©tüd g(ei(]^
müftc üBerfe(jt toetben ? f önntcn nid^t (ieber bcutfd^e Scrfeger
bafür forgen, Daß bie menigen guten, tjortreffüd^en ©tücfc
frember Stationen, bie \o feiten, fo langfam, in fo l)o^em
10 greife, mit fo oieler Un« [357] bequemtidbfeit gu unö fommen,
ftatt be^ efenben SSSifd^eö, in 3)eutfd^(anb, nad)gebrudft »)ür*
ben — — baö loäre fo fc^ön, fo Dcrbienpüd^ ; unb wie
unö bünft, fo tl^unlic^! ©aö Überfe^ergefd^meiß üerlö^tc
fid^, unb müfte anbre ^anbtlj^ierung fud^en : bie Station tüürbc
15 t>on einem 9War!t unooüfommnct Sröbettoaate gefäubert,
mc^r in ben ©c^ranfen, unb ber Slu^pd^t beö 33oflfommnen,
beö ©Uten er^lten ; bie Originale (pe finb aücmat untibet*
fetjbar!) tl^eil« nid^t gefd^änbet unb »erftümmelt, tl^cifö üor
un^eiUgen älugen behjal^rt 3)od^ too träumen toir !|in?
2ot?on ®t. Lambert n)ar nid^tö, tl^eifö njcrtb, tl^eilö fä^ig,
übetfejjt ju njerben, at« ba« Unmefentüd^fte üon Sldcm,
einige feiner langen Slnmerfungen. S)ie entl^alten mandbe
fe^r gute, natürüAgebad^te, t)]j|ilofoj)]^ifcbe (Sntwidflung einiger
©efül^le unb Urtl^eile, (n)0 »ir boc^ aber eine große "äl^n«
25 Ud^feit mit bem »)eit grünblid^ern Essai on the Origin of
the Ideas of Sublime and Beautiful bemerft l^aben) unb
baö »)ären toenige SStätter geroefen. ©ein Oebicbt felbft
ift fo mittelmäßig, fo unter ®eßner unb Il^omfon^
ober toenigften« fo fel^r t)on franjöpfd^er Serpfifation ah^^
aobängenb, baß man l^ier ftatt Slumenlefe, ben matteften
Raufen tobter Slütl^en fielet. Unb bann bie Orieutali*
fd^en iJabetn? SSSufte benn ber 3^gnorante üon Über*
feljer nic^t, baß baö nur auögefud^te, äufferft »erfe^rte,
franjöfirtc unb gefc^minfte SSlümc^en au« ©d^al^ ©abi
35^crfifd^en 9tofentbate fmb, ba« »ir längft ganj
(burd& Slbam Oleariu« ©c^letoig 1654. ftein gol.) unb gtoar
unmittelbar aui8 ber Urfprad^e, unb l^ie unb ba.
Nro. 45.] ^^^
in einer tocit fcinbigern ©d^rcibatt l^^afcen? fonnte
man üon ba au« nic^t (unb toeit mcl^r unb beffer) auö»
tüä^Ien, öerbeffern, ben fd^öncn ^crfer ben 3)cutf(3^en loüvbigcr
geben, aU jegt au« bet britten fremben, unreinen, efeU
^)Oinabtrten §anb? Hber »elc^cr fotd^er SWietl^überfetjer !ennt »
ein 93ud^?
[358] 8ttril|.
^xftoxlfiäft Hßbxthe uuf Söliunn Sulioij iBrettinser,
^Ijmaligen Dorpeljer htx üix^t |U Jürrij» ^m ^. C Üü-
öflten 177L 8. 122 S» lo
3tt ber 33orrebe giebt ber SSerfaffer biefe ®d)rift für
eine Übung. SSir banfen il^m, baß er fie unö nic^t auö
un3eitigent ©10(3 üorentljiatten l^at. SBeld^e Übung ift einem
3üngünge, ber aufftrebt, toürbiger aU bie, ba« 93ei)|})iet er*
l^abner 33ergangenl^eit, toär« aucj^ nur einötoeilen nad^ feinem 15
SJ^aaß, fid) unb ben ©einigen toieber t)or bie ^ilugen gu
bilben? @r tt)irb fo nie in ©efal^r fommen, ein fd^ted^te«
3eitalter für fein ^ublifum, unb fd^lecbte ®ef eilen für feine
^ebenbul;(er ju ad^ten, unb auf einem teic^t erreid^ten ®ipfe(
ter relatit^en 33on!ommenl;eit, in üerbcrbfiier ©clbftgefättig* 20
teit bie beften Gräfte verträumen, ©reitinger toax 1575.
geboren, unb burd^ ein 70j[ä]^rige« Seben n)anbette er, mit
gteid^er Sinfaft unb ©id^erl^cit ; üon bem ©d^üler jum ^ntifte« !
SBir tüünfc^ten, baß alle junge ©eiftttd^e biefe Sobrebc be=
l^erjigten, nid^t, um biefem t)orfd^reitenben Siiefen ju fotgen, 25
fonbern ju erfennen, toa^ ein ÜKann fetj. SSSeniger ^run!
l)ätten toir gemünfd^t. S^ax finb l^ic unt) ba bie SSetrad^t*
ungen brat), »0 §errn S. ßrfa^rung ^inreid^te; bod^ an^f
bie braüften »outen mir entbehren, ©otd^e ©prüd^e finb
für« falte Slni'd^auen ber Steile. SBir n)ünfd^ten bie @m= so
ffinbung burd^ bie l^eiüge @rößc be« ©angen burdl)brungen
unb geftärh ju feben.
Erfurt. ^
tüuntn an meinen Sflttjr* 8* 1772* 56 Selten. /
Saunen! 3)a« 335ort ifl feitl^cr, unb aud^ biefc«mal 35 '
tüieber jammcrtid^ mißbraud^t toorbcn. S)a })ctittirt tocbct "*
^^^ [Kro. 45.
(eic^tgcrciljtCT 3Kut^iDiflcn eine« öoÜ= [359] faffttgen Oünglina« ;
ttoc^ greift ein ^orid mit ber ©elaffenl^eit eine« S^eic^en üi
bie SüQe feiner Sep^t^ümer, faßt an« bem gebrängten
Raufen iDunberUd^ affociirte« ^eu^ auf, läßt ein« über ba«
5 anbere fallen, feljt ein ^albbetrad^tete« toeg, um ein ol^ngefel^r
erbücf te« 3J?erftoürbigere« ju ergreiffen, töirft bann aüe« toiebet
unter einanber, unb fd^aut jufriebcn brein; unb »a«
no(^ aüe« (Sternen bon biefer©eite farafterifiren möchte.
(S6en fo toenig l^at un« bie ernfte Saune be« Spanne«
10 getroffen, ber bie SBelt fennt, an niand^em SSerbrug über
eb(e« mißlungene« Unternel^men genagt l^at, unb ben nun in
einer ©tunbe l^alb^eilen Sel^agen«, aufroac^enbe« Selbfigefü^f
über E^oren unb ©cburfen l^ebt, unb i^n barüber in ber
gerne gu lad^en mac^t, »orüber er gegenwärtig fnirfd^te.
15 2)a« aüe« nic^t ! unb toa« benn? SBie ba« alte ©prüc^*
toort jagt : 3)er $err füftelt [lif, um gu lad^en ; unb toenn ba«
auf bie unempfinbtid^en ©eiten nic^t« toürfen toitt, ftößt er in
feine Junge, unb jtoingt fie gur fonüulfiben ^uflenbetoegung.
Slber, toogu tl^ut fic^ ber §err Serfaffer alle bie Quaat
20 an ? Um bem ^ubtifo gu begeugen , baß er einen miß^
biüigenben 93Iid auf feine bergangne El^eilnel^mung an
(iterarifd^en §änbetn »erfe, unb bann feinen ©taÜmeifter
©at^r förmlid^ abbanfe. gre^üc^ ^t i^m ber me^r fci^timme
al« gute ÜCtenfte geleiftet, unb bie 3lbfd^affung eine« f otogen
25 ©iener« frof l^egeil^t ber neuen §auß]^attung biet ®ute«.
SBal^rfc^einücä^er iDeife ^t i^n andi biefer fc^timme ©efeü gu
ben ©treifere^en auf bie 3^^^9^ berleitet, au« benen er
Äranidj, gtear mit gangen ©liebern, bod^, toie er felbfi
gefte^t, nic^t ungeru})ft gefommen ifl.
30 älllen unb {eben fotc^en Slu«fänen ber Saune unb
©alle entfagt ber Serfaffer fe^erüc^ft bet^ tjorfe^enber
©tanb«beränberung , toenn ^i&i i^nen anber« [360] entfagen
läßt, unb boeil^t fi^ gang ben eblen äbfid^ten CB^crefiens
unb 3ofcp{^5.
35 aSBir greifen ben 9Rann, ber gute ffiräfte gut antoenbet^
unb fegnen ba« ©lud ber dürften, bereu ert^abner SQSiHc bon
redeten äßännent au«gefül(|rt boirb.
Nro. 46.] ^^^
®ettf.
Testament politique de Mr. de V*** 1772. 8.
64 S»
©oüte cigcntUci^ literaire l^eiffen. ©er äftc, ober »clc^c^
und iDal^rfc^einlid^er x% ein guter Soff Ij^inter feiner 5IKaffe, 5
giebt 9?ed^enfc^aft Dorerft t)on feinem Seben, en gros unfc
bid^trifc^, n?ie eö einem @enie gejiemt, bann tegirt er gein*
ben unb greunben, ©tid^e, ©djnörfet unb ©d^naten,
wofür t^m bie toenigften banfen toerben. Slud^ l^ter, toie in
feinem ganjen ?efcen, ijl ©utt^ätigfeit unb menf(!^enfreunb* lo
U6e^ Erträgen beö Slpopetö ber Soterang, untergeorbenteö,
ijöir tooClen nic^t fagen, erfünftelte^ ®efül^(. ®ie beutfci^e
Überfettung ift eine Überfettung.
Cafpar lltd|ter$ JQortrutt natl^ (ßxaf uon iBauTemiö
$eC[ unb t^ornel^m gemal^It, unb unbebeutenb toie taufenb
'J3ortraitö in ben ^u^gimmern ber Sieici^en aufge!|ättgt. 2Bir
ertennen eö mel^r für ein ©elegenl^eitö* ate SunPloer!, unb
ba tüir ni(^t n^iffen, toteö t)ertangt, toteö bejal^It toorben ift,
a^orinn fret^üd^ bem fiünftter tiet (Sntfd^utbigung liegt, tooHen 20
toir i^n nic^t tablen. 9?ur fallen un3 bei^ ber Gelegenheit
fo t?iete empfunbne Portrait« ein, alter unb neuer ßtit*j
toir trauen ^err Saufen fo mel ju, bag eö unö leib tl^at,
tüie unfre Srtoartungen im äufroflen tjernid^tet tourben.
[361] Nro. XL VI. 2)en 9. Sunii 1772. 25
0]|ne tlti}eige br§ Oxti.
Don htx üix tliftnittxtinignng^ (£tn ßtl^tnktn Us ^txxn
Mtü 3er Ufa Um« ^tt einem )!)orli^rtil)[t. 1772* 8* 50 S*
Um bem einreiffenben 2)eifmu^ eine f^ärfere 335e]^re ent»
gegen ju fe^en, njutbe ber $err Slbt S. erfu(!^t, nebft einem so
großen ßarbinal, bie feit ben 3^^*^» '^^^ Reformation fo oft
tjergebenö t?erfud^te 9ieligionÖt)ereinigung toieber tjorjunel^men.
2)er ^err Slbt, ber gu üiete S3Settfenntni§ l^at, um ju l^offen,
baß etUd^e SWiüionen SWenfd^en jugleid^ tjemünftig, biüig
300 pr«. 4s.
unb itttetgennül^tg benfen foUtett, lel^nte btefen Sluftrag in
bcm öorüegcnben Sebenfcn ab, unb jcigtc, bag bic tocfcnt^
lici^c 93ef(!^affenl^cit bci^bcr Sd^rbcgriffe ju fel^r cinanbcr tut-
f^cgcn gcfeljt toäxe, ate ba§ man nad^ unfcrct i|jigcn 5Sct*
5 faffung, eine folc^c Bereinigung nur für mögtid^ l^aUen, ober
eine anbere ^offcn fönne, aU bie, toeld^c bur(!^ ba« 93anb ber
ü)icnf(!^(id^feit unb ber d^riplid^en Siebe, unabl^ängig t)om
©ocjma, befeftigt, unb betjben Sictigtonöfartl^eien t)on il^rcm
erften gemeinfd^aftltd^en Stifter anbefol^fen toorben ifl.
10 ®a3 ift ol^ngefel^r Slbp(!^t unb Snl^alt biefer ©d^rift, bie nid^t
für ba« ^ubtifum gefd^rieben toar, fonbern bloß in Slbfd^rift
einigen iJreunben beö $rn. Slbt«, unb unter anbern auc^
bem l^iefigen ^errn [362] ©d^öffen t)on OlenfAIager,
üon bem $rn. SSerf. mitgetl^eilt tourbe. 35Jir toiffen nid^t,
15 burd^ maö für einen 3"f^ß biefc'^äbfc^rift, unb ber ©rief,
ber fie begleitete, einem ber anemnbefonnenflen ^tloUn au^
ber Deräd^tlid^en ßtaffe ber 5lnccbotenfamm(er, (Sbirer unb
litterarijc^en ©latfd^en, toclc^e unfähig felbjl ettoaö ju fd^reiben,
bod^ il^ren itutorÜ^el loenigjlenö burd^ö (Sbiren fättigen, unb
«0 ii^rer unfrud^tbaren 9?atur, auf Sofien großer äWänner ju
^ülfc fommen tDoüen, in bie §änbc fiel; biefer liefe fid^
n>eber bur6 ben ©ebanfen, bafe fold^e ©c^riften nie ®uteö
fliften, toann fie befannt »erben; nod^ burd^ bie minbefte
Siödffid&t auf bie Urfad^en, bie atte be^ biefer Saift ge=
25 fd^äftige große 5IKänner ^tten, nod^ jur ^cxt t)erborgen ju
bleiben; ober burc^ ba« ©efül^I feiner ^45flid^t, bie einen
litterarifcfeen ©iebftal^I fo gut t)erbietet, aU jeben anbern;
ober enblid^ burd^ bie ©d^aam, baö Vertrauen be« $m. ©d)öff.
t)on O. fo unoeranttoortlid^ gu mißbraud^eu, abfc^redfen;
30 fonbern fubticirte eine ©d^rift oon biefer Slrt fo leic^tfmnig^
a(d toenn t9 mel^r nid^t todre a(^ ein neuer @a(enber, unb
feftte nod^ einen Sorberid^t baju, ber jebem Sifligbenfcnben
ättfferfi mifefaÜen mufe, unb bon ber unbefonnenen UngereAtig»
feit unb 3^«*!"^* ^^ Sbitorö, einen bäfelic^en Seioei^ ab*
35 legt. SQSir Raffen üon ganjem ^tx^tn ba« (itterarifdbc @c»
fd^meige, ba« ben berftreuten ©aamen, ber ungefe^en auffeimcn
unb grüd^te tragen foUte, l^eroortoül^It, unb fo mit feinem
ISto. 46]
C(!ctl^aftcn ©cfptnnftc umtoidctt, baß er nie aufgeben fann;
am nteifteu l^affen toirö alöbann, toenn gar ^^^^^^^^ö^ft ^tt
bem Oefpinnfte ^ängt. 2Bir öeruel^men, bag §err 2l6t 3.
felBft fd^ou öffentlich feinen Untoiücn üBer bie Setannt-
mac^ung biefe^ ^luffa^je^ an ben 2ag gelegt l^aben foll ; unb &
ttjir tüiffen, baß ber ^err ©d^öff öon Olenfc^tager, ber
3n Diel toa^reö SSerbienfl l^at, nm ben minbeften Slntl^eit an
biefer ©acl)e »irfenb [363] ober teibenb genommen ju ^aben,
bie ^ertt)egen]^eit biefe^ ungebetenen $erau3geberö äufferfl
mißbilligt. S^ fd^eint aber nun einmal ba« ©ci^irffal oor« lo
fted^enber SWenfd^en gu fei^n, baß fie immer burd^ bie 3"^
bringlic^feit ber ©cftled^ten teiben muffen, bie [idi an il^nen
wärmen tooüen.
Stont.
Somared l}at ba« toid^tige au5 3 Quartbänben beftel^enbc i5
SEerf t)er(egt, »)obon tt)ir je^o einen jeben Sl^eil befonberö
beurtl^eiten njoHen. ®er Eitel beö erften Sl^eifö ift folgenber :
Ven. Caesaris Baronii S. B. L. Cardinalis Biblio-
thecarii Epistolae nunc primum ex archetypis in
lucem editae. Novam ejusdem Baronii vitam operi 20
praeposuit, recensuit notisque illustravitBaymundus
Albericius oongr. Oratorii Romani Presbyter secu-
laris. Tomus primus continens Scripta ab Anno 1579.
ad annum 1600. gr» 4* S* 479* mtt »efiijer»
2)er ^erf. unb ©ammler, ^crr Sllberici, ^tte t)or» 2»
güglid^c ©elegen^eit, bie Heineren SBerfe beö Saroni'u«
in ber SSaliceüanifd^en Sibüotl^ef ju fammlen, unb fd^on
35 e n e b i c t XIV. l^attc bie Sluögabe biefe^ SBerf« genel^migt.
^nif ^tte fc^on SSianc^ini bem ©allanb einige Sriefe
be^ 93 a r 0 n i u ö jugefd^idft, um eine Sluögabe baoon ju oers^ so
anftatten. ^err S(I beriet aber brad^te fie an ftd^, ber*
meierte bie Sammlung, unb tjerfal^e bie^ SSriefc mit änmerf«
ungen, toeCd^e ganj brauci^bar fmb. Sr gab fid^ au(!^ bie
9Kü^e, baö jebcn beö 93. in gtoet) 93üd}ern tjorau^gufti^icfen.
9lber eben biefe^ gefiel unö am toenigpen. 51Kan glaubt s*
immer, eine Segenbe ju lefen, in toel(^er 93. balb im 5IKutter*
leibe ^ü^jft, balb bon bem ^, "^i^iiilppVL^ 9?eri SBunber
302 [K«,. .6.
ex\}ä[t, 6alb [364] fid^ fein ©tcrbcjal^^t butd^ bic l^cittgc
üKuttcr ®ottc« cntbccfcn läßt. ÜKit einem SBort, e« ift
eine Sefcenöfeefd^teitung, bie einen Sanbibaten bet Sanonifa«
tion tjorauöfe^t. 2)a« SBefenttic^e baüon ift bie§: S. xoax
5 ein gnter S^rijt, unb ein Siferet um bie fatl^olift^e Sird^e.
©ein ©efcurt^jal^t ip 1538, fein SJaterlanb ©ora, fein @r«
jie^ungöort SJeroli. Sr fHubirte bie Siechte in 9?ea})el, fam
nadi dtom, lernte ben ©eil. ^l^ilip})u« 9?eri fennen,
fcitbete fid^ nad^ i^m, faß 9 3a^r jur Seid^t, unb befud^te
10 bie Traufen; toarb, toeit i^m fein SSater au« 3^^^^ ^^^^
feinen gen>ä^Iten ©taub nid^tö gab, ©ofmeifter be^ '^3ara*
t}icini; em})fanb, bag et gleifd^ toar, unb t>erfd^tang,
um bie Süfte gu bemeiftern, unb ben Teufel au^ju«
blafen, eine SBange. \ß, 9.) ©ein Seigrer 9Zeri be»
16 ftimmte i^n gur Sirc^engefd^ic^te, gebraud^te i^n aU ^rebiger,
unb bet gute S3. fabe bie ©eete feiner SWutter (©. 23.) gen
©immel fal^ren. S)ie ÜKagbeburgifd^e Senturiatoren traten
i)on ben Pforten ber ©ölte beri)or, (©. 2^.)
S. ti>urbe ti>iber fie au^gerüjtet, unb toarb burc^ ©efic^te
20 (©. 31.) übergeugt, baß er ber einige 9)iann fei^, ber eine
fold^e Sird^engefd^id^te fd^reiben fönne. 3a ®ott entbedfte
i^m fogar, toie üiele Sänbe feiner änualen er fd^reiben
würbe. S)er SRecenfent glaubt, baß biefe $robe l^inreic^enb
fet?, ben ®efd^macf be« Herausgeber« gu beflimmen. S3. toirb,
85 immer »iber feinen SBiöen , Äpoflotifd^er ^rotonotariuö,
'JJrobft feiner (Kongregation, Sarbinal, Sibliot^efariu«, unb
ftarb in einem älter t)on 59 Oa^ren, nad^bem er alleö an«
getoanbt, bie I^rone gu beleibigcn, nnr bamit er nid^t ^abjl
mürbe. 3^ufltu« Salt)inu« trat burd^ feinen S)ienfl gur
so Sat^olifd^en 9teligiott über; S3ellarmtn loarb burd^ feine
(Smpfel^lung Sarbinat, unb aU 93eic^tt>ater be^ S lernen« VIIL
t^at er mand^em Sönig, g. 8. ©einrid^ IV. t)on granfreic^
gute 3)ienfle. 9Bir übergel^en bie ^eid^enreben be« [365] Succi,
be« SKucangt, be« ©anna, be« Sinago, toie aud^ bie
36 Parentalia be« 3uflu« S3. httf bem Sob be« Sarbinal«;
ferner bie 3^W9"iff^ }>rotefiantifd^cr unb fat^olifd^er ©d^rift«
fteUer oon bem S3. 3)te Briefe felbfl ftnb in d^ronologifd^
x^ .. 1 303
Nro. 46.]
Orbnung f^efteüt; mx tooHen fic nad^ ben Stationen orbncn,
unb baö 2Wer!tt>ürbigfte anführen. Unter ben Staüänern
übevget^en h)iv bie ©riefe an bie ^äbfte, bic fc^on im 2)ru(f
finb. ^n ©i^u^ V. lägt e^ S3. gelangen, too er im
Stömifd^en .Martyrologium bie Commemorationem Impres- 5
sionis Stigmatum, quibus Sanctus Frauciscus insignitns
est, fjinfe^en foUe? unb ber ^a6fl Bittigt feine 55orfc^(äge.
^rancifcu^ SJtanini melbet, bag man in älquiteja nichts
l;abe, ba^ betüeife, ob ber l^eiüge 2)tarcuö aüba fein Soan*
geüum gefc^rieben. $ieronl)mu^ be 9tubei^ ^t mit lo
bem Sarbinal einen geleierten SSrieftoed^fel toegen ber ©e«
fc^id^te t)on 9tabenna. Sluö anbern SWat^rid^ten merft man,
baß bie Slnnalen be^ S3. ben £ite( l^ätten befommen fotten:
Historia Ecclesiastica Controversa. ®ie toid^*
tigften Briefe finb J)on bem 3efuiten ®oria, mit bem fid^ i5
S. über toid^tige fünften ber Äird^engefd^id^te bef)3ri(^t. 2)ie
tertrauteften SSriefe finb an ben frommen 81 n c i n a , unb an
feinen Ueben ^reunb Salfa gerid^tet, bem S3. an einem
Orte f(^reibet: Id^ lieber SSater, »arum bin id^
bod^ mit fo groger Oefal^r meiner ©eele Sar»2o
b i n a ( ? 55on © p a n i e r n fommen merfmürbige SSrief e t>or,
tjon bem gelel^^rten 2)ominifaner Subtoig ©ottomajor,
ber ben Sarbinal bat, er möchte bod^ bie 500 ©olbbufaten
anne!)men, bie il^m ber Sifd^off t)on Soimbra onbiete.
grancifcuö •jfjenna Soaifa, unb ber ®))anifc^e ©efanbte, 26
3o!)anneö be Slquej, toie aud^ ber S)omittifaner Sin*
centiuö 3uftinianuö Derfd^aff en il^m gum Sl^eil braud^*
bare Stad^rid^ten , bie er auc^ be^ f})ätern ausgaben feinet
Martyrologii benu^t, tl^eil^ ertoerben pe il^m bie Se*
[366] fanntjd^aft mit bem ©J^anifd^en Sönige. Unter ben so
SHeber länbern fommen i)or äBill^elm Sinbanu«,
Sifc^off üon Stüremonbc, bem S. bie SJerfoIgungen Hagt,
bie i^m fein Martyrologium jugegogen ; ber befannte 3)rudter
^lantin, bem 33. !(agt, toie fe^r bie Sluögabe feine«
Martyrologii bei) 2)ufinetti in 53enebig 1587. in 4. t)er* 36
unftaltet fe^; § einrieb ®raüiu«, ein Sl^eolog i)on
^ötoen, ben ber ^abft für bie SSatifanbrudferel) nad^ 9tom
^^^ [Nro. 46.
t)crfc^rie6cn l)attc; bic gan3c l^o^c ©c^uCc t>on Sötoen, bic
fit^ tocgen U)rct Scbrürfmtgcn an bcn S3. tocnbct; 3uflui2(
?ipfiug, bcr tocgcn feiner ))olitifd^en ©(Stiften ben tömi*
jc^en Index fürd^tete, unb toürflid^ 35erbeffetungen baüon
6 einfd^irfte; Oobofuö ®rä^, ber bem S. ein S3:enH)tar
t>om alten Martyrologio beö 81 bo emfc^itft. Unter beu
•ßol^lett bemerfen njir ben ^^otnifd^en ©efanbten unb ge-
lehrten ©taniötauö JRefciuö, einen großen Siferer
»ibcr bie Scßer, ber fid^ tounbert, baß im erflen Sanb ber
10 31 n n a I e n nic^tö h)ibcr bie Senturiatoren borfommt ; ben
©taniölauiS Sarcot>iuö, Srjbifc^off t>on Onefen, ber
)id^ bie Sriautnig au^bittet, bie Slnnaten in bie ^olnifd^e
(Sprache gu überleben, unb ben ©eorg Siabjtioil, 35if(^off
t)on firafau, ber fiatlj|o(ifd^ tourbe, unb bcn ©regoriu« XIII.
16 mit ber Äarbinaltoürbe beel^rte. Unter ben 3)eutfc^en
finb ber ^faljgraf 335 i 11^ e Im am 9i^ein, ber aut^ ®e(b
gum 2)ru(! ber 2(nnalen angeboten; ber geleierte 3efuit
9?icoIau« Serariu«, beffen Sriefweti^iet n3id^tige fünften
ber Strd^engefd^id^te gum ä^ed ^t; 5Diarcu«gugger,
20 ber bie ännafen in« ©eutfd^e überfefeen toiU; ber Sar«
bina( unb ©rgbifd^off ^^111^)^) t)on SöHn; 3o^anne«
^iftoriuö, ber i^m öerfd^iebene« bon SojUan^ fritif(^
bearbeitet, unb Sari Sml^off merftoürbig, ber bittet, ber
^^Jabft möchte einigen 3ta(iänern ben äufentl^aft in 9?ümberg
26 ertauben , bamit fie bem fatl^otifc^en 8ieügion«n3efett allba
forthelfen [367] fönnten. Unter ben granjofen fmb bie
SSriefe beö SWicoIau« ^aber bie gefe^rteflen. ärnautb
g 0 r b i n f ü^It bem 33. ben $u(«, toarum er t)on ber Sou«
ftantintfc^en ©c^nfung fo trocfen fei). 9Äan fiebt, bag 33.
so au« ben franjöfifd^en SlöfHern bie(e braud^bare Sodationen
befommen. Unter ben (SngeUänbern lommt Sl^oma« @ta»
)) t e 1 0 n ^u)>tfäd^tid^ in 33etra(i^t. 3EBtr gefte^en reblic^, bag
toir bie SSriefe toeit lieber gelefen, al« bie 33aronif(^e ?eben«»
befd^reibung. Unter ben Änmertungen be« $errn älberici
35 fanben lotr bie( 33rauc^bare«, toietool^I un« mand^e Slu^brüde
t)on i^m fel^r anflögig toaren. Cor 200 Salf^ren fd^rieb
man nod^ fo: Elisabeitha Regina, quibusdam veluti
Tvro. 46.J .
fiiriis agitata: ^eutjutag aber l^at bie aKcnfd^cttUcbc unb
tlc d^riftlid^e 2Ki(be folc^c äu^brücfc au3 einem gefitteten
<Stt( verbannt.
Serlin.
iCtrrtrrfr^ OJBbfitrtB »011 ^Biunt* 1772* 8* 102 S» s
SBir iDiffen fajl nid^t mel^r, 06 toir toünfc^en fotttcn, bag
junge S)id^ter bie Sitten frü^e lefen. 3^^^ nnfere cm*
Vfinbungötofe ^eben^art erfticft baö ®enie, toenn bie ©änger
fret^er ^eiitn eö nid^t ertoärmen, unb il^m eine, »enigften^
ibeaUfc^e fret^ere 2lt]^mof})^ärc eröffnen ; aber , tim biefe 10
©änget l^aud^en amif oft ein fo frembe^ ©efül^^I in bie ®ee(e,
baß ber befte 5)id^ter, mit bem glüdlid^Pen @enie, balb, pd^
b(og burd^ feine (äinbifbung im ^(ug erhalten, unb feine
t3on ben glül^enben Segeifterungen mel^^r tönen laffen fann,
bie bod^ aüein iDal^re ^oefie mad^en. SBarum finb bie ®e« 15
bid^te ber alten ©falben unb Selten, unb ber alten ®ried^en,
fetbft ber 9Korgen(änber fo ftarf, fo feurig, fo grog?
Xk Statur [368] trieb fie gum ©ingen toie ben S?ogeI in
ber Suft. Unö toir fönnen^ unö nid^t verbergen,
unö treibt ein gemad^teö ©efü^I, ba^ roir ber Setounberung 20
unb bem SBol^Igefallen an ben Sttten gu banfen l^aben, gu ber
S^ei}er, unb barum fmb unfere befte Sieber, einige wenige
aufgenommen, nur nad^gea^mte Sofien. SIBir finb gu
biefer ^Beobachtung burd^ bie S^rifd^en ©ebic^te beö ©erm
S t u m geleitet toorben. S)iefer S)id^ter iji getoig nidbt ol^ue 26
@enie ; aber fetten fann er pd^ länger er^ften, ate er feinen
<g)orag im ©efid^t l^at. ®iefer leuchtet il^m t)or, toie bie
gadteC ber ^txo; f 0 balb er aUein gelten muß, fo fmft er !
ber 9taum erlaubt unö nid^t, SSetoeife angufü^ren, aber toir
berufen unö auf jeben ?efer, ber feinen C^orag fennt, ob nid&t se
faft immer ber ©id^ter jfalt unb matt toirb, too il^m nidl^t
§orag unb ®at)ib, ©ebanfen, Smppnbungen , SBenbungen,
©ituationen, jener felbft feine 2)il)tl^oIogie teiltet, bie
toir reben nac^ unferm ©efül^I feiten anberö gebraudbt
toirb , aU 100 bie Imagination mit faftem ^cxim bid^tet. 35
S)a« befannte §oragianifcfee ®uett, Donec gratus eram, ^t
Litteratardeukmale des 18. Jahrhunderts. 7. 20
306 rur^ An
[Nro. 47,
ÄMcift toeit Beffcr überfeftt; aber ba« Ätagltcb bcö ®at)ti>
unb -3onatl^att l^abcn tüit nirgcnb fo fd^ön üerfipcirt ge*
fe^en. SBir toünfd^cn bem ?^exfaffcr ein unüerborfccne^
SKäbd^en, geft^äftenlofe Soge, unb rctneu ©id^tergeift ol^ne
5 5lutorgeifi. 3)er bepc S)ic^tcr artet auö, toenn er httf feiner
Sompofition an^ ^ubttfum ben!t, unb me^r üon ber 93e*
gietbe nad^ 9tu!)m, gunmt 3ourna(tften 9iu]^m, alö tjon feinem
©egenjlanb erfüllt tüirb.
[369] Nro. XLVII. 3)en J2. gunii 1772.
iO Sinbau unb Sei^jig.
Die gi^ttiiitre Cl^ingeirung )>(r l^eilgen Sdrrift^
unterfudit von :Sf0l|ann (Siottlieir ^i^iintv* ßt^ 3ütüb
CfDttö utti> Ml^ntn. 1771* 8» 487 «♦
S)a^ ^or^fcen beö 53erf. in biefer toit^tigen ©c^rift ift^
15 3u jeigen, ba§ bie SBaf^rl^eit unb ©öttüd^feit ber l^eitigen
©d^rift feft pelzen toürbe, toenn gleid^ bie l^eitigen Sudler
fdmmttici^, ober bod^ gum Xiidi ol;ne einiget feefonberö -3^==
i^un (Sottet gefd)rie6en fe^n foHten: unb bag Don bem
üSernatürlic^en Urf^^runge beö 3n^altg nid^t^
20 auf einen äl^nlid^en Urf)3rung ber 2luöf ertigung
berfelSen gefd)(offen toerben fönnte. Sr glaubt, baß, »enn
biefe 3ti>e^ Si^^gen getrennt toürben, ber ©treit mit ben
Ungläubigen ungemein abgefürjt tocrbe. 9Kan (aßt fid^ mit
i^nen nod^ gu fel^r toegen jebe^ befonbcrn @iniDurf§ gegen
25 bie l^eiügc ©d^rift ein, unb ^egt baö aflgemeine ^ornrt(;eil,
baß baö göttüd^e ^nfel^en ber geoffenbartenSieligion
t)on bem göttlichen 2lnfel^en ber Stätter ber Offen*
barung abl^änge, unb baß e^ bal^er um ben ©lauben ge-
tl^an fe^n toürbe, wann e^ um bie (äingebung ber l^eiligen
30 ©d^riften get^n fe^n foHte. „SKeine Sefer, fagt ber SSer«
faffer, würben fid) übereilen, toenn fie biefe Slnfünbigung
meinet ^or= [370] ^ben^, atö eine Slnfünbigung ber @nt=
bedfung »erfiel^en foßten, baß bie l^eilige ©d^rift nid^t ein«
gegeben fet). Slber, tpaö id^ il^^nen barüber mitjut^eilen
35 l^offe, ip fo bcfd^affen, baß mit bemfetben eine SD^enge tl^eo^
(ogifc^er ©treitigfeiten beigelegt, ein großer I^ei( ber ?(uö*
K,o. 4,.] 307
Icgimgöreöetn für bie l^eiligc ©d^tift anbcr« Bcftimmt, unb
bic gange Sluölegungöart um cttoaö i)cränbcrt, l^icrnäd^ft
afcer, roenn ei8 @runb l^aScn foHtc, bic ganjc 9Ketl(|obc au^
ber ©c^tift 3U betücifcn unb ju toibcrlcgen, i)cr6cfycrt
tüirb. Ön bem @(au6cn bc« Sl^tiftcn, unb in ber Üter« 5
jeugung beiS ßl^riften, bleibt tool^i be^ jeber S^corie t}on
ber (Singebung ber l^eKigen ©d^rift, aüe^ einerlei, unb
tüenu auc^ bie (^eilige ©cbrift gar nic^t eingegeben toäre; fo
würbe bod^ afleiS barinn einerlei bleiben, aber bie gange
geleierte ^uötegung ber l^eiligen ©d^rift, unb bie gange 10
geleierte 5lb^nb(ung, ^^erfeitung unb 55ert]^eibigung ber
©(aubentoal^r!)eiten, au^ berfetben ift unö bergeftaft nid^t
bloö an bie 333 i r f ( i d) ! e i t einer göttfid^en Eingebung ber^
felben, fonbern jugteic^ an eine gen3iffe Sl^eorie bon ber
Sefc^affenl^eit ber Eingebung berfetben gefnüpft, baß 15
mit mel^r SSSal^rf^eit unb äw^^^'^^iö^^^^ barüber, mel^r äBal^r*
l^eit unb 3"ber(aßigfeit in ber ganjen @otte^ge(el(|rfam!eit
entftetjen ttjürbe." S)ie (äinleitung entl^ält eine fel^r tool^I*
gefd^riebene ©efd^id^te ber Sl^eorie, bon ber Eingebung be^
aüen Äirc^en gu berfd^iebenen ä^'*^'^- ®^^ ^^P^ €>ciu})tft. 20
fefet ben Segriff ber Eingebung bal^in feft, ba§ e« eine
innere übernatürüd^e iüHttoirfung ©otteö fe^. Eö geigt,
baß au3 ber Ett^motogie fid^ nid^tö ertoeifen laffe^ fonbern,
baß e^ ein bloß !ird)üd^er Segriff fe^, unb baß nod^ nid^t
beftimmt fet) , ob fie unmittelbar ober m i 1 1 e l b a r 25
gefd^el^en fet^e. ®arau^ giel^t ber 33. bre^ folgen. 1.) 3)ie
Eingebung ift eine ®attung ber Offenbarung. Eö
faßt alfo bie 3:^iflinf« [371] tion ber Sl^eotogen toeg. 2.) ©ie
!ann nic^t auf eine Offenbarung im SSerpanbe ein*
gefd^ränft toerben. 3.) 5)ie göttliche Eingebung ber so
©d^rift ift ettoaö anberö, a(ö ba« göttlid^c Slnfel;en.
3)er ^erf. nimmt eine fünffad^e übernatürlid^e iWittoirfung
®otte£^ gu einem Vortrage, aU möglid^, an. S)arauf baut
er 5 @rabe ber Eingebung: 1.) bie boüfommenfte 9[rt ift,
njenn fid^ ber ©cribent tt>ie ein Slmanuenfiö, tt>ie ein 35
mufifatifd^eö 3nftrument t^erl^ätt. ®er 2te ®rab, toenn nur
einige gur SSirfKi^feit eine« SSortrag^ gel^örige 5)ittgc
20*
^^^ [Nro. 47.
(^anj üternatütlid^, einige bcrfelbcn aber 1 1^ e i l « na«
türli^, tl^eiU übetnatürlid^ erfolgen. 3)er 3tc,
tüenn fämmtfid^c bagu notl^ti>enbige Singe t^eiU natür«
iiil, tl^eiU übernatür lid^ geti>ir!t toerben. 3)er 4%
5 toenn einige ©türfe b(og natürli(^, einige aber tl^eite
natürlid^, t^eil^ übernatürtici^ erfolgen. 2)er 5te
®rab, tt)enn ein ganj natürlid^er SSortrag 1^ int er*
l)er üon ©ott beobachtet unb b e ft ä t i g t toirb. 3)enn eö
x\t einerlei), ob baö übernatürfid^e öorl^ergegangen ober nad^*
10 gefolgt ift.
®aö 2 te §^wp^ft- ^anbelt Don ber SBal^rfci^einlid^feit einer
götttid^en Eingebung ber l^eiligen ©ci^rift. 3)er erfte Ornnb
berul)t barauf, bag toir Don @ott nic^t toeniger gu gegarten
l^aben, at^ toa« in äbnlid^en Umftänben jeber rec^tfd^affner
15 9J?enfd^ tl^un roürbe. SBenn il;m ettoaö an biefer Srfanntnife
gelegen toar, fo toirb er eö nit^t bem ä^fatl überlaffen ^ben,
burd^ toen, ob, ober ob fie nic^t fortgepflanzt toürbe. 2.) @in
Si^eit berfelben, unb ber größte Sl^eit berfelben ift Don fotd^en
•Perfonen gefd^rieben toorben, bie bei) il^ren münblid^en
20 a^eügionöDorträgen einen aufferorbentlidben S3e^ftanb be^
(Sottet genoffen ^ben, toarum nict)t aud^ bei) il^ren f d^ r i f t *
lid^en? 3.) ®er On^t unb bie aBa^( be« ^n^ftiS Der=
rätb offenbar einen ^lan, an toetd^en tt>eber bie 53erfaffer,
nod^ bie ©ammler gebadet l^aben.
25 [372] 3n bem 3 ten §ttut)tft. unterfud^t ber Serfaffer be^ ber
aBirKid^feit ber göttlichen gingebung 4 ©tüdfe. 1.) Db
ber SBitte ber b^iligen SSerfaffer ettoaö gu fd^reiben, unb
eben bie^ ju fd^reiben; ober ob 2.) bie Srfänntniß, ober
bie ©ad^en, xotld)t fie fc^rieben. 3.) 3)ie 2Borte. 4.) 3)ie
30 Drbnung , nid^t bei) i^nen natürlid^ o^ne Singebungötounber
mögüd^ unb begreifUd^ ipt. Sr finbet in allem bem nid^tö,
toa^ unö an ein SBunber ju glauben, nötbigte; allein,
übereilt toäre e^, toenn toir barauö ben ©d^Iu§ mad^en
sollten, baß bie l^eilige ©efd^id^te toirflic^ ol^ne einige
35 gingebung gefd^rieben worben fei). 3n Slnfe^ng ber
Seigre toirb e^ fel^r toa^rfi^einUc^, baß bie 33erf. ber gin*
gebung genoffen ^aben, toenn man bebenft, baß jeber Don
«.] _1^
Ufuta bai gam^em i'c^r^cgTtff imae l^attc; ctn
Umtitasb, ter jdfi ictd^tig i^! Ziffer ^^rbcgriff wobl^ te&i
tux6^ irgent jemamb nM &M%Awa% ]tiBß tjfxtmt
tDcrben, tDam ani^ joäft bntd^ fie. SHc («fmtnre Ite«
gienntg @ent^ rft ht]tmt€t^ bcnian git erfoniai, t>a| fic s
md^t me^T gtf^netai J^otoi, bog hiaer sster t^aea tca
goa^ea t^ irü^IMaaatea Sd^tBegriff fArieB; tag {ic aar
@tä(!e bfjfdlbat Itefertoi, aab gletifitooi au9 bicfoi €tiMm
eta toßjiaabtged ^e^g^Sabe enoSi^^ 8e^ ber Xafjeid^«
auag, kcemgfiaid ber SSetffagaag, ift oac^ Uxat <Eiag(6aagM
aöt^ig ; beaa fie hmatea fie (oage iDor^ iM)a (Sott obet looa
aabera em^faagni f^htn, SBtr fiberge^ bea Seicei^ bet
3eugniffc $tcr briagt ber SScrfajfcr aiit Ä«l^t aaf bie
tnaere, ald tit ftadfU.
4 te« &an)>tfL 8oa ber Scfd^ffeal^ ber Siagebaag. i5
$ter glaubt ber Serfaffer, bag bie goage @<^rtft Doa @ott
eingegeben fct^; aab boja ffi^rea i^a aageaf(J^aGi6 atdbt
b(og an^ bea göttH^ SoUfoanaea^ea gcjogeae folget*
aagen, fonbera an9 eigaea ^taISagIt<6ea B^S^^^ff^ ^
l^eißgen @(^rift l^ergenoamieae 9ea>eidt^fimer. ^3^ foaa e^ to
mir [37S] unb anbera gar aid^t Der^etat(i<j^, bag bie Sia«
gebung bet ^ligea 9fi(^ airgeabd ia berfetben mit
einer jebermann gnm Sel^faK ^iareiffeabea Sbibeag ixrfi^ert
iDttb. Unb ba^r fann i^ ai^t irrea, loeaa i^ foI<l^ für
feinen in ben gemeiafantea @(aabea gel^rigea ?e^r)>aatt »
erfenne.* gt fibemintmt 6 Stüde gn bemeifea. 1) S)o6
bie (Eingebung ber l^eittgea @<!^rift f^(e<^terbiag^ ai^t bea
bolüommenflen mög(i<!^en ®rab ber Qingebaag
eine^ ^ortragd gel^abt ^abe. 2) 2)ag ni<bt a((e 9ü^er ia
g I e i (^ e m ®rabe eingegeben finb. 3) 3>ag ed nnai^gßd^ ifl, m
ton trgenb einem berfetben bea ®rab ber (Siagebuag
genau gu beflintmen. 4) 3)ag ober ^tM^t }at)er(2lgig überaK
fo biet begriffen l^at, ba§ ai^td fatf^ in bie b^tige
(Sd^ttft gefommen ifi 5) 3)ag fi^ bie Siagebuag fotooi^I
auf bie ^orte at« @a^ea (nSmti^ aiit aOea ben (Sia^ ss
ft^ränfungen, koomit er bie Qingebuag ber @a^ea be]^u)>tet)
erftretft l^abe, unb 6) bag kbir feinen ^iarei^enben ®rnab
[Nro. 47.
^aitn, fämtUd^c Sudler bcr l^cUigcn ®4rift für fo^feid^
mit Singebung gcft^riebcnc Süd^ct gu etfcnncn. 3n bcm
5ten §au})tp. »erben bte Sotge« au3 ber angeftetiten Unter*
fud^ung gejogen. 5)iefc finb bierfodb, 1) 3n ^nfe^ng ber
5 üDogmatif. 2) ®e^ ^etoeifeö ber geoffenbarten Stetigion.
3) 2)er äuölegung ber ^eiligen ©d^rift. 4) ®er SEl^eotogie
ü6er^an))t, nnb ber tl^eologifd^en SSetoeife infonberl^eit. SBir
l^offen, bog biefe mit fo vielem Unter fud^ung^geifte alö @e*
toiffenl^aftigfeit abgefaßte ©d^rift enblid^ einmal S})od^e in
10 biefer Seigre mad^en toerbe, toenn e^ anberö ba^ ©ujet felbft,
nnb ber jefeige 3"^^"^ ^^ menfd^tid^en ©efetlfd^aft julagt.
®ie§en.
9Bir l^offen be^ ben Siebl^abern ber Sitteratnr 2)an! 3U
üerbienen, toann toir i^nen brel) fel^r le» [374] fen^werti^e
IS |3rontott0ni$)ir0$ntmmen httst i^tvrn DitekaniUr liodr in
©ießen befannt mad^en, toorinn berfelbe üon bret) fd^ä^baren
nnb mer!»ürbigett ^ergamentl^anbfd^riften in ber ©ießifd^en
Uniüerfität^bibliot^ef »Zad^ric^t giebt. 2)ie erjUe ent^tt ba«
breviarium extravagantium beö Sernl^arb Sirca, nnb
2oift an« bem 12 ober 13ten Oal^r^nnbert, in t^olioformate.
®ie SJorrebe, toelc^e getoöl^nlic^ bor bem 93nd^e fielet, fel^^tt
in biefem 9Äattnfcri})t^ tooran« jn bermntl^en ift, baß pe nid^t
bon bem Sirca i^errül^^ret. ©err t)on ©enfenberg l^at fd^on
bormal« t)on biefem Sobej: eine ängeige befannt gemad^t.
25§err Ä. aber jeigt, baß biefefbe t)iel falfd^e« enthält, nnb
bie ©tüdfe, toefd^e $err bon ®. l^at abbrudten f äffen, im
äbbrndE üom Original bietfäCtig abtoeid^en. 3n bem be*
rül^mten Sa)). 7 de praescript. l^at übrigen« biefe ^anbfc^rift
fo gut toie anbere bie unerftärbaren SBorte : Ephesinus enim
30 legislator Origenis patruus.
Sin 5Wanufcri))t bon ber erften ©efretatfammtnng 3nno«
centin« be« britten, an« bem 14ten 3a^rl^nnbert, ba« §err
Söl^mer in Oöttingen für ein SCeinob ber SibUotl^ef er*
fennt, toirb im jtoe^tcn "ißrogramm befd^rieben. Se^ldufig
85 ertappt $err S. ben §erm t)on ©eld^ob toieber auf bem
falzten ^ferbe, tooranf er oft reitet, nnb merft an, baß c«
.C ^71 311
:Nro. 47.]
falfd^ x]tf toann er in feiner 9tec^t«0ef(^id^te bem Sltteferra
einen Sommentar ü6er bic fämtlid^en S)e!retaI6riefe 3ntto==
centiuö be^ britten, bcr jn Sonlonfe l^eran^gefornmen feijn
foll, gnf(^rei6t, ba boci^ Sllteferra nur eine Sriäuterung
über bie S)efreta(briefe be^ -Snnocentiug, bie in Stal^munbö s
©ammlung [teilen, ju ^ariö ebirt l^at. 5luci^ toirb gegen
bie §erren So))j) unb SBald^ betoiefen, baß fid^ au« bem
(5a J). 3 de consuetud. bie S^'iften^ ber Ja^enfd^öffen
fce^ geiftüc^en ©erid^ten ni6t bartl^un läßt; oBgteic^ fonft
$err Ä. bie ®ac^e fetbft nid^t Begtoeifelt. lo
[375] ®ie §anbfd^rift ber ©efretalcoHection Sonifaciuö beö
achten, ift ber ©egenftanb beö britten Programm«, ©ie ifl
ebenfalls auö bem 14ten Oal^rl^unbert unb l^at üiele mcrN
tDürbige unb nod^ unbefanntc 33arianten. 5)ic Sude, toeld^e
§err 5i. gur ^robe ^t abbrurfen laffen, geigt, bag biefe i5
©ammlung auc^ an bie 5lfabemie ju ^ariö g^f^itft toorben,
unb baß eö ein Orrtl^um ift, toann §err Söl^mer glaubt,
biefeö fe^ toegen ber ©treitigfeiten be§ ^abfte« mit bem
Könige ^^itipp unterblieben. — S)iefe furjc ängeige bc«
On!)a(t« fet) ftatt be« f obeö unb flatt ber Ermunterung an a>
unfre ?efer, biefe bre^ Keine ©d^riften felbjl burd^julefen.
Sreglau.
5Der ältere ^orn ^t üertegt: De methodis montium
altitudines metiendi Dissert. 3 ßtf$tn 8. mit
einer ^upfertafel» 25
2)ie ÜWeffungen ber ^öi^m, benen man nid^t bel^lommen
fann, finb unoermeiblid^en ^ti^kxn untertoorfen, toenn man
fic au6 nur geometrifd^, ober trigonometrifc^ betrad^tet. 3)cttn
fie »erben au« gtoei) ©täuben gemeffen, too bie SJerrüdung
te« 3nftrument« adejeit ^el^ler üerurfad^et ; e« toäre bälget so
3U toünfd^en, baß eine aWetl^obe, ober ein befonbere« 3nfhru:=
ment gefunben toürbe, t>ermittelft toelc^ett man bergteid^en
^ö^en an^ einem ©taube meffen fönnte. @« fmb aber nod^
t)iele anbere ©d^toierigfeiten, loenn bie $ö^e beträd^tfid^ unb
t3on ber aWeerc^fläd^e an gered^net gefunben »erben foH. 86
ffiie 2Ketl^oben bie (entern ju meffen, il^re ©d^n3ierig!eitcn.
[Nro. 47*
unb bic SKittcf fold^c 3U l^ctcn, fmb bcr ©egcnftanb bic[cr
Icfen^toürbigen ©(j^rlft. S3c^ SWcffung einet fceträd^tüd^en
§ö^e, bet man nid^t bel^fommen fann^ unb too bie ©tanb-
))un!te in einet beträd^ttid^en Sntfetnung angenommen toetben
5 muffen, finb brel^ertel) ^öl^en jn nnletfd^eiben : 1) 2)ic $ö]^e
t)ou bet [376] SWeereöfläc^e an geted^net, 2) bie ^ölf^e bon
bet @rbfläd&e, iceld^e übet bie iWeeteöfläd^e fd^on etljafcen ift,
3) bie ^öl^e üfcet bet fd^einfcaten ^otigonlaKinic , obet
2^angente eine^ Stbfteifeö. 2)iefc [teilet anf bem fd^einbatcn
10 §oti3onte nid&t fenfted^t, fonbetn fd^ief, nnb toitb ballet gu
Mein gefunben, toenn man fofd^e fenhed^t annimmt. @ö fann
abet bie ical^te ^öl^e au^ ttigonomettifd^en ©tünben ge=
funben toevben, n>enn man ben SSJinfel an bem 3)tittetpunlte
bet (Stbe fud^et, tooüon bet SSetfaffet bie SBJetl^oben Intj
15 an3eiget. Übetbieß ift bei) ben ttigpnomettifd^en SReffnngen
bie ©tanblinie in SSettad^tung jn jHen, toeldbc feiten ^oti*
jontat angenommen toetben !ann. Um l^iet ^ti)Ux gn t)et«
meiben^ mnß bet Slbftanb enttoebet bntd^ bie SWit^eüitfnnft
gefnd^t toetben, obet man nimmt biefe f inie fd^ief an. S)iefe
20 Sinie batf and^ toebet jn fntg nod^ gn lang angenommen
toetben, bamit bet SSSinfel an bet ©))i^ bet ^öl^^e toebet gu
gto§ nod^ aflju flein toitb. Slud^ mad^t bie 9?efta!tion
Sd^ioietigfeiten ; inbem bet ©ttal^I »egen bet t^etfd^iebenen
S)id^tigfeit bet nntetn unb obetn Suft gebtod^en toitb. S)iefc
25 geogtat)l^ifd^e Steftaftion toitb enttoebet alö ein Äteißbogen,
obet al3 eine ^atabet bom neunten ®tabe angenommen,
unb bamit toitb fle fo toeit gel^oben, bag toenigjlen« fein be«
ttäd^tlid^et gelltet begangen toitb. 3Ran ))flegt bie ^ölf^en
aud^ butd^ $ti(fe beö Satometet« gu meffen. S« toetbeti
so babon fünf 3Retl^oben angegeiget ; oaxif bie SJoIIfommenl^eit
beö Satomctetö befd^tieben, toeld^e« gu biefem ©ebtaud^e et»
fotbett toitb. @« fmb abet aöe biefe 3D?et](|oben nid^t un«
ttüglid^, toenn auc^ baö Satometet butd^ baö S^etmometet
üetbeffett toitb, obgfeid^ eine üot bet anbetn einen SSotjug
35 ^at S)entt bie SJetänbetungen bet ?uft butd^ SBätme, Sältc^
Sünjle unb SBinbe fmb fo mannigfaltig , bag man fd^toettid^
eine getoiffe SRegef fepfefeen fann.
[377] Nro. XLVIII. 2)cn 16. Sunii 1772.
®ottingen unb ©otl^o«
Hevtn^n l»cr l^l^iiüU^l^lt. (^xttv ^J^t'xi, 1772. 8.
310 S.
SSJir ttjütben utigered^t gegen «nfet ^tiialttx fetjn, toenit 5
totr fürd^teten, bafe biefeö merftoütbige Surf», nid^t unter un«
mit eben fo üiel SeijfaH aufgenommen teerten foDte, a(«
unfere $Raci^fommen banff are (Sl^rfurd^t gegen ben SSerf. bef*
fclkn, unb gegen oüe bie, toetd^e mit il^m ffial^rl^eit feigen
tDofien, unb aufrid^tig fuci^en, l^aBen toerben. 3n bem üd^ten lo
iJog, ben er il^nen Dorjufcereiten fuci^t, toerben fic ben SRömen
jiebeg jDenferö unb jebe^ elf^rlid^en SWanneö fegnen, ber itjnen
in ben iJinPerniffen ber S^otafti! unferö Qal^rl^unbertö üor*
(eud}tet; unb icel^e un«! toenn ®umm]^eit unb ^artl^e^geifl
il^nen bie @traf)Ien aufhält , bie für fie benn il^nen i5
toerben fie erft leud^ten l^ert)orbre(i^en ! Unfere ©ränjen
ertauben unö nid^t einen auöftil^rfid^en Slu^gug au^ biefem
SBerf gu mad^en. 9tie finb unö biefe ©rängen befd^toertid^er
getoefen ! 333 ir muffen unö aber befriebigen, nur bie Dpr*
nel^mften @eban!en au^gugeid^nen. „^Die ^i)xio^oplixt,^
fagt ber SSerf. l^at ben 5IRenfd^en gum ©egenjlanb. S)iefer
fann aU individuum, er !ann al3 SWitglieb ber großen ®e==
feUfd^aft betrad^tet toerben. SDeßtoegcn gerfättt bie [378] ^l^ilo«
füpl^ie in ben Jjraftifd^en unb tl^eoretifci^en Sl^eil." 3enen
f ofien toir nod^ l^offen ; biefen fängt ber SJcrf. l^ier an gu »s
bearbeiten. (Sr fdfceint bal^in nid^t« gu red^nen, ate bie
^fl^d^otogie. S^iefe ijl untrennbar Don ber So gif;
„benn ?ogif, fagt er, unb ^f^d^ologie Derl^iäft fic^ gufammen,
toie bie Sfopifd^c fjabel unb il^re angehängte ÜWorat." S)ic{c ;
fammeft Semerfungen Don ber benfenben ©eelc, jene geigt so
il^re Slntoenbung. S33a^r iftö! ber 9Wenfd^ ift ber ®egen^
ftanb ber $l^itofo))]^ie ; aber toir toürben ii^n nirf|t bloö aU
Individuum, unb in ber (SefeÜfd^aft betrad^tet l^aben. 3Bir
feigen l^ier feinen ^Jlaft für bie ^l)^fif, 9)?at^efiö 2C. bie boc^
aud^ mit SRed^t ©i$ unb ©timm in bem Senat ber ^l^ilp« 33
\cpi}cn i)aUn, unb nid^t bloö (eere Segriffe geben, 3ttb?m
^^^ [Nro. 48.
l}at bicfc (äintl[^ci(ung auif tiod^ btc Unbcqucml^fcit, baß fic
bie ^fi^c^ologic , bic auci^ ©runbfdftc bcr S^tigfcit tcl^rt,
trennt, unb baß fic auf btc anberc Sintl^cilung in 2^1^coric
unb $rafti! nid^t ))agt ; bcnn au(^ ate fclofcö Individuum
5 ^nbctt bcr SWenfd^. S33it toürben ben äKcnfd^en cttt)a untct
ben jtücen ©efici^töpunftcn , in Slnfc^ung fcincö gangen ^n^
ftanbc^, unb in Slnfcl^ung feiner ^anbfungen, betrat^tet l^aben.
Unfer t^eoretifd^er Sl^cit »ürbe, ba er ben ÜÄcnfd^en in attcn
feinen SSerl^ältniffcn burd^giengc, baburd^ fid^ auf äße äjie ber
10 toal^ren 'JtJl^ilofoljl^ie l^abcn ausbreiten fönnen; unb ba er ju*
g(ei^ ben ®runb ber menfc^Ii(^en ©anbiungen unb il^rc Srieb*^
fcbern angegeigt, unb unö ben einen $unft entbedtt ^ttc, auf
ipcfd^en alle gelten, fo mürbe bem ^raftifd^en uid^t« übrig
geblieben feijn, alö gu geigen, tüie bie ©egcnftänbe ber
15 menfc^Ud^cn ©anbiungen mit biefem einen ^un!t im SSer==
Ijältnig ftcl^^en. SBir mürben alSbann nid^t nötl^ig ge^bt
baben , bic ^f^d^ologie gu trennen ; fonbern tt)ir i)CLttcn ben
(Sinflug ber ©cete auf ©anbtungen unb ®cban!en, auf ba«
@utc unb baö ©d^öne, mit einmal überfeinen fönnen. [379] ®oc^
20 biefe 33emer!ung ift tool^t gu voreilig, ba toir auS biefem
S^eit, ber nur eine Vorbereitung gu einem noc^ nid^t an*
gefangenen ©ebäube ift, nid^t ben gangen ©efic^tsfreis über*
feigen fönnen, ben ber SJerfaffer umfpannt. ^a6:i biefem
Umriß beS ©ebietö ber $^iIofo))inie gel^t bcr SSerfaffer auf
25 bie SWctl^obe über, too mir eine gange 9ieil)e Dortreftid^er
©ebanfen übergeben muffen, unb nur bemerfen, baß baö
8tefultat babtn auslauft, baß mir, um unfere unb ter SBett
SRu^e unb ©lüdtfcligfeit, mit bem ^ntcreffe ber SBa^rl^cit gu
vereinigen, bie alte ÜKobe ber cfoterifd^en unb ejcotcrifd^ett
30 ^l^ilofo^j^ie, aber fre^Iid^ im gang anberm ©inn, al« betj
ben Slltcn, mieber einführen muffen! aBcnn bic (£poj)tctt
^0 fing gcmäl^tt unb t)orbereitet merbcu, aW ber Scrfajfcr
©. 129. in einer fc^önen ©tettc anrätl^; menn bcr Tonog
iv&sog, aus bem ©örfaal inö Sabinet üertegt mirb, unb
menn ber einmei^enbc ^riefier ein erlcud^tcter, rcd^tfd^affucr
unb gefeUfd^aftlid^cr ÜKann ift; fo ift bicfer ©ebanfc bcr
eingigc, ber unö gmifd^en Aberglauben unb Unglauben burd^
Kro. 48.] ^^^
füllten fann ! — — ®od^ toic üiclc Uttgctocil^tc tocrbcn
noc^ immer fortfc^reibcn ? Unb tüic fd^tocr ti>irb bcr blogc
Sltgtool^n bcr Sintoci^ung oft beti grcunb bcö ^ricpter^
brücfcn, tocnn er ntd^t ift, toaö ein el^rlidfter ÜÄann nie fe^n
tDirb, ein boüfommner ^eud^ter — — (Sine SWenge reid^= 5
l^altiger, unb an^ einem benfenben Äo^jf unb bcm bef!cn
^erjen flieffenber Seobad^tungen, über bic SSel^utjamfeit in
S9efäm})fung bcr ^orurt^eite, 6e^ tcelc^en [id^ bie SWenfc^l^ieit
XDoi)l teflnbet ; ü6er ben ä^f^^^^ unferer ©elel^rten ©orgen ;
über bie Steuerung^fud^t, unb ben tcal^ren 2Bertl(| ber ^^ilo- lo
fojjl^ie, muften toir übergeben. ®er gro§c ©ebanfe, alle
SBiffenfd^aften auf ben 9}?enfd^en gu concentriren , leud^tet
überall bnrd). 9^ie mü§e ber ben SBiffenfci^aftett naiven,
ber i^n nidft faffen fann! ®er jtüel^tc 2(bf^nitt l^anbeft
t)on ber ? o g i f . ©etoig [380] ift«, baß fie bon ber ^f^d^o^ i5
(ogie (fo toeit btefe bie ©eele afö benfenb betrad^tet) nid^t
getrennt »erben barf. Silier Unterfd^ieb t)on Logica con-
nata unb artificiali ift alfo überflüßig, unb biejenige, n>etd^e
t)or bem Slriftotele^ geleiert tourbe, berbient bie Serad^tung
getüiß nid)t, mit tüetd^er biete auf fle l^erabbUdfen. SBir freuen 20
unö, einen SBeifen ju finben, ber ?oden !ennt unb an))reip.
Sode l}CLt in unfrer Seele toirfüc^ Spoc^e gemad^t. Sr l^at
guerft unö gereift, fetbj^ gu benfen; guerft bic jjeffetn ger*
brod)en, bie toir auö ben ©deuten mitbrai^ten ; unb aud^ toir,
bauen i^m auö ®an!bar!eit ältäre. S)er Serf. t^^eitt bie 25
Sogif in efoterifd)e unb ejoterifi^e; 3ene foll ben ®ang;
biefe ben 2Beg leieren, ben bie ©eele in ber SSerfaffung gu
gelten ^t, in toefd^er mir un§ befinben; babetj aber il^re
Sebren fo änbern, toie biefe Serfajfung fid^ änbert. auf
biefen ©efid^tö^junft muffen toir toenigpten« unfrer Sürge »o
toegen bie njabren unb fd^önen Semerfungen gurüdEfül^ren,
bie biefer ^bfd^nitt enthält. SBir toürben aber bod^ anberc
9fameji getoäbft ^ben, toeil biejenigen, bie ber 5Serf. braud^t,
bier ettoaö anberö bcifec«/ ^f^ ^^^^' 5)er britte Slbfd^nitt
l^anbelt bon ber 2»etat)^i)f ü, bie na6:i bem SSerfaffer, 35
»etc^er bie Seigre bon ®ott unb ber gre^bcit gum J)raftifd^ett
SEl^eil berttjeift, nid^tö afö ein bloße« SBörterbud^ bon all»
_11?__ iNro. 48.
gemcmcn Segriffcn fc^n foHtc. S33ir geben i^m üolllommen
Sel^fall; benn, fonbert man bie Beleben eben genanntem
Seigren, bie no^ einen (Sinfinfe anf un^ l^aben, ab; fo bleibt
ber 5IKeta))]^i)fif niö^i^ übrig, al^ Spanten, toetd^e getoiffen
5 Workmanships of human understanding, (SBcrffincfen beö
menfd^Uci^en SSerftanb^) toie Sode fic^ anöbrürft, gegeben
icerben. ®er t^ierte 2lbfd^nitt I;anbe(t enblid^ Don ber €ftl^etif,
bie ungejtoeifelt eben fo gut, afö bie Sogif an9 ber ^fij(i^o*
Cogie gefci^öjjft »erben mu§. I)er SSerf. bemerft fel^r grünbtt(j^,
10 bag feine Spi^etif [381] mögtid^ fei>, fo (ang ber ©ife ber
©c^öxtbeit nod^ nid^t gefunben toorben ift; er geigt, bag bie
fcbönen fünfte unb SBiffenfci^aften nid^t einerlei S^eoric
ijaben fönnen: üornemKd^ beßtoegen, toeit il^re ©egenfiänbc
auf t)erfci^iebenen SSSegen gur @nH}finbung übergel^en. SWad^
15 biefen Unterführungen geigt ber SSerf., toie toir gu einigem
Segriff ber unerftärbaren Snifpnbung be^ ©d^önen fommen
fönnen. Slbfolute ©d^önl^eit ift unö nid^t mögfid^, (baö t)er=«
ftel^en toir fo; toir fönnen bie ©d^önl^eit nid^t in bem ®egen=
ftanb pnben, fonbern toir muffen fie nur in ber SBirfung
20 fud^cn, bie bie Dbjefte auf un^ ^ben). S33ir muffen alfo
nn« begnügen, nur bie Organe auf jufudjen, rooburd^ toir gu
"jierce^jtionen gefommen fmb, bie toir fd^ön nennen. S)a^
finb ©inne, Imagination, SSerftanb, fittlid^e (Smppnbung.
2Bir muffen bie Sluöeinanberfeftung biefer S3emer!ungen über-*
26 gelten, unb merfen nur an, ba§ ber SJerf. mit SRed^t gegen
getoiffe Sgoiflen bie fitttid^e Smppnbung Dertlf^eibigt ; attein,
eö giebt einen onberen (Sgoifmu^ , toefc^er bie an fid^ gteid^
giltigen, aber toegen il^rer golgen fittfid^ gut benannten Sm»
^)finbungen, gu bem S^^^^^ f ^^«^^ -9 ^ ^ gältet, SBir befennen
30 un« gu biefem; unb e^ toäre toolf^I ein 3Bortftreit, .toenn man
barüber mit un3 ftreiten toollte. Ungern muffen toir t)iele
fel^r toal^re ©ebanfen beö S5erf. über ben Unterfd()ieb be«
©d^önen unb beö 3ntereffanten, über ben allgemeinen guten
©efd^madf, über bie Stad^al^mung ber Oried^cn, unb über ba«
35 8e^i!ulum einer ärt beö ©d^önen, bie ^pxa(ijtn, über*
gelten, um, ol^ne bie ©ebufb unferer ?efer gu fel^r gu mife^
brauchen, bem tiefpunigen SSerf, gtoo SSemerfungen 3nr
l^*. -»-
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t:rs: *t ar;:Ler . — ^'-.r iTnac htnasnf n?^*? Äufr
ta*r tr rer C/.x:: cl»:t ^ikivdz* t*^ Safran: cur Örmec
rrr i'r.//wr;e *d4*x : ,,iti n>:ll rsinr ipcncr. lajC Mr
'»5 5:^r. S. '.»0. bi^ iifc er^d'iai habr. rt id» ihc
^^^ [Nro. 48.
tjerfc^Iet^crt öffcntUd^ aufftcÜcn barf 933ic traurig ifl
c^, baß ein fo rcc^tfd^affncr ^^Jl^ilofo^jl^ mit fold^cn ^tod^dn
fampfen muß ? SBir, bic toir bic SBal^rl^cit aufri^tig fuc^cn,
aufricj^tig tüünfc^en täglid^ Bcffer unb »cißcr ju »erben;
5 tüir, unb aUe bie, toetc^e benfen toie tüir, bitten ben $cr»
f affer, un^ ba(b, ol^ne alle ä^^^^^W^t^ng auc^ mit biefem
S^eil ju !6e)d}en!en, unb at^bann, »ie er in ber Sorrebe
t>erf})rici^t, bie l^ierinn allgemein beleuchtete JJä^er ber ^l^ilo*
fo^jl^ie, nod^ tuöbefonbere ju bearbeiten. Unfere ^dizn,
10 toir muffend geftel^en, unb fottten auc^ manci^e nod^ fo fauer
bagu feigen; unfere ^eiUn brauchen einen neuen 95aco, fo
nöt^ig aU bie ^eiun unfrer 3Säter.
SRun^en unb Sei|i}ig.
^rrtfljerrn von ^reittmagr^ <Srunliri$ htx ^tmtin
15 unhßa^xiftl^tnlißxivütxttlitBgtit^xfnmktit füxhit
anffinger. ßtxf Cräft 177L 8* 572 S-
3)er i5rel)]^err t)on Sreittmat^r mag fonft ein braDer
unb §od^ac]^tungi?tüürbiger ÜKaun fel^n. Slber toann er fo(^e
©lieber f^reibt, toie biefe^
20 Non satis apparet cur factitet.
(Sein ©runbriß entl^ätt nid^tö, »a^ man nici^t in ben ge*
meinften Sompenbien beffer pnbet. SKan l^öre! Sribonian
fott ba3 Corpus Juris unter anbern auö ben Legibus XII.
Tabb. unb Actiouibus legis, jufammengetragen l^aben ©. 5.
25 ^ u g 0 H n ^at auf Sefel^l Äat^fer griebrid^^ 11. ba^ ?ongo*
barbifc^e Sel^nred^t gefammelt. ®. 6. 3)ie @l^e toirb in Matri-
moDium Ratum et CoDSummatum etnget(;ei(t. @. 23.
^ie Tutela Te&tamentaria toirb au^ per Pactum [384] con*
ftituirt. ®. 34. Specificatio ifi, toenn man frembe 3Jiaterien
£0 in fold^e neue ©eftalt bringt, baß bie ©ac^e in il^ren toorigen
©tanb nic^t toieber l^ergefleüt werben mag. ©. 69. Servitus
luminum ift auci^ baö, toenn ber Stac^bar feine SBanb, um bem
anbern eingufel^en, nic^t öffnen barf. ®. 97. Douatio ifi ein
titulus slngularis, toann man gleid^ baö ganje $ermi5gen t)er=»
35 fd^enf t. ©. 1 1 8. ©enug mit biefen groben! Ex ungue Leonem !
Ou SSai^ern mag übrigen^ bad @c^riftc^en feinen 92u^en l^aben.
Nro. 49.] ^^^
9Ia^Yi^t an baS ^uilifuin.
fcj^toeiglf c^cn S3tcet3räfibcnten^ t)on 3 c r u f a ( c m ^oc^toürbcn,
in bcr 33raunf(^tücigifd^en ä^^^wng t)om 4ten btcfcö, unb bcr
cbctmütl^igc §crr 33erfaffcr, bcr im XLVL ©tüclc bicfcr s
ängeigen, cntfjattenen 9tecenfion, über bic ol^nc mein SBiffen
unb 3Bit(cn unternommene Sefanntmac^ung eineö über bic
Sird^entycretnigung enttoorfenen Sebenfcnö,
bereits geäuffert, bleibt mir toeiter nid^tö übrig, atS mid^
burd^ gegentüärtige Srf (ärung gegen jeneS ungercd^te , unb lo
m\6) infonberl^eit l^öc^ftbeteibigenbe 3Serfa^ren beS boS^ften
unb ftrafmürbigen Herausgebers, annod^ öffenttid^ unb be=
fonberS ju üerwal^ren, unb toor bcr ganjen el^rücbenben SBctt
ju begeugen, bag \6) an biefem groben, unb toiber allen t)er*
nünftigen 2Bol)lftanb anftoff enben SSergel^en , niemals Sl^eit is
gehabt ; unb inf onberl^eit ben in bem unbef onnenen SSorbericä^t
auSgefpienen Äefjereifer beS überall fd^tec^tbenfenben SKanneS,
t)on gan3em ^ergen toerabfd^eue. ©einrieben ?Jran!furt, ben
12 Sunii 1772.
Sol^ann 3)anie( Don Olenfd^tager. 20
[385] Nro. XLIX. S)cn 19. Sunii 1772.
^rantfurt am 9Ra^n.
Set) grang 33arrentra^}) : ®J>Jti, ^a» i|l: IBetrailrtungJtt
üirer ^n^ IS^snatit^i ttnii 2iit iiarinn^n trorge-
ffllUntn iöegjirenjjeittm lleW Dorrelit »on J)r» Carl 25
fix\t'i^x. iBalrrit, Jörofcflor ittÄfelfem 1772* 8* 161 S.
SS gel^ört biefe ©d^rift gu ben neueren menfd^enfreunb-
U(^en 33emül^ungen ber erleud^teten ^Reformatoren, bie auf
einmal bie SBelt t>on bcm Überreft beS ©auerteigS fäubern,
unb unferm 3^^^^^*^^^ ^i^ matl^ematif^c Sinic jtoifc^cn 30
n ö t ^ i g e m unb unnötl^igcm ©lauben toorgeid^nen tooUen.
aßenn biefe §erren fo t>iele ober fo toenigc ^^ilpfo^jl^ic
^ben, <B\6!i baS äWenfd^enlcl^ren gu erlauben, fo foöte il^nen
il^r §erg fagen, toie t>iel unjtoct^bcutigcr ©eniuS, unjtoei)=
beutiger SBanbel, unb nid^t gemeine latente jum 33cruf beS 35
(i
j
^^^ [Nro. 4t.
iteucti ^^topl^ctcn gcl^örcn. SBcnti fic SBcItcrfal^ruiiö Bcfi^en,
fo »erben fic fi^ bet) einem großen ^ubltfum (unb baö
grögcfic glauben fle bod) t)or Slugen ju l^abcn) ungern er-
lauben, aucä^ nur ben Serminologtefagoben umjuftoffen unb
5 aufjufteHen, toenn fie fcebcnfen, »etcä^e l^ettige, il^ren Srttbern
t^eure Segriffc unter biefcn Silbern umarmt toerben. aber
ii}x 3fonof(aftifd^er Sifer gel^t weiter. ®te toagen fid^ an
nid^tö tüeniger, a(^ [386] toottfommen öibtifc^e SBegriffe.
5lud^ btefer Straftat »ifl bie gauje Seigre ber ©d^rtft t)on
10 bem Seufel toegraifonniren : ein SSerfal^ren, ba^ mit ber
allgemeinen 3lu3(egungötunft, aud^ beö ftrengften !Den!er«^
ftreitct ; benn, toenn je ein Segrif b t b I i f d^ xoax, fo tft e^
b i e f e r. Sr ^ngt fo fe^r mit ber Seigre beö SKorgenlänberö
i>on ber menfd^üd^en Seele, feiner 3bee bon SDtoratität, natür*^
15 lid^em 93erberben u. f. to. gufammen, lotrb burd^ feine ©itten*
[prüd&e, Slttegorien, unb S)ogmata aller ^dttn unb Sehen fo
fel^r beftätigt, bag, toenn man aud^ bem SBortc (Sottet nid^t
mel^r gugefte^en wollte, ate jebeni anbern menfd^üd^en 93ud^e,
man biefe ^el^re unmöglid^ barau^ berbrängen fann. ®o bielc
20 Stellen ber äfoftel unb @t>angeliften gelten bat)on au^, unb
feieren bal^in gurüdf, bag, toenn c^ auc^ nur ein bon ©l^rifto
in feinem ^titaltex borgefunbener Segriff toäre, er bod^
turc^ il^n geheiligt unb beftdtigt toorben; unb nur allein
ber SSorfel^ung ifi eö borbel^alten , ju bestimmen, toie btel
25 SBal^rl^eit fie un^ aud^ l^ierinn ^at entbeden, ober ber-
^üflen toollen. SBare ferner bie Seigre bon einem Jeufcl,
ein nid^t in ber §ei(. ©c^rift auöbrüdüd^ geleierter ®a$
(toeld^e^ boc^ nie ju erweifen fet^n toirb) toäre eö bem großen
Raufen nur SSor^ettungöart bon einem 'iprincifio be^ Übet^,
30 fo toäre eö fc^on afö ein glüdtli^ gefunbener SÄarffiein nid^t
ju oerrüdfen, ober toäre er aud^ nur ein in bie trübe
Sanäle ber ©t^fteme abgeleiteter ®afe, ber aber bon ba in
ten öffentlid^en Unterrid^t gefloffen, unb Sated^ifmu^nal^rung
getoorben, fo toürbe er aud^ »on biefer Seite el^rtoürbig
85 genug, um in i^m nic^t bie ^tul^e unb ©eelenftd^erl^ett fo
bicler ju ftöl^ren, bie leidet gu tjcrtounben, aber fd^tocr ju
l^eilen ift. $)ätte ber SSerf. fidf ben ©d^riften Sölofi« auc^
Nro. 49.]
nur aH einem ber älteften ÜKonumentc beö ntcufci^üdien
©eifteö, a(« aSrud^Püden einet egt^ftifd^cn ^t^tamibe mit
(Sfirfut^t ju nähern »iffen, fo [387] tofitbe er bie 93itbcr
ber SWorgentänbifd^en ÜDid^tfunjl nid^t in einer l^omitetifd^cn
©ünbflut^ erfäuft, nicj^t jebeö (Stieb biefeö Sorfo ab^eriffen, s
jerl^auen, unb in il^m Scftanbtl^eite beutfd^er UniDerfität^«
begriffe be^ 18ten Sa^r^unbert^ aufgeberft t)aben. (S^ ift
efe(^aft an^ufe^en, toenn unö ein fotd^cr ©crifcent, »ie biefer,
nnterfc^eiben n)iü: ba^ ^t bie etoige SQSciöl^eit unter ber
@efc^i(^te Sben«, unter bem 93i(b ber ©d^ lange geleiert, lo
unb baö l^at fie nid^t gctel^rt. 9Kan burd^gel^e nur bcn
3nnl;alt ber Setraci^tungen, bie bem SSuci^e üorftel^n, unb fel^e,
voa^ er nid^t adeö (cl^ren xoxU, 9?ur fd^abe, bag er baö
(BiM be« Sn^tt« über jebc einjetnc 33etrad^tung t>orfefet,
unb baburd^ ben Sefer nod^ aufmerffamer auf bcn 93ett)ei^ is
mad^t. Unfrc Sefer erlauben unö, nur ben Önl^alt einiger
^45aragra})f)en ^er gu fefeen. „§. 45. S)aö menfd^lid^e S(ut
wirb unter bem Silb einer Solange üorgeflellt; §. 46.
3)iefem SSIut !ann eine Sift bct^gelegt toerben; §. 47. unb
eben fo iüo( eiuc 9tebe ; §. 50. 2)er %lu6:f ber ©d^tangc 20
fc^icft fic^ aud^ gang tüo^t auf ba^ menfd^tid^c 33(ut; §.51.
.^ierauö erl^eüet, njarum baö 93tutüergieffen jum SRittet ber
^erfö^nung gemacht tt>orben ift; §. 85. ÜKan fann gar tool^I
fagen, baö Opfer be^ ©(uteö Sl^rifti üerföl^ne unß, inbem eö
unfer eigene« 33(ut beö ?eben§, b. i. feiner aBirf*25
famfeit beraubt." 5Wit biefer ÜDreuftigfeit crftärt er bie
fonberbarften Srfc^cinungen in ber Oefd^id^te ber SWenfd^l^cit,
worunter getoiß bie Off er gel^ören, unb t)on bereu ßnt:*
fte^ung ber fd^arffid^tigjte ®eip nid^t^ 3u lallen vermag, toenn
er feinen })ofitit)en Sefel^I Ootteö annel^men tottt. so
[388] ficmflo.
^tniftn auf Untft^i<6tit}^rU, J)l4rttr nnh iSiünttitx.
Mb Uvit^tn m^itxn gejügen, 1112. 3n htx Mtitxfttitn
S)er 35 0 r b e r i d^ t gicbt in gtemfid^ l^ol^em Son an, baß 35
ber ^totd biefer 2)et)ifcnfammtung fe^ ,,bie Srtti! au« ben
Litleraturdenkmale des 18. Jahrhunderts. 7. ^^
^^^ [Kro. 49.
©tubtcrgimmcm bcr ©cld^ttcti in btc fltoßc SBctt^ auf
ben etgentlt(j&en (Bä^anpiai^ tl^ted ächten Serbienfie^ in bie
Qpfyäxe ßtoßcr ©cfcttfcä^aftcn u. f. to. cinjufül^TCtt.
Unb bad gtDar in ber 2^ r a (!^ t ^ bie bet toi^ige ©atlier
5ü6ct bcrglcid^cn Ocgenftänbc ju toctfcn ^)ftcgt,
aber jugteic!^ butd^ eine 3bee^ bie feinem unfret
Siad^barn cntlcl^nt ifi, futj butcä^, gebadne S)c =
t)ifen übet bcntf^e ©c^riftftctler auf betS^afel
bcT SSornel^men. 9Blr tooKen nid^t taci^en, nid^t über
10 bie Originalität beö Sinfatt^ ftauncn, fonbem nur fragen,
toie er auögefül^rt tüorben? benn ba^ tt)ci§ jeber, bag
Sritif fid^ fo gut auf ein fd^toarje« 3^itung«btatt, aU auf
ein 9?ad^tifci^j)a})ierd^cn , bruden, pd^ fo gut im ®pxn6^t
eincö frcmbcn 3)id^ter«, alö in einem eignen ©J)rud^e, in
15 gorm einer fritifc^en ^rebigt, Jrauerrebe abgelebter,
unb S^aufrebe junger ®enicö, »ertragen läßt: fo toxt t9
au(^ jeber, toenigftend au$ ©d^toiftd Mantua nimium vicina
Ci-emonae, toeiß, ba§ oft frembe SSerfc pd^ mit ))ie(em 338i$
auf eine neue ©etegen^eit antoenben taffen, über bie pe nid^t
20 gemalt tourben. Sllfo jc^t nur S3ei^anbtung eine« lang«
gewußten, ober nur leid^toeränberten Sinfafiö! unb
ba ftrcic^en toir gleid^ bie tieffinnigen S)enfer, ®e*
leierte, SKat^ematifer, u. f. ». »cg: fie tooden,
unb fönnen, unb börfen fid^ nid^t auf fold^e ärt burd^
86 ateimgebettein unter ber Xnxit ober neben bem 3Karji|)an
„au^ ben ©tubierftuben ber Oefel^rten in bie ©pl^äre groffer
Oefcttfc^af ten , in bie groge SBelt, an bie lafeln [S89] ber
Some^mern/' elnfül^ren taffen. 9Botten« nid^t: ba« giebt
nur ein erbärmtic^e« 92amengeU)äfd^e, obne ©ad^en unb äßertl^
80 gu fennen, unb fennen gu teuren. 2)ürfen« nic^t: il^r
©erbienft \\t unb fott in ben ©tubierjimmem fel)n. Äönncn«
nic^t: S)cnn alle fold^e erbauti(^e ©prüd^e brüdten il^ren
SBert^ nur fc^ief ober gar nid^t au«. 2Ba« mid« auf
Äefler fagcn: ^fein ©taub ip groß, at« nur
söber ©taub ber SBeifen!'' auf©utgcr: ^bicÄennt»
niß unfre« ©lud« ip SBeifen nur oerlie^n!''
auf ©egner: „it minber fid^ ber Singe felbp
Kro. *9.1 ^^^
flefältt, um (o Biet me^r f*äef iH fci« aBett!"
auf eulEi: „fitufle getien nit^I, otö auffsr
i^rem Sialertanbe." SSJae moUen bie Spiuäilem
auf bie 2Wdiin?r fagen? 9fi(6ta! ©ie etgmfen eine Sieben»
iieftitnmung , bie eigenttid; itii^t ju i^iem 3ßett!)e fie^ötl, s
ober tagen, eine aUgemeinc iflaubere^; ju unteftimmt, ju
fliegenb ober ä" ttiei^enb — — ein 35unft- Diidft teffet
Pnb bie auf äRenbeCfotin, SReiet, flöget, 3. 3.
aKi)|er, Sebet, Sö^raei, 'Jiitttet, unb oiete aiibie.
(Sine giD§e Slnja^I anbier finb auf ganj untelaunte,!»
un6ebeutenbe ?eute, bie gar niä^t, fel6|l iii(tt im
^orceUaiufcEtäti^en „an bie Safein bei: ©tcöen" cerbienen
gebratfjt ju »oerben, unb tie budj. Beiß ®ott, matum? mit
tteli^em So6e etfi^einen. 3ion bcr 31« jinb §etr @rf, ^txx
Bon ®ebler,@«8el,!lriiger,©d)töber,®i^ubart, 18
unb eine gTpße Sfienfle beutfi^er ©etten, bie wir nidjt,
ober !onm tennen ^ — ba fällt alle ilJxopDttion unb ®&re
bei; ©efeDfdjafi Weg. Sine anbre gröfieie Wnja^I, bie nii^t
^ergeljijrt, finb eiu ga^Uofeä ^ecr etbärmlit^et
©(^mieiet, für bie and) jebe Stilit ju gut, ju »et' m
f^menbet ifl, ^ ^ loenn gleit^ fieben auf einem ©[ättdjen
fte^en, Siele »on i^nen geljörien Hoä ju einem »0^1»
feeügen §anfa6unbe; ber ^anfabuub ifl abgelefel,
unb waä fotl baS ©eft^meiß Ie6en, baS nur einen [390] 2;ag
3u leben, befttmmt icar? Sinb nit^t i^liegen unb Ungeziefer n
gnng, wo nur eiu Sßißc^en 9iafd)merf ifl? ^ — 3)tefe atte,
unb raelc^ eiu großer Itupp ! abgerec^nel wie Wenige
bleiben! unb roie wenige finb aui^ ba tedjt unb ganj
carafteririrt? i}at Sobmer, Äafluec, ©i^Iegel, (Sroatb,
SMatgar. ^(cpftod, ftarf^in, Oemmingen, SiuEel= ao
manu, ?eging u. f. w. nii^t me^r unb ettoaS anbeiS
oetbienl, ale fie ^iet erhalten? Unb ttaS [mt biefe gegen
fo biet nnbre unwürbige i'euie, bie Ijier gepricfen werben?
~ — älnbre ©ebifen fageu offenbar nit^tS; mau weife
itt^t Cob ober Sabet. öubre finb ttetne ^aStjuille, es
<atS einem ^a^t bee SebenS, ber nidjt ba^in gehört. Süibre, .
»«nn jie wa^r finb, g« nii^t angepaßt unb angemefTen i
21*
^^^ LNro. 4».
tvLXi, eö bleibt nur tücnig, tüorinn »a^rcr, flanjcT^
üctbictitcr Sl^araftct tft, unb nocä^ tDcniget, tt)o er
aufferotbentl^ toi^ig unb fci^öti gefagt toäre. Snbeffen
fmb t}on bet)bett bod^ einige Satte, baö Sinige giebt ber
5 ©ammlung aud^ attetn einigen SBettl^. 3wtoei(en ifl bem
Uttl^etl bcö ^ublifumö (toa^ für ein grafeenbing l^ei§t oft
nid^t ^ublifum?) toie unö bünft, mit Dictem 3ted^t »iber«
fpro^en, unb ber aBiberfpruc^ jum Z\)di gut gefagt: fo
j. S. 6et) Äretfci^niann, @otter, Satbinger, ©ci^rötf]^,
loßlobittö, aWüUer, ©ärtner, Sl^timmel; oft ^at f(!^on
bie Sabenj eineö fd^ijnen ©prud^e^, ber fo unöermutl;et loieber
fotttmt, toaö angenel^meö. 2)a3 atte^ aber ifi nur Äuö*
nal^me ; baö ganje ijl eine elenbc ober mittelmäßige Säurfc^en«
arbeit, in bem 2Binfel eine^ ©täbtd^enö oott ^roüincial»
15 gefd^mad, an einem gäl^nenben SRac^tifd^e, mel^r üon bfättemben
gingern, atö nadfifinnenben ©ebanfen gefammtet, unb ber
©ammler fetSjl üerbient alö Slutor, eine loeit fc^tec^terc
Detoife, afö er fid^ gegeben.
[391] Stttll).
^0 ünx}t Znitl^t von htm^n^tnhtx Stralaiiltittr k.
nm flerrn Jlrof» SÄUff^^J^^* ^vl» htm fixani^ftiftn. 1772*
8. 24 S.
6« beftel^t biefe SKafd^ine au« einer metaünen ©fifee,
bie auf einem ©ebäube, ober, toem ba« ju gefäl^rlid) fc^eint,
25 auf einem nid^t koeit ba))on beftnbüd^em äJlafie gegen bie
SGBoIfen gerid^tet toirb, tooburd^ bie eleftrifd^e SKaterie an«
gegogen, unb üermittelfl eifemer ©taugen ober 3)räte, bie
nur einen ^oü toeit gur Beobachtung unterbro(^en fmb, l^inab
unb in bie @rbe ge(eitet toerben fott. !Diefe (Srfinbung
30 grünbet fid^ auf bie einfädle eleftrifd^e (Srfabmng, ba eine
ben eUftrifirten Äörj)er mit ber ©J)ifee dner SRabel berü^renbe
^erfon, auö bemfetben bie Sölaterie fangt, unb in ben Soben,
toorauf pe f!e^t, verbreitet. 2)iefer Äuffa^ ift eigentlich ge*
fd^rieben, bem ^ublifo bie gurc^t t)or einem fo(d^en gu ®eitf
errichteten Apparat gu benel^men. 3)er $)r. ^rof. geigt mit
rtdfi populärer ^erablaffung bie Unfd^äblid^feit, bomt ben
SRuftoi U^ «bleitcr«. SSic beridSc in He (Srbc geführt,
gor mc^t mit ber @etcttterti>aage txt Stü^mamten erfc^titg^
imb an tx>ddytt ber elehrifcbeit SRaterie aOer ^n^flng forg«
faltig t>CTfagt n>ar, ^u üergtcid^ fö^. S)aim bemcrft cr^
ba§ c^ bicfcr Uxtteme^nraitg im ^ubfifo ergebe, »ic bcr 5
Siatterninohilatiün, unb e^ ift ido^I oiuib bem grcBtett 2^^ei(e
ni(!^t ü6f( $u nehmen, tcom e^ i^m Sd) Smtä^erutig fo
iDic^tiger, nnb ibm nody nngdciffer unb giDCt^beutiger Sßürf-
ungen ein tt>enig imbeimlicb tDtrb : (Srgitbt man ftc!^ bo(^ am
@nbe bTtin, toenn man bat gludlii!^ Stfotg bnni^ Stfal^rnng lo
tcflätigt fic^t
SHe ^nCegnng fetter %hUitet an alle ^nfoermagajine
t)on loöfana^ nnb antrer Drten^ be^ $errn $rof. Se^fpiet
felSft, b>irb mond^ Xenlenben nnb lt9t] Sortüi^igen }nr
92a(bfo(ge ermuntern, nnb toit }ti>eife(n u\d>t, ba§ bie ein- i6
lencl^tenbe X^rie gegemrartigen S<!^nft6end ba^ irrige jut
Serbreitnng biefer tieCteixbt 3n ongftlic^ Sorforgticl^feit Se^
tragen mag.
SSir finb nnn einmal brinne, tie 9{atnr na6 unfern
3been leiten gn u>cUen; mcge e§ benen Ferren in @otted 20
9{amen gelingen, ben Xonner übet i^ren fiepfen, an Xröten
herunter in bit dttt ^n fomrßmentiren!
0tr|e«.
Cfiri Eli Crtiirr, tier itr «tf lii$ir flüiftf tim
9:vMMtTffiti wn 4ritsnn$9fenfrr, 1772« 8« 62 S.»
iperr Senignnd $fenf er mag fcnft ein Krater B9^ann
fe)^n; ahtt feinen iRamen bat er bnri> biefed (eibige ®pxti
ein Dor allemal ^rcftttnirt
0r(r|Ttr ftmigfrtt.
Unterm ISten £ctehct rcrigen ^abvß, haken tDtt anS 30
Satat>ia tte ^^oibrid^t erbaut- bag C>^rr X. (Eeßenbaber,
het gnr Sütfnobme t« Krpie&htnn nnb %atnm>irtenf(!^, im
Sommer 1770, eine gelegne ^eife natb Cftinbien nnter^
nümmen hsrnt, }»ar mit bem Anfang tee 1771 ften 3a^
gUcttüS in Sotoi^ia angetemmen, 4 orer 5 äRcnote oBer »
^^^ [Nro. 60.
l^cmad) bafeltjt gcftotbcn fc^. ©cm Scrlu|i tnug icbem
®clcl^rtcn, bet fic!^ bct) btcfcr Steife tntere§itte, utib jld^ butd^
btefen SDtaitn totc^^ttgc Sntbeclutigcn in bet 9?atut!unbe öet«
ffrac^, l^ctbc fet^it.
5 [393] Nro. L. 3)en 23. Sunü 1772.
OeYKtt.
Haifrriifrt von li^tt tttu^^tt (^nthttknngtn htv (Sns-
läniitr in htx S^ühftt tu üub htm (Snglffj^en 1772»
8» 232 S5*
10 Om Oult be^ Oal^r« 1768. gieng ba^ ©(!^tff (gubea^our
auf ßntbeclungett in ber ©fibfee auö. Slm 33orb toaren,
®tcen, ein ©ternfel^er; ein reifer junger 9?atuTtie6]^aber
S3än!^, ben ein ©(^toebifd^er 2)oltor, unb ©(!^üler bcö JRitter«
Sinne, ©otanbet Begleitete. S9el)be lefttern f amen nad^ einer
15 bret)jäl^rigen Slfetoefenl^eit jurücf, unb bie 9?eugterbe be^ ^uB(i*
!umö nad^ fettnen Stfcentl^euern toarb burd^ einen Slbmiralität^-
SoUegiuntöbefel^t l^öd^^enö geängjlet, ber ben Oereiften irgenb
eine ^nfcUfation ol^ne SSergünfiigung unterfagte.
S)a injtoif^en bie ä^^^ung^fd^reiBer ber ^oii) mit ?figctt
20 aBjul^elfen fud^ten, fanb ftd^ ein Ungenannter, ber gegen«
toärtigeö SBerfd^en ^erauögaB. SDtan »ermutiget, er fei^e ber
jtoet^te ©d^iff^d^irurguö, ber au^ bem ÜDiarinm be^ ßrpen auf
bem SSorgeBirge ber guten Hoffnungen üerflorBenen, biefeti
^M^S«g gemad^t. ©o toenig e^ ifl, iji« bod^ immer Sttüa«.
25 SEBir toerben injtoifc^en t)on ber Steife im ©angen Benad^»
rid^tiget.
[394] 33el) SKabera üorBet^, 3n)ifd^en ben Sanarifd^fti
3nfe(n unb 2ieneriffa l^in, nad^ ber 3nfe( Srio; toon ba
auf Serra bei %vieQO, toeiter gegen bie Isles d*Hermi-
80 tage, Befanben fie pd^ am Soften Sanuar 1769. unterm
60. Orab, 2 SWin. füblid^er »reite, ate bem l^öd^ften, ben
fie auf biefer gal^rt erreid^ten; l^ietten pd^ bann 9?orbti>efl
jtoifd^en ben Stouten be^ ©^iffö ®etj)]^in, baö il^r SJorgänger
getoefen; entbedEten einige Bi^l^er unBefannte unb nod^ lut
85 3eit unBebeutenbe Stifetn, unb gelangten enblid^ auf Dtl^atee^
Nro. 50.] Z±l
ttjetc^e öon crPgcnanntcm ©d^tff 3)cl^)]^tn üor cintgcti Saluten
entoecft, unb ®cor0cn=3nfc( benannt tootbcn. S)tc (Sin»
»offner fanben fie jiemltd^ Bänbtg, nnb mit ber frcnnbüd^cn
3lufna]^mc tcarcn unfrc ^ertn 9?cifenbc Xooiji gnfticben; fic
(tcfecn [t(^ in !(einc ^anbcl^* nnb Sanfc^gefd^öftc ein, nnb cö s
gicng aüe^ rcc^t gnt, nur baß ftc, ü)ic bet ©ctr Sl^itntguö
fi^ l^öc^üd) t?crtounbctt, babet^ ba^ offenbare 93ct)ort]^ei(cn, ja
©tcl^Icn fo gar, für feine ©ünbe l^ielten. Sbcn fo toenig
fann fic^ ber el^rlid^e SKann in ben ÜRangel ber SCngenb unb
3uc^t an toitben ©d^önen pnben. ^)x^x i^ren S)ieb^* lo
gefinnungen lägt er ©ere^tigfeit toiberfal^ren ; fie nel^men
nic^tö, al^ XQd^ fie IxoMiftn fönnen, fo gar ba§ fte fi^ alle
SWü^e geben, baö Snttoenbete, toenn fie e^ unnü^c pnben,
bem ^Beraubten toieber in bic ^änbe ju f})ielen; tüo un^
baö ©efci^ic^td^en oom Ouabranten tool^t gefallen l^at. O^^r is
Äör^5er tft toeber groß nod^ ftarf, fie fd^einen burd^ bie
®andf[ert)erjerrungen beffelben, in benen fte fid^ oon Ougenb
auf üben, aBac^ötum nnb Seftigung ju l^inbern. S)ie SWänner
l^aben gegen bie Slmerifanifd^e SRaturart 33ärte, ftigmatipren
übrigen^ unb bemal^ten il^ren Ä<>rJ)er, bel^ängen fid^ mit Sröbct, 20
toie alle SBilben : 35abet) benn ber §err Sl^irurguö bie
bebenf(id)e 3lnmerfung über bie unfrer 9?atur fo tief etn==
getüurjeltc Sitetfeit mad^t. [395] Slud^ finb'et er^ fonberbar,
bag bie S3efd)neibung , toetd^e boc^ SKofeö afö ein Unter*
fc^eibungögeid^en beö 3SoIfeö ®ottc3 eingefül^irt, aud^ unter 25
biefen Reiben gebräuc^üd^ fet). Sluffer ber Sl^e leben pe fo
(ang toie fie tonnen, loeil fie bie J^eiratl^ üon ©aflmätern
auöfd^üeßt, bi^ ba^ SDtäbd^en fd^toanger toirb, baburd^ »erben
fie ßf^eleute. Äned^tfd^aft ift unter il^nen eingefül^rt, unb
toa^ 6igentt>umöftreitig!eiten anlangt, bebdlt ber ©tärfre so
ben Seft^, ber anbre Hagt, unb bem ^rmften totrb baö
@utl; jugeffrodjen. ©ie glauben ein l^öd^fie^ SBefen über
bie älnbetung erl^aben, Untergötter, ^ben eine Art t)on
^rieftern, unb fo weiter. Sine ©efd^id^te fommt bem ^n.
Sl^irurguö fo merftoürbig oor, baß er fie toünfd^t, in 35
biamantne Safeln gegraben, ber Stad^toelt überliefert gu
feigen. 9ln un^ foH e^ nid^t liegen, toenn fie ber SBcIt
^^^ [Nro. 60.
unbefannt bleibt. Ui^ ba^ ©d^tff bcr ©Vl^jl^tn anlanbctc,
l^attcn bic Sintool^ncr bcrgtctd^cu nie gefeiten; man berat^=
fd^Iagte [xdf, tt)ic bic ^remblingc gu empfangen fetten. 3)ie
meinen ftimmten aufÄrieg; aber bie Äöniginn, »ei§er nnb
ömcnfd^tid^er, fprad^: „®ie ((feinen friebtid^, tüarum i^ren
Sob? ®ie fommen toeit l^cr unb finb ÜRänner, fdbidt il^nen
SBeiber unb ©d^meine." S)a3 gef(i^a]^, .unb auf bie 2)anl*
batfeit beg Sl^Jctit^ biefer §erten, Iä§t fi(^ t)on ben bia^
mantncn Eafeln be^ ÜReiftet Sl^irurguö f(^(ie§en. 8lud^
10 rü^mt er bie ©efäHigfeit ber toitben ^tauenjimmer gegen
feine ©efeUen; nur metft er an, eö ^ben bie ÜRatrofen bei)
naiverer 33efanntf^aft mit fetben, ©puren franjöfifci^er
SSerfeinerung, gu il^rem l^öd^j^en ^eibtoefcn, gefunben.
%vid) erful^ren fie nad^l^er, §err SougatuDilte fei) in biefem
15 *i|3un!te ber §ermeö biefer Station gemefen. 21(3 fte ben
3)urd^gang ber SSenuö am 4ten -Sunii gtüdftid^ beobad^tet
l^atteu, bradicn fie auf, nal^men einen Oberpriefter, 9tamenö
iobia, ber mit gegentoärtiger ^Regierung unjuf rieben toar,
unb il^uen nad^l^er üiele ^o\i^ [396] metfc^bienfle t^t , mit ;
ao fd^ifftcn t)icle Snfeln auf fein Slnratl^en Dorbe^, unb famen
nad) 9tcu ©eelanb. (S^ liegt 500 9Jiei(en t)on ber ©corgen
Onfel, unb ob fie gteid^ eine gro^e ^^nlici^feit bcr ©prac^c
unb einiger aKanicren toal^rgenommcn, auci^ t)on einigen too^t
empfauvjcn lourbcn, fanben fie bod^ im (Sangen bic Station
25 tocit fefter, rauher, ungatttic^cr, unb fallen fid^ überaH
mit 3Bilbbooten bcbrol^t. 2)ie j)anbcfeDcrfu(^c liefen meifl
übet ab, mel^r 3täubcr alö 2)icbe bemädbtigten fic fid^ ber
SBaaren, unb mad^tcn fld^ jufammt bem au^gemad^ten 2iaufd^-
prei^ batjon. SJon il^rcr tolten 2iapfcr!eit, toie er fie nennt,
30 fann er nid^t gnug fagen. (Sinen ^intern DoK ©d^root ad^ten
fie nid^t foöiel, fid^ an ber Slrbeit ftören gu laffen; unb
unfre ©eefal^rcr touficn fid^ nie, aU burd^ 2lbfcurung eined
^icrpfunber^ über il^ren Söpfcn, ju I;elfen, tooüor pe bod^
iebcrjeit flol^cn. Sr crgäl^tt, fic führen bie ©lieber i^rer
35 ^einbc in Sörbeti mit l^erum, braten fie nad^ Anlag, unb
taffen fid^ö fd^medfen. gut bie ©tärfe il^rer ©egentoart
beponirt benn avaii bic gänjüd^c Untoiffen^eit be3 ^feiW unb
Nro. 50.] ^^^
Sogcn^. 2Wati erjäl^It, bcr cbtc Satzart ^bc ba3 gcuer«
gciücl^r t>erac]^tct unb gcl^aßt, unb c^ mad^t aud^ bicfer Station
Qi)xe. S)al^ct unö ber toctße Sinfall unfrct ^crr» 9tclfcnbCK,
bicfe SBUbc ben ©ebraud^ bc^ SBogcit^ ju tcl^rctt, t)on mc^r
aU einer ©eite erbaut l^at. S)ic Äcrl^ l^aben nun feinen s
©Ott unb fein ©efefe, unb finb toal^rc 9lnticirfnmci[ioniften.
§ter gelang bem ©d^iffe ber ^aupt})unft fetncö auftragt :
e^ entbedtte, bet)be Sl^ieite t>on SReufeelanb fe^en eine 3nfel,
225 3Äei(eu (ang. 35on ba auf SReul^oUanb gicng^ il^nen
übet; il^r ©d^iff litt 3loii), fic fanben miggePalte, nadtenbe, lo
arme, unreinlid^e, unnjiffenbe ÜRenfd^en, entblößt t)on atten
9?otl;ü}enbigf eiten ; bemeriften, ba§ SRcul^odanb unb 9?eu*
guinea gteid^faü^ burd^ 2Baffer [397] gctl^eift ift, unb fd^tfften,
ba befonberö bie Sintool^ner beö (entern [id^ l^öc^fi feinbfcüg
bezeigten, über (Bahee nad^ Satatoia. 9?a^ brei)monatIid^cr iß
9iaft t>er(affen fie^ toieber, ein faulet Sieber rei^t unter
il^nen ein, ba^ ein 2)urd^fatl begleitet, unb fo verlieren fic
mit ber ^älfte il^rer 9Wann[d^aft ani^ ben ©ternfel^er ©reen.
Hebert ^orgebürge ber guten Hoffnung nad^ ^aufe. 35a3 ifl
ber 3n^)a(t eine§ 33üc^c(d^enö, ba^ ntd^tö i^ti)an, aU un^ nad^ 20
autt^eutifcben Jiadf^rid^tcn begierig gemad^t l^at, bie fret)li(^
nod^ ausbleiben bürften, ba, laut M angel^ängten Sricfö,
§err 93 auf 5 unb ®o tauber auf neue ßntbedtungen mit
großem ^Ipparat au^jiel^eu, unb bie Stefultata ber üorigen
Sieife toerfiegelt beponirt ^aben. S)ic Siebl^aber bcr 9?atur= 25
gefd^id^te finb am meiften burd^ biefen Sluffc^ub toerfürjt.
Les Caprices de l'Amour et de l*Amitie. Aneo-
dote Angloise suivie d'une petite Anecdote AUemande.
1772. 8. 153 S* 80
®[eid^ auf ben erften ©eiten Ijobtn toir beutfd^e ©cnfart,
unb eine ernfte SKine ber Smpfinbung bcmerft, bie »ir ju
fennen glaubten, unb bie gu toerfennen in ber ^olge un*
niögtid^ ift. 5lber ttjarum franjöfifd^? ruften lotr au^, unb
eö toerben baö t)ie(e mit unö fragen ; unb toenn bie Slnt* 85
lüort, bie toir un^ gaben, baß ja im gemeinen itbtn ein
^^^ [Nro. 50.
3)cutfd^cr, um üon einer fcetröd^tUd&en ängal^t !Deutf(!^et
gel^ört ju toerbeti, gtangörtfc^ teben mü§e, nid^t genug
tl^ut ; tDcnn mau btouf üerf e^cn möd^te , eteu an bcnen,
benen eine Oetoatt fiberö ^uBttfum gegeten ip, fc^ e^, toibcr
5 fold^e SSoTurtl^ette butd^ ein lieBenötofirbigeö Säe^fpiet jn
ftreiten ; l^aBen tolr barauf ntd^t^ gu fagen. S)te Slu^(änber
mögen bie ©frad^fel^Ier unb Strcumtocutionen entf^utbtgen,
ba [398] eö nur für S)eutfc!^e, üon einer bcutfcä^en Seber ge«
fd^rteben ifi.
10 SSott ber romantlfd^ glüdlid^en (Srpnbung be^ ^anö
6et)ber ©efd^id^ten, »ollen totr nid^t^ betaifliren. Die »tU
mit aßen i^ren Steilen gefül^It feijn; Befonber^ l^atö unö
CT^göfet, fo t)iel ^anbtung unb fo roentg 3)t^fur^ gu ftnben.
Die §e(binnen 6et)ber Slnefboten ftnb öortrefUd^e ®efd^öj)fe;
15 Belebe larafteriftrt eine ernjle ©tide, bie au^ bem ÜKanget
beö toal^ren ©enuffeö il^rer ÜKenfd^l^eit entfpringt. SBie allen
fti^lenben ©eelen, tft il^nen baö SBerfettag^tcben il^rer 9?eBen»
gcfc^öpfe gu unintereffant, unb fo feieren fie in ftd^ fetBft
gurüd, unb in bem üerfd^ tonnen Sigentl^um »anbett il^re
20 3magination ungeftöl^rt, auf gefällig gefd^affnen gribern, in
bämmernber S^raumtooHuft l^in unb toieber. Dafür entbcl^ren
fle aüe greuben, bie ©efettfd^aft getocil^rt, unb bie t)on einer
(Seite immer unerfe^Iid^ finb. Der SKangel an SWunterfeit
biefer liebentoürbigen Damen, ^at un^ einen SWangel be«
25 ®(ü(f^ mut^maßen laffen. Unb ^ier fe^ unö eine Slnmerfung
erlaufet. Der Ungufriebnc, um nid^t gu fagen, ber Un*
glüdtüd^e, l^at gtoeen SBege beö Zxo\t&, anbre ungtüdttid^
gu ma^en, toie fid^, ober baö ®lü(f anbrer gu beförbem,
um fid^ gteid^fam in anbern fd^abtoö gu I;alten. So toirb
30 öieUeid^t mand^em fonberfcar fd^einen, ba§ toir bal^er t)Ott
einem aufferorbentlid^en ^ang gur SBol^ttl^ätigfeit auf ben
SKanget eignen innren Sel^agen^ f daließen. ®enug, eö ifl
eine Slnmerfung, baö ^cißt, eine Art üon gebadeter ©ritfe,
«nb toir gefcenö für toeiter nid^tö.
35 Die Slrt, be^ alten ?orb^ feine ©d^toefierfrau bur^
eben biefe 2Wenfd^en(ie6e üor anbern Oefül^Ien gu Betijal^ren,
n>irb nur burd^ö j)rämebitiren romaneö!; übrigen^ fül^rt bie
Nro. 50.] ^^^
9?atur citi järtlid^^emffinbcnbc^ S^auenjimmcr l^unbcrtmat 31t
foMcm Oui^jroquo.
[399] Unb baö ntad^t benn im ®an3cn bicfc ittcbUdBen (Sr-
pnbimgctt fo lieben toürbtg, baß xoix überall burdf^ SQSal^rl^cit
gctül^rt tüetbcn, bie nur fel^r belüat crl^öl^t unb ange* 5
»enbet ift.
3ugiei(^ ifl eine bcutfd^e UeBerfcfeung l^erauögefommcn,
3U ^Ben um 24 !r.
S)ef{att.
^ülr^nn ßttnlfnxh i^aftht^min :Xnftiiiägt fu ;2Crm(n' 10
ünftaittn mihtx hit IKnorlinuttd t^tt üttttiti^f
btfont^txisi in mtttdmogig großen StfiMem 8* 1112. 48 ^.
©Ute ©rjiel^ung, öffentltd^e Octcgenl^eit ju arbeiten, 3Ser*
fic^erung beö ÜDebit^ unb eine Slrmenfaffc, ftnb bie SWittet,
bie ber 33erfaffer öorfd^lägt. 2Bir toiffcn noci^ jtoeen ^ex^ i5
fci^täge: SRel^mt bem Sßol^Il^abenbctt weniger, fo braucht il^r
bem 2lrmen tueniger ju geben; unb geijt ntd^t mit Unter*
tl^anen, bie il^r nid^t ernäl^rcn lönnt ober tooHt. Unfre SSor*
tjäter loermel^rten fid^ toie bie 33tenen, aber tote ben 33ienen
toar i^nen aud^ jebe^ 33Iumenfetb rcd^t ! unb bod^ l^atten fie 20
ein 93ater(anb, für ba« fie unerfauft fiurben!
^rantfuYt am SRa^n.
£n^xeht auf htn iSftxxn fxithxitif Äarl Äarfmfr / ^f
uon üxtVL^ «♦ 1772* 68 S* gn 8* / "^ j
D^ne ©efül^t, toaö fo ein SDtann getoefen, ol^ne Sl^nbung, 26
toaö fo ein 5Wann fei)n lönne, fd^reibt l^ier Einer bie fc^ted^tefte
^arentation. S)er ®ang biefeö fonberbaren ©enieö, ba^
SDurd^arbeiten burd^ fo oiete $)tnberniffe, bie büfhc Ungu«
friebenl^eit bet) aöem Oclangen; toirb in ber geber unfern
©fribenten red^t orbnung^gemäßer Cursus humaniorum et so
[400] bonarum artium; unb ber fel^r eigen d^arafteriflifd^e
Äopf, tool^Igefaltete l^onette SHetag^ma^fe. ®aö ift immer
baö fd^timmfte, toa^ ben äWenfd^en, tote Äreu^, toiberfal^iren
!ann,. bereu ?cben oietfad^ oergällt loirb, toeil fte nid^t finb
ioie anbre; baß man, um fie nad^ bem Xot> toentgften^ in 85
[Nro. 61.
el^rbarc OcfcIIfd^aft tntrobucircn ju fönncn, i^rc ©cftaltcn
t)crtoifd^t, unb bctl^cucrt: fic Waren toic anbrc t)ortrcf«»
üd^c Scutc aud^!
dnetbote aus bem 9tei^ ber ®e(el^rfamtett.
5 ©. Mercure de France Mai. 1772.
Sin getüiffcr ^crr Sol^ann Slnbrcaö üon S3Sictanb,
auö ©tcbcnbürgcn gebürtig, Sranbenburg^Snf^jad^ifd^er Sie*
gierungöra^ überfe^t beö §errn de Falbaire honete
Criminel inö 2)eutf6e, unb bringt il^n auf bie SäSiener
10 9?ationa(bü]^ne, xoo er mit taufenb I^ränen empfangen toirb.
^taif biefem f(^reibt ^err üon 933 i et an b einen tool^tgeftetttcn
Srief an §errn de Falbaire, unb berichtet il^m, mit
beutf(^er Ergebenheit gegen franjöfifd^e Talente, biefe töid^tigc
@efd^i(^te. Mr. de Falbaire fd^reibt, toie bißig: „Rien
15 ne pouvoit me flatter autant que Thonnear d'etre tra-
duit par un auteur c6l6bre dont les ouvrages meritent
eux-memes des Traducteurs. Vous ne sav^s pas, Monsieur,
que je Tai 6t6 de votre Clementine, il y a plus de
dix ans." S33ir badeten an ben Ouäftor Sicero, ba er
20 nad^ S3runbufium fam ; unb bebauerten ben jDid^ter, bcr
um bie Smig!eit, unb ni(^t feinem SSergnügen ober feinem
aWäbd^en ju ©efatten fmgt.
[401] Nro. LI. ^en 26. gunii 1772.
®Bttingen unb (SM^a.
25 !Die üon 1753 m 1763. gu ®ot^a in 9 Sänben er-
fc^ienene ßti^tv&s^ l^r Uertdeibigung ber prak-
ttrdren Heitgion mtber bte (Stnmftrfe uttfrer 3ett,
erl^atten i^re §ortfe(jung in folgeubem SBerf, baüon unter
bem Zitd: (S^tfeiifttfaftiitbit ßtmül^Vin^tn ber l^eit
30 hie (S:!Frt(lltd)fe «ellgt0tt anjuiireiren, ba3 erjle ©tfttf
Uti jDietrid^ ^erau^gefommen. 8. 180 ®.
2)er $aupt3tt)edf ber SJerfaffer ip „ bie SSortreftid^*
feit ber ^riftüd^en 9ieUgion, i^re 93rauc^barteit unb Äraft^
bie aWenfd^en gut unb fclig gu mad^en; ba« ©öttUd^e unb
Nro. 51.] ^^^
t>aö Stcfccn^iDürbtgc , ba^ SQSeifc unb ©rl^afcnc im Oan^cti,
tote in ben cinjehtcn Sl^cilen 311 cm^jfcl^Ic«. 53toö fpcfuta*
tit)ifd^c 9Bal)r]^citcn unb eigcntlid^c <)o(cmifd^c 2lb«
l^anblungcn »erben feinen ^la^ in biefer ©ammlung
pnben, tool^t afcer bie Seflreitung :(3raftifd^er -Srr* 5
1 1^ ü m e r ; Slnttoorten auf S3efd^ulbigungen toiber bie @t)an«
gelifci^en Seigren. S)ie geoffenbarte moraüfc^e unb
j)ra!tifci^e Söa^r^eitcn toerben üornemUc^ ta€ gelb il^rer
SSemül^ungen fe^n. S)en Snl^alt biefer ©ammlung toerben
fie am meiften aug eignen SWebitattonen l^ernel^mcn, 10
Bt^tüeiten aber auc^ Überfefeungen einrüden, unb S3e*
toeife für bie SSSal^r^ [402] l^eit ber d^riftU(^en SJeUgion anö
toeitläuftigen Slbl^anblungen in einem fnrjen Sluöjng
vortragen. S)abei) toerben ffe aud^ SBegeBenljeiten au^
fül^ren, tooburc^ bie Sraft unb ©d^önl^eit ber SRettgion -9. S. is
beftätigt toirb, unb enblid^ 31 n j e i g e n üon neuen bie d^rtft*
üc^e 9^eIigion betoeifenben, unb bereu Sluöübung beförbernben
93üc!^ern tiefem.'' ®iefcö, nebft ber 93efd^reibung ber
mausertet) ^rten ber SJeügionöf einbe , unb ber SSorPeUung
ber t)erf^iebenen Ou eilen ber geinbfd^aft gegen bie 9tett= 2a
gion, machen ben Qnl^alt ber Sinteitung an^. Sine
©teile ©. 6. 7. töoHen töir barauö l^ierl^er fe^en: „31^r
Seigrer ber SJeligion ! bie il^r anber^ lebt aU leieret, tl^r l^abt
and:i manchen jur völligen Verleugnung S'efu gebrad^t;
mancher, ber fid^ ber SBal^rl^cit fd^on naiveren toolte, ift 25
eurent^Iben im Qrrtl^um geblieben. @ott! toeld^e
große Vcranttoortung l^abt tl^r fl^artfätfd^e ©ctpltd^e, beren
Setragen ber d^ripiid^en SRec^tfd^affenl^cit totberf))rid^t, bie il^r
evLÖ) x>on (Sigennufe, @toIj, 933ofluft, 9tetb unb SRad^begierbe
bel^errfc^en Iaf[et; feine Sanftmut)^ gegen Orrenbe, feine so
brüberlid^e Sintrad^t unb SSerträglid^feit gegen bie, toeld^e
anberö, afö il^r, benfen, betoeifet! SSon euren Rauben toirb
S'efu^ einft mand^e ©eelen, bie t^ t)erläugnct l^aben, forbem."
(gö folgt hierauf: IL S)ie »eräd^ter ber ?ficVu
gion Scfu benfen ber @l^rc®otteö, ber menfd^-ss
lid^enSÖSürbe unb ©lüdffeltgfett gutoiber, ®.21.
biö48. (Srfler 93etoei^, öon tl^rcn eignen SKeinungen
^^^ ' [Nro. 61.
fotoot, al^ üon il^ren gcinbf cügf citcn gegen bte
Scl^rfätje beö S^rtftentl^um^ l^crgenommen. 3^^^*^^
Setoci^, töeit pc einmat bie rtd^tigftcSlrileitung,
©Ott ju crfenncn, unb bic j^ärffte Ermunterung,
öil^n red^t ju t)ere]^rcn, ücrad^ten, unb gtoeitenö
bie cbetften 5!Äittef, ben äJlenfd^en beffer unb
üoHfommner ju mad^en, t)crtoerfen. Öm erflen
[403] »etoeiö ^t baö S33ort, SSeräd^ter ber 9te(tgiott
Sefu, bie redete Sebeutung; toie eö aber im gtoetjteii
10 genommen toirb, ba aud^ „SWänner, toetd^e SÖSal^rl^eit, äJtägig^
feit, iWenfd^entiebe, unb gute Sitten fe(6ft au^ilSen unb an«
bereu angreifen; bie Ootte^ $ei(ig!eit unb SSorfel^ung er*
!ennen, bie ©eete für ben größten SJorgug mten, unb i^re
Unfterbtid^teit für ba« größte ®ut be« SKeufd^en/ xutät
15®. 33. 34. mit biefen Siamen belegt toerben, bünft xM
offenbar unbillig unb l^art gu fe^n; unb toir möd^ten
nid^t fagen, baß fold^e ber Sl^re ®otte«, unb ber $o]^eit bc«
5!Wenfd^en ic. jutoiber ben!en. S3Ser ettoa« beftimmtere«, »et*
nünftigere« unb befd^eibnere« über biefe äJlaterie tefen toid,
20 ber pnbet e« in bem ©d^reiben eine« fjre^benferß
an feine «ruber, Serlin 1770. ®. 39. l^eigt e«:
„'SDie SRetigion -öefu l^at ber ^^i(ofo)3]^ie in^befonbre in ben
^c^xtn öon ber Sorfe^ung unb Unfterbtid^feit, 3)mtüä:ihit unb
©etoiß^eit gegeben, ol^ne il^ren tool^tt^ätigen Unterrid^t toäre
25 fic bie bunfte, öertoorrene unb irrige ^^iIofo})]^ie ber Reiben
geblieben.'' S3Sir toif[en nid^t, ob ber, aud^ ®. 138. 139.
toieber öorfommenbe Schluß bon ben ©ränjen ber SSernunft
3U einer 3eit, J. S. ju ben S^itm S^rijii, auf i^re ©d^ronfen
überl^au^jt, rid^tig fe^. 3)er SSerfaffer be« furjcn
80©^ftem« ber natürtid^en JUetigion, l^at ani) eben
fo erbärmtid^ l^ier, toie an mel^rem Orten, befonberö ber
lefetern ^apitd feine« S3ud^«, gefc^(of[en. Ob man baran
tool^I tl^ue, baß man bie JReUgion 3efu auf Unfojien ber
a^ernunft, bie boc^ aud^ ein toid^tige« Oefd^en! Ootteö iji,
85 crl^ebet ? Un« ift e« immer (eib, bie gute ©ad^e be« S^rijlcn«^
tl^um« mit feid^ten ©rünben unterpfet ju feigen. ©. 26.
30. unb folgenbe, toirb öon ber Se^re t)om gufünftigen Scbeu
N*o. 51.]
tiad^ bcm lobe gcfj)ro(^en, aU ob mit bcrfelbcn bic äJlorat
ftc^e unb falle, mit einer ©teile au^ bem ?)ouri9 belegt,
ber, loeil er nun einmal getoo^nt toar, alleö burd^ ba^
2Rebium einer bü* [404] ftern ÜKetand^ole^ anjufel^en, l^ierinn
feinen fompetcnten 9tic^ter üorftetten ifann. 9Bir glauben ein s
fünftigeö Seben ; fönnen aber bergleid^en übertriebne 3Sor=
ftellungen Dom Sinfluß berfelben in baö Serl^alten bcr
SDtenfci^en nic^t billigen. 3)ie SDloral beruht auf ganj anbem
©rünben. 9t ad^ ben getoöl^ntid^en SSorftettungen
unb Sel^anblungen, ifl bie Seigre üom jutünftigen ^^P^ttb lo
faum unter bie f d^toad^e SWotiöen ber lugenb gu red^nen.
Unb toenn eö ©. 29. l^eigt: „SBenn ber lob ba3 Snbe
unferö ©afet^nö ip, toenn jenfeit^ beö ®rabe^ feine ®üter,
feine tJreuben unb Otüdfetigfeiten mel^r für un« übrig pnb,
ba fmb toir bie Ungtüifetigften unter ber ©onne." SBie is
^ngt biefe^ mit ben l^äupgen ©teilen biefe^ SSud^ö, ba ton
bem Sroft, ben ber lugenbl^afte im Unglürf genießt; öou
ber @rl)i5^ung feinet äufferlid^en @iM^, burd^ bie gute S3e«=
fd^affen^eit feinet inneren; öou ber $eiterfeit beffetben im
^Iter, 2Kut]^ be^m lob, unb anbem toefenttid^en ißortl^eiten 20
ber 2^ugenb gerebet toirb, gufammen; toie mit anbem nn^
leugbaren, loo^lt^tigen SJorjügen be3 SKenfd^en, toie mit
1. Sim. 4, 8. aap, 6, 6. unb anbem ©c^riftjieHen gufammen?
— — ©. 45. ,,®etten, bie öor bem B^i^'^^ ®otte^
gittern, toirb ®nabe unb griebe öerfünbigt" (burd^ baö 25
S^riftentl)um). ©er äuöbrudf, 3*^^» ®otte^, ift einer
Don benen, bie ber Sieligion, fiatt gu nufeen, gefd^abet l^abcu.
2Ba^ Sutl^er 3örn überfefet ^t, l^eißt ba^ in ber Urfprad^e
nid[)t, tt)aö toir im jDeutf d^en unter S^^^f "u^ gebenfen.
3P ©Ott toie ein flolger 2Kenfd^, ber pd^ burd^ bemütl^ige^ so
Äriec^en unb 3^^t^i^J^ beugen lägt? 3Ku§ ba^ 3^^*^^/ "^
®nabe gu erl^alten, nid^t nod^ öon anbem ®ttH)finbungett unb
entfd^lüffen begleitet fet^n? lU. SSomSobe ber «er-
folger ber erflen Sl^riflen. Sin ?lu«jug au^
bem Sactantiu^, Don @. 48 ix9 107. brel^t fld^ um 33
bie eingige -öbee l^erum: [405] bie fd^merg^fte uub fd^im^jf*
(id^e Sobe^arten ber JRömifd^en Äa^fer in ben erjlercn Oa^r*
[Nro. 51.
l^utibcttcn ftnb gcrc(i^te ©trafen, bie il^nen, um bcr S^rijicn
SScrfoIgungctt toiücn öon ®ott auferlegt »orben. 2Benn
toerbctt boc^ bie SWeufd^en bie SRatl^fd^Iüffe be« Uucnblici^ett
ntd^t mel^r nad^ ben ©iugefcungen i^rcr Keinen t^öricj^ten
5 unb fiolgen Seibenfc^aftcn mobetn,
Pour savoir ce qu'il est, il faut 6tre lui m6me,
gel^ört aud^ Ijierl^er. — — ©. 51. ,,®er ol^nmäci^ttge
2^t)rann 5Rero tierfc^itjanb pliSi^lxd^, fo, ba§ man öon biefer
fd^änbfid^en 53cfttc nid?t einmal ben Ort il^rc^
10 Segräbniffe« tüufle." „Sllö ber ©atan bem
S)omittan inö §erj gegeten, bie Sl^riflen ^u t)erfoIgen jc"
©. 52. „(So ttjar fein Ort, auc^ in ben entf ernte fteti
©egenben ber @rbe, bal^in nid^t bie d^riftUd^e SRetigion ^e^
brungen toäre.'' <B, 53. „S)em ©eciu^ ttjieberful^r nid^t
15 einmal bie Sl^re Begraben ju werben, fonbern er
war at^ ein JJeinb (Sottet, eineSpeife ber töitben
Sl)iere unb SJöget." — — „SSalerianu^ »ergriff
fid^ an bem §ö duften tc.** nebft einer ©teile ©. 58.
in ber SKitte, u. a. m. ber giftigen, auf aDen ©eiteu
20 öorfommenben Säfterungen über bie SRöm. Äat^fcr , bie mt
fret)Iid^ nid^t ganj entfd^ulbigen tr>oDen, nid^t gu benfen.
®iefe groben toerben ^inlänglid^ fet^n, üom Oeifte biefeö
©tüdf^ eine 3bee ju geben, ©d^timm genug, ba§ folc^c
©ad^en in einen 5Kenfd^enfot)f gefommen, unb je einigen
25 Se^fatl erl^atten l^aben , nod^ f d^Ummer , bag bergteid^en
ß^cremente 1771. bem Sefer t>orgefe^t werben. — —
IV. ein »erfud^ über bie ©tüdff etigteit. ©. 108
— 163. Slnfang« etiwaö öon ®ut unb Übel unb bejfe«
®raben, l^ernad^ bie SlrttdCel üom ©tanb ber Unfd^ulb, (Sben^
30 bilb ©otteö , gaö Slbamö , ©rbfünbe , ber (ärlöfung 3cftt
Sl^rifti, t)om j|üngjten ©erid^t, etoigen Seben unb ctoigen Job
aneinanbcr gereift, mit größtentl^eil^ [406] gar nid^t faffcn«
ben, angeflogenen ©d^riftfleöen belegt; furj, fo bel^anbelt,
afe e« nur in ber f d^led^teften , ben gefunben SSerjianb unb
35 toal^re Sjcgefe auf allen Slöttern beleibigenbcn, ©ogmati!
avi^ bem t)origen ©eculo fel^n fann. SBirb biefer Serfaffer
bie SKenfd^enfeele bcffer ftubicrt, gute ©d^riftjteHer mit 9f ad^»
w « 1 337
Nro. 51.]
benten, unt» bic 53ibet mit unbcncbcttcn Slugen gctcfcn
^ben, bann mag er tt)of)( befferc S33aarc, nad^ feinem 5lu«=»
brurf, ju SWarft Bringen! V. Sl^araftcr ber ^ergo^
ginn ju ^otlftcin = ©onbcrburg, nebfl einem
]^interlaf[enen93riefberfetbenani]^re5todbter. s
®. 164—171. 3n bem crften, ber auö be« §errn ^abt-
net^prebigerö 3effcn Sranerrebc, gcjogen ift, toünfd^ten
tüir bie ©teile ©. 1 65. „®ic toar eine gro§eS3etcrin ic."
tt)eg, ober mit einigen B^f^ife^'^ «"^ Sinfd^rdnfungen t)or«
getragen. 3)a^ ®ebet ift b(o3 ein SK i 1 1 e t ber Sugcnb, lo
unb fein Qngrebieng berfetfcen. VI. Sin Sieb, ba^
etenb ber ©otte^tengner. ©. 172—174. SKan
[ie^t überall, ba§ biefeö ganje erfte ®ttid au^ einem ©ug
ip. Slud^ in biefem Sieb ift alleö in einen Stumjjen ju«
fammen getDorfen — — übertrieben — — cinfeitig. -Sn is
ben Singeigen ©. 175 — 180. »erben Ocrufafemö,
^iöffelt^ unb Seg ©d^riften, üon ber SÖSal^rl^eit ber
(^riftüc^en 9^e(igion, emj)fot)tenj unb bie Slnmcrfungen be^
ben auö bem ßnglif d^en überf e^jten Betrachtungen über
bie ®efd)ici^te ber SRefigion i)om S. Sato, berid^«»20
tigenb genannt, ©ie entl^atten (auter triöiate ©ad^en;
aüemal l^ätten lüic^tigere gemalt toerbcn fönnen, überl^aupt
ba^ 93ud^ einen . anbern Überfe^er üerbient. ®a^ 6nbe
ift be^ üor^ergel^enben töürbig ; @ e H e r t ö moratifd^e SJor=
lefungen tüerben mit üottcm §atö anget)riefen. Unö l^ätte 25
getpunbert, naci^ bem im ©angen ^jerrf^enben ©eifl, »enn
ba^ nid)t gefd^e^en tt)äre. SOSir glauben nid^t gu l^art
3U urtbeilen, lüenn tüir fagen, bag in biefem erften ©tüdt
einige richtige unb gefunbe [407] ©ebanfen mit a Hg u liefen
falfd^en, übertriebenen, Vernunft* unb fd^riftiüibrigen ab* so
njed^feln — — t)Ci^ ber 95ortrag an )oiefen Drten beclama*
torifd), an anbern fd^wülftig, an anbern niebrig unb platt,
an einigen nur [impd, reine unb ebel fe^ unb xomn
xoiv bie[en gef. SSemül^ungen zc. feinen befonberö glüdf»
(id)en Erfolg t)erf))red^en. — — §err ©ietric^ üerlegt
Slrbeiten üon © d^ l ö 3 e r unb § e 1) n e ; tt)arum mag er boc^
fold)e ungeitige ©eburten, aU biefc SSemü^ungen, unb
Litteraturdenkmale des 18. Jahrhunderts. 7. 22
[Nro. 51.
bei* cinjigc 233c cj jur iwal^ren ©(üdfcligfcit fltib,
an§ Sic^t fceförbcrn?
Serlin unb Stettin.
Itcue ^Bemerkungen unli (£tfa\jvun%tn ?ur iBe-
5 reidjerung lier ll!)unbar|net|ltun|l unb ^ebUfn
nm Solr* Olljrifitan ;3Cnt0n ^tielien^ Mni^L |)reugf-
frfjer aJeneraldjirurgus u. f. f. l^e^ ^rieliertdj !Iltr0!at 1771.
Sm. 208* Seiten.
§err S lieben ift ein »al^rcr SBunbarjt, bcr f(i^ön
10 fd^rcibt, fagtid^cr afö ^err 35 i t g u e r ; nur iDÜnf d^tcn iDtr,
ba§ er manche SEBal^rncl^mung ntc^t fo gur aßgcmeinen 9tegcl
machen njoflte. Sin gel;(er, ber 6e^ bem an^übenben unb
fc^reibenben Slrjte, fo balb man il^m nur ein <)aarmal gcfagt
i^at: erfet)6ttoa«, fcbr gemein toid »erben, ©anj
15 üoüfommen geben toir t(;m SSe^fatt be^ ber Umtoicfctung bcr
©lieber mit ^obcKagcn : nid^t ganj boflfommcn , bc^ bcr
Unterlaffung ber Unterbinbungen großer Slrtcricn nad^ am«
Mutationen: unb noc^ cttoa^ loeniger bet) ber 9ln<)reifung
feiner 2lrquebufabe. 3ebe Srl^öl^ung eine« Uni\)erfalmittefö
20 mißfällt unö burd^auö; unb jeber 5lrjt, ber an einem SWittcI
Hebt, Derrät^ cnttoebcr eine Safrice ober ©tolg, ober einen
einge[c^rän!ten Äopf. 2)te 2Ketl)obe bie SBafferfud^t 3U feilen,
ift aud^ ni(^t bie befte, unb eö wäre bef[cr gctDcfen, toenn §err
Sieben un3 nid^t baöon l^ättc belehren looKen, ob er gleich
25 alö ©enerald^irurgu« bie SBaffcrfuc^t beforgen mn^. ©ieg
aüeö aber l;inbert unö nidbt, il^n unfrer §od)ad^tung gu öcr*
fiebern, unb i^n für einen toal^^ [408] reu SBunbarjt gu er*
fennen, ber feine ^unft f^ubivt l;at, ^bit ifl, bcnft, unb toa«
er beult, nleberfd^reiben fann : Unb bal^er cm^jfe^ten tt)ir fein
30 8uc^ ben SQSunbärjtcn fel^r : ®ic fönncn lernen ®. 32, tote
fd^ön bie ?u^ation be« SSorberarme« am Oberarm bel^anbclt
wirbj ®. 43, u. f. toie bcr geloöl^nlid^e Sourniquet beö
§crrn 'ip e t i t feinem borjugicl^cn f e^, toie bie ärterien tarn«
ponirt muffen n^erben, unb baß ber 93roffarbf(^e ©d^toamm
35 öfter« üor ben SanUJon« SJorjug üerbiene; ®. 48. baß
ber ^etitifd^e Srombuö eine S^imäre fct^. ©.53, baß
tie ^efiige Unterbiiibimg be^ ©aameiiflrang^ EpitEt'tifdje
3u^ngen maAe, eine gelinbEie üka angebe, unb aut^ ^ier
ber Stoffarbtdie i£ii)tuauim gute Sitnlle lljut : ©. 63. baß
baö Stuten auö beii Kippenpulfiabctn ofiite Unterfcinbung,
rnib fcloß butti) tai< 3^UTctfd)iteiben unb ä^^^'^^^i^ß"' ^'"^ ^
^uleabern am bequemften fönue geleitet reeiben; ©. 71.
etiDüö com 9}u6en ber Sropfbäber be^ bei Slui^ijlofi«, ©. 89.
ißSie eiue töbttii^ ^idmotT^agie ^at(e abgewenbet loeiben
lönnen. ®ie ®i)ulavb(i^en Sjiittel ex^tkt ^en Iljeben
®. 94. 3u )'ef)ir. Üßir Ijaben fie out^ , unb jroar (d|on lo
fe^v oft gefcrauifel, uab gefunben, bofe fie ganj gut fmb, aber
CDi anbein nic^iä fonberlti^ CDT{üg(i^e# ^abenj unb biet
behaupten wir nit^t aus (Saprice. S>aG baä oeratum
Batui-iii ©. 96. beffer fe^ alg vnguentnm litbargyrii
bejJDCtfetn loit ftart. Cevatum satuvni, vnguentum lithar- is
gyiii, extractum s.'itiivnjnutn Goulardi unb acetum lithar-
gyi'ii u. n, a. m. (inb lUBtft beni 9?amen nai^ oetfi^iEben,
i^re ^iifung ijl eine unb ebenbiefetbe. 3)ie Slb^anblung
»om Saleuber na* ge^eitlen ©einbrÜdien, beögleii^en bct
ISte Slbjc^niit unb gauje I9tc fmb fdjöu. 9JDm StafcngE^ a»
fdiiüüt ©. 133. ^ättc ^etc El; eben beflimmtet tcben, unb
einen befferu Se@ri[f liefern fönuen. !Pen niorgenlänbifdjen
affectirten i'otgeiang einer ©ome, bie i^re ©ru|h)arje befingt,
ermartei man in einem djiturgifc^cn ffludje nio^I nic^i.
[M9] Nto. LH. Scn dO. gunii 1772. m
ßiblijäft €r|iililungiii für bir 3ii3cnli. ^Itcs St|Iiiinent.
1772. 8no. 656. ».
9!idite ifl iDirlfamei , bcn gröfjten einjigen ^med bet
nioroUfiEU Srjie^ung ber Ougeuf ju erreichen, aU eine ge« w
ft^itlte Gnfwifflung bev guten Smpfinbungen, bie bie SlRutter
9Iatut, bie unS jur (Sliidfeetigteit fc^uf, als bie einjigen
SBSerfjeuge unfeter waljren tSfüiJfeetigteit in unfere ^erjen
legte, aber feine trorfene 3Jf oralinaj'imeu , unb follien fle
oucfi mit ben ©djeKen ber 3)i4l[unft, icie ^ o p e fagt, bt- ss
[Nro. 5».
^ängt ttjcrben; feine ®cmonftrationcn, feine 35eIol^nungen unb
^ücS^tiguttflen pnb gu t»iefcr 35ele6nng be^ beften Zf)txU
unfrer ^ergen fo gefd^irft, afö Srjä^tungen, bie mit f^mpatl^i*
firenber Slnmutl^ vorgetragen toerben, unb fonberlid^ ben
6 feligen 3"P^"^f ^^ ^^*" S^^^f wiit ®ott unb ber S33ett öcr»
(öl^ntc 2)?en)d^en ftel^en, reigenb unb ol^ne Ü6ertrei6ung gu
fd^ilbern »iffen. S3Jir finb beu SJerfaffern ber üorUegenben
bib(if(^en Srjäl^Iungen beßtoegen fel^r öerBunbcn, baß jte
uuj'rer Sugenb eine ©ammlung foldjer ßrgä^Iungen au^ ber
10 l^eitigen ©d^rift in bie §änbe geben. S^re 9lrt ju ergä^Ien,
ift leidet, einnel^menb unb öoBfommen gef(!^i(ft, mit ber 5Reu«
gierbe jugleid^ aße anbere Sm^ipubungen beö ®uten [410] ju
ern^ecfen, unb toenn nid^t bie öerborbenen ©itten ber Sltem
mcift in ben toirffamen ©tunben bc^ Pebenö aöe Sinbrüdte
15 h?icber t^ertöfd^en , bie in ben ?e^rflunben gemad^t itjerben,
fo fönnten toir unö üon -biefen (ärgäl^tungeu getoiß reit
n)tcf)tige SSortl^eife oerfpred^en. (Sinige fd^toeijerifd^e 9teben«*
arten, einige auö ber SWunbart ber ©d^toeiger entflel^enbe
fjel^ter »iber bie SJed^tfdhreifeung , j. 33. ftul^nbe, u. bgl.
20 muften loir überfeinen. jDie angd^ängten SSerfe »üufd^ten
wir au^ bem Sud^e toeg; fie ^aben meift feine ^Ibpc^t, eil«
bem Äinb ju fagen, toa« e« fügten foll; unb baö ip thzn
fo, al« toenn id^ einem fagen »oüte, loa« er feigen ober ried^en
foII. ©d^ärft burd^ Übung ben ©inn, unb fctjt a(«bann bie
25 ©egenPänbe nur in ba« redete Sid^t unb bie öer^ältnißmäßigc
©teüe, |o folgt ba« ©efül^l öon felbp, loeit beffer, aU burc^
ba« Slu^ioenbiglernen Don fo fropigen SWa^imen. SBir Ijaben
bemerft, baß ba« änftrengen be« SKemoriren« bei) fiinbern
ben Übergang in« ^erj, immer öerloel^rt. 6« loerben civi6>
80 nod^ Sujjfer gu biefer ©ammlung öerf^jrod^en; biefe mögen
aber nun nod^ fo nü^tic^ fe^n, fo ^ben pe bodb immer ben
©c^aben, bag pe ein 93ud^, toie biefe«, toel^e« Sielen nufeen
fofl, unb fd^on ifet um bie ^älfte gu tl^euer ip, nocl) im
greife erl^ö^en, unb alfo für mel)r al« jloet) ©rittel Don
35 benen unbraud^bar mad^en , für bie e« bod^ bepimmt fetjn
foll. 3^ biefem Sanbe fommt noc^ ein anbret, ioel(^er bie
ßrää^lungen au« bem SKeuen Ecftament entl^ätt.
^ro, 52, J
®ic 5)t)(!if(i^e SuAl^anblung öcrlcgt: i^s^mtrs ^iiaht^ j ^
®r(ler ßmh. 8* 5. 234. / v>
Sßcnn e^ tüal^r ift, baß ber Übcrfcfeer cincö Original* ^ '
luer!^ ein nid)t gerincjere^ ©enic, alö fein Slutor fet^n muß, s
fo muß unfer beutfd^e^ Überfe^crl^eer bcr 9?ac^n)elt ein
künftiges S5orurtl;eil für un^ [411] fcre ^dkn fet^n. S33ie
tiiete ^omerö muffen »ir aüein l^aben? JDcr guteSJater!
jebe^ neue 2oh ent^ünbet il^m einen neuen ÜScrfeger, ber bcn
alten ©c^uttern — — h)ie befc^eiben , »oHen »ir ni(^t lo
fagen — — auf^ocfcn, unb fo gcmä(!^ti(^ fid^ern S3Seg^ bcr
Unfter6lid)!eit 3umanbe(n mögte. Slber tt)ie baö Sllter eigene«
finnig unb mürrifd^ ift: S^ »erbittet fic^ öftere bie ©efeö*
fd^aft junger §erren, fo freunbtic^ fte eö aud^, toie unfer
Überfe^er , barum begrüßen. — — Orobe t^e^Icr im is
Sßortüerftanbe t)aben n?ir, fo loeit »ir ©teilen Dergüd^en,
nid^t gefunben ; fie finb au(^ be^ einem fo burd^commentirten,
unb überhaupt nid^t fel^r f^ioeren Stutor, in unfern ^dttn,
bet) nid)t ganj ftumjjfen ©innen, nic^t leidet mögüd^ : aber
ben § 0 m e r muß ber SJerfaffer fc^Icd^t emjjfunben l^aben, 20
toenn er i^u in feiner Überfegung »ieber 3U finben glaubt.
D^ic^t bie göttliche Harmonie, eble ©implicität unb Äinbl^eit
ber erften ©J^rad^e unb SBelt, nid^t bie ftitte Orijße, bcr
fortreiffenbe ©trom ber Srjä^lung, bie ©eiftcöfülle, bie, loic
ber allgemeine @eift ber Statur, ba^ ®an3c burd^atljmct, artii 26
ba, tüo eö am meiften oernad^läßigct fd^cint: aber fo mcl
mel^r mattl^crjigcr Sluöbrudf, lal^mcö aBortfügen, traücfKrtc
S3ei)tüörtcr, l^übfd^c ^^rotafiiS unb Slfobofi^, unb fcingcledftc
''^erioben. ^a§ atleö fott nun Dcrmutl^lidb einen Sontraft
gegen ^ a m m ö Überfe^ung machen, in bereu Kabel fid^ fo so
mand^er Äritider gcmeibet. Unö fet) c^ erlaubt, bet) aller
il)rer oft J)öbelt)aften ©implicität, unb grammati!alifd^=ängft*
lid^en 3tid)tig!eit, noc^ immer mcljr altcö ©c^rot unb ^orn,
unb § 0 m c r i f d^ c 9iatur in il^r ju finben, fo tote fie flcmiß
and) tiefere ©prad^funbe jcigt. Überl^aupt , rnenn je ein ss
ilberfe^er bet)m §omer ein @lüdt machen !ann, toelc^e^ un^
nod) fe^r problematifd^ fd^eint, fo ift e^ tool^l am menigftctt
[Nro. 60.
ber ^rofaifd^c. Sr »agc cö, j. S. bic mcicn ya^ unb
d€ unb y« u. f. to. töomit [412] § o m c r feine un:(3eriobtf(^ett
©ä^e nodb gufammen l^äft, in ^rofa überjutraj^eti unb
ganj foß er fie hoij nic^t öergeffen — — unb bleibe
5 ®id^ter ! fjret^lid^ , toenn er fie fo bebeutenb unb conftruf*
tionöartig niac^t, töie uufre getoöl^nlid^en ©rammatifer, unt>
ntd^t lieber ben Sd^tüffel bagu in ber unöollfommnen (Sr*
gä^tungöart ber fiinber unb be« gemeinen S3otfö fud^t. Slbcr
üon ©ci^iöierigfeitett ber Art !ann bct) einem Überfcfter bie
10 9tebe ntd^t f e^n , bem bie marügte 9?atur feiner eignen
Sj)rad^e fo fremb ift Sin Üb er fetter bc« §omer foöte bic
feeffern gerieten unfrer ©prad^e, toenigjlen^ ba^ fed^gel^nbc
Sa^rl^unbert ftubiert l^aben; er totirbe felbft im ^and
©ad^ö Sonftruftionen unb S33örter pnben, bie in einem
15 beutfien § o m e r an il^rem Ort fHinben. 3Ba^ fotleu tool^l
bie Sicnen fet^n, bie fid^ ©. 22. toie S: rauben auf grül^*
ling^btumen f ammicn ? S« f oDte feigen Iraubenförmij^,
[ßoTQvdov) fo gebrängt toie Seeren ber Irauben. Se^
ftarfen ©teflen, too o^ne^in bag geuer anftecfenber ift, gerätl^
20 eg bem SJerfaffer nod^ am beften. SEBir looßen an bem
fc^önen Oebet ^ilgamemnon« (33. II.\ nad^ bem ©vf^^^ ^in
33et)fj)iet geben: ,,®ro6er, glorreid^cr ^to^, ber bu in
fd^toarge SBolten gebüßt, l^oc^ im ^itl^er t^roneft, (a§ nic^t
el^er bie ©onne untergel^n, unb bie ®ämmrung l^erauf !om*
25 men ; a(« biö idb be« *ißriamu« ^ßaflafl t^erwiipet , unb mit
mittl^enbcn flammen feine Sl^orc t)erbrannt l^abe ; btö i^
^eftorö Sruft^rnifd^ mit ber Panje burd^bol^rt, unb um il^n
ber üie(e feiner Oenoffen, in ben ©taub l^ingefirecft, mit ben
3ä^nen jur Srbe fnirfd^en toerben!"
30 [413] jpati«.
Essais sur le Caractere, les Moeurs et TEsprit
des femmes dans les differens siecles; par
Mr. Thomas, de FAcademie fran9oi8e, chez Montard.
1772. 8. 3 Tom.
85 3Benn unfre ?efer nid^t fc^on auö bem litef: sur les
Moeurs et TEsprit — — dans tous les siecles — —
^ Ro 1 343
Nxo. 52.]
c^efc^foffen Ijabm, waö e« ift, ol^ngcfät^r eine SRoHtiifd^c
Sompilation , mit bcm ©ciftc eine« SReftor^ bcr ©ox^omic
über .ben tüid^tigften Zljtii ber ©cfd^ic^tc bcr SWcnfd^l^eit —
— enbüci^ vjar mit ^anegt)riften[(^lDutfte aufgefclafcn ; fo muffen
n)ir^ if)nen fagen , baß bie^ eine gattj neue iweltberül^mte 0
(Sd^u(d}rie ift, bic gu anbern Sci^utd^ricn geflcßt ^u »erben
Derbient. 93Bir bürftcn nur bie Table des Matieres ab=
fdbreiSen, fo würbe bie ©at^re beg Sud^^ gemadbt fet^n.
9ia(^ allen Untera6t^ei(ungen franjöfifd^er ?}orfteIIungöart,
tüirb bie arme tt)eib(i(^c 9tatur eingejtoängt unb jugefdjnitten, 10
unb nadb if)r fpielt ber Berühmte ^err 3$erfaffer fogar auf
beutfd}em 33oben eine erbärmttd^c ^Si^nx, tocit er feine 3)la=
terie gar nid)t 3U fennen fc^eint. SBir fangen an in I^eutfci^*
tanb auf ben ^or^ug ber ®rünblid)!eit, ben man uuö fo
gerne gugeftel^t, fo flol^ gu toerben, baß tüir t>cn einem is
53erfud)mad)er ükr bie Weibliche 9tatur fd^let^terbingö i)er=
langen, baß er fici^ ju appefantiren miffe. 3)cr Slrticfet üom
Sinfluffe beö St^riftentl^um^ ift no(!^ baö erträgtid^fte ; allein,
überall l)errfd}t nid^t^, ai^ ein fd)toü(er 2)eHamationg]^immel,
ber ba^ Seere ber Sl^omafifd^en ®ci^ö)>fung bebedt. ©tatt 20
ein3e(ner |)ft)(^o(ogifc^er ©d^ritte, unb (angfamer ©daläge be^
))^i[ofo)3t)ifd^en Slljnbungflabe^ , baö fraufefte Sabt^rint^ eine«
frangöfifd^en Safletö. 3" '^^^ "ißortrait am Snbc l^at SWabamc
9?eder, tt)ie »ir juüerfid^tüd^ toiffen, gcfeffen, unb toir
freuen unö, baß ber 2Ral^ter, [414] öon bem toir fd^on fo 25
mand^en Epitre unb Obe an SWabame gefeiten ^aben, nid^t
flatirt ^t.
Sonbon.
An Avthentic Narrative of the Russian Ex-
pedition against theTurks by Sea and Land, so
Containing every material Circonstance of their Pro-
cedings, from their First Sailing, from Fetersburgh
to the destruction of the Turkish Fleet in the Archi-
pele go. Compiled from several authentic Journals,
by an Officier on board the Kussian Fleet. 8. 3 S. 35
sewed. Hooper. 1772.
SBenn bod; einmal unfre Überfe^ungöfabrifen fortgeben
__m__ [Nro. 62.
foflcn, fo toollcn xoxx unfern §crrn Suc^l^änbtcrn, ftatt ftvin«
göftfd^er fomif(^cr Opern, unb lauer tücincrltd^er 2)ramctt ein
©tücf t»cr ©efd^ld^te beö gegentoärtigen Äriegö, au« Sngfanb
für bie 3 ©c^ttting ju üerfd^reiben bitten. S« iji biefe
5 Srod^üre öon einem ©eeofpcier, ber fetfcfi unter ber t^tottc
xoax, gef daneben, unb bem ©rafen öon Sffingl^am, atö
einem Slugeuäeugen unb fom<)etenten 9tic^tcr bebicirt. ®ic
6rjäl;lung fängt mit ber S^jjebition be« Slbmiral ©piritoff
im ©ommer 1769. an, unb gel^t biö auf bie gängüc^e ^tx-
10 ftörung ber glotte im Slrd^ipetago, bie fid^ in 'ber S3a^ üon
ßl^iefma ben 7. 3ut. 1770. ereignet ^t, unb bie eine ber
fonberbarften Segebenl^eiten unferö Qal^rl^unbertö au^mad^t.
SBir tüoHen eine ©teile auöjiel^en, bie toenigftenö bem ^erjcn
unfer« ^erfafferö @bre mac^t, unb bie unfern ?efern üielf
15 leidet intereff anter ift , at« mand^eö ®etai( unfrer getel^rtcu
Sreu^jüge — — „Hnfer 2lbmiraff(!^iff toar bereit« in bie
Suft geflogen, unb baö Eürüfd^e verbrannt, at« ?ieutenant
9K a ! e n 3 i e an Sorb unf er« S3oot« mit einem Surfen !am,
ber, »ie er fetbften fagte, ber Äapitain öon bem 2lbmira(*
20 fd^iff mar. 3d^ bat il^n, er foütc mir i^n überliefern ; allein
er anttüortete, ®raf Orloff Ijätte [415] Orbre gefteUt,
feinem Surfen Ouartier ju geben. 3dt| t^erfefete, e«
tt)äre ein aWißt^erftanb, ®raf Ort off badete gu menfd^Iid^
baju, unb be« Slbmiral 61f](>tngfton Sefe^le »ären, alle«
25 3u fronen, toa« tüir fönnten. Unter biefem ©treite fal^e id^
oft ben unglücflid^en §efben an, ber merfte, baß er ber
©egeuftanb unfrer Unterrebung mar. @r »ar burdf ben
redeten %xm unb ben linfen ©d^enfel gefc^offen, nadCet unb
gefangen } unb boc^ bel^ielt er bie eble SRiene eine« SRanne«,
30 t>en innrer SBert^ über anbre unb über fein ©d^idCfat erl^ebt.
ßr gab mir burc^ bie au«brudf«J)olIften ^lidt gu tierfte^en,
ba§ er toüßte, id^ ftritte für fein Seben. SlHein vergeben«!
bemi eben ba id^ glaubte, baß ber Lieutenant nadbgcben
toürbe, fließ ein griec^ifd^e« Soot ju un«. Siner crfanntc
35 ben Surfen, f^^rang au« bem 93oot auf il^n ju, unb ftieß i^n
in bie ©ee. 6in anbrer feuerte feine ^^Knte auf i^n ab,
unb bie ^gel jlreifte il^n fd^arf gtoifd^en ben ©d^uttern.
Nro. 52.]
■3c^ rief il^m auf franjöftfc^ ^u, baß er 3U unö fommen, unb
fi(^ ®d^u^ gemärtigen foüe. 2)ic§ gab il^m neuen 5!Wut]^,
er brel^te fid^ plö^Iic^, l^iett bie redete $anb über bem S3Saf[er,
füffete fic guerft 3um ^diiftn ber ©anfbarfeit, bann fc^wamm
er mit aller Sßad^t auf un^ 3U, unb meine J?eute t^ten i^r 5
möglid^fte^, um il^n ju erreid^en. ©d^on batte icb iijn be^
ber §anb, aU ein fc^urüfd^er iHeutenant, ben td^ ate einen
fcbled^ten Äerl, ba er fic^ im ©efecbte terfledEt, mit ber gucktet
3u feiner ^^flid)t gebrad^t ^tte, einem ©otbaten befaßt, auf
i\)n 3u feuern. 2)ie Suget fehlte midi), aber fie gieng un= 10
gtüdflic^er h)eife mitten burd^ ben ^aU beö gelben, ©ein
Oefid^t, in bem nid^tg a(g Oefädigfeit unb Hoffnung er=
fd^ienen lüar, erbfaßte 3U ber fto(3cften SSerad^tung. @r ücr«
lic^ meine §anb, unb fie( 3urüdf in bie SäSettcn."
[416] ^ranffurt am 9Ra^n. 15
^ifdier, ^ehanktn übtt ha$ Hftdj^gutadjten mm
7. 4Febr. 11T2. hit ^etvaihfptvxt bttttfftnh, ntbfi
htm ü(i\}UtL ^atxfitütii^nshttxtU 1112* fiüL
6ö ift ein [ic^ereö fienn3eid^cn, baß S3Siberf))rüd^e nic^t
im ^erftanb fonbern im ^er3en liegen, toenn man ftarc 20
Sßal^rbeiten ^tl^n biö 3iöan3igma( »ergebend frebigen muß.
©err gifd^er l^at in einigen anbern unb aud^ in biefer
©d^rift bie ©d^äblid^feit ber fjrudjtfperrc bar3utbun, fid^ emfig
beftrebt. ©eine ©rünbe pnb nid^t neu, aber bringenb. üDod^,
foHen mir fagen, »a^ toir benfen? O^ren unb §er3ett 25
ber i^ürften unb Äamcraliften finb 3U biefem Süangelium
noc^ nic^t vorbereitet genug, ©agt bem SKann, ber ii^o
100 $Rtb(r. notl^toenbig brandet: gieb fie mir, in 2 -Salären
gebe td| bir 300 9itl;Ir. bafür! ^r tt)irb feine Tl^t ^aben,
ein3U]eben, baß ber ©eminn offenbar ift; allein, toie fann 3o
er in feiner gegernuärtigen 9?oi^ bie 100 JRt^lr. entbel^rcn?
Obue ein 9ioftrabamuö 3u fet^n, unb ol^ne in bie Oel^eim*
niffe ber Äabinete 3U feben, !antt man 3icm(id^ guüertößig
:^>ro))l;e3et)en, baß baö natürliche ©i)ftem ber ©taattoirtl^fd^aft^
baö bem gefunben ^öxptx JJeftigfeit unb gett giebt, aU
eingeführt tt)erben fann, fo lange bie Sör^jer franl, bie cltm
346 rKT eo
[Nro. 53.
23unbcn nod; nid^t geseilt fmb. ®utc ®iät bctcal^rt
für Äranf^cit ; a6cr fie l^cHt nid)t. S3Sic fott man bcnn
nun t»cn ©taat t>orfcereiten, um il^n ju biefcr SWcnfd^cnfrcunb*
lid^en JÖfonomic gcfc^icft ju mad^cn? S3Scr nn^ i)itx
5 eine Bequeme O))eration tel;tte , bcr toilrbc bcr ÜKenfd^l^cit
einen n)td)tigen S)tenft (elften; nur feine Sl^imären, feine
£a(ifmane, feine geenfönige, feine Ufongö t)orau^ gefcfet!
[417] Nro. MII. ^en 3. guUi 1772.
®tegrn.
10 $err ^|$rofeffor S^djulf l^at unter bem Sitel, 6tUli0ti|tk
öer »oriüglidjlUn (Engltfitiett JJrcl^igten^ imiR:ricgct=*
i feigen 93er (ag, ein SBerf angefangen, n^orinn er bcn ^ern ber
neuern ©omiletifc^en ©tüdfe ber 93ritten, 'jßreb igten uub
t^eo(ogifc^:=mora(ifc^e Slbl^anbiungen, üor legen
15 toiH. 3)rc^ aufgenommen, finb bie im erften S)anb, (ber
ein %lp\)abct in 8. autoad^t) ben tüir toirfüd^ öor unö f^aben^
ent^Itene $rebigten, moranfd)en -Snl^att^; afle bicfc
grögtent^eilö fo abgefaßt, »ic man fie aSfaffen foüte; auf
einen fo fagUci^ett, ungcfünfteften, unb babei) ebeln jEou ge=
20 ftimmt , ba§ fie auc^ »ol^t ?efern üon geringern ©täuben
unb Säl)igfeiten eine angemeffene ?eftürc fct^n möchten.
