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Full text of "Deutsche Litteraturdenkmale des 18. und 19. Jahrhunderts"

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Draok  Ton  Fischer  ft  Wiitig  in  Leipslg. 


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EINLEITUNG. 


EESTEE  ABSCHNITT. 

URTEILE. 

^Es  ist  übrigens  ein  so  reiciier  Schatz,  der  die 
höchste  Stimmung  mit  sich  führt'  Dieses  Goethesche 
Wort,  über  eine  Schrift  von  Abraham  a  Sancta  Clara 
gesprochen  (Briefwechsel  mit  Schiller  Nr.  516  der  vierten 
Auflage),  kommt  mir  oft  in  den  Sinn,  wo  ein  auf  den 
ersten  Blick  buntes  litterarisches  Allerlei  sich  bei  näherer 
Betrachtung  zu  einem  einheitlichen  und  im  ganzen  er- 
freulichen Eindruck  zusammenschliesst.  Auf  die  Frank- 
furter gelehrten  Anzeigen  von  1772  wird  es  gewiss  jeder 
Leser  anwenden,  welcher  dem  vorliegenden  Bande  seine 
Aufmerksamkeit  schenken  mag.  Es  herrscht  darin  eine 
so  eigentümliche  Mischung  von  jugendlichem  Eifer  und 
männlicher  Reife,  von  stürmischer  Energie  und  massvoller 
Buhe,  von  üebermut  und  Gerechtigkeit,  von  Leichtigkeit 
und  Gründlichkeit,  eine  solche  Verbindung  von  Spottlust 
über  das  Schlechte  und  von  sachkundiger  Versenkung 
in  das  Wertvolle,  ein  solches  Talent  der  Polemik  und 
eine  solche  Fähigkeit  der  Anerkennung,  dass  dieses 
Journal  oder  vielmehr  dieser  eine  Jahrgang  eines  Journals 
im  ganzen  Umkreise  des  deutschen  Zeitungswesens  nur 
wenige  seinesgleichen  haben  dürfte. 

Eine  vollständige  Charakteristik  gehört  in  eine  Ge- 
schichte des  deutschen  Journalismus,  welche  fär  das 
neunzehnte  Jahrhundert  einen  ungeheueren  und  viel- 
jährigen Aufwand  von  Kraft  und  Arbeit  erfordern  würde, 
für  das  achtzehnte  Jahrhundert  im  Anschluss  an  das  be- 

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rv 


kannte  Buch  von  Robert  Prutz  aber  recht  wohl  möglich 
wäre  und  in  absehbarer  Zeit  hergestellt  werden  könnte. 
Nur  die  eingehende  Vergleichung  mit  anderen  Zeit- 
schriften derselben  Art,  d.  h.  mit  anderen  Recensier- 
anstalten,  würde  die  Eigentümlichkeit  der  gegenwärtigen 
völlig  ins  Licht  setzen.  Davon  jedoch  soll  hier  nicht 
die  Rede  sein.  Unsere  Publikation  will  nur  reizen,  nicht 
befriedigen ;  sie  will  die  Beantwortung  der  mannigfaltigen 
Fragen,  die  sich  an  das  Werk  knüpfen,  nicht  vorweg- 
nehmen, sondern  erleichtern;  sie  will  vor  allem  einen 
lange  vergrabenen  Schatz  unserer  Litteratur  jedermann 
zugänglich  machen  und  das  erste  öffentliche  Auftreten 
Goethes  (das  erste  öffentliche  Auftreten,  wenn  wir  vom 
Leipziger  Liederbuch  absehen)  wieder  in  den  allgemeinen 
Gesichtskreis  rücken. 

Was  Goethes  Anteil  an  dem  Journal  sei,  ist  die 
Hauptfrage,  die  sich  aufdrängt.  Eben  diese  Frage  wird 
aber  nie  mit  absoluter  Sicherheit  beantwortet  werden 
können;  und  darum  ist  man  nur  gewiss,  Goethes  ganzen 
Anteil  zu  besitzen,  wenn  man  den  ganzen  Jahrgang 
1772  der  Frankfurter  gelehrten  Anzeigen  besitzt.  Die 
Ausgaben  von  Goethes  sämtlichen  Werken  können  ihn 
nicht  aufnehmen,  weil  sie  Goethes  Recensionen  nicht  so 
viel  fremde  und  zweifelhafte  beimischen  dürfen.  Es 
blieb  also  nur  der  Weg  einer  unverstümmelten  Repro- 
duktion, um  den  Freunden  Goethes,  den  geniessenden 
wie  den  forschenden,  denen  jedes  Wort  Goethes  wichtig 
und  jede  Aeusserung  des  jugendlichen  Schriftstellers 
doppelt  und  dreifach  wichtig  ist,  zu  genügen  und  ihre 
Wünsche  zu  erfüllen.  — 

Der  deutsche  Journalismus  des  siebzehnten  und  acht- 
zehnten Jahrhunderts  war  grossenteils  von  französischen 
und  englischen  Mustern  abhängig;  und  diese  Abhängig- 
keit drückte  sich  vielfach  schon  in  den  Titeln  aus.  Die 
Zeitschrift,  die  uns  augenblicklich  interessiert,  bestand 
von  1736  bis  1790.  Am  3.  Juli  1736  wurde  die  An- 
kündigung  ausgegeben  und  darin  das  Journal  benannt, 


wie  folgt:    'Franckfurtische  |  gelehrte  |  Zeitungen,  |  da- 
rinnen I  Die  merckwürdigste  Neuigkeiten  |  der  |  Gelehr- 
ten Welt,  I  So  wohl  I  In  Ansehung  der  jetzt  lebenden 
Gelehrten,  |  als  auch  |  Aller  zur  Gelehrsamkeit  gehörigen 
Wissenschafften,  |  Künsten   und  Sprachen   umständlich 
berichtet^  |  Und  insonderheit  |  Der  gegenwärtige  Zustand 
aller   in-   und   ausser   Teutschland  |  blühenden  |  Hohen 
Schulen  und  Gesellschafften,  |  Mi  [so!]  unpartheyischer 
Feder   entworflfen.'     Die  erste  Nummer  erschien  *  Frey- 
tags den  6  Jidii  1736'  unter  dem  Titel:  'Franckfurter 
Gelehrte  Zeitung.'     Am  Schlüsse  des  Jahres  1736  ward 
ein  Titelblatt  ausgegeben :  *Franckfurtischer  |  Gelehrter  | 
Zeitungen  |  Erstes  halbe  Jahr;  von  1736.  |  Darinnen... 
entworffen'   wie   in   der   Ankündigung.     Das   Titelblatt 
des  zweiten  Jahrganges  lautet  dann:  ^Franckfurtischer  { 
Gelehrter  |  Zeitungen,  |  Zweytes  Jahr;  von  1737.'  ü.s.w. 
Für   die    einzelnen   Blätter   aber   wird  die  Bezeichnung 
'Franckfurter   Gelehrte  Zeitung'   festgehalten.     Wie  je- 
doch immer  der  Titel  lauten  mag,  so  erinnert  er  an  das 
Jcmmal  des  Scavans  und  seine  deutsche  Imitation,  die 
Leipziger  Acta  Eruäiiorum,     Der   erste   Verleger   und 
Redacteur  war  der  Notar  Samuel  Tobias  Hocker,  hinter 
welchem   als   geistiger  Urheber  des  Unternehmens   der 
Senior   des   Frankfurter   Mmisterü^  Dr.  Münden,  stand. 
Hocker  übergab  das  Journal  seiner  Tochter  Anna  Maria 
Gertraud  Hockerin,   die   es  seit  dem  1.  Juli  1743  ver- 
legte, aber  am  1.  Dezember  1749  ihre  Vermählung  mit 
Johann  Sebastian  Georgen  anzeigte,  der  nun  1749  und 
1750  als  Verleger  zeichnete,   aber  1751  wieder  seiner 
Frau   Platz   machte.     Seit  1760    wurde   die  Zeitung  in 
der  Brönnerschen  Buchhandlung  ausgegeben.     Von  dem 
Buchhändler  Brönner  kaufte  sie  der  fürstlich  Waldecki- 
Bche  Hofrat  Deinet,   der   die  Witwe   des   Buchdruckers 
Eichenberg   geheiratet   hatte,   und   setzte  sie  unter  der 
Firma  der  Eichenbergischen  Erben  in  verändertem  For- 
mat sowie   mit  dem  veränderten  Titel  *  Frankfurter  ge- 
lehrte Anzeigen'  fort:    ähnlich  waren  die  Göttingischen 


VI 


Zeitungen  von  gelehrten  Sachen  1753  zn  der  Bezeichnung 
Göttingische  Anzeigen  von  gelehrten  Sachen  ühergegangen ; 
und  sie  scheinen  nicht  bloss  im  Format,  sondern  auch 
sonst  für  die  neue  Gestalt  des  Frankfuiier  Blattes  einiger- 
massen  als  das  Muster  angesehen  worden  zu  sein.  Dieser 
neuen  Gestalt  erster  Jahrgang  ist  der  vorliegende  von  1772. 
Vgl.  Struve  -  Jugler,  Btbliotheca  htstoriae  Utterariae 
selecia  (Jenae  1754)  2,  890 ;  J.  v.  Schwarzkopf,  Ueber 
politische  und  gelehrte  Zeitungen  ...  zu  Frankfurt  am 
Mayn  (Frankfurt  1802),  8.  27;  Prutz  S.  364;  Didas- 
kalia  vom  4.  Dezember  1882,  S.  1339  (unterz.  Rr.); 
Mitteilungen  von  Dr.  K.  K.  Müller  in  Würzburg.  Ich 
selbst  habe  nur  die  Jahrgänge  1736  und  1737  der 
älteren  Gestalt  gesehen. 

Als  eine  Probe  aus  dem  ersten  Jahrgang  teile  ich 
den  Anfang  der  Nummer  XIII  vom  17.  August  1736 
mit:  'Das  eigentliche  Studiren  des  Menschen,  ist  der 
Mensch  selbst.  Der  Herr  Pope,  ein  Engelländer,  der 
durch  seine  poetische  Wercke,  welche  aus  seiner  Feder 
geflossen,  sich  nicht  geringen  Ruhm  erworben,  hat  eine 
kleine  poetische  Schrifft  von  dieser  Materie  in  seiner 
Sprache  ans  Licht  gestellet,  welche  den  Titul  führet: 
Versuch  von  dem  Menschen.  Welche  in  das  Frantzö- 
sische  übersetzt,  und  die  Ausgabe  davon  ist  von  dem 
Übersetzer  selbst  übersehen  und  besorget  worden.  Sie 
ist  in  12.  von  112.  Blätter  ohne  die  sinnreiche  Vorrede, 
welche  aus  36.  Blätter  bestehet,  zu  Amsterdam  bey  Jo- 
hann Friedrich  Bernhard.  In  dem  Werck,  davon  wir 
reden,  hat  Herr  Pope  allen  falschen  Schein  der  Dicht- 
kunst, womit  man  sie  sonsten  zu  zieren  und  auszu- 
schmücken pfleget,  weggelassen,  hingegen  hat  er  die  be- 
liebte Anmuth  und  gründliche  Gedanckeu,  welche  ihr  einen 
besondern  Preiss  geben,  sorgfältig  beybehalten,  die  Me- 
iaphysic  von  falschen  SubtilitUen  und  kindischen  Possen 
gereiniget,  welche  sie  in  anderer  Schrifften  sehr  ver- 
ächtlich machet,  und  sie  so  gebraucht,  dass  man  sie 
als  etwas  Wahrhafftiges ,  Begreiffliches,  Sinnreiches  und 


VII 


kräfftig  Unterweisendes  ansehen  kan,  welche  Eigen- 
sebafften  ihr  vornemlich  gehören.  Mit  einem  Wort,  er 
hat  gezeiget,  wie  man  das  Feuer  und  die  Anmuth  der 
Dichtkunst  mit  Metaphy&mcher  Gründlichkeit  und  Ver- 
stand verknüpffen,  und  mit  beyden  zugleich  seine  Ge- 
dancken  ausdrücken  könne.'  Es  folgt  eine  Inhaltsangabe, 
welche  endigt:  *Der  Schluss  dieses  vierdten  Abschnitts 
hält  in  sich  ein  Lob  seines  Gönners  des  Herrn  Mylord 
Bollinbroke  da  man  den  Verfasser  dieser  Schrifft  des 
Spinozismi  beschuldigen  wollen,  so  hat  der  Übersetzer 
von  ihm  diese  Beschuldigung  abzulehnen  gesucht,  und 
zwar  mit  Recht,  indem  der  GOtt  dieses  Englischen  Dich- 
ters nicht  ein  stummer ,  blinder,  tauber,  und  mit  der 
Materie  vermischter  wie  Spinozae  GOtt  ist,  sondern  das 
höchste  Wesen,  welches  alles  weisslich  regieret  und  erhält.' 

Die  reorganisierte  Zeitschrift  von  1772,  an  der  Merck, 
Georg  Schlosser,  Herder,  Goethe  mitarbeiteten,  erregte 
sofort  die  Aufmerksamkeit  der  litterarischen  Kreise; 
man  stellte  ihr  allenthalben  das  beste  Zeugnis  aus  und 
sah  ihrem  weiteren  Erscheinen  mit  Spannung  entgegen. 
Man  hatte  auch  wohl  zu  tadeln,  die  Mitarbeiter  selbst 
waren  mit  einander  nicht  stets  zufrieden.  Aber  der 
Wert,  den  man  auf  das  Unternehmen  legte,  und  der 
Ernst,  mit  welchem  das  Becensiergeschäft  getrieben 
wurde,  erhellen  aus  den  tadelnden  Aeusserungen  nicht 
minder,  als  aus  den  lobenden. 

Claudius  liess  sich  im  Wandsbecker  Bothen  1772 
.  Nr.  8  vom  14.  Januar  vernehmen  wie  folgt: 

'Mein  Herr  hat  mir  wohl  eher  en  passant  erzählt, 
dass  die  Zeitungssteiler  es  unter  sich  so  halten,  dass 
einer  des  andern  so  wenig  erwähnt,  als  es  nur  irgend 
möglich  ist,  und  sonderlich  wenn  ein  neuer  Versucher 
ins  Feld  kommt ;  denn  thun  sie,  als  ob  er  gar  nicht  in 
der  Welt  wäre,  und  lassen  sich  zum  Theil  am  Rock 
zupfen,  und  sehen  sich  ja  nicht  um.  Das  thun  sie 
darum,  dass  ihre  Leser  nicht  erfahren,  dass  noch  sonst 
jemand  in  der  Stadt  mit  Blau-Holz  handle,  und  nennen 


VIII 


das  eine  böcbBtnöthige  Politiqne ;  's  mag  anch  zum  Theil 
wohl  wahr  seyn.  Wenn  ich  den  Finger  an  die  Nase 
lege  und  so  recht  stark  nachdenke,   so  kann  ich  diese 

Politique  zur  Noth  wohl  begreiffen,  aber  nachthnn 

ich  habe  die  ganze  Hand  an  die  Brust  gelegt,  ich  kanns 
doch  nicht  nachthun;  mich  dünkt  immer  die  Leute 
schreiben  ihre  Blätter  deswegen,  dass  sie  bekannt  werden 
sollen,  und  wenn  ich  nun  schweige  —  da  thät  ich  ja 
was  die  Leute  nicht  gerne  haben  wollten,  und  wer  mag 
das  thun?  Nein,  nicht  doch!  In  Frankfurth  am  Mayn 
kommen  mit  Anfang  dieses  Jahres  „Frank further 
gelehrte  Anzeigen"  heraus  „die  nicht  eigentlich 
ein  Repertorium  ...  wo  möglich  allezeit  bemerken**  (= 
Neudruck  3,  6  bis  17). 

*  Diese  Frankfurther  Anzeigen  werden  von  einer  Ge- 
sellschaft Männer  herausgegeben  „die,  wie  sie  sagen, 
ohne  alle  Autorfesseln  und  Waffenträgerverbindungen  im 
stillen  bisher  dem  Zustand  der  Litteratur  und  des  Ge- 
schmacks hiesiger  Gegenden  als  Beobachter  zugesehen, 
und  sich  vereiniget  haben,  um  dafür  zu  sorgen  .  .  .  ent- 
halten** (=  unten  8.  XXXI). 

'Das  erste  Stück  vom  3  Jan.  enthält  die  Anzeigen 
des  brittischen  Museum  3ter  Theil,  Fabeln  und  Er- 
zählungen in  Burcard  Waldis  Manier,  Singedichte  von 
Wilhelm  Heinsen  und  Loix  ^  consiiiutions  de  Sa  Ma- 
jeste  le  Rot  de  Sardaigne  pübliees  en  1770  2  Vol.  in 
12,  und  die  Verfasser  sagen  ihre  Meinung  grade  heraus, 
ohne  viel  Federlesens  und  ohne  Stachelreden.  Ich 
wünsche  ihnen  viele  Leser. 

'Zu  Aachen  kommt  auch  mit  Anfang  dieses  Jahres 
eine  Kaiser  1.  privilegirteReichs-Post  Amts- 
Zeitung,  nebst  einem  Wochenblatte,  und  zu  Coburg 
eine  neue  Zeitung  unter  dem  Titel  „Auszug  aus  der 
neuesten  Geschichte  der  Staaten  der  Wis- 
senschaften und  derKünste  heraus.  Von  diesen 
habe  ich  noch  kein  Stück  gesehen,  und  auf  die  vor- 
läufigen Avertissements  verlasse  ich  mich  niemals. 


IX 


'Es  mögen  wohl  noch  sonst  hie  nnd  da  mit  Anfang 
dieses  Jahrs  neue  Blätter  ausgegangen  seyn,  ich  besinne 
mich  itzo  aber  grade  nicht  auf  mehr,  sonst  zeigte  ich 
sie  auch  an.' 

Diese  Bemerkung  gleich  der  ihr  vorangehenden  über 
Aachen  und  Coburg,  sollte,  wie  man  sieht,  die  Unpartei- 
lichkeit des  Boten  illustrieren.  Er  berichtigt  dann  noch 
einige  Druckfehler,  welche  der  Korrektor  in  seiner  Nr.  3 
stehen  lassen,  indem  er  bemerkt:  ^Er  ist  sonst  ein  guter 
Corrector,  nur  dass  er  nicht  gut  corrigirt.'  Endlich 
meldet  er  in  einer  Nachschrift  den  Tod  von  Klotz  und 
Helvetius.  Letzterer  habe  vom  'Geist'  geschrieben:  'Aber 
vom  Geist  getrieben  werden,  ist  mehr  als  vom  Geist 
schreiben  sagt  mein  Vetter.'  Hiermit  schliesst  'der 
Bothe'  seinen  diesmaligen  Artikel  'Gelehrte  Sachen.' 

Was  sonst  Journale  über  die  Frankfurter  gelehrten 
Anzeigen  zu  sagen  hatten,  wird  sich  im  Verlauf  ergeben. 
Zunächst  gehen  wir  den  brieflichen  Aeusserungen  nach. 

Sophie  von  La  Roche  schrieb  am  5.  Januar  1772  an 
Merck  (Merck-Briefe  1,  32):  'Darf  ich  Ihnen  sagen,  dass 
Sie  nicht  hätten  leiden  sollen,  dass  gleich  in  den  ersten 
Zeitungsblättem  Nonnen  und  Pfaffen  angepackt  werden ; 
es  hat  einige  Köpfe  gestossen.'  Sie  meint  die  Bemer- 
kungen über  Burcard  Waldis  in  der  ersten  Nummer 
(Neudruck  6,  24  ff.)  die  natürlich  in  katholischen  Krei- 
sen verletzen  mussten.  Sie  hatte  Abonnenten  geworben, 
in  Düsseldorf  z.  B.  Fritz  Jacobi  gewonnen  (s.  dessen 
Auserl.  Briefw.  1,  65)  und  durfte  sich  daher  eine  solche 
Warnung  wohl  erlauben. 

Einem  Briefe  von  Franz  Leuchsenring  {vgl.  Herders 
Nachl.  3,  176.  183)  und  Merck  an  Wieland  etwa  vom 
7.  oder  8.  Februar  waren  zwei  Nummern  der  Frankfurter 
gelehrten  Anzeigen  beigelegt,  darunter  die  (noch  nicht 
ausgegebene)  vom  11.  Februar,  'worin'  wie  Wieland  am 
18.  Febmar  aus  Erfurt  an  Georg  Jacobi  nach  Halber- 
stadt  schreibt  'Sulzers  Theorie  sehr  scharf,  nicht  etwa 
blos   mit   attischem  Salze,   sondern,   beym  Anubis !    mit 


Salpeter  und  spanischem  Pfeffer  gerieben  wird.*  'Ich 
möchte  wohl  wissen'  fährt  er  fort,  'wer  die  Recension 
gemacht  hat.  Sie  ist  avec  cannoissance  de  cause  und 
ungleich  besser  als  die  meinige  geschrieben'  (Wielands 
Ausgew.  Br.  3^  26  vgl.  103).  Auch  der  Verleger  war 
auf  diese  Recension  stolz:  'Das  Stück  ist  einzig'  sagt 
er  (Weim.  Jahrb.  6,  82). 

Schlözer  in  Göttingen  fordert  am  8.  Mäi*z  Johannes 
Müller  auf  (Maurer -Constant  3,  31),  ein  Exemplar  seines 
Bellum  dmhricum  'an  die  Verfasser  der  nagelneuen 
Frankfurter  Gelehrten  Anzeigen'  zu  schicken.  'Darin 
lese  ich  soeben'  fügt  er  hinzu  'eine  Recension  ad  in- 
vidiam  usque  vorteilhaft  von  meiner  Allgemeinen  Nor- 
dischen Geschichte,  und  darin  eine  Verwunderung,  warum 
ich  die  Runen  in  Dänemark  nicht  von  dem  Gimbrischen 
Krieg  herhole.  Da  kommt  also  unsre  nagelneue  Kätzerei 
von  den  Cimbern  auch  wieder  zu  passe ! '  Vgl,  die 
Nummer  17  vom  28.  Februar  (Neudruck  S.  113,  27  ff.), 
lieber  eben  diese  Recension  ärgerte  sich  Schlözers  Kollege 
Heyne  mit  kollegialischer  Liebenswürdigkeit :  der  Frank- 
furter Recensent  habe  den  Geist  der  Kompilation  in  einen 
Schöpfergeist  verwandelt:  'Wäre  doch  die  Recension 
von  dem  Verfasser  gewesen,  der  das  Mosaische  Recht 
(220,  14)  und  den  Batteux  (in  der  Allgem.  Deutschen 
Bibliothek,  vgl.  unsern  Neudruck  426,28:  es  war  Herder!) 
recensirt  hat.'  So  schreibt  Heyne  an  Herder  (Von  und 
an  Herder  2,  135).  Dieser  hatte  sich  auch  über  'das 
Posaunen'  der  Schlözer-Recension  geärgert  und  vermutet: 
'dieser  und  viele  ähnliche  Gassentrompeter  z.  E.  Revision 
der  Phüosophie  (Neudruck  313,  3  vgl.  468,  23)  u.  s.  w. 
müssen  von  Schlosser  herrühren,  oder  ich  weiss  nicht. 
In  allen  ist  der  platteste  Kopf  von  aussen  und  der  leerste 
von  innen;  Ignoranz  des  Zustandes  der  Sache  und 
Mangel  des  Gefühls,  was  sein  soll'  (ibid.  138).  Heyne 
meint,  der  Recensent  habe  Herder  für  den  Verfasser  der 
'Revision  der  Philosophie'  (von  Meiners)  gehalten  (ibid. 
141).     Eine   spätere   tadelnde  Recension   über  Schlözer 


XI 


nennt  er  so  wohltbätig,  als  eine  ist;  'denn  hier  konnte 
es  doch  niemand  sagen,  und  doch  stimmt  alles,  was  ich 
kenne,  dem  gesunden  Urtheile  bei*  (ibid.  141). 

Ans  demselben  Göttingen  schreibt  am  19.  Mai  Boie 
an  Bürger  (Bürger -Briefe  1,  49):  'Wegen  der  Frank- 
furier Kritik  mag  Sie  ein  Brief  von  Wieland  trösten,  den 
ich  beylege.*  Er  meint  die  Nr.  19  vom  6.  März,  worin 
(125,  31)  Bürgers  'Dörfchen'  abgelehnt  wird.  Voss 
schreibt  am  24.  Februar  1773  (Briefe  1,  127):  'Die 
Frankfurter  gelehrte  Zeitung  mit  dem  Wandsbecker  Bo- 
ten, war  bisher  die  einzige,  die  vernünftig  war,  aber 
auch  die  ist  jezt  in  schlechte  Hände  gefallen.* 

Auf  die  'Anekdote'  vom  23.  Juni  (332,  4)  wird  der 
Hofrat  Ring  in  Karlsruhe  durch  Wieland  hingewiesen 
(Funck,  Beiträge  zur  Wieland -Biographie  8.  25),  und 
dieser  nennt  die  Frankfurter  gelehrte  Zeitung  'eine  der 
besten,  die  wir  dermalen  haben.'  Dass  er  damit  auch 
oft  unzufrieden  gewesen,  wusste  Boie  an  Merck  zu  mel- 
den (Merck -Briefe  1,  46). 

J.  L.  Benzler  schreibt  aus  Leipzig  am  4.  Juli  1772 
an  Gleim:  'Auch  die  Frankfurter  Zeitungen,  die  ich  ge- 
lesen habe,  sind  oft  partheyisch;  doch  halt'  ich  sie  für 
die  besste  gelehrte  Zeitung,  die  wir  itzt  haben'  (unge- 
druckt,  mitgeteilt  von  Seuffert).  Hierauf  antwortet 
Gleim,  Halberstadt  13.  Juli:  'Die  Frankfurtsche  Zei- 
tung wurde  zu  Berlin  gerühmt,  ich  habe  sie  noch  nicht 
zu  sehn  bekommen'  (ungedrackt,  Mitteilung  Seufferts). 
Georg  Jacobi  schreibt  aus  Halberstadt  an  Merck  (Merck- 
Briefe  2,  43):  'Ihre  gelehrten  Anzeigen,  mein  Bester,  hat 
Gleim  zu  wiederhohlten  Malen  auf  dem  hiesigen  Postamte 
bestellt ;  aber  noch  nicht  bekommen.  Ich  bin  unbeschreib- 
lich begierig,  sie  zu  sehen.  Hoffentlich  find  ich  die- 
selben in  Düsseldorf,  wohin  ich  in  acht  Tagen  abzureisen 
gedenke.  Wohl  unsrer  Critik,  deren  Afterbild  so  lange 
in  allen  Trödelbuden  zar  Schau  *  gestellt  und  gekauft 
worden  ist,  dass  endlich  einmal  edeldenkende ,  freie 
Männer  sich  ihrer  annehmen ! ' 


Xll 


^Nennen  Sie  mich  nicht  mehr  in  Ihren  Zeitungen 
einen  grossen  Kopf*  beschwert  sich  Herder  an  Merck 
(Merck-Briefe  1,  41)  mit  Beziehung  auf  413,  1  vom 
7.  August  1772:  'in  Jena  hat  ein  Narr  geglaubt,  Ich 
habe  mich  selbst  so  genannt  und  über  die  Büttelidee 
mir  anonym  seine  Zeitungsrecension  zugeschickt,  von 
der  ich  noch  jetzt  kein  Wort  verstehe.*  In  demselben 
Briefe  bemerkt  Herder,  dass  ihm  Lavaters  biblische  Er- 
zählungen weit  mehr  Lob  zu  verdienen  scheinen,  'als 
ihnen  Ihre  Zeitung  (nam  tibi  alUniiur  faex  ista)  gegeben.' 
Vgl.  339,  27  vom  30.  Juni. 

Schlosser  an  Lavater  22.  August  (mitgeteilt  von 
Ludwig  Hirzel,  Im  neuen  Reich  1879.  L  S.  276):  'Ihr 
Urtheil  von  der  hiesigen  Zeitung  macht  den  Verfassern 
derselben  Ehre;  es  ist  aber  auch  nicht  zu  leugnen,  dass 
der  Tadel  über  die  Flüchtigkeit  einiger  Recensenten  ge- 
gründet ist  Die  Haupt- Absicht  dieses  Blattes  ist,  wenig- 
stens 80  viel  ich  Antheil  daran  habe,  nicht  sowohl 
Bücher -Kenntniss  mitzutheilen ,  sondern  (den)  Gesichts- 
punct  zu  zeigen,  in  welchem  die  Wissenschaften  gesehen 
werden  sollen.  —  Daher  kommts  dass  man  oft  blos 
mit  dem  Autor,  blos  über  seinen  Gegenstand  räsonnirt 
und  seinen  Gang  nicht  verfolgt,  und  dieses  und  die 
sorglose  Freymüthigkeit  und  Ehrlichkeit,  womit  die  Verf. 
zu  Werk  gehen,  giebt  ihnen  einen  Ton  der  Neuheit, 
der  freylich  seyt  den  Litteratur-Briefen  nicht  viel  gehört 
worden  ist,  und  den  die  Clotzische  Schule  in  ihren 
Zänkereyen  und  schlechten  Absichten  verlieren  muste.* 
Jn  einem  ferneren  Brief  vom  13.  September  spricht 
Schlosser  abermals  über  die  Haltung  des  Journals  über- 
haupt, indem  er  Lavater  zugibt,  dass  der  Ton  desselben 
wohl  überspannt  werden  könne,  dass  aber  die  'Ueber- 
schwemmung  von  elenden  Schmierereien*,  in  denen  man 
bald  ersaufen  werde,  den  lebhaften  Spott,  nicht  gegen 
die  Autoren  als  Männer,  sondern  nur  als  Autoren,  den 
die  Anzeigen  bisweilen  enthielten,  gerechtfertigt  und 
wirksam  erscheinen  lasse  (Hirzel  a.  a.  0.  277). 


XIII 


Christian    Felix    Weisse    in    Leipzig    schreibt    am 
13.  Oktober  1772  an  Johann  Peter  Uz  nach  Ansbach 
(Morgenblatt  1840  8.  1170  f.):    'Kennen  Sie  schon  die 
gel.   Zeitung   von   Frankfurth   am  Main?    Unter  vielen 
guten  und  richtigen  Urtheilen  kommt  viel  Wunderbares 
und   Eigenes   darin   zum   Vorschein:   richterliche,   par- 
theyische  Aussprüche,   und  wehe    dem,   den   ein   Ver- 
dammungsurtheil   trifft!    Man   richtet   alles   nach  einer 
besondern  Theorie,   redet  beständig   von  Ideal  und   In- 
tuitionsgefühle.    Kein  Gedicht   ist   ein   wahres   Gedicht, 
was   nicht   Handlung   hat,   d.  i.   kein  Drama  ist,   kein 
Drama  aber  gut,  was  nicht  mit  Leib  und  Seele  Shakespear 
ist.   Nach  dieser  Theorie  werden  selbst  Gessners  Idyllen 
verworfen  (446,  29).     Unter  den  Deutschen  ist  Niemand 
Dichter  als  Gerstenberg,  Klopstock,  Lessing  und  Wieland. 
Jacobi  kriecht  nebst  Gleimen  auch  bisweilen  durch,  aber 
für  diese  scheint  die  persönliche  Freundschaft  irgendeines 
Mitrecensenten  zu  sprechen.     Wir   hier   halten  alle  für 
einen  der  Hauptverfasser  Her  dem,  denn  seine  Sprache 
verräth  ihn.     In  Lemgo  kömmt  eine   andere  Bibliothek 
heraus,   die   sich   wider   die  Frankfurther  Zeitung   auf- 
lehnet: nach  dem  ersten  Theile  zu  schliessen,  den  ich 
bloss   durchgeblättert,   sind   aber   die  Recensenten  weit 
seichtere  Köpfe*.     Derselbe   an  denselben   am  28.  De- 
zember 1772:  'Die  Frankfurther  Zeitung  ist  allerdings 
ein  seltsames  Werk :  auf  einer  Seite  hat  sie  viel  Gründ- 
lichkeit,  auf  der  andern  viel  seltsame  Anforderung  an 
unsere  Schriftsteller,   eine  unerklärliche  Theorie,   über- 
trieben  in   Lob    und   Tadel    und   viel    Partheylichkeit. 
Unfehlbar  ist  Herder  nebst  einem  gewissen  Gede  Haupt- 
verfesser, so  wie  er  auch  bei  der  allg.  Bibliothek  Ver- 
fasser von  verschiedenen  Recensionen  ist,  die  sich  gleich 
durch  die  Sprache   kenntlich  machen.     Ich  werde  ver- 
muthlich  den  Zorn    dieser  Herrn   sehr  auf  mich  laden : 
denn  in  dem  Stücke  der  Bibliothek,  das  itzt  die  Presse 
verlassen  wird,   steht   eine  Recension   der  lezten  Gess- 
nerischen  Idyllen,  worinnen  die  Frankfurther  Recension, 


XIV 


die  Gessnern  so  tief  herabsezte,  gerade  widerleget  wird.* 
Bezüglich  der  Autoren  war  Weisse  wenigstens  auf  einer 
bessern  Spur  als  Bodmer,  der  noch  am  12.  März  1773 
äusserte:  4ch  fürchte  immer  Wieland  habe  Antheil  an 
diesen  (den  Frankfurter)  Zeitungen'  (Zehnder,  Pestalozzi 
1,  435).  Die  Recension,  welche  Weisse  in  Aussicht  stellt, 
ist  in  der  Neuen  Bibliothek  der  schönen  Wissenschaften 
und  der  freyen  Künste  14,  1  (1773)  8.  80  ff.  erschienen 
und  resümiert  die  Einwürfe,  die  sie  zu  widerlegen  sucht, 
auf  folgende  Weise  (8.  104 f.):  'Nun  nehme  man  noch 
einen  Augenblick  die  dreyfache  Kritik  zusammen.  Durch 
die  erste  ward  die  Dichtkunst  von  allen  leblosen  Gegen- 
ständen auf  die  lebendigen  eingeschränkt ;  durch  die 
zwejte  von  allen  Wesen  der  Einbildungskraft  auf  den 
wirklichen  Menschen ;  und  durch  die  dritte  endlich  von 
allen  übrigen  Formen  auf  die  einzige  dramatische  Form. 
Es  fehlte  nichts,  als  dass  man  noch  in  dieser  Form  die 
einzige  besondre  Manier  bestimmte:  und  welche  würde 
das  anders  gewesen  seyn,  als  Shakespears  Manier? 
8o  führe  denn  auf  einmal  die  ganze  Litteratur  in  den 
einzigen  8hakespear  zusammen!  Wir  gehören  ge- 
wiss zu  den  eifrigsten  Bewunderern  dieses  grossen  Eng- 
länders ;  aber  wir  müssen  doch  auch  sagen :  Wenn 
Shakespear  vortrefflich  ist,  so  ist  darum  noch  nicht 
alles,  was  vortrefflich  ist,  Shakespear.  Eine  Er- 
innerung, die  hier  vielleicht  nicht  ganz  am  rechten  Orte 
steht ;  die  aber  doch  immer  nicht  schaden  kann !  *  Die 
Lemgoer  Auserlesene  Bibliothek  der  neuesten  deutschen 
Litteratur  war  in  den  Frankfurter  gelehrten  Anzeigen, 
Neudruck  357,  1  ff.  recensiert  worden.  Darauf  ant- 
woi^tet  die  Lemgoer  Bibliothek  in  der  Vorrede  zum 
zweiten  Band,  zuerst  im  allgemeinen  8.  IX  ff.  und  dann 
durch  einen  vollständigen,  mit  Glossen  versehenen  Ab- 
druck der  Frankfurter  Recension  8.  XVIII  ff.  Den 
Frankfurter  Journalisten  wird  vorgeworfen,  dass  in 
keinem  Blatte  der  entscheidende^^  positive  Docententon 
mehr  als  in  dem  ihrigen  herrsche :  ^sie  zeigen  ganz  be- 


XV 


sonderS;  dass  sie  meinen  alle  Kenntnis  allein  zu  haben, 
nnd  vergessen  mehr  als  jemand,  was  man,  wie  sie  sich 
ausdrücken,  dem  Publike  schuldig  ist*  (8.  XI).  Der 
zweite  Band  der  Lemgoer  wurde  in  den  Frankfurter  ge- 
lehrten Anzeigen  1773  Nr.  1  8.  6  (vgl.  8.  666)  wieder 
recensiert,  und  die  Vorrede  des  dritten  erwidert  darauf 
nur  beiläufig  in  dem  Satze:  'Andere  Vorwürfe,  wohin 
wir  auch  die  von  des  heil.  Rom.  Reichs  Renomisten  in 
Frankfurt  {vox  clamantis  in  deserio)  mit  einem  ganz 
lächerlichen  Litteraturdespotismus ,  ohne  die  geringste 
Spur  von  Gründen,  und  noch  weniger  von  Critik,  bei 
Gelegenheit  des  zweiten  Bandes  wiederholte  Verdammung 
des  ganzen  Instituts  rechnen,  und  denselben  der  Justitz 
seines  Orts,  die  er  wol  gewohnt  ist,  überlassen,  sind 
bereits  in  der  Vorrede  des  zweiten  Theiles  mithin  ein- 
mal für  allemal  beantwortet  worden.'  Was  es  mit  der 
taktvollen  Anspielung  auf  die  Justiz  für  eine  Bewandtnis 
habe,  werden  wir  bald  erfahren. 

Aehnlich  wie  die  Lemgoer  Bibliothek  war  Schirachs 
Magazin  von  den  Frankfurter  gelehrten  Anzeigen,  Neu- 
druck 466,  26  ff.,  647,  4  ff.  hart  mitgenommen  worden. 
Schirach  antwortet  in  der  Vorrede  zu  seinem  zweiten 
Band,  Helmstädt  am  20.  April  1773.  Er  versichert  auf 
sein  Ehrenwort,  *dass  er  die  Angriffe  der  schwarzen 
Zeitung  in  Frankfurt  am  Mayn*  nicht  gelesen  habe  und 
nur  durch  Nachrichten  seiner  Freunde  davon  wisse.  Er 
nennt  sie  aber  Invektiven,  die  nichts  weiter  als  In- 
vektiven  sind  und  zuweilen  ins  Pasquillante  fallen.  'Wenn 
ich'  fährt  er  fort  'so  niederträchtig  zu  denken  fähig 
wäre,  wie  diese  erbosste  Gegner,  so  würden  gleichartige 
Beantwortungen  nicht  fehlen.  Ich  habe  Freunde  die  in 
ihrer  Hitze  oft  sehr  weit  gehen  würden,  wenn  ich  es 
zugäbe,  und  welche  rüstig  genug  wären,  auf  Kosten 
anderer  Lachen  zu  erwecken.  Die  Herren  in  und  um 
Frankfurt  am  Mayn  8 — r.  M — k.  H — r.  G~e  8 — t.  und 
sehr  viele  andre,  die  man  wohl  kennt,  so  verdeckt  sie 
ihre  Rolle  auch  spielen  wollen,  würden  gewahr  werden. 


XVI 


dass  auch  auf  meiner  Seite  Personen  wären,  die  Frech- 
heit mit  Frechheit  vergelten,  und  in  dem  Tone,  vielleicht 
hesser,  antworten  könnten,  in  dem  man  zu  uns  spricht. 
Es  fehlt  uns  nicht  an  Muthe  dazu :  es  fehlt  uns  an  der 
Bosheit  des  Herzens,  die  dazu  erfordert  wird.'  Die 
Namen  Schlosser,  Merck,  Herder,  Goethe,  'Schmidt*  sind 
leicht  zu  ergänzen.  In  demselben  zweiten  Band,  erster 
Teil  S.  30  wird  *der  Verfasser'  der  Frankfurter  ge- 
lehrten Anzeigen  so  charakterisiert:  'ein  junger  Mann, 
wie  es  scheint,  bey  dem  es  Schade  ist,  dass  er  glaubt, 
das  Publikum  hätte  ihn  gedungen,  dass  er  hinter  die 
Gelehrten  herlaufen,  und  ihnen  schiefe  Gesichter  machen, 
sollte,  damit  es  lachen  könnte.  Die  Rolle  eines  gelelu^ten 
Lustigmachers  ist  doppelt  verächtlich,  und  es  hält  schwer 
alle  Woche  zweymal  für  Geld  Spass  zu  machen,  der 
gefallt'  Es  handelt  sich  aber  um  die  Recension  von 
Schlözers  üniversalhistorie,  die,  wie  wir  im  zweiten  Ab- 
schnitte sehen  werden,  von  Herder  herrührte.  Auch  eine 
Recension  über  den  zweiten  Band  von  Bergsträssers 
Realwörterbuch  schliesst  (ebenda  S.  195)  mit  einem  Aus- 
fall auf  die  Frankfurter  gelehrten  Anzeigen:  das  beste 
Lob  werde  Bergsträsser  *ohnstreitig  von  den  Leuten  er- 
halten die  die  neue  schwarze  Zeitung  in  Frank- 
fürt  am  Mayn  schreiben.  Diese  werden  ihn  tadeln,  und 
kan  man  gründlicher  gelobt  werden,  als  durch  den  Tadel 
und  die  Misshandlung  dieser  Cotins?'  Vgl.  Frankfurter 
gelehrte  Anzeigen,  Neudruck  582,  3 4 ff.  und  Berg- 
strässers unten  S.  XCI  ff.  in  Seufferts  Vorbemerkung  mit- 
geteilte Antikritik. 

ZoUikofer  in  Leipzig  meldet  am  10.  November  an 
Garve  nach  Breslau  (Briefw.  zwischen  Garve  und  Zolli- 
kofer,  Breslau  1804,  S.22):  'Der  Verleger  der  Frankfurter 
gelehrten  Anzeigen  klagt  mir  den  Verdruss,  den  ihm  seine 
Zeitungen  machen.  Nun  sollen  alle  theologischen  Artikel 
durch  die  Censur  des  dasigen  Ministeriums  gehen.  Sie 
wollen  also  lieber  keine  theologischen  Bücher  mehr  re- 
censiren.     Diess  ist  mir  nicht  lieb,  weil  mir  ihre  theo- 


XVII 


logischen  Kecensionen  mit  am  besten  gefallen  haben/ 
Die  Reibungen  mit  der  Geistlichkeit  hatten  früh  be- 
gonnen. Schon  die  dritte  Nnmmer  gab  durch  ihre  Be- 
merkungen über  das  Predigtwesen  (22,  1  flf.)  Anstoss. 
Der  Verleger  musste  sich  vor  die  DepuicUi  ad  rem  U- 
brariam  stellen.  Die  fünfte  Nummer  verletzte  abermals, 
wohl  durch  Anspielungen  auf  Frankfurter  Intoleranz 
(29,  35  ff.)  7  etwa  auch  durch  tolerante  Aeusserungen 
über  die  Juden  (32 ,  6  ff.)  und  ungläubige  über  den 
Teufel  (32,  20  ff.),  durch  die  Polemik  gegen  biblische 
Redensarten  (33,  23),  sowie  durch  das  Verlangen,  die 
Prediger  und  Sittenlehrer  sollten  die  Moral  aus  dem 
Himmel  herab  auf  die  Erde  unter  die  Menschen  führen 
(35,  5  ff.).  Man  schrie  über  Ketzerei,  und  der  Senior 
Plitt  predigte  gegen  die  Recensenten.  Der  Verleger 
sollte  sie  nennen,  widerrufen  und  sich  bis  zu  ausge- 
machter Sache  aller  theologischen  Recensionen  enthalten. 
Schlosser  schrieb  eine  Verteidigung,  die  man  nicht 
demütig  genug  fand.  Gleichwohl  wurde  die  Sache  aus- 
geglichen, als  der  Verleger  eine  schriftliche  Versicherung 
der  Direktion  beibrachte,  wornach  der  Verfasser  der 
theologischen  Artikel  auswärts  in  einer  grossen  Ent- 
fernung von  Frankfurt  lebte  und  die  Glieder  des  Frank- 
furter Ministeriums  nicht  einmal  dem  Namen  nach  kannte, 
also  auch  jene  Ausfalle  nicht  auf  sie  gerichtet  sein 
könnten.  Vgl.  Weimarisches  Jahrbuch  6,  80  f.,  83. 
Allgemeine  Deutsche  BibUothek  18,  2,  S.  662.  Die 
Recension  der  Nöltingschen  Rede  am  Grabe  des  seligen 
Alberti  in  Nummer  39  vom  15.  Mai  (256,  34  ff.)  ärgerte 
die  Geistlichen  und  ihre  Partei,  ohne  dass  sie  die  Sache 
weiter  verfolgten  (Allgemeine  Deutsche  Bibliothek  a.  a. 
0.  663).  Aber  die  Nummer  58  vom  21.  Juli  brachte  eine 
höhnische  Recension  über  ein  Buch  des  Hauptpastors  Goeze 
in  Hamburg,  das  dem  Frankfurter  Magistrat  gewidmet  war 
(379,  12  ff.),  und  diese  hatte  einen  längeren  Pressprocess 
zur  Folge,  der  sich  bis  in  das  nächste  Jahr  hineinzog  und 
für  die  obwaltenden  Verhältnisse  höchst  charakteristisch  ist. 

Litteraturdenkmale  des  18.  Jahrhunderts.    8.  b 


XVIII 


Der  Frankfurter  Rat  hatte  Goezen  für  seine  Wid- 
mung gedankt,  und  dieser  darauf  in  einem  Schreiben 
vom  14.  Juli  1772  erwidert,  worin  er  den  Frankfurtern 
das  beste  Zeugnis  ausstellte  und  behauptete :  es  leuchte 
aller  Welt  in  die  Augen  *dass  der  rechte  Gott  noch  in 
dem  Frankfurtischen  Zion  sey'.  Wenige  Tage'  nach 
Eingang  dieses  Briefes  erschien  die  Kecension,  welche 
den  Rat  begreiflicher  Weise  sehr  verstimmen  musste; 
und  die  Frankfurter  Geistlichen  werdein  nichts  versäumt 
haben,  um  die  Verstimmung  zu  steigern.  Auf  einen 
Beschluss  des  Rates  vom  30.  Juli  wurde  der  Hofrat 
Deinet  als  Verleger  am  7.  August  vor  die  schon  ge- 
nannten Depuiaii  gefordert  und  durch  Ratsbeschluss 
vom  20.  August  zu  einer  Strafe  von  20  Reichsthalern 
verurteilt,  was  man  ihm  am  22.  August  persönlich  an- 
kündigte. Deinet  protestierte  gegen  das  Protokoll  vom 
7.  August,  das  ihm  nicht  vorgelegt  worden,  und  worin 
seine  bezüglichen  Aeusserungen  unrichtig  oder  mindestens 
unvollständig  angeführt  seien,  reklamierte  das  Recht  der 
Verteidigung  und  ergriff  das  Rechtsmittel  der  Akten- 
versendung an  eine  auswärtige  Juristenfakultät.  Dies 
wurde  vom  Rat  am  15.  September  zugestanden,  aber 
die  gleichfalls  erbetene  Mitteilung  der  Entscheidungs- 
gründe des  Beschlusses  vom  20.  August  verweigert. 

Das  Protokoll  vom  7.  August  beginnt:  *In  Gefolg 
eines  auf  das  Schreiben  des  Herrn  Pastor  Götz  in  Ham- 
burg, ergangenen  vmmrlichen  Raths-CloncÄ««'  vom  30sten 
elapsi  erschiene,  auf  Vorbescheid  der  Hofrath  Deinet, 
und  wurde  demselben  die  Eröfnung  gethan^  u.  s.  w. 
Auch  bei  der  Verhandlung  selbst  hatte  man  sich  auf 
Goezes  Schreiben  berufen.  Hiernach  musste  Deinet 
glauben,  das«  eine  Denunciation  Goezes  vorliege  und 
bat  gleich  mündlich  und  ebenso  später  schriftlich  um 
Mitteilung  des  Goezeschen  Schreibens,  die  jedoch  beide 
Male  abgeschlagen  wurde,  so  dass  sich  seine  am  27. 
Oktober  eingereichte  Verteidigung  nicht  im  einzelnen 
darauf  beziehen   und  nur  im  allgemeinen  die  Anbringe- 


XIX 


und  Schmähsucht  dieses  Mannes,  dem  es  von  jeher  mehr 
um  seine  Sache,  als  um  die  Sache  Gottes  zu  thun  ge- 
wesen sei,  geiBseln  konnte.  Jener  Verteidigung  war  ein 
ausführlicher  Rechtfertigungsbrief  des  Recensenten  an 
den  Verleger  beigeschlossen,  worin  jeder  Satz  der  Re- 
cension  bekräftigt  und  der  Hauptpastor  Goeze,  der  ^sick 
unterfangt,  aus  seinem  Vatican  an  der  Elbe,  Bullen  und 
Anathemas  in  die  übrige  Welt  zu  zerstreuen',  nach 
seiner  ganzen  bisherigen  polemischen  Wirksamkeit  charak- 
terisiert wird,  wie  folgt: 

^Wer  weis  nicht,  dass  Herr  Goeze  überhaupt  nichts 
lieber  sieht,  hört  und  thut,  als  Zanken.  So  lang  er 
die  Feder  führen  kann,  guter  Gott!  was  hat  er  nicht 
schon  alles  zusammen  gezankt?  So  viel  ich  mich  er- 
innere, fing  er  mit  dem  Verfasser  des  Buchs  Les  Moeurs 
an.  Das  war  wohl  der  Mühe  werth,  ein  solches  Canapee- 
Stück  zu  widerlegen.  Ich  habe  die  Widerlegung  nicht 
gelesen,  aber  ich  finde  in  den  Les  Moeurs  auch  nichts 
zu  widerlegen;  wenigstens  in  Rücksicht  auf  unsere 
Kirche.  Ein  anders  ist  es  bey  der  Catholischen  Gemeine. 

^Nach  diesem,  dünkt  uns,  hat  er  etwas  für  des  Jairi 
Tdchterlein  gekämpft,  und  bewiesen,  dass  sie  todt  und 
nicht  blos  ohnmächtig  gewesen  wäre.  Wir  wissen  aber 
nicht  gegen  wen.  Und  da  dieses  gute  Mädchen  nun 
gewiss  todt  ist;  so  wollen  wir  sie  auch  todt  lassen. 

'Im  Jidbre  1762.  stunde  ein  Ketzer  auf,  der  in  den 
Hanöverischen  Beyträgen  behauptete,  die  Weisen  aus 
Morgenland,  wären  blinde  Heyden  gewesen;  darüber 
blies  Herr  Goeze  Lärmen!  und  schrie  nach  der  Gewohn- 
heit dieser  Herrn,  als  wann  die  ganze  Christenheit  in 
Flammen  stünde.  Sein  Classicum  steht  vor  dem  Uten 
Theile  seiner  Canzelreden. 

^eiroy  ^oXoXv^i,  dqafjuay  d^tjyyeiXe  fAvsaaiy 

AXX^  dytd^  onhcofA^a^a ,  xai  e^eX-9-ofxey  in'  dvzovg! 

'Wenn  die  Weisen  aus  dem  Morgenlande  dem  Herrn 
Pastor  für  seine  Vertheidigung  nicht  mehr  danken,  als  die 
Christliche  Kirche,  dann  ist  es  uns  leid  für  seine  Mühe. 

b* 


XX 


'Die  Wormsischen  Streitigkeiten  mit  der  Refor- 
mirten  Gemeinde  waren  ein  allzuschöner  Anlass  für  den 
Herr  Pastor,  abermal  seinen  Heldenmath  zu  zeigen.  £r 
schrieb,  widerlegte,  verdammte  und  tbate  alles,  was  er 
konnte,  den  Riss  zwischen  den  Protestanten,  der  der 
Religion  so  viel  geschadet  hat,  noch  immer  zu  vergrössern. 

—  Stecke  dein  Schwerdt  ein,  Peter!  wer  nicht 
wider  mich  ist:   der  ist  für  mich;  sagt  Christus. 

—  Hau  ihm  ein  Ohr  ab;  sagt  Herr  Goeze,  und, 
wenn  du  kannst,  beyde;  wer  nicht  denkt  wie 
ich,  ist  wider  mich  und  Gott! 

*Nun  kam  der  Streit  über  die  Bibel  zu  Alcala  auf. 
Es  glaubten  einige  ehrliche  Leute,  die  wohl  erfahren  in 
der  Geschichte  und  der  Kritik  waren ;  dass  diese  Bibel 
nicht  getreu  nach  den  Handschriften  abgedruckt,  sondern 
zu  Begründung  einiger  Lieblingssätze,  hier  und  da  nach 
der  Vulgata  abgeändert  worden  wäre.  Das  konnte  wieder 
Herr  Goeze  nicht  leiden.  Er  sprang  also  auf,  und 
schriebe  drey  Bücher  für  die  Spanier,  gegen  den  Herrn 
Semler;  ob  er  gleich  in  der  Vorrede  zur  ausführlichen 
Vertheidigung  8.  XXI.  gesteht,  dass  er  erst  vor  2.  Jahren 
sich  der  Kritik  genähert  habe,  und  dazu  als  ein  Fremd- 
ling, der  er  noch  sey  —  Was  thut  das?  Ein  braver 
Soldat  geht  ohne  Hosen  dem  Feind  entgegen,  wenn  die 
Gefahr  droht. 

'Ich  weis  nicht,  ob  vor,  nach,  oder  unter  diesen 
Händeln,  die  unglückliche  Theater-Geschichte  in 
Hamburg  entstanden  ist.  Ein  dortiger  Geistlicher  hatte 
in  seinen  Studenten  -  Jahren  einige  Schauspiele  von  der 
rührenden  Gattung  geschrieben,  die  ihm  der  Himmel 
verzeihe!  Sie  wurden  gedruckt,  da  der  Mann  Pfarrer 
war.  Der  UDglückliche  Klotz,  der  die  Anecdote  wüste, 
erzählte  sie  treuherzig  in  seiner  Bibliothek  und  nahm 
sich  die  Erlaubniss,  einen  Seitenblick  auf  die  bekannte 
Goezische  Intolleranz  zu  werfen.  Das  verdross 
den  Herrn  Pastor,  und  da  er  nach  Römischem  Rechte 
§  1.  J.  de  Ingenuis  glaubt,  dass  eine  Comedie,  die  vom 


XXI 


Studenten  gezeugt,  vom  Pfarrer  aber  gebohren  worden 
wäre;  immer  die  Comödie  eines  Pfarrers  wäre ;  so  lärmte 
er  ganz  abscheulich  gegen  diese  Dinge  ^  in  den  Ham- 
burger 8.  g.  schwarzen  Zeitungen.  Er  wurde  dabey 
so  heftig,  dass  der  Verfasser  der  Comedie  eine  bürger- 
liche Klage  gegen  ihn  anstellen  wollte.  Die  Sache  wurde 
vermittelt.  Herr  6  o  e  z  e  schrieb  einen  demüthigen  Brief, 
und  bäte  den  Beleidigten  um  Verzeihung,  versprach  auch 
nichts  mehr  wider  diese  Sache  zu  schreiben.  Allein, 
weder  Versprechen  noch  Zusage,  noch  einige  bürgerliche 
Rücksicht,  noch  Ermahnung  der  kalten  Vernunft;  konnten 
Herr  Goeze  abhalten !  Er  ergriff  wieder  die  Feder  und 
schrieb  — 

Daret  ui  catenis 
Fatale  monstrum 

einen  so  boshaften  Tractat  von  der  Sittlichkeit  des 
Theaters,  dass  jeder  Vernünftiger  denselben  für  weit 
unsittlicher  hielte,  als  alles,  was  je  noch  auf  dem  Theater 
gesehen  worden  war. 

'Inzwischen  hatte  Herr  Professor  Basedow  in 
einigen  Schriften  den  Gedanken  geäusert,  dass  man 
JBonder  nicht  zu  frühe  mit  Gebeten  und  Religions- 
üebungen  betäuben  solle.  Darüber  stiege  Herr  Goeze 
auf  die  Canzel,  und  schrie  Basedowen  aus  für  —  das 
sind  seine  eigne  Worte  —  ein  Werkzeug  des  Teufels, 
einen  Gotteslästerer,  einen  Feind  der  Christlichen  Re- 
ligion, einen  kindermörderischen  Herodes  u.  d.  g.  Koch 
andere  Privatmeinungen  des  Hr.  Basedows  wurden  auf 
eben  diese  Art  angegriffen. 

'Endlich  —  denn  wer  mag  gerne  lang  in  diesen 
hässlichen  Dingen  verweilen  —  endlich  äusserten  ver- 
schiedene Mitglieder  des  Hochwürdi^en  Ministeriums  zu 
Hamburg,  und  sonderlich  der  verstorbene  redliche 
Alberti,  einen  Widerwillen  gegen  das  Hamburger 
Kirchen-Gebet,  worinn  aus  Ps.  79.  v.  6  die  Worte  ent- 
halten  waren:    Schütte   deinen  Grimm   auf   die 


XXII 


Heyden  die  dich  nicht  kennen,  nnd  auf  die 
Königreiche,  die  deinen  Nahmen  nicht  an- 
nehmen! —  Daa  war  des  Herrn  Pastor  seine  Sache 
gar  nicht.  —  Wenn  die  Tromete  klingt,  denkt 
er:  H  u  y !  wie  jenes  mnthige  Boss  in  dem  Buch  Hioh. 
Dess wegen  schrieb  er  einen  Tractat,  worinnen  er  be- 
wiese ,  dass  (so  heiat  der  Titel  des  Tractats) :  D  i  e 
Hamburgische  Kirche  diese  Worte  länger 
als  70  Jahre  ohne  Versündigung  gebeten 
habe,  und  noch  ferner  zu  beten  die  gerech- 
teste Ursache  habe?  —  Denn  warum  nicht? 
fragt  er.  Haben  wir  um  uns  keine  Heyden;  so  haben 
wir  doch  Catholische  Clerisey,  Jesuiten,  Dissidenten  um 
uns.  und  die  Unglücksfälle,  die  über  die  Jesuiten  ver- 
hängt sind,  geben  ein  deutliches  Beyspiel  von  der  Er- 
hörung des  Hamburgischen  Gebets.  Das  sind  seine  eigne 
abscheuliche  Ausdrücke  —  in  dem  Tractate .  dessen  Titel 
ich  eben  anführte,  S.  26.  und  folgende. 

'Hier  haben  sie  eine  kurze  Erzählung  von  des  Herrn 
Pastors  grossen  Kriegen,  wovon  die  Manifeste  öffentlich 
am  Tage  liegen. 

^Seinen  letzten  Kampf  mit  dem  unglücklichen  Al- 
ber ti,  und  die  übrigen  kleinen  Scharmützel  desselben, 
die  nur  auf  der  Canzel  geführt  worden  sind,  oder  sonst 
in  den  unzähligen  Schriften  dieses  Mannes  zerstreut  liegen, 
mag  ein  künftiger  theolgischer  (so!)  Chronikenschreiber 
zusammen  lesen.  Ich,  der  ich  ein  für  allemal  glaube, 
dass  Christus  ein  Bote  des  Friedens  war,  und  dass  keine 
Ketzerey  in  der  Welt  so  gefährlich  ist,  als  diese  un- 
artige Kämpfe  auf  Canzlen  und  in  Schriften,  ich  wende 
gern  die  Augen  von  diesen  verhasten  Scenen,  und 
würde  auch  hier  nichts  davon  gedacht  haben,  „wenn 
ich  nicht  beweisen  müste :  Dass  Herr  Goeze  würk- 
lich  an  nichts  auf  der  Welt  mehr  Vergnügen 
findet,  als  am  Streiten  und  Kämpfen.  Und 
das  beweisen  die  häufigen  Kriege,  die  er 
über    ganz   nichtswürdige   Dinge,   ohne   die 


XXIU 


geringste  Nothwendigkeit^  mit  eckelhafter 
Heftigkeit  geführt  hat. 

'Diesem  kriegerischen  Geistlichen  nun,  der  nicht 
allein  in  den  Wormser  Händeln,  sondern  überhaupt  bey 
allen  Gelegenheiten  den  blutigsten  Hass  gegen  die  Re- 
formirte  Kirche  —  welcher  ich,  wie  Sie  wissen,  nicht 
zugethan  bin,  bezeugt;  muss  freylich  aller  Streit  mit 
dieser  Gemeine  ein  herrlicher  Anblick  seyn. 

Inier  caedes  caedentiaqite  agmina  laeius 
Fertur  equo,  varüsque  msti^at  vocibus  alaSy 
Nomine  quemque  vocanSj  reficitque  in  proelia  pülsos, 

und  dann,  wann  der  Kampf  vorbey  ist,  setzt  er  sich 
hin  und  theilet  Preisse  aus,  Lob,  Seegenswünsche  und 
selbstgeschriebene  Bücher!  — ' 

üeber  den  Streit  mit  Semler  vgl.  Röpe  S.  64  f.  und 
unsem  Neudruck  526,  11.  Ueber  den  Streit  mit  Base- 
dow Röpe  S.  65  ff.  un4  besonders  S.  73  ff.  Ueber  die 
Streitigkeiten  mit  Alberti  S.  108  ff.  und  S.  118  ff.  Aber 
ich  will  die  vorstehende  Schilderung  Goezes  nicht  kom- 
mentieren: sie  soll  hier  hauptsächlich  als  Stilprobe 
dienen,  da  wir  uns  mit  der  Person  seines  Recensenten 
im  zweiten  Abschnitt  noch  werden  beschäftigen  müssen. 

Der  Frankfarter  Senat  beschloss  am  19.  November 
1772,  die  gesamten  Akten  an  eine  auswärtige  Juristen- 
fakultät *m  vim  revisioms'  zu  versenden  und  dem  Hofrat 
Deinet  endlich  das  Schreiben  Goezes  vom  14.  Juli  in 
Abschrift  mitzuteilen.  Dies  hatte  Goeze  selbst  gewünscht. 
Denn  eine  Korrespondenz  aus  Frankfurt  im  ersten  Stücke 
des  18.  Bandes  der  Allgemeinen  Deutschen  Bibliothek 
S.  310  brachte  den  Handel  an  die  Oeffentlichkeit  und 
behauptete:  Goeze  habe  sich  bei  dem  Frankfurter  Ma- 
gistrate beklagt,  wolle  die  Frankfurter  gelehrten  Anzeigen 
unterdrückt  wissen  und  habe  es  dahin  gebracht,  dass 
der  Verleger  mit  einer  Geldstrafe  belegt  wurde.  Goeze 
erklärte  am  9.  November  im  52.  Stück  der  Frey  willigen 
Beyträge  zu  den  Hamburgischen  Nachrichten  aus  dem 
Reiche   der  Gelehrsamkeit,   es   sei  ihm  von  allem  dem, 


XXIV 


was  in  Frankfurt  vorgefallen;  nicht  das  geringste  be- 
kannt geworden;  die  Frankfurter  gelehrten  Anzeigen 
habe  er  noch  nie  gesehen  nnd  nicht  einmal  von  ihrer 
Existenz  gewussi  Dem  Briefsteller  warf  er  Unver- 
schämtheit vor  und  beschuldigte  ihn  so  wie  die  Kedak- 
tion  der  Allgemeinen  Deutschen  Bibliothek  kurzweg 
der,  Lüge.  'Dem  Vernehmen  nach'  berichtet  Deine^ 
Goeze  habe  sich  an  den  Frankfurter  Rat  gewendet  und 
um  'Attestat'  gebeten,  dass  er  keinen  Teil  an  diesen 
Händeln  habe  (vgl.  Br.  an  Bahrdt  2,  137).  Dieses 
Zeugnis  ist  ihm  in  der  That  ausgestellt  und  von  ihm 
oder  für  ihn  in  einer  besonderen  Schrift  'Rettung  der 
Unschuld  des  Herrn  Hauptpastor  Goeze ' . . .  (Hamburg  bey 
Harmsen,  1773)  publiciert  worden  (AUg.  Deutsche  Bibl 
19,  1,  S.  319).  Die  Auslieferung  des  Goezeschen  Briefes 
ergab  in  der  That  die  völlige  Harmlosigkeit  desselben: 
was  für  den  Rat  nicht  gerade  angenehm  war.  Als  daher 
Deinet  (wie  es  die  Allg.  Deutsche  Bibl.  18,  2,  S.  661 
gewünscht  hatte)  im  Januar  1773  die  Akten  drucken 
Hess,  wurden  sie  von  der  Behörde  konfisciert  (Weim. 
Jahrb.  6,  84  oben;  Br.  an  Bahrdt  2,  145.  148.  150 ff.; 
Loeper  zu  Dichtung  nnd  Wahrheit  3,  348).  Doch  haben 
sich  Exemplare  erhalten;  jeines  liegt  mir  durch  Herrn 
V.  Loepers  Güte  vor  und  hat  mir  hier  als  Quelle  ge- 
dient. Es  trägt  den  Titel:  'Gerichtliche  Akten  be- 
treffend eine  Recension  der  Gözischen  Betrachtungen  über 
das  Leben  Jesn  auf  Erden;  in  Nro.  LVHL  der  Frank- 
furter gelehrten  Anzeigen  von  1772.  zur  Rechtfertigung 
des  Herrn  Pastors,  des  Recensenten  und  des  Verlegers. 
Frankfurt  am  Mayn  gedruckt  auf  Kosten  des  Letzterü, 
1773.'  Dazu  ist  zu  vergleichen  die  Allgemeine  Deutsche 
BibUothek  18,  2,  8.  656  ff.  19,  1,  S.  315  ff.,  wo  sich  das 
Schreiben  des  Recensenten  an  den  Verleger  und  ebenso 
die  Stelle  aus  Miltons  Areopagiia^  welche  die  'Akten'  be- 
schliesst,  vollständig  abgedruckt  findet.  Die  'Akten '  zu- 
sammen mit  der  'Rettung'  von  Goezes  Unschuld  werden 
im  Wandsbecker  Bothen  vom  13.  Februar  1773  angezeigt. 


XXV 


Das  Spruchkollegium,  an  welches  die  Akten  ver- 
sandt worden ;  war  aber  die  Leipziger  Juristenfakultät 
Der  Professor  Bahrdt  in  Leipzig  schrieb  an  seinen  Sohn, 
den  bekannten  Karl  Friedrich  Bahrdt,  am  4.  Mai  1773: 
'Der  Streit  über  die  Frankfurter  Zeitung  mit  Götzen  ist 
vom  Rathe  in  hiesige  Juristen-Facultät  geschickt  worden^ 
mit  uns  (d.  h.  mit  der  theologischen  Facultät)  con- 
juncUm  darüber  zu  sprechen;  ich  habe  es  aber  mit 
Emesti  gehindert,  und  wir  haben  uns  losgemacht.  Doch 
höre  ich  unter  der  Hand,  dass  die  Juristen  auf  eine 
ziemliche  Geldstrafe,  vielleicht  gar  von  100  Rthlr.  er- 
kennen möchten'  (Br.  an  Bahrdt  2,  310).  Bahrdt,  der 
Sohn,  übermittelte  die  schlimme  Nachricht  an  Deinet, 
und  dieser  wandte  sich  an  Goethe,  der  am  15.  Mal  einen 
Leipziger  Bekannten  für  die  Sache  zu  interessieren  suchte 
(J.  Goethe  1,  370).  Mit  welchem  Erfolg,  ist  mir  nicht 
bekannt. 

Inzwischen  hatte,  während  die  Verhandlungen  über 
das  Pressdelikt  der  Nr.  58  schwebten,  die  Zeitung  neuen 
Anstoss  gegeben.  Die  Nummer  vom  8.  September  wandte 
sich  gegen  diejenigen,  welche  Christum  nicht  als  einen 
Freund  der  Menschen,  sondern  als  einen  mürrischen 
Tyrannen  hinstellen,  der  immer  bereit  sei,  mit  dem 
Donner  zuzuschlagen,  wo  nicht  höchste  Vollkommenheit 
ist  (476,  lOflf.).  Hiergegen  wurde  abermals  gepredigt 
Die  Zeitung  antwortete  am  22.  September  (503,  11). 
Aber  sofort,  am  9.  September,  hatte  der  Senior  Plitt  und 
sämtliche  Frankfurter  Prediger  dem  Rate  vorgestellt  'wie 
die  gelehrten  Anzeigen  so  voll  von  heterodoxen  Sätzen 
und  ärgerlichen  Ausdrücken  seien,  dass  sie  um  Abstellung 
derselben  bitten  müssten.'  Hierauf  wurde  dem  Verleger 
befohlen,  hinfür  keine  theologischen  Artikel  mehr  ein- 
zurücken, bevor  sie  die  Censur  bei  dem  Ministerium  und 
dessen  Senior  passiert  hätten.  Um  diese  Zeit  schrieb 
Goethe  (2.  Oktober,  J.  Goethe  1,  319)  an  Kestner: 
'Unsere  Spektakels  mit  den  Pfaffen  werden  täglich* 
grösser.     Sie    prostituiren    sich   immer  mehr   und   wir 


XXVI 


reneheriren  dntuf.'  Und  der  Verleger  berichtete  schon 
am  22.  September  Ib  Uebereingtimmong  mit  sdner  Mil» 
teiliiDg  an  Zolllkofer  (oben  8.  XVI):  <Die  theologisdi» 
Anzeigen  haben  für  diessmal  ihr  wohlseliges  Ende  er- 
reicht. Man  hat  mir  das  hochwürdige  Ministerium  da- 
hier  znm  Censnrat  gedachter  Artikel  angewiesen;  nnd 
ich  nnd  mehrere  haben  das  Unglück,  dass  wir  kein  Jo^ 
tragen  wollen'  (Weim.  Jahrb.  6,  84;  vgl.  Br.  an  Bahrdt 
2f  135).  Die  theologischen  Recensionen  hörten  nnm 
zwar  nicht  ganz  anf,  wurden  aber  sehr  spärlich  nnd 
vollkommen  zahm. 

Als  8enior  Plitt,  der  Hauptgegner  des  Journals,  im 
April  1773  starb,  sammelte  Deinet  Geld  zu  seinem  Be- 
gräbnis und  zu  einer  Pension  fär  die  Hinterbliebenen. 
8o  meldet  Schlosser  gerührt  an  Lavater  (Im  neuen  Reich 
1879.  I.  8.  279).  Deinet  handelte  aber  nicht  so  sehr 
aus   christlicher  Nächstenhebe,    als    aus   geschäftlicher 

Schlauheit  (Br.  an  Bahrdt  2,  154  ff.). 

Die  Frankfurter  gelehrten  Anzeigen  wurden,  wie  sieb 
ans  den  zusammengestellten  Nachrichten  ergiebt,  in  Er- 
furt, Göttingen,  Jena,  Leipzig,  Berlin,  Halberstadt,  Lemgo, 
Helmstädt,  Coblenz,  Düsseldorf,  Hamburg,  Zürich  be- 
achtet Doch  fassten  sie  in  gewissen  Gegenden  nur 
langsam  Fuss:  in  ganz  Niedersachsen  ging  Mitte  Fe- 
bruar 1772  nur  ein  Exemplar  nach  Göttingen  und  eins 
nach  Bückeburg  an  Herder  (Weim.  Jahrb.  6,  83).  Nach 
Strassburg  empfahl  Goethe  die  Zeitung  an  Salzmann 
(3.  Febr.  1772,  J.  Goethe  1,  305):  'Halten  Sie  sie  ja; 
keine  in  Deutschland  wird  ihr  in  Aufrichtigkeit,  eigener 
Empfindung  und  Gedanken  vortreten.'  Nach  Wetzlar 
besorgte  er  sie  für  Kestner  (ibid.  319.  320.  321.  322? 
323.  333;  aber  338.  342  f.  402):  er  äusserte  gelegentlich 
über  die  Recension  des  Humphrey  Klinker  (ibid.  333 ;  vgL 
Neudruck  636,  22),  er  habe  das  Buch  nicht  gesehen,  aber 
viel  hr  Gutes  davon  gehört,  als  der  Frankfarter  Recen- 
I  aavon  sage;  und  über  die  Recension  seiner 'Baukunst' 
kdy  2)  lässt  er  sich  des  nähern  aus  (J.  Goethe  1,  337  f.)* 


xxvn 


Unterdessen  war  es  schon  gewiss,  dass  sich  die 
Hanptrecensenten  mit  Ende  des  Jahres  1772  zurück- 
ziehen würden.  Boie  schreibt  am  26.  Januar  1773  an 
Merck  (Merck-Briefe  1,  45):  'Die  Frankfurter  Zeitung 
war  mir  bisher  so  oft  ein  Labsal :  ich  fand  so  oft  meine 
dunkeln  Gedanken  darin  entwickelt,  und  sehr  oft  ein 
Gefühl  bestimmt;  das  ich  hatte,  und  mir  nicht  erklären 
konnte.  Anfangs  hielt  ich  das  angedrohte  Abstehen  der 
Hauptverfasser  nur  für  eine  Wendung,  um  desto  sicherer 
hinter  dem  Vorhang  urtheilen  zu  können;  aber  wie  fand 
ich  mich  bald  betrogen!  Nie  hat  man  vielleicht  einen 
sichtbareren  Abfall  gesehen,  als  die  wenigen  Blätter  des 
neuen  Jahres  machen.  Ich  werde  sie  nicht  mehr  lesen. 
Aber  den  ersten  Jahrgang  besäss  ich  so  gerne  selbst.' 
Diesen  Jahrgang  hat  auch  Nicolai  noch  im  Auge,  wenn 
er  am  16.  März  1773  an  Johannes  Müller  schreibt 
(Maurer-Constant  4,62):  'In  den  Frankfurter  Zeitungen 
sind  viele  schöne  Sachen;  doch  gefallen  mir  viele  Mei- 
nungen nicht,  die  blendend,  aber  falsch  sind,  auch  ist 
die  Schreibart  oft  unerträglich  dunkel  und  geziert.  Die 
Recensionen  von  Sulzers  Wörterbuche  und  Gessners 
Idyllen  haben  mir  am  meisten  missfallen.  Inzwischen 
stecken  diese  Zeitungen  freilich  in  den  doi*tigen  Gegenden 
ein  grosses  Licht  auf.'  Er  meint  wohl  nicht  die  erste 
(75,  23),  sondern  die  zweite  (664,  30)  Recension  über 
Sulzer,  nicht  die  Mercksche,  sondern  die  Goethesche. 
Seine  Klage  über  dunklen  Stil  erinnert  an  eine  Be- 
merkung im  Teutschen  Merkur  vom  November  1774, 
S.  175,  wornach  Hamann  Mitarbeiter  der  Frankfurter 
Zeitung  gewesen  wäre:  Hamann  selbst  macht  sich  dar- 
über lustig  in  den  Zweifeln  und  Einfällen  von  1776 
(Schriften  4,  292). 

Seitdem  war  in  unserer  klassischen  Litteratur  wohl 
nicht  mehr  von  den  Frankfurter  gelehrten  Anzeigen  die 
Rede,  bis  Goethe,  der  im  Jahre  1812  von  Fritz  Schlosser 
die  Jahrgänge  1772  und  1773  erhielt  (Goethe  -  Briefe 
aus  Fritz  Schlossers  Nachlass,  Stuttgart  1877,  S.  44.  45), 


xxvm 

im  dritten  Bande  von  Dichtung  nnd  Wahrheit  darüber 
sprach  (DW.  3,  97  L.).  Er  fand  darin  einheitüche  Hal- 
tung, ausgebreitete  Einsicht,  reine  Uebersicht,  redlichen 
Willen  der  Mitarbeiter:  'Das  Humane  und  Weltbürger- 
liche wird  befördert;  wackere  und  mit  Recht  berühmte 
Männer  werden  gegen  Zudringlichkeit  aller  Art  geschützt; 
man  nimmt  sich  ihrer  an  gegen  Feinde,  besonders  auch 
gegen  Schüler,  die  das  Ueberlieferte  nun  zum  Schaden 
ihrer  Lehrer  misbrauchen.'  Am  interessantesten  waren 
ihm  beinahe  die  Recensionen  über  andere  Zeitschriften, 
'wo  man  die  Gewandtheit  in  so  vielen  Fächern,  die 
Einsicht  sowie  die  Billigkeit  mit  Recht  bewundert.'  Diese 
Charakteristik  schwächt  das  Charakteristische  ab.  Treffen- 
der sagen  die  Tag-  und  Jahreshefte  (unter  1769  bis 
1775)  von  den  Frankfurter  Recensionen:  sie  'geben 
einen  vollständigen  Begriff  von  dem  damaligen  Zustand 
unserer  Gesellschaft  und  Persönlichkeit.  Ein  unbedingtes 
Bestreben,  alle  Begrenzungen  zu  durchbrechen ,  ist  be- 
merkbar.' 

Ausführlicher  kam  er  in  Kunst  und  Altertum  IV,  3, 
(1824)  S.  151  ff.  darauf  zurück,  indem  er  ankündigte,  dass 
seine  Recensionen  in  den  Frankfurter  gelehrten  Anzeigen 
der  Ausgabe  letzter  Hand  einverleibt  werden  sollten. 
Diese  Recensionen  'haben  einen  eigenen  Character'  wie 
er  sagt.  'Wild,  aufgeregt  und  flüchtig  hingeworfen  wie 
sie  sind,  möchte  ich  sie  lieber  Ergiessungen  meines 
jugendlichen  Gemüths  nennen  als  eigentliche  Recensionen. 
Es  ist  auch  in  ihnen  so  wenig  ein  Eingehen  in  die 
Gegenstände  als  ein  gegebener  in  der  Litteratur  be- 
;ründeter  Standpunct,  von  wo  aus  diese  wären  zu  be- 
trachten gewesen,  sondern  alles  beruhet  durchaus  auf 
persönlichen  Ansichten  und  Gefühlen.  Die  dem  Urtheile 
sich  anbietenden  Gegenstände  sind  mannigfaltiger  Art, 
und  geben,  obgleich  nur  flüchtig  berührt,  ein  treues 
Bild  vom  Character  der  damaligen  Litteratur.  Und  da 
nun  ferner  meine  ganze  jugendliche  Gesinnungs-  und 
Denkungsweise  sich  überall  ohne  Rückhalt  leidenschaft- 


XXIK 


lieh  anslässt;  so  liegen  die  anfänglichen  Richtungen 
meiner  Katnr  in  diesen  Recensionen  offen  vor  Augen 
and  demnach  möchten  sie  auch  für  alle  diejenigen, 
die  mir  und  meinen  Leistungen  einen  näheren  Antheil 
schenken,  nicht  ohne  einiges  Interesse  seyn.' 

Was  nachher  im  fünften  Bande  von  Kunst  und  Alter- 
tum, Heft  3  (1826)  S.  160  ff.  Eckermann  dai-über  vor- 
bringt, ist  grösstenteils  recht  unbedeutend.  Doch  kann 
man  folgende  Sätze  über  Goethes  Recensionen  sehr  wohl 
unterschreiben :  'Sie  sind  ein  Schlüssel  zu  Goethes  ganzer 
Katur.  Wer  über  Goethes  Wesen  Aufechluss  haben  will, 
der  studire  diese  Recensionen.  Hier  liegt  Alles  im  Keime 
vor  uns.  Hier  ist  der  Beginn,  der  erste  Standpunct; 
und  wenn  wir  hier  festen  Fuss  fassen,  und  von  hier- 
aus alles  dasjenige  betrachten  was  später  von  ihm  aus- 
gegangen ist,  und  nun  sehen  was  von  diesen  ersten  f 
Richtungen  sich  durch  alle  übrigen  Werke  hindurch  \ 
hält,  so  haben  wir  von  Goethen  den  eigentlichen  Kern,  ^ 
das  Unveränderliche,  Unverwüstliche,  Dämonische.' 

Die  weiteren  Schicksale  der  Frankfurter  gelehrten 
Anzeigen,  seit  Goethes  angebliche  oder  wirkliche  Bei- 
träge  in  seine  Werke  aufgenommen  wurden,  verfolge 
ich  nicht.  Es  ist  immer  nur  gelegentlich  davon  ge- 
sprochen worden.  Eingehende  Aufmerksamkeit  hat  ihnen 
erst  Herr  v.  Biedermann  geschenkt,  wie  seine  Einleitung 
zu  Bd.  29  der  Hempelschen  Ausgabe,  sein  Aufsatz  in 
Schnorrs  Archiv  4,  32  ff.  und  dessen  Umarbeitung  in 
den  Goethe-Forschungen  S.  315  ff.  bezeugt.  Ueber  den 
jungen  Goethe  als  Journalisten  habe  ich  selbst  in  der 
Deutschen  Rundschau  Bd.  17  S.  62  (Oktoberheft  von 
1878)  gehandelt  und  dabei  die  Frankfurter  gelehrten 
Anzeigen  im  allgemeinen  kurz  charakterisiert.  Einige 
Beziehungen  zwischen  den  Tendenzen  Goethes  und  seiner 
Freunde,  wie  sie  sich  in  dem  Journale  spiegeln,  und 
den  gleichzeitigen  oder  späteren  Arbeiten  Goethes  suchte 
ich  in  der  Schrift  'Aus  Goethes  Frühzeit'  (Quellen  und 
Forschungen,   Heft   34,   Strassburg    1879)    darzulegen. 


XXX 


Nach  beiden  Richtungen  hin  wollte  ich  mich  hier  nicht 
wiederholen.  Wenn  ich  den  als  Hanswurst  verkleideten 
Lichtputzer  in  Goethes  Jahrmarktsfest  zu  Plundersweilern^ 
der  von  sich  sagt  ^Hab  so  viel  Durst  als  wie  Hans- 
wurst', auf  den  Doktor  Karl  Friedrich  Bahrdt  deutete, 
so  hätte  ich  anführen  sollen,  dass  Bahrdt  in  Frankfurt 
für  einen  Trinker  galt  (Er.  an  Bahrdt  2,  158  f.)  und 
dass  ^r  im  Jahre  1773  thatsächlich  Direktor  der  Frank- 
furter gelehrten  Anzeigen  war.  Der  Lichtputzer  vertritt 
den  erkrankten  Hanswurst  und  sagt:  ^Hett  i  au  sei 
Kopf;  war  i  Hanswurst  gans  und  gar.'  Liegt  darin  eine 
Anspielung  darauf,  dass  man  sich  im  Jahrgang  1773 
der  Frankfurter  gelehrten  Anzeigen  vergeblich  bemühte, 
den  von  Goethe  1772  angegebenen  scherzhaften  Ton 
festzuhalten  ?  Muss  man  überhaupt  die  Beziehungen  auf 
die  Frankfurter  gelehrten  Anzeigen  noch  bestimmter 
fassen?  Den  Marktschreierton  des  Christian  Heinrich 
Schmid,  der  im  Jahrmarktsfest  als  Marktschreier  aufzu- 
treten scheint,  kann  man  besonders  in  der  Widmung 
seines  Musenalmanachs  für  1773  gemessen,  wo  er  die 
Fortschritte  der  deutschen  Litteratur  unmässig  anpreist 
und  sich  über  die  Frankfurter  gelehrten  Anzeigen  ins- 
besondere auslässt,  wie  folgt  (8.  5):  'Vom  Zustande 
unsrer  Kritik  schweige  ich  mit  Vorbedacht.  Nur  zwey 
Worte  von  unsrer  Zeitungskritik!  Wenn  sie  gleich 
noch  grösstentheils  in  den  Händen  von  Dunsen,  Buben, 
Pedanten  und  Intriguenmachern  ist :  so  ist  doch  endlich 
eine  gelehrte  Zeitung  entstanden,  die  sie  wieder  zu 
Ehren  bringen  wird.  Was  für  die  Gelehrsamkeit  die 
Göttinger  Anzeigen  sind,  sind  nun  für  die  schönen  Wissen- 
schaften die  Frankfurter  geworden.  Ich  würde  in  ihrem 
Lobe  weitläuftig  seyn,  wenn  ich  es  nicht  um  der  Schwachen 
willen  unterlassen  müsste,  die  mir  zutrauen  würden,  dass 
ich  Unbestechliche  bestechen  wollte  oder  könnte,  und 
die  da  glauben  würden,  dass  ich  gegen  die  Mängel  der- 
selben, insbesondre  gegen  ihren  mystischen  Ton  und 
Hang  zum  Paradoxen,  blind  sey/   Dazu  die  Anmerkung : 


XXXI 


V^elche  von   den   übrigen   Zeitungen   sich   dieser   oder 
r  nilhere,   oder   anch   das  Mittel   zwischen   beyden 

ist  hier  der  Ort  nicht  zu  bestimmen.' 

bchmid   wurde   für   dieses  Lob   angegriffen,   und  er 

lerte   im  Musenalmanach   für  1774   8.  25  f. :    'Der 

)rtrefliche  1772ste  (so!)  Jahrgang  der  Frankfurter  Zei- 

g,   der  in   seiner  Art   der  einzige  bleiben  wird,   ist 

lach   der   Meinung   des   Angreifers)   aus   Schmeicheley 

m  uns   gelobt   worden,   da   doch   alle  jene  Verfasser 

)gegangen  sind,  und  der  sie  gar   nicht  kennen  muss, 

sr  sie  für  bestechlich  hält.' 


ZWEITER  ABSCHNITT. 

ZEUGNISSE. 

Die  Ankündigung  der  reorganisierten  Frankfurter  ge- 
dirten  Anzeigen,   welche  der  Verleger  Deinet  drucken 
ess,  kann  man  im  Weimarischen  Jahrbuch  6,  79  voU- 
ländig  lesen.     Folgende  Sätze  seien   auch  hier  wieder- 
)lt:   'Eine  Gesellschaft  Männer,   die  ohne  alle  Autor- 
in und  Waffenträgerverbindungen   im  stillen  bisher 
n  Zustand  der  Litteratur  und  des  Geschmacks  hiesiger 
3nden,   als  Beobachter  zugeseh^i  haben,  vereinigen 
,  um  dafür  zu  sorgen,  dass  das  Publikum  von  hier- 
licht  mit  unrichtigen,  oder  nachgesagten,  oder  von 
Ä.utom    selbst    entworffenen    Urtheilen    getäuscht 
Jedes  Blatt  wird  allezeit  eine  ausführliche  Kritik, 
einigen   kurzen  Anzeigen  enthalten.     Nebst  allen 
nützigen    Schriften    der    hohem    Wissenschaften 
ira  man  sich  besonders  mit  Historie,  Philosophie,  schönen 
ssenschaften  und  Künsten  beschäftigen,  und  bey  allen 
Wissenschaften  das  Augenmerk  dahin  nehmen,  dass  dem 
lebhaber   der  Englischen  Litteratur   vorzüglich   nichts 
itgehe,   das  einer  Anzeige  werth  ist     Hierunter  zählt 


xxxu 


man  auch  die  kurze  Anzeige  der  schlechten  und 
mittelmässigen  Englischen  Bücher,  um  wenigste  der 
Uebersetzerwuth  einigen  Einhalt  zu  thun.  Zi 
werden  sich  unsere  Blätter  mit  einem  Epigramm,  o< 
einem  kleinen  Gedichte  schliessen>  das  der  künftigen 
deutschen  Anthologie  würdig  seyn  möchte;  so  wie  wir 
uns  vorbehalten,  wichtige  Werke  der  Kupferstecher- 
kunst mit  einer  kurzen  Kritik  anzuzeigen.  Dieses  wird 
genug  seyn,  um  dem  Publikum  eine  (so !)  Ideal  von  den 
Obliegenheiten  zu  geben,  die  wir  in  Ansehung  seiner  auf 
uns  nehmen.  Und  wir  überlassen  es  seinem  Richter- 
amte, uns  zu  strafen,  oder  loszusprechen.' 

Ich  meinerseits  überlasse  es  meinen  Lesern,  das  vor- 
stehende Programm  mit  der  Ausführung  zu  vergleichen, 
und  mache  nur  auf  die  Ueberein Stimmung  desselben  mit 
der  Nachricht  an  das  Publikum  an  der  Spitze  des  neuen 
Jahrganges  aufmerksam. 

*Der  gewöhnliche  Preis  bleibt'  besagt  die  Ankündi- 
gung weiter.  Dieser  Preis  war  vier  Gulden  jährlich, 
wie  aus  Goethes  Briefen  an  Kestner  (J.  Goethe  1,  320. 
338)  hervorgeht. 

Nach  Goethes  Bericht  (DW.  3,  97  L.)  wäre  Schlosser 
durch  Merck  angeregt  worden,  die  Frankfurter  gelehrten 
Anzeigen  herauszugeben  :  ^sie  hatten  sich  Höpfnem  und 
andere  Akademiker  in  Giessen,  in  Darmstadt  einen 
verdienten  Schulmann,  den  Rektor  Wenck,  und  sonst 
manchen  wackeren  Mann  zugesellt.'  Alfred  Nicoloviug 
in  dem  Buch  über  J.  G.  Schlosser  (S.  25  f.)  wiederholt 
die  Nachricht,  ohne  sie  zu  prüfen.  Karl  Wagner  in 
der  ersten  Merckschen  Briefsammlung  S.  32  Anm.  spricht 
gleichfalls  von  den  'durch  J.  G.  Schlosser,  auf  Mercks 
Anregung,  im  Verein  mit  Merck,  H.  Schlosser,  Goethe, 
Höpfner,  Wenck,  den  Gebrüder  Petersen,  Schulz  u.  A. 
herausgegebenen  Frankfurter  gelehrten  Anzeigen'  (vgl. 
Merck-Briefe  2,  295  s.  v.  Petersen).  In  Wahrheit  aber 
war  Merck  *Director'  des  Journals;  der  Verleger  er- 
läutert:   'Er  führet    das   Directorium   so,    dass   nichts 


XXXIU 


ohne  sein  Vorwissen  eingerttckt  wird'  (Weim.  Jahrb. 
6,  81).  Und  an  einer  früheren  Stelle:  Der  Direktor 
'sendet  von  verschiedenen  Händen  Richtersprüche  nnd 
Anzeigen  ein.  Von  mir  bekommt  er ,  auf  der  andern 
Seite,  auch  wieder  verschiedene  Handschriften  zu  sehen, 
die  ich  sammle,  und  von  deren  Verfassern  er  eben  so 
wenig  weiss,  als  ich  von  den  seinigen'  (ibid.  78).  Vgl. 
auch  Herders  Nachlass  3,  313. 

Indessen  blieb  die  Sache  so  nicht,  und  Goethes  Er- 
innerung war  nicht  ganz  unrichtig.  Schlosser  besorgte 
seit  dem  Juli  1772  die  Redaktion sgeschäffce.  Dies  geht 
aus  einem  Briefe  Mercks  an  Fritz  Jacobi  vom  25.  Dezember 
1772  hervor,  dessen  Mitteilung  ich  Herrn  Dr.  Konrad 
Reichard  verdanke  und  aus  dem  ich  hier  alles  einrücke, 
was  sich  auf  die  Frankfurter  gelehrten  Anzeigen  bezieht : 
*Sie  haben  vollkommen  recht,  wenn  Sie  mit  vielen 
-Artikeln  der  Frf.  Zeitung  nicht  zufrieden  waren,  sobald 
Sie  sich  Nuzen,  Einfluss,  Beyfall,  Publikum  u.  dergl. 
dabey  gedenken.  Die  besten  Sachen,  die  vielleicht  jeder 
Sympathisirende  Meister  darrinne  nicht  verkennen  wird, 
waren  aber  geschrieben,  um  sich  Luft  zu  machen,  ohne 
die  geringste  Rüksicht,  dass  es  gedrukt  und  gelesen 
würde.  Und  über  die  Moralität,  die  mir  das  Publikum 
preiirt  oder  nicht  preiirt^  darüber  bin  ich  Gottlob  nun 
mit  meinem  Charakter  hinaus.  —  Noch  Eins  über  diesen 
Trödel  Kram.  Sie  werden  mir  hoffentl.  glauben,  wenn 
ich  Ihnen  ganz  einfach  versichere,  dass  ich  an  dem 
lezteren  Anfall  auf  Ihren  Bruder  nicht  den  geringsten 
Antheil  habe.  Ich  habe  es  ebenso  wie  Sie,  nicht  eher 
gesehen,  als  biss  es  gedrukt  war,  u.  bin  von  Herzen 
erschroken.  Seit  dem  Monate  Julius  bekomme  ich  schon 
kein  Manuscript  mehr  zu  sehen,  u.  Hr.  Schlosser  in 
Frfurt  sieht  sie  vor  mich  durch.  Weil  ich  auch  seit 
meiner  Coblenzer  Reise  fast  nichts  geliefert  habe,  so  bin 
ich  mit  dem  Verleger  gespannt,  und  er  macht  was  er 
will.  Man  hats  mir  wie  ich  jezo  weiss,  Zuversicht!,  zum 
Possen  gethan.  —  Antworten  Sie  mir  nichts  auf  diesen 

LitteTatordenkmale  des  18.  Jahrhunderts.    8.  C 


XXXIV 

Artikel.  Nicht  des  wegen  ists  mir  verhasst,  etwas  mehi 
davon  zn  reden ,  weil  es  einen  Schatten  auf  mein< 
Charakter  werfen  könnte,  sondern  weil  es  möglich  ist 
dass  es  Ihr  Bruder  Einer  der  besten  Menschen  kai 
gesehen,  u.  darüber  gelitten  haben.'  Er  meint  natürlicl 
die  Recension  S.  670,  30,  die,  wie  wir  sehen  werden 
von  Goethe  herrührt.  Die  Koblenzer  Reise  ist  die  be 
kannte  Zusammenkunft  um  die  Mitte  September  be 
La  Roches,  zu  der  sich  Goethe  von  Wetzlar  her  einfand 

Wenn   nun   auch   Merck   anfangs    das    Direktoriua 
führte,  so  dürfte  von  vornherein  Schlosser  grossen  Anteil 
an   dem  Unternehmen    gehabt   haben.     In    dem  Bericht 
Goethes  an  Salzmann  (J.  Goethe  1,  305),  er  kenne  und 
schätze  den  Direktor  und  ein  Mitinteressent  sei  sein  be- 
sonderer Freund,   bezieht   man   den  Direktor  jetzt   mit 
Recht   auf  Merck,    den   Mitinteressenten   auf  Schlosser 
Und  wenn  Caroline  Flachsland  Ende  Dezember  an  Herdei 
schreibt,  Merck  sei  vor  einigen  Tagen  in  Frankfurt  ge 
wesen,   habe  Goethe   kennen  gelernt  und  mit  Schlösse] 
verkehrt   (Herders  NachL  3,  169),   wenn  Goethe  selbst 
an  Herder   über   einen   mit  Merck  zugebrachten  Abend 
schreibt  (J.  Goethe  1,  304),  so  mag  es  sich  dabei  aller- 
dings   um    die   entscheidenden  Verabredungen   über   dag 
Journal    gehandelt    haben;    denn    Merck    schreibt    ano 
18.  Januar  1772    (Br.  an   Bahrdt  1,  168):    'Jetzt  sind 
alle  Artikel   noch    ein  wenig  leicht   und  husarenmässig, 
weil  das  Institut  präcipitirt  wurde,   und  der  ganze  Ge-  ^ 
danke  der  Ausführung   und  die  Zusammenbringung  der 
Gesellschaft   erst   ein  Werk   von   wenigen  Wochen   ist'" 
Merck   schickte   gleich   Manuskript   für   sechs  Wochen^ 
worüber  der  Verleger  nach  Belieben  disponierte  (Merck- 
Briefe  3,  54).  .   ' 

lieber  die  Mitarbeiter  gibt  Deinet  am  8.  Februar 
1772  (Weim.  Jahrb.  6,  81)  die  beste  Auskunft.  Merck 
habe  einen  geschickten  Mitarbeiter  an  seiner  Seite,  den 
Rektor  Wenck  in  Darmstadt.  Professor  Waldin  in 
Marburg  werde   'hinfüro    ordentl.   mitarbeiten'.     Ebenso 


XXXV 


Bahrdt  in  Giessen.  'Hr.  Lebret  in  der  Historie  — 
gewiss  kein  Ihnen  unbekannter  Name,  aber  auch  der 
einzige  in  Schwaben.  Hr.  Leichsenring  (soll  heissen : 
Lenchsenring) ;  Leibmedicus  der  Frau  Herzogin  von 
ZweibrQeken  recensirte  noch  vor  kurzem  Gaubii  adversaria. 
Hier  ist  noch  ein  Mann  im  Gefach  der  botaräc  ('im 
medicinischen  Fache'  Deinet,  Br.  an  Bahrdt  2,  138) 
Hr.  Behrends.  Herr  Hofirath  Schlosser  ein  Rechts- 
gelehrter und  im  Gefach  der  schönen  Wissenschaften  ein 
Freund  des  Herrn  Merks  (offenbar  Goethe)  ist  sehr 
fleissig.  Hr.  v.  Olenschlager  ist  Patient  —  lässt 
uns  aber  hoffen  (doch  vgl.  Weim.  Jahrb.  6,  82).  Herr 
Iselin  in  Basel  will  alle  dortige  Producte,  nehmlich 
flberhaupt  schweizerische  durchsehen.'  Christian  Heinrich 
S  c  h  m  i  d  habe  sich  empfohlen ;  man  will  aber  augen- 
scheinlich nichts  von  ihm  wissen.  Diese  Notizen  richtet 
Deinet  an  R  a  s  p  e  in  Kassel,  auf  dessen  Teilnahme  gleich- 
£&lls  gerechnet  wird.  Waldin  war  Professor  der  Mathematik 
an  der  Universität  Marburg  und  ein  vielseitiger  gelehrter 
Schriftsteller,  le  Bret  Gymnasialprofessor  in  Stuttgart 
and  ein  damals  geschätzter  Historiker,  Johann  Adolf 
Behrends  Dr.  med.  und  praktischer  Arzt  in  Frankfurt. 
Hierzu  füge  ich  gleich  eine  mir  von  R.  M.  Werner 
mitgeteilte  Stelle  aus  einem  Briefe  von  M.  Georg  Wilhelm 
Petersen,  Lehrer  der  Prinzen  Friedrich  und  Christian 
von  Hessen-Darmstadt,  an  Nicolai  vom  6.  November 
1772,  worin  es  heisst:  ^An  diesen  Frkf.  gel.  Anz. 
arbeitet  Herder;  das  ist  zuverlässig,  ganz  zuver- 
lässig. Von  seiner  Feder  sind  z.  B.  Denina,  Miliar, 
Beattie  u.  a.  m.  recensii*t;  darauf  können  Sie  zählen. 
Ich  muss  bekennen,  ich  wünschte,  dass  ihm  ähul. 
Bücher  für  die  A.  D.  B.  zum  Beurtheilen  überlassen 
würden.  —  Le  Bret  hat  einen  geringen  Antheil  an 
diesen  Frankf.  Anz.  gehabt;  ist  aber,  wie  man  mir 
versichert  hat,  abgetreten.  —  Sehr  schöne  Recensionen, 
die  in  die  Litteratur,  Poesie  etc.  einschlagen,  rühren 
von  Herrn  Göthe  /.  U.  2>.  und  Advokaten  in  Frank- 

c* 


XXXVI 

fart,  der  in  grosser  Stille  daselbst  den  Musen  lebt,  her. 
—  an  den  theologischen  Artikeln  hat  das  Frankfurter 
Ministerium,  wie  ich  zuverlässig  weiss,  nicht  den  min- 
desten Theil;  —  vielmehr  seit  8  Wochen  ausgewirkt 
dass  nichts  theolog.  mehr  darin  recensirt  werden  darf, 
ohne  die  Censur  passirt  zu  haben,  —  da  denn  nun 
diese  Minen  nicht  mehr  bearbeitet  werden'. .  .  Vgl.  oben 
S.  XXVI.  Petersen  war  augenscheinlich  sehr  gut  unter- 
richtet. Wenn  er  in  demselben  Briefe  von  einem  Rechts- 
gelehrten in  Frankfurt  als  Recensenten  der  Anzeigen 
spricht,  so  kann  nach  dem  Zusammenhange  nicht  Goethe 
gemeint  sein ;  und  man  denkt  leicht  an  Schlosser. 

Höpfner  in  Giessen,  seit  längerer  Zeit  Mitarbeiter 
an  Nicolais  Allgemeiner  Deutscher  Bibliothek,  lehnte  die 
Beteiligung  an  den  Frankfurter  gelehrten  Anzeigen  an- 
fangs wenigstens  ab  (Merck-Br.  3,  54).  Ob  der  Besuch 
Mercks  und  Goethes  bei  ihm  (am  17.  oder  18.  bis 
22.  August  1772  mit  einer  kleinen  Unterbrechung, 
Herbst,  Goethe  in  Wetzlar  S.  128  ff.  Höpfner,  Weim. 
Jahrb.  3,  65)  etwas  daran  änderte,  bleibt  zweifelhaft. 
Goethes  Erinnerung  kann  in  diesem  Punkt  ebenso  falsch 
sein,  wie  in  der  Voraussetzung,  Schlosser  habe  sich 
gleichfalls  in  Giessen  eingefunden.  Auch  im  Jahre  1773 
machte  man  sich  auf  Höpfners  Teilnahme  Hoffnung 
(Br.  an  Bahrdt  2,  141.  171),  aber  was  mindestens  das 
eine  bestimmt  erwähnte  Buch  anlangt,  wieder  vergebens. 

Die  Petersen,  Hieronymus  Schlosser  und  'Schulz' 
(es  ist  wohl  Johann  Christoph  Friedrich  Schulz,  Professor 
der  morgenländischen  und  griechischen  Litteratur  in 
Giessen  gemeint)  müssen  als  Mitarbeiter  so  lange  dahin 
gestellt  bleiben,  als  wir  nicht  wissen,  worauf  sich  ihre 
Nennung  bei  Karl  Wagner  gründet.  Auch  ob  Deinet 
zuweilen  selbst  Hand  anlegte,  wie  er  1773  that  (Br.  an 
Bahrdt  2,  145  unten.  148)  wissen  wir  nicht. 

Dagegen  darf  Herder  sicher  zu  dem  Kreise  ge- 
rechnet werden  Caroline  Flachsland  schreibt  ihm  zu 
Anfang  April  (Herders  Nachl.  3,  229) :  Merck  'hat  sich 


XXXVIl 

rechtsehr,  sehr  üher  die  Recensionen,  die  Sie  ihm  geschickt, 
gefreut.  Goethe  hat  sie  auch  gelesen.'  Herder  grollt 
im  Anfang  Dezemher,  indem  er  sich  offenbar  nicht  er- 
innert; dass  Caroline  von  seiner  Mitarbeiterschaft 
Kenntnis  hatte  (Nachl.  3,  3S7  Anm.;  Erinner.  1,  232): 
*In  Deutschland  fürchte  ich  mich  nur  wieder  vor  elendem 
Streit  und  Fehde.  —  Ich  habe,  um  nicht  immer  die 
Briefe  an  Sie  für  Merk  so  leer  hinzuschicken ,  an  dea 
Frankfurter  gelehrten  Zeitungen  einigen  Antheil  genommen, 
aber  ohne  Zweck  und  fast  ohne  Willen.  Und  da  hat, 
glaub'  ich,  Schlosser,  der  sich  als  Hauptverfasser  umher 
trägt,  geschwatzt  —  kurz  man  schreibt  mir  davon  aus 
allen  Gegenden  und  nennt  mich  und  weiss  von  mir,  und 
das  ärgert  mich.  Ich  will  für  alle  Kritik  und  Tummelei 
in  dieser  Welt  begraben  seyn  und  lieber  in  eignen  guten 
Werken  leben,  als  im  ürtheil  über  andere.'  Worauf 
Caroline  begütigend  und  schmeichelnd  erwidert  (Nachl. 
3,389):  'Dass  Du  über  den  hochgeehrten  Herrn  Schlosser 
schimpfest,  hast  Du  nicht  ganz  recht;  es  kennt  Dich 
ja  jedermann  an  Deinen  Adlersfittigen ,  Herr  Adler!' 
Er  seinerseits  hat  seine  an  Caroline  gerichtete  Klage 
wieder  vergessen,  wenn  er  antwortet  (Nachl.  3,  402)  : 
'Wer  hat  Ihnen  gesagt,  dass  ich  auf  Schlossern  schimpfe, 
den  ich  nicht  kenne.  Ich  habe  in  einem  Briefe  ein 
paar  Worte  über  ihn  als  Zeitungsschreiber  geredet.  Das 
ist  alles.  Kann  ein  eitler  Zeltungsschreiber  nicht  der 
vortrefflichste  Mann  von  der  Welt  sein?'  Caroline 
besteht  aber  auf  ihrer  vorigen  Aeusserung  (ibid.  407) : 
*  Was  ich  wegen  Schlosser  gesagt,  war  nicht  halb  so 
böse;  er  ist  seiner  Eitelkeit  wegen  berühmt  in  aller 
Welt.  —  Nur,  ohne  Schlossers  Posaunen  kennt  ja  jeder- 
mann Deine  Recensionen.'  Ebenso  wie  Caroline  urteilt 
Nicolai  (Von  und  an  Herder  1,  339):  Herder  sei  eben 
zu  originell,  um  nicht  erkannt  zu  werden.  Herder  muss 
es  zugeben  (ib.  341),  behauptet  aber  (ib.  342  am  15. 
Januar  1773),  er  habe  so  wenige  Recensionen  in  die 
Frankfurter   gelehrten  Anzeigen   geschrieben,   ^dass  sie 


xxxvni 

sich  yielleieht  im  ganzen  Jahrgange  mit  stehen  aufzählen 
lassen 'y  ttbrigeng  wfirde  sich  die  Zeitung  jetzt  so  sehr  ändern, 
dass  ihn  wahrscheinlich  keiner  mehr  in  Verdacht  haben 
werde«  Vgl,  an  Lavater,  Jannar  1774  (Nachl.  2,  81): 
^Die  paar  Recensionen,  die  ich  in  die  Frankfurter  warf 
(es  sind  ihr  vielleicht  nicht  10)  waren  geworfen  nnd 
haben  mich  genug  gereuet'  Clandins  fragte  (Nachl.  1^373): 
'laicht  wahr,  Sie  haben  in  den  Frankfurter  gelehrten  An- 
zeigen die  Hand  mit?  Wenigstens  scheints,  dass  Sie  der 
Kfister  wären  und  das  ganze  Chor  nachsänge.  Das  Gleich- 
niss  ist  nicht  von  mir,  aber  ich  approbire  es.'  Hartknoch 
in  Riga  glaubte,  in  den  Frankfurter  gelehrten  Anzeigen 
Herders  Fussstapfen  erkannt  zu  haben  (Von  und  an 
Herder  2,  38  Anm.);  dieser  beteuert  (ib.  37),  er  habe 
daran  weniger  teil,  als  man  ihm  schuld  gebe.  Heyne 
deutet  am  2.  Juni  1772  an  (ib.  135  vgl.  obenS.X),  dass  er 
ihn  ftlr  den  Verfasser  der  Recension  über  Michaelis' 
Mosaisches  Recht  halte ;  er  kommt  am  6.  August  noch- 
mals auf  das  Strafgericht  über  den  'Erzengel  mit  dem 
farbichten  Kleide  und  Marktgolde' (Anspielung  aufFrankf. 
gel.  Anz.  Neudr.  403,  3  i  und  ohne  Zweifel :  Michaelis^ 
vgl.  'den  heiligen  Michael  in  Göttingen  und  alle  die 
Erzengel'  Br.  an  Bahrdt  2,  174)  nnd  über  Schlözer 
(392,  17)  zurück  mit  dem  Zusätze:  'Aber  hoffen  Sie 
nicht  lange  unentdeckt  zu  bleiben ;  die  Ihnen  eigene 
Farbe  des  Ausdrucks  und  der  Imagination  verräth  Sie 
zu  sehr'  (Von  und  an  Herder  2,  141).  Darauf  Herder: 
'Es  thnt  mir  leid,  dass  ich  über  die  Frankfurter  Zeitung 
so  bezüchtigt  werde ;  ich  bin  unschuldig  und  wills  werden' 
(ib.  143).  An  Raspe  schreibt  Herder  (Weim.  Jahrb. 
3,48):  'Jetzt  wähnen  Sie  doch  nicht  mehr,  dass  ich  an 
der  Frank.  Zeit,  arbeite  ?  Das  Unrecht  wäre  doch  schreiend.' 
Diese  letzte  Aeusserung  weiss  ich  nicht  sicher  zu  er- 
klären ;  sie  bezieht  sich  etwa  schon  aufdie  ersten  Nummern 
aus  dem  Jahre  1773.  Der  Brief  ist  Antwort  auf  einen 
Raspes  vom  8.  September  1772,  wie  Haym  angibt 
(Herder  1,  483  Anm.),  indem  er  noch  ein  mehreres  über 


Herders  Sorgen  wegen  der  Frankfurter  gelehrten  An- 
zeigen beibringt  —  Noch  am  31.  Mai  1774  fragt 
Hamann  (Schriften  5,  83  vgl.  62):  'Ich  habe  zufällig 
ein  Probestück  der  neuen  Frankfurter  Zeitung  gelesen. 
Können  Sie  mir  etwas  von  den  gegenwärtigen  Arbeitern 
melden?  Göthe  ist  doch  noch  Ihr  Freund?  Der  Name 
seines  Götzen  wird  wohl  ein  Omen  für  unseren  theatra- 
lischen Geschmack  seyn,  oder  die  Morgenröthe  einer 
neuen  Dramaturgie.'  Man  sieht,  dass  ihm  wenigstens 
der  alte  Mitarbeiterkreis  der  Zeitschrift  noch  vorschwebt 
Böttiger  zeichnet  den  18.  November  1798  aus  Herders 
Munde  auf  (Lit  Zustände  und  Zeitgen.  1,  124):  'Theinet 
(so!)  gab  1772  eine  neue  frankfurter  gelehrte  Zeitung 
heraus,  worin  Goethe  damals  sehr  genialische  Recensionen 
machte  und  Herder  auch  ungefähr  sieben  bis  acht  anonym 
lieferte,  die  gewaltig  viel  Lärmen  machten;  eine  gegen 
Michaelis,  die  dieser  so  flbel  aufnahm,  und  gegen  Schlözer, 
wogegen  Schlözer  ein  ganzes  Buch,  den  zweiten  Theil 
seiner  Weltgeschichte,  voll  Anzüglichkeiten  gegen  Herder 
schrieb.  Der  Graf  von  Bückeburg  sagte  damals  zu 
Herdem,  indem  er  ihm  zuerst  Schlözers  Angriff  kund 
tfaat:  Machen  Sie  es  wie  ich;  ich  lese  nie  das  Urtheil, 
wenn  ich  einen  Process  verloren  habe.  Herder  las  auch 
die  Schlözersche  Schrift  nie,  die  auch  Schlözem  in  der 
Folge  selbst  leid  that,  wie  er  denn  erst  im  vorigen 
Jahre  seine  zwei  neuesten  historischen  Schriften  über 
das  Alter  der  Wechsel  u.  s.  w.  ihm  mit  einem  sehr 
höflichen  Brief  und  der  Bitte  schickte,  sie  in  der  erfurter 
Zeitung  anzuzeigen,  welches  auch  Herder  mit  vieler 
Feinheit  wirklich  gethan  hat'  Vgl.  Deinet  an  Bahrdt 
(Br.  an  Bahrdt  2,  170)  15.  Oktober  1773:  ^Zwischen 
Schlözern  und  Herdem  giebts  ein  heftiges  Gefecht,  und 
das  wegen  der  Anzeige  in  unserm  vorigen  Jahrgange  — 
die  üniversalhistorie.'  Das  Erscheinen  der  Briefe  an 
Bahrdt  (1798)  dürfte  den  unmittelbaren  Anlass  zu 
Herders  Aeusserungen  gegeben  haben.  Zur  Autor- 
schaft der  Recension  über  Schlözer  bekennt  sich  Herder 


XL 


auch  in  einem  Brief  an  Lavater  vom  Januar  1774 
(Nachl.  2,  81).  Sehlözers  *  Vorstellung  seiner  üniversal- 
Historie'  von  1772  war  in  einem  Bande  abgeschlossen; 
unter  dem  Titel  eines  zweiten  Teils  der  Universal-Historie 
Hess  er  seine  Antikritik  gegen  Herder,  einen  Band  von  etwa 
200  Seiten  (Göttingen  und  Gotha  bey  Johann  Christian 
Dieterich  1773),  erscheinen.  Das  zweite  Blatt  trug  den 
besonderen  Titel:  'Hrn.  Johann  Gottfried  Herders,  Gräfl. 
Schaumburg-Lippischen  Consistorial-Raths  zu  Bückeburg 
Beurteilung  der  Schlözerischen  üniversalhistorie  in  den 
Frankfurter  Gel  Anzeig.  St.  60,  1772.  mit  August  Lud- 
wig Sehlözers  Anmerkungen  über  die  Kunst,  üniversal- 
historien  zu  beurteilen.'  Schlözer  konstatiert,  es  sei  all- 
gemein bekannt,  dass  die  Recension  von  Herder  herrühre ; 
er  macht  die  Unterstellung,  dass  dieser  dazu  aufgestiftet 
sei  und  sich  nur  'zum  Ausleerungsgefässe  fremder  Galle' 
habe  gebrauchen  lassen  (womit  er  vermutlich  auf  Gatterer 
zielt) ;  er  steift  sich  darauf,  dass  Herder  kein  Historiker 
von  Fach  sei  und  dass  es  sich  für  einen  Konsistorialrat 
nicht  schicke  in  einer  öffentlichen  Zeitung  den  Lustig- 
macher zu  agieren;  er  behauptet,  Herder  sündige  allzu 
grob  und  allzu  oft  gegen  das,  was  man  Lebensart  und 
gute  Sitten  nenne,  er  sei  plump  in  seinen  Ausdrücken, 
habe  gemeine  Schimpfwörter  an  sich  und  scheine  gar 
kein  Gefühl  'vom  Decoro'  zu  haben,  'das  ihm  gleich wol 
sein  Stand  eines  renommirten  Gelerten,  eines  Belletristen^ 
und  eines  Geistlichen,  dreifach  zur  Pflicht  macht';  er 
nennt  Herders  Kritik  'patzig'  und  erklärt  sie  aus  der 
eitlen  Idee,  dass  ein  Belletriste  ein  Universalmann,  ein 
Generalrichter  aller  Wissenschaften  sei;  er  redet  etwas 
gegen  die  Genies  im  allgemeinen;  er  denunciert  seinen 
Recensenten  bei  den  Göttinger  Studenten,  welche  Herder 
Schüler  und  Kinder  genannt  habe  (Neudruck  393,  12  f.) 
und  worunter  sich  doch  'wirkliche  Kammerherren,  aus- 
wärtige Professoren,  Hofräthe,  Räthe,  Oberofficiers,  und 
dergl.'  befänden  (S.  363);  er  denunciert  ihn  ein  wenig 
beim  Grafen  zu  Lippe-Schaumburg,  weil  er  dem  Gatterer- 


XLI 


sehen  historischen  Institut  ^eine  beleidigende  Grobheit 
vorsage'  (vgl.  Neudruck  393,  1  !),  dessen  Mitglied  der 
Graf  doch  sei  (S.  361  f.);  er  denunciert  ihn  bei  dem 
Publikum  als  einen  Nichtdeutschen,  der  das  deutsche 
Publikum  noch  nicht  genau  genug  kenne  (S.  393);  er 
denunciert  ihn  bei  seiner  Gemeinde  wegen  seines  Eigen- 
dünkels, seines  blinden  bösen  Herzens,  seiner  Sorglosig- 
keit gegen  anderer  litterarische  und  moralische  Ehre, 
seines  ^Brummicht- witzelnden'  im  Tadel,  seines  Unge- 
schliffenen im  Bessern  und  bricht  emphatisch  in  den 
Ausruf  aus:  'Was  ist  das  für  eine  Aufführung  für  einen 
protestantischen  Geistlichen ! '  Er  bezeugt  fast  Lust  ihn 
zu  den  'moralischen  Schandflecken  der  evangelischen 
Christenheit' .  zu  rechnen  und  führt  dem  Preussen  zu 
Gemüte,  dass  solche  Schandflecken  sich  ganz  besonders 
in  der  preussischen  Reformations-  und  Kirchengeschichte 
vorfänden  (S.  399).  Kurz,  er  ist  in  seinem  Zorn  aus 
Rand  und  Band.  —  Hamann,  der  Schlözers  Antikritik 
recensierte  (Werke  4,  373),  schrieb  an  Herder  (5,  82): 
'Rügen  Sie  nicht,  liebster  Herder,  den  Schlözerischen 
Misthaufen.  Wer  Sie  dazu  aufmuntert,  ist  nicht  Ihr 
Freund.'  Hamann  schmeichelt  sich,  dass  seine  Recension 
Herdern  mehr  Genüge  thun  werde  als  die  Wandsbeckische 
(s.  die  letztere  bei  Claudius,  Redlichs  Nachlese,  1871, 
S.  29  ff.).  Herders  spätere  Recensionen  in  den  Erfurter 
Nachrichten  stehen  bei  Suphan  20,  303 — 306:  es  ist 
nicht  vom  Alter  des  Wechsels,  wie  Böttiger  angibt,  son- 
dern des  Papiergeldes  in  dem  einen  der  angezeigten 
Schlözerschen  Werke  die  Rede.  Vgl.  über  den  ganzen 
Handel  Haym  1,  601—610. 

Aus  den  Frankfurter  gelehrten  Anzeigen  sind  nun 
mindestens  zwei  Recensionen  durch  Herders  eigenes 
Zeugnis  sicher  für  ihn  gewonnen.  Dazu  kommt  Goethes 
Meldung  am  Schluss  eines  Briefes  an  Herder:  'Eben 
krieg'  ich  Nr.  54  Frankfurter  Zeitung'  (J.  Goethe 
1,  310):  was  darauf  schllessen  lässt,  dass  sich  darin 
eine  Anzeige   von  Herder   befand.     Doch    hierüber  vgl. 


XLH 


den  dritten  Abschnitt,  wo  sich  auch  Petersens  obige 
(S.  XXXY)  Angaben  bestätigen  werden. 

Herder  schreibt  (etwa  im  Oktober  1772)  an  Merck 
(Merck-Briefe  1,  42  f.),  er  wolle  nichts  zu  Lemgo  in  der 
Mey ersehen  Buchhandlung  Erschienenes  recensieren,  weil 
er  das  was  er  lese  aus  dieser  Handlung  bekomme,  weil 
ihm  die  Recensionen  von  Benzler  (S.  280),  Dodd  (8.  433) 
und  den  Devisen  (S.  321),  alle  zu  Lemgo  in  der  Meyer- 
schen  Buchhandlung  erschienen,  zugeschrieben  worden 
und  dies  der  Besitzer  jener  Buchhandlung  als  den  ärgsten 
Freundschaftsbruch  aufgenommen.  Er  bestellt  sich  ein 
Buch  zur  eventuellen  Recension,  das  er  im  Manuskript 
gesehen,  ist  dabei,  Hartley  {Observaiions  on  maUy  über- 
setzt von  Pistorius,  Leipzig,  1772)  zu  recensieren  und 
sagt:  'Wenn  Sie  Harpe*s  Eloge  auf  Fenelon  mir  zu- 
wenden wollen,  so  sollen  Sie  viel  Dank  haben,  so  wie 
ich  mich  für  Hemsterhuys  sehr  verbinde.'  Laharpes 
Eloge  war  schon  in  Nr.  2  (S.  14)  rezensiert  worden; 
hatte  ihm  Merck  wie  den  Laharpe  über  Fenelon  so 
den  schon  am  12.  Mai  (8.  247)  angezeigten  Hemster- 
huys sur  les  disirs^  eine  litterarische  Seltenheit  nach 
251,  17,  zum  Geschenk  angeboten?  Herder  schreibt, 
worauf  mich  Suphan  verweist,  am  6.  Oktober  1772  an 
Boie:  'Verhelfen  Sie  mir  doch  zu  Hemsterhuys  Essai 
sur  Vhomme  ei  ses  rapporis  und  seine  Leiire  sur  la 
sculpiure'  (Weinhold,  Boie  S.  181).  Der  Brief  sur  les 
äisirs  war  ihm  also  von  anderer  Seite  bereits  zugekommen : 
eben  von  Merck?  Herders  üebersetzung  desselben  er- 
schien im  Teutschen  Merkur  1781.  IV.  S.  97  flF.  Den 
Wunsch  nach  den  beiden  anderen  Schriften  muss  Boie 
auch  befriedigt  haben  (vgl.  Weinhold  a.  a.  0.):  rührt 
also  die,  obgleich  sehr  ruhige  Analyse  des  Essai  sur 
thomme  in  den  Frankfurter  gelehrten  Anzeigen  13.  No- 
vember (S.  599)  von  Herder  her?  Suphan  citiert  noch 
Von  und  an  Herder  2,  41  f.  43.  46.  49.  72. 

Oft  hat  man  die  Stelle  wiederholt,  worin  Herder 
an  Merck   (Merck-Br.    1,   37)   diesen,   sich   selbst  und 


XLni 


Goethe  als  Mitarbeiter  des  Journals  charakterisiert:  ^In 
Ihren  Zeitungen  sind  Sie  immer  Sokrates -Addison,  Göthe 
meistens  ein  junger  übermüthiger  Lord  mit  entsetzlich 
scharrenden  Hahnenfttssen,  und  wenn  ich  denn  einmal 
komme,  so  ists  der  irländische  Dechant  mit  der  Peitsche. 
Ueber  die  hat  nun  Sokrates  sehr  Acht  zu  geben,  und 
Sie  haben  von  Anfang  an  volles  Recht  bekommen,  zu 
ändern  und  auszustreichen,  was  Ihnen  gefällt;  insonder- 
heit auszustreichen.  Ich  rede  oft,  als  wenn  kein  Mensch 
Deutsch  verstünde:  und  da  mir  überhaupt  das  schöne 
Runde  fehlt,  mit  dem  Ihr  Leute  die  Welt  betrügt,  so 
ist  allemal  die  Zeit,  wenn  ich  mich  lese,  mir  Aergerniss 
und  Zwist.  Benehmen  Sie  mir  die,  soviel  Sie  können, 
es  ist  nicht  gut,  dass  der  Mensch  sich  ärgert.' 

Von  Merck  selbst  ist  nicht  viel  ausdrücklich  bezeugt. 
An  Höpfner  schreibt  er  (vor  dem  11.  Februar  1772, 
wie  sich  gleich  zeigen  wird):  'Bei  Gellerts  Werth  und 
Sulzers  Theorie  gedenken  Sie  an  Ihren  Freund  M.'(Merck- 
Br.  3,  54.)  Beide  Recensionen  sind  noch  nicht  erschienen 
in  dem  Augenblicke,  wo  er  schreibt.  Beide  müssen  von 
ihm  herrühren,  wie  von  Biedermann  u.  a.  mit  Recht 
geschlossen  haben.  Die  über  Sulzers  Theorie  (75,  23) 
erschien  am  11.  Februar,  die  über  Gellerts  Werth  (98, 
27  flF.)  am  21.  Februar  1772.  Als  bestätigend  muss 
man  mit  Herrn  von  Biedermann  auch  eine  Bemerkung 
von  Deinet  an  Raspe  (Weim.  Jahrb.  6,  82)  ansehen. 
Femer  erzählt  Caroline  Flachsland  ihrem  Herder  (Nachl. 
3,  369)  am  3.  November,  Merck  recensiere  den  Göttinger 
Musenalmanach.  Die  Recension  erschien  am  13.  Novem- 
ber (603,  19).  Merck  erfüllte  damit  einen  Wunsch 
Herders  (Merck-Briefe  1,  42).  Ausser  diesen  dreien  kann 
ihm  noch  mit  Bestimmtheit  die  Recension  über  Klopstocks 
Oden  vom  28.  Januar  1772  (49,  17)  zugeschrieben 
werden,  zu  der  er  sich  selbst  bekennt  in  einem  un- 
gedruckten Brief  an  Fritz  Jacobi,  den  ich  Herrn 
Dr.  Konrad  Reichard  verdanke  und  den  ich  ganz  mit- 
teilen will: 


XLIV 


Frankfurt  Sonntags. 

Hier  haben  Sie  die  versprochene  Revision  meines 
eigenen  Urtheiles.  Sie  ist  unter  Lenchsenrings  Augen 
geschrieben,  und  Er  hat  mein  ehmaliges  Mscr.  der 
Klopst.  Bearth.  in  der  Frf.  Zeitung  gesehen,  dass  also 
auch  sein  Zeugnis  vor  mich  gilt,  dass  ich  niemand  auf 
der  Welt  hierdurch  eine  Wahrheit  predige  als  mir  selbst. 
Und  das  soll  nach  Freund  Shaftesbury'B  Meynung  ein 
verdienstliches  Werk  seyn.  Leuchsenr.  meynt  übers  Jahr 
solte  man  den  Merkur  so  revidiren;  auf  diese  Art  könne 
es  nie  an  Materie  fehlen.  Als  denn  würde  er  selbst 
mit  Arbeiten,  und  was  er  noch  weiter  von  der  Cirkulation 
der  Materie  in  dem  grosen  Universo  sagt,  das  ich  nicht 
verstehe.  Er  lässt  Ihnen  viel  schönes  sagen.  Gestern 
habe  ich  den  Nach  Mittag  mit  Jtflle  Fahimer  zugebracht. 
Ich  finde  sie  als  ein  Frauenzimmer  von  ungemein  viel 
angebohrener  Grazie,  und  sanfter  Empfindsamkeit.  Be- 
halten Sie  mich  lieb,  u.  glauben  Sie  mich 

Ihren 
in  fidem.  ergebensten 

Leuchsenring  J  H  M. 

Der  Brief  ist  am  7.  Februar  1773  geschrieben  (vgl. 
J.  Goethe  1,  348.  349).  Fritz  Jacobi  war  anfangs  am 
Merkur  sehr  stark  beteiligt  und  forderte  Merck  durch 
Vermittelung  der  Frau  von  La  Roche  zur  Mitarbeit  auf 
(Auserl.  Briefw.  1,  101).  lieber  die  ^Revisionen'  des 
Merkur  vgl.  den  ersten  Band  S.  XIV.  284 ;  dazu  Auserl. 
Briefw.  1,  110;  auch  Goethe-Jahrbuch  2,  380,  wo  nicht 
^Recension'  zu  lesen.  Es  ist  nichts  Rechtes  daraus  ge- 
worden. Jacobi  aber  berief  sich  unter  anderm  auf  die 
vorliegende  Angelegenheit,  um  über  Mercks  Charakter 
auf  das  schärfste  abzuurteilen:  ^Für  die  Frankfurter 
Zeitung  von  72  verfertigte  er  ein  Dythiramb  zum  Lobe 
von  Klopstocks  Oden;  und  in  demselben  Jahr  schickte 
er  eine  Revision  eben  dieser  Rezension  für  den  Merkur 
ein,  worin  Klopstocks  Oden  heruntergemacht  wurden, 
weil   er   glaubte,    Wieland  wollte  sie  herunter  gemacht 


XLV 


haben.  Diese  Revision,  von  Beiner  eigenen  Hand  ge- 
schrieben, muss  sich  noch  nnter  meinen  Papieren  finden' 
(an  Forster  13.  November  1779;  Zöppritz  1,  23). 

Die  Recension  deutscher  Schauspiele  lehnt  Merck  in 
einem  Brief  an  Nicolai  (Merck-Briefe  3,  63)  entschieden 
ab.  Vermutlich  hat  er  also  auch  in  den  Frankfurter 
gelehrten  Anzeigen  keine  recensiert.  Man  wird  bei 
Recensionen  über  dramatische  Litteratur  wohl  in  erster 
Linie  immer  an  Goethe  denken  müssen.  Aber  direkt 
bezeugt  ist  keine. 

Ausdrücklich  bezeugt  sind  für  Goethe  überhaupt 
nur  die  Recensionen  über  Hausen,  Leben  und  Charakter 
Klotzens  (S.  284)  und  über  die  Gedichte  eines  polnischen 
Juden  (S.  461)  durch  Höpfner  an  Raspe  (Weim.  Jahrb. 
3,  66),  die  Recensionen  über  Gessners  Idyllen  (S.  446) 
nnd  über  Lavaters  Aussichten  in  die  Ewigkeit  (8.  579) 
durch  Schlosser  an  Lavater  (Ludwig  Hirzel,  Im  n. 
Reich  1878,  II.  S.  599),  die  Recension  über  Georg 
Jacobis  Verteidigungsschrift  gegen  Hausen  (S.  670)  durch 
Fritz  Jacobi  an  Wieland  (Goethe- Jahrbuch  2,  377),  die 
^Nachrede  statt  der  Vorrede'  (S.  689)  durch  ihn  selbst 
(J.  Goethe  1,  338).  Dass  Höpfner,  Schlosser  und  Fritz 
Jacobi  in  den  betreflfenden  Fällen  die  Wahrheit  wissen 
konnten,  leidet  nach  den  näheren  Umständen  keinen 
Zweifel.  Von  Schlosser  wird  dies  jedermann  zugeben; 
die  durch  Höpfner  benannten  Recensionen  sind  29.  Mai 
und  1.  September  erschienen,  in  der  Zeit  von  Goethes 
Aufenthalt  zu  Wetzlar,  und  Höpfner  würde  sich  ohne 
bestimmteste  Kenntnis  nicht  so  bestimmt  ausdrücken ; 
Fritz  Jacobi  kann  seine  Kenntnis  von  Frau  von  La  Roche, 
die  an  der  Sache  nicht  uninteressiert  war  (vgl.  Jacobis 
Auserl.  Briefw.  1,  77  und  Frankf.  gel.  Anz.  Neudruck 
671,  7),  oder  von  Johanna  Fahimer  haben,  die  in  Frank- 
furt noch  ganz  andere  und  vermutlich  vor  ihr  viel 
ängstlicher  geheim  gehaltene  Dinge  herausbrachte,  wie 
die  Existenz  der  Posse  'Das  Unglück  der  Jacobis' 
(Goethe -Jahrbuch  2,  383),    welche   angeblich   nur   die 


XLVI 


La  Roche,  Merck  und  Dumeix  gelesen  hatten.  Dass  aber 
auch  Höpfner  sie  kennen  lernte  (Welm.  Jahrb.  3;  68), 
zeigt  von  neuem,  wie  gut  er  damals  unterrichtet  war. 
Die  Posse  entstand  im  Herbst  1772  gleich  nach  der  Zu- 
sammenkunft in  Koblenz  (Goethe-Jahrb.  2,  383),  früher 
als  die  Recension,  die  gleichsam  ein  Nachklang  des  bösen 
Pasquills  gewesen  sein  muss  -und  sozusagen  einer  Ge» 
neralverstimmung  des  männlich  gesinnten  deutschen  Publi- 
kums gegen  Georg  Jacobi  drastischen  Ausdruck  lieh: 
verhöhnte  doch  bald  darauf  auch  Nicolai  im  ^Nothanker' 
den  armen  Georg  unter  dem  Namen  Säugling  (worüber 
zu  vgl.  Goethe-Jahrb.  2,  377 f.;  Jacobis  AuserL  Briefw. 
1,  117  ff.),  üeber  Jacobi  im  Jahrmarkt  von  Plunders- 
weilern s.  Frühzeit  S.  32. 

Wenn  Goethe  am  3.  Februar  1772  an  Salzmann 
schreibt  (J.  Goethe  1,  305),  er  habe  mit  den  gelehrten 
Anzeigen  keinen  Zusammenhang,  als  dass  er  den  Direktor 
kenne  und  ein  Mitinteressent  sein  besonderer  Freund  sei, 
so  kann  er  sich  dazu  höchstens  für  berechtigt  halten, 
weil  vielleicht  bis  dahin  noch  nichts  von  ihm  erschienen 
war,  was  in  der  That  der  Fall  sein  dürfte;  denn  im 
ganzen  Januar  trifft  man  keine  sichere  Spur  von  ihm. 
Deinet  meldet  aber  am  8.  Februar,  Goethe  sei  im  Fach 
der  schönen  Wissenschaften  sehr  fleissig  (Weim.  Jahrb. 
6,  81);  und  man  wird  darauf  grösseres  Gewicht  legen 
müssen,  als  auf  eine  jener  Ableugnungen  der  Autorschaft, 
die  im  vorigen  Jahrhundert  so  gewöhnlich  sind.  Wenn 
Goethe  am  25.  Dezember  1772  an  Kestner  schreibt  (J. 
Goethe  1,  338):  ^Leider  muss  ich  nun  die  schönen 
Stunden  mit  Rezensiren  verderben  Ich  tuhs  aber  mit 
gutem  Muth  denn  es  ist  fürs  letzte  Blat'  —  so  ist  man 
berechtigt,  da  er  die  Abfassung  der  'Nachrede'  nicht 
wohl  ^recenslren'  nennen  könnte,  im  104.  Blatt  nach 
ihm  zu  suchen.  Da  steht  aber  ausser  der  Fortsetzung 
einer  früher  begonnenen  Anzeige,  die  vielleicht  auch  von 
ihm  herrührt,  aber  ihn  nicht  stark  verrät,  bloss  noch  die 
kurze   auf  S.  688 f.   des  Neudruckes,   welche   eine  aus 


XLVII 


dem  Französischen  übersetzte  'Erltische  Abhandlung 
über  die  Fehler  der  Mahler  wider  die  geistliche  Ge- 
schichte und  das  Kostüm'  betrifft  und  ohne  Zweifel  ihn  zum 
Verfasser  hat.  Man  beachte  nur  die  letzten  fünf  Zeilen 
und  vergleiche,  wie  er  in  'Kenner  und  Enthusiast'  und 
im 'Wahrhaften  Mährgen'  (dessen  Titel  sich  vielleicht 
hier  erklärt)  den  Kenner  einführt,  dem  bald  etwas  zu 
kurz,  bald  etwas  zu  lang  ist  (J.  Goethe  3,  168.  172). 
Durch  das  Citat  689,  2  mit  Bezug  auf  541,  31  ge- 
winnen wir  aber  weiterhin  die  ausführliche,  lehrreiche 
Becension  über  Volckmanns  Sandrart  (539,  30)  für 
Goethe,  der  darin  gleichsam  im  Angesichte  Herders 
seinem  einstgeliebten  Ovid  absagt,  eine  Lanze  für  Homer 
einlegt,  den  Franzosen  eins  anhängt,  Kembrandt  heraus- 
streicht, 'Künstler,  Kenner,  Liebhaber'  zu  einander  grup- 
piert, und  seine  schlechte  Interpunktion  und  die  Schrei- 
bung 'Kostüm'  (gegen Costume 238, 27;  Costume244,22) 
hier  geradeso  wie  in  der  letzten  Recensiou  des  Jahrganges 
verwendet.  Vgl.  übrigens,  was  das  Kostüm  anlangt,  die 
Parallelstelle  im  Anhang  zu  Mercier  (J.  Goethe  3,  692). 
Wir  werden  Goethes  Erinnerung  im  allgemeinen 
trauen  dürfen,  wenn  er  in  DW.  3,  98  L.  berichtet, 
das  Kecensierwesen  sei  durch  lebhafte  Korrespondenz 
und  öftere  persönliche  Unterhandlungen  begünstigt  gCr 
wesen:  'Wer  das  Buch  zuerst  gelesen  hatte,  der  re- 
ferirte,  manchmal  fand  sich  ein  Korreferent;  die  An- 
gelegenheit ward  besprochen,  an  verwandte  angeknüpft, 
und  hatte  sich  zuletzt  ein  gewisses  Resultat  ergeben,  so 
übernahm  Einer  die  Redaktion.  . .  .  Mir  fiel  sehr  oft  die 
Rolle  des  Protokollführers  zu;  meine  Freunde  erlaubten 
mir  auch  innerhalb  ihrer  Arbeiten  zu  scherzen  und  so- 
dann bei  Gegenständen,  denen  ich  mich  gewachsen  fühlte, 
die  mir  besonders  am  Herzen  lagen,  selbständig  auf- 
zutreten.' Ich  möchte  es  nicht  als  gewisse  Erinnerung 
annehmen,  was  hier  doch  klar  gesagt  ist,  dass  Goethe 
zuerst  nur  sich  an  fremden  Recensionen  beteiligte  und 
dann    erst    selbständig    auftrat.     Aber   wohl   sind   wir 


XLvm 

hiernach  einerseits  berechtigt,  innerhalb  von  Recensionen^ 
die  im  ganzen  nichts  Goethesches  haben,  nach  einzelnen 
Sätzen  oder  Abschnitten  zn  spähen,  die  seinen  Stempel 
tragen,  andererseits,  auch  wo  wir  sichere  Spur  eines 
bestimmten  Autors  zu  erblicken  glauben,  zur  Vorsicht 
gemahnt,  ihm  nicht  ohne  weiteres  die  ganze  Becension 
zuzuschreiben. 

Johann  Georg  Schlosser  schreibt  sich  in 
Briefen  an  Lavater  (Ludwig  Hirzel,  Im  n.  Beich  1879, 
I.  S.  276.  277)  die  Becensionen  über  folgende  Bücher 
zu:  Fragen  an  Kinder  (404,  9);  Physiognomik  (434, 
20);  Basedow  (457,  10).  Sonst  habe  er  (so  schreibt  er 
am  13.  September  1772)  keine  Erziehungsbücher  recen- 
siert.  Zugleich  bekennt  er  sich  der  Arbeit  schon  müde: 
'Mit  alledem  wollte  ich,  dass  meine  Freunde  mich  bey 
diesem  Blatte  nicht  mehr  brauchten.  Ich  schreibe  warr- 
lich  nur  daran  um  ihnen  einen  Dienst  zu  thun,  aber 
der  Zeitverlust  und  der  Ekel  bey  Lesung  schlechter 
Bücher  macht  mir  den  Dienst  ein  wenig  theuer.'  Wenn 
ein  obskurer  Korrespondent  Bahrdts  diesem  sehr  stolz 
schreibt  (Br.  an  Bahrdt  1,  244  vom  20.  Februar  1773): 
'  Ist  Ihnen  der  Herr  D.  Schlosser  in  Frankfurt  bekannt  ? 
Er  ist  Verfasser  der  dortigen  gelehrten  Zeitung!  Er  ist 
mein  Correspondent'  —  so  darf  man  daraus  nicht 
schliessen,  dass  Schlosser  wirklich  im  Jahr  1773  noch 
Beiträge  geliefert  habe.  Auch  die  oben  (S.  X)  mit- 
geteilten Vermutungen  Herders  über  Schlossersche  Be- 
censionen können  nicht  als  Zeugnisse  angesehen  werden. 
Wenn  Herder  bemerkt  (S.  XXXVII),  Schlosser  trage  sich  als 
Hauptverfasser  umher,  so  scheint  er  wenigstens  in  Frank- 
furt dafür  gegolten  zu  haben;  denn  noch  J.  v.  Schwarz- 
kopf behauptet  a.  a.  0.,  der  Jahrgang  1772  sei  grössten- 
teils aus  der  Feder  Schlossers  geflossen. 

Von  den  anderen  'Akademikern'  in  Giessen,  die 
Goethe  neben  Höpfner  als  Mitarbeiter  hinstellt,  sind  uns 
nur  Bahrdt  und  Schmid  bekannt. 

Wir  besitzen  den  Brief  vom  18.  Januar  1772,  worin 


XLIX 


Merck  den  Bahr  dt  zur  Beteiligung  auffordert  (Br.  an 
Bahrdt  1,  168  f.)  7  mit  dem  er  schon  durch  Geheimrat 
von  Hesse  Fühlung  haben  musste  (Bahrdts  Leben  2, 
182f.y  wo  Merck  als  'Mark'  vorkommt).  Bahrdt  hat 
ohne  Zweifel  gleich  angenommen^  und  am  8.  Februar 
konnte  ihn  Deinet  unter  den  Mitarbeitern  nennen ;  aber 
schon  am  15.  Februar  meldet  er  an  Raspe  (Weim.  Jahrb. 
6,  83) :  'Den  Hm.  Doct  Bahrdt  werden  wir  ausstreichen. 
Man  siebet  e»  seinen  Aufsätzen  zu  sehr  an,  dass  er 
Feinde  hat'  Fast  möchte  man  aus  dem  Zusammenhang 
schliessen,  dass  Bahrdts  Artikel  dem  Journal  die  oben 
besprochenen  Verlegenheiten  zuzogen  und  dass  daher 
die  speciell  inkriminierte,  sehr  stark  an  seine  Manier 
erinnernde  Recension  S.  29,  18  von  ihm  herrührte. 
Sie  ist  zwar  schon  am  17.  Januar  erschienen;  aber  aus 
Mercks  Brief  ergibt  sich,  dass  dies  nicht  der  Anfang 
von  Bahrdts  Beziehungen  zu  den  Frankfurter  gelehrten 
Anzeigen  war.  Hatte  er  'Vorschläge'  gemacht,  denen 
'bereits  mit  der  verdienten  Achtung  begegnet  worden', 
BD  konnte  er  auch  schon  durch  Deinet  Recensionen  ein- 
geschickt haben ;  ja  diese  Vorschläge  können  selbst  Re- 
censionsanerbietungen  gewesen  sein,  da  die  Wahl  der 
Bücher  den  Recensenten  überlassen  war  (Weim.  Jahrb. 
6,  78).  Mercks  Brief  wäre  dann  nur  die,  vielleicht  von 
Bahrdt  gewünschte,  officielle  Aufforderung  des  Direktors. 
—  Wenn  J.  E.  Faber  den  Bahrdt  in  einem  Brief  vom 
13.  Juli  1772  bittet,  für  eine  Recension  seiner  Be- 
trachtungen über  den  Orient  'in  der  Giessener  oder 
Frankfurter  Zeitung'  besorgt  zu  sein  (Br.  an  Bahrdt  1, 
193),  so  folgt  daraus  gar  nichts:  in  den  Frankfurter 
gelehrten  Anzeigen  hat,  wie  wir  sehen  werden,  Herder 
das  Buch  angezeigt.  Aber  Bahrdts  Verbindung  mit  den 
Frankfurter  gelehrten  Anzeigen  muss  allerdings  fort- 
gedauert haben.  Als  ich  den  oben  S.  XIX  ff.  ausgezogenen 
Brief  von  Goezes  Recensenten  an  den  Verleger  zuerst 
las,  hatte  ich  aus  Gründen,  die  sich  im  dritten  Abschnitt 
ergeben   werden,   noch  die  Möglichkeit  im  Auge,    dass 

Lltteraturdenkmale  des  18.  Jahrhunderts.    8.  d 


Goethe  dieser  Recensent  sei.  Mit  einem  Mal  aber  wurde 
mir  klar,  dass  ich  es  mit  Bahrdt  zu  thun  hätte.  Zu 
meiner  Freude  sah  ich  später,  dass  anch  Bahrdts  Vater, 
der  die  ^anzügliche,  beissende  nnd  spöttische  Schreibai*t' 
seines  Sohnes  jedenfalls  genauer  als  ich  kannte,  hierüber 
nicht  in  Zweifel  war  (Br.  an  Bahrdt  2,  308  vom  16.  März 
1773).  Mithin  wäre  die  Recension  über  Goeze  vom 
21.  Juli  (S.  379)  dem  Bahrdt  zuzuschreiben.  In  dem 
Brief  an  den  Verleger  (Gerichtliche  Akten  8.  35)  be- 
kennt er  sich  aber  selbst  zu  der  Autorschaft  einer  Re- 
cension in  Nr.  28  vom  7.  April  1772,  welche  unzweifel- 
haft (Bahrdts  Worte  sind :  '  Dass  der  Einfall,  auf  jeden 
Datum  des  Jahrs  geistliche  Betrachtungen  zu  schreiben, 
höchst  abgeschmackt  sey;  das  ist  ein  Ui*theil,  das  die 
Person  des  Herrn  Pastors  nicht  angeht,  sondern  sein 
Buch,  welches  für  das  gelehrte  Zeitungsforum  gehört, 
und  eben  das  hab  ich  selbst,  ganz  unanstössig  schon  in 
Num.  XXVIII.  Ihrer  Zeitung  bey  einem  andern  Buche, 
für  eine  Einfalt  ausgezeichnet.  Einfalt  in  Halle  wird 
bey  Hr.  Goezen  in  Hamburg  nicht  Weisheit')  die  auf 
S.  184,  Z.  26ff.  ist.  Vgl.  z.  B.  auch  210,  4ff.,  332, 
25flf.,  364,  16  ff.  Ebenso  ist  er  wahrscheinlich  der  Re- 
censent, der  166,  23flf.  desavouiert  werden  muss.  Nach 
der  Recension  über  Goeze  scheint  er  gar  nicht  mehr 
oder  nur  einmal  noch  zugelassen  worden  zu  sein. 

Im  Jahre  1773  dagegen  ist  Bahrdt  offenbar  der 
Haupt-Mann,  ja  der  thatsächliche  Direktor  der  'allgewal- 
tigen' (Br.  an  Bahrdt  1,  257)  Zeitung.  Es  genügt,  auf 
die  Briefe  an  Bahrdt  aus  jener  Zeit  und  auf  die  Angabe 
Herders  bei  Böttiger  (a.  a.  0.)  zu  verweisen :  '  Von  Theinet 
(so!)  bekam  Bahrdt  die  frankfurter  Zeitung  in  seine 
Klauen.'  Indessen  kann  auch  Herder  hierbei  mehr  aus 
den  Briefen  an  Bahrdt,  aU  aus  eigener  Erinnerung 
schöpfen.  Den  Hergang  ei*sieht  man  deutlich.  Deinet 
fragt  am  28.  November  1772  (Br.  an  Bahrdt  2,  137): 
'Welche  Männer  in  Giessen  würden  für  Geld  und  gute 
Worte  gute  und  gewisse  Recensionen  für  1773  machen 


LI 


und  einsenden  wollen?'  Schon  in  einem  früheren  Briefe 
aber  muss  er  gemeldet  haben  ^  dass  sich  der  bisherige 
Direktor  zurückziehen  wolle  nnd  Bahrdt  etwa  im  all- 
gemeinen um  erneuerte  Teilnahme  ersucht  haben :  worauf 
sich  Bahrdt  zur  Uebernahme  der  Direktion  erbot.  Dieses 
Anerbieten  beantwortet  Deinet  am  1.  Dezember  mit  der 
Bitte^  die  Sache  in  die  Hand  zu  nehmen,  aber  mit  der 
Erklärung :  '  Director  werde  ich  wohl  selbst  sein  müssen, 
weil  meine  Haut  zur  Gerbe  getragen  wird,  welche  Götter- 
chen  der  Erbe  gerben  wollen'  (an  Bahrdt  2,  138).  Dies 
bezieht  sich  auf  die  formelle  Direktion,  und  Deinet 
wusste  sie  so  klug  zu  führen,  dass  er  sich  sofort  neue 
Ungelegenheiten  bereitete  und  neue  Strafen  zuzog. 

Der  Glanz  des  Jahrganges  1772  kam  noch  dieser 
neuen  Aera  Bahrdt  zu  gute.  Am  1.  Januar  1774  bet- 
telt sogar  der  Darmstädter  Wenck  um  gütige  Recension 
eines  Carmens,  das  er  auf  die  Rückkunft  der  Frau 
Landgräfin  gemacht  (Br.  an  Bahrdt  2,  4  f.) ;  und  diese  er- 
folgt in  Nr.  6  vom  21.  Januar  1774  (S.  53).  Lavater 
arbeitete  mit!  (Br.  an  Bahrdt  2,  170;  die  Recension 
steht  Frankf.  gel.  Anz.  1773,  S.  701  ff.  vom  22.  Oktober; 
eine  unmögliche  Beziehung  auf  Herder  gibt  dieser  Brief- 
stelle Redlich  in  der  Nachl.  zu  Claudius,  1871,  S.  31 
Anm.).  Wenn  sich  Bahrdt  in  seiner  Selbstbiographie 
(2,  243  f.)  rühmt,  er  habe  mit  Hilfe  seines  Famulus 
Heres  Deinets  'Zeitungsbude  im  ersten  Jahre  fast 
ganz  allein  fnmirt',  so  wird  dies  zwar  nicht  für  das 
erste  Jahr,  aber  wohl  für  1773  richtig  sein.  Im  Jahr 
1774  zog  ihn  die  Herausgabe  der  allgemeinen  theolo- 
gischen Bibliothek  von  den  Frankfurter  gelehrten  An- 
zeigen ab  (Br.  an  Bahrdt  2,  174). 

Christian  Heinrich  Schmid,  zuerst  gemieden, 
vielleicht  dilatorisch  behandelt,  im  Sommer  zu  Giessen 
verhöhnt  (Höpfner  19.  Oktober  1772,  Weim.  Jahrb.  3, 
66;  Goethe  DW.  3,  95  ff.  L.),  wurde  schliesslich  doch 
zugelassen:  die  Recension  von  Goethes  Deutscher  Bau- 
kunst (S.  643)  hat  ihn  zum  Verfasser,  wie  Goethe  selbst 

d* 


LII 


bezeugt  (J.  Goethe  1,  337).  Vgl.  Goethes  Frühzeit  8. 
27.  37  f.  Redet  er  auch  8.  590,  1  ff.  über  Erfurt,  von 
wo  er  nach  Giessen  kam? 

Dass  Doktor  Leuchsenring  (nicht  Franz  Leuchsen- 
ring,  das  Urbild  des  Pater  Brey,  sondern  dessen  Bruder) 
Gaubii  adversaria  anzeigte  (8.56),  wissen  wir  bereits  (vgl. 
oben  8.  XXXV).  Ist  er  oder  Behrends  der  Recen- 
sent,  welcher  8.  25  f.  eine  so  merkwürdige  Transmuta- 
tionstheorie aufstellt,  wonach  das  Wasser  die  Mineralien, 
die  Mineralien  die  Pflanzen  und  die  Pflanzen  die  Tiere 
erzeugen  ? 

Leider  ist  meines  Wissens  über  den  bestimmten  An- 
teil einzelner  Recensenten  nichts,  als  das  soeben  Zu- 
sammengestellte ,  überliefert :  nichts  über  W  e  n  c  k  s , 
Wald  ins,  le  Brets,  Behrends',  Iselins,  Raspes 
oder  anderer  etwaige  Beiträge.  Vermutungen  hierüber, 
die  nicht  unmöglich  wären  (257,  20  ff.  z.  B.  ist  sicher 
von  le  Bret),  halte  ich  noch  zurück,  um  in  dem  folgenden 
Abschnitte  nur  dem  Anteil  Mercks,  8chlossers,  Herders 
und  Goethes  einige  weitere  Bemerkungen  zu  widmen. 


DRITTER  ABSCHNITT. 

VEKMUTUNGEN. 

Herder  glaubte  man  in  den  Frankfurter  gelehrten 
Anzeigen  von  1772  hauptsächlich  zu  erkennen.  Er  war 
der  einzige  bekannte  Schriftsteller  unter  den  Mitarbeitern ; 
seine  Manier  konnte  man  mit  den  neuen  Recensionen 
vergleichen ;  er  hatte  auf  Goethes  Bildung ,  wohl  auch 
auf  Merck  eingewirkt;  er  war  jedenfalls  der  Küster, 
wie  man  in  Hamburg  meinte,  dem  der  ganze  Chor 
nachsang. 

In  einem  Brief  aus  dem  Sommer  1771  schreibt  Herder 
an  Merck  (Merck-Briefe  1,  26  ff.)  über  Klopstocks  Oden, 
über    die  Mimoires   de  Petrarque^    über   Ossian,   über 


Lin 


die  Sternheim;  er  bespricht  Jacobi  lieber  die  Wahrheit 
und  An  Aglaja  und  Sulzers  Wörterbuch.  Alle  diese 
Gegenstände  y  mit  Ausnahme  des  zweiten  und  dritten, 
kommen  in  den  Frankfurter  gelehrten  Anzeigen  von 
1772  und  zwar  in  den  ersten  dreizehn  Nummern  zur 
Sprache.  lieber  Jacobi  bemerkt  Herder:  'lieber  die 
Wahrheit  ist,  dünkt  mich,  das  Männlichste,  was  je  dieses 
Männchen  geschrieben :  so  wie  auch  in  Aglaja  wtlrklich 
die  Realität  desselben  zuzunehmen  scheint;  nur  sieht 
immer  noch  die  süssliche  Eitelkeit  hindurch.'  Man  ver- 
gleiche Neudruck  12,  34  f.  13,  13!  Die  anderen  Kritiken 
Herders  mag  ich  nicht  abschreiben.  Man  vergleiche 
aber  Neudruck  49,  17  über  Klopstocks  Oden;  75, 
23  über  Sulzers  Theorie;  85,  2  über  die  Stemheim! 
Man  wird  nicht  frappante  Uebereinstimmungen  im  ein- 
zelnen, aber  wohl  die  Harmonie  der  Gesinnung  im 
grossen  finden.  Der  Recensent  ist  augenscheinlich  durch 
Herder  bestärkt  oder  geleitet;  aber  er  äussert  sich  nicht 
80  schroff,  namentlich  nicht  über  Wieland  und  Jacobi, 
er  ist  massiger  und  vorsichtiger:  erst  im  Laufe  des 
Jahrganges  kommt  Herders  geringschätziges  Urteil  über 
Georg  Jacobi  zu  immer  schärferem  und  zuletzt  durch 
Goethe  zu  grausamem  Ausdruck  (vgl.  auch  Merck-Briefe 
2,  34).  Zwei  jener  Recensionen  sind  für  Merck  bezeugt; 
vermutlich  dürfen  ihm  auch  die  übrigen  beigelegt  werden. 
Schwerlich  aber  die  Recension  des  Versuchs  über  Shake- 
spear,  obwohl  Herder  an  Merck  im  August  1771  (Merck- 
Br.  2,  30  f.)  zu  vergleichen.  Mit  37,  3  (wahrscheinlich 
von  Merck)  und  272,  10  vgl.  Merck-Br.  2,  34. 

Die  Recension  über  eine  unechte  Ausgabe  Klopstock- 
scher  Schriften  48,  2,  welche  in  einer  andern  Nummer 
jener  Oden-Recension  unmittelbar  voraufgeht,  wird  wohl 
auch  Merck  zufallen.  Ferner  etwa  die  Recensionen  über 
Laharpes  Eloge  de  Fendlon  (14,  12)  und  über  Hemster- 
huys  sur  les  desirs  (247,  12).  Vgl.  oben  S.  XLIL  Zu 
der  Recension  über  Bougainville  (198,  31),  insbeson- 
dere  zu  199,  37  f.,   ist  zu  bemerken,   dass  Merck  in 


LIV 


der  Gegend  des  Genfer  Sees  gut  Bescheid  wusste.  Auch 
91,  24  wird  er  sprechen  (vgl.  92,  10  mit  85,  22).  Die 
Beschreibungen  der  Kupferstiche  dürften  zum  Teil  von 
Merck  herrühren;  doch  ist  daneben  Goethe  sicher  zu 
erkennen. 

Dass  Herder  auf  Schlosser  einen  nennenswerten 
Einfluss  gewonnen,  wüsste  ich  nicht  nachzuweisen.  Den- 
noch ist  eine  Recension  zwischen  diesen  beiden  streitig : 
die  über  die  Fragen  an  Kinder  404,  9.  Schlosser  schreibt 
sie  sich  selbst  zu;  Georg  Müller  schreibt  sie  Herder 
zu.  Da  nun  Georg  Müllers  Angaben,  wenn  man  nicht 
weiss,  worauf  sie  sich  stützen,  keine  grosse  Autorität 
haben  und  da  man  dem  redlichen,  streng  sittlichen 
Schlosser,  er  mag  noch  so  eitel  gewesen  sein,  keine 
Lüge  zutrauen  kann :  so  wäre  die  Sache  hiermit  eigent- 
lich entschieden,  wenn  nicht  der  Stil  ein  wenig  über 
das  hinaus  zu  gehen  schiene,  was  man  von  Schlosser  im 
allgemeinen  erwarten  kann. 

Aus  den  zwei  andern  Becensionen,  welche  Schlosser 
sich  zuweist  und  auf  die  gewiss  niemand  sonst  Anspruch 
machen  kann,  notiere  ich  zunächst  die  Wendung  458,  18 
'Der  Raum  erlaubt  uns  nicht,  mehr  anzumerken' ;  458,  36 
Mst  übrigens  hier  der  Ort  nicht  zu  urtheilen.*  Ferner 
beachte  man  den  überaus  häufigen  Gebrauch  des  schrift- 
stellerischen 'wir'  und  wie  viel  in  434,  20  flP.,  wie  auch 
457,  23  von  der  Seele  die  Rede  ist.  Man  vergleiche 
nun  sofort  in  der  fraglichen  Recension  Wendungen  wie 

404,  20  'wir  können  ...  so  wenig,  als  viele  andere  . .  . 
billigen';  404,  32  'Uns  hat  es  immer  geschienen';  404, 
33  'Wir  kennen  manche'  u.  dgl.  Man  erwäge  die  Seelen 
in    404,    24.    34.     Man   vergleiche    die  Schlusspointen 

405,  8  ff.  und  459,  6  ff. 

Die  erste  lange  Schlözer-Recensionl02,2ff.  108, 27  ff. 
finde  ich  keinen  Grund,  mit  Herder  (oben  S.  X)  Schlosser 
zuzuschreiben :  ich  denke  dabei  vielmehr  an  ie  Bret. 
Dagegen  wird  Herder  mit  der  Recension  über  Meiners 
313,  3  ff.  vollkommen  recht  liaben.     Hier  redet  in  der 


LV 


That  Schlosser:  315,  22  ^ Locke  bat  in  unsrer  Seele 
wirklich  Epoche  gemacht.*  Seele!  Vgl.  314,  18.  315, 
16.  27.  Und  dass  Locke  entscheidend  auf  Schlosser 
wirkte,  bezeugt  Nicolovius  (Johann  Georg  Schlossers 
Leben  und  litterarisches  Wirken,  Bonn  1844,  S.  10). 
Ferner  313,  16  'Unsere  Gränzen  erlauben  uns  nicht 
einen  ausführlichen  Auszug';  vgl.  'tibergehen'  u.  dgl. 
314,  26.  315,  11.  30.  316,  24  f.  35  f.  Das  schrift- 
stellerische 'wir'  wie  sonst.  'Mathesis'  313,  34  wie 
Merck-Br.  1,  110.  Hierzu  nun  wieder  die  fragliche 
Recension!  'Natur'  317,  17—30  und  405,  7;  'lasst 
uns'  317,  30  und  405,  9. 

Wer  die  im  vorstehenden  besprochenen  Recensionen 
gelesen  hat,  wird  ohne  weiteres  zugeben,  dass  auch  die 
von  einem  Frankfurter  herrührende  Recension  513,  3  ff . 
von  Schlosser  verfasst  ist.  Er  redet  über  den  Wert 
der  alten  Sprachen  und  über  den  Unterricht  im  Lateini- 
schen wie  457,  17.  Er  erklärt  sich  gegen  das  Lernen 
der  Wörter  und  'Regien'  (ebenso  Katechismus  der  Sitten- 
lehre für  das  Landvolk  1771,  S.  121).  In  Ueberein- 
stimmung  damit  steht  die  Recension  676,  18  über  eine 
lateinische  Elementargrammatik,  die  ich  daher  auch  ihm 
zuschreibe.  Er  will  im  Sprachunterricht  mehr  praktisch 
als  theoretisch  vorgehen:  'Die  Sprachen  sind  bis  auf 
einen  gewissen  Punkt  mechanisch,  wie  die  Handwerke. 
Ueben  und  immer  üben  lehrt  den  Tischer  den  Hobel 
führen,  und  den  Schüler,  fremde  Sprachen  verstehn  und 
reden.'  Vgl.  Katechismus  S.  40,  wo  er  auch  für  die 
Theologie  mehr  praktische  als  theoretische  Ausbildung 
verlangt:  'Lehret  man  den  Tischer  die  Regien  der 
Mechanick,  oder  den  Fleischer  die  Zergliederungskunst?' 
Man  bemerke  wieder  'Regien'  676,  30;  'lasst'  514,  12; 
^Natur'  515,  31.  35;  'Seele'  516,  4.  Aesthetik  nach 
psychologischen  Erfahrungen  gefordert  513,  26  und 
316,  7  ff.  Auch  Herwichs  Uebersetzung  der  Aristo- 
phanischen Wolken  196,  21  wird  von  Schlosser  recensiert 
sein :  man  vergleiche  Schlossers  Vorerinnerung  zu  seiner 


LVI 


eigenen  üebersetzung  der  Frösche  (Schriften  3,  230), 
insbesondere  Sehr.  141  mit  Neudruck  198,  23  ;  Patriotis- 
mus Sehr.  134,  Neudruck  198,  4.  Schlosser  bezeugt 
Sehr.  130,  dass  er  bereits  mit  einer  Üebersetzung  des 
Aristophanes  beschäftigt  war,  als  die  Herwichsche  erschien. 
Neudruck  197, 1 3  f.  ^die  wir  aber  hier  unsrer  Gränzen  wegen 
(vgl.  313,  16.  656,  30)  nicht  anführen  können';  die 
Form  'jemar  197,  33  wie  'niemaP  Katech.  85;  'bände' 
198,  5  wie  'fände'  Katech.  130;  'drucken'  197,  1  auch 
Katech.  118.  136. 

Ohne  Schlossers  Beiträge  irgend  vollständig  sammeln 
zu  wollen,  habe  ich  ihn  auch  in  den  nationalökonomischen 
Anzeigen  zu  verfolgen  gesucht.  Sie  drehen  sich  alle  um 
das  physiokratische  System  und  dessen  Hauptvertreter 
in  Deutschland,  Schlettwein.  653,  26  'Der  Raum  gestattet 
uns  nicht,  unsre  Gedanken  mehr  zu  entwicklen':  wir 
kennen  diese  öde  Recensentenphrase  bereits  an  Schlosser ! 
Und  wenn  er  sich  653,  6  f.  gegen  die  bloss  theoretische, 
obgleich  schöne  Grille  der  fraiermii  des  nations  wendet, 
so  haben  wir  dafür  eine  treffliche  Parallelstelle  in  seinem 
Aufsatz  gegen  Iselin,  Ephemeriden  der  Menschheit  1776 
St.  9  S.  6  (Schlossers  Kl.  Schriften  1,  171):  'Ach  wenn 
nicht  die  ganze  Welt  meine  Brüderschaft  erkennt,  so  ist 
die  Welt  nicht  mein  Bruder.'  Das  Citat  653,  37  f.  weist 
zurück  auf  268,  4 ;  und  wir  werden  dort  wohl  dieselbe 
Hand  erkennen  dürfen.  Das  Citat  267,  17  aber  weist 
auf  60,  6  flF.,  wo  schon  die  Schreibung  'warrlich'  62,  10 
(vgl.  oben  S.  XLVHl  Schlossers  Brief  an  Lavater)  Schlosser 
verrät.  Nicht  minder  redet  wohl  371,  2  flF.  und  465, 
2  £f.  Schlosser.  Dagegen  merkt  man  377,  2  ff.  alsbald 
eine  leichtere  Feder  und  eine  Neigung  zum  Scherz  — 
vielleicht  Goethe.  Spricht  er  auch  345,  16  ff.  von 
Nostradamus  und  von  Feenkönigen?  Lacht  er  563, 
32  ff.?  Durchaus  die  Gedanken  Schlossers,  aber  nicht 
sein  Stil !  Er  war  für  Goethe  gewiss  Autorität  auf  dem 
Gebiete. 

Ein   paar  kurze  Anzeigen   englischer  Romane  (42, 


Lvn 

»        .111  ■ 

5  ff.  15  ff.)  habe  ich  Uns  Goethes  Frühzeit  S.  33  f. 
Anmr}mehr  nach  Gefühl  als  aus  bestimmten  Gründen 
Schlosser  zugeschrieben.  Sind  übrigens,  beiläufig  gefragt, 
alle  Recensionen  englischer  Bücher  Originalrecensionen  ? 
Sind  sie  nicht  zum  Teil  aus  englischen  Zeitschriften,  wie 
Monihly  Review^  London  Magazine^  GentlemarCs  Magazine 
geschöpft  ?  Dies  könnte  wenigstens  Deinet  (Weim.  Jahrb. 
6,  82)  anzudeuten  scheinen ;  doch  kann  er  auch  Be- 
ziehungen darauf  meinen,  wie  sie  thatsächlich  vorkommen. 

Ist  nicht  ferner  Schlosser  der  'edelmüthige  Herr 
Verfasser'  (319,  5)  der  im  Interesse  Olenschlagers  ge- 
schriebenen Recension  299,  27  ff.  ?  Denn  an  Schlosser 
oder  Goethe  wird  schon  aus  persönlichen  Gründen  zu- 
nächst zu  denken  sein.  Der  unberufene  Herausgeber, 
der  hier  so  scharf  gegeisselt  wird,  war  nach  einem  sonst 
gut  unterrichteten  Korrespondenten  der  Allgemeinen  Deut- 
schen Bibliothek  (der  diese  Nachricht  übrigens  nur  mit 
'man  behauptet  als  sicher'  einführt  18,  2,  S.  310)  ein 
angesehener  Frankfurter  Geistlicher:  so  viel  wenigstens 
sei  'ganz  gewiss',  dass  Herr  von  Olenschlager  das  Jeru- 
salemsche  Manuskript  diesem  Geistlichen  mitgeteilt  habe. 
Nach  den  Ausdrücken,  die  in  den  Frankfurter  gelehrten 
Anzeigen  gebraucht  werden,  sollte  man  eine  ganz  andere 
Persönlichkeit  vermuten. 

Doch  alle  diese  Recensionen  ergeben  nichts  mehr, 
was  auf  die  Autorschaft  der  Anzeige  jener  Züricher 
Fragen  an  Kinder  Licht  würfe.  Höchstens  dass  der 
lebhaftere  Ton  des  zuletzt  erwähnten  Aufsatzes  bemerkt 
und  mit  dem  des  fraglichen  Recensent^n  verglichen  wer- 
den mag.  Man  nehme  dazu  noch  645,  12  ff.  Cwarrlich' 
645,  27)  mit  einem  recht  ähnlichen  Anfang.  Viel  stärker 
aber  fällt  ins  Gewicht,  dass  Schlosser  auch  in  seinem 
Katechismus  S.  45  gegen  die  'schläfrige  Methode  der 
Fragen  und  Antworten'  polemisiert  und  dass  er  in 
völliger  üebereinstimmung  mit  404,  17  in  seinem  dritten 
Schreiben  über  die  Philanthropinen  (Ephem.  der  Mensch- 
heit 1776,   St.  12  S.   1  ff.  ==  Kl.  Schriften    1,  43  ff.) 


Lvra 


die  Bokratische  Methode  und  ihre  moderne  Anwendung 
bespricht.  Er  verlangt  von  dem  Sokratiker,  'dass  er 
nie  lehre,  als  wo  sich  die  Gelegenheit  selbst  zum  lehren 
zeigt':  so  habe  Sokrates  selbst  jede  schickliche  Gelegen- 
heit abgepaust,  um  zu  lehren.  Man  vergleiche  die  Sätze 
405,  7  ff.  und  404,  25—31  mit  den  folgenden  aus 
den  Ephem.  12,4:  '0!  Ihr  Philanthropisten,  wie  lange 
müsst  Ihr  oft  müssig  stehen,  wenn  Ihr  auf  solche  Ge- 
legenheiten wai-ten  wollt !  Oder  habt  Ihr  einen  Lehrer 
der  Kopfs  genug  hat,  die  Gelegenheiten  selbst  zu  schaffen, 
und  zwar  alle  Morgen  um  8  Uhr,  wann  seine  Stunde 
schlägt ,  zu  schaffen ,  so  zeigt  ihn !  So  müsst  ihr  sie 
aber  nicht  schaffen,  wie  Barth  (Bahrdt),  wenn  er  die 
Lehren  vom  Gebet  beybringen  will.  —  Wenn  der  auf- 
steht, und  Stillschweigen  gebietet,  und  die  Hände  empor- 
hebt, und  ein  laues  Gebet  hersagt;  so  ist  zehen 
gegen  eines  zu  wetten;  der  Junge  antwortet  ihm, 
auf  seine  Frage,  was  hab  ich  gemacht!  Du  hast  eine 
Komödie  gespielt/  Die  Hervorhebung  der  entscheiden- 
den Worte  ist  von  mir  angeordnet.  —  Gegen  die 
'ängstliche  Wohlanständigkeit'  wird  Ephem.  12,  6  po- 
lemisiert wie  405,  2.  .  Von  der  Hebammenkunst  wird 
Ephem.  12,  8  geredet  und  der  Vergleich  fortgesponnen 
wie  404,  16  ff.,  nur  anders  fortgesponnen.  Auf  die 
'queeren  Antworten  der  Schüler'  weisen  die  Ephem.  12, 
11  hin  wie  hier  404,  29  f. 

Ich  denke,  nun  darf  ich  zusammenfassen :  wir  haben 
keinen  genügenden  Grund,  Schlossers  Zeugnis  für  seine 
eigene  Autorschaft  zu  bezweifeln ;  wir  haben  sogar  einige 
Gründe,  um  es  ausdrücklich  zu  stützen.  Was  aber  rührt 
wirklich  von  Herder  her? 

Kaum  sieben  bis  acht  Beiträge,  vielleicht  im  ganzen 
Jahrgang  nicht  zehn  Recensionen :  so  behauptete  er  selbst 
(Haym  1,483;  oben  S.  XXXVIHf.).  Aber  diese  Zahlen 
haben  nichts  zu  bedeuten,  wo  er  am  liebsten  alles  ab- 
leugnen möchte.  Der  zwanzigste  Band  seiner  Werke  zur 
Litteratur  undKunst(1830)S.413f.  schreibt  ihm  neun  zu: 


LIX 


Nr.  54.  Neudruck  S.  352  (7.  Juli  1772)  Staatsver- 
äiiderungen  von  Italien,  von  Denina.  Es  ist  jene  Nr.  54, 
welche  Goethe  begrtisst  (oben  S.  XLI)  und  eine  der 
Recensionen,  welche  Petersen  (oben  S.  XXXV)  Herdem 
zuschreibt;  also  gut  bezeugt. 

Nr.  60.  S.  392  (28.  Juli)  Schlözers  Vorstellung 
seiner  Universalhistorie.  Von  Herder  selbst  bezeugt 
(oben  S.  XXXIX  f.). 

Nr.  61.  S.  399  (31.  Juli)  Semieri  Paraphrasis  Evan- 
gelii  Johanms, 

Nr.  61.  S.  404  (31.  Juli)  Fragen  an  Kinder.  Suphan 
im  Anz.  f.  deutsches  Alterth.  4,  40  f.  zweifelt  nicht  an 
Herders  Autorschaft.  Die  Recension  ist  aber,  wie  wir 
soeben  sahen,  von  Schlosser. 

Nr.  64.  S.  419  (11.  August)  Michaelis,  Versuch 
über  die  siebenzig  Wochen  Daniels.  Eine  Recension 
gegen  Michaelis  gibt  Herder  ausdrücklich  zu  (oben  S. 
XXXIX);  Heyne  imputiert  ihm  mehr  als  eine  (oben  S. 
XXXVUI).     Vgl.  Suphans  Herder  6,  VH  Anm.  1. 

Nr.  69.  S.  453  (28.  August)  Betrachtungen  über 
den  Orient,  von  Faber. 

Nr.  77.  S.  506  (25.  September)  Bemerkungen  über 
den  Unterschied  der  Stände,  von  Miliar.  Durch  Petersen 
(oben  S.  XXXV)  bezeugt. 

Nr.  84.  85.  S.  553 ,  559  (20.  und  23.  Oktober) 
Beattie,  Versuch  über  die  Natur  und  Unveränderlichkeit 
der  Wahrheit.     Durch  Petersen  (oben  S.  XXXV)  bezeugt. 

Nr.  87.  S.  572  (30.  Oktober)  Harles,  De  Vitis  PM- 
lologorum  nostra  aeiate  clarissimorum. 

Alle  diese  Recensionen,  mit  Ausnahme  der  über  die 
'Fragen  an  Kinder',  paradieren  an  der  Spitze  der  be- 
treffenden Nummern.  Woraus  für  die  'Fragen'  nun 
nicht  gerade  etwas  zu  gunsten  Schlossers  gefolgert 
werden  kann;  denn  die  Recension  ist  weniger  umfäng- 
lich, als  die  übrigen.  Dagegen  fällt  sehr  stark  ins  Ge- 
wicht, dass  das  Verzeichnis  in  den  Werken  auf  einem 
Blatte   von   Caroline   Herder   beruht,   das   mir  Suphan 


LX 


zeigte  und  das  mit  jenem  Verzeichnis  genau  überein- 
stimmt —  bis  auf  die  'Fragen  an  Kinder',  die  von 
Gedrg  Müllers  Hand  und  zwar  an  falscher  Stelle  nach- 
getragen sind.  Die  falsche  Anordnung  konnte,  da  die 
Seitenzahl  beigefügt  war,  beim  Abdruck  leicht  berichtigt 
werden.  Die  Recension  über  die  Fragen  an  Kinder  ist 
also  nicht  durch  Caroline  ihrem  Manne  zugeschrieben 
worden,  und  wir  Verstössen  nicht  gegen  ihre  in  diesem 
Falle   grosse  Autorität,   wenn   wir  sie  ihm  absprechen. 

Auf  die  Rückseite  schrieb  Caroline:  'Folgende  Re- 
censionen  könnten  vielleicht  auch  von  ihm  seyn,  doch 
ist  mirs  ganz  zweifelhaft'  Und  sie  nennt  dann:  Nr.  89 
Horazens  Episteln  (S.  585,  6.  November);  Nr.  91.  Lettre 
sur  Thomme  von  Hemsterhuys  (S.  599,  1 3.  November) ; 
Nr.  94.  Essays  ort  Song-writing  (S.  619,  24.  November). 
Alle  drei  stehen  wieder  an  der  Spitze  der  betreffenden 
Nummern. 

Caroline  verliess  sich  in  der  Angelegenheit  nicht 
auf  sich  selbst.  Sie  fragte  am  26.  August  1805  6er- 
ning  in  Frankfurt  (Gödeke,  Grundriss  2,  1116).  Dessen 
Antwortbrief  vom  21.  Oktober  1805  liegt  mir  durch 
Suphans  Güte  vor.  Er  schreibt:  'Der  wackere  Pfarrer 
Passavant  war  in  den  1770er  Jahren  hier,  und  sagt 
Herder  habe  nur  1772  an  den  Frankf.  Gel.  Anz.  ge- 
holfen. Folgende  Recens.  hält  er  gewiss  für  des  Ein- 
zigen Werk: 

Nr.  34.  Michaelis.  Nr.  60.  Schlözer.  Nr.  61.  Semler. 
Nr.  64.  Desgl.  [Michaelis],  Nr.69.  Orient;  auch  vielleicht: 

Nr.  32.  Pütter.  Nr.  34.  Unterricht.  Nr.  41.  Gleim. 
Nr.  43.  Klotz.  Nr.  66.  Predigten.  Nr.  71.  Schirach. 
Nr.  78.  Purmann.  —  und  von  Goethe  vielleicht:  Nr. 
8.  Klopstock.  Nr.  66.  Lavater.  Nr.  85.  Die  Dichter. 
Nr.  87.  Rammler.  — 

Ferner  sagte  Frd.  Passavant :  In  der  Lemgoer  Biblio- 
thek drca  1776  und  1777  seyen  Recens.  v.  Herder 
über  Lavater  und  Batteux;  von  jenem  steht:  ^L. 
macht   die  Physiognomik   zur  Schädelstätte   seiner 


LXI 


Freunde."  In  der  allg.  T.  Bibl,  jener  Zeit  sey  auch 
eine  schöne  Recens.  über  Klopstoek.  —  Aber  edle 
Freundin!  Nur  cum  grano  salis^  wie  es  nur  selber 
der  Verklärte  thäte,  müsste  Das  alles  benutzt  werden. 
—  Doch  sapienii  sat,  —  D  einet  hiess  der  Heraus- 
geber der  hies.  Gel.  Zeitung.  Man  suchte,  fand  noch 
nichts  und  will  weiter  graben  im  Nachlass.  Also 
Gedult!  — ' 

In  Deinets  Nachlass  ist  schwerlich  etwas  gefunden 
worden,  da  er  nach  seiner  eigenen  Versicherung  die 
Manuskripte  vernichtete  (Br.  an  Bahrdt  2,  144)  und  zum 
Teil  die  Mitarbeiter,  soweit  ihre  Aufsätze  ihm  durch 
Merck  zugingen,  nicht  kannte  (Weim.  Jahrb.  6,  78). 

Passavants  Angaben  waren  augenscheinlich  nicht 
die  Quelle  oder  wenigstens  nicht  die  einzige  Quelle, 
woraus  Caroline  ihr  Verzeichnis  schöpfte.  Schon  die 
Differenz  über  Michaelis  lehrt  es,  und  ihre  Aufzählung 
ist  reicher.  Sie  verfuhr  offenbar  mit  grosser  Vorsicht. 
Ein  Exemplar  der  Anzeigen  von  1772  befand  sich 
wohl  in  Herders  Bibliothek,  da  er  Abonnent  des 
Blattes  war  (oben  S.  XXVI).  Einzelne  seiner  Aufsätze 
mögen  angestrichen  oder  mit  Korrekturen  versehen  ge- 
wesen sein.  Auch  direkte  Erinnerung,  gelegentliche  Er- 
zählungen Herders,  deren  uns  Böttiger  eine  aufbewahrt 
hat,  und  ihr  Stilgefühl  kann  sie  geleitet  haben.  Das 
letztere  dürfen  wir  als  ziemlich  ausgebildet  ansehen  bei 
einer  Frau,  die  von  jeher  ganz  in  ihrem  Manne  lebte 
und  jede  Zeile,  die  er  schrieb,  mit  enthusiastischer  Ver- 
ehrung begrüsste. 

Alles  dies  aber  sind  Möglichkeiten.  Irgend  etwas 
Sicheres  über  ihr  Verfahren  wissen  wir  nicht,  und  hätten 
wir  Grund,  ihr  zu  widersprechen,  so  würden  wir  ohne 
weiteres  annehmen,  dass  sie  sich  geirrt.  Ihre  Angaben 
können  streng  genommen  von  vornherein  nicht  als  Zeug- 
nisse, sondern  nur  als  Vermutungen  gelten.  Aber  ein 
Blick  auf  die  Recensionen,  welche  sie  selbst  mit  ihrer 
eigenen  Schrift  und  ohne  Schwanken  Herder  zuerkennt, 


LXII 


lehrt,  dass  wir  es  mindestens  mit  wohlbegründeten  Ver- 
mutungen und  daher  vielleicht  mit  bestimmten  Erinner- 
ungen oder  positivem  Wissen  oder  richtigen  Schlüssen 
aus  positiven  Daten  zu  thun  haben. 

Gehen  wir  von  Nr.  60,  als  der  bestbezeugten  Re- 
cenäion,  aus,  nehmen  wir  die  von  Goethe  und  Petersen  be- 
zeugte Nr.  54  hinzu,  erwägen  wir  Nr.  61  (Semler),  64,  69, 
worin  Caroline  und  Passavant,  77,  84,  85,  worin  Caro- 
line und  Petersen  einig  sind,  und  endlich  87,  wo  Caroline 
allein  steht,  so  erkennen  wir  überall  dieselbe  Feder  und 
unzweifelhaft  Herders  Feder.  Wie  gewaltig  propheten- 
haft  redet  er  über  die  Weltgeschichte,  über  Römertum, 
Byzantinismus  und  Gegenwart,  über  das  Evangelium  Jo- 
hannis  und  den  Orient,  über  Philologie  und  Philologen, 
über  Spekulation  und  den  'gesunden  Sinn  an  der  Wahr- 
heit ! '  Wie  verständnisinnig  begrüsst  er  die  schottische 
'Philosophie  der  Gestalten  und  Veränderungen  des 
menschlichen  Geschlechts  nach  Maasgabe  der  Geschichte 
und  Erfahrungen'  (506,  34 ff.)!  Wie  erhebt  ihn  der  Blick 
auf  die  ursprünglichen  Zustände  der  alten  'heiligen  Zeit' 
(354,  lOffOl  Polemik  gegen  Iselin  (507,  20),  Sympathie 
für  das  Mittelalter  (509,  15  ff.),  Polemik  gegen  die  kühle 
historische  Objektivität  (509,  33 ff.),  ein  sympathisches 
Citat  aus  Hamann  (562,  4 ff.),  Polemik  gegen  Hume, 
gleichsam  Vorspiel  der  späteren  gegen  Kant  (559,  30. 
560,  1.  561,  9)  —  überall  die  deutlichen  Spuren  des 
damaligen  Herder!  Aber  was  bedarf  es  einzelner  Nach- 
weisungen, wo  Sinn  und  Geist  und  Stil,  wo  alles  ihn 
verrät !  *  Es  kennt  Dich  ja  jedermann  an  Deinen  Adlers- 
fittigen,  Herr  Adler!'  sagen  wir  wenigstens  hier  mit 
Caroline.  Nur  eins  ist  zu  beachten:  man  unterscheidet 
zwei  Manieren  des  Ausdrucks,  die  eine,  worin  er  sich 
seinem  ganzen  Ungestüm  überlässt,  die  andere,  wo  er 
ihn  mässigt,  so  weit  er  vermag;  die  eine,  wo  das  Reden 
in  Lallen  überschwankt,  die  andere,  wo  er  hübsch  an 
der  Erde  zu  bleiben  und  sich  deutlich  zu  machen  sucht. 
Jene  wird  äusserlich  schon  durch  einen  Ueberfluss  dop- 


LXIII 


pelter  Gedankenstriche  verraten  (die  ihm  übrigens  an 
sich  gar  nicht  allein  eigentümlich  sind) ;  innerhalb  dieser 
sind  sie  in  der  Regel  wenigstens  nicht  doppelt  Es 
kommt  für  die  kritische  Untersuchung  auf  dasselbe  hin- 
aus, wenn  Herder  seinen  aufgeregten  Stil  um  die  Mitte 
1772  künstlich  gebildet  hat  (Suphan  6,  XVII)  und  wir 
den  ruhigeren  Fluss  der  Rede  für  den  ihm  natürlicheren 
halten  müssen.  Aber  auch  Merck  kann  von  der  Er- 
laubnis zu  mildern,  die  Herder  ihm  erteilte,  wohl  zu- 
weilen Gebrauch  gemacht  und  dadurch  Herders  Autor- 
schaft für  uns  fast  oder  gänzlich  unerkennbar  gemacht 
habeu. 

Jedenfalls  gewinnen  wir  die  acht  genannten  Recen- 
sionen  mit  Sicherheit  für  Herder,  und  ich  wage  zu  be- 
haupten, dass  einige  davon  zu  den  grossartigsten  Denk- 
mälern seiner  geistigen  Entwickelung  und  durch  den 
begrenzten  Umfang,  durch  das  Leben,  das  sie  durch- 
strömt, zu  den  erfreulichsten  gehören !  Ich  brauche  den 
Kundigen  nicht  zu  sagen,  dass  ihnen  eine  so  hohe  Be- 
deutung insbesondere  deshalb  beiwohnt,  weil  sie  am  Ein- 
gange von  Herders  eigentlicher  Sturm-  und  Drangzeit 
stehen. 

Da  nun  Passavant  vier  Nummern  von  den  fünfen, 
die  er  Herder  mit  Gewissheit  zuschreibt,  richtig  getroffen 
hat,  so  sind  wir  seinem  Votum  für  Nr.  34  (Michaelis, 
Mosaisches  Recht  —  an  der  Spitze  der  Nummer !)  die  ge- 
naueste Prüfung  schuldig.  Und  das  Resultat  der  meinigen 
ist,  dass  ich  ihm,  Heyne  (oben  S.  XXXVIII),  Haym  (Her- 
der 1,  482,  Anm.  1)  und  Suphan  (Herders  sämtl.  W.  6,  XII) 
beistimme.  Die  Gründe  ergeben  sich  so  sehr  von  selbst  aus 
Inhalt  und  Stil,  aus  Vergleichung  mit  der  zweiten  Recen- 
sion  über  Michaelis  und  mit  der 'anonymen  Polemik  gegen 
ihn  402,  37 ff.,  dass  ich  sie  nicht  einzeln  aufzuzählen 
brauche.  Die  doppelten  Gedankenstriche  stehen  da, 
aber  der  Ton  ist  etwas  ruhiger  und  massiger,  als  in  den 
ungestümsten  Recensionen.  Der  Kern  der  Kritik,  der 
Kampf  gegen  den  seichten  Pragmatismus,  der  alles  Mm 


LXIV 


Geiste  unsres  Jahrhunderts  behandelt',  die  Forderung, 
rechtliche  Institutionen  aus  dem  orientalischen  Geist  der 
Zeit,  des  Volks,  der  Sitte  zu  erklären  (222,  19 f.)  und 
sich  dabei  den  Geist  der  Nation,  das  wahre  Gefühl  einer 
Zeit,  eines  Klima,  eines  Volks,  die  wahre  Philosophie 
eines  Gesetzgebers  im  grossen  (223,  36  ff.)  zu  vergegen- 
wärtigen —  dieser  Kern  ist  so  Herderisch  wie  mög- 
lich und  so  Herderisch  wie  die  Schale. 

Auch  diese  neunte  Recension  mithin  möchte  ich 
hinzufügen,  obgleich  Caroline  das  Votum  Passavants  hier 
augenscheinlich  ablehnte.  Die  Recension  in  Nr.  34  vom 
28.  April  wird  zu  denen  gehören,  über  die  sich  Merck 
im  Anfang  April  freute  (Nachl.  3,  229).  Die  erste  Re- 
cension ,  welche  Caroline  anerkennt ,  ist  vom  7.  Juli ! 
Unmöglich,  dass  Merck  Herderische  Recensionen  —  und 
diese !  —  ein  Vierteljahr  lang  liegen  gelassen  hätte ! 
Ich  habe  früher  auch  eine  kurze  Recension  über  eine 
Pindarübersetzung  vom  1.  Mai  (232,  30;  allerdings  nicht 
an  der  Spitze  des  Blattes!)  Herdern  zugewiesen  (Rund- 
schau 17,  72  Anm.)  und  möchte  trotz  dem  auch  hier 
verhältnismässig  ruhigen  Ton  an  dieser  Ansicht  fest- 
halten. 

Aber  hat  Merck  Herderische  Recensionen  auch  nur 
vom  Anfang  April  bis  Ende  April  liegen  lassen?  Redet 
Herder,  den  die  Belobigung  Schlözers  in  Nr.  16  (vom 
25.  Februar)  geärgert  hatte  (oben  S.  X),  nicht  schon 
am  10.  April  (S.  187)  als  'ein  Recensent,  der  auch 
Jahre  mit  dergleichen  Ideen  umgegangen'  über  Er- 
ziehung und  gegen  Schlözer?  Ich  werfe  die  Frage  nur 
auf;  denn  ich  gehe  in  dieser  Einleitung  nicht  auf  Ent- 
deckungen aus.  (Suphan  ist  unabhängig  auf  dieselbe 
Ansicht  gekommen.) 

Caroline  hat  ihre  Aufmerksamkeit  merkwürdiger  Weise 
hauptsächlich  dem  Ende  des  Jahrganges  zugewendet, 
vielleicht  in  allgemeiner  Erinnerung,  dass  Herder  nicht 
von  Anfang  an  mitgearbeitet.  War  die  erste  Hälfte  des 
Jahrganges  in  Herders  Bibliothek  verloren  gegangen  und 


LXV 


sonst  in  Weimar  nicht  aufzutreiben?  Konnte  sie  des- 
halb über  die  erste  Michaelisrecension  sich  nicht  ent- 
scheiden? Genug,  sie  führt  zweifelnd  noch  Horazens 
Episteln  aus  Nr.  89,  die  Schrift  von  Hemsterhuys  aus 
Nr.  91  und  die  Essays  on  Song-wriUng  aus  Nr.  94  an. 
Sie  könnten  Herdern  nur  unter  der  Annahme  der  Selbst- 
verleugnung im  Stil  oder  einer  Merckschen  Umschrift 
zugetraut  werden.  Dass  Caroline  nach  Stilgefühl  und 
nicht  nach  einer  Art  von  üeberlieferung  geurteilt  habe, 
wird  hier  sehr  zweifelhaft.  Im  Inhalte  spricht  nichts 
gegen  Herder  und  einiges  für  ihn.  Namentlich  die  letzte 
Recension  (in  der  auch  Seuffert,  ohne  von  Carolinens 
Angabe  zu  wissen,  Herder  zu  erkennen  glaubte)  enthält 
bedeutende  Bemerkungen  und  muss  aus  einem  Kopfe 
stammen,  der  über  die  Theorie  der  Lyrik  selbständig 
nachgedacht,  sich  eine  üebersicht  des  Vorhandenen  ver- 
schafft hat  und  mit  den  poetischen  Leistungen  des 
Orients  zu  rechnen  gewohnt  ist.  Auf  Hemsterhuys  aber 
wurden  wir  schon  oben  (8.  XLH),  indem  wir  die  äusseren 
Zeugnisse  verfolgten,  geführt.  Und  so  möchten  wir  auch 
für  Horaz  uns  Caroline  anschliessen. 

Aber  so  achtungsvoll  wir  den  Vermutungen  Caroli- 
nens begegnen  müssen,  so  wertlos  sind  die  Vermutungen 
Passavants:  denn  'Nr.  43  Klotz'  ist  von  Goethe.  'Nr. 
66.  Predigten*  d.  L  Dodd,  übersetzt  von  Velthuysen 
(S.  433)  wurde  auch  in  Lemgo  Herder  zugeschrieben, 
wie  er  selbst  meldet  (Merck-Br.  1,  42)  und  zwar,  wie 
es  scheint,  mit  Recht,  gleich  den  Recensionen  über  Benzler 
(S.  280)  und  Devisen  (S.  321).  Ferner  'Nr.  32.  Pütter' 
d.  i.  'der  einzige  Weg  zur  Glückseligkeit'  (S.  210), 
'Nr.  34.  Unterricht'  (8.  225),  'Nr.  41.  Gleim'  (8.  272), 
'Nr.  71.  Schirach'  (S.  466),  'Nr.  78.  Purmann'  (S.  513) 
—  nirgends  eine  sichere  Spur  Herders  und  manches, 
was  gegen  ihn  spricht!  Nur  Nr.  34,  wesentlich  über 
Homer,  erwägenswert.  Redet  Herder  etwa  auch  256, 
36.  296,  1.  342,  35.  357,  5  (vielleicht  nicht  er  allein). 
369,  5.  418,  12.  439,  36.  476>  24.  498,  35.   500,  3. 

Lltteraturdenkmale  des  18.  Jahrhunderts.    8.  6 


LXVI 


505,  11.  510,  33?  Andere  Vermutungen  sogleich  in 
dem  Verzeichnis  wirklicher  oder  vermeintlicher  Goethe- 
scher Beiträge! 

Passavant  fördert  uns  mit  seinem  Vielleicht  über 
Goethe  ebenso  wenig  wie  mit  seinen  Mutmassungen  über 
Herder.  Gleich  'Nr.  8.  Klopstock'  ist  von  Merck  (oben  S. 
XLIH),  'Nr.  66.  Lavater'  von  Schlosser  (oben  S.  XLVIU), 
aber  'Nr.  85.  Die  Dichter'  von  Jacobi  (S.  562)  nnd 
'Nr.  87.  Rammler'  (S.  575)  mögen  immerhin  geprüft  werden. 

Wie  schade,  dass  uns  Passavant,  Goethes  Reise- 
genosse in  der  Schweiz,  bei  der  Reise  durch  die  Frank- 
furter gelehrten  Anzeigen  und  dem  Suchen  nach  Goethes 
Spuren  nicht  als  kundiger  Führer  begleiten  kann.  Denn 
auch  für  Goethe  müssen  wir  suchen !  Es  kann  bei  ihm 
wohl  noch  viel  weniger  von  einer  Ueberlieferung  die 
Rede  sein,  als  bei  Herder. 

Goethe  hatte,  wie  wir  sahen  (S.  XXVH),  von  Fritz 
Schlosser  die  Jahrgänge  1772  nnd  1773  der  Frank- 
furter gelehrten  Anzeigen  erhalten,  nachdem  er  im  all- 
gemeinen nm  die  'ersten  Jahrgänge'  gebeten.  Er  zog 
daraus  (nach  den  Tag-  und  Jahresheften  Abs.  840 
Biederm.)  im  Jahre  1813  die  Recensionen  aus,  welche 
'ganz  oder  zumTheil'  ihm  gehörten.  Sie  dienten 
ihm,  da  er  den  dritten  Teil  von  Dichtung  und  Wahr- 
heit schrieb,  als  Dokumente  seiner  Frühzeit.  'Anszüge 
von  Stellen  (verspricht  er  1814  DW.  3,  98  L.),  an 
denen  ich  mich  wiedererkenne,  mögen  mit  ähn- 
lichen Aufsätzen  künftig  am  schicklichen  Orte  erschei- 
nen.' Die  'ähnlichen  Aufsätze'  werden  die  Recensionen 
aus  der  Jenaischen  allgemeinen  Litteratnrzeitnng  sein, 
welche  hinter  denen  aus  den  Frankfurter  gelehrten  An- 
zeigen im  33.  Bande  der  Ausgabe  letzter  Hand  (1830) 
folgen.  Goethe  hatte  von  diesen,  vermutlich  gleich  1813, 
Abschriften  fertigen  lassen,  stellte  aber  am  11.  Juni 
1823  Eckermann  die  Aufgabe,  ans  den  beiden  voll- 
ständigen Bänden  der  Frankfurter  gelehrten  Anzeigen 
seinen  Anteil  herauszufinden  und  über  den  Abdruck  der- 


LXVII 


selben  in  den  Werken  ein  Votum  zu  geben,  ob  die 
Sachen  überhaupt,  ob  sie  mit  Veränderungen  oder  un- 
verändert mitzuteilen  wären  (Eckermann,  3.  Aufl.  1,  30). 
In  einem  Brief  aus  Marienbad  nennt  er  Eckermanns 
Thätigkeit  jedoch  eine  redigierende  (ibid.  34).  Was 
Eckermann  also  eigentlich  sollte  und  was  er  wirklich 
leistete,  wird  nicht  klar.  Man  könnte  sich  denken,  dass 
seine  Ausscheidung  eine  Kontrole  für  Goethes  eigene 
frühere  herstellen  sollte.  Aber  er  selbst  wenigstens  sagt 
nichts  davon.  Der  Abdruck  erfolgte  fast  ohne  Aende- 
rungen,  nur  dass  z.  B.  Absätze  eingeführt,  veraltete  Wort- 
formen durch  die  üblichen  ersetzt,  auch  gelegentlich  die 
Syntax  korrigiert  wurde.  Vgl.  indessen  unten  zu  Nr.  18 
und  hinter  Nr.  88.  Goethe  macht  Boisser^e  am  3.  Juli 
1830  (Sulpiz  Boisser^e  2,  530)  besonders  auf  diese  Re- 
censionen  aufmerksam,  indem  er  u.  a.  sagt:  'Ich  komme 
mir  selbst  darin  oft  wunderbar  vor;  denn  ich  erinnere 
mich  ja  nicht  mehr,  dass  ich  diesem  oder  jenem 
Werke,  dieser  oder  jener  Person  zu  seiner  Zeit  eine 
solche  Aufmerksamkeit  geschenkt;  ich  erfahre  es  nun- 
mehr als  eine  entschiedene  Neuigkeit  \  .  . 

So  viel  ergibt  sich  klar  aus  Goethes  Aeusserungen, 
dass  er  sich  gegenüber  seinen  alten  Aufsätzen  ungefähr 
in  derselben  Lage  befand,  wie  Eckermann,  d.  h.  dass 
ihn  beim  Wiedererkennen  nicht  Erinnerung,  sondern 
philologische  Vermutung  leitete.  Es  kann  ihm  hier 
und  da  Erinnerung  zu  Hilfe  gekommen  sein ;  aber  dass 
sie  ihn  auch  täuschte,  lässt  sich  beweisen. 

Band  33  der  Ausgabe  letzter  Hand  enthält  folgende 
Recensionen,  die  schon  bei  Nicolovius,  lieber  Goethe 
(Leipzig  1828)  S.  17  mit  einer  irrtümlichen  Abweichung 
(Biedermann,  Goethe-Forsch.  S.  324  f.)  bezeichnet  waren : 

Nr.  12.  der  Frankfurter  gelehrten  Anzeigen  1772: 
Sulzer,  Allgemeine  Theorie  der  schönen  Künste  (Neu- 
druck S.  75).     Ist  von  Merck  (oben  S.  XLIII). 

Nr.  15.  (ünzer  und  Mauvillon,)  üeber  den  Wertheiniger 
deutschen  Dichter  (S.  98).   Ist  von  Merck  (oben  S.  XLIII). 

e* 


LXVIII 

Nr.  73.  Seybold,  Schreiben  über  den  Homer  (S.  480). 

Nr.  74.  Franken  zur  griechischen  Litteratur  (S.  491). 

(Robert  Wood,  Versuch  über  das  Originalgenie  des 
Homer  —  aus  dem  Jahrgang  1773.) 

Nr.  101.  Sulzer,  Die  schönen  Künste  (S.  664). 

Nr.  18.  S.  (Schummel,)  Empfindsame  Reisen  durch 
Deutschland  (S.  118).  Ausgelassen  Neudr.  118,31  bis 
119,  19;  119,  29  —  121,  37  und  zum  Schluss  wieder 
hinzugefügt  118,  31—119,  8. 

Nr.  26.  (Kretschmann,)  Die  Jägerin  (S.  172). 

Nr.  46.  Blum,  Lyrische  Gedichte  (S.  305). 

Nr.  35.  Braun,  Versuch  in  prosaischen  Fabeln  und 
Erzählungen  (S.  230). 

Nr.  70.  Gedichte  von  einem  polnischen  Juden  (S.  461). 
Ist  für  Goethe  bezeugt  (oben  S.  XLV). 

Nr.  74.  CymbeUne  (S.  492). 

Nr.  31.  Neue  Schauspiele  (S.  205). 

Nr.  78.  Zwey  schöne  neue  Mährlein  (S.  518). 

Nr.  13.  Fräulein  von  Sternheim  (S.  85). 

Nr.  86.  (Wieland,)  Der  goldene  Spiegel  (S.  565). 

Nr.  91.  Musenalmanach,  Göttingen  1773  (S.  603). 
Ist  von  Merck  (oben  S.  XLIII). 

(Lustspiele  ohne  Heirathen  —  aus  dem  Jahrgang  1 773.) 

(Beyträge  zur  deutschen  Leetüre  für  Leser  und 
Leserinnen  —  ebenso.) 

(Theateralmanach  für  das  Jahr  1773  —  ebenso.) 

(Die  Lieder  Sineds  des  Barden  —  ebenso.) 

Nr.  27.  Briefe  über  die  wichtigsten  Wahrheiten  der 
Offenbarung  (S.  174). 

Nr.  49.  Bahrdt,  Eden  (S.  319). 

Nr.  72.  Munter,  Bekehrungsgeschichte  des  Grafen 
Struensee  (S.  473). 

Nr.  88.  Aussichten  in  die  Ewigkeit  (S.  579).  Ist 
für  Goethe  bezeugt  (oben  S.  XLV). 

(Lavater,  Predigten  über  das  Buch  Jonas  —  aus 
dem  Jahrgang  1773.  Die  letzten  nur  Inhalt  angebenden 
Sätze   hinter    der  Empfehlung    des   Buches  sind   weg- 


LXIX 


gelassen,  vgl.  J.  Goethe  2,  498,  Z.  16:   was  nach  dem 
Worte  'üeberzeugung'  folgt.) 

Nr.  103.  Alexander  von  Joch,  üeber  Belohnung  und 
Strafen  nach  türkischen  Gesetzen  (8.  678). 

(Herrn  Hollands  Philosophische  Anmerkungen   über 
das  System  der  Natur  —  aus  dem  Jahrgang  1773.) 

Nr.  41.  Sonnenfels,  Ueber  die  Liebe  des  Vaterlandes 
(S.  269). 

Nr.  86.  Charakteristik  der  vornehmsten  Europäischen 
Nationen  (S.  569). 

(Johann  Jacob  Mosers  Neuste  kleine  Staatsschriften  — 
aus  dem  Jahrgang  1773.) 

Nr.  74.  Die  erleuchteten  Zeiten  (S.  490). 

Nr.  43.  Hausen,  Leben  und  Charakter  Klotzens 
(S.  284).     Ist  für  Goethe  bezeugt  (oben  S.  XLV). 

Nr.  50.  Lobrede  auf  F.  K.  K.  von  Creuz  (S.  331). 

Nr.  23.  (Wieland,)  Gedanken  über  eine  alte  Auf- 
schrift (8.  151). 

Es  ist  vollkommen  klar,  dass  Goethe  diese  Recen- 
sionen   in   sachliche   Gruppen    geordnet   hat:    erst   all- 
gemein Aesthetisches  mit  grüechischer  Litteratur;    dann 
deutsche  Litteratur  der  Gegenwart,   Gedichte,  Dramen, 
Romane  u.  dgl.;    hierauf  Theologie;  ferner  Philosophie 
und  Jurisprudenz ;  zwei  Aufsätze  über  Gelehrtengeschichte ; 
endlich,  mit  Absicht  an  den  Schluss  gestellt,  Wielands 
Gedanken    über   eine    alte   Aufschrift.      Die   Aufschrift 
lautet  nämlich:    ^Sie  reden  was  sie  wollen;    mögen  sie 
doch  reden !   was  kümmerts  mich.'     Und  die  Recension 
schliesst:    ^  Unter   allen  Besitzungen   auf  Erden   ist    ein 
eigen    Herz    die    kostbarste,    und   unter    tausenden 
haben   sie  kaum  zween.'     Die  Recension  fügt  sich  vor- 
trefflich an  die  beiden  vorangehenden  und  ist  gewisser- 
massen  ein  Denkmal  Wielands. 

Aus  den  Werken  Goethes  darf  keine  dieser  Recen- 
sionen  verschwinden;  sie  müssen  darin  bleiben  in  der 
Ordnung,  die  ihnen  Goethe  gegeben  hat.  Was  die 
Herausgeber  abzuziehen  haben,   das  mögen  sie  in  einer 


LXX 


Vorrede  bezeichnen  und,  was  sie  hinzufügen  zu  müssen 
glauben,  in  einem  Anhang  mitteilen.  Denn  der  Unter- 
suchung über  Echtheit  und  Unechtheit  sind  allerdings 
keine  Schranken  gesetzt. 

Betrachtet  man  die  Reihenfolge  der  Goetheschen 
Auszüge  näher,  so  zeigt  sich,  dass  sie  innerhalb  der 
ersten  Abteilung  den  Nummern  des  Jahrganges  1772 
folgen ;  bloss  Wood  ist  eingeschoben  und  zwar  nicht, 
wie  man  erwarten  sollte,  dicht  hinter  Seybold :  vielleicht 
nur  weil  Seybold  und  Franken  hinter  einander  auf 
demselben  Bogen  geschrieben  waren  oder  sonst  aus 
irgend  einem  äusseren  Grund.  In  der  zweiten  Abteilung 
ist  die  Ordnung  unterbrochen  durch  Nr.  35  (oder  46), 
31,  13  —  etwa  durch  Eckermann  vorgeschlagen  und 
von  Goethe  acceptiert?  Nr.  31  ist  an  die  Seite  eines 
Dramas,  Nr.  13  an  die  Seite  eines  Romanes  gestellt, 
Nr.  35  weniger  passend  untergebracht.  Die  theologischen 
Sachen  folgen  der  zahlenmässigen  Ordnung  ohne  Unter- 
brechung. Der  Rest  enthält  sehr  Verschiedenartiges, 
vielleicht  kleine  sachliche  Gruppen  (Nr.  103  f.  Ethik; 
Nr.  41  ff.  Politik;  Nr.  74  für  sich  als  Uebergang; 
Nr.  43  ff.  Gelehrtengeschichte).  Doch  wird  der  Versuch, 
in  die  Principien  von  Goethes  Anordung  einzudringen, 
um  so  unsicherer,  je  subtiler  die  Erwägungen  werden 
müssen,  zu  denen  man  greift.  Darum  sei  auch  gar  nichts 
hieraus  gefolgei*t.  Selbst  wenn  sich  beweisen  Hesse,  dass 
Eckermann  an  der  Auswahl  Anteil  gehabt,  so  könnte 
er  ja  doch  glückliche  Griffe  gethan  haben,  und  man 
wäre  immer  auf  die  eigene  Kritik  zurückgewiesen. 

Solche  Kritik  muss  entschieden  eintreten.  Goethe 
hat  sich  drei  Recensionen  zugeschrieben,  welche  für 
Merck  bezeugt  sind ;  und  nur  drei  von  den  Recensionen^ 
die  er  sich  selbst  beilegt,  sind  für  ihn  gleichzeitig  be- 
zeugt. Er  hat  sich  femer  Recensionen  aus  dem  Jahr- 
gange 1773  zugeschrieben,  an  welchem  weder  er  noch 
seine  Freunde  teilnahmen.  Hierüber  hat  Herr  v.  Bieder- 
mann  (Goethe-Forschungen   S.   320   ff.)    eigentlich   ab- 


LXXI 


BcbUesBend  gebawölt:  nur  dass  er  seibat  an  den  Kon- 
sequenzen   der   ^^^  ihm  gesammelten  Zeugnisse  wieder 
irre  wird.       Di^Bö  Zeugnisse   verbieten   allerdings   nicht 
unbedingt,  nacb  Ooetheschen  Recensionen  innerhalb  des 
khrgangeB   1773  zu  suchen:  wenn  er  mit  Deinet  noch 
yerkehrte    (J-   Goethe  1,   344),   wenn   er   im   Interesse 
DeinetSy    wie    wir  oben  (3.  XXV)  sahen,   nach  Leipzig 
ftchrieb,    so    konnte  er  auch  gelegentlich  dem  Verleger 
zuliebe  eine  Anzeige  schreiben :   nur  dass  er  sich  dann 
in  recht  Bchiechte  Gesellschaft  begab,  nur ,  dass  er  dann 
etwas  that,  worüber  er  sich  seinen  Freunden  und  ehe- 
maligen Mitarbeitern  gegenüber  zu  entschuldigen  hatte ! 
Ja,   nicht    bloss  im  Jahrgang  1773,   sondern  mit  dem- 
selben Recht  auch  in  den  Jahrgängen  1774  und  1775 
kann  man  nach   ihm   suchen.     Aber   wahrscheinlich  ist 
es   nicht,    dass   man   ihn  finden  werde;    und   in  jedem 
einzelnen  Falle  mUsste   der  schärfste  und  ein  unwider- 
leglicher   stilistischer  Beweis    geführt  werden,   dass  die 
betreffende  Recension  nur  von  ihm  und  keinem  andern 
Wttthren    könne.      R.  M.  Werner   hat  im  GoetheJahr- 
bttcüi  4,    360  ff.   für   Goethe    einen    kurzen   Abschnitt, 
tBscbeinend     einen    Zusatz    zur    Arbeit    eines    andern 
Seeensenten ,  in  Anspruch  genommen,  von  dem  er  sich 
wlfast  nicht  verhehlt,  dass  ^der  Stil  vielleicht  etwas  von 
Go^es    sonstiger   Schreibart   abweicht',   von    dem  ich 
ttgen   mnss,   dass   der  Stil   für  Goethe    zu  niedrig  ist. 
Dad    ^bestimmt'    will    er    Goethe    die   Recension    von 
Aadr&  Operette  'der  Töpfer'   (vom  2.  November  1773 
S.  725    f.)    zuschreiben,   weil   angeblich   die   Gedanken 
mit    einer    brieflichen   Beurteilung    Goethes   (J.   Goethe 
1,  394  f.)  übereinstimmen  und  in  der  gleichen  Reihen- 
felge vorgetragen  werden.     Aber  die  Uebereinstimmung 
iit  gar  nicht  so  gross.     Der  Recensent  der  Frankfurter 
gelehrten  Anzeigen   lobt   den  Text   und   meint,   er   sei 
mit  der  Musik  zugleich  entstanden,  während  Goethe  sein 
Lob  auf  die  Musik  beschränkt  und  ausdrücklich  erklärt : 
'Das  Stück   ist   nm    der  Musick    willen   da,   zeugt   von 


LXXII 


der  guten  menschenfreandlichen  Seele  des  Ver- 
fassers • .  .  Hier  und  da  ist  eine  gute  Laune  doch 
würde  seine  Einförmigkeit  sich  ohne  Musick  nicht  er- 
halten.' Damit  vergleiche  man  den  Satz  des  Recensenten : 
'Eben  so  macht  auch  die  angenehme  Lau ne,  das  Sab; 
und  gefälliger  WitZ;  den  Dialog  unterhaltend,  und  dem 
Geist  und  Herzen  des  Verf.  Ehre.'  Ein  gewisser 
Anklang  ist  wohl  vorhanden;  aber  der  Recensent  lobt 
unbedingt,  wo  Goethe  tadelt.  Der  Recensent  sagt  ferner : 
'Die  Melodien  sind  leicht,  singbar  nach  den  Kehlen 
unsrer  Operettensänger  eingerichtet,  das  Akkompagnement 
ist  stark,  ohne  überladen  zu  seyn,  und  besonders  wohl  ge- 
lingt dem  Verf.  der  Gebrauch  blasender  Instrumente.  In 
allen  diesen  Rücksichten  muss  es  dem  Publiko  angenehm 
seyn,  dass  er  sich  entschlossen  hat,  die  ganze  Partitur 
herauszugeben,  welches  schon  wirklich  in  sehr  sauberem 
und  richtigem  Stich  geschehen  ist'  Das  könnte  aller- 
dings aus  Goethes  Worten  zasammengezogen  sein,  deren 
ich  gleich  die  bezeichnenden  aushebe :  '  Die  Musick  selbst 
ist  auch  mit  vieler  Eenntniss  der  gegenwärtigen  Eräffte 
unsrer  Theater  komponirt.  Der  Verfasser  hat  gesucht 
richtige  Deklamation,  mit  leichter  fliessender  Melodie  zu 
verbinden  .  . .  Um  nun  dabey  das  Ohr  nicht  leer  zu 
lassen,  wendete  er  all  seinen  Fleis  auf  Akkompagnement, 
welches  er  so  vollstimmig  und  harmonisch  zu  sezen 
suchte  als  es  ohne  Nachteil  der  Singmelodie  thunlich 
war.  Zu  dem  Ende  hat  er  offt  Blasinstrumente  ge- 
braucht, und  manchmal  eins  von  diesen  unisono  mit  der 
Singstimme  gesetzt,  damit  sie  dadurch  verstarckt  und 
angenehm  werde  .  .  .  Dass  er  die  ganze  Partitur  hat 
stechen  lassen  billig  ich  ... '  Die  Aehnlichkeit  scheint 
mir  .  nicht  gerade  niederschmetternd.  Der  Töpfer  war 
in  Frankfurt  aufgeführt  worden:  man  kann  unzählige- 
mal  nach  Theatervorstellungen  von  ganz  verschiedenen 
Leuten  wörtlich  dieselben  Urteile  hören.  Dergleichen 
trägt  sich  mündlich  hei-um;  und  ist  es  denn  so  ver- 
wunderlich, wenn  zwei  Beurteiler  einer  Operettenpartitur 


LXXIII 

zuerst  vom  Text  und  dann  von  der  Musik;  innerhalb 
der  Musik  zuerst  von  der  Melodie  und  dann  vom 
Accompagnement,  von  diesem  aber  zuerst  im  allgemeinen 
und  dann  im  besonderen  sprechen  und  schliesslich  ihre 
Befriedigung  darüber  ausdrücken,  dass  die  Partitur 
überhaupt  erschienen  ist?  Aber  glaubt  man  hiermit 
nicht  auszukommen,  so  würde  es  doch  genügen,  Goethe 
einen  persönlichen  Einfluss  auf  die  Eecension  in  den 
Frankfurter  gelehrten  Anzeigen  zuzuschreiben,  wie  er 
durch  den  fraglichen  Brief  auf  eine  Becension  im 
Merkur  einwirken  wollte.  Er  mag  schriftlich  oder  münd- 
lich, und  eher  das  letztere  als  das  erstere,  dem  Eecen- 
senten  oder  einem  Vermittler  sein  Urteil  vorgesagt 
haben.  Und  scheint  es  nicht  an  einem  Punkt  wenigstens, 
als  ob  der  Eecensent  seine  Lektion  schlecht  gelernt 
habe  ?  Was  Goethe  von  den  Blasinstrumenten  sagt,  ist 
vollkommen  deutlich  und  hat  guten  Sinn.  Was  der  Eecen- 
sent davon  sagt,  ist  leer  und  nichtig,  ja  eigentlich  dumm, 
wenn  er  dasselbe  meint,  was  Goethe  hervorhebt  Kann  also 
Goethe  hier  reden  ?  Aber  auch,  was  Werner  selbst  schon 
andeutet,  ist  möglich  :  die  Eecension  war  am  2.  November 
erschienen,  Goethe  schrieb  am  23.  November:  er  mag  un- 
bewusst  sich  an  die  Eecensfon  angelehnt  oder  auch  die- 
selbe geradezu  vor  sich  genommen  haben,  um  sein  eigenes 
Urteil  bequemer  zu  entwickeln.  Und  ein  solches  Ver- 
fahren lag  ihm  besonders  nahe,  wenn  er  die  Eecension 
seiner  Zeit  inspiriert  hatte.  Kurz,  der  Möglichkeiten 
sind  viele,  um  sich  auch  eine  nicht  zufällige  Ueberein- 
stimmung  zu  erklären.  Das  entscheidende  bleibt  immer,  dass 
die  Frankfurter  Eecension  nirgends  Goethes  Hand  verrät 
Wenn  nun  Werner  wünscht  und  auch  andere  schon 
den  Wunsch  geäussert  haben,  es  möge  der  Jahrgang 
1773  der  Frankfurter  gelehrten  Anzeigen,  wie  der  von 
1772,  durch  einen  Neudruck  allgemein  zugänglich  ge- 
macht werden,  so  frage  ich  zunächst:  warum  nicht 
ebenso  die  Jahrgänge  1774  und  1775?  Jedenfalls  aber 
würde  ich  mit  einem  Unternehmen  nichts  zu  thun  haben 


LXXIV 

mögen,  welches  die  kritischen  Sudeleien  eines  Bahrdt, 
Deinet  und  ihrer  fast  durchweg  mittelmässigen  oder 
weniger  als  mittelmässigen  Helfershelfer  unserem  Publikum 
von  neuem  aufzutischen  wagte. 

Jeder  unbefangene  Leser  muss  noch  heute  empfinden, 
was   alle   urteilsfähigen  Zeitgenossen   sofort  empfanden, 
dasB  der  Jahrgang  1773   gegen  seinen  Vorgänger  weit 
zurücksteht.     Bei  allen  Versuchen,  die  Kontinuität  auf- 
recht zu  erhalten  und   direkt  die  frühere  Manier  nach- 
zuahmen,   sind   doch   nur   schwache   Produkte   heraus- 
gekommen.     Die  schöne   Litteratur   tritt  zurück.     Die 
lakonischen   Epigramme    hören    auf  oder   werden    un- 
gesalzen,    lieber    Kupferstiche    wird    nicht    mehr   ge- 
sprochen.    Der   freie  humane  Geist  überhaupt  ist  ver- 
schwunden und  macht  von  vornherein  dem  akademischen 
Zunfttreiben  Platz.    Man  sehe  nur  die  ersten  Nummern ! 
Wie  da  alles  sich  um  Bahrdt  dreht,  wie  seine  Freunde 
gelobt,    seine  Feinde    getadelt    werden!     Nr.    1    wird 
eröffnet    durch    eine   Anzeige    der  Kritiken    über    die 
Michaelissche  Bibelübersetzung,   die   sich  in  Nummer  2 
fortsetzt     Verfasser   dieser   Kritiken   war  Bahrdt.     Im 
zweiten  Artikel  des  ersten  Blattes  wird  der  Jurist  Koch 
in    Giessen    über    den    grütien   Klee    gelobt:    er   war 
^«hrdts  Kollege  und  Freund,  und  es  wurde  auf  Recen- 
nen  von  ihm  gerechnet,  die  vermutlich  auch  vorhanden 
1.     Im   zweiten   Blatt  geht   es   über   den   Professor 
ulz   in   Giessen   her:    kollegiale   Liebenswürdigkeit! 
1  dritten  Blatt  über  den  Prediger  Schwarz  in  Giessen : 
nso  I     Im   vierten  Blatt   über  den  Professor  Ouvrier 
in   Giessen :    desgleichen !     Und    welche  Mühe   hat   die 
Redaktion,  ihre  Nummern  zu  füllen !     Wie  merkt  man 
überall  die  kläglichste  Armut !    Wie  eng  ist  der  Gesichts- 
kreis geworden  I    Und  nichts  als  theologische  Interessen ! 
Auch   wenn   wir   nicht   die  'Briefe  an   Bahrdt*  be- 
sässen,   auch  wenn  Goethes  eigene  briefliche  Zeugnisse 
nicht  eine  unwiderlegliche  Sprache  sprächen :  so  würde 
uns  das  Journal  selbst  auf  allen  Seiten   erzählen,   dass 


LXXV 


das  fette  Jahr  vorbei  ist  und  ein  mageres  begonnen 
hat.  Nicht  eine  Zeile  Manuskript  aus  dem  Mitarbeiter- 
kreise von  1772  ist  dem  Verleger  geblieben.  In  jedem 
Winkel  dieses  Hauses  weht  eine  andere  Luft.  An  jedem 
Stücke,  das  Goethe  sich  zuschreibt,  mache  ich  mich 
anheischig  zu  beweisen,  dass  und  warum  es  nicht  von 
ihm  herrühren  könne.  Wie  sollte  Goethe  z.  B.  die 
Beyträge  zur  deutschen  Leetüre  S.  113  angezeigt  haben^ 
unmittelbar  nachdem  in  dieser  und  der  vorangehenden 
Nummer  Schlossers  Katechismus  für  das  Landvolk  von 
allen  Seiten  benergelt  worden  war.  Man  sieht,  dass  der 
Verleger  auf  Schlosser  und  seine  Freunde  keine  Rück- 
sicht mehr  nahm,  d.  h.  nichts  mehr  von  ihnen  erwartete. 
Nichts  ferner  in  den  schönwissenschaftlichen  Recen- 
sionen  erhebt  sich  über  das  Niveau  der  Leistuugen,  die 
man  auch  einem  Christian  Heinrich  Schmid  zutrauen 
kann.  Und  zum  Teil  dürfte  er  wirklich  der  Autor  sein. 
Man  vergleiche  z.  6.  die  Recension  des  Theateralmanachs 
(J.  Goethe  2,  486)  mit  der  Recension  in  (Schmids) 
Leipziger  Musenalmanach  für  1774  S.  19.  Die  Ab- 
weichungen sind  absichtlich,  aber  die  Uebereinstimmungen 
verraten  ihn.  Dort  und  hier  der  Abdruck  aus  Sulzer  ge- 
tadelt. Dort  und  hier  der  Wunsch  nach  mehr  Programmen 
von  Noverreschen  Balletten.  Dort  und  hier  die  eingehende 
Berichtigung  des  Verzeichnisses  der  'Theatraldichter' 
(wie  würde  Goethe  sich  auf  dergleichen  eingelassen  haben !). 
Dort  und  hier  die  Verurteilung  der  'Urteile*  über  die 
aufgeführten  Stücke.  Und  wenn  er  hier  einen  'schmutzigen 
Ausdruck'  nicht  nachschreiben  mag,  so  erfahren  wir 
dort,  dass  es  sich  um  das  Wort  'genothzüchtiget'  handelt. 
Man  mag  ausserdem  die  Recensionen  über  Woods  Homer, 
über  die  Beyträge  zur  deutschen  Leetüre  und  über  die 
Lieder  Sineds  im  Musenalmanach  S.  9,  41,  63  mit  den 
betreffenden  von  Goethe  in  Anspruch  genommenen 
Kritiken  vergleichen:  es  zeigt  mindestens  die  über 
Denis-Sined  Verwandtschaft,  und  Goethe  urteilte  über 
die    Barden    ganz    anders !       Die    Bemerkung     gegen 


LXXVI 

Michaelis  (J.  Goethe  2,  494)  ist  ganz  in  Bahrdts  Sinne, 
der  sich  fortwährend  an  dem  Göttinger  Kollegen  und 
Eonkarrenten  reibt :  wie  sollte  sich  aber  Goethe  auf 
eine  solche  Erbärmlichkeit  eingelassen  haben ! 

Goethe  kannte  seinen  Jugendstil  nicht,  wie  wir  ihn 
kennen.  Er  hat  keine  methodische  Untersuchung  an- 
gestellt, um  seine  Beiträge  aufisufinden.  Der  blosse 
Umstand,  dass  ihm  die  zwei  Jahrgänge  1772  und  1773 
übersandt  worden  waren,  mochte  ihm  genügen,  um  auch 
in  dem  zweiten  nach  seinem  Anteil  zu  suchen.  Und 
wie  er  dazu  kam,  sich  einzelne  Aufsätze  zuzuschreiben, 
errät  man  leicht.  Fast  durchweg  waren  es  sachliche 
Gründe,  Anknüpfungen  an  den  Jahrgang  1772,  schein- 
bare Fortsetzungen  der  dort  hervortretenden  Tendenzen 
(vgl.  Minor,  Studien  S.  115  f.),  die  ihn  bestimmten.  Von 
Schummel,  dem  Verfasser  der  Lustspiele  ohne  Heiraten, 
war  auch  dort  die  Rede.  Aus  den  Beyträgen  zur 
deutschen  Leetüre  leuchtete  Goethe  vielleicht  der  Name 
Schiebeier  entgegen,  mit  dem  er  in  Leipzig  znsanmien 
war,  oder  er  dachte  so  bescheiden  von  seinem  damaligen 
Witze,  um  sich  den  Eingang  zuzutrauen.  Johann  Jakob 
Mosei's  Staatsschriften  mögen  um  des  Verfassers,  Wood 
über  Homer  mag  um  des  Gegenstandes  willen,  die  Lieder 
Sineds  mögen  um  Ossians  willen  aufgenommen  sein. 
Hollands  Anmerkungen  über  das  systhme  de  la  nature 
flgten  sich  gut  an  eine  Stelle  in  Dichtung  und  Wahr- 
an  (vgl.  Hempel  29,  96).  Lavaters  Predigten  über 
aas  Buch  Jonas  stimmten  zu  dem  Citat  im  ^ Werther'. 
Aber  gerade  diese  letztere  Recension  ist  sicher  von 
Bahrdt,  wie  aus  den  Briefen  Deinets  erhellt  (Br.  an 
Bahrdt  2,  161;  schon  von  Biedermann  bei  Hempel 
29,  89  angeführt,  aber  mit  anderen  Stellen,  welche  sich 
darauf  beziehen,  dass  das  Buch  von  Deinet  mit  verlegt 
wurde;  Minor,  Studien  1 1 4  f.  will  leider  auch  Goetheschen 
Anteil  erkennen). 

Unter  den  Beiträgen  zum  Jahrgang  1773,  die  sich 
Goethe  zuschreibt,   ist   mir  nur  einer  merkwürdig:    die 


LXXVII 

Recension  über  den  Wiener  Theateralmanach  für  1773, 
Es  findet  sich  nämlich  im  Jahrgang  1772  Neudruck  218 
eine  Eecension  über  ein  Buch,  das  ebenfalls  Theater- 
nachrichten aus  Wien  enthält,  und  ich  möchte  schwören, 
dass  diese  Eecension  von  Goethe  herrührt.  Bedenke 
ich  nun,  dass  bei  Nicolovius  S.  18  eine  Bekehrungs- 
geschichte des  vormaligen  Grafen  Enewold  Brandt 
aus  dem  Jahrgange  1773  als  Goethesche  Recension  an- 
geführt wird  statt  der  Struensee-Eecension  des  Jahr- 
ganges 1772,  und  schliesse  ich  daraus,  Herrn  von  Bieder- 
mann (Forsch.  336  vgl.  345)  folgend,  mit  Eecht,  dass 
Goethe  etwa  nur  kurze  Titelangaben  als  Weisungen  für 
den  Abschreiber  notierte,  dass  dabei  Verwechselungen 
vorkommen  konnten  und  wirklich  vorkamen :  so  liegt 
der  weitere  Schluss  nahe,  dass  eine  solche  Verwechselung 
bei  Struensee  bemerkt,  bei  den  Theaternachrichten  aus 
Wien  jedoch  übersehen  wurde.  Auch  dies  jedoch 
möchte  ich  für  einen  sicheren  Schluss  nicht  ausgeben. 
Die  inneren  Merkmale,  die  für  Goethe  sprechen,  fallen 
stets  mehr  ins  Gewicht,  als  solche  nicht  unmögliche 
Möglichkeiten. 

Die  Frankfurter  gelehrten  Anzeigen  selbst  endlich 
legen  im  Beginne  des  Jahrganges  1774  in  einer  Eecen- 
sion der  Schlözerschen  Antikritik  gegen  Herder,  die  wir 
kennen  (oben  S.  XL),  noch  einmal  das  bestimmteste 
Zeugnis  dafür  ab,  dass  mit  1773  der  Kreis  der  Mit- 
arbeiter sich  wesentlich  veränderte.  'Uns  andere,  die 
wir  an  diesen  Zeitungen  seit  dem  1  Januar  1773  ar- 
beiten', sagt  der  Eecensent  S.  3,  'werden  aufmerksame 
Leser  ohnedem  nicht  beschuldigen,  dass  wir  die  Ein- 
richtung und  den  Ton  der  ersten  Verfasser  zum  Muster 
genommen  hätten.'  Und  über  diese  Vorgänger  urteilt  er 
wie  folgt  (8.  1):  ' Die  Verfasser  des  ersten  Jahrganges 
unsrer  gelehrten  Zeitungen  waren  doch  zum  Theil  ganz 
besondere  Leute  —  Sie  hatten  so  ihre  eigene  Art, 
schwatzten  so  ein  wenig  über  die  Bücher  hin,  nahmen 
sich  hier  und  da  etwas  heraus,  wobey  sie  sich  an  einem 


LX  XVIII 

Verfasser  reiben  konnten,  schnitten  und  modelten  an 
einer  Recension  so  lange,  bis  sie  einen  Gedanken  heraus- 
drechselten, den  sie  gern  anbringen  wollten,  und  der 
oft  dem  hundertsten  dabey  nicht  eingefallen  wäre,  und 
fragten  gar  nicht,  wen  sie  vor  sich  hatten.  Und  nun 
noch  der  Ton  oben  drein!  —  Da  waren  denn  freylich 
die  meisten  Gerichte,  die  sie  dem  Publikum  von  hieraus 
vorsetzten,  von  so  neuem  ungewöhnlichem  Geschmack, 
so  mit  Hautgout  durchwürzt,  und  für  einen  jeden  andern, 
der  nicht  daran  gewöhnt  war,  so  äusserst  unschmack- 
haft, dass  es  den  Lesern  nicht  zu  verdenken  war,  dass 
sie  sich  inzwischen,  bis  sie  wieder  kräftige  nahrhafte 
Haussuppen  zu  kosten  kriegten,  lieber  mit  den  dünnen 
Wasserbrühen  behalfen,  die  in  so  vielen  andern  ge- 
lehrten Zeitungen  aufgeschüttet  wurden.*  Man  sieht, 
es  Ist  ein  völliger  Bruch,  und  Goethe  konnte  mit  den 
Köchen  dieser  'nahrhaften  Haussuppen'  nichts  mehr 
gemein  haben. 

Nach  alledem  scheint  es  festzustehen,  dass  wir  uns 
einstweilen  auf  den  Jahrgang  1772  beschränken  dürfen, 
dass  Goethes  Angaben  im  allgemeinen  nur  den  Wert 
von  Vermutungen  haben,  dass  wir  innerhalb  des  ganzen 
genannten  Jahrganges  nach  ihm  zu  suchen  berechtigt 
sind  und  uns  dabei  auf  die  genaue  Erwägung  von  In- 
halt und  Sprache  stützen  müssen. 

Eine  solche  Untersuchung  hier  vorzunehmen,  ist 
nun  keineswegs  meine  Absicht.  Ich  habe  es  damit 
durchaus  nicht  eilig  und  möchte  auch  die  jungen  philo- 
logischen Heisssporne,  die  vielleicht  schon  ihre  Federn 
zurecht  legen,  um  uns  mit  den  Resultaten  ihrer  Forschung 
über  Goethes  Anteil  an  den  Frankfurter  gelehrten  An- 
zeigen zu  beglücken,  vor  allzu  prompter  Mitteilung  ihrer 
wirklichen  oder  vermeintlichen  Erkenntnisse  warnen. 
Es  steht  eine  Schrift  von  Dr.  Konrad  Burdach  über  die 
Sprache  des  jungen  Goethe  in  Aussicht,  welche  sich 
auf  alle  Teile  der  Grammatik  erstreckt;  und  da  man 
anf  Grund  dieser  Schritt  über  sehr  viele  Punkte  sicherer 


LXXIX 

wird  urteilen  können,  als  vor  dem  Erscheinen  derselben, 
so  dürfte  -es  sich  empfehlen,  eine  neue  Untersuchung 
über  Goethes  Autorschaft  bis  dahin  zu  versparen. 
Ohnedies  wird  es  der  Hauptvorteil  gegenwärtigen  Ab- 
druckes sein,  dass  man  ihn  Jahre  lang  um  sich  haben, 
unter  den  verschiedensten  Stimmungen  dazu  zurück- 
kehren und  die  auftauchenden  Vermutungen  immer 
wieder  prüfen  kann.  Ich  wenigstens  werde  nicht  anders 
verfahren  und  den  Fachgenossen  gerne  den  Vortritt 
lassen,  auch  mich  freuen,  wenn  sie  mir  nichts  zu  ent- 
decken übrig  lassen.  Jetzt  will  ich  nur  die  bisher  auf- 
gestellten Vermutungen,  so  weit  sie  mir  bekannt  wurden, 
zur  Bequemlichkeit  der  Leser  hier  verzeichnen,  indem 
ich  die  Goethe  gehörigen  und  die  zweifelhaften,  von  ihm 
selbst  in  Anspruch  genommenen  oder  ihm  von  neueren 
Forschern  zugesprochenen  oder  zu  ihm  in  Beziehung 
gesetzten  Eecensionen  des  Jahrganges  1772  mit  Aus- 
nahme der  ihm  schon  nach  äusseren  Zeugnissen  nicht 
gehörigen  vollständig  durchgehe  und  sie  nach  den  vor- 
angesetzten Seitenzahlen  des  Neudruckes  ordne.  Einige 
wenige  Recensionen,  in  denen  sich  Goethe  mit  aller 
Deutlichkeit  verrät,  füge  ich  dem  Verzeichnisse  neu 
hinzu ;  und  über  seinen  Anteil  im  allgemeinen  gestatte 
ich  mir  zuletzt  einige  Bemerkungen,  di^  weniger  den 
philologischen  Forscher,  als  den  wissbegierigen  Leser 
darüber  orientieren  sollen,  in  welchen  Stücken  er  etwa 
Goethe  sonst  noch  zu  suchen  hätte.  Vermutungen, 
welche  mir  Seuffert  mitteilte,  habe  ich  erst  berücksichtigt, 
nachdem  meine  eigene  Arbeit  abgeschlossen  war,  und 
dann  an  ihrem  Orte  notiert. 

S.  85  (14.  Februar)  Fräulein  von  Sternheim,  von 
Frau  von  La  Roche.  Goethe  schreibt  sie  sich  zu.  Bieder- 
mann, Forsch.  331  spricht  sie  ihm  ab.  Vermutlich  Merck, 
vgl.  oben  S.  LIIL 

86  (14.  Februar)  üsong,  von  Haller.  Biedermanns  Ver- 
mutung, Forsch.  344.  'Goethe  selbst,  wiewol  ohne 
triftige  Gründe,  zugeschrieben':  Ludwig  Hirzel,  Einl.  zu 


Hallers  Gedichten  CDXLIX  Anm.  Auf  den  Anfangssatz 
bezieht  sich;  wie  Hirzel  nachweist;  Zimmermann;  Einsamk. 
4,  267  Anm. 

98  (21.  Februar)  lieber  den  Werth  einiger  deutschen 
Dichter,  von  Unzer  und  Mauvillon.  Für  Merck  durch 
ihn  selbst  bezeugt  (oben  S.  XLIII) ;  also  Goethes  Vermutung 
seiner  eigenen  Autorschaft  abzuweisen.  Dass  er  indessen 
einigen  Anteil  daran  hatte,  wird  aus  den  Worten  'Re- 
censent  ist  Zeuge'  99,  21  gefolgert.  Biedermann,  Forsch. 
333  vermutet  Goethe  in  den  Worten  'Er  war  nichts  mehr 
als  ein  Bei  Esprit'  bis  'Männern  zu  sagen'  (99,  15 — 99; 
35).  Worüber  sich  doch  streiten  Hesse.  Rein  nach  Stil- 
gefühl geurteilt,  würde  man  am  ehesten. in  dem  Satze 
98,  35-— 99,  2  Goethe  zu  vernehmen  glauben. 

118  (3.  März)  Empfindsame  Reisen  durch  Deutsch- 
land, von  Schummel.  Goethes  Vermutung.  Gebilligt 
von  Biedermann,  Forsch.  333. 

151  (20.  März)  Gedanken  über  eine  alte  Aufschrift, 
von  Wieland,  Goethes  Vermutung.  Von  Biedermann, 
Forsch.  333  f.  nicht  unbedingt  gebilligt  Die  'Aufschrift' 
selbst  legt  Goethe  Wieland  in  den  Mund  als  die  letzten 
Worte  von  '  Götter,  Helden  und  Wieland.'  Vgl.  Seuffert 
in  der  Zs.  f.  deutsches  Alterth.  26,  275. 

172  (31.«  März)  Die  Jägerin ,  von  Eretschmann. 
Goethes  Vermutung.  Gebilligt  von  Biedermann;  Forsch.  334. 

174  (3.  April)  Briefe  über  die  wichtigsten  Wahr- 
heiten der  OflFenbarung,  von  Haller.  Goethes  Vermutung. 
Verworfen  von  Biedermann,  Forsch.  334. 344 f.:  vielleicht 
eingereiht  durch  Verwechselung  mit  Hallers  Usong  S.  86. 
Minor,  Studien  zur  Goethe-Philologie  S.  HO  findet  darin 
Herderischen  Einfluss.     Schlosser?    176,  33  'warrlich'. 

179  (3.  April)  Vermischtes  Magazin,  eine  Wochen- 
schrift, von  J.  Ch.  Hasche.  Cltiert :  Aus  Goethes  Frühzeit  32 
ohne  bestimmte  Zuweisung.     Seuffert  stimmt  für  Goethe. 

205  (17.  April)  Neue  Schauspiele,  aufgeführt  zu  Wien. 
Goethes  Vermutung.  Gebilligt  von  Biedermann,  Forsch.  334. 

218  (24.  April)  Genaue  Nachrichten  von  den  Schau- 


LXXXI 

bühnen  in  Wien,  von  J.  H.  F.  Müller.  Goethe  zuge- 
wiesen Rundschau  17,  68.     Vgl.  oben  S.  LXXVII. 

230  (1.  Mai)  Fabeln  und  Erzählungen,  von  Braun. 
Goethes  Vermutung.  Verworfen  von  Biedermann,  Forsch. 
334.  K.  Lucae  war  so  freundlich  nachzusehen,  ob  ein 
1768  erschienenes  Programm  von  Waldin,  ^Commen- 
iatio  de  notione  et  fine  fdbularum\  mit  der  hier  ent- 
wickelten Theorie  der  Fabel  Verwandtschaft  zeige.  Es 
ergab  sich,  dass  eine  solche  Verwandtschaft  nicht  obwalte. 

253,  14  (12.  Mai)  Die  drei  Apostel,  nachCaravaggio, 
von  Oeser  gezeichnet,  von  Bause  radiert.  Goethe  zugewiesen 
Rundschau  17,  66  f.  Vgl.  565,  9—24,  wo  vielleicht 
auch  Goethe,  aber  mit  weniger  ausgeprägter  Manier,  redet 

262  (19.  Mai)  Memoires  pour  servir  ä  FMstoire  du 
monde  morale  et  poUüque,  Seufferts  Vermutung.  Auch 
ich  hatte  zweifelnd  ein  G.  an  den  Rand  geschrieben. 

269  (22.  Mai)  üeber  die  Liebe  des  Vaterlandes,  von 
J.  von  Sonnenfels.  Goethes  Vermutung.  Gebilligt  von 
Biedermann,  Forsch.  334. 

284  (29.  Mai)  Leben  und  Charakter  Klotzens,  von 
Hausen.  Durch  Höpfner  bezeugt  (oben  8.  XLV).  Von 
Goethe  richtig  erkannt 

285  (29.  Mai)  Canut  der  Grosse,  eine  Helden- 
geschichte. Biedermanns  Vermutung,  Forsch.  345.  Un- 
zweifelhaft richtig. 

292  (2.  Juni)  Epistel  an  Oeser,  von  Riedel.  Dtlntzers 
Vermutung,  Frauenbilder  134.  Gebilligt  von  Biedermann, 
Goethe  und  Leipzig  2, 35  f. ;  Forsch.  345 ;  Hirzel,  Neuestes 
Verzeichnis  7. 

293  (5.  Juni)  Hoppü  Commentaiio  succincta.  SeuflFerts 
Vermutung. 

297,  33  (5.  Juni)  Launen  an  meinen  Satyr,  von  Riedel. 
Seufferts  und  meine  Vermutung. 

305  (9.  Juni)  Lyrische  Gedichte,  von  Blum.  Goethes 
Vermutung.  Verworfen  von  Biedermann,  Forsch.  335. 
Schlosser?  305,  29  'Der  Raum  erlaubt  uns  nicht.  Be- 
weise anzuführen.' 

Litteratnrdenkmale  des  18.  Jahrhunderts.    8-  f 


LXXZII 

319  (19.  Juni)  Eden,  von  Bahrdi  Goethes  Vermutung, 
gebilligt  von  Biedermann,  Forsch.  335,  während  Minor, 
Studien  110  f.  wenn  auch  nicht  mit  voller  Entschieden- 
heit, Herder  vermutet:  was  richtig  sein  dürfte. 

331  (23.  Juni)  Lobrede  auf  Friedrich  Karl  Kasimir 
von  Grenz.  Goethes  Vermutung.  Von  Biedermann,  Forsch. 
335  bezweifelt. 

341  (30.  Juni)  Homers  Iliade,  von  Küttner.  Bieder- 
manns Vermutung,  Forsch.  345.  Herder?  Das  war 
Seufferts  und  mein  Eindruck. 

345  (30.  Juni)  Gedanken  über  das  Reichsgutachten 
die  Getraidsperre  betrefifend,  von  Fischer.     Oben  S.  LVI. 

350  (3.  Juli)  Begebenheiten  des  Pyrrhus.  Unzweifelhaft 
Goethe.  Zu  Z.  14  quoad  formalia  vgl.  540,  13  f.  Die 
Parallelen  zu  ^emalllirt'  Z.  9  und  den  Distelköpfen  Z.  30 
fallen  jedem  ein.     Auch  Seuffert  erkannte  hier  Goethe. 

377  (17.  Juli)  Erläuterung  und  Vertheidigung  der 
natürlichen  Ordnung  in  der  Politik,  von  Sehlettwein. 
Oben  S.  LVI. 

379  (21.  Juli)  Erbauliche  Betrachtungen  über  das  Le- 
ben Jesu,  von  Goeze.  0.  Jahns  Vermutung,  Goethes  Br. 
an  Leipziger  Freunde,  zweite  Aufl.  247  Anm.  Wieder- 
holt von  Biedermann,  Goethe  und  Leipzig  2,  20  (aber 
später  nicht  mehr).  Gebilligt  von  Hirzel,  Neuestes  Ver- 
zeichnis 7.  Bekämpft  von  Minor,  Studien  109  f.  Anm. 
Vermutlich  von  Bahrdt,  vgl  oben  S.  L. 

390  (24.  Juli)  Blauer  Dunst  in  Gedichten,  von  G.  F. 
Elsässer.    Citiert  Frühzeit  20  ohne  bestimmte  Zuweisung. 

426  (14.  August)  Allgemeine  Deutsche  Bibliothek. 
Zum  Teil  unzweifelhaft  Goethe. 

446  (25.  August)  Idyllen,  von  Gessner.  Bezeugt 
durch  Schlosser  (oben  S.  XLV).  Vgl.  Düntzer,  Freundes- 
bilder S.  12.  Ohne  Rücksicht  auf  Ludwig  Hirzels  ent- 
scheidende Mitteilung  gebilligt  von  Biedermann,  Forsch. 
338.  346. 

461  (1.  September)  Gedichte  von  einem  polnischen 
Juden,  von  Behr.    Bezeugt  durch  Höpfner  (oben  8.  XLV). 


Lxzxin 

Von  Goethe  richtig  erkannt.  Zur  Apostrophe  an  den 
Genius  vgl.  das  Herdersche  Vorbild  355,  7. 

466  (4.  September)  Magazin  der  deatschen  Kritik, 
von  Schirach.  Citiert  Frühzeit  29.  30.  31  ohne  bestimmte 
Zuweisung.  Wird  aber  im  wesentlichen  von  Goethe  her- 
rühren, wenn  auch  468,  23  flf.  Schlosser  geholfen 
haben  mag. 

473  (8.  September)  Bekehrungsgeschichte  des  vor- 
maligen Grafen  Struensee,  von  B.  Munter.  Goethes  Ver- 
mutung. Von  Biedermann,  Forsch.  336  gebilligt.  Schlosser? 
474,  23  'warrlich'.  Dieser  Recension  'die  einen 
Rechtsgelehrten  in  Frankfurt  zum  Verfasser  haben  soll' 
gibt  Petersen  an  Nicolai  6.  November  1772  seinen 
Beifall  (mitgeteilt  von  R.  M.  Werner,  vgl.  oben  S.  XXXVI). 
Anch  Seuffert  hatte  sie  Goethe  abgesprochen. 

479  (8.  September)  Wanderschaft  eines  Journalisten. 
Rundschau  17,  68  f. 

480  (11.  September)  Schreiben  über  den  Homer,  von 
Seybold.  Goethes  Vermutung. '  Offenbar  Goethisch'  Bieder- 
mann, Forsch.  336.  'Mit  Wahrscheinlichkeit  Herder  zu- 
zuschreiben' Rundschau  17,  72  Anm.  'Unzweifelhaft 
Eigenthum  Herders'  Minor,  Studien  94,  der  Herdem  frei- 
lich auch  den  Wood  aus  dem  Jahrgang  1773  zutraut. 
Ich  meinerseits  nehme  meinen  Zweifel  an  Goethes  Autor- 
schaft zurück. 

490  (15.  September)  Die  erleuchteten  Zeiten.  Goethes 
Vermutung,  gebilligt  von  Biedermann,  Forsch.  336. 

491  (15.  September)  Franken  zur  griechischen  Lit- 
teratur.  Goethes  Vermutung,  gebilligt  von  Biedermann, 
Forsch.  336.  'Mit  Wahrscheinlichkeit  Herder  zuzu- 
schreiben' Rundschau  17,  72  Anm.  Schwerlich  1  Wird 
Goethe  bleiben  müssen. 

492  (15.  September)  Cymbeline,  nach  Shakespeare,  von 
Sulzer.  Goethes  Vermutung,  gebilligt  von  Biedermann, 
Forsch.  336. 

501  (22.  September)  Meine  Vorsätze,  Folgen  meiner 
Ueberzeugung ,  von   J.   G.  Töllner.     'Die   auf  S.    604 

f* 


LXXXIV 

(des  Originals)  vorkommenden  Zusätze,  die  sich  auf  die 
in  Nr.  72  abgedruckte  Recension  von  Struensees  Be- 
kehrung beziehn,  dürfen  wohl  auch  Goethe  zugeschrieben 
werden'  Hirzel,  Neues  Verzeichnis  6.  Biedermann, 
Forsch.  346,  thatsächlich  mit  Hirzel  vollkommen  einver- 
standen, irrt,  wenn  er  ihm  die  Meinung  zuschreibt,  die 
ganze  Rcfcension  sei  von  Goethe,  und  irrt  ebenso,  wenn 
er  den  drei  Sternchen  (502,  29)  die  Bedeutung  zuschreibt, 
als  sollten  sie  die  'Nachschrift'  von  dem  übrigen  ab- 
sondern. Vgl.  zu  473.  Auch  hier  redet  wohl  Schlosser, 
obgleich   das  Citat  an  sich  nichts  beweist 

518  (29.  September)  Zwei  schöne  neue  Mährlein,  von 
Zachariä.  Goethes  Vermutung.  Gebilligt,  doch  nicht 
unbedingt,  von  Biedermann,  Forsch.  336. 

526  (6.  Oktober)  Allgemeine  Deutsche  Bibliothek. 
Mehrfach  Goethes  vornehm  obenhin  urteilende  Art,  be- 
sonders über  Sonnenfels. 

532,  12  flf.  (6.  Oktober)  Diese  Claude  Lorrainschen 
Landschaften  (vielleicht  auch  die  vorhergehenden  Kupfer- 
stiche) sind  unzweifelhaft  von  Goethe  —  und  wie  herr- 
lich !  —  beschrieben.  Herman  Grimm  billigt  meine 
Vermutung.  Herr  von  Loeper,  dem  ich  die  Stelle  vorlas, 
fühlte  sich  gleich  an  den  'Wanderer'  erinnert,  und 
Seuffert,  ganz  unabhängig  von  uns,  erkannte  hier  gleich- 
falls Goethe,  indem  er  bemerkte:  'erinnert  mich  an 
den  Wanderer'. 

539  (13.  Oktober)  Joachims  von  Sandrart  teutsche 
Akademie,  von  Volckmann.  Sicher  von  Goethe.  Vgl. 
oben  S.  XLVII.  Ein  wichtiges  Dokument  für  die  Ge- 
schichte seiner  Kunstansichten. 

553.  559.  (20.  und  23.  Oktober)  Versuch  über  die 
Natur  und  Unveränderlichkeit  der  Wahrheit,  von  J.  Beattie. 
Biedermann,  Forsch.  347  findet  die  Beurteilung  im  ganzen 
nüchtern,  aber  in  554,  31  bis  555,  13  eine  den  Zu- 
sammenhang zerreissende  Unterbrechung  und  'ein  un- 
trügliches Goethestück'.  Ich  sehe  weder  Nöchtemheit 
noch  Unterbrechung  noch  Goethe,  sondern  nur  Herder. 


LXXXV 

Vgl.  oben  S.  XXXV.  LIX.  LXU  und  Fi-ühzeit  69  £  Herr  von 
Biedermann  legt  zu  grosses  Gewicht  auf  die  Ausrufungs- 
und  Fragezeichen  als  Kennzeichen  Goethescher  Manier 
(Forsch.  328).  Diese  Aeusserüchkeit  hat  Goethe  zuweilen 
mit  Herder  gemein ;  was  ihn  unterscheidet,  ist  der  Fluss 
und  Zusammenhang  gegenüber  Herders  Abgerissenheit, 
die  Eundung  gegenüber  Herders  stockender ,  ungleicher 
EedC;  die  interessante  Fortleitung  gegenüber  Herders 
ermüdenden  Ableitungen,  die  leichte  natürliche  Grazie 
gegenüber  Herders  künstlich  gepeitschter  Schwerfälligkeit, 
das  frohe  Lächeln  oder  Lachen  gegenüber  Herders  bösem 
Swiftischem  Hohn,  die  innere  Gelassenheit,  der  ruhige 
Eünstlerblick  bei  allem  hohem  Seelenschwung  gegenüber 
Herders  dämonischer  Unruhe  und  innerer  Gährung,  die 
Klarheit  der  Bilder,  die  für  sich  stehen  und  zur  Aus- 
führung einladen ,  gegenüber  Herders  Gedränge  der 
Bilder,  die  sich  einander  stören  und  verdunkeln  —  und 
ausserdem  freilich  noch  manches  andere:  —  das  uns 
übrigens  im  einzelnen  Falle  oft  alles  nichts  hilft.  Vgl. 
zu  480  und  491. 

556  (20.  Oktober)  Unumstösslichkeit  der  natürlichen 
Religion.   Citiert  Frühzeit  26  ohne  bestimmte  Zuweisung. 

562  (23.  Oktober)  Die  Dichter,  von  Jacobi.  Passa- 
vants  Vermutung  (oben  S.  LX).  ^Enkratiten'  562,  35 
wie  566,  18. 

563  (23.  Oktober)  Die  Kunst,  ohne  Misswachs  theure 
Zeiten  zu  macheu.     Oben  S.  LVL 

565,  9  (23.  Oktober)  Rud.  Aug.  Schubart,  nach  Oesern 
von  Banse.     Vgl.  zu  253,  14. 

565,  26  (27.  Oktober)  Der  goldene  Spiegel,  von 
Wieland.  Goethes  Vermutung.  Abgewiesen  von  Bieder- 
mann, Forsch.  336.  Ob  mit  Recht?  Der  Ausdruck  'den 
Verfasser  schikaniren'  auch  581,  35  (und  584,  13;  vgl. 
142,  10.  688,  26).  Vgl.  hierüber,  wie  über  sämtliche 
von  Goethe  sich  selbst  zugeschriebenen  Recensionen, 
welche  Wielandische  Schriften  betreffen,  Seuffert  in  der 
Zs.  f.  deutsches  Alterth.  26,  264  ff. 


LXXXVI 

569  (27.  Oktober)  Charakteristik  der  vornehmsten 
Europäischen  Nationen,  tibersetzt  von  Ch.  H.  Schmid. 
Goethes  Vermutung.  'Lässt  Goethe  nicht  verkennen' 
Biedermann,  Forsch.  337. 

575  (30.  Oktober)  Lyrische  Gedichte,  von  Ramler. 
Passavants  Vermutung  (oben  S.  LX).     Merck? 

579  (3.  November)  Aussichten  in  die  Ewigkeit,  von 
Lavater.  Bezeugt  durch  Schlosser  (oben  S.  XLV),  er- 
kannt von  Goethe.  Biedermann  nahm  seine  Einwen- 
dungen, Forsch.  337  flf.  zurück  in  Schnorrs  Archiv  10, 
271.  Minor,  Studien  113  vermutet  gar  Merck.  Wie 
ist  es  möglich,  hier  Goethes  Atem  nicht  zu  empfinden! 

6 16, 1  — 15  (20.  November)  Allgemeine  Deutsche  Biblio- 
thek.    'Unzweifelhaft  ein  Goethischer  Satz'  Frühzeit  22. 

624  (24.  November)  Rolf  Krage,  Trauerspiel  von 
Johannes  Ewald.  Abgedruckt  Rundschau  17,  64.  Goethe 
bestimmt  zugewiesen  von  Biedermann,  Forsch.  347 ;  was 
auch  meine  Meinung,  besonders  da  es  sich  um  ein 
Drama  handelt  (vgl  oben  S.  XLV). 

624  (24.  November)  Aufgefangener  literarischer 
Briefwechsel     Rundschau  17,  65. 

647  (8.  Dezember)  Magazin  der  deutschen  Kritik,  von 
Schirach.  Wenigstens  dürfte  Goethe  Anteil  an  dieser 
Recension  haben.     VgL  466. 

664  (18.  Dezember)  Die  schönen  Künste,  von  Sulzer. 
Goethes  Vermutung.  Gebilligt  von  Biedermann,  Forsch.  34 1. 

670  (18.  Dezember)  lieber  Hausens  Leben  Klotz', 
von  Georg  JacobL  Rundschau  17,  70  (vgl  Frühzeit  32). 
Gebilligt  von  Biedermann,  Forsch.  348.  Bestätigt  durch 
Fritz  Jacobis  Zeugnis  (oben  S.  XLV).  Solch  einen  Auf- 
satz würde  Goethe  kaum  mitgeteilt  haben,  auch  wenn 
er  ihn  für  den  seinigen  erkannte.  Schon  um  der  Jugend 
kein  schlechtes  Beispiel  zu  geben.  Ist  je  rücksichtsloser 
recensiert  worden?  Schon  im  Januar  oder  Februar  1772 
schrieb  Merck  an  Höp&er  (Br.  3,  54):  ^Sie  werden  sich 
n&chstens  wundem,  wie  der  Staub  von  den  Pemquen 
der   Kahlköpfe   fliegt'     So  Arges   hatte   er  aber  noch 


LXXXVII 

nicht  im  Sinn.  Goethe  seinerseits  trug  bei  der  erneuten 
Beschäftigung  seines  Alters  mit  dem  Journal  seine  gegen- 
wärtige Gesinnung  in  die  übermütigen  Dokumente  seiner 
Jugend  hinein.  Er  las  heraus,  was  ihm  jetzt  das  Rechte 
schien:  er  übersah  oder  verschwieg  das  Revolutionäre; 
er  betonte  das  Konservative. 

671  (22.  Dezember)  Allgemeine  Deutsche  Bibliothek. 
Mindestens  muss  Goethe  an  dieser  Recension  Anteil 
haben.  Herder  wird  673,  23.  34  stark  herausgestrichen. 
Zu  673,  33  f.  verweist  Seuffert  auf  J.  Goethe  1,  78 
'denn  sogar  loben  soll  man  einen  grosen  Mann  nicht, 
wenn  man  nicht  so  gros  ist  wie  er.' 

678  (25.  Dezember)  lieber  Belohnung  und  Strafen 
nach  türkischen  Gesetzen,  von  A.  v.  Joch.  Vermutung 
Goethes.     Gebilligt  von  Biedermann,  Forsch.  341. 

688  (29.  Dezember)  Kritische  Abhandlung  über  die 
Fehler  der  Mahler.  Auf  Grund  eines,  nicht  unzweideu- 
tigen Zeugnisses,  oben  S.  XLVIf.  Goethe  zugewiesen. 

689  (29.  Dezember)  Nachrede.  Von  Goethe  selbst 
bezeugt.  Seuffert  macht  darauf  aufmerksam,  dass  der 
Absatz  689,  12  bis  16  nur  gezwungen  dem  folgenden 
entspreche  und  dass  hier  689, 13  'Publicum',  sonst  in  der 
Nachrede  'Publikum'  gedruckt  ist  Er  will  daher  jenen 
Eingang  Goethe  absprechen.  Die  ganze  Nachrede  ward  ab- 
gedruckt im  Wandsbecker  Bothen  vom  6.  Januar  1773. 

Was  ich  von  ganz  kurzen  kritischen  Epigrammen 
früher  (Rundschau  17,  63  f.)  auszog,  habe  ich  im  vor- 
stehenden nicht  berücksichtigt.  Wer  möchte  es  wagen, 
solchen  Witzen  den  Urheber  oder  den  Redacteur  an- 
zusehen oder  gar  den  Urheber  von  dem  Redacteur  zu 
scheiden !  Wer  auch  möchte  festzustellen  wagen,  wie  oft 
Goethe  innerhalb  der  Recensionen  seiner  Freunde  ge- 
scherzt habe? 

Wenn  man  den  ganzen  Jahrgang  von  vorn  an  durch- 
liest, so  wird  man  sich  (abgesehen  von  35,  27  und 
einem  etwaigen  Anteil  an  der  vermutlich  Merckschen 
Recension  36,    18)   etwa  bei   75,  7  zuerst  fragen,   ob 


Lzxzvm 

man  es  mit  Goethe  zu  thun  habe,  aber  die  Frage  nicht 
bejahep  können.  Dringender  wird  der  Verdacht  bei  82, 
8,  besonders  bei  Spässen  wie  82,  12 — 16,  bei  einem 
Bild  wie  82,  27,  bei  einer  obenhin  und  nicht  ohne  ko- 
mische Absicht  zusammenfassenden  Charakteristik  wie 
83,  1— 11.  Vgl.  auch  82,20.  83,  12.  Dass  deutsche 
Biographien  den  Verfasser  des  Gottfried  von  Berlichingen 
interessieren  konnten,  leidet  wohl  keinen  Zweifel.  Aber 
wer  möchte  ihm  die  ganze  Recension  ohne  Schwanken 
zuschreiben  ?  Bei  der  Üsong-Recension  86,  30  schwanke 
ich  zwischen  Merck  und  Goethe:  sie  könnte  auch  eine 
gemeinsame  Arbeit  sein.  In  94,  11  dagegen  könnte 
Goethe  allein  auftreten.  In  94,  31  würde  für  Goethe 
sprechen,  dass  es  sich  um  ein  Drama  handelt,  dass  der 
Recensent  vollendete  Sachkenntnis  verrät,  augenschein- 
lich kein  Freund  des  französischen  Theaters  ist  und 
von  einer  schleppenden  Handlung  nichts  wissen  will. 
Aber  der  Stil  trägt  keinen  ausgeprägten  Charakter. 
Der  lebhafte  Ton  und  die  eine  oder  andere  Wendung 
scheint  100,  28  Goethe  zu  verraten;  und  die 'Amphik- 
tyonen'  von  101,  28  kehren  142,  1  wieder:  aber  ist 
diese  Shakespeare  -  Recension  141^,  26  von  Goethe? 
An  Parallelstellen  wenigstens  mit  seiner  Shakespearrede 
fehlt  es  nicht.  Auch  das  besondere  Interesse  am  Cäsar 
verdient  hervorgehoben  zu  werden.  Aber  so  sicher  ist 
Goethe  doch  nicht  zu  erkennen,  wie  in  der  Recension 
über  Schummeis  empfindsame  Reisen  118,  25,  die  ich 
für  den  ersten  unzweifelhaft  ganz  von  ihm  geschriebenen 
Beitrag  zu  dem  Journale  halte. 

Die  fünf  Zeilen  126,  34  werden  auch  wohl  von  ihm 
herrühren.  S.  139,  19  ein  Drama,  das  in  einigen  Mo- 
tiven mit  Goethes  Geschwistern  Aehnlichkeit  hat :  ruhige 
Analyse,  wenige  kritische  Bemerkungen;  nichts  was 
Goethes  Art  widerstritte,  nichts  was  sie  unzweifelhaft 
verriete:  doch  bemerke  man  wenigstens  das  4ch'  des 
Recensenten  (140,  34  wie  118,  25.  127,  2).  Hierauf 
folgt   die  Shakespeare  -  Recension  141,  26,  an  der  man 


LXIXIX 

ihm  mit  Zuversicht  einigen  Anteil  zuschreiben  darf.  Und 
tritt  er  nicht  146,  19  (wenigstens  147,  10 ff.);  147, 
21 ;  147,  34  gleich  wieder  auf? 

In  der  Wieland -Hecension  151,  11,  die  ich  Goethe 
nicht  gerade  absprechen  möchte,  obgleich  die  Frage 
nach  Merck  dabei  auftaucht,  scheint  mir  seine  Manier 
viel  weniger  ausgeprägt  als  in  der,  die  sich  unmittelbar 
anschliesst,  über  französische  Poesien  151,  36.  Man 
bemerkt  auch  gleich  in  153,  17  den  Dichterblick  für 
eine  charakteristische  Gebärde  (154, 5  ff.).  Dann  154,  18 
wieder  ein  Drama,  wofür  man  allemal  Goethe  in  Anspruch 
nehmen  möchte,  wenn  es  nur  halbwegs  möglich  ist 

Bei  160,  10  fragt  man  sich  unwillkürlich:  Herder 
oder  Goethe?  Und  man  wird  sich  wohl  für  den  letz- 
teren entscheiden  müssen.  Die  Perioden  sind  runder 
als  bei  Herder,  und  die  Rücksicht  auf  Frankfurt  scheint 
offenbar, 

165,  23  Drama!  Vgl.  in  Anlage  und  Einzelheiten 
139,  19.  Es  ist  ferner,  abgesehen  von  den  im  obigen 
Verzeichnisse  aufgeführten  Recensionen,  zu  prüfen,  ob 
Goethe  rede  171,  22.  177,8.  179,37?  186,9.  191,4? 
(etwa  im  Schlusssatze  Goethes  Hand?)  192,  28.  212, 
30.  217,29.  218,  18??  (oder  Herder?  etwa  mit  der 
gleich  folgenden  Recension  über  Michaelis  zusammen  ein- 
geschickt? und  ebenso  224,  16.  225,  7.  230,  9  wie  232, 
34?)  237,  5.  246,  21.  252,  33?  (oder  Herder?)  258, 
26?  265,  15.  266,  13?  299,  4.  318,  17?  324,  23.  325, 
26.  329,31.  331,13?  332,6.  372,9.  378,20.  378, 
36.  389,30??  (eher  Merck?)  390,35.  419,5.  423,17. 
449,  30.  453,  4?  471,  22?  472,  4.  480,  4.  489,  3?  496, 
6.  498,  8?  511,  25?  516,  7  (zu  517,  30  *Systema- 
teley'  vgl  J.  Goethe  2,  211  'Schönheiteley').  519,  17. 
519,28?  522,21.  523,3?  (wenigstens  523,  18—22?) 
523.  28.  529,  32  (zu  530,  9  vgl.  Werther,  J.  Goethe  3, 
241).  530,32.  531,10.  534,  19—23?  537,3?  544, 
7?  546,  17?  550,  21.  557,  34?  571,  26.  583,  1?  (was 
die  Erwiderung  auf  Bergsträssers  Antikritik  s.  unten  S. 


xc 


XCVII  mitzöge!)  584,  33.  592,  18?  (vgl.  258,  26!)  596, 
17.  597,  14.  606,  6.  611,  5  (Schlosser,  der  den  Wechsel- 
gesang  übersetzte,  Schriften  3,  267,  dachte  wohl  höher 
davon).  612,  28.  617,  29.  623,  22.  635,  30?  638,  4. 
638,21.  650,  18.  661,  4.  662,  18.  662,30,  670,20. 
677,  1—33.  682,  19.  Auf  die  Kupferstiche  ist  hier 
durchweg  keine  Rücksicht  genommen. 

Es  scheint  sich  zu  bestätigen,  dass  gegen  Ende  hin 
Merck  wenig  Anteil  nahm  (oben  S.  XXXIII)  und  dass  auch 
Schlosser  ermüdete  (oben  S.  XLVIII ;  doch  vermute  ich  ihn 
innerhalb  des  letzten  Quartals  533,  5?  637,  9?  639,  1? 
641,  16.  645,  15.  651,  25.  654,9.  674,8?  676,20. 
681,  4).  Ich  habe  den  Eindruck,  dass  Goethe  in  den 
letzten  Partien  ebenso  der  Hauptverfasser  war,  als  es 
Schlosser  wirklich   in    den   ersten  gewesen  sein  dürfte. 

Meine  Liste  ist  lang,  und  es  sind  immer  noch  einige 
Recensionen  weggelassen,  bei  denen  mir  der  Gedanke 
an  Goethe  kam:  denn  mehr  will  die  Liste  nicht  sagen. 
Die  verachiedenen  Grade  der  Wahrscheinlichkeit  haben 
sich  nur  unvollkommen  ausdrücken  lassen.  Unter  den 
Recensionen,  die  nicht  mit  Fragezeichen  versehen  sind, 
befinden  sich  einige,  bei  denen  ich  an  Goethes  Autor- 
schaft eigentlich  nicht  zweifle. 

Ich  halte  es  für  möglich,  soweit  stilistische  und  sach- 
liche Gründe  überhaupt  fahren  können,  die  sämtlichen 
Beiträge  ihren  Verfassern  zuzuweisen.  Aber  dazu  gehört 
mehr  Raum  und  Zeit,  als  mir  jetzt  zu  Gebote  steht 
Auch  wird  es  für  das  Resultat  nur  günstig  sein,  wenn 
ich  einmal  ganz  neu  an  den  Stoff  herantreten  and  ohne 
Rücksicht  auf  die  vorläufige  Verteilung,  die  ich  schon 
jetzt  für  mich  durchgefiihrt,  die  Untersuchung  ¥deder  auf- 
nehmen und  ihrem  vollen  Umfange  nach  darlegen  kann. 

Berlin,  15.  Juni  1883. 

Wilhelm  Scherer. 


VOEBEMERKÜNG  DES  HEßAUSGEBEßS. 

Zum  Neudrucke  der  Frankfurter  gelehrten  Anzeigen 
überliessen  die  Vorstände  der  k.  ö.  Bibliothek  in  Dresden 
und  der  k.  Hof-  und  Staatsbibliothek  in  München  mit 
bekannter  und  von  mir  dankbar  zu  rühmender  Liberalität 
ihre  Exemplare  der  seltenen  Zeitschrift.*) 

Die  Vignette  des  Titels,  der  als  erstes  Blatt  dem 
Verzeichnisse  der  besprochenen  Schriften  zugezählt  ist, 
zeigt  in  rohem  Holzschnitte  vier  liegende  Bücher,  darauf 
ein  Schreibzeug^  in  dessen  Mitte  ein  Lorbeerzweig  steckt; 
links  ein  Leuchter,  rechts  hinten  drei  stehende,  zum  Teil 
an  die  liegenden  Werke  angelehnte  Bände. 

Jedes  Stück  der  Anzeigen  umfasst  vier  Blätter  kl.  8  ® 
und  trägt  den  im  Neudruck  weggelassenen  Kopf :  %xavih 
futter  I  gctcl^rtc  Slnjeigen.  In  der  dritten  Zeile  steht  die 
Nummer,  in  der  vierten  das  Datum.  Auf  53  Stücken, 
wo  der  Zufall  noch  Platz  frei  liess,  ist  am  Schlüsse  der 
achten  Seite  die  im  Neudruck  ebenfalls  unterdrückte 
Verlagsfirma  angegeben  :  fjtanffutt  amWlatfn  in  bcrSici^ens 
(»crgif(^cn  S9ud^«  |  btudcrc^  auf  bem  S^tierift^cn  ^läfec^cn. 
oder  statt  der  vier  letzten  Worte  von  Nro.  XXXIV  an : 
ncfecn  bcm  S^ricrifd^cn  ^of. 

Am  Ende  von  Stück  XCII  ist  bemerkt:  NB.  gn 
btefem  ©tüd  toirb  eine  Se^Iage  ausgegeben.  Diese  ä^Ö^^^^  I 
gu  Nro.  XCII  I  ber  |  granffurtet  |  geleierten  änjeigen.  bezieht 
sich  auf  eine  Recension  in  No.  LXXXVHI  S.  701  (Neu- 
druck S.  582  Z.  34  ff.)  und  lautet: 

©(^retfcen  bc«  9t.  S5etgjirä§et3  an  ben  9iecenfenten 
feine«  fBöxtexindi^. 


*)  Dem  Dresdener  Exemplare  sind  die  oben  S.  XXIV 
erwähnten  'Gerichtlichen  Akten'  48  SS.  kl.  8^  beigebunden. 


xcn 


SRcin  ^ctr! 

®ic  reci^tmäfigcn  Scrtcget  tiefer  geleierten  änjcigen  l^aten 
für  ba«  ^ubüfum,  unb  für  mid^  bie  Siöigfeit,  baß  fie  mir 
toerfpreci^en,  tiefen  Srief  an  ©ie,  toiber  Sl^r  geäufferte«  Urt(;ei( 
in  i^re  Stätter,  ober  aud^  in  einen  befonbem  Slnl^ang  einjn* 
rürfen.  5)a«  ift  mir  angenel^m  unb  betoeifet  für  bie  SJerleger, 
baß  pe  tti(^t  bie  Slbfid^t  gel^abt  l^aben,  meinem  Sucj^e,  unb 
meinem  5Ramen  ju  fc!^aten.  3d^  l&abe  e^  alfo  mit  3^nen 
gu  tl;un,  Sie  teerten  mid)  billig,  unt  id^  l^offe  aviä:i,  grüntlid^ 
fmten.  !J)a«  ift  genug  gefagt,  taß  id^  nid^t  ta«  geringfie 
bagu  beitragen  tüid,  3\)x  $erj  enttoeber  gu  beteibigen,  ober 
3tt)e^beutig  gu  mad&en.  , 

9?utt  3ur  ©ac!^e.    ©ie  befci^ulbigen  mic!^  be^  ben  Segriffen 

t)om  ätbergtauben,  unb  üon  ber  Abgötterei,  baß  id^ 

fie  au«   ber   neuem  ©elel^rfamfeit   genommen,  baß   id^   fie 

offenbar  üertoed^felt  l^ätte.    SDaÖ  pnb  bie  gtoe^  ©tüdfe,  loorauf 

idi^  Ol^nen  anttoorte.    Stuf  ba«  übrige  an  einem  anbern  Orte ! 

konnten  ©ie  toirflid^  im  Smfte  fagen,  baß  bie  angegebenen 

griffe  auffer  bem  93e jirfe  be«  Slltertl^um«  toären  ?  [11]  So 

mir  leib,  mein  ^err,  baß  ©ie  pd^  be^  benen,  bie  mein 

dii  bepfeen,  für  ben  Seruf  eine«  9iecenfenten  fd^ted^t  emp^t^tn. 

an  nennet,  f  a  g  t  e  i  d^ ,  einen  jeben  unvernünftigen  ®otte«* 

enjt,  ber  in«  Slbgefd^madte  fäHt,  Slbergfauben    9?un  taffen 

©ie  un«  ben  ^liniu«  auffd^Iagen,  ben  id&  für  ben  claßifd^en 

Setoeiß  au«brüdflid&  anfül^re.     ?efen  ©ie  bie  ©teile :   „3P  e« 

nid^t  eine  finbifd^e  Äbgefd^madftl^eit,  baß  man  unter  ben  ®öttern 

^e^ratl^en  glaubet,  o^ne  baß  pe  in  ber  gan3en  Stoigfeit  eine 

®eburt  jur  SBett  bringen ;  baß  man  pe  für  alt,  für  peinalt, 

für  junge  Seute  unb  Knaben,  für  fd^loarg,  für  farbid^t,   für 

gebügelt,  für  Ial;m  au«giebt. ''    ^  l  i  n.  e  j  g  b  i  t.  ^  a  r  b.  S.  1 . 

p.  72.  3-  10.     Ober  l^abe   id^  tttoa   puerile   delira- 

mentum,  »ie   ber  lejt   befaget,  nid^t  rid^tig   tiberfefeet? 

?efen  ©ie   toeiter  3-  13.     ,,S)a«   aber   peigt   über   alte 

Unt)erfd^ämt]eeit    l^inau«   snpra    omnem    impn- 

d  e  n  t  i  a  m."    fjolgtid^  ip  ja  ber  Aberglaube  mel^r,  al«  Un» 

t^erfc^ämtl^eit.     Unb  toa«   alfo?    Unt)ernunft,   unb  nod^ 


XCIII 


mel^r  aU  finbif(i^e  Unücrnunft,  ober  Slfcgcfc^macftl^eit.  ©eher, 
toaö  faget  ^Uniuö,  baß  ber  äfcerglaube  fet)  ?  älnttoort :  ein 
©otteöbienft,  beffen  man  fic^  fd^ämen  muffe,  pudendus 
Deorum  respectus.  3-  24.  SBa«  nodb  »eiter?  Sacra, 
quae  suos  poenis  agunt,  eine  Steligton,  tDeI(j^e  i^ren 
53erel^rern  gur  ©träfe  toirb.  SEBerfen  Sie  mir,  mein  $err, 
nid^t  ein,  ^liniuö  ^>ate  t)on  ber  SJiefgötteret),  unb  nid^t  t>om 
äSergtaufectt  gerebet.  6r  toibcrleget  ©ie  felfcer.  „(g«  ij! 
nici^t  fo  leidet  3U  entf Reiben,  fj)rid^t  er,  ob  eine  toööige 
Sltl^eiftere^,  ober  ein  ©otteöbicnft,  beffen  man  ftd^  fd^ämen  muß, 
für  ba«  menfd^tid^e  ©efd^Ied^t  juträglid^er  fet),  p.  72.  3.  22." 
'5)aö  aDeö  !onnten  ©ie  ja  in  meinem  Sud^e  lefen,  o^ne  ben 
^(iniuö  auf3ufd^Iagen.  SRtd^ten  ©ie  nun  felber  üter  31^r 
Urt^eil,  ober  toarten  ©ie  fieter  auf  ben  [III]  ^tutarc^  unten, 
ber  ben  ^Uniuö  für  9lugen  gehabt  gu  l^afeen  fd^einen  fönnte. 
2^^un  ©ie,  id^  bitte  ©ie,  nod^  einen  eingigen  SUdt  in  mein 
S3ud^.  Sic.  bc  9?at.  beor.  2,  72  c.  28.  ©eneca  im 
132ftcn  Säriefe  unb  fagcn  ©ie  bod^  ©id^  ©eiber  nid^t 
einmal  r>ox,  baß  mein  Segriff  unter  biejenigen  gehöre,  bie 
nur  toir  l^ätten. 

9Q5a«  bie  Abgötterei  betrifft,  fo  »erben  ©ie  nid^t 
»erlangen,  baß  id^  il^ren  SSegriff  bei)  ben  ©ried^en  unb  Siömern 
im  engem  SSerftanbe  fud^cn  fott.  Se^  biefen  toar  fie  ©tjflem 
unb  9icligion.  Slbgötteret),  ffrad^  ic^,  in  bem  SBörtcr= 
bud^e,  nennet  man  eine  jebe  9ieIigion,  toeld^e  au«  ber  ©d^öf  fung, 
ober  an^  il^ren  einjetnen  I^eitcn  eine  ©ottl^eit  mad^et.  ©0  fJJrac^ 
aud^  ©regoriu«  tjon  9?ajianj  in  feiner  9tebe  auf  bie  ©eburt 
S^rijH;  iticoXoXaTQsicc  iisTad-sdig  zrig  TtQogxvvfitfsfog 
äno  %ov  7t€7toifi7coTog  im  tu  TCTKffiaza,  Ober  nad^ 
bem  Stemen«  üon  ätcjanbrien  ©trom.  p,  290.  Sb.  ©^(b. 
3.  4.  Toav  ysvrjfctüv  iiiwXoXaTQsia.  Unb  fo  ifi  fotgtid^ 
bicfer  S3egrif[  ein  alter.  SBenn  ©ie  nod^  Ol^r  Urt^cit  t>cr» 
fd^oben  Ratten :  fo  toürben  ©ie  biefe  SEBorte  unter  bem  Slrtifel 
3boIoIatrie,  auf  ben  id^  {a  tjertocife,  gefunbcn  ^ben. 

©el^n  ©ie,  mein  ^err,  tjon  einem  Sortourfe  i)abt  i(^ 
mid^  gereiniget.  S)er  anbere  fallt  tjon  felbfl  toeg ;  ober  ©ie 
muffen  betoeifen,  baß  id^  äbgöttere^  unb  äberglauben 


XCIV 


offciiBar  »ettüec^felt  \)abe,  toeil  ©ic  cö  hqaf)m,  SJcrgcffcit 
©ic  aber  nicä^t  unter  falfc^  unb  abgcfd^madt  3U  untcrfd^eibcn. 
®cr  abcrglaubctt  iji  ein  abgefci^niacftcr;  bic  Slbgöttctci^  ein 
falfcä^cr  ©ottcöbtenjt.  " 

Uebttgend  fu(i^eten  @ie  mtd^  au(^  gu  bele^ren^  mie  ic^  ton 
bem  ©cgriffc  be«  Aberglauben«  l^ätte  ff  redten  fotten.  „S9e^ 
ben  Sitten,  fagen  ®ie,  toax  [IV]  er  dsiXia  TXQog  to 
iatfioviovj  unb  biefe  oft  nur  isKftSaifiovtaj  ober  eine 
aufferorbentfici^e  fjur(j^t  für  bcr  9iaci^e  ©otteö."  ®ie  berufen 
fi(j^  gum  Setoeife  auf  ben  9iomu(uö  be«  ^lutarc^«.  W>tx,  mein 
$err,  @ie  nötl^igen  ntid^,  bag  ic^  O^nen  in  ber  gelinbeften 
Srinnerung  fagen  mu§,  bag  ®ie  nur  bießmat  toenigften«  ben 
^lutar^  nid^t  aufgefti^Iagen  ^ben.  ^ter  ijt  er,  e^  6b it. 
Sroben, }).  16.  3-  49*  '^^^  ^^  nvXag  Uqag  vofitCovTccg 
ovx  fjv  avsv  dsiifidaifioviag  tu  fisv  ds^BfSd-aij  tu  cT 
anonsfiTtsiv  tohv  t€  ärayTcccKov  xai  t(ov  fifi  xaS'aQwv, 
3(^  toitt  Sinnen  nic!^t  ftrittig  maci^en,  baß  dsimdaifiovia 
eine  aufferorbentlid^e  ^vaifi  für  ber  9ta(i^e  @otte«  l^eißen 
fönne,  ba«  gebe  id^  gu.  Slflein  in  ber  ©teile,  loomit  ©ie 
betoeifen  tooüen,  l^eißt  fie  baö  gar  nid^t.  3d^  erHöre  fie 
alfo :  ,,$ätten  fie  bie  ^^forten  für  l^eilig  gel&alten,  fo  loürbe 
eö  bie  9ieIigion  nid^t  üerftattet  l^aben,  tl^eite  Siot^toenbigfeiten, 
tl^eilö  Unreinigfeiten,  toeber  in  bie  ©tabt,  nod^  au«  berfetben 
burd^  bie  Il^ore  burd^gutragen."  Avev  Ssitfiiaifioviccg 
l^eißt  in  ber  @))rad^e  ber  9iömer  inauspicatO;  contra 
auspicia.  Non  licuisset  hincillinc  inaiispi- 
cato  deportare.  3d^  ertläre  gtoar  nid^t  toöQig,  toie 
Sa))u«S(orentinu«,  unb  bebäd^ttid^.  Slber  meine  äße^nung 
unterfWlfeet  er  goL  6.  in  ben  testen  3^^'««-  Porta» 
autem,  f))rid^t  er,  sacras  putantes  res  neces- 
sariaS;  nisi  antea  expiatas^  importare,  ant 
exportare,  religione  impedinntur. 

S)em  fet),  toie  il^m  tooHe.  ©ic  feigen,  baß  ©ie  für  Ol^ren 
Segriff  nid^t«,  ober  gang  eigentUd^  gegen  ©id^  felbcr  betoeifen. 
SBottten  ©ie  dsKSidmfiovia  toiber  mid^  antoenben :  fo  l^ätten 
©ie  ©ic^  nur  an  ba«  93ud^  txsqi,  dsitfiSaifioviccg  erinnern 
foHen.  $ier  l^ätten  ©ie  ctaßifc^e  ©teilen  gefunben,  g.  S.  (gegen 


xcv 


[V]  baö  Sttbc  gu)  ivioi  (fsvyovTsg  Tfjv  isKftiaifiovtav 
ifi7ti7tT0V(fiv  iig  äd-soTTiTu  TQu^siuv  xai  avTi/vvnov 
v7t€Q7tfjifi(favT€g  iv  fi€(f(p  xsifisvfjv  Tfjv  ivfSsßsiav,  Unb 
toaö  ijt  l^icr  isufiiaifiovia  ?  gin  ß^trcmum.  3)ic  9icUgton 
ftcl^t  in  bcr  SKittc;  auf  i^rcn  ©citcn  bcr  Sl6etgfaubc  unb 
bic  Sltl^cijierc^,  toic  auf  bcr  ©xcuje  bic  ©ottfccligfcit  6r» 
iuuern  ©ie  ©id^  nun  toicbcr,  bag  ^Imiuö  im  cigcntfic^cn 
SSerfitanbe  t)om  3l6ergIauBen  getebet  l^at! 

Slttcitt  ©ie  l^attctt  üicflcid^t  bicfc«  Suci^  ni(i^t  6c^  bcr 
$anb.  ®ut,  fo  bleiben  ©ie  be^  ben  $aratte(en.  3m  äte^anber 
V.  514.  3-  24.  gegen  ba«  (Snbe-  be«  Seben«,  l^ätten  ©ie  ba« 
gefunben,  töaö  ©ie  fagen  toottten.  Jsivov  fisv  aniCTiu 
TTQog  T(x  d'Bia  xcci  xaTag>Qovfi(fig  &vt(üv.  dsivri  ie  avd'ig 
fi  isitfiSaifiovia  dixijv  vSaxog  äsi  nqog  to  Tunsi' 
vovfisvov  Tcai  dvaTtXfjQOVv  äfisXTfjQiag  xai  (poßov  tov 
'AXs^aviQov  ysvofisvov,  ©el^en  ©ie  l^ier  ni(^t  beutüd^e 
©j)uren  bet  «c^nticj^feit  be«  $(utat(^«  unb  ^tiniu«  ?  SBomit 
füflct  bie  isiaidaifiovia  an?  ®anj  beutlid^  äßshcriqiccg 
XM  ifoßov  mit  einet  abgcfd^madten  JJurci^t.  Da« 
tödt  eine  ctaßifc^e  ©teßc  für  ©ie,  fo  toie  id^  fie  Ol^nen  iefct 
toorlcge.  aber  gegen  mid^  rid^ten  ©ie  nid^tö  bamit  au«. 
SBarum?  2)ie  ftied^tifd^c  gurd^t  für  ®ott  ijl  ein  engerer 
Segriff,  afe  ber  Slbergfaube.  ®enn  ber  Aberglaube  fann 
fncd^tifd^e  gurd^t  toerbcn;  er  iji  e«  aber  nid^t  notl^töenbig. 
künftig,  fo  ®ott  toitt,  »erbe  id^  unter  ästffidaifipvia  \)itoon 
fpred^cn  fönnen/ einem  SBorte,  ba«  nad^  bem  ät^enäuö  unb 
^lutard^  felber  mel^r  bebeutet,  ateeineaufferorbenttid^c 
^urd^t  für  ber  9tad&e  ®ottc«.  @«  l^eigt  aud^  9ieligion; 
aud^  ber  leufetöbienft  ^  TtQog  rovg  novfjQOvg  daifiovag 
iniiisXsia  nad^  bem  großen  St^mologico  [VI]  ober  an^ 
nad'ogj  ^oßog  äaifiovoov  ixTiccd-oav  ts  xai  ifina'd'oav, 
ö)ic  Sternen«  faget,  ©tromat.  p.  162.  3-  45. 

SWeitt  $err!  id)  ^tte  getoünfd^t,  baß  ©ie  ben  S:itet 
meine«  Suc^e«  rid^tig  angegeben,  unb  bem  ^ublifo  nad^  feinem 
8D?aa«flabe  gcfagct  l^ätten,  loa«  id^  Uxf  meinem  Serf^jred^en 
geleijtet,  ober  nic^t  geleijiet.  2)afür  tt)ürbe  ic^  Ol^nen  banfbar 
gen}efen  fe^n. 


XCVI 


3um  Scfci^Iuffc  nodb  ein  SBort  t)oit  bcr  Sicttoiffcrc^,  bic 
mein  Sud^  beförbern  fott.  ®a«  tötö  id^  Öl^neu  einräumen ; 
afcer  nur  gufäöigertöeife  fann  eö  biefen  ©ci^aben  beij  bem  an* 
rid^ten,  ber  eö  miprau(ibet.  Sben  biefer  ÜKeijnung  ift  anif 
ber  ^err  ^xol  ©c^iracä^,  beffen  Änjeige  meine«  SSu^ö  mir 
erft  jefet  in  bie  §änbe  gefommen  ift.  SBic  contraftiret  biefe 
gegen  bie  Sl^rige  nid^t !  Unb  merfen  ®ie  ®xif,  mein  ^txx, 
id^  jlanb  r>ox  aci^t  S^agen  nod^  in  bem  nemtid^en  SSetl^ältnig, 
toie  mit  -Sinnen,  el^e  ®ie  3^re  SRecenfion  fd^rieBen.  SBenn 
feine  geleierten  Sltbeiten  nid^t  in  ber  SEBelt  toären,  fo  l^ätte 
id^  -Sl^n  fo  toenig  gefannt,  a(«  id^  ©ie  ju  fennen  bie  El^re 
^be.  ^ier  ifl  ein  ©tüdf  tjon  feiner  Slujeige,  bie  ©ie  mit 
ber  Sl^rigen  toergteid^en  mögen.  „Ob  töir  gleid^  feine  greunbe 
ber  SBörterbüd^er  finb,  toetd^e  ba«  grünblid^e  ©tubium  t)er* 
bcrben,  unb  bafür  eine  feierte  Äenntniß  au^gubreiten,  fällig 
pnb,  f 0  muffen  toir  bennod^  bief em  SEBörterbudfte  beö  ^  e  r  r  n 
Sergfiräßer«  Se^fatt  geben.  SSRan  tauft  beij  biefem 
SBerfe  nidbt  ©efal^r,  falfd^e  unb  unrichtige  53egriffc  ju  befommen, 
unb  Uo9  bie  äunß  r>on  aQem  tttoa^  fd^toä^en  gu  tonnen, 
JU  lernen.  ÜKit  Vergnügen  l^aben  töir  eine  ungemeine  ©org« 
falt  beö  SJerfaffer«  bemerft,  toeld^e  fogar  biö  auf  ba«  geringfte 
Sitatum  fid^  erflredtt.  Da  bieg  SBerl  nid^t  eine  unenbtid^c 
Sieil^e  t>on  SSänben  [VII]  enthalten,  fonbern,  »o  möglich,  in 
jroölf  fold^e  Sänbe,  toie  ber  gegentöärtige  ift,  eingetl^eitet 
toerben,  unb  alfo  ein  förnid^ter  äuöjug  be«  SSeflen  in  jeber 
©attung  toerben  foü,  fo  fommt  eö  l^iebet)  fel^r  t>ie(  auf  bie 
SEBal^t  an.  Unb  avi6f  biefe  üerbienet  Se^fatt  u.  f.  lo."  @o 
fönnte  id^  d^nen  nod^  bie  öffentUd^en  3{n}etgen  t)on  bre^ 
geleierten  ^rofefforibuö  bre^  ücrfdeiebener  Uniiocrfitäten  nennen, 
benen  ic^  getoig  erß  ie^u))tfä(^lide  burd^  biefe  Slu^gabe  befannt 
gen)orben  bin,  unb  nur  mit  einem  l^^^be  id^  ba«  @lüdf,  in 
Srieftoed^fel  gu  ftel^^n.  Slber  mein  Sobrcbner  toill  id^  1^^^ 
nid^t  »erben.  3^re  Äritil  forberte  mit  biefe  SJertl^^ibigung 
ab,  ber  id^  getoilufd^ct  \)Ciite,  beij  meiner  arbeit,  bie  fd^ict 
für  eine  jebc  ©tunbc  be^  mir  abjemeßen  ift,  überl^o^«^  ?« 
*  fe^n.  ^err  ©df^irad^  unb  bie  anbern  SKönner  tablen  auc^ 
an  meinem  iBud^e.     ©ie   tabeln  aber   mit  ©runb,  unb  id^ 


XCVII 


banfc  il^ncn  für  t^rc  (Srinncrungcn.     S)iefc  maijm  aufmex!« 
fam  unb  töcifctt  jured^t. 

Xl^nn  ©ic,  mcitt  $ctr,  ba«  nemltd^e,  itnb  maiftn  ©td^ 
oiif  meine  §od^a^tunfl  fici^cte  3ie(j^nuttg. 
3(i^  ^be  bie  (S^te  ju  fc^n  2C. 

^anau,  ben  Otcii  9?ot>.  1772. 

SSergjlräger. 

[VIII]  ättttoort  be«  SRccettfcntctt. 

Ol^nc  aöen  Sluftoanb  üon  ©ried^ifd^  unb  ?atetn,  muffen 
h)it  bem  §ctrn  9t.  S9ergjlträ§et  jagen,  baß  tott  fo  lange 
bel^au})ten  toerben,  et  bermtfc^e  Sltergtauben  unb  Slfcflöttetc^, 
fo  lang  er  jenen  für  einen  unbernünftigen  ®otteÖ« 
bienjl  l^ält,  ber  in«  abfurbe  fättt.  2)aö  ift  feine 
@tf(ärung;  unb  eben  fo  fann  man  mit  gleichem  8D?aa«  bon 
UnbejHmmtl^eit  bie  Slbgöttete^  onä^  erftären.  ^liniu«  fprid^t 
nid^t  bon  bem  S(bergtauben ,  unb  ber  pudendus  deorum 
respectus  toirb  nod^  fein  Stberglauben,  toeil  er  ber  Sltl^eijleteij 
entgegen  gefefet  ift.  2)ie  Srflärung,  bie  ber  Siecenf.  borfd^tug, 
ift  au«  beu  S^taftern  be«  %\)to)pi)xa\t  genommen,  unb  fotöol^t 
fte,  a(ö  anö!!  ^^  i^W  S^taftat  be«  ^(utarci^ö  tt^^*  ieitfi- 
Saifioviag  betoeifen,  baß  gurci^t  bor  l^öl^em  SWäd^ten,  in 
bem  Segriff  ber  Sitten  gelegen  l^abc. 

©ie  ©teöe  au«  bem  ^lutard^,  auf  toetd^e  ber  Siecenf. 
fal^e,  ift  nici^t  bie,  toetd^e  §err  SSerg^räger  anführt,  unb  too 
Seiaiiaifiovia,  tüit  bi«toet(en  superstitio  Bcij  ben  Lateinern 
pro  religione  ju  nel^men  ift ;  fonbern  fie  Pel^t  tociter  unten, 
too  bet  Siograj)]^,  nad^bem  er'  oiele  3^^^^^  i^^^  Unglütf^fölle 
^ergered^ttct,  enblic!^  fagt :  axtrs  noXXriv  nQogysvsa&ai  Toig 
ävayTcaioig  na&stfi  SsidiSaifioviav. 

(g«  ift  ftäglici^,  toenn  man  über  SQSorte  jtreitet,  am  IIäg= 
lid^jtcn,  toenn  über  ein  einjigeö  S35ort.  ®er  teere  3iaum  l^at 
un«  toerfü^rt,  fo  biet  gu  fagen;  benn  toir  hJoHen  $erm 
Säergfträßer  nid^t  bef eieren,  fonbern  ratl^en  il^m  nur,  fid^ 
an  §rn.  ^rof.  ©d^irad^«  unb  fonfl  beliebige  9iecenfionen  ju 
l^atten. 

Litteraturdenkmale  des  18.  Jahrhandeits.    8.  g 


xcvin 

Als  I.  bis  XXVIII.  Slti^attg  |  }u  ben  Sratitfurtet  geleierten 
Slnjeigen.  sind  auf  242  SS. :  Rubricae  Conclnsorum  |  et  | 
Sententiartiin  |  beö  |  Äa^ferl.  ^ti6:i^i)o\xai\^€,  unb  Äa^fcrl.  | 
unb  M  5Rei(ie«!ammeTgCTiciet«.  |  3m  ^aijx  1772.  beigegeben. 

Im  Neudrucke  sind  die  Druckfehler  berichtiget,  deren 
Verbesserungen  am  Schlüsse  von  Stück  IV.  VI.  X.  XXIV. 
XXXVII.  XLI.  XLII.  LH.  LVI.  LXV.  LXXII.  LXXIV. 
LXXVII.  XCII.  XCV.  XCVIL  angeordnet  sind.  Dass 
damit  nur  ein  kleiner  Teil  der  zahlreichen  Versehen  be- 
seitigt ist,  gestehen  die  Herausgeber  selbst  in  der  scherz- 
haften Bemerkung  des  Inhaltsverzeichnisses:  'Druck-  und 
Schreibfehler  S.  1—832'  zu  (Neudruck  S.  694  Z.  21). 
Liegt  nun  gleich  darin  die  Aufforderung,  nicht  nur  wie 
sonst  in  dieser  Sammlung  den  Drucker  sondern  diesmal 
auch  den  Verfasser  zu  korrigieren,  so  glaubte  ich  doch 
möglichst  konservativ  mit  dem  Texte  verfahren  zu  sollen. 

Weder  die  Redaktion  noch  die  Druckerei  hat  eine 
einheitliche  Orthographie  durchgeführt.  In  den  verschie- 
denen Schreibweisen  der  einzelnen  Anzeigen  offenbaren 
sich  also  Eigentümlichkeiten  der  betreffenden  Recensenten, 
welche  noch  mehr  dazu  behilflich  wären,  den  gemein- 
samen Verfasser  mehrerer  Urteile  zu  entdecken,  wenn 
nicht  auch  innerhalb  einzelner  Besprechungen  Wechsel 
statt  hätte.  Solche  Unebenheiten  mögen  zum  Teil  be- 
stätigen, dass  manche  Recensionen  aus  den  Gutachten 
mehrerer  Referenten  zusammengesetzt  sind;  aber  sichere 
Anhaltspunkte  hiefür  bieten  sie  bei  der  bekannten  Will- 
kür der  jungen  Schriftsteller  jener  Jahre  nicht.  An  die 
durchgehende  Unsicherheit  in  der  Anwendung  von  Accen- 
ten  auf  französischen  Wörtern,  an  wiederholte  Schreibungen 
wie  fjerne^,  Sntjtocdt,  die  zuweilen  beliebte  Trennung  von 
§  in  ff,  von  ^  in  jj  u.  dgl.  wurde  nicht  Hand  angelegt ; 
vielleicht  hätte  auch  die  siebenmalige  Verbesserung  von 
*sch'  in  *8h*  in  englischen  Wörtern  unterbleiben  sollen. 
Dialektische  Eigenheiten,  schwankende  Deklination  der 
Adjektive,  ein  Dativ  wie  ber  Gräfte  S.  75  Z.  29,  selbst 
die  Wiederholung  des  unö  S.  690  Z.  10  f.  wurden  über- 


XCIX 


nommen.  Bei  den  Anzeigen,  die  sich  auch  in  Goethes 
Werken  finden,  wurde  in  zweifelhaften  Fällen  der  Druck 
daselbst  zu  Rate  gezogen,  ohne  aber  für  unbedingt  mass- 
gebend zu  gelten.  So  glaube  ich  z.  B.  S.  568  Z.  35 
nicht  'Gestalt'  nach  bcö  @6ttö  einsetzen,  sonderti  'Unter- 
drückung' aus  dem  vorhergehenden  supplieren  zu  sollen* 

Für  wahrscheinlich  halte  ich,  dass  S.  46  Z.  32  ein 
ni(i^t  einzufügen,  S.  205  Z.  26  feinen  statt  einen  zu  setzen, 
S.  455  Z.  25  vor  bc«  Unfenntniß  oder  SSetfennung  einzu- 
schalten und  S.  475  Z.  17  statt  l^erumfd^Iöubert  l^erum« 
ji^länbert  zu  lesen  ist. 

Zahlreich  sind  die  Buchstabenvertauschungen,  für  die 
teils  das  undeutliche  Manuskript,  teils  Fehlgriffe  des 
Setzers  die  Schuld  tragen.  Abgesehen  von  der  Mischung 
von  Schwabacher,  Fraktur-  und  Antiqua-Schrift  mussten 
im  Neudrucke  verbessert  werden  Verwechselungen  von 
n  und  u,  f  und  f ;  dann  von  a  und  ä,  a  und  e,  a  und  o, 
c  und  e,  e  und  i,  i  und  I,  m  und  n,  o  und  '6,  u  und  ü, 
S  und  (S,  c  und  e,  n  und  u ;  je  zweimal  von  a  und  g, 
a  und  tt  (S.  296  Z.  34  ©(^u)^  |  8.  442  Z.  2  ©ci^umancn), 
t  und  t,  c  und  9,  e  und  o,  f  und  f,  1  und  t,  r  und  s ; 
je  einmal  von  c  und  0,  ij  und  if,  e  und  n,  e  und  0,  g  und  ij, 
g  und  },  t  und  t,  I  und  t,  n  und  r,  p  und  ^,  31  und  % 
a  und  s,  a  und  u,  b  und  f,  d  und  s,  6  und  hy  g  und  q, 
m  und  n,  0  und  s,  p  und  q,  r  und  t,  f  und  t,  C  und  G, 
J  und  S,  S  und  ^,  ^  und  i,  l  und  t,  0  und  w. 

Auf  die  gleichen  Ursachen  geht  das  Fehlen  einzelner 
Lettern  zurück;  es  wurde  ergänzt:  S.  6  Z.  29  8i§6on  |  S.  1 1 
Z.  21  SoDegengelber  i  S.  16  Z.  7  sil  |  S.  71  Z.  5  äetc^uug 
S.  74  Z.  6  cngtid^c  |  S.  76  Z.  30  enflöge  |  S.  101  Z.  10 
befai)ett  |  S.  113  Z.  29  fud^tbaren  |  S.  127  Z.  8  Ootteö- 
gela^rl^ett  vgl.  S.  263  Z.  28  SRecä^tögeta^r^eit  und  S.  534 
Z.  25  ätjne^geta^r^eit  |  S.  139  Z.  34  ©c^if  |  S.  148  Z.  5 
gnH)e(  I  S.  159  Z.  24  $e  tonö  |  S.  163  Z.  32  »ofö  | 
S.  169  Z.  23  Enyclopedique  |  S.  171  Z.  22  $ern  |  S.  183 
Z.  2  mannifaltigcn  |  S.  194  Z.  23  größent^cil«  |  S.  209 
Z.  34  3ttTttaIc  vgl.  S.  306  Z.  7  und  S.  700  Z.  7  Our* 

g* 


nafipen  |  S.  214  Z.  4  ÜKifantroJJcn  |  8.  246  Z.  3  S)c  | 
S.  279  Z.  5  Untcrid^t^  |  S.  281  Z.  36  «ut^cncität  |  8.  291 
Z.   7   ^]^i(ofo|)tc  I  S.    318   Z.   8   attcmem  |  8.    350   Z.  9 


emaHirten 


8.  371  Z.  17  aj)op^tegmcn  |  8.  385  Z.  27 
d^cn  I  8.  400  Z.  30  ©odancrn  |  8.  417  Z.  13 
»crDoUfommung  |  8.  439  Z.  8  SRa»)fobic  |  8.  446  Z.  31 
5Rad^mungcn  8.  451  Z.  22  aRoIire«  |  8.470  Z.  30  »iatfott» 
tttcnt«  I  8.  487  Z.  4  appelationum  |  8.  491  Z.  32  ßg  \ 
S.  546  Z.  9  3»)]^tgma  |  8.  552  Z.  27  ©d^ulg  f(j^ctt  |  8.  553 
Z.  22  ©fcptfcrn  |  8.  554  Z.  19  tool^mc^ncnb  |  8.  556  Z.  32 
2Karff(!^ret)eTÖ  vgl.  8.  645  Z.  25  ÜRarffd^te^ctn  |  8.  564 
Z.  34  emfang  |  8.  565  Z.  34  <)atontfd&e3  |  8.  583  Z.  34 
afccttbcmmrung  |  S.  585  Z.  2  Sl^negcmä^tbc  |  8.  596  Z.  12 
Sänntng  |  8.626  Z.  30  Thougts  |  8.626  Z.37  «crcnfungen 

Derenftctt  |  8.  631  Z.  23  t5emtf(!^t  |  8.  667  Z.  28  3n= 

bitjtbumg  I  8.  694  Z.41  ÄufcrPcc^.  |  8.  699  Z.  26  gercttc-  | 
S.  XCIII  Z.29  7t€7toiKOTog  \  Aus  dem  Kustos  wurde  8.27 
Z.  28  ergänzt  das  am  Beginne  der  8eite  31  fehlende  Wort 
gcffcitt  und  8.  456  Z*  22  das  8.  549  fehlende  tocmg 
in  tocntgjicnö  | 

Umgekehrt  hat  sich  auch  üherflüssiges  eingeschlichen 
durch  Wiederholungen  u.  s.  f.  8o  ward  korrigiert :  8.  40 
Z.  23  Äirfd^fprcnget  |  8.  52  Z.  9  ganne^  |  8.  69  Z.  4 
Dillettanti  |  8. 138  Z.  34  me^rcrern  |  8. 152  Z.  33  hivers 
8.  1 74  Z.  30  auf  auf  |  8.  223  Z.  28  Sauf«  |  8.  279  Z.  9 
an  an  |  8.  286  Z.  18  und  8.  548  Z.  22  Britisch  vgl. 
8.  343  Z.  33  Türkisch,  8.  397  Z.  26  und  8.  700  Z.  11 
britisch,  8.  619  Z.  12  Englisch  und  8.  694  Z.  4  eng- 
lisch I  8.  362  Z.  26  fartt)rifc^c  |  8.  370  Z.  28  »crrfaffer 
8.  375  Z.  10  eottt<)apagmc  |  8.  397  Z.  26  Geneneral 
8.  411  Z.  4  in  in  |  8.  411  Z.  9  Untcrttici^t  |  8.  471  Z.  32 
je-  I  8.  475  Z.  19  ^^^antafic  |  8.  592  Z.  32  %xMtm  lein  | 
8.  593  Z.  33  SrcMtania  |  8.  595  Z.  36  bo»)p>)cIt  |  8.  648 
Z.  19  ^ctcratfa'«  |  8.  658  Z.  24  graeceae  |  8.  669  Z.  12 
auf  auf  fo  I  8.  682  Z.  33  SRürfcnmarft  |  8.  694  Z.  3  Sar- 
ginnes  |  8.  699  Z.  6  americain  | 

Buchstaben  oder  Zeichen  sind  verstellt  in  8.  9  Z.  1 1 


CI 


publie^s  I  S.74Z.  19  üpstrats  |  S.  120  Z.  21  xcct  |  S.  197 
Z.  7   T€Qa6(üT6g  |  S.   390   Z.   34    Slnbräcifd^en  |  S.   452 


Z.  8  Opisthonotos 
Z.  10    raphismata 


S.  493  Z.  1  ®c^ä(fc«<5acrÖ  |  S.  497 
S.  568  Z.  32  ganu  |  8.  575  Z.  8 
und  21  ae^uitfc  I  S.  598  Z.  4  Suftomc  |  S.  604  Z.  2 
äRincnttcb  |  S.  650  Z.  13  kbcubcntcn  |  S.  663  Z.  3  SRoüo- 
grob  I  Vgl.  den  ähnlichen  Fall  S.  147  Z.  27  STtägobic  | 
Viermal  mussten  auseinander  gerissene  Silben  zu- 
sammengerückt, siebenmal  fälschlich  verbundene  Wörter 
getrennt  werden.  Der  Anschluss  von  fo  und  ju  an  die 
nachfolgenden  Wörter  ist  zu  häufig,  um  nicht  bewahrt 
zu  werden ;  in  gleicher  Weise  steht  auch  z.  B.  S.  1 80 
Z.  4  ^ö(i^pelcnb  | 

Ferner  wurden  verbessert  8.  3  Z.  8  toctbctt  aus  töerbc  | 

S.  4  Z.  17  bcm  aus   beu  |  8.  9  Z.  14  crfc^icncn  aus  et* 

d^cincn  |  8.  14  Z.  17  3n  einem  aus  3n  einen  |  8.  14  Z.  31 

einer   aus   feine  |  8.  18  Z.  30   unfere  Sefer  aus   unfern 

Sefern  i  8.  24  Z.  28  analog  aus  Slnalog  |  8.  25  Z.  5  ba« 

aus  ba^  |  8.  26  Z.  8  3rritabi(ität  aus   irritabi(ät  |  8.  30 


Z.  29  unter  aus  untern 
8.  39  Z.  17  bem  aus  Den 


8.  37  Z.  13  feinem  aus  feinen 


8.  40 
8.45 


8.  39  Z.  19  oon  aus  oor 
Z.  5  ben  aus  bem  |  8.  43  Z.  7  ??(etf(^  aus  fleifc^ 
Z.  3  SS.  aus  0.  I  8.  47  Z.  2  atten  aus  SHten  |  8.  48  Z.  36 
e(enbe  aus  etenbe  |  8.  52  Z.  15  baß  aus  baö  |  8.  53  Z.  1 
Koluthus  aus  Kolothus  |  8.  54  Z.  13  JTot*  aus  77oA, 
8.  57  Z.  27  baö  aus  baß  |  8.  66  Z.  4  einen  aus  einem 
8.  67  Z.  3  ba«  aus  baß  |  8.  67  Z.  7  Seitfaben  aus  Seib« 
faben  |  8.  68  Z.  7  ein  aus  eine  |  8.  70  Z.  1  STroegenc  aus 
Sraejene  |  8.  72  Z.  4  ^^iteoö  aus  $^itco3  |  8.  73  Z.  2 
3)emofrttuö  aus  ®enofrituö  |  8.  74  Z.  5  fossil  aus  fossible  | 
8.  76  Z.  27  benfe(6en  aus  bemfelben  |  8.  79  Z.  29  Slttegorie 
aus  attegorie  |  8.  84  Z.  1  im  aus  in  |  8.  86  Z.  8  SBo^t 
toottenö  aus  too^toottenö  |  8.  94  Z.  12  [112]  aus  98  | 
8.  102  Z.  18  toie  aus  wir  |  8.  103  Z.  10  bom  aus 
oott  i  8.  105  Z.  2  344  aus  244  |  8.  106  Z.  25  4  aus  5  | 
8.  113  Z.  19  ®aß  aus  3)aö  |  8.  116  Z.  14  ber  aus 
ben  I  S.  117  Z.  21  fann  aus  fönnen  18.  120  Z.  35  bem 


CII 


aus  bell  18.  126  Z.  34  bcn  aus   bcr  |  S.  130  Z.  5  bem 

aus   bcn  I  S.  131  Z.  27  braud^tc  aus  ixanifttn  |  S.  137 

Z.  31  Ouantität  3)am})f  aus  Ouantität  |  S.  138  Z.  6  bcm 

aus  bcn  |  8.  139  Z.  14  crficrc  aus  leitete  |  S.  141  Z.  4 

ben  aus  bem  |  8.  141  Z.  11  m6me   aus   meme  |  8.  144 

Z.  22   gWci^em   aus   ^Ui^m  \  S.  144  Z.  32  @^!cfpcar« 

aus  @]^a!c^car  |  8.145  Z.  27  $ij)J)o!ratc3  aus  $^J)t)ofratcö  ] 

8.  148  Z.  18  toctd^e  aus  toct^er  |  8.  156  Z.  17   bcfonnt 

aus  uttbcfannt  |  8.  157  Z.  26  ©täbtc  aus  ©tämmc  |  8.  158 

Z.  18  JRcgcf  aus  JRcgctn  |  8.  162  Z.  20  toä^Itc  aus  toä^t« 

tcn     8.  162  Z.  31  üfccrcmpimmt  aus  übcxjtimmt  |  8.  164 

Z.  26  Begleitete  aus  feegleitetctt  |  8.  168  Z.  19   ^art^eien 

aus  ^art^tcn  |  8.  170  Z.  33  ber  aus  ben  i  S,  174  Z.  8 

SSerteger   aus   Dcrteger  |  8.    190   Z.    12   üeräc^tt^er  aus 

toenigex  üeräd^tfic^er  |  8.  194  Z.  15  ^^Sräjubij  aus  ^^räjubij 

8.  197  Z.  6  Tfiv  aus  tov  \  8.  200  Z.  4  ein  aus    eine 

8.  204  Z.  19  ©tanbgexid^ten   aus   ©anbgcrid^ten  |  8.  208 

Z.  2  biefer  aus  biefen     8.  210  Z.  27  mit  aus  mid^  |  8.  217 

Z.  30  um  mit  aus   unb   mit  |  8.  219  Z.  30   ^tä^tn   aus 

fielen  |  8.  226  Z.  11  ®to\>txn  aus  ®Ioüen  |  8.  238  Z.  34 

8  aus  5  I    8.  240  Z.  2  ©d^enau  aus   ©d^enan  |  8.  240 

Z.  9  bem  aus  ben  |  8.  240  Z.  12  »tand^arb   aus  Sinn* 

d^arb  |  8.  244  Z.  10  SSeceUo  aus  Secatio  |  8.  244  Z   15 

brad^te   aus   brad^ten  |  8.  246    Z.  29    des  .  .  .  desirants 

aus  de  .  .  .  desirant  |  8.  247  Z.  25  S)ie  aus  bie  |  8.  251 

Z.  31    tDeld^e   aus   toeld^er  |  8.   252   Z.  6   Montucla   aus 

Mantucla  |  8.  253   Z.    32   are   aus   au  |  8.    255   Z.  11 

Sigenfd^aften  aus  (Sigenfd^aft  |  8.  258  Z.  31  eben  fo  aus 

eben  |  8.  263  Z.  2  elev6  aus  eleve  |  8.  269  Z.  17  uud 

24  D.  au3  SS.  I  8.  273  Z.  29  5lb^anbtungen  aus  «b^anb- 

lung  I  8.276  Z.9  (Sbenbemfetben  aus  (gbenbeffelben  |  8.  291 

Z.  12   beg  §effentanbe3   aus   ^effentanbe«  |  8.   296   Z.  3 

bat)on  aus  baxan  |  8.  306  Z.  2  um  aus  unb  |  8.  306  Z.  21 

glaubt,  ba§,  aus  glaubt,  |  8.  308  Z.  23  to)e(d^en  aus  loelc^em  { 

8.  310  Z.  27  bem  aus  ben  |  8.  316  Z.  27  einen  anbeten 

aus  ein  anbetet  |  8.  316  Z.  30  biefem  aus  biefen  |  8.  317 

Z.  23  jenem  aus  jenen  |  8.  321  Z.  12  iDotfiel^n  aus  ))ot« 


cm 


fielet  I  S.  322  Z.  13  yi(iii)ti\äipapkxä)tn  aus  5»a(i^ttif(!^))a»)icr» 

^en  I  S.  324   Z.   15   ^»ad^ttfd^e   aus   Stac^ttifc^e  |  S.   331 

Z.  1  ein  }ärt(^  aus  järtUd^  |  S.  332  Z.  18  que  aus  qui 

S.  333  Z.  34  II  aus  I  |  S.  335  Z.  23  anbem  aus  anbete 

S.  337  Z.  30   abt»e(^[e{n   aus   Sltoed^feto  |  8.  338   Z.  5 

SBunbarjneljfunjt  aus  SWunbar jne^funft  |  S.339  Z.  10  94  aus 

941  I  S.  341  Z.  34  in  i^r  ju  finben,   fo  toie  flc  aus  3U 

pnben,   fo  toie   fie   in  il^r  |  8.  344  Z.  10  Slrd^ijJetago  aus 

8lr(!^ipeIad^o  |  8.  348  Z.  10  JRec^t«  aus  JRed^t  |  8.  350  Z.  12 

er   in   ftc^   einen   aus   er  [lij,  einen  |  8.  351  Z.  35  und 

ß.  352  Z.  6   ateftont  aus   JRePont  |  8.  359  Z.  4  ©terne 

aus  ©lern  |  8.  360  Z.  12  Sauf  aus  lauf  |  8.  360  Z.  15 

$anb  aus  l^anb  |  S.  363  Z.  29  ä  aus  a  |  8.  363  Z.  33 

par  aus  pas  |  8.  364  Z.  24  nad^  aus  nt>ä)  \  8.  369  Z.  31 

il^xe  aus  i^ren  |  8.  373  Z.  26  t^ätigen  aus  t^ätigem  |  8.  374 

Z.  20  Sud^«,  baö   aus  »ud^ö,   bag  |  8.  378  Z.  24   i^ren 

aus   il^rem  |  S.  379   Z.  23    ein  aus   eine  |  8.   394   Z.  3 

3uetgnung  aus  ä^nd^nriQ  \  8.  394  Z.  8  '^oitfb  aus  $oI^))  | 

8.  398  Z.  15  ftitte  aus  fiiaen  |  8.  401  Z.  13  alabemifd^er 

aus  alabemifd^en  |  8.405  Z.3  creanza  aus  creanze  |  8.405 

Z.  27  »erfteibungen   aus   «ert^eibignngen  |  S.  408  Z.  24 

i^nen  aus  i^n  |  S.  409  Z.  16   1.)  a)  aus  a)  |  S.  409  Z.  26 

Süften  aus  ?üfte  [  S.  413  Z.  1  einem  aus  einen  |  S.  413 

Z.  14  Slfabemie   aus  Sßabemien  j  S.  416  Z.  12  Sonbiflac 

aus  Sanbittac  |  S.  416  Z.  13  nad^  aus  nod^  |  S.  422  Z.  8 

6eten  aus  (eben  |  S.  432  Z.  28  fecundus  aus  fecutinus  | 

S.  443  Z.  12  J'ai  de  aus  J'ai  des  |  S.  455  Z.  16  »adfttog 

aus  S3adf!rug  |  S.  456  Z.  29  ^armar  aus  ^amter  |  S.  471 

Z.  18   t>om   aus   üon  |  S.  473  Z.  19    1772   aus  1771  | 

8.  474  Z.  29   unntoxalifc^   aus  motaUfc^  |  S.  475  Z.  22 

ber  aus  bie  |  S.  476  Z.  1  ber  l^ö^em  aus  ^ö^exn  |  S.  477 

Z.  17  e«  aus  i^n  |  S.  477  Z.  22  bem  aus  ber  |  S.  479 

Z.  1   ben  aus  bem  |  S.  481  Z.  35  toarnrnd  aus   toarend  | 

S.  499  Z.  12  berfetben  aus  beffelten  |  S.  500  Z.  19  ben 

S.  506 
S.  512 


aus  bem  |  S.  502  Z.  12  )}otträgt  aus  ))erträgt 
Z.  16  b.  aus  3).  |  S.  509  Z.  18  aßen  aus  atte 
Z.  23  koie  fd^on   belannt   gefiotben  aus   bie   fd^on  betannt 


CIV 


gefatmt  |  S.  520  Z.  1  bem  ans  bett  |  S.  523  Z.  15  ttx- 
fc^ttUK^tete  aus  t>eTf(!^ma^teter  |  S.  531  Z.  24  Qaaeqae  aus 
Quae  quae  |  S.  533  Z.  22  todift  aus  iDelc^en  |  S.  536 
Z.  33  ©armfcB«  ans  3)armfaa«  |  S.  537  Z.  4  1764  aus 
1674  I  S.  540  Z.  8  aüm  aus  atten  |  S.  540  Z.  9  üp<)iflCtt 
aus  ü)>)>igem  |  B.  541  Z.  19  fo  fe^r  aus  fe^r  |  S.  546 
Z.  6  )0afire  aus  !6afine  |  S.  546  Z.  30  eine  aus  eitter  | 
H.  547  Z.  4  be«  aus  ba«  |  S.  551  Z.  26  Oöttetn  aus 
®öttinnen  |  S.  551  Z.  31  röv^le  aus  r^vele  |  S.  553  Z.  25 
fdföuen  aus  fd^önre  |  S.  559  Z.  22  3)a^  aus  S)er  S.  562 
Z.  1  anberm  aus  anbern  |  S.  562  Z.  17  triftig  [e^n  aus 
triftig  I  Ö.  562  Z.  20  2Ber!  aus  SBort  |  S.  564  Z.  13 
9iun  aus  9^iuT  |  S.  564  Z.  19  bie  aus  ber  |  S.  565  Z.  6 
Ximanbra  aus  Ximanbet  |  S.  565  Z.  12  mel^r  ben  aus 
mel)r  bem  |  S.  565  Z.  27  Söttige  aus  Königin  |  S.  565 
Z.  30  ter  aus  teu  |  S.  569  Z.  6  feinen  aus  feinem  |  S.  571 
Z.  9  feiner  aus  feine  |  S.  574  Z.  28  SReiöfe«  aus  SRei^fe  | 
S.  576  Z.  34  Kinder  aus  Rinder  |  S.  577  Z.  3  einem 
aus  einen  |  S.  577  Z.  30  biefen  .  .  .  ©tüden  aus  biefem 
,  .  .  ©tüde  I  S.  578  Z.  4  be«  aus  ber  |  S.  581  Z.  16 
uici^td  aus  ni(!^t  |  S.  581  Z.  19  mng  aus  mfiffen  |  S.  586 
%.  37  seotanteru  aus  seotandum  |  S.  588  Z.  9  barfteUen. 
ktts  barfieUe  |  S.  592  Z.  7  salicibus  aus  siUcibus  |  S.  601 
L  34  notl^menbige  aus  notl^toenbigen  |  S.  605  Z.  2  ba^ 
aus  bag  |  S.  609  Z.  33  @e^ner)}en  aus  ®e^nner))en  S.  614 
5  aUein  aus  aOen  |  S.  616  Z.  9  $r.  aus  $>rn.  S.  616 
xi«  25  S)ag  aus  3)ad  |  S.  617  Z.  31  5£ite(d  aus  S£it.  8.  | 
S.  62 1  Z.  20  Sunningl^am  aus  Sunnig^am  |  S.  622  Z.  26 
Sr  aus  (Si$  |  S.  624  Z.  21  iuris  aus  veris  |  S.  626  Z.  1 
81  aus  Sl.  1  I  S.  628  Z.  10  ^uttronfl^eiten  aus  ^npu 
hanf^citen  |  S.  639  Z.  22  $orurt^eU  aus  «Ortzeit  |  S.  644 
Z.  24  ia  aus  je  |  S.  646  Z.  18  VII  ans  VI  S.  648 
Z.  21  um  aus  nur  |  S.  648  Z.  35  14  aus  16  S.  656 
Z.  16  2)e»  aus  ben  I  &  660  Z.  32  aRarftanb^  aus  3knU 
tonbi»  I  &  665  Z.  12  neben  aus  beleben  |  S.  66S  Z.  24 
ttmj>tagmatijirten  aus  un)>ragmattfttten  |  S.  670  Z.  18  einen 
aus  ein  I  S.  691  Z.  19  ongegetgten  aus  angezeigter  |  S.  692 


cv 


Z.  11  a  Tragedy  aus  ä  Tragedi  |  S.  692  Z.  27  Sac^^olm 
aus  »ad^^ctm  |  S.  693  Z.  1 1  bcn  aus  bcr  |  S.  693  Z.  26 
Contrast  aus  Contract  |  S.  694  Z.  20  Farmer  aus  For- 
mer I  S.  694  Z.  33  ftc«  aus  fte  |  S.  694  Z.  43  L  aus  J  | 
S.  698  Z.  1  bcm  aus  bcn  |  S.  699  Z.  26  »eltl^ufcri  aus 
»ctt^u^fcri  (hätte  bleiben  können !)  |  S.  699  Z.  36  Ger- 
manorum  aus  germanorum  |  S.  700  Z.  9  Watson  aus 
Wathon  |  S.  XCII  Z.  3  fie  aus  Sie  |  S.  XCUI  Z.  19  bie 
aus  ben 
aus  ber 


S.  XCin  Z.  32  Sic  aus  pc  |  S.  XCIV  Z.  3  bie 
S.  XCV  Z.  6  bie  ©ottfeeUgfeit  aus  ber  Oottfeelig- 
feit  I  S.  XCV  Z.  30  mi^  aus  noc!^  |  S.  XCVH  Z.  1  i^neu 
aus  dienen  | 

Die  wild  wuchernde  Interpunktion  hätte  fast  ganz 
ausgerodet  und  durch  eine  neue  ersetzt  werden  müssen, 
sollte  der  Text  in  dieser  Beziehung  geregelt  werden.  Sie 
dient  oft  mehr  zur  Anzeige  einer  Lesepause  als  zum 
Abscheiden  von  Sätzen. 

Getilgt  mussten  sinnstörende  Zeichen  werden  nach 
den  Wörtern :  S.  17  Z.  29  fie,  |  S.  74  Z.  25  I.  |  S.  219 
Z.  34   JRefräfentant,  |  S.  249  Z.  36   ^anblung,  |  S.  401 


Z.  20  äugen, 
nie,  [dafür ,  nie 


S.  492  Z.  23  Dtiginal«.  |  S.  514  Z.  7 
I  S.  538  Z.  13  aufmerffam,  |  S.  586  Z.  26 
3eit?)  [dafür  ?)  3eit]  |  S.  619  Z.  2  SReüifion,  |  S.  671 
Z.  11  toäxe.  I  S.  XCIV  Z.  13  e^.  |  S.  XCVI  Z.  7  mein,  | 

Hinwieder  an  anderen  Stellen  genügte  die  vorhandene 
Interpunktion  nicht.  Gerne  würde  man  nach  dem  Punkte, 
der  eine  Abkürzung  oder  ein  Citat  schliesst,  noch  die 
dem  Satzgliede  zugehörige  Interpunktion  sehen;  aber 
der  Neudruck  durfte  von  diesem  sparsamen  Gesetze  des 
Originaldruckes  nicht  abweichen.  Oft  aber  sind  in  den 
vorliegenden  Exemplaren  Punkte  ausgesprungen ;  hier 
und  an  folgenden  Stellen  wurden  die  fehlenden  Zeichen 
ergänzt :  nach  S.  6  Z.  9  ©d^töung  |  S.  48  Z.  9  §^fe 
S.  48  Z.  24  SRorb  |  S.  87  Z.  28,  S.  114  Z.  36  und 
S.  128  Z.  3  Vols  I  S.  96  Z.  20  fonn  |  S.  97  Z.  17 
Tode  I  S.  101  Z.  26  begeiftert  |  S.  101  Z.  35  ineptis  | 
S.  111  Z.  7   g^xenfteHen  |  S.  115  Z.  7   Oeean  |  S.  116 


CVI 


Z.  29  foKen  3  |  S.  152  Z.  21  saiaons  |  S.  152  Z.  25 
Printems  j  S.  152  Z.  26  figure  |  S.  177  Z.  26  nouvelle  | 
S.  189  Z.  1  flct^an)  |  S.  207  Z.  8  feve  |  S.  246  Z.  1 
Äunft  I  S.  336  Z.  31  e^rifli  |  S.  357  Z.  19  SBtffcnfAaft  | 
S.  424  Z.  10  Sewed  |  S.  425  Z.  9  iji  |  S.  443  Z.  1 
Secret  |  S.  449  Z.  28  depositaire  |  S.  450  Z.  16  moeurs  | 
S.  514  Z.  7  JRcgcI  |  S.  538  Z.  11  aufmcrtfatn  |  S.  556 
Z.  24  folgt  I  S.  586  Z.  26  anbem  [?)  3cit  aus  3cit  ?)]  | 
a  588  Z.  9  barflcßcri  |  S.  588  Z.  18  ^Realität)  |  S.  621 
Z.  20  a^cnpon  |  S.  622  Z.  4  Ottoa^  |  S.  681  Z.  32 
3Rebtum  | 

Auch  Aenderungen  thaten  not;  so:  S.  7  Z.  19 
gcecn.   aus   gc^ctt?  |  S.  7  Z.  20  SBatbiö?   aus  SBatbiö.  | 

S.  7  Z.  26  entjüdt,  aus  cntaüdt ;  |  S.  84  Z.  23  ^ttc. 

aus  l^attc.  ^  I  S.  104  Z.  27  toirb.  aus  tt)irb,  |  S.  188  Z.  21 
Äat^cbra^  aus  Äat^ebral,  |  S.  221  Z.  10  fe^,  aus  fc^;  | 
S.  236  Z.  23  nid^t:  aus  nid^t;  |  S.  261  Z.  31  SBunfd^: 
aus  SBunfc^ ;  |  S.  336  Z.  6  m^me,  aus  m^me.  |  S.  337 
Z.  3  bringen!  aus  bringen:  |  S.  365  Z.  28  Saillant  aus 
Saillant,  |  S.  393  Z.  10  Streue?  —  aus  Jreue?  „  \  S.  393 
Z.  20  ]^at  —  aus  ^at  ,,  |  S.  403  Z.  21  mel!  aus  üiel?  | 
S.  423  Z.  11  Sluöfü^rUd^Wt!  aus  Äuöfü^rlici^leit  ?  I  S.  482 
Z.  18  ^abe,  aus  l^abe.  |  S.  497  Z.  13  fielet:  aus  jte^t. 
S.  525  Z.  36  gefeffett,  aus  gcfcffett.  |  S.  541  Z.  13  rcbcn? 
ans  reben.  |  S.  587  Z.  10  Smp^nbung,  aus  @m))ftnbung;  { 
S.  647  Z.  6  0.  aus  3,  |  S,  653  Z.  25  lol^nt.  aus 
lo^nt?  I  S.  694  Z.  1  S.  aus  S:  |  S.  XCIII  Z.  2  Slnttoort: 
aus  SlnttDort.  | 

Die    charakteristisch   häufigen   Gedankenstriche   des 

Originales  (zuerst  überwiegend  kurze  einfache  Striche , 

dann,  etwa  von  Stück  XXXIII  bis  LXIV,  Doppelstriche  ^ », 

endlich  zumeist  längere  einfache  Striche )  vertreten 

zuweilen  die  heute  übliche  Punktierung Der  Neu- 
druck hat  gleichmässig  überall  den  Gedankenstrich. 

Zumeist  sind  die  Citate  in  der  Vorlage  am  Beginne 
jeder  Zeile  mit  Anführungsstrichen  begleitet  Der  Neu- 
druck  begnügte  sich  mit  Anfangs-   und  Schlusszeichen, 


CVII 


setzte  die  fehlenden  ein,  nämlich  auf  S  5  Z.  13,  S.  33 
Z.  5.  Z.  16,  S.  34  Z.  2.  Z.  15,  S.  54  Z.  28,  S.  120  Z.  34, 
S.  121  Z.  1.  Z.  19.  Z.  29,  S.  175  Z.  21,  S.  176  Z.  6 
[über"],  S.  236  Z.  17,  S.  282  Z.  32,  S.  313  Z.  24.  Z.  28, 
S.  395  Z.  8,  S.415  Z.  5.  Z.19,  S.416  Z.  26,  S.417  Z.  23, 
S.  458  Z  15,  S.  480  Z.  22,  S.  520  Z.  24,  S.  597  Z.  31, 
S.  607  Z.  1,  S.  616  Z.  28,  S.  624  Z.  9.  Z.  10  und 
strich  die  überflüssigen:  S.  236  Z.  18  lücrben.''  S.  337 
Z.  25  ,,Un3  S.  540  Z.  32  „®VLt. 

Und  nun  noch  rein  äusserliches :  die  Anordnung  der 
verschiedenen  Schriften  (Zierschrift,  Sperren  u.  s.  w.) 
wurde  im  Neudruck  möglichst  gleichmässig  und  darum 
besonders  in  den  Titeln  wiederholt  im  Gegensatze  zur 
Vorlage  getroffen.  Wo  im  Texte  des  Originales  Schwa- 
bacher-  oder  Kursivlettern  stehen,  begnügte  sich  der 
Neudruck  mit  gesperrter  Schrift,  wodurch  freilich  nun 
einzelne  Buchstaben  (Namensabkürzuugen)  nicht  hei*vor- 
treten.  Der  Raummangel,  der  auf  S.  824  des  Originales 
zur  Petitschrift  zwang,  hatte  für  den  Neudruck  keine 
Geltung.  Im  Verzeichnisse  der  besprochenen  Schriften  — 
deren  Titel  natürlich  so  wenig  wie  die  Citate  alle  richtig 
gestellt  werden  konnten  :  wie  hätte  ich  die  Original  werke 
beschaffen  können !  —  die  Autornamen  mit  Schwabacher 
oder  Kursivschrift  wie  im  Original  auszuzeichnen  unter- 
liess  der  Neudruck.  Es  wurde  in  diesem  Verzeichnisse 
die  wiederholt  gestörte  alphabetische  Ordnung  hergestellt 
und  zehn  falsche  Citate  (die  Ziffern  beziehen  sich  auf 
die  Originalpaginierung)  korrigiert.  Die  Unvollständigkeit 
des  Verzeichnisses  brauchte  nicht  ergänzt  zu  werden, 
weil  ein  Personenregister  neu  hinzukam. 

Das  Verzeichnis  der  Personennamen  in  der  umfassen- 
den Vollständigkeit  zu  veröffentlichen,  in  welcher  ich  es 
zusammengestellt  hatte,  wäre  zwecklos  und  unbequem 
gewesen.  Ich  habe  also  den  Entwurf  kritisch  gesichtet, 
indem  ich  jede  Stelle  prüfte,  ob  sie  von  einigem  Belang 
sei.  Ausgeschieden  wurden  die  in  einfachen  Auszügen 
der  Werke  angeführten  Namen.     Aufgenommen  blieben 


CVIII 


alle  in  den  Titeln  und  Untertiteln  der  besprochenen 
Bücher,  Sammelschriften  und  Bildwerke  enthaltenen  Namen 
der  Verfasser  (Herausgeber,  Uebersetzer),  Künstler  und 
Verleger  sowie  derjenigen  historischen  Personen,  welche 
Gegenstand  des  Werkes  sind,  ferner  alle  Personennamen, 
welche  der  Recensent  mit  eigenem  Urteile  anführt.  Pseud- 
onyma  und  anonyma  zu  lösen,  war  ich  bemüht,  so  weit 
mir  die  nötigen  Hilfsmittel  zu  Gebote  standen ;  auf  solche 
Stellen  verweisende  Ziffern  sind  in  ( )  gesetzt.  Die  Ver- 
fasser der  in  den  'Anzeigen'  besprochenen  Recensionen 
konnte  ich  nur  für  die  Allgemeine  deutsche  Bibliothek, 
wo  Partheys  Schlüssel  dienlich  war,  aufdecken. 

Würzburg. 

Bernhard  Senifert. 


Berichtigungen. 

Lies  S.  14  Z.  17  unfm  |  S.  14  Z.  25  bcr  |  S.  70 
Z.  28  »c^fricl  I  S.  125  Z.  17  fotoot  |  S.  134  Z.  24  inner* 
Ud^en  I  S.  161  Z.  31  entatoed  |  S.  197  Z.  2  ävrfig  |  S.  197 
Z.  6  haoiov  I  S.  197  Z.  9  ävTov  \  S.  204  Z.  19  ©tanb- 
flcrid^tcn  |  S.  240  Z.  2  ©d^cnau  |  S.  240  Z.  12  »lan^arb  | 
S.  244  Z.  10  «ccctio  |  S.  252  Z.  6  Montucla  |  S.  252 
Z.  17  apronomifd^en  |  S.  276  Z.  21  Mofen  |  S.  294  Z.  24 
in  ^oUt  statt  in  bcr  ijolge  vgl.  S.  659  Z.  16  und  Grimms 
Wörterbuch  |  S.  306  Z.  2  um  statt  unb  |  S.  351  Z.  35 
und  S.  352  Z.  6  JRcjiout  |  S.  365  Z.  35  fotöo^t  I  S.  365 
Z.  36  nit^t  I  S.  401  Z.  13  rfabcmifd^ex  |  S.  433  Z.  5 
aufd^reibcn  |  S.  443  Z.  12  J'ai  de  .  . .  et  de  |  S.  546  Z.  6 
Safirc  I  S.  556  Z.  32  9Karftf(]^ret)cr«  S.  592  Z.  22 
flcfeaf(^afta*cn  |  S.  626  Z.  24  SBorgu  S.  631  Z.  31 
©cbctcm  I  S.  634  Z.  30  burd^fid^tigcn  |  S.  678  Z.  2  Sarcut 


PEKSONENßEGISTEE. 

Abbt  Th.  12,  16.  28.  270,  i4.  Antoninus  Pius,  Kaiser  355, 28. 

Abraham  a  S.  Clara  252, 36.  III.  Arand  536,  27.  si. 

Acarnius  Th.  41,  26  ff.  Ardell  J.  M.  525,  29  ff. 

Achenwall  286,  7.  Ariosto  100,  20.  153,  28.  (240, 
Adam  v.  Bremen  370,  86.  14.)  561,  21. 

Addison  (213,  I8.)  587,  6.  (619,  Aristippus  81,  12.  605,  1. 

33.)  XLIII.  Aristophanes  196,  2a  ff.  219,  9. 
Aeschines  68,  26.  660,  16.  (649,  6.)  LV  f. 

Aesopus  313,  29.  Aristoteles  513,  80.  637,  1. 

Aetius  355,  24.  Arnaud  d*  550,  19  ff. 

Aikin  626,  so.  88.  Arnanld  650,  11. 

Akenside  M.  5,  37.  519,  86.  Athenäus  XCV. 

Alberici  R.  301,  22  ff.  Attiret  632,  so. 

Alberti  J.  G.  148, 15  ff.  256,  85.  Augustinus  133,  10. 

257,  15.  528,  18.  20.  XVII.  AureHanus,  Kaiser  355,  23. 

XXI— XXin.  Aved  J.  A.  J.  180,  26  ff. 

Albinus  Lucius  412,  21.  Aventin  J.  233,  19. 
Albrecht  d.  Unartige,  Landgraf 

von  Thüringen  82,  86.  83,  8I.  Bachholm  505,  7  ff. 

Albrizzi  242,  20.  Bachiene  W.  A.  154,  88  ff. 

Alembert  d'  366 ,  9.  369 ,  19.  Bachofen  J.  J.  432,  14  ff. 

(534,  22.  556,  5.)  Backmeister  L.  C.  4i8,  10  ff. 

Alexander  der  Grosse  85,  27.  Baco  77,  28.  189,  so.  318,  ii. 

351,  84  ff.  539,  19  ff.  662,  so.  Bahrdt  J.  F.  138,  24  ff.  XXV. 

Alkibiades  402,  6.  Bahrdt  K.  F.  148,  27.  319,  26  ff. 
Amann  G.  A.  v.  146,  I8  ff.  486,  82.  672,  99.  XXV.  XXX. 

Anakreon79,S4.  429,16.  514,17.       XXXV.    XXXIX.    XLVm 
Andr6  LXXI.  bis     LI.     LVIIL     LXVni. 

Andrea  139,  18.   147,  38.  154,       LXXIV.  LXXVL  LXXXII. 

16.    165,  21.  253,  27.  390,  84.  Baidinger  E.  G.  324,  9.  348, 
Antoninus,     Erzbischof    von       so  ff.  362,  6  ff.  547,  19  ff.  578, 

Florenz  132,  29.  9  ff.  612,  21. 


Balechou  J.  J.  180,  S7.  Benzler  J.  L.  280,   7  "■  (584, 

JJarbos  193,  II.  M  B.)  660,4.  XI.XLII.LXV. 

Barettl  468,  i6.  Berger  J.  H.  de  192,  5  «. 

BaronluB  C.  301,  18  n.  Berger  J.  W.  192,  is. 

BUr§techer  657,  ao.  Berghem  577,  4. 

Bartoloizi  612,  b  "■  Bergsträsaer  J.  Ä.  B.  582,  M  a. 

Baaedow  J.  B.  62,  se  n.  160,  XVI.       LXXXIX.        XCI. 

B  «.  170,  1  a.  187,  2«  n.  331,  XCVI  f. 

10  fl.  351.  11.  364.  18«.  366,  Berkeley  559,  as.  m.  561,  lo.  w. 

15  B.  (457. 10  B.)  XXI.  XXIII.  BemarduBvonCIairveanil33,iB. 

XI.VIII.  Bernhard  J.  F.  VI. 

Bastro  546,  e  b.  BemoulU  369,  la.  575,  a. 

Bntteux  426,  la.  589,  u.  658,  lo.  Bertram  616,  la. 

X.  I.X.  Bertoch  F.  J.  (611,  a  ff.) 

Baudouln  —  Bauduiua  A.  F.  Beuat  J.  W.  v.  445,  w  a. 

220,  *.  Beyma  195,  a. 

Bauer  J.  J.  131,  u  a.  Bidenrianii  57H,  m. 

Baurogarton  S.  J.  42.  m.  46,  b.  Bilgiier  33l^,  10, 

616,  ie.  ».  Binkmann  578,  si. 

Baur  F.  E.  174,  14.  Blon  623,  s. 

Bauao    253,    ifl  b.    (dere-    ?)  Biachoff  279,  lo. 

299,  iB  IT.  565,  fl  ff.  LXXXI.  Blair  673,  m. 

I,XXXV.  Blanchard  240,  ib. 

Bayard  P.  du  Torrail  329,  i.  Blening  de  246,  iB  b. 

539,  18  ff.  BUn  de  Sainmore  217,  ar  b. 

Bayer  105,  8.  109,  u.  Blum  J.  C.  125,  S7.  305.  5  ff. 

Bayle  519,    n.    554,  6.    560,  LXVUI.  LXXXI. 

u.  Boccaccio  131,  «.  220,  s. 

Beattie  J.  506,  so.  553,  t  ff.  55n,  Bochart  S.  105,  b. 

17  ff.  XXXV.  UX.  LXXXIV.  Bode  J.  E.  278,  ss. 

Beck  J.  Ch.  93,  i.  529,  le.  Bode  J.  J.  C.  49,  17.  w.  148, 

Becker  Th.  C.  496,  4  ff.  is.  (265,  18  ff.  378,  »  ff.  636, 

Becket  23^,  u.  n  ff.  661,  s  ff.) 

Hpckuiftnu  J.  (.l?6.  84.)  Bodmer  80,  s.  323,  s».  {80,  ».)  a. 

Bplir  .1  Fiilki'TiJiohTi  (461,  u  ff.)  XIV. 

LXXXU.  BoGüos  133,  n. 

Behrends  J.  Ä.   XXXV.  LU.  Böhmer  G.  R.  229,  lo.  i7.  230, 

Bewuech  P.  P.  611,  u  ff-  4.?  323,  ». 

Beuge)  485,  17.  BKhmer  S.  F.  v.  310,  ta.  311, 

BennlRMn  408,  ao.  17.  ?  328,  b.  527,  n. 

Bentley  575,  4.  Bohn  J.  K.  453,  n. 


CXI 


Bohn  J.  S.  286,  9.  Brown  213,  84  ff. 

Boie  125,  8  ff.  (?  125,  39.  453,  Bnieys  D.  A.  de  (472,  15.) 

9.    598,   33.)    603,  19  ff.   XI.  Brüning  349,  6. 

XXVII.  XLII.  Büchner  529,  i8. 

Boileau  484,  20  ff.  Bückeburg,  Graf  von  XXXIX. 

Boisser^e  LXVII.  Buflfon  478,  29.  36. 

Bolingbroke  583,  1.  VII.  Bülow  v.  397,  4  ff. 

Bonifaciuß  VIII.  Papst  31 1 ,  11.  Buno  J.  396,  20. 

(18.)  Bürger  (125,  29.  31.)  603,  38. 
Bonnet  K.  207,  12  ff.  579,  34.       604,  3.  XL 

Bonnet  L.  193,  35.  213,  27  ff.  Burke  Th.  537,  36.  538,  1  ff. 

625,  13  ff.  Burmann  648,  8I. 

Borelli  598,  26.  Bumet  76,  10. 

Böse  578,  so.  Büschel  J.  G.  179,  2. 

Bosse  J.  G.  476,  22.  Büsching  A.  F.  134,  10  ff.  158, 
Bosspiegel  348,  11.  7.  160, 1.  258, 11.  351, 10.  418, 

Bossu  142,  25.  34.  476, 20  ff.  486, 36.  498,  31  ff. 

Bossuet  J.  B.  17,  28.  615,  I8. 

Böttiger  XXXIX.  XLI.  L.  LXI.  Butel-Dumont  G.  M.  (141,  9  ff.) 

Bouchardon  193,  is.  194,  8.  Byrne  W.  200,  18  ff. 
Boucher  200,  11.  12. 

Bouffiers  de  91,  24  ff.  Cadell  253,  S4. 

Bougamville  de  198,  38  ff.  LIII.  Callot  82,  26. 

Boule  29,  5  ff.  Camden  42,  2. 

Boulet  J.  649,  33  ff.  Caminer  257,  20  ff. 

Boydell  531,  27.  538,  7.  Campell  v.  153,  1.  6. 

Boysen  191,  2  ff.  431,  2.  Camper  626,  i9.  23. 

Brahm  M.  v.  (206,  7.)  Cantimir,  Fürst  258,  10. 

Brandmüller  T.  384,  22  ff.  CanutderGr.285,22  ff.LXXXI. 

Brandt  E.,  Graf  LXXVII.  Caravaggio  253,  i5.   LXXXI. 

Braun  H.  230,  32  ff.  LXVIH.  Casanova  G.  615,  22.  29. 

LXXXI.  Casaubon  53,  28. 

Brechter  J.  J.  364,  i?  ff.  366,  Cassiodorus  355,  26. 

14  ff.  372,  20.  Castel  J.  Ph.  572,  26.  573,  t4. 

Breitinger  J.  J.  297,  8  ff.  Celsus  575,  8. 

Breitkopf  B.  C.  und  Sohn  138,  Cervantes  143,  88.  (625,  8.) 

24.  379,  16.  Chaereas  560,  35. 

Briegleb  J.  C.  616,  88.  Chalotais  L.  R.  de  Caradeuc 
Broklesby  452,  1.  de  la  187,  22  ff. 

Brönner  19,  15.  36,  I6.  66,  87.  Chambers  W.  632,  20  ff. 

265,  10.  V.  Chandler  R.  69,  4  ff. 


CXII 


Chappe  de  la  Haute  Roche  »= 
d*Auteroche  J.  28,  19. 

Charlevoix  39,  23. 

Charlotte,  Königin  von  Gross- 
britannien 524, 18  ff.  (525,  6.) 
537,  28  ff. 

Charterius  146,  6.  6. 

Chaucer  611,  7. 

ehester  279,  25. 

Chilkow,  Fürst  418,  17. 

Christian,  Prinz  von  Hessen- 
Darmstadt  XXXV. 

Cicero  97,  37.  119,  le.  (224,  4.) 
332,  19.  384,  28.  458,  28.  478, 
13.  515,  21.  521,  12.  546,  28. 
588,  22.  669,  3.  XCm. 

Circa  B.  310,  19.  2s. 

Clarke  35,  12. 

Claude  Lorrain  532,  12  ff. 
LXXXIV. 

Claudius  (36,  25.  38,  si.)  125, 
24.  126,  80.  604,  19.  Vn. 
XXXVIII. 

Clemens      von      Alexandrien 

xcni.  XCV. 

Clement  443,  29.  444,  10.  22. 

471,  20  ff. 
Clenerzow,  Prinz  246,  I8  ff. 
CUve  R.  567,  29. 
Clodius  Ch.  A.  197,  27.  32.  324, 

10.  664,  20. 
Cocceji  211,  84. 
Cochin  Ch.  N.  238,  28. 
Contius  Ch.  G.  (624,  32  ff.) 
Cook  J.  28,  14  ff. 
Cope  H.  547,  55  ff. 
Corneille  P.  17,  28.  180,  28. 
Cossetti  412,  I8. 
Costard  J.  P.  177,  7. 
Costenbader  325,  31  ff. 
Cowley  561,  35.  622,  23. 


Cradock  378,  34  ff. 

Cramer  J.  A.  48,  21.  (24.  49, 

2.)  494,  21. 
Cramer  J.  A.  E.  v.  498,  6  ff. 

521,  33  ff. 
Cramer  J.  J.  203,  32. 
Cramer  K.  F.  605, 22.  (624,25  ff.) 
Crätz  318,  16. 

Crebillon  180, 25  ff.  (567,  I8.)  20. 
Creuz  C.  C.  v.  38,  3.  331,  34  ff. 

429,  8.  LXIX.  LXXXn. 
Crozat  J.  A.  29,  6  ff. 
Crusius  Ch.  572,  23.  573,  22. 
Cube  J.  D.  529,  3.  8. 
Cujacius  252,  34. 
Cumberland  266,  14  ff. 
Cunningham  621,  20. 
Cuno  J.  Ch.  252,  85. 
Curtius  119,  17. 

D.  =  Dutens. 

D*  N**  =  Denon. 

Dacier  A.  130,  29.  198,  28. 

Dallas  626,  15. 

Dalrymple  A.  115,  8  ff. 

Damian  August  Philipp  Carl 
von  Limburg  -  Styrum, 
Bischof  von  Speier  (43 1,6  ff.) 

Damm  C.  J.  439,  34  ff. 

DammCh.F.  (232, 30  ff.)  341,  30. 

Dance  N.  564,  3i. 

Dancourt  (390,  3i  ff.) 

Daniel  419,  29  ff. 

Dante  131,  12. 

David  230,  19.  305,  32.  306, 1. 

Davies  424,  10. 

Dawes  347,  84.  35.  348,  3. 

Dawes  Ph.  525,  12  ff. 

Decker  und  Winter  386,  3. 

Deinet  J.  K.  V.  XVm.  XXIII 
biß  XXVI.  XXXI.  XXXIV 


CXIII 


bis  XXXVI.  XXXIX.  XLIU.   Duchesne  veuve  192,  27. 

XLVI.    XLIX  —  LI.    LVn.   Duclos  366,  8. 

LXI.LXXI.LXXIV.LXXVI.   Dufour  628,  3. 

Delalain  171, 21.  217,  28.  389,28.  Du  Hallas  412,  9  ff. 

De  Launay  220,  4  s.  Dumeix  XLVI. 

De  Lille  443,  86.  Duncarton  R.  525,  I8  «f.  2a. 

Demarteau  193,  8  ff.  Du  Pont  (60,  13.  14.  6^3,  8.) 

DeninaK.352,27ff.XXXV.LIX.  Dusch  100,  I8. 

Denis  37,  I6.    125,  23.   563,  6.  Dutens  L.  (151,  85  ff.) 

673,  20.  LXXV.  Dyck  186,  8.  228,  u.  295,  34. 

Denon  (165,  21  ff.)  36.  341,  2. 

D^pres  J.  218,  17.  Dyck  A.  van  538,  1. 

Descartesl80,29.442,35.561,i2.  Dyer  S.  (80,  so.) 

Desgodetz  A.  536,  37  ff.  Dyk  J.  G.  625,  9. 
Desmarais  218,  I6. 

Detheis  531,  9  ff.  Earlom  525,  4  ff.  526,  3  ff.  538, 

Diderot  292,  26.  446,  22  ff.  (534,  25  ff.  539,  4  ff.  9  ff. 

22.  556,  5.)  Ebeling  (430,  14.) 

Diede  A.  L.  618,  6  ff.  Eberhard  J.  H.  506,  17. 

Dieterich  J.  Ch.  125,  8.    187,  Ebert  145,  2. 

27.   210,  5.   332,31.  337,36.  Eck  J.  G.  323,  u.  573,  84.  574,  29. 

369,  4.  392,  18.  419,  3i.  534,  Eckermann    XXIX.    LXVI  f. 

30.  625,  83.  XL.  LXX. 

Dietericy= Dietrich  Ch.  W.  E.  Edwards  142,  17. 

22,  15.  Ehlers  (617,  7.) 

Diezmann  von  Meissen  83,  32.  Eichenberg  Wtwe.  V. 

Diocletianus,  Kaiser  355,  23.  Eichenberg  J.L.  sei.  Erben  1,  7. 

Diogenes  Laertius  478,  13.  (174,8.  206,  33.  263,  22.)  291, 

Dionysius     von     Halikamass  16.  (292,  3i.  476,  I8.)  493,  16. 

660,  4.  552, 29.  (559, 11.  598, 29.  606, 

Dodd  W.   142,  17.  433,  11  ff.  5.  618,  20.)  619,  7.  (624,  26.) 

XLÜ.  LXV.  651,  18.  V.  XCL 

Dodsley  R.  69,    7.  624,   83  ff.  Eisen  K.  567,  32. 

632,  27.  (661,  2  ff.)  Eisenhardt  258,  22  ff.  592,  I6  ff. 

Doigni  du  Ponceau  177,  5  ff.  Elisabeth,  Köni^n  von  England 

Domenichino  193,  22.  526,  3.  153,  16. 

Donne  587,  4.  Elsässer   G.  Fr.   (390,    24  ff.) 

Dorat  171,  20  ff.  419, 15.  19.  443,  LXXXU. 

35.  523,  27  ff.  598,  30.  Emmerich  Joseph  von  Breid- 

Dorset  622,  4.  bach-Bürresheim,    Kurfürst 

Dryden  80, 27.  28.  372, 11.  622, 4.  von  Mainz  (380,  3i.  590,  11.) 

Litteraturdenkmale  des  18.  Jahibunderts.    8.  h 


CXIV 


Endter  W.  542,  16. 
Engel  (186, 7  ff.)  323,15.(468,16.) 
Engelbrecht  Ch.  543,  19. 
Engelmann  Ch.  F.  240,  22  ff. 
Eon  de  Beaumont  A.  Th.  d' 

16,  20. 
Epikurus  81,  is.  jö.  510,  26. 

519,  80.   659,  24.   26. 

Erich  J.  110,  33. 

Ernesti  J.  A.  384,  27.  544,  4  ff. 

660,  12.   XXV. 
Erpe  van  429,  22. 
Erwin  von  Steinbach  643,  2. 

6.  644,  8. 
Eßchenburg  J.  J.  125,  27. 141, 

24  ff.  (428, 14.  527  1.  10.)  585, 

32  ff.  (616,  2.) 
Eskuche  456,  24.  27. 
Euklides  251,  28. 
Euler  252,  7.  323,  2.  418,  so. 
Euripides  219,  9. 
Ewald  J.  372 ,  7  ff.  624,  24  ff. 

LXXXVI. 
Ewald  J.  J.  323,  29. 
Ewald  Seh.  H.  650,  i?  ff. 

Faber  J.  E.  286,  10.  453,  20  ff. 

XLIX.  LIX. 
Faber  J.  H.  (147,  3i  ff.  165,  21  ff. 

390,  81  ff.  32  ff.) 

Fabricius  J.  A.  132,  20. 
FaciuB  659,  20.  21. 
Fahimer  J.  XLIV  f. 
Falbaire  (206,  10.)  332,  8  ff. 
Fallois  J.  de  617,  is. 
Farmer  H.  253,  34  ff.  260,  13  ff. 
Farquhar  266,  8. 
Feder  323,  9. 
Fenderlin  L.  (252,  30  ff) 
F^nelon  Fr.  de  Salignac  de  la 
Motte  14,  13  ff.  17,  28.  (87, 


3.  350,  3  ff.)  561 ,  12.   XLn. 
LIII. 
Ferguson  A.  233,  28  ff.  506,  29. 

671,  25. 

Ficquet  E.  55,  7  ff.  180,  24  ff. 

Fischer  Fr.  Ch.  J.  345,  16  ff. 
LXXXII. 

Fischer  J.  E.  106,  27. 

Flachßland  C.  (vgl  Herder 
Car.)  XXXIV.  XXXVI  f. 
XLIII. 

Fleischer  128,  24.  608,  i7. 

Flögel  323,  8. 

Flörke  557,  29. 

Forster  XLV. 

Forster  J.  R.  247,  3  ff. 

Försters  Erben  216,  i7. 

Fortiguerri  N.  128,  22  ff. 

Fothergill  452,  4.  19. 

Freville  A.  F.  J.  de  (512,  30.) 

Fricke  J.  H.  348,  9  ff.  197, 
3  ff. 

Friedrich,  Bischof  von  Osna- 
brück 524,  33  ff.  525,  8. 

Friedrich  II.,  König  von  Preus- 
sen  (55,  lö.  498,  b3  ff.  577, 
20.  638,  33  ff.) 

Friedrich  V.,  König  von  Däne- 
mark 50, 19.  52, 11.  2«.  160,  30. 

Friedrich,  Prinz  von  Hessen- 
Darmstadt  XXXV. 

Friedrich  Heinrich  Karl,  Prinz 
von  Preussen  577,  37. 

Friedrich  Wilhehn,  Prinz  von 
Preussen  577,  34. 

Frobesius  J.  N.  252,  8. 

Frönunich  358,  22. 

Fuchs  G.  (?  421,  35.) 

Fuchs  J.  380, 21  ff.  412,3.  673, 4. 

Füessli  J.  C.  77,  10.  181,  9  ff. 

Funck  G.  B.  (351,  2  ff.) 


cxv 

G.  I.  C.  V.  =  Gritsch.  Gilbert  577,  36. 

Garbe  J.  G.  220,  i5.  500,  2.  Glaukias,  König  von  lUyrien 

Gärtner  (48,  36.)  324,  lo.  625,  21  «f. 

Garve  Ch.  233 ,  3o  ff.  467,  11.  Gleim  J.  W.  L.  8,  3o.  37,  4.  6. 

671,  27.  29.  XVI.  52,  16.  80,  4.   99,  26.   125, 

Gatterer  J.  Ch.  (393,  1.  394,  9.)  23.  191,  2  ff.  272,  10  ff.  466, 

XL.  34.  558, 4.  563, 6.  605,  24.  611, 

Gatzert  Ch.  H.  S.  428,  33.  21.   649,  24.   XI.  Xm.  LX. 

Gaubiuß  H.  L.  56,  8  ff.  XXXV.  LXV. 

LH.  Gmelin  418,  25. 

Gautier  55,  28  ff.  Gnauk  578,  28. 

Gay  621,  8.  20.  Goar  549,  7. 

Gebauer  J.  J.  Wittwe  und  J.  J.  Göchhausen  E.  A.  A.  v.  (651, 

Gebauer  82 ,  7.  102 ,  8.  466,  7  ff.) 

28.  31.  647,  6.  Göckingk  v.  453,  2  ff. 

Gebier  v.  37,  11.  323,  15.  467,  Goldoni  472,  3  ff.  636,  26. 

6.  468,  19.  Goldsmith  35,  22.    405,  uff. 

Geliert  Ch.  F.  8,  4.  5.  11.  75,  (425, 23.) 439, 2. 598, 31.620, 36. 

9.  98,  27.  99,  3.  5.  100,  12.  Gordon  486,  i7. 

14.    19.  337,  24.  351,  13.  494,  Görtz  J.  E.,  Graf  (170,  2  ff.) 

21.  677,  12  ff.    XLin.  Goethe  (643,   2  ff.)    III  f.  VU. 

Gemmingen  E.  F.  v.   6,  36.  7,  XIII.  XVI.  XXV— XXVII. 

4.  (125,  24.)  323,  30.  (605,  24.)  XXIX  f.  XXXII— XXXVIL 

Georg  III.,  König  von  Gross-  XXXIX.  XLL  XLÜL  XLV— 

britannien  524,  27  ff.  (525,  6.)  XLVm.    L— LIV.   LVI  f. 

Georg,  Prinz  von  Wallis  524,  LIX    f.     LXU.    LXV    bis 

32  ff.  525,  7.  XC. 

Georgen  J.  S.   V.  Götte  216,  23  ff. 

Gerard  506,  29.  Gotter  125,  27.  324,  9.  604,  21. 

Gerlach  N.  Wittwe  und  Sohn  Gottsched  101,  28.  188,  37. 

147,  19.  Gottsched  Adelg.  574,  7. 

Geming  LX.  Götz  N.  (125, 24. 126, 23. 604, 25.) 

Gerstenberg  IL  W.  v.   9,    3.  Goeze  J.M.  379,  12  ff.  (?  391, 

(49, 1.)  99,  26.  (553,  6  ff.  559,  31.)  526,  11.  15.  21.  XVTI  bis 

20  ff.)  563,  6.  605, 16.  24.  xm.  XXV.  XLIX  f.  LXXXII. 

Gesner  384,  27.  Grasset  F.  und  C.  145,  8. 

Gessner  53,  I8.  99,  26.  292,  i6ff.  Gravelot  H.  F.  B.  567,  32. 

296,  28.  351,  12.  366,  5.  446,  Graziosi  257,  20. 

23  ff.  Xni  f.  XXVn.  XLV.  Grecourt  266,  12  ff. 

LXXXTL  Green  V.  538,  9  ff.   539 ,  20  ff. 

Ghelen  v.  489,  2.  Gregorius  ?  L,  Papst  259,  8  ff. 


GregoriuH  von  Naiianz  XCII. 

Gretry  598,  ib  it. 

Griffin  632,  ai. 

Grillo  Fr.  (52,  M  ff.)  233,  b. 
(637,  1  ff.  660,  B.) 

GritBch  J,  Ch.  V.  (677,  se  ir.) 

Gronov  J.  J.  544,  5  ff. 

Gcoschlaj;  v.  384,  s.  (590,  la.) 

GruBB  J,  H.  P,  S8.  52,  M.  282, 
15.  .^lei',  Vi. 

GroBB  Z.  G.  29,  i8. 

GrotiuB  35,  n. 

Grnner  660,  se. 

Grynaus  8.  (364,  ii.) 

Guarioi  (611,  io.) 

Guido  Reni  193,  m.  612,  9. 

Giinz  388,  67. 

GoBtav  ifronprioz  von  Schwe- 
den 230,  6  fl. 

Gutoch  C.  F.  240,  n. 

Gnye  628,  18  «. 

Haas  K.  F.  L.  291,  7  ff. 
Hmlvi^inus,  Kaiser  355,  aa. 
Haen  Ä.  de '42'?,  m. 
Häftiers  Erhen  380,  is. 
Hagedom  Ch.  L.  v.  77,  lo. 
Hagedorn  F.  v.  439,  5. 
Hahn  F.  C.  216,  ai  ff. 
Hiuler  369,  i6. 
Halbou  L.  240,  3  ff. 
Hall  J.  564,  81  ff. 
Haller  v.  37,  la.  86,  a?  ff.  145, 

B  ff.  167,  86,  (174,  iB  ff.  346, 

7.)  430,  «.   512,  1«.  683,  so. 

LXXIX  f. 
Hamann  (562, 5. 568,  M.)  XXVU. 

XXXIX.  XLI.  LXIl. 
Hambei^er  (427,  bb.) 
Hamilton  275,  ss. 
Hanmer  142,  i7. 


Hannibal  224,  4. 

Hanway  28,  m. 
Härder  J  J.  597,  n  «. 
lTarlesinsTh.Ch.572,  ao  ff.  LIX. 
nannnr  4ä3,  "  ■■ 
lUrrington  J.  153,  "  ". 
llarriaon  42,  a. 

nartknoch  418,  U.  XXXVm. 
Hnrtley  XLU. 
Hartniann  274,  a. 
nartnng  .T.  Vf.  348,  aa. 
Harwood  E.  238,  m  (t. 
Hasche    J.    Chr.    (179,    a  ff.) 

LXXX. 
HasBelquist  456,  t». 
Haiibolil  '.m,  Ifi. 
}iaiideiind,S]iener349, 18.498,80. 
HauBon  K.  R.  384,  ii  «.  358, 

iü.  m,  14-  670,  SB  ff.  XLV. 

LXIX.  I-XXXI.  LXXXVI. 
Tlebnrden  425,  la. 
Hechtel  200,  a»,  (201,  *). 
Hechtel  G.  B.  19,  u. 
llecm  de  677  8.  ?. 
Heilbponner  .1.  C.  25] ,  sb.  252,  a. 
Heineck  und  Faticr  553,  a. 
Tieiniclicti  77  ii. 
Heinrich  von  MeisBen  83,  as. 
Heinrich  von  Meissen  604,  I6. 
Heinrich  I.,  Kaiser  52,  ii. 
Heinrich  in.,  Kiiiser  82,81.  83,  a. 
Heinrieh  VI.,  Kumt  604,  u. 
Hfiinse  W.  P,  litr.    VIII. 
Hfinaiiis  N.  544,  t  ff.  586,  B. 
Heinae  J.  M.  57J,  sfl. 
Heister  3R6,  b.  88,  87.  387,  9. 

,H88,  87.  389,  IB.  16,   534,  8i. 
Heliodnriis  660.  as. 
Helveön»  36,  lo,    88,  8  ff.  476, 

16,  507,  11.  554,  5,  IX. 
Henunerde  399,  ib,  403,  3i. 


cxvn 


Hemsterhuys  F.  247,  12  ff.  599,  Hiob  218,  20.  529,  4.  6. 

3  ff.  XLII.  Lin.  LX.  LXV.  Hippokrates  145,  7  ff.  547, 17  ff. 
Hemsterhuys  T.  572, 27.  573,  32.       660,  28. 

574,  30.  Hippolyt  von  Este,    Cardinal 
Henkel  J.  F.  385,  32  ff.    535,  2.       (561,  21.) 

Hensel  Mde.  604,  21.  Hirschel  349,  4. 

Hensler  P.  W.  125,  30.  Hocker  A.  M.  G.    V. 

Herbelot  631,  25.  Hocker  S.  T.    V. 

Herbiniaux  627,  11.  Hoffinann  G,  C.  154,  33. 

Herder  Car.  (vgl.  Flachsland)  Hofinann  C.  L.  527,  is. 

LIX— LXH.  LXIV  f.  Hogarth531, 29.  (532,4.)  645, 3i. 

Herder  J.  G.  77 ,  3i.  (125 ,  24.  Hohl  225,  4  ff. 

197,  30.)  412,  32  ff.  (426,  29.  Holbach  d'  (638,  32  ff.) 

429,  8.)  467,  2.  24.  (604,  34.  Holbein  525,  11. 

605,17.616,34.673,22. 31.) Vn.  Holdsworth  659,  34.35.660,  2. 

X.Xn  f.  XVI.  XXVI.  XXXIV  Holland  LXIX.  LXXVI. 

bis    XLIII.     XLVII  — LIV.  Holhnann  207,  12  ff. 

LVIII  —  LXVI.      LXXVII.  Hölty  603,  33. 

LXXX.  LXXXII-LXXXV.  Homblot  5*12,  21. 

LXXXVII.  LXXXIX.  Home  506,  30.  519,  31.  587, 14. 

Hermann=Arminius51,i2.52,i8.  Homer  79,  30.  34.  128,8.  (142, 
73,  30.  32.  34.  160,  10.)  197,  27.  225, 

Hermann  252,  34.  26.  30.  34.  226,  1.  341,   2  ff. 

Hermes  (649,  26.)  441,  6.  480, 10  ff.  485,  2.  491, 

Herwich  J.J.  196,  23  ff.  392,  4  ff.       21.  23.  26.  27.    514,  17.   541, 
649,  5.  LV  f.  13.  55J,  25.  (614,  17.)  660,  33. 

Herwig  Ch.  Ph.  595,  29  ff.  XL  VE.      LXV.      LXVIII. 

Hesse  v.  XLIX.  LXXV  f.  LXXXII  f. 

Heumann  v.  Teutschenbrunn  J.  Hommel  C.  F.  194,  33.  195,  2. 

623,  17  ff.  427,  14.  23. 

Heupel  G.  F.  486,  21.  Hontheim  412,  1. 

Hewson  W.  626,  28.  Hoogeveen  H.  572,  25.  658,  23. 
Heynatz  J.  F.  526,  35.  527,  9.       25.  28. 

Heyne  Ch.  G.  77,  9.  273,  28.  Hooper  843,  36. 

277,  27.  31.  337,  36.  370,  12.  Höpfher  488,  28.  XXXIL 
384,27.529,31  ff.  X.XXXVm.  XXXVL  XLHL  XLV  f. 
LIX.  LXm.  XLVin.LXXXIf.  LXXXVI. 

Hieronymus  281,  14.  36.  457,  5.  Hopp  J.  293,  3  ff.  LXXXL 

Hill  399,  2  ff.  Horatius  79,  33.  95,  10  ff.  100, 
Hilscher  Ch.  G.  126,  33.  26  ff.  126,  35.  (232, 12.  266,22. 

Hinz  J.  F.  519,  27.  294,  15.)  305,  27.  30.  32.    36. 


cxvin  ' 

(318,2o.)458,a2.  481,  37.  578,  Joch  A.   v.  678,   s  ff.  LXIX. 

2.  585,  28  £f.  588,  28.  616,  88.  LXXXVn. 
(636,  20.)  LX.  LXV.  Johannes  399,  ii  flf. 

Hörn  83,  ss.  Johnson  J.  619,  u. 

Hourden  524,  19  flf.  27  flf.  Johnson  S.  142,  le.  492, 13. 589, 4. 

Huber  M.  292,  19.  365,  80.  366,  Jonathan  306,  2. 

3.  427,  80.  Jordaens  207,  2. 
Hübner  558,  36.  Joraandes  486,  20. 

Hume  76,  9.  92,  16.  21.  476,  u.  Joseph    IL,    Kaiser   (349,    8. 

554, 6.  559,  23.  80.  560,  1.  561,  578,  1.) 

9.  587,  11.  14.  31.  LXII.  Irwin  277,  I8.  18.  28. 

Hunger  J.  G.  (147,  I8  flf.)  Iselin  351, 11.  465,  2  «f.  507,  20. 

Hurd  R.  585,  80  ff.  XXXV.  LH.  LVI.  LXH. 

Hutcheson  646,  3.  7.  Isenflamm  349,  9. 

Huttewill  207,  11  ff.  Junker  365,  27  ff. 

Justinianus,  Kaiser  265,  6.  9. 

I.  =  Nicolai.  Juvenalis  180,  10.  (206,  31.) 
Jablonowski,  Fürst  663,  2  ff. 

Jacobi  F.  H.  173,  is  ff.  473, 18.  Kahn  247,  4. 

657 ,    10    ff.    IX.    XXXm.  Kanngiesser  487,  6  ff. 

XLin— XLV.  LXXXVI.  Kant  LXH. 

Jacobi  J.  G.  9,  6.  12,  32  ff.  21,  Kapp  578,  23. 

24  ff.    80,  4.  282,  16  ff.   428,  Karl  XH.,  König  von  Schweden 

14. 22.  466, 34.  520, 9.  562,  89  ff.  672,  I8. 

611,  21.  649,  24.   670,  28  ff.  Karl  Emanuel  L,   König  von 

IX.  XI.  Xm.  XLV  f.  LIII.  Sardinien  (9,  10  ff.) 

LXVI.  LXXXV  f.  Karl  Friedrich,  Markgraf  von 

Jago  6,  1.  Baden  (61, 19.  28.  31.  268,  S5.) 

Jahn  J.  F.  384,  12.  Karsch  A.  L.  124,  28.  323,  80. 

Jakobi  A.  F.  E.  618,  I8  ff.  Kästner  100,  9.  273,  28.  276,  2. 

Janin  627,  21.  23.  9.  12.  I6.  25.  8I.  277,  12.  323, 

Jeremias  218,  i4  ff.  29.  369,  18.  as.  (427,  8.  430, 

Jerusalem    207,  1«.   299,  28  ff.  22.)  467,  11.  649,  26. 

319,  3  ff.  337,  16.  LVIL  Katharina    H.,    Kaiserin    von 

Jessen  337,  7.  Russland  253,  8.  418,  12.  le. 

Ihenston  621,  20.  Kaufinann  Ang.  525,  25.  537,  35. 

Ihre  108,  8I.  109,  36.  112,  4. 15.  Kauniz,  Fürst  286,  13. 

113,  8.  485,  8  ff.  Kebes  53,  2  ff. 

Imhof  J.  R.  und  Sohn  75,  6.  Kennikott  B.  420,  7.  15. 

432,  9.  (ders.?)  Kepler  322,  84. 

Innocentius  in.,  Papst  310,  3i.  Kessler  (?  205,  so.) 


GXIX 


Kestner  XXV  f.  XXXÜ.  XLVI.  20.  324,  9.  (423, 15  ff.)  605,  9. 

Kiefer  J.  N.  526,  u.  (673,  27.)   LXVHI.    LXXX. 

King  J.  G.  548,  20  ff.  Krieger  122,  3.  346,  11. 

Kircher  670,  20,  Kurz  J.  (?  55,  21.) 

Kirkland  626,  36.  Ktitner  K.  A.   100,  26  ff.  (341, 

Klärich  277,  6.  7.  2  ff.)  LXXXH. 
Kleemann  N.  E.  488,  31  ff. 

Kleist  E.V.  99,  20.  306, 1.  366,6.  La  Baumelle  444,  23.  547,  1. 

Klopstock  38,  27.  48,  2  ff.  49,  La  Blaquiere  M.  Verdier   de 

17  ff.  86,  30.  99,  6.  25.  203,  22.  426,  23. 

252,35.366,5.  (464, 23.)  267,  1.  Laetantius  335,  85. 

494,  20.  514,  18.  520,  9.  563,  La  Fage  R.  de  82,  25. 

6.  (?  582,  26.)  603, 84.  (604, 29.)  La  Fontaine  J.  de  7,  1.  2.  4, 

605, 15.  23.  27.  Xni.  XLm  f.  9.  180,  28.  523,  31. 

LH  f.  LX  f.  LXVI.  La  Grenze  J.  J.  213,  27.  625, 13. 

Klopstock  Margaretha  323,  30.  La  Harpe  J.  F.  de  14, 16  ff.  18, 

Klotz  Ch.  A.  29,  14.  197,  26.  26.  27,  19  ff.    XLH.  LIIL 

33.  284,  11  ff.  427,  34.  466,  29.  Lakemacher  J.  G.  572,  23.  573, 

467,  17.  24.  573,  22.  670,  29  ff.  8.  12. 

IX.Xn.XX.XLV.LX.LXV.  La  Mettrie  J.  0.  de  476,  14. 

LXIX.  LXXXI.  LXXXVI.  Lamey  592,  2. 

Knittel  485,  u.  Landen  424,  81. 

Knolle  578,  31.  Lange  S.  (97,  26.) 

Knorr  G.  W.  426,  20.  Langhome  J.  und  W.  80,  22  ff. 

Koch  310,  15  ff.   LXXIV.  Lapus  Florentinus  XCIV. 

Koch  G.  H.  468,  18.  Lardner  347,  32.  348,  1. 

Kochendörfer  232,  I8.  La  Roche  Sophie  v.  (85,  8  ff. 

Köcher  J.  Ch.  612,  18.  224 ,  84.   329 ,  28  ff.  358 ,  21. 

Kocken  44,  35.  368,  15.)  467,  34.  (528,  10. 

Köhler  578,  25.  671,  7.)  IX.  XXXIV.  XLIV 

Kölbele  J.  B.  207,  15  ff.  bis  XLVI.  LXXIX. 

Koluthus  53,  1  ff.  Laudon  38,  80. 

Komareck  301,  15.  Laugier  643,  26. 

Kopp  K.  F.  203,  27  ff.  358, 19.  Lauhn  B.  F.  R.  384,  15  ff.  18  ff. 

Koppier  P.  H.  659,  9.  LavaterJ.C.297,9  ff.  (339, 27  ff.) 

Korn  311,  23.  434,  20  ff.  494,  21.  (558,  29.) 

Korn  Ch.  H.  (285,  22  ff.)  579,  3  ff.  619,  5.  670,  i7  ff. 

Kramer  C.  115,  17  ff.  671,  34.  672,  I6.  XII.  XXVL 

Kreittmayr  v.  318,  u  ff.  XXX  VIU.       XL.       XLV. 

Kretschmann  K.  F.  36,  24.  38,  XLVIIL  LLLVLLX.LXVI. 

18.   (125,  25.  172,  25  ff.)  203,  LXVIII.  LXXVL  LXXXVL 


GXX 


Law  E.  337,  ao.  Ludewig  578,  34. 

Le  Bret  XXXV.  LIL  LIV.  Ludewig  J.  P.  293,  ii. 

Lee  622,  4.  Lüdke  (428,  i.  529,  i8.) 

Le  Jay  9,  i«.  217,  28.  550,  20.  Ludwig  Ch.  G.  358,  83. 

Leibniz  105,  8.  le.  442,  86.  56 j.  Ludwig,  Dauphin  (75,  I6.) 

12.  579,  30.  Ludwig,    Graf  von  Provence 
Leland  41,  24  ff.  (75,  16.) 

Le  Maire  115,  9.  Ludwig  XV.,  König  von  Frank- 
Le  Mierre  443,  85.  444,  9.  reich  (598,  18.) 

Le  Monnier  130,  29.  237,  8  £f.  Luft  456,  24. 

Lenclos  Ninon  de  449,  80  ff.  Luther  403,  24. 

Leringston  626,  86.  Luz  K.  (617,  24  £f.) 

Leroy  C.  G.  (478,  26  ff.)  Lysias  660,  82 . 

Less  G.  68,  33.  227,  8  ff.  337,  Lyttleton  G.  216,  17  ff.  622,  8. 

17.  460,  6  ff. 

Lessing  77,  9.  8I.  99 ,  26.  154,  M.  =  Herder. 

22.  323,  31.  447,  14.  523,  32.  Maas  G.  A.  155,  4  ff. 

573,  24.  577,  10.  615,  80.  82.  Maepherson  673,  24. 

658, 12. 16. 16. 21.673,31.  XIII.  Maillet  442,  86.  484,  3. 

Leuchsenring  XXXV.  LIL  Makenzie  631,  29. 

LeuchsenringF.  IX.XLIV.LII.  Malebranche  442,  85. 

Le  Vacher  535,  87.  Mallet  425,  6. 

Le  Vasseur  J.  Ch.  351,  35  ff.  Mallet  Lucy  94,  29  ff.   620,  87. 

598,  3  ff.  625,  22  ff.  Mangelsdorff  K.  E.  457 ,  11  ff. 
Levret  627,  ao.  628,  7.  675, 19.       (649,  1.) 

Lichtwer  M.  G.  8,  17.  351,  13.  Manstein  v.  427,  27. 

Linn6  213,  22.  Maroenay  de  180,  84  ff. 

Lippe -Schaumburg,    Graf   zu  Maries  S.  L.  E.  de  42,  so  ff. 

XL.  Maria  Josephe,  Dauphine  (75, 17.) 

Lipsius  J.  544,  8  ff.  Maria  Josephe  Luise,   Gräfin 
Ljungberg  273,  85.  von  Provence  (75,  I6.) 

Locatelli  A.  611,  25.  Marivaux  213,  9. 

Lochner  126,  82  ff.  Markland  660,  82. 

Locke  236,  26.  315,  21.  22.  316,  Markus  281,  4.  282,  s. 

6.  363,  10.  559,  23.   LV.  Marmontel  J.  Fr.  (147,  80  ff.) 
L*Oiseau  de  Mauleon  606,  8  ff.       154,  18. 

Lonchamp  427,  32.  Marquette  289,  1. 

Lovery  524,  84  ff.  Marshall  G.  537,  1  ff. 

Löwen  J.  F.  37, 17.  38, 19. 87, 36.  Martialls  622,  15. 

Lucretius  546,  23.  Martini  J.  Ch.  572,  24.  573, 9. 19. 

Ludemann  59,  22.  Martiniere  535,  30. 


CXXI 


Mascho  647,  34.  Meyer  258,  2i.  321,  33.  357,  8. 

Mascov  114,  80.  433,  14.  557,  83.   XLII. 

Mason  J.  532,  i5  flf.  Meyer  J.  E.   251,  2i.  261,  20. 

Massard  J.  75,  15  flf.  278,  2. 

Masson  de  Pesay  (389,  27  £f.)  Michaelis  J.  B.  37,  16.  585,  23. 

Mastalier  37,  16.    38,  30.  468,  605,  24. 

16.  Michaelis  J.  D.  42,  35.  44,  33. 

Matsko  618,  5.  35.  45,  13.  46,  8.  33.   105,  8. 

Matthäus  279,  35  ff.  220,  u  fif.  357,  36.  358,  5.  369, 

Maude  Th.  425,  17  ff.  83.   370,   6.   (402,   37.)  419, 

Maupertuis  442,  36.  28  ff.  429,  23.  457,  6.  485,  25. 

Mauvillon  J.  (98,  20  «f.  649, 11.)  529,  5.  9.  651, 16.  XXXVIII  f. 

LXVU.  LXXX.  LIX  — LXI.    LXIII.    LXV. 

Mayer  A.  G.  279,  s.  LXXIV.  LXXVI.  LXXXIX. 

Mayr  B.  (179,  35  flf.)  Michel  Angelo  79,  25.  253,  15. 

Meckel  J.  F.  88,  21  flf.  359,  21  ff.  Miliar  J.  506, 24  ff.  XXXV.  LIX. 

528,  13.  16.  617,  3.  Miller  J.  P.  429,  so. 

Meek  626,  12.  Millius  485,  17. 

Megerlin  D.  F.  673,  u.  Mllton  51,  22.  99,  6.  100,  8.  372, 

Meier  G.  F.  323,  8.  9.  589,  9.  XXIV. 

Meil  125,  16.  605,  31.  MinelUus  98,  11.  238,  23. 

Meiners    (313,    3  ff.    468,  23.)  Mirabeau  371,  30.  652,  3. 

619,  2.  X.  LIV.  Moitte  200,  11  ff.  207,  3  ff. 

Meinhard  226,  21.  Moli^re  180,  29.  449,  so.  451,  4. 

Meister  369,  so.  5.  22. 

Memmius  546,  23.  Möller  A.  552,  26. 

Menander  123,  9.  Monro  D.  626,  6. 

Mendelssohn  (44,  le.)  207,  is  ff.  Montagu  M.  W.  5,  6. 

323,  8.  365,  25  ff.  519,  si.  587,  Montaigne  128,  13. 

15.  646,  19.  Montard  342,  33. 

Menke  J.  B.  (445,  24.)  Montausier,  Herzog  171,  11. 

Mercier  L.  S.  (16,  6  ff.  375, 13.)  Montesquieu  221,  6.  10.  224,  7. 

XLVU.  252,  S6.  (258, 32.)  354,  si.  435, 

Merck    VII.    IX.  XI  f.  XVI.  11.  478,  29.  479,  s.  507,  10. 

XXVII.  XXXII— XXXVII.  Montucla  252,  6.  278,  5. 

XLU— XLVI.  XLIX.  LH—  Moor  394,  10. 

LIV.  LXI.  LXm— LXVm.  Morand  536,  24. 

LXX.  LXXIX  f.  LXXXVI—  Moreau  J.  M.  598,  u  ff. 

XC.  Morisanus  J.  660,  27. 

Metzler  J.  B.  406,  7.  19.  Morza  de  444,  22. 

Meyer  596,  1.  Moscati  P.  429,  18. 


czxn 


Moser  J.  J.  323,  9.  469,  28  ir.  Nölting  J.  H.  V.  256,  u  ff.  XVII. 

LXIX.  LXXVI.  Nonne  222,  4. 

Moses  220,  uff.  Nonotte  547,  i. 

Mosheim  J.  L.  v.  252,  85.  281,  Nösselt  337,  17. 

S8.  429,  29.  Nostradamus  345,  82.  LVI. 

MüUer  324,  lo.  Noverre  LXXV. 
Müller  G.  LIV.  LX. 

Müller  G.  S.  (438,  25  ff.)  0.  —  Herder. 

Müller  J.   X.  XXVII.  Oberhauser  B.  92,  87  ff.  so  ff. 

Müller  J.  G.  (36,  86.  200,  28  ff.)  Okel  E.  F.  519,  86  ff. 

Müller  J.H.  F.  (205, 22.)  218, 81  ff.  Olearius  G.  132,  8o.  133,  6. 

LXXXI.  Olenschlager  J.  D.  v.  114,  so. 

MüUer  Ph.  L.  St  426,  28.  300,  is.  29.  301,  6.  319,  20. 

Münden   V.  XXXV.  LVa 

Munter  B.  473,  85  ff.  (502,  88.)  Olivet  147,  26. 

LXVIII.  LXXXIII.  Grell,  Gessner,  Füesslin  und  0. 

Muratori  353,  14.  181,  11.  214,  1.  364,  20.  366, 

Murray  Ch.  Th.  277,  86.  370,  88.  is.  375,  9.  505,  9.  12. 

Murray  J.  A.  (427,  25.  430,  7.  Orton  H.  348,  6. 

616,  82.)  Orton  J.  459,  n  ff. 

Musäus  J.  K.  A.  (528,  10.)  Oeser  51, 18.  253,  i6  ff.  292,  4  ff. 

Mutzenbrecher  (429,  16.)  565,  9  ff.   LXXXI.  LXXXV. 

Muzier  29,  7.  Ossian  99,  6.  (230,  20.)  514,  i4. 

Mylius  411,  28.  673,  21.  86.  LH.  LXXVI. 

Otto,  Herzog  von  Braunschweig 

K.  Frh.  V.  =  Gemmingen.  83,  1.  16. 

Nahl  51,  18.  Otto  der  Grosse,  Pfalzgraf  von 

Naud6  259,  s.  Witteisbach,    Herzog     von 

Neander  494,  21.  Baiem  590,  29  ff. 

Necker  Mde.  343,  84.  Otto  J.  und  SOhne  306,  is. 

Nehring  J.  J.  (232,  16  ff.)  Otway  622,  4. 

Neri  Ph.  301,  87.  302,  8.  14.  Oudinus  132,  19. 

Neubauer  J.  E.  608,  14  ff.  Ouvrier  LXXIV. 

Newberry  F.  446,  10.  Ovidius  540,  29.  542,  87.  32.  543, 

Newton  425,  si.  426,  6.  579,  29.  21.  26.  XLVIL 

Nicolai  F.  88,26.  (125,29.)  338,7.  Oxenstim  418,  ss. 

(357,  12.)  359,  28.  (426,  18  ff. 

469,  17.  526,  9  ff.  615,  isff.  P.  —  Parz. 

671,  20  ff.)  XXVII.  XXXV—  Palaprat  J.  de  Bigot  (472,  iä.) 

XXXVII.  XLV  f.  LXXXIII.  Pape  274,  4.  275,  s. 

Niebuhr  456,  so.  Paracelsus  Th.  60,  1. 


CXXIII 

Parnell  587,  4.  Plato  77,  5.  249,   i.  (402,  6.) 

Pars  W.  69,  6  ff.  565,  84.  641,  83. 

Parz  (125,  29.)  Plattner  534,  82. 

Pascal  476,  i7.  Plautus  219,9.(466,  i9.)  588,  22. 

Passavant       LX    —    LXVI.  Plenk  536,  12.  is. 

LXXXV  f.  Plinius  103,  4.  648,  3i.  XCU  f. 

Patoniltet  547,  1.  XCV.  XCVIl. 

Patzke  J.  S.  (36,  26.  200,  28  ff.  Plitt  J.  J.  278 ,  26.   ?  486 ,  82. 

523,  2  ff.)  XVII.  XXV  f. 

Paul  Petrowitsch,    Grossfdrst  Plüer  (427,  29.)  615,  21. 

662,  28  flf.  Plutarch  80,  ao  ff.  84,  87.  122, 28. 

Pauli  83,  36.  144, 86.  430, 16.  583, 80.  660,  e. 

Paulsen  456,  24.  XCIII— XCV.  XCVII. 

Paulus  216,  19  flf.  Pohl  578,  20.  22. 

Pennant  279,  24  ff.  Poinsinet  (390,  82  ff.) 

Penni  37,  22.  539,  12  ff.  Pölembourg  598,  8. 

Percy  620,  32.  621,  3.  622,  6.  Polybius  76,  8.  394,  s. 

Petersen  ?  Ph.  H.  G.  XXXII.  Pompadour,  Marquise  de  662, 

XXXVI.  16  ff. 

Petersen  G.  W.  (673, 7.)  XXXII.  Pomponius  Mela  103,  a. 

XXXV  f.  XLII.  TJX.  LXn.  Poncelin  de  La  Roche-Tilhac 

LXXXIIT.  (549,  29.) 

Pether  W.  538, 17  ff.  539,  12  ff.  Pope  A.  99,  7.  142, 16.  193,  2. 

Petrarca  131,  12.  283,  21.  2a.  225,  84.  284,  8.  339,86.  425, 

557,  32  ff.  603,  82.  648, 19.  22.  28. 446, 12.  597, 11  ff.  (604,  84.) 

LH.  621,  19.  VL 

Pfeiffer  J.  F.  v.  (671,  80.)  Pott  536,  6.  626,  36. 

Pfeufer  B.  325,  25  ff.  Price  424,  23. 

Phädrus  642,  1.  14.  Prior  611,  8  ff.  621,  20.  622,  8. 

Philips  619,  33.  Pufendorf  570,  86. 

Philippus,    Arzt    Alexanders  Purgold  (430,  26.) 

(85,  28.)  351,  34  ff.  539,  19  ff.  Purmann  J.G.  432, 16.  513,  4  ff. 

Phormio  (224,  4.)  LX.  LXV. 

Pibrac  536,  2.  3.  Ptitter  J.  St.  (210,  4  ff.)  323,  9. 

Picot  V.  M.  532,  4  ff.  674,  6  ff.  LX.  LXV. 

Pilati  673,  36.  PyrrhuB,    König   von   Epirus 

Pindar  232,  3i  ff.  469,  8.  625,  21  ff. 

Pingre  425,  9.  Pythagoras  81,  17.  519,  30. 
Pistorius  (671 ,  34. 672, 30.)  XLII. 

Pitawall  595,  17.  Q.  =  Götz. 

Pittmann  Ph.  39,  13  ff.  Quesnay  371,  29.  465,  27.  652,  8. 


Rabener  180,  s.  ii-  649,  aa,  G77,  Roberts  W.  H.  of Eton  28,  se  b. 

11 B.  Robertson  J.  425,  i.  506,  M. 

Racine  J.  de  17,  is.  217,  n  «.  Robeon  35,  is.  537,  e. 

Ramier  K.  W.    37,  16.  77,  9.  Rode  B.  576,  B4.  es. 

125,  aa.  127,  i.  5'^,  aa  ff.  LX.  Röder  133,  b. 

LXVI.  LXXXVI.  Roggewein  115,  lo. 

Ramaay  Ä.  525,  as.  Rollin  343,  1. 

Ramsay  A.  M.  de  621,  lo.  Romanelli  258,  is. 

Raphael  19,  5-  Rommefshaneen  J.  F.   127,  s  ff. 
Raspe  273,  »e.  275,  a.  so.  si.       166,  ss. 

(Ü1&,  2s.)  XXXV.  XXXVUI  Romney  G.  525,  is.  m. 

XLIII,  XLV.  XLIX.  LH.  Röster  273,  »5.  (277,  8S.) 

Ratte  352,  ifl.  Rothschild  48,  m. 

Ravenet  S.  F.  532,  b.  Ronsaean  J.  B.  180,  a». 

Raw  S.  572,  a*.  573,  u.  so.  Rousseau  J.  J.  55,  8  ff.  92,  n. 
Reteke  J.  J.  53,  84.  aa.  572,  ti.       la.  127,  m.  180,  a».  si.   351, 

573,  M.  w.  M.  574,  a.  ao.  as.       ib.  366,  eb,  367,  s.  aa.  476, 

{659,  7.  6C0,  si.)  83.  15.  507,  ii, 

Rembrandt  180,  ss.  aa,  539,  b.  b.  Eons  Ä.  (503,  st*)  628,  i. 

542,  7.  XLVII.  Rowe  74,  87, 

Reminer  648,  a,  4.  Rowley  626,  es. 

Remy  29,  fl  ff.  Rowning  424,  u.  ai. 

KeBEwitz  (429,  »i.  528,  ai.  616,  Endloff  493,  a. 

IB.  617    17.)  Ruhneken  574,  si.  575,  a.  ai. 

Restont  J.  (?  85,  a7.)351,  ss  ir.  Kyland  537,  aa. 
Eevett  N.  69,  6  b. 

Rhenferd  28],  m.  S.  =  Schnmmel. 

Riccoboni  Mde.  512,  I9  ff.  Saadi  296,  S4.  297,  s. 

Richardson  nndUrg:nhart286,aE.  Sachs  Hans  342,  i4. 

Richardson  G.  et  J.  41,  so.  Saillaat  365,  m. 

Richardson  S,  (51,  i.  85,  is.)  Saint -Evremont  519,  as.   521, 

86,  so.  512,  aa.  u.  19. 

Richter  Ä.G.  534,  BS  ff.  625,31«.  Sa  int -Lambert  295,  ss  ff.  S4  b. 
Richter  K.  299,  la  b.  443,  B4. 

Riedel  49,  4.  128,  18.  286,  la.  SaintrYvea  387,  10.  u,  388,  ai. 

(292,  4  ff.  297,  S4B.)  467,81.  Salvator  Rosa  611,  bb. 

(468,  iJ.)  LXXXL  Salimann     XXVL     XXXIV. 
Ring  XL  XLVI, 


cxxv 


Sanadon  N.  St.  37,  29.  572,  24.  Schlözer  A.  L.  102,  lo  ff.  108, 

573,  28.  28  ff.  187,  25  ff.  337,  36.  357, 

Sandrart  J.  V.  539,  30  ff.  XLVII.  37.  (365,   16.)  392,   17  ff.  X. 

LXXXIV.  XVI.  XXXVIII— XLI.  LIV 

Sangerhausen  Ch.  F.   29,  19  ff.  LIX  f.  LXIV.  LXXVII. 

Sappho  124,  27.  621,  3i.  Schmahling  L.  Ch.  372,   26  ff. 

Saurin  192,  26  ff.  673,  6.  8.  ii. 

Saussüre  324,  21  ff.  Schmid  Ch.  H.  (3,  20  ff.  36, 14  ff.) 

Savage  R.  5,  32.  36,  86.  358,  29.  468, 15.  (569, 

Saxtorph  349,  9.  31.)  ?  625,  9.  (648,  37.)  XVI. 

Scaliger  485,  3.  586,  5.  XXX  f.    XXXV.    XLVIU. 

Schaarschmid  534,  32.  LI.  LXXV.  LXXXVI. 

Schäffer  320,  7  ff.  Schmid  J.  P.  660,  23. 

Scheflftier  J.  G.  (266,  12  ff.)  Schmidt  675,  15. 

Scheibel  J.  E.  (251,  25  ff.  261,  Schmidt  K.  E.  K.    557,  32  ff. 

18  ff.  278,  2  ff.)  279,  22.  603,  31.  604,  1.  648,  i9. 

Scheidhauer  351,  3.  Schmidt  M.  J.  (516,  6  ff.) 

Schellenberg  R.  559,  6.  Schmitt  F.  125,  26. 

Schellwitz  (527,  23.)  Schneider  J.  G   (429,  15.) 

Schenau  J.  E.  240,  2.  Schönaich  Ch.  0.  v.  (?  73,  so.) 

SchenkM.Ch.v.Lemsell638,8ff.  Schöning  102,  33.  106,  35. 

Schiebeier  LXXVI.  Schott  A.  F.  635,  27  ff. 

Schilling  R.  E.  638,  i9  ff.  Schreber  J.  Ch.  D.  228,  13  ff. 

Schirach  G.  B.   82,  5  ff.    466,  Schröckh  J.  M.  324,  9.  648,  7. 

27  ff.  (468, 11. 645, 13 ff.)  647, 5  ff.  Schröder  323,  15.  ?  612,  22. 

XV.  LX.  LXV.  LXXXIII.  Schubart  ?  Ch.  D.  323,  i5. 

LXX:s.VI.  XCVI  f.  Schubart    R.    A.    565,    9  ff. 

Schlegel  323,  29.  LXXXV. 

Schlegel  J.  A.  426,  28.  494,  20.  Schultens  417,  1. 

589,  15.  Schulz  J.  F.  Ch.  122,  5  ff.  239, 

Schlettwein  J.  A.  60,  7  ff,  266,  2.  346,  10  ff.  647,  21.  26.  660, 

30  ff.  377,  2  ff.  651,  83.  652, 13.  18.    20.     XXXII.    XXXVI. 

LVI.  LXXXII.  LXXIV. 

Schlosser  F.  XXVII.  LXVI.  Schulz  St.  428,  1.  ?  552,  27  ff. 

Schlosser  H.  XXXU.  XXXVI.  Schulze  G.  D.  437,  17.  19. 

Schlosser  J.  G.  VH.  X.  XH.  Schummel  (118,  23  ff.)   468,  7. 

XVI  f.    XXVI.    XXXn—  (647,  15.)  LXVIII.  LXXVI. 

XXXVII.    XLV.     XLVm.  LXXX.  LXXXVIII. 

LIL     LIV  —  LIX.    LXVI.  Schwabe  J.  C.  S.  384,  19  ff. 

LXXV.  LXXX- LXXXIV.  Schwabe  J.  J.  189,  1. 

LXXXVI— XC.  Schwarz  LXXIV. 


CXXVI 

Schwickert  B.  3,  21.  224,  15.  Sonnenfels  J.  v.  269,  17  ff.  527, 

352,  28.  506,  25.  585,  33.  628,  25.  528,  4.  LXIX.  LXXXI. 

18.  648,  37.  LXXXIV. 

Scopoli  349,  6.  Sophokles  219,  9.  492,  ip.  35. 

Scot  D.  442,  35.  493,  2. 

Search  506,  3i.  Spalding  37,  4.  (272, 18. 273, 10.) 

Seoker  347,  12.  348,  4.  7.  Spangenberg  G,  A.  49,  8. 

Sedaine  (390,  32  ff.)  Spener  K.  (326,  7  ff.) 

Seedorf  276,  23.  Spieren  (19,  2.) 

Segner  322,  37.  424,  I6.  Spinoza  442,  35.  443,  11.  560, 

Seiler  G.  F.  612,  26  ff.  26.  561,  12.   VII. 

Selchov  V.  310,  35.  Spon  J.  384,  20  ff.  435,  12. 

Semler  J.  S.  35,  12.  399,  10  ff.  Sprengel  (674,  1.) 

403, 32  ff.  526, 18.  XX.  XXm.  Sprenger  B.  406,  8  ff.  (23.) 

LIX  f.  LXn.  Springer  v.  (527,   i5.  28.  528, 

Semmler  278,  19.  6.  7.) 

Seneca  XCIII.  Springer  J.  Ch.  E.    371 ,  2  ff. 

Seybold  (479,  5  ff.)  480,  11  ff.  509,  84  ff.  (651,  22  ff.) 

660,     34.     LXVIII.    LXX.  Squire  68,  I8. 

LXXXm.  St.  J.  Ch.  =  Steiger. 

Shaftesbury  511,  si.  XLIV.  Stahl  168,  is.  169,  28. 

Shakespeare  51,  22.  (80,  1.)  85,  Steele  (213,  13.  619,  38.) 

18.  99,  6.  141,  22  ff.  187,  12.  Steiger  J.  Ch.  (94,  10  ff.) 

219,  10.  441,  7.  492,  2  ff.  519,  Stein  G.  W.  627,  2.  672,  le.  21. 

10.  564,  32.  586,  35.  589,  2.  675,  12  ff. 

604,  17.  (649,  26.)  650,  21.  Stephanie  G.  d.  j.  (205,  le.) 

XIII   f.     Lm.     LXXXm.  Steme  (86,  3i.  118,  25.  29.  119, 

LXXXVIII.  19.  20.  29.  120,  34.  246, 34.  298, 

Shonten  115,  10.  2.)  8.  359,  3.  4.  9.  (434,  2.  439, 

Sieber  J.  G.  19,  12  ff.  2.  460,  35.)  461,  24.  (518, 11. 

Siebold  349,  9.  572,  31.  632,  9.) 

Simonis    und    Krakamp    411,  Stesichoms  659,  15.  19. 

24.  Stiliko  355,  23. 

SixtuB  V.,  Papst  259,  4.  Stöber  E.  572,  26.  573,  9.  17. 

Smith  621,  18.  Stockhausen  J.  Ch.  79,38.  615, 

Smollet  T.  G.  (114,  36  ff.)  489,  86.  616,  9. 

20.  21.  (636,  22  ff.)  Stockhausen  J.  F.  252,  4. 

Sokrates  402,  6.  404,  16.  17.  Stowe  42,  1. 

641,  33.   642,  1.  2.  660,  12.  Strack  K.  503,  24  ff. 

XLIII.  LVni.  StrausB  211,  26. 

Somet  660,  17.  Stritter  106,  22. 


cxxvn 

Struensee  J.  F.,  Graf  473,  23  ff.  Thomas  v.  Aquino  442,  35. 

502,     33.     503,     5.      677,  Thomasius    42,  34. 

25  ff.      LXVIII.      LXXVII.  Thomson  296,  28.  587,  6. 

LXXXIII  f.  Thrautzschen  468,  20. 

Stryk  617,  29.  Thukydides  76,  8. 

Suchfort  659,  i5.  Thtimmel  324,  10.    • 

Suetonius  468,  20.  Thusnelda  52,  I8. 

Sulzer  J.  G.  75,  26  ff.  322,  35.  Tibullus  621,  82. 

357, 37.  358,  8.  (492,  2  ff.)  519,  Tickel  620,  37. 

31.   649,  25.    664,  32  ff.   IX.  Tischbein  577,  8. 

XXVII.XLIII.LIII.LXVnf.  Tissot  S.  A.  427,  9.  11. 

LXXV.LXXXm.LXXX VI.  Tiziano  19,  6. 

Swedenborg  128,  i5.  Tobler  J.  375,  9  ff. 

Swieten  van  386,  25.  29.  TöllnerJ.G.306, 12  ff.  (501,  6  ff.) 
Swift  79,  31.  225,  11.  322,  17.       LXXXIIL 

444,  7.  LXXXV.  Toussaint  Fr.  V.  (557,  10.) 

Toze  (615,  19.) 

Tacitus  203,  1.  19.  384, 11.  393,  Trendelenburg  (428,  35.) 

28.  515,  21.  544,  2  ff.  Trenk  F.  v.  511,  23  ff. 

Tasman  A.  J.  115,  10.  Trüger  323,  15. 
Tasso  (611,  9.) 

Tassoni  647,  8.  ü.  ==*  Bürger. 

Taube  276,  18.  Ulfilas  (485,  11.)  34.  36.  486,  5. 
Taylor  J.  35,  12.  6.  (9.)  12.  (17.  I8.)  21. 

Taylor  J.  660,  32.  ünzer  J.  A.    167,  33  ff.  (427, 
Teller  W.  A.  526,  25.  (529,  8.)       11.  429, 20.  528,  I6.)  528,29. 3i. 

Tempelhoff  G.  F.  349,  15  ff.  ünzer  L.  A.  (98, 20  ff.  321,  32  ff.) 
Terentius  128, 21  ff.  219,  9.  237,       605,  19.  (649,  11.)  LXVIL 

2  ff.  LXXX. 

Tersteegen  G.  500,  iff.  Upton  142,  17. 

Thaddäus  J.  384,  10  ff.  Ur.  =  ?  üsener. 

Theden  J.  Ch.  A.  338,  6  ff.  ürlsperger  J.  A.  430,  23. 

Themistokles  270,  29.  üsener  (?  125,  29.) 

Theobald  142,  17.  üz  100,  i3.  XIII. 
Theodorich  der  Grosse,  König 

der  Ostgothen  355,  24.  V.  ==  Voss. 

Theokritus  52,  36  ff.  441,  6.  514,  V  ***  =  ?  Voltaire. 

17.  588,  15.  Vanloo  K.  193,  32.  259,  8. 

Theophrastus  XCVIL  Varrentrapp  Fr.  92,  28.  33.  293, 
Thjodrek  277,  35.  7.  319,  23. 

Thomas  J.  342,  83  ff.  Vatelet  de  443,  36. 


CXXVIII 

Velthusen  J.  C.  279,  34  ff.  280,  Warburton  142,  16. 

3  ff.  433,  13  ff.  LXV.  Warton  99,  7.  142,  i7. 

Vermont  de  CoUin  625,  22.  Watson  525,  25  ff. 

Veme  J.  (362,  11  ff.)  Watson  R.  22,  so  ff.  452,  6. 

Vemet  200,  I8.  Watteau  173,  12. 

Vinnius  211,  84.  Weber  595,  6. 

VirgiUus  101, 11.  126,  34.  (128,  Weidler  J.  F.  252,  1.  17. 

7.  189,  36.  222,  30.)  226,  2.  8.  Weidmanns  Erben  und  Reich 

483,  13.  16.  485,  3.  (531,  24.)  75,  26.  85,  6.  151,  9.  565,  29. 
588,  17.  659,  36.  660,  8.  657,  85. 

Vn.  125,  29.  Weisse  Ch.  F.  (247, 16.  295, 88  ff. 

Voies  =  ?  Vojet  =  ?  Voyez  467,    9.   469,    16.   493,    5.) 

N.  j.  240, 13  ff.  xm  f. 

Voisenon  de  445,  13.  Weitz  627,  4. 

Volckmann  J.  J.  (181,  I8.)  352,  Wenck  F.  A.  W.  49,  11. 

28  ff.  539 ,  33  ff.  (688 ,  19  ff.)  Wenck    J.     H.     B.     XXXII. 

XLVII.  LXXXIV.  XXXIV.  LI  f. 

Voltaire  F.  M.  A.  de  16,  1.  17,  Werenfels  S.  619,  6. 

30.  (31.  84.)  27,  31.  (80,  2.)  94,  Wesspremi  349,  7. 

34.  (95,  1.  3.)  141,  31.  36. 142,  West  (?  85,  «7.)  539,  20.  546,  6. 

3.  37.  180,  28.  (192,  29.  ?  299,  Westerhofen  238,  24. 

2  ff.)  356,  16.  378,  86.  394, 12.  Westpbal  E.  Ch.  194,  7  ff. 

13. 16.  (442,  27  ff.)  449,  6.  29  ff.  Wetstein  485,  17. 

467,  1«.    471,  20  ff.  (472,  16.)  Weygand  194,  u. 

476,  14.  478,  27  ff.  483,  23  ff.  White  279,  25. 

484,  20  ff.  507, 11.  (546, 15  ff.)  Whithead  378,  19  ff. 
554,  4.  646,  25.  672,  I8.  Whytt  168,  16.  169,  28. 

Voss  Ch.  F.  412,  29.  575,  26.  Wiedeburg  J.  E.  B.  279,  u. 

Voss  G.  J.  251,  35.  Wieland  Ch.  M.  8,  34.  9,  6.  80, 

Voss  J.  H.  (125,  29.)  XI.  4.  (13.)  85,  6  ff.  (96,  11.)  99, 

Vulcanius  486,  i9.  26.  38.  100, 11.  (151,  9  ff.)  171, 

23.  173, 17  ff.  (179,  31.  328, 15. 

Wächter  J.  G.  486,  is.  332,  18.)  359,  2.  6.  9.  419,  8. 

Wagner  468,  20.  20.  430,  I8.  14.  18.  466, 84.  467, 

Waitz  von  Eschen  618,  8.  29.  468,  2.  472,  21  ff.  (521, 13.) 

Walch  Ch.  W.  F.  370, 10.  658, 3  ff.  565 ,  27  ff.  604 ,  36.  (605,  29.) 

Walch  K.  F.  211,  28  ff.  293,  6  ff.  649, 9. 657, 13  ff.  IX.  XI.  XIII  f. 

533,  8  ff.  XLIV   f.    Lin.    LXVin  f. 

Waldin  XXXIV  f.  LH.  LXXXI.  LXXX.  LXXXV.  LXXXIX. 

Waldis  B.  6,  14  ff.  VOI  f.  Wieland  J.  A.    v.  (206 ,   10,) 

Waller  52,  26.  332,  s  ff. 


GXXIX 


Wilke  J.  G.  L.  83,  82. 

Wilkie  28,  28. 

Willamov  38,  i.  lo. 

Wille  J.  G.  sen.  22,  le  ff.  565, 

20.  598,  14  ff. 
Wille  P.  A.  jun.  598,  u. 
Winckelmann  J.  J.  19J,  is.  20. 

26.  31.  277,  26.  33.  323,  so. 

370,  25.  29.  420,  10.  615,  29. 
Winckler  K.  G.  192,  8  ff. 
Winkelmann  E.  291,  11. 
Winkler  J.  H.  578,  u. 
Winthrop  425,  6. 
Wissel  F.  V.  528,  7. 
Witte  J.  676,  82  ff. 
Wittorf  512,  16. 
Wm.  125,  29. 
Wöllner  v.  (671,  32.) 
Wood     R.      LXVm.    LXX. 

LXXV  f.    LXXXIII. 
Wright  J.  538,  8.  17.  25. 
Wynne  286,  21  ff.  397,  25  ff. 
Wyttenbach  660,  6.  7. 


X.  —  ?  Boie. 

Xenophon  14,  84.  76,  9.  660, 11. 

T.  ==  Boie. 
Y.  «  Götz. 

Young  E.  17,  36.  52 ,  i4.  177, 
6  ff.  335,  2.  519,  35. 

Zachariae  F.  W.   6,  11.  (uff.) 

125,  27.   127,  1.  (518,  22  ff.) 

LXXXIV. 
Zanetti  H.  242,  20  ff. 
Zappi  131,  12. 
Zeibich  J.  H.  A.  572,  27.  573, 

10.  u. 
Zeplichal  A.  410,  i5  ff. 
Ziegler  A.  v.  (519,  84.) 
Zimmermann  73, 27  ff.  270,  i4. 359, 

24  ff.  437,8.  617,   4.  LXXX. 
Zißka  82,  86.  83,  11. 
Zoffany  J.  524,  18.  525,  8. 
ZoUikofer  XVI.  XXVI. 
Zuckert  348,  86.  349,  4. 


Srttuffurter 


geteerte 


31  tt  3  e  i  8  e  tt. 


öom  Sa^r  1772. 


[Vignette.] 


^rantfurt  am  9Kat|n 

itti  ben  (Sic^enbergift^en  (Srbeit. 


[1]  Nro.  I.    7)tn  3.  3änner  1772. 

f^tiniffiiYt  ttw  SRtt|ti. 

Htm^rii^t  Hit  hüi^  yttirlikitw* 

Um   aßen   unbiüigen  Seurtl^eitungen  mtb   ^otbetungeu 
3u))OT3ufommen ,   tl^ut  man  ^iemit  bie  näl^ete  StKäruttg  an  & 
bo^  ^ubßfum,  bag  biefe  geleierte  Xnjeigen  tiid^t  eigent« 
Itd^   ein  Ste^^ertotium  aller   in  ben  l^i^l^eren  Sßiffenfd^aften 
neu  l^erau^gefommenen  99ü(i^etn  ))or{teQen  n)etben.   Wlan  n)ttb 
fxi)  melme^r  Bemül^n,  nnt  bie  gemeinnü}igen  %tti(e{ 
in  ber  Ideologie,  3uriö^)rubenj  unb  ÜÄebicin  ju  Benrtl^eifcu  lo 
unb  an3ugeigen,  l^ingegen  bad  %ti!t  bet  $](;iIofop]^ie,  ber  ©e- 
fd^id^te,  ber   frönen  993iffenfc^aften    unb   ^nfte  in   feinem 
gangen  Umfange  ju  umfaffen.    93efonber^  voxxh  man  für  ben 
Sieb^ber  ber  englif  c^en  Sitteratur  bal^in  forgen,  ba^ 
i^im  fein  einziger  8lrtife( ,  ber  feiner  Stuf merffamfeit  totirbig  i5 
ift^   entgelte,  nnb  bie  greife   ber   engtifd^en  äSüd^er  n>o 
mögUd^  aügeit  bemerten. 

[2]|8eHiji9* 

^Iritttfi^ti^  Mviftnm  nhtt  ütytxü^t  |ttr  angeneh- 
men l^tktüttf  ttxa  htm  (SngUri^ien«    3ttr  V^eiL    6nr  ^o 
Si^milurt  8«  17  ßüf^n* 

3n  biefem  Sanbe  flnben  fld^  2  merhöürbige  Äuffäfee, 
ber  erftc  über  ben  S^aratter  ber  3)entfd^en,  ben  n>ir 
unfern  ^efern  ate  eine  ber  angenel^mflen  unb  nüfetic^ften 
?ehüren  em})fel^Ien.  S)ic  Semerfungen  finb  nid^t  auf  ber  25 
©tubierftube ,  fonbern  öon  bem  SJeobad^tungögeif^e  eine^ 
reifenben  Snglänber«  entfj)mngen,  ber  SKuffc  unb  Slnfel^en 
genug    gel^abt,  bie  Station   an  §öfen  fo  »ol^f  aU  in   ben 

1* 


[Nro.  1. 

nicbcrn  Slaffctt  feuncn  ju  (erneu.  Sie  fci&einen  jtoar  ni^t 
ta  beti  ganj  neuern  3^^^^^  gemad^t,  unb  ^ter  unb  ba  t>er> 
ratzen  fie  auc^  Griffe  füfen  in  ber  Äenntni«  nnfercr 
fitteratnr;   allem  im  ©anjcn  !ann  ein  3)eut|c^cr,  ber  toa^re 

sSatcrfanböfiebe  l^at,  fie  ade  unterfc^reiBen.  ,,®ie 3)eutfc^en, 
fagt  ber  33erf.  |inb  eine  ärt  öon  ©terblic^en,  bie  tor  aßen 
mit  ber  ÜRäffigung  begabt  i|%  fid^  be»^  iebem  nur  erträgUci^ett 
dteltgion^  unb  @taatdf^ßem  gu  berul^^igen,  unb  bie  feinen 
$ang   ^t,   öftere  neue  gu   berfud^en^   unb   übet   ärger  gu 

10  machen.  Sine  Station/  bereu  6^r alter  fo  bief  ©tubium 
berbient,  aU  ber  bou  irgenb  einer  anbem,  nic^t  fo  n)ol^t 
u>egen  feinet  gtängenben  @enied,  fonbern  n)egen  ber  t}ie(en 
^ä^igteiten,  bie  in  ben  toic^tigern  Slngetegen^eiten  betS  Mtn9 
unb   ber  bürger(i(^en  ©efeQfd^aft  nü^ßd^   unb   nöt^ig  ftnb. 

15  Sie  l^aben  in  ber  S})if(^ett  unb  ©(i^äferfoefie  ^robufte  x>fffa 

crflen  9tange  geliefert;"    unb  bie  naci^brücftid^e  ©tärfe  i^rer 

f  rofaift^en  ©d^riften  »irb  attgemein  erfannt!    SSon  bem 

^elbe  ber   (^rifd^en  ^oefie,    baö    mit    einer  ber   crflen 

araftergüge  beö  beutfd^en  ©enieö  ifl,  »eiß  ber  Serf.  nid^tiJ. 

bem  3)rama  gtaubt  er  benn  aud^,  ba§  toir  toenig  ge« 

t  l^atten.    2Benn  er  e«  auf  Slatiouafgemälbe  beö  [3]  !omi= 

:n  unb  tragifc^en  ©eifleö  ber  Station  eiufd^rönlt,  fo  ^at  er 

4>(I(ommen   red^t,  ob  toir  g(eic^  fo  biete  bramatifd^e  ©tüdfe 

^aben,  bie  an^  aUtn  SBinben  beö  gried^ifd^en,  brittifd^en  unb 

^  frangöfifd^en  §immete  gufammeugeflöbert  finb.  Sogar  unfrc 
9tomanfd^reiber  ^ben  c^  noc^  nid^t  toagen  bürfen,  i^re  ©cene 
in  2)eutf c^tanb  auf jufd^fagen.  S)ic  Orünbüd^leit  in  ber 
{^itteratur  gefleht  er  aU  einen  $au))t}ug  ben  2)eutfd^en 
31t,  unb  fagt:    ^jfeine  Station  giebt  ftd^  fo  biet  SDtül^e,  bad« 

80  ienige,  »omit  pe  fic^  befd^äftiget,  burd^  unb  burd^  gu  fe^en, 
unb  fid^  lieber  burd^  5^6  eine«  gfücfüd^en  Srfotgö  ju  »er* 
fi(^crn,  aU  fic^  burd^  Übereilung  einem  unglüdKc^en  äuö« 
gang  au^gufegen.''  (Sr  g(aubt,  unb  loir  glauben  e«  mit  i^m, 
bag  3)eutfd^tanb  ba«  loeitefte  ^eib  in  (Suro))a  für  ein  t^ätigei^ 

85  @enie  fetj,  unb  ba§  infonberl^it  toegen  beö  t)ie(fad^en  3ntereffc 
fo  bieter  $öfe,  in  biefem  Sanbe  ber  «Könige  unb  ^üx^tn, 
bie  9icd^t^ete^rfam!eit  eine  Srt  be«  g(ücf(id^Pen  93eruf«  fe^. 


Nro.  1.] 

bcti  fxif  ®cnic  unb  Ül^ätigfcit  toäl^tcn  fönnc.  S)cn  Slrttfcl 
t)on  bcn^öfcn  t)cr@roffcn  wnb  bcm  Slbct  übcrgcl^cn 
tüir,  bcnn  l^tcr  !anu  unmöglid^  ein  ßnjtänbcr  xid^tig  urtl^citen. 
3)ic  ^atatlclc  bcr  fäci^ftfd^cn  irnb  öftcrrcid^tfci^cn 
Station  ift  fatfc^,  irnb  fd^cint  aw«  bcn  ä^itcn  bcr  Sablj  5 
SKontague  l^crgenommcn.  Sin  bcn  ©ctcl^ttcn  tabctt 
bct  S3crf.  mit  Siedet  btc  attjugrogc  ?ci(]^tig!eit  jcbcm  Scrufc 
gu  folgen,  gar  gu  fcl^r  anf  bcn  9Kciftbictl;enbcn  jn  feigen, 
«nb  »cnig  ?iebc  für  il^r  ?anb  «nb  i^rcn  i^ürften  gu  be* 
geigen.  Slfccr  er  gcflcl^t  un«  l^ingcgcn  eine  6igcnf(i^aft  ju,  lo 
bic  tüir  Don  gangem  ^ergen  toünfd^en  allgemein  gu  feigen: 
93iegfam!cit  im  Slufferen,  nnb  ©tetigfeit  im 
Snneren.  ^Sein  Sanb  ton  ßuro^^a  giett  unö  fo  ml 
93et)f}5ie(e  tjon  Scannern,  bic  fi«^  tjcrmittclft  il^rcr  ©cbnib 
einen  933eg  burd^  aüc  ©(^toicriglcitcn  bal^ncn,  «nb  bic  Oc*  is 
legcnl^citen  atoorten,  gu  red)tcr  3^it  ®cbrau(^  t)on  [4]  il^ren 
gäl)igfeitcn  gu  maci^cn.  ®ie  ©cutfci^cn  übertreffen  oHc  5Wa* 
tionen  in  benjenigen  (ärfinbungen  beö  SScrftanbc^,  bic  burc^ 
Sänge  bcr  ^txt  unb  l^artnädigcn  glcig  gur  S3oniEommcn]^cit 
gebrad^t  toerben.  -öl^rc  ©^jrad^fcnntni«  ift  erftauncnb.  Äcinc  20 
geringere  Sigut  mad^cn  fic  in  bcn  ©tubien,  toorinnc  lange« 
SJac^fmncn  einen  forfd^cnben  ®cift  auf  (äntbccfungcn  leitet. 
-3n  allen  ^'"^ex^tn  bcr  ^^[xt  unb  SKatl^cmati!  ift  i^r  9Scr« 
bienft  unftreitig."  ßnbltc^  l^at  er  bcn  großem  S^cil  bcr 
SJation  in  bcn  niebern  ©täuben  gum  Slugcnmcrf,  unb  25 
l^icr  pnbet  er  bcn  Sl^araftcr  in  t)ier  Sarbinaltugenbcn  ein* 
gef(i^loffcn :  9tcblid^fcit,  Siufalt,  ärbcitfamfcit, 
unb  SBirtl^fc^aftlid^fcit;  unb  rü^mt  bcfonbcr«,  unter 
allen  ßolonipcn  ber  ©nglänbcr,  bic  S)cutfd^ett  aU  bic 
uüfelid^jicn  ©lieber  bcr  ©cfcflfd^aft.  Stuf  bicfe  Slb^anblung  30 
folgt  eine  2te  eben  fo  tool^tgcfd^ricbcnc  über  bcn  ßl^araftcr 
ber  5Ricberlänbcr.  3)  ba«  Scbcn  JRid^arb  ©at)agc, 
eine«  nid^t  unbcrfll^mten  bramatifd^en  S)id^tcr«  gu  ^ofc« 
3citcn,  beffen  ©cfd^id^tc  burd^  bic  ©raufamfcit  einer  un* 
natürlid^en  9Dtuttcr,  unb  burd^  bic  Unbiegfamfeit  feine«  eignen  35 
ß^arafter«  mertoürbig  toirb.  4)  (Sin  ^ijmnu«  an  bic 
5Rajaben  »on  Slfcnfibc.     5)  bic  ®af fcnfcl^rer,  eine 


^  [Nro.  1. 

@tabt(£I(oge  ))on  3ago,  too  3Rantt  unb  Stau  gegen  ein« 
anber  fingen,  gttr  ein  feinet  Oefül^t  iji  ber  Ion  bcteibigenb, 
intb  bie  9^tta(]^tnngen  fo  gemein,  n>ie  ber  ©affentotl^  bed 
©önger«.     6)   ber   Sanb^jriefter,   ein   furje«  ©emälbc 

öbiefe«  glti(f(i(!^en  unb  el^rttjürbigen  ©tanbe«,  ba«  aber  feine 
anögefud^te  3^8^  entl^ätt  7)  Sobrebe  auf  ba^  Bier. 
2)er9(etd^en  SBerle  ber  (SinBilbungdfraft  finb  unertrSgttd^, 
toeil  fte  mit  faltem  $erjen^  aber  bod^  mit  einem  geteiffest 
©c^toung,  ber  Scgeiftcrung  fe^n  foll,  niebergefd^rieben  n>ed>eit, 

10  unb  fte  erinnern  un^  an  bie  Seiten  ber  mal^Ierifd^en  unb 
ej)if(!^en  ■ßoefie,  bie  $crr  3<^'^öi^iä  el^emat«  Beij  nn^  einge* 
fül^rt  \)atu. 

[5]  f^tantftttt  utA  Sei)i}t0. 

^nlrtln    nnh    a^r;a^Ittngen    in    ßuxtüxh    li«i>i# 
15     ^nnier*  1771«   8«   13  V«  iS^gen« 

aSSir  »unbem  un«,  bag  ber  SSerfaffer,  ba  er,  »ie  tok 
auö  ber  SJorrebe  feigen,  fein  Original  fo  gut  jiubiert  l^at, 
^VLt^  übrig  beigaben,  in  biefer  Lanier  eine  ©aminlnng 
i^abetn  }u  fd^reiben.    3)ie  gef^tod^ige  9tait)ität  bed  ^urcarb 

20  SOSatbi«  intereffirt  un«  be^toegen,  toeit  fie  ein  treue«  öilb 
ber  2)cnfart  uub  ber  ©itten  unfrer  ^orfal^ren  betj  iuti$ 
bleibt,  fte  und  in  aUen  Keinen  Stebenjügen  audmal^tt,  nnb 
befonberd  be^  SBatbid  an^  bem  ^erjen  fommt.  (£r  n>ar  ein 
Pfaffe,  trat  gur  proteftantifd^en  Sird^  über,  unb  fül^tte  fl(^ 

25  nunmel^r  berufen  bie  ©d^etmercijen  ber  Pfaffen  unb  Spönnen, 
t)on  benen  er  jum  S^^eil  ^(ugenjeuge  gen>efen  mar,  aufju« 
beden.  Sluf  feinen  iDeittäufttgen  Steifen,  bie  er  aU  Orbend« 
mann  tl^at,  fammlete  er  ©toff  baju.  2)enn  )oon  9itga  bl§ 
Slom  unb  Sigabon   mag   ed  n^ol^I  mand^en  ^faffenfd^etmeit« 

30  fheid^  gegeben  ^ben.  äße  biefe  ©täbte  l^atte  er  befnd^t, 
tt>ie  und  ber  Serfaffer  biefer  gabeln  an»  ©teilen  unb  Äiu 
ft>ie(ungen  feiner  ©ebid^te  bezeigt.  ®er  Stuial^I  feiner  gabeln 
m^  Srjä^tungen  nad^,  ifl  i^m  (ein  'S)id^ter  überlegen,  benn 
fte  befleißen  au«  nid^t  toeniger  benn  400  ©tüden.    $etr  t>. 

35  ©emmingen  f;lanii,  unb  ber  SReccnf.  ifl  mit  il^m  längfl  ba« 
öon  überjeugt,  bag  Sure.  935  a  t  b  i  3  öerbiene,  toegen  feinet 


Nro.  l.]  _____ 

Saune  unb  fd^Iauen  3)ToKtgIeit,  fel^r  oft  bem  ta  %ontaint 
an  bte  Seite  flefe^  }u  toerben.  @onber6ar  tfl  e9,  ba§  (a 
Fontaine  unb  Surd^arb  äBalbt^  fel^t  oft  einerU^  @toff  (e« 
arbeiten,  ^ert  t>on  @emmtngeu  gtauBt,  la  Fontaine  ^tte 
ben  Surcarb  SBatbiö  ö^^^f^^^  »eld^eö  aber  fel^r  uutoal^ts:  5 
fcj^einüc^  ift.  S)er  SSerfaffcr  glaubt,  bicfe  S^^nfiiö^feit  be^ 
@toffd  l^be  t^ren  Urf)>rung  aud  münbH(i^n  Xrabttionen^ 
bie  ftd^  )Don  ei«[6]nem  ^oUe  jum  anbern  fortppanjen.  Sßir 
ftnb  ber  SKe^nung,  baf  9Ba(bid  fon>o]^(  a(d  (a  f^ontaine  au^ 
ä(tern  italiänifd^en  StoiDeQen  gef4ö)>ft  l^aben,  bU  jum  S£!^eil  lo 
ntd^t  mel^r  e^ifttren,  unb  gum  2^^ei(  un^  unklannt  finb. 
^n  unferm  Serfaffer! 

äßenn  n)ir  aufrid^tig  fe^n  [öden,  fo  muffen  toxx  gefielen, 
baß  ber  Serfaffcr  fel^r  oft  loerfül^rt  »orben,  eine  jirabc 
6ur(efter  %erfe  blog  n>egen  i^red  Sleibed  unb  @anged  fttt  15 
93urcarb  äßatbi^  äRanter  ju  l^atten,  unb  babet;  ben  brottigten 
Ser(  unb  bie  3Rine  bed  ^er(d  }u  oergeffen,  ber  in  bem 
bleibe  fteden  foQ.  Dft  to)irb  andi  bie  @j)rad^e  ein  SRantet 
t>on  ättcn  unb  9?euen  gcfeen.  Oji  bo^  @.  16.  »urcarb 
aaSalbi«?  «0 

©el^r  fd^mei^etnb  ift  e^  fxiftxliii, 

auf  ^o^er  g^re  ©ipfel  ft^ 

©urd^  fein  SJcrbienft  erl^ölj^t  ju  feigen ! 

Sod^  n>ann  man  auf  ben  gleiten  $ö]^en 

Unmürbge  neben  ftc!^  erbtidt,  35 

@o  pflegt  ber  9tang^  ber  nn^  entjfidt, 

Und  etioad  minber  }u  bet^ören 

2Bte  toir  in  biefer  trabet  ^öxtn. 
@.  20.   fprid^t   ber  lob   in   fel^r  mobemem  Ion:    ötl, 
f<)ra^  er,  in  ber  greube  ©ci^oo«.     ©icfe  gäbet  tx^  99 
tnnern  toir  und  im  @ng(if(!^en  ge(efen  )u  l^aben ;  allein  l^ier 
ift  fie  lange  nid^t  fo  gut  erjäl^ft.    2)ort  »irb  ber  ?cfer  «fle 
^ugenbUde  mit  auf  bie  bre^  B^^^  ^^^^  Sßamungen  ouf^ 
merffam  gemad^t,  unb   rätl^  fie  jum  Soraud,  e^e  ber  £ob 
bie  iStoxal  \pxi6)i:  l^ier  aber  nic^t    ®egen  bie  Sdtalogiess 
ber  S^l^iere  iß  aud^  gmoeilen  ein  toenig  ^rt  ongeftoffen: 
ber  aajolf  lä§t  pd^  "ooxt  gtoei)  «ffen  ^Jrügeln;  ber  Stier  fftr<j^tet 


Q 

^  [Nro.  1, 

fic^  t)OT  einem  geuer,  ba^  er  in  be«  Sötoen  $)ö(e  erblidet. 
3)er  Sauer  ift  ein  gemahiger  ©toihi«,  ber  fi(i^  beljm  geuer 
toärmet^  ba«  il^m  fein  $au^  öerje^rt,  Sinige  gabeln  "oon 
©eüerten,  bie  l^ier  in  anbenn  bleibe  erfd^einen,  gefatten  un^ 
5  nxd^U  S33a«  [7]  ©ettert  bcn  ©ele^rten  gegen  bie  ^flaflertreter 
fagen  (äßt:  3^  bin  nie  mcl^r  aBein,  ate  in  beinet  @efeH== 
fi^aft,  ba«  ift  xooi)x.  Slbcr  toarum  legt  ber  SSerf.  biefe«  bcm 
Did^ter  gegen  ben  93auern  in  SKunb  ?  -3(b  glaube  toir  l^ätten 
mel^T  toa^xt  S)i^ter,  toenn  fie  mel^r  mit  bem  Sanbmann  unb 

10  feinen  Äenntniffen  t)ertraut  toären.  ©.  100.  ber  »er* 
urtl^eitte  ©olbat:  $ier  t>exuxti)üit  aud^  ©eBert^  ^aUl 
ben  neuen  Surcarb  SBalbi^  burti^  il^re  SSergteic^ung.  Sinige 
fd^mu^ige  @rgäl(;(ungen  l^ätten  foBcu  toegbleiben.  Stuf  ber 
anbem  ©eite   muffen   »ir  bem  SDic^ter  ©ered^tigleit  toieber« 

15  fal^ren  laffen ,  unb  mit  SSergnügen  geftel^en ,  baß  fic^  einige 
»ortreflid^e  gabeln  in  biefer  Sammlung  finben,  bie  bi«  auf 
toenige  glecfen,  neben  Sid^ttocl^r«  bejie  ©tüde  gefteöt 
»erben  fönncn.  SDal^in  gehören  ®.  90.  80.  ©.  25.  ®.  37. 
©.  98.   ©.  75.   ©.  110.    ©.  71.   ®.  105.     (grtoägett 

so©ic  bc«  93ären  ©ci^luß,  ^txx  Slutor,  unb  ^ert 
6  r  i  t  i  f  u  ö !  toir  ertoägen  il^n  mit  bcm  ^errn  Slutor,  unb 
bitten  il^n  ein  gleici^e^  ju  tl^un.     SDic  gabel  iji  gut  erjäl^lt. 

^altetftabt. 

25     ^V0^.  1771.  8.  4  1000011. 