(S33o^t bie meiften ^rebigten bcr Snglänber über^aujJt t)cr=
bleuen au3 biefem Setrac^t 6mj)fe]^tung, iweil fie bon attcr
fei)n fottenben 33erebfamfeit, Slffeftation, ©d^touip jc. bie fo
25 manche 2)eutfd^e terunflalten , entfernt , in einem cinfad^cn,
beuttid^en, unb gteidbtüot nic^t Jjlatten unb unebefn Ion ab«
gefaj3t finb.) '- Unb bann ^anbetn fie fpcciellc
^fli^ten ab. ©aß auf ben ®emein)>(ä^en t)on SJuße,
©tauben, ©ünbe, SSerbammniß k. bcftänbig fid^ auf ben
30 Äanjeln l^erumjutummeln , wenig ober feine gruc^t fd^affe,
foüte unö bie [418] ©rfal^rung nac^gerabc enblid^ belel^ret
I)afcen. SBir müf[en mit unfern ^u^örern in il}r ^erj
l^ineinge^en , unb in i^rc ©ermnungen; fie nad^ unb nad^
in bie üerfd^iebenen Situationen unb 9Ser^(tnif[e il^re«
85 gegenioärtigen ?cben« ^ineinfül^rett , unb il^ncn nad^ bct
Nro. 53.] "*
SWannigfaltigfeit berfelben auc^ tl^rc tocrfd^tebnc Obliegen^'
fetten ankeifen ; ben Sdbabcn, toctd^cn jcbe 9lbtocid)ung ücu
9tc(^t unb ^!|3flid^t aucJ^ fc^on t|ier nad) fid) jtc^t, in feinem
9an3en Umfang, o^nc butd) ein ücrgrößernbeö ®ia§ gu feigen,
vorlegen, f o toic ben ^u(?en jcbcn 3^^^9^ '^^^ S^ngenb ; s
unb 3war adeö biefcö, unb ba^ übrige l^ierl^er gel^örige, auf
eine üon aller Srodenl^eit entfernte, ungefc^mücfte, gemein-
faßliche unb liebreid^e SBeife t^un. 5)enn nid^t alle f^aben
bie gä^igfeit unb bie 3^'t l^ierüber gel;örig nad)3ubenf en ;
3ubem lüirb aud) ber ßinbrucf tiefer, toenn ber ^rebiger bie lo
gro^e Sunft t^er fielet, aUeö biefeö auf eine intereffante 2lrt
t}or3utragen. — — iöefonberö finb bie bre^ ©ecferfc^e,
t)on ben -l^flid^ten ber Äranfen, toegen ber Äenntniß
be^ SWenfd^en, bie barinn l^erüorfd^eint, unb toegen ber barinn
verbreiteten 9Kora(, bie, üerfd)iebeneö aufgenommen, jebem i5
gefunben So^jf unb guten §er3en fic^ aufbringen muj^, ein
fc^ätjbareö Oefd^en! für bie Satten, um il^re ^flid)teu
in biefer ?age, bie be^ fo bieten in btoßeö ®euf3en, SBeinen,
93eten 2C. 3U]ammenfai|ren, barauö fotoo^t beffer fennen, al^
ausüben 3U (erneu; aud) tool^l für einen Sl^eit beö ^retiger« 20
orbenö, um ettoan auö biefem (Stempel beö @r3bifd^off^ 3U
feigen, baß man aud^ bergleid^en b e f 0 n b r e 'iliflic^ten in ben
öffentlid^en SSorträgen ijer^anbetn fönne, unb toie man cö
l'oüe — — baß man ferner t)or Äranfenbetten nic^t b(oö,
inö @e(ag l^inein, 3U tröjten l^abe, unb baburc^ mandbe25
l)ei(fame ^Regung, unb gute ^anblung, bie nod^J^ätten l^eröor^
getrieben tuerben fönnen, erjiide. 2)ie Überfe^ung
t)aben toir mit ben Originalen ntd^t »er« [419] gleichen löniten.
©ie fd)eint inbeffen getreu unb rtd^tig gu fetjn, unb läßt fl<l^
gut (efen. §ier ifl ber 3n^alt ber ©tücfc be^ etflca SEljcil^ •
1.) ^om rechten ©ebraud) ber S^it, fifccr dp}^ 5, 1«
2). Sarbner; 2.) t)on ber Slatur unb Cor
^flid)t, 2lflmofen gu geben, über 1. lim, 6, iv
bifc^off 5)atoe«; 3.) t)on ber griJßem ©ellj
aU gu nehmen, über ?l})ojlcIgef(i^. 2ü, 35.
bemfelben; 4.) unb 6.) t)on bcu imtren
@(aulmürbig!eit bcö SR. S. über 2. ?etT. 1,
[Nro. 58.
3). S arbner; 5.) tjom SSorjug bcr ®utt^ätig!cit gegen bic
'ilrmen, ijon ber ©aftfre^^it gegen bie 9iet(^en, über ?uc. 14^
12 — 14. üom Srjbifd^off ©ameö; 7.) t)on ber Siebe gegen
alle SDtenfd^en, über 1. "ißetr. 4, 8. üom @rjbif(^off ©ecfer ;
5 8.) üon ber Sröigfeit, über 2. Äor. 4, 18. i)on ^iob Orton;
9.) lO.j unb 11.) üon ben ^flid^ten ber Sranfen, über
Oef. 38, 1. 2. üom grabifc^off ©eder.
®iitttngen unb Atel.
B* Jf0lrann fisinvi^ 4^rt(ke^ orbentüdien Celjrecd der
10 l^eitrte ttuf der Kninerruät €iel, aSrundfä^e dei$!^e4rt0
der i^andmerker. Hßetr iBogplegel 177L S* 141 S*
®er ^^erfaffer fd;itft biefe ©d^rift in^ ^ublifum, gu
fonbiren, ob eö atte beutfc^e ©peciatred^te auf biefe SBeife
üon i^m abgel^anbelt l^aben tootte. SBir fagen auö ganjcm
lö^erjen ja auf bie Slnfrage. Sr if! ein junger 2Kann, t)on
beffen ©cnie unb gleiß [id^ t)ie( ®utö erwarten läßt. 3)en
Sn^lt beö gegenwärtigen SBerfc^enö toirb man fic^ »orfleHen
!önncn, ol^ne ba§ toir bie ©ummarien ber Sa|)ttet abfd^reibe».
3)ic beftcn ©d^riften finb benutzt, unb ber Sieid^^fc^Iuß ijon
201731. über bie Slbfd^affung ber $)anbmcrf3mt6bräud^e an
ben gel;örigcn Orten toört* [420] (id^ eingefd^attet. 2)a6 t)er*
fd^iebene«, toa« ber 5$crf. für attgemeine« $anb»crfdred^t an^^
giebt, nur jjarticulare« ift, unb in ben ©cgenben beö Ober*
rl^einö fic^ anber« 'otxh'ciit, at« ^ier angegeben toirb, tfl ein
25gc]^(er, ber aber be^ einem Slutor, welcher in biefen ^ro*
üin3en nic^t befannt ift, aud^ feine äbbreffen bal^in l^at, QnU
fd^ulbigung üerbient.
3ena.
IB t0g r ap tl tenie^t lebend er ;Srrte und üaturforfilrer
30 In und Ättfr^r iUeutrtftland, »jn (K. <6, Hßaldinger,
der ;2(r|ttet|kttnJ und Hßütanik ördentlldjer Celjrer |tt 3tm it.
(Bvfitn i3ande0, 4te$ Stü(k. ßtxf 3. W. iQarmng, auf
7 iQogen in 8.
aKit biefem ©tüd befc^tiegt ber ^err 'ißrofeffor ben
35 crften 93anb. ^err ^^dtxt l?at fein Seben fctbft entmorfen,
unb fd^reibt fo unbebeutenb i)on pd^, atö toenn er ber grogc
^^ .01 349
Nro. 63.]
STrjt ni^t toärc, für bcn toir i^n (ängft Rieften, mib bcr er
tt^itfüd^ ift. ©otd^e 3Wänner foüte man if^r Jebcn tiic^t be=^
fc^reiten (äffen, bamit man nidfi gu tocnig üon il^nen erfül^re.
§err § t r f c^ e ( ift gleid^ neten |)errn 3 ^ * ^ ^ ^ auf gerefft.
— - (5r ift aud^ fein eigener Siogra^})^. jDie §errn &
33 r ü n i n g unb (S c 0 p 0 ( i f otgen l^ierauf . S3et)m ^errn
2Be6^)remi gefäüt unö bie getel^rte Unterrebnng mit ©einer
SRajeftät, unferm glortoürbigften Sat^fer. 3^ann !ommt ber
gefcbirfte §err ©iebolb, 3fcnflamm unb ©ajtorpl^.
gaft ein ganger Sogen ^wf^^c ju ben erften 3 ©türfen, 10
ma^en ben 33efc^Iu§ be^ Sanbeö.
fBtxlin.
§aute unb ®j)cner l}aben t)ertegt: (Stnunt KSercdjnung
ttv S^ünntnfin^ttnlfft unli KSe- [421] lictkung htx
X'ixfittnt nom Mt^nhtf vtnt <6* $* SCcmptlljoff» 8» i»
6. iB. mit 4 Äupfertafuln»
^üe 3Wetf)oben, toelc^e bei) Sercd^nung ber ®onnen=
finfterniffe gum ©runbe gelegt toorben, fmb weitläufig. 2)ic
Serec^nung ber ^rojehion giefct ^ülf^mittet an bic $anb,
iDetcfie biefe mü^fame Slrbeit erfeid^tern. ®iefeö ift tebiglid^ 20
bie Slbfid^t biefer grünblic^en Sltl^anblung. ^. %, geiget in
ben toorföufigen Slnmerfungen bie ^rojeftion^berec^nung an,
n)ie er barauf gefommen, unb bitbct afgebraifd^e gormein.
Öieranf fommt er auf bie Semegung ber ©onnc unb beö
2)?onbeö, auf bie $ro|e!tion felbfl, unb beftimmt bie ginfter= 25
ni^ für bie Srbc überlauft, unb für einen gegebenen Ort
in^befonberc. ®iefe S^eorie toirb burd^ ^Beobachtungen be*
ftätiget, unb üon il^r gegeigct, toie toeit fie auf bie Sebedtung
ber gijfterne t)om SKonbc, angutoenben fet). 2)er ^Tnl^ang
ift bie 58erec^nung einer SJ^onbfinPerniß nad^ bcn ÜWai)erfc^cn 30
Stabellen, toetd^e überl^au^Jt in biefer Sl^eoric gum @runbc
üegen. §>err ©ejour "^at fd^on über biefe 3Katerie gc=
[(^rieben, ber §err ^^erfaffer l^at aber fein iUfemoirc nid^t
el^er gu feigen befommen, ate biö er feinen Sluffa^ tjöüig
verfertiget. 35
^^^ [Nro. 68.
8affl.
^ Ti^xWt^^ t\% ein ;Xn^an9 |u 2>en iBegebenl^etten 2»e$ %t\t'
j/, madj0, auiSi iiem ^aniöjifdjen* 8» 196 S»
5 3)aö fott, laut bcm Jöorbcrid^t unter ben ©d^riftcn cincö
ber gröf?tcn SKanncr öon ^ranfrcid^, nac^ feinem S^obe ge=
funben »orben fe^n. (Sin ©c^üter toar er, bcrö fc^ricb,
beren eö gtpar üon aßen altern giebt. S)ie Sinbilbnug^fraft
i^on emaiüirten [422] SBiefen, alabafternen ©auleu, cri^ftattncn
10 Safen, l^elfcnSeincncn ©tü!^ten unb gel^örigem lelemad^ifcj^en
Öauörat^ au^möMirt, bie ©inne t)on aUerte^ ambropf^em
2)uft begeiftcrt, fü^lt er in fid; einen Seruf, au(i^ gelben unb
üJtentor^ ju fi^affen. 2)oc^ toaö fc^affen ! @Ö iji bie jämmcr*
üd^fte 9?acl^a!^mun9 beö S^elemad^ö, quoad formalia. S)ie
15 £ !^ e t i ö eröffnet bcn ©d^aupta^j bemeinenb ben ä c^ i 1 1 c ö ,
ein ©turnt, ©efangenfc^aft, §irtcn(eben, Öefuc^e, ©türm unb
tüieber ©türm, Serul^igung aufgebrad^ter SSiJlfer, 3agb fo
gar 2C. ^on Materialibns urtl^eite ber geneigte Sefer bar^
nac^: ''j^t^rrl^uö ift lafterl^aft geboI;ren, fommt naci^
20 ütrojen« 3^^P^^w"9 i« ©efangenfdbaftöelenb, ä^^'^^^^f^^^^
unb 9?ac^ben!en, überall toirb i^m bie iugenb refommanbirt,
feine §eftigfeit, fein 9)?ut]^, feine S^rbegierbe, furg, fein an*
gcbo^rneö (after^fteig 9Befen ftic^t bemungea^tet überatt bor,
bii8 il)m enbUd) fie felbft, bie Sugenb, im Sraum erfc^eint,
25 baö nun fret)(ic^ nad) il^m bieten gefc^el^n ift, folc^e ertoünfc^te
SBirfungen aber feiten leiber l^eroorgebrad^t l^at. S)entt ber
göttliche S^raum toärmt fo fein ^erj, füllt mit fo l^eiligem
VInbenfen feine ©ee(e, ba§ er bem Sajter toie bem |teben*
ge^upteten SBurm, einen ffo^jf nac^ bem anbern l^erunter
3of;ibe(t, atö xodrenö S)ifte(!öpfe, baö Sanb »ie fein $erg
bott ^ejt unb Unge3iefer reinigt, unb fo gefäubert fidfe ber
fd^önen §ermione 3um tugenbtid^cn ©emal^I anbeut, barob
äWenetau^ unb ^elena jubiliren. ®urc^au^ mit ?e^ren ju
23efämpfung ber Seibenf^aften böd)ft bientid^.
Nro. 53.]
äflagbrburg unb Sci|ijtg.
üitxnt ßtft^üfti^nngen für üinhsx* 2te ^Cu^gaUe»
3Jn l^tx Sdrdbljauerfdjftt löudrljattblung» 1772* 8. 243 S.
(So ift bteö bie 2tc ^luögabc t)on einem 93ud), baö
[4:23] burd) bie Semül^ung be^ ©errn Siehor gun! gu 5
Sl^agbeBurg ein fel^r nü<j(ic^er ^t\tr>ntxexb t)OT Sinbcr ge-
tvorben ift. !Die ^eränberungen, bie üo» i()m mit ben batinn
entl^attenen (Stücfeu 3um befferen SSerflänbniß feiner jungen
Jefet üorgenommen toorben, l^aben bereite ben Scl^faH mand^eö
competenten ^Rid^terö erl^atten, worunter bie ^errn 93üfd)ing, lo
5Ö a f e b 0 tr> unb 3 f e I i n ^ gefrören. S)ie meiften ©tütf e finb
iidiK Sbt^Kcn, ©ct^äferfcenen au^ ®e§nern, ober J^abeln
t)on ?i(^ttt)el^r, ©ettert unb anbern, unb bie ganje
©ammfung mac^t bem ©efc^mad unb ber Söeurtl^ettungöfraft
beö §errn 9?eftor^ S^re. Stu« ber S3orrebe fielet man einen i5
9)?ann, ber fein 5lubitorium fennt, unb ber mit 9? o u f f e a u
einfielt, baß eö nid)t genug ift, baß eine SBal^rl^eit t)or un«
(Srn)ad)fene a!Bal;rl;eit fe^, fonbern baß man, »enn fle ben
ßinbern mitgetl^eilt werben fott, genau äd^t !^aben muß, ob
bie in il)ren ßopf bereite aufgenommene 3been biefen neuen 20
©a^ ertragen, ober ob er nid^t oietmeljr ftatt 9?a]^rnng, ®ift
üor fie toerben fönne. SBir finb mit bem §errn 9teftor,
aüeö genau abgezogen, einerlei äKet^nung, baß bie S3üd)er
für Äinber noc^ ju fd)reiben finb, unb baß toir noc^ jur
^eit nid)t^ fennen, toaö man tl^nen gerabe, ol^ne irgenb eine 25
®ireftion, in bie §anb geben fönne. S33ir beftagen un^ oft,
baß baö fogenannte ®ute langfamen (Singang be^ ffinbern
finben toitt, allein loir fottten auc^ nid^t oergeffen, baß bie
gute SKutter Statur auci^ baoor geforgt l^at, baß ba^ 93öfe
auc^ langfamen Sinbrutf mac^t , unb baß toir t)on i^r fo 30
mitten burc^gefü^rt toerben, unb bie §anb gerabe be^megen
nid)t (äugnen bürfen, toeil toir fie ni(^t aHjeit feigen.
[424] ftu^fcrflii^.
Confiance d'Alexandre en son Medioin Phi-
lippe, t?on Sieftont gemat^It. unb tJon Mb^* »tl
^Äffeur geftod)en. ©ie ^at eben bie Serbienfle
^^^ [Nro. 64.
ba^ man unter bcm 9Janien le Medicin Erasistrate fennt,
unb fann at« bet "»ßenbant bat)on angcfcl^en toetbcn. S)cr
^Irjt ifi gtoar nac^ bcm Sluöbrucf beö ÄünfHcrö l^ier btc
^auj^tperfon; allein, bieHetd^t mufte ^lejcanber un*
5 bebeutenb tDCtben , toeit ci8 nic^t fotool^l über bie ©rängen
ber Tafente beö ^errn 5R e ft o n t , fonbern btelleid^t ber J^unfi
fel^t ift, bicfen ©tauben an Sugenb fi(j^t6ar gu
maci^en.
Sla^tt^t an baS tßublifuin.
10 2)te ©täube ber ^robing Sanguebof fcfeen einen $rei^ t>on
600 Sibreö auf bie grage:
„Uöterminer les differens titres ou degr^s de spiri-
tiioöit6 des eaux de Vie ou Esprits de Vin, par le moyen
le plus sür et en meme tems le plus simple, et le plus
15 applicable aiix usages du commerce. '*
S^ie ^luffä^e muffen enttoeber tateinifd^ ober frangöfifc!^ ge^»
fc^rieben fet^n, unb merben t)on Jludlänbern fotoot alö -Sun«
länbern Bio ben 30ten ©e))t. 1772. angenommen. 3)ic
5lbbreffe ift '^5oftfre^ ä Mr. Ratte, Secretaire per-
2opetuel de la Sociöte Royale des Sciences
de Montpellier, ä Montpellier, toeldber einen
Smpfangfc^ein , toorinn bie 3)ebi]e unb bie 9?umero be«
9luffa<jeö bemerft ift^ bagegen ert^eilt.
[42.5] Nro. LIV. ®en 7. gulii 1772.
25 ßei^jjifl,
Staat0tieraniierungcn oonStaltenf in 24 Mildern tnt-
müvfnu D0n €arl üenina« O^rper ßmh. !3ius htm
!Btaiun\\iS^tn mn jD« ^* Sl« llolkmanm IBctf Si^witkert
177L gn S. 1 3i\pl^. 11 Hßögem
30 S^aö 23ud) iji toal^rl^aftig nid^t unter bem ©d^utte fran«
jöfifd^er SRetootution^ gu verlieren : unb ob ber "sltutor gteic!^
giemüc^ frangöfirt unb bergteic^en me!^r er ift,
feit ber ^dt er Revolutions de la Litterature gefdjrieben
l^at, nicht um S^^^f fonbern um Äi)pfe getoacfifen. SBelcJ^
35 ?anb l^ot mel^r unb berfc^iebnere Umfturge gehabt, ate 3taUcu?
S« ift, baö (äuroj>äifd)e*5Parabieö, aut^ bon jel^er ben Sinbrüc^cn
Nro. 54.] ^^^
bcr 3)racf)en unb ©atanc außgefe^t gcioefcn, unb bicfc 2)rad^en
finb ni&it ttvoa. blo^, tute in anbern ©egcnbcn, nur burd^*
gcc^atigen: traben fid^ gelagert, geniftct; neue ©htcn, ®e*
fe^e, ^Religionen etgeuget, nnb ba burc^ eine jtoe^te Safel
be^ <S>(ifid]aU biefeö fo oft üetänbexte Sanb nmi benimmt 5
tüar, t)ie ^ette fo üiel anbrer Jönber nad^ fi(]^ jn giel^en
unb bieö mel)r aU Sinmal getl^an, nnb mx t)on ba au^ l^er
faft atteö, toaö 9?eüolution ber ©itten, ber SBiffenfc^aft, ber
Sieligion, ber Srfinbungen ^erl^aben unb -Stallen tn^*
fonberl)eit [426] mit 2)eutf(^Ianb fo fe^r tjertocbt tft — — lo
man fieljet, warum toir auf bie ©ef^id^te btefcr 5ßacl^fcarinn
mit mel^r al^ ^fad^baröblirfe 3U feigen l^aben? ^n öietcm
ift alfo biefeß 23ud^ fe^r fd^ä^bar unb angenel^m. 2)er SSer=
f affer ^t fret^lic^ an iKuratori unb fo unenbtid^ melen
befonberu ©efd^id^ten and} ungemein t?iel tjorarbcitet gefunbcn; 15
aber getoig aud^ felbft gearbeitet, gefndbt, gebadbt, überlegt,
üerglid^en, unb ba er toarm fc^reibt, nid^t bloö über ein
33aterlanb, fonbern aud^ über bie 3Kenfc^]^eit, ba man flel^ct,
baß er Xugenb, äBertl^ unb ©ttidffetigfcit ber SKenfd^en fü^Ie
— — ba er nid^t fo fel^r mal^let nnb raffinirt, unb 20
SÄajcimen t^on Staatötjcränberungen fud^t, aU bie grangofen,
bie je^t faft aüer SBelt ben ©efd^id^tton angegeben l^aben:
fonbern auc^ bem SBurf ber 33egebenl)eiten, bem ^ufammen-
treffen ber Ungefäl^re, bem ®dl)idffat, toaö bie S33elt leitet,
mel, unb t)ielleidl)t nur mandjmal gu t)iel einräumet: fo 25
mad^t er in ber SReil^e unfrer ^)otitif(^en Stebolnttonö^»
fabrifanten eine gelegne 2luöna]^me, unb fein 93ndf) loirfüd^
einen toürbigen ^et^trag gur •JJl^ilof op^ie über bie
©d)idfale ber SBelt unb beö SWcnfd^engef d^ledbt«.
2)er SRecenfent fd^ließt nur nod^ au^ bem erften Sbeile; so
ba aber in il)m fd^on baö Sntftel^en, 93tü!^en unb SSerbtül^en
bc^ großen 9tömi)d^en SReid)^, bie Sinfül^rung ber Sl^rift«
üd^en Steligion gur ©ouüeraine Surofenö, bie Songo^»
barbifd^e ©efeßgebung, unb ber SSerfaß ber Sijgantincr unb
Karolinger ift : fo fann man auf bie 2Bid^tigfeit ber 3Ra« 85
tcrialien fc^lieffen. ffiir fül^ren "»Proben, nic^t t>om -3n-
l^alte, fonbern üielmel^r ton ber Sel^anblung bcffclbcn
Litteraturdenkmale des 18. Jahrhunderts. 8. 1 (23)
^^^ [Nro. 64.
itt einigen ©onbetfcarfeiten an, unb baö Moö Sefer ju
förnen.
£>aö erf^e S3uc^ t)om 3#^"^^ -Stauen« tjorStom.
©0 ifl bo4 fc^on t)or 9tom ein -Stauen getoefcn? gür
5 nnfer 9tomanifirenbe« Singe !anm ; fc^ön, ba§ ber S3erfaffer
jeigt, toic ftein 8tom gn -Stauen, [427] toic glütfüd^, tooi^U
l^abenb, ieoölkxt nnb geHIbet -Stauen t)or Stoni getoefen
ber ganje Singang ift merftoürbig, ol^ngefäl^r ^oftcntent jur
©än(e. 9Kan [ie^t and^ bei^nal^c, bag bie bamaüge alte
10 ??orm ol^ngefäljr mit Slttbcutfc^Ianb unb ber ganjen alten
aSelt biefelbe getocfen toüften toir nur mel^r auö biefer
l^ciligen 3^^^! 2)eni 9?ccenf. l^at ber S3erfall ber alten
Si)rr^enifc^en Kultur, gunft unb S33iffenfc^aft
immer einer ber teträc^tlid^pen Unglürf^fätte be« menfc^lid^en
15 @eifle« gefc^ienen , ba unö üöUig bie äWittclftufe gtoifci^en
Sjit)ptern unb Selten in ben Slbgrunb gcfunfcn ift
ein fo unerfe|lic^er SSerluft, ate toenn unö jtoifc^en Slfiaten
(ober Sg^^)tem) unb Stömem bie ©ried^en üerfunfen
tüären. SWan fiel^et l^ier bie 5Refte eine« i)erfd^abten Su^)fer«
20 ftid)« ijon einem üerlol^rnen ©emäl^lbe ; unb and) jene 9teftc
„®rö§e unb Slfcnal^me ber alten Soffancr. SSeränbernngen
t)on Qtalicn burd^ ©allier: äWl^eilung unb ©tärfe ber 9ta«
tionen : Oefonomie, ^anbluug, Sünpe, SBiffcufd^aften, @otte««
bienft, ©efefee, 8tegierungöform, SSölferred^t be« Ur=3talienö"
25 biefe tiefte nur t)on ber öertel^rten Sölattfeite.
®ie brct) folgenben Sü(i^er t)on ber Sntflel^ung,
SBad^öt^um, ©röge unb allmählichen Verfalle
8iom«. 2)em SRecenf. \)at^ au^nel^menb gefallen, baß ber
SJerfaffer l^ier unb über]^au})t nid^t bie ®rö§e eine« Steid^ö,
80 in eine yiix^ bringen im Seim eiueö ^rinci})ium, ber
Einlage ä la Montesquieu l^erau^lDidEeln, unb ben f^inger
®otte8 beij Srtoedfung unb Stellung einer Station mit feinem
3»imfabeu feffeln loitl. @« ifl biefe l^iftorifc^e $]^ilofo^)]^ie
ein elenber ^rol^nbienft be« SKcufd^engeifleö, ber fetbft allen
85Sonfcn8, unb metmel^r alle ^iftorie gerjlöret. SSJer ba
meig, loa« ed für eine @d^aumblafe fe^, loa« man SOta^ime
nennt? toie fd^xoer unb feiten ein ÜRenfd^ il^r immer unb
■KT ' j ^ OÖO
Nro. n4,]
bcutüd), unb al^ ^auptfül^rertnn folget ; toic unmögttcJ^, ba§
il)t SWengen, [428] -Sal^rf^unbcrtc folgen? toic baö ^lügcmeinc
immer unter bem Befonbem erliegt, unb baö taufenb3ac!igte
^erf)ängnt§ fi(^ in bie reinjten SBinfeflofeften 2)inge toirft
— — unb benn ber 2Beg eine^ 33ot!ö burd^ alle feine s
©ci^Iünbe, krümmen, Slbtoeid^ungen SSergauf unb Söergunter
^eiliger ®eniu^ beö SRömifc^en S3o(f^, toenn bu
nic^t auf ben ©treit|)Ianet beineö alten ?3ettern 3Rarö
Ijinaufgeflol^cn 6ift, fo !omm bu nnö sur la grandeiir et la
decadence des Romains ju leieren! — — 9?od^ mefjr ge- lo
fcilltö bem 9?ccenf. ba§ ber ^Tutor fic^ toeniger 6et) ben Ur«
jad^en ber Stütze, beö Stuffteigenö , afö ,,be^ ^Tbfteigen«"
aufgel^atten. 2)a ifi fonft gemeiniglich ba^ 5luge ermattet,
toenn e^ bal^in reicJ^t, unb f^ier getoiffer maa§e frifd^. ^n
bem tftö, tüo nid^t tel^rreic^er, fo traurig angenel^mer unb is
anjiel^enber baö ^Tfefenfen ber S33aage in ber §anb beö
©d^icffalö 3U feigen ju feigen, toie Slfcenb toirb, audfe
ber tüirffamen ©eifter toenigcr loerben, bie übrigen SBir^
famen ermatten, be^ ®tär!e ol^ne 3^^* unebel
toerben muften, aU Singetne Slttanten tjortreten, aber 20
fie erliegen iDe^mütl^ige 3lugentoeibe, ber 93(irf auf fold^e
Srliegenbe jerfd^mettcrte ©äulen bc^ ®(^ic!fafö! §abrian
unbäntonin! ^uretian unb ®io!Ietian! ©titifo
unb 5letiuö! unb ber üerfannte gro§e ©otf^e S!^eoborid^,
ber bod) nod^ feinen Sagiobor fanb, auö bem ü}n eine 25
dladjxodt 3iel^en tt}irb baö Sluge bleibt !^angen auf
biefen Srageboten beö ©d^irffafe ! unb toenn man fiel^et, bag
fie I)ie(ten, aber nid^t erl^ielten; ba§ fie mit guten Slb-
fid^ten eben fotool^f j um Verfall Beitrugen, atö böfe mit
b ö f e n Slbfid^ten ; tt)aö ift man, toenn man auf einer 30
9?abe(f}3i(5e beftimmt ift, ®emäl)tbe ju machen, ba ein Rubrer
bie gan^e 9?abet (en!t? xoa^ finb toir, ®ute unb Söfe, in
ber §anb beß S^erl^ängniffeö?
Om fed^öten Sud^ eine (Spif obe, t)on ber (Sinmirfung
beig Drientafifd^en §ofeö in Stauen. [429] 2)em Stecenf. 35
bünft ber St^jantifc^e $of baö fd^önfte Urbilb ber ^JJoUtt!
unb §ofmafd^ienerie unfrei erleud^teten, ijerfeinertcn, aflfiuge
1 (23)*
t
356 rw
[Nro. 64.
3a]^rl^uttbcrtö. 9?ur jene bitbeten üfcer bie beleben Staturen
Sl^Ttftt ; toir über Stöbeffram , ber eben fo entbe^rlid^ ip.
Oene tourben burc^ ©ifc^öffe unb S35eiber regiert ; toir burc^
Äb^ö unb dagegen ^at unö bie Songobarbifd^c
öSiegierungöform unb baö ® e f ül^ ( , baö ber Slutor
baran l^at, gefallen. Die falfc^en Obeen, t>on ®(ücffelig!eit
eineö übergroßen ©taatö, t)on SRömergtüdfcligfeit^
bie er toiberlegt baö ©efü^I üon ÜRenfd^l^eit, ba«
er auf ein S3o(f toenbct, baö feine Urnen fuc^t unb Safitäte
10 jertrümmcrt ; ber 33(icf auf ben Srei^tauf ber SSorfe^ung^
©d^toad^eö, toaö menfc^Iid^c ®rö§e unb Ue|>|>ig«
feit gemacht, burcö raul^e ©tärfe ju erf e|en
fetbfl ber SRüdblirf auf bie ©eiflüd^en gefäüt, toaö biefe be^
ber bamaligen aUgemeinen großen SRot!^ fe^n muften
15 unb feijn fonnten: benn man fage, xoaö je brau^ toirb, in
S5o(tairö Jon auf bie SKac^t ber ®eipii(ben biefer S^K «»^
ju fc^mäten, ol^ne eö toal^rfd^einlid^ mad)en gu tootlen, toie
fie benn gu ber ÜWad^t gegen bie gefunbe Vernunft eine«
ganjen -Sal^rl^unbertö ^ben anflreben fiJnnen?
20 ?lm ungefäfligflen ifl ber Slutor, too er bie S3Sege be«
^abfl^, ber Sart 9K. nac^ Italien rief, öerfd^önen, unb
überhaupt ber bamafigen fogenannten d^riftUd^en 9teligion ju
fel^r patrociniren toiÖ. SBenn baö Sofafurfad^en tjerantagt
l^aben, fo bebauren toir ben SSerfaffer. Sin ®ef(^id^tfc^reiber
25 ber SKenfd^^eit foHte eigentlid^ feine ^Religion ^ben börfen.
aSir fc^en bem SSerfotg beö SBerfö mit Sufl entgegen;
aber ber Überfe|er — — ift ein Überfe^er. Slud^ bie
beutfd^ejlen ©ad^en, bie j. 8. beij ®otl;en, Songobarben fo
^upg t)orfommen, unb lootjon toir bie Urtoörter in uuftcr
30 ©})rad^e, unfren ®efe|en, unfrcr alten ®efd^id^te ^ben, finb
nur überfe|tc [430] ^o^janje. 2)a« ge^t biö auf bie Stameu
Sl^eoboricuö, ätl^alaricuö u. f. »., bie atlfe in il^rct
®ot^>ifd^4^ateinifd^*3taaenifd^gejKrften ^ädd^entrad^t erJ^cinctt,
toenn fie gteidb beutfd^ fmb. ÜWan fiebt bie gite an niel^r ate
35 ginem Ort, unb §err Solfmann fd^eint baburd), baß \er ein
allgemeiner Ueberfefeer toirb, aucb ein fel^r gemjsincr
Ueberfe^er toerbcn gu toollen.
Nro. 54 ] ^^^
Semgo.
Ijanliaiitg 1772*
S)cr ^lan biefcr ©c^rift »ar grog, unb t>or bcn ein* 5
fältigen unb geehrten Sefer anjiel^eub genug angegeben, unb
ber Xon ^ofaunenfd^aü , ber oben t)on ben STümmern ber
Vorgänger I^etuntergebtafen, »eit genug inö Sanb f (fallen
foßtc. 9)?an rügte unb entbedftc einige Don aßen Äennern
entbedte äRänget unb ©ebred^en unfrer bi^l^erigen ^)eriobifd^en lo
©d)riften, unb man tooKte infonberl^eit ba« in ben erfleren
58änbcn ber attgemeineu beutfd^en S5ibtiotl^e! üemad^(äfjtgte
juriftifd^e 5^ beffer befe^en, aHgemcinen SiteraTtJoturtbeiten,
üot bem ganjcn lieben ©aterlanb inö Slngeftci^t toibctfpTed^en,
bie n)id)tigften S3etänbetungen , bie fld^ mit jetjttebenben ®c* i5
leierten jugettagen l;aben, t)on einem !^atben 3a]^re inm
anbern ergäbten, unb enbUd^, toaö baö unterfd^eibenbe Senn«
geic^en biefcr neuen Slrbeit feijn fottte, bie ©efd^id^te jeber
Söiffenfcbaft , il^ren Sortgang, unb üeränberte ®efta(t aud^
alle 6 Wlonate in einem ^)ragmatifd^en ®emäl^(be (iefern. ao
2Ber baö ßricd^en beö menfd^üd^n SerftanbetS, fein ewigem
^or« unb 9?ü(fn)ärti^ge]^ctt beobad^tct, toer befonberö ben
Gartenbau unfrer toertl^en beutfc^en Sitteratur t)on
Verleger ==33erftanbe angegeben, unb SSertegerl^änben au^gefül^rt,
nur ein toenig überfeben ^t toer bie voenige ÜRufc25
bebenft, bie bie ®ro§en ben ®ele]^rten [431] f dienten, toer
toei^, toic unfre beften Söffe ju Sefeftunben unb unttüftem
23ü^erfd^reiben t)erbammt toerben, ber loirb aud^ gleid^
lüiffen, toa^ er fid^ i)on ^Infünbigung biefeö lefetern Slrcani
einer l^albjäl^rigen fragmatifd^en Siterargefd^id^te ju üerfpred^en, so
unb toetd^en ©d^fuß er auf baö ®an3e ju mad^en \)at
Unfre Sefer toerben un^ nun um bie Sluöfü^rung biefeö
'431an§ fragen, unb l^ier muffen toir leijber auf unfer ®e*
n)iffen t^erfid^em, ba§ toir il^n toeit unter ber 2ln!ünbigung
gefunben l^aben. @ö f e!^(te belj aüen SBerfen , bie ßjjod^ ss
mad)en fotten unb mögen, loic SKid^aeliö Sibeltoerf,
S u ( g e r ö Il^eorie, © d^ I ö g e r ö norbif dbe ®ef d^i(bte, u, f, ».
^^^ [Nro. 64.
ber Slugcnpunft bcö ©anjcn, ber an^ aflcn äWängeln unb
Soüfommenl^citcn jui'ammengefetjtc S^araftcr M SStrtuofcn.
S8et) bem Sibctocrfc ift baö TtQcorov xpsvdog im geringpcn
nid^t betül^rt, foubern ber §auptf elfter barinn gefegt, bog
5 ^crr SKtd^aetiö nid^t gekartet ^fce, biöÄcnnicot mit
feinem Soüationiren fettig fct); Sinige ©teilen ber Über*
fe^ung anögegogen nnb üertcffert, nnb l^iermit gut. ^tt)
©ulgern toirb nic^tö, a(i3 ber in ber Sorrebe t)ott il^m
fetbft t)crf(eifterte *5p(an angefül^rt, unb am Snbe jur ^rofce
10 ber gange S(rtic!e( Slltegorie l^ingefe^t. grei^Iic^ genug
für fel^enbe Singen, ater biefe tootite unb fonnte ber Stecenf.
aud^ nid^tiS Bemerfen te!^ren. ®er Ion bc§ Sobö unb bc«
Sabefö ift ol^ngefäl^r burc^ bai3 ganje SBerf forglofer 2)ocentctt*
ton, t)om Satl^eber l^erunter, unb ben §errn fäüt nid^t ein,
15 toaö fie bem ^ublHo fd^ulbig finb, baö nic^t Soüegia l^ören,
nic^t bor i!^nen auf ber San! ftfeen toiß. ^nm Setoeife,
tt)ie loenig bie ^errn SSerfaffer felbfl mit Slnftanb in loben
toiffen, fü!^ren toir baö Ürtl^eil über baö üortrefüd^e SBerf
be« §errn DbcrapjjeHationöratl^ Soj)j) üon ben Oeipiid^en
20 unb ©bitgeric^ten ber ßaffelfd^en Sanben an ; unb bon bem
9?iebrigen unb Ungered^ten im labet, bie9tec. ber [432]©tertt«
()cim unb ber ^Jrömmid^ifd^cn 93riefe. Sigentlid^c Sabale,
(unb ber ganje ®eip beö SBerfö ift aud^ gu unbermögenb,
einige gu beförbern), ^ben \q\x nic^t gefunben, wenn eö nid^t
25 bie Sieftauration ber §aufenfd^cn ©tatue ift, bie mx
(ängft begraben glaubten, unb bie unfre S3erfaffer mit t)ieler
®emiffenl^aftig!eit toieber aufzuräumen loiffen. ©eine ®e-
fd^id^te ber iUfenfd^l^eit toirb ungefel^r mit eben ber S)elifateffc
bel^anbelt, loie §errn ©d^mibö parterre in bem Seipjiger
30 SWufenalmanad^; Überall refommanbirt, baß bieö ba^ erfte
Sel^rbud^ in ber ©efd^id^te fe^, unb auf ©errn §. pl^ito:*
foj)]^ifd^ei8 Singe unb pragmatifd^en ©c^arffinn aufmerffam
gemad^t. Unter ben mebicinifd^en Slrtidtetn toerben bie 8 n b •
toigifd^en Adversaria Medico Practica gej)ricfen. 338it
35 überlaffcn bieö Urt^eil ben Äennern gur *»Probe ber J)raftifd^en
ffenntnig ber §rn. Scrfaffcr. On ©ad^cn bcö ©efd^mad^
imb 5Wenfdbenüerftanbe« toollen toir an^ ber SRec. brt
■KT ce T ÖÜ*J
Nro. 55. J
2)togcncö, ein cinjtge^ S3ct)fpict anfüf^rcn, too bic SScrf.
©. 103. 'ju ^rn. SBietanb fagcn: toic fcl^r fic e^ iljm
xjctbcnfen, ©terncn nad^3ua^mcn, einen ©d^rtftfteöer, ber
tüeit unter i^m fet), (benn ba« tft, fagcn fte, ©teme getoiß,
beffen 2Berfe t?ergel;en irerben, toann SBietanbö SDtetfter« 5
ftücfe nod^ baö Vergnügen ber f}>äteften 9tad^!ommenfci^aft finb.)
9[öenn bod) bie §errtt bebäc^ten, tt>ie t)ie( fd^iefeö unb I»e=
Icibigenbeö in biefem Somftimente liegt, unb njenn fie nur
jemals SBietanben t)on ©terne l^ätten reben frören!
9fun auf baö }>ragmatifd^e ©emäl^Ibe t)on bem 3wftanbe lo
ber SBif[enfc^aften ! 2)ieö ift nun freijüd^ t)or i30 ein njenig
t^erfubelte ©Üjje geworben, unb bejteljt in jttjet? Oftaüfeiten
i)kc^rid^t t)on bem einzigen ^^(^e ber $^i(o(ogie, lüo ein ge^
miffer §err, üon bem tüir fd^on tauge toiffen, bag er eine
fogenannte geleljrte SReife gemad^t l^at, t)on ^'ieuen ergäl^It, i5
ta^ er ^ennicot unb be ®uigne3 t)on Stngefid^t ju
'^ngefid^t gefeiten l^abe unb ba^ ift audb baö Sinjige,
n)aö n)ir gu tüiffen nötl^ig l^atten.
[433] Nro. LV. ®en 10. gulü 1772.
eerlttt. 20
Jo. Friderici Meckel, Tractatus de morboher-
nioso congenito singulari et complicato feliciter
curato. Prostat apud Frld. Nicolai. 8. 148 S»
3)er $err Jeifeargt Zimmermann ift eö, beffen Äronf»
l^eit l)ier Befd^rieben toirb. SSSir toiffen nic^t, toen toir am 25
meiften betounbern foHen; §errn äiwtmermaun toegen bc^
Gntf(^(u§eö unb ber ©tanbl^aftigfeit 6e^ einer gefäl^rlic^en
unb fd^merjl^aften Operation, in Serbinbungen feinet ö^f^^'f*
i^oßen Semperamentö : ober §errn ©d^mutfcr, in ber
großen ®efd^ic!(id)feit einer ber intrifatejtcn ÜKanualüerrid^t« 3o
imgen; ober enblid} §erm 3Retfet, ber feinen tiebften g^reunb
anbertfjatb ©tunben martern fal^, fetbft §anb mit anlegte,
faft ein ^(b Oal^r mit il^m unter oft j;ammert)0Öen Sagen
in einem §aufe gubrac^te, unb bann enbtic^ nod^ auf bic
äöünfd^e be^ greunbeö, bie gange ®ef(^id^te ber SBcIt, fo »5 .
getel^rt, h)ie er geiool^nt ift, mittl^eitte. ®ie ©efd^td^tc fcftfl
ifl für SBunbärjtc toid^ttg, unb baö ganjc Su^ für ärjtc
nic^t mittbet (cfcnötoürbig.
®^on feit 1764. litte ^err ^immexmann ijftcr*
t)on ben btinben §ämorr(;oiben. 3m äugujt 1766. erjeugtc
5 fic^ auf ber tiufen ©eite nad^ öorauögeöaugener Släl^ung«*
foü! ein 3)armbrud^, too*[4S4]bel) ber 2)arm in einem an«
gebol^men Srud^facf l^erunter in baö ©frotum jiieg. 3)cr
S3rttd^ bergieng gtoar balb bon freien ©tüden, fo batb bic
Urfad^e beffelben, nömlid^ bie Stäl^ungöfottf nachließ; tocil
10 aber ber ^^attent fein Sanb anlegte, fo f(^Iü))fte ba^ 9?e^
cnbüc^ burd) ben S3au(i^ting in ben Srud^fad, unb butci^
einen befonbern Sauf unb Keine SJerl^ättung beö 9?e|eö au
ben ©aamengefäffen l^erunter, glic^, nac^ ber ÜWeinung aller
bie bie ©ac^e unterfud^ten, bie toibernatürtid^e SScrrüdCmig
15 einem völligen Äramj)faberbrud^, 9?ad^ ber ^onb fiel ber
3)arm mel^rmaten l^erauö, tourbe aber immer toieber jurüd-
gebrac^t. 93iö 1769 trug §. 3- ^^^^ ^^^ ©ufpenforium^
nun aber fuc^te er, toie tool^t öergeblid^, burd^ ein Sruc^*
bonb bcm 5luöfatt öor jubeugen ; bcnn eö lieg fid^ burd^auö
20 fein« anlegen. Oebe Sl^J)tifation eine« SSanbe« oermel^rte ben
heftigen ©d^merj, unb mad^tc üerfd^iebene fftrd^terti^e 3"*
fälle, bie urffrüngtid^ t>on einem g^itament am ^intern unb
untern S^eil be« Srud^fadt« herzuleiten toaren. 3« biefem,
Übel fam noci^ ein anbered fd^merg^fte« im redeten Sepifet
25 fett 1769. im §omung. 2)er Sejtifel tourbc größer ate ber
linfe, unb faft täglid^ frampfl^aft gegen ben SSaud^ in bic
$öl^e gebogen; ber ©d^merg, ber baburd^ entjtttnb, erftredftc
[xdf in bie ^änbe unb güffe biefer ©eite. Diefe Seiben beö
Äör}?er« erregten Seiben ber ©eele, unb ber §err Seibargt
80 toarb an feinen mciften Serufögefd^äften, unb an feinem
©tubiren gröftentl^eil« gel^inbert. 5)a« falfd^e Urtl^eil anberer
öom Srampfaberbrud^ auf ber linfen, unb bom fcirrl^iJfeu
!Eepifct auf ber redeten ©eite, üermel^rte fein Seiben ungteid^
me^r. 5ßad^ bieten t)ergeblic^ angetoanbten ÜRitteln, entfd^Io§
35ftd& enbli^ §. S- <iwf änrat^en be« $erm Siffotö, [läf
nad^ Serlin gu feinem greunbe, bem $err SWedtel, in bic
Sur gu begeben, unb fam im Anfang be« 3uniu« t. O.
Nro. 55.] ^^^
nad^ [435] bieten amSgeftanbcncn ÜWül^fctigfeitcn auf bcr Steife,
bafetbft an. §r. ÜÄ c df e t trug bic Dfjeration bem Oencrats
d^trutgu^ §errn ©c^murfet auf. 3Kan untetfud^te bte
Scfd^affeul^cit beö 33ruc^^, uub fonnte fid^ t)on allem fd^on
t>or bet O})eration bte beutüd^fteu SSec^nffe mad^en; nur tüar 5
e^ ntd^t etn3ufet)cn, toaö jencö fc^merjl^afte gttament eigentlich
fe^? 2ln ben tramjjfaberSrud^ gu benfen, toax feine Urfad^e
ba, tüie fid^ bcnn aud^ in ber O}>eration gar nichts baüon
geigte. 3)en 24ten Suniu^ fejte fid^ ber Patient fetfcft gur
O^)eration au§, er legte fid^ in bie gel^örige ^ofttur, üe§ lo
ficf^ burd^ niemanb mtett, unb l^ielt mit ber gröften ©taub*
I^aftigfeit, unter ben !^eftigften ©d^mergen, unb völligem 3Ser=»
trauen auf @ott unb feine greunbe, bic anbertl^afb ©tunben
f ortbaurenbe gefäl^rlid^e Oj)eration gtüdftic^ auö. ® i e 1^ e f «
tigften ©d^merjen ntad^ten bie Trennungen beri5
Safern beö ^tli^txothe^. 2)ie ^ämorrl^agie auö ben
©efäffen beö ©froti toar gering, ob pe gteid^ bie gängUc^e
2lbfonberung beö SSrud^fadtö üom ©hoto üergögerte. 5)er
©aamenftrang toaxt enbüd^ anii gtüdttic^ ijon bem an ii^m
bid^t anl^ängenben 23rud^fadf feparirt, unb tt>eit ju biefer 20
©ej)aration fre^üd^ öiele jjertigfcit baö SKeffer gu fül^ren ges=
l^ört, fo (egte §err SWedtet bei) biefer ©elegenl^eit fetbft
$anb an. 9?ad^bem ber 93rud)fad( aud^ aufgefd^nitten »ar,
fo fanb man baö gange 9ie§ barinnen; aber natürüd^, nirgenbö
t)ertoad^fen, ober öer^rtet, biö auf ein Slüm^Jd^en üerJ^ärteten 25
gettß, tüeld^eö eben tjorl^cr ben SSerbad^t eineö Sram})faber=
brud)i3 mad^te. 3^9^^^^ entbedfte man, toaö baö oben berfil&rte
55ilament eigentlid^ toar; nämlic^ ein runbeö, büune^, rotl^=
gefärbte^, anbert!^alb ^oÜ langet 93änbd^en, baö t)om unterften
Snbe beö 9te^eö f^erabftieg, unb mit bem SejUfel tjerwac^feu so
xoax. ©ieß tourbe t)om JeftHet abgefc^nitten, baö 9?eft in
ben ?eib gebracht, ber 93rud^fad( unter bem Saud^ringe unter^^
bunben, unb [436] alfo baö ©armfett gefd^toffen, loobeij bie
©aamengefäffe l^tntertoärt« fre^blieben. S)er SJerbonb gefd^l^
baö erftemat trodfen, unb toarb mit einer Äornö^rc befefiiget. ss
3)ie 3"f<itte, bie toäl^renb ber gangen Sur angetoanbten üRittet,
unb bie bäufigen geleierten Staifonnement^ be^ $r. SKedfelö,
362 r„ __
[Nro. 56.
fönnen totr ntij^t tjcrfotgcn, «nb t)erö)ctfcn ballet btc Scfcr
auf ba^ S3ud^ fc(6ft. ®cnug, ba§ nac^ üiclcn auögcftanbcncii
©d^mcr^cn) unb mand^en SSorboten bc^ Sobeö, bcr ^crr Seit«
ar^t feine ©efunbl^eit n}teber erlangte, unb ben 8ten 9?ot).
5 gefunb na(^ §annoDer jurürfret^te.
2)tefe Schrift l^at ber §err Satbtnger auf 208. Octato*
feiten, t^eitö ben teutfd^en SJunbärgten, tl^eite ben greunbcu
beö §r. 3. 3U ©efatten in« 3)eutfd^e überfefet. 2)ie Über*
fe^ung ift treu unb fliefeenb.
10 Sonbon.
Confidence philosophique. 1771. 8. 387» S»
Unter ber 9Ra3!e eine« ftarfen Oeifte« fuc^t l^ier ein
eifriger ijreunb be« Sl^rijlentl^unt«, ben Unglauben (äd^ertid^
unb Deräd^tUc^ gu mad^en, unb il^n mit feinen eignen SBaffen
15 in befreiten. 3n ben ac^t erften ©riefen, erjäl^tt ber SSer*
f äff er, in feiner angenommenen ^erfon, feinem erbid^tetcn
Seigrer, n}ie er fetbft au« einem übertriebenen Sl^rifien ein
gret)geift ber etenbeften ^rt geworben ift, unb töie er bar*
nacb bie red^tfd^affne grau feine« t?i^eunbe« berfül^rt uiib
2obur(^ bie ^rebigt feiner unbernünftigen ^]^i(ofoj)]^ie, eine
burd^ i^re ^Religion unb Üugenb gtürfftd^e fjamitie, äuffcrjl
efenb gemad^t ^t. ®er SSerfaffer bebient fld^ l^ier meift ber
eigenen SBcrte berjenigen, bie er auf biefe Slrt bejkeiten toiü.
3m 9ten S3rief <)rebigt ein el^r(id|er ©olbat mit giemlid^
25 allgemeinen Orünben gegen ben Unglauben; unb im lOten
t^ut ber 53erfaffer berfd^iebene fat^rifd^e 55orfd^tage gu bef=»
[437] fen Slu«breitung unb gu ä^^^P^^^ng unfrer ^Religion.
aSir loben bie äbfid^t be« Serfaffer«, aber toir
glauben, toenn er gefül^tt l^ätte, toie fc^toer e« fe^, feinen
30 ginfall au«3ufü^ren, fo toürbe e« ein ßinfaE geblieben fet)n.
©eine Spöttereien fmb gu flad^ , unb gleiten be§tt)egen ab ;
fie muften aber flad^ fe^n, »enn fle nid^t be^ mand^em gut*
l^ergigen, toenig burd^bringenben Sefer geföl^rlid^ toerben foHten.
2)er ?Serfaffer ^at babe^ gu tocnig über ba« eigentlid^e SBefen
85 ber ^Religion nadbgebad^t, unb mifd^t toal^re unb falfd^e ©äfee
ber SRaturalijlen gu unbebäc^tlidb burd^einanber; (£r ift ani^
J»ro. 5o.j
ju l^art gegen einige berfelben; @3 ijl unbittig jn glauben,
ba§ alle au3 fd^Ummen Stbftd^ten, }a bag nur aße au3 Btofcm
i?eic^tfinn, il^re jel^rfä^e tjortragen. 3)er forfdbenbe ®eift irrt
ba(b, unb »ie toar eö mögtid^ nid^t ju forfd^en? ba man
alle Sä^e ber ^Religion für etjibent beweigtid^e SBa^rl^eiten &
ausgäbe; »ie toar eö mögfid^ nid^t ju irren? ba man ge«
rei^t burc^ bie Hoffnung Süibenjen ju finben, nur Sl^atfaij^en
fanbe? Dft üerftel^t aud^ ber Serfaffer bie ©d^riftfteöer bie
er anführt, nid^t red^t. @^ ift j. S. fein Söunbcr, toeftn
man auf ben Srrtl^um geleitet toirb , bag S o df e bem lo
■3bcaliömuö fe^r geneigt fc^. ®aö fc^tiefet man aber
nic^t, toie ber 35erfaffer ®. 305, glaubt, an^ feinem Urtl;ett
t»on ben angebol^rncn Segriffen, fonbern au3 feiner Seigre
üon ben ©ubftangen. Sben fo gcl^t e^ il^m auc^ bi^toeilen,
menn öon bem Onftinctmorat, Don bem ©enug u. b. g. bie is
9?ebe ift. On bem legten S3riefe !ommen mand^e gute ©teilen
Dor, feine aber fc^eint un^ grünblid^er at« bie, n}0 im 9tcn
Srief ber alte ©otbat bem ge]d^n}ä^igen gre^geift einen ^unft
geigt, t»o er unb feine ©ruber i^ren SBitj üben fönnm, cl^nc
ber äöelt burd^ unverbaute SRaifonementö ju fd^aben. Vous 20
me dir^s peut-6tre, fagt er, qu'il convient de desabuser
les hommes, que c'est un Service que les sages doivent
[438] leur rendre. Fort bien, Monsieur, desabus^s les
liomnies de tonte opinion fansse et nnisible ä la Society ;
desabuses les de tontes les reveries Pythagoriennes, 25
Platoniciennes, Aristoteliciennes , gref^es snr la religion
de Jesus ; cette Religion si simple et si raisonable.
Faites bien sentir anx hommes, que dien en se revelant
ä eux, a moins voulu travailler inntilement lenr foi sur
des dogmes inintelligibles, que les porter ä des vertus, 3o
dont la pratique assurat leur bonhenr. Tracks
leur en caract6res de feu les scandaleuses atrocit^s,
occasionnees par la manie sacerdotale, de vonloir ex-
pliquer ce qui est inexplicable, par des logogryphes
Theologiques, par des miserables questions, dont la de- 36
cision quelle qu*elle soit, ne peut vous rendre ni plus
gens de bien, ni plus heureux. Constern^s leur raison,
[Nro. 66.
dechir^s lears coenrs en mettant sons leurs yenx
Tenorme, le degoutant, rhorrible charnier de Tiatolerance
tout couvert d^hecatombes humaines u. f. to. S33ir em«
p^ti}Un biefc ©teile bie nodfe lang ift, unb ftd^ mit einem
6 jel^r • iDic^tigen 2lbri§ cineö ®tau6en36c!enntntffeö f<^K^§t,
allen gteunben bcö »al^ren Sl^riftentl^unt^ unb bcr SOlenfd^»:
l^eit; unb xüxx gtaufcen toirtltd^, mt fd^on ein guter älter
gefagt l^at : bag bie 9ieUgion üerborben toorben ift^ feit bem
bie Sl^eologie crfunben »urbe. — ©iefe^ S3ud^ iji
loüberfe^t — — quid enim? — — in |jran!furt unb
Seipgig unter bem Sitet ber off enl^er jige "^^^l^itof oj))^,
l^erau^gefommen. ©el;r fteif ftub biejßerioben ; getreu toerbcn
fte bod^ wol^t fe^n ; benn, ba baö Üfcerfe^en an^ bem gran*
jöfifd^en f d^on an fid^ überflügig tfl ; f o würbe baö SJergteic^cn
15 nid^t bie SJtü'^e binnen.
00lritnn ^ntt^b ßxt^ttVf Mntinmts^ \n Si!rtuei$ern^ Zn-
merkuKsen übtv hüBßnftht^nifüit [439] (Bitmtntav-
20 ßtvi <a)reU (Rt^rutf fin^L un^ €nm^^ 1112* 10« iBogen ttt 8«
SBir empfel^ten biefeö ^nä^ atten e^rüd^en Tätern uub
9Küttern ju il^rem Srofte, bie fci^^er nid^t fcegreiffen lonmen,
toarum i^r Sinb nad^ Anleitung be« ©tementarbuc^ö nid^tö
lernen, unb toarum bie ©ngiegung ber Segriffe nad^ bicfem
25 gefd^winben Lateiner in ©ac^en beö ÜÄenfd^en«
üerftanbe^, feinen Soi^tgang gewinnen tooHte. S)er SJecenö.
^t fc^on lange ben £e^ beö Slementarbud^ö bet^ ©eite ge*
legt, nur bie Äupfertafeln alö ben einjig braud^baren
lejct jur Unterrebung mit feinen Äinbern bci^bel^alten. ®ie
80 @cf^)rdc^e, bie Safebct» jur ^robc vorlegt, l^ätten unter
Säred^terö ^anb, bie weit mcl^r J)ractif d^c ^ft^d^ologie Der*
rät^, unb bie Stbjtaffung ber 3been nie auf grobe ärt öcr»
fel^tt, eine ganj anbre ©eftalt getoonncn; allein fo gut
fte aud^ fet)n mögen, fo ifl unb bleibt eö SQSaffer mit bem
85@teb gefd^öpft. ®en ßltern, bie Weber Soj)f nod^ Ocfül^t
gum Unterrid^te tl^rer Äinbcr l^aben, ift mit biefer ^obc
Nro. 55.] ^^^
nuT jum Slnpaunen gebleut, unb biejenige, bic be^beö fetfcft
befifeen, tad^en ü6cr ben gutl^et^igcn £af (!^enf|)teter ^ ber
SButtber ju ttjun glaubt, toeuu er iu etuem Derfd^foffeuett
©d^äc^telgeu immer noii ctu anbetet Heiuereö Dorjctgt.
Uu^ biiuft, U)tr ^aben ut(j^t3 ju tl^uu, atö beu Äiuberu bie s
2)iuge biefer Söert, bie fie fel^cu foHeu, t)orö äuge ju
briugeu — — o!^ue bie etoigen JJic^agen n}ie, uub toaö fie
fe^cu, uub toaö totr tDüufd^teu, ba§ fie fel^eu fodteu.
So fd^tafeu iu il^rcr Seele taufeub Obeeu, bie toir aber a(ö
®efü()( uub tool^Ibel^atteueu ßiubrurf rul^ig fc^tafeu utüffeu lo
laffeu beuu burd^ baö bejläubtge aufragen, Sluf»
rüttetu uub SSefid^tigeu ^ toirb ber ®cj^a| i^rer Sitbertafef
um uid^tö reicher. 3)ie SRetl^obe M ?efeuö, toomit jugteic^
baö ©d^reibeu tjerbuubeu tDä= [440] re^ Derbieut alle SJür*
biguug ; uur fiub toir uod^ immer ber 5IRe^uuug beö SSor* i5
lebuerö bet) (Sl^alotaiö: bag bie 3^^^^ ^^^ ®iuge auf
bie Siubilbuugöifraft ber Äiuber^ mcl^r burd^ Uuäl^utid^*
feit al^ Sl^ulic^feit, ©iubrudf mad^eu, unb bag biefeö
SJ^erfmal il^rer Selbftftäubigfeit ober 3ttbit)ibuatttät
fd^lec^terbiugiS jum iJaffeu uotl^toenbig ifl. S93ir liaUn bagu 20
aÜe -(ift^d^ologifd^e Srfal^ruug ber groffeu 5IRäuucr uufer«
3al^r]^uubertö auf uufrer ©eite.
Fhedon, ou entretiens sur la spiritualitd et
l'immortalite de l'ame. Far Mr. Moses Men- 25
dels-Sohn, Juif a Berlin, traduit de rallemand,
par Mr. Junker, de raeademie des belles Iiettres de
Goettingen, in 8vo aveo une Qravure ohös Saillant.
S)ie Übcrf e^uugeu beö ©erru 3 u u I e r l^aben nid^t üöHig
bie SSerbieufte ber ^uberfc^en, uub $err 3Rofed 1 so
Stecht, aud^ mit biefer ntd^t jufrtebcn gu fe^n ; in! fe»
fie immer fel^r bequemet gul^rtocr!, bcutfd^cii ffit^
ftaub iu ©cutfd^laub, au bieientgc für unfere SDli
fteile uub uu3ugäuglid^e Orte gu bringen, soo i
uiDol^l al^ uufrc Oalautertctoaaren unb gcBt }
foid^t e^er Srebit er^lten, ix» man fie öon ^ortf :
^^^ [Nro. 56.
!ann. ©o traurig bi^l^cr für ieben Senner ber 53ertufl beö
Son^, ber @pra(!^nuance unb beö ©eiftö jebe^ unfrer 3)id^tcr,
in ben Choix des Poesies AUemandes beö $errn §ubcr
fct)n möchte, fo toar eö bo(!^ baö einijige 3D?ittet, bie Orogen
5bie 9?amen Äteijt, ©eßner, SIoj)fto(! u. f. to. au««
fprecj^en gu feieren.
§err 2)uctoö ifl ju S)tnan, feiner S^aterflabt, mit lob
abgegangen unb ^err D'Alembert an feiner ©tatt gunt
10 ©efretär ber Slfabemie ernennt Sorben.
[441] Nro. LVI. 2)cn 14. 3ulit 1772.
Set) Dreß, ©egner, güegtin unb Sompagnie. 3^0^ nun
3ütcb ßvt^ttVf BfaromtiSi |tt S^t^mtlstvUf ;Xnntierli-
15 ungen übtr huat ßnftt^t^mif^t (^itmtntnrmtvk*
€rtitB S^tm übtx ^05 mttl^ohtxtim^f 1772. 8. 289 S.
So gel^ört ber SSerfaffer unter bie wal^ren Serid^ttger
ber S. 9Sorfd^(äge, inbem er mit Siöigfeit unb ©od^a^tung
t)on ben Serbienften fcineö 53orgängerö fprid^t^ unb an«
20 eigenen Srfal^rungen geigt, wie toeit ftc tl^unlic^ fe^n möd}ten,
ober nic^t. (£r toar felbft ein 5IRann Don nid^t gemeinen
Salenten, t)on benen er fein gange« Seben burc^ einen
ebten Oebraud^ gemad^t l^at, unb t)or wenigen ÜÄonaten l^at
i^n ber £ob, a(« einen nod^ fel^r notl^ioenbigen gami(ien=
25 üater ber SBett unb ben Seinigen gu frül^ entgogen. @r
glaubt mit SRouffeau, bag nid^t« fo »irffam fe^, ©el^orfam
gu ergeugen, aU ©tanb^aftigleit in ben ©runbfäfeen bei)
gftem; bag man bie fiinber fd^ted^terbing« ben SBiberflanb
ber ®ingc, bie Unterioürfigfeit bie i^nen bie ®(fetoa(^]^eit
30 il^re« Sitter« aufgelegt ^at^ em}>finben laffen, unb i^nen Sl^r-
furc^t gegen Srtoac^fene einj)rägen muffe. Sa f. fagt: man
foH ba« SScrtäumben l^art beßraffcn. 3)a« Äinb, anttoortet
S r. ip fd^on übel ergogcn, [442] ba« tjerläumbet, ober lügt,
unb biefc be^be ?after flnb meiften« bie golgen ber Smr^t
V Ka ^ 367
l*ro, 56.]
üor ^rten Straffen. @r lad^t mit Siedet übet S3af. 5Scr«
fc^tag, ein iJinb ju tröftcn, ba« Don einem anbern 6e(ctbigt
oter gef dalagen »orben, inbem man il^m fagt: ber, ber bi(!^
gefdblagen l^at, tft übtet bran, aKbn: e^ toirb il^u ge»
reuen. Sr. bringt abermal l^ier mit Siouffeau barauf, 5
bie Äinber jum Reiben, gum SSertragen ju getDÖJ^nen.
©erfteüung, ^erbergung be« ©d^mergenö fmb feine Sigen=
f Gräften für baö ünbifd^e Sllter; toenn eö ^dt ifi, biefe
Sugenben, in Umftdnben, too fte biefen 9?amen ber«
bienen, auöguüben, fo wirb e^ ber 3üngting unb SRann lo
jeitig genug lernen. ®em Sügen lä§t ftd^ leicht begegnen^
wenn man nic^t ©d^mafe^aftigfeit gur ©etool^nl^eit toerben
läßt, wann man fo toenig jlraft alö möglich, unb feine
33erf^)re(^ungen oon i(;nett annimmt. ®er SJcrfaffer ijl
gegen 33 a f. frü^jeitigen Unterricht t)on Erzeugung beö i5
SKenfc^en, unb toir glauben mit il^m, bag eö beffer ift, toenn
man bem Sinb ein ©tiUfd^toeigen barüber auflegt. @ö toirb
fic^ bet) biefem ©cfeft berul^igen, toenn man nur ©orge ge=
tragen ^at, eö bet^ gteid^gültigen ©ingen bemfelben borl^er
fc^on gu unterwerfen. £r tabelt mit Stecbt bie gemeine 20
SÄet^obe, Sinber gu Slllmofenljflegern ju machen, unb fagt
mit 9louffeau, ein fiinb toirb cl^er ^unbert S^ler, aU
feine Sud)en l^ergeben. ViHx\}a\xpi, toarum guttptig? G^
ift nid)t für ba^ Ünbifd^c Sllter, »0 ber 5Öieufd^ noc^ ju
l^aftig mit Übung unb ßnttoirfctuug feiner jjl^^fifd^en Gräfte 25
befd^äftigt ijl, alö bag er biefc Sugenb, bie SRul^c, ©elbp*
genungfamfeit borau^fefet, ausüben foHte. SBir ftimmeu
bem ^erfaffer be^, toenn er fagt, nic^t aßein 333or tc, fon*
bem aud^ ©ac^en, bie ba^ Äinb nid^t oerftel^en lanu, mug
man e^ n i tb t leieren tooüen. (Sine Seigre, bie fid^ $err 8. 3o
merfen foßte, ber mit feinen Sicatien, bie er bcn Sinbern
[443] aufbringt, e^e fie ^^unger mtb 2)urft ba d^ l^beit,
eben fo leere köp\e bilbeu totirbe, alö burd^ feri itar
unb aBörterbüd^er. SJom 12ten Oal^rc »iE $err 30 r.
bie tobten ©prad^en mit (Smji treiben. Sortt h'
oorl^er alle ©eelenifräfte unb ©tunen bc« fttttbed Ott 1
getoe^t ^aben; nid^t im iRattttaltettcobinet, 10
^^^ [Nro. 66.
^immct, töte in einer gried^ifd^eu ^afäfira ober 3(!abemte.
SJid^t ©äfee, fonbetn Sf^aten finb ein gnter Unterri(i^t. Sr
»ertoirft aUe 9Koraüen 83af eboto«, bie be^ ben ff tubetn 9?ad^*
ben!en üorau^fefeen, baö fie nid^t ^bcn. 9Sor fcem fiebenten
5 Oal^re tt>ill er niift^ »on (Sott bogmatifirt l^afcen, ob er gtctd^
Heine mit ©rtoecfung beö §ergenö tjerbnnbene, aber abgebrod^cnc
unb furge Unterrcbungen Don bcm l^ödbflen SBefen anem))fie]^(t.
2)ie @cfd^id^te roiii er anfängtid^ in ifotirten ©türfen iwyr*
tragen; ^jernad^ gn ben f ebenöbcfd^reibnngen übcrgcl^en,
10 3nm Seweig ber SRotl^toenbigfeit ber griecj^if(!^en ©jjrad^e ^tte
er nod^ Ijingnfügen fönnen, bag fic bie SKutter aöcr fiunft«
toörter ifl, unb in ber SSBortfügnng, unb ©truftur bc^ ^eriobeii
ungemein Diel Slnafogeö mit ber beutfd^en l^at. 9Son bct
Srgie^ng ber S^öd^ter, »eld^en äbfd^nitt er ber Dortrefftici^eii
15 Serf afferinn ber ©tcrnl^eim jufti^reibt, unb tl^rem an^*
übenben 33e^f^)ie( fein ©ijftem berbanh, giebt er bie nü^«
üd^ften Srmal^nungen , bie »ir allen äWüttem entpfel^ten.
Unfere ?efer ertauben unö nod^ einige eigene Semerfungen.
93e^ aßen biefen Srgiel^ungömetl^oben bünfet unö nod^ immer,
20 bag man fid^ gu \e^x mit palliativen bcfcj^öftigt, nnb "^Jrojclte
mad^t, gu bereu Slu^fül^rung bie 9?alur fd^on jum Sorand
9lein gejagt b^t. ©o toie in ber 5IRora( baß gauje^ebcti
beö 3D?enfd)en ju fel^r a(« SSorbereitung^juptanb ju einem
93effern angefel^en toirb, fo Derfäl^rt man aud^ mit bem
25finbifd^en Sllter. ©toige Slnflalten gur fünftigen
S^ifleng, unb baburcb Söbtung ber ©egenwärtigen.
[444] ÜJlan lägt bie Sinber nic^t auf il^rem eigenen SEBegc
i^re 5Ra]^rung fud^en, fonbem man bringt il^rem fio})f unb
^ergen unfre SJorPettungöarten auf, bie unö ber ®e«
30 feüfc^aftßguflanb notl^toenbig gemacht ^t. SWan fie^t attc
Äeime, alle !Dif})ofitionen für g e 1^ ( e r an, toeil fie nid^t bie
unfrigen finb. ÜJian bebenft nid^t borl^er, toie Diet pl^ljflfd^e«
unb moratifdbeß Stenb man i^nen burd^ ba« fogenoimtc
SBiffen bereitet. Unb ben $auj)tgtoedt, gu bem man fU
35 vorbereiten foHte, unb ber bie p^i(ofo^?^ifd^e unb c^rijiKd^
Jel^re Dereinigt, berfe^tt man: fo teic^t unb tool^tfeit
burd^ bie SBett gu !ommen, atö eö tl^untid^ ijL
Nro. 56.]
©öitingeti utiti ®iitl^a.
Novi commentarii Societatis Begiae seien,
tiarum Goettingensis. Tom. I. ad a. 1769. 70.
KS^tj IDUtrirfr 1771. 4.
S3ci) fo Dietartigen unb tjtetl^alttgcn Slbl^anbtungcn einet s
ganzen ©octetät, foUte bet) einem einjelnen Sieccnfenten eö
tüenigftenö bie SSefd^eibenl^eit erforbern, nur jurecenfireu,
baö tft angufü^ten, unb nur l^ier unb ba feine äKeinung ju
fagen. 3n gegeniDärtigem gatt totrb un^ inbc§ auc^ fetbft
baö3lnfü-^ren entübrigt, toeil alle Sl6^anb(ungen, ba fie ein* lo
jeln tjorgelefen tourben, 2lu^;;ug3toeife in ben @ ö 1 1 i n g i f (j^ e n
geleierten Slujeigen f^on be!annt gemad^t toorben, unb
uu^ bleibt atfo eigenttid^ 9?id^tö^ ate angujeigen, toetd^e biefer
fc^on befannt gemad&ten Slb^nblungen l^ier ben etflen Quart«
banb ber neuen Sommentare auömad^en. is
^on ^ailer commentatio de planus papularibus
nuperorum unb de vento Rupensi (in Roche.)
^on Ääftner SSertl^eibigung ber SSernouttifd^en
g)t)brauli! gegen b*2llentbert, töo gegeigt »irb, baß [445]
ber granjofe ben ©d^toeiger bloö nic^t Derjlanben : de diflfe- 20
rentia inter adscensiones rectas solis mediam et veram
in tempus convertenda : Slnal^tifd^e Formeln, ben ©onnen*
lauf um feine Sljce gu bere(!^nen, unb 3^0^^^ jw \dxm
El^eorie üon ber fternogra^jl^ifd^en §origotttat))roj[eftion
Überaß ift baö große Ääftnerfci^e Salent fid^tbar, SBal^rl^eiteu^ 25
©ä^e, Setoeife, fo auf einen einjigen fci^arffutnigen, reinen
•^unft beö Slnblicfö gu fefeeu, ba| bie tieffle matl^ematifc^e
jl^eorie faft mit bem abftrafteften SQSifee unb größten ©J)ictc
Sinö gu »erben fd^eint.
83on 9)1 e ift er über bie ®enefl3 plamx Sigurcn unb so
il^re bal^erigen Sigenfd^aften, unb de aberratione at i
a lege inertlae.
§iftorifd^= u. j)]^itotogifc^e Staffc 81m
über ben £em))et ©atomoud, tto nid
n)irb, n}eit er in ^er^ttniß unb Sonort t*
fo !önne er tool^t alt feljn. SBir toiffcn bi
^itb^anblung l^iel^er lommt. S)et ffiinfatt ijl n
Litteraturdeukmale des 18. Jahrhanderta. 8. ^
^'^Q [Nro.»6.
fo gebcl^nt, toaö Pens^e aöcnfaHö fclju fonntc, ift SSorIcfttiig
gctoorbcn; afccr fo fu^jctpctctt au^geftil^rt — — mau ijl
fd^on in SScrgtcid^ung bcr alten Scnij)ct, ©atomonö, bcr 'Slu
cg^J)tifd^cn , ©rted^if d^cn ^ Slfiatifd^cn fo nngfcid^ bcflimmtcr
5 unb tocitcr gcfommcn , ai9 bief e a(tc ©ctc^rfantfcit
Dcrad^tcubc Slbl^anbtung Oorauöfefet. Sur^, $crt SR. mug
c3 fid^ jnr ®(!^anbc gcrcd^nct l^abcn, bcr ©ocictät eine Ä6«
]^anb(ung gu ge6en^ unb ga6 il^r atfo bied tnügige ))]^Uo^
togifd^e Son^üJlot.
10 SJon SBatc^, grtäuterung übet baö Sitcentfd^e
OPerfcp, in 2 SJorträgen.
SJon ^^im, über bte ©d^iffart Spod^en bc^
alten Saflord, unb de ebore et eburneis signis vete-
rum, 2 SSortefungen. alle 3 pnb fel^r merftoürbtg. 5)ie
15 erfte nid^t b(o3 ate ein gtüdflid^er ^^Jl^ifotogifd^er Stnfaß, biefe
©teile ber Sj)od^en toieber l^erjupteöen, fonbern für bie alte
©efd^icfete ©riec^enlanbö , ber [446] ©d^tffart, ber Golfer*
toanbrung, ber alten 3D?^t]^o(ogten unb ©))rad^en fel^r bräud^«
(id^. Sretenfer, Sarier, ^elaöger^ S^racer, unb S^rrl^ener
20 nel^men in ben Driginibuö il^rer ©efd^id^te t)iet Sid^t , unb
aud^ fd^on bie eingejlreuten Urtl^eife über $uet, bie S3er=
f äff er ber ©d^iffart ber Sitten, ^reret u. f. to. fmb toürHid^
iftagifc^. ®ie anbre Slbl^anbfung ip ein fd^öner berid^*
tigenber unb ertoeiternber Äommentar über
25gBin!etmannöÄa})itet oon benilRateriatienber
atten unb uralten Äunft, befonber« be« ßtfen«
beinö, aber aud^ mit oieten eingejlreueten Siebenauöfld^ten.
SBie eingig toäre eö, toenn ber Serfaffer in biefent Äommentar
über SBinfetmann, aud^ beffcn erfien Sl^eif ber Äunft*
80 gefd^id^te toeiter fortfül^re ! unb toir überhaupt t)on il^m eine
©efd^id^te ©ried^entanbö Ratten, um beren fd^toerjlen
Zf)Ak er pd^ fo berbienjltid^ betoirbt.
SonSKurrai fd^Ueffen äbl^anbfungen über bie9?orb-
geograpl^ie ßuro})enö im Oal^rl^unbert 9. 10. 11. aud
ssabamu« Sremenfiö unb anbern ©eutfc^en be^ mitttctn
3eitatter3.
>ro. 56-]
Sraitlfnrt nnb &rty3t§.
3. ^i|. (B* Springer, Sronamirii^t un^ €aiittrftiiril)t
^übtiltrtf mit jXnnterltiinden nnb tiiunt Hütlitriilitr
O0n htn SdrtiferaaUit btr Cfimernlvirr^nritrttft
bt^ htn frattioftfi^en nnb bmtrd^tn ^elt^rUn. 1772* 8« 5
5 iSag«
Tiefe EabeÜen ^abeu tem $>erni ^Jerfaffer, ber befanntlicj^
nun an fcte Stfurter f)di)e S(j^u(c ate öffcntttAer ^e^rer t>t9
®taat^re(!^t^ Berufen toorben tfl, in ©öitingen be^ feinen
^otlejungen 3um ?eitfaben gebient. 2)er Sorteriebt enthält lo
eine furje 3lna(t))e ber neuen franjcfifc^en ©taatiSöfonomie,
unb eine fe^r flücbtige ©efcbicbt^befc^reibung ber Gamerat»
anffenfd^aft in Si'eutfc^tanb ; toobet^ fonberKA bte [447] l^o^en
Sd^uten Ijererjäl^lt »erben, tDo biefe SBijfenf^ft i^ geteert
wirb. Set) ber Snttoidelung be^ frangöfifc^en ©^(iemö ^^ätten is
xoix lieber ba^ 3nnere beffetben l^erau^^eben, alö bie btenben*
ben, aber oft fa(f6en :ö[poj}^tl;egnten anat^firen gefe^^en, in
öjetc^en bie 5ran3ofen fo große 3)ieifter finb, unb bie unr
gerne entbehren. S^ ift nnö inbeffen angenetjui, einen ®e=
leierten, iine §err SJegierungörat)^ Springer, an einer 20
berüijmten l)ol)en ©d^ule ber franjijpfd^en 2l^coric t>on ber
©taatiStoirtl^lc^aft ba« SBort reben ju ^öreu, unb toir Ratten
ijewünfdbt, baß fe(bjl feine Sabellen bamad^ eingerichtet »orben
n^ären ; Xüiv begreiffen aber gar tco% toie groß bie ©cbwierig*
feiten fiub, bie einem aufflogen, toenn man ?eute für unferc 25
3Be(t toirfen unb für eine anberc benfen tel^ren fott.
So faden üietteid)t jtoe^ ©rittet Don biefen Sabetlen auö
ber ©taat^toirtl^fc^aft toeg, toenn bie natürliche Orbuung
eingeführt toirb ; toie fott aber ein bfoßcr ©(i^üter beö Quefnet)
unb üKirabeau, toenn er in ein ^inöujcottegium !ommt, fic^ so
auö allen ben ^fanbgetbern, ©etoel^rgetbem, Slnmetbgelbern,
©terbl^anbto^ngelbern, Seft^auptgetbern, Stauci^l^ünergelbern,
^ccifen, 33eeten, ©teuren u. b. gl. l^erauö l^elfen fönnen, toenn
er nic^t borl^er bon atten biefen fru(!^t6aren Srfinbungen ber
3uriften unb Sameratipen, bie fo batb nici^t abgeben »erben, s5
belehrt toorben ift, 3a, wenn er nid^t burd^ Setradbtuug beö
3uftanbe« ber i^igen ^inaujen fein $erj nad^ unb nad^ ein
2 (24)*
^^^ [Nro. 67.
toenig gcftäl^lt l^at ; »ic foll er, tjoH üou ben mcnfd^cuftcunb«
lid^cn ^)l^^po!ratifd^en Obecn, ben Slnblidt bcö Stcnbö ertragen
föttnen, in toetd^eö ber el^rtoürbige Sauernflanb gejlürgt
iDorben ift!
5 [448] flfratilftttt am SRa^tt.
Hier 4^aU iiier erßen Mtltftljm. OEin Urama in fünf
^nnMungen^ mit Jmtfdrenderangen n0n Sl0(rann ^nrnlli«
;Xtt0 i>cm Mttifriren 1772* 8* 152 S*
2)a§ 5!K i 1 1 c n ben ®eban!en, bie ©efc^td^te be^ ©ünbcn*
10 faßö jn bramattfiren , fal^ren lie^, banfen tDir i^m; baß
2)ret^ben il^n anöfül^rt, muffen toir il^m üerjeil^en; aber
bag biefeö abfd^enU(!^e 2)rama, ba^ totr t)or unö l^aben, gc=
fd^rieben, überfe^jt, nnb gebrudt n}orben ift, baö !ann fein
5IRenfd^ bem ©c^reifcer, bent Üfcerfe^er nnb bent ©rnrfer öers*
15 jeiben. SBol^t gel^nmat l^aben toir angefetjt eö gn lefen, nnb
nie tonnten toir eö länger, aö für gn}0 Seiten anöftel^en!
©otd^er nnerträgüc^e Unftnn, afe l^ier @uget, Senfel nnb
9Kenfd^en reben, ift im §immet, in ber §ötte, nnb anf Srben
no(^ nid^t erl^ört toorben ! ?efe totx ba toitt !
20 NB. 5luö Serfel^en ift gegentoärttge 9iecenfion ber SSred^ter«
if(!^en Slnmerfnngen mit ber in bem vorigen ©tüde
t>ertDed^fe(t toorben.
[449] Nro. LVII. S)cn 17. guUi 1772.
25 Hie l^eligion tintts^ ^nungtiiftl^tn C^rifltn^ ettt-
morfen mn C C« Si^nttt^Iing^ ^rthigtr fu ^vtblüf unH
eini9<r t^tmftfafltn m^tgiitt^t. 1772. 8. 313 S.
©eit einigen 3a]^ren pnb bie Semül^ungen fel^r üicter
unfrer ©otteögefel^rten auf bie SSerfertigung t)on Jel^rbücä^cm
30 ber Sl^rifH. JRetigion für bie Ougenb gerichtet, toetc^e, tocmi
bie gnte äbftd^t afleö bereit« erfd^öjjfte, grogeö Sob »et*
bienten. $r. ©., ber fett einiger ^At ber SäJett aW em
fleißiger ©Iribeut beifannt ifl, liefert bier and^ feinen SBclf*
trag, bott ber fügen 3"berfid^t, nun bicfe ©ad^c il^rer SoB»
>ro. 57.1
fommen^cit nal^e gebrad)t, ober tool^t gar fd^on baju erlauben
ju l^aben. ^toax fitib in bicjcm Jcl^rbu^ ber äfcpraf*
tionen, tretd^e ber gaffung^fraft junger ?eute toentg, ober
gar nic^t, angemeffen finb; ber funftmä^igen (Srtäuterungen
unb Sinfc^ränfungen , ber »iflfü^rlic^en ©ä^je, taddft il^re 5
^öpfe mel^r üertoirren, a(^ aufflaren, unb iljnen el^er S!el
t)or ber Sieltgion, aU ©efc^macf barnad^ einflöffen, nid)!
üöEig fo mele, atö in mand^en ä^nü^en neuern ©c^rtften:
©ennod^ ^ätte adeö btefeö, nadb beut angegebenen ßnbgtoecf
be« S3ud^3 , noc^ mel^r in« Steine gebrad^t f e^n !önnen. lo
3ubem toimnielt eö tjon ü6el= [450] gewäl^lten 33 e n> e i f e n
aüer 2lrt, bie gu weiter nid^tö taugen, al^ baß an^ fc
unterrid^teten ©Triften, 3^^^P^^ ^^'^ ^"^ 3^^'f' ^^^ Steligionö*
feinbe loerben, bie entweber \p'dt, ober gar nid^t, auf ben
toa^ren 2Beg gurüdtfommen ; toir toiffen begtoegen nid^t, toa^ is
\m burd^ gegentoärtigeö SfBerfd^en getoonnen ^ben. ®agu
fontmt, baß ber Vortrag nid^t bie, nad) ber 33eftimmung
beö 33ud^ö, burc^gängig erforberlid^e ®inH)(icität unb Steinig*
feit befitjt. 3wetft (egt §err ©. feinem Soangetifc^en
S^riften eine 5lrt tjon (Srunbriß ber 9?atur(el^re unb 20
natürtid^en 9ie(igion Dor, toorin toir aber nur bie
trodfne ßür3e nid^t billigen, t;ierauf bie S 1^ r i jl t i d^ e , »orin
er il;n t)on Oott, ber ©d^ö})fung unb SJorfe^ung, ben Sngetn
unb £eufe(n, üom (Sbenbifb Ootteö, gaü ber erften 3D?enf(beu,
Srbfünbe, unb ben folgen berfefben, öon ber Srtöfuug 25
ber SKenfd^en, ben be^ben ©täuben, bem teibenben unb tl^ätigeu
@ef)orfam, unb ben bre^ Ämtern Sl^rifti; üon ber Heiligung
©. 165. 33eruf, Srleuc^tung beö SSerflanbeö, Sefferung beö
Söittenö, Srneuerung unb Srl^attung; Don ber Siedet*
fertigung ©. 177. unb bereu gotgen unb Sinken — — 30
üon ber §ei(öorbnung ©. 187. Sefel^rung gu ®ott,
©tauben an ba^ Soangetium, Urfad^en unb Untftänben ber
53efferung beö 5IRenfd^en, 93u§e unb Srfönntniß ber ©ünbe,
SReue über bie ©ünbe, §aß berfetben, ©tauben unb ©r*
f anntniß S^rijii , ber Stotl^toenbigfeit unb SBürfnng be« 36
©tauben^, S3eid^te unb gottfetigen Seben unterrid^tet, l^ierauf
eine aögemeine Untertoeifung in ben ^ftid^ten eineö
^'^ [Nro. 67.
e^riften Dorttägt, Don ©. 209—253. üon bcn ©uabcn-
mittctii, bcm SBort ©ottcö, unb bcn be^beu ©alra»
mcntcn^ @. 254 — 282. unb cnbüt!^ öoit bcn testen
©tngen, ©. 282—300. ®cn »cfd^luß ma(!^t ein Sc«
5 tDciö beö göttlici^cn Utf^Jtung« ber §. ©d^tift. Unö ift nid^t^
oorgügdd^ an biefem ®ange, ben §err©. l^icr ge*[461]nommctt
^at, Dorgefommen, fo. »ie »ir and^ fetten anbrc^ afe bic
geiDöl^ntid^enSSorfteünngcn unb Serminotogictt
»al^rgenommen l^aben. Slm toenigften fmb totr mit feiner
10 SlSl^anblung, ber ?el^re tjon ber 33 e f f e r u n g beö SRcnfc^cn
unb beren folgen, aufrieben, toeld^e, toie unfre Sefer gum
£^et( fc^on auö unfrer genauen 3^^J^wtt9 f^ineö ®angc«
toerben bemerft l^aben, mit einer unerträg(i(!^en 333eitfd^n}eifig:*
feit, ®ctt)irre unb Zrocfen^eit, vorgetragen »orben. Sben fo
15 ^tte aud^ bie 2el^re Don ber Saufe unb bcm Sl b e n b «
ma^( me( fürjer, fc^riftmägiger unb ^}o))u(ärer abge^anbclt
fet^n fönnen. ©aß er ben SSeiDci^ ber SBo^ltl^ätigfeit,
aßa^rl^eit unb ©öttticbfeit ber c^rifHid^en 9ietigion, ber bi^l^cr
auf eine unmetl^obifd^e SäJeif e, in ben meiften ?e^rbüc^em,
20 an bie ©pitje gejiettt toorben, an baö (£nbe beö ^vl6:i^, ba«
bie :Pe^ren unb Oebote berfetben entl^ätt, i)erj)flangt , l^at
unfern SSe^faU, »ietool^t toir auc^ in biefem äbfd^uitt l^in
unb lieber mel^rere SRic^tigfeit Dcrmiffen. (Sben fo ongcnel^m
ift e^ unö gctoefen, bie ©ittentel^re nad^ il^rem Umfang,
25 eingefd^altet ju feigen, ob toir gteic^ unter anbern l^ier ge=
toünfd^t l^ätten, ba§ ber SRenfd^, um i^n beflo ftärfer in
ba« 3ntereffe ju giel^eu, be^ mand^m ^flic^ten l^äupger in
fid^ felbfl geführt, unb auf feinen innem SBol^tftanb, be^
Uebung biefer ober jener ^flic^t, tjertoiefen, j. 93. be^ ber
80 ^^pfKd^t beö ©ebetö, unb ber ?iebe gegen geinbc,
baß ba^ Objeft mand^er "ißflicbt genauer beftimmt,
unb, anftatt ber trivialen, unrid^tigen äbtl^eilung ber menfd^*
lid^en ^flid^ten gegen ®ott, gegen unö unb anbre, eine
genauere angebrad^t »orben toäre. 835aö man im cigcnt«
35 lid^en Sinn 'jpf (id^ten nennt, berglcic^en toir gegen unö
unb anbre, um unferö unb aubrer Seftcnö »itten, gu be»
obad^ten l^abcn, pnbet gegen ®ott nid^t ftatt. SBa^ mau
Nro. 57.] ^^^
mit biefcm 9?amcn Mcgt , foEtc genauer ©eftunungen
in ^2lnfe(;un0 (Sottet [452] l^eiffen, unb leintet bie äB*
l^anblung tjon ben ^flid^ten gegen un^ unb anbre, in bereu
^(uöübung, l^au^^tfäd^lic^ in ber toa^ren ©efeHigfcit uub ®e«
meinnüfeigfeit, bie äc^te Zugeub bejlel^t, üerfetjt fei^n; s
benn fte finb b(o^ 3)Httel ber Sugenb.
(Dntjramtrnt für^ €\$xiftnt\$nm^ ßti^ ^em QCraume nm
2440« mn Wtnt* S0^itnn 9:obUr« i8etr ^rieU, iSt^nttf
^ue^lttt nnh €impa$nit 1772. lo
§err ®iaconuö Xoiitx mac^t in biefen »enigen blättern
mit muntrer Zreul^ergigfeit einige, tjermutl^üd^ in feiner Sater*
ftabt nötl^ige S3emerfuugen gegen ba^ 93u(j^ TAn 2440. (gö
mufte il^m mit unö natürtid^er toeife anfiögig »erben, ba§
biefer fonft toürbige 9Kaun in feinen Träumereien einer is
beffern SSSelt alle Offenbarung fo fi(i^tbarUci^ barauö ber=
bannen toiü, ba il^m bo(J^ bie gange ©efd^id^te ber äKenfd^«
l^eit geigt, bag alle Oal^rl^unberte, üon benen toir getoiffer«
maffen ^ac^ridbten l^aben, nie cl^ne irgenb eine Offenbarung
gett?ef en finb. Slßein in einer SBelt , bie ber Serf . bief eö 20
Suc^ö aU ein Soncretum unfrer 5IRora(ttätöbegriffe erbaut,
unb mit poctifc^en iJarben eine^ gefül^fooHen ©ergen^ bunt
lüie ein totenbtatt auögemal^It l^atte, liegt aud^ nic^t biet
fcaran, ob l^ier ober ba ettoa« nid^t am redeten Orte ift, ober
fe^It. 9Benn »erben benn einmal unfrc bid^terifc^e ^l^tlo* 25
fo^3l^en ben 9Kenfc^en anfeilen, toie er ift, unb nit^t mel^r in
biefer menfd^tid^en SaSelt auf bie^roj)]^ctengefid^ter,
etoige SRul^e, etoiger ^Jrtcbc, ctoige ©cfunb^c'it,
etoige Slugenb unb ®(üdtf eligfeit, ^rren? S)ic
pl^^fifc^e De!onomie, too flc^ oor unfer btöbeö äuge, fo ötete so
^erfd^trenbung, 3^^P*^^^8 «nb SRid^tad^tung auc^ ber ebelfien
firäfte geigt, foöte il^nen boc^ am (Snbe bie teife 333ar*
[453] nung geben, bag e^ in ber moratifd^en SBctt unfern
(Binnen nic^t beffer fc^einen fönne. Offenbarung unb $er^
nuttft belel^iren unö be^be, ba§ eö mit ber ©cfc^id^tc bc^sö
nienfd^üd^en §ergen« bon allen ^titm l^er ol^ngefä^r eben«
376 rv
[Nro. 67.
baffclic 3)ing gctoefcn fc^, fottteu btcfc §errcn^ tocnii
Ja ettoaö mug gctel^tt n}erben, nic^t beffcr tl^un, bic ®})ann»
ung tl^rer äKoralität^bcgtiffc nad^ bcn fjactiö gu möfeigcn,
atö uad^ in ber ©c^utc gcmobcttcn ©ä^cn, SBctteti gu er«
5 fcaucn ? ©et Sräumer toitt alle ©etfitid^e auö feiner 3?e*
^jublif tjcrbannen; §err Sobicr fetjt tl^m btc ©(J^Uberung
unb bcn 93eruf eine« tDal^ren Sl^eotogen entgegen, beffen
^auptgüge er feinem eigenen S3i(be mag entlel^net ^ben^ unb
fragt il^n nun, ob biefe Seute bem ©taat unnü^ ober em»
10 bel^rUcJ^ fetten. 2öir tootten biefe Sl^iaraher l^erfetjen, unb
toünfc^en, ba§ aße biejenige oon unfern SSrübern, bie gu bem
Sel^ramt beö 5IRenfd^engef(j^led^t^ berufen gu fe^n glauben, mit
gutem ©etoiffen in biefe ®})ieget fc^auen mögen. „ÜKünner,
bie gu il^rem §aupttoer! mad^en, genau nac^gufel^en, toaö
15 eigentlich bie 33ibet fage ; Don toaö für einem Selang jebe
il^rer Seigren fe^; toie fte mit ber natürti(!^en Steligion l^ar*
moniren ; in toie fern bie (Snt(te]^ung unb fjortpflangung ber
natürtid^en ^Religion fetbft jenen in ber Sibet ergäl^lten S3e-
gebenl^eiten gu i>erbau!en fe^ ; toaö be^ il^ren 3)ogmen nur
20 ©d^toierigf eit f e^ , unb unter toefd^erle^ anbrer SBejlimmung
fie gur Ungereimtl^eit gu red^nen wäre; toaö bie uatürtid^e
9ie(igion für mel^rere @inbringlid^!cit unb Sonpjleng burd^
bie l^eil. ©c^rift erlange. @3 ijl barum gu tl^un, auögu=
mad^en, toaö für ?el^rbüd^er t)Ott Sieligion unb ©ittenle^re
25 uad^ ben 3^^^^"» ^^ 'otntn fic (eben, toa^ für Sated^ifmen
bem S3otfe, n}aö für iJormeln bon öffentlid^en gotte^bienft«
lid^en Sefenntniffen unb Slnbetungen, unb toaö für afro«
amatifd^e ©nttoürfe ber Sieligion ani} ben ©eübten unb ®e«
leierten üorgule* [454] gen fe^n. @^ ijl barum gu tl^un, bie
30 Jungen Miniatres de la paix gugubereiten, fie hlnftig gegen
alle dogmes extra vagans gu toaffnen, unb gegen aüe 3n =
toterang. ©aß allerlei SRittel auöpnbig gemad^t
»erben, bie reine 3teligion auf eine unDertoirrenbe 5lrt in
»ürbige Silber eingu!(eiben, fie für bie tjerfiänbigPen ©eelen,
35 bod^ aud^ in @nH)finbung gu öertoanbetn, unb fie allen Staffen
ber SWcnfd^en, auf ber für fie intereffanteflen ©eite gu geigen."*
Nro. 57.] ^'^'^
nn$ htv nntüviitijtn ^rbnung in htt ^mliiik^ in / j
ungen übtx hU firmiiflflilft Sl^rtft Mo'iens d'arreter eto.
8. 1772. 188 S.
„Tis Strange how some men^s tempers suit
„Like Bawd and Brandy with dispute !
!Der ©runbfa^, auf voddim baö neue ©taat3*2Birt]^)(i^aft3s
fijftem fid| grünbet, l^eigt in feiner meto^jl^^fif^en älUgemein^ lo
l^eit ettoa fo: äBenn man üon einem Raufen, ju bem man
ni(^tö (egen !ann, immer nimmt, fo fann man enblic^ ni(]^t^
mei^r nel^men; nimmt man aber t)on einem, »oju man
immer me^r (egt, ai^ man nimmt, fo !ann man immer mel^r
nel^men. Sin fo beutüd^er Orunbfafe foflte bo(i^ tool^I, bünft is
un^, ni^t in ä^^if^t gebogen loerbcn; unb bo^ wirb erö!
!5)iefeö Sud) entl^ätt auf 62 ®. Sinloenbungen gegen beö
§rn. ginanjr. ©d^tetttoeinö Kraftat, Mo'iens d'arreter etc.
^er ^erf. btefer ^lumerfungen fleHt fi^ eö !ann nic^t
anberö aliS mit gteiö fei)n ~ — fo unbegreifüd^ einfältig 20
unb ]^art!ö^3fig, bag er bie gemeinften 3)inge nic^t einfe^en
tüiü; aUt^ üerftel^t er falfc^, ade^ toenbet er [455] fc^ief an,
unb ba er, bei) aller ber 33egicrbe gu toiberlegen, bie er
beutüd^ genug an ben Sag legt, fo etenbe, Ünbifd^c Sin»
lüürfe vorbringt, fo bient bicfc SBiberlegung in ber K^at ju 26
einer 5Sert^eibigung. 3)cr gegloungene 2Bi^, ber biefe^ ©tüd
beteben foü, ift unerträgtic^ platt, unb toenigflen^ gtoei) -Sal^r»
i^unberte ju alt. §errn ©^tettioeinö ©^reiben t)on ©. 63
tbut biefem armen SWann mit feiner S33iberlegung üiele
Sl^re an. Sr fprid^t barin bie ©prad^e beö guten , üerf ön« 30
li^en SJianne^ ; beö SWanne^, ber fül^lt, bag er mit SJortl^eit
für bie äBa^rl^eit fämjsft, unb ber mel^r feine gute ©a(!^e
unb bie ®(üdfetig!eit ber SWenfd^l^eit, aW feine eigene Sl^re
retten loiü. Sinige loarme unb reügiöfe 3^8^/ ^^^ ^^- ®'
©egner bo(^ fc^toerlid) füllten loirb, l^ätten loir um bietet »ß
Urfac^en toillen an« bem ©enbfci^reiben toeg getoünfd^t : Unö,
bie mx beö §rn. ©. Oefinnung für reblid^ Italien, lo tat
^'^^ [Nk). 67.
fic nici^t migfattcn, allem c^ finb fo üictc, bic il^n nic^t
tenncn, fo toicfc, bic bic ä^^Ö^" ^^^^ i^ untcrf^cibcn toiffcit,
unb glauben, attc toürbcn üon einem @eip regiert ! Uebrigcn^
totrb jtoar be^ benfenben Sefem biefer änmerfungenmad^cr
5 tüenig Sinbrud tl^un fönnen. @ö ijlt unö aber ti)tr!ü(]^ ein
Problem, too^er eö fommen mag, bag ©c^riftfteHer, SKtniftcr,
SRätl^e unb berglei(i^en oft fo einfid^tötjoHe SWänner, nid^t mit
S^ergnügen eine jebe Seigre ergreifen, unb nad& allem SSer»
mögen unterftü^jen , loenn burc^ fie baö SSotf, »oju fie
10 bo(^ aud^ gel^ören , unb loo^u il^re Sinber gel^ören toerbcn,
gfütfUd^, in bem f retten ©enuß beö ©einen, gemacht »erben
foll. Unfere beutfd^e 2Ka(^iat)ette, e^ giebt i^rer fo toiele!
üerbienen, baß fie an fi(^ unb an i^ren Äinbern, bie abfeilen*
(id^en ©runbfä^je guer|it auögefül^rt feigen, toelc^e fie mit fo
15 üiel @eip unb Slrbeit feft3ufe<5en fu(]^en. 3)a3 toäre ^l^akri^
©tier ; bie geredete SSctol^nung menf(i^enf einbli(!^er Srfinbungen.
[456] ^atnlitttg.
Bit Sit^ulcberiDieirlfabtr, tlni^nftfplti in fünf fonb-
iungrn^ üvl» Um (üngltfilirtn von IDlfft^tab 177L
20 Slu^ einem finbifd^en ©totj Sroberungen gu machen,
treibt ein junger SRann eine (angioeilige Sntrtgue mit jwo
SJtäbd^en, bie er am Snbe bet^be verliert. Sine fabe alte
3)ame foll mit i^rem ®emifc^ üon JJranjöfifd^ unb ©eutfd^,
i^rer Sitetfeit unb iljren abgefc^madCten Sigenfd^aften lad^en
25 mad^en; aber toir trogen ber reijbarften ?unge, ob fo au^^
gefd^Iiffene Saricaturen SBirfung t^un fönnen? SBiÜ^elminenö
unb älbertinenö S^rafter toaren erträglid^ angelegt; aber
currente rota, tourbe jene eine ^mppt unb biefe gar nid^t«.
3n ber ©(^ule ber ßiebl^abcr foHte man bo(^ toeni^ficnö
30 äd^te $?iebe feigen ! ©aö ©tüd! toar tool^l beö U6er=
fefcenö nid^t toertl^; bod^ fann eö unö über bie fielen elenbcn
©d^aufpiele tröflen, bte auf unferm 33oben toad^fen.
Sottbiin.
Zobeide, a Tragedy. As it is aoted at the Theatre
35 Boyal in Coventgarden, 8vo. 1 8. 6 d. 1771.
©ier t)erpflan3t §err Srabodf 33oltairö (BiM les Seythes
Nro. 58.] ^^^
auf ba^ cnglifd^c Sl^catcr unter tctänbcrtcm 9{ameu unt«
ol^uc än3Ctge, too^cr er biefe^ frembe geuer genommen, u»b
auf fctncm eignen ©eerbe angegünbet l^abe. 3m eierten unb
fünften ?l!t fmb einige gutgearbeitete ©cenen, bie bem Sug»
iänbcr »irfüc^ eigen \\v!t>, unb bie bet^ un« ben äBunfc!^ er« s
regten, bag er fünftig auf eigenen S3oben J)flangen möge,
^ier unb ba fmb »unberbare ©attici^men, unb »ir fc^en
avi6:i l^ierin, roic weit eine, ol^ne alle geftedte ©rängen gel^enbe
Siccuj, bie ©pra^e am Snbe üerunflatten fijnne.
[457] Nro. LVm. S)en 21. Sulii 1772. lo
^efu auf d^rl^en; mtf üät Suge htB Sn^re« IfUr unl» / ^
2Uv mtiU 1772. 8. 1144 S- < */y
3)ie um bie Äird^e unb bie geleierte SBeltis
fo l^od^toerbiente 8reit!oj)fifd^e Su(!^l^anblung
l^at, tüie ber §err SSerf. fagt, auö bero üorgüglid^
fci^önen 3)ru(!ere^, biefe^ SBerf l^erauögel^en laffen,
baö §r. ®. fc^on lange üerfprod^en, unb auf ©erlangen
meler iJreunbe, in feinen unj)oUmif(i^en 9tebenftunben 20
gef^rieben l^at. ®ie gtDeen üorliegenben Kl^eite entl^alten
bie SWonate Oänner biö auf ben ^eumonat, unb fönneu fo
toeit, aud^ fogar in einem ©d^attjal^r, tägUc^ ein ganj frommet
@e(eö üerfd^affen. SBir l^aben tUn noc^ bie legten S^agc
beö §eumonat^ ertoifd^t, benn ju bem übrigen loar l^cuer bie «s
Qal^rögeit üorbe^. 3n bem alfo, toaö toir gelefen ba^cu,
finben loir fleißige äluöfjjinnung ber biblifd^en ©(eid^niffe,
^nreben an bie Kebe ©eele, l^ier unb ba einen potemifd^en
^u^fall furg, aUeö toaö man erwartet, tocnn ^crr
@ö(j fid^ ^infe^t, unb fagt: i^ toitt betrachten! SSon so
ben Setrad^tungen, bie blog auö ben fanften unb »al^ren,
iinerjlDungnen ©elbftgefprü^cn fließen, »eld^e emj)finbfame
©eelen l^alten, toenn eine aufgefaßte Sm= [468] J)finbung fid^
nad^ unb nadfe toieber fe^jt, unb in rul^ige ©e^gtid^feit ober
f ü§e ©d^toermutl^ f c^öiiijt ; t)on beneu ^aben toir feine ge* 85
[Nro. S8.
funben; bic[e finb in, runbum mit ^olcmi! umrinötcn
Stunbcn, nid^t möglic^. 3)icfe ®ö^if(i^c S3ctra(]^tungcii
— — tüeit cö boc^ toetd^c fe^n fottcn finb übrigen^
bcm l^icfigen äRagiflrat, jur S)anf6ar!cit für ba^ Vergnügen
5 gcwicbmct, baö ber §r. SScrf. bc^ Scfung ber granffurtcr
SRcügion^l^anbtungen ennsfunbcn bat. 3)cr äBcrtl^, bcn er
auf bicfc feine ^Irbcitcn legt, mu§ fe^r groß fe^n, »enn
fle ein fotcbeö Vergnügen befol^nen foHen, baö nad^ ^m. @.
befannten ©enfungöatt, nici^t gering getocfen fe^n fann.
10 (Sott bemal^re unö, baß ber gute 2Rann nid^t noii mel^r
S3ergnügen an unö ^ben möge; feine ä^fd^riften erfe^cn
ben 5lufn)anb beö ©c^auf))iel^ getoiß ni6t!
3n ber S^rfürftl. §of* unb Unioerfttätöbuc^bruderei) ift Utf
15 3o]^. §äfnerö Srben l^erau^fommen : 3Clte (Stfi^tj^t^
nnn ßttnsn^. Mtst htn äiUfttn unb tvftn Jetten, nnn
l»em ^nfüUB hltftr fimptfaht unUx htm lin^fer !^us^piB
irid }Vi (£nht hti^ fitbtnhtn ^aljr^unbtrts^ In nftr iBänlie
üb^tt^tUt (ürpier iBanli^ von (ürirauung htr ^tflnrt$ Mtt-
20 gunttnrum^ hiB }u htn Jetttn bts Srnjianui^» iQerim^gegeliett
V0n J). 50r^)il| ^udrSf iBenel^tktiner ber;3Cket l^erf^f*
^* M* ^arrellinud unb |)etru0 pt S^tilj^tnfktihU 1 ;3Cl|i^*
11 iB0$«
®ie 2Ra^njifc^e ®efci^i(i^te l^at, toie bie Srierifd^e, bad
25 @(üdC gehabt, üon fielen üorjüglid^en ©etel^rten bearbeitet
gu »erben, unb toenn [xif eben biefe^ nod^ t)on ber Sötl=
nifc^en fagen Ueffe, fo toürbe e« in ber altern ©efd^id^te ber
Oegenben beö atl^ein* [459] fhromö jiemtici^ l^eöc auöfel^en.
3)a« gegenwärtige S33erf ijl ein toid^tiger Set^trag baju.
30 9?ie loar eine 3"ß'ö"wng«fd^rift bem Onnbalt angemegner,
ate bie l^ier an 3bto S^urfürftt. ©urd^Iaudjt üon 2Ral)nj
üoranftel^t : bcnn eigentüd^ l^at baö SQäerf ber l^ulbreid^eu
llnterftü^ung biefeö l^ol^cn SSefd^ü^erö ber SBiffenfd^aften feinen
Urfprung ju banfen. O^nel^in t)errätb fd^on bie dufferüd^e
ö5 ^rac^t beö SSud^eö, bie SKenge ber Äujjfer unb 3nfcriptiottCtt,
unb ber gu fold^en Unterfud^ungen erforberfid^e Slufmanb unb
SReifen, baß eö fein SBerf eineö beutfd^en SSertegerö ijl. 3)ic
Nro. 58.] ^^^
tlbfi^t unb bcn Umfatig bc« SBcr!« fagt bcr Sitct: 3)cn
Onnl^alt bc^ gcgcniüärtigcn Sl^cil^ »oücxi totr mit bcö $rn.
®ctf. eignen Porten l^erfc^en: „3n bem erftcn Sanb f einreibe
t(6 t)on tocm, toann, toic, unb an »aö für einem "ißfafce bie
35eftung SRaguntiacum ifl erbaut toorben, toie bie toal^re s
Üage ber SSeflung unb ber ®tabt n>ar, bie über Serge unb
Später toeit l^ergefül^rte SBaffcrIeitung, bie naci^ bem ©taube
unterfc^iebene Segräbniffe ber Segioneu ber eblcn unb ge*
meinen SRömer, bie Sranbgruben, in tt)e((]^en fie bie S^obteus^
förper verbrannten, ben 9iici^tj)(a^, bie auögel^enbe $auf t* lo
ftraffen: bie Slbjid^ten ber SRömer mit biefer ^auptöefhing
gegen bie ^Jeinbe unb für ba^ Steid^, bie ^Jelbl^errn unb
Segionen, bie Solfeorten unb JReuteret), »etd^e barinne gelegen,
bie SJorfälle, »etd^e fit^ jugetragen, biö an bie ^titm beö
Äat^fer Krajannö/' 3)ic üorgefe^jte Sinfcitung, in bre^ i5
9Ib)c^nitten, l^ol^It jiemUc^ »eit an9, entl^ält aut^ mand^eö,
baö man l^ier allenfalls überfcl^n fann; j. 33. bag fd^on
(Sf^rifluö unb feine Stpojlel bie ÜRetroj3oIttan ober ßrgbifd^öffe
eingef e^t ; bafe bie XXII. Legion, aU fte üon ber ä^^^Pörung
3erufaIemS nad^ ©ermanien !am, ben erjten 93ifc^off nad^ 20
SRai^nj gebrad^t, unb SKa^nj gleid^ anfangt eine äRetro:»
f otitanürc^e getoefen. 3)er 5Serf. glaubt, baß fieit bem 3a^r
1500 me^r aU eine SKißion an [460] golbnen, filbcrnen, corin*
tifd^en unb anbem el^eruen SKüujcn in SKa^nj ausgegraben
lüorben. 6in cinjiger Stein, ber in 3Ka^ng gefunben worben, 25
entf)ält baS SBort Aera, jtatt beren SlugufluS im 3al^r
741. bie ©tipenbia eingefül^rt. 3)arauS folgert ber §r. *.,
ba§ bie 2tc Jegton fc^on t)or bcm3)rufu3 in 3Ka^ng ge«
loefen, unb alfo aud^ SRaljng nid^t juerp t)om 3)rufuS
erbaut Sorben. UnS bünft ein einziger ©tein ju biefem so
S3ett}eiS ju toenig; gumal ba befannt genug ifl, bag bie Aera
nod^ auf ©tcinen t)or!ommen, bie gut)er lägig jünger finb,
als baS angegebene 3al^r. 3)arauf folgt ©. 1 — 236. eine
fe^r fd^ä^barc ©ammlung alter ©teinfc^riften, bie großen
Sl^eilS nod^ nie, ober nur in feltnen SBerfen, befannt ge«= 35
toorben. ©ic fmb nad^ getoiffen Slaffen georbnet. 3)ie
er fte ßlaffe entölt bie ®öttcr unb ©öttinnen, bie gu ber
^^^ [Kro. 58.
a^ömer 3^itcn m 2Ra^nj ücrel^rt toorbcn; btc jtocljtc bic
©cncralö, Staaböofficicrö unb Sitttcr, bcrcn auf SRaljnjcr
Stcinfd^riftcn gebadet toirb; bic brittc btc Officicrö üon
bcr Sicutcrc^, na^ bct ^dt^l bcr i?C9ioncn; bic vierte,
5 cbcnbicfctfcc »ort bcm gu«t)oI! ; bic f ü n f t c , ©tcinc t)on
bcn Sol^ortcn utib unbenannten Sorp^; bic fc^ftc, bic jum
©taab unb ^Jctb^Äricg^fornmiffariat gcl^öttgc ^erfoncn; bic
ficbcnbc, bic SWagiftratö unb anbete jum Simlftaat ge-
hörige "i^erfonen; bic ad^te, unbefiimmte unb ju feiner
10 gctoiffcn ©attung gcl^örigc ®teinf(i^riftcn. SBir fönnen unö,
ol^nc attjugroße SBcittäuftigfcit, in feinen 3[u^3ug eintaffen:
aber Senner toerben überall fcl^r üicl 3Ker!tt)ürbige3, unb
unter biefem aud^ oicie gute 33emcrfungcn be^ §erm Serf.
finben, bic eine Parle Äenntnig in biefem ^aif bcr SBiffen*
15 fcä^aften, fo toie übcrl^au^Jt eine gute Selcfenl^cit, t)crrat^en.
SBir bemerfen nur ©. 69. baö bcrül^mtc 3)cnfmaal bcö
S) r u f u ^ ein brct^ccfigter, auf jcber Seite 24 ©c^u^c
langer Slttar, mit ©äulcn auf bcn ©den, unb einem SSerbedt
— — um baö [461] bie JRömifd^en ©olbaten il^rc ®ecur*
20 fionen l^ielten, unb gu bem bie ©aöifci^en Sößer toatt«
fal^rteten; ba« fd)öne Sitbnig be« 3)rufu« ©. 70. ein
§arnifd^ mit einem "ipatubamettt, »eld^eö bie JJrangofen im
3a^r 1688. toerflörten; unb jutefet ben Sid^etflein ©. 398,
ber gtcid^fall« bem 2)rufu« 3U ßl^ren aufgerichtet ju fe^n
25 fc^eint. 3)arauf fängt , nad^ einer t)orl^ergel^enben S^iU
recbnung über bie ©efd^ic^te üon SKaljnj, ©. 305. bie eigent*
(ici^e ©efd^ic^te an. aRartiuöStgri^jjja, ber befanntc
©eneral unb Sertraute be« Äugupuö, fc^eint bie erpc
©runbtage ber atten SJefhing SKaguntiacum, üictteic^t nur in
30 ©eftatt eine« t)erf c^anjten Pagcrö, gelegt ^u l^aben : benu
eine ©tabt ip eö »al^rfci^einlid^ lange üorl^er getoefen; bag
e3 aber nur eine Sanbfiabt getoefen, toürben »ir »enigflen«
au3 bem Stljmologifd^en ®runb, bag üWag, SDlagun,
5!Kagon in ber alten Seltifd^en ©Jjrad^e, fo eine ©tabt
85 bebeute, nid^t fd^tießen ; f onp müßten aud^ äorbitomagu«
(SCBormö) unb 9?ot)iomagu« (©j)eier), nur fot^c ?anb*
{täbte geU)efen fe^n, unb fte tuaren bod^ $au^tfläbte ber
Nro. 58.] ^^^
aßangtonen unb Stcmctcr. Übcr^it^jt l^ciffcn bcrglcid^cn
Setocifc in ber ©cfd^ic^tc ni^R SScffcr tjt bcr ®runb, ba§
üon bicfcr ©tabt feine ©efanbten an ben Saefar t)OTfommcn,
toenn fie anber^ fc^on bamat^ e^iflirtc $icr unb ba finben
fid^ lange ^(nöfc^toeifungen, bie fre^tid^ nid^t in bic ©efd^id^te 5
bcr ©tabt 2Dta^nj gehören: aber baö ift man fd^on an ben
©Jjecialgefd^ic^tfc^reibcrn ber altern ^üUn getool^nt. ©o
toirb unter bem Äapitel toon ben SRömif^en ^ecrjlraffen ber
gange 9Ki(itairftanb unter bem Slugufiuö bered^net, um l^erauö
ju bringen, ba§ an ben SRömifc^en ©eerftraffen in Ober* lo
germanien, bie Sanbfeute mitgerechnet, toenigflen^ 244,520
Wann gearbeitet. SBoju foH eine fo toittfül^rUd^e unb
unnü^e Serec^nung bienen? 9Kan ^t t)on biefer ^eerflraffe
im [462] Oal^r 1769. bei) Saubenl^eim ein ©tüdC aufgebrod^en.
©ie tüar me^rent^eil^ 16, unb an einigen Orten beiläufig i»
1772 Siiß ^^*ci*- ®iß Unterlage toar t)on großen raul^en
feft ineinanber gejjadCten ©teinen, auf biefe toaren ©teine mit
Äie^ bi^t eingefetjt, unb bann folgte aller SBal^rf^einttd^feit
nad) auc^ f)ier,n)ie htf) ben übrigen SRömifc^en ^eer^raffen,
auf bie jtoe^te ?age 00m SSrud^fleine bie britte t)on großen, 20
breiten, too^C in einanber gefügten J){atten ©teinen, bie aber,
nad) bem 3^"Ö^i6 ^I*^^ Sauern, nad^ unb nacb jum Sauen
auögebtod^en toorben. 3J?an t)ergfeid^e mit biefer Sauart
unfre l^eutigen, auc^ beflen Sl^auffeen. S)ie SBafferleitung,
bie jDruf u^ ju äRaguntiacum angelegt, loar nad^ ben Sögen, 25
bie an bem iJraueuHofter 3)al^eim über ben SBilbgraben ge«
fjsrengt finb, 128 ©d^ul^e l^od^, unb atfo 26 ©c^ul^e l^öl^cr,
al^ bie berül^mte 9tömifd^e SBafferteitung gu ©egoüia in
©jsanien. 2)ie noc^ üorfinbtid^e ^unbamente berfetben betragen
28655 ©d^ul^e in bie Sänge. 9Ran finbet nod^ bie gunba* so
mente t)on mel^r afe 500 ^^^feilern in ber Srbe, lootoon nod^
in ber Oegenb gtoifd^en Srefeenl^eim unb S^^^^^^ ^2 in
einer geraben Sinie auffer ber Srbe fiel^en, unb einige
baruntcr 30 ©d^ul^e l^od^. äluc^ finben jtd^ nod^ t)ie{e Sranb-
gruben, toorinn bie SRömer bie gemeinen ?eid^en t)erbrannt. 80
2)aö gange SBerl mac^t bem ©errn Serf. unb feinen
f)o!^en Seförbrern @l^re. 3n Slnfel^ung ber ©d^retbort er^
^^^ * [Nro. 68.
tnncrt bcr §r. % fcltft, bag er liebet bic il^m geläufigere
latetntf^c ©prad^e toürbc getoäl^It l^aben: tocnn er l^ierinn
nic^t lieber ben ©infid^tcn eincö großen SWäccnaten
unter toe^er Benennung l^ier tool^I jebem beö Sret^l^. öoä
5 Oro^fc^tag ß^cell. einfallen toerben — — l^ätte folgen
tootten. 3nbeffen ift aud^ bicfe ungfeid^ beffer, ate man fie
bi^l^er oon einem SKann, in feinen Umftänben gu ertoarteu,
gewobnt loar.
[463] «eHijig.
loJoanni Thaddaei de Germanorum veteruxn
aviditate bibendi ad Taciti Germ. ezQursus. apud
Joan. Pridr. Jahn. 1772. 8.
Annae Xiuciae suae matronae Sanctissimae vitae
curriculum moresque scripsit monimenti causa,
15 B. F. R. Lauhn. 1771. 8.
De monumentis quibusdam sepulcralibus
Sachsenburgicis commentatio ad B. F. R.
Lauhn nomine Societatis latinae Jenensis scrip-
sit J. C. S. Schwabe. 1771. 8.
20 Jac. Sponii Dissert. de utilitate numismatum
in Physiognomia e Gallico sermone in latinum
vertit, T. B. (Tobias Brandmüller) 1771. 8.
Siele unfrer neuem Sateiner, namentlid^ bie üorbenannten,
l^ätten tool^I getl^an, loenn fte enttoeber gar ni(i^t, ober üou
25 tt)idbtigem SRaterien, unb atebann mit ber Copia ingenii
unb Stürbe baoon gefd^rieben l^ättcn, »ogu il^nen bic Sitten,
unb ein Srnefti, (Seiner unb §e^ne 9Kuper fet)n
fonnten. S)a3 Siceronianifd^c: Si quid est in nobis
ingenii? ifl eine ^räjnbicialfragc, bie man mit größtem
so SRed^te an fie tl^un, unb nad^ ©urd^Iefung il^rer Sucubra«
tionen gu i^rem Slad^tl^eil beantworten fann. $err Sl^ab«
bau« i)äit bie älteflen 3)eutfc^en für SKufler aller lugenben,
unb fein ^atriotifmu« toiö fte nunmc^ro aud^ üom SSorwurf
ber SJöttere^ befreiten. 2Ran öeme^me, toie gtücfüd^? bie
86 ©c^tl^en, bie Werfer, bie OH^rier, bie ©ried^en, bie 8iömct
l^abcn gefoffen; atfo l^aben bie ©eutfd^en e3 nid^t getrau?
So l^ätte oietmel^r l^eiffcn muffen, »ir fmb alle arme
Nro. 59.] ^^^
©ünbcr! utit ^pcrr Oanuö Sl^abbäud tfl Ci8 tor allen
anbcm. $>crt ? a u ^ n bcHagt bcn Serluft femer ®tma\)imn,
unb l^atte bcr 3cnaifc!^en [464] latemtfdj^en ©efeüfAaft eine
1761. be^ Sac^fcnburg an ber Unfhut gefunbne Urne, unb
eine barinn gelegne tl^öneme Äinberüafper gefAenft, mit &
^itte, tl^re SReinung barüber ju üeme^meiu ®te trug atfo
§erm ©(i^toaben btc Sonbotenj an f)erm ?au^^n, unb
bie (Srflärung jener praeclaromm antiquitatis monamen-
torum auf, toelcj^e man in bem <>rä(!^tig gebrurftcn Sucbe
in rid^tigen SupferjHd^en bor fid^ fiel^et. Um bottfommen gu lo
ertoeifen, bag jener SCoj3f eine 8egräbni§ume eine^ Äinbe^
f e^, lieg §r. ® d^ n> a b e bie barinn befinbttc^e Slfd^e d^^mifcb
unterfu^en; unb, um ber geleierten S35ett ju erjä^^Ien unb
njeig JU mad^en, bag bie alten Setool^ner S^l^üringen^ ben
21 p i ^ angebetet, madbt er au^ ber unförmlidben fiinber!la^)j>er is
»iber aßen Slnfc^ein erfllid^ einen Ö(^fen, unb enblid^ ben
Upi^ felbft. aSir betounbem be« ÜWanne« ©d^arfftd^tigfeit,
unb beflagen bie Slöbigfeit unfrer Stugen unb unfer^ 9Ser«
ftanbe^, baß lüir ni^t feigen loa« er fal^e, unb nid^t glauben,
tüa^ feine ©elel^rfamfeit nn^ bon ber ^erel^rnng beö Wpi9 20
gu glauben üorgefc^rieben. §err SobiaöSranbmütler
fc^eint aud^ nic^t furo ad^tjel^nte Oal^rl^uttbert gemad^t gu
fe^n; fonfi ^ättc er unö, ba er nun einmal ein lateinifd^e^
(Sjcercitium brudfen laffen tooHte, tool^l ein beffereö Suc^, ate
ba§ ©ponifd^e, fönnen gu lefen geben. ©j)on ftel^t mit 25
Se^l^ütfe ber ©efcbid^te auf ben alten iKüngen bie Seflä*
tigung aller pl)^fiognomif^en ©rillen unb SRegeln, bie toartid^
eben fo trüglid^ fmb, ate ba^ geleierte mit gried^ifd^ unb
lateinifd^ gef^jidfte Slnfel^en mand^eö ©d^riftgelel^rten.
[465] Nro. LIX. ®en 24. Sulü 1772. so
»erlin.
:^0fli^tm^rtebriil)r iQtnktld ;3Cir^anl»lun$l»<r i^trur-
gifitr^n CfD)i(ratt0n^n. (^rfltis^ StM, vom $rautn
Stitar^ 1770. S«95. ^nreijte0 Stüih^ nnn ^tr ^^^väntn-
fi^el, unb htx JJurxtjliotjrttttg htv Änoifttm 177L 85
S. 394. IDrittei$ StM^ vnm S^ttlnfti^ntihtUf iXinli-
Litteraturdenkmale des 18. Jahrhunderts. 8. 3 (25)
[Nro, ov.
hüxmfi^tii Phimosi, Faraphimosi, Canoro
ttltl» Sphacelo colis. 1771» S* ^^Uß. mit ütH^ftrUf
bty J!\tiktr nnh Winitv*
S)ic 5l6fi(f^t beö §crrn »crfaffcrö tft, toic er fic^ fcttfl
5 auöbrüc!t, bie üon §crrn Reiftet f ogcnanntcn Opera-
tion es chirurgicas de vulgo sie dictas abgul^onbeltt.
3)aBel) toitt er Uo^ bei) ben Sßanuatecrrtci^tungen fidlen
bleiben, unb nur gan^ obenhin ber chirurgiae medicae ge«
benfen. 3)aö Suc^ foll aud^ jur Einleitung in feinen SSor*
10 (efungen bienen. Cb er feine Slbfit^t errctd^t, fott glcid^
gezeigt tüerben. 5Sor!^er ip bie l^öd^ftnötl^ige Erinnerung }tt
tt?un; ba§ §err §enfel fiif ju nic^tö toeniger, aU jum
©d^riftfteller fc^tde. SlUe« toirft ber 2Rann untereinanbcr,
unb er x\t nid^t im ©taube, eine einjige "ißeriobe, too nur
15 einige Häufung toon ©ä^jen ijl , ri^tig aufgufe^en. @^ ifi
bo(^ aüeö fo buntfc^edigt üoll üon beutfd^, lateintfd^ mib
fraujiJfifd^en 33roc!en, üon [466] fjji^jfiubigen fragen, SWon»
fenö, unfc^itfüd^em ä^^^Ö^ geleiertem ©iebftaf^t unb Sabelfud^t,
ba§ bie größte S^ffung baju gel^ört, fein Suc^ nur l^atb
20 3u burd^tefen. 3eben biefer gerechten SSortoürfe gu bc»cifcn,
tüirb un^ ber §err 5Serf. l^offenttic^ nid^t reiben ; jego ^bett
xoix faum 5Raum, üon ber ©ünbe be^ ^J3(agii unb ber Sabet«
fud^t, nur einö angufül^ren. 3m jwe^ten ©tüde, ba^ über«
^aupt 394 ©. au^mac^t, ift adeö üon ©. 73 bi« 377, uö!b
25 atfo 305 ©eiten auö bem t)an©n)ietenfdeen bcutfd^ctt
Eommentariu^ t)on SBort ju SBort l^erauögef d^miert.
^r. §. ift jwar breufl genug, ju bel^aujjten, er fönne feinet
gelehrten 3)iebpa^te befc^utbigt toerben, toeil er einigemat^
ben ©toietenfc^en Sommentariuö genu^jt ju ^ben,
30 angejcigt. Aber l^eip baö einen ©d^riftfteßer nufeen, tocnit
man i^n bi^ äufö ^emb rein auöj3(ünbert ? Ober fd^töäc^t
ba^ »efänntnig bie Z^at ? S33ir glauben nid^t. 6« fd^toäc^t
bloö bie ©träfe. Unb fann man tool^t, ol^ne ber größte
^(agiariug ju fcljn, t)or ein S3ud^ feinen 9?amen bruden
85 laffen , baüon einem faum ein günf tl^eit gugel^ört , unb öiet
günftbeile gepölzten ftnb? ®egen ben fetigen ^eifler i^
§err $ e n f e I l^öd^jl unbiöig. § e i ft e r , beffen 9?ame nid^t
Nro. 59.]
fc(o^ in ÜDcutfdblanb in ctoigcm Slnbcnfcn 6(ei6en tüirb, bcffcn
SSerbienfte um bie S^irurgie fo auönel^menb finb, bcm $err
§ e n ! c l , au(^ nur ]()a(b, nie 6ei)!ommen lüirb, unb tüaö baö
befonberfte ift, beffen Sud^ fi(^ bcr SSerfaffer jur Einleitung
6ebient, unb ber feinen Scbiirfniffen fo oft auöl;e(fen mug/ s
ber SKann, ber — — bcr tüirb üon if^m getabett! 2)c'r
•iparagrap]^ gefällt mir nid^t, jener gefällt mir
nic^t: fo l^eift e^ ade 3lugenblic!e. ©el^r läc^erlid^ ift c«,
toie er ©. 7. be^ 2tcn ©tüc!ö ^eiftern corrigiren toiH,
iüeil er © t. ?) t) c ^ einen Medicum ocularium celeberrimum lo
genannt. S)erfelSe toar fein Medicus Ocularius,
nod^ üieltoeniger Celeberrimus be^ ber ge =
leierten [467] SBelt. Sa§t bod^ einmal anbre fcjtc ftd)
auöbrüden, toer ©t. -öüe^ toar! Slber fo fd^mälert $crr
$ e n f e l jebe^ ©elel^rten SBertl^, too er nur fann, unb feine i5
'ill^nbung »ermutiget.
9?un bie Slbfid^t be^ §errn §cnfeU, unb einige 5ln*
merfungen. 3)ie Operationes chirurgicas de v u 1 g o
sie dictas, toenn toir un3 mit ü)m red^t barbarifd^ auö=
brüden bürfen, l^anbelt er tool^l, mit Srtau6ni§, nid^t 6lo^ 20
at\ fonbern er ge^t aud^ in bie übrige chirurgiam manualem
l;inein ; 3)enn Phimosis, Paraphimosis, Cancer unb Sphace-
lus colis, gel^ören tool^l mel^r jur SWanuald^irurgic, ober,
toie §r. §en!el felbft fagt, ad chirurgiam medicam.
Sinmal fagt er jtoar: nuUa regula sine exceptione; aber 25
toie oft l^ätte er biefe^ toicbcrl^ol^lcn foKen. S^ fommt blo^
brauf an, ob er einen 2Rann erloifci^en fönnen, ber rcd^t
beutlid^ für il^n gefd^rieben. $at er bieg, nun bann gnabe
ber §immel, bann fd^reibt er bidf unb bünn, üon ben
operationibus de vulgo, t)on ber SWanual* unb mebici= so
nifd^cn Sl)irurgie, Sl^eorie unb ^ra^ö, alle« unterctnanbcr
nieber. ^ber, bag baö S3ud^ nod^ oben brauf ju Sorlefungen
bienen fott, l;ätten toir tool^t nie »ermutiget. Sluffer ber ®aU
einer großen Unbeutlid^feit, ift cö balb ju enge, balb ju toeit.
©rft mad^t $err § e n ( e l eine mäd^tige ©intl^eilung über 35
bie (5l)irurgie, unb bann l^anbelt er 00m grauen ©taar,
2;^ränenfiftel , u. f. to. ol^ne bag man eben toeig, toie er
3 (25)*
^^^ [Nio. U.
][ebe^ma( }u bei O))eratton gefommen. Se^ ber Benennung
einer firanf^ett ober OjJeration, iji er umfiStibtid^, be^m 8e»
griff unb Slbtl^eifung, balb umjlättbli(]^, balb furj, balb fagt
er gar nic^tö. Selj ber ©iagnop^ wnb ^rognoflö borgt er,
6 unb be^ ber Operation felbft ijl er confufe Sritü, fagt ntd^t
mit eigenen SCBorten, »ie ber Sel^rting eigentüd^ tcrfal^rcti
foü, fonbem toie ber ober jener bie £)})eratiott gemad^t,
mad^t babe^ Sintoenbungen, tl^ut iJragen, citirt ©tettcö,
unb [468] fü^rt ben Jel^rting in ein $?ab^rintl^ l^inein, barau^
10 er nie fommen !ann, unb in baö, bem SJecenfenten, töcim
e^ i^m ni^t fd^toinblid^ im Äopf foll toerben, mift juju*
mutigen x% ganj hinein ju gelten. Cataracta falsa ift (©. 8.
1 fleö ©tüÄ) toenn baö ©efi^t »erbunf elt toirb , ol^ne bag
ein organifd^er Sl^eit fc^ulb baran ift; unb biefe ift mem-
15 branacea unb crystallina. S33enn erjlere btoö burd^ einen
tocrberbten humorem aqueum, ber bie ©urd^faHung ber
Sic^tfhal^Ien l^inberte, unb (entere hniij eine in Capsula
lentis üerberbte gen^tigfeit erttdrt märe; fo l^ätten toir
gegen ben Segriff nid^tö; loietoot pd^ nod^ mand^e^ beffer
20 änbern , unb ft^ fragen lieffe ; ob Capsula lentis fein
organifd^er S^l^eit toäre, unb ob bie toäfferige Seud^tigfcit
immer eine toibematürlic^e 2Rembran bifben mügte?
Se^ ber SWetl^obe, ben ©taar gu bejjrimiren, mad^t §err
§enfel fo toerfd^iebene arten, fo toerfd^ieben bie 5Rabel»,
26 ober bie gül^rungen berfetben, nur um ba^ äÄinbefte, fe(bji
finb. 3)ie erjie ärt erfäl^rt man aber eigentlich nid^t. 2)er
Sel^rling mag ba ben ®ünj, ^eifter unb ®t. ?)t)e3
nad^fd^Iagen. 3)ie depressionem Ferrenii toitt 5^err
^enfel anfönglid^ nid^t befd^reiben, nad^bem er aber ftd^
30 über bie fogenannte JReife be^ ©taarö aufgel^alten, fo mad^t
er tinföum, unb befd^reibt fte bod^, aber mit fremben SBortcn.
9?un fömmt depressio mea ä la Boutonniere, tDO}u
§err gerren eigentlid^ Oetegenl^eit gegeben. SJierte unb
fünfte äRetl^obe beö §erm ^altucci, »irb befonberö toege«
85 ber Unbeutli^feit getabelt. 3)ie übrigen übergel^en loir.
SEBeil un3 fo eben bie fünf erften ^aragrapl^en bc^
2 ten @tüdd in bie $anb fallen, unb un^ bie runbe ^uqite
Nro. 59.] ^^^
®. 385., bic bcr Operateur am Ojjeration^tage üon einem
^rcbigcr leil^cn fofl, unb ber ge^jlünberte Sommentatiuö gar
titelt au^ bcm ^op\ [469] toiü; fo möd^ten totr bod^ gerne
toiffen, toa^ ^err §cn!el über all baö 3)tng in feinen
^orlefungen fagen toolltc. — — ©on ber S^l^rönenfipet 6
l^etft e^ §.6. ©el^r öfter« ifl bicfeö Uebcl toeber
eine Fistula nod^ Vleus. @ut gegeben! ®(!^toarj iji
atfo fel^r öfter« nic^t fc^toarj. 3)ie neue Benennung tym-
panitis sacci lacrymalis l^ätte U)egb(eiben fönnen, ba fo
teid)t toon bcn K]^ränenj)un!ten fi(^ einer toerfiojjfen !ann, lo
unb ber SRecenfent mel^r al« einmal nad^ t)orau«gegangener
"il>rüfung, auf bcn au^gebcl^nten I^ränenfad, $?uft au« bem*
felben ^erau« jifd^en feigen. $at ^eijler tool^I toa«
anber« t)on bcr Anchylope, Aegylope unb Fistula lacry-
mali gefagt, al« toa« ^r. §cnf ef p. 6. erjäl^It? Unb bod^ i5
mu§§eijler unred^t l^aben. §. 9. ifl meift au«§eiftcrn
t)on ber S)iagnori« gefd^rieben; be«glcid^en ber lOte t)on ber
'JJrognofi«, unb ber 1 1 tc t)on ber Sur. — — S)a« einzige
^erbienft, ba« §r. §. a(« ©d^riftflcöer l^at, ift, baß er bic
jenigen, bie ettoa^ SRü^tic^er« tefen tooKen, auf beffere ©d^rift* 20
fteßer üertoeip. Uebrigen« muffen »ir unfern $?efern, bamit
fie nidbt glauben, toir fd^rieben partl^e^ifd^ gegen ben iKann,
noc^ an3eigen ; baß er fonfl ein fel^r gefd^idtter Operateur
unb 5lccoud^eur ift, unb üon ber ©eite betrad^tet, auf alle
unfre §oc^acbtung töngft rechnen fann. 20
Ktnflerbain unb $art«.
Les Tableauz; snivis de l'Histoire de Mademoiselle
de Syane et du Comte de Marcy, ches Delalain
1771.
@in junger Dfficier, ber einmal ba« ©efid^t ber @mpfinb= so
famfeit fal^e, beffen Srfd^einung au(^ bei) un« in ©eutfd^tanb
fo (eibige ^?otgen gc^bt l^at, fe^t fid^ l^in, unb tl^ut ben
Ferren S?crnet unb ©reuge SSorfd^täge, toie fte »ol^t*
1 1^ ä t i g e ©emäl^tbe verfertigen f ollen. Überall ip bie ©taff *
irung ein [470] teibenbe« Silier ober SWenfd^, bem man fo* 35
gleid^ ju §ü(fe fommt, ober toenn man il^m nid^t l^elffen
*-f
fann, fein gcbü^rcnbc^ äRtttcib bcjctgt. 2Bcnn nur bic toof^U
tätigen ®cfd^ö|)fc feiner ginbilbungöfraft ntd^t aud^ fo laut
fräl^en, toie ber S?erfaffer; benn bicfer !ann nid^t fettig
toerben, toenn er ftcj^ einmal in eine Sabenjc frönet ^l^tafen
5 eingefaffcn ^t. 3)a toit "ocxmut^tn, baß biefe gtoge Statt,
benen l^ier SlntDeifung jum ©rfinben gegeben toirb, in il^rem
geben ©dbüler ge3ogen l^aben, fo toerben fte aud^ biefe^ (£^r«
citinm mit @ebnlb gu bctrad^ten toiffen. ^ogierlid^e ©tcttm
fommen jutoeitcn üor. !3)a^ mxte Oemätbe fängt fid^ alfo
10 an : Au milieu d'un vallon agreable de TAlsace, s'eleve
un cerisier. Unb ferner, Tamour se fait sentir,
meme au fond des montagnes, oü Ton parle Alle-
in a n d. 3tt bem gebnten ©emätbe reinigt ber SJerfaffer bic
©efc^ic^te be« befanntcn galboni unb feiner ©ctiebten t>ou
15 ben erbid^tetcn Umftänben. 3)ie ©efd^id^te ber äRabemoifcQc
be © ^ a n e ifl eine »nnberbare Somjjofition t)oH anatomif d^cr
3erg(ieberungen t)on Sl^araftern, bie fein 9Kenfd^ gu lenncn
verlangte, unb eine Srfinbung t)on Oefd^id^te, bie, fo lange
bie SaJett ftel^et, loie toir l^offen, nid^t gefd^el^en ift, nod^ gc^
20 fd^e^en toirb. ®o fange inbeffen bie Elaffe ber mügigeu unb
gäl^nenben i?efer be^ unö nid^t Heiner toirb, fo toirb aud^
biefer Slutorcn unb il^rcr SBerfe fein Snbc.
ßiüutv Httnp In (Sebti^ttm 1772* 8. 260 S.
25 !3)er SBi^ biefer Finger befielet barinn, baß fte auf b(au
"^apkx gebrudtt fmb, unb ba ba« ^o^jier auc^ giemlid^ fanft
ift, fo toürbe fetbft ©argantua, ber comi)etentefte JRid^tcr
in biefen gättcn, gcftel^cn muffen, baß fie fel^r braud^bar fmb,
Purgatus bilem vemi sub temporis hora.
30 [471] f^raittftttt am 9tal|it.
linns htt Si^ufltiktr; Dft |lil$rtmme vnn M^ttn;
Kifsi^en unl» Coias; ttx :BavLhtrtx. Witv Stng-
f}^itit üVLB hm ftanßfif^tnmitMnfk. 8. 1772. (Sin-
\tin in ttx Zn\^xt&ifii\tn iBui^flraniklund l>al|ter.
85 ©eit bem unfre Smpfinbungen fo burc^toäffert toorbcn
Nra. 59.] ^^^
finb, ba§ tütr feinet S3cr0nügcn^ mcl^t fällig, bloö 3 ^ ' ^ =
t)crtreibe fud^cn muffen; feit bcm ift c« fein S33nnber,
ba§ jeber elenbe ©fribent Slnf|)rnd^ auf unfere Stl^ol^Iungö*
ftunbcn machen barf. §anö, ber ©ci^uf liefet, ber in
Seipjig ein anbetet ^anbtoerf lernen mupe, mag allen feinen s
Kollegen, ben ©d^nflicfetn überaus tool^I gefallen. ®ie ^ 1 1 =
grimme tion SWecca. — — 3)er gutl^erjige ©nltan,
fagen toir mit Ofmin! aber unfernttoegen ^tte er ben Salenber
mit ber gangen ^itgrimfd^aft fpie§en fönnen, nur ben närr^^
if (^en SKal^Ier aufgenommen , ber in bem gangen ©tütf am lo
erträgtid^jlen ift, tüeil man be^ il^m bod^ no^ ö>ci§, toen
man üor fid) !^at! 9tö«c^en unb Sotaö. 2)er
©attef be^ Sola^, ber in biefem ©tüd eine mit t)on ben
Hauptrollen auf fid^ ^t, bleibt feinem Sl^arafter fo getreu,
ba§ ber edelfte Sunftric^ter nic^tö t)on biefer ©eite einju« is
toenben I)aben tt)irb. ®er 3^^^^^^^^- ^^ ^eter
nic^t beffer in bem ©türm, ben er in einer fo tänbetnben
^rie befingt, ertrunfen toäre? Sfle«, loaö ung Utf
biefen armfeligen ©tücfen tröpen^ fann, Ijt, bag fie feine
beutfc[)e Originale fmb. ©em Übcrfe^er nel^men toir feine 20
erbärmliche Serfe nid^t übet, benn fo atberne^ 3^"9 fonnte
er nid^t beffer mad^en, unb er mufte baju nod^, feine SBorte,
nad) ber franjöfifd^en l^atb Saubeüiöc, |atb ^rienmufif ein**
rid^ten ; aud^ bem ^ubtifum fönnen toir feinen (Sefd^madf an
folgen 3^itt)ertreiben nic^t t)er:=[472]benfett, bie noc^ immer 25
erträgtid^er finb, afö bie meiflen S^rauer* unb rül^renben
©d^aufj)iele, bie toir {^aben. Slber baß man fold^e 3)inge,
bie fid^ gar nid^t (efen taffen , brudEen mag ; ba§ man il^ncn
baö £!^eater faft allein überfäßt, ba^ ift nid^t fein. 3)id^ter
unb ©d^aufpieler t^erftimmen fic^ baburd^ jwglrid^ / vmh ber so
Hamburger Kl^eatromad^e getoinnt mel^r, aU man glaubt,
toenn er fid^ gegen bergteid^en ©tüdEe auftel^nt, bie $erj unb
©efd^madE notl^toenbig üerberben, unb unö, gtoar eben nid^t
gu Seüatö Äinbern, aber bod^ ganj getoiß gu fd^fed^tem
SKenfd^en mad^en, aU toir fc^on finb. Unb fottten gar unfre 85
©d^önen fid^ burd^ bie SKuftf reiben taffen, bie gang uner*
trägtid^en, finntofen, tä))j3if c^en , etenb erfunbnen unb nod^
[N»o. 60.
e(enbeT au^gebrudten Slrien unb l^uetten bet; il^rem ^fige(
ju fmöcn, bann toäre baö Ungtüd DolIIommcn !
^crr § c inj i c^ , njcfc^er nunmcl^r atö ^tof. bct eleganten
5 igiteratni nnb Sifctiotl^efar jn aBürjbnrg [teilet, l^at in einem
Sogen feine nene SSorlefnngen über bie elegante Sitteratur
(;tDorunter er nid^tö, aU bie f. g. fcj^önen SQSijfenfd^aften nnb
fünften öerftc^t) angefünbigt, toiU auäi baju ein eigene«
Som})enbium fd^reifcen, beffen erfter S^l^cil fritifcj^, ber jtoeljte
10 t^eorettfd^, ber britte })raftif(3^ feljn foD. SBenn ber
erfte ber teftte toäre, nnb bie be^ben anbetn fid^ fcfoö mit
bem med^anifd^en nnb ber 9?omenctatur befd^äftigten, fo
iDürbe jDoc^ toir jeigen ja nnr an, nnb ^ex^patm
nnfer Urtl^eit, biö toir ba« SBer! fetbft fe^en.
15 [473] Nro. LX. 2)ctt 28. Snlii 1772.
@8tttngen nnb ®ot]^a.
;^« C S4rl0^er0 D0rßeUun$ feiner IKnitrerfftl-
t|i^0rie. iBetf Htctrti^ 1772. 8. 16 iBagem
(£3 ift immer gut, in Sluöfud^ung guter S^itet gfüdflic^
20 ju f e^n ! f)r. $. © d^ t ö ft e r , berö be^ allen 83üd^ern fel^t
ift; fie bod^ aber meiftenö nur beö 5taj)})anten »egen toäl^tt,
l^at be^ biefem Site! nod^ mel^r getrau, alö betitelt
gugleid^ genjeiffaget, ,,bie ^^l^Ier nnb baö ®nU feiner
©d^rift fel^r namentlich nnb anfd^autid^ bamit in nuce ge«
25 geben." Q6) ^be atfo nur ben Sitel ju erftären. Sor*
ftettung, nnb getoiß mel S:^eatraUf^eö uub SWimifd^«
gel^t ba« ganje Süd^tein bnrd^. ®ie erfien ^apM : „ äJegriff
ber allgemeinen SBeltgefd^id^te ! 3wfÄmmenl^ang ber Segeben*
l^eiten! ©ijuc^roniftifd^e Slnorbnung/ nnb im gangen SSerfotg,
80 aüe ©teilen, bie eg nur einigermaßen toerben fonnten , pnb
bloge S)eftamation geworben, uub in fo lautem, gc»
pitulireubem Jon, baß man pc^ tounbern foHte, wie ba«
„ber ©runbriß ju einem afabemifd^en Äollegio,
unb ©runbriß jur ftrengfien SBiffenfd^af t , ber ^ifiorie**
Nro. 60.] ^^^
fcijn foöc. 3m ^tfiorifd^cti 3nfittut ttcffcn ftt^ fotd^c Sogen
l^ötcn ; in ber l^tfiorifd^cn Sibliotl^c! tcfcn; jefet afcct „ein
Scitfaben'' für bic anhöret? SBir bitten fie, baß fie
il^n nirgenb gn patf [474] anf äffen mijgen; er ifl ein f(]^öne«
Äranögetoinbe an^ mand^ertei^ nenem ©d^riften anfgetounben, 6
nnb bal^er an(i^ fo pexUn't, aber aud^ fo nnfld^er nnb [d^toad^^
alö bergteid^en Slufgetoinbe an^ einer anbern frembcn 2^e^tur,
wo cö cigentüd^ feinen ©ift l^atte, ju fe^n J^flegt. ®o t)iel
toir gerne jugeben, ba§ in biefer ©d^rift ©ebad^te^ nnb
SWü^üd^e^ fe^ too aber ^)äbagogif d^e Irene? — lo
3toecf nnb SBürbe eine^ afabemifd^en Sel^rerö? ©oß
ber für feine 3«^*^^^^^ — — ©d^üler! — —
Ätnber! — — fo gtängen tooDen? äntiti^efen fud^en,
nnb ©d^aumblafen fteben, nnb Sinfenlömer f})iegett
foH er«? (o^ntg ber SRü^e? ift« nüfetid^ nnb toürbig? 2Bir i6
S)entfd^e l^aben biöl^er ben SSorjug gel^abt, baß nnfre Se^r«
büd^er, be^ aUer SWagcrl^eit nnb ®ürre, xoenigftenö Siid^tig«
feit, Scftimmtl^eit gel^abt l^aben, an ber bem Sel^rlinge and^
getüiß am meiften gelegen ifl S)ie 2l!abemie^ anf ber
ber ^erf. leieret, l^at biefen Sorjng üorjügf id^, nnb l^at — 20
alö ^el^rbüd^er betrad^tet, in ben meifien SBiffenfd^aften bie
Seften il^rer Slrt. 3fl bie frangöftfd^e 2)e!(amation nad^
biefem ©d^nitte eine nüftlid^e 9?enigleit? gewinnen ober
vertieren nnfre Sel^rjlül^te, toann fie Patt SSortefnngen, SReben,
nnb ftatt Sel^rbüd^er jierKd^e ^^«crxocrfe oon Snftfd^njärmem «6
befommen ? Unb nnn, »ie anber^, toenn an^ biefen Äaj)iteln
2)e!lamation, Kapitel ooö gafta nnb ®efd^id&te (ettoa im Ion
I a c i t n ö , ber bod^ and^ lein Sarbar toar,) geworben toären
tüie anbcrö! aber and^ tote fd^toerer! SBir nel^men
ben 33erf. fctbft jnm 3^wgen, wie fAtoerer 9?nn so
tft^ ja aber ein ju alter Snnfigriff, ba§, toenn ber Älein^«
meifter bem ©efpräd^ nid^t gn ftel^en toei§, er toegs»
i}VLp\tt, bic Snl^ierinn il^r ©d^minf})fläfterc^en eben nid^t
anf ben Drt eincg 9teijc^, fonbcrn einer 33lafe, einer SRarbe
legt, nnb ber ^rofeffor getoig am liebften beflamirt,»
wenn er nid^t leieren toiö, ober fann, ober mag
loaö toeig id^?
__??f__ [Nro. eo.
[475] ©eine aaScItgcfd^id^tc) nennt« §ctt ©d^löfeer^ unb
jeigt nnö in ber SSotrcbc no(3^ eigentlicher anf bieö S e f i ^ *
tl^um, anf biefe S^d^nnn^ beö ©einigen toit
jtoeifetn, 06 mel^r ate Sanbe^l^ert? ober ate Znviv^i^atox,
6b. i. a(« gtüdüdfeer SRänber? 2)a« Obeat feinet SBelt.
gefd^id^te ate S^beal, afe @e})ränge ^t fd^on lange, ju tauge
ejcfifiirt, nnb fetbft bie fo geleiert fd^einenbe, gried^if^e ©eite
anö $oIi)b, ift ja, tok baö ber SSerf. toal^rfd^einlid^ au«
ber l^iftorifd^en Sibt. »ciß, fd^on t)om ©d^otttönber
loüWoor, nnb gtoar gn eben bem 3^edfe bcnnfet tDorbeu.
S)ie meinen ^el^Ux ber gemeinen SQSeltgefd^id^ten l^aben fc^ou
fo t)iet anbre, unb toer mel^r, alö SSoItaire? unb
fräftiger, a(3 er? gerüget. S)er SSerf. ^at SSoItair«
9tamen fo gern atö ©})ottname auf ber ä^^ge, nnb »er
15 folgt in fügen geistern ber ®ef d^id^te i^m mel^r nad^, aU er ?
tüir trauen faum, mit SSoItairö aubertoeitigem ©lücfe. ©er
tJud^ö, ber feinen ©d^toeif be^m atüdfgauge l^angen tie§, iji
ein ju fcefanntcö gabeld^en: unb l^inter aöe bem, toaö i)err
©d^Iöger l^ier au ®eij! ber ©efd^id^te, an ^lau, au
20 -Sbeat baö ©eine nennet, ift bod^ baö getoiff ermaßen fd^on
SlUe« (SSel^anblung ber ©efd^id^te, at^ ein große« ©augeö,
©^nd^roniftifd^, Stfenograpl^if d^ , unb toie bie l^arteu SBorte
mel^r l^eiffen, für bie toir ^ie unb ba leinen ©döteiffleiu
xoiff eu,) aud^ f ogar f d^on g e f d^ e 1^ e n , unb jtoar nid^t burd>
25 8tat]^, burÄ SSefel^t, burd^ 53orfd^(ag: fonbern, »a« toeit
fd^toerer, unb bal^er aud^ xoeniger gtönjenb getoorben, burd^
meift „üerungtüdfte SJerfud^e.'' ©oflte e« nun nid^t
(eid^t fet^n, bie gangen gtoeij erflen Äa^)itet burd^ Jebe
fd^toimmeube Suftbtafe aufgufied^eu? unb eben au3 ben »er*
30 ungtüdften SSerfud^en ju geigen, baß fid^ ba« ätte« toeit leidster
f a g e u , aö t ^ u u faffe ? S)aß gu ben meifteu gorbemiffeu
nod^ tauge nid^t Vorarbeiten gnug finb! baß bei^ ber
gangen atten ©efd^id^te nod^ bie toal^re [476] Sieinig*
ung be« ©runbe« feilte! baß bie fünfte ber 3«*
ssfammenteitung, toenn man §anb antegt , f d^ to e r e r
ti) e r b e n , at« e« beij einer labeöe fd^eint, unb baß in ab»
ftd^t ber Slggregation üieter eingelner ®ef d^id^teu nur }u
Nro. 6a.] ^^^
oft ein ©cmifd^ »erbe, too bic Il^citc nid^t l^altcn
tüoUeti — — au^ ctnanbcr fliegen, ober auöeinonber
fallen! infonbcrl^eit aber, bag eö mit bem Sinen in ber
©efc^id^tc, ,,für« menfc^Iid^e ®ef(]^Ied^t" ktrad^tet,
immer für nnö 2Kenf (3^en eine fo })rob(ematifd^e ©ad^e 5
fei) njo fielet ber (Sine, große Snb})fa^(? »o
gel^t ber gerabe SBeg gn i^m? xoaö ^eij!3, „ijortgang
begmcnf(]^a(^en®cfd^ted^tö?" 3ftöSlufKämna? SJerbefferuug?
«erooHfomnung ? mel^rere ©(üdfetigfeit? SBo ift äRaaß?
too finb S) a t a jnm SDtaaßc in f o ocrf d^iebnen ä^i^^J^ «^^ ^^
33ö(!ern, fctbft, too toir bie bcj!en SRad^rid^ten ber Slnffen«
feite l^abcn? ®cr ©d^toimmer ft^toimmt mit feinem
3bea( über ba^ ^öeg toeg, aber ber Ständler? SBeun
§err ©d^tö^er toirfüd^ feine Unioerfatl^ifioric nad^ biefem
3)e!(amationöj)fan aufgearbeitet l^at , toie er feine ^ni^öxtx 10
burd^ biefcn „Seitfabeu" berebet: fo mad^e er fic^ baö SJer«
bicnft and^ um bie SBcIt, fie gang befannt ju mad^en
toeld^ ein Originattoer! ! weld^ ein großcö SSerbienft! baö
toäre alöbann getoig ©eine Unioerfall^ifiorie, toie bieg nur
bie SRepräfentation berfctben ift, unb j[cber gute 3l))0s 20
tl^efer rc^^räfentirt bod^ nid^tö anberö auf ©d^itbe unb ijcnfter»
labe, ate feine ^poif)tU toürftid^ befifet. SStetteid^t atfo l^abcu
wir näd^ftenö baö Vergnügen, ein größere« 83ud^ angejeigt
gu feigen, ju bem bie« nur ber fliegenbe Slnfd^tagjettet, ber
Slufmunternbe „l^ier ift ju l^aben!" ober ^l^ier tagt 25
fid^ feigen!" feijn foflte.
Unioerfatl^iftorie) enblid^! Unb bic ifl eine labeDe,
t^eitö ©i^ncfironiftifd^, t^eit« nad^ «ößern. ©ic l^at toürHid^
oiet ©d^öneö, Srleid^ternbeö unb [477] ©ebad^teö, bag 9?ie«
manbcn bie äKü^c gereuen toirb, fie angcfel^cn ju l^aben so
aber l^ier fmb toieber 3^eife(? (Srfttid^ ifl bie
(Srleid^tcrung nad^ fotd^en „runben 3^iten unb oer«
minberten ^erioben" benn f ür3 ©ebäc^tnig bic Sinjige
unb bcfie §ütfe? ober toäre e« nid^t toeit äKnemonifd^er, au3
ber ®efd^id^te mel^r SSitb, gangcö Sontinuum mad^en 30
gu !önncn? ®er SRccenf. urtl^ctlt b(oß nad^ feinem ©eböd^t*
ni§, ba« aUerbing« eigenftnnig feijn fann; aber l^ier el^e in
^^^ [Nro. m.
bcn cittförmigcn 3^^^« ,,Sltt(a§ jur Scttottrung*'
atö jtt mcl^rcrcr Untcrfcj^cibung flnbct, mrb an bicfcr
toar bod^ gelegen ! Sc me^r Srtnuerutig^maate auf*
geratet, unb biefe nur in Sin grogeö®anje beg St(be^
6 gebra(j^t toerben Wnnen, bag jie toieber unter f i (^ erinnern,
bcjto pd^ercr! SSieUeid^t fel^tt baö l^ier; fel^tte eö aber aud^
ni(3^t; »ar biefe ä^^tenneuerung, beö Son^, bcij
Slufl^ebenö toert^? 3^«^*^«^ bünfen unö fceij ber
®^nd^ronipif(^en Sabette bie juf ammengefügten 9?amen, oft
10 toieber gu fel^r einem ®})ie(iöer!, l^ie unb ba einem
®e})ränge beö Unbefannten unb ^o§ierti(^en,
al« ber ^ftarfen Äctte beö natürüci^en SBal^ren"'
nal^e ju fommen, bie aQein bem ®ebä(^tniffe l^itft. S93enn
man l^ter ©emiramiö unb S)obona, ©icljon unb bie
15 Äabircn, Slbral^am unb 9?inu3, 3acob unb dnac^nd,
fiart(;ago unb Sltl^alia, 93onifaciug, ©uinttia
unb 51Koati)ijia,®uttenberg,Sabur,-3toan, S)iag,
■Sfmael unb Sutl^er gufammen lieft, unb bann
gugteid^ bie bieten ^bfd^nitte biefcr 3ufammenorbnungen Uefl,
20 fo benft man, ber äutor l^abe met)r fj)ielcn, unb 33unontf<]^e
9iamenc})igramma mad^cn, a(3 bem ®ebä(3^tniffe l^etfen tooUtn
Unb benn, ift fetbft bei^ biefer JabeUe alleö be-
riefen? nicbtö gu getoagt ? nid^t^ beö (ieben Sinf aUö toegen
ba? S)ie Umfc^affung ber @rbe! bie Dbeliflen
26 unb ^4^^ramiben^)eriobe in Sgt)J)ten! Hebräer nebjl
ben [478] ® au reu baö Sinjige SSoI!, beffen ®efe$gebung
unb ©itten feinen ©taat überlebt (unb feine Sramanen?
feine ©(^amanen?) bie Oonier fo gewig oon 3at)an? (unb
t)iel anbre Slbteituugen mel^r) ®er ^45abft aW ^ f a r r ^ e r v ,
8o93ifci^of, ^atriarci^, Obcr^)atrtard^, ©atailama^
unb toie an anbern Orten bie Sinneifd^e 9?ac^äffung fwj^
mel^r geige, für bie f)iftorie nid^t gu gef})ielt? S^i^ ^^^^«
©ac^n me^r. Seij attem aber geigt fd^on bie Sänge unfret
9iecenfion, baß toir baö Sud^ beträchtlich l^atten, unb eben
85 beßtoegen ^aben wir bie ^ti^kx eine« äutor«, ber mel^r atd
eitet toerbcn foUte, freljer gerüget.