®«  fmb  biefe  ©inngebiAtc  groben  eine«  angel^^enben 
©id^tet«,  ber  eben  fein  eigentlid^e«  Salent  jum  (äfigramm 
terffrid^t,  inbeffen  aber  bo&  eine  reine  SJerfififation  unb 
Harmonie  in  feiner  ®en)alt  ^at.     @«  iji  toal^rfd^einli«!^,  baß 

^  ex  beu  SRatl^  unb  bie  ßritif  be«  ^errn  Sanonifu«  Oteim 
genoffen  l^at,  ber  ein  eben  fo  fbrenger  JRid^ter  aU  ÜKeijicr 
be«  SBol^lflang«  ift.  Sein  ein3iger  SiufaB  ijl  original  ober 
bebcutenb.  2)ie  ärt  unb  SBeife,  loie  ftd^  ber  Serfaffer  an 
$erm  SBielanb  onjubrängen  fudbt,   um  in  feiner  ©uite  mit 

^g  in  ba«  2^^or  be«  Slulj^m«  eingießen  gu  Wunen,  gefättt  bem 
9tecenf.  nid^t;  unb  bem  groffen  äRann  gefäflt  e«  getoiß  nod^ 


q 

Wro.  2.]  ^ 

totm^tx,  tocrni  toir  [8]  anbete  einer  Srflärung  in  ber  (ärfurtet 
Leitung  t)om  Vorigen  Oal^re  g(au6en  btirfen.  ®er  Äu«faK 
auf  ©erftenbcrgen  ift  unanftänbig.  S33er  fagt  ©in. 
SBifd^elm  $einfen,  baß  ben  SSerfaffet  be^  UgoUno,  ber 
STriabne  auf  9?a^o^,  be«  ?ieb^  cine^  ©falben  bic  ©rajie  t)er=  & 
laffctt  ^abe,  feit  bem  jtoifti^en  $errn  SBiefanb,  OacoH  unb 
i^m  bie  toor  unfre  SWufcu  attjeit  unglücftici^e  SDiißl^ettigfeit 
cntflanben? 

$ari§. 

Xioiz  et  constitutions  de  sa  Majeste  le  Boi  de  lo 
Sardaigne  publiees  en  1770.    2  Vol.  in  12.  a  Paris 
chez  le  Jay. 

6ö  ift  biefe^  ein  Slu^jug  i5on  bem  großen  2Ber!c  baö 
gu  Surin  ital.  unb  franj.  in  2  Vol.  in  4to  erfd^ienen, 
iinb  ben  16.  %px.  1770.  fuMicirt  »orbcn  x\t  i& 

©iefer  (Sobejc  ip  in  6  Sudlern  abget^eift.  ®a«  Ifte 
Su(i^  l^anbett  t)on  ber  ^Religion  unb  ber  äuffcm  @inri(^tung 
berfetfcen :  ba«  2tc  unb  3te  t)on  ben  Srifcunalen,  l^ol^en  unb 
tiiebern  SSebicnten,  bie  mit  S3ertoattung  ber  -SujHj  tefd)äftigt 
fmb.  üDer  äKonard^  erlaufet  nici^t  bie  geringftc  3nter})retation,  20 
Simitation,  (ä^tenfion,  2Wobcration  feiner  ®efe|e:  fonbern 
tüenn  ber  9?erfianb  ftreitig  ift,  fo  tjerfangt  er  SSorflettungen, 
bie  um  neue  ©eftimmungen  beö  S33ortt}erftanbe^  ietj  bem 
SE^ron  bitten  foUen.  3)aö  4te  Su^  entl^äft  bic  Sriminaf* 
Gonftitutionen ;  S)a^  5te  bie  Jcfiamente ,  ßrPgeburt^red^t,  2?» 
Sibei  commiff.  ©ucceffion  ab  önteflat,  Sutcfen,  Suratelen, 
Donationen,  ^ßräfcriptionen ,  S)e^)oflten,  gunftionen  ber  9?o^ 
tarien  u.  f.  no,  S)a^  (e|te  ent^tt  bie  $erorbnungen  )oegen 
ber  3)om{inen. 

[9]  Nro.  II.    S)en  7.  gänncr  1772.  so 

f^tanlftttt  unb  Set)i}i0. 

JO^ne  Angabe  bed  Serteger^  ift  l^kx  l(;eraudge!ommen :    ^tn 
ünhrtx  mit  kitlutn  ;?[cii)^entien  Iflmpat^ijixtn' 
htx^ülftnntnXf  in  tlnl$tn%tiitn  hütü^üiUnnt- 
ment  übtx  hlt  pxnttfüntif^tnMnivtxfitüttn  ins» 
Btntfiilünh  titxl^ttttni^xUftn*  1772.  8*  5  flogen. 


1? [«rw>. «. 

Uniüetfttäten  in  2)eutf<l^(anb  tonnte  ftc^  jnm  Soraud  anf 
ä93tberf))rn(]^  Q^^a^t  ma<j^en,  nnb  toxx  (engnen  nic^t,  baß  er 
btefen   in   mand^er   Xbfii^t   loerbiente.     Sr  l^at   fd^on   einen 

fi  ©egenraifonneur  gehabt,  unb  l^ier  tritt  ein  nener  ijor  bie 
!(einen  Untioerfitäten  fel^r  ))atriotif<l^er  ^äm)>fer  auf,  ein 
3)lann,  ber  auf  9teifen  gemefen,  multoram  mores  vidit  et 
urbes,  unb  bak^  fo  einfettig  f))ric^t,  a(^  toenn  er  nie  avi9 
ber  (Sphäre   einer   Keinen  Uniioerfltät   ^erau^gefe^en.     9Bir 

lotDoOen  il^n  l^i^ren!  ^3(uf  !(etnen  Uniüerfttäten,  fagt  er,  tann 
ber  Se^rer  feine  3u^^rer  nä^er  fennen  lernen,  toetd^e^  auf 
großen  unmög(i(!^  ifl,  er  tann  ftd^  nad^  i^ren  Sü^igteiten 
rid^ten:  i^nen  aud^  bnrd^  feinen  Umgang  bienen,  unb,  \dcl9 
\>a^  befte   ift,  eine  f))ecieQe  3(uftid^t  nic^t   aQein  anf   i^re 

15  ©tttbien,  fonbern  and^  auf  il^re  ©itten  l^aten.''  3Äit  SRed^t 
[10]  tabeft  ber  ^err  3Jerf.  ben  äWanget  ber  lefetem  an  unfern 
beutfd^en  Uni))erfttäten ,  n>o  ber  3üngUng  ftd^  t>ö(Iig  fe(6ft 
überlaffen,  in  einem  Xlter,  in  bem  er  fid^  nod^  nic^t  regieren 
tann,  bie  loenigen  ®rane  tl^eoretifd^er  SQSei^^eit  fel^r  oft  mit 

20  be^t  Serberben  feinet  $er}end  unb  feiner  @itten  bejal^tt.  @r 
fetbfl  ti^ut  }u  Serbegrung  biefe^  $au)>tgebred^end  einen  Sor« 
fd^tag,  ber  aber,  toie  er  glaubt,  nur  auf  t (ei neu  Uni« 
üerfitäten  audjufUl^ren  ift.  ^jDie  (£(tern  ober  Sormünber 
foUen  il^re  Kinber  unb  3)>iünbe(  an  einen  ^rofeffor  au^  ber 

sö^acultät,  in  bie  bed  OüngUng^  iebedmaUged  $au)>t{tubittm 
einfd^tägt,  empfel^Ien,  bie  ®e(ber  an  i^n  ju  beliebiger  %\t9^ 
f)>enbung  einfenben,  unb  bann  foQ  biefer  äßentor  feine  3Rijtfen« 
fö^ne  toöc^ntßd^  etUd^e  @tunben  üerfammten,  unb  ol^ne  ben 
Se^rer  }u  f))ie(en,  burd^  gefettfd^afttid^e  Unterrebungen  fon>o^( 

30  tl^ren  @eift  afe  $erj  beffern."  ®ie  Söiögüc^teit  biefer  Sin« 
rid^tung  betoeigt  er  an^  bem  ä3et}f))iel  ber  engßfc^en  Scabemien, 
mo  fte  fc^on  mürtCid^  e^iflire.  Xber  nnfre  Unioerfttäten 
müßten  bann  n)ol^(  mel^r  t>ott  ber  englifdben  Sinrid^tung 
baben,  tt>ann  biefer  $(an  ant^  be^  un9  toürttid^  toerben  foUte. 

«5  3Bie  rmn,  totnn  ber  freil^eittiebenbe  Steoe  feinem  $ofmeijier 
utd^t  folgen  loiQ?  ^^ann  foD  er  e^  ben  6(tern  berichten." 
'iDer  el^rlid^e  $rofeffor!    (£r  mirb  getoig  ben  Unbant  jum 


11 

Nro,  2.] 

Sol^tt  l^abcn.  Uub  totan  bcr  Bcteibigtc  ®ol^tt  attc  feiac 
Sefd^ulbtgungen  über  x^n  audgef (glittet ,  fo  loerbett  ftd^  bte 
lieBen  (SItern  tpunbern,  bag  ein  [o  getelfftter  3Rann,  6[o9 
be^toegeis,  toetl  i^r  ®o^n  nid^t  alle  SoUegia  it\)  i^m  ^ören^ 
ober  and)  bon  feinem  ^ntipoben  Urnen  moUen,  fo  böfe  auf  5 
t^tt  toerben  Knnen.  steine  Scabemien  bereinigen  a(fo,  nad^ 
unfern  SSerf.  än^fprnd^,  ba^  ®ute  ber  engtifc^cn  Sot* 
tegien  unb  f^ottif(i^en  Uniberfitäten^  nnb  oer« 
meiben  i^re  54^«^/  <>^^^  fönnten  e^  »enigfien^,  ol^ne  baß  c« 
mel^r  ®etb  fojiete.  Se^  i^nen  fann  man  mit  ated^t  [11]  lo 
fogen:  medium  tenuere  beati.  ^SSSirb  and^  einer  l^ier  fein 
tiefgelel^rter  3)>iann,  unb  lernt  nid^t  ^unbert  unnü^e  Sad^n, 
fo  ijl  ba«  öfter«  fo  oie(  6eff er  oor  ben  Staat ! "  «ttein 
gefegt,  e«  loanbette  einen  ungtüdüc^er  SBeife  bie  {?ufi  an^  e« 
ju  toerben?  3)ann  erlaubt  i^m  unferSJerf.auf  große  äcabemtcn  is 
jtt  gel^en^  ober  lieber  fein  ®e(b  auf  getel^rte  3teifen  ju  oer- 
toenben.  ,,^(eine  Stcabemien  ^aben  bod^  oft  fel^r  griinblid^e 
unb  getel^rte  SögKnge  aufjutoeifen !  ®er  Seigrer  fetbfl  l^at 
auf  i^nen  ben  Sortl^eil^  ba|  er  fic^  nid^t  mit  bieten  (Siotlegii« 
3U  überhäufen  brauet,  unb  mel^r  t)or  fld^  flubieren  (annpo 
unb  nimmt  er  nic^  fo  oiet  SoQegiengetber  ein,  fo  l^at  er 
aviif  weniger  ausgaben,  toeif  man  ba  njol^tfeiter  leben  fann.'' 
Über  ben  Erntet  einer  großen  öffenttid^en  ^ibliotl^ec  ift  unfer 
SJerf.  batb  fertig:  ^at^benn  fte^t  aud^  ber  Seigrer  nid^t  in 
@efal^r  au«  nmn  unb  neunzig  ^üc^ern  ba«  b^iibertfte  )n  ^ 
fd^mieren,  unb  feine  @d^riften  mit  ganzen  Sollen  oon  Sita« 
ttonen  ju  über^iel^en :  ober  fo  oietmel^r  toirb  er  fetbft  beulen. 
Sufferbem  l^at  ber  $rofeffor  auf  großen  Xcabemien  )u  oiele 
^bl^attungen  mit  ber  Soncitienflube,  Promotionen,  §et;ertid^« 
feiten,  gacu(tät«arbeiten,  unb,  »a«  ba«  fd^timmfie  ift,  jemel^r  a« 
"^rofeffore«  auf  einer  Unioerfität  flnb,  jeme^r  janfen  fie  fld(|. 
^ud^  oermirren  fi^  auf  großen  Uniberfitäten  iunge  Seute 
burd^  bie  SJerfc^iebenl^eit  ber  ©runbfäfee  fo  »ieter  Se^rer, 
unb  ber  ©d^warm  ber  ^rioatbocenten  bermel^rt  biefe«  Unl^eif.'' 
S)ann  ttagt  er  op^  ganjem  ^erjen  über  ben  fü^nen  Slaifon«  3& 
neur,  ber  fteine  Untoerfitäten  fogar  abgefd^aft  l^ben 
toia,   unb  »ieberfegt   i^n  mit  SKad^t.    Sir   über  [äffen   e« 


^^  [Nro.  «. 

jcbcm  uiifrcr  ?cfcr,  [i(ti  über  bicfcn  Äefönncur  ein  neueö 
ataifonncmcnt  gu  beulen,  »etd^c^  il^m  nid^t  fcj^toet  ^Iten 
toirb.  Un^  ift  belj  äße  bem  ber  Slrgtool^n  eingelommen,  ob 
ottc  bicfe  Hcinctt  Slcabemien  tool^l,  tto^  aöet  Sortl^eite  il^ret 
5  Äfeinl^eit,  ni^t  gerne  gro§  »erben  möchten !  Wlit  [12]  ©.  53. 
fängt  gleid^fam  ein  nener  SEl^cit  biefeö  SBerft^en^  an,  unb 
biefer  l)Me  bißig  ferne  fiel^en  foHen,  toeit  ber  erfte  öermntl^* 
Ixif  feinettoegen  gef^rieben  ift.  Ein  t)on  unferm  SRaifonnenr 
gur  ßrfentniö  gebrad^ter  SSater  fragt  ittj  il^m  an :  anf  »e^c 

10  Keine  Unit)erfitat  er  benn  feinen  ©ol^n  fd^iden  foKe?  2)er 
SSerf.  toürbe  i(;m,  wenn  er  in  granfcn  tool^nte,  Erlangen 
t)orf(^(agen,  aber  ba  er  in  S33eft^)]^aten  tool^jnt,  rätl^  er  ü^m 
9t  int  ein.  SDaranf  toirb  9tinte(n  fel^r  nacfcbrücf  (i(i^ ,  gtoe^ 
Sogen  bnrc^,  ange^jrtefen,  nnb  fein  ?ob  mit  gttjelj  (ateinifc^en 

15  Sriefen  betegt.  SSSir  ^ben  nid^t«  bagegen  eingnwenben : 
aber,  ba§  ^Ibbts  Slnbenfen  mit  ärgerlid^er  Slnecbotenfud^t 
gefd^änbet  toerben  fott,  »ei{  er,  toäl^irenb  feine«  9tintetifd^en 
^rofefforat«,  in  Briefen  an  feine  Serliner  greunbe  ein 
SBört^en  gegen  3tinte(n  fallen  (äffen,  ba«  l^at  nn«  öerbroffen ! 

20  2)iefe  Sriefe  finb  toie  gefagt,  an  t^rennbe  nnb  getoife  nid^t 
in  ber  Slbfid^t  gefd^rieben,  nm  gebrudft  ju  toerben,  aud^  erfl 
nad^  feinem  2ob  l^eran^gefommen ,  unb  bafür  toiß  ftc^  ber 
33erf.  mit  aUcrIel)  ^Jogiertid^en  C)iflörd^en«  an  Slbbt«  ßl^a« 
racter   räd^en SSSal^r   ober   untoal^r,   fo   ift   e«   eine 

25  fd^led^te  S^renrettung,  unb  bie  Slcabemie,  ber  bicfe«  bienen 
foH,  ^t,  fo  t)iet  toir  loiffen,  feine  tjon  ber  ärt  nötl^ig. 
Übrigen«  l^crrfd^t  in  biefer  Heinen  ©c^rift  an  öielen  JDrten 
ein  guter  Ston,  aber  an  nod)  mel^rerft  beleibigt  bie  affec* 
tirte  Saune. 

30  3)iiffelbiitf.| 

ikbtr  hlt  IID«l|rl|ett^    utbfi  jetnta^n   fieHer^n   troit 

SoMnn  ^eorg  ^ntüblf  1771«  8«  2Vt  I0ogfn. 
an  Tif^iülüf  1771«  8.  liB0gen« 

2)iefe  beljben  Keinen  ©d^riften  gel^ören  unter  bie   glüdf» 

85  Uc^flen  ©d^äferftunben  ber  3acobif(^en  SDZufe.  [IS]  2)er  2)i(^ter 

fd^eint  ben  großen  (äinflnS  ju  füllten,  ben  er  auf  bie  feinere 

SBelt  l^at,  unb  (egt  auf  bie  Soitette  unb  in  ba«  SlffambUei* 


Nro.  2.]  ^"^ 

jimmcr  bcr  ©roßcn  ein  Statt  nicbcr,  ba^  in  htm  (eisten 
^(cibc  bcr  93rod^urc  toit^tigc  ^a^x^dUn  ^Jtebigt.  SBir 
cm})f elften  bicfc^  93(att  über  bieSBaJ^rl^eitben  SBeifen 
unter  äffen  Söiaffen  unb  SSerHeibungen,  unb  fte  »erben  mit 
«n^  unb  bem  3)ic^ter  erfennen,  ba§  äffe  9Ääf(er  ber  S^fleme,  s 
ton  Snbeöinn  H^  je^o,  ba«  ®epräge  ber  SBal^rl^eit  in  ben 
SBerfen  beö  ©d^öpfer^  nid^t  gu  üertoifd^en  fä^ig  getoefcn  finb. 
®ie  lieber  an  iStife  at^men  ben  feinfien  *i)J{atonifmu5, 
unb  tt)ir  freuen  un^,  baß  bie  ÜRufe,  bie  fie  eingegeben,  nic^t 
avi^  einer  ffiotf e  gegriffen  ift.  3)a^  ©ebtd^t  an  Slgfaiaio 
i(t  eine  fo  feine  ©pöttere^,  ba§  fetbfl  bie  fteiffte  ^ofbarne 
fid^  nid^t  entbrec^en  !ann,  in  ben  @))ieget  ju  fe^en,  ber  i^r 
torgel^atten  mirb.  3)a«  ganje  ^t  einen  fo  fe|len  Son, 
immer  bie  getreue  ÜKanier,  bie  toir  nie  in  einem  3Berfe 
beö  S3erf.  mit  fo  meiern  SSergnügen  bemerfet  l^^aben.  SEBeun  is 
tt)ir  au^jeid^nen  toofften,  fo  mürben  toir  unfer  gange«  Slatt 
füffen.  ®od^  unfre  ?efcr  toerben  un«  ®anf  n)iffett,  n)cnn 
lotr  tie  te(jte  Sirabe  l^erfegen,  bie  ben  Sl^arafter  be«  3)id^teri^ 
unb  feiner  reigenben  *ȧ^iIofop]^ie  fd^itbert. 

®ie  ftiffe  3Bei«^eit  o^ne  ©tolj,  ao 

3ln  beren  $anb  fid^  Liebesgötter  freuen, 

3)er  fte,  beftedtt  mit  grünen  SÄatjen 

3n  lem^^efd^en  ton  Siofenlfyolj 

®en  Sogen  unb  ben  Äöd^er  toci^en; 

3)ie,  feurig  ol^ne  ©c^mermere^,  as 

5Äid^t  flatterlfyaft,  unb  bennod^  fre^, 

933o^(t]()ätig  unfer  §erj  entjünbet; 

9Wit  einem  ?äd^e(n  oft  ergrünbet, 

9Ba«  fü^ner  ©eifter  5«eib  erregt; 
[14]  3)ie  mit  ber  SBa^r^eit  ftd^  oerbinbet,  so 

Unb  il^re  golbne  S93age  trägt, 

©en  SBertl^  ber  2)ingc  rul^ig  »ägt, 

3)a3  abgetoogne  ftiff  betrad^tet, 

gtid^t  auf  ^^Jaffäfte  f^ilt,  unb  $ütten  ni^t  tera^tet; 

©i4  gern  3U  Seibenben  gefefft,  ss 

Unb  I^ränen  bann  für  eine  SBoffuft  ^äft: 

®oc^  nid^t,  mit  toeibifc^em  ©etoimmer 


^^  [Nro.  2. 

Sbif  Stbetibtl^euer  gel^t;  tiid^t  immer 

S)en  Sobtent^))!  in  Stofentau^en  fiellt; 

^  leufi^en  XStfjen  ftd^  gefSQt, 

Unb  ^eubetttage  f^on  fxii  auf  bie  3^^^^  iDebet; 
5        Stur  eine  matte  2)ämmeTttttg 

dn  fcj^tbatjen  %ä(i^ten  fte^t,  toofür  bet  $ö6e(  bebet; 

Unb  totnxi  fiäi  mit  tetmegnem  @(^tDttng 

(Sin  OtTgeifi  i)6\^tx  no(i^,  atd  bie  9!atnT,  etl^ebet, 

SKit  (eifern  glügel  jwar  in  reinen  Sflften  fd^toebet, 
id        3!)^(^  immer  einen  Süd  bem  $imme(,  ben  fte  {iebt, 

Uttb  einen  Süd  ber  ffirbe  fliebt. 

l&loge  deFr.  de  Salignac  de  la  Motte  de  Fene- 
lan,    Areheveque  etc.    Discoura   qni  a  remportö  le 
15      ptix  de  rAcademie    firan^oise    en  1772.  par  Mr.  de 
la  Harpe. 

3fn  einem  Sal^rl^nnbert ,  too  man^  nad^  einem  ufret 
erften  ©enieö,  an  SBorten  bret^felt,  Heine  nnb  groge  [U] 
Serfuc^e  ma^t,  ©ebanlen  }n  em)>ftnben,  nnb  (Sm)>ftnbungen 

20 mit  ^änben  jn  greifen;  tco  man  ^)>f erfüllte  baut,  $o(j« 
f(i^nitte  fd^reibt,  nac^  9^oten  fid^t;  noo  man  alle  ®pxadim 
ber  Äunp  nnb  Statur  öerwirrt,  ^rofa  fingt,  nnb  foctifd^e 
^aragra|)l^en  f(!^reibt,  mnfte  unö  biefe«  SBerf  be^  ^errn  b  e 
la  ^axpt  eine  erquidenbe  (Srfd^etnung  fet^n.     @d  ift  t}olI 

25  br  n^a^rjlen  unb  mit  fotratifc^er  SRägigung  au^gebrüdten 
©ebanlen,  ber  ©trom  ber  JRebe  öoüer  Harmonie,  ol^ne  ben 
älu^mud^d  eined  einzigen  unnü^en  ®üeb@/  toenig  9?ei>Iogifmu^; 
!ur3,  eine  glüdüd^  regierte  (Sinbilbnngdfraft,  alljeit  erl^ben^ 
t^n,  unb  gleid^  in  il^ren  3^^wungen.    ßvcmtiUn  fürci^tet 

30  man  [idij,  bem  9tebncr  nac^3ttf(i^reiten.  ÜWan  glaubt,  er  werbe 
für  bie  ©rabation  feiner  -äbeen  feine  9?uancen  mel^r  finben. 
Slflein  fie  fd^tummerten  (ängP  in  feiner  ©eefe,  unb  nid^t  erfl 
in  ber  ©tunbe  ber  ©eburt  ent^anben  fie  ai9  ungeheure 
2Rifegefta(tcn.    S33ir  tooflen  il^n  fetber  l^ören,  biefen  Ienoj)^on,. 

35  ber  ba^  Seben  ©ofrate«  fd^reibt.  (£r  ft>rid^t  bon  ber  ^txi^ 
ba  bie  SQSal^t  be«  Unterrid^t^  be^  bem  5)au})]^in  auf  genelon 


Nro.  2.]  '^^ 

pet.  „SBie  glüdl^  fcl^äftt  fic^  nun  gcnclon!  Hücö 
U)a^  et  6i^^et  jum  beflen  be^  menfd^Ud^en  ©ef^tec^t^  Bebaci^f, 
unb  gctoünfd^t  l^at,  t)crtraut  er  biefer  cbicn  «nb  (enffamen 
©cete,  fie  näl^rt  er  mit  SBal^rl^eit  unb  ütugenben,  il^t  fragt 
er  bie  ^üge  feine«  Sitbe«  ein.  2)iefe«  ijl  baö  ©lud  ba«  & 
er  genie|t.  3)iefe«  toar,  to^nn  i<3^  mid^  fo  auöbrüden  barf, 
ber  ©cbanfe  bc«  ®(i^ö^)fer«,  ba  er  fagte:  Raffet  uu« 
^tn^iftn  maiien,  bie  unferm  Silbe  äl^ntic^ 
f  i  n  b.  Unb  bann  ba«  ®emä(be  ber  ^fliti^tett  eine«  SRentor« ! 
2luf]^ören  ffir  fid^  gu  lefien,  nur  für  feinen  UntergeJeneu  lo 
bafel^n ;  ft(i&  !ein  Sßort  erlauben,  ba«  nic^t  eine  Seigre,  leinen 
(Bijxxtt,  ber  nid^t  ein  Seljffiel  felj;  2)ie  ©l^rfürd^t  für  ba« 
Äinb,  ba«  König  fetjn  tt)irb>  mit  bem  3od^  beteinigen,  ba« 
et  [16]  tragen  muß,  um  ju  fernen,  toie  er  e«  bereinji  feljn 
f oß ;  il^n  an  feinen  ©taub  erinnern ,  um  i^i  bie  ^fßc^ten  i5 
baton  bor}U}ei(]^nen,  unb  bem  ®to(}  beffelben  ju  (isgegnen; 
Steigungen  ju  beftreiten,  toeld^e  bie  ©d^meiii^eU^  ertoedt; 
i^after,  toeld^e  bie  SSerfül^rung  beflärfet,  bur(^  ©tanb^ftigfeit 
ber  ©runbfäfte,  burd^  UnfträfKÄfeit  ber  Sitten,  ben  ®etft 
ber  Unabl^ängigfeit  ju  bejtoingen,  ber  einem  ^ringen  fo  na*  20 
tärfid^  tft ;  feine  @m)>flnbfamleit  fo  gn  (eiten ,  ba§  fie  nid^t 
@Än)a(i^]^eit  »irb;  il^n  tabetn,  ol^ne  fein  antrauen,  il^n  ju^» 
toeilen  [trafen,  ol^ne  feine  §reunbf(j^aft  jn  berlie!;ren.  3nimer 
bie  ©ränjeft  erweitern  bon  bem,  tt>a«  er  tl^un  fod,  unb 
eben  fo  bie  ©rängen  näl^er  gufammengurüden  bon  bem,  Joa«  25 
er  t^nn  bar  f.     @nbttd^  nie  feiticn  Untergebenen,  nie  ben 

Staat,  nie   fein   ©etotffen  l&iittergel^en S)iefe«   ftnb 

bie  ^ffid^tcn,  bie  f!(i^  ber  äWann  auflegt,  gu  bem  ber 
aWonarci^  fagt:  id^  gebe  bir  meinen  ©ol^n:  unb  bem 
ba«  ?anb  guruft:    ©ieb  un«  einen  SSater!"  so 

©nblic^,  ibetd^e  erl^abne  ©teile  ift  ntd^t  bie  Anrufung 
be«  l^öd^ften  SBefen«  um  geredete  unb  SEBal^r^eit  unb  Sugenb 
(iebenbe  Sönige,  bie  ftd^  mit  biefen  SBorten  fc^fiefet: 

„©ieb  l^öc^fte«  SBefen,   bafe   aße  ©ro^en  ber  Srbe   bie 
fid^  rül^men ,   i^rc  ©etoatt  au«   beiner  C)anb  gu  em)>fangen,  «5 
nur  barum  pd^   baran   erinnern   möd^ten ,  um  gu  beben! en, 
n>ie  fie  bir  äl^nfic^  »erben ! " 


^^  [Nro.  S. 

Sottaire  fagt  in  einem  S3ricfc  t)on  biefer  Siebe:  C*est 
le  Genie  du  grand  Siöcle  p^ss6,  fonda  dans  la  Philo- 
sophie du  Siöcle  präsent. 

[17]  Nro.  111.    3)en  10.  Jänner  1772. 

5  Sonbon. 

Ii'an  deux  mille  quatre  oent  quarante.    Rdve 
s'il  en  fut  Jamals.    1771.  8.  1  Zi^}$übtt  7  ilogen  Wit 

3)icfe^  Sud^  cntl^ält  eine  ©atijre  auf  ba«  Sütaittx  bc^ 

10  3}crfaffer8,  unb  auf  ^xanlxeii^,  fein  ©atertanb,  jugleic^  aber 
auc^  ba^  3bea(  ber  SKoralität^  tok  er  eö  toor  fein  SJater* 
taub,  unb  fein  ^eiiaiicx  toünfd^te.  3)er  (Sinfaß,  ju  träumen^ 
baß  er  im  Qaf^x  2440.  in  ^^Jari«  fei),  l^at  i^m  ©toff  gu 
bet^ben  (Sntjtoeden   an  bie  $anb  gegeben.     @r  fie^t  aldbann 

i5atte^,  toic  er  eö  toünfd)t,  unb  ergäl^ft  feinen  SWitbürgern, 
at^  ein  SWann  t?on  700  ä'al^ren,  allerlei)  g(aubu)ttrbige  3)tnge, 
bie  gu  feiner  ^dt  5Diobe  waren.  33Senn  er  feinem  3^'^^^*^^ 
ben  Xeict  lieft,  fo  l^ört  man  t()m  nici^t  fo  rul^ig  in;  benii 
e^  ifl   oft  bittre   unb   l^arte  ©eflamation,   unb   fap   foütcu 

20  unö  bie  gel^äuf ten  *jßointen  be^  £  1^  e  ü.  3)*  @  o  n  in  feinem 
Sf))ion  Sl^inoi«  lieber  fet^n.  5luc^  bie  ©egenjiänbc 
finb  3U  gemein  unb  t^erbrauc^t.  S)ie  Etagen  gegen  ben  Sot^ 
ju  *»ßari^,  gegen  bie  333agen  ber  SReid^en,  bie  ben  Swßg^ittg^tii 
fo  befd^toerticä^  finb,  gegen  enge  unb  frummgefül^rte  ©tragen, 

25  gegen  SSicetre,  gegen  bie  Unanftänbigfeiten ,  Utj  ^inrid^tung 
eine«  SRitbürger«,  paffen  nid^t  fohjo^t  auf  $ari«,  aU  auf 
jebc  [18]  große  ©tabt.  ©ie  finb  un«,  gegen  bie  mit  ^atrio» 
tifmu«  unb  Srl^aben^eit  ber  ©cele  gefagten  ©teflen,  toenn 
er  toou  Srl^fö^ung   ber   menfc^tid^en  9iatur   ffrid^t,   loie   bie 

30  äöenuen  einer  ^auptftabt,  tt)o  man  unter  SRuinen  unb  bunftcn 
©etoölben  eine«  ©ot^ifc^en  I^or«  jur  äu^fic^t  ber  ^errtic^jieii 
'^aüäfie  geleitet  toirb.  ©eine  SHac^rid^t,  toie  man  bie  äRenfd^en 
im  Oa^r  2440.  begräbt,  ^at  un«  nid^t  übet  gefatten.  «uf 
einem  gemeinen  Seid^entoagen ,  ben  ber  $omp  ber  greunbe, 

35  al«  ©innbitb  ber  Stuf erfie^ung ,  umgiebt ,  filiert  man  in 
gtcid^er  ©efettfc^aft  ©rafen,  Sauren  unb  $erjoge  ju  il^rer 


17 

Hro.  8.]  ^  * 

uiüttcrüci^en    Stbc.      2)te    gange   Station    ifi    eine  9?otion 
äutoten.    SWur  erfd^recfen  «nfre  ?efet  ni^t  gu  gefti^toinbe ! 
3cber  Stirget  beö  Staate«  ift  »etbunben,   ein  SagebÄd^  ju 
Italien,  too  et  in  ben  Beften   nnb   gttiiMici^jlen  SlngenBIiden 
feine«   ?eben«    feine   ®eban!en    nnb   (Sntjjpnbnngen  nieder*  5 
fd^rciBt.     2)tefe«  S3n(^  toirb  Belj   feinem  Sob   eröffnet,   al« 
fein   leflauient,    ba«   et   feinem   Saterlanb   l^intertäßt,  bie 
beflen  ®eban!en  toetben  aBgefonbert,  nnb  bem  gemeinen  ©dfeafee 
ber  Äenntniffe  ber  Station   anuetttaut.    än^  bet  SRebicu«, 
in  beffen  §anb   et  gefiotben ,  toitb  öffentli^  genennt.    ®ie  10 
©^tiftpellet,  toel(j^e  gegen  bie  Sinl^e  be«  Staat«,  gegen  bie 
Sitten  fc^teiben,  ttagen  eine  SRaffe,  nnb  toetben  auf  öffentlici^^ 
Äojlen,  tjon  ben  toeifeften  be«  Solf«,  toegen  il^tet  Otttl^ümet 
betel^rt.  Statt  bet  bet)  nn«  geBtänci^ti^en  ®(anBen«befenntniffe 
ber  Sngenb,  toitb  im  3al^r  2440.  ber  Oüngling  bei)  einer  15 
fd^önen  Stacht  jur  Slnfci^auung   ber   $imme(«Kr<)er   gefül^rt, 
nnb  loann  er   bie  SSBnnber  ber  S(3^ö^)fnng   bnrci^«  Seerol^r 
betrachtet,   toitb  i^m  hurij^  2Ri!tof!o^>  bet  anbte  S^eit  bet 
S35e(t   in  bem  nnenblici^   Keinen  anfgef^foffen.     Un«    foHte 
e«  leib  tl^un,  toann  im  Oal^t  2440.  bet  3Jltn\ä)  no(3^  Sefeffo^)e  20 
nnb  SKiiftof!o^)e  niJtl^ig   ^ben  fottte,   um  ben  Sd^ö^jfet   ju 
lieben  nnb  jn  betonnbetn,  nnb  loann  et  [19]  bie  Statut,  bie 
öOT  i^m  liegt,  mit  eignen  Äugen  nid^t   tool^If eilet, 
beffet,   unb   mel^t  feigen  letnte!    Sn  bet  Sibliotl^ef  be« 
Äfttig«  loütben  toit  un«   mit  bem  Setfaffet  beffet  gefallen,  25 
al«  im  Oal^r  1772.  toenn  fle  jiatt  4  großer  Säle  nur  au« 
einem  mäfftgen  Äabinet  bepünbe.    2)ie  Urtl^eile  ber  Stati^toett 
Aber  Sorneille,  Stacine,  SSoffuet   unb  Senelon 
unterfdf^reiben  loir,  unb  freuen  un«,  baß  fie  toie  unfer  ^txU 
alter  benft,  ba«  eben  anif  gar  gu  oft  em})finbet,  que  Voltaire  so 
fait  du  Genie  avec  de  TEfiprit.  ®er  Stal^me  ^einrid^  be«  IV. 
mag   bann   bie  uerfificirte  $)iftorie  ber  Stgue  erl^alten,  »ir 
toiffen  nid^t  toa«   bie   Stadf^toelt  bamit   anfangen  foH.     SQSir 
l^alten  ben   3<^^^8   f^^   ^*"  SBer!  au^  toeit  bauerl^afterem 
Stoffe   gebaut.     On   ber  Stote   S.  221.   folgen  toir  nid^t  % 
gang  bem  SSerf.  in  feinem  Sntl^uflafme  für  ben  SSater  ?)oung, 
bet  alle  SDtoralität  auf  bie   eingige  S3etrad^tung  be«  S^obte« 

Litteraturdenkmale  des  18.  Jahrhunderte.     7.  2 


^^  [Nro.  S. 

unb  bet  (StDtgfett  gtünbete.  @t  fagt,  „totnn  idf  mt(i^  gatt} 
ftcrBUd^  glaubte,  fo  toütbc  xif  »on  bicfct  ©tunbc  an  mit 
mcittctt  ©Ott  bilbctt,  aöcö  auf  il^n,  baö  ift  auf  meine  eigne 
^erfott,  bejtel^ett:    i(i^  toütbe  baö  tl^un,  »a«  man  2iugenb 

5  nennt,  tt>enn  i(^  für  mein  Vergnügen  babet)  geiDönne;  unb 
au(i^  bad  taflet  tt>ürbe  tc^  auf  gleiche  SBebingungen  begel^en. 
3(i^  iDütbe  l^eute  ettoaö  jlel^ten,  um  eö  einem  Sreunbe  ober 
einer  @e(iebten  gu  geben;  unb  loenn  id^  morgen  mit  il;nen 
jerfiete,   fo  toürbe  id^  pe  toieber  für  meine  eigne  Sied^nung 

10  befiel^Ien :  Unb  in  aßen  biefem  ](|anbette  id^  nad^  Orunb* 
fä^en;  benn  id^  tl^äte  alle^,  toad  meinem  ®ott 
gefällig  ioäre."  SBir  glauben,  biefer  ©(^(ug  ift  ein 
toenig  gu  übereilt,  unb  ber  SJerfaffer  toürbe,  ioenn  er  aud^ 
feine  Stoigfeit  glaubte,   bod^  batb  emjjfinben,   bag  eben  ber 

15  ©Ott,  ber  unö  eine  Stoigfeit  gu  glauben  anbefiel^tt  unb 
lel^rt,  bie  5)inge  biefer  SBett  mit  fotd^er  SBeidl^eit  eingerid^tet 
^t,  bag  aud^  ber  geringjle  ©d^ritt  ber  Ungerec^tigfeit  [20] 
nic^t  unbejiraft  bleibt  —  —  ©aß  id^  feinen  ffiinf  ber 
Siebe  unb  ^"w^'ä'^^Ö   "leinem  9?ebengefd^ö))f   entgiel^en  barf, 

20  ol^ne  bafür  gu  leiben,  unb  bag  Slc^tfamfeit  auf  ba«,  toa^ 
unö  umgiebt,  ©efül^I  unb  Jl^ätigfeit  eben  fo  mäd^tige  2irieb* 
fcbern  ber  Sugenb  finb,  afö  Betrachtungen  über  lobten* 
Up\t  unb  Peid^enfieine.  93e^  ben  Urtl^eiten  ber  9?ad^» 
tt)clt   l^aben  toir  bebauert,  baß  ber  ?Serfaffer  mitten  unter 

25  bem  fei)er(ic^en  ©efic^t  beö  SKino^  ber  gangen  9?ation, 
^ö^nifd^e  Slidfe  auf  2»r.  be  ta  $ar^>e  toirft.  SBit 
glauben  nid^t  mit  il^m  an  bie  Äälte  biefeö  ©d^riftfietter«, 
toir  ^(ten  il;n  öiefmel^r  für  einen  ber  toeifeften  ®ei|iet 
granfreid^«. 

30  SDiefe«  toirb  genug  fe^jn,  um  unfere  Sefer  einigermaßen 
mit  biefem  Sud^e  befannt  gu  mad^en.  @d  ))erbient  mel^r 
^d^tung,  atö  bie  gemeine  ^eflamation  gegen  bie  l^eutigen 
©itten  ber  großen  äBelt.  S«  ift  an  t)ie(en  Orten  mit  un- 
gemeiner SBärme  gefd^rieben,  unb  gur  "ißrobe  emj)fel(|ten  toir 

35  befonber«  ba«  Sa})itel,  über  ba^  grauengimmer,  2Bit 
freuen  unö,  baß  un^  in  ber  f(einen  9Jeife,  bie  toir  in  ber 
to>eiblicf>en  SBett  getl^an  baben,  t)iele  t?on  ben  Origina(jlüdt«i 


IQ 

Nro.  3.]  ^^ 

bcfattttt  iDorbctt  flnb,  bic  bcr  SJcrf.  aU  3bcalc  bc«  2440. 
Oal^rc^  ffijji^^t,  uub  bag  »ir  mit  Ool^n  Sunde  au«* 
rufen  fönncn:  3)ief  e  ©atterie  ber  @(i^ö}>f  ung  übet* 
trift  alte  ©adetien  t)on3taIten  an  ©c^önl^eit 
littan«  unb  Uap\}ael9l  ®te  Seicj^enrebe  auf  s 
ben  Sanbmann  em}>fc^fen  toir  unfern  Pefern  eben  aud^ 
al«  ein  ©tücf,  baö  ber  SKenfd^^eit  (S^re  maci^t. 

<BMax  unb  &ei)i}ig. 

;Xliiranlilun$  ti0n  HenSilrmUriglt^it^n  in  H^u  Keiilr  s* 
Junten  Had  Keiilridiger^^^  tion  16  ;2(ug>  177L  megen  lo 
Her  M^bväntijt  lietf  htn  fünften  |U  noll^ieir^n^ 
entmorfen  nm  3acüb  (StftXiltb  S&ltbtx,   Hart*  unH 
StfniitcUiS  ber  ^atrerUdren  fretfen  Utlti^BfiaU  (SnBiav*  [31] 
iBetr  <Sieorg  (^thmann  ijei^tel^  1771*    8*    1  :3iip!9abtU 
(3ft  in  ber  S5r5nnerif(|en  ^ud^l^anbl,  aKl^ier  ju  l^aben  für  1  fl.)  i5 
iBarum,  badeten  toir,  ba  mx  biefe«  Sud^  in  bie  ^anb 
nahmen,  fott  eö  f(!^tt)erer  fe^n,   ein  t)emünftige«  ®efeft   in 
ben  9iei(!^«fläbtett  eingufü^ren,  aU  anberötoo,  toenn  jumat 
biefe«  @efe(5  t)on  bem  Äaijfer  unb  Sieid^  unterjlüfet  »irb? 
333ir  merften  aber  ba(b,  bag  ber  SSerf.  ni^t  fowol^I  ©c^iöierig*  ao 
feiten  erörtern  toxü,  bie  in  ber  ©ad^e  liegen,  a(3  nur  fo^e, 
bic  öon  ben  ©anbtDerfem  gemad^t  »erben,  um  fld^  t)on  bem 
®efe^  (oöjutoiflen.     5)iefe  ©c^mierigfeiten  fotten  nun  barin 
befleißen.     1)   S3SeiI  baö   ©efefe  nur  $anbn)erf^,    nici^t 
3ünftemi6bräu(i^e  betreffe.     2)   SBeil   e«   nic^t   all^as 
gemein  genug  befannt  ^tmaift  tDorben;  unb  fre^ßd^  n>äre 
gtt  tDÜnfd^en,  bag,  tt>enn  benn  bod^  bie  ©efe^e  fo  (ang  fetjn 
muffen,  jebe^mal  ein   furjer  Slu^jug  baüon,   im  @tt)f  bet 
XII.   Jafeln,   ^maift  toürbe.     3)   Die    ratl^ 3 fälligen 
©üben  glaubten,  nid^t  baran  gebunben  ju  fe))n.    4)  3)ie  so 
^  r  i  t)  i  I  e  g  i  e  n  jifinben  bem  ®ef eft  im  S3Sege*   5)  5)ie  Obrig« 
leiten  Vonnttn  e^,  in  gleid^güUigen  £)ingen  änbern.  Der 
SSerf.  glaubt  biefe^  fetbji,  unb  red^net  l^ierl^er  bie  änjal^t 
ber  SDleijier  unb   ©efeßen;    SBamet  aber  fel^r  gegen   eine 
€nberung  mit  ber  3w«fti«ä6i8'"t  ^^  @d^inberföl^ne/35 
toeil    bie  (Sl^re    eine    fel^r    fi^Iid^e  @ad^e   toare, 
6)  Dad   ©efe^   toäre   nid^t   in   Obfenoanj   gefommen. 

2* 


^^  [Nro.  3. 

7)  !{)ie  Obtigtetten  i^ätun  nt(i^t  red^t,  )umal  ühtxxaH^^' 
fähige  ©Üben  in  SoT)}OTe  genommen,  ju  f))Te(j^en.  8)  SDte 
®Ubcn  l^ätten  il^tc  eigene  3nri^bictton.  ®eij  bicfer  ®e« 
fegenl^eit  n)itb  ein  ©ttaf))rotocoQ  angefül^rt,   itt  tattä^m  ein 

6  SReifler  nnter  anbern  fofgenber  SSetbted^en  toegen  gejhraft 
tonrbe,  »eil  er  $r.  S.  mit  uerbrfigüc^en  SEBotten  begegnet 
10  gl.  3fl  et  ol^ne  (Srtaubnig  \)om  ©ilbl^an^  gegangen^ 
20  gl  $at  et  [22]  SWeift.  5IR.  einen  $**  gefd^olten. 
20   gt.     |)at    er    einen    f)amel    gefärbt.      1    SE^L   4  g(. 

10  9>  ©oH  ber  Obrigfeit  nici^t  mel^r  Äed^t  jn  fiel^en,  ate  il^r 
bie  ©tabtüertröge  geben.  $ier  l^ol^tt  ber  SSerf .  erf^rei- 
(i^  an^,  unb  ma(!^t  eine  befonbere  Sln^fd^tDeifung,  in  oiel^er 
er  feine  (Soßectonea  Don  bem  Urf))rnng  ber  ®täbte  unb  ben 
®(tlxd\aUn  ber  (Silben  in  unb  anger  ©o^Iar  tounberli^  bur^ 

16  einanber  toirft.  (£d  l^at  und  befrembet,  ba§  er  bemerft^  bie 
SRünjergitben  in  ®od(ar  l^aben  ftc^  «verloren,  nvlk  bag 
er  fie  unter  onbern  ®ilben  fu^t.  2)ie  SUifingergitben,  ober 
bie  SKüngerl^audgenoff enfd^aften  finb  aud  ben 
beutf<!^en  äied^tdgefd^ici^ten  jiebermann  befannt.     @ie  toaren 

2p  ni^t  fotool^I  ^anbtoerfer,  aU  Dornel^me  unb  angefe^ene  ?ßriüa^ 
^5erfonen  in  ben  ©täbten,  »el^e  biefe  Privilegien  t>on  ben 
Äoijfem  erl^ieften.  ^adfi^tx  ba  fic^  bad  SKfinjtoefen  fo  fcl^r 
))eränbert,  biefe  S^ntilien  aud^  ))ieQei(i^t  foI(j^en  Unterntl^m« 
ungen  nid^t  mel^r  getoad^fen  loaren,  fo  famen  biefe  ®i(ben 

25  fiberaü  ab ,  unb  bie  ©tobte  gogen  bad  äRüngred^t  allein  an 
fid^.  Diefe  SWüngergefeUfd^aften  fmb  alfo  gang  verraucht. 
10)  S)ad  9iei(^^efe$  Snbere  nur  bie  äRig brauche,  mäit 
bie  Snnungdbrief e  unb  Orbnungen.  alle  biefe 
©d^toierigfeiten  pnb  bem  SSerf.  im  ®erid^tdftu]^I  »orgcfommen, 

so  un^  jiebe  toirb,  ober  nid^t  o](|ne  Serloirrung,  burd^  ratlones 
dubitandi  unb  decidendi,  mit  fel^r  (eid^ter  Wlüljc  aud  bem 
SSSeg  geräumt,  älm  ©d^Iug  loerben  nod)  einige  Heine 
©d^toierigfeiten  angegeigt,  bag  nel^mlicb  $anb)i)erfd))urfd^e  aud. 
ben   Säubern  groger   ©täube,  in   ben   Steid^dfläbten   feinen 

85  ®efe6en  gel^orfamen  tooQten ;  bag  bie  9tei(^d{iäbtif^en  Obrig«» 
feiten  oft  ))iele  Unorbnungen  liegten,  unb  bag  bie  Uneinig:* 
feiten  gn>ifd(^en  Statl^  unb  93ürgerfd^aft  audf^   ber  93efoIgungv 


Kro.  8.]  ^^  

eiltet  fotd^en  ^efeged  nt(^t  toenige  $tnberntffe  in  bett  9Be^ 
legten,  ^ottttfd^e  93ettad^tungen  fommen  arx^  l^iet  imb 
ba  t)or ;  bie  ^oUti!  ift  aber  [2S]  be«  »erf.  gad^  gar  nic^t  j 
®ie  »e^f})tele  unb  au«f<)rü<!^e  m  be«  ©anbwerf^jirettlgfeiteri, 
bie  ber  SScrf.  anführt,  toetben  mand^em  ^uriflen,  ber  bie  ß 
Olfenoanj  unb  ^räjubicien  l^ö^cr  ad^tet,  al9  bie  ©efe^e,  am 
fiebfte»  fei)tt.  äSir  muffen  unö  l^ier  eine  Weine  9Jef[e^ctt 
über  ben  ®ntg  erlauben,  ben  bie  menfd^Kd^e  ®ee(e  in  gemiffen 
©c^tiftfleßem  nimmt,  xodift  bie  ©egenjidnbe,  bie  fle  bel^anbten, 
immer  nur  auf  einer  ©eite  ju  betrad^ten  gewohnt  flnb.  S«  lo 
fd^eint,  baß  bie  ^2lugen  ber  ©eele  burd^  bie  3tnftrengung  auf 
einen  ^unft,  bie  Äraft  fid^  über  unb  unter  fid^  unb  auf  bie 
©eite  JU  tDcnben  ganj  unb  gar  berfiel^ren.  2)iefer  SSerf. 
f^at,  feit  id^  »eiö  nid^t  toie  biet  Salären  fld^  mit  |)anb»erte* 
preitlgfeiten  abgegeben,  aber  er  ^t  babe^  nicbt^  gefeiten,  aU  is 
rec^tlid^e  (Sinmörfe  unb  il^re  SBibertegung.  |)5tte  er  nur 
einen  einzigen  Slidf  auf  bie  ©eite  getrau,  fo  »ürbe  er  eine 
©d^iöicrigfeit  gefunben  ^ben,  bie  ftärfer  ifl,  ate  alle  feine 
a)re^je]^en  anbere,  nel^mfid^  bie  ©d^mierigfeit ,  einge« 
»)urjeIteeigettnfifeigeSorurtl^eileburd^®efeftc8o 

gu  l^emmen.    SBie  lam  e«  baß  er  biefen  S3Kdt  nic^t  t^atc? 

SttffetborM 

man  htv  Hitbt  gegen  <6i^tt  O^tne  JUreiilgt  nan  htm 
^trrit  €amnicxitf  3ntcbU    1771«    8*    2  iBogeii« 

6ine  ^rebigt,  bie  bem  benfenben  ?efer,  um  öer«  25 
fd^iebener  feiner  unb  rid^tiger  ©ebanfen  unb  33emerfungen 
toiQen,  unb  bem  em)>finbungdboIIen,  toegen  ber  fimpten, 
fanften  unb  rü^renben  ©prad^e,  bie  ein  äbbrudf  beö  jarten, 
menfd^enl^olben ,  red^tfd^affnen  ©erjenö  be^  $rn.  S.  5.  ift, 
Vergnügen  mad^en  tt>irb.  2Bir  loünfd^en,  fle  indbefonbere  in  30 
ben  $änben  atler  Sttern  unb  Seigrer  ber  3ugenb  ju  feigen. 
@(ü(I(t(^  toenn  pe  bie  barin  entl^attenen  ®orfd^rif^  [24]  ten, 
loie  Smpfinbungen  bon  ®ott  unb  Don  ber  S^ugenb  in  bem 
toeid^en  ^erjen  ber  ^ngenb  ju  erregen  unb  ju  ermatten  flnb, 

in  forgfäftige  Ausübung  bringen ! SSJann  merben  »ir  ss 

bod^   einmal  tjiete  fotd^er  ^rebigten   6e!ommen,  ate   gegen* 


^'^  [Nro.  4. 

iDärttge! 333ann  »irb  man  bod^  einmal  allen  S^oj« 

mattfd^fd^olafitfd^en  äBuß,  allen  S^egetif^en  Slttterßaat,  aQe 
ÄwnPf^Jtad^e,  aßen  Otatorifc^en  $rnnl  k.  ^vä  ben  ^tebigten 
l^tnandtDerfen,  unb  ibtod  gefnnbe,  t^etnünfttge,  allgemein  fagli(]^e 

8  nnb  allgemein  nüfetic^e  ©ebanfen,  in  einem  fotc^en  unge« 
WnPelten ,  einnel^menben  nnb  liettci^en  2^on  i)orbtingen ! 
©otci^e  Sorttöge,  toie  bet  gegentüärtige  nnb  bic  beijben  erflen 
be«  SJetf.  jliften  mel^t  ®nte«,  ate  bie  meifien  ©amminngen 
ton   ^rebigten    nnfter,    nnb    anöISnbif d^er ,    fo    genannten, 

10  großen  ^tebiget.  SBit  bitten  ben  $erm  0.  bag  et  un^ 
ton  ^t\i  gn  2A^  ^^\^  bergfeiii^en  ^\Mt  liefern  möge. 

ftit)iferflii^. 

lies  off  res  reclproques,  dediees  ä  8.  A.  Mgr.  Adam', 

Frince  Czartoryski,  gravees  d'  apres  le  tableau  origi- 

15      nal  de  Dietricy,  Peintre  de  ]a  Cour  Electorale  de 

SaxO)  par  I.  C.  Wille ^  Graveur  du  Boi,  de  L.  M.  I. 

et  B.  et  de  Sa  Majeste  le  Roi  de  Danemarck. 

@ö  ift  biefe^  SBerf  alö  ein  ^enbant  gn  ben  Musiciens 
ambulans  nnfer^  krül^mten  Sanb^mann^.    SKan  fielet  eine 

20  grau  bem  $oI!e  Sn^en  an^tl^eifen ,  baö  il^r  ®elb  anbietet, 
©ine  anbre  grau  l^äü  ein  ®Iaö,  nnb  ein  ^inb,  bag  ein  ©tüd 
Än^en  igt,  ftel^t  l^inter  ber  Serfäuferin.  2Ran  pnbet  l^ier 
alle  Serbienfte  vereinigt,  bie  man  belj  bem  SSerf.  gn  betounbern 
genjol^nt  iji ßö})fe   nnb   $änbe  biö   auf   ba«  l^ödffte 

25  Ji^t  aufgearbeitet,  trepid^e«  $eflbun!el,  unb  2Rannigfattig!cit 
unb  SEBa^rl^eit  in  ben  ©toffen. 

[26]I  Nro.  IV.    S)en  14.  Sänner  1772. 

ßamlribge. 

An  Essay  on  the  Subjects  of  Chemistry  and 
to      their    general  Division  By  B.  Watson  A.  M. 
F.  B.  8.  Fellow  of  Trinity  College  and  Professor  of 
Chemistry  in  the  University  of  Cambridge. 

®er  SSerf  affer   fe^t  ba«   855  äff  er  unter  bie   SWine:- 

raticn,  ücrgleiii^t  eö  mit  Ouecffitber,  unb  glaubt,  ba|,  fo 

86  tote  Duedfitber,  utiter  einem  getoiffen  ©rab  )?on  fünfißd^er 


Äälte,  eine  fotibc  ©ubftanj  \ßtx\>t,  man  ba«  SBaffct  ctcn  fo 
anfeilen  fönnc,  bag  cö,  jum  flüfftg  tocrben,  nur  einen  geringem 
©tab  tjott  ^i^e  nötl^ig  l^abe,  ate  anbre  5IRineTale.  ßiö 
betra(3^tet  er,  nad^  btefer  Slnatogie,  afö  ben  natürfic^en  B^ftönb 
bcö  SSJafferö.  Un^  bünft,  baß  nur,  in  einem  getoiffen  ®rabe  5 
l)Ott  Sälte,  eiö  ber  natürlid^e  3«^^«^  ^c«  SBaffer«  fe^,  weK 
man  fonji  bie  SBeife  gn  argnmentiren  umtoenben,  unb  ben 
unnatürüd^en  ä^ftanb,  too  nidf^t  überall,  boci^  bet)  ben  me^« 
reften  fotiben  Sörjjern  mit  eben  fo  meiern  ©d^ein  xoql\)x^ 
fc^eittlidf^  mad^en  fönnte.  lo 

©er  SJerfaffer  gfanbt  mit  JRed^t,  ba^  er  in  ben  3  9?a« 
turreidf^en  leine  df^arafterijlifd^e  Unterfd^eibe  anzugeben  toiffe, 
bie  einanber  entgegengefe^t  finb.  2*ie  frei^toittige  93e» 
toegung,  l^SIt  er  für  einen  inabäquaten  SSetoeig  ber  ?l  n  i  m  o » 
(ität,  unb  glaubt,  man  [26]  muffe  an  beren  jlatt  bie  is 
^erce^>tit?ität  annel^men.  Snbeffen  fürd^tet  er  toieber 
auf  ber  anbern  ©eite,  ba§  e6  getoijfe  ©efd^öjjfe  gebe,  bie 
man  unter  baö  ^flangenreidf^  red^ne,  unb  benen  man 
eben  biefe  ^erce^)tibität  nic^t  gängtid^  abfj)red^en  fönne.  SBo 
ein  getoiffeö  SSafcufarf^jiem  ifi,  baö  einen  circutirenben  SRal^r^  20 
ungöf af t  entl^ätt,  ba  ifl  P  e  b  e  n ,  unb  »0  ?eben  ifi,  ba  muß 
aud^  eine  fd^ärfere  ober  fd^toäd^ere  ^ercej)tion,  eine  größere 
ober  geringere  6a^)acität  jur  ©lüdffetigfeit  fe^n.  I)ie 
©^toämme  fc^fieffen  unb  öffnen  il^re  Mammillae;  bie 
Ä  0  r  a  ( I  e  n  jioff en  il^re  f augenbe  SBerlgeuge  avi^,  unb  gleiten  25 
fie  toieber  ein ;  bie  ©df^aalfifd^e  öffnen  unb  fc^tieffen  i^re 
©d^aaten,  gutter  gu  fuc^en,  ober  ©df^aben  gu  entfommen.  9?ad^ 
biefen  muf fefnäl^ntic^en  Setoegungen  fd^fieffen  toir 
nun,  pe  ge^^ören  in  bie  S(affen  ber  Siliere,  unb  geben  il^nen 
^erce^>tit)ität.  Mein  giebt  eö  ntc^t  ^flangen,  toie  bie  so 
Fleliotropae,  bie  ftd^  tägtid^  nad^  ber  ©onne  l^erumbrel^en, 
unb  il^re  5Kal^rung  tjon  biefem  ?id^t!ör<)er  mit  eben  ber 
©mfigfeit  fud^en,  atö  bie  SKufd^etn  fid^  be^  bem  Slnlauf 
ber  %hxi%  na(^  SBaffer  öffnen?  2)tc  Flores  folares  finb  in 
i^rcm  öffnen  unb  ©cbüeffen  fo  einförmig ,  toie  bie  Siliere  8& 
im  treffen  unb  Serbauen.  (Sinige  beobachten  ntd^t  bie 
Sal^r^geiten ,    fonbern    fd^tieffen    unb    öffnen    il^re  Stumen 


*^  [Nro.  4. 

aßgeit  um  bte  nämlid^e  ®tunbe;  anbre,  tote  eine  ©attuttg 
))on  dnfelten,  erf^etnett  nur  na^  ber  $t^e  unb  SEBttternng^ 
be«  Süma,  öffnen  pd^  f}>ätet  im  lag,  ober  öffnen  pd^  gar 
nid^t,  tDenn  man  fie  t>on  einer  füblid^ern  ju  einer  nörb« 
5  lid^em  93rette  bringt.  Trifolium,  ®aucram})fer,  afri* 
fanifd^e  Cattha,  Chrysanthemon  (reiten  il^re  Sfötter  ))or 
bem  ^egentDetter  |o  regelmäßig  an^^  bag  t9  fd^eint^  fie  fä^en 
e«  öor^er,  unb  l^ätten  eine  ?trt  üon  SSorforge  auf  bie  3^^- 
fünft,  tt>k  bie  Slmeif  en.    Einige  befommen  in  il^re  Stamina 

10  S  0  n  t)  u  1  f  i  0  n  e  tt  ^  bei)  ber  getinbejlen  Serfi^rung.  [37]  SDie 
3){uffn(arbetoegungen  ber  Stol^fatle  fd^einen  tt>ür^ 
(id^  in  ber  Sebl^aftigfeit  eine  2Äenge  i^iere  gu  übertreffen. 
äBenn  man  alfo  bie  Sett>egnng  ber3oo))]^t}ten  einem  inneren 
Principio  ber  $o(ition  gufd^reiben,  alle  93etoegungen  ber 

15  ^jjflangen  l^ingegen  a(d  b(og  med^anifd^e  Dilatationen 
anfeilen  loifi^  fo  fefet  man  fic^  babnrd^  in  ben  SSerbad^t, 
gleid^e  SBürfnngen  gn  ungleid^en  Urfad^en  jurüdffül^ren 
jn  »otten.  Sitte  ))^^pfd^e  Obferoationen  über  bie  Srjcngung, 
SRä^rung,  Organifation,  Seben,  ©efunbl^eit,   Äranf^eit  unb 

20  lob  ber  ^flanjen  l^elfen  eben  fo  wenig,  ein  unterfd^ei* 
benbe«  Sennjcid^en  feftgufeften,  afö  bie  metap^^pfd^e  ®j)e* 
cutation  über  bie  ^erce))tiöität  ober  ba«  SÄaaß  ber  ®(üdt« 
feügfeit.  SBir  »iffen,  beij  Srjeugung  ber  ^flanjen  ifl  bie 
Bereinigung  be^ber   ®efd^(ed^ter  eben   fo  nötl^ig, 

25  töie  beij  ben  S^l^ieren.  ®ie  9?  n  t  r  i  t  i  o  n  gefd^ie](|t  eben  auc^ 
auf  äl^nlid^e  2lrt.  ®ie  Cotyledon  ber  ^flanjen,  toetc^e  ba^ 
Corculum  einfd^tieffen ,  fmb  oottfommen  ber  Placenta  unb 
ber  SRabetfd^nur  ber  S^l^ierc  analog^  unb  toir  ^ben  oiele 
Orünbe  für  un^,  bag  ber  Embryo   ber  ^flanjcn  auf  ö^n» 

80  lid^e  ärt  genährt  toerbe.  Uni^  bie  Sungenf lüget,  jmifd^en 
toetd^en  ber  Seim  Pedft,  »erben  burd^  bie  ^utrefaltion  in 
einen  SR  i  I  d^  f  a  f  t  oer»anbe(t,  ber  jur  Slal^rung  ber  ^flanje 
fe^r  gef(^id(t  ift.  3)ad  %vi9^  unb  (Sinatl^men,  eine  3trt 
))on  liarynx,  unb  Sunge,  unmerl(ic^e  Slu^ün^ung,  Senen^ 

35älrterien,  SDlild^gefäße,  unb  ein  circulirenbe«  Fluidum  gc» 
l^ören  eben  fo»ot  ben  "iPflanjen,  aU  ben  Spieren.  Q^xt 
äuffete  unb  innere  Brautzeiten  l^aben  ungemein  biet 


»ro.  4.]  ^^ 

Slnaloged.  Sfn  ber  Slfflmtlation  ber  Stal^rung  ftttb  Tte  }u 
g(ei(i^n  ©efe^en  ongemiefen,  unb  fönnett  ntd^t  ade  annel^men; 
benn  bie  ^^riid^te  fd^mecten  eben  fo  gut  naci^  bem  Soben,  ate 
SDW^,  Urin,  gteifc^  unb  Seine  ber  liiere  nai)  bem  6c« 
f onbern gutter,  ba^  fie  genährt  ^t.  S)tc  S35affeTj)fIanjett  & 
itcten  [28]  eben  fo  fe^r  i^ten  befonbern  S3oben,  unb  jierben 
xoxt  bie  iBaffertl^iere,  xotnn  man  fie  aufd  Sanb  bringt.  (S^ 
giebt  äßaffertl^iere,  bie  unbemeglid^  finb,  toenn  bie  Säd^e 
üertrodnen,  unb  bie  i^re  betoegenbe  Äraft  »icber  erl^alten, 
toenn  e«  regnet.  5)iefe«  ijl  bie  ©efc^id^te  ber  5K  o  o  f  e ,  lo 
bie  im  SBinter  in  ber  feud^ten  ?uft  Stal^rung  pnben,  unb 
im  ©ommer  ijertrocfnen.  ®ie  gortpflanjung  burd^  3*<>^ifl« 
unb  äbleger  be^  ben  $oI^}>ctt,  ba«  SBibcrtDac^fen  ber 
ßreb^füge,  ©d^nedenl^örner,  Sibe^en  unb  @a{amanberfd^))>(in}e 
ift,  na(i^  ben  üerfd^iebenen  Sal^r^jeiten,  üottfommen  |)flan*i5 
2  e  n  a  r  t  i  g.  Slde  ^flanjen,  auger  bie  Monaecia  unb  Diaecia, 
ftnb  ^ermaJ)]^robiten,  bie  ©ci^aatfifd^e  auc^  $er- 
ma^j^robiten.  JReaumur  ^t  gejeigt,  bag  ber  Sieb* 
tourm  (ips)  ^ä)  o^ne  SSereinigung  ber  ®efc^[e(!^te  fortpflanjt. 
SBie  in  ben  ^ftanjen ,  fo  fle^t  anif  be^  ben  Silieren  ha9  20 

93(ut  flitt,  toie  be^  ben  g  r  ö  f  ci^  e  n 5)ie  ^flanjcn 

fd^tafen  unb  toad^en  toie  bie  I^iere^  unb  bie  äbioed^fet 
ung  biefed  3^1^^"^^^  if^  ^^^  ^^n  iungen  ^flanjen  ebenfadd 
l^öufiger,  toie  be^  ben  jungen  S^^ieren.  3(ud^  bad  Oestrum 
ifl  g(etd^rege(mägig  in  be^ben  Sieid^en.  ss 

SBir  mad^en  betj  bem  ©^ftem  be^  SSerfaf[er«  bie  be* 
fannte  Hnmerfung,  bag  ade  Sintl^eilungen  ber  ®efd^öpfe 
in  Staffen  u.  f.  to.  nur  in  ber  ®))ecuIation  unb  nit^t  in  ber 
Statur  ejijiiren^  unb  nur  SSorflettungdarten  unb  fSfäd^er  für  bie 
@d^toä(^e  be^  menfd^Ud^en  ^erfianbed  finb.  Stile  S^^eile  bet  so 
®d^ö))fung  flehen  in  unjertrenntic^er  ^erbinbung  mit  ein* 
anber,  toir  'otxmvA^m,  unb  getrauen  e^  fel^r  toal^rfd^eintid^ 
3u  mad^en,  ba§  aQe  erfd^affne  £)inge  ju  einer  getoiffen  Soll* 
fommenl^ett  unb  ®(lld(fe(igfeit  beflimmt  finb:  unb  bag  ieber 
Sör})er  unmerffid^  na(^  unb  nad^  oerfeinert ,  unb  in  einen  ss 
anbem  i^m  in  ben  mel^reften  ®tMtn  ä^ntid^en  t)ertoanbett 
n)erbe:  bag  ba^  äßaffer  bie  9)?ineralien^  bie  9RineraIiett 


^^  [Nro.  4. 

[29]  bic  ^ftaujcn,  wnb  btc  ^flaitgcit  bie  Siliere  crgcu* 
gen,  tttib  bie  fo  erjeugten  dnbbtbuett  aßgeit  no^  ^on  ben 
ßigetif^aften  unb  Stäften  ü^ret  SRutter,  aber  oft  bi«  gut 
Unfenntl^Ieit  tjetfemctt,  Bc^bel^alteit ;  ba§  bie  Spangen  auf 

oben  uutetftcn  ©tuffcn  Möge  5IRafd^inen  finb,  be^  »eld^cn 
man  be^toegen  meüeid^t  nod^  lange  loergebend  bie  Srjeugung^« 
toerfgeuge,  SStütl^en,  ©aanten  unb  gtü(^te  futi^en  bütfte, 
beten  SRe^anifmuö  ben  Äeim  bet  3ttitabi(itöt ,  obet  bet 
ßigenf^aften   »oHfommnet  ^flanjen   ent^tt,    unb   ba§  bie 

lo^flanjen  auf  ben  l^öl^etn  ©tuffen,  auffet  bem  SWet^anif» 
mu^,  i?etfd^iebne  ©attungen  J?on  SReigbatfeit  obet  u  n  t  e  i  f  e  nt 
@efül^(  l^aben,  toetc^e  afö  ^eime  fünftiget  ©inne  bet 
Il^iete  bettaci^tet  toetben  muffen :  bafe  bet  ©aamen  aHet  Si* 
genfd^aften  bet  Sl^iete   f^on   in   ben  ^ßflongen,  bafb  mel^t 

15  ba(b  toentget  teif,  üetbotgen  (iege,  unb  ft(i^  but^  mannet* 
ktf  anatogifd^e  SBitfungen  äuffete:  ba§  man  abct  biefe 
unteifen  Sigenfd^aften  nid^t  mit  ben  teifen  bet  Sl^iete 
tettoe^fefn,  unb  einettei)  Benennung  il^nen  bei^Iegen  muffe, 
fo   lange   anbte  befiimmenbe  9?amen  tjotl^anben  fmb.     5IRatt 

20  f ann  2Rof!  ni^t  SBein ,  SBein  nic^t  ®pxx\tu^ ,  SWilc^  nid^t 
95tut  obet  SRettjenfaft ,  SRettJenfaft  ni^t  etefttift^e  üWatetie, 
SKec^anifmuö  niii^t  9?cifebatfeit,  9?eifebat!eit  niii^t  ©efül^f  unb 
©innlid^feit,  ©efül^t  unb  ©innü^feit  nicbt  @m})finbung,  unb 
(gm^)finbung  nid^t  Seuttl^eilung^haft  nennen;   §ofgfic^  legt 

25  unfet  SJetfaffet  ben  ^flangen  mit  Unted^t  eine  ^etce^)timtät 
unb  ®(üc!feüg!eit  be^ ,  unb  baö ,  »aö  an  bet  ©ac^e  »al^t 
ift,  unb  mit  bem  ©^)tad^gebtau(i^  befiel^en  fann,  muß  fo 
lauten :  bie  ®tabe  bet  Steife  obet  ^etfectibilität  bet 
»egetabififdf^en  SSotbeteitungen  jum  tl^ietifd^en  ©efül^fe  unb 

80  ©inntidf^feit  bcftimmen  baö  SKaaß  bet  ©ntfetnung  bet  ^flangc 
ton  bet  fünftigen  tl^ietifii^en  ^etfectibitität,  unb 
bie  ©töge  unb  5IRanni<i^faItigIeit  bet  t^iettf(i^ett  ^etfectibilität 
beftimmen  ba«  5Waag  bet  tl^ietifd^en  [30]  ©(üdfetig»« 
feit.     ®ie  Setoegung  ifl  baö   gto|e  SBetfgeug  bet  SJetfei« 

85  netung  unb  bet  botauö  entflel^enben  ©lüdfcttgfeit  bet  SDtnge: 
fuft,  Mte  unb  SBötme,  «ettoittetung,  SRec^anifmu«, 
©äl^tung,  gäulniß,  geuet,  elefttifd^e  SWatetie  :c.  fmb  $fltf«« 


27 

mittet  unb  juglcic^  ^robuftc  bet  SSetocgnitg.  SRägigc 
Sctocgung  ijl  imtct  aUen  cjrijHtenbcn  SSctocgungcn  bcr 
gctabc  333c9  jwm  ä^^I»  3«  gcfd^toinb,  ober  gu  tangfant, 
bet  frumme:  S^bc  Setoegung  bcr  S)iiigc  räd^t  fi^  butd^ 
ancrfc^^affne  ^aft  fetter;  ju  gef(^toinbe  toirb  auf  f» 
einem  getoiffcn  ®rabe  immer!ti(i^  taitgfamer,  irnb  bie  gu 
tangfame  SSetoegung  gtf^toinber:  enbfid^  feieren  Be^be, 
aber  tjerfeinert  unb  erl^öl^et  auf  ber  aubern  ©eite  il^rer 
tcrgröfeerten  ®))iraltinie  um. 

SJir  begreifen  ferner  ni^t ,  toarum  ber  SJerf.  nit^t  be^  lo 
ben  Scnngei(]^en  ber  9?aturrei(^e  be«  Stitter  »on 
Sinne  geblieben  ift,  »ef^er  ben  SRineralen  baö  SEBad^f  en, 
ben  ^flangen  baö  SQSad^fen  unb  ?eben,  unb  ben  IHiieren 
ba«  SBad^fen,  feben  unb  6m^)finben  aö  ftete  ^enn* 
geici^en  bei^getegt  l^at.  i& 

iDes  Talens  dans  leurs  rapports  avec  la  sooi- 
ete  et  le  bonheur;  pieoe  qui  a  remporte  le  prix 
de  Tacademie  fran9oiBe,  en  1771.  par  Mr.  de  la 
Harpe,  8.  80 

@d  finb  eigenttid^  nur  bie  fd^önen  fünfte  unb  nid^t  bie 
nüfetid^en.  e«  foHte  l^eißen:  Sob  ber  fd^önen  tünfle. 
SKan  If^at  in  ^  a  r  i «  ben  *erfaf[er  ^ufig  Aber  feinen  ffitel 
fd^icanirt,  unb  il^m  bal^er  ben  SSortourf  gemad^t^  ba|  er 
feiner  SKaterie  nid^t  genug  getl^au  Ifeabe.  Snbeffen  l^at  biefe^  as 
©ebid^t  »ortrefKd^e  ©teilen,  obgleidf^  baö  ®ange  toeit  unter 
ber  $rofa  beö  Eloge  de  Fenelon  iji.  S5efonberö  l^at  unö 
gefaflen,  ba§  fld^  ber  Autor  ber  engen  [31]  ^effeln  ber 
frangöfifd^en  SJerfification  gu  enttebigen  getou|t,  unb  fel^r  oft 
blofe  für«  Dl^r  unb  nid^t  für«  äuge  gereimt  l^at.  Sine  ©teile  so 
über  SSoItaire  tooHen  toir  unfern  Sefern  auögiel^en,  nid^t  fo« 
iüot  toeif  toir  ben  Sluöbrudf  für  ^oefie  If^alten,  fouberu  woA^ 
ba«  gaftum  afö  ein  fettne«  ©tfldt  <)oetifc^er  giftion  be« 
trad^ten.  ©enn  bie  Sl^rönen  ber  ®m<)finbfam!cit  be^  ben 
SSerbienjien  eine«  JRiuate  ^ben  bie  Jlugen  be«  alten  3)id^ter«  35 
ton  Sctnej:  too^I  nie  befud^t. 


^^  [Nro.  4. 

J'ai  va  (puissent  mes  vers  au  Siöcle  k  venir 
D'ua  Exemple  si  beaa  tracer  le  soavealr!) 
J'ai  vu  le  Chantre  heureax,  (fae  Melpomeoe  iaspire 
Qa'ont  immortaUse  les  larmes  de  Zalfre, 

6        Au  seul  nom  de  Racine  atteudri,  transport^, 
De  son  rare  Oenie  adorer  la  beaat6, 
L'adorer  en  plearant,  peindre  avec  Oomplaisance 
Sa  facile  Richesse,  et  sa  douce  ^16ganoe 
Lui'm§me  en  r^p6ter  les  vers  les  plas  touehans, 

10        Et  des  tons  du  Po@fce  animer  ses  accens. 

Regelt  bie  ttlerfe^er. 

Voyages    and   Travels    through    the   Bussian 
Empire,  Tartary  and  Part  of  the  Kingdom 
ofPersia.    By  John  Cook,  M.  D.  at  Hamilton 
15      8.  2  Vol.  12  S.  Edinburgh  1770. 

(Sin  e(enbe^  93ud^  t^on  einem  nnmtffenben  iDtebtcud  unb 
furjfid^tigen  S3eoba(i^ter.  ^itxiVL  fommt  nod^  bie  üottfom* 
menfte  Untoiffenl^eit  in  bet  Sanbeöf^Jtad^e,  nnb  biefe  erjengt, 
toie  bet)  feinem  SHittruber,  bem  lieben  $errn  Abbä  Chappe 
20  de  la  Haute  Roche,  bie  (ä(^et{i(j^fte  dtad^tid^t.  ^oi)  mng 
man  nic^t  (äugnen,  ba^  il^m  bet  änblW  be^  Solal^  eint«  [32]  gc 
gegtünbete  Sritüen  gegen  bie  äßal^rl^eit^nebe  bed  $anma^ 
an  bie  $anb  gegeben  l^at,  ber  aber  bagegen  im  ®ent(.  äJ'taga}. 
U)ien)o(  mit  fcä^fed^ten  (Srünben,  ijl  öertl^eibigt  toorben. 

25  A  Foetioal  Essay  on  the  Existenoe  of  God 
Part.  I.  by  the  Bev.  W.  H.  Boberts  of  Eton, 
late  Fellow  of  Kings  College.  Cambridge,  4.  1.  8. 
WUkie  1771. 

(Sine  (Snnmeration  ber  gemeinen  ^emeife  für  bie  @^i« 

so  ftenj  ©otted   in  b(an(en  Werfen  gefc^rieben^  aber  leibet 

10   troden,  n)ie  eine  ))erfificirte  Ontotogie.     3^^4   2^^ei(e 

oerf))ricl^t  ber  $etf.  no(!^ ;  einen,  über  bie  (Sigenfd^aften, 

unb  ben  anbern,  über  bie  Sorfe^nng  ©otteiS. 


»w.  5.]  ^^ 

9}flf|rti^t  iHir  beit  Siell|olet  bet  Ihtitfl. 

Catalogne  des  üstampes,  Vases  de  poterie 
etrusquea,  figures,  basreliefs  et  bustes  de 
bronse,  de  Marbre  et  de  Terre  ouite,  onv- 
rages  en  marqueterie  eto.  du  cölöbre  Boule  5 
pere,  du  Cabinet  de  feu  Mr.  Crozat  eto.  par  Bemy 
tu  12.  185.  pag.  ä  Paria  chez  Muaier  pere. 

S)icfcö  SScrgcid^niö  gictt  bcm  ^«Mico  bic  ^a^xiä)t,  b«^ 
bie  groge  ©entätbefatnmiuttg  bed  Saton  be  (Sro}at  )»ev 
bte   9?u|ftfd^e   ^a^fetinn    gefauft    fe^,    uttb    nää^^cn^  tmd^  lo 
^ctctöBurg  atgcl^c,  unb   bietet  guglei^  bte  l^ier   augegeigte 
2Ber!e  flcgen  ßnbe  be«  ^ebruorg  jut  SJcrftetgerung  an. 


©en  31.  ®ec.  1771.  ftarfc  ju  $al(e  in  ©oii^fctt  ber 
^ünigli^e  ^tengifc^e  ^ert  gel^eime  ^ati)  ^lo^,  na^  einer 
fuTjen  Äranfl^eit.  i5 

[33]  Nro.  V,    S)en  17.  Sänner  1772. 

9}orbl|aitfen. 

riitr  S^au^ttl^nnftu.  1112.  SA  141«  SB. 

S«  finb  fed^«.     I.  Son   bem  iDal^ren  fficrtl^  be^so 
mcnfd^lid^en    ?eben«,    über  ^f.  90,  10.  ®.  1,    11. 
SBiber     ben    ©elbflbetrug     ber     Sl^riften,.  über 
3ac.  1,  22.   ©.23.     III.  ®ie  ^flid^t  ber  Sl^riften 
bem  Srtöfer  in  feinen?eiben  gleici^  ju  toerbcn, 

über    1  ^etti  2,   21 25.   ©.  45.     IV.   ®on26 

ben   Sntf^nlbigungett  be^  bem  großen  SBett* 

gerid^t,   über  SWattl^.  7,  15 23.  ©.  73.     V. 

Son    ber    großen  SJerantioortnng    berjenigen, 

toeld^e  Slergernig   geben,  über  SKatt^.  18,  1 

—  11.  ©.  97.  VI.  (Sine  em})fel^Ittng  ber  aÄenfd^en^so 
f  iebe,  ©.  123.  Sir  fönnen  nid^t  fagcn,  baß  biefe  ^rebigten 
nnter  bie  f  (^  ( e  c^  t  e  n  gel^ören.  iS«  finb  ©teilen  barin,  toetd^e 
tjon  SKenfd^cnfenntniß  gengen.  2)er  Serf.  mifd^t  toentg  ®ogmatif 
in  feine  Sortröge.  6^  fel^U  nid^t  an  gnten  unb  rid^ttgen  ©eban«» 
fcn.     ©ie  pnb  nid^t  burd^  (l^in  unb  toieber  noc^  geloöl^ntid^e) «« 


^^  [Nro.  &. 

jlrenge,  t)erbammettbe,  Urt^eKe  über  anbre  ^tiiQion^paxü^tXftn 
))erunftaltet.  9Btt  ^6en  aud^  gum  S^^ett  einen  ftmpetn,  ebe(n 
unb  reinen  Sn^brud  mit  Vergnügen  bemerft  3t6er  toir  mürben 
und  gteid^  anfangt  'bed  übertretnen  ®ef e^ed  ber  Un))artl^et}Ii(i^^ 

5  [34]Iett  fd^ulbig  mad^en,  toenn  mir  ni(i^t  aud^  bagegen  anjeigten^ 
mai^  für  gtecfen  toir  cntbedt,  Don  benen  mir  bie  gegen* 
»artige  ©ammfung  gereinigt  ju  feien  tofinfci^en.  SBir 
glauben^  barin  mand^e  unbeftimmte  unb  unrid^tige 
®ebanlen,  tDoburd^  er  fid^  Utj  benfenben  Sefern  fd^aben  ntag^ 

10  baBet)  6i6tifd^«afcetifd^e  ^lo^Uln,  l^in  nnb  loieber  einen 
ge}toungenen    unb    at[}u    gezierten    3(udbrudt^    a(fo 

gcl^ler   gegen  bie  ®inn>(icität  unb   ®eut(id^feit unb 

bo(^  jutDeiten  anif  9{a(^(ägigfeiten  mal^rgenommen  ju 
^6en.     ©nige  Se^fpiele  »erben  ed  erfäutern. 

15  Unteftimmte  unb  unrid^tige  ®eban!en  @.  17. 
I^eißt  ed:  „®er  menf d^üd^e  @eifl  fönne  in  biefer  S3SeIt  6e\f 
feinen  Semül^ungen  nid^t  »eife,  be^  feinem  Sifer  nid^t  l^eiüg, 
im  Sepfe  feiner  ®üter  nid^t  gIüdE(id&,  unb  im  ©enug  feiner 
SSergnügungen  nid^t  rul^ig  »erben.*'     ®ott,  ber  Url^eber  ber 

«0  menfc^üc^en  9?atur,  »irb  »ol^f  ben  ÜRenfc^en  ftttlid^e  Cor* 
fd^riften    ertl^eitet   ^ben,  »eit   er   bie   ÜJiif gtid^f eit ,   fie  ju 

befolgen,  gefeiten, gerner,  foHte  e«  »o^t  immer  an 

STienfd^en  gefel^Iet  l^aben,  bie  be^  i^ren  Semü^ungen  anc^ 
toirfüdb  »eife,  be^  i^rem  Sifer  aud^  toirftic^  ^eiüg,  im  Seftfe 

25  il^rer  ©üter  gtüdtüd^,  unb  im  ®enu§  i^rer  Vergnügungen 
aud^  toirflid^  rul^ig  getoorben?  Unb  »ad  »it[  $err  @. 
ant»orten,  »enn  man  i^m,  in  3(bfld^t  auf  bie  Semü^ungen 
bed  menfd^U(^en  ®eifled  nad^  äBeidl^eit  unb  ^eitigfeit,  bie 
©tette  ÜRattl^.  5,  6.  unter  anbern  Dortegt? ®.  20. 

£0  ifl  eine  fonberbare  ©tette ,  bie  »ir  aber  um  i^rer  Sänge 
»iden  nid^t  l^iel^erfe^en  fönnen ;  »ir  erinnern  nur,  bag  nn^ 
bie  (Sit e( feit  }»e^ma(  fel^^r  am  unred^ten  Ort  ju  fet^n 
bttnft,  unb  bog  »ir  bie  3(nt»orten  nid^t  blod  ))on  i  e  n  f  e  i  t  d 
bed  ®rabed  l^er  gel^olt,  über^au)>t  anberd  geant»ortet  Ratten. 

86®.  29.  l^eigt  ed:  ,,5ttttr  fetten  erjeugt  bie  Statur  Unge* 
l^ener.''  SKiemaW  giebt  e«  bereu.  2)er  böfe  2Kenfd^  ifl 
t9  nid^t  gau},  er   ifl  im«  [35]  mer  in  feinen  ig^anblungett 


Nro.  5.] 

g  c  m  i  f  d^  t.  9?od^  tocutger  treten  fie,  at^  f o^c,  in  bie  SGBeft. 
©.  30.  fagt  er:  ,,\o  ba(b  bie  Statur  i^re  unäd^ten  aRig«^ 
geburten  in  ba6  ^(eib  ber  9ieügton  üetfledt^ 
unb  für  Äinber  berfelben  unö  aufbringen  toitt, 
bann  ifi  t9  ^üt  ii)x  ben  ©c^Ieier  ju  eutreiffen^  unb  s 
i^re  Jugenben  für  lugcnben  anjufel^en,  burd^  »etd^e 
man  ben  Fimmel  t^erlteren,  unb  bie  ^öHe  »er* 
bienen    fann."      935ie    unbeflimmt    unb    fd^ief?    SBetd^er 

©atimat^ia«? SBa«  ifl  ba«  für  eine  Statur?    ^ter, 

nad^  bem  3i^f^^^^"^<^tt9f  ^i^  ^'^\^f  toarum  rebet  er  nid^t  lo 
Beftimmter  unb  beutüd^er?  @.  118.  nimmt  er  ba^  SBort 
Statur  »ieber  im  böfen  Serftanb,  too  er  e^  ber  9ießgion 
entgegenfe^t.  iBarum  brüd(t  er  ßd^  nid^t  etgenttic^er  au9^ 
üerberbte  ®enfen^«  ober  Sinnesart,  üerfel^rte 
Statur?  ©.32.  l^at  er  tttoa^  ä^nfid^e«,  «unfre  Sigen^  i5 
lieBe,  biefe  ungtttdtlid^e  SDtitgabe,  mit  metc^er  bie 
Statur  atte  il^re  Äinber  au^fteuert."  ®ott,  ber 
bie  SDtenfc^en  gut  unb  gfüdtüd^  l^aben  »itt,  fd^idtt  ftc  tool^t 
nid^t  mit  n)irf(id&  böfen  3(n(agen  unb  (Sigenfd^aften  in  bie 
S35eU,  ober  mit  §rtt.  ®.  gezierter  gu   reben,   fteuert   fte2o 

nid^t  mit  ungtüdEIid^enSDtitgatenaug. SBir 

fönnten  $rn.  ©.  aufforbern,   burc^  eine  ©c^riftfleHe  feinen 
©afe  JU  bereifen.   ©.  37.  „ber  SDtörber  erfennt  feine  SDtiffe* 
t^t   am  ©reuge,    unb   erl^ätt  ein  ^arabie^."      3)iefei8   fo 
gcrabel^in  gefegt,  ift  toenigftenö  anjlößig  unb  teic^t  ju  miß*  25 
brandneu,     ätber   e^  ift  tool^l  aud^  nod^  ungegrfinbet.     3)er 
SDtörber  mag   ein   ganj  guter   rec^tfd^affner  SDtann   geroefen, 
gu  feinem  ©d^ritt  aber  entloeber  burc^  unangenehme  ©ituo* 
tionen   im  tufferlic^en  gegtoungen,  ober   burdf^   eine  ^cfttgc 
Jeibenfd^aft   überrafd^t  unb  bai^ingeriffen   toorben  fe^n.     3n  30 
bei)ben  gätten,  er  mag  anif  taug  ober  furg  eingeferfert  ge^* 
tt)efen  fetjn,  ioarb  feine  S3efferung,  ober  Sefel^rung,  toic  man 
e§  nennen  [36]  toitt,  burc^  feine  uorl^erigc  gute  3)enFung^art 
ungemein  erteid^tert.    935ar  er  aber  öorl^er  nic^t  ber  e^rüdbe 
SDtann,  fo  fann  ja  toäl^renb  fetner  (Sefangenfd^aft,  bie  Diefieid^t  35 
taug   gett>efen   feijn    mag,    ba^   SBer!  feiner   93efferung   gu 
©taub  gebrad^t  loorben  fe^n*    §r.  ©.  l^citte  ftd^,  um  aßen 


*^^  [Nro.  5. 

SDttgbeutungen  tootjubeugen ,  tttoa^  totitzr  ttnb  bel^utfatttev 
att^btüdeti,  ober  IteBer  btefe  @teQe  )oeg(affen  foQen.  Unb 
»a«  foH  auf  c6cn  bet  37.  ®.  göttUd^e«  »tut  frtjn, 
ba«  aud^  ®.  90.  »icbet  bortomutt  ?  SRonfeufc.  SWit  a})ojM* 

5  gef(i^.  20 ,  28.  to>trb  et  biefeu  Sludbrnd  bo^  iDcl^I  Ät^t 
re^tfcrtigcn  tooUcn.  @.  82.  f(i^cint  $t.  ©.  bod^  bc»  Oubcjt 
eben  !citt  bort^eitl^afte«  ©d^icffot  Wufttg  gu  befKutmeu.  9?ut 
t>on  einem  Umftanb  gu  reben:  Slod  ein  fel^t  üetnet 
Stl^eil  bet  bamate  tebenben  Suben  l^at  beu  ©d^tttt  begättgen, 

iL  defum  gum  Stob  gu  beturtl^eiten,  unb  bagu  mi^gen  i^te  tm 
dugenb  auf  eingefogene^  unb  mit  tl^rem  SBefeu  k^ual^  bi(bt 
t)ertt)ebte  Soturtl^eite,  beu  iWeffiaö  betteffenb,  aud^  xA^ 
toenig  be^ettageu  l^abeu.  SBad  gel^t  ba^  bie  naci^l^,  unb 
bie  jefet  tetenbe  Subeu  an?    SEiH  man  ntd^t  bebett!eu>  bet 

isSol^n  fotl  ntd^t  ttagen  bie  iWiffet^at  feinet 
SJatet«?  SSieHeii^t  geigt  fKi^  batb  eine  ©etegenl^eit,  ü6et 
biefe  SRatetie  mel^t  gu  fagen.  ©.  87.  \pxii^t  et  Don 
$ettfd^aft  beö  ©atanö,  bet  toit  but^  ^i«  Slaufe 
entfagten,  unb  »etd^et  Wfe  SKenfd^en  enttif fen  toetbcn 

20  müßten.  SBol^et  loeiß  eö  $t.  ®.  ba|  bie  Sinbet  t)  o  t  bet^ 
laufe  untet  bet  ^ettfd^aft  beö  Satan«  fkl^en?  SBol^ct^ 
bafe  ba«  Söfe  fid^  butcj^  beu  ©atan  in  bie  SBett  eingefci^Iid^en? 
Sßol^et,  baß  bie  büfe  $anb(ungen  bet  äRenfd^en  bom  (Sinflug 
beffetbeu  mit  l^ettül(ften?    SBol^et,  bag  Böfe  SWenfd^en  untet 

25  bet  ©otl^mägigfeit  be«  ©atan«  flel^en,  tt3ie  et  pc!^  ©.  87. 
äuffett  ?  SBeife  et  nicl^t,  bag  man  ba«  Söfe  U^  beu  3Renf(i^en 
au«  gang  anbetn  OueQen  l^etleiten  fönne,  aud^  aQe  [S7] 
©d^tiftfteQen,  to)otin  man  getoül^nKd^  ben  ©atan  unb  feinen 
(Sinflug  finbet,   gang  bequem  unb  ol^ne  3^ang  anbet«  au«- 

30  legen  !önne,  toeld^«  un«  fte^tid^  t)on  Anfang  gegtoungen  unb 
l^att  fAeinen  mag,  ba  un«  bie  SotfieQungen  t>om  ©atan, 
feinen  (Sinfififfen  unb  SBitfungen,  mit  bet  SRuttetmifci^  be^* 
nal^e  eingeflößt,  unb  butd^  ben  nad^folgenben  Untettid^t  noc^ 
me^t  eingc})tögt    toetben?    SEatum    mag   bocj^  $t.  ®.   fo 

85  unbiblif(!^e«,  bem  gefunben  SRenfd^enbetflonb  anflögige«,  unb 
bet  ©itltid^feit  nad^tl^eitige«  3f«8  o«^*tamen,  üon  ^ettfd^aft 
be«  ©atan«?    ©old^e  bet  ^tetjl^eit  unb  ^mc&itiuni,  bet 


Nro.  5]  ^^ 

ÜÄoralität  unb  lugcnb,  toorauf  cnblid^  bod^  aHc3  j^inau«* 
!ömnit,  fo  ücrbcrbüc^c  ©äfec  flguricrcn  in  l^ciligcn  Stcbcn 
fcl^r  fd^Icd^t.  ^icrl^cr  fatrn  man  and^  nod^  rcd^ncn,  toa« 
@.  113.  114.  Pc^t,  ,bag  bic  Slnffid^t  bcr  mcnfd^ttd^cn 
©ccicn  bcn  Sngctn  anbcrtrant  i\t/'  nnb  toa9  @.  115.  üom  * 
i^fetgcn  3^^*^^*^^  g^f^gt  ift,  ba§  „bcr  UngtauBe  bic  ungifii* 
üd^cn  ©rängen  feiner  ©errfd^aft  nie  mel^r  erweitert,  nnb  ba« 
Safter  nie  mel^r  SJerel^rer  nm  feine  ättäre  üerfammeft  l^afce, 
a(ö  je^o/'  toie  er  fid^  gar  gn  gierßd^  unb  gefönjielt  auöbrfidtt. 
SBarnm  man  bod^  mit  bem  3^^*^^^^^/  »orin   man  lebt^  lo 

fo  ungnf rieben  fe^n  mag ! S35ir  foHten  benlen,  üer* 

c^iebne  3^i*?^i^^f^^   ^^  ®riec^ifd^en  unb   SÄömifd^en   ©taat^ 
e^n  frud^tbarer  an  Unglauben  unb  ?ajtern  gemefen,  aU  ber 
gegenwärtige,    ©iemit  genug,  ob  »ir  gleid^  nod^  mel^r  unter 
biefe  Stubrife  bringen  fönnten.  i» 

Siblifd^  afcetifc^e  gloöfeln  ®.  27.  „etoiger 
lob.  ©.31.  Äinber  ber  SBett.  @.  82.  Sid^t  ber  ®nabc 
Don  feinem  ?eu(^ter  geflogen.  ©.  87.  ^crrf^aft 
beö  ©atanö.''  SBarnm  nid^t  eigentlid^er  unb  faßlid^er  ta^ 
für:  §errfd^aft  unrichtiger  Segierben,  l^eftiger  ?eibenfd^aften,  aa 
ober  furj:  §errfd^aft  be^  35öfcn,  l^errfd^enbe^ 
S3öfe?  SBarnm  bod^  mand^e  neuere  ^rebigten  unb  Sr- 
bauungöfd^riften  noc^  [38]  immer  öon  bibfifd^en  9teben5* 
arten  toimmetn?  SBa^  fud^t  man  babeij?  ©inb  fie  etwa 
fagtid^er  unb  nad^brüdHid^er  ?  Äeine^  öon  beleben.  3ef u«^  25 
unb  feine  3l})oftet  rid^teten  ftc^  in  il^ren  SSorträgcn  unb 
©enbfc^reiben  nac^  bem  bamald  übtid^en,  il^ren  bamaßgen 
3u]^örern  unb  Sefern  üerfiänbtid^en  ©jjrad^gebraud^.  SBarum 
al^men  toir  biefe^  il^r  »eife^  SSetragen  nid^t  nad^  ?  u.  bergt,  to. 

©egtoungener  unb  altgu  gezierter  3(udbrud(3o 
©.  5.  ^eißt  t9,  ba«  menfc^lid^e  Seben  feij  in  mand^er  äugen 
,,etn  unglüdnid^ed  Sanb,  in  bem  ber  Slbfömmting  bed 
^immetö,  ber  ®eifi,  üerbannt  au^  feinem  Sater^ 
lanb,  ))on  ungefunben  9iebeln  Iran!,  in  ben 
Äetten  ber  Seibenfd^aften  feufgen,  mit  feinen  35 
^Sl^igleiten  ))erf d^mad^ten  mug:  ein  unglüdKid^ed  Sanb,  in 
bem  man  bcn  25 inb,  tocld^cr  un«  in  ein  bcfferc«  fibcr^ 

Litteratardenkmale  des  18'  Jahrhunderts.    7.  3 


34 

*^^  [Nro.  6. 

fd^tffen  \oü,  ntd^t  ungebutbig  genug  emarteti,  unb  mijt 
gefd^tDtnb  genug  annel^men,  fanu;"  ©d^t^et  ber  SSBinb 
efaien  üBet?  ©.  8.  „Saßt  un«  bie  ^zii  aiored^nen,  \odä^ 
toir    nid^t    einmaf    leben,    unb    bie    ber    ©d^öjjfer    felbji 

5  Don  bem  OiUdgette^enen  ^af)ttal  unfrer -Saläre 
abrcd^nen  toitb.  @.  34.  SEBit  übertäuben  burd^  bie 
tauten  @timmcn  unfrer  Seibenfd^aften  biefen  9{i(^ter  (bad 
(Setpiffen)  toetd^er  fein  älmt  nur  afebann  t>ertoa(tet,  wenn 
ber  Si^umutt  um  feinen  Stid^terfiul^l  aufhört,  unb  bie  ^artl^e^en 

10  fd^n)eigen.    ®.  119.  3)ie  Sietigion  l^atte  einen  neuen  j£l^ron 

bejtiegen,  il^re  Untertl^anen  bepanben  auö   jtoei)  ganj  Der- 

fd^iebenen  3Sößem  ic."     ^ierl^er  fönncn  toir  »ol^l  ani^  bie 

bereite  oben   angefül^rte  beJjbe  ©teilen  ©.  30.  32.  red^ne». 

9?ad^täffig!eiten.     ©.  114.  ^fo   oft   id^  ben  %ag 

16  be^  ©erid^t^  meinen  ®  ebanf  en  gegentoärtig  maii^/^ 
aSBer  rebet  fo?  Sben  fo  toenig  geföüt  un«  in  ber  fonjl  nic^t 
jtt  tjerad^tenben  VI.  SRebe  ©.  126.  Da«  Seben  Oefu  toar  eiiir 
große«  SRegijter  t>on,  SBol^tt^aten. 

[39]   9?od^   ettoa«  au«   ber   erflen  ^r.   üom   »al^ren 

2o335ert]^  be«  menfd^Iid^en  ?eben«,  ein  ®iM  be« 
©d^Iuffe«.  „Sil  toitt  fd^on  iftt  im  ^immet  leben,  unb  auf 
ber  (Srbe  nur  nod^  tool^nen.  äRein  ©eift  foK  ft^  über  bi^ 
Seit  erl^eben,  unb  toie  t)on  einem  gefunben  93erge,  bie 
unter     bemfelben     auffieigenben    ungefunben 

25  9?ebel  feigen  unb  tjergeffen.  3d^  toitt  mid^  mit  meinen 
(Sebanfen  in  bie  ©efeUfd^aft  ber  Sngel  unb  SJerflärten  begeben, 

mid^  in  il^re  ®ef})rä(^e  unb  Oubel  mif(^en r  unb  fd^on 

ifet  im  $immet  leben,  unb  auf  ber  Srbe  nur  nod^  »ol^nen/' 
3Bir  totinfd^en,  baß  $r.  ©.  ®eift  nod^  auf  (Srben   leben 

80  unb  tool^nen  bleibe,  bi«  e«  bem  §errn  ber.  SRatur  gefaßt, 
il^n  töirflid^  barau«  in  einen  anbem  ä^P^»^  J"  terfe^en ; 
baß  fein  ®eifl,  anfiatt  fid^  in  bie  ®cfeHfd^aft  ber  @ngel  unb 
Serflärten  gu  begeben,  nod^  feine  33rüber,  bie  SWenfd^en, 
to)ürbigen  möge,  unter  il^nen  ftd^  aufjul^atten;  baß  er  feine 

35  3[ugen  baju  gebraud^en  miige,  bie  SD^enfd^en  beffer  lennen 
gu  lernen,  ba«  $erj,  bie  mand^rle))  Steigungen,  ^^tten  unb 
gel^eimen  ®änge  beffelben,  bie  Sorurtl^eile  aller  Wct,  bie  in 


Nro.  5.1  ^^ 

ben  tnuetfien  ©egenben  beffetben  ni^m,  unb  ber  tDol^ltl^ätigen 
SBa^rl^ett  ben  (Stngang  bettDel^tett,  au^VL^p'ä^tn.  i)a4  tt>trb 
eine  in  aller  Slbfid^t  »cifete  unb  nüfeüd^ere  Sefd^äfttflwng  für 
i^n  fe^n,  aU  jene.  Übet^anjjt  iji  biefe  erjic  ^rebtgt  tfft\i9 
IVL  einfeitig,  tl^eite  ju  üoÜ  tronfccnbentater  SKotaL  Söenn  s 
toerbcn  bo^  äße  unfre  ©ittentel^ret  unb  ^rcbiger  einniat  bie 
^cxal  etnfUmmtg  and  bem  $immel  l^eraB  auf  bie  @rbe 
unter  bie  SKenfd^en  fül^ren!  ^x.  @.  beftftt  Slnlage, 
ein  töürbiger  ^rebiger  gu  toerben,  abtt  e^  gcl^ört  nod^  Se« 
arBettung  berfetben  bagu,  nod^  niel^r  ßenntntd  bed  menfd^tid^en  lo 
^erjenö,  nod^  ©tubium  ber  ©d^rtft  mit  3wj^^^tt«fl  g^funber 
äu^tcger  3-  33.  eine^  ®rotiu3,  SIar!e,  XatjUx,  ©emier;  no^ 
©tubtum  tu  [40]  ner  öemtinfttgen  SKoral  nad^  atten  unb 
neuen  Autoren.  ®ann  mag  er  btc  8obf})rü<i^e  berbtenen,  bie 
il^m  öffentlich  bor  einiger  Qtxi  ganj  »erfd^toenberifc^  pnb  i5 
ertl^eitt  ioorben. 

ttegen  bie  ttierfe^et. 

The    village    oppressed,    a   Poem    dedicated    to 
Dr.  Goldsmith,  4.    1.  S.  Bobson  177L 

^xijt  aQein  be^  und ,  fonbem  aud^  in  @ngtanbr  ifl  bie  20 
9tad^a]^mer]^eerbe  gal^treici^  unb  täfHg.  Sd  ift  biefed  eine 
f^toad^e  Stac^al^mung  bed  Village  deserted  t)on  2)ct.  ®oIb« 
fmit^,  unb  il^m  jugeeignet.  2)ad  @(enb  bed  unterbrttcften 
3)orfd  ^t  ber  Serf.  felbji  nid^t  im  S^raum  gefeiten,  unb  bie 
klagen  finb  un^oetifd^  unb  ergioungen.  25 

The  brother.    By  a  Lady  12.    2  Vol.  5  B* 

SBir  ioünfd^en    bafe    biefer   Sruber    ber   etnjtge   ©ol^n 

feinet  3Saterö  bleiben  möge benn  baö  SSJcr!  iji  unter 

ber  Sritif. 

Belle  Qrove,  or  the  fatal  Seduction  12.    2  Vol.  30 
5  S* 

SJermutl^tid^  bon  eben  berfetben  SJerfafferin. 

The  history  of  Mr.  Ceoil  and  Miss  Qrey.    In  a 
series  of  Iiettres,  12.    2  Vol.  5  $*♦ 

©el^r  teufd^  unb  güd^tig,  aber  fel^r  J)latt.  35 

3* 


^^  [Nro.  6. 

The  Nun;   or  the  Adventures  of  the  Marchio- 
nes8  of  Beauville  12.  2  ^«    6  d. 

®arfiigc  unb  6o31^aftc  Stonncngefd^id^ten. 

Foetioal  Essays   chiefly   of  a  moral  Nature, 
5     wtitten  at  different  Feriods   of  Time  by  a  joung: 
Man.     8.    IS.    6.  d.  1770. 

Sin  iunger  SKenfc^  ber  gute  Slbfid^tcn  i}at,  feiner  9Kuttet 
bie  ©ad^cn  bebicirt,  gerne  nüfttid^  feijn  xoxü,  aber  ate  ^cet 
e^  niemate  fe^n  tüirb. 

10  §elüetiuö  flarb  ben  26.  2)ec.  borigen  3fci)x9  an 
bem  ^obagra  im  GOftcn  Saläre  feine«  2Kter«. 

[41]  Nro.  VI.    ®en  21.  gönncr  1772. 

Zlntanailr  htv  b<utf4rtn  Mnftrtf  aufbot  3a\^v  1772* 
15     8«    324.  S. 

Oft  in  ber  ^rönnerifd^en  iBuc^l^anblung  aUl^ier  ju  l^aben  für 
1  fl.  30  fr.) 

@«  nnterf(^eibet  ftd^  biefer  ^imanaä)  ton  ben  borigen 
barin,  gn  feinem  Sortl^eit,  bag  toeniger  Slnecbotenfud^t,  weniger 

20  Unbcfd^eibenl^eit  gegen  unfre  befien  ©d^riftjietter  barin  l^crrfd^t; 
aQein  bagegen  ift  anc^  bie  @ammtnng  ber  ©ebid^te 
ärmer  nnb  leidster  an  innerem  ®etoid^te,  unb  bie  9?otij 
^joetifd^er  9?euigfeiten  mit  getoöl^ntid^er  glüc^tigfeit 
gefd^rieben.    Die  Sorrebe  an  $errn  Äretfd^mann  entölt 

2s  klagen  gegen  ben  äSandbedter  Soten,  gegen  ben 
D  e  n  t  f  d^  e  n ,  unb  gegen  ben  gangen  Xxupp  ber  Sßecenfenten. 
2)er  SSerf.  »iß  feine  9?otig  au«  bem  ®erid^t«))un!t  betrad^tet 
^aben,  ,^a^  fie  nid^t«,  aU  ben  @ummarifd^en  Sled^nungS« 
an^gug  bon  ben  @d^ä^en  M  beutfc^en  ®enied  unb  ®efd^mad(d 

30  entl^atte."  9Bir  fmb  bamit  gufrieben ,  unb  tottnfd^en  atfc, 
fünftig  nur  bon  il^m  bie  Slnjeigen  ber  Xitel,  mit  jtoe))  Sorten 
Semerfung.  SEBir  »otten  bie  JRecenfenten  ber  5Wottg  l^ier 
nid^t  mibertegen.  9!ur  einige  9nmer!ungen  »erben  und  unfere 
8cf er  ertauben.     SSJir  finben  ba«  parterre  be«  $rn.  2)r. 

35  [42]  unb  'ißrof.  @dbmib  in  ®iegen  mit   ungemeinem 


Kto.  6.]  zl. 

@(inH)f  unb  mit  feinen  SEBenbungen  ber  greunbf^aft  getabelt. 
aSir  toiffen  nod^  immer  nid^t,  ö)ie  $r.  2)r.  2Bat(j^e  SRe» 
tigion^gef d^id^te  l^ierl^er  !ömmt.  95eJ)  ben  Sriefcn 
t)on  ben  $rn.  ®(eim  unb  ©jjalbtng  l^ätte  bet  9?erf. 
fagen  foHen,  toa^  fid^  toürflid^  gut  SJertl^eibigung  be3  $rn.  5 
®teim3  fagen  läßt;  baß  l^ier  abermaf  bie  3"^^'wgtid^feit 
eine^  unbebentenben  SDtenfd^en  bnr(!^  bie,  ol^ne  fein  S?ottt>iffen, 
gefc^el^ene  S5e!anntmad^ung  biefer  Stiefe  bie  JJul^e  unb  ba« 
ebie  $erg  eine^  terel^rung^toötbigen  SWann^  töblic^  t)ertounbet 
^at.  SBunberbare  Somj)timente  gegen  bie  etenben  ^tobnftionen  lo 
be«  ^errn  ©taat^ratl^^  t).  ©efcler  pnben  toir  in  ben  ?(n= 
geigen  ber  SSSienerifd^en  ©d^aubül^ne,  fo  tt>te  bie 
SSerbeugnng  gegen  ben  $rn.  ü.  §  aller,  ba  er  mit  feinem 
U  f  0  n  g  t)or  bem  S3erfaffer  vorüber  gieng,  !(ng,  aber  gu  tief 
ift.  Unter  ben  ®  e  b  i  d}  t  e  n  geid^nen  fid^  befonberö  bie  ©tüdfe  is 
ton  Siammler,  S)eni^,  SKaftatier,  äRid^aeüö  an^. 
Seni^eimö  On^,  t).  Sön)en  l^at  nn^  nid^t  gefallen  motten. 
2)ie  ©elbftberfäugnung  fd^eint  un3  eine  fel^r  öerun» 
gtüdfte  (Smjjfinbung.  ©tetlen^  SSergötterung  ijt  ein 
©emätbe  fo  t)ott  ®otb  unb  ©ilber,  baß  toir,  um  e^  gu  fd^äften,  20 
unö  an  bie  erj^e  ^At  ber  SBieberl^erfiettung  ber  Äünfle  in 
-Stauen,  loo  ^enni  bfül^te,  t)erfeften  muffen.  ©.  36.  fonnten 
loir  aber  nid^t  toiber  in  bie  3^^ten  ber  S3e(ufiigungen 
gurlirffel^ren,  ba  toir  (afen: 

Sluf!   ^a^t  un^  unfre  grüne  ßtiUxt  25 

®en  freunbüd^en  @rgö^Iid^!eiten  u.  f.  to. 
fo  toie  baö  ®ebid^t  auf  ba^  ?anb(eben  @.  40.  anif 
toürflid^  um  30  üotte  Safere  gu  flJät  !ommt.    2)a^  ®t\pxcL6) 
ber  9?ad^t  unb  be^  S^age^  nad^  bem  Oefuiten  ©anabon 
l^ätte  nid^t  fotten  üerbeutfd^t  »erben.    Denn  toa^  fotten  toir  so 
mit  ben  ®ef)jräd^en  ber  ^lai^t  ff)un,  toenn  fie  fagt: 
[43]  Sd^,  bie  fonflen  mit  ginfterniß 

Unb  mit  ®rauen  begleitet  gieng, 

S)eine  ©d^toarge,  bin  gegen  35id^ 

(Sinmat  liebtid^  unb  jjräd^tig.  35 

©ieSWutter  be^  berSBiege,  ift  ein  artige^  ©ebid^t, 
mit  toal^rer  Saune  gefd^rieben. -3n  ber  Sbijtte  Don 


^^  [Nro.  6. 

SEBtUamot)  ift  feine  Sotbe  ber  ^^De,  nur  ^amtn  t>oti 
Slmor,  92t)m))]^en  unb  9laiaben.  3)ad  @Iau6tn9 B e ! e n n t « 
nt«  be^  ^erttt  ü.  ßreuj  tooHen  toir  l^terl^erieteti,  toett 
cö  Befottber«  für  wifr^  ©egenben  inteteffant  ifi: 

5        3(j^  pcrb,  unb  »iü  mid^  nun  m  jene  liefen  »agen 
2Bo  meine  ^l^i(o)o)}]^en  tul^n, 
3(i^  toerbe  ftc  nad^  fd^weten  9täfteln  fragen; 
Unb  bott  in  emig  längern  Ziagen 
®ie  l^ier  gefparte  ^tit  t)ertl^un. 

10       S)er  äbf^ieb   ber  9iu§ifd^en  gtotte  t>on  SSJit« 
lamot)   ift  !att,  unb  ba^  @ebic^t  auf  bad  SmBlem  ber 
gotbnen    ®ofe,   »omit   3^ro   Äaijferlid^e  aKajeflöt  ben 
3)tc^ter  noc^  Bef dienten  tDotten,  ganj  unb  gar  ))Iatt: 
2Bo  finbt  man  benn  in  unfern  Ziagen 

15        S)ie  ^atta«? 3d^,  i(^  toitt  eö  fagen, 

©ie  toal^re  ^allaö  ift  ber  SReufeen  Äa^ferinn. 

3n  bem  ©örtner  an  ^lorinben  l^aBen  mir  bte 
3Rufe  be«  ^errn  Äretfc^mann  nid^t  erfannt.  ®a3  neue 
Äird^enlieb  t>on  $errn  Si)tt>en  Ij^aBen  toir  tortrefiid^ 
2o.gefunben.  äBer  gleid^  barauf  tefentoir:  Ätimenen  toar 
ba«  33äuc^etd^en  gefd^iDoUen  —  —  O  $err  $i« 
tauber!  n)o]^inaud?  3)ad  Sptgram  auf  bie  l^ol^e 
Stifur  ifi  fel^r  gut,  unb  üBeraÜ  fel^r  a})})(icaBel. 

[44]  Sluf  eine  l^ol^e  grifur. 

J6        ÜDer  %lptn  @)>i^e  gteid^t  bein  aufgetl^ürmted  $aar; 
®ein  $au})t  ift  toti%  n)ie  fie,  unb  and^  fo  unfrud^tBar. 

@.  111.  jle^t  ein  üortreflid^e«  Oebid^t  t)on  Slo})jiodt. 
3Bir  üBergel^en  bie  anbern,  tl^eitd,  tt)eit  e^  nuBebeutenbe 
©tüdte,  ober  ^robultionen  ber  erjten  ©d^riftjleHer  ber  Siation 
sofinb,  töie  bie  Obe  SKaflalierö  auf  Saubon,  äu^  bem 
äSSan^becfer  8oten  kooUen  mir  nur  ben  fd^ünen  SinfaU 
bed  3)?ufentem)>etd  l^ier^erfe^en : 

®er  Siem^jel  ber  SWnfen. 

Z)er  3)eutfd^  unb  ©ried^e  ))flegen 
s&  SDed  9(tar«; 


Uro.  6.]  ^^ 

®CT  Siömcr  pflegt  auä)  mit,  tjon  iDcgen 

§od^  am  ©ctoölbc  j(^»e6ct 

2)cr  Sritte,  tote  S^erub,  utib  lefcet; 

2)et  SQSetf^  ift  Slbiurfftu«  uttb  Ätiflermann  5 

Unb  oben  flattert  ber  ^af)n 

S?ergo(bet  unb  IkUiä^  gu  feigen, 

Unb  fräl^et  6))ol)ecn. 

@n8li{d|e  eittetatot. 

The   present    State    of  the   European   Settle-  10 
ments  on  the  Missisippi,  with  a  geographi- 
ca! Description  of  that  Biver;    illiisträted  by 
Plans  and  Draughts.     By  Captain   Philipp  Fitt- 
mann,  4.    68.  sewed.  Nourse,  1770. 

®ie  euroi5äif*e   ^flangftäbte   an  beut  gtuß  SRiffifip»)!  15 
begreifen  Souifiana,  einen  S^eil  t)on  SSSefifloriba ,   unb  ba^ 
?anb   ber  3nbianer,  bie  man   unter   bem  [45]  5Ramen   ber 
Otlinoiö   !cnnt.     S«   ijt   eine  ärt   üon  ©taatlf^ift   bte 
»on  bem  9Kinifler,  ber  bie  Slngelegenl^eiten   ber   Sofonieft 
bcforgt ,   üon  bem  SJerfaffer   oerlangt  tourbe.     @r  l^at  ftd^  ao 
(ange  in  biefem  ?anbe  aufgel^atten,  unb  alfo  finb  feine  SWad^ 
richten  ungfei(J^  gtaubtoürbtger,  ate  ba3,  »a^  toir  burd^  bcn 
Iß.  ß^arleooijc  toiffen.    60  fallen  anii  nunmel^r  alle  Sintofirfe 
toeg,  bie   man  gegen  bag  Stima  t>on  S33efif[otiba   gcmad^t 
ftatte.     3!)ie  Suft  ijt  gemeinigtid^  rein,  unb  ber  §immel  fel^r  25 
l^eiter,   auffer  in  bem  9Konat  9Kärj  ünb   ®e^>tember,  toö 
l^äuftge  9tegen  fallen,  unb  raul^e  SBinbe  toel^en ;  tie  SHonate 
SRa^,  Oun.  3ut.  älug.  pnb  ungemein  l^eiß,  unb  ptöftti<!^ett 
unb  heftigen  ©türmen  unterworfen ;  ber  -San.  unb  gTebr.  fel^r 
falt,  bie  übrigen  SKonate  beg  Sal^r^  t>on  gemäßigter  335itter«  ao 
ung.     2)er   ©oben   ifi  ungemein   fru(!^tbar;   er  trägt   aöc 
@uro))äif(]^e  getbfrüd^te,  ©offen,  ©auf,  %lvLäf^,  8aunt»otte  unb 
2^ba! ;  ba^  @uro)}äif(^e  Dbft  !ommt  ^u  groger  ^ollfommen« 
l^eit.     S)ie  ßintool^fuer  mad^en  einen  fel^r  betoufd^nben  äBein 
t)on  toitben  Zxccaim,  ber,  ber  f^arbe  unb  bem  ©efd^mad  netd^,  s& 
bem   rotl^en  ^rooenjertoein  gttid^  fommt.     3)a5  Sanb   l^at 


Süffelod^f en ,  9te](|e,  unb  Sogeboi(b))Tet  in  gtoger  SRetige, 
Befonberd  Sitten,  ®änfe,  ^^toanm,  tfirtifd^e  $)üneT  unb 
^^afancn.  SDic  5Wff«  unb  ©ecn  ^atcn  gif^e  im  Ütctflug. 
^UmaU,  aU  bicfc«  ?anb  unter  franjöftfci^CT  §errfc^aft  ftant, 

6  b)utbe  ed  buT(!^  eine  äRititatf^etfon,  ben  fogenannten  SRajor 
ßontntanbant  regiert,  ber  aber  tjon  bent  ©ouDemenr  tcn 
9?eu  Drieanö  bal^in  gefegt  »urbe.  Cr  »ar  eine  Sreatur 
ton  i^m,  unb  übte  eine  abfolute  ©etoatt  über  ben  3ubiani« 
fd^en  $anbet  an^,  fo   baß,  toer   il^m  bur^  ®ef(i^!e  nid>t 

10  gingbar  iDurbe,  feinen  Slnt^eil  baran  l^aben  !onnte.  Sie 
5tibianer  »aren  baju  getoo^nt,  nnb  fein  3ntereffc  erforberte 
eö  toieber,  atteö  burd^  il^rc  §änbe  geljien  ju  (äffen,  ©rad^te 
iemanb,  ol^ne  bie  t)on  i^m  er!aufte  ^x^  [46]  (aubnig,  Saaren 
tnd  fanb,   fo  nöt^igte  er  i^n,  ed  bem  ^önigli(!^en  (Sommif^ 

15  fartn^  auf  SRed^nung  ber  ^Regierung  um  ein  geringe^  ju  ter« 
jfaufen,  unb  terioenbete  e^  in  feinen  92u^en.  !Z)ie  Cinn^obner 
loaren  aüt  überall  b^utangefe^t.  2)er  Sommanbant  fd^Iog 
alle  Sontra!te,  tor  bie  Lieferung  ber  Lebensmittel,  tor  ätuf« 
bauung  ber   öffentfid^en  ©ebäube,  u.  f.  t».     6r   fe^te   bie 

so  SabetS ,  unb  fonnte  atfo  bie  ßinber  ber  SintDol^ner ,  n)enn 
fie  ertuad^fen  loaren,  ju  ben  loic^tigften  $oßen  em)>febten. 
SlOeS,  loaS  äBaffen  tragen  fonnte,  mürbe  enroQiret,  unb  in 
jebem  j{ird^f))rengel  lag  ein  Sapttain  unb  bie  baju  gel^örigen 
OfficierS.     3)iefer  Sapitain  orbnete  bie  gro^nben,  unb  alle 

85  anbre  ^erfonalbienfte.  SRan  fielet  alfo,  U}ie  ausgebreitet  bie 
©etoalt  beS  Sommanbanten  Ut)  biefer  9Ri(itart)erfaf[ung  mar. 
jj)er  fiönigüc^e  Sommiffär  n?ar  eine  btoge  SRuHe,  burfte  nic^t 
toiberfprec^en,  unb  man  forgte  bafür,  baß  er  afljeit  auS  ber 
niebrigfien  (Elaffe   t>on  SReufd^en   geuxil^It  tourbe     Übrigens 

80  ift  ber  ®ti(  nid^t  ber  befte ;  bie  Kac^ric^ten  fetbjl  aber  l^aben 
ben  DoUIommenflen  S^arafter  ber  Sufric^tigleit  unb  Streue, 
unb  eS  loirb  biefe  Sd^rift  in  ber  Crbbefd^reibung  fünftig, 
als  eine  ber  erflen  OueQen  gefd^ä^t  werben. 

Transaotions  of  tha  American  Fhilosophioal 
85      Society,  held  at  Philadelphia,  for  promoting  useftil 
Knowledge,  VoL  1.  f^oin  January  L  1769.    to  Jan.  1. 
1771.    Quarto  printed  at  Philadelphia,  1771. 


41 

Kro.  6.]  ^^ 

3*00  ©efcHfd^aftctt ,  bie  el^cmafe  in  ^l^Habetpl^ia  bcti 
gottgang  nfi^Iid^cr  Scnntniffc  gnm  Gnbgtocd  l^attcn,  Dcr=* 
einigten  fi(J^  ben  2ten  3on.  1769.  unter  bem  SRamen  ber 
amerüanif^en  ©efeltf^aft.  S)er  erfle  33anb  tl^ter 
©d^tifft  entl^ätt  SSeobad^tungen  ictj  bem  ©urd^gang  ber  5 
S?cnu^,  1769.  ^enfiluanien  ift  gn  biefer  ScoBaci^tnng  t>iel 
teffer  gefegen  aU  (änglanb;  aKein  bie  Seobad^ter  l^atten 
t)ie(e  [47]  ©d^toierigfeiten  in  geftfefenng  ber  Bi^l^er  ganj  nn- 
J»e!annten  fangen  nnb  33reiten,  in  Slnfd^affnng  tüd[)tiger  Sn* 
ftrumente  u.  f.  ».  Ungemein  treu  unb  forgfättig  ift  bie  ®e*  lo 
fd^id^te  bicfer  S3eol6ad^tttngett.  ferner  finbet  ftd^  eine  SJad^rid^t 
ton  bem  5)urd^gang  beö  SWercurö  ben  9.  SRot).  1770. 
ffieobad^tungen  üter  ben  S  o  m  e  t  e  n  im  Quniu«  unb  -aufiu« 
1770.  Sine  Serbefferung  in  ber  Sonfbruftion  t)on  ®obfre^3 
(gemeiniglich  ^abletjö)  Ouabranten ;  eine  artige  SKetl^obe,  bie  is 
^eit  bc^  ?anf3  ber  ©onne  über  ben  SWeribian  anö  ben 
corre|j?onbirenben  C^öl^en,  ol^ne  $ülfe  ber  (5orre!tion«tafetn, 
locTmöge  ber  SSeränberung  in  ber  ÜBeftination  ber  ©onne 
l^erguteiten.  S^er  gtoe^tc  8lbf(^nitt  entf>ä(t  Saubtoirt)^* 
fd^aft.  S)er  britte  üermifd^te  Sluffä^e.  S)er  vierte  20 
mebicinifd^e  Stbl^anbtungen.  äße  biefe  ©tüdte  fmb  merf- 
toürbig,  unb  ijerbienen  Ermunterung  unb  80b  t)on  feiten  ber 
SJegicrung. 

Johannis  Iielandi,  Antiquarii,  de  Bebus  Britan- 
nicisCollectanea:  cum  Thomae  AcarniiPrae-  25 
fatione,  Kotis  et  Indice  ad  Editionem  primam. 
£ditio  altera.  Accedunt  de  rebus  Anglicanis 
opuscula  varia  e  diversis  Codd.  M.  s.  s.  descripta 
et  nunc  primum  in  lucem  edita.  8.  6  Vols.  2  1.  2  8. 
Imp.    Gul.  et  Job.  Bicbardson,  1770.  so 

äßen  Slttertl^umöoerfiänbigen  bei  mittlem  ßdiaU 
terl  ftnb  biefe  SWateriaiien  ein  fd^äftBarer  ©toff  gur  ©e* 
arfceitung.  S  e  t  a  n  b  \iaiit  oon  ^einrtd^  bem  Sten  ben  Stuf* 
trag,  alle  Slttetjen,  Sottegla,  Satl^ebraHird^en  unb  anbre 
öffentlid^e  £)rter  bei  fiönigreid^«  gu  befuc^en,  too  fid^  ©üdber,  ss 
Urfunben  unb  iJffentlid^e  ©d^riften  finben  möchten.  Äu^er 
biefem  toar  er  oor  einen  SKann  tjon  ©d^arffmn,  ©efd^modt, 


^^  [N»o.  7. 

unb  Seurt^eilung  gu   feinet  ^ext  betannt,  unb  ©totoe, 

$arrifon    unb  Gamben  ^a6en   ii)n  fel^t  «ft  [48]  mit 

^ortl^etl  genügt,   o^ne  eben  bie  OueDe  angujeigen,  to)o  fle 
gefd^öpft  l^atten. 

5  The  false  Step;    or  the  History  of  Hrs.  Bru- 
denal,  12.  2  Vol.  5  S. 

Sin  Spontan,  ber  eben  nid^t  bie  teid^fle  (Sinbitbung^Itaft 
toerrätl^,  aber  hcä)  feinen  moraüfd^n  9}u^n  ^aben  mag. 
£d  fliegt  alle^  ganj  pbfd^  unb  beutH(i^. 

10  A  Short  Qrammar  and  Vooabulary  of  the  Moors 
Iianguage,  8.  1  8.  6.  d.    Plezney  1771. 

©e^T  gnte  SKateriaKen  gnr  ©j)rac^e  ber  Onbon^.  2)er 
Serf.  l^at  lan^t  in  bem  Sanbe  gekbt,  aber  ber  )>l^itofo)>]^if(i^ 
Äü»3f  fe^tt. 

16  The  Contrast  or  History  of  Miss  Weldon  and 
Miss  Mosely  12.  2  Vols.  5  S.  sewed,  Noble. 

3^^^  grauengimmer  erfd^einen  l^ier,  bet^be  bon  entgegen* 
gefegten  (S^ataftern,  jebe  l^at  ©d^önl^eit  unb  Zahnte ;  allein 
il^re  Steigungen  unb  SKorat  finb  fel^r  üerfd^ieben.  Äl3  SSer» 
80  toanbtinnen  merben  fie  be)^be  in  einer  3<^ntilie  er}ogen.  Sine 
tDirb  munter,  (ebl^aft,  au$fd^n>eifenb ;  bie  anbete  !(ug,  be« 
bdc^tlid^  unb  nad^benfenb.  ©ie  erfle  l^^ratl^t  unb  ruiniret 
i^ren  ÜRann  butc^  il^re  Sludfd^tDeifungen,  il^re  äßul^me  l^e^tatl^et 
auc^,  unb  ertcirbt  ftd^  bie  Siebe  unb  Sld^tung  aQer  berer, 
bie  fte  lennen.  S)ie  SSegebenl^eiten  finb  intereffant  unb 
e^'emptarif(^.  Obgleid^  baö  SEBet!  tti(^t  ton  ber  J^l^^em  Art 
t>on  (Som))of!tion   ifl,   fo  tfl  bod^  bie  gute  3(bfid6t  )ft  (oben. 

[49]  Nro.  VIL    2)en  24.  Sänncr  1772. 

Seffmi. 

80  S«  C.  (i.  Ire  ßinxtt^  1Kiiterfuilrun$  ^tx  Hetlrtttliltiti- 

keit  lient  0i^ttltilrtii  ^fftift  nnn  htx  ^nhtts^fixnft 

^iit  jOtärberji  nnli  nnn  Vtxmtlhnnn  Irlntfilran* 

Uxiftiltx  4tirnitMn«  177L  1  »i^l^tt M  B. 

S)er  Serf.   }te^t    gegen  SE^otnafin^  unb  Saum« 

35  garten  uub  SD^id^aeti^  unb  aKe  biqenig^  }ü  ^tbe, 

meldte  bk  allgemeine  Serbinbtid^Ieit   biefer  be^ben  (Sefe^^e 


N,o.  7.]  ^^ 

teufliicn.  Wix  fürd^tcn  aber  fcl^r,  bag  fem  Sifer  für  ba« 
Slnfel^en  ber  l^ettigen  ©ci^rift  eben  feine  gtönjenbe  SBirfnng 
tl^utt  töirb.  ©a^  ®efefe  t)on  ber  ©träfe  be^  Job* 
f prägen,  1  Sud^  5!»of.  9.  crftört  er  fo:  ,,®ott  ^abe, 
aU  oberfter  Sel^nl^err,  ben  SKenf^^en  bic  335elt  na^  5 
ber  ©tinbflutl^  tüieber  übergeben,  unb  t^nen  gugleid^  bie  Sr^ 
laubnig  ert^eift,  Steifd^  ju  effen,  bie  pc,  fetner  SWeinung 
nad^,  tjor^er  nid^t  l^atten :  ba  aber  biefel  SWorben  ber  liniere 
fie  g(ei(^giltig  gegen  ba^  ?eben  il^rer  SKitgefd^ö|)fe,  unb  atfo 
aud^  ber  9Kenfd^en  bftbe  mad^en  Wnnen ;  fo  l^abe  er  biefc^  lo 
burd^  eine  befonberc  ©anction  in  ©id^erl^cit  gu  fe^n  gef ud^t." 
S)iefe  (Srflärung  ju  be»eifen,  »irb  barget^n,  ^bag  bie 
a»enfdt>en  t)or  ber  ©ünbflntl^  fein  gfeifd^  gegeffen  Ratten." 
®er  ©auptbetoei^  biefel  ©a^e^  toirb  [50]  barin  gefnnben. 
„S35ei(  ©Ott  ben  erften  SKenf^en  bie  grüd^te  ju  i^rer  ©j>e{fe  i5 
angetoiefen  l^ätte.  3)a  nun  Privilegien  im  engfien  ?5erftanbe 
genommen  n)erben  müßten,  fo  fotge  natfirlid^:  bag  bieüÄenfd^en 
ficb  aud^  !ein  größer^  JRed^t,  o^ne  eine  neue  auöbrüdKid^ 
Sriaiibnig,  über  bie  Sreatur  nel^men  burften." 

SBir  ^aben  immer  mit  Sdtet  gefeiten,  ia^  fo  üiete  ®ottc^  »o 
geleierte   baö  SSer^ättnig  3t»ifd^en  ®ott  unb  bem  SWenfd^en 
nad^   bem   bürgerlid^en  SSerl^ättnig  ber  SWenfd^en  unter  ein« 
anber   abmeffen.     2Bie  üiete   ©opl^ifmen   unb   abgefd^madfte 
©äfee   finb   nid^t  burd^  biefe  SSergteic^ung  oon  g»e^  fo  un* 
cnblic^  oerfd^iebenen  Singen  in  bie  ©otte^gekl^rtl^eit  gebrad^t  2* 
toorben.    SBir  überlaffen  übrigen^  bem  Sefer,  bicfer  Unter« 
fu(^ung,   oom   iJteifd^effen,    fefbft    gu  fotgen.     an« 
ÜRange(  ber  Urfunben  !ann  pe  fre^Iid^  nid^t  fe^r  oottfiänbig 
fe^n;   gum  guten  ®(üdt  ift  fie  aber  anif  nur  benen  »id^tig^ 
bie   pd^   otel   um   bie  rem  culluariam  antedlluviauam  be«  so 
Wmmem. 

jTie  ^erantaPung  be3  ®efefte^  vom  9Kenfd^nmorb  fott 
nun  alfo  barin  ju  fud^en  fe^n,  »eil  ber  SKorb  ber  J^iere 
ertaubt  n)orben  ip.  9tad^  beö  SJerf.  3)?einung,  toürbe  ol;ne 
biefe«  ®efefe  bie  Obrigfeit  nid^t  einmal  SKad^t  über  Seben  »6 
unb  S^ob  ber  Untertl^anen  l^ben;  „benn,  fagt  er,  ber  5D?enfd^ 
ip  nid^t  $err  oon  feinem  ?eben,  er  !ann  alfo  feinen  SScrtrag 


44 

^^  [Nro.  7. 

barübcr  cingcl^cii/  Un«  f^cinet  bte  Stiftung  bcö  ?cbcnö 
ntd^t  fott>ot  burci^  ein  ®efc|  anbcfol^tcn,  alö  t)tcl  mcl^r  burd^ 
bcn  crfictt  ©tunbfafe,  bag  fein  325cf cti  Beftel^en  fönnc, 
ba^  bcn  ©runb  feiner  3^^P<>^wn8  in  fid^  fcfbfi 
öl^at,  notl^toenbig  gemad^t  toorbcn  jn  feJ)n.  9?nr  ber  !ran!e 
SKcnfd^  entfci^ücgt  pd^  gu  jletBcn,  ober  (auft  nnbefonnen  in 
ber  ?eibenfd^aft,  bie  an.Ä  eine  Art  üon  Sranfl^eit  ift,  in  ben 
lob;  ber,  loetd^er  ben  Job  a(ö  unt)ermetbKd^  anfielet,  toö^It 
nid^t   gtoifd^en  2^ob   [61]  unb  ?eten,  fonbern  nur  |toifd^en 

10  bcn  1 0  b  t  e «  a  r  t  e  n.  Deßtoegen  aber  toirb  ein  Vertrag,  too« 
bnrd)  id^  mein  ?e6en  in  frentbe  ©etoalt  gebe,  um  e^  toal^r* 
fd^einüd^er  gu  erl^alten,  nid^t  red^ttoibrig  nod^  unmöglid^,  wnb 
biefe«  ijt  gerabe  ber  gatt  oon  ber  bürgerüdben  ©efellfd^aft. 
Qif   iann   alfo   biefen   ©a^   beö  SSerfaffer«   unmögüd^   ein* 

15  räumen,  unb  eben  fo  toenig  fann  id^  il^m  ben  anbern  <Ba^, 
ben  er  ©.  35.  au«  bem  neuen  $i)äbon  bel^aujjtet,  gugeben, 
„baß  nel^mlid^  SSerträge  feine  neuen  ^itiftt  geben,  fonbern 
nur  uttt)onfonimene  in  üolüontntene  oertoanbelten.''  5)er  ^e^ 
griff  be«  SBort«   JRed^t   in  biefent  SSerftanb,  ift  noc^  lang 

ionidft  genug  au«  einanber  gefegt,  unb  toir  gtauben,  bag  ein 
neue«  9?ed^t  entflel^e,  fo  oft  ^flid^ten  gleichgültig  n)erben; 
benn   ol^ne  eine  ®leid^güttig!eit,  tann  man  ftd^,  bünft  un«, 

fein  Stecht  gcbenfen. S)o^  toir  feieren  gu  bem  $aut)t* 

gegenftanb  gurücf.     9?ad^  biefer  (Srftärung  be«  9?oad^ibifd^en 

«5  ©efefte«  bon  bem  SDtenfd^enmorb,  toitt  enblid^  ber  SSer* 
faffer  be]^au})ten,  baß  e«  alle  3Dtenf(^en  angelte,  toeil  1)  ber 
3wfammen^ang  ber  Sorte  unb  bie  allgemeine  ßrlaubnig, 
gteifc^  gu  effen,  fd^liegen  laffe,  baß  e«  alle  äRenfd^en  betreffe, 
2)  toeil  bie  Urfad^e,   ®ott  l^abe  alle  SDtenfd^en  nad^ 

30  feinem  Silbe  gemad^t,  angefül^rt  toürbe,  unb  biefe  belj 
allen  3Äenfd^en  ^la^  fönbe,  3)  toeil  biefe«  ©efefe  im  5R.  Z. 
»ieber  angeführt  toerbe,  al«  ?uc.  11,  50.  SWatt^;.  26,  53. 
Dffenb.  3ob.  13,  10.  hierauf  fott  ÜRic^aeli«  toiberlegt 
toerben.     SBir   l^aben   aber  nid^t«  SBid^tige«  gefunben,  »a« 

85  nic^t  Sodten  aud^  fd^on  gefagt  unb  $r.  äRid^aeli«  in  feiner 
2.  ßornment.  »ibertegt  ^ätte.  SWan  fann  fid^  leidet  t>or* 
fleHen,  »a«  ber  Serf.  t>on  bem  S5egnabigung«red^t 


Nro.  7.]  ^"^ 


l^ätt;  unb  in  ber  Sl^at,  n>enn  einmal  audgemad^t  ift,  bag 
bicfc^  ®efe^  t»ir!Iid^  auf  bicfc  Art  bcm  9?oa]^  8^9^^^"/  ^^^ 
baß  bicfcr  ©a^,  SS.  6.  bcr  c6cn  ntc^t  fel^r  mit  bcm  "ocx^eti^tn 
jufammcnl^ängt,  ni(J^t  aö  eine  Btoße  9tc*  [62]  flc^on  auf  bic 
nad^l^cr  bcn  3ubcn  gcgeBncn  ©cfc^c  üon  bcm  ®ef(i^i(!^t5  5 
fd^  reib  CT  cingcfc^ofcen  »orben  ifi;  benn  üiele,  unb  ber 
Scrfaffer  feI6fl  glauben,  baß  ba«  erfie  Suc^  aKofi«,  f»)äter 
aU  bie  folgenben  gcfd^riebcn  toorben  fe^;  S35cnn  getüiß  ift 
bag  ©Ott  biefc  SBorte  afö  ein  ®efc^  unb  nid^t  6to«  enun- 
ciative,  ü)ie  j. S.  bie aSorte :  ®aöäug  ba«  berSRuttcrio 
tjera^tet  ju  gel^ord^en,  fotten  bie  9ta6en  an«* 
l^a den,  auögci})rod^en  ^t;  benn  ob  toir  gtcid^  bicfc  ©teile 
für  feine  SOSeiffagung  ^Iten,  fo  l^at  un«  bod^  ^r.  SKid^aeß« 
nod^  nid^t  üfeerjeugt,  baß  pc  ein  ®efe^  fc^;  unb  »enn  man 
ftd^  enblic^  überjeugen  fann,  baß  ®ott  biefeö  ©efefe  ju  einem  is 
en)igcn  @e[e^  gemad^t  l^abe,  unb  nid^t  (eiben  tooQe,  bag  aud^ 
httf  fo  ganj  üeränbertcn  Umflänben,  aU  bie  ifeigen  gegen  bie 
pnb,  in  n)eld^en  bie  S^miüc  yioaf}^  fid&  befanbc,  eine  äu«* 
nal^me  gemad^t  n)crben  burfte;  »enn,  fagen  toir,  alle«  biefc« 
übergeugenber  bargetl^an  ift,  al«  c«  ber  S?erf .  au«gcf ül^rt  ^t ;  20 
fo  fann  man  too^t  nid^t  gtociflen,  ba§  ba«  Segnabigung«« 
red^t  ber  Obrigfeiten  ein  Singriff  in  bie  göttlid^c 
9tcd^te  fet).  ®ie  bre^  ®rünbe  be«  Serfaffer«  n)erben  aber 
nid^t  leidet  jemanb  öbergeugen.  ®er  erfte  betoeijt  ju  wenig; 
benn  toa«  t)om  gteifd^effen  gefagt  toirb,  fann  tool^t  auf  alle  25 
SKenfd^en  gelten,  toeil  fid^  in  biefem  ?unlt  bic  Umftänbc  nid&t 
geänbert  l^aben,  barauö  folgt  aber  nid^t,  baß  ber  3wf^fe  ^^^ 
notl^toenbig  alte  9Kenfd^en  angelten  muffe.  35er  anbere 
@runb  be«  SSerf.  be»eifl  gu  üiel,  benn  er  n)ürbe  auc^  bie 
jufällige  Sobfd^Iägc  einfd^üeßcn,  unb  bie  335orte:  bcrso 
2)tenfd^  ift  nad^  @otte«  99ilb  gemad^t,  fd^einen  mel^r 
eine  ^ertl^eibigung  bcr  Strenge  biefc«  äuöfprud^«,  at« 
eine  Urfad^e  beffetben  gu  entl^atten.  3)cr  britte  ®runb 
betoeift  enbfid^  gar  nid^t«;  benn  er  bcgiel^t  pd^  auf  ba« 
3frae(itifd^e  ®cfe^ ,  unb  nid^t  auf  ba«  9?oac^ibif d^e.  S35ir  as 
toünfd^en,  baß  ber  SSerf.  ben)icfen  l^ätte,  baß  [63]  ber  6.  »er« 
»irflid^  in  bic  SReil^c  ber  8icbc  gcl^örc,   bie  ®ott  t)or  bcm 


^^  [Kro.  7. 

3loa^  ^iettcj  bcnn  ba  im  5.  »er«  ®ott  felbji  bic  JRad^e 
gtt  übe»  t>erf})ti(^t,  unb  biefer  3Scrö  anä)  in  ber  erften  ^etfon 
rebet^  ber  6.  aber  öori  ®ott  aö  einem  britten  ©ubject  iprii^t, 
unb  bie  dtad^e  bem  SOtettfd^n  jueignet,  fo  entfielet  babet)  ein 

*3^^if^^/  ber  unö  »ol^t  einer  nälf^ern  Unterfucj^ung  »ertl^ 
fd^int  S)iefe  SttJ^anblung  ift  übrigen«  Mo«  »egen  ber 
anbern  t)on  ben  @l^egefe^en  entlDorfen  n)orben.  dn  biefer 
fireitet  ber  »erfaffer  mit  Saumgarten  unb  SKi^aeti«. 
933ir  tounberten  un«  glei^  anfang«,  bag  ber  Serf.  ba  er  bie 

10  ©teilen  t>on  ber  ®<i^ti>efier  unb  Sater«  ©(j^toefler 
immer  aud^  t)on  ber  $a(6fd^tDe{ier  t>erftanben  l^akn  toiQ, 
bennod^  bie  älu«be]^nung  ber  Serbotl^e  auf  @rabe  t)ern}irft. 
©ein  Slu«fan  auf  bie  ?itterär6riefe,  »egen  be«  fre^Iic^  nidjft 
gar  fcünbigcn  ©cl^tuffe«  toiber  bie  $o(%amie,  t>on  ber  ©leic!^* 

ib  l^cit  ber  betjben  ®efd(|ted^ter  in  Änfe^ung  ber  ä^^,  i%  bünft 
un«,  überflüfftg,  unb  (auft  auf  einer  Sogomad^ie  l^inau«. 
93efonber«  ifl  un«  bie  Sbtflöfung  ber  ©d^toierigfeit  Dor« 
gefommen,  bie  für  bie  ^ol^gamie  an^  ben  $et)f))ie(en 
be«   alten  Seftament«   genommen   toirb.    3)er  $.  be^au))tet 

2^xit\^müä),  bie  »ielioeibere^  fet)  im  S.  X.  3ur  ©träfe  be« 
loeibßd^en  ©efd^ted^t«  gebulbet  n>orben,  n>eil  ein  SSBeib  bie 
erfte  Urfad^e  ber  ©ünbe  gemefen  ift;  nad^  bem  aber  ba« 
$erfül^nung«n>erf  bie  ©ünbe  aufgel^oben  l^abe,  fo  fe^  aud^ 
biefer  I^eit  ber  ©träfe  cnttaffen  »orben*    ®ie  Urfad^e  ber 

25  6ltiet)erbote  fud^t  ber  $erf.  nad^  anbern  gioar  gang  t)ernünfttg 
in  ber  3(bftd^t,  bie  Unorbnungen  gu  t)ermeiben,  bie  au^  bem 
üftern  unt)ermeibUd^en  unb  ni^tl^igen  Umgang  ber  ©lieber 
einer  ^amitie  entfiel^en  fönnten;  aQein  er  ifi  babe^  ein 
flarler  »erfed^ter  be«   Respectns   parentelae,  ber  bod^  fo 

80  toiüfül^rtid^  ifl,  unb  cl^e  man  fid^«  öerfie^t,  toirf t  er  ©.  1 85. 
fafl  aUen  benen  eine  ®otte«iüf}erung  t>or,  [54]  totiä^  be^« 
i)avipten,  bag  ®ott  ftc^  nad^  ^olice^anflatten  rid^te. 
5Kit  ben  ©d^fe^ergefefeen,  tt>orau«  §err  SWid^aeß«  ba« 
(S^egefc^  fo  fd^ön  erläutert,  ift  er  gar  nid^t  gufrieben.   ^nm 

86  Setoei«  ber  aägemeinen  SJerbinbüd^feit  ber  @]^egefe|c,  »er- 
fprid^t  er  feine  neue  ®rünbe,  fonbern  nur  eine  jtörfere 
^ertl^eibigung  ber  alten,    ßeine  neue  ®rfinbe  l^aben  )oir 


47 

Nro.  7.]  ^' 

auÄ  nic^t  gefunben;  aber  eine  grünMic^  ftärfete  Stettung 
ber  8l(ten?  Slud^  ntd^t.  9?ad^  bem  9?etfaffer  fott  fd^on  t)or 
bem  ©injug  bet  3frae{tten  inö  gelobte  Sanb,  Ja  fd^on  gu 
3eiteji  9?oa]^«  ein  Sl^eberbot  bagetoefen  fe^n,  beff««  Über» 
tretung  bie  ©traf geriefte  über  bie  Sananiter  gegogen  5 
l^aben  foQ;  3laä)  x^m  ^at  Sbral^am  bem  UUmdti^  eine 
Sl^rentüge  t)orgefagt,  ba  er  au^  naii  ber  Sntbedung  barouf 
be^arrte,  bag  feine  grau  feine  ^albfd^ioefler  feij;  Kod^ 
i^m  ^t  -Sol^anne«  ben  C)erobe«  nid^t  »egen  einet  Über* 
tretung  ber  -Sübif^en  Sterte  befhafen  fönnen,  toeit,  »ie  e«  lo 
©.  273.  l^eift,  mit  beffen  Sagen  ba^  Himmelreich 
fid^  angefangen,  unb  alfo  ba  fd^on  ba^  SKofaifd^e  ®efeft 

aufgelodert  l^abe. SKan  toirb  l^ierau«  ben  Serfaffer  fd^on 

genug  ju  beurt^eilen  im  ©taub  fe^n,  unb  toir  fönnen  i^m, 
ba  n>ir  un^  be^  il^m  f^on  gu  lang  aufgel^alten  l^aben,  nid^t  i5 
u>eiter  folgen.  993ir  flnb  barin  ))öQig  mit  tl^m  einig,  bai, 
toie  er  am  älnfang  btefer  2n)e^ten  Sbl^anblung  fagt,  bad 
(ätegcfefe  Ootte«,  in  alle  S33ege  gu  beobad^ten  ift,  »eil  e«  bie 
ätoeifcl  unfrer  SSernunft  abfd^neiben,  unb  un«  eine  fefle 
9{i^tfd^nur  geben  fann,  toie  toeit  ba^  Verbot  ber  (S\)m  gelten  20 
foH,  baö  toir  nur  al^nben,  unb  im  allgemeinen  für  fo  un* 
entbel^rtid^  l^alten,  baß  e«  üielc  in  ber  9?atur,  obgteid^  nid^t 
mit  bem  beften  Erfolg,  gu  finben  glaubten.  SBir  toünfd^ten 
aui^,  bag  man  nie  über  feine  SSerbinbltd^feit  in  Slnfel^ung 
Unfrer,  geftritten,  unb  baburd^  ben  (SinbrudC  auf  bad  moralifd^  so 
©efü^l  gefd^toäd^t  ^tte,  ber  bod^  [56]  eine  fo  fefte  SBel^re 
gegen  bie  Steigung,  ber  burd^  ben  genauen  Umgang  bet 
©lieber  einer  gamilie  angefeuerten  Statur  ifl.  SBir  muffen 
avL6)  ben  Sifer  be«  SJerfaffer^  für  ba«  anfeilen  ber  gött«. 
li^en  ©ebote  berel^ren;  aber,  eben  beßwegen  toünfd^  toir,  so 
ba§  er  feine  Unterfud^ung,  burd^  eine  geläuterte  $l^ilofo))]^ie 
l^ättc  leiten  laffen,  unb  baß  er  fonberlid^  mand^e  9D?utl^» 
maßungen  unterbrüdtt  l^ätte,  bie  fo  nal^e  an  ba«  Säd^erli^e 
gränjen,  baß  fie  aud^  ber  fd^aalfie  ®))aßma^er  l^erüber 
giel^en,  unb  mit  leidster  ?Olüi}c  gang  burle«quiren  fann.         ss 


i? [Nro.  7. 


0v*  <$0ttUir  €i0)i^0ifci$  kleine  ^attlfd^e  unl»  pro- 
faif^e  merke*  Sm  Heriag  )ier  neuen  iBui^^Sniiler- 
gefeUfdiiift*    1771*  8*  2ter  i^anhf  1  3(lp^*  7  iBoBen. 

5  SBeil  fo  t)ic(e  unfrcr  Äunftric^tcr  e^  unter  il^rex  33e* 
ftimmung  glauBen,  ftc^  ba6e))  aufsul^atten ,  ob  eine  Sln^gabe 
be^  erfictt  ®id^tcr«  ber  Station  äc^t  ober  unäd^t  fe^/  fo 
Italien  toir  eö  bor  unfre  ^-ßflid^t,  biefe  fd^änbttd^e  9t]^a^)fobic 
anjujeigen.     3)a  biefed   ä3u(^   an  ^öfe,   unter   !?eute  bon 

10  ©ef^äften,  unter  fo  genannte  ©elel^rte  oon  ^rofeffton  !ommt^ 
bic  ni^t  ^üt  l^abcn,  gu  unterfuhren:  o6  in  ber  Terra 
incognita  be^  beutfc^en  ®enie^  unb  ©efd^madd  eine  Heine 
3nfd  mel^r  ifl  cntbeit,  ober  bon  einem  $?ügner  l^inöebicirtet 
toorben,  fo  toirb  ed  notl^toenbig,  einen  fold^en  ^ud^^nblergriff 

15  für  ba^  ju  Branbmarfcn,  toa«  er  ifl.  3)eui  gröjien  S)i(^ter 
n>erben  bie  elenbefle  Stad^al^mungen,  ate  eigne  arbeiten,  an^ 
gebici^tet,  bereu,  unter  einer  Slnjal^t  bon  etn>a^  über  40 
©tücfen,  nid^t  toeniger  benn  12  flnb.  darunter  gel^ören 
bie  Oben,  an  bie  feiige  9t.  an  §rn.  ©.    @.  28   bie 

20  S^oriamb  Obe,  Obe  an  [56]  §rn.  SI.  an  eine  ^teiinbin, 
auf  Sramer^  Sl^eoerbinbung,  Obe  an  $rn.  ©. 
an  3)amon,  an  '^ap^nt,  an  3)amon,  ber  ^bf(^ieb,  an 
S(ifen.  3)ie  SSefd^äftigungen  bed  Sanbleben^ 
l^at  man  nic^t  einmal  nac^  bem  9torb.  äuffel^er,  fonbern  nad^ 

«6  bem  f el^Ierl^af teflen  3Äanufcri))t ;  bie  Obe  an  ®  o 1 1  eben  f o 
nad^  f d^tec^ten  §anbfc^riften  abgebrudEt.  ®ie  (SIegie,  9t  o  t  ^  * 
fd^ilbd  @räber,  ifl  auf  bad  untoürbig^e  mig^anbe(t. 
Srfl  nad^  bem  14.  SJerfe  be«  Originale  fängt  fie  an,  o^nc 
ffilegifd^e«  @^(benmaa§,  jebe  3^if^  i«  J^^^  tUint  äbfd^nittc 

sojer^dtt,  lauft  um  6  ^cxUn  be«  Original  fo  fort,  bann 
mad^t  fie  eine  i^afune  oon  16  S^^^^^r  ^^^^  toieber  jtoei} 
3ei(en  aud,  tä§t  t)ier  anbre  toeg,  unb  fo  gel^t  fte  unter 
oielen  anbem  folc^en  Satunen  in  SSrud^flftdCen  fort.  Übrigen^ 
finbet  flcb  nid^t  ein  einjige^  fd^ä^bared  bon  ben  über  funfgig 

85  neuen,  ie^t  erfl  bom  ^^id^ter  bem  S)rud(  ftbergebenen  @tüd(en, 
unb  bad  elenbe  ®an}e,  ifl  au^  ben  Sremifd^en  9et)« 


Nro.  8.]  ^^ 

trögen,   ben  ©(^(e^toigcx  Sittctaturbtiefen  unb 
bent  9?orbtf(i^en  Sluffcl^er  genommen. 

Stttetattttnettigfetten. 

^crr  9t  i  e  b  e  I  geltet  unter  bem  ßl^arafter  etne^  Äo^fer* 
(id^en  SRatl^«  nad^  S33ien,   um  ben  @let)en  ber  äcabemic  ber  s 
SKal^terel)    unb    Äu^jferftec^erfunfl    ätefll^ettfd^e    SSortcfungen 
ju  ^Iten. 

^ert  ®ct.  ®cotg  äuguji  ©J)angen6erg  xft  ju 
©öttingen  jum  aufferorbentüc^en  ^rof.  ber  SRed^t«ge(e](^rfam!eit 
ernannt  »orben.  lo 

§r.  SKag.  SEBend  ju  Seij)jig  l^at,  uad^bem  er  ben 
9iuf  nad^  ©ießen,  al^  |}rofeffor  ber  ^iftorie,  in  feinem 
SSaterlanbe  abgelel^net,  bie  ©teße  eine«  aufferorbentlid^en 
^rofefforö  ber  'ipi^ilofot)I;ie  erl^atten. 

[57]  Nro.  VIII.    ®en  28.  gänner  1772.  i5 

^atnitttg. 

<8)ben.  ßtvi  30tr^ntt  ^t^at^im  €(|riflop^  ßeU.  1771*  4* 
294«  S«  |D0p)ia)iien 
(Snblic^  \)at  älop\iod  eingetoiKigt,  ba§  bie  gerftreuten 
SEat^fen  5)eutf(i^Ianbö  gefammlet  toürben.  Sr,  ber  ©d^öjjfer  20 
unfrer  ©id^tfunft,  beö  beutfd^en  SRumeru«,  ber  ©eetenfrrad^e 
beö  S?aterlänbifd^en  ®eniu«  l^at  (ange  mit  (Sebulb  feine  Befie 
SSSerfe  in  SJJonat«  unb  SBod^enfd^riften,  in  fliegenbett  blättern 
eingerücft,  gefdbrieten  unb  gcbrudt  miß^nbelt  gefeiten.    Unb 

nod^  lange  t?ietteid^t »enn  pe  ber  ^atriotifc^e  Ungeftümm  25 

be«  ^errn  Sobe  bem  ®id^ter  nid^t  entriffen  l^ätte.  8e^ 
einem  SBerfc  ber  Stoigfeit,  toie  biefe«,  gilt  toeber  80b  nod^ 
Sabel,  unb  atteö,  toa«  ber  Siebl^aber  unb  Serel^rct  am  ältar 
fagen  fonn,  ifi  biefe«:  C)ier  ftel^t  e«.  SBeg  alfo  mit  bem 
gcfd^toäftigen  Siccrone ,  ber  un«  ©efül^l  an  ben  gingem  30 
bargäl^It,    unb   ben   93(t^ftra]^(  be«   ©enied  mit  ber  $)anb 

greifen  leiert ! aber  toenn  mit  einer  ©ommlung  fold^er 

S33erfe  toid^tige  SJeränberungen  t)on  bem  SSerfaffer  felbfl  t>or* 
genommen  toerben,  toenn  fie  ben  (e^ten  ®rab  ber  93oQenbung 
i>on  feiner  $anb  empfangen,  fo  ifi  e«  bem  Sicerone  toenigftenig  35 

Litteraturdenkmale  des  18.  JahThundertB.    7.  4 


^^  [Nro.  8. 

crtaufct,  blc  Ocfd^id^tc  bcr  ©rgänjungcn ,  bcn  Slnbltcf  eben 
bcffclBctt  Obcalö  uutcr  Seränbcrungcn  [58]  be«  ©t^te^  bcn 
3utt)a(!^d  bcr  neuen  ©tücfe  ju  berühren.  On  bcm  crften 
Sud^c  flnb  bic  Smpfhibungcn  gcfammict,  bic  bcr  S)id^tcr  bcm 

5§öc^flen  fein  ganjc^  $?c6cn   burd^    gctoeil^ct   })at,  unb   toir 
fibetlaffcn  e^  bcm  C)er3Ctt  bc^  Äunftrtd^tcr«  bcr  l^tcr 

mit  ÄltigUngÄUdcn 

§örct,  unb  talt  üon  bcr  (Stoffe  triefet, 
06  l^icr  eine  SScrtrauüd^fcit  l^crrfd^c,  bic  bcm  l^öd^ften  SÖSefen 

10  nid^t  an^cinbig  f c^ ?  3)ie  Dbe  an  ®ott,  too  ber  3)id^ter 
um  eine  ©efiebte  iat,  fud^t  man  l^ier  »ergebend.  S)em 
9tccenfentcn  pnb  nur  »cnige  neue  ©tüdfe  in  biefem  Suci^c 
t)orge!ommcn,  bic  aber  an  ^^Jfattcrflug,  ^öl^c  unb  Siefe  ber 
©eefc   ben  ättcren   bottfommen  gfeic^  pnb.     S)ic]|cnigen ,   bic 

15  er  fcnnt,  l;a6en  an  Sil^^tl^mu^  unb  ^)octifc^er  @))racl^e  uncnbttd^ 
getoonnen.  3)er  ©cbanfe,  bic  S)e!(amation  burd^  baö  bemerfte 
©t)Ibenmaa§  ju  unterflügcn,  mad^t  in  bcr  Ausbreitung  bc« 
tioa^ren  ©cfd^madfö  @^)o(^e,  unb  man  bcrfuc^c  mit  ber  O  b  e 
auf  bie  ®enefung  beS  Königs  gegen  baS  fül^Uofefte 

20  ®cl^ör,  ob  nid^t  burd^  aße  ©trot)]^en  mit  jeber  3Seränbcrung 
be«  mufrtalifd^en  Jlbfd^nitt«,  bic  i^m  eigne  Slbänbcrung  ber 
Sm<)finbung  gtcic^fd^rcitc? 

ÜKit  bcm  gtoet)ten  Suc^c  üerfaffen  »ir  il^n, 
S33ic  bcr  «bler  p  ber  SBol!  igt  fteigt, 

»5  unb  feigen  il^m  na^  toie  er, 

S)ann  l^erunter  gu  ber  Sid^c  aBi<>fc(  fidb  fcn!t, 
in  ben  ^at)n  bcr  ^rcunbfd^aft,  too  er  feine  Sibti   bie  gc= 
beimcre  lugenb,  bic  ?iebc  feiert. 

®ie  Obe   an   feine   jjrcunbc  erfd^eint   l^ier  unter 

80  bcm  aiamctt  SB  i  n  g  0 1  f  auf  bic  t)ortref lid^^e  Art  »eränbert. 
®ie  gried^ifd^c  ÜKtjtl^oIogic  ift  aU  Sctjtocrf  be^anbelt,  unb 
gegen  fie  bie  alte  beutfc^c  t)er))flan2t,  unb  mit  fold^et  Jhtnft 
unb  ©efd^meibigteit  beS  ®enicd,  bag  nid^t  allein  fein  ein}iger 
3ug  gelitten,  fonbern  atteS  jum  ©anjen  g(eid^geftimmt,  unb 

85  ber  6l^a«  [59]  rafter  beS  3SexH  einjig  geioorben.  SBcr  toirb 
bie  @mt)f{nbnngcn  an  6ib(i  gergUebern,  unb  biefe  jatte 
$(ume  berttl^reti  tooQen?    ©ie  finb  bem  Stecenfente  fafi  olle 


Nro.  8.]  ^'^ 

neu.  3Jlan  trete  l^erju  unb  em))ftnbe!  &  tfl  ©ranbifottd 
Stcfce  3tt  etariffa!  «ttc  ©tüde  biefc«  Suc^«  gehören  nac^ 
bcr  S^al^rjal^t  ol^ngefäl^T  in  cmen  3«tl5Wtt!t,  unb  toal^rfd^eintid^ 
n)ar  ed  ber  gtücfüd^fle  in  beut  nie  ungtüdlid^en  ^eben  be^ 
©id^terö,  too  bic  öon  grennbfAaft  unb  8ie6e  trunfne  ©ee(e  5 
aufgelichtet  in  ber  ®d^öj)futtg  uml^erflel^t. 

3nt  b ritten  Sui^e,  »o  ni^t«  ate  SSaterlänbifd^e  Sm* 
^ppnbung  f?)rid^t,  l^aben  toir  bie  tauten  äccente  beö  Carmen 
^erjen«,  bie  ©d^äöe  ber  ©prad^e  unb  bie  ©el^eimniffe  bcd 
üKufüaüfd^cn  O^xi  inöfcefonbre  betounbert  3Betd)e  ^feitc  lo 
in  ber  §anb  bcö  ©tarfen  fmb  l^ier  nici^t  bie  Silber  bet 
SRorbifd^en  ©ötterlel^re.  S)cm  Sarbcn  ber  $errmann^f(ita(^t 
ift  e^  erlaubt,  mit  biefen  B^wflJ^iff^'*  ^^^  tl^ätigeu  ©eete  ber 
Sorfal^ren,  bie  träge  ©innen  il^rer  Snlel  ju  erf^üttem,  ii^nen 
greunbf^aft,  grei^^eit  unb  SJaterlonböüebe,  bie  ©ra^ien  il^re«  i6 

Sanbe«  öorjufül^ren 9iur  »erbe  ber  9iame  Sraga, 

Siatf,  ^itina,  unb  äBingoIf  fein  ©ci^eHenfiang  t>or 
ben  5Rad^a]^mer]^aufen  unb  ein  Slal^l  unb  Oefer  l^elfe  be« 
®i^tcr«  neuertoedte  Silber  burd^  t^re  ^nftooerile  ausbreiten ! 
SBeid^e  ©d^ö^)fung  ber  fibematürü(!^en  SSSefen ,  in  ber  6r* » 
f(^einuttg  beS  Sraga  unb  S^l^uiffon,  bie  toeit  über 
Sttitton  unb  ©l^afef^jear  ift,  unb  in  bem  lefetem  in«» 
fottberl^eit  eine  SKupf,  bie  bie  ganje  5Ratur  in  jHtte  ^e^r 
«eibet ! 

3)ie  Äuttft  S:iaffS  pnben  toir  gegen  ein  SDtanuf cri|>t,  w 
ba«  tt)ir  t)or  un«  l^aben,  im  ^tan,  in  ä(norbnung  ber  Sm*» 
ppnbung  meifter^ft  üeränbert,  unb  biejenigen  3^9^/  toelc^e 
fd^ott  el^ebem  unferm  Oefülfel  gegen  bie  ä&ttrbe  be«  S)id^teT^ 
unb  feinet  ©egeußaubS  fd^ienen,  n)eggefhri(i^en.    Sßetd^er  %t}ct 
gn  8or(efuttgen  unfrer  S)ic^t!unp  unb  ©^Jrad^ ,  toenn  [60]  so 
burd^  Varianten  Ä(o))Po(I  mit  fid^  felbft  öerglid^en,  unb  ba* 
burdb  ber  angel^enbe  S)id^ter  gebilbet   toürbe!    3n  ber  Obe^ 
Unfre  ©))rac!^e,  t»e((^e  ©ammlung  üon  S^önen,  bie  aUe 
bem  beutf(^en  (Senium  nur  eigen  pnb,  unb   »ie  angemeffen 
bem  gangen  ging  biefer  ffil^nen  ®eban!en!    On  ©j)onba,35 
t»ie  feine  Segeid^nungen  ber  ©rängen  unb  Gräfte  eben  biefer 
©f)ra(^e,  in  bie  feinfte  bid^terifd^e  3)ittion  gefCeibet!    9Bie 

4* 


^^  [Nro.  8, 

fd^iDer  toirb  e^  und,  tag  toir  l^tei  nur  angeigen,  nur  S93tn!e 
geben  bürfen,  befonberd  toad  bad  @^(6enntaag,  unb  bie 
efoterif^e  ©el^etmniffc  ber  ®i(^terft)racj^e  angelet.  9?ur  noc^ 
einige   l^iftorifc^e   Slnjeigen   erlaube  man  und,    um  bie 

5  Jlufmerffamfeit  einiger  ?efcr  unfrer  ©egenben  rege  gu  maiien. 
äuffer  bcn  t)on  bem  ®i(i^ter  fetbji  erfunbnen,  unb  unfrer 
^pxaäfc  mü)X  angemeff enen ,  ftnbet  ft(!^  bad  l^oragifd^e 
®i)lbenmaa§  ^upg.  3m  81  ( c  ä  i  f  (^  e  n  finb  gefd^rieben,  bie 
Oben:  bem  Sriöfer,  S33ingo(f,  an  darmt),  bie  Stagen,  bie 

10  bei^ben  SJJufen,  on  6ib(i^  ©.  157.  2)eT  SRl^eintoein,  Äal^fer 
^einrid^.  gnebric^  ber  fünfte  in  bem  Äf!(e|)iabeif(^ett 
®l)Ibenmaa§,  bad  and  abn>ed^felnben  8lffle<>iabeifd^en  SJerfen 
unb  (Sltjfottifc^en  befielet.  -Sn  ben  Oben,  S3arba(e,  ßibli, 
@.  134.  an  ?)oung,  ber  ^\ix6)tx\te,  ^riebendburg  änbert  ed 

16  fid^  nur  in  fo  fern  ab,  ba§  ber  britte  ein  $l^ere!ragif(!^cr 
SJerd  »irb ;  unb  in  ber  Obe  an  (Sieim,  ftnb  bie  gtoe^  erften 
SJerfe  Äfflepiabeifci^  unb  bie  bc^ben  {enteren  ^^erefragifi^. 
3n  $errmann  unb  S^l^udnelba  ifl  ber  erfie  unb  3n>e))te  Serd 
ein  umgefel^rter  Sllcäifc^er,  fo  baß  ber  gtoe^te  äbfd^nitt,  ftatt 

20  bed  erflcn  ju  fiel^en  fömmt,  ber  britte  |}l^erefragif4  unb  ber 
Diene  »rc^ilo^ifd^.  «n  ©bü  ©.  156  unb  in  ber  £)be  für 
ben  Äönig,  bedgteidben  in  ber  Obe  an  Sibti,  ©.  162.  Slariffa, 
©el  r  unb  ©e(ma  ifl  ein  tixoa^  abgeänberted  (Bappi)i\dft^ 
öenmaaß,  toieber  aud  jtoet)  umgefel^rten  ätcäifc^en. 
[61]  aSßir  befd^Iiegen  biefen  ärtücl  mit  ber  einzigen  ?ln* 
merfung,  baß  eine  3^it  toar,  loo  SOSaller  an  ©t  (Söre* 
monb  fd^rieb:  ^S)er  ?l)rifd^e  ©idbter  SMilton  ^at  aud^ 
ein  @<jif(^e«  ©ebid^t,  badöerlol^rne  ^arabied  gef einrieben,'' 
unb  »ir   überlaffen   ed  unfern  Sefern   jur  Überlegung,   ob 

30  ttic^t  eine  S^xt  bei)  ber  fSlaäitodt  möglid^  ifi ,  ba§  bad  9tab 
ber  2)inge  ba  flehen  bleibt,  too  ed  l^eifi:  ÄIot)fto(I,  ber 
gröfle  (^rifd^e  Did^ter  ber  Steuern,  fd^rieb  aud^  ben 
ZJIeffias. 

^alfeetftabt. 

85  S3e))  ©roß   ftnb   in   einerfei)  gormat ,  unb  gu  gleid^er  ^tvi 
erfd^ienen :    Idyllen  ans  dem  Grieebischen  des  Theo- 


üTro.  8]  ^^ 

critus,   1771.    12.    ß.  5.     Koluthus  Entführung 
der  Helena,  iB.  2.    Cebes  Gemaehlde,  IB»  2. 

SSermut^üd^  flnb  bicfc  brc^  Üfecrfcfeungcn  an^  einer  gebet 
gcfloffen.  3^jt  biefeö  richtig,  fo  bere^tigt  e«  unö  fo  ülefmel^T, 
um  md^t  gu  toeitläuftig  ju  toecben,  ben  Sebe«  unb  So*  5 
(utl^u^  ju  übergel^en,  uttb  und  an  ben  S^l^eocrit  ju 
]^a(ten.  ^en  debed  traut  man  ol^nel^in  einem  mägigen 
Kenner  bed  ©ried^ifd^en  (eid^t  gu,  unb  Sotutl^ud?  er  toirb 
auc^  in  ber  befien  Üfeerfe^ung  nur  aU  S)id^ter  M  fed^jicn 
3a^r]^unbcrtd  merfmürbig  fetjn.  ä6er  ein  guter  beutfc^erio 
S^eocrit  toäre  ein  toid^tiged  ®cfc^enf  für  unfre  3Äufen 
—  —  —  fo  toid^tig,  ate  gefäl^rfid^  für  ben  ^Äutor,  ber  cd 
gefccn  foll!  SBir  toiffen  nid^t,  ofc  ber  ^err  Üfeerfefier  biefc 
©cfal^r  ü6erbad^te,  el^e  er  fld^  l^inein  getoagt  l^at :  toettigftend 
l^ätte  il^n  fc^on  feine  ®j)rad^e  baran  erinnern  fotten.  Sin  is 
©id^ter,  toie  Il^eocrit,  mu§,  in  lauter  $rofa  üBerfcgt,  un« 
enblid^  ücrüeren.  S)ad  geringfte,  toomit  man  i^n  fc^abtod 
l^altcn  fann,  ifl  ©ednerifd^c  $rofa,  unb  bad  ijl  unferd 
Überfc^erd  feine  nid^t.  —  —  S)ie  [62]  Überfe^ung  enthält 
uid^t  alle  ©ebid^te,  bie  indgemcin  unter  2!^eocritd  Stamen  so 
üorfommen,  fonbcrn  nur  bie  eigentUd^en  ©irtengebic^te, 
bereu  ber  ©erfaffer  Jtöangig  jäl^It.  2)en  Sinn  brildft  er, 
toie  er  fefbft  fagt,  mcijlend  nad^  ben  ?efearten  unb  Srftdrungen 
ber  SÄeidfijc^en  ?ludgabe  aud ,  ben  ®efd^madf(of cn  etenbeu 
©d^oüaften  mit  eingered^net,  unb  biefer  9tege(  folgt  er  treulid^.  25 
2(6er  bie  feinen  SRüancen  ber  ^irtenf^Jrad^e,  bie  füge  ©d^äfet^» 
unf(^u(b,  unb  bie  fimple  9?atur  lonnten  il^m  fre^tic^  toeber 
ßaffaubon  unb  SRcidfe,  nod^  ber  ©d^oliafi  in  bie  ??eber 
commcntiren ;  unb  bann  f?)ric^t  ani^  indgemein  ber  Überfe^er, 
ttid^t  Z^eocrit.  $ier  flnb  Se^f<>ie(e!  ®(eid^  ber  Slnfang  ber  so 
erften  3bt)tte  mati^te  und  aufmerffam;  J?iebtid^  gtoar 
raufd^t,  0  §irt!  bie  gid^te  bort  be^  ben  Oueffen, 
aber  aud^  bu  ftöteft  angenel^m.     3£Bo  ijt  l^ier  bie  naioe 

SBieberl^otung  bed  aiv?  S33o  ta^  fieXiaisrai?  SBo 

ja,   »0   ift  2!^eocrit?    3)ie   ganje   ©teße   l^at   feinen  Ion.  ss 
aOScutt  ber  ^kQeni)xxtt  8.  18.  in  l^alb   fomifc^em  UntoiCien 
flagt:    unb   ^an  ift  böfe,    unb    immer    fi§t   i^m 


bittre  &ailt  anf  bei  9Iafe^  fo  fagt  nnfer  ^ox  Ökt^ 
fe^T,  Ux  tiefe  gtied^ifc^  2Reta|)^  iiici^t  gn  t)etbaiieit  koetg, 
htt)  n>eg;  nttb  tx  iß  immer  bitter  nnb  böfe.  Un« 
erttügiu^  matt  loirb  er,  loettn  er  mit   febtem  fo  mtb  ba^ 

5  unb  bie  mtb  beten  bie  ^albabgebrod^nen,  ober  $artict))ialifc^e 
6ä^  X^eocrit^  an  einanber  fliden,  unb  in  eine  feine 
^eriobe  bringen  tDiQ.  9Ran  (efe  bod^  ben  ftebenben  Ser^ 
mit  feinem  gangen  S33ortgef^te|3j)e!  Sl^^rfi«  f(!^öne  auf* 
forberuttg  an  ben  ät^fl^^i^*^^  ^^^^  12  u.  f.  ».  ^ört  e« 

10  bet^  unferm  Überfefter  auf  f(!^ön  gu  fel^n.  ©o  ^ebt  ber  !altc 
$irt  an.  ,,993iIIft  bu  bic^  ^ier  betj  ben  9!^m))^en  an  bem 
$üge(  nieberfe^n,  tt)o  bie  SEamart^fen  ßel^en,  unb  bie  %ütt 
btafen?  fo  »iK  i^  l^ier  bie  ^i^fl^  ^^i^^"-"  [^]  •'^oiri  tav 
vvfifpav  tft  ^ier  offenbar  eine  SSefd^ioörung  be^  ben  92))mpl^en, 

16  toa^  au(!^  ber  @(!^o(iafle  bagu  fagen  mag.  Slber  bad  ift  nod^ 
ba^  geringfte;  bie  gange  ©teile  lautet  bem  Original  nad) 
wörtli^  fo:  aBiltft  bu,  bei)  ben  9it)m^)]^en,  S^xt^tn^ 
l^irte,  toitlft  bu  ba  bid^  f^^en,  ba  am  Jlbl^ang  bie|ed 
^üge(«   unter  Samari^fen   flöten?    Oci^  loill  inbc§ 

aobie  ^'xt^txi  »eiben.  Sl^t^rfi^  fragt  bie  9J^nH)l^en  SS.  67. 
IDO  fie  getoefen  feljn  u.  f.  to.  3n  ben  fd^önen  Suflgeplben, 
bur(^  bie  ber  ^eneu^  roHt,  ober  am  "»^inbu«  ettoa?  3)a^ 
ifi  bod^  n)ol^l  mel^r,  aU:  8(n  $eneu^  Suftgefilben, 
ober   am   ^inbu«?    9tur   bafe  biefeö  oon  SBort  gu  SBort 

•6  überfe^t  loäre ,  unb  9?eroen  ^tte.  ©o  oiel  fiirger  !ommt 
ber  $erf.  gleid)  im  Slnfang  ber  neunten  dbt^Ue  (be^  bem 
Überfefter  ber  pebenten)  burcb.  „S)ap^ni^!  fang  bod^  an, 
ein  ^irtenlieb  gu  fingen!"  Il^eoait  fagt,  »ie  nn^  bünh, 
ettoa«  feiner:    ©ing  ein  ^irtentieb,  S)aj)]^ni«!  fiimmc 

Mbtt  erft  an,  ftimme  bein  Sieb  guerfl  an!  93e^  bem 
allen  leugnen  soir  nid^t,  ba^  ber  $erfaffer  an  oielen  Drten, 
nnb  oft  eine  gute  ©tredte  burd^,  gut,  loenigften«  leiblich, 
tiberfe^t ;  meiften«  aldbann,  toann  er  mit  fattem  Slut  feinem 
Sßortregifler  unb  Sommentariud  folgen  !ann;  unb  oieOei^t 

86  lönnten  koir  biefe«  l^ob  allgemein  mad^n,  toenn  er  fein 
Skrfd^  bem  Serleger  nod^  einige  äReffen  l^tte  miggdnnen 
)»oOen.   9Rand^en  Sefern,  bie  ba«  ©rie^ifd^  nid^t  tergtttd^ 


Nro.  8.]  ^^ 

fönnen,  mag  bad  enblid^  B^^^d  f^^^/  ^^^  f^^  u>erben  mii 
in  tiefer  Oefialt  ben  S^^eocrit  nid^t  üeTfenncti,  3Bit  aber 
flcttauen  il^m  nid^t  ju  fagen,  toa^  Il^eoctit^  3i^9^^^^^^^ 
feinem  S^^tfiö  fagt: 

Äiffi  ira^  ßwKoXixag  Im  %o  nXeov  Ixeo  fiwüag,        5 

[64]  ftttpfetfli^e. 
4Ftri|]tet  l^at  t)or  ti>entgen  ÜÄonaten  bad  KBiUitti^  vmt  Jl«  S« 

lt0]trr£tt]t  gu  bcr  ©alletic  ber  fifcrigen  $l^itofo^)]^ett  ]^in= 

3uget]^an. 
@^  ip  eBen  and^  in  8.  tote  bie  üotl^ergel^enbcn  nnb  ein  lo 
aReiftcrflürf   in  ber  SWiniatur   beö   ©rabfii^el«.     ®ic  93ei). 
njerfe  fmb  im  üollfommenfltett  ©efd^mad.     älttein  ob  eö  baö 
3Serbicnft  ber  ©leid^ljctt  l^at,   «nb  ob  ber  ÜKanget  bcffclben 
bcm  ÄünfKer,  ober  ben  ©ränjen  ber  Äunfl  jnjufd^reiben  fet^, 
ba«  ip   eine  anbre  §rage.     9tacj^  bem  Äönig  tjon  ^reuffen  i5 
terüefert   njob(   baö  ä5ilb   be^  ®enieö   unter   ber  §anb   be^ 
ÄünftCerö  nirgenb«  fo  üiel,  ate  be^  bem  Ropf  unfern  ^^}^ilo== 
foipl^en.     Unb  ba,  wo  in  bem  (Sir!e(  ber  greunbe  bie  ganje 
(Seele  fid^tbar  toirb,  l^at  tl^n  ber  Mnftter  nie  f offen  fönnen. 
Snbeffen  ift  biefe^  S5ilbni§  ungleit!^  »aljrer,  alö  bie  ÜRann«  20 
l^eimer  SRebatUe,  too  er  ^rtnj  Äouüfan  ifi,  unb  »0  man 
ba«  treuer  feiner  Singen  bnrd^  (Sont)uIfimf(i^  ]^ert)orgetriebne 
2»uffe(n  ^at  auöbrüden  tooHen. 

La  deuxieme  Edition  complette  de  l'anatomie  du 
Corps  humain  en  vingt  Planches  en  Couleur  re- 85 
presentant  des  figures  dissequ^es  de  tders  de  nature 
avec  leurs  tables  ezplicatives,  grand  format  que  Mr. 
Gautier  pere  avoit  promises  au  public,  et  proposees 
par  souscription. 

2)ie)e  20  lafeln  njeld^e  bie  Slngiotogie,  9?et)ro(ogie  unb  so 
allgemeine  <S)?(an(i^no(ogie  entl^atten,  werben  jje^o  gu  120.  L. 
ausgegeben. 

üRan   t)eranftaUet   eben   auc^   eine   üeine  SluSgabe,   bie 
ittuminirt  \%  toie  bie  crfte.     ©ie  foftet  nur  48  L.  toenn  man 
fubfcribirt.     Sld^t  Sagen  loerben   nad^   unb  nad^  auSgetl^eitt^  35. 
iebe  ju  bret^  ftui)fertafe(n.    SWan  begal^It  nur  alKgeit  6  Sitreö 
gnm  Voraus. 


^^  [N,a.9 

[65]  Nro.  IX.    %tn  31.  gänncr  1772. 

Setben. 

H.  L.  Oaubii,  Adversariorumvarii  argumenti, 
über  uaufl.    1771.    4.    19   ßt^^en  tttti»  eine  ÄttpfrrtttfrL 

5  ^err  @au6iu^  tjt,  naif  unfrcr  eignen  (gm))fiubuttg,  längft 
über  uttfer  Urtl^eil  erl^aben;  jebeö  Statt  tfl  ein  unüertöerf* 
ü^er  3^"9c  ^^^  feiner  großen  Sefanntfc^aft  in  ben  ?a6i^« 
ritttl^en  ber  9?atur,  feinem  pl^itofopl^ifc^en  ®enie,  feiner  Se* 
fc^eibcnl^eit,  nnb  9Kcnfd^entlebe ;   atte  feine  Urtl^eile  grünben 

10  fii  anf  9?efuÜate  fdfearfflnnig  angefteüter  SSerfndf^e  nnb  un* 
ge^töeifettcr  Srfal^rungen ;  nnb  mir  feigen  niemate  baß  bie 
ät^te,  fimpte,  oft  nnfc^einbare  SBal^rl^eit,  üon  ber  faffc^en 
glän3enben,  üom  SSornrtl^eile,  Slnfel^en  ber  ^erfonen,  (gitef* 
feit,  3tec^tl^a6eret>,  ober  ber  berberBtic^en  SKobebemonflration^« 

16  fnd^t  ietf  üjm  nnterbrürfet  »erbe. 

Sr  anat^firt  nnb  benrtl^eitt  in  biefem  SBerfe  1)  ba^ 
5RorbfeetDaffer,  2)  ein  fci^^er  nnbefannte^  in  Äufaffo« 
afc^em  *iPomrattjenfc^aalettö^Ic  oon  feifcfi  entftanbneö  aro* 
matifd^e^   Qalj,    3)  bie   SKuffatnuß,   4)  eine  nene 

20  2^o6a!^raud^f  I^flirmaf  c^ine,  5)  ben  fd^loarjcn 
^^feffer,  6)  bie  inbifc^e  SBnrget  ?opej,  7)  einen  enro* 
))aifd^en  Sam)>fer,  au^  ber  Mentha  Piperitidis,  8)  bie 
Luna  Fixata  Ludemanni,  9)  bad  [66]  Sitriotöl^I,  nnb 
10)  ben  inbifc^en  ©atmiacf  nnb  95ora^*.     Oeber  ®e* 

25  genfianb  l^at  fein  eignet  ^a))ite(  angen>iefen  befommen. 

Slde  neue  SSSal^rnel^mungen,  (Srfal^rungen  nnb  ^u^ftd^ten, 
bie  in  biefen  jel^n  ^apitetn  enthalten  ftnb,  anjujeigen,  müften 
toir  6e))na]^e  bad  ganje  9ud^  a(f(!^rei6en ;  bedtoegen  oertoei^ 
fen  toir  auf  bad  ^ert  fe(6er,  nnb  begniigen  un^^  nur  bad 

80  ©cmeinnüjigfie  ju  beraerfen.  Sin  $funb  SWorbfec* 
toaffer  ent^(t  3  ®rad^men  nnb  17  Oranen  ©peifefalj; 
10  ®ranen  oon  }too  ))erf(i^iebnen  (Gattungen  ®etenitfa(}en ; 
nnb  24  ©canen  oom  ©(anberfd^en  2Bunberfa(}e.  ®at))eter, 
*iPed^,  ober   anbere   fette   SDtaterien   fanb  ^err  ©anbin« 

85  nic^t  in  ber  SKifc^ung  bc«  SWeertoaffer«.  3)ie  ^citfrafte  be« 
iWeertoaffer«  in  ^autfranfl^eiten,  oerflopften  Singetociben  nnb 


Nro.  9.]  **' 

S)TÜfett  finb  groß,  uub  fommcn  aKein  ton  ber  f  aulmad^cnbcn 
Äraft  bc^  ©<>cifcfaljc^  in  gcl^örigcm  SScrl^ättnijfe  jum  SBaffer 
l)cr.  2)cr  9tccenfcnt  tft  burci^  eigne  Srfal^rungen  t)on  bcm 
Stufen  ber  fe}5tifc^en  Staft  bc^  ©pcifefatgeö  in  ©^^^«"9  ^^^ 
l^artnädigten  Sranf^eiten  üfcer3eugt.  (gr  l^at  ftd^  beffcn  oft,  5 
in  Oerftentoaffcr  üertaffcn,  too  jäl^e,  l^erfee,  ftorfenbe 
^ranf^eit^materien  aufjuWfen  unb  gur  Ärtfi^  gefc^tdt  ju 
mad^en  waren,  mit  faji  unglautKd^  großer  SBirfung  bebienet, 
unb  n)ttn[d^et  be^tt)egen,  bag  bie  Srjte  boc^  einmal  anfangen 
möd^ten,  bie  »erfd^iebenen ,  oft  einonber  entgegen  gefefeten  lo 
SSerric^tungöarten  ber  9?atur,  itt)  ^titnni  ber  Äranf^eiten, 
genauer  au^guforfd^en,  nid^t  immer  j|eben  ® rab  unb  jebe  ®attung 
ber  iJäutniß  für  bcflruirenb  angufel^en,  unb  jufcebenfcn,  bag  e^e« 
mal^I^  große,  glücflid^e  trgte  getoefen,  bie  in  ben  mei^r^en 
Äranf Reiten nid^t^ ate  ©ci^aalen<>utoer  gegeben,  unbbod^nic^t  i5 
wenigere  SranJEcn  get;eilet  ^ben,  aU  bie  heutigen,  bie  fafl 
alle  Äranfl^eiten  für  f^äntniß  l^atten  unb  aö  folc^e  be^anbeln. 

[67]  S)ie  ©clenitfalje  unb  ba^  ©(auberfc^e 
3Bttnbcrfa^,  finb  mi^  ber  SDtctjnnng  be«  ©rn.SSerf.  in9tüdf* 
fic^t  ber  §eitf räften  beö  SiWeertoaffer^  null.  Onbeffen  ^tten  toir  ao 
bod^  gern  gefe^en,  baß  e«  it;m  gefallen  l^citte,  mit  ©eetoaffer 
unb  reinem  Saljtoaffer  SJerfu^e  nac^  *ißringtefc^er  SRetl^obe 
anjufleUen,  unb  fie  in  äbfld^t  i^rer  fe<>tifc^en  Srdfte 
mit  einanber  ju  oergteic^en,  um  getoiß  ju  fetjn,  baß  jene 
antife<)tifcl^e  S^ngrebienjen  be^  ©eewaffer^  feine  fe^)tifc^e  «5 
Äräfte  nid^t  oerminbem,   »ic   I;ier,   ot;tte  ^infangüc^en  93e« 

toei^,   angenommen  toirb. Um   ba^  ©eemiffer   rein, 

Har,  gefc^madt«  unb  gcrud^Co«,  mit  einem  SSSorte,   tritt! bar 
ju  machen,  muß  man  ed,  nac^bem  e^  ettidbe  ©tunben  nnbt* 
toeglid^   geftanben,  burc^  ein  SBoKentud^  feigen,   furge  3^^^  ^ 
in  einem  offnen  ®efäße  fodf^en  (äffen,  unb  bann  be^  gelinber 
^i^e  burd^  einen  ®U^^dm  bifliUiren. 

3)ie  angegeigte  2:obadCdrauc!^f{t)fliermafd^ine   ifl 
fe^r  einfach,  unb  ^at  bie  9Kingel  ber  be  §aenf(^en  unb 
©d^aferfc^cn  nic^t;    uub   bie  2!obadf^rattc^fft>jliere  er^t*  35 
ten  ben   Sorjug    unter    ben   SKittetn   Utf   (grtrunfnen. 
SSSir    »ünfd^cn,    baß    mehrere    Serfud^e    mit    gemeinem 


^^  [Nro.  9. 

©alje  unb  ^xetbe  gemacht  toürben.  3)a^  ift  merngflen^ 
gctoiß,  baß  uid^t^  fo  gcfd^toinb  erttunfncn  ^Ucöcn  ba«  ?c6en 
tt>icbcr  gibt,  aU  tocnn  man  il^tc  ÄÖTj)er^en  mit  bicfcn 
Singen  bcftrcnct;  obex  folltc  ba^  ©c^toaxjJjfcffcr^JuUcr 
5  nic^t  aud^  bienen  fönnen,  ba  baffelbe,  toit  Sccp,  5.  betDiefen 
mtrb,  eigne  Gräfte  ^t,  bie  gend^tigfeiten  ongnjicl^n?  unb 
fein  l^eftiger  brennenber  9ieij  bürftc  in  fotd^em  gaUc  tool^I 
anif  nid^t  unbienlid^  fetjn  ?  S)et  )>ecififd^e  ©ernd^  unb  ®e* 
fd^madf  beö  Pfeffer«  fmb  mit  einem  unftüd^tigen  toad^ö« 

10  artigen  SBefen  beffetben  ungertrennüd^  Derbnnben;  unb 
fein  ät^ictifc^eö  &i}i  ijl  milbe  unb  fanft,  unb  fafl  ganj  ge^ 
fd^madfs  unb  geruc^Io«.  ^ierau^  folgert  $err  ®  au  bin  3 
©.  67.  bag  bcr  ©^jiritudreftor  nid^t  [68]  attcgeit  bie  Vix^ 
fad^e   bcö  fjjecifif^en   ©erud^eö   unb  ©efc^ntadte«   fe^,   toeil 

15  baö  ätl^crifc^e  Öl^t  beö  Pfeffer«  ben  ®erud^  unb  ©efd^madf 
beffelben  nid^t  ^be,  in  loctd^em  &\)U  bod^  ber  ©<>iritu^reftor 
iDol^ne.  Un3  bünft,  ba«  folge  nid^t,  fonbem  biefe« :  baß  ber 
®<jiritugre!tor  nid^t  aUegeit  im  ätl^erifd^en  Öl^le  tool^ne.  3)er 
®^)iritu«rc!tor  gibt,  nad^  unfrer3Ket)nung,  jebembegetabiüfd^en 

aoSBefen  feinen  üon  aüen  anbern  untcrfd^eibenben  S^arafter; 
er  mad^t  bie  @ffenj,  bie  Seele  jeber  ^flange  an^}  alle  fpe- 
cififd)e  (Sigenfd^aften  ber  ^flangen,  Oeflalt,  ©efd^madt,  garbe, 
@eruc^,  unb  ©d^neöfraft  fommen  bon  il^m  l^er;  unb  too 
biefe    inbiüibuefle    c^araheriftifd^e    Sigenfd^aften    angetroffen 

25  »erben,  ba  ift  aud^  nadb  SSerl^ältniß,  t)on  bem  @^)iritu«re!tor. 
S)cr  Pfeffer  ift  nid^t  fo  t)ofitiü  erl&iftenb  unb  nid^t  fo  aUge* 
mein  fc^büd^,  toie  oiete  l^eutige  Srgte  fic^  einbilben:  fein 
uralter  l^äufiger  ©ebraud^  be^  fo  öielen  Stationen,  felbjt  be^ 
fotd^en,  bie  unter  fel^r  ^eiffen  ^immetefirid^en  wol^nen,   läft 

30  (Erfahrungen  oermut^en,  bie  feinen  ©ebraud^  red^tfertigen. 
3)er  Stccenfent  ifl  übergeugt,  baß  ber  gemeine  SWann  ben 
•JJfeffer  oft  mißbraud^t,  unb  baß  eben  bie  Strgte  meifi  felbft 
an  fo(d^em  SRißbraud^e,  mc  an  bieten  anbern  @d^u(b  ftnb, 
U)eil  fie  fafi  aUegeit   mit  bem  9J2ißbraud^e   aud^  ben  toal^ren 

35  ©ebrau^  ber  ®ittge  öerioerfen.  ®iefe«  fül^It  ber  gemeine 
SWann  öfter  unb  flärfer,  al§  man  glaubt,  unb  bringt  i^n 
gegen  jebe  SBiffenfd^aft  ber  trgte  auf. 


Nro.  9.]  ^^ 

2)te  mbtfd^e  SBuijel,  iopcj  i)at  toebet  ©ef^macf  no6:i 

unb   l^at  ftd^   bod^   al^  ein  2Uk)erliigtged  @))eciftcum  in  faft 
allen  Slrtctt  S)iarrl^oen,  fonberfi^  aber  in  benen  be^  ©d^toittb» 
fud^ten,  erliefen.    SBcnn  t)on  bcm  biftiöirten  anö  ber  Mentha  & 
Piperitidis  ein  »enig  t)erf(]^luttgen  toirb,   fpül^tt  man  gleid^ 
eine   angenel^me   füllte  ßm<>fittbnnö   im  äRagcn:  [69]  biefe« 
betoog  ^tn.  ®.  gn  »etmut^cn,   bag   biefe  ^flange  Sampfer 
entl^alten  bürftc.     fernere  Unter[nc^ungen  ^bcn  feine  SSer= 
mut^nng  gerec^tfettigt.     3)ie  3^^^^^'^^^"  ^ben  fio^j.  8.  lo 
faft  immer  bie  Sonünifionen   in  furger  3^^^  gel^eilet.     SBir 
l^aben   längft   »ermutiget,    e^   liege   eine  öl^ntid^e  ^aft   im 
S3Ie^jn(!er;  njenigftenet  bünft  imö,  folc^e  gtoeljmal  bei)  epi- 
leptifd^en  ^ranfen   toal^rgenommen  ju  i^aben.     3lu^  fommt 
un^   l^ierbe^   ba^   t)errnfene  Diäphoriticum  joviale  in  ben  i& 
®tnn,  tooüon  grofee  ärjte,   in  l^i^fterifd^en  ^üdnviQcn,   t>or* 
treflid^e  S33ir!nngen  gefeiten  l^aben  tooöen.    können  bic  Son* 
öulfionen  nid^t   bitoeilcn  t)om  brennenden  Sieige  ber  Sterben 
unb  gafern  be«  9D?agenö  unb  3^eergfellö  l^erlommen?  unb 
l^eilen  tjieüeic^t  jene  SKittel  .biefen  innem  9tetj,   »ie   ben  20 
äuffern  be^  üer^ifeten  äugen? 

Subemannö  ©cfd^icbte  Äa}3.  8.  ift  fonbcrbar.  Sr 
»ar  ein  ^Jroteftanttfd^er  ^riefler,  ber  toegen  Unglauben  feine« 
ämt«  entfefiet,  unb  auö  ®eutf(j^{anb  t)ertrieben  nad^  ämfter»» 
bam  geflol^en,  unb  bafelbfl  im  anfange  mit  ©d^ul^picfcn  fid^  20 
emäl^ren  mufie;  bamac^  peng  er  an  ben  ©tein  ber  SOSeifen 
gu  fud^en,  unb  fanb  bie  Flores  Zinci,  benen  er  ben  9?al^mcn 
Luna  fixata  gegeben,  n>omit  er  n)ir{(id^  fd^öne  ^ren  ge» 
t^n,  unb^  na^  bem  aßgemetnen  SBal^ne^  alle  unl^eilbore 
^anfl^eiten  in  unglaublicher  ®efd^n>inbig!eit  gel^eilet  l^ben  bo 
foü.  @nblid^  befam  er  bie  ®abt  gu  ta?eipagen,  mittelft 
toeld^er  er  j[ebem,  üon  bem  er  ben  Saufnal^men  unb  ba« 
älter  tonftt,  aüc^,  \oa^  ü)m  bereit«  begegnet  unb  nod^  be^ 
gegnen  tcürbe,  etitbedEen  bunte  ^  unb  burc^  fold^e  liftige 
Setrügere))en  brad^te  er  e«  bal^in^  bag  ber  gange  ^oUänbifd^e  35 
l^ol^e  unb  niebere,  geleierte  unb  ungelel^rte  $öbet  an  feine 
SBunber  glaubte.     SJa«  ferner  im  (gingange  gu  biefem  (iap. 


\)om  Xl;co))l;taftu^  ^aracelfu^,  unt  )oon  ber  bm 
brüten  nötlyigen  Xufmetlfamfett  auf  bie  oft  fe^r  (taud^baren 
virf%)i^runAcn  Ux  ^^anb«  [70]  laufet ,  ^arbfc^erer,  unb  alten 
iSi<\Ux  )^efa{^t  mxt>,  berbienet  überlegt  )»  toetbeit. 

L«t  Moi«nt  d*arrAt«r  la  Misere  publique  et 
d*a«quitter  let  dettea  deaBtata  parSohlett- 
wein  Oona.  d«  la  Chambre  dea  Finanoea  de  8.  A.  8. 
moiiaeiti'*  U  Karkcra^«  de  Bade  et  Hoehberg.   1772. 

^r  ^rr  ]^mas)Tatb  ®d^lett»eia  giel^  ta  biefent 
fldncn  ^rf^  bie  (S^tumbf^  jnfommen,  tod&c  bte  aatea 
f\\iiii^i^fif4lKn  &taattoitti^fdlKkftet  ia  bcr  ißl^fieftatie  ^  bca 
Q^bcvreribc»  «nb   fos^,  «ix  )>atnotifil^  f&ixmi  ge^^rebigt 

1^  babcn.  I^efc  (^tasbf^te  Uutfea  aüe  bol^iiuai^,  ba§  brr 
jltei(btbiim  ber  %an^s  Ut4  ia  boa  ^Tad^tlaab,  '»oga 
da^b  SLVUbcr,  l^^1^€xfe,  ^Ififte,  iDMI^f6a^ß(Jk  @dtöabe 
aab  bCT^l  j^bSiea'  i^re  IBdbit  Siaftafte  aber,  bb^  ia 
bm  ii^rü^tta  bcftcbca,  i^ddie  ianarr  aadbvoä^fea,  toäjS^ 

^  bcn  nc^^atlicbcn  llaterbolt  ^bea,  aab  idcUk  '^  ^^^^^  ^  ^ 
>clbd  haea  aaiflitea  JBfiib  bobea.  'üi  Siaibeilaag  bcr 
^caf^tcn  ia  biet)  SUtncn,  bfr  l^c^tex  üe«ienbfr  9Jkax. 
bn*  ^boorr  brrfelbea,  anb  ber  Bearbeiter  9[a^T)>enEber  ailb 
9a|j^brrr>   in  oa«  ber   Ttättüea  9Ksta|»btiif3  ber  ^xoajoiea 

^  bcraal^rhekbea ,  sab  ii>  lior  sab  ^üfm  xa^  eiaaaiber  peieft 
iMvrbrn.  ba^  maa  bicie  i^arfgnaipf  sab  Tmeatbehrfube  ^^niiüb* 
{^.  btrrxOmciOtitbcTatiea  sab  tberiehea  tosa.  $RSuur  anxt. 
aaffrtr  ^maag  aodt,  goa^  ouiuahgiUugAtub  beamea«  ixi^ 
bir  Hufta^ica  irbi^iiiib  mf  bea  überftal  ^a  le^iea  iia(b,  avcUber 

iwbrr  baata^ta  ttbei*  hmuxrbria^eabea  (Eiofleaa^  Xb^$t  itnsiS 
SmitafK^  Übr^  bteibi.  sab  bol  bir  aati^eabr abr  S^x^Jk^ 
bft  Awrauma,  ber  (Kuibmnta,  tat;;  olkc  bieieaipe,  a^eiihr  leiac 
iieaea  fiHa9itafir  benMnrbnajvea,  laitbem  sax  ait,  a^eiibr  iraa 
oalbeca  bnrtunr^icbQrMbt  aNnbea  #ab.  tweiybrea,  naftbitaea  aber 

w^  iKTibeilaa,  {KM^i  Wb  blei«  7^}^^^  aiftf^  Sto  aierlea  bier« 
beb  aa*  ba|  bteier  ^^raabu^i  a>abl  mögt  aar  ial:bs  Smuasa 


Nro.  9]  ^^ 

angcioenbet  toetbcti  ntüffc,  todift  fein  tl^ren  ©cbürfniffcti 
unb  tl^rcm  ^anbcl  <jro))orttotiirtc^  Sanb  f^aitn,  fotibcnt  bfo^ 
)oon  bem  fogenannten  ö!ottomtf(^en  ober  SEröbel^ttbel  ^  unb 
ber  Slu^bilbung  frember  SKatcticti  tcfecn.  S)enti  Utj  btefen 
tnfiffcn,  toic  unö  bünft,  bic  abgaben  notl^toenbig  auii  auf  5 
bic  SBaatcn  unb  bic  Äuöbilbung  bcrfetbcn  gelegt  »erben, 
»eil  Utf  fold^en  Staaten  ber  ft^mbofifd^e  ©etotnn  be^  ®elbeö 
ober  Sol^n^,  an  bie  ©teKe  be^  Überf^uffe^  (produit  net) 
tritt,  ben  »irtl^fd^aftüd^e  Staaten  ouö  i^ren  ©runbjtüden 
gleiten.  SSJir  tooKen  aber  biefe  SinfArönfung  blo^  t)on  lo 
jotd^en  Staaten  oerftanben  l^aben,  bie  t>on  fj^embeu  fanfen 
unb  an  grembe  üerfaufen;  benn  ber  Raubet  ber  im  S'^xM 
t>t9  Staate  bleibt,  ober  bie  SKanufactur,  bie  il^ren  Stoff 
au^   bem  Sigentl^um  bed  Staate^  nimmt,  ift  unfhrettig  naci^ 

be^  $rn.  3Serfaffer^  (Srunbfä^en  ju  beurtl^etfen Der  i5 

^err  SSerf.  gibt  l^ierauf  eine  Sered^nnng^art  an,  nad^  tocld^er 
ber  Überfd^uß  (produit  net)  anjuf^fagen  ift,  unb  jeigt  ba* 
bei)  an  einem  S3e^ft)ie{,  toeld^eö  bem  toal^r^ftig  großen  gür^ 
ftcn,  beö  iftigen  ^erm  SKarggrafen  ju  SSaben  $.  ®.  gum 
unperbtid^en  Sful^m  gereid^t,  ba§  biefe  Art  ber  auflagen  ben  20 
öffentlid^en  Sdfea^  bereid^ere,  unb  ben  Untertl^an,  ber  übri« 
gen«  oon  allen  grol^ncn  unb  ^ladfereljen  befreljt  ift,  nid^t 
in  bem  mtnbeften  beläftige.  ®e«  f)crrn  SKarggrafen  ^.  2). 
l^at  nel^mlid^  biefe  neue  ärt  ber  auflagen  in  Mietlingen 
be«  Slmt«  ^forgl^eim  einfüljren,  unb  fo  gar  bie  Untertl^anen,  «5 
nad^  bem  neuen  %ered^nungd)?lan,  fid^  felbft  fd^ä^en  taffen. 
6«  ift  be^  biefer  freljloilligen  Sd^äftung  nod^  ettoa« 
mel^r  l^erauögefommen ,  alö  tor  bem  an  abgaben  gel^oben 
tourbe,  unb  ate  ju  SSeftreitung  ber  grol^narbeit ,  bie  nun 
t)on  ber  Kammer  begal^lt  toirb,  nötl^ig  ift.  Ttr  SKenfd^en*  so 
freunblid^e  [72]  unb  erleud^tcte  Surft,  feftte  aber  bie  Säuern, 
um  fte  befto  »iKiger  ju  mad^en,  noc^  geringer,  unb  l^at  ba^ 
burd^,  unb  burd^  bie  Slntoeifung,  bie  il^nen  gu  bortl^eill^after 
Sauung  il^re«  gelbe«  gegeben  tourbe,  ben  jäl^rlid^en  ©eioinn 
be«?anbmann«,  ber  pd^  gu  bem  8orfdbu§  »erhielte  toie  16gu  11  ss 
fo  termel^rt,  baß  er  fld^  i^o  t>erl^ätt,  toie  27.  gu  15.  3)er  reine 
(Setoinn  (produit  net)  ift  alfo  nun  um  7  fl.  auf  ben  SRorgcn 


-  _JlZ___  [Nro.  10. 

gef^iegen,  unb  man  ^at  Hoffnung,  er  toerbe  noc^  (i^  auf  1 1  fl.  l^i^l^er 

ftctgen,  ate  er  fonjt  ftunbc.    S)icfc  SScrbcffcrungcn  fottcn  and^ 

noii  an  anbcm  Orten  bcö  SHarggraftl^um^  cingcfül^rt  löctbcn. 

SBir  l^abcn  immer  geglaubt,  ba§  ber  ®runb  ber  ärmut^, 

5  löeld^e  bic  niebrigfte  Sfaffe  ber  Untertanen  brücft,  unb  notl^* 
»enbigerweife,  burci^  alle  Slaffen  burd^,  ü^  gu  ber  Kammer 
ber  dürften  fleigen  muß,  niti^t  ber  Statur,  fonbem  einer  feister« 
l)aften  Bearbeitung  ber  9tatur  guguft^reiben  fel^.  S)icfe« 
35etjf^>iel  beflärlt  un«  nod^   in  unfrer  ÜRetjnuug,   unb  jeigt, 

10  ba§  man  bie  Sammem  bereid^ern  fann ,  ol^nc  bie  tüarrtt* 
nid^t  toieten  ©d^arffmn  erforbernbcn  Ätinfte  vieler  Sammera« 
lipen,  bie  S^erme^rung  ber  auflagen,  angutoenben.  2Wöd^tett 
bod^  aüe  gürjlen  crlcnnen,  ba§  ba^  SBol^I  ber  Uutertl^anen 
tl^r  eigene^  @iM  fe^!  unb  möd^ten  bod^  alle  bie,  n>e(d^e  t9 

16  erlennen,  fold^e  Statl^geber  unb  S)iener  finben,  toie  ber  ©err 
SJerf.  gu  fe^n  fd^eint!  ®er  ^err  SSerf.  t)erf^>rid^t  nod^  in 
einem  anbem  SBer!,  ba«  SJer^Itnife  ber  ausgaben  ber  bre^ 
ßlaffen,  bie  SSertoattung  ber  ginangen,  unb  eine  bered^uete 
(Entmidfetung  ber  SJerfaffung   ber   loornel^mpen  ©taatcn,   in 

«0  9tüdtfi(bt  auf  i^re  ®efe^c  unb  i^re  ginangen  gu  üerfertigcn. 
SBir  fmb  begierig,  biefe  ©egenjtänbe  t)on  einem  fo  fd^arf* 
finnigen  unb  2Wenfd^enfreunb(id^en  ^]^itofo})l^en  bearbeitet  gu 
feigen,  aber,  töir  fönnen  nid^t  einfel^en,  »arum  ein  S35er!, 
toetd^e«  üon  einem  S)eutf d^en,  unb  für  S)eutf d^e  gefd^rieben  töorben 

«6  x%  gerabe  in  frangi5fifd^er  ®j)rad^e  gefd^rieben  »erben  muf^e? 

[73]  Nro.  X.    2)en  4.  gebnuir  1772. 

2i%at\^ühxatarf  nhtt  non  iitr  Clrfielfung  künftiger 

30     hoWf  llrof.  \n:3iitüna.    1771.  19  ßngtn  mit  htv  ll0rrebe 

unb  3  ÜUtpfertiifeln* 

9Bir   glauben  nid^t,  bag  ein  ^vl6^  mt^x  üRigbeutungett 

nntertoorfen  fe^n  fönne,  al9  biefe^,  toenn  man  ed  feinem 

bleibe,   ober  Xitel  nad^  migt,   ol^ne  ed  mit  ben  toal^rfc^iit« 

85  (id^en  SCbfld^ten  bed  Serfaffer^  gu  Dergleichen.    S.  !ann  biefe 

Sorfd^lSge   gu  einer  ^ringenergiel^nng  unmi^gtid^  al9  etneit 


Nro.  10  ]  ^^ 

^jracticabctii  'ißfan  angcfd^cn  l^aten,  ob  er  gtc^  ®.  39.  fagt, 
„ba§  ol^ne  einen  fold^en  Obcrl^of meiner,  ol^ne  fold^c  3nfoT« 
matorcn,  ol^nc  fold^e  mitl^elfenbc  ^abcn,  unb  ol^ne  eine  fotci^e 
9Ba]^t  t)on  Senten,  bie  mit  bem  ^rinjen  umgel^en,  leine  glücf'^ 
lid^c  (Srgiel^ung  ntögtid^  fci^."  SBir  krid^tigen  mlmtl}x  feine  5 
Slbfici^t  au«  bem  Eingänge  be«  SBer!ö,  »o  et  fagt:  ^bcr 
^l^itofop]^  mug  ftti^  nid^t  abfd^recfcn  laffen,  toenn  feine  S5or« 
fd^fäge  untibertoinbtid^e  ©(^^toierigfeiten  be^  §ofe  finben.  ffienn 
nur  ber  l^unbertfte  Sl^eil  beffen,  toa«  er  fagt,  irgenb  einmal 
in  einer  ^^rinjenerjiel^ung  gute«  »irlen  foÜte ;  fo  ift  bic  lo 
5Ölü^e  ber  übrigen  neun  unb  neungig  [74]  einem  SDtenfd^en^ 
freunbe  reid^tid^  t)ergoIten.''  SBir  bcfd^ulbigeu  if^n  aud^  im 
mittbeften  nid^t,  bag  er  Untoiffenbeit  t)Ott  ^ofumftänben  »er* 
ratl^en ;  im  ©egcntl^eit  fd^Iie§cn  tt)ir  au«  ben  mand^ertet^  *ißat* 
liatiöen ,  toorau«  er  feine  Sonfuftation  guf ammengcfe^t  l^at,  i5 
ba§  er  ba«  comj)Iicirte  Übet  in  allen  feinen  Steilen  eingefel^en 
l^abe.  Sr  toünfd^te,  ba§  ber  §ofmei|lcr  ein  SDtann  fctjn 
möd^te,  ber  f  e  t  b  jl  fd^on  ein  glüdttid^er  Srjiel^er  toäre ;  bief en 
gtaubte  er,  in  bem  SJater  ju  finben,  ber  bie  S3efd^äftigung 
mit  feinen  Äinbern  fd^on  burd^  lugenben  bebl^nt  fal^e.  99. 20 
fül^tte,  baß  bie  geitige  ©tüdtfetigfeit  ber  Äinberjal^re  be« 
"^ringen  ein  'i|3un!t  fet^,  ben  man  nid^t  ttjegtoerfen  mtiffe; 
ba§  man  il^n,  um  i^n  tugenbl^aft  unb  gut  ju  bifben,  nid^t 
avi9  ber  ©efeUfd^aft  feiner  9Kitgef^ö^>fe  in  ba«  frembc  ?anb 
ber  äftern  ÜKenfd^en  öcrpflanjen  muffe ;  bafe  jur  SZal^rmig  as 
äße«  ®utcn  unb  Sblen,  diccmpd  unb  9?a(^eiferung  bie  näd^ften 
unb  fräftigfien  ÜKittet  fetjn.  (Sr  fud^te  alfo  biefe  Oefeüfd^faft 
in  ben  Äinbern  be«  ^ol^praft,  unb  glaubte  baburd^  bem 
3Sortt)urf  entgangen  ju  fe^u,  ba§  bie  äuffid^t  fo  öieler  ^iuber 
einem  eingigen  ^anne  nit^t  gugumutl^en  fe^,  »enn  er  biefen  so 
3Ka«tt  jum  SSater  biefer  Äinber  mad^te.  ®o  entjlanbe» 
feine  $ü(f «Inaben,  bie  fd^on  fo  mand^e«  t)ome]^me«  Säd^ebt 
üerbienet  ^ben  —  —  ©eine  ©orgfatt  in  ber  SBal^I  aller 
9Wenfd^en,  bie  fid^  bem  ^ringen  näl^ern,  fann  nid^t  genug  in 
ba«  fogenannte  ©cringfügige  ^inauöfel^en.    SSon  ber  SRöglid^s  86 

feit   alle«  gu  bcrl^inbcm ,   ijl  je^o  ni^t  bie  Siebe. 

3Bir  tt)ünfd^en,   ba§  unter  ben  ^funbert  guten  Äbfid^ten  be* 


64 

^^  [Kro.  10. 

SJcrfaffcTö  nur  bicfc  tocnigc  crrcid^t  »erben  mögen:  bag  bie 
®To§en  ber  SBett  be^  Sefung  btefe«  S3u(i^«  mel^t  füllten,  tote 
t)iel  (te  benjentgen  fd^ulbig  flnb,  bie  einer  glüdlic^cn  Sr3iel^ung 
il^rer  ^rinjen  üorftel^en^  unb  tote  öiete  ffintft^ufbigung  aud^ 

5  biejenige  SWänner  berbicnen ,   bcrer   Semül^uiigen   nid^t   mit 

gleici^cm  Srfolg   belol^nt  toor*  [76]  ben   finb. £«  fe^ 

biefe«  S3nd^  ein  SBinI  ber  SBarnung  für  aUt  ffint^fiafien 
be«  ©Uten  unb  ßbten^  fici^  mit  bem  beften  §er3en  nid^t  fo 
leicht  an  ein  ©efd^äfte  ju  toagen,   too   oft   eine  tounberbare 

10  Sertoidtung  ber  Umftänbe  bie  tool^Ul^ätigjien  Slbfic^ten  unnüfee 

mad^t ffinblid^  bem  SRenfd^enfreunbe  ein  SBin!  mel^r^ 

toie  er  mand^e  3ög^  bct  2)en!art  unb  be«  ?^erfal;ren«  ber 
©roßen,  pd^  an^  biefcm  großen  ©emäl^Ibe  ber  ©d^toierigfeiten 
erlläre,  tooburd^  bie  S3i(bung  ju  il^rer  fünftigen  Seftimmung 

16  aU  ÜWenfd^  unb  Stegent  fo  gar  leidet  bereitelt  toerben  fann. 

SBir   unterfd^retben   bc^nal^e   alle  Sorfd^täge  bie  33.  jur 

Cinrid^tung  be«  U  n  t  e  r  r  i  d^  t «  eine«  fünf tigen  SRegenten  tl^ut, 

unb  man  fielet  anif  l^ier  ben  2Rann,  ben  bie  (Srteid^terung 

unb  äuöbreitung  nüfelid^er  Äenntniffe  fein  gan^eö  Scben  burd^ 

20  befd^äf tigt  Ifiat.  3n  bem  XL  abfd^n.  t)on  ber  Senntnig 
be«  SSaterlanbö  unb  be«  SBertl^«  aller  ©tönbe 
finb  öortreflid^e  Sad^en  gefagt.  9?ur  beij  ber  ®  e  f  d^  i  d^  t «  * 
funbe  toiffen  toir  nid^t,  ob  fie  ganj  in  aller  il^rer  genca« 
logifd^en  Orbnung  barf  vorgetragen  toerben ;  ob  man  fo  leidet 

25  über  bie  Sugenben  be«  Stttert^m«  toeggteiten,  unb  fid^  l^au^>t« 
fäd^Ud^  be^  ber  neuern  unb  baterlänbifd^en  ©efd^id^te  auf» 
galten  bfirfe,  bie  oft  nid^t«  aU  eine  trodtne  SReil^c  t>on  oer^ 
önberten  ©taatöformen  unb  Oered^tfamen  entl^ält;  ob  ba« 
$erg  burd^  bie  Säe^fpiete  be«  Sll^nenfaafe  jn  bitben  fe^,   ober 

80  ob  man  btelmel^r  atebann  nid^t  in  bie  SJotl^toenbigfeit  ge^ 
feftt  toerbe,  ^oefie  für  ^iftorie  ju  loerlaufen.  Über^u^)t 
toünfdbten  toir,  ba§  bie  (Srgie^ung  bc«  SSafebotofd^en  ^rinjen 
toeniger  auf  Äu^meublirung  feine«  So^)f«  abmieten,  unb  bo« 
®an3e  ntd^t  fo(d^  ein  getoaltiger  Sbucation«l^anbet  t)on  9tea« 

86  Ken  fe^n  möd^te.  ffi«  fd^einet  un« ,  bag  bicf e  allgemeine 
^enntniffe,  bie  toir  je^o  ben  ^ringen  fo  nötl^ig  glauben, 
t>te(e«  3u  ber  ©ertngfd^ä^ung  be))tragen,  bie  fte  ge*  [76]  gen 


lüxo.  10.]  ^^ 

©ctcl^rtc  unb  ÄünjMct  öuffcrn.  ©ic  lenicit  in  futjcr  ^tit 
eine  äRenge  SJerfcaUbccn  enctjcloj)äbif(i^  oben  toegfd^ö|)fctt^  unb 
glauben^  ba§  biefer  Ocean  nid^t  tiefer  fc^,  alö  baö  ©töd^(^en, 
toomit  ftc  i^n  betül^rt  l^abcn.  S)icfe  8anbd^artcn!enntni§  bcr 
Sitteratur  fccrcbet  fie,  gereifet  gu  l^afcen,  unb  fle  tjerat^ten  6 
natfirtid^ertöeifc  benjenigen,  ber  nur  ein  fleinc«  ©tüd  8anb 
t)on  bem  ^(anigtobio  but^etoanbert  ^ai,  bad  fle  mit  il^ren 
5  Ringern  auf  bem  Xifd^e  umfaffen  !önnen.  Snb(id^  entfielet 
burd^  biefe  (grlcid^terung  unb  Aufbringung  fomand^er* 
( c  ^  ficuntniffe ,  ba§  fein  einzige«  Vermögen  bcr  ©eele  ge*  lo 
l^örig  au^geHtbet  toirb^  unb  bag,  inbem  man  mit  aQen  ©innen 
jugbid^  em)>ftnben  mitt,  man  gerabe  nid^t^  geniegt.  %udf 
auö  Sudlern,  unb  nid^t  allein  au3  mfinbKc^em  Untcrrid^te, 
glauben  töir,  mu§  ber  ^rinj  lernen^  unb  mit  ÜRü^e  lernen, 
nid^t  attjeit  toegen  beffen,  toa^  er  finben  toirb^  fonbem  e^  is 
fel^  eine  3agb,  »otjon  feine  ©eele  munterer,  geftärltcr,  ^u 
fünftigen  ernfll^aftem  Übungen  gefd^idEter  jurüdEtomme ! 
©cite  84.  finben  toir  einen  tortreflid^en  ®cban!en  bc«  3Jer« 
faffcrö,  too  er  ben  ^ißrinjen  be^  3^^*^"  ^w^^  ^^^  Solgen  töitt 
em^jfinbcn  mad^cn,  toa^  ©  d^  u  t  b  e  n  fetjcn^  unb  toir  toftnfd^en  20 
t>on  ^tx^m  allen  guten  Srfotg. 

äud^  in  bem  Unterrid^te  ber  Stetigion,  bie  bod^  ganj  ein 
@efd^äfte  be^  §erjen^  ift,  tjerlangten  toir,  ba^  bie  »id^tigjlen 
Sel^rfäfte  eine«  ewigen  jebenö,  ber  ffinftigen  Setol^nung  unb 
33eflrafung,  nid^t  fotool^t  au«  SSernunftfä^en  l^ergeleitet,  fonbem  25 
burd^  aiufmerlfamfeit  auf  aSJeÜ^änbel ,  unb  ba«,  toa«  un« 
umgiebt,  gebaut  loürben.  S)ann  bie  bejlänbige  Semerfung, 
bag  lein  ©aame  be«  ®uten  unb  93öfen  (ei^t  auf 
biefer  SBelt  oertol^ren  gcl^e,  ift  bie  fid^erjle  Scftärfung 
in  bem  @(auben,  ba§  biefe«  ©efeft  ber  SBiebcrtöergcttung  in  30 
ber  (gioigfeit  fortgel^en  »erbe.  ®a«  SSertangen  nad^  einem 
gtoe^ten  ?eben  be^  [77]  barf  leincr  Sted^tfertigung ,  aud^  ber 
Ortl^um  (lit.  g.)  leiner  SBibcrtegung.  SBenn  e«  i?eute  giebt, 
bie  glauben,  bie  Safter  fetjen  fd^ulblo«,  toeit  bie  ©d^utb  bcr« 
felben  fonft  auf  ®ott  fallen  muffe,  bon  bem,  at«  ber  crflen  36 
Urfad^e,  alle«  abl^ängt,  toa«  gefd^iel^t ;  fo  tooHen  mir  pe  nur 
fragen:   toarum  ftc  ba«  So))ftoe]^  eine«  SZaufc^c«  nid^t  aud^ 

Litteraturdenkmale  des  13.  Jahrhunderts.     7.  5 


^^  [Nro.  10. 

auf  ®ott  fd^icfccn,  unb  »erlangen,  ba§  er  bte  golgen  baiDon 
aufl^ebcn,  ober  fl(i^  gufd^retben  (äffen  fofle?  Snbfid^  fielet 
bcr  SSerf.  ®.  118.  bie  iBorpeUung  t)on  bem  @(auBen  an 
®ott,   ate   einen  Sergelter  be^  ®uten  unb  Söfen,  in  bem 

5  ta)al^ren  ©efid^töj^unft  an.  3file  fofgenbe  9teIigton«6egriffc 
be«  S?erf.  f önnen  nidbt  beffer  gefagt  »erben.  9?ur  Sbf^n.  XXII. 
finb  »ir  nic^t  gang  feiner  SKeijnung  in  bem,  toa«  er  bon 
ber  bürgerlid^en  ©leid^l^eit  unter  gal^lreici^en  unb  nidbt 
jal^treid^en  S)i§ibetttett  fagt,  unb  too  er  toertangt,  „ba§  feine 

10  l^errf(i^enbe  Sird^e  fetjn,  niäit  Soterang,  fonbern  ©teici^* 
i)e\i  be«  9te(^t3  aller  ber  bem  ©taate  unfci^äblid^en  2Re^n= 
ungen  unb  ®Iauben^6e!enntniffe  ]^errf(3^en  muffe."  alleres 
bingö  toäre  e«  in  ber  ©jjeculatiou  gu  toünfd^en;  aßein  n>ir 
fönnen   un3   in   ^raji   fajl   feinen   tjafl   gebenfen,    too   bie 

15  SReligion  nid^t  gugteici^  mit  fcürgerftd^en  ©ifMnftionen  unb 
S^orre(i^ten  berbunben  toäre;  unb  toir  glauben,  eö  fet^  fel^r 
fd^toer  ju  entfd^eiben,  toann  ber  ?ring  ba«  9ted^t  ^be,  ein 
SSorret^t,  baö  gelten  SWenfd^en  gufommt,  unter  gtoonjig  ju 
üertljeiien.     2)enn  bem  einen  fann  nur  gegeben  toerben,  toaö 

20  anbern  genommen  toirb. 

2)er  Slnbang  entl^ätt  SSorfd^fäge  gu  SSerbefferung  beö 
Sd^utoefen^ ;  flagt  über  bie  Sermifd^ung  be«  geifttid^en  unb 
toe(t(idben  Unterrid^t^ ,  über  ben  SKangel  an  Leibesübungen, 
über    bie   ©orgtofigfeit    in   änfel^ung   ber   Sittcnlel^re   unb 

25  natürlid^en  9teligiott ;  ferner  über  ben  SKangel  ber  Sinrid^tung 
nad^  ben  Sebürfniffen  ber  ©täube ;  fd^lägt  51Witte(  gur  93er* 
bcfferung  t?or,  unb  geigt  bie  toid^tigen  folgen  bat?on.  2)te 
93  e  i)  I  a  g  e  bringet  auf  bie  Slotl^toenbig«  [78]  feit  einer  Sfla^ 
turaiien*  unb  ffunfifammfung,  aud^  eine«  ^anbetS  mit  biefen 

80  SBaaren ;  erffärt  bie  SJotl^toenbigfeit  unb  2RögIid)feit  beffetben, 
entl^ält  einen  $(an  gu  einem  neuen  ©eminar  für  Äinber, 
?e]^rer  unb  fünftige  ^auSbebiente,  unb  em^jftel^tt  bicfe  gemein* 
ntiftige  äbfld^ten  aflen  Äennern  unb  ücrmögenben  SBeltbtirgern.  , 

fiei^ijtB. 
35  4lur;e$  B^fitm  htt  nutürititien  %eii0i0ii^  177L    8« 
118  S*  auf  S4rretlrpapier« 

(Sft  in  bcr  83römiert|d^en  SSud^l^onblung  oßl^ier  gu  l^oben  für  36  fr.) 


R7 
Kro.  10.]  ^ 

S)cr  Scrf.  tctfprit^t  feine  tieffinnigen  Unterfud^ungen, 
fonbern  feine  Slbfid^t  fd^einet  bto«  ba^in  gegangen  ju  fetjn, 
bad,  toa^  anbere  iDon  ber  natüttidften  Steligion  gefagt  l^aben, 
jufamnten  jn  jiel^en  unb  in  einen  fairjen  aneinanbet^angenben 
Sortrag  jn  bringen,  nm  fold^e  junge  imit,  totiöjjt  eine  5 
^äl^igfeit  l^aben,  einen  S?ortrag  biefer  ?lrt  ju  faffen,  mit 
einem  ?ettfaben  gu  terfe^en,  toonac^  fie  bie  9teil^e  ber  natüt^ 
Ud^en  ^enntniffe  loon  ®ott  burd^benfen  fotten.  ®o  lange 
toir  Utf  ber  ßrgieljnng  bie  Sugenb  mel^r  benfen  (eieren, 
ate  benfen  m  a  ci^  e  n ;  fo  lange  n)ir  il^nen  bie  ©ebanfen  e  i  n  *  lo 
^)  topfen,  unb  nid^t  liefcer  nur  ben  Soben  bearbeiten,  too 
ftc  to  a  d^  f  e  n  f oüen ;  fo  lange  toerben  toir  frejjlid^  fold^e 
Sudler  nid^t  leidet  entbel^ren  fönnen.  9Wan  pe^t,  ba§  ber 
SJerfaffer  in  feinem  einjigen  §.  felbjl  gebod^t  l^at.  9teue 
©ebanfen,  ober  neue  Slu^fid^ten  mu§  mon  alfo  nid^t  erwarten,  is 
Sr  erflärt  unb  ktoeift  baö  2)afet)n  unb  bie  ffitgenfd^aften 
®otte«,  bie  ®d^öj)fung,  bie  Unjlerblid^feit  k.  furj  oUeö,  »ie 
eö  anbere  tetoeifen.  Sd^toac^e,  ftarfe,  öoKjiänbige ,  juenge 
unb  jutoeite  Setoeife  liegen  bur^einanber.  ©ein  ®eifl  ift 
t)on  ber  S)ogmatif  ausgegangen,  unb  [79]  feiert  ju  il^r  jurüdf ;  20 
bo(^  ifl  baö  SBerfd^en  für  eine  getoiffe  Srt  öon  Sefern  gut, 
unb  ber  Serfaffer  »itt  ja  aud^  nid^t  ffir  alle  fd^reiben. 
SBie  ber  Sitel  ©  tj  ft  e  m  bemfelben  gufomme,  xoerben  nur  bie= 
jenige  einfel^en,  toeld^e  einen  jeben  ^wföwmenl^attg  oon  ©äften 
ein  Softem  nennen,  ol^ne  fid^  ju  befümmern,  »ie  bie  ®äfte25 
gufammen  ^ngen.  3EBir  toürben  baS  S3uc^  lieber,  xoenn  eö 
ja  ®^Pem  fe^n  fotl,  ©^jtem  einer  bernunf tmägigen 
9t  e  l  i  g  i  0  n  genennt  l^aben ;  benn  fo  erfennt  ber  Serf .  felbft 
®.  91  unb  92.  baß  eine  tjernunftmäßigc  unb  eine 
n  a  t  ü  r  1  i  d^  e  9teligion  jtoe^erlet)  ifl.  3lm  toenigfien  ^t  und  so 
bie  Einleitung  gefallen.  2)er  SSerf.  toiK  barin  fagen:  baß 
toir  ©Ott  unb  feinen  SBiHen  erfennen  muffen,  toeil  ber  SBiUe 
©otteS  unfere  ©lüdtfeligfeit  gum  (Snbjxoedf  l^at,  biefe  aber  ber 
Sortourf  unb  ©egenflanb  aller  unfrer  triebe  ift.  Sr  brüdCt 
fid^  aber  fo  unbeutlid^  an^,  baß  man  gar  leitet  feine  ©ebanfen  ss 
t>erfe]^len  fann.  Unö  fd^eint  bie  SScrbinblid^feit  gur  Sieligiou 
(bie   me^r  ifi,   alö   eine  bloße  (Srfenntniß)  toeit  natürlid[)er 

5* 


^^  [N«>.  10. 

aud  bem  ©ebanlen  }u  folgen:  toeil  toir  t)ott  ®oit,  a(d 
einem  mäd^tigern  äBefen,  alled  l^aben  uttb 
hoffen  fönnen.  ®er  erfle  ÜWenfci^,  ber  ol^ne  Offenbal^r« 
ung  bnrd^  feine  Vernunft  fid^  eine  9teügion  erfunben  l^ätte, 

5  tDürbe  n>a]^rfd^etnU(^  iM  burc^  biefen  ©ebonlen ,  auf  eine 
fotd^e  Grfinbung  geleitet  toorben  feijn ;  unb  bet)  unfern  iftigcn 
äßenfd^en^  mürbe  ein  fotd^er  ©ebanten  toie  und  bünit,  aud^ 
n)al;rfd^cinttd^  ben  gröften  (Sinbrudt  ma^cn.  Unfere  ©rfcnnt« 
niß   t)on  ©Ott   betoeijl  ber  SSerf.  avL^  ber  3wf^^tig!eit 

10  ber  äBelt  a  posteriori ;  aber  er  ifl  nebfl  t^ieten  anbem  in 
ben  ^el^ter  gefallen^  ba§  er  aud  einer  a  posteriori  bewiefenen 
(Sigenfd^aft  ©otted^  nun  feine  übrige  digenfd^aften  aüt,  a 
priori  ertoeifen  toitt;  ©otd^e  Seloeife  l^infen  immer.  Über 
ben  äRenfd^en  unb  feine  Seftimmung  l^at  er  nod^  me( 

16  ju  loenig  gebadet.  S)er  aibfd^nitt  t)om  [80]  Urf})rung  bc« 
93  Öfen,  l^at  und,  ob  er  gteid^  gar  nid^td  neued  entl^ätt,  am 
beften  gefallen,  »eit  barin  am  toenigften  bctoiefen  »irb. 
®  q  u  i  r  e  ifl  fein  fidlerer  gü^rer,  toenn  man  über  bie  9?otl^ 
toenbig!eit  ber   Offenbal^rung  benlen  toitt;  unb  bie  meiften 

20  ©rünbe,  bie  ber  Serf.  bafür  anfül^rt,  betoeifen  gu  t)iet.  S)ie 
Sefd^reibung  t)on  bem  3w|^^wb  ber  Reiben  toor  ber  Offen« 
bal^rung  fd^eint  und  übertrieben.  @ie  pxxt\en  nid^t  bie 
btod  bürgerlid^e  Zugenb  an,  toie  ber  SJerfaffer  ©.  94.  be« 
]^au^)tet.     Sinige  giengen  fd^on  bamal  fo  toeit,   bag  fie,  toie 

25  3.  93.  tfd^incd  in  feinen  fofratifd^en ©efpräd^en,  bie  Xugenb 
blod  für  ein  ©efd^enf  ber  ©ötter  Riehen.  äBir  toiffen, 
toad  toir  burd^  bie  Offenbal^rung  getoonnen  l^aben !  aßein 
toenn  man  oon  einer  ©ad^e  mel^r  Übetd  fagt,  atd  in  ber  S^at 
barin  i%  |o  mad^t  man  aud^  bad  t^erbäd^tig,  toad  toal^r  ift. 

80  Übertriebener  (Sifer  in  ber  Steligion,  crtoedft  bei)  ben  benfenbcn 
oft  Unglauben,  bet)  benen,  bie  ni^t  benlen,  immer  Slbergtauben. 
3n  bem  (e^ten  Slbfd^nitt  ^tte  bie  Iritifd^e  Unterfud^ung  in  bem 
t)ortreflid^en  Seßifd^en  Setoeid  t)on  ber  Sal^rl^eit  ber  d^rifttid^en 
Steügion,  nid^t  ganj  übergangen  »erben  fotten.    2)er  SSerfaffcr 

85  jd^reibt  übrigend  gut,  rein  unb  beuttid^,  unb  toir  toünfd^en, 
ba§  er  fein  ©^fiem  einmal  f etbji  burd^benfen,  fld^  aber  t>tx 
Sogmatif  el^e  nid^t,  atd  Utf  bem  testen  §.  erinnern  möd^te. 


Nro.  11.]  

[81]  Nro.  XI.    Xen  7.  gebruor  1772. 

Sonbon. 

Jonian  Antiquities.    Fublished  with  Fermission  of 
tlie  Society  of  Dilettant!  by  B.  Chan  dl  er,  A.  M.  F. 

S.  A, N.  Bevett,  Architeot.    W.  Fars,  Fainter.   5 

Folio  Imperial  Faper.    1.  F.  11.  S.  6  d.  unbound.    By 
Dodsley  1769. 

335ir  jcigcn  bicfcö  aSScrf  cttoa«  fpät  an:  inbcffen  toirb 
bic  yiaiixiiit,  bic  »ir  baöon  geben,  ben  Äennern  ber  Sltter* 
t^ütner  unb  bei  Saulunfit  tntineT  xwii  inteteffant  bleiben,      lo 

©ne  ©efellfd^aft  ^erfonen,  tcetd^e  bie  9teife  nat^  3tatien 
gctl^an  Ratten,  unb  toünfc^ten,  ba§  ber  ©efcj^marf  für  bic 
Sunft  in  ü)xem  SSatcrlanb  attgemeinet  toerben  möd^te,  ft^offen 
«ntet  bem  9?amen  ber  ©efellfd^aft  ber  ©itettanti 
einen  ^ont  gufammen,  unb  im  Qdi^x  1764.  fanb  fid^  bereis 
felbe  fd^on  \o  anfel^nlicb,  ba§  man  barauf  bebadtt  löar,  eine 
®efeüf(^aft  gefci^idter  ÜKänner  an^jufc^icfcn,  um  in  ben  ?ltter= 
tl^timem  neue  Sntbecfungen  ju  maci^en.  2)ie  Sßal^I,  in  an* 
fcl^ung  ber  Sla^ifd^en  Sitteratur^  fiel  auf  iperrn 
6  ^  a  n  b  ( e  r ,  ber  ftcj^  burd^  [eine  Marmora  Oxoniensia  be<*  8o 
rii^mt  gemacht  l^atte.  iperr  SR'eöett,  ber  fci^on  bic  Ätl^eni« 
enfifc^en  älter tl^ümer  l^crau^gegcben  l^atte,  foHte  bie  ®cgen* 
flönbe  ber  Slrd^iteftur  bc^anbeln,  unb  SKr.  ^ax9,  ein  junger 
^ünfl=  [82]  ler,  beffcn  Salente  t)iet  t)erf^>ra(i^en,  »ar  jur  Hb* 
gci(^nung  ber  Sluöfid^ten  unb  ber  Saöreliefö  befHmmt.  as 
€ie  giengen  ben  9.  Oänner  1764.  an  Sorb  cincö  ©d^iff^, 
ba«  na^  ßonjiantinopel  befiimmt  toar.  ®ie  lonbeten  Utf 
ben  2)arbaneüen  ben  25.  Sing.  ^9?a(!^bem  pe  baö  ©igäifd^c 
SSorgebirge,  bie  JRuinen  ton  £roj[a,  bic  3nfeln  Icncbo^  unb 
®cio  befudjt  "i^atttn,  famen  fie  gu  ©mijrna  ben  11.  ®e}>t.  an.  so 
S3on  biefer  Stabt,  aU  il^rem  $au})tquarticr,  t^ten  pe  t>er* 
fc^iebene  !leine  SReifen  inö  ?anb. 

3m  äug.  1765.  famen  pe  ju  Sitten  an,  ti>o  pe  bi«  in 
ben  3un.  1766.  blieben.     Sie  befud^ten  üRaratl^on,  (Sleup«, 
©alami« ,   SRegara   unb   anbre  ^läfee  in  ber  Sta^Barfd^aft  85 
9?ad)bem   pe  ätl^en   terlaffen,  giengen   pe  burd^   bic  Heine 


70 

'^  [Nro.  11. 

3nfe(  (SalauTta  m^  Xxo^tnc,  (ipihanxo^,  %x%o9  unb  Sorintl^. 
SSott  ba  bcfud^tcii  ftc  2)cl^)]^i,  ^atxd,  SU«  unb  3^1^*^/  ««^ 
bctt  31.  äug.  gicngctt  fic  na^  ©rijlol  unter  ©cgd^  unb 
famctt   in  Sngtanb  ben  2.  SWot).  an.    ®ic  ®cfcttf(!^aft  for* 

6  bcrtc  t)on  il^ttcn  einige  ^roten  il^ret  üfcerbrad^ten  äßateriaßen^ 
unb  man  toäl^tte  bie  Überbleibfet  ber  Sonif d)en  ätter« 
t^ümer.  (Sin  Sanb,  bad  nad^  %ttica  ba«  aQermerlmürbigße 
in  biefet  Sttt  ifl,  unb  bie  ä[ufmer!fam!eit  eine«  Stagifc^cn 
©d^riftfleHer«  am  meiften  öetbient.    2)ie  Senntniß  ber  Sttatur 

10  toarb  juerft  in  ber  Oonifci^en  ©c^ute  getel^rt.  ©eometrie^ 
Sipronomie  unb  bie  anbetn  il^eite  ber  SRatl^emati!,  ©d^iffartl^ 
unb  §anbtung  töurben  l^ier  juerji  ausgebreitet,  ©ie  ^ijloric 
l)at  il^re  ®eburt  Sonien  ju  banien,  bie  ÜRebicin  il^ren  erjten 
©t^riftftetter ;  bie  ^oefie  il^rcn  SSater.    Sfilein  bie  Slrc^iteftut 

15  l^atte  in  biefem  Sanb  t)orne]^mlid^  il^ren  ©ift.  2)  i  e  Er« 
finbung  ber  bretj  ©ried^if d^en  Orbnungen  gel^ören 
il^m  iVL,  obgteic!^  nur  eine  feinen  3iamcn  trägt. 
3)enn  ber  Ztmpd  ber  -Suno  pt  %rgo«  gäbe  gtoar  bie  $au})t* 
ibee  t)on  bem,  »a«  man  nad^»[83]^er  bie  2)orif(!^e  Orbnung 

20  nannte,  aber  il^re  ^ro^)ortionen  tourben  bod^  l^ier  juerfl  feflgef eftt. 

S)ie  9{uinen   be«   ZtmptU  be«  99ac(!^ud    }u   Zto9, 

ber   ÜKineröa   ju  griene,   unb  be«   3(po(lo  2)ib^:s 

mäu«   bei?  ÜKitetu«   finb  bie  SSorne^mficn.     Me  Steile 

be«  £emj)et«  be«   Sacd^u«  fmb   fo  gerjlreut;   e«  flnb  fo 

25tDenige  @})uren  t)on  feinem  $tan  übrig,  baß  man  bie  ®at= 
tung,  tt)03u  er  gel^ört,  ober  ben  Stufri§  ganj  an^  bem  SSitruö 
ergangen  mu§.  3n  53ef d^reibung  be«  (Söfttjto«  giebt 
er  biefcn  Zcmpti  jum  ffleif})ie(,  unb  nennt  il^n  ein  Octa« 
flijto«,  töoburd^  er  einen  3ii})tero«,  ber  bur^  bie  Slngal^t 

80 ber  ©äuten  ber  gronte  bcftimmt  toäre,  aujeigen  toitt. 

3)ie  3^^^  tDorin  er  gebaut  »orben,  ifl  nid^t  genau  an- 
jugeben ;  bod^  n>eig  man,  bag  fein  ärd^itelt  ^ermogene« 
iDar,  ber  mit  S^ard^ e find  unb  ^^tl^eu«  icf^auptttt,  bag 
bie  Dorifd^e  Orbnung  f fir  1^ c i li g e  ©ebäube  ftc^  nid^t  f c^idCe. 

85  8Sitrut)  mer!t  an,  er  fe^  baöon  fo  übergeugt  gewcfen,  ba§ 
er  feinen  $Ian,  nad^bcm  ber  üRarmor  fd^on  guge^auen  loar, 
geänbert  unb  mit  ben  SRateriaUen,  bie  gur  Erbauung  eine9 


71 

Uro.  11.1 

^ortf(]^en  ®e6äube^  beficmmt  toaren,  btefen  domfd^en  Xempe( 
erttd^tet  l^ätte.  Sine  33ef(j^Tei6ttng  ber  alten  ©efd^td^te 
t)Ott  £co3,  unb  ein  Keiner  SScrfucJ^  einer  SJefci^reibnng  be« 
Sanbe^^  mie  man  ed  $eut  }u  Za^e  fielet,  n>irb  bnrc^  eine 
fd^öne  5ßcrft)eltimfd^c  B^'^^nng  t)on  Stegigecf  unb  ber  s 
§albittfet  Zto9  erläutert.  Qmt  ju  Zage  l^eigt  ber  Ort, 
too  biefe  atte  ©tabt  ftanb,  8  o  b  r  u  m.  ®ie  2te  Äupfertafcl 
entl^ält  ben  äufri§  ber  gronte  be^  Xtmpü^,  bie  3te  4te  5te 
unb  6te  bie  Safen,  Sapitäte,  Äornifd^en,  Ärd^itraüe,  auf 
boj)}>ette  ärt,  erfl  im  btofen  Sontour,  bann  mit  ©(i^attcn  lo 
unb  8ic^t;  aud^  einige  Sa^reliefg. 

®a^  2te  Saj).  Rubelt  Don  bem  Stempel  berSDtinertja 
^  0 1  i  a  « ,  JU  ^?}  r  i  e  tt  e.  ® icfe  ©tabt  lag  an  [84]  ber  ©üb- 
feite  beö  93erg^  äW^cate.  ättein  Jefeo  erftrcdt  fie  fid^  über 
eine  fd^i5ne  @6ne,  bie  bur^  ben  3Käanber  burd^fc^nitten  toirb.  is 
®ie  iopograj)^ie  liai  fid^  feit  ber  alten  S^xi  fel^r  geänbert : 
benn  griene,  ba^  nun  mitten  im  8anb  liegt,  lag  el^emat« 
an  ber  ©ee  unb  l^atte  jmeen  ^afen :  bie  @bene  jmifd^en  il^m 
unb  ÜKiletu«  toar  eine  große  SJatj  unb  ber  äßäanber,  ber 
nun  feinen  Sauf  rocit  über  fie  toeg  fortfe^t,  fiel  bajumal  in  20 
bie  ^a^  ein.  S)iefed  ifi  ani^  bie  Urfad^e,  toarum  fo  menig 
dteifenbe  ?uft  gel^abt  ^ben,  Unterfud^ungen  bafelbfl  anju^ 
ftellen;  benn  auffer  ben  engtifd^en  Äaufleuten  öon  ©m^ma, 
bereu  Sieife  1673.  unternommen,  unb  oon  SBl^eler  1682. 
l^erau^gegeben  toorben,  unb  auffer  ©!|>on  ^t  man  ntd^t^  8& 
baoon.  $eut  ju  Zage  ^eißt  ed  ©auf  on  ober  anii  ©  an  fon« 
(Satefi,  unb  ift  ein  2)orf.  (Sin  ©tein,  ber  }u  ben  Antae 
gel^iJrte,  jeigt  eine  äuffd^rift: 

S)er  Äönig  Sflejcanber 

SBibmet  biefen  Stempel  30 

5)er  Minerva  Civica. 

allein  bie  Herausgeber  bemerlen,  baß  e«  fel^r  jiocifel^aft  ifl, 
ob  älepnber  biefen  Zem^jet  gebaut,  ober  ob  er,  ber  fo  gern 
um  biefe  S^re  bul^lte,  toie  er  ju  (S))]^efud  tl^at,  nid^t  bem 
fd^ott  angefangenen  ober  meitgefommenen  Zempel  nur  bie  35 
Sttfd^rift  gu  geben  trad^tete.  2)ann  biefe  ©tabt  l^ielt  biefe 
(S^re  für  fo  aufferorbentlid^,  bag  fte  ed  i^m  abfd^lug,  ob  er 


72 

*^  [Hro.  11. 

ftd^  gleid^  etbot;  il^nen  für  ben  fd^on  unter  £)ttectton  be^ 
ffiinofratcö  j^atberbautcn  Jcmpct  bcr  Diana  alle  Sofien  jit 
crfefeen,  toarin  et  bie  2)ebicatton  in  feinem  9?amen  fc^n 
bürfte.    S)er  Slrd^iteft  toar  ^ijtl^eo«  ober  ^l^iteo«,  bet 

s  anö  biefcn  SRulncn  fotool  atö  au^  ben  3^«8^5ff^  Sitrub^ 
a(ö  ein  groger  SRann  erfd^eint.  ^aufanta^  merft  no<l^ 
aufferbcttt  oon  biefem  %tvccpt\  an  L.  VII.  ba§  er  Befonber« 
toegcn  fetner  ©tatflen  berül^mt  getbefen  \z%  [86]  ©röffere 
nnb   ttcinere   33u(i^fiabcn    flnbet  man  in  ben   Sluffd^riftcn : 

10  «ttb  biefe«  jeigt ,  baß  bie  atten  aud^  barin  bie  ^crfpe!tit> 
nnb  ben  Slugenpunlt  in  Sld^t  genommen  ^(en.  älu^  ben 
Äuinen  fielet  man  nbd^,  bag  ber  lemfet  mit  ©äulen  um* 
geben  toar,  bie,  toenn  man  il^ren  S)iameter  unb  bie  ^^ifd^eni 
räume   t>on  einer  gur   anbem  mit  ber  g'töd^e  be^  S3oben^^ 

15  ben  bie  JRuinen  beberf en ,  öergletd^t ,  enblid^  bie  Sermutl^ung 
geben,  baß  bie  grontc  be^  lemjjeö  nici^t  über  ein  ipejca» 
fl^lo^  gctoefen. 

S)a«  3te  Äa^>itel  ^nbett  t>on  bem  Sem})el  be«  a[^>otto 
2)ib^mäu^  be^  SKilet.     3)iefer  Iem^>et,  ber  auci^  loorl^et 

«ober  Sempet  ber  SJrand^ibä  l^ieß  mit  bem  £)ra!et,  toar 
auf  bem  Promontorium  ^ofibeium  18  ober  20  ©ta* 
bien  oon  bem  ©tranb,  unb  180.  bon  ber  ©tabt  SRiletu« 
gelegen.  Die  Irabition  ber  ©rand^ibä  ift  be!annt.  ®a^ 
€)ra!el   be«  Sl^JoHo   l^atte   fd^on   gu  Sroefuö  3^^^^"^  ^^^  ^^ 

25  befragte  unb  fel^r  reid^Ud^  befd^enfte,  einen  ausgebreiteten  9tuf. 
2)ie  Werfer  unter  ler^c«  f tünberten  biefen  £em})el,  unb  t)er* 
brannten  il^n,  loie  aUe  %txscpA  in  Konten,  aufgenommen  ben 
ju  ep^efu«.  ©.  iperobot  L.  VI.  6.  7.  Die  »rand^ibä 
flol^en   ^vA  f?ur^t,  toeil  fie   eö   mit   ben  Werfern  gelf^atten 

80  ^tten,  il^re  Untreue  befiraft  gu  feigen.  Die  ÜRitefier  toaren 
lauge  auffer  ©taub  unb  ju  fel^r  Ijieruntergelommcn,  um  il^n 
^'ix\ix&^vsxi,  Der  ?(rd^iteft  ioar  ^eoniuö  bon  Sj)l^efu^, 
irab  Da^>]^ni«  bon  ÜRilet.  Der  erfterc  l^atte  in  ©efeß«» 
fd^aft  be«  Demetriu«,  eine«  ^riefterö  ber  Diana,  ben  XtvXt^ 

35  gn  @^>]^efuö   ju   ©taube   gcbrad^t,  ber  ^Viisi  bon  Sonifc^ct 

JDrbnung  xoar,  unb  »on  (Steppl^on  bem  Snoßier,  unb  feinem 

^©ol^nc  SWetageneS   (bem  äutor   einer  Äb^nblung   barflber) 


»ro.  U.]  *^ 

angelegt,  aUx  ntc^t  geetibigt  tourbe.  ^ontuö,  nad}  bem 
Sittttb  S)cmoctttu^,  toar  ber  ar^itcft  be3  jtoe^ten  lemfcfe 
ber  Z)xana  ju  Sjjl^efu^^  ber  nac^  bem  Sranb  in  ber  ©eburt^* 
nad^t  äte^an*  [86]  ber^  be^  ©rogen  unmtttetBar  tüicber  auf= 
getout  tourbe,  unb  für  toeld^en  3((ejanber  toegen  ber  2)ebtfa*  s 
tion  bie  RoPcn  erpattcn  toontc.  @r  toar  eö  auc^,  ber  ba^ 
^rojeft  t)on  ber  ©tatüc  bc«  Serg«  ätl^o«  angab,  unb  atfo 
ip  fein  3^^*^^^^^  ^^'^t  3U  bejiimmen. 

9Son  ben  SRerftoürbigfeiten  biefe^  Semfete  ju 
urtl^eiten,  fo  nennt  il^n  Strato  ben  größeften  aller  10 
%tmpt\,  ^aufaniaö  (Sing  t)on  ben  SB u n b e r n  -Sonienö; 
nnb  Sttrut)  feftt  il;n  unter  bie  toi  er  Xtmpd,  »etd^e  bie 
Saufunft  auf  ben  ^öci^fien  ®ip^tl  il^reö  SRul^mi^  erl^oBen 
l^ättcn.  hierauf  folgt  bie  ©efd^ici^tc  berSran^ibä  unb 
M  DraUi^,  irann  e^  angefangen,  gefrört  toorben  fe^,  1» 
unb  göngtiti^  aufgel^ört  l^abe. 

S)ie  S?erfaffer  fagcn,  ba§  bie  SRenge  unb  ®rö§c  ber 
gerpörten  Solonaben,  unb  bie  SSoHfommenl^eit  ber  SIrbeit  andi 
ben  geftfimacflofepen  3wfci^öuer  in  ffirPaunen  fefeen.  3"  ben 
toorangegeigten  fmb  no^  gel^n  Äu^>fertafeln,  toon  ber  toortref«  20 
tid^ften  SIrbeit,  bie  ^(ane,  Profite  u.  f.  to.  entl^atten,  o^ne 
bie  toortrefli^en  SSignettcn  unb  Sutö  bc?am})e  gu  red^ncn, 
bie  t>or  unb  na^  ben  Äa})iteln  pelzen,  unb  bie  intereffan* 
tejlen  Sa^reliet?e  entl^aften. 

Soitbon.  85 

An  Essay  on  National  Pride  tr.  trom.  the  german 
of  Mr.  Zimmermann.   1771. 

SBir  l^aben  mit  SSergnfigen  gefeiten,  bag  btefe  Überfe^uttg 
eine^  unfrer  tiefpnnigften  ©^riftpeüer  ictf  ben  (Sngfänbem 
ehtmat  ba^  Änbenfen  eine«  Herrmann  unb  eine«  Merry  so 
Philosophers  toerlöfd^t  gu  fe]^en,  Hoffnung  giebt.  SBir  l^Stten 
aber  getoünfci^t,  baß  ber  Überfc^er  mel^r  Iren  unb  mel^r 
®tär!e  unb  ?lbel  in  feiner  ©d^reibart  gegeigt  l^Stte.    (5r  täft 

oft   gang«  ©teilen   toeg.     3-  ®-   ^^""  äiJ"'"^!^^"^^  f<^Ö^- 
„ber  9?aturle^rer   ixxi^i  in   ein  tau^[87]te«  Oetäi^et  ü6ers5 
ben  SWoratipen  arx^,  ber  bie  S3eobad^tung  be«  SKenfdbcn  unb 


74 

feinet  £^und  miirbiger  finbet,  aU  bie  Seobad^tung  ber  ^rSfc^e 
unb  tl^red  X^nn^/*  fo  fagt  ber  Übetfe^et:  the  Naturalist 
sneers  at  the  Moralist  who  can  harangue  on  the  Natare 
of  man,   civil   Society   and   relative  duties  at  the  same 

ö  Time  knows  nothing  of  the  vegetable  and  fossil  Kingdom. 
Die  cng(if(^e  @<)rac^e  ertaubte  i^m  l^ier  gewig  treu  ju  fe^n, 
unb  bie  artige  fat^rifd^e  fficnbung  biefer  ©teile,  fottte  bem 
(Sngtänber  ntd^t  entzogen  merben.  ©(eid^  l^ernad^  übergel^t 
er  koteber  eine  gange  ©teile,   unb  berg(etd^en  93et)f))iete  finb 

lonid^t  fetten.  Oft  üerfte^t  er  fein  Originat  xdift  3'^^^- 
mann  gtett  gtetd^  im  Anfang  auf  bie  $oeten  Kriege  bie 
Oberbeutfd^tanb  t)or  einigen  ^tittn  mit  ben  ©w^ioeifeertt 
l^atte,  unb  fagt,  bag  Seutfd^tanb  fic!^  nur  (i^meiten  an  ber 
f leinen  Station  ber  ©d^toeifter  reibe;   biefe  SEBorte  finb   fo 

16  gegeben :  except  now  and  then  a  Flirt  on  the  L  n  m  p  i  s  h  - 
n  e  s  s  of  the  Swissert ;  but  who  minds  so  petty  a  people 
as  they?  3-  fif8*J  P^  M^'^*  im  beffern  Äopf  mit  SSernunft, 
bad  l^eift  bet^m  Überfe^er  it  takes  Reason  for  a  modeil. 
2)ie  ^atricier,  nennt  er  Upstarts  etc.  unb  ben  fel^r  fat^ri* 

ao  fd^en  3^8  ^^  ©d^^uß  ^^^  ^^P^^  Äapitet^,  l^at  ber  Überfefter 
fo  fel^r  oerbrel^t,  baß  er  gerabe  ba^  ©egentl^eit  oon  bem 
fagt,  xoa9  er  fagen  modte.  hingegen  fet^t  er  bidkoetten  auc^ 
etmad  t)on  bem  ©einigen  ittf;  aU  tote  bie  Sitation  aud  bem 
$oraj  @.  18.  ©eine  äu^brüdfe  fuib  fo  oiet  fie  ein  Slu«« 
Räuber  beurtl^eiten  fann,  oft  j)tatt  unb  pöbet^aft.  3-  ®-  ^  ^^^^^ 
bring  a  long  Bill  against  them ;  id^  n)erbe  oiet  Söfed  oon 
il^nen  fagen :  Commend  me  to,  td^  mug  täd^ten.  the  Oourtier 
puts  them  under  one  and  the  same  Bushel ;  bie  $öfe  oer^ 
ad^teu  aUed.     ^Siefed  toirb  genug  fe^n  }u  betoeifen,  bag  man 

80  aud^  in  (Sngtanb  fd^ted^t  überfe^t.  9tod^  l^at  ber  Überfe^er 
atnmerlungen  ^in*[88]3u  gefftgt,  bie  »ir  fel^r  entbe^rtid^ 
ftnben.  ©te  betreffen  meifl  Sriäuterungeu  t)on  ^teinigteiten^ 
bie  ein  Sefer  be^  S^tationalftotjed  fd^on  Idngfl  toiffen  mug, 
ober  nem  dnftanjen  an^  SReifebefd^retbuugen,  bie  }ur  (Saäft 

35  meuig  ober  nid^td  bei^tragen,  unb  oft  mug  ftd^  ber  Überfet^er 
fetbfl  tounbern,  toie  er  auf  feine  ^emerfungen  gefallen  i% 
bal^iu   gehört   bie   Xirabe  au^  Rowe's  Jane  Sore  ©.  276. 


Nro.  11.]  '^ 

2)o^  ein  äberfe^ei  ^lavAt  ftd^  ju  erniebtigeti,  \otnn  er  feilte 
Slumerfuttflen  mad^t.    Unfere  2)eutf(^ett  ma(]^eii«  ntc^t  beffer. 

Safer. 

iStit  moralir4rer  6emei$  htv  <$emif  ifett  etnea  ;ii- 
kfinfttgen  ^tbtm.  Mb  htm  <lngltr4ren.   6e9  jro'iaitii  5 
%it]»0if  5m^0f  itnl»  S0lrn.    1771.  8.  7  Magern 
(Sin  fo   genannte«   ®cbic^t   gegen   bie   9teIigion«f)>ötter, 
au«   (Sngüft^er  ^rofa   in  beutfc^e   9tetme   bcrfcfet^    leiber! 
fd^ött  gebrudt.     S)a«  äßujter  be«  Serfaffer«  toaren  ©etteTte 
Sel^tgebid^te,  unb  er  fällt  noii  im  beutlid^en,  toäfferigten  unb  lo 
gereimten  @t^le  eine  löeite  ©trede,   toie  fld^  gebtil^rt,   unter 
fein  Original.     S)cr   8tetigton«ffötter  ijlt   pd^er  fcelel^rt, 
bcr  c«  au^getefen  f^at.   ®enn  l^ierju  gel^ört  mel^r  afö  Siatnr ! 

fttttiferflid|.3 

3.  SDt  a  f  f  a  r  b  ^t  neutid^  in  $ari«  bie  Portrait«  be«  is 
Gomte  de  Provence  unb  feiner  Oemal^Iin,  be«  ©aufl^in« 
unb  ber  ©anfl^ine,  t)on  ber  ®röge  eine«  ^etfc^afte«,  in 
^JJrofit  ]^erau«gegeben.  Sr  l^at  fie  fotöol^t  gejeid^net  at«  ge« 
ftoti^en,  unb  p^  angelegen  fetjn  taffen,  ba«  ^unftirte  ber 
ÜBiniaturma^Ieret^  au«jubrü4en.  20 

[89]  Nro.  XII.    Xen  11.  Scbruor  1772. 

Sei^ijiB. 

;2Cil9emetne  ari^eorie  htt  fitr^nen  iSiünftt  in  einfel«^  /f  J 
no^f  niiiijaliettr^er  <8)r]»niing  htx  Aun^^rter^  nnf  einander  '  '^  / 
fnigenlien  ^xXXtxtin  alrgeijonlieU ^   i^t^xi  5alrann   (Georgs» 
$Vi\\tx^  O^rHer  Qi:^eU,  non  ;3(  Irii^i  s«  1771.  iBeg  IPellimanns 
Clrlren  unl»  Heiitr.  4.  568.  S« 
SBir   g(au6en,   e«  fann   ein  SBerl  ber   adgemetnen  (Sr« 
toartung  nic^t  entf)>red^en,  tDeil  e«  nac^  einem  ber  ^äfte  be« 
SJerfaffer«,  aber  nic^t  ber  Statur  feine«  ©toff«,  angemejfencit  «0 
^(an  bearbeitet  ifl  toorben;  e«  !ann  be^  einzelnen  SoQtommen^ 
l^eiten  ein  magre«  ®an}e  barfleQen,  unb  bod^  bon  berjenigen 
(Seite,  tool^in  il^n  fein  ))orjüg(id^e«  2^a(ent  }og^  ein  äßonument 
feine«  Url^eber«  bleiben.     $crr  ©.  umfaßte  einen  SBcltfrei« 
t)on  SKaterie ;  feine  ©d^nttern  waren  ju  fd^ioad^ ;  er  f onberte  » 


'^  [Nro.  12. 

alfo  ai,  iDad  fte  ni(!^t  tragen  fmmten,  unb  l^onbelte  l^teiin 
ate  ein  ÜKonn,  bct  für  bte  ©at^e  ber  SBal^rl^eit  unb  feine«' 
eignen  JRu^m^  forgte.  S«  entl^dtt  biefe^  Snd^  9?a(]^rid^tcn 
eine^  SRanne^,  ber  in  ba^  ?anb  ber  Äunjl  gereip  ifl;  allein 

5  er  ift  ni(!^t  in  bem  Sanbe  geBol^ren  unb  erjogen ,  l^at  nie 
barin  geleBt,  nie  barin  gelitten  unb  genoffen.  9?ur  £)6* 
fertöationen^r  aber  nid^t  S^erimente  ^t  er  on*  [00] 
gejtem.  g«  ift  ^ol^bin«  ber  Staftifer,  unb  nic^t  X^vl- 
ci)bibe^    unb    Xeno))l^on    ber   ®enera(^   ^nute,    ber 

io©cri6ent,  unb  nid^t  S3urnet  ber  ©taatömann,  ber  fd^reibt. 
SBir  löotten  i^n  felbji  ^ören^  toaö  er  t)on  feinem  ^lane  fagt : 
^3(^  ^be  fiber  bie  frönen  Sünfle  at«  ^l^itof o}>]^,  unb 
gar  nid^t  at^  ein  fo  genannter  ÄunfiUebl^aber  gefd^rieben. 
diejenige,   bie  ntel^r  curiöfe  aU  nü(jlid^e  änmcrfungen  übet 

15  Sünfiler  unb  Sunflfad^cn  l^ier  fud^en,  »erben  fid^  betrogen 
finben.  Slud^  toar  e^  meine  ^bftd^t  nid^t,  bie  med^anifd^en 
Siegeln  ber  Äunjl  gu  fammten,  unb  bem  Sflnfiter,  fo  gu 
fagen,  Utf  ber  Sfrbeit  bie  $anb  gu  fül^ren.  3"  ^^^  ^^ 
i(fc  fein  Sflnftter,  unb  toei§  »enig  t)on  ben  ^rattifd^en  ®e» 

20  l^eimniffen  ber  Äunji,  gür  ben  Siebl^aber,  nämtid^  nic^t  für 
ben  curiofen  Siebl^aber,  ober  ben  2)ilettante^  ber  ein  ©fiel 
unb  einen  3^^^^^^^^^^^  ^^^  ^^^  fd^önen  fünften  mad^t; 
fonbern  für  ben,  ber  ben  toal^ren  ©enug  öon  ben  SBerfen 
be^  ©efd^macfd  l^aben  foU,  l^abe  id^  baburd^  g^f^tgt,  bag  id^ 

25  il^m  t)ie(  Sorurtl^eite  über  bie  Statur  unb  bie  3(nn>enbung. 
ber  fd^önen  ^ünfie  benel^me;  bag  id^  il^m  geige,  toa^  für 
großen  Stufen  er  aud  benfetben  giel^en  fönne;  bag  id^  il^m 
fein  Urtl^eil  unb  feinen  ©efd^madE  über  ba^  kool^rl^ftig  ©d^öne 
unb  ®roge  fd^ärfe ;  bag  id^  il^m  eine  ©od^ad^tnng  für  gifte, 

80  unb  einen  ßdtel  für  fd^Icd^te  SBerfe  einflöge;  baß  id^  i^tn 
nid^t  gang  unftd^re  SRerfmate  angebe,  an  benen  er  bad  ®ute 
t>on  bem  ©d^Ied^ten  nnterfdbeiben  fann."  ®icfeö  toar  ber 
^tan,  ben  ftd^  $err  ©.  öorgefd^rieben  l^atte.  SlKein  n>at 
e«   ber  @injige   unb  Sefle  gur  gortfcbreitung  ber  Äunf!? 

36  Unb  ioar  biefe«  SEBerf  über]^au^>t  ba«  überlegte  Unter* 
nel^men  eined  Sßanne^,  ber  mit  ©d^arffid^t  be^  ®ei{ied  unb 
gl^rUd^feit  bed  $ergend  ba^  unermeglid^e  getb  überfld^t,  ba« 


77 

Kio.  12.]  ___-_^ 

er  ju  Bearbeiten  unternimmt?  S)ie  ta>efentU<  [91]  d^en  äRänget 
entf)>rtn^en  tool^I  au^  ber  erflen  unb  tt>al^rfien  OueKe ;  n>eit 
e^  nmnögtid^  i%  bag  ein  (Singiger  3)tann  aUt  ba}u  erforber(i<j^e 
Äenntniffc  in  fid^  vereinige.  SEBir  fennen  ein  ®enie  in 
3)eutfci^tanb,  baö  bcn  bitbenben  ®eifl  ^lato^  mit  ber  taftcnben  5 
@rfal^rung«<)l^Uofo|)l^ic,  unb  bem  mannid^faltigcn  Sieid^tl^ume 
be«  Äunftrid^tertoiffen^  vereinigt;  unb  bod^  glauben  toir,  bicfcr 
SRonn  »ürbe  bie  Sl^eoric  ber  Äunft  nur  in  ©efeUfc^ft 
eine«  Seging,  $cljne,  Stammler,  ©uljer  angreiffen 
tDOÜen,  unb  bie  Sitteratur  eined  $ageborn,  t$fle§Iiio 
unb  ^einici^en  ju  Statine  giel^en.  9{ä<i^ßbem  ifi  bad  Su« 
bitorium  bc3  SSerfaffer^  gu  flein  getnäl^It.  SBarum  barf  ber 
fiuttfiUebl^aber  nid^t  über  bie  ^nn^  ju^ören?  SBir, 
bie  toir,  nad^  be«  Serfaffer^  SluöbrudE,  mit  bcn  Äünfien 
Ungud^t  treiben,  ^ttcn  immer  getofinf d^t ,  bag  Sr  ate  i5 
$]^i(ofo))l;  un^  aud  allgemeinen  ©runbfä^en  bie  mannid^fa(tigen 
^l^öttomcne  erflärt  l^ätte,  öon  benen  ber  SSirtuofc  fagt:  ba^ 
mu§  fo  feljn,  ba«  tagt,  ba^  tl^ut  SBirfung.  3mmer 
ein  Sißgen  mel^r  2)ogma,  unb  bafür  »enigcr  moralifd^e 
$rebigt  über  unfre  Ungud^t!  S)ie  ^fljd^ologifd^en  @r«»  20 
Kärungcn  abflrafter  3been  mad^cn  be^na^e  2  3)ritt]^cilc  beö 
SEBerfö  au^;  ftc  fmb  meift  nad^  bem  einmal  fcftgefe^ten  Panc 
gut  gcfd^riebcn,  unb  finb  Seijtagen  gu  bem  9tul^me  beö  3Ser* 
fafferö,  aU  eine«  unfrcr  crften  Sanbtoirtl^e  ber  $l^iIofo))](|ie, 
bei  Sinöben  in  urbare«  Sanb  gu  öer»anb(en  tt)ei§.  allein  25 
anii  in  biefen  3lrtifetn  tüünfd^ten  »ir  nid^t  blofe  2)argä^Iung 
ber  3Kar!fteine,  fonbern  33emer!ung  ber  ^läfte,  toie  fte  »er* 
flellt  merben  tonnen,  anä^  immer  ein  iDenig  Saconifd^e 
SSilberftürmerc^ ,  Singergeig  unb  Sll^nbung  gu  ©ntbedfungen 
Solumb«.  2Bir  njunbcrn  un«,  ba§  ber  SSerf.  bem  gaben  so 
nid^t  gefolgt  ijl,  ben  Seßing  unb  Berber  aufgetounben 
l^aben,  ber  bie  Orangen  ieber  eingefnen  Äunji  unb  il^re  Sc^ 
bürfttiffe  beftimmt.  [92]  5Rad^bem  bie  Ferren  S^l^eorienfc^mibte 
atte  Semerlungen  in  ber  S)id^tfunft,  ber  ÜÄal^Ierelj  unb 
®!u(|)tur  in  Sinem  2^o)?f  gerüttelt  ^tten,  fo  toäre  e«  ^üt,  as 
ba§  man  fle  toieber  l^erau^l^olte,  unb  für  j[ebe  flunfi  fortirtc ; 
befottber«    bie    ber    ®ful})tur    unb    SWal^Iere^    eigne 


'^  tSxo.  12. 

©Tunbfä^e.  SiOein  ba}u  gel^i^rt  fte^tici^  eine  tiod^  gu  er« 
futbenbe  ^fi^^otogte,  }u  ber  aQe  Oal^re  meüeid^t  nur  (Sin 
SStMd^Pcin  (Srfal^TUiig  l^injMfommt.  —  —  SBir  öermiffen 
gerate  bogegen  badj[emge,  to)ad  in  einem  nad^  alpi^aic^ 
stifd^er  Drbnung  abgetl^eitten  aSBerfc  öorjügUd^  Patt  finben 
fann,  b.  i.  Sritif,  ?itteratur,  Sl^arafterifÜ! 
einjetner  Äünpicr.  ®ct  Siecenfcnt  toeiß  auö  eigner 
(Srfa^rung,  tcie  unbanfBar  cö  ijl,  in  einer  nac^  6))0(i^en  ab» 
getl^eitten  äbl^anblnng   ü6er  bie  Äun^,  baö  Portrait   eine« 

10  großen  SKanneö  an  baö  anbre  ju  jltcDen.  ©o  rid^tig  j[ebc 
eingclne  3^^«w«fl  f^^w  fann,  fo  ermfibet  fie  bod^  bcn  ®cijt 
beö  Seferö;  allein  toenn  er  fie  nnter  {eben  iBudb^aben  »er» 
tl^eilt  antrift,  fo  gefällt  eö.  3)er  Serf.  l^at  cö  mit  einigen 
95üften  bc«  SKtertl^um«  t)erfnd^t,  allein  ben  SKutl^  finfen 

16  laffen,  ba  bie  ©aDcrie  ber  neuem  S^iUn  jal^Ireid^er  tourbe. 
dnbeffen  i{!  bie  äRannid^fattigfeit  noi)  nid^t  Sntfd^utbigung 
genug  für  bie  gän3ti<i^e  äbtDcfenl^eit,  nnb  baö  ®enie  »ar  gu 
allen  3^^*^^^*^^^  ^^^^  f*^  fjjarfame  ©rfd^einung,  baß  bie 
©amminng  unb  äu^toal^I  ber  ßl^araftere  gctoiß  feine  SReffe 

20  getoorbctt  feijn  toürbe.  ©.  459.  \pxxä^t  $err  ®.  fetbfi  für 
biefe«  unfer  pium  desiderinm.  ,,@d  tDÜrbe  angenel^m  fe^tt, 
nnb  }u  naiverer  ^enntniß  be«  menfd^Iid^en  ©enie«  ungemein 
öiet  beijtragen  toenn  Äcnner  au«  ben  berfil^mtePen  Serien 
ber  Äunp   ba«  befonbre  ®c))räg   be«   ®cnic«  ber  ^njller 

26  mit  ff^c^ologifci^er  ©enauigfcit  3U  bejHmmen  f neigten.  ^  SDtan 
l^at  e«  jtüar  mit  einigen  ®enien  ber  crjlen  @röße  üerfud^t; 
aber  toa«  man  in  biefer  ärt  l^at,  ift  nur  nod^  al«  ein 
fc^toad^er  Anfang  ber  9?a=  [93]  turl^iflorie  bc«  menfd^tid^en 
©cifte«  anjufel^en.   ^aiu  gel^ört  fre^üti^  mel^r  al«  0  u  n  i  u  « 

80  de  Pictnra  veterum,  ®rat>ina;  bu  S3o«,  S3rumo^, 
unb  aDe  SoKectaneenfammter  alter  unb  neuer  QtxUn ! 

3n  Änfcl^ung  be«  ^tan«  l^abcn  toir  ferner  bemerft,  bag 
bie  S^corie  ffir  ben  Jiebl^aber  ber  Sunft,  ber  nod^  nid^t  gnm 
Äcnner   ertoac^fen  ifl,  nid^t  genug   juf ammengel^alten 

sötoirb,  fonbern  baß  *ba«jenige  toa«  unter  einem  Slrtüet  l^öttc 
[teilen,  unb  tooranf  man  in  ben  anbem  nur  l^ätte  t)ert»eifett 
bilrfen,  ju  fel^r  au«einanber  gerüdft  x%  unb  baburd^  gcl^t  bet 


■li^n  gtauh  fi^  ju  etniebrigcn,  menn  «r  leine 
iiiai^t.    Unfeie  1kvt\äftn  moi^ntfl  niil^t  befftt. 

Tdrer  4t»ei9  ticr  St«i|^eit   (ine*  }l- 
^  ttbtKt.  Xn»  beni  Cagurilin.  4(9  3»'inn  <• 
'W  Hilft  S*4ii-    1771.  8.  7  «SS»' 
rifnannteS   ©ebii^t   gegen   bie   9{eIigioii4ft>öH(T, 
ler  $rofa   in   beutri^e   Steinte   »eije^t,    leibcr'. 
t.    a>a«  aJhijier  bee  Setfaffeia  »aten  Oefler« 
mib  n  fällt  nod)  im  beutlii^en,  uSfTettgteit  nnb  >o 
t^U  eine  weite  @lie(te,   loie  f1^  gebfl^rt,   untet 
L    Set   9Ie[td'°"^fP>'*«i^   iß   ft^"  Me^ri, 
lefeu  ^at.   'Senn  liietju  ge^ijrl  me^i  al9  9Iatnt ! 

ftu|iferflii^.3 
faib  i)at  ataliii  in  $ariä  bic  ^oitraiH  bed  i» 
Yovence  nnb  feinet  (Sema^Iin,  bc8  iDou^^d 
nf^ine,  con  bet  ®rö6e  eine«  ^tf(^afte«,  in 
Sgegeten.  Sr  &at  fie  fonjo^I  gejeiiftnet  aW  ae= 
(14  angelegen  (e^n  taffen,  boö  ^unfrirte  ber 
■lete^  auöjubtüÄen.  -" 

Nro.  XII.    ttn  11.  ScbcUQT  1773. 

t  S^eorir  btr  TÄinen  flfliltt  ti  d^eln, 
fttiriiier  «rlinung  bec  fiun|hiiiirtrr,  mf  ttun^r 
XrtiihelB   nbaeJimilielt ,    van   3o\iau*   9t*t9'i 
MtT  «toetl,  oan  3i  bis  3.  1771.  4eq  KetkMsn« 

Het«.  4.  568.  S. 

nben,   ed  fann   ein  Wtxt   ber   aflgemeinen  IEt' 
t  entf)>Te4en,  weit  eS  na(^  einem  ber  ^äfte  be4 
6ei  nic^l  bet  iftaiut  feineä  Stoffe,  angemeffenen  »> 
rt  ifi  iDotben;  eS  (ann  6e^  einzelnen  8oaioniinen= 
agred  @anje  batfleden,  unb  bo(^  bon  berjenigen 

i^n  fein  »orjüglii^eä  Talent  jog,  ein  INonumeni 
n9  bleiben,     ^eri  ®.  umfa|ie  einen  3Be(tttei4 

;  (eine  ©iffuttern  waren  |u  ft^wi^  ;  er  fonbeiie  »  ^ 


^  [Nro.  M. 

kmetft  tDttb,  bag  ber  ®ei{i  im  $amlet  }tt  bem  ©eifl  in 
bet  ®emtTamtd  ©elegeni^eit  gegeben  l^aie. 

S)utd^    bad  ®an}e    l^errfd^t    überbau))!    eine  (eftönbige 
@traf<)rebigt  gegen  SBielanb^  ©leim  nnb3acobi. 

5  hingegen  fmb  fafl  alle  33ei?[pie(e  beö  ©roffen  nnb  ©r^bcnen 
and  ber  9!oad^ibe  genommen.  9tad^bem  ftd^  bie  SEßaffer 
ber  @))ifd6en  @ünbf(nt^  in  2)entf(i^(anb  ))er(anfen,  ]o  i^Mt 
man  bie  Srümmer  ber  Sobmerifd^en  Slrd^e  auf  bem  ©ebürge, 
ber  ä(nbad^t    meniger   ^ilgrime    übertaffen    fönnen.     Wirt 

io§err  ©.  fetbfl  ein  2)i(ettantc,  fo  »ürbe  fein  Sunftf^jtem 
nid^t  trübfinniger  @Jfer,  fonbern  l^eitrer  ©taube 
feijn,  ber  nie  fd^mäft.  Über  bie  SDioratität  feiner  ©d^riften 
iß  ber  $erf.  bed  älgatl^on  unb  ber  äßnfarion  bet)  aQen 
gefunben  Äöjjfen  (ängft  gerechtfertigt,  unb  Äenner  beö  menfd^* 

15  U^en  $er}end  mögen  entfd^eiben,  ob  eine  Seitung  unb  Set« 
feinerung  M  ©efül^te  burd^  8(umen))fabe  einer  lad^enben 
Sanbfd^aft  nic^t  gefc^toinber  }um  3^^^  i^^^f  ^(^  ^ic  fitrgefle 
matl^ematifc^e  ?inie  M  moralifc^en  Staifonnementd. 

[95]  Sonbon. 

20  Flutarchs  Lives,  Translated  from  the  Original Qreak, 
with  notes  critical  and  historical,  and  a  new  Life  o  f 
Plutaroh.  By  John  Langhorne  D.D.  and  William 
Langhorne,  M.  A,  8.  6  Vol.  1  Ii.  11  S.  6  d.  1770. 

S^cmafe  tourbe  ^lutarc^  uac^  einer  frangöjifd^en  feister* 

25  ^ften  unb  unüoBfommenen  Überfeftung  öom  Oal^r  1558.  ju 

ber    Königin    SUfabetl^    ä^ittn,    in«    ©nglifd^e    überfe^jt. 

2)r^ben  üer[ud^te  il^n  nac^^er  in  ©efettfd^aft  anbrer  9Äit* 

arbeiter  ju  überfeften ;   aBein  bief e  arbeit  ifi  ©rieben«  nid^t 

toürbig.     Om  Oabr   1758.   tourbe  j»ar   biefe   le^te  Über- 

30  fe^ung  t)on  einem  bem  2Ber!  gemad^fenen  ©elel^rten  burd^« 

gefeiten  unb  ))on  töteten  ^^el^tern  gereinigt ;  fie  blieb  aber  nod^ 

aUjeit  unenb(ic^  toeit  unter  il^rem  Original.     S)tefed  bemog 

bie   Ferren   Sangl^orne    gegentoärtige  Slrbeit    gu   unter« 

nel^men.     yiai^    ber  Sorrebe    folgt    ein    aufgearbeitete^ 

asSeben  be«  "ißtutard^ö. 

SBenn  toir  ^(utard^en  in  eine  ®efte   fe^en   foQen,   fo 


Kro.  12.]  "^ 

gcl^ött  et  nad^  ber  Scfd^eibenl^eit  unb  SScntunftmägigfcit  feiner 
Jel^rfäfee,  in  bie  ©cfte  ber  tiettern  Slfitbentte.  @r  toar  aber 
im  ®runbe  ein  Sfleftüer.  Sott  ben  Sffabemifern  nal^nt 
er  bie  S3ef<i^eibeitl^eit  ber  SKet^nungexi  an,  nnb  lieg  il^nen 
il^ren  urfjjrfinglici^en  ©fet)ticifmM^.  SSon  ben  ^eri|)atetifern  5 
lernte  er  bie  pxatti\(t}e  ^enntnig  ber  ^l^^fi!  unb  Jogif,  unb 
liefe  il^nen  bie  Träumereien  ber  ^tfpoti)t\en.  S)en  ©toifern 
\)attt  er  ben  ®(auben  einer  befonbern  Sorfel^ung  gu  banfen ; 
aber  er  nal^m  i^re  fünftige  Setol^nungen  unb  S3ejlrafungen 
nici^t  an.  Sr  fonnte  bie  gegenwärtige  SBürfung  beö  l^öc^jlen  lo 
SBefen«  mit  feinem  ri(i^terlid^en  S^rafter  nic^t  bereinigen. 
S)ie  ftd^  bequcmenbe  $]^iIofo<)]^ie  beö  Slrifti^)))«  finbet  man 
gtoar  ate  eine  ©t)ur  beö  ffi^jifurifmuö  in  feinen  [96]  f olitifd^en 
©(i^riften  unb  jutoeilen  in  ber  ganjen  Slnorbnung  feine« 
Jebenö:  Slflein  ber  vernünftige  ©enufe  toar  aüeö,  »aö  is 
er  Dom  (ipitvLx  borgte.  Sr  liefe  il^m  feine  ft)eculatiöe  ©runb«« 
fä^e.  gül^ren  toir  il^n  in  bie  ©ci^ule  M  ^ijtl^agoraö,  fo 
ftöcint  fein  tool^lttjoöenbeö  ^erj  feine  jarte  ©ijnHJat^ie  gegen 
aDe  9?ebengef(i^ö|)f e ,  il^n  öon  feinem  ©ijftem  beö  SftcftUer« 
ober  beö  ^)]^i(ofo))]^if(i^en  Sofmo^joKten  abjuffil^ren.  Sr  »irb  20 
ein  SSertl^eibiger  ber  ©eefentoanberung ,  um  ben  ©tolj  unb 
bie  ^errfd^fud^t  be«  SKenfci^en  gu  bemütl^igen,  fein  ©efül^t 
rege  ju  mad^en,  unb  i^m  ju  geigen,  bafe  fein  ffinftiger 
3uftanb  medeid^t  eben  berfetbe  feljn  Knne,  loorin  pd^ 
bie  @efd^ö))fe  finben ,  bie  feine  Seibenfd^aft  ber  SRarter  25 
übergiebt. 

2)ie  9?oten  unb  ßrflärungen  ber  Überfe^er  ftnb  mcrf» 
loürbig,  ob  toir  gleid^  nid^t  aßeö  unterfd^reiben.  ©ie  be* 
leuchten  bie  ßl^araftere  be«  S r a f f u ö ,  Säfar«,  Slle^an* 
ber«  unb  ^om))ej[u«,  unb  be«  Dftat)ian«.  äDeinao 
oft  fd^eint  fie  bod^  ba«  ®enie  bei?  Srtoedtung  biefer  S^obe«^ 
geflaiten  )}erlaffen  gu  ^ben.  (Singetne  3^0^  fir(tet  man,  bie 
|ier  unb  ba  ioal^r  aufgegriffen,  aber  nid^t  in  loal^rem  Ser« 
l^ältnife  gufammengefe^t  finb.  ®ie  SJerfaffer  ^ben  il^r 
©nglifd^  rein  üon  gried^ifdben  SBortfügungen  er^lten.  ©ie  85 
türmten  fetbfl  öfter«  bet)  Sägern,  ©d^Iad^ten  unb  SÖelagerungen 
bie    SKilitarfunfttoUrter    nid^t    red^t    getroffen    gu    l^aben. 

Litteraturdenkmale  des  18.  Jahrhunderts.     7.  6 


^^  [Nro.  1». 

ÜDte  angejo^enen  ^oettfd^m  ©teilen  ftnb  oft  fel^r  gtUdflid^  ia 
engttf c6e  ^etfe  übergetragen ;  ta9  l}d%t,  f o  nid  ftd^d  tl^nn  (Sgt. 

[97]  Nro.  XIIL    5)en  14.  Srebnior  1772. 

^aKe. 

rad^.     3ter  8:ir(tl   336.  S*  8*   mit  ber  ^ttvtht.     ßt^ 
f  ^n     f6tHutVf  1771/ 

^   •  J         S35ir  toünfc^ten  ju  totffen,  für  toe^e  SIrt  öon  Sefern  bic 
ungel^eure  SRenge  %togra)>]^ien  je^o  Be^  und  gef c^rteben  toirb : 

10  ^ür  ben  Äenner  ber  ®e\ä)iäiU,  ober  beö  menfJ^fid^en  ^erjen«? 
2Btr  jtoetf ein,  ob  einer  öon  beijben  belj  bem  geberfül^ren 
btef er  arbeiten  bebaut  toirb.  Sermutl^tid^  i{^  für  ben  f (i^narci^« 
ben  SKittelmann  geforgt,  ber  ^ij  rn^ig  öon  bem  Srften  bem 
Seflen  amuflren  tagt,  unb  toenn  ed  i^m  gu  arg  toirb ^   ftd^ 

15  auf  bie  anbre  ©cite  be^  ^el^nfhil^W  feiert,  unb  fein  ©tfiici^ 
n>egf(6täft.  Snttoeber  toirft  bie  99iogra))]^ie  einen  Sid^tjhra^t 
auf  einige  ttoii  nid^t  genug  erlannte  ©teilen  einer  ^auptit^ 
gebenl^eit,  ober  fle  liefert  ein  @!abinetdfHi(f  bon  einem  fo  fettnen 
•^ßl^änomen  in  ber  SJatur,  ba§  ber  Scfer  nid^t  fragen  barf, 

20  »ie  ein  S^l^orfd^reiber :  »er  ift  ber  ^err?  SBaö  l^at  ber 
^err  für  einen  S^arafter?  3)iefe  belebe  arten  fönnen  aber 
nur  aud  ber  alten  ©efd^ic^te,  n>o  ber  SJ^enfd^  ^anbelt,  unb 
au@  ber  ganj  ntutn,  too  er  beult,  l^ergenommen  toerbett. 
äuö  ber  9W  i  1 1 1  c  r  e  tt ,  too  ber  einjelnc  SKenfci^  ni(^t  anbcr^ 

26  clU  eine  Sallotfci^e  [98]  ober  ?afagef<i^e  Sigur  im  ©ebrängc 
mit  taufenben  erfd^eiut,  toiffen  toir  nid^t,  toaö  ber  Siogra}))^ 
gttfd^neiben  fann.  ®ie  SWenfd^engeflatten  ftnb  t)on  ben  gteid^* 
gettigen  ©d^riftjlettem,  »ie  bie  SBanberer  in  ber  ©anbtotifie 
buri!^  ben  ©übminb  ju  $autgeri))))en   au^getrodnet  toorben, 

80  unb  toie  toiH  ber  Siogro))]^  toaf)xt9  Seben  in  fte  bringen, 
toenn  er  fie  aud)  nod^  fo  fel^r  burd^  Übergcinge,  SJ^a^men, 
Logos  communes,  unb  9}ef(e^ionen  aufbläht.  3)iefed  ifl 
aber  bie  SJerlegenl^eit  unferö  Serfaffer^,  ber  in  biefem  Sonbe 
bie  ?eben^befd^reibungen  öon  ^einrid^,  SRömifd^em  Äönige, 

33  Äa^f er  Sonrab«  ©ol^n;  bon  3^^^^^/  Älbredbt,  bem  un- 
artigen Sanbgrafen  ju  S^üringen,  unb  bem  ^erjog  bon 


Nro.  13.]  ^^ 

Sraunfd^tüctg ,  Otto,  t?ötftcn  ju  Zaxtnt  liefert.  Sönig 
^einrid^  faitti  immer,  toann  er  einmal  iti  bie  ?ifle  ber 
(S^ronotogif(^ett  unb  ©eneafogifci^en  Stifte  unb  STOerfftübc^cn 
eingetragen  ij^,  ol^ne  @(^aben  an«  bem  kop\t  jebeö  benfenben 
unb  fül^Ienben  SMenfd^en  wegbleiben,  nnb  tro^  ber  Stuf j^u^nng  » 
ber  ^erfonatien  feigen  toir  nici^t«,  aU  einen  jungen  §erni, 
bem  ber  SJater  ba«  ^Regiment  »äl^renb  feiner  äbtoefen^ieit 
fibergiebt,  ber  pd^  üon  ben  i^m  jugegebnen  Sifd^öffen  tool^l 
regieren  läßt,  bem  ^abfl  l^übfci^  au9  bem  SBege  fäl^rt,  unb 
einmal  au«  bem  (SifU^c  l^inter  einem  %xv(pp  auf  ben  geinb  i« 
to«reitet.  5)er  «rtüet  3i«!a,  ift  ein  Stüd  öon  bem 
^upten  Sriege,  mit  ber  ßmbatlageinfd^rift :  8iogra})l^tc, 
au«  ber  beutf<i^en  @ef(i^i(j^te  l^erau^gel^obeu,  unb  ba«  !^eben 
biefe«  ganatüer«  ^ätte  fein  neue«  SWonument  öerbient.  3)ie 
merftoürbigfte  Seben«befci^rei6ung  ijl  bie  öon  ^erjog  0 1 1  o  i» 
t)on  9raunf<i^t»eig,  t?ürjien  ju  Sarent.  ©ie  iji  ein  »al^re« 
93ilb  ber  Sl^ätigfeit,  ©roßmutl^,  Sa})fer!eit,  @taat«!lug]^eit 
unb  SWäßigung  ber  ®egierben,  bie  mel^r  ijl  al«  ©taat«Rug» 
beit.  ?ange  filierte  biefer  §etb  aKe  Äriege  für  ba«  $au« 
SJiotttf errat ,  unb  be^nal^c  fein  ganje«  ?eben  burd^  bie  [99]  20 
Sormunbfd^aft  unb  ^Regierung  biefe«  ^erjogtl^um«.  Sr  toarb 
ber  ®ema]^l  ber  Äöniginn  Sol^anna  t)on  Stapel,  öerlol^r 
in  ©ertl^eibigung  il^re«  Äönigrei(^«  bie  greil^eit  gegen  Äart 
loon  3)uraj3o ;  ©urd^  einen  gro^mütl^igertoeife  ert^eilten  guten 
Statl^,  gegen  bie  ^tinht  Äart«,  unb  ba«  jlanbl^afte  SSetragen,  a» 
Yoäl^renb  feiner  ©efangenfd^aft ,  erl^ielt  er  fie  »ieber,  gieng 
na(^  granfreid^  al«  ^riöatmann  ab,  tourbe  üon  ba  Don 
SKargaret^a,  ber  SBitttoe  Äarl«,  gum  getbl^errn  »erlangt, 
fteüte  öon  neuem  bie  Siul^e  in  bem  Sönigreid^  l^er,  unb  flarb 
al«  Siatl^geber  be«  Sl^ron«  öon  9?ea})el,  unb  SRegent  bc«  ^ 
^ergogtl^um«  äWontferrat.  S)a«  Seben  älbret^t  be«  Unartigen 
»ar  aßen  Äennern  ber  ©efd^id^te  au«  Wilkii  Ticemanno 
unb  Hornii  Principe  Henrico  befannt.  §r.  @.  ^t  biefe 
be^be  Schriften  au«  il^rem  fritifd^en  ®ett)anb  in  ein  öto« 
grajjl^ifd^e«  gejledtt.  3n  bief em  Slrtüel  ijl  un«  bef onber«  35 
ber  toet^lanb  berfil^mte  $err  ^rofeffor  ^auli  »ieber  leib» 
i^aftig  üor«  Oefld^t  getreten;  allein  traurig  toar  e«  t)or  un«, 

6* 


84 

^^  [Nro.  18. 

ba%  ein  ©c^riftftcUcr  im  Sal^t  1771.  fi(^  nod^  Scfet  öotPcflen 
iann,  bic  betglct(i^cn  f(i^önc  9tcf(cjcioncn^  t»tc  fotgcnbc,  ÄÖtl^ig- 
l^abett  foUen  utib  mögen.  ,,92un  geno^  Sunigunbe,  ber 
fcj^önc  Äörpct  nnb  bic  l^iäßli^e  ©ecle,  bie  etfüanng 
5  il^rct  aSBünfci^e.  Sie  l^attc  it^n  bnr(j^  il^te  Sicbe^banben 
bergePalt  ßcfcffctt,  baß  et  ftd^  nie  toiebcr  etlöfcn  fonnte.  Sie 
fcemä^tigte   fi(f>   ni(]^t  nur   feine«   ^etgenö,    fonbern,  toie 

getüöl^nlid^,  anc^   babutci^  feine«  Serftanbe«. 3» 

9[u«gte|ungen  ber   fBioi)lÜ}atm    über    ä:pej    Üll^tte  flc^  bet 

10  3^1^«  fec«  Sater«  toegen  ber  älteren  Äinber  ab.*'  Unb  tocld^ 
fij^ielenbe«  @emä(be,  ba«  ftd^  tM)n  ferne  bi«  leinten  bem  SIu«« 
brurfe  mii  toiberf^^rid^t !  „aOSürflici^  filierte  81  tbreci^t  inner» 
Ijalb  feine«  ®(J^(ojfe«  SSBartBnrg  ein  gtüdtid^e«  Seben, 
umgeben  tM)n  einer  SRenge  fdbmei(i^e(l;after  Seelen,  unb 

lögärtlici^  ton  ber  ©elieb«  [100]  ten  gettebt,  fo  löie  aDe 
bietentgen,  tDe^e  in  ber  @^e  ftd^  tief  unter  il^ren  @tanb 
cmiebrigen,  unb  eine  ^erfon  gur  IDame  maci^en,  bie  fonfl 
I^Stte  S)amen  bienen  muffen,  unb  e«  täg(i<i^  em))ftnbet,  tok 
»iel  ber  ÜRann  il^r  gab,  ber  i^r  SRonn  toarb."    Unb  toetd^ 

20  tiefer  S3ü(f !  „8l(bre(f>t  fann:  benn  bie  äf fef ten  triebe« 
i  1^  n ,  auf  8iad^e ;  Äinber  gaben  il^m  ®efc^e  unb  Untert^ane» 
Sufflii^t;  unb  biefe«  aße«  toaren  golgen  eine«  fcJ^iJncn 

®efi(j^t«,   in   toeld^e«   er   fi(f>  üerKebt  l^atte. S)et 

Äat)fer  äbolf  1^,  ein  ^err  üon  vielem  frif(i^em®e(be  an9 

26  gngfanb ! 3Bie  balb  »ergibt  ber  SWenfd^  ni*t  Serf))re^ 

uugen,  benf)ite  ber  Jeibenfd^aftcn  treibt  unb  quält! 3)er 

ffiigennutj  ip  bie  2riebfebcr  ber  SEBeltul^r ! 6«  giebt  ^er» 

fönen,  toelc^e  fein  2Kenf(i^  in  ber  S33e(t  liebt ! 2)er  ®rei« 

l^agt  nie  fo  b  r  ü  n  ft  i  g  tt>ie  ber  Stingling ! Sr  ffil^Ite 

80  nun  in  toHem  SWaaße,   treidle   gefä^rlici^e  ©ad^e  e«  fc^  jit 

Heben! S«  giebt  eine  brei^fa^e  Siebe  in  berSBelt: 

au«  ®ef(3^ma(f :  au«  ^l^antafie:  unb  au«  Seibenf (^af i 
2)ie  erfte  mad^t  nie,  bie  gtoe^te  feiten,  unb  bie  (entere  fafl  bc« 
ftänbig  unglüdtid^."  @nblid^  fagt  $r.  ©d^irac^  bei)  bem  Seben 

36  be«  ©erjog«  Otto  gu  Anfang:  „SWan  fönnte  mit  feic^terSKfll^e 
eine  fcl^r  lange  rl^etorifd^e  ^araöefe  l^inguffigen,  toenn  man  $Iu» 
tard^  fe^n  toollte!"  ®ott  gebe,  bafe  e« ©r.  ©.  tooBe,  unb  Wune! 


Jfro.  13.]  ^^ 

<$er4iitrte  )»eiS  4FrättUiit  vanSternl|<im«  Hon  einer 
iPreunbin  l^erfeli^eit  iitt$  (driginalpapUren  unb  tm^ttn 
Iturtriä^tgen  (Quellen  se|:0$en«    4^i^^^0^0^^^k^  von  C.  j0l. 
VH  t  el n  n  l^*  ^meiter  9:ijetU  i^eg  Det)»mann^  ^riren  nn)»  )(eidr*   ^ 
1771*   8.   301-  S. 
@^    l^aBen    ftd^    6et^    ber   (Srfd^etnung   be^   guten   [101] 
gräuicin«  üon  ©ternl^cim   fe^r  üiele   ungebctne  Scurt^citer 
eingcfunbcn.     ®cr  iWann  üon  bcr  großen  Se(t,  bcffcn  ganje 
©cele  au3  SJcrftanb  gebaut  ift,  fann  unb  barf  ba3  nid^t  öet*  lo 
jeil^en,   toaö   er  eine  Sotise  du  coear  nennt.     ®r  überlieg 
atfo  fd^on  lange  ba«  gute  Äinb  i^rem  ©d^idtfat,  unb  gebadete 
i^rer  fo  »enig^  aU  ein  Sammerl^err  feiner  ©d^toeftet,   bie 
einen  ^riefter  gel^eurat^et  l^at.     S)er  ®c^ön!ünf!(er  fanb 
in   il^r   eine   fd^toad^e   SRad^a^mung    ber   Slariffa,   unb   ber  is 
Äritifer  fd^(epj)te  alle  bie  ©olöcifmen,   unb   baute  fle  ju 
Raufen,    wie    ba^   S^ier    Äatiban    be^    unferm   greunb 
®]^a!e[peare,     Snbtic^  Um  auc^  ber  fromme  @ i f e r e r , 
unb   fanb   in  bem  @eijl   ber  ffiol^ttl^ätigfeit  biefe«  tieben«* 
mürbigen  äßäbc^en^^  einen  gar  }u  grogen  $ang  ^u   guten  so 
S3Ser!en.   Slüein  alle  bie  Ferren  irren  ftd^,  toenn  ftc  glauben, 
fte  beurtl;ei(en   ein  8ud^  —  —   e3   ift*  eine  äWenfd^en- 
feelc;    unb   toir   toiffen   nid^t,   ob   biefe  cor   baö  Forum 
ber   grogen  9Be(t,    be«   ^fll^etifcr^,   beö  S^^^^^^f  ^^^  ^^ 
Äritiferö   gel^ört.     2Bir   getrauen   un«   ben  ©d^ritt  ju   ent*  25 
fd^ulbigen,  burd^  ben  fte  ftd^  S)erbt^n  in  bie  älrme  marf,  toann 
toir  ben  ©tauben  an  bie  S^ugenb  in  bem  ©emälbe  Slle^anberd 
betrad^ten,   ba   er   feinem  ?eibarjt  ben  Oiftbed^er   abnal^m. 
^VL    bem  Olaubenöeifer    fommt   oft  ®e!e]^rung^fud^t ;    unb 
mifd^tcn  toir  baju  ein  ioenig  J?iebe  gum  äuölänbifd^en,  jum  so 
tlufferorbentlid^en,  in  ber  ©eele  eine«  guten  Äinbcö  üon  20 
3aljiren,  bie  fid^  in  einer  brüdtenben  ©ituatton  befinbet,  fo 
i^ätten  tt)ir  ol^ngefäl^r  ben  ©d^lüffel  ^u  ber  fo  genannten  So- 
tise.    3)ie  ©cene  Utf  ber  2^  0  i  l  e  1 1  e  jeigt  bcutfid^,  ba§  t>a§ 
S3Serf  feine  SonH)ofition  für  baö  ^ublifnm  iji,  unb  SSSietanb  »s 
l^at  e«  fo  fel^r  gefül^lt,   ba§  er  e9  in   feinen  Slnmerfungcn 
ber   großen  S33elt  t)orentt)funben  l^at.     S)a^  ganje  ijl  getoig 


^^  [Nro.  18. 

ein  ®et6{igef))täd^,  eine  i^amittennnterrebung,  ein  3(uf|a^  für 
ten  engeren  (Sirlel  ber  ^reunbfd^aft :  benn  Jbeif  Sorb  9t tc^ 
müjfen  [102]  bie  inbiöibnetten  3^8^  fcetüeifen,  baß  biefer 
Cl^arafter  jur  ßl^re  ber  ÜRenfd^l^eit  ejiftirt.  3)aö  Oournal 
im  Ste^gebürge  tft  ))or  nn^  bie  Srgiegung  bed  ebetßen 
$er}en^  in  ben  S^agen  be^  ^mmerd;  nnb  ed  fc^eint  nn^ 
ber  3(ugen^unlt  gu  fe^n,  iDoraud  bie  $erf.  i^t  ganged  ®^{lem 
ber  Zi)'düg!tdt  nnb  bed  äBol^tocUend  toünf^t  betraci^tet  ju 
feigen,     "änä)  ber  äR  u  1 1^  l^at  nnd  gefallen,  mit  bem  fie  bem 

10  Sorb  9t  i^  eingetne  93(i(fe  in  il^r  $er}  tl^un,  nnb  il^n  bad 
nieberfcJ^Teibcn  läßt,  toaö  il^r  innerer  Süd^ter  betoä^ri^ge« 
fnnben  ^t.  S^  mar  il^r  ts^al^rft^inlid^  bamm  jn  tl^nn, 
ft^  felbfl  9te(j^enf<i^aft  gn  geben,  toie  fie  fid^  in  ber  Situation 
il^rer  $e(binn  toUrbe  betragen  l^aben;  nnb  a(fo  betrautet  fte 

15  ben  ^an  ber  Segebenl^eiten,  toie  ein  ©erüfle  ju  tl^reit 
©entiment«.  SEBitt  ber  ^txx  fititifer  un«  in«  Ol^t 
fagen,  baß  bie  Sug^n  be«  ©etüfle«  grob  in  einanber  ge))a|t, 
aOe«  nic^t  gel^örig  bel^auen  unb  ))erf(ebt  fet),  fo  anttDortai 
toir  bem  ^errn:    So  ift  ein  ©erüfte.     2)entt  toäre  b« 

20  äRad^inif^e  3)erbt^  fo  fein  an^jeid^net,  tote  9ti(^arbfoii# 
i^ooelace,  fo  toäre  ba«  ©ange  oieUeid^t  ein  ®)>innengen)e6e 
ton  S^araftet,  }u  fein,  um  bem  ungeübteren  3(uge  bie  $attb 
ber  9?atur  barin  gu  entberfen,  unb  ber  ©c^rifttejrt  toäre 
9[0egotie  getoorben. 

«6  fßttn. 

^    liCft^ng^   (ine   M^t^tni&nl^ijt^t   •ef^ii^te   in  vier 

/  |trifilfer4[fe)»tilfte«  JTm Derlug Itr neuen iBui^tianmung« 
■^         8»  1  aiyftiüiet  3  «0gett. 

80  SBenn  ein  ^rofeffor  taugt,  ein  $ofmann  ÄCo))ftod«  Oben 
beurtl^eilt,  ein  ^i^orifu«  übet  bie  tocuigen  gafta  in  ?)oriW 
9teifen  erftaunt,  unb  ein  @om))iIator  auf  bem  ®te(!en))ferbe 
ber  (Sm))finbung  tei«  [103]  tet,  fo  ift  e«  mi^gUc^,  baß  einer 
unter   ber  ®efeflf(j^aft  ifi,   ber  fi(3^  ungefd^idt  ba^u  anbellt. 

35  de  i)at  ber  $etT  ^räfibeut  oon  Malier  bei}  ben  toid^tigfien 
©efd^äften,  unb  unetmübeten  Semül^ungen  für  bad  ^eid^ 
ber   ©elel^rfamfeit ,    SKuße    übrig    gefunben,    aud^   für   bie 


fi7 
Mro.  18.]  ° 

unteren  ©eelenfräfte  bcö  mcnfci^üd^cn  ©efd^lec^t^  gu 
fotgen,  unb  bte  je^ige  beutfd^e  SBett  mit  einem  SBer!  gu 
ief^Ien,  bad  man  fügßc^  ben  $erfif<i^en  2^e(ema^ 
netmen  fönnte!  S)er  ^elb  ijl  t)on  Slnfang  bi^  jn  Snbe 
l^ö^ß  tugenb^ft,  trägt  aQe  gnm  2)l(;ron  erforberüc^e  £lua(t«  5 
täten  in  einem  ge(ben  ©ürtel,  ber  ber  3^w8^  1^"^^^  Äaljfer« 
fielen  äbfunft  ift,  liefert  ©d^lad^tcn,  rettet  ^rinceßinnen, 
erobert  ^ieid^e,  mad^t  ^errtid^e  ®efe^e,  am  (Snbe  ein  S^efta^" 
ment,  unb  pirbt.  S)a  bie  ©cene  aber  im  JKorgenlanb  ift, 
fo  begreift  ber  geneigte  ?efer  leidet,  bag  man  nid^t  öie(  üom  10 
SRenfd^en  3U  feigen  betommt^  fonbern  bag  aKe^  im  3)?antel 
unb  ®(f|(e^er  eingel^üQt  ift  ©elbfi  auf  bem  ^erftfc^en 
9Rante(  ^ben  tcir  bie  fonft  getoi^l^nKd^en  ©ittenff^rüd^e  be^ 
Äoran«  öermigt.  3m  JKorgenlanbe  reifi  man  anc^  nid^t 
mit  ber  $oji,  toic  bei)  nxiß ,  fonbern  e^  iji  oft  eine  SBaB«  10 
fal^rt  burd^  bie,  ©anbtoüfle  naä)  ber  Sani^^e  beö  ^xopi^tkn, 
bie  nid^t  brennen  toiß.  Unfre  ?efer  toerben  unö  a(fo  »er« 
geilten  ^  n>enn  n>ir  mit  il^nen  nid^t  ))on  neuem  burd^  bad 
Panb  be^  Ufong  toaßen.  ®em  ?anbe  fel^It^,  »ie  gefagt, 
oft  an  SBafferqueKen,  befd^atteten  9iul^e))(ä^en,  unb  bie  Sara«  20 
)}anferaid  flnb  aud^  bunlle  Sieredfe,  too  ber  Sag  nur  bnrd^ 
bie  Sl^fir  l^erein  fommt. 

^aril. 

li'esprit    des    Journalistes    de    Trevoux,    ou 
Morceaux    precieuz  de  literature,    repandus  25 
dans  las  xnemoires  pour  l'histoire  des  scienoes  et  des 
[104]  beaux  arte,  depuis  leur  origine  en  1701.  jasqu'en 
1762.    in  12.  4  Vols.  177L 

Sine  Ouinteffenj  bei8  Journal  de  Trevoux.   335ir  fürd^ten^ 
bag  avL^  tiefen   ))ier  S)uobegbänben  nod^   eine  anbre  Ouint^  so 
cffc^i  i^  giel^en  nu5glid^  fet^n  möchte,  bie  un^  bann  oieUeid^t 
einen  äRaagftab  abgeben  fönnte,  nad^  bem  ber  ä&ertl^   fo 
mancher  3ourna(e  unb  geleierter  Äreujgüge  gu  berechnen  »äre. 

$err  ©efretair  Sorot,  ber  burd^  einige  Stomanjen  unbas 
leichte  Sieber  berül^mt  ift,  ftarb  ju  Snbe  be^  ijorigen  3al^r«. 


^^  [Kro.  14. 

Unfre  Scfcr  tDcrben  un^  erlauben,  bag  toxx  ie\f  biefer  ©e» 
tegenl^eit  einige  ^nefboten  naä^jiioUn,  bie  ben  le^tberflorbetien 
itxü^mUn  ^e(t)etiud  angelten,  unb  bie  ber  äJienfd^l^ett 
ju  ))iel  (S^re  mad^en,   aU  ba^  fle   nic^t  befannt  ju  toetben 

5  i3erbiettten.  ^etoetiu«  l^atte  baö  $eq  Don  feinen  Sieid^« 
t^ümern  einen  ebten  ©ebraud^  }u  machen.  @r  ernöl^rte  me'^r 
bann  300.  9[rme  auf  feinen  ©iltern.  (£r  mar  ber  befle 
SSater,  ber  järtKd^ftc  @^egatte,  ber  eifrigjie  Si^eunb.  $)ieT 
tfl  ein  3^0  f^ttic^  Sl^ara!teri8,  ber  für  atteö  anbre,  toa^  toir 

10  JU  feinem  Sobe  fagen  fönnten,  Sürge  feön  toirb.  Sor  jtoctj 
Oai^ren  fanb  fid^  feine  ^ntfc^e  in  einer  engen  Strafe  burd^ 
Safttagen  aufgellten.  (Sd  mährte  i^m  ju  lange,  unb  aud 
Ungebulb  fc^alt  er  jur  ^utfd^e  l^eraud  auf  ben  gul^rmann. 
,,®ic  ^aben  Siedet,  öcrfefete  il^nt  ber  gu^rmann  gelaffcn,  fit 

15  l^aben  üoHfommen  9ied^t;  t>envL  fie  finb  im  Sagen,  unb  t(^ 
bin  JU  i?ug."  §elüetiuö  empfanb  biefen  ^Jortourf  fo  leB- 
l^aft,  baß  er  an^  ber  Äutfd^e  f<)rang,  bem  Su^tmann  um 
ben  §alö  fiel,  unb  il^m  mit  einem  großen  S^aler  für  bie 
?eftion  baufte. 

20  [105]  Nro.  XIV.    ®en  18.  f^cbruar  1772. 

»erKit. 

Joannis  Friderioi  Meokel,  nova  experimenta 
et  observationes  de  finibus  venarum  ac  va- 
aorum  lymphaticorum  caet.  Prostat  apud  Frid. 

25     Nicolai  1771.    gr.  8*  104.  S. 

Ser  menfd^Iid^e  ^ör))er,  fo  fe^r  er  aud^  burc^  bad  ana« 
tomifc^e  5IKeffer  bi«  in  fein  Onnerfle^  burd^  unb  burd^  be* 
fannt  ju  feijn  fd^eint,  läßt  bod^  noc^  immer  ben  Sieb^bern 
ber  3^^9^i^^^^wtt9^^wn|t  ®toff  genug   übrig,  il^re  Äenntniß 

sojum  ^J^u^en  ganger  Stationen  ju  ertoeitem.  S)er  berül^mte 
$err  SDiedel  giebt  l^ierüon  ein  mertoürbige^  Sei)fj>ieL 
(£r  l^at  burc^  gegentoärtige  ^[bl^anblung  nid^t  nur  in  ber 
Seigre  Don  ben  @ecretionen,  fonbem  aud^  in  ber  täglid^en 
'^l^ra^id  ein  l^eQe^  Sid^t  auf gef^eQet :    unb  n>ir  ftnb  ))erfld^ert^ 

85  baß  jeber  ?efer  burd^  biefe  ©d^rift  geleierter,  unb  jeber 
^raftiluö  in  feiner  ftunfl  getoiffer  »erben  toirb.    3)a^  Sud^ 


Nro.  14.]  ^^ 

ift  in  ffittf  äbfd^nittc  gctl^eitt.  üDatin  ber  crjlc  bcu 
3tttüdflu§  bcö  §(icgti)affcr3  burd^  bic  rcfot* 
Bircnbctt  ®efä§c  inö  ®Ittt  ent^ätt.  ®c^r  oft  ^at 
bcr  $ctr  SScrf.  bei?  @itt[j>rt$uttg  bet  Sß^ß^^iffctgcfäSc  ge* 
funbcn,  bag  bet  SKcrfuriu«,  ol^nc  ctmaö  ju  gerrciffcn,  ganj  s 
natürßd^  aud  befagten  ©efägen  ttt  bie  iBtutabetn  übergegangen 
fe^.  auf  bie  ärt  i)at  er  bie  untere  ^ol}U  [106]  aber  oft  mit 
aWerfuriu^  angefüllt  gefunben.  ®r  teufte  lang  uid^t,  burd^ 
toa^  für  SBege  biefeö  eigenttid^  gefd^al^e:  Snbtid^  aber  l^at 
er  ate  S35ege  bie  reforbirenben  äbem  entbedt,  unb  betj  Slu^«  lo 
f^jri^ung  beö  gttegtoaffergang«  einer  Senbenbrüfe  ju  gleid^ 
bcnierft,  ba§  ber  SDierfuriu«  nid^t  in  ba3  au^fül^renbe  ®e» 
fä§  ber  conglobirten  ©rufe,  fonbern  nur  in  bie  reforbirenben 
®efäge,  unb  bann  in  bie  SCutaber  bringe,  ^otgtid^  ift  l^ier 
jtoif^en  ben  8lie§tt)affergcfä§en  unb  ben  33(utabern  ber  is 
2)rüfen  eine  toal^re  Slnaftomofid,  bie  man  ad  ocalam 
bemonftriren  !ann,  unb  bie  bi^l^er  unbefannt  toar.  2)er 
9?u§en  bicfer  änaPomofi«  unb  9tefor})tion  ift  in  ber  ^l^^fio* 
logie,  ^atl^otogie  unb  ^rajci^  unenbKd^  toic^tig,  unb  üon 
bem  §errn  SSerf.  bi«  ®.  23.  fel^r  fd^ön  au^gefül^rt.  3)ie  20 
äbfor))tiott  ber  SMitd^  in  ben  ©ruften,  bie  ber 
^loeljte  Slbfd^nitt  liefert,  ift  eben  fo  neu,  eben  fo  tefenö^ 
toürbig.  ©crr  äRedfef  i^at  burd^  bie  SMitd^röl^ren  bcr 
SBarje  2Ker!uriu«  laufen  taffen,  unb  gefe^en,  ba§,  nad^bem 
bie  Sruftbrüfcn  üoH  toaren,  berfelbe  nid^t  nur  in  bic  S(ut*  25 
abem  ber  Srüfte,  fonbern  ani^  in  ber  äuffem  ©ruft  t^rc^ 
ja  gar  in  ben  Stamm  ber  äd^felabern  l^inauf  gefommen; 
ferner,  bag  einige  3Ri(d^rö^ren  aud^  bie  Sinf))rtgung  in  bie 
güegmaffergefdge  fd^idften,  unb  baß  biefe  bi^  unter  bie 
%d^fe(brüfen  l^inauf  gefc^moQen.  ^ieraud  leud^t  gar  beutttd^  so 
bie  Sommunication  bcr  SKitd^röl^ren  mit  ben  Slutaberu  unb 
ben  gtiegmaffergefäffen  ein.  ©an^  befonberö  aber  ift  e«^ 
ba§  ber  ^err  SJerfaffer  bur(^  §ütfe  ber  @ittfj>riftung  gefunben, 
ba§  bie  Stildbröl^ren  aud^  noc^  unter  fid^  anapomofiren; 
toetd^e  SSerbinbung  fetbft  ber  $err  oon  ^after,  SBaltet,  S5 
Sommer  unb  ®ünj  nid^t  glaubten,  unb  bie.  SBin^toto) 
unb   9?udf   nur  üermutl^eten.     3)iefe  Sfnaftomoft«   ift  atfo 


^^  [NM.  14. 

ganj  mn,  unb  bie  9{e[oT)>tion  ber  Wtilö^  gefd)iel^t  ))enni>ge 
berfelben  unmittellbar  bur^  bte  fteinen  Slutabern.  2)en 
Stufen,  ben  biefe  @nt«  [107]  bedhtitg  \^at,  nnb  ben  tohr  l^ter 
tt^t  üctf olgcn  Vönntn,  gicbt  ber  §crt  SScrf .  U^  ©.  60.  fd^r 

5  bcutUd^  an ;  bcfheitet  ben  Oebanfen  bct  })taftifc^cn  ätjte, 
bag  bte  SRitd^  burc^  3ttTffl<*^^^t»«9  i^*^  ®ttt*  Raubet  mad^; 
bctoetft,  ba§  biefe«  öfter«  notl^tocnbig  fc^,  unb  burd^  bic 
^rntft  auc^  oft  gefd^el^en  mfiffe,  unb  toiebertegt  bte  ÜRe^mmg, 
bag  bte  äRt((i^  at«  geronnen  in«  93(ut  !önne  tomnten.    @e« 

10  tegenttid^  3eigt  er,  tt)ie  e«  jugel^e,  bag  bet)  einem  Qntjünb« 
ungöpeber  bie  Äinbbetterinn  bie  SRitd^  tjcrliel^rc,  unb  bic 
Srüfte  fii^taff  toerben.  ©iefe«  ifi  nid^t,  toic  man  glaubte, 
Urfad^e  ber  ^ranfl^eit,  fonbern  SBirfung  berfetben.  Sud 
biefer  3lna)lomoft«  lägt  ftd^  anif  leidet  begreiffen,  lote  oft 
,  15  l^arte  ®rüfcn  ber  33rüfte ,  loiber  Sermutl^en ,  noc^  t)ert]^ettt 
loerben,  unb  toie  gut  e«  )et),  menn  bie  ^ärte  fd^ou  frebfU^t 
ift,  fie  lieber  gleidfe  ju  ejftir})ircn ,  afe  ben  fd^cuglid^fteti 
Äreb«  abgutoarten.  ÜDer  britte  äbfc^nitt  giebt  bte  3t e» 
for))tion    be«   @amen«    in    ben  @amenb(ä«d^en 

20  an.  %n6:i  baoon  ift  bie  Sl^eorie  neu.  S)a^  g^i^iffe  3Bege 
3ur  9tefor))tion  biefer  geuc^tigfeit  ba  toären,  fagen  gmar 
ade  ^l^t^ftologen ;  aber  toie  fte  eigentlid^  befd^ffen,  unb  tote 
bie  9^efor)>tion  felbfl  gefd^e^e,  l^at  nod^  niemanb  fo  beut(tc^ 
al«  ber  ^err  SSerfaffer  befd^riebcn.     Überaß,  loo  bie  SRatur 

25  eine  giemüd^e  ÜKenge  einer  abgefonberteu  tjcut^tigfeit  refor« 
biren  toifl,  bcbient  fie  ftc^  ber  ©eitenenbungcn  ber  SSIutabern, 
ba  fte  fonftcn  nur  bie  tJ(i^§tt>ttffergefä6c  l^iergu  beftimmt  l^at. 
(Eben  auf  bie  erftere  Slrt  gefd^iel^t  ba«  ©efc^äfte  ber  9ieforj>tion 
be«  ©amen«,      ät«  §err  SR.  bie  @amenblä«d^en   mit  einer 

80  rötl^Iid^en  ÜRaffe  oonge)))rit^et  ^tte,  fo  brang  biefe  in  bie 
ifte  ber  ]^^))ogaflrifc^en  3(ber,  bie  ba«  ©etoebe  um  bie  ©a> 
menblä«d^en  l^erum  au«ma(^en,  unb  oon  ba  in  bie  grögern 
äfte.  6r  faub,  ba§  fid^  bie  befagtcn  Keinen  ^fle  in  bie 
innere  ^(äc^e   ber  ®amenblä«d^en  mit  äßUnbungen  öffneten, 

85  mtb  [108]  bag  in  fein  eingige«  ^liegtoaffergefäg  bie  SKaffe 
gebruugen  toar.  S)ie  9tefor)>tton  be«  @amen«  gefd^iel^t  oifo 
burd^  Stutabem;  bie  8teforftiott  ber  toä^rid^ten  il^eite  aber 


»10.  14.]  ^^ 

aud  bem  @aineti;  banttt  er  befio  Beffer  f)tä))anrt  tt>etbe^ 
burc^  bic  ^K^ß^ftff^^flcföfee;  bereu  festere  befonbere  ärt  ber 
^err  Serf.  cl^eften^  bem  ^ubüfum  fcefatint  mad^en  toirb. 

SBir  tooDen  fürjüd^  noci^  ben  vierten   unb   fünften 
äbfc^nitt  berüi^ren^  baöon  jener  bie  ^rä^jaration  ber  5 
©alle  burd^  bie  Steforption,  biefer  bie  Sieforf tion 
beö  Urin^  in   ber  ffilafe   angelet.    SBenn  man  in  ben 
Sebergang  einf))ri^t,  fo  bringt  bad  @ingef))ri^te  leidet  in  bie 
Qftteltöaffergefä^c ;    unb  toerben  biefe   toieber   fo   bel^anbett, 
fo  gel^t  bie  äRaffe   big  in   ben  ©tamm   ber  Scberabern  wnb  lo 
^ol^laber.     aber   auci^   öom  Sebergang  an,   ol^ne  erjt  burd^ 
bic  5ße§t»affergefä§e  ju  fommen,  reid^t  fd^on  bie  Onjection 
big   in    bie  ^oi^labcr    l^in.     äug    biefer  SSerbinbung  fielet 
man  atfo  bie  9iefor|)tion  ber  ©alle  beuttid^  ein,  unb  tüarum 
ber  Sebergang   be^   Silieren ;    bie   leine  ©adenblafe   ^aben,  i5 
biefer   il^re  ©teße   vertreten  fann.     SBag  bie  UrinMafe  be» 
^ift^  f^  i^ißt  eine  Onjection  lauen  SBajferg  burc^  bie  $arn« 
Töl^re  in  bie  S3lafe,  bie  big  in  ben  Stamm  ber  l^tj^jogaflrifd^en 
äbern  gebrungen,  fel^r  cüibent,  baß  ^ier  aud^  9tefi)r))tion  ge» 
fd^el^e.      ^err  2R.   ^t   bie  SBege   ^ierju   aud^   beutlid^   an«  to 
gegeigt,  unb  feine  ®eban!en  mit  einer  mcrftoürbigen  Erfahrung 
in  ber  ^rajdg  befd^Ioffen. 

Iiettres    de   Monsieur   le    Chevalier   de    Bouffiers 
pendant  son  voiage  en  Suisse,  ä  Madame  sa  25 
mere.    ißl^nt  Kamen  hts  IDrititortd*    1771*  8.  32  S« 

S)er  Sl^eüatier  be  Souffterg  ift  aug  ber  berftl^mten 
gamilie,  too  ber  SOSi^j,  bag  SCalcnt  ber  3m»  [109H)romf tug, 
ber  SRaiüete,  unb  leidsten  Serfipfation  längft  ein  Erbgut  ju 
fe^n  f d^ten.  @r  t)erf))rad^  feiner  (Lotterie  in  $arig ,  in  bie  so 
@d^n>ei}  gu  gelten,  unb  ba  für  fte  bag  @emälbe  beg  iOäd^« 
litten  aufgunel^men.  @r  na^m  bie  Wta\h  eineg  SRal^Ierg  an, 
toeil  er  iDÜrKid^  fel^r  gefc^idt  in  $a{ieQ  arbeitet,  unb  fanb 
«ttf  biefe  ärt  leidet  ben  S^ixiit  in  aUe  Käufer.  Sr  fam 
im  3a]^r  1764.  in  bag  ^ig  be  Saub,  unb  mal^Öe  gu  Sau*  ss 
fanne  unb  93et)a^  fo  tange  big  er  entbedt  tt>urbe.     Sr  nal^m 


fel^t  toentg  fUc  feine  %xUit,  unb  gab  e^  meift  ben  ^ebtenteit 
a(^  £tanlge(b  jurücf.  $on  ba  gteng  er  nad^  ^ernej:  ju 
'Voltaire.  3)iefe  Sriefe  »erben  toiefleic^t  bem  ernftl^afteii 
beutfd^en  ^ubltfo  nid^t  gefallen.    S^  tji  ein  iunger  Obrijier, 

6  ber  mit  allem  ©etbftüertrauen  fl^rid^t,  baö  latente,  Sugenb, 
®e6urt,  $of(e6en,  franjöfifd^e  Sitten  unterftüften;  ber  ate 
Sranjofe  in  angene'^meö  Srftaunen  gerätl^,  toenn  er  auffer 
feinem  SJatertanbe  SBife,  SBo^tfianb  unb  ®(iitf  antrifft;  ber 
mit  feiner  SKutter  at§  ein  Siefcl^aber  umgel^t  u.  f.  to.    3n^ 

lobeffen  ifl  bicfe^  boc^  eine  toal^re  SWenf d^enfiimme ,  bie  ftd^ 
ol^ne  ba^  qu'en  dira-t-on  l^ören  läßt,  unb  in  fo  fern  bleibt 
cg  allzeit  eine  intereffante  S3e!anntfd^aft  tjor  ben  Äenner  be« 
mcnfd^tid^en  $crgeng.  3"  ^^"^  muffen  toir  erinnern,  ba§ 
biefe  ©riefe  tauge  im  SWanufcript  in  ber  ©c^weij  l^erumgc* 

15  gangen  finb ,  bi^  fie  ein  ungebetner  Herausgeber  l^at  ab* 
bruÄen  taffen.  Sben  fo  gieug  eS  $umen  mit  feiner  6y* 
})orition  gegen  Stouffeau.  Ss  toar  ein  9)lanufcrij3t  t)or  feine 
greunbe  ju  ^^JariS,  unb  er  \^atte  eö  nie  t)or  baS  ^ubtüum 
beftimmt.    5)iefer  Umflanb  fprid^t  für  feinen  S^arafter,  ber 

20  baburi^  bet^  jebermann  burd^  ben  einjigen  @d^ritt  oerbäd^tig 
tDurbe,  toeit  man  glaubte,  |)ume  l^ätte  baS  ^ubtitum  jum 
3eugen  feiner  SBol^Itptigfeit  gegen  Stouffeau  mad^en  »otten. 

[HO]  ^tanfftttt  unb  Seifiiig. 

Systema  historioo-oriticum  divisarum  po- 
35  testatum,  in  legibus  Matrimonialibus  Im- 
pedimentorum  dirimentium  eto.  aBenedioto 
Oberhauser,  Benedictino  Lambaceusi  in  Buperiori 
Austria.  1771*  8.  3  iBog*  lOe^  ^rimi  Unnrenttap)!, 
koßft  12  kr. 
30  Ejusdem  Apologia  Hiat.  Grit,  in  legibus  Ma- 
trimonialibus eto.  Simplioi  eruditionis  studio  inte- 
grae  leotioni  in  hac  nova  Editione  vindicata.    1771«. 

8.  3V«  lOogen*    iBt^  tbtn  htmfeibtn  für  12  kr* 

(Sd  finb  feine  jn>e)^  Sudler,  fonbern,  ba  baS  erfle  o^ne 

8&äBiffen  bed  Serf.  berßttmmelt  l^erauStam,  fo   l^at  er   bad 

anbere  fetbft  beforgt,  unb  le^tere«  ifl  aud^  fel^r  bermel^rt, 

Sie  $$eran(affung  ju  biefem  ®t^[tem  ober  ^o(ogie  gab  ein 


Wro.  14.]  ^^ 

©ttcit,  tet  gtoifd)en  betn  $th.  S?erfaffcr  utib  kern  gulbifd^cn 
^rofcffor  f)CTT  S)ct.  Scrf  cntponben  toat,  toeil  btefcr  bte 
Sl^efiti:    potestas  Ecclesiae    stalnendi  in  matrlmoDialibns 
impedimeDtA    dirimentia    est    ex    beneficio    iuris   alieni, 
JDc^e   jener   im  3a]^r  1763.   in  gulbc  fefannt  maä^itf   in  6 
einet    entgegcngefefeten    Sl^eft    für    eine    Äe^ere^    an^gaBe. 
Xtx  S3crf.  toertljeibiöt  jid^,  unb  grünbet  feine  5IRe^nung  anf 
ben  terfd^iebenen  ©cpc^t^^junü,   in  toeld^em  feine  Slitc^e  bie 
@]^e  bettad^let.  „SlI^  ©acrament,  fogt  er,  l^atte  biekird^e 
t)on  je  t^er  ba^  Stcit  S3nfcn  unb  Senfnren   gu  berl^ängen ;  lo 
okr  aU  Sonttact  fann  fie  barüter  nnr  burc^  ben  Auf- 
trag   ber  J^ütften   eltea^  entfd^eiben."    2^ er  Serfaffer  fprid^t 
frei^  mit  Slnfianb.    @r  glaubt,  ba^  bic  Sird^e  biefe  Oetoalt 
gn  ben  ßeiten  tcfomnun  I;ate,  ba  bie  götften,  nnb  fonbet* 
lid^  bie  ©otl^ifd^en  Könige  il^re  Untertl^anen  nid^t  beffer,  afö  is 
burd^   baö  äfnfei^en   ber  S5ifd^öffe  im  Qaixm  l^atten  fonntcn. 
9?ad^  unb  nad^  l^aBe  bie  Äird^e  aber  immer  toeiter  gegriffen. 
6r  [111]  ftagt,   baß   bnrd^   bie   Sfu^bel^nung   bicfer   ©etoalt 
nnb  bie  53ermel^rnng   ber  ©efe^e  auf  ber  einen,   nnb  bnrc^ 
bie  S)if)jenfaticnen  auf  ber  anbern  Seite,   bie  Unorbnnngen  20 
unb    baö   SSerbcrben    ber   Sitten    immer  mel^r    eingeriffen 
toären,  toeld^eö  tjieHeid^t  nid^t  gefd^el^en  fe^n  toürbe,  toenn  bie 
Äird^e  fidb  bloö  in  ben  Sd^ranfen  ber  Senfnren  unb  Sufen 
ge!)aiten,    unb   bie   (Sl^en   b(oö,  in  fo   fern   pc  Sacrament 
finb,  3u  fid^  gejogcn  l^cltte.    Db  gleid^  ber  ©egenflanb  biefer  25 
Slbl^anblung  toeber  tjonftänbig  nod^  orbentlid^  be^anbelt  teorben 
ip,   fo  freuen  toir  unö  bod^  bon  f)ergcn,  gu  feigen,  baß  bie 
©lieber  einer  unö  fo  nal^e  t)etfdbtoif!erten  Rird^e  nod^  immer 
fortfal^ren,   3rt^ümer   gu  bemerfen,   ol^ne    loetdbe   eine  für 
S)entfd^(anb  fo  unglüdfli^e,  unb  für  bie  JRetigion  fo  nad^tl^eitige  so 
©|>attung  nie  erfotgt  toöre.     SBir  loünfd^ten  ober  auä),  baß 
man  in  ben  frotef^antifd^en  Sist^en  nid^t  eben  biefe  Qxif)^^ 
mcr  nadb  nnb  nad^  toicber  einfül^ren,  nnb  bie  Segriffe  tjon 
Sudeten:  ob  bie  ©efe^e  befolgt  toorben  pnb,  unb  Seigren: 
toie  man   pe   tjon  ganger  Seele   befolgen   foD,  nid^t  xoiebersö 
»ertoirren  möd:itc.     S3Jir   l^offen  nid^t,  baß   bie  JRetigion^'' 
Ijarll^eien  ber  Sl^ri^enl^eit  fld^  gegen  einanber  berl^alten,  toic 


^^  [Nro.  14* 

tDtr  gegen  unfere  %ntt))oben,  betten  bte  @onne  aufgel^et^  toettit 
fie  bet)  utt«  gefuttleu  ift.  Übrigen«  bebauten  toir  ben  ^errn 
Obetl^aufer,  teeret  fetner  gre^mütl^tgfeit  toegen  töieten 
SJetbTU§  au^juftel^ett  l^atte.  3n  feinem  tateinifd^en  Äu^brud 
6  ^tten  toit  niel^r  ^kxliiiUit  getoünfd^t.  2Kan  flögt  oft  auf 
93arbarifmen,  bte  man  nid^t  überfeinen  lann,  toenn  man  and^ 
uod^  fo  gern  »oßte. 

^Briefe  filier  hitiitktütt  ün  Hen  {nngen  (Bipitif  nan 
10     9*  tf  ^*  $t    8*  3  i80gen* 

@tn  ©aUmatl^ta«  in  93riefen^  bie  aQe«  el^e  finb,  aU 
S3ricfe.  5)er  ^erf.  unterfud^t  tjerfd^iebene  toid^* [112] tige 
äßa^r^eiten;  a(«  }.  33.  ^bag  toir  ni^t  miffen,  toa«  anbere^ 
bie  toor  und  lebten,  gebadet  l^aben^  toenn  toir  ii^re  (Schriften 

15  uid^t  lefen" „bag  (Sott   unö   ba«  ?efen  nicfet  öer» 

bietet."  u.  b.  g.  ©ein  $auj)tfa^  geltet  aber  auf  bie  nic^t 
minber  tief  finnige  Srfinbung  „ba§  man  feinem  S^^^  9«inä§ 
tefen  muffe,  »cnn  man  ein  ©etel^rter  »erben  tootte.'^  Siad^ 
il^m  fott  man  tocber  5)on  Oui^otte,   nod^  ©carrond 

20  nod^  bie  ä m a b i 3  lef en ,  f onbern  bloö  Sudler  oon 
SSSa^rl^eit  unb  Orrtl^nm.  (Snblid^  fd^einet  er  aße  bie« 
jenigen  unter  bie  fleinen  ©eijier  gu  red^nen,  ^bie  über 
?eibniften  unb  SD?auj)ertui3  ermüben.''  ®arin  fmb 
toir  mit  bem  $erf.   einig,    bag   man  fd^ted^terbing«   feine 

26  fd^Ied^ten  ©dbrif ten  tefen  foBte ,  unb  beßtoegen  toarncn  loir 
atte  unb  junge  S(})in«,  bie  JEeine  SRecenfenten  pnb,  oor 
ber  ©einen. 

Snglifil^e  Sittetatttt. 

Almida    a  Tragedy   as  performed   at   the  Theatre 
80      Boyal  in  Drurylane.     By  a  Lady,    8.  1  S.  6  d.    1771. 

2)ie  Scrfafferinn  ifl  eine  Sod^ter  be«  teltberftorbenen 
ÜDabtb  Wlalitt  unb  bie  Sl^egattinn  eine«  ©enueftfc^en 
@belmann§  Setefia.  3)a«  ©tücf  iji  eine  Stad^al^mung 
be«  SSoItairifd^en  Jancreb«.  3)ie  toieten  Srjä^tungeii 
86  t)on  gefd^el^enen  Singen  l^inter  ber  95ü^ne ,  bie  iiraben 
fmb  abgefilrjt;    attein    fie    ftnb    für   ein   Srittifd^e«   O^r 


Kk>.  15.]  _______ 

immer  no^  }u  lang.  Xllet  Zabd,  bei  fc^on  im  Xancreb 
bod  ©ertngfügige  nnb  Ungereimte  ber  ^u|)tbegebenbeit, 
nel^m(t(^  ben  $am)>f  bed  Soncreb^  trifft,  gilt  anc^  ^ier. 
Uberbie^  finb  üiele  nici^töSebcntenbc  Onribentien  eingetoebt, 
bie  bie  ^nbtnng  immer  nod^  \6iitpptnttx  machen.  2)er  a 
@til  ift  bnntfc^edK6t^  nnb  an  bieten  Orten  gan;  niebrig. 

[113]  Nro.  XV.    3)cn  21.  Februar  1772. 

Sti^jtg  ttnb  Sitteif. 

llerfni^  tinttiiktxft^nns  >er  12  erflen  ^ben  >fs 
40rA|  niuir  elren  be»  S^UrnranutHe,  ^fffn  er  f^  bebint  lo 

SEBenn  e«  toa^r  tft,  ba§  ber  Serfaffer,   ti>ie   er   in  ber 
Sorrebe  fagt,  bie  ®pxa6^  feinet  üc^terö  nnb  bie  unfere  in 
ber  Sbfi^t  jlubirt  l^ot,  nm  ben  ©oraj  jn  überfe^en,   fo  be* 
banren  toir  i^n.     9?ie  ijl  ^dt  nnb  ^A%  übler  angewenbet  ir* 
iDorben.     3)oc^  n>ir  glauben,  bag  feine  Arbeit  ihn  me^r  nid^t 
gelofiet  ^ben  loirb,  ald  bie  geringe  3Rü^e  (Selben  ju  gälten, 
mib  ieber  ^Ait  and   bem  Sorrat^   eined  @(bu(q:amend   i^r 
lef^iebened  ÜDiaag   jn  jumeffen;    benn   tt>eiter   erftrecft   ftc^ 
fein  SSerbienji  ni^t:  nnb  an*  biefe  9Rüfte  ftd^  ju  erleichtern,  :2o 
mad^t  er    fid^  eben   fein  ©exöiffen  barand,   au9  ixottn  Iro* 
6i&ta  ober  Oamben  einen  Soriamb;  aud  Gamben,  Xrod^äen 
u.  b.  g.  JU  mad^en,  »ie  eö  fein  ©d^ema  erfcrbert.     3n  ber 
Sorrebe   l(|ält  er  fid^  mit   ber  Unterfud^ung  ber  2)>?öglic^« 
feit,  bod  gried^ifd^e  @t^lbenmaag  in  bie  bentfcbe  Sfxadic  ein^  25 
jufÜl^ren,  fel^r  lange  auf.    Sr  beurt^eilt  aber  bie  5rage  nad^ 
ber   ^rofobie,   nnb   foUte   fie    nach   bem   Otjre    beurtbeilen. 
äBenn  »ir  bem  unfern  glauben,   fo  ift  unfere  ©prat^e  nur 
2u  Oamben,  Xrocftäen  nnb  3)aftl)len   gefc^icft     äBir  ^aben 
jtoar  [114]  aud^  unfere  8na))äfien  j.  S.  unbewiesen ,   nnb  w 
oKe  bie  mit  jmeen  unjertrennlid^en  ^artiflen  jufammen  ge« 
fe^te  $an)>ttDdrter    nnb    anbere.      2Bir   fönnen   alfo   loo^t 
S^oriamben,  %na)>äflen,  ^t^rr^id^ier  u.  b.  g.  machen;    aber 
fte   ftnb  nid^t    l^^g   genug   nnb   bie   @)}onbäen   unb   aUe 
Serdffige,  mo  gloo  lange  ©t^lben  auf  einanber  folgen  foQen,  35 
fönnen  mir  fa^  nid^  anberd,   ald  mit  pyctf  ober  me^rent 


^^  [Kro.  15, 

SBotten  mad^cn.  Üfccrbtefeö  ift  unfete  SKobutation  fo  Bc* 
(Raffen,  bag^  au^setiommen  (e^  bem  ^adit^l,  fafl  immer  ctite 
lanflc  unb  eine  furje  Statte  atoeci^f ett ,  fo  ba§  fettft  eine 
furge  ©ijttc,  oft  ettoa^  länger  loirb,  toann  pe  neten  eine 
5  anbre  furgc  ju  flel^cn  fommt.  SIoö  am  Snbe  ber  SBorte, 
bie  bctt  äcccnt  in  ber  britten  ©ijtfce  toom  6nbe  ^aben,  ifl 
eine  Äu^nal^me  gu  mad^en.  ®o  nrtl^ettt  unfer  Dl^r.  ©togen 
S)id^teTn  i)at  c«  fret)(i(3^  oft  gegtüdt,  burd^  bie  OriJge  unb 
©tärfe  il^ter  Oebanfen  unb  il^rc«  Sln^brucf^,  unö  in  einen 

10  @nt]^uftafmn^  gu  fe^en ,  too  toir  ben  3^^^0  ^^^  merften, 
ben  pe  unferm  Ol^re  antl^aten,  fo  toie  Der  9?.  ämabi«  feiner 
Dlintl^e,  hjegen  il^jrc^  SSerPanbe«,  il^re  ^ägtid^feit  öerjiel^e; 
aber  unfer  Überfe^er  ip  nid^t  in  bem  gatt.  ©eine  piatu, 
oft  mel^r  aU  frofaifd^e,  meip  gefc^matflofe,  tiö  jum  lädier« 

15  lid^cn  f!(at)ifd^e ,  unb  bod^  oft  ganj  unrid^tige  unb  pnntofe 
Überfe^ung,  lieg  unferm  ®eip  alle  miJglid^e  fjre^l^eit,  bie 
©etoalt  3u  füllten,  bie  feine  l^arte  unb  ]^o(<)erige  SSerfe  unferm 
Ol^r  antl^aten.  9Wan  muß  ben  $oraj  ol^ne  allen  ®e» 
fc^madf  getefcn,  unb  gar  nid^tö  6e^  ii^m  gefül^lt  fjahm,  toenn 

20  man  ben  ^crfaffer  butben  fann.  Unfer  Urtl^eit  ift  l^ort, 
ober  toir  muffen,  too  mögUd^,  ben  SSerf.  erfd^redfen,  ba§  er 
bie  übrigen  Oben  feine«  ®id^tere  unangetaPct  faßt,  bomit 
ungelel^rte  Sefer  nid^t  ben  Übcrfe^r  mit  bem  $oraj  ber« 
toed^ften  unb  te^be  berlad^en.    SBir  l^alten  un«  für  berbunben, 

25  ein  fotd^e«  Urtl^eit  mit  Setoeifen  gu  unterpüften.  D.  1. 
gtöngenber  ä^^^Ö-  W^J  3B^i^  W  einen  3b)eig  gt an jen 
feigen.  £).  3.  quem  mortis  timuit  gradnm :  äBeld^e 
Iobe«art  mad^t  il^n  bleid^;  »etd^e  mad()t  il^n  nid^t 
bleich?    Stadien    boH  grebelmutl^    (impiae   rates) 

30  toer  l^at  bon  fotd^en  Sßac^en  gel^ört? 9Wit  fotd^er 

Urtl^eitefraft  überfefet  ber  »erf.  für  mid^  ©d^nfe,  ein 
gefd^mettert  ©d^iff.  Ober  SKarfifd^eö  ©^toein 
il^m  burc^  bie  ®arne  brad^;  für,  ober  ein  SWarpfd^e^ 
©d^toein.     6r  toäl^tt   ein  ©ogtamm  —   ber   bleij« 

35ircife  Sobt SBeJid^er  3üngling  gefc^tanl; 

hjarum  a(fo  nid^t  aud^   toetd^e  Sungfer  gart? 

®a«  Äoffenernöljjrenbe  Ärgoö ©ie)^  bort 


Kto.  16.]  ^' 

@ora!te  ba  jlcl^ii ©ogteid^  alö  ber  ©turnt 

fid^   legt. iRid^tö   btfil^t   ju   feiner  ^ol^eit 

auftöärtö    —    —   ©0   fd^retBt    er   beutfd^.     ®a§   ber 
neuetonnberftagenben  ^^rrl^a  3^^^  jurütffel^rte,  ba 
ber  Sttt^,   ju  fel^r  t)Ott  ber  ©öttinn  ^tiar^,  ant  6 
linfen  Ufer,  3m)tter  jutoiber,  Sltenö  Stadler, 
uml^er  fti^hjeifenb   jtürjte,  toefd^e  bang  flagte; 
eine  l^crrlid^e  ©tropl^c  au«  ber  2.  Obe.     Unb  ber  3Sater 
berSBtnbe,  bid^,  ber  benSubtoinb  befrei^te.  SBcr 
foßte  nid^t  fc^hjören  ba«:  ber  ben  ©ubwinb  jc.  gienge  auf  bid^;  lo 
aber  bennod^  gel^t«  auf  ben  S3ater.  ©urd^ftod^teneSaum* 
garten    toon   fanftrief etnbeu   Säd^en.     SWarcuö 
t)om  ättta«  Verebter  Snfet.     @o  conjiruirt  er. 
Sing  ich  itzt  Romül  ödär  auch  des  Pompil 
Rnhige  Herrschaft ;  öd^r  sie  die  Stolzen  i5 

Fascen  des  Tarquin,  ödßr  von  des  Cato 

preiswerthöm  Tode. 
Sing  ich  itzt  freudig  voll  vom  Geist  der  Musen 
Regnl  die  Scauren  und  den  Paulus  welcher 
Pöner  besiegend  nun  der  Helden  Tod  starb  20 

oder  dich  Fabriz. 
3)er  aRaurfd^e  ^ugfned^t.     @o   »ol^I  ffittgeub  [116] 
t)id^tet  er.     3)ie  f!(amfd^e  2reu   im  Überfe^en   ift  tu   jeber 
3eite  gu  befad^en.    aber  l^ier  unb  ba  fommen  aud^  gebter 
t>or,    bie  mit    ben   jtoe^l^unbert  ©d^tafbed^em   eine«  ättem  25 
Überfc^er«  um  bie  SEBette  eifern.    3*  ®-  Monumenta  regis ; 
j^eigt  nid^t  fiöntg« ©d^föff er,  fonbern  ber^atlajibe«9?uma. 
Nefas.  t>.  3.  l^eifl  ^ier  nid^t  ?ajler,  fonbern  öntl^eitigung. 
Stabulis  gaudet,  nid^t,  ba«  3?tcl^  freut  fid^  in  ben  ©täßen; 
fonbern  ber  ©  1 5  U  e»     Qui  nunc  te  fruitur  credulus  au-  so 
rea;    l^eißt  nid^t,  ber  fid^  an  bir  at«  ®oIb  freut,   fonbern, 
toenn  man  ja  im  ©eutfd^en,  in  einer  Obe,  bie,  unferm  ®e- 
fd^madE  nad^,   ju   gemeine  Zxopt  ertragen  fann;    ber   bic^ 
leid^tgldubig  al«  fein  gotbene«  SWäbgeu  liebte. 
Finire  vitae  Labores ,   l^etjl  nid^t  be«  ?eben«  Sefd^toerben  35 
enbigen ;  fonft  ^tte  $oraj  feinem  ^reunb  geratl^en,  er  foHe 
fld^  JU  tobt  trinfen,  finire  l^eijt  be^m  Sicero   unb  anbem^ 

Litteraturdenkmale  dei  18.  Jahrhunderts.    7.  7 


— [Nro.  15. 

©ränge  fe^cti,  unb  fo  öerftcl^n  toir  eö  auii  l^lcr.  De- 
corus  mos  palaestrae,  l^ctji  xAä^i,  bie  gcfd^müdte  f5c(i^tfd^u(e^ 
f onbcrn übetl^aupt,  ber  änfiatib  in  ben  i^cibeöübungen. 
2Ba^  f ollen  teit  aber  bagu   fagen,   toenn  ber  SSerfaffer  ben 

ö  Scr^ :  Ne  viriles  cultus  in  caedem  et  lycias  proriperet 
cateruas;  fo  überfe^t:  ba^  ntd^t  ntännttci^e  Zxaift 
nnb  ?i^ctaö  in«  5^Ii>  Jmi"  SWorb  il^n  fortriß.  SBer 
in  aller  SBelt  mag  ber  ?  i^  c  i  a  «  gexoef en  fe^n  ?  ©oKte  ein 
Überfe^er  beö  $oraj  nid^t  totffen,  bog  unter  Lycias  Cateruas, 

10  bie  irojaner  toerftanben  tocrben ,  toeil  bie  freier  il^nen  ju 
§ülfe  gefommen  toaren.    SBir  toetten,   fein  SKineKinö  ptte 

cö  tl^m  fagcn  fönnen. SEBir  tooKen  ü6rigenö  ben  $er« 

faffer  in  feinem  gteig  nid^t  ftören.  SSermutl^ti(ö  l^at  er  ba^ 
i^aif  nod^  nid^t  gefunben,  ju  toeld^em  bie  9?atur  tl^n  befiimmt. 

16  3n  einem  Überfe^er  be«  ^oraj  ifl  er  ober  nid^t  gebol^ren 
toorben,  unb  toir  muffen  au«  Sl^rfurd^t  für  biefen  grogeti 
S)id^ter  unb  für  ba«  ^ubtöum  bie  ^ortfe^ung  biefer  Über* 
fe^ung  infiänbig  »erbitten. 

[117]  f^tanffurt  ttnb  Seitijig. 

20  '&btx  Heu  Wttt}$  tinit^tx  Heittfi^^r  Utitrt^r  itnUftlrer 
nnhxt  et$tn1i&nl^t  ^tn  ^tftl^mnik  unb  ^it  fi^j^nt 
Ctttf ratur  li^treff^nl».  (^in  ßxitfmtt^fti ,  1.  StM* 
1771.  8.  20  ßntn. 

6«  ifi  eine  unban!bare  Slrbeit,  tocnn  man  Äefeer  retten 

26  foK,  toie  e«  biefe  SSerf.  in  Slnfe^ng  ber  allgemeinen  Drtl^o« 

bopc  be«  Oefd^matfö  finb,  gegen  bie  fie  fid^  auf  (eignen.    3ln 

©eKert,  bie  Stugenb,  unb  bie  JRetigion  glauben,  ifl  bel^  unfern 

$ub(i!o  beijnal^e  6in«.   ®ie  fogenonnten  Sreijgeifter  in  ©ad^en 

be«  ®enie«,  hjorunter   (e^ber!   aße   unfre  je^tlebenbe  grogi 

30  2)id^ter  unb  Äunftrid^tcr  gel^ören,  liegen  eben  bie  ©runbfäfte 

biefer  S5rieffteBer,  nur  fie  finb  fo  fing,  um  ber  lieben  9tu^< 

toillen,   eine   efoterifd^e  ?c^re  barau«   gu  bilben.     @«  tl^ul 

unö  leib,  ba§  biefe  SSerf.  bie  SRcgeln  einer  (Srbauungöfd^rift 

tjerfannt,   unb   nid^t   mel^r  ertaubte  ß^arlataneric  Ut^  xi)xta 

85  Patienten   angexoenbet    l^aben.     Sie   tooKten   ben  taüenben, 

fd^lofenben,  unb  blingenben  Sl^eit  be«  ^ublifum«  curiren,  unb 


Nro.  15.]  ^^ 

fte  fangen  taUtj  an,  baß  fic  il^m  feine  ^mj^je  nehmen 

SilbcTflütmcr  xcollen  einen  neuen  ®(aubcn  ^jrebtgen! 

©eUert  ift  Utf  il^nen  ein   mittelmägiget  2)i(i^ter 
ol^ne   einen   jjunfen  t)on  ©enie:    2)a^  iji  gu  l^art! 
©eßerl   ift   getoig   lein  ©it^ter  auf  ber  ©ca(a,   too  Oßion,  5 
Älopftod,  ©]^a!efi)ear  unb  äWitton  jie^en,  nat^  bem  äWaagfiab, 
toomit  aSSarton  migt,  unb  too  feifcfl  ^opt  gu  furj  fiele,  xcenn 
er  ben  93rief  feiner  f)eIoifa  nid^t   gefd^riefeen  l^ätte;   äßein 
l^ört   er  beötoegen    ouf    ein   angenel^mer  gabufift  unb   Sr* 
iaf)iex  gu  fel^n,  einen  xcal^ren  (Sinflug  auf  bie  erfie  Sitbung  lo 
ber  Station  gu  l^aben,  unb  l^at  er  nid^t  burd^  t>ernünftige  unb 
©ft  gute  Sird^entieber  Oetegenl^eit   gegeben,   ben  SBuft  ber 
elenbeften   ©efänge   gu   tjerbannen,    unb   Xüenigflen«  »ieber 
einen  ©«^ritt  gu  einer  [118]  unentbel^rlid^en  SSerbefferung  be^ 
ßirc^enritualö  gu  t^un?    6r  xcar   nid^t^  ntel^r  aU  ein  33et  i5 
6fj)rit,  ein  braud^barer  So^^f;  aßein  mu§  man  il^m  barau^ 
ein  SSerbred^en  mad^en,  unb  fid^  tounbern,  toenn  ber  gemeine 
Raufen,  nur  2lugen  unb  Ol^ren  für  bergteid^en  ärt  toon  ©d^rift* 
fteßern  l^at?  9?ic^t  aßein  be^  un^,  fonbern  in  aßen  Säubern  toirb 
bie  ängal^t  ber  benfenben  SWenfd^en,  ber  »al^ren  ©laubigen,  20 
immer   eine   unfid^tbare  fiird^e   bleiben.     ®er  SRecenfent  iji 
S^H^t  fcö§  ber  fetige  3Rann  öon   ber  2)id^tfunft,  bie  an^ 
i>oflem  bergen  unb   toal^rer  @m|)finbung   ftrömt,  toeld^e  bie 
eingige  ift,  feinen  S3egriff  ^tte.     ®enn  in  aßen  Sorfefungen 
über  ben  ©efd^madt  I)at  er  i^n  nie  bie  9?amen  Ätopfiocf,  Äteiji,  25 
SBietanb,   ©eßner,   ®(eim,   Seging,   ©erfienberg,   toeber   im 
©Uten  nod^  im  Söfen  nennen  l^ören.     93e^   ber  ßl^rlit^feit 
feinet  ^txien^  Vd^t  fid^  nid^t  anberö  fd^tieffen,  aU  bag  fein 
SSerftanb  fie  nie  für  S)id^ter  erfannt  l^at.     6^  toar  tjießeid^t 
auc^  natürlid^,  baß  er  be^  ber  gebrod^enen  SonfHtution  feinet  so 
gangen  SBefenö   bie  ©tärfe   M  Reiben  bor  SBut)^   be«  SRa^ 
fenben   fjalten   mußte,  unb   baß   i^m   bie  Slugl^eit,  bie 
Sugenb,    bie  nad^   SBietanb    bie   ©teßc    aßer    anbcrn   gu* 
ttjeifen   in   biefer  SBelt  i?ertritt,   anriet)^,  nid^tö  toon  biefen 
äWännern  gu  fagen.     SBir   tofinfd^ten  baß   bie  Slu^fäße  ber  35 
SSerf .  weniger   l^ef tig  hjären ;    bie  9teben^arten   betl^^roni* 
firen,   auö   ber   ©dränge  tjerjagen   unb   bergW'i^en 

7* 


100  [s*..  is. 

flingen  ju  fcinbüd^,  ober  gu  niebrig.  Onbeffcn  ijl  bicfe 
®c!^rift  fein  ®cö)5f(i^e,  tote  man  fte  unter  biefem  S^itel  bem 
^ubfifo  ^at  au^  ben  |)änben  raifonniren  tooßen.  Unter  ber 
nad^täfjigen  SSSettfd^toeifigfeit  biefer  ©riefe  üerfennt  man  nie 

6  bie  benf enben  Äöf  f e ,  nnb  hjir  empf elften  bte  @  r  i  n  n  e  r  * 
ung  über  bie  Oonrnatipen  gletd^  gu  Anfang,  bie  Se«» 
mcrfung  über  ben  Unterfd^ieb  ber  gabel  @.  142. 
nnb  148.  bie  SRettnng  SRifton^  gegen  bie  än^meff« 
ungen   be«   $errn  ^rof.  Ääfhier.     @.  164.  [119]  über  ba« 

loSel^rgebid^t,  ®.  195.  nnb  bie  t)ortrefü(^e  Oebanfen 
über  ajielanb«  SJerbienji  at«  Sel^rbid^ter  in  ber  ÜJlu« 
farion,  ®.  196.  bie  Stangorbnung  ©edert«  mit 
3)ttfd^  unb  Vi%,  ®.  200.  ben  äugen<)unlt  toorauö  fie  bie 
©etlertfd^e  aSoral  betrachten,  ®.  243.  unb  250.  mib 

16  ben  gangen  ®(i^Itt§  unfern  Sefem  jur  Sel^ergigung.  SSor* 
fttfe  ju  fd^abcn  fielet  man  au3  bem  ÜDetait  ber  Äritifen; 
adein  be^toegen  finb  fie  nid^t  unrid^tig.  ÜD'ian  ^t  unter  ben 
gabefn  frei^tid^  nid^t  bie  bejien  getoäl^lt,  unb  be^  ben  Sr» 
gä^Inngen  bie  fd^toad^e  ®eite  ©eßertö,  ba«  \%  bie  SWal^terel^ 

20  unterfud^t ,  unb  i^in  am  Snbe  gar  mit  Slriojio  gemeffen. 
2Bir  pnb  aber  bod^  üerpd^ert,  ba§  biefe  ^robuftion  mit  attc« 
il^ren  fanren  S^l^eifen  ein  nüfetid^e^  germent  abgicbt,  um  ba«. 
ergeugen  gu  l^etfen,  toa«  toir  bann  beutfd^en  ©cfd^madf^ 
beutfd^e^  ©efül^I  nennen  toürben. 

26  Sei^ijiB. 

iQornfens  (DUen  non  lintnen    1771«   8*  6  M^tn*    üxi 
iQerrn  Ciolttn^* 

Ipaben  benn  unfre  junge  Serdmad^er  fonft  auf  ber  SBelt 

nid^t«  gu  tl^un,  ate  ben  §orag  gu  überfeften?    335enn  man 

80  g(aubt,  man  l^ätte  eine  etenbe  Überfe^ung  and  ber  Ipanb  ge« 
legt,  fo  fommt  bie  anbere.  Unb  n>ad  foll  benn  bad  Über* 
fefeen  enbtid^  alle  l^etfen?  Ungetel^rte  toerjieben  ja  bod^  bie 
falben  fd^ielenb  audgebmdften  ä[nf})ielungen  auf  alte  ^iflorte 
unb   SDl^tl^otogie    fetten;    unb   ©elel^rte    müfien   atten   ®e* 

35  fd^madt  tjertol^ren  l^aben,  toenn  fie  eine  gefolterte,  toäfferige^ 
gefd^nwdlofe   Überfe^ung    bem  Original   tjorgiel^en  toollte». 


*  • 

;•••  •    • 

•  !•  •    • 

•  •  •   •  • 


Nro.  16.]  ^^^ 

2)cr  neue  Ufccrfe^cr,  bcu  toit  t)or  un^  liegen  l^aUn,  l^at 
ntc^t  ben  getingPen  S3egriff  i?on  ebtcm  Sluöbrud,  ©d^toung 
bc^  ©t^te,  Harmonie  bet  2)i(3^t!unft,  SReinltd^fett  bei  ^pxaäjt] 
dx  fül^tt  bem  §oraj  nid^t«  itarf) ;  pn*  [120]  bet  ju  feitiem 
©ebanfcn  bie  ted^tcn  SBotte ;  Xöei§  feinet  S38enbung  änrnnt)^,  6 
feinem  Silbe  änöbrucf,  feiner  ^Jetiobe  ©eifl  jn  gefcen.  SBa^ 
fcü  ba«  ai^nen  SSoIf.  SOSet  gräbt  mit  ber  C^^tfe. 
2Ber  toirb  unter  einem  2)a(l^  üon  Oefträud^ern 
liegen;  SBer  toirb  tjon  ber  ^ottjl^^muia  tjertangen,  ba§  fie 
bie  2e^er  befaßten  f oB  ?  S38er  anber«  afe  |)att0  ^uff  unb  lo 
Sompagnie  toirb  bem  SSirgit  toünfd^en,  bag  er  tool^ttel^atten 
anlange;  toer  toirb  ein  SKöbgen  mit  SBol^tgemd^  befeüd^tet 
f el^n )  toer  toirb  ton  einem  grauenjimmer  fagen,  fie  tfl  gotbcn 
im  ©enuß?  SSSer  ben  $oraj  nur  \)oib  öerflel^t,  toer  nur  ein 
toenig  ©egriff  bon  ber  tateinifd^en  SBortfügung  ^at,  unb  nid^t  iß 
t>UUtxi}t  gar  ipso  für  ben  Dativus  ^tt,  toirb  bie  ©teile: 
Vnde  nil  malus  generatur  ipso,  nimmermel^r  fo  überfe|ett: 
Sluö  il^m  entft^ringt  nid^tö  gtößerö  aö  er  ift.  SBer  toirb 
nihil  Uli  secundum  in  ber  ©teKe  nee  viget  quidquam  si- 
mile  aut  secundum  Od.  XII.  fo  überfe^en ,  i^m  ifl  nid^t^  ao 
nad^jufe^en.  Quam  minimum  credula  postero  (die)  ber^^ 
fd^ieb  nid^t^  auf  ben  anbern  Sag ;  unb  eine  äRenge  anbere 
©teilen  tooüen  toir  gar  nid^t  anfül^ren.  9?ie  l^aben  toir  ge»« 
glaubt,  bag  §oraj  fo  ganj  ab^ifenUii  »erfleßt  toerben  fönnte. 
3)er  groge,  feurige,  ebele,  gefül^fcolle  2)id^ter,  ber  unö  burd^  25 
bie  ©etoalt  feiner  lieber  bal^in  reifi,  erliefet,  begeiftert,  ber 
toirb  unter  ber  §anb  unferer  Überfe^er  ärger  aU  ein  ©ra* 
tulant,  unb  toürbe  felbjl  t)or  ben  Slm^jl^iftljonen,  bem  ©ott^» 

fd^eb   toeid^en  muffen. ärmer  $otaj!    toie  fel^nlid^ 

toünfd^te  er:  so 

Nee  praue  factis  decorarl  verslbus  optem 
Ne  rubeam  pingul  donatus  munere,  et  una 
Cum  scriptore  meo  capsa  porrectus  operta 
Deferar  in  vlcum  vendentem  thus  et  odores 
Et  piper  et  quldquid  chartis  amlcltur  Ineptis.  8& 

Unb  nun  gel^t^  il^m  nod^  fd^timmer! 


^Q^  [N,a.  IS. 

[121]  Nro.  XVI.    1)en  25.  gcbruor  1772. 

33etj  ©cbaucr  ift  gcbrucft:    3iiiBtmtint  nüthiftlft  <5e- 
fit^ti^t^«    ;X]t0  htn  ntnfitn  nnh  Irepien  norMfi^eit  Si^frift- 

5  ^tUern  unH  nai^  etgetten  KnUrfui^ungfit  trefi^rtelrfit^  nni 
ai0  eine  geogrup^tfi^e  itnl»  ^i^0rtfi^e  (Sinit ttitng  lur  riiirttgeit 
iSenntntf  aller  Skatüitnatrtri^^n,  fiimiftlfttif  Slaotri^eit,  iTet- 
tifi^en  uttli  SUiirtfitreit  Wiktx^  >eranl»er$  ht  alten  unii 
mtttierett  Letten  ^   tierauaigedelren  9on  ;Xndu9]  iTulttirlg 

10     Sitri^fen  4*  3  Mp^*  lliBog» 

2)ie  eugfifd^e  aUgcmettic  SBcttl^iporie  ^t  auffer 
bcm  eignen  SSBcrtl^e,  ben  fic,  aU  3Äagajitt  toon  SDlatertatteii 
bctrad^tet,  immer  bel^an^jten  toirb,  baö  t)orjtig(id^c  SJcrbienfl 
um  bie  Sitteratur,  ba§  fie  ben  ?f(ei§  tjerfc^iebener  toftrbigcr, 

i5befonber3  beutfd^er  ©ete^rten,  gu  genauerer  Searteitung  bet 
©efd^ic^te  aufgeforbert  l^at.  dagegen  ^t  fie,  burc!^  eine 
tjerbrießticie  ärt  öon  9?ad^geburt,  med^anifd^eSluö^ugd* 
mad^er,  toie  fie  $crr  ©d^töjer  mit  Sted^t  nennt,  übet 
unö  gebrad^t,  bie  nun,  auf  il^re  ttrfunbc  gefiüfet,  mit  großer 

20  fjcrtigfcit  ^ifiorifiren ,  unb  be^  aller  il^rer  trocfnen  ©eift* 
toftgfcit  fid^  beö  fügen  Jroficö  frcueu,  baß  fie  nid^t  gern 
il^r  [122]  Original  übertreffen  tooßten.  ®a^  gegentDärtige 
SBer!  gehört  jn>ar  gewiffermaßen  jur  allgemeinen  SBett^iftorie, 
unb  foB  atö  ber  Site  J^eil  berfetben  angefel^en  hjerben ;  e^ 

25  iji  überbiefe«  toürftid^,  bem  gröften  Jl^eil  nad^ ,  ein  ÄuiSgug 
ober  Überfettung  frember  ©Triften :  aßein  man  toürbe  .^rn. 
©  d^  (.  fel^r  Unred^t  tl^un,  toenn  man  i^n  mit  jenen  geleierten 
Rauben  in  eine  Slaffe  fe^en  »oßte.  35Bir  tooßen  unfre 
Scfer  in  ©taub  feigen,  fefbfi  gu  urtl^eifen;   foßten  »ir  aud^ 

30  belj  einem  fo  toic^tigcn  unb  gemeinnüfeigen  SSSerf  bie  ge* 
toöienfid^c  ©rängen  einer  3^itung^recenflon  in  etwa^  überfc^rei* 
ten.  2)en  ?Infang  mad^t  eine  t)or(äufige  31  b  1^  a  n  b  I  u  n  g  be« 
$m.  ^rof.  ©d^öning  gu  ©oroe,  t)on  berUniüiffen* 
l^eit  ber  alten  ©ried^en  unbSiömer  in  ber  ®rb* 

ssunb  ©efd^ic^tfunbe  be^  Siorbenö.  §err  ©d^öning 
gel^t  barin  bie  Stad^rid^ten  ber  atten  ©d^riftfteßcr  nad^  ber 
Sieil^e  burd^,  unb  überaß  begleitet   il^n  $err  ©d^töger  mit 


Nro.  16.]  ^^^ 

^utcn  Slnmcrf ungcn ,   worunter  bcfonbcrö   btc  ©cfd^id^tc  tt9 

Sörtifteing^anbel^  ©.34 37.  unfc  bte  SritKcri 

über  ble  norbifc^eti  Stad^r^ten  beö  SRefa,  üorjügltd^  aber 

be«   ^Ixniu«   ©.  103 124.   toid^ttg   fmb.      S)a« 

<im  füttt  206  ©eiten,  unb  mad^t  ben  b ritten  I^eil  be«  s 
SBerte  au«.  SBogu  foU  un«  eine  fo  toeittäufttge  ®ef(!^i(l^te 
ber  Uutoiffeul^eit?  ®te  a(ten  ©efd^id^tfd^reiber  unb  ©eogra»« 
^l^en,  bte  üon  biefeu  tl^neu  fo  enttegenen  Sänberu  auf  Oerabe** 
tool^l  t)Ott  ©örenfagen  tttoa^  l^infd^wa^ten,  fonnteu  un«  frel^ftc^ 
feine  beutUd^e  Segriffe  t)om  SWorben  in  il^rcn  ©d^riften  geben^  lo 
ba  feine  in  il^rem  So^jf  maren:  aber  fo  üiel  mel^r  fann 
uian  in  biefem  %aii  tl^re  2Bei§^eit  il^ren  trocfnen  Sommen* 
tatoren  übertaffen.  333ir  toünfd^ten  alfo,  $err  ©t^Iöjer  l^ättc 
biefe  äbl^anbfung ,  bie  ol^ne^iin  Sjcre^cengen  genug  ^t,  in 
«inen  Slu^jug  gebrad^t,  unb  feine  eigne  ©ebanfen  mit  bem  is 
Xt^t  bermebt,  mic  er  bei^  einigen  fofgcnben  get^n.  Qn 
einen  3lud41^3]3ug  fönnen  toir  un«  nid^t  eintaffen,  o^e 
ben  anbcrn,  »enigjienö  in  unfern  äugen,  toic^tigern  ab« 
l^anbtungen  ben  $(a^  gu  nehmen.  3)te  eigentliche  norbifd^e 
®ef(^id^te   fängt  §err   ©d^töjer    mit    einem    abriß    ber  20 

norbifd^ett®cfd^id^te  überhaupt  an,  ©.209 

262.  ^mx\t  bcjlimmt  er  ben  t)ie(beutigen  äuöbrucf  ber  norb^ 
ifd^en  ©efc^id^tc  nac^  ber  geograpl^ifd^en  Sage  ber  SSölfer, 
uttb  ber  innern  Serbinbung  i^rer  ®efc^i(^te,  moburd^  fretjlic^ 
3Sö(fcr  unter  biefeu  Siitet  fommen  muffen ,  bie  i^rer  Sage  äs 
Tiad^  nid&t  gegen  SWorben  liegen,  aber  bod^  in  bie  norbifi^e 
©eft^id^te  gel^ören.  ®r  tl^eitt,  um  biefe«  ungel^eure  %ctt>  gu 
überfc^en,  bie  ganje  norbifd^c  ©efd^id^te  in  brei)  $au))t* 
daffen:  bie  ©f anbinaüif c^e,  bie  ©Iat)ifd^e,  (bie  24 
Unterabt^eilungen  ^at,  unb  t)orjttg(id^  gut  au«einanber  ge-  so 
fefet  ifl;)  bie  Settift^e,  toctt^c  bie  ?ittauifd^e,  ^ißreugifd^e, 
Siblanbifd^e  unb  Surtanbifd^e  ju  ©peciat^ifiorien  l^at.  Sitte 
biefe  Sötfer  gel^t  er  einzeln  burc^,  bemerft  be^  jebem 
©taat  bie  (Spoc^en,  xoann  er  angefangen,  mann  er  ju- 
erji  in  ber  ©efc^id^te  erfc^ienen,  »ann  er  d^riftfid^  ge»  »* 
»orben,  feine  erfle  ännatipen  befommen,  unb,  toa«  üor 
biefem  üor^erge^t,  bie  Spod^e  ber  ©c^reibf unft ,   fo   oft   e« 


104 

ntöglid^  ifi.  @t  fleUt  batauf  in  eben  btefem  Sa)>.  eine  aQ« 
gemeine  93etra(]^tung  über  ben  Steic^tl^nnt  bet  notbifd^en 
@ef(^t(i^te  aUf  unb  giebt  ein  Serjeid^nig  bet  ältefien  unb 
tjotnel^mfien  norbifd^en  Slnnatipen.     ®iefe  Steil^e  fängt  875. 

Ä  mit  bem  notwegifci^en  S)id^tet  1 1^  i  o  b  o  I  f  an ,  beffen  (Sebid^te 
©notro,  ber  O^tänber,  350.  Sal^r  bantad^  fammtete;  aber 
in  bem  9ten  Oal^rl^nnbett  fommen  bod)  nur  SReifebefd^reiber 
t)or,  unb  in  bem  jel^nten  Siogr(H)^icn  einzelner  ^eiligcn^ 
bi«  enbtid^  im  Uten  ber  SRuffifd^e  Siejior  mit  eigenttt^en 

10  3Söt!erannaten  auftrat,  unb  im  12ten  unter  anbem  nor* 
bifd^en  SSößern  9?ad^fotger  be!am.  Sluf  biefen  fpäten  Anfang 
ber  norbifd^en  äutorfc^aft  grünbet  [124]  $err  ©d^Iöger  feinen 
Siebting^fa^,  baß  bie  norbift^e  (Sefd^id^te  erji  mit  bem  9tcti 
Qal^rbunbert  anfange;   üerftebt  fid^   bie  ebtere  ärt  toon  ®e* 

15  fd^ic^te,  bie  gugtei^  ben  9?ebenbegriff  t)on  SSoUfiänbig» 
feit,  unb  ununterbrod^enem^ufammenl^ang  in  pd^  fd^üe^t. 
S^er  Seteeig  iji,  tocil  ein  Sot!  ol^ne  ©d^reibfunfi  auii  ein 
SoH  ol^ne  Oefd^id^te  ift,  unb  bie  ©c^reibfunft  ifl  erft  ntft 
bem  ß^rifientl^um ,    a(fo   meifl  im   ge^^ntcn  Oal^rl^unbert  im 

20  Siorben  anfgetommen.  ©er  (Srunbfa^  ift  rid^tig,  aber  nur 
in  ber  (ginfd^ränfung  auf  einl^eimifd^e  Oefd^id^te.  Übet- 
bau|)t  aber  fd^eint  und  bie  @))od^e  ber  @d^reibfun{l  nod^  (onge 
nid^t  bie  @))od^e  tooQfiänbiger  unb  jufammenl^angenber  ®e« 
fd^id^te  gu   feijn.    9?ie  l^at   ein  S?otI  feine  Sd^reibfunft  mit 

26  eigenttid^er  ©efd^id^te  ober  ännaten  angefangen,  unb  aud^  btc 
9?orbifd^en  nid^t ;  ed  gel^ören  Sal^rl^unberte  bagu,  bi«  fie  baju 
oögemein  genug  hjirb.  9?ad^  biefer  Seftimmung  müfete  alfo 
bie  norbif c^e  ® ef d^id^te  erji  mit  bem  j  to  ö  l  f  t  e  n  Sa^rl^unbcrt 
anfangen;    benn  baö  Seben  eine«  ^eiligen,  ober  bie  {Reife 

80  eine«  Oölönberö  fmb  nod&  feine  SSöffergefd^id^te,  unb  treffen 
and^  nur  einen  fteinen  Zljdi  bed  97orbend  nad^  bem  Umfang, 
ben  il^m  ^err  ©d^töger  giebt.  ^nU^t  geigt  f)err  Sd^töjer 
bie  OueKen  ber  tjielen  S^befn  an,  hjefd^e  bie  norbifd^e  ®e« 
fd^id^te    bcfledten.      Diefe    finb    ber    unbeftimmte    Sfudbmdt 

85  ©c^tl^ien,  ba«  ber  Sitten  il^re  terra  incognita  toar,  unb 
t)on  ©fanbien  biö  Onbien  gieng;  bie  Stl^ijmologie,  bie 
Irabition,  unb  bie  ©to<}})ter.    Om  2tenSa)).  l^anbeft 


Wro.  16.]  ^^^ 

ipctr  ©d^föjCT  t)on  fcctt  ®tammt)ö(f ctu  be^  Siotbcnö, 

©.  263 344.     ßt   tjcrflel^t  unter  bicfcr  Sctiennung 

niitSeibnt^  uttb  Satter  btejettige,  qnos  aliunde  venisse 
nulla   memoria   est.     S)ie   alterer ften   StttiDol^tier   bed 
Ütorbend    fatin  ttiemanb  totffen.     3Bad  man   bt^l^er  bat)on  & 
gefabelt,  grünbet  ft(i&  auf  eine  faffd^e  Slu^tegung  t)on  1  5Koftö 
6a|).  X.  afcer  biefer  Stoft  t)er=  [126]  fd^hjtnbet,  hjenn  man 
btc  tjerntinftigere   ßrllärung    be«  $errn   SKid^aefi^    ber 
ffloti^artifd^en   t^orgiel^t.     Xk  alten  ©tted^en  ]^e(fen  unö 
eben  fo  toentg.    SBir  fennen  bie  toentgen  83ötler,  bie  fie  unö  lo 
beft^reiben,  »ol^I  l^tftorif d^,  baö  i^eigt,  toir  toiffen  mele 
tl^rer    ©taatöi?eränberungen ,    aber    mift    ®eneatogtf<]^; 
benn  toir  toiffen  nici^t^  tjon  il^ren  ©frad^en,  unb  fotgtiti^  au^ 
nid^tö  toon   tl^ren  SJertoanbfd^aften ,  toeber  unter  fi(i^,  no^ 
unter  anbern  äfiatifd^en  unb  Suroi^äifd^cn  SSöIfem.    2)iefen  i5 
festem  SQSeg,  ben  ?eibni|  tjorgejeid^net  !^at,  betritt  ^err 
Sci^löger.     Sorau^gefe^t,  bafe  fo  biet  f)au}jtt)öt!er   pnb   at^ 
^uptffrad^en  noc^  jje^t  im  5Rorben  gerebet  toerben,   forfd^t 
er   nad^,  tote   t)iete  ^au|5tfj)rac6en   nod^   l^eut  gu  Jage   im 
5Rorten  gerebet  toerben ;  biefe  ffaffificirt  er  toieber  nad^  5Kunb*  ao 
arten,    unb   beftimmt  barnad^   aud^   bie   SSötlerftaffcn   nebji 
i^ren  Unterabtl^eifungen.    ginbet  er  feine  ©puren,  ba§  biefe 
SSöHer   erft   in  ffätern  S^^^^^  ^^  ^^^  SRorben  eingetoanbert, 
fo  nimmt  er  an,  baß  fie  t)on  je  l^er  im  (Suropäifd^en  9?orben 
getool^nt  l^aben,  unb  nennt  fte,  ate  fein  non*})Itt^»uttra,25 
©tammoötfer.    auf  biefem  SBege  pnbet  ber  $err  Ser« 
faffer   fünf  ^auptfprad^en ,    unb    atfo    aud^    eben    fo   toiete 
©tammbölfer,  ©amojjeben,  ginnen,  Letten,  ©taben  unb  ®er* 
manier,  bie  er  toieber  in  il^re  Stefle  öertl^eitt,     2)a3   ®la* 
K)ifd^e©tammregifier   b^t  tool^I  nod^  am  meiflen  Se*  so 
ridbtigung  nöt^ig,  unb  forbert  einen  eignen  aKer  @tat)ifd^en 
SWunbarten  funbigen  9Kann.     QnU^t  l^anbett  ber  ^err  Ser= 
faffer   nod^   oon  ben  ^^mren,   ®aten,   unb  SSaöfen, 
»eit  fie  mit  unter  bem  unenbtid^en  SRamen  ber  Setten  be« 
griffen  pnb,  unb  bal^er  öftere  gur  SSertoirrung  ber  norbifd^n  86 
@efd^id^te    gemi^braud^t   toerben.     @r    äuffert  ^ierbe^   au9 
einer   ©teile  be^   Söfarö    (im  Stnfang    feinet  33ud^ö    t)om 


^^^  [Nro.  1«. 

©au.  $r.)  einen  me^c  a(^  tDal^rfd^eindd^en  ©ebanlen  ü6er  bte 
Iperfnnft  btcfet  Söffer.  3)ie  Saufen  ober  bte  l^eutige» 
Siniöol^ner  öon  Ober*  unb  Webemaoarra  unb  SSiöcalja,  i^'ait 
er  öor  bie  [126]  äquttanier  be«  Safari.  S)ie  Oaten, 
5  beren  Stame  unb  ^pxaäft  noc^  in  ®c^ott(anb  unb  drrlanb 
feben,  finb  bie  eigentlichen  ©aBier  unb  Selten  beffcfben  im 
engern  SSerPanb,  bie  Urbemo^ner  ber  ätj)en,  unb  beö  ganjen 
mittleren  Oallien^,  beö  ganjen  S3rittanien3  unb  aller  bortigen 
Onfefn.     S)ie  Stjmren   fd^einen   il^m,  mit  bem  Serf.  bc« 

loneupen  3rrtättbifc!^en  ober  ©aUfd^en  SBörterbud^^ ,  baö  aber 
bamate  |)err  ®c^tÖ3er,  fooiet  toir  feigen,  nod^  nid^t  !annte, 
bie  33  e  t  g  e  n  be^  Safari.  S)iefe  gogen,  nod^  bor  bem  Säfar 
nad^  S3rittanicn  über,  brängten  bie  bortigen  ®aten  uad^ 
©(^ottlanb,  tourben  aber  ani^  mieber  oon  ben  9iömern,  Rieten 

15  unb  ©ad^fen  in  bie  ©ebürge  t)on  SBaleg  oerbrungen^  too  jie 
nod^  ie^o  fmb.  ®ie  anbern  gurödgebliebenen  Zeigen  Der* 
lo^ren  fic^  unter  fremben  SSöffern;  nur  ein  §aufe  »erlief 
fiif  in  baö  ferne  Bretagne,  too  fie  noc^  jefeo  unter  bem  Flamen 
ber  ^rei^jabg  leben. 

20        S)a!8   3te  Saj).  entl^ält  bie   ©efc^ic^te   ber   @lat)ett 

t)om   3al^r   495 1222.   au«  ben   S^ganttnern 

befd^rieben  bon  Iperrn  ©tritter.  S«  finb  ©teilen  au« 
ben  93);}antinern  über  bte  allgemeine  ©laoifd^e  ©efd^id^te 
in  eine  ärt  üon  ä^f^^^^^JJ^^^^Ö  g^brac^t. 

«5  !J)a3  4te  Saj).  liefert  einen  allgemeinen  abriß  be« 
afiatifd^en  9?orben3.  On  biefem  ganjen  Sap.  fpric^t 
$err  ijifc^er.  $crr  ©c^töjer  ^>at  toeiter  nid^tö  getl^an,  ai^ 
baß  er  au«  beffen  ©ibirifd^er  ©efd^ic^te,  unb  gioar  au« 
ber  gangen  Einleitung  berfelben,   einen  getreuen  unb  ge- 

30  brungenen  Slu^gug  gemacht  ^at.  Sir  tooUen  au«  einem 
S(u«gug  eine«  genug  befannten  $uc^«  feinen  neuen  ^u«2ug 
mad^en. 

3m  5ten  Sa}),  folgt  eine  naivere  93efd^reibung  be« 
ginnifd^ctt  Jlorben«,  befonber«  in  Slnfe^ung  ©fan* 

86bittat)ien«,   oon   ©rn.   ©c^öning,   ©.  437 490. 

$err  ©c^löjer  l^at,  toie  er  t)erfid^ert,  ba«  bänifd^e  Original^ 
wie  alte  Sireffen  an^^  [127]  gebrannt :    »a«  übrig  geblieben^ 


Nro.  16.]  ^^' 

fccfle^t  in  fcttttcn,  ober  t)ic(mc^r  ganj  neuen  Stac^ric^ten  üom 
9?orben,  bieö  unb  jenfeitö  bcr  Ojlfee,  feit  bem  9ten  Oal^r^ 
^ttttbert.  3)ie  Rinnen  Segreifen  bie  ginnen,  im  engern 
3Jer|iattb,  bie  ia)p\^tn,  "ißermier  ober  93iarmier,  unb 
bie  Ottdnen  unter  pd^:  bann  ©fritfinncn  fommcn  nur  bei)  5 
ben  3[u^(änbern  oor,  unb  Sebeuten  nid^t^  anbcr^  aU  bie 
ginmärfer.  ©ie  finb  eine  oon  ben  ©amojieben  ganj  öer« 
fd^iebenc  Station,  unb  mit  ben  Si^ranen,  einigen  arten  ber 
Oftaden,  unb  ben  Ungarn  Oefd^fed^t^oertoanbte.  ©en  0^« 
(öttbifc^en  ©agen  nad^,  toaren  bie  ^  e  r  m  i  e  r  ober  93iarmier,  lo 
am  toeiffen  5D^eer  unb  um  bie  3)toina,  bie  reic^flen,  mäd^tig* 
flen,  unb  berü^mteflen  aller  fjinnen  in  biefen  ©egenben.  §ier 
^atte  ber  ®'6i^t  Ooma(a  einen  Xtittpel,  beffen  ^rad^t  auf 
eine  fabelhafte  %tt  Sefd^rieben  »irb.  3)ie  norbif c^en  ^ret^benter 
^>lünberten  il^n  bal^er  oft,  fo  mie  biefe  ganje  ©egenb.  Enbre  i* 
gjormeger  ^anbeften  bal^in.  Jiur  bie^ermier  unb  bieginmarfer 

f)aiUn  Könige,  bie  eigentüd^en  ginnen  nid^t. ginmarf 

l^atte  in  ben  aften  3^iten  einen  tocit  größern  Umfang  a(ö  jefto ; 
e9  tief  bi^  an  ba3  a(te  Quänfanb,   ober  l^eutige  Storrtanb, 
l^erab.  2)a3  Sanb  fd^eint  fd^on  t)or  §aratb  ^arfager^  3^^t,  unb  20 
a(fo   t)or   bem  9ten  3a^r^unbert  unter  ben  Siortoegern  ge« 
flanben  ju  i)aUn:    aber  erft  nac^  Sinfül^rung  be^  S^riflen« 
tl^um^  ließen  fid^  bie  Stortoeger  in  ginmirf  »ol^nl^aft  nieber. 
©ie  oer))ad^teten  entweber  bie  SinfUnftc  ber  ginmart,   ober 
fle  festen  einen,  jwei?  ober  mel^rere  Öafaßen  nac^  ^etgetaub  ^5 
ober  bort  I;erum.    ®iefe  3ogen  ben  SBinter  auf  bie  ®ebürgc, 
blieben  ben  Sinter  über  ba,  unb  burd^jogen  ba3  ganje  Sanb, 
t^eit^  um  ben  Jribut  ju  erl^eben,  t^eiö  mit  ben  ginnen  ju 
Rubeln ;  bei^be^  »ar  mit  einanber  oerbunben,  unb  te^tere^, 
ber  ginmarfö^anbet,  mürbe  aU  ein  SRegate  angefel^en.  ©otc^e  3o 
©teuereinnel^mer   finb  öftere  ju  oerfle*[128]^en,   menn   bie 
aften  ©agen  finmärfifd^c   ffönige  nennen.     §ara(b 
§arfager  führte  enbüd^  auc^  ^ier  bie  3)c^))otie  ein.    S)er 
SSerf.  gc^t  barauf  ju  bem  0|lȊrt^  oon  ber  93otnifd^en  Sud^t 
tiegenben  ginntanb  unb  8a))))tanb  über.     Srfl  in  ber  »s 
9Äitte    be3    12ten    3a^r^unbert    unterjochte    unb    befel^rte 
@ridf  ber  Zeitige  bie  ginnen,   ober  oielmel^  ben  Xiftii 


^^^  [Nro.  17. 

be^  Sanbe^  um  ba^  l^euttge  31 6  o.  Huf  bet  u^rbltd^eu  ©tönge 
l^ingegen  mad^ten  bte  !£att>a{}er,  iu  SetBmbung  mit  ben  $ate« 
Kern  ben  ®ueben  nod^  t)te(  gu  fc^affen,  uub  gu  SKtDcl^tung 
il^rcr  ©mfäßc  baute  SJtrger  Satt  ©tod^otm.    Om  13ten 

6  Oal^rl^unbcrt  fcrad^ten  enbltd^  bte  ©ueben  Be^be  SSölfer  gum 
©el^orfam  uub  Sl^tifientl^um.  Slubte  ginnen  pcj^teten,  nm 
bem  Sl^ttßent^um  unb  ben  [(i^tDebifd^en  ©d^a^ungen  gu  ent^ 
gelten,  unter  ben  9torb)}oi)I  oftn)ärt^  t)or  ber  Sotnifd^en 
Sud^t,  unb  flcngen  l^ter  eben  fo  ein  ?eben  an,  tote  öor  il^ncn 

10  bie  ^a))))en  auf  ben  notbifd^en  %lpm  biefer  Sud^t :  aßein  bte 
Sirfarle,  ober  fd^toebifd^e  Sintool^ner  in  Satoafiet, 
mad^ten  fie  enbtid^  burd^  Siji  ©teucr})flid^tig.  -Sn  ber  Union^ 
3eit  überfdftritten  bie  S3irfarle  biefc  ©rängen,  tooburd^ 
nad^maö  bie   fd^tocbifd^e  ^errfd^aft  in  Sap^Jlanb  unb  gtmi* 

16  mar!  fo  fel^r  gunal^m. SSom  ruffifd^en  8a<)<)laÄb 

finb  bie  3?ad^rid^ten  mangetl^after.  Äaretien«,  nebft  etnon 
Z^M  t)on  ^e^l^olm  bemäd^tigten  ftd^  bie  9tuffen  guerfl  toft 
Ongricn  au^.  2)ie  Sloügorober  verbreiteten  enbtid^  il^re  $err« 
fd^aft  bi^  gum  toeiffen  SDteer  l^inauf,  unb  feit  ber  3cit  l^ört 

20  ber  Raubet  ber  9?ortoeger  nad^  ^ermien  auf.  ©ie  tjergafeen 
fogar  baö  Sanb,  »ie  ©rönfanb,  unb  erft  bie  ©nglänber  fanben 
e^  gu  (Snbe  be^  16ten  dal^r^unbert  toieber.  3Bir  fd^Iiegett 
mit  einer  älnmerfung  über  ben  ungel^euren  Umfang  be^  alten 
nortoegifd^cn  9teid^«.    S«  fagte  nid^t  nur  ba«  gange  f(^toebifd^c 

25  Sajj})(anb,  fonbern  aud^  alleö  übrige  biö  an«  ©^meer,  ginn* 
lanb,  unb  baö  toeiffe  SWeer  l^in  in  ftd^.    (2)ie  gortfcfeung  folgt.) 

[129]  Nro.  XVII.    ®cn  28.  gfebruor  1772. 

fiüxtUi^nB  t^tB  ;2(]ti0|tt$0  11110  S^t^iüitxB  allgemeiner 

so  SlU  ein  Hnl^ang  folgt  eine  Keine  9lb^nb(ung  be^  ))or» 
trcflic^en  $rn.  Sl^re,  t)on  bem  alten  Ouenlanb. 
2)iefer  9?ame  begreift  ba«  gange  Sanb  t)on  ^elfingtanb  an,  bi^ 
gum  inncrfien  Sufen  ber  Oftfcc,  ober  ba^  l^cutige  Singer» 
monntanb,  ä93e{lbotnien  unb  gang  92orr(anb.    SBo  Ouentonb 

85  ottfl^i^rte,  fieng  ©d^ioeben  an,  ba^  alfo  bamat^  enge  ©rängen 
l^tte.     Ouentanb  I^eigt  eigentlid^  ein  SB  ei  b  ertaub.     2)ie 


Nro.  17.]  

Sltmatiflctt  bc^  mittlem  ^AialUx9  natmtctt  c^  ba^cr,  nadf 
tl^rer  a(6cmen  Octöol^nl^cit ,  btc  cml^ctmifc^c  Stamcn  mit 
®ne(^ifd^en  ober  ©c^tl^ifd^en  ju  toertaufd^en,  ba^  STmajo- 
ttcttlattb,  unb  Untoijfenbe  betrügen  ftd^  baburd^  (eicj^t,  »ic 
9ittb6e(f,  unb  fitd^en  aHe^,  toa«  bie  Sitten  öon  STmajoncti  s 
fagen,  in  ©darneben.  SSon  ben  I^aten  ber  Ouenen  tieft  mau 
toenig;  bann  bie  ncuangefommenen  ©Otiten  fd^einen  fte  batb 
in  bie  Snge  getrieften  ju  ^aften.  ®od^  Ratten  fte  Sönigc, 
Mttb  oft  mit  ben  ©neben  ©anbei,  änd^  l^atten  fic  eine  eigne 
@})rad^e,  unb  SSnd^flaben,  bie  oon  ben  ©otl^ifdbfnebifd^en  t)er«  lo 
fc^ieben  »aren.  ®ie  Oncnen  fd^einen  nadb  ber  ^dt,  »ie  flc 
ben  ©nebifd^en  Äron})rinj  31  m unb  mit  feinem  ganjen  ©cer, 
tiid^t  bnrd^  Iaj)f erfeit,  fonbern  bnrc^  Sifl  unb  SSergiftnng, 
üfcermunben  l^atten,  t)on  ben  [130]  ©neben  Wappen  avL9 
SSerad^tnng  genennt  toorben  gu  fet)n :  bann  in  berfd^iebnen  is 
©ermanifd^en  SWunbarten  fommt  to})<),  l^PP,  lof,  für 
®ift  t)or.  ®ie  ?aj)pett  feigen  toürftid^  biefen  92amen  auc^ 
ttod^  l^eut  ju  tag  aU  einen  ©d^im))f namen  an. 

S)a^  VI.  nnb  VII.  ^ap.  Begreift   eine  naivere  Se* 
fd^rciftung    beS    fRnffifd^en    Slorben^,    in    ber2o* 
SWitte    be^   gel^enben  ^al^rl^unbertS,    nad^   ben 
SRorbifd^en  unb  S^gantinifd^cu  ©d^riftfleflern. 

©.491 571.  ®«  fittb  jwe^  äb^nblungen  be«  fcerül^mteu 

Sa^erS,  bie  in  ben  Salären  1744.  unb  1747.  in  bem  9ten 
unb  loten  2i^eile  ber  ©d^riften  ber  ^eter^Burger  äfabemie,  «ft 
unter  bem  litet  Geographia  Russiae  aBgcbrudft  »orben  finb; 
a6er  erft  nad^  bc^  SSerf.  Xo\>,  unb  c^c  er  bie  leftte  §anb 
baran  getegt.  §err  ©d^töger  ^t  bal^er  gu  mand^erletj  99e« 
rid^tigungen  ©etegen^eit  gehabt. 

®aö  VII.  Sa^).  ^anbelt  t)on  ben  Steifen  ber  ©f au-  so 
biuat)ier  nad^  (S^onflantino))eI,  unb  in  anbre 
Räuber,  feit  bem  9ten  Oa^rl^nnbert.  ®er  erflc 
S[6fd^nitt  rebet  oon  ben  ©fanbinaoiem  üitt^anpt, 
unb  ijl  ein  Slu^jug  au3  einer  Slfabemifc^en  ©ifputation,  bie 
1758.  gu  U))faf  unter  C^errn  Sl^xt  gel^atten  toorbe«.  ss 
©irfia  unb  ©irfiatant  begeid^net  gtoar  an  mand^eu 
©teilen  ber  9Jorbifd^en  ©d6riftfletter  ba^  eigentlidbe  ©ried^en* 


[Nro.  17» 

laut:  aKcin  öor  betn  Uten  ©cc.  in  toclc^em  bic  ©fanbict 
l^äufigcr  nacj^  bcm  Orient  jn  toafff artigen  onfiengen,  toaten 
aujfet  bem  fajt  gangen  @nro<)äifc^en  atu^lonb,  nnb  bem 
S3^jantinifd^en  Äatjfertl^um,  alle  Äüfien  an  ber  Ofifee,  tom 

ß  ginnif(i^en  SWeerbufcn  U^  gut  Seici^fef  l^in,  flberl^att^Jt  alle 
fönber  nad^  OPen  bi^  an«  fd^toarge  SDfeer,  unter  ber  Be- 
nennung i)on  ©ried^enlanb  begriffen.  S)iefc  Semerfung 
tft  in  ber  3lu«tegung  ber  9tunjtetne  »id^tig.  3)ie  3lox^ 
männer   reißen   auf   gtt>e^er(et)  Segen  nad^  beut  eigentlid^en 

10  ©ried^enlanb :  enttoeber  über  bie  Dftfee,  bie  bamate  Austar- 
[131]  Veg  l^ieß,  burd^  SRußfanb  unb  bie  benad^barten  Sänbet, 
ober  aud^  gur  ®ee  burd^S  mitteßänbifd^e  9Keer,  ben  Vestur- 
Vegin.  2)er  Austur-Veg  toar  ber  getoöl^nUd^Pe :  aber  biefen 
betraten  and^  bic  ©fanbinaüier  toeit  el^er,  af«  im  Uten  Oal^r* 

15  ^unbert,  toie  $err  ©d^föger  auö  ben  atugifd^en  Slnnafen  6e* 
merft.  ®ie  SReifenben  toaren  enttoeber  ^itgrime  ober 
Ärieger.  ®ie  testen  fud^ten  frembe  Srieg^bienfte,  nm 
baburd^  berül^mt  unb  reid^  gn  toerben ;  aber  fie  itiaim  bicfe^ 
nid^t  in  gangen  §eeren,  toie  mand^e  träumen,  fonbern  eingeln. 

«0  ©ie  mad^ten  gu  Sonftantinopel  bie  J?eibgarbe  ber  Äa^fet 
unter  bem  SJamen  ber  SBäringer  an9.  2)iefer  9?ame 
l^eigt  foijiel  aU  Foederati :  benn  vaere  l^ei^t  Slngetfäd^f. 
pactum,  foedas.  9iur  mu§  man  nid^t  beulen,  aU  toenn 
aUe  S33äringer,  ober  bod^  bie  attererften,  ©fanbinaoier  ge* 

«5  toefen  toären.  2)ie  ©ried^ifd^en  Äa^fer  l^atten  lange  toorl^er^ 
unb  fd^on  feit  ßonftantin«  beö  ©rogen  3^i^^"/  ©otl^ifd^c 
Trabanten,  unb  fic  l^iegen  aud^  lange  ijorl^er  Foederati :  nad^= 
bem  aber  biefe«  Sor})8  nod^  burd^  9?ormänner  ioerjiärft  toar,, 
toogu  nad^l^er  nod^  SRömer  unb  ©ried^en   famen,   fo  tourbe 

80  enbtid^  ber  9?ormännifd^e,  toietool^I  ettoaS  »ergried^if d^te  9?amen, 
ßaQayyoiy  gemein.  ®er  gtoet)te  Slbfd^nttt  ^nbelt  i)on  ben 
Steifen  ber  38länber  inöbefonbrc,  unb  ijt  ein  äu^gug 
au«  einer  lateinifd^cn  Slb^nbtung  So\).  @rid^«  (^eipgig 
1755.    8.)     2)ie  O^tänber   überließen   ftd^   nod^  mel^r   ate 

86  anbre  ©fanbinatoier  bem  Iriebe  gu  reifen :  nid^t  au«  SReu« 
gterbe  allein;  jle  toottten  burd^  SRcifen  berül^mt,  reid^  unb 
gefittet  »erben.     !Die   festere  Slbfldbt   foBte  man  oon  jenen 


Ifro.  17.]  

3ettcn  faum  iocrmutl^cn :  afccr  man  \df)  bamal^  fel^r  auf 
tlrtigWt  bcr  ©ittcn,  unb  bcr  9?ottocgtfci^c  $of  m^Befotibrc 
njwrbe  «titct  üctid^iebncn  Röntgen  üor  eine  ©d^ute  berfelBen 
geilten.  Slu^  biefen  Itrfad^en  legten  füf  bie  3^tönber  fcl^r 
eifttg  auf  Saufmannfd^aft :  bann  ber  $anbel  Bahnte  bamal^,  & 
fo  tote  e^=  [132]  ntafö  bie  ©eeräul&eTc^,  bcn  Seg  gu  $of  unb 
©l^renft eilen,  aber  bafflr  forbert  au^  ber  Äönigöf^jiegef 
t)on  einem  Sauf  mann,  auffer  ber  9?atur  unb  ©ternfunbe, 
felbft  bie  SRed^t^gelcl^rfamfeit.  auf  biefe  legten  fid^  bie  3«=» 
iönber  f c!^on  t)or  ber  Sinfül^rung  be^  ßl^rifientl^um^  be^  il^nen ;  lo 
unb  il^re  nac!^l^erigen  gefd^riebene  ©efe^e  entölten  beutlid^e 
®})uren,  ba§  ben  SSerfaffern  autoärtige  8ted^te  befannt  ge« 
toefen  fmb,  bie  i^nen  nic^t  feiten  gum  SOfufler  gebient  l^aben. 
3)er  meifte  §anbel  gicng  naö:^  5)  übt  in.  änbre  5ölänber 
beftt(!^ten  auswärtige  $öfe  in  ©nglanb,  ©ännemar!,  SRuglanb,  i* 
©ucben,  unb  befonberö  9?ortoegcn,  unb  nal^men  ©ienfle.  ®te 
le^tem  l^ießen  §irbmen,  in  ©ingut.  ^irbmabr,  t)on 
l^irb,  curtis,  aula.  2)er  ^irbmänner  ämt  toar,  ben  Äönig 
überaß  ju  begleiten,  feine  Sefel^Ie  gu  ertoarten,  unb  fxii  be« 
ftänbig  in  Samj)ff))ieten  unb  friegerif^en  @j:ercitien  gu  üben,  20 
R.  Dtaf  Stt^guefon  fd^toamm  felbfi  mit  feinen  beuten  im 
ging  9?  i  b  um  bie  SBette.  Öftere  übernal^men  fte  aud^  baS 
SImt  ber^of^Joetcn:  bcnn  feit  S^Ianbö  änbauung  (im  9ten 
©äc.)  bi«  ins  13te  Oal^rl^unbert  toar  e«  ©itte  bei)  ben  Oö- 
länbcrn,  bie  !£^aten  ber  gürften  gu  befingen.  älS  §ofj)oeten  26 
I^atten  fie  ben  8tang  t)or  atten  anbern  ^ofbeamten,  unb 
toaren  guglcid^  gel^eime  Statine.  ?luS  biefem  ^ofleben  ber 
alten  3slänber  mad^t  ber  SSerf.  einen  rid^tigen  ©d^Iuß  auf 
ben  SBertI)  ber  alten  ©agen,  befonberS  toenn  fie  Vorfälle 
il^reS  ^titaiUx^  ergäl^ten.  ä[uf[erbem  reificn  bie  3ö(änber  »o 
aud^  nad^  Sonftantino^jef,  unb  nal^men  SDienfie  unter  ben 
SBäringern,  nod^  l^äufiger  aber,  nad^  ßinfül^rung  beö  ßl^ripen* 
tl^umS,  nad^  9tom.  SDod^  !amen  fie  mcift  afle,  toie  ©d^toeiger, 
toieber:  bie  größten  SSortljeile  fonnten  fie  nid^t  immer  in 
fremben  Sanben  l^atten.  3n  Slnfel^ung  bcr  S33iffenfd^aften,  35 
unb  befonber«  beö  l^ifiorifd^en  ©tubiumS,  toar  ba«  Ute, 
12te,  unb  13te  Sal^rl^unbert  ba«  golbne  Zeitalter  [133]  ber 


112 

a^Iärtbcr,  bic  3ctt,  ba3«lctf,  ©ämunb,  J^orlaf  unb 
«rc  Srobc  blühten. 

®a«  VIII.   uttb   IX.  6al).   entsaften    gtt>c^   üortrcfüd^c 
äbl^anblungen  bcö  $cnn  Sl^tc  übet  ba«  SHtcr  bcr  SRuncn 

5  in  ©d^töcbcn,  unb  il^ren  Urf^^rung  überl^auj)t.  Obin^ 
ein  3^^^^^^^^^^^^^  ^^^  ^om})cj[u^,  brad^tc  in  ©d^tocbcn  bot 
©cbtattd^  auf,  jum  Slnbcnfcn  bcr  Scrfiotbctten  große  @teine 
aufjurtd^ten :  aber  barau^  folgt  uod^  ntd^t,  baß  fte  mit  9tuneit 
befc^rteben  getoefen.    S)ic  geioö^nüd^en  ®rüttbe  öor  ba^  älter 

10  ber  ^nnm,  ba^  einige  freigebig  genug  bi^  }ur  ©ünbflut^ 
au^bel^nen,  finb  unjulängti(!^.  3[ud  bent  @a^o  ©ramma« 
ticuö,  ber  OtafS  ©age  unb  Sümbert,  bem  ^iogtadpffm 
be«  ^eiligen  än^gariu^,  tagt  fid^  nur  fooict  beioeifcn,  bag  fie 
fd^ott  t)or  bem  9ten  Sal^rl^unbert  in  ©d^toeben  befannt,  rnib 

15  nid^t  aBein  belannt,  fonbcm,  »ie  ^ttx  3l^re  au^  ber  großen 
Stnjal^I  berStuneniÖle^en  f daließt,  aud^  attgemein  im  @e« 
braud^  gett)efen.  Ol^re  @))od^e  mag  atfo  bi^  ind  5te  ober 
6te  Sal^rl^unbert  reid^en,  n)enn  man  annimmt,  baß  bergletä^en 
@ntbed(ungen  ftd^  nid^t  auf  einmal  ausbreiten.    2Ber  aber  ^t 

20  fie  nad^  ©fanbicn  gebrad^t?  Ob  in  geioiß  nic^t:  ©norro 
»ürbe  fonjt  einer  fo  toid^tigen  <3a6:ie,  »ie  bie  ©d^reiblunfl 
ip,  unter  ben  übrigen  änjialten  ObinS  gemiß  nid^t  oergeffen^, 
unb  Obin  el^er  bie  Utfitifd^en  Sud^jiaben  l^ergebrad^t  ^aben^ 
bie  »cit  älter,  atS  er  unb  UlfitaS,  unb  feiner  ©prad^e  tt)eit 

25  gemäßer  toaren.  ©rfunben  l^aben  fie  bie  ©fanbinaöier  noc^ 
»eniger.  @inen  fo  geioattigen  ging  be8  menfd^lid^en  ®enie« 
fann  man  t)on  Sölfern  biefer  ärt  nid^t  erwarten,  jumal  ba 
be^  i^nen  feine  Slotl^  biefe  Äunfi,  toie  be^  anbem  Söllern^ 
crfanb.    3lufferbem  ifi  baS  3tunen  2K<>]^abet  ber  ©fanbifd^eu 

30  (Bpxaijt  aßgumenig  angemeffen.  (Ss  fehlen  il^m  9  notl^« 
menbige  S3ud^{laben,  unb  bagegen  l^at  eS  be^  aQer  feiner 
«rmut^  g  ti)  e  ^  überpf»  [134]  fige,  ba«  r  ginale  unb  ba«  1 1^ 
(S^l^u«.)  3)ie  9tunen  muffen  alfo  au«tt)ärt«  nac^  ©darneben 
gefommen  fe^n;   aber  au«  feinem  ber  übrigen  9?orbtänber. 

85  9?un  fagt  Sfi]^abanu«3Kauru«,  im  9ten  3a^rl^unbert,  au«* 
brüdtlid^,  baß  bie  SWarcomannen,  ba«  beift,  bie  Setool^ner  bcr 
9Rard^,  befonber«  bie  fogenannten  2)itmarfen,  bie  nebfi  bm 


yto.  17.]  ^^^ 

^otficmcni  unb  ©tormaren  SftorbdIBtngtcu  ktoo^nteu,  SRunen 
flc^att,  ttttb  »ctt  er  baoon  al^  t>m  einer  gu  fetner  3^^* 
^anj  getoöl^ttUc^en  ©ad^e  ^rid^t,  fo  muffen  fie  tängji  er« 
funben  getoefen  fetjn.  S)arauf  roergleid^t  bcr  Serf.  bie  Stte« 
inannifd^e  (Bpxaift  mit  ben  Sinnen,  pnbet  16  Sinnen  für  fte  s 
l^inrei^enb;  nnb  g(au6t  nun  ftd^er  genug  gn  fe^n,  bag  bie 
Sinnen  be^  ben  äfemannen  ju  $anfe  ftnb.  3lber  nid^t  ju 
gebenfen,  bag  einige  ®rünbe  bed  ^errn  Ol^re  gegen  bie 
©rflnbung  ber  Sinnen  in  ©fanbien  anif  gegen  bie  8Ke« 
mannen  gelten,  toie  fommt  er  tjon  ben  SJorbaIfcingiern  auf  lo 
bie  2Hemannen?  2)ie  Siorbalfcingier  toaren  feine  Site» 
mannen:  fte  xoaxtn  fon)o^{  in  il^ren  ©itten  a(^  ^pxai^ 
(^tatbentfc^  unb  Oberfäd^ftfd^  ober  öiclmel^r  gränlifd^)  fel^t 
Don  cinanber  öerfci^ieben,  unb  fein  ©(i^riftfleKer  toeig  cttoa^ 
t)on  8(emattttif(i^en  Sinnen,  ^err  ©d^Iöger  bcmerft  biefen  i5 
®})Tung:  er  fetbfi  aber  mad^t  gteic^  barauf  einen  oießeic^t 
jiod^  großem.  SJian  l^at  in  ben  neuem  ^^iU^  Sinnen  in 
SEunbern  Be^  ben  SBenben  am  Siottentncr  ®ee,  unb  in 
<S^)anien  gefunben:  unb  toa«  folgt  barauS?  ®a§  nx^ 
f^)rfinglid^  ganj  Suro})a  eine  ©c^rift,  fo  toie  eine  (Qpxa&fC^w 
gel^abt,  ba§  tjermut^tic^  bie  ^^önicier  biefe  Ännfi  gnerfl  in 
unfern  SQBelttl^eit  gebraci^t,  ober  baß  fie  öielleid^t  gar  fd^on 
burd^  bie  SRofaifd^en  3a to an  er  ober  ®ried^ifci^e  ^e langer 
aud  ^leinaflen  nad^  Italien,  unb  nad^  ©))anien  gn  ben 
lurbetanern ,  gefommen.  8luf  biefe  3lrt  toirb  fret)lid^  bcr  a» 
©orbifd^  Änoten  auf  einmal  jer^nen:  aber  ber  SBeg  tfl 
toeit,  unb  ber  S3e^=*  [135]  fpiele  ju  toenig.  Un^  tounbert,  ba§ 
be^  biefcr  ganjen  Unterfud^ung  nod^  niemanb  auf  ben  für 
bie  Siömer  fo  furchtbaren  3^  ^^^  S^mbern  unb  Icntonen 
gefaBen.  ®iefe  SJölfer  riffen  l(|i5d^ft  toal^rfd^einlid^  einen  Il^cil  so 
ber  öor  i^nm  tiegenben  SWorbalbingicr  mit  ftd^  fort;  bann 
aa^  bcr  ßi^mbrifd^en  §albinfel  unb  ben  übrigen  fleincn  Stifctn 
aBein,  fonnte  unmi5glid^,  bie  Slmbronen  mitgered^net,  ein  fo 
nngel^eurer  SSötfcrfd^warm  lo^brcd^en.  ©otttcn  fie  tool^t, 
ober  t)iümti)x  f otttcn  il^re  93arbcn  ober  ©falben,  bie  flcw 
immer  mit  fid^  fül^rten,  auf  biefer  jel^njäl^rigcn  ®jc}>cbition 
in  ©attien,  ©))anicn  unb  3taticn,  nid^t  Sii5mif d^c  unb  ®ried^if d^e 

Liiteraturdenkmftle  des  18.  Jahrhunderts.    7.  o 


114 

*^^  [Nro.  17. 

93ud}fta6en^  fotcol^t  au@  ben  öffentl^en  ÜRonumenten  unb 
5EettH)ctn,  ate  burd^  Ocfattgne  l}abm  fcnnen  (etncn?  unb 
biefe^  öorau^gcfcftt,  foßte  cö  niii^t  cfccit  fo  toal^rfd^cinttd^  fct^ii;, 
bag  fid^  auf  cmcm  fo  fangtoterigen  ^u^,  unb  bc^  [o  tocnigex 
5  Hoffnung  eine«  guten  äu^goug^,  maud^c  toicber  iu  il^r  altcd 
Satcrlanb  tcrtoufen,  uub  bicfc  fiuufi,  [o  unüonfomuicu  fic  fic 
aud^  gefaßt,  ate  eine  S3eute  mitgebrad^t  l^afcen?  3lu^  biefer 
cittgigen  $^j)ot]^efe  toürfcen  fid^  äße  S(^toiertgfeiten  leidet  et« 
Hären  laffen:  toatum  bie  SRunen  eine  fo  offenbare  unb 
10  große  ^l^ntid^fett  mit  ben  lateinifc^en  93ud^{}aben  l^aben,  unb 
gum  Sl^eil  ganj  lateinifd^  finb?  SBarum  S)ännemarf  öon 
ben  alten  3ölänbern  ba«  3?unentanb,  unb  Obin,  ber  bie  fd^on 
befannten  SRuncn  tetmutl^üt^  nur  loeitet  ausgebreitet,  ba« 
SRunenl^aupt  (SRunl^ofbi)  genannt  toerbe?  ®ann  baß  biefe« 
16  nur   auf   bie   ^avLitxxuncn   gelten   foß,   ijl  bod^  toeitcr 

nichts  aU  ßommentar. S33arum  fid^  aud^  in  ©panfen 

8iuncn   pnben?    ®ie   Sueten   unb  Sanbafen,   bie   ftd^  im 

5ten  Sal^rl^unbert  in  Spanien  nieberUeffen,  famen  urfprting« 

lid^  öon  ben  Oegenben  ber  Oftfee,  u.  f.  to.    SBenigflenS  toäre 

20  biefeö  aßcö  eine  SKutl^maßung  mel^r,  unb  eine,  bie  bod^  toa^ 

crffärte aber  loir  fd^Ueßen,  unb  getrauen  unfre  S33eit« 

•  [136]  fd^toeifigfeit  nid^t  gu  entfd^ulbigen ,  wenn  eö  nid^t  ber 
Äu^gug  felbjl  tl^ut.  Unfre  J?efer  toerbcn,  toie  toir  l^offen,  in 
©taub  gefegt  feijn,  ben  SBertl^  beö  S33erK  felbjl  gu  beftimmen: 
25  toie  oiete  SSerbinblid^feit  man  t^crrn  ©d^lögern  fd^utbig  ijt^ 
für  baS,  toaö  er  au^  anbern  genommen?  Unb  toie  t)ict 
ßl^re  il^m  madijt,  toa^  er  felbft  gctl^an.  Überaß  fielet  man 
ben  forfc^enbcn  ©eiji,  unb  l^ört  ben  9Kann  oon  Oenie  reben. 
SEBir  red^nen  ©rn.  ©d^löjer  gu  ben  toenigen  toal^ren  ©efd^id^t* 
80  forfd^ern,  ben  äßa^cot)«,  unb  Ofenfd^Iager^  unfrcr 
Siation;  ein  gad^  ber  beutfd^en  Sitteratur,  ba^,  bie  ©amm* 
Icr,  ßom^jenbienmac^er ,  laglöl^ner  unb  ^o(^gra}jl^en  abge* 
red^net,  nod^  immer  toorgüglid^  bflnne  bcfe^t  ijü. 

Cnglif^e  Sitteratur. 

85  The  Expedition  of  Humphrey  Clinker.  By  th» 
Author  of  Boderiok  Bandom.  12.  8  Vols.  7  8. 
e  d.    1771. 


Nro.  18.]  ^^^ 

SDtcfcö  SBet!  reitet  gtoar  nid^t  an  bcnSRobertdSRan* 
\>om  unb  ^crcgrine  ^idlc,  e^  tfi  a6cr  tioä)  über 
^crbinanb  ^atl^om,  unb  btc  Adventures  of  an  Atom,  öon 
Am  bent  SScvfafyet. 

An  Historical  Collection   of  the  Several  Voy-   5 
ages  and  Discoveries  in  the  South  Pacific 
Ocean.     Vol.  II.     Containing    the    Dutch   Voyages. 
By  Alex.  Dalrymple,  Esq.    4.    1771. 

®icfet  Sanb  cntl^ält  bic  SRctfcn  bcö  Ic  9Katrc  unb 
©l^ontcn ,  SlBcI  Oanfen  Xa\man ,  unb  Oacob  Stoggetocin.  lo 
^icrju  fomnten  no(!^  tcrfd^iebcnc  ©türfc  öon  bcr  $anb  bc^ 
©antmtcrö,  tootunter  baö  ntcrftoütbigPe  ein  SBörtcrbnd^  öon 
ten  ©^jrad^en  ift,  btc  man  auf  bcn  t)on  Ic  SD?airc  unb  ®]^on= 
tcn  cntbcdten  3nfcln  gcfunbcn  l^at. 

[137]  Nro.  XVIII.    "S^m  3.  g^ärj.  1772.  15 

il^rantfurt  unb  Set^ijig. 

C«  £ranter5  j^Cliiittnliiung  übtt  hit  fixagti  mit  in 
H^utrdlian)»  über  ))te  au^brei^fcniten  l^eitgUn^- 
bcfdjmerlien  ^n  »erfaljrfn  fe^?  2c.  ic.  1770^  §♦  nelrpt 
;?(ni|ttnd  143  S.  »> 

!J)cr  33Scftp]^äüfd^c  ^rtcbc  untcrfd^cibct  fid^  barin  ijon  anbcm 
Sricbcnfd^tüffcn ,  bag  in  il^m  auffcr  bcn  ©taat^t^crl^ältniffcn 
Der  intcregirten  SKäc^tc  unb  ©täube  jugteic^  aud^  tief  Siedete 
Der  Untertl^anen  gegen  il^re  Janbc^l^crrn  fep  gefegt  toerbcn; 
roenn  önbere  fcloö  bie  Segrünbung  bcr  JRec^te  unter  bcn  i^ürfien  25 
iclbft  jum  SSortöurf  l^aben.  9?atürfid^ertoeifc  finb  biefe  nid^t 
fo  t)ie(en  Sluötegungen,  SScrbrel^ungcn,  Eingriffen  unb  Sin« 
fd^ränfungen  au^gefefet  afö  Jene;  unb  eben  fo  natürlid^  ifi 
cö,  ba§  bic  ©treitigfeiten  über  biefe  t)iel  fürjer  unb  beffer 
beigelegt  tt^erben  fönnen,  aU  biejenige,  toeld^e  auö  bem  SQSefi*  30 
pl^äUfd^en  grieben  über  bie  Siedete  be«  ©tärfem  unb  bc^ 
2d^tr>äd^ern  entpanben,  unb  bic,  toeit  fic  b(oö  burd^  bic  S^ber 
jefü^rt  toerben,  nun  fo  l^äufig  angetoad^fcn  ftnb,  al^  fie  mU 
'cid^t  i)or  beut  ©d^fu§  be^  grieben«  toarcn.  5)aö  Sraurigfte 
1%  ba§  man  fid^  in  fo  langer  ^dt  nid^t  barüber  vereinigen  35 
lonntc:    SSJem  bic  (Sntfd^eibung  biefer  ©trcitig» 

8* 


^^^  [Nro.  18. 

feiten  jufäme?  ©nige  »oHten  baö  in  bcm  gricbenöin* 
[138]  jhrument  fefl  gefegte  Sntfcj^eibung^mittcl  bcr  Socalcom* 
mtgioncn  annel^men,  anbcre  toottten  Uo^  bie  l^öd^ften  3tci(^«« 
gerid^tc   aud^   in   biefen  JäKen  erfennen.     3"  btcfen  gel^öxt 

5  mit  allen  Satljolifcn  unb  einigen  ^roteftanten  aud^  ber  SSer« 
faffer.  Sr  betoeijl  fcl^r  überflü§ig,  baß  öor  bem  aBcft^^^äfifd^cn 
iJtieben  bie  l^öc^jien  9teid^ögetid^te  aud^  über  bie  ®treitig!eitcn, 
bie  in  tt)ettlid^ett  S)tngcn  anQ  9teügion3jtörungen  entfhinben, 
f|)redben  fonnten  unb  oft  gefprod^en  l^aBen«     9?ad^^er  fommt 

10  er  auf  ben  SQ3efl))l^ä(ifd^en  ^rieben :  unb  ba  in  biefem  eine 
eigene  Sfrt,  toic  bie  9ie(igionöbcfd^tt)emng^fad^en  atjutl^un 
fe^en,  unleugbar  feji  gefegt  »orben  ifl,  fo  be^itft  er  flc^  mit 
bem  Unterfd^ieb  jtoifd^en  ben  SOSieberl^erPeÜungcn  ber  t)or  bcm 
gricben^fdbtuß  vorgegangenen  unb  bet)  ber  @jfecution^commi§ion 

15  unb  Deputation  bamafiger  3^^*^«  angejcigten  Sefd^merungcn; 
unb  bencn  bie  nad^l^er  entfiel^en.  3ene,  glaubt  er,  feigen  atteiu 
nad^  ber  im  39Sef!^)^Iifd^ett  Stieben  öorgefd^riebenen  ?lrt  burd^ 
?ocatcommt§ion  ju  entfd^eibcn  getoefen,  biefe  aber  müßten  a» 
bie  l^ol^en  9ieid^8gerid^te   gebrad^t  »erben.     Sr  grünbet  feine 

80  SSetoeife  1)  auf  §.  7  Slrt.  17.  I.  P.  »ber  bie  ©orte:  siue 
iara  exortom  sit,  betoeifcn  ju  t)icf,  unb  ber  gange  §.  n>irb 
Dom  SSerfaffer  fel^r  übetangetoeubet ,  ba  er  auf  ben  Snebeit 
übcr]^au<>t  unb  nid^t  auf  bie  JRefigion^punfte  allein  geltet. 
2)  «uf  §.  54.  «rt.  5.     ©etd^er  §.  aber  anä^  fein  Oebot, 

25  f onbern  nur  eine  Sorfid^t  entl^äft ,  nad^  toeld^er  bie  l^ol^cn 
SReid^^geridbte ,  toenn  fotd^e  gäüe  bort  angebrad^t  »ürben, 
tt)ic  fretjlid^  jebem  fret^flel^t,  ju  bittiger  unb  unparte^ifd^ct 
Sntfd^eibung  berfetben  mit  ©liebem  au^  bc^ben  Stcügioncu 
befe^t  »erben  foflen,  3)  auf  bie  S^fecutionöebifte,  toeld^e  bto« 

80  auf  bie  öotliegenbe  Surbation  giengcn.  SBerben  aber  bc^* 
toegcn  bie  folgenben  au^gefd^toffen?  4)  auf  bie  Sjcfecution« 
9teccffe,  toeld^e  nal^mentl.  blo^  ben  pd^  ante  primum  exau- 
torationis  terminum  melbenbcn  lurbirtcn  bie  [139]  SBejl* 
<)^5(ifd^e  frieben^mäßige  Steftitution  gufagten.     S)arau«  folgt 

85  aber  nur ,  baß  bie  bamaüge  Refutation  nid^t  mit  üorl^cr 
angejeigten  SSefd^toerungcn  fid^  abgeben  tootte;  aber  gar  nid^t 
ba^,  »a«  ber  SSerfaffer  betoetfen  toitt;  baß  nel^mlid^,  tote  et 


117 

Hro.  18.]  ^^  ' 

§.  33.  fagt :  „S33cr  fic^  bi^  bal^in  nid^t  gcmelbct  öon  bicfcm 
})rtt)ilcgtrtcii  9tcftitutton^tt>cg  auf  etotg  für  j)räctubirt  angufcl^n 
fc^."  5)  Sluf  btc  üon  bcn  «.  6.  «er»,  in  bcr  SBctbifd^cn 
(Baift  gctl^anc  SJorftcttung,  toorinncn  pc  frct)Ii(^  fd^on  ge* 
fd^cl^cne  SRcfiituttottcn  t)on  neuen  lurbationen  unterfd^eiben ;  5 
bcnn  fie  ftnb  in  fid)  t)erfd^ieben ;  aber  fie  ^jertoeifen  beötoegen 
biefe  nic^t  an  bie  l^ol^en  SReid^ögerid^te.  6)  ®er  über  bie 
©jrfectttian  aufgerid^tete  93erg(eid^,  beffen  ber  S?crf affer  §.  37. 
gebenft,  fd^rönfte  fid^  bto^  auf  bie  J?ifle  ber  restituendorum 
ein.  7)  ©rüttbet  fid^  bcr  SSerfaffer  auf  bie  SRefotution^  ti)o=  lo 
burd^  bie  tjon  ben  ©täuben  angefud^te  Hemmung  ber  fd^on 
red^t^l^öngigen  9teIigion^fad^ett  abgefd^lagen  tDitrbe.  SBürben 
ober  bie  l^ol^en  ©täube  bie  Hemmung  gefud^t  l^abcn,  wenn 
ftc  ijon  be^  SSerfafferö  ©äfeen  fo  üöKig  überzeugt  getoefeu 
»Mlren?  8)  Stuf  ben  3.  3t.  ?l.  »o  bod^  benttid^  bie  in  SRürn- 15 
Berg  ober  l^ier  eingegebene  ober  nod^  l^infül^ro  ein* 
lommenbe  Safu^  2C.  angeführt  loerbeu,  9)  auf  §.  193. 
be^  3.  9t.  2t.  too  ber  ©d^Iuß  t)on  bcn  SBortcu;  SBcg  SRed^ten«; 
SKanbata;  gehöriger  Orten ;  auf  bie  9teid^^gerid^te  nid^t  anber« 
aU  burd^  eine  o^enbare  petitionem  principii  gegogcu  U>erben  20 
!ann.  10)  Stuf  §.  124.  bc^  3.  SR.  St.  »eld^cr  aber  toieber 
bloö  oon  ben  frei^toittig  angel^ängtcn  ©ad^en  erftärt  toerbcu 
fann.  S33ir  befc^eiben  unö  gar  lool^t,  baß  toir  über  ben 
©egenftanb  biefcr  Stbl^anblung  nid^t  gu  urtl^cifcn  l^abcn ;  unb 
unfere  für  je  Stnmerfungen,  benen  toir  nod^  tietc«  be^fe^en  25 
Knuten,  giengen  aud^  nur  bal^in,  ju  jeigcn,  baß  ber  Serfaffer 
in  ber  SBal^I  feiner  ©rünbe  nid^t  fel^r  gtüdftid^  getoefen  i% 
unb  baß  mete  anbere  biefe  iJra«  [140]  ge  toeit  grünblid^er 
erörtert  l^aben.  9?un  ijt  nad^  bem  Mem.  C.  E.  de  11.  'Jüpx. 
1770.  bie  ganje  ©ad^e  allem  fernem  ©treit  entl^oben  unb  »o 
Har,  ba§  bie  SRetigionöbefdfftoerben  an  bie  l^ol^en  SReid^ögeridfete 
ju  »eifen  fet^n,  um  bort  nad^  Stnfeitung  be«  SOSeftp^Iifd^en 
Sricben«  unb  ber  SB.  S.  ejcfecutiüifd^  entfd^ieben  ju  toerben, 
iebod^  mit  SJorbe^tt  bc^  C.  E.  ben  ®efd^toertcn  mit  3nter« 
cegionatien  an  Rauben  ju  gelten,  unb  be^  Maren  ©tö^rungen  ss 
Jocalcommißionen  ju  erbitten.  SBobe^  auc^  bie  ^'dUt,  in 
toeld^en  t)on  Sluötegung  be^  SJerpaube^  be^   SBcP^jl^äßfd^en 


IIA 

**^  [Kro.  lg. 

Stiebend  bie  9?ebe  i%  ate  toel^e  aud  ben  erftat  ©runbfö^ett 
an  ben  9?et^dtag  gehören;  ober  fot^en^  n>o  %.  (S.  unb 
(Sotl^ofif^e  2^et(e  mad^:  ober  bie  naif  bem  §.  6.  %rt.  17. 
d.  9t.  K.  f(^on  über  3  3al^re  red^td^ängig  maren ;  and^, 
5  menn  toir  ni(i^t  irren ^  biejenige  aufgenommen  bleiben,  n>o 
2tt)if(^en  bem  beteibigten  unb  bem  @tö^rer  3  Saläre  lang  bie 
©ttte  vergebend  gefnd^t  n>orben  i%  mie  bie  ))artilut  vel  im 
§.  6.  «rt.  17.  I.  P.  anjujeigen  fd^einet.  2)iefe«  ÜÄemorial, 
nebfl  anbem  fd^on  in  ben  öffenttid^en  älften  entl^altenen  ^ier« 

10  ^et  gel^örigen  @taatdfd^riften^  ^at  ber  Serf.  feiner  Sb^anbtnng 
angel^dngt.  Senn  er  me^r  im  ®eift  ber  Unterfud^ung,  ate 
im  ®eift  ber  S3e]^an))tung  gefd^rieben  l^ätte,  fo  tt)ftrbe  er  einen 
anbem  ®ang  genommen  ^aben;  nnb  bann  mftrbe  er  §.  19. 
ben  §.  6.  «rt.  17.   bed  aBeftj>^Iifc^en  grieben  nic^t  bon 

15  bret^  Salären  nad^  bem  ^rieben  berfianben  l^aben ;  ba  fie 
offenbar  oon  bret^  Salären  na(^  angefangener  jeber  Sontrober^ 
gtt  t)erfle^en  finb ;  nod^  »eniger  loilrbe  er,  ber  ate  ein  ^rit>at« 
fc^riftpetter  auftratt,^  bie  SBirfiic^feit  bed  S.  (g.  bad  Ä.  ÜJt 
unb  bad  9teid^  tängft  aner!annt  l^at,  nid^t  burc^  bad  nnbe» 

80  fd^eibene  fo  genannte^,  bad  er  immer  brandet,  menn  et 
bed  6.  (S.  ertoä^nt,  in  3^^'f^t  ^^^^  jiel^en  tooUen. 

[141]  SBtttenlerg  un!b  Serl^. 

iBmpfin^famt  Keifen    Unril^    Hentfil^liinli    wn  S» 
2ttr  SlreU«    6e9  Zimmermann,  8*  22  60g« 

85  Aläss  the  poör  Yorick  I  d(^  befud^te  bein  ®rab,  unb 
fanb,  tt>ie  bu  auf  bem  ®rabe  beined  ^rennbed  Sorenjo,  eine 
3)ifiet,  bie  id^  nod^  nid^t  tannte,  unb  id^  gab  i^r  ben  9lamen : 
Smpfinbfame  Steifen  burd^  3)eutfd^(anb.  Xüed 
l^at  er  bem  guten  ^  0  r  i  d(  geraubt,  ©peer,  $etm  unb  Sanje. 