Nro. 60.] ^^^
§tlmi^Sbt.
Dis8. de Victoria Jure oiroa saora in terria
initae pacis formula oessis. Fraes. D. Friekio.
Aut. ä Bulow. 1771. 4. 74 S.
SBtr geigen btefc ©trettfd^rift nur an, ti>eit toir barum 6
erfud^t löorben finb; unfete Smrid^tung erloubt un« auffet*
bem feine foldfee äuöbel^nuttg. S33it l^offen, f>err Don Sütoto
ifl njtrttic^ Slutot biefer Sogen; benn oon C>erTn 3). grid
\)'dttm toit etnjaö fceffer^ ertoartet. Siö ©. 54. toirb in
einem gejtoungenen unb fd^ted^ten Satein fel^r toeittäuftig lo
atteö toieberl^oiitt, toa« fd^on taufenbmal beffer t)on ben naiür«
tt(i^en Siedeten ber dürften, über bie Sieligion gefagt tootben
ijl, ober toaö nid^t el^c gefagt toerben fann, biö man bie
tjriebenöformel üor Singen l^at. 3Son ba biö jn @nbc toirb
bie t)ortiegenbe t^rage fcl^r flüd^tig, nad^ ben beutfd^en Sie« 10
ligionögefefeen bcurtl^eift; fonbertid^ aber bie Siigtoidfifd^e
ßtanfel betrad^tet, oon toetd^er aber and^ nnr baö aUer«
gcmcinfte gefagt loirb. Über^n})t ip mit einem ©ieger
nic^t gnt redeten; nnb baö Sefie ifi, ba§ feiner (xoie |)err
^crf af[er f el^r fleißig b e to e i ji) über [479] ben innem ®otM^ 20
bienft ju befel^len l^at. S)er Sln^brudf oon ben öefniten,
meiere ubi neqneunt, incacant ; ij! fel^r nnanfiönbig. @ine
lateinifd^e ©robl^eit ifl fo gnt ©robl^eit, ate eine bcutfd^e.
Sottbon.
aßir jeigen mit SSergnügcn ben 2ten 2^1^eit bon Wynnes 26
General history of the british Empire in Tivxtxitü
an. @r fängt mit bem Anfang beö tefetern Sriegö, nnb
ber ^anptbegebenl^eiten beffetben an, fo fern fle Slmerifa
betreffen. Sr giebt bie iji^anjofen al3 ben toal^ren an«
greiffenben Sl^eit an; bie §anblnng, fagt er, l^aben fieaUgeitso
üemad^tägigt, ben Sldferban beijnal^e gar nid^t getrieben,
fonbern il^re älbpc^t gicng aUjeit anf Srobernng neuer ^ro«
oinjen an^. ©al^er flnbet man be^ il^nen and^ fiatt nnfrer
§anblung^faftorc^en überall gortö nnb militarifd^e änflatten.
3)ie Snglänber l^atten nic^tö aU ?ln})flanjung nnb Stierbauss
jn il^rer 3lbfid^t; bal^er bertieffen fie nie bie ©eefüjlen, unb
^^^ [Vro.6».
festen fid^ nid^t im fcftcn ?anbc, biö ftc nid^t mcl^r $Ia^ Ott bet
®ce l^attcn. ©ie Bauten aud^ feine §ortö, in einet gemiffoi
Entfernung üon ben ^auptftäbten il^rer Solonien, ®ie
tonnten alfo unmögüd^ auf ben Slngrif benfen. 3)tc •
5 jofen l^ingegen l^atten il^re 2 6o(onien t)on Sanaba i
^ouifiana, burd^ eine Äette üon ijort^, tjon Ouefced biö Sieu*
Orleans mit einanbet üerbunben. S)er ©au^tbetoeiö btefer
(StoBerung^afcfid^ten geigte fid^ l^aujJtfäd^tid^ Utf Stbattimg
beö gort JJreberic, baö bie @ng(änber SrotDn})oiut nettneii,
10 an bem ©ee S^m^)(ain, fe^r toeit üon äKontreat, ber uäc^ften
t)on il^ren Sotonien, unb inner^Ib beö ©efciete^ bet äßol^atDK,
bie ben Sractaten gemäg unter Snglänbifd^em ^ifixl^ fianben.
Unb toaö toaren bie Untertanen beijber ftreitenbcr SKäd^te
im borigen Äriege? auf ßngtifc^er ©eite ru== [480] ](|tge
15 ftide ^äd^ter unb ^anbelöleute, unb auf ber fraujöflfd^ii
gret)beuter unb Slbent^eurer. 2)er SSerf. lägt ferner ben
^erbienften beö ©enerat S33otf ®ered^tig!eit xoiberfal^rciii
unb tobt ben 2Kut^ ber Madame du C h a r m e y , bie feC
i^re SSebiente unb 5Regerö gegen ben ^dnt> commanbirtc
20 ©ierauf fe^t er bie SSefdbreibung ber Srittifd^en ßolonieti^
S3irginien, unb SRorb^^ unb ©üb^SaroIina nad^ bem tjorigcn
S3anbe fort, auf biefe folgen bie bon ©eorgien, unb OP«
unb 2BefifIoriba ; (Sine furge Siad^rid^t t)ou ben 3nbianifd^
92ationen, unb bem innern Souifianna, nebfl SSetrad^tungcu
25 über ben Raubet, unb bie erfle Sinrid^tungen ber (Kolonien.
iJerner liefert er bie (Sefd^id^te üon -Samaica, SSarbaboö, ©t.
S^rifioj)]^, ©renaba unb ben anbern SBefKnbifd^en 3«fe(n,
nebft einem Sa})itel über bie ^ndtx^ unb 3nbigo})Iantageji.
2)en Sefc^tuß mad&en ©ebanlen über ben ©ttat)en^anbet.
soSluf aSarbaboö, too man i^re 3a]^( auf 75000 red^nct,
muffen jä^rlid^, gu (Sr^Itung biefe^ goubö, über 5000 ciu^
gebrad^t werben, ob il^^ncn l^ier gleid^ bie Suft fel^r guträg*
lid^ ifi, unb bie SeüöHerung unter il^nen fel^r gut i)Ott
ftattcn gel^t. 3)iefe 33emer!ung M f)erm äBt^nne jcigt
35 atfo, bai i^r Abgang jäl^rtid^ loeit über 5 pro Sent beträgt,
n)ie man il^n fonft auf ben fd^ümmjleu 3nfetn, toic ©t.
Domingo u. f. to. l^at angeben xooHen.
Nro. 61.] ^^^
Unfern Scfcru »irb cö ntd^t unangcncl^m fcljn, tocun
Tötr fte Benachrichtigen, baß ber 18te Som t>on iDn fliUs
Vegetable System bie treffe tjertaffen f^at, unb biefeö
gro§e SBerf fcef^üegt. S^ foflet nunmehr 27^2 ®uinec
roi^; mit garten an^gemal^lt, ift ber ^rei^ biefer 18 Sönbe 6
126 ©uineen. 3eber »anb ent^tt fce^na^e 200 ^flangen,
bie aUe nac^ ber Siatnr aufö forgfältigjie gejeic^net fmb.
[481] Nro. LXI. 2)cn 31. 3ulii 1772.
§üSlt.
33. J. Sal. Semleri Paraphrasis Evangelii lo
Johannis, oum notis, et oantabrigiensis codicis latino
textu. ßt^ üitmmtxt^tf 1771. 1772. 8. 2 ^iiftiit.
S« ift too^t fonm @iner unfrer ?efer, ber nicj^t an
Äangel nnb Slltar, anf 33rett ober in ^oxm, ben (Süanöeüft
3>o^nne^ gefeiten l^ätte ; ben muntern Süngüng mit ©onnen» i5
gtanj umgeben, im ©trat bcö ^immetö, eintau(^enb feine
geber pe fet) fo mobern gefci^nitten aU fte tooUe, unb neben
i^m ber gtügeifd^ioingenbe Slbter. Slnd^ toirb faum ein Sefer
üon nod^ fo ftumpfctt ©innen fe^n, ber, in feinem Söangc«
(ium nid^t toenigfien^ ©inen ©trat biefeö ©onnengtanjcö 20
mieber gefunben, ben Äblerfd^xoung, too nid^t gefeiten, bod^
fern raufc^en gel^ört, unb bie SReinung ber lieben 5Säter alfo
ftetö beftätigt l^ätte. 3n ber S^at, toer unb toa9 ber Ool^anneö
auc^ getoefen, mit toetd^em @eift unb ©atbung fd^retbet er
nid^t ! toetd^e reine, l^ol^e Sbee, mit ber er S^riftum auffaßt, a»
tl^n blod al^ bad f))red^enbe, l^erabgefommne unb gurüct'
fel^renbe SBort ©otteögu betrad^ten! alö ben ©traf,
ber nur immer inö S)unfte fd^einet, unb toa^ httf
Sieben unb SBunbem, bie- be^beiS S^^^^^ toerben, bie
ginfterniß nie begreift. [482] SBetd^eö ftarfe Oe* ao
fül^I ber ©enbung beö f)immetö! unb große äRac^t
be^ Serufg immer ?id^t unb Seben oer(eif|en ju tooflen!
auf ber Srbe pd^ einige ber ©einigen gu fammten, bie
er liebt, in bie ©emeinfc^aft ®otte« eintoei^et,
unb fie ü e r f ä 6 1 ! S33a^rüd^, toenn alle unfre ©iflorio^ »6
^00 p,«.
gra))]^en unb ^iflortogra^l^unfetn t)om dbeadftten bei
gelben rcben; fo ift tool^I bicDetci^t, fett bte SBelt fli
fein 93ud^ gen^efett^ bad audb S3u(!^{iabenmägtg fe i
©Ott unb gelben, mcl^r ibcalifttt l^ättc! S^ ijt, at« ob et
52KcId^ifcbccf toätc, o^nc SJater unb ÜWuttet, ol^ue @j)elfe
unb ^üUt, ,,fira(cnbc ^crrUd^feit bc« Singcbol^tncn, au« b
©d^ooßc bcö »atcrö, bott Octft unb SBal^tl^eit!''
3lbct nun biefcn ÜWaler, bcr feinen ^infel in ©omteo^
gtanj taucj^tc, ju »erftel^en? gu erftären? (So ifl )t
10 befannt, fo »ie bie ©onne 3nfe!ten unb SBürmer, fo 1
Sol^anneö oon jel^er ©(^toätmer geboren; unb bic Äla
mifc^e ©c^utgered^tigfeit ^t nur immer oergebtici^e ÜÄi
ge^bt, fid^ bagegen mit fiätte unb Sünbl^eit ju tocOfxim.
SBer bie ©(^riften beö C^errn ®. ©emterö temtetf
15 unb t3om anfange feiner Srfd^einung an, ben @ifer gefeiten,
mit bem er ©d^toärmere^ unb ©ljj!emenfunfl,
entgegengefefeten Slu^fcj^toeifungen ber Sietigion, be^bc gletip»
m ü t ]^ i g t)erfo(get, ber toirb fid^ alfo aud^ gteid^ eine Sl^itb'
ung auf biefe $ara^)]^rafe S^ol^anne^ maci^en !önnen. Äetiie
2oml)ftif(^e ®eutelel)eu! feine bogmatifd^e SQSort*
^)reffungen! baö ifl baö Oute, ol^nc toel(^e« 9?oten unb
Ztici auf feiner ©eite feljn fonnte, unb bamit ift ba
Sefer alfo üor gnjo Slbgrünbcn unb ©efal^ren fcj^
fcl^r verbürgt.
25 ÜDa ferner §rn. ®. ©emierö große ©elefenl^eit in
bcnSSätern, ber Äird^ettf})rad^e beö 5Reuen Stcftament«
unb ben ÜWeinungen aud^ ber alten Äefecr unb SBort*
baumeiftcr befannt unb fafl Sinjig ift: [488] fo hc
fommt l^ieburc^ aud^ feine $ara})^rafe ein fcl^r l^eroorfie^enbe«
30 Kolorit. S33ie biet SWcinungcn nid^t fel^r gefd^idt, ©o»
cinianeru unb ©noftifern unb ^eonenfd^miebe«
entnommen! loie biet 335 orte nid^t fel^r gefd^idt, aul bet
ÜWeinungcn unb Srtoartungen ber Stuben, auö ber Äirc^
f j>rad^e ber ^eöenifien u. f . lo. e r t ä u t e r 1 1 On bem gadbe
35 ftc^t l^ier biete« toürftid^ 9?eueö, Ireffenbeö unb ©d^öne« !
®en med^anifd^en ijteiß enbtid^! SSarianten i
2)efecte gefammtet! Slnfü^rungen unb Srtäuterungc» i
I
trc^cttüätcr Äurj ! für ein alabcmifd^cö ^näi tji
cfc Srflärung S^ol^anticö toürlfit!^ auf mand^c SBcifc, bic
rfte unb Scftc.
SBaö nun aber jtoifd^cn ben jXDCij genannten ^c^tc tu
e^ äufferften, bic f)err ©emicr fo gtüdtid^ r>tx^ 6
leben, unb tote t>iel in ber SDlitte Kege? 06 bie ^ara«
^rafe nid^t ben ©inn beö tegeijterten Ool^anneö oft fajl
mj toegf})üle? unb ob bie ©ecle beö S^egeten, bic nur
tmer axiomata moralia ftnben toid, fibcrl^au)>t fcl^r
ßbilbct fei), bem Sol^anneg ju begegnen? ObScnttcrio
:n ©cfanbten ®otteö, t)on bcm bicö Sud^ Rubelt, nid^t
toaö gu bünne in ®efia(t gefeiten? i^n mctteid^t nur
il afabemifd^en Seigrer betraci^tett fönnen unb tooDen?
>b feinen Slttcgoricn, SBunbern unb f^mboüfd^cn
anbiungen ber ©inn unb bie ijülf^ t)on©inni6
ieberfal^ren fe^, ber ben |)örcm unb -Süngem 3efu er«
jien? — — SBer ift, ber unö biefc ä^^if^t «^^ "^^^^
xiüt, fonbern burd^ Se^f})iel löfe?
9lt(e große äRönner ber SBctt finb beftimmt, t)on biefer
ieite, nur für bie Singen tocnigcr gu crfd^einen. SBa« 20
t ba^ Sleufferc einer fijmbolifd^en ©anbluug? toetd^e
id^aafe! toetc^ 333ort ber Sl^orl^eit! unb iutocnbig in ber
ieete beö äWanne^, toctd^ ein großer ©inn unb Oeift!
tib, Sltlegorie, Siebe anö SJoH, S e n f e n be« ^ergeujJ
r ©einigen, ift aud^ Jl^at ! §anb(ung ! ©ie l^at atfo aud^, 25
ie bie= [484] fe, bie ©(^aate um fid^, unb nur tief,
\)x tief ben Äern in fid^.
3Bem i(l nid^t befannt, baß (Sin SBort, gu feiner 3«it
f^rod^en, ein SBinf, baö Slnfl^eben eineö ©tro^lmö,
ößer unb göttüd^er fel^n !ann, aU taufenb S)e!(amationen so
- — SBorte. Slber' wer !ann jene« ®roße, ©ötttid^e
al^fen? — — SBer jtoe^ fia^)itet im 3o^nne3 gelefen,
irb toiffen, baß e^ eigenttid^ fein ®ef id^tö^)un!t
9, -Sefum in einer fold^en Sieil^e f^mbo(ifd)eraBorte
rtb §anblungen oorjuftetten ; too immer ade, bie umss
n [teilen, SB ort ^ben, unb -So^nneö geigt, baß ®eifl
rinn l^abe fet^n foüen. @r geigte aber toieberum btoö
Litteraturdenkmale des 18. Jahrhanderis. 8. 4 (26)
^^^ [Nro. 6L
feinem ÜWetfler dl^ntid^, nidit ^ata})]^rajiifd^ : fottbcm
fd^XDetgcnbsl^aitbetnt).
aOBem nm bieö, »etlg über ein bibUfd^eö 33uci^ gcf agt
ift, ©d^XDätmere^ ber Slnbad^t fd^eint, bet ertrmere
6 fiif, faUö er grted^tfd^ lefen lann, ber äuölegung beö liebe»
truttfnen Sllcibiabeö auf ©ofrateg l^ötjeme
SBorte. SJon auffen C)otg, Äa^fetn, ©atijre, ein*
fältige @inef tfd^e ^amin))U))))en; bon innen ®ei{t
unb SSalfam. Wlan fel^e atfo^ bag aud^ Reiben, tDenigfien^
10 ber 3lnba(i^tfd^n)ärmereij fällig getoefen; unb foDö bo^
Sinmat fe^n, bag man im ©inn beö Stutor^ lefe, fi>
müfte man bei) ber erjlen 3«ite enttoeber 3ol^anneö ganj avA
ber §anb legen, ober fit^ in biefen Ärei^ fütter ^anblunge«
^injufe^en tt>agen!
15 Ueber Sinö l^at ficj^ (am 9tanbe!) ber 8iec. mit fd^t
gefreuet: toaö nun bie Stenben, bie ©emfern nid^t« att
©ocittifm üorjutoerfen ^tten, be^ biefem Sbangeltirai
fagen werben? ©ocinianer tft er bod^ getoiß nid^t,
unb baö ift bod^ jenen Stinben unb Sauben, bie gum Un*
20 gtüdf nid^t ftumm flnb, teiber äöeö, toa^ fie feigen unb
})rüf en !
©ottt^ l^ier aud^ nid^t eben am ertoartetflen Drt fe^n,
f 0 bejeugt ber JRec. bem ^xn, 2). © e m t e r [486] über feine
fo üicie unb mannigfaltige, unb mit Unbanf ber SBett flt^
25 eriüorbne SSerbienfle toal^re f)od^ad^tung ; er fann aber
aud^ nid^t, au3 eben bem ©efül^t unterlaffen, e« ju be*
tounbern, toie mannigfalt ®ott aud^ gute SWenfd^cÄ
braud^e? unb toic fel^r aud^ unfcr befler ©d^aft in irrbncn
®efä§en getragen toerbe? SBarum giebt ^r. ©emier
sobel^nal^ äOe^ ftreitenb t)on fid^? SBarum labet et,
eben burd^ ©treitigleiten unb emige Sertl^eibigungen gegen
Sefeere^, ja alfo am meiflen felbjt ben SSerbad^t i)o«
fie^erelj auf fid^, unb l^ält aud^ ben 2efer mit ®ctö(
immer auf bem ®ebaulen feft, bem Äefterel) blo« ate e
85 Variante ber S)enfart gilt, unb baö fmb bod^ g
bie tüürbigflen, toir tooflcn nid^t fagen, bie meiften Se
2Bem ijt nid^t ein ÜWann befannt, ber getoig jel^nfc
Nro. 61.] "^^^
mcl^t Äe^crc^cn, aU ^crr ®. ©cmlcr, auf btc
Sal^tt gebracht l^at; aber tocU er immer bloö fld^ nur
ol^ne SQBaffcr lüäfc^et, ben ^l^itotogen f})iett, ein farbigteö
Äteib mit 9Kar!tgotbc fiatt beö fd^toargeti Äfeibe^ anl^at, unb
©cfül^I ber ^Religion fo red^t an ©teile ju atl^men toeiß, ifl 6
unb bleibt er ein Sr Jen gel, ber fetbfl bagu bei^tragen
fann, ©emteru (oögutaffeu unb ju t^erbammen,
ti)ie @r toiU! S)a !nirf(i^t mauti^er guter Sefer im ©tiüen,
ober laä^t; baö ©etümmel ber SBelt gel^t inbe§ bod^ fort,
unb §r. 2). ©emier fd^abet ber 8iul^e feiner Sage unb lo
loielteic^t aud^ bem Sid^t, baö feine Seigre fliften Knute unb
foDte. So toirb jioar immer eine beffere SRad^toett fonnnen, bie
in ©emterö ©c^riften einmal bie langen ^erioben jerflören,
baö ®otb, baö oiete ®oIb auö ben ungel^euren ©Fladen
aufbrennen, unb in ©emiern getoiß ben ©al^rl^feit« i5
liebenben SKann erfennen loirb, ber nur ju aufrid^tig
xoar, unb nid^t ba^ f d^öne gingerf})iet toufte, m i t SB a 1^ r «
l^eit unb SRetigion nur ju bnl^Ien, eö im ®riff
gu l^aben, loie oicl man geben toiti unb bel^ält? pc^
je^t flctlet, aW [486] ^be man nicbtö, unb jefet, afe2o
^abe man nod^ fel^r oiel! aber, toarum foll baö
blo^ bie 9?ad^töelt ettoa einfel^en, unb nid^t lieber bie gegen«
toärtige SBclt in S^üd^ten genießen? f)err 3). ©emier
fe^lt in feiner parallele mit Sutl^ern. Sben ba§ 8. fld^
be^ feinerä^it mit Slufrid^tigf eit unb SBeiöl^eit f o geltenb 25
JU machen toufie, ^If feiner 8ieformation auf; unb bie
gorm unfreö Oal^r^unbertö ^t ol^ne ÜWenfd^enbienjt unb
SEäuf d^ere^ bo(^ aud^ bief en ebtern3lnfd^ein getoig nötl^ig.
§err ©emier follte fid^ alfo über öieleö ©equädf fo toeg«
fegen, atg obö gar nid^t ba xoäre, unb loie ber ÜWonb am so
^immcl toegfd^einen, toenn aud^ unten ®efd^ö})fe bellen.
@ben baö ift Urfad^e, toarum ber 9tec. t)on feiner fvti^tn
Knterfui^und i>e$ iSians^mst BU 2. {fialit 1772. iBeg
^tmmcrht fa^ 2 2iip\fübtU in 8*) xoenig fagen fann. S« ip
eine bloge 93ert]^eibigung, ba§ man ben Äanon unter»85
fud^cn !önne? mit fo oicl ©elel^rf amf eit, beiläufig oielen
guten ^nmerfungen; aber »eld^e SSertl^eibigung ? toetd^eö
4 (26)*
©afecö? ®a fotltc fid^ $t. ®. ©erntet nur getabc gtt^
tro^ aller ©egenrecenftonen auf ben guten, gefunben
Setftaub feiner ?ef er öerfaffen, bem e^ ntci^t in itfLtpfytß
Beten bett>iefen 3U Serben Brandet ; ba§ man ben fianon
öunterfud^en muffe? unb lönne? unb börfe? fo
tt>enig, a(^: ob man auc^ erft feigen müf[e, n>enn man
tefen tot«?
fita^tn ttu üinhtXf t\nt (SfnUitttng in hU l^eiigioit^ «int
10 Her Zftttiftiftn (lefeür^raft In Jfirdr« 8. 190 S.
2)iefe« SBerld^en enthält nid^t« at« gragen ! Slnt«
toorte toer ba toiÜ! fragen über ben SDlenfd^en; ben gefea«
fd^afttid^en SDlenfd^en, ben gefttteten SKenfd^cn! S)iefe fotten
bem Äinb vorgetragen, unb burd^ [487] biefe foD eö Itug
15 unb fromm toerben. ®er ®eban!e ift befonberö. So fott
ein SSerfud^ ber fofratifd^en Hebammen Äunft fe^n, aber
©ofrateö rid^tete fid^ nad^ ben iJäHen, bie il^m aufjUegeo.
f)ier l^ingegen l^aben toir lautere UnioerfaUSWebicin, bie,
lieber, Ärämjjfe, glüjfe, SScinbrüd^e unb ©d^toangerfd^aftcn
20 auf eine Slrt Reitet. SBir fönnen ben xool^Igemeinten (Sin*
fall ber SSerfaffer fo toenig, ate oiete anbere biöl^er öor»
gelommene @rjie]^ung3=*SlnPatten biDigen. 3a, fte möd^tcn
gut fc^n, xoenn il^re äntoenbung jeben 6(tem fo leidet toäre,
a(^ ben 83erfaffem, ober toenn e^ eben fotool^t gamiUenfeete«
25 ate gamittcns=©timmen *SaDien unb «»©efid^ter gäbe ! äBenu
flc^ aber nun bie gute SKutter mit i^ren UnioerfatÄinbet*
fragen bal^in fei^t, unb anfängt, unb bad ^nb beult nid^t
gerabe toie bie äfcetifd^e ©efeßfd^aft in ä^^^f f«> ^P ^unbcrt
gegen einö ju toetten, e^ fommt mit einer nörrifc^en Stuttoott
80 bie Oueere, unb mad^t auf einmal ein ganje^ ^o)pxtd
©d^nbe. S35ag nufet nun ber ganje©d^ti)aß öouiJragen?
Un^ l^at e^ immer gefd^ienen, bag man in ber (St«
jiel^ung nur oertl^eibigungöioeife ju SBerfe gelten fotttc SEBir.
lennen mand^e fd^j^ne männlid^e unb toeibtid^e ©eeten, bie,
86 ol^ne jur loal^ren Siebe , jur i^T^eunbf d^af t , gur ®üte g e «
fd^ni^t getoorben }u fe^n, au^ ftd^ felbft 3U allen btefen
^ a. 1 405
l^ro. 61.]
unb taufettb anbem guten (Sm)>ftitbuttgett getimc^fen fmb^ nah,
o^c gelernte Wloxai, otine S33ol^Iflanb, decornm, bienseance,
creanza, unb toie baö Unbtng, baö un3 fo oft für Sugenb
aufgebrungen totrb, unb baö alle Stationen öerborben l^at,
in aßen ®})rad^en i)ti\t, fhibirt gu l^aben, alleö loa^ fte um* 5
giebt, g(üd(i(3^ mad^en, unb fetbfi glüdtid^ pnb, toie gute
ÜWenfd^en immer fmb, bi^ man il^rer Statur ©etoatt antl^un
toiU, ober fte gar gebro(i^en bat. Dber, fott benn bo(]^
gefragt toerben; fo (aßt bie Sinber un« tel^ren unb fragen;
unb un^ nur forgen, ba§ toir nid^t ju gefci^eib ober gu lo
närrtfc^ antworten.
[488] Bonbon.
The History of England from the earlist Ti-
mes to the Death of George II. By Dr. Gold-
schmith, 1771. 8. 4 Vols. 1. L. 1 S. boards. 15
üDie Untemel^mung biefe^ S33er!ö ift eigentfid^ jungen
Seuten, grauengimmem, unb allen ber ©efci^id^te unfunbigen
Sefern beftimmt gexoefen. Sluö biefem @efid^tg})unft muß
man fie beurtl^eiten. 3)r. ®oIbf(i^mitl^ öerftel^t ftd^ auf
toat)re unb rül^renbe ©emätbe beö gefeDfd^aftlid^en Seben«^ 20
tüotjon fein Vicar, unb Deserted Village ^tUQt ift
2lIIein, ob er ©c^arfftun, ©etel^rfamfeit, ^]^itofoj>]^ifci^e^ äuge
^enug l^at, eine gange Steige ©emälbe bon ber ®efd^i(!^te ber
äWenfd^l^eit, bie auf unö nid^t anberö, atö in fhim})fer Ueber»
Iteferung fommen muffen, ju faffen, id^ toiD nid^t fagen, ben 25
redeten 5lugen})un!t gu toäl^ten, fonbern bie barinn jerjireuten
tüai}xm 3öge ber SDtenfd^l^eit , bie il^r unter aDen SSerlteib«
ungen. eigen bleiben, aufjuflnben, ba^ ift eine anbre 5tage.
3n ben altern ^üten ifann er ftd^ in mand^e SHnge, bie
jefeo für un^ ben toiberf^^red^enbjten Sontrafi mad^en, nid^tao
fd^idfen, unb übergel^t entioeber ba^ eine, ba8 bem anbem im
SBege jlel^t, gang mit ©tittfd^toeigen, ober er erHärt auö ein«
feittgem $rinci^)io, unb hti^avDßtet 3)inge, bie jebem Slnfänger
in ben alten ©äd^fifd^en Siedeten gu toibertegen leidet toerben.
Äurg, er ift gu fe](>r $oet, unb toeniger ^l^itofo})]^, aö er 85
fe^n follte. Slttein, ber ®tl)t bleibt allgeit ber ©einige, unb
406 [Kro.
er iDciß fo üict SRül^tcnbc^ unb Slufd^aucnbcö in feine ©itua*
ttouen gu legen, bog bic Sefer, benen eö nit^t um Slbmägimg
beö ®ef(3^e]^cnen, nic^t um jjf^d^ologifd^e ober })o(ttif(3^e Sßinfe
ju tl^un tt)ar, üottfommen i^re SSeftiebigung ftnbcn.
5 [489] Nro. LXIL %tn 4. toguft 1772.
Stttttgatb.
33eij So^onn Senebict SRefeter 1772. ^. ^ßnUftttrur
^lirenger 0011 PiSni^ige Anfang dgrünlttlie^ fei^-
bantSf 0i>er (Slnleitung In i>te gefammte Cnttii-
10 nrirtirr4r0ft^ ntbft ^tn vorlltuftgen ^finntnlffen 000 htv
(Bv^tnit^vt n^tx Mtft^tmtxtWi nn^ htv 0Ugemetnen nnh Ire-
foni^ern Ulaturlei^re. Mtij Sri^eiL 8. 1248 B. 0l|nt liits
S)te »ftd^t be« ^errn Serf. Beij biefem SBerfe tfi, bcn-
iifenben SanbXDtrtl^en, ein Sud^ in bie §anb ju geBett,
baö fie, toie Siffotö 9?ac^ri(^t an bog Sanbüolf in beit
©tanb fe^cn foU, bem arbeitenben Sl^eil il^rer SDltt«
brüber mit SRotl^ unb Xl}at on bie §anb ju gelten. 2)er
SSerleger ^tte toiUenö, eine neue Slufloge beö 1763. ge«
aobtudften !uTgen Segrifö beö ijelbfcaueö ju üet«
anftaUen, ber ^err 83erf. entfci^Iog ftc^ bol^er, biefen ganj
umzuarbeiten, ber in biefem Vertage ebenfalls l^erauögefomm«
neu Slbl^anbfung üom SBeinbau, 'd^nlidi gu mad^en; in bcm
erften X^M bic Sinteitung in ben t?e(bbau, im aitberti
25 aber ben getbbau fetbft })raftifc3^ abjutianbetn, unb
beijben Steilen ben gemeinfAoftIi(^en iitet: Sin fange«
grünbe beö fjetbbaue« gu geben. S)er erfie 93. be^e^t
auö 2 äbfd^nitten. 2)er erjic [490] Slbfd^nitt ^onbelt in
ad^t Äo})iteln üon bem gelbbau über^u})t. S)o« erfte Äa^)ttcl
30 betrachtet bie SSSirtl^fd^aft über^auj)t, unb pnbet babe^ jnje^erfaj
$au})tbef(j^äftigungen. 2)ie erfle betrifft baö SScrmögen fetbji;
1.) feine ©ic^erl^eit; 2.) SSollIommen^eit, baö ifl,
pe f(^afft ^ti)Ux ab, unb bringt SSerbeffcrungen an. 3)ie
2te betrifft bie ßinfünfte be« SJermögenö, bog man ftc
85 1.) rid^tig erl^ebe; 2.) boö Srfj)arte nü^lici^ antocnbc
ätoeijte« Äa})itet, üon ber Sanbtoirtl^fd^aft über^u))t. SHefc
Nro. 62.] ^
f(3^rän!t bcr SSerf. auf btc nü|(td^Pc ©ctotnttung bcr 9?atura*
iien au^ bcm Sinter* unb ^flangcnrcic^ ein, unb gloubt, bic
SKineralten bürftcn nur alö ein iRebcngefc^^äft angcfel^en
tüerben, fobann Begreift er barunter bie beftmögüd^Pe S3e«
toa^rung unb Senufeung. ©rittet Äa})itel, üom fjelb« 5
Bau. ^ier bringt ber $)err SSerf. l^auptfäc^Iid^ auf bie SSiel^*
guc^t aU bie ©runblage atter Sanbtoirtl^f^aft; rätl^ nid^t mel^r
^ie() an, at^ für ba^ man üBerflüßig gutter l^at; empfiel^tt bie
Di^fen ftatt ber ^ferbe jum 3wg ; red^net in ber ^«tterung
10 ©d^aafe gegen eine Sul^, unb »iK, baß man nit^t mel^r lo
©d^iüeine ^Ite, ate jur ^au^l^altung notl^toenbig flnb, eö
müften bann Befonbere Umftänbe baö (Segentl^eil anratl^en.
(SBen bte^ gtauBt er üom geberüiel^. ®ie gel^örige SBartung
beö SSiel^e^ em^jfiel^It er a(« fel^r toid^tig. SSierte^ ^apxttl
®a^ ^anbgut , beffen Sl^eile unb ßigenfd^aften. S3e^ ben i5
(^5eBäuben erforbert er, ba§ fie Bequem, tool^Ifeil, bauerl^aft
geBaut, 'oox SBaffer unb anbern ©d^aben gefid^ert, unb il^re
Slngat)! fo geringe fe^, al^ e^ nur immer bie (Sröße ber
Sanbtt)irtt)fd[)aft ertauBen tt>iö. Set) ben ©runbftüdfen fielet
er barauf, ba§ jebe^ feinen gel^örigen Orunb unb Soben 20
l)aBe. §ter Betradbtet er nid^t aöein bie Slrt beö Srbreid^^,
fonbern auc^ bie ©äfte, bie barinn fledfen; fielet nid^t aßein
auf bie Srbe an ber DBerfläd^e, fonbern auc^ auf bie untere,
bie tiefer (iegt, unb üBertegt, oB [491] ber 33oben gu änbern
unb gu Beffern f e^ ? Sr benft ferner auf bie ?age unb ba^ 25
6(tma, oB jebe^ eine meredfigte ©ejialt l^aBe, unb oB jebeö
gel^örig Benugt toerbe, ober toie e^ Benufet toerben fönnte?
gerner toiß er, bag ba^ Sanb gut, öottfiänbig, arronbirt,
unb in ^2lnfe^ung ber SlrBeiter unb S)omejHdfen, beg SSiel^eö,
ber ©efunbl^eit, ber ©ered^tigfeit unb ber 9?eBenumftänbe bie 30
erforberlid^e Sefd^affenl^ett ^Be. S3e^ bem Slnfaufe xdü) ber
.^err SSerfaffer, bag man lieBer ein guteö Sanbgut tl^eurer, alö
ein fd^ted^te^ tool^tfeifer faufe. S)en toal^ren SBert)^ finbet er
barinn, bag man bie ©umme aöer jäl^rüd^en 2luögaBen,^ t)on
ber Summe atter jäl^rlid^en Sinfünfte aBgiel^e, unb ben ÖBer» 86
fluß mit 33^8, ober mit 25 muUipücirt, gum Kapital er*
l;ö^en muffe, toeit man feiten mel^r afö 3 Bi^ 4 üom
l^unbcrt rcdbncn barf. t^ünfteö fictj). äbtl^cttung bcö SanbgitW.
3)tc ©cbäubc foßcn in bct 3Ktttc bcö ®ut^, jicbctjctt auf
bcm gcfunbcPen S^cttc beffcIBcn Pelzen, unb gcfunbc« SBaffer
in bcr 9?ä^c l^afcen. ®aö §auö möd^tc et gern auf btc
5 SKitte ctneö $ügel^ gebellt, unb ben $of gegen 3Ktttag ge*
fe^rt, bodb aber aud^ fd^atttgte ^lä^e für ba« Stel^, uub
SBaffer bartnn l^abcn. Se^ ben Süd^cngärten »ünfc^t et,
töo mögKci^, btc Sage fo, baß ber SlBfluß ber SKipftätte bal^m
geleitet toerben fann, toarnt aber, ba§ man fte nid^t unten
10 an ber ©c^eurentenne anlege, bamit ber 3Binb ben Uulraut-
faamen nid^t bal^tn fül^re. ä^nt äderfelb »äl^It mau ben
©oben, ber ntd^t ju mager, nid^t gu feud^t, nid^t gu fd^tt>er
ijt; gum ©raötöud^ö feine gäl^e $üge(, feine SBenen, bie eine
f)o^(e Sage l^aben; gu ben SQSeinbergen §ügel, bie einen etwa«
lötrodfenen, aber 2 Bio 3 ©d^u^ tiefen ©oben l^aben. 9hir
muffen fie bet) unö nie gegen 9?orben liegen, ©ed^fted
Äa}). SSenu^ung beö Sanbgut«. §ier fagt ber SSerfajfet,
baß man ftd^ nid^t gerabe gu, burd^ bie 33efd^u(bigung bcr
Sieuerung^fudbt üon atten S5er== [492] beff erungen abfd^redfcn
20 laffen, fonbern bebenfen foße, baß aße neuere SSorfd^Idge üou
ben SRömern unb ben äitetn S)eutfc^en toürflid^ ausgeübt,
im SOjäl^rigen Äriege aber, mit ben bamaügen »erflörtcn
Sintüol^nern meifl abgeworben f e^en : 3Kan totberfpred^e atfo
baburc^ ben Sitten nid^t, fonbern al^me il^nen nur nad^. Gr
25 geigt ](|ierauf aße möglid^e Slrt Dou SSorfid^t be^ ben S3ct^
fud^en im Steinen, unb ben barauö l^ergeteiteten ©d^Iüßcn,
toie aud^ 3lrten Don SSerbefferungen , bie nid^t gemein pnb.
S'iad^^er liefert er bet) ben 3erlei^ arten, ein Out gu bc«
nufecn, unter bem ärtidfel ber Verpachtung, einen fruchtbaren
80 äuögug auö be^ §errn t)on 33 e n n i g f e n öortreflid^er 3tb»
l^onblung. ©iebenbeö fiap. SJorfteßung ber Derfd^iebenen
Sauarten beö gelbe«, ©iel^et man auf bie SSefletlung
überl^au^jt, fo ift bie grage: ob gebrad^et toirb ober nid^t?
aBenn man brad^et, toaö eö für eine Srad^e fe^? toenn man
85 nic^t brad^et, toie man il^ren 3Kangel erfefee? golglid^ giebt
eö 1.) Sradbe a) aneinanber, bie be^ un« getoöl^nlid^e S3au«
art, b) abgefonbert ober öert^eilt neue ober iuHifd^c
Nro. 62.] ^^^
Sauart. 2.) Äcine Srad^c a) äBtocd^^Iung ber ^flangen,
aa) aKc Oal^rc BcflcKt ol^nc 9tu^c -Sal^rfclbcr 5Rct«
ij^artifc^c SKanicr. bb) @mtge Saläre fecftcllt, einige rul^enb
«nb (Sra^tragcnb SSSed^felfclber englifc^e SSau«
axt, na(j^ ^atuHo. b) äbtoed^ölung ber Oberfläche mit 5
ber untern @rbe nac^ Äretf(!^mar. 3.) ä^fammenges»
fe|te Sauarten. Srad^e a) mit ©raöbau, ol^ne SJul^e
b) mit ©ra^bau unb Stulpe, nad^ Sarelto. ©iel^et man
auf bie befonbre Strten ber Sefleönng; fo fönncn bie
Sauarten üerfci^ieben fe^n. I. -Sn 2lbfici^t auf beffere Se*io
arbeitung ber @rbe t)or ber ©aat. IL 3n %i^
fid^t auf ben ®ungcr; 1.) ol^ne ben getüöl^ntid^en äßift;
2.)mitäRift. III. S'näbfid^t auf bie »erbefferung
ber ^Je^ter be^ Srbboben^. 1.) S)urc^ bie getoöl^nlici^e
2Witte( ; 2.) burd^ bie SScrbefferung«- [493] erbe. IV. S' n « b » i5
fidbt auf ba^ ©äen 1.) a) brettiDÜrfig burc^ Sluöfheuen
mit ber §anb, ober b) SReil^entüeife mit ber $anb ober ©äe«
mafc^ine, ben gan3en 2lder ober Seete; 2.) auf einen %Ud
[den, unb bie ^flanjen auf ^ ge(b öerpflanjen ; 3.) be^ Oal^rö
nur mit einer 3lrt ^flanjen, ober mit me^rem älrten be« 20
fäen; a) jugleid^ Ätee unter ba^ (Setreib; b) eine,
tüenn bie anbre eingeernbet iji, auf a35interPo})j)eIn Stuben,
®j)ergut ; 4.) ben ©aamen a) eineggen, b) einpflügen. V. 3 n
5lbfic^t auf bie ^Bearbeitung beö bcfäeten S3o«
ben^ tüäl^renb bem SBad^ötl^um ber $f(anjett.25
1.) burd^ Süften be« Sobenö mit ber Sgge, na6:i 8 über;
2.) burd^ bie ^ferb^fe nac^ SEulIifd^er SKanter. $ier*
auf gel^t er bie 5 3lrtcn beö gelbbaue« be^be« mit 93rad^e
unb ol^ne S3rad^e in^bcfonbere burd^, unb geigt, »0 unb
unter toetd^en Umftänben unb Sefc^ränfungen j[ebe ju toäl^Ien so
jet). Std^te« Sa)). SSon erternung beö gelbbaue«. $ier
möd^te mol^t mand^er unj)]^i(ofop]^ifd^er Sanbioirtl^ crfd^redfen,
tüenn er ben ganzen Umfang ber notl^ioenbigen fiänntntffe
fotool, aU ber SSorbereitung«* unb $ütf«tt)iffenfd^aften über-
fielet, unb mand^er SWinifter unb ^Regent ftd^ ))rüfen, toenn 35
er bebenft, toic i)icle ^ülfe ber SSerf. üon öffenttid^en SHabc»
mien, ©ocietäten, allgemeinen Sel^rbüd^ern in ©täbten unb
410
Dörfern, ferner in ben ^oücct) « änjlalten ertoartet. a)cr
2te äfcfd^nttt btefe^ ^öcj^fimerftoürbigen Sud^^ enthält bie
üortäuftgen Äänntntffc au3 ber ©rögente^re. 1.) Stwa« ava
ber öfonomtfd^en 9ted^enf nnfl ; 2.) auö ber Ocometrte fammt
5 ben SWaaßen ; 3.) an« ber SWcc^antf ober ©tatt! , tocld^c^
tütr aber ber unö gefegten ©rängen l^alber übergel^en muffen»
SaSir bel^alten nn« bie Slngeige be« 2ten Zf}zxU t)ox, imb
empf elften biefe« 2Ber! inbeffen, ate ein« ber nüjttd^jlcii
Süci^er unfer« Sa^rl^nnbert«, aßen ^)l^iIofo))]^ifd^en unb im*
10 j)]^itofo})]^if4en Sanem.
[494] Steglau.
3n ber afabemtfd^en Snd^brnderet) ber ©efeKfc^aft -Scfu ifl
gebrudt: !^iQtbxt in ^nbtiitUf funt (Btbxmiiit htt Msg-
iintiti nnh itUer, hit |t4r ^titJ^vtn müHtn. fiaL 10 IBüg.
15 gefaffet tion ;Xnt0n ^iefiliitrikl^ liier (S. ir« unli öfferüii^tt
i^t\ixtx htx Wtitmtisl^tiX*
@inc 335iff enfd^aft , üon toeld^er nian ein ©t^jlem bitben
fann, lägt [id^ lei^ter in SabeKen vortragen, al« eine anbete,
bie noc^ nicä^t fo toeit bearbeitet ijl» Dbgleid^ bie Sltgebrc
20 in nnfern Sagen mit anfel^nüd^en Srfinbnngen beretd^crt
toorben; fo lehret fte bod^ mel^r in Se^fj)ie(en, a(ö nad^
aßgemeiner Il^eorie ; aöein, bem ol^nerad^tet laffen fid^ ri(^ttgc
atbt^eifungen mad^en, unb il^re ©egenflänbe unter getoiffc
Slaffen bringen, tote un« ba« Se^fpiet be« §rn. S5erf. belel^ret.
25 ©eine Sabeßen [inb folgenbe : 1.) S)ie @inteitung«tabcttc ;
2.) bie Tabelle Don 9tebucirung ber ©rögen; 3.) üom "äh^
biren unb SWuttipüdren ; 4.) öom ©ubtral^iren unb 2)tt>l»
biren; 5.) t)on "ipotenjen; 6.) öon SBurgeln; 7.) üom
JRebuciren ber SQSurgelgrößen; 8.) »om äbbiren, ©ubtral^trcn,
30 2Ru(ti})(iciren, ©iöibiren, ^otengen unb SQSurjeln ber SSSurjcfc
großen; 9.) öon «er^ältniffen ber ©rbßen; 10.) Don ^to-
poxtiontn unb ^rogregionen ber ©rögen; 11.) »on SSenennimg
ber ©rögen in algebrifc^en Stuf gaben; 12.) Don ©leic^ungeii
in afgebrifd^cn aufgaben; 13.) Don ber 9lu«fül^rung ber
35 ©(eid^ungen in atgebrifd^en aufgaben; 14.) Don ber Auf*
(öfung ber aufgaben, loorinnen blo« einfache ©(eid^ungen
411
Nro. 62.] ^^^
üorl^anbcn fmb; 15.) tjon bcr Sluflöfung bcr 2lufgaBcn,
»orinnen Befaßte ©(etd^ungen üor^nben jtnb. 2luö btcfem
33cr3eid^tti6 ergiett fic^ üon fetfep, tote toett ber ^r. S5erf.
bte ^ItgeBre in Tabellen gcbrad^t l^at ®tc attgemcine
(Smtl^ei(ung biefer XdbcUm fceftel^et burci^gängig : in ber s
@rfännt== [495] nt§ bcr (Srögen, in ber SScränbcrung unb SSer=
gletci^ung berfelben. Sluf bicfe bre^ ©tüde Begiel^en fic^ aße
-Untereintl^eitungen , beren Befonbere 3ln3eigc für unö ju
tüeittäufttg ift. Uefccrbieg Beftel^et biefer tabettarifd^e Unter*
ric^t nic^t in Biogen Tabellen ; benn biefe allein toären fein lo
gefc^idte^ SKittet, bie 2lBftc^t gn erreichen, toelci^e fici^ ber
§err 93erf. öorgefegt ^t; fonbern fie finb fap burd^gängig
mit Slnmerfungen begleitet, nnb bnrci^ Se^fpielc erläutert,
fo, baß atterbing^ ein nüftlid^er ©ebraud^ baöon gu maci^en ift.
DüllliönbigeSttttimluttg, t^txtn hit^txfaffnrtB^ts
Mtr^tt ^r||ltft0 Ciflln bttxtfftnhtx StilAen, mit
htntn bmttiiijibttxXtn }^t^\ftn itmt^t^l^txxftiftifUn gefitriogener
aroncorbatien nnh^txtx>ni hünnin^t^ni-nnh
Camerairarljen, tttSu^if- JD oltretj- unb ^ilttßtr- 20
mtfin^mv unb nuitr tx$m$tntx Wxt^hnnngtn unii (^hitttn.
Mb ^mhxgftm ßtftlji ^}^tx Cljurffir|llf4r^tt (&nahtn ju
Colin ^ ;ilIarimUiant fixihtxltii pifammtn gietrugien nnh fum
Druik befüxhtxU (^tfttx ßmh. ßtvi Simonis nnt^ iSixahüvxpf
7 ;2(lplj* 14 lB03en, ü\jnt M^tigt ht$ Suljato nrit Hegt^er, 25
1772. ^U
2)iefeö anfel^nlid^e SBerf tji nad^ bem $lane ber üom
9Kt)liuö gefammleter Äurmärfifd^en Sanbe^*SSerorbnungen,
ber §amburgifd^en, Sübedifd^en unb anberer äl^nlid^er ©amm*
lungen eingerid^tet , unb ein toid^tiger Set^trag gur ®ptdaU so
fänntnig unferö beutfd^en ©aterlanbe^. ginangfenner toerben
befonber^ im VI. Slbfd^nitte, öon Serg« unb $)ütten»
fad^en, beträd^tlic^e ©tüdfe üorfinben, unb über^npt lernt
man auö ben Untergeid^nungen mand^en [496] DerbicnfteoHen
©taatöbebienten fennen , ba bie ©ammlung über ein -Sal^r* ss
l^unbert l^inau^ geltet. SSieKeid^t erl^ält baö ^ublif um, auf
gleid^ * gnäbigften Sefe^l unb ebelmütl^ige ^ol^e Unterftfiftung,
^^^ [Nro. 68
aud^ etnSBetl, totlife^ ber loorttefßc^en loon ^ontl^etmifcl^ei
Historiae Trevirensi diplomat. ober bcr SKa^njtfd^cn ®t
f ci^id^tc, bic totr öon bcm ^atcr g u ci^ 3 öollfläubig crtoarten
an bic ©eitc gefegt tocrbcn Wnntc. Slu^ftd^tcn genug bajitj
3)tc Äöntgl. SHabcmtc balltet ftagt fe^r, bag bclj bei
äuötl^ettung tl^rer greife für btcfc« Sal^r, fo tocntgc Son«
currcntctt aufgetreten finb. ®en ^reiö ber 3Kal^teret) l^at $eri
•^3. bu $)aHaö, ©ci^üler be^ Soigeau in ^ari«, erl^attcti
10 5)aö Oemälbe peöt ben @nea^ üor, toie er, nac^ Römern
Don ber Satona unb ber ® iana gel^eilt unb gelabt toitb
bie ntal^Ierifd^e SonH)ofttion unb baö lebl^afte Solorit unter.
fd^eibete baö @tüd unb Derbiente il^m feinen ©orjug.
3n ber Saufunji »urbe ber Desein, mit ber äuffd^rift ;
15 Balnea Diis Sacra, toefc^er ben $(an eine« Sabeö angtebt
gefrönt. S)ie inteöigente SSertl^eitung unb bie SBal^t bei
SJerjierungen toirb üorgüglid^ gerül^mt; ein ^amtefauei
Dom. Cossetti, ©d^üler be« 9titter Petitot, ifi bei
Sönfrter.
20 künftige« Sal^r ifl bie Slufgabe in ber SKal^Ierelj;
Lucius Albinus, toie er fein S33ei6 unb Äinber üon feinen
335agen fleigen iä% unb bie flüd^tigen SSeflaünnen aufnimmt
3n ber Saufunjl, ein öffentlid^er ^(afe, auf ben cnbre
*ipiäfee flogen. 5)ie l^erumPe^enben Oebäube l^angcn loon
25 ber SBal^I ber Soncurrenten ab, »enn fte fid^ nur gu bei
(Segenb fd^iden.
[497] Nro. LXIII. 2)en 7. «uguft 1772.
SerHn.
S3e^ e^ripian griebrid^ Sog. 3ibhittnhinng übtv hen llCr
80 ffirung htt ^pxütijtf nrd4re htn mn htr Mnigl Mul
UmU Ux miljftnftijafttn fllr hta 3ü\jr 1770 gefeint ^rtU
ertraüen \jnU Hon Hfttm Hftthtu Mf iSefelil htt Mui
htmlt l^enmiSigegelren 1772« 8. 222 S.
SaSenn e« öfterer gefc^äl^e, baß bie ^rei^aufgaben unfrei
35ä!abemien fo eingerid^tet toürben, baß fie, ittf ©elegenl^ei
Nro. 63.]
tl^rct S^agc, trgcnb cmctn unfrcr größten Äö))fc^ »tc l^tcr
gcfd^c^en iji, ein 9tcfuUat ötcljä^rtgcr 3Kcbttation mib bcr
ticfftcn ScoBad^tungen ablochen, fo »ürben tt>tr fle für toal^te
SBol^lt^ten beö menf(^Uci^en (Sefc^Ie(!^t« anfeilen. 3)er SSer«
faffer ^t eigentlid^ baö ®ebot ber äfabemte übertreten, bie 5
eine Srflärnngöart über ben Urf^)rung ber ©^jrad^e »erlangte,
nnb l^at nic^t )[)erfuc^en tDoQen, ob eine neue $^))otl^efe feiner
eignen ©d^öpfung, eine anbre auf ober gleid^ loäge. Sr
^t fid^ üielntel^r bemül^t ,,fefle S)ata auö ber menfd^»
li(!^en ©eele, ber meufd^tid^en Organifation, lo
bemSau aller alten unb toitben ©^jrad^en, unb
ber ganjen ^au^l^altung be^ ntenfd^lic^en ®e«
fd^leci^tö ju fammlen.'' @3 fci^ien i^m biefer Un= [498]
gel^orfam ber eingige 3Beg ben SäSillett ber äfabemic ju
erreid^en. is
@rfler Sl^eil. $abcn bie üKenfd^en, il^ren SRatur»
fdl^igfeiten überlaffen, ftci^ felbpt ©))ra4e erfinben lönnen?
©d^on aU S^l^ier l^at ber SWenfd^ ©))rad^e. (Sin
leibenbeö 2^^ier fotool^l, al^ ber §elb ^l^iloftet, loenn eö ber
©(^merg anfaßt, toirb toimmern, toirb äc^jen. Unb toäre e^ 20
gleid^ üerlaffen, auf einer toilben 3nfel, ol^ne SnblidE, <3pnx
unb Hoffnung eineö l^ülfreic^en 9?ebengefd^öpf3. Sag ber
SRenfd^ biefe ©))rad^e ber Smjjfinbung mit ben SEl^ieren
gemein ^be, bezeugen je^t fret^lid^ mel^r, geioiffe SRefte al3
ioollc äuöbrüd^e. (Sigentlid^ ift biefe ©^jrad^e ber Siatur 26
eine 3Söl!erf))rad^e für j|ebe(Sattung unterfid^,
unb f 0 l^at aud^ ber äßenfd^ bie ©einige. jDiefe
Xbnt finb frei^lid^ fel^r einfad^; unb loenn fte arti*
fulirt, unb aU Snterjeftionen aufö ^a))ier l^inbud^jiabirt
hjerben ; f 0 ^ben bie entgegengef egteften @m<)finbungen fajl so
einen 3[u^brud£. SBenig finb biefer löne; aüein bie
em})finbfame Statur, fo ferne fie blo^ med^anifd^ leibet, l^at
aud^ toeniger ^auptarten ber @ttH>finbung, ate unfrc ^f^d^o*
logien ber ©eele al^ Seibenfd^aften angäl^len, ober anbic^ten.
3n allen ©))rad^en beö Urf))rungö tönen nod^sö
tiefte biefer Siaturtönc; nur fret^tid^ ftnb fie nic^t
bie ^auptfäben ber menfd^lidben ©))rad^e. @ie finb nid^t
[Nro. 6
btc ctgcntt^ctt aBurjchi, aber btc (Säfte, bie bie aOSutjel
ber (Bpraift beleben. 3>a unfre Jone ber 9?atur jum äui
brud ber Setbenfd^aft bejtimmt finb, fo iflö natürlic
baß fte aud^ btc ©temcnte aller ^Rül^rung toerbc:
5 Überall finb bie Suroj)äer , tro| tl^rer Silbung unb SKtj
btlbung, t)on ben rollen ^lageti)nen ber äBtlben l^eftig gerül^
»orben. Slber au3 bicfem (Sefc^ret) ber (Sm^jfinbung W|
fid^, tDte )[)tele geglaubt ^ben, ntd^t ber Urf))rung menf^Itd^
©prad^e erflären. Ktnber f))red^en ©d^äöe ber Smlpftebiui
10 tote bie Siliere; [499] ijt aber bie S^jraci^e, bie jle iws
SKenfd^en lernen, nid^t ganj eine anbere ©))rad^e? Son
billac toar unter biefer Slnjal^l, unb JRouffeau tooi
burd^ Sonbillac« fd^led^te (Srflärung öerfül^rt, ju b
i^aupttn, bag irgenb anberd tool^er ntenfc^lid^e ®pxa6^t 1^
lötoerben foßen, toeil jte l^ierauö nid^t folge. 9?un fängt b
SJerfaffer feine eigene ärt gu erflären an: ^®ieSuH>finl
famfeit^gäl^igfeitenunbÄunjitriebeber Sil^ic:
nel^nten an ©tärfe unb -Sntenfität gu, im un
gefeierten SSerl^ältniffe ber (Sröße unb SKannij
2ofaltigfeit il^reö a33ürfung«!reife«." 3)er 3»en|
^at feine fo einförmige ®pi)äxc, too nur eine 2lrbeit auf il
toartete : Äeine SRid^tung feiner SSorjiellungen auf ein Sini
mitlitt feinen Sunjitrieb, feine Sunjifertigf ei
unb ba« eine gel^ört l^ier nöl^er l^er, feine S 1^ i c i
25\pxai)t. „^a9 ifl bod^ baö, toaö toir, auffer ber üo
angefül^rten Sautbarfeit ber empfinbenben SKafd^ine be^ einigi
(Gattungen, H^ierfjjrad^e nennen, anber«, aU ein JRefutt
ber atnmerfungen , bie id^, fagt ber SSerf affer, gufamm«
gereil^t? Sin bunfleö finnlic^e« Sinberflänt
soniß einer S^l^iergattung untcreinanber übe
i^re Sejiimmung, im fireife il^rer SBirfung. Ä
jebem Siliere ijt (auffer ber borigen med^anifd^en) bie ®pxa(
feiner ©attung eine ^ufferung fo jiarfer finnlid^er So
ftetiungen, baß biefe gu trieben toerben : mithin ifl ©)>rad(
86 fo toie ©inne, unb SSorfteüungen unb Sriebe angebol^rci
unb bem Spiere unmittelbar natürlich. jDie Sic
fumfet toie fie fangt; ber SSogel ftngt toie er nifl
V ßo^ 415
Nro. 63. j
aber tüie f})Ttd^t bcr 3Kcnfc^ tjon Statur?
®ax ntd^t! fo toic er tocnig pbcr ntd^tö burc^ ööKigcn
-Snfttnft aU Silier tl^ut. 3d^ ncl^mc bet) einem Äinbe baö
©cfd^rc^ feiner emjjfinbfamett 3Kaf(i^ine au«; fonP ijlö
ftuntm.'' 6
ätoei^ter SlBfd^nitt. S)er SSerf affer tl^ut feinen
<S})rung. Sr gieBt ben üKenfd^en niit gleid^ ^)löfe» [500] üd^
neue Gräfte, feine f))ra(]^fc^aff cube ^äl^iigfett. ®e3
SDtenfd^en ©inne flel^en bem ©tun ber SEI^iere an ©d^ärfe
nac^. S)agegen befommcn fte eben baburd^ SSorgug berio
Srei^l^eit, »eitere älu^fid^t, mel^rerc ©ette. 3Kan
nenne biefe gange ®if<)ofttion wie man toolle, ^crjianb, SSer»
nunft, Sefinnung; eö gitt mir gleid^, toeun man fie nur nid^t
für ©tuff enerl^öl^ung , nur ntd^t für 3"9^^^f fä^ ^i^ t>kxtt
©tuff e einer Seiter nad^ ben breij unterften l^ält. 5Rad^ richtigem is
^Begriffen ift bie SSernunftmä§tgfeit beö üKenfd^en, ber
<§^l^arafter feiner ©attung ettoaö anberö, nemlid^: „bie gänj =
lid^e 33eflimmung feiner benfenben Äraft im
SBer]^ä(tni§ feiner ©innlid^feit unb Sriebe.''
aBenn ber SKenfci^ triebe ber Siliere l^ätte, fo fönnte er ba« ao
nid^t l^aben, toa« tt>ir je^t SSernunft nennen. SBenn ber
SWenfc^ fein Snftinftmäßige« Silier fe^n foöte^ fo mufte er,
t)ermöge ber fret^er tofirfenben ))ofitiöen Äraft feiner ©ee(e
ein befonneneö Oefd^öpf fetjn. -Sft nun bie SSemunft
feine abgetl^eitte , einjefn toürfenbe Äraft, fonbern eine26
feiner ©attung eigne 9tid^tung aller Äräfte:
fo mug berüKenfd^ fie im erflen 3wftattbe l^aben,
ba er SWenfd^ ip. ®er SDienfd^, in ben 3«^«^^^ ^^^
SSefonnenl^eit gefegt, ber il^m eigen ijt, ^at ©prad^e erfunben.
2)entt ma« ift SRePepon , toa« ift ©j)rac^e ? S)er SKenfd^ ao
betoirfet Stefte^ion, toenn er auf einem Silbe fre^toillig öer«»
toeilt, eö in l^eße rul^igerc Obad^t nimmt, unb flc^ 5D?erfmale
<ibfonbern fann, baß bieö ber ©egenpanb, unb fein anbrer
fek). ®te« erfte SWerfmal ber Sefmnung toar SBort ber
©eele ! 9Kit il^m ift bie menfc^lid^e ©prad^e erfunben. ss
dritter äbfd^nitt. aBeld^e« loaren bie erften aWerf«
male ju ©tementen ber ©prad^e? 1.) löne. ®a3 O^r
416 p,«..
toarb bcr crjic Scl^rmctflcr bcr ®^)rac^c. SEönctibc Verba
finb btc crjicn ÜWad^tcIcmcntc , l^icr tfl ^räbtfat uttb nod^
fein ©uBjcft. Stüc attc tottbe [501] ©))rac^cu fittb v>oII öo«
bicfctn Urfprungc. 3)cr 3Kcnf(i^ bcgog aUc^ auf fi(i^. 3)te
6 crftcn 9?amcn ^pxaiftn Siebe ober §a§ , glud^ ober @ecgen,
unb auö btefem (Sefül^t tourben bte ärttdel; alleö tourbe
menfc^I^, gu S33eib unb SWann <)erfotttficirt : überall ®ötttr^
©öttinnen. $terau« erließt, xoa9 fo »tete Seute bU^er, ol^ne
e^ }u loerfHe^eu, gefagt ^ben: bag $oefte älter fe)^, ol^
10 ^rofa. ®ie erjie (Bpxai^t beö meufd^tici^en ®ef(]^te(i^t« fd^
©efang geu>efen. @^ tDar uid^t Stad^tigaKeugefang, ttixl^
(Sd^ret^ ber @m))fiubuug nad^ Sonbillac unb ^ouffeau: ed
toar 3?amennennung eineö jeben (Sefd^ö^jfö nad^ feiner
@prad^e. 3lxi)t alte ©egenflänbe ti^hen. SBo^
15 nun für btefe üKerhöorte? SBie l^ängt ©eftd^t unb ®tffii,
JJarbe unb 333ort, ®uft unb Son jufammen? Sticht juitet
fid^ in ben ©egenpänben. aber »aö fmb benn biefe (Sigen^
fd^aften in ben ©egenftänben? ©ie finb bloö pttnlw^e
@nH)pnbungen in unö, unb afö fotd^e flieffen fie nid^t Äüe m
2oginÖ? 2Bir fmb Sin benfenbe« sensorium commune, nur
üon tjerfc^iebnen ©eiten berül^rt. „3)a ber SWenfc^ bloö burd^
ba^ ©el^ör bie ©pra^e ber lebrenben Statur empfängt, mtb
ol^ne ba^ bie ©<)rad^e nid^t erfinben fann: fo ijl ©el^ör auf
gett)iffe SQSeife ber üKittlere feiner ©inne, bie eigcntti
25 S^ür gur ©eele , unb ba« SJerbinbungöbanb ber übrigoi
©inne getoorben." Unb gtoar 1) ip eö ber 5D?ittIete
an ©pl^ärc ber @nH)ftttbbarIeit tjon äuffe«.
2) «n ®eutlid^!cit unb filar^eit. 3) %n Seb^aftigfeit 4) 3«
Setrad^t ber 3eit, in ber e^ »ürft. 5) 3n tlbfi^t be«
30 33ebürfniffe3 ftd^ auögubrüdfen. 6) On abfielt feinet (gnt-
toidECung.
aBir übergel^en fel^r ungern bie Ijier über bie Souatt
ber morgenlänbifd^en ©<)rad^en gerjkeute änmerfungen. Sie
fmb ein Sjem^jet ber ?el^re unb aSSarnung für fo tjictc iw»
85 ^)]^itofo^)l^ifd^e fiö<)fe, bie fid^ bi^l^er au biefeö ©tubiuni ge^Dogt
^aben, unb bie [502] ©orgtoflgf eit , loomit l^ier ber 9leid^
feine ©d^ä^e au^iotrft, l^Uft DieUeid^t fo gut, toie einige
417
Nro. 63.]
(S^ultenfifd)e (ateuü|d)e (Sa^e, einem feinen unb fleißigen
SBerfmann langen p]^i(o(ogifd)en ®rat gu jiel^en.
3toei)ter EI;ei(. Slrtüntationen. Sluf toeld^em SQSege
l^at ber SKenfd) [td^ am fü0lid)ften ©prad^e erfinben fönnen
unb muffen? ^n biefer ^uf Märung legt ber SSerfaffer 5
folgenbe ®ä(je gum ©runbe: 1.) 2)er SWenfd^ ift ein fre^=
benfenbeö tt^ätigeö SBefen, beffen Gräfte in ^rogre^ion fort=
tüirfen ; barum fe^ er ein @ef(^öj)f ber ©))rac^e ! ®ie ganje
^ette loon 3^P^^^ß^ ^^ ^^^ menfc^tid^en ©eele ift üon ber
2Irt, bag jeber bie ©jjrad^e fortbi(Det. 2)er SWenfcj l^at eine lo
Sraf t, unt)errudt gu fammten. ©old^ eine ^ette geltet
Inig an ben Zoh fort. ©leid^fam nur ber gange SWenf^
immer in Sntnjidfung^ im Sortgange, in SSeröoöfommnung.
2.) ®er SKenfd) ift in feiner 33eftimmung ein @efd^öj)f ber
§eerbe, ber ®efeüfd)aft : bie fjortbilbung einer ®})rad&e tüirb is
il)m alfo natüriid), toefentUd^, not^toenbig. Äein einzelner
ajienfd) ift für fid) ba; er ift, in baö @ange beg
©efc^Ied^tö eingefd^oten, ift nur Stn^ für bie
fortgel;enbe Sotge. ®a ber Unterri(!^t ber eignen
^eele ber-Sbeenfrei^ ber S(ternfj)ra(6e ift: fo toirb „bie iJort= 20
6i(bung beö menfc^tic^en Unterrichte burd^ ben
®eift ber Familie, burc^ ben bie Statur baö gange
®efd)(ed}t ioer!nüj)ft ^at, aud^ gorttilbung berSprad^e."
3.) ®o toie baö gange menfd^üd^e ©efc^ted^t unmöglich eine
beerte bleiben fonntc : fo fonnte eö aud^ nid^t eine ®})rad^e 20
be()a(ten. So toirb alfo eine 33ilbung öerfd^iebner Stationaf*
f^)rad)en. 4.) ®o toie nad^ aöer SBai^rfd^eintid^feit baö menfd^*
iid)e ©efd^ted^t ein ))rogre§ioee ©angc t)on einem Urf<)rung
in einer großen ^auöl^attung au^mad^t : fo aud^ äße ©prad^en,
unb mit iijnen bie gange ^tiu ber 33i(bung. SBir übergel^en so
bie fcurd^ bie gange 2lbl^anbtung burd^Iaufenbe [503] SBiber«
(egung ber ©egner. Unfre Sefer muffen i^ier bem SJerfaffcr
felbft folgen, unb mit eignen Singen feigen, toie leidet ber
(Sieg bem Slrm be^ ©tarfen toerbe. S)er ©d)rug, aKeö
biö()er ertoiefenen ift fotgenber : Sin l^öl^erer Urf})rung, nad^ ss
©ügmilc^ö aWe^nung, ^at nid^t^ für fid^, felbp nid^t baö
3eugnig ber morgenlänbifd^en ©c^rift, auf bie er fid^ fceruft.
Litteraturdenkmale des 18. Jahrhunderts. 8. 5 (27)
418 p,^,
®ie mcnfc^^ftc^e ©rfinbung ^at aßeö für, unb burd^« ttt^i
gegen fid^: äßefen ber ntenf^Hd^en ®eetc ttn
ßtement ber ©prad^e; Slnalogte bcö meiif<jj
tiefen ©efd^tec^t^, unbStnalogie ber gortgäitf
ober ©prad^e ®aö groge Se^i>iel atli
»ötfer, Seiten nnb Steile ber aBcIt!
^eterSBurg, {Riga uttb Set)i}tg.
ßanl)0 ber Cttteratur In Huglanb« ISitXüViBgt^tbtn nun i
10 c. (IT. i3aikmetMi^^ (frßen i3anl^ied tr^tB S^tMif k
l^üvtkmtiji, 8, 1772. 7 iBogien.
'Da^ 9ieid^ ber Äat^arina anci^ in ber Sitteratur ta\
fd^on eine Sitliotl^e! i)erbienen, tote toir ba^ SGBc
nel^men. S'^^^ f^i^^ i« biefem erj^en ©tüde üon etgcntli
15 Siußifd^en ©d^riften nid^t fogar »tele nnb merftofirbige. ST
(Sefefefcnd^ ber 9t. äRonard^inn ift fd^on jn tefaiii
nnb ber 2ln«jug, ber l^ier an^ gürji Sl^ilfoto« „flern r
9iugifd)en ©efc^td^te" erfd^eint, ip gn mager nnb Dcrfd^rol\
^Iber „bie ®efd)id^te ber geleierten @3c<)ebitionc
2ounter Äatl^arina, bie Steifen (Smefinö, ^alla
9ii)tö!oto«, galfö, Seped^in nnb Oütbenftät" »
fid^ gegenwärtig in bie ^roütngen ber Stnßifd^en aBett,
geleierte Srofcerer nnb SBettetfrer get^eilt l^aben — fd^on
üerbient einige ©tüdfe Sibliotl^ef. §ier ift nid^t b(o^
25 allgemeine ^Kad^ridftt, fonbem and^ üon (Smelin^ 9?et)(
Slnßgng, nnb ioon®ülbenjtät^ mel Dortreflic^e ^offnimgc
93?ö^ten bod^ and^ bie SSüc^er fetbp [504] mel^r in ®mtf<
lanb befannt Werben, nnb ©t. ^eteröburg nid^t fo tt>cit Di
Seipgig liegen. — SBa« ip in ber gangen 9torb« nnb S
soweit nid^t nod^ gu l^offen! gu entbeäen! SSon Snict \
bie Sered^nnngen be^ Äometen 69. nnb DicHei
and^ „bie SSefd^reibnng beö SBeltgebänbeöl"
wir and^ nod^ nidfet fennen. ©onft O^enpirnfi
banfen nnb ein Sl^eil öon SSüfd^ingö ®eogra}>ö
35 SRnßifd^ überfetjt : eine ^Jad^rid^t üon ber freien ©cfeD*
ber Stnßifd^fen ©jjrad^e, nnb ein Unterrid^t <
Nro. 64.] ^^^
bie 9tu§ifd^e Ortl^ograpl^te, bcr nü|(t(^ fc^n !ann.
S3iele ©ad^en flnb ntethoürbig, aber ü)x ^ihlioii^etax
f(^emt äuffcrft mittctmäfig.
Sonbott.
Ober t)te(met)r ^ari^ tft bcr ©rudort einer 33roci^üre, 5
bie ben Sitel fü^rt: Mes Beveries: contenant Erato
et l'Amour, Poeme; suivi des Riens. MDCCIiXXI.
2öir tüiffen, ba^ bie SBielanbifci^e üKufe be^ un^ fo toeit
loerfannt tourbe, baß einer il^rer Siaci^al^mer gtanbte, e^ fei)
^enug bagu, fc^Iü})frige ©ujetö mit freiem ^infel anögumal^fen, lo
tüettn un^ ber ^immel and^ toeiter feine @a6e »erliel^en
l^ätte^ a(^ bie irgenb ein ©leid^niß anögubreljen. ®iefer
9Kantt griff, töie toir miffen, in aöe üier SBinbe, nnb i)o^ltc
fid^ S^)ifd^e ©efd^öffe, §anbtung nnb ©efinnungen, — unb
l^ier biefer Slutor glanbt, ® o r a t ^ leidsten S r a i) o n jn i5
fül^ren, gel^öre nid^t^ aU ein Oeflinget bon SReimen, 3«^
fammenftellung beö ©rofen nnb kleinen, beliebte frangöfifd^e
©egenfä^e, n. f. to. nnb i^m tft nie ber j)]^iIofo))]^ifc^e Äo})f
3)oratö aud^ nur jum 2lnftaunen borgefommen. S^ l^eißt
tjon il^m, tüaö SBietanb be^ ßrbtidfnng ber SBal^rl^eit fagt : 20
jDen anbern (ärbenfö^nen,
©efättt bod^ wenigften^ bie ©tidferet),
2)er reid^e ©toff, ber garben ©fiel nnb ?e6en;
©ie toürben um ben ^Jßni^ bie S)ame felber geben,
Unb toa^ Dertö^ren fte babe^? 25
505] Nro. LXIV. 5)cn 11. 5luguft 1772.
©ötttngen unb ®üt^a.
DunieU« O^tn ;3Cu0fug htlftrtf mas tx in feinem lieutrdfen
CfToUegto übtx Ms neunte iSia^itti Danieli^ neuei^ iientfrkt so
Ijnt* ßtvi DietrtiJr 1771* 8* 17 ßo$tn.
^ie S^Q'^^Q^ 3" biefem Sndfte ftnb üon aKen ©eiten
bearbeitet nnb aufgeräumt. ®te Se^arten gefammfet, bie
Überfettungen Dergüd^en, gemutl^maßet, — noc^ immer in*
5 (27)*
[Nro. 64.
fceffen ijt fetbfl an^ btefen SSegarbciten ju fel;cn, bag unten
noc^ @tunb(o^ fei), ba^ nur ©träud^c üfceröctoorfcn tocrbcn,
bie Jebem ftarfen Zxxtt erfinfen, bag ju ben 70 äBod^en
©anietö nod^ ein eigner ©afcrtet gel^öre, ber unö baö Stätl^fel
5 erftäre. §err ÜKtd^aeti^ ^t felbft nur toentge Sobtce«
bergüd)en, unb eigentlid^ ju reben, tft ber Saffclfc3^c
Sobe^* fein ©injtger : Sennifot^ 5Bariantcn l;at er nur in
Sngüfd)er Überfegung unb 9?ad^rid)t, teer »eiß tote öoll«
ftänbig? Befommen: 2)ie ältefte Überlegung ®anielö, bic
loäöiufetmann^ biefer fo allgemein nü^jtid^e Sitterator, oud
bcm 5^atifan l^erau^geben toottte, liegt noci^ — — ^ctr
9)H(i^aen^ alfo t;ätte metleidbt^ n^enn er nid^t ein Solle»
gium über bie^ Saj)itel getefen, unb bie^ Äoöegium nun
aiidj gerne feinem 33ud^l;änb(er t^dtte [506] (efen toollen, onf
15 beu 9t ö m i f (^ e n ®onie( unb Sennicot^ Sammlungen
ijeiüartet, unb — — warten fönnen.
e« tft be^m enbe biefe^ Sa»)itet^ töürfUci^ fonbcrfcar,
tfceitö baß faft aöe 9tebarten be^ entgegengef egtcfien
'3^op^)cIfinn^ fällig/ tijeil^ infonber^eit in 3^^ten
20 unb 335od^en a((eö mit SJariantenüberft reuet,
bie i^rer 3ln3at;I nad^ fc!^on üon aller 3lu§(egung abf(!^re(fen
foUteu. S)anie( ift frei^lic^ ein junger ^roftjet, unb fein
^^ixd) auci^ ber ©d^rcibart nat^ getoiß ein jungeö 33u(^
auc^ ben Hebräern Sinö ber legten il^rer b(o^ ^eiligen
25(Ec^riften ol^ne 3^^^ff^t aber finb aud^ über bicfen
53erfen, üon SBeiffagung unb ^a^il in ber großen 9?ct^c
3al)rl^unberte Diele Slu^Ieger:^ 2)oömetfd^er» S^erbeßcrs^ unb
SScrfc^Iimmererl^änbe getoefen, unb bal^er rül^rt üielleid^t nid)t
Uo^ bie äRenge ber Se^arten, fonbern auc^ ber 5)opj)e(ftttn ber
80 äßorte. Äeine SBeiffagung beö Sl. Seftamentö , bie 3uben
unb Sl^riften, fo fcud^ftäblid^ unb d^ronologifd^ bie Slnfunft
beö ÜKeßiaö unb bie 3eTftörung be^ jübifd^en 9teic6^ ju Der*
fünbigen fd^ien, alö biefe — — toie fonnten a(fo ntc^t,
Suben unb Sl^riften, unb in fo manijtxkt} Sntereffe, beuteln?
86 unb änbern. @ö ip alfo, toie gefagt, ein neuct
©abriel jur ä^i* ^^^ älbenbo^jfer« nötl^ig, nur erfi
gu geigen, »ie gu lefen fe^, el^c toir beuten: unb ba bcm
1^ aA ^ 421
Nro. 64.]
§errn ^rof. üKid^acIi^ bic angezeigten nötl^igett ^iilf^*
ntittel nod^ fef^ten: fo fiel^et man, bag er fanm biefer
©abriet fei)n fönne.
Überbem bünft un^ ber SSerf. in Sl6tt)ägnng ber Se§=
arten fd^on nicS^t unfartl^ei^ifd^ gnug. @r red^net immer, 5
bei) toe^er Satjrja^I toa^ SWerteürbigeö l^erau^fomme, nnb
atfo t)on t) inten. Unb baö ift boc^ gerabe ber falfc^efte
2Beg, ben er fefbft üerfpottet! 3^^^^/ ^^^ ^"fte benn
d)ronoIogi)(^ gerabe ben terminus a quo ber SBeiffagung,
nm l^iftorifd^ fo reci^nen gu fönnen? Unb benn fein lieber lo
(Saffe(= [507] fd^er Sobe^', nnb gar nnr bie fpätere
l^ineingefHdte ?ei3art biefe^ Sobe^', ift il^m am Snbe
bod^, (legen a(te anbere, SlIIc^! 3ft ba§ fritifd^e
Srene, nnb tätte?
hinter aller Slufränmnng ber 3"9^"9^ ^^\^^ ^^6 ^^^ ^^
9^ecenf. befennen, baß er nid^t^ tceniger, a(ö be^
^erf. 9}?einnng, in Seöart nnb Slnötegung be^
@efid)t^ getDorben. ®a^ bünft mi(^, ift Srofe aller
^e^arten! offenbar, ba§ Der^ 25. 26. 27. nld^tö a(^ eine
^2(n^Iegung nnb (Srftärung beö 24ften 53erfe^ nnb ber baftgen 20
(Sieben3ig finb. S)anie( betet, ©abriet fommt nnb jeigt
iijin baö ®efi(^t ber 70. ©ieben, nnb ba ®aniel je^t
eben fo ml tod% erffört er il^m bie große 70. ©ieben, baß
er fie in 7. ©ieben nnb 62. ©ieben nnb Sine
©ieben tbeilet, nnb beutet. 3Bie atfo l^ier im Steinen bie 25
Überfettung abgeben möge, fo bleibt, bünft mid^, ber ^aupU
abfd^nitt fid)tbar, unb §err SÄic^aett^ atfo, ber nur üon
leinten nac^ ber (Srfüttung unb nac^ f eineö Sinen
Saffetfd^en Sobejr btoßcr Suci^ftabenl^ineinf ünfifung
rec{)net , ^at nic^t bto^ bie gange ©ammlung ber 5B[b- 30
fd)riften, fonbem ben 3"I^J^^^^tt]^ang gegen fid^. -Sn
bem er nun 3a^re fettet nnb t; int er einanber orbnet, bie
unter einanber [teilen fotlen, begel^et er offenbar (jeber un*
:()artl)et)ifc^e Sefer lefe im 3wfammen^nge) ben tjel^ter, ben
jener getetjrte afabemifc^e 33aurenfot)n begieng, too brel; Si)er 85
finb, finb auä^ gtoet) (St^er : 5Run aber 3 + 2. finb 5,
^(fo Unb man toeiß, toie ber SSater ibn abfertigte.
^^^ [Kto. 64.
Übcrbcm ifiö unbcgrcif fid^ , toic $crt SKid^acIi« bcn
terminus a quo, öon bcm bic 70. Sieben gelten, ü o u b c t
3ett recä^nen fönne, ba S)aniel betet. SSSenii ^crc
äWtd^aeliö baö ganje Äaj)ite( im fritifd^en Kollegium er*
5 Härte, fanb er i). 2. ba§ ®aniet „in ben Sudlern auf
bie 3^^^ ^^1^ Oal^re merfte, bai)on ber 5>err gerebct l^attc
gnm ''^Jropl^eten Oerenüa, [508] ba§ 3ernfalem fottte toüfic
liegen ftebengig Qa^x ! '' 9?un fängt er an jn beten, unb bcr
Snget fomntt, il^n anf fein ®ebet über bie ©iebjig }ii
10 unterrichten über tüe(d^e ©iebenjig ? SWatürtid^ über
bie er UUt, baö finb „bie be^ ^ropl;eten Seremiaö":
2)enn ber Snge( fagt \a fetbft, bag er au^gefanbt tDorbett,
ba bu anftengft ju beten, „b. i. ba bu 3eremiaö lafcft, unb
bid^ über bie 70. fümntertefi." SIeibt nun tool^t ber min»
15 befte 3^ßiff^^^ ba§ biefe 70. i)om SBort be^ ©crru an
3 e r e nt i a ö gerecä^net toerben muffen ? Unb fo gteid^ gcl^t bcr
gange 6a(cut unb ^ro^jl^etentatent äWid^aeü^ l^ier tjerlol^rcu.
93e^be ©rünbe bünfen bem 5Recenf. fd^on l^inreic^enb unb
faft untüiberfpreci^tid^, bag §errn 5IRic^aeliö ^^pot^efc
20 9?ic^tö fet), unb er barf alfo nic^t einmat ju l^iporif^cn
3^eiffetn feine 3wfluc^t nel^men, ob baö S^itaÜn bcr
©eleuciben für bie 3uben ba^ getoefen, toa^ 9W. tüiH? ob
feine j)o(itifc^en SinfäHe öon SSertin unter gricbridfe,
fo tüie baö 3lnbre üon Strasburg unter gran!rci<3^,
25 ®tic^ ^Iten? Db benn Uf f er iuö 5Recl^nung 2)anicl«
9ieci^nung fe^? u. f. to. Sluf baö aUeö barf unb foH man
ficb nid)t einlaffen; gnug, ^l^ilof opl^ifc!^, Äritifc^,
ß^egetifc^, ift überall Ungrunb unb Ungufammenl^attg.
3lber nun, toelci^e äuölegung toir geben? 5IRujien toir
80 benn ; b ö r f c n toir benn toetc^e geben ? 3fl benn ein ^AU
nngöf(!^reiber ^ropl^et? ober gar neuer ©abriet, bcr bcu
•^^rop^eten (el^re?
allein, ba§ Sinmat ber ©inn biefcr S33ortc fel^r bcutti^
»erbe, unb fd^on jeftt »erben fönne, glauben toir fel^r. Unb
36 bag eö getüig ein ganj 3lnbrer fel^n toerbe, ate ber gemeine,
ober tiefer neue unfrer neuen ^xopi)ttm börften toir aud^
t)ermutl;en mannm de tabula!
Nro. 64.] -t23
Ucbri^enö ift biefc ©c^rift uuöemein tocittäufti^, unt)
xoix getrauten unö, toaö §err 5IRi(^ aeUö in 70. fagt,
in 7. fagen ju toollen. 5luc^ mit fe^r [509] i)iet fremben
©ad^en überfci^njemmet, bie man l^ier nid^t fuc^en foötc; bie
^ifite be^ ®. 'ißringte, bie SBeiffagung, baggranfreid^ s
«Strasburg einmal verlieren toerbe u. f. to. mögen groben
fet)n. 3) er Eon ift: ficä^ felBp allt^ ungemein ücr =
jeil^enb, unb überl^aujjt fel^r abpelf^enb öon ber nur gu
turgen unb bun!eln Srflärung beö (Sngelö
f e I b ft ! l}ätte ber fid) bocä^ mel;r unb l^eüer erftärt ; nur lo
ein «d^ttt;ei( üon ^lerrn SÖMc^aeliö 3luöfü^rlid^!eit ! »er
leiber! bem guten Snget ©abriet tourben feine Sogen
bejal^lt; batjer fprad^ er teiber nur 933 orte!
jßrtcfmerfjrtl htx fix, »• !)♦ vlvl^ \^tx i^txxmt^t »♦ 3» 8* iß
1772. 70 S*
Sin fel^r tool^Itl^ätige^ Siomänc^en, gum Sefien ber Firmen
gei'd)rieben, jum SSej^en ber 9lrmen gcbrudt. ®ie ^(bfid^t ift
(öbüc^, in bie ^iw^wter ber, bon ber äWenfd^l^eit abgefonbertcn
33oruel;men, ein 93ilb be3 6tenb3 einjufc^ieben. S33e(c^en 9?u§en 20
l^ätte ber 33erfaffer ftiften fönnen, toenn feine ©d^itberungen nad^
ber 9iatur entworfen, mit SlBal^rlf^eit auögejeid^net toären. Sr
fc^eint ben 2Kanget biefer ^ditn nur obenlf^in ju fennen.
@^ ift aUeö tl^eilö unbejtimmt, tl^eite übertrieben, ba3 am
tüenigften in einem ©c^riftd^en taugt, too man reellen 6in* 25
fing auf^ menfd^ttd^e ^erj ^ben toiK. S33ir möd^ten l^ier
nid()t tüeitläufig fet^n; aber tote leidet l^ätte ber ©erfaffcr
baö toal^rfte unb intereffantefle ©emälbc liefern lönnen. SBie
guerft ber S^f^^^B ausbleibt, toie fid^ ber Sanbmann mit
bem 33orratl^ bel^elfen mu§, toie er bie ^oiji ber mit* so
genie^enben ©efc^ö^jfe berringern mug, toie baburd^ ber Sir^
!uIation immer melf^r Seben entzogen toirb, biö er »erjtoeiflenb
gute^t bem gegentoärtigen 31ugenblidf, bie Sluffaat ber ä^^^^nft
aufopfert, unb barbt, unb ©rabtoeiö biö jum fd^redtttd^en
§ungertobt Ijinunter barbt, unb [510] gulc^t, toenn Mens* ss
fraft unb ^yxt^ auf« eng^e gufammengebrängt pnb, in gc*
424 ^ ^
pTro. M.
i»a(tfantc, cntfe^tid^e (Sntid^üeffungen auörcigt. SOSie
ip ba^ l^ier aÜeö fo anberö. ©Icicä^ anfangö öcrl^ungem bic
Scutc ju ©ufeenben; ein Äna6c brät feinen üetfc^mad^tenbcn
Sltetn ben geftol^Ienen ©c^oo^l^unb ber gnäbigen %xan, unb
5 ein alte^ 333eib jammert unb bogmattfirt brüber. Übrtflctiö
töünfd^en toir bem SSüd^Iein üiet Slbgang, baö möd^te to)ol)t
ber ein3ige 9?u^en fe^n, ben bie Slrmen babon ju I;offen l^aben.
Sottbott.
Philosophical Transactions. Vol. LX. Por the
10 Year 1770. 4to. 15 S. Sewed. Davies 1771.
Ztlatlicmatxd unb Zfiedianxd.
)Bix töoUen unfern Sefem nur turge Slnjeigen ber in
biefem %ad)e borfommenben 9lrtidel tiefern. 3)er 24fle cnt«
^(t einige SSorfd^Iäge bon ^erm Siotoning, ju (Srrid^tung
15 einer SÄafd^ine, tooburd^ man bie SBurjeln ber ©teid^uttgen
burd^gängig pnben fönne. ®e^ §rn. b. ©egner^ äWetl^obe
im 7. 93. ber Petersburger Stfabemie biefe ©(eid^ungen 3U pnben,
unb ber SBunfd^, ben biefer ©elel;rte t^at, bag ein Snftrument
möchte ba fe^n, bie frummen Sinien fogteic^ burd^ mecbanifd)c
20 93en)egung gu berjeid^nen, l^at gu biefem Sraftat ®e(egenl)eit ge-
geben. §err Siotontng l^at feine äWafd^ine bereitö ber ©cfciOt*
fdbaft ))räfentirt, unb baö günftige ©c^idffal ber äBiffenfc^aften
tooüe, ba§ fie benjäl^rt erfunben toerbe. gerner l;at c^err '4^ricc,
öcn bem wir fd^on bie groge 2lb^ant(ung t)on ben Observa-
25 tions on reversionnary Payments l^aben, l;ter ber ©efellfd^aft
SSeobad^tungen über bie toal^re SKetl^obe ben SBert^ beS §eim*
falls bei) längerem Seben ju bered^nen, borgetegt. Sr jeigt
bartnn bie Sel^ler betj bem ®i)ftem beS §errn be 9Woiore^
unb be^[511]n)eiBt, baß @im))fonS 5IRetl;obe btoS 3U brauchen
80 fei), toenn be^ber ^erfonen Seben gleid^ angenommen n^erbc
3n bem 36ften 95. giebt §err San ben einige neue Sl^eoremc,
gctoiffe frumme Sinien gu bered)nen. 5)te ?el;rfä^e beö $crau^«
gcberS bon Sotc*S Harmonia Mensurarum pnbet er gu com*
})Iicirt, unb ioürflid^ toirb nadb feiner äWetl^obe aKeS ungemcm
35 crleid^tert. 43fter 93. Sin 93rtef an ^exxn 3aIob 935 cfl
®fq. ben ^räfibenten ber Äönigf. ©efeUfc^aft, ber gtoangig
Nro. 64.] ^^^
gälle ber Societät^-Sted^nung entl^ätt, tjon 3. 9i o 6 c r t f o n.
3m 9lftroitomif(^en ^a6:ie bcfd^äftigcn ftcä^ bic nteiftcu %h^
l^anblungen mit S3eo6ac^tungen über bcn ®urd^gang ber
^eitu^ 1769. unb einigen anbern, iDorunter man nad) $errn
2Bintl}ro})ö SSeobac^tungen in S'Jeuengfanb, in einem ©riefe 5
an 2)r. gran!(in, SJ^aüetö «rief an ®r. 33eüi^,
ben jDurd)gang ber ^enn^ t)on ^onoi an^ 6eo6ad^tet, (n^oüon
gtüar baö meifte fd^on in ben "jßeter^bnrger afabemifd^en
(Schriften entl^alten ift) ^^xntx, örn. ^^ingre^ö iöeobad)t=
ungen t3om ^ort 9iot)a( auf 3J?artinique unb bem dap lo
grangoiiS auf ber Snfet ©t. Domingo, einiget über ben erfteu
^Trabanten beö 3u))iterö auf äWabera, üon ©r. ^eberben,
über ben ®urd)gang beö SKercuriu^ in "jßenft^banien, unb
ben 3)urc^s3ang ber S3enu§ in (Eatifornien beobachtet, finbet.
mtn bafclbfi. i5
Wensley Dale; or, Bural Contemplations, a
Poem. By Thom. Maude. Price 2 S. 6 d.
"S^'k^ (55ebid)t fül^rt feinen 9iamen üon äBenöIet^ 2)a(e,
einem ?anbfi^ be^ ^e^aog^ üon «otton, 3e^in (Sngli[d)e
9}^ei(en t>on S^Jic^monb, unb üier t?on 2Wibbte^m in ^orf^l^ire. 20
3: er ^'erf. l;at eö jum SSefien beö ©pital« gu ?eebö l^erau^«
o.egeben, unb eö ift ber §erjoginn t)on SSulton jugeeignet.
(Seit [512] ber Srfd^einung be^ Deserted Village, ift um?
nod^ fein ®i(^ter i?orgefommen, ber fo glücflid^ in bie correfte
(Bpxad)e unb tjarmonifdje ^erfification ^opeö eintritt, n^ie 25
tiefer. (5ö entl^ätt länblidie ©d}ilberet^en, unb fitttid)e @m))finb=*
ungen, unb nur glauben mit bem ^erf., ba§ bar^u äßen^Ie^
S)a(e fo gut ben ©toff l^ergeben !önne, ate bie Ufer be^
STrno, ober ber §at)n gu SiBinbfor. ®a^ ©ebici^t rotrb ferner
burci^ einige in ben SWoten angegebne bi^l^er unbefannte 30
5lne!boten t>on S'Jetoton^ Seben mer!»ürbig. 2)iefer große
Mann toax l^ier in ber SWäl^e i)Ott SBooIgl^orpe i)on bürftigen
(Sltern geboren. 3n feiner 3ugenb lautete er bie ©c^aafe,
unb mad^te bem Änec^t ba^ £^or auf, toenn er ju 5IRarftc
ful^r. Sin (Sbelmann ber baftgen ®egenb fanb i^n auf bem »s
'^elb mit einem Somj)enbio ber ^^raftifd^en ©eometric bc«
426
[Kio.
fc^äftigt; unb btcfc ßntbedung toar bcc ^titpuntt, tto f
feine groge Talente }u entti^tdeln anftettgen. SRon goB
nunmel^r ben gel^örigen Unterrtci^t in ben ©cj^nlen.
feiner ©elaffen^eit filiert ber SSerfaffer ein merhoM
5 (S^entpet an. 9{etDton l^atte einen if(einen $imb, ben
üon olf^ngefäl^r anf etlid^e äWinuten in bie <Stnbe öer
9l(ö er gnrüdffam, fanb er, ba§ ber §unb inbeffen an\
2if(^ gef^jrnngen, ben Send^ter umgetoorfen, unb babuT(!^ t
9Kannfcript in 93ranb gefterft l^atte, baö bie Srnd^t iw
10 3al)rtangen Slrbeiten nnb Berechnungen toax. SDer gas
3Sertoei§, lüontit er ben ©(^ulbigen angieng, toax biefer: 1
armer ©d^efm toeifl njol^t ben ©d^aben ni^t, bcu bn
angefügt ^ft. gine ©elaffenl^eit, ber fid^ manci^
beja^Ite 2»oratift auf tanaet unb Satl^ebcr m<!^t
15 bürfte !
[513] Nro. LXV. ®cn 14. Stuguft 1772.
SetUn unb ^Uiiin.
ZiijS^tmtint htvitftl^tßihiintl^thll^ttffttl^itffnUni^taäi
txfltB SB\Mu 1772* 8. 342 S.
20 1.) £norr^ Deliciae Naturae selectae,obi
auöerleöneö Staturalt enfabinct, fortgefe^t
beffen ßrjben, befd^rieben üon SWütler, 'mit einet
3öfifd}en Überfe^ung bon SSIaquiere. 2 Sl^eile.
al3 ein3 ber töid^tigften SBerfe angepriefen, bie un9 ! a
25 bergifd^e Kiinftler geliefert ^ben. ä^id^^ung, SDtoloe
®rud unb ^a^jier , erl;alten ba3 Derbicntc ioh ; lote
bie %x. Über).
2.) ©d^rege(3 Satten^, brittc Auflage. SBit
J)f eitlen biefe 9ieccnfion allen jungen i?euten, bie il^r (3
30 beö ©Uten unb Sd^önen gu enttöidefn fheben. ^iet to
il^nen bie iJeffeln abgenommen, in bie ein l^ergeBtac^tet \
rid^t ber fc!^önen SBiffenfc^aften fte fd^miebet. ^ud^ 9
toir, ba§ manchem Se^rer baö §erj babct^ fotogen
toenn er nur einigermaffen fül^Ibar ifl. 2)e« @<
35 geraffter gormetn unb gtoölcln , gaffenbcn Sünglingcii
Satl^eber in bie Singen ju toerfen, baju brcm^td
@enie ito^ Ealent; ofcer mit iijnen tur^ bie UVfitte tct
9?atur, but(^ bie ©Sie bet ©unp ju loanbehi, mib an iljrer
<£^ige, mit iljnen na^ Ssjtigfeil, Seftimratfjeit irab
9Ba£)t^etl bie [514] bmifeln eiiigetio^nicti @efil^(c ju
füllen! ©Ott felj "^ant, tag ibit in Eeutfc^laiib folc^ct fi
SKänner nid)t mangeln.
3.) Tliatoire de l'Aciidemie des acieuues et
des belies lettres. Annee 1763. SßÜnbiger Stufiälifl.
4.) Siffot, Oon ber Spilcpfie, boppeft itfcETfe^l,
ift eigentlich bev btit« 3:i;eil ber Stt^anblnng wa Sßetcen i"
»inb SJeiDenEranfV't"!' &etrn 3:i(fofe Pe^re luiib turj
unt fa^lii^ corgetragen, bjgegcn fo gtünblti^ cttö fcefc^eibent
©inWenbitngen geniadit.
5.)Hommelii Rhapsodi« quaeationnm in
foro quotidie obveiiientium neque tamenis
legibus decisarnm. Edit. 3. SSiete Obferüationen,
(agl ber äJecenf. fmb merFiöütbig , gtönbli^, neu, obet bodj
mit neuen Seh3ei[en untetftii^t. SBei) mant^en atei- ^aben
toit an* biefe Stgenfc&often oecmißt. @ö tcetben baiauf
3eugniffe bie[eä Utt^eilö angefüljTt. 3nfcnbet^cit 6eHogen b"
fie fic^ mit Steigt iifcet bie infonfeijuenle, unpotitifi^e 9Irt,
. (Bon ber SRoralität tooUtn irir gor ni*t reben) mit ber
, §err Rummel ütet bie, bem menfdilidjen ©ef^let^t fc
»ic&tigen ^^.'untte, (o ^inbentt, Ijinfc^eeifc t,
6.) A. de Haen, Pars XIII. rationis medendi. aua= es
gejogen, geprüft, Ijier «nb bn iDiberfproi^en.
7.) ManBtein, Memoires hiatoriquea poli-
tiquea et militairea sur la Kuaaie. 9Jetft jft'e^
Überfegungen. Surfer SebeneauSjug befl Sieifafferä, unb
UTt^eil über beS §etaueg{[;eT0, ^lerru $u6crä, Sßecljcffer= w
ungen, Icie aud) über bie Ubetfegungen.
8.) Sonera mp, ©ntroiirf einer gete Irrten ®t^
f^tti^te jj'^antteid)«, mit bem franjöfif cfjen , 1. Sil;.
. HUtet bet Wuffidjt imb einer «orrete »on ®to(}, SDiefet
3([beit toirb eben nicbt in Sbren getai^t. ss
9.) 3!)ie Leitungen bis ^'6ä)^len nac^ fetnem /
9tat& auf ben nti\t>i bnrt^ Suropa, Hfia nnb J'
428 „ _
äftica, üon ©d^ulj, 1. SE^cif. §crt @. ifl ewer ber
fcä^led^teflcn äKi^ionaticn, btc jemals SöCfcr »er* [5U] »ttrt
^akn. ®tc 3ubcttbe!e^rung tft fein ^totä, irab bad 5Ettfait,
baö t^n baju beruft, feine ?fertig!eit ©efcräifti^ ju frr«l^w,
5 unb »aö baju gel^ört. Übrigen^ ol^ne ©efft^f, öon bcm »»tf
9Wenf(^ fei), toaö baö Sebürfniß fe^, ba« t>or ber 6t»
werfung üorl^ergel^en ntug, iuol^er eö entfj)ringc, toie i^m
burd^ ^Religion abgel^olfen toerbe. — — 6r läuft bitr^ t\t
äBelt, beut bie 3uben an, bie meiftenö gefci^eiter flnb^ aü er
iofe(6ft; bei^t fic^ mit tl^nen l^erum, rid^tet nid^t« au8, cr6a«
bie guten Seute, bie i(;n bagegen mit Sffen unb S^rinfen tf
qutcfen 2C. ®a§ bod^ ade äÄigionögefd^id^ten ©att^ren auf
fic^ felbft fei)n muffen!
10.) 3afobi fämmtlic^e SBerfc. 2. Xff. 3
15 tr)unbert ftd^ , bag ein 5lutor , ben , toic er f efbfl Don .
))räbicirt, ein fanfteö, empftubtid^e^, ttjol^It^ötigcö ^crj ; |
aU alleö bcj^lücft, ber in einem elififc^en ^etfc tcbt
geliebt tüirb, bag fid) ber fo ängfttid^ befümmert, ob bie, le
brauffen fint», i()n üeben ober I;affen; bag er, ber fi
20 lieber f etbft a(ö ® J) i e ( m e r ! f araf terifirt, um ben i
einer Aktion geilen mag ; gemi^ ift eö fonberbar, ba§ ©eir
3a!obi bei) feinem feinen ®efü^t, ben ^auptjng
Saraherö feiner großen franjöfifd^en SSorfal^ren, beu
ber il^ren ''43robuctionen ben eigentlici^en SBert^ gab, nid^t
25 fannt ju l;abeu fd&eint , toeit er fidb feine^weg« »on t
©eitc nad^ il^ncn bilbet. ®ie erften unter il;ncn recith
ihre ©ad)en nur bei) ®e(agen, in muntern Äretfen, er(aui
!aum unb fetten eine 5lbfc^rift, unb fo bema^rtcn
niebüd^en Steinigfeiten Dor bem töbtenben Xitd: SBstxtt,
so unb fid) Dor ber fteifen freubentoibrigen Sl^re, atö flutorcv
begafft ju toerben.
11.) Tractatus juris Germanici de juribii
Judaeorum auctore Gatzert. S)er Scrf. f(j^i
fid) l)auptfäc^lid^ auf bie Reffen -3)armjläbtifd^e gicd^te |
- 2)cr 9iec. mad)t Sinmenbungen, bie unö für eine (S
.naterie [5lß] 3U <3]^i(o)opl)ifd) bünfen. S)ie fürtrefl
^»•"nbfäijc abftradfter 3Babrl)eit, laffen fid^ ju (Smfd^
Nro. 65.]
ber üertDirfelten SciUe, uufenS ge^entüartiöeu guiammen^efe^tcn
Sektiö nid)t aitiüenben. S)ic Slbmeid^ung t)on ter Statur
fattn ttid^t na(^ 9?aturgefefeen beurtl^ciU toerben, betin ba finb
tüir g(eic^ fertig: e^ taugt nic^tö, l^eigtö ba. SBeun
tüir eö aber bod) einmal nid)t abtl^un fönnen, fo muffen toir 5
bie "^Ibiüeic^ung au^ fici^ fe(Bft, unb auö il^ren eignen 9^ege(n
beurtl)eilen, fo grillenljaft unb ungleici^ fie aud^ fei)n mögen.
12.) Sreu^-Oben. äme^ S3änbe. ©n ®en!mal
bent 5(bgefc^iebnen im 33or]^of be^ S^em^^elö ber 5IRufen auf»^
gerichtet, baö il;n a(ö ©id^ter für aüe 8o6reben fd^ablo^ lo
If'dit. gö ift mei)r fetbftftänbige^ ffier! atö SRecenfion, unb
e^ tüirb !ein benfenber ®eift, fein fütjlenbeö ^erg bagu treten,
oI;ne mit bem innigften 3ntuition^üergnügen lang um baffelbe
gu üericeifen.
13.) ^nmer!ungen über ben 5lna!reon. S^is
mag für einen jungen 9Kenfc^en gut fe^n. ®od^ b(eibt biefe
"äxt, bie Eliten 3U (efen unb ju er!(ären, immer bie fc^led^tfle.
14.) äJto^cati bon bem !i)rj)er(ic]^en njefent^
(id^en Unterfc^iebe gtoifd^en ber ©trudtur ber
5t I) i e r e unb ber 3}^ e n f d) e n. 9t e b e. "^J^arabojcen, benen 20
nod} bagu ba^ 35erbienft ber D^eul^eit fel^It.
15.) Sr^jenii arabifd)e ©rammatif abge*
fürjt 2C. üon ä)nd)ae(i^. Sie ift, fagt ber 9iecenf. njte
un§ bünft, für folc^e, bie t)om Slrabifci^en mel^r lernen tüoßen
a(ö bie 5lnfang«grünbe , unb c^ aÜenfaÜÖ mit §ülfe be^ 25
@o(iui3 aufö ^ebräifc^e antoenben, ju !urj unb unüollftänbig ;
gum afabemifÄen ©ebraud^ l^ingegen, um bie erften 5lnfang3=*
grünbe brau^ 3U lernen unb gu tel^ren, gu toeittdufig.
16.) älto^^eim^ ©ittentel^re ber ^. ©c^rift,
9. unb te^ter Sl^eit, üon äWiller. SBtr befifeen, fagt 30
[517] ber 9iec. an bem SBerfe einen ©d^afe gefammelter unb
berid}tigter moratifd^er Srfenntniffe. 2)od^ mad^t er bie 3ln=
merfung : „3)a6 bie S^ermifc^ung ber j)oütifc^en 5IRorat unb
ber c^rifttid)en, fo üiel unbeftimmte Urtl^eile berantaffe." -Sebe
nienfd)tid)e SÄoral, toobon bie ))otitifd^e ein 3^^iS ^P/ ^^
niu^ uottjioenbig ber c^ r i ft I i d^ e n toiberfpred^en. 333enn tötr
a priori fd^Ueffen, fe^en toir Statur, natürtid^en
[Nro. fl
SKenfdbctt ol^nc Offenbarung, einen Reiben üotauö, ur
tote unfeibtifc^ ift eö gu be]^auj)ten, bie offenbarte Seilte !öni
mit il^r in einö i)erf(^mo(gen toetben. Eben fo toenig fönne
toir mit benjenigen übereinjlintmcn , bie erft eine mcnfd^Ud
5 SWoral jum ©runbe legen, unb bann SReltgion oben auffege
17.) Bibliotheca botanica auctore Halle
3)er Sintic^tung nad^ fommt fie mit bem üor 20 -Sal^ri
üon bem $erf. gelieferten Methodo studii medici übcrci
3öaö aber fold) ein 2Ber! unter ben §änben fold^ ein
10 9)^annö in jtoangig Salären toerben fönne, brandet fein
SBorte. ©iefer erfte S^eit entl^ätt bie ©d^riftfteöer b
33otani!.
18.) aSielanbö ©tagien. So ift unö bei? bicf
Stecenfion, bie 333 i e I a n b e n abermals toegen ber ©ittlic^fi
15 ^^orioürfe mad^t, er geic^ne ©egenftänbe, »oüon bie ®raji
bie 3lugen toegtoenben toürben, bie ©teile ''^^lutard^^ ci;
gefallen : x^Q^^ Y^Q — V "^^^ ^rjlsog vnsi^ig t(o äQQsi
xsxXfjTai TtQog t(üv naXaicov. äBaÖ fann SBielanb b
für, baß feine Sanböleute fo toenig altgtiec^ifd)eö ®
20 fü^I l^aben.
19.) Histoire de rAcademie Royale Ann^
1769. toie oben 3io, 3.
20.) UrtfpergeröSJerfud) einer genauem 93(
ftimmung beö ©el^cimniff e3 ©otteö unb bi
25^aterö unb Sl^rifti. ®er SRecenf . bef lagt bie »erlol^ri
9Kü]^e eineö benfenben ©eiftö, unb liefert eine furjc ©cftj^idj
ber Se^re. S35ir toürben be\^ [518] allem bem, bem Sn
3)anf tüiffen, loenn er rein, ^)^iIofopbifc^/ ^iflorifd^, ejreflettfd
ober mi)fti|d^ biefe äWaterie abgel^anbclt ^ttc. a33cr 1)1
sonäl^er bejiimmcn tootttc, müjte »or aDen fingen b
unbiblifAen äuöbrüde toegwerfcn, burc^ bie bie meijlc SSe
toirrung entflanben ifl. SSoKte irgcnb ein f))cculatit)cr Äo
»ieber in biefem ©el^eimniß grübeln, fo bitten toir il^n, ci
©efc^id^te ni(!^t ber auf f ertid^en Sluöbrcitung^ fo
85 bem ber innerlid)en Sntjlcl^uiig ber Süfxe, auö t
Siefe l^erauö ju lieben.
Äurge atad^rid^ten fd^Ueffen ba« SSäerf, toie gctoö^nti
.,o. 65, 431
ätt einer angehängten 9iad^rid^t anö ^nblicum aber toirb
^err 33ot)fen, mit ben angebrolj^ten iBetoeifen unb nad^«
^l^eiligen 5lne!boten aufzutreten, au^geforbert
öJann lüirb baö enben!
äftanl^eim. r>
^ivttubvitf S» ^. <?5* ht$ ßiftl^offB vnn Spetrtr, nn
feine (öelflltrlre* 1772* 4* 44 S*
jDiefe SStätter ^ben toir mit einer reinen, üon bem
^ol^en ©tanb il^re^ Serfafferö unabl^ängigen Sl^rfurc^t burci^*
[efen. @^ ift ein lüal^rer ^^i^tenbrief, ber §irtett unb beerben lo
jtücfüc^ machen fann, toenn er befolgt toirb, unb toir münfc^en,
Da§ er tief in bie 5er jen ber ©eifilid^feit, für bie er ge*
fd^rieben ift, einbringen möge. Überaß I^errfd^t barinn tiefe
ginfic^t, ^enntniJB beö menfc^Iici^en ^erjenö, SSiUigfeit, unb
Sifer bie ^Religion auf il^ren ^auptgtoed, bie Sugenb unb i5
guten ©itten gu teufen. 3m erften S^eif toerben ben ©iö«
cefanen ^orfc^riften ertl^eitt, töornad^ fie il^re Seigren unb
i^ren SBanbel einrichten fotten. ©etbjl gute Sb^iften ju
fet)n; baö fet) il^r SBanbel: unb il^re Seigre; (Seift unb
2öa^rt)eit. (S^ njirb i^nen fonbertid^ emjjfol^ten , bie ©e»» 20
meinbe nid^t mit ben in einigen Orten fo getoöbnüd^en
SD^äl^rgen ju ))tagen ; fonbem »ielmel^r ben 3)ienft ber ^ei*
[519] ügen in gemäßigten unb bem 3)tenft ©otte« unfd^äb*
liefen ©(^raufen gu l^alten, unb fid^ eifrigP ju beftreben, in
il^ren Seigren faßüc^ unb rül^renb ju fe^n. 3n 2lnfel^ung 25
beö (Stateö foÜen fie ftd^ in leine toettlid^e Raubet mifc^cn;
hetf ßoUifionen mit ber bürgerlid^en ©etoalt bloö berid^ten,
ba^ ^olf eifrig gum ©el^orfam üermal^nen; Qn änfe^ung
ber umtjerliegenben ^roteftanten enblid^, foKen fie ftd^ frieblid^
unb fanftmütl^ig betragen; unb, toenn fic bie äuöbreitung so
it;reö ©(aubenö toünfd^en; babe^ toiffen: ba§ ©etaffenl^eit,
©rbauung, ®thtt unb Sl^ränen, unb eine betoä^rte jel^rart
bie einzigen SBaffen finb, bereu bie Äirc^e fid^ bei^ fotd^cn
Umftänben bebienen foll. — Sinige au3 ben ©runbfä^en ber
(Satl^olif c^en Sird^e flieffenbe ©ä^e , bie in ber SReil^c beö 35
SSortragö unentbe^rüd^ , unb in ber Sage, in toetd^er biefc
[Nro. es.
iBo^cn öefc(}ricben tDorben, utiüermeibüd^ toarcn, »erben in^
befonbere, mit fo befd^eibenen 3luöbrücfen t)orgetragett, ba§
toir mand)en ^rotepanten |o(d^e ÜRägigung tDÜnftJ^ten. SEBir
empfehlen biefe S3(ätter aöen beuen, bie ®eifi bcö ß^l^riftett«
5 t(;um3 gnug l^aben, um bie 2lu«6reitung d^riftlic^er unb @ott
getüiß tool^tgefäüicter 3)u(buiig, mit tJreuben ju feigen, unb mit
aBärme ju toüufd)en.
iöel^ 3ol^. 5R. Qml^of in SSafel, !ommt ein neue« ^anb«
10 le^'icon l^erauö, miter bem Jite(: Thesaurus lingtiae
cum latinae tum germanicae seu Lexicon no-
vissimum caeteris huc usque editis auctius et emendft*
tius atque llteratorum votis plane accomodatum. CurantB
Jo. Jac. Bachofen, Gymn. Bas. olim Conr. nunc Part.
15 tu 2 SCIj* in 8* 250 ßt^^tn ftar!, unb toirb bat)on l^ict Bei)
bem ^errn 9t. ©^mnafii ^urmann eine ^üü^tiü^t ou^
gegeben, unb ©ubfcription ju 4 fl. I^atb »orauö, l^alb fiety
ber Lieferung, angenommen.
S)ie "jßrobe ift gut gebrudt, aber bie 35erme]^run*[520]ge«
20 finb eben auf biefem S3(att nid^t töid^tig. ^toetf ober 3 SBotte
au«^genommen, ift aöeö übrige üon SBort ju SSort, ^ebeutmiß,
9iebenöarten, älutoritäten , aUeö üon fiirfc^ unb Gonfor
abgebrucft. ®ie Vota Litteratorum, bie burd^ biefc^ Lexicoi
plene erfüllt toorben fet^n foüen, muffen fel)r tefc^eiben g^
25 n^efen fe^n. SBir fennen, gum iBei)fpie(, toefdje, bie be^ bem
aaSort fecialis, bie Slntiquarifc^e 9?ote, bie gu lang für em
Se^icon, unb gu furg für Slntiquarifc^e SEiffenfd^aften ift,
gern entbel^rt; l^ingegen 6e^ bem SBort fecimdus, fellcitae,
felix, feralis, gern ben Unterfdjieb gtoifci^en ber tro)>tf(!^
30 unb ber natürlichen Sebeutung bemerft gefel;n l^ätten. SOStebetinii
Ratten einige be^ ber 9tebendart ferentarius amicus bie %ii^
merfung getoünfd^t, bag ber äu^brud bloö !omif(^ toöre;
bc^ Ferentes Venti, baß ber 3lu3brucf nid^t tüol^t in ber
%Ho\a JU gebrau(!^en ift. SSel) einigen SBorten l^ättc man
35 Slutorität feigen mögen; einige 9ieben3arten, bie ben ebenen
ßcnftruftionötoeg gelten; unb üiele ))rofobifci^e 3^^^^^ ottf
Si)tben, bereu SKaaß na(^ SRcgeln bejiimmt toirb, l^ätteu \oxt
Nro. 66.] ^^^
gerne »ermißt. @ö ift atfo nod^ lang nid^t allen SBünfd^en
ein ©enüge geteiftet lüorben, nnb baö ifl tool^I anc^ nic^t
rec^t mögUd^; benn ein lateinifc^eö SBörtertnd^ in feiner
^oüftänbigfeit, feiner SSeftiramtl^eit, feiner Sür3e, feiner ^u=
toerlaßigfeit, nnb aöen ben fettenen (Sigenfc^aften gn fc^reiben, 5
bie baju gehören, baö ift nic^t bie arbeit eineö äWannö, nic!^t
bie 5lrbeit einer ©efeüfc^aft, nid^t bie Slrbeit eineö 3al^r«
I;unbert^ !
[521] Nro. LXVI. ®en 18. STuguft 1772.
Semgo. to
fUrtlJtgten für Sönglfng^ troii Dr* IPillj^Im D0l^b,
^xtbtn\^i\xivi$ mn ßrttm unl^ ^ifntgl* fl0fkniilnn* ;3(u0 l^tm
Ö^nglifiir^n öirerfe^t mn 3. C» lleltljuijr^n, Jlr^lJiger tu
Conl>^n^ Sn l>cr ^^prfdj^n iBudjlimilJlung 1772»
(äö gel)ört bieö 93uc^ gu ben unnützen 4^robu!tionen, i5
bie au^ gnter ^Ibfici^t t)on 2lnfang ber erfunbenen Sud^^^
brucferfunft, gefunben SWenfc^enüerftanb nnb toa^re Smpftnb*
ung md)t gerabe üerbrnngen, aber boc^ in i^rent ®ang be-
fc^iDert l)aben. 2)a man ^rebigten für^ granenjimmer ^atte,
f 0 ift e^ begreif üd) , tüie einer fic^ l^infe^en , nnb ^«JJrebigten 20
für Jünglinge gnfc^neiben !ann. S^ tiegt groger Sort^eil
in bem Umftanb, ein beftimmteö 3lnbitorinm jn l^aben, ober
fid) beftimmen jn fönnen; nnb tjon biefer Seite i\t eö bem
"ißrebiger nic^t gn üergeitjen, ttjann er biefen ^ortl^eil nic^t
genügt , fonbern i^n nid^t einmal fc^eint gea^nbet jn ^ben. as
(Sr fpric^t fo fc^ön queerfclb ein, al^ ob er gerabe mit nie*
manb rebe, nnb loarlid^ biefe moralifd)e gum ®lnd nod^ fnrje
Srü^en, finb el^er für alte SBeiber aU Oünglinge genießbar.
&ß finb 18 ^]5rebigten üon aller(et) fdbönen "ipflid^ten. ^2lber
toie fte^tö umö ^e^ifutum, biefe 18 ^rebigten jnngen Seuten 30
lesbar ju machen? [522] §ier ^errfc^t nid)t5 alö Mte be3
Vortrags, bogmatifc^e (Satzung öon allgemeinem SSerberben,
loci communes üon 93uße nnb 33effernng. ^x6)t bie ge^
ringfte gefnnbe ^^itofop^ie im 3)ogma, nnb il;re ^moenbung
burc^ ,^enntnig beö ^ergenö in rübrenben ©emäl^tben, Über:* 35
raf(^nng ber Smpfinbfamfeit, SSennßung beö ^ngenblidö,
Litteraturdenkmale des 18. Jahrhunderts. 8. 6 (28)
434 i«„. ,
5ScrfoIgung ber SJorurtl^cilc bc3 Slltcrö burc^ bic jcl^cimfii
©ängc, uttb toaö bcm äl^ntid^ feigen möci^tc. ?)ori! f(^ri(
feinen 3^^^^^^ ^^f f^^^e ^rebigt »om »crtol^nien ©o^nc
^öret, fie ift für Oüngttngel äBcr man üetglcui^
5 toaö bcr Sejrt einem äWann t)on feinem ®eift nnb ©crgi
eingab, nnb fel^e biefeö ^etrn 3)obbö gtoe^te ^rebigt üfc
eben biefelbe SBorte. ßinem jeben moxaü^iftn ©cIcJjer fli
leinten fogenannte 3Ine!boten ober S3et)fpielc anö einer Äccn
angel^ängt. Slfleö iji aber fo Iraft« nnb mntl^foö cii
logetragen, nnb olf^ne ©efid^t nnb ©eftalt l^ingeflettt, baß lo
ten Oüngling gn feigen toünfd^ten, ber i)on fo fd^arfen ob
fo fd^läfrigen ©innen fe^n möd^te, biefe Slbl^anbtnngcii m
bie f(!^öncn Sugenb* nnb Safterbilber in S3tnt gn »>ertoa»bcI
§err Sett^ntjfen, ^^^rebiger gn Sonben, me^nt ben
35 otmgead^tet , ba§, »enn bie jnngen Seute ben ^txxn 3)ofc
nnb bie ©ettertfd^c SWoral fein gelefcn ^abcn, eö unglei
beffcr nm bic l^entige SSBett fiel^en ioürbc, bie, toic toit ol
tt?iffen, einmal im 2lrgen liegt.
20 0. c* Ctttruttr tr0n htv^f^j^fin^nümihf 8« 1772* 80
©enn bie ©umml^eit bie nadenbe ©eiöl^eit mit il^
Sd^etten beengt; fo ip eö bem 3)en!er 8ob, biefe ®( u
toegjuretffen nnb feiner ^i^cnnbinn, ber S35ei31^eit toieber
alten 5Reife gn fd^enfen. $err Saöatcr rettet in bti
25 wenigen iBIättern bie ^l^^fiognomü, bic burd^ i^rc 2cl^<
gang täc^erfid^ nnb [523] Dcräd^ttid^ getoorben ijl. Sr Uff
fie nid^t, er geigt nnr, bafe c3 toir!(id& eine fofd^e ffli^^a
fc^aft geben fönne, toeit ba« enge Sanb beö Äör^cr« iu
ber ©eelc, notl^toenbig jenen nad^ biefer, ober bicfc na
30 Jenem in tanfenb tjäüen befHmmen muffe, gül^ten »it b
SSeftimmnng nnr bloö nad^ bem lotateinbrndt beö ®a
fo ^aben loir bie confufe emj)irifd^e ; füllten toir fie nad^
©inbrndt ber eingeln 3^9^/ ^^ i^aben loir bie Marc cnq)itil
nnb Wnnen loir enbüd^ nod^ gar Urfad^en oon bicfcr
85 feitigen Sejlimmnng geben , fo l^aben toir bie tl^eotet
^](l^ficgnomif. O^r 9?ufeen ift nnfheitig, nnb bie b
Nro. 66.] ^^^
SKet^obe toirb bic fei)n, tocnn man bic SH^ folc^er 5IRcttfd^ctt
ftubirt, bie, too nic^t bcn äufcrftcn, bod^ einen fe^r l^ol^en
®rab menfc^üc^er 5Sottfontmenl^ett ober UnboKfomnten^eit, bie
äuferfte ®nmnt^eit; ben beften Serftanb; äuferfte ®üte;
äuferfte^ Safter u. b. g. Beftfeen. ®er ?5]^^jiognomift mn§ fid^ 5
ni(i)t fd)ämen im SoHl^anö Srfal^rungen unb Seobac^tnngen
^u fammten. Stur ©d^abe, ba§ bie Seobad^tung ber 9Kenfd^en
fo fd^toer ift, toeil fid^ niemanb gern beobad^ten föfl. ®iefer
^inberniß ju begegnen, mu§ man ftrf) gteid^enber ©emöl^tbe,
ober äWebaiHen bebienen. 3)er ißerf. mad^t babetj mit lo
95lontefquieuö Äoj)f einen fd^önen unb toeit genauem 33er*
fuc^, atö bie ©ponifc^en in feiner 5)iff. über biefe äWaterie
finb; bod^ oermiffen toir babe^ ba« oomel^mfte, bic an*
toenbung biefer ^^i^^^ng auf bic ©eele beö ÜRannö. Eine
folc^e "iß^t^ftognomi! nun, fagt ber SSerf. lel^rt nid^t baö is
© d^ i dE f a ( , f onDern ben ßl^arafter beö äWenfd^en, unb fann
fo oerf^teben fe^n, aU ber ®efid^tö^)un!t ift, in »eld^cm
jeber SWenfd) betrad^tet toirb; in feinem mebidnifd^en, pl^ijftfd^en,
moraüfd^en, l^abitueHen u. b. g. ä^P^'^^ > i^ ^^^^ ^^^^ ^"6
t>aö Urtl^eii bebäd^tig gefällt, mel^r auöfd^üe^ungötoei^, al3 20
pofttio gefprod^en, unb nie ber Inbegriff beö ganjen unb
bie [524] SKifc^ung ber ^üq^ an^ ber äd^t gelaffen toerben ;
nie oergeffen toerben, ba§ oft burd^ Umftänbe unb ©rjiel^ung,
3üge in baö ©efidbt gej)rägt toerben !önnen, bie nid^t in
bem (2l)arafter gegrünbet finb. Slud^ muß ber beobac^tenbe 26
^l^t^ftognomift oie(e oorgügtid^e ®aben beftfeen, bie ber $err
3Serf. I^erred^net, unb tooju nod^ mand^e ju fefeen toären;
burd^ bie[e aber fönnte, toie ^err i?aöatcr bemerft, ein
cnglifd^er SSerftanb, nic^t aßein auö bem ®eftd^t, fonbem
ttjol^t auö einem einjigen Sl^eil, toegen beö in ben Äör^)ern so
liegenben genauen S3er]^ältniffe3, fc^on auf baö ®an3e fd^tießen.
— 3)aö ift ungefäl^r bie Seigre beö 93erf. bie toir, ol^ne nn^
an feine Orbnuug gu binben, fo jufammen giel^en. S)en üon
unö juletjt angefül^rten ©a$ ^Iten toir, felbp unter ber
^orauöfe^ung eine^ englifc^en SJerftanbö, beötoegen für über* 85
trieben, toeit lange nic^t ade ^öxpex ^)ro})orttonömä6ig gebaut
finb, unb toeil baö ^)roportionirteftc Änod^enf feiet, auf bic
6 (28)*
^^^ [Nro. 6
Sieigbarfcit unb ©tärfe bcr 9tcrücn, auf bic SBcttc bi
3lbern, auf bic 3luöbc^nuug bcr Suftgöngc n^t fc^ttcgc
laffeu !anu, unb bicfc finb hoif Utf bcr ^Sl^^fiognomi! j
toic^ttg. 3u bem übrigen geben »ir bcm $errn 55crf. gen
6 93ei)fatt, nur toünfd^ten toir, ba§ er fic^ auc^ auf baö ®pi
ber 3^9^ auögebel^nt, unb mel^r in bic S^eoric gcgonge
iDärc. 3- 33. aBarum ftnb Seutc, bic Don 9?atur feine 8u
in ber S^iafe ^ben, unb ben 2Runb be^toegen nid^t f(^Iic§i
fönnen, meipenö tixoa^ bumm? ©ottte ber frei)c Sauf bi
10 Ot^em^ , nid^t auf bic f d^neüc SBirfung ber ©inne itt^fc
@ee(e, unb auf biefcr SReaction in ben Sörper Sinflufe ]^ab(
muffen? ©ollte bic große fd^Iaffc §(ci|d^ig!eit am Äoj
nidbt meift baö ©piel ber 9?erüen erfd^toeren ; foßte baö Äu
bai8 feine Intention in feinem Süd l^at, nid^t auf fd^Iaj
15 9tert)en fc^Iießen laffen? — @ben fo toünfd^ten toir aud^^ b(
in biefer allgemeinen Betrachtung baö ©efid^t, ober [525] \yu
mel^r ber gange Äörper nid^t bIo3 in feiner Stulpe, fonbci
üornemUd^ in feiner SSetoegung betrad^tet toorbcn toärc. (Ej
ftarre^, ein roüenbeö, ein fc^mac^tenbe^, ein (eb^fte^ Slu
20 mal^It bie ©eele. 2)er ®ang, bic SSeioegung ber §änbc, b
©tirne, bie Sippen, bie ©prac^e, finb (auter Sennjeid^ctt w
ß^rafter, bereu Seobad^tung aber um beflo mel^r Äufmcr
famfeit erfobert, je fd^tocrer eö ifl, bicfc Söctoegungctt j
faffen, unb nad^ öfteren Setrad^tungen gu finben, ob Sl^i
26 rafter ober gufälligc Umftänbe fic beftimmen. — & tiefe f
nod^ eine ungäl^Iige 5IRengc bon Scobad^tungen machen; m
mx glauben nie, baß eine gut)crtä6ige ^l^i^fiognomif ju ©tanl
fommen fann ; t)icneid^t toürbe fie aud^ am Snbe mel^r bei
aj^al^Icr gu feinen Sbcalen, al3 bem 5IRcn|c^en nufecn, bi
30 fic^ mit bem, toaö ber gemeine ©inn oft, unter bcr ÜRoÄ
oon Slntipatl^ic unb ©i^mpatl^ic, einem {eben fagt, nod^
;;iemlid^ bereifen fann ; gu unfern Seiten gumal ift eine fold
äBiffenfc^aft fafl gar nic^t me^r möglid^ gu finben, ober oi
guioenbcn, ttjenigften^ mu§ fie äuferft unfic^er fel)nr 2Bic Ui\
35 ift e3 nun ben Sieffmn in bic ©tirne gu fetten, ber hl
in ber ©taatöperudfe ru^et; ioic teid^t bie @ragic im 3ie
rod gu berlieren; toie fd^iocr bic Siatur aui3 ber ©raj)pei
Nro. 66.] ^^*
l^erüorjufuc^en , ti>omit ti>ir unfre Seifcer unb unfre Seelen
bel^ättgen ?
jDtefe Stattet ^at §ert ä^^^^^^^J^J^ ^i^^ ^^"^
§anöt>rifd^en SWagagtn, too fie gu Slnfaitg biefeö -Sal^re^ öon
tl)m mit Slitmerfungen begleitet, erfc^ienen xoaxen, ]^erauöge== 5
nommett, unb mit einer fteinen SSorrebe, befonber^ in bie
2Be(t gefd^idt. — SBir ban!en il^m bafür; benn toer ftel^et
eö nid^t gerne, löenn ber Übergang t)on ©eete gu ©eele er«
leid^tert unb eine Sunfl vorbereitet totrb, bie, toenn fie möglich
tft, üieUeic^t mit ber 3^^^ ^^«^ Ö^ofee Sieöolution in ben lo
ntännlid^en unb toeibtid^en Soitetten ]^ert)or« [526] bringen,
unb bei^be ©efc^ted^te tel^ren !ann, toie fd^ön eine fc^ijne
©eete ben Körper mad^t.
8et|i}ig uitb §anau.
^xt mnlixt iStlbung vt^xntlfmtx ^tvftfVitn f n rtrijtljjen is
aBrunbfä^en unh itljvtnhtn ßtxffphitn tntmntUtt* (^tfitv
©Ijnh iBetr ©öttlrelf mm Srijulj, 1772*
Wix tüoüen bei^ bem tmd^tigften Sl^eite beö SSuc^ö an=
fangen, unb baö ift l^ier S)ru(I unb $a})ier. §err Sd^utge
üerbient aöerbingö alle Sluf munterung, bafe er, fo fetten eö 20
bei} 33u^^anb(ern l^iefiger ©egenb ift, ettoa^ aufgutöenben,
tüaö 3ur ©auberfeit unb äufern ©(^önl^eit beiträgt, töirfüd^
l^ier fo oiel geteiftet Ijat, aU man öon i^m forbern fann.
5lber (eiber ift ber gute SDtann t)on feinem Slutor übel be*
ratzen toorben. S)a^ gange Sü(^etd^en befielet au3 abgc« 25
broc^enen ©efd^id^ten, bie man in jeber Slccrra unb gtori*
tegio flnbet, im trofenften Son, unb ber fteifeften Überfefeung,
mitunter ®runbfä(^e eingemifdöt, loo man bet> tl^rer Sreu«
t^ergigfeit unb Sinfatt ö)ir!(id^ nid^t loeiß, ob man toctncn
ober (ad^en foü. SBir tooüen einige Slbfd^nitte gur $robc so
I)erfe(^en: „(Sin gürft mu^ öermäl^lt fe^n. S)er S^c»
ftanb ift ein rül^mtid^er unb l^crrtid^cr ©taub,
gürftinnen, oornel^me S)amen, unb öerl^je^ratljetc
grauenöperfonen überl^aujJt muffen il^re ©at-
ten aufrid^tig Heben. SJermäl^ttc gWinnctt unb üor« 35
nel^me ^amen muffen üorgügtic^ eingebogen lebe«.
438 rv_ ^
[Hro. 66.
ä^on bcn ti>id^ttgen ^fltd^tcn fütflüd^cr unb anbtcr (Sl^c*
gattinncn toäl^rcnb tl^rcr ©(^toangcrf d^aft. ©d^toangctc
^erfottcii üctbicnctt Sld^tung, ©d^onung unb
g^tcrbtctung. SSon bcn ^p^tcti fürfitid^cr SWüttcr
önad^ il^rcr Stitbinbung.'' (Sine ^tobc t)oii bcr äuö-
fül^rung: ®. 113. ,,bic ^fltc^t einer {eben fütpitd^cn unb
anbern [527] SDtuttet üetbitibct fle in tl^ret ©d^töangctfci^ft
mittangfamctt unb gefegten ©d^rittcn cinl^crju*
gelten, unb »erbietet i^^r gu laufen, gu fpringen, unb fid^
10 gu burc^l)i^en. ®enn, wenn fie aud^ i^r eignet SBo^t nid^t
forgfam ntac^t, fo muß fie toenigften^ für baö aBol^t il^rcr
jeibe^fruc^t ^^flid^tmäßige ©orge tragen. -Sc foflbarer ctn
nüglic^er ©aft unb je fufctiler unb jcrfcrcd^tid^cr
ba^ ©efäß ifl, in toctd^em er auffcetoal^rt toirb, beffome^t
15 ®efaf;r l^at man ju fürd^ten. ©otttc bal^cr eine 3Äutter
nic^t für bie ©ecte il^rc^ Äinbeö, bie ftc^ in bem -Snnerficn
il^reö 2exit^ befinbet, bcforgt fe^n, für eine ©ee(c, beten
SBertl^ über alle ©d^ä(jc be^ber 3nbien unabfel^tid^ tont
ert)aben ifl? SBenn ein SBeingärtner einen SBeinberg <?flangt,
20 fo fübrt er ju beffen ©id^erl^eit einen ^aun um benfelben,*
SBenn ftd^ nun irgenb nod^ ein büfer SWenfdb finben foOt^
ber an aüeö baö nid^t glauben möchte, bem töirb mfl alter
unb neuer §iflorie fattfam begegnet.
®ottingen unb ®ot]|a.
25CnnbbtiiU0tMk för Jütntfdit. «rper 8i:!|tU, 8* 1772*
238 S-
Sluf bem ?anb, in ber nähern üettrauten Sefanntfd^aft
mit ber Statur, brandet man weniger Sibtiotl^ef , ate irgenb
anberötoo ; toenn man nid^t ben ©tabtgeijt mitnimmt, ätbett,
so gamifient?ergnügen, ^anbfejle, ©enuß ber Oefc^enfe ber Statut,
93UdC in bie l^errtid^en ©cenen ber ©d^öjjfung, Umgang mit
bem unüerborbenen ?anböotf, menfd^enfreunbüc^e ©orgen bet
SBol^ltl^ätigfeit lönnen jebe ©tunbe genug befd^äftigen, unb
bleibt bod^ eine übrig gum ?e|cn, fo tooUten toir feine anbte
35 ©d^riften anratl^en, ate bie, bie ettoa in ben Sanbbefd^äftig*
ungen Unterrid^t geben, ober gefc^idft fmb bie guten, einfälttgeu.
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Ic't:: . irag ju l^aben ;
Satljebcr, buT<^
**-■ ^ebrcn; imb flc
440
_Il [Nro. 6
unfern Scfern fctbft öortegcn, a^ i nit i^m
über bie Sluöfül^rung beffetbcn, (le ge , unb o
fie fo gefd^el^en foHen, unterreuen. §en imm fud
i)ter bie ®ött(^!ett ber §. ©c^rtft gu fceftreiten. ,,5crn
5 fagt ber ?Serf. in ber 5I3orrebe, muß ba^ ^Sorurtl^eil üon m
fet)n, at^ töären aöe biefc ©tüde, bie toir bie Sibet nenne:
eine göttlid^e Offenbarung. So ftnb gute menfci^tid^e Sü(^e
bie großen S(;eife, aber nid^t burd^gängig mit einem befoxibei
8et)ftanbe ©otteö abgefaffet [inb. S)ie aufmerffame SScrnun)
10 unb bie unt?erfätfd^te ^odbad^tung gegen ®ott unb gcgi
bie toal^re ^Religion, muß eö beurtl^eiten , in toic ferne btc
Sudler ^öttli6:i ftnb. ©ie fmb nicht ber ®runb ber toal^ri
9?eUgion, fonbern fie finb eine nü^lid^e ^anbteitung gu be
felben, in fo fern fie gur allgemeinen toal^ren Sieltgion btcni
15 tonnen." Stuf ber 276ften ©eite fagt er ferner: „%\
biefe ©d^riften ftnb menfd^tid^c ©d^riften: fte machen leii
SSJat)rl)eit , fonbern in fo ferne fte SSal^rl^eit in fid^ })ait
[l30] geugen fte mit Don berfetben; fo loie alle anbrc g»
nienfdjüc^e Sudler. 2Watt !ann fic^ nirgenb auf biefctbe
20 ber gefunben SSernunft gum 2ro| berufen ; melmel^r bie g
funbe Vernunft ifl ber SRid^ter unb Seurtl^eifer, in toic fcn
fie aOSa^rt^eit unb ®i)tt(ic^e^ entl^atten. S)a^er fättt baö B
fd^riene fanonifd^e 5lnfel)en öon felbft toeg.'' Sllö ©taube»
befänntniß beö §errn S)amm, mag biefeö gelten, unb b
25 S)eut(id^feit unb Stadftl^eit, toorinn er e^ vorträgt, mag h
billigen Seurtl^eilern toenigftenö ein ä^^Ö'^^S fi^t i^n a\
legen, baß er feine l;ämifd^e unb üerftedfte Slbftc^ten gegc
bie Offenbarung l^ege ; Slüein, mufte bieö ©laubenöbefänutat
f or ben ^ugcn be^ •ijJubUfumö abgelegt, in beutjc^er ©prad
80 gefd^rteben , in bief er Jjlanen Schreibart abgefaßt , unb m
9ieformatorgeift, mit 9tücfftd^t auf SWobelung beö ©taubcnt
vortragt in bie SBett gefd^idft toerben? SSir fennen, au
richtig gu rebcn, ba^ Slubitorium nid^t, bem biefe ©d^rt
befiimmt toarb. fjür ©efel^rte unb ÜDenler foK ei8 l^offcntli
85 nid^t fe^n ; bcnn fonft toürben bie Sel^auptungen nid^t
gut)crfid^ttid^ , bie mancherlei) Srftärungöl^^j^otl^efen nid^t
gerabe ol^nc atten Sctoeiö untercinanber bingefteüt, ui
441
Nro. 67.] ^^^
ü6er]^auj3t ber (Seift ber ©d^riftfteßcr ntd^t in l^omtletifd^er
'jpara^jl^rafe, ober lötüfül^rnci^er ^Teutung unb Srftärung toeg«
gefpült fe^n. 3n ^ttfe!)ung beö ungefel^tten 8ef erö toax e^
uitt»eratttti}ortUd^ , fo (eic^tfinnig unb oft ol^ne @eift, aße
93üd)er beö 51. %. mit tl^m bnrc^3uge]^en, unb mit einer 5
3)reuftig!eit, bie bei) fd^toeren Se^arten eineö Sl^eofrit, ^^omer
ober (S^!ef^)eare unüerantioortUci^ toäre, Interpolationen 3U
geigen, ^bfid^t be^ SSerfaffer^, $(an, ®!e(ctirung u. bgl. bar«
gnlegen, — too ber fd^arfftnnigfte ®eift bie §anb auf ben
SD^unb tegen mu§. — SSor bem SRid^terfiul^t ber S3ernunft 10
beö f)o6er(eud^teten 18ten 3a]^r]^unbertö, lotrb ba^ 5lnfct)en
ber ®d)rift bal^in ge* [531] toürbigt, ba§ biefe 8ü(^er nic^t
»on ©Ott eingegeben, fonbern oon 2Wenfc^cn, unter göttKci^er
jDirehion unb Setoal)rung oor i?el^(ern, fe^en abgefaßt toorben.
2Bir fragen aber biefe S^ernunft, toenn ftc auf bie §anb be^ 15
Slde^regierenben aufgumerfen oermag, ob in bem erften ober
testen ®rab ber 3nf^)iratton, ®ott nic^t überall fct), unb
biefer menfc^Iid^e ober göttliche Urfprung am (Snbe nic^t auf
eine ?ogomad)ie I^inauö (auffe? ©efegt, biefe Ferren Knuten
eine neue beffere ©(aubenöförmelung. erpnben, fo gtoeif(en 20
n^ir nur, ob fie eö aU einjetne Sudler fd^r eiber, ober mit
§ü(fe ber Obern, burd^ ßonci(ien ber S)oftoren u. f. U). nid^t
inö SBerf fe^jen müften? unb loürbe am Snbe bem S3o(f gur
5tnnel;mung biefer f^^rmeln nid^t baö gijtttid^e ^Infel^en unb
ber Urf^)rung berfelben, geleiert toerben muffen, toie toir au^ 25
ber ®efd)id^te jeber alten ©efeftgebung toiffen? S)ie^ atteö
ift bei) unfrer SReügion gefdjel^en, unb fie follten ©Ott auf
ben Snien ban!en, bag er baö ©raö l^at toacftfen (äffen,
el)e fie eö toad^fen gel^ört l^aben. ©ie geben unö bod^ ju,
ba§ eö toenigftenö in jebem ?anbe notl^toenbige ^ottce^anftatt so
fe^, eine Slrt t)on öffentUd^em ©(aubenöüortrag gu l^aben;
fie toiffen, baß aüe Seigrer auf fanget unb Äatl^ebcr, burd^
(äib Der|3fi[id)tet finb, fo unb nid^t anbcrö gu leieren; unb fic
(teilen öffentüd^ auf, nid^t in gelcl;rten, fonbern in popuViltn
©d^riften fid^ gegen biefen ©(aubenötoortrag aufjutel^nen, ben 86
fie bod^, toenn auc^ il^re äWe^nung gegrünbct toäre, tocnigflcn«
ai^ ^oiicei) üere^ren foDten. SBetd^en SWamen foU man bicfem
^^^ [Nro. «7.
mcnfd^cttfcmbtt(!^cn Sifcr geben? ©ie feigen 6e^ ^xaf^mcaxm,
Schamanen, ©efeetn unb ©inefen überall bie gäben bcr
SEBal^rl^ett, bnrd^ bie fonberbarc Se^tnr il^ret SReligion but<^*
gleiten, nnb nnr be^ nn^ crfennen fie flc ntd^t in bem Sor*
5 ^ng be^ Slttert^eiügften. ®te fagen nnb betceifen nn«, ba§
btefer 93aum beö Srfänntniffe^ burc^ fo ntand^ettc^ Sdf^x*
l^nnberte, [532] nnb ©eften, nnb 3)ogmen, nnb S^oncttten
I^abe muffen üerfc^nitten , angebnnben, an^tpui^t, flejogcn,
genäl^rt nnb ge^jflegt töerben, bi^ er in biefer ©ejialt et*
10 fd^ienen fet^ Unb tft er nun anf einmal ju att, ober l^t
er ni^t t)ie(me^r je^o ba^ 2ltter, ba^ er nac^ fo t^itUn
©eränbernngen ^ben mnfle, — unb foKte? S3Sir babcn oft
be^ ^nxn 3) a m m gefnnbe SJernunft, aber fetten @rfläruttg^
gäbe, melioeniger ba^ ft^mpat^etifd^e ©efül^f be« ©id^tcr«
15 bemerft, mit bem man ade ÜKorgentänber tefen mu§ ; unb
ttjaö nn^ am meiften öerbrenft, fo ip tiberatt bie 93egterbe
fid^tbar, ber jc^igen S)ogmatif, ober ber öor unfrcn ^Aitn
au^ ber ©d^rift gegogenen ©(anben^oorfleUnng einen (BtcAif
3u Derfetjen; eine Stbftd^t, bie nie be^ irgcnb einer 93ibel«
20 erHärung l^errfd^en foüte. 9Ber feine Srüber tiebt, unb bcn
?auf ber 2©e(t ein loenig !ennt, ber loirb füllen, bag.mos
mel^r gum SBol^t beö ©angen bet^trägt, toenn man fein eigen
gelb in ^rieben baut, ol^ne 'ilirojefte für« allgemeine SBo^
gu mad^en, nnb in aöem 3a^rggett unb SSitterung
25 abwartet.
Les Systemes et les Cabales avec des notes in-
structives, ensuite la begueule et Jean qui pleare
et qui rit. 1772.
80 äUe bicfe fteine ©ebid^te fmb t)on bem alten S)id^tcr jn
§cmejc, nnb mit einer SWnnterfeit gefd^riefien, bie in (&>
fionnen feftt. 3)a« erjle, les Systemes, loirb mtfem
Sefern oiellcid^t fd^on au« ben ä^e^brüdfer Sldttern belointt
fetjn. er mad^t fid^ aU S)id^ter über alle ©t^ftemc tufttg.
35 3:]^oma^ 2tquina«, ©cot, beö Sarteö, ?eibntj, ©pinofa, ^aUß
brand^e, unb SWan|)ertui«, nnb ber Soufut SWaiUet^ treten
oor bem SBater aller 3)ingc auf:
Nro. 67.] ^^^
[533] Qa, mes Amis dit Dieu, devinös mon Secret,
Dites moi qui je suis, et comment je suis fait;
Et dans un Supplement, dites -moi qui vous ^tes.
Quelle force, en tout sens, fait courir les cometes;
Et pourquoi dans ce globe, un destin trop fatal, 6
Pour une once de bien, mit cent quintaux de mal.
Je sais que, grace aux soins des plus nobles g^nies
Des Prix sont propos^s par les Aeademies:
J'en donnerai. Quiconque approchera du but
Aura beaueoup d'Argent, et fera son salut. lo
©pittofa fagt unter anberii:
J'ai des plats Ecoliers, et des mauvais Critiques.
Sine fel^r große SBal^rl^eit.
enbüd^ f(l}icft ®ott ben engel ©abriet auf bie äBeft,
unb befiel^tt ben SStfc^öffen unb ©oftoren bcr ©orbonne aUc is
Soleranj. S)er Sngct fprid^t:
Messeigneurs, leur dit il, le bon Dieu vous ordonne
De vous bien divertir, Sans molester personne.
II a 3911, qu'eu ce monde on voit certains Savans
Qiü sont, ainsi que vous, de fieffös ignorans : 20
Ils n'ont ni volonte, ni puissance de nuire :
Pour penser de travers, helas! faut il les cuire?
Un livre, croyös moi, n'est pas fort dangereux;
Et votre signature est plus funeste qu'eu x.
En Sorbonne, aux Charniers, tout se m^le d'^crire: 25
Imit6s le bon Dieu, qui n'en a fait que rire.
Stuf biefe^ ©ebid^t folgen Stoten barju, Worunter manche
rec^t fel^r gute Slnmerfungen pnb. — Les Cabales. S)icfe
S^erf e finb inöbef onbre gegen 9W f t. S I e m e n t gerid^tet, ben
l^ier ber SSerfaffer aU einen jungen ÜKenfd^en, al^ einen so
©c^utmann unb unmünbigen Sttd^tcr tranbmarfen toifl, 06
g(et(^ jebermann toetß, ba§ et ntd^t^ weniger, aU ein innget
^enfd^ tft, unb lange alö Slböocat in ^ari^ mit [534] 9iu^m
gelebt t^at. 93efannt(id^ l^at er gegen bie §errn de S. Lam-
bert, de Lile, deVatelet, leMierre, unb Do rat 35
444
gefd^rtebcjt. ®cn unbefd^ctbtieii Sott, unb bic Utitoijfcnl^cit,
bte il^m SS. l^icr bortoirft, l^abett toir tittgcnbö in biefet
©(^rift gefunbeti. 3Ran tft fo fcl^r an bic crfauftc uub ein*
toetftattbnc ?o6f})rüd^e bct 3ourtiaIe itt ^ratifrcid^ getool^nt,
5 baß ntati jiebett SSibcrf^Jtuc^ bcrfelfcen für SWcutcrcij mtb
S3o^]^eit be« ©crgetiö atiftel^t. S^foc^ ifet ift e'3 atfo ti>^t,
toa^ ©toift fd^oti fo tangc gefagt ^at: tocrni citt fronjd«
fifd^er Slutor ben anbctn tabelt, fo ttiuß et Bcfonbtc Utfa^tn
^aben. Mr. le Mierre ^t, toic totr guöerfic^tttd^ tDiffen,
10 tocnigPeiiö ba^ nteijtc citigeftatibett, toa^ Mr. Clement
il^m t)orgetoorfeii l^atte, unb anbrc cotn<)ctctttc Sitd^tcr ai
^$art^ fetbft, fel^eti cö aU eiti 5Diufict einet gefnnbcn tmb
grünbttd^en ^tttif an. Se^tänflg befominen bie ^ettn S[gT0«
nomen nnb too^ttljättge ©d^tiftftellet einige Heine Seilten:
15 Ass^s de grands esprits leur troisiöme ötage
N'ayant pu gouverner leur femme et leur manage
Se sont mis, par plaisir, ä regir rUnivers.
Sans quitter leur grenier, ils traversent les mers;
Ils raniment TEtat, le peuplent, renrichissent ;
20 Leurs marchands de Papier sont les seuls qni
gemissent.
3^ ben 9?oten be^ Mr. de Morza loitb anffet Mr. Cle-
ment, la Baumelle fel^t übet be^nbett — La B6-
gueule ift eine moratifc^e Stgäl^tnng üon einet iunges
25 grau, bie ftd^ im ®enuß beö ÜbetPuffeö ennut^itte. ©ic bcnft^
fte fönne am Snbe nirgenb^, aU in einem geen^jaüajl tDoi^nen,
unb fie ruft beöioegen bie fjee 5lline an, fte in ben dangen
aufguneljmen. §iet ift aüe^ gu pnben, toa^ bie auöfd^todfciib«
ften aSünfc^e etbenfen fönnen, — nur an einer Äleinigleit
80 fel^ttö — an 5Diannöj)erfonen. Madame laBegueule
ruft auö:
[535] J'aime ä regner, sur des hommes s'entend :
Ils sont tous n^s pour ramper dans ma chafne.
C'est leur destin, c'est leur premier devoir;
35 Je les möprise, et je veux en avoir.
Um fie 3u fud^en, entf))ringt fie au^ bem i^een))ana{l. (S$
Nro. 67.] ^^^
töttb Stacht, unb fie gcrätl^ an eine §ütte, töo fle ein junger
gefunber Äol^Ienbrenner nid^t e^e aufnel^men toitt, 6i3 fte il^m
bOTl^er ben Sol^n ber 9Kinne abgetragen ^ätte. 3n btejer
3?erlegen^eit erfd^etnt bie gee toieber unb fagt:
Ma ch6re Enfant rien n'est plus perilleux 5
Que de quitter le bien, pour ^tre mieux.
Jean qui pleure et qui rit ift ein üortref (id^eö ©e«
bic^t, too ber ^erf. in SSerfen fagt, töaö man in 'ißrofa hetf
ii}m, in feinem ©d^toffe gu Sernejc, alle Sage l^ören fann.
2Benn ic^ gut »erbaue, fo fielet aüeö in ber SBett gut, unb lo
toann id^ nid^t Derbauen fann, fo fann anä^ bie SBelt nic^t
beftel^en. S)en 33efd^(ug mad^t eine artige Slnttoort beö
Abbe de Voisenon an ben 3?erfaffer, too er i^mfagt:
Vous ne mour^s jamais ; moi je meurs ä toute heure ;
Vous ^tes Jean quit rit, et je suis Jean qui is
pleure.
tljermiritjtje ($]ebtd|te nnn 3f* W* vnn i0ett^^ 1772« 4*
72 S» Mt^Xt ;2Cufla0e»
3)em 5>errn üon 93eufl fonnte fein ärgjier ^einb feinen 20
fc^ümmern ©treic^ f^)ieten, aU er ftd^ fettft burd^ biefe gtoel^te
Uvi^dbt feiner ©ebid^te, bie er fetfeft öeranftahete, ermiefen
l^at. SBir toaren öorl^er fo unerfal^ren in ber fd^önen
Sitteratur au^ ber galanten ®(iiviit be^ ^^itanber^ üon
ber ?inbe , baß töir üon ber Sjifleuj bief er Oebid^te gar 25
nid^tc! tüuften; unb befio beffer töäre e^ für ben §rn. SSerf.
[536] getuefen, tcenn e^ mehreren fo gegangen toäre. ®te
f aar Seröd^en auö einem Saubeöitte, grift ber Ofpcier (baö
toir fc^on anbereioo gefc^en l^aSen, toie auc^ bie fogenannte
p'6bdi)a]it ®att)re über bie SBal^r^eitj biefe in il^rer Srt 30
ganj leibliche ^erd(^en auögenommen, muffen toir geftel^en,
baß tüir in ter ganjen Sammlung, ba« äRabrigat auf
bie 5(ber(a€J ber tln^tn äßetinbe, unb ba^ Sd^o
ber alten Oungfer eingefc^foffen , nic^t eine erträgüd^e
3eile gefunben i)abm — (Stträgltt^, fco^ l^eift unfern O^ren, 85
446 ,^ ^
[Nro. iB.
gu 3cit^« '^^^ Sctagcrung üon ^l^iKpj^öbutg ; ja ba mofß
ein anbctö gctocfeii fet^n. @ö ift unö toirfüd^ tcib^ kDetut
ein fd^önet 9Zamc auf einer fofd^eii ©ette befarrat toitb;
aber, uiib fottteii toit aud^ unter bic Uuc^ripcn gered^itet
5 »erben muffen, bte, toie beö §errn 3?erfafferö SJorrebc fagt,
biefe ©ebic^te fd^on in ber erften Sluftage fc^Ied^t fanben^ fo
fönnten toir boc^ ntd)t loben, toa^ toir erSärmtid^ fanben;
ba« toürbe nod^ und^riftUc^er getocfen fetjn!
Sonboit.
1 Set? g. SRetöBerr^ fam für3tid^ in jtoet? S^afd^enbänb^
t^erauö: The younger brother, a Tale. — Shoot
folly as it flies , And catoh the manners. — Pop«.
Djer )Prtt$ t^ 5 Shilling.
Über biefen dtoman brüdfen pd^ bie SJerfaffer ber Monthly
Review fo au« : SBenn toir bebenfen, toie eteub unb fd^öblui^
bie meijJen SBerfe biefer ärt pnb; fo pnben loir uu« öct«
bunben, bie gegenwärtige ©d^rift beflo mel^r ju em))fel^Ien.
©ie iji mit einer Saune unb einer aBettfenntniß gefd^riebc«,
toetd^e fie eben fo angenel^m aU intereffant mad^t.
20 [537] Nro. LXVUI. ^tn 25. Sluguft 1772.
j0lt0raltr4( aErrUlrlttttgen unb üb^ll^n i^nn llibertt
unb S* ««gnur* 1772» 8. 273 S*
aSSa« be^ben loürbigen 5D?ännern änta^ gegeben, in @c*
85 feüfd^aft aufjutreten, erflärt bie, gur Pränumeration auf btc
franjöfifd^e Sluögabe biefe« SBcrf«, unfern Sfättern angehängte
9?a(^rid^t, fo ba§ toir ol^ne »eitere SSorrebe jur <3adcit fdörcitoi
Mnnen.
Ob^tlen t)on ®e§ner.
30 „Sie ©d^önljeiten ber 9Jatur,'' fagt ber S5erf. in bcm
angehängten ©rief an Suefetin, „unb bie guten ^ai^
al^mungen berfetben in jeber S(rt, t^ten immer bie grö^
SSSürfung auf mid^; aber in Slbfid^t auf tunft toar« mit
ein buntle« ©efül^I, ba« mit leiner tänntnig t)erbuuben taHiT,
447
Nro. 68.] ^^*
unb ba^er entftanb, baß td^ meine Sun^pubungcn unb bie
Sinbrüde, »eld^e bie ©d^önl^eiteii ber Statur auf mid^ ge*
macftt ^tten, (ieber auf eine anbre, unb fold^e Slrt au^gu«
brüdfen fud^te, tocfd^e toeuiget uied^amfd^e Übung; aber bie
gteid^en Talente, eben ba^ ©efül^t für baö ©d^öne, eben bie 5
aufmerffame SSemerfung ber Statur, forbert."
©eßner toar alfo gum Sanbfd^aftntal^fer gebol^ren, ein
pis aller mad^te i^n gum Sanbfc^aftbid^ter, unb [538] andf
nun, ba er ju feiner Seftimntung bur(^gebrungen, ba er
einen anfe^nß^en SRang unter ben Äünpiern ertoorben, ge« lo
nie^t er in ©efeflfd^aft ber ®efj)tetinn feiner 3ugenb, ber
fänbfid^en 2Rufe, mand^en fußen Slugenbüdf. SDtal^Icnber
®id^ter! bagu farafterifirt fic^ in angeführter ©tcüe
©eßner felbp, unb toer mit Segingen ber gangen ®at^
tung ungünftig toäre, toürbc l^ier toenig gu loben finben. is
jDod^ toir tooHen l^ier nid^t unbiUig fet^n. SBir fennen bie
©mpfinbungen, bie au^ ber bürgerlid^en ©efeUfd^aft in bie
(Slnfamleit führen, auf« ?anb, too toir bann nur gum Sefud)
finb, nur bei) einer S3ifite bie fd^öne ©eite ber SBol^nung
fe^n, unb a6:il nur fel^n, ber gcringfte Slntl^eit, ben toir 20
an einer ©ad^e nel^men fönnen!
Unb fo ifi e^ ®e§nern gegangen. 2Rit bem em})finb=
(id^ften äuge für bie ©d^önl^eiten ber Statur, baö ^eift für
fd^öne SDtaffen, formen unb garben l^at er rei^enbe
©egenben burd^toanbett, in feiner Sinbitbung^fraft gufammen 25
gefegt, üerfd^önert, unb fo [tauben Jjarabiefifd^e Sanbfc^aften
t)or feiner ©ee(e. O^ne giguren ift eine Sanbfd^aft tobt,
er id[)uf fi(^ a(fo @efta(ten an^ feiner fd^mad^tenben (Sm*
^5finbung unb er^ö^ten ^^antafte, ftafperte feine ©emätbe
bamit, unb fo lourben feine 3b^flen. Unb in biefem ©eifte so
tefe man fie! unb man loirb über feine SReiperfd^aft er*
ftaunen. SBer einen SDtal^IerbtidC in bie SBett i)at, loirb mit
inniger greube oor feinen ©egenben 'otxtoexkn, ein l^errlid^eö
©ange ftetgt t)or unfern Stugen auf, unb bann baö S)etail,
tt)ie beftimmt, ©teine, ©rö^d^en. S35ir glauben, aüe^ fd^on 35
einmal gemal^jlt gefeiten gu l^aben, ober toir möd^tenö mal^lcn.
'^Da fagt uri^ aber ein i^^inb ^)oetifd^er WtaUxttf: toaö ijiö?