80  9?ur  fd^abe !  intoenbig  fledft  ber  $err  ^räceftor  ®.  ju  SOtagbe« 
bürg.    9Bir  hofften  nod^  immer  oon  i^m,   er   toftrbe  beit 
gtoei^ten  Stitt  nid^t  toagen ;  aQein  eine  freunbfd^aftlid^e  @t 
bon  ben  Ufern  ber  &it,  n>ie  er  fle  nennt,  l^at  i^m  ge)( 
er  foU  fd^ma^en.    Sir  ratzen  t§  i^m  aü  toa^re  ^rei 

35uid^t,  ob   toir   g(eid^  gu  bem  ®d^arfrid^tergefd^(ed^t 
mit  benen  er  fo  oiet  im  1  ften  Sa)),  feinet  2^raum9  ^u 


Kto.  18.]  ^^^ 

f^at  Sf^m  träumt,  er  »erbe  aufgc^ngt  toerbcn  neben  ^enn^* 
(aß !  2Bir  ate  ^olicet^bebiente  be^  ?itteratttrgertd^tö  fprec^en 
ottbcr^,  unb  (äffen  bcn  §errn  "ißräceptor  nod^  eine  Sei(e 
ittfxa  ?ebett.  aber,  in^  neue  STrbeit^l^auö  muß  er,  too  attc 
irnnfi^  unb  fc^ioaftenbe  ©d^riftjleHer  SKorgenfänbtfd^e  9tabtce^  s 
raf^e(n,  Sarianten  au^(ef en,  Urf unben  f d^aben,  tirontfi^e  Sioten 
forttren,  SRegiflcr  jufd^nctbcn  unb  anbre  berg(eid^en  nüftfid^c 
^onbarbettctt  mel^r  tl^un. 

(5^  tfi  aßeö  unter   ber  Ärttif,   unb  »ir  toürben  btefc 
2)'lacu(aturbogen  nur  mit  jme^  SBorten  angezeigt  l^aben,  n>enn  lo 
t9  nid^t  StnU  gäbe,  bie   in  il^ren  jarten  ©eioiffen  g(aubett, 
man  muffe  ein  fo((^e^  junget  ©ente  nid^t  erftiden.   Um  unfern 
?cfcm  nur  eine  ^robe  ju  geben,  tt)e(c^e  fd^mere  ^anbtl^ierung 
toir  treiben,  bem  ^ub(ifo  üorjufefen,   fo  jiel^en  toir  einige 
©tctten  an^.    Sine  finbifd^e  Stad^al^mungSfud^t,  bie  ber  §err  is 
^räce)>tor  mit  feinen  ®d^ü(em  in  Imitationibus  Ciceronianis 
et  Curtianis  niä^i  {ädber(id^er  [142]  treiben  fann,  giebt  ben 
@d^(üffe(  ju  aßen  ben  ^attiaffeflreid^en,  toomit  er  feinem 
ÜÄcijicr  ?)ori(f  t)or  unfern  Singen  nad^l^inft.    ?)oriÄ  em>)fattb, 
unb  biefer  fe^t  fi(^  l^in  ju  eun^finben ;  ?)oricI  toirb  t)on  feiner  «> 
?aune  ergriffen,  »einte  unb  laite  in  einer  SDtinute,  uub  burd^ 
bie  SWagie  ber  ®^m|>atl^ie  lad^en  unb  »einen  toir  mit ;  l^ier 
aber  fielet  einer  unb  über(egt:  tt)ie  iaiit  unb  »eine  id^?  toa9 
toerben  bie  Jeute  fagen,  toenn  id^  iai^t  unb  »eine?    SBa« 
toerben  bie  SRecenfenten  fagen?  äße  feine  ®efd^öj)fe  flnb  art^  as 
ber  Suft  gegriffen.     @r  ^at  nie  ge(iebt  unb  nie  gel^agt,  ber 
gute  §err  $räce))tor!    Unb   toenn   er   un^  ein«  üon  feinen 
ffiefen  foß  ^anbe(n  (äffen,   fo   greift   er  in  bie  S^afd^e  nnb 
jaufe(t  au8  feinem  ©adfe  »a«  bor.    Sin  "ißröbd^en  ^oridffd^e 
Hpf>\tTcopl}t.    Set>  Oeflert«  ®rab  flnbet  er  in  ber  Dämmerung  so 
feine  SSedferin  toieber,  bie  il^m  el^emat«  ben  S)u!aten  gefd^enft 
^atte.     $ier  ruft  erauö:   „Äommmit!  Unb  toarum  fomm? 
De  Ouatibus  non  est  disputandum,  lönnte  id^  l^ier  füg(id^ 
anttDorten:    aber  id^  toiß  de  gustibas  bif^utiren,   um  mein 
gange«  beutfd^e«  ?}atcr(anb,  toenn  e«  fld^  oon  einem  iungen  36 
5Wettf(^en  toiß  be(e^ren  (äffen  —  ju  be(e]^ren,  n>e(d^   einen 
fa(fd^  unb  unrid^tigen  ®ebraud^  e«  t)on  ben  SBörtern :  3)tt, 


^20  [Nro.  «. 

@r,  ®ie,  ^i)x,  ©ic,  ju  machen  gctool^nt  ijl*  Ü6ctl^am)t  gu 
teben  i{}  ed  feltfam  unb  lä^erUd^,  ba§  man  {id^  burd^  ein 
(Sie  ton  anbern  mug  mutti^jliciren  laffen,  fo  toic  man 
fetbfi  anbete  bamit  multi^)iiciren  muß fo   toie 

5  e^  toiberfinnig  ift,  bag  xif  t)on  Jemanben,  ate  bon  einer  ganj 

fremben  ^erfon,  frred^e,  ben  iii  t)or  mir  fcl^c,  l^örc, 

unb  ftil^Ien  !ann,  toenn  id^  toitt ättein  S)eutfd^tanb 

toeiß  baS  fo  gut,  toie  id^,  ol^ne  e^  önbern  gu  fönnen 

Sltfo  muß  iii  baüon  fd^toeigen.    Um  toie  met  aber  »ürbe  nld^t 

10  ba^  Üfcel  öerminbert  toerben ,  »cnn  man  ben  ©ebraud^  ber 
SaSörter  bergeftaU  fejlt  fe^te."  dx  ffll^rt  [143]  enbtid^  bie 
93edfetin  in  fein  SBirtl^^^u^,  unb  (egt  fie  fd^tafen.  Sr  er* 
tood^t  fel^r  frfl]^  unb  l^ört  ben  ^ofl^unb  bellen.  „5)aö  toajc 
mir  unleibtid^ be^   jebcm  i^an  fütd^tcte   idb,  meine 

15  SKuttet  toürbe  au^  il^rem  ©d^Iaf  auffal^ren Oc^  fud^te 

in  bem  gangen  ^xmmtx  nad^  einem  ©tüd  Srob  l^erum.  9?id^td 

toar   ju  pttben aber   follte   benn   ein  ^unbemagen 

ttid^t  SSifcuit  t)erbauen  fönnen,  badete  id^ unb  bamit 

eitte  id^  mit  einem  großen  ©ttidt  in  ber  $anb  nad^  bem  C>of« 

«0  taume bie  S3eftie  tooKte  rafenb  toerben ,  fo  batb  fie 

mid^  erbUdtte. !^a^  ift  eine  S3eftie  xat*  i^ox'fiv  fagte 

id^,   unb   bamit   ergriff   id^  in  boBem  (Sifer  ben  ©todf  unb 

bläuete  il^m  ©tißfd^toeigen  ein ?aß  e^  gut  feijn,  rebete 

id^  il^n  nad^  einigen  SDfinuten  abbittenb  an 3d^  toitt 

26  bit  beine  ©daläge  reic^Iid^  tjergütigen S)ie  arme  S3eftic 

frflmmte  fid^  Jämmerfid^ Sif  totinfd^te,   baß  id^  i^m 

feinen  ©d^Iag  gegeben  l^ätte,  ober  baß  mir  ber  $unb 
toenigflen^  bie  ©daläge  gurüdfgeben  fönnte  — 
—  Slber  badete  id^  bei)  mir  felbfl,  öieKeid^t  berfleßt  fid^  bad 

20  lifiige  Silier  nur !  9?ad^  feiner  ^öl^e,  ?cinge  unb  3)idfe  gu 
redfuen,  fönnen   il^m  bie  paax  ^üffe,  bie  id^  il^m  gegeben 

l^abe,  unmöglid^  fo  toel^e  tl^un 9?od^  nie  l^at  mein  öon 

ter  äSSal^rl^eit  in  bie  @nge  getriebene^  böfe^  ®ett>if[en  eine 
fo  feine  Äuöflud^t  erfonnen."   (@in  fd^öner  ^enbant  gu  ?)oridtd 

86  ©cene  mit  bem  9Könd^!)   „S)er  $uttb  fu^r  fort  gu  toinfeln 

l^ötte  id^  geflol^Ien,  unb  man  erta^jpte  mid^  auf  ftifd^er 

Xl^at,  fo  glaube  id^  immer  t9  toürbe  mir  nid^t  ängfUid^er  gu 


121 

SWutl^c  fc^tt,  clU  mir  ittj  bcm  Sauicnto  fceö  ^wnbe^  mar" 

Snblicj^   toirb   bcr  C)unb  mit  Eau  de  Lavande  bc* 

goff en ; benn  bcr  $crr  ^räcc^Jtor  fielet  Slut 

^S)cr  $unb   (ic|   mit  fid^   maci^ctt.     Sr   ro^  ben  lieblid^cn 
©ettt^  be^  Saffer^  unb  ledte,  unb  tt>ebelte  mit  bem  (Sd^tDange  & 

SRun  fonntc  [144]  id^  mi(i^  nid^t  täitöcr  crl^attcn  il^n 

ju  fhcid^cln,  ob  id^  gtcid^  für  feinem  S3iffc  nod^  nid^t  fidler 

toat Sine   fo   grogmüt^ige   Übertoinbnng 

bcö  erlittenen  Unred^t^  fd^ien  mir  einerfteinen 
©cfal^r  me^r  aH  gu  toürbig  ju  fe^n.  3)ie  $nnbe*  lo 
gefd^id^te  l^atte  in  meiner  @eele  eine  Heine  Säure  gurüd 
gclaffen,  bie  mit  ben  greuben  fd^Ied^terbing«  incom^jatibel  toar, 
bic  i(^  bem  angebrod^enen  Sage  bereite  en  gros  beftimmt 
l^atte.     3(^  fnd^te  fte  U^  gu  toerben,  unb  fotglid^   toax  id^ 

fic  aud^  fd^on  ^alb  fo^ S^  tarn  barauf  an,  bag  fid^  i» 

meinet  SS^irtl^^  fiüd^enmagb  au^  il^ren  Gebern  erl^ob.  ®ie 
t^t  c«  —  —  3d^  überrafd^te  fle  in  il^rem  SJeglige,  unb 
ma6te  baburd^  fte  unb  mid^  fo  befd^ömt,  bag  ic^  il^r  gefd^toinb 
ein  ®tüd  Steifd^  für  ben  $uiib  abforberte''  2C.  k.  2^er 
SKann  i}ai  anif  ein  SKöbd^en,  bie  er  feine  SWaiüe  nennt,  20 
unb  er  tl^ut  tool^f  baron,  toie  Jener,  ber  auf  fein  Sc^ilb  gum 
S3ären  fd^rieb:  ba^  ift  ein  Sär.  Ein  ©emälbe  öon  ber 
fd^önen  Siaitjen !    Sie  fragt  i^n,  ob  e^  fein  ßmjl  fe^,  toenn 

er  fagt  bag  fie  il^n  gum  glüdflid^flen  ©terblid^en  mad^e 

„©ie  gog  mid^  an^  genfter nidfte  mit  bem  Äo^jfe,  ba§  id^  »5 

mid^  bfldten  foHte «tgriff  mid^  mit  bet)ben  Rauben  be^bem 

Äinne brel^te  meinen  So^jf  (angfam  l^in  unb  l^er Ol^re 

Slugen  fielen  ba(b  in  bie  gronte,  balb  in  bie  glanfe  ber  mei^» 

nigcn biefe  brel^ten  fid^  aflemal  nad^  bcr  Seite  berättaque."^ 

8on  SBenbungen  eine  $robe !   „3ebod^  ut  Oratio  mea  so 

redeat,  unde O  füffen^toürbiger  ßicero,  burd^  biefeö 

Ijerrlid^e  Sommanbotoort  beule  id^  t)on  meiner  Äbfd^toeifung 
eben  fo  gefd^toiub  toieber  naä)  C)aufe  gu  fommen,  aU  eine 
Äuget  in  bie  Äb>fe  bcr  geinbe  burd^  lann,  Xa)(^p,  geuer." 

ßubUd^   bc!ommt  ber  SSerf.   ®.   73.   ein  gange ^86 

Sataillon  Sopff d^me.rgen,  toeil  er  toa«  erfinben  foB ; 
unb  toir  unb  unfere  ?efer  Hagen  fd^on  tauge  barflber. 


*^^  [Nro.  19. 

[U5]  Nro.  XIX.    S)cn  6.  »lärj.  1772. 

®ie§eit. 

$e^  Kriegern  ifl  gebrudt:  i^lbiiütlftk  htx  <5Tit^if^tn 
Cttttrutitr  fitm  Xtahtmlftistn  <Stln:avi^f  vm  Satr*  frit^u 

fdrttt  €imratur  In  (Sie^ttt^  1772.   14  iBag« 
3n  unfern  93tbItotl^c!artf(]^cn  ä^'tcn  tocrbcn  fld^  unfrc 
Scfcr  unter  biefem  Sttel  Äritüen  über  Schriften  ber  ©ried^t- 
fd^en  Sttteratur   ben!en:    aber  nic^tö   tocniger.     So  iji  eine 

10  ärt  üon  Safcette  über  bie  ®xitiii\iitn  ©(i^riftjlettcr,  nacj^ 
einem  fel^r  toeittäuftigen  $(an.  @rp  toirb  baö  Seben  eine« 
Slutor^  mit  ein  pciax  SBorten  angegeben;  bann  folgen  bie 
©d^riften,  felbft  aöe  einzelne  äbl^anbtungen,  bie  beften  äu«== 
gaben,  (Srtäuterung^fc^riften,  unb  fogar  au^  9!a(]^al^mungen. 

15  auf  biefe  ärt  fommt  l^ier  manc^eö  üor,  baö  man  in  anbern 
S3üd^em  biefer  ärt  Dergeblid^  fnc^en  wirb,  unb  t)on  biefer 
(Seite  fann  e^  anif  mel^r  aU  Slnfängern  }u  einem  bequemen 
Stegifter  bienen.  So  wirb  un^  erlaubt  feiju,  einige  An« 
merfungen  ju  machen,  toetd^e  bie  Srau(]^bar!eit  biefeö  nfift« 

80  lid^en  8uc^^  auf  bie  ^^^f^  loietleid^t  uoc^  mel^r  txtoAttm 
fönnen.  S)er  $err  $rof.  läßt  bie  ©c^riftfteHer  nid^t,  n>ic 
getoöl^ntid^,  nad^  ber  3^ii^^^tt^^B  ^^f  cinanber  folgen.  @r 
orbnet  [146]  fie  melmebr  nad^  ben  ©egeufiänben  il^rer  ©d&riften^ 
fo   ba§   einzelne   Il^eile  il^rer   SBerfe,  toenn  fie  Derfc^iebnc 

25  SKaterien  bejubeln ,  auc^  unter  üerfc^iebnen  gäd^ern  t)or* 
fommen.  3)iefe  5IKet^obe  fd^eint  un^  für  änfänger  fel^r  un- 
bequem, unb  be)^  einem  fo  f (einen  unb  leidet  überfel^baren 
gelbe  \)on  Sitteratur  überflügig.  ©er  bie  ©c^riften  'ißlutard^« 
überl^au})t  fennt,  xoci^  bod^  xool^t  ol^nel^in,  bag  feine  Seben 

sojur  ©efd^id^te,  unb  feine  SIKoralifd^e  ©tfidte  jur  '^J^ito^* 
fo))]^ie  gel^ören.  $ier  aber  mug  er  ein  bi^d^en  ©^flem  tl^euer 
genug  begal^ten;  ik  ßümä^rmn^  toirb  il^m  fc^toerer ;  er  fami 
bie  ©elel^rfamfeit  einc^  3a](>rl^unbert3  nid^t  anberö,  aU  avL9 
gel^nerte^  ^difttn  berechnen;  er  mvi%  um  bie  ©d^riften  eine« 

35autor^  auf  einmal  gu  überfeinen,  fie  fel^r  oft  au«  breij  bi« 
t>ier  (Sa)),  gufammenlefen,  unb  fld^  burd^«  gan}e  ^nä^  l^emm 


Kro.  19.]  ^^^ 

cittrctt  taffett.  8«  bcr  SSoHjiättbigfcit  ü6cr^uj>t  f)aitn  totr 
tit(]^t^  au^jufe^ett ;  fie  tft  Uttd  ))Ott  mand^er  @ette  nur  aUin^ 
grog.  2Ba^  feilen  bem  älnfänger  aQe  bte  @d^iff6rü(]^t(j^e 
Autoren,  toon  benen  toir  meiflen^  nur  einige  3^^^^«  ö^i^ifl 
l^aictt?    Sr   mu§   \)iet  ©ebutb   ^bcu,    tocnn  er  [xii  Don  s 

©.  45 49.  nur  aöein  burd^  35  Somifc^e  ©c^rtftfteHer 

biefer  8rt  burc^arbeiten  xoiö.    @^  toäre  genug  getoefen,  nur 
bteienigen  onjufü^ren,  bte  in  i^rem  ^ac^  @))od^e  gemad^t,  tote 
SWenanber,  unb  in  änfel^ung  ber  übrigen  auf  bie  ©amm* 
lungen  folc^er  ^xa^mtnU  ju  t^ertoeifen.   Sben  btefe  SSoIIblütig*  lo 
fett  l^aben  toir  in  änfel^ung  ber  toielen,  befonber^  auötänbifc^en 
Überfe^ungen  BemerÜ,  bie  inm  Z\)üt  (dngfl  loon  il^ren  eignen 
Stationen  oergeffen  Rnb.     SBen   unter   un^   intereßirt  benn 
jool^t  be^  (SafteHoetro   3talienif(]^e  Überfe^ung  ber  ^oetif 
M  ärijiotete«   oom  9a\)x  1570.   ober   bie  SSöl^mifc^e  bc^  i5 
dofej)^^   1553?    SCber   e^  ift  immer  ber   gelber   unfret 
arbcitfamen  Sitteratoren,  ba§   pe   in  ber  SSoÖftönbigfeit  il^r 
$att))tt)erbienji  fe^en;   fretjlic^   ein  [147]  lüifM  SSerbienft! 
Set  bie  Sitterargefci^id^te   fo  toeitläuftig   treiben  toitt,  mug 
o^nel^in  eine  grögere  Som))i(ation  gur  ^anb  l^aben ;  bem  ^^  ao 
fänger  oerecfett  e^  nur  biefe^  ©tubium.     SSon  einer  anbem 
©eite  ijl  un^  ba^  33u(i^  gu  toenig  oottftänbig;   e9  feilten  gu 
i)ielc  93üc^er,  bie  notl^toenbig  l^te^er  gehören.     33c^  ben  Über* 
fe^tmgen  tooQen  toir   und  niift  aufhatten:    toir  oermigten 
aber  gteid^  Slnfangd  bie  ©otbl^agifd^e  oon  ^aufaniad,  unb  85 
onbre  minber   toid^tige.    äud^   ijl  ber  SJerf.  ber  Semgoet 
Über  f.  bed  S)ion^flud  oon  $aUcarnag  fein  Ungenannter; 
auf   bem  litel  fie^t:    Sol^ann  Sorenj  Seujter.     SÄeben 
biefer   fönnte  bie   fc^öne   8at.   Üb.   beö   tmitiud  ^ortnd 
(leiten.     SBir  fommen  ju  ben  Originalen.     5)ag  unter  ben  so 
fj)5tcm   SBerfen  ber   ©ried^en   Sointud,   Solutl^ud,    bie 
©ricd^ifd^e  Slntl^otogie,  unb  anbre  feilten,  bie  bem  Anfänger 
toenigftend  bem  SWamen   nad^  nid^t  nnbefannt   feijn  bürfen, 
baß  ©uibad   nur  beiläufig  in  einer  ^arentl^epd  oorfommt, 
fößt  flc^   oletleid^t   mit  befonbern  abfluten  bed  SScrf.  ent*  86 
fd^ulbigen.    Xber  neben  bem  9qui(a,  ©t^mmad^ud  unb  Xl^eo« 
botion    follte    boc^  Stonnud  nic^t  oergeffen  toorbe^t  fe))n. 


/ 


^^^  [Nro.  19. 

Sbcn  fo  utigcttt  Joctmißtctt  Xöir  bcn  ffit  bic  @xki^i\iit 
SittcratuT  fo  to^tigcu  ätl^ cuäu^,  bcn  I)ctj)ttofof]^tftcn,  für 
bcn  totr  allenfalls  ben  9Kaf(]^ittcnmctftcr  bicfcS  StamenS 
l^ingcgebcn  l^dttcn.    ®tc  Orammatücr  feilten  ganj:  btc  ^ertn 

5  Änbitorc«  toctbcn  atfo  bc«  ^cftjd^in«  nnb  ^olluj  Sörtcr* 
bü(^cr,  tocnn  fic  ftc  nt(^t  \)on  ©d^nlcn  mitgcbrad^t,  n^t 
fcnncn  lernen.  S3Sir  fönnten  nod^  eine  giemtid^e  SRad^Iefe 
l^atten,  toie  Äenner  betj  ber  SSergteid^ung  balb  finben  toerben; 
aber   c^  mag  genug   fe^n.     Eben  fo  l^ätte  ber  SSerfaffer  in 

10  ber  Slngabe  ber  ffibttionen  immer  ettoa^  Dottftdnbiger  fei^n 
fönnen,  jumat  ba  er  fie  nur  mit  einem  SBort  bemerft.  ffioie 
gute  ^enntnig  nnb  ri(i^tige  Seurtl^eitung  ber  brauc^barfien 
Aufgaben  ifi  [148]  gerabe  bic  $auj)tfac^e,  toarum  ein  junger 
5IRenfd^  ein  ßotlegium  \)on  ber  ärt  befu(^cn  fott :  baö  übrige 

15  pnbet  er  an  l^unbcrt  Orten.  SBcnn  man  aber  einem  änfängcr 
)oon  einem  toici^tigen  ©d^riftficHcr  cttoa  nur  eine  ^^räd^tige 
@nglif(!^c  ober  $oOänbif(!^e  Stn^gabc  l^ernennt,  bie  er  tool^I  nie^ 
maö  faufen,  ober,  toenn  er  e^  mitl,  feiten  l^aben  fann,  toielleid^t 
niemate  gu  ©epd^t  befommt,  fo  l^at  er  baburd^  toeiter  nid^tß, 

20  aU  einen  geleierten  Flamen  mel(>r  gelernt.  2)iefe  muß  er 
toiffen,  aber  noc^  mel^r  biejienigc,  bie  il^m  am  meifien  öot« 
fommen,  unb  er  am  erfien  nü^en  fann.  $ier  unb  ba  bc* 
merlten  toir  nid^t  einmal  bie  b  e  fi  e  Slu^gabe,  unb  unter  ben 
guten  unb   leidet  }u  l^abenben  $anbebitionen  f eitlen  loiele, 

26  and^  mel^rere  neuertid^  abgebrndtte  einjelne  ©tfldfe  ber  Sllten» 
3Mt»eilen  ftreut  ber  SJerfaffer  Heine  Urtlfieile  ein,  bie  xoir 
nid^t  immer  unterfd^reiben  möchten.  <Bapp\)o  n)ar  getoig 
mel^r,  al^  im  eigentlid^en  Serftanb  bie  Äarfc^in  ber 
Oried^en. 

80  3n  ber  SSorrebe  fünbigt  $err  ®.  gum  SSortl^eit  berer,. 
bie  tiefe  Sd^rift,  ol^ne  toeitern  Unterrid&t  ate  ein  $anbbud^^ 
gebraud^en  tooHen,  ein  toeitläuftigeö  S3Serf  an,  ba^  im  eigent» 
lid^en  S?erPanb  fritifd^  fe^n  foü.  On  biefem  toiK  er  fonber* 
lid^  ben  ^lan  eineö  jeben  eingelnen  Äuffa^eö  biefer  Schrift* 

s6  fleKer,  ein  fritifd^cö  SSerjeic^niß  aller  il^m  bekannten  ausgaben,, 
nebft  einer  ängeigc  i^rer  SSorgüge  unb  gel^ler,  fo  wie  aud^ 
aOer  il^m  befannten$anbfd^riften,  unb  eine  genaue  äSeurtl^eilun^ 


Kro.  19.]  ^^^ 

beffen,  \oa9  ber  $Ietg  ber  (Kommentatoren  fc^on  baran  getrau 
1^,  itnb  toa9  iifm  nod^  tttnfttg  }u  bearbeiten  übrig  getaffen 
iji,  mittl^ilen.  SDer  ^^Jlan  ijl  gro§:  xoenn  i^n  ber  $err 
^tof.  ^t&diiii  au^fül^rt,  fo  xoirb  er  mel^r  aW  unfer  gtoe^ter 
^abrictud  feijn.  äuc^  t^erfprid^t  er  eine  nene  Sluögabe  be^  5 
«riftl^änet«  unb  ^elioborö. 

[149]  ®8tttngen. 

MnftnüivuünütlS*  1772«  bt^  Z.  €.  Bitttrtilr,  230  S.  12. 
0lrire  btn  jKaUnbtr  unb  bu^  Htsi^tr. 

S)er  iKnfenalmanac^  be^  ^errn  S3oie  ift  biefe«  Sal^r  ba^  lo 
angene^mfie  ^ortefeuitle  für  ben  loal^ren  Renner  ber  beutfd^en 
SHd^thmfl     ©0  xool^t  im  änffern  ate   inneren  SBertl^e  {fax 
er   fcl^r   \)iete3  Dor   bcn  erften  beleben  -Sal^rgöngen  üorauö, 
®ie  ju  ben  iKonaten  gel^ärige  Äujjfer  feilten  biefe^mal,  allein 
bagegen  finbet  man  nad^  ben  berül^mteflen  ®emmen  be^  ä[(ter^  i5 
Xi^Vim^  artige  ^Aifxtxtiitvi  üon  $erm  STOeil,  ju  SJignetten. 
!^ie  ®ebi(i^te  ftnb  burd^  bie  gange  Sammlung  fo  too(  gemäl^It, 
bag  man  nid^t  ein  eingiged  toegflreid^en  lönnte,  bad  gang  unb 
gar   fd^tec^t  toäre.     Unter  Joielen  Mo«  angenel^men,  minber 
xoid^tigen  ©tüdfen  finben  fid^  ^robuftionen  unfrer  erjien  Äöf  fe.  20 
gfir   (Singebungen    beö  toal^ren  ®enie«    l^atten  toir,    nad^ 
unfrer    (Smffinbung,    auffer    ben    SBerfen    9tamler«, 
©leim«,  S)eni«   befonber«,    alle«,   xoa«  fic^    \)ott  $errn 
(Slaubiu«  ^erfd^reibt,  bie  (S>md^  unter  O.  9».  O.  ?frl^. 
"Q.  SÄ.  ©c^mitt,  Sarbe  Stingutpl^.    9?eben  an  flel^en  bie*  25 
jenige,  bie  leidster  SBi^,  unb  gute  ißerftfication  em})fie^tt,  toie 
alle«   öon  ^erm   ^OLifOnVoi,    ®otter,    S3Ium,    Sfd^en« 
bürg  u.  f.  U).    S)ie  minber  bebeutenbe  finben  fid^  xool^I  unter 
ben  ©uc^ftaben  3,  %  U.  Ur.  SS.  SJn.  SBm.  1.  %    ®en 
Sinfätlen  be«  $erm  ^  eng  (er  toünfd^ten  totr  }um  S)>igramm  so 
mel^r  Steul^eit  unb  ®atj,  unb  ba«  S)örfd^en  be«  ^erm  U. 
fe^en  toir  aud^  nid^t  in  unfre  ®eogra)>]^ie  be«  ®efc^mad(«. 
-3nt   ®angen    mad^t    inbeffen   tiefe  Sammlung  ©eutfd^tanb 
&)xt,  unb  toir  l^offen,  ba§  $err  Soie  burd^  bie  ©orgfalt, 
toontit  er  alle«  fd^ted^te  ju  entfernen  fud^t,  fünftig  mel^r  xoal^re  35 
Srtd^ter  eintaben  toerbe,  omii  bie  in  biefem  Sal^rgang  no^ 


^^^  [Nro.  19. 

tntttchnägiflc  ^ro=  [150]  buHionen  bur(]^  rc^l^attigcrc  SBcrfc 
bc^  Ocntc^  ju  tjcrbrängcn.  Senn  tohb  bic  SKufc  3)cntfd^* 
lanbö  cnbüc!^  ol^nc  SRürfftd^t  anf  ^arterr  unb  ^ufcüfum  tfUfttn, 
nid^t  anfmcrfcn,  06  pc  gel^ört  toirb,  fonbcrn  ob  flc  Be* 
5  gcifictt  ift! 

Unfern  Scfetn  hjttb  c3  nid^t  nnangencl^m  feijn,  »enn  toir 
il^nen  fotgenbe  gtöctj  Oebic^te  au«  bem  Beliebten  Wmana6) 
^\ex  abfc^reiben. 

3)a«  SJergnügen. 

10  ffiö  gletd^et  ba«  Vergnügen  einem  Äinbe, 

®a«  nn«  bie  (ange  ^txt  \)erfü§t; 

2)ag  mon  entjücft  in  feine  Slrme  fc^üeßt, 

Di  mon  il^m  gleid^,  an  toeld^er  Sinbc 

@ö  einfl  gebol^ren  toatb,  nid^t  au«  ben  äugen  tieft. 
15  aaSa«  mi&  betrifft,  id^  füg  eö,  too  ic^«  finbe; 

Unb  ratl^e  jebem  tool^tgeme^nt, 

(Sr  füg  eö  ebenfalls  gcfd^töinbc, 

Unb  l^erjlic^,  toann  e«  il^^m  erfd^eint. 

9?ur  grübt  er  nic!^t  ju  üiet,  töenn  e«  gefallen  foKte, 
20  S33er  feine  @(tern  finb.    @3  iji  bem  ©rübetn  feinb, 

Unb  piel^et  bann  getöig,  unb  toeint. 

©ntflol^e  ^f^d^en  nid^t  ber  aHertreufte  §reunb, 

©0  balb  fie  il^n  beleud^ten  tooüte?  £l, 

«n  bie  9?ad^tigaH. 

25  6r  liegt,  unb  fd^täft  an  meinem  ^erjen, 

(SRein  guter  (Sngel  fang  il^n  ein,) 
Unb  id^  fann  fröl^Iid^  fet^n  unb  ft^ergen, 
Äann  jeber  Stum  unb  j[ebe«  Statt«  mic^  freun. 
9?ad^tigaK,  Stad^tigaH,  ac^! 

30  ©ing  mir  ben  Slmor  nid^t  n>ac^!  (Staubiu«. 

[151]   ÜtipiXi. 

2füntnüi  für  h\t  Citirlral^tr  }^tx  iCHUxatnx^    2tt$ 
Stüifc,  ire9  Cdri^an  «üttioir  liWft^n,  8. 
Sd^ulflbungen,  unb  gtoar  t)on  ben  etenbeflen!     Sirgil 
S5  unb  $  0  r  a  j  toerben  in  bie  fc^toerfäKigfte  ^rofe  ger^fidtt,  unb 


127 
It.]  tZL 


ik|fkn  SBorte  l^etgejäl^tt    3(^  möchte  ntd^t  ber  ^err  Senator 
?«j^ner  in  ©ötlt^  fet^n^  bem  ba^  S)tng  }ugef(]^rie6en  loitb. 

IRorlittrg. 

ULI«  ^Fritürii^  Htmmtritlriittrtiillorierunstn  ühtt  5 
feivtit  iSictmttrf  |tt  einer  (Sittititnttg  in  Haa  X  9* 
im  btfitn  ]itr;3CnfSngtr^  ^ermtsststlitn  mit  Anmerkungen 
9gn  11*  Cnri  HHii^tlm  Hubert^  btr  (Sütte^gtin^rtlrdt 
tr)itntli4tr  Ct^tr«   1772* 

S^et  $)crau^gcbcr  l^ätte  cnttocbcr  bicfeö  Sud^  üorljicr  Don  lo 
bei  unjäl^Iigcu  äWcngc  üon  geistern  fäubctn  foKcn,  bic  c3 
iftt  tocTunfialtcn,   ober  um   feiner  unb  SRommeröl^aufenö 
(^re   toillen   baö  foHcn  fe^n  (ajfen,  toa^  e^  nun  ifi;   un» 
tjerbaute  $efen    eine«    iungen  iWagifier«,   ber  ber 
Badjt    niiit    geioac^fen    toar,    ))on    toelc^er    er    ein  i& 
Collcgium   la«.    $err  Stöbert  ^t  änmerfungen  babe^ 
jefe^t;   aber   bie  finb   fel^r  unbebeutenb.     SBie  toar  e«  bem 
JRanne  mögliii^,  bamit  toir  bod^  nur  ein  Se^ffiet  anfül^ren, 
6.251.  ben  feet.  Stommer^l^aufen  grunbgelel^rt  betoeifen  ju 
laffen,  bag  bie  LXX  be^  ^falm  XXIX,  2.  nic!^t  ben  fama«  20 
ritanifd^en,  fonbern   ben  l^^ebräifd^en  Sejrt  \)or  fid^  gel^abt 
f^tn,  toenn  er  üon  ber  SWaterie  iptidfi,  ob  ber  ^cntateuc^u« 
berfelBen  au«  bem  ^ebräifd^en  ober  ©amaritani[d^en  gemacht 
fet^?    SBcIc^er  Slnfänger  l^at  hjol^t  je  einen  [old^en  Sd^nifeer 
gemad^t  ?     Slber  toa«  fo0  [152]  man  t>on  bemjenigen  fagen,  25 
ber  foldbc  Sd^ni^er  unter  feiner  ©arantie  gum  Sejlen  ber 
Anfänger  l^erau«  gegeben  l^at? 

(Englifdie  Sitterotur. 

The  drunken  News- writer;  a  Comic  Interlude: 
SB  it  is  perform ed  at  the  Theatre  Boyal  in  the  Hay-  so 
market  with  a  new  sung,  set  to  musio  and  sung  in 
CSharaeter,  8.  6.  d. 
^ier  mad^t  ber  trunfne  Qüinn^^^ä^xtiUx ,  toit  im  ^^g^ 
mßon  be«  9tou(feau,  bie  einjige  fpietcnbe  ^erfon  be«  ©tüdf« 
ntf.    Ungemein  »iel  ?aune  l^errfci^t  burc^gel^enb«.  35 


^^^  [Nro.  ao. 

The  Captives:  or  the  History  of  Charles  Ar- 
lington,  Esq.  and  miss  Louisa  Sommerville. 
12.   3  Vols.   7  S.   ed.  1771. 

SBunberBarc  unb  ungtaubltci^e  ®c[d^id^tcn,  bic  c6cn  fo  fcl^t 
6  bctcibigcn  ate  bic  gemeine  iKanier,  »omit  fle  gefagt  jlnb. 

Dido;  a  Comio  Opera.    18.  1771. 

(gö  tji  bie  traüejlitte  ©efd^id^te  ber  3)ibo  unb  be^  tnea^, 

öon  e6en  bem  SSerf.  ber  ben  dornet  in  burleflen  Serfen  ge* 

liefert  l^at. 

loSummary    and    free    Befleotions    on    various 
Subjeots.  12.  2  8.   1771. 

@ine  übelgerat^ene  Stad^al^mung  ber  ungufammenl^ängen^ 
ben  Spanier  be^  STOontaigne.    S)er  ®eifl  M  Öriginate  fel^tt. 

Sitterottttnettigfeiten. 

15       ®(!^n)ebenBorg  ifl  loor  lur^em  mit  Xob  abgegangen, 
^err  '^Jrof.  SRiebel  gel^t  ni(!^t  nad^  SBien,  obgleid^  fein 
93eruf  eine  anögcmad^te  ®a<]^e  toar.     3)ie  toal^re  Urfad^  ba* 
üon  liegt  tl^eil^  in  ber  Seme,  tl^eiö  in  ber  5Wäl^e. 

[153]  Nro.  XX.   S)en  10.  SWärj.  1772. 

20  8e{)ij{g. 

I<e  Comedie  di  Terensio  tradotte  in  versi  soiolti  da 
Nio.  Fortiguerri  ool  Commentario  tedesoo.  1772. 
1  ;3Clplr.  8  IBag« 

(3ft  in  ber  f^letfd^ertfc^en  ^ud^l^anblung  alll^ier  ju  l^aben 
25     für  1  fl.  20  fr.) 

®o  fel^r  fid^  öerfd^iebene  ©elel^rte  über  bie  Überfe^nngcn 
ber  alten  befc^toeren,  unb  fte  ate  bie  $auj>turfac^en  te9 
Serfaü^  toon  ber  Äenntni§  ber  gelehrten  ©prad^en  anfeilen, 
fo  gerne  feigen  toir  fie,  toenn  fie  tool^l  geratl^en  finb.    9?id^t 

80  ber  ©prad^en  Äenner,  fonbern  ber  lefenbe  Il^eil  be«  ^uMi* 
fumd,  bon  toeld^em  fo  toenige  bie  alten  ®)>rad^en  gn  lernen 
©elegenl^eit  ^ben,  feftt  ben  ©efc^madt  feji ;  unb  n>enn  biefcr 
I^il  bie  alten  fennt,  unb  burd^  gute  Überfe^nngen  nad^ 
il&nen  fein  ©efttl^l  bilbet,  fo  tfi  immer  mel^r  Hoffnung  jn 

35  einem  allgemeinen  guten  ©efc^madt  »orl^anben,  al9  toenn  btc 


»ro.  20.]  ^^^ 

©d^riftflcKcr  M  Slttcrtl^ttmö  Uo9  in  bcn  Sabincttctt  ber 
©cicl^Ttcn  üctf (^loff cn  Mcibcn.  5  ©  1 1 1  g  u  c  r  r  i  l^at  bcn  3^talicni* 
fd^eu  <B6^'6nm,  unb  bcn  ungctd^rtcn  Scfcrn  bicfer  Station 
<d\o  einen  angencl^men  ©ienfl  ertoiefen,  ba  er  i^nen  bcn 
Sicrenj  in  il^rcr  eigenen  ®^)ta(^e  ju  tefen  gab.  ©eine  Übet«  s 
fe^ung  iji  and^,  fo  tocit  töir  fie  jnfammen  gcl^alten  l^aben, 
noäf  gonj  [154]  richtig,  ob  man  il^m  glcici^,  id^  xociß  nic^t 
toa^  für  einen  B^^J^fl/  ««^  ^'«^  fl^toijfc  tateinifc^e  SBort«« 
fftgnng  anmcrft,  bie  einem  Staüenifd^cn  Ol^r  nocib  toicf  em» 
^)fUibIid^r  fc^n  mng,  at«  bem  unfrigen.  Sfiljngroßc  2!reu  lo 
im  Überfeftcn  mad^t  toirfKd^  nntrcu.  3-  ^-  SBcnn  Serenj 
fagt,  bona  verba  quaeso!  t>a9  im  2)eutfd^ctt  ettoa  bnrd), 
€^  baö  toäre,  unb  im  3taticnifd^en  toiettcic^t .  bnr(]^  ba« 
comifc^c:  Cospetto  ober  bcrgteic^cn  ju  tibcrfcften  toäre,  fo 
fagt  i^ortigucrri:  bnone  parole  in  grazia.  3Benn  SEeren}  is 
^leic^  im  Slnfang  ber  9nbria  fagt: 

Quod  pleriqne  omnes  faciunt  adolescentnli 
Ut  animum  ad  aliquod  Studium  adinngant ;  ant  eqnos 
Alere,  aut  canes  ad  venandum,  aut  ad  philosophos; 
Horam  ille  nihil  egregie  praeter  caetera  20 

Studebat,  et  tarnen  omnia  haec  medioeriter. 
€0  tagt  ftc^  ber  OtaKencr  bnrc^  ba«  Studium  nnb  studebat 
f 0  toerfül^rcn,  bag  er  bcn  ©inn  ganj  tjcrfel^rt  auöbrürft.   93ei; 
il^m  fagt  ber  Sitte; 

Ora  siccome  gli  alteri  giovanetti  25 

Che  dansi  a  qnalche  studio,  o  dl  Cavalli 
0  di  Cani  da  Caccia,  0  pur  d'andare 
A  questo  o  a  quelle  Filosofo,  nessuna 
Egli  di  queste  cose  egregiamente 
Apprese,  ma  perö  di  tutte  n'era  so 

Mezzamente  istrutto,  ed  io  godeane. 
3)arüber  l^ättc  fid^  ber  SSater  hjo^l  nic^t  freuen  fottcn.  Sln^ 
flatt  studio,  fotttc  l^ier  offenbar  passione,  ober  inclinazione 
fielen;  anftatt  apprese,  ettoa  si  abandonava,  si  fogava  ober 
bergtcid^en ;  anftatt  mezzamente  istrutto,  loiettcid^t  plgliava  35 
qualche  gusto,  [155]  ober  fo  ettoa«;  unb  bcnn  toäre  ber 
©inn  be«  Slcrcng  ]^erau«ge!ommcn,  ber  fagcn  toitl :  ^am^^l^itu« 

Litteratnrdeukmale  des  18.  Jahrhunderts.    7.  9 


^^^  ^  [Nro.  «0. 

l^ättc  feine  ^auj)t(eibeiifd^aft  gel^^abt,  ol^ne  beötoegcn  gauj  in^ 
bolent  ober  unem^jfinbüc^  ju  fe^n.  Sir  fönnten  nod^  mcl^r 
bergleid^en  ©teilen  anfiil^ren.  ®ic  gebrungcne  fcntenttöfe 
©d^reibart  be«  lerenj  üermijfen  Xöir  oft  gonj.  3-  ^-  ^^^ 
öbefannten  unb  toortreflid^en  3"g  i«  i>^tti  $eant.  homo  sum, 
nihil  humani  a  me  alienam  pnto,  giebt  ber  ÜSerfe^^er  tnxäi^ 
folgenbe  jtoeen  langtoeifigc  SSerfe: 

Uomo  son  io  e  ciö  che  ad  nomo  s'aspetta 
Stimo  negozio  proprio  e  m'appartiene. 
10  Oft  ifl   t9  x^m  ober  ani)  gegliicf t ,  bem  ®eifl  be^  SCcrenj 
giemlid^  nal^e  jn  lommen,  Xöie  j.  S5.  in  ber  rül^renben  Ätage 
be«   eiinia,  $eant.   A.  2.   8.  2.  v.  15.    3)a  fagt  ber 
3tatiener : 

0  Giove,  e  dove  mai  la  fede  alberga! 
i&  Mentre  io  per  tua  Cagion  lascio  la  patria 

£  vo  ramiugo  per  paegi  strani, 
Fnori  di  senno  per  amarti  troppo. 
Tu  in  qnesto  mentre  ti  facesti  ricca 
Antifila^  e  in  cotante  aspere  sciagnre 
80  Ingrata  mi  lasciasti ! 

Slnffer  ber  ÜRufi!  i»  bem  ?ateittifd^cn,  für  toeld^e  ber  rül^renbc 
^aU,  ingrata  mi  lasciasü,  und  ni(i^t  gan}  fd^ablo^  l^ält,  mtb 
auffer  ber  bitteren  SSertoeUung  anf  bem  langen  SBort  conlo- 
cupletasti,  baö  bem  Oüngling  fo  tief  bnrci^  bie  ©eele  brang^ 
25  ift  bie[e  ©teile  fel^r  genan  nnb  mit  ber  ganjen  Smjjfinbung 
an^gebrndt  hjorben,   bie  il^r  eigen  ijl.     äud^   fold^e  ©teilen 
tnb  nic^t  feiten,  nnb  bie  i>taliencr  fönnen  mit  il^rem  Über* 
ctjer  toenigftenö  eben  fo  gufrieben  fe^n,  afe  bie  ^ranjofen 
mit  il^rer  3)acier  nnb  Dielleid^t  anci^  mit  il^rem  Monnier  — 
80  —  aber  h>a^  foöen  benn  nnn  to  i  r  mit  biefer  Überfe^nng 
[156]  tl^nn?    ^Statienifd^  foüen  toir  baranö  fernen/'  fagt  ber 
Herausgeber.    Unb  toarnm  fotten  toir  benn  nid^t  eine  frembe 
@))rad^e  lieber  auS  folc^en  93ü(]^ern  lernen,  in  toelc^en  toir 
jugtcid^  ®eift,  3)enf ungöart  unb  SBortf ügung  ber  9iation  f fll^Iett 
85  nnb  faffen  fönnen?  Sin  Überfefter  mag  nod^  fo  gut  fe^n,  f<> 
»)irb   er  boc^   nie   feiner   eigenen  ©frac^e  treu  genug  fe^n^ 
um  auc^  ftd^  nid^t  oft  nad^  berjenigen  }n  fügen,  an^  tüd6)tt 


1  ^1 

Nro.  20.]  ^"^^ 

er  ü6crfe(jt.  6r  mu^  bic  ©cbanfcn  üerfcinbcn,  toie  fic  t^m 
t>orgc[d^rie6en  fmb;  er  fann  bie  Segriffe  nid^t  vortragen, 
xodiie  feiner  Station  original  ftnb,  unb  in  toelc^en  bie  ©prad^e 
immer  il^re  meifte  (Stärfe  ^t ;  er  mug  oft  umfd^reiSen,  muß 
fic^  oft  mit  uneigentlid^en,  unbeftimmten  9lu^brürfen  befriebU  s 
gen;  unb  fielet  aüer  Äunft  jum  Xxoi^  boc^  immer  fo  an^, 
aU  »)ie  ein  Sl^incfer,  ber  gum  erftenmat  ein  beutfd^eö  Äteib 
anlegt.  SBir  loiffen  e^  alfo  bem  Herausgeber  toenig  ®anf, 
ba§  er  unS  mit  einem  33ud^e  befd^enft  l^at,  baö  un«  jum  ?efen 
überflüßig  unb  gu  (Sriernung  ber  ®f rac^e  xool^I  gar  fd^äblid^  lo 
ip.  SQSir  ^tten  lieber  getoünfd^t,  bag  er  unö  einen  guten 
Dante  ober  Petrarca  ober  einen  Zapp!  ober  einen  Boccagio 
tool^tfeit  l^ättc  abbrudfen  laffen,  ober  bag  er  unS,  toenn  er  für 
bie  ©c^üler  beforgt  fe^n  ttjottte,  (ieber  eine  Scelta,  aber  in 
befferm  ®t\d)mad,  aU  biejentge  ift,  bie  toir  fd&on  l^aben,  an^  is 
urfprüngüd^en  Stafienifd^en  guten  Sudlern  l^ätte  fc^enfen  ttjotten. 
S)odb  tooüten  toir  babe^  bie  beutfd^en  Stotcn,  bie  er  bem  lerenj 
be^efügt  i^at,  »erbitten.  SBer  Staüenifd^  lernen  lotll,  ber 
jnug  fic^  eS  nid^t  Derbrießen  laffen,  ein  SBörterbud^  jur  $anb 
gu  nel^men;  unb  fommen  fc^toere  SBortffigungen  unb  alte  so 
SBörter  t>or,  fo  fijnnen  fie  burd^  teid^tere  unb  befanntere  In 
bcu  Snmerfungen  erftärt  toerben.  Ol^ne  biefe«  betreffen  bie 
beutfc^en  Slnmerfungen  beS  Herausgeber«  ijon  biefem  lerenj 
meift  ganj  geringe  Ä(einig!eiten,  bie  ber  ©d^üter,  toelcber  ben 
Sereng  [157]  erffören  foH,  längft  toiffen  mn^.  ß.  83.  ba§  25 
Spagliare  irren,  Saviezza  SBeiSl^eit,  Sciagnra  Unglürf,  Tosse 
ber  ^n^tcn  l^eijl,  u.  b.  g.  brandete  too^t  nid^t  in  einer  An« 
mer!ung  erinnert  gu  loerben,  ober  eS  l^ätte  gu  einem  jeben 
a23ort  eine  gefetjt  xoerben  muffen. 

Slurnfeerg.  30 

Bibliotheca  librorum  rariorum  universalis, 

0]b]er  tr0ii)!än]ii9]ei$  DjerfjeiJtinig  rarer  iBüitr^i^^  ^Vi^ 
htn  bellen  SBtl^tlftftlitxn  fur^^mmen  getragen  unib  au0  eigner 
<Srf alirung  trerme^rt^  tronSoliann^ätarübiBaner.  (Srfier 
ardell  1770.  8.  1  ;2Clp!r.  ^me^ter  ©deU  1771.  1  Z\p^.  örftter  so 
©deil  1771.  1  Mpif.  (ber  öicrtc  unb  lejite  Xl^cil  tt)trb  fünftige 
Dftermeffe  erfd^einen.) 

9* 


^^^  [Nro.  20. 

SDcr  (Sittfaß,  ben  g^cunbcn  bct  gcfd^rten  ©cfd^tcfite  bic 
ganjc  ©uimnc  bcr  feltaen  Sucher  »or  äugen  ju  Icgcu^  tfi 
in  ber  S^t  ntc^t  iDettoerfltd^,  unb  man  fönnte  bedmegen  ben 
Serfaffem  ein  gan3  artige^  6!om)>timent  maö^en,  \ottm  fie  nur 

5  il^r  fSitxt  mit  mel^r  §(ei^  unb  ©enouigleit  an^gefül^rt  l^ätten. 
3n  ber  S^at  aber  l^aben  fie  ettoa^  fo  unüottjltänbige«  geliefert, 
bag  man  ftd^  tounbem  mug,  toie  $err  Sauer  unb  biej|enige, 
bie  fein  ä93ert  fortgefe^t  l^aBen,  ncd^  eine  fo  groge  ilRenge 
f eltner  Süc^  ^Ben  übergel^en  lönnen,  ba  fte  bod^  bie  @d^rif ten, 

10  toorinnen  fte  biefe(6en  l^ätten  finben  fönnen,  mel^r  atö  einmal 
angeffi^rt  unb  folgtid^  fe(6{l  in  ben  $dnben  gel^albt  ju  ^(en 
fd^einen. 

Sor  bem  erften  unb  britten  Sl^eife  fielet  üon  ©c^riften, 
tDorinneu  9{a(]^rid^ten  k)on  alten  unb  raren  93üc^ern  gegeben 

15  toerben,  ein  Serjeid^nig,  ba^  man  tool^t  nirgenbd  boQftänbiger 
finben  n)irb.  Onbeffen  l^ätten  bod^  nod^  einige  Säd^er  l^ier 
angeffi^rt  [158]  werben  foOen,  bie  ben  @ammlem  jur  Ser^ 
meibung  tieler  ^el^Ier  gute  2)ienfte  l^ätten  teifien  lönnen: 
Unter  anbem  Ondini  Commentar.  de  Scriptor.  Ecclesi- 

20  asticiSy  Qottf.  Olearii  Biblioth.  Scriptor.  eccLes.  Fa- 
bricii  Biblioth.  mediae  et  infimae  latinitatis  etc.  2)iefe 
unb  bergleid^en  93üd^er  em)>fe]^Ien  toir  }um  iDoraud  fel^r  gum 
9?a(!^tefen  Utf  ber  Serfertigung  ber  ©u<)j)Icmentent^cite.  iKan 
fann  baraud  bon  mand^en  Suchern  biete  feltnere  Sudgaben, 

25  aU  in  biefer  93i6Uot]^eI  angefül^rt  toorben,  unb  }ugtei(!^  t)ie(e 

©d^riftftcHer  !ennen  lernen,   bereu  ©d^riften  fel^r  fetten  ge= 

toorben  ftnb,  unb  bie  man  gleid^tDol^I  l^ier  übergangen  l^at. 

3fm  erften  Sil^eite    flub  nid^t  allein   einige   fe^r  fettne 

©d^riften  bon  bem  Sr  jbif  d^off  e  äntl^oninud,  3^3.  fein 

80  ConfesBlonale  bon  1478.  unb  bie  bre^  I^cile  üom  Histo- 
riali ober  ben  Chronicis  ju  Safet  1491.  bon  grobeniud 
gebrudft,  ganj  audgelaffen,  fonbem  auä^  fetbfi  bon  ber  ©.  24. 
angefül^rten  Summa  theolog.  moralis  l^at  man  nod^  ungleid^ 
ältere   unb   feltnere  ausgaben,  aU  bie  SSadfer  bon  1511. 

85  SBenigflend  I^ätte  bie  erfle  überaus  rare  (Sbitiou  bon  biefem 

großen   SQSerfe,  loefd^e   gu   9?ümberg    1477 1479. 

](;erauö!am,  unb  bie  fid^  ber  9iecen|ent  in  einer  benac^b/xrten 


Nro.  20.]  ^^^ 

UntoctfttätöbtBIiotl^ef  ßc)el)en  ju  l^aBcn  erinnert,  nid^t  üergeffen 
»erben  foHcn.  Stäc^ft  biefer  l^at  man  noc^  öiete  fel^r  feltne 
ätuögafcen  üon  biefem  2Ber!e,  loefc^e  ebenfatl«  in  bem  -öal^r« 
f)unberte  ber  crfunbnen  SSnd^brucferetj  gu  9türn6erg,  SSenebig, 
SBlemmingen,  (Strasburg  jc.  öeranftattct  »orben  finb ;  tooüon  5 
9?öber  in  feinem  Satalogo,  Ol eariu«,  gafcricinöunb 
tjtele  anbre  nad^gefd^lagen  toerben  fönnen.  5Son  ben  (Schriften 
Petri  de  Aquila  nnb  Job.  de  Ausmo  pnbet  man  l^ier  nic^t 
bie  geringfte  9?ad^rid^t.  (vid.  Oudinus  l.  c.  Tom.  IIL)  S3on 
be^  21  u  g  u  ft  i  n  i  epistolis  l^at  man  eine  üiet  ältere  unb  lo 
fojibarere  Sbition,  toetc^e  S^^^^iciuö  in  [159]  Bibl.  Lat. 
Jibr.  IV.  pag.  3.  anfül^rt.  ®o  ifl  unö  aud^  üon  feinem 
33u(^e  de  Trinitate,  eine  fel^r  alte  (Sbition,  ol^ne  Sal^rjal^I 
unb  3)rucfort  fccfannt;  toeld^e  fo  toie  bie  üorl^ergel^ienben  in 
ber  Uniüerfitätöbifcliotl^ef  ju  Oiegen  bepnbUc^  fxnb.  ®.  71.  is 
foHte  üon  ben  Epistolis  St.  Bernardi  bie  rare  Satter  ffibition 
\)on  1494.  nici^t  auögetaffen  toorben  feijn.  Unter  ben  fettnen 
Sbitionen  ber  lateinifc^en  93i6cln  feilten  unter  anbern  bie  öon 
Ulm  1480.  (vid.  Engelii  Biblioth.  Select  part  1.  pag. 
18.  nnb  Biblioth.  Bunau.  Tom.  1.  pag.  13.)  bie  Don  SRürn»  20 
Berg  1482.  toe^e  9t  ob  er  in  feinem  Satalogo  anführt,  bie 
öon  Sion  1520.  in  goUo  burd^  3ol^.  5IKaricon  :c.  ^u  ben 
rareflen  Sbitionen  üon  Boetii  libr.  de  Consolat.  philos. 
gel^ijret  öornel^mtid^  bie  ^agenauer  )oom  -3.  1491.  in  4to. 
$on  Darandi  Rationali  diulnorum  officiorum  gieBt  e^  no^  25 
mcl^r  fel^r  rare  @bitionen;  unb  bie  aufferorbentUd^  feltne 
Decretales  Pontificum,  ju  93afel  1496.  gebrutft,  fuc^t  man 
l^ier  »ergebend. 

3)em  jtoctjten  Steife  finb,  nid^t  unfc^icfüd^,  bie  aBcfi=» 
))]^älifc^en  93riefc  über  bie  Süci^er,  toetd^e  aufso 
oBrig!eitüd^ett  SJefel^t  tjerBrannt  toorben,  nox' 
gcbrucft;  bie  aber  fre^Iid^  nod^  fel^r  untoollflänbigc  Siac^rid^ten 
über  biefe  SWaterie  entölten.  Slud^  in  biefem  S^l^eite  \ci)itn 
t)ie(e  ber  feltenjlen  Sudler,  3-  ^-  ^^^  @bition  Don  be^  ^iero» 
ni)mu3  ©riefen,  toeld^e  ju  Wtatm  1470.  üon  ^eterss 
©d^oiffer  üon  ©ern^l^eim,  ber  noc^  getoiffermagen 
unter  bie  Srfinber  ber  33uc^bru(ferfunft  gerechnet  toerben  fann. 


^^'^  [Nro.  20. 

ift  gcbrucft  toorben.  Hieronymi  über  de  vitis  patrum  etc. 
ift  auc^  1482.  unb  1483.  ju  9?ürn6crg  l^crau^gcfommett. 
(vid.  Roederi  Catal.)  $on  lustiniani  institutionibus  ift 
bic  iBa^Ier  Sbition  üom  Oal^r  1481.  nid^t  ongcfül^rt  töorben. 
5  3Bic  öidc  bcrglcid^cn  9tac^(ägtg!citen  fönntcn  toir  nod^  an* 
führen,  töcnn  toir  9taum  unb  ^eit  baju  l^ättcn»  9l6cr  gnug 
[160]  für  bicßmal  gum  Sclocifc,  toic  üiel  noc^  an  bcr  Sott« 
flättbigfcit  biefcr  Sifcliotl^cf  feiltet. 

8crUn  unb  Sei^iiig. 

ri^  htx  aiigtmtintn  WtltBtf^ltlstt  ivm  (Btbvmtl^ 
Ux  iS^mnafien*    Me^U  ;2Cu^a8t^  1771.  8.   56  S* 

Db  bic  i}itx  angcbrad^tc  äbtl^eilung  nad^  Oal^rtaufcnbcn, 
fo  h3ie  bic  nad^  Sa^rl^unbcrtcn,  c6en  fo  \)orjüg(ic^  x^,  unb 

15  ob  gegenwärtiger  ©runbrig,  fo  toie  er  jeftt  auöftel^t,  bei) 
bem  l^iftorifd^ett  Untcrricl^t  fo  große  Srteid^terung  oerfc^affen 
tocrbe,  a(«  mand^e  mit  ^rn.  93.  glauben  möchten,  toiffen  toir 
nic^t.  Un^  bünft,  mand^eö,  befouberö  in  ber  altern  ®e» 
fd^id^te,  ^ätte  enttoeber  fürjer  gefaßt,  ober  toeggelaffen,  unb 

20  bafür  mel^rere^  an^  ber  Steuern,  bie  bod^  immer  ber  inter= 
effantefte  I^eit  ber  ©efd^td^te  bleibt,  unb  loorin  fic^  bie 
meifte  ©eioißl^eit  nod^  erl^alten  läßt,  l^ergefefet  toerben  Wunen. 
3)a]^in  rechnen  toir  bie  $au)}tt)eränberungen,  bie  in  ber  9{etd^e 
Serfaffung  unb  innertid^em  äBol^tflanb,  namentüc^   in  ber 

25  ginrid^tung  beö  beutfd^en  SReid^«   tjorgegangen ;   bie  größten 

Regenten  jcbeö  8?eid^^ ;  merftoürbigjien  Äriege  unb  Sriebenö» 

d^tüffe;  toic^tigften  Srpnbungen  in  ben  fünften  unb  SBtffen« 

ifa^Un  unb  bergleid^en. Stttemal   glauben   toir  aber, 

baß  ®^nd^roni^if(^e  Sabctten,  barauf  in  oerfc^iebncn 

80  neben  einanber  ftel^enben  Solumnen ,  bie  toid^tigften  fünfte 
auö  ber  bürgcrüd^en*  (biefe  Knute  toieber  etliche  Sofumnen 
nad^  ben  ^auj)treid^en  au^madi^en)  Äird^en»  unb  ©elel^rten 
©efdftid^te  oerjeic^net  ioären,  in  attem  S3etrad^t  t)orjfigIic^er 
fe^n  toürben,  für  ben  Seigrer  be^  bem  l^iftorifc^en  Unterrid^t, 

85  fo  toie  für  ben  Sieb^aber  unb  änfänger,  »efc^e  pe  im  l^iflo* 
rifd^en  ©tubio  toeit  beffer,   atö   einen  ?eitfaben  gebraud^en 


Uro.  81]  ^^^, 

unb  bcn  ^VL\ammtn\)an^  unb  bic  SScrfcinbung  bct  SBcttfccgcbcn* 
lachen  baburc^  el^er  einfcl^ctt  (cmcn  fönntcn. 

[161]  Nro.  XXI.    S)cn  13.  SU^ärj.  1772. 

Sottbott. 

AnEnquiry  into  the  general  Effects  of  Heat;  5 
with  observations  on  the  Theories  of  Mixture. 
In  two  Parts,  ülustrated  with  a  Variety  of  Experi- 
ments tending  to  explain  and  deduoe  firom  Frinoiples 
some  of  the  most  common  Appearances  in  Nature, 
-with  an  Appendix  on  the  form  and  use  of  the  prin-  lo 
cipal  Vessels  containing  the  Subjects  on  which  the 
Effects  of  Heat  and  Mixture  are  to  be  produced.  8. 
2  S.    Nourse,  1770. 

3n  bicfcr  Unterfud^ung,  über  bic  verborgene  $ifee,  pnben 
töir  tief  SBal^reö   unb   \)itx  unb   ba  neue  äu^ftd^ten.    3)er  is 
^utor  fd^reifct  biefe  Seobad^tungen   bem   2).  Stacf   ^rof. 
t)et  (Sl^emie  ju  Sbinburgl^  ju.     @r  glaubt,  bag  bie  Siöxpex 
«inen  getoiffen  ®rab  üon  $i^c  öerfd^Iucfen,  ber  toerborgen  unb 
itnbeobad^tet    in    getoiffen  Umftänben  bleibt;    unb  baß   bie 
flügige  Körper   einen  großen  Il^eil  biefer  \)erborgnen  $ifte  20 
«nt^Iten,  bie,  toenn  fie  anif  nid^t  gteid^  merHic^  toürft,  b.  i. 
t)on  einem  Söxptx  3um  anbern  übergel^t,  bod^  bie  glüfftgfeit 
jtttoegebringt,   ober  unter^It.     ffir  hd^avOfitt,  baß  bie  \)er« 
fcorgene  $ifee  niemals   i)erfc^toinbet,   ober  il^ren  Sinfluß  gu 
<Sr]^attung  ber  gfüßigfeit  oerlicl^ret,  biö   bie  Ääfte  fo  fe]^r25 
t>ie  Ober^anb  l^at,  baß  [162]  fie  baö  gfuibum  gum  ©efrier« 
^)unft   bringt;   baß   fie  atöbann  nad^  unb  nad^  »erfd^toinbet, 
fonflen  toürbe  ber   flüßige  Äörper   auf  einmal  in  Siö  )oer- 
toonbelt  toerben ;  toeld^e^  aber  nic^t  gefd^iel^t,  inbem  bie  ^ä(te 
immer  nac^  unb  nac^  toäd^fl,  unb  loon  langer  S)auer  i%  el^e  so 
taö  Sluibum  eine  folibe  ©eftalt  annimmt. 

3)ie  Slbforj)tion  ber  oerborgenen  ^ifte  fielet  man  aud^  bei^ 
t>em  Übergang  eine^  foliben  Äörj)er«  in  einen  flüßigen,  tote 
<gi^  gu  SBaffer.    ^ier  toirb  eine  fel^r  große  Ouantität  $ifte 
-obforbirt,  el^e  ba^  6i3  gu  fc^melgen  anfängt^  eine  mel^r  benn  35 
J^irilönglic^e  Quantität,  um  bie  3^em})eratur  über  ben  ©efrier^^ 


136  n^r.^    -M 
[Nro.  21- 

pnnh  ju  bringen,  tocnn  bic  alfo  afcforbirte  $ifec  mcrftid^ 
»ürftc,  ober  bnr<i^  einen  Sl^ermometer  fönnte  abgemeffcn 
toerbcn.  SBaö  toirb  benn  an^  biefer  großen  Portion  $i^e^ 
bie  untäugbar  in  ba^  @id  übergegangen   ifi?    ®ie   ift   t>om 

5  Si^  abforbirt ,  unb  liegt  unmer!tid^er  toeife  in  il^m  üerftedt 

Sr  fragt  femer :  nac^  einem  flrengen  Srofl  toirb  ba«  SBetter 

gemeinigtid^  fel^t  toarm ;  Xöol^er  fommt  e^,  bag  baö  ffii^,  ba^ 

ber  $i^e  ber  8nft  anögefeftt  ift,  nid^t  fogtei(]^  fd^metjt?  Unb 

toamm  bleibt  e^  nod^  in  langen  ©tücfen  über  ber  Srbe  liegen? 

10  Untcrfnd^t  man  eö  mit  bem  S^l^ermometer,  fo  toirb  man  finben^^ 
ba§  jebe^  ©tücf  bi«  anf  ben  ©efrierpnnft  abgefül^tt  iji.  STOan 
fann  nic^t  (ängnen,  baß  e«  \)on  ber  $i§e  afpcirt  toirb,  fte 
hjirb  aber  nid^t  fid^tbar;  a(fo  toirb  fte  öom  Giö  Derfd^fncft 
unb  bleibt   verborgen.     Slud^   be^  ben  Eingruben  müßte  e^ 

15  aller  SJorfid^t  ol^ngead^tet  bod^  fd^metjen,  toenn  alle  ^ifte,. 
bie  e^  annimmt,  merftid^  toürlte ;  aDein  bad  gefd^iel^t  nid^t,. 
fonbern  fie  bleibt  abforbirt  \)erborgen,  unb  l^at  feine  Sircu* 
iation.  golgenbeö  Sjjjeriment  entfc^cibet.  3fn  ein  ®efäß^ 
iDarb  SBaffer  gefegt,  ba^  bi^  gum  ©efricrpunft  abgefüllt  Xöor,. 

20  in  ein  anber^  6i3.  3n  ber  erjlen  l^alben  ©tunbe  fanb  man 
bie  [163]  aSeränberung  ber  SBärme  in  bem  ®efäg  mit  SBaffer,. 
fo  batb  e«  in  bie  »arme  ©tube  gebrad^t  »urbe,  7.  8.  ®rab 
über  bem  ©efrierpunft :  in  bem  (Si^  bcmerfte  man  nid^t«,, 
auffer  baß  eö  ein  toenig  gefc^moljen  xoar,  unb  baö,  toa^  ge» 

25  fc^molgen  toar,  fanb  man  burd^  ba3  Sii^ermometer  eben  fo« 
fatt  toie  ba«  Si«.  @o  l^iengen  bie  ©efäße  IIV2  ©tunbe 
biö  baö  Siö  gang  gefd^motgen  toar.  2)a  nun  {ebeö  ®efd& 
öon  ber  SBärme  be^  3^mmer«,  in  bie  e^  xoar  gefefet  xoorben^ 
ol^ngefel^r  7  ®rab  $i^e  jebe  l^atbe  ©tunbe  annal^m,   fo  xft 

BotlaXf  baß  ba^  ®efäß  mit  ©^  am  Snbe  ber  IIV2  ©tunbe 
über  140  ®rab  $t^e  angenommen  l^abe;  ober  bie  Ouantität 
»Ott  ©ifee,  bie  in  ba^  ®efäß  fibergieng,  mujie  tt>ä](;renber 
3eit  gu  biefer  ermetbeten  Sngal^I  üon  ®raben  geftiegen  fe^u. 
Slber  biefe  $i^e  toürfte  ntd^t  ittf  ber  ©d^metgung  bed  (Sife^f 

85  benn  fonfieu  ^tte  ed  fid^  eben  fo  gut,  lote  bet^m  Saffer  in 
ber  erjieu  l^o/tben  ©tunbe  geigen  muffen,  ba  bie  7.  8.  ®tab 
$i^  in  bad  (Sid  getreten   waren;   fonbern  biefe  SBürtung 


Nro.  21]  ^^^ 

jetgte  fid^  nt^t  cl^cr,  atö  am  Snbc  bcr  23  l^attcn  ©tunbeti, 
toaxm  etP  140  @rab  ^i^e  unb  'brütet  naöüf  unb  na^  in 
btefc  ©uBpanj  ütcrgcgangcn  iDarcn.  3)tc[c  §i§c  toürftc 
atfo  ntd^t  metftid^,  fonbcm  fic  toar  öcrtorgcn  unb  aBfortttt. 

a)f an  fönntc  bcn  Sintontf  mad^cn :  ba§  btc  butd^  bic  ?uft  & 
mttgetl^ctttc  §i§c  nid^t  in  baö  @tö  einbringe,  fonbern  bon  il^r 
jurüdt  gefloffctt  toetbc :  aber,  baö  fann  nid^t  fet^n.   ®enn  »enn 
man  eine  Quantität  toarm  SBaffer  auf  ba^  6iö  fd^öttet,   fo 
fd^metjt  biefe  ©ubflanj  gctoiffermagen  augcnbüdfüd^,  ol^nc  im 
geringPen  bie  §i^e  jurüdf  ju  jlogen,  bie  eö  eingune^men  ge*  lo 
nötl^igt  toirb.    S)UTd^  biefe  Sl^eoric  erftärt  fid^  aud^  baö  Sj*« 
periment   bcr  fünptic^en  Säfte  an^  ©d^neetöaffer  unb  ©alj. 
SBcnn  biefe  6et)ben  ©ubflanjen  gemifd^t  toerben,  fo  toirb  btc 
merftid^e  ^ätte  gur  berborgenen,   ba^er   mu§   bie  ÜKifd^ung 
nun  mer!(id^  [164]  fätter  fd^einen ;  ju  gteid^er  3^it  toürft  bie  i6> 
verborgne  §i§e  getoöl^ntic^er   »eife  unb   l^ätt   bie  ÜWifd^nng 
flöfPö»   ^i^  fic^  fottflen  gur  ßonfoübation  neigte.     Um  mid^ 
t)om  ®afet)n  ber   berborgencn  §t§e   Bei)  gtuibiö,  bie   fd^on 
ben  ^un!t  ber  @t)a})oration   erretd^t  ^6en,   ju  ütergeugen, 
t^u  ic^  eine  geringe  Quantität  SBajfer  in  eine  mit  Äorf  fejl  2a 
jugemad^te  '^pl^iote,  fefee  pe  in  ben  l^eißen  ©anb,  fogCeid^ 
bringe   ic^   fie  berfc^iebenc  ®rabe   über  ben  ©iebung^punft. 
3)er  S)ampf,  ber  pd^  ergebt,  l^at  feine  ?uft,  unb  nad^bem  id^ 
getoartet  bid  id^  glauben  fann,  ba§  aUed  äBa^er  in  SDam))f 
aufgelöst  ift,  nel^me  td^  ben  ©toj)fett  toeg,   in  Hoffnung  bag  25- 
nun  baö  ©anje  öerfd^toinben,  unb  in  3)am})f  »erbe  öertoanbett, 
unb  mit  @etoa(t  an^  ber  ^l^iote  gesoffen  »erben.    3)iefeö 
gefd^iel^t   aber   nid^t     9?immt   man  ben  3Ked^anifd^en  ©rudt 
tt)cg,    fo    erfolgt    ein   Sod^en  unb   eine  l^eftige  S3etoegung 
be^    SBafferö ,    »ä^renb    »etd^er    ein    Sl^eil    biefe«  gfuibt  »o 
mit  einer  Quantität  S)ampf  ju  ber  ^l^iole  heraustritt.    S)a« 
überbtiebcne  SBaffer  fmft  jum  ©iebttng«j)unft  jurüdf,   ob  e« 
gleid^  jubor  loeit  barüber  geßanben  l^atte.    SEBaS  lourbe  nun 
auö  biefer  Quantität  $t|e?  SBurbe  fte  annil^iilirt?   (£ö  fc^eint 
nic^t  in  bem  SBaffer,  ob  c«  gteid^  bie  STOinute  juüor  merflid^  85 
in  baffctbe  toütfte,  in  bem  eö  ben  Liquor  in  bem  S^l^ermo* 
meter   berfd^iebene  ®rabe    über   ben  ©iebungö^junft  erl^ob. 


/^^^  [Nro.  21. 

SDtcfc  merfßci^c  ^t§c  toirb  in  öerbotgenc  üettöonbctt,  unb  ob 
flc  QUidcf  nic^t  me^r  mcrfCuJ^  ju  würfen  fd^ctnt,  fo  bleibt  fie 
'toä)  in  bem  SBaffer.     golgenbeö  Sjrperiment  entfd^eibet. 
@tne   groge  Ouantttät   SEBaffer    tottb   in   bie   Machina 

J5  Papiniana  getl^an,  einem  l^eftigen  geuer  aufgefegt,  unb  aö« 
balb  entfielet  eine  SBdrme  löon  300  (Stab  übet  bem  ©iebungö« 
))unft.  9?a^bem  ic^  lange  ben  3)am))f  in  biefer  n)ad^fenben 
§i§e  eingefd^Ioffen,  urt^eiCte  id^,  ba§,  »ann  id^  bie  ?uft  gu- 
tieße,  bie  gange  SDiaffe  S35affer  augenbtidttid^  üetbünjlen  t»ütbe. 

10  %Ux  [165]  ic^  betrog  mid^,  obgteic^^  ba  x(i)  ben  S)ru({  toeg« 
t^at,  eine  Ouantität  ^amp\  }u  )>erf(6iebenenma(en  gegen  bie 
jDede  beö  3^^*"^^^  ^'t  Ungeftüm  fprü|te;  fo  blieb  bod^  be^ 
tt)eitem  ber  größere  2^^ei(  SBaffer  im  ®efä§  jttrüdt,  unb  baö, 
toa^  übrig  blieb,  fun!  fogteid^  jum  @iebungd))unft  jurüd,  bad 

lö  ip  300  ®rab  niebrigcr,  aU  eö  flanb ,  el^e  man  ben  ®rudf 
wegtrat,  biefe  §i§e  mu§  juüerpd^ttic^  öom  SBaffer  abforbirt, 
unb  au^  i^ret  merlKd^en  unb  fid^tbaren  Sonn  in  eine  üer« 
borgne  fe^n  ))ern)anbelt  loorben;  bann  nid^td  anbete  l^ätte 
eine  fo  augenbticfUd^e  ä$eränberung  ]^er))orbringen  fönnen. 

Hit   $nnit  ittbtn^stft^lt^tt  nnftv3  l^trrn  Stfu 

€\ivitti  nni^  Ux  Mt^^nnng  atnü  t\mv  unseinrungennt 

fittxmmit  fiiUr  vier  (Sviiiig^lUn  nttmorftn  90«  D«  Solf  nun 

^ritbrii^  iBulirlit^  gelintittt  littr  <B*  C*  iBrdtkoiif  unli 

«5     So^n  1772*  88«  S*  8* 

©er  ältere  §r.  S).  S.  liefert  unö  l^ier  eine  Harmonie 
ber  öier  ßoangeliften ,  »eld^e  toir,  i^rcr  ©rünblid^feit  unb 
gebrungnen  Äürje  wegen,  allen  ?iebl^abem  ber  ©c^riftauö» 
legung  mit  red^t   empfehlen  fönnen, 2)er  $r.  SSerf. 

so  l^at  feine  arbeit  üornel^mlid^  für  bie  8ei^)jiger  Sated^eten  be» 
pimmt,  toddcft  Auftrag  l^aben,  in  i^ren  Slad^mittagöprebigten 
bie  Seben^gefc^id^te  3efu  in  l^armonifd^er  Drbnung  mit  Ser» 
gleic^ung  aller  mx  Soangeliflen  üorjutragen.  @in  3nfUtut, 
toeld^eö  töir  an  mel^reren  Orten  eingeführt  gu  fel^ien  toünfd^ten, 

35  wo  nod^  mit  l^eiliger  @infalt  über  bie  lieben  @))angelien  unb 
@))ifieln  fo  eifrig  al9  über  bie  alten  ^ird^enlieber,   gel^alten 


tt)irb.  SJorjügüci^  'i)at  unö  ©.  6.  btc  ©tcttc  gefallen,  too  ber 
§t.  ®.  ju  bem  bur(^  S^riflum  tjoüferaci^ten  Srtöfungö* 
tDcrf,  nid^t  nur  bie  Segnabigung  fonbern  [166]  auc^ 
bte  Heiligung  ber  äRenfd^en  rechnet  unb  fc(6fl  bie  ©teCie 
Stöm.  8,  3.  4.  alfo  umf(^rei6ct:  „baß  ®ott  S^riflum  in  5 
einer  fünb^ften  SlKenfc^enäl^nnc^en  9?atur,  in  bie  SBeft  ge- 
fenbet  l^at,  um  ber  ©ünbe  »iCfen,  ju  einer  fotogen  S16* 
fd^affung  berfeI6en,  bag  bie  ®erec^tig!eit  bie  baö  ®efefe 
crfobert,  in  un^  erfüllet  »erbe,  baburd^  eben  bie  ®enung« 
t^uung,  bie  er  (S^riflu«)  für  un^  geleiflet  l^at,  auc^  inio 
unö  üollenbet,  »erben  muß  :c.''  Wud^  barinnen  l^at 
ber  $r.  ®.  unfern  völligen  »e^fatt,  baß  er  ba«  31.  X.  für 
ntifetid^er  al9  ba^  atte,  unb  bie  ?efung  unb  (£rf(örung  be« 
erlern  für  unfere  ^AUn  braud^barer  erffärt. 

f^ranffurt  am  SRa^n.  15 

mit  WüJjfenf  tin  Bt^anfplti  in  nuj^tbnribtntx ^tbt  nvCl^ 
fünf  auflügen«  M9  htm  fvnni^ftftn  tberfe^t.  8.  9  iBog* 
mit  Mhxäifttftn  Sitrrifttn^  ließet  bt^  htm  Derltger  24  kr* 

Sljelibe,   eine  S35itttöe,   eine  tugenb^fte  S)ame,  giebt 
9?  e  r  t)  i  I  ( e  n ,  einem  armen  SÖäa^fen  an^  ©roßmut^  eine  gfeid^  20 
gute  Srjiel^ung  mit  ©mitten,  i^rer  lod^ter.     ©ie  muffen 
fid^  be^bc  a(^  Sruber  unb  ©d^toefter  anfeilen  unb  lieben  lernen, 
allein  Smilienö   ©d^önl^eit  unb  üorgtigtid^e  (Sigenfd^aften 
machen  batb,  baß  9?  e  r  10  i  U  e  nod^  ettoa^  anberö,  af^  trüber» 
lid^e  ?iebe,   für  fie  fü^It.     5)od^  pe  ift  bie  S^od^ter   feiner  25 
SBo^ltl^äterinn.    SKel^r  brandet  er  nid^t,  um  feine  ?iebe  ju 
tjerbergen.     Unterbeffen  wirb  er  auf  feinen  Steifen  mit  3)a* 
rimant,  einem  Ungtüdfüd^en ,  befannt,  n^etd^em  er  einen 
toid^tigen  ®ienft  teiftet.    Sr  gewinnt  il^n  fel^r  tieb,  unb  nimmt 
il^n  mit  fid^  nad^  ^ariö,  ob  er  i^n  gleid^  nid^t  in  8t  j  e  1  i « so 
feenö  §aufe  feigen  läßt.    Denn  fein  unglüdflid^er  greunb  Witt 
iinbefannt  bleiben ;  er  fefbfl  weiß  weiter  nid^t^  tjon  i^m,  aU  ■ 
t>aß  er  auö  Onbien  fomme,  wo  er  fld^  lange  aufgehalten,  unb 
taß  er  ein  ©c^iff  bon  [167]  bal^er  erwarte,  weld^e^  feine  er* 
toorbene  ateic^t^ümer  mitbringen  fott.    Sljelibe  unb  (Smi^ss 
I  i  e  wijfen  bennod^  etwaö  bon  btefer  gemad^ten  Sefanntfd^aft 


_  INro,  81. 

bcö  SJcröttlc  —  —  $eutc  entbcdtt  nun  auf  cinmät 
3ljcltbc  bct  Smitte,  baß  ftc  il^te  Sod^tet  uid^t  fc^^  ba§ 
il^re  SWuttcr  fcc^  ii)xn  TOeberfunft  gcporben,  uub  t>a%  ji^ 
äCrifl,   il)r  85atcr,  batauf  nad^  Subtcn   begeben,   um  feine 

6  fc^(eci^ten  Umftänben  ju  berbeffem,  ba§  fie  aber  feit  ber  ^At 
feine  9?ad^vic^t  bon  i^m  gehabt  \)ait,  3)iefe  Sntbedung  jct» 
reißt  ßmilienö  $erg  auf  berfc^iebene  Art  8lnt  Snbe 
bleibt  fte  bod^  am  meiften  barauf  Rängen,  baß  fie  il^ren  Sater 
au^finbig  macbm  tDiU.     S)a3u   fann  il^r  9t  erbitte  burc^ 

10  feinen  greunb  bel^ülftid^  fe^n,  ber  fetbfl  in  3nbien  getöefen 

ijl. Snxi,  eö  entbeit  fid^  nun,  baß  3)  a  r  i  m  a  n  t  fetbfl 

ärip  unb  ber  SSater  Smitienö  ijl.  Sr  l^at  aber  eben 
bie  traurige  9?ad^ri(]^t  erl^alten,  baß  ba^  ertoartete  ©d^iff  ber* 
unglörft  ifl,  unb   toitt  toieber  nad^  Onbien.     ®o  fd^töer  e^ 

15  feiner  Soc^ter  toirb,  i^re  Pflegemutter  unb  Sterüitlen  ju 
Dertaffen,  fo  toill  fie  bod^  mit  tl^rem  ?}ater.  9?erbitte, 
ber  nun  gegen  Stjetiben  lein  ©el^eimniß  mel^r  qxl9  feiner 
?iebe  mad^t,  fann  ftd^  eben  fo  n)enig  bcn  @mttien  trennen, 
unb  tDiU  andi  mit     3)ieß  gtoingt  ätjetiben,   eine   neue 

20  (Sntbedfung  }u  tl^un,  baß  nemlid^  -  9t erbitte  i^r  iDal^rer 
®o]^n  fet^.  9!ad^  bem  anflanbtgen  Sermen,  ben  eine  fotd^ 
Sntbedtung  auf  bem  2i^eater  l^erborbringen  muß,  bertangt 
9t  er  bitte  bie  (Sinmifligung  feiner  SKuttcr  ju  einer  SSer* 
binbung  mit  (Smitien.    tt}etibe  mad^t  i^m  ^inbemiffe,. 

25  bie  aber  baburd^  gtüdftid^  gehoben  »werben,  baß  %rifl  burd^ 
eine  jtoe^te  Stad^rid^t  erfährt,  ber  größte  S^^eit  feinei8  5Ser«= 
mögend  fe^  be^  bem  @d^iffbruc^  gerettet  iDorben ;  unb  9t er» 

bitte  unb  (Smttie  toerben  SDtann  unb  grau. 3)er 

¥tan  ifi  gut  angetegt  nnb  l^at  einen  natürtid^en  ®ang.   S)iefe9 

80  ©tüdf  gel^ört  unter  bie  rül^rcnben;  unb  nid^t  unter  bie  titutoir» 
rfil^reU'  [168]  ben,  fonbem  toir  l^aben  ed  toirftid^  nid^t  ol^ne 
@m))ftnbung  tefen  fönnen.  S3et^  ber  SorfteHung  muß  ed  nod^ 
me^r  gett)innen;  toenn  nur  nid^t  mand^e  ©cenen  für  ben 
3ufc^auer  ju  bibactifd^  finb.    3d^  beboure  jjebe  gute  <Btnttni 

35  unb  mcratif c^e  Section ,  )»enn  fie  baju  gebrandet  n^irb ,  um 
un^  in  einem  3)rama  berbrüßtid^  }tt  machen,  ba  fie  an  einem 
anbern  Orte   eine  gute  äBittung  l^ätte  t^n  fönnen.     S)ie 


141 

Nro.  22.]  ^^^ 

Übctfelung  fd^itit,  6i«  auf  einige  Unric^tigfeiten,  ganj  gut 
j«  fc^tt.  SBegen  il^irem  SEBol^lfe^u;  »egeu  mit, 
töegen  »eifern  :c.  ijl  »iber  bie  ©ramatif,  toeil  »egen 
ten  Genitiv  etfoibett.    ©agt  man  ja  bod^  meinettoegen, 

tDeffeuttöegen  :c. SKon   fcbreibt   fefl,  ob  man  6 

gleld^  Se^ung  fd^reifct. ©itien  Sorfc^lag  maci^en 

mo%  l^eigen:  einen  $orfd^tag  tl^un. 

Theorie  du  Luxe,  ou  Traitö  dans  le  quel  on  entre- 
prend  d*etablir  que  le  luxe  est  un  ressort  non  seule-  lo 
ment  utile,  mais  meme  indispensablement  necesaaire 
a  la  prosperite  des  etats  in  8.  1771. 

Srxpi^  begreift  be^  bem  SSetf.  alle  S)inge,  bie  iu  ben 
$änbett  ber  Sött|le  eine  anbete  ©epalt  getoinnen,  unb  bon 
benen  ber  3Renf(i  auffer  ben  fre^mifligen  ^robuftionen  ber  is 
Statur  Oebraud^  macä^t.  SBir  gtauben,  ba§  ber  SScrf.  aud^  in 
biefent  Serftanbe^  nad^  bem  i^nt  ber  9eU)eid  feinet  @a^e^ 
alljuteid^t  toirb,  bie  mit  ber  $olja^  jugefc^nittne  S^ifd^e  unb 
S3(infe  gum  Svacn^  red^nen  mug. 

[169]  Nro.  XXII.    S)cn  17.  aȊra.  1772.  20 

merfuitr  übtv  Btiftihtfptnvif  ^tnlt  unü  Si^rifttn^ 
in  Dergleidiuna  mtt  lim  BvnmMfttftu  Hiilrtern  ber  <$rieitrtn 
nnh  ^^ronioftn.    '&\}txft^t  von  <ifttftnbvivg,    177L    8* 

17   ßß^.  25 

SBir  tDunbem  und  über  bie  ©utl^ergigfeit  bed  $ub(ttum, 
toenn  ed^  n)ie  man  il^m  *fc^on  jugetraut  l^at,  biefe  9t]|ia))fobie 
eined  jungen  3Renfd^en,  ber  fid^  ol^ne  Seruf  an  bie  SJer« 
tl^eibigung  @^afef))eard  toagt,  aU  ein  SOteifterflüdf  aufnel^men 
töirb,  aber  nod^  mel^ir  »unbern  tt)ir  und  über  bie  ®ut»  so 
l^erjigfeit  bed  Sngtänberd,  ber  auftritt,  unb  SJoltairen  eine 
jEl^orl^eit  prebigt  unb  ben  granjofen  ein  ^rgernig.  SQSer 
fielet  nid^t  and  bem  Sitel,  ba§  l^ier  äBaffer  mit  bem  ©ieb 
gefd^öf ft  tt)irb,  unb  baß,  toenn  SJerglcid^ung  je  unnü^e  toar, 
fle  ed  l^ier  ift.    SSoltaire  fud^t  @]^a!efj)ear  täd^erKd^  ju  mad^en,  ss 


^^^  [Nro.  22. 

@r  alber  ^t  fd^on  lange  im  diaii)  bet  Slm))l^tctt^onen  ®t|  unb 
Stimme  tjcrlol^ren ,  toenn  öon  einem  (Sngtänber  unb  einem 
dtityai  bie  SRebe  ift.  SJoItaite  lad^t,  baß  fid^  bie  gange  Station 
ju  einem  ©d^aufpiel  btänge,  »o  ©eifler,  SRafenbe,  C)ejren,  gecn 

5  unb  Unl^otbe  bie  Slfteur«  fmb.  Sben  biefe«  gaftum  l^ätte 
i^n,  t»enn  er  ^l^itofo^))^  töäre  ober  fe^n  töollte,  anfmerffam 
ma^en  fotten.  Sine  gange  Station,  unb  j»ar  eine  [170]  fotci^e, 
bie  an  ^enntniffen  aller  ärt  e^  mit  a&en  anbern  Stationen 
aufnimmt,  betrügt  fid^  nt^t  in  ber  äBal^it  i^re«  SJergnügenö, 

10  unb  ba^  (i^icanircn  fommt  l^ier  ju  \p'du.  ^ätte  er  bie  Ur* 
fa^en  biefed  attgemetnen  Sl6ergtau6end  an  <Bf)ate\ptax9  @c^ön« 
l^eiten  aufgefud^t,  er  toürbe  fie  ba(b  gefunben  l^aben. 

5)er  Slutor  ift  fcefd^eiben,  unb  fagt  fetbft  t>on  pc^^  ^r  fe^ 
gufrieben,  koenn  e$  i3on  il^m  l^eige,  ba^  anö^  6r  ein  9u4 

15  mel^r  in  ber  guten  ©ad^e  M  großen  ®^fefj)ear  gef(i^rieben 
l^abe.  Sin  Sud^  mel^r  nad^  ^ofe,  SBarburton,  Sol^nfon, 
i^eobafb,  3)obb,  ^anmer,  Upton,  SBarton  unb  Sbtoarbö 
toäre  nid^t  üterfitißig,  toann  er  Seo6ad^tung^geifi  unb  ©effll^t 
genug  l^ätte,  mel^r  gu  feigen  ate  @ie.     ©anj  Unred^t  ^t  er 

20  nie ;  benn  er  öertl^eibigt  bie  ©ad^e  ber  9?atur  unb  ©l^afe» 
fpear«;  äCttein  alle«,  »aö  er  öor Bringt,  ijl  ibm  fo  frembe, 
bie  3been  anbrer  toeig  er  fo  toenig  ju  »erfolgen,  fie  unter 
ben  toal^ren  @ertc^t«j)unft  jufammenjubringen,  baß  er  un« 
mitfd^toi^en  mad^t.     Qr  fängt  oon  Sebäd  S^  an;  (O  U>entt 

25  bod^  35  off u  aufftel^en,  unb  ben  Serfajfer  brüberltd^  umarmen 
fönnte !)  jeigt  unö,  »a«  S)rama  unb  Sj)o«  ifl,  unb  bemon* 
ftrirt  mit  bem  Singer  in  ber  ^öl^e,  baß  hetf  bem  ®rama  bie 
allgemeine  Wbfid^t  aller  S^ittn,  bie  Srreid^ung  getoiffer  mo* 
ralifd^er  Snbgtoedte  burd^  bie  SorfteHung  einer  gabel  getoefen 

80  fe^.  9tad^^er  le^rt  er  unö,  baß  ba«  S)rama  eine  Stad^al^mung 
menfd^lid^cr  ^anblungen  burd^  ^anblung  felbfl  fc^;  fielet  in 
ber  Oliabe  ein  moralifd^e«  ©ebid^t,  ba«  für  ben  ^otitifd^cn 
3ujlanb  öon  Oried^enlanb,  bie  vielfältige  Stegenten  jur  Sin* 
trad^t  ju   ermuntern  aufgefe|t  »orben;  in  ber  Obt^jfee 

85  aber  ein  SBer!  baö  fid^  vor  bie  Sefd^affenl^eit  ber  menfd^lid^en 
S«atur  über^upt  fdl^idfe.  Unb  biefer  C^elb  fid^t  für  ®^afe- 
fpear!   ®egen  Mohairen!    SBir  tibergel^en  bie  uuKuge  äu«*^^ 


Kro.  22.]  ^^*^ 

falle  gegen  bie  granjofen,  bte  er  bo^  fo  gerne  getoinnen 
möiiU,  unb  benen  er  [171]  mit  Slngfl  unb  äRül^c  Utoti%  ba§ 
t^re  S)ramattfc^e  3)id^ter  ni^tö  taugen.     SBir  glauben  aber, 
Jl^caterPtide  für  granjofen  toerben  unb  bürfen  nie  anber^ 
feijn,  afe  pe  ftnb.     5)a«  l^tflorif^e  2)rama  öert^eibigt  er  fr 
n>eittättftig  mit  bem  Sjrem^jet  ber  ©riechen,  unb  üergigt,  bag 
e^  l^ier  barauf  antomme,  ju  erHären,  nid^t,  toarum  ©^afe« 
fpear  öatertänbifc^e  ©efd^id^te  bel^anbett,  fonbern  »anrai  er 
fie  fo  unb  nic^t  anber^  bel^anbelt.    Unb  bann  l^ätte  er  fagen 
ifönnen,  ©]^afefj)ear  fd^rteb  nid^t  für  ?efer  beö  18.  Oa|r*  i(> 
l^unbertg,  fonbern  für  3^f^<^wer  feiner  3^it,  bie  feine 
©efd^ic^te  auf  bem  Sl^eater  annal^men,  aU  toie  fie  fetbfi  ge* 
lefen  l^atten.    SDer  gemeine  9Rann  felbjl  toeibete  bamalö  feine 
Siebe  jum  SBunberbaren  unb  Slnfferorbentttcben  an  ben  tragt» 
fc^en  Segebenl^eiten  be«   SSatertanbö,  unb  biefe  ®ef(^i^tcnifr 
ftanben  neben  feinen  ©ebetbü^em  unb  JRomanen.    alle«  loa« 
auf  bem  Sl^eater  öorgePeUt  tourbe,  e«  mod^te  nun  toa^r  ober 
erbic^tet  fe^n,  muflc  bod^  in  allen  ftcinen  3^8^^  ^i*  ^it^tn 
©efd^td^tcn  unb  Stomanen  übereinflimmen,  unb  biefe«  ift  ber 
®runb ,  n^arum  in  ben  ^aftorat*  ober  Operaflüi en  unfer«  »(^ 
Siid^ter«  im  tragifomifd^en,  unb  l^ifiorifd^tragifd^cn  fo  t>iele 
©cenen  unb  ^erfonen  »orfamen,   bie  un«  übet  jufammen- 
l^ängenb,  überflügig,  r]^aJ)fobtf(]^  ft^einen.    ©ie  toaren  in  ber 
9i]^a^)fobie  ber  Sioöette,  unb  atfo  toäre  bem  3)id^ter  übetge* 
ratl^en  getoefen,  »ann  er  einen  3"Ö  ^^**^  tootten  au«taffcn,  as- 
n>orauf  ba«  SSot!  gej)a6t  l^ätte.    Son  biefem  3^<^»9/  ^^^  f^'» 
Zeitalter  bem  ®i(!^ter  auflegte,  l^ätte  er  au«gel^en  foßen,  mib 
jeigen,  n)ie  er  mitten  unter  biefen  Ätij>})en  ni(!^t  fd^eitert,  loie 
er  ben  §e(ben  j»ar  alle«  ba«  tl^un  tagt,  loa«  il^m  bie  ®e* 
fd^i(^te  öorfagt,  aber  in  feine  ©efmnungen  eine  fo^e  Son«  »o 
fijlenj   JU   legen   oerftel^t,   baß  bie  bem  Slnbtidt  nad^  loiber^« 
ffre^enbe  ^anbtungcn  bod^  an^  einer  Ouette  fließen,     fiurj 
bie  ^arxbm'ci  be«  ®enie«,  ba«,  loie  belj  Seroante«,  alle  9?ar* 
[172]  ren,  gelben  unb  ©d^öpfe  mit  einem  Sntereffe  ju  um* 
f (eiben  »eiß,  ba«  un«  nie  fatt  unb  fd^täfrig  läßt   unb  a(«  35 
©c^öpfcr  au«  Sl^on  ÜKenfd^en  mad^t,  bie  feinem  Silbe  ä^n<         ^ 
lic^  finb.     enblid^  gerät^  er  in  ber  SSertl^eibigung  gafjlaff« 


144 

^^^  [Nro.  22. 

be^  bem  IfienSEl^eil^entid^  bedIV.  unb  bemSl^aratter^ubert^ 
unb  ^öntgd  3o^ann  6e^m  2  ten  Z^Al  auf  ba^^  )»ad  er  (ängfl 
unb  bringcnbcr  ^tte  fagcn  fottcn,  unb  bctd^tet,  bag  @]^afef})ear 
au3   feinen  ©tüdfen  fein  ®emä(be  einer  einjigen  Seibenfc^aft, 

5  feinen  ßl^arafter  be^  Patrioten  unb  ?ie6^ber  u.  f.  w.  l^abc 
mai)m  tooßen.  Sr  burfte  eö  aud^  nid^t  im  ^ijiorifci^tragif^en; 
benn  alle  3Rül^e  unb  ^unß  ben  knoten  gu  fd^ürjen  unb  gu 
löfen,  atte  Situation,  bie  er  für  biefeö  fein  äbftraftum  jn« 
gefd^nitten  l^ätte,   iDären  üerlol^ren  geioefen,  n>ann  bet^  ben 

10  Sinmat  befannten  Stamen  unb  ®ef(i^i(!^te  eine  älnefbote  für 
ben  3wf^^wer  toäre  gu  @runb  gegangen.  Ätte  SBcrfe  <S]^afe= 
\pcax^  ftnb  ba^er  fliegenbe  93tätter  mx^  bem  grogen  93ud^e 
ber  9!atur,  S^ronifen  unb  Snnaten  bed  menfd^Iid^en  ^ergen^, 
aber  feine  S^ugenbtel^ren  in  $a)>itet  gebrad^t  unb  burd^  rebenbe 

15  (S^em))et  erläutert. 

Über  bie  $e^en  unb  ©eifier  ®^afef))eard  ift  ber  $roceg 
fd^on  gu  taug  gefül^rt  toorben,  aU  bag  koir  und  \>abtti  auf« 
galten  bürften  —  —  aber  bem  Serfaffer  fie^t  man  eö 
an,  bag  fte  i^m  ittf  aller  il^rer  Sertl^ibigung,  bod^  noii 

20  ben  erfien  @d^red(en  abguj[agen  l^aben.  Se^  Snal^ftmng  bed 
Dii^o  unb  Sinna  bed  ScmeiQe  toirb  bem  t^rangofen,  mit 
gleichem  3)taag  vergolten.  Sßad  ber  Serf.  gu  Sertl^eibtgung 
t)on  @l(fafef))eard  Säfar  fagt,  fd^eint  und  aud^  nid^t  gang 
rid^tig.    (Sr  gtaubt,  ®^afef))ear  l^abe  Srutud  gum  ^(ben  bed 

25®tüdfd  mad^en  )»olIen,  bedn>egen  fe^  Säfar  gu  fiolg.  (Säfar 
ip  »)ie  er  fe^n  fott.  @in  SKenfd^,  ber  10  3a^r  fang  Stetig^ 
feit  genug  l^at,  auf  einen  eingigen  @nbg)»edf  gu  arbeiten,  unb 
biefen  @nbgtoed!  ba^in  audfü^rt,  t>a%  er  fid^  eine  ^one  burd^ 
bie  [173]  g^re^^eit  unb   bie  9tu^e  bed  SSaterlanbd   unb  ber 

80  SQSett  erfauft,  ber  barf  ©efinnungen  äuffern,  bie  ©totg  atl^men; 
allein  ©röße  ber  ©eete  toirb  man  nie  in  biefem  ©efd^öpf 
©l^afefpeard  löerfenncn,  toer  pe  gu  füllten  tjermögcnb  ift. 
Übrigens  geigt  ftd^  aud^  ^ier,  toad  toir  oben  üon  ben  dioüeden 
gefagt  l^aben,  unb  ©l^afefpear,  toie  ber  SSerf.  felbjien  bemerft, 

85  folgt  ©d^ritt  öor  ©d^ritt  bem  ^tutarc^.  SBir  ^ben  fd^on 
fo  öiele  mit  Slnmerfungen  unb  Serbefferungen  l^craudgegebene 
Sngfifd^e  SBerfe,  fo  öiete  5ludgüge  allgemeiner  ffiettgefd^id^te 


Nro.  22.] 

at.  bergt.  Selten  aUx  fällt  e^  unö  ein  auf  eignem  ©tunb 
unb  Sobcn  ju  pelzen.  SBäre  ntd^t  §etr  @6ert  unb  öiettei^t 
$ett  Sf(^en6urg  fetbp  im  ©tanbe,  auf  »enigen  Sogen  ju 
fagen,  »aö  biefer  (Sngtänber  ^(6  toal^r  unb  fatt  gefagt,  unb 
ntd^t  gefagt  l^at?  s 

Saufanne. 

Hippocratis  opera.  Tomi  IV.  praefatus  est  Alber- 
tus de  Haller.  Sumptibus  Franc.  Grasset  et  So- 
cior.    1771. 

3Ran  t»ei§,  baß   bet  $err  tjon  ^aller  bie  ättejlen  lo 
mebicinifci^en  ©d^riftftetter  nad^  unb  na^  ^erau^jugeben  toitten^ 
ift,  unb  ba§  el^eften«  »  r  e  t  ä  u  ö  folgt.    5IRit  ben  SBetfen  be« 
§ifpo!rateö   ma^t   et   l^ier  ben  Anfang.     St  tl^eilt  fie 
in  bie  toal^ren,  ungeioiffen  unb  untetgef^obenen  Sü^er  ein. 
Sene  cntl^ätt  ber  erfle,  biefe  bet  gioeijte  unb  britte,  unb  bie  is 
leitete  ber  tjierte  SSanb  in  ftd^.    Se^  ][cbem  Sud^e,  baö  toieber 
in  befonbre  Äapitet  abgetl^eitt  ifl,   gel^t  eine  flcine  SSortebe, 
bie  fo  iool^t  ben  3n^lt  beö  SuÄ«  ü6et]|iau|)t  in  fid^  begreift, 
ate  auij  fonft  nod^  üerf^iebene  Stinnetungen  mai^t,  löotauö. 
Über  jebem  Äapitct  aber  fielet  ber  befonbre  Onl^att  beffetben.  20 
g^  iji   gu   toeitläuftig  bie  Sudler  jebe«  Sanbeö   namenttid^ 
nad^  ber  SReil^e,  wie  fie  §err  t).  §.  getoä^tt  [174]  l^at,  l^er* 
gufe|cn,  aber  gu  erinnern  ift  e«,  ba§  pe  l^ier  in  einer  anbern 
nnb  neuen  Orbnung   erfc^einen.     ßigentlid^  l^at  §err  t).  $. 
nur  eine  Sateinifd^e  SSerfion  tiefem  »ollen,  jenen  ärjten  ju  25 
lieb,  bie  ba^  Oried^ifd^e  nid^t  üerj^el^en,  unb  bod^  gerne  ben 
§ij)})o!rateö   tefen  möd^ten.     Ob  biefe  Stbfid^t  toirftid^  burc^ 
bie  neue  Sluögabe  errcid^t  »erbe,   nimmt  fid^  ber  SRecenfent 
bie  Srfaubnig  gegen  ben  großen  SDtann  ju  gtt)cifeln.     Srgte, 
bie   baö  ©ried^ifd^e   nid^t  öerftel^en ,  üerjlel^en  auc^ ,   loenige  30 
Sudler  M  §ipJ)o!rate3  aufgenommen,   gar  feiten,   toaö 
bie  biöl^erigen  Überfeger   fagen  tootten.    3^r  Satein  ift  meift 
gu   gegtoungen,   oft  alljugried^ifdb.     Sine    neue   Überfettung 
aber   ju    liefern,  l^at  §err  t>.  §.  ntd^t  3Ruffe  genug;   be^ 
ttetdber   man   fretjlid^   t)on   il^m   eine   ganj  ijerftänblid^e  unb  35 
totttommene  erioarten  fönnte.     On  ber  SSorrebe  jum  t?ierten 
Sanbe  fagt  §err  ü.  ^.  nod^,  baß  er  be^j  ber  Sorreftur  ber 

Litteraturdenkmale  des  18.  Jahrhunderts.    7.  10 


[Nro.  W. 

Sogen,  einige  SBörter  feiner  jum  ©runbe  gelegten  Setflon, 
burc^  anbete,  bie  bie  ©ad^e  beffcr  auöbrudften,  gegeben  l^Sttc; 
nnt  fagt  er  nid^t,  »aö  bieg  für  eine  SSerfion  fetj.  3)er 
SRecenfent  l^at  »erfd^tebene  burd^geBIättert,  unb  gefunben,  tfCL% 

6  eö  beö  ßl^arteriu«  feine  fe^,  babe^  bemerft,  ba§  bie  im 
Sl^arterinö  mit  anberer  ©c^rift  gebmdften  SBörter  unb 
9tebendarten  meift  abgeänbert  toorben.  S)em  fet)  n)ie  i^m 
»otte,  fo  Derbient  $err  ö.  §.  nid^t  fowol^I  öon  benen  ärjten, 
bie  fld^  mit  (ateinifd^en  Serfionen  filmmertid^  bel^etfen  muffen^ 

10  a(«  üietmel^r  öon  benjenigen,  bie  and^  ben  griec^ifc^en  Xqt 
(efen  fönnen,  für  feine  neue  Aufgabe  üielen  S)an!:  iM>r« 
ne^müd^  belegen  tt>tH  fie  correct,  bequem,  abgetl^eift,  unb 
mit  bem  Sn^tt  jebe«  S3uc^«  unb  Äaj)itete  »erfe^en  i(l.  gür 
ärgte  enblic^,  bie  fiubieren,  ifi  biefe^  Sud^,  toegen  ber  nod^ 

15  nac^fotgenben  ©c^riftfieUer  nid^t  lool^t  ju  entbehren. 

[176]  «ttgftiurg. 

DU  D0rre i|un0^  t in  Ct^rgeliiitrt^  von  6ußii]i  ;3Cboi)r1i 
nnn  ;3Cmnnn^  177L    3V4  ^H- 
S)er  SSerfaffer  eineö  j)]^iIofo})]^ifd^en  Sel^rgebic^tiS  ^t  jtt)o 

20  ^flid^ten  auf  fid^.  (Sr  mu§  ^l^ifofoj)]^,  er  mug  3)id^ter  frtjn. 
Se^be«  öermiffen  t»ir  am  $m.  SJerfaffer.  (Sr  ift  nid^t 
^^ilofo))^;  benn  aUe  feine  ^etoeife  grünben  f!d^  btüd  auf 
eine  l^^pot^etifd^e  3nbuction,  unb  fagen  mel^r  nid^t,  ate  tt>a^ 
l^unbertmal   fd^on  gefagt  »orben  ift:    Sr  ip  nid^t  3)td^ter; 

25  benn  ba^  mec^anifd^e  ber  ^oefte  mad^t  ben  S)id^ter  nod^  nid^t 
auö.  (Sinen  reinen  fließenben  SJer^  ju  fd^reiben,  unb  anäf 
biefeö  tl;ut  ber  SSerfaffer  nid^t  immer,  einen  reinen  SSerö  ju 
fc^reibcn,  fagen  toir,  ift  ^eat  ju  Sag  fein  SSerbienfi.  S)er 
@influ6  be«  ©enieö  bered^tigt   attein^^  gu  bem  e^rtoürbigen 

80  miöbraudbten  9?amen  eine«  3)id^ter^.  Überbiefe^  ^at  auäi  ber 
SJerf.  feinen  ©egenflanb  nod^  gar  nid^t  burd^bad^t.  Sr  fe|t 
ber  ?^orfic^t  bloö  ben  3"M  entgegen.  So  ftel^ien  aber  nod^ 
anbere  ®inge  im  SQSege,  bie  ol^ne  Offenbal^rung  immer  ein 
JRdt^f et  geblieben  toären.  5Ricmanb  toürbe  e«  bem  SSerfaffer  üBet 

85  genommen  l^aben,  toenn  er  au^  ber  Offenbal^rung,  bie  Sötfcn 
ber  SJemunft  ergänjt,  au^  tl^r  bie  ?e^re  ber  SJorfel^ung  mit 


147 

il^eit  M  ÜRcnfd^cn  tjctcintgt,  unb  au«  tl^r  btc  §^0« 
ti  bcm  ^atum  crfäutett  ^ättc.  SBcnn  man  ft(!^cr 
a§  jcbct  Scfer  Scrflanb  genug  l^ättc,  bcn  ©etjl  ju 
in  »etc^cm  ei»  ©d^tififtcUcr  fti^rctbt^  fo  fönntc  ein 
on  ®enic  fotd^e  ©cgenftänDc  Mo«  aC«  $]^t(ofc})l^  bc*  5 

unb  in  bicfcr  ©cflalt,  fid^  in  ben  ©ränjcn  ber 
icn  SScTuunft  oft  einen  ®cei)ticifmu«  erfaufcen ;  abet^ 
gctoo^nt  iji,  ben  ©d^riftfieller  nid^t  nad^  ber  ^erfon 
leiten  bie  et  annimmt,  fonbetn  nad^  berjenigen  toetd^e 
td^  auf  ftd^  l^at ;  ba  man  gtaubt,  koer  auf  bem  lo 
©capin  xft,  feij  ©capin  im  ganjen  Seben;  fo  Ta=» 
id^  feinem  ©id^ter,  in  bem  SRantel  be«  ^]^i(ofo)>]^en 
en,  beffen  Söd^er  fo  t>ie(en  ärgerlid^  an  bcnjenigen 
einen  bejfetn  SWantef  ^abcn,  unb  il^in  au«  Saprice 
le  ©tunben  bon  fid^  legen,  um  ju  fel^ien,  »ie  fte  ber  i5 
Reibet,  unb  toie  loeit  er  il^nen  reid^t. 

Bresben  unb  Seifijtg. 

bnlus.  t^htx  nt^n  htv  ititbt  inm  Duttr- 
\   ßti^  30tlfinn  Kit«  (Striata  Winttt  unl»  Sol^n,  1771« 

S.  20 

©d}u(d^rie,  bie  ol^ngead^tet  fie  nur  bre^  unb  einen 
Jo^en  beträgt,  bo(^  jum  ®urd^(efen  biet  gu  taug  ift. 
^ten  inbeffen  be^  il^rem  Änbfidf,  ba  t»ir  fallen  ba§ 
lebrudtt  toar,  unb  eine  fauberc  SSignette  ^tte,  toic 
:  Otiüet,  toann   er  mit  atlem  feinem  Snt^uftafmu«  25 

©d^önl^eiten  ber  Sitten,  bie  SDicnge  3D?enfd^en  ju 
ted^ten  Sragöbie  fiürgen  fa^e:    Cela  ne  fait  point 

ä  personne.  [ 

l 

^ranffttft  am  SRol^n. 

ein   Singfiiiei    In  tinem    ;3Cuf|tt9e*    ^m  beut  so 
fiftkftn  übtxft^tf  unb  non  Um  'Übtvftiitr  felbß  l^tvtiu»' 
tt.   1772.  8*  4  iBo0«  8.  4  mütUt  mit  Mviflx,  mit 
Ifüftn  SitrrtfUn^  hüfttt  btij  htm  ^nUatv  24  hv.  l 

eine  rtil^renbfetjnfotlenbe  Operette!     SWan  mu§  fte  ! 

en   ober  l^ören ;   im  Sefen  ^t  pe  toenig  ober  gar  35 

10* 


II 


\ 


^  [Nro.  28. 

fein  SJerbicnft.  ®tcfc  Ütetfc^ung  empfiehlt  fici^  baburc]^,  ba§ 
bic  ÜWufi!  bc3  Ouatuorö  tet^gcfügt  ift,  »etd^c«  fo  fc^r  fcc- 
tounbctt  unb  öon  fo  manchem  jungen  ^erm  getttttcrt  t»or* 
ben/unb  toetd^eö  getotg  bem  teutfc^en  Xtpc  fein  ®tüd  nid^t 

53U  banfen  l^at.  @^  tl^ut  mir,  jum  (S^em^et,  um  gebadeten 
jungen  ^errn,  ber  unfireittg  i3ie(  delicatesse  de  Sentiment 
^akn  wirb,  fel^r  teib,  tocnn  et  fingen  muß:   ©e^  freunb» 

Ixäl  unb  ge^  i^m  an  bte  ^anb ©ei^  nur  nxiit 

farg ®enau  unb  tid^tig Setrflge  ni(^t 

10  ©e^  niemals  ftüd^tig  :c. 

[177]  Nro.  XXIU.   a)en  20.  a»öra.  1772. 

^amiutg. 

93obe  k)ertegt:   ;3CnleUun0  inm  iStfprütl^  übtv  litt  Ht- 

ligt0n^  tn  kurftn  SSi^tn^  li^r^nberidi  |ur  Knttrnrtifnng  ber 

15     Sugenb^  von  Sulitti^  (Su^nti  ;3Ciliertt^  179  Seiten  8. 

n^li^  einem  ;3Cnt|nn9  unter  bem  bef^nbern  9:itei:  3*  (6.  ;^. 

Ce^ren  ber  tieit9i0n«    ^me^ter  Q:^eil:  (Sine  Snmm- 

lttn0  von  Sdirift^eiien^  meiitre  benfelben  tl^eilidi  lur  (Sr- 

iänterung  t^tiiii  fnx  iBe^tignng  bientn«    111*  Seitem 

20        3n  ber  Sorrebe  biefer  tefen^würbigen  ©(!^rift  Hagt  §.  81. 

mit  ated^t  über  ben  SSerfatt  beö  S^rijlentl^um«,  öfcer  Sautig* 

feit  in  ber  Stefigion,  unb  befonber«  über  ben  erpaunenben 

Setd^tftnn   unb   bie  ©id^erl^eit,  mit  toetd^er  bie  S^rijien  in 

allen  ©täuben  fid^  ber  ^errfd^aft  il^rer  Seibenfd^aften  unter« 

25  toerfen,  unb  babe^  bod^  ber  öon  S^^riflo  üerl^eigenen  ©eelig* 

feit   fid^   getröflen;    unb   er  ifl    barin   ber   5IRe^nung,    bie 

$r.  ^.  93a^rbt   in   feinen  Sorfd^tägen  geäußert  l^at, 

bag  bic  Ouette  biefe^  SJerberbenö  üomel^müd^  in  bem  SKangef 

eineö    guten   Unterrid^tö    in   ber  JRetigion  ju  fud^en   fe^. 

30  aRan  unterrid^tet  bie  Äinber  öon  SBal^rl^eiten,  bie  jie  nid^t 

öerfiel^en,  unb  man  begnügt  [x^,  i^nen  gormutn  be^jubringen, 

bie   avi^  baö  ßerj   feinen  ©nbrudt  mad^en.     ®aö   gilt  üon 

[178]  bem  Unter rid^t  ber  ©deuten,   aber  aud^  öon  bem,  ber 

ou^  acabemifc^en  ?ebrbüd^em  gefd^öj)ft  t»irb. Sefonber« 

85  toirb   bie  Seigre   öon  ®ott  unb  -Sefu  Sl^ripo  mel^r  geleiert, 
ate  für  bie  Sefferung   beö  $ergen3  braud^bar,  vorgetragen. 


Nro.  23.]  ._li^L_ 

3)tc  beutlid^cn  SScgriffe  Don  bcm,  toa^  ein  Wlm^dj  t^un  mu§, 
um  nac^  bcn  gorbcrungen  bc«  Süanflcttt  felig  ju  »erben, 
»erben  faft  gänglic^  »ernac^^tägiget.  ®ie  große  iJrage :  S38  i  e 
muß  id^  eö  anfangen,  »enn  id^  tjon  meinen  geistern  unb 
Seibenfd^aften  mic^  (oöarbeiten  unb  ein  guter  SKenfcl^  unb  5 
'cl6)Ux  Sl^rifl  »erben  »itt?  HeiBt  immer  un6eant»ortet.  ^nif 
fel^It  cö,  befonberö  in  bem  jugeubtic^en  Unterrtd^te  axi  ber 
nötl^igen  @r!tärung  ber  biMifd^en  ©efd^id^te,  »ie  fern  man 
burd^  fle  jur  ÜSerjeugung  in  ber  SBa^r^eit  ber  ^rifllic^en 
Steligion  gefül^rt  toirb.  Onöbefonbere  mangelt  eine  gute  lo 
3lu5»a^l  be»eifenber  ©c^riftjietten,  fo  ba§  ber  Se^rling  in 
ben  3a^ren  ber  3teifc  oft  in  bic  Serfud^ung  !ommt,  nid^t^ 
mel^r  ju  glauben,  »eil  er  fielet,  baß  i^m  in  ben  »id^tigften 
5)ingen,  untaugtid^e  93c»elfe  »aren  aufgebrungen  »orben. 
gemer  »ermißt  man  burd^gängig  eine  bequeme  Orbnung  beö  is 
^ortrag^,  nad^  »etd^er  man  t)on  bem  Seid^ten  jum  (Sd^»erertt 
fortfd^reitet ;  unb  bal^er  mit  ben  Seigren  ber  natürlichen 
äieligion  ben  Slnfang  mad^t.  (Snblic^  giebt  aud^  bie  cated^etifd^e 
äWetl^obe  ber  meiften  Je^rbüd^cr  für  Äinber  in  §rag  unb 
Slnttoort  nur  attjuoft  ©etegenl^eit,  baß  bie  SRetigion  ein  un^^  20 

braud^bare^  SlKemorien»erf  »irb. $r.  ä.  i^at  beÖ»egen 

bie  SSerfud^e  gur  SJerbefferungbe^Sel^röortrag^, 
bie  fd^on   mand^e  »ürbtge  SRanner  ge»agt  l^aben,  auc^  mit 
einem  eigenen  »ermel^reu,  unb  ein  ÜMobett  geben  »otten,  »ie 
ein  Uttterrid^t  für  Sin  ber  eingerichtet  »erben  müjie,  »enn  25 
er  öon  ben   obgebad^ten  SKängeln  fre^  fetjn  foHte.  —    — 

„2Bie  »eit  ic^  ftun  biefe  Slbfid^t  erreicht  l^abe fagt  ber 

befc^eibene   §r.  Serfaffer bar^*  [179]  über  er»arte  id^ 

ba^  Urtl^eit  tjerjiänbiger  ?efer ja id^  bitte  pe 

inftänbig  um  il^ren  Statl^,  Srinncrung  unb  Unter»eifung 30 

9?ur  ba5  erfläre  id^  fo  fei^erüd^  aU  mögüd^:  »enn  unter 
benen,  bie  mid^  betel^ren  »oflen,  pd^  irgcnb  einer  pnben 
foUte,  ber  fid^  aud^  nur  üon  ferne  bie  äbfid^t  merfen  ließe, 
meine  SJec^tgläubigfeit  in  SSerbad^t  ju  jiel^en;  fo  »erbe  id^, 
fobalb   mir   biefe   Wbfid^t  in   bie  Singen   fällt ,   nic^t  »eiter  35 

ffiiffenfd^aft  baiöon  uel^mcn 3d^  fenne  au«  ber  Sirenen* 

gefd^id^te  baö   l^eiltofe  ©efd^ted^t   folc^er  ^jolemifd^en  ©eelen, 


^^^  [Nro    23. 

btc  ü6cr  jcbcn Sdrm  fci^Iagcn jumat xomn 

fie  [xif  in  einer  Sage  bepnben,  too  fie  mit  il^ren  ©tteit* 
fd^riften  eine  Slrt  eine«  löortl^eill^aften  ©etoerbeö  treiben 
fönnen. ''  @o  tjiet  tjon  ber  SSorrebe.    S35ir  »ollen  nun 

5  unfern  Sefem  fürgfid^  f^ßcn,  »a«  unö  an  beut  SSnd^e  fettft 
gefällt  unb  nici^t  gefättt.  Überl^aupt  genommen  ifl  e^  bcm 
atul^m  eines  Sltberti  angemeffcn.  ©n  ebler  unb  reiner 
äu«bru(f:  Orbnung  unb  ©eutlid^feit  beö  SJortragö;  enblid^ 
ber  möglic^fte  gleiß  in  ber  Slutoal^t  ber  ÜWaterien :  baS  finb 

lobie  Sigenfc^aften,  toeld^e   biefe  ©d^rift  über  unjäl^lige  il^reiS 

gteidben   erl^ieben. Onbeffen  fmb   einige   Kapitel   bem 

§errn  SSerfaffer  üor  allen  anbern  tool^t  gerat^en.  ©al^in 
gel^ört  Aap.  13.  too  eö  un^  oorgügfid^  gefallen  ^at,  ba§  »ir 
fein  fo  leereö  ©efd^toäfe  über  baö  Sbenbilb,  %aü,  ^uxti^nnuc^ 

15  ber  ©ünbc  2lbamö  u.  b.  g.  gefunben  l^aben.  ®.  77.  pnb  bic 
äBeiffagungen  ber  'JJroj)]^eten  tjon  bem  SDtegia«,  oon  il^rer 
»a^ren  Seite  t)orgefteüt.  @.  79.  3ft  ber  feltne  Safe,  todi^tx 
in  feiner  gel;örigen '  ©infc^ränhing  unb  Srf larung  weniger 
üerfannt  toerben  foUte,  anzutreffen:    ba§  bie  ßrfd^einung 

20  be«.  äRegia«  ]^auj)tfäc!^Iid^  auf  bie  moralifc^e  ^tx^ 
befferung  be«  3D?ettfd^en  abmiete.  S)a«  Sap.  15.  üon  ber 
©laubwürbigfeit  ber  9?a<i^rici^t  öon  S^rifio,  ijl  t)ortrefü(!^ ; 
fo  toie  un^  ^op.  20.  ba«,  toa«  löon  ben  [180]  SBirfungen 
beö  l^eil.  ©cifle^   gcf^^gt   »orben,  au^nel^menb  gefallen  l^at. 

25  3)ie  angel^öngten  biblifd^en  ©prüd^e  l^aben  fott)obt  burc^  il^re 
Slbfonberung  t)on  bem  erjien  I^eil,  at^  burd^  il^re  fajl  burd^^ 

gängig   gwte  Wu^mal^I  unfern  löölligen  SSe^faH. 3n 

Aap.  17.  tt)o  üon  bem  ÜKobuö  ber  ©rlöfung  unb  ber  ®ott« 
l^eit   S^rifti   gel^anbelt   mirb,   ^ben   toir  nid^t   tJöUige  ®e* 

80  friebigung  gefunben ®ett)unbcrt  l^aben  toir  unö,  ba§ 

Aap.  17.  t)on  bem  äugertid^en  ©otteöbienfl  ber  Wlten  j.  5B 
ben  Opfern  u.  b.  g.  nid^tö  gefügt  toorben.  äud^  totinf^ten 
»ir,  bag  noc^  mel^r  potemifd^e  SQSorte,  bie  nur  3^'^^ 
getoiffer  SSorftellungöarten  flnb,  unb  gar  nid^t  jum  SQSefen 

35  unfrei  ©laubeuö  gehören,  »ören  toeggetaffeu  toorben.  ffi« 
ifl  unferö  (Srad^ten«  ein  ^auptmittel  jur  Serbejfemng  bc« 
gel^rbegriffö   unfereö  S^riftent^umö,   jur   Sermeibung   aller 


Ifro.  23.]  ^^^ 

fctttcren  Äcgcrmac^crct)  unb  Ontofcrantcn  aBortftrcitö ,  unb 
ju  attmäl)ligcr  S3creinbatung  bcr  biffentircnbcn  ^irc^en  ju 
einem  allgemeinen,  fimj^etn,  unb  bem  SJorttag  Sl^rtfli  unb 
feiner  S!l})oftet  gemäßen  SReügion^f^flem ,  baß  man  alle  bie 
SBotte  toegwerfe,  unb  au«  ben  ?el^rbüc^ern,  tjotnel^mtic^  5 
tenen  für  Sinber,  verbanne,  töetd^e  in  ber  93ibet  nid^t  fte^en^ 
uijib  für  bie  ^otemif  erbac^t  Sorben  finb. 

<6thanhtn  übtv  eine  alte  ;3Cufrit)[rtft^  btjj  Wtihmmnst 
(^xbtn  ml^  Wetitr*  1772.  8.  62  S.  10 

Sie  reben  toaö  fic  tooften,  mögen  fie  bod^  rebcn! 
töaöfümmert^mid^.  ®o  l^cifl  bie  Sluffc^rift.  ^mo  arten 
t)on  üKenfc^en  leben  naif  biefer  äWajime,  fagt  ber  Serf.  bie 
großen  unb  Keinen  ©ultane,  unb  bie  S^nifer.  3cne  »eil  fie 
glauben,  bie  anbern  SÄenfd^en  toären  nur  rjröfd^e ;  biefe  ent- 15 
lüebcr,  toeil  fie  fein  SSerbienfl  l^aben,  unb  fic^  toebcr  [181]  über 
biefen  2Rangel  ärgern,  nod^  ungerecht  genug  finb,  Selol^U' 
ungen  für  etmaö  ju  verfangen,  baö  fie  nic^t  l^aben;  ober 
töeil  fie  fe^en,  ba§  fie  e«  bocj^  niemanb  reci^t  mad^en  fönnen. 
3)iefe,  fagt  ber  SSerf.  l^anbetn  am  flüggen,  unb  gum  SSemeiö  20 
.^eigt  er  in  einer  ^Jl^ilofofl^ifd^en  ?aune,  an  iüetd^er  man  ben 
3)i(]^ter  ber  üKufarion,  unb  be«  Slgatl^on«  nic^t  tjerfennen 
lann,  tüie  tüunberlid^  bie  3Belt  Job  unb  Sabet  öert^citt; 
^blid^  [daliegt  er  mit  ber  ©runbmajime  feiner  menfc^cn* 
frcunblid^en  SKorat,  baß  man  bie  SKenfc^en,  ertragen  f oll,  25 
i>\}m  fid^  über  fie  3U  ärgern.  S)iefc  ioenige  Slätter  cnt* 
l^alten  eine  SKenge  tjortreflid^er  Slnmerfungen.  SBtr  ^ttcn 
<iber  getoün[d^t,  baß  ber  ^erfaffer,  bem  man  fo  gerne  ju- 
l^ört,  un«  aud^  ben  SBad^«puf})enjuflanb  löorgefieUt  ^ätte,  in 
bem  biejienigen  leben,  »eld^e  nic^t  ©tär!e  genug  l^aben  ber  30 
HÄa^mc  feiner  3nfd^rift  ju  fotgen.  Unter  allen  SSefiftungen 
auf  Srben  ifl  ein  eigen  §erj  bie  lojibarfle,  unb  unter 
iaufenben  \)aUn  fie  faum  gioecn. 

Ol^ne  %n)eige  bes  Orts. 

Poesies  de  Mr.  D.  1771.  8.  S«  124.  35 

S)ie  ©id^tfunp  unb  atte  fd^öne  Sünfle  flrömen  au«  ben 


^^^  [Nro.  2S. 

@m|)flnbunöen,  flnb  nur  bcn  6m})finbunflCtt  gctoicbmct,  uub 
foütcn  nur  burd^  ftc  bcurtl^cift  »erben!  Sei)  ben  PocBies 
de  Mr.  D.  l^aben  &>ir  aber  gerabe  nid^td  em))fmiben,  atö  ba^^ 
xua^  ein  armer  JRecenfent  fo  oft  emj)finben  ntu§,  £angen>ein 

5  üDie  gefci^madtofeften  Soncettt  l^errfd^en  in  ben  ©afanten; 
älntid^ambermi^  in  ben  Somifd^en;  ^Qetagdgebanfen  in  ben 
erl^abenen  ©tüden;  benn  bie  fogenannte  Oben  gegen  bie  SleJc, 
gegen  bie  Sorurt^eile,  unb  ber  ®efang  SWofiÖ  foKen  bo^ 
XDol^I  üon  biefer  Slaffe  fei^n!    S)ie  S3erfe  ftnb  faji  aKe  pvo^^ 

10  f aifd^ :  ber  Äu^brudt  oft  fel^Ierl^aft ;  3-  ^-  ^^^  agremens 
ch^s  eile  repandus;  oft  unerträglid^  J)reci(55;  3«  33-  üne 
mala-  [182]  die  met  ses  charmes  k  contribution ;  bie  pointe 
oft  abentl^euerlid^ :  3-  33.  SBenn  er  üon  einer  ©d^önen  Un*^ 
emj^flnbUd^en  am  Sfaüier  fagt: 

15  Tel  Neron  autre  fois  une  harpe  k  la  main 

Chantoit  en  coutemplaut  le  funeste  destin 
De  Rome  qu'il  livroit  k  la  fuieur  des  flames. 

3ur   ^robe    ber    Galanterie    surann^e    beö   SSerf.    tootten 
toir  ein  ©tüdfd^en  auöfd^reiben,  üor  bem  fettjl  Soiture,  ber 
20  gröfle  Eoncettip  erftarrt  feJjn  toürbe. 

Les  qnatre  saisons. 

Je  trouve  en  Celim^ne  k  la  flear  de  ses  ans 

Un  abregt  de  la  nature. 

L'haleine  qn'elle  souffle  est  pnre 
25  Comme  le  Zephir  du  Printems. 

Contempl^s  an  pen  sa  fignre: 

Dans  le  feu  de  ses  yeux  et  Feclat  de  son  tein^ 

Voi^s  d'un  bei  Et6  la  brillante  peinture, 

Et  dans  la  rondenr  de  son  sein 
so  L'embleme  des  pr^sens  que  donne 

Une  riebe  et  feconde  Automne. 

Mais  quels  fruits  en  attendre?    Un  etrange  revers^ 

Noud  fait  Yoir  en  son  coeur  la  glace  de  Thiver. 

5Kan    ^tte    bie  Sergleid^nng    eben    fo  ftnnreid^  nod^   )öiet 

3ü  toeiter  treiben  lönnen. 3)iefe  ©ebid^te  befd^Iiegt  fiatt 

ber  Stttce   ein   SSrief,    toeld^er    eine  SKafd^lne    beö  ^erm 


Nro.  23.]  ^^^ 

t?on  Sam})cK  fccfd^rcibt,  bic  <Biia(ii  frirft,  uub  jtoar  ntd^t 
allein  gegen  einen  lefcenbigen  (BpxeUx,  fonbetn  aud^  mit  einer 
folci^en  S3ernunft,  baß  fte  bem  SSerf.  einen  ©tein  jured^t  fe^te, 

Den  er  anf  ein  falfd^e«  gelb   gefegt  l^atttl ©o  toeit 

^t  eö  bie  Äunft  gebrad^t !    SBir  bitten  ben  ^txxn  t>on  Sam*  & 
^eö,  gurn  Srojl  ber  fjrennbe   fofd^cr   franjöfifd^er  ©cbid^te, 
anif   eine  5!Kafd^ine,  bie  Serfe  mad^t  [183]  gu  verfertigen; 
bod^  h)ir  üermntl^en  faji  baß  fd^on  eine  üorl^anben  fei^n  mnß ! 

Sonbiin. 

!Nugae  antiquae  being  a miscellaneous  of  original  Fa-  lo 
pers  in  Frose  and  Verse,  written  in  the  Beigns  of 
Henry  VHI.  Edward  VI.  Mary,  Elizabeth,  James  I. 
by  Sir  John  Harrington,  the  Translator  of  Ariosto 
and  others  wbo  lived  in  those  times.  With  an  Original 
Flate  of  the  Frinoess  Elizabeth ;  engraved,  1554.  12.  15 
3.  S.     1769. 

Unfre   Überfe^er,  bie   fo  gerne  icben  JRoman  überfe^t 
liefern,   e^e   er  be^na^e  fein  SCageleben   in  Sonbon  »erlebt 
I;at,  toürben  gutoeilen  beffer  tl^un,  wenn  fle  nn^  bergleid^en 
©d^riften   enttoeber   gang   überfe^ten ,   ober   Äu^gfige   baüon  20 
lieferten.     Sio^n  ©arrington  ift,  toie  befannt,  ber  Serf. 
vieler  @^)igrammatifd^en  ©ebid^te,  unb  ber  Übcrfe^ung  beö 
5lriofto,  bie  ungemein  gu  feiner  ^txt  gefd^ä^t  tourbe.    !J)iefe 
©ammlung   enthält   unter  anbern  fd^ä^baren  ©ebid^ten  aud^ 
iBricfe,  bie  einem  Siograjjl^en,  ber  Sl^araftere  bamaliger  3^iten  as 
bel^anbett,   nid^t  gleichgültig  fci^n  fönnen.     Unter  anbern  l^at 
un^  ein  ©rief  gcfaflen,  ben  ^ar  ring  ton  an  feinen  S^eunb 
Sir  Hught  Portmann  fd^reibt,  unb  toorin  er  il^m  in  feiner 
altenglifd^en  treul^ergigen  ©^)rad^e  ein  intcreffante^  Silb  ber 
bamaligen  Unrul^en  unb  be«  ^ofe«  mad^t.     (Sr  fagt :  I  left  so 
my  oxen  and  sheep,   and  ventured  to  Court,   where  I 
find   many  lean  kinded  beastes  and  Bome  not 
unhorned.     Son  ber  Äönigin  ßügabet)^  fagt  er  beJj  ben 
bamaligen  Unrul^en:    She  disregarded  every  cost- 
lie  Cover  that  cometh  to  her  table,  and  taketh  little  bat  35 
manchet  and  succory  potage.    Every  new  message  from 


154 

the  city  doth  disturbe  her;  and  she  frowns  on  all  the 
Ladies.  S)a^  l^ätte  fte  au(^  nun  tool^t  o^nt  bie  Unrul^en 
getl^an.  She  walks  [184]  much  in  her  privy  Chamber  and 
stamps  with  her  feet  at  ill  news  and  thrusts  her  rusty 

&  sword  at  times  in  to  the  arras  in  great  rage,  dft  bad 
nici^t  ein  ^vl^,  bcr  Dcrbicntc  burd^  3^^ww"8  *^«^  Äu^)ferfU(!^ 
aufbcl^alten  gu  toerbcn,  unb  ber  uu^  üieKcid^t  etftärt,  tote 
eine  grau,  bic  immer  il^rctt  !J)egcn  an  bcr  ©citc  trug,  i^n, 
töcnn  fic  aöcin  toar,  toütl^enb  l^crau^gog,  unb  in  bie  Zapete 

10  flieg,  tüie  biefe  grau  über  ba«  Seben  i^rer  SSertoanbtin  unb 
9tebenfönigin  einen  fo  ^rten  8lu«fj)ru4  tl^un  fonnte?  The 
dangers  are  orer,  and  yet  she  allways  Keeps  a 
Sword  by  her  table. 

^tanffurt  am  SRa^n. 

16  iitiifttXf  ein  ^ti^anf^iti  in  unnthnn^ttur  ^tU  mh  fünf 
;3Cuf|ügen«  2nB  Um  ^aniäflfi^en  ülrrrfei^t.  ^it  Znht&lf^tn 
S4r^iften,  1772.  8.  6Vs^0d«  ^t^ttt  btvi  htm  Dtrleger  20  lir« 

@«  finb  tool^I  unter  ben  5KarmonteIifd^en  Srgäl^Iungen 
einige,  bie  fi(^  mit  ®IM  für  ba^  Kl^eater  bearbeiten  lafjett; 

Äoob  aber  Selifair  mit  barunter  ifi,  baüon  l^at  un3  toenig» 
flen^  gegenn)ärtige^  ©tüd  nici^t  fel^r  übergeugen  fönnen.  6d 
ift  üollfommen,  toie  beging  fagt,  im  Sangle^ftüe  ber  So* 
möbic  abgefaßt.  Ättein  ein  l^erolfd^e«  ©tüd,  njorin  »eber 
Siebe,  nod^  intereffante  ©ituationen  pnb,  unb  too  eine  Jjra^le* 

sfi  rifc^e  floif^e  Siugenb  bie  gange  Sern^idetung  ma(^t,  ein  fold^ed 
©tfld  fann  ba«  ^erg  nid^t  fe^r  in  SSctoegung  feften.  3)er 
un)öcränberü(^e  @ifer  be«  SSetifairö  für  einen  Äaijfer,  ber 
einem  bie  Singen  au^ftici^t,  totnn  man  il^m  lange  genug  ge« 
bleut  l^at,  ift  üietteic^t  ba^jenige,  »a«  bie  grangofen  für  biefe« 

flo@uj[et  einnimmt. 

[185]  Nro.  XXIV.    ®en  24.  3Jlärg.  1772. 

eiene  unb  Seifisig. 

^ofmann  terlegt:  UHilli«  ;3Cilr«  ßa^itntf  i^f[enti\^tn  fCt^- 


Nro.  24.]  ^^^ 

ßtftitfvtxbnnq  nun  '^fiaiüftinHf  nai^  ftxntm  t^- 
maiiqtn  unt  ^tqtnmattintn  ^uflanli^»  2iviB  t^em 
l^oliänhiftl^tn  übetfci^tf  mh  mit  2inmtvhun$tn  b^oletut  von 
<$0ttf.  ^vn.  Mnatif  €onxtttüv  hzs  Mni%L  O^ijmnflfiunt 
jtt  CUuf,  1771.  l^t$  }mtifitn  ^\jt\[»  imt^tev  Mnb,  1  Älplfa-  5 
btt  3  iSogen  neiiH  2  i^anbüfaxUn* 

©tcfcö  S35er!  enthält,  »ic  fielen  fci^on  an^  bcn  crftcn 
%i^exUn  befannt  fc^n  toitb,  eine  ärt  t)on  frittfci^cr  ©cogtapl^ic 
über  ^aläftina,  in  bcr  juglcid^  affc  ©tetten  bcr  l^cil.  ©ci^rift 
crf (ätt  tocrbcn ,  bic  au«  bcr  ©cogro^il^ic  cm  Sid^t  crtoartcu  lo 
lönncn.  5)iefcr  ^tan  toürbc  in  bcm  tjorigcn  Oal^rl^unbert, 
jumal  unter  bcn  Sanbcötcutcn  beö  §m.  33.  goliantcn  crjcugt, 
unb  bur(^  Sti^moloöifci^c  SSäci^l^cit  unb  läpigc  ©clcl^rfamfeit 
feinem  S3erfaffer  ba^  SJorred^t  fo  öicier  großer  SDiänner  er* 
tDorben  l^aben,  immer  getobt,  unb  toenig  gelefen  gu  »erben,  is 
?[ber  5>crr  S.  l^at  biefe  Slbioegc  gtüdfid^  öcrmiebcn ;  er  toei^ 
[186]  geteert  gu  fei^n,  unb  fc^r  üiel  nüfeüd^c«,  an(ii  9?eue«, 
ju  fagen,  ol^nc  gu  ermüben ;  unb  aud^  bcr  Ungcfcl^rte,  locnn 
«r  nur  l^icr  unb  ba  ein  ©ebräifd^e^  unb  ©ried^ifd^cö  SBort 
tjcrtragen  !ann,  toirb  bic  untcrl^attenbc  äbtoed^^tung  t)on  alter  20 
unb  neuer  ®eogra|)]^ie,  ©cfd^id^tc  unb  5pi^iIologic,  in  einen 
fim})Icn  natürlid^en  SSortrag  geffeibet,  angencl^m  pnben.  S)iefe 
Nörglige  mit  bcm  guten  (Sjegetifc^en  ©cfc^mact  bc^  Serfaffer« 
unb  bcr  gangen  Sinrid^tung  M  SBerf«  jufammengenommen, 
geben  i^m  i)or  allen  anbern  feiner  ärt  einen  tocfcntlid^cn  25 
Sorjug ;  ober  üiclmcl^r,  fic  mad^en  e3,  tocnigPcnö  in  bcr  alten 
@eogra})]^ie  oon  ^aläpina,  gu  bcm  einzigen  feiner  Slrt.  SSäir 
l^offcn  bal^cr  mit  einem  fruchtbaren  Slu^gug  feinem  unfrer 
Sefer  läftig  gu  fei^n,  jumal  ba  ol^nel^in  ba«  SBcr!  fc^on  toeit- 
täuftiger  ujirb,  aU  ba§  eö  aUtn  in  bic  ^änbe  fommen  foHte,  ao 

benen   e3  nü^Iidb  toäre. 2)iefcr  S^eil  fängt  mit  bcr 

Ocgcnb  um  Scruf alem,  unb  guerft  mit  33 e 1 1^  ( cl^ c m  an.  S)ic 
©tabt  l^at  il^ren  9?amcn  (Srobort)  öcrmutl^Iid^  Don  bcr 
frud^tbaren  ©egenb,  in  bcr  fie  liegt.  3"  ^^n  Reiten  bcr 
<Srgöätcr  l^ieß  fic  S^jl^rata,  nad^l^cr  aber  fd^cint  nur  bic  85 
umUcgcnbe  ©egenb  biefen  92amen  bcl^attcn  gu  l^abcn,  unb 
Sctl^Icl^cm  (£j>]^rata  l^cißt  in  bcr  befannten  SBciffagung 


^^^  [Nro.  24. 

üWid^ä  »ol^I  ntd^tö  anbct«,  afö  Sctl^Icl^cm  in  bcm 
^tfttirft  S|)l^rata.  ^"tocilcn  toirb  fie  burd^  ben  3^*" 
faft  Sctl^tel^cm  3ub  a  öou  einem  anbern Sctl^tcl^em  im  ©tamm 
3eSuIon  miterfd^ieben.     On  ber  SÜ^eilung  be^  Sanbcö  fiel  fle 

5  bem  ©efd^lecj^t  2)at)ibö  gu ,  ballet  fie  auc^  ben  9?amcn  ber 
©tabt  !CaJ)ib«  fül^tt.  S)iefe  gamilie  fd^eint  fid^  abtx, 
toie  ^x.  33.  au^  ben  S5e^fj)ielen  be«  3ofe<)]^«  unb  ber  SKaria 
fd^tiegt,  ju  Sl^rifti  ^üt  'oon  Seriellem  toeggejogen  gu  l^aben^ 
üetmutl^Iid^  au«  gnrc^t  üor  bem  ^erobe«,  bem  bie  Ätftam» 

10  mung  be«  bamatö  erwarteten  ÜRegioö  nid^t  unbcfannt  toar. 
^2lber  ^ttoM,  ber  üBerl^au))t  fei««  [187]  ne  SReügion  })attt,  be* 
tümmerte  ftdft  tool^I  toenig  um  ben  SWcgia«,  e|e  il^n  bie  fo* 
c^enannten  SQSeifen  au«  ffl?orgenIanb  aufmerifamer  maä^ttn; 
er  lüufte  nid^t  einmal  ben  Ort,  too  S^rifiu«  fottte  gebol^ren 

15  »erben ,  unb  über^uj)t  ^tte  il^m  be^  ber  bamaügen  Se- 
fd^affen^eit  ber  3übifd^en  ®efc^Ied^t«regiper  bie  gamilie  3)a* 
t)ib«  nid^t  befannt  fe^n  fönnen.  ®ie  Verberge,  in  ber 
ÜRaria  nieberfam,  toar  ein  öffentüd^e«  ©afll^au«,  »orin 
JReifenbe   mit   il^rem  SSiel^   eingiel^en,  unb  fid^   einige  SCage 

20  auf^ben  fonnten,  nad^  Art  ber  l^eutigen  Äaratöanferat. 
2)er  Ort  enthält  l^eutjutag  ettoa  200  $au«geftnbe  t>on  arm* 
{eligen  äRol^ren,  ©ried^en  unb  einigen  n>enigen  lateinifd^en 

Sl^riften. Oeric^o,  ober  bie  ^almenflabt,  toar  el^* 

maU  nad)  3erufalem  bie  anfel^nlid^fie  ©tabt  im  Sanbe.    3)er 

26  Ort  tourbe  Dermut^üd^  batb  nad^  Sofua  Sobe  toieber  gu 
einem  gfcdfen  erbaut,  2  ©am.  X,  5.  $iel,  aKer  SBol^r» 
fd^einlid^feit  naii ,  ein  9?ad^fommen  ber  JRa^ab,  ber  auf 
biefe  ärt  feine  SSaterjlabt  eieren  »oHte,  umgab  fie  nur  mit 
ÜRauern  unb  S^l^oren,  erful^r  aber  auc^  in  feiner  Sainiüc  ben 

30  barauf  toerWnbigten  t?tud^,  Sef^^aflan  gerfiörte  fie  jum  gleiten* 
ma(,  aber  ^abrian  baute  fie  »ieber  auf,  biö  fie  enbüd^  im 
fogcnannten  l^eiügen  Krieg  üon  neuem  Dertoüftet  tourbe.  3eftt 
fielen  auf  il^rer  ©tätte  faum  nod^  gel^n  elenbe  ^ütten,  unb 
aud^  bie  ^almbäume,  unb  Satfamfiauben,  bie  e^matö  biefe 

36  ©tabt  fo  berfll^mt  mad^ten,  flnbct  man  nid^t  mel^r,  aber  tx>ot}i 
ben  Saum  S^^^^f  ^^^  t>t^tn  %xniit  man  ba«  fogenonnte 
3a(^äu«ö^I  <)regt.     S5et)  ® i t g a I  erinnert  ber  8erf.  ba§ 


Nro.  24.] 

man  nac^  5  2Rof.  XI,  30.  bem  »ctg  (Sbal  uub  Orifim 
gegen  übet,  no(]^  ein  }tDe^te$  ®i(gat  annehmen  ntüfte, 
unb  l^ält  e^  öor  fettfam,  baß  man  biefe^  überfeinen.  S§ 
]&aben  aber  fc^on  anbre  t)or  U)m  eben  ben  ©ebanifen  gel^abt 
Setl^el  l^ie^  in  ben  älter«  S^iUnSui,  unb  emj^peng  jenen  5 
SRamen  juerfi  üon  3acob;  baß  aber  aud^  bie  $eib=»  [188] 
nifd^en  ^anantter  biefen  neuen  9?anten  gegen  ben  Sanbed»: 
übUd^en  foUen  t)ertaufdnt  l^aben,  n>irb  un^  au^  9tt^t.  I,  26. 
fel^r  untoal^rf^einlid^.  3)ie  ^'fraetiten  nannten  fie  frei^Iic^ 
immer  na^  t^jrer  Slrt.  Setl^el  tourbe  befannttici^  unter  3e*  lo 
robeam  ber  jtoei^te  ©i(j  ber  Äbgöttereij,  unb  t)on  bem  ab^ 
göttifd^en  Sl^eil  ber  Sintool^ner  toaren  üermut^üd^  bie  fiinber, 
bie  ben  SUfa  fd)ittH)ften.  ©ie  f (feinen  ballet  nic^t  fotool^t 
fein  Sitter,  ober  feine  förderliche  ©d^wad^l^eit ,  aU  üietmel^r 
fein  Sel^ramt,  unb  ben  ©ienji  be«  toal^ren  ©otte«  öerfj>ottct  is 
ju  l^aben,  unb  l^ierau«  läßt  fid^  bie  fc^toere  ©träfe  berfelben 
erflären.  3n  einem  fo  gebirgigen  Sanbe,  »ie  5Paläpina,  beffen 
©tobte  auc!^  meifien^  auf  S3ergen  lagen,  belamen  natürlid^er 
löeife  öiele  biefer  ©täbte  t)on  SSergen,  ©ügeln  unb  Slnl^öl^en 
ii^ren  9?amen.  ©al^er  l^aben  öftere  üiete  ©täbte  einerlei),  20 
ot>tx  fel^r  njenig  öerfd^iebne  5Ramen,  ein  Umftanb,  ber  bie 
Überfe<^er  unb  Sluöleger  3U  l^äufigen  SSertoirrungen  verleitet, 
S)ie  ©d^mierigfeit  toirb  baburd^  nod^  gTf<>ff^t,  baß  öfter«  in 
ben  ©täbteregiftern  ber  ©tämmc  eine  ©tabt,  bie  auf  ber 
©ränge  liegt,  g.  33.  Äiriatl^  Searim,  gu  be^ben  ©tämmen  25 
gercd^net  toirb,  eben  aU  toenn  c«  gtoe^  üerfd^iebne  ©täbte 
toären.  Slffe  biefe  Slbtoegc  l^at  ber  $err  SSerfaffer  glüdlid^ 
öermieben.  glüctlid^er,  al«  äffe  feine  SSorgäuger.  ©olc^e  9}erg= 
fläbte  toaren  üorgflglid^  ©ibeon,  9tama  unb  aKigj>a. 
SBeit  ®  i  b  e  0  n  in  bem  SSergei^ni«  ber  Sananitif c^en  fiönig«  30 
©täbte  nic^t  öorfommt,  anä^  nie  ein  Äönig  biefer  ©tabt  gc* 
nennt,  unb  in  i^ren  Iractaten  mit  ben  Ofraeliten  nur  üon 
älteften  gerebet  toirb,  fo  l^ält  fte  ber  SSerf.  für  einen 
freien  Siepubticanifd^en  ©taat;  eine  in  ben  ältefien 
3eiten  beö  Orient«  fre^lic^  gang  ungetoöinnlid^e  Serfaffung.  35 
SRama  in  SSenjamin  ifl  üon  9lama  in  Spl^raim  nid^t 
Joerfc^ieben.     S)ie  Sertoirrung  rül^rt  au9  bem  irrigen  SSor« 


[Nro,  84. 

urtl^ctt,  tag  ba^  ®c6irg  S^jl^raim  fid^  nur  butc^  bcn 
(Stamm  (S})]^ratm  jie«:  [189]  i}t,  ba  c^  bod^  unter  biefcm  "üflamen 
bi«  uaci^  Ocrufalem  lief.  Se^  biefer  ©clegenl^eit  erflärt  ber 
«erf.  ©.  226.   ba«   fd^toere  Slüegatum  SRatt^  II,  18.  auf 

5  eine  fel^r  ge^XDungnc  *kxi;  ein  Sl^aracter,  bcr  feinen  ©c^rift« 
erftörungen  ni(^t  feiten  eigen  ifi.  3)er  $)err  Üterfe^er  nimmt 
bal^er,  nad^  $err  Süfc^ing«  iBei?f<)ieI,  eine  äccommobation  an, 
unb  mad^t  babei^  eine,  toie  toir  glauben,  rid^tige  änmcrfung : 
SWan    fönnte    gar    tool^I    bie  ?lu«legung«regel  an* 

lonel^men:  ßrffillt  »erben,  bebeute  im  neuen  lefia:» 
ment  oft  foüicl,  aU:  „3)a  ift  eingetroffen,  ba  ifl 
in  einem  anbern,  aber  ä^ntid^en  SSerfianb  ©al^r  ge» 
»orben,  toa«  ber  ^ropl^et  fagt.''  ®urd^  biefe  Siegel 
fönnten    öerfd^iebne    große     ©d^wierigfeiten    t)er* 

ismieben  toerben.  ©ie  ifl  anif  auf  ben  gemeinen 
©^)r.ad^gebraud^,  unb  »ir  fe^en  ^ingu,  auf  bie  bamalige 
jübifd^e  ^ermenei>tic  unb  ättcgaten  ÜRetl^obe,  gegrünbet. 
Onbeffen  bebarf  biefc  Siegel  frel^tid^  einer  gel^iJrigen  ®n« 
fd^ränfung,  toogu  aber  l^ier  ber  Ort  nid^t  ift. 5DtigJ>a 

20  im  ©tamm  3uba  «nb  Benjamin  ^'dlt  ber  SSerf  nid^t,  »ic 
Sonfrerin«,  i>or  einerte^.  S)ie  le^tere  ifi  »al^rfd^einlid^ 
biejenige,  ttjo  öfter*  ba«  SJoI!  in  ©taatöangelegenl^eitcn  gu* 
fammen  !am.  3  ^  ^  ^  /  ^^  ^^^  f ^^"^  Siettung  fanb,  lag  nad^ 
$err  ©.  an  ber  ÜRittägigen,  nad^  bem  $rn.  Ueb.  aber  an  ber 

25  SRitternäd^tigen  ©pi^e  be«  ©aljmeer«,  unioeit  ber  SWünbnng 
beö  3orbane,  unb  ber  ^"fÄiwttic«^«^  in  1  3Kof.  XIII,  fd^eint 
allerbing«  ber  tcfetem  aWe^nung  günftig  gu  fei^n.  Unter  ben 
©täbten  be«  ©ebirg«  Otiba  ^ft  fid^  ber  Serfaffer  bcfonberö 
bejj  bcr  gteid^tautenben  ©tabt  3uta  auf.     @r  l^ätt  fie  mit 

soStelanb  für  biejenige  ©tabt,  in  ber  ÜRaria  bie  ßtifa* 
bet^  befud^t;  loiber  bie  allgemeine  SKe^nung  fotool^t  ber 
ätteften  Sird^enüäter,  afe  ber  l^euttgen  Sanbe^eintool^ner,  bie 
einftimmig  Hebron  bafür  ausgeben.  3)ie  2Ba^rfd^einfid^!eit 
biefer  5KeJjnung   be*  [190]  rul^t  allein   auf  bem  in  ber  Sl^at 

sönid^t  unerl^eblid^en  ®runb,  bag  man  ifeine  Urfad^e  fielet, 
toarum  Suca«  ben  5Ramen  ber  ©tabt  öerfd^toiegen,  unb  nur 
überl^au)>t  eine  Ofibifc^e   ©tabt   angegeben  |aben   foQte? 


Nro.  24]  ^^^ 

S)ann  bcr  anbrc  ®runb,  ba^  3uta  gcrabc  eine  ^ricjictflabt 
gewefen,  in  ber  man  atfo  ben  ^riefler  ^ad:iaxia9  am  etflen 
fuc^en  fönne,  tl^ut  njenig  3ur  ©acj^e,  toett  aud^  Hebron  eine 
toax:  unb  nod^  njeniget  ber  irrige  ©ebanfe,  ba§  Suca«  in 
jenem  galle  ni(3^t  ttoA«^  lovSa,  fonbern  noXig  Tfjg  loviaiag,  & 
xok  Kava  rrjg  FaXiX.  l^afce  fagen  muffen.  SeJjbe«  ip  gut 
®rie(^ifd^,  man  nel^me  eine  äuölegung  an,  njeld^e  man  tooKe, 
unb  aw^üj  SWattl^äug  fagt  Hysfiovsg  lovda^  nid^t  iriy^  /ov- 
rfoci«^.  ^^ingegen  toirb  bie  ©tabt  3uta  im  ^e6r.  unb 
übereinpimmenb  bamit  in  ben  LXX.  unb  bcr  Vulg.  burd^  la 
ein  tD  gefd^rieien,  unb  Sucaö  Brandet  ein  J,  eine  ©d^toierig» 
feit,  bie  nic^t  3U  üerad^ten  ift.  änd^  l^ätte  in  biefem  ^att 
3Waria  »enigfien^  eine  Steife  üon  25  ©tunben  gu  tl^un  ge* 

l;abt,  n)el(^e«   ffir   einen  S3efud^  ettoa^  toeit  fd^eint. 

2)a«  l^eutige  ^efcron,   ein  geringe^  S)orf,  fielet  nid^t  mel^  i& 
auf  bem  ^(a^  ber  alten  ©tabt.    Unter  ben  ©öl^nen  Salebö 
fommt  im  S.  Oofua  ein  $ebron  üor.    Einige  l^afcen  bal^ 
einen  Sintourf  gegen   bie  äutl^enticität  ber  ffl'iofaifd^en  ®e* 
fc^id^te   genommen,   bie   biefe  ©tabt  »eit  el^er  unter  biefem 
9?amen  anfül^rt,  aö  jener  Hebron  gebol^ren  toorben,   t)on2o 
bem  boc^,  »ie  fie  üorauö  \^%^f  We  ©tabt  ben  9tamen  \iat 
Slßein  man  barf  nur  Bemerfen,  baß  biefer  SaleB  nid^t  bcr 
©ol^n  3e})]^unne]^,  bem  ber  !J)ifirict  Hebron  juficf,  fonbern 
ber  ©ol^n  ^cfron«,  unb   atfo   ein   ganj  anbrer  Satcb  gc^^ 
»efen.     SKad^lJcIal^   l^icg  nad^  5^rn.  33ac^.  nid^t   bie  $öte,  25 
fonbern   uietmcl^r  ba«  Selb,  ober   ber  ädter,  ben  Slbra^otn 
gefauft.     S33enn  bie  ?änge  be^  gelobten  Sanbe«  )öon  3Äitter== 
nad^t  nad^   äRittag   fo  oft  burd^   bie  ©ntfemung  [191]  )öon 
!Dan  bi^  Serfaba  beflimmt  toirb,  fo  mvi^  man  barunter 
nid^t^    anber^    tjcrflcl^en,    afe    baß    Serfaba,    bie   äugcrftcso 
merftoürbige  ©tabt  gegen  SMittag  getocfen:  bann  in  ber 
Sl^at  lag  fie  t)on  ben  SWittägigen  ©rängen  nod^  über  6  ©tun^^ 

ben   toeg. aber  loir  muffen  abbrcd^cn,  um  nid^t  gu 

rccittäuftig  gu  toerben,  unb  auc^  baö,  »aö  toir  gefagt,  toirb 
l^offentüc^  gurcid^cn,  unfer  Urtl^eit  gu  befiätigen.    SBir  feften  85 
nod^   l^ingu,   ba^  ^r.  ^aif.  in  änfcl^ung  be^  l^eutigcn  Si^^ 
ftanbe«  üon  ^aläfilna  mit  ben  neuem  Steifebefd^reibern  nid^t 


[Nro.  84. 

immer  fo  fritifd^  ju  aSctf  gcl^t,  aö  $crt  Süfc^ing,  auö 
bem  il^n  ballet  bcr  $ctr  Übcrf.  ein  Wlann,  bcn  man  ni^t 
mit  ben  gemeinen  Überfe^ungdfa^rifanten  in  eine  (Sitaffe  {teilen 
mng,  öfter«  tl^eit«  berid^tiget,  tl^eife  ertoeitert.  aber  biefeö 
5  ifi  and)  tool^t  beJj  tocitem  bie  nntoid^tigfie  Seite,  bon  ber 
man  ben  Sertl^  biefe«  ^nij^  ju  beurtl^eiten  l^at. 

0|ne  Hnjetge  beS  Orts. 
ßnftt^i^ms  |i0litir4r^  unb  mnxnilf^t  ^thtn^   1771» 

10        SEBer  l^ier ona  ts  fisyaXijv  ix  avTid-sog  Kai 

insa  vig>aS€<t<fiv  ioMOTa  %€i^iJL€Qi^ri(Siv  (mäci^ttge  @timme 
ber  ©cct  unb  SBorte,  toie  raufd^enbe  ©tröme)  erwartet,  ber 
toirb  fid^  fel^r  betrogen  finben;  »er  aber  fld^  nntcrrici^ten 
tt>ill  unb  feinen  gar  grogen  93egriff  t)on  bem  Stamen  9t eben 

15  mitbringt,  ber  toirb  aud^  in  ben  meiflen  Sieben  bicfer  ©anrai* 
lung,  ben  ®eifi  eine«  toirltid^  großen  unb  d^rtoürbigen  Safe* 
boto«  nid^t  üermiffen.  äuger  einigen  bloßen  Überfe^ungen 
frang()f[fd^er  afabemifc^er  Somfftmente ;  fmb  bie  meiften  biefer 
Sieben  bon  bem  $errn  Herausgeber  felbft  be^  ©elegenl^eiten 

«0 aber  bc^  fold^en,  bet)  toeldben  ba«  JRebenl^atten  nur 

gct)er(i(^feit  nid^t  SRot^toenbigfeit  ijt gel^alten  toorben, 

5IKan  lann  [192]  beßtoegen  bem  ^erm  SSerfaffer  feine  Siebe 
t)on  ber  ©uberönität  eben  fo  loenig  jur  Saft  legen,  ate 
man  unö,  benen  ber  9?ame  j>otitifc^e  ^xt\:j\ftxi  fo  fflße 

25  fd^aUt,  bie  Seurtl^eitung  berfetben  anmutigen  lann.  ^Dtejenige, 
loetd^e  unter  biefen  Sieben  un«  am  bejien  gefallen  l^at,  ifi 
bie  bon  ber  politifd^en  lugenb,  loetd^e  biefer  neuen 
ausgäbe  angel^ängt  ift;  benn  bie  erfie  äluSgabe  ift  im  3a]^r 
1761.  unter  ber  äuffc^rift  Sieben  bon  ber  glfldtfeUgen 

^Siegierung  griebric^  be«  V.  l^erauSgefommen.  S)icfe 
neue  Siebe  entl^ätt  toid^tige  SBal^rl^eiten,  unb  ifi  au«  einem 
»armen,  oon  feinem  ©egenftanb  burc^brungenen  ^crjen  ge* 
floffen.  SBir  em|>fel^Icn  fte  allen  unfern  Sefern  borjügüd^. 
@ie  l^at  in  un«  ben  äBunfd^  loieber  erneuert,  bag  man,  }u« 

35  mal  in  i$re)}flaaten  »id^tige  ©elegenl^eiten  beranftalten  möd^te, 
too  Patrioten,  mit  bem  geuer  ber  Serebtfamfeit,  bie  immer 


Nro.  25.]  ^^^ 

jum  gcmemcn  Scflcn  mcl^r  crfaftenbcn  C^crgen  il^tet  SDlxU 
bürget  n>ieber  ettoätmeti,  bcu  ^Regenten  SBa^rl^ctt,  bcm  Se= 
amtcn  Srcu,  bem  SSoIfe  lugcnb  j)rcbtgcn,  unb  ftd^  unb 
anbcrc  toicber  ju  ben  großen  Sm^flnbungen  fiimmcn  fönnten, 
ol^ne  todife  feine  große  Z\)attn,  feine  eble  SSetläugnungen  5 

ntel^r  mögfid^  finb. äbeic  fre^üdfc  ntüften  aföbann  nic^t, 

l^ier  bet  S3ann,  unb  bort  Sniurien  ^toceffe  nefcen  ben  9io|hen 
Pe^n. 

[193]  Nro.  XXV.   S)cn  27.  aj^dr^.  1772. 

Sonbom  lo 

An  historical  Essay  on  the  English  Constitu- 
tion; or  an  impartial  Inquiry  into  the  elec- 
tive  Power  of  the  Feople,  from  the  first Establish- 
ment of  the  Saxons  in  this  King4om,  wherein  the 
Bight  of  Farliament  to  tax  our  distant  Frovinces  is  15 
explained  and  justified,  upon  such  constitutional  Frin- 
ciples  as  will  afford  an  equal  Security  to  the  Colonists 
as  to  their  Brethren  at  home.  8.   4  S.    Billy  1771. 

OBgleid^  biefe  ©d^rift  i)on  ber  8llten  ©äd^fifd^en  SSer^s 
faffung,  nid^t  mit  S3en>eifen  unb  Urfunben  unterpii^jt  ift,  fo  20 
ip   eö   bod^  mel^r   aU   eine  fci^etnbare  $^j)otl^efe,  unb   äffe 
§afta  lafjen  fic^  Betjnal^e  auö  ber  in  S)eutfd^Ianb  nod^  lange 
fortgebauerten  ©äd^fifd^en  Siegierungöform   erftären:   fo  toie 
man  bic  ©j)uren,  bie  fid^  baijon  nod^  6eJj  un^  pnben,  avL9 
il^rer  gortbauer  in  ßnglanb  bejiärfen  unb  erläutern  fann.  20 
Um  fte  3u  ftubieren  giefct  ber  Serf.  4  Oueffcn  an,   1)  bie 
großen  Überreften  berfeifcen,  bie  l^eut  ju  Sage  nod^  fo  tool^I 
in   bem   äußern   at^  innem  S3au  ber  Snglifc^en  ©taatöüer- 
faffung  übrig  finb;   2)  diejenigen  Sinri(^tungen,  bie  l^eut  ju 
Sage  ber  gorm  nad^  nod^  fubfifHren,   ob  fie  gleid^  ju  bem  30 
urf^)rüngtid^en   (SnbgtoedE  nid^t   mel^r  bienen,   3)   [194]  ba« 
bämmernbe  Sid^t  ber  ©efd^id^te,   4)  3)ie  befannten  S3eränber* 
ungen  be«  ©taatöfi^jiemö,  bie  feit  933it]^e(m  be^  erfiem  3^'^^^» 
an  bie  ©teße  ber  erflen  ßinrid^tungen  getreten  finb.     2)er 
3Serf.   fmbet  bei^  ben  atten  ©äffen  ÄiJnige,  ol^ne  eben  auf  35 
il^ren  Urfprung  gurüdfjugel^en,  ben  toir  in  bie  ^üUn  ber  erfien 
9iömifd^cn  ßroberungen   fc^en,  too  bie  nod^  freiten  ©äffen, 

Litteraturdenkmale  des  18.  Jahrhunderts.    7.  11 


162  ^  rv       OK 
[Nro.  86. 

gut  9?ot^freunbf(^aft  bcr  SRömct  ijcrbunben,  einen  $au|)t* 
bürgen,  ober  einen  Äönig  nötl^ig  l^atten,  an  ben  fi^  bie 
SRömer  l^alten  fonnten.  6r  gebenit  anä^  be«  Untetf(!^ieb3 
nici^t  in  gemeine  unb  tJoUfommene  Könige,  b.  i.  bie 

öjugteid^  ^rieflet  toaren;  t)on  toelc^em  Unterfd^iebe 
man  bei?  aflen  SJölfern  in  il^rem  erjien  Urfj)runge  (Spuxtn 
pnbet.  2Bir  ma^en  l^ier  ferner  bie  SSemerfung,  ba^  in 
Snglonb  tool^I  feine  anbre  aU  gemeine  Äönige  toarcn; 
ber  Äönig  toar  nur  Stid^ter,  unb  l^atte  fein  9te(i^t,  (baö  er 

^0  aU  Oberfterpriefter  gel^abt  l^ätte,)  über  Seben  unb  Zo\),  fetbjl 
im  Kriege  nid^t.  Unb  e^  ifl  fo  toal^r,  baß  bie  Station  fid^ 
biefe«  9!orre(^t  öorbel^atten  ^at,  baß  auä^  nod^  l^eut  gu  Sag 
nur  baö  Parlament  bem  g^Ibl^errn  gu  Srieg^geit  ©etoalt 
über  Seben  unb  £ob  giebt    2)a3  gange  8anb  fagt  ber  Serf. 

16  tl^eiüe  fld^  in  thidings  ein,  bie  toir  in  unfrer  ®j)ra^e 
SWannie,  SKarf,  ©emeinl^eit  nennen  »ürben.  S^ 
gab  gme^erte^  Slrten  ))on  Thidings,  town  thiding  unb  roral 
thiding;  unb  toir  erfennen  auc^  l^ier  ben  frül^en  Unter= 
fci^ieb   unfrer  ©bleu  i)on   ben  gemeinen  SSäe^ren,  ober 

2obIofen  Scannern.  3ebe  t)on  biefen  Thidings  xo'a^itc  alle 
Sal^r  il^ren  Oberflen  ober  SRid^ter,  ber  für  bie  innere  ^oüce^ 
forgte,  unb  ben  bie  Kommunität  mit  ber  ejrecutiüen  ©etoatt 
befteibet  l^atte.  3ebe  aber  »ar  unabl^ängig  t>on  ber  anbren, 
übte  t>or  jid^  il^re  gefe^gebenbe  ©etoatt  an^,  unb  forgte  gu- 

85  glei^  mit  bem  jährigen  Stid^ter  für  bai8  Sefte  ber  gangfn 
ÜRannie  ober  Thiding.  S)ie  erfie  SSerbinbung  wel^e  biefe 
Thidings  unter  [195]  einanber  l^atten,  toar  httj  bem  Sinfaö 
ber  ^txnht  gu  gemeinfd^afttid^er  Sertl^eibigung.  ©ie  nennten 
biefe^  wapentake   ober   weapontake,   baö   tJoBfommen  mit 

30  unferm  beutfd^en  ©eerbann,  aBaffenüerein,  (^eer:* 
munb)  übereinftimmt.  S)iefe  neue  ^Bereinigung  ^tte  il^re 
befonbere  SSerfammlung,  bie  fte  wapentake -court  nennten. 
SBenn  ftc^  nun  t)erfd^iebne  biefer  wapentakes  vereinigten, 
fo  entjianb  ein  Shire,  unb  biefe  l^atten  toieber  il^r  befonbcr« 

86  Shiregemot  ober  Shire-Parliament,  too  über  baö  SBejie  be^ 
gangen  Shire  beratl^fd^Iagt  tourbe.  2)ie  äRitglieber  be^ 
Shiregemot  toaren  bie  oberflen  Beamten  ober  jäl^rige  9iid^ter 


Nro.  26.]  ^^^ 

bcr  Thidings»  tocld^c  bic  Thidinga  aögctt  torftetttcu.  Sei) 
biefen  Shiregemots  tourbcn  bie  obtxftcn  Scbicutc  bc«  Shire 
crtüä^tt,  beten  SBal^I  bereite  burd^  bte  9tej)räfentantett  beö 
SSotfö  unb  nid^t  burd^  ba«  ganje  SSoIf  gef^al^e.  S)iefe« 
mad^t  bie  Semerfung  bet  ©efci^ici^tfci^reiber  toa^x,  toetc^e  fagen,  5 
bag  bie  oberfien  SScbienten  ber  Shires  att3eit  toärcn  ertoäl^It 
toorben  by  their  peers.  2)icfeö  Shiregemot  l^atte  nid^t« 
tnel^t  über  fld^  aU  ben  ^o^eti  ®erid^t«]^of  beö  Äötiigteid^Ö 
ober  baö  Parliament.  3)er  oberfle  Sebiente  M  Shire  l^atte 
eben  bie  Suriöbiction  in  bem  Shire,  ate  ber  Sönig  in  bem  lo 
Äönigrei(^.  6r  l^atte  äße  ejrecutiüe  ©etoalt,  nnb  comman* 
birte  bie  ÜRili^  cn  Sl^cf.  äffe  Unloften  ber  inneren  Sie- 
gierung  giengen  nur  iebe«  Shire  blo^  an.  ÜRan  fe^te  bie 
Sintünfte  getüiffer  Sänbercijen  baju  au«,  unb  jeber  Preeholder 
ober  333  e  1^  r  trug  aud^  ba«  ©einige  bagu  bei?.  S)icfe«  fttb=  i5 
fiflirt  l^eut  gu  Sage  nod^,  obgleid^  auf  eine  berfc^iebne  Slrt; 
benn  bie  innere  Siegierung  be«  Äönigreid^ö  ip  feine  ausgäbe 
be^  ©taatö,  unb  grünbet  fid^  auf  ba^  biffige  *jßrincij)ium, 
bag  biejenige  Sofien,  bie  nur  einen  SCl^eil  betreffen,  aud^ 
nur  bon  biefent  £^eil  getragen,  unb  äffe  Unfoflen  bie  ba«  20 
Oanjc  angelten,  bon  bem  ®anjen  getragen  toerben.  Sluf 
eben  biefe  %xt  cntftanb  [196]  au«  ben  Shires  ba«  ÄiJnig«» 
rcid^,  unb  affjeit  gefd^al^  e«  nad^  gleid^en  ©runbfö^n.  3)er 
Äönig  toar  nur  ber  oberfle  SRid^ter,  bcr  gugteid^  mit  bcn 
Sie})räfentanten  ober  obcrften  Seamten  jebe«  Shire  26 
gemeinfd^aftlid^  ba«  Sejle  bc«  ®angcn  beforgte.  3)er 
Äönig  ftanb  in  be«  SSotfe«,  unb  ba«  3SoH  in  bc«  Sönig« 
Obl^ut,  unb  toir  beftätigen  biefe  Semerfung  burd^  bie  30000 
Sl^r^mfe,  bie  ba«  SBel^rgelb  be«  fiiJnig«  beftimmten;  bon 
benen  15  000  bem  SSolf  unb  bie  onbre  ©ätfte  ben  SSer^  so 
toanbten  be«  Äi3nig«  gufieten.  SBenn  über  ba«  SBol^I  be« 
gangen  5Sotfe  traftirt  tourbe,  fo  giengen  bie  unmittelbare 
©eputirte,  baö  ift  bie  geitigen  oberflen  SSeamte  be«  Thiding 
gufammen,  um  pd^  loegen  beö  Ontercffe  il^rer  Sonflituenten 
gu  beratl^fd^tagen,  unb  bie  äWel^rl^eit  ber  ©timmen  entfd^ieb  35 
affgeit  baöjenige,  loa«  bem  gangen  ©taat«för<)er  t)ort^ei(]^aft 
fd^iene.   3)icfe  SSerfammlung  toar  ber  ©äff cn  wittenagemot. 

11* 


^^^  [Nto.  85. 

ÜDie  Town  thidings  c^iftireu  l;cut  j«  Sage  noif ;  attcin  baö 
rural  thiding  ijt  uici^t  tncl^t  fo  ftti^tfcar,  tocim  c«  ntd^t  bc^ 
hight  Constable's  division  ifl,  bcr  nod^  l^cut  gu  Sage  in 
feinem  J)iftrift  t)on  großer  Slutorität,  unb  ein  fo  alter 
gricbenörid^ter  iji,  ate  einer  im  Äönigreid^.  S)ie  ^eäifU  be« 
SSoIfö  btiefcen  immer  eben  biefette.  Üteratt  toaren  feine 
anbre  9ie^)räfentanten,  aU  bie  oberjlen  ^Beamten  ber  (Eorsu* 
munitäten,  bie  t)on  il^rer  SBal^t  unb  gwar  nic^t  länger  afe 
ein  Oal^r  ejrijKrten.    S)abur(ä^  toarb  benn  bie  3)auer  ber 

I  ^arlamcnter  t)on  fettjt  fcefHmmt.  S33enn  unter  ber  ^eptard^ic 
eine  SSeretnigung  gur  allgemeinen  SJertl^eibigung  niJtl^ig  loar, 
fo  »äl^tte  man  einen  biefer  Äönige  gum  Oeneraliffimu^,  unb 
gab  il^m  t)on  jebem  ©taat  eine  getoiffe  ängal^I  J)ej)utirte  gu. 
Unter   ätfreb   bem   groffen    toarb    biefeö   Sonfeil    ate  eine 

'  \cpaxaU  SSrand^e  bem  wittenagemot  inforJ)orirt,  fo  bag  e« 
no^  immer  beö  Äönig«  große«  Sonfeil  Bliebe,  unb  gugleic^ 
eine  [197]  Srand^e  ber  gefe^gebenben  Oeioatt  toar,  toie  e« 
l^eut  gu  Sage  nod^  ift.  ®iefe«  toirb  burd^  bie  Semerfung 
Beioiefen,  baß  ba«  Parlament  bi«  auf  ^tnxxä)  ben  VII.  nod^ 

>  immer  cintoiBigen  mn^U,  loenn  einer  öon  biefen  2)e})utirlen, 
ba«  ift,  ein  JReid^gSaron  (Baron  of  the  Realm)  foKte  gemad^t 
»erben.  ®a  bie  7  Äönigreici^e  in  Sin«  bereinigt  »aren, 
abolirte  man  toegen  ber  gar  gu  großen  ÜRenge,  unb  loegen 
ber  ©ci^toierigfeiten  ietj  ©taat^gefd^äften  bie  Rnral  thidings, 

f  conpituirte  aber  bafür  gtoeJ^  neue  Sorj)ö :  bie  abgefonberte 
SSrand^e  be«  wittenagemots,  bie  ben  Sönig  allgeit  begleitete, 
ober  bie  Barons  of  the  Realm:  unb  ftatt  ber  rural  thi- 
dings creirte  man  bie  Shire's  Elections,  too  attgeit  gtoe^ 
©lieber  ertoäl^It  lourben,   ba«  Shire  im  ^artiamcnt  t)orgu:= 

>  ftettcn:  unb  biefe  9te^)räfentanten  finb  urfj)rünglid^  bieKnights 
of  the  Shire.  3)iefe  gtoe^  Sorj>3  toaren  fo  oon  einanber 
unterf (Rieben,  baß  l^eut  gu  Sage  nod^  ba«  Unterl^auö  be^* 
]^au<)tet,  ein  Sorb  be«  Oberl^aufe«  Knne  nie  in  il^ren  SQSal^ten 
coCiibiren,  toeit  er  ein  SWitglieb  ber  befonbem  Srand^e  beö 

*  wittenagemot  ifi.  3Rit  ben  Boroughs  ober  Towns  toarb 
toeiter  nic^t«  borgenommen,  ate  baß  fie  fünftig  jebe,  fo  toie 
t>a§  Shire,  gtoe^  ©lieber  gu  bem  großen  ^rliament  fd^idten 


Kro.  25.]  ^^^ 

foHten.  ©0  tourbcu  btc  7  fiönigrcic^e  unter  einen  ÄiJnig 
ober  oBerften  Beamten,  unb  einem  ^artiament  toeteinigt 
3)a^  neue  ^arüament  Beflanb  alfo  1)  au^  ben  9tei(ä^öbaronen, 
bie  burd^  bie  be^berfeitige  ßintoinigung  be«  Sönig^  fotool, 
aU  ht9  Wittenagemot  ertoäl^tt  tourben,  2)  au^  ben  Knights  5 
of  the  Shire,  tDeld^e  bie  Raral  thiding  ber  Shires  toä^Iten^ 
3)  Son  ben  Burgess  ober  !J)e^)utirten,  bie  ba«  SoH  ber 
©täbtc  üorjienten,  unb  bie  üon  {ebem  Sintool^ner,  Preeholder, 
SEBel^ren,  ertoä^It  tourben.  S)re^  fünfte  matten  bie  gange 
©taat^tjerfaffung  ber  ©äffen  an^,  1)  ein  ©taatöratl^  für  oü^  lo 
geraeine  Slngelegenl^eiten.  2)  Sin  (Serid^töl&of  für  bie  ^oVi^ 
flredung  [198]  ber  ©efe^e,  3)  (Sine  oberjie  aKagifhat«^)erfon, 
bie  über  ade«  toad^te.  S)er  äntor  tjerbammt  naif  biefen 
©äd^fifd^en  ©runbfä^en  natürüd^er  tocife  ba^  lange  ^arta=s 
ment  t)on  1640.  unb  feine  äfte,  tooburd^  bie  SRec^te  beö  is 
SSoIf«  öiolirt,  unb  ber  ^rei^jiaat  in  eine  %v)ct  unb  fiänbige 
Slrijiofratie  öertoanbelt  toorben, 

Sranffurt  attt  fKat^n. 

3nilt  ühtt  htv  gntt  ^ütttf  t\n  B^unf^lti  in  nngt- 
Imnbener  l^ebe  nn)»  l^rttr  ;2(nf|09tm   Tiva  htm  fittttti^füftn  20 
bw  Hittxn  m*  ü**  filier W*    ^tt  Äniirfttrdrttt  Sitrriftf n, 
1772«    8.    5  IBüg«    jKü^^t  bevi  htm  UtrUger  15  kn 

UngtüctefäUe    unb  Ungered^tigfeit    ber  SRenfd^en    l^aben 
Sifimon,  einen  äWann  bon  ©taube,  au^  ber  großen  SSäelt 
gebrad^t.   (Sr  lebt  mit  3utien,  feiner  eingigen  lieben  Sod^ter  ȧ 
auf  einem  Sanbgutl^e,  ba^  il^m  übrig  geblieben  ifl    Ütac^bem 
er  ba«  präifü^t  Stenb  ber  großen  SBett  l^at  fennen  lernen, 
fo  flnbet  er  l^ier  fein  toal^re«  ©lud.    ©einer  Sod^ter  l^at  er 
il^rcn  eigentlid^en  ©tanb  t)erborgen,  toeil   er   pe  gu  feiner 
anbern,  afe  ber  gtfidtßd^en  Seben^art  beftimmt  l^at,  bie   fie  »o 
je^o   f flirren.    S)ami3,  ein  (Sbelmann,  lernt  3utien  in 
il^rer  Sinfamfeit  fennen,  unb  verliebt  ftd^  in  fle.    ?ifimon 
n>iberrät]^  feiner  Sod^ter  biefe  ?iebe,  toegen  ber  ijorgegebenen 
Ungteid^l^eit  be^  ©taubem,     ©gentlid^  befürchtet   er,   toieber 
baburd^   in   bie   große  933elt   ocrwidfett  gu  toerben.     Sutiess 
gel^ord^t   il^rem  SSater,  ben  fie^  über  aüe^  liebt.    SDami^ 


^^^  [NW.  n. 

crfäl^rt  imtcrbeffctt  Oufietk«  »al^ren  ©taub,  vmh  glaubt  nun 
über  alle  ^iubcrniffc  ju  flcgeu.  Siibem  bcfommt  er  aber  bte 
Sta^ric^t,  bag  er  butd^  einen  t>cxloi)xntn  $roceg  um  fein 
Vermögen  getommen  ifl.    (Et   liebt  3uHen  3U  auftid^tig^ 

5  aU  bag  et  fte  unglüdtid^  machen  n>oQte;  unb  ifl  im  Segriff, 

ie  gu  ücttaffen.     allein  eben  butc^  feine  ärmutl^  unb  burd^ 

eine  gute  3)enfung^art  toirb  et  bem  Si*  [199]  fimon  etfi 

d^ü^bar.     @t  befommt  dulien,  unb  fte  leben  gufammen 

t>etgnügt  in   bem  glüdtlic^en  ÜRittetflanbe.    2)ad  ®tüd  ^at 

10  einen  fe^r  ftm))len  $lan,  einen  guten  3)ialog,  unb  ifl  im 
rül^renben  ©efci^made;  äuget  bag  ein  Sebienter  etli(]^emal 
etfci^eint,  um  bie  ^ettn  unb  2)amen^  lachen  ju  madben.  3d^ 
fürchte  ober  fe^r,  unfre  tü^renbcn  Somöbien,  bie  je^t  fo 
fe^ft  SRobe  finb,  toerben  eine  anbte  ärt  l^cttotbringen,  bie 

15 man  bie  ruhige  nennen  !ann,  tool^ecf  man  mebet  lachen,  no(^ 
»einen  toitb.  —  —  S)ie  Übetfeftung  ifl  un^,  fo  i)iel  man 
ol^ne  bad  Dtiginat  utt^eilen  fann,  gut  ))otgetommen.  2)ag 
mein  SetfjJtud^  ftud^tlo^  bei)  Offnen  feijn  toitb 
(©.  36.)  foll  tool^l  l^eißen:    bag  @ie  mit  mein  Set« 

2ofptec^en  üereitlen  toetben.  Untet  bcn  3^9^" 
bet^flid^t  fi(^  tetbetgen,  ifi  unbeutfd^;  unb  tt>egen 
etfotbert  ein  füt  aUemal  ben  ©enitit). 

ftül^til^i  an  bad  f^ttUifnnt. 

Unfte  beutfd^e  Sittetatur  ijt  befonbet^  butd^  ^üi^c  bcr 

«6  Ooutnatiften  fo  fcl^r  ju  einer  Stöbelbube  getootben,  too  falfd^e 

Sßaare  gegen  falfd^e  äRünge  audgetanfd^t  n>irb^  bag  ein  e^r^ 

ticket  äRann,  ber  fein  @(^ilb  mit  ondl^ängt,   n>enig)len^  alle 

©elegenl^eit  ergreiffen  mug,  um  ba«  $ubti!um  ju  überfü^fren, 

bag  man  im  ©runbe  ein  e]^rli(j^r  SRann  bleiben  fönne,  ob 

30  man  fici^  gleich  in  oerbäc^tiget  ©efellfc^aft  ^t  betteten  laffen. 

SBir  finb  i)on  autoättigen  fSfteunben  erinnett  tootben, 

bag   bem  $ertn  ^tof.  SRobett  in  ÜRatburg,  butd^   unfte 

Stecenfion  bet  9tommetd^aufifd^en  (Einleitung  in  bad 

%.  Z.  (©.  N.  XIX.  ©.151.)    Unred^t  gefc^e^en  fei>.    SBir 

36  l^aben  ba^  ^nii  felbji  nac^gefel^en,  unb  biefen  SSottoutf  in 

bet  Il^at  gegtüttbet  gefunben.    ^ett  9Jobett  ijl  »eit  i)Ott  bem 


Kro.  2«.]  ^^' 

ftttbtfd^cn  ^cl^tcr  entfernt,  ben  ber  JReceufent  tl^m  jnt  Safi 
legt;  toeit  entfernt  einen  ©amarttantfc!^ett  Sobejr  [200] 
ber^falmenmtt  ©d^ütermäötger  Untotffenl^ett  gu  erträumen, 
(gr  fagt  nur,  bafe,  toenn  in  ben  LXX.  Sefearten  üorlommen, 
bie  eine  Sud^ftabentjertoed^ölung  öorauöfe^tcn,  toetd^e  im  0 
$e6rätf(^en  toal^rfd^eintid^  gefd^el^en  lönnte,  ntci^tö;  tcenn  fte 
aber  ntd^t  tcal^rfci^einttd^  im  ^ebräifd^en,  bejio  me^r  aber  im 
©amaritanifd^en  tjorgefaüen  feijn  fönnte,  üiel  barauö  für  bie 
aKeijnung,  bafe  bie  LXX.  beij  bem  ^entateud^  einen  ©ama« 
ritanifd^en  ßobej  t)or  älugen  ge^bt,  gefd^Ioffen  »erben  fönne.  10 
SSon  jenem  iJatt  fül^rt  er  nur  SSe^ff ielötoeife,  unb  gar  nid^t 
gu  einiger  33etoeiö!raft  ein  (Sjcemf cl  fold^er  ©teilen  auö  bem 
^f .  XXIX  an ;  unb  bief er  fritif^e  ®ang  ijl  gar  nid^t  feiten 
6e^  benen,  toetd^e  über  biefe  Stage  geftritten  l^aben.  2)efto 
Weniger  ift  eö  bem  ätecenfenten  gu  üergei^en,  bag  er  bie  SQSorte  16 
eineö  red^tfd^affnen  unb  geteerten  SKanneö  üerbrel^t,  ober,  »ie 
»ir  lieber  glauben,  flüd^tig  barüber  l^inanögefel^^eu  l^at.  S)er 
S)ireftton  ift  eö  unmögli(i^,  bie  ätecenfionen  alle  mit  ben  Sudlern 
felbjl  gufammen  gu  Ratten.  Ol^re  ©d^ulbigfeit  erforbert  eö 
i^ingegen,  bei?  folgen  SSorfaöenl^eiten,  fobalb  fie  il^r  befannt  20 
toerben,  baö  ^^Jublifum  t)on  ben  fid^  einfd^teic^enben  Ungered^tig« 
feiten  unb  toid^tigen  Ort^ümern  gu  benad^rid^tigcn.  SBal^r« 
l^eit  unb  Un^Jart^eijIid^feit  ift  unfre  einzige  SRidljtfd^nur,  unb 
toir  bringen  t^r  biefe  Dp\ex  fo  üon  gangem  bergen,  baß  »ir 
bc^  anbern  Italien,  »0  »ir  befd^eiben  erinnert  toerben,  mit  20 
eben  ber  (S^rlid^feit  bie  geinter  unfrer  3tecenfenten,  löcnn  fte 
öon  aaSid^tigfeit  finb,  angeigen,  alö  toir  fortfal^ren  »erben, 
fre^mütl^ig  nad^  unfrer  SttH)finbuttg  gn  urtl^eilen. 

[201]  Nro.  XXVI.    S)cn  31.  a^ärj.  1772. 

8ei|ijtfl.  30 

(^rflt  (Bxüntt  tintv  |)lrtrnoio9iie  htv  eigentiiitrien 
tijUxifüitn  Itatur  tliierifitrer  üüfv^tx^  jentmorfen 
mn  m»  Sodann  ;^ugupi  Kn;tr«    8»  2  Mpli*  3  IB^g« 

(So  bürfte  Dielleid^t  unfern  Sefern  fonberbar  tjortommen, 
nad^  Maliern  nod^  eine  ^l^^pologic  gu  fc^reiben;  unb  bod^  35 
lönnen  toir  fie  berfid^ern,  bag  bie  gegentoärtige  nod^  nid^t 


^^^  [Nro.  98. 

übcrflüßtg  fcijn  toütbc,  toetm  fic  baö  toärc,  toaö  ftc  ju  feijn 
t)crfl)rici^t ;  tocnn  ber  batin  cnt^ttcnc  @(!^afc  üon  SQSal^tl^cttcn 
bctn  ©angc  bct  SSlatxx  gemäß  gcorbnct,  aufd^aucnbcr  üorgcs 
tragen,  unb  ntd^t  ol^nc  ^oü)  mit  fo  üict  ungctool^intctt  Sluös 

6  brücfen,  übcrflüffigen  Se^iüörtcru  unb  nicbttgcn  333tcbcrl^ot« 
ungcn  öcrunftaltet  »ärc! 

®tc  Statur  be«  befccitcn  Z^tcrö  ifi  bcr  Onbcgrtff  t)]^ijfi« 
fd^cr,  mcd^anifd^cr,  organtf(]^cr,  ncrmger  unb  fogcnannter 
f  f^d^otogtfd^er  Stäftc,  btc  aßc  jufammen  nad^  eigenen  ©efc^en 

10  in  beftimmter  ©uborbination  unb  Soorbination  toirfcn. 
S)ie  med^ani)d)en  fegte  l^aben  Möller  aße  SSerrid^tungen  be^ 
9Kenf(^en  gröftcntl^eilö  ioon  ^jl^^ftfd^en  unb  med^anifd^en  Äräften 
hergeleitet,  unb  6e^  benjenigen  SBirfungen,  toeld^e  fic  barauö 
nid^t  erflären  fonnten,  bie  SSorfleßungöfraft  ber  ©eele  mit  ju 

lö^ülfe  genommen.  [202]  ©tal^I,  SQS^^tt,  unb  bereu  ©d^üter 
l^ingcgen  räumten  ber  SSorftettungöfraft  ber  ©ecte  be^  SSer* 
rid^tung  aüer  tbierifd^en  ©anblungen  eine  faji  unumfd^ränfte 
$crrfd^aft  ein,  unb  üernad^Iäßigtcn  bie  f l^^ftfd^en,  med^anifc^en 
unb  organifd^en  Gräfte  gu  fel^r.    SSe^be  ^artl^^eien  überfa^en 

jo  bemnad^  gröftentl^eitö  bie  in  ber  SKitte  jiebenben  Äräfte,  bie 
au«  ben  ))l^^ftfd^en,  med^anifd^en  unb  ))ft)d^oIogifd^cn  ein  ®anjc^ 
mad^en;  unb  biefe  ftnb  ber  eigenttid^e  ©egenjianb  unfern 
SSerfaffer«. 

S)aö  aaSer!  ifl  in  3  £]f|ci(e,  {eber  Sl^eil  in  üerfd^iebne 
Raf itel,  bie  ^apitd  in  «bfd^nitte,  unb  bie  «bfd^nitte  in  '^a- 
xa%xapl}en  gertl^eilct.  3)cr  erfle  Zl^cil  betrad^tet  bie  tl^ierifd^e 
9iatur  in  il^rer  ©emeinfc^aft  mit  ber  SSorflettungöhraft  ber 
©eele  beö  S^ierö.  ®er  jtoe^te  Sl^eil  betrad^tet  bie  tl^ierifc^e 
SRatur  nad^  i^ren  btoö  t^ierifdljen  Kräften  (9lerüen!räften.) 

wOm  b ritten  Il^eife  »irb  bie  t^ierifd^e  Statur  im  Oaujen 
betrad^tet,  too  il^re  ttjcfentlic^en  ©genfc^aften  be^  ben  üer^» 
fd^iebnen  arten  öon  Spieren,  i^r  Ur|>rung,  il^re  gortbauer^ 
ber  3^P^^*^  ^^^^^  SJoüfommenl^eit ,  baö  ganje  ©^jiem  ber 
t^ierifc^en  Äräfte  in  bemfetben,  i^r  3SerfaIl,  unb  cnbtid^  i^r 

»  Untergang  in  ßrtoegung  gejogen  »erben.  3)ie  anatomifd^e 
©efdbreibung  t>om  93aue  ber  9?ert>en  ijt  bon  bcm  $erm  t>ou 
$al(er  geborgt. 


Nro.  26.]  ^^^ 

9Bir  bcmcricn,  ba§  bic  fogcnanntc  ))fijd^oIogtf(i^e  firaft^ 
in  fo  fem  fic  ein  ©egcnftanb  bet  $ci{nngölunft  eine  etl^öl^ete 
Detfctnerte  SRerioenfraft  ipt,  bic  nad^  befonbetn  tl^r  eigenen 
©efe^en  xoixUt,  gu  bercn  Sinfid^t  man  bnrd^  Äenntniß  bet 
Stäfte  unb  ©efefte  bet  Organen  nnb  SRercen  anf jieigen  muß ;  s 
bie  üerfd^iebenen  ntebern  9lert)en!räfte  l^aben  alfo  mit  il^ren 
SBirlungögefefeen  gncrfi,  nnb  bann  in  (Semeinfd^aft  mit  bet 
})flj(^oIogif(^en  Äraft  fotten  betrachtet  toerben.  ®en  jtoo 
§an})tgattungen  ber  Stcrüenfräfte  bie  SRamen,  äußrer  finn* 
lid^er  (Sin4203]bru(f  unb  innerer  finntid^er  (Sinbrudio 
be^julegen,  !ommt  nnö  öon  bem  $errn  Serf.  tounberlic^  t)or. 
3)a^,  toaö  bie  Sraft  ju  toirfen  veranlaßt,  ip  bod^  tooi)i  ioon 
ber  firaft  fetter  nod^  ioerf d^ieben ?  ®ie  ätei^barfeit  toirb 
ber  aWnöfelfafer  abgef))rod^en  nnb  t)on  ben  SRerüen  l^erge« 
(eitet ;  aber,  toie  unö  bünit,  o^ne  gureic^enbe  ©rünbe.  S)ie  i5 
Sluöbrüdte  ©eel,  ©eelenfräfte,  ©eefentoirfungen,  unb 
bie  Unter fud^ungen  öom  ©ifte  ber  ©eete  unb  ber  ©e* 
meinfd^aft  beö  Seiten  unb  ber  ©eele  gefallen  unö  nid^t 
S33ogu  fott  biefeö  atteö  bem  ärjte  bienen?  3»an  ijt  getoo^nt 
mit  bem  Sone  biefer  9tamen  gteid^  bogmatifd^tl^eologifd^e  S3e=  20 
griffe  ju  oerbinben,  ba  bod^  bie  ©eele  in  biefem  ©inne  nie 
ein  ©egenftanb  beö  Slrjteö  fe^n  lann.  $ätte  ber  SSerf.  be« 
Slrtifete  Sensibilit^  im  Dictionaire  Encyclopedique ,  ftatt 
bem  äßenfd^en  jtoo  ©eelen  gu  geben,  gefagt:  ber  3Renfc^ 
l^abe  t)erfd^iebene  erl^öl^ete  SRerüenhäfte^  tooDon  bie  SQSerfjeuge  25 
ber  Sorfteüung^*  unb  Übcrfegung^Iraft  im  ©el^ime  unb  ber 
©mpfinbungöfraft  in  ber  ^erggrube  feijn,  unb  l^ätten  bie 
großen  aWänner  ©ta^l  unb  SBl^^tt  bie  erl^öl^eten  Sterinen« 
fröfte  nid^t  ©eelenfräfte  genennt,  fo  toürben  üiele  il^ren 
©d^arffinn  nid^t  biö  i|t  nod^  Unftnn  nennen.  Unb  toa3  30 
üerjtunben  bie  ättejten  trgte  unter  Anima  vegetativa,  sen- 
sitiva,  Animus,  Anima  nnb  Mens  anber^,  aU  t>tx^ 
fd^iebene  ©attungen  Gräfte,  bie  Jjietteid^t  atte  atö  SBäd^ter 
beö  ?eben^  unb  SSergnügenö  im  SKenfd^en  be^fammen  ange* 
troffen  toerben?  35 


^'^  [Kro.  86. 

^etlirotttt. 

Tßrlnitntr^itftnng    nrth     l|im)itfiSitritifr     übtr    hefftn 
iSgittlrokrittor*    1771« 

5  (gö  flnb  l^mgctoorfnc  Ocbanicn  über  SSafebotoö  ägatl^o^s 
frator.  3)a^  übertriebene  in  S.  ^rojeften  [204]  aufjupitbeti, 
ift  eine  leidjte  (Bact^c  Ob  aber  anäii  baju  ber  Serf.  Seruf 
^tte,  unb  ob  feine  ^^itofo))l^ie  bie  menfd^enfreunblid^e  Sräume 
bed  SlUonaer  $]^itofo))l^en  gu  berichtigen  l^intängtid^  \et),  ha9 

10  tootten  »ir  anö  einigen  groben  unterfnd^en.  3n  bem  1  fien  §. 
glaubt  er,  man  muffe  mit  S.  bem  ^ringen  nie  S^^^  ^^^ 
Sangetoeile  ertoecfen,  aber  il^n  ittj  ä^i^^w  ^^J«  getoö^nen, 
toeit  fo  mel  Sangetoeite  in  feine  gange  fünftige  SSepimmnng 
eingetüebt  feij.  Unb  bie  SKittel  baju  $err  ^ofmeifter?  ®(auben 

15  @ie  l^ier  an  eine  Art  üon  Onofulation  ?  §.  4.  -Sft  ber  C>ofs 
meifter  gegen  bie  ©efettfd^aft  junger  Seute,  »orin  il^n  8.  »ill 
erjogen  toiffen.  ©amm?  S33eil  e^  ictj  ben  meifien  ^o^an^ 
ftalten  bem  ^ofmeifier  ju  üiel  SlMül^e  unb  SSefc^tüertid^feiten 
mad^en  toürbe.    §.  8.  §.  16.  ©agt  er  über  baö  ©tubieren, 

20  nnb  über  bie  Jiotl^toenbigfeit  bem  $rinjen  bie  geringere  ©tänbe 
fennen  ju  lernen,  über  Safeboto^  Sorfd^täge  baju  n.  f.  to. 
ettDa^;  allein,  immer  fommt  alled  barauf  l^inau^:  6d  ifl 
be^  $ofe  nic^t  tl^unlid^.  Om  jtoe^ten  SBrief,  too  er  auf 
bie  ^anptl^inbemiffe  be^  ber  ^ringenergiel^ung   fommen  toiH, 

25  fagt  er  bocft  fein  SBort  baüon,  au^  Surd^t,  toeil  er  fetbfl  ein 
^rinjenlfeofmeifter  ijl,  ©el^eimniffe  ju  Derratl^en.  SBIein  »ir 
glauben,  eö  toar  mögtid^  ben  3wfammenftog  fo  ioieler  tounber* 
baren  SDinge  bargulegen,  bie  an  aßen  $öfen  bie  toal^re  SSitbung 
eine«  jungen  ^erm  erfd^toeren,  ol^ne  babe^  in  Slnefbotenfud^t 

80  JU  verfallen.  $ier  »ar  ber  ^unft,  too  atteö  jufammenftießt, 
toaö  baö  äuge  be«  ^l^itofof l^en  gur  SRettung  unb  äufflärung 
beö  moraüfc^en  Setragenö  ber  großen  $errtt  entbeden  mag, 
unb  »aö  ber  Irübfmn  unb  bie  Äurjfid^tigfeit  fo  mand^er 
<)oIitifd^er  ©d^riftfteüer  überfc^tägt.    S)er  SSerf.  ift  gegen  Safe* 

söbotoö  Sefenntniß  feiner  fogenannten  Slletlfiinifc^en  Sieli» 
gion;  toir  anöii:  unb  ed  toar  ))on  il^m  fd^led^t  calcuUrt,  toann 
er  glaubte,  allen  ©eften  gu  gefallen,  [206]  toenn  er  üon  ber 


171 

3)ogmatt!  einer  j[cbcn  möbefonbre  nur  l^tflortf  d^  rebe.  3)er 
3tc  93rief  rügt  Safeboiüö  ßinfall,  in  ben  erflen  Salf^ren  ben 
Seibarjt  gum  ©ofmeifler  ju  ntad^en.  alle  SSergel^nngcn 
beö  ©el^orfam^  ate  eine  Äranfl^eit  ju  k^nbetn,  l^ält  ber 
SSerf.  mit  9te(]^t  für  gugefjjielt.  SSafebo»  fagt:  ,,bic  jur  6 
(Srjiel^ung  be^  ^rinjen  bepimmtc  ®efellf(!^aft  l^at  SSefe^l  Dom 
Könige,  in  aßen  nnfd^öbüci^en  S)tngen  naäii  bem  SBißen  beö 
^ringen  ju  Derfal^ren."  2)er  Serf.  be]^aui)tet  mit  9te(]^t,  bie 
atetation  beö  Sefel^lenö  nnb  ®cl}ox6:ien9  gel^öre  nid^t  für  ben 
^ringen  nnb  feine  §ofmeijter.  ^m  Snbc  jlel^t  ein  üortreflici^cr  lo 
Srief  be^  Duc  de  Montansier  an  ?ubtoig  XIV.  über  bie 
(Srjiel^ung  be^  Dauphin.  SIoö  feinettoegen  üerbienen  biefe 
Slätter  in  ben  ©änben  aller  berer  jn  fe^n,  benen  biefe 
aWaterie  Serufö  l^atter  intereffant  ijt.  ^kx  f))rici^t  ©erj  unb 
Äof  f  eineö  grogen  SKanneö  mit  aüer  SBärrae,  bie  il^m  fein  is 
©njet  eingießt.  SBir  tonnbern  nnö,  baß  fi(]^  ber  SSerf.  mit 
einen  l^ingctoorfnen  Oebanlen  in  eine  fo  gefäl^rti(]^e  9?a(!^bar« 
d^aft  geiDagt  l^at. 

Ma  Philosophie;    ä  la  Haye   et  se  trouve  ä  Paris  20 
ohes  Delalain.    1771. 

S)iefeö  SBerl  beö  C^erm  2)orat  feigen  toir,  fo  toie  bie 
SKufarion  unfern  SBicfanbö,   alö  ben  ©ci^füjfet  gn  feiner 
gangen  ^]^i(ofol)l^ie  an.     So  ip  bie  feinfte  Som^jofltion,  too 
ber  Oeift  ber  toal^ren  SBeiöl^eit  nnter  atofen  nnb  SK^rtl^en  25 
ber  ^renbe  lac^t,  unb  bie  Sl^orcn  biefer  fublnnarifd^en  SBett 

31x6)1  lafler^aft,  nur  Iä(]^erlid^  fie  finbt. 

äutoeilen  beHagt  er  fid^  gtoar  über  bie  Onfciten,  bie  an 
ber  93Iume  beö  ©cnieö  nagen,  unb  bie  ben  SBanbrer  auf  ben 
$faben  ber  ^a^xi)tit  nnb  9latnr  bnrd^  il^r  3if^ci^  aufmerf fam  so 
mad^en.  allein  eö  [206]  toäl^rt  ni^t  lange ,  f onbern  balb 
ertaubt  il^m  ber  Oeift  ber  allgemeinen  S^olerang,  pe  in  mit« 
bercm  Sid^te  gu  betrad^ten.  SBir  tootten  eine  ber  fd^önften 
©teilen  für  unfre  ?efer  l^ierl^er  fe^en: 

Tons  les  matins,  dans  le  silence;  85 

Je  vais  broler  an  grain  d'encens 


[Kto.  86^ 

Snr  Tantel  de  la  tolerance; 

Je  persifle  avec  assnrance 

Ces  Egoistes  sourcilleux 

Qui  ne  permettent  pas  qu'on  pense, 

A  moins  qu'on  ne  pense  comme  eox. 

Trop  fier  pour  descendre  ä  Tintrigue, 

Je  fuis  les  sentiers  tortneux : 

La  Palme  qu'emporte  la  brigue, 

Cesse  d'en  §tre  une  ä  mes  yeux. 

10  Je  ne  me  laisse  point  charmer 

A  Teclat  d'un  laxe  sterile. 

Plus  mon  ami  peut  m'6tre  utile, 

Moins  j'ai  du  plaisir  ä  Taimer. 

J'honore  les  rangs  et  les  titres, 
16  Mais  Sans  Jamals  m'en  6tayer: 

Au  coin  de  mon  humble  foyer, 

Mes  sentim.ens  sont  mes  arbitres, 

Et  je  m'appartiens  tout  entier. 

Ma  gauloise  philosophie 
20  Borne  lä  ses  modestes  voeux, 

Et  dans  mon  d^lire  joyeux, 

Je  tiens  ä  ma  superficie, 

Pourvu  qu*elle  cache  un  heureux. 

[207]  ütipiii. 

26  Sit  ^ü$txinn  tin  (RthitljU    1772» 

2)cr  St^citt,  ein  (S^cntoalb,  ©crtl^a  unb  ©cfolgc^  baju 
bcr  9?amc  aBonncbalb  d^ataftcrtfttcn  c«  jum  beutfd^cn 
©cbtd^t.  SBir  erwarteten  l^ter  feine  marfigc  Siatur 
unfrer  ttterüäter;  aber  auc^  nici^t  ba3  gertngfie  SOSttb* 

sofcj^iJttc,  trnfe  Sottet  unb  SSignette  nici^t  einmal  SEBaib« 
mann«  Äraft,  baö  tjt  gn  tüenig.  3)c«  ^üftn^  SBälbcr 
finb  Itc^t,  toie  ein  gorfl  unfrer  Äameralgettcn ,  unb  ba« 
Slbeutl^euer  t)cr))flangtet  tl^r  fo  glücfüc^  in  ein  ©efud^gimmer, 
ate  nad^  granlreit!^.    8[u4  l^at  ber  SDlann  gefül^tt,  ba§  feine 

35  äfforbe  ttic^t  mit  ©arbengetoalt  an«  iper j  reiffen.    ®ie  f))röbe 


ntOt  86«]  

fiitntgunbc^  bct  er  lang  fein  ?etbenfd^ciftd^en  töotgelKtttpert^ 
f(!^mUjt  enblid^  unb  f))ric^t:  3c^  (iebtc  bid^  gel^cim 
f  d^  0  n  ( ä  n  g  jt !  9tot]()tt)cnbig  jur  SBal^rfc^^etnlid^f ett  bcr  (inU 
totdflung,  nur  fein  SonH)üment  für  bie  $arfc.  SBtr  bebauem, 
bag  ber  ©id^tcr,  tote  noii  mel^r  ©cutfd^e,  feinen  Scruf  »er*  s 
fannt  l^at.  6r  ifi  nid^t  für  SBöIbcr  gcbol^ren.  Unb  fo  toentg 
toir  baö  Serfal^ren  feinet  $)m.  SSat^rö  billigen,  bcr  in  bem 
angel&ängten  Sraumfieb,  mit  teibiger  ®rabmifant]^ro))ic ,  il^m 
bie  ^arfe  jertritt;  fo  fcl^r  toir  füllten  ^  baß  fie  baö  nic^t 
t)erbient ;  fo  fcl^r  toünfd^ten  toir,  er  möge  fle  gegen  eine  S^tUx  lo 
ütctQufd^en,  um  unö,  an  einem  fc^^önen  äbenb,  in  freunbüd^er 
S35atteaMif(j^er  S3erfammtung  ^  t)on  ?iebti(j^Ieitcn  bcr  9?atur, 
öon  9?iebtid^feiten  ber  6m))finbung  t)orguftngen.  Sr  toflrbe 
unfre  (Srtoartung  auöfflUen,  unb  toir  il^n  mit  gefeKfd^aftlic^em 
^reubeban!  betol^nen.  is 

Slai^ri^t  an  bas  (Ptttlifum. 

$)err  SRegierung^ratl^  SBicIanb  in  Erfurt)^  l^at  fxif 
burd^  feinen  gteunb^  ben  $err  $of!ammerrat]^  [208]  3aco6i 
ju  3)üffefborf,  einen  ©ruber  beö  ©id^ter«,  betoegen  laffcn, 
eine  neue  ^u^gabe  feinet  Slgatl^ond  auf  feine  eigene  9ted^«  ao 
nung  ju  üeranfialten ,  unb  baju  ben  333eg  ber  ©ubfcription 
einjufd^Iagen.  @ic  toirb  an^  4  Hielten  in  8.  jcber  ju 
20  Sogen  ol^ngefäl^r  befleißen,  unb  unter  anfel^nlid^en  SSer« 
beffecungen  Diele  neue  ^^fä^e  entl^alten,  2)anae  toirb  il^re 
Oefc^icifete  erjä^Ien,  unb  Ärd^^taö  toirb  in  üerfd^iebencn  Unter«  25 
rebungen  feinem  greunbe  ägatl&on  feine  ^]^iIofo})]^ie  vorlegen. 

S)er  ^ränumerationö))rei^  ijt  für  1  Sjremf  lar  auf  ©oKän*' 
bifd^eö  ^a))ier,  5  Steid^ötl^afer  ?ei()3iger  Surö  ober  1  Soui^bor^ 
für   einö  auf  inlänbifd^e«  @(j^reib))aj5icr,  3  JReid^^tl^aler   unb 
8    gute   ©rofc^en^    ?ei))jiger    Surö^    ober    4    SReid^ötl^ater  so 
granffurter  ©uro. 

Um  bie  beuttid^e  äfngabe  be3  SJamenö  unb  S^rafter^ 
einc^  icben  ^ränumeranten  bittet  ber  Herausgeber  fel^^r,  tocil 
fold^e  in  al^jl^abetifd^er  Drbnung  bem  SBerfe  üorgebrudt 
»erben  foDen.  35 

3uni  Seften  beö  S)id^terö,  um  il^n  nid^t  ganj  bcr  grtid^te 


174 

feiner  S^atente  unb  Semül^uttgen  beraubt  ju  feigen,  toirb  btefe 
Sluögabe  öon  feinem  tJrcunbc  öeranftattet,  unb  er  l^offt  üon 
ber  SKattott,  ba  fie  (tc^  biefc^  S33erl  mit  fo  vielem  SSer* 
gnügen,  afe  eine  ber  feltenfien  Soml)ofitionctt,  jugeeignet  i^at, 

6  beren  fic^  feine  neben  il^r  rül^men  !ann,  bag  fie  biefer  Unter« 
ne^mung  nic^t  burd^aud  Sei^faQ  unb  Unterftü^nng  ))er« 
fagen  toerbe. 

2)er  SSerleger    biefer   Stnjeigen    erbietet  fic^  üon   allen 
grennben  ber  SBiefanbif c^en  SKufe  Pränumeration  anjunel^men, 

10  unb  aßeö,  toaö  fie  l^ierin  verlangen  bürften^  gu  beforgen. 
2)ie  Pränumeration  ifl  bi«  fünftigen  SDta^  offen  ^  unb  ba3 
aßerl  toirb  fj)äteften«  ju  Snbe  be«  -Sal^r«  fertig  fe^n. 

Sluc^  koerben  Pränumerationen  aQl^ier  angenommen,  bon 
bem  ^erm  5.  6.  Säur,  ber  SBefttoeiöl^eit  unb  ber  freien 

15  Äünfle  ®oftor. 

[209]  Nro.  XXVII.    3)en  3.  ^tH    1772. 

fBttn. 

ßvitft  iibtv  hit  miitTtig^enUPalrrlrtittn  htv  (6ff tu- 
iiitlrrutrg.  Mm  9tmk  btßrhtxi  hnxtlj  htn  litxnnt^^tbtv 

20     htv  (Sjer4li4rtt  Kf^ng^«    JTm  DtrUtg  l»ier  ntu^n  ßn^- 

l^mhinnBi  1772«  8*  223*  B. 