448 [Kx
®er SJorl^ang l^cbt jtd^, toir feigen in ein Sl^catcr, ba4
unö, üon bct ©citc gu befd^aucn, eben fo ftittfiUd^ l^i
einattbcr gefc^obcn, fo tool^t Bclcud^tct ifl, unb tocun
eU [539] tttöe ÜKinuten 3ßit gel^abt l^aben, 51 ! ju f agen, 1
5 treten -Snnggefeöen unb Jungfrauen ^erctn, unb fp
tl^r ©Jjiel.
SBir jtöeifetn nic^t, ba^ ftd^ barauf anttoortcn K
aber bic ?eute finb ntd^t gu ibefe^ren, fie öertangcii^
atle^ t)on ©«Hjflnbung au^gel^n, aüe^ in fie jurütffcl^tctt
10 aSSenn toir a(ö 9WaI?(er @ e § n e r 3 giguren betrauten
finb e^ bie ebetften fd^önflen formen ; il^re ©teHung fo
gebadet, fo meifterl^aft empfunben, il^r ©teilen, ©ifeen, Sl
nad^ ber Slnticfe geioäl^tt —
SQSa^ gel)t micf) ba^ an? fagt ber Oegner! 3m ®c
15 ift mir nid^t brum gu tl^un, loie bie Seute auöfel^n, tx>x
§anbe unb ^üße fteUen, fonbcrn toa^ fie tl^un, toaö fie
pfinben. 9tad^ ber Slntidfe mögen fie loo^t ftubiert fetju^
@ e 6 n e r feine Sanbfd)aft mel^r nad^ feinet §errn ©d^ipe
üater^ Siujjf erftid^f ammtung , afö nad^ ber Statur auögcb
20 gu l^aben fd^eint.
3d^ toitt, fä^rt er fort, üon bem ©d^attentoefen @
nerifd^er SWenfc^en nic^t^ reben. ^Darüber ift (angc
fagt, roa« gu fagen ift. aber geigt ba^ nid^t ben gri
3Äange( bic^terifd^er Smpfinbung, baß in feiner einjigen b
25 3bi)tlen bie ^anbtenben ^^erfonen, loal^reö 3ntereffc an=
mit einanber l^aben? Snttoeber ift e^ fatter erjälei
^JÄono(og, ober toaö eben fo fd^timm ift; Srjd^tung,
ein SSertrauter, ber feine ^)aar ^^Jfennige queer l^incin ■
(ogifirt, unb loenn benn einmal gtoet^ toaö gufammcn
aopfinben, empfinbetö einer loic ber anbre, unb ba ifl«
toie nac^.
SBer mirb aber einzelnen ©tetten toal^re^ ©id^terg«
abfpred^en? 9Ziemanb. (Singetne ©teüen finb öortrefüd^^
bie ftcinen ©ebic^tc mad^en jebe^ ein nieblid^eö ®anje. .
35 gegen bie ©rößern ; fo tref (ic^ ba^ 3)etai( fet^n mag
toenig ju (äugnen ift, baß e^ 3U gemif[en ^toeden »ol^l
orbnet ift, fo [540] mißt i^r bod^ überall ben Oeiji, bei
Nro. 68.] .l!lf_
X^dk fo ücrtöcbt, ba§ jebcr ein töcfcntttd^c^ ©tütf 'oom
©anjett toirb. Eben fo tocntg fatin er ©ccnc, ^anbtung
unb Sm^jfinbung üerfd^mc(3en. ®tcid^ in bcr erften tritt bct
SWonb auf, unb bte gange -Sb^Üe ift ©onnenfd^ein. S)er
(Sturm ift unerträgUc^ ba^er. SSottatre !ann ju Saufanne s
au^ feinem SSette bem ©türm beö ®enfer ©eeö im ©pieget
nid)t rul^iger gugefe^^en l^aben, al^ bie Sente auf bem fjetfen,
um bie baö SBetter toütl^et, flc^ vice versa betaiüircn, toa^
fie bei^be fel^n. ®a^ mag fet^n ! -Sn bicfer ©ic^tungöart ip
bev gelter unüermeibUc^ ; bagegen ju toie biel ©(^önl^eitcn lo
giebt er Slnfaß ? 2Rug man bem SEl^eater nic^t aud^ manche
UntDat)rf(^eintid^feit gu gute l^alten? unb bennod^ intere^irt
eS, rül^rt eö. Unb üon ber ©(i^toeifeer 3b^lle l^abt i^r fein
SBort gefagt! 333ie id^ anfieng fie gu tefen, rief ic^ auö:
D ^M er nid^tö aU ©cl^n)ei|er*3b^tten gemad^t! biefer i5
treul^ergige Son, biefe muntre SBenbung be^ ©efjjräd^^, ba^
9?ationa(intereffe ! ba^ l^ötgerne Sein ijl mir tiekr, ate ein
2)u(^enb etfenbeinerne Sti^mp^enfüßd^en. SBarum mug fie fid^
nur fo ©c^äfermä^ig enben ? fann eine ^anblung burd^ nid^tö
runb toerben, afö burd^ eine ^od^gcit? S33ie lefeenbig tagt 20
ficf^ an bief em !(einen ©tüdfe f ül^Ien, toa^ ® c ß n e r unö fetjn
fönnte, tüenn er nid^t burd^ ein gu abftrafte^ unb efteö ®e*
fül^(, pl^^fifaUfd^er unb moratifc^er ©d^önl^eit, wäre in baö
Sanb ber Obeen geleitet toorben, tool^er er unö nur ijatbt^
3ntereffe, Sraumgenug l^erüber gaubert. 25
(58on S)tberot§ mor. ^rjäl^I. näd^ftcnS.)
Saufanne.
Le depositaire. Comedie en 6 Actes par Mr. de
Voltaire. 1772. 8. 116 S*
2l(ö 3W 0 ( i e r e feinen STartuff e ber 9? i n 0 n öortaö, tx^ so
gäf){te fie i^m eine ä^nlid^e ®ef(^id^te. S)iefe ift [641] 6e^
biefem ©tüdf gum ®runb gelegt. 5)ic berül^mte Stinon ^t
felbft eine SRofle barinn: 3^r SEartüffe, 3»fr. ®arant
^tte eine große ©umme burd^ Seftamcnt ersten, toetc^e er
ber gel^eimen Slntoeifung nad^, bie il^m gegeben toorben, gloeen 85
une(;(id^en Äinbern beö S^eftirerö ®ourt)iHe, erfe^en foflte.
Litteraturdenkmale des 18. Jahrhondorta. 8 7 (29)
Set) bcr Stinoti xoax gu eben bcm ©ntgtoed anii eine b
trdd^tUc^c ©umme ntebetgeCegt. ®ie giebt fie gleich l^e
Oarant aber toid fte nic^t t^erauö geben, fonbern nadite
er gefnd^t l^at, bte bei^ben ©öl^ne feinet öerflorbenen ^rcunb
5 unter ftd^ unb mit 9t in on gu entgtoeljen, toiü er bte 5Rittc
felbft ^euratl^en unb mit i^r feinen SRaub t^eiten. @
mad)t bem SSetrüger Hoffnung, aber el^e er ftc^^ t)erfic^
bringt fic ein ^toe^teö Seftament l^erbet^, tooburd^ fie cirigi]
^egatarinn toirb, unb a(fo ©arantö fd^dmme Slbfic^ten r>c
10 eite(t. 9t i n 0 n unb ber junge ® o u r ü i tl c l^aben nal^eb
einerlei Sarafter; ein reinem guteö ^erj, baö, toeil eö rc
ift, greube, toeit eö gut iji, ®efellig!eit tiebt, unb mel^r ai
©efc^mad, aU au^ ©efü^t tugenb^t tp. ^Reifere« «Iti
Srfat;rung, unb il^r Seobad^tungögeift giebt ber 9t in on mcl
ir> (Srnft unb geftigfeit. ©ouröiKe jeid^net fic^ aber fclbj
Oui, je suis debauchä, mais parbleu j^ai des moem
Je ne dois rien, je suis fid^le ä mes promesses.
Je n'ai Jamals tromp6, pas meme mes Maitressef
Je bois Sans m'enivrer, j'ai tout paiö comptant|
20 Je ne vais point jouer quand je n'ai point d'argei
Tout marguillier qu'il (Garant) est, ma foi je le defl
De mener dans Paris une meiileure vie.
2)er alte ©ourwitte iji:
Un precoce Caton de sagesse heb^te,
25 Oecupö tristement de mistiques sistemes,
Inutile aux humains et dupe des sots m^mes.
[542] ©ein 93ruber toitt il^n jtoar befel^ren, unb er |agt,
Je veux ä la fin^
Pour le debarbouiller, en faire un libertin.
30 Slber er brauchte c3 nid^t ; ber unbärtige S a t o f öHt
einer unad^tfamcn 2Rinute üon einem ^el^ter in ben anber
unb erfennt am Snbe, unb öerbeffert feine toeife S^orl^e
©arantö fiarafter fann man fu^ üorftetten; er i(l aber tix
weniger §eu(^(er, al« Sartüffe ; unb in ber Sl^at, ^tet Ixt
35 audb bie fd^toad^e Seite beö gangen ©tüdö ; obgteid^ ba^ gar
Nro. 68.] ^*^*
®tü(f batauf getaut iji. S)ic Safier bc« Jattfif« fc^cinm
aud^ bet toeitlöufttgfien äßorat abfc^eutic^; ©arontd $et«
Bremen aber iDetben mand^em mel^r äßelttlugl^eit old Ser«>
bred^en fd^etnen. 3KoUer toufle feinen $au))ttaralter tt)ett
beffet au^fied^enb ju mad^en atö %., gnbem treibt fid^ äRoUered 5
ganged @tüd auf beut S^artüffe l^etum; l^iet aber nimmt eine
dnttigue be^ jungen ©ourmlle, bie auf ben ©aront nur
eine fel^t jufäUige toeitlöuftige Segiebung l^at, be^na^e }n>e^
2)rittet beö ©tüdf« ein. ©arant felbp ^pamt meiji feine
fiebern nur auf, (ä§t aber leine (og ; toie }. S. bie Xcte, 10
bie er bem ©ourmQe abfd^toä^t, unb too^on noc^l^er gar
tetu ©ebraud^ gemad^t toirb. Stinon ift im Anfang gtängenb
unb nac^ il^rem ^arafter gejeid^net, ober gegen bad @nbe in,
»ertiett fid^ bie ebte, fül^Ibare SEBeltfron in ber 3lttrignante,
3^r gtoe^te^ Sejiament fällt aud^ fel^r Dom $immel l^erab, i»
unb toenn man nid^td t)on ber iDid^tigen liDenonementoIogie
t)erfte]^t, fo begreift man gar nid^t, toamm ed erfl in bem
5teu Stete l^eröorlommt. Übrigen« geben einige lomifd^e
@ttuattouen, 2Bi^ unb meifl fel^ir gut ftieffenber 3)iati>g bem
<2>tM ©etoanb, too e« il^m aa Sleifd^ fel^It, nnb toir »>
glauben, bag Voltaire fe(b{i nid^t einmal %nf))rnd^ auf
aJiotiereö ®enie mad^t.
[543] 80ttb0tt.
Medical Observations and Inqairies. ByaSo-
ciety of Physicians. 177L 8. 6 8. 25
S)iefer merte 93anb ber Sonbner mebicinifd^en Seobad^t«
uugen enthält folgenbe«. ÜDer erße S(rtide( tx^Ü bie
fonberbare ©cfd^id^tc eine« franlen Sein«. (Sin * gefnnbe«
^tnb Tooü 6 Salären belam einen (eid^ten ®d^(ag auf bie
augre (Seite be« 93ein« etUKt« unter bem finie. & bilbeteao
fid^ fogleic^ ein ©efd^tofir, unb 6 äßonate noc^l^er n>nrbe e«
fc grog, bag bie Imputation nötl^ig nntr. S)a« fiinb florb,
unb man fanb, bag lein Sein in bem obgefd^nittnen ®ttebe,
onbern otele beinerne Lamellae in ber ©nbßon} be« * >
d^roür« gerfhent toaren. 3)ie ©nbfton} ber Tibia unb Fi 1
n^ar gan} aufge(öfi. 3)er jloe^te betriff bie ftr&fu be^
7(29)*
452 ,^ ^
toaffcr«. ®cr Scxf. ®r. Sroücfbij, fcfet pe ^u^Jtfdd^UcJ^
in bie (Slaftifd^c SDtatcric unb fi^rtc ?uft, tocl(j^c biefeö
SBaffcr t)OT attcn anbcm in ungemeiner SDtenge fül^tt. gemct
tieft man jiüo Slbl^anblungen, bie eine, üon Sotl^ergitl,
5 bie anbxe t)on SB a t f o n ü6et ben Hydrocephalus internus ;
©ne 9?a(i^Tici^t Don ä^^^^iffw^^fl ^^^^ ®föf^ ^^^ Unterbrüdung
be« Urin« in einer fci^toangern ^tan; üon ber Leitung bct
©ciatif ; t)on einer fonberbaren Hemiplegia ; einem Opistho-
tonos; bon bem frül^jeitigen Slbjojjfen beij SBafferfütJ^tigcii;
10 einer f(!^merj(i(i^en ©onflipation bon berl^ärteten Foeces ; öon
ben bößartigen SIRafern in Sonben 81. 1763. unb 1768;
über baö geiüöl^nfid^e ©aöenfieber auf ber 8teife nad^ Oft*
inbten ; bon einer Hernia ingninali, unb bem getben diüitnß
umf(i^tag; Srfal^rungen über baö O^renfdfemalj, über bie bcjle
15 2luf(öfung beffetben, »enn e« SEaub^eit gutoege bringt ; üBcr
bie Hoemoptoe, unb über ben ©ebrauci^ beö 8teiten^ htUi
©ci^tDinbfüdbtigen ; Slnmerfungen über bie Sobtenlifien in
Sonben ; t)on einem böfen Ileus. 9?on bem Oebrauci^ [544] ber
ba(famif(i^en 5IKittet bei) üerge^renben Äranfl^eiten. S)r. go tl^ er*
20 gif ( üerioirft fie. (Sine SSertl^eibigung ber ©^benl^amfij^en
5IKet]^obe, bie 9Äafern gu curiren, gegen SKeab in feinem
S3u(i^e de Variolis et Morbillis, cap. VI. p. 89. 90 ; gcmer
eine SSertl^eibigung ber ©i^benl^amfc^en äWafergefd^td^tc
gegen Morton, in bem ansang gu feiner Pyretologia;
25 2lnmer!ungen über bie Sur ber tjergel^renben Äranf Reiten;
S^ad^rid^t t)on ber legten Sjjibemifc^en Äranf^eit auf Sarbaboö
im äWai), Ouniu« unb 3u(iu3 1769. 2)iefc Seobad^tmigen
treffen mit ben ^ringlif c^en überein; Sefd^rcibung einet
traurigen ©rgie^ung beö S3(ut3 in ber ^öi)te bc« Peri-
30 cordium ; con ben guten SBürfungen ber gerf^nitteuctt
ApomoTosis be9 Mnsculns Bieeps in einer fc^merjlid^ett
jerriffenen SBunbe; über bie UnenH)finb(id^feit ber ©eignen;
t)on einer glürffici^en SDtetl^obe, 8eingefd;tt)üre ju I;ei(cu; Don
ben SBirfungen ber Cicuta unb beö gelben SJübenauff^tog^
35 bei) einem Sruftfrebö, nebft t)erfd^iebenen anbern minber metf«
iDürbigen Sluffäfeen.
Nro. 69.] ^^^
S^lnn^thitijtt tron (Bt^tkin^* (^x^tt^ limhttU S* 1112.
44 S.
®ic (Stnfättc finb meifl atttäglici^, bagcgcn l^ier utib ba
bic SBcnbung gut, nur ©d^abc, bag auci^ biefc toicbcr mciji 6
burd^ ben Sluöbruc! üctborbcn lütrb, bet unerträgüd^ l^of^jcrt.
WiU er unferm tDol^fgemet^ntcn "Statf) fotgm, ^4 fuci^t er für
erft bie rüc!6e^(tne too^t ju ^joüeren, unb fd^icft fie alöbann
ben ©ammlern be^ SRufenafmanad^^. ©aburd^ f^jteft er bU
bejien , in nieb(i(i^em Format ben ©d^önen in# bie lafd^e. lo
3Jtan üefi l^ier unb ba einmal etnö ju gteid^er ©tunbe, unb
lad^t brüfcer. SBa^ toiQ er mel^r? ©o toie fie jeftt unter
einanber liegen, toirb tool^l fd^toerlic^ jemanben ber ?l)3})etit
taiVi anfommen.
[545] Nro. LXIX. 2)en 28. 5luguft 1772. i5
ßtixütijinngtn übtr htn t&titnU ;2Cud ^tiftbtftiixtib-
ungen fur ;2Cttflilfirung htx ^eiL Sijfrfft» 3Ctt;8i b^m (Sng-
lirdjen Äberfe^ unb mit ;2Cnmierliungen ntxft^tn non ^. (^.
fiübtXf Ifitx ^}$tlif 1 3ii^\^* 6 iBogen gro$ 8« iB^iK 20
ß^f 1772»
5lberma(ö um einen fc^öncn Sraum elenb betrogen ! ®ic
uralteble unb einfältige 9?atur beö 3Korgen(anbeö ! ber ä^ubcr*
boben üoll §ütten unb ^ifgerjelte, unb Sngelbefud^e, unb
erfd&einungen ©otteö ! ®a« füge »i(b ber 5IKenfd^en, bic 26
nod) l^alb afö ©etoäd^fe leben, t)ott J?eibenfd^aft, unb im
©(^(ummer — Dott ©inn, t)ott Silber unb ol^ne @eban!e be3
?ebenö — jufammt bem lid^tl^etten l^errtid^en @eift, ber in
il^rem 2luöbr udf unb Seigre, unb ^Religion, unb Oefe^gebung
alle SBelt um fie ju betraten unb ju beleben <)fleget — fud^c, so
n3enig ober nid^t^ bon biefem' ©eifte, in biefen Sctrad^tungen,
mein Se)er! obgleid^ an^ aßen 8teifebefd^reibungcn gefammfet,
nad) bem ffined^teöfi^tn unfrei SJorurtl^eite bon einem ©ng«
tänber gefammlet — eö ift ein %eü> bott bürren Orafeö, auf
baö bie SRittagöfonne beö SRorgentanbeö getroffen ! ein §aufe 86
t)on ©c^erbengerät^ unb berfc^ütteter nal^ri^aftcr ©^)eifc, mit
®d^Iau6ctt [546] utib ©(j^aalc unb Untätig üBctfäct — aller«
bmg§ tfl baö Suci^ unb bcr fci^cinbarc 93otratl^ t>ott An*
mcrfungcn „ü6cr baö SBcttcr! baö ^ctttool^ncti ! ba^ $au^
leben! bte Sebenöart! bie JReifeart bet SDiorgenlänbcr!" anif
5 fel^t beträd^tüci^ — aber baö tft atteö SSorratl^ üom SBegc
aufgenommen ! Stete JReifebefci^teibungen gcbraud^t, aber auf
bte flaci^fle SäBSif e* gebrauci^t — too, toer eine 9tetfcbef(j^ret6mig
in biefer Slrt getefen, ol^ngefäl^r ba« aüeö gcicfeu, ober m
•unmittelbar bagu beulen fann, unb fid^ l^offeutliij^ tocit lueHfr
10 bagu benfetf mu§. ®er ©ammicr (^err ^armar) ifat »iet
Slnmerhtngen mit Dieler SWfil^e unb Umfläubltc^Icit an9
Orient gel^oft; ettoaö beffer« aber in Orient gelaffen,
muntern, gefunben SSerfiaub, fi(!^ baö atte« ju beulen, tß
anjutoenben, ju brandneu ! SBeld^ ein S^rugfaleuber tfl j. 8.
15 bie SBettergefd^i(j^te? t)oü unnötl^iger gragen uub 3^^
um unnötl^iger Slnttoort toiöen! 3fl bcnn in W,tpp imb
Sgi)<)ten unb Subäa unb S^uniö ba« SBetter gleid^? muß,
!ann« gteic^ feijn? ijiö in einem Saube, an einem Ort M
?anbe« regelmäßig? l^at nid^t jebtoeber Ort feinen eignen
20 Salenber , au(!^ SJorurtl^cile feine« Safenberö , unb xotlit
(Bpxaä^t ^ngt mel^r üon fotd^en finnlid^en SJomrtl^eileii,
Jofalbejiel^ungen u. bgf. ab, ate bie SBettcrf^jrad^c eine« fbxoß
fidlen SSoI!« in ben Reiten? — 3|l« atfo nöt^ig, ba§ toir
ba über jiebeö ©reiben be« ffietterl^al^nö einen ^ro^l^eta
25 1;aben muffen ? unb föunen toir il^n in einem jum S:]^eif fo
t)eränberten Sanbe, unb nod^ mel^r an9 fo üerfd^iebnen Sänbent
unb Seefüften ^ben? — 2)er SBinb bläfet alfo, too
er »itl, unb lieber ^axmax, bu braud^ji nid^t imtner
gu toiffen, üon töannen er !ommt, unb tool^in
3oer fähret?
SKit bem ©rläutem ber $. ©d^rift ftel^t« nod^ migtid^
au3. Unbetrad^tet, ba§ ^err ^armar leine fiäuntuig ber
SKorgenfäubifd^cn ©^jrad^en ]^a«[547]be, fo l^at er ben ®eijl
ber äuöfegung toal^rl^aftig uod^ toeniger. 3d^ toüfie loun
85 jtöo ©teüen im gangen großen Sud^, too JRebarten ber BiBel
ein loal^re«, neue«, notl^toenbige« Sid^t auf gienge : ba« übrige
ift übertriebner 9?ad^brudt, frcmber unb SBiberftnu, ober 3^8/
Nro. 69.] __1^A__
baö ficf) Don bcr Orientaüfcfccn ®üd)e jjebc J0ccibcntalifd)c
Sö(^in beffer alö bet ^crr Scrf. bcntet. Übcr^m^t fagc
man, mo^u b a ö Äümmelfci^neiben t)on Srläutem, baö unb toic
c^ ein Sagetoett biefeö 2Wanncö ift. ©oü bcnn bcr gute ge«
funbe 33etftanb gan3 auö bem S3ibettefen verbannet, unb gar 5
fein Unterfd^ieb in ber SBett gtoifc^cn bem, lüaö tt>i(i^tig unb
untoic^tig ift, gemaci^t »erben? SBenn a(fo au(i^ ju btefer
unb jener ©teüe bie Srtäuterung bei^gemerft toerben !ann,
lüarum ni(i^t fur^ bei^gemerft? ©teile unb ©a(i^e ber 9teife=
bef(^reibung, unb l^öc^ften^ ba^ britte ber S3erg(eid^ung bagu lo
— toarum bie ftreitenbe Sommentarfuf^^e ? Sonnte eö auci^
nie in ber SBelt t)on un3 geioufl tperben, toaö 3onag
Äüajon unb ©alomon« gotbne ^p^d, unb ÜDaüibö
getrocfnete i^^üc^te, unb JRuben^ ®ubatm geioefen — e^
aud^ nie geiouft werben, toie bie Sratfd^üffef, unb ber 8rat= i5
toj)f, unb ber S3acftrog, unb ber Srotforb ber bamaügen
äWorgentänber auögefel^en ; !önnen loir il;nen be^toegen nici^t
glauben, bag fie bamal^ geiüuft, toie ba^ älleö au^gefel^en?
Unb fönnen loirö il^nen nic^t lajfen, baß fie il^rc Sud^en auf
beliebige 5lrt gebaden ^ben? — 3(i^ t)erbiete bamit nod^ 20
immer feine fic^ treffenbe Srläuterung! ©ie ift angenehm,
fie mac^t anfd^auenb unb finnüd^. Slber fold^ ^znQ gur
§auptfad)e ma^en ! fi(i^ barüber ben So^)f bredben , unb f 0
iämmerli(^ mü^fam tl^un, toenn man nun fo ettoaö nic^t
toeiß — baö jeigt nid^t^, a(« ben ®eift ber Steinzeit, bc3 25
Unterfd^ieb^ jtoi[c^en SBefentlid^ unb Untoefenttid^ , gloifd^en
©d^taube unb ^ern an, in ber toir jeftt toal^rl^aftig beij
unferm ^u [548] beterläutern t)er)'un!en fmb. ©daläge auf,
mein lieber anbäc^tiger Sibedefer! nid^t Mo« ettoa jene längft«
t>erfd^rieene bidfe Sibetgfoffen : aud^ bie 6r(äuterung«*8o
commentare unfrer Örientaüfd^en ^l^itofogen in il^ren
©ocietäten! aud^ bie berül^mten unb unmaaSgebtid^
entbel^rtid^en i^^^g^w ä« S35aüf alerten, bie fotd^er ent*
bel^rlid^en S^agen loegen entbe^rlid^ gereifet finb: aud^ ben
gangen @eift unfrer l^eitigen ßritüa, Slrd^äologia unb 35
^^l)i(oIogia, — meiften« ein §aufe lobtenbeine ol^ne ®eift
unb ^eben!
456 p,».«
ÄQcrbtngö ücgt in bcn JRcifebcfcäbrcifcungcn nod^ eil
gtoßct ©d^afe, au(i^ Oricntaüfc^ctt ®oIbc3; aber mcifictti
noci^ ungcfctauci^t , nod^ in ©ci^tacfcn, obglcid^ nic^t mcl^t ii
Klüften bcr ßrbc. 2Bir toiffcn bcijnal^c fclbfi nid^t, tooji
5 toir bic Srbe bnrd^xcifet jlnb.
(Sine Slnmcrfnng DoB ©cfül^t Oricntaüfd^cn Ocijic« if
mcl^r toertl^, alö l^unbcrt t)on bcr ^orm t^rcr Zbp\e, Soi
festerer Slrt fmb attc SRcifcbcfd^rcibnngcn Doli ; aber üon br
crftcrn, lüeld^c S^l^eurnng in nnfern ^ro^jl^etenfc^utcu unb bei
10 Äanjcin nnfrer ©d^riftflc(el;rtcn !
3ubcni jebe gute Änmerfung, bie fci^fcd^t angetoanbt toirb
ifl fc^ümmcr, a(3 toäre fie gar ni(i^t gebol^ren. SBemt fii
ba^ Oefid^t bc^ ©ci^riftpellcrö an bicf em Ort, in btef en
81 f f c ! t , tjergerret — bcnSlnffd^tonng eine« Silbe«, efaiei
15 Seibenfd^aft mit Slei), toäre e« auc^ mit ®o(be, tote ba
8tücfett eine« J?afttl^ier« belabet: lüenn fie mit il^rem 8id^
unb SQSärmc in biefe <Bptx\e gugleici^ 9tau(^ unb Übeln ®e
fd^mad bringet — 2)ic mciften (Erläuterungen unfer« SSerj
jlnb Don ber 8[rt. (Sr bratet ©^)eifen, aber am geuer Dttett<
20 tatifd^en Äameelmiji« gur 3eit bcr jl^curung.
Smmcrl^in l^ättc a(fo ba« Sud^ unüberfefet bleiben, obei
3lu«3ug«toeife gegeben toerben föunen, [549] toenigjieii« ti
®eutfd^tanb beffer eingefül^rt unb berid^tigt toerben foQeiii
S«!ud^c, ?uft, ^autfen, unb anbrc l^aben un« 2)ettt'
25 fd^en tängft fd^on fold^e 93ibeferläuterungen au« SReifcn ge>
geben, getoig nid^t fd^timmer unb beffer, at« biefe — tntl
meiften« ftel^t im einzigen (S«fud^ ba« Seträd^ttid^fie M
(Snglänber«. ®arauf l^ätte fotten oertoiefen : ober jeuer oit^
biefem ergänzt, ober au« ^aßelquift u. a. bie ^^ ti
30 nid^t gebraud^t, (eibig fu)3^)tirt, ober auf 9t i e b u 1^ r «
(iDenigften« mit ben meinen Slnmerfungen be« Überfefeere,
fld^ ganj barauf be^iel^cn) getoartet tocrben — 3e§t ift
©d^rift Don ©eitcn be« S3crfaffer« unb Übcrfe^er« ein mi
famer Sei^trag gur tJrud^ttl^eurung , unb gum Sfeingeit
35 unfre« 3a](|r^nbert«.
Überfe^er ift freijüd^ mcl^r toertl^ at« SSerfaffer; ab.
bod^ überaß ein junger Überfefeer! braufenber äWoft i
4.^7
Nro. 69.] ^*^'
jicmüd^ alten ©d^Iäud^cn. 3tt einigen botanifdften Änmetfc
ungen ift Diel gletg ; in ben Sluöfegcortefturen bnrd^oug mel^r
©praci^fänntni^ unb xiti^tiger SSerjianb — fonji afeer in
allem ju üiel SBeittäuftigfeit, gu lauter Ion, ol^ne Stimme:
in ben ©treitigfeiten mit bem $. ^ieronijmu« unb bem $. 6
SRic^aeliö ju met (attenber ©d^aÖ unb ^ertatl^ eigener
©d^tDäd^e; bie <>l^^fifc3^e (SrHärung be« gtammentoinbe«
©ammiel j. 8. fd^feci^tl^in — läd^ertid^.
Liibri Elementaris Pars I. in theotisouin sermo- lo
nem translata. — — — a C. E. Mangelsdorfio.
S. 250» Pars HI. S* 94*
jDie Slbpci^t, in tot^tx 93. biefe ÜBerfefeung üeranflattet
^t, ift an^ bem 5IKet]^oben6uci^ 6elannt. ©erm S3. ber t)Ott
ben alten ©<)rad^en fel^r gleid^güftig benft, fonnte eö nid^t i5
tüic^tig fd^einen, toie bie [550] Sinber ju biefer ©^)rac^e
fommen ; toir aber, bie toir bie ©ac^c in einem anbern ®e==
[ic^töpunft Betrad^ten, toürben e^ fel^r ungern feigen, toenn
man ben ®runb gu (Sriemung biefer ©^jrad^e mit biefem
tateinifd^en SlementarBud^ fegte. 2)a3 Sateinifd^e iji an ben 20
meiften Orten fel^r ängjifid^, unb toenn toir unö fo au3*
brüdfen bürfen, erfl an ber ©<)i§e ber ijeber, nid^t in ber
©eck überfe^t toorben. Oft aber ift eö aud^ fel^r unbe*
ftimmt, unb bem ^xoed biefer Übcrfe^ung nid^t angemeffen;
biötoeilen ein menig untreu. SBir tooBen nur au^ bem britten as
©efpräd), ba« un« in bie C>anb fättt, S3evf»)iele ^olen : $flr«
fige, alia mala; toaö l^eip baö? ober metmel^r, toaö l^eiji
baönid^t? 3lj5ri!ofen mala praecocia; oviculus, ein Sämm*
c^en, baö ift fel^r unbeftimmt, unb eö toäre bod^ fo leidet
getüefen, ba« eigene SBort auö bem Orbis pictus, ober einem so
cxnbern Se^icon gu fd^öj^fen ! S5. fagt : bie egbaren ^flangen,
^ie auf ber @rbe liegen : 9R. quae licet humi iacent , co-
^:inedi tamen possunt. ijerner 93. fagt: fie toad^fen auö
<Saamen, toeld^er bie ^rud^t einer ^flanje berfetben Art iji :
J^Jl. e seminibus , quae ejusdem plantae fructus praebu- 86
7^runt S)aö ift oft fatfd^ ; benn üiele l^unbert ©tauben unb
^^^ [Nro. 69.
^flan^cn tiufecn bfoö bur(i^ SBurjcI, ®ta^ unb ®(umc, unb
tragen feine 5rn(i^t; aber il^ren ©aamen tragen aBe. Wt.
fagt: patrem infantes gignere. 2)aö tft eine ä^^^^^wtig*
feit, bie biefer SBortfügung eigen iji; aber in einem folc^
5 93ud^ notl^toenbig termieben toerben muß. A Minoribus,
tt)ir erinnern nnö nici^t, bag bicfe« SBort im gnten Sätet»
nifd^en t)on ben Steinen, e^ feij benn im ©egenfafe gn
ben majoribns natu gebrandet, ober absolnte gefegt toerbe;
benn im inripifd^en SSerjlanb ip e« eine ©lipfi«, nnb l^etjl
10 ettoaö anberö. S)a too e« $r. SIR. branci^t , iji c3 , bünft
un«, gar nid^t an feinem $(afe. „®n l^aft mel^r fiännt-
ttiß/' f^^ßt ®« f/tfüger unb tocigcr bi^ bu ni^t
getoorben." 5)a3 fiinb antwortet : „SBaö [551] iji für
ein Unterfd^ieb unter ©rfänntnig unb SBei«»
15 ^ e i t ? '' S)a ift bie Segiel^ung f far. $)r. 2». fagt ober :
Paulnm didicisti ; unb bad ^inb : quod discrimen est
inter rerum cognitionem etc. ? toie ioeriüidett i|l ba bie ©e»
giel^ung? — S)er JRaum ertaubt unö nid^t, mel^r an3umerlctt;
unb in ber I^at, toir ftnb t)on biefer gaujen Überfefeung«*
20 aJietl^obe, unb t)on ben ©ebanfen, bie ^r. S5. über btc
©^)rad^en ^t, ju toenig greunbe, aU baß toir lange babdf
auöl^alten möd^ten. firitifd^e« ©ijlbengäl^len ^ffen toir aiu^,
aber lüir glauben nie, ba^ einer ben ®inn ber Sitten ehu
feigen, unb i^rem großen ®cfü^t nac^ empfinben fann, tocim
25 er nid^t in ben ®cift il^rer ©^jrad^e gcbrungen ifl, unb mit
il^m gelebt unb gebadet l^at. Sa, toir glauben fogar, baß
einer ba^ @(ementarbud^ felbft in bem £on, toie eg t)or nni
liegt, überfe^en, unb boc^ feine brei) ^erioben im Stcero
t)erPe^en fönne. SBir fagen baö nid^t, um $rn. 3R. ßt««
30 fid^ten in 3^^^ff^^ i^ i^^^^^f ^^^^ ^i^ fagen^ au^ Srfal^rung
an 5IKännern, bie große latcinifc^e S)if))utationen fd^rieben, unb
t)or bem^oraj ergitterten. SBarum ber gioe^te S^cil nod^
nid^t überfe^t toorben \\t ; toiffen »ir nid^t, üermutl^Iic^ üegt^
am 3in]^a(t. 3)er 3rrt]^um auf bem Site! ift eine Steinig*
35 feit, unb bie preface heriss^e toirb feinen Ooumatijictt cA^
fd^redten. SSon $rn. 8. Srjtel^ungötoerf fetbp, ift übrigen«
^ier ber Drt nid^t gu urtl^eiten. 2Bir l^atten fre^tid^ babd)
Nro. 69.] ^^^
einiges auf bcm ©erjcn, toir 'otx^patm^ aber auf eine anbete
©elegeul^eit, uub toerbeu, aud^ too h)ir anbcrS beufeu, immer
in §ru. 93. ben lüirffamen SDtann üetel^ren, unb ben tool^t-
gefinnten S33e(tbürger lieben. Sann ^x. 5K. in bet 3"^^^?*
mel^r Sebeu in feine Überfe^ung gießen ; feinen 5)ia(og beffer s
fled^ten, beftimmtere SBorte finben, fo ijiö gut; »o nid^t —
je nun, toenn bie fiteinen feine 9tömer lefen foöen, fo ijlS
gteici^ tjiet!
[552] Sotthott.
Discourses to the Aged; on several important sub- lo
jects. By Job Orten. 1771. 12mo. 3 S. 6 d^ bound.
®o tok man biSl^er ^rebigten für junge Sente gefd^rieben
l^at, fo benft l^ier §err Orton aud^ an bie Sltteft. SBeit
fie ein beftimmteS Slubitorium l^aben, fo erl^alten fie fd^on
baburd^ t)ie(e Sorjüge t)or anbern ^robuftionen il^rer Art. is
3)er 9?erf. I^at Orbnung, l^ier unb ba SQSärme in feinem
SSortrag, unb immer Äänntnig beö SDtenfd^en genug, um üor
mefen feiner 33rüber fid^ ba§ Seigren unb Srma^en ju er*
tauben. ®ie SIKaterien finb folgenbe. — 2)er Unterfd^ieb
gtoifd^en ber SBirffamfeit ber -Sugenb unb ber ©d^toäd^tid^feit 20
beö Sltterö. SSarfittaiö au^gefd^Iagene (Sintabung nad^
$ofe. Satebö S3etradfetung über bie Streue unb ®üte
©otteö gegen ibn. ®otte3 SJerl^eiffung , feine atte ®iener
3u tragen unb gu teiten. 3fraet§ Steife burd^ bie SBüfie,
atö ein S3itb ber Sl^riptid^cn fiird^e auf Srben. 2)a^ 35er* 25
gelten beö äuffern, unb bie (Srneuerung beö innern SDtcnfd^en.
SDeö fterbenben Oofe^))^^ Serfid^erung an feine ® rüber, ba§
©Ott fie l^eimfud^en toerbe. 5)ie ©bte eine« frommen grauen
§au^teö. S)a« Vergnügen, baö Sitte l^aben, il^re 9?ac^*
f ommen in griebe , SBol^tflanb unb grömmigf eit ju l^inter* so
taffen. 3)ie §anb ®ottc§, toenn er unfre greunbe Don unö
entfernt.
mtn hafeiafl.
An historical Miscellany. 1771. 12mo. 3 S.
@ine ©ammtung attertei^ l^iftorifd^er ©tüdte gum ®c* 30
braudfe ber Sugenb. S)ie SBal^t ifi fel^r forgfättig angefleHt,
au(i^ bic ©d^teibatt in bcm toal^rcn Son getroffen, ber <mf
bie Sugenb Sinbtucf machen fann. ®ag ä3er!d^en üerbtent
fetner ©emeinnü^igfett ^Iben aöjcit eine Überfeftung.
[553] Nro. LXX. S)en 1. ©e^tembr. 1772.
5 (Bottingen unh ®ot]|a.
)Dr. (Si« C^f drriptiiitr^ Cjejrre tiom innern ^ottti^-
biienf} in 10 |)riebi$ten« It^iiß Einern ;3(niran$^ 8« 1772«
1 ;2Ci))ir« 6 iB0a/
3n bem 12 nnb 13ten Äa})it. an bie 9tömer finbct bct
10 ^err 3^. ben äd^ten OotteöbienP ber Sl^riften, ben er in
ben intern nnb an fern eintl^eilt. 3n ben üor uM
Itegenben ^rebigten l^anbeft er bemnad^ erfHici^ ben innern
in 10 ^rebigten ab. ®ie l^erjlici^e SSefofgnng toa^rer In*
genben, ber ?iebe gn ®ott, ber ®e(bpt)ertengnnng, ber SDc«
15 mutl^, ber SDtenfd^entiebe, machen biefen ©otte^bienfl au^, unb
in fo fern befielet er in ber ©inne^änfcerung ober Sejfemng.
©ebefferter SBanbet, baö x% ber änßre ©otteöbienfi. SBir
finben in biefen ^^rebigten oiele fel^r gute (Srmal^nnttgctt,
nnb glanben, baß fie, fo fang bie ^omilie auf bem Sn§
20 bleibt, »0 fie ifeo fielet, oorgügttd^en SBertl^ l^aben möge».
Ob aber bie Sangetberebfamfeit , ober Äangetoortrag unb,
loenn toir fo fagen bürfen, ber fiangelioeg gu benfen, fange
fo befielen bleiben fann, toiffen toir nici^t ! SBer unfre meißen
^rebigten tieft unb unö nici^t fennt, ber toirb fid^ erfloun*
25 (ic^e 93egriffe oon ben beuten maci^en muffen, an bie fie ge»
rid^tet toerben. SBaö muffen baö für große ©eelen feijtt,
muß er benfen, bie [554] mit (auter fo erl^abenen Setoeg«
grünben gur Sngenb gereiget toerben fotten? SBie möd^tig
muß fd^on in il^nen bie Siebe gur (;öd^|len SoBfommcn^^eit
Bofeijn, bag fie b(oö inö äuge geftettt toerben barf, um biefe
oorgügüd^e SIKenfci^en gu allem angntreiben, toaö groß nnb
t)ortrefIi(^ i(t. . ®ie Umfd^ioeife oon (Srforfd^ung beö §ergen^,
(Srtend^tnng beö S3erflanbeö, Srioärmung be« ©efül^t«, Sor*
bereitung unb Srgreifung beg guten Slugenbücf ö , unb aQe
85 bie Äunftgriffe, bie ^^oti! be^ feinem oermntl^üd^ mel^r irr»
Npo. 70.] ^^^
bifd^ gefinntcn Slubitortum atitocnijcn mupc, ftnb l^tcr aüc
üktflüßig ? §ict redt bcr 2e^tex bic ©anb au3 gum Scm^)cf
bcrffioÖfomtnenl^eit^unb aüc fliegen l^in mit Slbterg ©d^tDtngen,
ol^ne bie ©teine, Söd^er, S(i)3<)en unb ©oxnctt nur einmal jn
al^nben, bie anbern, ti)e((3^e 6Ioö l^intoanbern muffen, fo t)iel 5
gu fc^affen ma(i^en, ol^ne fe(6ft bie Stügel einmal jn tjerfuc^en,
ober ben äBnc^ö ber ©c^toinflen abjntoarten. ~ Unb lüeniger
aU SSoHfommen^eit ^tt lüebcr ber Seigrer, no(^ üermml^titi^
avL6:f ber ©(^üler be^ ©nd^enö toettl^. SBir fönnen nn« oft
Betrügen, unb auci^ l^ier, aber toenn loir bem SSfid trauen lo
bürfen, ben loir in^ menfci^Uci^e $erj getl^an ^6en; toenn
toir naci^ bem SSerl^ättnig ber ungdl^ügen 5IKenge üon ^re*
bigten, bie ba« Qal^r über gel^atten loerben, gegen tl^re SBirfc
ung auf fonft nid^t gang bumme unb 6öfe SKenfd^en urtl^eiten
bürfen, fo muffen toir gejiel^en, baß un^ bie geioöl^n(ic!^e $re« is
bigermet^obe für bie ^äl^igfeit unb 9tece<)tit)ität unfcrer Reiten
xxxdjt angemeffen fc^eint, unb bag toir eifrig toünfd^en, man
möiitt ben Äangelton mel^r ju ber menfc^üci^en ©^toac^l^eit
l^erafcftimmen, unb ung mel^r SDtild^ atö jlarle ©<)eife geben,
bie toir nid^t oerbauen fönnen. SBir ftnb toeit entfernt, ba§ 20
toir bie d^riftüd^e ^rebigten t)on ben fogenannten moralifd^en
*!ßrebigten toollten t)erbrängen laffen; toir »erlangen mel^r
nid^t, aU baß ber Seigrer ber JReKgion ben [555] üBenfd^en
ol^ne 55orurt]^ei( , ettoa toie ©ternc, (ber immer baö
äWufter ber beften ^rebiger bleibt, feinen au^gefd^Ioffcn,) 25
ftubire, el^e er unternimmt il^n in ettoaö gu utttcr=*
rid^ten. Unb ^t er baö getl^an, bann toirb er toiffen,
toie er d^riftlid^e 5IKoraI ^jrebigcn foüi; unb toie üiel 5)ogma
er fic^ ertauben barf. 3m änl^ang l^anbelt ber $err SSerf.
in 5 ^rebigten oon ®otteö Sarml^ergigfeit, ©el^orfam gegen 3o
©Ott, ^flid^t ber Sl^rifien fein ungered^t @ut ju bepfeeu, unb
ber (;äuö(id^en Slnbad^t.
mitiüu unb Set^jig.
(Bthitijtt tr0n tlntm Pniniftiitn ^nhtUf 8* 1772«
96 S. 85
äuförberft muffen toir üerfld^ern, baß bie Sluffc^rift
l
^^^ [Nto. 70.
biefcr ®ogcn einen fel^r portl^etll^aftett Sinbtud auf m9 ge*
mad^t l^at. ®a ttitt, backten totr, ein feuriger ®etft^ ein
fü^ttareö $er j , biö gum fefbftftänbigen %(ter unter einem
fremben raul^en ^immel aufgetoad^fen, auf einmal in unfrc
5 SBelt. SBaö für ©m^jfinbungen »erben fid^ in il^m regen,
toaS für ®emerfungen toirb er maiftn, er, bem afleö
neu ift?
^uif nur baö flad^e, 6ürger(i(i^e, gefeßig unb gefettfd^aft*
ti(i^e Seben genommen, toie t)ie( 3)inge toerben il^m auffalle»,
10 bie burci^ ©eiüol^nl^eit auf eud^ il^re SBirhtng tjertol^ren l^a6e«?
jDa, too il^r an langer SQSeile fc^mad^tet, toirb er OueHett
Don SSergttügen entbecfen; er toirb eud^ auö eurer tooljfU
(;ergebraci^ten Oleid^gültigfeit reiffen, eud^ mit euern eignen
9tei(^tl^ümern Befannt ma(!^en, eud^ il^ren ©ebraud^ lel^rett.
15 2)agegen loerben il^m l^unbert ©ad^en, bie il^r fo gut felj«
lagt, unerträglid^ feijn. ®enug, er toirb flnben, loa« er ntd^t
fud^t, unb fud^en, toaö er nid^t finbet. 3)enn, feine ©efül^le,
feine ©ebanlen in freien Jiebern ber Oefeüfd^aft, [56C]
greunben, SKäbd^en mittl^eilen, lüenn er nid^t^ neue^ fogt,
20 toirb afleö eine neue ©eite l^aben. 3)a3 l^offten »ir , unb
griffen — in äBinb.
3n benen faft gu langen unb ju eitlen Sorberid^t^
Briefen erfd^eint er in ©elbftgefättigleit, ber feine ©ebtd^te
nid^t entf^)red^en.
25 gg ip red^t lö6lid^ ein <)olnifd^er 3nbe feijn, ber ^anbeC»
fd^aft entfagen, ftd^ ben SKufen »eilten, beutfd^ lernen, Siebor«
öijtn rünben ; toenn man aber in allem gufammen nid^t me^
leiftet, ate ein d^rifilic^er Etudiant en helles Lettres aud^, {•
ift e3, bändet un«, ü6el get^an, mit feiner Oubenfd^aft ei«
30 ^uffel^n gu mad^en.
Slbfhal^irt Don aKcm, ^jrobucirt fid^ l^ier »ieber ein
l^übfd^er junger SKenfd^ gc})ubert, unb mit glattem
Sinn, unb grünem golbbefeftten SRodf, (f. ©. 11,
12.) ber bie fdbönen SBijfenfd^aften eine ä^^^t^^Ö flctricbe«
35 ^at, unb unterm treiben fanb, toie artig unb leidet bo^ fdj,
5IKelobied^en nad^jutrittem. ©eine üKäbd^en fmb bie aflge»
meinten ©ejialten, toic man fle in ©jpcietät unb auf bei
Nro. 70.] ^^3
ißromenabc fetrncn lernt, fein ?c6en«Iauf unter il^ncn, ber
Sang Don taufenben; er ift an ben (leben ®ef(^ö^)fen fo
^tngeftrici^en, l^at fte einmal amüfirt, elnmat ennüijirt, gefügt,
roo er ein 5IKäu((^en ertoifc^en fonntc. Über biefe totci^tiflc
Srfal^rungen am meitüd^en ©efd^ted^t, iji er benn jnm petit 5
volage getDorben, nnb nun, toenn er mcl^r ^vixMl}altnn^
htt) einem äWäbd^en antrifft, beftagt er fid^ bittertid^, bag er
nur ben $)anb|d^u]^ el^rerbietig fofien, flc ni(^t be^m Äo^jf
nel;men unb toeibtic^ anfd^maften barf, unb baö aKe^ fo
ol^ne Oefül^I oon toeibtid^em SBertl^, fo ol^nc gu toiffen, loa« lo
er toiU.
Sa%, 0 ©eniu« unferö 93aterlanb3 batb einen -Süng^
(ing aufstülpen, ber ooder 3ugenbfraft unb üKunterfeit, guerft
für feinen Äreiö ber befte ©efeßfci^after toäre, ba« artigjic
©^3te( angäbe, baö freu* [557] bigjle Siebd^cn fange, im JRunb* is
gcfange ben Sl^or belebte, bem bie bejie längerinn frcubig
bic §anb reid^te, ben neufien mannlgfaltigPen 8tei^en üor*
jutanjen, ben gu fangen bie ©dbönc, bic SBifeigc, bie SKuntre
ade il^re 3iei^e auöfteKten, beffen em^flnbenbeö ^crg ftd^ aud^
mol^t fangen lieffe, fid^ aber fiolg im Slugenblidte toieber toö« 20
rig, tvenn er au« bem bid^tenbcn Sraum ertoad^enb
fänbe, ba^ feine ©öttin nur fd^ön, nur toifcig, nur munter
fe^ ; beffen ßitelfeit burd^ ben ©feid^mutl^ einer 3urüdt^f*
tenben beteibigt, ftd^ ber aufbrängtc, fte burd^ ergioungne
unb erlogne ©euf jer , unb Il^ränen, unb ®ijnH)atl^ien, l^un* 25
Derterfet) Slufmerffamfeiten be« Sagö, fd^metgenbe Sieber unb
äRuficfen be« 9?ad^t«, enblid^ aud^ eroberte unb — aud^ toieber
oerließ, loeit fie nur gurüdt^ alten b toar; ber un« bann
all feine g^reuben, unb ©iege, unb SJieberfagen, all feine
Jl^orl^eiten unb ^efijjifcenfen , mit bem SIRut^> eine« unbe* 30
jtt)ungenen bergen« oorjaud^gte, oorfpottete; beö glatter^ftcn
roürben loir un« freuen, bem gemeine, eingelne toeibtid^e 3Jors
jüge nidjt genug ti^un.
Slber bann, 0 ©eniuö! baß offenbar toerbe, nid^t
Släc^e, SBeid^l^eit M §ergenö fei^ an feiner Unbcftimmtl^eit 35
[d^ulb ; la§ il^n ein SRäbd^en pnben, feiner toertl^ !
2öenn i^n l^eiligere ©effil^te au« bem ©efd^toirre ber
^^^ [Nro. 70.
©efeUfd^aft in bie Stnfamfcit leiten, Ia§ il^n auf feinet
SBaßfa^Tt ein SKäbd^en entbeden, beren ©eete gcmje ®ütc,
guflteici^ mit einet ©eftalt ganj Slnmutl^, fl(3^ in jKHem
^amitienlteig ^uötid^et ti^ätiget Siebe .gtüdtid^ entfaltet l^at.
5 3)ie ?te6ting, j^^eunbinn, S3e^ftanb il^tct SKuttet, bie jwetjte
aKuttet il^te^ ^aufeö ip, beten flet« Iie6tofit!enbe ©ccfc
jebeö $etj untoibetftel^Iic^ an fid^ teigt, gu bct ®id^tet unb
SBeife toittifl in bie ©d^ule giengen, mit Sntgüden f(j^autcn
eingebotne lugenb, mitgebotnen SBol^tftanb unb Otajte. r-
10 Sa, toenn fic in ©tuu'« [558] ben einfamet SRu^e fül^It, bog
il^t Utj aß bem Siebeöetbteiten nod^ ettoaö fel^tt, ein $etj,
bag jung unb toatm toie fle, mit il^t nac3^ fetnetu ))er*
^üütetn ©etigfeiten biefet S35elt al^nbete, in bejfen be»
(ebcnbet ®efeüf(^aft, fte nad^ all ben golbnen Slu^fl^tcn Don
löetöigem Se^fammenfeijn, bautenbet ^eteinig*
ung, unjietblid) locbenbet J?iebe feft angefd^Ioffcn
l^infttebte.
Saß bie Serben fici^ finben, bei^m etften Stallen »etben
fie bunfel unb mäci^tig al^nben, wag jebeö ffit einen 3ntt*
20 begtiff t)on ©lürffeeligfeit in bem anbetn etgteift, to)etben
nimmet t)on cinanbet laffen. Unb bann (aü et al^nbenb,
unb l^offenb unb genießenb:
„SBa« hcäf feinet mit SBotten an^\pxidii, feinet nttt
i^ftänen, unb feinet mit bem üettoetlenben 'ooUtn Stuf,
25 unb bet ©eete btinn."
SBal^r^eit toitb in feinen J?iebetn fe^n, unb (ebenbigc ®^ön»
^eit, nic^t bunte ©eiffcnbtafenibeafe , toie fic in l^unbert
beutfd^en ©efängen l^etum toatten.
2)od^ ob« fotc^e SRäbc^en giebt? ob« fold^e Oüngtinge
30 geben fann ? 6« ift l^iet oom ^jolnifci^en 3itbcn bie 9iebe^
ben toit fafl oetloten l^ätten, au(j^ l;aben toit ni(i^t« üon feinen
Oben gefagt. S3Ja« ifl ba tjiet gu fagen! butd^gel^enb« bie,
©öttetn unb üKenfdfeen, oet^aßte SKtttetmäßigfeit. aBtr
»unfeinen, baß et un« auf benen SBegcn, too toit unfet 3beat
85 fu(]^en, einmal toiebet, unb geijHget begegnen möge.
Nro. 70.] ^^^ .
»Qfel.
Djerfui^ übtx hUntftiiigt (Bxhnnn^. 1772. 8. 128 S.
$err Statl^fd^rciber 3 f c ti n , ber nie ©c^riftftcQcr tDuxbe,
alö in bex 3lbfid)t, @ute« jn ftiftcn, Tcgt [559] in biefen
Sogen bie ©auptjtoerfe t)or, bie bie ©efe^gebenbe ©etoatt 5
immer Dor Singen l^aben foüte ; SBittl^fc^aftlic^e Orbnnng,
fittUci^e Otbnnng, türgerlid^e Otbnnng: 3Die erfte toitb 6iö
©.71 abgel^anbett. ©8 (anft aKe^ bal^in anö, baß äße
©tänbe ber SIKenfc^en fo in einanber geflod^ten nnb gegen
einanber tjatancirt »erben, ba§ jeber bcm anbern feine l^öd^pc lo
toirt^fc^aftüc^e ®(ü(!fe(igleit üerfd^affte. S)er Slcfertau ift ber
®rnni) aller tt)irtf)fd^aftUd^ett ©lud f etigf eit ; ©ein g(or ober
35erfaC[ ^(htgt oon bem SSortl^eil ah, ben er bringt, nnb t)on
ber SSerioenbnng biefeö ^Sortl^eil^. Sr lann aber feifien Sor*
tl^cit bringen, n^enn ni(^t ber ®rnnb in bejien ©tanb gefegt is
tt)irb, toenn nid^t feine ^robnften leidet Vertrieben toerben,
nnb leidet jn fd^affen fmb. ©eßtoegen muffen bie (Sigen=
tl^ümer fo tool^t, aU bie bienjibare Slaffe (Classe sterile) toie
fie allen il^ren Unter^U anö bem 3ldterban giel&en, aud^ atteö,
ti)aö fie ba^er nel^men, toieber bal^in fliegen laffen, nnb über= 20
l^aujJt bemfetben anf aße 3lrten nüftUd^ gemad^t toerben.
3)iefeö (entere gefd^iel^et bnrd^ bie Soncnrrenj; bnrc^ toetd^e
nemUd^ bem Sanbmann, ober tietmel^r jebem fiänfer, ber
Sauf, nnb ift er loieber auf einer anbern ©eite, Serfänfer,
ber Verlauf erteid^tert toirb. — ®aö pnb ol^jngefäl^r bie 25
©runbfdge ber toirtl^fd^aftlid^en Orbnnng, Vit atfo aßen
3toang in aßen ßtaffen t)erbietet. 3n ber Ouefnaijifd^en
n)irtl)fd^aftlid^en Safet, bie ber $err SSerf. biefem Slbfd^nitt
mit feinen ßrläuternngen angel;ängt l^at, loerben biefe ®rnnb=
fä^e, nnb ber ®ang, ben bie ^robnfte t)om i?anbmann an8 so
nnb jn il^m ^urüdf nel^men, finntid^ gemad^t. ©0 toie aber
biefetbe nid^t anberö befleißen, nid^t anber^ fid^ ändern, afe
toenn aße^ im ©taat feinen natürlid^en ®ang geltet, fo cr^^
forbert bie toirtl^fd^aftlid^e Orbnung aud^ fittlid^e Örb*
n n n g. 5)nrd^ biefe toirb gleiö, Wlä^u [560] gnng, ®cred^tig* so
feit erl^alten, nnb ber ?ujn8 toermieben, ber biefe Sugenben
t>erj[agt, nnb ber aßein fd^äbfid^ iji. SBo toerben aber toirtl^*
Litteraturdenkmale des 18. Jahrhunderts. 8. 8 (30)
466 nff ._
[Kto. 71.
fd^aftlid^c unb fittUd^c Orbnutig fccflcl^ctt, töcntt ttiij^t jugleid^
bürgctüd^c Orbnung cingcfül^rt lüixb? SKati fd^affc l^icr Icinc
t)on bcti gefünpcftcn <)oütifd^en ©^ftcmcti, lüoriim immer gürfl
unb Untcrtl^an auf SBaagfc^afcn gelegt toerben ! 2)er ®rmib*
5 fafe ber ^olitil, bie nad^ biefer Oxbnung eingerid^tet toüt,
ift : baß ba« SBo^f beö dürften, SBol^I be^ Utttcttl^anen ; ba«
SBol^l beg Untertl^aueu , SBol^t be« gütPen fe^; unb bag
feinet bem anbem ben minbeften Sintrag tl^un fönne^ ol^nc
fid^ fe(6p ju fd^aben. — 3)iefe^ ftnb bie $au))tibeett, bie
10 toir in biefem fd^önen ©d^xiftd^en gefunben l^aben , ba« mit
cofmo})o(itifd^em ^atxiottfmu« gefd^rieben i|l. Einige SEBott«
fügungen, g. ®. in ber SJergteid^ung : lüie größer; beflo k.
anftatt je größer ; unb bann ber SWtßbraud^ be« ^ürtt>ortö,
berfetfce k. g. S. ®a3 ®(üdt beö ^Regenten, unb baff eile
15 be^ Untertl^anen; muß ber Sefer bem ^erm Serfajfer nid^t
berargen. S35ir toünfd^ten, baß feine menfd^enfreunbÜd^c unb
tDol^Itl^ätige Seigren tiefen Sinbrudt mad^en, unb in Übmtg
gebrad^t toerben möd^ten; Slber
Spectavi ego pridem comicos istnm ad modum
20 Sapienter dicta dicere, atqne iis plaudier,
Cnm illos sapientes mores monstrabant popnlo.
Sed, cnm inde snam qnlsqne ibat divorsi domnm
Nnllas erat illo pacto vt Uli jusserant.
[561] Nrp. LXXI. S)en 4. ©e^tembr. 1772.
25 §aUt.
l^errn Sdrimdr« (Srften i^mhtBf trfttv ^\$tlL 1772« 8«
352 S« ßt^ 5« 3« <6tbmtt!^ V^ittmtf nnh 50^« Site. 9thwux*
®er JReji ber Äfofeifd^en ©d^aufpielergefeUft^ft )KuIt
30 ba« übrige ©erätl^ auf ein neue« gul^rtoer!, tooju 3. 3.
©cbauer abermaf bie 93orf})ann l^ergiebt, unb fäl^rt mm
unter bem Stamen ber @d^irad^ifd^en Sanbe in bet 9Be(t
l^erum. 3)ie Ferren, bem ®eifte i^re« SKeifler« getten,
fal^ren, toie 6r, fort, ®Ieim, SBielanb unb OacoBi,
35 ungel^eure, aber nic^td bebeutenbe 6om))(imente l^ergufageii;
Nro. 71.] 467
tto<3potfctt 6c^ ©clcgcttl^cit ©cutfd^, unb SR^tigfctt bcr
Wlttapl^txn fce^jubringen; Berbern ate einen ber fd^Ied^teften
Äöpfe bem ^ublüo fennen ju leisten, unb tote alle bic
Änabenftreid^e weiter l^eiffen mögen, bte toir un« [d^ömen
l^erjunennen. 9Ba^ Don SBien fommt, tft gro§. |)err 5
üon ©ebter ift gro^, tüeil e^ nod^ mt^x Seute gtebt, bie
aud^ gerne grog »erben, nad^ SBien gelten, unb auf öffent«
lid^e Soften nad^ Italien reifen möd^ten. SWan ^at gefeiten,
baß fid^ bic Sei^jjiger Sibliotl^ef ber fd^önen SBiffenfd^aften
^uptfäc^üc^ burd^ bie, meipt Dortreff Kd^en äbl^anblungen, 10
eineö ©aroe, Ääftner [562] u. f. to. bi^r erl^alten ^at,
alfo aud^ eine eigene äbl^anblung Don bem Unterfd^teb ber
med^anifd^en unb freien fünfte, bie httj il^rem läd^erüd^cn
Sitationötoufte unb alten SSSörterfram leiber um DoÖe
20 3a^r ju \pai fommt. ©ie ^at ben einzigen Scl^Ier, 15
ben Voltaire nic^t leiben fann: fte tagt fid^ nid^t tefen.
©obann ^erfonatien beö §errn gel^eimen SRatl^ SIo^ in
bem eigentlid^ften SSerftanbe be^ SBortö, unb l^ier ftnb nn^
befonberö, fo toie in bem gangen 333er!e,
bie ©c^reibcr ol^ne ©aft unb Äraft, 20
tüie fte felbft §err SRiebel Dor feinem äbfd^iebe mit iljnen
nennt, tetb^ftig oorö ©efid^t getreten. Sine ^robe Don ber
gl^rUd^feit be^ ^errn 33iogra^)]^ett: „®ag (Slenbeftc unter
allen Schriften toiber §errn Äto^ ftnb bie $erberifd^en
critifd^en SBälber. ©ie cntl^alten l^alboerbaute ®inge in 25
einem ungezogenen ©tile, toeld^er gefünflelt iji, unb alte
©ac^en auf eine neue Slrt, bie ganj fel^Ier^ft tft, Dorfiettt.
@^ ift feine einjige grünblid^e Slnmerfung in bem 2ten
SBätbc^en, toetd^e neu toäre." 5Son SBi e tan b« festeren
©d^riften toiffen bie Ferren fo Diel toie nid^tö ju fagen, so
unb l^ier unb ba ein Sißd^en nonsense mit unter: j. 93.
@. 255. „®er neue SCmabi« ift, toie befannt, ba« lefcte
SBerf M ©id^ter«, ba« bie tJräutein Don ©ternl^eim,
SKabame ta SRod^e, ju Soblenj, jur SSerfafferin ^t.''
SBer l^ier ^wf^^ttimenl^ang erratl^en fann erit mihi — „S)tefe ss
in Dieter Slbftd^t groge S)ame (fal^ren fie fort) Derbient mcl^r
bie Setounberung be« Sobe«, aU man fte il^r ertl^eilt l^at.
8 (30)*
468 nt^ _-
[Uro. 71.
® lauten flc mir, bag bicfc ctl^atuc 2)ame bcr grcunbf^ft
ctncg S38iclattb^ mc^r tocttl^ ip, aU alle anbre ®e»
mal^Hnttcn bcr 9Ktnijlcr, bte id^ big icfeo fcnne.''
9?ur gefd^töicgcn, mein §crr, tocnn man bic Seute nid^t
5 fcnnt ! Unb nid^t in bcm Son beg ^crrti aller Ferren, utib
beg fiöttige« aöer Sönige angepimmt! enblid^ rüit $CTr
*»Präcc|)tor [563] ©d^ummet tjon SWagbeburg eine elcube
^Sertl^eibigung gegen ein ^aKifd^e« ä^^^wngöblatt ein, baö
il^m, toie tüir »or furgem get^n l^aben, anbre SSefd^äftigungm
10 ate em})finb[ame SRcifenmad^ere^ angcratl^en l^abcn mag. IDer
Serfaffer be^ S^rahat^, über bie moralifd^e ©d^önl^eit unb
^^l^itofo^)]^ie beg Cebenö, recenfirt fein SSud^ felbjt, unb fagt
bem Cefer, in toeld^em Oefid^tgjjunft er eö angufel^ctt ^aBc.
S)ie übrigen au^fül^rlid^en SRecenfionen betreffen meiji tDentg«
16 bebeutenbe Sudler unb Srod^üren, Saretti« 8ieife, ©d^mtb«
harter, bie Upoti^tU, SKapatierö Oebid^t an 2)eutf(^Ianb
toegen feinet tapfer 3, Saunen an meinen ©at^r, jjoetifd^
Stumenlefe über bie Äod^ifcbe ©d^auft)ie(ergefeKfd^ft, Sweater
beö $erm ©taatöratl^« t)on ©ebler, beutfd^e« Sl^eater öon
20 Sl^raufcfc^en, Sorporofa, SBagner^ ©uetoniuö u. f. to. 3)ic
eigene Serfe übergel^en toir. 5Wur nod^ einen einzigen Knaben«
jlreid^ fönnen toir nid^t unangejeigt laffen: ba^ toid^tige Sud^,
9tet)ifion ber ^l^ilofopl^ie betitelt, baö biefe Ferren toegen
feiner SBinfe fre^üd^ nid^t tjerfte^en, ^ben fie toegen U9
26 äbfd^nitt^ äpi^etif t)or il^r S^ribunal gejogen. §ier !>«•
breiten fie auf bie ^mifd^fte ärt, ©teilen, bie in bem 3^*
fammen](>ang ben SSerf. atö ben befd^eibenjien 5IKann anf ünbigen,
unb legen fie afe 93eti>eife feinet ©totje« bar. S38ir tocr«
toeifen unfre Sefer ber Slirje ^tber auf ben äbfd^nttt bc«
80 aSudb« felbp, unb toir ^offen, fte »erben mit un^ einig fei^n,
ba§ unfer ^Aialiex bie meiften (Srinnerungen unb SEBinfc
nötl^ig l^atte, ob toir gteid^ unmögtid^ alle« in ber SSorjlellung«*
art be^ SSerfafferö unterfd^reiben fönnen. 9?ur ber^einjige
©ebanfcn ijl töid^tig genug, toenn er un3 tjon bem äfl^ctil»
86 fr am jurüdCruft, erinnert, baß in jeber Sunfl ber SSirtuofe
nad^ befonbren imjjliciten Obeen eine« eignen ^rtndjjü
^nble, unb baß folgtid^ bie erften Orüube, toorinum aQe
K„. 7,.] 469
Äünftc jufammcn treffen, für ntd^tö afe mcta^jl^^flfd^en ©d^aum
[564] anjufcl^ett fmb, bcr titd^t aufgefaßt ju »erben üets=
biene. SBir begreifen nid^t, tüte man baö: ^^Jinbarn un^
confifciren, nennen fönne: toenn ber S?crf. fagt: S)ie
etoigen Slnf^)telungen auf ©tabtgefd^tci^ten, bie tüir ntd^t fennen, 5
enblid^ gar nur mit ber ©^jrad^e ber l^öd^jifliegenben 3magina*
tion berül^rt, muffe un« Sefer beg 18tcn Oal^rl^unbert^ nad^
S^rifti Oeburt fa(t laffen. Unb raubt er unö bie grieci^ifd^e
S)i(ä^ter, toenn er fagt, un^ fel^tt baö üoHfommnc @efti](|I
baju ? S)od^ genug — tüir bitten bc^ unfren Cefern um lo
^erjei^ung, bag toir be^ Slnfünbigung eine^ Unternel^menö,
ba« t)on fetbft bie Slc^tfamfeit be« "»ßubUhim« bi« jur jtöe^ten
SD?effe nid^t überleben töirb, fo töcitläuftig getöcfen finb.
Dl^ngead^tet beö lefetern faubern ^aufcnfci^en Onjiitutö
ju Scmgo, unb biefer neuen ©d^irad^ifd^en ^i^tyxk, tüürben is
bie Seij^jiger Sibtiotl^e! ber fd^önen SBiffenfd^aften unb bie
Sertinifd^e allgemeine beutfd^e Sibliotl^ef immer i^ren ^lafe,
al3 bie erften Jjeriobifd^c ©d^riften S)eutfd^tanb^ be^au^)ten.
— ©nbticb muffen tüir nod^ f^gwt, bag bieg SBer! eine fo*
genannte ijre^ftätte gegen alle Journale fe^n, unb jeber bc« ao
leibigter Slutor feine ^Sertl^eibigung l^ier einrüien unb gebrudtt
lefen !ann. Sin Suc^^änblergriff, ber einträgtid^ genug fe^n
mag, um ben SSerleger tüegen 3)rudE unb ^afier fd^abloß gu
l^alten ; benn ba^ 5So(! beteibigter Slutoren ift in S)eutfd^tanb
anfel^nltc^ genug, um il^m aögeit bie gel^örige Slnjal^I Käufer, »5
Sefer unb 3ln^)reifer gu »erfid^em.
®ottingen unb ®ot]^a.
bem 1772* 8* S- IIL 8o
©ein langer Umgang mit ©taat^fad^en l^at ben ^errn
©taatörat^ in ben ©taub gefefet, in biefen [565] Slättern
bem "ißubüco üerfd^iebene ßrfal^rungen mitjutl^eilen, tote bie
33efanntmad^ung loon ©taatöfa^en aufgenommen töorben ijl.
©efe^e entfc^eiben l^ier nid^t^ , fonbcm baö metjie iji ber ss
^tugfjeit ber ©c^riftjieKer übertaffen. SRcid^^gefefee barf jeber«'
470 tH„. „.
mann brutfcn laffcn, töcnn nic^t ^ttoilcgtcn bagcgcn ficl^cn;
hoif l^at eine ju frül^e 6e!anntgema(!^te äBal^Ifa^jituIatton
eine Ungufriebenl^eit Derurfac^t, unb einem gemiffen ©d^rift*
fteßer tourbe bcr §. 197. 3. 81. Sl. bcn er töörttid^ anführte,
5 (unb ber ol^ne bieö faft in allen anbern 9t. ä. gleid^ ate eine
formula solemnis jtel^t) be^ ber Senfur au^gejtrid^en, toett
bie l^ol^en ©tänbe bie bafetbp entl^altenen ©rnnbfäfcc ge*
änbert l^ätten. S3e^ ben 8ieici^ö=SonDenten barf alle«, toa«
jnr ©ictatnr f ommt, gebrncf t »erben ; ba« Sieid^öfür jienratl^ö«
10 ^rotocott tüirb ol^ne bie« meifl gebrurft, unb naci^ bcn
©täbtifd^en ^xtytoco\im,l)ai man, (tüeil fie Ho« Votum
cariatum geben) nid^t Diel ju fragen. Slud^ ^x'voat (Sefanbt*
fd^aftöprotocoHe fommen oft in ben S)rutf, ungeal^nbet. (bod^
too^I erft nad^ gefd^toffenen Unter^nbtungen) 2)ie Betj bcn
15 9ieid^«conüenten ütergebenen ©d^riften befannt ju mad^^ ip
oft miglid^, unb $r. SSerf. l^at fetbfl begtoegen !aum einer
?Jifca(ifc^en 5Serfolgung entgelten fönnen. Se^ SBal^Itagen t|l
nie ein ©el^eimni^ üon ben ■iProtocoßen gemacht toorbcn ; Be^
Sret)«s i^ürften* ©rafentagen u. bgl. Sonüenten l^at man aud^
20 uie bie 33efanntmad^ung ber bafelbp übergebenen ©d^rtften
üerfagt; nur in iJrieben«congreff en, Sammergerid^t«*SJijltattotteti
u. bgl. ift erfl abjutoarten, bi« bie ©ad^en reif flnb. Uli*
richtige ©ac^en muß man fre^lid^ nid^t für 8ieid^«acten au9»
geben. ®er fei. $r. e. 0. «. öon Ä ö n i g « 1 1^ a t l^at bnrc^
25 ein fold^e« SSerfel^en fid^ oielen 5Serbrug Jttgßjogen. 9tetd^««
gerid^tüd^e ©ac^en fmb l^äufig gebrudtt toorben; nnb e« ifl
fetten, baß eine fotd^e 33e!anntmad^ung übel aufgenommen
toorben [566] toäre. Facta befannt ju mad^en, ip gcfäl^rüc^,
unb erforbert große Sel^ntfamfeit ; 9ted^ttid^e SWeinungen,
80 fo xüol^t frembe at« eigene ; toie aud^ 9taif onnement«, bie ntd^t
toiber bie ©efe^e anftoßen, fodten tool^t ungeal^nbet bleiben;
fmb aber bod^ aud^ oft jur SSeranttoortung gejogen toorben.
3!)ie ©d^reibart muß natürlic^ertoei« befd^eiben f e^n ; oft aber
ti)irft bie SKaterie aud^ auf fie einen fatfd^en ©d^ein. -Jhi
35 änfe^ung be« $articulair»©taat«red^t«, muß ein Untertl^on
fid^ in bcn engften ©d^ranfen galten, ein Slu«länber l}at mel^r
gret)l^eit; §r. SSerf. fü^rt l^ierbe^ einige ©d^reibcn öom
471
Nto. 71.] ^'^
^rcu^ifd^cn unb ätil^alttfd^cti $of über [einen Snttourf t)om
^reußtf^cn unb än^altifd^en ©taatöred^t an; töorübcr man
aKetle^ Sctrad^tungen mad^en fann. 5)a^ tefcte ^apittt
l^anbelt üo» ber Senfnr, bte jtoat in ber 9?. % O. gebotten,
aber a# Dielen Orten gar nid^t beobad^tet toirb — (unb 5
S)an! fe^ eö ber Sinfid^t Kuger ^Regenten, ti>o btefc« bt>ii
ber ©eifier aufgel^oben ijl, ba^ aßen ®eniu3 erfHtft, unb
baö il^n jur Sarbare^ l^inunter bruiet? muß, in ©taat unb
Sirene fdaoifd^c ©runbfäfee einfül^rt, unb be^ben ungletd^
me^r, at« felbft bie gröfte 300^'«^^ Ö^^it fci^abct.) — Stur lo
naci^ ber 2^at fann Ä. 2R. bie Scnfurred^te ausüben; [onft
fielet baö 8ted^t ber Obrigfeit ju, too ber S)rucf gefd^iel^t;
unb auc^ fte, barf fid^ nur auf ba«, toaö töiber SReltgion
unb Staat ge^t, cintaffen. — S)a« ip ber On^att biefer
Sogen. S)er* ^r. D. 9Ä. fennt bie Senfuren auf einer i5
befd^toerlid^en ©eite ! Übrigen^ toirb man nie jtöifd^en biefen
Ätit)t)en mit ©id^erl^eit burd^gcl^en, ba bie ©ad^e tjornemüd^
öon mmü\)x abfängt!
®enf.
Ijettre de Mr. de Voltaire ä un de ses Con- 20
freres de TAcademie. 1772.
Le Sieur Clement l^at SSoItairen in einer
Srod^üre angegriffen, ^if ^bc ba« S)ing nici^t gelefen,
fd^reibt [567] ber alte S)id^ter; aber Stement badete fonfi
anber« Don mir. S)arauf filiert er fel^r fried^enbe SSerfc 25
biefe« Stement, unb eine trabet Don ber Siad^tigaÖ unb
ber Sre^e an, bie il^m berfetbc jugefd^idft l^atte. 3ene fang
Dortrefü^, biefe tabelte, unb f(|rte, unb lärmte, bi« man
il^r fagte :
S^il te plaisoit; c'est qu'il chanteroit mal. so
9tun, fä^rt 5Sottaire fort, ift Clement Ärel^c toorbcn;
3d^ möchte feinen Srief feigen : J*en profiterois ; je n'ai que
soixante et dixhuit ans, les jeunes gens peuvent tou-
jours se corriger etc.
^'^ (Kw). 71.
Le Bourru bienfaisant. Comedie en trois actee
et en Frose de Mr. Goldoni.
S)ic ctftc Äomcbtc üon ® olboni in ftanjöfrfci^cr ©^Jtaci^e
6 gcfd^ricbcn, unb auf bcm ftanjöfifd^cti Sl^catcr mit 7b üietetn
Sc^faß aufgeführt, bag mau foglctd^ bcn 53crfaffcr ju feigen
locrtangtc. ©te l^at aud^ in bct %\:iai allcö, toaö auf ba8
Sweater gehört, ungemein »ict ®<)iel in bem Sontrap b«r
Sl^araftere, bet Seid^tigfeit be^ S)iatog«, unb ber Sufligfcit,
10 baö au3 SKigberflcinbniß, unb au« l^umoripifci^em gortl^anbcln
einer jcben ^erfou entfielet, ol^ne Oefd^tüä^igfeit be« Scbienten
unb bc« Äammermäbd^en«. S)er §au^)tci^arafter ijt ein auf»
fal^rcnber Ontte, ber aber immer töo^tt^tig gegen feine
iJamtüe bleibt — eine 5IRifd^ung au« bem griJ)ort in bet
löSccoffaifc unb bem®ronbeur. 3Q8ir fagen nicj^tö ton
ber Ontriguc; fle i(t leidet, unb er^tt fid^ nid^t fel^r gut
in ber Sefture, loietoeniger im äuöjug. S)a3 ©tüd »iD
gefeiten unb nicj^t getefen fe^n, unb tjielleid^t ifi bicö mel^r
eine $robe feiner ®üte, ate feiner ©infäöigfeit.
20 S^ote Stai^rii^t an baS ißuBnittitt.
IDije ujeuje ;3Ctt00iilre ber (Ser4rt4rt^ be0 ;3C$atlr0nbetrefenK
3ci^ bin DOtt loerfd^iebenen Orten l^er auf eine brin* [668]
gcnbe SBeife erfud^t töorben, ben, be^ Slnftinbigung ber burc^
gängig t)erbef[erten , unb burd^ bie bi^ l^iel^in gemangelten
25 ä^eile nuumel^r ergänzten ®ef d^id^te beö 333iclanbifd^ett
ä g a t ]^ 0 tt , angef e^ten ^ränumeration^termin ju verlängern.
©iefe« fonnte, ba $erm SBictanb fotool^t, a(« mir, öor»
jügüd^ baran gelegen ift, bem "»ßubtifo j)ün!tlid^ SBort jn
i^atten, unb alfo mit bem S)rud£e be^ ägatl^on ol^nüerjtig«
80 lid^ ber Slnfang gemad^t n)erben mufie, fo fd^ted^terbingd
nid^t gefd^el^en. 63 iji un« aber gelungen, fold^e Sinrid^t»
ungcn ju treffen, ti>el(^e un« in ben ©taub fefcen, biefem
ol^ttbefd^abet, bie Pränumeration big auf ben 1 8ten SDecember
biefe« Sal^rö offen ju l^alten.
85 S)er erjie E^eil be« ffierte meine« greunbeö, ijl »irtt^
fd^on unter ber ^^reffe, nnb bie baju gel^örigen ^u))fer unter
ben $änben gefc^tdter Wlti^ex. S)ad ©attje toirb 16 Bte
20 ^ogen me^r Betragen, aU bte etfle Sbtjetge BefKmmt.
3)iej[entgen $etrn ^tänumetantett, toetd^e
no(^ feine t)on mir eigenl^änbtg untetfc^ttebene
$tänumeration^f(^etne l^aben, etf u(!^e i(!^^ bet« &
gteid^en il^ren @!oUefteur^ ol^nt)et}üg(t(i^ aiiu*
forbetn, xotil xif fonf} für nid^t^ flel^e, nnb lein
(&ictmpiax, aH gegen fotc^e eigenl^änbig unter«
fd^rteBene ©d^eine, aBgeüefert toerben tann.
$erfd^tebene t)on benen $erm SoHelteurd^ t)on benen i(^ lo
iDeig, bag 6e^ il^nen ^rönumerirt ifi, l^aben mir il^re Siflen
nodi nid^t eingef d^idCt ; ic^ erfnd^e bief etBen, bantit ntd^t (Snger
gn loergiel^en,'* unb fortgufal^ren, mir monattid^ t)on bem^ uxtd
fle gefammtet, 5Wad^rid^t ju geben.
Od^ Bejtel^e mid^ üBrigen^ auf meine erfle 9ta(^rtd^t an is
ba^ $uBIi!um, unb n)teber]^ote bad älnerBieten, bag man
gerabe ju an mid^ nad^ 3!)ü{fetborf fd^reiBen Unne.
3)ü6eIborf, griebrid^ ^einrid^ SacoBi,
ben 1. ^ug. 1772. Q^^urpfäl^if. ^ofconmterratl^.
[669] Nro. LXXIL ®ett 8. ®ept 1772. so
ftii|ien|agen.
^]ek$trtttn000jer4rii^te htB nnxmtt3fii$tn (Bxüftn 3* f*
Strujenf^e; nelr^ btlfellien tigen^&nii^er Kmlrrif^t^ umt
l»er ;?Crty mie tx in ;2((nbentn0 feln^ (Sefinnttng iUrer bit
l^eligion 0(kommen t^« Dim IDr« iß« ^finttr 1772« 8« 8&
312 S.
5)rc^ SCrten üon SKenfd^en toerben biefe Sefel^rung«*
gefd^tc^te mit Vergnügen (efen. 2)er 9}engierige, ber nnr
immer fragt: toaö l^at ber gefagt, unb nm« fagte jener?
3)er bumme Sigotte, ber jufrieben ifi, toenn einer t>or feinem »o
Sobe fd^ön gebetet l^at; unb ber el^rKd^e ebene iiy^ann,
ber fi(^ freut, toenn fein fierBenbcr SieBenmenfd^ an bem
dlanb bed ©raB^ Serul^igung unb 2^rofl gefunben }n l^aBen
gtauBt, ol^ne fid^ gerabe barum }u Befümmem, auf toa^ ffir
einem äSSeg er baju gefommen ift, nnb oB er fe(B^ auf biefe 86
474
ärt baju gcfommctt toärc? — S)cr bcnfcnbc Z^toU^t wub
bcr ^l^itofo^)]^ tocrbcn aber tocnig Sljttl^cit an bicfcn Slöttetti
nehmen fönncn. 333ir ^ttcti gehofft, in bcm ungtüdlici^tt
Orafcn einen SKann ju finben, bcr nad^ langen nnb tiefen
5 aScobad^tnngen be« J)]^^fifd^en unb moratifci^en äwjlanbeö beö
SWenfd^en ; nad^ fül^nen nnb fid^ern Sliien in bie öfonomie
bcr ©d^öj)fung; mit auggc- [570] brcitctcr Scnntni§ bcr ffielt,
ft(^ ein {ufammcn^ngcnbc^ 9teIigion^fl)flcm gebaut l^ätte, in
bcm tücnigficn« einige Sejligfeit, ober bod^ nur ®Ianj jn
10 feigen toärc. 5)icfc« ©^ficm , badeten töir , toirb $crr S).
9Küntcr mit toarmcm Ocfül^I, mit crtend^tcter Semunft
bcprciten; @r toirb mit feinem armen grcunb burd^ bie
Sab^rint^c feiner Untcrfud^ungcn »anbern ; • toirb feinen
wal^rcn Segriffen, äögemeinl^eit geben ; toirb, feine 3rrt^ümcr
15 JU l^eilen , feine Singen ju einem grogen ^üd über ba9
®anje öffnen; tüirb il^m bie ^Religion in il^rer ®im))licitSt
jetgen; n>irb n>enig t)on i^m fobern, nm )oieI ju erl^olten;
unb lieber ben gunfen im ^erjen, fottte eö aud^ bi^ in«
@rab nur t^unfe bteiben, }u näl^ren unb }u betoal^ren, M
20 bie l^ettepe flamme in ber ^l^antafie aufzutreiben fud^cn.
— SBir fanben unö aber betrogen, ©truenfee toor fo
toenig ^^l^ilofo))]^, afö e« $err 2)r. SK unter ju fe^n fd^etnt;
unb toarrlid^, toäre ed einer ober ber anbere um ein Ouentd^en
mel^r gctoefen, fo toürben pe nimmermel^r mit einanber jn«
25 red^t gefommcn fe^n. ©truenfee eröffnet ©. 10. feine
Segriffe oon ber Tltiap\)\j\it beg 5[Renfd^en: Sr ^ätt Hfn
für eine 5IRafd^ine; toiK ii)m aber bie jjre^l^eit ni(^t ob»
\pxtiitn, bie jiebod^ burd^ bie @m))finbungen beftimmt toürbe.
2)ie ^anbtungen fe^en nur unmoratifd^^ in fo fem fie ber
80 ©efeöfd^aft fd^abeten ; an ftd^ fe^ alle^ gleid^gültig. — (Ein
fo übel}ufammen]^angenbe^ @etoebe toar (eid^t }erriffen. ^x,
S)r. SK unter fefet §^j)ot]^efe gegen |)^^)ot^efe, unb fo fc^ft
bie feinige mit toiUtül^rlid^en Segriffen unb ^nfttoörtem on^
geflo))ft toar, bie ©truenfee getoig nid^t, ober toenigfien0
35 nid^t fo aU toie fein ©egner loerflanb, fo toar fte bod^ (eid^t
n)a]^rf^einUd^er ju mad^en, a(d bie ©truenfeeifd^e, bie
in ftd^ nid^t^ taugte, ©d^on in ber britten Unterrebnng
Nro. 72.] ^^^
tüfinfci^tc bcr Oraf btc Unjtcrblid^fcit. Sr ^ttc Ocrufalcm«
©ctrad^tungcn gctcfcn ; unb bicfc Dertchctcn tl^ti gu fei» [571]
ttcm aBunfd^, bcr ^rn. ®r. 5IR ü n t c r bic übrige Sefel^rung
aufferorbentüd^ ertetd^terte. 9?un toar nid^t^ übrig, a(^ bem
©rafen feine 95crbre(^cn red^t em^)finblt(!^ ju machen, um il^u 5
ju jtDtngett Srofl ju fud^en. S)a^ »ar au(^ bie O^jera*
tioti, bie ^r. ®. 5IR ü n t c r loornal^m, unb bic bic natürtid^c
a33ür!ung f)attt, bag ©trucnfcc, bcr nie ^l^ilofo^jljl toax,
mit bc^ben Rauben gugriff, unb iid^ aUeö gefaöen ließ/ toa^
il^n tröften, unb il^m ein ®tüa jcnfcit bc^ Orabet ücr» lo
fpred^cn fonnte, ba bieffcitö fein« mel^r für il^n ha tüar.
äRan tefe biefc ganjc ©d^rift, unb in^bcfonbcrc bic 9?ad^=
rid^t bc^ ©rafen fclbfi, fo toirb man, toenn töir unö nid^t
fcl^r betrügen, bicfen ©ang feiner ©cctc teid^t pnbcn; bcn
9Kann, ber lange an einer Ä c 1 1 e auf einem mül^fcligcn 333cg is
l^erumgcjogen tüurbe, jtd^ toörcip, unb unbefümmert, ob er
auf SBeg ober SSSüfiene^ gerät^, fo lang l^crumfd^Iäubcrt,
biö er in einen Slbgrunb finft, loor bem er gittert. 3m i^aUcn
ftrcngt er feine "ißl^antafie an, mit tröflcnben ^ofnungen tjon
JRul^c, t)on i5teubc, üon ®tüdtfectig!cit am Soben bc^ Slb« 20
grunbe^, feinen %dSi ju crleid^tcrn; ober in j|cbcm 9Binb bcn
®ang cineö Sngcl« gu l^örcn, ber t^n auffealtcu, unb gu
gtüdflic^crn ©cfitben tragen toerbc. 333ir toottcn baburd^
tocber beö ^xn. S)r. SWüntcr^ mcnfd^enfrcunblid^c Sc«
mül^ung tablcn ; nod^ bc^ unglüdEüd^en ©rafen SSefc^rung in 25
3tocifct gießen, ©truenfec toupe tool^I fclbfl nid^t, too
fein © (auben kg ; toic f oßte c8 $)r. 5)r. SK ü n t c r toiffcn ?
unb ba fic^ ber *iProfeI^tc immer im aßgemeinen auf Sudler
berief; unb in bcn fürd^tertid^cn, furgen ©tunben, bic il^m
nod^ übrig toaren, fo ganj rol^ üon Segriffen toar, fo toar so
auc^ ju einer toal^ren Umbilbung be^ §crgcn« unb bcr
®en!ungöart, tocnigficnö in bem SJeg, bcn äReufd^enaugcn
feigen fönnen, feine ^ext üor^nben. Über bcn SBcrtl^ bcr
SSefe^rung fann aber ©ott allein urtl^citcu; ©ott allein fann
tüiffen, töie groß bic ©d^ritte fe^n muffen, bie l^ier bie ©eele 35
tl^un muß, um bort feiner ©c» [572] meinfd^aft unb bem SBol^n«
plai^ ber SJoßfommcnl^eit, unb bem Umgang unb bcr greunb*
^76 p,„. „.
fd^aft bcr l^ö^cm SSScfen tiäl^cr ju fornmcti. — ®a« ifi unfet
Urt^cH über bicfc Sogen; bie toit bcmol^ngead^tet allen
©Itern, Centern, ^tebigerti, unb übertriebnen S)et)oten an-
gelegentlid^p cmpfel^Ien ; toeti fie an« il^nen bie große SSSal^t»
5 l^cit lernen »erben : ba§ alljnjirenge, unb über bie ©rcngen
gebel^nte 8ie(igion«moraI, ben armen ©trnenfee jum ^etnb
ber SRetigion gemad^t \^at Saufenbe finb e8 an^ eben ber
Urfad^e l^eimüd) unb öffent(id), taufenbe, bie S^riflum aU
i^ren J^reunb geliebt l^abe^ toürben, wenn man -Sl^n il^ncn
10 aU einen t?reunb, unb nic^t aU einen murrifd&en S^rannen
üorgemablt l^ätte, ber immer bereit ift, mit bem S)onner jn*
juf dalagen, too nidjt l^öd^fte JBoUfommen^ett ifi. —
333ir muffen e8 einmal fagen, toeit e« un« fd^on lang auf
bem $ergen liegt: 5SoItaire, $ume, (a 9Kettric,
15 §elt3etiu3, SRouffeau, unb i(;re gauje ©d^ule, fyAta
ber SWoratität unb ber ^Religion lange nid^t fo öicl ge*
fd^abet, aU ber ftrenge, franfe ■ißafcal unb feine ®(!^ttle.
(3ft be^ ben SSerlegern biefer tHnjetgen ju l^aben für 45 fe.)
fSttlin.
2oll. ;3Cnton fivittxitbi i^üftbilntiB (BxunhviH tlntv 9t-
ft^it^tt htv lltrüofotitrt^f unli einiger mii^tige«
i^t\jx\&i^t htxftibtn* (Sr^tr Etr^iU ßtij 3n^. (^totg ß$Jft
1772. <i)trne bie Hürrebe 1 :^i^\jüb. 4 iBo$«
S)er §err S)o!tor l^at biefen ©runbrig jum Seitfabcn
25 für feine 3w^^rer be^ bem ®^mnafio befHmmt. (Sr glontt,
bie ©efd^id^te ber ^^ilofojjl^ie muffe tjor Srlemung irgenb
einer pl^itofo^Jl^ifd^en SBiffenfd^aft üorl^ergel^en, toeil fonft 2»
befürd^ten ftünbe, bag ber junge SWenfdft, ber nur eine 8or*
fteKungöart fenne, biefe für bie einzige toal^re litten,
30 unb baburd^ ein ©eftirer toerben möd^te. ®er $err S)ohot
toirb [573] unö erlauben, il^m bagegen einige B^^^f^t loorjn«
legen. äBir glauben, ber junge SKenfc^ mug erfi eine
©t)rad^e toiffen, tooburd) man il^m bie anbern erflärt, nnb
o^ne biefen feften ^unft angunel^men, feigen toir nid^t ehi^
35 ttjic man fid^ au(^ nur ^ifiorifd^ über bie anbern @t)fleme
mit i^m bef^jred^en !önne. 2)a er benfen lernen foK, fo nni|
» «1 477
Äro, 78.]
er anfangen, ein ©eftirer ju toetben, ba« ijl, ein 5SaterIanb
i^aben, einen SBö^nfift, loon bcm er auögcl^en mag, aKe Sänber
be« (Srbboben^ gu bereifen, toann er Snfi barju l^at. ®o=
bann, tüarum tüoöen töir je^o anfangen, in unfetm er»
lend^teten ^dialtn fo jurütfjufricd^en, unb nod^ jn s
glauben, baß pl^iIofoj)l^ifci^e ©efc^id^te Sinbern fönne t)or*
getragen »erben? 3n bem älter, ba toir !aum bie Stemente
eine« einzigen ©^ftem^ faffen fönnen, fotten aße große aRänner
aüer Oa^rl^unberte üor büngenben Singen tjorbe^gefül^rt tüer*
bcn? Unb tüaö toerben fie unö fagen, toenn e^ nid^t ©ci^aatc lo
ol^ne ©inn, ©d^aale ol^ne Sem bleiben fott? SBie toitt man
einem Äinbe Segriff Don ber Slrd^iteftur eineö einzigen, toie
bc^ "ißtatonifd^en ©^flem^, gefd^ioeige ben ©eift eine^ 3al^r=
l^unbert«, eine« ^oiU beibringen? toie toiH man fld^ mit
tl^m über bie ©ränjen beö menfd^üd^en SSerftanbe^, bie burd^ i5
alle Sunftf^)rad^en , be^nal^e immer eben biefelbe bleiben,
unterreben, e« baö toenige ®oIb, toenn toir eö SBal^rl^eit
nennen tootten, unter fo manc^erle^ S^f^ft^^ ^^'^ ©e^jrägen
unterfd^eiben tel^ren? §ängt nid^t be^nal^e bie Oefc^id^te ber
alten ^l^ilofoj)l^ie ganj üon tiefer Äänntniß ber griet^ifd^en 20
®^)rad^e ab? Unb toer fonbert ba^ ^jl^ilofo^jl^ifd^e Sejcicon
öon bem erften Fragmente ber gried^ifd^en SQSelttoeiöl^eit biö
auf bie 3^^^^^^ ^lutarc^ö ab? älfo, toenn toir ja etma^
für bie toal^re Siteratur gu erbitten ^tten, fo loäre e^ bie
Slbtoenbung biefe^ frül^jeitigen Unterrid^t^ ber ^Jl^ilofo^jl^ifd^en 25
©efd^ic^te in ©d^ulen.
[674] ©otten toir unfer Urtl^eil über bie ©nric^tung be^
SBerfö felber fagen, fo fd^eint e^^, alö ob unter ben gel^nfad^
abgeleiteten OueUen, jutoeilen bie aöerlefeten, unb biefe feiten
mit bem ©eifte ber Unterfud^ung unb Prüfung fe^en befragt 3o
tüorben. 2)ie ©puren finb nirgenbö anzutreffen, too man #
feigen fönnte, baß biefeö ober jene« ©^jlem au« ben ©d^riften
beö S3aumeifter8 felbfl üon neuem aufgefaßt fe^. Unb toie
notl^toenbige unb faft eingige 33ebingung iji bieg nid^t für
ben, ber beftimmt, anfd^auenb, (toenn arx6:i jutoeilen guas
bic^terifd^, ober einfeitig) bod^ mit Übergeugung reben toitt.
D^jne 3ntereffe, ol^ne gefül^lte« 2ob unb Eabel totrb atte«
^^8 pj«,. 7«.
unb jlebed gteid^föttntg loorgettagen, mtb bad, toad ton allett
3etten uttb @omf>tlatoren gefagt unb ttaci^gefagt tourbe^ toiebet
o^nc Slbfid^t unb @ctjt einmal mcl^r nad^gcfagt. Unb bau«,
fo tocrfc bcr Kenner nur ein flüc^tigcö äuge üitx btc An»
5 orbnung bed ©anjen, fel^e^ tDOju Slnlage^ unb n)0}u gar feine
gemad^t ift, unb frage ftd^, ob e^ ntöglid^ [e^e, )a)mu mau
aud^ S)o!tor in aUm SBiffeufd^aften toäre, uad^ biefem ^lan,
baö nötl^ige, toal^re, unb allein für bie äRenfd^l^eit nüi^üä^,
im münblid^en Unterrid^t jujufügen? ®er angefül^rtett ©tctten
10 in ben 5Woten finb [el^r üiete, unb mand^e Seite ifi mit
2 ^dkn Xt^t, unb ba^ übrige mit ättegaten angefüllt I
Stur ©c^abe, baß bie meijien an^ feinem anbern ©d^rift*
ftetter afö Sicero, 5)iogene3 Saertiuö finb, bie matt
bod^ für feine ber erfien QueKen anfeilen toirb, unb bie belebe
15 in icbcrmann« Rauben pd^ befinben. SBie toeit angene^^mer
unb nüftüd^er, tocnn ba^ im SEejct gefällte Urtl^eil, ober ber
unb jener ©afe in ber (Srftärung be« ©Aftern« mit httgen
©teilen, ober gried^ifd^en ^njhoörtern, beftätigt toärel —
SRun cnbtic^ bie über bie alten cingeftreutcn Urt^eite unterfd^retJe
20 xoer ba fann ! — ©iefer erfte Sl^eit gel^t biö ju Snbe bct
©efd^id^te ber gricd^ifd^en ^]^iIofo^)^en. -S^m [575] foH no^
ein anbrer t)on gleid^er ©tärfe nad^folgen, ber ba^ ganie
333erf befd^ücßen toirb.
25
Xmfierbaitt.
Beflexions sur la Jalousie pour servir de Com-
mentaire aux derniera Ouvrages de Mr. de
Voltaire. 1772. 8. 29 $.
Sg tücrben in biefer ©d^rift einige ber erjlen Äöj)fe
iJranfreic^g, toie SWontefquieu unb 93uffon, gegen bie
30 angriffe beö §errn üon SB o 1 1 a i r e gerettet , unb il^m mit
jiemtid^eu Slnftanb unb ©iffretion cm^jfol^Ien, in feinem
je^igen älter ber SRafere^ ju entfagen, aßeö ju toiffen «nb
JU leieren, unb anbere ©ele^rte in bem rul^igen Seflfttl^itm
il^re« 8iu^m3 ju laffen. Suftig genug ift e« ju (efen, »ie
35 ber alte S)id^ter ju ^txntjc auf bie tounberbarfte ärt G^cri*
mente gegen ä3uffon^ @^{iem, t)on Sntfiel^ung ber S3etge^
ro. 78.] ^^^
tgefieüt, ol^ne bad mmbefte t>on ben erften ©tfinben ber
ermentatton, ober ber SDtmetalogie )u totffen, mtb tote er
totttefquteu fal[(!^er älHegate Befd^utbigt.
8tt|te|ttbe.
mberfdraft ttiie^ :3r0ttriiiiii^tit« 177L S. 4te^iilli 6 )^,^
a c Idolen biefe plaitt Satire, bie un« ifto erji in bte •^ ,
anb fäUt, au9 bem oortgen Oal^r nad^, um bod^ aUe bie^»
tigen, n)eld^e ftd^ an bergletc^en 2)mge mad^ett toollen, red^t
rgtid^ gu Bitten, fi<!^ ein toenig mel^r iaunt unb SBi^ an« lo
ä^affen, ober lieBer bie ©ad^en fo gelten jn taffen, »ie fie
I L @^ gebort toirflic!^ mel^r ate flad^e hoffen bagn, um
c^riftpetter unb 3ournatiflen, bte Betjbe fo fel^fr im Argen
Igen, ju beffem. @o lang toir bie ©etel^ftten nur nad^
rem $anbtoer!, unb nid^t nad^ il^rem [576] innren SBertl^e is
fS^en; fo lang ber 9Kenfd^ bem ©elel^rten nad^flel^t,
ib immer* el^e gefragt toirb: toa« l^at er gefd^rieben? aU,
lebt, tote benft er? @ö lange man auf ^utorfd^ft unb
öumaliftenfd^aft mel^r SBert)^ legt, att auf eine jebe anbere
tgenel^me Unterl^attung an einem gefeüfd^aftUd^en SCbenb ; fo ao
nge bte SBiffenfd^aften in ^^antafirten SBelten auf ©eifen«
afen l^crumf a^ren ; mit einem SBort, fo lang toir beuten,
en, lehren, fd^reiben unb teben, toie toir i^o tl^un; fo
ng toirb^ etenbe ©d^rlftfietter, unb nod^ etenbere ■Soumalijicn
ben! unb bad ifl gut! toie toiU man ^nber jülleu ol^ness
ii}3pen; ober SBattpfd^e fangen ol^ne SEoimen? — 2)ie
»a^rl^eit erl^alte un^ nur einige ©d^riftfleHer; ober lieber
ir einige SBeifen, für bie, bie leben fönnen ol^ne $u^)j)e!
>er übrigen« biefe §anbtoerf«t)nrfd^en SBanbergef(^id^te noc^
d^t gelefcn ^t, unb toiffen toiö, toie ein Srobioumaüjie 8o
lif mand^en ©efal^ren t)on prügeln unb 9ette(oi5gten ein
)urnaIiften«Som})toir in SSujctel^ube aufrid^tet; ber gel^fe
tt unb lefe, unb lad^e toenn er faim!
480 [Kro. 7».
^tx S^tibfmnxh^ (Stnt (Sriälrittng (in llerrem) 6te^iUi
iBogen.
®ct Saffcc fott $Iuto^ SRciA ücrmcl^rctt. S)a3 tfi bet-
5 ©cbanfc bicfer clcnbcn grafe. SEBtr ^6cn lange nid^t^ fo
crbätmüd^cg gefeiten, ©d^abc um btc Sutjfcrfiid^c unb bcn
fd^öncn 2)rutf.
[577] Nro. LXXIH. 2)cn 11. ©cpt. 1772.
10 SJtrrjeiiren filijer Iten l^nmtXf tat hlt fixmnht l»^r grlulii-
fitl^n Cttteratur. Hün S^tr^^i^^ l'^of* tn Senit 177S.
8* 51 «♦
§cr6c^! meine iungc greunbe, l^crbe^! bic i^ft
eu(^ längjl nac^ bem Slnfd^auen |)omerd gefel^nt; eu^ i|t
15 ein neuer ©tetn aufgegangen , ein neuer 9Karf(i^att euigii«
fül;ren jum Zitrone bcö Äönigö, ein neuer ^xop\^tt, Ux
fein §anbti>er! meifterlic!^ treibt. @rfi Slagen über btcfe
iefete ^üim, über bie SEBolfe ber Srrle^^rer, bic l^cru
taumeln, bai8 SSolf ju öerfü^ren, unb \pxtä^tn: flel^c $i t
20 ift l^ier! §omer ijl ba! — „^if aber, ruft er, bring c
iui^ ^eitigtl^um; nid^t nur ju il^m, auf feinen (Bifoo^ ]t%
ic^ eu(^, in feine Slrme leg i6^ eud^! |)erbe^ i^r Sinbleinl*
aSSärö nur eine Süfte beö Slltüater^, üor bie er auJ^
injtüifd^en fiellte; eud^ beutete auf ber l^ol^en ©tirne tottrbigc
25 äiunjeln, auf bcn tiefen SSlid, auf baö ©d^tücben ber $i
iippe, baß ber l^ciligc ©inn ber überirrbifd^cn Ocfialt fXbtx
cud^ fömc, il^r anbetetet, unb SBärme unb Wtnt^ trxä^ cttt*
jünbetc ! SBcld^er ip unter end^ f o unglüdtüd^, ber neotog '
fritifd^ fragen bürfte : toarum bebcdEt er ben fal^lcn © n
sonid^t tool^l anftänbig mit einer ^crrüdEc?
[578] $inau8 mit il^m! bag er ^rof. ©cJjbolb« Singo»
jeig folge, l^crumgetricbcn toerbe, in S38üften, too feil
SBaffer ift.
Sltfo ben Sl^arafter $omerif(^er ©efange gn Bf
söftimmen, tritt er auf, anzugeben, toa^ uuD toic $oin<
Fro. 78] ^^^
gebietet ^t, t^it äRoo^ab 3» bejei<!biiat, toontad^ feine
^el^Ier unb @c!^oii^etteii ju htxtd^ncn fmt!
gür^ crflc bann, ^omerS Stoff, unb »te er toet^ßd^
ben fattereffoitteften für feine Nation Uy^tte — bcnSTOJa*
nifci^en Äricg jur 3tia^, bcffen fjotöen gut Oti^ffee. 5
SDer Sroj|anif(^e ftrieg! Stoff jnr 3tia«!
9Ran foQte benfen, et fenne nnr ba9 ©ebic^t on^ ber Uber^
fd^rtft; aber ber ^r ^rofeffor ^bend getefen, f(i^(immer!
jiubirt ! immer [(i^timmer ! Sßer intere§irt ftt^ einen Sugen^
blid für Sroja ? Stellt nic^t burci^an^ bie Stabt nur ate 10
Sonliffe ba? 3ft jum anfange bie 9{ebe oon Srobemng
ber ©tabt, ober tjon »aö anberö? ßrfä^rt man nit^t gfeiA,
Sroja toirb Sru^ aOer Semül^nng ber ©ried^en bie^al nic^t
eingenommen ? @e^t \a tanm einer einmal einen ^ug an bie
ÜWouer. 3p nid^t ba« $an})tintereffe beö Äampf« be^ ben 15
©(i^iffen? — Unb bann bie ^anbfenben! Steffen ifi ba«
3ntereffe, ber Orieci^n ober be« Äcl^ill«? loann ^omer feiner
Station fd^meicbeln toollte, toar« ber SEBeg, ba« Unglüd tl^re«
5)eer« burd^ ben (Sigenflnn eine« einjigen befHmmen ju taffen?
SEBo ifi 9?ationaIjti>erf im ganjen ©ebüj^t ? — ®er Serbruß ao
unb bie 93efriebigung eine« einjigen — tooran bie Station
£^eil nel^men mufte, at« 5Wation, ifi ^ier unb ba ba« S)etail,
nirgenb« ba« ©anje.
5Run©toff ber Ob^ffee! SRütfle^r ber@rie:^
d^en! ®er ©rict^en? Ober eine« eingigen, einjetnen, unb 25
nod^ baju be« abgelegenften ber ©rieci^cn? beffen Siürffe^r
ober 9?i(^trü(!fe]^r, nit^t ben minbeften Sinflug anf bie 9?a«
tion l^abcn fonnte. Unb [579] aud^ l^ier toieber fud^t ber
^err ^rof. ba« Sutereffe, in ber gönjUd^en 9tet)oIution biefer
jtoanjtg Sa^re, in ber entfemteften 9?ebenibee. so
dr fommt auf §omer« ?l r t ben ©toff ju bel^anb^
(en, unb fragt, nad^ Slnlaß feiner treflidi^en ^rämiffen:
333er gab Römern ein, ben Srojanifd^en ftrieg unb bie
9tüd(!el^r ber ©rted^en befonber« ju bel^anblen? S38amm
tl^eitte er bie 3tia« unb Ob^ff ce ? — Unb mel^r f old^e toarum«, 86
bie il^m bie Ungereimtl^eit beanttoorten mag, bie fie il^m ein»
gab. ferner <)Ia}3^)ert er bem $oraj nad^: „SBer leierte
Litteraturdenkmale des 18. Jahrhunderts. 8. 9 (31)
.1
482 p,„.
il^tt, bic ?cfcr m btc 9Kittc bcr Scflcbcnl^ctt reifen?" 3)
ip bod^ nur ber ©jjcciatfaH ber Ob^ffee, um aud^ ®cf(^i
ber Sinl^ett nä^er }u bringen. jDaraud l^at man eine 9te(
ber @))o))ee gemaci^t. Unb loo loerben toir in ber 3Itad
5 medias res geriffen? SBo^t nad^ bem ^m. ^rof. ba
ber Srojanifd^e ^rieg ijl. 3p unb bleibt aber ber Qo\
b e « « d^ i I U ©toff ber Slia«, fo fängt fle unjtreitig ab o^
an, ja nod^ el^e baö ovum ennjfangen toar.
©arauf, »)om Sinflug beö 3^it<^tt^^^ ^ f
10 ©ebid^te I ba fängt ber $err ^rof . toieber »)Ott auffoi ca
aud^ ift ba^ Siggen ^uffentDerl aQed, toad er tennt
Ärieg unb ©treitbegier, unb toie baö nid^t fo h
unb orbentlid^ iW^&f ^i^ ^^'^ «^^/ ^<^^^^ — ^te^ ^
jkid^, mit bem er baö JReligionööer^Itniß umreißt
15 $ier enbigt fid^ ber allgemeine Sl^eil feiner Äbl^oi
unb ber ^err $rof. fj)rid^t: „%n9 biefer SBefd^reibuiig, l
xäl, tDie man fielet, aud bem $omer felbft jufammen gett
Ijobt/' — SBol^l, jufammen gefc^arrt, gepo^^elt! — „
fid^ ber Sinfluß, ben bie 3^'* ^^^ Srojanifd^en Megd,
20 bie ©ittenbefd^reibungen unb ©^rad^e ber $oi
fd^en ©ebid^te l^atte, angeben." ©a iji3 unö benn < {
gangen n)te beuten, bie im ^aufe eined ))ra^(enben ^ett
in4580]))entiren, burd^aud bie Hoffnung betrogen! j
Mafien! leere Sö^fe! unb ?unH3en.
25 ©itten! Unb ba anftatt ©efü^te beö ^iJd^pen 3beo
menfd^Iid^er 92atur, ber l^c^d^ften Sßürbe menfd^ßdber S^ote
entfd^ulbigt er ben $omer, ba§ feine Qüt, Siaflpferleit für k
l^öd^fte Sugenb l^ielt, bag bie ©tärle ber Seibenfd^aft
übrigen ©tärfen gteic^ n)ar; entfd^ulbigt ba^ in bem mtl^
30 beutenben 2one ^rofefforüd^er STugenbüd^feit, ben »ir i
S)eutfd^tanb über bie ©itten gried^ifd^er S)idl)ter fd^i
^ben beraifoniren l^ören. Unb toirft über baö i
unb ba fo fein f^öttlenbe SJortoürfe an unfre Qeitm,
man beuttid^ erlennt, er l^abe toeber jene 3^^*^^*/ ^^^ ^^
35 nod^ irgenb toeld^e ^Attn, bered^nen fönnen.
Sefd^reibungen. ärdl^öologifc^er Sröbelfram !
©})rad^e. ©o toenig toaö junge greunbe l^er
Nro. 73.] ^^^
[odctt fönntc, alö bi^^er. Allotria. Ärtttfcj^c SBcitläuftig^
Ecitcti. 5)od^ bünft tl^n baö bct ©cftd^t^funlt gu fct^n, auö
»ctd^ctti man üon bcn toal^tcu ^tcdcn, unb toasten
Sd^önl^citctt §omcT3 urtl^citctt foH
jDa c3 nun aber auf bcn 5R u ^ c n fomnit, bcn to t r au3 5
)cm ©tubium beö ^ o m c t fd^ö^f cn fönncn, pnbct bcr §crr
Prof. auf einmal, bag fein ©d^riftd^en fd^on gu lang fc^.
lln« tocnigjtcnö bünft, ba3 l^ättc ber ^aiiptitozä beö ^tn.
Bctf. fc^n foßen, unb ba fhrcid^t er brau l^in, unb auö bem,
»a^ er f o lurg l^intoirf t , Iie§ [xä) aud^ ol^ne Sicbtoftgleit lo
[(i^tieffcn — Sr i)aU l^icr gar nid^t^ gu fagen geteuft.
,,@in jungeö ®cnic lerne üon il^m, S)id^tcr feiner Station
»erben, to i e S3 i r g i l." SBann toar SS i r g i l S)id^ter feiner
Bation? S)cn SRömern ba3, toaö $omcr ben (Sried^en
©ar? SBann fonnt erö fetjn? SBenn fte fonjt nid^tö auö il^m is
[cmen, afö toaö SSirgil, toaö mel^rere auö il^m gelernt
Sfaben mit ^^acintl^en, Sotoö, SSioletten il^re ©c*
Aö^it [581] auögufu^en, braud^t^ aß ben Sluftoanb nid^t.
Drum toünfd^en toir aud^ jum Sefien $omer3 unb unfrer
Literatur §err ®. feinen ©c^üler unb 5Rad^folger. 93effer 20
ttntoiffenb at^ fo betel^rt.
®enf.
Lettre de Mr. de Voltaire sur un ecrit anonyme.
Dans ee saint tems, nous savons comme
On doit expier ses delits, 25
Et bien depouiller le vieil homme,
Poxir rajeunir en Faradis.
Femey. 1772. 1 iBog.
(Sine el^rtid^e ©eele, fagt 5So Itaire, fd^idfte mir auf
bie le^te Ofiern einen anon^mifc^en Srief gu, ber mid^ begao
Keibeö unb ber Siferfuc^t befc^ulbigt. 3d^ toiß mid^ beffern,
toill beid^ten. S)arauf bcfennt er, fd^toer gefünbigt gu l^abcn,
1.) ba§ er ben Surainer ÜKergel nid^t für SKufd^elfd^aalen
Spalten, unb auö ©ferfud^t gegen bie Suraincr nid^t glauben
»oUte, ba§ man mit biefer Srbaber, toie e3 bort üblid^ iji, 35
oüngen fönnte, toenn pe auö 5D?ufd^eln befiünbc; 2.) ba§ er
Eeine SDtufd^eln auf ben Sltfen pnben fönnte; 3.) baß er
9 (31)*
« I
einige f^tfd^fötmige ©teine in feiner ©egenb nid^t für Stfd^e
Italien tDoQte; 4.) bag er m(i^t glauben tDoQte, bag ber
Öcean ben mittag ]^er))orge6ra(]^t i^ait, unb, tDte üRatUet
fagte, bie 5D?enfd^en urf})rüngtid^ SWeerfd^toeine getocfen toSten ;
B 5.) baß er bie teufßfd^e SSoöl^eit gel^abt ^abe, leine ÜRufd^tt
im £a(d^ ju finben, nod^ 6.) bie (Srbfugel ffir ®(a$ l^alteu
fönnte, o6g(eid^ il^re SintDO^ner unb er jumat fo }er(red^ßd^
tDären; bod) looQte mand mit ©emalt ^aben, fo tooUte er
aud^ ^rieben« l^alben gugeben, ba§ fle @Ia« toären. — 3ti
10 bem 2on gel^t ber ©rief nod^ einige Qdt fort; enbüd^ fagt
er, er fe^ befel^rt.
[582] Je ne suis plus jalouz, mon crime est expi^
J'eprouve un sentiment plus doax, plus legitime;
L'auteur d'une Lettre anonyme
15 Me fait grande piti^.
31m Snbe tuirb ber tebl^afte 9(te, ernfKid^ unb l^art, bod
ifl eben fein übled Sorurt^eil für ben 93rief, ben er fo üBel
aufnimmt.
Sien bafelifl.
20 Boileau ä Voltaire. 1772.
Unter ber 5Sorau3fefeung, baß man in jenem ?ebett tto^
fe^r um feine Slutorel^re beforgt i{t, loeld^ed und um mand^
el^rlid^en Siebermann fel^r leib tl^äte; Unter ber Soran^
fe^ung läßt l^ier ein l^eftiger geinb SSoItairö, fo jiemlit^ im
25 ß^arafter, ben er annimmt, Soiteauen, bem armen Voltaire
l^eftige S3orti)ürfe fonberlid^ barüber mad^en, baß er bes
Soileau getabelt l^ätte ; baß er aUe, anii bie elenbeften S)t(j^ter
bid gum ^immct erlaube, »enn fie i^n loben; unb baß et
eine fold^e geinbfd^aft gegen bie SReligion Isabel Unter
80 einigen SBal^r^eiten fielen l^ier mete offenbar l^ämifd^c, un«
geredl^te ^ortoürfe, bie Voltaire jumat ald ^id^Ux gemig
nid^t oerbient l^at, bie nur aud $aß unb blinbem (Sifer er«
bad^t toorben ftnb, unb bie bem ®e[d^madE ober bem ^erjen
beö SSerf. @d)anbe mad^en. Über^itpt l^ätte man, unfcrer
36 ÜKeinung nad^, Soileauen fid^ burd^ feine eigene SEBcrfe öet«
tl^eitigen (äffen follen. (Sd iß eben fo teine große @ttitbe
Nro. 78.] ^^^
jtt fagcti, ba§ bcr corrcctc S)t(ä^tcr lein grogcö ©^tctflcmc
gelabt l^abe. 3Benn man^ometn ixe% fo !ann man fiä), ol^ne
©caligcT jn fc^n, nid^t mt^diitn, c6cn baö t)on SStrgtIcn gu
fagen. S)a6 bo^ bic ?cutc glcid^ ein fotd^e« Sttm fci^tagen
mi^gen, iDenn man ntdbt benft mie fie! 5
S)te ©d^riften, toclt^e bet fd^toebifd^e Äanjte^ratl^ unb
^rofeffor jn Upfala, $err 3o]^ann »)on [683] Ol^re, ein
SKonn üon gtünblid^er ©cte^tfamleit unb »)ortreftid^et Se«
uttl^eilungöhaf t , feit 1752. jut Sttöuterung ber gotl^ifd^en 10
Üfcerfe^ung ber üier St)angeliften , ober beö fogcnannten
Codicis Argentei, l^crauögegekn l^at^ finb nid^t nur
ben aSeft^ern ber »)ier Sluögaben beffelfeen, unb aud^ benen^
ipeld^e beö ^errn Änittclö JJ^agment üon ber got^ifd^en
Üfcerfcftung einiger Saj)itel be3 Srief^ ^auti an bie SRömer 15
befifeen, unentbehrlich, unb ben Sunprid^tern, toeld^e bie com
SDtiUiuö, Sengel unbSBetpein gefammleten ?efearten
be3 gotl^ifd^cn Überfe|cr8 gebraud^en tooden, gang notl^^
toenbig : fonbcrn jte tragen anct^ gur Äuff (ärung ber beutfd^en,
englänbifdi^en unb ber norbifd^en ©frad^en , ja f etbft ber 20
griec^ifd^en unb lateinifdben, ungemein mel be^. S« l^aben
aber berfelben bi^l^er nur einige toenige ?luö(änber l^abl^aft
ti>erben fönnen, unb fte ftnb in ©d^toeben felbjt fd^on fetten
getoorben. S3 ift infonberl^eit in ben ©öttingif^^en geleierten
Leitungen, unb in be3 ^errn $ofrat^ aRid^aeli^ 6in» 25
leitung in« 9?. %, ju toieberl^olten malen getoünfd^et toorben,
baß biefe ©c^riftcn burd^ einen neuen ^xnd in jDeutfd^tanb
befannter gemad^t tDerben mögten, unb fo lool^l baburc^, ate
burc^ i^re innere ?Jortreflic^!eit, bin ic^ belogen toorben,
eine ©ammlung berfelben gu beranjlalten. 3«^ l^abe mir gu so
bem @nbe »)on bem $)errn Sangtel^rat^ aCe biefe ©d^riften
au^gebeten, aud^ biefetben toirftid^ mit ))ielen S^[d^tn unb
SJerbefferungen erl^alten. ®iefe foHcn alfo unter bem STitul:
Joannis Ihrii Scripta verslonem Ulphilanam et linguam
Moeso-Gothicam illustrantia; and Sid^t treten. Unb bamitss
man aUed Sr^cblic^e^ toad ^ou ber U l <) 1^ i l a n i f d^ e n Über»
486 tH«.
fc^ung gcfd^ricbctt ip, tc^fammcn ^aitn möge, fo totH
nod^ einige Heine gu biefcr SKaterie gel^örige ©d^riften
abbruden laffen. ©ie ©ammlung toirb alfo fotgenbe ®c^
bcö $etttt t)Ott 31^te entl^alteu:
5 [584] 1. Ulphilas illustratus, P. I. et II.
2. Fragmenta versionis Ulphilanae.
3. Dissert. de codice argenteo et litteratura
gothica.
4. Diss. de lingua codicis argentei.'
10 5. Diss. de verbis Moeso-Gothicis.
6. Diss. de Nominibus Moeso-Gothicis.
7. Specimen glossarii Ulphiiani.
8. Diss. de origine vocum Graec. et Lat. Sc]
una cum praefationibus praefixis spec
15 glossarii.
3u benfelben foHen uod^ lommen:
9. J 0 h. G 0 r d 0 n observationes in versionem gotl
10. Job. G. Wachteridiss. de lingua codicis an
11. Diss. de litteris et lingua Getarum, todäft
20 caniu^ bem -Sorttaubc^ beigefügt ^at
12. G. F. Heupelii diss. deUlphila seu versi
evangelistarum Gothica.
Sitte biefe ©c^riften toetben einen Ouartbanb t)Ott ol^
3 Ulf^aUUn au^mad^cn, unb mit fd^öner ©ci^tift, m
25 ©d^reib})af ier, gebrudt toetben. ©ie fotten, gel. ®ott,
Oftermeffe beö 1773pen 3al)Te3 an« i?ic!^t treten. 93i3 2)
be« ic^igen 3al^re«, toerben 1 SRtl^tr. 12 (Srofd^en S
auf biefe« SBerl angenommen. 34 toetbe nid^t Ijr
brüdfe machen laffen, aU ^ränumetanten ftd^ angeben,
30 aber, bag fo ml ®elb, afe gur Sejtrcitung ber 3)" i
nöt^ig ifl, toetbe üorauögegal^tt toerben. -Sn l^iejlae«
genben toitb »on $errn ®r. $litt, unb ©erm 2)t.
iJrennben, unb ßorref^onbenten be« ^etm ©er«
^tänumeration angenommen.
35 !Bt. «ntDtt griebtid^ »üfd^ing
Dberconfiftorialratl^, 2)ircftor bc8 öereinigten 1
unb (SöHnifdgen ®^mnafli
Nro. LXXIV. ®En 15. ©eptembr. 1772.
ßafftl.
Bellani, inde ab ejus conetitiitione emanatarum, cura '.
et revisione L. U. I. Q. de Kanngieeser, TomuB II.
1771. 9 jaiptt. 20 aoflcn in ^allo.
®ae ift bcr jlDsifte S^cK, tet Don bem eoffelificn
ßber=3IppE!Iationfl9eric[fi etflangencn rei^ttitien Sntfdieibungen.
Siefet S:Vil »m^ätt 156 SDecifionen oon 5ßto. 172. bis«
328. unb fo »o^( bae tjcljc Wnfe^en beS ©eiiifttä, qu« bem
fte gefloflen fmb, ata nurfi bea beililjniten gierauägebtte, bfltgt
für iliTen SBett^. SDie Sinri(^tuna ber 3)ectftünen ijl mB
bem erften %^t\l beloimt, unb tommt bcr ajfiiletprafe jtoifc^en
ber anecifcfien Äüije, unb bei aöetll auf tig feit bet SüMnger, is
unb anberet äict^tflfCtüdje \tl)x na^e. 2)1 e SRaterien 6e=
treffen nic^t btoS foIdi£ 5)Eec^is(ciIIe , bie aus bem ^efeift^en
SRei^t ju enlfi^eiben ttnreu, ionbern auc^ (eijx »tele anbete,
üu8 benen jeboi^ iiinudie jiemiti^ gemeine tooifl toegtteiten
fonnten; unb unter üetdfen bev befDnberjte in unfern Stugen ao
ber fegte ift, »o ein gauj unfotenneä, uninfinutrtee, unprioi«
tegitteö, aber eigcn^änbigeö ieftnment, fre^lic^ ber ISiUigteü
miäi, für gültig erlannt loirb. 2Btu urt^eiten ni^t ü6et
ben bafetSfl [586] jnm @runb liegcnbcn befonbern %aü, ber
ftei}(t(^ ben änäfprui) oecanlafete; aber wir muffen nur as
ü6er^aw(;t gefte^n, baß 'lüic Don ber Silligteit, wenn
aui^ ®tr^f nnb ?ei)fer pe anerfennen, in ben ©erii^len
teine ^reunbe ftnb, unb nodi toeniger in ber ©efe^gebung.
3)0« ergebt fie ben ätidjter unb bie EDmmentarienfc&iei6er
jum SRegenten; ^ier 3iMcht fie bie ©efege fo fein, fo iDeid), si
baß man nic^t me^r lueiä, ko man fie angreifen foH. 3^r
finb toir bie SÜßeittäufiigteit unb Ungeroi^V^ü nnfret ditäftt ]
Idjuibig ; unb fie i|t eS enbtii^ auif, bie nnö bie Popen bon
@on|ttien unb Sieei^onen nUglii^ ma<^t, unter uelc^et unfrc
SBüi^ertdjrante feufjen- 33er (eüge ^err geljeiine Wal^ t
Sannengieffec ^t biefetn %^ni eine Sorrebe angehängt,
488 n,«. ,A
[Hfo. 74.
tDorinnen et bie ^rage mttetfuc^t: oh man ftd^ unl^eilBater
5KuIIttätcn tocflctt, gegen btc Sl})^eöation3fte^l^eitett an bie
l^öd^fien SRc^ögertd^te toenben bütfe? 9Kan lann fid^ Ic^t
t)orPetten, ba§ biefe J^tage »)etneint toirb. ®tc ©tttnbe,
5 toarnm anii biefe 9?nUitäten ben ^rtoilegien nid^t ft^aben,
tDerben bartnn ))ornem(td^ gefunben , loeil aQe 9tet(i^$gefS^
unb ^tett^^tagdl^anblnngen (elften, bag bie l^ol^en ©täube
felBfl Be^ Setorbnung bed 3. 9t. S(. nie bie SReinung gel^aBt
^ben, biefe $rit)ilegien auf eine \oliit Sltt gu untergraben,
10 unb, toeit bie ^ol^en Sribunatien bet ©tänbe fo gut befeftt
toären, baß biefeö, ol^ne bie3 fo oft migbrauci^te SRe^t^nrittel,
jumal, ba loegen toerfagter dufUj geflagt toerben lönne, gott)
überflüßig toäre. S)iefe3 gu beflättigen, toitb ein 9Serjeid^i§
aßet ^räftbenten be« Oberap^eflationögeriti^tö in Saffel mh«
15 get^eitt, unter benen man fre^tid^ fo groge Stal^men finbet,
bag man tool^I feine StuQitäten ))on il^nen }u befürd^ten ge«
l^abt ^ben toirb. SBir taffen bie grage gern auf fld^ 6e*
rul^en, unb begreifen tool^I, toarum ber $err SSerf. ben
fel^r betretenen SBeg genommen ^t, bem er be^ biefet
2o2lrbeit [687] folgt; benn, foCte er bie grage tiefer erörtert
l^aben; toäre er tiefer in bie 9tei(j^%f(^i(i^te gegangen; l^Stte
er unterfud^t, toie nad^ unb nad^ ftd^ bie 93anbe bed 9teid^
immer me^r unb mel^r erweitert ^ben, fo toürbe er ge-
leierter, f^itofo^jl^ifd^er, treffenber, nüfetid^er gefd^rieben l^abeti;
25 aber ed ifi bod^ toarrlid^ nid^t ju ratl^en, auf einer blogen
^orrebe burd^ bie ^Ii))))en }u fal^ren, bie er atöbann anf
feinem äBeg gefunben l^aben loürbe: Sin biefem ST^eil ^ängt
ein 9icgifter, toetd^e« $)err S)r. unb ^rof. $ö})fner fa
Oiefcn bie SKül^e auf ftd^ nal^m, gu üeranfialten.
80 SBien.
H. (S« AieemannK Kitiftn nm Witn übtv iBeigroü Mf
Atitmtotia huvttf h\t iButrilrtali - QTartaret filier Aaiir4ia«
ßttihtXf buritj hit Itogenr - OTartorei in hit Arimm^ htam
mn üüffa niulr Aonßanthiopei^ noi^ Smtrna^ unü >iun|
85 ben Zxiäjiptia^um noilr ^v\tf unb mten In ben MuJBfttu
1768—1770. ^tbf einem ;3(ntrange von ben beronbent ^trk-
N». 7«.] 489
nifirMgkeiUn ber kvUamifUjtn QCartmref in iBrlefen mt einen
^eunH* STn ber von <6^titnftl^tn Mtl^i^mi^^intig 1771*
SBaö crtoartct man ntd^t toon bcm langen Sittcl? nnb
öon bcm in fo t)tclcm S3cttad^t mcrfwütbigcn ÜKcnfci^cn*
gcfd^tcc^t btcfct ©cgcnbcn? ?l6cr $crr SRicotanö Älcc» 6
mann toar bajn nici^t bcr tctfcnbc 9Kann. @t toar ein
Äanfmann, bcr in SScnbcr nnb bcr Stimm SBaarcn t>ex^
laufen toolltc, natürtid^ alfo nad^ 93cnbcr nnb bcr Ärimm
l^inrcifcn, nnb tocnn er toteber nad^ SÖSien toodte, üon bannen
begreifen mufte : alfo t)tele ®efäl^rlid^!eiten gn 2anb nnb lo
gn SBaffcr, unter Surfen nnb Sartaren, 3nben nnb Sl^riflen
auöfte^en fonntc, »enn andb feine berfelben toaö anf fi(i^
l^atte, toicf f(]^tcd^ten SBein trinfen, [588] mand^e unnü^e Slnö«:
gäbe tl^nn, manche ^ißlarfere^ erbulben mod^te — fid^ afeer
aud^ anf bad aUed ^tte gefaxt mad^en , nnb e^ nad^^er in i5
ber ©tttte toerfd^mcrgen fönnen. Sl6er fiel^e, mein lieber
Sefer! ba^ tooüte §err 9?. @. Äleemann nid^t, nnb
barofc fd^rieb er biefe SReife. SWeijien^ ein bürreö Sagebnd^,
baö toebcr ©egenpanb, nod^ äfnge, baö ben Oegenjlanb pe^t,
merhüürbig mad^t : l^icr nnb ba ein jtoe^ter ©motlet, nnr 20
nod^ baju im artigen Srieftone ©mollet, nnb bie ©amen*
förner beö 3Kerf»ürbigcn, bie gtoifc^enfaHen , laufen il^m,
o^ne baß er pe einmal fie^t, meltoeniger anpeilt, bnrd^
bie $anb. S)ie ?lrt , »ie bie Surfen jnm Kriege laufen :
toie l^ier unb barüber ber bortige ^öbel benft : toie man in 25
biefen S33ciber^anbefe<)lä$en bem fd^önftcn Sl^eil beö toeib«
lid^cn ®efd^ted)t3 begegnet, ber Unterfd^ieb jtoifc^en Surfen
unb Sartaren, bie SRePe ber ältePen Stegierung im SRegiment
ber Sartarn, unb tocnige to^jifc^e SKerftoürbigfeiten, — baß
tüäre fap nod^ einzig an^ biefen SStättern jn nuften aber so
baö toäre \a felbft nnr eine ©ac^e t)on toenigen Slättern,
unb baö übrige — cnttoeber nur bem Kaufmann nü^tidl),
ber and^ nad^ SSenber, Otfd^afoto, ?argafa l^inreifen unb
®f iegel ücrfaufen toodte, ober, fo gern man aud^ in jeftigen
3etttäuften 5Wa(^rid^ten üon ber Ärimm l^ätte — unbatm* 35
l^erjige 3Kafulatur.
^9Q - [H«,. 74.
DU txitni^UUn Jetten; oHer iBetmi^tttitg filier htn
./: gt^tnmüxtigtn inliünt Her Wifftnftl^üfttn nuh
!/ • l^errri^eitDeff Sitten in Heutfi^liinD. 1772« 8«
5 12 iBogen*
@tnc langtocUigc ©d^uld^ric. ®cr t)crmut]^Ii(i^ fcl^r jimgc,
tocnigftcjtö fc^t uttcrfa^mc SScrf. fcnnt [589] bic äBcIt nur
naii ben ))tet ^^acultäten, unb mug mo t)on einem floljen
^albgelel^rten gel^ört l^afcen, baß toxx in etteud^teten ^titm
10 leben. 3)a3 ärgert i^n nun, unb beßtoegen betoeiji er : bag
bte ^$l^Uofo))l^en m(^t etleud^tet ftnb, tDeil nod^ einige bte
bcfte SBelt »ertl^eibtgen ; bte Srjtc nid^t, toeti no(!^ fo »ielc
SKenfci^en perben; bie 3urifien ni(]^t, toeil fo öielc ®efe|e
ol^ne ^roceße, unb fo üiete ^rocege ol^ne ©efefee ha fteb;
15 bie Sl^cologen nid^t, toeit fte fo cigenfinnig flnb , unb toell
man fo oft be^ i^ren ^rebigten einfd^täft; bie ^umontfle«
nic^t, toeil fle baö ^atetnifd^e unb (Stied^ifd^e ni(|t ctnjittt^
genug treiben, ba^ $ebräifd^e fo fd^toer mad^en, fo oiele Serfc
fd^teibcn u. bg(. Unfre ©itten taugen aud^ nid^tö, toeil tobe
20 ju pnnlid^ finb ; nid^t genug in ber aSibel lef en ; unb f onbcr«
lid^ in bem S^^i^^&^Q^W^^^^ ^^^ genug über bie ©el^eim»
niffc, bie barinn t)erborgen liegen^ mebitiren, fonberu hM
fo l^in jeugen. — S)a§ bod^ fold^e ?eute reformiren »ottea I
©ie ©teile com SSorbitbc be« $tot)agation3f^jlem« ®. 171.
25 ift bfafpl^emer Unjtnn, ben toir unö fd^eucn, ^ierl^er gu fe^;
aUeö übrige ifl flad^e^ Oetoäfd^, ol^ne einen einigen attgc*
meinen 33lidt, o^ne SSerftanb, ol^ne Äänntniß, o^ne Saune. —
Srteud^tetc ^AUn\ baö toar too^l ber SWül^e toertl^ jn
fragen, ob toir in fotd^en 3^^^^^^ leben! ober tocnn man
30 bod^ fragen »oUte, fo mit Slmt^mine gu antworten ; fo gn
bedamirenl ^ätt bod^ ber äRenfd^ über ben SOtann im
SKonb, ober ben toeifen Sär gefc^rieben! S)a3 toar fein
Seruf! — SBer pd^ nodi) unterfängt, unfre Reiten fftr er-
leud^tet ju galten; ber foü gur ©träfe biefe 12 Sogen lefcn;
36 unb »er fie gar beöwegen bafür ^It, toeit er bariun lebt,
ber foH fie autoenbig lernen!
Nro. 74.] ^^*
[590] 8Btlv}Iittt0.
8. 176 %. (/
Unter btcfcm m^jHfd^ctt litct fommt in SEBörgburg eine ^ ,
%xi t)on ^jcriobifd^cr ©ci^ttft l^cranö, beten ^lan »)Ott bem ß
5Scrf. ©. 4. btcfeö «bfd^ntttg ergäl^tt totrb. ,,er tottt un« bag
©ente unb ben (Seiji afler gried^ifd^en ©(^riftpeUet, ©iftotüet^
35td^ter nnb $^i(ofo<)]^en f ennen lel^^ren ; @r toitt nad^^er einen
f orfc^enben 93ttd in alle ©d^ttf ten feiner Originale toagen ;
juerfl fie im ©angen, l^ctnad^ in il(>ren eingeln Steilen be« lo
trad^ten ; • bie SSettinbnng beö ^^tanö, fo ti)ie bie Sln^fül^tnng
bcffelben bcurtl^eiten; anf ©d^ön^eiten unb geinter merfen;
bie gatbe beö Slu^brud^ unterfuhren; ©c^arffinn, SBifc
ent^ufta^muö , aKoral, ^olitil, SRid^tigleit ber eraä^Iung
^)rüfen, unb feine ?efcr in baö ä^^^^^ter gurüdf flirren , in iß
»eldfecm unfer (b. i. jeber) 3lutor für feine SBSelt fd^rieb. " —
Unö f d^toinbett ! ®er §immel gebe biefem SKann SWetl^ufa*
lem^ Sliter, 5Kcpor3 Serebfamfeit, unb baö ®enie aller feiner
Slutoren jufammen! SBaö toirb er benn nad^ 960 aal^ren
für ein SBerf liefern ! ©ic »)orlicgenben 93Ktter , bie einen 20
Slu^jug au3 ber OHiabe — Homernm in nuce, ol^ngefäl^r
entl^alten, »jermutl^ßdr für bie, toeld^e nid^t ^Ai l^aben, ben
$)onier gu lefen — biefe SSIätter, fagen toir, toerben ol^ne
3tt)eifcl üorauögefd^idEt, um baö gro^e SBerl nad^ 960 Salären
bamit gu embaüiren. SBir toüjlen nid^t, toaö toir fonji bamit 26
gu mad^en l^ätten. O il^r große ©ried^en! unb bu, $omcr!
§omer! bod^ fo überfefet, commentirt, qrtral^irt,
enucteirt, fo fct^r bertounbet, gejlofen, gerfleifd^t, burd^ ©teine,
©taub, ^fü^cn gefd^teift, getrieben, geriffen
[591] — 6vd€ Ti 0« XQ^S (ffjnsTaiy ivds fiiv ivXai so
^Ea^ovg',, —
^2g Tov TCTidowai fiaxuQsg d'soi
Kai v€xvog nsq iovxog
(berührt nic^t SSertoefung fein gleifd^ ; nagt nid^t ein SSäurm
an i^m ; benn für t^n forgen bie fetigen ©ötter OiMif nad^ ^
bem Jobe.)
^^^ [Kro. 74.
€^mbtUintf ein ^tunttf^itif na^ einem vottSidffiitit-
t^ptttx erfunlinett Stoffe.
/ , ©et 9Scrf affer, ba et ftd^, taut bem SSotfectid^t^ nad^
5 einet fd^toeren Äranfl^ctt atter ermübenben arbeiten cnt«
l^alten mufte, kfci^äftigte [lä^ mit ^if'dde^ptax^ SBerlen.
3)ad l^ätten tDtr i^m nun gleid^ fagen loollen, toar ffir einen
SRelonüatefcenten leine ^edtüre. Säßet an bem 9Atn,
bad butd^ ^(Sf'ddt^ptaxB ©tfide giltst, STI^eil nel^men toiQ,
10 mu§ an ?eib unb ©eele gefunb fe^n. ®a bebanetten nun
bct $err Setfaffet an^ innigem ®efü^I einet HJl^ten^ fd^toSc^«
lid^en, Ititifci^en ©ittigfeit, bie ))iele incoDgmit^^ bnrd^
bie (n)ie bet tteflid^e Sol^nfon ad hoc drama gteui^falU
bemerft l^at) many just sentiments , unb einige <S6fin^
15 l^eiten, ju tl^euer erlauft toerben. Sr befci^Iog atfo: bad
®otb t)on Bä^ladtn ju fd^eiben (benn bad ifl ja feit
unben!(i(!^en Salären vox popnli critici über ©d^ä(fe9))ear)
tDenigften^ einen Serfud^ ju mad^en, nid^td loeniger bem el^t»
famen ^^ublifo ))or3u(egen, aU: loie ol^ngefal^r @o))^oI(e9^
20 tocnn er biefen ©toff ju bearbeiten gel^abt l^dtte, bie
©ad^en loürbe etngerid^tet l^aben. 9?un trat)eftirten fte
alfo — nid^t tra»)epirten! bann bleibt toenigften^ ®e*
Palt be3 Original — ^)arobitten! — andi nid^tl ba lägt
[592] fid^ toenigfienö an^ bem (Segcnfafe al^nben — atfo
25 benn? — »el^eö SSBott btudft bie ?ltmutl(> ^iet^ gegen
©d^ädEe^^eat^ 9teid^t]^um an^l
©d^äcfeö^eat, bct ben SBettl^ einiget Oal^tl^unbcrtc
in feiner Sruft füllte, bem bag Scben ganzer 3a^r](innbertc
bur^ bie ©eele toebte! — unb ^ier — Somöbianten in
80 3enbel unb ©langleinetoanb, gefubette Souliffen. ®et ©d^an«
^la^, ein 3Balb, ))otn ein btd^ted (Sebüfd^, tDobutd^ man in
eine ®totte gel^t, im gonb ein gtoget ©tein »)on ^appt,
auf bem bie fetten unb S)amen fifeen, liegen, etfiod^en
n)etben }C.
85 ©0 tDütbe Bopi^otlz^ bie ©ad^en bel^anbelt
^aben! S^ ift fd^on ein gon} ungenialifd^ed Unternehmen,
Nw. 76.1 . ^^^
• ba^ ^äjädt^ptax^ ®tiWc, bcrcn SBcfctt, ?cbctt bcr
©cfd^ic^tc ift, auf btc ©inl^cit bcr ©oj)]^of(ätfd^cn, bic un«
nur Z^at üorpcttcjt, rcbucttctt totitt ; nun aber gar fo, nac^
bcr 3lb]^anbluu0 com Sraucrf^tcl tu bcm crpeu
SEl^eil ber älteren ?et^gtger SBifcltotl^ef gu mo« s
belli! SBit jinb gctoig, ba§ e3 jeber — au6:i nur ?efer
©d^ädeö^jear^ mit SSerad^tung au3 ber ©anb toerfcn toirb.
2)er $err ^rofeffor SRubbff l^at einen SRuf al« toürl*
lid^er ^ofratl^ unb SSe^fifeer ber ÖufKfecangte^ gu $annoüer lo
unter bem anfel^nUd^ften ©el^alt angenommen.
[693] Nro. LXXV. 3)ett 18. Stpimhx. 1772.
^tuttlftttt am Vtatfu.
Sammlung ntxbtfftxUx unH nen^r ^tf&ngt ftm <6t-
Irratt4 ^<9 ^^^ itffcntUilren (Sotte^Hien^ fan^atrU ai^ Iri 9 Der 15
llrinaterlrauungf bt}f ST« C« (Sii^enlrera pel« ^tbtn 8* 1772«
SDtit @]^rfurd^t nehmen tDir ein ^VLij in bie $anb, totliiz^
für eine ganje elf^rtoürbige Oemeine, gum ^rmonifd^en ?obe
@otte^ ifl jufammen getragen toorbcn ! @o f el^r toir bic ge*
tünd^te grömmigfeit beö ^eud^ler^ Raffen , f 0 fel^r toir bie ao
SDumm^eit eine^ fctinben 9?a(i^betcrö »)erad^ten, fo fel^r toir
bic Sänbelc^ einer t)erirrten ^^antafic ju feilen fud^en; fo
tief neigt ftd^ unfer $erj oor toa^rer Steligion, fo gern fallen
toir nieber üor bcm allmächtigen, ber ift unb iji! fo in*
brünftig ijl unfer SJertangcn naif il^m^ fo toarm nnfre ©anl* «ß
Barfeit, fo gtül^cnb unfre Siebe, fo ooH unfer ÜRunb feine«
Sobeö. SBir feigen nirgenb bie ÜKcnfd^en lieber, afe too fie
fic^ ücrcincn (Sott gu fingen ; unb nirgenb erweitert fid^ unfer
§erg mel^r, ate toann toir gu il^ren ©timmen auä^ unfre *
mtf (^en bürfen , unb in einem ©d^attenbilb ^)arabififd^er ©e* bo
meinfd^aft, taut anbeten ben, ber unfer atter SSater iji.
2Ber nur mit falbem ©ergen bem d^rijilid^en @ot«[594]
teöbienjie be^eiool^nt unb in ben öffentlid^en (Sefang gejHmmt
^at, ber »irb biefe reine SBoUuft, ®ott ju toben, i^m ju
^^^ [Hro. 76.
fingen, geloig ent))fmtben l^aben; toer aber tfl Don fo ))Iimq>ett
@tnnen, ober )}telme]^r bon fo loilber ^l^antafte, bag et eBen
biefe Snt))ftnbungen nocj^ erl^atten, bte loarme Snbad^t ttoc^
fortfe^en foUte, toenn bte ©efänge, gn benen et ßtmmen foll,
5 nici^tö aU finbifd^eö ©clever, Unfinn, SBarbare^, aBflefd^maAe
Segrtffe, elenbe Slu^brüdEe, totbttge SSotfleHungen entlffalten?
fel^t bieten alten ?tebetn, bie no(^ l^tet unb ba in ben c^rift
lid^en ^td^en gefnngen toetben, ^ängt einet ober bet onbece
btefet gteden an, unb begtoegen l^aben fel^t »)tete ftttd^en il^te
10 ii?tebet[antmtungen betfceffett ; nid^t fotool^t um beut gemeinen
Sl^ttflen guten ©efd^mad be^}u6ttngen, loie mand^e gUutben;
fonbern nur, um i^n gu i)cr]^inbem, mit blöbem 8etfianb«>
Xßaijxtn Unftnn }u feinem ®e(et ju mifd^en, unb Uo9 gn
fingen, toeil er babe^ nid^t^ fül^Ientann. 3)ie borltegenbe
15 ©ammtung gelf^ött unter biefe öetbeffette 8iebet6üd^ct, mtb
fo tocnig eö bie SJetbefferer für einen JRaub l^alten toetben,
alte, aber fel^ter^fte lieber, betbeffett gu böben; fo toenig
fann man ed i^nen übel nehmen, bag fle füt ba^ Sltett^nm
feine abergtaubifc^c Sl^rfurdl^t bejeigen. äuffer biefcn i>er*
20 befferten Siebern, fmb aud^ biete neue ))on £(o)>))flodE, ©d^Iegel,
Gramer ^ ©eQert, 9}eanber, Sa))ater :c l^inju gefornmen, bie
fte^Iid^ nid^t alle bon gleid^em Sßettl^e ftnb. dn idft»
gefangen, bie benn bo(^ einmal nidl^t ju berbröngen fUtb, imb
bieUeid^t au(^ nu^en mi^gen, ifi eS o^nebied fd^loer uttb fofl
25 unmi$gtid^, etload guted gu teiften. Ott benjenigeu ©efängen
aber, toet(^e bem ®efül^I getoibmet finb, ^ettfd^t meiftend
bid^tetifd)e fromme Sßärme, unb feind n)irb ol^ne ®^m)>at^
gefungen toerben fönnen. $in unb loieber ftnb einige bem
gemeinen @änger unberftönblid^e Slu^brüdEe, unb über feinen
30 93e= [595] griff ge^enbe <)]^itofo))]^ifd6e ©ebanfen mit eisge«
floffen: 3. ». im 345 Siebe, ba« fonfl fo »)ortrcfßd^ x%
ber S3er3:
^SBobin mein äuge, ®ott! nur btidtt,
3fl Orbttung, Sintrad^t, Harmonie;
35 Unb id^, mit beinem 93i(b gefd^müdEt,
(gmtJörte mid^ unb fiörte fte."
3)od^ in ben meiften ifl ber ^unft getroffen, too ber ge«
Nro. 76.) ^^^
meme @änger mit Serftanb, mib ber Seine mit äBo^lgefoQen
3ufammen flimmen fann: (Sinfolt unb SBa^r^eit 3tt ben
angelegten ©ebeten, bie meift ein loenig )n long finb,
finben tuit ju biete diefUj^n, ju biel Setxaci^tnng. £to^
alled 9laifonnementd übet bie Stotl^toenbigfeit bed ©ebetd, s
tt)irb jebe^ unberbotbne $>eT} in jebem Seiben, bei; iebet
^eube ftd^ gern mit 2)anfbaT!eit unb Setttauen gn bem
beften Sätet ergeben; aber fobolb ber Setenbe SSetrad^tnngen
anfteflt, fobalb ^ört er anf ^n beten!
SBir fönnen und nid^t enthalten be^ biefer ©etegenl^eit lo
ju tDünf(!^en, bag in ben d^rifUid^en ©emeinen, n>o man nod^
bie alten Sieber mit aOem il^ren 9?onfenfe, unb ©ott oft
berfleinertid^en, tönbtenben ^lauberei^en be^be^ält, and) batb
eine allgemeine Seränberung eingeführt tuerben möge! äßir
tDiffen bie ®(^tDierig!eiten, bie einer fold^en Untemel^mung im 15
SEBege ftel^en ; aber tuir glauben, bag ein Strittet tDol^ll^abenber
SKitgtieber, gern für bie jtoelf anbem begasten »erben, unb
bfofe Äaufmann^politif toirb ber 3)mrfergefeüfd^aft ft^on an«
ratzen, biefe 3»>^^^^ittel tool^lf eiler ju geben, ba ber groge
m\ai^ icti einer fo((!^en Serönbemng leidet ben minbem Sor« 20
tl^eil erfefet. S)en anbem (Sintöurf, „ba§ ber gemeine ÜRann
biete lieber au^enbig gelernt l^obe, bie il^m nun nid^td
nü^ten" ^at man tDol^l nid^t im Smfle gemacht. @d tuäre
gut, toenn mand^er bie [696] meinen lieber toieber bertemte,
bie er tDetg. äBenigftend ift and^ biefer ©d^aben fd^on in 25
ber erPen ©eneration gel^oben, unb in feiner äBerfjtatt, am
^mbod, in ber ^äi^t mag jeber nad^ alter SBeife fingen,
aber fre^Iid^ müfltcn biejenigen, bie biefe SJerbeßrung mad^en
tooßten, erft in il^rcn Sufen füllten, ob fte ©efd^madt unb
©cfd^irf baju ^ben, unb pd^ nid&t fd^ämen, au^, toie be^so
bem bor unö tiegenben SSud^e gefd^el^en ijl, Seute, bie in
biefem gad^e ber ©id^tfunjl fid^ fd^on gejeigt l^aben, gn ^atf)
JU gießen. S3Sie leicht fann man mit einer mittelmäßigen
audb tool^I fd^Ied^ten ^rebigt fic^ bel^etfen, toenn man nur
burd^ einen guten ©efang fd^ab(od ge]^a(ten toirb , unb toe* 85
nigftcnö immer ettoa^ gu finben ^offen fann, bad ber 3lbfid^t
entffrid^t, mit toctdfeer jcber SSernünftiger bie Äird^e befud^t.
^9« [Kro. 75.
Sammlung mtvkmüvhij^tv Hei^t^ffilU asa nttf^-
htntn ^ieftiitn htv lied)t5geUl|rramk<it mit l^tn (Stttfiilfti)!-
ungisigxünhtn. Don ®^. C* ßtt^tv* (Sr^ iBonb, tr|k(
5 Sammlung 8« 1772« 72 S*
Oh man gtcici^ bafür l^altcn möiitt, baß §crr Sc dt et
nad^ bcm fcl^r l^äuflgcn Sc^ft)ict ütcicr dttijt^eltf^xtm, (viel.
bic SKcgcatalogoö unb geleierten ^txtun^m biefer testen 3^t«
ten) ebenfalls Responsa unb Urtl^etle fönne brudcn lajfni,
10 quia cuilibet liberum est in loco pnblico casam ponere.
§. 6 J. de R. divis. aud^ niemanb il^m fein Sigentl^um an
feine Responsa aBflretten tDtrb: Omnla enim animaUa
qnae terra, mari, coelo capiuntur^ capientinm snnt L 1.
§. 1. ff. de adq. res dorn, unb ^a^fet $abrtanu9 fettft
15 rescribirt l^at: 81 qnis fiduciam snl haberet, popnlo
ad respondendnin se praepararet 1. 2. §. 47. ff. de Orig.
Jnr. tDe((!^e fiducia, mitl^in auc^ bie ftd^ [597] batauf gtftm
benbe 6t(auBnig, il^m nid^t a62uf))tedeen ifl; e^ aud^ ttid^t
fd^abet, bag mer gefunbe ^äufie ^at, responsa ebtrt> quia
20 superflna non nocent; 1. 94. ff. de R. J.
jDennod^ aber unb bietDetlen ein Unterfd^ieb jtDtfd^en bea
Sted^t^getel^tten ju mad^en i^, neqne ulla juris ratio ant
aequitatis benignitas patitur, ut quae salubrlter pro utili-
tate hominum introducuntur ea nos duriore interpreta-
25 tione contra ipsorum commodum producamus 1. 2^. ff.
de LL. yiodf fel^t aQtägtid^e, anB febem Compendlo )tt
fd^ö^jfenbe ©ntfd^eibungen, für merltoütbig angugeBen flnb, A
enim quid venditor de mancipio adfirmaverlt idqne non
Ita esse, emptor queratur, aut redhibitorio, aut aestinui-
30 torio judicio agere potest. 1. 18. ff. de aed. Edicto. dn
facto alber erl^eüt^ bag j. 93. bie ^^ragen : Ob pacta familiae,
in fo fern fie bie gamilien betreffen, einen lel^nl^errUd^ett Co««
feu^ braud^en; ob ^el^ndunfäl^ige loegen jum Seflen bed 2t}^vA
toerloenbeter , ober gar per pacta barauf gelegter ©d^utbcn
35 bie fructus feudales in 3(nf))rud^ nel^nten tonnen ; ob, gleid^
nad^ bem Verlauf, berredEte OÄfen unb finnige ©d^mehu
redhibirt; ^ferbe unb atibere Stetere aber propter yitia
Kto. 76.] ^^'
animi ntc^t redhibitt tDerben tönnta — ba§ fagen tDtt^ btefe
unb alle anbete l^ter t>ot!ommenbe ^agen nic^td tDentger
oi^ merhoütbtg fmb; btefel6e auc^ nic^t mit folc^er SEßeit^
läuftigfeit au^gefül^rt tDetben butften, Tales enim ambages
nobifl decidentibus, fagt ber gtoge Sati\ex duftinian^ l. 22. 5
§. 1. C. de furtis et Servo corr. unb, quae superflua
sunt, minime debent intercedere. 1. 28. pr. G. de Test,
me au^ veteres circaitns corrigentes sive tollentes 1. f.
C. de Adopt it circumdnctiones inextricabiles , vanam
observationem et incuriosa rhapismata, quornm nullus lo
rationabilis invenitur exitus, jubemus quiescere. 1. fin. C.
de Emancip. noc!^ mit ^iDÖlf Doctoribus (p. 10.) 6en)tefen
metben f o(= [598] (en , toa^ in einem ®efe^e beutlid^ ftel^t:
Nee in judicio, nee in allo certamine ubi leges necessariae
snnt, ex aliis libris, nisi ab iisdem institutioDibus, nostris- 15
qne digestis et Constitutionibus a nobis promulgatis, ali-
qnid recitare vel ostendere conetur: §. 29. Gonst. Just
de Gonf. dig. fo(c^etle)) Responsa enblicj^ auc!^ nur gegeBen
toetben foQen, nt judices secundum ea judicent. §. 10. J.
de J. N. et G. ni(3^t toie eö in ber Sorrebe l^eigt : „S)amit ao
angel^cnbe SRed^tögelc^rte ftd^ berer bebienen unb be^ bem
SKangcI eine« Süd^eröorratl^« toenigftenö bie erforberlic^e
9tcci^t3ftc(Ien barau« extrahircn mögen, unb bamit ber SJer*
leger fidb bei) bem ^ublifum beliebt maci^e jc.'' al« toobur(3^,
nic^t aüein bie angc^enben 8te(3^t«gelel^rten leidet bie l. 24. ff. 26
de legg. notatam incivilitatem begeben fönnen nt lege non
tota perspeeta, una aliqua particula ejus proposita, ju-
dicent et respondeant, fonbem anif ba« mele unnüfcige
3eug, ba« tdglici^ gebrudt tüirb, uod^ t>exmt\)xt, ber ?lufwanb
auf bie 93üci^er uoci^ t)erüie(fältigt , unb bie ©elel^rten, toie ao
bie Sarbaren gehalten toerben, quibus aurum, si apud eos
Inventum fuerit, subtili ingenio auferendum 1. 2. G. de
Commereiis.
©0 l^alten toir bafür, ba§ biefe Sogen, beö ipm. »erf.
e^re in atte äBege unbefc^abet , ungebrudt Ratten bleiben 86
fönnen, unb il^re gortfefeung, ne malum serpat, »o mi)gli(^,
burd^ gütlici^e SBege ju dediniren fe^.
liitteratardenkmale des 18. Jahrhunderte. 8. 10 (32)
^^^ [Nio. 76.
S)tcfcö tft unfcr Urtl^cil unb guglcic^ ein SDiujicr toon
bct ©d^rctbart unb SRctl^obc bc3 ^ctrn SScrf. bcr übrigen«
ein fel^t toaderer unb in feinem kirnte gefd^iäter SDtanu
fe))n lann.
5 [599] Ulm.
118* bU 123* ®!reU 1772*
S33enn ein SQSerf einmal 6iö auf bcnl23.1^eil ongctoati^fcn
x^, fo ijt tDol^t ade«, toaö man in ben gelehrten ^dtnrtitti
10 barüber fagen fann , überflüßig. — Sie Sutiöprubenj fielet
iftt in bem Sonfilien* unb 5Ref})onfen ^eculo. ©eit (£tn*
fül^Tung beö SRömifc^en Skd^tö l^at fic 4 ^erioben gel^abt.
3)ie ^eriobe ber (Sloffatotcn ; bic mad^tcn atteö ju römifd^en
üKenfc^en, an bcr ©onau, bem SRl^ein unb bet Slbc, pe
15 ju)angen ade« in bad Siömifc^e äRaa« hinein, unb l^auten,
ö)ie ^erritl^ouö, ab^ toaö btüber l^inau« ^icng. S)ic anbete
^eriobe ift bie ^eriobe bet Äritid et : 3)ie ftagten gat ui^ft,
toen fie bot fid^ l^atten. O^re Sanböleute ennuitten pe; jie
lebten alfo mit lauter Saien, unb Vitien unb SDieben, mit
20 benen fie ftd^ oft übet alte Sad^en , nod^ öftet abet über
SBotte unb ©i^Iben befptad^en. ytadi biefen famen bie I^
tetico=^taftici. S)iefe toaten menfd^Iid^et, al3 bie ©(offatores.
@ie moQten fte^üd^ aud^ 3)eutfd^(anb nac^ 9tom mobeliten,
abet fie finitten unb foltetten nic^t, fonbetn begnügten fld^^
25 fo (ang ab» unb ju^ugeben, bi« fic^ bie S)inge, fo )oiel
fid^ tl^un lieg, gufammen bettrugen. — Slber eö Heg
fic^ nid^t tl^un; begmegen toerben nun Sonfilien old ein
Surrogatum be« Corpus Juris gef (^rieben!
»etlin.