S)iefe  ©riefe  toaren  änfong^  ate  ein  änl^ang  jum  Ufong 

befümmt.    äöein  toeil  biefeö  ein  Su(]^  ift,  too  Siebe,  Ärieg, 

unb  Oefc^äfte  be3  gemeinen  Sebenö  üorfommen,  fo  fonnten, 

26  fagt  ber  SSerf.  in  ber  SSorrebe,  bie  Slngetegenl^eiten  ber  (Stoig« 
feit  nid^t  bamit  t)ermif(]^t  toerben,  Slud^  bertoal^rt  fid^  ber 
^err  ^räfibent  bagegen,  baß  blöbe  Sefer  in  biefen  ©riefen 
eine^  SSater«  an  feine  S^od^ter,  nid^t  il^n  fud^en  fottten. 
,,®iefe  be^be  SRamen  l^at  man  be^bel^alten,  fagt  er,  toeil  fie 

30  bie  unfc^utbigjten  Sanbe  ber  Siebe  bejeid^nen,  bie  auf  Srben 

mögüd^  pnb äöein  eö  toäre  eine  unerträgliche  Sitel* 

feit,  an  9Kic^  fetber  ju  benfen,  toenn  id^  öon  Oott  ^pxtö^t.** 
2)iefe  SSriefe  finb  l^auf tfäc^tid^  gegen  bie  floljen  SEBeifen  unfer^ 
Sal^rl^unbert^  gerid^tet,  bie  in  ®ott  nod^  ettoa^  anberö,  ai9 

35  ben  ©trafrid^ter  beö  f d^änblic^en  SDlenfd^engefd^led^t«  feigen ; 
bie  ba  glauben,  bad  ®efd^(5))f  feiner  $anb  fe^  fein  Ungeheuer ; 


Nro.  27.]  ^''^ 

btcfc  a33clt  fcjj  in  ben  äugen  ©ottcö  no(]^  ctiüaö  mcl^r,  ate 
baö  [210]  SBartcjimmer  beö  fiinfttgcn  ^wpcinbc^,  unb  bic  ftdj 
ijicttcid^t  gar  tjermeffen,  gu  l^offen,  er  toerbe  nic^t  in  alle 
glDigfeit  fort  ftrafen.  2)er  ^r.  SSerf.  befreitet  biefe,  nad^ 
feiner  SWe^nung,  ber  SKoraütät  fo  nai^tl^eilige  ©ä^fe  mit  6 
aöem  @ifer.  ,,®iefer  ©totg  fagt  er,  ®.  18.  iji  ber  ©eele 
eigen,  unb  l^at  ntd^t  in  ben  groben  Elementen  feinen  ®i^." 
©.  20.  S9e^  ©Ott  ip  fein  SSergcffcn :  baö  Vergeben  ift  eben 
fo  tocnig  öon  Oott  ju  gebenfen.  ®er  SQSibertoitte  Ootteö 
toiber  ba^  begangne  Söf e  bel^ätt  c  to  i  g  feine  ©täric ,  unb  lo 
eioig  feine  folgen.  ©.  22.  ^S)er  SWenfc^  toirb  mit  ber 
Ouetle  alle^  Übet«,  mit  bem  (Sigentoillen  gebol^rcn. 
®iefer  ßigentottte  l^errfd^t  in  einem  Äinbe  unumf(!^rän!t  nocife 
el^c,  ate  eö  anbre  93e^f))iete  gefe^n  l^at;  cö  ft  raubt  fid^ 
mit  feinen  fd^toad^en  ©ticbern  gegen  aUeniö 
3toang."  Sluc^  bie  befien  SKenfd^en  ftnb  in  bem  ^erjen 
3täuber  unb  SDtörber :  ,,j)enn  ©.  24.  eine  neue  $l^itofoj)]()inn 
l^at  eö  gerabe  l^erauögefagt :  SBenn  SBünfc^e  tobten  fönnten, 
bie  SSefifter  eine«  ®ut«,  ba«  mir  gefiele,  toären  in  großer 
Oefal^r  il^re«  Seben«  gctoefen.''  Oft  i^at  ber  $err  ^räftbent  20 
mit  fd^mergl^aftem  Säd^etn  gefeiten,  „toie  bie  betounberten 
3)id^ter  mit  einer  niebrigen  Sif erfnd^t  ba«  Serbienjt  Derf (einem, 
ba«  bem  irrigen  gleic^  l^oc^  gu  toac^fen  brol^en  möd^te;  koie 
fie  mit  bittrem  Orimme  bicjenigen  üerfofgen,  bie  il^nen  nic^t 
räud^ern."  SBir  ^aben  e«  and^  gefeiten.  Slttein  toir  f daliegen  25 
nid^t  barau«,  bag  ade  SBaffer,  bie  getrübt  toerben  fiJnnen, 
Äotl^Iad^en  finb.  5Rod^  eine  biöl^er  neue  $]^i{ofo))]^ie  über  bic 
S)inge  biefer  SBett,  l^aben  toir  an«  biefer  ©d^rift  gelernt. 
©.  191.  fagt  ber  SSerfaffer:  ,,$ättc  ®ott  bie  fünbigen 
SWenfd^en  l^ier  unb  in  ber  6tt>igleit  ber  ^errfd^aft  be«  Sajter«  so 
Übergeben,  ol^ne  Seioeife  feiner  Ungnabe  gegen  bie  tl^ätige 
33o«]^eit  ju  geben,  fo  toäre  er  nid^t  mel^r  ber  SRid^ter  ber 
3BeIt  getoefen  unb  feine  ijernünftige  ®efc^ö))fe  l^ätten  beij  il^rer 
[211]  Sugenb  feine  Sefol^nung."  ?lIfo,  toenn  Oott  nid^t  au«« 
brütflid^  gefagt  unb  verboten  ^'dttc :  $affe  beinen  ©ruber  35 
nid^t,  fo  toürbe  mein  ^ag  feine  fd^äbüd^e  golgen  gehabt 
l^aben.     SHe  Unmäßigfeit  toürbc  meinen  Äörper  nid^t  jer* 


*'^^  [Nro.  87. 

Tüttct^  unb  baö  ?aflcr  mciitc  ©cctcntul^e  nid^t  gcfiött  l^abcti ! 
Sluc^  Don  bcr  Stotgfctt  befornmcu  toir  bic  (id^crflcn  SRad^rtd^tcn. 
2)cr  aMenf(]^  befielet,  »ic  toir  au^  bcm  Äatcd^iömo  totffcn^ 
auö  ?lugcittuP,  gtetfd^c^tujt,  unb  l^offärtigem  SBefcn.    3)aran^ 

öjtcl^t  bcr  SScrfaffcr  fein  ©^flcm  bcö  fünfttgcn  3wffö"*>c^- 
„SBoüujt  unb  ®cife  gc^t  ntd^t  mit  un«  in  bic  StDigfcit  über^ 
®.  192.  ©arnm?  ^©cil  toir  feine  Oticbet  mc^r  gut  Sottufl 
^ben,  unb  toeil  bort  fein  Oolb  ijt.  aber  bcr  ©tolj 
gcl^t  über."     SSon   allen  SBegen   ber  SSorfel^ung  toirb  über« 

10  l^auf t  burd^  baö  ganje  Suc^  immer  ber  toal^re  unb  cinjigc 
®runb  angegeben.  ,,©.  200.  ber  üon  Oott  (burd^  einen 
$!Kittter)  ertoäl^lte  SBeg  toar  ben  Orunbtrieben  beö  menfd^* 
lid^en  ^erjen^  am  angemeffenften.  SBarum  ?  (So  toirb  burd^ 
gurd^t  unb  Hoffnung  bel^errfd^t.'' 

15  SEBir  übergeladen  bie  Sluöfätte  gegen  bie  geinbe  ber  Offen* 
bal^rung,  bie  öftere  Snftflreid^e  ftnb :  bie  JRaifonnementö  über 
bie  ©efd^id^te  ber  9D?enfd^]()eit  ju  ben  3^^*^^  ^^  Srtöfer^, 
unb  bie  ijielen  auf  einen  Raufen  getoorfenen  33etoeife  für 
baö  Sl^riftentl^um,  üon  benen  man  fo  toenig,  toie  t>on  einem 

20  Sünbef  Sfiutl^en  f orbern  barf ,  bag  fte  alle  gteic^  jtarl  fe^n 
fotten.  'äni^  gegen  Orbnung  unb  Sonnjofttion  barf  man 
nid^tö  fagen,  toenn  man  nicifet  in  bie  Scfeertijte  eingetragen 
feijn  toitt.  äKein  toir  geben  aUm  ganatifem  öon  be^ben 
entgegengefc^ten  ^artl^c^cn  gu  bebenicn,  ob  e3  bem  l^öd^flen 

25S35efen  anflänbig  fe^,  jebe  SSorpeHungöart  üon  il^m,  bem 
aWenfc^cn,  unb  beffen  SSer^ftnig  ju  il^m,  gur  ©ac^e  ®otteö 
ju  mad^en,  unb  barum  mit  SScrfofgung^geifte  gu  ici)au)ßUn, 
ba§  baö,  toa^  ®ott  ioon  un^  ate  gut  unb  böfe  [212]  angefel^en 
l^aben  toiH,  aud^  öor  il^m  gut  unb  böfe  fei),  ober  ob  ba3, 

30  »aö  in  jtoe^  garben  öor  unfer  Singe  gcbrod^cn  toirb,  nid^t 
in  einen  ?id^tjlra]()l  t)or  i^n  gurüdffliegcn  fönne.  ä^^^i^^» 
unb  Vergeben  ftnb  be^  einem  uni)eränberKd^en  SBefen  bod^ 
toarrlid^  nic^t«,  aU  5SorfleDung«art.  3)arin  fommen  toir  aDe 
überein,  bag  ber  SDtenfc^  baö  tl^un  foüc,  toa«  toir  äße  ®ut 

85  nennen,  feine  ©eefe  mag  nun  eine  Sotl^tad^e,  ober  ein  @J)iegeI 
ber  fd^önen  Statur  fe^n,  er  mag  Äräf tc  l^abcn,  feinen  SBeg 
fortgutoanbetn,  ober  fied^  feijn,  unb  eine  Ärüdfe  nötl^ig  ^ben. 


177 

3)tc  ^üdfc  uttb  btc  Ätäftc  lommeti  au9  einer  $cmb.    ©arin 
ftnb  tDtt  einige  unb  ba^  tft  genug! 

%mfierbain  unb  f^iiris. 

Quatrieme,    douzieme     et     quinzieme     nuits 
d '  'S*  o  u  n  g ,  traduites  en  vers  fran90i8  par  Mr.  D  o  i  g  n  i   5 
duPonceau  in  8.  ä  Amsterdam)  et  se  trouve  ä  Paris, 
ch6s  J.  P.  Costard  1771. 

(Sin  neuer  Überfe^er  be«  ?)oung,  ber  aber  ?)oungö  SRäd^te 
nad^  ber  frangöftfc^en  fc^tDacJ^en  ^erbauung  etnrid^tet^  aQed 
i)üi\6f  ftetn  fd^neibet,  gel^örig  btlutrt,  unb  naii  Sanbedart  lo 
))r(ipartrt.  ©eine  SSerftpcatton  unb  ©frac^e  ifl  ntc^t  ol^ne 
SScrbienft;  aßein  toer  totrb  l^ier  ?)oung  toieber  erlennen,  xoo 
oft  ein  etnjiger  ®eban!e  beö  Original  ^  ber  furj  l^intoüirt 
toar,  in  gctedfter  2Kanier  auögemal^ft  toirb,  unb  fo  üiele 
3üge  unb  Silber^  bie  fid^  ber  feurigen  ßinbilbungöfraft  is 
?)oung^  be^  einem  ©egen^anbe  jubrängten^  übergangen  unb 
t)ertoif(!^t  finb?  2Katt  Dergleid^e  folgenbe  ©teilen  mit  bem 
Original : 

L'orgueil    aime    ä    monter,    et    cherche   les 

hauteurs,  20 

La  molle  yoIapt6  se  traine  sur  les  fleurs^ 
Pride  like  an  Eagle,  builds  among  the  stars, 
But  Pleasure,  Larklike,  nests  npon  the  ground. 
[213]  L'£sprit    sophiste,   adroit   courtisan^   plein 

de  z^le  25 

A  cr66  pour  lui  plaire,  une  raison  nouvelie. 
In  subtle  Sophistry's  Laborious  Forge^ 
Wit  hammers  out  a  Reason  new,  that  stoops 
To  sordid   scenes  and  meets  them  with  Applause. 
Qui    souple    et    complaisante,    eveille    ses  so 

desirs, 
Et  dans  tous  les  momens  caresse  ses  plaisirs; 
L'enchanteur  sednisant  6tale  ses  prodiges^ 
II  6blouit  les  yeux  de  ses  brillans  pr^stiges, 
L'ame  dans  nne  douce  et  charmante  langueur  36 
Perdy  par  degr^s  sa  force  et  sa  noble  vigueur, 

Litteraturdenkmale  des  18.  Jahrhunderts.    7.  12 


^^^      ,  pffo.  «7. 

Et  tombant  dans  les  bras  de  Taveugle  folie, 
Sans  crainte,  et  sans   remords  s'affoiblit  et 

s'oublie. 

SBelc^c  SEBcttf d^tocipglett !    Les  prodiges  et  les  bril- 
5lans   Prestiges,   la    charmante   langneur  ftnb 
ein  fd^Icd^tcr  (Srfa^  für  folgcnbe  ?)ouitgif(!^c  ©cbanlcn: 

A  thousand  Phantoms,  and  a  thonsand  Spells, 
A  thousand  Opiates  scatters,  to  delude 
To  fascinate,  inebriate,  lay  asleep 
10  And  the  foold  Mind   of  Man  delightfuUy  confound. 

Unb  tocld^e  Schabe  langtociUgcr  SSctfc  gegen  bie  einjtge  ^txU 
?)oung« ! 

Detestable  talent,  art  vil  et  sednctenr 

Qui  dn  front  des  hnmains  efface  la  pn- 
15  deur! 

Le   Coupable   Ecrivain    qui    s'applaudit   de 

plaire 

De  sa  sainte  vertn  reclame  le  salaire. 

La  Licence  sans  frein  regne  de  tontes  parts 
20  Le  vice  est  encens6  dans  le  temple  des  arts; 

Les   muses   de   nos  jonrs  vont,   d'une   main 

impure, 

DesGraces  sans  pu deur,  d6tacher  la  ceinture. 

[214]  ma9  fagt  ?)outtg? 

25  Wit  calls  the  Graces  the  chaste  zone  to  loose. 

gemer  l^aben  toir  bemerft,  bag  bie  Wtctapi^exn  unb  allegorifd^en 
SSttbet  ?)oMng3,  bie  bic^t  leintet  einanbct  toic  bie  Pfeile  t)on 
bem  Sogen  be«  ©tarfen  Piegen,  be^  beut  Übetfc^er  hmif 
gtoe^,  breij,  fec^ö  ^üim  matte  '!|3Tofe  töorl^er  angefünbigt  unb 

30  erftärt  toerben,  am  Snbe  aber  bod^  in  töerjiümmelter  ©ejtalt 
erfd^einen.  gafi  an  aUen  toid^tigen  ©teüen  l^at  ber  gran«« 
gofe,  ba^  ated^t  ausgeübt  ^  ba«  er  pc^  immer  in  ber  grembe 
erlaubt,  aUeö  nai^  feinem  Äoj)fe  einjuric^ten^  unb  glaubt, 
SSerPeUen  unb  unter   einauber  »erfeu,  fetj  Sltt« 

35  orbuen. 


17Ö 

Kro.  27.1 

1.  ßmh  6  Stüitu  8.  380.  SB. 

@me  ©cfcHfd^aft  toon  (Dcrmutl^fit!^)  ©tubcntcn,  totrft  l^ier 
btc  Winden,  btc  fic  in  tl^tcn  9te6cnftunbeit   mit  pfeifen  ets  s 
fd^offcn  l^abcn,  auö  bcm  ^cnflcr  inö  ^uBIicum.     Wtan  fatin 
e«  toitflid^   feinem  SKenfd^en  Übel  nel^mcn,  »enn  et  in  ben 
©tunben,  ba  er  fonft  nid^tö  getl^an  i^'düe,   Sudler  fd^reibt; 
bod^,  »enn   er   eö   nid^t   beffer  mad^t,  alö  bie  SSerf.  biefeö 
ÜWagajin«,  fo  ratzen  toir  il^m  immer,  fidb  einen  anbem  ^tiu  lo 
vertreib   gn   fud^en.     3Benn   man  nnter  fo   bielen  ©tedfen* 
^)f erben  gn   toasten   l^at,   fo   ifl  e3  in  ber  Jl^at  (Sigenflnn, 
gerabe  anf  ba^  gn  jtcigen,  toetc^e^  nie  fo  gang  ©tedfen))ferb 
ift,  nm  nid^t  aud^  oft  ben  3tenter  fe^r  unfanft  abgutoerfen. 
&  fommen  in  biefem  2Kagagin  f  rofaif(^e  SJerfe,  nnb  gereimte  is 
$rofa,  ©at^ren,  SSetrad^tungen,  (S})igramme  nnb  fogar  auc^ 
ein  ))rof  aifd^eö  ^elbengebic^t  bieSReformation  öor,  toeld^e« 
nebft  allem  übrigen,  toaö  toir  bie  ©ebnib   l^atten   gn   lefen, 

nnter  ber  firitif  ift.    S33ir  fd^toeigen  a(fo  bat>on aber 

@in«  muffen  toir  [215]  fagen,  bie  SSerfaffer  trogen  fel^r  anf  20 
il^ren  Sifer  für  bie  äteligion.    S35ir  loben  fle  begtoegen ;  bod^ 
bitten  toir   fie  gngteid^,  erfi  gu  (ernen,   toaö  Stetigion  iji. 
3)enn  in   atten  il^rcn  fo  genannten  geiftüd^en  äuffä^en  nnb 
S^erfen  glimmt  nid^t  ein  ^nnfen  bat)on ;  nnb  man  ift  enblic^ 
ba3  ®e(e^er  öon  ber  S^ugenb  nnb  {Religion  überbrügig,  too  26 
ber  Scijermann  me^r  nid^t  fagt  ate:  toie  fd^ön  ifl  bie  Sngcnb! 
toie   fc^ön  ift  bie  {Religion!    nnb   toie  ift  bie  Sugenb   nnb 
9teIigion  boc^  fo  fd^ön!    nnb  \oa9  ijt  ber  für   ein  böfer 
5IKenfd^ ,  ber  nid^t  lant  fd^reijt :   fie  ifl  fc^ön  n.  f.  to.     SBa« 
t^nn  bie  Sente,  bie  fo  o^ne  ®efü](^(  mit  ben  l^eiügflen  Singen  so 
tänbten^  toa^   tl^un  fie  anber^^   aU  ba§   ße  einem  blanen 
©d^metterling  nad^taufcn?    Unb  mit  aller  il^rer  ©d^toärmereij 
toerben  fte  bod^  feinen  ^cbriHo  befel^ren. 

SRttitil^eit. 
(Bin  V^&tktiftn  Sat^rtn  nnif  (^btvhtntftlfitinhf  8«85 
136  S* 
®iefe  ©errn  ©at^rifer  fefcen  fld^  in  ber  SSorrebe  gegen 

12* 


bie  Sunjtrtd^ter  öon  SRtcbcrbeutfd^tanb  in  ^Jcrtl^etbigungö»» 
ftanb.  ®aö  l^aben  fic  fic^  aber  tool^I  gar  ntd^t  träumen 
laffen,  baß  man  tl^ncn  aud^  in  Obcrbeutfci^Ianb  fagcn 
toürbe,  bag  il^re  fo  genannte  ©at^ren  l^öc^ftetenb  finb. 
5  2)ie  b  e  ft  e  S35  e  1 1  ifi  eine  erbärmtid^c  ^oefie,  unb  bie  übrige 
$rofe  tl^eil^  matte  So))ie  üon  ätabnern,  tl^^eitö  monotonifc^eö 
©efd^mier  unb  toi|Iofeö  ®ett)äfd^.  (Sin  ©atijrifer  muß  ben 
aWenfc^en  ganj,  aber  öorne^mtic^  auf  feiner  täd^erlici^en  unb 
fd^Ied^ten  ©eite  fennen.     S)iefe  muß  er  nid^t  nad^  bcr  Ober^ 

10  ftäd^e,  fonbern  in  il^rer  ganjenZiefe,  entttjeber  mitOuDenaüfd^er 
©tärfe,  ober  mit  SRabnerifd^em  SEßift  jeic^ncn.  3P  er  baju 
unfähig,  fo  übertaffe  er  ba^  ©atijrifiren  anbern;  benn  nt(]^tö 
ift  ed e(^af ter,  ate  ©Jjott  ol^ne  SaSift.  SSSir  l^ätten  ger^^  [216]  ne 
bie  SSerfaffer  fanfter  beurt^citt ;  aber  bie  ©d^reibfud^t  l^at  fo 

15  fel^r  um  fi6)  gegriffen,  unb  bie  meipen  ©d^riftjleller  fmb  fo 
unfül^Ibar  gegen  fanfte  ©treidle,  baß  man  baö  ^ublifum 
Mo«  burc^  ben  ®amm  einer  ^rten  firiti!  gegen  bie  Über* 
fd^toemmung  bon  fd^ted^ten  Sudlern,  bie  tägüc^  mel^r  um  ftc^ 
greift,  ioertoal^ren  !ann.    S)a«  fd^limmfie,  toa«  auc^  au«  einer 

20  fold^en  ^ärte  folgen  fann,  ijt,  baß  biefe  ^erm  ©atijrifer  unb 
il^re«  ©leid^en  ju  fc^reiben  aufhören;  unb  biefe«  ijt  ein 
großer  Sortl^eil  für  fte  unb  für  i^re  Sefer. 

ftitfiferfli^e. 

fiiqntt  l^at  bie  ©uite  berül^mter  SKänner  burd^  ben 
tragtf d^en  S)ic^ter,  CCrieirillon  t>er meiert.  2)a«  ®emä(be, 
äf  bem  er  gearbeitet  \^at,  ifl  üon  Äbeb,  unb  eben  baf* 
felbe,  nad^  bem  fd^on  S3a(ed^ou  gearbeitet  ^t.  S)ie  gange 
©ommlung  befielet  nun  an^  Voltaire,  la  Fontaine,  Corneille, 
J.  B.  Rousseau,  Meliere,  Descartes,  J.  J.  Rousseau  unb 
80  Crebillon.  Sitte«,  toa«  toir  gu  Sl^ren  bcr  Satente  be«  ^m. 
giquet  Utf  -3.  3.  SRouffeau  erinnert  l^aben,  gift  aud^  l^ier. 

La  Vieillard  a  la  Toque,  portrait  grave  d*apr6s 
Bembrant  et  la  Chute  du  Jour  petit  paisage 
grav6  au  bas  du  Portrait»  par  mr.  de  Marcenay. 

35        SKan   fann   oon   biefer  meijierl^aften  Überfe^ung   fagen, 
baß  ber  ®eiß  Stembrant«  in  ben  mand^erle^  Stinten  unb 


Kro.  28.]  ^^ 

il&rcn  jaufccTtfd^cn  Üfcctgängcn,  unb  in  bcm  cbleti  Sl^ataltct 
bc3  So))fcö  unter  ber  §anb  M  ©crrn  SDtarccna^  ntd^tö  ücr* 
lol^rcn  l(|at.  3)tc  ^tgut  l^at  ein  Drbenöfcanb  unt,  unb  eine 
Slrt  Don  5!Kü|e  auf  bem  Äoj)fe.  9Kan  fann  fte  ate  ben 
^enbant  ber  Dame  ä  la  Perle  ober  ber  Dame  ä  la  Plume  5 
anfeilen. 

[217]  Nro.  XXVIII.    S)ett  7.  S&pxil  1772. 

)>er  vinrntffmttn  iSinpfexiitüitt  nnH^  ilrrtr  KPerkieio 
ium  <6tbxüutift  her  SammUr  unl^  liitbljnbtv*    ßt^  (ftr^il^ 
OEi^fner,  4^£pin  ml^  Compagnie.  1771*  8*  360.  S* 

3)ie  ju  Seipjig  au«  bem  (SngUfc^en  übcrfe^te  Slbl^anb* 
lung  DOtt  Äu^jfcrjlici^en  gab  ^errn  ^.  ^nlag,  gegen* 
»ärtigeö  SBerf  auöguarSeiten,  baö  burd^  feine  ©ottflänbigfeit^  is 
unb   Berichtigung   ber  Orbnung   be^   ben   S^arafteren   ber 
SKeijler  fel^r  groffe  SSorgüge  Dor  ber  Slrbeit  beö  ßngtänber« 
l^at.     3)ie  ©nteitung  entölt  I.  einige  ®runbfä§e  ber  SDtal^* 
lere^   in  fo  tt)eit  fie  auf  bie  Äufferjhc^e  ougetoenbet  »erben 
fönnen.     11.  2(nmer!ungen  über  bie  öerfd^iebenen  Slrten  ber  20 
fiujjferPid^e.    III.  SRegetn  be^  ©ammlung  berfctben.    Sitebann 
folgen  bieSKeifter  nad)  ben  oerfdbiebenen  ©deuten;  bie  ©eutfd^en 
unb  ©d^meijer,  bie  äiieberlänber,  bie  Staliöner^  bie  granjofen^ 
bie  ßnglänbcr.     Sei?   jebem  Äünftler   ift  eine  furje  ängeige 
feiner  Sebenöumftänbc,  unb  bann  folgt  ein  Ileineö  Ser jei(^ni§  26 
feiner   beften  SBerfe.     SKanc^er  je^tlebenber  S)ilettante  unb 
$!Kcifter  »irb   eö   oieüetc^t   ni(]^t  geneigt   aufnel^men,   feinen 
Spanien  entioeber  nid^t  in  bem  5Serjeid^ni§  ber  großen  9Kän« 
[218]  ner  ju   finben,   ober   \>o6^   eine  Äuömal^f  unter  feinen 
aSSerfen  »al^rgunel^men,  bie  er  öielleid^t  fo  flrenge  nic^t  toürbe  so 
angefteßt   l^aben.     9Bir   unterfc^reiben  inbeffen  be^nal^e  alle 
Urtl(>ei(e  beö  ©errn  g.   ber   me^r   ate   oie(e  anbre  Äünftler 
l^ier  ätid^ter  fe^n  fann,  toeit  er  nidfet  aflein  feit  langen  -Salären 
bie  Sunjt  mit  fo  oielem  Srfotge  leljrt  unb  ausübt,  fonbem 
anä^   in  feiner  SSaterftabt  bie  reic^flen  Äunflfammlungen  bor  ss 
fic^  finbet.    Unfre  ?efer  »erben  un^  erlauben,  m^  ber  (Sin* 


Uituttf)  einige  gemeinnü^ige  Semerfimgen  ouöjujtel^eit.  3it 
ber  3^i^AUA0  unb  3ufammenfe^uttg  fmb  bte  SEBtrI» 
unitn  U\f  einem  ©entätbe  nnb  einem  $n))fetftid^  einerlei^. 
On  Snfel^ung  ber  Haltung  l^at  ein  ®emä(be  ben  Sorjng. 

6  !Z)er  !Duft  }.  93.  ben  bie  Entfernung  einer  @a^e  gieH  tonn 
nid)t  )t>ol^(  burc!^  ettoad  anberd,  ate  burd^  bie  natürU^e  ^arbe, 
üorgeftcUt  »erben ;  unb  bicfe  fann  6Ioö  ber  ^infel  geben.  3ti 
abfi^t  auf  bie  SSert^eiUng  bc«  ?i(]^t«  laffcn  fit^  bie 
Wenmlbc  nicbt  too^I   mit  ben  Äu}>fcrflicj^cn  ücrglcid^en.    S)er 

10  3)ia^(er  ^at  taufenb  Sinten,  babur(]^  er  ben  Übergang  t)om 
iHd^t  jum  ©chatten  mit  einer  unenbü(]^en  Slbtoec^fetung  au^'' 
brürfen  fonn.  S)er  Äu<)ferftecl^er  l^at  nur  f^toarj  unb  »eiß. 
SlUein  bie  9tege(n  t)on  ^i^t  unb  @(]^atten  laffen 
fic^  bei)  itu))ferftic^en  nod^  un}n)e^beutiger  anbringen,   aU  in 

Iß  (^emd(ben.  Sin  mittelmäßiger  Senner  fann  in  einem  Su^^fer- 
Pic^e  tocit  el^er  ber  SDlaffe  beö  8i(]^tö  unb  il^rer  Äuötbeitung 
burc^  aUe  SKittettinten  nad^fpüren.  9to(^  ein  Unterfc^ieb: 
fiimmen  in  einem  ®emä(be  bie  hinten  nic^t  überein,  unb  ift 
ba<l  ®anje  nid^t  If^armonif c^ ,   fo  toirb  biefer  geiler  oft  im 

80  Äupferpid^e  unjlci^tbar,  unb  in  biefem  gattc  fann  er  fcj^äfebarcr 
fet;n,  aU  bad  ©emätbe  fetbfl ;  toeit  er  bie  ©(i^^nl^eiten  lägt, 
unb  bie  SKängri  öerbtrgt.  S)ic  Siegeln  ber  ^erf<)e!ttt)e 
laffen  ficb  bei;  ben  JhtpferfHd^en  t)ielleid^t  au^  genauer  beo« 
baci^ten,  meil  bie  [819]  ©(^rafftrungen  aQe  auf  ^inen  $un!t 

86  ober  auf  Sine  ®eite  laufen. 

3tt  änfelf^uttg  ber  ä^id^nung  finbet  ber  Äenner  ber 
V  n  a  1 0  m  i  e  toürtlicb  nod^  eine  f d^rfere  9ti(!^tigteit  im  ^fer, 
unb  fann  n>enig{lend  ber  n>abren  ^inie  bur(j^  a0e  Krümmungen 
btttd^  ?i(^t   unb   ©ii^tteu   leidster  folgen.     2)icfer  Sort^il 

ao  fäUt  it^  ber  fd^n>ar gen  jhinfl  n>eg,  toeil  bi^  bie  Se^blnng 
beigäbe  tote  in  einem  ©emälbe  gefdl^iebt.  S)er  Xuöbrnd 
aber  ifl  offenbar  mebr  in  t>t»  SKablerd  al«  be«  Su)>feTfledber« 
®eti>alt.  S^ie  Starte  be«  Xu^rndtd  liegt  eben  fo  fe^t  in 
bem  ftolorit  aU  in  bet  Seränbetung  ber  3^9^ 

)&  da  biefe  baben  o^ne  färben  oft  eine  gong  t>er!ebrte  SHrhtng. 
{^ftige  V^eibcnfcbaften  bie  b(o^  burd^  bie  hinten  ber  3^* 
nung  ang^ctttet  )i>etbeii,  foEca  3iui>eUen  in^  ®roted!e.    Xit 


Nro.  88.]  ^^^ 

%axit  maift  bic  ücrftcttte  SH^  erträglicher.  Se^  einem 
Portrait  faUen  bie  mannigfaltigen  Stnan^cn  ber  ^aare  nnb 
®eft^t«farben,  Utj  ben  Silieren  bie  üielen  arten  üon  SSSotte 
unb  gebern,  be^  ben  J?anb|cl^aften  bie  toerfc^iebnen  Sinten 
ber  Sag«*  unb  Öal^rgeiten  im  Äupferfti(j^e  völlig  toeg.  ®e«*  6 
toegen  finb  bie  rabierten  Slätter  beö  Slaube  J?orrain 
trodne  äbriffe  üon  feinen  l^errlici^en  Sanbfd^aften. 

®ie  ßennjeic^en  ber  ©röße  eine«  ©egenjlanbe«,  nacj^ 
bem  er  in  ber  ^crne  mel^r  ober  weniger  Don  ber  Suft*» 
f  a  r  B  e  angenommen  l^at,  ift  aud^  bem  ^u))ferfte(^er  unmöglich  lo 
anzugeben,  äuc^  bie  ißeränberung  ber  ?uft  burd^  eine  frembe 
Sittte  einer  flarfen  fid^  mit  il^r  öermifc^enben  garbe  liegt 
auffer  ben  ©rängen  feiner  Sunfl.  2)iefeö  emjjfinbet  man  be^ 
geueröbrünftcn.  gcrncr  ift  er  ni(]^t  im  ©tanbe  baö  burd^* 
fdbeinenbe  be«  Äotoritö  auöjubrüdcn,  ba«  au«  ber  i5 
Serfd^mctjung  jtoetjer  hinten  übereinanber  entfielet,  fo  baß 
man  jebe  gleic^fam  befonber«  entbedt.  S)er  ÜRal^Ier  !ann 
bie  feurige  9iöt^e  über  bie  äBangen  einer  jungen  <Bii'6ni)txt 
Derbreiten,  unb  il^r  [220]  toenn  pe  geflorben,  bie  ®läffe  be« 
Sobe«  geben.  S)er  Äupfcrfted^er  fonn  feine«  oon  beleben,  ao 
Snblic^  ift  er  auffer  ©taube,  bie  glatten,  poUrten,  ober 
fc^cinenbcn  ^öxpex  oorjufteUen,  toetd^e  oft  il^r  fd^öne«  anfeilen 
ben  auf  fie  faUenben  färben  gu  bauten  ^ben.  6r  iji  loeber 
oermögenb  ben  Unterfd^ieb  be«  glängenben  filbemen  ©efäffe« 
oon  bem  rotl^en  SBein,  ber  barin  entl^atten  ift,  gu  unterfc^eiben,  25 
noc^  bem  ^arnifd^  be«  gelben  ben  rotl^en  SBiberfd^ein  gu 
oerfd^affen,  ben  bie  fd^artad^cue  barüber  gcgogeue  SSSefie  bem^^ 
felben  mittl^eitt. 

S)er  Sl^arafter  ber  eigentüd^en  fo  genannten  Äu^^ferftid^e 
ifl,  baß  fie  fc^arf  unb  genau;  ber  geefeten  Sfötter  baß  so 
fie  mit  einer  fretjen  §anb,  unb  ber  SBerfe  ber  fd^ioargen 
Äuttfi,  baß  fie  fe^r  f  a  n  f  t  gcmad^t  fmb.  SBei(  fo  lool^t  ba« 
Äuj)ferfted^en  a(«  ba«  JRabieren  feine  bcfonbre  SJortl^eife  unb 
aWöngel  ^at,  fo  ^aben  bie  ßünftter  fid^  bemülf^t,  ba«  @ute 
t)on  beleben  gu  vereinigen,  unb  ba«  ^rei^e  be«  Scftteren  mit  ss 
ber  8tid^tig!eit  be«  Srfteren  gu  oerbinbcn.  Salier  finb  bic 
meiften  neueren  Äujjferflid^e   erfHic^  geeftt  unb  nad^^er  mit 


bem  ©rabfiid^el  nad^gearBettet.  SDer  Serf.  glaubt  ein  9 an} 
gcflod^ncö  ®Iatt  \ttf  fetten  ol^ne  ©teififlfeit.  Unter  ben 
rabierten  ®(ättern  l^aBe  man  fd^on  eine  gt'ö^ext  äfctoeii^felnnfl 
öon  öoTtreflid^en  ©tüden.     3m  äuöbmd  ber  SDluffeln  l^at 

6  ba«  ffupferped^en  üor  bcm  9tabteren  ol^nc  3^^if^I  fl^öge 
SSorjüge.  ©roße  Stätter  üBerl^anpt  fotten  el^er  in  ^pfcr 
9efto(]^en  at«  rabiert  »erben.  3)aö  3tabieren  fd^idt  fid^  Beffer 
gu  ©fijgen  unb  tetc^ten  3^^«"W9^«  >  «'^^  ^'^  ?anbfd^aft  ifl 
ü6erl^au))t  ber  toal^re  Oegenflanb  ber  8tabiernabcl ;  mit  bem 

10  ©rafcfHd^et  geenbigt  toirb  fie  fd^toer.  S)aö  gteifd^,  ha9  fanft* 
toaücnbc  ^aar,  bie  glatten  ber  ©etoänber,  bic  btinfenben 
SBaffen  »erben  burd^  nid^tö  beffer  au^gebrüdtt  at«  bnrd^  bie 
fd^toarje  Sunjl.  Arn  Snbe  fotgen  einige  Tarnungen  für 
bie  ©ammter.     1)  SWan  [221]  muß   pd^    be^   bem  ©ammten 

15  nid^t  üornel^mcn  ba«  ganje  SSerf  eine^  3Weifler«  jn  bepfeen. 
2)  gür  feinen  SRamen  eine  btinbe  Sld^tung  liegen.  3)  Sttid^t 
t)on  ber  ©ettenl^eit  eine^  Statt«  anf  feinen  innertid^en  SBertl^ 
fd^Iießen.  4)  Sticht  Sopien  Patt  Originalen  faufen.  5)  ©id^ 
t)or   fd^fed^tcn  äbbrüdten  in   Sld^t  nel^men.     Sin  Än^^ferpid^ 

20  teibet  500  gute  Slbbrüdfe ;  eine  rabierte  platte  nur  ein  ^)aar 

l^nnbert;   unb   toenn  ba6  ©d^eibetoaffer  red^t  fd^arf  gefreffcn 

iat,  l^öc^Pen«  300.  bie   fcbtoarje  ffunP  100  gute  «bbrüdte. 

S35ir  em})f elften  überl^aupt  biefe«  S35erf  aU  ein  S  t  a  f  f  i  * 

fc^e«  fSni^  atten  ?ieb^abern  unb  Äennem  ber  Sunp. 

iBetraitrtnng^n  übtt  hit  IP^rk^  (S^ttts  im  ^tittft 
htt  Itntur  uni»  htt  Dorfelrttng  auf  uiU  Sage  hta^ 
3ra|rr0*   1772*  8*  93*  S* 

S)ie  Sctrad^tungen  ber  Statur  pnb  unPrcitig  am  bePen 
30  gefd^idtt,  eine  bcnfenbe  ©eete  ju  ©Ott  ju  erl^ebcn.  3)er  3Serf. 
l^at  atfo  nebp  t)ieten  anbem  aud^  eine  gau}  lobendtDürbige 
Untemel^mung  getoagt,  ba  er  bie  5Kenfd^en  burd^  bie  Sreatur 
jum  ©c^ö<)fer  ju  fülf^ren  fud^t.  @r  legt  au^  bem  Steid^e  ber 
Statur,  fo  toic  bie  üerfd^iebenen  Sal^rjeiten  bie  ©cenen  änbem, 
35  ober  toie  bie  anbem  Umpänbe  e«  erforbern,  ©egcnPänbe  t>ox. 


Kro.  28.]  ^^^ 

gcl^t  fic  fürjl^  hvixii,  jicl^t  Seigren  l^crau«,  unb  fd^fießt  bann 
nictftcnö  mit  einem  ©efeet. 

©agegen  l^aben  lütt  ni(]^t3;   aber   tDatum  töetjt  er  jcbcr 
Setrad^twng  ben  S)atum  an,  anf  tocl(]^en  fie  gemaci^t  »erben 
foU  ?    SBarum  ^at  er  nic^t  erfl  tiefere  Stid e  in«  ^üif  ber  s 
Statur   gelDorfen?    S33arnm  ftnb  aUe  feine  Setraij^tungen  fo 
einfiJrmig,  fo  !a(t,  fo  unbejtimmt?  SWand^e  pnb  unö  tefremb« 
lid^  t)or4222]  gefommen.    3.  ®.  bte  Dom  22.  3enner  ^ftid^t 
fi^   im  SEBinter  ju   erbauen.     SEBie  fommt  biefe  ^flid^t 
jum  SBinter  ?   SigcntUd^  tt)itt  fre^ßc^  ber  SSerf.  nur  t)on  ben  10 
©elegenl^eiten   rcben,   bie   ber  SBinter  gur  Erbauung  giebt; 
aber  tt)ie  jioingt  er  biefe  Erbauung  l^erein?   „'^u  fiel^efl,  fagt 
er,  toie  toergöngticj^  ber  ®d^nee  ifl,  tt)ie  tcic^t  ba«  (£i«  fd^miljt, 
»ic  furj  bie  Sage  fmb :   Äann  biefeö  ni(j^t  afle«  bic^  an  bie 
§infäflig!eit  beö  ?eben3  erinnern  ?  S)u  fiftefl  in  einem  »armen  is 
3immer,   unb   geniegefl  beinen  Unterl^alt;   ©oUtejl  bu  nici^t 
babel)  an  beine  arme  SSrüber  gurüd  benlfeu,  loelci^e  loeber  $otj, 
no(j^  Äteibung,  noc^  ®rob  l^aben?  3)u  bemerfeft  ben  furjen 
3toif(^enraum  gtoifd^en  Sag  unb  SRaci^t ;  foUte  bir  biefe«  ni^t 
gur  Ermunterung  bienen,  bie  fiürge  beine«  ßeben«  ju  bebenfen,  20 
unb  jebe  ©tunbe  lool^I  auögufaufen?  S)u  fiel^efl,  mit  toetd^er 
Unborftc^tigfeit   fid^   öiete  bem  6i«   anvertrauen:    fann  bir 
biefe«  nid^t  bie  Unbebad^tfamfeit  ber  3Wenfd^en  abbilben,  »etd^e 
fid^  bem  ©enuß  ber  Süfte  biefe«  Seben«  übertaffen.''    SBa^r^ 
^aftig,   loenn  man  fo  gtüdf üd^  ift  fid^  mit  6  m })  f  i "  ^  «  »  8  ^^ 
fold^cr  ©elegen^eiten  jur  Erbauung  ju  Stufte  gu  machen ;  fo 
ö)irb   e«   einem  nie  baran  feilten,     aber  toie  oft  toirb  un« 
l^ier  nid^t  bie  falte  @inbi(bung«!raft  für  (£m|)finbung  üerfauft? 
SBir  glauben,  baß  bie  Erbauung  nic^t«  fe^,  at«  eine  neue 
SSetebung  ber  Segierbe  nad^  loal^rer  SJoHlommenl^eit,  unb  biefe  so 
öortrcflic^e  S35ir!ung  ifl  feine  golge  fold^er  Sänbelei^en;  am 
toenigjten  rid^tet  pe  fid^  nad^  bem  S)atum.    3)iefe  almanad^«« 
mäffige  Erbauung   nüftt   fetten  mel^r   at«  bie  ^ro|)l^ejet>ung 
ber  2Bitterung.     ÜRan   tieft  ©onnenfd^ein  unb  fül^tt  Stegen. 
©ie  mad^t  babe^  ba«  Ebriflentl^um  gu  einer  Art  von  U5uj)j)en=»  ss 
^pxd,  unb  ^at  fetten  Einfluß  auf  ba«  §erg.    S33ann  toerben 
boc^  einmal  unfre  fromme  aKönner  mit  Oeifl  unb  ©tärfe 


^8^  [Nfo.» 

fromm  ju  fci^ti  lernen!  SBann  »erben  fie  Begreifen  lernen^ 
[223]  baß  »ir  ©Ott  im  ®eip  nnb  in  ber  SBal^rl^eit,  nicj^t 
mit  bem  ®au(fetf))iet  einer  leeren  ^l^antape  bicnen  foDen? 
S)ie  elenbcn  SSerfc^en,  bie  ber  ?Jerfaffer  etnmifij^t,  finb  eine^ 
5  fold^en  @d^a^fäft(]^en$  toertl^ ! 

Setti}tg. 

jDie  ^i^i^tl^tktf  tint  ktmifttftt^^ttf  in  |nr^9  ;Sttßfi0nt« 
3n  htt  Btrlitri^en  Mti^l^mt^inn^f  1772*   6  <B00en* 

3)er  ^))ot^e!er  (Sno^  l^at  eine  Sod^ter  £ r ö n d^ e n  unb 

10  eine  Slid^te  giefc^en.  3nbeffen  baß  ber  SJater  attögeflangen 
ift,  einem  S)ec^anten  toegen  ju  oie(  genoßner  ^ufiern  ein 
Sl^Pier  gu  fe^en,  fommt  ber  Slboocat  Steiger  inö  §auö, 
mit  hexZoiitex  jn  (i^armiren.  ^ön(!^en  !ann  il^n  and^ 
loo^t  (eiben.    3)er  SSater  aber  l^at  anbre  äbfic^ten,  nnb  me^nt 

15  fic  fott  ben  aKebifuö  ©errn  3Sincent  If^e^rat^en.  (gr  pnbet, 
e^e  er  in^  ^auö  tritt,  Steigert  ^nnb  t)or  ber  S^re,  ber  ^u 
feiner  ^ünbinn  loitt.  6r  toeißt  i^n  mit  bem  ©tod  ab,  unb 
oottcr  ^oö^eit  über  ben  §unb,  empfängt  er  ben  ^errn  nid^t 
oiet  beffer,   ber  nid^t  enttoifc^en  fonnte,  toeit  i^m  ber  fjuß 

20  eingefd^tafen  toar.  9?un  beHarirt  6nod^,  baß  Ärönc^en  feinen 
anbem,  at«  einen  SWebiciner  If^abcn  fofl.  3)arüber  faßt  ba« 
ÜRäbd^en  in  Ol^nmad^t.  S)ie  ?eutc  laufen  If^erbetj,  unb  ber 
erfle  äufgug  fc^fießt  fic^  mit  einem  S^or,  baö  bem  ^arterr 
bie  i^el^re   fingt,  baß   man  in   allen  »»eiblic^en  Ol^nmad^ten 

25  nic^t  fo  fd^nett  um  ^ü(fe  ju  rufen  ^at. 

dm  jtoei^ten  Slufjug  entbedEt  ftd^  aud  ben  rotten  Singen, 
nnb  bem  ciferfüd^tigen  ©(^(nd^geu  giefc^en«,  baß  fie  gerne 
§errn  Sincent  l^aben  möd^te.  Snod^  erwartet  bie  SSiflte  oon 
^erm  ?Jincent  SSater   unb  ©o^n,  unb  läßt   pd^   be«n>egen 

30  barbieren.  3)er  Sarbier  ip  nebp  Snod^  ber  hefte  Si^arafter. 
S)er  arme  [224]  Seufel  ip  ^^))od^onbrif c^ ,  unb  pngt  gang 
broHicbte«  S^vlq  über  biefe  geteerte  ffranflf^eit.  Unter  bem 
Sarbieren  fommt  bie  Sipte,  ^riJnd^en  »iß  nic^t  in  bie  ©tube, 
ber  ^rooifor  fd^iebt  pe  mit  ©etoalt  If^erein.     fiurj  unb  gut 

35  fagt  pe  bem  jungen  ^errn  SSincent,  baß  pe  feine  e^üd^c 
$ä(fte  unm(5gUd^  toerben  fönnte.     S)er  junge  $err  Sincent 


K»o.  29.]  ^^* 

bct  fid^  auf  einem  ®all  in  ein  3Wäbd^en  toerüebt  l^attc,  baö 
er  für  ffinoc^g  Sodbter  ^iett,  baö  aber  giefd^en  toar,  erl^ol^tt 
fld^  toieber  t)on  biefer  Srftärung.  Sr  glaubt  nunmel^r,  Snod^ 
l^abe  jtoe^  JiJc^ter.  ?)icfer  betl^euert  l^öd^ttc^,  ba§  er  nur 
eine  (Singige  l^abe.  Onbem  tritt  giefc^en  mit  bem  Saffc  auf.  s 
$ier  crfennt  ^err  S3incent  baö  3bcat  feiner  ©öttinn.  3Wan 
crftärt  pc^  toon  be^ben  Seiten,  ^err  Steiger  fommt  baju, 
unb  bie  be^ben  SRäbd^en  l^etjratl^en  nad^  S33unfd^. 

SBir  bitten  nod^  immer,  bei)  ben  ©cenen  be«  mebrigen 
Sebenö  unfre  junge  3)ic^tcr  bie  SRatur  ju  pubiercn,  unb  il^re  lo 
S^arafter,  benn  l^ier  ancif  muffend  Sl^arafter  fel^n, 
ni^t  auö  ber  2uft  ju  greiffen.  an  ®]^a!ef})ear  fönnen  flc 
[el^en,  mad  man  aud  ben  9?arren  unb  ben  (^(otond  mad^en 
fönne,  toenn  man  Sojjf  l^at.  $ier  iji  auffer  bem  Sarbier 
unb  bem  %potiidcx  be^nal^e  oUe^  üerungtüdft,  unb  bie  3Serfe,  is 
bie  SSaubctoillcn  entl^atten  foHen,  bie  ba«  ^arterr  nad^fingt, 
finb  unerträgtid^  fc^fed^t.  Slud^  bie  S)ebifation  an  i^exxn 
Saufe  l^ätten  toir  bem  Serfaffer  gefd^cnft.  ©ie  ifl  nid^t«  ate 
ein  ®efd^n)a^. 

[225]  Nro.  XXIX.    3)en  10.  ^rü.  1772.  20 

®Sttiiigen  unb  ®üi^ü. 

C  ^^  ht  €nxn}^tnt  ht  tu  ^l^uii^tüis^  iKifnigU  fixm- 
iifif^tn  (General  |)r0jcurettr0  hn  Tßuxiümtnt  nm  iBr^tagne^ 
D^rftti^  übtrhtniSilnhtxnnttttiiSfU  Timhtmfixim- 
ftflffiiren  überreizt*  ^it  ;?(nmierlmn0^n  n\(t  einer  ^sfxttht^  25 
hit  ^nbxüutiibuxhtit  nnh^^ühlitiiktW  htrßuft' 
h^mf tl^tn  <ir;i^irttn00)rr0|ekte  bttxtfftnh.  ß^^itt- 
ri4,  1771*  8*  260  S* 

S)aö  Suc^  toirb  in  S)eutfd^(anb  auf  eine  anbre  Slrt 
merhöürbig,  ate  eö  in  granfreic^  getoefen.  ©ort  »arb  e3  üon  so 
einem  ©eneratprocureur,  ber  baö  eben  nic^t  fc^reiben  burfte, 
gcfd^rieben  unb  im  Parlamente  —  —  niebergetegt, 
aufbetoal^rt,  le  Procureur  General  du  Roi  entr6  ä  la 
Cour  les  Chambres  assembl^es,  a  dit :  Messieurs  etc.  etc. 
la  Cour  a  decern6  acte  au  Procureur  General  du  Roi,  35 
du   depöt  qu'il  fait  presentement  sur  le  Bureau  d'un 


Memoire  sur  rEducation  etc.  etc.  dn  S)eutf(l^(anb  \DXxh9 
bic  ©ttcitgtorfc  über  gctt)iffc  gute,  giemtic^  aUgcmein  anerlannte 
Sorfd^Iägc  gu  fcefferct  Srjiel^ung.  S«  toirb  a(fo  für  im« 
boj)))ett  beträd^tfic^ :  ba«  Suci^  an  ft(]^,  unb  bic  SBürf* 

6  u  tt  g ,  bte  e«  in  S)eutf(]^tanb  tl^un  f ott.  S)a«  93u^  an  fl(i^ 
ifl  fluH)et,  fc^ön  unb  »a^rl^aftig  tefen«==  unb  anö>cnben«n>ert]^. 
[226]  SRoc^  fennet  ber  Siecenfent,  ber  au(]^  Saläre  mit  bergleicj^en 
■Sbeen  umgegangen,  feinen  Srjiel^ungöborfd^tag ,  ber  fid^  fo 
fel^r  ben  5Kenfd^enüerPanb,  bie  f^Ieci^te,  gute  Slrt, 

10  ober  l^öl^cr  bie  9ti(]^tigfeit  gu  beulen  emjjfol^ten  fe^n 
ließe :  ber  fi(i^  fo  toenig  be^  SRebcnbingen  unb  piis  desideriis 
aufl^atte,  Singe«  für  un«  tocitl^er^el^otte  aufgenommen,  »a« 
e«  aber  für  ^ranfreid^  nic^t  ifi:  unb  If^ier  nun  überl^au^^t 
mac^t  biefe«  SBuci^  gegen  Safebo»  einen  erfc^redlid^en  ffontrafl, 

15  unb  too  e«  übcrl(^au<)t  ber  ?efer  fo  innig  fül^tte :  ba«  S)ing 
ip  mögtid^!  »cnn  nur  ^änbe  ba  toären,  eöipleici^t! 
SSon  allen  biefen  Seiten  ifl  bem  guten  Sl^atotaiö,  beffen  Sin»» 
beuten  bie  ganje  $rot)in2  Bretagne  noc^  in  feinem  @(enbe 
fegncnb  eieret,  bic  beflc  Slufnal^me  gu  h)ünf(]^en.     Sebtocbcr 

20  äd^te  S)eutfcj^e  toirb  füllten :  bag  auf  f otcj^em  SEBcge  beff cre 
SKeufc^en  gebitbet  »erben  Knuten,  aU  burc^  unfre  Satl^ebral* 
unb  ^c^energiel^ungen :  Seutc,  bic  bic  Äugen  im  Äojjf ,  nicj^t 
üor  ber  SruP,  »cber  im  ©ergen  noc^  im  ®ebetbu(j^  tragen. 
Sr  tt)irb  füllten,  bag,  ba  e«  ^icr  nur  auf  Sinrid^tung 

25  unb  S9  ü  d^  e  r  anfommt,  toir  in  S)eutfd^tanb  toiffcnfd^aftüd^c 
änfang^aniocifungen  beffcr  l^ättcn,  ate  granfreid^,  jur  Sitbung 
aber  »ir  leidet,  nur  mit  SBal^t  unb  ©efd^madf,  entfernen 
fönnten.  6r  loirb  finben,  baß,  loenn  biefer  $tan  If^öd^jtcn« 
ba«  ©d^tt)ad^e  l^at  (»ctd^cr  meufd^tid^e  $(an  l^at«  nid^t!)  baß 

80  er  im  Übermaaße  ^)otitifc^e  9taif  onneur«  bilben  fönntc, 
bie  fre^üd^  in  ©cutfd^Ianb  fafl  nod&  toeniger  il^rc  S35ett  puben, 
a(«  in  granfreid^,  er  atfo  geläutert,  erfefet,  nationatifitt 

»erben  fönne  unb  muffe ba«   S^alotai«!    äbct 

nun  ©d^Iöger  ju  E^alotai«?    6«  »äre  gut,  loenn  er  bte 

35  Dorige  arbeit  über  ftc^  genommen  unb  feinen  5lutor  nationaliflrt 
l^ätte!  2)eutf*e  »üd^er  ftatt  ber  franjöfifd^en!  5)eutfd^e  öc 
bürfniffc  patt  frangöpfd^er :    (tt)ie  fetbp  ber  öerad^tete  ®ott. 


Hro.  29.]  ^^^ 

fd^cbiaucr  3W.  ©(j^toatc,  mit  feiner  Scaumont  getl^ati). 
[227]  $erT  ^tof.  ©cj^föger  ^t  baö  nid^t  getl^an :  ©eine  Äu» 
ntctfungen  ju  S^Iotaiö  finb  uttfeetröc^tftij^,  ober,  toa«  man  i^m 
xwii  mei)x  üergiefet,  Slnefboten.  S)cflo  mel^r  änmerfungen 
gegen  ®afeboto !  Sine  92  (Seiten  fange  3Sorrebe!  unb  aller*  6 
bing^  l^afeen  Slnmcrfungen  unb  Sorrebe  biel  dttäiit  SafcboU) 
l(^at  fre^tid^  feinen  feften,  f ormirten  $(an  »eber  gehabt,  noc^jefeo 
no(^.  @r  ^t  fre^liij^  menig  äRateriaüen,  einen  fd^Ied^ten 
Oefd^macf  unb  eine  Uuorbnung  in  aUe  feine  SBerfe 
gebrad^t,  bie  faum  au«jiel^lic^  ifi.  ®afeboto  ^ätte  frel^ti(]^  lo 
erft  arbeiten,  burc^benfen,  lernen  foUen,  elf^e  er  ®etb  forberte: 
baö  l^ätte  il^m  aui^  gteid^  anfangt  jemanb,  unb  jjeber  too\)U 
l^atenbe  SRenfd^enfreunb ,  ber  nid^tö  geten  »ottte,  juruffen 
fönnen.  Slber  nun,  bie  ©ac^e  btoö  baki^  anfangen?  5Rur 
immer  bie  gefammteten  Subtöid^ö  beneiben?  ^on  biefem  is 
Nervus  rerum  gerendarum  anfangen  unb  bamit  eubigen? 
^err  ©.  tl^ut  feinem  Sinbrude  fetbfi  ©d^aben.  SEBer  il^m 
materiell  in  aUem  Stecht  giebt,  »er  e3  felbfl  eingeflel^t,  ba§ 
ber  ßlementarfc^reiber  nid^t  eben  ben  SSeutel  beö  ^ublifum 
gu  feiner  Steif ecaffe,  Sorref^^onbengcaf fe  u.  f.  ».  20 
mad^en  burfte;  ber  toirb  immer  aud^  einfe^en,  bag  il^n 
ntd^t  ber  geizige,  ber  eigennüfeigc  ®afeboto,  foubem  nur  ber 
toarme  S9.  ber  fd^toad^e  S.  ber  ^J^jjod^onbrifd^c  S.  baju  ge* 
mad^t  l^abe,  unb  alfo  minbßend  ))er}eil^en,  ober  auf  fid^ 
f(^mä(en,  bag  er  einen  fold^en  äRann  in  ^enfion  genommen.  85 
Überbem  l^at  $err  @.  neuer  ^tan  eben  fo  üiel  ©d^äbüd^eö, 
aB  93.  nur  ^aben  fann.  S)iefer  l^at  toarme,  leere,  unorbeut- 
lid^e  ©teilen ;  jener,  fielet  man,  l^at  nid^td  aU  eine  Sltabemifd^e 
^dbagogif  im  ^oj)f:  ein  Se^rbud^,  auf  äfabemteu  fel^r 
gut;  aber  möge  ^r.  ©.  nur  (efen,  xoa9  93a!o  ))on  bemso 
©d^öbtid^en  ber  Äomjjenbien  fagt,  toie  pe  ^eud^efn!  toie  fle 
bie  SBiffenf d^af t ,  aU  ein  fd^einbareö  ©äuge,  übertteipeml 
U)ie  pe  ber  »al^ren  Silbung  unb  in*  [228]  fonberl^eit  bem 
gortgange  ber  Suftur,  loenn  bie  Südten  einmal  überflrid^en 
finb,  auf  immer  fd^aben !  Slffo  Iliacos  intra  muros  pecca-  86 
tur  et  extra!  Sie  ©crren  foUten  fid^  »ertragen;  pe  pnb 
aber    ju    entfernt,    aU    bag    pe    Pd^    ))ertragen    tonnten. 


190  r^       ^ 

3)Tittcnö  l^at  §err  ©.  offenbar  übcTtrtcBcn,  unb  babur(]^  ba§ 
CT  bic  ©adbc  inö  Säd^crlic^c  f|)iett,  gctohmt  er  nid^t  ben  ?efcr. 
äBer  ift  c^mfc^er,  ber  93.  ber  eine  Seigre  üom  Urfjjrnnge  bcr 
SKenfci&en   gnt  gemeint   unb  fo   ebel,  aU  er  toetg,  ben 

5  Äinbem  üorgnicgen,  ober  toictmel^r  gu  enttoenben  fnd^t ;  ober 
ber  @.  bcr  l^ier  7  mal  bicfc  SSSorte  an«fuc^t,  gufammen^uft, 
abbrncfcn  läßt,  um  nur  ben  Ättonacr  ^l^tlofojjl^en  ate  ben 
©ioQcnc^  im  %a^t  ju  branbmatcn?  3n  unferm  ftttigen 
■Sa^rl^unbcrt   toürft   fo   tx>a^   frct>(i(i^  Utf  bcr  SWenflc;   ater 

lobeflo  melf^r  t)era(]^tct  ein  ebfer  SKann,  ber  ©rünbe  i}at, 
foid^e  illecebras  furti,  bie  il^n  mefleici^t  httf  ben  Sblen 
t)eräc^t(t(i^er  maci^en  fönnen,  al^  ben  er  t)erä(^tlic^  ma^en 
»itt.  ^err  ®.  tabeft  an  99.  bie  (Snift  ber  Serminotogte ; 
unb  toir  fennen  feinen  rcid^ern  üKann  an  Äunjhoorten,  fetbjl 

16  in  bicfem  ^u6)t,  al9  ^err  ®.    @r  tabett  an  93.  ben  5Wangel 

ber  fienntntß  an  ffirjie^ungöfc^riften,  unb »ir  looUen 

auö  bicfem  93u(i^e  nic^t  auguriren.  gürö  ^ufeUfum  ip  ber* 
gleid^cn  griftion  guter  SiJjjfc  immer  nüfttic^ :  bie  Äicfelpeinc 
geben  einen  fjcucrfunfcn.    3l6er  toarum  reiben  fid^  benn  eben 

20  bie  Ferren,  ba  ieber  feinen  S35eg  gelten  Wnnte?  ^err  ®.  l^at 
eine  gctoiffc  Orbnung,  ^JJrdciflon  unb  9tettigfeit  in  ben  Obeen: 
er  If^at  l^ijbrifd^c  unb  Sel^rfänntniffc.  ®ut!  Sr  fottte  un« 
alfo  fteinc  SWufler  öon  ?e^rbü(i^em  infonbcrl^eit  ^iflorifcj^e 
Sti^xillLiiex  geben,  bereu  toir  nod^   fo   fel^r  benöt^igt  finb. 

as^err  93.  ^t  ba«  Uüt9  nid^t.  Sr  l^at  aber  eine  geioiffe 
SBärme,  unb  eine  getoiffe  ©})cfu(atiou6gabe ;  jene  um  ©äl^r* 
ung,  biefe  um  änfd^aulid^feit  gcioiffer  SSorurtl^eilc  unb 
gorbemiffe  ju  macj^en.  ^at  er  bie  gemacht,  ifl  fein 
ämt  öorbetj,  [229]  unb  e«  fommt  ein  dritter,  bcr  @  ( e  m  c  n  * 

aotarbnd^  unb  ©efc^ic^te  t)on  Eorfifa  in  einen  Siget 
toirft,  um  öietteid^t  toieber  ein  güfben  Äatb  ju  mad^en. 
S)tefeö  gütbne  Äalb  aber  »irb  bann  »ieber  @ott!  t9  toirb 
barum  getanjet  unb  gefj)ietet.  S35enn  ba«  ifl,  toarum  reiben 
fid^    bie    Ferren?    liegt  ättona    unb    ©öttingcn    fo   nal^e 

36  be^f ammen  ? 


Kw).  29.]  ^^^ 

^ranffurt  unb  Setti}ig. 

ßxitU  vtfM  ^trrn  ßi^i^ftn  an  i^tvvn  (Sitln.    Ifitt 
mt  2Ut  «Ir^li  1112.  S.  267*  S* 
S)icfc  SSrtefe  entölten  aUettc^  Urtl^citc  unb  SRad^ttc^tcn, 
btc  üon  bem  äRancfeertc^  gcugcn,   tootau«  bic  ?tttctatut  bc^  s 
^crrn  S.  ^ufammengcfc^t  ifl.    ©ogar  9ta6bittif(i^e  unb  Slra» 
bifc^c  ©ctcijirfamfcit  bicnt  bcm  $crrn  SJcrf.  jur  Untergattung 
mit  bcr  SKufc  unfcrö  äna!tcontif(j^cn  S)ic^tcrö.    S)a,  too  baö 
$ctj  f<)ri(i^t,  erf(i^eint  $r.  S9.  tnfonbcrbctt  ju  feinem  SSortl^eit; 
bcnn  SBefd^eibenl^eit,  S)an!barfeit,  unb  äw^crfic^t  in  baö  Urtl^eit  lo 
feinet  greunbcö  l^errfci^t  ütcraU.     Sine  ber  gtüdüd^Pen  Se« 
gebenl^eiten  feineö  ?eben«  toax  »ol^t  biefe,  ba§  il^n  bic  S^or* 
fel^ung   tx\oi},  ein  a3ef(5rberer  beö  großen  SSSinfelmannö 
ju  »erben.     Sr  traf  i^n  in  einem  SBirtl^^l^aufe  t)or  ^ei* 
mer^Ieben   a(ö   einen  bürftigcn  fd^Ied^tgefteibetcn  Sanbi*:  i6 
baten   an:    er   erinnerte  fic^,   il^n  in  ^ alle  oft  auf  ben 
öffcntüdben  ®i6Iiot]^e!en  gefeiten  ^u  l^aben,  »o  er  bie  griedbifd^e 
Slutoren  laö,  »eil  il^m  bie  SKittet  fel^tten,  fte  fid^  onjufc^affen. 
„2Wit  einer  SBe^mutl^,  fagt  ^err  S.  bie  mein  ganjeö  ^erj 
burd^brang ,   entbedte  er  fid^  mir ,  unb  bat  mic^ ,  il^n   nad^  20 
©eel^aufen  gu  meiner  @teQe  }u  em)>fe]^Ien,  loeil  man  il^m 
gefd^rieben  ^ätte,  bag  id^  mit  ber  SoQmad^t,  einen  gefc^idEten 
SRad^fotger   auggufud^en,  toäre  öerfel^en  loorben."     §err  ®. 
tl^at  ed,  unb  mit  gutem  (Srfolge.     ^Hein  jebermann  glaubte 
batb  in  [230]  ©eel^aufen,  bag  |)err  S.  me^r  für  SBinfetmonn  25 
otd  für   bie   ©d^ule   geforgt   ^tte.     SBinfetmann«   ©d^üter 
^verringerten  fid^  töglid^,  unb  ber  neue  Soureftor  fonnte  nid^t 
^Jrcbigen !   ättein,  er  überfefete  bafür  ben  ©erobot,  unb  erfictrtc 
i^n  mit  einer  "^rt  üon  3nf))iration«gabe.    Sr  toertangte  toeg ; 
aflein  8.  fonnte  il^n  nic^t  nad^  Sergen  bringen ,  toie  er  so 
gerne  getoünfd^t  l^ätte;   SBinfetmann  nal^m  fid^  atfo  tjor,   fo 
(ange  in  ©eel^aufen  ju  bleiben,  bid  er  fid^  ein  f(eined  ^af^ital 
gefammlet  l^ätte,  um  nac^  ^gcfpttn  }u  gelten,  unb  be^  ben 
^tjramiben  bic  ffunfl   ber  äften  ju  flubircn.    3)ie  Ferren 
ätatl^mönncr  in  ©cel^aufen   tl^atcn   fld^   bamate  getoig  fel^r  86 
üicieö  über  bie  Sräumerci^cn  il^reö  Sonreftor^  gu  ®utc,  unb 
fic  badeten  nid^t   baran,  bag   bad  ®enie  ber  äBeiffagungen 


^92  IK^«. 

mand^er  furgfi(j^tigcn  SRatl^mömiCT  \potttt,  unb  S)mflc  gu 
©tatibc  bringt,  bcrcn  Uumöglic^fcit  bic  2RauttourföJ)ottttI 
längP  6crc(i^«ct,  unb  in  ba«  gcenrcid^  öCTtoicfcn  If^öttc. 

5  Jo.  Henr.  Nob.  Dom.  de  Berger  Oeconomia  iuris, 
ad  usuin  hodiemum  accommodata,  editio  septdina  novis 
accessionibus  adaucta  studio  Caroli  Godofredi 
Winokleri,  sumtibus  Jo.  Fried.  Junii  1771.  gr«  4« 
n^nt  Kegißer  mh  ^nxtthtf  950«  S« 

10  ginc  neue  äuggafee  eine«  ber  f^äfebarpen  ©J^Peme  bc3 
SRömifc^beutfcl^cn  8tedjte3  mit  atter  tl^|)ogra))^if(i^en  ©c^önl^eit, 
bie  e«  üerbienet.  ^err  SBintter  l^at  eine  ©ebäij^tnißrebe 
So\^,  SEBid^etm  SSeTgeTÖ  auf  feinen  ©ruber,  ben  SJer* 
faffer  be«  Suc^e«,  eine  fciagra))]^ifc^e  XaUUc,  eine  Sottation 

15  ber  Sergerifc^en  öconomie  mit  ben  ^onbed ten ,  unb  öielc 
Iur}e,  nü^tid^e  Slnmerhtngen  beigefügt,  bie  aber  noc^  nü|(t(j^er 
fei^n  b>ürben,  menn  fie  nid^t  Uo9  an^  neuen  ©äd^ftfd^en 
SSerorbnungen  unb  2ei})jiger  gacuhät«^  [231]  auöfjjrüc^en  ge« 
nommen  toären.     Serger  mügte  nid^t  allein  jum  SSeften  ber 

20  ©ad^fen  berid^tiget  unb  uxmiifxt  toerben ! 

Epitres  sur  la  Vieillesse  et  sur  la  Veritö 
suivies  de  quelques  Fie o es  Fugitives  en  Vers, 
et  d^une  Comedie  nouvelle  en  Prose  et  en  un 
26  acte  qui  a  pour  titre,  le  Mariage  de  Julie  par 
Mr.  Säur  in  de  TAcademie  firan9oise,  oh6s  la  Veuve 
Duchesne. 

ffiir  totinf^en  über  ba«  «Her  unb  über  bie  ffial^r* 
If^eit,  lieber  ben  ®rei«  üon  gemej:,  beffen  äccente  äße  »eit 

80  itigenblid^er  unb  flärfer  tiJnen ,  aÜ  bie  öon  ben  ^arifct 
Dichterlingen  gu  l^iJren,  bic  enttoeber  ju  ®rei3  ober  gu  un* 
müubig  finb.  SBir  If^aben  auf  bem  ganjen  S35ege  burd^  bicfc« 
©ebid^t  nid^t«  angetroffen,  ba«  unö  loeber  jur  Sinfeu  nod^ 
}ur  siedeten  im  ®uten   ober   im  Söfen  aufgel^alten  l^ätte. 

35  Sßir  glauben,  man  fängt  in  $arid  gan}  unb  gar  an,  fihr  bie 


Uro.  29.]  ^^^ 

äuötönbcr  unb  bic  Solotiicn  ju  arbeiten,  ^m  Snbe  fielet 
ein  neuer  öerunölüdfter  Serfu^,  ^opeö  ^eloifa  gu  paxa* 
pl^rafiren.  S)ic  Somöbie  l^aben  toir  angefangen ;  aUein  tro$ 
unferö  mül^feUgen  ^anbtoerte,  f(i^(ecj^te  Sücj^et  gu  (efen,  unb 
ber  bafee^  erworbenen  ober  gu  erioerBenben  ©ebutb,  nüfts 
burd^!ommen  fönnen. 

AttliferfHi^e. 

55on  ^tmuvttün  finb  un«  nad^  Stötl^elart  fotgenbe 
fd^öne  Slätter  gu  Oefic^t  gefommen. 

Nro.  263.  La  France  temoigne  son  Affection  lo 
ä  la  ville  de  Liege,  in  4.  S)iefeö  SSfatt  geigt  aöeö,  loa« 
$err  ©emarteau  feineö  in  ber  Siötl^etart  tiefern  !ann. 
^ranfreic^  ift  in  grauengejiatt  mit  ben  geioöbn^  [232]  ticken 
SmMemen  auf  einer  SEBoIfe,  unb  nimmt  bie  ©tabt  ?üttid^  auf, 
bie  öor  il^r  nieber!niet.  S)iefe«  ©türf  toarb  Utj  ber  ©etegen*  is 
^eit  verfertigt,  ba  granheiti^  gegen  8ütti(i^  baö  Droit  d'au- 
baine  aufl^oS. 

Nro.  265.     SRac^  Soud^arbon.     Sin  großer  nieber^ 
fel^enber  ®at^renfo))f  mit  großem  ^aujjtl^aar,  unb  einem  in 
Silbl^auermanier  bearbeiteten  93art  in  groffen  fid^  n>inbenben  20 
51»affen. 

Nro.  274.  3laä:i  S)omenicl^ino.  Sin  ßebtid^er 
§rauenfo})f,  ben  man  tjom  Stürfen  fielet;  baö  Oeficj^t  im 
^rofif  in  bie  ^'6^t  getoenbet.  S)a6  ©efid^t  iji  gang  im 
©(j^atten ,  unb  bie  ^aare  finb  mit  einer  ®inbe  umtounben.  26 
Sin  fd^öner  -Sungenfojjf  en  Face  liegt  il^r  über  ben  ©dfeuttern, 
unb  brü(ft  ftd^  auf  fte  an. 

Nro.  275.  Sin  nacj^  ©nibo  gegeid^neter  großer  Sojjf, 
ber  ben  größten  Sl^aralter  entl^ält;  er  iji  be^na^e  gang 
im  Profit.  so 

Nro.  279.  5Racl^  S ar bu3  unb  Nro.  283.  SRacJ^ 
Sari  Sanloo.  3^^^  ^^^  treflid^ften  gtauenföjjfe.  S)er 
erfierc  iji  ein  mit  ©e^fud^t  unb  ?iebe  in  bie  $>'6i)t  fel^enbeö 
©cpc^t  im  ?ßrofit. 

Nro.  284.     5Rad^  Sonnet  ein  grauen!o<)f,  ber  Smjlss 

liitteraturdenkmale  des  18.  Jahrhunderts.    7.  13 


Nro.  30.]  ^^^ 

^u  groffcr  Scfcf^ttjctfid^feit  bc«  ?cfcrö  in  einen  Slnl^ang. 
SBa^  aber  ^ommel  ni^t  angefül^tt  i}at,  fennt  auc^  ^ert  335. 
ni(i^t.  Se^ma  ber  boc^  über  bie  fämmttid^en  S^itct  ber 
^anbeftc  unb  be«  Codicis  üom  ^fanbreci^te  commentirt  nnb 
ebcnfal^  aUe  einjetne  ©cfefee  erläutert  ^t,  ifl  il^m  ein  un*  s 
be!annter  SDtann.  Se^  bem  L.  8.  quibus  in  causis  l^ätte 
bittig  §err  ton  8ütti(]^au  angefül^rt  tocrben  fottcn.  S)oc^ 
toer  fann  bie  Unterlaffungöfünben  unferö  3Serf.  atte 
jäl^Ien?  a33itt  man  eine  ^robe  üon  feiner  S)enfart  l^aben, 
fo  (efe  man  bie  erfte  ©tctte,  bie  nnö  auffäUt,  ©eite  149.  lo 
333ann  bie  ^xa^e  jn  beanttoorten  ift :  S33aö  l^at  ein  5IRünbeI 
für  ein  SRec^t  auf  eine  ©ad^e,  bie  mit  feinem  ®etbe  erlauft 
toorbcn  ift  ?  f o  ift  ein  Unterfc^ieb  ju  machen,  ob  jemanb  mit 
bem  ®e(be,  baö  bem  "iPflegbefol^tnen  noc^  eigen  toar,  getauft, 
ober  ob  ber  *ipu})itt  jemanben  (Selb  jur  Srfaufung  einer  ©ad^e  i5 
üorgeftredt  l^at.  Om  erfteu  %aüt  l^at  entioeber  ber  3Sor=» 
muttb  ober  ein  anberer,  ber  baö  ®etb  beö  "ißujjinen  in 
§änben  l^at,  ettoaö  bamit  für  f  i  c^  erfauft.  $)at  ber  3?  o  r « 
munb  gefauft:  fo  fommt  bem  ^upiUen  eine  jliUfc^toeigenbe 
J)rit)ilegirte  ^t^poti^ed,  avi6:i  utilis  actio  ad  vindicandum  ju ;  20 
fte  entftel^e  nun  au^  einem  Sigentl^um,  toie  einige  tootten, 
ober  unmittelbar  au«  ber  Sittigfeit,  tt)ie  an=[236]bere  glauben. 
§at  ein  anberer  mit  be«  $u))iUen  ®elb  tttoa^  für  fiti^ 
erfauft,  fo  muß  man  bittig  ein  gleiche«  be^au^)ten.  Seilet 
cnblic^  ber  *ipu})itt  ®elb  3U  Srfaufung  einer  ©ad^e  loeg :  «s 
fo  pnbet  ba«  gemeine  Sted^t  ftatt,  er  ^at  feine  8egat^t><)otl^e(f, 
aber  fein  ^f anbrecht  ift  ))riüii[egirt,  toenn  erfid^  auöbrücf» 
lid^  ein«  geben  läßt.  @o  benfen  toir  unö  bie  (Baift  in 
i^rer  Orbnung.  9tun  lefe  man  unfern  3S.  im  angeführten 
Ort,  unb  urtl^eile !  9?ur  ettoaö  au«  biefer  ©tette  anjufü^ren.  so 
,,2)a«  lefetere  ®efefe  (L.  7.  pr.  qui  pot.  in  pign.)  fagt  er, 
erflärt  man  gemeiniglid^  t)on  bem  ^aä,  ba  ber  änfauf  mit 
be«  9)iünbel«  ®elbe  niti^t  üon  bem  SSormunbe  fonbem  bon 
einem  britten  gefd^el^en.  SSJtan  bel^au^)tet,  baß  anii^  in  biefem 
j/^aüt  ein  Unmünbiger  eine  jiiflfd^ioeigettbe  $^<)ot^ecf  l^abe.  ss 
®cr  Setoei«  aber  ift  fel^r  fd^toad^,  (SEBir  backten  nid^t.)  SBenn 
bie  «bfid^t  be«  ®efcfeeö  »äre,  bem  SWünbet  ein  ftittfd^njeigenbe« 

13* 


^^^  [Nro.  80. 

^fanbted^t  in  bicfcm  gade  ju  ert^citcn :  fo  gel^örtc  cö  unter 
bcn  Zxtd  In  quibus  caus.  pign.  nid^t  afecr  unter  ben,  too* 
runter  cö  ftel^t» "  (ein  fettfame^  Slrgument !  S)aö  ^fanbrccj^t 
üon  bem  wir  reben  ift  ein  pittf(i^tDetgenbeö  prtöilegirtcö. 

6  aBaruui  tonnte  benn  baöon  nid^t  im  Sitel  qui  potiores  in 
pign.  gerebet  toerben?)  „Überbem  ip  eö  au«  bem  3.  S3u(]^ 
ber  S)if|)utationett  beö  Ut})ian«  genommen,  in  toe^em  nici^t 
öon  fliUfc^toeigenben  §i)j)otl^e(f en,  fonbern  oon  ber  SRangorbnung 
ber  ©täubiger  gerebet  loorben.  (Sluö  gteid^em  (Srunbe  fd^toaci^!) 

10  5lufferbem  ift  auc^  mit  feinem  S33ort  eine«  britten  SKanneö, 
ber  bie  ©eiber  be«  ^uj)illen  toeriocnbet  l^ätte,  gebatikt.''  Sben 
barum  toeil  bad  ©efe^  gau}  allgemein  fagt:  si  nummis 
pupillorum  res  comparata,  fo  fann  man  feinen  Unterfd^ieb 
machen,   ob   ber  SSormunb  ober  ein  anberer  bie  ©etber  beö 

16  SDtünbel«  oertoenbet  l^at.  SSSir  muffen  avi&  SRanget  be«  SRaum« 
[236]  abbred^en.  Äurj,  Steid^tl^um  an  Segriffen  l^at  unfer 
äutor,  aber  pe  fmb  oft  n^t  tief  einbringenb,  nid^t  grünbtic^ 
genug.  Unb  lucidus  ordo  ?  9?un,  man  lefe  t>a&  93ud^  unb 
füllte  ficj^  an  bie  ©tirne! 

20  8amlierg  unb  8Bttr}burg. 

^It  Wüiktv.  (Sine  €tmi^hit  unts^  htm  (Sri^i^tri^en  httit 
;3CriMt)Mne$^  übetfti^i  unh  mit  tintx  ^u$aire  nm 
Ztifln^innififtnßvitfznbt$itiUtmn3.3.'Sltxml^^ 
8.  173  «♦ 

25  ?Jon  einem  Überfefeer  M  ä[rifto})]^an3  fann  man  nic^t 
mit  einem  fritifd^en  ©eife  jebe  ©l^tbe  feine«  Original«  loieber« 
forbem,  aber  ben  ©eifl  be«  S)id^ter«  muß  er  toenigflen« 
burd^gel^enb«  l^errfd^en  taffen.  3n  biefer  Überfeftung  ifi  jtoar 
biefer  ©eifi  nid^t  gau}  berraud^t,  aQein  toenn  man  aud^  bie 

80  a35ortf^)ie(e  unb  ba«  ^aöquiUantifd^e  ©alj,  ba«  ber  erjien 
Somöbie  eigen  toar,  abred^net,  fo  bleiben  bod^  nod^  auf  aQen 
Stättern  ©teilen  genug  gurüdt,  in  ioetd^en  toir,  bie  üießetd^t 
unnad^al^mtid^e  Seid^tigfeit  be«  gried^ifd^en  ©iatog«,  bie  ©tärfe, 
ba«  Somifd^e,  furj  bie  gange  gried^ifd^e  SRotunbität  öermiffen. 

86  S)cr  ©inn  ifi  gtoar  grögtentl^eil«  getroffen ;  boc^  finben  toir 
il^n  anif  mand^mat,  too  nid^t  r>ext>xt%  toenigften«  tange  ntd^t 


N»o.  80.]  ^^* 

bcftimmt  genug  au^gcbrucft.  ©o  l^cifl  j.  S.  145.  Tovg 
avTfjg  TToSag.  fo  t>tc(,  aU  nad^  gtol^f (flucti  gcmcffcti. 
©0  löic  ^r.  §.  übcrfc^t,  tanti  man  bic  Sluflöfung  bc^  läiftX'' 
lid^cn  ^xoiUm^  ntd^t  ücrftel^cn.  2)aö  namaXri  lüürbcn  lüir 
bc^  3[Bottf})ieIö  löegcn  h)ciö  üfecrfc^t  ^bcn.  v.  325.  Tra^a  5 
ifiyi^  eldoäov.  I^etft  ntd^t,  t^t  ftnb  fic  l^ctuntcr. 
TsqaTbüdeg.  I^cip  iDunbcrbar,  ntd^t  bcjaubcrnb,  v.  368. 
Tt^  v«4.  ni^t  lücr  regnet;  fonbem  toer  läßt  regnen. 
Tov  avTov  v€(ov  ßalXsi;  tann  nid^t  überfefet  toerben, 
[2S7]  3u^)tter  fd^Ieubert ;  toetl  ©ofrateö  ja  ben  Onj^iter  lo 
leugnet,  yv^ivog  l^eifl  aud^  nidbt  nadenb,  fonbern  ol^ne 
Oberrod;  fomifd^  ettoa,  im  bloßen  SBam«.  SBtr  l^aben 
nod^  üiele  ©teilen  mel^r  angeflrtd^en ,  bte  toir  aber  l^ter 
unfrer  ©ränjen  toegen  ntd^t  anfül^ren  Knnen.  3!)en  ?lu^» 
brud,  armer  Seufel,  ber  etltd^emat  öorfommt,  lüotten  i5 
iDir  nt(bt  rügen,  toeil  biefe«  b(o«  eine  Slu^rufung^formel  ifl, 
bie  nid^tö  bebeutet;  tote  aber  Slriflojjl^ane^  üon  ©toifdben 
SDtienen  reben  fonnte,  feigen  toir  nid^t  ein.  ®iefe  Übers^ 
fe^ung  foH  übrigen^  nur  ein  SSerfud^  feijn  unb  bie  übrigen 
©tüde  be^  5lriflo})l^an^  foKen  nad^folgen.  SBir  ertoarten  fie  20 
mit  Segierbe;  benn  nur  nad^  öftern  SSerfud^en  tann  eine 
fotd^e  Slrbeit,  toenn  fie  bod^  einmal  unternommen  toerben 
foll,  üoHfommen  toerben ;  aber  ifl,  toie  loir  nid^t  entfd^eiben 
töoöen,  eine  Überfe^ung  beö  ganjen  ärijlojjl^anö  möglich 
unb  an^uratl^en ;  unb  loiff  ^r.  ^.  babe^  gtüdlid^  in  feinen  25 
Semül^ungen  feijn,  fo  ratl^en  loir  il^m,  bie  Äloftifd^en 
^omerifd^en  Sriefe  unb  bie  Slobiufifd^en  ält* 
tag^betrad^tungen  über  bie  Oried^en,  bie  auffer 
il^m  nod^  niemanb  afö  ^aujjtbüd^er  angefel^n  ^oA,  gang  gu 
tiergeffen,  unb  tiielmel^r  bie  ©teöe  ber  fritifd^en  SBälberso 
bie  er  ©.  15.  feiner  SSorrebe  anfül^rt,  aber  fel^r  fd^ief  com« 
mentirt,  re^t  gu  flubieren :  ©ie  fagt  mel^r  atö  Slobiu^  unb 
S(o^  jemal  füllten  fonnten.  SSert^eibigungen  beö  Slriflo- 
^>^nö,  bergleid^en  bie  SSorrebe  entl^ält,  erioarten  loir  nid^t. 
SRan  nel^me  bod^  bie  Sllten  unb  bie  9?euen  toie  fte  ftnb.  35 
3)a^  ©ertl^eibigen  ift  fo  aboocatenmäßig ;  unb  ber  befle 
äboocat  benft  oornel^mKd^  an  feinen  Slienten,  unb  nur  be^^ 


lös  n^  ^ 

(öitfig  an  cte  SBo^r^ett  äßtr  lüfiitfd^  üetor,  ta§  &r.  ^ 
nn^  bo^  ®eiiu  be^  9ttfh>))^^  f^tlttrte;  dned  SRomd, 
bei  mit  bem  fetnften  2Bt$  imb  btr  (nftigflai  ^oime,  bod 
ftäiffte  ©efü^^t  bei  toa^ren  (Sröpc  nnb  bc^  ^tnotifmnd  »er- 

5  bonte^  bei  aüe^  fagen  foimte,  mad  er  füllte,  mtb  [238]  bcr 
DteKeicbt  ben  ftnfenben  (Staat  mtebtr  gn  \tintt  alten  @ro§e 
erhoben  ^ben  iDÜTbe,  u^enn  nt6t  bte  Sattere  eben  bobnrd^ 
ben  ^g  gegen  bad  i'ajter  fc^!Da6te,  iDeil  fte  iad^  mac^t, 
IDO  man  loeraSf^enen  fottte.     ^inbet  ^err  $.  biefen  ^ger« 

io}etg  treffenb,  fo  bitten  mir  i^n,  i^m  in  ben  9ti^o))^ant^ 
fcben  Briefen,  bie  anf  bem  S^itel  nnr  Detf))To<!ben,  aber 
not^  nit^t  geliefert  morben  ftnb,  gn  folgen.  @o0en  nnd  in 
benfetben  U)ic^tige  fritifc^e  Unterfnc^nngen  gefc^enft  n>erben, 
fo   U)erben   toir   fte  mit  2>an!  annehmen;   aber  mir  mochten 

15  nnd  bot^  U)o^(  ade  Betrachtungen  über  bie  edet^ften  bre^ 
(Einheiten  Derbitten,  an  bie  nn^  bie  Sbimerfung  @.  77. 
erinnert;  U)ie  loir  bann  fiber^KQi))t  ^offen,  ba§  bie  9riflo= 
))^nif(!^  Sriefe  feine  ^nßt^feit  mit  ben  Snmerfnngen  ^aben 
toerben,  bie  bd^  biefer  Überfe^nng  fte^n.    Sftod^  erinnern  mir, 

20  bag  loerft^iebene  an^ft^toeifenbe  ©teilen,  bie  ftc!^  nur  griec^if^ 
lefen  laffen,  in  biefem  @tü(f  t^eite  t>nftcdt,  t^eitö  fibergangen 
morben  finb.  9Bir  fe^  nic^t,  mie  ber  $err  Überfe^er  mit 
einer  fo  jungfränlic^en  9Riene,  bie  mir  übrigen^  fe^r  bifltgen, 
be^   ben   übrigen   @tü(fen  biefed  SontUerd   gnred^t  fommen 

25  mirb,  nnb  mir  beforgen,  bag  mir  entmeber  einen  gang  Der^ 
ftümmelten  ^rifh))>^an  jn  ermarten  l^ben^  ober  bag  er  immer^ 
menigßend  nnfem  (Bd^önm,  bie  nic^t  fo  t>iel  9Rnt^  ^ben 
alö  grau  Dadcx,  bereu  ?iebltng^  ®i(^ter  er  mar,  ein  ^ex- 
fd^Iogne^  99u(^  bleiben  muß. 

Voiage  antonr  du  monde  par  la  fregate  da  Boi 
la  Bondeuse  et  la  flute  Ii'Stoile,  en  1786.  1767.  1768. 
1769.    Par  Mr.  de  Bous  ainville,  ^  i771. 

3)ie   eigentliche  ^eftimmung  biefer  2  Regatten  befhtnb 

36  barin,  ben  Spaniern  bie  (Kolonie ,  meldte  bie  granjofeu  auf 

ben   aÄalontntfc^en  Onfeln   im  3a^r  [289]    1764.   gejKftet 


Nro.  30.]  ^^^ 

ijatttn,  unb  tocld^e  btc  Ätonc  ®})amcn  gutütfforbcrtc,  toicbcr 
ju  übcrgcbcri.  ®tefc  Sictfen  cntl^altc«  bic  nü^Iid^ficn  S3c:= 
merfutiöen  über  bte  Sage  ber  JÖrter,  bte  5lfecinberung  unb 
Steigung  ber  SKagnetnabet,  über  bte  jjel^ter  ber  geogra})]^tfd^en 
St;arten,  unb  bte  bamtt  notl^toenbtg  üorjunel^menben  SSer*  5 
befferungen.  ®er  Serf.  befttmmt  aufö  neue  ben  Urf})rung 
beö  ^aragueij,  ober  9ito  be  la  $tata,  bte  Sage  üon 
33uenoö  Sltre^,  üon  3Wonteütbeo,  ^tt  ftd^  aber 
^uptfä^Itd^  be^  ben  SKalontnifd^en  3nfe(n  auf.  Sr  be- 
fd^äftigt  [id^  l^ier  fange  mit  ber  9?atur]^iftorie  biefer  Snfetn,  lo 
bef treibt  eine  Slrt  t)on  Oummibaum,  ber  in  @uro^)a  noii 
ganj  unbefannt  ift,  unb  beffen.^arj  t)or  teilte  SSertounb* 
ungen  ungemein  f;  e  i  ( [  a  m  fe^n  [oK ;  eine  Slrt  üon  ©d^toanen 
mit  fd^töarjem  §alfe,  eine  unbefannte  5lrt  t)on  ^ongonie 
u.  f.  tt).  3)er  SSerf.  toar  ein  Slugenjeuge  bon  ber  SSertreibung  is 
ber  Sefuiten  au^  äWontebibeo.  Son  ben  Snbianern,  bie  unter 
ber  ätegietung  biefer  ©efettfd^aft  Rauben,  fagt  ber  Serf. 
,,©ie  l^atten  fein  Sigentl^um  unb  toaren  einer  fold^en  ®(eid^= 
förmigfeit  im  Slrbeiten  unb  Stulpen  untertDorf en ,  bag  i^nen 
bai8  ?eben  baburc^  jur  ?aft  ujurbe.  ®ie  giengen  o^ne  bie  20 
geringfie  ©etrübni^  auö  ber  SBett,  unb  jlarben  ol^ne  gelebt 
gu  l^aben.  SQSenn  fie  franf  tourben,  fo  gefd^al^  eö  fetten,  ba§ 
fte  toieber  üom  Sager  aufftanben,  unb  n)enn  man  fte  fragte, 
ob  fie  ungern  ftürben,  fo  antiootteten  fie,  Stein,  unb  jtoar 
mit  einer  9Kiene,  bie  jeigte,  ba§  fie  aufrichtig  f^)rad^en."  25 
SKan  fielet  auö  biefen  Umftänben,  loie  freubig  bie  3nbianer 
bie  ©panier  aufnal^men,  ba  fie  in  bie  Solonie  einrütften, 
um  il^r  ©efängni^  ju  erbred^en.  9Son  ben  ^atagonen 
oerfi(bert  ber  Jßerf.  bag  er  nie  einen  über  5  JJuß  9  bi^ 
10  3ott  gefel;en  ^abe.  Slüein  ba^,  »aö  fie  ju  Siiefen  mad^t,  so 
ift  bie  ungemeine  33reite  il^rer  ©d^ultern  unb  Senben,  il^r 
groger  Äopf  unb  [240]  il^re  fiarfe  ©lieber.  3n  bem 
©übmeer  b^t  ^^  ^^^^  ^Ration  )oon  größerer  ©tatur  ange« 
troffen  aU  bie  ^atagonen.  SSon  ber  3Äagettanifd^en  3Weer* 
enge  unb  bem  Sa})  ^  9tonb  mad^t  er  eine  fürd^terlid^e  S3e:=  35 
fd^reibung.  ®ie  ©ebürge  finb  mit  einem  ©d^nee  bon  blauer 
J^arbe  bebedft,  ber  fo  a(t  ifl  aU  bie  SQSelt.     ®er  Siecenfent 


2Q0  pr». «. 

erimtett  ftc^  in  SaucigtU)  auf  bm  fogettamtten  Montagnes 
Maadites  Am  auc^  @d^nee  t^on  Derfd^iebttett  ^arBett  gefeiten 
gu  l^obcti.  3^if^^tt  fe^iw  S(H)=9ionb  unb  bcm  6a))«$orti>arb 
^t  bcr  Scrf.  ein  SSotgcfeürg  cntbccft,  ba^  150.  gn§  übet 
5  baö  ÜRccr  erl^ofccn  toar ,  unb  au^  ©otigontalcn  Sagen  })ctri* 
pcirtcr  SRufd^dn  bcflanb.  3m  ©angcn  ifl  bicfcö  Suc^  ein« 
bcr  mcrftoürbigficn  feiner  Slrt,  unb  e«  üerbient  t)or  fielen 
feine«  Oleid^en  nä(^|ien«  burd^  eine  Üfcerfefeung  ieü)  un«  be* 
fonnter  gu  toerben. 

lies  douceurs  deTEte  'oonMnittt  naö^^ouijtx 
m  einem  oüalftein  golio.  5)ie  fd^önfte  Souc^erf(^e  Sigur, 
bie  nadenb  ba  ftfet  toie  fie  au«  bem  S3abe  fommt,  unb  fit^ 
t)on  ber  ?luftt>ärterinn  abtrodnen  (aßt.  ^uf  einem  ^iebeflall 
15  fielet  man  jtoeen  3ungen ,  bie  mit  einem  3^egenbod  f})ieten. 
2)ie  au^fid^t  ifl  gang  mit  ©ejhäud^  gefd^toffen. 

Iie  Fanal  exhansse.  @in«  ber  treftid^flen  93(ätter 
Sernet«  ))on  miUem  iB^rne  geflod^en.  @ed^«  ber  f(!^önfien 
Bemetfd^en  fjiguren  giel^en  eine  ©d^a(u^)j)e  mit  aKen  ffräfteu 
in«  ?anb.  2)a«  SReer  ijl  in  voller  Semegung^  unb  man 
(iel^t  au9  ber  Slngft  ber  am  Ufer  flel^enben  ^erfonen,  unb 
einem  ©d^iffe,  ba«  in  Oefal^r  ift,  »ie  notl^twenbig  bie  Sr* 
rid^tung  be«  Seud^ttl^urm«  mar,  )oon  bem  ba«  Statt  ben 
.  9?amen  fül^rt.  S)a«  Knie  Ufer,  too  er  auf  einer  änl^ö^e 
^t%  ijl  mit  ben  fd^önflen  Siuinen  bebedt. 

[241]  Nro.  XXXI.    ®en  17.  ^Ipril.  1772. 

SRagbeburg  unb  ffranffurt  an  ber  Ober. 

Her  Httttfil^e^  Ißer  2ter  unb  3ter  ^ireiU  KBnr  bem  Com- 
merrienrat^  fedrtel,  1771.  8.  720*  $. 

80  Diefe  SBod^enfd^rift  unterf(^eibet  [xif  bon  ben  getoijl^n« 
lid^en  fel^r  gu  il^rem  SJortl^eit,  bur(^  bie  SBal^t  ber  SRaterien, 
burc^  ben  männlid^en  SSortrag  unb  ben  ©eijl  be«  ^atriotifmu«, 
ber  ben  SSerfaffer  nie  öerlägt.  SJermutl^Ud^  l^at  er  gefül^tt, 
toie  traurig  e«  feij,  toenn  man  mit  8ld)tung  für  fidb  unb  ba« 

86  ^ttbtilum  fd^reibt^  unb  nicbt  aQgeit  SRufe  genug  übrig  l^at. 


Nro.  81.1  ^^^ 

ju  öcf entert  ^nitn,  too  btc  »ö^entUd^ctt  Slättcr  erfd^cincn 
foKcn,  feine  3Waterten  auöjuatfceiten.  ®te  Slu^gafce  ber  etnjetti 
©tüde  ifl  alfo  im  iSe<)tem6er  f(]^on  mit  bem  37fteit  ©tüd 
utitetbtod^eti  toorben  unb  ber  SSerleger  berf^)ri(]^t  bie  übrigen 
jn  5lnfang  biefe^  3>alix9  feinen  Sefcrn  auf  einmal  ju  tiefem.  & 
(Sr  fagt  feinen  (ieben  Sanböteuten  red^t  beutf(!^e  SBal^rl^eiten. 
Sr  glaubt,  e^  fe^te  unö  an  9?ationa(ftoig  unb  an  Steigung  jum 
93aterlänbifd^en ;  töir  fe^en  ju  fel^r  in  ba^  Sluötänbifd^e  )oer= 
liebt.  ®ann  l^anbelt  er  öon  bem  ©tauben  ber  atten  5)eutfd^en 
in  5lnfe]^ung  il^rer  ©erfunf t ;  befd^reibt  il^re  fßo^npiäl^t,  lo 
Käufer  unb  unterirrbif^e  SBol^nungen;  il^re  Steibung;  bie 
©orgfatt,  bie  fte  auf  il^re  §aare  toenbeten,  unb  bie  Sinfalt 
il^rer  ®^)eifen.  @r  toibertegt  [242]  ben  S'rrtl^um,  baß  fte 
SKenfd^enfreffer  getoefen  h)ären,  unb  ft(]^  t)on  rol^em  gteifd^ 
genährt  ^tten.  ^abtti  fül^rt  er  bie  3!)amen  in  bie  attbeutfc^e  is 
Äüd^e  jum  ©erflenbreij.  Sr  berül^rt  i^ren  ©tauben  an  eine 
©ottl^eit,  bie  fte  für  ju  grog  l^ietten,  at«  ba§  man  fie  in 
Sempet  einf(f>tie§en  fönne,  unb  bie  fie  belegen  in  §at)nen 
)oerel^rten;  er  l^anbelt  t)on  il^ren  JO})fem,  ©ottl^eiten  unb 
^rieftern ;  ben  Orbatien,  ber  Äinber  $robe,  unb  bem  ^ara=  20 
bie^  ber  2)eutfd^en,  SSat^Ha.  2)er  Serfaffer  bemerft,  ba§ 
ftd^  unfre  93äter  \p'dt  üerl^jeuratl^eten,  unb  bie  Sl^e  fel^r  l^eitig 
l^ietten.  S)er  Sl^ebrud^  töar  fel^r  fetten,  unb  tüurbe  fel^r  l^art 
beftraft.  ®ie  l^atten  fein  ©etb:  Die  SSraut  brad^te  nid^t 
bem  Sräutigam ,  fonbem  er  ber  Sraut  eine  SRorgengabe,  25 
unb  biefe  beflanb  in  einem  aufgeräumten  JRoß,  ettid^en  gu= 
fammengef^)annten  Od^fen,  einem  ©d^itb,  ©d^toerbt  unb  ?anje. 
Unfre  SSäter  tl^eitten  ftd^  in  ©ete^rte,  ©betteute,  tJreije  t)om 
bürgertid^en  unb  Saurenflanbe,  unb  in  Äned^te.  3!)ie  I)ruiben 
»aren  löürftid^  ber  erfle  ©tanb,  unb  giengen  ben  @bten  t)or,  so 
toeit  man  fie  öon  ©Ott  begeiftert,  unb  il^m  angel^örig  gtaubte. 
<Betb^  ber  Sönig,  toenn  er  öotttommne  ©etoalt  über  Seben 
unb  Sob  ^ben  twoHte,  mußte  ^riefler  ober  ®ruibe  jugteid^ 
fetjn.  5)ie  jtoeijte  Slrt  )oon  ©etel^rten  toaren  bie  Sarben, 
ober ,  toie  fte  in  ber  5Korbifd^en  SWunbart  genannt  tourben,  35 
©fatben.  2)iefe  toaren  bie  ©id^ter,  Sonfünftter  unb  ©e* 
fd^ic^tfd^reiber  ber  Station,     ©ie  bcgteiteten  baö  §eer   jur 


^^ [Nro.  81. 

©(^lad^t,  uttb  goffctt  b^rd^  il^rc  ®cfänöc  SDltttl^  unb  2^a))fcr* 
feit  in  bic  (Seelen  bet  ©tteitenben.  Die  3)ruiben  jlanbcii 
unter  einem  gemeinfd^afttid^en  DitxliavipU,  t>on  bem  t)er* 
mutl^Iic^   aud^   bie   Sarben   mögen   abgehängt   l^aben.     ®er 

5  ©tanb ,  toetd^er  an  Slnfe^en  ju  näd^fl  an  bie  ®ele^rten 
grän^te,  toar  ber  älbel.  3!)er  Urfjjrung  ber  Sblen  f(i^emt 
bet^nal^e  fo  alt  ju  fe^n  at^  ©eutfd^tanb  fefbfl  2)er  Äönig 
njar  nid^tö  afö  bie  erfle  SRagiftratöjjerf on ,  unb  mar  gang 
[243]  in  feinen  Sntfd^eibungen  t)on  ber  SReijnung  ber  SJer* 

10  [ammlung  abl^ängig.  3!)ie  Sned^te  brandete  man  nid^t  jur 
Sluftöartung  unb  ^uöli(^en  ®e[d^äften ;  fie  toaren  Seibeigene, 
unb  toenn  jte  il^ren  $errn  bie  t)orgef(^riebene  3^^^^  ^^^ 
Äleibungöflüdfen  unb  SSiel^,  nebfl  einer  beftimmten  2Renge 
©etraibeö   geliefert   l^atten,   fo  toaren   i^re  ^flid^ten  erfüllt. 

16  Unfre  ©orfal^ren  l^anbetten  in  ber  Srgiel^ung^metl^obe  ütoa^ 
anberö,  aU  ü)xt  5Rad^f5mmIinge.  Sitte  il^re  Sugenben  toaren 
be^nal^e  Seibeöübungen,  unb  fie  glaubten,  eine  f!ar!e  ©ee(e 
»o^ne  in  einem  ftarten  Äörjjer.  SBir  gelten  näl^er  gum 
3iete,  unb   brauchen   nur   toenige   S3üd^er,  um  leben  unb 

20  l^anbeln  ju  (ernen.  gerner  tommen  nod^  fel^r  angenel^me 
9?ad^rid^ten,  )oon  bem  ®ott  ber  S3erebtfam!eit,  Sraga  unb 
feinem  SQSeibe  Obuna  )oor,  t)on  ben  93arben,  ben  SKinni* 
fingern.  3)ic  Obergott^eiten  bef(^öftigten  ftd^  überi^auj)t 
bamit,   bie  SBelt  ju  regieren,     ©ie  trugen  aber  ba^  ®etai( 

25  ber  ®efd^äfte  getoiffen  Untergottl^eiten  ober  Sngeln  auf,  bie 
man  Sanb)oattir  nennte.  5)iefe  nun  ^tten  toieber  i^ren 
eW/  ^^1^  ?anbä^  l^ieße.  2)ie  (gifen,  2)ijfen  unb 
SSatfirier  toaren  eine  ?lrt  öon  guten  unb  böfen  ®enien, 
unb   bie   5Rornen    il^re  Mareen.     ®iefe  5Kad^rid^ten  fönnen 

30  genug  fetjn,  um  unfern  Sefern  biefe  nüfetid^e  ©d^rift  i^rem 
Onl^att  nad^  betannt  gu  mad^en.  2Bir  l^ätten  getoünfd^t,  bag 
man  nid^t  immer  baö  ©ittengemälbe  unfrer  ^orfal^rcn  jum 
Sejrt  gebrandet  l^ätte,  um  eine  fd^arfe  (S})anort]^ofc  an  i^rc 
5Rad^fommen    anzubringen.      SQSäre    e^    Jjl^itofopl^ifd^er    be* 

söl^anbelt,  unb  nic^t  fo  flüdfmeife  nac^  jeber  Sugenbrubrid 
jerriffen  loorben,  fo  toöre  e^  ungleid^  intereffanter.  So 
loäre   alöbann   eine  mcrfioürbige  99e^tage  jur  ®efd^i(^te  bct 


Nro.  81.]  ^^^ 

äWcnf(^]^ctt.  SQStr  fcl^cri,  baß  aUe  3^9^/  ^^^  Sacttuö  ntcbcr^ 
gcfd)rtc6en,  noii  l^cut  ju  Sage  auf  aUc  S3ötter,  btc  in  glc^cm 
®rabc  bct  ^uitnx  fte^en,  angetDcnbct  löctben  fönncn,  utib 
feine  Stad^rid^ten  [244]  bebürften  nid^t  mel^r  er!ünfte(te  Eom*= 
mentatioö,  fonberit  nur  tJafta  unfeter  neuen  Sieifefcefd^reiber  s 
jut  SSefiätigung.  2)enn  toir  fürd(|ten,  ber  njal^re  $^i(ofoj)l^ 
tötrb  nod^  lange  aufteilen,  el^e  er  entfd^eibet,  bie§  toar  iieutfd^, 
unb  nid^t  allen  SBilben  gemein.  Sluc^  l^ätte  ber  Serfaffer 
bie  9Kü^e  ni^t  nötl^ig  gel^afet  atebann  baö  ju  entfd^ulbigen, 
töa^  in  bem  ®rab  ber  SSerfeinerung,  toorin  bie  alten  ©eutfd^en  lo 
fhinben,  eine  not^toenbige  JJotge  i^rer  Situation  toar;  er 
töürbe  empfunben  l^afcen,  baß  mit  getoiffen  fogenannten 
Jugenben  toieber  ettoa^  Jjarallel  lauft,  baö  »ir  notl^toenbige 
Safter  nennen  möd^ten;  unb  baß  in  ber  SRoralifd^en,  toie  in 
ber  ^^ijfifd&en  SBelt ,  nie  ®if t  o^ne  ©egengift  fortfd^reitet.  is 
^vl6!i  bie  3)eflamationöfj)rac^e  ifl  un^  jutoeiten  läflig  ge^^ 
toorben,  fo  töie  toir  bemerft  ^ben,  baß  an^  getöiffen  gatti^ 
ni(^t  immer  ^ie  ^olgß»  gcgogen  toaren,  bie  an^  einem  ßra^on* 
flric^  be^  Sacituö  ein  auögefül^rte«  ©emälbe  gebilbet  l^ätten. 
S)aß  ber  33erf.  C^err  Äretfd^mann,  bem  toir  fel^r  öiet  20 
l^rifd^eö  Salent  gu  erf ennen,  unfern  SSarben  nennt,  unb 
il^n  an  bie  ©eite  Älo})flodö  fe^t,  biefe«  mag  löol^l  ein 
(Srratum  ber  tJt^eunbfd^aft  fetjn,  unb  toir  muffen  eingeflel^en, 
baß  toir  in  unfern  ©egenben,  nod^  nic^t  erleud^tet  genug  pnb, 
um  fo  toeit  gu  feigen.  25 

Gaffel. 

Carl  H^J^iiip^  iSiü^ptUf  fiüvliilttf  iit^ftn-^^ufftliftiitn  (&htv- 

htx  älteren  unli  neuertn  Derfaffung  htx  geiftlidrien 
nnh  Ciirilgeridrte  in  t^tn  fiiixtiL  ^pn-Caireiffdien  Conlien«  so 
drller  ifhtx  iii^ocifiirer  ®^eiL  3fm  Hering  ht^  3fo^üm  Sfatifh 
Cramer,  1769*   4*   4V«  ^l^ift*    !^rx^txtx  ohtx  praktififter 
©IretU    mtnhaftih^  1771.  4*  2'/«  ^Äliilr* 
(Sin  claffifd^eiS  SBerf,  baö  einen  twal^ren  Äenner  ber  üater« 
länbifc^en  Siedete  anfünbigt;   einen  SKann,  [245]   ber  nid^tss 
gleid^  mand^en,  si  dis  placet!    l^errlid^en  ©ermaniften,  au^ 
$ert,   ©enfenberg,  ®xvLptn,  2)retjer,  Dlenfd^lager, 


204  p,^^ 

tote  bie  9)>ot^eter  eine  W^tnx  an^  @Cäfertt  mtb  Sftil^feii, 
fein  93u(^  jnfammen  gefc^üttet  ^at;  einen  9Rann,  bei  and 
ben  DueUen,  ben  el^mürbigen  beutfc^en  9ted^t^bft(^ent,  and 
ber  @ef (^i(^te,  au^  Urfnnben  gefd^öpft  ^at ;  ber  ^ox\ä^  nnb 

6  Genfer  ift,  ber  mit  feiner  Setcfenl^eit  ben  Sefer  unterrici^tet 
nnb  unter^ä(t^  i^n  nic^t  emtübet  unb  jerftrent^  i^m  nit^t  ben 
Sunfc^  aud)>regt:  D  bag  bot^  ber  ^ann  nid^t  fo  getel^tt 
fe^n  möchte!  9Man  toirb  in  einer  gelehrten  Qüinni  töetter 
VLidjfi^   al<i  eine   furje  ttnjeige  bed  On^altd  erwarten.     SDer 

loerfle  83anb  befielt  an«  4  ©tütfen.  S)aö  erjte  enthält 
eine  föefc^ic^te  bed  ^efflfd^en  üianbred^t^  in  ben  mittleren 
Seiten.  Reffen  toar  in  jtoeij  pagos,  ben  ©äd^fifd^en 
nnb  ??ränfif(^en  cingetl^eilt;  im  erjten  galt  ©äc^jlfd^ed^ 
im    (e(jten   Äatjferred^t    nnb   ®c^tt)abenf})iegel.     ®egen    baö 

16     ibe  bed    15.  da^r^unbertd  n)urbe  ba^  römifd^e  Sted^t  in. 

n  ^effifc^en  toettlic^en  ©erid^ten  eingefül^rt.    S)a^  jti)e^te 

lldC  ^anbett  bon  ber  @erid^t«barfeit  ber  Sift^öffe  in  toett- 

n  ©ad^en   unb   i^ren  t»e(tlid^en   ®erid^ten;   ))on  beren 

riitibiltion   in  geift(id^en  ©ad^en;   t>on  ben  ©anbgerid^ten, 

n  (Singriffen  ber  geiflfid^en  ©erid^te  in  bie  toeltUd^e  ©erid^tö« 

jarfeit  ber  ©tänbe.     Überatt  toirb  bie  Sefd^affenl^eit  biefer 

Dinge  befonberd  in  ber  STta^n^ifd^en  S)iöced^  unb  am  @nbe 

bie   öerfaffung    ber   gcifHic^en   ©erid^te   in  C^effen   gejeigt. 

D  r  i  1 1  e  «  @  t  ü  dt  bon  ben  ©raf fd^aften  unb  Senten  in  C^effen, 

w  ben  Vaubgeridl^teu  unb  ber  ?anbgräftid^cn  oberjlen  ©erid^t« 
barfeit;  üou  ben  (Scntgerid^ten,  ©tabtgerid^ten ,  Oberl^öfen, 
bou  einigen  *iparticu(argerid^ten ;  t>on  ben  ^rieben^geridl^ten, 
fflaflgerid)tcu.  öierteö  ©tüdt  öon  ben  ^roceffen  in  ben 
alten    .{)efflfc^cn   ©erlebten.     S)en  »efd^fug    biefeö  »anbed 

•0  mad^t  ein  9iul)aug  bon  U)id^tigen  unb  infhultit)en  [24%]  nod^ 
ungcbrndtten  '3>ocumenten.  SDcr  atoctjte  Sanb  geigt  bie 
leftlge  i^crfaffung  ber  ©efflfd^en  ©erid^te.  SKan  fud^e  l^ier 
Mne  (!fom)>ilation  arnS  S^runnemann,  ©trt^I,  ^ubo« 
t)  i  c  i  )C.  mit  ^^efflfdften  t^crorbnungcn  »erbrämt.    9?ur  aüetn 

w  bie  4>cffif Aeu  (^^cfcte  über  ben  ^ißrocefe  flnb  c})itomirt,  bigerirt 
uub  in  ein  ©i^flcm  gebrad^t.  I^ie  JBerfd^iebcn^eit  be«  ge* 
rldUlid^eu  Oerfabrend   beb  ben  Untergerid^ten ,  %egiemngen. 


Nro.  31.]  ^^^ 

gctfittd^cti  Sonflflortcn  unb  bcm  06cra})j)cKation«gcrtd^t  mad^t, 

baß  bicfer  K^cil  in  4  Suchet  gcrfaüt ^öc^ten  bod) 

mcl^rcre  Patrioten  butc^  btcfcö  Sctjf})tc(  öcveijt,  bic  (Serid^t^:* 
bcrfaffung  il^rc^  S^atcrlaubcö  fo  töottrcfUc^  at«  ^crt  Äo})}) 
bcö  fcmtgctt  bcfd^rcibcn!  0 

ißtePttrg. 

ntVLtS^tiiüVif^ltit  iiuf$tfü^xt  in  )ien  ^atrfecL  ^ünigU  ®l)en-        ^ 
tern  jn  Dien*    ^vfitx  KBnnJ»,  8*  1  :^ii^\f*  2  IB^g*  J^, 

®tcfc  (Sammlung  enthält  fünf  S)ramc,  ober  ©d^auf})tc(c, 

ober  SuPfptcle,  ober  S:rauerf})tcle bie  SScrf.  toiffcn  fo  10 

toenig  atö  »ir,  t»aö  fic  baranö  machen  foöcn,  auö  bcr  SBicner 
äKanufaftur.  3n  aßen  l^at  tragifomtfd^e  Sugenb,  (Sro^mut^ 
unb  ^äxtüdfUit  f 0  )oie(  3U  fd^toafeen,  ba§  ber  gefunbe  SWenfd^cn« 
öerftanb  unb  bie  Statur  nid^t  jum  SBort  fommen  fönnen. 
5)tcr  ifl  ber  On^lt  ber  ©tüde ;  benn  toir  tooden  fie  nid^t  i5 
umfonjl  getefen  ^ben.  ®ic  Äriegggefangnen:  twenn 
nid^t  bie  Seflung  gerabe  in  bem  legten  auftritt  ber  testen 
^anblung  glüdftid^  an  bie  greunbe  ber  Srieg^gefangnen  über- 
gegangen löäre;  fo  ^tte  ein  entlanfner  ^^Ibtoebel  einen 
Raufen  fel^r  moratifd^  fententiöfer  J?eute,  töiber  feinen  S33itten  20 
unb  toiber  aKe  S^eatergered^tigfeit,  an  ben  ®a(gen  gebrad^t. 
©räfin  Sarnoto:  3^^^  entfefeUd^  SSerliebte  toären  nimmer* 
mel^r  ein  $aar  gen)or=  [247]  ben ,  toenn  nit^t  burd^  eine  ge* 
ö)if[e  ©jcceüenj  ein  SBunber  gefd^el^en  toäre,  bergleic^en  nur 
auf  ber  SBiener  Stationalfd^aubül^ne  erl^ört  toorbenaß 
(üib.  ©d^abe,  bag  bie  S^jedenj  einen  ^iju^  bef ommt !  S)od^ 
nid^t  ©d^abe,  fie  toäre  fonfl  am  Snbe  ber  S33elt  getoefen, 
el^e  baö  SBunber  gu  ©taub  gefommen  toäre,  unb  bann  töciß 
ber  ^immel,  tüie  bie  SJerliebten  gel^eutt  l^aben  löürben. 

§  a  n  d^  e  n.  Sin  ^ergog ,  ein  ®raf  unb  ein  Eammer^»  so 
btener  reigen  fidb  um  ein  3Wäbd^en.  S)er  Sammerbiener 
toirb  Dom  ^tx^o^  erpoc^en;  Xtx  ^erjog,  ber  bagu  fd^on  eine 
Stau  ^erjogin  l^at,  unb  be^  SWäbd^cn«  Onde  ifl,  bod^  ol^ne 
eö  gu  toiffen,  öerftel^t  fid^  toegen  beö  decorum,  ber  $erjog 
löfl  fid^  unter  einem  falfd^en  5Ramen  t)on  einem  Setrüger  85 
mit  bem  SRäbd^en  trauen,  toirb  aber  burc^  l^unbert  taufenb 


206  p,«,. «. 

jDittgc  gcl^inbett  btc  S)c(fc  gu  befd^rcitcn ;  unb  ba  a(fo  baö 
SDtdbd^en  tta(^  beutfd^en  Steckten  noc^  immer  eine  Oungfer 
6(eibt ;  fo  l^eutatl^et  fie  ben  Orafen ;  Wlan  fc^icßt,  fiid^t,  l^eult, 
janft,  faßt  in  Ol^nmad^t  unb  anf  bie  Änie,  fj^rid^t  ©entenjen, 
5  tietföl^nt  fic^  unb,  toie  am  ©d^lug  loerfid^ert  U)irb,  alle  be« 
geugcn  i^re  greube,  bag  ber  SSor^ang  gufäUt, 
3!)et  ungegtünbete  SSerbad^t.  ©in  f orb  toirb  burd^ 
einen  l^alben  93rief  ein  5Karr,  unb  burt^  bie  onbere  ^älfte 
toieber  gefd^cib. 

10  2)er  Suc^mad^er  öon  ?onbon.  Sinen  äugenbtitf 
\pätzx  unb  J?0Tb  galflanb,  unb  SSitfon  tagen  in  ber  SEl^emfe ; 
bann  gute  9?ad^t  S^nni},  ©onfcribge,  3u(ie,  ©enrid^,  Setft, 
S!)a))ib  unb  ben  e!^t(id^en  2^ud^ma(^em ! 

3Son  biefer  Sammlung   fott  näd^ftenö  ber  gtöe^te  I^eil 

16  nad^folgen ;  benn  feit  bem  SEl^aüa  unb  3WeIpomene  burc^ 
SSermittefung  einer  franjöftfd^en  Äuplerinn  mit  bem  9?onfenfe 
Unjud^t  treiben,  ^at  pc^  i^r  ©efd^ted^t  öermel^rt  toie  biefjröfd^e! 

[248]  Vtttflerbattt. 

Annales  belgiques,  1772.   12. 

20  Unter  biefem  SEitel  fommt  in  ämflerbam  ein  Sournal 
l^erauö,  »efd^eö  eine  gute  ^JJortion  monatüc^eö  Butter,  für 
ade  lefenbe  unb  rebenbe  ©efd^öpfe,  t)om  3«'tung«po(itifer  an, 
1x9  gum  ätgebraiflen,  an^  aÜen  I^eilen  ber  SBelt  jufammen 
trägt,     ©ier  unb  ba  toerben  Siaifonnement^  eingemtfd^t,  bie 

M  biötoeilen  ein  toenig  voreilig  fd^einen  mögen,   aber  be«n)egen 

flnb  e^  aud^  ä^i^w^fl^^^'f^wj^^^^^*^-  ^f*  P»ben  tüxx  fie  ge= 
grflnbet,  t»ie  g.  8.  bie  über  ben  ©dbaben  ber  attju  großen  Än= 
jal^l  ber  mitben  Stiftungen  @.  75.  u.  b.  g.  Stad^ridl^ten  auö 
ber  SBelt;  auö  ben  äfabemien,  t)on  Preisfragen,  t)on  6r= 
w  pnbungen ;  lurg 

Quidquid  agunt  homines,  votum,  timor^  ira,  voluptas, 
Gandia,  discnrsas,  parvi  est  farrago  libellL 

2)er  SJerleger  biefer  Stätter  nimmt  jä^rlic^  ©ubfcription  gu 
4  p.  ^oPfre^  bis  l^ierl^er  an. 


Nro.  82.]  ^^"^ 

Beoreation  de  la  Table  ))on  ^t^ttüU^i  UXl^S  t)on 
^ottte  gcftod^cn.  Sin  5lltct  fmgt  mit  bcr  ©ritte,  ein 
jnnger  Äerl  fpiett  auf  bem  3!)ube(fad,  )oerfd^iebcne  Äinbet 
auf  ^Jfeiffen,  eine  tJrau  fingt  nad^  9?otcn.  S)aö  Jtinfgefd^itr  5 
auf  ber  £afe(  ifl  fel^r  gut  gearbeitet,  unb  übetl^au^jt  aKe^ 
toeit  angenel^mer  unb  Kebreid^er  bel^anbelt,  aU  in  bem  Roi 
de  la  feve.    6.  Siüre^. 

[249]  Nro.  XXXII.    ®en  20.  Sl|)ril.  1772. 

^ranffttrt  am  SRa^n.  lo 

üitintr  Derfuiir  i^^tv  l^itWnnhtx  mtdr  ^uttemfUi- 

füttn^  utbfi  (inigen  Mfüi^tn  übtt h\t  Mtuhtifcniftl^tn 
unh  üüfihtiif^tn  ^tii%it^nsftvtiti%htittn  von  3«  <B« 
Ä^Uele,  1772.  8.  285.  B.  i5 

§err  2tbt  Oetufatem  erinnerte  ben  ^rn.  SSerf.  er 
foKte  ber  SSonnetifc^en  ^alingenefie  genauer  nad^benfen. 
©0  toie  eö  nun  Seute  giebt,  toeWe  nid^t  beulen  fönnen, 
ol^ne  ju  reben,  fo  giebt  e^  aud^  mele,  bie  e«  nid^t  Wunen 
ol^ne  ju  fd^  reiben,  §err  Ä.  fd^rieb  atfo  )oon  ben  SBunbern!  20 
®r  toiberlegt  bie  ^tttteiDtKifd^e  unb  Sonnetifc^e  ^^potl^efen; 
unb  erflärt  fid^  für  bie  ^ottmännifd^e  SReinung.  ©einer 
S33ibertegung  geben  mx  Se^faK:  SBir  toürben  aber  einen 
anbern  333eg  genommen  unb  b(oö  allein  gezeigt  l^aben,  bag 
ber  Siniöurf  üon  ber  Un)oeränber(ic^teit  ber  9?aturgefe^e,  bem  25 
biefe  $^itofo^)]^en  burd^  i^re  §^})ot]^efen  entgelten  tooden, 
fein  @intt)urf  fe^;  toeil  mir  toeber  bie  Sef^affenl^eit  ber 
92aturgefe^e  fennen,  nod^  im  ©taube  fmb  gu  fagen,  toa^ 
©Ott  tl^un  fann  ober  ni^t.  S)er  §err  Serf.  folgt  aber 
biefen  be^ben  ^l^itofojjl^en  ©d^ritt  t)or  ©d^ritt ,  unb  öergigt  so 
bie  (Badjt  im  ©anjen  einleud^tenb  gu  ma*  [250]  d^en;  aud^ 
tl^ut  er  il^nen  Unre^t,  toenn  er  benft,  fie  tooöten  bie  SBunber 
fo  erfiären  toie  fie  finb;  fie  tooüen,  toie  toir  ber  Sißig- 
feit  nac^  glauben,  nur  gegen  bie,  bie  il^re  SKögtid^feit  leugnen, 
geigen,  toie  fie  mög(i(^  finb.  S)ie  $)ottmännifc^e  SReijn*  35 
ung  )oon  ben  SBunbern  tl^ut  unö  nid^t  ®enüge,  unb  bie 


^08_  iK„. 


6ct)bcn  Sl^araftCT  bcrfcttcn  finb  ölet  gu  unfid^cr.  S)cr  ©ti^tuß 
t)on  bcri  SBunbcrn  auf  bie  2cl^rc,  unb  t)on  bicfcr  auf  jene, 
Bleibt  immer  ein  B^^^^^y  ^^'^  ^i^^  ^tte  Seigre  ifetti  SBunbcr 
brandet,  unb  eine  neue  ben  Slnl^öttgern  ber  alten  immer  fatfd^ 

5  fd^eint.  SBir  glauben  überl^aujjt,  man  fottte  mel^r  bie  l^iflorifd^e 
SBa^rl^eit  ber  SBunber  unterfud^en;  bie  j)]^ilofoj)]^ifd^e  Unter== 
fud^ung  öon  il^rer  2Rögüd^teit  mürbe  be^  töal^reu  ^l^itofojjl^eti, 
bie  gewiß  nid^t  leidet  ettoa«  für  unmögtid^  l^atten,  balb 
berid^tigt  fe^n.     ^ätte    man   biefem  ©ebanten    gefolgt^  fo 

10  mürben  mir  mit  öieten  ©d^riften  biefer  ?lrt,  unb  aud^  mit 
biefer  üorliegenben  loerfd^ont  toorben  fe^n;  märe  aber  biefe 
ni^t  l^erauö  gefommen  fo  mürbe  )oiel(ei(^t,  gu  beö  ^rn.  SSerf. 
@^re  aud^  ber  ungtüdftid^e  S^\^^  ^^ö  geblieben  feijn,  beu 
er  il;r  anfängt,   unb  mefc^er  auf  eine  fotd^e  ärt  eingeleitet 

15  mirb,  bag  felbfi  aKe  ©önner  unb  greunbe  be^  C^errn  ?Ser* 
faffer^,  bie  er  bem  ^ublifum  fo  f orgfaltig  öorred^net,  einen 
äbfd^cu  bat)or  l^aben  muffen.  ®a«  munberbare  ®emif(^  t)on 
algebraifd^en  unb  afcetifd^en  Slül^md^en;  bie  ftiegenben 
geuer^)feile  unb  ben  tabenben  ©turmminb;  ©.99. 

20  unb  180.  bie  unanjlänbigen  l^unbertmal  mieber^otten  äuöfäöe 
auf  alle  bie  Oournatifien,  bie  ben  $erm  Serf.  nid^t  loben; 
ben  Son,  ben  er  annimmt,  Inrg  feine  gange  äutorfd^aft 
mürben  mir,  bie  mir  ben  lörjjerlid^en  3^P^^^^  ^^^  C^^w-  ®-  ^• 
in  ber  9?ä^e  gu  feigen  Oelegenl^eit  ^ben,  gern  auf  Sied^nung 

25  ber  §ijj)od^onbrie  unb  einer  fied^en  ©eele  gefegt  l^aben ;  f o  gar 
ben  (äd^erlit^en  ©tolg,  momit  er  ber  SWenbelfonifd^en 
unb  Äötbetifd^en  SRe»  [251]  ligion^jireitigleiten 
gebeult,  ba  bod^  fein  ©treit  gmifd^en  biefen  be^ben  fo  un* 
enbtid^   öerfd^iebenen  SKännern  ijl,  aU  ber,  ba§  biefer  mit 

80  ©emalt  flreiten  mid,  unb  jener  nic^t.  S)iefeö  unb  baö  fjelb* 
gefc^re^,  momit  $r.  S.  aöe  Äe^ermad^er  gum  ©treit  auf« 
forbert,  felbjl  ben  unartigen  Orimm ,  moriunen  er  bie  fanft* 
mütl^igen  unb  )oemünftigen  Seigrer  beö  ßüangelii,  bie  nur 
leieren  nid^t  fed^ten  motten,  tobte  ^unbe  nennt;  atteö 

85  biefeö  mürben  mir  ber  ^ijjjod^onbrie  gn  gefatten  gern  über* 
feigen  l^aben ;  aber  feine  $tjipod^onbrie  in  ber  SBelt,  f elbjl  nid^t 
ber  braufenbfle  JRetigionöl^ag,  lonnte   einen  bittig  benlenbcn 


vernünftigen  üRann  üertetten  ober  Bered^ttgen,  bie  Sl^tfurd^t, 
bie  baö  benfenbe  ^ublifum  bem  red^tfd^affnen  OfraeUten 
SWenbetefol^n  toet^et,  für  bie  gruAt  eine«  nieberträd^tigen 
©etocrbö  fo  offenbar  fäffd^Iic^  unb  pmifd^  auögnfd^reijen. 
tRur  ein  SKann,  Utf  bem  ber  8ieligton3^§  unb  bie  2i)if^)utir«»  & 
fttd^t  J?eibenf(fiaft  geworben  ifl,  fonnte  fd&reifcen:  „Oemeine 
3^oumatiften  Knnen  (ei(^t(i(^  ben  Ouben  fc^ntbig  feijn;  t)on 
retd^en  Onben  ©efd^et^fe  nel^men,  ittf  xtxdftn  S'uben  ft^marn^en, 
cvLÖil  burd^  ber  3uben  SSorfd^nb  ein  Keinem  ämtci^en  fud^en. 
Sein  SBunber!  »enn  fte  SKenbelöfonen  Slltäre  bauen,  u.  f.  to."  lo 
®en!t  ber  ©.  ff.  fo  ganj  unmeufd^üd^ ,  ba§  er  gegen  einen 
großen  SE^eit  ber  3Kenfd)en  barum  leine  ^flid^ten  gn  l^aben 
gtaubt,  »eil  fic  3uben  fmb  ?  Siefi  er  fo  gang  ol^ne  Oefübf , 
ifl  er  fo  gang  au«geflo})ft  öon  SSorurtl^eiten ,  baß  er  ben 
SBe^fatt,  ben  bie  äRenbelfonift^n  SBerfe  be^  atten  S5er*  is 
nünftigen  erl^atten  l^aben,  xoo  anber«  fud^en  lann,  aU  in 
tl^rem  inncrn  SQSertl^?  SBarüd^,  toenn  SKenbeÖfol^n  atlfe 
©d^öfee^  über  bie  er  gebieten  fann,  antoenben  toollte,  feine 
©d^riften  t^erfd^re^en  gu  laffen;  er  toürbe  eö  eben  fo  loenig 
fönnen ,  a(«  er  bamit  ben  ÄöIbelifAen  ntel^r  aU  ein  »o 
c^)]^emerifc^e«  8ob  erlaufen  fönnte.  SBenn  $)r.  Ä.  ben 
[252]  SKann,  ber  il^n  mit  nid^tö  beleibigte,  aö  mit  ber  ®e* 
laffenl^eit,  mit  loetd^er  er  feinen  3"^rittglid^feiten  au^toeit^t, 
ber  SBal^rl^eit  aufrichtig  fud^t,  ber  bie  {Religion  feiner  SSSter 
ni(^t  ol^ne  Übergeugung  tjerlaffen  toitt;  unb  beffen  Sl^arafter  as 
eben  fo  rein  aU  fein  Seben^ioanbef  untabet^ft  ijl;  loenn  er 
ben  no(^  immer  mit  grobem  Seleibigungen  aufaßen  toiö,  aU 
bieienigen  loaren,  bie  er  voriger  au^ftieß,  unb  bie  ba«  ortl^o« 
bojcePe  ^ublifum  nid^t  billigen  fann,  fo  barf  er  ftd^  nid^t 
tounbern,  baß  er,  auö:^  ba,  too  er  bie  SBa^rl^eit  fagt,  nid^t«  so 
©Ute«  ftiftet,  unb  baß  jeber  Sefer  Don  Oefül^I  benen  bet)* 
fiimmt,  bie  il^n  geifeln.  SBenn  $r.  Ä.  gegen  bie  Äriti! 
fo  unem})finb(id^  i%  aU  tx,  trofe  ben  unaufl^örKd^en  ©eiten« 
Midfen  auf  bie  Journale,  un«  glauben  machen  loitl;  fo  fet) 
tt  bod^  toenigften«  emjjfinbtic^  gegen  toal^reö  Scrbicnfl.  3^  ^* 
feinem  ®IM  ift  äKenbctefo^n  mit  gu  mel  SBabrl^cit  5ßl^ilo* 
foj)]^,  afe  baß   er   auf   einen   fold^en  Oegner   achten,   ober 

Litteraturdenkmale  des  18.  Jahrhunderts.    7.  14 


210 


[Nto.  8«. 


fo((]^e    t)on    bem    gangen    ^ubttlnm    terabfc^ente    Angriffe 
rügen  foüte. 

®ottingeii  ttiib  ®ot]|a. 

9er  efnftge  IPeg  inr  tflüikreltslieit^  iieren  ithtt 
5     iKenTi^  fllMs  tß-   ^^9  90l|imn  OPirißian  Hietriilrf  1772« 
8.  72  S* 

Unfre  ?cfer  toerben  eben  fo  erfd^reden  toie  toir,  toenn  toir 
i^nen  jagen,  baß  mx  Utf  Sluffd^Iagung  biefer  Sogen  auf 
eine  !£abelle   fliegen^  bte  überf^rieben  tfl:    ber  eingige 

loSQSeg  gnr  twalf^ren  ©lüdfcligtett,  ber  ein  jeber 
äRenfd^  f^^ig  ift-  ®ie  ifi  fo  grog  a(^  irgenb  eine  genea^« 
logifd^e  SiabeÜe  etntd  ^UrfU.  $attfe9,  bad  feine  Sll^nen  nn^ 
mittelbar  t)on  bem  Srojanifien  Äriege  l^erleitet.  Sitte  Solonnen 
ftcl^cn  in  tiefer  ©c^laci^torbnnng,  nnb  flnb  pbfd^  perpenbicutar 

15  mit  81,  8,  a,  l^crunter  gejeid^net.  SBir  toollen  bie  ßolonne 
t)om  Scten  nur  l^ier  einrüden,  um  ei-[253]nen  Segriff  gu 
geben,  toie  bie  SWatcrien  georbnet  ftnb. 

^VL  bitten 


für  mic!^: 
20  nur  nid^t  l^infort  bie  Oaben 
©otteö  mitUnbanf  gu  genießen, 
nnb  fo  benn 
I)  Seben  unb  @ifer  gum  Ou- 
ten; unb  baju  ©efunb^^eit, 
25        9iu]^e,3"ftteben]f^eit  biögur 
aKuntcrfeit  be^  ©emütl^j«; 
ID  «ttenfatt«  aber  mit  ®otte« 
äßitten    anä^   3^^^W^% 
unb  Srübfat; 
80 III)  nur  nici^t  ^infort  in  @iln* 
ben ;    ))ielme^r   infonber« 
^eit  ÜKäßigteit,  «euf(^^eit, 
Önügfamf  eit ,      2)emutb, 
©elbfloerleugnung ,  9uf' 
w        ri(^tigfeit,3Ba^r^eit,S)anf« 


für  anbere : 
I)  im  $iaufe  S^egatten,  Äin*» 
ber,  eitern,  ®cfc^»ipcr, 
Oeflnbe ; 
II)  Slnbrc  Sertoanbten ; 

III)  i^reunbe,  üomc^mc  unb 
geringe,  befannte  unb  un» 
betonnte,  ^ier  unb  anber:= 
loärt« ; 

IV)  Ämtö*  ober  ©tanböge« 
noffen,  Untergebene,  ober 
Xnoertraute,  k. 

V)  Obern,  ?anb,  ©tabt,  ac 

VI)  Äir(^e  unb  ©c^ulen,  ba« 

Küif ,    bie    S^riften^eit, 

bad  ganje  menfii^lic^  @t* 

fd^led^t ; 


211 

Nro.  82.] 


VII)  aae  »otl^tctbenbc,  3rr« 

tmb  Ungläitbigen. 
vm)  geinbe. 


Barlcit^  Siebe,  grettbe,@e* 
l^orfam,  ^(ugl^ett,  Wlnti) 
unb  @tärle,  Settrauen 
auf  ©Ott,  Steue  unb  ffiif er 
ivm  ©Uten. 
IV)  ©egen  be«  SJeruf«,  unb 
be^  tägdci^en  unb  fonn« 
täglichen  ©otte^ienpe^. 

S)tefed  ifl  bad  @Ie(et  etne^  9u(^^,  bad  in  einem  it* 
{laubigen  anbäc^tigen  ®e(bflgef)>rS^,  aber  nac^  Snieit  biefer  lo 
tabeDarifc^en  Drbnung   fo  fottgel^,  ba^  ba^  gonge  Sater 
Unfer  in  einer  burd^  HbUfd^e  Stellen  beftStigten  ^ax(üfHfxa\t 
ent^tt,  unb  ftd^  mit  ben  SEBotten  [254]  fd^Iiegt :   2)enn  bein 
ift  bad  9teic^  unb  bie  Araft,  unb  bie  ^ertßd^tett,  in  ade 
@n)igleit,  Wxttn.    9Ran  lann  unmdgli^  begreiffen,  toie  toeit  i& 
eine   gute  üifiift,  bie  f(^ief  andgeffi^rt  wirb,  ber  nnil^ren 
9teIigion  unb  Snbad^t  fc^aben  tonne,  toenn  man  bie  lounber« 
bare  @inrid^tung  ber  l^errlic^ßen  geoffenbarten  unb  natürlichen 
äBa^rl^eiten  in  biefem  Sndfte  ni^t  gefeiten  l^at.   Sir  münfc^en 
ton  bergen,  bag  e^  ben  @])öttem  feine  mnt  äBaffen  gegen  so 
ben  ^eg  ber  ©ottfetigfeit  in  bie  ^onb  geben  möge! 

Seilt  nnb  8ei)i){g. 

CaroliFriederioiWalohii,  introductio  inoon- 
troversias  Juris  civilis,  reoentiores  inter  JCtos 
agitatas,  sumtibus  Straossü,  1771.  8.  426  S*  85 

SBcnn  biefer  äutor  nur  bie  neueren  Sontrotjerfen  be» 
f(^rieben  ^tte,  bie  t>on  ben  juriflif^en  ^olemifern  no(^  nic^t 
ergal^U  futb;  ober  loenigflend,  n)enn  er  nic^t  b(oge  ®u^)>(e« 
mente  fd^reiben  n)oQte,  tttoa^  beffered  ate  feine  Vorgänger 
geliefert,  bie  nod^  nid^t  befc^riebenen  neuen  @treitigteiten  toS«  so 
ftänbig  abgel^anbelt  l^ötte;  fo  fönnten  loir  il^n  (oben:  Da  er 
aber  ba^  aQe^  nid^t  getl^an  fytt,  nun,  fo  lobe  i^n,  mer  ba 
fann  unb  toitl!  ttn^  finb  SBal^d  Oontroversiae,  noc^ 
$inniud  unb  Socceti,  eine  dtiobe  nac^  bem  $)omer; 
eine  @amm(ung  ton  fragen,  toorttber  so^  niemanb  gejlritten  s5 
l^at,  fonbem  n)o  e^  nur  bem  %.  beliebt,  ettt>ad  anberd  att 

14* 


^^^  [Nro.  32. 

aUe  9te(!^tdge(e^rten  gu  g(auBen,  }.  9.  @ette  186.  §.  14. 
fragen,  übet  bic  fei»  t)etttüttftigcr  ÜRenfc^  je  im  (STnft( 
Prcitctt  »irb,  j.  S.  ob  bic  SSäcibct  ÜKcnfd^cn  finb?  ©.  16. 
gragctt,  bic  üoii  anbcm  fc^on  uncnbtid^  bcffcr  bcurtl^cilt  fittb, 

6  j.  8.  ©.  350.  bc^  bcncii  bcr  Scrfafjcr  nid^t  cinmat  fi^  ba« 
!(cinc  Scrbicnfi  gcmad^t  l^at,  bic  neueren  @d^riftcn  menigfiend 
ju  fu})j)nrett,  j.  83.  ©.  234.  §.  16.  ba  ifi  ni(^«  ton 
$crt,  "ipufcnborf,  [266]  Sramcr,  jc.  @nbli^  eine 
®amm(ung,  toorin  nid^t  n>enige   ber  neuefien  unb  merhoür« 

10  bigfien  Sontrot)erfen  f eitlen.  Stur  bie  angufü^ren ,  bie  und 
fogleic^  be^fatten,  nid^t  ein  SBort  üon  bem  ©treit:  ob  bie 
©ucceffton  in  bie  ®ütet  ber  9bn>efenben  ex  nunc  ober  ex 
tune  gefd^iel^t?  ob  bod  äJemtäii^tni^  t)er(o]^ren  gel^t,  toenn 
man  ein  j^efiament  qSä  inofficiosum  impugnirt  unb  t)er(o]^ren 

i6]^at?  ton  SuboDici  unb  93ö^;merö  ©treit  über  bie 
Unterf(!^reibung  ber  Xeflamente  auf  bem  Sondert?  ton 
93(5]^merd  unb  S)uniud  Sontrooerd  fiber  bie  SobiciUe? 
93(5]^merd  unb  Hteraniud  fiber  bie  9tenunciation  auf 
ben  S3eQej[anif(!^en  Statl^dfd^Iug,  unb^  xotiift^  bad  aOer  unter« 

so  geil^Uc^fie  VjL,  nid^td  ton  ®ru)>end  ©treitigleit  mit  ben 
bet^ben  Sdl^mer,  Sater  unb  ©ol^u,  toegen  ber  ))u)>illarif(j^en 
©ubßitution?  ddfiattd  unb  Sramerd  n)egen  ber  6om* 
})Utation  ber  Säfion  fiber  bie  $ätfte?  2C.  :c.  9Kit  einem 
SBorte,  $err  SB  a  ( d^  l^ätte  ettoad  beffered  ald  bief ed  äBerldben 

S6  f einreiben  Unnen ;  benu  er  l^at  fci^on  n)irl(id^  beffere  !I)inge 
gefd^rieben. 

ßei^ijig. 

miie  r^'ll  iein  \Vin%ts  ^rnuienfimmer  fii^  »fititig 
i^iUtn?  1772.  8.  64.  S* 

80  ^xötcf  unb  fed^jig  moratifd^e  ®efe^e  ober  SRa^men ;  bad 
iß  S)rSte,  an  njeld^en  njeibUd^e  ÜRarionetten  gejogen  toerben 
follen.  2)ie  Statur  ^t  un«  gebem  gegeben:  SBarum  toitt 
man  biefe  nic!^t  lieber  bearbeiten^  biefen  nid^t  lieber  il^r  fret)= 
toittigeö  ©})iel   geben?    3m  SSorberid^t   terf})rid^t   ber  SJerf. 

869[[(tag^gebanlen,  mit  au^brüdtlid^en  SBorten ;  toir  l^aben 
aber  bod^  einen  neuen  ©ebanlen  gefunben,  ben  toir  nod^  bet^ 
leinem  SJioralifien  gelefen  Iffaben.     2)er  ^erf.  rätl^  näl^müdb 


Nro.  83.]  ^^^ 

in  bct  39.  ÜKojcime  bcm  tl^curcn  ännd^cn,  bcm  er  fein 
SSSerfd^en  »icbmet,  i^rc  3Dtic*  [256]  ncn  cor  i^rem 
©J)icget  gu  jtnbieren.  SSäir  bitten  unfere  unb  beö  Set^ 
faffer^  ?efcrinnen,  fi(!^  nur  ju  guten  Snt^jpnbungett  ju 
getoöl^nen^  unb  bann  il^re  9Jlienen  (aufen  gu  laffen^  tt)ie  s 
fie  tüollen. 

Ijo   Spectateur  Fran9oi8    pour  servir   de  suite  ä 
celui  de  Marivauz,  Journal  compose  de  quinze  Ca- 
hiers  de  trois  feuilles  qui  paroissent  dans  le  Cours  lo 
de  Tannee. 

@ö  ift  biefer  S\i\6iantx  ein  f^jätcr  9?ad^!ömmling  be^ 
(änglifd^en.  S)a  fo  üicie  Smtt  fotten  unb  muffen  antufirt 
tocrben,  fo  gef(^ie^>t  eö  l^ier  auf  eine  Slrt  bie  nid^t  bie  un* 
angene^mfte  ift.  $ier  unb  ba  l^aBen  toir  toal^re  Senntnig  be^  i5 
SWcnfcben,  »enigfien«  beö  gtanjöfiftl^cn  SDienfti^cn 
gefunben.  S)iefer  Unterfd^ieb  ift  eben  nid^t  fo  ungereimt. 
®enn  bie  neuem  Semerlungen  ber  SRaturforfci^er  geben  nun 
einmal  bie  ^ermut^ung,  bag  e^  aui^  in  anbern  $imme(d« 
ftrid^en  jiemlic^  gut  organifirte  SWenftl^ett  gebe,  bie,  ob  fie  «o 
gleid^  nic^t  üon  9latur  franjöfifci^  \pxtiim,  bod^  ni(!^t  mit  ben 
t^ongoö  ju  üermifc^en  fe^en;  unb  ber  SRitter  ?inne  arbeitet 
n)irftidb  an  einer  äb^^anblung ,  too  er  e«  eben  fo  gut  avL9 
unfern  ^flaujen,  at8  au^  ben  ©ibirifd^ett  betoeifen  toirb. 

ftutiferfli^e.  25 

Ij'insomnie  amoureuse  in  ber  SDtanier  be^  rotl^en 
(^rat)on^  nad^  Sa  ©renee  ))on  ßnnntt  geflod^en.  (Sine 
reifeenbe  nadfenbe  gigur  fielet  man  t)on  SRfidten  mit  bem  einen 
Änie  auf  bem  SSette ;  mit  bem  Sopf e  brel^t  fie  fid^  nad^  bem 
'ilmor,  ber  unter  bem  SSette  ^>ert)orgudt.  ®ie  tackelt  fanft  auf  »o 
i^n  l^erab;  ber  gauje  Äörper  fd^eint  üon  SBoHufl  gefd^tocUt. 

[257]  Nro.  XXXIII.    3)en  24.  3lpriL  ^72. 

<5thanktn   O0n   htx   iifirgerlii^ien   firtijljtiU     Her 
au^deiaffenireit  unl^  Mti^ttütt^t  in  fxt^tn  Staaten  entgegen-  s5 


214 

^^^  [Nro.  88. 

BtUifi*    ^U0  htm  (Snsliri^en  übttft^tf  bt^  (övtHf  (6t%MtVf 
fiät^iin  mh  Com)ia$nU,  1771.  8.  193  S. 

3)ct  SScrf.  2)r.  Sroton,  l^at  tn  @ngtanb  bcn  äwÄÄmen 
bc3  SKifant^^ropcn  bcfommcn,  tocU  et  in  bicfcr  ©(i^rift 

5  bic  Sicbtingöborurt^^cilc  bcr  9?ation  befreitet.  SBir  tooüen 
feine  ©runbfä^e  in  einem  furjen  änöjUQ  unfern  Sefcm  be* 
fannt  mad^en.  2)er  tl^ierifd^e  SRaturftanb  o^ne  Oe» 
feltfd^aft  ijl  n)iber  bie  Statur.  Se^  ber  natürtid^en 
Snttöidtung  ber  menfd^tid^en  Gräfte,   äuffem  fid^  batb  neue 

10  Sebfirfniffe:  ®ie  SRotl^toenbigf eit  to  e d^ f  e ( f  e i t i g  e r  ©filfe, 
unb  eine«  Beftimmten  ßigentl^umö.  3)ie  bürgerliche 
Sre^l^eit  ift  bie  @inf(!^rätt!ung  ber  Segierbcn  jebeö  ©injetnen, 
unb  bie  SSid^tung  berfetben  ju  bem  allgemeinen  SBo^tftanb 
ber  ganjen  ©efeUfd^aft.    SJiele  glauben  mit  SKanbebille, 

15  ber  ©efe^geber  ^abe  nur  mit  ben  $anb(ungen,  unb  nic^t 
mit  ben  SReinungen,  ®eban!en  unb  SJerrid^tungen  ber  ®ee(e 
ju  tl^un.  JlUein,  tugenbl^afte  @itten  unb  ©runbfä^e,  finb 
bie  einjige  bauerl^afte  ©runblage  ber  bürgerlichen  Sreij« 
l^eit,  fo  n)ie  ^ribatioermögen  unb  SBol^t»  [258]  jtanb  beö 

20  Sinjelnen  bie  Safid  ber  Sleid^tl^ümer  ber  Station.  Q9  finb 
nad^  bem  %$erf.  bre^  ©runbfä^e,  toeld^e  bie  Sitten  ber 
ÜKenfc^en  be^errfcben,  unb  bie  bürgerliche  ^retjl^eit  befejHgen 
fönnen:  1.)  ®er  SRetigion;  2.)  ber  g^^re;  3.)  be«  ©ctDifTenö. 
@tn   früher   unb   l^eilfamer  Unterriti^t  gttingt  bie  natürlicbe 

25  gre^^^cit  eineö  jungen  $er3enö  nid^t,  fonbern  lenft  fie  nur 
na(^  bem  beften  Snbjtöccf.  S)ie§  »irb  au3  ber  ©efdbicfcte 
bc8  ©^jartanifc^en  Sre^ftaatö  beftätigt,  unb  nad^bem  ber  SSerf. 
baö,  naii  unfern  Sbeen,  unnatürliche  biefer  Serfaffung, 
fo  gut  er  lonnte,  entfd^ulbigt,   fo  geigt  er,  ba§  ?^furg  eben 

80  au(^  feinen  Staat  auf  ©runbfä^e  ber  SReligion ,  ber  @^re 
unb  be«  ©etoiffenö  gebaut  ^be.  2)arau8  folgert  er,  baß  ber 
SKenfd^,  in  feinem  toitben  3"^««^^/  ^'^  jtrengfien  ^jolitifd^en 
@inri(!^tungen  angunel^men  fä^ig  fe^,  unb  man  fel^e  aud  bem 
fo  lang  bel^au}3teten  einförmigen  3"^^^^  t>it\tx  Stepublif  bie 

85  galf(^l?eit  ber  heutigen  ^jolitiftä^en  SRa^me :  b  a  §  3  ®  ^  ^ ' 
txaiit  einem  freien  @taat  unentbe^rlid^  fei). 
®er  SDiangel  an  Sitten  unb  ©runbfä^  erzeugte  in  ät^en 


Nro.  38.1  ^^ 

bie  befiänbtge  Srfd^ütterungen  mtb  ben  Batbigen  9tutti  bed 
(Staate.  3)cr  crjic  gc^^tcr  tt>ar :  man  gab  bcr  3'ugenb  Icinc 
bem  ®enie  be^  Staate  ongemeffene  Srgiel^ung;  ber  jtoet^te: 
bie  (Sinfü^Tung  einet  reinen,  gän}(i(!^en  2)emoIratie.  3n 
ber  9tömif ci^en  9te)>ubüf  lommen  bie  Strenge  ber  ©^jartanif (ä^en,  5 
itnb  bie  (Bi^xodd^t  ber  ä(t^enienftf(j^en  ^aagregetn  }ug(et(i^ 
t)or.  @d  l^errfd^te  in  Stom  eine  burc^  SteUgton^f^fiem  bed 
(Staate^  geftärfte  Satertanbdtiebe,  njoju  no(^  ber  ©runbfa^ 
ber  (S^re,  ® (eic^l^eit  be«  ffiigentl^um«,  ÜKäpgf eit  be^  SSermögen«, 
unb  Sinfalt  ber  Seben^art  lam.  allein,  eö  fel^tte  1.)  eine  lo 
burci^  ©taatögefefte  fid^ergepellte  Slnferjiel^ung ;  2.)  fom  bajn 
eine  nnbefd^ränfte  ßrobernng^fuc^t ;  3.)  bie  Siebe  jn  SRencr*» 
ungen,  ba  9tom  attjeit  ettoad  t)on  ben  Sinri^tungen  unb 
@en}o]^n]^eiten  ber  eroberten  Stationen  an«  [259]  ncä^m,  ÜDer 
^erfaffer  mad^t  nun  bie  8(nn)enbung  auf  ©rogbritannien,  unb  i6 
ftagt  befonberd  über  ben  Unglauben,  unb  ben  gänjUd^en 
üKanget  ber  ©ittlici^Ieit,  ber  burtä^  bie  fo  genannte  ©(i^riften 
für  bie  gre^l^eit  ju  beulen  fe^  erjeugt  toorben.  ßato^ 
©rief  unb  ber  unabl^öngtge  SB^fig  flnb  ©e^f})iele 
baton.  2)ie  eine  bief er  ©tä^riften  foHte  bie  bürgertidfee ,  bie  2b 
anbre  bie  religio  fe  gre^l^eit  üertl^eibigen ;  aber  beijbe  gieleten 
burc^  ben^au))tton,  loelti^er  barin  l^errfd^t,  auf  nic^t^  geringer^, 
aU  aQe  biejenige  ©runbfä^e  aufjulöfen,  toeld^e  allein  t)er« 
mögenb  pnb,  bie  toa^re  gre^l^eit  in  ber  Äirc^e  unb  bem 
®taat  3U  unterl^alten.  S)ie  ä(udge(af[en]^eit  unb  eigentlid^e  26 
iJre^l^eit  im  ©enfen,  glaubt  ber  SSerf.  i^tti^ifc  nur  in  ben 
gau)  l^ol^en  ©täuben  unb  in  ben  niebrigflen,  ber  SRittelmann 
aber,  ben  er  bad  eigent(t(i^e  Soll  nennt,  unb  n)orunter  er 
ben  Sanbebetmann,  ben  begüterten  ^d^ter,  ben  ^anbelömann 
unb  ade  be[c^äftigte  ©täube  recl^net,  fe^  biefen  ^erfuci^ungen  so 
ni(!^t  untertoorfen.  3)ie  ßenn^eit^en  ber  tt)a^ren  $rei)^eit 
unb  SSatertanböliebe  fefet  er  barin:  1.)  bie  S^eunbe  ber 
^ret^l^eit  »erben  ft(^  immer  bemül^en,  bie  S&agf(!^aalen  ber 
t)ert]^eilten  @cxoait  im  ©leid^geioid^t  ju  erhalten,  toorin  bie 
©efefee  gum  Scften  ber  S^e^^eit  fle  gefieüt  l^aben ;  2.)  ben  35 
beftenüRaaßregeln  getreu  bleiben,  ol^ne  eine  oorjüglid^eSld^tung 
biefer  ober  jener  ^erfon ;  3.)  über]^au))t  in  i^ren  {Reben  unb 


^anblungctt  fi(^  immer  glcit!^  fcl^n ;  4.)  bcn  $öbct  tiici^  auf* 
l^e^en;  5.)  nie  ung(im)>flt(!^  gegen  ganje  "ißartl^e^en  )3erfa^reit, 
bie  i^ter  SKe^nung  ntci^t  be^j)flic^ten ;  6.)  ben  ^rioatc^aralttr 
beren,  bie   nid^t  g(ei(!^er  3Re^nung  mit  i^m  finb^  nici^t  }u 

5  befleden  fud^en.  3)ie  äRitte(  gegen  bie  8(udgeCaffenl^eit  imb 
3tt>e^trac^t  im  ©taat  giefct  ber  55erf.  in  fotgenben  an:  1.)  -Sfl 
e«  bie  ©tanb^aftigfeit  be8  gütPen;  2.)  ber  aKut^  feine« 
aRiniftcrö;  3.)  bie  SJorfic^t,  baß  ba«  Sigentl^um  in  gett)iffe 
gefcftmäßige  [260]  ©(i^ranfen  gefegt  toerbe ;   4.)  bie  SBat^fam» 

10  feit  über  bie  alljugroße  @roberungcn ;  5.)  bie  Sinfd^rönfnng 
be«  Übermaaßeö  ber  ^anbetfd^aft;  6.)  bie  unmittelbare  ©org*« 
fatt,  gute  Sitten  unb  ©runbfäfte  ju  ^jflonjen.  2)ag  toefentü(^c 
^auj)tmittel  aber,  »orauf  er  im  ganjen  8u(!^e  bringt,  ift  eine 
allgemeine  n>ol^l  torgefci^riebene  $erbefferung  ber 

1  (Sr^iel^ung  ber  Ougenb. 

$annolier. 

Om  SSerlag  üon  görjler«  (Srben:  flerrn  iftforg  C^ttU- 
toni0i  ;%nmierkundien  ühex  titiitktljxung  unh  haB 
3i9nftiamt  ^üuilf  pm  ßemtlft  von  ttt  Ha^rliftt 
20  ber  i^rißlii^en  l^eüaion^  in  ein^m  ßtitft  an  i^rn.  mibtxt 
Heß:  2lUi0i  htm  englifi^nt  Überrest  tron  fi*  €.  1ia\jnf 
Superintendent  |U  HUlislianren.  ^tbft  einer  Dorrt  Hie  Üb 
19rn.  ar0nfiaorialratl|i0i  6i^tteni0i.  1771.  8.  128  S.  unt 
32  SS.  Dorrebt* 

2  ©iefe  ijl  bie  britte  Sluflage  biefer  Überfeftung  eine«  unter 
un«  befannten  ^u&i9,  bat)on  bie  erjle  1748.  unb  bie  anbre 
1751.  erfd^ienen.  S35ir  tüoßen  un«  begtoegen  blo«  auf  eine 
für  je  Slujeige  einf(!^ränfen.  84)ttteton«  Setoei«  fommt 
barauf   l^inau«:    „Sr  ergä^^lt  bie  Sefel^rung  ?auli  an^  ber 

80®cj^rift,  unb  fd^ließt  barau«:  ^autu«  muffe  enttoeber  ein 
öetrfiger  ober  SJetrogner  fe^n,  ober  e«  muffe  ba«, 
n>a«  er  oon  .feiner  SSefel^rung  erjäl^lt,  toa^r,  folglich  bie 
d^rifllic^e  Sieligion  eine  göttlitj^e  Offenbal^rung  fe^n.  3)a  er 
nun  aber  »cber   ein  Setrüger,    noci^   Setrogner   ge^ 

S6n)efen,  fo  bliebe  ni(!^t«  übrig,  al«  bag  bie  Srjö^lung  ton 
feiner  Sefe^^rung  »a^r,  mithin  bie  ^rifHi(i^e  SReligion  eine 


217 

Nro.  33.]  

göttüd^c  Offenba^^rung  fc^/  2Bir  tofinf^tcn,  baß  man  fxif 
nid^t  mc^^r  fo  l^äupg,  at3  bi%r,  mit  bcn  auf  fern  Sctoci«» 
grünbcn  [261]  t)on  bcr  SBal^rl^cit  unb  ©öttl^fcit  bcr  d^riflttd^cn 
9te(tgton  bef(^äfttgen  m(5(^te^  l^ingegen  mä)x  mit  ben  inneren, 
toetc^e  n}o]^t  bur(!^gear6eitet  unb  ind  Si(!^t  gefegt  6e^  bem  & 
größten  Il^eit  ber  Sl^rifien  jur  Überjeugung  Don  il^rer  9te* 
ligion  BetDunberndn)ürbtgen  9ht^en  fd^affen,  unb  njol^I  aud^ 
manche  Ungläubige  jurüdfül^ren  toürben.  Sin^  ber  größten 
SSerbienfte  biefer  ©ci^rift,  u>etd^e3  u>ir  mel^rern  üon  ä^ntid^em 
3nn^>alt  toünfcifttett^  ifi  bie  Äürje.  3)ie  Überfefeung  bc«  lo 
$rn,  $.  ift  richtig  unb  getreu,  aber  mel^rerer  {Reinigfeit  unb 
3iertic^!eit  fällig.  3n  ber  SJorrebe  giebt  $r.  ®.  üon  ben 
mant^ertei^  alten  unb  neuen  älnfcillen  gegen  bad  @!l^rif!entl^um, 
bon  ben  Sertl^eibigungen  bagegen,  ]oon  bem  Stufen,  ben  bie 
babur(^  üerantoßte  nä^^ere  Unterfuc^ung  gefUf tet  l^at ,  (unb  i5 
mt  toir  i^offen,  no(3^  ftiften  wirb)  üon  ben  ?eben^umftänben 
unb  ©d^riften  beö  ^xru  S.  vu  a.  m.  Slad^ric^t.  ©ie  ift  fonft 
fo  gefd^rieben,  »ie  man  1748.  meiflen^  gefd^rieben,  unb  »ie 

noc^  einige  1771.  fd^reiben  -^ aud^  itcf  bem  jtoe^maligen 

9iadbfe^en  1751  unb  1771.  unteränbert^  loieiool  mand^erst 
?5erattberungen  l^öd^ji  bebürftig,  fo  geblieben,  toie  fie  1748. 
»ar,  einen  f leinen  unerl^ebtidi^en  ä^f^ß  aufgenommen.  (S^ 
giebt  alfo  nod^  S^^eotogen,  bie  auf  bem  ^fab  ber  Senntniß 
ftiöe  fte^en,  unb  be^  benen  e^  l^eißt :  S5Ja^  id^  gefc^riebcn 
l}ahtj  baö  ^abe  id^  gefd^rieben.  26 

Epitre  ä  Bacine.     Par  Mr.  Blin  de  Sainmore  ä 
Paris  ches  Delalain  et  ohes  le  Jai  1771.  8. 

3n  bem  SJorberid^te  befd^wert  fi(^  Mr.  Blin  de  Sainmore, 
baß  er  biefeö  ©ebid^t  an  bie  Slfabemie,  um  mit  um  ben  ^reiß  3o 
beö  vorigen  Sal^re^  gu  flreiten,  8  Sage  öor  bem  gefegten 
jEermin  cingefanbt  l^ätte,  baß  e^  aber  burt^  einen  unerl^örten 
3ufaü  ber  [262]  ?l!abemie  nidfet  fe^  »orgelefen  xoorben.  (Sr 
xo'di)lt  atfo  ben  S35eg  be8  S)rudf^,  um  nid^t  gauj  umfonft  ge«» 
arbeitet  ju  ^aben.  5Rad^  einem  Eingang  an  bie  ÜRufe  beö  36 
atacine  fd^itbert  er  ba^  ©emäl^lbe  bon  bem  S^itaUtx  Subtoig 


bc^  XIV.  SSlaäsf^jtx  fommt  er  auf  baö  jcfeiöe,  unb  f^iavAt, 
ba§  no<i^  einige  ©iciftter,  bie  butci^  bie  SBetfe  biefe^  grogcn 
SWamieö  finb  gebilbet  toorben,  übrig  toärcn,  um  ben  Sinpurj 
be3  ganjen  franjöfifc^en  ^lilon^  ju  bereuten.  Sr  ermal^nt 
ö  biefe  ^iifttx,  bie  Sitten  ju  pubieren,  unb  bef(i^Iie6t  mit  einer 
3lnrebe  an  9tacine,  too  er  i^m  biefe«  ®ebi^t  bebidrt.  Un« 
at«  ^^remben  ift  ei2i  t)ielleid^t  erlaubt^  ein  fd^iefe«  Urtl^eil  t)on 
biefem  äBerfe  }u  fäßen.  UU  93arbaren  füllten  n)ir  ))iellei(!^t 
nitj^t  ba«  ^erbienft  ber  fran}öftf(!^en  Serfiftcation  unb  ®pxaiit, 
10  unb  »erlangen  immer  ©ebanfen,  Silber,  unb  ^atl^o«  füj:  unfre 
Slorbifd^e  Imagination,  bie  nur  an  ftarfe  ©etränfe  gc^» 
toöl^nt  ift.  3Bir  glauben  atfo,  ba§  bie  3lfabemie  burd^  bie 
Unric^tigfeit  ber  Soften  ni(!^t  fo  gar  tiel  üerlol^ren  l^at. 

Jeremie.    Poeme  en  4.  Chants,  avec  sa  priere  et  sa 
15     Iiettre  aus  Captifs  prets  ä  partir  pour  Babylon,  Dedie 
ä  Madame,  par  Mr.  Desmarais.    Ouvrage  ome  de 
flg.  en  taille  douoe.  ä  Paris  ohös  J.  Döpres  177L 
Unter  ber  ^t\t,  baß  bie  SJorfel^ung  jugiebt,  ba§  in  Sng* 
lanb  einer  ber  e(enbefien  9teimer,  ben  erl^abenften  bramatiftj^en 
ao  ÜDid^ter  beö  Slltertl^um«,  ben  Serf.  beö  Suci^«  $iob,  in  einer 
neumobifc^en  ©(^eßenjade  auftreten  lägt,  fo  ertaubt  fie  auc!^ 
einem  S)oftor   ber  Sorbonne,   bafe   er  i^ren  $rot)]^eten  im 
üKarionettenf^jiet ,  unter  Serlünbigung  ber  ftebengigjä^^rigen 
2)ienftbarfeit,  gum  SSotte  3'fraet  fagen  läßt : 
25  Vous  reverr^s  helas!    cette  aimable  Patrie. 

9tur  in  ^ari«  ift  bie  SSerunflattung  biefer  S)id^terfJ)rad)e 
mögtid^.  SDa«  Serbred^en  »irb  inbeffen  ge«  [263]  ringer,  toenn 
man  bebcnft,  bag  ber  2)oItor  ber  ©orbonne  nur  ben  Did^ter 
au«  ber  ^utgata  tennt,  unb  avL9  i^r  überfe^t  l^at. 

— ^80  $re§iittrg,  f^ranffurt  unb  Sei|i)tg. 

Müiitx  9*  ij.  fi.    ^tnant  KLntifvit^ttn  n^n  bti^ttn 

ü.  ü.  S^t^anbüljntu  in  IHitn,  mit  iliuiftrn  8.  112  S. 

^txx  SRütler    erjäl^tt   un«  ^nberterte^   3)inge  t)om 

SBiener  Sl^eater,  um  bie  »ir  un3  gar  nid^t^  belümmern. 

söäBarttd^!    !Z)eutfc^lanb  ifi  toenig  baran  gelegen,  loann  biefe 

;     ober  jene  äctrice  in  biefem  ober  Jenem  ©tüdt  einfd^lafen  ge» 


3fro.  83.]  ^^^ 

tnat^t  ^t;  unb  toic  bcr  ffiinfagcr,  bcr  Somöbicnfdjornficin* 
fcgcT,  bcr  ^artl^icnfd^rcifccr,  ©d^rcincr,  ^ttttltxä^tx,  S^orflcl^cr 
unb  Äutf(i^cr  Reifen.  @ö  ifit  unö  frc^ttt^  ticB,  baß  man  in 
2Bicn  cnbüd^  baö  Sjctcmporifircn  unb  bcn  $an3n)urft  ücrbannt 
l^at;  afccr  bic  SBiencr  ©c^aubül^ne  Uo9  bcßtocgcn  ju  einer  0 
^ationatfd^auBül^ne  ju  mad^en;  ba^  iji  ber  gangen  Station 
teleibigenb.  SBcnn  nid^t  bie  äfteur^  unb  SHtricen  in  einer 
«igencn  ©dfeule  angetoiefcn  »erben,  bie  5Ratur  unb  ben  $omer, 
"ben  QopiiotM,  Suripibeö,  2lriftoj)]^ane^,  "ipiautuö,  Jereng  unb 
©d^afef^jear  gu  ftubieren ;  wenn  il^re  ©eelen  nici^t  burc^  eine  10 
eigene  Srgiel^ungöart  gu  großen  ©ttHiftttbungen  gebitbet  »erben, 
t)ie  fie  in  i^rem  gangen  Seben  auöbruden  muffen ;  wenn  unter 
i^nen  leine  Originafgenieö  auftoad^fen;  toenn  biefe  Oenieö 
tiic^t  mit  cttoa^  anberö,  ate  mit  (Selb,  betol^nt  »erben ;  n)enn 
S)ic^tcr  unb  ©d^aufpieter  nid^t  eine  feine  ©}3rad^e  fernen ;  is 
toenn  pe  nid^t  ^nixiit  an  ben  $öfen  ober  üielmel^r  in  bie 
toal^r^ftig  große  SSSelt  erl^alten;  toenn  il^re  ä^^^rer  felbft 
nid^t  mit  fül^Ibaren  ftarlen  ©ceten  gu  il^nen  fommen;  toenn 
nid^t  toal^re  SSatcrtanböIiebe,  toal^re  Sugenb,  toal^re  Oroßmut^, 
toal^re  Siebe,  toal^re«  ©efü^t  be«  ®uten,  [264]  beö  ©d^önen,  20 
t)e^  ®roßcn  ben  3)id^tcr  gu  fd^reibcn,  ben  ©d^aufjjieler  gu 
teben,  ben  S^^öifaucx  gu  l^ören,  begeipert,  fo  ift  alle  Semtil^ung, 
t)er  Sü^e  eine  eigent^ümüd^e  Oröße  unb  i^ren  toal^ren  2Bert^ 
^u  geben,  gang  t)ergeb(id^.  ®o  toie  i^o  bie  ©ad^en  ftel^en, 
fommen  unö  bie  großen  I^eatergebäube  unb  änftalten  nidbt  25 
anber^  r>ox,  aU  toie  ba^  rotl^e  Äiffen  mit  golbenen  ©}3ifeen, 
unb   ber  l^immelbtaue  Salbad^in   be^  tool^Itl^ätigen  ^rofd^eö 

unb   bcr  toeißen  Äa^e! unb  tro^  aüen  ben  fd^önen 

tDinc^eu,  bie  §err  2KüIIer  un«  ergä^It,  fetbfl  bie  Süften 
ber  ^2lfteur  unb  äftricen  nic^t  aufgenommen,  bie  er  l^at  jled^en  30 
Caffen,  muffen  toir  il^n  im  SRamen  ber  Station  bitten,  ber 
SBiener  ©d^aufpielergefellft^aft  Dor  ber  $anb  ben  großen  litet 
einer  Stationalgefeüfd^aft  nid^t  gu  ertl^eiten,  fonbem  erfl  gu 
toarten,  bi^  toir  eine  Station  pnb,  bi^  S35icn  ber  9te<)räfentant 
berfetbctt  ift ,  unb  biö  bie  bortige  Xxnppe  ben  Sl^arafter  35 
bcrfelben  angenommen  l^at. 


La  Sentinelle  en  defaut,  et  l'Epouse  in«> 
discrete.  2)tcfcö  fmb  jtoc^  iit  bcm  ©cfd^mad  bcö  Soccacto, 
Don    9  au  b  DU  in    gemal^tte^    unb    t)on   Counatf  gefbd^ene 

Ä  Sldttcr.  933ir  toünfd^tcn  für  bic  ©Uten,  bag  berjlctti^ctt 
fd^tü}3frigc  ©ujetö  ntd^t  mit  fo  bietet  Äunft  bel^onbelt  toürben. 
3n  bem  erpen  ifl  eine  atte  grau^  bie  ein  jungeö  ÜÄöbÄen 
Uxoaift,  bie  e6cn  il^ten  ?iebl^a6et  em^jfängt,  eingcf d^Iaf cn ;  nnb 
in  bem  gtöct)ten  fielet  l^inter  auf  einem  ©tnl^f  gelegten  SWatra^ctt 

10  eine  Stau  il^rem  SDJanne  ju^  toie  er  fld^  6e^m  Settmad^en 
mit  iljrem  ffammermäb(!^en  rauft. 

[2«r>]  Nro.  XXXIV.    2)en  28.  W?til  1772. 

t^ranfftttt  am  SRa^n. 

f.  m*  Mit^ütiiB  filnfüiftutB  ^t!^U    Ifitv  ^\^t\L  1770* 

15      Qcii«  2*  177L  8.  btJ^  i^axbu 

3(Qe  bie  guten  Xatente^  burd^  bie  fid^  bidl^er  bie  @(i^rifteti 
be«  $erm  $ofratl^  WlHjadi^  bem  ^ubtilum  unfrei  3al^r* 
l^unbertd  em)>fol^(en  l^aBen^  tiegen,  ))iellei(j^t  nod^  in  mel^rerm 
Sitzte,  aviif  im  SJlofaifd^en  steift  ber  2&e(t  bor  Slugen. 

20  (Sin  fe^r  popnVdxtx  äJortrag;  eine  ®aBe,  ©egenflönbe 
mit  gefunber  Vernunft  ju  Bel^anbetn^  bie  fonfi  nur  mit 
©elei^rfamfeit,  ober  gar  mit  ©ottedgelel^rfamfeit 
be^anbelt  tourben;  eine  ©efcbidlic^Ieit,  @(!^to)äc^en  ju  t)er« 
bergen,  (eere  Sfiden  ju  üBerfirei(!^en,  3)ingen  einiget 

25  Unterl^a(tenbe  gu  geben,  bie  ed  faft  berlol^reti  ^tten;  neben 
an  aud^  eine  SRiene  gelehrter  ä^berfitl^t^  ober  $in* 
Ugi gleit,  toie  foU  ic!^  {agen?  ®e(e^rfamleit  ju  ))er(dugnen, 
aud^  mo  fie  fe^n  fodte,  fid^  auf  ^ebrffatnben,  anif  gegen 
^M^r  )u  berufen,  bie  biefe  @tunben  nid^t  befud^en 

soa>oUen,  unb  bann,  toenigften^  ftd^  in  benen  gelieferten  ober 
nod^  ju  tiefernben  ®d^riften,   immer  in  einer  Hrt  feiiger 

Mtlgnugfamleit  ju  jeigen alle  bo^  d^afterifirt  jebe 

Scbrift  bed  %erfafferd,  unb  biefe  in  einem  nod^  l^öl^ern  ®rabe. 
Ta^  3)Ufatfd^e  Stecht  ifl  fd^on  fo  oft  bejubelt  morben; 

s5  ttiemanb  aber  ^at  e^,  [266]  gum  X^eit  in  ber  SBa^r^eit,  nod^ 


551 

Nro.  34.]  '*'' 

tticl^r  aber  nadb  bct  ÜKicnc  bc8  Slutorö,  wie  6r  bc^^anbclt 

®ic  gange  ©c^rift  foü  ni(i^t3  tocniger  afö,   ba  aüeö 

in  unferm  Oal^rl^unbert  ©efetje  gtebt,  ober  gur®cfe6* 
gefcung  l^ilft,  ein  Esprit  des  Loix  Juives  f e^n,  unb  c« 
ift  ganj  im  (Srnft,  ba^  pci^  auf  60  ©citen  ber  Serf.  atö  ben  5 
jübifd^cnSKonteöquicu  anfünbigct.  3)arüBer  toirb  nun 
ntand^er,  el^e  er  bie  ©d^tift  gelefen  ^t,  lad^en,  unb  uoc^ 
mehrere,  toenn  fie  bie  ©d^rif t  gclef eu ,  jümen ;  im  ©anjcn 
aber  fcleifctö  inbeffeu  für«  Öal^rl^unbert  immer  gut,  baß,  to  i  e 
i%  auc^  \t'^,  bie  ®efe|e  9Jlofed  ä  la  Montesquieu  betrad^tet  lo 
u>erben ;  foQte  e«  om^s^  ju  uic^td  bienen,  a(d  bie  ftarren  ä(ugen 
be«  ©tupor«  ettoa«  ju  regen  ^  ber  für  unfre  ©erid^te  unb 
eonfiftorien  SKofe«  SRed^t  aö  ©otte«  aiedfet  gum  S^^eit  noc^ 
immer  etoiget.  3m  ©anjen  alfo  biefen  SRaterien  fel^r  toiet 
SBcrtl^  jugeftanben,  toann  unb  toie  fie  äWidbaeli«  bel^anbelt  is 
^t^  tDirb«  bem  9tecenf .  aud^  erlaubt  fe^u^  gu  fagen,  bag  i  m 
ßinjetn  il^n  faft  fein  ©tüd,  fein  Sl^eit  Befriebigt  l^abe. 
9!ad^  ben  (angen,  etoig  (angen  Präliminarien,  ed  fe^  gut 
9Kofe^®efefee  jufennen,  fofl  baö  ©taat^red^t  ber  Ouben 

f ommen ;  alfo  juerji  eine  El^artc  toon  ^atäftina eine  20 

(J^arte,  bie  feine  E^rte  ift.    SSon  SSäcjlen  unb  ÜKittag 
lägt  ber  SJerf.  baö  ?anb  nod^  ganj  offen  ;  unb  bie  übrigen 

©egenben  beftimmt  er fel^r   groß,  bi«   an   Su})l^rat 

unb  bie  SBfifte  ärabienö  l^inein;   toie  unö  bünft  aber,  nod^ 
immer  ÜCjvX^  o^e  ge^^örige  Seioeife,  ol^ne  jureid^enbe  l^iftorifc^e  25 
S)ata,  unb  bann  am  meiften  ol^ne  alle  SRüdtpd^t,  toenn?  unb 
toie  lange,  3frael  ba  unb  ba  ettoa«  befeffen?  toaö  ber 
SScfift   gel^eigen?  unb   toaö   jeber  ©trid^   unb  ©trerfe 
bann  gum  SBefen  feine«  ©taatg  beitragen  ober  nit^t  be^^^ 
tragen  fönnen?  Unter fud^ungen  l^ierüber  toürben  oft  ein  anbre«  so 
JRefuttat  geben;  ber  jübifd^e  ©taat  aber,  ber  un«  in  biefem 
93u(^  nid^t  anberg  at«  eine  fliegenbe,  bid^te»  [267]  rifd^e  äte« 
)>ubtif  t)orfommt,  toürbe  baburd^  aud^  an  SBal^rl^eit  gewinnen. 
3e^t  foH  ba«  ?anb  nur  groß  toerben,  um   bie   unb  jene 
3a^I  Sitttool^ner   gu  ^ben,  toenn   bieß   unb   jene«   juss 
teripciren;  fottt  e«  oxni^  barüber  gar  gu  einem  ©taat  ioerben, 
tote   bie   toeifanb  berül^mte  Onfet  Slttanti«,  ober  Sitebut« 


222 

^  [Uro.  84. 

gerib  auf  bcn  attcn  ß^^artcn  Äfrica^.  SJom  Siedet  bcr 
3  f  r  a  c  1 1 1  c  n  on^  ?anb,  bcurtl^citt  3K.  bic  SKciuungcn  ober 
Scfd^öttigungcn  anbrcr  fcl^t  fd^arf,  \db%  »o  fic  ni(!^t  ju  »cit 
t>cn  fetner  SRetnung  abßegen^  (lote  }.  9.  Bei  bed  2).  2lonnt 

5  feiner^  red^t  berftanben^  ju  Betoeifen  toäre)  unb  ^rn.  ÜK.  eigne 
äSereci^tigung  befrtebigt  enbßc!^  botj^  eben  fo  tt)enig.  2)te 
$äter  ber  3ftaeliten  toaten  ba  getoefen;  aBer 
toann?  toie  jiatf?  toie  lange?  unb  toaö  ^>atte  3fraet  für 
'Sieift,  ein  300.  Sal^r  betjäl^rte^ ,  unb  fre^töittig  aufgegeBne* 

lo^cift,  unb  auf  bie  SBetfe,  toieber  gu  forbcm?  S)ie  ®aBe^ 
frembe  ©efid^tet  fel^r  glatt  aBjutoifd^en,  unb  fein  Signeö  fe^r 
ju  fd^ntinfen,  ifl  üBerl^aupt  be^  SJerfafferö  große  ®aBc.  Shtn 
fommen  @runbnta^imen  bed  j|übifd^en  @taat^* 
red^t^,  (ber  geneigte  Sefcr  erfd^redfe  nid^t  üBer  bicSBorte: 

15  ed  finb  nur  SSortel)  unb  bie  ftnb,  ber  2)ienfl  @ine^ 
®otte8,  bie  SlBfonbrung  t)on  anbern  SJöIfern^ 
©rünbung  be^  Staate  auf  beut  SldferBau  u.f.». 
$e^  leiner  l^at  und  ber  Serf.  im  minbflen  ®nüge  getl^an: 
benn  nic^td   ift   eigentUd^  aud  bem  orientalifd^en  ®eifi  ber 

Jo3«it,  be8?^oIf3,ber®itte  erf  lärt,  f  onbem  nur  üBerall 
SCumen  eined  l^atB  Orientalifd^en,  gut  @uro))äifc^en  common- 
sense  l^erüBer  geftreuet^  bie  n>eber  ben  tiefen  g^orfd^er,  nod^ 
ben  toai)xm  ä'^^^^^h  «nb  ben  3Rorgent(inber,  ber  aber  feinet 
©tammed  fülltet,  am  toenigften  Befriebigen  toerben.    ®etoiffc 

?5  !Dinge  oon  biefen  ließen  fid^  aud^  felBft  mit  ber  juoerjid^tlic^ett 
5!Riene  M  $rn.  2W.  genjig  nid^t  ganj  geben;  »er  aBer  mit 
bcr  ®efc^id^tc  nur  Bu^^let,  nur  bie  @abt  l^at  aufjufhifeen 
unb  einguftcis  [268]  ben,  »o  man  bie  SBa^^rl^eit  eben  nacft 
fe^en  toiü, 

jo  Phyllida  raeam  non  habeto ! 

$ier  iji  alleö  nur  immer  im  ®eifte  unfrei  ga^rl^unbert« 
Be^anbelt,  bem  guten  SRofeö  ^>olitifc^e  äWa^men  geliel^en,  bie 
felBft  Be^  und  bod^  nur  oft  loci  communes  ftnb,  unb  jenem 
SSolf,  jener  ^dt,  jenem  ®efe^eBer  toal^rl^aftig  frembe  toarcn. 

}5  (£d  ift  ©d^abe,  ba|  bie  eignen  arbeiten  bem  ^rn.  äR.  fo  tiel 
3ett  toegne^men  unb  n>eggenommen  l^aBen,  bag  er  biefe  koal^re 
Sitte  bed  äJiorgenlanbed  unb  ben  ®eifi  ber  ®efe6e  in  bem« 


Nro.  84  ]  ^^^ 

f e(6cn,  nic^t  in  bcn  l^cutigcn  SRcftcn  bcrfelSen  gnug,  ober  lefcl^aft 
gnug  ^at  ftubtcrcn  lönncn;  er  toürbc,  na(^  äRaaggaBc,  bic 
l^cutigc  Scrf äff ung  bicf er  alten  ®ef d^te^ter^  bie  ä  b  g  ö  1 1  c  r  e  ^ , 
ba^$ro}3^etenre(^t,bie2lbfonbernngbcr9iation, 
bie  bcmolratifci^e  Sorm,  bie  Sefc^äftigung  ber  s 
Scüiten,  nnbbaö  Stecht  berfiricgc  nid^t  bIo8,  nid^t  in 
baö  Sidit,  fonbern  anci^  ni(!^t  mit  ber  Haltung  unb  ^^^rbenart 

gemal;It  ^>aBen jefet  ifl  ätte«  ein  ti(^te^  Uto}3ia,   ein 

©(^toebcn   jtoifc^en  $immet   unb  Srbe.     Snfonberl^eit   fel^It 
boc^  bic  ^u})tfrage  faji  burtj^göngig :    SSäann  finb  bennio 
biefe®cfe|e,  unb  »ie  lang  erfüllet?  burd^toclc^e 
SÄittel  unb  bon  »em  in®ang  gebrad^t?  2Ber  l^at 
j. ©.    baö  SSot!,    ein    Soll    ganj   anbrer   ©itten,  jum 

2lc!er6au   getööl^nt,   gebitbet? S33ir  njollcn 

nic^t  einmal  bie  (eibige  ©runbfrage  l^injut^^un :    SSSann  pnb  is 
benn  cigentlid^  bie  ®efe|e  gegeben?  $at  3Rofe«  benn,  toenn 
er    für   eine   tünftige  ^tit  unb  ein  entfernte«  üanb  ®efefte 

gab,   immer   fo   |(^ön   getoeif faget? 9Bir  fel^^cn, 

^r.  ?Ül.  me^nt  au(^,   baö  ®efeft  SWofeö   in  Stein  gegraben 
unb  mit  Salf   übertünd^t^  Knne   fid^   auf   ®arijim   no(!^  20 
Sinmat  finbcn  —  —  @o  üiele  Steifenbe  fmb,   fafl  ju  bem 
3wecfe,  ba  getoefcn:  bie  ©amaritaner  l^aben  ba  i^r  3^«  — 
—  tüürben  mit  biefer  Einen  ßntbecfung  bie  äütenticität  il^rcö 

^entatebc^g  betoeiffen unb  [269]  nici^tö  ift  noc!^  gefunben: 

ba  bodb  ade  jübifd^e  Serge  lai^l  pnb,  unb  Sal^rtaufenbe  einen  25 
(Stein  auf  bem  ®i^)fel  nid^t  mit  Srbe  bebecfen,  fonbern  bon 
Srbe  blögen.     Om  ^riüatred^te    ber   3>uben  finb   biet 
nü^tic^e  Erläuterungen,  bon  Sigentl^um,  Äauf  unb  SSerfauf, 
gl;e  u.  f.  to.     S)aö  aüeö  toar  leichter,  toeit  bie  ®efege  felbft 
iiu^  2)etait   gelten,   unb   bie 'Erörterung  l^ierüber  auci^  mel^r  so 
nac^  bem  ®enie  be«  $rn.  3R.  ju  fe^n  f(i^eint:  benn  t9  gehört 
3u  i^r  nur  3lufmerffam!eit  auf  bie  2)inge  be«  gemeinen  Sebenö, 
uiib  eine  ©attung  ^^itofo))]^ifc^en  Sensns  communis,  auf  ben 
ber  S3erf.  nur  ju  fel^r  aßeö  l^ingiel^t.     ©0  batb  ober  toieber, 
j.  Ä  be^  ber  33lutra(i^e  unb  ®eflH;t  ber  @^>re  ber  ss 
äJ^orgentänber,   bie  grage  ben  ®eiji  ber  Station,  ba8 
xoaijxe  ®efü^t  einer  ^tit,  eine«  6üma,  eine«  SSolW,  bie  »a^re 


^^^  [Nro.  84. 

'iP^itofotJ^ic   eine«  ©cfc^flebcr«  im  ©rogcn  Betrifft 

fo  ifl  aücö  tjcrjogcn,  unb  6c^  einigen  ©rörterungen, 

ob  j.  8.  5!Rofe8  unb  Oofua  große  ©encrale  gett>efen?  ift  unö 
bcr  ®o}3]^ift,  ber  üor  ^annifcal  rebete^  erftä^icncn.    2)ie  ©d^reifc* 

ß  art  be^  SSerfafferö  ip  nur  oft  ju  })ot)utär nad^täßig, 

f(i^(e))))enb ,  fic^  ungemein  r>idt  S)tnge  t)erjei]^enb ,  bie  iii(!^t 
bal^in  gel^i^ren,  unb  in  SlHem  nid)td  minber  ate  äRonte^quieu. 
!I)er  foH  üBer  biefen  ©egenflanb  getoig  xtadi» 
lontmen,   loie  @(iad!    unb  to'dxt  ber  ®egenflanb,  toäre 

10  ein  ÜKofeö  beffen  ni(!^t  toertl^,  toa^  S^furg,  Stuma, 
©olon,  unb  faft  SDianf o*Sa})aI  fo  oft  genoffen. 

SeHijig. 

mit  iiltt  ^ritu^  o)»tr  )»ie  mtift  Si^riftßtilertn  |um 
ßtlitn  tunger  fivautniimmtv.   (ßxfitsk  iBän)»i^en*  iQe^  (Sngel- 

16     }^tLX%  iBtntamin  Silrniiitoert  1771*  8«  190.  S* 

$ier  fjjrid^t  ein  Sei})jiger  ©tubent  unter  ber  äRafle  einer 
alten  ^rau,  ooQIommen  loie  eine  alte  $ran,  [270]  mit  ber 
C^rfal^rung  eined  @tubenten.  2)ieg  Ung(üd  l^at  nod^  in  ber 
beutftj^en  Literatur  gefel^tt,  bag   aKe  junge  Seute  bie  Sru« 

sobitäten  il^red  ©e^imd,  unb  aQe  $infel  i^re  6om))i(ationen 
unter  bem  ®e6raud^d3ette(  fttr^  t$rauen}immer,  (od  3u  loerben 
futj^en.  3Benn  xoxx\>  ber  $l^i(ofo)>^,  ber  gelebt  unb  geßebt 
^at,  (Sl^egatte  unb  Sater  \%  ^xij  ermuntern  (äffen,  für  unfre 
Söd^ter,   ©attinn  unb  ÜKütter  ju  f(i^reiben,  unb   auf  ba«, 

«ö  n>ad  ber  lurjfld^tige  $o))f  unb  ber  ÜRifant^ro))  toeib(ic^e 
@c^U)a(!^]^eiten  nennt,  unb  toad  toir  ben  Seim  unb  bie 
@runb(age  aKer  n>eib(i(!^en  S^ugenben  nennen  toürben,  bad 
©ebäube  ber  ^flic^ten  unb  ber  ®(üäfe(igleit  }U  bauen  ?  SOein, 
alle  Säter  unb  äRtttter,  bie  biefen  9{amen  )[>erbienett,  fennen 

80  ben  SBert^  ber  SBirffamfeit  in  bcr  engeren  @))^re  i^rcr 
^äu«(i(^en  ©lüdCfeligleit  }u  gut,  a(d  bag  T^e  ^\t  fo  (ei(^t 
er)»eitem  foUten,  unb  mer  eine  ^ami(ie  gu  ergießen  l^at,  um« 
faßt  fe(ten  bad  menfdbtic^e  ®ef(!^(e(^t  mit  fd^riftfiellerifci^em 
äßol^IiooDen.     %ber  eine  @ternl^eim  biirften  »ir  bitten» 

85  bad  douma(  i^rer  Seoba^tungen,  bad  fte  für  ibre  ?^ami(ie 
aufgefegt  ^ätte,  bur<j^  6o)>ien  t)on  t^rer  ^reunbinn  befanat 


Nro.  34.]  ^^^ 

ju  mad^en unb  bcnn  toürbc  un^  btc  SJotfd^ung  ferner 

für  allen  ©tubenteu  unb  atten  SBeifcern  in  ©naben  httjÜLUn. 

£ttrfer  Kntrrrii^t  in  htn  füjiintn  Wifftnfti^afttn 
für  fixüXitniimmtx.   (Erßer  Si^eil  1771*  8.  513  B.  0l|ne  Hör-  5 
xtht  nnh  ^urtgnuttgflifrirrfft* 
2)er  SSerf.   nennt   fid^   unter   einer   Iried^cnben   unb  für 
unfre  ^dtm  ganj  unfc^icfüd^en  ©ebifation  an  bie  %x,  ©räflu 
i?on  §o^m,  §  0 1^  I.    @in  grangofe  toürbe  au^  biefem  SBamen 
eine  ^45ointe  mad^en,  unb  un^  jciöen,  töie  eö  eigentüd^  in  bem  lo 
Äo^jfe  be«  SJerfaffer«  auöfä^c.     SBir  afcer,  bie   »ir  ©toift« 
Se^re  gegen  [271]  bie  ^unjler^  ioiffen,   cntl^atten  unö   biefer 
©ünbe.     On  ber  Sorrebe  entfällt  feinen  äugen  eine  I^ränc, 
bie  fid^  in  fotgenbe  filagen  au^fci^reifct : 

(Sr  ift  nic^t  mel^r!    Sfd^  ber  ©etiebte,  is 

äWein  bejter  ©eßert  ifl  ni(^t  me^>r. 

®cn  meine  gange  ©eele  liebte, 

SKein  Sreunb,  mein  ©eitert  ift  ntd^t  mebr! 
3)ie6   ©tüdd^en  ©efül^t   fotte   t>on   rcd^ttoegen   feine  Sefer 
vorbereiten,  i^>n  nid^t  für  einen  ßomj)itator  gu  ^>atten.    3n«  «o 
beffen   fmb  uu3   gegen  fein  eignet  3)ettlen  tt)i(!^tige  Qtod^d 
aufgeflogen,   toenn  toir  gefeiten  ^ben,  ba§  ber  5Wann,  ber 
feinen  ijingerl^ut  tjott  Smppnbung   allen  ©c^önen   barbietet; 
nie  bie   ^ierifd^e   Duette   fetbft   gefoftet  f^at     9?ad^   einem 
trodfnen   unb  feid^ten  S33ortbergeic^ni§  ber  äR^tl^oIogie,  ge^^t  25 
er  gu  feinen  9?ad^rid^ten  bom  §  0  m  e  r  über ;  ^ier  loirb  nid^t^ 
i?on  il^m  gefagt,  aU  au^  bem  Satteujc  ber  Onnl^aft  ber  Oliaö 
unb  Ob^ffee  il^ren  Sudlern  nad^   abgefd^rieben,  unb   leinten 
einige  ©tetten,  attein  in  ber  elenbeften  Übcrfefeung,  l^ingeHedCt. 
5Wid^t^  t)on  bem  ©eijl  ^omerö,  feinet  ^titaltcxQ,  feiner  ©itten,  so 
feiner  ©})rac^e,   feinem  SJeröbau!    jauter  S)inge,   bie  aud^ 
jebem  grauengimmer  gu  toiffen  nötl^ig  toaren,  toenn  eö  nur 
einigermaßen  feine  ©d^önl^eiten  emj)finben  toitt.    9tid^t^  bon 
bem  ^o<)ifd^en  $omer,   aU   ba§  eö  bie   beftc  Überfefeung 
fet).     ©ie   ijl   bie  befte,   alö   ein   moberne^  SWeiflerftüdt  ber  ss 
Harmonie  unb  ©})rad^e,  unb  aud^  bie  fd^ted^tefie,  tocnn  man 

Litteraturdenkmale  des  18-  Jahrhunderts.    7.  15 


^^^  [Nro.  31. 

nur  cincK  gunfen  bc^  $omcrtf(!^cn  ©ciftcö  in  feiner  nrfjjtfing« 
üiftn  Silbung  anfl^af d^en  toiü.  3Rit  bem  33  i  r  g  i  I  »erfährt 
er  eben  fo,  unb  üBerfcfet  toieber  einige  ber  l^errlid^jien  ©teüen 
in  bie  abgefd^macftefte  ^rofe.    ©.  131.  Brid^t  er  in  bie  SBortc 

sanö:  ,,ffann  man  fld^  »ol^t  ber  Xl^ränen  entl^atten,  toenn 
tttan  eine  SDintter  üfcer  ben  Sob  il^reö  ©ol^n^  Hagen  l^ört, 
[272]  toie  bie  ÜKntter  be^  gnr^aln«!"  Slud^  toir  ketten  in 
Jl^ränen  au^  über  ben  Sertuft  ber  ©d^önl^eiten  Birgit«,  nnb 
entfefeen  unö  über  ben  ^errn  ^ol^I,  ber  fie,  n>ie  $oI^})l^em 

10®.  131.  bie  3Dtenf(!^cn  frag,  bag  i^re  ©Uebmagen  fl(!^  no(!^ 
betöegtcn.  ®o  f(i^Iü}3ft  er  über  SKitton,  ©loüern,  ^ttfnt, 
S3  tt  t  ( e  r  n ,  n>eg,  jie^t  einige  ©teilen  an,  aber  f agt  lein  SBort 
eigne  @m})finbung,  bie  fie  in  feiner  ©eele  gen>i§  jurüdgelaffen 
^tten,  »ann  er  fle  flnbiert  l^ätte.     @r   entfd^ulbigt  feine 

16  Som})iIation  bamit,  ba§  er  nie  geglaubt  ^tte,  beffer  über 
bief e  SBerf e  urtl^eiten  ju  Wnnen,  al3  9tamter,  Satteuj, 
Je  ging,  u.f.n>.  aber  toie  traurig  muß  eö  im  fiojjfe 
au^fel^en,  in  bem  leine  ©aite  auf  erlägt,  aU  bie  ))on  biefen 
SKännern    ift    bcrül^rt    toorben!     S3et)    ben    itatiänifd^ 

2o(£))if(^en  3)t(^tern  ifl  er  toeittäuf ttger ;  benn  l^ier  l^atte 
9){einl^arb  fd^ön  t>orem))funben !  9?un  ))agiren  So  Itaire, 
genclon,  93oiteau,  Rto}3ftod,93obmer,  SBielanb, 
3a(^ariä,  ^ufd^,  U}  unb  S^l^ümel,  bie  SRufierung 
ate  Spifd^e  ©id^ter.    ?(t8bann  gel^t  er  gum  3)rama  über,  unb 

86  nad^bem  er  ben  ^am  ber  3  Sinl^eiten  aufgelegt,  com))iürt 
er  über  bie  atten  bramatifd^eu  S)id^ter  aüe^,  toaö  SRamter, 
Satteujc,  Seging,  6Iobiu8  u.  f.  to.  barüber  gefagt  l^aben. 
©tünbe  auf  bem  litel  nid^t,  ffir^  grauenjimmer,  fo 
toäre  biefem  Serf.  auif  nid^t  bie  geringfle  @ntfd^u(bigung  für 

80  bie  ©d^änblid^feit  feiner  Arbeit  übrig  geblieben.  S)iefe  ©d^rift,* 
bie  nod^  in  unfern  3^^^^^^  erfd^ienen  iji,  mag  einen  SOlann 
aufforbern,  ber  ba«  -toid^tige  SBerf,  ade  (Sml)finbungen  be^ 
©d^önen,  in  allen  QAtalUxn  unb  formen  bem  beffern 
©efd^ted^te  genießbar  }u  mad^en,   unternimmt,   ber   aber 

86  DO«  ber  9latur  unb  ©rfal^rung  mel^r  Seruf  bagu  ^t ,  aU 
$err  ^ol^I. 


227 

Nro.  35.]  

[273]  Nro.  XXXV.    S)en  1.  9Jla^  1772. 

©Sttingen. 

unH  ÄeufilrMtt,  in  12  pwMgte«,  1772*  8.  438  Ä. 

^crr  S).  ^eg,   t)or   bcn  »ir   eine  toal^re  $)0(^ac^tung   5 
l^aBctt,  Icl^rt   Wer   feine   ©emeinbe  in    12.  ^rebigten,  »ie 
Sl^riften  effen,  trinfen,  fic^  f leiben,  unb  fic^  vergnügen  f offen. 
aEßarum  S^riftcn?    S33ir  ^ben  einen  i^oi)tn  Segriff  öon  ber 
<!^riftlid^en  9ieIigion,  unb  eben  beßtoegen  glauben  tüir,  baß  fie 
un«  itoax  neue  335a]^r]^eitcn,   aber  feine  ^flici^t   tel^rt,  öon  lo 
töeld^er  tüir  nic^t  fd^on  al«  SKenfci^en  unterrid^tet,  unb  burd^ 
unfern  Ser^anb  übcrgeugt  »ürben.  S)ie  335ir!ung  ber  SRetigion 
ßl^rifii   fud^en   »ir   barin,  bag  burdft   fie  unfere   gefunfene 
©eeten  erl^oben,  baß  unfere  ol^nmäd^tige  Sräfte  ge^ärft,  bag 
toir  3ur  »al^ren  Sugenb  burd^  bie  SSerfid^erung  beö  götttid^en  i5 
Set^flanbeö  belebt,  in  ber  SSere^rung,  ber  Siebe,  bem  ^ntrauen 
auf  ©Ott  befeftigt ;  in  ber  Sleinmutl^  unb  SSergweiflung  nac^ 
l^unbert  unb  ^unbertmaliger  SSerad^tung  Unferer  felbft,  unb  @m« 
^>finbung  unferer  Slid^tdtoürbigfeit  aufgerid^tet;  unb  o^ngcac^tet 
unferer  ^S^tdm  unb  unferer  Unöottfommen^eit  bennod^  über«  «ö 
^eugenb  üerftd^ert  tocrben,  baß  toir  fünftig  bem  üottfommenften 
SBefen   genäl^ert   unb  cn>ig  gtüdtfetig  [274]  »erben  fotten.  — 
—  3rrcn  toir  unö  nid^t  in  biefen  Gegriffen,  fo  x\i  ber  Sin« 
fluß  ber  d^rijttid^n  Sugcnb,  al«  ß  1^  r  i  ft  I  i  d^  bctrad^tet,  nic^t 
bet^  jebcr   einjeln  Uxt  öon  ^flid^tcn   befonbcrg   tJorgujteHen,  25 
fonbern  er  crpredft  fid^  auf  ben  gangen  Umfang  unferer  mora» 
Kfd^en  ^erfaffung,  ftdrft  jebe  gute  Steigung,  abett  jebe  gute 
S^t,  giebt  jeber  Hoffnung  fünftiger  SSoHfommenl^eiten  neue« 
Seben  unb  neue  iJefttgfeit.     SBir  l^ören  fret^tic^  oft  Sl^riftum 
neue  ^flic^ten  oorfd^rciben ;  toir  toiff en  frei)li(^,  baß  ^aulu«  30 
t)or   feinem   Übergang   nid^t  toußte,  baß  Sujl  ©ünbe  toäre; 
aber,  toenn   toir   bie  ©ittenlel^re  S^rijti  unb   bc8  Sl})oPeW 
^)rüfen,  fo  toerben  toir  flnben,  baß  be^be,  felbfi  ben  Olauben 
an  ben  SSe^ftanb,  unb  bie  ®nabe  ©otteö  nid^t  auögefd^loffen, 
fd^on  ben  §e^ben  befannt,  unb  nur  im  ©egenfafe  ber  Scbren  ss 
ber  ^^rifäer,  ober  l^öd^ften^  in  Slnfel^ung  ber  naiveren  @nt« 

15* 


^  [Nro.  B&, 

toidfelung  neu  ipatc«.  —  —  S33ir  toottcn  bamit  fagcn,  ba& 
toir  moralifc^c  ^rcblgtcn  ju  (cfcn  ȟtifd^ctt,  tootiim  btc 
aSetnunft  SSctocgungögrünbe  gut  S^ugcnb  angc6c,  unb  btc 
JRcUgiott  nur  gc6rau(^t  toürbc,   bicfc   Sctücgung^grünbc   gu 

5  crl;öl^cn,  gu  6ctc6ctt  unb  cmbtingcnb  ju  matten ! @c^ 

mäßig  unb  fcufd^ ;  bcnn  fonfi  toirft  bu  ein  f(i^tcd)ter  äWcnfci^. 
3tociffclfi  bu,  ob  bu  flatf  genug  bijl,  biefer  @(i^te(^tigfeit  ju 
entgegen,  fo  toiffe,  bag  ®ott  bir  burc^  Sl^rijtum  Se^jtattb 
öerfprod^en  ^t ;  toiffe,  baß  bit  burd^  il^n  eine  ®rö§e  jugefogt 

lotoirb,  t)on  toetd^er  bie  Srcube,  bie  bu  ifto  fc^on  6e^  jeber 
guten  §anbtung  em})finbeft,  faum  ein  SSorfd^macf  ift. 

D.  Jo.  Christ.  Dan.  Sphreberi Spioilegium 

Florae  Lipsioae.    Prostat  in  bibliopolio  Dykiano 
15      1771.  8.  m.  Pag.  148. 

(Sin  S3u(j^,  baö  bie  ^flangen  einer  gctoiffen  ®egenb  ettt=» 
^Ü,  foüte  in  Slbfid^t  ber  enumeration,  fo  üiet  [275]  mögt^, 
ooüftänbig  fet)n:  e«  foüte  bloß  be^  ben  Srit)ialnamen,  ober 
l^öc^ften^  bei)  einer  einzigen  93e[(j^reibung  eine^  einjigen  ©tjffldttiS 

20  bleiben,  unb  feinetoegö  fc^oii  taufenbmat  biö  gum  S!et  afe«» 
gebrudte  9ef(6rei^ungen  nod^  einmat  toieberfäuen.  Crambe 
bis  cocta  ift  arg:  U)ie  mag  einem  be^  ber  millies  cocta 
toerben?  S^  fottte  ftd^  burci^auö  na(^  beuÄtaffen,  ®efd^Ie(j^tertt 
unb  älrten  feined  einmal  angenommenen  @^ftem^  richten,  unb 

25baoon  nit^t  abtoeic^en,  toenn  uid^t  fo  oictcr  ©i^fteme,  ate 
gloren  finb,  »erben  foHen.  ®a§  eö  ben  Drt,  loo  bie  ^flanje 
lüäc^P,  treulich  vtngeige,  oerfiel^t  fic^,  toenn  eö  babe^  feinem 
S>'erf affer  me^r  (Sl^re  mad^en  fott,  ate  ein  btoffer  fimj>Ier 
6ata(ogud  machen  fann;   unb  toenn  ber  Sefer  audb  ettoa^ 

30  l^ingubenfen,  unb  barüber  reben  fott ;  fo  l^ätte  jener ,  unbe« 
fc^abet  be8  angenommenen  ©^j^emö,  ©etegenl^eit  genug,  fid^ 
bet)  ben  Oattungen,  arten  u.  f.  f.  in  baö  Sritifc^e  ber  Sotanif 
eiujutaffen;  benn  runb  oon  unfern  botanifd^en  ®i)fiemen  ju 
rcben,  fo   ift  feinet,   baö   nic^t  l^in   unb  toiebet 

35  einen  ^n^a^,  ober  eine  geile  anließe.  Sluf  btc 
8lrt  fäme  anä^  ber  SSerfaffer  nid^t  in  bie  öngfitid^e  aSertegen* 


l^ro.  35.]  ^^^ 

l^cit,  toic  ein  Sllpl^atct  öollgcbrutft  tocrbcn  möchte,  in  bic  er 
<icn  fo  gctoig  fommt,  ate  ber,  ber  au8  einem  8ü(!^crfataIognö 

t)on  ad^tjel^nl^unbert  Sänbcn,  ein  birf eö  Snd^  ebiren  toitt. 

2)er  Siecenfent  l^ält  biefcn  ^rotognö  nid^t  nur  atö  eine  @r« 
innerung  an  bie  neuern  iJIorenf(!^rei6er  für  nötl^ig,  fonbem  s 
er  glaubt  aut^,  ber  SQSertl^  beö  Spicilegii  be^  $erm  ^ofratl^ 
unb  $rofeffor  ©(^rebcrö,  fönne  nun  t>on  unfern  Sefern, 
nad^bem  er  il^nen  mit  il^rer  Srtaubniß  t)or]^er  ettüaö  Sicht 
otnb  ©d^atten  enttoorffen,  fettjt  Befiimmt  werben. 

(S^  finb  jtoanjig  Öal^re,  atö  $)err  S3  ö  1^  m  e  r  bie  Floram  lo 
Lipsiae  indigenam  l^erau^gab,   unb  ed  ^tte  bad  älnfel^en^ 
at8  tocnn  in  ber  Enumeration  ber  Sei))giger  ^flangen  für  5Rie« 
manb  etwa«  übrig  gelaffen  [276]  toäre.    9tur  ^txx  ©d^reber 
t>acbU,  für  il^n  möd^te  bod^  tool^I  nod^  etwa«  ba  fet^n.   ©eine 
Hoffnung  betrog  ilfin  nid^t^  unb  toirHid^  iji  auä)  fein  9Ser*  is 
^eid^nig  um  einige  l^unbert  einl^eimifd^e  ^flanjen  \tHxUx,  aU 
t>a«  Söl^merifd^c.     ©eine  S^rfionen  finb  nad^  Oegcnben 
gefd^el^en,  bie  ben  SBciben  unb  Überfd^toemmungen  biö^er  auö« 
^efeftt  toaren^  unb  too  ft(^  fotglid^  in  fo  langer  ^txt  53oben 
unb  ^flanjen  abänbern  fonnten.    (Sr  f)at  aud^  bie  Sctfd^auer  «) 
©egenb  befud^t^  in  bieSSiJl^mer  nid^t  gefommen  toar.   SDa« 
©^flem,  baö  $err  ©d^reber  ertoäl^tt,  ijl  beö  ©erm  Subtoig 
feine«,   bem  er  fein  S3ud^  bebidrt.    ^in  unb  toieber  fd^eint 
er  bod^  oom  angenommenen  ©^ßem  abjugel^en,  befonber«  in 
ber  löten  unb  18ten  Klaffe.    3n  ber  erflem  liefert  er  einen  25 
befonbem  Slbfd^nitt  t)on  ben  Oräfern,  unb  ben  il^nen  äl^n* 
lid^cn  ©etoä^fen.     3n    ber   te^tem    Rubelt    er    t>on  ben 
©d^toämmen,  nad^  bem  ©lebitfd^;  t>on  ben  SKoofen,  nad^ 
bem  2)ineniu«.    S)ie  ^toeifet^ften  ^flanjen  jtnb  nad^  bem 
$erm  oon  ©aller  tjorgetragen,  worunter  benn  bie  crusta- so 
ceae  unb  filamentosae  {leiten.     Überall  finb  bie  loca  nata- 
litia  angejeigt.     Äritifd^e  8lnmer!ungen  finbet  ber  JRecenfent 
l^in  unb  toieber,  bie  iriüialnamen  be«  ?innäu«,  beffen  8e* 
fd^reibungen,  nebft  einigen  anbern  00m  SSaul^in,  SKori«' 
fon,  9?up^3,  ©aller,  unb   fonji  berühmten  SSotanijlen.  «5 
Sfit  bie  greunbe  be«  Sinneifd^en  ©^fiem«  iji  aud^  gcforgt, 
inbem    fte    nac^    bemfelben    einen  conspectam  plantarum 


^^^  [Nro.  35. 

Lipsiensium  fmben.  3)te  plantae  cnltae  ftnb  (efonberd 
bctül^rt.  ®ic  neuen  ^flangcn,  bie  $etr  ©d^rebcr  entbeit, 
ftnb  mit  einem  ©ternd^en  ge^eici^net,  fo  tote  bie,  bie  [eit  ber 
SSö^merifd^en  ^Uxa  Derfol^ren  gegangen,  mit  einer  9?uHe. 

5  [277]  ®teifliialbe. 

Correspondenoe  entre  S.  A.  B.  lePrinoe  Gustave 
de  Suede  aveo  &.  E,  le  Senateur  Schaeffer.  1772. 
8.  260*  S* 
®et  $)err  ®raf  fnc^te  in  biefen  ©riefen  ben  SSerjtanb 

10  be8  bamaügen  Äron})rinjen,  nunmcl^rigenÄönig^tJonSdfttoeben, 
gu  üben,    auf  bie  Slnöbilbnng  beö  Serftanbö  gieten  fafi  alle 

©egenfiänbc,  bie  l^ier  löorfommen 2)a5  föniglic^e  ©  e  r  j 

be«  er^benen  Stehen  toar  groß  gebol^rcn.  SEBir  l^ben 
biefen  8rieftoe(!^fe{  mit  bem  SSergntigen  getefen,  baö  ein  jeber 

15  füllten  muß,  toenn  er  in  einem  großen  SRonard^en  ©igen* 
fd^aften  fielet,  bie  toeber  bie  ©eburt  noc^  bie  Ärone  fd^enfen 
fonnte:  aber,  gtoo  SWojrimen  l^aben  toir  barin  »ermißt,  bie 
boc^,  unfrer  äReinung  nac^,  burci^gel^enb«  in  einer  gürjiüd^en 
Srjiel^ung    l^errfd^en    fottten:    bie,  toe^e   ®at)ib   feinem 

2o©o^ne  gab:  ®e^  ein  SD?a nn!  unb  bie,  »eld^e  gingal 
bem  ©einigen  ein))rägte:  Bend  the  Strong  in  Arms,  bat 
spare  the  feeble  Hand.  Be  thon  a  Stream  of  many 
Tides  against  the  foe  of  thy  people,  but  like  the  gale 
that    moves    the    grass    to    those    who    ask   thy    aid. 

25  (ÜDemüt^ige  ben  fülfinen  ©treiter ;  aber  fd^one  be^  fc^toad^en 
ärmö ;  ®ei^  ein  ©trom  üon  taufenb  gtuten  toibcr  ben  geinb 
beine^  SSoIte;   aber  benen,  bie  beine  ^ütfc  fud^en,   fe^  ein 

SSSeft,  ber  im  ©raße  ff ielt.) 2)od^  biefc  SKa^men  t>er« 

toebt  bie  9?atur  felbjl  in  große  ©eelen;  be^  il^nen  \)öxtn  fle 

30  auf  SKajrfmen  gu  fet^n,  unb  toerben  bloß  ©eftil^t. 

SRtttt^tit. 

(/j  j    iBrann^  4«  ^tx^Vits^  In  tirüfair^^n  /aliUn  nnb  C^r- 
\IJ        lä^lnngjtt*  1772*  8*  187.  Ä* 

S)iefen  gabten  l^at  ber  $err  Serf.  für  feine  Sanb^lcutc 
35  eine  Heine  Sil^eorie  angel^ängt,  toeil,  fagt  er,  [878]  nid^t  v>\jVit 


Sto.  36.]  ^^^ 

©cftftgcf äüiöfeit ;  „öicllcic^t  ctUd^e  junge  Seutc  fid^  l^cttjor* 
ti)nn,  unb  il^m  ^abdn  nac^fc^tetben  fönten,  fo  tote  g(etc^ 
etlid^e  Sänbc^en  freunbfc^aftlici^er  Sriefe  erf(^ienen  toären, 
feit  bem  @r  einen  SSerfud^  in  freunbfd^afttid^en  Sriefen  ge« 
fc^rieBen  i^ätte ;  S)iefen  jungen  beuten  nun,  me^nt  er,  vo'dxtn  5 

bie    'di^Un  Segriffe    t>on    ber   Sabet    fel^r    nötl^ig.* 

Slötl^ig  fmb  fte  freijtid^,  fotool^t  ben  böfen  jungen  Seuten, 
bie  $)rn.  8.  %aiUn  na(^fd^rei6en,  aU  aßen  anbern,  bie  jic^ 
o^ne  ®enic  in  biefe^  Selb  toagen;  aber  au3  $)rn.  S.  S^corie 
»erben  fie  eben  nicä^t  fel^r  erleuchtet  toerben.  Sr  fagt:  ,^bie  lo 
JJabel  töärc  eine  furge  erbtd^tete,  meijientl^eite  tl^ierif(!^e  $anb* 
lung,  Worunter  ein  getoiffer  ©afe  au^  ber  ©ittentcl^re  t^er« 
borgen  liege."  Unbe|limmtcr  tan  man  tool^l  nid^t  erttären. 
Un«  bünft  überl^au^Jt,  man  l^at  bie  S^l^eorie  öon  ber  gäbet 
nod^  nid^t  genug  au^einanbcr  gefegt.  SBir  glauben,  bag  fie  i5 
im  Slnfang  nid^tö  toar,  aö  eine  ärt  t>on  -Snbuftion,  toetd^e 
in  ben  glüdtlic^en  ßüUn,  ba  man  nod^  nic^td  ))on  bem  dicto 
de  omni  et  nullo  ton^it,  bie  einjige  äßeiSl^eit  n)ar. 
SBoHte  man  nemlid^  anbere  belel^ren  ober  überreben,  fo  jeigte 
man  itjnen  ben  Aufgang  üerfd^iebcner  Unternel^mungen  in  20 
Se^fpie(cn.  Saläre  Se^ff  tele  waren  nid^t  lange  l^intänglid^ ; 
man  erbid^tete  alfo  anbere,  unb  toeil  eine  Srbid^tung,  bie 
nid^t  mel^r  fagt  aU  t>or  äugen  fielet,  immer  abgefc^marft  iji, 
fo  gieng  man  anß  ber  meufd^üdöen  Statur  l^inauö,  unb  fud^tc 
in  ber  übrigen  belebten  ®d^ö})fung  anbere  tl^ätige  Slcteurö.  25 
2)a  fam  man  auf  bie  Siliere,  unb  fo  fabutirte  man  fort, 
big  bie  SlKenfd^en  mel^r  anpengen,  ju  räfoniren,  aU  gn  leben. 
9iun  erfanbc  man  ä^iomen,  ©runbfage,  ©^ftemen,  u.  b.  gl. 
unb  mogte  bie  3nbu!tion  nic^t  mel^r  leiben ;  gugleidi^  entfhtnbe 
bag  Unbing  ber  l^oneten  Somfanie ,  gu  toeld^er  pd^  S)id^ter  so 
unb  ^^itofop^en  fd^lugen.  S)iefe  toollten  ber  §abel,  bie  mit 
ber  3nbuftiott  gefallen  toar,  toieber  [279]  aufhelfen,  ©ie 
fd^minften  fie  alfo,  f uberten  pe,  bel^öngten  Pe  mit  SSänbern, 
unb  ba  !am  bad  äRittelbing  gtoifd^en  lsabel  unb  Srgäl^lung 
l^erauö,  tooburd^  man  nun  nid^t  mel^r  leieren,  fonbem  amu*  85 
firen  tooHte.  Snblid^  merfte  man,  toie  toeit  man  pd^  \3on 
ber  erpen  Srpnbung   entfernt  ^tte.    SKan  toottte  gu  i^r 


^^^  [Nro.  85. 

jurücßel^ren ,  unb  f(j^mtte  bte  3(udtoü(j^fe  aB;  anetn, -man 
lonnte  bod^  mit  ber  3nbu!tton  nic^t  fort  fommen,  unb  6e]^a(f 
fiä)  alfo  mit  bcm  Moßcn  SSSife;  ba  »urbe  »bic  ^aBcI  (Sfi= 
Ötamm. ®o   toürbc   bic  ©cfc^id^tc  bcr  Sl^coric  aa^^' 

5  feigen,  bic  toir  t)on  bcr  gabcl  fd^rcibcn  ȟrbcn.  8c^f})ide 
r>on  bcr  legten  ©attung  würben  toir  genug  in  ^rn.  S3.  gabten 
antreffen.  SBir  toürben  aBer  fd^njcrlid^  löctc^e  barau^  toäl^tcn; 
benn  bic  meijicn  finb  cntnjcber  fd^Icd^t  erfnnben,  ober  aU 
genügt,  ober  fatfd^,  ober  afltäglid^.     ^r.  S3.  öcrf})ri(]^t  nod^ 

10  eine  tocittänftigere  Il^coric  t)on  ber  ^abd.  ©oBten  »ir  auß 
biefem  SSerfud^  auf  tl^rcn  SSScrtl^  fd^Iicgcn,  fo  »ollten  loir  fic 

löcrBittctt;    ater liceat  perire   poetis!    unb 

toarum  fottte  $)r.  S.  aud^  nid^t  fo  oicl  9tec^t  l^aBcn  ju  bid^ten 
unb  3u  tl^eorctifiren,  aU  anbre? 

15  ^tmtfnxi  am  0ta|)tt. 

Zünften  uttii  UJifitB  Mp^^übtt^  207  S«   BitbtnhtB  Tüpl^tthtt 
324  S,  btij  Ä0ilrettiilfrfer  1771*  8» 

Unfere  Scfcr  toerben  bic  oorige  ?Kj)]^abcte  biefer  ©d^rift 
20  fennen.  SReccnfioncn  juriflifd^er  Sudler,  ^enfeen^  Keine  8b* 
l)anblungcn,  gctcl^rtc  äRcrtmürbtgfcitcn  k.  burd^  cinonber, 
nad^  bcm  3t(pl)a6ct  georbnet,  ftnb  ber  dnl^alt  ber  t>origcn 
unb  biefer  ©tiidte.  2)er  äutor  l^at  Äof f  unb  a^))Ucation. 
2)cutfd^e^  $rit>at:«  unb  ©taat^red^t  unb  bie  Sel^nred^te  finb 
25  fein  eigentdd^eö  gad^.  ©eine  SRcccnfionen  finb  mcijtcntl^cite 
grünbßd^,  unb  burd^aud,  mic  e^  und  fd^int,  un))art]^c^ifd^. 
3)ic  SlBl^anblungcn  unb  für*  [Ä80]  gen  Slnmcrfungcn,  finb,  »o 
nid^t  ade  fcl^r  toid^tig  unb  neu,  boc^  immer  Icfen^ertl^. 

fßttlin  unb  Seifijig. 

80  ülerrui^  (in^r  pvnfttlft^tn^btvfti$nn$  iier  grUdlt- 
f^tniCithtv  ht!i9lnhttv*  Uritte nnli vierte ;3Urtlrellung^ 
^U  ^tmtifttitn  unh  Bfi^mlftiftn  S^U^iitbtx  in  |iilr  tttt^üiUnh* 
3n  ttv  HingntoJlrerri^^n  ßu^^nnhlnng  1771* 

§icmit  ijt  atfo  in  biefer  Uberfefeung  ?ßinbar   Bcfd^loffcn. 
35  ©ie   fann  für  nid^tö   minber   ate  ein  9?ad^bitb  ^inbarö  in 


Nro.  36.]  ^^^ 

unfrcr  ©frad^c,  fclbfi  im  mtnbjtcn  nid^t  füt  eine  ÜSerfe^ung 

t)ott  ®eift  uttb  ©efc^marf  gelten unebet,  nmfd^reibenb, 

gerronnen,  äufferjt  prof aiftrenb ,  unb  in  einem  gang  fatfd^en 
Oefd^matf  t)on  Slllegotie.  ©onfi  aber  bem  flad^ften  SBort« 
finne  getreu,  unb  alfo  boc^  immer  cinigerSSerfud^  über  6 
$inbarn  in  unfrer  ©frad^e,  ber  einem  fünftigen  Überfefeer 
l^ie  unb  ba  toirb  bienen  fönnen,  toenn  er  fonjl  fre^üd^  feinem 
bienct.  SBo  lebt  aber  biefer  Überfefter  Pnbar^?  ©rillo 
ip«  getüig  nit^t,  ober  foBtc  e«  nid^t  fe^n.  äucj^  feine  neu= 
lid^e  Ute  £)(i)m^)ifd^e  Obe  im  SKufenalmanad^  ifi  un=  lo 
au^ftel^üci^  unb  baju  untreu.  SBir  öerjweifetn  aud^  fafi  auf 
immer  an  einer  Überfeftung :  benn  »er  toirb  in  bem  8ab^* 
rintl^  \3on  griec^ifc^er  SK^tl^otogic  unb  Iteinen  ©tabtgefd^id^ten 
bie  fortgel^enbe  SKufuf  unb  ben  eblen  ©ang  ^inbarö  crl^atten 
fönnen ,  ber  immer  babe^  nur  SSlumen  unb  bie  J^ödbfte  i5 
Slütben  ju  pflürfen  fc^eint^  in  feinem  f^Iuge  nur  immer  mit 
ber  ©pifee  beö  Sittigö  ba^  berül^rt,  in  ba«  aud^  biefer  Über* 
efeer,  a(ö  in  einen  SWorrafl,  l^innein  finfet.  ®onji  aber  fagt 
d^on  3.  9lt>entinu3,  bag  unfre  beutfd^e  @})rad^c  mel^r  fid^ 
ber  gried^ifd^en,  benn  ber  tateinifd^en  t)erg(cid^et,  unb  !ann  ao 
ol^ne  (ärfänntnig  ber  gried^ifc^en  ®})rad^e  ni(^t  rec^t,  toic  fie 
t)on  ärt  fetjn  foB,  gefd^rieben  toerben,  unb  \3on  ber  ©eite 
toürbe  ^^inbarö  fein  ©f rud^reid^e^,  feine  SBortfled^tung,  feine 
borifd^e  ©tärfe,  aud^  getoig  ungemein  beutfd^e  2lrt  fe^n 
!önnen.  25 

[281]  Nro.  XXXVI.    S)en  5.  SRa^  1772. 

üvi$  htm  a^nsUfi^^n  fiir^rriei^t^  utiii  mit  ;^tim^kunBen  oer- 
felj^n  nm  C.  (Bnvntf  1772*  8*  420  S*  famt  htn  um  <iviht  ^0 
fin$epn$t(n  7irmttkm$tn* 

ÜDer   SSerfajfer    eröffnet    feine   Floxal  mit  einer  toeit= 
täuftigen,  aber  bod^   flüd^tigen  Sefc^reibung  be^  ä^P^^^^^^^ 
ber  ffl?enfd^]^eit ,    na^  •  ilfirem  ifeigen  Scrl^ättnig ,  unb    bcö 
einölen  SKenfd^en  nad^  feinen  Äräften^  Sigenfd^aften,  trieben  35 
unb  Hoffnungen.     @r  fe^t  fein   gröfieö  ®ut  in  bie  Siebe 


^^^  [Nro.  8». 

bed  92äc^ften ;  tl^eitet  l^ierauf  aQe  ^flid^ten,  naä^  bet  Qttoöi^n* 
üd^cn  2Kobc,  tn  ä^^^^Ö^*  wnb  ©ctoif fett^pflt<j^teii^ 
unb  baut  auf  jene  baö  9iec^t  bcr  Statur,  auf  biefc  bie  üKoral 
im  engern  Ser^anbe.    Son  bem  aügemeinen  Staatdred^t  fagt 

5  er  auffer  ben  Befannteflen  ©ingen  toenig,  l^ält  pc^  aber 
befio  toettläuftiger  be^  ber  ©taatöfunft  auf,  toomtt  er  fein 
S3ud^  befd^Itegt.  SBir  glauben  mit  il^m,  bafe  man  leine 
grünbüc^e  unb  nü^Iic^e  ^oral  fd^reiben  !ann,  ol^ne  eine  ge« 
naue  Senntniß  öon  bem  SKenfd^en  unb  feinem  äuffern  Ser« 

10  l^ältnig  ju  l^aben;  aUein,  ein  SBörter:»  unb  S)efinition«!ram 
!ann  und  l^ier  fo  toenig  ©eniige  (eiflen,  aU  toxx  ^on  einem 
äRoraltjien  eine  S5ef(j^reibung  [282]  bed  3"^^^^^^^  ^^^ 
5IWcttfc^]^cit  unfcr«  Oal^rl^unbertö  erwarten;  ober  »itt  man 
ja   biefe   ©runbfäfte   in  il^rer   gangen  äu^be^nung   borau^ 

15  fe^en ,  fo  vm^  man  bod^  nad^l^er  in  ber  $[bl^anb(ung  t)on 
ben  $fli(j^tcn  felbfi,  immer  toieber  barauf  geführt  toerben* 
(Sd  ift  fel^r  unangenel^m,  toenn  man  ftd^  hnxä)  eine  lange 
SReil^c  bon  flüd^tigen  oft  »ittfül^rlid^en  Semerfungen  über 
bie   SSilbung,    SBol^nung,  ©attungen,   S)aucr,   ©efettigfeit, 

20  gort^)fIangung  ber  äWenfcben,  über  il^re  Äünfie,  ^anbtung^ 
©f  rad^e,  ©d^riften  u.  bgt.  burd^arbeiten  muß,  unb  am  (Snbe, 
bon  aQen  biefen  3^^^f^u^9^n  S^^  leinen  ©ebrauc^  mad^en 
fielet,  fonbern  lieber  auf  einmal  auf  ben  nemlid^en  $(a^  gu 
ftel^en   fommt,   auf  toelc^em  aQe  bie  ^^potl^efenmad^er  unb 

25  ©d^ulmoralipcn  ftunben.  2)iefeg  ift  bollifommen  gcrguifond 
JJaü,  unb  feine  Einleitung  unb  feine  ^au^5tabl^anblung  pnb 
iXDtti  gang  unabl^ängige  Süd^cr,  toetd^e  nid^t  bie  geringjte  8e* 
giel)ung  auf  einanbcr  l^abcn.  Siid^t  einmal  ber  bon  bem 
SSerfaffcr  angenijmmene   ©runbfafe  ift  benuftt  toorben;  unb 

80  fein  Siecht  ber  SWatur  unb  feine  SKorat,  feigen  mel^r  einer 
©ammlung  bon  (ogifd^en  (Srflärungen  unb  ^ofltibgefe^en^ 
a(d  einer  ))l^i(ofo))]^ifd^en  Slb^anblung  öl^nlic^.  9Bir  muffen 
über]^au|3t  gefiel^en,  bafe  toir  biefeö  SEBer!  für  eine  bon  benen 
unreifen  ^robultionen   l^alten,  toeld^e  bie  Suc^l^önbler  it^ 

85  liebten  ©(^riftjteHem  abgwingen,  unb  toetd^e  bie  beliebten 
©d^riftfieKer  ftd^  meidend  fe^r  gerne  abgtoingen  (äffen,  ^ai^ 
ben  bieten  moralifc^en  ©^ftemen,  bie  »ir  l^aben;  ober  biet 


Nro.  36.]  ^^^ 

mcl)r,  nadi  bcm  ©cfül^t,  ba«  unö  eine  gütige  9iatur,  unb  bie 
Erfahrung  fo  meler  Oal^tl^unberte  Don  bem  »al^rett  Outen 
unb  Schönen  gegeben  \}at,  braud^en  toir  feine  SD?ora{  mel^r, 
bie  un^  nur  ^flid^ten  nennt;  fonbem  ber  S^td  foI(i^er 
Sucher  foüte,  bünft  VLn9,  nur  allein  bal^in  gelten,  biefe  6 
$fl[i(i^tett  leidet,  einbringenb,  überjeugenb  gu  machen,  bamtt 
unfere  Sefer  unb  ^nf^öxex  baö  erfahren,  [283]  »aö  anbrc 
f^cifutirt;  bamit  fteg  tl^un.  3tt  biefer  W>[i6)t  fottte  man 
ben  äKenfd^en  jtubieren,  unb  fonberüd^  il^m  ben  SJortl^eil, 
ben  er  auö  ben  getoiffenl^aften  Seobad^tungen  feiner  ©c^ulbig*  lo 
feit  giel^et,  red^t  fül^tbar  mad^en.  S)er  ©runbfaft  öon  ber 
SDhnfc^enliebe  iji  bagu  toenig  gefd^idtt.  SBir  finb  biefer 
menfd^enfreunbtic^en  $l^Uofoj)I)ie  öon  ^ergen  gut,  aber  toir 
Italien  fie  für  fe^r  untöottftänbig  unb  untoirffam.  ®ie 
aWenfd^enüebe,  biefer  fanfte  unb  mit  ben  fectigften  6m})finb*  iß 
ungen  begleitete  Srieb,  mad^t  öietleid^t  gtoeen  ©rittet  unferer 
©(üdtfeeügfeit  an^;  aber  ein  ©rittet  begiel^t  fi(^  aüein  auf 
unö,  unb  bie  jtoc^  anbern  fud^en  »ir  nur,  t»eil  fie  gtüe^ 
©rittet  unferer  Otüdtfeetigfeit  fmb.  ©en  toittfü^rtid^ett 
Unterfc^ieb  gtoifd^en  5IKora(  unb  SRed^t  ber  Statur,  töünfd^ten  20 
mx  ganj  au^  ber  })raftif d^en  ^]^itofoJ)]^ic  verbannt  gu  feigen; 
unb  voa^  toir  mit  bem  gang  falfc^en  ©d^utbegriff  öon  3ö><^ttg5* 
unb  ®eti)iffenö^)fli(^tett  anfangen  follen?  totffen  toir  gar  nid^t. 
^ilUe  ^flid^ten  gegen  anbere  fmb  3^ang^j)flidi^ten,  wenn  btefcn 
anbern,  nad^  einer  aufrid^tigen  unb  t^odfiänbigenss 
•^Prüfung,  mel^r  an  ber  ©rl^altung  il^reö  (Snbgtoect^,  al9  an 
ber  Beobachtung  ber  ^flid^ten  ber  gegenfeitigen  Siebe  ber 
3Kenfc^en  getegen  ift.  ©alfier  entfielet  ba^  9?ot]^red^t,  bie 
Stottjtoel^re  unb  taufenb  anbere  ©inge,  bie  gar  feinen  SJal^men 
gu  l^aben  braud^ten,  unb  auc^  feinen  befommen  fönnen,  toeitso 
bie  SSegriffe  im  allgemeinen  gu  unbejiimmt,  unb  erfi  in 
eingten  gälten  gu  beftimmen  ftnb.  $err  ®art)e,  ber  pd^ 
bie  unbanfbare  SIKül^c  gemad^t  l^at,  biefe^  ^ndi  gu  über* 
fetjen,  l^at  baffetbe  mit  Slnmerfungen  bereid^ert,  bie  ben  benfens* 
ben  9Kann  üerratl^en,  unb  ber  Übcrfeftung  einen  üorgüglid^en  »» 
SBertl^  geben,  gr  ftagt  mit  »iec^t  über  bie  Untjoaftänbtgfeit 
biefeö  ^nd^^,  unb  ben  üblen  ßn^ammtn^an^  beffetben.    SBir 


^^^  INro.  M. 

iDÜttfc^cn  mit  tl^m,  ba§  man  bic  Sc^rc  bon  bcr  ^xetf^it  ticter 
auf  ba^  ©cfül^I  öon  ©d^utb  unb  Scr*  [284]  bienji  taute : 
SBentgficnö  toofltcn  toir,  baß  mau  bic  grc^l^cit  (ietcr  in 
Uttferm  Scrfianbc,  ate  in  bcr  unbcpimmtcn  Sigenfij^aft 

5  bc«  SKcnfc^cn  fud^cn  möci^tc,  bic  man,  bem  ©^jicm  ju  liebe, 
SSJiUe  genennt  l^at;  ein  Vlal^mt,  bcr  bod^  am  Snbe  tDol^I 
nur  einer  gewiffen  SCrt  t)on  Smffinbungen  gegeben  toorben 
ifl,  um  barau^  bie,  ))icl(eic^t  na(^  Hod  mec^anift^en  ®efe^n 
folgenben  335irfungen  3U  erftären.     S)ie  getoiffenl^afte  Unter* 

10  fuc^ung,  bic  ber  $err  Überfcfeer  über  bic  »al^re  Sebeutung 
üerfc^iebcner  englifd^er  SSSörter  anfleBt,  bic  er  m6)t  au^n» 
brüden  Dcrmogte,  l^at  nn^  fcl^r  tool^t  gefatten,  unb  läßt  un^ 
gar  nic^t  jtoeiflen,  baß  feine  Überfefeung  fcl^r  getreu  ifl; 
benn,   ba  toir  baö  Original  nid^t  be^  ber  ^anb  l^aben,  fo 

15  fonnten  »ir  fte  nid^t  üergteic^en.  aSJenn  ber  $r.  Überf. 
@.  326.  fagt,  „baß  man  im  Sateinifd^en  juerji  ))]^iIofoj)]^irt 
l^abc;"  fo  muß  er  btoö  üon  bcr  neuen  $^itofofl^ie  t)er* 
flanbcn  tDcrben.  Über  bie  Slrmut  unferer  @|)rad^e  in  ber 
©edenfcl^re,  bürfen  toir  und  fo  lange  nic^t  beflagen,  6i5  toir 

80  befiimmte  Segriffe  in  biefer  untiberfel^üc^en  SBiffenfd^aft  be* 
f ommen,  toenn  toir  j|e  biffeitd  M  ®xciH  toetd^e  l^offen  bfirfen ; 
loieltcid^t  fönnte  man  in  einigen  SäQcn  beftimmtere  ^eiä^ 
finben.  SBarum  nennen  toir  }.  93.  nid^t:  bie  S^eränberung 
im  ftnnlid^en  SSSerfjeug  @enfation;  bad  9i(b,  ba^  baraud 

26  entfielet,  SSorjicIIung;  ba^  innere  ©efül^I  ber  ©cgeutoart 
biefeö  95i(b^  (»etd^cö  Soät  nid^t  gut  SReftearion  nannte) 
Setouflfc^n;   unb  cnbtic^  bad  be^  einigen  ^äden  barauf 

folgenbe  intereßirenbe  ©efü^t,  Sm})finbung? ®ie 

meifien  übrigen  Slnmerlungen  entl^aiten  biel  toal^re^,  toie  benn 

80  überhaupt  aud^  $err  ©aroe  fid^  großen  änfj)rud^  auf  unfere 
toal^re  ^od^ad^tung  ertoorben  l^at.  92ur  )oon  ©eifiern,  n)ic 
ber  feinige,  bie  fid^,  fre^  öon  allem  ^^potl^cfiren  unb  ©ijftemati» 
ftren,  ben  Slbgrünben  ber  S93e(tt»ei^]^eit  mit  S^rfurd^t  unb 
©d^üd^teml^it  nal^fen,   nur  loon   fold^en  bürfen  toir  l^offen, 

85  baß  [285]  enblid^  einmal  unfere  9täfoncmentc  einen  mirf(id^en 
Stufen  fÜften,  unb  bie  ^munft  n)ieber  in  i^re  alte  Siedete 
fefeen  toerben. 


Nro.  36.]  ^^* 

lies  Comedies  de  Terenoe,  Traduction  nouvelle 
avec  le  latin  ä  cote,  et  des  Notes  par  TAbbe  le  Mon- 
nier.  1772.   8.  en  3  Vol. 

®ct  Slbt   l^at  erp  bcn  S^creng  für  ©c^üter  cjc))Ottirt,  6 
nun  tüoötc  er  il^n  anc^  bcn  2)amcg  ju  Sieb   übcrfc^cn; 
tücr  aber  einmal  jum  e^j)oniren  gebol^ren  ift,  ti>irb  nie  über« 
fefeen.   ^ebantif d^ängftlid^er  fann  man  nid^t  fd^reiben, 
aSir  lüoHen  einige  93e^f^)iele  anfül^ren:  Serengen«  SKnia 
fagt  t>oII  ©efül^Iö  ju  feiner  3lnti^3l^ita :    Salue  anima  ml ;  vt  lo 
vales?   2)a8  l^jeifl  be^  9K.  Bonjour  mon  amie;  com- 
ment    vous    portös    vous?     äntip^ita  mu§   feinen 
O^unfen    \3on   ?ebenöart   l^aben,   toenn  fic  ni(3^  antwortet: 
fort   bien  ä  votre  Service.     An  cuiquam  «iS^t  vsus 
homini  vt  se  cruciet;    Quel  homme  a  ponr  aif^'^ei5 
de  se  tourmenter.    Membra  metn  debilia  sunt ;  an!- 
mus  timore  obstupuit;    La   crainte   a   renda   mon 
Corps    defaillant;    la  fraleur  a  suspendn  les 
fonctions   de   mon   ame.     Unb   bergfeid^en  S3e^f))iete 
finb  unjäl^tig.     ®robe  Unrid^tigfeiten,  bie  be^m  S^erenj  aud^  ao 
nic^t  (eid^t  mögtid^  fmb,  l^aben  toir  tt>o^I  nid^t  entbedtt;  aber 
ba^  3W.  fein  ®enie  gum  S^l^eater  l^at,  unb  bcm  S^ereng  ntd^t 
nad^fül^lt^   ^aben   tüir   oft   genug  bemerft.     3-  85.  S^remc« 
jagt  gum  Steftp^o :  6(inta«  l^at  aQed,  toa«  er  brandet,  glüdflid^ 
gu  fetjn;    Sttern,  SSatertanb^  greunbe,  äbel,  SertDonbten,  a» 
Vermögen :  Atque  haec  perinde  sunt  vt  animus  illius  qni 
ea  possidet;    ba  fagt  iW.  aber,  tote  getoölfinlid^,  fel^r  fteif: 
Mais  la  valeur  de  tontes  ces  choses  est  dans 
Tarne.    Unö  bünft,  er  foHte  ol^ngefäl^r  fagen :  Mais  tont 
cela   n'a   de   prix,    qn'autant   qu'on   en    SQaitso 
[286]  jouir-     ®ie  feine  unb  fo  natürüd^e  Semerfung,  bie 
CJtefipl^o  über  feinen  SSater  mad^t :  Peru,  is  mihi  vt  adbibit 
plus  paulo,  sua  quae  naiTat  facinora,  ))erfteQt  SR.  gang: 
Je   suis    perdu  lorsqu'il  a  bu  deux  coups   de 
trop;    combien   il    me   raconte    de  ses  beauxss 
faits.     Sluc^   ein   mittelmäßiger  Überfefeer  toürbe  ettoa  ge« 
fagt^ben:  Dieu  sfait  quelles  belles  histoires 


^^^  [Nro.  36. 

11  me  falt  des  explolts  de  sa  jeanesse  lorsqne 
le  vln  lul  monte  ä  la  tete.  Hei  misero  mihi ! 
fd^rc^t  ©annio,  ba  x\)m  ©^ni8  eine  Dl^rfcige  ötcfct;  SO?,  tagt 
tl^n  fel^t  ttagtfd^  an^rufen:  que  je  suis  malheureux. 

5  (gm  bloßcö  a  h  1  toütbe  l^tct  genug  gctocfcn  f c^u.     S)te  ?ln« 

mcrhtngcn  finb   bi^toctten  fritifc^:    mcift  tnÜc^xiiii; 

uttb   oft   bloße  JRcttuttgctt  gegen   bic   alte  SDaciertfc^e  Über* 

e^mtg.     ^iet  unb  ba  toill  SR.  bte  ^nfl  be^  2)t^terd  in 

einen  ^lontn  geigen; abet  ^jfu^l  toet  toirb  bem  3^* 

10  fd^aner  bie  3^afd^cnf^)ieterfünfie  berratl^cn,  bie  il^n  fo  angenel^m 

täuf(j^ten?    S)odb  in  fold^en  gättcn  »oflen  bie  fititüet  meijl 

nicl^r  il^re  Äunfl  geigen,  ate  bic  Sunfl  ber  S)i(i^ter.    9?i(6t 

elten  fud^t  pe  ber  2lbt  an6:i  gerabe  ba,  too  fte  fein  SKenfd^ 

ud^en  toürbe.    3-  53-  äBenn  er  fragt,  »arum  in  bem  §eaut. 

15  93ac(^id  bie  durtifane  unb  bie  unfc^ulbige  ^nti))]^i(a  eine  fo 
lange  Unterrebung  l^alten?  fo  anttoortet  er  unter  anbem: 
puisqn'll  falloit  rasurer  le  spectateur,  qui 
devoit  craindre  queBacchls  n'eut  en  chemin 
tenu  des  dlscours  peu  honnetes  äcettejeune 

80 f nie.     ®tXDi%,  eine  fo(d^e  Slnmerhmg   ifi  fo  gut  ol9  ein 

luiiige«  SWad^f<)teI. r^u  Serid^tigung  be^SEcjct«  ^t^r.a». 

toie  er  felbfi  auf  Iren  unb  ©tauben  üerpd^ert,  alle  ausgaben 

Dom  Minnellius  an toeld^c  ©enauigfeit! biö  gum 

SEBefterIfofen,  aud^  ©otl^ifd^e  unb  ^anbalifd^e  (Sbitionen 

25  gebrandet.  3)er  2)rud,  unb  bie  jebem  ©tüd  borgefegten 
Ru^)fer  finb  fd^ön;  nur  üermiffen  »ir  in  biefcn  bie  römifd^e 
9?atur  unb  baö  römifd^c  S^^eater  Sojhxme  gang.  SSor  bem 
SBerf  felbjt  fielet  ein  Su})fer  bon  Sod^in  gegeid^net,  an 
[287]  ta)e(d^em  n^ir  aQe^  begreiffen,  auffer  an  toad  eigentlid^ 

80  bie  S^lia  ^ngt,  bie  ben  S^ereng  honet. 

Sonbiin. 

A  new  Introduotion  to  the  Study  and  Know- 
ledge of  the  New  Testament.  By£.  Harwood, 
D.  D.  Vol.  n.  8  vo.  6.  S.  bound.  Becket,  1771. 

85  S)ic^  ijl  ber  2te  Zf^exl  bon  3)r.  § a rto o o b «  Einleitung 
in  ba«  9?.  Sepament,  unb  fic  entl^ält  fo  biete  »id^tige  Untere*  * 


Nro.  36.]  ^^^ 

fu(j^ungen  ^jerfd^iebnct  ii9i)tx  nid^t  in  gcl^örigem  Sichte  angc* 
fcl^cnct  ©d^riftftcBctt,  ba§  xoix  bcn  ^crtti  $rof.  ©d^utj  in 
©legen  erfuc!^en,  btefen  2ten  Sl^cil  in  feiner  Übetfefeung  balb 
folgen  ju  laffen.  2)er  SSerfaffer  toirb  mit  einem  brüten 
S^]^ei(  befci^Iiegen,  toorinn  bie  ©d^reibart  ber  l^eiligen  ©c^rift*  5 
fieHer  näl^er  betrad)tet,  bie  Srflärung  Derfci^iebener  enifl^a* 
tifc^et  9iebenöarten  f ortgefefet,  ^araHeljteUcn  öerglic^en  »erben, 
©iefer  Sanb  bcfte^t  an«  25  «bfd^nitten.  2)er  britte  «bfd^nitt 
ent^tt  aHe  Slnffielnngen  beö  9?.  lefiament«  anf  römifd^e 
S^rium<)I)e ,  unb  baburd^  l»irb  2.  ©or.  II.  in  ba«  gel^örigc  lo 
Sid^t  gefegt.  S)er  fotgenbe  unterfud^t  bie  Silber,  bie  öon 
bem  äl^eater  ber  Sitten  geborgt  finb,  1.  Sor.  VII,  31. 
1.  Sor.  IV,  9.  loo  ber  SJerf.  einen  Unterfd^ieb  mad^t  unter 
ben  Bestiariis,  bie  ben  SKorgen  in  bie  Area  gebrad^t  tonrben, 
unb  betoafnet  mit  ben  toitben  linieren  fhitten,  iinb  benjenigen,  15 
»eld^e  jniegt  nadfenb,  ol^nbeloaffnet  erfd^ienen,  unb  il^ren 
unoermeibtid^en  S^ob  oor  Singen  fallen.  Sluf  biefc  te^tere 
me^nt  er,  f^iiele  ber  2l<)ojtel  an.  On  bem  18ten  Slbfd^nitt,  ber 
ftd^  mit  ben  fünften  befd^aftigt,  glaubt  er  mit  anbern,  3)e= 
metriuö  ^abt  Heine  SKobetn  in  SKiniatur  oon  bem  S^cm})et  20 
ber  ®iana  3U  (Sj)]^efu3  oerfertigt.  S)ie  tateinifd^en,  gried^if d^en 
unb  armenifd^en  SKönc^e  mad^cn  bergtetc^en  nodb  l^eut  ju 
S^age  oon  bem  l(ieiligen  ®rabe. 

[288]  S)ie3  mag  genug  fe^n,  um  auf  biefc«  allgemeinntiftlid^e 
93ud^  unfre  Sefer  gum  SSorau«  aufmerffam  3U  mad^en.  ®ie  25 
Slnmerfungen  t>on  bem  Sorj)«  ©d^anggräber ,  ba«  oor  allen 
Slrmeen  ber  Sllten  oorauögog,  um  bie  änl^öl^en  gu  ebnen, 
unb  bie  liefen  ju  füllen,  ba«  bie  ©teile  erflärt :  ^Bereitet 
ben  S33eg;  bie  SrHärung  ber  ajironomifd^en  Äunfhoörtern 
ano(Siila(S iiu^  naqaXXayri  unb  TQOTtrj  be^  3acob  I,  17;  so 
ber  ©ebraud^  ber  (Sfel  t>ott  gürften  unb  Königen  im  SKorgen* 
lanbe,  beij  bem  Singug  be«  (Srlöfer«;  bie  SSemerfung  oon 
ben  toeitläuftigen  ©arberoben  ber  SKorgentänber ,  ittf  bem 
ÜKenfd^en,  ber  fein  l^od^jeittid^  Sleib  anhatte,  l^aben  un«  oor« 
jügtid^  gefallen.  ss 


^^^  [Kro.  37. 

Sott  ©c^ettan  getnal^It  uttb  t>oit  iQallioit  geftixj^en  jetgen 
toir  bie  Intrlgues  amoureuseB  an.  $ter  ßel^t  eht 
juttgct  5&{etif(^   in  bem  gatanteftcn  SRorgcnl^aMt,  bcr  aBcr 

T)  eine  (ange  9rt  i>on  9?egenmante(  mit  einet  ftatefd^e  übetgejogeti 
l?atte,  nm  unter  ^tauengeftatt  eingetaffen  gu  werben;  er  ret^t 
einer  reidjgefleibeten  3)ame  gtoe^  jäubd^en  bar,  bie  auf 
einem  ®))renge(  fi^en,  unb  einen  Srief  umhängen  l^aben. 
I^ie  3)ame   f)'dü  mit  ber  einen  $anb  bem  ©d^ooöl^utib ,  ber 

10  beßen  toid,  bad  SRaul  gu,  unb  [(Jbeint  mit  ®efälliglett  gu^u« 
Ijören.     Die  Sonflbente  ift  nid^t  bergeffen. 

Angelique  et  Medor,  t)on  33(un(i^arb  gemal^lt, 
unb  öott  VolÄs  bem  äftern  gejtod^en.  ®ie  be^ben  Siebl^abct 
bcd  lioiando  furioso  finb  in  ber  Stellung,  tote  fte  il^re  ißamen 

15  tu  bie  33dume  fc^neiben.  ®ie  fie^t  man  t)on  leinten,  il^n  t>on 
ber  Seite.  Die  ®teKung  öon  be^ben  ^t  t)ie(  ®rajie;  nut 
ber  9tü((en  bed  SRäbd^end  oben  ifi  gu  breit  gehalten,  unb 
bie  bon  ber  Seite  gefel^ene  Srufi  ein  toenig  Smmenmäflg. 

[289]  Nro.  XXXVII.    ^en  8.  Wlat^  1772. 

93cv  (S.  S.  ^utfc^:  ^txfut^  einer  «(torit  filier  l»it 
(frbiittund  tton  C^r^ißUn  ^rieltridi  (EngtlmaBn^ 
llador  in  Cangersborf  ».  177L  8*  258  S« 
SBer  mit  einer  au^ebreiteten  unb  tiefen  fienntnig  bed 

«5  mcnf(^U^cn  irgend  unb  bebend ;  toer  mit  reifen  unb  burc^« 
gebadeten,  befcnberd  moratif^^c^en  fienntniffen  au^erüßet 
ifi;  n)cr  bur^  mannigfaltige  Übung  in  ber  Spraye  eine 
gen)tffe  ©etoatt  über  biefetbe  erl^atten;  totx  ©efd^nteibigfeit 
bc<$  ®eifled^  unb  ein  für  äBo^r^it  unb  S4tgenb  kDomted 

90  ^cvj  befi^t;  (Sigenfd^ftcn^  o^ne  loetd^e  bie  Verfertigung  einer 
loal^rcn  C^rbauung^f^rift,  über^n)>t  äd^te  Srbonnng,  fie  fei} 
cntJ^lten^  morinn  fie  n>oSe,  eine  Unm(>g(t(!^!eit  ifl;  toitb 
tiefet  $u(^  cntbel^rcn  fönnen,  fo  n>te  ba^  toaste  btd^tertfc^ 
C^cxdt  eine  Xl^corie  ber  Di(^tfiuifi  rul^ig  bet;  Seite  (eges 

S.N  !ann.     dnbeffen  t>ermag  e^  bo<j^  Xnfongem,  bie  mit  ber  ge* 


241 

Nro.  87.]  ^* 

l^örigcn  Slnlagc  öon  ber  Statur  au^gcftcuctt  m  bicfc  Saufbal^nc 
eintreten  tüoflen,  üor  mand^em  Slbtoeg  ju  t^ertoal^ren,  unb 
i^en  ntant^en  l^cilfamen  SQSin!  ju  ertl^eUen.  ^err  @.  I^at 
un^  nic^t  überall  Oenüge  öeteiftet,  anii  fönnen  totr  ni(i^t  alle 
feine  5IKeinungen  unterfc^reiben,  nod^  feinen  ®ang  an  einigen,  5 
SEBeit«  [290]  fd^tüetfigfeit  unb  ungteid^cn  ©tit  an  anbern  Orten 
biHigen;  glauben  aber  bennod^,  biefe«  SSuc^  um  feineö  ge» 
n)if[ermagen  gemeinnü^igen  dn^altd,  unb  ber  grogentl^eild 
fruchtbaren  Bearbeitung  beffelben  toillen,  »egen  be«  ©eifie^ 
ber  S)u(bung,  ber  barinn  i)txx^i)t,  unb  üerfd^iebener  richtiger  lo 
unb  gefunber,  aber  nod^  nid^t  allgemein  befannter  unb  geübter 
©ebanfen,  mand^en  unter  benen,  tDetd^en  baS  ©efd^äfte  ber 
@rbauung  eigentüd^  obliegt,  unb  befonberd  ben  angel^enben 

Sl^eologen  ant)reifen  ^u  fönnen. $ier  ijl  ber  Snl^alt 

ber  SCbfd^nitte:    1.)  allgemeiner  Segriff  Don  ben» 
Srbauung,  ®.   1.     2.)   Som   SrbauH(^en   über=» 
]^au))t,  @.  19.   3.)  ©ebanfen  über  bie  Semül^ung, 
baö  ^cr3  t»ir!Iid^  ju  erbauen,  ®.  101.     4.)  Über 
bie     Erbauung     au9     ©ebetbüd^ern,     @.      158. 
5.)    ©(^ilberung    eineö    erbautid^en    8iebner«,2o 
©.  182.    6.)Sepimmung  be«  SBert^«  bergrbau« 
ungöfd^riften,  ®.    196.     7.)   Über  ben,  toeld^cr 
erbauet  toirb,  ©.  212.     8.)  SJom  «uf f enbteiben 
ber  Erbauung,  ®.  241.    Slu^  bem  fünften  Slbfd^nitt 
tDoüen  toir  bodfe  bie  §au})tjüge  be^  ©emäl^tbeö  eine^  erbau* « 
lid^en  SRebner«,  mit  ben  eignen  SBorten  be^  ^txxn  @.  ^ierlfier 
fefecn:    „S3or  bem  erbautid^en  SRebuer  gel^t  ber  SRuf  einer 
ungejtoeifelten  ^römmigfeit  ^er;  näd^jl  biefem  gel^t  be^  il^m 
bie  Siebe  3ur  SQSa^rl^eit  über  atte«;  bann  tritt  er  Ij^eröor,  unb 
leieret  toa^   er   toeiß   unb  toaö  er  felbjl  erfal^ren  l^at,  mit  so 
einem  tDol^Ianftänbigen  Stad^brudt:    er  fennt  bie  SEBelt,   unb 
geigt  mir,  toie  id^  toal^re  Ätugl^eit  be^  ?eben3  mit  ber  Älug» 
|eit  bc«  xoal^ren  Sl^iriften  t)erhiü})fen  fofl,  ^)rebigt  alfo  nid^t, 
mit  bem  6t)angetio  in  ber  ^nb,  SKorbfud^t  unb  ©ewiffen«» 
gtoang;  rät^  mir  aud)  nid^t  mit  öergogner  SKiene  an,   mid^  ss 
ber  SBelt  gänjfic^  gu  entjiel^en,  um  ben  ^immel  gu  ertoerben ; 
ßr  t)erfnü^)ft  ferner  mit  ber  Äeuntnig  ber  SEBett  aud^  Äenntnig 

Litteraturdenkmale  des  18.  Jahrhunderts.    7.  16 


^^^  [Nro.  87. 

be«  mcnfc^üc^ett  ^erjetiö ;  Brennt  üor  SSer»  [291]  langen, 
bte  l^öd^pe  ®(ü(ffeüglett  feiner  SDKtmenfd^en  unb  feiner  TtiU 
(i^rijien  an«  mögtid^en  Kräften  gn  beförbem,  bringt  alfo  fict« 
anf  bie  getöiffenl^aftejie  Slnöübnng  aüer  SSorfd^riften  ber  SSer« 

6  nunft  nnb  be«  Sl^riftentl^nm« ;  ÜWorat  mit  SDogmatil  »et:* 
bnnben,  ift  fein  SBer!,  bod^  fo,  ba§  man  Uiift  fielet,  er  Bebtene 
fidf  ber  festem  blo«  nm  ber  erfien  teilten;  baljfer 
erfiredt  [lif  feine  Untertöeifnng  anf  aüe  toid^tige  SSer^äftntffe 
meine«  ?efcen«  n.  f.  to."    Überl^anpt  iweifet  er  ber  ÜRoral 

10  auf  ber  ^anjel  bie  anfel^nltd^fie  ©teile  an,  and^  in  anbem 
©teilen,  g.  8.  ©.  1 1 9.  nnb  62,  »o  e«  nnter  anbem  Ij^eigt : 
„Sor  atten  Singen,  il^r  Seigrer  be«  Soll«,  prebigt  enrcn 
d^riften  SKoraf.  S)a«,  iwa«  fie  löiffen  foüen,  nm  e«  gu 
n)ifFen,  tann  t^en  Ba(b  nnb  (eid^t  6e^ge6rad^t  loerben.    Slbet 

15  geigen,  n>ie  e«  rid^tig  angnioenben,  tx>o  etioan  ^n^nal^men 
erlanbt,  loie  biefe(6e  gen)iffen]^aft  genug  angußeden,  ba«  ifi 
eine  ©ac^e  üon  grögrer  SBic^tigfeit.  ^a9  tl^ätige  Sl^rijiett- 
tl;um  iß  bO(i^  allein  ba«  loal^re.'' 

ßenebig. 

20  Albrizzi  ^t  gebrudft:    Della  pittura  Venetiana  cf 

delle  opere  publiohe  de  Venetiani  Maestri 

liibri  V.  1771.   j^v.  8.  «♦  628. 

SBie  fd^toer  e«  fe^,   mit  einem  einigen  Süd  ba«  ®ange 

gu  überf (Juanen ,   loa«   eine  Station   in   ben  fünften  geleiftet 

«5  ^^at,  toirb  ein  jeber  erfalj^ren,  ber  getool^nt  ifl,  ber  ©efd^id^te 
be«  menfd^lid^en  ®enie«  nad^3uf))äl^en.  $err  $ieront^mu« 
äanetti,  3Serf affer  biefe«  SBerl«,  iwar  ber  einige  ©elel^rte 
in  SSenebig,  ber  Äenntnig  ber  ^^]jfitofo))]^ie,  Ärittl  nnb  ber 
^n^  mit  einanber  t)er6anb,  unb  fällig  loar,  bie  S))od^en  ber 

30  Äunp  feiner  Station  anögugeid^nen.  Son  biefer  ©eite  it^ 
trad^tet,  nennen  toir  e«  ein  üortrefflid^e«  ©erf,  an  beffen 
änfferm  ©lang  and^  ber  [292]  Serteger  nid^t«  gefjjart  i)at 
gür  ben  ÄünfMer  toirb  er  ein  getreuer  Srgäl^Ier,  für  ben 
Siebl^aber  ein  Seigrer  be«  ©efd^mad«.     Sr  tl^eilt  fein  SBert 

86  in  5  Sudler  ein ,  tooüon  baö  er jie  ben  Urfprung  unb  bte 
Orunblage  ber  Senetianer  SDlal^Ierfd^nle  entioirft.    SJenebtg 


N«.  37  ]  243 

l^at  feine  SRal^Ier  ben  ©ried^en  gu  banfen,  öon  toetc^en  ein 
getüiffer  Sl^eojj^ane«  öon  Sonjianttttojjef  öfjenttic^ett 
Unterricht  in  ber  SRal^tereij  in  SSenebtg  gab.  9Ran  fan 
teic^t  bcnfen,  toic  rol^  il^re  ^irbeiten  fetjn  mußten.  (Srft  nad^ 
ber  §ä(fte  beö  14ten  ^a^rl^nnbert^  Bemerlt  man  eine  neue  s 
(S))od^e  ber  Äunft,  ba  baö  Oenie  ber  SWa^fer  toirffamer 
tDurbe.  3)er  erfte  SWal^Ier,  an  bem  man  ©tärle  unb  S^wer 
bemerft,  li'it^  i?orenjo,  ben  ein  öenettanifc^er  ©betmann  Sion 
mit  einem  ©el^alt  öon  300  ^zifinen  berief.  ®emeinigli(i^ 
fängt  man  bie  ©efd^id^te  ber  üenetianif(!^en  SWal^Iet  mit  bem  lo 
©uanienti  an,  ber  in  ben  SCüd^em  feinen  Sorgng  l^atte. 
©0  toie  ?orengo  in  ben  Äöjjfen.  S)ie  2te  (Spoti^e  fängt 
mit  bem  XV.  Oa^r^unbert  an,  ba  81  n  b  r  e  a  3  üon  2R  u  r  a  n  o 
guerfi  bie  gried^ifc^e  Barbarei  »erlieg,  ©ein  ©d^filct  $?nb« 
tt)ig  Siöarino  !am  in  bem  ©tubio  ber  ärd^itectur  unb  i6 
^erfjjectiöe  toeiter.  3acobeIto  bei  giore  toar  reid^, 
unb  brad^te  ba^  ®o(b  unb  bie  SJergierungen  b^upg  betj  feinen 
Slrbeiten  an.  Sie  3te  Sfoc^e  toar  für  ba^  Solorit  glüdlic^. 
Slntonello  ba  äRegina  ^tte  bie  5tt^benmifd)ung  in 
Ö(,  in  §(anbern  betj  Ooanne«  Sanbijl  gelernt,  unb  biefe  20 
^unft  nad^  SSenebig  gebrad^t. 

^onnato  toar  ber  erfte,  ber  bem  guten  ©efd^madt  ben 
Urfi^rung  gab,  unb  mit  i^m  l^ört  ber  griec^ifd^e  ©efd^madt 
gang  auf.  9?ad^  Sacob  SSetlo  tl^eilten  fid^  bie  öenetianifc^e 
aKa^ler  in  3  Slaffen.  Sene  ber  erjien  Staffe  blieben  jianb«  25 
l^aft  betj  ben  alten  SKanieren.  3^r  $aupt  toar  SJictor 
^ar)>accio,  bem  e^  nod^  an  bem  guten  ©efc^madt  in  ben 
Sarben  fel^Ite.  ©eine  ©emä^Ibe  finb  nod^  jefee  fel^r  über» 
rafd^enb.  [293]  3m  tjeuer  ber  garben  übertraf  i^n  3  0  a  n  n  e  ö 
SKanfueti,  gieng  i^m  aber  in  ber  ffirfenntniS  ber  9?atur  so 
nad^.  3n  ber  jtoeijten  Slaffe  fielen  bie  SKal^Ier,  bie  mit 
ebter  tül^nl^eit  ben  alten  grofi  üerbeffern.  Sfi^x  ^anpt  toar 
Joanne«  SSetlini,  ber  öo«  feinem  eigenen  ©d^tiler 
©iorgione  öiefe  gute  SRanieren  temte.  ©ein  ©ruber 
3oan  39el(ini  iji  üiel  f d^toäd^er.  Unter  feinen  ©d^üfern  w 
geid^nen  fid^  Slnbrea^  Sornegliagljfi,  fonft  SorbelU 
genannt,  beffen  Sl^aractere  ebel  finb,  unb  Soanneö  Suon«» 

16* 


244 

^^^  [Nro.  87. 

cottfigl^t  üoT  ottbem  an^.  2)a^  ^auj)t  bcr  Stcit  Slaffc 
toar  SRarcu«  »afattt,  bcr  um  ba«  Sal^r  1520  fette, 
uttb  beffeit  gtgurcn  gtertt^  ftub.  Äeiner  in  btefer  Slaffe 
HieB    länger    Bei    bem    alten   ©efd^ntocf   a(d    Sicentiud 

sSatena.    Unb  fo  loett  gel^t  bad  etjle  9u^. 

^a^  2te  9uci^  Betracl^tet  bie  t^enetianif^e  ^af^lttttf  in 
i^rem  I)öd^jien  gfor,  ba  bie  ÜÄal^Ier  bie  ebte  9?atnr  fiubirten. 
S)er  große  Oiorgione  bon  Sajiel  gi^onco  Bra(i^  bie  Sal^n. 
9?ur  ®(^abe,  ba§  er  gu  furj  lebte,     yiaö^  i^m  tritt  S^iti* 

loano  SSecalio  bon  Sabore  auf,  ber  wegen  feinet  ®rfinb« 
(id^feit  unb  ma\^ltxi\ö^n  SBal^rl^eit  Seiounberung  t)erbient. 
Siele  feiner  SBerfe  finb  burd^  Sranb  ju  ®runbe  gegangen; 
inbeffen  l^at  bo(i^  Senebig  nod^  immer  einen  jal^treid^en  $or* 
ratl^   t)on  titianif(!^en  SReißerfiüden.     @ein  @c^üter  3acoB 

i6  9{o6uf}i,  jugenannt  S^intoretto,  Brachte  ed  ix9  gum 
Sbeat,  unb  mit  feiner  ungel^euren  Sinbitbungöfraft  tiberfd^ritt 
er  guioeilen  bie  ©ränjen  ber  SBal^rbeit.  S)er  $.  bringt 
bal^er  feine  boQtommene  SBerle  Utf,  unb  fd^reitet  l^ernac^  ju 
ben  unt)oQ!ommenen,  ermal^nt  auij  bie  Sel^rUnge,  in  ber 

so  9tad^a]^mung  berfetben  f))arfam  unb  t(ug  ju  fe^n.  Sluf  il^n 
folgt  ^aul  Saliari  Seronefe  ber  gang  original  ifi. 
Oft  lägt  er  bad  Gostume  and  ber  Sld^t,  |atte  aber  }.  S3. 
itti  feiner  ^od^geit  ju  Sana  in  ©aliläa  feine  loid^tige  Urfad^e, 
toeil   er  nid^t  in  bad  (Einförmige  fallen  tooQte.     Oft  finb 

«6  feine  ^Jiguren  toal^re  [294]  Silber  na6^  ber  9?atur.  Sr  parb 
ben  19.  «jjril  1588  in  einem  «Iter  t)on  60  Oal^ren,  unb 
feine  (Srben  ftnb  Catadini.  Jacob  da  Ponte  ))on  Saffano 
l^atte  einen  neuen  ©tijl  unb  gioo  SKanieren.  Senebig  felbfi 
l^at  toenig  SDtal^tere^en  bon  i^m. 

80  S)ad  3te  9uc^  betrad^tet  bie  @d^üler  unb  Stad^al^mer 
ber  genannten  SKeifier,  bie  nur  entlehnte  unb  geborgte  ©d^ön- 
l^eiten  l^aben.  Unter  Zitiand  Stad^al^mern  jeid^net  ftd^  3  a  c  o  b 
^alnta  ber  ältere  ))on  Serganto,  unb  do^ann  Slntoniud 


Siciniuö  t)on  ^orbenone,  ber  mit  S^itian 

86  eiferte  üor  anbern  au^.    Jition,  üon  ber  morali 

betrad^tet,  toar  boQ  9leib.     @r  beneibete  ben  3)ominicud 

6am))agnola,  \a  feinen  eigenen  93ruber  f^rancifcud 


elbp  toctt. 
d^en  ®eite 


Nro.  87.]  ^^^ 

Scccito,  Sition«  9tcfjc,  SWarcuö  SScccIto,  toax  ein 
guter  ©(^üler  üon  il^m,  bcffcn  ©ol^n  aber  SCijiancIIo 
genotmt,  ^tte  ®ef(!^ma(f.  $teton)}mud  2)ante  co))tTte 
feinen  SReiper;  Sitian  öerbefferte  il^n,  unb  ballet  toerben 
feine  SBerle  oft  aU  Oriflinaüen  ongefel^en.  S)ie  ©deutet  5 
bc^  Sintoretto,  unter  toelt^en  fein  eigener  ©ol^n  \% 
bebeuten  nid^t  t^itt  $aul  $erouefe  l^atte  bie  glüd ßd^ßen 
SRad^al^mer,  üon  feinem  eigenen  ©efd^ted^t,  feinen  33mber 
Senebict  Satiari,  $auU  ©olfyn  (jarletto,  8ub» 
tt)ig  Senfatto,  $aulö  Sleffe.  Unter  feinen  geleierten  lo 
^^ac^al^mern  tommen  ä3a))tifia  2)'3[nge(o  jugenannt 
SWoro,  unb  fein  ©ol^n  SRarcuö  SRoro,  toie  au(]^  fein 
33ruber  Ouliuö  SKoro  öor.  3n  ber  Bd^nk  beö  Saffano 
finb  bie  ©d^üler  t)on  bem  SReijier  fel^r  fc^toer  gu  untere 
fc^eiben ,  xotil  fie  meifiend  6e^  ben  SRanieren  il^red  Sel^rerd  i5 
BlieBen,  unb  nad^  neuen  ®eban!en  niijt  begierig  maren. 

S)a^  vierte  S3u(^  betrachtet  bie  öenetianifd^e  SRal^Iereij 
in  i^rem  SSerfaÜ.  gtembe  toerpflangten  ben  guten  ©efd^mad. 
3)te  3)^anierijlen  f(!^n)antnten  tmpox.  3lvLn  mol^tten  bie 
üenetianifc^en  SKal^ter  f(i^nett  unb  um^  S3rob.  S)er  SBeg  ber  20 
Statur  toax  i^nen  ju  [295]  mtil^fani,  unb  fie  toaren  bloß  ®e= 
bäd^tnig.  Oacob  $a(ma  ber  jüngere  mal^lte  }u  me(  unb 
gu  fd^nett.  Unter  bem  $eer  ber  äloniertfien  tobt  ber  SS. 
ben  *ißeter  ÜÄotombra,  unb  nimmt  ben  Soanne^ 
@  0  n  t  a  r  i  n  i  t>on  bem  gemeinen  Raufen  oud.  Snbtid^  ßanben  »5 
tüicber  anbere  auf,  bie  bem  loal^ren  (Sefd^mad  aufl^Ifen. 
Unter  bicfe  Slaffe  gcl^ört  ber  ®raf  ^eterSiberi,  ber  tiele 
Steifen  tl^at,  unb  nad^  3  SDtanieren  mal^lte,  $ieron^mn9 
gorabofco,  unb  ^eter  SSeUottl 

ÜDad  5te  ^ndi  reid^t  t>om  (Snbe  bed  vorigen  Oal^rl^unbert^  so 
in  ba^  je^ige.  3Ran  fal^  fo  ))ie(e  SOfanieren  in  ^enebig  ai9 
äWal^ler  toaren,  n>eit  ein  jeber  üon  fremben  ©deuten  frembe 
Silber  mit  pd^  brad^te.  9?ad^  bem  Ooanne«  ©egata 
einem  Driginatgenie,  unb  bem  metand^otifd^en  SIntoniud 
3cicd^i,  u)irb  ®regorittö  Sajareni  in  ein  große^s* 
Sid^t  gcfefet.  ätttoniu^  aaleftra,  ber  im  3a^r  1740. 
in  einem  Slter  t)on  74  Sal^r  gefbrben,   l^e  eigeited  Ser* 


[Nto.  87. 

mögen,  unb  arbeitete  für  bie  Sunfi,  «id^t  für  baö  S3rob. 
^iagjctta,  ber  im  Oal^r  1754  jtarb,  fcmtc  8t^t  unb 
©d^atten  t)oii  Ougcttb  auf.  3)ctt  3oa«  Sattjia  SCtcfoIo, 
ber  im  3.  1769.  in  einem  älter  öon  77  Oa^ren  in  SKabrib 

5  geflorBen ,  to6t  ber  8.  öietteid^t  gu  f el^r.  hierauf  »erben 
alle  SRitgKeber  ber  jeftigen  5IKa^Ier:=  unb  SSitb^ueracabemie 
in  Sencbig,  toetd^e  erfi  im  3.  1766  beflätiget  tourbe,  ange* 
fül^rt,  ein  Sergeic^nig  ber  fremben  SKal^Icr  geliefert,  beren 
SQ5er!e  in  Senebig  üorl^anben  fmb,  unb  mit  einer  39efd^ret6ung 

10  üon  ber  mofaifd^en  ärfceit  in  ber  ®t.  SWarlu^  fiird^e  ba« 
SBerl  Befd^toffen.  S)er  JRecenfent  gefielet,  baß  il^m  btefe« 
3BerI  üorgügtid^  gefallen  l^abe;  aber  baö  Einförmige  in  ben 
Urtl^eiten,  unb  anii  ein  getoiffer  ®rab  öon  ^artl^eiligfeit, 
in  9iüdfld^t  auf  bie  neueren  SRal^ter,  !onnte  il^m  ol^nmög^^ 

15  ixdi  gef atten ,  toeil  er  bie  9?atur  unb  bie  SBal^rl^eit  gu 
fel^r  liebt. 

[296]   fßaxü. 

Theatre  da  Frince  Clenerzow  Busse,  traduit  en 
Fran9ois  par  leB.  de  Blening  Saxon.   II.  Vol.  1771. 

20     Vol.  1.    330  $♦ 

3)iatogirte  ©orflettnngen  beö  übertriebenen  äbgefd^madften 
in  ber  frangöftfd^en  Station,  ol^ne  fomifd^e  ©tettung,  lomifd^en 
SBi^,  tomifd^en  äu^brudf,  fomifd^e  äRanier ;  gang  ol^ne  ?aune 
unb  ol^ne  2Bal^rf^einüd^!eit.    3)ie  Somöbie  foß  bie  SKenfd^en 

25  auf  il^rer  läd^ertid^en,  aber  toarlid^  nic^t  auf  il^rer  fd^ted^tepen 
©eite  abfd^ilbem.  SSBenn  biefe  ®d^auf))iefe  toirflid^  rußifd^ 
finb,  töenn  fie  in  JRußlanb  gerne  gefeiten  »erben,  unb  toenn 
e^  »al^r  ifi,  bag  bie  9tuf[en  avides  de  conoitre  les  moeurs 
et   les   Qsages   des  Frangois   et  desirants  de  les  imiter, 

80  nid^td  unterlaffen  biefen  unfern  Stad^barn  ä^nlid^  gu  »erben, 
toie  ber  beutfd^e  ßbelmann  in  bem  üorgefeftten  ©rief  fagt, 
fo  bcflagen  »ir  biefe  Station,  bie  elj^e  fie  nod^  gang  ))oUrt 
ift,  fd^on  fo  abgcfd^fiffen  fetjn  mug,  »ie  bie  @uinee  be« 
guten  ?)orifö. 

85  Sonbon. 

Flora  Amerioae   Beptentrionalis;    or  a  Cata- 
logue  of  the  Planta  of  North  America.    Ck>n- 


247 

Nro.  38.]  

taining  an  Enumeration  of  the  known  Horbs,  Shrubs 
and  Trees,  many  of  whioh  are  but  lately  disoovered. 
By  John  Beinhold  Forster,  F.  A  8.  8  vo.   IS« 

$T.  JJorjicr  bcr  Übcrfcfccr  t)on  Satmö  JRcifcn  unb 
t)cr  Scrf.  etttCT  JWorbamcricanifd^cn  S^^^^ogie,  liefert  l^ter  xtaii  5 
D,  @  r  0  tt  0 1)  Flora  Virginica  alle  5Rorbamertcamf d^e  ^flanjen 
mit  englifc^ctt  9?amen  Sr  ^at  üerfd^icbiie  l^ingugef efct ,  bte 
in  ®ronot)3  35erjei(i^tti§  nid^t  flanben,  unb  ^t  auif  bcn 
öconontifd^en  unb  ntebicinifc^en  9?uften  baüon  angejeigt. 

[297]  Nro.  XXXVm.    ®cn  12.  SWo^  1772.  lo 

Lettre  sur  les  desirs  ä  M.  T.  D.  8.  1770.  12.   53  S. 

®tefe  Schrift  ift  öon  bem  jfittöctn  ^erm  $emfier« 
l}Viti^  im  C^aag,  ben  unfrc  Scfer  toenigjien^  an^  ber  Seij)* 
giger  Sifcüotl^e!  ber  fc^önen  SBiffenfc^aften  lennen  »erben.  i5 
Sieben  ben  tieften  Äentttnijfcn  be«  Staatsmanns,  vereinigt 
er  bie  neufte  ^uSfid^ten  in  bie  ©ternfunbe  unb  SWetapl^jjfif, 
mit  bem  toärmften  Sntl^ufiafm  öor  bie  bilbenbe  fünfte,  bie 

er  felbft  a(S  ®i(ettante  mit  iwal^rem  ©rfolg  ausübt. 

@r  beruft  ftc^  auf  eine  Srfal^rung  auS  bem  Srief  sur  la2o 
Sculpture,   too  er  bemetlt  l^atte,  baß   bie  ©eete  nac!^ 
einer  langen  iBetrad^tung   ebenbeffelben  ©egenfianbeS ,   6{e( 
unb  Überbtug  beij  fic!^  em))finbet.     Diefe  ßigeufd^aft  legt  er 
jum  ®runbe,  um  barauf  fei«  @l)pem  über  bie  2ßir!fam!eit 
ber  menfd^Iic^en  ©eete  ju  bauen.     ®te  ©cele   fud^t  immeras 
bie   größte  Slnja^t  öon  Obeen   in   bem  fürjeften  3^'^^»"* 
gu  genießen,  unb  baS,  n>aS  fte  baran  l^inbert,   liegt  in  ber 
5Rotl^toenbigteit,  fici^  getoiffer  Organen  gu  bebienen,  um  fid^ 
burc^    eine   §o(ge    t>on   3^^^  "^^  Partien    burci^guarbeiten. 
könnte   bie  ©eete  ol^ne  Organe  öon  einem  Oegenftanb  ge*  so 
rül^rt  toerben,  fo  »ürbe  bie  ^dt,  bie  fie  brandete,  [298]  fic^ 
eine  3bee  baüon  gu  mad^en,  gerabe  SRi(^tS  feljn.     2Bäre  ber 
©egenftanb  fo  befd^affen,  bag   fie  burd^  bie  gange  Jotaütät 
feiner  ßffeng  bat)on  Wnnte  gerül^rt  »erben,   fo   loürbe  bie 
Stnga^t  ber  3been  fc^Ied^terbingS  unenblic^  fet^n ;  unb  fänben  ss 
biefe  be^ben  gäöe  gugleid^  ftatt,  fo  toürbe  bie  ©umme  biefer 


°  [Nro.  »8. 

3been  ol^ne  ÜWcbiunt,  unb  ol^nc  gotgc  üon  3«t  itnb  Partien 
bie  gaiijc  Sotaütät  beö  Objcftö  öorficücu :  ober  bicfe«  Oijclt 
toütbc  auf  bic  innigfie  unb  öoHfornmenfie  Seife  mit  bem 
SQSefctt  ber  ©eele  vereinigt ;  unb  ateban«  Knute  man  fagen^ 

5  baß  bie  ©eelc  biefeö  Otjeft  auf  bie  öpüfommenfte  Sltt  ge* 
nie§t.  3)ie  Seb^aftigfeit  ber  Segierbeu,  ober  ber  ®rab  üon 
aujiel^enber  Äraft,  »erben  burd^  ben  ®rab  t)on  $omogeneität 
beö  öertangten  Objeftö  6efUmmt;  unb  biefer  ®rab  öon 
^omogeneität    Befielet  in  bem   ®rab  ber  2RögIi(i^!eit   einer 

10  üoflfommncn  SSereinigung.  SKan  toirb  eine  fd^öne  ©tatue 
iDcniger  lieben,  aU  feinen  greunb,  feinen  greunb  toeniger 
ote  feine  ®etiebtc,  unb  feine  ®etiebte  toeniger  ate  ba^  l^öd^fie 
SBefen.  3)iefeg  ifi  bie  Urfad^e,  toarum  bie  {Religion  größere 
Sntl^uftaften  mad^t,  aü  bie  Siebe,  bie  Siebe  größere  ai9  bie 

16  greunbfc^aft,  unb  bie  ^teunbfd^aft  größere  ate  ba^  Sertangen 
nad^  btoß  materiellen  Singen.  Setrac^te  id^  eine  fd^öne  ©tatue, 
fo  fud^e  id^  nid^t^  toeiter,  aö  mein  SBefen  mit  feiner  Sjfenj 
gu  vereinigen;  nad^  langer  39etrad^tung  aber  entfielet  Über« 
bruß  U\:i  mir,  unb   biefer  fließt  au«  leiner  anbern  Duelle, 

20  at«  ber  jiittfd^toeigenben  Setrad^tung ,  bie  id^  über  bie  Un« 
mögtid^teit  einer  oottlommnen  Bereinigung  gemad^t  l^abe. 
3n  ber  S^eunbfc^aft  fd^eint  bie  Unmögti^feit  ber  SJereinigung 
nic^t  fo  groß;  unb  in  ber  Siebe  betrügt  un«  bie  9?atur  einen 
Slugenbtidt ;  aüein,  ber  Überbruß,  ber  unmittelbar  folgt,  geigt 

25  bie  Unmöglid^feit  ber  Bereinigung  eoibent,  bie  un«,  bem 
Slnfd^ein  nad^,  fo  ooMommen  fd^ien.  Unter  ben  SWitteln, 
bereu  fid^  bie  ©eele  bebienet,  jn  biefer  Berei«  [299]  nigung 
gu  gelangen,  oerbienen  befonber«  gtoel)  betrad^tet  gu  »erben : 
ba«   eine  ip  pl^lfpfd^,  baö   anbere  intetteftuel.    Sebermann 

80  lennt  bie  befonbere  Harmonie,  bie  fid^  jtoifd^en  unfern  3been 
unb  ben  3^W9«tt9^t^«iI^  unfer«  Äörferö  befinbet.  Bon 
allen  pl^Jjftfd^en  SKittetn,  bereu  fie  fid^  gur  Bereinigung  il^re« 
SBefen«  mit  bem  »erlangten  ©egenflanb  bebient,  ift  biefer  ber 
flörfpe,  ber  ftd^  aüentl^alben  geigt  unb  einmifd^t.    Od^  berufe 

86mid^  auf  alle  ©d^toärmer  in  ber  Religion,  ber  Siebe,  ber 
Sreunbfd^aft,  unb  in  ben  Äünjien,  bie  nur  materielle  ©inge 
gum  ®egenfianbe  l^aben,  ob  fie  in  ber  $ifte  il^rer  Seibenfd^aft^ 


Nw.  S8.1  ^^^ 

ba  feine  $etänbetung  em))funbeit  ^(ett,  b>o  $(ato  f^on 
ben  ©ig  ber  Segterbe  fefifeftt.  ©ierl^er  gel^ören  alle  äu^« 
fc^toeiffungen  ber  Unretnigfeit,  bie  an  bem  eignen  ®ef(^fe(!^tc, 
beut  SWatmor  unb  Sronge  gu  allen  3^^*^«  P"^  Begangen 
tDorben.  3)iefe  Errungen  ber  (Sinbitbungöhaft  cntflunben  5 
au«  nid^t«,  ate  biefer  attgemein  anjtel^enben  Äraft,  unb  fle 
toürben  in«  Unenbüd^e  fortgegangen  fetjn,  loenn  bte  ©eele 
nic^t  gugleic^  ba«  Semiögen  l^ätte,  biefer  Äraft  ©inl^alt  jn 
tl^un;  nid^t,  ba§  fle  felbe  üerntd^tet,  ober  il^re  3ntenfitöt 
verringert,  fonbern  il^re  SEBürfnng  burc!^  ^inberniffe  erfc^toeret,  lo 
unb  pe  oon  einem  OBjeft  gu  einem  anbem  2Beg  leitet 
2)iefe«  göttliche  Vermögen  iji  bie  ©tüge  ber  gangen  SRoraf. 
Sie  !ann  mit  bem  üerglici^en  »erben,  loa«  toir  betj  ber  2)taterie 
vis  inertiae  nennen;  3n  ber  greunbf(i^aft  toürft  aße«  auf 
bie  ^eroorbringung  biefer  $omogeneität  fort.  S3on  bem  erften  i5 
2lugenbürf  an,  ba  in  einem  6irfe(  oon  Unbefannten  unfere 
SBa^l  auf  eine  ^erfon  tn«befonbre  fiel,  arbeitet  bie  ©eete 
unaufi)ör(i(^,  mel^r  ©eiten  ber  Übereinjiimmung  gu  entbeden, 
unb  bie  Siebe  ober  grennbfd^ft  toöd^fi  naif  SWaßgabe  biefer 
(Sntbecfung.  SRit  toelc^er  unauf^örti^en  SSemül^ung  arbeiten  20 
einfamtebenbe  ^erfonen,  bie  ^omogeneität  mit  il^rem  $unbe 
ober  einem  an»  [300]  bem  8iebün9«t^ier,  gur  3Soß!ommenl^eit 
gu  bringen;  unb  mit  toeld^en  giebfofungen  begalfyten  pe  i^m 
ein  ioobIt)erPanbne«  SEBort,  ober  eine  neue  ertoorbene  gemein« 

f c^afttid^e  3bee  mit  Sinnen. 39ei)  ben  ©ried^en  l^atte  «6 

Siebe  unb  greunbf(!^aft  ol^ngefäl^r  eben  bie  Sebeutung,  toie 
be^  un«;  aüein,  il^r  Oefül^t  unb  il^re  aufferorbentlid^e  Sm« 
pfinbfamfeit,  gab  aüen  i^ren  ?eibenfd^aften  eine  ©tärte,  bie 
to  i  r  nid^t  begreiffen  !önnen,  unb  il^ren  Sugenben  unb  ?afiem 
einen  ©lang,  ber  un«  blenbet  2)ie  SReligion,  bie  eigentüd^  so 
in  nic^t«  befte^t,  al«  in  bem  Ser^äftniß  jebe«  Snbioibut  gu 
bem  ]^ij(!^jten  2Befen,  unb  bereu  (gnbgtoed  ba«  l^öd^jtmögtid^e 
@(ü(f  jebe«  3nbit)ibui  ifl,  l^atte  nid^t«  befÜmmte«  beij  ben 
©ried^en:  2)er  ^ottjtl^eifmn«  mad^te  einen  ©egenflanb 
ber  Särimonie  unb  ^arabe  barau«.  S)ie  bürgerlid^e  lugenb,  35 
ober  ba«  Vermögen,  toeld^e«  bie  ©anblung  jebe«  3nbiotbui 
gu  bem  l^öd^ften  SBol^t  ber  ©efeüfd^aft  leitet,  toare  a(fo  ba« 


^^^  [Nro.  38. 

emjtge,  n>a^  man  ju  I^earBeiten  ^tte.  3)te  ©efe^geBet^  ob 
fte  gtetd^  metftend  t^ott  ber  notl^koenbigen  Stiften} 
etned  Singtgen  ©otted  unb  ®(!^ö))ferd  üBetjengt 
toaren,  fallen  bod^,  ba§  jcbc  tjorm  bcr  ©cfcHfd^aft  ci»  SBefen 

ß  »Ott  SDJenfc^cnl^änbett  »ar,  unb  ba§  bicfc  fcefonbctc  gorm 
gegen  @ott  fein  anbete  ^er^ättnig  l^aBen  lönne,  ate  iebe 
anbete  Ul^r  ober  2Raf(!^tne.  @te  festen  a(fo  btefe  SRaf^inen 
na^  bem  befimögtid^ften  $tan  jufammen,  unb  mobtflctTten  bie 
brngtrenbe  Gräfte  jebe^  dnbtotbut  nac!^  il^tem  93eUe(en.    @te 

10  üeffen  biefe  Slrt  t>on  JRetigton  an  i^rer  ©teße,  unb  bebtenten 
ftd^  il^Ter  inxodltn  mit  ®ef(^tdtt(!^!eit^  tx>et(  fie  glaubten,  bad 
Solf,  inbem  e^  mit  ben  ©öttem  umgieng,  erl^ielte  babur(]^ 
ettöag  (Sr^afcneö  in  feiner  ©entert.  2)arau«  folgte,  ba§ 
man  jebem  Onbiöibuo  eine  getoiffe  3)oft3  fjreijl^eit  tteffe,  feine 

15  $anblung  fettft  gum  l^öd^jlen  SBol^I  ber  OefeHfd^aft  gu  be* 
ßimmen ;  unb  f otgßc^  mad^te  ed  ein  mel^r  ober  [301]  minber 
anfel^ntid^ed  ®tü(!  bed  (Staate  fetbfien  an^.  S)a  ed  flc^  fetbf) 
a(«  baö  SSilb  beö  Staat«  anfalle,  fo  üerbo))l)eItett  fxdj  feine 
Gräfte:    unb  bieg  brad^te  notl^toenbiger  iweife  bie  SBirIfam* 

«0  feit,  ben  S^iß/  bie  S^rbegierbe,  unb  bie  alle«  befebenbe  Siebe 
bed  Satertanbe«  \)txt)ox.  93et^  und,  bie  u>ir  eine  Dffen« 
barung  l^aben,  n)arb  ba«  Onbibibuum  feiner  eioigen  ^ortbauev 
getöi§.  ©ein  SSerl^ättniß  gegen  ®ott  »arb  beftimmter  unb 
betennter ;  allein,  fein  SnbgtDed  loarb  anber«.    @«  fal^e  ba(b, 

85  bag  fein  ^öc^fte«  SBol^t  nic^t  in  einer  SSJett  gu  pnben  fctje, 
bie  burc^  ä^i^folge  e^fiiret;  unb  ber  ©efeftgeber,  »etci^er  fanb, 
bag  bie  bürgertid^e  SCugenb  ein  toenig  baburd^  gefd^toädfet 
iDurbe,  glaubte,  ba«  5IKitte(  bagegen  in  il^rer  SSermifd^ung 
mit  ber  Sftetigion  gu  finbcn.    S)er  ©taat,  ober  bie  JRcgierung, 

80  bie  il^n  oorfteKt,  unb  bie  fein  9?e(^t  auf  bie  $anbtungen  be« 
3nbit)ibui  \)ai,  ald  in  fofern  fte  not^menbige  Urfac^en  t)on 
gewiffen  beftimmten  SGBirfungen  finb,  griff  feine  äbfid^ten, 
feine  Oebanfen,  unb  alle  SKobiflcation  feiner  SSettcität  an, 
bie  boc^  nur  eingig  unb  attein  gu  feinem  Serl^üttnig  gegen 

86  ©Ott  gel^ören ;  unb  ba«  3nbioibuum  fal^  gegentl^eiU  in  feinen 
$anbtungen  nid^t«  mel^r,  atö  bie  einfädle  SEBirfungen  feiner 
SSetteität,  ol^ne  il^re  SSerl^ättniße  mit  bem  Staat  gu  betrad^ten. 


Kk).  S8.]  ^^^ 

S)te  äteligton  unb  bte  bürgerticbe  j£ugenb,  t>\t  getrennt  l^iitten 
bleiben  foQen,  f(!^n)ä(!^ten  emanber  iped^fel^tüeife ;  unb  ba  bte 
umie  greijl^eit  be^  STOenfci^ett  einmal  gebrficft  unb  angegriffen 
uwr,  fo  folgte  natürfi(i^er  toeife  barauö  bie  ÜRutl^Ioflgfeit  unb 
bie  Irägl^ett.  6 

ätte^,  toa^  toir  feigen  unb  emj)finben,  fhebt  nac!^  ber 
Sereinigung.  3ubeffen  ifi  aUed  bon  Önbibibui^,  bie  fc^lec^ter« 
bing^  bor  ft(^  beßel^en,  gufammengefe^t ;  unb  ol^ngea^tet 
biefetn  fd^önen  Slnfc^eiu  bon  einer  jiette  genau  bereinigter 
Sßefen,  fd^eint  e^  Mar,  bag  jebe^  Onbibibuum  ejrijHrt  um  }tt  lo 
ejctfliren,  unb  [302]  «it^t  toegen  ber  Sjifieng  eine«  anbem. 
S)a  [lif  alfo  ba«  ©anje  in  einem  ©taub  beö  ä^^^fl^  ^^* 
pnbct,  fo  folgt  barau«,  bag  ein  Url^eber  ba  ift,  ber  eö  gur 
SSercinigung  fheben  Id^t,  ober  ber  burd^  feine  Äraft  unb 
Statur   e«    in  3nbit)ibua  jertl^eitt  Ij^at     Unb  biefen  Url^eber  i5 

nenne   iii   ®ott. 2Bir  unterf(i^reibett  nid^t  äße«  in 

biefer  fonberbaren  ©d^rift,  bereu  ©ettenl^eit  (bcnn  eö  ejrifHren 
nt(^t  mel^r  aU  80  S^emptare)  biefen  loeitläuffigen  Su^jug 
entfc^ulbigen  toirb.  S)ie  ©tettung  ber  ©äfte,  toie  fle  au« 
bem  So))fe  eine«  ^.  lamen,  iji  aüjeit  merftofirbig,  unb  foüte  «o 
fte  aud^  ntd^t«,  a(«  bem  $f)}(!^o(ogen  neue  3)ata  gur  ©eneatogie 
ber  3becn  an  bie  ^anb  geben. 

Sreglau. 

3)afeI6jt  ifl  im  5IKal)erifd^en   Serlag   ]^erau«ge!ommen : 
(Sfnleituna  ^ur  matlfematirilr^n  ififiilrerkenntniflif  sft 
Ifts  StM,  1769. 

2)iefe  nüfttid^e  ©d^rift  Befielet  au«  breJ)  Äbfd^nitten.  S)er 
erftc  entl^ält  eine  d^ronologifd&e  93i6Iiogra^)l^ie  be«  @ucUb«, 
in  ttjeld^er  berfd^iebene  8lu«gabett  biefe«  grogen  SWatl^e* 
matüer«,  fotool  alte  at«  neue,  in  d^ronologifd^er  Orbnung,  so 
toeld^e  einem  ^iflorifd^en  Sortrage  am  natürtid^ßen  ift,  anA 
Überfe^ungen  in  berfd^iebenen  ®pxai)ta  angejeiget  unb  lurj 
beurtl^eitet  toerben.  3n  bem  2ten  fommen  SRad^ric^ten  t)on 
atten  unb  neuen  matl^ematifd^en  Sudlern  unb  ©d^riften  bor, 
al«  6.  J.  Vossius  de  matheseos  natura.  0.  S.  85 
^eiUronner«    Serfud^    einer    matl^ematifd^en    $iftorie. 


^^^  [Nro.  88. 

I.  F.  Weidleri  Historia  astronomiae.  Ejus  dem  biblio- 
graphia  astronomica.  Heilbronneri  Historia  matheseos. 
I.  N.  Frobesii  introductio  in  mathesin  bistorica  et  dog- 
matica.  3.  J?.  ©todl^aufcttg  l^ijiorifd^e  Stnfatigögrtittbc  bcr 
5  Ttat^ematit  unb  Histoire  des  [303]  Mathematbiques  par 
Mr.  Mantucla.  2)ct  britte  äfcfd^mtt  glcbt  5Rad^rid^t  üon  gtoci^ 
neuen  totitigen  Serien  be«  äftem  $erm  Suterö.  So  tfi  biefe 
©(i^rift  berettö  in  öielen  ^önben,  unb  in  geleierten  9?a(i^ric!^tett 
l^tn  unbtDieber  beurtl^eitet;  unb  xoix  tx>ürbenbegu}egenbie|ederfte 

10  ®tM,  atö  betannt,  ))oraudgefe^t  l^aben^  toenn  toxi  ntd^t  vm 
ber  fotgenben  ©tüde  löiflen,  eine  Slnjetge  beffelben  nötl^ig 
gead^tet  ^tten.  @d  t^erßel^et  fid^  ))on  fetbft,  bag  in  einer 
fold^en  SSibliogra^j^ie  nid^t  atte  ©d^riften  [teilen,  bie  t)oit 
einem  geu>iffen  2)l^ei(e  ber  iD^atl^ematil  ))or]eanben  ftnb;  benn 

15  fie  fönnen  nid^t  atte  an  einem  Orte  belannt  feJjm  S)er  ^Icat 
beg  SSerfafferö  erforbert  biefeö  ouc^  nid^t.  @r  üerff rid^t  nur 
nad^  aSSeibler«  aftronpmifdfeer  SSibliogra^jl^ie,  d^ronologifd^e 
Sibliogra^jl^ien  über  atte  S^eKe  ber  SKat^emati!  ju  tiefem^ 
unb  biefe  l^at  er  fel^r  ))ottftänbig  getiefert.    @r  fammlet  bo« 

20  rinne  SWateriatien,  au^  »eld^en  mit  ber  3^^*  ^i«^  üoHjiänbige 
matl^ematifd^e  SibKotl^e!  jufammen  gefe^et  loerben  !ann.  3ti 
ben  befonbem  SRecenfionen  größerer  unb  tleinerer  Sfid^er, 
bie  nod^  auffer  ber  S3ibIiograpl^ie  öorfommen,  l^errfd^et  ein 
gegrünbete^  Urtl;ei(,  »ctd^e^  nidbt  ol^ne  9?ot^  toeiiföuffig  ift. 

23  S33ir  toünf d^en ,  baß  ber  S^erf .  feinen  mü^famen  ^tan  burd^ 
atte  Z\)txit  ber  9Ratl;emati{  au^füi^ren  möd^te.  Senner  biefer 
SBiffenfd^aften  »erben  feine  Semül^ungen  um  bePol^öl^er  fd^äfeeu;. 
je  größer  ber  SKanget  in  bergleid^n  Siad^rid^ten  Kölner  getoef  en  ifi. 

0$ne  tlnseige  beB  Orts. 
80  ethanktn  übtt  hit  ^tt fnffnn^  tintB  nii^tmtivitit 

<^tm  S^tMf  1770.  5  Ifi09tm  2UB  S^tM  1771.  8.  7  ifitfgtiu 

Qma9  fc^ted^tered  i{l  nod^  nie  ani  einer  ©änfefeber  ge» 

floffen,  aU  biefed  ©d^riftd^en.    Sniadud  unb  [304]  $ermann^ 

85  iDto^l^eim  unb  Slbral^am  a  Sancta  Clara,  Suno  unb  RUp^ 

ftodf,  ÜRonte^quieu  unb  biefer  Slutor,  bad  iß  immer  baffelbe 


»er^Itmg*  3Ran  metft  and  bei  «orrebe^  ba§  et  t»  gar 
niiji  übet  nehmen  toürbe,  to>enn  bte  9lugtf4«fta))fet« 
Ixift  WHa'it^ät,  bie  dato  fo  glorreicb  regieret, 
i^n  }n  Hbfaffung  tl^te^  ©efe^bu^ed  na^  ^tert9(arg  toctren 
tDoIlte.  Wir  ^aben  ni^td  bagegen,  aber  fein  8ü6Ieiit  to>irb  s 
i^n  nt<^t  em)>fe^(ett.  @^  ettt^It  26  ^etrac^tnngen  üf^r  bie 
S^faffmtg  eine^  ®efe^(ud^e^  über^tt)>t,  imb  üSet  t)erf(^iebene 
einjetne  äRaterten.  XOent^Ibett  fo  biet  Sottfufton  in  ben 
Segriffen,  fo  oiet  falfc^ed  nnb  l^K^bUKil^Te^  in  ben  Urteilen, 
fo  t)tel  mtnü^e^  in  ben  Staifonnementd,  bag  man  bad  9iecen«  lo 
fiten  t)etf(^tt>i>Ten  toürbe,  )oenn  man  immer  fo^e  Hrieiten 
bur(!^lefen  mügte. 

ftttlifet^ii^e.  / 

Sin  Statt,    hit  Ureii  Ti^nftti  nnterfc^rieBett,    na^ 
^idl.  9[ngeto    t)on    Sarat)aggio,    oon    i^tftxn    ge*  i& 
jetd^net,     ))on    üwxftn    rabirt.      (Ein    Slatt,    bad    n>eber 
Sünf^ler  nod^  Sie6^a6er  entbehren  !ann.  3)ad  Set^fammen« 
fe^n  in  einem  ®eiß,  breiter,  burc^   brüber{t(!^fte  SRannig« 
faltigfeit  farafterifirter ,  menfd^enfreunbfi^ebter  after  Äöpfe; 
fo((^  eine  @ee(enru]^e  burc^  eine  bSmmembe  Haltung  btübet  >o 
gel^aud^t.     Sd  ifl  bad  ^infifunbenfle  Jhtnfhoerf,  bad  un9  feit 
langer  S^xt  bor  bie  Singen  gefommen.     iinii  laden  n>ir  nur 
eine  Slnjeige,  um  jieben  toal^ren  Slefcl^aber   einjulaben,  mit 
un^  bie  tjreuben  ber  Smjjfinbung  unb  SrKnntnig  gu  genieffen, 
bie   eine   anl^altenbe  99etra(!^tung   f o(c^  eine^   SBertd ,  einer  2& 
fül^Ienben  ®ee(e  rei(!^U^  getoäl^rt. 

(3ft  in    ber  ^nbrdifd^en  iBud^l^anblung    aHl^ier  ^u   l^aben   für 

1  fL  45  !r.) 

[305]  Nro.  XXXIX.    3)en  15.  SRo^  1772. 

Sonbon.  so 

A  Dissertation  on  Miraoles,  designed  to  show, 
that  they  are  Arguments  of  a  divine  Interposition,  and 
absolute  Froofs  of  the  Mission  and  Dootrine  of  a 
Prophet.    By  Hugh  Farmer,  8.  6  8.  Oadoll  1771. 

Sd  ]^errf(!^en  in  biefem  8u(!^e  fo  ))ie(  !tare  unb  befiimmte  so 
3been  über  bie  üertoidEctte  nnb  fc^toere  SRaterie  ber  933  unb  er, 


^^^  [Nro.  89. 

baß  toir  l^ofjeti,  cö  toerbc  n^t  attciu  nefcen  feine  Sorfal^rcn 
gefteüt,  fonbem  meHeid^t  öiete  öo«  il^nen  burc^  btefcn  neuen 
ättfönnnftttg  avL9  il^rer  ©teile  öerbrungen  toerben.  Ol^ne  fld^ 
in  bie  tefonbern  lUnPänbe  ber  in  ber  ^.  ©d^rifjt  öorlouunenbcn 
S35unber  eingulaffen,  unteifud^t  ber  ®erf.  guerft  bie  attgemeine 
grage:  06  SBunber,  an  ftd^  fettfl  Uixaiftttf  Setoeifc  einer 
göttlid^en  2Ritn)ürfnng,  unb  folglici^  be«  göttU(i^en  Urf<)mng« 
einer  tibernatürtic^en  Offenbarung  flnb?  SSietc  ^ben  barinn 
gefel^tt,  bag  fic  bie  Definition  eine«  SBunber«  nic^t  in  bie 
l^erüorgebrad^te  SBirfung,  fonbem  in  bie  Urfad^e  ge* 
fe^t  ^ben.  JtÜein,  unfer  3Jerf.  itl^anpkt,  baß  eine  tounber* 
oolte  SBirlung,  loie  jebe  anbere  gemeine  (Srfd^ein« 
ung  il^re  eigne  inbioibueUe  9?atur  l^abe,  bie  fie  t)on  aOen 
anbem,  ol^ne  [306]  9{ü(!fic^t  auf  i^re  Urfa(!^e  unterf(!^eibet. 
SDenn  oon  ber  äBirfnng  fagt  man  nur  aQein,  bag  fie  ber 
einmal  feftgefe^ten  Orbnung  ber  S)inge  n)iberf{>re(l^e,  bie  man 
Sauf  ber  Statur  nennt :  ba«  loürlU^e  unfid^tbareSEBefen, 
burd^  loetcbe«  bie  SEßirfung  l^ertoorgebrad^t  toirb,  ob  e«  gteic^ 
auffer  feiner  getoö^ntic^en  ®))l^äre  \x>Mt,  übt  bod^  nur  feine 
natürli(!^e  Gräfte  avi9.  S)ie  Übereininnft,  ober 
ber  3Biberf))ru(!^  mit  benienigen  ©efe^en^  nac^  benen  bie 
göttUd^e  äSorfel^ung  bie  Wtit  regiert,  iß  ba«  (£in}ige, 
xoa^  t9  3n  einem  too^ren  äBunber  befiimmt  ober  nid^t.  S)a« 
rau«  jiel^t  er  nun  bie  Sotge,  bag  in  aQen  r^äQen,  n)0  loir 
oon  bem  toa^ren  ?auf  ber  Statur  nid^t«  n)iffen, 
e«  unmöglid^  i%  }u  beftimmen,  loetd^e  SEBirlungen  baoon  ab» 
n)etd^cu,  ober  jtoifd^en  natürlid^en  SSegebenl^eiten  unb  SBunbem 
3U  unterfd^eiben.  On  bem  ixotifttn  Slbfd^nitt  be«  Iften  ßa))ite(9 
jeigt  er,  bag  a((gu]^äufige  SBunber,  iDtängel  unb 
geinter  in  ben  allgemeinen  ©efeften  ber  Statur  oerrotljfen 
toürben.  aber  and^  berjenige  mügte  üon  fe^r  furgfid^tigcm 
©totge  fetjn,  ber  behaupten  tooßte,  baß  in  biefer  tocifen  (Ein* 
rid^tung  ber  S)inge  niema(«  fc^idtüd^e  ©etegen^etten  oorlommen, 
100  ber  $öd^fte  ))on  bem  $(an  abgelten  lönne,  ber  ol^ne  ba« 
fo  fel^r  unfere  Segriffe  tiberjieigt.  Sr  gel^t  »eiter,  unb  be* 
»eifi,  ba§  S35unber  fd^Iec^terbingg  nur  oon  ®ott 
^erfommen  !önnen,  er  mag  fie  nun  felbft,  ober  burd^ 


Nro.  39]  ^^^ 

SBeüoIImäd^tigte  üerri(!^ten.  ®tc  fönnen  gtcar  öon  bcr  Statur 
fe^tt,  bag  fie  einen  ®rab  üon  ©etöalt  crforbern,  beffen  SWit* 
tl^eilung  ein  erf c^affneö  SBcfen  fällig  toäre ;  allein,  ®ott  lann 
bie  ®abe,  S35unber  jn  tl^nn,  niemalö  toir!(i(!^  mittl^eiten,  ober 
eö  nur  in  bem  ^oü  tl^un,  too  er  ben  ©eferaud^  beffette«  s 
rechtfertigt.  Eben  bie  Setoeife  öou  bem  ®afe^n  l^öl^erer  er» 
fd^affner  ©eifter  geugen,  bag  fie  nie  auffer  il^rer  eigentüd^eu 
©}>l^äre  toürfen.  Sluö  ber  Slnatogie  ber  9?atur  tji  e^  toa\)x^ 
fc^einlid^  gu  machen,  [307]  bag  eben  bie  f eiter  unb  Äette  ber 
SBefen  nad^  eben  ben  ©efeften  oberl^aCb  bem  SRenfd^en  fort«io 
ge^e ,  i»ie  unter  il^m,  unb  ba§  fiatt  beriemgen  (Sigenfd^ften, 
bie  einer  Sreatur  üon  l^ö^erem  Stange  jugegeben  toerben,  il^r 
tt)ieber  anbre  mangeln,  bie  ben  ®e\ä^'6p\cxt  unter  tl^r  ftub  mit« 
getljeilt  »orben,  unb  ba§  fie  eben  baburc^  beflänbig  innerl^alb 
ben  ©rönnen  i^rer  eignen  SGBirffamfeit  gel^aften  toerbe.  i» 
9l(fo  toirb  e«  2)inge  geben,  bie  bet  STOenfd^  tofirft,  unb  bie 
ber  gnget  nidbt  toürfen  fann ;  fo  toie  e^  gäfle  giebt,  too  bie 
Gräfte  be^  a»en|(!^en  toeit  unter  ben  Äräften  beö  Sil^ier«  fmb. 

Tk  SSorau«feftung,   bag  ein  erfd^affne^  SBefen  in  bicfer 
Untenveit  SBunber  toirfe,  ol^ne  göttiid^cn  Sefel^t,  toirb  burc^  «o 
bie  Erfahrung  aller  ^üUn  toiberlegt;  benn  eö  giebt  in  ber 
Zl^at  feine  ertvei^Uc^e  toai^xt  SBunber,  aU  biejenige,  meiere 
©Ott  felbfl  mit  ©rnub  fönnen  gugefd^rieben  »erbe«.   SEBören 
bie  erfc^afjne  ©eifter  mit  ©eioatt  üerfel)eu,  SBunber  ju  t^un, 
fo  ift  eö  toal^rfd^einlid^,  fte  »ürben  biefe  ©etoatt  l^äuffig» 
ausgeübt  ^aben-    Wa9  für  Steub  »ürben  bie  Söfen  nid^t 
über   ba^  menfd^Iic^e  ©efd^ted^t  gebracht  l^aben,  unb  l^ätten 
bie  guten  ©eifier  gleid^e  ©etoalt,  i^neu  gu  löiberfiel^ett,  unb 
ben  SKenfd^en  ©uteö   ju  tl^un,  toeld^e«  ferieg^tl^eater  loürbe 
nid)t   bie  SBett  unter  SEBefen   öon  fo  öerfd^iebener  ©attung  Bct 
getoorben  fei^n! 

3)er  fünfte  Slbfd^nitt  jeigt,  baß,  toenu  \t  ©unber  gum 
heften  einer  faffc^en  Seigre  toären  betoürft  loorben,  fo  würben 
bie  SWenfd^en  einem  befiänbigen  unb  unoermeibtid^en  SSetrug 
auiggefe^t  getoefen  f eJjn ;  unb  felbfi  ate  Setoeif e  würben  fie  86 
biefem  ©nbjtoedf  nid^t  entf))rod^ett  ^ben.  ©ottte  eine  fatfd^e 
Seigre  burd^  SBunber  beftätigt  »erben,  fo  müßte  euttoeber  il^re 


^^^  [Nro.  89. 

f^alfd^l^ett  etfannt  ober  nt^t  etlannt  fet^n.  SBäie  bte  ^alfd^« 
l^ett  ber  Seigre  entfd^teben,  unb  ed  toäxt  jugteid^  Belanttt,  bag 
bte  (ejeugenbe  SBunber  !önn«  [308]  tett  ober  mügten  ))on  itgenb 
einem  6öfen  Ocijie  betöürft  toerben :  too  Bliebe  ba  ba^  ä^wö** 

6  niß  ?  3)ie  SBunber  toären  ateban«  fein  Setoei«  öo«  bet 
©ötttid^fett  ber  Se^re,  unb  entl^ietten  feinen  Sen>egungdgnmb, 
fte  onjunel^men;  fte  bienten  ))ie(mel^t  jn  einem  unü6ertt>inb«' 
tid^en  ^orurtl^eil  gegen  bie  Sei^re^  nad^bem  man  bie  Bo9^ett 
il^reö  Url^eberö  erlonnt  Ifyötte.    Äönnte  aber  bie  götf^^rit  i>«t 

10  Seilte  ni(]^t  eitannt  n)erben  ^  nnb  n>ürben  bte  beglettenbe 
SBnnber  nur  ai9  Sen>eife  bon  ber  (5tnn>firlung  eined 
l^föl^ern  SBefend  angefel^en,  fo  loürbe  bad  $er}  bed 
9Renf(^en  }n>ar  in  UngetDtgl^ett  unb  B^^^ff^^  ^^  ^^^  ^^' 
Ureter  biefer  SEBerfe   gefegt  toerbeu,  aüein  bo<^  attjeit  teer 

15  t)on  aller  Überjeugung  bleiben,  bie  i^n  bewegen  fönnte,  bte 
ißel^re  entmeber  angune^meu  ober  gu  ))ern}erfen.  Unb  alfo 
iDfirbe  tüiebemm  bad  3^ugtti§  ttntl  fet^n.  Unfer  Serfaffer 
bemerlt  femer,  bag,  toenu  man  bie  Se^te  }ur  $robe  ber 
©öttticbteit  ber  SEBunber  maijt,  fo  mac^t  man  bie  Seigre  gur 

80  9{i(^tf(!^nur,  naii  ber  man  bad  SÖSunber  beurtl^eilt,  unb  nid^t 
ba^  äBunber  gur  9tid^tf(!^nur,  bie  Seigre  gu  beurtl^eilen.  S)ie 
eigentli(!^e  Uhfiijt  ber  äBunber  aber  ifi  biefe,  eine  nod^  t)or« 
l^er  unbelannte  SEBal^rl^eit  feflgufe^en,  bie  bid^er  bur(!^  bie 
Vernunft  nic^t   betoiefen,  unb  burc^  nic^td  gur  (Et)ibeng  ge« 

25  ixaijt  toerben  lonnte,  aU  hniif  bie  SBunber.  Sdlein  ed  giebt 
©elel^rte,  bie  loerlangen,  bag  man  eiftliij  of^nt  ^orurt^eit 
unb  Seibenf(^aft  bie  Seigre  unterfuc^en,  unb  fte  atebann  gum 
Setoetd  ber  ®öttli(^!eit  ber  SBunber  antoenben  foHe.  Sl&ein 
n>iberf))ri(i^t  biefed  nic^t  ber  9(brt(^t  ber  SBunber?   9Ran  lägt 

soal^bann  bie  gange  @tärte  be^  Setoetfe^  bon  ber  $?el^re  ab« 
l^öngen,  bie  erfl  nod^  betoiefen  l^ätte  loerben  foUen. 

(^ie  f^ortfe^ung  folgt.) 

[309]  §anAnt%. 

M.  4«  H.  Hüiting  yrtüigt  übtv  €bx.  12,  3.    am  i0t- 
85     0r£lmiftik$  unftrs  Zibtvti  g^l^aUem  1772^  8.  40  S« 
3)er  9Rann,  ber  bie  illtäre,  bie  er,  ntd^t  ®ott,  fonbem 
fxä^  gefegt  i^at,  mit  ))^rifäifc^er  SButl^  gu  bertl^eibigen,  usib 


057 

Nrq.  39.] 

bcti  SBal^n  utib  bie  ©orurti^ctlc,  toomtt  er  unb  feine«  gteid^cn 
bie  ^eilige  9teUgion  utifer«  ®otte«  deficit  ^6en,  ju  t)crs 
ewigen,  ba«  Ranntet  bcr  ©d^toärmcre^  aufftedt,  unb  mit 
gluc^  unb  felutbürftigem  S3ann  bem  Jage  Ootte«  bcn  3wtritt 
üertoel^rt;  beffen  SJal^men  »erbe  Dergeffen,  unb,  toenn  er  in  s 
feinem  rafenben  Äamj)fe  faßt;  fo  liege  feine  Slfd^e  bet)  bem 
©tauBe  ber  tJeinbe  be«  menfd^lid^en  ©efd^lec^t« :  Slber,  ftnfet 
ber  eble  ^rebiger  ber  SBal^rl^eit  unb  be«  Sid^t«;  faßt  unter 
feinen  menfd^enfreunbüd^en  Semül^ungen  ber,  ber  bie  5Rad^t 
Dieter  Sal^rl^unberte  jerftreuen,  unb  un«  unb  nnfere  fiinbcr  lo 
5u  bem  lid^ten  ^eiügtl^um  unfer«  Srlöfcr«  jurüd  fül^rcn 
tüodte;  faßt  ber  unter  feinen  menfci^enfreunbtid^en  Semül^:* 
ungen;  fo  mü§e  fein  Slnbenfcn  etoig  in  ©ccgen  bleiben, 
unb  auf  fein  ®rab  fließe  bie  Jl^ränc  be«  SReblid^cn,  toic  pe 

nun  auf  ba«  ®rab anci^  unfer«  Älbcrti  fliegt ! i5 

D  toarnm  bnrfte  ber  greunb  be«  bejien  SKann«  nid^t  aüt^ 
fagen,  »aö  er  fül^Ite?  3)od),  tt)ir  fügten  äße«  mit  il^m,  unb 
unfere  S^ränen  mifci^en  fid^  ju  ben  feinen!  —  — 

Senebig. 

Graziös!  t)  er  legt:   Storia  della  guerra  presente  trä  20 
la  Bussia  e  la  Porta  Ottoxnana.     Tom.  VT.    8. 
1772. 

@«   ift   betonnt,   baß   ber  $err  Samtner  in  SJenebtg 
bie  ©efd^id^te  beö  jetzigen  Ärieg«  jtoifiä^en  SRug«  [SlO]  lanb  unb 
ber  Sürfei  ju  beft^reiben  angefangen  l^t.    9tun  ifl  eö  immer  26 
eine  fel^r  gewagte  Untcmel^mung,  töcun  ein  ©Ariftjiefier,  ber 
toeber  in  bem  Sabtnetc  fiftt,  nod^  beij  ©taatftinterl^anblungeu 
gebraucht  toorben,  no(^  ben  %tVt>iÜQtn  beljgetool^nt  l^at,  eine 
©efc^ic^te    eine«  Ärieg«  ju  fc^reiben  pc^  entfd^ßeßt.     9Ber 
tüiß   un«  bie  ©etoäl^r   für  bie  9Babrl^eit  ber  Segebenl^eiten  so 
teiften?   3jl  nid^t  nur  ju  oft  bie  Seibner  3^itwng  bie  Oneße? 
äBenigPen«   in  ben  erften  jl^eiteu  l^abeu  toir  SRaifonnemen« 
unb  ^actoi  gefunbeu,  bie  jnberläßig  falfd^,  oft  unricbtig  er« 
gäbtt,  anbere  berfätfd^t  gefunben.    S)ie  biete  SSemnjIattungen 
ber  9?amen  fmb  \)öii^  berbrüßtid^,  bie  ?anb(i^arten  oft  üon  »5 
ben  fcj^tec^teften  SWeijiern  co|)irt.     -Snbeffen  ^t  un«  bodb  bie 

Litteratardenkmale  des  18.  Jahrhunderts.    7.  17 


^^^  [Nro.  39. 

ttottcmifc^e  @(^ret6att  [el^r  tool^t  gefaüett,  unb  a(^  tt>ir  bad 
93u(]^  lafen,  gebac^ten  totr  und  nur  g(et(^  einen  anbem  Xiut: 
äRatertaUen  jn  einer  ®efc^ic^te  )}on  6uro))a. 
On  biefem  feci^dten  2^l(^ei(,  ben  toir  t>or  und  ]^6en,  finb  bie 

5  Semnfloltungen  toieber  fel^r  l^öuftg,  fogar  in  itaUänif(]^en 
3iamm,  j.  8.  335er  toar  benn  ber  Sarbinal  ©alligli  ®.  32. 
Unter  biefem  iRamen  gab  ed  feinen.  Übrigens  ifi  boc^  ber 
Srtitet  iDon  ttaßänifc^en  9egebenl(^eiten,  aber  anc^  nici^t  überall, 
Dorjüglic^   gut  bearbeitet.     SMe  Sefc^reibung  t>Dm  Sl^aralter 

10 ber  9Ro(bauer,  ifl  aud  ben  92ac^ric^ten  bed  ^ürfien  San« 
tintird  im  9tf6ingif(^  9Raga}ine  gebogen.  $on  ben 
3aporoger  Sofafen  ^ben  loir  aut^  beffere  92a(^ri<!^ten.  ßetn 
Srtitet  ifl  beffer,  ai9  ber  (Einfall  ber  SRuffen  in  iWorea,  unb 
l^ier  l(^at  ber  iS.  eine  gute  unb  fidfert  Ouede.    $err  $  e  t  e  r 

i^^tomanelti,  ein  griec^ifd^er  3(r}t  hct)  bem  Saffa  in  3Rorea, 
^t  t^m  ben  ganjen  D))eration^(an  }ugef(i^i(ft.  3)iefe  9{ac^* 
rui^ten  nnterfci^eiben  ^if  gteic^  burc^  i^re  ®ttte  t>on  aQen 
anbem.  S)ie  ^olnif^  nnb  9tn§if(i^e  9rtile(  finb  loeit  nic^t 
fo  gut  nnb  juiDerlägig,  ja  manchmal  flrit^en  xdix  fte  ganj  tux^. 

M  [SU]  Smg0. 

Otia  in  otio  minime  otiosi,  tuVfMttä^  vttft^ltl^tnt 

rtilrtititit  inrnttifilrt  ^Snnurfcnitgen,  btfßnhtt!^  filrt r  Ute  Cifjen- 

Irorlitfi^  (Srift^lnnsrit  «011  litfonütm  ^ttifisfi&tibtinf  ntbft 

tintm  Mnfktx  t^tr^itU^tn  €rii^inn$^    3n  Her  ^Mr^trifi^fii 

M     Hiti^^mUiUtitg.  1771.  8.  266  S. 

Semtifci^ted  SHerte^,  bad  nic^t  t>ie(  beDentet.  !Z)ad  befte 
fmb  bie  Snmerhtngen  über  bie  (Sifenl^arbif^  äted^td^onbeC ; 
ober  bag  tabetn  (eit^ter  fe);,  ate  beffer  mad^,  fte^t  man 
QU»  bem  fogenannten  äRufier  einer  bergleit^en  Sr^ 
aojäl^Iung.  SBir  mürben  (Srjä^Inngen  nac^  biefem  üRufler 
eben  fo  loool^I  ungelefen  laffen  ate  bie  Stfen^arbifc^e.  3)ie 
übrigen  Sb^anblnngen  enthalten  ftritifen  über  ben  Esprit 
des  loix ;  eine  Unterfnci^ung,  u>arum  eine  3^t  bon  30  dal^ren 
jnr  $erj[%ung  nötl^ig  \ct)}  %a(^ri(^t  tM)n  ben  )>ormald  im 
S5  Sranbenburgifc^en  gen>efenen,  unb  nun  abgefd^afften,  geri(!^t* 
tui^en  ^rocnratoren ;    einen  Semeid,  ba^  ed  gut   unb  au(^ 


Ilro.  39.]  ^^^ 

itt(^t  9ut  fc^,  töcrrn  ein  Sl^cf  cincS  OufHjcoÖegtum  münbt^c 
©oHicitationcn  anl^ört;  baß  c«  nüfettc!^  fc^,  auf  Unbcrfttätcn 
ju  gelten ;  Sctraci^tunflcn  über  btc  coups  d'etat  t)on  Naud^ ; 
Stcd^tfcrttfluug  ber  ftrcngcn  SRcgicruug  be«  ^abjl  ©tjrtuö  bc^ 
fünften  2C.  SCtteö  S)mge  bte  tl^eit^  f(i^on  beffet  gebadet  unb  5 
^efagt,  tl^cilö  üon  geringer  Srl^ebl^fett  fmb. 

fttt^ferflii^e. 

Sitlrtn f  eiien^fctntn  titiei  ^t iL  (Sreg0ritt5  nad^  SJanloo 
t)on  ücrfc^iebnen  üReijiem  gejioci^en. 
1.    St.   Gregoire   distribue    son    bien   anxio 
pauvres.     S)ie  §rau   bte   ein  ©tfli  ®etb   t)on  i^m  em« 
^fängt,  ein  Sinb  mit  auögereiten  fle^enben  armen,  unb  ein 
fteinered  jtoifc^en   il^ren   ^nien,    ba^  ftc^   ein   @tüd  9rob 
fd^meden  tagt,  mad^en  eine  gefällige  @vvoppt. 
{812]  2.  St.  Gregoire  retir^  dans  une  Caverne.  is 
<gr  »enbet   fid^  tjon  bem  Soten,  ber  i^m  bie  Stadferid^t  ber 
ßrl^ebnng  jur  ^>äbp(ic^en  SBürbe  bringt,  mit  tngjilid^feit,  fafl 
möd^ten   tt>ir  fagen,  Stbfd^eu.     3)ad  ©anje  märe  aud^  flnn» 
(id^cr  geworben,  toenn  ber  ÄünfHer  bie  ©c^tüffet  ^ctri,  ate 
bie  natürli(^fle  ättegorie,  l^ätte  be^  biefer  ®e(egenl^eit  braud^cn  ao 
tt)oI][en. 

3.  St  Gregoire  fait  des  priores  publiques. 
©oöte  in  ber  Orbnung  baö  j»eijte  feijn,  unb  iji  bem  ©ertl^ 
nad^  ba«  erftc.  6ine  ^roceßion  um  äbtoenbung  ber  ^eft, 
ber  trodfcnfte  ©egenftanb.  Unb  ^ier  finbt  ber  ©cniu^  einen  25 
©tanbort,  ^fd^t  einen  ängenbtidf,  ruft  einen  ?id^tfha]^(  l^erein, 
feffelt  un^  mit  ^>oetifc^er  SDtagie.  ©n  ©terbenber  liegt  einem 
S35cibe  mit  bem  Äopf  auf  bem  ©d^ooß,  baö  ©od^toürbige,  ber 
3ug  ip  üorbetj  in  eine  abfteigenbe  ^crne  l^ingetoaüt;  ber 
Oüngling  im  gcijitid^en  gcljerfteib  eine  Äerje  in  ber  ^anb,  30 
tritt  in  feiner  Orbnung,  mit  ber  ebeljlen  Sinfalt  l^eran. 
©n  »armer  33üdf  »enbet  pd^  tjom  ©terbenben  *  gen  ^immel, 
unb  feine  ©eftalt  nnb  Smpfinbung  toirb  burc^  einen  un* 
bebeutcnben  ^roceßton^gefetten,  ol^ne  Sontrafl  auf  baö  toür!» 
famfte  crl^oben.  86 

4.  St.  Gregoire   6\\x  Pape,   re9oit  Tadora- 

17* 


260  ,„     ,„ 

[Nro.  40» 

tion  des  Cardinaux.  SGBol^I  gegc^nctc  gigurcn,  toöl^l 
gcftcibct  uttb  gcorbnct.  SKcl^r  aufmcrffamc  gtgcbctil^cit  l^ättcn 
toir  bcn  l^mtcrn  ^crfoncn  gctoünfci^t. 

5.  St.  Gregoire   dicte  ses  Homelies.     SBol^t 
5  bclcud^tct ! 

6.  St.  Gregoire  obtient  un  miracle  ä  la 
Messe.  üRcl^T  bcr  Ocgcnjlanb  ate  btc  Sluöfül^rung  ntad^t 
bag  Statt  toid^tig. 

7.  St  Gregoire  dans  la  gloire.    Oft  })Iatfonb; 
10  btc  gigurcn  fitib  tool^l  öcrJütjt,  unb  btc  (Stulpe  liefet  fic^  leidet. 

[313]  Nro.  XL.    S)en  19.  SOJa^  1772. 

^ortre^ns  ht^  in  beut  «origen  Stilik  itii[9elir0i|rtun  :3Crtiiktis 
]ler  Dissertation  on  Miraoles. 

3)er  Sutor  fommt  mmmt\)x  auf  feinen  ^au))tfa^/ mtb 

löbetoetjt  in  bem  Iften  «bfd^nitt  be«  3ten  Äa<)iteW,  baß  bie 
©(^riften  be^  Sl  unb  9t.  jieftament^,  bie  SEßunber  niemanb 
anber«,  a(«  ®ott,  juf einreiben,  ober  folifteu  SBefen,  bie  auf 
feinen  Säefel^I  l^anbe(n.  3)er  fo(genbe  Hbfc^nitt  untetfw^, 
toa^  eigentlid^  bie  Schrift  t>on  ber  Statut  unb  ben  9te(]^ten 
bei  l^eibnifd^en  ©ottl^eiten  bel^aupte.  S)eT  Serf.  jeigt^  ba§ 
bie  Reiben  aOe  Gräfte  ber  Statur  t)ergöttert,  unb  bie  Soften) 
ber  3)ämonen  geglaubt  l^aben,  bie  fte  a(d  bie  9[udf))enber  \ie» 
@uten  unb  Si^fen  anfallen.  $3iele  glaubten^  bag  fic^  bie 
l^innnlifi^en  ®i$tter  niemals   in   menfci^Iid^e  2)inge   mifd^ten, 

25  fonbem  bie  gän3tic^e  9tegierung  biefer  Untertoelt  ben  Untere 
gott^eiten  über(iegen;  unb  bal^er  mürben  biefe  Untergottl^eiten 
bie  großen  ©egenftänbe  ber  retigiöfen  Hoffnung  unb  ^nrd^t 
be^  ben  Reiben , .  unb  ber  göttlich  Sere^rung.  3)a  man 
i)fter«  be]^au^)tet  l^at,  baß  bie  S)äuumen  ber  Reiben,  ©eifier 

80  ))on  l^ö^erent  9tang  fe^n,  ate  bie  3Renf(]^en,  fo  uuterfuci^t  ber 
SSerf.  bie  Urfad^en  biefe^  S^ßtiff«;  uub  betoeifl  bur(^  bo^ 
3eugniß  aller  alten  ©efd^id^tfc^reiber,  [314]  3)ic^ter  unb  ^^ito« 
fc))]^en,  baß  bie  eigentU(!^en  ©egenfidnbe  bed  l(^eibnif(]^en  ®ötttt» 
bienfte^  biejenigen  abgefd^iebne  9)tenfd^enfee(en  toären,  ))im 

söbenen  man  geglaubt  ^ütte,  baß  fte  3)änu)nen  loürben.     (£r 


Nro.  40.]  ^^^ 

6meifl  e^  and)  an^  bem  alten  Seflament  ber  LXX.  bem 
^l^tto,  bem  dofepl^uö,  unb  bem  5R.  S.  2)a^  fünfte  unb  (eftte 
Äo^jitel  geigt,  ba§  2Bnnbertoer!e ,  al^  SBitfungen  einer  gött* 
ttd^en  SKad^t,  getuiffe  Setoeife  t)on  ber  ©öttlid^feit  ber  ©enbung 
nnb  Seigre  eineö  ^roj)]^eten  fe^n.  ©od^  toarnt  ber  SJerf affer  & 
feine  ?efer  t)or  gwctj  Sluöfd^toeiffungen,  er^en«  bie  SBnnber 
ni(j^t  6to§  at^  SSetoetfe  ber  äRaci^t,  unb  bann  niiit  atd  S3e« 
toeife  einer  allgemeinen  unb  immerfort  bauemben  3nf|)iration 
beffen,  ber  fie  Derrid^tet,  ju  betrachten.  @nb(i(]^  tl^ut  er  auf 
bie  übergeugenbpe  Slrt  bar,  bag  ber  Seioet^  t)on  ben  SBun*  lo 
bem  für  bie  göttlid^e  ©enbung  nnb  ?e]^re  eine^  ^ro|)]^eten 
tottfommen  entfd^eibenb  fc^e;  ba§  er  ben  allgemeinen  Se* 
griffen  be^  menfd^üd^en  ©efi^ted^t^  in  aßen  S^italtexn  an- 
gemeffen;  baß  er  leidet  unb  gefd^totnb  toürfe;  unb  baß  bie 
SBunber  gur  Seftätigung  einer  Sä^xt  notl^toenbig  fetjen,  bie  15 
ben  Seibenfd^aften  unb  SSorurtl^eilen  ber  äRenfd^en  toiberff red^e. 

Bttffiau. 

Xa^  gtDe^te  @tüdf  ber  Cinltitung  |ttr  mnt^tmatif^tn 
iBüitHJrktnnttttf,  ijl  1770,  in  8.  auf  7  Sog.  »on 
3Ret)er  tjertegt  toorbeu.  20 

3)er  Serfaffer  liefert  barinn  eine  d^ronologifd^e  matl^e* 
matifd^e  93ibIiogra|)]^ie,  bie  gortification  fcetreffenb.  ©ie 
fängt  an  üon  1527,  unb  geltet  6iö  auf  bie  ueueflett  S^iUxu 
$in  unb  toieber  fommen  furge  Äritidten  üor,  nnb  »erben  bie 
Öuetten  angegeiget,  toorauö  ber  SJerf.  gej^d^öpft,  »enn  er  bie  26 
Sudler  nid^t  felbft  in  ©änbcn  gel^abt.  ÜSrtgen«  finb  feine 
Urtl^eite  grünblic^  unb  aufrid^tig.  Obgleid^  biefe  [316]  Sibßo« 
grajjl^ie  fe^r  tjoüjlänbig  geratl^en,  unb  ber  im  erflen  ©tüdf 
äl^nlid^  ift,  fo  ift  bod^  nid^t  ju  ertoarten,  unb  ber  Serf.  üer^» 
\pxi(lcft  eö  aud^  nidbt ,  baß  aUe  ©c^riften  ol^ne  ÜRängel  an»  so 
gegeiget  fmb;  er  t^nt  üielme^r  folgeuben  SBunfd^:  „©oßte 
mein  Sergeid^niß  bem  um  biefe  SEBiffcnfd^aft  l^öd^fiberbienten 
unb  I;od^6erü^mten  ß^urfürftt.  ©äc^fif.  Srieg^rat^  in  S)reßbett, 
§errn  ®(afer,  in  bie  ^änbe  !ommen,  unb  er  feifeige«  ou« 
feiner,  o^ne  aUen  3^ciffel  in  ganj  S)eutfd^Ianb  jal^treid^ften  »6 
Ärieg^bibliotl^e!  gu  »erbefferu  unb  gu  ergangen  geneigt  fe^n: 


^^^  [Nro.  40- 

fo  f(i^met(^(e  tc^  mir,  bag  [d^tDerltd^  jemanb  anbertoo  eine 
tooUftöiibigcTC  tjotttpcation^bibliotl^cf  gu  liefern  im  @tanbe 
fc^tt  toerbe."  Der  Sefci^Iuß  ifl  ein  änl^ang  t)ieler  Warnen 
)}on  3ngenieur^,  ))on  benen  e^  3t)>eife(l(^aft,  06  fte  etnxi^  qt» 
ß  fd^rieben,  nebft  einem  3ll|)]^abetifdben  SSergeic^niß,  bcr  in  üotl^er* 
gcl^enber  gortipcation^bibUotl^ef  angegeigten  ©ci^riftjleöcr  mit 
Äntoeifung  auf  bie  Oal^re  eingeriii^tet.  SBir  fönnen  l^icr 
feinen  ^u^gng  liefern,  unb  l^aben  auc^  niiit  nbt^\%,  eine 
©(j^rift  gu  enqjfe^Ien,  bie  aüm  Sieb^abem  ber  üKat^ematü,  unb 
10  befonber«  ber  Äriegtoiffenfci^aft  ol^nel^in  angenehm  fe^n  mug. 

Kmflerbam. 

^  Memoires  pour  servir  ä  THiBtoire  du  monde 
Moral  et  politique,  1772.  12.   196  S. 

I  S)tefe«  ifl  ber  erfie  S^it  eine«  SBertt,  ba«  un9  ben 
"^5  ÜRenfd^en  fo  gut  fennen  leieren  foK,  afe  h)cnn  toir  i^  gc* 
mad^t  l^ätten.  S)ur(]^  $ü(fe  eine«  ©tammbaum«,  ber  bem 
näc^ftfolgenben  Il^eit  tjorgebmdt  toerben  foK,  »erben  toir  bie 
©efd^ieci^t^regifter  aQer  Sugenben  nnb  Safler  mit  (eib(i(j^en 
Slugen  feigen.     ®ie  Äraft  ber  SBirInng,   unb  bie  Äraft  ber 

»0  Sräg^eit  finb  bie  gtoo  SBurglen,  toorau«  atteö  fo  fd^ön  fotgt. 
5)ie  benfenbe  ©eele  ftftt  in  ber  ÜWitte,  unb  [316]  fle  müßte 
fel^r  bumm  beuten,  toenn  fle  nid^t  Vergnügen  fud^en  unb 
©d^merg  )}ermeiben  tooQte.  3)aburd^  nun  loirb  ber  $axKg 
gur  Eräg^eit  gurd^t  bor  ©d^merg ;  ber  Srieb  gur  SJemcgung, 

26  39egierbe  nad^  äJergnügen.  ^'ommt  bann  ber  äRenfd^  in  bie 
©efeUfd^ft,  fo  gel^t  biefer  au«  fic^  l^inau«,  jener  in  fid^ 
hinein;  unb  biefe«  au^  ftd^  gelten  nnb  in  fid^  gelten,  ifi  ber 
®runb  gtoe^er  Slawen,  de  celle  qni  se  repand  et  de  celle 
qui  se  concentre.     3)iefe  S(aßen  fUtb  bem  ©t^ftem  ond^ 

80  fo  treu,  baß,  fo  balb  man  nur  mit  $ü(fe  ber  ^^Jjftognomie^ 
bie  ber  Serf.  fe^r  l^oc^  fßü,  erforfc^t  \}at,  gu  toetc^er  <£tage 
ber  SKenfd^  gehört,  man  gleid^  aöe  feine  j£ugenben  unb 
Safler  an  ben  Ringern  l^erergäl^ten  !ann;  da,  toenn  man 
nur  toeiß:    L'organisation  et  la  trempe  d'ame  primitiveB 

86  d'nn  individu,  le  climat  sous  lequel  il  est  n6,  le  carao- 
t^re   des   gens  qui  rentonrent  depnis  son  enfance,   les 


Nro.  40.]  ^^^ 

prejng^s  et  F^sprit  particulier  ä  la  maison  ou  il  est 
e\ew6y  la  forme  du  gouvemement  et  T^tat  du  gouverne- 
ment  de  son  tems;  T^sprit  general  du  si^cle,  les  pre- 
jng^s  provenants  de  la  religion  et  de  la  philosophie  reg- 
nantes  et  enfin  la  mani^re  de  penser  des  persones  avec  5 
lesquelles  il  a  des  liaisons  d'amitl^;  koenn  man  alle  btefe 
2)ixige  toetg,  bencn  man  nod^  meistere  kljfc^cn  fönntc,  afö  ^aate 
in  bem  n^unberBaren  Satt  bed  l^eUigen  9tice))]^orud  n^aren, 
fo  !ann  man  fo^ar  nac^  bem  Sctf.  bte  So^jticen  be^  äBunber* 
tid^ften  nnter  aUen  ©tcrbüd^eu,  in  dla^m  Bringen  nnb  genea»  lo 
logifiren.  —  —  9tun  fo  feijö  bcnu  bem  $immc(  nnb  bem 
S3erf.  gcbanft,  bag  »ir  cnbliii^'fanben,  Xoa9  ton  fo  lange 
gefut^t  l^aBen,  ben  ©c^Iüffel  be«  menf(^Ud^cn  ©ergen«!  9tun 
toünfd^tcn  toir  toeiter  nid^t^^  ate  baß  er  ober  ein  anberer 
un«  ba«  ©djlüffclloc^  nnb  bie  Ännji,  ben  ©d^Iüffcf  l^erumis 
gu  breiten,  geigte;  nnb  ba§  enblic^  ein  britter  nod^  eine 
©d^Iofebecfe  baju  tjerfertigc,  bamit  pd^  fein  ©taut,  ober  Siofl, 
ober  ©pinnetoeBe  in  ba«  ©^tüffellocb  fterfe,  nnb  ba«  [317]  ?lnf=» 

fd^tiegen  l^inberc. ©d^abe,   baß  ba«  35uc^  fo  bcuttid^ 

gef d^rieBen   ift ,  baß   man  nid^t   einmal  tcrBorgenc  SBcißl^eit  to 
barinn  »ermutigen  fannl 

(3ft  be^  htm  2Iulgeber  biefer  2Injeigcn  ju  l^aben  für  fl.  1.) 

f^tanfftttt  am  9tat)n. 

^^ammlung  mtxkmivhlgtv ^tsi^ts^ünhtif  famtilrren 
Jmetfel0-    unl»   (Entfsf^tlhnnsatgTÜnt^tnf    mit  itui^  «er- 26 
fti^ithtntt  Heitftd-  nnh  anhtvtv Matttitrif  mti^t 
|u  mtlUttx  (Srkenntnig  nnH  OErlilntemng ,   fo  nrot|l  htt 
Deutfitren  geriilrtsiUiliii^tn  !tfit|t5S(ltt||rttreit  ühtt^tLU^U  nl0 
btfmUv»  Der  ^Frankfurter  Heformatimt  nnh  ;Xnmerkuiigen 
liariU^er  ttü^liiti   angemenltet  merken  kifnnen«    9ter  nnl»  so 
lOter  ^}$tl\,  1112.  S.  Uhtr  «l^efl  16  <B0jgen. 
SKit  Vergnügen   feigen   loir   biefe  gortfeftung  einer,   fo 
lüol^t  jn   ber   l^icftgen   gcrid^tüd^en  $raji,  afö   anc^  gu  ber 
beutfd^en,  ober  loielme^r  l^eutigen  SRed^tögelel^rfamf cit ,   über* 
l)Cüipt   fel^r  nütjKAen  ©ammlung  t)on  Sied^töl^önbcln.     ©eitsö 
bem   ber   @eijl    ber   Bürgerlid^en   ©efeftgebung   fo   fel^r   in« 


^^  [Hio.  40. 

Single  gegangen  tft,  bag  t9  und,  oh  gletd^  bie  ©efe^  lote 
ein  ^ittna  auf  und  liegen^  bo(^  noc^  immer  an  @efe^en 
feilten  mug;  feit  bem  ftnb  t[ndf))rü(^e  in  eingefo  fällen  ju 
unfeter  99e(el^rung   unentSe^tlici^.     Slud   ben  i^otl^ergel^enben 

6  8  Il^eifen  ift  bie  ÜRet^obe  bcd  gelehrten  $)errn  ©ammlerd 
fo  gut,  aU  fein  Sottrag  befannt,  unb  n)tr  ft^ränfen  und 
alfo  blöd  auf  eine  futje  Slngetge  ber  3Raterien  ein.  dn  bem 
neunten  S^eil  toirb  gel^anbelt:  1.)  %on  bet  @uccegton  ber 
ffioangeüfc^en  SlrmenfHff ter,  in  bie  SScrtaffenfd^aft  bet  Alumnen; 

10  2.)  t>on  bet  SubBtitutione  papillari,  für,  nac^  beutfc^n 
9{ed^ten  emancipitte,  ingleid^em  t)on  Substitution  ber  SThttter, 
ober  f ür  Oebrec^lic^e ;  3.)  öon  SBeci^*  [318]  felbriefen  gemeiner 
Üeute;  4.)  oom  Sontumaciren,  ©ilationen,  SKanifeftationd» 
e^b,  Separation  ber  Oüter,  äRoratorien;    5.)  toom  Äinbd^ 

15  tl^eil ,  bad  ben  Stiefeltern  t)on  ben  redeten  SCtern  t)ermad^t 
loerben  barf;  t)on  ber  ^aft  ber  ©etool^n^eit  gegen  ©efe^e; 
6.)  aud  toelc^en  ©ütern  bie  ^inber  }u  beftatten  ftnb,  fonber« 
iiöil  u>enn  etnd  oon  ben  Altern  fd^on  geflorben  ift;  7.)  oom 
Stecht  ber  ©laubiger   an  bie  Sebfu(]^t  bedjenigen,  ber  bonis 

so  cedirt  l^at.  S.)  oon  9{eflitution  ber  äRinorennen,  gegen  bie 
oierteljä^rige  $rd[cri))tion  bed  3nfa$«  ober  |)^))ot^etenre(]^td; 
9.)  ))on  ^rooocationd*  unb  £randmigiondorbnungen ,  and^ 
ärreflen;  10.)  t)om  gcnjlcrreci^t;  11.)  Sriäuterung  einiger 
Sormunbfd^aftdfac^en ;    12.)  t)on  Slrreffatad^f lagen ;    13.)  ob 

»ß  man  flc^  mit  gutem  ©en)i{fen  bed  bürgerlici^en  ©efe^ed  gegen 
bad  9{aturre(]^t  bebienen  {önne? 

3m  loten  2^eil,  1.)  Ob  ber  Sottecteur  ober  bie  2)irec» 
tion  ben  Sotteriegetoinn  galten  mflffe?  2.)  ton  ber  ©träfe 
ber  u>eitern  (£l^e;    3.)  Don  Sieflfauffd^iQingen,  unb   ob  bet) 

80  i^nen  bie  ^))eD[ation  fiatt  ^abe ;  4.)  Dom  Sorgug  ber  Sn* 
fä^e  t)ot  ben  Steflfauffci^idingen ;  5.)  ob  ber,  )oe(6er  l^ier 
fein  Vermögen  oerfci^ä^t,  aud^  koegen  feiner  Stieberertebad^er 
©üter  Saften  tragen  mfige?  6.)  oon  ber  Soocation;  7.)  oon 
berSeparatione  bonorum  ber  dubentoeiber ;  8.)  oom  $oßfd^ 

s&  ©erid^t  gn  ©utgbad^ ;  9.)  Dom  ©erid^tdbrand^  httf  aOgemeineit 
unb  befonbem  ^fanbfd^aften.  Snbtic^  folgen  nod^  einige  3^* 
fä^e,    3u    einigen,    in  ben  vorigen  S^^len    abge^nbelten 


K„>.  40.]  ^^^ 

aRatcricn.  ÜRit  bicfcm  lOtcn  I^cit  tjl  bcr  jtoci^tc  33atib 
bcfc^tojfcn,  unb  toir  fcl^cti  mit  ©eflierbc  bcr  gottfcftung  cnt* 
gegen.  3)entf(]^(anb  l^at  fold^en  993er{en  eben  fo  t)te(  }u 
bonfen,  atö  9{om  )}orbem  feinen  Vilpiantn,  ''Raulen  unb 
duHanen;  unb  n^it  l^offen  noc^  immer,  ba§  einmal  ein  s 
neuer  unb  befferer  Oupinian  auf  {leiten  toerbe,  ber  an9 
allen  biefen  äJ^ateriatien  bon  Consi-  [319]  liis,  Responsis  unb 
Decisionibus ,  ®efe^e  {teilen,  unb  und  ein  anbered  Corpus 
Juris,  aU  bad  dujiinianifc^e  Sodectaneenbuci^,  fd^enlen  toirb. 
(^eber  ^eil  ift  in  ber  ^rönnerifc^en  ^d^l^anblung  alD^ier  ju  lo 
^aben  ftlr  30  Ir.  mie  alle  tiorige  2:]§eüe.) 

^amBtttg. 

Her  WtftlnJ^itXf  tin  iCutfpiti  ht  fünf  iittBh\Mngtnf  nua 
Dem  (Sngltr4rttt  bt^  IJnu  €nmbttiüntf  1772«    8«  186  S« 
S)a  unfere  Statur  jur  Setounberung  ju  Kein,  unb  jum  i5 
lOad^en  ju  fd^Ied^t  getoorben  iß,  fo  fönnen  loird  bramatif(^en 
SDid^tern  nid^t  ü6el  nel^men,  bag  fte  fi(i^  Staturen  and  fremben 
SBettt^eilen  Idolen.    Slier  müfeen  pe  biefen  fremben  3bealen 
unfere  SD^or^eitcu  unb  Sorurt^eile  tirtpxop^tn?  Sei  für,  ein 
S33eftinbier,  verliefet  fic^  in  ein  arme«  tugenbl^afte«  SKäbci^en,  20 
bad   er  bur(]^   bie  Betrügereien  einer   (überKc^en  Sßirtl^inn 
für  bie  üKaitreffe  il^re«  »ruber«  ^It.    SWan  l^atte  i^n  über- 
rebet,   ber  Stame  ©ci^mefier  toäre  nur  ein  nom  de  guerre, 
unb  l^ieg  ettoa  fo  biet,  a(«  ba«  (ateinifc^e  frater  unb  soror 
3Utt>ei(en   l^eift.     dn  biefer  $ermutl(^ung   t^t  er  il^r  einen  25 
feeteibigenben  Eintrag;  ber  ©ruber  nennt  il^n  beßtoegen  einen 
©d^urten,  unb  ber  ffieftinbier  ^at  in  ben  24  ©tunben,  toetc^e 
er  auf  unferm  SBelttl^eil  erlebt  l^at,  fc^on  fo  biet  @urof äifd^en 
point  d'  honneur  eingefogen,  baß  er  lieber  aKc«  berlieren, 
aU   bie  Saft  biefer  ©^Ibe  tragen  toiU.     Snbtic^   toirb  ber  so 
3rrt^um  aufgcföjl,   unb   Sellur  l^eirat^et   fein   geliebte« 
SOtäbd^en.     !i)a«    i{l  bie  $au)>t]^anblung ,    bie  bon   einigen 
@|)ifobcn  bijrd^gefreujt  toirb.     3Ran  fielet,   ba§  ber  Änoten 
biefe«  ©tücf«,   nie  ein  Knoten  getoorben  toäre,  toenn  ber 
3)id^ter  nid^t  notl^toenbig  einen  jum  (Ent  toi  dien  gebraud^t  35 
l^ätte.     S)er    beutfd^e  [320]  Überfefeer    ift    fid^   nid^t   immer 


266  T^_^  .^ 

[Nro,  41, 

g(ei(]^.  ä3a(b  fommett  'ißeriobeti  ))or,  bte  xtäft  SrteffieOet« 
mäßig  gcbted^fctt  fmb,  unb  fld^  öortteffl^  fc^ön  btudeu  laffc»^ 
aber  gum  S)taIog  burd^aud  ntc^t  )>af[en;  6a(b  teben  bte  guten 
ieuU  fo  ))öiel]^aft^  bag  e^  einem  edelt.     3)a  bie  @cene  in 

5  @nglanb  liegt ,  f o  ^tten  toit  /luci^  nid^td  ton  (Elementar«' 
er}ie]^ung  unb  (Sulenf)>iege(fttei(]^en  (efen  mögen.  3)ie  gried^ifd^e 
üR^t^oIogie  bed  äßeßinbietd  fe^en  xoix  auf  bie  9te(!^nung  bed 
$rn.  Eumbettanb^  ber  ftd^  gargul^at  jum  SIRuflcr 
getoä^lt  gu  l^afeen  fc^eint,  aBer  toeit  unter  feinem  Original 

10  bleibt. 

C^nt  Kn}eige  be9  Otts. 

<$el)iit|te  im  €>efil|miiifc  Hed  <6vtctuxu 

SBarum  l^at  bod^  ber  Serfajfer  gerabe  im  ©efd^mad  be« 
©recourt  f(!^ret6en  nyoSen?    $ätte   er  in  feinem   eigenen 

15  ©efc^mad  gefo^rieben ,  fo  toürbe  er  un^  oieQeid^t  nid^t  fo 
t)ie(e  unanftönbige  @cenen  oorgemal^It  l^aben.  SBir  ftnb 
ühtvfyivtpt  feine  t^reunbe  oon  3)id^tern,  bie  in  einem  fremben 
©efd^madEe  f (^reiben,  am  toenigften  aber  oon  foCd^en, 
toeld^e  ba^  jungfräulid^e  (S^or  ber  äRufen  enttoel^^,  unb 

20  fie  in  bie  S(af[e  ber  ßn)}lerinnen  t)erfiofen  »oOen.  ILuöt 
XDO  bie  äRufe  fd^erjt  unb  tänbelt: 

Vt  Festis  MatroDa  moueri  Inssa  diebus 
Intererit  Satyris  paulum  pudibunda  proternis. 

Unb   bie  Siebe;  bicfe  ebte,   fanfte,   reine  Smpfinbung;   toie 
25  cdtell^aft  loirb  jle,  toenn  fie  ben  ©d^tctjer  ber  ©d^aml^aftigfeit 
ablegt?   S)a«  franjöfifc^  =  gried^if d^c  Motto  auf  bcm 
Sitel  foU  boc^  nic^t  cttoa  gar  SBife  fetjn? 

[321]  Nro.  XLI.    S)en  22.  Wta\^  1772. 

30  Hie  nriilrtis^t  Xt^titBtnl^tit  fir  hu0  $nnit  ^nb- 
litnm,  nhtt  hit  nutütii^t  i^vhnnuB  in  htxftil^ 
tik.  1772.  8.  333  S. 

2)er  ^olittfer  berbient  ol^ne  QtDd^d  ben  größten  9tnl^tB 

unb  ben  fd^önflen  Sol^n  ber  ban!baren  äRenfd^l^eit^  n)eld^ 

35  bie  Sunft  finbet,  bem  Siegenten  fo  Diel  gu  geben,  aü  mög» 


-KT     A*  1  267 

liro.  41.]  

Ixil  x%  ol^ne  bem  Untert^on  mel^t  jtt  entgleisen,  ald  er  est« 
bellten  fonn.  ®icfe«  SSerl^ältntg  gn  treffen,  ifl  in  bcr 
@taatdtt>irt^[c^aft  bei  tDa^re  @tetn  ber  SBeifen,  unb  je  nteJ^t 
man  mit  bem  neuen  @t){iem  ber  ^tnanjen  l&elannt  n>trb, 
XDtlä:it9  in  ^anfreic]^  fo  t)tel  Snffel^en^  gemad^t  l^t,  bcfb  5 
me^r  n>trb  man  überzeugt,  bag  vMiii  ber  ^untt  tt>ieber 
getroffen  tDorben  ifi,  me^en  bie  Ütatnr  ton  feiger  geigte, 
ber  aber  naci^l^er^  t)nx(Sf  ben  @<!^tt  fo  t)ie(er  ®^fiemen^ 
^rojiecten,  Srftnbungen  nnb  ^l^antaften  fo  überbedt  toorbctt 
i\t,  bag  man  Öal^re  lang  }n  ti^vm  If^t,  d^e  man  ü^n  uneber  lo 
an  ben  Za%  bringen  lonn.  $err  ^anjratl^  ©ci^tetttoein, 
loetd^er  fein  ganged  Seben  ber  ©Udfettgfeit  ber  SOtenf^n 
aufjuo}>fem  berffrid^t,  teiltet  oDe  Sräfte  feiner  ©eete  jn 
biefer  mü^famen  Slufräumnng  ^;  nnb  totiö^tx  äRenf^en« 
freunb  toirb  il^m  ni^t  bonfen?  3n  oorßegenbem  SBer!  er*  i6 
hart  [322]  er  feinen  bentfc^  Sanbdienten  bie  ©mnbfö^c^ 
bie  er  in  feinem  franj(>ftf4en  9nffa$,  ben  toir  nenüc^  onfitn« 
bieten,  in  gebmngener  ^rge  gnfammengog;  nnb  belebe  ©d^riften 
fliegen  in  ber  $au)>tma^me  gnfammen:  2)er?anbban  ift 
ber  ^au)>tgegenflanb  be^  Staate,  nnb  bie  9b«ao 
gaben  muffen  nnr  auf  ben  reinen  (Srtrag  bef« 
[elben  getegt  merben.  3)iefen  ®a^  fo  fefl  gn  nnter« 
ftü^en,  unb  fo  eintenci^tenb,  ate  möglich  ju  maci^en,  eröffnet 
er  fein  SBerf  mit  einer  Unterfnd^nng  bom  ^teid^tl^nm  bed 
(Staate,  n)orinnen  er  geigt,  bag  $anbe(,  äRonufafturen  unb«^ 
$anbu>er!er  nur  mittelbar  burc^  Sermel^rnng  ber  Sonfumtton, 
ben  Steic^tl^um  oergrögem;  ba§  aber  bie  l^eriöorbringenbe 
(S(af[e  il^n  allein  ^be))f<^afft,  unb  ber  SJatnr  abberbient. 
ör  fc^ließt  ^ieran^,  ba§  alfo  bie  ^erborbringenbe  Slajfe 
immer  im  ^erl^ättnig  bie  onbem  öbertoiegen  müge.  &  so 
fommen  be^  biefer  Unterfud^ung  fel^r  t>ie(e  lefentoürbige 
93emerfungen,  fonberlidb  über  bie  §ruc^tf^>erre,  t)or,  unb  ber 
$err  33erf affer  betoeißt  in  einer  eignen  ä3ere<JSnung ,  bercn 
^orau^fe^gen  u>ir  nid^t  beurtl(^eiten  lönnen,  bag  @nro))a 
über]Sau)>t,  unb  3)entfd^(anb  indbefonbere,  be^  magigen  S^^^  ^ 
unb  mäßiger  Suttnr,  feine  (Sinmol^ner  auf  gloe^  Saläre  mit 
^rüd^ten   oerfel^en   tann,  bag  a(fo   aUe  ttrfac^en,  bie  mos 


^^^  [Nro.  41. 

gemetmglici^  für  bte  @)>etre  cmfül^tt,  ungegrünbet,   unb  bag 
fte  üUxliaupt,  eine  mettf(^enf embitc^e ,  bem  fpettenben  Sanb 

felfcji  äugerftfd^äblic^e  ßrfiiibuug  feij. aSBir  geben  biefe« 

gern  }u:  ahex,  toa^  foß  ein  @taat  machen;  bet  überall  t)on 

6  Staci^baren  umringt  tDtrb,  bie  nid^t  aOein  bie  Sludfu^r,  fonbem 
auif  ben  3)urc^gang  l^inbern  ?  3)aö  menf (i^eufreunblid^c  ^erj 
bcö  ^errn  SJerfaffcr«  l^at  an  biefeu  gaK  nici^t  gebadet,  nnb 
Xßa9  u>ürbe  er  au^  einem  fotd^en  Staate  anber^  ^aben  ratl^en 
Wnnen,  ate  ®ott  um  gnäbige  Stad&baren  gu  bitten? 

10  a)a  Qi\o,  toie  bi«  @.  126.  bargetl^au  toirb,  ber  reine  (Ertrag 
bed  Sanbed  aßein  [323]  ben  SReid^tl^um  bed  (Staate^  aud« 
mac^t;  fo  toirb  ferner  biö  ®.  191.  gejeigt,  toie  biefcr  gu 
bered^nen  fe^.  SKit  möglid^jler  ®enauig!eit  toerben,  nac^ 
^orau^fe^ungen,  bie  anä^  b(od  andSerfuc^en  benrtl^eilt  toerben 

IS  muffen,  tDeld^e  loir  nod^  nid^t  angufleÜen,  ©etegenl^eit  gel^abt 
^ben,  bie  (Su(tur!o{len  nnb  ber  Unterl^att  ber  Sauenben, 
)Don  bem  gen»)^nti(^en  Ertrag  be^  ®an}en  abgegogen,  unb 
ber  Überreft  atö  reiner  (Srtrag  beftimmt.  (Ed  tommen  babe^ 
koieber  fel^r  nü^lid^e  älnmertungen   bon  t)ort]^ei(l^after  Sin» 

20  rid^tung  be^  Sldferbaue«  unb  gorjhDefenö  bor,  bie  jeber  Siegent 
unb  93eamte  tief  in  feine  ®ee(e  pxd^tn  foQte.  hierauf  folgt 
ber  f)err  SSerf.  bem  3^^'^'/  ^^^  ^^'^  i^W  ®^trag  machen 
mug,  bis  @.  242.  unb  ba,  tomn  ber  ®ang  ber  9tatur  feine 
falfc^e  Stic^tung  belommt,  aHed  bom  Sanbmonn  oudgel^t,  unb 

S5  onf  il^n  gurfidE  firi^mt,  fo  fann  enbüd^  bi^  ®.  311.  beutUd^fi 
barget^an  merben,  bag  bie  einzige  9rt  ber  nü^ßd^en  Om))often 
bie  ift,  n)e((^e  auf  ben  reinen  (Ertrag  gelegt  toirb,  unb  bag 
aUe  anbere,  ix>e(d^e  eingefn  burd^gegangeu  toerben,  ba  fie  ben 
(Sulturoorfc^ü^en  am  @nbe  gur  i?aft  faUen,  bad  Sanb  notl^* 

80  n>enbig  befd^meren  muffen,  ißad^  einer  htrgen  unb  fel^r  loal^ren 
SRefle^ion  über  bie  gro^nbienfie,  betlagt  fid^  enblic^  ber  $erf. 
in  einem  fanften  unb  freunbfd^aftlid^en  Xou,  über  bie  $or« 
koürfe,  bie  man  il^m  bet;  (Einführung  feined  neuen  @^{temd 
nuu^te,  unb  über  bie  ©d^toierigfeiten^  bie  il^m  babelj 

85  nic^t  bon  bem  großen  Surften,  bem  er  gu  bienen  ba^  ®iM 
^at,  biefer  ift  gu  erlend^tet  unb  gn  oäterßd^  g^finnt,  feine 
äSemü^ungen  gu  ber!ennen  ober  gn  l^inbem;   fonbem  iDon 


anbctn,  in  bcn  SBeg  gctcflt  tocrbcii.  (Sr  t)crf))rid^t  jugteici^ 
eine  J>ragtttattfc^e  Oefd^id^te  ber,  in  bcn  SiRarggräfKd^  Saabi« 
feigen  ?anben  eingeführten,   j)oIitif(]^en  SJefotmation,  bie  toir 

mit  ©cl^nfnd^t  erwarten. S)ie  tjotüegenbe  ©ci^rift  mn^ 

getoiß  jebem  toal^ren  Patrioten  eben  fo  angc*»  [324]  uel^m  f ctjn,  * 
aU  un«   bet   §err  SSerf.    cl^rtoütbig   tjl.     O!   e^  ifl  ettoa« 

t)ortreff(i(^e3,  gange  Sötfer  glüdtid^  ju  mad^en ! $aBen 

nod^  Untertl^ancn  Slnfpmt^  auf  ßigentl^um,  ©(üdfetigfeit  unb 
auf  bie  gtei^gebigfeit  ber  Statut;  Srinnern  pd^  ÜWiniftcr  unb 
33eamtcn  nod^  il^rer  ^flid^tcn  gegen  ®ott,  gegen  il^te  $erm,  lo 
gegen  ben  Untertl^an,  unb  gegen  il^re  eigne  Siac^fomntenfd^aft^ 
]o  toerben  fie  getotg  biefe^  neue  tool^rl^aftig  mcnfd^cnfrcunb« 
ii^e  ©tjftem  einer  Prüfung  toürbigen.  S)ie  Sttatur  lägt  fid^ 
i^te  ©c^ä^e  nid^t  mit  ®ett)alt  a6<>reffen,  aber  reid^üd^  betol^nt 
fie  üon  fe(bft  ben  SKenfdbenfreunb  unb  ben  SBeifcn !  ^ 

aSBien. 

iiibtr  tle£itbt  l)e5  Dftt(rlanl»(5,  von  If^n^S^nuntn- 
fel0.  1771-  8*  131  «•  e/' 

$)aten   tüir   ein   SJatettanb?     3>te  Sragc  an   ftc^   n>äre 
fd)on  ein  fd^Umme^  3^i^^/  ^^»^  ^^^  ungufriebnc  Überftc^tig«  «o 
!eit  ber  2Kenfd)en  nid^t  bafür  befannt  »äre,  ba§  fte  oft  bie 
gange  SßJett  burd^fud^t  unb  ausfragt,  uacf)  ©irtgen,  bie  tl^r 
Der  ben  JJüßen  liegen 

(Sine  afabemtfd^e  ©d^rift  unter  bem  ^orfifee  3.  to.  ®. 
in  ber  S.  ^.  ^D^ereftanifd^en  abeßd^en  Slfabemie,  nebß  75  Sel^r»  25 
jätjen  au3  ber  ^olice^l^anbtung  unb  Sinang,  t)ertl^eibigt  t)on 
4  bi^  6  U^r !  ©a  toar  il^tc  Sefttmmung  toottenbet,  txa  lachte 
auc^  i^r  Sebenöjiet  fe^n  foHen,  unb  fie  l^ätte  tul^eu  m()gett 
bet)  ij^rer  großen  gamitie,  6i^  an  iüngfien  Sag. 

Über  bie  Siebe  be^  SJatertanbö  in  gorm  eine«  Straftat«,  so 
furo  beutfd^e  ^ubüfum! 

jDie  etotgen  migterpanbnen  Älagen  nac^gcfungen :   ,,®ir 
ijahtn  !ein  Satertanb,    feinen   ^atriotifmu«."      SBenn  toit 
einen  ^Jla^  in  ber  SBelt  finben,  ba,  mit  unfern  Seftfttl^flmern 
gu   rul^en;   ein  gelb,  un«   gu  nähren;    ein  ^au^,  un^  gusö 
bedten;   l^aben  n)ir   ba   nid^t   [325]   Saterlanb?    unb  iKitot 


^y. 


^70  (Kro.  «. 

bad  tttd^t  taufenb  unb  taufenbe  in  j[ebem  @taat?  unb  leBen 
fle  ntd^t  in  biefet  Sefd^tünlnng  gtüdUd^?  SBo^u  nun  bad 
))erge6ene  Sluffhreben  nad^  einer  (Sm))finbnng,  bie  toir  loebet 
^bcn  Wnnen  no(^  möge«,  bie  6e^  getoiffen  SJöIfem,  nnt  ju 

6  getöiffcn  3ri*1>wu!ten,  baö  8tefuttat  bicler  glüdlid^  jufannnen«= 
trcffcnber  Umjlanbe  toar  unb  ijl 

^{önterpatriotifmud!  S)abor  hma^x  und  ©Ott, 
toie  bor  einer  {Rief engeflalt !  toit  toürben  feinen  ©tnl^t  pnben, 
btauf  3U  fi^en;  fein  9ett,    brinnen  ju   liegen.     Stac^bem 

io|)err  ®.  in  ben  poeti  erften  $an))tftü(fen,  aUerlet;  (Em)>ftnbK 
ungen,  @igen(ie6e,  ®to(j,  Sefd^rönfung,  9[n^äng(id^!eit  unb 
berg(eid}en,  mit  9tationa(}ügen  mand^erte^  Söllerfd^aft  tool^I 
bur(]^  einanber  gerührt,  unb  mit  l^ifiorifd^en  Bonmots,  unb 
firontdenmäl^rd^en  ä  la  3iwmermann  unb  W)%  fein  getoütjt^ 

15  maci^t  er  im  britten,  na(j^  einem  Camera!  «9[nfd^(ag,  bie  Sor« 
tl^eile  be!annt  3ur  Sin))fl[an}ung  bet  $ater(anbd(ie6e,  an^  bem 
Sanbe,  bad  eine  Station  betool^net: 

3agb 
gifd^ere^ 

^  I  Siel^jud^t 

ä&ad  trägt  <  Se(b6an  }  }ut  Saterlanbd(tebe  6e^? 

eben  Sanb 
gebirgigt  ?anb 
unfruci^tbared  Sanb 

«5  $a  fommen  nun  bie  jagenben  unb  fheiffenben  Si^derfd^aften 
am  fibeCflen  jnred^t.  Unb  l^ier  muffen  \o\x  anmerfen,  baf 
$.  ®.  burc^  ba«  SBort  93 at erlaub  »erfül^rt,  burt^au«  jn 
fel^r,  aU  glebae  adscriptas  bifcurirt,  unb  n)ir  l^altend  nod^ 
immer  mit  bem  £^emiftl^oI(ed :    Stid^t  ber  Soben,  fonbern  bi( 

30  93er^(tniffe   eined  ^oiU,  bereu  ixoax   biete  aud^  and  bem 
Sanbe,  bad  fle  beioo^nen,  ]^ert)orf))ringen,  beftimmen  Station 
@o   l^aben   bie  3uben  Station  unb  ^triotifmud,  mel^r  ali 
l^nnbert  leibeigne  ©efc^led^ter. 
[886]  Om  vierten  ^.  ®t.  »erben  ben  ©efefegeber  $anbgrtffi 

85  geleiert.  St^turg,  ®o(on,  Stuma,  treten  a(d  Collegac 
Oymnasii  auf,  bie  nad^  ber  Sa)>acität  il^rer  @d^ü(ei 
Exercitia  bihiren.     3n   ben   Stefultaten  bed  Sebend  biefei 


1»     A-, ,  271 

Nro.  41.]  

tt 

großen  äRenfd^en,  bte  toti  noci^  ba3u  nur  in  fhnn)>feti  Über» 
(tefentnden  onfc^auen^  überall  ^rtnct)>tum,  ))ottttfc^ed 
^rinciftum,  3^^*  J"  fc^«;  oth  ber  JKatl^eit  mtb 
93efHmstt]^eit,  tute  ber  ^onbiDert^ntann  (SaSmet^gel^eunmffe^ 
@taatft)cr^(ttitffc,  Sntrigucn,  6e^  einem  ®(afe  Ster  erflärt,  s 

in  einer  ©treitfci^rift  gn  erflären ! 8on  ®e]^cimnif|en, 

(benn  meiere  große  l^ifbrifd^e  Data  flnb  für  un^  nic^t  ®e« 
l^eimniffe?)  an  toetc^  nur  ber  tieffül^Ienbfle  ©eifl  mit  S^nb* 
ungen   gu  reid^en  t>ermag,   in  ben  Xa^  l^inein   gu  raifon« 

niren ! @d  toirb  ade  STage  fc^Iimmer.     S^mate  gab  lo 

mau  nur  ©etcl^rfamleit  in  folc^n  ©ci^riften  ^rei§ ;  an  ber 
n>ar  bo^  nic^td  fürd  3Renf(^enge[(]^Ie^t  t^erlol^ren:  je^t  mig^ 
l^anbten  bie  $erren  guten  ®inn  unb  (Em))finbung. 

3)ur(!^u^  tnerben  bie  @efe^  en  gros  bel^anbelt;  alle 
Stationen  unb  S^tttn  burci^einanbcr  gctoorfen;  unfrcr  QAt  \s 
foli^e  @efe$e  gemünfc^t  unb  gel^offt^  bie  nur  einem  erft  gn^ 
fammengetretenen  SSoIt  gegeben  n)erben  tonnten.  Unb  man 
fielet  ntc^t^  bag  man  in  bie  !?uft  rebt^  unb  au^egif(i^t  gu 
toerben  t)erbtent,  toie  einer,  ber  3)amen  im  9teifenrode  6t)a$ 
©d^ürgc^en  t)orfanegirifiren  toolltc  eo 

^ünfted  $au))tfU(L  9tegierungdformen  nad^  lool^I  ffdetirter 
S^abeHarifc^er  S^erminotogie,  toa9  fte  jur  Verbreitung  ber 
Satertanb^tiebe  bel^tragen  mögen. 

Unb  nun  gule^t  im  fec^fien  ^au)>t{lü(I,  gel^n  bie  9K  i  t « 
bürger  fo  brein,  unb  anc^  l^ter  aüed  nt  sapra. -is 
t^amiüengefü^t,  biefen  $att))tftamm,  auf  ben  ade^ 
an!ommt,  beffen  Sobcn  n  n  r  ba«  Saterlanb  ifl ;  Regierung«* 
art,  bie  ?uft,  bie  il^n  umgiebt,  baüon  aüe  onbre  6m))finb» 
ungen  ä^^W  f^^^^  ^^^  ^^^  in<^  au^el^en,  bal^in  man 
gurüitcl^ren  muß,  andsi,  [327]  um  nur  ba«  gemeinjle  gn  fagen,  so 
|ier  aU  ein  ^edijtn  gu  betrad^ten,  bo^  boci^  and^  mit  am 
SBege  pel)t,  unb  im  Sorbe^gel^n  einen  Slid  öerbient! 

Slm  fonberbarpen  ijl  unö  »orgefommen,  baß  $.  ©.  ba^ 
Slnfaffcn    ber    Sanb^fcute    in    ber    ^rembe    auf    8tec^nung 
ber  35aterlanb^(tcbe   fd^reibt ,  ba  baö  boc^  grab  bagegen  be*  35 
})oniren  fönnte.     3"^^i^  t)erf})ri(^t  er  leid^tgegeic^nete 
©ü^cn  t)on  Patrioten. 


^^^  [Kro.  41. 

ä»an  cl^rt  in  bot  ©fi<jcn  grogct  SDfciftcr,  bcn  tclncn  ^aud^ 
t^rc«  ®etftc«,  ol^itc  irgenb  eine  ^üHe.  Selber!  mügen  toir  l^ict 
auf  unfet  ©etüiffen  betl^euern,  bog  xs>ix,  toie  in  ben  ©emöl^tbcii 
be«  Serfaffer«,  m6t«  benn  toinfülbtlit^  l^ingefubeltc 
5  © t r i d^ e  l^aben  toal^mel^men  f önnen.  ^orttait^I  t^^el^ttd^ 
immer  nod^  fo  faradteriftifc^,  aU  bicjtoölf  äl|jojieItn$oIjf^mtt^ 
bie  man ,  trofe  aüer  »enerablen  SSerjerrung ,  »cnigjiend  cm 
i^ren  ©c^lüffeln,  ©d^toerten,  Äreu^en  unb  ©ägen  untetf^eibct 

10  3in  hit  Mnftn  nm  iSieim«  1772«  8«  8  S« 

9lu«  biefcm  ©ebid^te  ftc^t  man^  ba§  ba«  $crj  biefc« 
eblen  SRanne^,  ba^  im  t)origen  Oal^r  toon  ber  $anb  tmeß 
^reunbed  t)ern)unbet  tDarb,  nod^  immer  Blutet.  99alb  iDürben 
tDix  auf  aUed  gärtere   ®efü^l  ber   ffreunbfd^aft   fd^mäl^ten, 

15  ti)enn  n)ir  i^IauBen  bürften,  bag  ade  Etagen  biefe^  ieteibtgteit 
n)ürbigen  äJianne^  geredet  tcären.    ^a^  ®ebid^t  fängt  fo  an: 

2ln  meinem  S3a6,  auf  meiner  §Iur, 
■3n  meinen  ftillen  ?auben, 
©ing  idj  bem  ^ö^öp^tx  ber  9?atur^ 
20  Unb  meine  fußen  Jrauben^ 

Unb  fc^erge,  boci^  in  Unfd^ulb  nur, 
©efü^rt  üon  meinem  ©tauben; 

[328]  S)aö  aber  toollen  ^rieper  nid^t 
SSon  meiner  ?ö)cr  leiben, 
25  Unb  mad^cn  i^ir  ein  ämt^gefid^t, 

Unb  fc^etten  meine  ^i^euben, 
Unb  feufgen:  ad^!  ber  Söfetoid^t! 
Unb  iDoäen  fle  nic^t  (eiben. 

^viö^  fd^er}  id^  mit  ben  ©ragien 
30  S)ann  nod^,  toann  fie  mid^  fliegen, 

SEBei(  ätofen  nid^t  Utf  Milien 
äluf  meinen  SEBangen  blül^en, 
Unb  gerne  fel^  ic^  ©ragten 
9Sor  ©Ott  auf  i^ren  Änien. 


Nro.  42.1  ^'^'^ 

3)antt  abtx  locin  id^,  toann  mein  f^reunb, 
Sott  feinem  ®ott  »erfaffen, 
äÄir  ftolj  ift,  mir  ein  ©cuc^Icr  f(^cint, 
S!Ki(!^  feieret,  SÄenfd^cn  mfen: 

3)o(!^  möd&t  id^,  »enn  er«  rebtid^  me^nt  5 

3tt  feinem  2lrm  erbla^en. 

SOSir  freuen  un«,  baß  biefer  ©ebanfe  bie  Smjjpttbungett  be« 
SJerfaffer«   befc^tießt.     SBir  glauben   mit  il^m  jur  S^re  ber 
SKenfd^^eit,  baß  feine  festere  Hoffnungen  nic^t  ungegrünbet 
fe^en ;  unb  toir  »erfic^em  be^be  große  SKänner^  bie  fld^  jetjo  10 
mißberfte^en,  unfrer  aufrici^tigflen  Sere^rung. 

[329]  iNro.  XLII.    5)en  26.  mat)  1772. 

dStttngen  nnh  &^i^a. 

Btntfüfs  Sdrriften,   nm   htv   kfrnigUi^en  Sorietät  )ier 
mifftnftSjüfUn  |u  iSifttiniien  tjtraniSiieiielien.    (Sr^er  ßm\^  15 
1771-  8*  20  iBogen* 
Unter  biefen   beutfc^en  ©dferiften   finben  fld^  öiete  Stuf« 
fä^e,  toetc^e  ber  fönigticien  ©ocictät  ber  SSSiffenfdbaften  tl^eit« 
üon   i^ren   Sorrcfponbcnten ,   tl^eil«   ton   anbem  Jicbl^abern 
ber  SBiffenfd^aften  fmb  mitgetl^eilt  »orben.    06  toir  fie  gleich  20 
nic^t   aÜe  unter  bie  2)enfmäier  be«  beutfd^en  Siiefftnn«  unb 
be«  fd^arfpd^tigflen  Seobad^tung^geifte«  aufjuPeflen  getrauen; 
fo  bleiben   fte   boc^   in  aQer  Slbfid^t  ein  überaus  fd^ä^bare« 
^robuct   be«   beutfe^en  gleiße«.     @te   entl^aften   ol^ne  äu«= 
nal^me   fel^r   rid^tige   unb  nüfeüd^e  Semerfungen,   bereu  93e«  «s 
lanntmac^ung   ber  Seit  nid^t   anber«,   a(«   angenel^m   fe^n 
fonnte.     5Sorgügtid^  aber  l^aben  un«  bie  Slrbeiten  ber  ^errn 
§e^ne/Ääi^ner«  unb  9iaf<)e  gefatten.    SBir  tootten  bie 
in   biefem   erfreu  SJanbe  üorfommenbe  Slbl^aubtungen  ^ie^er 
fefeen,   unb   l^in  unb  toieber  ba«  5Dter!tt)ürbigfle  baöou  au«*  »o 
jeid^nen.  I.  ^robc  einer  2oj)ogra<)]^ie  be«  ^erjogtl^um«  SBürten* 
berg^   an   einer  Sefc^reibung  be«  gtuffe«  gi(«  unb  ber  an* 
liegenben  ©egenben.    SSon  ^rn.  "^Srof.  9tö«Ier  gu  ©tuttgarb. 
IL  Seobad^tung  ber3ufammen!unft  berSSenu«  mit  ber©onue, 
im  Slu- [330] guft  1768.;  üon  C>ßrm  $rof.  Sjungberg  gu  35 

Litteratardenkmale  des  18.  Jahrhunderts.  7.  Ifi 


[Nro.  48. 

Äict.  III.  yiai^xxiit  üon  einem  im  Oun.  uub  3ut.  1770. 
gef eigenen  Someten;  t>on  §erm  Sommijfait  ^artmann  gu 
^annoöer.  IV.  S?on  ben  Il^cerqueÖen  ittf  Sbeniffen;  ton 
$errn  ^afior  ^a})c  gu  ©beniffen.     Son  bicfem  befonberen 

5  ^^anomcn  muffen  tt)ir  unfern  Sefern  eine  furje  3la6^xi(Sft 
mittl^eitctt.  3^^^^"  (£benif[cn  unb  bcm  üon  93ü(on)if(i^en 
£)orfe  9l66enfeu  ifl  ein  Seifen,  ber  au«  f(i^toätgti(i^en  Sefiaub« 
tl;eiten  befleißt.  3n  biefen  gelfcn  finb  einige  Öffnungen  gc* 
l^auen,  bie  bie  £iefe  eine«  orbenttid^en  93runnen«  l^aben.    %tf 

10  bem  ©runbe  biefer  93runnen  (ober  2i]^eer!u^ten)  ber  ein  Moß 
fettigter,  an  mand^em  Orte  ein  harter  unb  fefter,  an  mond^em 
Orte  aber  ein  jerreibbarcr  ettoa«  fanbi(^ter  §elfen  ifl,  quittt 
ein  S33affer,  ba«  mit  einem  S^l^eer  ober  gette  üermifci^t  ifi; 
ba«  i^ett   fammlet   ftd^   oben   auf  bem   gequollenen  SEBaffer, 

15  unb  n)irb  ))on  ben  Sinwol^nem  }u  Sbeniffen  bccoon  gefonbett; 
n)omit  fte  l^ernad^  il^re  3[dern)agen  fd^mieren.  !£er  felfid^te 
93oben  eine«  fotd^en  ^Brunnen«  l^at  9ti^n,  n)oburd^  ber  Xf^tt 
mit  bem  SBaffer  fprubett;  bie  größten  biefer  Stilen  finb 
eine«  fletnen  Ringer«  breit,  aubre  aber  fann  man  faum  mit 

io  bem  Sluge  feigen,  unb  man  n)eig  nic^t,  n)o]^er  ba«  Sßaffer 
f})ringt.  6ine  fole^e  Sl^ecrful^Ic  ergiebt  tägü(^  jtoe^  ^fnitb 
gett,  einen  log  gegen  ben  anbern  gered^net.  53efonber0 
merfbar  ifl  e«,  bag  biefe  ^ul^fen  n)eniger  9ett  ergeben,  toemt 
ber  S33inb  au«  Dften  ober  9?orben  toel^et ;  fobalb  er  aber  in 

S5  ©üben  ober  SBeften  tritt,  aud^  fd^on  be«  läge«  oorl^er,  loeun 
er  ba^in  treten  loiQ,  fo  quiüt  ber  £^eer  oiel  reid^Ud^er. 
SSenn  pd^  ba«  SBetter  änbern,  ein  ©türm  entftel^en,  e« 
bonnern,  blitzen,  l^ageln,  regnen,  unb  im  Sßinter  ein  {tarier 
©d^nee  faCten  loiU;   fo  !ann  bie«  ber  Sul^lengieger  jiebe«mal 

lorec^t  3U0erft(^ttid^  toorau«  toiffen;  benn  a(«bann  göl^ren  bie 
^ul^len  ftet«  3n>e^ma(  24  ©tunben  gum  oorau«,  unb  bo^ 
fonfl  fd^n)är2(id^e  if^ttx  loirb  toeiglid^,  [SSI]  toie  9toom  ton 
füßer  9Ritd^;  e«  önbertaber  biefe  angenommene  garbe  toieberum, 
loenn  e«  einige  £age  nad^  feiner  Su«fd^ö))fung  fielet.   3e  reiner 

j5  bie  Suft  ifl,  toenn  ber  SBinb  au«  SBeflen  ober  ©üben  bföfet^ 
unb  jie  toeniger  fid^  Ungejlüm  einjufinben  brol^et,  je  reid^ 
ftnb   biefe  ^ettgruben,  barinn  man  tüglid^,  unb  }mar  im 


Nro.  42]  ^^^ 

SQSintcr  Bei)  ber  ftreitgfteit  Äälte,  unb  im  ©ommct  Utf  bcr 
größten  §i^e,  unau^gefegt  fd^öpfeit  fann.  ®tc  Etagen,  toctd^c 
§err  ^ape  feiner  9?aci^ric^t  angd^äugt  l^at,  öerbtenen  auf« 
merffatnfeit.  V.  S^a^rid^t  ton  einigen  SWiebetl^egifd^en  8a« 
falten,  fcefonberö  aber  einem  ©äutensSSafattfleingebirge  be^  s 
gef^berg,  unb  ben  ©puren  eine^  öerlöfd^ten  brennenben 
Sergej  am  §abid^tötoalbe  über  SBeißenfiein,  nal^e  be^  Saffet ; 
üott  ^rn.  diaü}  9tafpe  in  Saffet.  §err  9tafj)e  jetgt  ju* 
crfl  bie  Sefc^affenl^eit  ber  iRieberl^eßifci^en,  unb  befonbet^  ber 
SBeißenfteiner  SBarfen,  unb  beruftet,  ba§  ftc  jum  ©efd^Ieci^tc  lo 
ber  33afatten  gel^ören,  unb  eine  ärt  berfelben  au^ad^en^ 
toefd^e  bon  ber  3rr(änbif(^en  an  9tegelmägigfeit,  unb  »ou 
ber  Sg^ptifd^en  an  ®rö§e  üerfd^ieben  feij.  hierauf  befd^reibt 
er  ba^  Safatt=®äu(engebirge  be^  ber  ©tabt  getöbcrg,  tocfd^c^ 
ben  ©d^toßberg  au^mad^t,  unb  toeld^eö  er  unter  bic  ft^önflen  i» 
unb  tjoHfommenften  ©ebirge  biefer  Slrt  red^net.  Er  toibcr» 
(egt  fobann  einige  SWet^nungen  bon  93afatt,  unb  befd^tiegt 
biefe  9?ad^rid^t  mit  einigen  änmerfungen  über  ben  ©ebraud^ 
unb  S^ufeen  ber  Safafte,  befonber«  ber  Stiebcrl^cgifc^en  unb 
f^etöbergifd^en.  ®ir  fmb  mit  §errn  9taf|)ett  übetjeugt^2o 
ba^  e«  nid^t  bloö  in  9?ieber:=  fonbcrn  aud^  in  Ober^cffen 
nod^  biefe  unbcmerfte  SKerftüürbigfeiten  ber  9?atttr  gebe,  bie 
eine  beffere  natürliche  Oefe^id^te  öerbiencn,  aW  bie  Wol}U 
fart^fc^e  ifl.  5)iefer  3?ad^ric^t  ftnb  gtoe^  ©d^rcibcn  an  unb 
Don  bem  §errn  ©efanbten  Hamilton  gu  9?ea})otiö  angcl^ängt,  26 
toorinn  ein  jeber  Siebl^aber  ber  9iaturgefd^id^te  einige  fe^ir 
gute  [332]  ^nmerfungen  unb  9tad^rid^ten  üon  ^afatten,  8aöa* 
j^römen,  Sukanen  2c.  pnben  toirb.  SBir  entl^alten  un^,  einen 
Slu^gug  baüon  mitgutl^eilen,  toeit  fie  ju  fel^r  berbienen,  üoii 
jebem  gang  gelefen  gu  roerben.  VI.  $on  einem  Statiönifd^en  80 
SWarmor-Sufo.  gbenfaö«  bon  §errn  9tat]^  dta^pz.  ©er 
SIRarmor=Sufo,  tüooon  l^ier  9tad^rid^t  gegeben  tt>irb,  ifl  cm« 
ben  Säbem  bi  ©t.  gitipfo  be^  SRobicofani  genommen.  S)iefe 
Säber  pnben  ftd^  an  ber  ©traßc  »on  St^reng  naif  9tom, 
auf  einer  mäßigen  älnl^ö^e,  bie  au«  einem  großen  Slodl!  »5 
toeißen  SWarmor«  gu  beftel^en  fd^eint,  unb  au«  einer  großen 
(Stttfernung   in   bic  «ugen  faßt.     VII.   SRctl^obe,  bie  3eit, 

18* 


^'^^  [Nro.  42. 

toc^c  eine  Ul^r  toeifet,  auf  anbete  ^dt  ju  bringen.  9Son 
©crtn  fxo\.  Äöflner  ju  ©öttingen.  $err  Ääjlner  l^at 
f(j^on  in  ber  gtoei^tcn  ausgäbe  feiner  Sfnfang^grünbe  ber  on^ 
getoanbten  WlaÜftmatit  @.  579.  eine  äRetl^obe  an^t^ebtti,  bie 

6  3^i*  f  toetd^e  eine  Ul^r  toeifet ,  auf  toal^re  3^^*  J"  ferinflctt. 
$ter  tl^eilt  er  nod^  einige  Srteid^terungen  httf  fold^en  Set« 
toanblungen  einer  3^^^  in  bie  anbre  mit.  VIU.  Unters 
fuci^ung  be«  S^ünberö,  ber  fi^  eine  fd^iefc  gläci^e  l^inanf 
gu  loäljen  f(!^eint;  t)on  @6enbemf elben.    S)efagulierd 

10  l^at  bicfe  SSegeben^eit  fd^on  unterfud^t ;  aflein^  feine  Unter:* 
fu(!^ung,  unb  tt>ad  il^m  S]^ar(e^  be  Saitltfz  baju  ittf^ 
getragen,  liat,  f(!^ien  ^errn  ^äftnern  etti)a^  mül^fam  unb 
'otxmdtU.  @r  ^t  fte  begtoegen  in  gegenioärtigem  9(uffa6 
an^  ben  itt^o  gulänglid^   belannten  ©rünben   ber  Snal^fid 

15  lei(^ter  unb  natürtidber  l^erguteiten  gefud^t.  IX.  SSered^nung 
bed  Sg^ptifd^en  ^ornmage^;  k>on  @benbemfet6en.  X.  97a(i^« 
rid^t  Don  ber  Sriebetfranfl^eit,  ober  ÄramJ)f fud^t ;  Don  $errii 
^ofmebicu«  Eaube  gu  3«^^«  ®i^f«  9?ad^rid^t  ifl  gut  nnb 
mit  Dieter  ©enauigfeit  gefd^rieben.     Stur  n)äre  }u  loünfd^en, 

80  bag  man  ein  ftc^red  äRittel  wiber  biefe  entfe^^Iid^e  ^onf^it 
l^ätte,  be^  beren  blofer  S3efd^reibung  man  fd^on  gittert. 
XI.  SSefd^reibung  einer  [833]  gn)e)}Ieibigen  ST^ggeburt  t>on 
$errtt  ®tabt})]^^p!u«  ©eeborf  gu  Sauterbac^.  XII.  33c« 
auttoortung    einiger  gragen    tocgen  be«  D^erfefle«   1771. 

asSSon  $errn  ^rof.  Ääjincr.  «u«  ben  3"^J^tt0^"  iP  ^^' 
tarnt,  bag  ber  3toeif{et  entflanben  iji,  ob  ba«  Ojlerfejl  1771. 
nid^t  mit  ber  3uben  il^rem  gufammenfaUen  toürbe,  unb  beg« 
tt>egen  Dertegt  werben  miige?  hierüber  l^at  bie  @ocietät 
ber  SBiffeufd^aften  auf  »efe^f  ber  ÄönigL  eiurfürjU.  ?anbe«« 

«0  regterung  i^re  ©ebanlen  eröffnet,  ©egenioärtiger  Sluffaft  öon 
$erm  ^äfiner,  toarb  mit  @in{Hmmung  ber  übrigen  WiU 
glieber  überfd^idt,  unb  ](fat  9et}faII  erl;alten.  "Die  @octetät 
^at  biefe  f^rage.  lürgßd^  fo  entfd^ieben.  ®ie  glaubt  nemßd^, 
bag   ba«  Oflerfefi  in   feinem  anbern  t$aQe  einer  Verlegung 

85  auf  eine  äSSod^e  f^Ktter  bebürfe,  aU  in  bem  t^aUe,  loenn  ber 
DJlerDoIImonb  auf  einen  ©onntag  fäDt.  3)agegen  aber  fielet 
fte  leinen  ®runb,  warum  bie  Dfierred^nung  baburd^  nod^ 


277 

Nro.  42.]  ^*  ' 

tertDicfeltet  feilte  gemacbt  tDerboi,  tag  man  auf  ben  ^aQ, 
ix>enn  bei  0|ieTt)c(](monb  auf  einen  Sonnabenb  fä0t,  erft  ber 
3uben  Oflem  anffnc^en,  nnb  ftd^  na^  benfefben  xidutta 
tttügte.  Xin.  Sefd^reibung  einer  contutfirifAen  ^anl^ett, 
tt)e^e  t>cn  einem  hie^enben  Onfefte  im  9)tagen  entftanben;  s 
t)on  $CTrn  $ofmebi!n^  Ä  t  ä  r  i  <^  in  ©ötttngen.  3>a«  Onfeft, 
ireld^e^  $)err  ^(ärid^  bet^  einem  Säugtinge  t}on  8  SBo^n 
gefunben,  toar  bie  üon  ©ulgem  fo  genannte  8  f  f  c  I.  (Scolo- 
pendra  fortificata).  3)a^  9)tittet,  »omit  er  e^  t>on  bem 
Äinbe  abgetrieben,  u>ar  9t^abarbarfaft  mit  ffißem  SWanbeK^t,  lo 
iromnter  einige  ®ranc  t>on  ber  ©reti^töurgel  genüf(]^t  maren. 
XIV.  $erm  Ääftner«  3ufa6  jn  ber  SRet^iobe  ber  3eit» 
tergteid^ungen.  XV.  Stad^rici^t  öon  $erm  3rtt)in^  Sr« 
finbung,  baö  ©eetoaffer  trinlBar  gu  ma(!^en.  I)a^  ©eetoaffer 
ti^trb  nemtid^  in  bem  tn))fernen  ^effel  geIo(]^t,  in  loefd^em  ift 
man  bcv  Seeleute  ®<)eifen  !o<^t ;  ber  SKunb  be«  Äeffete  toirb 
mit  einer  S^ecfe  öerfd^Ioffen,  bie  in  einer  [354]  9?ö^re  auö« 
gel^t.  darinnen  t>crbidt  ^err  3 nein  ben  S>amt)f,  üer« 
mittelfl  feuchter  Sudler,  nad^  bem  ©runbfa^,  auf  bem 
S)r.  SuHenö  Don  Sbinburg  Sntbedung  berul;t ,  bag  baö  «o 
Duedffilter  in  ber  Jßöl^re  eine«  I^iermometer«  flnft,  toenn 
auf  bie  Suget  M  S^^fermometer«  äufferlit^  SBeingeift  ge- 
brad^t  tuirb,  ber  gefd^toinb  auöbünfiet.  $err  Ortoin  ^at 
75  ©aUoneu  ©eetöajfer  in  einer  Stunbe  trinfbar  gemad^t; 
bie  Sollten  bagu  fofleten  nur  30  ?ence.  XVI.  Seri^tigung  85 
unb  (Svgängung  ber  SOSinfelmannifdben  ©efd^id^te  ber  Äunji 
be«  ^Itertljum«;  Don  $rn.  ^rof.  §eijne  in  ®öttingen. 
Unftreitig  gel^ört  biefer  Huffa^  unter  bie  beflen  ©tfidfe  biefer 
beutfd^en  ©d^riften.  SBir  töoHen  feinen  Än^jug  babon  l^ier» 
l^er  fegen.  @r  mu§  öon  jebem  ffenner  fetbfl  getefen  unb  so 
bett)unbert  toerben.  Überaß  töirb  man  pnben,  bag  nur  §e^ne 
im  ©taube  »ar,  bie  $anb  an  bie  Serid^tigung  unb  (Srgängung 
ber  SBinfetmannifdben  ©efd^id^te  angutegen.  XVII.  9lb]^anb(ung 
t>on  bem  äfteften  9Zorh)egifd^en  ©efd^id^tfd^reiber,  bem  SKönd^e 
St^eobrid^;  Don  bem  $errn  ^rof.  iWurra^.  XVIIL  Swf^fe  w 
gu  ber  ^^robe  einer  SBürtenbergifc^en  lojjogra^j^ie,  »egen  be« 
auf  ber  12ten  ©eite  angefül^rten  ©er^jentinmavmor«. 


^^^  [Nro.  48. 

8re|Iatt. 

Wltcftx  ^t  t)er(egt:    (Binitiinng  fur  mat^jentattr^ett 

ßüt^exhtnntnitf  hxitttB S^t&tkf  8*iBog«  MtigiMf^tUu 

S)et  crjic  cntl^ätt  eine  gortfeftunfl  be«  9lu«3U9^  au«  bet 

5  Histoire  des  Mathematiques  par  Mr.  Montucla,  babon  ber 
ättfang  im  erjlen  Stüd  flel^et.  $ier  ifi  bie  ^ortfeftung  H« 
ju  (Snbe  be«  erflen  S3u(^«.  2)lcfer  9luöjug  ip  in  feinet  %xt 
t)oIIßänbtg,  g(eic^  bem  bortgen,  unb  l^in  unb  tcieber  mit 
hitifd^en  Slnmerfungen  begteitet,  toeld^e  nm  fo  btel  tDid^tiget 

10  [335]  fmb,  je  xotni^tx  bie  ^d^Ux  httf  einem  boQflänbigen 
äBetfe^  bergteid^en  bet  Montacla  x%  loermieben  merben  !önnen. 
S)ie  ^ür}e  etlauBet  un«  nic^t,  au«  biefem  älu^juge  einen 
loeitern  äludjug  ^u  mad^en.  Öl^re  SlBfid^t  berbienet  bie  Befle 
@m)}fe]^(ung.     ^Der    fioetfit    älBfd^nitt    gieBt   yiaä^xidit    bon 

15  beutfd^en  ©d^riften,  toele^e  be^  ©etegenl^eit  be«  im  Oal^r  1769. 
erfc^ienenen  Kometen  l^erandgefommen.  @«  ftnb  biefe«  leine 
bloßen  9?ac^rid^ten,  fonbern  SRecenfionen  »on  biefen  ©d^riften^ 
beten  Onl^alt  tüit  in  möglid^flet  Äüt3e  angeigen,  ©ie  ftnb 
folgenbe:  1.)  M.  ©emmtet«  aftronomifd^e  S3efd^teibung  unb 

20  Slu^red^nung  be«  Kometen  äo.  1769.  toetd^e  abenbt^eutüd^e 
(SittfäKe  tnüi'dü,  unb  ein  (el^tteid^e«  iDtußet  i\t,  tok  man 
übet  eine  fo  n)id^tige  afitonomifd^e  iDtatetie  nid^t  fd^teiben 
mü§e.  2.)  Slntoeifung,  ben  Sauf  eine«  Äometen  unb  anbetet 
©epitne,  ol^ne  afltonomift^e  3njitumente  unb  matl^ematifd^e 

25  ated^nungen  gu  beobad^ten;  ift  Don  feinet  Stl^eblid^feit^  unb 
mit  afttonomifd^en 3ttt]^ümetn  angefüßt.  3.)  D.  3.0-  ?(itt«, 
afhonomifd^^tl^eologifd^e  Untetfud^ung  bet  Äometen^  ifl  mel^t 
tl^eologifd^^  unb  in  bet  Slbftd^t  gut.  4.)  Sine«  Ungenannten 
©d^tift  bon  ben  fiometen,  toitb  nod^  füt  etttäglid^  gelffalten. 

80  5.)  S)et  Äomet  nai^  ben  ©rünben  bet  Statutlel^te  betta(^tet, 
t>on  35.  iji  eine  futje  93efd^teibung  be«  toasten  Se^tgebäube« 
bon  ben  Äometen.  6.)  Äutggefagte  atbl^anblung  t)on  bem 
im  §etbfl  biefe«  1769.  3a^te«  etfd^ienenen  Äometen,  nebfl 
einem  geomettifd^en  ßnttoutf  feinet   loal^ten  ^anfbal^n  um 

85  bie  ©onne^  bon  3.  6.  S5obe.  ®iefe  toitb  füt  bie  beflc 
nutet  biefen  ©d^tiften  gel^alten.  7.)  ^Iff^fifaUfd^e  unb  motolifd^c 
Untetfud^ung  bet  t^tage :   Ob  bie  Stfd^einung  bet  Sometett 


Nro.  43.]  ^^^ 

tDO^   Befonberd   bebaute,   u.  m.   t|l  t)cn   f(^(e^tem  ©efd^mocf 
unb  Onl^a(t.     8.)   (ita>a9  )oon  beit  Kometen,  tt>omtt  gu  Vn^ 

l^örimg  einer  beutf^en  Obe M.  Ä.  ®.  ÜRaijet  ein* 

labet ;  iß  eine  !(eine  [S36]  SinCabungdfd^rift,  bie  tl^eite  toegen 
il^rer  guten  Schreibart,  tl^eil^  tt>egen  bed  gefunben  Unterrid^t^,  5 
i^r   terbiente«  Sob   befommt.     9.)   ®ott  ber  überfd^toengüA 
tl^un  !ann,  ber  befle  ®eban!e,  be^  Setrad^tung  eine^  Kometen 
u.  to.  ip  eine  ^rebigt,  bie  in  i^irer  Art  gut  ijl     10.)  3)er 
Komet,  mein   teftte^  ©ebic^t  an  bcn  ^rm  ^rof.  üReier, 
ijl  ein   ®ebi(^te      11.)   ©ifd^off«  ©ammfung  ber  9tad^«  10 
rieften,   bon   bem   b.  26.  «uguji  biefc«   1769.  Sahire«  er- 
fd^ienenen  großen  Someten,  nebfl  einigen  oorongefeftten  8e« 
obad^tungen,   finb   fc^Iec^t   geratl^en.     12.)  an  bie  Sürger, 
be^  ®etegen]^eit  be«  Äometen,  bon  3.  S.  33.  SBiebeburg. 
S)iefe  ©d^rift  »irb  toegen  i^irer  fonberbaren  ©d^reibart,  unb  i5 
unfd^idtßd^en  SinfaHd,  aßronomifd^e  ittftn  3U  mad^en,   aud^ 
aflronomifd^er  Srrtl^ümer,  in  ba«  Snteßigengblatt,  ober  })o(itifd^e 
3eitung  oertoiefen,  too  enttoeber  bie  ?efer  Urfad^e  l^aben,  an 
ber  (Sinfid^t  be^  ä^'^wng^fd^reiberö,  ober  biefer  an  ber  (Sin« 
fid^t  ber  ?efer  gu  gtoeiffetn.     13.)  ©ertrag  gu  ben  beutfd^en^o 
©d^riften  bon  bem  Äometen  be^  öorigen  1769.  3a]^re«,  öon 
3.  S.  ©d^eibet,  iji  eine  tefenötoürbige  ©nlabung^fd^rift. 

^»Hfi^e  eilttratitr. 

A  Synopsis  of  Quadrupeds.    8vo.    9   S«  Boards, 
ehester  printed  and  sold  by  White  in  Iiondon.    1771.  35 

$err  ^ennant  folgt  in  feiner  S(agiftcation  jutoeilen 
bem  9ta^,  gutoeiten  Ätein  ober  bem?inne,  unb  er  giebt 
feinen  ?efern  aUgeit  bie  Urfad^n  an,  tt>arum  er  t>on  biefem 
ober  jenem  ©^flem  abgel^t,  ober  il^m  beijfHmmt.  2)ie  Äu})fer« 
tafeln  fmb  fcl^r  gut  geflogen,  unb  öietc  Sefd^reibungen  pnb  so 
ganj  neu. 

[337]  Nro.  XLIII.    5)en  29.  SKo^  1772. 

Sonbon  unb  Sentgo. 

The    Avthentioity    of  the   First    and    seoond 
Chapter  of  St.  Matthews  Gospel  vindioated  in  85 


^^^  [Nro.  48. 

Answer,  to  a  Treatise  intitled  a  Free  Enquiry  into 
the  Avthentioity  etc.  1771.  8. 

ferrn  9«  C*  ^titi^nU^f  V^ttl^tvi  \n  ^mhtttf  f^txttittt 
:^nt\jtnt\tliüt   htv  btj^ttn  txfttn  üüpitti  ht0 

htm  tit^i:   fixtJ^t  Kttterfttifiuna  übtt  hU  ;2Ciit^t]ttitität  u« 
niti»  htm  ^rtgiift^tn  ühtxftift  nm  3.  C«  ßtniitVf  177L 

3)aö  Puffere  bc^   bicfcm  Sud^   l^at  \)icl  Sefrcmbcnbe^. 
S)te  Überfettung  einer  @(!^rtft,  bie  eine  bloge  äSeanttDortnng 

10  ift,  bie  ftd^  in  aßen  Steigen  auf  bie  anbre  bejiel^et,  bie  bc* 
anttoortet  »erben  foö,  bie  ol^ne  jene  überfefeen,  l^eigt  92cten 
cl^ne  STe^  geben,  unb  infonberl^eit  in  ))]^i(oIogif(j^en,  critifc^m 
unb  fotd^en  Sitterarfad^en ,  tx>o  e^  ja  fo  genau  an!omntt  anf 
ba«,  toa^   gefagt  iji  unb   l^ier  toibertegt  toirb,   finb  fold^ 

15  SRotcn  ol^ne  lejrt  gang  nnanöflel^tid^ :  benn  l^ier  lägt  fid^  ber 
Sintourf  ja  burc!^  feinen  Dr|)]^eu«  ober  Obin  erraffen.  Äffo 
^tte  juerfl  eine  Überfeftung,  ober  toenigflcn«  ein  än«jng 
au«  bem  Free  Enquiry  fefbfi  foüen  gegeben  toerben,  unb 
feine  33riße  ol^ne  Slugengtäfer.    Unb  nun  gtoeitenö,  [338]  tocn« 

«0  tiefe  ©d^rift  überfefet  tourbe,  toamm  mugte  baß  Original  in 
S)eutf d^tanb  toicber  abgebrncf t  »erben  ?  ein  Original  ja,  loa« 
fein  Original  ift,  toa^  ein  3)eutfd^er  Sngtifd^  gefd^rieben  l)at, 
in  ber  trodenflen  ©ad^e,  mit  fo  oiet  SIeganj,  aU  im  Tiro- 
cinio  ober  in  Surfte  9*oten  ftatt  pnben  fann toenn 

25  in  ©eutfc^tanb  engtifd^e  ©ad^en  gebrudtt  toerben  foüten,  unb 
fe^r  gerne  möd^ten,  §immet!  finb  ba  nid^t  anbre?  bc^e? 
ober  foU  ^rn.  ®erf.  aU  einem  Deutfc^en,  ein  SWonument  auf* 

gerid^tet  toerben,  ba§  er  fo  biet  engßfd^  fd^reiben  fann? 

Unb   enbttd^  brittenß  gar  Original  unb  Überfe^ung  gegen 

80  einanber!  ein  SEBifd^  Sitationen,  toaß  man  auf  (Siner  Seite, 
in  einer  @|)rad^e  nic^t  fd^neQ  genug  l^erunter  lefen  fann,  in 
gtoe^  S^^WÖ^J*  »J*^  ©frat^en  toeitläuftig  gebrudtt,  ^)ebantifd^ 

unb  ©d^utmägig  gegen  einanber  gn  bud^jiabiren. 2)ic 

gef^madftofc  SBarbarei}  unfrer  Sud^l^änbter  unb  33ud^brudfer 

85  i{l  oft  }u  grog,  a(ß  bag  man  nid^t  bi^eilen  aud^  ein  SBort^ 
»enn  nid^t  für  biefe,  fo  bod^  über  biefe  reben  mttgte. 
Unb  nun   gum  93nd^e.     S)er  2:itet  geigt  fd^on  ben  3nl^ftU: 


Hto.  43]  ^^^ 

2.  S:a^ite(  gu  retten,  bte  fo  i>te(  fc^tDfirige  SteQen  nnb  9n» 
fül^Tungen  tt^  Hi,  X,  \)ahtn,  an  teren  Xut^enttcttSt  atfo  tmmd^e 
gegiDetfelt,  bte  ba^  atte  ^eSratfci^e  (St)ait9eltum  ber  @6toiitteii 
ntd^t  gehabt,  onc^  bo^  €t}aii9ettitm  äRarfnd,  ba^  bcd^  äugen« 
fc^einCic!^  bem  $.  äRattJ^öud  folgt,  gtet^fam  ni^t  anerlennet;  5 

wttb  tote  rettet  bie  ber  SSerfaffer?    S)ic  Onpang  d6 

bic«  ipäterc  ÜRfr.,  biefe  3rt5nbif(i^e  Überfeftung  pe  i^aht, 
ober  nic^t?  übergeben  toir;  benn  »a^  toitt  ein  fo  \p^M  Wfr., 
eine  einzelne  Überfe^ng  fagen?  l^od^ften^,  ba§  ber  Über« 
feft^r,  ber  äbfc^reiber  fie  au^gutaffcn  für  gut,  ober  gu  fc^jen  lo 

für  gtoeiffetl^aft  gefunben. S)te  Onjionj   gilt  toentg. 

Slber  nun  ba«  ßDangelium  ber  Sbioniten?    S)er  8erf.  fagt 
alle^   ba^   fd^ltmme  bak>on,  toad  alle  fagen,  unb  gum  Sl^etl 
fc^on  ^teron^mud  gefagt,  bag  e^  üerfätfd^t,  [339]  eine  Som« 
^Kation  fe^,  u.  f.  ».     ®ang  gut !  aber,  um  biefe  ©ad^e  Don  iö 
©runbau^  gu  lieben,  muffen  tt>tr  bod^  erfl  bie  Sbioniten  red^t 
fennen,  unb    »er   lennet  bie?     ©inb   fte  bie   befcftrieenen 
i^eute,   ton   benen  bie  f})?item  $ird^ent>äter  ber  l^errfc^enben, 
infonberljeit  Sltejranbrinifd^en  Äird^e,   fo  öiet  fte^ere^en  unb 
gabeln  touften  ?  ober  pnb  fte  toirffid^  ber  erfte  Stamm  armer,  20 
bürftiger   S^riflcn   in   ^^atäfttna,  bie  fre^Iid^   fel^r  jubaifirt 
I;aben  mögen,  bie  aßerbing^  be^  i^rem  Sette(}uflanbe  tocnig 
ßuftur   ^aben  fonnten,  mel^r  groben  Srrtl^ümern  aufgefegt 
toaren,   anblaffen  mußten;   unb   infonberl^eit   (toorauf  l^iier 
tool^t  baö  meifte  anfommt)  deficiente  pecu  nid^t  bie  l^errfd^enbe  «5 
Sirene  toerbcn  fonnten,  bie  aber  beßwegen  noc^  immer  ntc^t 

gang   3U   üerad^ten  toären; toetci^e«   finb   pe?     3)er 

ßangter  iWo^l^eim  jog  pd^  au^  biefer  ©ad^e,  toie  auö 
anbern,  Sangtermägig ;  ^  er  fd^rieb  eine  3)iffertation  über  bie 
Sbioniten,  „baß  über  pe  feine  3)if^)utation  gefc^rieben  »erben,  so 
bag  il^re  ©ac^e  nid^t  au^gemad^t  toerben  fönne,"  unb  fann 
ba^  ntd^t,  fo  toeig  id^  nic^t,  loie  mand^e^  nid^t  audgemac^t 
»erben  fönnte,  »a«  man  boc^  jeftt  fo  oft,  afe  ausgemacht, 
annimmt.     SR^cnferb  l^at  aderbingö  auf  einem  ju  Storno« 

logifd^en  SBege  für  pe  t)atrocinirt aud^  tooüen  »ir  ber  85 

tlut^emicität  i^reö  SoangcUumS,  töie$ieront>mu«  ©teöen 
anfül^rt,  bamit  nic^t  im  minbePen  baiS  SBort  reben. 


OQ9 

^^  [Nro.  4S, 

älbet  ba^  St^angetium  ST^attl^ät   i{l  bod^  ettima(,  ber  äBal^r« 

fd^euitid^fcit  nad^^  l^cbrätfd^  gcfd^ricfcen  getocfen? S)ic 

(S6tcmten  !onntett  bod^  bie  ©ebuttdumflöttbe  Oefu  immer 
am  näd^pcn  toiffcn ; bic  Äcftcte^cn  l^ierüfccr  ftnb  butci^^ 

ß  crjie  unb  jtoe^tc  ^al^rl^unbcrt  nid^t  il^nen  aöcin,  foubern  fo 
k>te(  anbetn   ©eilen   gemein,  ja  bied  faß  bie  $au))tle6erei} 

aller  f^)äter  fo  bepimmten  bamatigen  Äefeer  getoefen. 

ÜDa^  (Sk>angeUum  äßarci  fängt  auf  ben  Sugßa))fen  SRattl^äud 
bod^  nur  üom  Sel^ramt  unb  SCaufe  eben  an. Äurj,  tt)tr 

10  n)iften  [340]  nic^t !  Wlan  f odte  bie  ©ad^e  ber  (Ebioniten 
unterfuc^en,  ober  einen  ©treit  aufgeben,  ben  man  nid^t  6t8 
auf  bie  SBurget  öerfotgen  loill  ober  !ann. 

^alfeerflabt. 

Her  Btiftatttttlin^f  ntbjt  Uretr  i^itttrn  mn  90l|« 
15     (Seürg  Suroirt   iBetr  JTo^«  ^einrii^  (Sro^  1772«  8«  38  S* 

(Sind  ber  angenel^mfien  ©efc^enfe  ber  3acoBifd^en 
SDfufe.  3n  ber  SSorrebe  an  eine  nid^t  an^  ber  8uft  ge» 
griffne  ^antl^ea  erffärt  fld^  ber  S)id^ter  über  bad  ©ujet 
biefe«  ©ebid^t«,  ba«  ber  ©d^metterUng  überf^rieben  iji. 

20  „?affen  Sie  mir,  fagt  er,  olffue  begtoegen  einen  Kenner  be« 
3[(tert](|umd  gu  befragen,  bie  (ad^enbe  %$or{let[ung,  bag  bie 
gried^ifd^en  S^äb^en  auf  il^ren  9iingen  ben  ©cbmetterling  a(d 
ein  ©innbitb  ber  Unflerbüd^feit,  trugen.  Stuf  ben  ©teinen, 
toeld^e  pd^   öon  jenen   3^^*^^^  ^^^   erl^alten  l^aben,   ifl   ber 

25  ©d^metterting  }u  toteberl^oUen  malen  abgebitbet,  unb  ge« 
meinigUd^  in  ben  $änben  be«  Sfmord,  ober  neben  beffen  ®e» 
liebten,  ber  jungen  $f^d^e.  Oft  l^abe  id^  bie  SIbbrücfe  fo(d^er 
gried^ifd^en©teitte  betrad^tet,  oft  3urSB(umenjcit,ben©(^metter» 
Ung   Pattern  gefeiten;   be^be   mit  bem  ®eban!en  an  meine 

80  fünftige  Seßimmung,  bem  td^  alle  bad  Sieblid^e  geben  mi5d^te, 
toa^  bie  fügeße  ©d^ioärmere^  in  il^rer  ©eioalt  l^at;  unb 
baraud  entßanb  folgenbed  ©ebid^t/  S)er  $Ian  iß  folgenber: 
ä[  m  0  r  Peigt  in  ben  $ain  ber  $f^d^e  l^erab.  @r  finbet  il^re 
$ütte  oerlaPen;   fern  in  einem  i^ale  entbedCt  er  pe  enblid^ 

85  unter  il^ren  yttjvXfi^tn  be^   bem  Sfd^enhuge  einer  eben  a6« 


Nro.  43.]  ^^^ 

flcfc^icbncn  greuubinu.  ^fij(^c  fic^t  ba«  SKitleib  im  äuge 
ii)xt9  ©cücbtctt.  ©tc  eilt,  il^n  gu  trö|tcn,  in  ben  SBalb, 
uub  bringt  einen  ©d^mettcrting  auf  il^rer  ^anb. 

[341]  ?5f^(i^e  \ai)  bic  greube  batb 

aSBicber  im  9luge  be«  Änafcen,  5 

Unb  bie  SlWufcn  gaben 

O^r,  ber  ©egcifterung  fanfte  ©etoatt. 

„ämor!  »enn  au^  beinen  9lrmcn 

Snbti(i^  meine  ®ee(e  fliel^t; 

Unb  mein  ©d^atten,  t>ott  ©rbarmen  10 

$ier  im  2^at  bid^  irren  fielet; 

SBenn  ben  crflen  ©d^metterlingen 

S)ann  bie  erfie  SRofe  blü^t; 

D  fo  fomm,  ein  grül^Iing^tieb 

5)einer  "J^f^d^e  üorjufingen.  15 

93alb  ertt)a(!^t  au«  einer  furjen  ^tnii, 

®(eid^  ben  ©d^metterüngen, 

Sit  ic^,  fd^ött  toie  bu, 

SReben  bir,  auf  golbnen  ©^toingen 

©einem  Saterlanbe  ju."  20 

3)ad  gange  ©ebid^t  ifl  in  )>etrard^ifd^em  ®ei{le,  in  ber 
fügeften  ©d^n^armere^,  mit  toal^rem  |)etrard^ifd^em  lonfaH  ge^ 
fungen,  unb  toir  bebaureu,  baß  tt>ir  uid^t  mel^rete  ©teöen 
^erfe^en  fönnen,  befonber«  ben  änfang,  ber  bic  l^errlid^pe 
Eröffnung  ber  ©cene  ma^t,  unb  ein  neuer  ©etoei«  t>on  bem  25 
änfd^auenbeu  in  ber  ©nbitbung^Iraft  unfer«  2)id^ter« 
ift.  3)ie  Sluferfle^ng  ijl  ein  üortrefflid^e«  ©ebid^t  an 
Stifen,  ein  junge«  grauenjimmer,  ba«  be^  ber  reigeubpen 
©eflalt  unter  bem  ©c^teijer  einer  forgtofen  ÜKunterfeit  bie 
tieffle  (gmt)pnbfam!eit  t)er]^üC(t.  (£ine  toal^re  ©I^fifd^e  S3tume,  so 
bereu  änblidt  ben  großen  ©ebanfen  ber  Suferjiel^ung  be^ 
bem  S:id^ter  ertoedten  burfte. 

[S42]  an  Slntonetten,  aU  fle  am  tSfcjie  bc«  l^eilgeu 
9?ico(au«,  einen  neuen  ©d^te^er  befam,  unb  an  bie  Unfd^utb, 


284  tHro.  41.. 

jtoc^  fcl^r  nicbt^e  ©tüdc.  SQStt  tolffen  inbcffcn  ni^t^  t6 
bie  (Snge(  unb  ©etaf^^men,  bte  l^ier  t)oQIcntmen  ba^  %mt  ber 
Sicbcögöttet  ober  ^o})ifd^cr  ©^Ip^cn  t)crtt)altett,  ol^nc  fl^  bie 
gtügct  3U  htidcn,  innctl^aft  bcn  nicbcrn  Sloftctccßen  flattern 
5  bürfctt,  ober  o6  nid^t  im  $aufc  ein  Särm  über  SRouc^,  ^euct 
ober  S)icbe  cniftel^en  modele,  unb  6e^  ben  in  ber  Oefol^r  ge* 
öffneten  genjlern^  biefe  Äinber  ber  gtenbc  unb  Unfd^utb 
bürften  toeögefcftrien  toerben. 

§aUt. 

loCeiren  unli   Cfinrattttr    iftvvn    Ctirißinn   3itnip\i 
k/;  iSilü^tn^f    entmorfjen  mn    Carl  Utnatix»   manftiu 

J  ^  1772*  8*  93  S. 

3Bären  bie  a3iogral)lffen  öon  jel^er  fo  gejKmmt  getoefen, 
n)ir  tDürben  fo  t)ie(  Sefd^toerben  über  gu  J^o^gef^^onnted  SoB 

15  nimmer  gel^ört  l^aben.  ältan  lonn  bem  Serf.  nici^td  toeniger 
k>orn)erfen,  at^  bie  Obealiftrnng  fetned  gelben.  SBo  onbre 
ben  SRenfd^en  anf  !S)i(^terftttigen  em))ortragen,  (ägt  er  il^n 
gerul^ig  ftn!en,  ober  giebt  il^m  U)o](;(  gar  einen  @tog  }]t 
Sefc^Ieunignng   fcineiS  gallo,     ärmer  fifofe,   in   toeld^er  er* 

20  bärmlic^en  ©eftatt  toirft  bu  bor«  ^ubtifnm  l^ingetegt.  Äeiu 
2)Jann  oon  ®enie,  ba«  l^eift  o^ne  gäl^tgfeit,  nejxß.^gro§e 
Sbeen  au«  ber  Eiefe  gu  lieben,  eine  lebl^afte  @inbtfbung«!raft 
anbrer  Srpnbnngen  gu  benuften  unb  ju  betaiUiren,  bod^  ol^ne 
2lp^)tication,   o^ne   anbattenben   fjteig.     ©efebrfamteit,   aber 

25toa«  für?  Äeine  ausgebreitete,  fonbem  biffunbirte,  feine 
grünbtid^e,  fonbern  oelitirenbe,  nid^t  einmal  Selefenl^eit  im 
toa^ren  ©inn.  Unb  nniö  l^at  er  get^ian?  Sin  ^ar  ftutore« 
berauSgegeben.  SBeiter?  unbebeutenbe  Sradätgen  gefd^rieben. 
älber   fein  $an))tn>ert?    Acta  literaria.     @ein  ^au))tn)ert! 

80  Siecenpren,  neden,  täjiern. 
[343]   Unb  ate  ^rofeffor,  feine  Ontention  auf  feine  8cfe* 
fiunben^  feinen  guten  Vortrag  bajn,  unb  alfo  feinen  Se^foÄ. 
3n   feinem  moratifd^en   ^i^axoHzx  SH^f  ^^^   ^^  ^'^^  ^ 
ber    unberg(eid^Iid^ften    Onfonfequeu)     entfd^ulbigen    taffat 

35  ©d^iinbUd^e  2)o)>f)e(tl^eiten  gegen  Sertrauenbe ,  bie  fla^^ 
Sitelfeit,  9?eib  über  Sorjüge  anbrer,  alfo  ÜKigtrauen. 


Kto.  43.]  ^^^ 

SEBit  mögen  nicbt  loetter  andf6retben;  tDtt  baben  me^r  d^rijt« 
lid^e  iithe,  bamt  $err  Raufen,  irab  ftnb  ^ecenfeiitm. 

SDtnflett  fte  benn  ha9  SBort,  gemt§  fo  (etd^t  iDeg9ef)>rc(i^n, 
ate  ttgenb   eut^  bed  [eeL  ge^imen  Siatl^d,  unb  totmxv  jur 
@timbe  bei  6m|)fmbmtg  gefagt  iDar,  beflo  [d^Ummer,  mufiteii  s 
fte  bad  Sßort :   äBenit  t<!^  tobt  bin,  mügenSte  mein 

?eben  befc^^reiben toic  id^  bin  in  toa^rem 

Silbe anif    al^bann.    toenn    xdxv    geinbe 

toerben  foKten!  für  eined  iDtanne^  fhengM  Sntfhoort 
nel^men?  SBar  e^  nid^t  t^telmel^t  im  genaueren  @inn  bei  lo 
SBtQe  eine^  äßenfd^,  ber  ba  ff)ri(!^t:  mad^t  mit  ber 
Seerbtgnng  meinedSeibe^  feine  Umftänbe.  9&a9 
koitb  man  jum  S^ecntot  fagen,  ber  bem  S^obten  aud^  gar 
fein  ©terbel^embe  audjiel^t,  nnb  feine  miggeflaüte  9{adt^eit 
an  eine  Sanbfhrage  ^ingett>orfen,  ben  Xngen  bed  ^nbtitnmd  is 
|)rofKtutrt,  nnb  Sögein  nnb  $nnben  pxA^  giebt?  Sre^Iid^ 
ein  $?ei(!^enbegängni§  ol^ne  UmßSnbe. 

SBir  fagen  gern  ni<^t«  bon  ber  ^erfon^  bie  $err  $. 
fett^P  in  bicfem  Stüde  fpielt,  nn^  fönnte  er«  übet  nel^men, 
unb  jcber  Sefer  mn§  bie  Semerlung  o^fne  nn«  mad^en.  20 

Ulm. 

((nnttt  ber  (Svtttf  nttx  Streit  ^tt  kinblii^eit  nnb       // 
etreliitren  Ciebe*    (Sine  felbenft filrii^te»   1771«  v' 

3)er  Serfaffer    bet^icnert    in    ber  Sorrebe:    er    toolle 
[a44]    leine    gel^eime    ©efd^id^te,    leine    Snefbotenss 
fd^reiben,  bemül^e  fld^  nid^t,  nene  gel^eime  Siriebfebern 
bed    Serfianbe«    nnb   ^erjend   au^jnforfd^en.     3^* 
gejlonben,  mein  $err^  ol^ne  ^rotejiation,  ba§  fie  toeber  ffir 
alte  nod^  neue,  gel^eimc  nod^  offenbare  Jriebfebem 
ber   obern,   mittlem  nod^  untern  Seele,  jemalö  emso 
äuge  gel^abt  ^ben.     Sine  $au))ttttgenb  feiner  gelben  pxtiit 
er  bie  Äeufd^*  unb  ä^^^ifl'f^it.     SBetd^  3Bunber!    bie  ganje 
©efeöfd^aft  ifl  eine  fteife  ÜRarionettennation,  ^nger,  ©d^nür« 
brüfte  unb  ^änfie,  bur^au«  mit  Sum))en  audgeftopft.     2)u 
SRufler  eine«  moraüfd^en  SSoKö,  ol^ne  8eibenfd^faft,  ol^ne  S3e«  86 
gierbe!      9Kd^t    ba§    toir    ben    fd^ttt^^frigen    Siebe«»- 


^^^  [Nro.  44. 

erjäl^Iungcn  baß  SBort  tcbcn,  Höir  fccbaucrn  nur,  ba§  bcr 
gcfittcte  unb  tugcnbl^aftc  Jl^cH  bcß  ju  amufiren» 
bcn  ^ttfctüumö,  fo  fci^tcci^t  bcbtcnt  »orbcn  ijl,  fett  unbcuf- 
fic^cn  3^i*^w  6tö  auf  bcn  l^eutigcn  lag. 

ö  Sitttraturnettigleiten. 

©öttittflen.  ®cn  Iflcn  9Wai)  {tar6  bcr  $etr  $tof. 
3[(^entDaH  an  einem  l^t^tgen  ^teBer,  in  einem  S((ter  tooti 
oljngefä^r  51  Oal^ren. 

0  e  n  a.  3ln  bie  ©teße  be«  $tn.  S)r.  33  o  ^  n  !ömmt  bcr 
lo^err  ^rof.  %aiex  t)on  ^et,  aU  ^rofeffot  ber  ?IKotgen>» 
tönbif^en  ®})rad^en. 

SBien.  S)et  JRuf  be«  $m.  $tof.  Stiebet  l^at  bnrd^ 
bie  93emül^ungen  Ol^rer  3)uT4tauc6t  beö  gürften  ton  ^aunij, 
biefeö  großen  33eförbeTet«  ber  SBiffenfd^aften  feinen  Sortgang 
15  gen)cnnen,  unb  man  ertoartet  il^n  näÄjienß  alliier. 

[346]  Nro.  XLIV.    Xen  2.  3unü  1772. 

SanbQit. 

A  general   history   of  the  British  Empire  in 

America:    Inoluding    all    the   oountriee  in  North* 

20     America  and  the  Weatindies,  ceded  by  the  Peaoe  of 

Paris.     By  Mr.  Wynne.    8.    2  Vols.    10  8.    Boards. 

Bichardson  and  Ursohart  1770. 

SBir  benfen,  t9  toerbe  unfern  Sefem  ni^t  nnangenel^m 
fe^n,  n>enn  mir  il^nen  auß  biefem  993ert  baß  unß  koegen  ber 

25  Üta^rid^ten  ücm  Urf|)mng,  SBad^ßt^m,  unb  gegentDärtigen 
3u{lanb  beß  anfel^ntici^en  Brittifd^en  9?ei^ß  in  Smerila, 
unb  auß  anbem  Ürfa^en,  intereffant  bünft,  baß  SRerftottrbtgfie 

l^ier  öortegen. Unter  bcr  Regierung  Aar  Iß  I.  tooHten 

SCrtl^ur  $afetrig,  Oliroer  Eromwetl,  unb  onbre 

so  il^r  ®lüd  in  9?eu  (Snglanb  t)erf uc^en ;  aber  ein  t)on 
Aar  tu  I.  auf  bie  ©^iffe  gelegter  Sefd^Iag  l^inbertc  fle 
baran,  moburci^  acj^t  ^al^rjenge  abgehalten  loorben,  in  bicfe 

©egenben  gu  fegein. 9?eu«Sttgtanb  begreift  braj 

©ouöemementß  in   fid^,  baß   üon  5IRaffa(i^ufetß:»S9at>, 

S5  (gett>ö^nli(i^  %eu«@nglanb  genannt,  toe^eß  baß  loomcl^nt^ 


Nro.  44.]  ^^'^ 

ift)  ba^  üon  Sonnccticut,  unb  ba^  t)on  St^obc^S^* 
lanb.  2)ic  ©cncrafccrfammitrag  t)on  9?cu  =  @nglanb 
(General-Assembly)  l^at  bic  gcfcftgcBenbc  Octoalt.  ©ic  bc* 
ftcl^t  auö  bcn  SKagifhat^fcrfoncn,  unb  einer  getoiffen  An« 
[346]ga]^I  tjon  ®e)3utttten,  unb  madit  gtoo  fiammcrn  ober  s 
§äufer  an^,  iDotinn,  fo  toie  im  ^an^  ber  ©emeinen  unb 
ber  Sorbö  in  (Snglanb,  bie  meiflen  ©timmen  üon  be^ben 
nötl^ig  finb,  el^e  eine  Sill  bem  ©ouüemeur  gur  SintoiDigung 

vorgelegt   »erben  fann. 3n  ÜKaffad^uf et^*Saij 

ijl  bie  ©etoalt   gtoifci^en  bem  Äönig  unb  bem  SSof!  get^eilt;  lo 
bcd^  beft^t  btefed  ben  größten  Snt^eil  bat)on,  benn  e^  toöl^It 
nid^t   alleitt   bie  äffembl^,   fonbem  bie  Slffemblij  toäl^It  ben 
dtatf)  (Council);  unb  ber  ©ouöerneur  l^ängt  in  8bfi(]^t  auf 

feine   jäl^rtid^e   Unterl^altung   üon   ber  äffemblt^  ab. 