30 dm Verlag ber $aube« unb ®))enerfd^en Sud^l^anblung 1^
$err D« iBüfi^ing l^erau^gegeben : Becueil de pas*
Bages propres ä former resprit, le goüt et le ooanr .
de la jeunesse, tires des oeuvres du Fhilosoplio
de Sans-Souoi, 1772. 8. 168 S*
35 2)en abr^g6 de Thistoire de la maison de Bran-[000]
debourg, unb bed barauf folgenben: de la r61igion du
Nro. 76.] ^^^
Brandebonrg, bte für bie StanbenbuTgifd^e dugenb ein nü$« ,
Ud^ed ©efcbenf ftnb^ aud^ für bte übrigen nic^t ol^ne äßertl^
tocggered^net , tofffen toir nici^t, ob burc^ bie übrigen^ bcn
gröften 5Raum in biefer ©amminng einnel^menben, fonjl
überaus fd^ä^baren <S>iMe, ber auf bem £ite( angegebne 5
3tt)edf toerbe erreid^t toerben. S)er Ön^It ber Reflexions et
maximes philosophiques et politiques; de Tamoar propre,
envisag^ comma principe de morale etc. liegt ju tDeit
auffer bem ©efic^töfreiö ber Ougenb. Unb ob bur(| fold^e
abgerigne pens^es morales etc. aU }u @nbe biefed lo
Recueil (leiten, ber ®eijt, ber ©efd^madf unb baö ^erj
berfelben toirb gebilbet toerben, jtoeifeln loir anif. 2)er
OüngUng betrachte nun bergleid^en abgeWfete ©lieber eine«
fd^önen ®anjen allein^ ober fein 2ei)Xtx geige unb jergliebere
fie il^m, in be^ben JfäHen toerben in feiner ©eele feine ©puren 15
%at)on jurüdtbleiben , fold^e ^öc^penö, bie balb, ja bie burc^
bie erfte Sreigniß, bereite toieber toeggelöfc^et toerben. Se*
fd^Ieic^t ja eine üKoratmajime bie ©emütl^er fo mand^er Sr=
n)ad^fenen nic^t, nadft bargefteQt^ aud^ lool^I ntit ettoad ©c^mudC
überf (eibet , — f oilbem in eine ©efd^ic^te bertoebt , in eine 20
JJabel eingel^üHt; :c. — erreicht man überl^auft aud^ feine
9lbfid^t, ©eelen ju teufen, nid^t fotool^I, toenn man bie 3Rine
annimmt, fie leiten ju tooHen, aU bietmel^r, toenn man, ol^ne
bergleic^en ju tl^un, bal^tn arbeitet; unb baö foKte fid^ bei)
ber 3ugenb anberö berl^alten? 95Bann toerben bod^ bie, 26
toelc^e für bie 3ugenb fammeln, ober felbji fc^reiben, anfangen
il^re ^robuftionen forgfältiger nad^ bem gaffungöoermögen,
bem ©efd^madt unb ben S3ebürfniffen berfelben ju bered^nen?
Slber gteidö fo mand^en ^rebigern unb ^rebigtfammlern benfen
bie meinen an^ jener 3"^f^ ^^ ^^^^ anbre, nur nic^t an so
ba^, tooran fie juerji, tooran fie einjig benfen foDten — an
il^r Slubitorium, — an i^re ?efer.
[601] Nro. LXXVL 3)en 22. ©ept. 1772.
f^tanffurt am SRatin.
llreHigten na^f Hern (Sef^miutc Her ^etr txfttxt Ba\$r\fnnhtxU 86
Her OTiirißeniieU ^ fammt einer lAtht btij htm ßt^rüb-
10 (32)*
500 IN«>. „.
Sitmntliittg« 1772» 8» 192 S« ßti^ B* (5* Stacht*
©idb loorl^er mit bem mcnfd^ficl^cn ^erjcn, unb bcn mo»
raltfd^cn SBal^rl^citcn innig ücrtrant ju maicn; bon il^rcm
5 SBcrt^ ju burd^bringcn, feine Sr!cnntni§ jnm Sl^eil 3ur (gm*
f flnbung ju crl^öl^en fiteben ; — unb bann Be^ feinen 8or»
trägen forgfdltig uml^erfel^en^ toaö man eigentUd^ für ein
äubitorium l^aBe; tiberlegen, löobutd^ biefe Qväf'öxtx im 5^*
miüenfreife, tDoburd^ in grö^ein Serbinbungen jnftieben mib
10 glüdlic^, bei? allen Äbtoecbfelungen beö ?i(^t3 unb ber ginfler»
nig im gegenti^ärtigen ^^f^^^^^f bennod^ immer jni^gli^ft
l^eiter, toie jur Srfleigung ber, ber 5Wenfc^]^eit l^ier erteid^«
baren ©tufe bon SoKfommen^eit fällig gemati^t loerben
fönnen; furj, »aö biefen 5Wenfd^en aW bie jnttägUd^jte
15 Slrjne^ eigentlich beizubringen fe^ , unb unter roAiftm
Sel^üel; — fid^ ju bem @nbe ganj in bie S)enfungÄift
unb ^age berfelben l^inein fe^en, mit einem SBort, feine Smr»
träge nad^ bem ®efic^t3frei§, bemOefd^macf unb
ben Umjlänben biefcr fei = [602]n^r S^V^^^^ ^^f^
20 genauefte bered^nen, nid^t nad^ bem ©efd^madf biefeö ober ituM
Sal^rl^unbert« mobein : — S)ief eö f oK, bünft unö, baö ^aüfU
gefd^äfte ber ^rebiger fe^n, toeld^eö aud^ fidler bie toal^tc
9t ü Irrung unb ^enfung il^rer 3w^örer jut gotge fyAm
' »irb. Um bon biefen fogenannten ^reb igten nad^ bem
25@efc^mad( ber bre^ ^al^rl^unbette :c. fold^e SBhrf*
ungen ju feigen, l^ätte ber ©toff tl^eilö beffer getoä^lt, tl^tt
anberö bearbeitet »erben muffen. 3" biete, tl^eitö grunbfofe^
tl^eil^ JU »eit bon bem 5Wenfd&en abgelegene Il^etü, Sjegetil,
unb bergleid^en ; — ju toenig für ben gegentoärtigen iIRenf(^en,
30 nnb biefe Sinrid^tung ber ®inge braud^bare , moraüfdbe unb
anbre äßal^rl^eiten, anif biefe nid^t l^inlänglid^ enttoidCelt mib
genießbar gemad^t ; — aöeö in einer ©f rad^e, bie htt) tDettent
nid^t überall rid^tig, einteud^tenb unb »ürbig genug tfl. —
9?od^ tDoHen bermutl^lid^ einige ?efet aud^ bie lejcte be§
85 SSerf . toiffen. S)ie f e d^ 3 erfle ^rebigten ftnb über 8uc 24,
13—47; bie fiebenie über 2it. 2, 11. biö 14. gelitte«,
unb be^ ber ad^ten „9tebe auf ben Übettoinbec
Hro. 76.] ^^^
©erl^cu^b S^erfteegen auf Serlangen feinet i^teunbe am
Sage feine« 33egräbniffeö, ben 6ten ^x. 1769. gel^alten ju
SKü^I^eim an ber 5Rut" flnb bie SBorte Offen 6. Ool^.
3, 21. gum ®runbe gelegt.
fBttlin.
ßitlnt'^ntf&^t. fioigtXL mtUuv ^Urer^eudung« 1772« 102 S»
S)iefe Stattet fmb, toie toit au3 bet Sottebe (etnen, im
fcudbftäfclid^en 35etflanbe, Solgen eine« anbetn SBet!d^enö, baö
bet Setfaffer untet bem 2itel: SD? eine Üterjeugung,
^etau^gegeben l^at ; ba« un« abet nod^ nid^t in bie ^änbe lo
gefommen ift. Oc!^ toeiß, fagt bet Setf. ba§ iä) auö ?iebe
3U ©Ott gute« [603] tl^un muß. ®a« fofl alfo bie Ouefle
attet meinet ^anblungen, bet Son meine« ?eben« fe^n ; toerm
xdl mit biefe« ©afee« aud^ nid^t immet flat betouft bin, fo foD
et bod> immet tief in meinet ©eele liegen. 3"^^ fann abet ®ott is
nid^t lieben, toenn id^ il^n nid^t etfenne. Od^ toitt mid^ alfo
täglid^ üben, il^n ju et!ennen unb ju lieben. S)iefe« bejio
lebl^aftet ju beioitfen, „l^abe id^ getoiffe ^inbetniffe in mit ^in«
toeg ju täumen. 3Ran ^t mit meinen ®d^ö^)fet unb l^öc^flen
SBol^Itl^ätet oon meinet Äinbl^eit an lootnemlic^ al« meinen 20
fetten, eingeptägt, bem id^ bie l^öc^jte gutd^t unb ben l^öd^jien
©e^otfam fd^ulbig fe^." ©.25. 3)a« ijl gef ä^tlic^ ; „benn
unüermerft benft man fid^ ®ott al« einen ipetten, bet aöetle^
ju feinem Stuften unb ju feinet S^te beflel^It, unb
übet jebe Übetttetung feinet Sefel^Ie jotnig auffäl^tt." 25
* ®. 26. 5«eitt, fagt bet SSetf äffet, id^ »i« ®ott unb
S^tiftum alö SSatet lieben ; unb beßtoegen toill id^ feine ®e=
böte tl^un: fte^Ud^, toeil id^ babutc^ glüdHid^ toetbe: abet
ic^ toiH blo« gtüdlic^ toetben, »eit ®ott SBol^IgefaHen an
meinem ®Iüdf ^at 3n Befolgung biefet ^flid^ten foH meine 30
§au})tfotge meine ©eele fe^n; toeit aÖe« anbete loetgänglid^
ift; bod^ o^ne ba« übtige ju loetnad^täßigen. S)ie Siebe be«
9?äd^ften foK mit l^eilig fe^n. 3d^ toiH fie tl^ätig bejeigen.
„3d^ toiü nie jemanb toegen feinet 3tttpmet l^ajfen; @«
loäte Unfmn, loenn id^ i^n toegen be« äRangel« einet gött» s5
lid^en SBo^tt^t ^ajfen tooDte, bie ic^ l^abe obet ju ^ben
502 p,„.^
glaube. Unb nie tDitl id^ meine Srienntnig für ^xif mtb
burc!^ toxiftiQ unb ridbtig; ober benj[entgen ntc^t für meinen
üKitc^rijien l^atten, beffcn drtl^um ben ©tauben an Sl^rijlum
nici^t aufgebt." ** ©. 64. 3)od^ aud^ biefe Siebe ijt na(^ .
5 ben ©egenftänben üerfd^iebcn. ®ie muß fic^ fonberltd^ öuffem
gegen J^einbe, toeil biefe auöbrüdlid^ geboten tji; gegen 5a«
mitte, Obrig* [604] feiten jc. — S)er 3Serf. fefct l^ier feiner
©attin ein 5)enfma]^t, baö bei^ben ©l^re mad^t. — Enbli^
muß xij noii bie nötl^igen $ütf3mittel: lefen^ mebitiren^
10 ©otte^bienfi, ©nabenmittet brauchen ; unb bann mt(!^ auf ben
£ob vorbereiten u. bgt. ®o lang ein äRenfc^ bergleid^en
©äfte atö f e i n e Sntfci^tüBe vorträgt; fo lang er auf fold^e
©runbfdfte feine 9teligion unb feinen ?eben3tauf baut;
fo l^aben toir nid^tö batoiber, toir verel^ren metmel^r ben
isiWann, toir tieben i^n boppelt. Sr ijl ein Streiter^ ber
atttäglid^e Äämpfe üerad^tet, unb nur nad^ bem l^öd^ften $ret«
ringen toiH. 9?ur xoünfd^ten loir nic^t, ba§ man in Äird^cn
unb ©d^ulen^ fo oielen gemeinen unb fd^ioad^en ©eelen, (auter
ungemeine unb |iar!e lugenb ^>rebigen möge. — 95Bir finb
20 übrigen^ auc^ mit beö Serf. SSorfleÜung von bem Setoegung^
grunb jur Sugenb^ auö ?iebe ju ©Ott; nic^t oöttig eint>cr»
fianben; unb toir benfen: loir tieben ©ott, toeit biefe Siebe
ein I^eil, toeit fie bie ©eete unfrei ©lüdtö ijl; unb nid^t:
SBir fud^en unfer ©tüdt, loeit toir ©ott lieben. 2Rit allem
25 bem öerbienen biefe Sogen gelefen ju toerben ; unb »enn toh
un« nid)t betrügen, fo ^at ber SSerfaffer beö Sagebud^g, ba«
neutid^ erfd^ienen ijt, auc^ an il^nen großen Äntl^eil; toit
jiel^en fie bemfelben aber in taufenb JRüdtfic^ten vor.
*. **. 3Bir l^aben biefe be^be ©teilen auögegeid^net:
30 5)iefe, toeit fie bie 3bee entl^ätt, in toeldfeer toir getoiffe ^erm
bitten muffen, unfre änjeigen ju betrad^ten; jene aber, »eil
fie mit bem ©ebanfen voflfommen übereinfommt, ben toir bei)
ber SRecenfion ber ©truenfeeifd^en SSefel^rungögefd^id^te 9?o. 72.
biefer anzeigen neutid^ auf ül^rten, ba loir fagten : S^aufenbc
sötodren geinbe ber 9ieIigion, bie Sl^rijtum at«
il^rengreunb geliebt l^aben toürben, toenn man
il^n il^nen at^ einen Sreunb, unb nic^t atd eineit
Nro. 76.] ^^^
ntUTtifd^en 2^))rannen t)orgema]^(t l^ätt», ber
tm=[606]mcr bereit tji, mit bem Bonner juju*
fi^ta^en, wo nid^t l^öd^flc 3SoUf ommcn^cit ift.
Sfctr tDurbcn ju biefer SScobad^tung l^ier, baburd^ »erantaßt,
tocl ©truenfcc ©. 138. ber Sefel^rungögefd^ic^te fid^ felbft 5
bat'iber beflagt, ba§ man il^m in feiner S^ugenb ba^ ^aar=
pv!bixn unb aWanfc^ettentragen jur ©ünbc l^abe mad^en ttJoHen.
©0 ^'el^r biefer loon un^ geäufertc ©ebanfe l^ier an feinem
$Iafe toar, fo tüal^r er iji, fo oft er fd^on gefagt toorbcn,
fo \}a: er bod^ fo übel aufgenommen »erben tooKen , bag, lo
bem Strnel^men nad^, gar bagegen geprebigt, unb bem 9tecenf.
b{o^ be^wegen, id^ toeiß nic^t, loa« für fd^Iimme Slbfw^ten
gegen b;e ^Religion foüen fd^ulb gegeben »orben fei^n, bie
fid^ nun ber 53erf. biefer Sntfd^Iüffe tool^t aud^ aufbürben
taffen mu§ ! — SBir «bitten bod^ ein öor aKemal unfere i5
J?efer, feine Äefeere^en in unfrem 93Iatt ju fud^en; fo
njerben fie geioiß feine barinn flnben ! S)enn tJre^müt^igfeit
ift in unfrer Sirene, too man toon feiner ^ierard^ie unb
feinem ©etoiifen^jtoang »eig, feine Äefcere^, fonbern üon
jel^er ber 3Sorjug be^ toal^ren Sl^riften unb be^ el^rlid^en 20
SDtannö getoefen. Unb bann bitten toir nod^ einö: unö nid^t
el^e 3u beurtljeilen, big man unö üerjiel^t.
fl^ranlfurt unb Sd^ijig. \
Caroli Strack M. D. et in XTdivers. Mo^unt. instit.
Med. P. P. O. Eminent, ac Geis. Princ. lEleot. Mog. 25
Consil. Jud. Aulic. cet. Observation es Medioi-
nales, de Colica Piotonum maximeque ob
arthritidem 1772. 8. 83 S*
jßem feinen SBeobad^tung^geijte beö §rn. ^ofratl^ö ©tradt,
toerben e^ geh>i§ üiete unfrer $?efer ju oerbanfen toiffen, baß so
fie nun nic^t me^r fo nad^grüblen bürfen, toaö eö bod^ eigentlich
mit ber fürd^terüc^en Solit üon ^oitou für eine 99etoanbni§
f^abe. ©d^on 1765 ^atte ber ^err SSerfajfer feine SBal^r*
ne]^mutt= [606] gen über biefe Äranfl^eit in ben| Journal de
Medecine de Paris befannt gemad^t , bie er mit mel^r Sr= ss
fal|rungen unterftütjt, mit mel^r äuöpc^ten bereid^ert, in ber
[Nro. ?B.
(Bpxaiß bed Selfu^ nunmel^r aufd neue btuäett (Sgt
©eine ^auptabfid^t gel^t ba^in, ju crtocifen, ba§ btc ÄoU/
t)Ott ^oitou nid^t mcl^r unb nic^t loeniger fet,
a(^ XDa9 3RudgTat)e ®td^t!oU! l^ieg. !I)te aSernnfe
5 l^ier ju , bte fic^ aQe auf bte mächtige @tf a^tung grünten,
fmb fo cinlcud^tenb unb fo übcrfül^tcnb, ba§ fie bet 9?eGntf.
getabe ju unterf einreibt , unb getDtg glaubt, loenn ed }nnl
©timmcnfammCen lömmt, baß fie angcmetn unterfd^neben
tüerben. § u jr 1^ a m f ud^te bie Urfaci^e im Obji unb im Oiffc»
10 toein, unb bctoie^ fo gut er fonntc. 9?ur bic Heine ^agc
bttcb übrig : SBie gel^t^ ju, ba§ anbere ?änber, tt)o btö Sotf
oft meift t)om Objt, unb bcffcn SRofi ober SBein Uh:, nit^t«
t)on biefer Äolif toiffen? ®o loie ber $err Serfaffer in
Wiatm ))on bem ^u^gen ©ebraud^ be^ Dbfl^ nie tttoa^ t)on
15 ber Art bemerft, eben fo toenig bemerlt man l^ier in ^caiU
fürt, n)enn man aud^ gleid^ im äRofl unb 9Bein fdbioetgte,
ettoa^. Slnbere fuc^cn bie Urfac^e im Äupfer, anbere im
©})ie^gla^ u. f. f. $unbert unb l^unbert 33eJ)ffieIe ober
geigen üon attem bem nid^t«. SSom Äupfcr tool^I Äolifen,
20 aber feine Äotüen mit (Sid^t unb Säl^mung. S)a« ©pirt*
glad ifi ganj unfd^ulbig, ba ed fo gar nad^ be^ ^etnt
©trad^g Srfal^rnng bie Sranf^eit l^eitt, unb ber 9tecenf.
lang gefunben, bag ed. auc^ in groger ä)ienge gegeben, nie
etioaö gefd^abet, toenn gleid^ be^ aHguftarfen S)ofen, ÜBUd^
25 feiten, Steigung jum ®red^en ober ßrbred^en fetbji erfolgte
9?ad&bem ber §err SSerfaffer burd^ 18 firanfengefd^id^ten ge»
geigt, bag bad fogenannte (aufenbe ©id^t, menn ed fld^ in
ben Unterleib toirft, eben bie ßrfd^einungen mad^e, bte bic
Äolif oon ^oitou mad^t, unb er be^ Unterfud^ung ber äßein»'
30 ungen über bie Urfad^en ber Äranf »^ [607] l^eit jebe berfelben
nic^t ^inlänglid^ gefunben; fo f daliegt er mit bem ©afe, mit
bem tDxx angefangen; nur fo gang allgemein nid^t: benn et
fcbreibt bem Ste^ nocb ettoad gu, ob ed gleid^ fc^eint, bag
feine eigene Srfal^rnngen bagegen, bie ungett)iffe SD^et^nung
35 ber ^arlemer ^fabemie , unb bie fielen angemerf ten (Spibe«
mien, il^n eben fo allgemein l^ätten fd^lieffen laffen Idmten,
unb ber ^le^bam^f gar tool^l aU Urfad^e bed ©id^td gelten lonn.
K«.. 76.] ^^^
Übrigen^ ))erbtent bte Slbl^anblung aOe Sufmerffamfeit
unb tocttcrcö 9?ad^forfd^cii bct praftifd^cn Srjtc^ bic ttun einen
geitfaben l^aben, ber fie inö 3nnre biefer fürd^terüd^en
Äranfl^ctt fü^tt^ bon ber too^I »enige t) o n i 1^ n e n geglaubt
l^Stten, bag fte mitten unter tl^nen il^ten Zitron aufgef^Iogen« 6
0n%lfktx htt JP^Uofoii^^ tttt)i JPiiflor Irnr )»er (ivimgeUr^eit
. i&tmtfnht in Smirnem 18^9 Ci^rett^ etftttXf fmtita unli
Comp^ 1772« 10
SQStr tDunbetn un9^ bag eine $anbIungdgefeUf(^af t ^ mie
biefe, bie butd^ il^re gute unb t>orttefU(i^e Serlagdartidet ix9^
f)tx ber »al^ren Literatur mel^r S)ienjte getl^an \)at, al9 ber
^t6e Sud^^nbel 3)eutfcblanbd, ein ^nif l^at unteruel^men
fönncn, bo3 in allem Setrac^t nl^tö bebeutenb ift. S)er 16
SSerf. fprid^t ö)eber ate Oube noc^ atö Sl^riji t)on feinem
SWcßiaö, baö ijt ol^ne SBärme beö ©taubigen, er toeig auti^
nic^t, ju toem er ff retj^en toitt — fonbem e^ ijt falte ^JJaren»
tation, |)örenfage loon einem Reiben, ben man nie in beu
Stalle gefeiten l^at, nod^ in ber 9?ä^e geigen mag unb fann. ao
3l(^ @d^ulübung toöre ed bem $)erm S^agifter im 14ten
dal^r ertaubt getoefen, fein bom ie^igen 9^eftor aufgegebene^
S^l^ema über irgenb einen großen ^ann fo au^juarbeiten.
S)enn [608] bie ganje ©^fd^i^te ber @t>angeliften ifl ^ier ol^ne
ba^ intercffante 2)etail an^ bem äRunbe unb bem ®riffel26
eine« jul^örenbcn 3ünger3, nur nac^ i^ren berfd^iebenen
Sl^eilcn in ber golge l^ingefleHt, in l^olperit^ten ^om^)aft ge*
llcibet, unb mit ben getööJ^ntid^jten ®emein<)Iä^tt gufammen»
geengt. Sie erläutembe 9?oten tooDte ber 4)err SDiagijler
tiieHeid^t in feinen SoQeftaneen ober nac^gefd^riebenen Seftionen so
nid&t länger für fid^ aHein bcPfcen. ättein bie SBelt »ürbe
nid^tö öcrbl^ren l^aben, »enn man fle in ©mimen mit il^m
begraben l^ätte; benn fie entl^alten bie gemeinjien, jum Cfel
nac^gefagtcn Slnmerfungen, an^ ben unfid^erflen unb trübflcn
OueÜen. üKan fielet aud^ nic^t (Sine ®})ur bon S5efanttt-86
fd^aft mit ben neujien ©d^riftertlärungen, Äeifebefd^reibungc»
506 IN«,. 77.
«
u. f. to, 3Son hex ^]^t(ofo})]^ic be^ SSctfaffct« mttffcn totr
noc^ eine $robc mittl^citcn. ®. 42. 3n bcr 9?otc fagt et :
,,SQ5ir fönncn tool^I mit SQSal^rl^ctt fagcn, ba§ l^cutjutagc ein
Stnb t)on 10 Salären, lodere« fonft eine gute Sluferjiel^trng
5 gel^abt , eine tocit loottflänbigere unb grünbtic^ere Sinflci&t in
alle tDid^tige Sßal^tl^etten ijaU, al9 bie alten l^eibnifd^en SBelt«
tDeifen naci^ einÄn üieljäl^rigen %U\jße gel^abt ^Ben. " Äurg^
unö fd^eint ber (iebe $ert SKagtfter einer öon ben übelge*
fc^affnen Sö})fen ju fe^n, bie nid^tö nötl^ig ^tten ate gu
10 jtubieren^ nm ganj unnü^e gu toerben, bie ol^ne SBelt* nnb-*
3Renfd^enfenntni§ fid^ in einet Hetnen Sompenbienfpl^äre ala*
bemif(^er SBei^l^eit l^erumbrel^en, bie alfo tool^I ®ott nid^t gn
aWi^ionen, unb SSefel^rungögefc^äften in irgenb einer 9teligion
erfel^en l^atte.
«lavier jlart beti 28pen «ugujt b. 3. ©etr Sol^anti
^einrid^ ^berl^arb, öffentüd^er Seigrer ber 9ted^te an
bcm l^iefigen @efammt-®ijmnafium, unb Ood^fürfH. Snl^alt
ßötl^nifd^er ^ofratl^, an einer au^jel^renben Sranf^eit ^im
20*29 Pen da^te feine« älter«.
[609] Nro. LXXVn. S)en 25. ©e^t. 1772.
iBenterhungen über htn ^ntttfiAjiith htt S^tünht i«
Her Mrgerlii^en (SefeUr^nft oon STolr. jOtiilur (^fq* Xm
25 htm €ngur4fem iBetr S^miikert 1772« 8« 15 iBogeit«
3)et ®eip ber Sritannifdben ^]^iIofoj)]^ie fd^eint übet
|)abrian« äRauer l^inüber jn feJ^n, unb gegenwärtig in bcu
©d^ottifc^en ©ebürgen fld^ ein §äufd^en ber ©einigen ge*
fammelt ju l^afcen. gergufon, SRobertfon, Oerarb^
3o§ome, Seattie, unb l^ier äRidar finb^ bünft mid^^
Seute, bie ben meiflenö matten unb einzigen ©eard^ fel^t
tiberpimmen^ unb buri ba« %dt>, ba« fic^ SWe gleid^fam
jufaramenjiimmenb ertoä^Iet l^aben, toirb il^re ^^Jl^ilofopl^ie tuxi^
fd^ä^barer — meijien« nemlid^ ^l^ilofof l^ie ber ®c*
85{tatten unb ^eränberungen be« menfd^ltd^en
K«.77J 507
®t^ifUäft^ nac^ SRaa^gaSe ber ©efd^ic^te unb
©rfal^tungctt — cht gtoßc«, gtoffcö gelb! auf bcm fid^
ftc^Iid^ [dm unb crnbtcn, ®arben binbcn unb tl^tcn (cfcn
Iä§t^ töcmi ncmlic^ crftüd^ gut geädert toorben.
Di baö nun ade btefe $ertn tl^un unb gct^n ^ben, 6
ob nid^t andi l}xtx jeber lieber mit einer $anb loott Stieren
baüon läuft, pe mögen fein ober eineö anbein, reif ober
«oc^ grüne« feudfeteö ®ra« fe^n? [610] ob nid&t überl^aupt
bie 9?aturgefd^id^te beö menfd^tid^en ©efd^Iec^tö
jefet ein 5IKobe|iubium toerbe, ba« l^inter ben 5lRon:*io
tefquieuö, SRouffeau«/ §etüetiu3, Soltatre u. f. ».
na(ii jiemlic^ einförmfgen Siegeln, unb fel^r ein*
förmigen SSorurtl^eften g^l^anbl^abet toerbe? unb
ob alfo nid^t' anif l^ier, toie be^ allen guten ©ad^en in ber
SBelt, bie SDtobe ben Oefd^macf, unb baö Stnioerjlänb» i6
ni§, bie 9?atur tobten toerbe? ®er SRecenf. ifi ju blöbe,
biefe fragen fd^on beantworten ju tooflen ; erinnert pd^ aber,
baß er aud^ ba^ 93ud^, baö feine ?anb^(eute in biefem ^aii
für Haßifd^ l^atten, unb baö unjireitig einen fel^r großen
Pan in ftc^ ^at, 3feting ©efd^id^te ber SWenfc^^eit 20
immer mit bem Sird^l^offegen vorbeigegangen: üon auffen
fd^ön unb übertünd^t, intoenbig aber u. f. to.
§err 3o^. 2RiUar ©fq. ift öffentüd^er ?e^rer ber
Siedete auf ber l^ol^en ©d^ute ju (Staögoto, unb füi? ben
9ied>tögete]^rten ift aUerbing^ l^ier eine gute ©ammlung t)on 25
Datis „über ben 3"^^^^ ^^^ SBeiber, bie üäterßd^e ©etoalt,
bie @erid^töbar!eit eine^ Obern über bie ©lieber eineö
©tamme^ ober ®orfö, über ben Urffrung eine^ OberJ^errn
in größerm Umfange, unb baö SBad^ötl^um eineö Solte an
3luöbt(bung unb SSerfeinerung : enbKc^ über ben üerfd^iebnen so
3uPattb ber 5)ienpboten in Derfd^iebnen SBeltt^eiten" —
über biefe 2lrtid(e( l^ier eine fel^r gute ©ammlung üon Datis
auö ber ©efd^id^te, meiflenö mit SRaifonnement begleitet. 3)te
©ammlung fre^Ud^ nid^tö minber, al9 öolljlänbig; baö
9Jai)onnement fre^Iid^ oft nur Webte S33eibenf^)roffe^86
bie tierfd^iebnen ©tämme beö 3^"^^^ i^ binben —
immer aber ein fe^r guter, nü^Iid^er ^erfud^.
[Hio. 77.
SRan ftcl^ct fd^on au« bcm SJerjctd^ntß bcr $au^)tfltt(Ie,
bag l^tet bte @tdnbe unb 9taitg«atten ntd^t etgentli^' in
©tuffcn, fotibcrn erfi m großen 3Raf« [611]fcn gcfti^id^tct
tDcrbcn; aUcö geincrc, »aö bcr SCitcI „Rangs^^ jn öcr*
5 f))re(^en fd^iene^ toirb man l^ter ))ergeBen« fud^en : aber and^
ber alfo jnrüdtge^ogene $Ian tft faß nod^ unenb(t(^.
S)ie groge $)eerbe ©efd^lJ^fe^ bte menfd^Ud^e« ©efd^Iec^t
l^eiftj unter fo meierte^ ©cflalten, ©ttten, 33tlbungcn^
^imraelöflrtc^en ! in einem ctotgen ©trom Meiner 3"* «wb
10 Abflüge üon Seränberungen ! töo fott ber ^l^ilofo})]^ bte
3(ugen l^akn? binben unb orbnen? äBol^in orbnen? tool^in
aüe« binben? unb toie baö Utrenblid^f leine überall be»
merfen, an« bem bod^ nur überall ba« Unenblid^groge
tt) i r b ? 3n bem Serftanbe l^at ®ott nur 9tang unb Örbnung
16 loom menfd^Iid^en ®efd^(ec^t in feinem ®egrifl S)ie Äette
^ngt an feinem SCl^ron ! S)a« für un« immer üerönberte
©emälbe, an bem toir bajn nur einen SSorgrnnb
überfeinen lönnen unb foHen, l^ängt 3^m allein im 8i6te,
©0 »a« ^^ilofopl^ifd^ ®anje« ijl nie ju ertoarten!
20 üKiltar gel^it nur ben fel^r orbentttd^en SBeg, «tt>o ein
SBeib tDenig SSegierben erregt, toirb« menig gead^tet; tt)0
mel^r u. f. to. SBo ber SSater nod^ ganj SJater über feine
Äinber ijl, ba ift er nod^ ganj Sater; too nid^t^ ba nid^tu-f-to."
fo burd^ alle Äa})itel, 3«^^^^ «"^ golgejeiten. Sltfo nur
25 meinen« auf« Gros äußerer ©ajnfommenl^eitett,
$inberniffe, 83eförberungen, fur3, auf bie grobe
aWaffe beö iWebium, in bem bie firäfte toürfen. Übrigen«
aber auf eine änatJjfe ber toürfenben Äräfte felbjl^
too eine Äraft jtoei) loerfc^iebneäufd^eine unb Buffer»
Boungen l^erüorbringen fann, inner (id^ aber nur immer bte*
fetbe Jhaft ijl? too jtoe^ Sluffenjnjlänbe pd^ einanber
anfl^eben unb einen ©ritten l^eröorbringen , nod^ ober
immer nur bie eine Äraft unfid^tbar toürfet u,f.n>.
S)arauf läßt er fid^ toeniger ein. Unb ba nun ba« menfd^
85 lid^e ©efd^Iec^t bod^ fo ein t)ie(feitige« 3)ing, $roteu«,
unb [612] Sl^amäleon ifl, unb toieber au« fo t)iel ®efid^t«*
fünften betrad^tet »erben lann? unb immer innertic^ fo
Uro. 77.] .
i)te( Äräftc tütirfcn? — man fielet, t>a% baö tnfonbctl^ctt
in ben knoten be^ ©ange^ mond^e S^äufd^ungen unb
Sinfcitigicitcn fajl unDermcibftd^ maci^t. SBic j. 33. in barba«»
tifc^cn ä^ttctt ein SBcib nic^t gcad^tct fctj? crftart er
unö forgfältig ; aber tocnn ftc nnn toicbcr in eben ben ^tiUn 5
fo fonberbar gead^tet toirb? »enn jie t)on Süenö äl^jfel«
bi§ an oft eine SRatl^gebetin^ göttlid^e, eine ^aila^
ober Sgeria loorgefteüet? too nnn eben in biefen »üben
3eiten ber ©aame (iege^ ba§ fxif bieö ßeiov toeibüd^er
Siatur me^r ändere, ober mel^r anerfannt toerbe? — lo
ba^ geigt er toeniger. SBaö burd^ bie Slbf^affnng ber
©flaioerei) ber politifc^en £)fonomie nn> (nad^ bem 3Kobe«
l^aMnial^ ! gu bem »ir un^ fd^on geiDöl^net) ber äJJenfd^^eit!
ber SRenfd^l^eit! f ür 8ort(;eii gefd^aft fe^; geigt er fd^ön^ »eit»
(äuftig unb mit ettoaö ©igenliebe eigner Sntbedfung ; aber nnn, is
toa^ in bem alten beutfc^en ßigentl^nmöred^t (toaö feineö*
ttjege^ ^ol^Inifc^e ©fla^ere^ toar) für ©ic^erl^eit, SRul^e unb
©eügfeit getoefen, bie mit aßen unfern neuen SSerf äff ungen beö
Umlaufs in alle SBett üerlol^ren gel^t — tx>a^ fetbji ber
alte iJeubalgujlanb betj aller Unorbnung unb SSarbare^ 20
für ©roßl^errlid^eö, Äül^ne« unb Sröfteerwedten*
b e ö gel^abt, be^ unfrer Sitte loerlol^ren gangen — enbüd^
ber eCenbe S^f^anb, ber eben bamafe, ba bie ©f laueret)
»erlol^ren gieng, eingefül^ret »urbe, baß mir alte jefet an
uttfid(?tbarer Äette liegen, unb ba§ un« gegentt)ärtig 25
ein Orben^banb, petit CoUet, ober ein toDeö ©c^ioerbt an
unfern C>üften, burd^ SSomrtl^eil, gujruö, politifd^e 39efiimmung
unb 93errcc^nung, unb l^unbert gräglid^e firanfl^eiten ber
©eele, me^r, gel^nmal mel^r fcffelt, unb geigelt, unb
au^ge^rt, ate ben ©!Ia*[613]t)en ber leidste filofc am so
gu§e befc^tt)eret; baö aUeö fäflt weniger in bie äugen.
Unb fo »erben tt)ir nod^ lange immer nur eine einfeitige
®efd^id>te be^ menfd^lid^en ©efd^led^tö l^aben. * @nblid^ mu§
ber SRecenf. feine unt)l^ilofo|)^ifd^e ©d^ioad^l^eit befennen, bag
il^n ade fold^e ©efd^ic^ten menfd^Iid^ct Sräfte unb Orbnungen, 86
unb ©(^idtfale ol^ne El^eilnel^mung, ärgern. 5ür ben
]^öd)ften Orbner aßer 3)inge ijl Sllle^ gut, unb ber
510- [H«.. 77.
iWcnfd^ in icbcm 3»jl<^'^^^ f^^"^^ SBcfen«, er fe^
tJrofd^ ober 33el^emotb, für bie ganje 3wfainmenorb*
n u n g (^off e unb glauBe tc^ tDentgflend )Don gattjem $er}en)
auc^ gut. Slud^ ijtö loortrefKc^ unb red^t göttlici^ für
5 einen ^l^ilofopl^en, unö in ä^ftänben ein ®ute3, ein Sor*
tteflid^e^, ein SBei§e3 3u entiöideln, too eö ber gemeine
menfd^ü^e »tid, baö ®efü^I ber »ebürfnig unb ©(^»at^^feit
nic^t, ober nic^t immer pnbet. ®ieg (Sefd^äft ijl bie toal^e
SaStirbe ber ^^ilofop^ie. auffing beö menfd^Iid^en ©eifte« in
10 ben 9iat]^ ber l^immüfd^en SBäd^ter, bie immer ®ute^ be«
fd^Iiegen, nur^ baß il^r ©d>(u§ für nnö arme ©terblid^e ju
groß, ju boÄ,' ji> meit unb breit ijl. SSon bannen ein leife^
SBort beö äuff^Iußeö im äRunbe be« ^^ilofopl^en iji toirf-
(ic^e ®efanbtfd>aft ®otte3 — Slfcer nun alle ©cenen ber
15 äRenfd^l^eit, gut ober böfe, aU ob fie alle gleid^ gut toären^
t)or einem falten, gleid^gültigen SSIid toorbe^fhreid^en laffen.
3)ie böfen, l^öt^ftenö mit bem SBoidt berül^ren, ol^ne aber
bie beßern, bie üorl^er gegangen, ober nachfolgen Knuten,
ober üietteic^t fd^on unfid^tbar nal^e ftnb, aud^ jur Sefferung,
20 Sluftoerfung, ?c]^re unb £rojl ju braud^cn, unb flc
gleid^fam fanft in jene ju loerftößen — über alle 3«*
fiänbe ber äRenfci^l^eit ju f(i^retben, ald ob man in feinem
3ufianbe je^t felbjt lebte — eö fann bieg aflerbingö
l^iflorifd^er ®cip, ^)]^iIofof l^ifd^er ®eiji, ®eifi ber
25]^o]^cn, unfül^Ibaren ?eibenf d^af tlofen jtoifd^en
ober @^)ifu=[614]rifd^en ®'6tttx fet^n, aber — toa«
braud^tg SBieberl^oIung ? man fiel^et, toa^ unb too eg für
äRenfc^en fe^Ie?
§ranlfttrt unb Sei)i)tg.
8oDe]ttr4fe nnh Cuteinifilre €\^xtfdmtit}fit ftm 9t-
Inrmu^ htt S^fuUn utt)i (Strmnuflem 1772. ^ufammtK
16Vt iB0d.
fabeln, ^ijlorien, S3riefe unb moralifd^e äRajrimen; bo«
flnb bie 3ngrebienjen biefeö ©lejcir«. — So ifi fd^toer baö
86Sef!c auöjufuÄen, gumal für Sinber; unb toenn bo^ ba<
Sejle ijt, toaö l^ier jufammen geraft toorben, fo iji« fd^Iimm.
N»o. 77] ^^^
— äfccr^ laßt fic nvLx ! eö !ommt aHe« auf bcn ÜKatm an,
ber ed ju (rauchen toeig. 2Btr g(au6en in gutem (Srufl,
baß mand^cr mit einem bloßen Ä 33 S Sud^ einen toeit beffern
3Wenfd^en bilben; mit bem bloßen 2l93S83ud^ feinen ©d^üler
meit näl^er an bie ©tenjen ber malzten ®e(el^rfamfeit bringen 6
!ann, aU ein anberer an^ ber fd^önften Sl^reßornatl^ie.
S)er ^immct ertoerfe einen SDiann, ber unfre Äinber frttl^e
leben, unb beuten unb fpat lefen lelffre. SBarlid^ nur ber
ti)irb bie SQSiffenfd^aften il^rem Sntjtoecfe gemäß braud^en;
»irb tn6:i in euren Ämtern felbfi auf euern Sel^rjlül^Ien iu lo
^rd^ unb ©d^ute, in feinem $aufe, überall toirb nur ber
SSürger, SSater, greunb, nur ber SDieufd^ fe^n, ber el^c gelebt .
l^at, at^ gelefen! Unb ijl eö bann Qtxt, ü}n in bie SBiffen«
fd^aften gu fül^ren; eö fe^ ©feculation ober ^anbtoerf; er
loirb gcwiö, getoiö mit ätiefeufd^ritten gelten, unb balb eure i6
etoige ©d^üter einl^oleit, balb überlaufen; benn er gebt felbji,
jene toerben nur immer in ©änften getragen, bie aüe
jtüeeif ©d^ritte auörul^en, unb alle Siertelfhtnbe umgeworfen
toerben !
[615] Vadjett. 80
Der Mt^f^tnfrtunt^f tint Wnüftuft^xlftf def^rritbnt
in ber fretren ^Itiistütt Tintiitnf für H0 Saipr 1772» Hon
^riebri^f ^etrir« nnn ^rtnhf ünviftxL Mni$U i^btlft-
mait^tmeißer«
6^ fmb moralifd^e Setrad^tungen, too ber Serfaffer ju^as
toeilen SJerfe unter feine ^rofe mifd^t, ober gauje ©ebid^te
einrüdft. 2)er eigentliche Äritidter toirb bietet gegen ©d^reib^
art, SSerfification unb ©^)rad^e einjutoenben l^aben, meßeic^t
aud^ bier unb ba ^ufammenl^ang, unb $Ian in ben ®ebanten
bcrmiffen. 3nbejfen fe^It eö biefen Stättern getoiß nid^t an w
bem, loa« ©l^afteöbur^ fo fel^r öon aflen Autoren t>er»
langt, fic^ erjt einen S^arafter, eine eigene ©cele gu bilben,
et|e man öffentlid^ ju anbern reben toiD/ Oeber fennt bie
©d)i(ffale be« ??re^^. öon 3^ reu!, toie er gegen bie ©etoalt
ber ©roßen mit feiner männüd^en ©eele angefirebt^ gebrüdtt, 86
aber nie niebergetreten toorbcn. S)ie[e ©tärle^ bie burd^ long*
^^^ [Hro. 7?.
tDürtged ©efängntg unb Setben geflä^tt tDorben, eTfennt man
m jebem 3(u^brutf, unb gmar mit fo ütel mel^rerem Set**
gnügen, tDeit ictf unfern Serfud^en, moralifc^en ätfc^anblungett
atter ärt, unb toie bie ZxUl l^etffen mögen, gar fetten toal^t«
5 junel^men iji, ob ber Seljermann ein Oepd^t, unb toaö er für
ein ©efld^t l^aBen mag. 3^ @rt(ärung biefed ^{^l^änomend
muffen toir unfern Sefern berid^ten, ba§ ber SJerfaffer nic^t
in feiner frül^en Ougenb, oben aud bem S)a(i^fenfler, van
S3rob, unb t)on ben Starren aU älutor angegafft }u loerben,
10 fd^reibt ; fonbern er ift ein ^^itofopl^, ber in reifem Älter,
nac^bem er alled, toad bie äRenfc^^eit leiben fonn, ertragen
l^at, nun in rul^iger äRuge bem ©etümmel ^uftel^t, unb }ii>*
n)ei(en bad brutfen (ägt, n>ad er glaubt, ba| Seute, tit ifya
fc^ä^en unb il^m g(ei(^ beulen, mit SSergnügen (efen loerböi.
15 Ön ben })oes= [616] tifd^en ©tüdten pnben ftc^ ©teilen, bie eine«
^aUerd unb SBittorfd nid^t unn)ürbig n)ären.
Lettre 8 d'Elisabeth SophiedeVali er ea Louise
Hortence de Cantele sonAmiepar Madame Biooo-
20 boni I. II. Part, feiler QT^eii von otingefilp: 28 IBoge«*
Ches Homblot. 1772.
2Bir emj)f elften biefe^ leftte SBerl ber SWab. SticcoBont^
bie, toie fd^on befannt gejlorben ifi, aU einen fel^r intereffonten
ätornan. 3)ie ©d^reibart ift (eid^t, loarm unb an ))teleit
25 Orten ganj au^ bem §erjen quittenb ; unb bie Segebeu*
l^eiten toerben gfeid^ üon Stnfang fe^r intereffant. 3)ie
©efd^id^te ifl toicber in englifd^c 5Ramen gel^fittt^ unb
JRid^arbfonö Sriefmanier gebrandet toorben, bod^ mit rai»
gteid^ mel^rerm @rfo(g, aU in ben t)ieten neuem in ^ßarid
80 ä rAnglaise jugefd^nittnen Stomanen, toie ber 9?oeub
©orbien, u. bgl.
Ol^ne Xnjeige beS Orts.
Hiiji C0b ber M^^tf eine Itebe ge^nlten nn^ gebnukt
müf ber ^0be* 1772« 4te^aib ßn^tn*
35 — — Unb aud^ gefd^rieben nad^ ber SKobe; baö ifl
l^erglid^ fd^ted^t!
Nro. 78.1 ^^^
[617] Nro. LXXVm. S)cn 29. (Btpttmhv. 1772.
^rantfurt am 9Ral|n.
Zufällige (Btl^anktn übtv t^it ßiihnn$ t^tB (Bt-
fitrmaikd in ^ffzntiitftn S^^tn; nm 3f. <Sü* ))ttrmann«
S5^ijf0 Ifixn^xtm. ntnt 1770— 1772^ 4* 19 Vi ß^^n. 5
a^ ift l^ter getDöl^nüd^, ba§ 6et} ben l^albiäl^tigen (Stammen
bcö l^tcfigciv ©^jmnaftum^, bct icbcömal^ltgc 9tcftor in cmcm
öffentüd^en 3lnf(j^(ag baju einlabet. $err ^urmann l^at
bei) fc^^ auf ctnaubcr folgcubcn ©ctcgcnl^citcn bicfcr ätt,
ju fcinctt Sluffä^en bic tntcrcffautcftc JKatcric gctoöi^lt, bic 10
ein ©cj^utmann nur pnbcn fanu; unb bicfc blofc SBal^t mu§
für il^n ein gutc^ SSorurtl^ctt crtocdcn, baö in bcr Stu^*
fül^rung aud^ burc^ »tele fcl^r gute Stnmerfungen bejiättigt
tüirb. 5)ie erfte äbtl^eilung befc^äftigt fid^ mit einer ^jl^ito*
fo|)l^ifd^en Unterfud^ung über ben ©efd^madE ; bie anberc iß
^nbelt t>on bem Sinflu§ ber 9Kutterf})rad^e auf ben ®c*
fd^madf; bic bret? folgenbcn üom Semen ber alten ®})rad^ett
unb Sefen ber alten äutorcn; bie le^tc üom Übcrfe^en.
3)er erjie Il^eit l^at unö am tocnigften ®enüge geleitet, »eil
lüir über biefe SWateric anber^ beulen aU ber §r. 35erf. 20
@r glaubt, ba§ bcr ©cfd^madt nic^t bloö in bcr ffimpfinbung
beftel^e, fonbern aud^ 9tatfonnement erforbere. 2Bir glauben
aber, bag er ©cfd^madf , unb [618] Kl^eoric ber f. S35. u. Ä.
offenbar i^ertocd^fete ; jener ift unferö Scbflttlcn^ nac^ btog
(Sm^jfinbung; biefe raifonnirt, unb tocnn fic ücmfinftig ijl; 25
btoö nad^ ^jfijd^ologifd^cn Srfal^rungcn. fjcmer folgt ber §r.
SSerf. ber getoöl^nlid^cn Srilärung üom @d^ö«icn baö nad^
i^m au3 „9Wannigfaltigfeit mit Sinförmigfeit üerbunben, bie
unö interegirt befielen foH." SBir gel^ören mit unter biejenige,
toeld^e toie Slriftotclcö, ben ber §r. 33erf. anfül^rt, bic 5rage: so
9Baö ift fd^ön? für biegrage eine^ Slinbcn ^Iten; unb
iüir glauben, baö ©c^öne ift fo toenig ju erllären, ate ba«
©ü^e, baö aSittcre, baö ^ettc u. bgL SSSir pnben cinjte
Sarben, eiujlc £önc fd^ön ; xoir finben eine uncnblid^e ©cgcnb,
bereu (£införmigfcitö})unft toir nic^t feigen, üicKcid^t nie feigen ss
fönnen, oft fel^r fd^ön; unb bcr 3iif^^ ^^^ ^^^ intcr*
Litteraturdenkmale des 18. JahrhundertB. 8. H (33)
^*^ [Hro. 78.
egitt, tDXÜ mt^x nicj^t [agen, ate: ben toxx füllten; b.
l : fd^ön x% toa^ Xött ate [(j^öu cmpfinbctt. S)tc cinjiflc bcflc
Srf(äruttg bcö ©(i^öncn, bic Xöir fcuncn! Snbtid^ fagt bcr
§t. SSerfaffcT, tote gctoöl^ul^: SRaci^al^mung bct 5Ratur fc^
5 ber 3^^* w"^ ^^^ ©runb ber fd^öncn SBiffcnfcJ^aftcn. Daö
tfl, büntt und gan} fa([(i^; l^öci^flend (äffen toir biefett ®a^
a(d 9tege(, nie aber aU ©tnnbfa^ gelten. SEBo oi^mt ber
Sonfünfller nad^? »o ber Saumeifler? SBir glauben fiber*
l^au))t^ bag ba^ ®ente nid^t ber 9tatur nad^|ntt, fonbem
10 fctbfl f(^afft toie bie 9?atur. ®a flenßt eine eigene Duette
g(etd^ ber anbem, aber nid^t nad^ tl^r gemad^t, fonbem toie
fic au« bem Reifen geboren, — laßt bie ®})ringtoerfe nad^*
al^men! Wlan muß nur 9?atnr unb If^iflorifd^e äßaij^r^eit
nid^t miteinanber t)ermifd^en. äBann ein JOßian, ber felbß
15 |)elb unb ©ängcr toar, bon ©d^lad^ten fingt, fo fogt er nid^t
nad^, toad bie 92atur onbern in bem f^att eingiebt, fonbem
toaö er felbjt fül^It. ©o ftngt §omer, Sl^eoWt, älnatreon
unb bie SJeften — fo ftngt filo^j^jftodf mcift. Ol^ne $trten
ober gelben ju feljn, füllten unb reben fte toie gelben unb
20 [619] ^ixtttu üßal^Ien fie l^ier unb ba, fo iß mal^len nid^t
nad^a^mctt. ®ie $ütte, bie im Sad^e toieberfd^eint^ tfl ein
fo natürüd^eö Silb, alö bie, bie am Ufer fie^t, natürliche
^üttt ip. ®a« ift nic^t kitifd^e Äleinigfeit. 3n ber onbem
älbtl^eilung toerben fel^r gute SSemerhtngen fiber bie SDtntter«
25f))rad^e gemad^t^.unb gegeigt, toie ber gute ®efd^madt in ber
aßal^I ber 2Borte unb Sluöbrüdfe ju SBerfe gel^m muffe;
aud^ in^befonbere ein guter äiorfd^lag getl^an, baß bie @d^fi(er,
©d^riften i^rtr Sanböleute gu Icfen unb ju bectamirm an*
gel^altcn toerben foflten. ®iefer SJorfc^lag ifl auc^^ toie toir
30 öcrnel^men , in bem l^ieftgen ©^mnaftum eingeführt 3)ie
brttte Slbtl^eilung gel^t über auf bie Erlernung ber latetnifd^m
unb grtcd^ifd^cn @})rad^e, bie gu Silbung be? Oefc^madte
nötl^ig ift. Der ^x. SScrf. toibcrlcgt bie befonbem Stealiflen,
bic »Ott ber alten ©})rad^e ntd^tö toiffen, ober fie toenigfien«
85 au^ neuen Tutoren leieren tootten. @r geigt babet^, baß bod
SSBörter unb Siegten lernen eine abgefcbmadfte golter ber
armen 3ugenb fe^, bi» ein benfenber unb fleißiger Seigrer il^r
Nro. 78.] ^*^
tDol^I tx\paf)xen lünnte. 2Bie gerne l^i^ren totr bett @<i^utmanit
gegen ^ebantcrie })rebtgenl 3fn bent »terten Stbfd^nitt toitb
t)om tDöttl^en Serflanb ber alten 9(utoren ge^nbeft; 3n
bent fünften Sl6f(j^nitt toirb gcjeigt, tote ber Setter bte ©ci^ön*
liehen ber Slntoren an^jcid^ncn fott. S)te Semethtng, \>a% 6
ber Seigrer ftc^ l^ter nad^ bem Oente be« ©d^filerö rici^ten,
unb bte ©(i^dnl^etten tl^m fonberl^ em))fbtbti(!^ mai^tn foO,
bie auf ü^n ben metfien Stnbmd t^un, ifl fe^r gut. ^err
^urmann unb feinet ©le^en mögen fie an<i^ antoenben,
bod^ tote t)ieten tjl fle unbegretfl^ ! SEBir toünfci^tett aBer lo
ntd^t, bag btefe ®<]^()n]^etten jerlegt, fonbem nnr^ bag bie Snt«
))ftnbung be^ Ofingßngd gerieben toürbe, um ben ^unfen }u
fangen. 3tt 9tetigion, ^olitil unb (Srgie^ung gel^t man feiten
ben redeten SBeg, tiotxm man gerabe jugel^en [620] toiQ. 3^
bem legten SlBfci^nttt toerben bie ©^toierigfeiten anfgefuci^t, i5
bte mit einer guten Überfe^ung ))er]6unben ftnb^ itnb ba toirb
geratl^en, bie (BijüUx }tt guten Überfe^ungen anjul^alten.
^ad muffen toir billigen; olled Stad^al^men aber, bad am
(Snbe cm^)fol^Ien toirb, l^affen toir. SEBir toiffen, ba§ e^
manchen }um 9tu]^m aufgelegt toirb , bag fie fd^rieben toie so
Sicero ober Xacitu^; aber eö ifi immer ein Setoeig
öon einem ÜRangel be^ ®enie«, toenn man in biefe« Unglüd
ijerfäHt.
Sluc^ ol^ne unfer Srinnem merh man, ba§ ^r. $ur^
mann ftd^ blod auf ba^ eine SDtittel ber iBitbung bed ®e« 25
fd^macfö; bie ?efung ber Sitten eingefc^ränlt l^at. Sre^Iid^
ba unfere Seigrer unb ©d^fiter tmmer nur gufammen tef en,
nie }ufammen leben, lonnte er feiner Sbftd^t nad^, leinen
bcffern 3Beg gelten ; unb er t)erf))rid^t nur gufättige ©cbanlen,
feine (£om^)ofition. ©onjt toürben toir üorgüglid^ getofinfd^t so
l^aben, bag er, üor allen S)ingen, auö Südt auf bie 9?atur,
ben (Sefd^madf gu bilben, gerat^en, unb SKittel angegeben
l^ätte, tote man junge ©emütl^er ergiel^en unb unterrid^ten
foU; bag fie nid^t^ a(^ fd^ön em))fbtben, ate toa^ toal^r unb
fd^ön in ber SRatur ifl. — aber ben Ofingüng, beffen ®e= 86
fd^madE il^r nun fo gebilbet l^abt, toie unglfidtttd^ toerbet il^r
il^n in ber ä93e(t gemad^t l^aben, toomit er (eben mug ? Unter
11 (33)*
t)ett fd^eugßd^ett f^ormen^ bie tl^n fiberaO xnntmgen ? ®tia>l%
vat^lMiiA, tDenn il^n nid^t fein ©eniud in einen au^ertocil^tten
3itle( fül^rt, tDO feine naij toa'ffxtt ©d^ünl^eit f<]^ma<]^tenbe
©ecte gefättigt toirb!
5 ^rantfttrt nnh &ei^)ig.
^ie <9ieritrii4te ht$ S^tibfti^tfüifiB. 1772. 8. ISßnsnu
5)a bie ^]^itofo})]^en, jnntat biejenigen, toetc^e [621] flfcer
ben SRenfd^en f))ecuUren^ nnd fo »»unberßd^ bur<]^ ^eden unb
®träu4e, Suft unb ilReere, unbnid^t feiten auc^ in^fü^ nnb
10 ilRotäj^e fügten , fo iji eö feinem 5IRcttf d^en ju berbenfen,
tDenn er ficj^ 'oon il^nen (o^reift^ ermübet mit il^nen anf eigene
Soften l^erum gu reifen, ftc^ ein Sdd^en fud^t, nnb bort ein
eigene^ ^üttd^en baut, fo gnt er fann. 9tur mug er« nld^t
gteicb malzten, tihwi^en, üerfitbern (äffen; fonbem erjl lange
15 öerfud^en, ob e« il^m ni(]^t ju toeit ober ju enge, ober fonfl
unbequem iji; erfl abwarten, bi« e^ fejie iji gegen Sturm
unb Stegen, bamit er« attenfattö ol^ne großen SJnftoanb nm^
reiben unb neu bauen, ober audjiitfen lann, toenn e« too
©(j^aben leibet, ober niit mel^r naij feinem Sinn iji. —
20 3)er SSerf. biefer ©d^rift ^t ftc^ aud^ ein ©üttd^en t)on bcr
Slrt gebaut; unb baö gönnen toir il^m; aber e« gteid^ jn
bemal^Ien, gleid^ an ben äSJeg }u jieKen, ba« ift nid^t gnt
geiDcfen Srfi fein jel^nbeö ©ijjiem !ann man jur Slot^
brudfen laffeu, bie neun erjien pnb meift nid^t oie( toertl^. —
25 5)a^ ©etbftgefül^I ober ba« Sctoufife^n feinet innem 3"*
ftanbö ift aüerbingö ber ^unft, auf bem ftd^ unfer ganje«
Seben l^erum breitet. 3ft biefe« ©elbjigefül^i angenel^m, fagt
ber SSerfaffer, fo ^Iten toir, bie toir bie ®inge nur na6f
ben SBirfungen beurtl^eiten, c3 für gut, unb unö in fo toeit
30 für ooüf ommen. S)a« iji alfo nad^ il^m ber ©d^lüffel gut
menfd^Iid^cn 9?atur, fid^ fefbji tjollfommen füllten, unb auf
biefe^ ©efü^I eigner SSoIIfommenl^eit , toirb burd^ baö gonje
$ud^ burc^, aUed, toad um unb in bem üßenfd^en iß, in
jicmKd^er Unorbnung jurüdfgegogen ; am @nbe aber turj ge*
35 3eigt, ba§ burd^ Huge ©egrängung biefeö ©etbjigefü^I immer
am erften angenel^m erl^alten toerbe. SOtan mug biefen ©a^
Nro. 78.] *^^*
mift mit bem ®runbfa^ ber SoÜIommenl^ett ^ttm^äftn.
S)tefer fe^t aBfhratfte SoDfontmenl^eit ginn 3^^ ^^^ ^anb*>
(ung; iener tDtK etgenttid^ [622] btod SteaKtäten ^ B(od bte
SJoflfommcnl^cit ücrjicl^cn, btc lebet in iebem augenBIicf att
jotd^e in ftc^ erlennt tmb Kctt; biefer giett 3^^* ^^r V^^^ *
tDttl Ho^ 3^1^^^^ 6ef(i^tet6en ; toxx laffen bad gerne fo \)in*
ge^^ unb glauben [e(6fl^ bag man, el^e man jnr ÜRotat
greift, erft ben 3wP<^tt^ ^ ÜRenfci^en fettjl, tote er ift, er*
tennen mug; SlQein, man mu§ tdi)i tmxii bad ®^ßem, nnb
l^ätte man« anä^ felBp gemaci^t/ fonbem mit Blof en, leibttt^^enio
^lugen in bett SOtenf^en fel^n. (Sd xft, bfinft und, in bem
9Ren[(^en nid^t nur ein $nnlt, anf ben {i<i^ alle (Em))finb«
ungen ^urüdjiel^en taffen; fonbem ed finb ))iele, bie ganj
)Don ftd^ unabl^ängig finb; unb ©efül^t eigener SSoKIommen«
l^eit ip, toie toir gtauBen, nici^t teftter ^totd. ®enn§, biefeö is
uncrffärbare ^crumbrel^en, ©d^toeten, StufgeWjHiegen in einer
(5mj)finbung, ba^ ifl, toie toir glanben, bet 3^**/ ^'^^^ ^^^"^
mc^r ber Snb})unlt alleö beffen, toca in bem 5IRenfd^en ifl
!S)ad übrige ifl nur SEBerl^eug, unb bie angenel^me (Em«'
})finbung, bie mit ber Seftftnng bicfe^ ffierl^engö üerInft|>ftio
ifi ; bie xft nid^t fo tool^t ©enug, afe ^reube fiber bie SKög«
Ud^fcit be^ ®enuffe^, «nöfid^t bal^in, Stl^nbung. Unfer
?ebcn ifi barnm fo fd^ted^t toorben; bie SWenfd^l^eit göl^net
beßtocgen fo fel^r, toeil toir biefe be^be ®inge oertoec^fett
^ben. @3 gel^t vtxt^, toie bem ritten Steid^, ber fid^ eine»
foftbarc Sibliotl^e! anlauft, fid^ über bie fd^öne »ättbc freut,
unb nie einen brandet. — Unfer ^l^ilofo)))^ öerbtent übrigen^
Slufmunterung, toeit er boc^ felbfl benfen toitt. §ier unb
ba l^aben toir aud^ toal^re SBtidCe gefunben; aber bad mriße
ifl ®i)ftematete^ , nnb maud^e SDinge finb ganj unerträgßd^. so
SBie j. 35. toa« er ®. 26. üom ©d^önen; ®. 80. bon ber
Siebe fagt u. bgt. SEBenn ber SJerf. je geliebt l^ätte, fo.
toürbe er toiffen, ba§ l^ier gar nid^t bie Siebe öom ©elBjl*
gefügt ber SSottfommen^eit, oon greube über ba^ Urtl^rit
anbcrer oon unf erm [623] äBertl^ fel> ; fonbem ba§ Siebe eine 86
unabl^ängige @m))ftnbung ifl, bie leinen (Sntjtoedt l^at, al9
Siebe; ba^ hc^ß UmfaQen, M ^"f^^'^^I^^^ ^^^
<l
D 1 0 rvr na
j [Nro. 78.
l^tDtfterter ©eeten, ba^ Stulpen auf bem getteBten ©egenßanb^
ba« Sluöbcl^ncn feiner eiguen Sjcijicnj, ba^ bcjiönbige aus-
fliegen unb ätt^ütffliegen be« toärmflen ©efül^fö, baö toed^fcte«
tDeiS ©Uitftid^tDerbeu unb ©(ütfUcJ^mad^en , unb taufenb
5 anbete ©eligfeiten bie Siebe jum gröfteu Oefci^eule er^ebcur
ba« ©Ott ben 9Keuf(J^en geben fonnte. aber bie Slitfc, bie
ber SSerfaffer in bie SBdt gemorfeu l^at, finb übcr^ut>t nix^
ni(j^t tief eingebrungen , unb ben allgemeinen ©eifi, ber bie
gange iDienf^^eit gufammen u>ebt^ eben ba jufammen u>ebt, xoo
loieber aQein gu gelten fd^eint; baS groge Sensorium, auf bad
^orif fo t)ie( baute, baS, unb nod^ t)ieteS anbre, ifl tl^m
jang enttoifc^t. ^VL\>tm liegt attcö fel^r unorbenttid^ in
einem 9uc^ burc^einanber , feine S3emerfungen finb fe^t
la&l, oft ni(j^t treffenb, unb meifi nur um einen ®a$ }tt
15 bel^au))ten gefuc^t; fel^r feierte Sefture tfl aud^ giemlici^ jur
Uujeit öerfd^menbet toorben. SKit allem bem tätigen toit bem
5Serf. no(j^ immer ftd^ ^üttcj^en ju bauen, aber leine, bem
*ißu6(ifum auSjufleKen, teine ju bemal^ten unb ju to^egiten,
too er fi(j^ unb feine f^reunbe nid^t n)enigjlen9 neun 3al^e
20 lang bequem (ogirt gefunben ^t.
^nre9 filrifne neue ^ü^riein: n\s L) vnn ^tt fjiiil-
^ XLtXL ^einfinen; einer ^eerfe^« 2«) ti^n einer nit-
v^ • treuen iQrnut^ Me ber Orenfei \t^im foile« Her lielreii
25 5u0enli^ unl» liem 4Frauen|immer |n Ireliebiger fturfweil in
Heime nerfnlfet. Sn 2»er Srnlriiatemeire 1772«
SWerbingS toärc in ben SKöl^rtein unb Siebcm, bie mrter
^anbtoerfö^jurfd^en , ©olbaten unb 9Käg* [624] ben ^erum-
gelten, oft eine neue 5IRetobie, oft ber toal^re Stomattgentott
30 JU l^ol^ten. S)ann bie SSerfaffer biefer Sieber unb SKäl^rlein
f (^rieben bod^ »enigftenS nid^t fürS ^ublifum, unb fo tfl
fd^on gel^n gegen einS ju toetten, ba§ fie »cit toenigcr
öerungtüdfen muffen, ate unfte neuere gierlid^c Scrfnd^fe,
2Reiftenö iftS ein munterer ©efeHe, ber ben anbern üorflngt
85 ober ben Steil^en anffll^rt, unb atfo ijl toenigftenS bie ÜRunter«
feit feine ^rätenfton, unb Stffeftation. — S)er ^err ®ivi\imi,
bei bie(e 2Rä6vfein Derfifidtt ^at, ucrfifidrt fe^r «in, fcH ab«
bem oi(ingeac^tet teine ^iäljuleiti melji Dcrlipciien , benn i^m
feblt ber ©antetfängevefcUce , ber in bei: Welt ni^tS alä
afeentfeeuet , ©ttafgeri^t, Siebe, ÜKorb unb Tobf^tag fteijt,
jufl n>ie afleö in ben Öuabtaten feinet gema'^tten Eeinmanb fi
peljt. SBebet naioe greube norf) nfliue SJe^FIage ber 3Ken'
fc^en, auö ätittet^ unb T^eenjeiten, beren ©eclc eine 23itber.
lafel i(t, bie mit intern Sörpet lieben, mit i^ren Slugen
benlen, unb mit i^ren gouften jufiljlagen — fce^ benen aflefl
merttDütbige i^teö ?ebenö, atic in ©Aadelpearä ^aupt« nnb in
©laatäattionen , innertiatb 24 ©tunben unfcrem Stuge Bot=
tütft — jonbern boS alle^ tönnie mit allen ©Ijxeii in ©ii[6er=
jlabl gemalzt unb gebTudt \i\)ii.
13DTil)eilt gt^timtt q^urclirdliiri'n für «er WiU. is
1772. 2 ÖBfi.
5)et SBerf. 6ettieip feijt poßieilid), bag geheime ©«>
feßf^aften fe^t nüHidi (eijn fönnen, unb bafi e§ fonbertit^
bie ift, Bon Wefd^er et IDiiiglieb ju fei)«, bie @^r« ^at, imb
bie mit bem etften SPiidiftaben Ü. ^eift. O^ne bie anbetn ao
Suc^flaben wifTen ju njollen, glauben wie getn, bog biefe
©efettf^^aft »iel ©uteä fiifiet, aber bie[e 2 Sogen »iib jie
bo4 nic^t mit in Stet^nung bringen"?
[635] Nro. LXXIX. Sen 2. Cctobct. 1772,
SNietau, §afm)iDt^ unb ScitijiB. ^a
tbct 6ie Älttlfi^licit öer WolUtl, oan «. fi. fflhel.
ßm anknlJ ^frteibrti^ i^inf 1773. 8. 32 (BoBen.
§etr Ottl ^I tie neueten ft^önen ©c^riften
nic^t umfonit getefen, Ejat im ©t. ©oxemonb, ©aqle u. f. ».
ettoaS über baS ©ti>i[^e , läpiturif(^e unb ^qt^agi!rif(^c w
©^pem nac^gefc^tagen, ben.'pome, ©utjet unb äKcnbel=
fo^n über bie Srnpfinbungen auSgcjogen, unb feinen ^J3to'
faij^en ©t^l, ber in bei 3ugeub etmaS in bie garbe ber
SSanije moiite eingetaucht feijn, enbtidf in ben (c^mcren ^Wantel
bet ätenfibij^en unb äoungifc^en 2Kufe eiugetleibei. ©ieSsi
pivo. 7f.
ifl bte Genealogie btefer 3beeit, ))on bem (oltBIfitigfleit 8e^
obad^ter aufgeftettt, ber auf bet SKeffe beutf^er Kttetatar
mand^ette^ ©eßalten t)i)T fic^ loorbe^ ffareid^ett Ueg, tmb and^
biefe ntd^t ange^Iten ^tte, tüctm jte nid^t gar }u (imt iDäre
5 getletbet gctoef cti. 3tt ber Sinleitimg p^t $r. O I e l auf
einem fd^önen §ügel, unb emartct bie aufgel^enbe @onne^
bie bann mit folcbem blenbenben ©tanje auf il^n tDxxtt, bag
er mit allen fjarben ber S)id^tfunP um fid^ toirft, batb toic
Älo})flodf, batb Xöie Oatobi ma^lt, iefet bie <Bpii^en ber Serge
loüor Il^tirme auö $eru anpeilt, unb jefet auf jeber Stofe
[626] bie 2Befte mit offnen 2Räulc^en toal^mimnrt. Soii
bem ©cbad^tcn feiner Kl^eorie »oKen toir eine $robe ben
Äenncm Dorlegen. ®. 22. fagt er: ^S)ie blo« flnntid^
SSergttügungen ftnb il^rer 3?atur nad^ üon furger Dauer,
16 unb be^ bem geringßcn Übermaße i^reö ©enuffe« folget
Sättigung, Sf et unb uberbru§ ; bie angeprengte Übung be^
SScrftanbeö toirb enbtid^ f d^mergl^af t , überf})annt bie Seele,
unb feftet fte in eine Ermattung biö jur Untl^ätigleit, in
toctd^cr fie ftd^ fctbp untcibtic^ toirb. aber ber Oenug bet
20 S3ergnügungen beö Slugeö unb be« Ol^r^ fd^cint
bagu gcmad^t, jenen Überbruß ju üer^fltett,
unb ben burd^ SlnPrengung erfd^tafften Ion
ber ©eele jum S)enlen unb ffim})finben toieber
l^erjupetten." Sann man tool^l l^albtoal^rer , flad^
»öfpred^cn, unb biefe ©cbanfen, fo o^ne aKe Srifärung mtb
SScrbercitung , unter bie ?eute werfen? Sergnügungen beö
Slugcö unb be^ Ol^rö liegen alfo jtoifd^en Sm^jpnben unb
(BpeMxxtn mitten innc; pe Pub bie SSrüdfe. aber »ie,
unter tocld^en Scbingungen, auf »etd^em SBege, burd^ loeld^e
80 ©cgcnpänbc ? ©el^en nid^t burd^ biefe bcljbe Pforten bet
©ccte ein/ 3been ber tiefPen ©^iefutation , unb toieber bcö
bunfeipen innigPen ©efti^t« ? — toei;^e« pnb nun bi! ®e gen*
Pänbc, bie üon einer S^remität jur anbern auf unb ab»
fpanncn? unb toarum ip ©erud^, ©efül^l unb ©efd^madl
8ß bat)on au«gef(^toffen ? ©täubt $err O f e l bietteid^t, t» tteffc
pd^ mit ber gingerfj^ifee be« »itbl^anerö , ber im 2)]tnMit
feine ©tatue mit Siebe betaPet, uid^t bie ^öc^pe 3bee U§
Nro. 79.] ^^^
®i)'6ntn ettetd^en? ober \»ex% et xdä^t, tt)te Diet bie ®mne
bed ©erud^d unb ©efd^madte )u ber etl^aBenften ©ttmtmmg
ber @eete beitragen föimen? VUtin, be^ tl^m liegt cäk^,
tote Utf äRenfc^en, bie nie fetbfl gebatikt ^aben, iu ((i^ötter
l^etgebtad^ter Dtbnimg, unb feine @Au6Iafien ber Sm« 6
ppnbungett finb fotgcnbe: SRto. 1. finnüd^cj 9?ro. 2. ge*
mtfd^te ; [627] 5Rro. 3. intetteftnette, unb SRro. 4. motatifd^e.
3)eT (S:^aTatter eine^ aBoDfifKingd in bent 2ten abf<]^nitt iß
bad fd^aalfle, toad man in ber ©tnbierffatbe jubeteiten lann,
o^e irgenb eine 9!üance t>on Sßeltlenntnig. Sl'htn folgt bie lo
Sl^aralteriflif ber ©toifd^en, (S))ilimf(i^en nnb ^^tl^agoriffj^
*iß^i(ofo))]^ie, too nici^t einmal @!icero gu Statine gejogen toorben,
fonbem aQe^ naij Sefnng Sgat^ond unb ber äJhtfation o^n-
gefällt fo niebergef^rieben Serben lonnte. Sn bem @i
@t)temonb fe^t er j^auf^tfäd^tid^ biefed and, „bag er gn Ser« is
t^eibigung bed @))i!urd audfü^rlid^ b<itte }eigen foOen, toornm
ein SD^enf(^, ber nad^ biefem ©t^ßem lebt, unenblid^ glfidC«
lid^er fcijn müjte, ate ein anberer, ber nad^ einem anbem
©^pcm lebte.'" ®t. St)remonb lanntc ol^ne 3^^^!^'^ ^^
SBert^ ber ©ijfleme, nnb alfo unter jog ex ^ij nie bieferio
unnü^en ©cllamation. St mnfte toiffen, bog bie SRotur jn
aüen ©^{lemen jum SSorond 9!ein gefogt, nnb ibre SorIel^r<B
ungen fo getroffen l^at, bog fic o^ngefälf^r atte toal^r finb,
unb bag fte ni^td bleiben ate ®))rad^en, (Sl^aralterifUfen bet
©elfter. £)i^ übrigen Sbfd^nitte bed 9u<]^d enthalten nntetss
Sluffd^riften beö bctteC^aftefien ©tolje« teere nnb gemeine
S)e!lamattonen, nnb toir Derbonraten nnfre Sefer }nr eignen
Seftüre, toenn fte und nid^t auf unfer Sßort glauben tooUen,
bag l^ier ntd^td aU audgel^ön^te ^al^nen, nnb t^rai^t^afte
Überfd^rifteu ju ausgebälgten iuntänbifd^en Seltenheiten jnao
feigen ftnb.
tum.
J. A. de Gramer Obs. J. Univ. T. VL F. L 1772.
4. 522 S*
S)er ))erflorbene {^ & :c :t 1 t
fraltifd^en -3ur
^^^ [Nro. 79.
9lu3f})rü(i^cn bcr l^öci^jlcn 3tei(i^^8c*[628]rt(i6tc fcl^r gro^c S)ienftc
geletftet. S)ie[e Sammlung ifl au^ ben t)ortgen Xl^eiten fd^on
bclannt genug, unb toirb in ba« Soßcftanccnbu^ tool^t bi«
gerirt; bcm ©ad^toattcr, aber, fleißig jlnbitt, aud^ bcm benfenben
5 3uripen oft nüftlid^ fc^n. On biefem 2^]^ett lommen fonberttd^
öietc ifluftre fragen cor, beten red^tlid^c Sntfti^eibungen immer
fel^r üertüicfett finb, unb um bejlo merftoürbiger »erben, »ctt
6ct) il^nen baö fo auöge})reßte römifc^e ©efefebuc^ toenigcr,
atö bie Steid^ö« unb Sel^enögefefee, unb bie Obferöang jur
10 atid^tfd^nur bient. 9Wan foüte faft nur folci^e fjätte fammtcn.
SSon anbern, bie meijl burc^ Slüetagöfebem gefftl^rt toerben,
!ann man toenig lernen. Stber grogc, toiti^tigc l^ol^c ^erfonen
betreffenbe @a(i^en n>erben gemetniglid^ ))on großen SOtännem
mit aflem mögüd^en Steiße bearbeitet, unb toir glauben, baß
i5ber gered^tepe Stid^ter belj il^rer Sntfd^eibung, üon einem
toärmern ©efül^I feiner ^flid^t burd^brungen toirb, unb bie
§o]^eit feine« Serufe« nod^ einmal fo ftarf füllten muß,
ate fonjl!
20 Sie IKn^erbliilrtieit htt Seele. 1772. 2Vt iB0pn*
Unb toa« l^at benn ber äRonn mit bem S3ud^ getooDt?
3toet^ unb einen ^tben S3ogen brudten (äffen! SBtr feigen
fonfl feine vernünftige Urfad^e. 3ti einer unau^e^flld^
affe!tirt*rebnerifc^en $rofa üerfid^ert ber SJerfaffer, baß unfete
26®cele, ber götttid^e ßjulant, unjlerbüd^ ip. @r toetß
genau, baß ber 9)?enfd^ an^ }n)een 2)l^ei(en befielet; baß bie
©eele nid^t ber Seib fe^, unb baß mir etoig leben mfiffen,
toeil toir immer für bie 3"!unft forgen unb toünfd^en. Cben
atö n)enn man notl^n)enbig ergreifen muffe, toemt man
30 greift. 9fm jtoeljtcn S3ud^, fagt er, e« gieng in ber SEBett
fo n)unber(id^ }u; baß not]^n)enbig nod^ eine fet^n müfle,
tö 0 e ö beffer gel^t. — S« tl^ut unö [629] toel^, toenn toir ben
erl^abenen Oebanfen oon unferer Unfterblid^feit fo entheiligt
feigen muffen ! SBir beufen il^n nie anber« ate mit Sl^rfnrd^ft,
85 unb nur in ber ©tunbe, too unfcre ©ee(c groß unb rein
genug iß, mit ®ott }tt reben.
Nro. 79.] ^^^
SKagbeÜttrg.
^<r mnffitliüUr. evHtv ^\$tii 1772* 204 S«
9?^t leicht ijl ein Scruf jum ©d^tciten cbtcr gctocfcn,
aU bcrjcnigc, bat bte SJcrf. bicfct SSSoci^enfci^rtft gcl^abt l^abcn.
5)a^ Stcttb, ba^ in il^rcm Satcrtanb übcr^anb nal^m, toat »
fo grog, bag fle flc^ jufammen ma6^ttn, imb um il^re tetbenbe
ÜKitbürgcr gu uutcrjiüftcn, bicfc« Statt f(]^ric6cn. ©ic l^anhitn
auf eine gefäUtge 9tt tu jebem @tüd( etmad a6, bad auf
bte 2ßo]^(t]^ätigIett feine Sejie^ung l^at; unb ba il^nen^ il^rer
5l6fid^t uaii, immer t)erf(^iebene ©elbfunraien jugefteüt toerben, lo
bie fie unter bie Siotl^leibenbeu auötl^eiten fottcn, fo geben
fie jebe^mat iecf bem ©d^Iug eined 99tattd 92ad^rt<]^t t)on
i^rcr Sinnal^me unb bereu SJertoenbung. ÜRan lanu biefe *
SRa^rid^ten bon bcn SSSirfungen biefer SBol^It^aten auf elenbe
öor Oi^nger unb SKanget öerfc^maci^tete ©reife uub Äinber i5
nid^t o^ne Stül^rung (efen, unb id^ »ottte lieber Stifter üon
ber ©cfcüfc^aft biefer brat)en SKenfd^enfreunbe feijn, ate t)on
einer gelehrten Stabemie tu gau) @uri)))a. 9Bir freuen und
einmal, tcieber äTtenfd^en }u fe^en^ bte naii mt^x ald einem
leeren O^uc^ ^<>n 9tuf unb uad^ Xuflarreu bed $ü6ete geilen, so
unb bereu ©eelen fre^ genug finb, jum Sortl^eit ber Un*
glüdlid^en toirlfam gu fe^n. — S)o(^ toaö fann ein 3ouma«
lifte }um Sob biefer guten äRenfd^en fagen, bad bie @(enben^
benen fie l^alfen, nid^t tanfeubmat beffer gef agt l^ätten ? S)er
erftc S^eil ge^t iü auf ben ÜKonat 5IRärg. as
[630] $aag.
Fables ou Allegories philosophiques. 1772.
5)orat3 SKunterleit ju beuten, Seid^tigfcit fld^ auöju*
brüdten, berfennt man l^ier nid^t, unb au(i^ nur ber gute
§umor, ber burd^fireid^t, mad^t fie fd^äfebar, fo toenig eöso
l^infliegcnbe la gontainifd^e Sonl^ommie ijl. 3tt ber SJorrebe
ladbt er über Seffingö ©efinition ber gäbet, unb über
bie langen Discoars praeliminaires, burd^ meiere fid^ biefer
(toie S)orat fagt) für bie Äürje feiner gabeln fd^ablo«
mad^en tooUte. &ir toüufd^ten bem leidsten grongofen fiattss
Sa^ IHro. 7».
cincö Xi^txU ©cf^macf, mit bcm er fo groß tl^ut, titd^t ®c«
finitionggciji , aber Sm})fittbuttg beö ©egenjlanbe«. S)eim
tütrftid^ ijl bie Srfinbung gerabe baö ©eringjie an fernen
gabctn. @r benit, e^ felj einertelj, ©al^rl^eit barjietteti, uub
5 SBöl^rl^eitett fagen. ©eine Söget, unb Stfd^e, unb ©tü^le,
unb ©efd^itre, fagett metflentl^et(d Verit^s, Llenx communs,
fagen pc red^t artig, ffiö fmb fiana})eei8 brunter, bieö mit
bem fti^önjiett ®eifi aufnäl^men. ®afür nirgenb« fra^)J>ante
©ituation; feiten eine Il^at bie fj^räd^c. Slud^ mit S)nidt,
10 ^apitx unb ^u})fer erfd^eint $err 5) o r a t in getoo^ntem
©tanse.
^rantfurt utib &ei|i}ig.
S)er SSerf. fottte fein S^alent, Äfid^enjettet ju öcrfer^
istigen, baö il^m ®. 22. in feiner Sl^e gute S)iettPe leiflet,
gu feiner einzigen Sef(^5ftigung mad^en.
SngUfii^e fiJ^ioarse ftunft.
C^arUtts^ ftifntgtnn v^tt <Süroi$inrttmmt<n^ t)on 3^f*
fanij gemal^tt, tyonHinnTl^tn gearbeitet. S)er [ßSl] fd^öuc
20 ©ebanfe, bie Söniginn an einem offnen genfier t)or einem
Stumenjiocf mit gefattcnen O^ben ft^enb, unerf(^üttert bon
bem JJeuertoetter , ba^ il^r gur ©eite öon bem SBoIb l^crab*
jlrömt, ij^ l^öc^Pübet au^gefül^rt. ®ie jerfireuten Siebter onf
bem Steibe, bem Sifc^e, bem 8Iumentoj)f, giel^en ba^ Äuge
25 l^erum, baß ber Oau})tgebanIc aud^ einem Slufmerffamett ent»
toifd^en fönnte.
(Btnvtif ISiSnisi nm (Sro^lnrUanntnt^ t)on elien htmfMt^*
Ol^ro ilRaieftät pfeen in faöalterer ©e(6jlgenügfamfeit, bie
$änbe auf bie ©^enfet geftüftt, fo ba, aW sollten fle gut
80 Oagb reiten, ober lämen üon ber 3agb. ©ut nnb 3)egen
liegen auf bem lifd^e barneben.
3bto ßönigl. ^ol^eiten <$<0rs |0riiQ oon lHailii^ nn^
^Frielirti^f^ ßifti^^ff nnn mnni^xM* ©egeid^net unb ge«
arbeitet öon ittntrij^ ^toti) aöerficbfie Jhiabcn, brflberlid^e
sß ©eftatten , fielen in jugeubtid^er Einfalt , rnl^igem ©cfül^I.
Nro. 79.1 ^^^
tl^rer 2Bütbe neben etnanbet^ oü jelgten fie fid^ loom Sallon
bem Sode.
Hi^ Hünii^iitlft fitimHitf mif 3^!!^^^/ bon
(!Eitrl0iii geatBettet. Sine fel^r unbebentenbe 6om)>ofltiott.
S)er Sinnig fielet im ©oHaKeibe nnb ti)tatxali]i^tt ©teUnng s
an einen ©äulenfu^ gelel^nt, bte fttoigimt i)Ut ein ^leined^
ein anbted ^rinceggen (el^nt fiäf an i^ren ©(i^oog ; ber $tin)
t)on äSJaQid nnb ber Sifc^off toon O^aBrfidt flel^en gegen
über^ (eben bie t^isuren be^ toorl^eTgel^enbett Statte fd^einen
ba^er genommen) nnb bte übrigen fitzen )do fte fönnen. lo
The miser and his mistress. ndij $otbein
t)on IDttnye« diu btdCe^ toollüftiged SEBeib arbeitet mit l^d»«
mifd^er ^reube einem ^ert, bei fd^te^enb bie 3^^^^ ^ijitt'»
liil Uddt, einen ©etbbentet loegjnteiffen, ben er mit be^ben
Firmen fefl i^'dit ^olbeind trodfne nnb abgefd^nittne ÜRonier i5
xft ni(!^t für fd^iDarje [6S2] ßunft, beren Serbienfl im toeid^
SScjfd^metjcn liegt. Salier ifi biefeö ©tüdf l^art.
II penseroBo, eine ^ol^e Stnl^e auf einem eblen
tDeiblid^en @efid^te, bie @eflatt anfel^ntid^, nnb bad ganje
toobi jnm ^tD^e gehalten. so
L'Allegro, eine tanjenbe freunblic^e Sfignr in ollem
tDeit unter bem toor^ergel^enben. Se))be nad^ 9t o m n e ^ ))on
^ttnkarl^0n«
The parting of He,otor and Andromaohe,
nad^ älngelifa Kaufmann bon ^utftiu Sine falte 85
fteife j£^eatergrtt)>)}e, unbiebeutenbe ®efiatten aneinanber gefleOt,
ol^ne (Seift unb itim.
Henry Fox Esquire eto. nad^ Stamfa)) lOOtt
:^vhtL Sin ftattßd^er SDtann in ben dal^ren ber ©efd^äfte
unb &ixen^t(im. 9Bad )oon ben meiflen engtifd^en ^ortraitd so
gi(t, muffen tt>ir anii l^ier fagen. Oi^re SBürbe (endetet and
il^rer @efla(t, nid^t tt)te bfirgertid^e SbeOente mit treffen
befe^t^ mit ^ranjen bedangen, mit £)rben andgejeid^net.
Unb ibr tiefe« ©efttl^I, ba« »ir fombre nennen, giegt bie
Haltung brüber. ^nii l^at nn« oft ber SnbtidC be« Portrait« f6
einer engtifd^en S)ame gu Sieb unb Sd^tnng gefeffelt, bie
in einfa^em ^teib fid^ auf ben ®eip il^re« Sltdte imtSgt;
/
526 p,„. 80.
mift bett SRal^teT giomgt, mit ©d^netber imb ^u^mat^^erimt
ju tocttcifcm.
The Infant Jesus, nad^ jDomentd^ilto t)Olt (Siir-
i0in* Sin natf enbed ^inb auf 2Btnb(en l^mgefhredt^ bad {i(^
5 ferner ©lieber freut, uub fceffcreu fjortfommen« in ber Witit
i^cdUn, 3efu3 getauft toorbcn ijt.
[633] Nro. LXXX. 3)en 6. Dctober 1772.
Setlin mh Stettin.
10 |uie9t^0 Stüik 1772.
21) ©öfeenö fjortfeftuttg ber auöfül^rtuj&cni Sertl^ei»
biguug be^ cottHjlutenfifc^eu grict^^ifd^cn neuen Seftament« ic.
gegen ©emtern.
ßieferd gerettete Sermutl^ungen über bo^ ci)m))Inten«
löpfd^e neue Seftament gegen ©öften.
SBie toeit bie beijben fheitenben ^artl^eljen, über ben
SBertl^ be« com})tutifd^en 9?. Z, Ztp9 gefommen, toa« l^in«
über unb l^erüber übe( loerjlanben n)orben, n)ie^ be^ dien
S)if))uten }u ge^n ))flegt, tDirb furj erjöi^It, unb bie äBaffen
20 unb Slrt migbiQigt, bie biefen ^ieg merfU)firbig, aber nid^t
el^renöott mad^en. Sine Seljlage ju $m. ©öfeen« ©d^rifi,
griff feinen damaligen JRecenf. in biefer Sßibtiotl^ef anf bie
il^m eigne SRanier an, ber ftc^ befd^eiben t)ert]^eibigt, unb
tur} unb gut, au^ mel t)erbrüg(id^em quis quomodo }n<*
25lommen, am @nbe äßill^etm älbra^am S^eHer en
toutes lettres unterfd^reibt.
22) SJerfd^iebne ©d^riften üon ber firiebetlranl*
l^eit unb com 9KutterIorne.
(5ö finb il^rer jel^tie. Ol^re Srfal^rungen unb ©d^lüffe
30 au^gegogen, baburd^ bad 3$erg(eid^en unb [634] Überfeinen bem
SBißbegierigen fel^r erteid^tert, aud^ ber Vortrag unb baö
Urtl^eit }eugen t)on einem einfidntdt)oQen unb befc^eibnen
©etel^rten.
23) ^^eutfd^e ©(^rac^tel^re jum ©ebraud^ ber ©deuten,
85)Don dol^ann ^^iebr. $e^na^
Nro. 80.] ^^'
üDer 9iecenf. ma^t motK^eTle^ eittjelne S(nmer(ungen,
bereit ein groger S^^cit fl^ um ©uBtttitätcn, toir tooHen
nt(^t fagen, Sleittigfeitat, l^erumbrel^t ; tDtr l^ätten bon bem
fHitttf) bed ©attjen^ unb t>on bem (Sinflitg etmad 31t i)öxtti
getDüttfd^t, bett ba^ ä3u(^ auf unfre ®))ta^e, bon bem Stufen, 5
bett e^ in @^u(ett l^abett föttne. 23enn bärtiger ift.jit aU«
gemein, }u unbeflimmt l^ingerebet / unb batauf fommt boc^
aQe^ an. 3n 9tebenbingen, siinns faciles!
24) ^ttjua^ Sriefe, bie beutf(^e ^piai^t Betreffenb.
@rfter ST^eit. Urt^eite unb ©ebanlen flBer monc^erle^ 93üc^er, 10
unb äJte^nung, bie @))ra^e ongel^enb.
25) Concordata nationis germanicae Integra variis
additamentis illustrata. Um bie Additamenta iß biefe
3(udgaBe bon ber 63ger, unterf^ieben. @ie toerben tt>eit^
täuftig au^gejogen, unb bon bem Serf. gerül^mt, er (einreibe 15
be^ allem @ifer für feine ^ö^t mit genug fattem 93Iute
unb aWäfigung.
26) ^ 0 f m a n n ^ Slbl^anblung bon $o(f en. (Erfter Sl^eil.
©ein Softem töirb unö vorgelegt, fein Seoba^tungögeifi unb
SBal^rl^eitöIiebe ge))riefen, unb ber jtoe^te Sanb getotinfd^t. 20
27) S. Fr. de Boehmer, Meditationes in Oonsti-
tutionem Criminalem Carolinam
®iefeö treffid^e SBäerf toirb nai^ SBürben gc^>riefen, unb
93e^f))iele feiner ^el^anbtung^ in furgen Slu^jügen gegeben.
28) 3ofe})]^ bon ©onnenfeU ©runbfä^ ber $0*26
lice^, ^anblung unb ^inangtoiffenf^aft. 2)ritte Auflage.
(Sin mit meiern Sobe begleiteter kud»[e35]2ug. SBir l^aben
gteid^ bem SRecenfenten biet Renntniß be« bürgerlichen Je«
Ben«, ber bürgertid^en Sebürfniffe barinne getroffen; boc^
fafl burc^au« »al^re« ©efül^I bon ÜRenfd^l^eit unb aJleUfd^en« so
bebürfniß bermigt. Siel ^rojeft unb ©rille. $oticel|, ate
ein pofitiüe^ S)ing gu tel^ren, ifl, um nie ben redeten gied
gu treffen, ©ie ift immer nur !öm))fettbe ÜRad^t, bie menfd^
lid^e ijrei^l^eit beftreitet, befiegt oft unb unterbrüdt, nie ober
ausrottet, ©d^arfer Sticf, ©egentoart beö ©eifleö, 3tei(i^*86
tl^um an 9tef[ourcen für ben SbigenbUcf, mad^t ben ^olicei^
loie ben trieg^l^elben. ©^ßeme btefer Wct flnb gut filt
^^^ [Wra. 80.
junge ober mfigige Seme, bte gern tDiffen möc^ten^ toad onbre
tl^un. Snbeffcn, »eit bod^ aßcö gctcl^rt toerben foll, üerbicnt
biefe^ Som))cnbtum üor onbcrn ben SSorjug.
29) S) e f f c t b c n »ud^«, jnje^ter Streit, «nt^ l^ier toirb
öDrbnung unb ®eutßd^feit gerühmt.
30) Serfud^ einer äb^anblung, de Jure vectigali, üoti
. griebr. öon SOSiffet. S)er SSerf. l^at feinen (Segenflanb,
mit üietcr ©efd^idlid^feit bel^anbett, ob eö gleid^, »ie er fagt,
fein 5öd^ nid^t ifi.
10 31) ©efd^id^te be« gräuI. üon ©ternl^eim. STOan
toirb nun ^offentlid^ balb oufl^i^ren^ bon biefem S3ud^e ju
reben, unb fortfal^ren, eö ju tefen unb ju lieben.
32) Meckel nova experimenta etc. de finibus vena-
rum ac vasorum lymphatlcoram , in dnctus visceraque
15 excretoria corporis humani, ejuBdemque stmctnrae utili-
tate. $erm TttdtH neue (Srftnbungen loerben Vorgetragen,
jugleid^ einige SQSünfd^e unb fragen angel^ängt.
33) «tberti änteitung jum ®ef})rä(^ über bie «etigtou
nad^ furjen ©ä|en.
20 üDeffelben Seigren ber SReligion 3^^*?^^^ S^etl.
9Ran flagt, bag fo mand^erle^ ^rten t>on ^dnntniffeit
erweitert unb aufgeflärt toorben, unb fafl [636] aOein bie
9ie(igion^ert(xnntni6 burd^ bie l^eilig betybebaltne alte Unter«
rid^töform fo fel^r jurüdt geblieben. ÜWan banft ®ott für
25 tool^lmei^nenbe ?e^rer, bie baö Sebürfniß il^rer ©emeinbc,
unb bcfonberö ber jungen ©emeinbe fennen, il^nen nur baö
@inc, baö not^ ifl, vortragen, unb toönfc^t toiele
Stad^folgcr.
34) Unjer« erjie ©rünbe ber ^^^flologie ber cigentlid^
30 tl^ierififen 5Ratur , tbierifd^er &'6xpet. ÜDe« SReccnf . «bfld^t
toar,^ einen genauen Slbrig beö Ungerifd^en ©ijflem« ju
geben, bad il^m l^öd^ft toal^rfd^einlic^ unb n)id^tig fd^eint &
bringt ba« Uxptxüdit Vermögen mit ben ©eeleniräften in
bie genaujie Harmonie, fül^rt un^ ber Statur unb ben fträftcn
85 ber 9leroen fo nal^e, reicht un« fo oiel äuffd^lüffe über alle
arten Kxptxliijtx Serrid^tungen , fdbreitet fotoeit in ber
Unterfuc^ung felbfi über ben ®eip beö 9Kenf(^en fort; nnb
Nro. 80.] ^^^
bad aQed Betul^t auf anatomtfd^ Wa^mt^mun^vx , unb
<)]^i9fifd^cn ©rfal^ruttöCtt.
35) 0. 3). Sube" })octif^c unb })rofaifc^c Übcrfc^utij
M ^nd^^ ^iob. erficr SC^cU.
3. 3). 9» t ^ a e n « bcutf d^e Überfcfeuug bc« alten Scjla« 5
mcttt«. 3)cr crflc Sl^ctl, bct baö Sud^ ,^iob« cntl^ätt. 9Sct=»
fd^icbnc 33ricfc unb äb^anbtungcn bicfc SÄatcttc bctrcffcnb.
Sine, tref flid^e Sieccnfion , bie juet ji bte S u b i f d^ e unb
SRid^aeüfc^e Übetfe^ung gegen einanbet ))ergtei4t; bann
befonbere Stad^rid^t Don ber ^oefte bcö erflen, Don ben an* lo
metfungen bcö anbern ettl^eilt, unb toa^ bie Sctfaffet ber
Sricfc unb Slb^nblungen Dorjubringen l^aben, gctegenl^eittid^
anfül^rt. SSSir ctfud^en jeben unfrcr 8efer, ber fic^ nur tu
nigctmaßen für bie ©ad^c intereßirt, gur Sefung biefcr 9ie=
cenfton ju eKen. iß
36) »cd« bibtifc^e« SBörterbu^ ober ^taU unb »erbat
Soncorbanj.
[637] 33üd^nerö Soncorbanj liegt babe^ jum ©runbc,
bie er t>erl)«[fert unb fu^)plirt l^at. 9Kit ber <Ba(i:it fetbfi
fielet« <)?trübt au«. SReaUSoncorbanj! — SOüt ber 20
»erbaten toäre ts>oi)l nod^ ju ©taube gu louttuen. S)ie
»e^fpiele, bie [it anfül^ren, taffen un« l^offen, ba§, »enn
aud^ biefe« ®ud^ fein toeitläuffige« ^ubtifum finben toirb,
ba§ einer großen SRcnge 2Renfc^en bie ©d^rift immer
me^r i)erbunfe(t toirb, jiatt erltärt ju toerben. 26
3)arauf f daliegen, toie immer, furje SHad^ric^ten.
®Sttingen unb ®iitl^fi.
riß ^in^r ;3(nffilrrung fitr ütnutuifi htv üittn
iSunflni^rK^^ inm (Sthtmii b^ ftintn Horkfungeit^ ettt-so
mnvftn nt^n Ctr^i^. (^t^ttL IftJjnt* 8« 24 S«
2)a« ©tubium ber ^nji be« «ttert^um« ijl fo SWobe
getDorben, baß jeber fid^ nad^ einiger SBiffenfd^aft boöon
bemüht, unb foQt er fte aud^ t>om $ärenfagen tx\äfnctppm,
2Bic oiel 3)an! üerbient bal^cr ein ÜWann, ber bc^ feiner 86
ausgebreiteten Literatur, $leig unb Siegfomfeit genug
Litteraturdenkmale des 18. Jahihunderts. 8« 12 (34)
530 p,«,. <»
beft^t^ ft(^ bur^ em tteu^eröffneted Unaö^iaxtz» ^tlh bUTci^ju»
artettcn, unb bann feine crtt>orbetie fieittitniffe fo Bratt(3^bai
ju ttiad^ctt, toic l^iet bet $r. ^rof. tl^ut. @ö fmb ^ara«
ixap^m, bie et fonji ju biftiren <)Pcgte, nunmel^r ju mel^res
5 ter 93equemli(^feit abgcbruÄt. Surg uitb bünbtg ifl jebe^
Äomma^ ein ©aamenfotn, ^offnutiö bem aitiriflUtig, bcr fld^
be^ ^rti. $rof. Untetrid^t nal^t. Wlan ericnnt, bag er jid^
in biefeö gat^ gang eitifhtbitt. Unb ba nnö naiä^gefiä^rieBene
$efte auif ju ©efid^te tommen ftnb, l^aben fte und bie ^ox^
10 tl^eit^aftejie 3bee t)on ber Sluöfül^rung im Sortrage gegeben.
[638] S)ad ®ange iji in bre^ «bfd^nitte get^eilt.
I. äbfd^nitt. Son bcn alten fiunjhöerlen VAcxi^oapt,
unb Don ben terfd^iebenen arten ber fienntniffe berfetben.
IL ©efci^id^te ber ßnn^ fiberl^au^t, unb iÜaci^rid^ten üott
15 ben Sunjitöerfen ber ^g^<)tier, ber Werfer unb ber Strnfcer
infonber^eit.
III. Äenntniß ber Äunjinjerfe, bie [idj Don ben ©riedf^n
unb 9iömem erl^atten l^aben; unb jtoar^ infonberl^eit n>irb
gejubelt 1.) »on ben ©tatuen, 2.) öon ben Süfieii, $ermen
20 unb Äöpfen; 3.) üon ben erl^obnen S3ilbö)er!en; 4.)\ion ben
gefd^ttittnen ©teinen; 5.) t)on ben ©emälben.
3m münblic^en Vortrage »eiß ber $r. $rof. bie Se»
f(^reibung bed Sunfhoerfd, bnrd^ bie 3Re^nnngen ber %td«
leger, Urtl^eile ber Kenner, bid auf bie neuflen ©treitiglettes
25 nü^Iid^ unb intereffant }u mad^en. (Sine älnjeige, koo fl(^
Supfer bat)on finben, unb ben Ißlafe, »o cd Pe^t, pfltßt er
l^ittjujufügen.
ipiiitiers.
Ecole de la Vertu, ou Lettres Morales, titiles k
30 toutes personnes pour se eonduire dans le monde,
principalement ä la jeunesse. 1772. 8. 252 S«
Unfre Sefer fe^en fc^on aud bem 2itet, baß biefeö SBerf»
d^en unter bie ^omaben, ©d^önl^eitd ©ffengen, Sonferöationö«
n>af[er^ u. bgl. bie und and ^ranlreic^ lommen, ju fteOett
85 i% ^vLä:i i)xtx l^eifld : toennd nid^t l^ilft , fo f d^abetd nid^t.
3)ie Sriefe fmb üon Semanb, an Oemanb, nad^ bem bet
Nro. 80.]
$etf. etmad aB^ttbten tDoQte, bie ©d^Sttblid^Ieit bet @)>tet
fud^t, ber SSerfd^xoctibung, bcr Siebe jur ^agb, it. f. ö). Unb
ba l^eifiö immer: i(i^ fal^e einen, ber mad^te e^ fo unb fo
arg, ba belam ic^ einen Slbfd^eu baDor, unb il^r iDerbet aud^
einen 3(6f(^eu bat)or be!ommen. 6
[639] ^ati«.
Iie Tripot comique ou laComedie bonrgeoise,
Comedie en Frose en Vers et en trois actes. Far Mr.
Detheis. 1772. 8. 136 S«
S)ie ©eud^e ber ^arifer , ber gronjofen ti6er]^au^>t , nnb loi
XDoHte ©Ott aöein ber granjofen, ^riüattl^eater^ ju errid^ten,
bie befle 3«^* ^^^ Seben« mit So r Peilung üon ^anb»
lungen gu i)erberben, iji ein Übet biefe« Oal^rl^unbertö , ^t
fo mand^erlei^ Duellen, unb fo tiefe, ba§ il^m nid^t %u l^etfen
ift. 2)iefeö Suftfpiel peöt eine gamilie öor, bie burc^ biefeö ^
Übel gerrüttet ift, in ber bie Keinen menfd^tit^en Seiben*
fd^aften, p<^ gtoifd^en t^eatralifd^e 9tc))räfcntationen fd^tingen,
unb ein leb^fteö ®onge mad^en. S)cr ©ang M ©ttidte«
ge^t gefd^ttjinb; ber 3)iaIog leBenbtg, ber Slntor jtoingt fld^
nid^t, töi^ig gu feijn, aber bnrd^auö mit einer leidsten SRunter« ao
!eit läßt er feine ^erfonen l^anbten unb reben ä propos,
Äleinigfeiten , aber Statur; bag man il^m fein ÜRotto juge-
ftel^en toirb:
Quaeqne ipse miserrima vidi;
Et quoram pars magna fui. 86
<SitgHfi^e fttt|ifer{Ui^e.
Son ber SSo^bettfc^en ©ammtung ifi ber gtoe^te Xl^eil
geenbigt.
56 unb 57. nad^ ^ogartl^. 2)ad erfie, ben 9t\^
tr0n iBetM^^A t>orfleUenb. ^er Sngd ifl eben oon ber so
33erü]^ruttg aufgeflogen, ein SRufetmonn ifl fel^r befd^äftigt,
ein äRäbd^en in ben 2^eic^ tragen gn laffen, bie, tote man
auö ben gfedfen i^rer natften ®ePatt etratl^en lann, mit
einem neumobifd^en Übet bel^aftet ifl Siner feiner ^ed^tc
flögt eine arme ^rau gurfidf, bie ein Mtppdiäft ftinb an ba(J ss
12 (34)*
^^^ [Nro. 80.
SEBaffer trägt, uml^er ftel^n grägUc^e ©eßolten, itnb S^ttffatd
uttterrebet ftd^ ))orn mit bem ©td^tbrfic^igen. SSon II n-
ti^tt^t flcftoci^cti.
[640] S)ad anbre, geflod^en t)on JÜirob^ ifi btr irurtn-
ölr^r^igt Samariter« 3)te $au))tftguTen fmb glei^faOd
unbcbcutcnb, bafür ift ber ^ricjicr bcfio täci^ctti^CT, bct auf
einen (enad^batten $ügel angelangt, einen äJtenfc^en ju feinen
gügen an^gejirecf t liegen l^at ; mit anfgetoorfner 9?afe, in bic
(Srmel gefiedten ^änben fielet er in bummer Se^agtic^feit ba,
10 fül^tt fic^ groß gegen ben im ©taub, unb toirb feine« $fab^
auif t)or bem üorbe^toanblen.
59. 60. S^tcj Canlir4r0ften nad^ Staube Sorrain.
^ Sinber be« ü)ärm|ten })oetifd^en ©efül^te, reid^ an ©ebonlen,
^\ Sll^nbungen unb ))arabieftfd^en Süden* ®aö erfJe, geftod^en
15 t)on ^nr^n, ein 9)torgen. $ier (anbet eine ^totte, Don
ber SRorgenfonne, bie überm ^orijont nod^ im Siebet baut*
mert, angebtieft, an ben ^üflen be« gtüdtic^fien Wütt\)t\Ü;
\)itx l&aud^en iJetfen unb Süfd^e in jugenblie^er ©(j^önl&eit,
il^ren SlKorgenatl^em um einen lempel ebelfter Sauhmjl, ein
20 3eid^en ebelfler Setool^ner. SSSer bi|t bu? ber täubet? an
ben Äüften, bie i)on ©öttern getiebt unb gefci^üfet, in nn*
tabelid^er 9!atur aufblühen, fommft bu mit beinen Beeten,
geinb ober ®afl be« ebten SSotfö? 6« iji Slenea«, fremib»
lid^e 393tnbe oon ben ©öttern fül^ren bid^ in ben Snfen
25 Otatten«. ^eil bir , $etb ! toerbe bie äbnbung vxäfx l ber
l^ettige äRorgen oerfünbet einen S^ag ber ^tarl^ett, ber l^ol^
©onne, fe^ er bir Sorbote ber ^errtid^feit beine« 9letd^,
unb feiner taggleic^ auffteigenben Oröße.
i)aö jtoe^te! ^erabgeftiegen ifi bie ©onne, oottenbet i^t
30 lagtauf, flnh in 9?ebet, unb bämmert über 9tuinen in
toeiter ©egenb. 9tad^t töirb gur ©eite l^ier ber f$etfentt>atb,
bie ©d^afe ftel^n unb fc^auen nad^ bem ^eimtoeg, unb mü^fant
gtoingen biefe SRäbc^en bie ^it^t gum Sabe im Xeid^. ^viß
fammengeftiirgt bift bu 9ieid^, gertrümmert beine Xrium)>l^bogen,
85 verfallen beine ^alläpe, mit ©traueren oertoad^fen unb bttfier,
unb über beiner ($ben ©rabftätte bämmert 9!ebet im ftnienben
©omtengtang.
Nro. 81.] ^^^
[641] Nro. LXXXI. S)cn 9. October 1772.
3ena.
8. lß^r9:iri^U 1772. 384 S. 2ter «beU 1772. 354 S.
9Katt ^at üor einiget ^At geglauBt, ba§ auö ber 3«* ^
fammen^ltung ber beutfd^ett @efe^, enbU(^ einmal ein fel^fl»
ftänbtged bentfci^ed 9ie(^tdf^{iem gemad^t l»etben fönne. Siele
gtoge ©elel^rten ^aben alfo ni(j^t aQein ©ammtnngen t)on ber^
gleid^en einjten bentfd^en Steffen ^etan^gegeBen, fonbetn e^
ift auii faft feine {nriftifc^e 9Raterie o|ne ein ^alh ^ifod lo
(Statuten abgel^anbett n)OTben. 9Bir l^offen bag man enb(i(^
biefe OriUe aufgegeben f)at @o »enig e^ mögfid^ iji, ein
ganje^ gried^ifd^e^ 9ied^töftjflem an9 ben üetfd^iebenen be*
fonbetn ®efe|büd^etn bet einjetnen SöKetfd^aften ju matten,
fo toenig fann man biefed bei; ben 3)eutf(i6en tl^un, bie immer i5
in t)tele Stationen }etfd^nitten toaxtu, unb no(^ immet in
üicle getfd^nitten finb. SBenn man alfo bloö in ber äbftd^t
(Statuten fammelte, um ein beutfcj^e« SRec^t^f^fiem barau« gu
erbauen, fo fönnte mau eö immer bleiben lajfen. älletn ber
$au))tnu|en, ben biefe Sammlungen l^aben^ befleißt barinn, 20
bag ftd^ aud i^nen bie ä3e^fi|er ber ©erid^t^l^öfe uub $acul«
täten, an todiit in ^bi^exn Onßanjen ))iele au^ be«[642]
fonbern (Statuten ju entfd^eibenbe ®a(^en gelangen, 9tatl^d
etl^olen, unb bie üon ben 8[bt)ocaten oft üetbre^te, oft über»
gangene ©efe^e fetbft nad^fel^en fönnen. 3n biefer Stüdfld^t 80
bauten toirö alfo bem ^rn ^ofrat)^ SB a t d^ f el^r, bag er biefe
(Sammlung t)on beutfd^en Statuten l^at unternehmen toollen;
unb nod^ mel^r toerben \t>\x i^m banlen, toenn er bie Sonti^»
ncuj ^t, toie er in ber Sorrebe t)erf})ric^t, nur toid^tige
(Statuten, unb nur fotd^e, bie enttoeber nod^ gelten, ober bod^ so
Otuubfäfee beö beutfd^en 3tec^tö entl^alten, in feine ©amm«
lung aufjunel^men. Setmutl^tic^ toerben atfo aQe bie blod
übergel^enbe, jufäQigeSerorbnnngen gan} au^efd^toffeti bleiben«
3ebem Statut »irb eine htrje ®ef(^i(^te üorgefd^idtt, toetd^
gugleid^ anjeigt, ob ber §err ©ammler Original ober Äb-M
fd^rtft Dot Singen gehabt ^t. SDie ©d^reibart kotrb be^«
^^^ tNro. 81.
bcl^atteit, ijxtx utib ba in f})arfamcn 9?otctt einige ©ci^töiettg«
leiten ertäntert, unb am Snbe jebeö S^l^eite literarifd^e Sflaä)^
rid^t t)on nterftoürbiöcn gebrncften Siedeten mitgctl^etlt. 3m
erjicn Sl^eit fiel^en bie aften unb neuen ©aalf etbif c^en , @r=
5 furttfcj^en, granfenl^aufifcj^en Statuten, unb eine änjeige bcr
üornel^mfien ©cfe^e Don Sinbau; bann toerbcn 9?a(3^ttd^tett
üon etniöen aften ^egifc^en, 9Künftertf(!^cn nnb anbem Otb»
nungen ntttget^etU ; Önt iXßt\:iitn J^eit !ommen SEBaifcn«
feeifd^e, Stfurtifd^e, Drlemünbtfd^e, SBe^matifd^e, ©eraifd^c,
10 ©aijburgifd^e, ®aitt>einif d^e , (Sifenbergifd^e Statuten; ein
toentg Bebeutenber Srief Dorn Sifd^off §enrid^ jn SHauntburg
über bad 93urgerred^t; bie 3Rainingifd^e 3^4^^^^^^S; ^^^
ijl, ^oticc^orbnung ; ueBji einigen (Stläuterungen ber ^U
felbifd^en Statuten unb 9tad^rid^ten öon ber Solmflfd^cn
15 j?anbeö * Drbnung , bie f etbft in ben l^iefigen ©orffc^ften in
getoiffer ÜRaafe gi(t, unb bann nod^ einige Orbnungen öor.
Slm @nbe ift ein 9iegifler i)on ben unöerflänbfid^en SEBorten,
bie in bicfen Statuten üorfontmen, [643] angel^Sngt, aber
ol^ne SrHärung! — @ö ift ettoaö fd^öne« um ein 9tegtfier
20 i)on Dingen, bie toir nid^t üerftel^n ! S38ir möd^ten in aBen
333iffenfd^aften ein fotd^e« 9tegifter »ünfc^en! 35aö »flrbe
und f(üger mad^en, unb mel^r nu|en, ald bad groge Dictio-
naire Encyclopediqne, baö alleö üerjiel^t!
®8ttingen unb @iitl|a.
25 Dr. ;2(ugttß (Snttlitb ^it^ttvSf htx Xtfnti^stlf^tV^M
0fentltitrien ^tl^tv^f mtf ttt (Sti^xg ;2(ugnptu$ UnintxfM in
($dtttng^n, und ttx üihtlgK (ßtftlljtljixft ttx miKtn^^t^tn
Uftlbfi mÜB^ltH, Clrtrurdiritr^ iBiiriiotMfc* ^»
txfttn iBmUieis txfkt^if ^mti^tBf tx\tttt und nltxttn^ Stfiik«
30 btJ9 30lr« €\ßiftim muteriitr, 1771. 8.
Unfere beutfd^e SBunbärgte !önnen immer biefe 93ib(totl^
neben il^re Reiftet, ^lattner, Sd^aarfd^mibe, nnb
übrige §anbbüd^er auffleüen, unb fic^ babc^ fic^er t)erf))rc(jbcii,
bag fte auf einmal einen Sc^a^ t)on guten Sd^riftfteOent
85 beftfeen. ^xet^liä:! taufen aud^ f^Iec^te mit unter ; aBer ba
ift faum ber £ite(, unb eine furje (Ei^ebimng, ein ohel
il.l
535
jam Balis, gu merCen, »le j. 9. (et} itS ied&^mttn $ni.
0Da(^itii3^Ftebtti^ $cnteCS, Hedidnae et Chirnrgiae
Doctoria et Pr&ctici Berolinengis, Professoris CIiinii^;ise
prim&rii, Chirnrgi Eegii nosocomü Oaritatifl, etc. etc.
aBttten mit SKe^retm ju nrfeljni ip. S)ie äuSjllgt o«« 6
guten ©Triften hingegen (inb \o DoO^änblg nnb fo jufam«
men^üngenb, bag man babur^ gat füglic^ für bU Qcntbe^miig
mani^eä ^nc^eS fi^abbe tonn gehalten UKiben, unb biefet*
ttegen betn ^exm Serfaffer fiit feine Snnü^ungen, bie, uie
n fagt, t^eUfi $fli(^t, tiftilB Steigung genefen, aQen verbfinb» lo
(t(^en £iant f^ulbig iji. Site a3i(lbt^e( fangt von ben
®<j^nften an, bie frit 1770. [Mi] ^ecauSgelommen ; mit jebem
ifitettelja^i nitb ein ®tUd geliefert; »iei ©tüde matten
einen ^anb an« ; unb febem fe^^ten Sonbe foQ ein Kcgijlet
folgen. »
Um unfere Sefei fono^l traf bie ^tnSfU^ttic^fett bet Si>
bltoibet, als anc^ auf bie recenfirten ffierte feKfl, anfmerffom
ju mai^en, aiQ i(^ nur ein unb tat aubere aai bem erfien
©tfiäe fcerü^ren. 3n ben Hemoires de TAcademie Royale
de Chirurgie Tom, IIL »irb unt« atibern bie ^age auf. m
gerooifen, o6 f'**) bie ftnoc^en be« Sedenfl toä^renb bet
€(^n>angeif(^ctft unb ®eburt oufieinanbei geBen, unb mit 3a
Beantiooitet unb beuiefen. StÖbeter glaubte, bie (Srloettening
bee ^tdme {elf nii^t nSt^ig, weil bei 3)un^meffet beä Stop\6
beä ^ntea iebergeit Tteiner fetf, als bet ©un^meffet bet »
£)ffnung bee iBecFene. ftbex bieS Ser^Ctuig gtft nnt be^m
©lelet, unb nic^t im febenben ftötper, »o bie Öffnung be«
Seifend butc^ fleif^tgte 2:^eile uetenget, unb bet Aopf bnti^
bie allgemeinen 39ebednngen ttetgtilgert uitb. 3)te Xb^anb*
tung be« $ettn SKattluiete oon ©c^ußtounben i(l ganj »
wiber §tn. SBilgnet. ffia »etben ftiete gälle angegeb«,
mo bie ümputatton nijt^ig nnb nfl^it^ ifl @egeK btc l£i|^
fd^nitte beS ^za. SilguetS witb eiinnett, ba| fic gufam-
men gencmmeu, tteit meijr ©c^merjen, alss bie am^tutation ■
mad|en. O^ne bie Slmputation tnetben jiDat etni^c crijalten, s*'^
aber icuit mebr buvc^ biefelbc. ©o i(i aui^ bie ältet^obe
beB frn. Silguerfi Weit grauJamet. ^ert Ic Sai^er
^^^ [Nro. 81.
bctüetft, baß c3 feine Suftpreiffd^üffc geBe, unb toibericgt
§Tn. Sttguer. ^tbrac üom ®ckaud^ bcö ä|ctiben @tt6«
tintatö. ©ottjol^l i)crt ^ibrac, afö §err JRtcJ^ter, unb
bcr atcccnfcnt l^abcti tl^n tneiji a(3 ein unfid^ereö SRtttel
5 gefunbeti. 9>n Pott's Remarks on Fractures and Dis-
locations fommcn totd^tige ©tütfc tot, bic SBunbärjte gut
ttufeeti föitncn. ©o toirb g. S. au(^ l^icr .töicber eritmert,
baß Utf jeber S^enfloti baö [645] ®Kcb in eine mäßig
gebogene Sage muffe getrad^t »erben, baö 6e^ un^ faji hurif'
10 gel^enbö nid^t beobad^tet toirb ; nur ber SÖrud^ bcr Äuiefc^eibe
unb beö Olefranonö erforbem eine gerabe au3ge|trerfte ?age.
Se^ ben ^fenfifc^en SRecenftonen f(^eint eö, aU tocnn
f)err SRid^ter ^aßion gegen ben SRann l^ätte, ber bod^
»trfUd^ i)iel Serbienft um bie Sl^irurgie l^at, unb toenn er
15 au6:i toeiter nid^t^ gefeifiet l^ätte, btoö toegen ber Sefannt*
mad^ung feinet gummi^fen äJterfuriu^ l^oc^jufd^ä^en unb ju
lieben ifi. 93e^ ben Suftjireiffdfeüffen unb Srflärungen an^
ber @(eftricität l^at §err $(en! fre^Ud^ nid^t red^t geur*
tl^cilt, aber feine ^e^fer ^tten i^m bod^ nid^t fo im moquan*
20 ten Jone aufgemufeet toerbcn foHen. So batb ftd^ ber Si»
bliotl^efair namentlid^ befannt mac^t, muß bie l^ol^e 9Kte«e
jur S)iftatur toegfaüen, bie ühtxf)avLpi fd^on fo mand^en »er*
tarüten Sibtiotl^efairen fd^Ied^t anfielet, fid^ aber l^ier nod^
el^enber entfd^ulbigen (äßt. — äudb ^err ÜRo raub üertl^ei*
25 bigt bie Slmputation gegen $errn Silguer unb Jiffot,
unb toirb erfierer vieler ^t^Ux befd^ulbigt. Se^ be« $m.
Slranbö Dbferoationen rebt ^err SRi.d^ter, aö »enn er
b(oö furo 9?cue eingenommen toäre Srtoeid^enbe Umfdfetägc
be^ cingefd^Ioffenen ©rücken l^at ber SRecenf. l^unbert unb
30 l^unbertmal, unb ^eut nod^ betoäl^rt gefunben, betoäl^rter aW
baö Mit SBaffer. $err ä r a n b fd^eint mir anci^ feinen f o
bemonfhatioifd^en labet gu öerbienen, »eil er einen ©rudff,
ber burd^ 3^^^^'ff^8 ^^^ 3)armfeüö entftanben, jur £)j)era-
tion untüd^tig ^It.
36 Sonbon.
The ancient Buildings of Borne. By Anthony
Desgodetz Published, in two Volumes. By Qeorge
Nro. 81.] ^^^
Marshall Arohiteot. Vol. 1. Fol. Boyal Paper, 2
L. 12 8. 5 d. in Sheets. Bobson 1771.
$ctr Desgodetz tourbc unter anbern SRitjttcbettt
bcr [646] äfabcmtc bcr Sauhmfl 8lo. 1764. na^ 8iom gc=»
fd^idt, 6r jcid^itctc aöc« bafclbft mit eigner ^onb, unter s
öiclen ©cj^toierigfeitcn; befiieg bie meijien ©ebäube mit Seitern,
errid^tetc ©crüfte, unb nal^m aöeö mit bem Sirfet unb 2Kaa§*
ftab ab. Die Äm^ferjüci^e flnb folgenbc: 1.) ba^ ^antl^eon
in 23 Jafcin; 2.) bcr Xtmptl be« Sacd^u« ju %tom in 5
berfetBen; 3.) ber Iem})et be^ Saunuö ju SRom in 2 ber» lo
gleid^en ; 4.) bcr Iem})et ber Sefia ju 9iom in bre^ ; 5.) ber
Sem<)el ber SScfta ju S^iüoti in 4 bergteid^en; 6.) ber iem«
<)cl bcr Fortuna Virilis ju SRom in 4; 7.) ber JenH)eI beö
^riebenö ju SRom in 2; 8.) ber S^em})et be« Jlntoniuö unb
bcr gaufttna ju SRom in 5 ; 9.) ber Xm,pti ber Eintratet is
gu 8iom in 3; 10.) ber Zemptl bcö -Sujjiter ©tator ju
8iom in 3; 11.) bcr Xem^^et be« •3u^)iter beö S)onnerer3 ju
SRom in 3; 12.) ber Jem})et be« ÜRar« be« SRäd^er« ju SRom
in 4. ©ämmtUd^e Su})fertafetn finb fauter geratl^en, unb
fd^einen mit anbern äl^ntid^en SBer!en üergtid^en, rid^tige SSor» «o
fteüungcn bcr ©cgenfiänbe ju entölten.
<SttgK{^e fd^ttiarje Stunft.
9it)(anb ]^at angefangen, eine ©ammlung l^erau^jugeben,
bie an bie fcd^gig ©tüdt nad^ ben beften SDlcijiem gearbeitet,
enthalten foll. Un« finb baö erjic unb britte ju ©efid^tess
gefommen, bci}be mit groger 2)elifateffe unb SJerflanb auö«
öeWtt.
®aö crflc. Die Äöntgtttn CJurUttf tritt, einen J?or«
ibeerfrang in bcr l^crabl^ängcttben §anb, ju bem fd^Iafenbcn
®eniu^ bcr fd^öncn Äünjic, unb rtil^rt bejfen 8lrm an.8o
Sine Oar^)fc unb anbreö Sc^toefen bejeid^nen il^n. S)te
So<)fftelIung bcr Äöniginn ift cttoaö inbifferent, j»ar ^or«*
traitgemäö, fielet fie ^atb})rofi( ben 3wf<^^^ ^^ ^^
Som})ofition ift urtljemcin [mpd, anfiänbig, fo gar grog,
unb mad^t Slngetüa Kaufmann Sl^re, nad^ ber e$ loonss
QTlr* iBurk gearbeitet ift.
538 „„ „
[647] 2)ad britte. 3la(ti Stnb))! t>on eben bem 4liirlu
3)ad ^äblein SeTus em))fängt mit t>xd S3$ärme bad fitnbteiit
3o^nncö an feinen Sufen. ®a3 Oemätbe ifi fd^on aud
Änpfem unb Qo^pien befannt. $ier crfd^eint eö atcrmal ju
6 feinem SSortl^eil, ol^ne baß ber finfhe ®runb mit bem l^ol^en
Sid^te be^ ^(eifc^eö öieüeici^t gn fel^r fontrajKrt.
So^bed t)erlegt: A Philosopher Shewing
an experiment on the air pump, ^aä^ S9$rig^t
Don (5tttn^
10 3)a3 arme läubgen in ber 8uft<)nmj)e ijt auf bem fünfte
. gu erjHden, einige öon ber Oefeflfd^aft fel^n aufmerffam,
anbre Betoegt^ unb ein junget äRäbd^en, bie ein SDtann
beutenb auf bie SRerftoürbigfeit aufmer!fam matten »iß,
toenbet il^r ©epcj^t tl^rönenb toeg, unb verbirgt« in bie ^Snbe,
15 il^re jüngre ©d^mefler brängt ftd^ beängfiet an fie.
A Philosopher Qiving a lecture on the Or-
rery, nad^ SEBrig ^ t üottjletj^r. (Somj)agnott jum üorigen,
unb, voit^ gu gel^n <)flegt, ergnjungen, unb ol^ne 3titereffe.
©roß unb Kein jiel^en um ein ©^ftema beö ^tanetentauf«^
20 uttb gaffen brein. »ieUeid^t foU nad^ be« Rfinjitet« SBitten
in ber emften äRiene ber äwf^^uer gu (efen fetjn : SEBic groß
ifi ©Ott! 333ir l^abenö nic^t brinnen gefuuben. äud^ bie
Sre^fe, bie über bie SRafd^ine ge^n, mad^en gu öietc fd^malc
Sid^ter, unb. ben erften änbtidt unangenehm.
25 ABlacksmithShop, nad^ SBrigl^t t>on <iiirUtK*
@in fürtreflid^e« Statt. ®re^ ©d^miebe fmb mit einer eifcr«
neu ©tauge befdijäftigt. ®er eine, ber fie fefi, nnb tl^rc
glül^enbe ©pifee, tooburd^ ba^ ©ange erteud^tet toirb, auf ben
ämboö l^ätt, toirb t)on leinten gefe^en unb befd^attet. Oenfeit
30 M glül^enben (Sifenö fielet ein junger SReufd^, ber, ic^ toeig
nid^t )a>a^, bagu beiträgt. Onbeffen ber üReifter mit öer»
brüßüc^ abgegel^rtem ©d^miebegefid^t bie ÜWül^feügfeit üott»
fommen au^brüdtt, mit ber er ben fd^tt>eren Jammer auf«
ßifen fd^mettert. ®ie JJunfen fprü«[648]|en, unb gtort)
85Ätiaben, bie gu nal^e babe^ ftel^en, ^atftn bie arme üor«
©efid^t u. f. ». 9?ur muffen toir bemerfen, bag bei) naiverer
Unterfud^ung un^ bie 3«föntmenfe|ung l^ier unb ba toißtol^r«
Nto. sa.] ^^^
tic^ gefc^tenen ^at 2)ie ^urett ftel^it n^t alle, l»eU fte
ha {tel^n muflen, fonbent, tmi Ux SDtol^Iet eine SRaffe iBt^t
unb ©(Ratten Btau^te.
ThePresentationin theTemple, t>on <iliri0llt
tta(!^ 9{embrattb. 9uf äRorien unb bem ^äbletn ntl^t 5
bad 9e))a(Ite S^t. S)te Sat))>en nnb ^anjen, n>omit ber
$o^ei)riefier Bci^önflt ifi, üergeil&t man biefcm Äfinfitcr gem.
Eliah raising the Widow's Son. ^on thiU
htnftlbtn MttßUrn. (Sin (iebed ^äBtein tobt auf einem .
S3ctte, bal^intcn ein el^riit^er fcdttiget älter, ber fcetenb genio
^tmmel fd^ant, unb ein erbärmfid^ ©efid^t mad^t.
yiaii $enn^ t>on Ißtt^tv^ The Continenoe of
Chev. Bayard. S)er Stitter bertoeifl mel^r ängjHid^ ate'
etnftUc!^, ber t>or il^m Inienben alten f^rau il^r Sergel^en, ba^
gerettete SRäbdben fielet toeinenb in ber gerne. ®ie ©cene ein "
grogcö unmeubürte^ S^vxmtx, ^lilft ber EinWlbungöf raft in j[ene
einfädle ä^iten. ®dö Statt tl^ut eine gute SEBürfung, fo »entg
tDtr eö aud& für ein üorflec^enbeö Äunftoer! pxti^m lönnen.
Alexander and Philipp his Physioian, nad^
SBeft i)on (öreen* @tne meijlerl^afte SottHM)Ption, erleben ge» »
bad^t. yinx fürchten n)ir, ber nad^6i(benbe ©c^toarjlflnftler, l^abe
ben äu^brud ber ©efid^ter nt(^t belilat loieber gegeben, älejrau'
ber, ber ben Sec^er auögctrun!en l^ot, fielet mit einer SKienc
t)on Uttfcel^aglid^feit $]^ili|)j)en an, ber gleichfalls eine ©rimaffe
t)on (Srjiaunen unb Serbrug jiel^t. SieÄeid^t ijiö aud^ bie»
@d^u(b be^ fonfl grogen ^ufHerd. SRid^t einem xft oOe«
gegeben !
[649] Nro. LXXXII. 3)en 13. JDctober. 1772.
MtnUt%.
ir0aitrim$ tr^n Sanbmrt ttntftlft Xhütütmit litrao ^
iBau-iBill>;rtttter ttnb^aierkttnjl^ in htffttt f^t^nxmg y
DolKmann^ 9n Sea fnrnitnt fontm^eti^ fmentenSind^
l»er in ber <fl^rlmnn0 bti0i üierkü bett ^nflen mmailft
1772- f0L 16
93e^ ber neuen ausgäbe biefe^ ^Viifi, ))on ber toir nid^t ^
^^^ [N«>.8«.
untcrfu(^cn \DoUtn, ob fifinjitct, Äcnncr, 2itW)ahtt, ober
^Buci^^änblet am metftett getotnnt, toar ed bie Sl^flc^t, bem
$uBti!um eine iDoHfiättbige ©ammtung aDer ©attbrartifd^en
SBerfe ju tiefctn, bie gerftteut l^erau^gcgcben, tl^ciÖ tat,
5 tl^eite tocgen beö abcnteurUci^en Jejte^ unbrauchbar tootben
toaren. Wtan lieferte atfoÄuH^T^^ ^i^ ^^w jle l^atte utib
l^aben fonnte. Originale ber öorigen ausgaben, 3laii^t,
äufgefiod^ttc; unb ben Xtict reinigte ^err 8. öon aHem
ü^^igen ^u^tDud^d fraufer 3)i!tton, ))on aUer flbelangebtad^tett
10 ©cle^rfamfeit, unb üerfcj^nitt baö über fein ftunjlleben taifon*
nircnbe, aüegoriprenbe, rabotirenbe, fd^änbiflrenbe ®ente, }ii
einem feinen fatten SReifenben, jum trodnen ©aubtoerfcr,
tDinfommen in guter ©efeUfd^aft, im gemeinen Seben; quoad
formam öerjie^t fld^, unb [650] baö 3nnete blieb »ie^
15 fonnte. 3)ie Slbl^anblungen , atö S^l^eorien, nid^t l^alb, ntdbt
ganj^ unb bie Einbiegungen }iemli(^ gemein. ®letd^ in ber
SJorrebe jum erfien Il^eil, beftarirte unb })rotejHrte |)err S.
er fe^ nid^t S3Siffenö ben minbjien SReal äufwanb jum Sefien
biefeö SBerfö ju mad^en, »eil e^ boc^ einmal ©anbrart«
2oS38er! fe^n unb bleiben foüte; über biefer Serfid^etung l^at
er bidl^er fo l^eitig gehalten, bag er anö^ gar in ben SJor«
berid^ten, tDo er fre^e $anb l^atte ju fagen^ load il^m auf
bem ^erjen lag, aud^ fogar ba, »o er ein^ ober baö anbrc
einleiten n)in, fo allgemein, fo flad^ t)on ber Srnt^ fptic^t^
25 baß toir unö getounbert ^ben , unb e^ nur bamit erftärcn
fonnten: er ^be ©anbrarten nid^t ganj üerbimMcn
töoflen, unb bal^er fein ?id^t »erborgen üor ben äenten.
®iefer I^eil entölt, antife aSaörelief«, tömifd^e
©arten unb SJertoanblungen Oüib^.
30 3)er SSorberid^t gu ben Sa^retief« l^at un« gar ntd^t
erbaut. „Sie finb ein toid^tigeg ©tüdt ber Äunfl'' fagt 5>erT
SS. ®utl loarum aber gleid^ barauf? „d^ ift belonnt, baß
bie alten barinn ibre geringe Äenntnig ber ^erf})eftito öct«
ratl^en." JJürö erfie iji baö nid^t allgemein »al^r, unb »ir
35 bürf en un« nur auf @ a n b r a r t « B^fl^iß f^^^P berufen,
ber im vierten 93anbe biefe« S38erf« @. 13, bie alten in
Slnfel^ung be« $erf<)eftiü« im SJaörelief über bie neuem feftt
Nro. 82.] ^'^^
unb f})rtd^t: ^3)ic ättcti l^abcn bicfc« oft mciflcrl^ itoi»
aifUt, unb ). 9. bie fliel^enben Figuren in ber (Sntfetnung
fo gettttge angezeigt, bag matt fie faum fielet: toA6^9 etxttge
neuere gatij betlel^tt gemalt jc." Süt^ ottbrc i|t bie §rage
tto(^ au^gtttnad^ett : ob bie fogettatttttett ^el^ter toiber ba$ 5
$erf})eftit) itn Sa^tetief, l^ier »irtüc^ geißlet fe^tt, ober ob
fie ttid^t mettnel^r, uttter ))etfd^iebttett Seflitttmungen ttotl^:«
toettbig toerbett tnüffett. Unb battn, toetttt auii alle Sa^«
teßefd itn [651] flrengflen Sinn fic^ biefer ©flnbe f(^ttlbig
mad^ten , toard ber $Ia^ , fogleid^ gum Slnfang , too man lo
faraftetijHfd^e ä^gc ber SJortrefüd^feit nnb be^ Sinfeenö er«
toartet, ben ^albfenner }u f))telen unb ))on 9Rängetn ju
reben? ®a3 iji, »ie mit ben gletfen $omerö. gemer
beutet gtoar $err S. auf bad 9e^f))iel ber großen ßünftter,
bie nad^ ben Sa^retiefd fhtbirt l^aben ; toamt aber glei^ i5
toieber bor benen jn bi^t antiegenben naffen ©etoönbem, bie
oft 3u enge, mit }u f(^mal tanfenben galten gearbeitet ftnb.
,,®ie granjofcn nennen biefe SKanier Peinem^ fagt er.
O ja l unb lauten ft^ fo fel^r üor ber fteinemen Spanier, ba§
man überall mit Sapptn, Snxttptn, Sänbern unb ^ranjen il^re ao
^ringen unb ^rinjeßinnen tiberl^ängt fielet. — lUib fein
SBort gn fagen bon ber iBal^rl^eit alter ©etoänber, bag fie
mit bem S'öxptx gebol^ren gn fe^n f feinen, ba nic^t^ toiH*
fü^rfid^e«, atte« für biefen mxpn, für biefe ©teUung^^biefen
Slu^brucf l^öd^ji ptttintnt, unb bo^ be^ ber @inq)Iicitöt fo»
mannigfaltig, ald e^ bie ntütxn mit aOer Sertoorrenl^eit
nimmer (eißen toerben. ' S)enn nur bad toa^re (Einfädle f ann
mannigfaltig fe^n, bad Sertoorme bleibt be^ aUer Slbtoec^d«
lung immer eben baffetbe. S^U^t tommt ^err S. auf bie
gute @ e i t e ber Sadretiefd. 3)a n>ären fie benn , bem so
Süttftler eine ©d^ule beö Äojinmö: 3)ag er im Dp^tt unb
§au^gerät]^e feine geinter begel^c. Unb ba« ifl aHeö? a)a«
^oftum ijl für nnfer ©eftil^t eine fel^r geringe ©ad^, ijl
aud^ t)on ben grc^ßen äReiflern auf bie ©eite gefegt loorben,
ift fogar Don einer ©eite ber SEBirfung eine« neuem Rvtnft^ »
toerf e« l^öc^ft f d^äbtid^ ; e« fu}))>ottirt fritifd^e Scnntniße, ober
einen 3Iu«(eger, unb be^be« i^ talt. fioffann imfefet vM i«
^^^ [Hfo. flt.
eine frembe, melfl tl^eatraltfd^ gufammengefitite 93Jelt^ »o tx>\x
nur angaffen. Öjl be« ÄfinfHerö 3magtnatton fo xoa^x, eine
©efd^id^t^fituation ate 5IKenfci^ gu füllten, toirb er fie fft^flcn,
ate toär« in feiner ®egen4652]ö)art, in feiner ^eimat ge*
5 f d^el^en ; unb bie unBebeutenbe ober )Die(Bebeutenbe (toie manö
nimmt) Siebenfachen, »erben in feiner ©eele au inlänbifd^
fe^n. aBarum tft Siembranbt gang SBal^rl^eit , aW ©td^ter
unb üRater, unb afe Slrc^aiologe — bieHeici^t unter bcu
Eomöbianten ? — unb bod^ berfefet er un^ tool^in er xoxU.
10 2)ie erjlen 'ißlatten biefe« Jl^eite flnb nad^ bem SSBerle Ve-
teres arcus augustorum etc. bie legten nad^ ben ad-
mirandis romaDarnm antiquitatum )Don SBartoIi unb
Setlori t)on 0. 3. ^anbrart l^erauögegeben »orben.
Oefeo erfd^einen fie bt^ gegen bie biergig, tl^eiW nod^ gut,
15 tl^eild (eibüd^ , nad^l^er (aufen fo fd^änblid^ gefragte gra^n
mit unter, ba^ $err @nter fid^ bor ben diis ManibuB
berer ©anbrart^, bie er läjtert, fd^euen foHte. 93el^ ben ffir»
Härungen ftnb bie neuern hitifd^en (Sntbedtungen unb Se*
rid^tigungen nic^t gebrandet toorben.
20 3^ote Slbt^eitung. 9tömifd^e ©arten. $icr i|i
§err SS. fdijon mel^r in feinem ^a6^t, unb man erlcniit in
bem SJorbertd^te einen SÄann, ber SReifebefd^reibung burd^
Italien reftificirt l^at. 9tid^t fonbertid^ intereffant tji btefc
Slbtl^eSung, ber ^(an ber ©arten äufferp unbebeutenb, mib
25 ba aud^ bie Slufriffe einen gu ^ol^en §origont l^aben, erfd^ctnt
nirgenbö materifd^er 931idt.
S)ritte SlStl^^eitung. Dbibifd^e SSertoanblungen.
SBeit bod^ alle« t)on ben © a n b r a r t ö beljf ammen \ttfü f ottte,
mögen aud^ biefe mit brein gel^n, fo fel^r man fie in allem
30 Setrad^t entbel^ren fönnte. 3)ie 335idbtig!eit berfelben, bie ber
Sorberid^t rü^mt, feigen toir nid^t ein. 2)enn überl^au^Jt
baben Dtjibö ??ertoanb(ungen ber Äunfi mel^r gefd^abet, ate
genügt. S)er toeidbe tooHüpige 5)td^ter, beij bem atte^ auf
ba« SSermel^rungötoer! abgiette, burd^ teffen 93efc^reibungctt
86 eine fo füfelid^e S3e^g(ic^!eit l^errfd^t , für toeld^en SünjHet
toar er 2)id^ter? nur für ben, ber gleid^ tl^m ba« parabte*
flfc^e SSerfinfen in ©enufe, [65S] in einer ?eba, einer 2)anac
Nro. 82.] ^^^
ju fc^Ubcrn ücrmoti^tc; unb für bcn Sanbfd^aftmatcr, bcr
feinen gtü(f liefen , l^eitigen ©egenbcn ba^ ©ieget bet SSoK«
fommen^eit aufbrürfte, toenn et ©öttcr unb ÜKcnfci^cn, in
l^öc^fter 33el^agUc^!eit auf feine 9tafen fttedte, gtoifd^en feinen
Reifen im Seid^e ))tätfd^errf^ lie§. Slnbern l^ingegen, bie fo s
toenig fül^lten, alö badeten, toutben biefe ©ebid^te ©emein»
pia% (Locus communis, ©fet^brüde.) SBeil fie il^ren ©tüdcn
feinen Äarafter geben fonnten, toarb baö SIÄäl^rci^en Äarafte«
xiftü, unb unbebeutenbfle ©taffage, njte bibtifd^e ^iflorie.
2Baö benn nun gar SSetmanbtung i\i, maift einen edetl^aftett lo
©egenftanb. SBle Iäj)<)ifij^ pnb l^tet unter ©anbrartö
blättern, Slrac^ne jur ©^jinne, $crr Sud^^ mit bem ®otd^e.
©ein ®enie jeigt fw^ l^ier eben nid^t im ©tanje ; meift un«
bebeutenbe ©egenftänbe l^at er getoäl^tt, unb bie Sonnjofition
ift toieber f o unbebeutenb , ja gar oft fd^ted^t. S3Jir l^aben 15
fie jju Sadfirbitbd^en na(^geftod^cn, auf Stl^ieebretten pguriren
fel^n, ba »aren fie an il^rem $ta^. ®er ©tid^ gab il^nen
in ber exften ^lu^gabe noc^ einigen SBertl^, für bie^mal l^at
§err Sl^rift. ßngelbred^t, baö S3i§d^en guten Sontur unb
§a(tung gar auf bie Seite gcfd^afft. ®te Sefd^reibungen 20
finb benn, toie bie ©tid^e, baö lättfle ©feiet üon Oüib«
©eftatten. ©fetet öon einem SD?ä]^r(^en, an bem Seben unb
JJatbe aUeö ift. ®urd^ fotd^e Semül^ungen mad^t man
fc^Ied^te Sünftter. 9tun bie angefügten (grftärungeii
h)eig ©Ott für toen bie foHen. an pd^ taugen fie jufammen 26
nid^tö. ®enn in Ot)ib« guiammengerafften SRä^rlein«, überaß .
Slflegorie gu fuc^en, ift S^l^orl^eit, ba man fielet, ein großer
S^eil ift nur au^ einer abergtäubifd^eh 3mmagtnation über
ben unbefannten Uxfjjrung ber S)inge entjtanben, ein großer
STl^eit finb 'ipfaffenmäl^rd^en, loie bie ©ötter mit ^epiteng<)fetfen so
an übermütt)igen ©terbtid^en pd^ unb i^re ^riefier räd^en,
unb maö bann nod^ übrig [654] bleibt — toer mag bag
beuten. SRetatio auf ben Sünftter finb jle gu gar nid^tö
nü^e. 3n bem einzigen gall fogar, fie aW Slnfj)telung gu
brandneu, ift bie Slüegorie ju toeit gcfud^t. 80
C. Cornelii Taoiti Opera, iterum recensuit notaa
integras Justi Lipsii, J. J. Gronovii» Nie
Heinsii et suas adjeoit J. A. Ernesti 1772. VoL I.
5 2 Tiiv^. 10 ß* Vol. II. 2 M^i^. 1 <B00ett* oi^tu l^nwtht
SBit feigen mit SJcrgnügcu, t)a§ Sacttuö unter tmö
bo(i^ fo mcl gctcfctt tülrb, baß bicfc fti^öttc ausgäbe nun
toicbcr neu aufgetegt toerbcn mupc. 2)ie ^au})tt)eränbctutigeii,
10 bte babc^ vorgenommen toorben flnb , jeigt ber Jttel an.
@te befielen nemltd^ barinn, bag bte ^einftuftf (j^ett
92oten baju gefommen fmb^ bie be^ ber erflen Sudgabe bem
^errn (Srnefil gu \p'dt gulamen. 2)ie übrigen Serönber-
ungen in ber SJorrebe unb ben 9?oten finb, fo n>eit »tr bie
15 be^ben älu^gaben gufammen Italien lonnteU; ntd^t gar beträd^t^
U^. ®en SBertl^ ber geleierten Slnmerfungen ber oier großen
Seute, bte auf bem Sttel bemerlt toorben ftnb, braud^cn toir
nt(^t erfl befannt gu mad^en; aber totr lönnenund bod^ ntd^t
entl^atten, eine fteine älnmerfung über ben hittfd^ ®et^
20 gu mad^en, tooburd^ bie meijten Herausgeber ber alten bc*
lüegt toerbeu; il^re ©d^riftjtener mit ©toffen unb ©elcl^rfam»
feit fo ju überfd^toemmen, ba§ bie armen ?efer loirfttd^ fid^
meifi baoon überlaben, unb toenn fie nid^t eben eine fold^
Somentierfud^t l^aben, balb gar feine Snmerfungen mel^r (efen
25 mögen, ^ein STOenfd^ toirb einem Si<)fiuö unb einem
©ronoüiu« eine toeitläuftige jOeftl^rfamleit abfheiten;
SlQein, toarum muß ber gute ä((te gerabe gnr Sonttffe ge«
mad^t toerben, tooraud fte il^re (Soüectaneen [665] Ifertoortreten
taffen? Sin ?efer^ ber mit einigem ®efü^t lieji, »irb nie
30 gern feine Seftur unterbred^en feigen , um aud einer Sn«
merfung gu lernen, ob ber 9)?unatiud planend, ben
bie ©olbaten M ®ermantcud im Sufrul^r umbringen
tooQten, oorbem (Sonfnt ober (Senfor toar? unb nod^ u>eniger
muß il^m baran gelegen fe^n, ob: quod nomen hnic coetni
35 dabo? in ber fd^önen lebhaften 9tebe bed®ermanicttd, an«
bem Siüiuö geborgt, ober t)on bem Sacttud gefunbcn
n)orben i^. @d toäre meUeid^t toeit nü^lid^er, u>enn man eine
Nro. 82.] ^^^
gute ^utoal^t au^ bcn Somcntatorctt mad^tc, unb fonbcrtid^,
fo toenig a(3 möglid^, Sclefcnl^cit babc^ au^framtc. an
^unbert Drten fc^aben biefc Stotcti tocit mel^r, al« fic nufccn,
ime j. 33. bie ^äfeUd^c SRotc bc^ ?i<)ftuö ju bcr ©teile in
bem Tr. de moribus Germanor. tDO S^acitu^ f<^9t, ba^ s
bie atten 3)eutfd^en t)on ben SBelbern oft ^aü) genommen
l^ätten. Hoccine supererat? fagt ba bet falte auf feine toei^^
Hfc^e SKannl^eit jiotge Äritifer, heu ipsos parum firma
mente, qui eam quaesivere apnd amentem sexum! @d
toax bem Äritifet gar nid^t möglid^^ ftci^ in bie 3^^^^^ ber lo
alten ©eutfd^en jurücf jufefeen, too ber SRann, noc^ toeit näl^er
k^ feiner natürlichen S3eftimmung, toeit mel^r gum toirlen,
alö jum rul^igen SRat^fci^Iagett unb Überlegen gefc^idt, bie
fittfamere SSernunft be^ getaffenern 333ei6e^ getoig nötl^ig
l^atte. @^ ift immer ein SSetoei^ bon ber (Sntartung eine^ i5
^olfeö, »enn bag S35ei6 feinen SBertl^ üertiel^rt, ober ber
SWann il^n berfennt. ®ie Statur l^ätt treu i^re Serl^ältniffe.
2Blrb ber 2Rann toeibifd^, fo toirb bie S^^w Äinb; unb nur
ber, ber männlichen SBertl^ l^at, toirb ben toeiBlid^en gu flnben,
3u fc^ätjen, ju lieben toiffeu. — SBir muffen über]^au<)t ge= 20
ftetjen, ba§ un« nod^ toenige Somentarienfd^reiber über be«
Taciti Germaniam ®nüge getl^an l^aben. 3)ie Stationen
finb in i^rer [656] Sinbl^eit gu einfati^, at« ba§ man biel t)on
il^nen fagen ; unb tjiet über ba^ g^fagte commentiren lönnte.
5lnf(^affung il^rer einfad)en Sebfirfni^ , unmittelbarer ®e* 25
hrandcf itjrer Seibe^hräfte unb ^tifontteil, baö ip ber ^tx>ed
i^reö i?ebettö. Se^m Überflug ber Sebttrfniß^ unb be^m
SWangel ber (Gelegenheit ju Slnfirengung ber Gräfte, behält
äeitüertreib nad^ unb nad^ bie Öberl^anb. Oft toicberl^otter
3eitüertreib toirb aber batb üerefelt. ®a fci^afft bie ^l^an« 30
tafie neuen, bal^er neue tjertoideltere Sebürfniffe, unb an^
benen — Slnftrengung ber ©eelen Äräfte. 3n bem ffireiö
lauft jebe Station, bi^ fte felbfl fo nic^t^tofirbig toirb, baß
fie gu nid^tö me^r taugt, aü 2Katerie gum ä^itoertreib eincö
anbern gu fe^n. — ®o(i toaö gel^t baö benSacituö an? 35
— 9?oc^ bemerfen toir, baß bie ^einftufifd^en Sßoten
meift fritifd^ finb; bie ©d^rift biefer ßbitiou iji Heiner, ate
Litteratordenkmale des 18. Jahrhunderts. 8. 13 (35)
^^^ [Nro. 88.
bic t)on bcr ctpcti, utib ein SScrgc^mg bcr StuögaBen bc^
SEacttuö, baö aud^ in bcr crjten nid^t pcl^t, ijt nod^ ein
äntoad^ö biefer anbern StnögaBe, für bie toir ^errn (StnejK
fe^r bieten ®an! fc^ulbig ftnb.
5 ftittiferfii^.
Fylades and Orestes, nad) SBefl bon üufint*
3n i^rer ©röße geigt fiif ^ier »ejt« eom<)ofltiott. SWit
gefenften Sö^jfen ftel^n bie be^ben greunbe fajt nadt^ gc-
buttben bor bem Stitar, 3<)]^igenia l^ätt mitleiböbott il^r
10 3lug anf bem einen , eine nnbebeutenbe ^igur brängt fiif
gegen fte^ unb [(i^eint bie (Sntbedung gu ntad^en. äRihinlu!^
gepod^en.
[657] Nro. LXXXm. S)en 16. DctoBer 1772.
Glitte Vttsetge bes Orte.
15 Questions sur TEncyclopedie par des Ama-
teurs. Neuvieme Partie. 1772.
®iefer nennte S^eil befte^t juerfl anö einigen Ärtidteln:
Superstition, Symbole, Testicules, Theoeratie, Tolerance,
Tonnerre, Vapeurs, Venalit^, Venise, Ventres Paressenx,
20 Verit^, Vertu, Vie, Voiage de 8. Pierre a Rome, Volonte,
Xenophanes, Xenophon, Zoroaster, tottäft bad Utffyibtt
befd^Kejfen. ®iefem folgt ein Sln^ng bon 237. onbem^
nefcft Briefen beö SKemminö be^m ?ucrej an Sicero, übet
bie toic^tigften metcH)]^^flf(^en gragen ; toeld^e« aUeö jnfonnnctt
25 einen Sanb bon 378. ©eiten auömad^t. SBir muffen gc*
[teilen, ba^ toir feit langer ^Ai nici^t ein Sud^ in bie ^anb
genommen, baö toir mit fo bietem Untoitten »eggelegt l^öttcn.
Unb toetci^er SKenfd^, ber ©efü^t feineö eignen SBertl^ö 1^
!ann gteid^gültig bleiben, toenn er in einem öffentlid^en $anfe
30 eine ©efeüfci^aft trnnfner untoiffenber Oünglinge übet oHe«
i)ai f^)ottett l^ören, loa« ju allen ^titm ben 5IKenfd^en f^ä^
bar toar. 9teIigion, SEugenb, 2)ogma aKer ^tittn nnb Sdifer,
SRefuItate be« tiefjten Seobad^tung^geifleö , SBerle bet alten
Äunjt, aKe« loirb unter bie güffe getreten, nnb in efaieti
Nro. 83.] *^^*
§auffeit mit einem Nonotte, Patoniltet, [658] unb la Bau-
melle gemifcJ^t. ®urd^ bie ungegogenflen ^toetftmixQhxitn
toirb au(^ fogar aUn äuffere Sol^Iftcmb beteibigt, auf feinem
S3Iatt ttid^t baö geringfte getel^tt, baö be^ 2luf^e6enö toert^
toäre, ober bie minbefte toai;re ©etel^rfamfeit loetrietl^e. SQSaö 5
toiltbe au^ biefer 33Belt • tperben ^ bie biefe fetten fo gerne
umformen möchten, toenn il^r Oeifl ber $l^itofo^)]^ie unb ber
Soteranj allgemein toerben fönnte, — er, ber intoleranter
ip, aU fein gereifter ^riejter trgenb einer ©e!te, ber fj)otten
mag, über baö, toaö feine 93rüber loerel^ren, unb bod^ ein lo
fotd^er Steuling ift, bag er glaubt^ man fönne ober bürfe
ba^ toegraifonniren, toaö ©efttl^t getoorben ijt, unb bleiben
loirb unb muß.
3etta.
Henrici Cope, Medioi olim Begii ad statum in Hiber- 15
nia. Demonstratio Medico-practioa Frogno-
sticorum Hippocratis ea conferendo cum
aegrotorum historiis in libro primo et tertio
epidemiorum desoriptis. Denuo edidit E. G. Sal-
di n g e r etc. 320 S* in gr* 8* üJ^ru hlt ^BntiBmuj^' 20
fdirtften uvih ^i^xxthu
Sopen^ SrHärungen ber befannten jtoelj unb üiergig
Sranfengefcf^ic^ten, bie im erjien unb britten 93ud^e t>on ben
ßpibemien be^m ©i<)<)o!rateö t)or!ommen, finb fo t)or=
trefüd^ mit ben §it)})o!ratif(i^en SJorl^erfagungcn unter« 25
ftü^t unb ertoiefen^ bag 5trjtc, bie aujfer bem avis au peuple
(ba^ bod^ fo manchem großen ärjte ju guß unb im SBagen
eben fo gut ^>ra!tif(^eö Sabemecum ift, aU eö el^emate SBeiß«
bad^ getoefen) no^ mel^r gute Sucher ju lefen getool^nt finb,
bie^ ^ud^ getoiß nid^t el^er au^ ber ©anb fegen toerben, biö so
fie eö burd^ unb burd^ jtubirt, unb in succum et sanguinem
üertirt l^aben. S)er unüergfeid^tidJ^e So^)e, ber aKen <)ra!ti'
[659]fd^en ^rjten jum SKufter biencn foKte, toar nur fel^r
tDenig in ©eutfd^Ianb befannt, unb ©err Salbinger t)er»
bient für beffen Selanntmad^ung um fo mel^r JDanf, je größer 35
baburd^ bie SSequemüd^feit getoorben, bie j>rogttofHj t ©äfce
be^ $i)}))o!rateg auf einjetne ^äOot g 11 cc '
^^^ [Kro. 83.
SBctin bod^ nur mcl^r folt^c ©d^riftjtcttct aufträten, unb auf
gfcid^c SBeife, toie «^icr bcr Orrlänbcr, unb fein neuer (Sbttot^
Patt bem etüigen $unbe toürgen, geuer fel^n, Rillen breci^feln,
Äräuterraufen ; ftatt il^ren Äranfengefd^id^ten, mo fie unö
senttocber infaüibte SWittel unb göttttd^e ©^jedfica angeben,
ober aufferorbentüc^e S)inge erjälfettn, ober tool^t gar tl^re
§^j)ot]^efen ertoeifen, unö angejiellte 93etrad^tungen be^m
Sranfenbette lieferten, bie ben Klüftigen anfatlenben ftird^ter»
(leiten geinb t)orauö t)ermutl^en, ober getoi§ borl^er fagen tieffen;
10 toal^r^ftig ! totr toürben mit unferm SBaffer, mit Sifane,
SDtetl^, O^crat, Ojc^mel, SBein unb »enigcn auöfül^rettbctt
SRitteln in ^ifeigen e<)ibemif(^en fiebern unenbttd^ toeiter
fommen, aU mit aßen ]^o(]^ge))riefenen antife<)tifc^en ®<)eci»
pciö, mit ©d^toefelf^)iritu3 , S^inebecocten, antimonialifd^cm
15 ®o(bf(^toefe(, ober tool^t gar, si Dts placet, mit mineralif(!^em
Äermeö u. f. f.
Soitbuit.
TheBites and Ceremonies of theOreekChurchin
Busala; containing an Account of ite Dootrine, Worship
20 and Discipline. By John Qlen King» D.D. Fellow
of the Boyal and Antiquarian Societys and Chaplain
to the British Faotory at 8t. Petersburg. 1772. 4. 1 Ii. 1 8.
§err S)r. Sing ift (Eaplan belj ber Srittifd^cn ^aftorelj
in ^eter^burg, unb fein langer Stufent^tt foloo^I, ate ba^
25 merffame Sluge, baö er ju feinem [660] ©egenponb braci^te,
l^aben i^n in ben ©tanb gefegt, biefe^ an SSoDflänbigfeit unb
@rünblt(^feit feine Vorgänger toeit ü6ertreffenbe SBcrf gu
tiefern. 3[5ieIIeid^t ^at er ate grembting unb SuölSnber ein
toeit forgfältigerer ©efc^id^tfd^reiber fe^n fönnen, toeit er
30 gerabe in biefem ©efic^t^^junft baöjenige oor un^ jluötänbct
auffaßte, toa^ einem (Singebol^rnen entgangen, ober unbebeutetib
tjorgefommen toäre. 6r oerftel^t baö 9tu6if(^e tjoülommen,
unb l^at atfo äße bagu nötl^ige Quellen in ber (Srunbf})rad^e
nad^Iefen fönnen. -3n 93ef(]^reibung ber ©ebräuci^e l^at er
35 natfirtid^er toeife nur baö bemerlt, toorinn fiif eigentlid^ bie
(Srieci^ifd^^SRugifc^e Äird^e tjon aUen anbern au^jeid^net. S)ie
Nro. 83.] ^^^
Ätrcf^en, bcr Ornat, btc ^tetbung bcr ©cipiid^fcit, bte ium
©otte^bicnfic gcl^örigcn ©cfäßc fmb in Suj)fct gejtod^cn, unb
genau befc^ricben. ^^rncr finbct fid^ eine fcl^r au^fül^rttd^c
Stad^ric^t bon bcr ^t\ptx, bcr 9?ac^t)cfj)cr, bcm 5IKefon^cticon,
bctt SRatincn, bcn Horis Canonieis, unb bcr Sommunion. S)er s
ganjc 9iitn^ tft aKjcit in feiner ganjcn Sänge l^ingefefet, bamit
man [ic^ eine tcal^re SSorftellung baüon machen Knne. Goar's
Evchologion tüirb l^ierburd^ fel^r berichtigt, inbem biefer bou
ber ©ocietät de Propaganda fide in ben Orient gefd^idt
toar, um bie SJereinigung ber fateinifd^en unb gried^ifd^en lo
SirdE^c ju beförbern, folglid^ um bic ©emütl^er ju getoiunen,
ju BetDeifen fud^t, bag be^be Äird^en be^nal^e einerlei ®e=
bräud^e ^tten, unb atfo aKe^ unter einanber mifd^te. 3)er
^erf. rütjmt SRoö^eimö Sird^engefd^id^te fel^r, neben
il^r bemerft er aud^ ben Sated^ifm beöSl^eol^l^aneö, Sif dJ^offö is
üon S^oüogorob, unb ba^ üon ^eterbem®rogen, l^erauö*
gegebne geiftüd^e SRcgutatit), baö üon Sonf ett im -Sal^r 1729
auö bem Sf^ußifdBen inö Snglifd^e ttberfc^t toorben. ©mitl^ö
SZac^rid^t üon ber gried^ifd^en Äird^e x\t il^m ju !urj, atteiu
ben üon $tato 1765 l^erauögegebnen Unterrid^t, ober abriß 20
ber (5t)rift:= [661] lid^en Seigre tobt er ungemein. Über]^au))t
ift er ben gried^ifd^en ÜRönd^en getoogen, unb glaubt, ba§ fie
burd^ il^ren SSSanbet ber d^rijHic^en Einfalt ber erflen Oal^r-
I)unberte gteid^ Kmen. Sr Hagt über bie oiele ©rbid^tungeu
unb falfd^e Stad^reben, tooburd^ bie ©efd^id^te biefer Äird^c 25
bei^na^e be^ aüen SSödern fo fd^redfUd^ üerpellt toirb. $ier
befommen nun bie §errn Somj)i(atoren il^ren $(afe angeioiefen,
unb ber ^erf. jeigt, toie man in bem fo allgemein beliebten
33ud^e les Ceremonies et coutumes religieuses de tous
las peuples du monde, fobaun be^ ber allgemeinen SBcft* so
gefd)id^te nid^tö getl^an, ate bie gel^tcr unb Unrid^tigfeiten
eine^ Srutt, $err^, Ol eariuö, le 33run, unb anberer
abgefd^rieben , unb burd^ ba^ fogcnannte ävi\ammevi)'dnQm
nur üerme^ret l^abe. Unter bie $auj)tirrt^mer biefer Som*
^^ilatoren gel^ört üorgügfid^ biefer, »enn jle bel^au^Jten, ba§ 35
bie ©ried^en nur bre^ ©alramcnte, bie SEaufe, ba^ ^. Äbenb*
ma^(, unb bie (efcte Ötung ptten, unb foId^ergefJalt bo«
^^^ [Nxo. 88.
Sl^rtfma, btc Scic^tc^ bcn (Sl^cPanb, unb btc Orbtttation t)cr-
gcffen, toctd^cö aUcrblngö bcij ben Oricd^cn ©aframcntc finb.
^uij baö ©cfd^tci^tgctt mit bcm ^ag, bcn fic bcm lobten
mitgeben foHen, unb ber attjeit an irgenb einen ^eiligen
5 gerid^tet toäre, Hingt l^ier ganj anberö. 63 ifl biefer ^a§
ein ißcüpkx, toorauf jtoe^ ©ebete Pelzen; ba« eine in ber erfieti
$erfon abgefaßt, ate toenn e« baö lefcte ®ebet toäre^ baö bct
SJerflorbene an ®ott um SSergebuug feiner ©ünben getl^on
^be ; unb baö anbete ein Slbfofutionögebet, atö toeun eö ber
10 ^riejier, bejfen 9?amen beigefügt i% bem Siebten üor feinem
2lbfd^ieb t)otge
®rabe borgete
']pxoä^m l^ätte. 93e^be ©tüde »erben be^ bcm
:fen, um bem SSotf ju bejeugen, ba§ ber Ser*
ftorbene ate ein ®tieb ber toal^ren rechtgläubigen Äird^c öer*
fd^ieben fe^. ®a« SBer! fängt pd^ mit einer Stad^rici^t t)oti
15 ber Stiftung ber grieci^if^en Äir* [662] d^e in SRugfanb an,
unb befd^tiept mit il^rer ©efd^id^te unb ^Reformation burd^
$eter ben ©ro^en. ®ie ^fer pnb lool^I geratl^cn.
Vatis.
Sargines, nouvelle. Far Mar. B'arnaud. Chös
20 le Jay 1772. 8. 136 «♦
®er $fan biefer ©efd^id^te ijt folgenber. Unter bcn
gelben, bie ben §of ^l^ili})^) Slugufi« anfel^ttlid^ mad^en,
bepttbet fid^ ©argineö, ein ungÜMIid^er SJater. S)er einjige
©ol^n, ben er ^t, entf^jric^t fo loenig feinen ©offmmgcn,
25 unb ben Sugenben feine« ©aufeö, bag er auö Sergtoeiflung
oon neuem in ben Srieg eilt, unb ben Job bei) ben @ara*
cenen fuc^t. Siid^tö fann ben jungen üRenfd^en ou« feiner
©d^faffuc^t jiel^en, loeber ©rol^ungen nod^ ^erf<)red^uttgett.
Untl^ätigfeit fd^eint fein einjigeö ?ooö ju feijn. ^l^tli^)})
30 Sl u g u P l^ört bat)on, begleitet ben SSater auf feinen ?attbp^,
unb toirb ein Slugenjeugc biefer fettnen (Srfd^einung. Sber
^önig mad^t bem trSumenben Süngling feinen S)egen jum
©efd^enf; allein, aud^ biefe aufferorbentlid^c ©nabe totixft
nid^t auf il^n. SSon nun an flberfößt il^n ber SSater feinem
35 ©d^idffal, üerfd^tießt il^n auf« ?anb mit einem alten SBebietta«
ten, unb gebenft an bie gioeljte ^e^ratl^. On ber SRad^bor»
Nro. 83.] ^^^
fc^aft biefe^ Sanbfi^eö tool^nt ein ^räulcin h^^pxtmont,
ber cö üorbel^attett toat, bic (SntjauBcrung unfcr^ gelben ju
betDürfen. Äoj)f unb §crj bicfct cbtcn "S^ame brcl^t um
nic^t^ afö SRtttertl^atcn unb Sournierftcgc. ®ic allmächtige
Siebe jetgt ftd^ au(^ l^ier ntd^t mügig, unb ein Surf au^ ben &
fc^önen 3lugen feiner @e6ieterin toürft mel^r auf ben jungen
® argin eö, atö äße ©traf^jrebigten be^ SSater^, unb bie
?iebfofungen ber Äönige. 9?un p^t er biö in bie f^jäte 9taci^t
gu ^ferbe, übt fid^ immer in ben SBaffen, unb gel^t [663] be^
einem benachbarten Siitter auf 6 STOonate in bie ©d^ute atter lo
ritterlichen Übungen. Sin großeö S^urnier toirb angeheilt.
§ier erfci^eint ein Unbefannter, ber SBunbertl^aten tl^ut, t)ier
ber tapferflen 9titter übertoinbet, unb toie Ou^jiter nad^ ber
©c^tac^t ber ©iganten unter niebergefd^Iagenen fd^naufenben
*iPferben, l^ingeftrecften Stittern, jerfci^metterten Reimen, jer- is
f})lttterten Sanjen, auf feinem ©engfi l^in unb l^er Jjarabirt.
j)ie ©amen verlangen il^n ju feigen, man toirft il^m Sauber,
©d^ärfen, §at^gefc^meibe, SDeüifen ju. (Snblid^ gefangt er
jum Könige. ®a er ben §e(m abnimmt, fcj^re^t ber alte
©argine^: mein ©ol^n, unb neben bem Sl^ron fällt ein 20
anbrer Stitter in Ol^nmad^t. STOan fd^naüt biefen auf, unb
erfennt, toie fid^g gebül^rt, unter bem brüdfenben ^anjer bie
fd^öne ©a^jremont.
Unftreitig tcaren bie SCurniere unb Stittertl^aten nod^ füffe
©d^attenbitber jener ä^iten, »0 bie grogen SDtenfd^en $ 0 m e r 3 20
(ebten, bie üor unfer Stuge faft ni(^t üon ben ©öttern ju
fd^eiben fmb. 3)a ber Stitter fd^tour: maintenir femmes,
veuves et orphelins, et hommes m^sais^s et non puissants ;
ba er jum S33a]^tfj)rud^ filierte: le Chevalier est ravisseur
des biens d'autrui, qui les vaillances d'autrui tait ; et »o
celui en reprouv^ vanteur, qui r^völe les siennes ; ba
er nod^ au^rufte:
Vn Chevalier n'en dout^s pas-
Doit ferir hanlt, et parier baa.
5)a fanb fid^ nod^ ©toff jur S "
berjenige, ber l^ier mit (Skxfn
naiven getoufi, l^ätte unfh
^^^ [Nro. 88.
fömictt. äHetn 2Rfr. b'ätnaubtfiju fe^r ^orijlen, «nb
3citgcitoffc bc« ^)]^iIofo})]^ifc!^ctt ad^tjcl^ntcn ^al^rl^mibertö, aö
ba§ CT feinen OegenfJönben bie tl^nen eigne SBürbe ^tte ju
geben toiffen. @r tjt t>on ber grogen Slaffe unfrer fentimeti*
6 tatifd^en ©eeten, bie feinen Settter anf ber [664] ©traffc
fönnen tjorbe^gel^en feigen, ol^ne mit naffem Singe eine ti>el|*
mütl^ige änmerfung auögel^en gu (äffen. ®a^ ganje SBerl
fd^toimmt in 2)eftamation. ®a3 fogenanntc ©entiment toetg
nie jn berftummen, fonbem e« tebet fid^ über jebe SKatctie
10 fo gnt anö, toie ein ®eutfd^er. S)er SSatet mad^t tn^Befonbre
eine elenbe JJignt, toenn er über bie Uneni<)finb(i(6Ieit feincö
©ol^nö ergrimmt. ®enn ber ?efer al^nbet jum öorau^, unb
nid)t3 jtört i^n in ber Sermut^nng, baß lein böfer SSBittc
be^ jungen üRenfd^en üortoaltet, fonbem bag l^ier bie SRatur
15 il^r getoöl^ntid^ ©^jiel fpiett ; nemtid^ auf groge üRenfd^tt
einen taugen ©ci^laf fallen Vd^t, unb fie nid^t e^er n>edtt, ix»
eö ^txi ijt. 3)ie eingeflreute Srjä^Iung berSRofeb'ÄmouT
empfel^len toir unfern S)ic^tern; bie fid^ an ben Stomongenton
toagen tootten. ©ie l^at baö frifd^e biül^enbfie Solorit, unb
2ou)ir begreiffen nid^t, tüie SKfr. b'Slrnaub fein Sutereffe
fo toeit t>er!ennen fonnte, biefe Stume ber 9?atur, ju feinem
Souquet auö ©a^nenfebem, Sanbfafem unb 333ad^^Ietntoanb
in einem Xop^ aufgufietten.
25 3^^iwtefn l^at t)or hirgem ber berül^mte Seigrer berÄed^te,
§err Slbral^am WlöHtx, bieg ^ütiiäit gefegnet.
Stuf ben britten 93anb ber ©d^ulg'fd^en Bibliotl^el ber
t)orjüg(i(^ften engüfd^en ^rebigten, ber näd^fien^ erfd^eiuen
»irb, nel^men bie Sid^enbergifd^en Erben^ Ausgeber biefct
30 gel. 3tn3eigen, 30 fr. '»Pränumeration an. Se^ ber Slbücferuttfl
toerben nur nod^ 15 fr. nad^gegal^tt. V^nif flnb bie bet^ben
erften Sänbe, ieber nod^ ä 45 fr. bet) dienen }tt belommtn.
Nro. 84.] ^^^
[665] Nro. LXXXIV. S)en 20. DctoBcr. 1772.
Ao^ienl^agett utA Sei^jig.
ünhtxiltijhtiihtvWüi^xi^tlt; Im^t^tnfüpt^txüiüjitit^
unh t^tx MtifüfntifU ^Ätt^ htm (KngltfiJJtt* Numquam-^
aliud liTatura, aliud Sapientia dielt. Juven. ßtJ^ l^tiltttk
mh ^Äber 1772* 8*
Snbüc^ tüiebcr ein aKanti, bct über unb für ben ganjen
SKenfc^en pl^ilofo^jl^itt l}ai, itt) bem Äo<)f unb ^erj unb
3lber M ?e6enö bod^ nid^t fo uttermegtic!^ entfernt fc^etnen, lo
a(^ Be^ ben meipen SI)teta^)]^ljp!ern. 8cattie ijt ein ^rennb,
ein Streiter, ein (Siferer für bie SBal^rl^eit; aber nic^t für
jene bunte 3riö t)on SBal^rl^eit, bie pd^ t)on einigen ©onnen:*
[traten gegen üBer auf baö bü^re tDotficf^te, toäßrid^te Oe^irn
ber fogenannten ^l^ifofo^jl^en mal^Iet, too pe auf ®unp is
fc^einet unb mit bem ®unp tjerpiegt. Unfer S?erf. ip einer
ber Baumparfcn Seute^ Utf benen gefunbe SSemunft Sfileö
ip : mit ber pd^ aud^ felbp ber ^SJerPanb" (ben toir ©eutfd^en,
unb baö l^ätte ber ÜBerfe^er bemerfen fotten ! eben im ©egen*»
fa^ be§ 35erPanbeö beö Common sense, lieber SJernunft 20
nennen,) aud^ nid^t einmal ju meffen l^abe. (gr gel^t alfo ben
SSernünftlern, ttüglingen, aKeta^j^^pdern, Sbealipen, ©!e^3ti*
[666] fern, unb toie foH td^ pe mel^ir nennen? ta^jfer gu Seibe,
geigt ober »itt jeigen, ba§ alle il^rc SSernünf telegen nur
©d^atten an ber SBanb fe^en, bie be^ attem fd^önen Spiele, 25
ba i^nen felbp &ni\iani feiltet, anif lein ©ubpanjieUeö »er«
brängen fönnten — Äur j , SQSal^rl^eit , Überzeugung , ® etoig^
l^eit bleibe bie etüige ©runbbePe beö meufd^ltd^en ©eipeö, fe^
ber erPe toefentti^e SErieb beffelben — be^ SRenft^en ein
pd^erer 3nftinft, ben fein 33ett>etg geben, lein SSSortftreit lieben 30
fönne u. f. U).
aKan pelzet, baö ^uif ip in unfern 3«tett »iHIommen, bie
bod^ getoi^ 3"^^ ber Älüaele^ cl^er, ate be« gefunben
SerPanbe^; ntel^x bed ixttfisftelnd, aU ber Set«
nunft l^etgen 1 ma. i fßciSfcf^
fo überlabeu, i
^^^ [Nro. 84.
unb tDtt au« Sfcl nur nafd^cn; ober tfl baö $oIj fci^o»
fo flcttt öcfättct, ba§ toir nic^t mcl^r bomtt baucn^ imb.
alfo tüie SJürmc, barinu malen muffen — ®a3 ^atum tfi
inbe6 offenbar, unb ber ^)biIofo^)]^ifd^e ©cip, ben bie S?oI*
5tatre, §umc, §elt)ettu«^ Saite unb Sonforten cm«
geführt l^aben, ifi boij^, tru^ feiner l^agern ©efialt^ feiner
toanfenben ©(i^ritte unb flal3<)ember S^i^nt, baö äÄobegefjjenfl
beö 3al^r^uttbertö, ba« nid^t BIoö im ginfiern bal^er fd^Ieid^t,
fonbern fetbji toie eine ^ep am STOittage berberbet.
10 Unb ba bod^ bieö immer ein l^äglid^ ©efpenfi tfi —
auf folcf^e Strt an SlKem ! SBal^rl^eit, ©fite, S^ugenb, menfd^«
ticj^er SejKmmung u. f. to. jtoeifeln ju fönnen — ba c8
f ür SDtenfd^en, bieiiur „bieg Äomj)Iement jum Söfett**
Braud^en, ein fel^r tjerfül^rettbe« ^l^antom ifl^ ba« auf
15 eine fieite getel^öl^e lodt unb in ben äbgrunb fiürgt — ba
eö enbtid^ für bie^ bie eö niij^t fo loeit bringen !ann, »entgficn«
ein fel^r unbel^aglid^eö fttfttgeö ®txippt x% ba« pe nur
immer oom SBege jerret — hie et ubLque; fo ratl^en »ir
tool^Imet^nenb allen Sul^Iern ber [667] ^^itofo^)]^ie, infonber*
20 l^eit ben erfien unb brüten SCI^eif biefe« Sud^d, jumal
ben britten! ju lefen, too fie eine fcl^r häftige ^rebigt
gegen fofd^eö ©d^attenf^jiet oon 3^^ifcte unb SSernünftelc^cn
(efen toerben — eine ^rebigt, ber im ©äugen niemanb SQSal^r»
l^eit, SBertl^ unb SBic^tigfeit abfj)rec^en fann. S)er SRenfd^
25 ift nid^t ium SRetafl^^flciren ba, unb trennet er einmal SJer*
nunft üon gefunbem SJerfianbe, ©<)e!uIation öon ©efül^t unb
Srfal^rung — S)er 2)äbalu« unb O^Iaru« ^t ben feflen
Soben ber SRutter Srbe oerlaffen; tool^in icam er fld^ mit
feinen toäd^femen pennis homini non datis l^in loerUeren?
30 tool^in fann er flnfen ?
©^jefulation, ate $au))tgcfd^äfte beö geben« — toeld^
elenbe« ©efd^äfte! ©ie getoöl^nt enblid^ alle« al«
@))ecu(ation angufe^en! ein 0))ium, loa« aQe loal^re
?eben«!raft tobtet, unb mit füjfen Jräumen fätttgt, aber aud^
35toie fetten mit ffiffen Sräumen? — toic oft, ifi ba« SReid^
ber Slbfiraftionen, bie toal^re ©egenb unterirrbifd^er ärfentfa*
lifd^er S)ünfte, »o bie ©otbgräber — (©olbgräber nad^ bem
Nro. 84.] ^^^
SBa^n bct SWcnfd^cn) aU SScrbammtc bct §öHc uml^crgcl^cn,
mit Blaffen SBatiöen unb frül^ t)cr<)cpctcm Dbcm. ©<)ccu(a:»
tion töfct baö eifcrnc Satib bcr Statur, Zxiti unb
9?ett)c, in ä^i^w^f^^^^« — ^^^ aBicbctf})ru(^^ unb
9?id^ttDicbcrf^3ru(^ö, im l^anbcln bc« (Sutcn unb Scffern k. 5
auf — eine fläd^önc ©d^nur, bic, tocnn gcuct an ftc reicht,
auffäl^rt mit übfcm (Scrud^c. ®j)cIutation, tocnn bcr ©inn
M SBal^rcn, Common-sense, unb noif mti)x, tocnn bcr
©inn beö ®utcn, Sirene, ©ctoiffen fel^ft — ifl unb bleibt
etüigtid^ au^ im feinflen äop^ aller Äö<)fc ein garbenf^jicl lo
an bcr SBanb — ne^mt baö Sid^t toeg! — toie bunfef! —
atücft ba^ $riöma ein toenig ! — S)ie ^^rben laufen, mifc^en
fid^, finb ©d^atte, finb berfd^tounben ! —
[668] Unb nun eben biefem gefunben ©inne an ber
SB a ]^ r 1^ e i t , biefem flm})Ien unb fiarfen 9?ert)en unb triebe i5
ber SDtenfd^l^eit, toa^ ift, ju feigen, toie e« ift, unb e« am
(eic^tepen fo ol^ne ©d^minfe unb Slugettf<)iet ju feigen —
^Diefem ©ottäl^nfid^en Organ l^ätt ber Serf. feine l^errüd^e
©tanbrebe. „Sag jebe ßrlänntnigart fld^ auf erfle ^xmpU
©runbfä^e jurüdffül^ren läßt, unb aKe (Stjibenj am @nbe 20
anfd^auenb toirb. S)a§ gefunbe SSernunft alfo ber eigenttid^e
©tanb^unlt be^ üRenfd^en, toie in matl^emattfd^er (grfänntnil,
fo in finntid^er @t)ibenj, in innerer @t)ibenj ober Setouftfe^n,
be^ ©c^Iußfotgerungen bon SBürfung auf Urfad^e, be^ ©jc^jeri-
mentalurt^eiten, be^ Sänntniß au^ ber änatogie, be^ ©tauben 25
auf ba^ 3^«Ö^^i6 anbrer fe^, u. f. 10." fflJenn toir allen
biefen 3l6fd^nitten be^ erf^en il^eite lein Sob ju geben toüfien,
toürben toir il^nen toenigflen^ baö l^errlid^e ©d^ullob geben,
baß fte in ber Snc^Ho^jebie ber menfd^tid^en ?ogi!, bie, toie
un^ ade große SBetttoeife unfrer ^tit üerfld^em, nod^ unt)oH« so
fommen ift; baß, fintemal erfi SBolf unb Seibnig bie erften
©runbfteine ju il^r geleget, unb nid^t toeiter, aö biö 3been,
Urtl^eile, unb beuttid^e © d^ l ü ß e gelommen finb, l^infolg«
lid^ ber ganje Sl^eil beö J)rafttfd^ SBal^ren unb
33Ba]^rfd^eintid^en faum t)or bem jüngflen Sage, »enn 85
toir feine Sogi! mel^r braud^en, ju ©taube lommen börfte —
baß JU biefer Sogi! be« ^3ra!tifc^ SBal^ren unbSBa^ft*
^^^ [Nro. 84.
fd^eintid^ctt ober SWoraltfdfe ©ctotffcn, (tote t9 bie
Ferren nennen, toenn anif fein SStntötro^jfe SDtorat babe^ ifi)
ober jnr Sogi! beö u n t e r n ©tocf metlö ber ©eelenfräf te l^ter
t>iel ^ottrefKci^eä entl^atten fe^. 3)a^ 806 toäre atebann an^
5 bem ategiper ber Snc^Hojjebie ! 9tod^ fd^öner ift ol^ne 3^^iff^I
baö anbre: l^ier toirfi bn, Sel^rüng, einen fel^r geraben,
[xm^kn 2Beg gefül^rt! ®n läffeft l^ter biefen ©um<)f t)oII
tot^tger Orrtic^ter jnr redeten, [669] unb iencö
Srümmergefcänbe t>on ®emonftrattonett in ma*
10 tl^ematifd^er Sel^rart, too bn immer auf idem per idem
auf» unb afcHettern müßtejt — linier ^anb liegen, unb
gel^eft gerabe ju — Slber nun tool^in? ®er Slutor fagt:
jur SBal^rl^eit; aber toie biefe nun auöfel^e? unb UKiö
fte eigentlich f e^? toeig x6^ nic^t, mag auij^ ber Slutor fclbfi
15 nid^t toiffen: fonji tottrbe er aud^ toal^rfd^einlid^ unö ntd^t fo
ju il^r ^ineifern tootten, fonbern un« fanft ju tl^r
filieren, fie unö lieber felbji, fanft unb jütte
j eigen — unb ba^ tl^ut er nid^t! toetd^er ©terbltd^e
i(iatö aud^ getl^an? -Snbeffen, baß er unö aud^ jefct nur auf
20 ben redeten SBeg eifert, unb un^ t)on toeitem fo getoiß t>xA
üon x\)x rül^met, ifl gut -^ Sag fid^ (Sinige aufmad^en imb
toanbern : loieHeid^t pnben fie bag ©olblanb, unb er fagt gar,
baß toirö Stile, toenn toir nur bie Äugen auf tl^un tooBcn,
ringö um un^ l^aben. (S)er SBcfd^luß folgt.)
y-nm. *^^
25 Siin}{g.
bem fhciiXi\i^mt% 1772* 8* 344 «♦
333enn toir unö nid^t lange getoöl^nt l^ötten, alle bie
©audfelet^en, aOäinbbeutele^en, unb ©d^elmere^en, bie in bem
30 Steid^e ber ©elel^rfamfeit feit einiger ^vX 9»obe toerben, mit
eben ber Saune angufel^en, toomit man, toenn man fonfi nid^t^
beffer^ gu tl^un toeiö, an bem S^l^eater eine« jeben $I»ar^
fc^ret)er« üertoeilt ; fo toürben toir vlvl^ über bie Unt)erfd^ämt*
\)t\i ärgern muffen, toomit ber Überfefter unb Verleger biefer
85 Sogen auf jutreten toagt. S)a !ommt ein ÜRenfd& , fefct fld^
mit einer oielbebeutenben SKiene bon ?J]^ilofo})]^ie öor baö
Nro. 84.] ^^^
^ufcülum uttb fängt an, bcti SKcnf^cn gu t)crbcnlett, ba§ flc
t)cmfinfttg f c^n toottcn ; cntfd^üeßt fld^ cnbfit^, eBen ate [670]
063 fo leidet gct^n toärc, fclbfi ju fc^it; ft^toaftt etwa« •
bälget »Ott ®ottc3, ßjiflcnj, bcr notl^tocnbige« Unt)oI](fommett*
l^cit bcö SKcttfci^ctt, unb t)on bcm m^ $crg flcfci^ricBcttc« 6
®cfc^; unb tocnn tx fo Bio ®. 16. fortjc})Iattbert f)at, ol^ne
JU totffen toaö, fo fagt er ganj trcul^crjtg, er tooDe emen
©d^rtftpellcr ab feieret Ben, too totr unb er, aDe unfre
^fltc^tcn pnben f oöten. — er l^ält auif enblid^ SBJort , unb
fängt an, ba^ Belannte 9u(i^ les Moeurs t)on Hnfang 10
bt^ gu (Snbe treulich na^ einer t>on ben t)erfiflmmeltett %td«
gaben ju coj)iren, in toeld^em ber üBeraH gef^äfttge 8er«
f olgungögetfl , tote getoöl^nlt^/ ben Beften 9Äenf(3^ettt>erflanb,
unb bte tDentgen t)orfie(i^enben ©ebonfen, bie in biefem S3u(^
liegen , atö Slu^ioud^fe aBgef(^nitten l^at. (SiMiif l^dngt er i5
no(^ bie toeife Semerlung an, bag ba^ 9u(!^ nid^t für jtbtber
tDäre, unb lägt baBe^ einen formalen (StammBaum aBfte^en,
ber aHe S:ugenben in il^re tjie t>ertl^eift, ber leJ^rBegterigen
Ougenb tttoa an ber äBanb im ©d^attenff iel, ober im JRari*
tätenfaften gur (Srgülung unb 9ht|en t)orgegeigt Serben lann. so
— ®tefe^ — SSerl tönnen loir^ nid^t nennen — biefe
^opk i\t au^ einer frang(ifif(]^en ^ammtung, bie unter bem
S^tte( Pieces detacli^es relatives au Clerg^ secolier et re-
gulier im üorigen Oal^re l^erou^ fam, entlel^nt. 3)a möd^te
fte Bleiben, aber ein fo Belannte^ Sud^, unb bag« unter bem m
gang unf d^idlid^en S^itel : Unumßi^gßd^Ieit ber natfirlic^en 9te«
ligton toteber gu überfeften ; ba^ ifl, toenn man reii^t gßnn^f «
liif t)on ber ©ac^e reben toiH, Sud^ffll^rerinbufhrie, bie l^offeut»
Itd^ bem §rn. ^lörle mel^r nit^t aö einige Satten STOafuIatur
einbringen toirb. eo
[671] Sentgo.
;3Cn mieine #inne^ mäf Ut 26ftfn OTintimt» hm "^ttVMVtM^
3n htx Mtf^tx^tn ßn^timihimü* 1772* 1 ß^stvu
Sin nieblid^eö Souquet ^etrard^ifcl^er Sternen, naci^ ber
beften Slairobfcur üon ©erm ©d^mibt georbnet. ©iefen»
^ogen l^alten toxx Be^nal^e ffir fo toic^tig, aü bie gonge
^^^ [Nro. 84.
(Sammlung ^cttard^tfci^er SScrfud^c üoit cfccn btcfcm Serfaffcr,
bie totr näd^ftcnö aitjetgcn toctbcn. 6t fci^cittt fccfonber^
. SSerftfifattott, unb beutfd^c ©^jrac^c xtadj il^tem gangen Um*
fang unb 3laäfi>xud, §crrn ®Ictm abgeborgt ju l^oBcn,
5 beffen Umgang , unb f tcunbf d^aftüd^et firittf ftc!^ ^ett
©d^mtbt JU erfreuen ^t. S)teö ©ebtc^t tft aud^ $ni.
©leimen getoiebmet. Sine ber fd^i5npen l^armonifd^en ©teHcn
erlauben un^ unfre ?efer, l^ergufe^en.
3e|t unb immer, iwa^enb unb im ©(^laf
10 £rag* iif einen Siebeögott im ^txitn
®er öon SKinne mir erjäl^lt,
®er, toic Oefer ober ®raf
©ie mir mal^It im ©rogen unb im fileinen,
S)er il^r Säd^eln unb il^r SBeinen
15 ©anft oerfd^toifiert, unb nx^t @inen
5Son ben ©tral^Ien il^rer Slide fel^It.
^odf toaö frommt eö? toiK benn fetter iäf
S)a8 geliebte Sitb üoHenben;
S)ann erharrt bie §anb, aU bänben
20 §unbert taufenb geffeln mid^;
kUt meine Sräfte fd^eitern
3ittern muß id^ unb ioergel^n.
Piu volte incomminciai dl Scriver versi:
Ma la penna, e la mano e lo'ntelletto
25 Rimaser vinti nel primiero assalto.
[672] ftttiifeiiK^.
Hadjfrtilift ntn einier Sammlung Irürüfi^triSeri^ii^te
in üvi^ftt Bt&fft. IDintert^ttr 1772.
©ieSSerf. ber in ber ©d^toeife l^erouögelommenen bibti*
20 f d^ c n e r g ä 1^ I u n g e n üeranftalten eine ©ammtung bibli*
fc^er ©efd^id^te in ^^jfer geäftt. S)a unfere ganje ergie^ung
tägüd^ gef^madtüoUer eingerichtet »erben f oK, baö Spec-
taculum Naturae, unb bie Äu^)fer gum (Slementarbud^ ben
armen Orbis pictus üerbrängt l^oben, fo toäre e« ein nn*
35 geheurer SWißftanb, toenn man bicfen tjornel^men aSJerfen
lübnerö biblifd^c ^x^oxk gugef etten toottte. SBir ratl^en
Nro. 85.] ^^^
ballet icbcrttiattit, bcr übergcugt ifl, tote biclauf btc crficn
ginbtürfc btcfer Slrt bcJj ^inbcrn anfoimnt, jur ^ränjtmcra*
tton btefer ©attitnlung, man toitb borcTp nur 60 ©tfidc
für ba^ alte Scftamcnt l^crauögcbcn. S)tc ^vcp\tx tocrbcn
tl^ettö nac!^ bcn bcftcn 5IRciftcnt, tl^cite nad^ ctgncT (Stfinbung 5
üott Siubolj)]^ ©d^cUcttberg gcäfet unb mit tocntg SBoTtcn
begleitet. S)eT ^tobebogen l^at uti^ ju feinem SSottl^eile ein»
genommen. ®ie ^rännmetation fielet nnr biö ju (Snbe ber
fünftigen Sei^jjiger Opermeß offen, nnb man berf))ti(i^t bie
SlbUefetung beö SBette bi^ gn gnb bcö fünftigen 73. Sal^rö. 10
(S)cr SBerleger btefer TOjeigen nimmt ?ßrannmeration an mit
2 fl. be^ ber Ablieferung toerben 2 fl. nad^ge^ol^It.)
3n Sei|)gig ftarb am 1 jlen ©c^Jtember biefe« Sal^rö $err
§auboIb, ^rof. ber 9?aturlel^re. 15
[673] Nro. LXXXV. %tn 23. OctoBcr 1772.
KB tfitjluf ht$ im trinrigen S^tM, üHtbvntl9ttttn 3ümtB ßtüttit
D^rfudr üiTier t^it Hlnttt]: nnl» 'Unntt&nt^txiit^ktit
htx Ditlfrlfett; im (Siegienfft^ie t^tt ^ligtletr unb l»er
^nueif^ifui^^ Mb htm (Sngiifitjien« 20
aKit bem gtoeijten 33u(^e ifi bcr SRecenf. nid^t eigentlich
fo guf rieben. S)a3 foH nun bie SWiffetl^äter Scrfelei,
§ume, 3um tl^eil aud^ Sode toiberlegen; aber ber SSerf.
gefiel^ t^ oft gu fel^r, baß er lieber fide implicita an bie
aaSal^rl^eit glaube, toenn er gleid^ l^unbert Sintoürfen gegen fie 25
ntc^t begegnen fönnte — unb alfo l^ätte er il^nen an^
mift follen begegnen toollen. ®o üiel ©d^öne« unb
23rau(^bare^ unb bem ©efül^l nad^ im ®runbe SBal^re« burd^*
toeg l^errfd^e, Serfelei ift gar nid^t toiberlegt; au6:i ber
©o^jl^ift ^ u m e ifi il^m im ganjen SRaifonnement ein ju 30
feiner ©ofl^ifi — nnb über]^an))t l^aben toir jtoo ober bre^
2lnmer!ungen gegen biefen Slbf d^nitt, bie faft feine ganje
SKül^e aufl^eben.
Srftenö : glaubt ber SSerf. tDO% baß er mit alle bem jur
Überzeugung unb Scfferutig bcr^ume^ ettoa^ Bei)«
trage? SBaö mad^t benn biefen ®eift ber fitügete^, bct
3toeifelei^, beö eitlen Siaifonntrenö, ate enttoebcr ©ci^toäci^c
getötffer Sterben ber 3!fttn\i^f)ext, mit ©ad^cn ju
5 f fielen nnb nur [C74] \pkUn ju lönnen, bte man 6t au-
iftn unb ntd^t befel^en foöte — lann ba ber Autor mit
fetner SBtberlegung ber f c^taff cn fjieber ©tärle geben ? Ober
eö tfl (S!el be^ $erjen8, 5Kangel an Sl^etlncl^m«»
ung, ber fie ba jttlljtel^ett unb mit bem ^emglafc
loguden mad^t, j^att baß fie l^tnlaufen unb umarmen
foKten — l^at ba ber SSerf. ein 8iece|)t für fofd^e« matte
^exi, für fold^en edetn 2Ragen? Sllfo flnb bic
Seme idoI^I unbefel^rbar, unb mit il^nen mufle man nie,
nur üon il^nen unb atfo aud^ lieber im Jone ber ge-
15 festen Äälte üon il^nen fjjred^n. SEBer nici^t mit
il^nen ift, ip atöbann um fo mel^r toiber fle, unb bie
erften töirb ^ifte ber S)efIamation nid^t belel^ren.
3tDe^ten^: (S^ fc^eint und unbiHig, jebe bem Xnfd^ttit
nac^ ü b I e 8 0 1 g e eined ©i^pemö, einer $^^)ot]^ef e (benn baö
20 ftnb boc^ im ©runbe alle ©ijlieme) nid^t jtcar bem Sutot,
aber bod^ mit ju t)ieler ©d^ärfe feinem S^fiem be^ju«
meffen. Sd ift bod^ einmal toenigften« leiblid^i toa^^r;
bie 2Kenfc^en l^anbetn naif ettoaö Slnberm aW lallten unb
falten ©i^ftemen — S3 a i I e l^at in einem grogen 33ud^e ben
25 ©a^ fel^r gemißbraud^t; im ©runbe aber ifi er bod^
»al^r. S)er ©pinofip l^ört \a begtoegen nid^t auf,.fofd^e
©ubftanj gu fei^n, töie bie anbern SKeufd^en, toenn er fid^
für feine ©ubftan j erf ennet ; unb ber g a t a I i fi toirb immer
toie ein anberer aWenfc^ toäl^Ien, toenn er gleid^ glaubt, baß in
30 ber etogen Steil^e ber S)inge feine SBal^t leine SBal^t ijl. SWan
giebt eö gern ju, baß fold^e ©äfee, fold^e SSorurtl^ile bei)
Seuten fd^äblid^ fe^n fönnen, bei^ benen fd^on aKe gunfen
glül^en unb nur nod^ fo ein SBinb^oß fommen barf, fie 3ttr
glamme ju t)ereinigen — id^ gebe e^ gu, baß Jener iunge
35 Slfot ß 1^ ä r e a 3 an 3^iter8 ©emälbe ein Complementum
libidinis finben unb bann aufrufen fann: cur ego homun-
cio non! allein l^ier toirb bod^ jeber gugeben: [675] 3)ct
Nro. 85.] ^^^
3Kal^Ier tft nur t)on fern fc^ulbtg. ®ie SeibenfcS^aft mar
fd^on ba, utib aud^ bie ^l^ilofopl^ie tourbc (»al^rlid^ nt^t bcm
©tnn bcö Url^eberö gemäß unb atö ^l^ilofo^jl^ie) fonbern atö
®eban!e bcr Setbcnfd^aft gcbraud^t. Unb ^ttc flc
bagu gcrabeötoegcö ber Slutor crfunbcn ? Unb fonn baju s
ntd^t bcr fccftc ©aft mtgbraud^t tocrbcn? Stfo
muß man auc^ l^ieüon toenigjieng mit rcd^tcr Sntfernung,
nac^ toal^rcm St(^t unb ®(i^atittt urtl^cilcn.
2)rtttcnö: ^umc ifi aücrbing« ein fd^Icd^tcr Siatfonncur
in meta^jl^Jjftfd^en ©ac!^cn; aber bem Sbeaüfien 33 er ft ei ifi lo
tjöütg Unred^t gefesselten, ^ij bctrad^tc fein ©ijfiem, mie baö
©t)ftem M ©pinoja, genelon, Setbntj, S)c3s
eartcö atö giftion, afö ©id^tung (toefc^ ©i^ftem ifi
etmaö anberö? unb fottte al3 ettoaö anber« betrad^tet »erben?)
unb ba ift bie ©td^tung groß, fd^rf finnig unb burd^au« i6
tüol^I unterl^aften: auc^ aU ©id^tung mit anbern ® cün«
ben bid^tenber SSernunft fd^toer, ja id^ glaube un»
mög Ud^ ju toiber legen. (Seattic l^at il^n toal^rttd^ nid^t
tüiberlegt.) SitI man alfo, fo laim man i^n für einen
Sporen Italien, baß er fo öiel ^At unb ©cbanlen auf fold^ 20
großem 'ilioem getoanbt: fo toie jener fiarbinat ben äriofi
fragte, too er alle fotd^ närrifd^ 3^wg gu feiner (Sj)o))ee l^er*
befommen l^abe? aber toetter gel^n, unb ©Refutation mit
common-sense üertoirren, muß man nid^t. SSerltei toar
3bealift unb fd^rieb com Sl^certoaffer: er glaubte atfo 25
nad^ bem sensus communis fii5r))er, toenn er gleid^ naäf
ber ©})e!ulation feine glaubte. ®aö ifi Ja aber fo toenig ein
aaSiberfprud^, atö toir ja alle fittutid^ getoiß überzeugt
finb, bie Srbe ftel^e flill, unb afironomtfd^ überzeugt finb, fle
ge^e. ffield^er Sl^or toirb nun feinen ®ang auf ber (Srbe so
unterlaffen, [676] ober fld^ bafür fürd^ten, unter jenem afiro«
nomifd^en SSortoanbe —
Alas ! onr sight's so ill
that things, which swiftest move, seem to stand still.
f agt S 0 to t e ^ be^ einer f el^r tofirbigen ©elegenl^eit über bie 85
SEugenb beö SSrutuö, unb bie ^aift gölte getoiß l^ier ou^.
Iiitteraturdenkmale des 18. Jahrhunderts. 8. 14 (36)
^^^ [Nro. 85.
3tt blefem unb anberm Scttad^t ift^ toürfüc^ ju Bebaute«,
baß ber 33erf. auc^ bie ^crTÜd^fctt feiner SOSal^tl^ctt
in 3lffengeftalten erniebrigt i}at.
3um Sefci^tuß ift l^ier eine ©teile au3 einem unfret
5 ^Panbeölente , (©ofrat. ®ent»ürb. ©. 49. 50.) bie hm
§auj)tinl^aU be^ Snd^ö angiebt nnb mit ein paar feinen
3ügen iöieHeid^t me^r aU ba^ gange 93nd^ faget: vUnfcr
eigen ®afet)n nnb bie Stiften;} aller ®inge anffer nn« muß
geglaubt nnb fann anf feine SBeife anögemad^t toerben.
10 SBaö man glanbt, ^t nic^t betoiefen jn toctben,
nnb ein ©afe fann nod^ fo nnumftößüd^ betöiefen fc^n,
oI;ne begtüegen geglanbt gu toerben. — @^ gicbt Se^
toeife t)on SBal^rl^eiten, bie fo toenig tangen ate bie an*
toenbung, bie man üon ben äBal^rl^eiten felbfi machen fann;
15 ja man fann ben SeiDeiß eineö ©afeeö glanbcn , oi^nt bem
©ag felbft 33et)fan gn geben. S)ie ©rünbe eineö $ume
mögen nod^ fo triftig fet^n unb il^reäBiberlegnngen tauterSel^n*
f äge unb S''^d\d : f o geioinnt nnb verliert ber ©taube gletd^
t)iel bei) bem gefc^idteften SRabuIiften unb el^rlid^Pen ©ad^«
20 joalter. 5)er ©lanbe ift fein SBerf ber 33emunft unb fann
bal^er aud^ feinem Singriff berfetben unterliegen; toeü ©tauben
fo toenig burd^ ©rünbe gefd^iel^t, at^ ©d^meden unb ©el^en.
— S)ie aSegiel^nng unb Übereinftimmung ber Segrtffe tfi
eben baffetbe in einer ©emonfiration, toa« SSer^ttniß unb
25 ©jjmmetrie ber Linien , ©d^atItoür= [677] bet unb färben in
ber muficattfd^en Sompofition unb StRal^terct ift."
$aI6etfiabt.
i/ ^xt midrter* ß^ine (»Darier, g^fpfeU in htx IKntiemielt, ge-
feiten mn ^ütnhu iBetr 00^imtr ^etnrU^ <Sr0g 1772«
' 30 !Der Siebter tad^t l^ier in fel^r l^armonifd^en SScrfen, bie
feiner 9f^ufe faft nid^tö gu foften fd^einen, über bie öicterlc^
Slnftritte, bie nac^ unb nad^ auf bem beutfd)en ^arnaffe öon
bem ungä^tid^en §eer ber Stad^al^merfeeten gefpiett tourben.
2)ie 9?ad^tfänger, bie ©entimentalipen , bie l^eifd^ere 33arbctt,
35 bie §crren ßnfratiten, bie aßeö nad^ einem eften 3beat t>on
moratifd)er ®6:iönt toollen gugefd^nitten l^abcn, finben l^ier i^rc
Kro. 85.1 ^^^
tiicbt fcbtcn, ta§ bic 3n]cttenclaffc bet I^cutcr unb Hu^legcr
barauf fiel, unb ei? muflc itatüriiAcr SBcijc @ift in bcr
95Iume fcttn, nacbbem fic fi(]^ barauf jcjefet ^tten. Unter
ben 33arbett fcnnte alfo ntÄt^ tocmger angcäriffcn fet^n, aU »
Älopftocf , ® erPenbcrg, 3)ettt3 n. f. n>. ^rr ^teirn,
bem biefe ©erüd^te ju O^rcn famcn, gab bctocjen in einem
Srief fein örfiannen ju crlenncn, n>ie bcr @cnin^ bcr
Harmonie, nnb baö toeic^c cble §crg feinet 3ac ob i i^n 3nr
^erau^gabe biefe^ ®ebic^t^ l^abe bercbcn fcnncn, ba^ fo inctcr to
gtüet^beutigen Slnölegungcn fä^ig n>äre. 3)iefen Srief üe§
t)or einigen SBoAen §crr 3acobi nebfi feiner SlnttDort
brnden, iDorinn er fe^erfid^fl gegen aöe^ J)rote|lirt, »aö i^m
t)on ^mifd^en ©entern fönnte f(^nlb gegeben toerben. 5tttö
bem ernftl^aften Ion biefer ©riefe fielet man , toie tief bie i»
Stulpe biefer bet^ben fürtrefüd^en 9J?änner burd^ ©crüd^tc
!önne berionnbet [C78] toerben. @3 finb nnö be^ biefem
SSorfaH itoctj ©inge fel^r betonnbemötoürbig torgefommen.
Srftenö, loie Utj einem berül^mtcn Slutor nad^ einer üicl«
jäl^rigen SluöfleUnng feiner SQSerle , biefe 6m<)finbli(^fcit beö ao
§er3enö gegen gnte nnb böfe Oerfid^te nid^t am (Snbe caöÖK^
geworben ift; unb benn gtoe^tenö, toann man biefe järtliAc
Sonftitution beijbe^It, toie man fte aller SBitterung, aßcm
raut;en Sournatiftenioinbe, allem Stebel ber ©d^meid^elc^ avi9'
fe(jett möge, unb toie gefül^fcoHe 5IRenfd^cn, bic baö ?eben ju »ß
fd)ä(jen lüiffen, nad^ bem ®iM geigen Wunen, an offner
S^afel mit il^rem greunbe gu ffetfen. 3p e« nid^t
traurig, bag ein SWann üon bem S^rafter, toie §err 0 a *
cobi, toegen einiger SinfäHe, üor bem ^ublifo ju öffcnt*
(td^en "ißroteflatiouen feiner (Sl^rlid^Ieit genötl^igt toirb? so
O^nt Snjeige beS Orts.
Die i^un|!^ 0ljne ^i|f nra4r 101 tlfetttie leiten ^umaitjen^
ntbft htn btwtljxttfitn Mitteln t^avwihtv. 5V«
5)aö ift getoiß f olibe ^^itofo^jl^ic , bie 33rob inö $au6 sr,
fd^afft; aber toenn fie ben trüget bagu braud^en toitt, fo
14 (36)*
{ ^.
^^^ [Nro. 86.
fann man tool^I ol^nc fic jurcd^te lommcn* ®cr 33crfaffcr
ift t)ölltg übcrjeugt, baß aüc aKcnfc^cn unb alle ©taatcn eine
©efeUfci^aft au^mac^en. St pnbet eö alfo für fel^r ungcrcd^t,
baß ein ©taat bem anbem lein Stob gufommen faffe^ unb
5 läßt in fold^cn Stötl^en ol^ne atle^ Sebcnfen Stu:()))ett mar*:
fc^iren. SQäenn man aber feine Zxvipptn ^t? ober toenn btc
?entc fo l^nngrig ftnb, baß fic nici^t marfd^ieren lönncn ? —
ba fönnte man, fagt ber SSerfaffer, bnrd^ fceffere ßultur unb
bnrd^ §anb(nng^frct)]^eit üieteö auörid^ten. (S^ ifl aber fein
10 Singen^ [679] Mid ju vertieren; toie mad^t man^ bann? Siun
l^ört ! SRagajine, bie taugen nici^t tief. S)ie Ocfal^r be^ SSer«
tnftö ip fo groß. Srobtajcen ? Oa Ratten toir erfl Sotn —
5Run bann ! Smx\t müßt i^r toiffen, baß, toann bie Sl^eurung
t)on ©Ott fommt, baö ifl: toann SRißtoad^ö ba toar; fo ffot
15 baö Siaifonniren unb baö offen üon felSp ein Snbe. fiommt
aber bie Sl^eurung ol^ne SKißtoad^ö ; bann muffen bie SBud^»»
rcr fc^ulb baran fet^n ; unb bann muß man bie jjrud^t ta^iren,
unb ben Sornjuben il^r ©etraibe mit Octoalt ju ÜRatltc
fül^ren! 5)aö nenn id^ SBei^l^eit! aber tocnn bie ©öd^jlc
20 ©etoalt feine ©ctoalt l^at? — 3a! bann mu^ man [lif mit
feiner %xc'cf^eit begnügen — unb toal^rtid^, fic oerbientc, ba§
man il^renttoegen ein loenig l^ungre ! — S)iefeö ©cnbfd^reibctt
ift, loie man fel^n fann, in ber 5IRaterie fel^r armfelig, unb
bie iJotm ift nid^t beffer. S)er 33erf. oerflagt fid^ auf attcti
25 ©eiten über feine metafl^t^fifd^c ©ubtilitäten : aber, er barf
nur rul^ig fc^fafen, er i^ mit ber SKeto^Jl^ljfif nic^t fubtilcr
umgegangen; afö mit benSornjuben; unb l^ätte er unö nur
loo^Ifeit S3rob l^erräfonnirt, fo ^ätte et nod^ jel^nmal fubtilcr
fei^n mögen.
30 ftu|ifet1K$e.
Timon of Athens; nad^ !^ance oon Sl0lfn IfülU
S)ie ©cenc ©d^äfeöpearö, ba Sllcibiabcö mit ben beljben ©ir*
neu, ju bem äRenfd^enfeinb fömmt. ©ieric^ nad^ bem ®oIbc,
in aßen SReifeen einer ooUbfü^enben Ougenb, eift ^l^rJjne, il^r
©d^ürggen jum Sm^^fang aufl^altenb, auf Simon Io3, bct
35 nadenb mit einem Seile bebedtt eine ©d^auffel in ben ^änben.
Nro. 86.] ^^^
0
ba n^t, baö ©cfid^t üoD ?16f(i^cjtcö toegtoenbct unb il^r ®oIb
jutohft. SEimott« fio^jf tfi ttefüd^ gcat« [680] Bettet, nur bitnft
uttö für baö ©aitje gu fein unb betüat. äud^ ifi bet Äuö*
brud ju fd^eußlt^e SSerjertung. ©agegen fielet SlIciBtabe«
auf ben ©J)eet gelel^nt, in etl^oBner -SfingUngögepatt ba, unb 6
fielet ernft brein, tote tief bet eble limon gcfunfeit ip. Zu
tnanbra fielet gu fcl^t gut SluffüHung be^ ^lafee«, gu fel^r
aU SSertrautc ba.
Kttl». ;Xug4 Si^ttlrart; nad^ Oefetn t)on iSnttfe«
3Bir ^ben un^ abetmal gefreut , btefe gtoeen fifinfilet i» lo
©efeüfd^aft gu fel^eu. Oefet« tiefe Smjjftubuug, bie im
Portrait uie^t beu (Sfyixattex aK ben ÜReuf^cu bilbet, i}at
auii l^ter ben el^ttofitbigen, UeBen 'Sltm, mit fo^eu &)a'^
raftetgügen cor unfern äugen gefd^affen, bag bie Untcrfd^rift
Carus omnibns nemini molestnS; eine S£auto(ogie mit bem i5
Portrait mac^t. Unb Saufend beßfater ©tici^el |at aBermat
Utoaf)xt, toie er bem em))ftnbenben ^ünftter nad^ em))ftnbe.
3iur muffen toir fagen, bag un^ ba^ Äinb, fo treflid^ eö
aud^ gearbeitet x% im SBege flftt. -Sm Än^>fer ifiö burd^ouö
fc^toer, unb in ber SBiKifti^SBattfifci^en SWanier t^ielleid^t Be*«o
foubcrö, ben Soff, ben 3^ed be« Portrait«, merftöürbig
genug gu maci^en; unb nod^ bagn bie gerpreuten Siebter auf
bem 93e^toefen. Un^ fommt jebe ^ßortraitüergiemng ^ox, toie
2Kooö unb SBiöfeln, bie bem Sonme bie Äraft auöfougen.
[681] Nro. LXXXVL 5)ett 27. OctoBer 1772. 25
8ei)i}i8.
Hier g0il»nie S^pit$ti thtv hit ft^ni^e ntom H^i^e-
fttilütif tlm mntfxt <6tf^itftt* 3iM t^tm H^j^iefilrimii-
fitren iibtxfti^ WtfJmmtm (S^xhttt um» IteU^. h 2* 3.
4ter ^{r^ti in 8. so
Wlan lann in bem $fab, ben bie Sßieknbifd^e SDhtfe ge«
toanbett, bre^ SRul^e^Junfte geBcn, too fie füKe geflanbe«, gu«
rücfgefel^en unb il^re Siid^tnng geänbert. 3)er ©mnbjtoff bcr
ätteften SKanier toar )>Iatonif(i^e« Softem in bi^trifii^er
^Didtion bargefteHt, bie ^l^aroltete bie fie in ^onblung fe^te, se
t,'
^^^ [Nro. 86.
einteilte 3luöflüffc au3 bcr ctjiett UrqucH bc3 ©utcii uttb
©c^öncu, unb bcr ©t^ il^rc« ?anbc3, dmpxixänm. Sic picg
l^etuntcr gu ben SDtcnfd^eti, ütcttcid^t in bcm ältct, too bcr
Siebter, nad^bcm er bic moratifd^c Seit aU ein ^arabieö im
5 Slnfd^auen bur(^iDanbett ^atte, anfieng ben Saum beö Stfemtt«
niffeö felbp gu fo^en. 9tun tourben bie dramatis personae
gute el^rlid^e SKeufd^enfinber, toie fte üor unfern Singen
l^erumgel^en, toeber gang gut nod^ gang böfe; ber Umriß bcr
ß^araftere toarb fo fd^toebenb unb leidet gel^alten, ate cö bic
10 3nconfequeng bcr äReiften, unb bie §orm ber ©ocietät, bic
i^n einbrüdt, erforbert. S)cr Sluftoanb ber ®i(i^tung«Iraft
n)ar groß «wb ber ^tan bc3 ©ebäube« reic^ unb gföngcnb.
2)ie aBe(t= [682] fenntnig blieb, ber Sid^ter mag fte nun 1^16
burc^ö Slnfc^auen, unb l^alb burd^ eigne Sll^nbung erl^altcn
is^aben, attgcit betounbernötoürbig. @3 toarcn Sitten bc«
18ten Oal^rl^unbertö, nur inö ®rie(^en= ober geenfanb öct*
fe^t. !Die§ toar baö mänuKd^e Sitter, tool^in bie ®eBnrt bc^
Slgatl^on unb bcr SDtufarion faßt. S)ie ©nfratiten fallen il^n
atö einen abgcfaHnen @nget an^ toeil er nid^t mel^r in ben
20 S35ütfen fc^toebte, fonbern l^erabgefommen toar,
bie ©cbaafe beö Slbmetö gu toeiben.
2)ie aSSettteute toarfen i^m üor, bie SBal^rl^eit erliege unter
bem ^u^, unb bie etle SKoraliften, bie nic^tö aU gute unb
böfe ©efpenftcr feigen, üerfd^toffen bie SSüci^er i^ren X^6^Uxn.
25 S)ie§ glauben toir , mag ben S)i(!^ter betoogen l^aben , pc^
nä(;er unb beutlid^er gu erflären, unb fein Seben in bem
lel^renben ei^aralter gu befd^lieffen, 3" ^W^^ legten
Slaffe rec!^nen toir ben golbnen ©})iegel, unb au3 bcr
toeifen Slrt, töomit er bie ®pd\t auötl^citt unb gubereitet,
30 fd()eint er fein Slubitorium genau angefel^cn , unb Inrj gc=
griffen gu l^aben. Unfre ?cfer leunen baö Snd^, unb unfrc
Sittgeige fommt aud^ gur 33efanntmad^ung jn fj)ät.
SKan erlaube un« alfo, über bie (5om})ofltion be« ©angen,
unb ba^ 33efonbre einiger Il^eite eine Heine Untcrrebung.
35 S)er ^lan ip ol^ngefäl^r f olgenber : ®ä^adi Oebal, ein S6nxQ
üon ©d^efc^ian regierte balb fo fibel unb balb fo gut, ba|
toeber bie ©uten nod^ bie 33öfen mit il^m jufricben toatcn.
Nro. 86.] ^^^
3u gefunbct ßinfd^Iäfcruitg feiner SWajePät tohb jemanb im
Äönigreic!^ aufgefud^t, il^m bie Oefd^t^te beö Sanbcö üorju*
tragen, nnb biefer pnbet fiA in ber ^erfon be^ S)anif(^menbc.
3)ie ©cene ift am SSette beö Äünigö, in Set^fe^n ber ©nftanin
9?nrma^a(, unb fo Ba(b ber ^l^ilofo))]^ in eine gehjiffe SQäärme 5
gerätl^, nnb bie ebelfte nnb gröfie SBal^rl^eiten mit Überjengnng
vorträgt, fo fd^fäft ber Äönig, toie fid^ö ge6ü]^= [68%cet, ein.
®er 3)ic^ter fc^eint fceJj biefer SSorfel^rung fein Slnbitorinm
beffer gefannt gn ^ben, ate ©anifd^menbe, benn er l^at t)or
feine Sefer, bamit fte fi(3^ be^m Slnftoad^en toieber pnben fönn* lo
ten, feine einjige SQäal^rl^eit flel^en laffen, bie ntd^t mit
©cfftoabad^er ©^rift gebrndt toäre. 3tt bem erjlen S^l^eit gel^t
bie 2l6fid^t be^ SSerf. bal^in, ben ©rogen nnb 9Jeid^en einen
SBeg anjugeben, toie fte für il^re eigne ^erfon g(ü(f =
( i c^ f et^n tonnten, in bem SSei^fjjief eineö Sölfd^enö, baö er i5
bnrc^ ^fammiö, einen ^l^ilofopl^en feiner ©d^öpfnng, cnlti*
üiren lä^t.
3n 5SergIeid^nng feinet S?orbiIbe3 beö Ah quel Conte
verliert biefeö SOöer! ettoaö in Slnfel^nng ber ©d&ö))fung= unb
Sinbitbungöfraft ©o Sarricatnrartig aU bie ßrebettionifd^en 20
Figuren fet^n mögen, fo finb fte toäf rnnb, eö gel^t boci^ l^ier
unb ba ein 9lrm, ein tJug l^erauö — $ier aber ifi äße«
Snnfc^rift, ©a^, Seigre, 5IRoraI, mit gotbnen 33uc^Paben an
bie SBanb gefd^rieben, unb bie tJiguren finb l^erumgemal^It.
SSir looHen ben SSerf. nid^t Oournaüften-mäßig barüber fc^ifa* 25
niren. 6^ fd^eint nun einmal, er ^t in biefer SWanier
arbeiten tootlen, unb Joenn man für einen reid^en 5IRann
begannt ift, fo fielet e^ einem frei^, feinen Sluftoanb einjurid^*
ten, toie man loiH. Sorb Stiüe f^jielt ja aud^ gerne Keinem
©piet. — ?lud6 baö Obeal be8 «ölfd^en^ im erjten Zi^til 30
ftel^t nur loegen ber SKoral beö ^fammiö ba } unb t)on einer
^ergierung t>on @ifen gejeid^net, unb üon ©raoelot
geftod^en, t)erlangt niemanb bie SBal^rl^eit eineö 3uliu3, ober
te S3run. ®er SSerf. tad^t mit Siedet über bie fc^iefen 5luö(eger
biefer 3bea(8, toir mad^en in Slnfel^ung feiner SIRoraütät feine ss
übte 35orbebeutungen. Stur erlaube man un8 bie einjige
änmerfung: baß man im ©emäl^tbe menfc^Iid^er ®t^
_^?_ [Nro. M.
fd^t^tc nie Sid^t ol^nc ©Aattcn gcbcnlcn famt, bag Wc
3ett ftc^ ctütg in 9tad^t unb lag cintl^ctlcit, bic ©ccne immer
Smifd^ung ton Ingcnb [684] nnb Sapcr, ©lud unb Unglüdf
bleiben merbe. SKan verberge unö alfo nid^t bie Sine
5 ©eite. S)ie matmornen Sl^m^jl^en, bie SSlnmen, SSafen, bte
buntgejHdte Seintoanb auf ben Sifc^en biefeö SSölId^en«, tüeld^eu
l^ol^en Otab bet Verfeinerung fe^en fie nid^t ioorauö? Xßü6^
Ungleid^l^eit ber ©täube, töefd^en äRanget, too fo t^iel ®entt§ ;
toe^e Slrntutl^, too fo üiel ©igent^m tft!
10 SQäir bauten bem Serf. für bie 2Rorat be« ^fauimi«, bte
gan^ au^ unferm bergen ift, unb für bie gute Art, monrit
er ju Snbe beö 1 ften Sanbeö eine Oattung uwralifd^er
©iftmifd^er, nemlid^ bie gratitätif d^en S^itttx t)on
©d^toärmere^ unb |)euc^ele^ l^at branbmarfen toottcn.
15 ®a bie ©ocietät biefen ^eu^Iem leine eigne garBcu unb
Äragen gegeben l^at, tooran man fie üon toeitem erfetuten
fonnte, fo ftnb fte bo)3:()eIt gefäl^rlic^.
©er gtoei^te Il^eil geigt in bem (Sjcem^^el ägor^, töte
üiet 93öfe3 unter einem gutl^ergigen SRegentcu
20 gefci^el^en !önne.
®te äJotrebe beö dttn Xl}dU fünbigt ben Scrf. immer
nod^ t>oU üon feinem eblen ßntl^uflaömuö au, ber il^u attjeit
bejeid^net l^at, für SEBelt unb SRad^toelt gu arbeiten, baö ^tx^
ber ^i5nige gu bitben, unb baburd^ ba« SBol^I ber SKcnfd^en«
25 gattung auc^ auf ferne Sal^r^unberte gu beförbem. S3Jie »er«
el;rungöiDÜrbig ifi ber- 51Raun, ber be^ feiner fo großen SBeft«
f'enntni^ noc^ immer fo üiel au Stnflufe glaubt, unb t)oti
feinen 5Kebenbürgeru unb bem Sauf ber ©iuge feine f(^üm»
inere SWe^nung ^atl
30 ®en britten Sl^eit jiel^en toir ben be^ben erjleu, toegen
ber meifter^ften ^infefjlrid^e üor, toomit er ben 5)ef^)oti«mtt«
gefd^ilbert l^at. ©etbfi ber fofratifd^e gaun in Äönigöberg
fan nid)t mit biefer SBal^rl^eit unb bltteru SBärme gegen bie
Unterbrüdung reben, unb fte l^äßlid^er barPeHen, afe fte l^iet
35 in beö @ b I i 3 erfc^cint. ©id^ unb fein ©i^ftem fd^eint ber
[685] 3Serf. unter bem SRamen fiabor abgebUbet ju l^obcxi.
®enn ade fd^iefe Uttl^cile, bie totr je t)ou ^eud^Iem atter
KT «r 1 569
Nro. 86,]
©täube, l^aBett üon fcineit ®ritiibfä|ctt fättcti ^ürtn, flnb
l^ter in bcmjcntgcn öcreintgt, toa« bie ä^ttbettoanbtcn Äobor«
t)on tl^m Ui^anpim. ®cr ®ef})otc 3«fcmbtat gel^t cnbßd^ fo
»eit, bag er alle feine SSertoonbten ausrotten toitt. So 8^i»Ö*
il^m biö auf beu kitten ©oljjtt feinet SSrubetö, Stfan, beu 6
il^m fein SBeffir 3)f(^ettgi3 eutjtel^t, unb bafüt feinen eignen
®o]^n beu abgefd^iclten äRi^tbem pxü^ gieBt. 3)ie Srjiel^ung
bed jungen STifan, ficf^^ic^t, »i^ ^c^ nmtl^maffen fan^ auf
bem Sanbe. Sr löirb ein guter Wttn\6^, unb lernt gute
aKenfd^en lenncn, el^e er in ba« ©etömmel ber großen SBett lo
tritt. S)ie ©runbfä^ biefet (Erjielj^ttng pnb »ortrefüd^.
9tid^t fo leidet toar e^, löenn ber 3)i(^ter einige t)Ott ben
Umftänben l^ätte angel&en tooUen, bie in ber (Erjiel^ung aQer
©roßen jufammentreffcn, bie it\fnaf)t unüermeibli^ pnb, unb
bie am (Snbe bad ]^ert)orBringen , mad mir ba^ aQgemeine i5
©epräge nennen toörben. SSieHeici^t toäre bieg bie griJgte
©c^utjfd^rift für fle gegen alle ©eWamationen ber 3)i(ä^ter unb
^l^ilofopl^en gemefcn. Sifan toirb im 4ten Zi^. SRegent t)Ott
©dfeef^ian, unb toir laffen un^ ni(^t in bie ©mnbfäfee feiner
Stegierung ein. ®ie fmb fo allgemein gut unb anerfannt, so
a(ö fte jemafe auf bem ^aj>ier gefianben l^aben, unb toir
freuen un^ abermalen, bag ein äRann t>on äBielanbd Za»
ienten unb $erab(affung , fid^ mit einer neuen Sudgabe
^at befd^äftigen moQen. äBir würben und unb unfern Sefem
ein \iiU6}M (Somptiment mad^en, loenn toxx il^nen fagten, 85
toaS fte fd^on (ange miffen, bag in ber Xndbitbung ber ein«
3e(nen S^l^eite, unb bed Ii(^ten unb georbneten &>Iorttd l^ier
ni(^tö ju toünfd^en übrig Meibt.
[686] eien bafettfl.
arijaraHtertftik \tv norne(rmßeit (^ntnpüif^tn Xu- so
t tonen. M^f t^tm ^nglifilrett« 8« 1^^ Wftii 16 ßfg^
2Ux ^Iretl 14 i80g.
S)ad Sßerf ifl oud bem 9rittif(|en üRnfämn. 9bm fftt
ein äRufäum loar bad lein @tüd! ind i^interfU mit;
in bie ^ücj^e, ba iß fein $Ia^ [t mtffc Berasd^ert Depo
S^arafter poüxttx iRationen! tmft bie SSftt^ in.
i
Siegel, tociw tl^r tl^rcn ®e^It totffcn tooDt; unter bem ®e»
präge pnbet i^r il^n in @ti)tgfeit ii^t.
©0 ialh eine Station ))otirt ift fo balb l^at fte contymtio^
neue SSJege jn benlen, ju ^nblen, ju en^^finbett; fo fcatb
5 I)ört fte auf ß^arafter ju l^aben. S)ie SWaffe inbiütbueHcr
@ni|)ftnbungen ; il^re ©etoalt; bie Slrt ber SSorfiettttttg, bic
aOöirffanifeit, bie fic^ äße auf biefe eigene (SuH)finbungen bc«
jiel^en, baö pnb bie 3^9^ ^cr S^ralteriftil (ebenber äBefen.
Unb toie öiel oon alle bem ip un« ^)ottrten Stationen no^
10 eigen? S)ie 3Ser]^äItniffe ber ^Religion, bie mit il^nen auf ba^ *
engfte üerbunbenen bürgerlid^en SSejie^ungcn, ber S)rudf ber
©efefee, ber nod^ größere S)rud gefeüfc^aftlici^er Serbinbungcn
unb taufenb anbere S)inge laffen ben poüxten SDtenfd^cn unb
bie )3olirte Station, nie ein eigene« ®efd^ö))f fe^n; betäuben
loben SBinf ber Statur, unb ijertoifd^en jeben ä^g, ouö bem
ein c^arafterifd^eö SSilb gemaci^t toerben fünnte.
Saö l^eift alfo nun Sl^arafter einer ^^olirtcn Sttatton?
Saö fann« anberö l^eifen, ate ©emäl^Ibe öon ^Religion unb
bürgerlicher SSerfaffung in bie eine Station gebellt toorben
20 ift ; ©rapperie, »otjon man l^öc^fien« fagen lann, tote flc bct
Station anjle^t. Unb l^ätte unö ber SSerf. biefeö SBerfd^en«
nur fo üiet gefagt; SJur gezeigt, toie bie fotirte Station
benn unter allen biefen Saften unb gegten lebt. Ob fte fte
gebuttig erträgt, toie 3fafd^ar, ober ob fle bage« [687] gen an«
25 ftrebt, fie biötoeilen abtoirft, biötoeilcn il^nen auötoeid^t, ober
gar anbere Slu^toege fud^t, too fie nod^ freiere ©d^ritte tl^nn
fann ; ob noc^ l^ier unb ba unter ber ^oKtur ber Staturjioff
]^ert)orbli(f t ; ob ber ©toff immer fo biegfom toar, baß et
bie Politur annel^men lonnte; ob bie Station toentgpenö
30 eigene , il^rem ©toff gemäße Politur ^^t ober ni(!^t u. bgt.
SSieüeic^t toürbe ein })]^ilofo))]^ifc!^er Seobaci^tet nod^ auf biefe
Slrt eine erträgliche ßl^aratteriflif ju ©tanbe bringen, aber
ber SJerf. reifte gemäd^lici^ feine große S^our burd^ (Snglanb,
iJranfreid^, Stalien, ©))anien, ©entfd^Ianb unb bie Stiebet-
35 lanbe. ^lidfte in feinen ^uffenborf, conüerfirte mit
fd^önen §errn unb S)amen, unb nal^m fein ^nif, unb fd^rieb.
3um UnglüdE ift in ber ganjen SBelt nid^t« fd^iefer, aU bie
Nro. 86.] ^'^
fd^i5iicn $ctrn uttb 3)amctt, unb fo tourbcn ferne ©emSI^Ibc
gerabe eben fo f(!^ief; ben SnglSnbet t)ett]^eibtflt er immer
gegen bte granjofen; ben granjofen fefet er bem ©ngfänber
immer entgegen. 3ener ifi nur flarf, biefer nur tctnblenb;
ber -ÖtaUener ))räci^tig unb feljerüti^, ber S)eutf(i^e fauft uub 6
gäl^It Sinnen, alle« öom ^öreufagen, Oberfläd^e, an^ guten
©efetlfd^aften abjlral^irt — unb ba« ip il^m Sl^arafterijKf !
3Bie fo gar anberö mürben oft feine Urtl^eilc ausgefallen fe^n,
tt}enn er fiä) l^erunter gelaffen l^ätte^ ben äRann in feiner
gamtüe , ben Säuern auf feinem $of , bie 9Äutter unter lo
tl^ren fitnbem, ben ^anbtoerfömann in feiner SBerIfiatt, ben
e^rlic^en 93urger Be^ feiner Sänne aSJcin, unb ben ©eleä^rten
unb Kaufmann in feinem ^riingd^en ober feinem Saffeel^auS
gu feigen, älter ba« fiel il^m nid^t einmal ein, ba§ ba 9Äen«
feigen toären; ober toenn« il^m einfiel toie foDtc er bie @e*i6
bult, bie 3^it/ ^i^ ^erablajfung l^aben? 3]^m toar ganj
@uropa feine« franjöfifd^eö S)rama, ober, toaS jiemßd^ auf
eins l^inauS fommt, 2Rarionettettf})ieU @r gudte l^inein, unb
tüieber l^erauS, unb baS toar aDeS!
[688] ®ii|ien|agen ttnb j^antttttg. «>
ßtt^tnhtUf mit fttnt tin^n^fnintv inHerltegier-
nnt^ )ifii4rtt0 iltf Hie Bti^nit^tn feinem ^ütmt- .
tein^ hvixt^ mti^t Hie üffentlii^e H^i^nllieit um
btfltn nirgetrngeit nrerHen Mnntvu 1772^ 8« 8i8d9«86
!Dag bie ®ere(!^tigleit im $rofU gau} anberS als en hße
ausfielet; ift fd^on tang befannt; toie mm fie aber onfel^n
fotl, baS ip bie grage. SDer Serf. fielet ftc en profil, unb
Beruftet, ba§ ein SRegent nur feines Sorfal^rcn mäßige
— baS ijl, ol^ne groge Wlü^t jn tejal^Ienbe ^nlUn, bteno
gu Slbioenbung beS loölligen Untergangs beS
Sieici^S gemalt toorben finb, ju jal^ten f fUd^tig
f e t). — $flt(^tig ? gegen loen ? 3n foro conscientiae fagt
er, unb er ^t red^t, benn in foro hnmano fbib bie diente
ber gürflen 6IoS loie bie ®efe^ ber (Kapicität, ©ci^tocre,»
93etoegung ac. ju Benrtl^eiten. 3e fci^toerer, ft^neHcr, elafttfd^,
_^Z? . [Hro. 87.
bcpo 2C. uttb je leidster, langfamcr, f(^taffcr, bcfto n. bgL
älifo in foro conscientiae ifl bet i^ürfl nid^t t)er6unbe]t, feinet
^otfal^ten ©d^utben, aU in bem einen angegogenen %aü ju
bejal^ten ; benn fein SSorfal^tc toar nid^t Sigentl^nmöl^err beö
5 Sanbcö, nnb ifi nnr in fo toeit beffen 9icJ)räfentant, att et e^
gtücfüc^ ttiad^t. ®er ©rnnbfafe ifl nid^t nen! fo fhib e^
anif nid^t bie SJorfd^täge. — Unö bünft, man !önnte und
mit biefer grage nnb il^rcr ßrörtetung tjcrfd^onen. 3P bic
Jftebc t)om JRed^t, fo ifi bic (Baijc Kar, nnb foH bic $o«
lolitif rid^ten; fo tonn fte nie ftar gcmad^t tocrbcn. 3)tc
Srp})ettation an baö (Serid^t (Sottet, bic bet SJctf. bem atmm
©fanbiger in bem Sali anrätl^, toenn ber 5ürfi feinen ®rmib«
fa| ü6e( antoenbet, bie tooQen loit nid^t (enrtl^eiten , toAl
mx nid^t red^t toiffcn, ob fte an^ ber Suriöftubenj ober an9
15 bet Sl^cotogie jn etHäten ifi.
[689] Nro. LXXXVII. 3)cn 30. Dctobct. 1772.
Stenten.
De Vitis Fhilologorum nostra aetate olariBBimorum
Vol. IV. et ultimum: auot. Theoph. Christoph.
20 Harlesio. Impens. Foerster. 1772. 8. 17 Vi ^00«
Qm vierten nnb legten SSanbe ber Imperatomm bicfe«
Cornelii Nepotis ftel^en bie $errn 3o]^. ®ottft.
Sadtema(^et,S]^rijlianSrufiu^,Sftatat. ©tepl^an.
©anabon, So'i), Sl^rift. 2Rartini, ©ebafb «atoe,
25gUa3 ©töber, ^einr. $oogei)een, 3ol^. SKid^.
^einjc, So^. ^^l^il. Saftet, 3o]^. ©eint, augufl
3eibid^, Sfo}). 3ac. JReigtc nnb SCibet. ©cmfletl^iui«.
Ob einige nnb bic meiften öon il^ncn gu bcn Philologis
nostra aetate clarissimis gcl^ätcn? tofitbc eine eitle
3ograge fei)n. ®ic meiften tcben nod^, nnb ba ifi jeb«
toebcr clariss. — ©elbjl bie ?)ori!fd^c ©ebamme in il^tet
SBcIt üon anbcrtl^alb SKeiten.
Slbcr, baß toenn fte and^ fammt nnb fonber^ berül^mte
"jJJl^itotogen loärcn, il^re Seben befd^rieben loetben
35 m ü ft e n , ba^ (äugnen toir gerabe }u. 2)ag ber ^l^Uobg,
Nro. 87.] ^'^^ .
tote anbrc SWcnfci^cnfinbet geboren fc^, benh man flä) öon
feKfl: uttb bag ex, totnn er Knntn, uxorem daxit etc.
ijl bcm Scfer unintcreffant, ber ja feine S^beHe i)Ott SOäei»
bern unb Stnbern anfnel^men, fonbem merltofirbige
?ebcn«« [690] nmflSnbe unb ©eelengufiänbe eine^ 6
aufferorbcntlici^cn SKanneö toijfen töill. Unb fo^e
SebeniSumfiänbe unb ©eelenjnßänbe l^aben nun bte auffer«
orbcntüd^en SUiänncr -So)^. Oottfr. iaätmai^tx, 3ol^.
e^rift. SDiartint, (Sita« ©töber, 3oi ^einr.
Sing. 3^i^i^ w. f. tö. gar nii^t Sei) ben meipen lo
fc^rumpft il^r Seben in einen Sonb ®iffertationen ein:
unb biefc fiub enttoeber f(i^on gefammtet, toie be^ Sait^
maci^er, (Observat. PhiloL Partes X.) ober Knuten fel^r
nüfetid^ gefammtct toerben, toie be^ 9iat», Sajlel, ^ti-
b t d^ ; unb bamit f)at man Seben unb res gestas ber großen i&
SWänncr felbft. SBa« !ann bod^ j. S3. nad^ ber binigften
Sriti! t>on Stia« ©töber gefagt »erben? aU er l^at
einen äWanttiuö l^erouögegebeu: unb öon 3o]^. Cl^rifi.
9K a r t i n i f ogar nur : er ^at f r e m b e S)if})utationen l^erauö*
gegeben, be^ benen er teine 3Rül^e gel^abt, old fie }ufantmeu so
ju legen, unb eine ))agina auf bie onbre folgen }u laffeu. 3)e9
SBittcmb. S r u f i u ^ ?eben ijl nur auö Atomen« S^orrebe }u
beffelben Opuscnlis gebogen, uub ctnii l^ier {leitet nton fogteid^,
mit ? e 6 i n g ju reben, bie pinlenbc gettfui>J)e, mit ber biefer
^ann aUeS begog. Wilif eine ©ad^e , t)on ^el^tem eined 25
^erftorbenen 3U [d^reiben, bie (a gar nid^t ben ©elel^rte»,
ben ^]^t(oIogen angieugeu: unb t)ou biefen Sel^Iem in toeld^em
Sone JU fd^reiben! Wa9 öon ©anabon gefagt ioirb, ifl
fo Diel aU nid^t«: eiu lange« $)^J)erfritifd^eö Urtl^eil o^fuc
aWaa§ unb ©runb. 3Rit 9i a t» iji« nod^ toeniger : f 0 fd^ »
bar ber SUfann in feinem ^(iä)t ip.
Jftciöfe unb ^emfier^fui« olfo aQeitt — a
äteidleu« Seben, fo iutereffostt t» tOxt, t& a« fi c.
unb fd^ioad^ gefd^rieben. $err SR. Sd, bec r.
nid^t lönnen, ober nid^t mD
er fiid^t mit bem^ toci9 %ei«ie
fic^ erjä^It, a- »• w ^
[Nro. 87.
unb infonbcrl^cit [691] im testen Sanbc bcr bcutfd^cn Übet«
fefeung Don bcr ^arif er afabcmie ber STuffd^riften,
gctDattig ab. SBcnn bcr Sefer ftd^ tounbcrt, tote JRei Öfen ö
Mcn in blc Überfc^ung ber ^artfet Slfabemie öoji
5i]^ren crPcn 3al^rcn foinmc? fo bicnt ju »iffcn,
bo§ ba biefe Überfc^ung üon bcr ijeber ber 50? ab ante
®ottf(^eb gtütflid^ gur SBett gebrad^t toar, unb ber 95et*
leger i)icßeid^t nid^t mcl^r günblinge öon be^ben in feineü
©ci^ooö nel^mett tooHte, fo toarb ^rn. SSerf. aufgetragen, etnen
10 93anb nod^ mit bem JRegijler ju fü((en. 2)er groge
SDtann Derftanb ftd^ baju, unb regipterte: aber ben 93anb
füllen, fonnte er nid^t, unb — (ieferte atfo, toaö il^m nid^t
begal^tt tDurbe, einige STnmerfungen über bie öor«
]^ergel)enben STbl^anblungen, bie er bod^ jinn 9te*
15 gifter l^atte burd^tefen muffen , unb ba aud^ biefe nod^ nid^t
gureid^ten — freijtid^ fonberbarer Stuf ad! — eine @c*
fd^id^te feineöärabifd^enSebenöIaufeÖ, bic^t öor
bem kegifter. Drt unb (SinfaH abgered^net, ifi beijbe« öiet
leidet tDittfommner al3 Sänbe })]^itofof]^ifd^er ©tüm^)ctet).
20 2)ie furje änmerfung, bieSieiöfe über einige arbeiten
ber §erm Don ber Slfabemie mad^t, ifl oft mel^r toert)^, ate
bie Hbl^anblung felbft; unb e« tfl dufferft ju bef tagen,
ba§ ein 9Kann, toie er, ba^ ?efen nur eine^ JRegifletö
»egen übernal)m, unb atfo nur erfie SCuftoaUungen üon ®t*
25 banfen liefert, meiflenö, too eö ber S^^anjofe gar ju grob
mad^te. Slud^ toaö er i)on feinen ?cben^umftänben f agt,
ijt fo fonberbar, fül^n unb ftarf gefagt, al« mand^eö fid^
jutraf — ein großer äbfüd^ ju Siciöfe« ?eben öon
§rn. 2R. ^d.
30 (Snblid^ Siberiu« §emfier]^ui« — eö ijl ba« Elo-
gium t5on 9iu]^n!e, toaö in Seijben x>r>x Oal^r unb lag
erfd^ienen, unb bem toir öiele Sefet töünfd^en. 9?id^t bloö
bie lactea ubertas beö Siografl^en enH)fielt3, (benn bie ifi
bod^ biötoeilen, fo glüdtlid^ äntif fie in mand^en SBenbungen
35 unb in ber ^oxm beö [692] ©anjen tft , ettoa« üergudEert) :
f onbern üielmel^r, öielmel^r baöSilb be^SWanne« f elbfi.
SBaö für ein l^o^er »egriff ber Sritü, ben et gel^abt!
Nro. 87.] *^^^
hjic umfaffenb unb exljohm and) über baö, toa^ bic mciftcn
^öpfe bcT ^rn. btefeö Saiibcö fmb! SQSctc^ ein® an g jur
*iP ]^ i 1 0 ( 0 g i e burd) bte ©d^utc unb fjaüorittiefcc 93 c r =
ttouilltö! SBetd^ ein 3^9/ tote er, ba SScntfciö Sir*
leiten ol^ngefcl^r mit ben f einigen jufammen treffen, unb er s
ben Unterf^ieb btöbe unb »al^rl^aft anerfennet, ©ried^en unb
$l)i(o(ogie aufgiebt, unb in SDtonaten nic^t anfeilen mag!
ba lagt 9iul)n!e bon il^m mit JRec^t, xoa9 Selfuö bom
$i))po!rat: Levia ingenia qnia nihil liabent, nil sibi
detraliunt. Magno ingenio , multaqne nihilominns ha- lo
bitiiro, convenit simplex veri erroris confessio. SBetd^e
g r 0 § e 5IR a n i e r , toie er bie STtten tieft, SReil^entoeife l^erab«
lieft, in einem 3ünglinge bie fritifd^e ®ak burc^Sonfenö
erforfc^et. 3Bie er baö Singe geübt l;aben »ill! bie alten
äetten, al^ njären eö neue, lieji, unb über bie JJeuen alö i5
ein SUter benh! — ßtoig ®^abe, bag baö 3Keifte au^ bet)
einem @enie biefer Slrt (unb biefer ärt biedcid^t mel^r, alö
anbrer ©tubien!) mit il^m inö ®rab fin!t, l^öd^pen^ nod),
auf feinen ©d^ülern rul^et; in ben Sudlern aber nur tief,
oft burd^ ©ci^njei^öcn unb 5IRangetn, tief »erborgen so
ift! ©odte alfo auc^ $r. Stulln fe in einigen ©tücfen, j.
S. ben Duellen ber gried^ifd^en unb lateinifd^en
®prad)e gu entl^uftajlifd^ bon feinem Seigrer fl)red^en —
tDenigften^ fd^öner unb aufmunternber Sntl^ufiafmuö!
SBerlin. «s T^ '
93et) ei^riftian griebrid^ SSog. iSiüXi Willst im ^ümmit t!^ Ls J
Cijrtrdjc (5thlü)tt. 1772» 1 3(lrt* 2 ßo^tn. 8* mit
Cat. Ccttern»
Set) bem S^amen Stammler l^aben loir nid^t^ toei«
[693] ter ju tl;un, alö unfern ?efern anjujeigen, burd^ loeld^e so
neue ä^f^fee fid^ biefe (Sammlung bon ben borl^ergel^enben
uuterfd)eibet. Unter ben Oben finben fid^ fotgenbe ©tüdfe,
bie ber SJecenf. jtoar feit einiger ä^tt fd^on im 9Äanufai<>t
c^efel^en, bie aber nodi^ nie in irgenb einer Sammlung ge*
brudt erfd^ienen finb. 1 .) S)a^ unter ben Oben Nro. V. so
ge3eic^nete (BtM anSalagen, ifi nad^ ber QAt, nemlid^
_. A^A _ [Nro. 87.
i)om Wla\f 1745. batirt, eine bct crjlcn unb gtfidltd^fien
ßingcbungcn feiner Sijrifc^en SWufe. SCud^ ^ier erfd^clut fc^on
frül^ fein eigne« ZaUnt, ^öge ber gäbet anf bie gcfd^idftcPc
9lrt in ben Obcnplan gu üertDcben. 2.) No. VI. Un htn
5 SS n l ! a n. Wit ber glüdüd^pen Sänne toirb Wcf Sintocü^uiig
eine« Äamin«, beö ®ott SSutfan« unter bent Silbe bed
fäftigen ©atten« gebadet, nnb i^m tocil^te ber 2)i(^ter
fogar am Saminfeuer, nm il^n jn befönftigen, aDe 3Rorgen
ein Statt öon ber fci^önen Slmire ber ©emal&finn be«
10 mnrrifd^en Salbu«. 3.) No. IX. 6tn SBettgcfang
gtDifd^en Hd^elou«, unb Sacd^u«. Se^be ))retfest bie
Gräfte be« SQSaffer« nnb beö SBein«, jeber bie Äraft fcfater
eignen ©d^öf fung üor ftd^. Snblid^ vereinigen fie pd^ bol^ht,
bet)be Sräfte jn mifd^en. 9?ac^ bem fartl^eijifd^cn SBettgefattg
isjiDifd^en SBaffer unb SBcin, i»o jeber Sl^eil be^nol^c nt
2)t)t]^t)rambif(!^er Segeiprung fingt, bünft un« ber mebicmifc^c
Oebanfe ber SUiifd^ung ein toenig fd^ncH, nid^t i)or6crcttet
genug. (Snbli(^ tritt SSertnmnuö auf, nnb bietet feine
©trone unb fein ^nätxxo^^x bar. SUfan fielet triebt, ba§
20 nunmehr ^unfd^ au« ber ©ad^e löirb. Semtntl^üd^ ifl e«
ein« öon ben ©tüdten, bie bie ä^bringlid^feit ber ©ömtet
unb i^rennbe ntand^em berül^mten 3Ranne abni^tl^igt, nnb
xoo ber Sejct tocgen ber öorgetegten SKelobie gemeiniglid^
)ocrungtüdft. 4.) an ^errn Sernl^arb JRobe. 3)ie
25 gieuttbfd^aft unb ©id^tfunjl jlel^en l^ier be^be an ber Süflc
be« [694] Sünftler«, unb geigen bem Äuge be« nnad^tfamen
ßingcbol^rnen, ober be« Paunenben gtembting« einen 3*^8/
ber nic^t allgemein befannt toar. ®ie Sefd^eibenl^eit, toomit
^err Stöbe alle Urtl^cite ber müßigen Senner nnb ©ott»
30 fenner, ol^^nc einigen änfd^ein i)on 5Kitteiben anl^iJrt.
Wenn der allwissende Jüngling, gereist in ge-
flügelter Eile
Durch sieben theareBIldersäle, Lehren glebt;
Todes Gemäuer vorzieht und grasende Rinder,
35 und Körbe
Voll Trauben, und die ganze lange Bettler-
znnft.
Nro. 87.] ^
3n bicfcm legten ©tütfc muffen toir UUnnm, bag h)it fcl^r
oft öom ©cfc^macf bc« atttüiffcnbcn Sünglingö finb, unb
iDcit mcl^t toal^rc ©(]^öi)fcr!raft in einem be ^eem ober
Sctgl^em loal^me^men, aU in mand^er ber l^croifd^ften 3"*
fammenfe^ungcn unfrcr neuern ?anbrteute, au3 griet^ifd^er 5
ober römifc^er ©efd^id^te. ©et JRecenf. erinnert fld^ toürHid^
eine^ .Srebf eö üon b e § e e m , in bem er mel^r ^oefie fanb,
alö in einer S(eol)atra öon Sifd^kin. 5.) 21 n jDelien
No. XXIV. Sine ber betifatejlen Som))ofitionen , - e«
Ift ber 93ogen ? e 6 i n g ^ , fel^r fein gefc^nifet , nur bag er lo
ntc^t brid)t. 2)er S)id^ter toamt auf bie gatantefte ärt bie
l^eroifc^e 3)e(ia i)or ben ©efal^ren, bie jie unter bem 3^*^
tl^re^ jtebl^aberö, burd^ ben S]^am})agner ju fcefürd^ten l^ütte.
3i)ie Sntftel^ung beö Sl^aml)agner ift l^ier in ber feinften
mt^t^ologifc^en (Bpxaife erjäl^tt. 6.) 81 n ©alinetten. i6
T^er Sl^arafter ber franjöflfd^en ^Bpxad^e, auö bem 3Munbe
ber beutfdben SWufe mit bem Unioiüen ber Stau beö ^aufe^,
bie fic^ burd) bie SKagb üerbrängt fielet. Sin oortreffid^e^
Stücf! 7.) No XL. JRebe am [695] fed^gigften ®e-
burt^tag beö Äönigö auf bem Sl^eater gu 8er-2o
(in gel^aften. §ier bittet ber S)id^ter, bag ber Äönig
unb feine Oemaftigen boci^ aud^ mit ®nabe unb 5!Wit(eib auf
bie beutfd^en äWufen feigen möd^ten! SBenn flc bod^ »üflen,
toie tief fte fid^ erniebrigen, unfere beutfd^e 1)id^ter, wenn pe
um ®iM unb ©el^ör hetj §ofe bullten. SIKöd^ten fie bod^ 26
bie ®e[d^öpfe, bie l^ier in Sranjleber gebunben, auf ber
Soitette unb in ber Stntid^amber figuriren, ein loenig ge*»
nauer anfe^en, unb atöbann nod^ einmal überlegen, ob eö
nicl)t beffer ift, nid^t in fold^er ®efellf(^aft betreten gu toerbexu
Buffer biefen l^ier angegeigten biöl^er ungebrudtten ©türfen, so
finben fid; aud^ foId^C/ toefd^e ber ©id^ter l^ier gum erjten-
mal (egitimirt. 3)al^in gel^i5ren 1.) SJänie, ba^ aüe Senner
9iamm(ern tängp gugefd^rieben l^aben. 2.) 8luf bie ®e*
burt beö 'i^ringen Don ^reuffen ^nebrid^ SBUl^cfm. 3.) Sin
ben ^rieben. 4.) Sin bie Äönige. 5.) S)ie Sal^r^fe^er, fonji »5
auf ®i(bert^ ^od&geit 6.) Sluf ben Sob be^ i)reu6tfc^
'^ringen ??riebrid^ ©einrid^ fiarte. 7.) ^^umuö an bie Siebe.
Liiieraturdenkmale des 18. Jahrhunderts. 8. 15 (37)
[Nio. 8?.
8.) Sin ben ©aijfcr. 9.) an »cnn^ Urania. 10.) %bl
•ißiliKbcrt. 3)ic Oben au^ bcm $oraj finb ntd^t öcrmcl^tt
lüorbcn ; Slßcin, nntcr bcn mufifaUfd^cn ©ebbten fielet l^icr,
Ono, Sllcjcanbcrö geft, ^ijgmation, baö JJcfi bcö SDapl^niö wib
5 bcr S)aj)]^nc. Slm 6nbc folgen bie geiftUd^cn fiantatcn. 3)et
atcid^tl^nm btefet ©ammlung i% toic nnfrc ?cfer feigen, o^^
gead^tet ber mäßigen Slnjal^l, fel^r anfcl^nlid^.
SBerlin unb Sttalfunb.
S)ie Slnöjüge beö §erm 'äßrofeffor ßüihini^tr an« bcn
10 ncueften S)iffcrtationen, bie 9?aturlel^rc, ärjne^iüiffenfd^aft unb
aüe Sl^eile berfelben, betreff [696] fenb, ftnb i^rcm SEBert^
naci^ unfern ?efern befannt genug, baß mx un^ l^iet bcJf
bem fünften ©tüd beö erften S3anbeö mit einet blofen An-
zeige begnügen bürfen. ®ie finben batinn SBinflerifii^e
15 ^Togtammata : Qua ratione ignis et materia electrica
inter se differant. 2.) De Commercio Inmiuis borealis
cum aeu magnetica. 3.) De vi luminis borealis in com-
movenda acu magnetica. 4.) Tentamina, quaestiones et
conjecturae circa electricitatem animantium. SSon $)erni
20 ^rof. ^ol^l ein ^rogramma, de causis morbornm in ho-
minibiis carcere incliisia obsei-vatorum. S^mcr ein anbre«
Don ebenbemfelben Ustionem in Rhevmatismo et ar-
thritide commendans. SSon ^errn Sap}f Diss. de
exstirpatione tumornm iu mamma. S)ie 8 erflen ^ra*
25 grajjl^en finb toeggelajf en. §errn Söller Diss. de ferro
ejusque praecipuis praeparatis. ^erm Sibermann
Diss. sistens caussas snbitae mortis fulmine tactorum.
$rn. @naul Epist. grat. de imperio animi ad circula-
tionem ex febre illustrando. gcrncr 2 S)iffertatbnen unter
80 bem SSorfi^e beö ^ertn ^rof. 8 o f e de Diagnosi vitae
foetus et neogeniti. ^m. Snolle Epist gratul. de
plantis venenatis umbelliferis. $ertn iBinfmann Diss.
quaestiones qnaedam physicae, chemiae generalis definitio-
nibus illustratae. Sine unter bcm SSorfi^ $erm ^rof. Sube»
86 toi g^ gel^altene Diss. de Oligo-chyroiae di£ferentiis. 3itf^^^
14 Sluffä^e, üerf(j^iebener SSerfaffer unb tjerfd^iebenen SSBertl^d!
Nro. 88.] ^^^
[697] Nro. LXXXVIII. ®en 3. Sioöcmbcr. 1772.
;3Cu0 rieten tn bie OEtirigkeit, in ßtitftn an ^tmmer-
tnann. IDritter urit U^tv ßant^ 1773* 8* 342 S*
S^ toar immer fo unb notürlic!^, ba§ bcr nad^ Smigfcit 6
l^ungernbe unb büiftcnbc, folci^c ©pcifcn fi(^ btobcu in ^^^au*
tafie bereitete, bie feinem ©aumen l^ier angenel^m toaren, fein
SKagen I)ier »ertragen fonnte. S)er toeid^e Orientaler be«
^5olftert fein ^4^arabie« um tDol^lgefd^mücfte Sifd^e, unter un*
t)ern3el!üc^en Säumen , t)on benen ^tüd^tc be^ Jeben^ über lo
bie 5lu^ertt)äl^(ten unb il^re etüig reine SBeiber, l^erabl^ängen.
ÜDer braue Siorbe überfcfeaut t)or Slögarb in ben liefen beö
^immetö unermegfid^en Äampfplafe, ein ertoünfd^teö gelb
feiner unjerftöl^rüci^en ©tärfe, ru^t bann, fein (Sfa^ S3ier mit
^elbenajjetit auöjed^enb, neben 33ater Ob in auf ber Sanf. is
Unb ber gelehrte, benfenbe Sl^eolog unb äBe(t!ünbiger l^offt
bort eine 5lfabemie, burd^ unenblid^e 63^^)erimente, etoigeö
gorfc^en fein SBiffen ju tjermel^ren, feine ßrfänntnig ^u er*
tüeitern.
^err 8 a D a t e r toirb un^ üer jeil^en , »enn toir feinen 20
Pan gur ©toigfeit, ben er, nad^ fid^ berechnet, frc^fid^ für
allgemein \)altm muß, nur für einen fpeciaten, unb t^ieöeid^t
ben fpecialften anfeilen fönnen.
[698] 3n bem erfien SEI^eil ©. 23. er!(ärte er ftd^ fc^on, tote er
fein ©ebid^t für ben bentenben unb geleierten Sl^eit as
ber SWenfd^en, bef onberö Sl;riften, beftimme. SSiöl^er l^at
er SBort gehalten, unb eröffnet nur äu^fid^ten für3)enfenbe
unb @e lehrte, tuenigflenö ift mit aßjugroger SSorüebe für
biefe geforgt, fie ftel^en überall tjornen an, unb 9ieuton
unb S e i b n i ^ ^aben gu anfe^ntid^e SSorgüge üor bürgern so
unb Sauern , a(« ba§ man nid^t merfen foHte , einer il^rer
ganüüe ^be ben ^offtaat biefe^ ^immetreid^ö ju befiaHen
ge^bt.
§err 8. mad^t fein ©el^eimniß, ba§ Sonnet il^m ben
erften älnfag gegeben. SEBie beutlid^ fielet man nid^t in bem ss
3tt)ö(ften Sriefe, bem testen beö gtoe^ten Sanbeö, eine ©ee(e,
15 (37)*
580 [Hro. ».
bie t)on ®^>c!ttIation über ffcim unb Organifation er»
mübet, ftc!^ mit bcr Hoffnung tcftt, bic SCfcgtünbc bed Seim^
bcrctnp ju burd^fd^qucn, bic ©cl^cimmffc bcr Orgauifatton
]Vi erfennen, unb mellei(i^t einmal ba a(^ 3Reifter, ^tib
5 mit anzulegen, tooüoti il^r jc^t bie erflen Erfäntttnißtintcit
nur fd^tDcbcnb üorbämmem; eine ©ecle, bic in bcm grogett
Iraum t)on aBcItall, ©onncnbouttcrn imb $Iane«
t e n r 0 ( ( e n ücrlol^rcn, fid^ über baö 3rbifc^e l^inauf entlädt,
®rbctt mit bcm %vl9 auf bic ©citen ftöft, taufenb 93Sctten mit
1" einem Singer leitet unb bann tt3icbcr in ben ?eib öcrfcftt, für
bic mifromegif^en ®cfi(i^te, Slnalogie in unfern
Sräftctt, »ctoeigpcllcn in ber »ibel aufttoubt.
33on bcm gcgentüärtigen Sl^cite, ber brc^jcl^n ©riefe tut*
^(t, muffen toir fagen, baß fte naif unfrer SnH)finbung fogar
15 l^intcr ben vorigen jurürfbleibcn. Unb h)ir l^aben in biefett
SSriefen nicä^tö gefuc^t, aU xoa^ unö ber Serf. öerft)rod^,
auögcgognc SC^nbungcn, innige Sm))finbungen t)on $remtb ju
iJreunb, unb ©amcnbldttcr üon ©cbanten; unb flatt allem
btefem pnbcn toir 9?aifonncment unb ^ßeriobcn, jt»ar [%W]
20 tDol)(gcbad)t unb tDol^lgcfprodbcn; aber toaö foH un^ ba«!
©(^on ba tx)ir üor bcm erften Sl^cilc ben 3nl^a(t ber
jufünftigen Sricfe burd^fal^cn, mad^te e« einen unangcnel^men
@tnbru({ auf un^, bic ^b^anblungen ))on @rl^öl^ung ber
©eifte^, fittticbcn unb t)otitifd^ett Kräften, in
25 ©riefe abget^citt ju feigen. S3Sa« l^eijl ba« anber«, ate bnrc^
gctcl^rte« SRad^benfen füf eine gcrtigfcit ertoorben ju ^aben,
auf tDtffcnfd^aftlicl^e Stagififationen, eine SKen*
fd^cnfede ju rebuciren. Unb ba toir nun gar bie ©riefe
fctbft burci^fd^aucu; unb finbcn, »a« toir öermutl^en fonnten,
30 aber bo(^ immer tocnigcr, ate toir öermutbeten. 3m b r e t^ «
jebnten ©rief „üon Srl^ö^ung ber ©cijieöfräftc", togifd^«
mctal)]^^ftf(j^e 3^i^öiicbcrungcn bcr Oefcj^äftigfeit unfer« Oeifte«,
bur(^ 9Kutti})tt!ation , iene« Seben« töürbig gemaii^t. öt
ic^üc^t, H)ic in ben borl^crgcl^cnben ©riefen: ^eben löir l(|ier
35 ein« , fo lieben tt3ir bort taufenb ; al« »enn nid^t eben in
biefcm 9Kel^r ober SBeniger ba« @(enb biefer Srbe be»
ftünbe. S)o(J^ ba« ge](|t burd^« ganje ^uä^ burd^. 3)enn
Nro. 88.] ^^^
au(^ in biefem 93riefe tritt (Srlänntnig Domen an, bie
emige SEBigbegierbe, bad fl^fientatifitenbe St*
fal^tungfammeln. $at er nie bebad^t, toa^ Sljiriffatd
ben großen ^anfen an^ |>er} legt: „S9$enn il^r nxäit toerbet
tote biefe Sinblein" nnb »aö ^autu« fimd^t: ^3)a« ©tüd* »
toer! ber SBeiffagungen , bed Sßiffend, ber Srtänntni^ toerbe
auft?ören, nnb nur bie Siebe bleiben.^ 2bcr a6^l im Joitr»
je^nten 93tief filiert er bie Siebe erp auf ben ©d^on^Ia^;
nnb tote? über unfre fittti^c Kräfte, nad^ Anlag
tt^eoUgifd^er äRoral mit einiger S9$Srme l^omileti«io
f irt er, bag ^l^rafe bie (£m))finbnng, Su^brud ben ©ebanlen
meift fo eintoidelt, \>a% aüed gnfammen auf bad ^rg gar
feine SBirfung tl^ut. Sttid^t beffer ig« im ffinfgel^nten
nnb fiebjel^nten 33riefe. 3n jenem {inb und bie [700]
tned^tfci^aft unb ^errfd^aft onftöfig getoefen, bibtifd^ i»
bilbüc^ mögen fie fe^n, ber Sntpfinbung finb {ie nidbt«, unb
bie älnalogie au« biefem Seben nid^t gebadet, ^ben l^ier
fünfzig Sägige nötl^ig, burd^ Sinen tofirffomen ermuntert }u
fet)n, mug e« l^ier 3Äenfd^en geben, bie 2RitteIt>ttnft fteb
unb @onne; aber bort, too alle«, ^inbemig nnb S^rügl^eit»
toegfaöen foD — ! SQäir tooöen un« in fein SSBiberlegen unb.
Söorbrängen u n f r e r üReljunngen einlaffen, 3tt bem f i e b *
geinten ©rief oon ben gefeUfd^f tlid^en greuben be« $im*
mel« ift Dtet 2Bärme aaii @üte be« fiiergen«, bod^ gu xom%
um unfre ®ee(e mit $immet }u f fillen. 3)em fed^jel^ntent»
S3rtef t)on ber @))rad^e be« $immel« tooQen tt>ir fein V&o^U
gebadete« nid^t abtöngnen, bod^ quiUt and^ ba nid^t« an« ber
@eete, e« ift fo aQe« in bie @eete l^ereingebad^t 2)er ai^U
gel^nte nnb nennjel^nte 33rief oon Sergebamg ber @fiit«
ben, unb ben fetigen gotgen be« Seiben«, toerben l^ff entlud lo
bie ^eitfame Sßürfung l^aben, getoiffe äRenfd^ ftber biefe
SRaterien gu beruhigen. Sßir fagen gerne oon ben übrigen
nic^t«; über ba« eingelne l^ben toir nid^t« }u fagen, lotr
ftnb t)iet gn fel^r mit ber SorfleIIttng«art, an« ber ^. 8.
fd^tetbt, )Dertraut, al« bag toir il^n, i^on benen @ettett f(|&b** »
niren f oQten , t>ott ' benen er fid^ fd^ fo oieC 1^ Idbes
muffen: Unb au« unferm @efid^t«i)nn(t l^oben ttir gcfogt.
^^^ [Nto. 88.
toaö toir ju fagcn l^attcn. 3^er gttibctnbc Xi^til bcr (Sl^ttfleit
tDtrb tl)m immer t)iel ®an! fci^utbig bleiben. St gau&ert
il^ncn tüenigftenö eine l^etrfid^e SBett t)ot bie Stugen, too flc
fonft nici^tö atö 5)üfterl^eit unb SSertoirtnng fallen.
5 5f od^ einige SQSorte öon bem gn ertoartenben ©ebid^te. $)ätte
^err 8. für ben em})finbenben Il^eit ber SKenfcä^en ju fingen,
fid^ jum ©el^er berufen gef ül^tt, er l^ätte übe( getl^an, bief e ©riefe
ju fd&reiben, toürbe fte and^ nid^t gefd^rieben l^aben. Sr l^ätte
empfunben für ^üe. 3)ie an^ feinem S^erjen firömenbe [701]
10 ®raft ^tte ^lUe mit fortgeriffen. StUein afö S)enfer benfenben
ein genugtl^uenbeö SQSer! ju tiefem, ba 'ü)x e^e l^unbert $)eT2ett
bereinigt, a(^ jtt)etj Äö))fe, ba foüte er tool^l ©efid^töfunfte
üaritren, ®frut)e(3 au8 bem SQSege räumen, unb bagu ie»
ftimmte er bie ©riefe. S95ir H)iffen nid^t, ob er ben 3^^'
15 burc^ fte erreid^t. ©einem atten ^(an bleibt er getreu,
feinen ©efmnungen aud^, trn^ aüem S3Siberf^>rud^. S)a bünM
unö bann, er l^dtte bod^ beffer getl^an, gteid^ mit ber erpen
SBärme anö ©ebid^t ju gelten, unb jn toagen, toaö er bod^
nodb h>agen muß.
20 3Btr tDÜnfd^en il^m ®Iüdt ju feiner Unterncl^mung. Unb
toenn er irgenb einen JRatl^ üon un^ l^örcn mag, fo l^at et
über biefe SWaterien genug, ja fc^on ju üiet gebadet ^Run
erl^ebe fid^ feine ©ce(e, unb fdf^aue auf biefen ®ebanfenöot='
ratl^, toie auf irbif d^e ®üter, füllte tiefer baöÖeiflerall,
25 unb nur in anbern fein id^. !J)a3u tDünfd^en totr ifftn
innige ©emeinfd^aft mit bem getoürbigten ©el^er unfrer
Reiten, ringö um ben bie greubc beö $imme(«^ »ar, gu
bem ©eifter burd^ aüe ©innen unb ©lieber f^>rad^en, in
bejfen Sufen bie ßngel tool^nten: ®effen $errlid^feit um«
30 leud^t i^n, toenn« möglid^ xft, burdfegtül^ il^n, bag er einmal
©eeügfeit füllte, unb a^nbe, toa^ fe^ ba« Saßen ber "^ro*
Jjl^eten, toenn aQQTjra qf^iaxa ben ©eifi füüen !
^aDe.
3ol|^ ;2(nlir. ^Benign« ißerg^riferi^ lleitlmifrteriiuilr
35 üiier bie (S:iaf iTitren Sitrrtft^eUer Her ($r!edre«
unb Catetner* <Sxfitx iBitnH^ tm X;2(le, gr* 8* 2 3(lp^*
11 iB09«
Nro. 88.] ^^^
8oTb S 0 n i n b T 0 f banftc ®ott baf fit, bag et Scj^con-
[(^reibet gefd^affen ^aie: totr nti$(i^ten il^n faß [702] bitten^
feinen mel^r ju fci^affen. §re^ttcj^ in bem üRcer tjoii aOäijfen»
fd^aften, in iDeld^em tt)ir l^ernm getDotfen tDetben, ift ed balb
notl^iDenbig, bag man {i(i^ mit einet geiviffen enct)cIo))ebif(i^en fi
©etel^tfamfeit bel^etfe, toenn man alleö toiffen, nnb öon
a((em teben totÖ. 'äbtt toel^e bem, bet bad toill!
^etr SctgPtäget ^at nad^ ©abbattiet, ^tttf cn«, unb
anbern, bic et in feinet Sottebe benennt, eine äRenge t>on
©dd^en, 9?amen unb Segtiffen gufammen ju ttagen, an= w
gefangen. S)a« ©ebäd&tnig btand^t »e^^ülfe. SBöttetbfid^t
fommcn il^m l^ettlidb gu jiatten, unb bet gtöfle @del(|tte fann
fie nid^t entbe^ten. äbet bloö bem (Sebäd^tniß mögen fle
biencn. S)inge, bie füt ben Set jknb gcl^öten ; S3egtiffe, bie
üetbaut fe^n tDOÜen , obet bie gat Sinflug in ba« Seben »
^aben fotten, bie fmb toitKid^ auffet ben ©tänjen be« SEBöttct*
inii^, bie muffen mit bem ®ang beö SSetjlanbe^ i)etfd^(nngen,
in bie @m})finbungett bet ©eele öetloebt toetben. ffi« be«
ftembete unö begtoegen fel^t in biefcm SSBöttetbud^ jum Set-
ftanb bet ©tied^en unb SWmet bie Ätttcul: äbctgtaube, «
Slccibenj, tl^nlid^feit, abjhaltiott, «bpinenj n. bgL jn finben.
tJetnet, xoiü man ja aud^ fold^e Segtiffe in ein SSBöttetbud^
biefet ätt btingen, fo muß toenigflen« bet Segtiff angegeben
iüctbcn, ben nid^t tött, fonbetn bie alten ©d^tiftfiellet mit
bicfen SBotten üetbanben. 9?utt lefe man ben ättidtel öom«
Slberglauben, bet mit bet äbgöttete^ offenbat tetmed^feft
iDttb, ob et gleid^ ben Sitten nid^td toat, al9 dsiXia nqog
To 6aifioviov. 3a, oft l^iefe and^ eine bloge anffetotbent*
(id^e t^utd^t ))ot bet Kaci^e ©otted ds^aidcufAOVM , toie
g. $. ^lutatd^ biefed SEBott im Seben 9tomn(i gebtaud^tfo
3»an lefe ben (angen Slttidfel äbfhactton, unb öiete anbete
bie nid^tö at« neue Segtiffe entl^alten. SEBdtct, fott \M
9Böttetbud& gum Setftanbe bet aften Xtttoten bienen; »ie
fommt bet ättidfel Äbenb, Äbeubbernrnrnng n. bgt
[703] l^inein, bie bod^ blo« bentfd^ flnb, tmb bem Sefcr bet»
Sitten nie aufflogen? 9!od^ toeiter, )i>a9 l^etfen und bie Diele» •
9?amen t)on ganj unbebeutenbeit SKenfd^, Don betten man
l^öd^flenS fagen !ann^ bag fte biefet ober jenet ©d^riftfiteQer
genennt l^at? 3mmet iDeitet: SBa^ l^aBen bie gTte(i^if(l^ett unb
römifd^en ©ci^rtftpeller mit ber SWenge üon $ebräif(i^ett 9la*
mcn ^n fd^affen, bie faji ben brttten Zi^dl ber l^tfiorifd^n
5 9?ottiettcIatur auömad^en? ®er Sefet ber LXX. unb ber
Ätrd^ctti)äter fommt mit folgen ©ci^ulfubfibien bod^ ntd&t
toeiter. ßnbfici^, toa^ foüen tt3ir mit ben tl^cologifd^en äuö»
fd^toeiffungen, (Sl^renrettungen in einigen l^ifiorifdben ärtiddtt,
unb ben grammatifalifd^= unb logifd^praftifd^en in anbent
10 anfangen? 2Bir tDOÜen ben ^rn. S3ergfträ§er nac^ bicfen
allgemeinen Stnmertungen über einige Untertaffung^* unb
Segel^ungöf elfter , bie Uti einem fotd^en SBerf unöermcibttdb
finb, nid^t fd^ifaniren. SQSir finb mit ber gangen Unter«
nel^mung nic^t jufrieben, toeil toir babet) gar feinen nü^üd^e»
•15 SnbjtDeä , alö Sef örberung ber fo fd^äbüd^en SJietiöijf creij,
feigen fönnen, unb nad^ biefem S^l^eit ein ungel^eure^ 935crf
iefürd^ten, ba^ bod^ in aßen Sdfen ju grog unb ju ftein fc^n
tüirb. 3" gto§, toegen ber unbefd^reibüd^en ÜKenge öon
Slrtidtetn unb ber S95eitläuftigfeit , Xüomit mand^e ausgeführt
aotuerben, 3. 33. äaron, Stbral^am, Slbftinenj, äbfiraftion: ju
flein, tDeil bod^ bie meiften nur fel^r unbejHmmte 93ebetttungett
unb 33eobad^tungen augeben, unb toeber ^üi, nod^ Ort, nod^
Umftänbe ber angefül^rten 93ebeutungen genau auSeinanber
fe^en; noc^ toeniger bie, einigen STutoren eigene iBebeutung
25 i)erfd^iebener SBörter angeigen. 9Bir begreiffen gar tool^t, bag
l)ier bie ©rängen ber SJominal» unb Äcattoörterbüdjfer fel&r
in einanber laufen; toer toiU aber bie beflimmen? unb h)aö
für eine gigur tt)ürbe ein SBörterbudb ber einen ober ber
anbern Sfaffc mad^en, »enn fie bejKmmt »erben Knuten?
80 [704] Semgo.
Bit Dor^üge httst üittn 3ihtitf* O^ine ürfi^ittus otti^
tm fivüumf^^* 1772* 8* 80 »♦
6ine ^arüatur Don einem alten ©aron, ber aujfer bcm
alten äbel !ein ^eil fennet, tjerfagt feine Sod^ter einem neuen
85 ßbelmann. ®ie junge Saroneginn ifl nid^t fo befümmert
um bie ^l^nen, unb ^iel^t mit il^rem ©eliebten bat)on; unb
Nro. 89.] ^^^
ba^ mit [o tDenig abeltd^et 3)e(tcateffe, bag fie bre^ ber ältefieit
Sl^neugemäl^Ibe brauet, ein 9{egetdo^ git Detfio))fen, bad il^re
^(ud^t l^mbette. Sine ftanb^mä^tge ^eutatl^ be^ ©ol^ne^ mit
einem fci^eelen indüö^en B^^^fl ^^^^ ^^^ SIteflen Raufet
tröftet ben Eliten, unb bie SBegeißernng bed Seind to)edt feilte 6
3ättüd^!cit gegen feine Softer fo fel^r toieber auf, ba§ er
i^t ben ©c^anbfleden bergiebt, ben fle feiner gamilie oat^
geengt l^at. — SRon lonn einen aQtSgUti^en ©egenfianb
ber Satire nid^t aOtägUi^er Bearbeiten. 3Birb benn ba^
üDid^tcr» nnb ^l^itofo})^|enöott nie begreiffen, bag ber 2belio
uoii gan} aQein bem 2)eft>otifmnd bie SEßaage ^Ut? SSBir
toünfd^ten, baß ber toal^re äbel nnr eine beffere erleud^tetere
Srjiel^ung l^aben nU^d^te, nnb bann tooUten toir gerne ben,
nad^ unferer ^erfaffnng fo ni^tl^igen Unterfd^ieb ber ©tänbe
butten. ^ll^nenßoi} ifl nid^t ein $aar mel^r (äd^erlid^, ate ift
©etel^rtenjlolg , Äaufmannpotj , Snrgerfiolj, nnb äffe über*
triebene ^artl^eijti^feit fflr »orgüge M ©löd«. SSJer gelernt
^t, S^\xxti>txif)txt anf ber ©tnfe gn flnben, too er fielet, ber
toirb alle ©tnfen über nnb nnter fld^ mit ©teid^gültigleit
anfel^n. 2lber er{l mn§ man aufl^dren, felbfl @ca^in gnso
feijn, e^e man über ben ärleqnin f:potten barf.
^err SWid^aeti«, bet 3)id^ter, ift fiirjfid^ im 26fien
Qdiix feinet 3[(ter^ in $a(ber{iabt an ber |^od^onbrif(i^en
Slu^jel^rung geftorben! . 86
[705] Nro. LXXXIX. 5£)en 6. SJobembcr 1772.
8et|isig.
oraieni^ (^^ifttin an Ute 9ifüntn nnh nn htn ;Xn-
gu^tti^i* jdlit €iratinentar nnli :Xitmerteiin$tn^ ntifft einlgpeK
kritiritrcn Ml^mihbxuBtn 9m ^^ ifnxh. Xvut Um Cm* n
itr^en übtrUit mh mit thtisjtu Zwmxtomsi^ lt$ffitfM w$nt
gen. 2 ter ßünh^ 22 1600* in 8. iCey Siliiiiiifcen 1772«
ä93ir üDeutfc^en fd^einen einmal bentfen gn fd^ 1B<
^^^ [Nro. 89.
nöfc SBcrtc bcr Stu^Iänbcr bei) urt^ ju i)cr})Panjctt, unb noc^«
l^er 3U bcfd^ncibcn unb ju rcftifictrcn, unb a(fo mug cö mtd
nid^t tounbcrn, toann man unö mit jtx)C^ (Spipctn bcö §oraj
juglci(^ 2 Srtpljabet bcutfd^eö "^apkx unb üDtud auf btc
5 5Rc(^nung f c^reibt. § c i n f i u ö unb © c a I i g c r jüd^tigtcn
fre^ftd^ bcn guten ^oraj auf eine läc^crlid^c ärt, totmi fit
ü^m fd^ulb gaben, bag gu einer Ärittfa ^ier fel^t Dielet
mangete, ba§ nid^t Drbnung genug, unb Stu^fül^rung bct
©runbfä^c fe^, unb ®ott toeig, tt)a3 fie toeiter fuc^ten. $)crr
io§utb geigt ba^er unglei^ mel^r toal^ire« ©cfül^t, »emi er
fagt, ber 3^^*^ ^^^ 2)ic^terö toat eö ntci^t, bie gried^ifcj^e
•Sunftrid^ter in einen äu^gug ju bringen, fonbem BIoö baö
römijd^e2)rama ju beurtfjeiten. S)er 3nn^(t [706] bc«
Oebid^t^ tft t^m ein einziger, nemtic!^ ber 3^^^^^ ^^*
isrömifd^en ®(!^auf})te(^. ?3ietteid^t liegt bie SBal^rl^eit hi
ber äKitte. Jpr. § « t b ilettt ftd^ bie e})ipel ad Pisones gu
fel^r afö eine neuere ^robuftion Dor, anö ^ubKfum gcrid^tct,
unb batb burc^ S)ruier^nbe in aüe SBelttl^eile verbreitet
®ie tüax aber nur ad Pisones, unb biefe xooUU bod^ tool^l
ao^orag nici^t Don bem ä^ftanb ber bamaligen ©c^aubttl^ttc *
unterrichten, er f einrieb auci^ nid^t mit ber ®e»iffenl^aftig!eit
eine^ ©efd^id^tfd^reiberö für aöe nad^fommenbe -3al^r]^unbette.
©onbern i)ier finb aneinanbergereil^te Sm^pnbungen , mit«
getl^eiUe Urtl^eile an Sreunbe, unb bie (^Tctmpel bagu au« ber
25 @})ifc^en unb ©ramatifd^en S)id^tfunft feiner (toarum einer
anbern?) ^dt l^ergenommen. 2^er Se^t ifl nad^ bcr
33 entfetteten ausgäbe eingerüdt, unb unfere Sefer er«
toarten aud^ nid^t, ba§ toir be^ bem Äommentar $rn. Ö u r b ^
©d^ritt t)or ©d^ritt »erfolgen, unb anmerfen foüen, mit »ic
30 toietem ©runbe er be^ ?efarten, Auflegungen einzelner SBörtet
unb Äonftruftionen batb einen Sajcter, Sentle^, ®rif-
fioli, 3)enore3, fiotontu« u. f. to. gefolgt ober md^t
gefolgt fei). — ^r. $urb ift überall fel^r öor« fd^idflid^c,
correfte, fel^lerfre^e, unb reinumfd^rtebene eine« S)id^ter«, unb
35baber muffen toir il^m andi mand^e ©ünbe gegen ©l^afc«
öj)ear üerjeil^en. 93el) ben SBorten brevis esse laboro,
obscurus fio: sectantem lenia nervi deficinnt auirniqne:
Nro. 89.] ^^^
professus grandia turget: serpit humi tutus nimium ti-
midusque procellae, mad^t er eine fcl^r rid^tigc Slniücnbung
auf einige neuere (änglänbifc^e S)ic!^ter, unb glaubt, ber erfte
S^arafter (ieffe fid) auf 3)onne, ber 2tc auf ^ am eil,
ber 3te auf S;i^om})fon, ber 4te auf ^bbifon antoenben. 5
93et) ber callida junctura beö ^oraj toirb eine efeU)afte
(Snumeration bon aüer 9lrt ber SBörterfd^affung gemad^t. Ü6er
baö SBort pulcher fci^lägt er fid^ lange mit S3entlet) l^erum.
Ükr bie drftärung ber fogenanntcn an = [707]gene](>men
@ m^) f i n b n n g , bet) SSorpeUung trauriger ©egenpänbe greift lo
er §unie an, unb geigt beut falten ^]^i(of o})]^en , baß er
einen Srfal^rung^fa^ burc!^ SBörterfram in ein no6:^ l^eitigere«
3)un!el 'otx^Me. SSieüeid^t fönnten tt)ir unö bei) allen (ix-
Härung^metl^oben eineö $)ome, ^ume, u. f, h). enblic!^ an
ben el^rlid^en SBiberruf unferö StWenbelf o^n l^atten, wenn i5
er junt gtoet^tenmal, naci^ einer genaueren Srtoögung beffen,
tüaö ®u Soö l^ierüber gefagt, babet) [teilen bleibt: S)ie
<See(e l^at etoigeö Sebürfniß, il^re Kräfte gu üben, ftd^ mit«
3ut]t)ei(en, bet^ bem Seiben il^ireö 5Rebengef(i^ö})f« ju tjertoeilen,
— unb bal^er fommt eö, ba§ fie aud^ bet) ber blofen 9Sor= 20
fteöung babon bertoeilt. ^ätte man anfangt in bie ©treit*
frage biefeö ®efüt|te nid^t baö SBort angenel^m, ein*
gemifc^t, fo l^dtten toir baö unnü^e (Srflären nidftt nötl^ig
gel)abt: unb l^ätte man fid^ in bem menfd^Iid^en Seben nodfe
ettnaö weiter umgefel^en, fo toitrbe man gefunben ^ben, baß 26
eö auc^ nid^t einmal toal^r ift, baß toir unö bon bem »al^ren
?eiben anbrer abhjenben. äWan fel^e ben ä^^^^^f ^^^ ÜWenge
bet^m ©d^Iad^tfelb, betjm ®txx6)tpla^, im ^offital ber Ser*
trunbeten ! 3)aö S3et)f})iel eine« ef(en ä^T^t^^i^Ö^ be»eift nidbt^
gegen bie äWenge ber ©efunben. §err ^ u r b ^uft unb so
fammlet ade SrHärungömetl^oben, beweip mel^r gegen §ume
alö er foHte, unb bet) allen SRummern, bie il^m burd^ bie
$cinbe gelten, toeiö er bod^ feine babon red^t fefl gu l^atten,
unb fid^ t)on ba feinen Oefid^tgfunft ju toäl^Ien. S)etttt
am gnbe glaubt er gar, e« fönne fld^ be^ ber SRti^rung«»
baö ^en)uPfet)n einmifd^en, baß e« ^flid^t fe^, ge-
rüt)rt gu toerben. $on bem Sl^or ber ätten tötrb
^^^ [Kro. 8t.
©. 132. u. f. f. ütcl ®utc^, uttb nid^t ®utc«, ^in imb I^cr
gcfagt; bctrn er l^at bic ©ci^riften bcr Academie des In-
Bcriptions mit iRu^en gelefen. 3m Slnfan^ me)^nt ber
^crfaffcr, bcr Sl^or müffc adjcit bic ^axtl^ttf bcr
5 2 u g e n b ncl^mcn. Snbtic^ crf (ärt [708] er fic^ bal^in, ba§
bic ©efinnungcn bcö St)orö nid^t im fhrcngPcn ^etftoxib
^>]^iIofopl;i)d^ fet^n, fonbcrn bic gcläufigftcn Segriffe über
Siedet unb Unred^t, gemeiner unb fid^ felbft ge*
laffener StKenfd^ett barfteHen. 2öer aber einen Sl^ot
lobet) ben Sitten gelefen ^t, fann ber fid^ tool^I fo barübet
auöbrüdfen? gerner toirb nnterfud^t, ob toir einen Sl^or
l^aben foHen? — S)ie Urfad^e ber Sntftel^ung be« ©d^fer«
gcbtc^tö finbet ber SSerf. ©. 190. in bre^ l^errfc^enben
©runbtrieben : 1.) ber Siebe jur 8in^e; 2.) Siebe gur ©d^ön«
15 l^eit, unb bann 3.) moralifd^cö ©efitl^t. Sl^eofrit, mc^nt
er, begnüge fid^, feinen ©emäl^lben Siealität gu geben.
^Da'^er immunda crepant ignominiosaque dicta. Sirgtl
j)ermicb biefen älbtoeg (bic böfe Sicaütät), bal^cr finb feine
©d^äfcr anftänbiger, il^rc Scben^art l^citcrcr, unb bte
20 (Scene überl^an})t einlabcnbcr. S93ir muffen nod^mate
loerfid^em, baß bic« eigne SBorte bc« ^m. $ n r b ftnb. (Br
begreift nidbt, toarum Sicero ben ^(autuö loben, unb
§oraj ibn tabeln fönne, ba fie beijbe in einem gleic^»
erlcud^teten ^titalttx gelebt l^ätten, unb gürtet fw^,
25 un^ bie ©ad^e gu erftären. Stad^bem er fange geleiert, toa^
Sereng, SRenanber unb ^(autuö ge»efen unb nic^t
getoefcn, faßt baö Stejultat bal^in au«; bie SBenbung be«
SBi^eö ber Sitten l^at ettoaö niebriged unb ba« an ftc^, too«
bie grangofen Grossier nennen. S^^ ®arant biefe« 8lu«*
30 f})ru^ö toirb ein frangöfifd^e« Recueil de bons Contes et
de bons mots p. 89 angefül^rt.
Um aufrichtig gu fet^n, geigen ti)ir nun aud^ an, »e«*
»egen toir unferm ©erf. S)an! fd^ulbig finb. S)a]^in gel^ören
fe^r tiete SBörtererflärungen , »ie j. 33. über Comoedia
36 Praetextata unb Togata ®. 214. u. f. f. Se^ ber ©teile
miscuit utile dulci, glaubt er, bie unnatürliche £remumg
be« Dulce unb Utile ^be ben SBiffeufd^aften eben fo met
Nro. 89.] ^^^
gefd^abet^ al9 ber äRorat bte S^remtung bed Honestum unb
Utile @. 246. [709] SQSa^ et t)oii Sl^ale^^eat fogt,
unterfdbretSen tt>tt: ,,(Sd ga6 eine 3^t, ba matt bie ftmtft
beö 3o^ttfon ben göttt^en Seflctflermigett ©l^afe*
üptax^ t>or3og. Unfer je^tge^ ^^ttatter fielet biefen drtl^ttm 6
ein. 5R«n toirb toieberum @]^a-!e8j)cat« ©enie üergöttert.
3um ©lud für ben ^ettfd^enbett ®t\dimaä,
!ann man l^tetinn für biefen 3)t^teT laum }n
))tel tl^un.'' «ud^ bie nnbefonntere S93er!e 9Ri(tond
gtel^t er l^erbor, nnb }eigt, load in bem @amfon Sgo«io
nijpte^, S^ciba^^ nnbSRaft, an @)>Tad^e^ {xirmonie nnb
poettfd^er 3!)efcrt})tton liege.
S)te Slb^nblungen l^ätten unü6erfe|t Bleiben lönnen;
benn tDir baben an (Sommentirten nnb 9te!tiftcitten S3at»
teujc, ©(i^Iegeln n. f. ». n>ürfti(!^ toeit mc^^r fd^on imiö
^efi§ — aac« bie« iji unter biefen ©ii^riftfteaem, nnb ^txt
@fc^en6urg felbft ^tte, loie man and ben SEnmerhntgen
fielet ^ ettDa« ungletd^ Befferd tiefem fönnen. ®ie l^nbebt
t)on bem SBefen ber ^oefle übcrl^anjjt, bon bem berfc^iebenen
®ebtete bev bramatifd^en ^oefte, übet bie Sttad^al^mung n. f. to. n
UntertDegen« gerät^ er l^ier unb ba auf einen guten (Sinfatt,
3. 99. tDenn il^m bie ^rage aufflögt: Di bie gett>ö]^uli(^e
^ilrt be« @tubirend bem loal^ren ,$oeten ni^t
t)te(me]^r nad^tl^eilig^ aU bel^fltflid^ fe^? ©ogar
bie S)ebtfattonen an SBarBurton nnb 3Rafon finb foss
iDunberBar fried&enb, ate fie irgenb ein bentf^er 3Ragifter
legens an ben Kuratoren ber Unioerfität l^te fteUen Knnen.
— 3m ®anjen fleKen toir ben Serf. na<j^ bem ötlrf; toomtt
er ^tan, SlBftc^t eine« atten ©<J^riftflcDer«, galta ber alten
geleierten ©efd^iite n. f. ti). umfaßt, gn ben ©e-8o
trad)tungen, über bie toeife «bjiij^ten be« ®^p\tt9, Be^
biefer ober jener ©etegenl^eit.
[710] Ctfutt.
mifftnfHnnfttnf ttnblt0t^]iitn^fgfcfit htv cfciile-
mtfitreK |D0iireir. 1772. 4. 4 f if.
5»» TT», m.
Xit Sntimft 3r. !pc6icÜTt. SzceQoq, tcs nenen fyttn
3tactl9a[ter0 con Stfnn, ^crm $. rcn Xalberg, bol
.^rr ^tc^itruna^xatb Spriitger mit tiefer ^ete gcfeDcct
dine afotemifcbe ^cliceis ift icirfUcb eine rcn ten groftcn
5 Scbntert ^feiten tei @efe^^ebung : Obre 3^^^ geben tal^in,
^ittd jur @e(ebrfain!eit unt aüe Snnebmltcbfetten emci
jugentUcben l'ebend ^u fcbenfen, obne ta% eind ttm anteni
©(baten t^ue. Srfurt, tad berübmte l'ebrer, eine nterfaofir«
ti^e fcftbare SibKctbef, reijente ©e^enten unt Übecfing
10 einer güttaen ißatnr befi^t: unt n>ad aßee tiefet erjt bei
äSunicbed loertb mad^i, unter einem ter gröjten Sburffirftea,
t>on einem neifen unt großen iDhnifter^ einem too^ren Sframb
ter äSiiienidbaften unt ter (SeCebrten, regiert tehrt; (Stfnrt
fann auf ten Sor^ug einer befontere guten afotemtf^^
IS ^oticet) ftol; fet>n ; unt ta tiefe bebe 3d)nle jUgtetd^ , tote
iDenige antere, eine toHfcmmene ^renbeit bester 9teligbnen
fd^enft, ba[t ein Sammetpla^ ^indiiä^ex unt ttoblunterrufetdcr
gefttteter 3ünglinge uferten ^ tie in aüe ®tänte, ten ®eift
ter iDa^ren äßijfenfc^aften, unt ter fo nötbigen ^rtrSgttc^«
20 feit terbaucben. $err 9tegiemng^rat^ Springer ^ nail^
feiner @en;c^n^eit tiefe Stete mit vieler ?eb^ftigtett and«
gefc^mücft, unt fie Don ten meift ettoad petantifci^en afabemt*
f(^en Steten au^ge^eic^net. Segicegen jeigen »ir fte an, walb
übergeben l^untert antere.
25 [7U] 9liiiii]|rim«
£ie d^urfürflßc^ Sfatemie ber äBiffenfd^ften ^at
i^rer tid}äbrigen gn)oten öffentlicben Serfammbing gel^i
$reidfd)riften beurti^eilet , toelcbe auf bie Dor jtDe^ da^rc
befannt gemacbte Aufgabe, Don ben Soraltern Ott
sobed @rogen, ^faCjgrafen t>on SBttteUbad^
votlditx im 3a^r 1180 ben ^er}ogti(!^en S^ron^
in Sägern befitiegen, eingelaufen loaren.
Unter tiefen ^rei^fc^riften fanb flc^ eine mit bem SBal^I»
fpruc^: DebemuB patriae, loelc^e bie erfle ©efd^Ieil^td«
35 rei^e Don bem 93a)^erifd^en äRarggrafen Snitpolb, bem Sätet
^jogd %xnnip\), bid auf feinen Uren!el, ®rafen Sert^olb,
Nro. 89.] *^^^
fel^r tüol^I abge^nbcft; in bcr folgcnben SSerbinbung aber
mit ben ©rafcu üon ©d^et^ren unb ^^fatjgrafcn ton 9Btttefö=
bad| h)ett »cntger gleiß gejeigct ^t.
Sine anbete Seanttoortnng mit bem SBal^If^Jtnd^ : Re-
dit ad dominum quod fuit ante sunm, l^at bie 5
Sorältern gebadeten C^erjogö Dtto Bi« in bie SWttte bcö
eilften Sal^rl^nnbertö üor^ügüd^ gut au^ einanber gefe^et, unb
grünblid^ beriefen; toelci^e SSorjüge aber hjeiter l^inauf fel^r
Dermiffet toerben. ®em gefc^irften Serfajfer biefer ^reiö*
fd^rtft , welcher gu genealogifci^en Sluöfü^rungen fel^r tool^I lo
aufgelegt gu fel^n fc^einet, toärc feine Semül^^ung o^ne ä^^if^^
beffer gerat^en, hjenn er be^ Dortreflid^en ^txxn ^ofratl^«
JÖfele Scriptores rerum Boicarum, unb bie fo fc^öne @amm=
lung ton Monument. Boic. in XL 4 Sänben benu^et l^ätte.
!Dod) fäHt il^m auc^ ein getoiffer ä^f^fe «i^^t toenig gur is
?aft, toetd^en er gu einer fonft toid^tigen ©teile in bem
Chron. Schirensi mit feinen eigenen SEBorten gemacht l^at.
Xa nun alfo an biefen betjben ^rei^f d^rif ten , toeld^e bod^
unter allen übrigen bie beften toaren, beträd^tlid^e SKängel
fici^ geäuffert, fo fal^e [xd^ bie Sl^urfürftt. Slfabemie genö* 20
[712] tl^iget , ben aufgefegten *^reiö ton 50 S)ufaten loeiter
^inau« gu i)erfd)ieben, big baß eine toUftänbigere unb nid^t
weniger grünblid^e Slb^nblung erfolgen »erbe. 3^nfonber»
l^eit toünfc^et fie, baß bie SSerbinbung gtoifd^en ben Snfetn
©erjogö Slrnul))]^ in Sägern unb bem @raf Dtto ton as
©c^et^ren, bem ©emal^l ber ^agiga, tom ^a\)x 955 big
1060 au« aüen l^iftorifd^en, genealogifd^en unb geograpl^ifd^en
§ülfgmitteln rec^t genau erforfd^et unb erliefen toerben möge,
aU tüo^u ben ©elebrten eine neue grift big ju Snbe bcg
üinftigen 3a^reg 1773. gelaffen mirb. so
Sluf bag 3al)r 1774. aber ift bermaten folgenbe *ȧreig=
frage befannt gemacht toorben:
Comites Palatini Rheni cur de Rheno appellati
sint vel ad Rhenum, ubi^ quasnam Rheni partes, in-
feriorem an snperiorem^ an utramque, comitiva ipsorum 35
palatina proprie complexa sit, curatius disquirendnm.
S)ie aSeanttoortungen bierauf muffen öor Serpieffung beg
.^eumouatd gebadeten Sal^re^ an ben (eßdnbtgen @etrettttntd
ber Slfabemie^ ^errn ^ofratl^ Samtti, eingef^idet toerbcn.
^et ^rei^ befleißet oud^ in einer gtogen 3)en!mfin}e Don
50 ^ufaten.
5 Slnf bad näd^ftfünftige Sa\)x ift fd^cn in teerigem fotgettbe
iBotanifd^e Slnfgabe gleici^eni ^reid au^gefe^et loorben:
Quaenam sunt in salicibus essentialia atriasque
sezus attributa, in eqnisetis praesertim arvenai et
palustri, in osmunda regali et in pteri aqaiiina
10 Linnaei ; nbi argnmentis validis experimentisqne decre-
toriis aat comprobandns ant evertendns eamm palybcii-
Ins in globulis seu cavitatibns contentns, verene germi-
net ant germinare possit sine foecnndatione ?
[713] Nro. XC. 2)en 9. 9loumhtt. 1772.
15 ^aOe unb ^elmftabt.
^tiiftBffünhitn. 6ter ®l|eiU 1772. 8. 492 S.
jDic 'i|3ebattteric , bie, tote xoxx bem $u6ltlnm im S8et«
trauen fagen muffen, bei) un3 ©eutfd^cn tl^ren @ife am
20 Idngf^en aufgefd^Iagen l^at, fann burd^ ntd^t^ Beffer ausgerottet
toerben, aU »enn man SWufler Dor fl(^ fiel^t^ töte grünbticfee
aBiffenfti^aften in anftänbiger gefeUfd^aftttd^er gorm getriebe«
toerben fönnen. 3n btefer 9tü(ffid^t l^at $err S)r. ßtfcn*
]^ a r b t fiÄ burc^ feine SWetl^obc im SSortrage feiner »ed^t«»
2r>]^änte(, ein fd^öne« Serbienf^ um bie jRed^tögele^^rfamfeit er»
tDorben. StWan !ennt fd^on auS ben öorigen ^Aitn bie
ginüeibung bicfer (Srjäl^Iuttgen , bie fid^ fonberüd^ 6et^ bcn
Seinben beö etoigen: ob e« gleid^ fd^einen möchte,
bennod^ unb bieioeilen, fel^r Beliebt gemad^t l^abcn;
so unb toir fönnen unS begnügen , bie in biefem Sl^eil öor*
!ommenben gätte nur fürgüd^ gu erjäl^Ien. 1.) Sine unruhige
Stiftöbame toiü eine Don bem Stift ertoäl^tte gräutein tooti
i^rer 'ßräbcnbe unter bem SJottoanbe üertreiben^ »eil bie
^anbecifürftinn baö SRed^t ber erften ©itte au«jutiben f^äit;
35 fca aber bie 3^it f<^on Derfloffen »ar, in toeld^er biefe« 9te^t
Nro. 90.] ^^^
^(a^ fanbc, fo üerfel^It ftc il^reö 6nb^ö>c(f«. 2.) (Sin ©lau«
Ibiger [714] befc^utbigt feinen ®c!^ulbner einer gefältelten Se*
trügere^. S)iefer fteßt bc^toegen eine 3)iffamationöf tage an ;
unb ob er tool^I in ^ufnel^niung ber ©d^ulb, mel^r leidet*
finnig aU boöl^aft gctoefen ip ; fo toirb er bod^ beötoegcn 5
abgetoiefen, toeit er bie SintoiÜigung feiner (Sl^efrau, ol^ne
beren Sortüiffen untergefd^oben l^at. 3.) (Sin bummer 3ube
betrügt einen nod^ bummem ©olbfd^mibt. tiefer eilt il^m
in ©efeüfdbaft eine« SBirtl^ö unb ettici^er 93auern nacb; er-
toifd^t il)n, })rüge(t i^n mit red^t, aber nic!^t in forma juris, lo
unb nimmt il^m ba« ®elb, um ioeld^e« er i^n betrogen ^tte.
3)er -Sube fc^ret^t über ©traffenraub. S)a er aber ben Ses»
trug eingefte^t, aud^ il^m mel^r nid^t genommen loorben ioar,
aU er unrechtmäßiger SBeife erl^alten l^at; fo ioerben bem
3uben feine Prügel jugefj^rod^en, ber (Solbfd^mieb unb (Son* i5
forten aber t)om 53erbre(^en be« ©trafenraub« entbunben,
unb mit ti)in!ü]^r(icber ©träfe belegt. 4.) (Sine $au«l^ä(terinn
giebt il^ren ^errn aU SSater eine« uncl^tid^en Äinbe« an;
unb ftirbt barüber. 9?un foü ber angegebene SSater ba«
^inb erhalten ; allein, er !ann nid^t überliefen hjerben, unb 20
ba« arme ^inb toirb feinem ©d^idffaal überlaffen. 5.) Sin
SDitnifter fc^üeft einen ©erfauf, mit SBiffen unb SSSiöen feine«
$errn; toirb jtoet^mat barüber jur SSeranttoortung gebogen,
entgel^t aber ber ^ofintrigue glüdflid^. 6.) (Sin 2Räbd^en tft
närrifd^ genug, einen StWann, ber au« StWetand^oIie ben Ser^ as
ftanb t)er(ol^ren ^t, nad^ feiner Sefferung ju l^euratl^en ; toirb
aber ba« Opfer einer ungegrünbeten (Siferfud^t, in toeld^er
tbr Sl^ann fie ermorbet. 3)er äWörber toirb öon ber orbent»
liefen ©träfe befreiet. 7.) (Sin ©roöoater enterbt feine
Stodbter in guter ^bfid^t; aüein, ba er biefe« in feinem so
S^eftament nidbt au«brudt, fo toirb bie SSerlaffenfd^aft jum
f5ibei=Sommi6 gemacht; unb ber SCoc^ter bie ?egittma unb
bie KrebeCliana gugefproc^en. 8.) (Sin Süent öerfprid^t in
ber 5(ngft feinem Slbüo* [715] caten ein ©efd^enf, toenn er
einen i)erbrü6üct)en 9te(bt«l^anbe( getotnnen toürbc. ®er s*
5lbüocat getoinnt i^n, aber ber SUent toiH nun üon bem
©efc^en! nid^t« mel^r toiffen ; ba« er bod^ cnbüd^ jal^Icn mn^.
Litteraturdenkmale des 18. Jahrhunderts. 8. 16 (38)
594 p,„.,
9.) Sin gcftrcngcr $err älmtmann totH, um fein SJtc)^ öo
ber Qmöi^t ju fcctoal^rcn^ auö Slbergtauben ein ^ejcnfcp an
fteücn. Seine 3Äagb foH baju ben 119ten ^fafm beter
Sie berWttet f^ bte Sl^re, Seftor ber ^ejen ju fc^u, «n
5 barüber tüirb il^r §err fo gorntg , ba§ er pe nad^l^er m
etneö ®c^nu))ftud^^ toitten, ba^ fic tl^m geftol^Ien ijdbtn fottt(
unmenfd^dd^ bel^anbett. 5)aö SBetböbilb toirb batübcr fronl
unb fobert lebenötänglid^en Unterl^att. ®er ämtmann toir
aber üon biefer gorberung lo^t\pxo6^tn, toeit ba^ iDtäbd^e
10 tüteber gefunb wirb , el^e ber ^^Jroceg ju Snbe iji — Slni
f(ag noc^ einer über bie Sangfamfeit ber S'upife! 10.) (Si
junger Wenfd^ maci^t ©d^ulben, bie feine 3Äutter für t^;
begal^tt. Um feine ©d^toefter gleid^ ju l^alten, öerfd^rcibt p
il^r fo üiet, atö ber ©oI;n fic gefoftet ^at; töiberruft abe
15 »ergebend il^re billige ißerfd^reibung. 11.) (Sin (Srbe nimm
mit ®eti)att Säefife ton einem @ut, an toetd^eö il^m nieman!
feinen 9lntl^eil ftrittig mad)t; unb toirb barüber, toie billig
geftraft. 12.) Sin junger 3Wenf(i^ toitt au5 einer ffottflten
tigen ^Üuferung eineö SWäbd^enö einen Sl^eüerfprud^ erjtotngen
20 unb erregt barüber eine pfcalifc^e Älage ; bie aber fein
folgen ^t. 13.) @in ©tift toiü einen bünbigen Sergleid
burd^ ß(;icane umftofen; man fagt aber ber pia causa, ba|
fie jtoar fel^r priüilegirt fei), aber nic^t gum d^icanircu
14.) ©in Sauer fauft fid^ in Sranbttoein gu tobte^ um ein
25 SBette gu gehjinnen. ^Der anberc n>irb bafür inö ^od) gc
ftedft. 1 5.) Söd^ter tooHen be^ einem Se^n, ba« in ßrbrel^i
tcrtoanbelt toorben ift, mit erben, unb »erben jugelaffen
16.) ^Ter gaü ift fel^r befonberö. Sin SRcufd^ toirb tobt ii
einem Oraben [716] gefunben. S)a man t^n l^erau^ gog
80 f anbe man eine ©dftief ertaf el bet) i^m , toorauf bie 333ort
ftunben, ber große Äremer ?. ift fd^utb an met
nem Sobt. 3)er große Äremer ioar ein Äerl, bem mai
fd)on einen fotd^en Streid^ gutrauen fonnte. So famen nod
anbere fel^r »id^tige 3ln3eigen l^in3u; nur blieb immer bi
35 gragc , toic fonnte ber Srf offene f^reibcn ? ®er crfie äuö
fprud) fttmmtc auf bie goltcr ; fel;r übereilt : ber anbere aht
legte bem Slngefd^ulbeten ben ^teinigungöeib auf — bc
Nro. 90.] ^^^
3}etftor6cnc »ar fcl^r fd^toctmütl^ig, tmb fonntc »ol^I fco^l^aft
genug fe^n, fid^ ;;u crföufen, bamtt fein geinb gel^cnft ober
gef(5})ft »erben möge. 17.) ©n Sräutigam toirb öon feinet
Sraut auf bie ^robe gefteHt. — SRun tätige einer, auf n>a^
für eine? — So ijt ein SonfijioTialfatt , t)on toetd^em, tsAt 5
.^err SBeber fagt, ber fleifc^Iid^c SWenfci^ ntd^tö hernimmt.
18.) @tn ®ieb »ergräbt einen ©iebjial^I. (Sin anberer el^r«
ßd^er aWann rätl^ einer SBeibö^jerfon an, ben Ort bennod^
ju fud^en, tüo er »ergraben toax. ©ie pnbet il^n; unb bct
®ieb geftel^t aUeö. aber tool^er toupe eö ber anbere ? ba^ lo
toar eine S^age, bie ben el^rlici^en SKann in eine Unterfuc^*
ung purste, an^ toe^er er aber mit Sl^ren fid^ errettete. SIRan
fielet, bie ^'dUt finb — meijien« eben nid^t fo befonber^, fo
mer!h)ürbig ! ®aö O^tereffe ber (Srjäl^Iung berul^t aud^ meijl
nic^t fotüolf)! auf ben SSertoidfelungen beö Streit«, aU »iel* i5
mel^r auf ben ßl^ifanen ber äbDocaten; unb ba« ip bie Ur«
fad^e, toarum toir bie ^itaioaüifd^en SRed^t^l^änbet biefen nod^
immer i)or3tel^en. S)od^ toären fte aud^ noc^ unbebeutcnber,
fo tüünfd^ten toir eine lange Sortfefeung biefer Sammlung,
nur toegen ber guten Slrt beö SJortrag«. ®ic meiften fraf- ao
tifd^en 3uriften Dertoitbern in ben pebantifd^en Peftilren,
lüogu fie genötl^igt werben, unb ba unfere Srjiel^ung an*
fängt, ®efd^ma(f unb })^iIofo})]^ifd^en ®eip fo emftg ju bc*
arbeiten, fo ift e« unumgängüdf) [717] nötl^ig, baß man auc^
bem grünbtid^en einen beffcm 3lnftridj^ gebe, ober bie junge 26
$errn lefen gar nid^t« mel^r »on ber Staffe.
fl^rantfurt unb Seijijig.
Wülfvt ßtfti$xtihun$ imtytt untinunhtx stmutf^ft-
ntx ülnhtx vonlUr« Cir^riß« |)^tL ISttxmi^i mit timt
Äupfrrtafd* 1772* 8. 48 S* so
2)ie ©eburt fam ju Anfang biefeö Oal^r« in Suffergea
auf bie 3Ö3e(t, unb toar oon benen, bie nad^ Rattern unb
anbern, bie getoö^nlid^ften finb. Unter ber SKitte be^ber •
Sruftbeine biö gum Eintritt einer Siabelfd^nut aneinanber
^etoad^fen, l^atten nur ein ^erj, eine monflröfe Seber; boös«
übrige boj)})ett.
16 (38)*
596 pr«,.«
$crT ^aflor 3Äc^cr, htx, »cit er bie Äinbcr getauf
^ttc, ftd^ ücr^jflic^tct glaubte, auc!^ öo» tl^ren SingetDciba
9teb unb äntiüort ju geben, nal^m eö fel^r übet, ba§ tnoi
nur ein ^erg tooHte gefunben l^aben, unb Derungümpftc ix
seinem ©c^riftgen ben ad^tfamen StWcbifuö bor beut $ub(tb
ber ftd^ bann jur Sertl^cibigung genöt^igt fal^e. $ier tiefen
er und atfo eine beflimmte 9{ad^ricf}t ber @e!tton, toie man fli
Don einem erfahrenen SWanne, ber rx>ti9, toorauf ed anfommt,
entarten fann S)ann toirb bie Unjulägigfeit bed geifUic^es
10 Xraftätgcn« , feine Unbeftimmt^eit , unb bie Il^otl^eit M
3Äanne5 öffcntttd^ })roftituirt , ber auf ^öreufagen öou mt>
toiffenben labern, ol^ne Äänntniß ber ©ad^e, auf ba« Ua^
loerfc^ämtefte in ben 2ag hinein raifonnirt.
@6en bafelbft.
15 ;^n meine CaK)»5ieut(« 1772^ 8. IfitB nv^ 2tttfBtfUL*
5 iBogen.
S)ag erfie ®tü(f entl^ält eine alberne ©efd^iti^te üoii einem
Sauernjungcn , ber fid) burd^ bie geioöl^nlici^e [718] !Dlttte1
öon ®))eic6el(e(!ere^, (Sm})fel?lung, Säeftcd^ung unb ^tmaWftXi
20 ^nm Dberamtmann unb Oberinf})eftor ent^jor gefd^toungen l^t
@« fott ©att)re fet^n; fd^eint aber ^Jöbetl^afte ^erfoneOi
Slnft)tetung.
3m 2ten ©tücf ben)eift ein ^önig }n)een anbem fiö<
nigen in einer Slrt Don ©ötterffrad^e, bag ein unterrid^tete^
25 SJoIf ge^orf amer f e^ , at« ein bumme« , toeit e« feine ©er«
l^ältniffe mit bem ©taat beffer Der^ünbe. 3)er ©eifttid^feit,
bie fo gern Untoiffen^eit unb ©umml^eit um fld^ ^er toer=
breiten möd^te, toerben bittere äBal^rl^eiten gefagt 3n
Sangen aber ^ben ®c. äRajeftät nid^t übertegt, ba§ 8le
80 ligion, '»^Jolitif unb ©efe^gebung oiel einfad^er feijn, ötet onbn
3töe(fe l^aben muffen, aU fie bei) unö ftnb unb ^aben, toeni
man bas Sotf fo ftug mad^en toiü. — S)ie Äebe biefe« Stü
nig« an, toie er bie anbem gvoeen Äönige nennt, feine Sa
meraben, ift fe^r flad^, obglett^ ber Ion fo bot^ gefpannt ifl
86 bag man i^n !aum erreid^en !ann. 993ir toiffen }. S3. nid^l
toie ein Sanb mit ©d^anbfäuten beßedCt toerben !ann. 9nd
Nro. 90.] 597_
fmb bte Slu^fäQe auf bte ©etfll^en }u l^limtf^. SBir freuen
und, fo oft toit etueu ted^tfc^affenen ©eifitt^en fel^n, unb
tjergeBctt nm be« eineu »iKeu, l^uubett anbetu tl^te geinter,
©nfatt unb Il^orl^ett »on $erjen gern — S)od^ ba^ nmjie
il^nen nad^ bcm $Ian be^ SSerf. fre^üd^ flefagt werben, ba§ 5
fie ed ntd^t für %mt^))flt(!^ten Italien foOten, bem geraben
ÜRenfd^ent^erflanb alle 3(u^n)ege }u t)etrennen, unb ba^ 9te&t
ju leieren, toa^ fie tooQen^ unb tote fie tooKen, allein an
ftd^ 3U reifen.
mn % 5^ ^üxhtv 1772. gr« 8* 79 S* Uns (Sngliri^e
iianeliem
$ 0 )) e xft fc^on oft erBSmtti^ ntt|]^anbelt toorben. [719]
$err ^arber totrb aud^ nm biefer U6erfe^ung totUen an is
jenem S^ag auf bem ^arnag eine gtoge Seranttoortnng gegen
ben feiigen ^idiUx auf fid^ l^aben! $ier ifi ein äKn^er
biefer Überfe^ung, ba^ vn9 oUet Wt^e, md^x bon bet ®ad^
gu fagen, überl^ebt.
9lid^t @(^im))f, nid^t dffxt, l^gt an einer ©tonbe^f^l^Sre. m
@))iel beine SRoKe gut, baran liegt alle &)xtl
^ad ®lüd 1)at ^ter nid^t t>ie( Serfd^iebenl^eit gemad^t,
$at ben mit groBem %vl^, ben mit Srocab bebad^t;
®(ii ©d^uftem ©c^urjefeD, nnb Pfarrern 9te)}erenben,
SDen äßönd^en fiutten nm, nnb fironen gfirflenl^Snben ; 86
„iSia^ ifi berfd^iebener aU ftntt nnb ftronen tDor?"
3d^ toiS bird fagen, Srennb ! ein toeiget nnb ein Starr.
S)a« finbeji bu, fo Balb ber gflrfl ben 3»»ttd^en fj>ielct,
Unb @d^nfierg(etd^ im Sot^ ber txtmtat Pfarrer tx>1i\jHtt}
3)ie SBürbe mad^t ben Wlam, Untoürbigleit ben 2^ot, m
S)a« übrige iji gett nnb fd^nmr} l^tt feibner SKoor.*
aaSir glauben faji, baß $o|)e \tbx Saabex^fb^m: Alte«
toa^ ifl, ijl gut, »ibermfen koürbe, loenn er biefe fXbtt*
f^^ung 3u feigen befdme.
^^^ [H«i.«OL
lies Flaisirs de Satyres: @m )Oorttef(tC^ed SSlot
nad^ ^ölemBourg )oon ie ^nfftux^ $iet tfi Slima,
[720] SBärmc unb toal^rc« Sofhtmc bc« ganbe«. SDtc 1^»
5 U(j^pcn JRumeit bicncn bcn gigurcn jum ©runb. Auf tcr
einen ©eite ift eine ©efellfd^aft Jh^m^l^en nnb ©ot^rcn^ bie
^rüd^te genieffen. ?luf einer Stnl^öl^e ein Äinb, üottfotnmeii
n)ie auf einer antifen ®emme gejei(!^uet, bem eine ^mp\ft
l^erunter l^ilft. ®ie gigureu flnb alle reijenb. Auf ber
10 anbern ©eite beö SSorgrunb^ liegen gtoeij S^t^^n , itnb
nagen an ben l^ol^en Äräntem. 9Zur ber ©atijr unb bie
yii)xtü(>^t in ber Wxttt tanjen ni<i^t mit ®ra}ie. SEßir tooDen
aber l^offen, baß eö ber Äu|)ferfted^er berjeid^net l^at.
mtiU ifl bon feinem ©ol^n ge}ei(^net nnb Don ^a-
i&rieatt gefto<i^en toorben. £)a^ ©tüd ifl artig berjiert^ nnb
glei(i^t tooQfommen gut. S)a^ Portrait bon 0ifx. #rftr9#
bem (S!om))oftteur ber neueren {(einen D)»ern^ ifl and^ in
eben ber ©röge l^erau^ gefommen. äßan fielet, bag bet ftöttig
red^t ^atte, ba er il^m borgefül^rt tourbe, nnb ntati eine
20 ^45en[ton für i^n »erlangte : Oh qu'il est laid ! ruften ®c.
aWajeftät. ©ieöeid^t mad^te i^n bie ^enflon nod^ etwa«
]^ä^(id)er.
Serlin. S)ie Äönigt. äcabemie ber fd^iJuen SBiffen-
25 fd^aften unb f retten fünfte l^t in il^rer am 15 tcn Oct. b.
3. gel^altenen Serfammlung , ben ^ntn Sorctti, ^rof.
ber atebefunft, jum orbentUd^en SWitgüebe in ber j[)]^itoto«
gifd^ctt Staffe ertoä^lt.
93ei) äuögebern bief er ^diuxiQ ifl gu l^aben : M a P h i -
solosophie. Par Mr. Dorat, 8. ä 12 fr. The de-
serted Village a Poem, by Dr. Goldsmith, the
author of the Vicar of Wakefield. 8. ä 12 fr. ®öt-
tinger ÜWufenallmanad^ auf« Oa^^r 1773. ä 1 p.
N,o. 91.1 '^«9
[721] Nro. XCI. S)ett 13. Slotjembcr. 1772.
Ijettre sur l'homme et ses Bapports 1772. 8.
65 S*
333ir freue» unö, bicfe neuere @<3^rift bc« iüngcru $ertu 5
§emfterl^ui)ö anjetgen ju fönuen. Sie xft eine gort*
fe^ung ber nur flüd^ttg in bem (entern Srief snr les de-
sirs angegebenen ^aü)>ttbeen feinet ©^flemd, bte fiij^ nod^
ferner in einem gröffem äBetfe: snr les progr^s des
seien ees enttoidetn derben. (Sd tl^ut und leib, bag n>ir lo
be^nal^e nur (^benl^in fiber bie toid^tigfien Sil^eite biefed Sud^d
wegeilen, unb unfre Sefcr auf baffelbe felBfi bert»eifcn mflfftti.
3ebeö em^jfinbeitbe SBefen fann feitte ©enfation ein^ anbtoi
©uBftang, aU burd^ bie 3been ober Otlber erl^dlten, bie <atö
bem SSerl^ältntg entjiel^en, toorinn flc^ biW SBef^n gegen blcfe i»
©ubftang befinbet, ober bad fle t>on 'biefem SBcfen at*
fonbert. S)iefe« nennt ^empetl^uij« bo» Orga^
ober 2Rebium; bad l^eiji, er öerjiel^t barunter m^t aHctJi
ba^ ^uge, bad fielet; fonbem aud^ bad Sid^t, bad fl^ auf
ben ©egenftanb refleftitt. ®ie« empflnbenbe Söefen üer^iStio
fid^ babe^ (et^benb, unb biefe Xrt, Stetn )u ent))fangen, 1)at
ber SWenfd^ mit bem ^xtxt gemein. -Sjl «d -aber ein SGBefen^
baö benft unb ©c^Iüffe mad^t, fb ^at cd B^^^^f ^i^ ^^^
bte ©egenftönbe fe(6ft finb, bie itkr mit ben ®egenflSnb^
üi^ereinfttmmen ; [728] unb bicfc Q^ifttt ^at eö in feinet t»
©ettjalt. 3)re^ SBege Bat ba« emjjflitbettbe ffiefen ju Sbeen
ju gelangen. 1 .) S)urd^ trie ffiirteng ber @cgenPänbe, löeÖ((e
bie äRebia ober Organen tu SetoegUng fe^. 2.) S)ttt^
bte jufäQtge %en)egung, bie Be)} Organen, 3.) -tinb butd^ bie
^etoegung , bte t)en Organen burd^ bie 3^^ initgetl^feilt to
totrb. 3!)te auf bem erften 9Bege, burc^ bie '®egetttoart bc9
©cgenftanbe« felbfl erjeugte 3bee 1^ unfheitig *ie «trtpe
ttarl^ett. 3)te 2 te ifl f<^on ttngteii^ «oeniger tfet, tttb fdjfc
oft confud, unb biejenige, toetc^ bie BtMiM butd^ 3^*^
l^eroorbrtngt, ip fd^toäd^er, aber hoij of^nt bie g^Ncingfle tRl^-^
totrrung. £iie @rfal(frttng lel^rt tM Hefe bei*fd^iebeiie @tiAie
ber ^larl^eit berechnen. Srünntt tM, Wit Mreit M. l^^äKh
60» [Nro. «.
Sage, unb ö>ir feigen bei^m äuftoad^cn fWftttd^ bcn tDal^reii
Sag fclbp, fo bcmetfen toir bcn Untcrfd^icb bct 3bcc^ bie
burd^ ben lual^ren ©cgcttflanb, unb bcrjcnigcn, bic bur^
eine acctbenteüe 93etoegnng ber Organen l^erborgebrad^t
5 looTben. ®})ielen toir ©c^ad^ mit gefd^Io^ncn äugen , fo
feigen tötr toicber ben Unterfd^teb jtoifd^en ben 2>^iil^xi unb
bem tDatiren Objcft. S)em Siliere fel^It bie lefttcre ärt,
feine Sbeen l^etüorjubringen. S)a aber feine 3been aud^ alle
betjnal^e gleid^ !Iar finb, fo ^t e« gteit^ jiarfe Setbenfd^afteii,
10 unb alfo — fo gu fagen — ntel^r 9?ationatd^ara!ter ate bet
SKenfd^. SBir übergcl^en nunmel^r bie 33eö>eife, öon bcm
Unterfd^iebe ber ©eete unb beö ^ör})erö, öon ber ÜRaterie,
il^rem not^toenbigen 3lnfang, einem etoigen Url^eBer berfctben,
u. f. tx). ©ie erfd^einen burd^ bie ©teUung unb bie ®))rad^,
15 bie i^nen ^err ^emjierl^uJjö mitjntl^eilen getouji l^at^ in
einer fel^r intereffanten Steul^eit. 5Rur ben einjigen ®eban(en
muffen toir, toegen feiner großen SBid^tigfeit, noc^ anmerlett:
„L'Ame ne sent qu'elle agit, qne par Tld^e de U
reaction. Sans la reaction eile n'auroit aucune id6e de
20 8a Vell6it6." SRan fielet fd^on gum [723] SSorau«, toic
frud^tbar biefe^ $rinci})tum für bie SWoral loerben mu§^ nnb
baß fid^ ber SKenfd^ ate eine -Sufel, ol^ne ®ef ellfd^aft , nur
al3 ein berjüimmelteö SBefen benfen lägt. 3n Segegnung
ber Sintoürfe bon @. 17. an, ^t nn^ befonber^ gefaKen,
25 ba§ §err ^emperl^n^ö ben Sl&ierenfeefen bie @u>ig!ett
nid)t gerabe abfprid^t; bag er glaubt, bie iJorberung, unfre
SSeüeität ju betoeifen, fe^ eben fo ungereimt, aö bie, bom
93eh)eife unfrer ©jiftenj. 3nbeffen rettet er fie bod^ (®. 20.)
fe^r fd^arffinnig gegen bie StWaterialiften, tnbcm er jetgt, ti)ie
30 fel^r pe bon ber 9?atur einer bloßen geberhaft nnterfd^ieben
fet). ©0 lange bie ©ee(e burd^ SKebia unb Organen il^re
3been erl^ält, toirb fie nie in baö toal^re SOSefen ber ®inge
bringen. ®er StWenfd^ fielet in ber ©d^toere ber anjtel^enbett
Äraft, ber Vis inertiae eine bejiänbige SBirfung unb ©egen-
35 loirfung , unb barau« fc^Iießt er , baß mel^r ^rinci<)ia bc«
aaSürfenö in ber SBett ftnb, ate SBürhingen. ©a^jenige,
toad mad^t, baß eine ©ad^e ba^ ifl, \x^qA fie iß, nennt $.
Nro. 91.]
bic Vis inertiae ; unb baö, toa« Dcrurfad^t, baß ftc an btcfcm
Ott, ober in btefem SSerl^ättntg mit anbern ©ingen ift,
nennt er bie anjiel^enbe Äraft. 9?un geigt er, ba§ im
©rnnbe biefe het/tit Gräfte auf einerlei) 9lrt toürfen, ba§ fte
einanber nic^t entgegen [teilen, unb ba§, toenn nic^t« in ber
3BeIt tüäre, ba« il^nen entgegen ftünbe, batb aßeö auf bie @in*
^eit gurüdgcbrad^t f ei)n toürbc. "ün&i bic homogenen unb
heterogenen Sl^eite, njorau« aUe 5IRaterie gufammengefefet
ip, unb bereu ®^)iet gegen einanber, loürbe bicfc enbüdbe
©inl^eit nid^t üerl^inbern, toenn toir nid^t, »ie bei) ben ^fa* lo
neten, überaß eine Vis centrifuga annel^men, bic ber vi
attractionis entgegen gefegt ifl. S5on ber gort^jflang*
ung ber ©eeten eröffnet ^emflerl^utjö feine ®t^
banfeu nid^t, fonbcrn er fül^ret ©. 26. eine fonberbare @r==
fal^rung an , bic gej)rüft unb übcrbad^t gu tücrben bcrbient. i5
[724] 2)a nun ber SIKcnfd^ biefen ehjigcn ©trcit gh)ci)cr ent*
gegen gefetzten "iprincijjien fielet, fo mug er barauö ben notl)*
toenbigen ©d^tug mad^en, ba§ bic SBelt nid^t burd^ ftd),
fonbern burd^ einen anbern epftire. ®o ö>ic baö Slugc unb
baö ?ic^t mir 3beett ton ftd^tbaren ®ingen geben, fo giebtao
mir baö ^erj, unb bic ©efellf d^aft , ober bic ©emeinfd^aft
mit benfenben SBefen, mit loirfenbcn $rinci})ien, 3been bon
tt)ür!enben SSeüeitäten, ober c^ geigt mir bic moratifdbc ©cttc
ber SBelt. ^Diefcö SKebium aber unterfd^eibet fid^ baburd^
i)on ben übrigen, inbem cg mir eine ©citc geigt, Don ber 25
meine ©eete, meinOd^ ein S^eit ifl. SKcin-Sd^ toirb
a(fo felbft ein ©cgcnpanb ber Setrad^tung ; benn e« gicbt
unö biefeö ÜRebium, nid^t allein toic bie übrigen, ba3 Scr*
l^ältniß ber S)ingc auffer un« gu cm^jfinben, fonbcrn aud^
ba^ Serl^ättnig, toorinn io i r mit biefen 3!)ingen jicl^cu ; ba^ so
^eift, bie erfte Obec ber ^flid^t. 9?un !ommt ber SSerf. auf
bic 3^i^^tt/ cmbern ftc^ Dcrftänbtid^ gu mad^cn, unb l^ter
fommen bon ©. 31. an, bic merfioürbigftcn Beobachtungen
über bie ©ebärbcn unb bereu notl^toeubigc Sinioürfung
üor, barau« gicl^t er (®. 35.) ben ©c^Iug, bag ber 5IRcttfd^, 86
bermöge feiner 5Ratur, S^x6:itn, flc^ mitgutl^eitcn , ober eine
beftimmtc ®))rad^e^ ^ben müffc; ntd^t eine folc^c, bereu
[Wro. 91.
SEßörter burd^ ben Xon bte bejetd^nete Sad^e na^cäfmm,
fonbcrn bcren S35ottc, bic notl^tDcnbigc Stcfuttatc bcr Sc*
tDcgung fittb, bic bcm Drgan bcr ©ttmmc burd^ bic crpe
SSciDCgung cingcbrudtt tDorbcn, bad bic dbcc loorguflenen
5 bicntc. ^ättc bcr SKcnfd^ bicfcö moratif d^c SRcbium nid^t,.
fo tDÜrbc er nur Sßürfungcn, unb tDcbcr ®uted
nod^^öfcd, nad^al^mcn. !Dad ®utc nnb 9ö)c fmb cixtanbet
titd^t entgegen gefegt; eö iji bic SWobipfation bcr ©octetöt
unb unfrcr ©anblungcn in SlSfid^t auf fic, bic unö gcrabc vn
10 bic Wlittt geftcUt ^t jtDifc^cn ba^ , toa9 ti>ir gut unb Bitö
nennen. äJiac^tc man ben [725] SintDurf, bag Bc^ ^fltd^teu
unb SBcgierbcn bicfe pa^vot ßnnjfängniß bcr Sbccn burd^ ein
SWebium nid^t jiatt l^abcn fönntc, fo antwortet ©crnftct«
]^ut)ö, bicö ift gcrabc aber bod^ bcr goß ittf ®ctt>iffeitds
15 bifi en , too baö 3 d^ ein (Segcnftanb bcr ®ctrad^tung toirb.
3)ie 9ici§6ar!cit ober S^oUfontmcnl^cit biefcö moratifd^cn Or«
ganö bcftimmt aI)o allen SBcrtl^ bcr SKcnfd^cu unb tJ^rer
£)anb(ungen unb ^flid^tcn. La perfection de Torgane mo-
ral diöere dans tous les individus; par consequent
2odeux individus quelconques ont proprement des
devoirs differents ä remplir : non par rapport
aux loix factices et machinales de la soci^t^, mais par
rapport aux loix naturelles, et k Tordre ^ternel, qui
derive de ia co6xistence des choses. II y a des hom-
25 mes , dont Torgane moral est si Bensible , ou dont la
conscience sent des rapports si ^loign^s, que ponr ainsi
dire, ils ne peuvent etre membres de la sooi^t^ actnelle.
9iun folgt bie l^cdc ©eitc bcö Ocbäubcö, unb mau cntbecft
üon bicfcm @e]idit^puxitt au3, bic l^errlid^jlcu au^jid^tcu über
soSieügion, ©cfc^gcbung unb ®^>rad^c, bic xdxx
unfern ?cfern felbft gu genießen übcrtaffctt. Uu« muß eö
genügen, fic burd^ ben bunfcin SSorl^of unb bic touubcrbaren
©äutengänge biefcö Xzmpd^ begleitet gu ^bcu. ®ic d^riflüd^e
SRcIigion vertiert aud^ l^ier üor bcm rul^igcn tDägcnbcn SBIidf
36 bcö ^]^i(ofo^)^en nic^tö, fonbcrn fic crl^cbt ftd^ über oUt ®c*
ipieten, bic üor il^r unb neben i^r ben (Srbbobcn bcbedtten.
SWan Icfc ©. 49 — 55. nad^. 9tod^ eine ©tcttc erlauben
Nro. 91 •]
unö unfre Scfct l^crjufc^cn. S)cr Jon tocntgjlcnö jctgt,
tote fcl^T bcm Serf. bte SBal^rl^cit am $crjcn ttcgc, II n'y
a rien au monde de plus respectable, que des Theolo-
giens et des philosophes tels qu'on en voit encor de
nos jours. Mais d'un cot6 de soi-disant Orthodoxes, dont 5
la roideur, rentßtement, la stupidit6, le peu de lumi^res,
et Tambition outr6e leur fönt pröten- [726] dre que tous
les hommes devoient penser et comprendre comme eux,
et qui ne reflechissent pas, que s'il y avoitdes
preuves contre la religion chr§tienne laio
plus forte Sans doute, seroit celle que la
parole de Dieu auroit besoin de leur inter- ^
p r e t a t i 0 n. Unb bann baö eben fo räubige ®ef(i^te(i^t ber
fo genannten ^^ilofo^jl^en , qui ont fait taire leur organe
moral pour un tems , qui voudroient convertir tous les iß
hommes, afin que personne ne leur fit entrevoir un Dieu
tout präsent, qulls redoutent etc.
@iittingen.
^nUn :^imün üttf 1773« in 12« bttj Dtetrtdr« CfDlfne htat
Hesill^r, l^it in ^uftk ^tftfftt läthtv^ unh Mn^ftv^ 234. S« so
§ert 93oie l^at unö mit feinem aKufcnafmanad^ auf 3
fünftige Saf^r ein fel^r angenel^meg unb ftül^eö ®cf(i^en!e ge»
mac^t. ^ev ©ammfer l^at fid^ nun einmal, buT(i^ feine ge«
tüiffen^fte 3Bat)(, ba§ 3"*^^"^" ^^^ U^tn Äöffe ®eutf(i^*
(anbö emorben , unb ba ein SKann X)on toal^ren Safenten as
fic^ nid^t fürd^ten barf, l^ier in einer Art üon allgemeinem
^u^ruff unter unfcl^itffid^er ©efeUfd^aft bcfannt gu tüerben,
fo tDtrb e^ §eTrn Soie niemafe an tref fidlen Set^trägen
fehlen. So erfd^einen biefe^ Sal^r einige 5Ramen öon ®td^*
tern , bie näd^ftenö allgemeiner befannt ju töerben üerbienen, so
hcä)xn gel^ören ^err (Stamer (Sber^rb, Sarf,) ©d^mib
3U §a(berftabt, bejfen ^jetrard^ifd^e SScrfud^e unfre ?efer fd^on
fennen, ^err S3ürger in ©öttingen unb ^err ^öftl),
ber unter ben neuern ^opftod^ifd^en Stad^al^mern Dietteid^t
am meiften ©prad^e unb Sii^^tl^mu^ in feiner ©etoatt l^at. so
^a^ ©ebid^t auf ©clmar« Job, in biefer ©ammtung
604 [H«». «.
tjott §crttt © d^ m i b ip ein SKcijicrfiüd in Sonfafl, ©prad^e,
Harmonie, nnb toal^rcr Snnjpnbnng. 3)aö SRinnelieb
t)on ^crtn 8 ü r g c t ift befferer 3^^^^» tDcttl^, nnb tocnn er
ntcl^r folc^e [727] gtütftid^c ©tnnbcn l^at, ftd> bal^in jutttd»
ögnjaubcTtt, fo fc^cn toir bicfe SScmül^ungcn afe ciu^ ber
fräftigjien §crmcntc an, nnfrc em})finbfamc S)i(i^terlingc mit
il^ren 9otb))a))iernen Slntord unb ©rajien nnb il^rem (Sb^ftnm
ber Sßol^lt^ätigfeit unb SDtenfdbenliebe t)ergeffen ju ntad^en.
5Rur tDünfd^tcn toit, atö grcunbc beö toasten ©cfül^fe^
10 baß bicfc 3Winnefpra(i^c nid^t für unö tDcrbc, tüaö ba« Satbcii»
toefcn war, btofc 3)c!oration nnb STOl^t^oIogie, fonbcm ba§
fid^ ber 3)id^ter toieber in jene ^eittn »erfefte, too ba^ 9uge,
unb nid^t bie ©eefe bc^ Siebl^aberö auf beut SRäbd^en l^aftete,.
— nnb toann er bie ©efönge Sa^fer §einrid^ö unb SRatf«
15 graf ^einrid^ö öon 3Keiffen nad^empfunben l^at , fo bilbe tt
fid^ burd^ bie Siebe einer SRiranba, einer 3uliet u. f. tt). ittf
©^fefpearn. ®aö anbre ©ttid, bie SKinne Betitelt,
fd^eint unö fd^on ben tJel^Ier gu l^aben, neuen ®eifl mit
alter ©^^rad^e gu bebrämen. SSon $erm Slaubtud
20 finben ftd^ toicber einige gang bortrefUd^e ©türfe. SJon ^ettit
©Ottern ip eine Spipet an SIÄabam ©enfeln ein*
gerüdft, bie ©tüdftoeife gut geratl^en ift, nnb bie tt)it in bem
broüigten Son, tt)omit fte anfängt, fortgefül^rt tt)üttfd^tett^
ol^ne bie ernfl^fte moralifd^e Setrad^tungen am (Snbe.
86 Unter bem S^iiftn O. nnb ?). lieP man biefe^ Oal^r bon
ncneni fe^r fd^öne ©ebid^te, bie ungemein biet tt)a]^reö ®enie
üerratl^en. SWan tt)ä^Ie g. 35. ©. 47. ber fd^önfie ®üt«
tet, unb bie atterUebpe ^b^üe ©. 33. «u« ben S». ©am»
burger ä^i^w^fl^« ^^t $err ®oie bie fogenannte Serfe
sotüieber abbrudfen taffen, für bie tt)ir il^m aufrid^tig 35an!
fagen. S)ie SBinfe, bie ber 3)id^ter l^icr unferm lieben
beutfd^en SSater* unb 3)ic^terlanbe in ber tt)al)Ten 3nnfd^rift^
ffrad^e giebt, fmb fo toid^tig, ba§ fte ate SRotto« bor fünf*»
tige 'SCunciaben unb fritifd^e SBälber gefegt gu toerben ber»
85bientcn. S^on $erm SGßielanb l^at biefe ©ammtung ein
merhoürbigeö iJragment erl^alten, (£nb^«[728]mionö Sraum
betitelt, too ber Siebter in ber il^m eignen ?aune über alle
Nro. 91.] ^^^
®t)ftemc iaöjft, bod^ aber baö feimgc ober 3[Tifti^)})tfd^c tjon
neuem af« ettüaö cmpfie^tet, baö nid^t ganj unb gar @nb^*
mionö Sraum fe^. SBir badeten, tDcilö einntat fo tft, ba§
bie liebe Statur ben ©toff fefber toirft, unb baö ©^ftem
md^t« atö ber @(^nttt bcö ©toff« bleibt, fo giebt e« bo(i^ 5
tooi)I !einen 9tod, ber für alle laiCien geredet ift, c§ müßte
benn ber 9tod be§ §errn Sl^ripi fet)n, ber ju @. l^ängt, ber
aber ^um Ungtüd ein ©d^Iafrod ift, unb atfo bie latlle ge«
njattig üerftedt, ^err firetfd^manu erfc^eint l^ier in einem
gan^ unüermutl^eten Sid^te be« ^5atron3, er fielet ndmlid^ mit lo
ber ®otbfi(^e( unter bem l^eiligen (Sicfeenftamm, unb initiirt ate
ein alter 93arbe, ben 9ln!ömmling S^et^nl^arb. @r
giebt il^m in ber 4ten <Btxop\)^ ©. 44. förmlich feinen ©egen.
9Ber bo(i^ ben SRann fennte, ber il^n aW 9t^tngut^)]^ ein=
getüe^^t l^at, bamil manö il^m ein fleintoenig loon fito))f»= is
ftocfö unb (Serftenbergö toegen öertoeifen fönnte. S)te
©tüdfe unter O. üerratl^cn einen SKann, ber ber ©}>ra(i^e
aU SReifter unb ©d^öpfer ju gebieten toeig.
3)ie Slrbeit beö §erm Ungerö iji eingelegte 8r=«
b e i t , mit ibrem ßi^inefifci^en ©d^nitf fd^nad auf S^eebreteu 20
unb Soitetfäfigcn tooi^^I gu gebraud^en. ®em iungen ^errn
Sramer fielet man gteid^faöö an, baß er unter ber SBotle
]^ert)orf eud^en mödbte, bie Ä 1 0 ^) f ji 0 d ö ® torie faumt. Son
«ater@(eim, üKi^aeti«, ©erpenberg, gre^^. t). 5».
finb fd^öne ©tüdfe ba. S)ie übrigen §erm fammt unb 26
fonberö figuriren atö giguranten toie ftd^« gebül^rt. ©inten
finb einige Sieber, toorunter ÄlofPodfö 3Jir unb ©te,
in 2)^ufif gefegt, baö auc^ üon neuem l^ier abgebrucft ift.
5)ie WaUxk gu ben Su^)fern ift auö bem ^Igatl^on genommen,
allein fie finb, toir toiffen ntd^t au« toelc^er Urf adbe , ba jie »o
3K eilen gum Serfaffer l^aben, fel^r f(^fed^t geratl^en.
Om (Sangen bleiben toir ©erm S3oie aügeit ungemein
für feine ^emül^ungen um bie 3!)eutfd^e Slntl^ologie öcr*
bunben.
^^^ [Nro. 9».
[729] Nro. XCII. 2)en 17. Sßoöembet 1772.
CCfDiftau lie^iittiton mtrkmürUtge Htdrlii^iitlitU
;^U0 hm fxmiSfiftifin. 1772« 8. 480 S.
5 Oft 6c^ «uSöebcm btefcr Scitung ju l^oben für 1 fjl. 6 Ar.)
®cn Surften, Siätl^en, 9it(!^tCTn unb ©ad^toattcrn in
©cutf^Ianb unb ^ctoettcn toctl^ct bicfc ©d^rtft bcr ÜbcrfcftcTf
unb jcbcm Sürgcr totrb pc tötttfommcn fc^n. jDic Siedete
bcr SKcttfd^l^cit mit toarmcm ©cfül^t Dcrtl^cibigt , ol^nc bie
10 bürgcrlid^c Örbnung burd^ ücenttöfc Orunbfäftc t)erU)irrett ju
tooüen. So entölt btcfcö Icfcnötoürbtgc, unb jebcm Sted^t^
Jjcrtoonbten gu bc^crgigenbc Sud^, fünf, ntd^t fo tool^t ^tti^i»*
^änbct in äftcnauögug^^ unb 9ictation^f orm , fonbcm t>xtU
mel^r ®ef cufion^memoriatc , üor bcm ©fruc^ bcm 9tui^ter
15 eingcrcid^t, too gu bcffcn 3uformation baö gaftum bculKc^
unb fd^ön crgäl^It, unb bie ®rünbe für bie ^axti)e)i^ bfistbi^
auögefül^rt »erben.
1.) SRentorial für ©aüar^, Saine unb 3)ctamet^
bre^ ©olbaten X)Ott bem fraujöfifd^en ©arbcregimcnt* Sic
20 gerietl^en mit §attbtoerfö})urf d^en in ©änbet^ beren eine»
© a ü a T ^ in 3lotf)XDti)x erftid^t. 9iad^t unb Umjtönbe toerfie»
alle ©c^utb auf Saine, bem ber ^roceg gemad^t toirb.
S)er ^erjog t)on Siron [730] interegirt fid^ für i^n, mib
toirft einen ©nabenbrief au^. liefern feine üölligc Äraft
25 ju geben, muß ber Sl^äter bie S^t geftel^en; Saine, ber
biefeö für eine gormatität l^äft, befennt fid^ jur 2Rorbtl^at-
Ongtüifd^en ge^t ber ^roceß fort, unb ba ©nabenbrtefe nur
bann gültig fmb, toenn ber Sobtfd^tag untjorfe^fid^ ijl, otte«
aber gegen Sa ine be<)onirt, er ^be einen üorfefetid^eu SKorb
80 begangen , toirb er jum Sobe üerbammt. S)aö loernimmt
© a ü a r ^ im ®ef ängniff e, befennt ftd^ aW ben Sl^äter, ruft
felbft S^^Q^^ l^erbe^, bie il^n anf tagen, unb nun ge^t bie
©emü^ung beö SWemorialö ba^in, bie Slntoenbung beö ©naben«
briefö auf tiefen gu mad^en.
35 2.) unb 3.) ,,3Wemoriate für ben ^errn üon SSatba^on,
9Kuffetair üon ber er^en Somp. gegen ben $errn üon SWonnier,
ro. 92, 607
rften '»^räftbentcti ber Sientfantmcr tu ^o^burgunb." 3Jon
>a(baf)on unb bic Sod^tct bc3 ^räftbentcn ücrückn fic^.
'l^re &ibenfd^aft fteigt nac^ unb naif biö auf ben ®rab,
X ba^ ^räufein, il^ren iiehi)abex ^ux SJad^tjcit in^ ^au9,
i ba§ Schlaf jimmer il^rer SWuttcr bringt, ba^ au(i^ ba^ 5
irige xoax , ba ftc bte ücrftol^Ineti greuben bct Siebe ju
ieber^ol^tten SWaten genieffen, biö einftenö bie üKutter er=
ac^t, bei Siebl^aber entf})ringt, bie bebeutenbften SIeibungö*
liefe 3urü(f(ä6t, unb baö gtäutein ber SKuttcr fußfällig be*
nnt. 2)er ergrimmte Sater vereitelt Satbal^onö 9lb- lo
;^ten, burd^ eine §eurat]^ bie ©ac^e in ber ©tiüe bei^jutegen,
:t)em er einen Sriminalproceß gegen il^n erregt, unter bcm
ortoanbe, $ a ( b a l; o n l^abe auö angeerbter SRaci^e fein $au^
:ir befc^im}3fen tüoüen, ^be fid^ ©d^Iüffet mad&en laffen,
k)e bewaffnet in^ $au3 , in^ ^imrmx feiner lod^ter ge= i5
:ungen, fet)e bei) bem ©d^ret^en unb SBiberfei^en beö grau*
in^ bat)on geflol^en, l^abe bie auö entel^renber Slbfid^t mit«
ibracf^te ßleibungöftüde gurüd gelaffen , unb barauf bic
id)anbe feiner Sod^ter überall an^po* [731] faunt. $err
)n 9Ji 0 n n i e r !onnt e^ untcrbeffen nid^t toeiter bringen, 20
.^ baß ^atbal^on gu jiDangigjä^riger 3lbtt)ef enl^cit , unb
tr Srlegung einer ©träfe üon 20 000 ^funben üerbammt
urbe. 3)ieö lüar bem rachgierigen Sitten nid^t genug, er
anbte fid^ t)on biefem Urtl^^eW nad^ ^ari^, ücrbo})f ette feine
'efd)u(bigung , unb ftreute bie abfd^euKd^ften (Serüc^te über 25
a 1 b a l; 0 n au^, benen gu begegnen, bie bei^bcn üKemoriale
irfafit finb.
4.) .©d^u^rebe für 3o]^. 3a f. ^ilteron, ©d^üfer in
:m @i)mnafio t)on 2)^ontaigü gegen bie SBittoe beö $eter
0 u d) e r , eine^ SBaff erträgerö. " §err ® e r m a i n , ^r in* so
pa( t)on SR 0 n t a i g ü , befiel^tt bem Il^ürl^üter, ben iungen
iUeron »egen einer Übertrettung ju ftraffen, ber l^o^ft
)d) ben 53oud^er. ^itferon geigt il^m fein SWeffer.
oud)er ^o^(t eine gewetfc^öuffel, gel^t auf ^^5iHerott
^ , ber parirt, 53 0 u d^ e r ergreifft il^n, fie toätgen fid^ auf 35
ttanber [)erum, unb 35 0 u d^ e r üertounbet fid^ in baö 5IReffcr
6 ©d)ü(er^. S)iefer entfliel^t, erlangt aud^ ©nabenbrief
608 [»„. M.
))om ^ötttg. 9htn aber tritt bte SBttttoe, mit ber ^otbenuig
X)on Unfoflen auf. 3)ie ©d^rift ift bcmül^t, aüc ©c^ulb auf
ben Seigrer, unb fofgtid^ aud^ bic (Srftattung auf benfelboi
gu tDcrfen.
5 5.) „aRemoriat für SDonat, ^ctcr unb ?ubtt>tg
Sala^.'' S)te f(i^rö(!lt(j^e ®efd^i(^te ber Sa (ad l^at im«
toieber l^ier auf baö tuuigfte gerül^rt. ©tefeö Witmoxial et«
geltet um SEßtebereiufe^ung ber ®'6\)m ^ala^ in t)ortgett
@taub unb S^ren. 3)er @t^I ift ebel unb fo tt)enig blumig
10 unb f cntentii5ö, alö eö einem grangofen mögtid^ ifl
fl^tantftttt unb Seifijig.
Desoriptio anatomica nervorum oardiatomm.
Sectio prima de nervo intercostali eervioali»
dextri in [732] primis lateris. Auetore J.E. Neubauer,
15 M D. Anat. et Chirurg, in Aeademia Jenensi Prof. pnbL
Ord. Adjectae sunt icones nervorum a dextro oorpoiis
latere ad cor tendentium. 1772. In Officina EleiBohe-
riana. gr. 4. 230 S. koßet 3 ^. 36 kr.
3)en Siebl^abern ber 3^^8'^^^^^"W8^'^"'*P J^ifl^» toiif wit
80 metem SSergnügen ein SGßerf an, bad fie eben fo intercßite»
tDtrb, aU ed feinem Serfaffer S^re ma(!^t: unb toenu bte
Slu^breitungen ber 92ert)en biel^er bie n)t(^tigfie SSefd^äftignng
ber ^zxQ[U\)txtx gewefen, fo toerbient eine Sefd^reibung ber
^ergneroen, bie mit fo Dieter 9Kti^e, ®ebu(b, ©efd^tdßc^feit
86 unb Setefen^eit, aU gegentoärtige gefd^cl^en, gteid^ neben bie
SBcrfc jebe« ber grölen 3^^ö^^^^^^^^ unjerö 3a^>r^^unbert«
aufgefteUt gu »erben. On bem gangen SBerle l^errft^t burd^-
auö brbnung unb S)euttid^feit, bie l^ier um fo me^t nötl^ig
unb rül^men^toürbig ftnb, jeme^r ber ©egcnpanb, ben ber
8o2Rann bel^anbelt l^at, fetbfl ?abl^rint^ ifl. ffi« toürbe ben
SRecenfenten bal^er fe^r »unbern, toenn ntd^t jeber bcnlenbe
üefer mit Sw^^^^i ^^^ ^^^ biefem SEBcrIe angelegten
Sufferftid^e, baoon $err 9teubauer t>ie S^iä^nnu^en fetbfi
verfertiget, flc^ bie beuttic^en ©egriffe bitben, unb ben SAd^»
B6 nam gteic^fam offen üor fid^ liegen feigen foöte. 35er Set»
faffer befd^reibt bie $crgneroen loon ber rechten Seite, tote fle
s.o. 9..) 6Q9
gum §cr3cn gc^cn. SBcr einige ber feltuern SJett^eitungen
berfetbeti in 3^"M j'cl^^n toottte, bem lonn eö ber SJet*
faffcr nid^t übet nel^men, ba er üiete SOSal^rnc^imungen üou
Slnbern el^emate andj ntci^t ganj geglaubt ^tte,-aber jie ba
auc^ nic^t gang taugnete, ob er fic g(ei(^ nad^ mannen ©ef* 5
tionen nic^t finben fönnen, (Sr »eig fid^ »o^l gu erinnern,
bag er nun, einen feiten gefunbenen 9?ert)en ju entbetfen,
jtoanjig ^tSxptx üergebtic!^ fecirt, il^n aber bod^ be^nt 21ften
gefunben; Sr ^t bei) allen ßeid^» [7S3] namen bemerft, baß
bie SSariation mand^er Sterben fo gro§ fe^, bag fie faum im lo
fünfgigften &id^nam mit einanber übereinfommen , unb man
aCfo bie äBal^rnel^mung nid^t fogteid^ läugnen börfe. ^aum
behalten bie ^au^)täpe unb ^auftftämme einerlei Sauf, Ux^
)>rung, 3)idfe, unb balb fd^einen fie boj)^)e(t, batb bret^f ad^.
2)a bieö überl^aupt t)on aÜen SJerüen gitt, fo ijt eö um fo is
toentger üon ben ^ergnerüen ju täugnen, inbem aud^ jebem
3ergüeberer befannt, bagbie^ergnerüenfted^te (plexus
cardiacus) faum in jtoeen ober bre^ Äör^^ern pd^ gteid(| fei),
^amit man aber an^ nid^t glaube, er ^be bfo3 auö 5Reig=
ung etiDaö SReueö ju fagen , bie Sfnjal^t ber Keinen SRerüen* 20
äftc^en i)erme]^rt, ober ^abc fid^ auf ba^ anfeilen Ruberer
üertaffen, fo l^at er alle 9?ert)ent3ertl^eitungen genau unter=
fud^t, unb, um fie üom ^tU^emtbe ju unterfd^eiben , 93er*
größerung^gtäfer angetoanbt.
9kc^bem ber S3erf. ben boj)}>eItett Urf^^rung beö 3nter* 25
foftalneri)en unterfu(^t, unb bie äWeinung bcrer, bie i^u t)om
erften Slfte be^ fünften ^aarei^ l^erfeiten, loiberlegt, babe^
ein= unb anbre 2Reinungen J>on feinem Urf^^rung anfül^ret,
unterfuc^t er, ob in bem faoernöfen ©inuö ber l^arten |)irn=
öout, unb in bem farotifd^en ^ana(, getoiffe ä'^ti^t an^ ben 30
:iBurge(n be^ Onterfoftafnertoen entf})ringen. $etit unb
Sergen befd^reiben in bem faüemöfen ©inu« eine ganje
5te(^te üon 9?ert)d^ett, tooüon bie tjornel^mfien mit bem ©cl^«
nerijen, aU bem erflen Sipe be« jtoet^teu 5ßaare« conneftircn.
2B alter, ber ben 3nterfojtalnert)en allein auö bem f ed^ften as
'^Jaare l^erteitet, leitet bod^ aud^ gtoei^ tjid^en t)om fünften
"i^aare, ein britteö tjon ber SQSurjel be« 3nterfoftalttert)en,
Litteraturdenkmale des 18. Jahrhunderts. 8. 17 (39)
eiO [Hr.. I
unb bt^tDetten ein merted ))om fe(!^ften $aare füt betn U
f})ruttg bcö ^^tcrfoPatnctücti l^cr. 2Kit btcfcti Scfd^rctbunfl
fommen fo jtemßd^ bte ^errn ^nitx, ÜRorgagn
©(^mibc(, unb anbrc, ftbcT= [734] cm. §err 9}en6att
5 untcrfud^tc bicfc Stetbcnfäbcn fcl^t genau, aber er (onnte M
aöcin einige Slamificattonen üon Slutgefägen, unb. eine cell
töfe ©ubftanj, bie bie Äatoti^ umgeben l^atte, entbeden, n
bie jene ©(^riftfleücr für eine 9?erJ>enf[ed^te l^ielten. J
S35urje[n beö OnterfojiafnertJen an^ bem fed^fien ?aare, u
10 3met)ten "äfte bed fünften $aared atfo, mad^en in bem lai
tifd^en Sana{ einen {(einen 3lfi an^, ber, tt)enn er aud bi
Sanat l^erüor fommt, fic^ in einen Sterüenfnoten öertoonbc
3n bem £ana( fetbf) ftnbet man ben 92ert)enInoten ttienta!
hierauf rebet ber ?5erf. toeitläupg toon ber ®eßalt t
15 obern SBadenlnoten, X)on ber ©röge beffetben, öon bcff
Sage, unb üon ben ^Pd^en, bie in biefen ^otcn lanffe
giebt einige genereüe ©türfe an, bie bie »eid^en 9?crt>i
betreffen; Sefc^reibung biefer 9tert)en unb bereu Serfd^tebe;
l^eit, an fed^d üerfc^iebenen Seid^namen, unb einige f^olgc
20 ungen l^ierauö t)on bem obern $er jnertjen ; üon beu Äfi
beg obern 9?adfen!noten; üom ©tamm beö 3nterfoffa
nerüen unb beffen tflen, unb einigen feltnem äjten beffelbc
üom mittlem Stadfenfnoten; bie %iffix, ®rö§e ä
Sage beö untern 5Wadtenfnoten; loerfd^iebene ^roü
25 ber 9terüett, bie ben untern finoten 'ott^xb^em ; bie S^^M
bie biefer Änoten ju toerfd^iebenen Sterben unb gur $er
nerüenfled^te abfd^idft, unb üerfd^iebcne feltnere 3^ci
biefeö ffnoten; tjom tiefen äfle unb oom erjlen öruj
nert)en!noten; t)on ben ©eitennadtentnoten m
^0 x^xtn ^totxQta. ©ettnere äbtl^eifuug be« untern 9ladtei
fnoten in ^loeen knoten unb bereu Stomificattonen ; t>c
^erjfttotcn unb beffen ^jid^en, bie Sage, ©ejialt u
©röße beö erfien Sruflneroenlnoten; ^jle, bie au« b
5Reroen beö Stüdfgrabö gu biefem Änoten tauften; 3^«
35 bcffetbeu , bie 3ur §er jnerocnfted^te gelten, uub eini
feltnere "Sjidben ^ierbon.
Nro. 92.] ^^^
[735] mteniurg.
1772.
Ocbcrman !ennt bicfcu SBed^fctgcfang ^tiorö, unb 5
bic SaCiabe, bic il^m in "ißtiorö S35cT!ctt t>ox\te})t, fic mag
nun üott Sl^aucctn obet üon einem neuem ©ici^ter fe^n.
®iefe ©prad^e ber Siebe, bie bet)be, $ einriß unb Smma
einanber üorfingen, ift »ie bie ©entiment^ im Sfminta,
unb ^aftor gibo; baö l^eiji, ieber ber fie tieft, <H)))(iciTt lo
fie auf feinen 3"P^^J^^ ifolirt fie üom ®angen, unb tetnt fie
autoenbig. Sn biefem ®efid^t3})unft finb fic aud^ nur an*
genel^m, unb ol^ngeaci^tet ii^^rcr t)ortrefti(^en SSerftfifation
tüerben fie bod^ am @nbe Jebcm Scfer überläftig, toic ^udn^^
Brob, üon bem man ju üiet ju fid^ genommen ^at. 06 fie is
nun in beutfd^er ^rofa i^ir ©lud mad^en toerben, baran
gtoeiflen n)ir etwaö. ®ie ^rofa beö Überfefeer^ ift jtoar
getenf, unb fo ml toir fie mit bem Original jufammen*
gel^ahen ^ben, nie f!tat)ifd^; allein, man mu§ bod^ ba«
Drtginat 6et) ber ^anb l^aben, um i^ren toal^ren SSJertl^ ju ao
bec^ifriren. So ift ol^ngefäl^r fo, »ie ®teim, 3afo6i,
ober anbere gute SSerfipfateurö in frangöfifc^e ober engüfc^e
'iProfa überfe^t.
))la6:i Socatetti ^t ßtnnitt^ jtoe^ Slätter l^erau^= «5
gegeben; ba^ erfle Campagne de Qrece, unb baö anbre
Pyramide Esyptienne betitelt. Oebermann fennt bie
$Ruinenftü(!e biefe^ ÜWeifter^, toie er fic oft mit %iQVLxm,
bie eine^ Salvator Rosa mürbig finb, Ijat gu ftafprcn »iffen.
5(uf bem erften Statt fifeen im SJorgrunb einige Figuren so
auf ^Ruinen, nur fd^abe, ba§ atleö fo gearbeitet ifl, baß ber
Steuter im 5Ja^= [736] retief fo gut hervortritt, at« bic tebenbe
tjiguren. 3)iefe finb etwaö unbebeutenb, unb man fielet ^^icr
nic^t bai8 geringfte 3ntereffe, be^fammen ju fe^n. ®er Sor?
grunb ber ^^t^ramibe (Sgl^j)tiettne ift etwaö tebenbiger, as
17 (39)*
[MIO* !■■
mit Siel^ unb Ritten ^ bie e^ tränfen, angefttttt; nur fie^
man an bet Urne auf bei einen, unb an bem Sergfc^bfi
neben ber ^^ramibe, auf ber anbem ®eite, bo^ Sebfttfiäfi
gor }u beutUc^, bte Sanbfd^aft ju f fetten. SUma, 3al^t8'
5 gett unb Suft fud^t ber geneigte Sefer übrigen^ l^iet Der«
gebend, unb eS tft nid^td ate Xl^eaterbeloration ol^ne einen
®tri(j^ im @eifie ber Sntife, entmeber be^ (Sgt}))ttf(!^ ober
iebeö anbem ©tt^te.
Jupiter et Europa, t)on l8lirt0if ffi nod^ Ouido
loReni in rotl^er S^ra^onmanier geflod^en. S)ad gonje Watt
ifi mit ber f^igur ber @uro)>a gefüQt, unb man fie^t
))om SReer be^na^e nid^t^, t)om @tier nur ben Ropf unb
bie Srufi, um bie fld^ i^r Slrm fd^lingt. SDie ^nüfyt fie^t
^en ^immet mit bem Süd einer 3Rabonna t)on ®utbo.
i'i Übrigen^ tjortreflid^ gearbeitet.
fla^rii^t.
3(m 21{len @e))tember biefe^ ^al^red fiarb in 3ena ber
§err D. Ool^ann e^rifto})^ Äöd^er, ^rfH. ©o^jeft»
Sßeimarifd^er Äircl^enrat^ unb gtoe^ter ^^Jrofeffor ber Xl^eo«
20 (ogic, in feinem 73jien Oal^r.
^err 93a(binger ju Oena i{! an bie mebidnifd^e S^*
flelle be$ feel. ©d^röber^ in ©öttingen, berufen morben^
unb tDirb nüd^flend bal^in abgelten.
[737] Nro. XCHL ®en 20. 9lot>mhtt. 1772.
25 Erlangen*
mr« ($ef rg fixithritif Seiler, kurfe ^tftifi^tt ^er
geoffenimrten lteligt0n. 1772« 8« 348 S.
3n einer jeben geoffenbarten 9te(igion, too nid^t bie Offen«
barung einem j|eben inöbefonbere gegeben toirb, ijl bie ®e-
30 fd^td^te ber Offenbarung bad SEBic^tigfle. SEBenn biefe einmal
genug begrünbet tDorben, fo giebt fid^ ba^ 3)ogmatifc^e balb.
^enn, n>enn nod^ ^unbert Slabemien, jiDe^l^unbert ©loffo«
toren, unb eben fo Diele S^egeten (eierten, gloffirten nnb
e^egefirten; fo würben fte bod^ tool^t, tru^ aQen i^ren 9e«
Nro. 98.] _^_
mü^ungen^ ben gefunben äRenfd)ent}er{ianb nt(i^t fo gott} toeg*
teuren, tocggloffiren, utib tocgejcgifirc«, baß, »et tefcn fotin,
bic Offenbarung fic^ nic^t fo tocit erflärcn fotttc, afe et ftc
3u ücrjptcl^cn brauttt. Db cö Offenbarung ®otte^ ifl? boö
bleibt immer bie §au|)tfrage : unb biefe entfd^etbet nur bic s
®ef(^td^te, beruht nur auf Urtunbcn.
©0 toeit [inb toir affo mit ber Unternehmung be« ^rn.
!Dr. ©eil er fe^r gufrieben. aber er fcj^reibt feine SJe»
ligionögefci^ici^te für ben gemeinen ßl^riften toomemtid^,
unb für ben Unterri^t ber fiinber. 3)a ifi olfo jn feigen, lo
»a^ baö S3ebürfni§ be^ ge» [7S8] meinen Sl^ripcu ifl, unb
toie toeit ^r. ®r. ©eiter i^m ©enüge getrau l^at.
@ö ift t)or baö erfte fcj^on ettoa^ fel^r migUd^e^, eine
©efd^id^te, mel^r ju Segrünbung einer getoiffen SWeinung,
aU in ber toeit einfadbern Slbpd^t, gu crjäl^ten, ju^is
fd^retben. äBenn man aud^ fo glüdflidb ip, feine offenbare
Untreu 3U begel^en; fo Petit man bie ©ad^en bod^ immer
in ein bcfonbereö ?id^t, man f})rid^t mit mel^r SBörme, mel^r
Sntereffe bat)on ; man fdbtoimmt über anbere S)inge l^in, giebt
Ätetnigfeiten SBert)^, fatrj, fielet atteö nur auf einer ©eite. 20
^err jDr. ©eiter l^at biefe fiti|)))en unmöglid^ öermeibcn
fönnen, ba er feine ©efd^id^tc bto^ in ber Slbftd^t fd^riebe,
ben Scfer in feinem ©tauben gu befepigen, unb gegen bie
f. g. Staturatiften ju fidlem. SBir tabten il^n aber nid^t
t)on ber ©eite, toeit er nid^t ©etel^rten, fonbcrn bem Sot! 35
fd^ricbc, bcffen äugen ftc^ fo gern auf einen getoiffen ®e*
fid}tö^)un!t teufen laffen!
^l>er ben oft ganj bogmatifd^en, ober gar teleotogifd^en
f ragmatifc^en ©efd^ic^tfd^reiber göttlicher ©efd^id^ten ftir^ 80I!,
ben fönncn loir nicbt billigen! 3)ie fifügeletj, J>on aOen so
fingen ©runb unb Slbfid^t anjugeben, l^at fc^on mand^en
el^rtid^en ^i^orifer in toeltlic^en ©efd^äften auf tounberlid^c
älbentl^euer gefül^rt ; in göttlid^en Singen ipd nod^ koeit ärger.
^al^in gehören bie %udfd^toeifungen über ben ©eift ber
mofaifd^en Oefefte, bie ©crtl^eibigung ber Slndrottung bet s»
^ananiter; bie ^ererjäl^tung ber SBeifagungen Don &fv^0}
bie gange ©efc^i^te oon S^rifh)^ bie und am aaerkoentgPen
6^4 [»«,. •.
gefallen \)at, totil fie auf eine ganj untntereffante SIrt erjS^It
wirb, unb t>iete anbete ^avtpi^tMt, SBenbungen unb Un*
merhmgen^ in toeld^en ber ®ef(!^i(j^tf(!^retber fafl gon} anf bie
©eite tritt, unb ber bogmatifd^e I^eotog, unb bcr fubtilljU
5 renbe Si:|)ologi{i ber (i^rißUc^en 9te(ißion ft(]^ adetn l^ören (>
[739] (Sd fijnnen ftd^ fo toenige ©ele^tte unb ©(j^riftßeOer
an bte ®tetle ber 3Renf(^en fe^en, (e^ benen tceit, nngleid^
toeit mel^r toal^rcö ©eftil^t, ate {Raifonnement iji. VM, bte
ein ni(i^t fel^r beneibend totxüit^ ©c^idfat berufen f^ai, Dte(
10 ju f))efu(iren , ju benf en , }u lef en , und fommen tonf esb
3^etfe( unb Xnflöge bor, bie ber gemeine 9Rann fo gttttflt^
ift, gar nid^t einmal ju a^nben. ©einreibt man für und, fo t{i
ed nötl^ig, bag man biefe 3)inge and bem 9Beg tSmtte;
benn fonft toerben toir, bie toir nur fd^reiten, nur ^ijUdSfta,
15 Wq jiebem @cbritte gemig anflogen. ä(ber ber gemeine SKatin,
ben fein §erg fo fd^neUe fül^rt, ber fo große ©d^rittc maäft
n>ie 92e))tun, bom ^elion na(i^ ^egae, ber gel^t gonj f{(^
über gelfen unb fitüfte ba^in ; ®em nimmt bcr {eben ©d^oQ
im obern ^immet für ©timme @otted an: n>arum toollt
20 ibr ben, toenn er i^r nad^fliegt, auf^tten, unb too er »{(j^t
gtoeifelt, feinem mäd^tigen ®efül^(, burd^ ©etoeifc bag e4
©timme ©ottcö ift, ^tit taffcn toieber ju berrand^en. lUtter
taufenb bon biefen @tü(f(id^en fäQt nid^t einem ein }u })9eu
fetn, ob bie ®ibel ©otteö SOSort ip? ob bte ®efe^ ber
25 Ofraeüten ®ott anjtönbig ftnb — eine S^rage, bte ol^nebted
für 3Renfd^en!inber unb für bie 92ad^fommen einiger taufenb
3abre, ganj unerträgüd^ bortoiftig ift — ob Sl^rtfhid toirfßc^
auferftanben ift? ob bie ©d^riften be« SR. Z. ^t finb, u.
bgt. womit ^tvx S)r. ©eiter fid^ fo biet abgiebt. SSBir
80 toünfd^ten für bie glüdCüd^en, loarmen, unf))elulatti)en Wim»
fd^enfee(en eine htrge 9{e(igiondgefd^id^te )DOtt emem
3Wann, ber eine eben fo »arme ©ee(e l^dtte, ate feine 3««
l^örer, unb ber mit fofd^er ÜSergeugung fd^riebe, ba§ er feine
jefer bal^in riffe, el^e fie ^txt \)'dtun gu jtoeiften. — Wod^
s5 immer fielet ber 93aum ber (Erfötuitnig mitten unter und ;
\t toeniger man baoon iffet, befto beffer; unb toebe benen,
bie fonft feine SWabrung l^aben!
Nro. 93.] _^_
[740] 2)aö muffen toir übrigen^ fagen, baß totr ^cttn S)r.
©eilet tpegen feiner SSegietbe, bte cl^rifiüc^e SieUgion avi^=
gubreiten, fel^r ^o(i^ f(i^ä§en; baß toir baö Sottegtnm über
bie {Religion , baö er in bcr SJorrebe anjetgt, üorjüglici^
Hfligen; unb in ben ©rengen bcffelbcn, and^ biefer furjen »
@efd^id)te il^ren Stuften nid^t abf})red^en. Sud^ l^aben toir
gerne gefel^n, baß ber $err Serf. fid^ bel^ biefer arbeit feiner
ausgebreiteten Senntniffe unb beö })l^Uofo})l^ifd^en ©ctfteö fel^r
oft entäufert ^at; — Slber, nod^ nic^t oft genug; unb beö bog»
matifd^en, apotogetifd^n gar nid^t I SQSir toünfd^ten beötoegen lo
nid^t, baß biefeö S3ud^ junt Unterrid^t ber Äinber unb ber
gemeinen S^riften gebrandet loerbc; benn toir fürd^ten nid^t
ttjenig, baß e^ bem ©cfül^t ber Satec^umenen fd^aben u>erbe,
ol^ne ibren Scrfianb gu berul^igen.
Setiin unb Sttttin. ^^
2,ii%tmtint htuifti^t iMhiiotJ^thf hts flebfeirnten iBan-
tt$, txfittsi StiUk, 1772-
1.) ©üfd^ingS ÜRagagin für bie neue $ifto«
rie unb @eogra))]^ie, fünfter Sl^eil. 6r entölt aber?
ma(ö oerfd^iebene bie ©efd^id^te öon ®))anien betreff cnbe 9luf» ao
fäftc, bie man bem $errn 9K. ^tüer ju ban!en ^t.
2.) SafanoJja, äb^anbtungen über loerfd^iebne
aitt jDenfmäl^Ier ber Äunft. SBaö ein fold^er ÜRann
über feine Äunft fei^^rct, ift für jeben il^rer tJreunbc l^öd^fl
mer!n?ürbig. 2)er Künftler, ber immer fo fletn öon tl^eore* as
tifirenben ®e(e^rten f<>rid^t, toirb aüe Sterben anjtrengcn,
trenn er fic^ in ©d^riften mit il^m ju meffen l^at. 35er
9iecen). beflagt fid^ fonbertid^ über ben gänfifd^ ©tolg be^
,?)errn Safanot>a, mit bem er SGBinfcImannen unb
? e ß i n g e n auf äl^rt ; »tr mögen ha9 gerne fel^n ; benn ber so
beleibigte ©eniuö beö anbem fäl^rt auf, ntd^t ol^ne [741]
Dhtften beö ^ublifumö. 9lud^ ^at $r. 8. ben l^od^fal^rcnben
^ünftter feiner ©terbßd^feit erinnert burd^ eine Slngeige in
ben ©raunfd^lo. ä^i^^ngeu, bie toir unfre Sefer in biefer .
»ibi. p. 28. fetbft nad^jufe^en bitten. bö
3,) ©todtl^aufen« fritifd^er ©nttourf einer
auderle^nen Stbtiotlt^e!. SStette Xuftage. 3>aiittt
wirb fi(e( ))erfal^Ten^ nnb ))oit ber @ette be^, ti>a^ e^ ifi, mit
Sted^t; tDenn man aber auf ber anbern ®ette benh^ toad e4
fe^tt tann, unb ntd^t mel^r, tDte )>te0et(!^t eine fo((i^e fritt*
5 f d^ e ä3t6(totl^ef unmögltd^ ifi, benn gut, fd^Ied^t^ fd^ön, tefeitf *
n>ertl^, brüden fret^Ii^ ben ®e^a(t nidbt au9, unb beftimmtete
Urtl^eite, »er fott fie geben ? 35er SKann J>on®enic? ber
totrb und feigen, mad il^m bie Sudler toaren; Uttb ber
ßiterator? SJaö ip ja $r. ®. ein fel^r mittelmSfiger üld«
10 leidet ; @o (agtd benn, bag }n jeber neuen SudgaBe, Sreutibe
unb S^etnbe, ^^rofeffored unb 9tecenfenten il^re SSe^träge tnib
£abe( ba}ugieffen, unb }nte^t einer barein tritt ^ ber a\M
Urtl^ei( l^eraud f^nteifl, unb bie t)on fo mand^erte^ Ad)>fes
getDäl^Ite unb gefio))))eIte SJüd^er, nad^ bem ©einigen meifleTt
15 unb in Uterarifd^en SReil^en bie £itet orbnet.
4.) ©. 3. SSaumgartenö au«f ü^rlid^er 8or-
trag ber 6i61ifd^en ^ermeneutil, l^eraudgegeBen
t}on 9 er traut, ^ud biefent 9ud^e, bad mit aOen nad^
gefd^riebnen ober fonfi erbeuteten unb bann gebrudFten münb«
30 lid^en Vorträgen bie gemeinfd^aftlid^en %ti}Ux ^at, }ie]^ fie
aud einem 9Bu{te guter, unrid^tiger unb unbebeutenber iSr<»
(äuterungen fotc^e l^eraud, bie jmar mit bem Sanrngar»*
tenfd^en ®^{)em nid^t fibereinßtmmen , bie aber and einer
nad^fo(genben rid^tigeren Srfänntnig l^ingngefttgt }u fe^it
25 fd^einen. 3- *• »®^6 ^^^ ^'^ S^gtiffe ju ben Kebend«
arten, n>e(d^e in ben 93üd^ern SRofid t>or{ommen, [742] ni(j^t
and bem Oefaiad, nod^ Weniger and bem 9t. £. ent(el(^tten
muffe."
5.) Nova acta physico medica Ae. Caes. L.
30 C. Naturae ourios. exhibentia Ephemerides
etc. Tomas qaartus. $on ben barinn entl^ltetten 59 Hb«
l^onbtungen toerben bie loorgUgtid^flen fürjlid^ angejeigt.
6.) Sriegtebd Sortefungen über ben $ora}.
3)em guten ÜRonn totrb ein @^iegel oorge^Iten, in ben ja
85 (ein $ 0 r I e f e r , er l^abe aud^ nod^ f o ein gut @emi{f en,
um feiner 9tu^e toiUen! mit l^inein fd^ue. 3)od^ bad ifi ein
^0% t>on bem gefd^rieben fielet : @ie l^aben Singen, mtb feigen
Nro. 93.] ^ '
m6}t; ein ©ttitf, ba§ man meift t>on i^rcm Äubitorio fagcn
fann, fic l^aben O^rcn, unb l^ötcn nic^t.
7.) Meckel de morbo hernioso etc. ®ie bc^»
fanntc D))eration an ^txxn ßimmtxmannf toirb fürjttcB
crjä^It. 5
8.) SSerfud^ cineö 93rcmif(i^ = 9?icberfäd^fifc^cn
SBörtcrbud^ö. SBirb nad^ Serbicnflen gcrül^mt, bic fc^tocr
ju Bctrürfcnbe S^oöftänbigfett gctoünfc^t, unb einige 93emerN
ungen l^injugefügt. SBoflten bod^ nur meistere ftalt unju-
länglicher »idfül^rfid^er fritifc^^grammatifc^er Semül^ungen um lo
unfere ^pxaAt, fid^ mit (Sfoffarien unb Se^ridö täglic^ üer-
bienter mad^cn!
9.) Fallois Trait6 de la Castramentation.
SStel @nteö aBcr njentg 9?eneö unb bem SJerf. ©gnc«, be^
l^aupten fie bartnnen gefunben ju ^ben. is
10.) ®ef(^td^te ber brei) legten Seben^jal^re
0 e f u. SSterter Sl^eil. SSJenn baö Sud^ ben S^td erreid^t,
bie ©efd^id^te unb SReben Ocfn beffer unb lofaler ju t)er-
[teilen, fo lägt man i^m gerne getoiffe ©igenl^eiten , unb
tt)ünfd^t tl^m ein großem ^ublifum. 20
S)ie furjen 9tad^rid^ten machen bie^mal über jtoei^ ©rittel
be« ©tüdt«.
[743] lUm.
^xiint^iisS^t Tinmtifuntif mit tint itt^t ^attttnuas
vnn ^tfinmtnitn in t^tv S^üfutiit un^ t^tn iillite-
mtintn Kedifttn gtmiitift mtxt^tn k^nttt* !Bmt^U
(Sine fd^änblic^e @om^i(ation avi9 @tr^d(d 6aute(en^
unb einigen anbern ^)raftifc^en ©c^riftpeflern gufammen ge= so
\ioppdt, bie aber, nac^ Sluffage be^ litete — toann btefe«,
iDie toir jur (Sl^re bed $ubli(umd g(auben toollen, nid^t ein
S3ud^l^änb(erfniff ift — bem ungeachtet jum jtoc^tenmat auf«
gelegt »erben fonnte. „©iejenigen, l^eift eö @. 12. toeld^e
jtoar eines toHen ^irnö, ober aber fd^Ied^ter ®e»s5
bäcbtnig finb, übrigen^ bod^ in i^iren SJerridbtungen
^^^ [Nro. M.
rtd^ttg l^anbeln, mögen todi^i ein Zt\tammt machen;" aber
fe^cn toir l^tngu — SAriftfiefler foflen fie ni<i^t ju toerbett
loerCangen.
Gaffel.
5 Unter fcem SSotfi^ beö $errn $rof. ÜK a t f f o öertl^cibigte
!X,h* iintm* Hiitt^tf feine ^tffertatton t)on bet neuerbauten
•^ßorccÜan^Sfafurmül^fe.
©ie ift unter ber ©ireftion beö gtei^^errn 993 at^ Don
Sf(^en errichtet toorben, beffen allgemein anertannte tiefe
10 ginftcbten in biefe fünfte, unfrei 2oH mdsft bebürfen. ^ctr
Triebe liefert unö eine genaue Sefc^reibung biefeö merN
mürbigen Sßerfe^, nebfit }n)et^ ^u))fertafe(n^ koo tt>ir bie numntg'
faltigjien ^xotdt, burd^ »eife fparfame Senuftung ber ftr&fte
erlangt fe^n. @o jeigt auc^ ber Slnl^ang: ,,bie ©effi^toinbig«
15 feiten be^ S38afferö üermittefft eineö ^enbuW gu Dergleichen/
t)offnung^Done !£a(ente biefed jungen äRannd.
[744] ®Bttingen unb iBni^a.
X fi. (S« Bakobi #epun)l für flhtber wn mt^ btü p»iif
Snl^ren^ mit Tupfern« ^nre^te ;?Cttfliige 1772« 8« 59 S«
20 (3ft be^ Sluggebem biefer Settung ju l^aben für 18 ftr.)
3la6) ü)xtm Sxotä ift fte orbentßc^ unb fagßd^ Dor«
getragen, unb ba ber $err ^aflor felbft erfal^ren l^at^ toad
man Don Sinbern forbern tann, ba er biefe Sogen ttSf i^rem
Unterrid^t niebergefc^rieben , fo muffen fie einem Se^rer am
25 l)eurigen (Srgiel^ungdkoer! atterbing^ toittlommen fetyn.
I^arinn finb toir jtoar mit bem Serf. nid^t einig, bag
SDtegfunft eben fo fmnlid^ fe^, »eil fie in ©itbem Dor bie
Singen gebrad^t koirb. 2)iefe fInb an fld^ felbfi toürtltd^e
Slbftraftionen, unb koenn fte ein ^inb aud^ fagt, }D)eife(n toir
30 an bem Stufen , ben er rül^mt , bag il^r Serftanb gefd^^hrft
unb aufgeräumt n^erbe. 3)od^ bad t^ut nid^td jur &a6^l
2Bie bie 3)inge ftel^n, fo toar bieg SEBerfd^en nötl^ig nnb
nü^lic^.
Nro. 94.3 ^^^
$crr 9K e t n e r ö , SScrfaffer bet 8tct)ifion ber ^l^ilof opl^ie,
ift aU auffcrorbcntüd^cr Jcl^rcr bcr aBctttüct^l^cit na(!& ®öt*
tingen berufen irorben.
3. 6. Sat)aterö Srtoedung jur Suge, mit ©am. »
aSerenfelö äSl^atibfung »iber bic flcifc^Uc^c ©id^erl^eit,
S. ift bet) bcn Std^citBergifc^ctt ßrben, äuögcfecrn bicfer ßüU
ung, ju l^abcn, auf toctgem ^<ipm gu 10 !r.
[745] Nro. XCIV. ^en 24. S^oüember 1772.
Sonboti. 10
Essays on Song-writing: with a colleotion of
such English Songs, as are most eminent for poe-
t'cal merit. to whioh are added some Original Pie-
ces. Printed for Joseph Johnson, St. Pauls church-
yard. 8. 18 600* 15
2)er ungenannte SSerf. unb ©ammfcr bettagt, ba§ au<j^
in (Sngtanb bie ^tit ber ödsten ©efönge vorüber, mit ben
3eiten ÄarU II. biö gum Jobe ber Söniginn ätnna nox^
über fe^, unb jeftt nur ba^ ^ertriüern fomifd^er Opern«
arien auf SSau^l^all, SRanetagl^ unb ben Spring-Gar- ao
dens beluftige. @r pnbet ferner, ba§ man aud^ üon ben
altern ®ef äugen feine üöflig gute, toenigfi gong fittige
Sammlung l^abe, unb er l^at fic^ alfo ber äWül^e untergogen.
On äbftd^t auf biefe SWü^e aöein toürbcn »ir i^n
für 2)eutf erlaub nur furg angugeigen l^aben , »enn nid^t bie as
5lrt, njie er bamit gemattet, avi6:i meöetd^t auffer ffinglanb
nu^bar fet^n fönnte.
@« [teilen nemlic^ SSerfud^e über bie Siebergattung
t^crau«, bie tl^eilö t)on ben SKaa^regetn be« Sammlet^
$Red^enf(^aft geben, tl^eitö bie H;eorie biefcr Art ©ebic^te rael^r ao
au<?einanber fe^cn unb beftimmen foßen, ate eö biöl^er ge*
fc^ebn ift. S)er [746] Serf. pnbet in biefem gelbe Äritif in
@ng(anb nur ben eingigen ^l^ili))^, ber ftdb im ©uarbiatt
62» [,„.«.
bamtt (efc^äftiget \)at; ben er oBet, mit dted^t, onflaget, er
^a6e ju einfeittg betrachtete unb nur meiftend bie imioefent«
(id^fte ©attung t)om ^tebe, bie finnreici^e, )i>i$i0e^
fraitg(iftf(!^e bel^anbelt.
5 Unfer ^erf. l^at bret^, beren Snt)t>idfe(ung er aud^ nad^
unb nac^ im ®ange ber ©efd^id^te bed Siebet ühttf^upt
fmbet. 3wcrfl bie toürlfitj^e 9iatur, toilb ober fonft,
mo meiften^ nur äuffere ©egenflänbe, tt)te fie finb, gefimgett
tDurben. ©obann, ba ba^ innere Stuge mel^r ju feigen,
10 3u U)ürfen anfteng; unb alfo ber (Sentimentaltl^etl ber
))ortgen ©attung the natural philosophy of the mind and
tbe description of sensations. @nb(i(j^, ba bie SiuBilbmig
aüetn ttJürft, mel^r ju gcfaflen, aU ju rubren: SBift. $>ier*
nad^ nun ^t ber Serf. bre^ ^bl^onbtungen unb bre^ ftlaffeit
15 ©anggebic^te geliefert.
@^ u>Sre eitel, t)ie( ^riti! auf eine ^lagifilation ju
tDenben; bie eigentüd^ nie eine genaue ^(agififation toerben
»irb, toeit bie Serben in einanber f<)ie(en, unb jebeö xodf^xt
®enie beö Siebe« ftd^ fetbft eine Ätaffe ift. Onbeffen ijl ber
20 ganjc ®ang biefer arten in ber ©efd^id^te be« Siebe« toalix,
unb ber Slutor, ber bod^ enbßc^ bto« ber S3equem(id^teit toegen
einget]^ei(t ^t, {Ireut babet) nid^t allein \>itl gute ©ebanlen
unter, fonbem man fiel^et, bie ganje Sintl^eilung leitet t^n
auf ben ®ang ber 9?atur, auf SBal^r^ieit, ffiinfatt,
25®efül^l, gülfe be« auöbrudt« — unb »ie gut, tDenn
jebe b(o« Iritifc^e Sintl^eilung in einem $etbe ton arbeiten
beö ®enieö bal^in fül^rte.
®ie erfte Älaffc nennet er Saltaben unb ^irten*
gefänge, unb !ann ftc^ mit 9ted^t be« StattonalreiA«
sotl^um« unb Sigentl^um« in ber erften @attung rfi^men.
Ol^ne aber auf bie Urfac^en biefe« [747] SSorjuge« ju bringen,
bejtet)t er ftcb in altern <BtMtn blo« auf bie beliebte $et*
c^fd^e (Sammlung ber reliqnes of ancient Poetry, mtb
giebt allein neuere 9?a(^a]^mungen biefer ättem Sdlaben,
85 nnb ba toirb g(eic^ ber Sefer, ber mit ber neuem (Sngltfd^ett
$oefie befannt ifl, auf ®i)(bfmtt^« Sinfiebler,
XtdeU Solin unb Suc^ aRatlet« William and
Nro. 94.]
Margret ratl^en. Ott bicfcn ©tüdc» ift frcijttc^ üiel
^unfittoQe @tm))ttcttät, aUx ti)ad ftnb fte gegen bte alten
töal^rcn Saüaben. 2)ie ^ercijfc^e Sammlung Bleibt alfo H>ier
immer ber ©c^a^.
®egcn bie neuem SWorbifd^en ^ittengebic^te etftört fid^ 0
ber 33erf. |e^r, Ijält fie fcloö für SRat^al^mungen einiger (toir
möchten fagen 6ine3) Originale, auffer ber 9?atur, unb ift
auf ber ©eite ©at^^ö unb anbrer, ber befannter maagen fie
in ber Beggar's Oper, Shepherd's week u. f. to. läc^erlic^
i3ema(^t bat. @r met^nt, felbft Slamfaij'ö Gentle Shepherd 10
erl^atte fid^ ^ie unb ba nur burc^ bcn ©c^ottifc^en ®ialeft:
fonft fielen bie beften S)i(i^ter biefcr ©attung unt)ermerft in
ben %e^eXf falfc^e ä^ge au3 ärfabien unb ©idlien in »al^re
33ilber ber Statur ju mifd^en, unb ben Sraum ber @in*
bilbung fel^r unangenel^m ju ftören. Sanbgemäl^lbeis
aüein blieben un« l^ier übrig, töo aber bie aufmerffamfeit
auf^ feinfie, toal^refte ^Detail allein begeifire, unb l^ierinne
lobt er beö Sanbmal^ler ©mitl^^ ©d^ilberet^en für aflen
^op'f(^en Melodious eccho's of echo. — — ®ie ©tüde,
bie er gicbt, finb üon ®a^, ^rior, Ol^enfton, Sun- 20
ningl)am, unb bie meiflen mit il^rer l^olben romanjifc^cu
m^mvLti) toürflicb f^ön.
S)ie jtüe^te Älaffe flnb bie passionate and descriptive
songs, unb ber 9iecenf. ift gegen biefe ©attung tool^l am
meiften. ©ie f(^cint toürflid^ bloö ber befannten ©oppl^ifd^cn «s
Obe toegen abgetl^eilt gu fei^n, gel^ört immer burd^ ^|if}orif(j^e
Umftänbe, toe^^ [748] nigPenö beö ©erjenö, ber (Sinbitbung jur
erften klaffe: ober »cnn gar feine SBal^rl^eit babeij ifi, fo
ift« 2Bift, SBenbung, unb alfo üon ber legten Oattung. Äuc^
bie @ef(^i(bte, bie ber äut. ^ier liefern toxü, läßt tl^tt im »0
©tic^. SSon ben alten fommt fafi feiner aU @a<)<)]^o
unb Sibull bei) il^m bal^inein: bie fügen Slraber, unb
9Korgenlänber überhaupt, bie in biefer ©attung ätte« übet*
treffen, fennt er nit^t; unb ba er t)a^ eigentliche ©legifd^e
t^ac^ , kDo boc^ ein folc^ed 80b unb passionate description 80
ant leiblid^fien unb u>al^rl^afte{ten toäre, auc^ au^gefc^toffeit,
)o mirb er l^ier n^ol^l, bünft mic^, am einförmigfien unb
uttooüftänttgfteit. 3itteg ftnt au6 ^ter auf ter |<^ma(m
©Tönje }mif(^ ^Jtatur unb ftuitft, äBa^r^t tuib fi^itaer
ftige^ einige aQerliebfte Sttide t>on ^tior, ^ittleton,
S^orfet, Xr^beu, Otroat), i'ee u. f. t». So« bem
5 ^erct^fc^en
0 Nancy wilt thou go with me
fabelt mit irgettbkoo eine fc^öne beutfc^e Uberfe^ung gelefen,
mie audi nom erften and ber btitten 3amm(ung:
On Belvidera's bossom lying.
10 Unb nun bie britte Sammlung ^^Dgenloiu and i^itty
8011 g»^^, ^ier (teilen bie (Snglönbet aderbingd ben ^ranjofen
fei^r nac^. ^Det @amm(eT giebt in ber Einleitung bie 9e»
mertung, bag 9Bi^ eben bie <See(enfraft fe^, bie bie Xlten
am f))äteften gefannt^ adein unb eigentüc!^ gar ni(!^t and«
i5gebt(bet: 9Rattia( unb £)bib, fo groge Xalente belebe
ba}u gel^abt, [o l^ätten fte nad^ bem ©efc^mad unfetet ^Atm
ben äBi^ boc^ nid^t red^t gereinigt, berebett: no^ bec
äBiebet^erfledung ber äBiffenfc^aften allein fe^ biefer 3^»^
ber Kultur ))on dtaKen au9, über Spanitn, S^antreid^, }tt-
20 ben S^mn Sari 9 na(!^ @ng(anb l^ingetrieben, nnb ber nni^re
3n>ect ber @attung fe^, fine writing, natürtici^e ober
feUne [749] ®eban!en ju geben, für} }u überrafd^en.
Sr tabelt babe^ ^otoittf unb anbere, bie ben Sefer in biefer
©attung mit 2Bt^, b. t. mit $erg(ei(^ungen , fanften j[n«
25 f)}ie(ungen, überfüden, ba fo ditoa^ blöd ein Secferbiffen bed
9Za(^tif(^ed fe^n müfie u. f. to. Sr giebt atdbenn, unter
(mie und büntt) mand^en mittetmägigen , einige allerltebfte
Schmetterlinge biefer %xt, bie um bie Sangen unb ben
Sufen ber Statinen fc^märmen.
30 :£iie ©efc^ic^te bed äBi^ed, ald eined neueren &€toü&f^t9,
ift ntd^t fo gan} ol^ne ®runb, unb oiedeic^t mfifle man aud
einer benachbarten ©egenb audgel^en, um ttber^an)>t ben
©eniud uttfrer3«tt ju c^arafteripren, ber fe^ir grog unb
artig im S:ltmtvi, mie biedeic^t Hein im ®rogen iff. Sber
85 mo äBi^, 9latur ift, mo er mit aden @ee(enfräften in^
fammenf)}ie(t, (unb mic^ büntt, ba ijl er adein guter
Kro. 94.] ^'^^
3Bift,) l^aben ta bie ^tten nid^tö t)on i^m gewagt? Unter
ben 3bt)IIcnbid^tern, S i o n , f o matid^e ©türfe ber H n t ^ o *
(ogte, (gegen bie bet 5Scrf. gn met Stel ^t. @« ift ftcD«
(t(^ eine rof)e ©ammfnng etenbet ©ramntatirfet , aber SBot*
tiefUd^eö ift mi barnnter !) ^fcen toürfßd^, an(^ aö abgetrennt, s
bie ©attnng t)on SEßifte, bie tott natu nennen, ober nähern
ftc^ i^r fe^r. 3« tt)i6ig aber, unb »ennö aud^ noc^ fo
fel^r in 33er|e t?ert^ei(t »erbe, giebt nie ein guteö Sieb, »otjon
aud^ in biefer Santminng groben finb. Überl^auft ntnß,
xoa^ gefungen njerben foö, (Smffinbnng fei^n, baö ip baö lo
§auf tgefefe, nnb nac^l^er tonnen Heinere SSemerfnngen feimen.
2)er SSerf. biefer ©ammlnng ift ein jn garte« Änäblein, ba«
mel^r ben ©d^önen nac^ einem getoiffen fanften £on ber ®a*
tanterie ein ©efangbnd^ geben. tooflen, ate ein Sieberbud^ furo
§er3, für bie toal^re Sm^^finbung. ^^
[750] ttitotf unb 9tüxnUti.
ir0i|ann i^^umann^ neu ^tutf^tnhrunn rei^tiii^er
iu htv i^tmtintn l^tutf^tn bütj^ttiisiftn Kei^ts-
i^lire. Brtttt ntxhtfftxU unli mit timm ^t^i^tv ntv- 20
mt\}vH ;2(ufiaBi^ 1772. ar. 8* IStelroiä Mg*
Sin ÜÄenfc^, ber ol^ne äße SJerbienfte in ber SBett fein
®(ücf mac^t, unb ein fo unbebentenbeö, unnüfte« unb l^öc^ft
mittelmäßige« SBerfc^en, al« biefe«, ba« bie britte aufläge
erlebt , finb jtüet) 3)inge üon ganj gleicher ?Crt. 5)er üer- 25
ftorbene ^eumann, für ben »ir aUe Sd^tung l^aben, fann
e« Dor feinem eignen ®enie unb feiner »tirflid^ nid^t ge=
meinen Srubition f(^(ec^terbing« nic^t rechtfertigen. SBir
tüoöen je^t nic^t unterfud^en, ob ber ganje ©ebanfe, ben
gemeinen 3J?ann jum Ourifien gu machen, unb gar, »ie ber so
33erf. loiö, i^m in ber Sirene über einen red^tüd^en Äated^if*
mu« ju prebigen, prafticabel ift. aber ba« nel^men »ir über
un«, ju beweifen, bag ba« gegenwärtige Suc^ gu biefem ^xotd
oööig untauglich i|}. S)a i|} fo biet unbefiimmteö unb fd^ie*
(enbe« in ben ©äften unb ©rttarungen: fo uneubtid^ oietss
allotrifd^e« für ben Ungetel^rten, unb fo »enig fofulaire
6^^ [»«•. M.
SorfleHung^rt unb Slu^brud, bag ber 9tecenfent lieber in htt
@t(un))fmü^Ie arbeiten, ate über ein folc^ed 9ud^ bem gc*
meinen iDianne t)rebigen &)oIIte, unb ol^ne StHätung lona
ber Ungele^rte ntii^t ein 93(att loerfte^en. 3ßan fiedle nur
5 mit ber @d^eere in bad 93uc^, kool^in man n)iQ« fo lotrb man
groben bon aßen biefcn 3)ingen feigen. 3- 33- ®- 63. ^(Stn
Sobicitt ifl ein f(eine^ ober nnjierlic^ed Xeftament, in toüä^tm
mx an unfre ©efe^mägige ober S^eflament^erben t)or 5 3^9^
einige naä^ nnferm Siob }n erfüttenbe Sluflage ergeben (äffen."
loäBte gebel^nt unb uu))räci^! ®. 142. „Sind [751] ben
^ienflbarfeiten entftel^t bie ^erneinungdtlage jut Stet«
tung ber grei^l^cit M ®ute«; ®. 143. Sluö ber $fanbt«
fc^aft (jure pignoris) entfielet bie $fanbf(!^aftdl(age (actio
pignoratitia) für ben ©d^utbner ^ S93ieberer(angung be0
15 "ißf anbd nac^ getilgter @c!^ulb ; bie ^^))otl^ecarif(^ ^(age f ftt
ben ©laubiger jur äBiebererlangung bed entfontme«
neu ^fanbeö." ®. 67. ©ottte man glauben, ba§ ein 3uti{t
fo ettoa^ fagen fönnte? Unb koa^ [oU ber Sa^e mit allem
bem, toa^ @. 80. t)om consensu praesumto, contraotibna
2orealibuB, verbalibns, literalibus, consensaalibuB) strioti
iuris unb bonae fidel fitel^t? ^rj, bem Ungele^rten mng
ba« ©c^riftgcn Äo^jftoe^e, unb bem Äenner Stet üerurfac^en.
^amitttg.
25 nm Um Mnifi^^n^ 1772*
^ ^ (3ft bcQ Sluiggcbem btefer Seitung ju l^obcn für 30 Ar.)
^' ., iKa(^t, $o(j^oerrat]^ unb 93rubermorb, Sbttfc^b unb Zot,
unb gin)lerni§, ®räue(, Siebe«* unb ©terben^notl^, bag toir
Utf ä^itcxL, mit einem anbäd^tigen imdf^x nnd! auf ben
30 ^eimtoeg bebad^t getoefen.
Ol^ne Knseige be8 Orts.
:2(ufgefan0ener litentrifilifer ßxitfmtifftif htt
Hübsletrr^en ünnfixi^Ux unb anbrer cielelr-
ttn. 1772*
35 (Semeiner äRut^wiUen, ber fu!^ an Seibed« unb Seelen«
>ro. 9o.]
)d)äben unbcbcutenbcr 9Kcnf(^cn ü6t, ol^nc Äraft il^t SQScfcn
unb SJ^anicrcn ju Sartfatur ju ücrjctrcn. ®aö 3^ug mag
einige Sl^eatcr= unb Lotterien * ^nbüfa intcrcgttcn. ®ott
betoaifx unö, bag [753] njtr nur ba^ geringfte etfal^ten mögen,
njo^er bicfe tJctnbfeligfeitcn fommen, «nb tool^in fie ge^cn. 5
Seib tl^utö unö für ein unb bcn anbem brauen 9Kann, bag
i^m im ©ebränge auc^ einö üerfe^t toirb. 3m ®anjen mag
ber ^erfaffer ein rechter Don Onijrotte feijn, fold^ ein gcinbe*
^eer fic^ ju f (Raffen, ©d^mibtö unb Dijd Ö an i^re ®p\it ju
[teilen , unb bann mutl^ig unter ba^ toürbigc ®c^attent)ol! lo
breinjul^auen.
iBünnet ^t in JRöt^etart nac^ Lagrenee l^crauö*
gegeben Mars et Venus, ©in junger 3Jltn\d} liegt im
^ett neben einer jungen ^erfon. @r nimmt ben 33orl^ang i5
n?eg, unb betrachtet fie, toie pe fc^Iäft. Sine ber Sauben
trägt einen Stiemen t)om 3Bel^rgel^änge toeg, baö man mit
ben übrigen 5lttri6uten beö 9Karö unterm Sette bemerft.
Übrigen^ ift in bet^ben Sigwten nid^t^ ©öttfic^eö ju al^nben,
unb bie Unterfc^rift ifl fel^r nü^Kd^. 20
Qlaucias Roi d'Illyrie prend Fyrrhus sous
sa Protection, nac^ Colin de Vermont, üon le
Vasseur geftoc^en. 2)ie $a(tung biefeö Statte ijl gut.
3)ie ^^iguren, bie um ben Äönig flel^en, brat) gejeid^net. ®er
©ebanfe ift ))oetifcb, ba§ ber König auf ein Äinb fie^t, baö 25
üor ben §ü(fbebürftigen oorjubitten fd^eint. ^^rrl^u« er*
fd^eint in gufriec^enber ©teßung, ber ®egen auf ber rechten
Seite ift auc^ um eine l^albe @ffc ju lang geratl^en.
[75:{] Nro. XCV. 3)en 27. iRoöember. 1772.
®iittingeit unb ®ot]^a. so
Dr. :Xu$uß (Snttiitb ^itt^ttxB — CirtrurgiTi^e iBi-
blt0tlrelu 2)^0 \mtXiXtn i^mH^tUkf tx^tnk Studio ir(9 %* €*
mtitxU^ 1112. 8* 12 <Ba0*
Slde«, toa^ toir gur guten äufnal^me biefer SSibtiotl^ef belj
Litteraturdenkmale des 18. Jahrhunderts. 8. 18 (40)
ber Stejetge (@. Slfte^ @tü(!) bed erften Sonbed gefagt l^abcn,
toteberl^olen mir ^ter. ©egetttoärtiged ®tttdf ettt^ät Sit^
3Üge unb Urtl^eite: 1.) Essays and Observationa pnblishd
by a Society in Edinburgh. Vol. II. in fo fem S^ttttt«
5 gif c^e Wlatmtn l^ierinn t)OTf ommen ; nemU(!^ 3) o n a I b
3Ronri) t)on ^uI^abetgefc^tDülflen. ^e^ bet erften SEBaJ^r*
nel^mung faßt bem SJecenf. ein äJ^nlid^er SaQ Be^ einem
duben ein, ber na(^ bem (angen Sager an einem SetnBm^
ftd^ im Sette umtoenbete, jä^ling einen Sdbmerg gtotfd^en bä
10 SRtp^jen finferfeit«, nnb l^ierauf ein ftärfereö ^utftren emp^aoSb,
n}orau$ enblid^ eine ungel^eure ^utdabergefdbtonlft entffamb,
bie nac!^ jtDe^ dal^ren ben ^tob nac^ fl4 }^S- 9'teet
t)on einem 93ru(^e bed Smflhtoc^en, tooBe^ tDirdid^ ougeiu
fc^einU(^ erließet, bag ein grünerer 9tei^ bie (Snii>fi]tbtnig
15 be^ f (einem auf l^eBe. 3) a 11 a ^ bon einem ^olt^^en im
®(^(unbe. 2Rerfti)ürbig genug, 6efonber^ bie £)))eratii)n;
benn bie 3la\mpoitipm toerben fo gut burd^d Sd^nauBen me^
in bie 3iafe [754] geftoffen, aU biefer burtj^ö Sred^ md^
in ben Wtnnt ixat (Eampex üBer ben fiaQud ber ger«
20 Bro(^nen ^oc^en. Oeber SBunbargt, ber beult, totrb lool^
toiffen, ba§ Oucr* unb ©c^ief Brücke nid^t fo egal taufen,
ate man fte auf ber Safel mal^It. 3Bar aBer $err (Eam)»er
Bet^ biefer @int^eilung ganj ))raltifc^, fo l^ätte er e^ ond^ Bei)
feinem äuffern unb innem Satlud fet^n follen. äBoju ftii))fet
25 feiner SinBitbung? ?eringflon bon gtoeenen Befonbertt
S3(afen{)einen, if} eBen nid^td fo fe(tned. 2.) Kotolei; Don
ber D))Bt^^(ntte fd^eint ein unnü^ed 9uc^ }u fel^n. 3.) Phi-
losophical Transactions, Vol. LX. SBiKiam ^etofon^
^erfud^e mit bem menfd^Ud^en ^iutt, berbienen bod^ toettere
30 @rfal^rungen. 4.) Thonghts on Hospitals by Aikin.
®ute ^orfc^(äge }nr Sinridbtung eined $of^ttate. Z)er
SJecenf. fennt eind, bad gröftentl^eitd auf bie Sorf daläge be<
C>m. «ifinö paffen toirb. «Ber ©ritte ifl eö, baß ein
bieredtigted @pitat nic^t gut fottte burc^tuftet toerben Hnnen.
85 5.) Kirkland's Appendix to the ObservatlonB on
Pott 's Remarks on Fractnres. S)a9 SapfelBanb tft Bei)
Serrenfungen meiftmtl^eite bom ^te bed t>errenften Attod^
Nro. 95.J ^^^
abgertffctt. 3(^ »nnbrc mic^, bafe $crr Äid^ter fo giem-
üA, t)tcllcid^t »öüig, geneigt tft, Set^faH ju geben. 6.) ©teinö
tl^eoretifd^c unb prafttfd^c änCeitung gut ®e6urtö]^ü(fc. 35e«
!önntlt(^ ein Brauc^Bateö SSud^. 7.) 38ei^ änögügc au3
d^irurgifd^en ®if^)üten, 4ter 93anb. ängefeud^« 5
tctc Äafpic 3toifd)en bem äuge unb äugenliebe fann^ mit
@rtöufcni§! mel^r bruden, aU eine bünne potirtc elfen»
beinerne '^(attc. 8.) Adversaria medico practica. Vol. II.
P. IV. 33on bet knx ber 93tt(fcf; unb üon einer befonbern
SScrfto))fung bc^ Urinö. dm le^tercn ^aüt fanb man in ber lo
Stafe nadi bem lobe jtoo ®ef(^toü(fle. 9.) Herbin iaux
Parallele de differens Instruments ponr la llgatnre des
polypes dans la Matrice. (Sin ncue^ On- [755] ftrumcnt,
ba^ in ber 33ib(iot!^e! abgebitbet, unb jur Slbbinbung eineö
ungel^cuern ^olt)))cn in ber SJ^utter glüdlid^ gebrandet tourbe/ is
in einem l^öd^ftmerftöürbigen i^aü,, anbem aber feine ©ienfte
tl)at; fonbern n^o ber ^ot^p mit ber äRutter l^eröorgejogen,
unterbunben, unb ol^ne ^ämorr^gie nad^ etlid^en ©tunben
abgcfd^nitten tüorben. Sin anbereö 3njkument, ju gleicher
Slbfic^t t?on §errn J? e t) r c t. @ttoa^ t)on ben SRafen* unb 20
^el^tpoll^pen. 10.) Jan in Memoires et observations snr
Toeil et sur les maladies^ qui affectent cet organe. $err
3 an in raifonnirt ungemein fubtil, über bie fubtilflen
SE^ei^en be^ 3lugcö unb beffcn Operationen; Dergtcic^t bie
S^ränengänge mit einer S33afferpumpe , giebt ben I^ränen* «s
fünften unb ber SKitte ber ®önge ©c^liegmu^fefd^en; bie
Zapfet ber Äripatlinfe i|} eine befonbre $aut, unb feine
Sontinuation ber $aut ber gläfernen gcuc^tigfcit. @ine
©c^erc burd^ bie "ipupine in bie l^intere äugcnfammer ju
bringen, unb bie Är^ftall^aut üon ber 3ri3 abgufd^neiben, ifi so
aflerbingö ein fc^toerer unb mifeüd^er ©anbgriff, unb nur
einem Sßlanne mögtid^, ber noc^ mel^r fann, ate ein 2)u^enb
Setter in einen fiirf eifern brec^f ein. 11.) (Sin unb hxtt^^
gigfter %anb ber fc^n>ebtfd^en äbl^anblnngen.
So fommen nur breij c^irurgifd^c Säße t>or, com fta^ferfc^nitt, 85
üon ber ab* unb junel^menben SBeite unb ©reite be« menfcb-
ticken fförperö, unb t)on einer SBafferfud^t be« ©jetfiodf«.
18 (40)*
^^^ [Nro. H.
12.) Roux Journal de Medecine etc. Tom. XXXV. i&ont
Lettner btö in Sunü 1771. SSerfd^icbcnc euijclnc (Stfal^rnngen,
»oruntcr §err 3) u f o u r fcitte^ üon einer ntnni^alh monat*
It(^en Stuckt ol^tte ©el^trn unb JRürfenntar!, toobe^ btc tnetfleii
5 Knochen beö ©d^äbelö, baö groge unb ff eine ©el^tnt, ticBfl
bent üertängerten unb SRürfenmarf fel^Itcn. Xxe ÜRuttcr l^tte
im 7ten 9Konat SSetoegunQ beö Äinbeö gefülfflt. :i?ei9retd
3nftrument jur Slbfcinbung ber [756] 'Sla\mpoltipen. 13.)
Medical Transactions. Vol. II. ^on ber äBirfimg betf
10 Ulmcnbaum^ in ^autfronfl^citen, üon üenerifc^en ©efd^tofiren,
t)on ^xiidftn unb t)om 3(eu^. üDen Se|dblug bed ©tfidi
mad^en furjgefagtc Stac^rid^tcn unb d^irurgifd^c 9?eutg(eiteiL
tHtvütl^^t Keift nai^ (Sriti^titlanli^ 0lier itrttff
lö ülier ^te alten nnli neneren <Srieil)[en^ nelill eittcrücr-
0Uii^un0 ilrrer Sitten mn Hitxxn iBn^ff* 7iv» t^tm fictoh
M^^tn. l^er ^Ireii, 286 S. 2ter 8t:ireii, 362 S« in 8.
1772« iBeg Si^midiert«
aSStr t)crfpre(^cn unfern Sefcm be^ ber ängeige btefetf
20 Sud^^ eine angenel^nte unb intereffante ^eftüre, unb bamtt
fie unö nic^t bfoö auf unfcr SBort glauben bürfen, fo tiefem
xoxx l^ier einen genauen Slu^gug t)on bem Onl^ait ber meiflen
unb »idbtigjlen SWaterien. 3)er SSerf. ift ein Saufmami Don
WarfeiHe, ber be^ feinem langen ^lufentl^alte in ^nftontt«
25 nojjel, ©mijrna, unb ben ©riec^ifd^en 3nfeln ben $omet,
^aufantaö^ @uri))ibeö unb lerenj ta^, unb iebcn 3"8 ^^
alten ^ic^ter^ mit Vergnügen burd^ bad Sofal betätigt fonb.
S)iefe 93riefe ftnb gum ©ebraud^ feiner Äinber aufgefegt
n}orben, unb fie mad^en aQe feinem bergen, feinet (£in))fiut«
30 ung unb SBiffenfd^aft @^re. — ISDie ©rietbifd^en SSeibet
leben noc^ immer fo eingegogen. So ift in il^ten $)Sufent
nac^ bem ^itrut) bie Gynaeconitis t)on ber Andronitis
unterfc^ieben. !^ie t)ielen Letten be^m ^lutard^ im Sebes
be^ 3)ion, erflären fid^ ^ier fel^r gut burd^ an bie 9Banb
35 gefteHte niebrige ©opl^aö. !Die ©ried^en leben , »tc aOc
anbre SKorgenldnber obne befonbere 93etten, fie »erfen bIo9
Nro. 95.] ^^Q
aKatrafeen unb S)eden auf il^rc (Bopl)a^, auf bencn (ic bcn
Sag über jugcbtad^t l^aBen. 3)cr XajumfiQ bc^ §cf^d^itt3
[757] tft nod^ gcbräud^tic^ , töorübct mau bcu ©l^ato nad^*
fc^en fann. 2)ie t)iererfte Safct, tootunter biefc gcuetpfauue
gefteüt ujixb, ober ber ®C(fc(, tft ^u^Jtfäd^Ud^ für bic äBcibcr^ 5
bie ben gaujen Sag mit beu puffen unter bem barüfcer »er*
breiteten Zcppid) fi^en. Slöe ©emäl^lbc ber SHten üon ben
^efc^äftigungeu ber SBeiber betätigen ftc^ noc^ l^eutgutage,
inbem ade ©riec^innen nid^t« tl^un, afö Piden. 3)ie Slmme,
Nutrix, ift bet^ il^nen ein ©lieb üon ber Samilie. ©ie toirb, 10
tüann bie junge ^erfon l^erangetoad^fen ift, il^re Ooubemante,
35 c r t r a u t e , unb 9tat(;geberin. ©ie l^aben ©Haütnnen, fie
begegnen il^nen aber fo gut, unb menfc^lid^, aU toenn eö in
ben 3cit^" ^ß^ 5ret)l^eit toärc. ©ie nel^men aud^ einige
gutüeilcn an Sinbe^ftatt an , toie ^enefope bie fc^öne 9We= 1,5
tantl^o, unb nennen fie ^ft)(^o^)äba, Söc^ter i]^rer©eele.
2Bte bet) ben bitten, folgen bie ©fCaüinnen i^rer ^xan, »enn
fie auöge^t. S3ei) ben Segräbniffen finb eö auc^ biefe, »ie
borten im ®efo(ge ber SSrifciö, bie am lauteflen ffagcn.
3)ie jungen äWäb^en tüffen flc^ einanbcr auf bie ^ugen, 20
unb greiffen ft(ä^ an^ Ol^r, toenn pe einanber bon ^erjen
Heb traben, unb barau^ erflärt ftc^ bie Ätage M Wirten
Xi^eotx. 3bija. 5. b. 132. 2)er ©ebrau^, beu bie SBeiber
i)aben, bunte ober fteine fd^toarje JJebern üornc in^ §aar ju
fteden, ^t oieHeicbt t)on bem feineu Urf^^rung, toaö 2Binfe(= 25
mann Monument. Antich. be^ (Srtäuterung ber 46ften Safet
fagt. ©ic (äffen fi(^, »ie üor ^Atta bie Zi)ax9 im ©ünud^
il^ren ^4^u(5 bei^ Sefud^en über bie ©traffe nachtragen, unb
fe(jen il^n erft auf, toenn pe inö §auö treten, äud^ ber
t^äc^er t)on ^fauenfebem beijm ätl^enäuö, ift nod^ gebräud^« 30
ticb. Äeine grau gel^t ol^ne il^ren ©d^fet^er an9, unb er ift,
toie be^ ben ällten, aöjeit toeig, unb be^ ben öermögcnben
toftbar geftidt. äu(ä^ ber ©d^tet^er ber ©efangenen
tft ^eutjutage länger, ate getoöl^nüc^. ®ie SWänner tragen
am [758] ^ate eine ärt bon Sinbe, an^ ber fie ftc^ einen S6
©c^let^er mad^en, ben Äopf ju bebeden, 2)aburd^ erläutert
fic^ bie ©tatüe in ber Villa Negroni bööig bei) SB i n f e t *
^30 fH«,.«.
ntann^ ^i^ t. ^. %\). 2. (S. 308. 3)eT @e6raud^ bet
@(^mmfe tfl nod^ ^äuftg, unb fel^r alt, tote toir cai9 toec
Obijffee ?. 18. toiffcn. S)te Smiool^ttcr »oti SicgrojJonte ober
@uböa fc^eereti ftcb Dome ben ^op\, unb laffen nur l^utteii
5 bic $aarc pelzen, fic ftnb a(fo noii bic on^d-sv xofioiovTsg
bed .ferner, unb btefe Xtad^t l^etfl bte Xl^efeibe 6e))m ^bttanl^
im Seben be^ S^^efeu^. 93et) t^reu ^efieu betränjen fle fii(
mit SCumen, tl^te Xi\6^^ l^aben no6 bte S^orm, bte inrt
(SÜ^ri^fof^omu^ angtebt, unb bie Stüc^ternl^eit ift ba fo toentg
10 }u .t^aufe , ipte bet) ben alten Ivfinoüioig. äBte be^ bcm
Slt^enäu^ ?. 15. bel^ängen bie ^teb^aber bte Zf)fktt i^m
©ebieterinn mit ^änjen, unb bringen gan^e ^'d6^it mitet
il^rem gcnfter mit Oefängen unb il^rer itfxa ivu 9fftt
3ßa]^l}eiten enbtgen ftd^, n^enn fte nur etuHid lebl^aft finb,
15 mit ®ef(tngen , bie ben alten ©foüen glet(!^en. dl^re SJfta
ift, toie SJirgit beö Or})^eu3 feine bef(!^reibt. Sie toirb 6alb
mit ben Ringern, balb mit bem ^iele geriffen. ®te tooD«
fal^rten^ toit el^emafö ju gefunbmad^enben Ouellen, fic )te^
ba$ ?oog, unb toal^rfagen noc^. 3)er 40 ße 2^g na(]^ bcr
20 9?teberfunft ifl ben SBeibern ein ^eft , toie ber Slten T*tf-
(Ta^axoerroi^. 3)ie SBetber |))e^, toie bet^m 2^eo)>^Taft m
ibren @c^oog ober Sufen, ein Unglüd abgutoenben, bad ü^ncn
begegnen foU. ®ie Italien vlo6) immer fel^r biel auf Xr&ume.
3)a^ Sangen, bad el^emal^ ein S^l^eil tl^red ©otte^tenftetf,
25 il^rer ©^mnafli! toar, bad gu ben äRititarübnngen, unb ben
^erorbnungen ber ^rgte gehörte, ifl noc^ fe^r belf ü^nen m
Slnfel^en. iDian fielet fte um eine (Sid^e ober gemeinen
Brunnen taugen, toie Slrif^oteled fagt. 3)er öltcfte Xoni an^
ber Ob^ffee ?. 11. t). 580. ift [759] ^eutgutoge unter bem
30 92amen bed Sanbifdben gebräud^lid^. 9(u(!^ ben , ttye(<l^
Ibefeuö um ben ättar Äeraton getaugt, \^at ber 8erf. ge-
feben. 3Ran t>ergtei(j^e SBinfelm. Monnm. Antich. bte
99 fte Safel, too äriabne in be^ben Rauben eine S^nnr,
toie eine neuere S^änjerin ^It 3)er $)}rrl(^t<j^tf(j^ ober
35 alte mi(itärifcbe S^ang ifl nod^ unter ben X^raciem mtb Sftrten
übücb. 3lOe @)}iele, bie l^eutgutage in Italien unter bem
gemeinen SSiaxm beliebt finb, befouberd bie Morra, ober bai
Nro. 95.]
Xayxdvsiv bct Sitten, finbct man überall. Slad^ bem ^ü*
niu« fcebienten fici^ bie aBetbcr jnm SSJafc^en be« ^au))t^ nnb
ber ^aate einer fetten @rbe qlvl^ ber 3nfcl Sl^ioö — aud^
biefer ®ebrau(^ c^ipirt. ®ie ®rtc(]^ett lieben no(^, »ie in
ber Dbt^ffee ba^ »arme 93ab ; fie nel^mcn anc^, Atn fotool^l s
tote betont STerenj, feine nenertaufte ©flaüin auf, bi« fie t)or]^er
in« 93ab gefc^idt toorben. 2)ie ^oci^jeitfarfel barf be^ il^ren
§et)rat]^en nic^t mangeln; il^re dränge finb nod^ getoeil^t.
iluc^ ber ©d^aale t>on SBein, bie man üor altera bem Sräu=
tigam jnm ^ti^^itn ber Slbo^Jtion barbot, ift nid^t bergeffen. lo
— ®ie gorm il^rer ©d^iffe ift toie in ben Pitture d'ErcoL
3luc^ baö fiovo^vXov anö einem auögel^öl^lten Saum finbet
man nodb auf ber Onfel Ot^fa. ängenel^m ifl bie SSer«
gleic^ung ber ^rot)enfalif(ä^en gift^erfprad^e mit ber ©ried^i*
fd^en, bie il^ren erften Urfprung öerrätl^, fo toie bie Serg- is
toer!öf))rac^e in granheid^ faft ganj beutfc^ ift. 3)ie Sittenben
berühren unter i^re« ®lei(^en nod^ immer ba^ Äinn beffen,
ben fie bitten, unb geringere laffen pd^ in biefem %atL öor
t}orne^meren nid^t ol^ne bebedte ©änbe feigen. ®ie Sibatio*
neu finb noc^ in t^rer gangen SBürbe, fogar, ba^ fie be^2o
ber Sintoeil^ung il^rer ©d^iffe gebräud^lic^ pnb. — SBir tiber=
ge^en ba« Kapitel bon il^rer 5D?ufif, fiebern, Säbeln u. f. to.
§ier üermifc^t ber Serf. baö SKorgen« [760] Knbifc^e unb
'Ärabifcbe mit bem ©ried^ifc^en. @inige feiner Srjäl^lungen
unb ©entengen fennen toir fd^on längP auö bem §erbetot, 26
unb fie l^aben offenbar ärabifc^e SSerfaffcr. ®ie ©efd^id^te
oon Äonftantinopel l^ätte auc^ toegbleiben fönnen, toeit fie
nidbt« al^ eine unjulänglid^e 8t]^a^)fobie ift, unb bon ber ^efi
toiffen toir burd^ SDtalengie unb anbere längft toeit mel^r, unb
3Uter(ä§igereö. SKerftoürbig ift e« inbeffen, baß bie ©ried^en so
fic^ nod^ immer bie ^eji in il^ren ©ebeten aU eine jirafenbe
©ottl^eit, ober Zobtenengel benfen, unb fo gut, toie im ©omer
bie ^eftbäuten, al« SBunben giftiger Pfeile betrad^ten. Sa*
milienoerbinbung, unb aufferorbentlic^e ?iebe jum Saterlanb
^t ber 3Jerf. l^öupg gefunben , unb toir fmb t^m für biefe 86
(Sntbecfung, fotoo^l afe für ben ©eip, ber il^n bamod^ fragen
(eierte, 5)anf fd^ulbig. 3)ie Überfe^ung ift gut, hü auf
632 .^ „.
[Nro. 9t.
tDenige (BttUtn, tioo bem Drtgtnat gat }u ff(a))tf(!^ gefolgt
töotbcn, töte §. 33. flatt: er töäre Bet^ual^c gcftorbcn (il a
pens6 de mourir) er ^at geglaubt, baß er jierben tnttffe.
O^ne tlttjeige bed Otts.
5 (^mpUnhftimt Keife 2»ttr4r ^te Dtrtteniimmtr a«
(©pertag. 1772»
<!l^m)iftn2»rame Keife 2»ur4r ^t^^ Dtrtteniimntcr itiü
|)ftn0ßta$. 1772.
SBie toenig ^2)ori! öerftanben tt)irb, geigen feine 92a(l^
10 al^mer. ©iefer tft ttjol^t ber efenbefte unter allen.
^Fragmente htx altern ai»ef4ri4rte fum 3eitvertreUi fir
benkfttlie Cefer* 1772. 91 S.
Sine 3lrt t)on Acerra Philol. Die äu^toal^f ber @e*
[(i^id^ten ift beffer, aber bie ©ance öerbirbt aDeö loteber.
15 2)kn fann ntd^t fäfter ergäl^ten, nid^t becfamatorifd^r reflel«
tiren unb ^^rologifiren.
[761] Nro. XCVI. 3)en 1. S)ecember 1772.
Sonbon.
A Dissertation on Oriental Gardening. By 8ir
20 William Chambers, knt. Comptroller (General of
bis Majesty*8 Works. 4to. 5 Sb. 1772. QrifAn.
®er SSerfaffer biefer 9lb^anb(nng ift felbfi in (S^ina
geiüefen; i)ai gum Xi}M baö, töaö er bef einreibt, fcttfl ge-
feiten, gum S^l^eil biefe Stad^rid^ten öon (I^ineflfd^en ftftn^Ieni,
25 ober aud^ öon anbern Steifenben, er^tten. Der (Eingang
feinet äBerfd ift Dekantation gegen bie (Suro)>äif(i^e ®2irtncre^,
befonberd bie @ngtifd^e Bosquets^ bie, ti)ie er fagt, am (Snbe
in nid)td be^nal^e oon bem offnen $e(be unterfd^ieben ftnb.
Diefe 9hd^rid^ten fönnen a(d SSe^Iagen unb (Sriihttenmgm
80 beffen bienen, toa^ mx bereite burd^ ben $ater tttttret
in feiner Sefd^reibung ber ßa^fertid^en ©arten be^ $efhig,
unb aud Dodsleys fngitive Pieces toiffen. Der {^anf)t-
enbgmedt bei) ben ©artenöergierungen ber Sl^inefer ge^t ba*
■VT ni, t DtJö
Nro. 96.1
l^in, angcttd;mc Sinbrüdtc in bcr ©cclc gu crtoecfen, unfc
fcurd^ üRannigfatttgfcit bcr Sangciuctlc gu Begegnen. ®eI6ft
33ett)unbernng nnb ©c^recfen fnd^cn bie Sünftler burd^ il^rc
Slnfagen ju erregen, ^n biefem Snbe banen fie gntöeiien
andf ^ö^ten, (egen bnnfte ^at^ne, tiefe ber ©onne nnjn« 5
gängtic^e Sl^äter an, banen toüjie ^rff^W/ mit Ungejlümm
[ic^ ^erabgieffenbe [762] ffiafferfätte. S)ie Sänme fmb in
biefen ©cenen be^ ©d^reden« in nnnatürlid^e 9ti(^tungcn ge*
)e(jt, al^ wenn fie baö Ungetöitter jerfd^tagen ^tte. Einige
finb ti)ie Dom 93(it gerfd^mettert, anbere in ben ©trom ber lo
SBafferbäd^e ^ingefd^toemmt. 3)ie ©efcänbe fmb 9tuinen, I;aI6
tMjm geuer unb ^aii t)om SQSaffer gerftört. @n(en, gtebermänfc,
9tanbt)öge( flattern in ben $at)nen ; Siieger, SQSötfe unb 3a(f at^
l^ört man in ben SBälbern l^euten; ]^at6t)er]^nngerte Siliere
iüanbern auf ber Sbene ; SRäber unb ©algen fielet man auf is
ben Sanbftraffen, in ber Siefe beö 933a(be^, töo bie SBegc
überall mit biefem ©efträud^e bettjad^fen pnb, unb aKcö ba«
Äenngeid^en ber SScr^eerung trägt, ftcl^ett 2em^)et bcm ®ott
ber dtad}^ getoiebmet, tiefe ^öl^Ien in ben S^tfen, unb 6in=
gänge gu unterirbifd^en SJBol^nungcn ; in ber 9?ä^c fleincrne ao
"iPfeifer mit ))atl^etif(^en Sefd^reibungen tragifd^er Sbl^aten ton
9tänbern nnb 9D?örbern ausgeübt. Um SSutfane nac^gubifben,
legen fie in ben liefen ober auf ben ^öl^en ber gröften
Serge tjerborgne ©d^metgöfcn, ä^^Ö^^* S^^ ©(a^Ptten an.
Ol^re Sbenen beö Überrafc^enben ober Übcrnatürtid^cn pnb 25
t>on SRomantifd^er Art, unb gelten im SQSunberbarcn fcl^r tocit;
benn aUt^ gielt bal^in ab, fc^neDe Übergänge t)on entgegen^
gefetzten unb gemattfamen Setoegungen gu ertoeden. 3[uf
einmal gerätl^ ber SBanberer t)Ott einet fleiten änl^iJl^e auf
unterirbifd^c ®änge, bie il^n gu melen 3^^"^^!^« führen, too so
man be^ büftrem Sam)>enfd^etn bie b(affe Figuren atter
Könige unb ^etben auf il^ren ^tabebette» erbtidtt, il^re
$äu))ter mit ©temenftonen gegiert, unb ist il^en i n! i
S^äfeld^en moraUfd^er ©entengen: ^ten, nnb fottft l^ai A\\
Drgetoerfe burc^ unterirbifd^e SBaffer getrU
in gemiffen 3nter))atlen bie 6ttQe bc0.
Vuft mit fe^ertidien 9»elobteii. Oft
634 pr„.
bem et (ange in beut S)un!etn bed Sßatbd geirrt l^t^ auf
einmal [763] an bet @))t^e eine^ 3[6gtnnb^, in beut l^eQßen
Sonnenfd^cin, unb fielet mit ßrjlannen bie SEBafferfälle i
©tröme nntcr fid^ in bet Stefc tafen ; ober er irrt am SuJ
5 überl^ängenber ?^c(fen, in bnnKen S^l^dlcrn, an ben Ufern
ftittfc^Ieid^enber gtüffe, bie mit ©rabmätern im ©chatten bet
Sorbeern unb SBeiben übcrfäet fmb. SSalb gel^t fein SEBeg
bur(^ breite ^ctfcngänge. $ier finben fid^ auf bet^ben (Seiten
9iif4en, mit !oQoffa(ifd^en Figuren bon S)ra(]^en unb allerlO)
10 ^ödifd^en ®efta(ten angefüQt, bie in i^ren monfhri^fen Alanen
faba(ijii)(^e ©entengen auf ehernen £afe(n l^atten; mit pxh
partrten äKaterien, bie eine beftönbige i^Iamme unterl^aften,
ben ^orübetge^enben jum ©d^recfen unb ^n 2Begii>eifent }n
bienen. 3"^^'^^^ empfinbet man eteftrifd^e ©töge, IttsifUtd^
15 Stegen, f^lö^Ud^e äBinbftöge ober t^euetfd^ttge ; ober (Erb*
beben, burd^ eingefc^togne Suft l^erborgebrad^t. äßon glonfo,
bad ©efd^te^ gemarterter äJ^enf^en, ba^ beulen unb Srfillen
brünftiger unb n}i(ber Spiere, bad ^äd^jen ber dtanbtbf/A
)u l^ören. 3^^^^^^^ ^^^^ ^^ ^^^ ^^ 3)onner, ben Sturm
20 be^ äReerd, ^anonenf euer , 2:rom)>etenf(i^aQ , unb anbete
^rten bon ^rieg^gefc^re^, nad^. S)ann gel^t ber SBeg hnxii
audge^uene Sßälber, too ade arten bon ©d^langen unb
f dienen @^be^en auf bem S3oben friecben, unb koo eine nn«
g(aub(id^e äKenge ^a^en, 3[ffen unb $a{>age4en auf ben
25 Säumen l^odt ; ober burc^ ^(umengefitbe, too man ben @e*
fang ber Söget, bie Harmonie ber t^Ute, nnb aDe Xrten
bon Onfbrumentalmufll ^ört. 3^^^^!^^ f^^t ^^ ^^ SBftn«
berer in toeitläuftigen 93ofquetd, too 993einreben, Kofen imb
3afmin i^m jur ?aube bienen ; l^ier toirb er bon tartarif d^en
•HO ditngfrauen in meitem burd^fld^tigem ©etoanb , mit Vnanad,
3Beintrauben, ÜRetonen, unb Ouangfi bebient; mit Slumcn*
fräugen gefrönt, unb auf "^ßerfifd^e Xoptttn, nnb Setten üott
^amufät^!ins^4^f(au»[764]men eingetaben. ÜDiefe bejanberte
©cenen fmb mit l^äufigen 993afFer!ünften berf e^en. 8lnd^ bie Snft
35 toitb gu aQerte^ fünft(tdben3Bürfungen gebrandet, oert)ie(fS(tiBtei
unb gufammengefe^ted (Scd^o l^erborjubringen, bie Setoegung
be^ T^ugtrittd, ba^ ^aufd^en ber ©etoänber, unb ben Zos
ter meni^'itflfw ©timme in maaiiftxltVi äböntcrungen naib'
jnbilben, t«n Sfottlfeergeljenben ju übertofc^cii , in SJerkgen^
^eit ober ©{freien ju ceriegcn.
mt optif^e 3ttu|ioiien piiben Iji« iljten ^lafi. 3. ffl.
©emS^tbe, bie auf ijeipiffen ju6eieitelen glätten fo oft baö s
$(ilb änbem, als ter äuW""" ben Ott oeiäntert. 2)«
©oben unb bie SBante befteljen aud) juiwilen auö (tlji tünP=
(id^er äffofaifi^er SJi'bcii, bie bem «ften StabÜd nac^ o^ne
Otbnuiig unb 9l6(i(^i teijfatnnien ju fetfn fdjeint, in ber man
aber au« einem geroiffen iSefidjIöpunlt bie Ijeirtii^iien Signten 10
ton ÜRenfdjen, S^dwrcn, Sanbfdjaften unb ©efcüubcn entbedt.
flau) beq bev njütllic^fn Slrc^itetlut bebienen fic pc^ aUet
Äunftgtiffe bet Sarbe, um beut, loaS in ber ^ernf flf^t,
toeitet i)inauflju^e(f<n , unb baS, mai im SJorgiunb bet
3lnfi6t fteljt, ante()n(idjer unb iitöfeer ju maijen. ©ic bringen is
in biefe @ätten au^fj aüt i'lrlen Den aufferorbenclii^en unb
fenfitiuen ^flanjen, SÄumen, ©träu^ern, unb Shimen.
@ine unglaubtii^e SDienge monflxöfet SJÖget, hie{()enbev unb
cieifüßiger J^iete airb ^iei unlerljalten. Xii »üben Zf)itvt
ftnb bur(^ Hunft gebnnbigt, unb toetben burc^ große ^unbe so
auS bem fiönigreidi Xibei, unb Sfrifaniftfie große ßetW,
bie wie 3""^^'^^'^ getleibei fmb, benjadjt, — ÜBir baben
une mit Sillen in imietni SluSjug beij bem f^ieiilid)f(bi>nen
bei S^inefifd^en ©örfen cerWeilt, weit fie nnfetn Sefern Don
bei lacfeenben ©eile tängP bclannt finb. as
(765] BfiVjifl.
Or. j3(utiuß ^rUirfdr Sdiott Sntmuif tintx juciSi-
r^en iSni^hUttitliie unb Mtttjotolosit, ;um 9t-
brnuilj at{aliEinir<4ir Oatkrungcn. 1772. %t. H. 360 B.
SBir fjoben biefe nüljUc^e ©d)tift mit wahrem SBeignÜgen so
getefen, unb wünfi^en, ta% fie iijr ®tüct in ben afabemifffem
äubitoiien matten möge. @g ifl unleugbai<nfi@l((^, bie @eo>
gTofi^te beS Sanbe«, baä man bmc^iei)en »iU, j" fhibiren,
rt* bie beflen unb tiirjeften ffiege, bie uome^mpen 9Jtert>
uttibigfeiten betanni ju mad)en, unb bie notbigen Steife^ 3&
cauteCeu geben jn laffen. 3^ieä aäed finbet bei onge^enbe
^^^ [Kro. 96.
©ci^ütcr bcr 9icc^t«ti)iffcnfd^af t in bicfcm Suc^c. 3 m e r ft e n
2il^ei( ift bte (Snc^!(o))äbie; im j m e 1 1 e n bte SOtetl^oboIogie
vorgetragen. S)te Suct^Kopäbic l^anbctt üou ber 9te<!^td*
gctc^rfamfeit überhaupt, tl^rem Umfang unb bcm ^uf^inmen'
» l^ang it^rer 2il^et(e, at^bann ))on ben etngelnen Zil^eiten md*
befonbere, fotool^f bcn tl^eorctifd^en a(« praftifd^en. 8oii
iebcm S^eit töirb 1.) ber Segriff, 2.) feine ©egenftiUibe
unb 3nn^att, 3.) bie Oueöen, 4.) ber Sinken unb ®cbrauc^,
unb 5.) bie tjorne^mften ©^riftfteöcr angegeben. Snblk^
10 ttjcrben bie Vorbereitung« * unb ^ütföioiffenfd^aften bcr dnrid«
prubeng angegeigt. Sn bcr üRctl^obotogic ft>ri(i^t ber etfte
Slbfd^nitt bon ber SWet^obe be« juriflifd^en (Stubiumd
überl^aupt; ber gtoct^tc t>on bcr ÜRctl^obc bcr ctn)elncn
Steile, unb ber $ülf«toif[enfc^aften. $ier tocrbcn jcbeÄraal
15 1.) bie Orbnung unb 3^^^/ i" toetd^cr jebcr Z^üi gu er-
lernen ift, 2.) feine ^ütfömittct, 3.) bie ?c^rart bcfKmmt,
unb 4.) S^autelen mitgetl^ei(t. 3lm @nbc ift ein $Ian yxt
(Sinrid^tung ber Se^rfiunben auf bie gange Qtxt be^ alabc
mifc^en Seben« enttoorfen. 3m 2)etait licffcn fid^ tool^I t)er*
20 fd^iebene Erinnerungen mad^en: Sed nunc non erat Mb Iooub.
[766] Slien bafellift.
4um)iljr9 üiinktvB l^etfem !Xm htm (insiif^tu,
3 «IjciU, 1772* 8*
$um^)^r^ Älinfer, erft '»^Jofthted^t , uad^^cr Se-
25 bicntcr , enbtid^ natürtid^er ©ol^n eine« Origtnate im ®c«
fc^madf be« ©olbonifd^en Bourru, fommt fel^r gufäOig ju ber
S^re^ biefen 9tei«gefc^ic^ten feinen 9bmen gu tetf^en. (Sr
fpictt nur eine 5Rebenrotte, bie i^m aber fcl^r »ol^l Vx%t
S)icfe Steife gcl^t burd^ 9iorbcng(anb, ober tote 9Rtg Xabbt)
80 fagt, burd^ ben 9?orb^)o(, unb burd^ ©c^otttanb. $)ter nnt
ba ifl gute Saune, unb intereffante Situationen, aber e«
lauft fcl^r bic( b(o« to!atc« mit unter, unb, nad^ bem ®e«
brand^ ber Snglönbifd^en neuem Stomanen, fc^r oicl $oKtiI,
bie man an bem Drt feiten mit Vergnügen üefi. SDa^
85 ©anje toirb am 3(nfang unb @nbe mit einem fa(ten Stoman
}ufammen gefnü))ft, unb mie biOig, mit brc^ $curat^ett ge«
Nro. 9B.]
enbet ; benn ba bod^ nadf bcm Slripoteteö jcbc^ (Sebid^t 2ln«
fang, 5D?ittel unb @nbc l^aBcn muß; unb ba« Sraucrf^)tcl
fi(^ baö gemeine @nbe t)on aKem, ben £ob jugeeignet l^at, fo
Hetbt ber (uftigetn ©attung t)on ©ebbten fonfl ntc^tö übrig,
auö ber ©ad^e ein @nbe ju mad^en, a(ö baö ^euratl^en. &
^allierftabt.
2* IB. 12. 1773.
S§ ip un« fd^on lang ein unerHärbareö "»pi^änomenon
getoefen, ti?ic ?eute, bie fo ganj o^e ©efc^madf bie Sitten i(v
lefen, fid^ einfallen (äffen !önnen, Übcrfe^nngen baüon jn
mad^en ! ©od^ töa« fielet man nid^t für 3^^^^ wnb S35nnber
in unfrer Literatur! ®iefer Überfeiner ber gried^ifd^en Sl^öre
ift n)ir!(id^ unter ber Äritif. SBir toiffen faft !einc ein*
^ige [767] ©teile auöju3eid^nen , too er feine Originale nur i5
f)a(b erreicht l^ätte, befto mel^rere aber !önnten mir anfül^ren,
tüo er fie tüal^ren Unftnn fagen tagt ; j. S. toenn er in bcm
t)ortrefli6en S^or beö ®o))]^oHe« Ei fioi ^vvsitj baö 933ort
naXaiafxa^ baö l^ier nic^t^, qlU, toie ber ©c^oUaft bemerft,
CfjTfjaig Tov (povov Tov Aatov ^ Unterfud^ung l^cijt, 20
burd^ g^el^be tiberfe^^t; ober too er burd^ täd^erlic^e £reu
ßoaqoQog, Od^fenfurt, unb bie befannte Senennung
tjon jDetpl^i yrig oiKpaXov burt^ 5Rabel ber Srbe gicbt:
aßir tüoüen aber ftatt allem nur eine ®tro<)]^c au« bem
l^errüd^en S^or im ^i^^pol^t iquog^ iqoag^ l^erfefeen, unb 25
bann unfere ?efer urtl^eilen (äffen:
®o gab SSenu^ töcKanb
S)ie öd^a(ifc^e iJürftcntod^ter,
Ungemannt bicbet)or unb unt)erIobt,
3nbem fie an ]^äu6(id^c ©efd^äfte 30
Die unfünbigc f(tid^tige banb,
®(ei(^ einer Senäerin, bie ©d^tid^ternc,
ÜRit S3(ut unb SRauc^
Unb mit 2Rorbbcf(edften ^^menäen,
2)em ©ol^ne ber SKfmcnc. 35
3)ie Ung(üdf(id^e toegen ber ^od^gcit!
^^^ [Nro. t7.
Derftt^re tn ai»e2»t4rtem Don 4rr* ^arie €iürlnttt
(Sin guted üRäbd^en, beten ©efunbl^eit burc^ ben Serlnfi
seine« SJatcr«, eine« Srubet«, gerrüttet toorben, giegt il^te
klagen nnb il^re ©efcete in Sieber [768] an^. 3>ic gerabe
fanfte ärt ber SSorrebe, l^atte un« gfeid^ für flc etngcnommai,
unb bie lieber bepärften bic 3bee üon il^r. ®ic finb UUft
üerfipcirt, ob il^r gleich ^ejameter nnb Pentameter ntd^t
10 glüdfen mollen^ nnb einige^ mo fie fid^ nid^t bnrd^ 9teUgioit0«
unb moralifd^e ©efül^te einen @d^tDung geben n>tn, l^aben
nn« red^t tool^t gefallett, toie g. S. äRorgengebanfen ®. 1.
an eine 9tofe. @. 51. $ier unb ba b(in!t auif ein Susfe
Sebl^aftigfeit ]^er)}or. 92iemanb toirb fo oiel (Sm))ffatbnng
15 be« ®uten, fo ))ie( ©efd^äftigleit be« ©eifle« in einem js*
fammenftnfenben ^öxpet, ol^ne t^eilnel^menbe Stül^nittg er>
fennen.
Sternen.
Hui»« (Srnß S4rtiitn0^ Sammlung uerfi|fiei^tter
20 (Bthit^tt. 1772. 8. 17 ^og.
®em lüoClen tötr biefcn Werfen ben S^itcf ®ebtij^te
gönnen^ toenn nur ber ^err Serf. fic^ nid^t il^renttoegett ben
STitet eine« ÜDid^ter« gneignet. ®er %uftoanb ))on SH^,
ben er gemad)t ^t^ ifl fel^r gering. $on ®enie toollen toir
26 uid^t reben ; bod^ mögen bie 3)inger immer um ben SRarft«
<)rei« mittaufen. S« fmb nod^ fe^r große ©trid^e Sonbed
in ©ermanien, too man feine anbete ©ebid^te, a(« Don biefem
@(i^(ag fennt, oerfiel^t unb (efen mag! "S^ai^m ratzen mx
bem SSerteger, biefe 17 SBogen je el^er je lieber }n f)>ebiren!
80 [769] Nro. XCVII. ®en 4. ©ecember. 1772.
SonboH.
Examen de TEssay sur les prejugös. Par !•
PhiloBophe de Sans-Souoi. 4Vi l8* 8* 1772«
uro. 97.1
2Rtt 5^crgnÜ0cn l^abcn totr bicfc fc^r (cb^ftc 8cur==
Leitung ctncö S35cvf^ örf^fcn, ba^ totriffid^ btc (£i}xe ntd^t
•crbicnt, bie il^ni bcr crbabetic SJerfaffcr antl^ut. S« tft an
Ic^ fd^on ein fel^r un^jl^ilofo^^l^ifc^er ®cban!c, bcn äWcnfd^cn
^rc SSorurtl^eite bcnel^men töollen ; unb bicjcntgc, btc bicfc 5
trbeit nnternel^nien, fommen un^ eben \o üot, ate btc, »ctci^c
ie 3Binbc nnb bie Serge an bcm ®cbäubc bcr SQScIt loeg^
äfoniren möd^ten. S3c^ ben ungäl^tbarcn gcmad^tcn SJcr^
ättniffen ber äWenfci^en, tft ein großer £l^ci( t)on üRcinungcn
mb SSorftcHnngen, bie mand^c in tJ^ren falten ®))c!ufatiottcn lo
iir 3Sorurtl)ei(e Ratten, tötrf Kd^c SB a 1^ r 1^ c i t , unb ein großer
D^eil ber übrigen, ifl n)ic bie gc))rögtc SKüngc, ein ©urro-
lat t)on SBal^rl^cit , ttjomit toir in unfern Ääufcn unb SJcr-
äufen ganj tool^I ^ured^t fommen fönnen. Äein ^l^ilofo))]^^
er t)on ber SBett mel^r fennt , aU bie t)ier SBänbe feiner is
Stubierflube, toirb alfo fid^ einfallen faffen, »enn er« ani^
önte, biefe^ große 9tab gu ^emmen, toelc^eö bie ÜKenfd^l^eit
erumbret^t, unb t)on jel^er l^erumgebre^t J^at. SSJa« fotten
oir aber gar üon bemjenigen fagen, ber [770] feine Reiben*
d^aft 3um Oe^^räge ber SBal^rl^eit mad^t, unb aöeö für SSor= 20
:rt]^eit bauten toiü, toa« nid^t bamit, unb mit feinem befonbern
3orurtt)ei( übereinftimmt ? S)er ^erf. be« Essay sur les
►rejug^s fcbeint ju biefer Slrt üon beuten §u gel^ören, unb
ein Sjraminateur mad^t üon feiner Slrt §u benfen, unb üon
em 3n^(t biefe« SBerf« eine Sefd^rcibung , bie für ba« as
3u(^ nid^t fel^r bortbeill^aft cinnel^men fann. Qu'ai-je donc
ppris par cette lecture, fagt er ®. 67. quelle Verite
auteur m'a-t-il enseign^e? Que tous les Ecclesiasti-
[ues sont des monstres ä lapider; que le Roi de France
st un Tyran barbare, ses Ministres des archicoqains, so
es courtisans des fripons laches et rampans an pied
iu tröne: les grands du Rolfaume des ignorans petris
i'arrogance (ah qu^il en excepte au moins le Duo de
^ivernois) que les Marechaux et les Officiers frangois
ont des Bourreaux mercenaires , les juges des infames 8&
»revaricateursy les financiers des Cartouches et des Man-
rins, les historiens des corrupteurs des princes, les
[Nro. §7.
poetes des empoisonneurs publica; et qu'll n'y a de
sage, de louable, de digne d'estime dans tont le RoXamne^
que Tautenr et ses Amis, qui se sont revetiis da titre
des philosophes.
5 Dicfcö Spmctt njirb mit einer lurgen Untetfuc^img, üBer
bte t^rage angefangen: D6 bte äKenfd^en jut äBal^rl^eit ge^
fc^affen fe^en? unb Be^u))tet, bag fte, in bem f)>ehtlatbett
Zl^eit beö ?efccnö t)ie(nie]^r ein 9ianb be« dtrtl^umd fl
^leQeic^t tfl biefe^ auf be^ben @eiten ju t)ie( gefogt
10 x^ tovciWi) eine @))]^äTe , in toeld^er ber äßenfc^ SBal^t^
ftnbet, unb nur bann, n)ann er btefe SBal^r^eit ast asbm
3)inge jenfeit ber ®rän3en feinet ?oofe« Rängen »iU, fSOt
er in Orrti^ümer. $)^))ot^etifc6e SQSal^rl^eit ifi auc^ SEBal^r^,
unb, giebt ed gteic^ !ein allgemeine^ ^enngeid^en k)oit Sßa^t^
lö l^eit , fo ^t bodb jeber in feinem @teiö getöiffe SDterfmaler
bie il^n nie [771] trügen. — 2)o(i^ meöeiAt gel^ören biefe
nur gu ben Srfal^rung^tDal^r^eiten , bie ba^ (ganten auf'
)cf)liegt; tDetc^ed ol^ne bie^ nur Don allgemeinen SSal^rl^eitai
^u t^erftel^en ip. So mag aber nun bem fe^n, loie tl^m toillr
2(» ]o iji baö befto gett)iffer, toa« baö Sjamen femer be^it))tet,
baß bie SBal^r^eit feCbp mit groffer SJorfici^t getel^rt toerba
muß; unb bag e^ ein tbörigted Unternehmen tfl, fle allge«
mein mad^en gu n)oüen.
Stad^ biefen allgemeinen Slnmerfungen n>erben bie it^
25 [onberen ®ä^e bed ^erfafferd be^ Essay burd^gegattgen, nab
il^m ba^ Säd^ertid^e in feiner Steforme ber Sietigion, mtb bie
unanflönbige ^l^nl^eit, toomit er bie 9tegierung tobeft, fel^r
ernft(ic6 ))ern)iefen, unb no(^ emfllMer feine 3tit)eltit)es gegen
ben ©olbatenftanb gurücfgegeben. Über]^au))t fcbeint ba9 gOHje
30 99$er! btod gegen ben i^igen 3u{lanb toon f^onfrei^ gerietet
;u fe^n. £er erteud^tete (S^amtnateur jetgt aber, tag ei
toal^rer fhaf barer Unfinn fe^, tocnn man bie feit tktim
da^rl^unberten t)orbereiteten unb eingetDurjettett ÜBel ber
i^igen Stegterung jur Saft legen tooUte. — - SBit, al9 ^ßar^
35 ticulier, erfül^nen und nie, über fotcbe ^i^n gu riil^tn,
unb (äffen und mit bem guten Roger Coverley gerne bot
there is much to be said on both sides, gefoQen. Um
^ro. 97.]
befto geredeter fc^eint un^ bic ä^^^iö^ng gu fc^n, bic bcm
@§at)tpcn in biefen Stättern in reichet üRaafc gegeben toirb;
unb mx überlaffen e^ il^m, tote er fid^ au5 bent ©itemma
bon ®. 45. jiel^en toiö: Mon ami, tu es un Ignorant, ou
tu as le cerveau brul6, ou tu es un insigne Calomniateur. ö
Choisis, mais pour philosophe tu ne Fes pas. - Unb
bamit ba^ Ttaa^ t)ott toerbe, l^eijl eö nod^ am ©d^tug ®. 65.
C'est ainsi que pensoit le pacifique du Marsais, au quel on
fait composer un libelle deux ans apr^s qu'il est mort
et enten-e, mais dont le veri- [772] table auteur ne peut lo
etre qu'un ecolier, aussi novice dans le monde qu'e-
tourdi.
«ugftitttg.
^it^liUi^fcp^it r^tx^tiigUn. 1772* in Sno. L;2(i)ilj.
!♦ IßOg. 15
^er ^erf. ^t ben ©nbjtüec! ge^bt, bie Seigren üon ®ott
unb ben göttlit^en Sigenfd^aften an^ ber natürlichen S^l^eo«
logie fo leicht unb fo fagüd^ gu mad^en, afe mögtic^ ift. S^
Ift il^m tüirflic^ gegtüdt, bicj[enigc meta^)]^^fifd^e ©rünbc,
iDelc^e man insgemein für bie angenommenen Seigren toon 20
©Ott, anjnfül^ren ^jflegt, fel^r faßtic^ unb bentüd^ öorgutragen.
9^eueö l^at er unferö S33iffen§ gar nid^tö, unb fein 5Sortrag
ift auc^ tl^eifö toegen feiner 3l6fid^t fel^r toeitfc^toeifig unb
gefc^tod^ig, tl^eilö burc^ eine getoiffe äffedation oon SQStft
l^ier unb ba ein loenig toiberüd^. — gre^tid^ mifd^t fic^ ein 25
jeber nun in^ "»pi^ilofo^jl^iren unb JRaifoniren üon SJcfigion.
Man üer meiert aber oieHeid^t baö Übet eben baburd^, ba^
man gu fo((^en beuten fic^ l^erab tagt, unb mit il^nen raifo*
nirt. Intention SBal^rl^eit gu finben, iji httf ben toenigPen
f- 9 Sre^geiftern , unb id^ ttjottte faft barauf toetten, loir so
toürben batb feinen mel^r fe^en, toenn man aufl^örte, fic ju
n)it)er(egen. 3Bir ttjoüten, bag über biefe 2)inge üicle, toie
eo!rate^ be^m ^^Jtato badeten. — ®ie ©teüe ift ju fc^ön,
unb ob wir gleid^ l^ier gerabe ba))on leine Slntoenbung mad^en
tooöen ; fo toirb fie bod^ lool^t im ®angen öiellcid^t mand^em so
ei^rlid^en raifonirenben 83iebermann fel^r nufeüd^ fe^n.
Litteraturdeukmale des 18. Jahrhunderts. 8. 19^ (41)
^l^äbTUd fragte beis @ofrated: ob et gemiffe alte rnl^t^O'
(ogtfd^e Stgäl^Iungen g(au6te? ©oftate^ antkDottet t^,
bag et ^kUAö^t biefe (Stjäl^Iungen fo gut (ängnen tmb er«
ttäteu Wuttte, töte ein anbetet; [773] abet, fäljirt et fort:
5 ^3)tefe @a(^en }u etf täten, t^ gan} atttg: aOetti er mitg
ein fe^t gef(]^tdtet, fteigtget 3Kann fe^n, bet fid^ bontit ab*
geben totQ; unb fein ©cbidfal ifi eben nid^t }n benetben,
toenn man nut gebenft, toa^ et füt eine Sltbeit l^ben iiiit§,
alle bie (Sientauten unb (Sil^imäten in Dtbnnng )n bringen,
10 unb bann bie ©otgonen unb *$egafe, unb bie ungäl^ltd^
äBunbettl^iete alle. SSSal^t^ftig , bet mug toenig ju tffm
l^aben, bet ftd^ bie äJ^ül^e geben toiQ, an fotd^en 3)ingen jn
gtDetflen, unb mit feinet f^tumpen SBei^^eit alle biefe ®ai^
©tüÄ üot ®tüd §u bntc^taufen. — 3c^, mein lieber $^»
15 btud, l^abe baju feine ^ext, unb j^^at begtoegen ]^att)>tfä<!^ß(l^,
toeit id^ mit bem ^el))]^tfd^en: Wlaife bid^ mit bir f elbfl
befannt, nod^ nic^t fettig bin. Sb^ id^ abet fo toeit ge-
fommen bin, [d^eint ed mit (äd^et(id^, mic^ mit onbent 3)tngai
abzugeben. Od^ laffe bemnad^ aQe biefe ®ad^en auf fldb be>
80 tu^en, unb untettoetfe mid^ getn bet angenommenen Steligion.
Defto mel^t bemühe id^ mid^ abet, mid^ fetbft lennen jn
(etnen ; ob ic^ uid^t oieüeid^t nod^ ein milbete^, loüfiered ®^
fc^ö)>fe bin, aU S^^p^on, obet ob id^ eine fanftete, beffer^
teinete, bet ©ottl^eit äl^ntid^ete Statut l^abe." %te(e tonfenb
85 l^öd^ftübetflügige @)>e!utationen unb ^onttooetfen loürbai
toit toeniget, unb ))ie(e gute äßenfc^en loütben tt>tr mäft
^aben, toenn toit, anflatt be^ Setnünftlend übet 3>ing(^ btc
und boc^ immet ju l^od^ b(eiben, liebet und getod^nten }n
glauben, unb 3^^^ unb ^(eig auf unfete eigene Seffemng
80 }u toenben. — SBit l^aben um befio liebet l^ier biefer Sc»
ttac^tung nad^gel^ängt , je ungetnet toit biefe Metaphysiqae
ä la porige de tout le monde untet und einteifen f^cn.
^ad Oud(en oon bet Siaifonit« unb 3)if))utitfud^t l^at \i^on
manchen el^tUd^en S^tiften [774] i\m ^toüfiti gemöil^t, unb
85 um bie Stulpe feined Sebend betrogen.
Nro. 97.] ^^^
O^ne tlnjeige beS OttB.
Don 2»eutr4rer iBaukunß* D. M. Ervini a Steinbach.
1773. 16 S. in 8110.
9Bir toünfd^tcn, ba§ un^ öftcrö gtcicfec ©d^riftcn üon fo
mäßiger Sogcnanga^t unb fo öolll^alttgcm ©cnjtd^t ju ®e* 5
fid)tc fämen. e^ Bleibt biefe« »latt bem trcftit^en (Stüin
Don ®tetnba(^ getoibmct, bem Saumeiftcr M ÜKüuftcr^
3U ©traßburg, ber in noc^ manchen fünftigen Sl^eorien unter
bem Slrtifel, ©otl^ifc^, mag getäftert toerben. ®er Serf.
xocnbet fic^ gteid^ ju Slnfang an tl^n mit bem Ion ber ban!* 10
barften Scgeiftrung: „S35a^ braud^tö bir2)enfmatl unb t)on
mir ! SBenn ber '^öhti l^eitige 9?amen auöf^^rid^t, iftö Aber*
glaube ober Säfterung. ®em fd^toad^en ©efd^märfter loirb«
etotg fd^iüinblen an beinem Sotog, unb ganje ©eelen toerbcn
bic^ erfennen ol^ne ©euter." SBie fel^r btc SSSürbe bcutfd^cr 15
Saufunft an bem 2Rünjicr gu Strasburg ücrfannt »erbe,
ftagt ber SSerf. ®. 4. ,,S« ift im f leinen ©efd^mad, fagt
ber 3ta(iäner unb gel^t üorbe^. -ffinbere^en ! laßt ber gratt«=
jofe nad^, unb fdbneöt triuirn^^irenb auf feine S)ofc k la
Grecque. 333a8 ^bt il^r getl^an, baß il^r üeradftten bürft?" 20
®er SBelfd^e getroffen üon ber $)errKd^Ieit antifcr SSerl^ätt«
niffe, maß fie, unb fe^tc fie auf feine Art gufammen, aber
ber ©eift ber üRaffen unb SSerl^ältniffe fam nid^t über i^n.
dx fanb bie ©äuten ber Sitten, unb mauerte fie in feine
SBänbe auf bie (äd^erüd^fte 933eifc ein. ?lud^ nad^ bem Softem 25
beö 9lbt Saugier !ann e^ nic^t toal^r fc^n, baß tier ©äulen
ober Sd^joften ben erften 93ebürfniffen ber S3au!unft gu $üffe
!amen. [775] „So ift nod^ baju fatfd^, baß bcine $)ütte bie
erftgeborne ber SBelt ift. 3^^^ ^^ ii)Vtm ®i})fef pd^ freujcnbe
©tangen t)ornen , gttjet) hinten unb eine ©tauge queer über so
gum ??orft, ift unb bleibt, n)ie bu aütägtid^ an filtern ber
gelber unb äöeinberge erfennen fannft, eine »eit ^)rimät>erc
Srfinbung, üon ber bu bod^ nid^t einmal "»ßrinci^jittm fftr
beine ©d^toeinftäöe abftral^iren Wnntefi. S)u »iUjI un«
(eieren, loa« toir braud^en foöen, toeit ba«, »a« toir braudben, »
fid^ nad^ beinen ©runbfä^en nic^t rechtfertigen Ußt. ©äute
19 (41)*
644
^^^ [Wro. »7.
tfl mit tttd^ten ein SBefianbt^eit unfret SBol^nungen; fie
mibcrfpric^t öictmc^r bcm 9Bcfcn aU unfrcr ©ebäubc. Ünf«
Käufer ctttpcl^cn nid^t auö üicr ©äufcn in töicr (Sden; fie
cntfte^cn auö t)icr äWaucrn, auf öier Seiten, bic fiatt aütt
5 ©äulen finb, äße ©äuten auöfd^üeffen, nnb töo il^r fie (UU
flidt, fittb ftc 6e(ajlcnber Überfluß." Um aber bie ntiettr&g»
tid^e SinfiJrmigfeit ^u »ermeiben, gab ber ©eniu^ (Ert>tneit
t)cn @teinba(i^ ein: $etmanid^f altige bie uttge«
l^cute SÜRauer.
10 S)er SSerf. gepe()t, ba§ i^n, el^e er ben ÜRünfier felbfl
gefeiten, ber 93egriff t)on ©otl^ifd^ \o fel^r umnebelt ^be,
bag er jum t)orau^ in ba^ allgemeine ^nfigefräd^je ein^
geftimmt: ,,@anj üon ^xexxat^ erbrüdt: unb baß il^m bieg
liebe ^rinci})ium alle Sll^nbung üon ©röffe toeggcraubt (abe,
15 bie er nad^l^er bet^ bem er)len änbticf fo tief empfanb." Si
beruft ftd^ mit äted^t barauf, bag man noci^ ni(!^t ertDtefes
^aU, baß baö, »aö toir ©otl^ifd^ nennen, ein üon ben @otf)ai
eingcfül^rter Saugefd^mad fet^. Sr Hagt über ben 2)eutf(^
ber, ba er beutfcbc ©aufunp l?at, fie Derwirft, nnb a(d eine
20 Sluölänberin üertoeiBt. ®egen bie ^errn ©efd^mödlet unb
t>erf(j^nittne ^unfltl^eoriften, bie nic^t^ ate fd^öne ftunfl bnnen
toollen, erinncYt ber SSerf. mit üie= [776] tem ®runbe, bag bie
Äunft lange bilbenb i^, el^e fie fd^ön toirb, nnb hei^, fo
toal^re, große ^unfl ja oft »al^rer unb größer ifi aU bie
25 ©d^öne felbft. „®enn in bem 2Kenfc^en, fagt ex, x^ not
bitbenbe Statur, bie gteid^ ftd^ tl^ätig beioeijt, toann feine
Sjrtftenj gefiebert ift. ©o mobeft ber SBilbe mit abenbtj^euer»
üd^en 3i^gen, gräßtid^en Oepalten, l^o^en garben feine Socod,
feine i^ebern, unb feinen Sörper. Unb laßt bicfe Sitbnexek)
30 and ben loiüfü^rtidbften formen befielen , fie toirb o^ne ®u
fta(t^t)erl^ä(tniß g^f^mmenflimmen , benn @ine (Sm)>finbang
fd^uf fte gum faradfterijHfd^en ®an3en." 3*^'.?fe* »atnt er
alle Seigrer, ben düngting nic^t burc^ fd^neüen Übergang anf
bie btofe ©c^önl^eit aufmerffam ju mad^en. Sr bemühe fi^
35 guerft Seben, Setoegung nnb ä93al)r]^eit in feine Kndbilbmigen
}u legen, fo toirb er nad^ unb nac^ ))on fe(bfi in bie feltgr
9tul)e beg Ott^m^^g pnfen, bie aber erft, »ic in bem j£orfo.
Nro. 98.] ^^^
na&i ^clbcnatbeit unb ©öttcrtl^atcn mögtid^ tft. — SBir
enH)fe^(en biefc ffeiue ©d^rift, fotool in Slnfel^ung il^rcr
©runbfä^e, a(ö beö toal^ren ®eniu5, bcr butd^ btc Meinften
S^(;eile burd^giel^t, aöcn 3$ere^tcrn bcr Sunft! Unb aKen
S^eoriflen mag fie bann ein fnrger 2RctaKc^Unbcr fc^n, 5
um (angen ©rat afabcmt[c^ct SBci^l^eit barauö^ujicl^cn , mit
bem man baö ®cfciet bet beutfd^cn Äunfl, »ic mit bcn
SJiemen ber Königin ©ibo t)on Ojtcn, äBcften, ©üben unb
9?ort)en nac^ 93cüebcn umf^jannc.
Oft beQ 5tu§gcbern biefer Bettung ju l^aben für 6 ^r.) lo
[777] Nro. XCVIII. 2)en 8. S)ecembcr 1772.
HItenbutg.
iltrer liie m0raiir4re Sitr^nljett unl» ll^tioroplji^
beöCetrettiöi» 8* 1772. 15V« <ß«fl*
3«ora(if(J^e ©d^önl^eit! ^45^iIofo^)^ie beö 8e»i5
b e n ö ! SBer tjermutl^et nid^t l^ier mit l^immüfd^en ©efängen,
inö SmtJ^räum, jur innigftcn Umarmung ber 3Senuö Urania
aufgehoben, unb an bie lifd^e ber ©ötter, gum etoigen ®ettu§
te^ lauterften Sftef targeifte^ , gerufen ju toerben! — Cd ifl
S3er(egerö 2Bei81^eit, ^jral^lenbe Sittel ju fud^en, aber nic^M»
3lutor^=S(ug]^ett. 93e^ einem fittfammern S^ittet toürbeu »ir
baö armfelige ®etoäf(i^ biefer Sluffä^e, toie fo üieU astax
))]^i(ofop{)ifd^e ßl^rien, feinem ©c^idfat überfaffen f^obm:
aber ift eö unfre ^fii^t, ba^ "ißublifum ein tDcm^ J»r
!IRarhfd^ret)ern }u loamen. On einer langen 9ora^3uatS:^
ber ^erf. fe(;r mül^fam, ba§ man bie Xn^ar ir.
©c^mucf be^ ^ortragd f^rebigen bürfe. BazrU)
f(ü^iger SetDei^; unb bagu fo gong impnmfiM
S)er erfte S5erfuc^: üon bcr moraIi'i>£x Smii-xii -
überl^auf^t, toenbet bie getDdn&dK
lid^er ©d^ijn^eit unb §ogartfi
©tücf auf ba« SDioratifAe
baüon fommen. Sd i^ i
[778] fogenanntctt Siebe
bag ber Serf. bad Süt
gel^abt, unb tl^ren 9{et^ nut ton toeitem gefül^It Ifiättel
S)cr gwc^tc Sctfuci^: Sttbung bcr ©clbfiliebe, foS
^utd^efon mberlegen^ unb geigen^ tote alle unfte Xriefee
jufammen bie ganje äKaffe ber @e(Bfl(tebe audmad^ett ; toena
6 ber Serf. ben ®ebanfen in feinem Umfange fid^ bentlt(!^ ge-
badet ^ätte, fo tDÜrbe er ))ieäeid^t halt eingefel^en fyihtn, baf
^utd^efon unb feine SBiberfad^er im ©rnnb — toxt Me
^l^itofo^)]^en alle — enttoeber nid^W, ober einerlet^ fagcn-
IV. ißom S^arafter^ unb ti)ad ein fd^önet Sl^ralter i|L
10 V. SSom Urtl^eil über anbere. — ®ie gemeinften ©od^eti wn
ber gangen SBett, auf bie gemeinfle ärt torgetrageu. VI.
^^itofo))^ie be« Seben«. i)ier l^offten toir ettoa« ®nM, ha
toir ben Serf. im SInfang einige toal^re ®ebanlen über bie
9tot^tt)enbigfeit ben SKenfd^en gu fhibieren, unb übet bie S9e*
16 fd^affen^eit biefed ©tubiumd dngem fallen; 9ber, e^e ivir
und umfallen, ftiegen toir toieber auf bie (angto>eiUg{leit Vlan*
berei^n, bie nod^ je aud bem SRunbe eine^ )>l^ib)fop]^ifd^
gebauten gefloffen ftnb. VIL ©on ber ?aune: ^cr SSctf.
ift mit $)errn ÜKenbelfonö Srflärung oon ber StaibetSt
20 nic^t gnf rieben ; unb giebt allerlei f c^aate Semerhmgat über
bie ?aune, toobe^ man nic^t um ein ^aar Hüger toirb, aß
man toar. Saune! @d mug ein f(^arfflnniger $I^iIofo|»^
fet^n, ber bie ©eele in biefer forgtofen Sage erfd^teid^ tolL
VIII. 9$om ®to(g, eine (Srgä^tung : %bgef d^mad(te Stac^j^minig
25 be^ Sottaire; ber einmal in einer ©efeUfd^aft eine Spiiibabettß
l^iflorie ergäl^ten foüte, unb anfieng — n y avoit nn fer-
mier general — j'ai oubli^ le reste. — S)cr 8erf. fagt:
6« »ar einmal ein ^riejter ! — SQSirb benn ber ^öbet bcr
©d^riftfteQer nie aufl^(5ren, bie t^e^ter einjler ^fonen bd
30 geißlid^en Staubet, bem gangen ©taube gnr Saft gn leges?
— SSieÜeid^t toenn [779] man einma( anf ber anbent Seite
aufhört, aud bem Sabel über eingte ©Uebet, eine 6(ul^
bed gangen ©tanbed, ober gar ®otte^ unb ber Religion ju
mad^en. IX. $om i^ranengimmer: S)er $agefioI) iriamitt
35 übet, bag toir ben SJ^äbd^en, SBeibem unb SOtotronen bie
$anb füffen, unb fie am oberfien Snbe gel^ laffen —
unb ber toiH t)on mora(ifc^er ©c^önl^eit f)rebtgen? X. Set«
Nro. 98.]
gebl^e ?lnmet!un9cn ; — Stcnbc^ Octoäfd^ über bie bcutfd^e
^Äad^al^mung^fud^t u. bg(.
^agaittt l^tx Iteutfitrttt £rtttk« i9<rimi0i$ie$eirett vott
Jl« (Seirait<ri0i Dittmt utUi So^« 3ük. (^thmtv^ 1772«
2)iefc^ @tü(! cntl^ält: 1.) „^robc einer Übcrf eggung öon
bcm geraubten SBafferetmer beö Zaffoni." ®er Überfeger
fti^eint mit ber toal^ren Saune beö fomifd^en 3)id^ter^ öer*
traut gu f e^n , nur gutoeilen , glauben toir , ^at il^n bie 10
©prad^e üer (äffen, unb ber ®ang beö ^ejrameterö gel^inbert.
SEBann toir einen SBunfd^ gu toagen ^tten, fo toäre e^ biefcr,
biefe gange Slrbeit bem iJcuer aufguo^>fern, unb mit eben
bemfefben (Seift ber ?aunif(ä^en 5IRufe an eine neue tJorm gu
benfen. 2.) ,,®ie erteu(^teten S^^^^^f '>^^^ 93etrad^tung über is
ben gegenwärtigen 3«^^»^ ^^^ SBiffenfd^aften unb l^err*
jd^enben ©itten in 3)eutf(i^(anb.'' ®iefe^ Suti^, baö ni(ä^t«
a(« S)e!(amation , mifantl^ropifd^e nirgenbö gang treffenbe
Älage, unb nid^t ben geringjien allgemeinen Slic! üerrätl^^
^ätte unter ben fttrgern Stad^rid^ten mit fleinerem Sluftoanb ao
abgefertigt toerben fönnen. 3.) „©(^ulgenö Sibtiotl^el ber
griec^ifd^en Sitteratur." $ier fielet man offenbar, »ie ftd^
ein fleißiger ©d^ulmann l^infe^t, coxtüpUixt, unb com)>iHrt,
bit^ er beriefen l^at, ba§ [780] $err ©d^nlg nid^t genug
comt)ilirt ^t. ®ie Untertaffungöfttnben finb bem $crni »5
^xol ©d^utg njürflid^ gu l^art angefd^rieben, unb toir toftnfd^ten
mit nid^ten, baß ber arme Äopf ber lieben ^M^^rer mit nod^
mel^rern unbebeutenben Sudlern gur gried^ifd^en Sitteratur
gel^örig, beftürmt tottrbe. 4.) „ 2)er SRal^tag, bre^ Sjcercitia,
(ober Sieber, toie gebrudft jtel^t.)'' 5.) „fiurge grage, »ieso
bie Sugenb am bejten guberettet toerben fönnc?'' jDiefe^
(BiM fc^eint un^ bie beße Stecenfion in bem gangen 2teti
I^eite gu fe^n. ©ie ift mit vieler @inpd^t eine^ gefd^tdtten
©d^ulmann^ angefüllt, unb rügt mit JRed^t ^errn SRafd^of
unb anbrer Steuerungööorfd^föge , bie unfer »enigc^ Satcmsö
unb ©ried^ifd^ oodenb^ gang ou^ ben ®d^u(en t^erbannen, unb
^^^ [Nro. 98.
aüc« mit ®^>tcu bcö JRcatotffcnÖ üterfitcucn tDoUen.
6.) „^txxn JRcmmerö SJcrtl^eibiguttg »ibcr eine jReccnfion in
bem ältent. §iPor. Oourtiafc." 2Bit l^afccn ntd^t bic (Sl^re,
$errn Stemmer ju fennen; aüein, er muß ein gutgeflimter
5 SRann fe^n , ber nid^tö öon ben SBettl^änbeltt auffer feiner
©tube erfährt, toeit er gegen benSrebit ber 9(tenhtrger$iflor.
3ouma(tflen mit fo t)oOen 33aden anbläßt. 7.) „attgemeinc
aSiograpl^ie t)on Qo^am Wlaiti^ia^ (Bifx'öti).** S)tcfc totrb
fel^r gut beurtl^eilt, mir fönnen nid^tö baüon fagen, »cil un9
10 allgemeine Siogra^jl^en, tt>ür!li(^ unter bic ÜReer«
männer unb ^!|3atagonen ju jäl^len finb^ bereu SRenfd^^eit
trir el^er läugnen, atö na(^ S^U unb Linien 6ere(!^nen möd^ten.
äBir l^offen inbeffen, ba§ bieö SB ort au^ bem 8lab bei
SKobe fo gut augfaKen ioirb, aU anafreontifd^ Sieb, O^a«
lömeter, unb 33arbengefang. 8.) ,,Smj>flnbfame Steifen bun^
2)eut)(i^tattb bon ©**. 3ter unb lefeter Sl^eil.^ SBir bonfen
bem Stecenf. aufrid^tig für bie neuere SSerfid^erung, baß btefe«
3ter unb legter jl^eil bteifcen foll. 9.) ^^^l^antaflen nad^
^etrar!a*ö 5!Kanier, üon §errn ©d^mibt* 6« toörc [781]
20 ju tottnfd^en , tag ber Stecenf. felbft tttoa^ ^>oetifd^c Aber
^tte, um auf bie feinere ©d^önbeiten, unb aud^ loerflecftere
5IRänget biefer petrard^ifd^en äWufe mit mel^terem 2)etai( auf*
gumerfen. 3m ®angen fmb bie Erinnerungen meif} taoift,
»ann er fie aber enoncirt, fo fielet man nur ben S^prtflen.
26 10.) „Über bie Slegifd^en 2)id^ter unter ben ©ried^en."
S)iefer ^uffa^ ifl aud ben Memoires de TAcademie des
Inscriptions genommen, unb bon bem Überfe^er lotrm^rt
toorben. 11.) „2)eutfd^e unb Sateinifd^e S^rcftomat^ie, }nm
©ebraud^ ber ©deuten unb ®^mnafien.'^ Sine gute Se*
80 urtl^eilung. 12.) „^ortfefeung ber Über fefeung ber Sobrebe
be« ^liniu«." 13.) „Obe über ba« Sotto, üpu ©erm SSnr-
mann, »ieber an« anbern ä^itungen eingerüdh." 9Kon fle^t
au^ biefen @inf d^altungen , bag e^ l^ier STtogojtmnä^g ^er*
gel^t, unb bag bie fritifd^e Slrbeiter nod^ nid^t geloorben, ober
86nod^ nid^t toarm im ®ange getoorben. 14.) ,,Sl^raIterifKf
ber t)orne]^mften (Suro))äifd^eR Stationen." & ntoi^t ein
S^eil be« ^rittifd^en äRufäumd be^ ©d^toidert <m9, nnb
Nro. 98.]
mm ift ein neuer Stiel umgefd^tagen toorben. 15.) „©dbrtftcn
gut Silbung M ©ergenö unb beö SJcrftanbc«, aU ©ertrage
ju bcr ©cfd^td^te beö SRcnfd^ett." ©eintrage gut SWatuIatur
mögen eö fet^n, unb auif in fo fern ©eintrage gur ©efd^id^te
beö 5!Renfc^en. 16.) ,,S)ie SBolfen, SJon §errn §ermig über« s
fe^t." i)er SSerf. lüirb fcl^r aufgemuntert. 9Ran fd^en!e
unö bie SJummem bi^ 19., benn eö finb meijienö Seurtl^eil*
ungen bramatifd^er ©tüde, unb SBienerifc^er ')|5oefien. 20.)
„(Bdfxdhtn an ben Herausgeber beö SWagagtnö, über SBie*
lanbS Könige bon ©(^efd^ian." Sin erbärmlid^ ®tü(f arbeit, lo
21.) ,,Über ben SBertl^ einiger beutfcber ÜDid^ter, giüei^teö
©tüdf." SBenn bod^ einmal bie Ferren fid^ nid^t fo gang an
bie SRanier ftogen, unb ben ®eift nid^t ber!ennen tt>olI= [782]
ten, ber biefe oft ungefd^idfte ^anb belebt. Ungegogenl^eit,
3mpertineng, n)eitfc^toeifige öerioafcbene ©d^reibart faßt aller* 10
bingö bem ^erfaffer gur SaP; äUein, er bleibt aBcgeit ein
Äopf, ber »al^re ©tärfe ^t. 33efonberS l^aben unö bie
letztem ^Briefe gefallen, too er gegen ba^ Sränfelnbe, unb
Dljnmäd^tige beö Som^joftteurö gu gelbe liegt. S)a§ er aber
einige liebe ©rab^eine unb SRonumcntd^en befd^äbigt l^at — 20
SBaö t^ut baö? Oft ber 3Äann, ber unterm ©teine liegt,
xoaljr^aftig grog, fo braud^tö enttoeber feinen ©tein, ober ber
©d^aben, ber brau gefd^iel(>t, ifi beö äufl^ebenö nid^t toertl^.
S)ie übrigen Siummern cntl^alten bie ©leimifd^en unb 3afo»
bif(^en Sroc^üren biefeö Oal^r^ ; S^mbeHine t)on ©ulgem, 25
a^abenerö ©riefe, Ääjhterö bcrmifd^te ©d^riften, @o^>l^icnö
9?eife bon SRemet. ®ic fleinere 5Rad^rid^ten übergcl^en »ir.
— Unfre Sefer finb nunmel^r im ©tanbe, au^ bem S5er*
geic^ni§ biefer Stecenfionen, unb il^rer, nad^ unfrer SnH)finb«
ung angegebnen ol^ngcfä^ren Oütc, gu urt^eilen, toaö fte fldb »o
ftinftig oon biefem S3er! gu t)erf)3red^en l^aben.
mtn bafelBfl.
Jaques Boulet Nouvelles Bemarques Bur lea
germanismeB. 1778. 8. 14 HBog.
Sin ©eutfd^er mag fein ^angöftfd^ fo gut löctflc^fen »
al^ er toill, fo ifl er bod^ immer in ©efa^r, gu germout«
650 pr».«.
fiten, ^err 93ou(et l^at un^ atfo einen ongenel^meii iCtenß
ertoiefen^ bag er einige 93enterfnngen }u Sermeibung biefe^
Sel^tetd gefantntelt, unb und ntitget]^ei(t l^at. deber Skh»
i)aiex biefer @f>tad^e unter und n)irb fle mit Stn^ ge»
5 broud^en fönnen. STtan barf biete biefer Snntertmtgen bc§*
n>e» [783] gen no(]^ nid^t für ^banterie ^(ten , »eit fte in«
;$Ieine ju fa0en fd^einen; benn einem em)>^nb(ici^en O^
faQen au(^ !(eine SSarbarifmen fel^r nnangenel^m auf, unb
u>ir fönnen in btefem "ißnnft über bie (Sm)>finb(t(I^Ieit bei
10 grangofen ntd^t urtbeiten. ^Dod^ gel^n btefe anä^ moni^mal
^u tt)eit^ unb Krnaulb beüagt fld^ an einem Ort mit ^fMfi
Darüber, bag bieje Station burd^ il^re @trenge, tl^rer @pxaifi
man(!^en 3^^^^^^ ^^^ flarfen unb bebentenben Xn^btttden
))erfagt, ben fte boc^ fo nötl^ig braud^t. SSBir 3)entf(!^ tl^aa
15 tDoi)l, baß »ir nid^t fo ängfttid^getoiffcnl^ft finb.
Seijijig unb ©ot^a.
i^htn nm €nrall>. 1772. 8« 12 ßag.
2Benn n)ir unfre moberne Sarben unb Sarbengenoffen
anfeilen, bie il^r i^ünfd^en toai^ren ober fa(fd^eit ®e^^U ift
20 allem $om)> ber begeifierten ®))rad^e l^emmtragen , fo fWt
und bie S3eobad^tung bed Säuern avL9 ®6^}ilt\ptaxi
Winter's Tale ein: he has rieh garments, bnt he
wearä not well. S)ad if) $errn (Smatbd ^aU, htm ffoox
bie Sarben* unb Obengramatif fo jtemfic^ gu 3)ie»fle ße^
25 aber meber Sarbenimagination nod^ Dbengefül^I , nm^ fettft
Obenmup!. Oroge SBorte, fred^e 5Ketal>^^cni «nb »er*
fd^tungne "ißertoben in ein ©^(benmaad gnfammes gefd^tanfit,
bad mad^t noc^ feine Dbe. 3d^ badete, tcir ^Mtn nmi ein»
mal SRuf^er oor %ugen, an loetc^en unfre neue ^t^tet fUf
3omeffen !önnten, el^e fte flc^ auf ben ®d^au))(a6 magten.
[784] 8fetlaii.
air^itnbiung ;ur tf rläuternng ^tx «t r4rl4rtc %tt
ftttliitren nnl^ mntuHftitn Wtit 3Uw Um gtWKß-
m^n. 1112. 8*
35 '^a^ ift bie Überfe^ung eined Serfd, beffen toir fcbon
Nro. 99.3 ^^^
im Original gcbaci^t l^abcn. ®o t)tc( toir bcmcrtt l^abcn, ift
bic Übcrfcftuitg an \\ii gut gcratl^cn. OB baö 33ud^ bic
Sl^re ücrbient ^t, mögen bicjcntge uttl^eitcn, bic fi(^ in bic
auöbcl^ncnbe unb jufammcnjic^enbc ^l^itofo^Jl^ie bcfi^ SSctfaffet^
fc^icfen fönncn. 6
Ol^ne tln}eige bee Orte.
Ulatfiriiitrc^iaiodcn^ laut ^tifiüuhtxt^ Iftimilt^ aufgefdirie-
iicn^ nn^ irffcntiiitr irchannt g^tnaitrt. 1772« 8« 158 S.
S^ finb gXDcen S)iatogcn: 5)ct erftc betrifft bie ^rcij*
mäurcr , unb ber anbrc l^anbelt öon ber ©olbatencrjie^ung 10
unb i^rem moratifd^en Sl^araher. Se^bc fmb fo jtcmli^
im ®efd^ma(f ber ®cf<3rä(!^c im JReic^ ber Sobtcn. — ®oc6
On voit tant de gens grifoner aujourd'hui
Qa'uD de plus un de moins ne fait pas grand des-
ordre. 16
ßritücn über bie aRid^ac(tfd|e »ibctüber*
f^jjwttß/ tttt^ feie (S^egctif(^ett (Drunbfäfte, bie er barinnen
befolgt l^at, 8. finb nunmel^ro im (gic^enbergifd^en SSertag für
30 fr. ju l^abcn.
[785] Nro. XCIX. 3)en 11. 3)cccmbcr. 1772. 20
«tfttft.
üxitft tint0 IDtutfitren^ übtx iffftntliitre (Scgcn-
t&nht ht0 ^üttxianhti». (BxfU Ci^fntng« Hon i»er
fixut^tf^txxt. S. 1112. Ifitx mh 2Ux ßxltf. 56 S.
2Bir l^aben unö fd^on etUd^emal in biefcn Slättern, für 26
greunbe ber neuen fran^öfifci^en ©taatö:s3Birt]^f(3^aftöte]^re er«
ttärt, unb unter ber (£inf(^rän!ung, bag fie in einem gefunben
<Staat«!ör^)er angetoenbet toerbe, finb »ir il^r nod^ ^er;|Ud^
getrogen, jßemol^ngeatbtet freuen toir un^, fo oft toir einen
®egner ftc!^ toiber biefeö ©tjjiem, ol^ne Soöbeit auflel^nenso
fe^en. S)er ^r. SSerf. biefer ©riefe gel^ört unter bic Slaffe
biefer ©egner. @r rid^tet feinen er^en 93rief fonbcrlid^ gegen
§errn ©(^lettioeinö jtoeen ^jotitifd^e Srahate: Molfens
^^^ [Kro. 99.
d'arreter, unb Orbnung bct "i|}otttt!. Sine lebl^aftc oft
Iaumf(!^e @(^ret6att unter|(!^eibet tl^tt^ unb mand^e ^tohadfU
ungen toerben bcn t^reunbcn bcr Oucfnaijtfd^cn unb Wtixa^
bcautfd^cn totrtfd^aftüd^cn ^otitif »cntgflcn^ baju btetten^
5 bag fte ftd^ (el^utfamer au^brüden, unb t)tetletd^t nod^ einige
©d^rttte toeiter mit tl^rer SRebhatton fortfd^retten.
,,S)ic SSermcl^rung ber 'il^robuftc üeruiel^tt bte ©lüctfeßg«
feit ber Staatögtieber, baburi, baß fte [786] bie ©cfettfc^ft
gefd^idt mad^t, tl^reni Stiebe fid^ 3U t^ergrößern, nac^jul^ngen,
10 alfo ip bie grud^tfjjerre fd^äbtid^ , toeit fie bie SSemtel^rung
ber "^robufte l^inbert.'' Unter biefem ®efid^t«)3mift jlcüt ber
§r. SJerf. l^ier baö franjöjifd^e, ober baö barau^ entfproffene
©c^letttt)eini)(!^e ©ijftem bar. ®tm% l^aben einige ©d^tift«
fteUer biefer klaffe @e(egen]^eit genug }u biefem 9){tgt)erftQ]tb
15 gegeben. S« ift aber, bünft unö, bloö aRißöerjionb ; beim,
baö @i)fiem l^at nid^t fo »ol;! bie äbfid^t, bie SWettfd^en gu
üermel^ren, afe (e^te Slbfid^t; fonbern, biefe^ ifi t^tt
notf^toenbige i?otge, tl^eilö Srforberniß. Un^ fd^etnt ber
etgentUd^e @nt}tDedE nur ber: bag ed ben SRenfd^en, bie
20 jebe^mat t)or^nben \mh, nie an dtoa^ abgelte, tDo^ bie Sßelt
auffer il^nen gu Sättigung il^rer triebe unb Srreid^ung i^rer
SntjtoedCe barbietet unb möglid^ mad^t. S)er £rieb bet !|>p«
))utation, ben einige ber menfd^Iid^en ®e[eQfd^aft überl^upt
anbid^ten, ift trirütd^ b(o^ äßalje, unb baju überflfi^ge
25 aSBalje jum ©t^jJem ; unb eö ijl gut , ba§ ber Serf. blefet
93riefe biefe Srbid^tung gu jerftören fud^t. — 9?mi aber i>er-
licrt er, bündtt unö, ben gaben! 3jl, »ie er ba« Stffiaa
bar^eüt, bie grud^tf)3err um be^toegen ju öertoerfen , tDeil
fte bie '!|3oputation )}erl^inbert, fo l^ätte er gnug getl^on, ent«
80 meber gu geigen, bag in ber ^^of>uIation nid^t bte ®tfidfe(ig*
feit bed äRenfd^en befiel^e, ober bag bte S^ud^tfperre tl^r nu^t
fd^abe. ^nfiatt beffen aber hti^aupUt er nur, ba§ fie teine
unerlaubte @tnfd^ränfung fe^. (Sd laufen l^ier, bünft mtd,
einige @o))^ifiere^en mit unter; unb üitxf^aiüpt toox nid^t
85 bie t^rage bie : lägt [xif biefe @inf d^ränhmg k)erantti)OTten ?
f onbern : toad ^at fte auf ben ©taatdförper fttr eine äßirtutig ?
S)ie)e grage beanttoortet ber $r. $erf. aud^ voitHidb in
Nro. 99.] ^^^
feinem gtoe^ten SSricfe, unb toix gefccn tl^m bartnn t)ott*
fommen SSet^faü, bag bie Oetraibau^fu^r [787] notl^toeubig
ju verbieten fe^, tocnn man in bem iJaH ift, ju t^erl^üten,
bag bie Dl^nmad^t cineö Sanbe^ nid^t töbttid^
it)erbe. Sn einem folc^en S^He ^fcen toir eben fo »enig 5
9?efj)e!t für bie Fraternit6 des nations, bie eine bloö tl^eo*
retifd^e, ob g(eid^ fc^öne ©ritte tft. Slbcr töcnn in bcr ^olgc
bie ^l^^fiofratiften »cgen il^rcr ?e]^rc t>on ber Sl^eurung,
Xüiberlegt toerben, fo finb toir mit bem Scrf. nid^t einerlei
3Keinung. (Sie toünfd^en nid^t Il^eurung aU K^eurung. lo
2)a§ SBort begeic^net über^au)3t nur einen relativen 33egriff,
unb ber ©inn ber Öfonomiften xft, bünh un^, eigenttid^ ber,
bag jebeö SKitglieb eine^ ©taateö, für feine ^robufte ober
SIrbeit fo \>id ertoerben möge, at^ ju 93cfriebtgung feiner
meiften 33ebürfniffe unb fjorbcrungcn nötl^ig ift. Sann man i5
unö einen Staat mögtic^ maci^en, too jeber biefe 33efriebigung
tool^Ifeit erf^atten !ann, fo xoirb niemanb fo tl^örig fe^n,
S^eurung ju loünfd^en. Slber toibcrfprid^t eö fid^ nidfet,
3Bo]^(feiIe ju üertangen, unb bod^ jugteid^ ju toünfd^en, ba§
man für einö , t>iel bekommen möd^te ? Unb bann bringen 20
bie trenigften ^otitüer bie SBir!fam!eit in ?lnf(^Iag, bie fd^on
an fic^, unb ol^ne Stüdtfid^t auf ^robuftion, ein njefenttid^er
Xi)di ton menfd^lid^er ®(üdtfetig!eit ift, unb bod^ burd^ ein
üielleid^t fd^tt)er 3U erHärenbeö ^l^änomenon nid^t anber^ er*
{)a(ten toerben !ann , atö toann pe ccaä^ reid^tid^ (ol^nt. — 25
3)er 9^aum geftattet unö nid^t, unfre ©cbanfen mel^r ju cnt^»
mdkn, unb ber ^r. SSerf. biefcr ©riefe t>errätl^ fo üiel
©d^arffinn, bag er unö aud^ fo fd^on genug öerftcl^en toirb.
(S§ tüirb inbeffen niemanb reuen, biefe jtocen SSricfe gu tefen,
unb toir toünfd^en bie iJortfeftung berfelben um bejUo mcl^r, so
ba ber §r. SSerf. biefe metft fo trodfen abge^nbette 3Äaterien
auf eine fo teid^te angenel^me ?lrt t)orgetragen ^t, bag er
bie ^Jtangofen »eit Übertrift. 3n ber ©au^Jtfacbe aber bleiben
toir nod^ immer mit il^m ber SWei* [788] nung , bag einem
franfen, ober unter firanten licgenben Staate, bie Operation »s
ber neuen ßfonomie, fonberüd^ bie uncingefd^ränfte Stuöfu^jr
ber nötl^igften Sebenömittel, toie toir bei) einer anbcrn ©c«»
654 („
Ugettl^ett fd^on geäuffert ^(en^ töbtlid^ fe^tt mütbe. SRöd^ten
bo(^ unfre ^olittfer erfi bte ©taatdhanfl^etten l^etlen, el^e fie
fo t)tet übet bte natüiltci^e S)iäteti! raflntten, bte immer emen
gefuttben Äörper üorau« fefet.
5 ^rantfttrt unb 8ei)ijig.
Katronntntettt ifirtr l>i< px^ttfiüntift^tn KttUerfi-
tüten; tn 2l(utr4rittni». ^Dritter mh itifttv SlieU* 1773*
3tt ber SSotrebe ntctbet ber Verleget, bag biefe« ber
loleftte Sf^eit bcö SBerfö feij, obgfe^ ber SSetf affer, ber anf
eitter 9tetfe gefiorben, bereit^ feine übrige ©ebonten in einem
mxUn Zl}M gum S)ru(! fettig gel^abt, unb fle t)or feinem
Sobe einem ^tebiget übetgeben ^be. 2)iefer l^abe nad^ feinet
^otfteUung^att t)ieted Slnfiögige batinn gn entbeden gegfanfet,
15 unb alfo bad 9Ranufcti))t gutüdgel^aUen. (Sd mag nnn biefer
Notfall ein n^al^tet obet etbi(^tetet fe^n, fo ifl ed aKject jn
bebauten, bag mit ben $etf. nidbt länget teben l^tfren, o(-
gteic^ bie in biefe^ ^aii einfd^lagenbe äJtaterien nunme^
meift abgel^anbelt finb. 2)et fünfte Sbfd^nitt, womit |Ub
20 biefet £l^ei( anfängt, l^anbelt bon Sel^tetn auf UntDerfitätcn,
bie ni(^t ^tofeffoten finb: 'ißtit)atbocenten , ©praii^meifteni,
@^etcitienmeiftetn n. f. f. 2)et $etf. l^ä(t bie ^ritHitbO'
centen füt äuffetp nüfetid^, toeil fie bie bcfolbete ^rofefTore«
butd^ i^te Stac^eifetitng gut im Stirem leiten, aud^ ben
25 ÜRanget bet untüd^tigen ^tofeffoten etfefeen; ferner ben 8ot-
uttl^eiten bet alten ^el^tet, bie auf bie einmal feflgefialte
©tenjen bet äBiffeufd^aft fc^möten, bte äßage l^alten. [789] S>rr
junge äRann, bet butdb bad 9}eue bie B^^^örer onlodett loiO;
trägt gntoeilen etioa^ toinbiged loor; allein, er bringt bo4
80 neben neuer fd^lec^ter SQSaate oft auäf neue gute äBaare ein,
unb jtoat unentgelb(td). 83efonberd loort^eiO^aft tfl biefei
üot bütftig botitte Uniüetfitäten. S)et »erf. toünfd^t, bafi
man fie juioeiten burd^ ein auf eine gemiffe S^^ WtlfM
@ti))enbium ermuntere, i^nen bet^ 8[nf(i^(agung tt9 Settion«
85 5ette(d bad etntebtigenbe ^ommenbat bed ^rofefford, in beffen
^ominaI))tofegion bie SoQegien geböten, erf)>are. (Er em)>flel^(t
Nro. 99.J ^^^
fte aud^ bem Sanbeöl^crrn jur Seförbcrung in anbete S)ienjie.
S)o(^ toamt ber ?Jetf. bei) aßen SJortl^eilen , bie man t)on
^rtt)atbocettten l^offen fann, üor bet gu großen Ansalzt ber*
fetSen. ®te erfie toibrige Solge toürbe feijn , ba§ bie 33e^
fotbungen ber ^rofefforen fo gut afe t)ergebüd^ ausgegeben 5
töürben, unb biefe, ba fle auf feinen 2[i)l)Iaufum mel^r red&»
neu fönnten, toürben fic^ aucfe t)or ber Semfil^ung pten,
il^n ju erl^alten. ©ic »ürben am @nbe gar ntd^t ober wenig
tefen, toie in O^orb unb Sambribge. 2)ieS gienge nod^
l^in, it)ann bie "iPriüatbocenten ben SSertuft befotbeter Seigrer lo
erfeftten. 2lber e« x\i 2tenö ntd^t gtoubtid^, baß fie il^n er«
fetjen »erben. SBann ftd^ bie meijien Se^rer fettft befleöen,
unb ein ^lubitorium gufammen fuci^en, fo ift aUeö bem 3«=
faß übertaffen ; bie Sorftcj^t ber Oberen, unb baö Singe ber
Äenncr i^nt ni(^t«. gerner pnb ^rtüatbocenten alljeit An* i5
fänger, unb öon biefen !ann man, ol^ne bie göttlid^e SJor^
fel^ung auf bie ^robe ju fefeen, feine SBunber erioarten.
Sltt bürfen pe anii ntd^t in biefem unbefofbeten 3"P<w^^^
toerben, toenn pe nid^t nieberträd^tig »erben foüen. Sludi^
ber Umfianb, baß fie baburd^ jum Seitbat üerbammt »erben, 20
ift nici^t gteiti&güttig angufel^en. ©ottten bie ^riöatbocenten
auc^ nur in bem Srebit be^ ©tubenten ein Übergetoid^t cr^Iten,
fo ift eine allgemeine SSerberbung beö Oefd^madfö [790] unb
Stbneiguug üon »a^rer ©clel^rfamfctt bei) ben Semenben ju
befürd^ten. S)ieS ift ber 3#<^wb ber Sngtifd^en Uniüerft* 25
täten. ®er gan^ in bie $änbe beö ÜKagifterö unb lutore«
gefallene Unterricht ip fo, aU »ir i^n unS in S)eutfd^lanb
faum oorjuftetten toiffen. 2)ie ©tubenten l^ören, toa« fie
l^ören foUen, bet) tl^rem Sutor, unb }&)ar gemeintglid^ SUed
bet) @tnem. 93et) ben Sebingungen, unter benen eS einem so
^rioatbocenten ertaubt feijn mag, ju leieren, bringt ber SSerf.
auf eine ®if)3tttation pro loco, unb baß ber ©efanuS bie
Opponentes ordinarios befiimme, baß eS oud^ jiebem fre^
ftel^e, extra ordinem }u of>))oniren. $on bem ©:|)ra(^meifter
verlangt er fc^ted^terbtngS, baß er ein eingebol^met beS Sanbe^ 35
fet), beffen ®)>rad^ er (e^ret, unb \>tx\agt if^m mit Stecht
ben ^rofeffortitel. ^nif foK et nic^t att, unb loon gutem
656 IH,
^etfomtnen fe^tt. (St lotll tl^n auc^ gut 6efolb^t fe^ett 3>cb
attett (S^ercttienmeifiet tnöd^te et au(]^ gerne butc^ einen
jüngetn etfe^en, toetl be^ ?etbe^ü6ungen aUed auf dugenb
anfommt. 3(uf ben ©emütl^dd^ataftet i{l l^ter mel^r }u fd^en,
5 al^ be^ einem ^tofeffot. 5üt ben ©taHmeijiet t)etlangt et
einen bifttnguitten 9tang. $at et bie $fetbe felbfi ju l^flJten;
fo l^at et einet fel^t anfel^nltd^en Sefolbung nötl^ig; unter«
^ä(t fte abet bet ^of obet bie Uni))etfltät , fo !aun er auf
einet ettDa^ anfel^nU^en Uni))etfität[''be))na]^e ol^ne Sefolbnng
10 fel^t gut fubftftiten. Sin bem ©emütl^gd^atafter etued ^ti^U
meiftetö ift üiele^ gelegen. S'^ttf g^d^tbobcn auf einer Mau
üetfität fmb bebenfüd^. Slud^ foH bet gcd^tbobcu öffentß^
fei)n. 3)et SSetfaffet toiü ben ged^tmetjiet bcffet befolbet
n)tffen^ aU gemeiniglid^ gefd^tel^t. Slbet ntel^t ate ein Zan)>
15 metftet ift auf jal^tteid^en Unit>etfitäteu uötl^ig. ®eij^fiff
aibfd^nitt. SSon ben ©tubietenben. S)eu SWaa^fiab, no^
melcbem man beuttl^eiten fann^ ob bie Slnja^l ber ®t8»
bietenben in il^tet teerten ^to)3ottion ift, gtcbt bie 9efA>
be«[791]tung ab. 2)et Setfaffet l^ölt baüot, baß mel^r Me
■20 ä'ietd^en aU bie ättmen ftubieten foQten, loetl ba9 ©tnbierei
i^eutjutage eine ältt t)on ®emexi ift, too bie Uutetlunft fe^
mi^tid^ fädt. Slud^ ben gemeinen Siumutf oou Srmen, Me
auffetotbentUd^ed ®enie, obet ungemeine Steigung }unt 6tii>
bieten ^ben, ^It et nid^t füt fel^t gegtünbet 3)ie 9tetg«
25 u n g ift f el^t feiten ®utft nad^ SBiffenfd^aft, foubem ftl
in einen anbetn ®tanb übetjugel^en, aU in bem mit e |
finb, unb ba^ gtoge®ettie ift etftlid^ nid^t ju ben SBiffenj
nötl^ig, auif fel^t feiten, unb fann ftd^ 2tend aud^ in
anbetn Sebcn^att, unb gwat mit me^tctem Sottl^ite
30 SEBit übetgel^eu ioegen bet unö gefegten ©täujen, bie i >
tref liefen Slnmetfungen be^ ©etfaffet«, toobutd^ er
bag bie 9iotl^ti)enbig!eit; felbft gu atbeiteu, unb anbem f
nü^lid^ JU fe))n, be^ atmen @tubieteuben fo oft bie j *
tticbfebet fei), bie fle ju gtogen üRänuetn ettoedt, nno
35 gu bem @))ti(]^ti)ott ©elegeul^eit gegeben ^t : bag 1
bei) Sltmen l^äuftget fe^, atö be^ Sieid^en; ^ttntt )ei pia
(lesideria füt bie Setbeffetuug bet ©d^nlen; «)on
Nro. 99.] ^^'^
^erl^ältntg ber ©lüä^umfiänbe Utf einer großen Sn^al^I t>on
©tubierenben ; t)on ber afabemtf^ett Police)}; loon ber Sin«
ri(^tung ber Kollegien, @om)>enbten , i$ertett, loon ber %t«
orbntmg ber @tubten httj einem Anfänger u. f. to. älUe
biefe Srticfel ftnb fe^r toici^tig^ unb mit fo (efonberm ^leige 5
unb @(l^arf{tnn aufgearbeitet ^ bag n>ir fle j|ebem Snratori,
unb aQen benen, bie be^ Sanbe^ 3So% in fofern ed loon ber
äfabemie abl^öngt, 6e^erjigen, aufrid^tig Mp^ü^lm.
[793] Kai^fti^t.
®er $err $of!ammerratl^ QaloU in S)üffeIborf, l^atio
bereit« unter bem Ifien ängnjl biefeö Saläre« bie Ser«
(ängerung bed $ränumerationd^£ermind, auf be^ $erm
^ofratl^ äBielanbd Slgatl^on, kfannt gemad^t, unb ba^
publicum 3ugleic^ })ret)eniret, feine anbcre ©d^eine für gültig
onjufel^en, aU nur bie, toclift t>on Sl^m felbfl, ober bonis
bem $m. SSerfaffer unterseid^net fe^n toürben, ©egrünbete
Urfad^en mad^ten biefen letztem Umftanb nötl^ig, unb jtoangen
ben ^errn SScrfaffer unb ben $erm $offammerrat^> 3aco6i,
ju gleicher ^dt biefe^ ganje ©efd^äfte an^ M @]Iet)ifd^en
Sud^l^änbler $errn Särftec^er^ $änben }u nel^men^ unb nn^ so
bie t)öQige Einrichtung bat)on unb ben Verlag bed gangen
SQSerfe^ ju üfcertragen, SBir machen biefeö l^ierbnrd^ U^
tanntf bamit fid^ jebermann bcjio fidlerer barauf öertaffen
möge, ba§ näd^ftc Oftermeff e ber 31 g a 1 1^ o n ittf wuS in ber
©eflalt erfd^einen toerbe, toie bie il6rigen burd^ un^ ))erlegten ^
©d^riften beö $erm ^ofxaHi SBielanb^, tjomemtic^ a6er,
bamit bie fämmtüd^en ^erm ©nbfaifcenten, »etd^e enttoeber
an ^errn $of!ammerratl^ 3acoH unb $erm ©ofrat)^ SBie==
lanb, ober an bie öon fettigen erbetenen Sottecteur« pvi*
numerirt l^aben , oerfid^ert feljn mögen , ba§ jte ü^ bal^in so
tl^re @^em)>(arten ber in bem erflen Sloertiffement gegebenen
3nfage gemäß richtig em^jfangen »erben; berat ba^ Vertrauen
unb ber Se^faQ bed $nbttcnmd ftnb und gteid^ fd^ä^bar.
Seii)giger SKid^aetmcffe 1772.
äBeibmann^ Srben unb %eid^. ^
Litteratnrdenkmale des 18. Jahrhimderts. 8. 20 (42)
^^^ [KiO. IM.
[753] Nro. C. 2)en 15. 2)eceiii6et 1772.
8tei0i StiUli, fmittitt lUgilUr 1772.
5 SDtefe^ ifi nun bet Sefij^lttg be« erflcn Sonbc« bcr
Oal^t 1770. angefangen morben ifl Sf^x SBettl^ ^ Ofaqfl
6efannt, unb toir tcünfd^en xtäfi fel^t, bag fie mit Mefoi
Sanbe nxift aufl^ören mdge. 3)a9 fec^fte @tttil ettU^t
loBatteux qnatre poetiqnes. Satteuf totrbtocgn
ferne« gletfe« in Sertc^ttgnng t>t» Xrifiotelif^ ZifM, bcr
ÜBetfe^nng nnb ber Xnmettnngen getobt; Se§tng« «er*
mtf d^te ©d^rtften. 3)et SRecenfent bemerft, bft§ d n*
nötl^ftg fe^, bie Benennung M (S)>tgramm fa fttljm,
15 nm bie ?e^ingi[(i^ S^eotte l^etan« jn bringen ; mib üft A
oetfd^iebenen @rf(ätungen be« $m. Segtng^ itU^ |»
trieben. iBie er aber auf bie ©riQe lonnnen lomtU, itH
Obfcenität }nm SBefen be« @inngebi(j^td bet) ben 9üm fft^
l^örte, bad mtffen tcir nid^t. VLittf^onpi l^Stten im bic^
8o9{ecen[., bent tx>n oft be^^nmten, ein loenig nt^r Ocfl|t
ate 9(ei« getoünf(i^t. $err 2. nmg gong anber^ 9^^^ ^
mo er and^ fel^It, gan} anber« n>ibertegt toerben, a(9 asbm
^ritifer; er fd^reibt ja ond^ felbft gang anber9. Hogrweei
de particnlls graecae lingnae. Z>er [7f4]
85 glaubt, ba^ bie Sl^eorie oon ben ^artileln, bie $ o g
@rnnb (egt, rid^tig, aber fd^n>er angnkDenben f^;
barauf einen gefd^idCten Xu^ng loon einem Stapitti gttr
unb urt^eilt, bag auffer bem ätoon^, ben $ p g to. ^<^
mal antl^ut, feiner STI^eorie, fonberlid^ loon bem i g
8oj[eber "ißartifel getreu }n bleiben, tcA Suc^ fe^r Dot;
gut fe^. 3Bir l^ätten nid^t fo biet toiber bie Cnetptc <
^rtifeln, a(d toiber ben @ebanlen^ bag fte alle an«
toörtem entflanben loären. 2)er Übergang ber <Scde i
einem ©ebanlen auf ben anbem, brid^t oft oon fc
S5 fnrje Xöne au9, bereu einige lool^I nad^ m^ i
tiften %nlag gegeben l^en fönnen. — Übrigen^ iimi cn
Nro. 100.] ^^^
und, bag bet 9tecenf. miii^ loott ber ttfpogtcüfyi^iim @(j^dn«
l^ett biefed Sßette gebenft, bte tool^t 6emerh jn toerben t)er:^
biettte, fo tote anif tttoa9 bon bet etgen^nbigen Unterfd^rtft
beö SJerfaffer«, bie jum Unterfd^tcb bet ö^tcn unb unäti^tett
Studgaben I6et)gefügt toorben, ^tte angemetft metben tonnen. &
Orat. graec. Vol. IIL S)et unetmübete gtriö beö $ettn
$etaudgebetd tt)trb nad^ Setbtenfl ge(ol6t; l^tet nnb ba loetben
einige Sintoütfe gemad^t, bie bed 9tecenf. Sinftd^ten @^te
mad^en. P. H. Eoppiers Observata Philologica,
»erben üUxl)avipt geloM ; l^iet nnb ba atet mit gutet (gin- lo
ftd&t getabett: Se^ ber ©tcHe bed ?toj>etg, felix qui viles
pomis mercarls amores, ifl bie ^eränberung vili pomO;
bie bet 9iecenfent rügt, koitflid^ unandflel^lid^; nnb mit }ie]^en
bie Studlegung amor rusticns, allen oot. Fragmenta
Stersichori. Aut. Suchfo(t. 3((Igemeine S)inge )}on i5
gtagmenten. 2)et ©ammlet toitb giemlid^ in ^oüt gelofct,
ba§ er bie Fragmente geotbnet, nnb bie @teQen, tcol^er fte
genommen tootben, angefül^tt l^at (Sd foQ eine })oe)}te @amm*
lung oon ungetoiffen g^agmenten bed ©tetfid^otö nad^«
folgen. Facii Epistola Critica ad Harlesium. so
SfKd^t aKe ^Jctbeffetnngcn [796] beö ©errn tJacii etl^atten
ben aSc^fall bcö SRccenfcnten nnb nnfetn.
S)ad 7te ©tüdf fängt mit ber gortfefeung ber im 5ten
angefangenen 3[6]^anblung üBer bie SBiberf))rüd^e bed dpi^
fntd in ber Seigre oon ®ott an. greljKd^ ifl ed fd^wer, as
bad @))ifurtfd^e ©^ßem gu vereinigen ; aber too e^ßitt benn
tiefet ©Aftern ? @d ift unbillig, einen ^^itofof>]^en au^ onbem,
ald feinen eigenen ©d^tiften unb 9teben }u Beuttl^eilen. S)er
SJerfaffer biefed 3(uffa^ed l^at aud^ toirfUd^, unfrei Sebttnfend,
nid^t f>]^itofo)>l^ifd^ed @enie genug jn einer fotd^en Unter« so
nel^mnng, unb toir toünfd^tcn überl^aupt, in biefer SStbtiot^ef
mel^t Iritifd^e aU ))]^iIofo))]^ifd^e ^uffä^e }u feigen; benn
^l^ilof opl^ie , atte unb neue, ijl fetten ein ©egenftaub, ben
ein ^l^ilologe gut bearbeiten toirb. Holdsworth re-
marks on Virgil. Holdsworth etfd^eint in einigen si^
93e^f)>ielen bed 9iecenfenten, ate ein toenig bebentenber SOtifto«
löge. S)ie änmerfung Aber ben 3Ser^ : Tytire tu patnlae
20 (42)*
6S0 j,„. ,0«.
recubans sab tegmine fagi; ifl gat }u Iomtf(^ du
12 WlAUn um SOtontua, fagt H.^ flel^l leiii bicter Sottm;
XDolftx mag alfo Sirgtl ben Saum genommen l^ben, »ontnter
fein 2:btirud fd^Iäft? »enjter« ^aHfarnag. S^koerben
6 bem uberfe^et einige f^el^Ier gejetgt. Wyttenbach
PlntarchuB de sera Numinls Vindicta. ^err
äß))tten6a(^ mirb getoBt, unb ermuntert^ fid^ ferner nm
bie gried^ifd^e Literatur loerbient }u mad^en. dbl^IIes,
au^ bem ©rted^ifd^en :c 2)em Ü6etfe^ tottb fo glisq^f*
10 üd^ a(d mcgtic^, glim))f(id^er ald erd loevbiente, }n loerße^
gegeben, bag feine älrbeit nid^td tauge. Xenophontii
Mem. Socr. cnra Ernestl S)ev SRecenf. bemertt voolft,
bag bad 93uc^ nun ben Slnfängem, für bte e^ bejKmmt Imn^
au^ ber ^av!t> getoad^fen i^, unb fül^rt barauf eine grofe
t5 9)?enge ))on Serbefferungen unb Semerfungen an^ topmit tiefe
neue Slu^gabe bereid^ert loorben ifl. Aeschinis Epi-
stolae ed.Somet 3(r6eit eine^ [796] jungen Sbifängecf,
a(d fold^e mit iKad^ft^t abgefertigt. @d^u(}en«SiBtber
gried^ifd^en Sitteratur. 2)er 9iecenf. legt biefen Embiyo
20 auf t>ie (Seite, unb münfd^t $erm ©d^nlgen langet Sekn
unb ©efunbl^eit gu feinem übrigen riefenmäftgen tSor^K^iciL
SDad 8te @tüdE enthält Hello dori Aethiopiea
cura Schmidii. $m. @. »irb ntd^t gebanft, bag er
einen ma^rfd^einüd^en 9}ad^brudf ber Sourbelotifd^ Xtt0gafee
25 t)on biefem entbe^rCid^en 9ioman, belaben mit aUerletf ^üjUnn,
loieber l^at abbrudfen laffen. Inscriptiones Reginae;
)[>on einem Can. Oofe)>]^ SOtortfanud an^ Rheginm.
Gruneri Censura IIb. Hippocraticornm, lotib
nid^t fel^r getobt. @^ foH bem Serf. an gried^ifd^er fternttnifi
30 unb Seurtl^eitung fehlen ; bann l^atte er fttXjiiä^ feinen Secnf
gu feiner Unternehmung. Orat. gr. YoL V. entl^SIt ba
S))ftad gum Xi^dl mit Sat^Ior^, SRarHanb^, unb $m. 2)c
dieiffe eignen ^umerfungen. @d^reiben über ben f)omer,
oon@et)botb. S)ie $errn nä^mend antii nid^t übel, »eini
35 biefe^ ©d^reiben ungefd^rieben geblieben &)äre. $r. 2>r. SBB.
oerbinbet fic^ burd^ feine Seforgung biefe^ fel^r binigen nnb
guten 3oumatö, jeben f^reunb ber Sttteratur aufd neue.
Nro. 100.3 ^^^
ßvtmfntn* 1772. 5 KBüg«
„Si)x Setool^ncr be« Erbbobcn^ faöet tttebcr, unb in
bcn ©taub gcbüdt, enH)fangct btc ücl^rc bc« ©umncfe : " ®o 5
fängt bcr bcgctftcttc ober bcraufd^te Sramtnc an, unb in
bem Xon gel^t et ein l^alb SRanbel t)on S^ugenben bur(]^;
aöe« im ©c^tottffi eine« gcmati^tcn Orientatict«: ©ewürjt
mit orientafifd^cn ©leid^niffen unb öaterlönbifci^ett ©itten!
— SBenn ein großer @eban!e in ber ©eele auffd^ttiHt, 10
ober eine mä(ä^tige @mj>finbung fi(j^ l^erborarbeitet, [797] fo
ifl feiten bie <Spxaift reid^ genug, gleid^ einen ^(u^brud bar<
gubieten, ber eben ben ®eban!en, eben bie (SnH)finbung gleid^
Ücbl^aft überfefet. 3)ie ®eele greift alfo um ftd^ in bie ftnn*
lid^e SSBett , unb fteibet il^re ©eburten in bie lebhafteren 15
Silber. ®a]^er tjl, nad^ ber fel^r feinen Semerlnng eine«
neuen 'ißl^ilofopl^en, bie oricntatifd^e i>id^terft)ra(]^e entflanben,
bie, toenn t^r eine toal^re Smj)finbung untergelegt toirb, be^
au il^rer metaj>^orif(i^enS3erebtfamfeit fafl niemal gum ©(i^toulfi
ausartet. — ?lber taufenbe, unb »enn mir naci^ unferm 20
©effil^t urtl^eiten, aud^ biefer Sramine lernten Mo« bie
©praci^e ein toenig rabbred^en, unb tooOten bamt auf einmal
ortentafifiren. 9Wan fel^e, toie e« il^m lögt:
3örn.
®(eid^ bem l^eftigflen Orcan, toetd^er bie Sßälber nieber« 25
flürgt, unb bie gange Statur ger^öl^rt ; ober gleid^ bem (Srb«
beben, toe(d^e« mit bem fürd^terßd^flen Arad^en gange Sauber
umfel^rt: verbreitet bie SButlJi be« Sad^gomigen SJenoüjhmg
um fld^ l^er! ©eine $anb brol^et ©efal^r unb SSerl^ecrung.
O btt befeefter ®tavLi, toitt bein ^oxn toie ein fd^toarge«, so
an ©ebirgen gelagerte« ©etoitter, auf beinen ^An\> l^eroor«
bred^en, erinnere bid^, toie oft bu felbft Sergeil^ung bebarffl l
u. f. io.
!Z)er Sl^emann.
©e^ord^e ®ott , nimm ein SEBeib , ber menfd^lid^en ®e« S5
fettfd^aft getreu, »erbe il^r ein nü^üd^er ä^eig.
^^^ Pf». 100.
2)te Stau.
2)te SBeU^eit toixt reben imb bt<i^ tmtenoetfen, IfBxt,
0 Zod^ter bet ©ci^önl^eit, unb grobe il^re Seigren tief in ba<
dtmerfle beined jpergend: atfo to>irb bein Seifioäb bei«
5 @(i^önl^ett txi)'6i)n ; alf o loitfl bu , to>te bie ©ornmetrof ^ fccc
bu gleic^fl, einen UeBtici^en ©erud^ DerBreiten, koctm fil^
beine ^atBe loeniger fttfd^ toirb. u. f. n>.
[798] Sir miffen ntd^t, mie t» bem Staminen }uSRiit^
mar, ba er }u biefen S)tngen ben iKunb fo DoO na^
10 Und bünit, bie gute, gemeine, Bfirgertid^ SOetag^f))Ta(!^ uSre
lange l^inlönglid^, fo gute, gemeine, bfirgerlid^e SDetagdfoi!^ |i
fagen. — äBenn toir nid^t irren, fo l^aBen to>ir btefe \afBM'
flige SRorat f d^on einmal unter einem anbem SRontel gcf d^ ;
aber fie reijte und fo loenig, bag toir nid^t me^r tt>t{feiv tot?
15 Sonbiin.
Lettres de Mad. la Marquise de Pompadour. Vomt
I. n. HL 1772. 8.
3)iefe Sriefe mi^gen äd^t ober unäd^t fe^, tott Iffobca
fte gern gelefen. & ifl toenigflend eine angenehme SÜitfloi,
ao toenn man fid^ eine fd^öne S)ame benft, bie toid^tige Siege mk
einem ^anbtng belohnt, unb Don bem Sd^idtfal einer grofiei
Station, mit eBen bem SEBi^ unb eBen ber Seid^tigleit f|)Ttil^
toomit fie SRoben erfinbet unb eine ©amiemng anoibnct
Sim Beflen ^t und ber ^rief an ben 6r}Bifd^off twn $ari4 gefolIdL
36 93et} anbem l^aBen u>ir mand^ Steflectionen gemod^t, bie ofec
nid^t einen ®rofd^en taugen, n>enn bie 8riefe nid^t S^ ffaib.
ipetetsttttg.
Ititht üu $. ü. 4* ^<n <ir0i(farflen liftnl ^tttnmim;
bv^ (ielegenlreit Dero inaioremtUStsft9er. 1778* 8. 1 il^
80 Steiranber ffil^rte einen ^oeten mit fid^, bem er, bemiBge
eines (Sontrahd für jeben guten Ser« ein ®elbpfttf, sab
für jieben fd^led^ten eine Dl^rfeige gaB. 9Bir l^offen, biefec
)>oettfc^e Stebner loirb fld^ anbere Sonbitionen gemad^t ^oBog
unb Bemunbem bie (Sebntt unb bie SSJad^fomlett be9 fun^
36 ©rodfürflen, toenn er biefeStebe audgel^ört l^t, ol^ne}ufd^(afaL
Nro. 100.] ^^^
[799] Set^ijig.
@e. jDurd^Iaud^t bet f^ürfl 3a(Ion»U)d!i, 2Bot)U)obe Don
9{oDgorob, ein t)ere]^tungdU)tttbiger Kenner nnb 93eförbeter
ber SEBiffenfc^aften, falzten fort, bte Ste&^aBet bet ©efc^td^te,
nai^ bem $Ian t^ter gtogmUtl^tgen ©tiftnng, gu ermuntern, s
^öd^fibiefelBen Befttmmen ffir bad fünftige d^a^r folgenbe bre^
S(ufga(en, auf bereu ieber ber $retd einer äRebaiOe Don
bre^gig 2)ucaten gefegt ifl. 3n ber erflen foK unter«
fuci^t toerben: 06 bie $eneti, ober Sueti, einerlei $otf
ntit ben Senetid ober $enebid ti)aren, ober oB (et^bed 10
ein 92ame naii Derfd^iebener $u^ft>ra(i^e fe^? 3)a bie da^u
feigen ©d^riftfleOer fie auf }loe^erle^ ^rt fci^reiben, foK num
genau (eflimmen, loelci^ed eigentUd^ biejenigen $eneti toaren,
n)et(j^e (Sromer im jtoei^ten Sud^e, @aj:o ®ramma« .
ticud, SKinud in (S^ronico ®. 72. nad^ ber Sludgabe is
Don 1589. f^riebeborn, unb anbere mel^r, nennen, unb
bie Dom ©emotoib, ^ergog Don ^ol^Ien, unb Sto, $er}og
ber @a(j^fen, gefd^Iagen mürben; gugteid^ foU unterfud^t
n^tthtn, meldte @c(aDen $onati ober $oniti genannt Sorben
finb. ÜRan ertoartet burd^ bad S^H^^i ^^ @d^rift{leOer so
nnterftü^te S3etDeife, unb lolinfd^t bie Stutorität berfe(6en nid^t
burd^ entgegengefe^te toiOfül^rtid^e iDteinungen, SSrugfd^Ifige^ ober
ein entfd^eibenbed somniat auctor, fonbem burd^ ©rünbe
n)iber(egt ju fe^en. Om }n>et)ten !£l^eU biefer Sufgabe foU
burd^ bie äßel^rl^eit ber guten Slutoren, bie ffir ober n>ibers6
biefe äReinung finb, fceflimmt uyerben: Di bie Sanbalen
ein SSo(! mit b^nSenebi^ getoefen? ®ieg toirb am beut«
lid^Pcn au« il^rer ^Religion, il^ren ®öttem, ben 9?amen il^rer
^($nige unb @täbte, unb Dor}üg(id^ an^ il^rer ®)>rad^e unb
il^ren ©ittcn erl^etten. 5)er gtoe^te $rei3 iji ffir bie ©d^rift so
an^gefe^t, toeld^e bie loal^re ^age be^Sacn^ SRufianud, :
ober 9Jit}fianud, genau [800] ie^mmen n>irb, ben SInDer
(a(b an bie äRUnbungen ber S)onau^ Balb 6e^ 9tico))oIid,
50 9ßei(en Don ben äJtfinhmgen berfelben^ fe^t, unb ben
anbere Slutoren, ol^ne StttdCftd^t auf bie 3)onau, ba« fd^toarge 86
ätteer, unb SRt^fien, 200 ÜReilen tiefer nad^ S^orben )urfid(
'J
^^^ Pf«. IM.
fe^en. dm gme^ten Steile biefer SufgaBe foQ enotefett »er«
ben, metd^et ttnterfd^teb jioifci^en bendutttd ober SJ^nnitf
mtb ben (S u m a n t ^ gemef en, bte ))Ott ben Xutoren oft oer«
U)e(i^felt loerben; ferner, 06 bte @tat>ant, bte ^(emSitf
5 in ^reugen fe^t, (Sin $oIf mit ben ®IaDani9 nab
® I a )) i ^ finb ? 2)er britte $rei« to>irb jum brtttenmale fthr
bad vorige matl^ematifci^e ^roBIem BefUmmt, toetl ttoci letB
Serfaffer ben }iDe^ten S^ei( ber onfgegeBenen $rage anf*
gefönt, nod^ i^tx^i ^t, \oxt man ol^ne dnftrumente Der«
10 f al^ren f od. ^er i^ }u erlangen fnd^t , mu§ DoObmmai
bte getoöl^nlid^en SRetl^oben erüären, eine Dtflatt} }S
^^ff^^f 3^ ^^^ ^^^ nid^t fommen lann, tmb Mr«
nemlic^ genaue ÜRittel angeben, fle fo biet, old mögli^, ol^ne
O^nflrumente gu meffen. 2Beit einigen bormatt c»
15 gefenbeten ©d^riften, megen }u groger fti^e, bte erforfeerte
S)eutlic^leit fel^Ite, fo mirb verlangt, bag jebe ^t|fa)rifd(e
älB^nblnng 90, 1 00, ober naci^ Sefinben ber SDtoterie tni^
©eiten in gr. 4. entl^atte. 3)ie Xuffä^e to>erben in \a±iß
nifd^er ®)>ra(i^e aBgefagt, nnb mit einer Debife tmb Der«
20 flegelten 9?amen an ^erm (Sl^riflian Suguft (Etobintf,
öffentlichen Seigrer ber $]^itofo)>^ie in Seipjig, etngcfaibc^
toeldben @e. S)nr(^{an(i^t gnm @ecretair ber ®efenfd(laft oaf
bad dal^r 1773. gnäbigjl ernannt ^afeen. 3)er ättffecfk
Stermin ber (Sinfenbnng ifl ber 30 fle be« "SRmM 8]^
85 @f)äter tötmen bie älBl^anbiungen ntd^t angenommen loerbeB.
anan erfud^t auc^ bie Serfaffer, il^re Xnffä|e bentOA mib
correft abfd^rcibcn ju laffen.
[801] Nro. CI. %tn 18. 3)ecember. 1772.
80 mit fitrllnen ftfin^e in i^rem ICrfiiriittSf il^rtr mafe-
ren Untnr nnb ließen ;Xntiieni^iitt0, MxtißtM nm%
«. Snlftr« 1772» 8. 85 S*
@e]^r Bequem ind i$ran}ö{ifd^e jn fiberfeften, töttatc a«6
mol^t aus bem ^rangöftfdben fiberfe^t fet^n. $ert @iil|cr,
S5ber nadb bem ^ta^x^ eine« unfrer Berfil^mten StSnacr,
•«* -^ 1 665
Kro. 101.]
ctti cfeen fo großer ^l^ifofo^)]^ ift, aU trgenb einer ou3 bem
SUtertl^ume^ fd^eint in feiner S^eorie, nac^ älrt ber S[(ten
mit einer epterifci^en Seigre, ba« arme ^ublifum afcjufreifen,
nnb biefe 93ogen ftnb^ too möglich, unbebeutenber aU aüe^
ünbrc. s
3)ic fd^önen Äfinfic, ein ärtirfel ber aHgemeinen
S^l^eorie^ tritt l^ier (efonber^ and Sic^t, um bie Siefcl^aber
unb Remter beflo 6älber in ®tanb }u fe^en, Dom ©angen
gtt urtl^eiten. SBir l^afeen be^m Sefen be« großen SQSerfe
Bidl^er fc^on mand^en 3^cifct gel^abt; ba ta>ir nun aber gar lo
bie ®runbfä|e, toorauf fie gebaut iji, ben Seim, ber bie ber*
toorfnen Se^fonöglieber jufammen Ifeben foff, unterfud^en,
fo finben toir un« in ber ÜÄei^nung nur ju fel^r bejiärlt:
l^ier fe^ für Stiemanben nid^t« getl^an, aU für ben ©d^üler,
ber SIementa fud^t , unb für ben gan} leidsten S)i(ettante i5
nad^ ber ÜWobe.
[802] S)ag eine Sil^eorie ber ßünfle für 3)eutfd^Ianb nod^
nid^t gar in ber 3^it fe^n mögte, ^ben loir fd^on el^mate
nnfre ©ebanfen gefagt. SEBir befc^eiben und ta>ol^(, baß eine
fotd^e äReinung bie äludgabe eined fotd^en Suc^d nit^t l^in« so
bem fann; nur toarnen fönnen nnb muffen »ir unfre gute
iunge Sreunbe bor bergleid^en SBerlen. 3Ber ))on ben
Äünften nid^t finnlid^e (Srfal^mng ^t, ber laffe pe lieber.
SBarum foffte er fid^ bamit befd^äftigen ? SBeil t» fo üRobe
ijl? Sr bebenfe, baß er ftd^ burd^ äffe SEl^eorie ben SBcg 85
jum toal^ren ©enuffe i)erf)>errt, benn ein fd^äbüd^ereö 9?id^td,
atd fie, ifl nid^t erfunben Sorben.
®ie fd^önen Äünjlc ber Orunbartidtet ©ulgerifd^er
Sl^eorie. 3)a fmb fie benn, berjiel^t pd^, toieber äffe be^»
fammen bertoanbt ober nid^t. Sßad fielet im Sejrtfo nic^t ^
affed l^intereinanber? SBad fäßt ft(^ burd^ fold^e $]^itofot>]^ie
nid^t t)erbinben? ÜWal^tereij unb SCanghtnji, S5ercbfam!eit
unb 93aufunp, üDid^tfunß unb Silb^nere^, äffe aud einem
Sod^e, burd^ bad magifd^e Sid^t eined ))]^iIofof)]^ifd^en SMp^
gend auf bie toeiffe SBanb gegaubert, tanjen fie im äBunber« 85
fd^ein buntfarbig auf unb nieber, nnb bie ))er}fidten 3^'
fd^auer frol^Iodten ftdb fajl auffcr ätl^em.
^^^ Pho. IM.
3)ag einer, ber gtemlid^ fd^Ied^t raiforntitte, jU^ ctnfaUcB
Ueg, geiDiffe SSefd^äfttgmtgen mtb Sreuben ber ^ta^iftn,
bie Bet) ungenialif^en gqmungnen Sloc^al^ment Kr^ mb
aRiH^feligteit mürben, Uefi^en jlci^ nnter bie Knlbril Aitafi^
5 f(i^($ne SU^t flafflficiren, gum Sel^nf tl^rettfc^er (Soaiddüf,
bad ifit benn ber Sequemtici^feit toegen Seitfobcn gebOdcs
}nr $^iIo[o)>]^ie barüBer, ba fie bix!^ niii^t Denocmbtet fiab^
ate Septem artes liberales ber atten ^faffettfd^ulcn.
Sßir erflaunen, toie $err @., toenn er on^ nid^
10 brü6er nad^gebad^t ^tte, in ber Sn^ffi^mng bie gro§e lUi»
6equemli(i^(eit niift ffil^(en mnfle, bag, [SOS] fo lasige um
in generalioribus [xif anfl^ätt, man nic^td fagt, mib l(fBd^finl
bnrci^ 2)eHamation ben SRangel bed (Stoffel Dor Uncrfa^nci
verbergen tann.
15 Sr XDiü ba^ nnbeftimmte ^rincipinnt: 9lad^al(fmat|
ber 9?atnr, Derbrängen, nnb gieBt nnd ein gCeul^ WßüAtMß
tenbed baffir: 3)ie $erf<i^önerung ber 3>ittge. Ci
tDXÜ, nat^ l^ergeBraci^ter SBeife, Don 9tatnr anf Stxailft, Iftt*
üBerf (fliegen: „3n ber gangen @(l^ö)>fnng f&tamt ollcf boram
20 üBerein , bag bad Sing nnb bie anbem Sinnen Don cdln
(Seiten l^er burc^ angenel^me (Einbrüde gerttl^rt toecbOL*
®ti)'6tt benn, mad nnongenel^me (Sinbrüde anf mi9 maifi,
nid^t [o gnt in ben $Ian ber 9latnr, ate i^r SteBItdMbif
®inb bie mütenben @tümte, SEBafferflntl^en, ^enerregett, miler»
25 irrbifc^e ®(nt , nnb STob in aÜen Siementen nu^t den fb
tDal^re S^H^^ ^^^^ eioigen SeBend, aü bie ^errli^ oaf«
ge^enbe ®onne fiBer boQe SEBeinBerge nnb bnftenbe JDtaagoip
^aine. SEBad n>ürbe $err @n(} er gn ber (tefitriil^ SDtettcc
Statur fagen, n>enn fle il^m eine Wtttopoüi, bie er mit alla
30 ft^ünen fünften, ^anblongerinnen, erBant nnb BcDöQert ^Sttc^
in i^ren ^anif hinunter fd^tünge.
@ben fo toenig Befielt bie Solgemng: „bie Kam
tooEte burc^ bie oon aOen Seiten anf vM guffarSmeabai
Slnnel^mlid^feiten nnfre ©emfitl^er ttBer^K^t gn ber Sasfk»
96mvit\) nnb @m)}finbfam(eit Bitben." ÜBerl^an))t t^fk
bad nie, f^e ^(irtet bietmel^r, ®ott fet^ bonl, il^te JUfim
^nber gegen bie Sc^mergen nnb UBet oB, bie fie i^ne«
N«. 101.] fifi*^
otitSgis bexnttt, fo bog toii ben ben gtUdUc^fien SRenf^en
nennen fönnen, ber ber flär({te xoäxt, bem Übel ju entgegnen,
tS Bon fi^ jn tteißen, unb t&m jnin 2ru6 ben Oang fehte«
SBiScnS JU ge^en. ^oä i^ nun einent gtogen S^etl bei
äßenf^en ju 6ef(buerlt6, ja nnmä9li(^, ba^c Tetirtren nnb s
getranfi^ixen [S04] fii^ bie mriflen, fonbeTli(^ bie ^^tlofop^en,
begteegen fle benn aaäi &btri)<iixpt fo abäquat biffiutken.
2Bie iiarttfulai unb etngef(!^ränft t|t folgenbed, unb tote
»tet fott el bewei(en! „Sotjfifltt* ^t tiefe järtU^e aWuttet
ben ooQen Stei^ ber älnnetimli^feit in bie ©egenftünbe gelegt, lo
bie uns gur ©IflÄfeligfcit am nöt^tgften finb, btfonberS bie
fettge ISeteinigung, mobuii^ ber ä^enft^ eine ®attin finbet.*
äßtr e^ren bie Sd^iJn^ett Von gan}tm ^erjen, |nib ffii i^re
Sittiattion nie unfUlitbar gettjefen ; aDein fle ^ier jum piimo
mobili JU matten, tann nur ber, btr Von ben ge^einmiß' is
Dofltn Klüften nichts a^bet, bui(^ bie iebee ju fetneS
@ teilten gejogen wirb, alteS nutet ber @onne ftc^ )>aart,
unb gtltdU^ 1%
Säie t9 nnn alfo au<4 teo^r, bog bie ^flnfie ju Ser>
[(^önetung bei S^inge um une toflrten, [o ifld boi^ ^a.l\^,K
tag fie tS na^ bem 33e^|))ie(e ber 9}atur t^nn.
Sa« toir oon 9Iatur fe^n, i|i Araft, bie ftraft bet«
fi^lingt nichts gegenmärtig oQee Sorftbergcl^enb , tanfenb
fieime jertieten jeben XugenBIict tanfenb gebol^ren, grog nnb
bebentenb , moimigf altig ixt Unenbli^ ; fc^ijn unb ^gtic^, »
gut unb iöi, aQe« mit gleiten Ke^te neben cinanbei e^jK-
renb. Unb bie Aanß ifl gerobc bot Wbtx^pid, ^e cnt-
f))ttngi aug ben S9emü^nngen bee 3nbiDibuumfi, fid) gegen
bie jerflörenbe fiiaft fceS ©anjen jii tt^alten. St^on bas
^m burdi jcine Äunfttriefee [(Reibet, tetmalirt fit^jw
ber aJtenfi^ bux^ alle 3u|iiitibe feefelligt (ii^ gegen bie Üfotur,
\f}Xt laufenbfai^e Übel jn bermeiboi, unb nur iai ü)iaa$ i
Bon ©uiein ju genieffen; b'\8 ti '^ai e»**'** flefingt, bia
ffitrhllation atter feiner ualfr "^ ftqp«*' ''Whf^ffe
einen 'ISaHaft einjuf^iiegen^ '^ - - ^ "
(heute e^ünljeil irab (?*»"""*' ■ ^ .
gn tonnen, idd er - -
^^^ [H«. 101.
mirb, ben ^euben bed ^öTt>etd Sreuben bet Seele fnB|Ktinrt,
unb feine JhSfte bon teiner SBibertoStttgleit }itm Katar«
geSrauAe aufgeff)antit, in Xngenb, Sßol^It^glett, (Eiiit>ffaib«
famfeit jerflieffen.
5 jpert ®. gel^t nun feinen ®ang, ben n>tt tl^m nti^
folgen ml^gen; an einem grogen Xxtipp &ifiUx lottnd i^
fo nici^t feilten; benn er fe^t SRit^ t)or, nnb ntc^t fhirle
@f)eife; rebet 'oxü ))on bem SEBefen ber jtfinfte, B^cd; mb
))reifl il^re l^ol^e Stn^arfeit ate SDtittel jn 8ef6rbentiig ber
10 menfd^tid^en ©lüdfeligtett. 2Ber ben SDtenf^en nur einiger^
maffen lennt, unb Mnfie unb ©(üdfeliglett^ loirb l^ter Maig
l^offen, ed merben il^m bie bieten ftönige einfaOeit^ bte mitfm
im @Ian} il^rer ^errK^teit ber (Snnui ju tobte frag. 2)eni
n>enn ed nur auf ^ennerf(!^aft angefel^n ift, toenn ber SDlenfd^
15 nici^t mittotttfenb geniegt, muffen batb junger unb (Sfe^ bie
gioe^ feinbUc^flen 2)rie6e, fii^ ))ereinigen, ben elenben Volo»
lurante gu quälen.
hierauf lägt er ^ii ein auf eine S[(Bi(bung ber S^^idfole
fd^öner Künfle, unb il^red gegenwärtigen 3ufbt^^^^ ^ ^^'^
80 mit red^t fd^önen färben l^in imaginirt i% fo gut, tmb B^t
6effer, aU bie ©efc^ic^ten ber SRenfc^l^eit, bie n)tr fo getoo^
u>orben ftnb in unfern STagen, too immer ba^ SDtSJ^tgen ber
bier SEBettalter fufftcienter ifi, unb im Slon ber )um 9tomM
um})ragmatiprten ©efd^it^te.
25 3lnn lommt ^err @. auf unfere ^^m unb fc^ilt toie
ed einem ^xopl^tten gegiemt, ioader auf fein do^^mibert;
läugnet gtoar nic^t, bag bie fd^önen Attn^e me^r ott }it tieC
93eförberer unb ^reunbe gefunben l^aBen, u>etC fle aBer }iim
großen S^^^f i^^ moratifdben Sefferung bed fSofH,
80 nod^ nid^t geBraud^t morben, l^aBen bie ®rogen tti(^t9 get^on.
(Sr träumt mit anbem, eine meife ©efe^eBntig tofirbe }ii^
gteid^ @enied BeleBen, unb auf ben toa^ren [80«] QBotd js
arBeiten anmeifen lönnen, unb toad bergleid^en mcl^ ifL
3ulefet n)irft er bie f^age auf, beren 9eaittn>ortiiiig bcs
85 2Beg }ur toal^ren Xi/com eröffnen foQ: „SDie ift e9 as<
3ufangen, bag ber bem 9Renfd^n angeBoBme ^ang jnr
©inntidbfeit, gu (Srl^öl^ung feiner Sinnesart otigekMiibtt, mfe
T^ .A. 1 669
in Befonbent ^äOen atö ein äRitte( gekantet toerbe, il^n nn«
tDibctficl^t^ ju feiner ^flit^t gn reiften?'' ®o ^(b nnb
migberflanben, unb in ben äBinb ald ber Sßnnfci^ (Sicerond,
bie Zugenb in !örf)er(i(]^er ©d^önl^ett feinem @o^ne jngu«
fti^fren. $err ®. beanttöortet au(^ bie grage ni(ä&t, fonbem 6
bentet nur, moranf e^ ^ier antommt, unb mir mad^en bad
Sfii^tein gu. 3]^m mag fein $u6Iitum ))on ©^ülem unb
ßennerd^end getreu bleiben, toir toiffen, bag aUe too^xt
Sünfller unb Siebl^aber auf unfrer ©eite finb, bie \o über
ben ^4J^iIofo})]^en tad^en »erben, »ie pe fi^ bi^l^er über bie lo
©etel^rten befd^toert ^ben. Unb gu biefen noc^ ein paar
aSBorte, auf einige Äünjie eingefd^ränft, ba« auf fo mele
gelten mag aU fann.
SBenn irgenb eine fpefulatit^e äSemübung ben ^finflen
nfiften foH, fo muß fie ben Sünfller grabe angelten, feinem i6
natfirüc^en ^Jeuer ?uft mati^en, bag e« um fid^ greif fe unb
ftd^ t^tig ertDeife. S)enn um ben ^UnfUer aOein ifid ju
t^un, bag ber feine @ee(igteit bed Sebend fUl^tt aU in feiner
fiunft, baß in fein 3n|lrument »erfunfen, er mit aflen feinen
6m)>ftnbungen unb Säften ba (ebt. S(m gaffenben $ub(itum, so
ob baö, toenn« auögegafft ^at, fic^ SRec^enfd^aft geben fann,
toarumö gaffte, ober nic^t, toa^ liegt an bem?
SBer a(fo f d^rif tlid^ , münblic^ ober im 8el)fpiel, immer
einer bcffer afö ber anbre,^ ben fogenannten Siebl^aber, ba«
einzige loa^re ^ublifum M ÄünjHerö , immer näber unb «6
nä^er gum ÄünftlergeiP aufl^ebeu fönnte, bag bie ©eete mit
eiuflöffe inö 3nftru»[S07]ment, ber Ijiätte me^fr getljian, ate
alle <)f^d^ofogifd^e S^eoriften. S)ie Ferren ftnb fo l^od^ broben
im 6m|)^reum tran^fcenbenter SEugenb*®d^<Jne, baß pe fid^
um Äleinigfeiten l^ienieben nid^t« fümmern, auf bie aUeö an« so
fommt. SBer bon un« Srbenföbnen ](;ingegen fielet nid^t
mit Srbarmen, toie tjiel gute ©eelen, g. S. in ber SKuftt
an ängftlid^er med^anifc^er Slu^übung l^angen bleiben, brunter
erliegen.
®ott erl^lt unfre ©innen, unb betoal^r un« bor ber 85
Sil^eorie ber ©innlid^feit, unb gebe iebem SlnfSnger einen
redeten SReijler! äBeil benn bie nun nid^t überall unb
^^^ pr». lot.
immer )u l^aBen futb, unb ed boci^ aviäf gefd^rietoi fd)it foO,
fo ge(e und ftünfllet unb Siebl^ober ein nsQi eavwov feiner
Semül^imgen , ber ©^tDürigleiten^ bie i^n am meiften auf«
gel^atten, ber jhäfte, mit betten er fibertonnben, be9 S^falltf,
ober ilt^m gel^olfen, bed @üft9, ber in gekoiffen Kngenbßifai
über il^n gelommen, unb il^n auf fein Seben erlen^tet, U9
er gut^t immer junel^menb fi^ gum mSi^ttgm 8efi^ l^finanf
gefci^mungen, unb al9 £5nig unb Übertoinber, bie Benad^Barten
Sfinfie, \a bie gange 9?atnr }um Tribute ^aätifiglL
10 @o tDürben toir uaif unb nad^ bom med^fd^ jaai
inteKedtneOen ; ))om Sarbenreiben unb ®aiten«tf}ie]{|ett, {im
iDal^ren @influg ber fiünfle auf $er) nnb Sisa
eine lebenbige S^beorie ))erfammeln, n>ürben bem SteBl^aber
f^reube unb Wlnt^ mad^en, unb t>ielleid^t bem @enle emo^
15 nu^en.
(Sbtn bafeltp.
S« €* Cannter nnn ber ^Ifi^fitunnmlkf ^tfgtt^BUUkf
melilre^ einen in ollen M^t^ttn felrr nntnMUunniiitci M-
nmrf fu einem IDerke biefer 3M enttrilt« 1772*
20 !Der alte $ater Sird^er ICagt in einem Sriefe: Qnanta
malorum Ilias ex inconsiderata scriptione re-[8i6]
saltet, ego jam XL. annornm spacio quo in hoc omnfaim
gentium et nationnm theatro, meam nt nt posanm peno-
nam ago, frequenti experientia comperi. SBhr toünf^oi;
25$)err ?a))ater möge frül^er unb mit menigem ftoften bicfc
9tef(ehton machen.
§Mttfta%t.
^htx bns n0n bem ^errn TßtuU ^ünftn tttvtrftt
Uhtn bes 4. «« «. üinif. 1772. 8*«. 69« B«
80 jperr Oafobi unb fein guted$erj; ba0 gntefkri vab
ber ^err 3 a 1 0 b i ; bie ein groger STI^eU bed $nB(tInni€ mit
und ))on bergen fatt ifl.
^t>nnte er nici^t liebtid^er Dii^ter fet^n, ol^ fid^ itccdl
an(iebe(n }u tooOen ? nid^t el^rlid^er SRann^ ol^e biefe Bagfb
85 tt(be ^roteftationen ? 2Bad ifl fie aud^ nur im gerii^gflai
Kto. 10«.] ^'^
tO€tÜ^ Mcfe 8u§f ertigfeit ^ mit ber er auf fein Stecenfenten-
leben jitrfld fielet? Belentit: er l^obe 3ta>ar mu)ermeibli(^e
(Sfinben ha Begangen, ))ag. 46. tooUe fie aber aü (Siftoaö}^
l^fett^finben angefel^n miffen, ba tl^m belanntlic^ nici^t bie
geringfle fBo9})txt, nxdit bie minbefle ^äl^igleit jn 5
fil^oben t)on ber Statur mitgetl^eilet n)orben. Ünb bad ber^
fii^ er einet Stau; ba hodf bie tteftici^fle bed anbem
®efd^(e<i^td in 9Rännet}n>i{l loebet 3eugen no^ richten !ann.
Mo» ifit bet dnl^alt unb bie Sltt bed ^orttag« l^i^c^ft
toibrig aufgefaOen. Sßir teünfci^ten, $ett 3atoBi unter lo
feinen S^ti^m aItont))agnitte feine Sieget; loäte
S)et eble, toatme ÜWenfd^enfteunb
®cr äci^tc, »eife SEugenbfrcunb
äud^ be« ?ajier3 jhenger geinb. <)ag. 7.
unb tiege und nur mit feinen £ugenben uuBel^elligt. Streitig« i5
leiten fofft er anbcrn überfaffen, atö ®cijiti<]^er; $oet unb —
l^at er bo})|)ctt unb bre^fad^ baö SBciberrecJ^t.
[809] Nro. CIL ^cn 22. S)eccmber 1772.
8rtnn.
Ziiutmtint htntftlft j0tlili0t^ek* ht0 17ten ßmhts2o
Um und feiner @u))erfötation bon Mtif fci^ulbig ju
ntad^en, geigen mir bie in biefem ©tüd entl^aUene Kecen«:
fbnen mit eignen furjen älnmertungen nur an: 3^^ if^
in ber Xlten Stummer, ^ergufond iDtotaI))l^iIofo« 85
)>]^ie mit bietet ®tfinb(i(j^leit tecenfltt. S)ie älnmetlungen,
toetci^ bet Setf. iJAtt $tn. ®atbe« Änmetfungen mat^t,
finb meiflend gegtünbet, unb mit bietet SSefd^eibenl^eit gefagt.
®ie maci^en f on)ot bem 9tec. old $tn. @axt)t (Sl^te.
XIL Sel^tbegtif fämmttici^et dlenomifci^en unb so
(Eametatmiffenfc^aften. 3)ed 2ten Sanbed, Iftet
£b. SKannl^eim. S)iefed fütttefli<i^e ^nif mitb nad^ Set«
btenfl getobt. XIII. ©el^eimed Zagebuci^ bon einem
Seobad^tet feinet ©efbft, 3)iefe Äecenflon ijl f^
^'^^ [Vi..lit.
befd^eiben^ unb aOe (Srhuterungen, bic bcm 8erf. ffnaSfi
tDCTben, muffen fo to>o^t auf il^, aU anf aOe btqcntgai»
tDtU^ oj^ngefäl^t in gleid^er Sage be^ ^etjend ^ befbdmir
ben gel^örigen Smbtucf mad^en. Xnf ben einjtgen 9v>dl#
5 bünh und, l^ätte bet Stecenf. fefler Italien foOen, ba§ fo m^
6et) beut motatifc^en a(d ))l^^flf(!^ Seien ber hki^tc |Klb
Fortgang fo unmernici^ ifl, bag bod Seol^ten nnb [819]
Sountatl^alten xoo^ }u f)>at fommt. 2)a0 »a^te Sein
Detbröngt gett>ig bad ©petutiren, fo tote ®efft^I ba8 Slaifmme'
10 meut ; unb bet jenige 9tetf enbe mag fU^ n>i>l^( fel^t laltNlttg
ju 93ette (egen, ber aKe Sbenbe fein Sonntol ri^ttg fort*
fe^t. S)et gefuube ÜRenfci^ maci^t feiten UBer feine Smt^ita^
tion Setrad^tungen, nur bet ftäntelnbe. Unb loeld^e traorige
3been giebt und biefer gioeifetfUd^tige dontnatiß Dom S^^tiPn'
15 t](;um , oon bet ®nabe , bem innetlid^en Seben ! Xm CiAe
fte^t ein 93rief, tootinn $ett S a b a t e t Betennt, bag e9 feine
eigne ©efc^id^te mit ftemben 3»f<i6^ f^- ^^{^ fcftltmmcc,
al[o ift ed @!at(d bed XII. Seben bon Soltaite, nnb ni^t eianol
brauc^bate ^etfonalien. XIV. ©teind ptattif^eln«
2oleitung gut ©ebuttdl^fitfe in »ibetnatürlt^e«
unb fc^toeten ^äüen. 2)ie Setbienfie $nt. @tets#
loetben ^tet nad^ äBütben anettannt, nur fd^eint hai 6a||e»
tifc^e Sutbinbuugdinflitut mit gu fonbetbatet $i^ ))anegt)rifbt
gu fe^n. S)enn jebet @ad^fuubiget toeig bod^ fd^on^ ba§ bic
25 latente eiued eiugigen gtogen ÜRanned nid^t aQein ^tnrcii^
bte jungen Stabemißen an einen Ott gn giel^, too f^M
bie mittelmäßige ®töge beffelben geigt, bag bte (Be(egen^|cttai
gu 33eobac^tungen (onge uid^t fo ](^änfig fet^n tonnen, loie ft
S3et(in obet ©ttadbutg. XV. (Eben, bon ^m. Sa^vbt
so ^etaudgegeben. du bet Stecenf. n>itb bie (Etlttmng 1
Schlange butd^ bad 93Iut, aU bad 3RerI»tttbigfie oi f
unb babei^ etinnett, bag bet Setf. ein 9Ub ffit ba<i < tr
fege, loeil bad äSlut für nid^td, aU ein 8ilb ber ffamii
^egietben angefel^en U)etben tonn. Semer totcb i u
35 bag biefe @t!(ätnng butc^ nid^td and bem Sitert^nm l
tigt loetbe. Slm (Snbe t^etfud^t bet Stecenf. eine o ori
(Stflätung, unb fielet ben ÜRofaifd^n Sendet ald ein
Nro. 102.] ^^^
ber flttüd^en 9?atiit be« iKcufd^cn an. ©arinti bünft unö,
f^at er loottfommcn Siedet, baß man bic (Sr* [811] gäl^tung be«
©üttbenfaHö enttoebcr ganj l^iflorifd^, ober gang alte»
gorifc^ annel^men muffe. XVI. ^m. gnc^fcn« atte
©efd^ic^te t>on ÜRa^ng. (Sin Sluöjng o^ne toeitere S5e= 5
merlwngen. XVII. ©d^mal^Iingö ^ul^e auf bcm
Sanbe. (Sine fel^r auöfül^rlid^e unb gearbeitete Seurtl^eilung.
3n fofem, ate ber 9tecenf. ©r. ©ci^m. ate eine $au^)t«
lefture junger (Sanbibaten ober angel^enber 8attb})rebiger an-
feilen mag , bünft nnö bie üiete 3Kül^e nici^t t)erIo]^ren , bie lo
er angetoenbet l^at, $m. @(j^m. ju berichtigen unb gured^t«
jutoeifen. Ob er gerabe benen gefallen müiiU, gu bereu
Selel^rung er gefcl^rieben, ba« tft eine anbere 5^age. XVIII.
SWegerlin« Äoran. 5)iefe elenbe ^robuf tion toirb fürger
abgefertigt. SBir toünf<^ten , baß einmal eine anbere unter i5
morgenlänbifd^em §immet bon einem ®eutfc^en J)crferttgt
toürbe, ber mit aKem üDid^ter* unb $ro})]^etengefü]^( in feinem
3elte ben Äoran föfe, unb Sl^nbungögeift genug l^ätte, ba«
®ange gu umfaffen. ®ann »aö iji aud^ jefeo ©ale für
un«? XIX. XX. XXL S)ie 3)eni«^fc^e Überfefeungso
üon Oßian, unb ba^ gange 93arben-Untt)efen
bi^ auf unfre 3^'*- 2Bi^ f^fe^w biefc ©eurtl^eitung aU
eine arbeit )oon äRcifterl^anb über aHe«, toaö toir )oon Stair
unb 3Dtac^)]^erfon über biefc 5D?aterie fc^on bep^en. Sraurig
aber toar e« für unö, »ann »ir ben tauten 93e^fatt über« as
baci^ten, ben biefe Überfe^uug ober Irat^eflirung Oßianö,
nebfl allen 9tl^ingut)>]^if(i^en Stac^geburten in 2)eutf(i^tanb fo
allgemein er^tten l^at, baß be^ aüer (Sinfubre fremben
Oeijie^, bod^ ni(!^t« aU bie §tiHe gu un« übergel^t, unb baß
mir te^ber alle« auf Srabition toben ober tabetn XXII. ao
Seßingö üermift^te ©d^riften. (Sin 3Konument
oatertönbifd^er Serbienfte loon eben bem ÜKeifier aufgerid^tet.
Tian fielet aud^ l^ier toieber )}on neuem, baß gum Sobe eined
großen SRanned niemanb atd ein großer Wlaxm fetbfl fällig
fei). XXm. ^itati [812] ©cf^ic^te be« beutfc^ens*
Steid^d unb 3tatien$, oon Sart bem ®roßen
bt« auf ben a35eft)>]^ätifd^en grieben^fd^Iuß.
Litter»tardenkm«le des 18. Jahrhunderts. 8. 21 (43)
^'^^ Pf«, in.
3)er Stecenf. fielet e^ atd ein fel^r meThofirbige^ Sit^ an,
unb tabelt nici^td al^ bie UnBequemttd^Ieiten ber tbinalcn
SDtetl^obe. S)en Sefc^Ing mad^en turje Hnjeigen and allen
SBiffenfd^aften, bie to>ir bet ^rje i^alim fiBergel^ mfiffen.
5 Hattingen.
3« S« Vütttv attiserlerene ^ttftsfüiitf u. 2« C
3*«^. 1772« #0L
S)ie Sortfe^tmg eine^ fD geleierten nnb f^^Boren SBerM,
mirb jebet Stec^tdgetel^rte mit Vergnügen fel^. 2Dte in
10 btefem Z\^exU Dorlommenben ©ad^en finb burd^gel^enbd »ti^ttg.
ÜDie gme^ erfle, ober bad 212. unb 213 te Betrifft bat Be-
fannten @a(m ^ ©adnifd^en ®uccegiondfheit, too t9 ^an)^
fäc^lid^ barauf anfam, ob ein SIericud in »ettlic^e ®iicr
f uccebiren bürf e ; unb ein loelttic^ed Sotnm onf bem Kri^*'
15 tag ablegen fönnte. 214. $on ber Advocatie nnb Jnre
coUectandi; mobet} gelegenl^eittic^ bie ))ra{tif(iee ^age erMtrt
mirb : oi revisio, loenn ber oBfiegenbe S^^eil Santion Mfa,
einen suspensivnin effectnm l^abe; unb ba biefed it^ ber
Kammer nic^t angenommen mirb; oi nid^t, mit SorBe ft
20 ber 9tet)ifion, bie SBieberl^erfiteOiung gefnd^t nyerben nr
215. £>h Untertl^anen bie gräflid^e (SoIIegtaI)>rSftatiim
Ieif!en f^ulbig fe^en? 216. Som Stecht ber Sfttflen
Sanbftänbe, an bie Sanbcaffe. 217. ©d^IogUHU^en ftilb
93emei^ ber ^eibeigenfd^aft. 218. SDag gfamttien Fiaet-
25 Commisse, toenn fte aud^ ))on einer ^an errid^tet tDcrbai^
nid^t jum @!oncurd be^ äRannd jn giel^^en ftnb. 219. '
@c^eibung ber Sel^n« unb älllobiaterBfd^aft nnb
©d^ulben gur gafl fallen. 220. »on ber «erBinblicpmt
9tad^fot [81S] gerd, bie Sd^ulben bed Sorfa^ren jn Bcjal^
30 unb ))on ber ^erl^ältnig ber Stegiemng nnb Sonbefl^o^
gegen bie ^a^f erliefen (Sd^utbencommilionen. 221. ,
@r^a(tung eined S<^ntilienf!i)>enbiuntd Brandet man
ftrenge bie ^ermanbtfd^aft ju beueifen forbent. 222.
))ur lotal^ unb betrifft ben 93et)trag ber nnrittermä^en to»
35 jt^er ablid^er ®üter ju 93efolbung bed rittetfc^aftli^eB &^
büud bed Srgfiiftd Söan. 223. S)tent gut
Nn>. IW.] ^^^
etned f<i^on im erflen Z^eil entl^adenen 8tef)>onfum ü6er bte
ut l^ieftgen ©egetiben intereffant gelDorbene Stage, t)oti Suf«
nannte tat^olift^er ääütger unb $anbto>etldtnetfler. 224. 3ft
merhofirbig^ antb betriff eine (SoOifion toott S^ertitorial« unb
Jtal^fertt(^en>Sommtgionen in 2)ifferenjen jmifd^en bem SaxM^ i
^feras unb beffen Untert^anen^ auf S^equifition ®r. 3)nr(J^L
twtt %tl^a(t«93embuTg. 225. Über bte Siedete einer nttttter«
lid^en Zutel unb mit berfelben ))erbunbenen 9ht^iefung.
226. «Ott ber ÜRainger SWeffe. 227 unb 228. betrifft einige
fragen ))on ©uccegion in Fideicommisse. lo
Gaffel.
#t0r0 IQilMlm Steins fcnrit i^tftifttibnn$ tints
ntntn ^tbnttufknfjiti nnh ßtUtUf finintit htt Xn-
mtlfn%% fum wfxWftüljifUn ethrm^ htfftibtttf mit fi]t)ifent«
IHhvvM bttr Sitrmtiit 1772. 4« 21 S« i5
^crrn ® t e i n 3 tl^eoretifci^e unb <)raftifd^e Anleitung gur
@eburtd]^ülfe, tütii^t fd^on in ben ^önben aQer Kenner ifl,
^ beriefen, bag 3)eutf(j^lanb auc^ Driginalfci^riftfieller in
biefcm gac^e l^at, bie felbfi einem Ceüret nici^t nad^gefe^t
tt>erben lönnen. Unb toa^ fann man anif ))on einem fo so
oti^el^menben iBeobac^tung^geifl, aU $err®tein l^at^ t)er«
imtben [814] mit einer fo glüdüd^en ©elegenl^eit gu Obfer«
Dotionen, anberd at^ oortreflid^eS erwarten, «on ber SBe^^
f(^Teibung bed ©eburt^ßu^Ied lägt fid^ nic^t \ßo^ ein Sud^
gng geben« 9S$ir bemerlen bal^er nur, bag bie «ortl^eiteas
biefed @tu^(e^ barinn befleißen: ber $i3r))er ifl barinn fo
befeßiget, bag man mit geringen Säften bie äBel^en loirtfam
mad^en fann; bie i^uggefitelle fiel^en fefi, fönnen nad^ ®e»
faflen öcrfängcrt unb oerfürgt loerben, unb finb feine })oxx»
jontale, fonbem eine indinirte Sllid^e; bie jpanbgriffe ftnbso
fo gemad^t, bag fie bie ©ebäl^renbe nid^t oon fic^ obbriidCt
foubem anjiel^t ; bie @i^breter finb xoAt bequemer unb beffer
aU an ben gemi^^nlid^en ©eburt^flül^Ien au^efd^nitten ; unb
enbttd^ ift bie StUtflel^ne betoegtid^, fo ba§ bad ®eburtd(ager
nad^ unb nad^ unter bem Stfidten emiebriget totxhm, unb ts
ber ©ebSl^renben in ber legten ©ebnrtdgeit be^nal^e eine
21 (43)*
l^otigontateSage gegeben merben lann. (Snt$att)>tDi)rtl(fet( biefd
(Stul^Ied aber ifl auc^ ber^ bag man tl^n ju einem ®e6itrt0Bette
maci^en fann, unb itoax }u einem \oi(fynx, bad nngteul^ Beffer
ifl, ate bie gemeinen Setten biefet Xrt. 3>i6 Zueile ber
^Wluittx leiben onf felBigem leinen dufferen 3)md, bie Ua«
reinigfeiten Riegen nngel^inbert ai, ber ©eButt^J^Ifet ffti
einen bequemen ^(a^ }n [einen Serri<i^tttngen^ mtb lasnt e9
in ben mibentatürli^ßen ©eBnrten geBrond^en. Sßir Bitten
nnb etmol^nen einen jeben, ber einiget ©effil^C ffit ben Sect^
10 ber äRenfci^l^eit ifat, bad ©einige 3ttr an^Breitung biefer f^
nU^Iic^en Stfinbung Be^jutragen ; fo n>ie n>ir n>finf d^teii, ba§
bie tül^mUd^en Slcconci^iranflatten in bem Saffeltfd^^ on^
anbemärtd^ naci^geal^mt merben mdd^ten; bamtt bad SeBci
fo mUx SDienfd^en nici^t (dnger ben $änben elenbet, ant
15 UniDiff enl^eit unb Sorurtl^eiten gleid^ fiarl Behafteter QA»
ammen anvertrauet B(eiBe.
[816] 8iitd|.
Elementa Gramatioae Latinae, Ez«mplii «t Fnw-
oeptis tradenda TironibuB. 1772. Snn. 245 S«
20 3)ad loben toir an biefer ©ramatif, ba§ fie bie ^^ilo«
fo)>]^ie ber @)>ra(i^hin{l »egfögt^ unb mel^r prohifd^ aü tlftom
retijd^ ju 9S$erfe ge^t. ®ebntb ifl bie ^upttngenb M
@)>ra<i^le^rerd. 3)ie allgemeinen @)>ra<l^ « Siegten ^t nun
eingeführt, um ben ©d^ulmeiflern biefe S^ngenb jn erleichtern;
25 aQein umfonfl ! S)ie ®))rac^en finb iü (utf einen QeiDiffen
^4$unlt mec^anifci^, toie bie ^anbmerte. ÜBen mtb immer
üben (el^rt ben Zx\iitx bie $oBe( ffll^ren, nnb ben Sc^iUer,
frembe (Spxaifm verfielen unb reben« 9Rit ber 3^ I<^
ber S^ifc^er, menn er ®enie l^at^ feine gformen calcnliren,
30 unb ber @eCel^rte nad^ 9tegten \pxtiftn unb fd^reiBen.
^nmlntg.
3t\fünn Wlttt ;nnerlfiftgt llai|rtti|tex n^n %tM
C(nangeltriir-Cnttfertr4r<> 9tthlgttu un% Airi|-
riitelen ber Stnbt fnmlinrg nn^ In lemCfkltttt
86 nom ;Xnfan0 btr lUltgimnertofenuif Mi tsf Mefe Mtau
1772* 8* 15 ßt%.
Nro. 102.] ^''
®cncn, toctd^c bicfcö Scrfd^cn nod^ nid^t auö bcr crjicn
aufläge fcnnctt, muffen »tr fagcn, baß fie bartnn nid^t« ate
eitle furje ©efd^tc^te ber ©amburgtfd^en Ätrd^en unb Äird^=
f|3tele finben, unb bann be^ jeber eine Sifte t)on ^rebigern,
bie babe^ gefianben l^aben. Son btefen toerben bte 5Ramcn, 5
©eburtö* Slmtö= unb Sobeöjal^re, unb üorige 93ebienungeu
angefül^rt. Sinen Hamburger mag baö [816] Sud^ tntere§iren,
in ber geleierten ©efd^id^te toirb e^ aber ntd^t üiel mei^r
ttufecn, aU bte ©d^metterlingösSammlungen in ber ©efd^id^te
ber Statur. 10
§tantftttt unb 8et|i)tg.
Unter ©ellertö unb Stabner^ 5Wamen befeufjen jtoeen
5)orf fd^ulmeifter , ober fo ettoaö, mit tool^Igemciuter (Sinfatt
bie ^unger^notl^ in ©ad^fen. 15
©0 gie^t «ud^l^änbter SBife fein ©tütf^en S3rob
©elbft au3 ber ^unger^notl^ !
^tftUf^afttn nntntbtl^iiif pt ma^tn* 1773« 20
®pidt, Sartenfüufte, ^f(lnberf|)iele, unbbergleid^enSurros
gate Don äBi^ unb Umgang toerben i^ier geleiert. äRan
fielet bem Sitel fci^on beu ®eip be« aBerte an.
0|ite Kitseige beS Ott«.
<Siriif Struenf^e üm^üxtht feiner Dierntilrtttng; von 25
ü. e. V. <S. 1772. 8. 16 S*
SBirb man nie bie SBunbe eineö unglüdlid^en SSaterö [lif '
f daliegen, nie bie Sl^rönen einer leibenben SRutter üerfiegen
iaffen! 3Bir toerjcil^en bem Sud^fül^rer feine ©ctoinnfud^t,
ben 3)idetern il^re -Sncontinenj fonfl gern, aber um einiger so
armfcliger ®u(ben unb einiger elenber Serfe mitten, bie
©d^merjen ber betrübten immer unb immer toieber erneuen,
baö ifl gu Hein, gu unebef!
^^8 [Hw. IM.
[817] Nro. cm. ®en 25. 5)ecember. 1772.
Saiteut unb 8eiii){g.
;?(l]eriin)ier oott Sodr fiiiier ^elolrttttttg u«^ Strcfct
ttnilr tärltifilr^tt i^tfilitn* 2M^tvt ^»rilrgeirnite wt-
5 hjeffierU itnb mit tfntm Miftmi nttmtlfttt T^nM^tJttf wiltt
hU nnUkierUgung htx mit^fUn :Bmt\fti tnüßlU 177S» 8.
306 S.
Wlan tDctg au^ bet erften ^n^ait, t>a% biefe^ Bud^, btc
Seilte üon bCT moraüfd^cn grc^i^cit, gcrabc }u loibettegt —
10 @d maten einmal einige ^ögel in einer tDeitläuftigen Solim.
@in Sud^fint fagte }u feinem yiaifbai B^if'B/ ^^ ^^^ «sen
93äum(^en }um anbetn munter i^erum flatterte : SEBetfl bu bcm;
mein ^teunb, bag toir in einem ftäfig fieden? — BftS
fiäftg, fagte ber S^ifxi ; fiel^e, tote toir l^erum fliegen ? Snt
15 ift ein Säftg, tDo ber ^anarient)ogeI fi^t — SBet iäf fa0e
bir, tDir ftnb aud^ im Säfig. ©iel^fl bu bort nid^t bad (Sc«
gitter Don S)rat? — ®a^ i(l bort, aber flel^e, fo toeit täf
auf aDen @eiten feigen !ann, fielet feind ! — ^u lattn^ Mc
©eiten nid^t äße überfe^en ; — ba^ fonnfl bu anc!^ ntd^t I —
so Slber beule nur, ful^r ber Sud^ftnte fort^ bringt ma m^t
unfer ^err alle WtoxQm, bort in ben 3irog SEBaffet, pcaA ec
nn^ nic^t l^ier auf bie (Sit, @amenfömer; lofttbe et bai
tl^un, toenn er nid^t toüfie, bag toir [818J etngefd^toffen fuib, .
unb nid^t bat)on fliegen fönnen? — ä(ber, fagte unmer ber
^ B^^Hf i^ '^"" i^ fre^lid^ bat)on fliegen. ®o flritten fit
noc^ (ang; bid enb(id^ ber ^anarient)ogeI au9 fetner 6de
rief : ^nber, toenn i^r fhreiten mügt, ob il^r im ftftfig fe))b
ober nid^t? fo ifi9 fo gut, ate loäret i^r nii^t barmnen! —
@eit bem und ein alter $l^i(ofo)>]^ biefe $abet ^däftt
80 i^at, feit bem ^ben toir aQen ©treit über ^tif'fyAt anfge-
geben. @d ifl oieUeid^t aud^ leine geleierte 3^kt^ iDCiiiger
grünblid^ bei^anbelt toorben, al9 biefe. äReifl l^t man otf
ber einen ©eite Segriffe nad^ äBiOtül^r gefc^ffen ; snb neifl
auf ber anbern @intoürfe aud fd^iefen Snbttttionen gd^ob.
85 Km Snbe toar ®))ott l^ier, unb Slnatl^ema bort ber Sefd^Iofi
beö fei^r entbel^rttd^en ©ramad.
Sxo. 103.] ^^^
§crr Älc^anbcr »on Ood^ iji nid^t tocit öon bcr
getDÖl^nKd^en 9J{et]^obe abgegangen. (£r fe^t and, ))on bem
allgemeinen @iiiid\al, gel^t aldbann auf ben äRenf^en nnb
feinen SBiüen über, jeigt, ba§ fein Serfianb nid^t fre^ fe^,
tocif er üon ben ©egenpänben unb feinem |)b^Pf(ä^cn ©efe^e s
abhänge; nod^ toeniger aber ber SBitte, toeld^er tl^eil« burd^
bie SRot^toenbigfeit , ba« ängcnel^me ju to^Un, ba« Unan*
genehme gu meiben; tl^eite burd^ ben ebenfalls fned^tifc^en
Serfianb regiert toürbe.
Umfonft »iberjlrebt ba^ Oefül^t. SBir toerben erjiaunlid^ lo
betrogen, totr glauben in bem SugenbUd loir tDodten,
in »elc^em toir gejtoungen »erben; unb bann, toer fennt
nic^t bie ®ttoalt einer Siebling3*3bee, einer Idea fixa!
aBarum aber biefe 3bec? ®etoi§ uid^t um ber SRoral,
unb um ber Seigre üou SJerbienjl unb ©träfe »ittcn. S)ie i5
©d^önl^eit ift gefällig, ob fte gfeid^ ein ©efd^en! be^ ^immefe,
unb fein felbft ertoorbener SBertl^ i(l. ©o aud^ moralifd^er
SBerti^. Selol^nungen unb ©träfe aber flnb immer unent*
bel^rtidb, tt)ei( fte eben bie STOittet flnb, tooburd^ ber SBittc
gegtt)un= [819] gen toirb. — ®aö ifi ol^ngeföl^r fo bcr ^avtpu «o
in^alt t)on bem ©^jlem be« ^erm äfejrauber »on-Sod^,
an »eld^em un« bie oft gute Saune, baö originelle unb offen«
Ij^ergige fel^r tool^I gefallen Ij^at, ob toir gleid^ toünfd^ten, ba§
er feiner iDtebitation einen anbem Sortourf getoäl^tt l^ätte.
SBir bemerfen überl^aujjt, ba§ bie ?el^re üon ber gre^» as
^eit üon fel^r mltn ©ele^rten, toenigflen« ©d^riftpettern, für
loeit leidster gel^alten toirb, ate fte ift. äRan fieDt fi^
meiflend ))or, bag ein flüd^tiged 9taifonnement bie ©ac^e au9^
ntad^te; aber in ber S^i^at, toer ))on il^r grünblic^ reben
loottte, ber müjie ganj ba^ innere SBefen, unb bie erfle ©^jring:* so
feber aller S^l^ätigfeit erfennen. SBer toagt pd^ in biefc
liefe, toenn er fte fennt?
Sndbefonbere aber bünh un$, l^at man ben magren $unft
bc^ ©treit^ fafl immer »erfel^tt. @3 ifi gar uid^t bie 9tcbc
t>on ber Srage : Di ein SBefen feinem SBefen gemäg l^onblen 35
muffe? 3Ber foQte bad (eugnen? 3)od^ habend alle bie, toeld^e
bie (Steid^gUtigfeit ber SBai^I öertl^eibigen toollen — ?afi
680 p.». 1«.
bte [xii brel^n tote fte lönnen! — 3)te etgentlid^e ^roge
fo0te, büntet und, fo t)or6erettet unb feflgefe^t loerbeit:
@m tl^ätiged äBefen ifi aldbamt toeber frd} nixj^ ge*
}tt}ungen, tDenn aUe ö^nblungen, bte e9 tl^ut^ auf fettten
5 eigenen @e(bflgenug l^inaud laufen ; gejloungen aber iftf,
loann fte jutn ©enug, ben ein anbered SEBefat 1^, ob«
gtoeden. — ^re^l^eit ifl ein relatiber, eigentß(!^ gar ein neg(^
ttt)er 93egtiff; ntug ed au^ fe^n, benn ol^ne SefKnunnag,
foIgIi(^ ol^ne B^^^S ^f^ "i^^^ mög(id^, nid^td gebenlto.
10 i^re^l^eit brutft älbtoefen^eit bon einer getviffen SSeftiimnitiig
au^. 9tun bon t»ad für einer? Son einer »efenttiil^
innem ? UnmögUd^ ! «(fo ifl ed 2:^or^eit , ba ba« Sort
t^re^l^eit )u gebraud^en , too bon fo((!^en Seftimmitiigeii Me
9tebe ift ; ed l^eifl ba [820] eben fo biel, aM fei^n itnb wt^
15 fe^n. ®oQ bad Sßort ©inn i^aben, fo vm% e9 nur ba gi«
braud^t toerben, to)o bie 9tebe bon einem Serl^tntg ifl, bfll
nid^t n)efent(id^ i{l; ol^ne toeld^ed bad SBefen qnfUren btntt
— @ie^t man bie Seigre bon ber ^re^l^eit in biefem SU^
fo fann man tool^I ebe etioad äJernünftiged bafttr fagen, nib
20 id^ 2b)eifle, ob $r. b. Ood^ fie atebann toiberlegen lofitbc.
@ben biefe ä(udftdbt breitet auc^ Sid^t über bie bantebec*
fd^Iagenbe Seigre bom @d^id(fal. & ifl nid^t genug, ttie
«le^anber bon 3oc^, fid^ btod auf bie toufenb HeiM
©elegenl^eitdurfad^en }u berufen, bie eine SerSnbemng i»
25 ä&eltft^fiem mad^en. Me loirfen; ol^ne aOe lonn bie See»
dnberung nid^t {latt finben ; bad loeid id^, ober glanb td^ Dtd"
mel^r; aber aüe ftnb toieber unnü^ ol^ne meine Ptitmgi
@d ift a(fo einmal ein B^^^^tf ^^ Fatnm angnnebmcn, toä
bie Sröenfd^en nid^t fret^ ftnb, unb ben SDtenfd^ bie 9tel)^
30 abf^red^en, toeil bad Fatnm angenommen toorben i|L Inf
ber anbern @eite aber ifl jeber burd^ bie i^m MfentlU^
Seftimmung nad^ feinem eigenen (Setbfigenng ju iDtrhi^
immer in fo fem ^err feinet @d^id(fate; »enigflend bicnt
bad @c^idfa( il^m. — S)od^ bie äRaterie ifl nnerfc^fß^
35 unb ber £anarienboge( in unfrer ^aUt fogt aDed, toad
bon biefem Sucb unb ber ganzen Streitfrage benten.
Nro. 108.] ^^^
8nt«t.
flnger* 1772. 8. 156 S.
3)tc Sorrcbc ju btcfcr ©ramatt! Kc« unö ^offcn, baß
toir balb mcl^rerc S^cunbc bcr gricd^tf d^cn , unb übcT]^aiH)t 5
ber alten ®))rac^en 3te]^en tDütben, toenn man noc^ Utf Sr»
tcid^tcrung bcr üRct^obc, nnb ScrSannnng be^ $cbanti|mnö,
anc^ fleißige [821] Sel&rcr genug gebtfbet l^ättc. S)ie
@(]^(äfrigfett bcr Obern in biefem $unft ift unberanttoortüd^.
9D?an toenbet unermübeten gfei« unb Sorgfalt auf |)tinftüd^e lo
Beobachtung etne^ (eeren @erentonieId^ unb S3el^au))tung ein«
gebi(beter 9^e(^te, toennd l^oc^ fontntt, auf äRannfattnren unb
^abriquen; unb in ©cbulfad^en, movent qnidem movent,
sed nihil promovent. Sin jcber armfeliger ©anbibat loirb
mit bem ©cbulftab inbeflirt, unb »enn er einmal an feinem is
Sofien fi^t, unb ^rau unb ^inber l^at, fo mag er bann
mati^en, toa^ er toitt! Ungeitige Sarml^erjigleit , ober toa^
noc^ f(ä^änblic^cr ifi, übcfeerftanbene ©parfamfeit fd^üfet il^n
gegen aüe Slagen ber SSäter, unb afle ©trafen, bie berjenige,
ber bie Hoffnung beö ©taat^ in feinen jungen Sürgem er* «o
fUdt, weit cl^er üerbicnt, aU »er ben öftenttt^en ©d^a^ be*»
ftielt ober fonft raubt^ l^urt unb morbet. SBeib unb ffinber !
jaßt lieber fie bettlen, afö il^r euren ©taat in bie Ocfalf^r
fe^t auf dal^rl^unberte l^inaud in ^umml^eit unb S3arbaret}
ju üertoilbern. 2Ran üerjei^ unö biefe ©igreßion — 5Rid^t »
mit |)cbantifd^en 9teglen, fagt ber SJerfaffer, fonbern mit
fleißiger Übung beö med^anifd^en S^l^eite ber @|)rac^e muß
ber Slnfang com Semen gemad^t »erben. 5Rad^ biefer aU*
gemeinen 33eobad^tung gcl^t er auf bie gried^ifd^e ©})rad^e
über, unb geigt, »ie bie, biefer ©))rad^e eigent^mlid^e m
SKec^anif gu betrad^ten fet^. gr erflärt furg unb binbig,
toaö ber Dualis, ba^ Medium, ber Aoristus fe^; unb eifert
fonberlid^ gegen bie Slccente, bie man am beften gang ))er*
bannte, ba fte boc^, nad^ ber Seobad^tung ber beften Ärittfer
nid^tö pnb, aU 3^^^^"» toie bie gemeinen ©ried^en fj)äterer »6
Reiten gef|)rod^en l^aben. Über bie Ztmpoxa unb ii^ren
682 rm «it.
PIlO. 10t.
Unterfd^ieb (teg ft(^ nod^ mel^r fagen, toma man mit )>l^i(o*
fo)3]^tf d^er Saune^ bte SJlitiDttlung ber (Sut&ibimgdlraft 6e^ tem
Sergoitgenen unb ^nfttgen, ba$ butd^ fte oft aU getDiffct«
maffen gegenmärtig t)or» [822] gejlcHt tottb , itobaä^Un »oOte;
5 a6er gut ifl bte Semetlung, bag ber florifht^, ntd^t 6to9 bte
»ergangene S^xt, fonbetn jebe nnbefHmmte QAt Bqe^ne;
benn bte met|len Seigrer überfeinen bad. SDte @raimnattt
f elbfl i{l für Slnflinger fel^r brauc^bar^ aber — loit f<I^Iie|eii,
tDie tDtr anftengen, nur bann erß, maim t>or^er bte Seiltet
10 etioad taugen. — @tn^ l^aben mir ))ergeffen. 3)ie 3>taIetteM«
Seigre, bie, lote ber $erf. fagt, fnga vacni angel^ängt loorbeB,
l^ätten loir gern entbehrt. 3)ie Übung lel^rt fie letd^t, mb
für Slnfänger ift ba^ gar nid^t^. 2Ber toA%, tt>ie ma»^
unftuger Seigrer biefen Slnl^ang migbrand^ loirb, um mit
15 fetner unnü^en ©d^ultoeidl^eit ju pxciifltxL
Setlitt.
(Srfulrrunden nnh VnterTttilifnnflen ülier htn Mtn-
filren, 1 un)i 2ter QTlr. 1772. 8. 320 S.
yiaäfotm mir, in ber ^^tlofof^l^ie über ben ÜRenf^ei,
80 mit aUent @^fiematifiren auf etoig gebro(J^ l^ben; fo mar!
und fel^r angenei^m einmal miebet auf einen @<^tiftftellet ]K
ßogen, mit toeld^em mir f^mf)atiniflren, menigfien^ vM xtäfi
brüberlic^ oertragen fönnen. Sit moKen einen Siitfjttg anS
bem 93udn oorlegen, unb batm bem Serf. fogen, tood lob
85 no(^ oorgügßd^ oon il^m ermartett.
3)er erfie Zi^eii befd^äftigt [xi^ blo« mit einet ))]^l;fto«
logifd^en ^efd^reibung bed iReroenf^flemd, meU^ bet 8etf.
gröftentl^ette bem $m. o. Malier abgelel^nt l^t SBb
merben i^ier nur bad berühren, mad }um Setftanbe betf 2tcB
80 Z\)dU am nötl^igften fd^eint.
Stid^td !ann Sm^ftnbung an bem SKenfd^ Dctutfaij^
al9 bte 9teroen. @ie entf))ringen and bem @el^ttit imb bCM
9tüdenmar!, )otxi\)dltn fxij bur(^ ben gonjen StStptt, mb
oerlieren ftc^ enbttd^ in einem 99re^, ber bem ®e^itn S^t^
35 tft. 3^r Einfang imb (Snbe ifl aber ntd^t ju etfotfd^.
3eber [823] 3ltvo befielet au« Heineren SfSben, bte akt aU^t
Nro. 103.] ^^^
ganj xunh, fonbctn ein tocnig |)tatt flnb. 2)tc 9?ctt)cn ftnb
unter fid^ üerfd^tebcntfid^ t>er6unben, unb l^angen cm fel^r
töteten Drten mit ungäl^IbaTen gaben an bem S'öxptx fefl.
S)en ©innorgancn finb il^re eigene 5Rerüen jnget^eilt^ bie fic^
im Organ in einem »eid^en S3re^ verlieren, unb bal^er fc^etnt 6
eö ben meiften am toal^rfd^einlid^ften, baß bie Snn^finbuttg
nic^t burc^ bie SRerüen^nt, fonbern bnrd^ ba« SRerüenmar!
l^crüorgebrad^t »irb. S)er @i| ber Sm^Jpnbnng liegt in feinem
^nnft ber aterüe, fonbern im ©el^im; nic^t, ba§ alle^ fid^
im Soj)f füllten liefe , fonbern , baß ni(^t^ ftd^ f ül^Ien läßt, lo
big ber Sinbrud ber SRerüen in ba^ (Sel^itn fortgef (langt
toorben ifl. @o entf|)ringt anc^ jebe toittfül^rtid^e Setoegnng
au« bem ©el^irn. 5Rici^t jeber Ort beö ©el^irn^ entölt aber
ben Urfprnng ber Setoegung unb Smffinbung; toetd^er aber?
iji unauögemad^t. 15
3)ie gortpflanjung ber Snn^finbung fd^cint bem SJerf.
am »a^rfci^einUc^ften in bem iWerüenfaft, aber nid^t allein,
fonbern audb gugleid^ mit in ben SJejianbtl^eilen, ober ©rnnb*
fioff ber 9teroen fclbjl gu liegen; loir toünfd^ten, ba§ ^rr
t)on § a It c r unb anbere gefd^idEte Sttatnrf orf d^er biefe ©e« ao
banfen M SSerf. bie unö fel^r einleud^tenb f(!^einen, pxü^m
möd)ten, toenigjlenö fd^eint eg un^ mit il^m ein übereilter
©d^tuß gu fe^n, toenn man bem ©el^imbre^ beßtoegen bie
Slafticität abfpred^en loiö, toeil unfre gröbere ©inne il^n
ntd^t fo finben. as
Slug ber Serbinbung ber unjälf^ligen 5Rert)en unb Stteröen*
fafem ift eö begreiflid^, ba§ jebcr einjle (Sinbrudt auf eine
9{eroe, bie @ntt}finbung burd^ ungäl^lid^e Sege gum ©el^irn
bringe, »0 alle Einbrüde in Sinen jufammen f(^melgen; be^
jeber Snberung be« Sinbrudfg auf eine nel^mlid^e 9tert)e, »o
toerben bod^ bie unjäi^ligen öerbunbenen Sleröen anberö affl»
cirt, unb bal^er entfielet bie oft fo große Serfd^ie=* [834] benl^eit
ber (£m))ftnbungen be^ ber geringflen %$eränberung bed (&in^
bru(fg in eben bie Steröe. 3- ^- ^^^^ ®erud^ unb ©e*
fd^mad. 3m ©egentl^eil mug äl^nlid^er (SinbrudC auc^ ä^n« 80
lid^e Smpfinbungen erregen; ja, oft fann ein üorl^er mit
berührter 5Weroe, nun Snqjfinbttng erregen, obfd^on er nid^t.
^8^ [H». 101.
fonbern nur ber mit il^m t>er6unbene 9lett)e loieber eSen fo
n>ic üor^tn UxiO^xt »hb. ©al^cr iji bie SWiJfllul^felt be9 fo
unbegrön^ten 3>if^tn^^^^"8^ ^^^ (Empftubrntgen (egTetfli^
unb am @nbe, ido bie Sterben nod^ näl^er (et^ommen liegen,
5 mug ber 3uf^in^^n^^"d ^^^ merttid^er fel^n.
S[u^ biefem @)3iel ber Sterben entfielen nun toxt^rfd^etiu
(id^ äße an&i unfere abfhadEtefle dbeen, bie bie ®eele felbfl,
nur n)a]^rnimmt. (S)ie[e^ gilt ani^ geiDiffermaffext wn be>
uegatiben 3been^ bie toir oft }u l^aben glanben, tmb, ber»
10 gteid^en mancher abflratter 33egriff ift, bem mono tii^t aiu
fie^t.) äBo bie (Seele [id^ aufl^alte, ifl ni^t ju BefUmtnea,
unb man fann anä} gufrieben fe^n, loenn man fl<!^ bie Seele
nur ba gebenft, too bie Sinbrüde i^infliegen unb Sßittmgai
anfangen. S)iefed ifi nun ba, too bie Sterben il^ren Xsf^
15 nel^men ; unb ba i{l ber ©toff ber Sterben am fitUÜpet
unb reinften. hierauf grünbet ft^ ber Unterfd^ieb bon bec
grobem unb feinem Drganifation. 3)iefe beßel^t mtt in
bem reinen anfänglid^en ©runbjloff ber 9'lert>e. 3^tf4eB
beleben Drganifationen ifi aber eine @(!^ibeti>anb , bergeflalt,
20 ba^ bon ber groben auf bie feine, aber nid^t t)on biefer anf
jene getvirft toerben fann. 3)enn bon (Sinbrüden ber Seele
auf bie feine Organifation, fann bei) bem orbentüc^ (Seng
ber Statur feine toirfüd^e dugere @m)>ftnbnng ober SW^miig
ber grobem Organe entfielen; toir l^ören niij^t, totm te/i
25 und einen @(i^a([ loorfleDen u. b. gL
@o toie bie feinere Organifation aUein mit bei Seele in
Sommunication fielet unb il^re Sorflelinngen ober moteridb
3been jur äßal^rnel^mung barbietet, fo lann osd^ Don ber
Seele feine SBirfung, aU burd^ bie feine Organifation tet*
30 langt toerben, loeld^e fobann totiUx auf bie äßuflelfafertt toirlL
Sod^ mug man bie feine Organifation nid^t mit ber Seek
)}ermifdben, fie flnb toal^rfd^einUc^ merf(id^ berfd^iebcn. Sa
ed nun be^ ber Sl^ätigfeit unb loal^mel^mettben ftraft bei
Seete fo Diel auf bie feine Organifation ontommt, fo
35 »al^rfd^cinücb in il^r »omel^mtid^ ber Unterfd^ieb ber
feiten unter ben iDtenfd^en )u fud^en, loeld^e jumi
bon bieten ))]^^fifd^en Urfad^en bolb terbeffert \ h
Nro. 104.]
ocrfd^timmcrt tocrbcn fönnen. — ©o toctt gcl^t bcr crflc
S^cil. (5)ie gortfefeung folgt.)
[825] Nro. CIV. ®en 29. 5)ccem6cr 1772.
unli IKnt^rfuilruttgiett übtx htn M^viftl^ttu &
S)ct 2tc Sl^ctf tocubct bic aßgcmcinen SBemcrhmgcn »on
ben (£m))finbungen in Stüdfid^t auf i^re SOSirtung gegen bie
@eele, an. Engere @m))finbungen ftnb bie, meldte butd^ bie
gröbere Drganifation, unmittelbar in ber ©ecle erregt »erben;
ba« gefc^iel^t nod^ immer, ob auc^ gleid^ itcj Jeben bie feine lo
Organifation in« 3KitteI tritt, »cnn nur biefe nid^t mel^r
entl^ält, al« jene. ®iefe @nH)finbnngen fönnen enttoeber bon
ber feinen Organifation unb ber ©eete; ober bon ben übrigen
Sl^eilen be« Sör|)erg unb äuffern Singen, entjlel^en. 3n
Jenem i^ad ift e« öugre (£m)3ftnbung bon innen , in bief em i5
bon auffen, biefe l^aben innre unb äu^re ©egenflänbe, bie
»ir aber nid^t immer genau unterf(!^ben fönnen. Unfre
äußre ®m))finbuugen finb nid^t bon einerlei ärt. ©iejenige
Slrt, bie burc^ ein bcfonber« SBerfjeug in bie Seele fommt,
l^eifet äußrer Sinn ; bereu toir nid^t mel^r aU 5 l^aben, bie 20
unfre ©eete faft nie bertoed^felt.
3)ie äufre (Smffinbungen finb rein, toenn fie mei^r nid^t
enthalten, aU bie äBirfung be« groben Organ«. 3)iefe ®e=
obad^tung ift jtoar nid^t neu, aber [826] l^öd^flmerfmürbig
jur Srffärung bon taufenb Singen, loenigjlen« jur SSer^as'
meibung ber Serioirrung in ben @rf(ärungen.
9Bir berlieren bie Steinl^eit ber (Sm))ftnbung balb mit
ber Äinbl^eit; i^re SOSirfung auf bic ®ee(e fann aud^ nid^t«
fe^n, aU äßal^mel^mung , ol^ne äJergleid^ung , ©d^ä^ung 0.
b. gl. — 5iun gei^t ber SSerf. bie fünf Sinuc burd^, jetgt, so
toie jeber bon bem anbem berfd^ieben fe^, unb loorinn bie
9tein]^eit ber burd^ einen jeben berurfad^ten Sm^finbung be»
fte^t. S93ir fönnen i^m ba nid^t folgen, unb bcmcrien alfo
nur, bag er ba« Sül^Ien fonber(id^ baburd^ bon ben übrigen
©innen unterfd^eibet, baß mit bemfelben aud^ in feiner ean}en S5
^^^ [Hw. 104.
9tem]^eit, beitnoc^ bie SBal^ntel^mmig bet (E^rifiat) eined ht%tm
©egenflanbe^ ))erfoifi)3ft fe^. 3)te[e9 tfl ber ®xmh aUtt
uttfrer Srfcnntntß üon SBirftid^fcit.
Sluger ben @m))finbungett , bie an gelviffe SßeTfjesge ge«
sBunben finb, gteBt ed no^ anbete, bie btefed nii^t finb.
S!)iefe nennt bet Setf. ängte ©effil^Ie; bal^in rennet ec bad
©efü^l bed SBol^tfe^n^ nnb ntd^t SBol^If eipi« ; be^ SBBe^
unb bed ^^etö, bet SBätme unb^Mte, ©eiDol^nl^at imb
UngetDoi^nl^eit, SEliol^Igefd^ntad unb Übelgefd^mad, SBol^Igerttd^
10 unb Übetgetudb; @!el, (Stmübung nnb (Erl^olmtg; junger
nnb ®ntft; SBoUufl, ©^teden; ftnntiij^e Sttidbe, bie vbA*
befonbete }n Stl^altnng be^ @nt}n>e(I^ be^ ©an^en eis«
9e))flan2t tDotben ftnb; u. b. gl Sluc^ bie[e fönnen in reise
unb t)etmtfd^te eingetl^eilt loetben.
15 3n fo fetn mit nut teine du§te (Entpfinbnngen l^oBen,
in fo fetn mad^en aQe auf einmal auf unfte @eele gufliegesbe
@m))ftnbungen unb ©efüi^te, fo t)etf^ieben il^te äßege ffaib,
nut eine (Sm^ftnbung aud; bie abet fo ntobifidtt loirb, ba§
fie feinet bet ein}(en @nt))finbungen ä^nßd^ ifl. 3* ®- ^^
20 (Sni))finbung bed ®eft(]^td , fann blod Silb barfleQes , vHfot
Slbftanb ; t)etbinbet il^t bamit bie @m^finbung bed [827] Sffi^«
lend, fo entfielet gteid^ eine ganj anbete (Sni))finbssg, aÜ
ba^ @ef(i^ö))f l^aben toütbe, ba^ nut feigen fönnte. ^üä^t
allein gleichzeitige @nt)3finbungen unb ©efttl^Ie ^aben biefe
25S93tt!ung; fonbetn aud^, toegen bet innigflen 83etbtnbnng ber
feinen Dtganifation , auf einanbet folgenbe. 3)o(^ iftt is
biefem i^ad nid^t fon}o]^( @m)>ftnbnng, al9 (£m))finbnsg9«
^ee; unb l^ietaud entftel^en toiebet gloe^ Srtes t)OS Cäs«
)3ftnbungen: gufantmengefe^te, bet^ gleid^geitigen, oBgelettete
30 httj auf einanbet folgenben. 2)iefe Seobod^tung ift retd^
faltig, nic^t aDein in bet Stgiel^ung, loie ber Serf. bemerft,
fonbetn in bet ganzen ©efd^i^te menfd^Iid^er {tenbbt&gcn,
$$otutt^ei(e unb iDteinungen; fie ifl ber @(l^(ftffe( gs ss«
gä^Iicben ©el^eimniffen !
35 3n Slnfel^ung bet öngetn @nt))finbmtgen, ifl bie 6ce(e
blo^ Seobad^tetinn ; bätte fte nut fie, fo n>ftrben alle SRe»*
fd^en fet^U; — toa^ fo k>ie(e $ebanten, fo Diel m i^scs {|t
Nro. 104.] ^^"^
fct^n toollcn, unt^ätigc langtoeiligc ®|)ccufitct, ^up|)cn. ®tc
äußere Oefül^te mad^en, baß bie ©cete Z^Al ntttimt. ®tefe
mcrben üon ber ©ecle ntd^t bto^ toal^rgenommen, fonbem fte
toirb burd^ fie gerül^Tt; unb btefe JRül^rungett finb e^,
tDeld^e bie S^^ätigfett ber @ee(e ertDedfen^ unb enttoebet auc^ s
gugletd^ auf getoiffc bcfHuimte ^aublrnigen rtd^tcn, ober Mo^
aufmer!|ant mad^en.
äBenn man auf ben ®ang btefed $]^tIofo))]^en aufmerffam
gemefen ift, fo n)irb man aud^ nod^ ba^ balb einfel^en, n>a^
er üon ber Srfänutniß eineö ®efd^ö|)f« , ba« b(o« äußre lo
Smj)finbung ^tte, im testen Sfbfd^nitte anfül^rt, nemlid^, baß
biefe (Srfänntniß, nie ol^ne üorl^ergegangene @m|)finbung ba
fe^, unb nur baure, fo taug bie Sm^jpnbung bauret. (£ö
ifi ba fein ©ebanfen üon SSergfeid^ung, öon abjtraften 3^^^»
u. b. gl fonbern Srfenntniß unb Sm^jfiubung ge^n immer i5
gufammen.
SBir toiffen nid^t, ob ber SSerf. feine llnterfud^un= [828]
gen auf ben gangen üRenfd^en audbe^nen toill, unb tooüen
alfo befd^eiben in unfern goberungen fe^n; aber gioe^
S)inge inünfd^ten toxx oorjüglid^ , bie un« aud^ bann nötl^ig 20
fd^einen, toenn man ben SÖJenfd^en bloö ate äußrer @m|)finb=*
ungen fällig betrad^tet. Sinmal, baß bie ^inberniffe ober
33eförberungen, toelc^e bcm ®pitl ber SReroen im SBege
ftel^en^ ein toenig mebr enttoidCelt, unb aud^ gegeigt toürbe,
toie burc^ fte , äuffere (gm|)finbungen balb fo , balb anber^ 25
ber ©eele borfommen Wunen; unb bann öomemlic^, baß
bie ?e^re oon ben ©efü^ten unb SRüJ^rungen, fiber]^au<)t
t)on ber Il^ätigfeit beffer bearbeitet loerbe.
Unö bünft immer, ber Unterfd^ieb, ben ber SSerf. gtoifd^en
©efül^l unb äußrer Sm^finbung mac^t, liegt mel^r in einer so
9J^obification be« 2)ing« baö fü^lt, afe in ber Serfd^ieben««
Ijeit ber SBerfgeuge. ©eine Seigre l^ebt feinen (gintourf t)on
tl^nlid^feit biefer ©efti^le, unb be« glU^len« aud^ nid^t auf;
unb toenn man ein toenig nad^benft, fo toirb man finben^
baß bie meijien ©efül^le, bie ber Serf. aud^ anftil^rt, blo^ 80
3ufä^e bon Slnnel^mlidbfeit ober Unannel^mlid^feit gu anbern
(Smf pnbungen gu f e^n fd^einen ; bie gortfeftung biefer mad^t
^^^ psr«>. IM.
®enu§ unb Setben, tmb in biefem (erul^t ber äRittclimntt
be^ bebend.
®eT Serf. beffitd^tet übte golgen für fein »nd^, au9
bem SSerfotgungögeifi biefer ä^iten. aßtr fönnen il^m baffii
snid^t bürgen, ob e^ gleid^ fel^r unte^t toAtt, efaie Ustttr-
fu^ung, bte ben äRenfd^en nur auf einer ®eite bettod^tet,
gu Derbantmen, bie Setraci^tung ber anbem ®eite taim oHed
toieber gut mad^en. S)od^ toenn man Derbantmen iDiO; »et '
benh baran! SBir für unfre $erfon emf>fe]^(en biefed 8n4
10 unfern Sefem fel^r : S5ef ürcj^ten jie ©efa^r , fo muffen fle
benteU; bag ber äßeg bed 3)enter^ immer fd^(ü)>frig, ber SEBeg
be^ 3taä^Uux9 aber, ber in feinem (Sabinet fo ml^ig
toanbelt, nod^ toeit f(^Iü))friger x% fo ba(b er l^inoud gel^t in
eine 9Be(t, [829] bie nad^ einem anbem ®^flem, al9 b
15 S^jlem feine« Seigrer« i^erum gebrel^t toirb.
8ei|i8iB.
Mf^ htm fitanii^iiftl^tnf 1772. S* 440 S.
80 3um tDa})xm Stufen bed ^nfl{erd loirb biefed Sn^
tDenig beitragen. 9Ba« braud^bar brinne tfl, tteffe ftd^ osf
ein ^aar Sogen rebuciren, unb aud^ ba9 brandete nid^t erfl
au« bem Stan}öft[d^en überfe^t }u toerben. S)er uttgenonnte
Serfaffer ift ein gau} trodfner iDtenfd^, ber am ft(etbd^ ber
25 ^unft ®enüge l^at , unb mit einer lounberltd^ ftrittt ben
äRa^(er f d^ifanirt ; f o l^anbelt er bie ©emiU^Ibe ab, ju benen
bie }toö(f erften ^ebendjabre Oefu ©elegenl^eit gegeben. (Er
betrad^tet ben iDtal^Ier a(« 2)tener ber 9leIigion, mib bol^cr
i{l fein $au))tgrunbfa^, t)on bem ba« anbre aOe^ audgel^t;
80 er foHe nid^t« DorfleQen, toa« i^rer l^iftorifd^ unb bogma*
tifd^en äßal^ri^eit juioiber fe^n fönnte. Sr nennt aü ftatottl,
äteligion mit 9ted^t, loa« an^ ber @d^rift beioiefen toerben
fann fo too^I, al« ben Z^eil ber Xrabition nnb Sel^rfhettig*
feiten, bie burc^ ba« ^nfel^n ber jtird^ aU iooI^t befl
85 n)orben , unb ba« fioftum fud^t er mit t>te(em steige )u<
fammen. äßa« 3)id^tlunfi unb ^affltttt^ ber Steligfam fd^
Nro. 104.] ^^Q
unt) nufecn fönncn, mö^cn tüir m(ä^t untctfud^cn, au(]^ l^icr
nidbt toicberl^o^Ien, toaö tüir am anbeten Ort com Äöfinnie
gefagt l^afcen. Sente, bte ben fiünpfer aW Sttbgen^üerfertiger
gut Sl^ronif anfeilen, toerben immer eine große äßenge fei^n;
benn e^ tft immer baö (eid^tefte ju fagen: l^ier ijl gegen bie
^iftorie-toerftogen, eben»fo, aU toetölid^ gu 6emer!en, biefer
a[rm ip gn lang, biefer gnö gu furg. SBir emj)f el^== [830] len
aüen bief en Piebl^abern be« SBal^rl^aftigen, biefer S3nA,
fie werben il^re Sennerfd^aft ungtanMic^ ertüeitern.
9la$ret>e 16
ftatt ber üerfprod^enen SSorrebe.
2)ie befonbte Hnfmcrffamfeit, mit ber ein geel^rte^ '^4^uMi*
cum biiSl^er biefe 33lätter fcegünjligt, läßt nnö für bie 3"=
fünft eine fd^meid^el^fte Hoffnung faff en ; befonber^, ba toir
nnö mit allen Gräften fcemül^en »erben, fie feiner ©eroogen* 15
f^eit immer tüürbiger gu mad^en.
2Kan l^at bi^l^er üerfc^iebentlid^ Unjufriebenl^eit mit
unfern 93(ättern bezeugt; Slutoren fotool^t aU Ärttifer, ja
fogar baö ^ublüum felSft, l^aben getoünfd^t, baß mand^eö
anberö fet^n mö^te unb fönnte, beffen toir un3 fre^üc^ gerne 20
fd^utbig geben tootten, toenn un^ nid^t Unbottfommenl^eit aller
menfd^Ud^en 2)inge genugfam entfd^ulbigt.
S^ ift tüal}x, e^ fonnten einige Tutoren fid^ über un5
besagen. 3)ie biHigfte Sriti! ift fd}on Ungereitigfeit; jeber
mad^t^ nad^ SSermögen unb Gräften, unb pnbet fein ^ublifum, 25
tt)ie er einen SSud^l^änbler gefunben l^at. 2Btr l^offeu, biefe
©erren tßjcrben bamit fid^ tröften, unb bie Unbittigfeit t>er=
fd^mergcn, über bie fie fid^ befc^toeren. Unfre ÜRitbrüber an
ber fritifd^en Innung, l^atten auffer bem ^anbmerf^neib,
nod^ einige anbere Urfad^en, un3 öffentlich angufd^ret^en unb 30
l^eimüd^ gu nedfen. SBir trieben ba« ^anbtoerf ein SSißd^en
freier aU fie, unb mit mel^r Eifer. 2)ie ®(eid^^eit ifi in
allen ©täuben ber ®runb ber Örbnung. unb beö Outen,
unb ber S3eder tjerbient ©träfe, ber SSregeln badt, toenn er
Litteraturdenkmale des 18. Jalirhundcrts. 8 22 (44)
690 l«„. ,0*.
nur 93robt auffleüen foßte, fie mögen übttgend lool^I fd^meden
tocm fic tooBcn.
[831] könnten xoxx nur auc^ btefen Srofl gan} mit in ba9
neue dai^t nel^men, ba§ toir bem ^uMifo einigen S)tenfi
5 ergeigt, tote e^ unfer SBunfd^ getoefen, tott ȟrben und toegen
be$ Übrigen el^er jufrieben geben. • äldein and^ t)im btefem
ifl und mannigfaltiger S^abel unb ftlage gu Clären getommen,
am meiflen über ben äRangel fo notl^tDenbiger 3)eutli(l^lett.
Unfre Sptadt^e, toxv geftel^en« gerne, iji ni(^t bie auögebiU
10 betfte, voxx i^aben und über ben Unfleig, unfre (Em))fiitbnngen
unb ®eban!en au^einanber gn n)id(eln, vm9 nod^ maxKJ^
9}ad^Iägig!eit im ®tt^I fc^utbig gemad^t, unb bad giebt mand^en
9tecenftonen ein fo toelfd^e^ tlnfel^n, baß e« un« ton ^etjen
leib iji, üieten ^erfonen ©etegenl^eit inm Unmutig gegeben jn
15 l^aben , bie be^ bre^mafiger ©urd^lefung bemtod^ nid^t Hng
barauö toerben fönnen.
®aö gröfte Übel aber, ba« bal^er cntfj)mttgen, finb bie
SDtigoerjlänbniffe, bencn unfre ®eban!en baburd^ nntenoorfen
»orben. SBir toiffen un^ rein t)on atten böfcn Äbfid^ten.
20 2)oc^ l^ätten mir bebad^t, baß über bnuHc ©tetten einer
Sd^rift taufenbe nid^t benfen mögen nod^ fönnen, für bie
a(fo berjenige Seigrer unb gü^rer ifi, ber SBift genug 1^,
bergleid^en gu tl^un, aU l^abe er fic öcrjtanbcn ; toir loürben
unö, fo t)iet mögUd^, einer anbern ©d^reibart befleißigt
25 l^aben. S)od^ toa^ lernt man in ber äBett anberd aU bnrd^
Srfal^rung.
@ben fo aufmerffam loaren toir auf ben 8orti)urf, ber
un^ toegen äRangel toal^rer ®ele]^rfam!eit gemad^t n^orben.
3Baö toir loal^re ©elel^rfamfeit nennen, bi(beten »ir nnö
3oniema(3 ein, gu beftften, aber ba ein gee^rte^^ublifum
bierinne fonft fel^r genügfam iji, merfen loir nun tool^t ^^g
e^ un^ enttoeber an @efd^idfe mangelt, mit loenigem und bad
gel^örige Slnfel^n gu geben, ober baß mx t)on bem, toad fie
[832] grünblid^ nennen, einen nur unDoQfomnmen Segrtff
35 ^aben.
?[öen biefen 93efd^tt)erben, fo t)iel mögtid^, abgnl^elfen,
tüirb unfer eifrigfted Sejheben fe^n, toetd^e« um fo öielmel^r
Nro. 104.] ^^^ ^
erleichtert tüirb^ ba mit ®nbc biefe« -Sal^r« biejenigen Ste?
ccnfentcn, über bereu SlrBeit bie metjie fi(age gctüefen, cia
(Snbe il^reg Irtttfd^en Seben^ ma^en toollett. ®ic fagen, fie
fetten tjoüfoinmcn befriebigt, ^ben biefeö 3a^r mand^erle^
getcrnt, unb tt)ünf(^en, baß il^rc Semül^ungen aud^ ii^rctt 5
Scfern nidjX ganj ol^ne SRu^en fet^n mögen, ©ie l^aben babei^
erfal^ren, toa^ ba^ fe^, fic^ bem ^ublifo fommuniciren »oüen,
mißberPanben werben, unb toaö bcrglcid^en mel^r ift ; inbeffen
l^offen fie boc^, manchen fl^mpat^ifirenbcn Sefer gefnnben gu
^ben, beffen gutem änbcnfen fie fic^ l^termit em^fel^Ien. lo
©0 leib unö nun aud^ biefer i^r äbfd^ieb tl^ut, fo fönnen
toir ho&f bem *i)3ublifo üerfid^eren , baß eö unö toeber an
guter Qntention, nod^ an SKitarbeitcm fel^It, i^m unfre
33Iätter in^fünftige immer brauchbarer gu mad^en.
3)enen gu gefatten, bie gern gfeid^ toiffen tooüen, t»aö an i5
ben l^i5(f)ften SReid^^gerid^ten anl^ängig gemad^t toorben, toirb
man auf jebem SÖIatte auf ber festen ©eite baö Stngegangene
ol^ntjertreitt mittl^eilen. Der Xitet unb JRegiflter ber in biefem
33anbe angezeigten ©d^riften »irb aud^ mit näd^ftcm folgen.
Die litxfmtffßbtt*
22 (44)
[3]
Srqri^niff.
Jlbl^anbtung (frittfd^c) über blc
gcl&rcr bcr Tta^t. @. 829.
^te^cntoaU ptrbt. 344.
5 Slfabcmtc (2)^ann]^ctm.) $rct8«
fragen. 711.
mUxix (3. ®.) Stiircitung gum
©cf^rä^ über btc5Rctigion. 177.
Hlmanatä^ (Sci|>Jtgcr) bcr bcutfd^en
10 9}iufcn 1772. 41.
Almida a Tragedy. 112.
2Imann (@. 2(. \).) SJorfcbung. 175.
An 2440. Keve s'il en fat jamais.
17.
16 5Ine!botc (gclc^>rte). 400.
9lngelfgcn]&ctt (bic iDtd^tigflc) für
ba« ganjc «ßubüfum. 321.
Hn meine !üanb«Ieute. 717.
^Jtn meine Wlxnnt. 671.
20 Annales belgiqnes. 248.
Slnnjeifung (furge) jur grted^tfdjen
@^)ra^e. 820.
in^)otbefe (bie) eine 0)?ev, 223.
A Short grammar and Vocabu-
25 lary of the Moors Langnage.
48.
"^ad^botm (S.) Sobrebe auf ben
3«e6ia«. 607.
3oS3a^iene (SB; 2(.) SBefd^reibung
üon «ßaläflina. 185.
SBal^rbt (D. 3. g.) 2eben«gef(]^t*te
miferö $errn 3efu Sbrifti. 165.
S3albinger (@. @.) S3iogra:|)^ten
35 jefet (ebenber Srjte. 420.
»atbinger ((5. ®.) «uijüge. 695.
— ge^t nad^ OBttingen. 736.
Baronii (C.) Epistolae. 363.
i^afebon)« Sgatl^ofratot. 73.
— !|}oüttfd^e unbmora(ifd^e9lebeit.
@. 191.
— 3lrmenanfta(ten. 399.
— über ElementariB. 549.
Baner (J. J.) Bibliotheoa libro-
rnm rarionun univeraalis. 1 57.
S3aufunfl (öon bcutf^er). 774.
S3eattte (3.) ^atur unb Uiiöcr-
änberltci^Iett ber SBa^r^eit. 665.
673.
^eder {Z^. (L) 9le<^t«f&l[e. 596.
^ebenlen, toie ferne da*9taäffoU
ger fetned 8om)efer9 Gd^nlben
begat^Ien tnüffe. 688.
Gegebenheiten be« $l^rr6n«. 421.
«elifar, wn @^attfj)tel. 184.
Belle grove. 40.
Gemül^ungen (gefeSfd^aftL) ber
äBelt bte ^rtflL »el^on an«
gu4>reifen. 401.
Berger (J. H. de) Oeoonomia
juris. 230.
Gergfhager (3. 9L «.) fttairohx-
terbuA. 701.
Gefd^äffttgungen (Kerne) fftr Pin«
ber. 422.
Getra^tungen über ben Orient.
545.
— über bte SBerfe O^otte«. 221.
Geufi (3. S.. )).) (»ebtd^te. 535.
693
S3cit)e'i6 (moraüfd^cr) bcr ©ctoiß«
l^eit eine« jufünfttgen Scben«. 88.
^ibliot^ef (allgemeine beutf(^e).
513.
— (allgemetn. beutfd^e). 16. ^an*
be« 2tc8 <BtM. 633.
[4] — (allgem. beutf(^e) 17.«anb.
Ifte« @tücf. @. 740.
— (attgem. beutfd^e). 809.
— (auserlefcnc) ber neuejicn beut*
fc^en üliteratur. 430.
— (^Rußife^e). 503.
^ilbung toornel^mer $erfonen. 526.
S3rum I^vifd^e ©ebid^te. 367.
Boileau a Voltaire. 582.
S3orcat toirb TOtgltcb ber Äönigt.
mah. ju ^Berlin. 720.
Bouffiers (Chevalier de) Let-
tres. 108.
Bongainville (de) voyage au-
tour du moude. 238.
Boulet(Jaques) Remarques sur
les genuanismes. 782.
S3o^feng«rtefe<m$ni.@retm. 229.
^raun (§.) SJerfud^ in :|)rofatfd^en
gabeln unb @rjä^>lungen. 277.
SBrec^tev (3. 3.) 3lnmerfungen Ü6er
bas S3af ebotof^e ©lementartoerl.
438. 441.
^Briefe eine« 2)eutfd^en Ü6er öffent«
üä)i ©egenflänbe be« ^Jater*
lanbe«. 785.
— eine« ^rinjen ^ofmci|ier8.203.
— über bie Seitüre. 111.
53rieftt)ed^fer. 509.
— (aufgefangner (iterarif^er).
751.
— über ben«Söert]& einiger beut*
fc^er 3)ie^ter. 117.
Brother. 40.
— (the younger) a Tale. 536.
Bülow (a) de Victoris jure
circa sacra. 478. ,
5Büf d^ing« (D.Sl.g.) ^ronorogif^er
©runbriß ber allgemeinen SBelt*
gefd^ie^te. 160.
93üfd^ing« (D. 21. g.) ©efd^id^te
ber Wto\o)?\)it. 572.
Büsching Kecueil des passa-
ges. @. 599.
5
Sannt ber große. 343.
Caprices de Tamour. . 397.
Catalogne des Estampes etc.
32.
Chalotais (C. R. de C. de la) lo
SBerfud^ ül^er ben Äinberunter«
rid^t. 225.
Gliambers (W.) Dissertation on
oriental Gardening. 761.
Chandler (R.) Jonian antiqui- 15
ties. 81.
^arafterijtid ber ettro:|)äif^. 9'Ja*
tion. 686.
av^xt aud ben gr. £rauerf!|}iet«
bid^tem. 766. ao
(Sl^refiomat^ie (beutfd^e unb (a*
tein.). 614.
Commentarii (novi) Societatis
regiae Goetting. 444.
Confidence philosophique. 436. 35 ^
Gontrast or Histonr of Miss
Weldon and Miss Mosely. 48.
Cook (John) Voyages and Tra-
vels through the Russian
Empire etc. 31. so
Cope (H.) Prognostica Hippo-
cratt. 658.
Correspondence entre le Prince'
Gustave de Suede avec le
Senateur Schaeffer. 277. 35
(Soflenbabcr« 2ob. 392.
(Sramer (5, %, ö.) SBe^larifci^e
Sf^ebenflunben. -599.
— (J. A. de) Observ. jur. univ.
627. 40
(S^mbettine, ein 2:rauerf:|)tel. 591.
D'Alembert n)irb <Se!retär ber
Slfabcmie. 440.
Dalrymple (A.) historical Col- 45
lection. 136.
694
2)amm (S. 3.) öom l^t|lonf(^cn
©rauben. 529.
[5] D' Arnaud, Sargines. @. 662.
2)cntna (S.) @taat«öcränbers
6 ungeit öon Stauen. 425.
Desgodetz (A.) ancient Buil-
dings of Rome. 645.
Desmarais Jeremie ; poeme.
262.
10 Detheis tripot comiqne. 639.
2)et)tfen auf beutf^e ©ctel^rten.
388
5Deutf(^e (ber). 241.
Stiebe (31.) «ßorceUan ©taffur*
15 mü^Ie. 743.
Dissertatio de methodis monti-
nm altitadines metiendi. 375.
2)obb (2ß.) ^rebigten für 3üng*
linge. 521.
20 Dorat, ma philosophie. 205.
2)rucf*unb@d^rei6f elfter. 1—832.
3)ucto8 Xoh, 440.
2)unjl (btauer) in ©ebid^ten. 470.
25 Ecole de la vertu. 638.
eben. 385.
©inleitung ^ur matl^emattfd^en
93ü^erfenntni6, lfie«@tücf.302.
— 2te§ @tüd. 314.
30—3 te8 — 334.
@tfen]^arbt @rjä^tungen, 6ter2:i^.
713.
Elementa grammaticae latinae.
815.
36 @ngelmann (S. ??.) SJerfu^ einer
Xitovk üBer bte (Srbauung.289.
@ngaf(]^ef(^toarjeÄunfl. 630. 646.
Enquiry (an) into the general
eflfects of heat etc. 161.
40 @ntbecfungen ber Snglänber in
ber @übfee. 393.
@:|)tfiel an Oefer. @. 351.
©rfal&rungen u. Unterfud^ungen
über ben a«enfd^. 822. 826.
45 erjä^Iungen («iBIif^e) für bie
Sugenb. 31. Z. 409.
Esprit des JonmalisteB de
Trevoux. 103.
Essay (an historical) on the
english Constitution. 193.
(Stoalb (3.) ?fatt ber crfleu SKcn-
fd^eu. 448.
8ioIf Äraac. 751.
Oben. 783.
Examen de l'essay sur las pr^
jug^s. 769.
Expedition of Humphrey Clin-
cker. 136.
fabeln unb (Srs&^Iungen nad^
^urcarb SBalbt« aXanter. 5.
$a6er gel^t nad^ StxtU 344.
Fables ou aUegories philoso-
phiques. 630.
False Step. 48.
Farmer (H.) DisBertation on
Miracles. 305. 313.
ifergufon (9(.) iShntnbfft^ ber
moxaW^o\opffxt. 281.
^ifd^er ©ebonlen 'über bie i&f
traibf^^crre. 416.
Forster (J. B.) Flora Ameri-
cae septentrionalis. 296.
J^ragen an ^inber. 486.
i^ragutente ber &(tent (Bz^äflAit,
760.
graulen ^ur grted^tfd^en Sttecotitr.
590.
grau (bie alte) l(ie« )6&nb<!^en. 269.
grauengintuter, toie e9 fk^ lofti^
big bilben foO. 255.
gride (3. 9.) ^nuibfü^e bei
ffteäfi^ ber ^anbkoerler. 419.
gud^ (3.) alte Ohfd^i^te i»on
ÜT^ai^u). 458.
Petrin (3. (L) Serseu^ig ber
))ome^ut{len ^n)>ferfle4- 217.
[6] Gaubii (H. L.) Adyenaria
varii argnmenti. ^ 65.
Gautier Anatomie 'du corps
hnmain en planches. 64.
695
@cban!cn über bie SJcrfaffung
eine« allgemeinen ©cfe^Bud^e«.
303.
— ijon ber Bürgerü^en gre^l^eit.
257.
©ebid^te im ©efd^macf be8 ®re=
court. 320.
— üon einem !|)o(ntf^cn 3uben.
555.
©ellert unb 9^abencr, ein Siebten*
gefpräd^. 816.
®ef*en!be8@^t^]&enpaiftr. 816.
©efd^id^te (SBibrifde) in Äu^fer
geäjt. 672.
— ber gräufein \)on ^ittn^tm.
100.
— be« @elbj!gefü^l8. 620.
©egner« (@.) ^ad^ri^t öon einer
SluSgaBe neuer Sb^tten im
granjbfifd^en. 352.
— neue Sb^tten. 537.
©reim, an bie 9)^ufen. 327.
0 befing ©inngebidjte. 544.
@ü5 O. m.) «etrad^tungen über
ba8 iOeben 3efu auf (Srben. 457.
Goldoni bonrm bienfaisant.
567.
Goldsmith history of England.
488.
@u^« (iterarif^e Steife nad^ ®rie*
d^enlanb. 756.
S^aa^ (S. g. 2.) Slnmerfungen.
350.
§offer« Briefe, über bie toid^tig*
Pen 2ßa^>r^>eiten ber Offenbal^r*
ung. 209.
$an« ber ©d^uflitfer. 471.
HarlesiuB (T. C.) de Vltis phi-
lologorum. 689.
Harpe (de la) Eloge de Fr. de
Sali^nac de la Motte de Fe-
neloD. @. 14.
des Talents dans leurs
rapports avec la Societ6 et
le bonhenr. 30.
Harrington (John) Nngae an-
tiqnae. 183.
Harwood (E.) Introdnction to
the Study and Knowledge
of the New Testament. 287. 5
Saubolb, flirbt. 672.
Raufen ((L dt.) Seben unb (£^a=
rafter Atomen«. 342.
^etnf en(SEBi(]^elm) @inngebid^te. 7.
Helvetins Sob. 40. lo
— eine 3lnc!bote tjon i^>m. 104.
^cnlel (3. 50 d^inirgifd^e O^t*
rationen. 465.
Berber über ben Urf!|)rung ber
@:|)rae^e. 497. i5
^ertoid^ (3. 3.) übetfe^te SBoßen
au« bem 2lriflo^)]^ane«. 236.
— Slnlünbigung feiner S5or(ef*
ungen. 472.
^ertotg ((L $.) S3efd^reibung 20
jtoe^er Äinber. 717.
^eumann öon S^eutfd^enbrunn
(3ol^ann) red^ttid^er Äated^t«*
mu8. 750.
©e^ne ((£. ®.) (Stubium ber Sin« 86
tife. 637.
Hill, vegetable System. 480.
Hippocratis Opera. 173.
Hirtenbrief @^)e^er. 518.
History of Mr. Cecil and Miss so
Grey. 40.
Homer« 3Iiabe. 410.
Hoppii (J.) Commentatio ad
♦Institt. jnstinian. 353.
Horagen« e!|)ifle(n» an bie ^ifo* ss
nen 2c. 705.
3^abIonon)«!ifd^e Aufgaben unb
Prämien. 799.
[7] 3acobi (3. ®.) über bie 4o
SBal^rl&eit. @. 12.
^rebigt, öon ber Siebe ge«
gen ©ott. 23.
©d^metterUng nebjl bre^ ^
Sicbem. 340. 46
35id^ter eine £))ptx. 677.
696
Sacobt (3. ®.) üBer ba« ^aujt-
fdbc ScBcn bc§ ©crm tfo^. 808.
— (2(. g. @.) aÄeßfunp für
Ätnbcr. 744.
5 ^ägcrinn (btc) ein (3tbx6ft 207.
3b^tlcn au« bem ®ricd^tf(^en be«
X^eocrltu« , totutl^u« @nt*
fül^rung bcr ©elcna, (Sebc« @c*
mä^tbc. 61.
10 Scrufalcm öon bcr Äird^cnöcrct«
ntgung. 361.
Ihrii (J.) Scripta, S^ad^rid^t ba*
\)on. 582.
3od& (21. ö.) über Selo^nung unb
15 (Strafe. 817.
Johnson (Ji)seph) Essays on
songwriting. 745.
Journal für btc SicBl^aber ber
lüiteratur, 2te« @tü(f. 151.
20 ^feftn über bte gefettige Orbnung.
558.
3uae, ein ®6)avi\pxtl 198.
Kanngiesser (L. H. L. G. de)
25 Collectio Decisionnm. 585.
King (J. G.) ßites and Cere-
monies of tbe greek Chnrch
in Bnssia. 659.
^reemann (S«. (S.) ^ieifen. 587.
30 tlo^)flo(f (S. ®.) !tcinc \>otü\ö)t
unb :|)rofaifd^e SÖerfe. 55.
mO} (geheime mai^) Xob, 32.
Kochii Programmata tria. 373.
Äöd^er (3. (£.) flirbt. 736. .
35 Äblbele (3. «J S^erfud^ über bic
SBunber. @. 249.
^opp^ (d. %) auöfü^rlid^e ^aäf-
rid^t. 244.
Gramer« ((S.) 2lbl^anblung über
40 bte grage: SBie in 3)eutf(^'
(anb über bie auöbred^enben
9leIigion«befd^ö) erben ju öer«
fal^ren fe^. 137.
ilreittma^r ^a^rif^e 9ied^t«ge*
• 45 (e^rt^eit. 383.
Äütner ^oragen« Oben. 119.
^unfi, ol^ne SD^igtoad^d t^eure
Beiten ^u mad^en. 678.
^u)>fer{H(^e (beutfd^e). 304. 360.
680.
— (engrif^c). 639. 656. 679.
— (fraiigbjlf(^c). ?4. 64. 88. 216."
231. 232. 240. 248. 256. 264.
288. 311. 719. 735. 752.
Juimbertd (@i) Sal^reaetten. 356.
Sanbbibltot^et für 2)etttfcl^ 527.
Langhome (John) PlutarohB
liv68 95
2aöater"(3. i.) Sobrebc auf 3.
3. «reitingcr. 358.
^^^^nomii. 522. 807.
^ ^u^fi^teit in bie (ikoiaf ett.
697.
Lanhn (B. R.) cnrricnlum vitM
A. Luciae snae. 463.
^nnen an meinen @at)9r. 358.
Le Comedie di TerenEio tni-
dotte in Versl 153.
Lelandi (Job.) de rebiu bri-
tannicis coliectanea. 47.
Seg (D. ®.) Seigre ber d^riflUAeit
aWüßigfeit. 273.
2c^re öom innent (Slotte6'
bienp. ,553.
Lettre snr les desirs. 297*
[8] Lettres de Mad. de Pom-
padour. @. 798.
— snr rhomme et sea np-
ports. 721.
Literatur (cngtif^e). 152.
Sob (ba«) ber iD^obe. 616.
Sobrebe auf üon ftreu^ 399.
ntot (^ecretar) Sob. 104.
Loix et constitntions de sft Ha-
jest6 le Roi de Sardaigne. 8.
Sucile, ein @ingfpie(. 176.
Si^ttleton {($.) übet bie Brte^rung
^auli K. 260.
Sftä]^rian(gtDei^fd^»neneue). 623.
3)^agagin ber beutf ^en Mtit. 561.
697
iDlagOÄin (öermifd^te«). 214.
gy^arce« (@. i, @. de) Untcv*
fud^ung bcr S^crbinblic^fcit bcm
gBttltd^en ©efc^c \)on bcr 2^o*
bestrafe 2C. 49.
Maude (Th.^ Wensley Dale. 511.
Mauleon (roisean de) Sfted^td«
^(htbcl. 729.
Meckel (J. F.) nova experi-
menta et observatlones de
finibus venarum etc. 105.
— de morbo hernioso. 433.
äJleinerS toirb $rof. ju ©öttingcn.
744.
Memoires pour servir k Thi-
stoire dn monde moral et
politique. 315.
ajlid^acli« (bcr2)id^ter) jlirbt. 704.
— (3. 5D.) tnofaif(^e« »Icd^t
Ijier 2^. 265.
über bie 70 Sod^eti ^a-^
ntefs. 505.
DJiiltar (3.) ^etncrfungen üBer
ben Untcrfd^icb bcr @tänbc. 609.
Miscellany (an historical). 552.
SJiobc unb bcvcn S'^^Ö^«« 6^0.
3«bIIer (^Ibral^am) jlirbt. 664.
Monnier (le) Comedies de Te-
rence. 285.
moxa{i\äfe ©d^bn^cit u. ^^ilo«
fo^Me bc« Sc6cn8. 777.
S)^of f V (3.3.) grc^J&cit \)on @taat«*
fad^cn ju fd^rcibcn. 564.
Moses Mendels -söhn Phedon.
440.
5!}iüttcr(3. ©.g.) ^aö)xx6fUn öon
ben ©d^aubü^ncn inSBien. 263.
9«ünter («.) 33c!c^rung§gcfd^^tc
@trucnfcc8. 569.
S^ufenalmanad^ (Oöttingcr). 149.
726.
3«ufcum (britttfd(>c§). 2.
llad^rcbc fiaU SJorrcbc. 830.
Narrative (an anthentic) of the
Russian Expedition. 414.
S«atürltd^c 2)iatogcn. 784.
Neubauer Descriptio nervorum
cardiacorum. 731.
^iblting (3. ^. ^.) ^rcbigt am
93cgräbni6taa bc« fecl. Stibcrti.
309.
Nun. 40.
5
Oberhauser (B.) System^ histo-
rico - criticum et Apologia. lo
110.
Observations and inquiries
medical. 543.
Oben (öon trot)|io(!). 57.
OU\ (@. g.) ^iiiixdfUii ber 2öoI* i5
ruji. (125.-
Olcnfe^Iagcr (3. 2). ö.) «ßad^rid^t
an« «ßublifum. 384.
Orton (J.) Discourses to the
aged. 552. 20
Otia in otio minime otiosi. 311.
W ^arma, afabemifd^e ^^rcifc.
@. 496.
^fcufcr («.) mi6tttngne$ürfe.392. 25
^^trofop^>tc bcr ^ecligion. 772.
^ilgrimmc \)on SWccca. 471.
Pittmann (Philipp) present
State of the European Sett-
lements on the Missisippi etc. so
44.
Pittura Venetiana. 291.
Poesies de Mr. D. 181.
Poetical Essays chiefly of a
moral nature. 40. 35
$o:|)e (2(.) S5erftt(^ am ÜWenfd^cn.
748.
^rcbigten nad^ bcm ©efd^mad bcr
bre^ erflen 3ol&r]^unbcrt. 600.
Preisfrage bcr @tänbe bcr $ro« 40
öinj Sangucbocf; 424.
^rior, ©cinrid^ unb (5mma. 735.
^ütter (3. @.) au«ertc8nc aecd^t«^
fälle. 812.
^urmann (3. ®J) über btc mb- 45
ung bc« ©cfd^macf«. 617.
698
QnestionB sur Tencyclopedie.
657.
"^aifonncment über bic ^)rotc*
5 flantifd^en Uniöcrjttäten , 3tcr
X^, 788.
9iatf onncur (f^m:|)at^>tfirenbcr) mit
!(ctncn Slfabcmicn. 9.
^Ramlcr (t. 2ß.) Itl^rtfd^c ©cbi^tc.
10 692.
$Rcbc an bcti ©roßfürflen ^aul
«ßetroiöitf^. 798.
ReflexionB sur la jalonsie. 575.
9Jctfc (cm:|)jtnbfatnc) burd^ bic
15 5Bijitcnjtmmcr. 760.
bur(^ ®cutfd^lanb. 141.
Reveries (mes). ©. 504.
SÄctJtjton ber W^o\op^u, 377.
Riccoboni, Lettres. 616.
20 dix^itv (31. ®.) d^irurgifd^e «i*
bliot^cf, Iflcr 33. 643. unb 753.
$RiebeI gcl^t nad^ Sien. 56. unb
344.
Roberts poetical Essay on the
25 Exiatence of God. 32.
m^ä^m unb (Sola«. 47 J.
Rousseau (J.' J.) in Äu^)fcr. 64.
9iubIoff gc^t nad^ ^anoöcr. 592.
30 Sainmore (Bliu de) Epitre ä
Racine. 261.
©autmlung (Srjftifft (£ölnifd^cr
Soncorbatcn unb SSertrSgcn.
495.
35 — ntcrftoürbigcv 9Jed(>t«^änbc(.
317.
— \)cr6effcttcr unb neuer ®e*
fange. 593.
©anbrart (3. ö.) beutfd^e Slfabe«
40 mie. 649.
©angerSl&aufen ((£. g.) l^eilige
^Reben. 33.
©at^rcn (ein ^Sdd^en) au8 Ober*
beut^anb. 215.
45 Saurin Epitres sur la vieillesse
etc. 23;.
@auffüre «on bem 92u^ ber
^tralablciter. 391.
@(^auf!|)tete (neue) auf bem Xf^f
ater gu Sien. 246.
@d6enf (Wl. (E. ».) »erfu«!^ in
©ebid^ten. 767. '
[10] ©d^itting (». (S.) @ain]tt(iui0
))erfd§iebner ©ebid^te. ^.'768.
(Sd^ira^ (®. 16.) 8ii>dra))^e ber
2)eutfd6en. 97.
— aJlagagin ber beutfAen Ärhlf.
779.
Schlettwein (J. A.) MoyeiiB
d^arreter la nüBÖre publique.
70.
@riautermi0 unb »ertl^
bigung ber natfirlid^en Orb«
nung k. 454.
©d^IBjer {%. S.) 92orbif(^e Ok-
fd^id^te. 121.
Uniöerfall^tflorie. 473.
ed^uta^Ung (S. OL) 9leIigion eine«
etjangetifd^en (Sl^rtflen. 449.
@d^ott («. %.) jurifHfd^e (Bno^
cU)(ftm. 765.
Schreberi p. J. C. D.) Spici-
leginm florae lipsicae. 274.
©Triften (bentfd^e) )Don ber tB«
nigl. ©odetät gu (BBtttngen.
329.
®4ulg (3. S. (2L) 8ibßotl^et ber
gried^ifd^en Siteratnr. 145.
— englifd^e ^rebiger eiBtiot^,
Ijter 2^. 417.
Schwabe (J. G. S.) de monu-
mentis sepolcralibns. 463.
@d^n)eben6org9 Sob. 152.
@ei(er (®. g.) @efd^i(l^te ber ge-
offenbarten 9(eagion. 737.
©elbjtmorb (ber). 576.
Semleri (Dr. J. S.) pftraphnsis •
Evangelü JoluuiäB. 481.
©epbolb ©d^reiben fiber ben fe-
rner. 577.
lieber (3. ®.) Ib^anblnnfl »en
ben @d^toierigfeiten k. 20.
oyy
@onnenfe(« (3. 'o.) über bic Siebe
be8 SBaterlanbe«. 324.
©^angcnberg (®. St.) gel&t tiad^
©btttngen. 56.
Spectateur (le) FranQois. 2.56.
Spiegel (ber go(btie). 681.
SponiuB (J.) de ntilitate nnmis-
matnm. 463.
(Sprenger (^.) gelbbau. 489.
@})rtnger (3. d. @.) bfonomtfd^e
unb !ameraUf(^e S^abellen. @.
446.
SBürbe ber Söijjenfci^aftcn
unb afabentifd^e ^ottce^. 710.
@tein (@. So.) S3efd^rctbung eine«
neuen Oeburtöfiul&Ie«. 813.
Storia della gaerra presente.
309.
Strack (C.) Observationes me-
dicinales. 605.
©truenfee am $Ranbe fetner S5er*
nid;tung. 816.
©utjer (3. @.) affgemelne Sl^e«-
orie. 89.
Synopsis of Quadrupeds. 336.
©Aftern (furgeS) ber natürlichen
Df^eügion. 78.
Systemes et Cabales. 532.
n^
l\bleaux (les). 469.
Taciti opera. 654.
Xem^ei^o^ (®. g.) iBered^nung
ber @onnenfinfterniffe. 420.
^eftamentmac^er (fidlerer). 743.
Thaddaei (J.) de Germanoram
aviditate bibendi. 463.
Theatre du Prince Clenerzow.
296.
Sl^eben (3. d. 31.) S3cmerfungen
unb ^rfal&rungen. 407.
Thesaurus Linguae lat. et germ.
519*
Thomas, essai sur lesfemmes.
4J3.
St^raf^bulu«. 176.
Sobler (3.) On^ram^nt für§
e^rijlent^um. 452.
ZMmx (3. ®.) gbttrid^e Ein-
gebung ber f), @d^rift. 369.
Tratte du Luxe. 168. 5
Transactions of the american
» philoBophical Society, held
at Philadelphia. 46.
[11] — (philoBophical) Vol. LX.
@. 510. 10
2^renf, ülJenf^enfreunb, cine2öo=
^en^rift. 615.
^nflerblit^feit ber ©cele. 628. 15
Unterrid^t (lurger) in ben fd^bncn
SBiffenfd^aften für grauenjim*
mcr, Ifler X^cir. 270.
Unumfl'öglid^feit ber natürlichen
Steligion. 669. 20
Unjer (D. 3. 2t.) ^l&^fiologie.
201.
Ufong, eine morgenlänbifd^e ®e*
fd^td^te. 102.
25
'^ettj^ufen (3. S.) gerettete %n-
t^enticitSt 337.
SSerfu^ einer i^rofaifd^en Über=
fefeung ber gried^if(^en Sieber
be« $inbar. 280. 30
— einer Übcrfcfeung ber 12 erften
Oben be« ^oraj. 113.
— über @(^a!cf:|)ear« @enie unb
©d^riften. 169.
Village oppressed. 40. 35
Voltaire Testament politique.
360.
— Depositaire. 540.
— lettre ä un de ses confreres.
566. 40
— lettre sur. unecrit anonyme*
581.
SSorfäfee (meine). 602.
S3ort(ieite gcl^eimer ®efettf(^aften.
624. 45
^orgüge be8 "äM^. 704.
700
Walchii (C. F.) Introductio in
controversias juris civilis.
254.
5 9ec*t. @. 641.
— ^Mtotogife^c S3t6riot^c!. 793.
Söanberfd^aft eine« SournaUpeir.
r)7o.
Watson (R.) Essay on the
10 ßubjects of Chemistry and
their general division. 25.
SBa^fen (bie) ein @(]^au^ief. 166.
2ßeg (einziger) jur @lüdfclig!ett.
252.
15 i£ßci«]^eit (bic) an bie 9}lenf(^en.
796.
SBen! mirb ^rofeffor ju Seibjig.
56.
2Be|itnbter, ein Snjtf!|)ter. 319.
20 Sef^)l>a( (@. (£.) \)om $fanbre*t.
233.
Sl^ttl^eab @d^ii(e ber 8ieBbaBer.
456.
iBielanb ©ebanlen fiber eine alte
Sluff^rift. 180.
^tte (3.) $rebtger«2t{ie in Ham-
burg. 815.
SBrterbud» (Irittfd^e«} fiber {Uß
riflifd^e ©ad^en. 279.
SBol^ftWter (ber). 629.
Wynne general histonr of tbe
british empire in America.
345.
— general history. 479.
Yonng nuits. 212.
tauberer (ber). 471.
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Zimmermann Essay on natio-
nal pride. 86.
Zobeides a Tragedy. 456.