3n  Sonnecticttt  unb   9i]^obe«3^(anb,  bepnbet  fi(i^id 
ebenfalls  bet^nal^e  bie  gan3e  @ett>alt  ber  ^on  in  ben  Rauben 

be«  SSoI!«. ®ie[e  ÄoConien  befiften  ba^  «eci^t,  ©efefee 

gu  il^rer  beffem  dtegiemng  unb  Unterhaltung  gu  geben,  nur 
bürfcn  pe  ben  ©efeften  ©rogbrittannien^,  ber  mother  conntry, 
ntc^t  entgegen,  nod^  na(]^t^eilig  fe^n.  SBenn  biefetbe  gel^örig  20 
burc^  bie  StffembI))  unb  bad  Council  gegangen,  unb  t)om 
©ouüemeur  genel^migt  toorben,  fo  erlf^aften  pe  in  f eibiger 
^roüing  eine  oerbinbenbe  Äraft,  fönnen  jebod),  auf  gere(!^te 
klagen,  t)om  ß()nig  in  feinem  iüoti)  toiberrufen  loerben,  unb 
crl^alten  nid^t  el^er  eine  etoig  oer})fli(]^tenbe  Äraft,  ate  bi«  fie  2» 
)}on  bemfelben  befiätigt  toorben.    &  giebt  aber  anäi  ]^iert}on 

^uiSnal^men. S^ebrud^,  ©otte^(5flemng,  ©dalagen  ober 

33erf[ud^en  ber  (SItem  toirb  l^ier  mit  bem  lobe  beflraft. 
9?icmanb  fann  in  SSer^ft  genommen  toerbcn,  loenn  er  einiger» 
maßen  ©atiöfaction  gu  leiflen,  im  ©taube  ifl.  Quafer,  so 
3efuitcn,  unb  fatl^oßfd^e  ^riefier  finb  in  ©efal^r,  il^r  ?eben 
gu  tjertieren.  2)er  Irunfenl^ieit ,  bem  gtud^en  unb  bem 
©d^toören  üorgufommen,  ifi  man  burd^  ©efefee  befliffen.  3luf 
(Sing  toijfen  fie  fid^  befonber^  t)iel,  bag  nemtid^  Slf^rifttid^e 
Siembtinge,  bie  ber  S^ranne^  entfliel^en,  auf  gemeine  ftoflen  ss 
unterhatten,  ober  anbertoeitig  tjerforgt  »erben  mügeu.  ffiin 
fonberbarer  [347]  ffontraft,  ben   bie  Serorbnung  gegen  bie 


^^^  [Nro*  44. 

Ouafcr  2C  mit  bicfcm  ®cfcft  maift 3(n  9?cu»(Sng« 

lanb  ifi  jcbc  ©tabt  Don  fünfgtg  SamtKcn  öcrbunbcti,  eine 
8e[c*  unb  ®d^reibf(]^tt(e  jn  ^(ten,  fo  tote  bie  t)on  l^unbett 
iJamilicn  eine  Satcintfd^c.     9Kan  l^at  feine  ge^ertage,  auffer 

5  ben  Sag  ber  jäl^rlic^n  SBal^I  bei  obriflfeitU(!^en  ^erfoncn 
t)ott  93ojlon,  nnb  ber  Sluötbeilung  ber  (Srabc  in  SamBtibge, 
fonbcm  gteig  nnb  ©cfci^äftigfeit  gelten  ba^  ganje  Oa^r  l^in- 

burd^  i^rcn  S35eg  nnnntcrbrodben  nnb  nncrmtibet  fort. 

On  *i|5cnf^löanien   leben   250000  ©celen,  toot)Ott  bie 

10  ^älftc  ®eutf(!^e,  ©(i^tocben,  unb  9?ieberlänber  fmb.  ÜKon  fiebt 
ba  Öuaferd,  @pif!o))aIen,  ^aCoiniften,  ^ntl^eraner,  Aatl(|oKden, 
ÜKctl^obiften,  5IKennoniflen,  Wlcä^n^äft  Srüber,  3nbe))ettbetttett; 
Slnaba^tiflen  unb  iDum))Ier^;  le^tere  finb  eine  ©attiutg 
beutfd^cr  ©efte,   bie  in  einer  ärt  t)on  refigiofer  ©efeUfd^ft 

15  leben,  lange  9drte  tragen,  unb  eine  bem  ^ön(]^^]^abit  ä^n« 
lid^e  ^(eibung.  ©o  an{yerorbentli(]^  l^ier  bie  Serf(]^iebettl^eit 
bed  $olfö,  ber  Religionen,  Stationen  unb  ^pxadfm  ifl,  fo 
leben  fle  gleic^mol  ade  in  ber  betounbern^ioürbigflen  @intra(]^t 
gufammcn. 8on  ben  Singebol^men  inStorbamerila 

20  fagt  SB.,  ba§  alle  auf  ben  Unterrici^t  berfclben  in  ben  ®tß 
[e^en  unb  in  ber  Religion  oertoanbte  SSemül^ungen  fruc^tto^ 
getoefen,  unb  fte  in  il^re  ?eben«art  fo  t)erliebt  fe^en,  tag 
manche,  bie  man  orbentlid^  geHeibet  unb  ergogen,  il^re  Kleiber 
toeggemorfen,  in  bie  SBälber  jurüdgelaufen  toären,  bie  ©cfeU» 

25  fci^aft  t)erlaffen,  unb  ju  il^rer  tjorigen  ivilben  ?eben«art  fi(i^ 
getoanbt  ^tten.  ®a^  tounbert  und  nic^t ;  ba  ja,  nad^  fetner 
Srjäl^lung,  fo  gar  JJrangofen,  bie  öon  ben  Ifonnon» 
tl^  Ott  and,  einer  dnbianifd^en  Station,  gefangen  genommen 
worben,  ^6^  geweigert,  in  il^r  Sanb  gnrfid  }u  gelten,   un« 

80  gead^tet  fte  ))on  ben  Zfonnontl^ouand,   anf  eine  an  fle 

abgefertigte  ©efanbtfd^aft,  freigegeben  toorben. ®anj 

natürlid^;  benn  [348]  be^  biefen  3nbianem,  lebten  fte  in 
einer  unter  ber  franjöfifc^en  Regierung  unbefannten  S^e^^eit 
unb  im  Überflug,  begal^lten   feine  ©teuem  noc^  5luf lagen, 

86  trugen  feine  bürgerlid^,  nod&  militarifd^e  Sürben. 8orf 

ben  3 1 1  i  n  0  i  d ,  einer  Onbianif d^en  5Ration,  urtl^eilt  $err  SB. 
günfKg.    ©eine  ^efd^reibnng   il^rer  }U  &)xtn  bed  ^alumet 


■KT  j  t  ^  ^0«7 

Nro.  44.]  

gcfc^c^cnbctt  Eängc,  t>ic  au«  bem  grangöfifci^cn  bc«  $.  SKar- 
qucttc  übcrfcjjt  ijl,  mag  noti^  If^ict  jlcl^cn.  3)ic  ©cc})tcr 
unftcr  Äönigc  gcnicgcn  feiner  fold^en  Stc^^tung,  al«  bic 
2Bitbcn  gegen  biefe  ^fetffe  bejeigen,  toeld^e  fie  für  ben  ®ott 
be«  Stieben«  unb  be«  Stieg«,  unb  für  ben  $errn  übet  5 
?e6en  unb  Job  ju  l^atten  fd^einen.  51Kit  biefem  Äalumet 
fann  fidf>  einer  unter  feine  JJeinbe  toagen;  in  ben  ^iftigjlen 
@cfc(^ten  toerben  bie  S35affen  für  ber  l^eiligen  ^feiffe  be^ 
Seite  gelegt.  © ie  l^abcn bergleici^en gtoeljerte^.  3)a«  JJrieben«* 
fatumet  bient  il^nen,  Sünbnige  unb  £taf taten  §u  befeftigen,  lo 
fici^et  ju  reifen,  unb  tJ^^embe  aufgunelf^nten;  ba«  Krieg«« 
!a turnet  ift  jur  Slnfünbigung  t)on  Shctegen  beftimmt.  S« 
ifl  au«  einem  r Otiten  3Warmor  äl^nli^en  ©tein  gemati^t;  ba« 
obere  ip,  toie  unfre  getoöl^nlid^e  Ioba(f«))feiffen,  nur  et»a« 
breiter,  unb  an  eine  Siö^re  befefiigt,  um  e«  jum  Siaud^en  is 
gebraud)en  ju  fönnen.  ©ie  fd^müden  e«  mit  frönen  gebern 
tion  ädertet)  garben  an^^  unb  nennen  e«  ba«  ©onnen* 
fatumet,  toetd^er  fie  baffetbe,  »enn  pc  einet  ©etänberung 
be«  äBetter«  bebürfen,  })räf entiren ,  in  ber  äWeinung,  bie 
©onne  fönne  nid^t  weniger  Sl^rfutd^t  bafüt  l^aben,  al«  pe,  ao 
unb  muffe  il^nen  begtoegen  tl^t  SlBunfci^  getoäl^rt  toerben.  ©ie 
erfül^nen  fid^  nid^t,  im  Slnfang  be«  ©ommer«  in  ben  93äd^en 
3U  baben,  ober  bie  frifd&e  Stud^t  ber  Säume  ju  foften,  toenn 

fie   nid^t   üorl^er   ben   Äalumet«tan§   terrid^tet  l^aben. 

Diefen   oerrid^ten  bie  SBilben  al«  eine  fe^ertid^e  Zeremonie,  m 
Sünbniße    ju    betätigen,    griebe    mit    il^ren   3la6:ihatn   ju 
fd^tießen,  aud),  iDenn  eine  Station  ju  [349]  if^nen  jnm  SBefuc^ 
fommt,  berfetben  3U  @^ren,  atfo  Patt  eine«  Sali«,    ©ommer« 
gefd^ie^t   er   auf  frei^em  getbe.     ^n  bem  @nbe  Ȋ^ten  Pc 
einen  ^tq(j  unter  ben  Säumen  an^,  unb  tegen  in  bie  iUlittc  ao 
eine  ©tro^bedfe   ftatt   eine«  Sefpid^«,   PeUen   anii  ben  (Sott 
be«   üorne^mpen   in   ber   ©efeflfd^aft,    ber   ben  33all   giebt, 
barauf;    benn  jeber  l^at  feinen  befonbern  ®ott,  9Ranttoa 
genannt :  3u»)eiten  ip  e«  ein  ©tein,  ein  SSogel,  eine  ©d^tange, 
ober   fünften   etwa«,  toot)on  pe  5Bad^t«  träumen;   benn  öonsö 
biefem  iWanitoa  tjerffred^en  pe  pd^  ©egen  gu  il^iren  ®e* 
fd^äften,  St[(^en,  Sagen  u.  a.m.    ^^r  SRed^ten  il^re«  SKanitoa 

Litteraturdenkmale  des  18.  Jahrhunderts.     7.  19 


^90  [K«.  44. 

fegen  fie  baö  Salumct  ate  i^xt  große  ©ottl^eit,  unb  erridbtcn 
mit  il^rett  SBaffcn  runb  l^erum  eine  5lrt  t)on  Eropl^äcn. 
335cnn  nun  bte  ©tunbc  jum  Sanj  gefommen,  unb  bie  ©änger 
unter   ben   Säumen   bie  t)ornef|mjlen  ^iä^t  für  ft(6  eingc» 

önommen,  fo  fe^jen  fie  fid^  aüe  in  bie  Siunbe  l^crum,  toie 
fte  fommen,  nieber,  begrüßen  aBer  t)or  allem  anbern  ben 
9M  a  n  i  1 0  a ,  loetd^eö  baburd^  gefcfeie^t,  baß  fie  il^ren  Sobatfö^ 
raud^  barauf  l^inbtafen ;  jeber  nimmt  l^emad^  in  feiner  Orb* 
nung   baö   Äalumet,   ^ält   eö  mit  feinen  be^ben  §änben, 

10  unb  tanjt  fo  bamit,  nadi  bem  ©efang,  l^erum. SQSenn 

bieö  üorbet)  ift,  fo  erfd^eint  ber,  toeld^er  ben  Sau  anfangen 
foll,  in  ber  SWitte  ber  SSerfammtung,  nimmt  baö  Salumet, 
unb  präfentirt  e^  ber  ©onne,  atö  ob  er  fie  jum  Siaud^en 
einlaben  tooüte;  nimmt  l^ierauf  eine  5!Kenge  t)on  Senjegungcn 

15  mit  bemfelben  üor,  neigt  eö  balb  gegen  bie  @rbe,  l^ätt  e« 
balb  fo,  aU  ob  er  eö  tooüte  fliegenb  machen,  unb  giebt  e« 
hierauf  ben  ^\x\äiamxn ,  bie  nad^  einanber  barauf  raucben, 
unb  inbeffen  immer  tanjen.  ®ieö  ift  bie  erfte  ©cene  beö 
Saüö.     j)ie  jtoote   beftel^t   au9  einem  ©efed^t,   mit  ^otaU 

20  unb  Q'nftrumentalmufif.  ©erjenige,  »etd^er  mit  bem  Satumet 
tanjt,  giebt  einem  i^rer  Ärieger  ein  ©ignat,  biefer  nimmt 
l)ierauf  einen  Sogen,  Pfeile  [350]  unb  ein  Seit  üon  ben 
oorl^ingebad^ten  SSSaffen,  unb  fid^t  mit  bem  anbern,  ber  fid^ 
b(o«  mit  bem  Äalumet  öcrtl^eibigt ;    bet)be  tanjen  inbeffen 

25  bod^  immer  fort.  9tad^  geenbetem  Oefed^t  f|ä(t  ber,  toetd^er 
ba«  Äalumet  ^t,  eine  Siebe,  toorinn  er  üon  feinen  ®e« 
fed^ten,  unb  t)on  ben  ©efangenen,  fo  er  gemad^t,  9?ad^rid^t 
giebt,  unb  erl^ält  fobann  einen  langen  9todt,  ober  ein  anbre« 
©efd^cn!,  t)on  bem  Sornel^mften  beö  Saüö;  reid^t  l^ierauf  baö 

30  S  a  I  u  m  e  t  einem  anbern,  toetd^er  eö,  nad^bem  er  feine  9ioIIe 
geenbigt,  einem  britten  übergiebt,  unb  fo  fort,  biö  ba« 
Ä  a  ( u  m  e  t  toieber  jum  Ober jlen  jurüdtfommt,  toetc^er  eö  ber 
3um  geft  eingclabenen  Station,  aU  ein  3^^^^  ^^^^^  Sreunb« 
fd^aft,   unb  ©ieget  i^rer  Sünbniße  überreicht. ^iebe^ 

35  iDoflen  toir  bod^  anmerfen,  baß  ba^  33Sort  3^ttinoi^  in  ber 
©prad^e  bief eö  Solfö,  51K  e  n  f  d^  e  n  bebeutet,  al«  toenn  fic  bie 
anbre  SSSilben   für  Siliere  aufäßen. ffiö   folgt  eine 


Nro.  44.]  ^^^ 

©efd^id^te  t)on  Äanaba,  üon  bcr  crflen  @ntbc(fung  bicfer 
groffcn  Sanbfd^aft  burc!^  bcn  berül^mtcn  Qtaüdnct  Sab ot, 
unter  S.  ^cnric!^  VII.  bcffcn  ®<)arfam!cit  i^m  aber  nid^t 
tjerftattete,  eine  orbent(i(!^e  Serfaffung  ^ier  ju  giften,  bi^ 
1749.     ©0  Diel  t)om  erften  S3anb.  5 

^ranffurt  am  9Ra^n. 

Carl  iPranr  Culiert  iQaas^  l^er  )9l|Uoro))l|!e  utit  ^tri^en- 
gefditdite  orltentUi^en  i^tJ^rtr^  |u  jMarliurg;  ;Xnmerk- 
itngen  übtx  hit  i9^^tril)[e<$efd|td|te  oon  Canltgraf 
i^tnriiäf  t^tm  (^xitn  an^  li!5  auf  hta^  Saljr  1434«  lo 
nai^  ;Xnleitung  l^effrn^  tpas  Htnkelmann  im  fedifien 
®tre!U  fjetner  iBefdiretbung  l»ei$  jQeffenlanl^ei^  ilter^on 
gtmtlttt  i^üU  Hlehfi  einer  lit^ortfitien  9tail)[rti!)[t  nüxt 
Her  eliemaitgen^  nun  [351]  |u  JQeffen  geljörtgen 
i^errfilraft  Sdröneberg»  iBeij  SJoljonn  Cui^mig  Cldjfen-  is 
Irerg  fei,  OErlien,  8»  UV«  iHügen,  kaHet  30  kr» 

@ö  gereid^et  ben  ^egifd^en  Oelel^rten  aflerbtng^  3«  großem 
Slu'^me,  ba§  fie  ftd^,   in  unfern  Sagen,  um  bie  SSSette  be* 
eifern,  il^re  Datertänbifd^e  ältere  ®efd^id^t^=  unb  ©efd^ted^tö- 
htnbe  aufjul^eüen.     ®o   lange  jebo^   baö  toic^tige  ©efamt*»  20 
arc^io  in  ä^cöcw^^itt  üerfd^loffen  bleibt,  eben  fo  lange  bleiben 
aud^   bie   fielen   ?üd£en   im  mittlem  ^dtaitex  unanögefütlt, 
nnb  aüe  noc^  fo  teigige  SWutl^magungen  unfrud^tbar.    ÜDiefe 
äufferung   beö  9tec.   täffet   fid^   aud^  auf  angezeigte  ©d^rift 
gutentl^eitö  antoenben,  befonberö,  xoa^  bie  Slatfeite  73  biö  90  25 
eingefd^altete  „fur^e  5Wad^rid^ten  üon  bem  Urfprung  ber®rafen 
t)on  ^k^^n^axn,  9ieid[}enbac^  unb  5Kibba/'    nid^t  minber  bie 
am  Snbe  angefügte  „S^ad^rid^t  t)on  ben  Ferren  üon  ©d^onen» 
berg"   betrifft.     3)effen  ol^ngead^tet  ifl  biefeg  S35er!  fd^ä(jbar, 
inbem  ber  §err  S5erf.  nid^t  bloß  barinn  gefammlet,  fonbem  30 
aud^   felbp   gebadet,   unb   mit  ©d^arffmn  unb  faltem  Slute 
ge<)rüfet   l^at.     ^in   unb   lieber    giebt    berfelbe  nur   einen 
ijingergeig,  au«  toeld^em  Slugenftanbe  biefe  ober  jene  ÜKein* 
ung  feiner  Vorgänger,  Dor^üglid^  eine«  Sftor  unb  $om« 
b  e  r  g ,  betrad^tet  loerben  fönne.    Surj,  e«  toirb  feinen  Sieb*  35 
^aber   ber   altern  ^eßifd^en  unb  5IKai)njifd^en  ©efd^id^tfunbe 

19* 


^^^  [Nro.  44; 

Tcuen,  fold^c  Sfumcnicfc  burd^gutcfcn.    ®ie  Sd^rciBatt  fönnte 
cttoaö  btumenretd^ct  fc^n. 

©tfurt. 

(fpt^el  an  i^errn  dfer,  177L  4t0*  12  S* 

5  3)aö  ÜDing  mag  Ö  f  c  r  n  tüoljl  eine  muntere  S3tertetftunt>e 
gcma(!^t  l^afccn,  al5  @cf eilen |d^ er j  i)äiit  e«  un«  aud^  ge* 
faden ;  eö  ift  nid^t  ganj  ol;ne  (aum=  [352]  fd^en,  ofcgtei(i^  mctfl 
cr3tt)ungencn  SWutl^toitten.  5Kun  a6er  gebrudt !  Un«  >  t)er* 
brennt   fd^on   fange,   fo(d^   einen  5!Kann   t)on  ®ro§en  unb 

10  Steinen,  nur  immer  alö  Ä  ü  n  ft  ( e  r ,  unb  f  o  befomflimentirt 
gu  fe^cn.  ä'^ax  toiffen  »ir,  er  üerjeil^tö  bem  ^ubtifum; 
benn  nie  l^at  er  auf  ben  Se^fafl  be«  gaffenben  $)aufen^ 
^nf})rud^  gemad^t,  ber  unfal^ig  ift,  anberö  ju  fcnnen  un& 
gu  nennen. 

15  yia^xii^t  an  ta%  ^ublitnm. 

§err  ®c§ner  l^at  Utj  einer  Sluögabe  neuer  Sb^Hen^ 
auc^  an  ben  Sct^faü  gebadet,  ben  er  t>on  ber  frangöfifd^en 
Station  ermatten,  unb  gug(ci(^  für  eine  gute  Überfeftung,  burd^ 
ben   t)erbienten  ^errn  §uber  Sorge   getragen.     ®ie  toirb 

20  auf  ftarfeg  ©d^reib}?apier  in  4  to  auf  Subf criftion  gebrudft 
toerben,  bie  »)ir  l^iermit  anfilnbigen.  5luger  öielen  Signetten^ 
werben  10  große  statten,  bie  materifd^en  ©cenen  ber  -Sbi^tten 
t)orPeIIenb,  baö  2Berf  unfd^äfebar  mad^en.  (Sine  berfetben, 
bie  man   bem  ^robebogen  bei^gelegt  l^at,   ift  begaubernb  ge* 

25  arbeitet,  unb  toir  ertoarten  mit  Ungebutb  bie  übrigen.  §err 
üDiberot,  atö  er  ©efener«  Intention  erful^r,  überfdijidftc 
bemfelben  einige  feiner  bi^l^er  ungebrudEten  Srjäl^lungen,  um 
fle  ben  Sb^üen  anjul^ängen.  Unb  fo  conffirirt  allc^^  biefe^ 
SaSerf  S)eutfd^en   unb   granjofen,  üDid^tern  unb   Äünplem, 

80  jebem  Kenner  bed  ©c^önen,  loid^tig  unb  nöt^ig  gu  mad^en. 
S)en  ^^Jrobebogen,  nebfl  bem  fiu)>fer  fann  ber  Verleger  biefer 
Leitung  Sicbl^abern  gur  Setrad^tung  vorlegen,  aud^  nimmt  er 
©ubfcrilJtion  an.  ©ic  ift  18  Sit.,  beutfc^  ®elb  fl.  8.  15  Ir. 
ÜDie  ^ätfte  fogleid^,  ben  Sieft  be^  @mf fang  beö  SSud^ö  gu  be* 

36  gal^Ien.     ©ie  fielet  nur  nod^  bid  auf  ben  1  ften  dulii  offen. 


.«-]  _J^ 


[SiS]  Nro.  XLV.     Sien  5.  Samt  177l>. 

gmmffsrt  tm  Si^iL 

J'oAeiLiini  Hoppii  Commentatio  sncciincta  ad 
Institntiozies  Justin ianeas.  RM^ensnit,  notas  ad> 
jedt  et  enzn  introductione  in  leetionem  ttistitutiönn'm  "ti 

i&dioeque  locmpletiBBimo  dfinuo  edidit Walchiua 

etc.  vnxnptlbuB  F.  Varrentrapp  1772,  4to.  Vcl  t.  et  tl. 
7  3Lipiiuk.  mn)  1  itogti,  tofft  Irrf»  Irrltfct  5  %.  30  Kr« 
C>o|>|>r  bn:  ©ad^toaücr,  imb  SBald)^  bei  3Uitic|adria^ ! 
üiiic  fo  groteffe  ©rii^^^e  £oimte  nicmomt)  gn  jcl^n  Tt>fiaf<i^eit,  lo 
a(^  ^nbeiDig;  imb,  S^n!  fe)^  e^  feinem  SJnnicb!  Hefe 
Commentatio  snccincta  ijit  nsn  nm  ein  gonje^ 
fUpi^hd  fetter  gcJrorben,  unb  ben  el^rftd^  ®a<j^alter«  «nb 
ißotarin^*©eeIen,  bic  bo^  9te<!^t  ftnbtren  tDcDlen,  oljne  gewbe 
(^ete^Tt  gu  »eiben^  gong  ou^  ber  ^Kuib  ^toadbfen.  —  —  iä 
e«  ift  ein  Unglfirf  für  eine  äBijfenfc^aft,  tt>enn  S^orie  nnb 
^tcqri^  fo  »crfcf^iebene  tSege  n>anbetn,  baß  fie  fidb  an  feinem 
<£nte  me^r  berül^Ten,  X>tx  römifcben  Stedbt^elel^Tfamfeit  ift 
ed  fo  ergangen;  unb  »ie  fcnnte  68  anber^,  ba  bie  Uvl^ebev 
berf etben  anbere  ©egenben,  anbere  3){enf(i^enr  anbere  3)entung^*  «o 
art,  aOe^  anber^  l^atten,  alö  toir;  bie  n>ir  n>eit  flüger  römifd^ 
^ü^,  (S(!^ue  unb  SKöntel,  a(^  römifc^  @efet^e  ^tten 
borgen  foHen!  £)o(^  e^  ifi  einmal  [354]  fo  unb  n^irb  and) 
fo  bleiben,  fo  lange  bie  Äript)en  biefei^  äugiifc^en  ©taöeö  fo 
t)iele  e^rüc^c  ?eute  mäfteit,  unb  too^l  mäpen.  SBir  tt)erben  «5 
ed  au6^  nid^t  änDern;  aber,  bag  man  uniS  römifc^e  Sl^eorie, 
unb  platte,  gutlf^crgige,  beutfcfte  ^^ra^«  auf  einer  ©d^üffel 
tJorfteHt,  baö  fommt  un«  toenigflen^  lounberlid^  oor.  $  o  |)  p , 
t>en  ^err  2Bald^  ald  feinen  geleierten  patrem  adop- 
t  i  y  u  m  mit  ftnb  lieber  ''{^flid^t  vir  um  summum  nemit,  »o 
l^atte  burc^  feinen  ßommentar  ein  fel^r  gute«  335er!  gefliftet, 
ba  er  ben  ©inu  feine«  ©efefebud^«  beutlid^  unb  fo  barfieflte, 
ba§  jeber  ©adf^toalter,  toann  il^m  ein  ®efe(j  (ober  §.  nennt 
e«,  toie  il^r  »oüt)  auf  flieg,  ftt!^  SRat^i«  erl^oten,  ben  gum 
@runb  gelegten  %a\i  aufftnben,  unb  bie  3lnn)enbitng  o^ne  86 
große  Wlix^e  machen  fonnte.  2)a«  ift  ber  ®eift,  in  bem  er 
fd^riebe;  unb  toenn  man  nicj^t  t)on  eben  bem  ®eift  getrieben 


^^^  [Nro.  4»^ 

mxh,  fo  tagt  man  ^opp  an  feiner  (Steüe.  9?un  !ommt 
aber  §err  $rof.  SBatd^  bagn,  unb  voxü  nid^t  (eiben,  ba§ 
ein  Ouartant  in  ber  SBelt  fet^n  foll,  ber  Sfoö  nugt,  ol^ne 
®ele^rfam!eit   auögubuftcn;   unb   in    biefem  geleierten  @ifer^ 

5  ben  einige  Stefcenumftänbe  üon  S3er(egeraufträgen  nod^  me^r 
belebten,  fefet  er  fid^  ^in,  unb  ftopft  fein  Sud^  mit  fo  üielen 
Antiquitäten,  Äritü,  ©efc^ic^te  ber  ©efcfee,  ßitationen  au« 
Livius,  Gellius,  Dio  Cassius,  Dionysius  Hai.  Cujacius^ 
Fabrotus,  van  Leuven,  Brisonius  u.  b.  g(.  bie  fid^  tool^^t  nie 

10  in  OefeUfd^aft  be«  guten  §op<)Ö  gu  pnben  l|offten,  fo  reid^ßd^ 
au«,  ba^  eö  nun  bem  ©ad^toatter  in  allen  Srfen  ju  groß  tjt;. 
bem  Sl^eoriftcn  aber  nod^  immer  in  allen  Sdten  gu  Hein  bleibt. 
333ir  geftel^en  gern,  ba§  l^ier  unb  ba  einige  Slnmerfungen 
t)or!ommen,   bie  bem  ^opfifd^en  ßommentar  angemeffen, 

15  unb  nid^t  o^ne  9?u^en  fmb,  aber  ben  meiften,  jam  non  erat 
hie  locus.  SBir  red^nen  ju  biefen  felbft  bie  SBatd^ifd^e 
Introd.  ad  lect.  Just,  too  unö,  über  bie  SScrfaffer  unb 
OueHen  ber  Inst,  über  i^rc  Segart,  ^anbfc^riften,  Srfldrung, 
[355]  Sluöleger  u.  b.  gl.   eine  2Renge  befannter  ©ad^en,  bie 

20  ,§)  0  f  p  fret)lid^  too^l  nie  gctoußt  l^abcn  mag,  getoig  nie  Icl^ren 
»oüte,  ol^ne  alleö  Oenie  gefagt  tocrben.  SBir  toollen  nur 
oon  bem  erften  Äa^jitel  einen  Slu^gug  geben.  @i§  mirb  ba» 
felbft  erften«  unterfud^t,  ob  Sribonianu«  fic^  mit  o  ober  u 
gefd^rieben  l^abe?   bann  lernen  loir  in  ber  Solge,  bag  er  ein 

25  geleierter  5!Jtann  toar ;  bag  man  aber  nic^t  mit  ©ewigl^eit 
fagen  fönnte,  ob  er  5lbt)ocat  geioefen  fei),  ober  nic^t,  fo 
oiel  aber  »äre  geioig,  bag  er  nad^l^er  bie  größten  (S^reu* 
ftellen  begleitet  l^abe;  ein  guter  ß^^ift  toäre  er  »ol^'  nid^t 
getoefen,  unb  man  fagc  au6),  er  l^^^be  fein  Jus  ju  gut  oer* 

30  jlanben,  um  nid^t  geizig  ju  fe^n;  aber  "ißrocopitt«,  au« 
bem  aÜe«  biefe«  gefloffen,  ^bc  eine  aH^u  böfe  S^^%^  ^^^ 
l^abt,  al«  baß  man  il^m  glauben  fönne.  SBcr  be«  Sl^^o* 
p  e  i  I  w  ^  $c^T^  SSater  getoefcn,  unb  toann  er  feine  SBattfaie^t 
auf  bicfer  mül^feligen  SBelt  betreten?  toeiß  $err  SBalc^  fo 

35  toenig al«  »ir  un«  barum  befümmcrn.    S33a«  ®  o  r  o  * 

t^eu«  für  Ämter  gcl^^bt  l^^^t,  unb  too,  unb  toann  er  ge» 
ftorben  ift?  ba«  ifl  fel^^  jlreitig;  bejlo  getoiffer  ift  aber,  bafe 


Kro.  45]  ^^^ 

Kttbonian,  ober  Sribunian,  ben  Sotfi^  in  bicfcm 
Sriumüitat  ge^bt  i}at ;  3m  folgcnbcn  äbfc^nitt  fprid^t  ^ctr 
S35at(i^  t>om  Saiuö,  in  quo,  fagt  er,  duo  potissi- 
mum  consideranda  sunt;    nomen  atque  aetas. 

9?un,   baö  tft  bodj   gerabe  baö  geringfte!     SBir  er*  s 

ftaunen,  in  aüen  biefen  ge(e(;rten  Srörterungen  nic^t  eine 
(S^jur  3U  pnben,  ba§  ^err  SSaidi  fid^  jemals  l^at  einfallen 
(äffen,  über  ben  ®eift  biefer  Sompilatoren,  unb  il^rer  ^dim 
gu  benfen ;  unb  bodj  bün!t  unö,  ip  in  ber  gangen  Oefd^ic^te 
^er  ä)ienfc^l^eit,  feine  (Spoc^e,  bie  merfiDÜrbiger  toäre,  aU  biefe.  lo 
9?ici^t  xuegen  be^  Urfprungö  beö  römifd^en  Oefeftbuc^ö;  fon= 
bern,  toeil  man  nirgenb  fo  beutüd^  ficl^et,  mie  üiete  frnmme 
335ege  ber  menfc^lic^e  ©eijt  geltet,  e^e  er  feine  anererbte  fmn» 
(ic^e  SSegriffe  biö  auf  einen  getoiffen  @rab  t)erfeinert;  unb 
i»ie  fc^ioer  eö  i!|m  ip,  [356]  ben  redeten  ®rab  ber  33er*  is 
feinerung  gu  treffen,  toenn  er  einmal  im  ®ang  ift,  ju 
rafiniren.  3Baö  ber  rol^e  unb  fiarfe  alte  SRömer  gu  einer 
3cit,  ba  jeber  3^^^  1^^"^^  ^anblung  finnlid^  toar,  erfanb 
unb  feftfe^te;  toie  l^aben  baö  nac^l^er  bie  Prudentes,  bie 
^rätoren,  unb  9?ebner  bur(!^  gictionen  unb  (Srftärungen  au^«  20 
ffinnen  muffen,  big  ein  fold^eö  ©etoebe  gu  ftanb  fam,  toie 
baö  SRömifd^e  ©efe^bucb  i|i?  Unb  toa«  für  eine  ü)a!roIogif(]^e 
©eete  mu§  ber  ^err  ber  ^Iben  SBelt  unb  feine  Siätl^e  ge* 
I)abt  f|aben ;  atö  fie  fid^  gum  SSSebftul^I  festen,  unb  au5  folc^en 
^äben  ein  Sanb  tjerfertigen  tooflten,   baö  fo  t)ie(e  Stationen  25 

gufammen  bitten  foüte? 33erbientc  biefer  in  bie  Slugen 

faöenber  ®eban!e   feine  Siücffid^t?   unb  »äre  eö  nid^t  beffer 
gewefen,   i^m   nad^gul^ängen ,   atö  über  ben  el^^rlid^en  ^opp 
eine  römifd^e  Olopoterie  ex  pipere,  ligustico,  mentha  arida, 
nucleis   pineis,   vua   passa,   cariota   (qnae   capiti  nocet)  so 
caseo  dulci,  unb  bergfeid^en,  gu  mad^en? 

ßci^igig. 

IIItd<  %rrn  oon  St*  ^nmbtxXB  Salirsf^iten«  ;Xu5  htm 
fixnnii^fxfd^tn.  ßt^  HijA  1772»  Btfftihtn  ürient«- 
[iftift  ^allein,  nebft  einigen  €xiü\$inngtu;  elienfaUs  35 


^^^  [Nro.  46. 

S35a«  t)od^  bic  beutfcbcn  Scricgcr  mit  aücm  ä^^gc  t)on 
Üfccrf cljuug  »oücn !  (iln  bic  $ctrn  muß  man  fi(!^  boc^  fd^on 
tocnbcn:  bcnn  bic  fmb  an  bcm  mciflcn  baüon,  unb  fonfl  an 
tüic  t>ic(cm  nnfrcr  iDcrtl^cn  bcutfd^cn  Sittctatur  fd^ulb!)    3ft 

5  benn  bic  fran3öfifcl^c  ®f  rac^c  nic^t  cnbtic^  allgemein  genug 
fccfannt,  afö  baß  jcbcö  Statt,  {ebcö  mittelmäßige  ©tüd  g(ei(]^ 
müftc  üBerfe(jt  toetben  ?  f önntcn  nid^t  (ieber  bcutfd^e  Scrfeger 
bafür  forgen,  Daß  bie  menigen  guten,  tjortreffüd^en  ©tücfc 
frember  Stationen,   bie   \o  feiten,   fo  langfam,  in  fo  l)o^em 

10  greife,  mit  fo  oieler  Un«  [357]  bequemtidbfeit  gu  unö  fommen, 
ftatt  be^  efenben  SSSifd^eö,  in  3)eutfd^(anb,  nad)gebrudft  »)ür* 
ben  —  —  baö  loäre  fo  fc^ön,  fo  Dcrbienpüd^ ;  unb  wie 
unö  bünft,  fo  tl^unlic^!  ©aö  Überfe^ergefd^meiß  üerlö^tc 
fid^,  unb  müfte  anbre  ^anbtlj^ierung  fud^en :  bie  Station  tüürbc 

15  t>on  einem  9War!t  unooüfommnct  Sröbettoaate  gefäubert, 
mc^r  in  ben  ©c^ranfen,  unb  ber  Slu^pd^t  beö  33oflfommnen, 
beö  ©Uten  er^lten ;  bie  Originale  (pe  finb  aücmat  untibet* 
fetjbar!)  tl^eil«  nid^t  gefd^änbet  unb  »erftümmelt,  tl^cifö  üor 
un^eiUgen  älugen  behjal^rt 3)od^  too  träumen  toir  !|in? 

2ot?on  ®t.  Lambert  n)ar  nid^tö,  tl^eifö  njcrtb,  tl^eilö  fä^ig, 
übetfejjt  ju  njerben,  at«  ba«  Unmefentüd^fte  üon  Sldcm, 
einige  feiner  langen  Slnmerfungen.  S)ie  entl^alten  mandbe 
fe^r  gute,  natürüAgebad^te,  t)]j|ilofoj)]^ifcbe  (Sntwidflung  einiger 
©efül^le  unb  Urtl^eile,   (n)0  »ir  boc^   aber  eine  große  "äl^n« 

25  Ud^feit  mit  bem  »)eit  grünblid^ern  Essai  on  the  Origin  of 
the  Ideas  of  Sublime  and  Beautiful  bemerft  l^aben)  unb 
baö  »)ären  toenige  SStätter  geroefen.  ©ein  Oebicbt  felbft 
ift  fo  mittelmäßig,  fo  unter  ®eßner  unb  Il^omfon^ 
ober   toenigften«   fo   fel^r   t)on  franjöpfd^er  Serpfifation  ah^^ 

aobängenb,  baß  man  l^ier  ftatt  Slumenlefe,  ben  matteften 
Raufen  tobter  Slütl^en  fielet.  Unb  bann  bie  Orieutali* 
fd^en  iJabetn?  SSSufte  benn  ber  3^gnorante  üon  Über* 
feljer  nic^t,  baß  baö  nur  auögefud^te,  äufferft  »erfe^rte, 
franjöfirtc    unb   gefc^minfte   SSlümc^en   au«    ©d^al^   ©abi 

35^crfifd^en  9tofentbate  fmb,  ba«  »ir  längft  ganj 
(burd&  Slbam  Oleariu«  ©c^letoig  1654.  ftein  gol.)  unb  gtoar 
unmittelbar   aui8   ber   Urfprad^e,   unb   l^ie  unb  ba. 


Nro.  45.]  ^^^ 

in  einer  tocit  fcinbigern  ©d^rcibatt  l^^afcen?  fonnte 
man  üon  ba  au«  nic^t  (unb  toeit  mcl^r  unb  beffer)  auö» 
tüä^Ien,  öerbeffern,  ben  fd^öncn  ^crfer  ben  3)cutf(3^en  loüvbigcr 
geben,  aU  jegt  au«  bet  britten  fremben,  unreinen,  efeU 
^)Oinabtrten  §anb?  Hber  »elc^cr  fotd^er  SWietl^überfetjer  !ennt  » 
ein  93ud^? 

[358]  8ttril|. 

^xftoxlfiäft  Hßbxthe  uuf  Söliunn  Sulioij  iBrettinser, 
^Ijmaligen  Dorpeljer  htx  üix^t  |U  Jürrij»  ^m  ^.  C  Üü- 
öflten   177L  8.  122  S»  lo 

3tt  ber  33orrebe  giebt  ber  SSerfaffer  biefe  ®d)rift  für 
eine  Übung.  SSir  banfen  il^m,  baß  er  fie  unö  nic^t  auö 
un3eitigent  ©10(3  üorentljiatten  l^at.  SBeld^e  Übung  ift  einem 
3üngünge,  ber  aufftrebt,  toürbiger  aU  bie,  ba«  93ei)|})iet  er* 
l^abner  33ergangenl^eit,  toär«  aucj^  nur  einötoeilen  nad^  feinem  15 
SJ^aaß,  fid)  unb  ben  ©einigen  toieber  t)or  bie  ^ilugen  gu 
bilben?  @r  tt)irb  fo  nie  in  ©efal^r  fommen,  ein  fd^ted^te« 
3eitalter  für  fein  ^ublifum,  unb  fd^lecbte  ®ef eilen  für  feine 
^ebenbul;(er  ju  ad^ten,  unb  auf  einem  teic^t  erreid^ten  ®ipfe( 
ter  relatit^en  33on!ommenl;eit,  in  üerbcrbfiier  ©clbftgefättig*  20 
teit  bie  beften  Gräfte  verträumen,  ©reitinger  toax  1575. 
geboren,  unb  burd^  ein  70j[ä]^rige«  Seben  n)anbette  er,  mit 
gteid^er  Sinfaft  unb  ©id^erl^cit ;  üon  bem  ©d^üler  jum  ^ntifte« ! 
SBir  tüünfc^ten,  baß  alle  junge  ©eiftttd^e  biefe  Sobrebc  be= 
l^erjigten,  nid^t,  um  biefem  t)orfd^reitenben  Siiefen  ju  fotgen,  25 
fonbern  ju  erfennen,  toa^  ein  ÜKann  fetj.  SSSeniger  ^run! 
l)ätten  toir  gemünfd^t.  S^ax  finb  l^ic  unt)  ba  bie  SSetrad^t* 
ungen  brat),  »0  §errn  S.  ßrfa^rung  ^inreid^te;  bod^  an^f 
bie  braüften  »outen  mir  entbehren,  ©otd^e  ©prüd^e  finb 
für«  falte  Slni'd^auen  ber  Steile.  SBir  n)ünfd^ten  bie  @m=  so 
ffinbung  burd^  bie  l^eiüge  @rößc  be«  ©angen  burdl)brungen 
unb  geftärh  ju  feben. 

Erfurt.  ^ 

tüuntn  an  meinen  Sflttjr*  8*  1772*  56  Selten.  / 

Saunen!     3)a«  335ort   ifl   feitl^cr,  unb  aud^  biefc«mal  35    ' 
tüieber   jammcrtid^   mißbraud^t  toorbcn.     S)a   })ctittirt  tocbct     "* 


^^^  [Kro.  45. 

(eic^tgcrciljtCT  3Kut^iDiflcn  eine«  öoÜ=  [359]  faffttgen  Oünglina« ; 
ttoc^  greift  ein  ^orid  mit  ber  ©elaffenl^eit  eine«  S^eic^en  üi 
bie  SüQe  feiner  Sep^t^ümer,  faßt  an«  bem  gebrängten 
Raufen  iDunberUd^  affociirte«  ^eu^  auf,  läßt  ein«  über  ba« 

5  anbere  fallen,  feljt  ein  ^albbetrad^tete«  toeg,  um  ein  ol^ngefel^r 
erbücf te«  3J?erftoürbigere«  ju  ergreiffen,  töirft  bann  aüe«  toiebet 

unter  einanber,  unb  fd^aut  jufriebcn  brein; unb  »a« 

no(^  aüe«  (Sternen  bon  biefer©eite  farafterifiren  möchte. 
(S6en   fo  toenig   l^at  un«  bie   ernfte  Saune   be«  Spanne« 

10  getroffen,  ber  bie  SBelt  fennt,  an  niand^em  SSerbrug  über 
eb(e«  mißlungene«  Unternel^men  genagt  l^at,  unb  ben  nun  in 
einer  ©tunbe  l^alb^eilen  Sel^agen«,  aufroac^enbe«  Selbfigefü^f 
über  E^oren  unb  ©cburfen  l^ebt,  unb  i^n  barüber  in  ber 
gerne  gu  lad^en  mac^t,  »orüber  er  gegenwärtig  fnirfd^te. 

15        2)a«  aüe«  nic^t !  unb  toa«  benn?    SBie  ba«  alte  ©prüc^* 

toort  jagt :  3)er  $err  füftelt  [lif,  um  gu  lad^en ;  unb  toenn  ba« 

auf  bie  unempfinbtid^en  ©eiten  nic^t«  toürfen  toitt,  ftößt  er  in 

feine  Junge,  unb  jtoingt  fie  gur  fonüulfiben  ^uflenbetoegung. 

Slber,  toogu  tl^ut  fic^  ber  §err  Serfaffer  alle  bie  Quaat 

20  an  ?  Um  bem  ^ubtifo  gu  begeugen ,  baß  er  einen  miß^ 
biüigenben  93Iid  auf  feine  bergangne  El^eilnel^mung  an 
(iterarifd^en  §änbetn  »erfe,  unb  bann  feinen  ©taÜmeifter 
©at^r  förmlid^  abbanfe.  gre^üc^  ^t  i^m  ber  me^r  fci^timme 
al«  gute  ÜCtenfte  geleiftet,  unb  bie  3lbfd^affung  eine«  f otogen 

25  ©iener«  frof l^egeil^t  ber  neuen  §auß]^attung  biet  ®ute«. 
SBal^rfc^einücä^er  iDeife  ^t  i^n  andi  biefer  fc^timme  ©efeü  gu 
ben  ©treifere^en  auf  bie  3^^^9^  berleitet,  au«  benen  er 
Äranidj,  gtear  mit  gangen  ©liebern,  bod^,  toie  er  felbfi 
gefte^t,  nic^t  ungeru})ft  gefommen  ifl. 

30  älllen  unb  {eben  fotc^en  Slu«fänen  ber  Saune  unb 
©alle  entfagt  ber  Serfaffer  fe^erüc^ft  bet^  tjorfe^enber 
©tanb«beränberung ,  toenn  ^i&i  i^nen  anber«  [360]  entfagen 
läßt,  unb  boeil^t  fi^  gang  ben  eblen  äbfid^ten  CB^crefiens 
unb  3ofcp{^5. 

35  aSBir  greifen  ben  9Rann,  ber  gute  ffiräfte  gut  antoenbet^ 
unb  fegnen  ba«  ©lud  ber  dürften,  bereu  ert^abner  SQSiHc  bon 
redeten  äßännent  au«gefül(|rt  boirb. 


Nro.  46.]  ^^^ 

®ettf. 

Testament   politique    de  Mr.    de  V***    1772.     8. 
64  S» 
©oüte  cigcntUci^  literaire  l^eiffen.   ©er  äftc,  ober  »clc^c^ 
und  iDal^rfc^einlid^er  x%  ein  guter  Soff  Ij^inter  feiner  5IKaffe,  5 
giebt  9?ed^enfc^aft   Dorerft   t)on   feinem  Seben,   en  gros  unfc 
bid^trifc^,  n?ie  eö  einem  @enie  gejiemt,  bann  tegirt  er  gein* 
ben  unb  greunben,  ©tid^e,  ©djnörfet  unb  ©d^naten, 
wofür  t^m  bie  toenigften  banfen  toerben.    Slud^  l^ter,  toie  in 
feinem   ganjen  ?efcen,   ijl  ©utt^ätigfeit  unb  menf(!^enfreunb*  lo 
U6e^  Erträgen  beö  Slpopetö  ber  Soterang,  untergeorbenteö, 
ijöir   tooClen   nic^t   fagen,  erfünftelte^  ®efül^(.     ®ie  beutfci^e 
Überfettung  ift eine  Überfettung. 

Cafpar  lltd|ter$  JQortrutt  natl^  (ßxaf  uon  iBauTemiö 

$eC[  unb  t^ornel^m  gemal^It,  unb  unbebeutenb  toie  taufenb 
'J3ortraitö  in  ben  ^u^gimmern  ber  Sieici^en  aufge!|ättgt.  2Bir 
ertennen  eö  mel^r  für  ein  ©elegenl^eitö*  ate  SunPloer!,  unb 
ba  tüir  ni(^t  n^iffen,  toteö  t)ertangt,  toteö  bejal^It  toorben  ift, 
a^orinn  fret^üd^  bem  fiünftter  tiet  (Sntfd^utbigung  liegt,  tooHen  20 
toir  i^n  nic^t  tablen.  9?ur  fallen  un3  bei^  ber  Gelegenheit 
fo  t?iete  empfunbne  Portrait«  ein,  alter  unb  neuer  ßtit*j 
toir  trauen  ^err  Saufen  fo  mel  ju,  bag  eö  unö  leib  tl^at, 
tüie  unfre  Srtoartungen  im  äufroflen  tjernid^tet  tourben. 

[361]  Nro.  XL  VI.    2)en  9.  Sunii  1772.  25 

0]|ne  tlti}eige  br§  Oxti. 

Don  htx  üix tliftnittxtinignng^  (£tn  ßtl^tnktn  Us  ^txxn 
Mtü  3er  Ufa  Um«  ^tt  einem  )!)orli^rtil)[t.  1772*  8*  50  S* 

Um  bem  einreiffenben  2)eifmu^  eine  f^ärfere  335e]^re  ent» 
gegen  ju  fe^en,  njutbe  ber  $err  Slbt  S.  erfu(!^t,  nebft  einem  so 
großen  ßarbinal,  bie  feit  ben  3^^*^»  '^^^  Reformation  fo  oft 
tjergebenö  t?erfud^te  9ieligionÖt)ereinigung  toieber  tjorjunel^men. 
2)er  ^err  Slbt,  ber  gu  üiete  S3Settfenntni§  l^at,  um  ju  l^offen, 
baß   etUd^e   SWiüionen  SWenfd^en   jugleid^   tjemünftig,  biüig 


300  pr«.  4s. 

unb  itttetgennül^tg  benfen  foUtett,  lel^nte  btefen  Sluftrag  in 
bcm  öorüegcnben  Sebenfcn  ab,  unb  jcigtc,  bag  bic  tocfcnt^ 
lici^c  93ef(!^affenl^cit  bci^bcr  Sd^rbcgriffe  ju  fel^r  cinanbcr  tut- 
f^cgcn   gcfeljt   toäxe,   ate  ba§  man  nad^  unfcrct  i|jigcn  5Sct* 

5  faffung,  eine  folc^c  Bereinigung  nur  für  mögtid^  l^aUen,  ober 
eine  anbere  ^offcn  fönne,  aU  bie,  toeld^c  bur(!^  ba«  93anb  ber 
ü)icnf(!^(id^feit  unb  ber  d^riplid^en  Siebe,  unabl^ängig  t)om 
©ocjma,  befeftigt,  unb  betjben  Sictigtonöfartl^eien  t)on  il^rcm 
erften  gemeinfd^aftltd^en  Stifter  anbefol^fen  toorben  ifl. 

10  ®a3  ift  ol^ngefel^r  Slbp(!^t  unb  Snl^alt  biefer  ©d^rift,  bie  nid^t 
für  ba«  ^ubtifum  gefd^rieben  toar,  fonbern  bloß  in  Slbfd^rift 
einigen  iJreunben  beö  $rn.  Slbt«,  unb  unter  anbern  auc^ 
bem  l^iefigen  ^errn  [362]  ©d^öffen  t)on  OlenfAIager, 
üon  bem   $rn.  SSerf.  mitgetl^eilt   tourbe.     35Jir   toiffen  nid^t, 

15  burd^  maö  für  einen  3"f^ß  biefc'^äbfc^rift,  unb  ber  ©rief, 
ber  fie  begleitete,  einem  ber  anemnbefonnenflen  ^tloUn  au^ 
ber  Deräd^tlid^en  ßtaffe  ber  5lnccbotenfamm(er,  (Sbirer  unb 
litterarijc^en  ©latfd^en,  toclc^e  unfähig  felbjl  ettoaö  ju  fd^reiben, 
bod^  il^ren  itutorÜ^el  loenigjlenö  burd^ö  (Sbiren  fättigen,  unb 

«0  ii^rer  unfrud^tbaren  9?atur,  auf  Sofien  großer  äWänner  ju 
^ülfc  fommen  tDoüen,  in  bie  §änbc  fiel;  biefer  liefe  fid^ 
n>eber  bur6  ben  ©ebanfen,  bafe  fold^e  ©c^riften  nie  ®uteö 
fliften,  toann  fie  befannt  »erben;  nod^  burd^  bie  minbefte 
Siödffid&t   auf   bie  Urfad^en,  bie   atte  be^   biefer  Saift   ge= 

25  fd^äftige  große  5IKänner  ^tten,  nod^  jur  ^cxt  t)erborgen  ju 
bleiben;  ober  burc^  ba«  ©efül^I  feiner  ^45flid^t,  bie  einen 
litterarifcfeen  ©iebftal^I  fo  gut  t)erbietet,  aU  jeben  anbern; 
ober  enblid^  burd^  bie  ©d^aam,  baö  Vertrauen  be«  $m.  ©d)öff. 
t)on   O.   fo   unoeranttoortlid^   gu   mißbraud^eu,    abfc^redfen; 

30  fonbern  fubticirte  eine  ©d^rift  oon  biefer  Slrt  fo  leic^tfmnig^ 
a(d  toenn  t9  mel^r  nid^t  todre  a(^  ein  neuer  @a(enber,  unb 
feftte  nod^  einen  Sorberid^t  baju,  ber  jebem  Sifligbenfcnben 
ättfferfi  mifefaÜen  mufe,  unb  bon  ber  unbefonnenen  UngereAtig» 
feit  unb  3^«*!"^*  ^^  Sbitorö,  einen  bäfelic^en  Seioei^  ab* 

35  legt.  SQSir  Raffen  üon  ganjem  ^tx^tn  ba«  (itterarifdbc  @c» 
fd^meige,  ba«  ben  berftreuten  ©aamen,  ber  ungefe^en  auffeimcn 
unb  grüd^te  tragen  foUte,   l^eroortoül^It,  unb  fo  mit  feinem 


ISto.  46]  

C(!ctl^aftcn  ©cfptnnftc  umtoidctt,  baß  er  nie  aufgeben  fann; 
am  nteifteu  l^affen  toirö  alöbann,  toenn  gar  ^^^^^^^^ö^ft  ^tt 
bem  Oefpinnfte  ^ängt.  2Bir  öeruel^men,  bag  §err  2l6t  3. 
felBft  fd^ou  öffentlich  feinen  Untoiücn  üBer  bie  Setannt- 
mac^ung  biefe^  ^luffa^je^  an  ben  2ag  gelegt  l^aben  foll ;  unb  & 
ttjir  tüiffen,  baß  ber  ^err  ©d^öff  öon  Olenfc^tager,  ber 
3n  Diel  toa^reö  SSerbienfl  l^at,  nm  ben  minbeften  Slntl^eit  an 
biefer  ©acl)e  »irfenb  [363]  ober  teibenb  genommen  ju  ^aben, 
bie  ^ertt)egen]^eit  biefe^  ungebetenen  $erau3geberö  äufferfl 
mißbilligt.  S^  fd^eint  aber  nun  einmal  ba«  ©ci^irffal  oor«  lo 
fted^enber  SWenfd^en  gu  fei^n,  baß  fie  immer  burd^  bie  3"^ 
bringlic^feit  ber  ©cftled^ten  teiben  muffen,  bie  [idi  an  il^nen 
wärmen  tooüen. 

Stont. 

Somared  l}at  ba«  toid^tige  au5  3  Quartbänben  beftel^enbc  i5 
SEerf  t)er(egt,   »)obon  tt)ir  je^o  einen  jeben  Sl^eil  befonberö 
beurtl^eiten  njoHen.   ®er  Eitel  beö  erften  Sl^eifö  ift  folgenber : 

Ven.   Caesaris    Baronii  S.  B.  L.    Cardinalis   Biblio- 
thecarii  Epistolae  nunc  primum  ex  archetypis  in 
lucem  editae.    Novam  ejusdem  Baronii  vitam  operi  20 
praeposuit,  recensuit  notisque  illustravitBaymundus 
Albericius  oongr.  Oratorii  Romani  Presbyter  secu- 
laris.  Tomus  primus  continens  Scripta  ab  Anno  1579. 
ad  annum  1600.   gr»  4*  S*  479*  mtt  »efiijer» 
2)er  ^erf.  unb  ©ammler,  ^crr  Sllberici,  ^tte  t)or»  2» 
güglid^c  ©elegen^eit,   bie   Heineren  SBerfe  beö  Saroni'u« 
in   ber   SSaliceüanifd^en   Sibüotl^ef  ju  fammlen,   unb  fd^on 
35  e  n  e  b  i  c  t  XIV.  l^attc  bie  Sluögabe  biefe^  SBerf«  genel^migt. 
^nif  ^tte  fc^on  SSianc^ini  bem  ©allanb  einige  Sriefe 
be^  93  a  r  0  n  i  u  ö  jugefd^idft,  um  eine  Sluögabe  baoon  ju  oers^  so 
anftatten.     ^err  S(I beriet   aber   brad^te  fie  an  ftd^,   ber* 
meierte  bie  Sammlung,  unb  tjerfal^e  bie^  SSriefc  mit  änmerf« 
ungen,   toeCd^e   ganj   brauci^bar   fmb.     Sr  gab   fid^  au(!^  bie 
9Kü^e,  baö  jebcn  beö  93.  in  gtoet)  93üd}ern  tjorau^gufti^icfen. 
9lber   eben   biefe^   gefiel   unö   am   toenigpen.     51Kan   glaubt  s* 
immer,  eine  Segenbe  ju  lefen,  in  toel(^er  93.  balb  im  5IKutter* 
leibe  ^ü^jft,  balb  bon  bem  ^,  "^i^iiilppVL^  9?eri  SBunber 


302  [K«,.  .6. 

ex\}ä[t,  6alb  [364]  fid^  fein  ©tcrbcjal^^t  butd^  bic  l^cittgc 
üKuttcr  ®ottc«  cntbccfcn  läßt.  ÜKit  einem  SBort,  e«  ift 
eine  Sefcenöfeefd^teitung,  bie  einen  Sanbibaten  bet  Sanonifa« 
tion  tjorauöfe^t.     2)a«  SBefenttic^e  baüon  ift  bie§:    S.  xoax 

5  ein  gnter  S^rijt,  unb  ein  Siferet  um  bie  fatl^olift^e  Sird^e. 
©ein  ©efcurt^jal^t  ip  1538,  fein  SJaterlanb  ©ora,  fein  @r« 
jie^ungöort  SJeroli.  Sr  fHubirte  bie  Siechte  in  9?ea})el,  fam 
nadi  dtom,  lernte  ben  ©eil.  ^l^ilip})u«  9?eri  fennen, 
fcitbete  fid^  nad^  i^m,   faß  9  3a^r  jur  Seid^t,  unb  befud^te 

10  bie  Traufen;  toarb,  toeit  i^m  fein  SSater  au«  3^^^^  ^^^^ 
feinen  gen>ä^Iten  ©taub  nid^tö  gab,  ©ofmeifter  be^  '^3ara* 
t}icini;  em})fanb,  bag  et  gleifd^  toar,  unb  t>erfd^tang, 
um  bie  Süfte  gu  bemeiftern,  unb  ben  Teufel  au^ju« 
blafen,   eine   SBange.  \ß,  9.)     ©ein  Seigrer  9Zeri  be» 

16  ftimmte  i^n  gur  Sirc^engefd^ic^te,  gebraud^te  i^n  aU  ^rebiger, 
unb  bet  gute  S3.  fabe  bie  ©eete  feiner  SWutter  (©.  23.)  gen 
©immel  fal^ren.  S)ie  ÜKagbeburgifd^e  Senturiatoren  traten 
i)on  ben  Pforten  ber  ©ölte  beri)or,  (©.  2^.) 
S.   ti>urbe   ti>iber   fie   au^gerüjtet,   unb   toarb  burc^  ©efic^te 

20  (©.  31.)  übergeugt,  baß  er  ber  einige  9)iann  fei^,  ber  eine 
fold^e  Sird^engefd^id^te  fd^reiben  fönne.  3a  ®ott  entbedfte 
i^m  fogar,  toie  üiele  Sänbe  feiner  änualen  er  fd^reiben 
würbe.  S)er  SRecenfent  glaubt,  baß  biefe  $robe  l^inreic^enb 
fet?,  ben  ®efd^macf  be«  Herausgeber«  gu  beflimmen.   S3.  toirb, 

85  immer  »iber  feinen  SBiöen ,  Äpoflotifd^er  ^rotonotariuö, 
'JJrobft  feiner  (Kongregation,  Sarbinal,  Sibliot^efariu«,  unb 
ftarb  in  einem  älter  t)on  59  Oa^ren,  nad^bem  er  alleö  an« 
getoanbt,  bie  I^rone  gu  beleibigcn,  nnr  bamit  er  nid^t  ^abjl 
mürbe.     3^ufltu«  Salt)inu«  trat  burd^  feinen  S)ienfl  gur 

so  Sat^olifd^en  9teligiott  über;  S3ellarmtn  loarb  burd^  feine 
(Smpfel^lung  Sarbinat,  unb  aU  93eic^tt>ater  be^  S lernen«  VIIL 
t^at  er  mand^em  Sönig,  g.  8.  ©einrid^  IV.  t)on  granfreic^ 
gute  3)ienfle.  9Bir  übergel^en  bie  ^eid^enreben  be«  [365]  Succi, 
be«   SKucangt,   be«   ©anna,   be«  Sinago,  toie   aud^  bie 

36  Parentalia  be«  3uflu«  S3.  httf  bem  Sob  be«  Sarbinal«; 
ferner  bie  3^W9"iff^  }>rotefiantifd^cr  unb  fat^olifd^er  ©d^rift« 
fteUer  oon  bem  S3.     3)te  Briefe  felbfl  ftnb  in  d^ronologifd^ 


x^     ..  1  303 

Nro.  46.]  

Orbnung  f^efteüt;  mx  tooHen  fic  nad^  ben  Stationen  orbncn, 
unb  baö  2Wer!tt>ürbigfte  anführen.  Unter  ben  Staüänern 
übevget^en  h)iv  bie  ©riefe  an  bie  ^äbfte,  bic  fc^on  im  2)ru(f 
finb.  ^n  ©i^u^  V.  lägt  e^  S3.  gelangen,  too  er  im 
Stömifd^en  .Martyrologium  bie  Commemorationem  Impres-  5 
sionis  Stigmatum,  quibus  Sanctus  Frauciscus  insignitns 
est,  fjinfe^en  foUe?  unb  ber  ^a6fl  Bittigt  feine  55orfc^(äge. 
^rancifcu^  SJtanini  melbet,  bag  man  in  älquiteja  nichts 
l;abe,  ba^  betüeife,  ob  ber  l^eiüge  2)tarcuö  aüba  fein  Soan* 
geüum  gefc^rieben.  $ieronl)mu^  be  9tubei^  ^t  mit  lo 
bem  Sarbinal  einen  geleierten  SSrieftoed^fel  toegen  ber  ©e« 
fc^id^te  t)on  9tabenna.  Sluö  anbern  SWat^rid^ten  merft  man, 
baß  bie  Slnnalen  be^  S3.  ben  £ite(  l^ätten  befommen  fotten: 
Historia  Ecclesiastica  Controversa.  ®ie  toid^* 
tigften  Briefe  finb  J)on  bem  3efuiten  ®oria,  mit  bem  fid^  i5 
S.  über  toid^tige  fünften  ber  Äird^engefd^id^te  bef)3ri(^t.  2)ie 
tertrauteften  SSriefe  finb  an  ben  frommen  81  n  c  i  n  a ,  unb  an 
feinen  Ueben  ^reunb  Salfa  gerid^tet,  bem  S3.  an  einem 
Orte  f(^reibet:  Id^  lieber  SSater,  »arum  bin  id^ 
bod^  mit  fo  groger  Oefal^r  meiner  ©eele  Sar»2o 
b  i  n  a  ( ?  55on  ©  p  a  n  i  e  r  n  fommen  merfmürbige  SSrief e  t>or, 
tjon  bem  gelel^^rten  2)ominifaner  Subtoig  ©ottomajor, 
ber  ben  Sarbinal  bat,  er  möchte  bod^  bie  500  ©olbbufaten 
anne!)men,  bie  il^m  ber  Sifd^off  t)on  Soimbra  onbiete. 
grancifcuö  •jfjenna  Soaifa,  unb  ber  ®))anifc^e  ©efanbte,  26 
3o!)anneö  be  Slquej,  toie  aud^  ber  S)omittifaner  Sin* 
centiuö  3uftinianuö  Derfd^aff en  il^m  gum  Sl^eil  braud^* 
bare  Stad^rid^ten ,  bie  er  auc^  be^  f})ätern  ausgaben  feinet 
Martyrologii  benu^t,  tl^eil^  ertoerben  pe  il^m  bie  Se* 
[366]  fanntjd^aft  mit  bem  ©J^anifd^en  Sönige.  Unter  ben  so 
SHeber länbern  fommen  i)or  äBill^elm  Sinbanu«, 
Sifc^off  üon  Stüremonbc,  bem  S.  bie  SJerfoIgungen  Hagt, 
bie  i^m  fein  Martyrologium  jugegogen ;  ber  befannte  3)rudter 
^lantin,  bem  33.  !(agt,  toie  fe^r  bie  Sluögabe  feine« 
Martyrologii  bei)  2)ufinetti  in  53enebig  1587.  in  4.  t)er*  36 
unftaltet  fe^;  §  einrieb  ®raüiu«,  ein  Sl^eolog  i)on 
^ötoen,   ben  ber  ^abft   für  bie  SSatifanbrudferel)  nad^  9tom 


^^^  [Nro.  46. 

t)crfc^rie6cn  l)attc;  bic  gan3c  l^o^c  ©c^uCc  t>on  Sötoen,  bic 
fit^  tocgen  U)rct  Scbrürfmtgcn  an  bcn  S3.  tocnbct;  3uflui2( 
?ipfiug,  bcr  tocgcn  feiner  ))olitifd^en  ©(Stiften  ben  tömi* 
jc^en   Index   fürd^tete,   unb   toürflid^  35erbeffetungen   baüon 

6  einfd^irfte;  Oobofuö  ®rä^,  ber  bem  S.  ein  S3:enH)tar 
t>om  alten  Martyrologio  beö  81  bo  emfc^itft.  Unter  beu 
•ßol^lett  bemerfen  njir  ben  ^^otnifd^en  ©efanbten  unb  ge- 
lehrten ©taniötauö  JRefciuö,  einen  großen  Siferer 
»ibcr  bie  Scßer,  ber  fid^  tounbert,  baß  im  erflen  Sanb  ber 

10  31  n  n  a  I  e  n  nic^tö  h)ibcr  bie  Senturiatoren  borfommt ;  ben 
©taniölauiS  Sarcot>iuö,  Srjbifc^off  t>on  Onefen,  ber 
)id^  bie  Sriautnig  au^bittet,  bie  Slnnaten  in  bie  ^olnifd^e 
(Sprache  gu  überleben,  unb  ben  ©eorg  Siabjtioil,  35if(^off 
t)on  firafau,  ber  fiatlj|o(ifd^  tourbe,  unb  bcn  ©regoriu«  XIII. 

16  mit  ber  Äarbinaltoürbe  beel^rte.  Unter  ben  3)eutfc^en 
finb  ber  ^faljgraf  335 i  11^ e Im  am  9i^ein,  ber  aut^  ®e(b 
gum  2)ru(!  ber  2(nnalen  angeboten;  ber  geleierte  3efuit 
9?icoIau«  Serariu«,  beffen  Sriefweti^iet  n3id^tige  fünften 
ber  Strd^engefd^id^te   gum  ä^ed  ^t;   5Diarcu«gugger, 

20  ber  bie  ännafen  in«  ©eutfd^e  überfefeen  toiU;  ber  Sar« 
bina(  unb  ©rgbifd^off  ^^111^)^)  t)on  SöHn;  3o^anne« 
^iftoriuö,  ber  i^m  öerfd^iebene«  bon  SojUan^  fritif(^ 
bearbeitet,  unb  Sari  Sml^off  merftoürbig,  ber  bittet,  ber 
^^Jabft  möchte  einigen  3ta(iänern  ben  äufentl^aft  in  9?ümberg 

26  ertauben ,  bamit  fie  bem  fatl^otifc^en  8ieügion«n3efett  allba 
forthelfen  [367]  fönnten.  Unter  ben  granjofen  fmb  bie 
SSriefe  beö  SWicoIau«  ^aber  bie  gefe^rteflen.  ärnautb 
g  0  r  b  i  n  f ü^It  bem  33.  ben  $u(«,  toarum  er  t)on  ber  Sou« 
ftantintfc^en  ©c^nfung  fo  trocfen  fei).     9Äan  fiebt,  bag  33. 

so  au«  ben  franjöfifd^en  SlöfHern  bie(e  braud^bare  Sodationen 
befommen.  Unter  ben  (SngeUänbern  lommt  Sl^oma«  @ta» 
))  t  e  1 0  n  ^u)>tfäd^tid^  in  33etra(i^t.  3EBtr  gefte^en  reblic^,  bag 
toir  bie  SSriefe  toeit  lieber  gelefen,  al«  bie  33aronif(^e  ?eben«» 
befd^reibung.     Unter  ben  Änmertungen  be«  $errn  älberici 

35  fanben  lotr  bie(  33rauc^bare«,  toietool^I  un«  mand^e  Slu^brüde 
t)on  i^m  fel^r  anflögig  toaren.  Cor  200  Salf^ren  fd^rieb 
man  nod^  fo:   Elisabeitha  Regina,  quibusdam  veluti 


Tvro.  46.J  . 

fiiriis  agitata:  ^eutjutag  aber  l^at  bie  aKcnfd^cttUcbc  unb 
tlc  d^riftlid^e  2Ki(be  folc^c  äu^brücfc  au3  einem  gefitteten 
<Stt(  verbannt. 

Serlin. 

iCtrrtrrfr^  OJBbfitrtB  »011  ^Biunt*   1772*  8*  102  S»  s 

SBir  iDiffen  fajl  nid^t  mel^r,  06  toir  toünfc^en  fotttcn,  bag 
junge  S)id^ter  bie  Sitten  frü^e  lefen.  3^^^  nnfere  cm* 
Vfinbungötofe  ^eben^art  erfticft  baö  ®enie,  toenn  bie  ©änger 
fret^er  ^eiitn  eö  nid^t  ertoärmen,  unb  il^m  eine,  »enigften^ 
ibeaUfc^e  fret^ere  2lt]^mof})^ärc  eröffnen ;  aber ,  tim  biefe  10 
©änget  l^aud^en  amif  oft  ein  fo  frembe^  ©efül^^I  in  bie  ®ee(e, 
baß  ber  befte  5)id^ter,  mit  bem  glüdlid^Pen  @enie,  balb,  pd^ 
b(og  burd^  feine  (äinbifbung  im  ^(ug  erhalten,  unb  feine 
t3on  ben  glül^enben  Segeifterungen  mel^^r  tönen  laffen  fann, 
bie  bod^  aüein  iDal^re  ^oefie  mad^en.  SBarum  finb  bie  ®e«  15 
bid^te  ber  alten  ©falben  unb  Selten,  unb  ber  alten  ®ried^en, 

fetbft  ber  9Korgen(änber  fo  ftarf,  fo  feurig,  fo  grog? 

Xk  Statur   [368]  trieb   fie  gum  ©ingen   toie  ben  S?ogeI  in 

ber  Suft.    Unö toir  fönnen^  unö  nid^t  verbergen, 

unö  treibt  ein  gemad^teö  ©efü^I,  ba^  roir  ber  Setounberung  20 
unb  bem  SBol^Igefallen  an  ben  Sttten  gu  banfen  l^aben,  gu  ber 
S^ei}er,  unb   barum   fmb   unfere   befte  Sieber,   einige  wenige 

aufgenommen,  nur  nad^gea^mte  Sofien. SIBir  finb  gu 

biefer  ^Beobachtung  burd^  bie  S^rifd^en  ©ebic^te  beö  ©erm 
S  t  u  m  geleitet  toorben.  S)iefer  S)id^ter  iji  getoig  nidbt  ol^ue  26 
@enie ;  aber  fetten  fann  er  pd^  länger  er^ften,  ate  er  feinen 
<g)orag  im  ©efid^t  l^at.  ®iefer  leuchtet  il^m  t)or,  toie  bie 
gadteC  ber  ^txo;  f 0  balb  er  aUein  gelten  muß,  fo  fmft  er ! 
ber  9taum  erlaubt  unö  nid^t,  SSetoeife  angufü^ren,  aber  toir 
berufen  unö  auf  jeben  ?efer,  ber  feinen  C^orag  fennt,  ob  nid&t  se 
faft  immer  ber  ©id^ter  jfalt  unb  matt  toirb,  too  il^m  nidl^t 
§orag   unb  ®at)ib,   ©ebanfen,  Smppnbungen ,  SBenbungen, 

©ituationen,  jener  felbft  feine  2)il)tl^oIogie  teiltet,  bie 

toir  reben  nac^  unferm  ©efül^I feiten  anberö  gebraudbt 

toirb ,   aU   100   bie  Imagination  mit   faftem  ^cxim  bid^tet.  35 
S)a«  befannte  §oragianifcfee  ®uett,  Donec  gratus  eram,  ^t 

Litteratardeukmale  des  18.  Jahrhunderts.    7.  20 


306  rur^    An 
[Nro.  47, 

ÄMcift  toeit  Beffcr  überfeftt;  aber  ba«  Ätagltcb  bcö  ®at)ti> 
unb  -3onatl^att  l^abcn  tüit  nirgcnb  fo  fd^ön  üerfipcirt  ge* 
fe^en.  SBir  toünfd^cn  bem  ?^exfaffcr  ein  unüerborfccne^ 
SKäbd^en,  geft^äftenlofe  Soge,  unb  rctneu  ©id^tergeift  ol^ne 
5  5lutorgeifi.  3)er  bepc  S)ic^tcr  artet  auö,  toenn  er  httf  feiner 
Sompofition  an^  ^ubttfum  ben!t,  unb  me^r  üon  ber  93e* 
gietbe  nad^  9tu!)m,  gunmt  3ourna(tften  9iu]^m,  alö  tjon  feinem 
©egenjlanb  erfüllt  tüirb. 

[369]  Nro.  XLVII.    3)en  J2.  gunii  1772. 

iO  Sinbau  unb  Sei^jig. 

Die    gi^ttiiitre    Cl^ingeirung    )>(r    l^eilgen    Sdrrift^ 
unterfudit  von  :Sf0l|ann  (Siottlieir  ^i^iintv*  ßt^  3ütüb 
CfDttö  utti>  Ml^ntn.  1771*  8»  487  «♦ 
S)a^  ^or^fcen  beö  53erf.  in  biefer  toit^tigen  ©c^rift  ift^ 

15  3u  jeigen,  ba§  bie  SBaf^rl^eit  unb  ©öttüd^feit  ber  l^eitigen 
©d^rift  feft  pelzen  toürbe,  toenn  gleid^  bie  l^eitigen  Sudler 
fdmmttici^,  ober  bod^  gum  Xiidi  ol;ne  einiget  feefonberö  -3^== 
i^un  (Sottet  gefd)rie6en  fe^n  foHten:  unb  bag  Don  bem 
üSernatürlic^en  Urf^^runge    beö   3n^altg   nid^t^ 

20  auf  einen  äl^nlid^en  Urf)3rung  ber  2luöf  ertigung 
berfelSen  gefd)(offen  toerben  fönnte.  Sr  glaubt,  baß,  »enn 
biefe  3ti>e^  Si^^gen  getrennt  toürben,  ber  ©treit  mit  ben 
Ungläubigen  ungemein  abgefürjt  tocrbe.  9Kan  (aßt  fid^  mit 
i^nen  nod^   gu   fel^r   toegen  jebe^  befonbcrn  @iniDurf§  gegen 

25  bie  l^eiügc  ©d^rift  ein,  unb  ^egt  baö  aflgemeine  ^ornrt(;eil, 
baß  baö  göttüd^e  ^nfel^en  ber  geoffenbartenSieligion 
t)on  bem  göttlichen  2lnfel^en  ber  Stätter  ber  Offen* 
barung  abl^änge,  unb  baß  e^  bal^er  um  ben  ©lauben  ge- 
tl^an   fe^n  toürbe,  wann   e^  um  bie  (äingebung  ber  l^eiligen 

30  ©d^riften  get^n  fe^n  foHte.  „SKeine  Sefer,  fagt  ber  SSer« 
faffer,  würben  fid)  übereilen,  toenn  fie  biefe  Slnfünbigung 
meinet  ^or=  [370]  ^ben^,  atö  eine  Slnfünbigung  ber  @nt= 
bedfung  »erfiel^en  foßten,  baß  bie  l^eilige  ©d^rift  nid^t  ein« 
gegeben   fet).     Slber,   tpaö  id^  il^^nen  barüber  mitjut^eilen 

35  l^offe,  ip  fo  bcfd^affen,  baß  mit  bemfetben  eine  SD^enge  tl^eo^ 
(ogifc^er  ©treitigfeiten  beigelegt,  ein  großer  I^ei(  ber  ?(uö* 


K,o.  4,.]  307 

Icgimgöreöetn  für  bie  l^eiligc  ©d^tift  anbcr«  Bcftimmt,  unb 
bic  gange  Sluölegungöart  um  cttoaö  i)cränbcrt,  l^icrnäd^ft 
afcer,  roenn  ei8  @runb  l^aScn  foHtc,  bic  ganjc  9Ketl(|obc  au^ 
ber  ©c^tift  3U  betücifcn  unb  ju  toibcrlcgen,  i)cr6cfycrt 
tüirb.  Ön  bem  @(au6cn  bc«  Sl^tiftcn,  unb  in  ber  Üter«  5 
jeugung  beiS  ßl^riften,  bleibt  tool^i  be^  jeber  S^corie  t}on 
ber  (Singebung  ber  l^eKigen  ©d^rift,  aüe^  einerlei,  unb 
tüenu  auc^  bie  (^eilige  ©cbrift  gar  nic^t  eingegeben  toäre;  fo 
würbe  bod^  afleiS  barinn  einerlei  bleiben,  aber  bie  gange 
geleierte  ^uötegung  ber  l^eiligen  ©d^rift,  unb  bie  gange  10 
geleierte  5lb^nb(ung,  ^^erfeitung  unb  55ert]^eibigung  ber 
©(aubentoal^r!)eiten,  au^  berfetben  ift  unö  bergeftaft  nid^t 
bloö  an  bie  333  i  r  f  ( i  d) !  e  i  t  einer  göttfid^en  Eingebung  ber^ 
felben,  fonbern  jugteic^  an  eine  gen3iffe  Sl^eorie  bon  ber 
Sefc^affenl^eit  ber  Eingebung  berfetben  gefnüpft,  baß  15 
mit  mel^r  SSSal^rf^eit  unb  äw^^^'^^iö^^^^  barüber,  mel^r  äBal^r* 
l^eit  unb  3"ber(aßigfeit  in  ber  ganjen  @otte^ge(el(|rfam!eit 
entftetjen  ttjürbe."  S)ie  (äinleitung  entl^ält  eine  fel^r  tool^I* 
gefd^riebene  ©efd^id^te  ber  Sl^eorie,  bon  ber  Eingebung  be^ 
aüen  Äirc^en  gu  berfd^iebenen  ä^'*^'^-  ®^^  ^^P^  €>ciu})tft.  20 
fefet  ben  Segriff  ber  Eingebung  bal^in  feft,  ba§  e«  eine 
innere  übernatürüd^e  iüHttoirfung  ©otteö  fe^.  Eö  geigt, 
baß  au3  ber  Ett^motogie  fid^  nid^tö  ertoeifen  laffe^  fonbern, 
baß  e^  ein  bloß  !ird)üd^er  Segriff  fe^,  unb  baß  nod^  nid^t 
beftimmt  fet) ,  ob  fie  unmittelbar  ober  m  i  1 1  e  l  b  a  r  25 
gefd^el^en  fet^e.  ®arau^  giel^t  ber  33.  bre^  folgen.  1.)  3)ie 
Eingebung  ift  eine  ®attung  ber  Offenbarung.  Eö 
faßt  alfo  bie  3:^iflinf«  [371]  tion  ber  Sl^eotogen  toeg.  2.)  ©ie 
!ann  nic^t  auf  eine  Offenbarung  im  SSerpanbe  ein* 
gefd^ränft  toerben.  3.)  5)ie  göttliche  Eingebung  ber  so 
©d^rift  ift  ettoaö  anberö,  a(ö  ba«  göttlid^c  Slnfel;en. 
3)er  ^erf.  nimmt  eine  fünffad^e  übernatürlid^e  iWittoirfung 
®otte£^  gu  einem  Vortrage,  aU  möglid^,  an.  S)arauf  baut 
er  5  @rabe  ber  Eingebung:  1.)  bie  boüfommenfte  9[rt  ift, 
njenn  fid^  ber  ©cribent  tt>ie  ein  Slmanuenfiö,  tt>ie  ein  35 
mufifatifd^eö  3nftrument  t^erl^ätt.  ®er  2te  ®rab,  toenn  nur 
einige    gur   SSirfKi^feit    eine«   SSortrag^    gel^örige   5)ittgc 

20* 


^^^  [Nro.  47. 

(^anj  üternatütlid^,  einige  bcrfelbcn  aber  1 1^ e i l «  na« 
türli^,  tl^eiU  übetnatürlid^  erfolgen.  3)er  3tc, 
tüenn  fämmtfid^c  bagu  notl^ti>enbige  Singe  t^eiU  natür« 
iiil,  tl^eiU  übernatür lid^  geti>ir!t  toerben.    3)er  4% 

5  toenn  einige  ©türfe  b(og  natürli(^,  einige  aber  tl^eite 
natürlid^,  t^eil^  übernatürtici^  erfolgen.  2)er  5te 
®rab,  tt)enn  ein  ganj  natürlid^er  SSortrag  1^  int  er* 
l)er  üon  ©ott  beobachtet  unb  b e ft ä t i g t  toirb.  3)enn  eö 
x\t  einerlei),  ob  baö  übernatürfid^e  öorl^ergegangen  ober  nad^* 

10  gefolgt  ift. 

®aö  2  te  §^wp^ft-  ^anbelt  Don  ber  SBal^rfci^einlid^feit  einer 
götttid^en  Eingebung  ber  l^eiligen  ©ci^rift.  3)er  erfte  Ornnb 
berul)t  barauf,  bag  toir  Don  @ott  nic^t  toeniger  gu  gegarten 
l^aben,  at^   toa«  in  äbnlid^en  Umftänben  jeber  rec^tfd^affner 

15  9J?enfd^  tl^un  roürbe.  SBenn  il;m  ettoaö  an  biefer  Srfanntnife 
gelegen  toar,  fo  toirb  er  eö  nit^t  bem  ä^fatl  überlaffen  ^ben, 
burd^  toen,  ob,  ober  ob  fie  nic^t  fortgepflanzt  toürbe.  2.)  @in 
Si^eit  berfelben,  unb  ber  größte  Sl^eit  berfelben  ift  Don  fotd^en 
•Perfonen   gefd^rieben   toorben,   bie  bei)  il^ren   münblid^en 

20  a^eügionöDorträgen  einen  aufferorbentlidben  S3e^ftanb  be^ 
(Sottet  genoffen  ^ben,  toarum  nict)t  aud^  bei)  il^ren  f  d^  r  i  f  t  * 
lid^en?  3.)  ®er  On^t  unb  bie  aBa^(  be«  ^n^ftiS  Der= 
rätb  offenbar  einen  ^lan,  an  toetd^en  tt>eber  bie  53erfaffer, 
nod^  bie  ©ammler  gebadet  l^aben. 

25  [372]  3n  bem  3  ten  §ttut)tft.  unterfud^t  ber  Serfaffer  be^  ber 
aBirKid^feit  ber  göttlichen  gingebung  4  ©tüdfe.  1.)  Db 
ber  SBitte  ber  b^iligen  SSerfaffer  ettoaö  gu  fd^reiben,  unb 
eben  bie^  ju  fd^reiben;  ober  ob  2.)  bie  Srfänntniß,  ober 
bie  ©ad^en,  xotld)t  fie  fc^rieben.     3.)  3)ie  2Borte.     4.)  3)ie 

30  Drbnung ,  nid^t  bei)  i^nen  natürlid^  o^ne  Singebungötounber 
mögüd^  unb  begreifUd^  ipt.  Sr  finbet  in  allem  bem  nid^tö, 
toa^  unö  an  ein  SBunber  ju  glauben,  nötbigte;  allein, 
übereilt  toäre  e^,  toenn  toir  barauö  ben  ©d^Iu§  mad^en 
sollten,   baß   bie   l^eilige   ©efd^id^te   toirflic^   ol^ne  einige 

35  gingebung  gefd^rieben  worben  fei).  3n  Slnfe^ng  ber 
Seigre  toirb  e^  fel^r  toa^rfi^einUc^,  baß  bie  33erf.  ber  gin* 
gebung  genoffen  ^aben,  toenn  man  bebenft,  baß  jeber  Don 


«.]  _1^ 


Ufuta  bai  gam^em  i'c^r^cgTtff  imae  l^attc;  ctn 
Umtitasb,  ter  jdfi  ictd^tig  i^!  Ziffer  ^^rbcgriff  wobl^  te&i 
tux6^  irgent  jemamb  nM  &M%Awa%  ]tiBß  tjfxtmt 
tDcrben,  tDam  ani^  joäft  bntd^  fie.  SHc  («fmtnre  Ite« 
gienntg  @ent^  rft  ht]tmt€t^  bcnian  git  erfoniai,  t>a|  fic  s 
md^t  me^T  gtf^netai  J^otoi,  bog  hiaer  sster  t^aea  tca 
goa^ea  t^  irü^IMaaatea  Sd^tBegriff  fArieB;  tag  {ic  aar 
@tä(!e  bfjfdlbat  Itefertoi,  aab  gletifitooi  au9  bicfoi  €tiMm 
eta  toßjiaabtged  ^e^g^Sabe  enoSi^^  8e^  ber  Xafjeid^« 
auag,  kcemgfiaid  ber  SSetffagaag,  ift  oac^  Uxat  <Eiag(6aagM 
aöt^ig ;  beaa  fie  hmatea  fie  (oage  iDor^  iM)a  (Sott  obet  looa 
aabera  em^faagni  f^htn,  SBtr  fiberge^  bea  Seicei^  bet 
3eugniffc  $tcr  briagt  ber  SScrfajfcr  aiit  Ä«l^t  aaf  bie 
tnaere,  ald  tit  ftadfU. 

4  te«  &an)>tfL     8oa  ber  Scfd^ffeal^  ber  Siagebaag.  i5 
$ter  glaubt  ber  Serfaffer,  bag  bie  goage  @<^rtft  Doa  @ott 
eingegeben   fct^;   aab   boja   ffi^rea   i^a  aageaf(J^aGi6  atdbt 
b(og  an^  bea  göttH^  SoUfoanaea^ea  gcjogeae  folget* 
aagen,    fonbera   an9    eigaea  ^taISagIt<6ea  B^S^^^ff^  ^ 
l^eißgen  @(^rift  l^ergenoamieae  9ea>eidt^fimer.    ^3^  foaa  e^  to 
mir  [37S]  unb  anbera  gar  aid^t  Der^etat(i<j^,  bag  bie  Sia« 
gebung  bet   ^ligea  9fi(^  airgeabd  ia  berfetben  mit 
einer  jebermann  gnm  Sel^faK  ^iareiffeabea  Sbibeag  ixrfi^ert 
iDttb.     Unb  ba^r  fann  i^  ai^t  irrea,  loeaa  i^  foI<l^  für 
feinen  in  ben  gemeiafantea  @(aabea  gel^rigea  ?e^r)>aatt » 
erfenne.*     gt  fibemintmt  6  Stüde  gn  bemeifea.     1)  S)o6 
bie  (Eingebung  ber  l^eittgea  @<!^rift  f^(e<^terbiag^  ai^t  bea 
bolüommenflen  mög(i<!^en  ®rab  ber  Qingebaag 
eine^  ^ortragd  gel^abt  ^abe.   2)  2)ag  ni<bt  a((e  9ü^er  ia 
g  I  e  i  (^  e  m  ®rabe  eingegeben  finb.    3)  3>ag  ed  nnai^gßd^  ifl,  m 
ton   trgenb   einem  berfetben  bea  ®rab  ber  (Siagebuag 
genau  gu  beflintmen.    4)  3)ag  ober  ^tM^t  }at)er(2lgig  überaK 
fo   biet  begriffen  l^at,  ba§  ai^td  fatf^  in  bie  b^tige 
(Sd^ttft  gefommen   ifi    5)  3)ag  fi^  bie  Siagebuag  fotooi^I 
auf  bie  ^orte  at«  @a^ea  (nSmti^  aiit  aOea  ben  (Sia^  ss 
ft^ränfungen,  koomit  er  bie  Qingebuag  ber  @a^ea  be]^u)>tet) 
erftretft  l^abe,  unb   6)  bag  kbir  feinen  ^iarei^enben  ®rnab 


[Nro.  47. 

^aitn,  fämtUd^c  Sudler  bcr  l^cUigcn  ®4rift  für  fo^feid^ 
mit  Singebung  gcft^riebcnc  Süd^ct  gu  etfcnncn.  3n  bcm 
5ten  §au})tp.  »erben  bte  Sotge«  au3  ber  angeftetiten  Unter* 
fud^ung  gejogen.  5)iefc  finb  bierfodb,  1)  3n  ^nfe^ng  ber 
5  üDogmatif.  2)  ®e^  ^etoeifeö  ber  geoffenbarten  Stetigion. 
3)  2)er  äuölegung  ber  ^eiligen  ©d^rift.  4)  ®er  SEl^eotogie 
ü6er^an))t,  nnb  ber  tl^eologifd^en  SSetoeife  infonberl^eit.  SBir 
l^offen,  bog  biefe  mit  fo  vielem  Unter fud^ung^geifte  alö  @e* 
toiffenl^aftigfeit  abgefaßte  ©d^rift  enblid^  einmal  S})od^e  in 
10  biefer  Seigre  mad^en  toerbe,  toenn  e^  anberö  ba^  ©ujet  felbft, 
nnb  ber  jefeige  3"^^"^   ^^  menfd^tid^en  ©efetlfd^aft  julagt. 

®ie§en. 

9Bir  l^offen  be^  ben  Siebl^abern  ber  Sitteratnr  2)an!  3U 
üerbienen,  toann  toir   i^nen   brel)   fel^r   le»  [374]  fen^werti^e 

IS  |3rontott0ni$)ir0$ntmmen  httst  i^tvrn  DitekaniUr  liodr  in 
©ießen  befannt  mad^en,  toorinn  berfelbe  üon  bret)  fd^ä^baren 
nnb  mer!»ürbigett  ^ergamentl^anbfd^riften  in  ber  ©ießifd^en 
Uniüerfität^bibliot^ef  »Zad^ric^t  giebt.  2)ie  erjUe  ent^tt  ba« 
breviarium  extravagantium  beö  Sernl^arb  Sirca,  nnb 

2oift  an«  bem  12  ober  13ten  Oal^r^nnbert,  in  t^olioformate. 
®ie  SJorrebe,  toelc^e  getoöl^nlic^  bor  bem  93nd^e  fielet,  fel^^tt 
in  biefem  9Äattnfcri})t^  tooran«  jn  bermntl^en  ift,  baß  pe  nid^t 
bon  bem  Sirca  i^errül^^ret.  ©err  t)on  ©enfenberg  l^at  fd^on 
bormal«    t)on   biefem   Sobej:   eine  ängeige   befannt  gemad^t. 

25§err  Ä.  aber  jeigt,  baß  biefefbe  t)iel  falfd^e«  enthält,  nnb 
bie  ©tüdfe,  toefd^e  $err  bon  ®.  l^at  abbrudten  f äffen,  im 
äbbrndE  üom  Original  bietfäCtig  abtoeid^en.  3n  bem  be* 
rül^mten  Sa)).  7  de  praescript.  l^at  übrigen«  biefe  ^anbfc^rift 
fo  gut  toie  anbere  bie  unerftärbaren  SBorte :  Ephesinus  enim 

30  legislator  Origenis  patruus. 

Sin  5Wanufcri))t  bon  ber  erften  ©efretatfammtnng  3nno« 
centin«  be«  britten,  an«  bem  14ten  3a^rl^nnbert,  ba«  §err 
Söl^mer  in  Oöttingen  für  ein  SCeinob  ber  SibUotl^ef  er* 
fennt,  toirb  im  jtoe^tcn  "ißrogramm  befd^rieben.     Se^ldufig 

85  ertappt  $err  S.  ben  §erm  t)on  ©eld^ob  toieber  auf  bem 
falzten  ^ferbe,  tooranf  er  oft  reitet,  nnb  merft  an,  baß  c« 


.C        ^71                                                    311 
:Nro.  47.]  

falfd^  x]tf  toann  er  in  feiner  9tec^t«0ef(^id^te  bem  Sltteferra 
einen  Sommentar  ü6er  bic  fämtlid^en  S)e!retaI6riefe  3ntto== 
centiuö  be^  britten,  bcr  jn  Sonlonfe  l^eran^gefornmen  feijn 
foll,  gnf(^rei6t,  ba  boci^  Sllteferra  nur  eine  Sriäuterung 
über  bie  S)efreta(briefe  be^  -Snnocentiug,  bie  in  Stal^munbö  s 
©ammlung  [teilen,  ju  ^ariö  ebirt  l^at.  5luci^  toirb  gegen 
bie  §erren  So))j)  unb  SBald^  betoiefen,  baß  fid^  au«  bem 
(5a J).  3  de  consuetud.  bie  S^'iften^  ber  Ja^enfd^öffen 
fce^  geiftüc^en  ©erid^ten  ni6t  bartl^un  läßt;  oBgteic^  fonft 
$err  Ä.  bie  ®ac^e  fetbft  nid^t  Begtoeifelt.  lo 

[375]  ®ie  §anbfd^rift  ber  ©efretalcoHection  Sonifaciuö  beö 
achten,  ift  ber  ©egenftanb  beö  britten  Programm«,  ©ie  ifl 
ebenfalls  auö  bem  14ten  Oal^rl^unbert  unb  l^at  üiele  mcrN 
tDürbige  unb  nod^  unbefanntc  33arianten.  5)ic  Sude,  toeld^e 
§err  5i.  gur  ^robe  ^t  abbrurfen  laffen,  geigt,  bag  biefe  i5 
©ammlung  auc^  an  bie  5lfabemie  ju  ^ariö  g^f^itft  toorben, 
unb  baß  eö  ein  Orrtl^um  ift,  toann  §err  Söl^mer  glaubt, 
biefeö  fe^  toegen  ber  ©treitigfeiten  be§  ^abfte«  mit  bem 
Könige  ^^itipp  unterblieben.  —  S)iefe  furjc  ängeige  bc« 
On!)a(t«  fet)  ftatt  be«  f obeö  unb  flatt  ber  Ermunterung  an  a> 
unfre  ?efer,   biefe   bre^   Keine  ©d^riften   felbjl  burd^julefen. 

Sreglau. 

5Der  ältere  ^orn  ^t  üertegt:   De  methodis  montium 
altitudines  metiendi  Dissert.     3   ßtf$tn  8.  mit 

einer  ^upfertafel»  25 

2)ie  ÜWeffungen  ber  ^öi^m,  benen  man  nid^t  bel^lommen 
fann,  finb  unoermeiblid^en  ^ti^kxn  untertoorfen,  toenn  man 
fic  au6  nur  geometrifd^,  ober  trigonometrifc^  betrad^tet.  3)cttn 
fie  »erben  au«  gtoei)  ©täuben  gemeffen,  too  bie  SJerrüdung 
te«  3nftrument«  adejeit  ^el^ler  üerurfad^et ;  e«  toäre  bälget  so 
3U  toünfd^en,  baß  eine  aWetl^obe,  ober  ein  befonbere«  3nfhru:= 
ment  gefunben  toürbe,  t>ermittelft  toelc^ett  man  bergteid^en 
^ö^en  an^  einem  ©taube  meffen  fönnte.  @«  fmb  aber  nod^ 
t)iele  anbere  ©d^toierigfeiten,  loenn  bie  $ö^e  beträd^tfid^  unb 
t3on  ber  aWeerc^fläd^e  an  gered^net  gefunben  »erben  foH.  86 
ffiie  2Ketl^oben  bie  (entern  ju  meffen,  il^re  ©d^n3ierig!eitcn. 


[Nro.  47* 

unb  bic  SKittcf  fold^c  3U  l^ctcn,  fmb  bcr  ©egcnftanb  bic[cr 
Icfen^toürbigen  ©(j^rlft.  S3c^  SWcffung  einet  fceträd^tüd^en 
§ö^e,  bet  man  nid^t  bel^fommen  fann^  unb  too  bie  ©tanb- 
))un!te  in  einet  beträd^ttid^en  Sntfetnung  angenommen  toetben 

5  muffen,  finb  brel^ertel)  ^öl^en  jn  nnletfd^eiben :  1)  2)ic  $ö]^e 
t)ou  bet  [376]  SWeereöfläc^e  an  geted^net,  2)  bie  ^ölf^e  bon 
bet  @rbfläd&e,  iceld^e  übet  bie  iWeeteöfläd^e  fd^on  etljafcen  ift, 
3)  bie  ^öl^e  üfcet  bet  fd^einfcaten  ^otigonlaKinic ,  obet 
2^angente  eine^  Stbfteifeö.     2)iefc  [teilet  anf  bem  fd^einbatcn 

10  §oti3onte  nid&t  fenfted^t,  fonbetn  fd^ief,  nnb  toitb  ballet  gu 
Mein  gefunben,  toenn  man  fofd^e  fenhed^t  annimmt.  @ö  fann 
abet  bie  ical^te  ^öl^e  au^  ttigonomettifd^en  ©tünben  ge= 
funben  toevben,  n>enn  man  ben  SSJinfel  an  bem  3)tittetpunlte 
bet  (Stbe   fud^et,  tooüon   bet  SSetfaffet   bie  SBJetl^oben   Intj 

15  an3eiget.  Übetbieß  ift  bei)  ben  ttigpnomettifd^en  SReffnngen 
bie  ©tanblinie  in  SSettad^tung  jn  jHen,  toeldbc  feiten  ^oti* 
jontat  angenommen  toetben  !ann.  Um  l^iet  ^ti)Ux  gn  t)et« 
meiben^  mnß  bet  Slbftanb  enttoebet  bntd^  bie  SWit^eüitfnnft 
gefnd^t  toetben,  obet  man  nimmt  biefe  f  inie  fd^ief  an.    S)iefe 

20  Sinie  batf  and^  toebet  jn  fntg  nod^  gn  lang  angenommen 
toetben,  bamit  bet  SSSinfel  an  bet  ©))i^  bet  ^öl^^e  toebet  gu 
gto§  nod^  aflju  flein  toitb.  Slud^  mad^t  bie  9?efta!tion 
Sd^ioietigfeiten ;  inbem  bet  ©ttal^I  »egen  bet  t^etfd^iebenen 
S)id^tigfeit  bet  nntetn  unb  obetn  Suft  gebtod^en  toitb.   S)iefc 

25  geogtat)l^ifd^e  Steftaftion  toitb  enttoebet  alö  ein  Äteißbogen, 
obet  al3  eine  ^atabet  bom  neunten  ®tabe  angenommen, 
unb  bamit  toitb  fle  fo  toeit  gel^oben,  bag  toenigjlen«  fein  be« 
ttäd^tlid^et  gelltet  begangen  toitb.  3Ran  ))flegt  bie  ^ölf^en 
aud^   butd^  $ti(fe  beö  Satometet«  gu   meffen.     S«  toetbeti 

so  babon  fünf  3Retl^oben  angegeiget ;  oaxif  bie  SJoIIfommenl^eit 
beö  Satomctetö  befd^tieben,  toeld^e«  gu  biefem  ©ebtaud^e  et» 
fotbett  toitb.  @«  fmb  abet  aöe  biefe  3D?et](|oben  nid^t  un« 
ttüglid^,  toenn  auc^  baö  Satometet  butd^  baö  S^etmometet 
üetbeffett   toitb,  obgfeid^  eine  üot  bet  anbetn  einen  SSotjug 

35  ^at  S)entt  bie  SJetänbetungen  bet  ?uft  butd^  SBätme,  Sältc^ 
Sünjle  unb  SBinbe  fmb  fo  mannigfaltig ,  bag  man  fd^toettid^ 
eine  getoiffe  SRegef  fepfefeen  fann. 


[377]  Nro.  XLVIII.    2)cn  16.  Sunii  1772. 

®ottingen  unb  ©otl^o« 

Hevtn^n   l»cr   l^l^iiüU^l^lt.    (^xttv  ^J^t'xi,   1772.    8. 
310  S. 
SSJir  ttjütben  utigered^t  gegen  «nfet  ^tiialttx  fetjn,  toenit  5 
totr  fürd^teten,  bafe  biefeö  merftoütbige  Surf»,  nid^t  unter  un« 
mit   eben   fo   üiel  SeijfaH   aufgenommen  teerten  foDte,   a(« 
unfere  $Raci^fommen  banff are  (Sl^rfurd^t  gegen  ben  SSerf.  bef* 
fclkn,   unb  gegen  oüe  bie,  toetd^e  mit  il^m  ffial^rl^eit  feigen 
tDofien,  unb  aufrid^tig  fuci^en,  l^aBen  toerben.    3n  bem  üd^ten  lo 
iJog,  ben  er  il^nen  Dorjufcereiten  fuci^t,  toerben  fic  ben  SRömen 
jiebeg  jDenferö  unb  jebe^  elf^rlid^en  SWanneö  fegnen,  ber  itjnen 
in  ben  iJinPerniffen  ber  S^otafti!  unferö  Qal^rl^unbertö  üor* 
(eud}tet;  unb  icel^e  un«!   toenn  ®umm]^eit  unb  ^artl^e^geifl 

il^nen  bie  @traf)Ien  aufhält ,  bie  für  fie benn  il^nen  i5 

toerben  fie  erft  leud^ten l^ert)orbre(i^en !    Unfere  ©ränjen 

ertauben   unö   nid^t   einen  auöftil^rfid^en  Slu^gug   au^  biefem 
SBerf  gu  mad^en.    9tie  finb  unö  biefe  ©rängen  befd^toertid^er 
getoefen !    333 ir  muffen  unö   aber  befriebigen,  nur  bie  Dpr* 
nel^mften   @eban!en   au^gugeid^nen.      „^Die   ^i)xio^oplixt,^ 
fagt  ber  SSerf.   l^at  ben  5IRenfd^en   gum  ©egenjlanb.     S)iefer 
fann  aU  individuum,  er  !ann  al3  SWitglieb  ber  großen  ®e== 
feUfd^aft  betrad^tet  toerben.   SDeßtoegcn  gerfättt  bie  [378]  ^l^ilo« 
füpl^ie   in   ben   Jjraftifd^en  unb  tl^eoretifci^en  Sl^eil."     3enen 
f ofien   toir   nod^  l^offen ;   biefen  fängt  ber  SJcrf.  l^ier  an  gu  »s 
bearbeiten.     (Sr   fdfceint    bal^in   nid^t«   gu  red^nen,    ate   bie 
^fl^d^otogie.     S^iefe   ijl   untrennbar    Don    ber   So  gif; 
„benn  ?ogif,  fagt  er,  unb  ^f^d^ologie  Derl^iäft  fic^  gufammen, 
toie  bie  Sfopifd^c  fjabel  unb  il^re  angehängte  ÜWorat."    S)ic{c  ; 
fammeft  Semerfungen   Don   ber  benfenben  ©eelc,  jene  geigt  so 
il^re  Slntoenbung.     S33a^r   iftö!    ber  9Wenfd^   ift   ber  ®egen^ 
ftanb  ber  $l^itofo))]^ie ;   aber  toir  toürben  ii^n  nirf|t  bloö  aU 
Individuum,  unb  in  ber  (SefeÜfd^aft  betrad^tet  l^aben.    3Bir 
feigen  l^ier  feinen  ^Jlaft  für  bie  ^l)^fif,  9)?at^efiö  2C.  bie  boc^ 
aud^  mit  SRed^t  ©i$  unb  ©timm  in  bem  Senat  ber  ^l^ilp«  33 
\cpi}cn  i)aUn,  unb  nid^t  bloö  (eere  Segriffe  geben,    3ttb?m 


^^^  [Nro.  48. 

l}at  bicfc  (äintl[^ci(ung  auif  tiod^  btc  Unbcqucml^fcit,  baß  fic 
bie  ^fi^c^ologic ,  bic  auci^  ©runbfdftc  bcr  S^tigfcit  tcl^rt, 
trennt,  unb  baß  fic  auf  btc  anberc  Sintl^cilung  in  2^1^coric 
unb  $rafti!  nid^t  ))agt ;    bcnn  au(^  ate  fclofcö  Individuum 

5  ^nbctt  bcr  SWenfd^.  S33it  toürben  ben  äKcnfd^en  cttt)a  untct 
ben  jtücen  ©efici^töpunftcn ,  in  Slnfc^ung  fcincö  gangen  ^n^ 
ftanbc^,  unb  in  Slnfcl^ung  feiner  ^anbfungen,  betrat^tet  l^aben. 
Unfer  t^eoretifd^er  Sl^cit  »ürbe,  ba  er  ben  ÜÄcnfd^en  in  attcn 
feinen  SSerl^ältniffcn  burd^giengc,  baburd^  fid^  auf  äße  äjie  ber 

10  toal^ren  'JtJl^ilofoljl^ie  l^abcn  ausbreiten  fönnen;  unb  ba  er  ju* 
g(ei^  ben  ®runb  ber  menfc^Ii(^en  ©anbiungen  unb  il^rc  Srieb*^ 
fcbern  angegeigt,  unb  unö  ben  einen  $unft  entbedtt  ^ttc,  auf 
ipcfd^en  alle  gelten,  fo  mürbe  bem  ^raftifd^en  uid^t«  übrig 
geblieben    feijn,    alö   gu   geigen,    tüie   bie   ©egcnftänbe   ber 

15  menfc^Ud^cn  ©anbiungen  mit  biefem  einen  ^un!t  im  SSer== 
Ijältnig  ftcl^^en.  SBir  mürben  alSbann  nid^t  nötl^ig  ge^bt 
baben ,  bic  ^f^d^ologie  gu  trennen ;  fonbern  tt)ir  i)CLttcn  ben 
(Sinflug  ber  ©cete  auf  ©anbtungen  unb  ®cban!en,  auf  ba« 
@utc  unb  baö  ©d^öne,  mit  einmal  überfeinen  fönnen.  [379]  ®oc^ 

20  biefe  33emer!ung  ift  tool^t  gu  voreilig,  ba  toir  auS  biefem 
S^eit,  ber  nur  eine  Vorbereitung  gu  einem  noc^  nid^t  an* 
gefangenen  ©ebäube  ift,  nid^t  ben  gangen  ©efic^tsfreis  über* 
feigen  fönnen,  ben  ber  SJerfaffer  umfpannt.  ^a6:i  biefem 
Umriß   beS  ©ebietö   ber  $^iIofo))inie   gel^t  bcr  SSerfaffer  auf 

25  bie  SWctl^obe  über,  too  mir  eine  gange  9ieil)e  Dortreftid^er 
©ebanfen  übergeben  muffen,  unb  nur  bemerfen,  baß  baö 
8tefultat  babtn  auslauft,  baß  mir,  um  unfere  unb  ter  SBett 
SRu^e  unb  ©lüdtfcligfeit,  mit  bem  ^ntcreffe  ber  SBa^rl^cit  gu 
vereinigen,  bie  alte  ÜKobe   ber   cfoterifd^en  unb  ejcotcrifd^ett 

30  ^l^ilofo^j^ie,  aber  fre^Iid^  im  gang  anberm  ©inn,  al«  betj 
ben  Slltcn,  mieber  einführen  muffen!  aBcnn  bic  (£poj)tctt 
^0  fing  gcmäl^tt  unb  t)orbereitet  merbcu,  aW  ber  Scrfajfcr 
©.  129.  in  einer  fc^önen  ©tettc  anrätl^;  menn  bcr  Tonog 
iv&sog,  aus  bem  ©örfaal  inö  Sabinet  üertegt  mirb,  unb 
menn  ber  einmei^enbc  ^riefier  ein  erlcud^tcter,  rcd^tfd^affucr 
unb  gefeUfd^aftlid^cr  ÜKann  ift;  fo  ift  bicfer  ©ebanfc  bcr 
eingigc,  ber  unö  gmifd^en  Aberglauben  unb  Unglauben  burd^ 


Kro.  48.]  ^^^ 

füllten  fann !  —  —  ®od^  toic  üiclc  Uttgctocil^tc  tocrbcn 
noc^  immer  fortfc^reibcn  ?  Unb  tüic  fd^tocr  ti>irb  bcr  blogc 
Sltgtool^n  bcr  Sintoci^ung  oft  beti  grcunb  bcö  ^ricpter^ 
brücfcn,  tocnn  er  ntd^t  ift,  toaö  ein  el^rlidfter  ÜÄann  nie  fe^n 
tDirb,  ein  boüfommner  ^eud^ter  —  —  (Sine  SWenge  reid^=  5 
l^altiger,  unb  an^  einem  benfenben  Äo^jf  unb  bcm  bef!cn 
^erjen  flieffenber  Seobad^tungen,  über  bic  SSel^utjamfeit  in 
S9efäm})fung  bcr  ^orurt^eite,  6e^  tcelc^en  [id^  bie  SWenfc^l^ieit 
XDoi)l  teflnbet ;  ü6er  ben  ä^f^^^^  unferer  ©elel^rten  ©orgen ; 
über  bie  Steuerung^fud^t,  unb  ben  tcal^ren  2Bertl(|  ber  ^^ilo-  lo 
fojjl^ie,  muften  toir  übergeben.  ®er  gro§c  ©ebanfe,  alle 
SBiffenfd^aften  auf  ben  9}?enfd^en  gu  concentriren ,  leud^tet 
überall  bnrd).  9^ie  mü§e  ber  ben  SBiffenfci^aftett  naiven, 
ber  i^n  nidft  faffen  fann!  ®er  jtüel^tc  2(bf^nitt  l^anbeft 
t)on  ber  ?  o  g  i  f .  ©etoig  [380]  ift«,  baß  fie  bon  ber  ^f^d^o^  i5 
(ogie  (fo  toeit  btefe  bie  ©eele  afö  benfenb  betrad^tet)  nid^t 
getrennt  »erben  barf.  Silier  Unterfd^ieb  t)on  Logica  con- 
nata  unb  artificiali  ift  alfo  überflüßig,  unb  biejenige,  n>etd^e 
t)or  bem  Slriftotele^  geleiert  tourbe,  berbient  bie  Serad^tung 
getüiß  nid)t,  mit  tüetd^er  biete  auf  fle  l^erabbUdfen.  SBir  freuen  20 
unö,  einen  SBeifen  ju  finben,  ber  ?oden  !ennt  unb  an))reip. 
Sode  l}CLt  in  unfrer  Seele  toirfüc^  Spoc^e  gemad^t.  Sr  l^at 
guerft  unö  gereift,  fetbj^  gu  benfen;  guerft  bic  jjeffetn  ger* 
brod)en,  bie  toir  auö  ben  ©deuten  mitbrai^ten ;  unb  aud^  toir, 
bauen  i^m  auö  ®an!bar!eit  ältäre.  S)er  Serf.  t^^eitt  bie  25 
Sogif  in  efoterifd)e  unb  ejoterifi^e;  3ene  foll  ben  ®ang; 
biefe  ben  2Beg  leieren,  ben  bie  ©eele  in  ber  SSerfaffung  gu 
gelten  ^t,  in  toefd^er  mir  un§  befinben;  babetj  aber  il^re 
Sebren  fo  änbern,  toie  biefe  Serfajfung  fid^  änbert.  auf 
biefen  ©efid^tö^junft  muffen  toir  toenigpten«  unfrer  Sürge  »o 
toegen  bie  njabren  unb  fd^önen  Semerfungen  gurüdEfül^ren, 
bie  biefer  ^bfd^nitt  enthält.  SBir  toürben  aber  bod^  anberc 
9fameji  getoäbft  ^ben,  toeil  biejenigen,  bie  ber  5Serf.  braud^t, 
bier  ettoaö  anberö  bcifec«/  ^f^  ^^^^'  5)er  britte  Slbfd^nitt 
l^anbelt  bon  ber  2»etat)^i)f  ü,  bie  na6:i  bem  SSerfaffer,  35 
»etc^er  bie  Seigre  bon  ®ott  unb  ber  gre^bcit  gum  J)raftifd^ett 
SEl^eil   berttjeift,   nid^tö  afö   ein  bloße«  SBörterbud^  bon  all» 


_11?__  iNro.  48. 

gemcmcn  Segriffcn  fc^n  foHtc.  S33ir  geben  i^m  üolllommen 
Sel^fall;  benn,  fonbert  man  bie  Beleben  eben  genanntem 
Seigren,  bie  no^  einen  (Sinfinfe  anf  un^  l^aben,  ab;  fo  bleibt 
ber  5IKeta))]^i)fif  niö^i^   übrig,   al^  Spanten,   toetd^e  getoiffen 

5  Workmanships  of  human  understanding,  (SBcrffincfen  beö 
menfd^Uci^en  SSerftanb^)  toie  Sode  fic^  anöbrürft,  gegeben 
icerben.  ®er  t^ierte  2lbfd^nitt  I;anbe(t  enblid^  Don  ber  €ftl^etif, 
bie  ungejtoeifelt  eben  fo  gut,  afö  bie  Sogif  an9  ber  ^fij(i^o* 
Cogie  gefci^öjjft  »erben  mu§.   I)er  SSerf.  bemerft  fel^r  grünbtt(j^, 

10  bag  feine  Spi^etif  [381]  mögtid^  fei>,  fo  (ang  ber  ©ife  ber 
©c^öxtbeit  nod^  nid^t  gefunben  toorben  ift;  er  geigt,  bag  bie 
fcbönen  fünfte  unb  SBiffenfci^aften  nid^t  einerlei  S^eoric 
ijaben  fönnen:  üornemKd^  beßtoegen,  toeit  il^re  ©egenfiänbc 
auf  t)erfci^iebenen  SSSegen  gur  @nH}finbung  übergel^en.     SWad^ 

15  biefen  Unterführungen  geigt  ber  SSerf.,  toie  toir  gu  einigem 
Segriff  ber  unerftärbaren  Snifpnbung  be^  ©d^önen  fommen 
fönnen.  Slbfolute  ©d^önl^eit  ift  unö  nid^t  mögfid^,  (baö  t)er=« 
ftel^en  toir  fo;  toir  fönnen  bie  ©d^önl^eit  nid^t  in  bem  ®egen= 
ftanb   pnben,   fonbern   toir  muffen  fie  nur  in  ber  SBirfung 

20  fud^cn,  bie  bie  Dbjefte  auf  un^  ^ben).  S33ir  muffen  alfo 
nn«  begnügen,  nur  bie  Organe  auf jufudjen,  rooburd^  toir  gu 
"jierce^jtionen  gefommen  fmb,  bie  toir  fd^ön  nennen.  S)a^ 
finb  ©inne,  Imagination,  SSerftanb,  fittlid^e  (Smppnbung. 
2Bir  muffen  bie  Sluöeinanberfeftung  biefer  S3emer!ungen  über-* 

26  gelten,  unb  merfen  nur  an,  ba§  ber  SJerf.  mit  SRed^t  gegen 
getoiffe  Sgoiflen  bie  fitttid^e  Smppnbung  Dertlf^eibigt ;  attein, 
eö  giebt  einen  onberen  (Sgoifmu^ ,  toefc^er  bie  an  fid^  gteid^ 
giltigen,  aber  toegen  il^rer  golgen  fittfid^  gut  benannten  Sm» 
^)finbungen,  gu  bem  S^^^^^  f ^^«^^  -9  ^  ^  gältet,    SBir  befennen 

30  un«  gu  biefem;  unb  e^  toäre  toolf^I  ein  3Bortftreit,  .toenn  man 
barüber  mit  un3  ftreiten  toollte.  Ungern  muffen  toir  t)iele 
fel^r  toal^re  ©ebanfen  beö  S5erf.  über  ben  Unterfd()ieb  be« 
©d^önen  unb  beö  3ntereffanten,  über  ben  allgemeinen  guten 
©efd^madf,  über  bie  Stad^al^mung  ber  Oried^cn,  unb  über  ba« 

35  8e^i!ulum  einer  ärt  beö  ©d^önen,  bie  ^pxa(ijtn,  über* 
gelten,  um,  ol^ne  bie  ©ebufb  unferer  ?efer  gu  fel^r  gu  mife^ 
brauchen,    bem    tiefpunigen    SSerf,    gtoo    SSemerfungen   3nr 


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-  t-i>— '-^^■^     «,-.--      •.-,    r->    •?  rn*'  '    fTifT    »nt    "^   ri'r?'*r  ■    r^^»*- 

rrr  -ii'e:  i'rrrx;;:::   l»::^.,  ^i   n:  tf  n*  r.:*grgjifi:ninxn;:  mc 
rrr  i'irriT:.    iK.a»i    ^*    r.x^r.er..     Tjir  j.zk.  cni  mr.   iiin%si;. » 
t:rs:  *t  ar;:Ler .  —        ^'-.r  iTnac  htnasnf    n?^*?  Äufr 
ta*r    tr    rer  C/.x::    cl»:t  ^ikivdz*    t*^  Safran:  cur  Örmec 

rrr  i'r.//wr;e    *d4*x  :     ,,iti    n>:ll   rsinr  ipcncr.   lajC  Mr 
'»5    5:^r.  S.  '.»0.    bi^    iifc  er^d'iai  habr.   rt  id»  ihc 


^^^  [Nro.  48. 

tjerfc^Iet^crt  öffcntUd^  aufftcÜcn  barf 933ic  traurig  ifl 

c^,  baß  ein  fo  rcc^tfd^affncr  ^^Jl^ilofo^jl^  mit  fold^cn  ^tod^dn 
fampfen  muß  ?  SBir,  bic  toir  bic  SBal^rl^cit  aufri^tig  fuc^cn, 
aufricj^tig   tüünfc^en   täglid^   Bcffer   unb   »cißcr   ju  »erben; 

5  tüir,  unb  aUe  bie,  toetc^e  benfen  toie  tüir,  bitten  ben  $cr» 
f affer,  un^  ba(b,  ol^ne  alle  ä^^^^^W^t^ng  auc^  mit  biefem 
S^eil  ju  !6e)d}en!en,  unb  at^bann,  »ie  er  in  ber  Sorrebe 
t>erf})rici^t,  bie  l^ierinn  allgemein  beleuchtete  JJä^er  ber  ^l^ilo* 
fo^jl^ie,  nod^  tuöbefonbere  ju  bearbeiten. Unfere  ^dizn, 

10  toir  muffend  geftel^en,  unb  fottten  auc^  manci^e  nod^  fo  fauer 
bagu  feigen;  unfere  ^eiUn  brauchen  einen  neuen  95aco,  fo 
nöt^ig  aU  bie  ^eiun  unfrer  3Säter. 

SRun^en  unb  Sei|i}ig. 

^rrtfljerrn  von  ^reittmagr^  <Srunliri$  htx  ^tmtin 

15     unhßa^xiftl^tnlißxivütxttlitBgtit^xfnmktit  füxhit 
anffinger.    ßtxf  Cräft  177L  8*  572  S- 
3)er  i5rel)]^err  t)on  Sreittmat^r  mag  fonft  ein  braDer 
unb  §od^ac]^tungi?tüürbiger  ÜKaun  fel^n.    Slber  toann  er  fo(^e 
©lieber  f^reibt,  toie  biefe^ 

20  Non  satis  apparet  cur factitet. 

(Sein  ©runbriß  entl^ätt  nid^tö,  »a^  man  nici^t  in  ben  ge* 
meinften  Sompenbien  beffer  pnbet.  SKan  l^öre!  Sribonian 
fott  ba3  Corpus  Juris  unter  anbern  auö  ben  Legibus  XII. 
Tabb.  unb  Actiouibus  legis,  jufammengetragen  l^aben  ©.  5. 

25  ^  u  g  0  H  n  ^at  auf  Sefel^l  Äat^fer  griebrid^^  11.  ba^  ?ongo* 
barbifc^e  Sel^nred^t  gefammelt.  ®.  6.  3)ie  @l^e  toirb  in  Matri- 
moDium  Ratum  et  CoDSummatum  etnget(;ei(t.  @.  23. 
^ie  Tutela  Te&tamentaria  toirb  au^  per  Pactum  [384]  con* 
ftituirt.   ®.  34.    Specificatio  ifi,  toenn  man  frembe  3Jiaterien 

£0  in  fold^e  neue  ©eftalt  bringt,  baß  bie  ©ac^e  in  il^ren  toorigen 
©tanb  nic^t  toieber  l^ergefleüt  werben  mag.  ©.  69.  Servitus 
luminum  ift  auci^  baö,  toenn  ber  Stac^bar  feine  SBanb,  um  bem 
anbern  eingufel^en,  nic^t  öffnen  barf.  ®.  97.  Douatio  ifi  ein 
titulus  slngularis,  toann  man  gleid^  baö  ganje  $ermi5gen  t)er=» 

35  fd^enf t.  ©.  1 1 8.  ©enug mit  biefen  groben!  Ex  ungue  Leonem ! 
Ou  SSai^ern  mag  übrigen^  bad  @c^riftc^en  feinen  92u^en  l^aben. 


Nro.  49.]  ^^^ 

9Ia^Yi^t  an  baS  ^uilifuin. 

fcj^toeiglf c^cn  S3tcet3räfibcnten^  t)on  3  c  r  u  f  a  ( c  m  ^oc^toürbcn, 
in  bcr  33raunf(^tücigifd^en  ä^^^wng  t)om  4ten  btcfcö,  unb  bcr 
cbctmütl^igc  §crr  33erfaffcr,  bcr  im  XLVL  ©tüclc  bicfcr  s 
ängeigen,  cntfjattenen  9tecenfion,  über  bic  ol^nc  mein  SBiffen 
unb  3Bit(cn  unternommene  Sefanntmac^ung  eineö  über  bic 
Sird^entycretnigung  enttoorfenen  Sebenfcnö, 
bereits  geäuffert,  bleibt  mir  toeiter  nid^tö  übrig,  atS  mid^ 
burd^  gegentüärtige  Srf (ärung  gegen  jeneS  ungercd^te ,  unb  lo 
m\6)  infonberl^eit  l^öc^ftbeteibigenbe  3Serfa^ren  beS  boS^ften 
unb  ftrafmürbigen  Herausgebers,  annod^  öffenttid^  unb  be= 
fonberS  ju  üerwal^ren,  unb  toor  bcr  ganjen  el^rücbenben  SBctt 
ju  begeugen,  bag  \6)  an  biefem  groben,  unb  toiber  allen  t)er* 
nünftigen  2Bol)lftanb  anftoff enben  SSergel^en ,  niemals  Sl^eit  is 
gehabt ;  unb  inf onberl^eit  ben  in  bem  unbef onnenen  SSorbericä^t 
auSgefpienen  Äefjereifer  beS  überall  fd^tec^tbenfenben  SKanneS, 
t)on  gan3em  ^ergen  toerabfd^eue.  ©einrieben  ?Jran!furt,  ben 
12  Sunii  1772. 

Sol^ann  3)anie(  Don  Olenfd^tager.      20 

[385]  Nro.  XLIX.    S)cn  19.  Sunii  1772. 

^rantfurt  am  9Ra^n. 

Set)  grang  33arrentra^}) :  ®J>Jti,  ^a»  i|l:  IBetrailrtungJtt 
üirer  ^n^  IS^snatit^i   ttnii   2iit  iiarinn^n  trorge- 
ffllUntn  iöegjirenjjeittm  lleW  Dorrelit  »on  J)r»  Carl  25 
fix\t'i^x.  iBalrrit,  Jörofcflor  ittÄfelfem  1772*  8*  161  S. 

SS  gel^ört  biefe  ©d^rift  gu  ben  neueren  menfd^enfreunb- 
U(^en  33emül^ungen  ber  erleud^teten  ^Reformatoren,  bie  auf 
einmal  bie  SBelt  t>on  bcm  Überreft  beS  ©auerteigS  fäubern, 
unb  unferm  3^^^^^*^^^  ^i^  matl^ematif^c  Sinic  jtoifc^cn  30 
n ö t ^ i g e m  unb  unnötl^igcm  ©lauben  toorgeid^nen  tooUen. 
aßenn  biefe  §erren  fo  t>iele  ober  fo  toenigc  ^^ilpfo^jl^ic 
^ben,  <B\6!i  baS  äWenfd^enlcl^ren  gu  erlauben,  fo  foöte  il^nen 
il^r  §erg  fagen,  toie  t>iel  unjtoct^bcutigcr  ©eniuS,  unjtoei)= 
beutiger  SBanbel,  unb  nid^t  gemeine  latente  jum  33cruf  beS  35 


(i 


j 


^^^  [Nro.  4t. 

iteucti  ^^topl^ctcn  gcl^örcn.  SBcnti  fic  SBcItcrfal^ruiiö  Bcfi^en, 
fo  »erben  fic  fi^  bet)  einem  großen  ^ubltfum  (unb  baö 
grögcfic  glauben  fle  bod)  t)or  Slugen  ju  l^abcn)  ungern  er- 
lauben, aucä^  nur  ben  Serminologtefagoben  umjuftoffen  unb 

5  aufjufteHen,  toenn  fie  fcebcnfen,  »etcä^e  l^ettige,  il^ren  Srttbern 
t^eure  Segriffc  unter  biefcn  Silbern  umarmt  toerben.  aber 
ii}x  3fonof(aftifd^er  Sifer   gel^t   weiter.     ®te  toagen  fid^  an 

nid^tö  tüeniger,  a(^  [386]  toottfommen  öibtifc^e  SBegriffe. 

5lud^   btefer  Straftat  »ifl   bie   gauje  Seigre  ber  ©d^rtft  t)on 

10  bem  Seufel  toegraifonniren :  ein  SSerfal^ren,  ba^  mit  ber 
allgemeinen  3lu3(egungötunft,  aud^  beö  ftrengften  !Den!er«^ 
ftreitct ;  benn,  toenn  je  ein  Segrif  b  t  b  I  i  f  d^  xoax,  fo  tft  e^ 
b  i  e  f  e  r.  Sr  ^ngt  fo  fe^r  mit  ber  Seigre  beö  SKorgenlänberö 
i>on  ber  menfd^üd^en  Seele,  feiner  3bee  bon  SDtoratität,  natür*^ 

15  lid^em  93erberben  u.  f.  to.  gufammen,  lotrb  burd^  feine  ©itten* 
[prüd&e,  Slttegorien,  unb  S)ogmata  aller  ^dttn  unb  Sehen  fo 
fel^r  beftätigt,  bag,  toenn  man  aud^  bem  SBortc  (Sottet  nid^t 
mel^r  gugefte^en  wollte,  ate  jebeni  anbern  menfd^üd^en  93ud^e, 
man  biefe  ^el^re  unmöglid^  barau^  berbrängen  fann.    ®o  bielc 

20  Stellen  ber  äfoftel  unb  @t>angeliften  gelten  bat)on  au^,  unb 
feieren  bal^in  gurüdf,  bag,  toenn  c^  auc^  nur  ein  bon  ©l^rifto 
in  feinem  ^titaltex  borgefunbener  Segriff  toäre,  er  bod^ 
turc^  il^n  geheiligt  unb  beftdtigt  toorben;  unb  nur  allein 
ber  SSorfel^ung   ifi   eö   borbel^alten ,  ju  bestimmen,  toie  btel 

25  SBal^rl^eit  fie  un^  aud^  l^ierinn  ^at  entbeden,  ober  ber- 
^üflen  toollen.  SBare  ferner  bie  Seigre  bon  einem  Jeufcl, 
ein  nid^t  in  ber  §ei(.  ©c^rift  auöbrüdüd^  geleierter  ®a$ 
(toeld^e^  boc^  nie  ju  erweifen  fet^n  toirb)  toäre  eö  bem  großen 
Raufen  nur  SSor^ettungöart  bon  einem  'iprincifio  be^  Übet^, 

30  fo  toäre  eö  fc^on  afö  ein  glüdtli^  gefunbener  SÄarffiein  nid^t 

ju  oerrüdfen, ober  toäre  er  aud^  nur  ein  in  bie  trübe 

Sanäle  ber  ©t^fteme  abgeleiteter  ®afe,  ber  aber  bon  ba  in 
ten  öffentlid^en  Unterrid^t  gefloffen,  unb  Sated^ifmu^nal^rung 
getoorben, fo  toürbe  er  aud^  »on  biefer  Seite  el^rtoürbig 

85  genug,  um  in  i^m  nic^t  bie  ^tul^e  unb  ©eelenftd^erl^ett  fo 
bicler  ju  ftöl^ren,  bie  leidet  gu  tjcrtounben,  aber  fd^tocr  ju 
l^eilen  ift.     $)ätte   ber  SSerf.   fidf  ben  ©d^riften  Sölofi«  auc^ 


Nro.  49.] 

nur  aH  einem  ber  älteften  ÜKonumentc  beö  ntcufci^üdien 
©eifteö,  a(«  aSrud^Püden  einet  egt^ftifd^cn  ^t^tamibe  mit 
(Sfirfut^t  ju  nähern  »iffen,  fo  [387]  tofitbe  er  bie  93itbcr 
ber  SWorgentänbifd^en  ÜDid^tfunjl  nid^t  in  einer  l^omitetifd^cn 
©ünbflut^  erfäuft,  nicj^t  jebeö  (Stieb  biefeö  Sorfo  ab^eriffen,  s 
jerl^auen,  unb  in  il^m  Scftanbtl^eite  beutfd^er  UniDerfität^« 
begriffe  be^  18ten  Sa^r^unbert^  aufgeberft  t)aben.  (S^  ift 
efe(^aft  an^ufe^en,  toenn  unö  ein  fotd^cr  ©crifcent,  »ie  biefer, 
nnterfc^eiben  n)iü:  ba^  ^t  bie  etoige  SQSciöl^eit  unter  ber 
@efc^i(^te  Sben«,  unter  bem  93i(b  ber  ©d^ lange  geleiert,  lo 
unb  baö  l^at  fie  nid^t  gctel^rt.  9Kan  burd^gel^e  nur  bcn 
3nnl;alt  ber  Setraci^tungen,  bie  bem  SSuci^e  üorftel^n,  unb  fel^e, 
voa^  er  nid^t  adeö  (cl^ren  xoxU,  9?ur  fd^abe,  bag  er  baö 
(BiM  be«  Sn^tt«  über  jebc  einjetnc  33etrad^tung  t>orfefet, 
unb  baburd^  ben  Sefer  nod^  aufmerffamer  auf  bcn  93ett)ei^  is 
mad^t.  Unfrc  Sefer  erlauben  unö,  nur  ben  Önl^alt  einiger 
^45aragra})f)en  ^er  gu  fefeen.  „§.  45.  S)aö  menfd^lid^e  S(ut 
wirb  unter  bem  Silb  einer  Solange  üorgeflellt;  §.  46. 
3)iefem  SSIut  !ann  eine  Sift  bct^gelegt  toerben;  §.  47.  unb 
eben  fo  iüo(  eiuc  9tebe ;  §.  50.  2)er  %lu6:f  ber  ©d^tangc  20 
fc^icft  fic^  aud^  gang  tüo^t  auf  ba^  menfd^tid^c  33(ut;  §.51. 
.^ierauö  erl^eüet,  njarum  baö  93tutüergieffen  jum  SRittet  ber 
^erfö^nung  gemacht  tt>orben  ift;  §.  85.  ÜKan  fann  gar  tool^I 
fagen,  baö  Opfer  be^  ©(uteö  Sl^rifti  üerföl^ne  unß,  inbem  eö 
unfer  eigene«  33(ut  beö  ?eben§,  b.  i.  feiner  aBirf*25 
famfeit  beraubt."  5Wit  biefer  ÜDreuftigfeit  crftärt  er  bie 
fonberbarften  Srfc^cinungen  in  ber  Oefd^id^te  ber  SWenfd^l^cit, 
worunter  getoiß  bie  Off  er  gel^ören,  unb  t)on  bereu  ßnt:* 
fte^ung  ber  fd^arffid^tigjte  ®eip  nid^t^  3u  lallen  vermag,  toenn 
er  feinen  })ofitit)en  Sefel^I  Ootteö  annel^men  tottt.  so 

[388]  ficmflo. 

^tniftn  auf  Untft^i<6tit}^rU,  J)l4rttr  nnh  iSiünttitx. 
Mb  Uvit^tn  m^itxn  gejügen,  1112.    3n  htx  Mtitxfttitn 

S)er  35  0  r  b  e  r  i  d^  t  gicbt  in  gtemfid^  l^ol^em  Son  an,  baß  35 
ber  ^totd  biefer  2)et)ifcnfammtung  fe^   ,,bie  Srtti!  au«  ben 

Litleraturdenkmale  des  18.  Jahrhunderts.     7.  ^^ 


^^^  [Kro.  49. 

©tubtcrgimmcm  bcr  ©cld^ttcti  in  btc  fltoßc  SBctt^  auf 
ben  etgentlt(j&en  (Bä^anpiai^  tl^ted  ächten  Serbienfie^  in  bie 
Qpfyäxe  ßtoßcr  ©cfcttfcä^aftcn  u.  f.  to.  cinjufül^TCtt. 
Unb  bad  gtDar  in  ber  2^ r a (!^ t ^  bie  bet  toi^ige  ©atlier 

5ü6ct  bcrglcid^cn  Ocgenftänbc  ju  toctfcn  ^)ftcgt, 
aber  jugteic!^  butd^  eine  3bee^  bie  feinem  unfret 
Siad^barn  cntlcl^nt  ifi,  futj  butcä^,  gebadne  S)c  = 
t)ifen  übet  bcntf^e  ©c^riftftctler  auf  betS^afel 
bcT   SSornel^men.     9Blr   tooKen  nid^t  taci^en,  nid^t  über 

10  bie  Originalität  beö  Sinfatt^  ftauncn,  fonbem  nur  fragen, 
toie  er  auögefül^rt  tüorben?  benn  ba^  tt)ci§  jeber,  bag 
Sritif  fid^  fo  gut  auf  ein  fd^toarje«  3^itung«btatt,  aU  auf 
ein  9?ad^tifci^j)a})ierd^cn ,  bruden,  pd^  fo  gut  im  ®pxn6^t 
eincö  frcmbcn  3)id^ter«,  alö  in  einem   eignen  ©J)rud^e,   in 

15  gorm  einer  fritifc^en  ^rebigt,  Jrauerrebe  abgelebter, 
unb  S^aufrebe  junger  ®enicö,  »ertragen  läßt:  fo  toxt  t9 
au(^  jeber,  toenigftend  au$  ©d^toiftd  Mantua  nimium  vicina 
Ci-emonae,  toeiß,  ba§  oft  frembe  SSerfc  pd^  mit  ))ie(em  338i$ 
auf  eine  neue  ©etegen^eit  antoenben  taffen,  über  bie  pe  nid^t 

20  gemalt   tourben.     Sllfo   jc^t  nur   S3ei^anbtung   eine«  lang« 

gewußten,  ober   nur  leid^toeränberten  Sinfafiö! unb 

ba  ftrcic^en  toir  gleid^  bie  tieffinnigen  S)enfer,  ®e* 
leierte,  SKat^ematifer,  u.  f.  ».  »cg:  fie  tooden, 
unb  fönnen,  unb  börfen  fid^  nid^t  auf  fold^e  ärt  burd^ 

86  ateimgebettein  unter  ber  Xnxit  ober  neben  bem  3Karji|)an 
„au^  ben  ©tubierftuben  ber  Oefel^rten  in  bie  ©pl^äre  groffer 
Oefcttfc^af ten ,  in  bie  groge  SBelt,  an  bie  lafeln  [S89]  ber 
Some^mern/'  elnfül^ren  taffen.  9Botten«  nid^t:  ba«  giebt 
nur  ein  erbärmtic^e«  92amengeU)äfd^e,  obne  ©ad^en  unb  äßertl^ 

80  gu  fennen,  unb  fennen  gu  teuren.  2)ürfen«  nic^t:  il^r 
©erbienft  \\t  unb  fott  in  ben  ©tubierjimmem  fel)n.  Äönncn« 
nic^t:  S)cnn  alle  fold^e  erbauti(^e  ©prüd^e  brüdten  il^ren 
SBert^  nur  fc^ief  ober  gar  nid^t  au«.  2Ba«  mid«  auf 
Äefler   fagcn:     ^fein   ©taub   ip    groß,    at«  nur 

söber  ©taub  ber  SBeifen!''  auf©utgcr:  ^bicÄennt» 
niß  unfre«  ©lud«  ip  SBeifen  nur  oerlie^n!'' 
auf  ©egner:     „it  minber   fid^   ber  Singe   felbp 


Kro.  *9.1  ^^^ 

flefältt,  um  (o  Biet  me^r  f*äef  iH  fci«  aBett!" 
auf    eulEi:     „fitufle    getien    nit^I,    otö    auffsr 

i^rem  Sialertanbe." SSJae  moUen  bie  Spiuäilem 

auf  bie  2Wdiin?r  fagen?   9fi(6ta!    ©ie  etgmfen  eine  Sieben» 
iieftitnmung ,    bie   eigenttid;   itii^t   ju   i^iem   3ßett!)e   fie^ötl,   s 
ober   tagen,   eine   aUgemeinc  iflaubere^;   ju  unteftimmt,  ju 
fliegenb   ober   ä"   ttiei^enb  —  —  ein  35unft-     Diidft   teffet 
Pnb   bie   auf   äRenbeCfotin,    SReiet,   flöget,   3.   3. 
aKi)|er,   Sebet,   Sö^raei,   'Jiitttet,  unb  oiete  aiibie. 
(Sine   giD§e   Slnja^I   anbier   finb   auf  ganj   untelaunte,!» 
un6ebeutenbe   ?eute,    bie   gar   niä^t,    fel6|l   iii(tt   im 
^orceUaiufcEtäti^en    „an   bie  Safein   bei:  ©tcöen"    cerbienen 
gebratfjt  ju  »oerben,  unb  tie  budj.  Beiß  ®ott,  matum?  mit 
tteli^em  So6e  etfi^einen.    3ion  bcr  31«  jinb  §etr  @rf,  ^txx 
Bon  ®ebler,@«8el,!lriiger,©d)töber,®i^ubart,  18 
unb   eine   gTpße   Sfienfle   beutfi^er  ©etten,  bie   wir   nidjt, 
ober  !onm  tennen  ^  —  ba  fällt  alle  ilJxopDttion  unb  ®&re 
bei;  ©efeDfdjafi  Weg.     Sine  anbre  gröfieie  Wnja^I,  bie  nii^t 
^ergeljijrt,    finb    eiu    ga^Uofeä   ^ecr    etbärmlit^et 
©(^mieiet,  für  bie  and)  jebe  Stilit  ju  gut,   ju  »et' m 
f^menbet  ifl,  ^  ^  loenn  gleit^  fieben  auf  einem  ©[ättdjen 
fte^en,     Siele   »on   i^nen   geljörien   Hoä   ju  einem   »0^1» 
feeügen  §anfa6unbe;   ber  ^anfabuub  ifl  abgelefel, 
unb  waä  fotl  baS  ©eft^meiß  Ie6en,  baS  nur  einen  [390]  2;ag 
3u  leben,  befttmmt  icar?    Sinb  nit^t  i^liegen  unb  Ungeziefer  n 
gnng,  wo  nur  eiu  Sßißc^en  9iafd)merf  ifl?  ^  —  3)tefe  atte, 

unb  raelc^  eiu  großer  Itupp !  abgerec^nel wie  Wenige 

bleiben!  unb  roie  wenige  finb  aui^  ba  tedjt  unb  ganj 
carafteririrt?  i}at  Sobmer,  Äafluec,  ©i^Iegel,  (Sroatb, 
SMatgar.  ^(cpftod,  ftarf^in,  Oemmingen,  SiuEel=  ao 
manu,  ?eging  u.  f.  w.  nii^t  me^r  unb  ettoaS  anbeiS 
oetbienl,  ale  fie  ^iet  erhalten?  Unb  ttaS  [mt  biefe  gegen 
fo  biet  nnbre  unwürbige  i'euie,  bie  Ijier  gepricfen  werben? 
~  —  älnbre  ©ebifen  fageu  offenbar  nit^tS;  mau  weife 
itt^t  Cob  ober  Sabet.  öubre  finb  ttetne  ^aStjuille,  es 
<atS  einem  ^a^t  bee  SebenS,  ber  nidjt  ba^in  gehört.    Süibre,   . 

»«nn  jie  wa^r  finb,  g«  nii^t  angepaßt  unb  angemefTen i 

21* 


^^^  LNro.  4». 

tvLXi,  eö  bleibt  nur  tücnig,  tüorinn  »a^rcr,  flanjcT^ 
üctbictitcr  Sl^araftct  tft,  unb  nocä^  tDcniget,  tt)o  er 
aufferotbentl^  toi^ig  unb  fci^öti  gefagt  toäre.  Snbeffen 
fmb   t}on   bet)bett   bod^   einige   Satte,   baö  Sinige   giebt  ber 

5  ©ammlung  aud^  attetn  einigen  SBettl^.  3wtoei(en  ifl  bem 
Uttl^etl  bcö  ^ublifumö  (toa^  für  ein  grafeenbing  l^ei§t  oft 
nid^t  ^ublifum?)  toie  unö  bünft,  mit  Dictem  3ted^t  »iber« 
fpro^en,  unb  ber  aBiberfpruc^  jum  Z\)di  gut  gefagt:  fo 
j.  S.  6et)  Äretfci^niann,  @otter,  Satbinger,  ©ci^rötf]^, 

loßlobittö,  aWüUer,  ©ärtner,  Sl^timmel;  oft  ^at  f(!^on 
bie  Sabenj  eineö  fd^ijnen  ©prud^e^,  ber  fo  unöermutl;et  loieber 

fotttmt,  toaö  angenel^meö. 2)a3  atte^  aber  ifi  nur  Äuö* 

nal^me ;  baö  ganje  ijl  eine  elenbc  ober  mittelmäßige  Säurfc^en« 
arbeit,    in   bem   2Binfel  eine^   ©täbtd^enö   oott  ^roüincial» 

15  gefd^mad,  an  einem  gäl^nenben  SRac^tifd^e,  mel^r  üon  bfättemben 
gingern,  atö  nadfifinnenben  ©ebanfen  gefammtet,  unb  ber 
©ammler  fetSjl  üerbient  alö  Slutor,  eine  loeit  fc^tec^terc 
Detoife,  afö  er  fid^  gegeben. 

[391]  Stttll). 

^0  ünx}t  Znitl^t  von  htm^n^tnhtx  Stralaiiltittr  k. 

nm  flerrn  Jlrof»  SÄUff^^J^^*  ^vl»  htm  fixani^ftiftn.  1772* 

8.    24  S. 

6«   beftel^t   biefe  SKafd^ine  au«   einer  metaünen  ©fifee, 

bie  auf  einem  ©ebäube,  ober,  toem  ba«  ju  gefäl^rlid)  fc^eint, 

25  auf  einem  nid^t  koeit  ba))on  beftnbüd^em  äJlafie  gegen  bie 
SGBoIfen  gerid^tet  toirb,  tooburd^  bie  eleftrifd^e  SKaterie  an« 
gegogen,  unb  üermittelfl  eifemer  ©taugen  ober  3)räte,  bie 
nur  einen  ^oü  toeit  gur  Beobachtung  unterbro(^en  fmb,  l^inab 
unb   in   bie   @rbe    ge(eitet    toerben   fott.     !Diefe   (Srfinbung 

30  grünbet  fid^  auf  bie  einfädle  eleftrifd^e  (Srfabmng,  ba  eine 
ben  eUftrifirten  Äörj)er  mit  ber  ©J)ifee  dner  SRabel  berü^renbe 
^erfon,  auö  bemfetben  bie  Sölaterie  fangt,  unb  in  ben  Soben, 
toorauf  pe  f!e^t,  verbreitet.  2)iefer  Äuffa^  ift  eigentlich  ge* 
fd^rieben,  bem  ^ublifo  bie  gurc^t  t)or  einem  fo(d^en  gu  ®eitf 
errichteten  Apparat  gu  benel^men.  3)er  $)r.  ^rof.  geigt  mit 
rtdfi  populärer  ^erablaffung   bie   Unfd^äblid^feit,  bomt  ben 


SRuftoi  U^  «bleitcr«.  SSic  beridSc  in  He  (Srbc  geführt, 
gor  mc^t  mit  ber  @etcttterti>aage  txt  Stü^mamten  erfc^titg^ 
imb  an  tx>ddytt  ber  elehrifcbeit  SRaterie  aOer  ^n^flng  forg« 
faltig  t>CTfagt  n>ar,  ^u  üergtcid^  fö^.  S)aim  bemcrft  cr^ 
ba§  c^  bicfcr  Uxtteme^nraitg  im  ^ubfifo  ergebe,  »ic  bcr  5 
Siatterninohilatiün,  unb  e^  ift  ido^I  oiuib  bem  grcBtett  2^^ei(e 
ni(!^t  ü6f(  $u  nehmen,  tcom  e^  i^m  Sd)  Smtä^erutig  fo 
iDic^tiger,  nnb  ibm  nody  nngdciffer  unb  giDCt^beutiger  Sßürf- 
ungen  ein  tt>enig  imbeimlicb  tDtrb :  (Srgitbt  man  ftc!^  bo(^  am 
@nbe  bTtin,  toenn  man  bat  gludlii!^  Stfotg  bnni^  Stfal^rnng  lo 
tcflätigt  fic^t 

SHe  ^nCegnng  fetter  %hUitet  an  alle  ^nfoermagajine 
t)on  loöfana^  nnb  antrer  Drten^  be^  $errn  $rof.  Se^fpiet 
felSft,  b>irb  mond^  Xenlenben  nnb  lt9t]  Sortüi^igen  }nr 
92a(bfo(ge  ermuntern,  nnb  toit  }ti>eife(n  u\d>t,  ba§  bie  ein-  i6 
lencl^tenbe  X^rie  gegemrartigen  S<!^nft6end  ba^  irrige  jut 
Serbreitnng  biefer  tieCteixbt  3n  ongftlic^  Sorforgticl^feit  Se^ 
tragen  mag. 

SSir   finb   nnn   einmal  brinne,  tie  9{atnr  na6  unfern 
3been   leiten   gn  u>cUen;   mcge   e§  benen  Ferren  in  @otted  20 
9{amen  gelingen,  ben  Xonner  übet  i^ren  fiepfen,  an  Xröten 
herunter  in  bit  dttt  ^n  fomrßmentiren! 

0tr|e«. 

Cfiri  Eli  Crtiirr,  tier  itr  «tf lii$ir  flüiftf  tim 
9:vMMtTffiti  wn  4ritsnn$9fenfrr,  1772«  8«  62  S.» 

iperr  Senignnd  $fenf er  mag  fcnft  ein  Krater  B9^ann 
fe)^n;  ahtt  feinen  iRamen  bat  er  bnri>  biefed  (eibige  ®pxti 
ein  Dor  allemal  ^rcftttnirt 

0r(r|Ttr  ftmigfrtt. 

Unterm  ISten  £ctehct  rcrigen  ^abvß,  haken  tDtt  anS  30 
Satat>ia  tte  ^^oibrid^t  erbaut-  bag  C>^rr  X.  (Eeßenbaber, 
het  gnr  Sütfnobme  t«  Krpie&htnn  nnb  %atnm>irtenf(!^,  im 
Sommer  1770,  eine  gelegne  ^eife  natb  Cftinbien  nnter^ 
nümmen  hsrnt,  }»ar  mit  bem  Anfang  tee  1771  ften  3a^ 
gUcttüS   in  Sotoi^ia   angetemmen,   4  orer  5  äRcnote   oBer  » 


^^^  [Nro.  60. 

l^cmad)  bafeltjt  gcftotbcn  fc^.  ©cm  Scrlu|i  tnug  icbem 
®clcl^rtcn,  bet  fic!^  bct)  btcfcr  Steife  tntere§itte,  utib  jld^  butd^ 
btefen  SDtaitn  totc^^ttgc  Sntbeclutigcn  in  bet  9?atut!unbe  öet« 
ffrac^,  l^ctbc  fet^it. 

5  [393]  Nro.  L.    3)en  23.  Sunü  1772. 

OeYKtt. 

Haifrriifrt  von  li^tt  tttu^^tt  (^nthttknngtn  htv  (Sns- 
läniitr  in  htx  S^ühftt  tu  üub  htm  (Snglffj^en  1772» 

8»   232  S5* 

10  Om  Oult  be^  Oal^r«  1768.  gieng  ba^  ©(!^tff  (gubea^our 
auf  ßntbeclungett  in  ber  ©fibfee  auö.  Slm  33orb  toaren, 
®tcen,  ein  ©ternfel^er;  ein  reifer  junger  9?atuTtie6]^aber 
S3än!^,  ben  ein  ©(^toebifd^er  2)oltor,  unb  ©(!^üler  bcö  JRitter« 
Sinne,  ©otanbet  Begleitete.    S9el)be  lefttern  f amen  nad^  einer 

15  bret)jäl^rigen  Slfetoefenl^eit  jurücf,  unb  bie  9?eugterbe  be^  ^uB(i* 
!umö  nad^  fettnen  Stfcentl^euern  toarb  burd^  einen  Slbmiralität^- 
SoUegiuntöbefel^t  l^öd^^enö  geängjlet,  ber  ben  Oereiften  irgenb 
eine  ^nfcUfation  ol^ne  SSergünfiigung  unterfagte. 

S)a  injtoif^en  bie  ä^^^ung^fd^reiBer  ber  ^oii)  mit  ?figctt 

20  aBjul^elfen  fud^ten,  fanb  ftd^  ein  Ungenannter,  ber  gegen« 
toärtigeö  SBerfd^en  ^erauögaB.  SDtan  »ermutiget,  er  fei^e  ber 
jtoet^te  ©d^iff^d^irurguö,  ber  au^  bem  ÜDiarinm  be^  ßrpen  auf 
bem  SSorgeBirge  ber  guten  Hoffnungen  üerflorBenen,  biefeti 
^M^S«g  gemad^t.     ©o  toenig  e^  ifl,  iji«  bod^  immer  Sttüa«. 

25  SEBir  toerben  injtoifc^en  t)on  ber  Steife  im  ©angen  Benad^» 
rid^tiget. 

[394]  33el)  SKabera  üorBet^,  3n)ifd^en  ben  Sanarifd^fti 
3nfe(n  unb  2ieneriffa  l^in,  nad^  ber  3nfe(  Srio;  toon  ba 
auf  Serra  bei  %vieQO,  toeiter  gegen  bie  Isles  d*Hermi- 

80  tage,  Befanben  fie  pd^  am  Soften  Sanuar  1769.  unterm 
60.  Orab,  2  SWin.  füblid^er  »reite,  ate  bem  l^öd^ften,  ben 
fie  auf  biefer  gal^rt  erreid^ten;  l^ietten  pd^  bann  9?orbti>efl 
jtoifd^en  ben  Stouten  be^  ©^iffö  ®etj)]^in,  baö  il^r  SJorgänger 
getoefen;    entbedEten   einige  Bi^l^er  unBefannte  unb  nod^  lut 

85  3eit  unBebeutenbe Stifetn,  unb  gelangten  enblid^  auf  Dtl^atee^ 


Nro.  50.]  Z±l 

ttjetc^e  öon  crPgcnanntcm  ©d^tff  3)cl^)]^tn  üor  cintgcti  Saluten 
entoecft,  unb  ®cor0cn=3nfc(  benannt  tootbcn.  S)tc  (Sin» 
»offner  fanben  fie  jiemltd^  Bänbtg,  nnb  mit  ber  frcnnbüd^cn 
3lufna]^mc  tcarcn  unfrc  ^ertn  9?cifenbc  Xooiji  gnfticben;  fic 
(tcfecn  [t(^  in  !(einc  ^anbcl^*  nnb  Sanfc^gefd^öftc  ein,  nnb  cö  s 
gicng  aüe^  rcc^t  gnt,  nur  baß  ftc,  ü)ic  bet  ©ctr  Sl^itntguö 
fi^  l^öc^üd)  t?crtounbctt,  babet^  ba^  offenbare  93ct)ort]^ei(cn,  ja 
©tcl^Icn  fo  gar,  für  feine  ©ünbe  l^ielten.  Sbcn  fo  toenig 
fann  fic^  ber  el^rlid^e  SKann  in  ben  ÜRangel  ber  SCngenb  unb 
3uc^t  an  toitben  ©d^önen  pnben.  ^)x^x  i^ren  S)ieb^*  lo 
gefinnungen  lägt  er  ©ere^tigfeit  toiberfal^ren ;  fie  nel^men 
nic^tö,  al^  XQd^  fie  IxoMiftn  fönnen,  fo  gar  ba§  fte  fi^  alle 
SWü^e  geben,  baö  Snttoenbete,  toenn  fie  e^  unnü^c  pnben, 
bem  ^Beraubten  toieber  in  bic  ^änbe  ju  f})ielen;  tüo  un^ 
baö  ©efci^ic^td^en  oom  Ouabranten  tool^t  gefallen  l^at.  O^^r  is 
Äör^5er  tft  toeber  groß  nod^  ftarf,  fie  fd^einen  burd^  bie 
®andf[ert)erjerrungen  beffelben,  in  benen  fte  fid^  oon  Ougenb 
auf  üben,  aBac^ötum  nnb  Seftigung  ju  l^inbern.  S)ie  SWänner 
l^aben  gegen  bie  Slmerifanifd^e  SRaturart  33ärte,  ftigmatipren 
übrigen^  unb  bemal^ten  il^ren  Ä<>rJ)er,  bel^ängen  fid^  mit  Sröbct,  20 
toie  alle  SBilben :  35abet)  benn  ber  §err  Sl^irurguö  bie 
bebenf(id)e  3lnmerfung  über  bie  unfrer  9?atur  fo  tief  etn== 
getüurjeltc  Sitetfeit  mad^t.  [395]  Slud^  finb'et  er^  fonberbar, 
bag  bie  S3efd)neibung ,  toetd^e  boc^  SKofeö  afö  ein  Unter* 
fc^eibungögeid^en  beö  3SoIfeö  ®ottc3  eingefül^irt,  aud^  unter  25 
biefen  Reiben  gebräuc^üd^  fet).  Sluffer  ber  Sl^e  leben  pe  fo 
(ang  toie  fie  tonnen,  loeil  fie  bie  J^eiratl^  üon  ©aflmätern 
auöfd^üeßt,  bi^  ba^  SDtäbd^en  fd^toanger  toirb,  baburd^  »erben 
fie  ßf^eleute.  Äned^tfd^aft  ift  unter  il^nen  eingefül^rt,  unb 
toa^  6igentt>umöftreitig!eiten  anlangt,  bebdlt  ber  ©tärfre  so 
ben  Seft^,  ber  anbre  Hagt,  unb  bem  ^rmften  totrb  baö 
@utl;  jugeffrodjen.  ©ie  glauben  ein  l^öd^fie^  SBefen  über 
bie  älnbetung  erl^aben,  Untergötter,  ^ben  eine  Art  t)on 
^rieftern,  unb  fo  weiter.  Sine  ©efd^id^te  fommt  bem  ^n. 
Sl^irurguö  fo  merftoürbig  oor,  baß  er  fie  toünfd^t,  in  35 
biamantne  Safeln  gegraben,  ber  Stad^toelt  überliefert  gu 
feigen.     9ln  un^   foH   e^  nid^t   liegen,   toenn   fie  ber  SBcIt 


^^^  [Nro.  60. 

unbefannt  bleibt.  Ui^  ba^  ©d^tff  bcr  ©Vl^jl^tn  anlanbctc, 
l^attcn  bic  Sintool^ncr  bcrgtctd^cu  nie  gefeiten;  man  berat^= 
fd^Iagte  [xdf,  tt)ic  bic  ^remblingc  gu  empfangen  fetten.  3)ie 
meinen  ftimmten  aufÄrieg;  aber  bie  Äöniginn,  »ei§er  nnb 

ömcnfd^tid^er,  fprad^:  „®ie  ((feinen  friebtid^,  tüarum  i^ren 
Sob?  ®ie  fommen  toeit  l^cr  unb  finb  ÜRänner,  fdbidt  il^nen 
SBeiber  unb  ©d^meine."  S)a3  gef(i^a]^,  .unb  auf  bie  2)anl* 
batfeit  beg  Sl^Jctit^  biefer  §erten,  Iä§t  fi(^  t)on  ben  bia^ 
mantncn   Eafeln  be^  ÜReiftet  Sl^irurguö  f(^(ie§en.     8lud^ 

10  rü^mt  er  bie  ©efäHigfeit  ber  toitben  ^tauenjimmer  gegen 
feine  ©efeUen;  nur  metft  er  an,  eö  ^ben  bie  ÜRatrofen  bei) 
naiverer  33efanntf^aft  mit  fetben,  ©puren  franjöfifci^er 
SSerfeinerung,  gu  il^rem  l^öd^j^en  ^eibtoefcn,  gefunben. 
%vid)  erful^ren  fie  nad^l^er,  §err  SougatuDilte  fei)  in  biefem 

15  *i|3un!te  ber  §ermeö  biefer  Station  gemefen.  21(3  fte  ben 
3)urd^gang  ber  SSenuö  am  4ten  -Sunii  gtüdftid^  beobad^tet 
l^atteu,  bradicn  fie  auf,  nal^men  einen  Oberpriefter,  9tamenö 
iobia,  ber  mit  gegentoärtiger  ^Regierung  unjuf rieben  toar, 
unb   il^uen   nad^l^er  üiele  ^o\i^  [396]  metfc^bienfle  t^t ,  mit ; 

ao  fd^ifftcn  t)icle  Snfeln  auf  fein  Slnratl^en  Dorbe^,  unb  famen 
nad)  9tcu  ©eelanb.  (S^  liegt  500  9Jiei(en  t)on  ber  ©corgen 
Onfel,  unb  ob  fie  gteid^  eine  gro^e  ^^nlici^feit  bcr  ©prac^c 
unb  einiger  aKanicren  toal^rgenommcn,  auci^  t)on  einigen  too^t 
empfauvjcn   lourbcn,   fanben  fie  bod^  im  (Sangen  bic  Station 

25  tocit  fefter,  rauher,  ungatttic^cr,  unb  fallen  fid^  überaH 
mit  3Bilbbooten  bcbrol^t.  2)ie  j)anbcfeDcrfu(^c  liefen  meifl 
übet  ab,  mel^r  3täubcr  alö  2)icbe  bemädbtigten  fic  fid^  ber 
SBaaren,  unb  mad^tcn  fld^  jufammt  bem  au^gemad^ten  2iaufd^- 
prei^  batjon.    SJon  il^rcr  tolten  2iapfcr!eit,  toie  er  fie  nennt, 

30  fann  er  nid^t  gnug  fagen.  (Sinen  ^intern  DoK  ©d^root  ad^ten 
fie  nid^t  foöiel,  fid^  an  ber  Slrbeit  ftören  gu  laffen;  unb 
unfre  ©eefal^rcr  touficn  fid^  nie,  aU  burd^  2lbfcurung  eined 
^icrpfunber^  über  il^ren  Söpfcn,  ju  I;elfen,  tooüor  pe  bod^ 
iebcrjeit  flol^cn.     Sr   crgäl^tt,  fic   führen   bie  ©lieber  i^rer 

35  ^einbc  in  Sörbeti  mit  l^erum,  braten  fie  nad^  Anlag,  unb 
taffen  fid^ö  fd^medfen.  gut  bie  ©tärfe  il^rer  ©egentoart 
beponirt  benn  avaii  bic  gänjüd^c  Untoiffen^eit  be3  ^feiW  unb 


Nro.  50.]  ^^^ 

Sogcn^.  2Wati  erjäl^It,  bcr  cbtc  Satzart  ^bc  ba3  gcuer« 
gciücl^r  t>erac]^tct  unb  gcl^aßt,  unb  c^  mad^t  aud^  bicfer  Station 
Qi)xe.  S)al^ct  unö  ber  toctße  Sinfall  unfrct  ^crr»  9tclfcnbCK, 
bicfe  SBUbc  ben  ©ebraud^  bc^  SBogcit^  ju  tcl^rctt,  t)on  mc^r 
aU  einer  ©eite  erbaut  l^at.  S)ic  Äcrl^  l^aben  nun  feinen  s 
©Ott  unb  fein  ©efefe,  unb  finb  toal^rc  9lnticirfnmci[ioniften. 
§ter  gelang  bem  ©d^iffe  ber  ^aupt})unft  fetncö  auftragt : 
e^  entbedtte,  bet)be  Sl^ieite  t>on  SReufeelanb  fe^en  eine  3nfel, 
225  3Äei(eu  (ang.  35on  ba  auf  SReul^oUanb  gicng^  il^nen 
übet;  il^r  ©d^iff  litt  3loii),  fic  fanben  miggePalte,  nadtenbe,  lo 
arme,  unreinlid^e,  unnjiffenbe  ÜRenfd^en,  entblößt  t)on  atten 
9?otl;ü}enbigf eiten ;  bemeriften,  ba§  SRcul^odanb  unb  9?eu* 
guinea  gteid^faü^  burd^  2Baffer  [397]  gctl^eift  ift,  unb  fd^tfften, 
ba  befonberö  bie  Sintool^ner  beö  (entern  [id^  l^öc^fi  feinbfcüg 
bezeigten,  über  (Bahee  nad^  Satatoia.  9?a^  brei)monatIid^cr  iß 
9iaft  t>er(affen  fie^  toieber,  ein  faulet  Sieber  rei^t  unter 
il^nen  ein,  ba^  ein  2)urd^fatl  begleitet,  unb  fo  verlieren  fic 
mit  ber  ^älfte  il^rer  9Wann[d^aft  ani^  ben  ©ternfel^er  ©reen. 
Hebert  ^orgebürge  ber  guten  Hoffnung  nad^  ^aufe.  35a3  ifl 
ber  3n^)a(t  eine§  33üc^c(d^enö,  ba^  ntd^tö  i^ti)an,  aU  un^  nad^  20 
autt^eutifcben  Jiadf^rid^tcn  begierig  gemad^t  l^at,  bie  fret)li(^ 
nod^  ausbleiben  bürften,  ba,  laut  M  angel^ängten  Sricfö, 
§err  93 auf 5  unb  ®o tauber  auf  neue  ßntbedtungen  mit 
großem  ^Ipparat  au^jiel^eu,  unb  bie  Stefultata  ber  üorigen 
Sieife  toerfiegelt  beponirt  ^aben.  S)ic  Siebl^aber  bcr  9?atur=  25 
gefd^id^te  finb  am  meiften  burd^  biefen  Sluffc^ub  toerfürjt. 

Les  Caprices  de  l'Amour  et  de  l*Amitie.  Aneo- 
dote  Angloise  suivie  d'une  petite  Anecdote  AUemande. 
1772.   8.  153  S*  80 

®[eid^  auf  ben  erften  ©eiten  Ijobtn  toir  beutfd^e  ©cnfart, 
unb  eine  ernfte  SKine  ber  Smpfinbung  bcmerft,  bie  »ir  ju 
fennen  glaubten,  unb  bie  gu  toerfennen  in  ber  ^olge  un* 
niögtid^  ift.  5lber  ttjarum  franjöfifd^?  ruften  lotr  au^,  unb 
eö  toerben  baö  t)ie(e  mit  unö  fragen ;  unb  toenn  bie  Slnt*  85 
lüort,  bie   toir   un^  gaben,  baß  ja  im  gemeinen  itbtn  ein 


^^^  [Nro.  50. 

3)cutfd^cr,  um  üon  einer  fcetröd^tUd&en  ängal^t  !Deutf(!^et 
gel^ört  ju  toerbeti,  gtangörtfc^  teben  mü§e,  nid^t  genug 
tl^ut ;  tDcnn  mau  btouf  üerf e^cn  möd^te ,  eteu  an  bcnen, 
benen  eine  Oetoatt  fiberö  ^uBttfum  gegeten  ip,  fc^  e^,  toibcr 

5  fold^e  SSoTurtl^ette  butd^  ein  lieBenötofirbigeö  Säe^fpiet  jn 
ftreiten ;  l^aBen  tolr  barauf  ntd^t^  gu  fagen.  S)te  Slu^(änber 
mögen  bie  ©frad^fel^Ier  unb  Strcumtocutionen  entf^utbtgen, 
ba  [398]  eö  nur  für  S)eutfc!^e,  üon  einer  bcutfcä^en  Seber  ge« 
fd^rteben  ifi. 

10  SSott  ber  romantlfd^  glüdlid^en  (Srpnbung  be^  ^anö 
6et)ber  ©efd^id^ten,  »ollen  totr  nid^t^  betaifliren.  Die  »tU 
mit  aßen  i^ren  Steilen  gefül^It  feijn;  Befonber^  l^atö  unö 
CT^göfet,  fo  t)iel  ^anbtung  unb  fo  roentg  3)t^fur^  gu  ftnben. 
Die  §e(binnen  6et)ber  Slnefboten  ftnb  öortrefUd^e  ®efd^öj)fe; 

15  Belebe  larafteriftrt  eine  ernjle  ©tide,  bie  au^  bem  ÜKanget 
beö  toal^ren  ©enuffeö  il^rer  ÜKenfd^l^eit  entfpringt.  SBie  allen 
fti^lenben  ©eelen,  tft  il^nen  baö  SBerfettag^tcben  il^rer  9?eBen» 
gcfc^öpfe  gu  unintereffant,  unb  fo  feieren  fie  in  ftd^  fetBft 
gurüd,    unb   in  bem   üerfd^ tonnen  Sigentl^um   »anbett   il^re 

20  3magination  ungeftöl^rt,  auf  gefällig  gefd^affnen  gribern,  in 
bämmernber  S^raumtooHuft  l^in  unb  toieber.  Dafür  entbcl^ren 
fle  aüe  greuben,  bie  ©efettfd^aft  getocil^rt,  unb  bie  t)on  einer 
(Seite  immer  unerfe^Iid^  finb.  Der  SKangel  an  SWunterfeit 
biefer   liebentoürbigen  Damen,  ^at   un^  einen  SWangel  be« 

25  ®(ü(f^  mut^maßen  laffen.  Unb  ^ier  fe^  unö  eine  Slnmerfung 
erlaufet.  Der  Ungufriebnc,  um  nid^t  gu  fagen,  ber  Un* 
glüdtüd^e,  l^at  gtoeen  SBege  beö  Zxo\t&,  anbre  ungtüdttid^ 
gu  ma^en,  toie  fid^,  ober  baö  ®lü(f  anbrer  gu  beförbem, 
um   fid^   gteid^fam   in  anbern   fd^abtoö  gu  I;alten.     So  toirb 

30  öieUeid^t  mand^em  fonberfcar  fd^einen,  ba§  toir  bal^er  t)Ott 
einem  aufferorbentlid^en  ^ang  gur  SBol^ttl^ätigfeit  auf  ben 
SKanget  eignen  innren  Sel^agen^  f daließen.  ®enug,  eö  ifl 
eine  Slnmerfung,  baö  ^cißt,  eine  Art  üon  gebadeter  ©ritfe, 
«nb  toir  gefcenö  für  toeiter  nid^tö. 

35  Die  Slrt,  be^  alten  ?orb^  feine  ©d^toefierfrau  bur^ 
eben  biefe  2Wenfd^en(ie6e  üor  anbern  Oefül^Ien  gu  Betijal^ren, 
n>irb  nur  burd^ö  j)rämebitiren  romaneö!;  übrigen^  fül^rt  bie 


Nro.  50.]  ^^^ 

9?atur  citi  järtlid^^emffinbcnbc^  S^auenjimmcr  l^unbcrtmat  31t 
foMcm  Oui^jroquo. 

[399]  Unb  baö  ntad^t   benn  im  ®an3cn  bicfc  ittcbUdBen  (Sr- 
pnbimgctt  fo  lieben toürbtg,  baß  xoix  überall  burdf^  SQSal^rl^cit 
gctül^rt    tüetbcn,    bie    nur   fel^r   belüat    crl^öl^t  unb   ange*  5 
»enbet  ift. 

3ugiei(^   ifl   eine   bcutfd^e  UeBerfcfeung  l^erauögefommcn, 
3U  ^Ben  um  24  !r. 

S)ef{att. 

^ülr^nn  ßttnlfnxh  i^aftht^min  :Xnftiiiägt  fu  ;2Crm(n'  10 
ünftaittn  mihtx  hit  IKnorlinuttd  t^tt  üttttiti^f 
btfont^txisi  in  mtttdmogig  großen  StfiMem  8*  1112.  48  ^. 

©Ute  ©rjiel^ung,  öffentltd^e  Octcgenl^eit  ju  arbeiten,  3Ser* 
fic^erung  beö  ÜDebit^  unb  eine  Slrmenfaffc,  ftnb  bie  SWittet, 
bie  ber  33erfaffer  öorfd^lägt.  2Bir  toiffcn  noci^  jtoeen  ^ex^  i5 
fci^täge:  SRel^mt  bem  Sßol^Il^abenbctt  weniger,  fo  braucht  il^r 
bem  2lrmen  tueniger  ju  geben;  unb  geijt  ntd^t  mit  Unter* 
tl^anen,  bie  il^r  nid^t  ernäl^rcn  lönnt  ober  tooHt.  Unfre  SSor* 
tjäter  loermel^rten  fid^  toie  bie  33tenen,  aber  tote  ben  33ienen 
toar  i^nen  aud^  jebe^  33Iumenfetb  rcd^t !  unb  bod^  l^atten  fie  20 
ein  93ater(anb,  für  ba«  fie  unerfauft  fiurben! 

^rantfuYt  am  SRa^n. 

£n^xeht  auf  htn  iSftxxn  fxithxitif  Äarl  Äarfmfr    /  ^f 
uon  üxtVL^  «♦  1772*  68  S*  gn  8*  /    "^ j 

D^ne  ©efül^t,  toaö  fo  ein  SDtann  getoefen,  ol^ne  Sl^nbung,  26 
toaö  fo  ein  5Wann  fei)n  lönne,  fd^reibt  l^ier  Einer  bie  fc^ted^tefte 
^arentation.  S)er  ®ang  biefeö  fonberbaren  ©enieö,  ba^ 
SDurd^arbeiten  burd^  fo  oiete  $)tnberniffe,  bie  büfhc  Ungu« 
friebenl^eit  bet)  aöem  Oclangen;  toirb  in  ber  geber  unfern 
©fribenten  red^t  orbnung^gemäßer  Cursus  humaniorum  et  so 
[400]  bonarum  artium;  unb  ber  fel^r  eigen  d^arafteriflifd^e 
Äopf,  tool^Igefaltete  l^onette  SHetag^ma^fe.  ®aö  ift  immer 
baö  fd^timmfte,  toa^  ben  äWenfd^en,  tote  Äreu^,  toiberfal^iren 
!ann,. bereu  ?cben  oietfad^  oergällt  loirb,  toeil  fte  nid^t  finb 
ioie  anbre;   baß  man,  um  fie  nad^  bem  Xot>  toentgften^  in  85 


[Nro.  61. 

el^rbarc  OcfcIIfd^aft  tntrobucircn  ju  fönncn,  i^rc  ©cftaltcn 
t)crtoifd^t,  unb  bctl^cucrt:  fic  Waren  toic  anbrc  t)ortrcf«» 
üd^c  Scutc  aud^! 

dnetbote  aus  bem  9tei^  ber  ®e(el^rfamtett. 

5  ©.  Mercure  de  France  Mai.  1772. 

Sin  getüiffcr  ^crr  Sol^ann  Slnbrcaö  üon  S3Sictanb, 
auö  ©tcbcnbürgcn  gebürtig,  Sranbenburg^Snf^jad^ifd^er  Sie* 
gierungöra^  überfe^t  beö  §errn  de  Falbaire  honete 
Criminel   inö  2)eutf6e,   unb   bringt  il^n  auf  bie  SäSiener 

10  9?ationa(bü]^ne,  xoo  er  mit  taufenb  I^ränen  empfangen  toirb. 
^taif  biefem  f(^reibt  ^err  üon  933  i  et  an  b  einen  tool^tgeftetttcn 
Srief  an  §errn  de  Falbaire,  unb  berichtet  il^m,  mit 
beutf(^er  Ergebenheit  gegen  franjöfifd^e  Talente,  biefe  töid^tigc 
@efd^i(^te.    Mr.  de  Falbaire  fd^reibt,  toie  bißig:   „Rien 

15  ne  pouvoit  me  flatter  autant  que  Thonnear  d'etre  tra- 
duit  par  un  auteur  c6l6bre  dont  les  ouvrages  meritent 
eux-memes  des  Traducteurs.  Vous  ne  sav^s  pas,  Monsieur, 
que  je  Tai  6t6  de  votre  Clementine,  il  y  a  plus  de 
dix  ans."    S33ir  badeten  an  ben  Ouäftor  Sicero,  ba  er 

20  nad^  S3runbufium  fam ;  unb  bebauerten  ben  jDid^ter,  bcr 
um  bie  Smig!eit,  unb  ni(^t  feinem  SSergnügen  ober  feinem 
aWäbd^en  ju  ©efatten  fmgt. 

[401]  Nro.  LI.    ^en  26.  gunii  1772. 

®Bttingen  unb  (SM^a. 

25        !Die  üon  1753  m  1763.  gu  ®ot^a   in  9  Sänben  er- 

fc^ienene  ßti^tv&s^  l^r  Uertdeibigung  ber  prak- 
ttrdren  Heitgion  mtber  bte  (Stnmftrfe  uttfrer  3ett, 

erl^atten  i^re  §ortfe(jung  in   folgeubem  SBerf,  baüon  unter 
bem  Zitd:  (S^tfeiifttfaftiitbit  ßtmül^Vin^tn  ber  l^eit 
30  hie  (S:!Frt(lltd)fe  «ellgt0tt  anjuiireiren,  ba3  erjle  ©tfttf 
Uti  jDietrid^  ^erau^gefommen.   8.    180  ®. 

2)er  $aupt3tt)edf  ber  SJerfaffer  ip „  bie  SSortreftid^* 

feit  ber  ^riftüd^en  9ieUgion,  i^re  93rauc^barteit  unb  Äraft^ 
bie  aWenfd^en   gut  unb  fclig  gu  mad^en;   ba«  ©öttUd^e  unb 


Nro.  51.]  ^^^ 

t>aö  Stcfccn^iDürbtgc ,  ba^  SQSeifc  unb  ©rl^afcnc  im  Oan^cti, 
tote  in  ben  cinjehtcn  Sl^cilen  311  cm^jfcl^Ic«.  53toö  fpcfuta* 
tit)ifd^c  9Bal)r]^citcn  unb  eigcntlid^c  <)o(cmifd^c  2lb« 
l^anblungcn  »erben  feinen  ^la^  in  biefer  ©ammlung 
pnben,  tool^t  afcer  bie  Seflreitung  :(3raftifd^er  -Srr*  5 
1 1^  ü  m  e  r ;  Slnttoorten  auf  S3efd^ulbigungen  toiber  bie  @t)an« 
gelifci^en  Seigren.  S)ie  geoffenbarte  moraüfc^e  unb 
j)ra!tifci^e  Söa^r^eitcn  toerben  üornemUc^  ta€  gelb  il^rer 
SSemül^ungen  fe^n.  S)en  Snl^alt  biefer  ©ammlung  toerben 
fie  am  meiften  aug  eignen  SWebitattonen  l^ernel^mcn,  10 
Bt^tüeiten  aber  auc^  Überfefeungen  einrüden,  unb  S3e* 
toeife  für  bie  SSSal^r^  [402]  l^eit  ber  d^riftU(^en  SJeUgion  anö 
toeitläuftigen  Slbl^anblungen  in  einem  fnrjen  Sluöjng 
vortragen.  S)abei)  toerben  ffe  aud^  SBegeBenljeiten  au^ 
fül^ren,  tooburc^  bie  Sraft  unb  ©d^önl^eit  ber  SRettgion  -9.  S.  is 
beftätigt  toirb,  unb  enblid^  31  n  j  e  i  g  e  n  üon  neuen  bie  d^rtft* 
üc^e  9^eIigion  betoeifenben,  unb  bereu  Sluöübung  beförbernben 

93üc!^ern  tiefem.'' ®iefcö,  nebft  ber  93efd^reibung  ber 

mausertet)  ^rten  ber  SJeügionöf einbe ,  unb  ber  SSorPeUung 
ber  t)erf^iebenen  Ou eilen  ber  geinbfd^aft  gegen  bie  9tett=  2a 
gion,  machen  ben  Qnl^alt  ber  Sinteitung  an^.  Sine 
©teile  ©.  6.  7.  töoHen  töir  barauö  l^ierl^er  fe^en:  „31^r 
Seigrer  ber  SJeligion !  bie  il^r  anber^  lebt  aU  leieret,  tl^r  l^abt 
and:i  manchen  jur  völligen  Verleugnung  S'efu  gebrad^t; 
mancher,   ber  fid^   ber  SBal^rl^cit   fd^on  naiveren   toolte,  ift  25 

eurent^Iben    im   Qrrtl^um   geblieben. @ott!    toeld^e 

große  Vcranttoortung  l^abt  tl^r  fl^artfätfd^e  ©ctpltd^e,  beren 
Setragen  ber  d^ripiid^en  SRec^tfd^affenl^cit  totberf))rid^t,  bie  il^r 
evLÖ)  x>on  (Sigennufe,  @toIj,  933ofluft,  9tetb  unb  SRad^begierbe 
bel^errfc^en  Iaf[et;  feine  Sanftmut)^  gegen  Orrenbe,  feine  so 
brüberlid^e  Sintrad^t  unb  SSerträglid^feit  gegen  bie,  toeld^e 
anberö,  afö  il^r,  benfen,  betoeifet!  SSon  euren  Rauben  toirb 
S'efu^  einft  mand^e  ©eelen,  bie  t^  t)erläugnct  l^aben,  forbem." 

(gö  folgt  hierauf:   IL  S)ie  »eräd^ter  ber  ?ficVu 

gion  Scfu  benfen  ber  @l^rc®otteö,  ber  menfd^-ss 
lid^enSÖSürbe  unb  ©lüdffeltgfett  gutoiber,  ®.21. 
biö48.   (Srfler  93etoei^,  öon  tl^rcn  eignen  SKeinungen 


^^^  '  [Nro.  61. 

fotoot,  al^  üon  il^ren  gcinbf cügf citcn  gegen  bte 
Scl^rfätje  beö  S^rtftentl^um^  l^crgenommen.  3^^^*^^ 
Setoci^,  töeit  pc  einmat  bie  rtd^tigftcSlrileitung, 
©Ott  ju  crfenncn,  unb  bic  j^ärffte  Ermunterung, 

öil^n  red^t  ju  t)ere]^rcn,  ücrad^ten,  unb  gtoeitenö 
bie  cbetften  5!Äittef,  ben  äJlenfd^en  beffer  unb 
üoHfommner  ju  mad^en,  t)crtoerfen.  Öm  erflen 
[403]  »etoeiö  ^t  baö  S33ort,  SSeräd^ter  ber  9te(tgiott 
Sefu,   bie   redete  Sebeutung;   toie   eö   aber  im   gtoetjteii 

10  genommen  toirb,  ba  aud^  „SWänner,  toetd^e  SÖSal^rl^eit,  äJtägig^ 
feit,  iWenfd^entiebe,  unb  gute  Sitten  fe(6ft  au^ilSen  unb  an« 
bereu  angreifen;  bie  Ootte^  $ei(ig!eit  unb  SSorfel^ung  er* 
!ennen,  bie  ©eete  für  ben  größten  SJorgug  mten,  unb  i^re 
Unfterbtid^teit    für  ba«   größte   ®ut   be«   SKeufd^en/    xutät 

15®.  33.  34.  mit  biefen  Siamen  belegt  toerben,  bünft  xM 
offenbar  unbillig  unb  l^art  gu  fe^n;  unb  toir  möd^ten 
nid^t  fagen,  baß  fold^e  ber  Sl^re  ®otte«,  unb  ber  $o]^eit  bc« 
5!Wenfd^en  ic.  jutoiber  ben!en.  S3Ser  ettoa«  beftimmtere«,  »et* 
nünftigere«  unb  befd^eibnere«  über  biefe  äJlaterie  tefen  toid, 

20  ber  pnbet  e«  in  bem  ©d^reiben   eine«  fjre^benferß 

an  feine  «ruber,  Serlin  1770. ®.  39.  l^eigt  e«: 

„'SDie  SRetigion  -öefu  l^at  ber  ^^i(ofo)3]^ie  in^befonbre  in  ben 
^c^xtn  öon  ber  Sorfe^ung  unb  Unfterbtid^feit,  3)mtüä:ihit  unb 
©etoiß^eit  gegeben,  ol^ne  il^ren  tool^tt^ätigen  Unterrid^t  toäre 

25  fic  bie  bunfte,  öertoorrene  unb  irrige  ^^iIofo})]^ie  ber  Reiben 
geblieben.''  S3Sir  toif[en  nid^t,  ob  ber,  aud^  ®.  138.  139. 
toieber  öorfommenbe  Schluß  bon  ben  ©ränjen  ber  SSernunft 
3U  einer  3eit,  J.  S.  ju  ben  S^itm  S^rijii,  auf  i^re  ©d^ronfen 
überl^au^jt,    rid^tig    fe^.     3)er   SSerfaffer    be«    furjcn 

80©^ftem«  ber  natürtid^en  JUetigion,  l^at  ani)  eben 
fo  erbärmtid^  l^ier,  toie  an  mel^rem  Orten,  befonberö  ber 
lefetern  ^apitd  feine«  S3ud^«,  gefc^(of[en.  Ob  man  baran 
tool^I  tl^ue,  baß  man  bie  JReUgion  3efu  auf  Unfojien  ber 
a^ernunft,   bie  boc^  aud^  ein  toid^tige«  Oefd^en!  Ootteö  iji, 

85  crl^ebet  ?    Un«  ift  e«  immer  (eib,  bie  gute  ©ad^e  be«  S^rijlcn«^ 

tl^um«  mit  feid^ten  ©rünben  unterpfet  ju  feigen. ©.  26. 

30.  unb  folgenbe,  toirb  öon  ber  Se^re  t)om  gufünftigen  Scbeu 


N*o.  51.]  

tiad^  bcm  lobe  gcfj)ro(^en,  aU  ob  mit  bcrfelbcn  bic  äJlorat 
ftc^e  unb  falle,  mit  einer  ©teile  au^  bem  ?)ouri9  belegt, 
ber,  loeil  er  nun  einmal  getoo^nt  toar,  alleö  burd^  ba^ 
2Rebium  einer  bü*  [404]  ftern  ÜKetand^ole^  anjufel^en,  l^ierinn 
feinen  fompetcnten  9tic^ter  üorftetten  ifann.  9Bir  glauben  ein  s 
fünftigeö  Seben ;  fönnen  aber  bergleid^en  übertriebne  3Sor= 
ftellungen  Dom  Sinfluß  berfelben  in  baö  Serl^alten  bcr 
SDtenfci^en  nic^t  billigen.    3)ie  SDloral  beruht  auf  ganj  anbem 

©rünben. 9t ad^  ben  getoöl^ntid^en  SSorftettungen 

unb  Sel^anblungen,   ifl  bie  Seigre  üom  jutünftigen  ^^P^ttb  lo 

faum  unter  bie  f d^toad^e  SWotiöen  ber  lugenb  gu  red^nen. 

Unb  toenn  eö  ©.  29.  l^eigt:  „SBenn  ber  lob  ba3  Snbe 
unferö  ©afet^nö  ip,  toenn  jenfeit^  beö  ®rabe^  feine  ®üter, 
feine  tJreuben  unb  Otüdfetigfeiten  mel^r  für  un«  übrig  pnb, 
ba  fmb  toir  bie  Ungtüifetigften  unter  ber  ©onne."  SBie  is 
^ngt  biefe^  mit  ben  l^äupgen  ©teilen  biefe^  SSud^ö,  ba  ton 
bem  Sroft,  ben  ber  lugenbl^afte  im  Unglürf  genießt;  öou 
ber  @rl)i5^ung  feinet  äufferlid^en  @iM^,  burd^  bie  gute  S3e«= 
fd^affen^eit  feinet  inneren;  öou  ber  $eiterfeit  beffetben  im 
^Iter,  2Kut]^  be^m  lob,  unb  anbem  toefenttid^en  ißortl^eiten  20 
ber  2^ugenb  gerebet  toirb,  gufammen;  toie  mit  anbem  nn^ 
leugbaren,  loo^lt^tigen  SJorjügen  be3  SKenfd^en,  toie  mit 
1.  Sim.  4,  8.  aap,  6,  6.  unb  anbem  ©c^riftjieHen  gufammen? 
—  —  ©.  45.  ,,®etten,  bie  öor  bem  B^i^'^^  ®otte^ 
gittern,  toirb  ®nabe  unb  griebe  öerfünbigt"  (burd^  baö  25 
S^riftentl)um).  ©er  äuöbrudf,  3*^^»  ®otte^,  ift  einer 
Don  benen,  bie  ber  Sieligion,  fiatt  gu  nufeen,  gefd^abet  l^abcu. 
2Ba^  Sutl^er  3örn  überfefet  ^t,  l^eißt  ba^  in  ber  Urfprad^e 
nid[)t,  tt)aö  toir  im  jDeutf d^en  unter  S^^^f  "u^  gebenfen. 
3P  ©Ott  toie  ein  flolger  2Kenfd^,  ber  pd^  burd^  bemütl^ige^  so 
Äriec^en  unb  3^^t^i^J^  beugen  lägt?  3Ku§  ba^  3^^*^^/  "^ 
®nabe  gu  erl^alten,  nid^t  nod^  öon  anbem  ®ttH)finbungett  unb 
entfd^lüffen  begleitet  fet^n?  lU.  SSomSobe  ber  «er- 
folger ber  erflen  Sl^riflen.  Sin  ?lu«jug  au^ 
bem  Sactantiu^,  Don  @.  48  ix9  107.  brel^t  fld^  um  33 
bie  eingige  -öbee  l^erum:  [405]  bie  fd^merg^fte  uub  fd^im^jf* 
(id^e  Sobe^arten  ber  JRömifd^en  Äa^fer  in  ben  erjlercn  Oa^r* 


[Nro.  51. 

l^utibcttcn  ftnb  gcrc(i^te  ©trafen,  bie  il^nen,  um  bcr  S^rijicn 

SScrfoIgungctt  toiücn  öon  ®ott  auferlegt  »orben. 2Benn 

toerbctt  boc^  bie  SWeufd^en  bie  SRatl^fd^Iüffe  be«  Uucnblici^ett 
ntd^t   mel^r   nad^   ben   ©iugefcungen  i^rcr   Keinen  t^öricj^ten 

5  unb  fiolgen  Seibenfc^aftcn  mobetn, 

Pour  savoir  ce  qu'il  est,  il  faut  6tre  lui  m6me, 
gel^ört   aud^   Ijierl^er.    —    —    ©.    51.      ,,®er   ol^nmäci^ttge 
2^t)rann  5Rero  tierfc^itjanb  pliSi^lxd^,   fo,   ba§  man  öon  biefer 
fd^änbfid^en  53cfttc   nid?t  einmal  ben  Ort  il^rc^ 

10  Segräbniffe«  tüufle." „Sllö  ber  ©atan  bem 

S)omittan  inö  §erj  gegeten,  bie  Sl^riflen  ^u  t)erfoIgen  jc" 
©.  52.  „(So  ttjar  fein  Ort,  auc^  in  ben  entf ernte fteti 
©egenben  ber  @rbe,  bal^in  nid^t  bie  d^riftUd^e  SRetigion  ^e^ 
brungen  toäre.''     <B,  53.     „S)em  ©eciu^  ttjieberful^r  nid^t 

15  einmal  bie  Sl^re  Begraben  ju  werben,  fonbern  er 
war  at^  ein  JJeinb  (Sottet,  eineSpeife  ber  töitben 
Sl)iere   unb   SJöget."  —   —    „SSalerianu^   »ergriff 

fid^ an  bem  §ö duften  tc.**  nebft  einer  ©teile  ©.  58. 

in   ber   SKitte,   u.  a.  m.    ber   giftigen,    auf   aDen    ©eiteu 

20  öorfommenben  Säfterungen  über  bie  SRöm.  Äat^fcr ,  bie  mt 
fret)Iid^  nid^t  ganj  entfd^ulbigen  tr>oDen,  nid^t  gu  benfen. 
®iefe  groben  toerben  ^inlänglid^  fet^n,  üom  Oeifte  biefeö 
©tüdf^  eine  3bee  ju  geben,  ©d^timm  genug,  ba§  folc^c 
©ad^en   in   einen  5Kenfd^enfot)f   gefommen,   unb   je   einigen 

25  Se^fatl  erl^atten  l^aben ,  nod^  f d^Ummer ,  bag  bergteid^en 
ß^cremente  1771.  bem  Sefer  t>orgefe^t  werben.  —  — 
IV.  ein  »erfud^  über  bie  ©tüdff etigteit.  ©.  108 
— 163.  Slnfang«  etiwaö  öon  ®ut  unb  Übel  unb  bejfe« 
®raben,  l^ernad^  bie  SlrttdCel  üom  ©tanb  ber  Unfd^ulb,  (Sben^ 

30  bilb  ©otteö ,  gaö  Slbamö ,  ©rbfünbe ,  ber  (ärlöfung  3cftt 
Sl^rifti,  t)om  j|üngjten  ©erid^t,  etoigen  Seben  unb  ctoigen  Job 
aneinanbcr  gereift,  mit  größtentl^eil^  [406]  gar  nid^t  faffcn« 
ben,  angeflogenen  ©d^riftfleöen  belegt;  furj,  fo  bel^anbelt, 
afe  e«  nur  in  ber  f d^led^teften ,  ben  gefunben  SSerjianb  unb 

35  toal^re  Sjcgefe  auf  allen  Slöttern  beleibigenbcn,  ©ogmati! 
avi^  bem  t)origen  ©eculo  fel^n  fann.  SBirb  biefer  Serfaffer 
bie  SKenfd^enfeele  bcffer  ftubicrt,  gute  ©d^riftjteHer  mit  9f ad^» 


w     « 1  337 

Nro.  51.]  

benten,  unt»  bic  53ibet  mit  unbcncbcttcn  Slugen  gctcfcn 
^ben,  bann  mag  er  tt)of)(  befferc  S33aarc,  nad^  feinem  5lu«=» 
brurf,  ju  SWarft  Bringen!  V.  Sl^araftcr  ber  ^ergo^ 
ginn  ju  ^otlftcin  =  ©onbcrburg,  nebfl  einem 
]^interlaf[enen93riefberfetbenani]^re5todbter.  s 
®.  164—171.  3n  bem  crften,  ber  auö  be«  §errn  ^abt- 
net^prebigerö  3effcn  Sranerrebc,  gcjogen  ift,  toünfd^ten 
tüir  bie  ©teile  ©.  1 65.  „®ic  toar  eine  gro§eS3etcrin  ic." 
tt)eg,  ober  mit  einigen  B^f^ife^'^  «"^  Sinfd^rdnfungen  t)or« 
getragen.  3)a^  ®ebet  ift  b(o3  ein  SK  i  1 1  e  t  ber  Sugcnb,  lo 
unb  fein  Qngrebieng  berfetfcen.  VI.  Sin  Sieb,  ba^ 
etenb  ber  ©otte^tengner.  ©.  172—174.  SKan 
[ie^t  überall,  ba§  biefeö  ganje  erfte  ®ttid  au^  einem  ©ug 
ip.  Slud^  in  biefem  Sieb  ift  alleö  in  einen  Stumjjen  ju« 
fammen  getDorfen  —  —  übertrieben  —  —  cinfeitig.  -Sn  is 
ben  Singeigen  ©.  175 — 180.  »erben  Ocrufafemö, 
^iöffelt^  unb  Seg  ©d^riften,  üon  ber  SÖSal^rl^eit  ber 
(^riftüc^en  9^e(igion,  emj)fot)tenj  unb  bie  Slnmcrfungen  be^ 
ben  auö  bem  ßnglif d^en  überf e^jten  Betrachtungen  über 
bie  ®efd)ici^te  ber  SRefigion  i)om  S.  Sato,  berid^«»20 
tigenb  genannt,  ©ie  entl^atten  (auter  triöiate  ©ad^en; 
aüemal  l^ätten  lüic^tigere  gemalt  toerbcn  fönnen,  überl^aupt 
ba^  93ud^  einen .  anbern  Überfe^er  üerbient.  ®a^  6nbe 
ift  be^  üor^ergel^enben  töürbig ;  @  e  H  e  r  t  ö  moratifd^e  SJor= 
lefungen  tüerben  mit  üottcm  §atö  anget)riefen.  Unö  l^ätte  25 
getpunbert,  naci^   bem  im  ©angen  ^jerrf^enben  ©eifl,  »enn 

ba^  nid)t  gefd^e^en  tt)äre. SOSir  glauben  nid^t  gu  l^art 

3U  urtbeilen,  lüenn  tüir  fagen,  bag  in  biefem  erften  ©tüdt 
einige  richtige  unb  gefunbe  [407]  ©ebanfen  mit  a Hg u liefen 
falfd^en,   übertriebenen,    Vernunft*    unb    fd^riftiüibrigen   ab*  so 
njed^feln  —  —  t)Ci^  ber  95ortrag  an  )oiefen  Drten  beclama* 
torifd),    an  anbern  fd^wülftig,  an  anbern  niebrig  unb  platt, 

an  einigen  nur  [impd,  reine  unb  ebel  fe^ unb  xomn 

xoiv  bie[en  gef.  SSemül^ungen  zc.  feinen  befonberö  glüdf» 
(id)en  Erfolg  t)erf))red^en.  —  —  §err  ©ietric^  üerlegt 
Slrbeiten  üon  ©  d^  l  ö  3  e  r  unb  §  e  1)  n  e ;  tt)arum  mag  er  boc^ 
fold)e  ungeitige  ©eburten,   aU  biefc  SSemü^ungen,   unb 

Litteraturdenkmale  des  18.  Jahrhunderts.    7.  22 


[Nro.  51. 

bei*  cinjigc  233c cj  jur  iwal^ren  ©(üdfcligfcit  fltib, 
an§  Sic^t  fceförbcrn? 

Serlin  unb  Stettin. 

Itcue    ^Bemerkungen    unli    (£tfa\jvun%tn    ?ur    iBe- 

5     reidjerung  lier  ll!)unbar|net|ltun|l   unb  ^ebUfn 

nm  Solr*  Olljrifitan  ;3Cnt0n  ^tielien^  Mni^L  |)reugf- 

frfjer  aJeneraldjirurgus  u.  f.  f.  l^e^  ^rieliertdj  !Iltr0!at  1771. 

Sm.  208*  Seiten. 

§err   S lieben   ift   ein   »al^rcr   SBunbarjt,    bcr   f(i^ön 

10  fd^rcibt,  fagtid^cr  afö  ^err  35  i  t  g  u  e  r ;  nur  iDÜnf d^tcn  iDtr, 
ba§  er  manche  SEBal^rncl^mung  ntc^t  fo  gur  aßgcmeinen  9tegcl 
machen  njoflte.  Sin  gel;(er,  ber  6e^  bem  an^übenben  unb 
fc^reibenben  Slrjte,  fo  balb  man  il^m  nur  ein  <)aarmal  gcfagt 
i^at:    erfet)6ttoa«,   fcbr   gemein   toid   »erben,     ©anj 

15  üoüfommen  geben  toir  t(;m  SSe^fatt  be^  ber  Umtoicfctung  bcr 
©lieber  mit  ^obcKagcn :  nid^t  ganj  boflfommcn ,  bc^  bcr 
Unterlaffung  ber  Unterbinbungen  großer  Slrtcricn  nad^  am« 
Mutationen:  unb  noc^  cttoa^  loeniger  bet)  ber  9ln<)reifung 
feiner  2lrquebufabe.     3ebe  Srl^öl^ung   eine«  Uni\)erfalmittefö 

20  mißfällt  unö  burd^auö;  unb  jeber  5lrjt,  ber  an  einem  SWittcI 
Hebt,  Derrät^  cnttoebcr  eine  Safrice  ober  ©tolg,  ober  einen 
einge[c^rän!ten  Äopf.  2)te  2Ketl)obe  bie  SBafferfud^t  3U  feilen, 
ift  aud^  ni(^t  bie  befte,  unb  eö  wäre  bef[cr  gctDcfen,  toenn  §err 
Sieben  un3  nid^t  baöon  l^ättc  belehren  looKen,  ob  er  gleich 

25  alö  ©enerald^irurgu«  bie  SBaffcrfuc^t  beforgen  mn^.  ©ieg 
aüeö  aber  l;inbert  unö  nidbt,  il^n  unfrer  §od)ad^tung  gu  öcr* 
fiebern,  unb  i^n  für  einen  toal^^  [408]  reu  SBunbarjt  gu  er* 
fennen,  ber  feine  ^unft  f^ubivt  l;at,  ^bit  ifl,  bcnft,  unb  toa« 
er  beult,  nleberfd^reiben  fann :  Unb  bal^er  cm^jfe^ten  tt)ir  fein 

30  8uc^  ben  SQSunbärjtcn  fel^r :  ®ic  fönncn  lernen  ®.  32,  tote 
fd^ön  bie  ?u^ation  be«  SSorberarme«  am  Oberarm  bel^anbclt 
wirbj  ®.  43,  u.  f.  toie  bcr  geloöl^nlid^e  Sourniquet  beö 
§crrn  'ip  e  t  i  t  feinem  borjugicl^cn  f e^,  toie  bie  ärterien  tarn« 
ponirt  muffen  n^erben,  unb  baß  ber  93roffarbf(^e  ©d^toamm 

35  öfter«  üor  ben  SanUJon«  SJorjug  üerbiene;  ®.  48.  baß 
ber  ^etitifd^e  Srombuö  eine  S^imäre  fct^.   ©.53,  baß 


tie  ^efiige  Unterbiiibimg  be^  ©aameiiflrang^  EpitEt'tifdje 
3u^ngen  maAe,  eine  gelinbEie  üka  angebe,  unb  aut^  ^ier 
ber  Stoffarbtdie  i£ii)tuauim  gute  Sitnlle  lljut :  ©.  63.  baß 
baö  Stuten  auö  beii  Kippenpulfiabctn  ofiite  Unterfcinbung, 
rnib  fcloß  butti)  tai<  3^UTctfd)iteiben  unb  ä^^^'^^^i^ß"'  ^'"^  ^ 
^uleabern  am  bequemften  fönue  geleitet  reeiben;  ©.  71. 
etiDüö  com  9}u6en  ber  Sropfbäber  be^  bei  Slui^ijlofi«,  ©.  89. 
ißSie  eiue  töbttii^  ^idmotT^agie  ^at(e  abgewenbet  loeiben 
lönnen.  ®ie  ®i)ulavb(i^en  Sjiittel  ex^tkt  ^en  Iljeben 
®.  94.  3u  )'ef)ir.  Üßir  Ijaben  fie  out^ ,  unb  jroar  (d|on  lo 
fe^v  oft  gefcrauifel,  uab  gefunben,  bofe  fie  ganj  gut  fmb,  aber 
CDi  anbein  nic^iä  fonberlti^  CDT{üg(i^e#  ^abenj  unb  biet 
behaupten  wir  nit^t  aus  (Saprice.  S>aG  baä  oeratum 
Batui-iii  ©.  96.  beffer  fe^  alg  vnguentnm  litbargyrii 
bejJDCtfetn  loit  ftart.  Cevatum  satuvni,  vnguentum  lithar-  is 
gyiii,  extractum  s.'itiivnjnutn  Goulardi  unb  acetum  lithar- 
gyi'ii  u.  n,  a.  m.  (inb  lUBtft  beni  9?amen  nai^  oetfi^iEben, 
i^re  ^iifung  ijl  eine  unb  ebenbiefetbe.  3)ie  Slb^anblung 
»om  Saleuber  na*  ge^eitlen  ©einbrÜdien,  beögleii^en  bct 
ISte  Slbjc^niit  unb  gauje  I9tc  fmb  fdjöu.  9JDm  StafcngE^  a» 
fdiiüüt  ©.  133.  ^ättc  ^etc  El; eben  beflimmtet  tcben,  unb 
einen  befferu  Se@ri[f  liefern  fönuen.  !Pen  niorgenlänbifdjen 
affectirten  i'otgeiang  einer  ©ome,  bie  i^re  ©ru|h)arje  befingt, 
ermartei  man  in  einem  djiturgifc^cn  ffludje  nio^I  nic^i. 

[M9]  Nto.  LH.    Scn  dO.  gunii  1772.  m 

ßiblijäft  €r|iililungiii  für  bir  3ii3cnli.  ^Itcs  St|Iiiinent. 
1772.  8no.  656.  ». 
9!idite  ifl  iDirlfamei ,  bcn  gröfjten  einjigen  ^med  bet 
nioroUfiEU  Srjie^ung  ber  Ougeuf  ju  erreichen,  aU  eine  ge«  w 
ft^itlte  Gnfwifflung  bev  guten  Smpfinbungen,  bie  bie  SlRutter 
9Iatut,  bie  unS  jur  (Sliidfeetigteit  fc^uf,  als  bie  einjigen 
SBSerfjeuge  unfeter  waljren  tSfüiJfeetigteit  in  unfere  ^erjen 
legte,  aber  feine  trorfene  3Jf oralinaj'imeu ,  unb  follien  fle 
oucfi  mit  ben  ©djeKen  ber  3)i4l[unft,   icie  ^  o  p  e  fagt,   bt-  ss 


[Nro.  5». 

^ängt  ttjcrben;  feine  ®cmonftrationcn,  feine  35eIol^nungen  unb 
^ücS^tiguttflen  pnb  gu  t»iefcr  35ele6nng  be^  beften  Zf)txU 
unfrer  ^ergen  fo  gefd^irft,  afö  Srjä^tungen,  bie  mit  f^mpatl^i* 
firenber   Slnmutl^   vorgetragen   toerben,    unb    fonberlid^   ben 

6  feligen  3"P^"^f  ^^  ^^*"  S^^^f  wiit  ®ott  unb  ber  S33ett  öcr» 
(öl^ntc  2)?en)d^en  ftel^en,  reigenb  unb  ol^ne  Ü6ertrei6ung  gu 
fd^ilbern  »iffen.  S3Jir  finb  beu  SJerfaffern  ber  üorUegenben 
bib(if(^en  Srjäl^Iungen  beßtoegen  fel^r  öerBunbcn,  baß  jte 
uuj'rer  Sugenb  eine  ©ammlung  foldjer  ßrgä^Iungen  au^  ber 

10  l^eitigen  ©d^rift  in  bie  §änbe  geben.  S^re  9lrt  ju  ergä^Ien, 
ift  leidet,  einnel^menb  unb  öoBfommen  gef(!^i(ft,  mit  ber  5Reu« 
gierbe  jugleid^  aße  anbere  Sm^ipubungen  beö  ®uten  [410]  ju 
ern^ecfen,  unb  toenn  nid^t  bie  öerborbenen  ©itten  ber  Sltem 
mcift   in   ben  toirffamen  ©tunben  bc^  Pebenö  aöe  Sinbrüdte 

15  h?icber  t^ertöfd^en ,  bie  in  ben  ?e^rflunben  gemad^t  itjerben, 
fo  fönnten  toir  unö  üon  -biefen  (ärgäl^tungeu  getoiß  reit 
n)tcf)tige  SSortl^eife  oerfpred^en.  (Sinige  fd^toeijerifd^e  9teben«* 
arten,  einige  auö  ber  SWunbart  ber  ©d^toeiger  entflel^enbe 
fjel^ter  »iber  bie  SJed^tfdhreifeung ,   j.  33.  ftul^nbe,   u.   bgl. 

20  muften  loir  überfeinen.  jDie  angd^ängten  SSerfe  »üufd^ten 
wir  au^  bem  Sud^e  toeg;  fie  ^aben  meift  feine  ^Ibpc^t,  eil« 
bem  Äinb  ju  fagen,  toa«  e«  fügten  foll;  unb  baö  ip  thzn 
fo,  al«  toenn  id^  einem  fagen  »oüte,  loa«  er  feigen  ober  ried^en 
foII.     ©d^ärft  burd^  Übung  ben  ©inn,  unb  fctjt  a(«bann  bie 

25  ©egenPänbe  nur  in  ba«  redete  Sid^t  unb  bie  öer^ältnißmäßigc 
©teüe,  |o  folgt  ba«  ©efül^l  öon  felbp,  loeit  beffer,  aU  burc^ 
ba«  Slu^ioenbiglernen  Don  fo  fropigen  SWa^imen.  SBir  Ijaben 
bemerft,  baß  ba«  änftrengen  be«  SKemoriren«  bei)  fiinbern 
ben  Übergang  in«  ^erj,   immer  öerloel^rt.     6«  loerben  civi6> 

80  nod^  Sujjfer  gu  biefer  ©ammlung  öerf^jrod^en;  biefe  mögen 
aber  nun  nod^  fo  nü^tic^  fe^n,  fo  ^ben  pe  bodb  immer  ben 
©c^aben,  bag  pe  ein  93ud^,  toie  biefe«,  toel^e«  Sielen  nufeen 
fofl,  unb  fd^on  ifet  um  bie  ^älfte  gu  tl^euer  ip,  nocl)  im 
greife   erl^ö^en,   unb   alfo   für  mel)r  al«  jloet)  ©rittel  Don 

35  benen  unbraud^bar  mad^en ,  für  bie  e«  bod^  bepimmt  fetjn 
foll.  3^  biefem  Sanbe  fommt  noc^  ein  anbret,  ioel(^er  bie 
ßrää^lungen  au«  bem  SKeuen  Ecftament  entl^ätt. 


^ro,  52, J  

®ic  5)t)(!if(i^e   SuAl^anblung   öcrlcgt:     i^s^mtrs   ^iiaht^     j  ^ 
®r(ler  ßmh.    8*  5.  234.  /  v> 

Sßcnn  e^  tüal^r  ift,   baß  ber  Übcrfcfeer  cincö  Original*    ^    ' 
luer!^  ein  nid)t  gerincjere^  ©enic,  alö  fein  Slutor  fet^n  muß,  s 
fo    muß    unfer    beutfd^e^   Überfe^crl^eer    bcr   9?ac^n)elt    ein 
künftiges  S5orurtl;eil   für   un^  [411]  fcre   ^dkn   fet^n.     S33ie 
tiiete  ^omerö  muffen  »ir  aüein  l^aben?  JDcr  guteSJater! 
jebe^  neue  2oh  ent^ünbet  il^m  einen  neuen  ÜScrfeger,  ber  bcn 
alten   ©c^uttern   —  —   h)ie   befc^eiben ,   »oHen   »ir   ni(^t  lo 
fagen  —  —  auf^ocfcn,  unb  fo  gcmä(!^ti(^  fid^ern  S3Seg^  bcr 
Unfter6lid)!eit  3umanbe(n   mögte.    Slber  tt)ie  baö  Sllter  eigene« 
finnig  unb  mürrifd^  ift:    S^  »erbittet  fic^  öftere  bie  ©efeö* 
fd^aft  junger  §erren,   fo   freunbtic^  fte  eö  aud^,   toie   unfer 
Überfe^er ,    barum    begrüßen.    —    —    Orobe    t^e^Icr    im  is 
Sßortüerftanbe  t)aben  n?ir,  fo  loeit  »ir  ©teilen  Dergüd^en, 
nid^t  gefunben ;  fie  finb  au(^  be^  einem  fo  burd^commentirten, 
unb  überhaupt  nid^t  fel^r  f^ioeren  Stutor,  in  unfern  ^dttn, 
bet)  nid)t  ganj  ftumjjfen  ©innen,   nic^t  leidet  mögüd^ :    aber 
ben  §  0  m  e  r   muß   ber  SJerfaffer   fc^Icd^t   emjjfunben  l^aben,  20 
toenn   er  i^u  in  feiner  Überfegung  »ieber  3U  finben  glaubt. 
D^ic^t  bie  göttliche  Harmonie,  eble  ©implicität  unb  Äinbl^eit 
ber   erften  ©J^rad^e   unb  SBelt,  nid^t   bie   ftitte  Orijße,   bcr 
fortreiffenbe  ©trom  ber  Srjä^lung,  bie  ©eiftcöfülle,  bie,  loic 
ber  allgemeine  @eift  ber  Statur,  ba^  ®an3c  burd^atljmct,  artii  26 
ba,   tüo   eö   am  meiften  oernad^läßigct  fd^cint:    aber  fo  mcl 
mel^r  mattl^crjigcr  Sluöbrudf,    lal^mcö  aBortfügen,   traücfKrtc 
S3ei)tüörtcr,   l^übfd^c  ^^rotafiiS  unb  Slfobofi^,   unb  fcingcledftc 
''^erioben.     ^a§   atleö   fott   nun  Dcrmutl^lidb  einen  Sontraft 
gegen  ^  a  m  m  ö  Überfe^ung  machen,  in  bereu  Kabel  fid^  fo  so 
mand^er  Äritider  gcmeibet.     Unö   fet)  c^  erlaubt,   bet)   aller 
il)rer  oft  J)öbelt)aften  ©implicität,  unb  grammati!alifd^=ängft* 
lid^en  3tid)tig!eit,  noc^  immer  mcljr  altcö  ©c^rot  unb  ^orn, 
unb  §  0  m  c  r  i  f  d^  c  9iatur  in  il^r  ju  finben,  fo  tote  fie  flcmiß 
and)   tiefere   ©prad^funbe    jcigt.     Überl^aupt ,   rnenn   je   ein  ss 
ilberfe^er  bet)m  §omer  ein  @lüdt  machen  !ann,  toelc^e^  un^ 
nod)  fe^r  problematifd^  fd^eint,  fo  ift  e^  tool^l  am  menigftctt 


[Nro.  60. 

ber  ^rofaifd^c.     Sr  »agc  cö,  j.  S.  bic  mcicn  ya^  unb 
d€  unb  y«  u.  f.  to.  töomit  [412]  §  o  m  c  r  feine  un:(3eriobtf(^ett 

©ä^e  nodb  gufammen  l^äft,  in  ^rofa  überjutraj^eti unb 

ganj   foß    er   fie   hoij   nic^t   öergeffen   —   —    unb   bleibe 

5  ®id^ter !  fjret^lid^ ,  toenn  er  fie  fo  bebeutenb  unb  conftruf* 
tionöartig  niac^t,  töie  uufre  getoöl^nlid^en  ©rammatifer,  unt> 
ntd^t  lieber  ben  Sd^tüffel  bagu  in  ber  unöollfommnen  (Sr* 
gä^tungöart  ber  fiinber  unb  be«  gemeinen  S3otfö  fud^t.  Slbcr 
üon  ©ci^iöierigfeitett   ber  Art   !ann  bct)  einem  Überfcfter  bie 

10  9tebe  ntd^t  f e^n ,  bem  bie  marügte  9?atur  feiner  eignen 
Sj)rad^e  fo  fremb  ift  Sin  Üb  er  fetter  bc«  §omer  foöte  bic 
feeffern  gerieten  unfrer  ©prad^e,  toenigjlen^  ba^  fed^gel^nbc 
Sa^rl^unbert  ftubiert  l^aben;  er  totirbe  felbft  im  ^and 
©ad^ö   Sonftruftionen   unb   S33örter  pnben,  bie  in   einem 

15  beutfien  §  o  m  e  r  an  il^rem  Ort  fHinben.  3Ba^  fotleu  tool^l 
bie  Sicnen  fet^n,  bie  fid^  ©.  22.  toie  S: rauben  auf  grül^* 
ling^btumen  f ammicn ?  S«  f oDte  feigen  Iraubenförmij^, 
[ßoTQvdov)  fo  gebrängt  toie  Seeren  ber  Irauben.  Se^ 
ftarfen  ©teflen,  too  o^ne^in  bag  geuer  anftecfenber  ift,  gerätl^ 

20  eg  bem  SJerfaffer  nod^  am  beften.  SEBir  looßen  an  bem 
fc^önen  Oebet  ^ilgamemnon«  (33.  II.\  nad^  bem  ©vf^^^  ^in 
33et)fj)iet  geben:  ,,®ro6er,  glorreid^cr  ^to^,  ber  bu  in 
fd^toarge  SBolten  gebüßt,  l^oc^  im  ^itl^er  t^roneft,  (a§  nic^t 
el^er  bie  ©onne  untergel^n,  unb  bie  ®ämmrung  l^erauf  !om* 

25  men ;  a(«  biö  idb  be«  *ißriamu«  ^ßaflafl  t^erwiipet ,  unb  mit 
mittl^enbcn  flammen  feine  Sl^orc  t)erbrannt  l^abe ;  btö  i^ 
^eftorö  Sruft^rnifd^  mit  ber  Panje  burd^bol^rt,  unb  um  il^n 
ber  üie(e  feiner  Oenoffen,  in  ben  ©taub  l^ingefirecft,  mit  ben 
3ä^nen  jur  Srbe  fnirfd^en  toerben!" 

30  [413]  jpati«. 

Essais  sur  le  Caractere,  les  Moeurs  et  TEsprit 
des  femmes  dans  les  differens  siecles;  par 
Mr.  Thomas,  de  FAcademie  fran9oi8e,  chez  Montard. 
1772.  8.  3  Tom. 

85  3Benn  unfre  ?efer  nid^t  fc^on  auö  bem  litef:  sur  les 
Moeurs  et   TEsprit  —  —    dans  tous  les  siecles  —  — 


^     Ro  1  343 

Nxo.  52.]  

c^efc^foffen  Ijabm,  waö  e«  ift, ol^ngcfät^r  eine  SRoHtiifd^c 

Sompilation ,  mit  bcm  ©ciftc  eine«  SReftor^  bcr  ©ox^omic 
über  .ben  tüid^tigften  Zljtii  ber  ©cfd^ic^tc  bcr  SWcnfd^l^eit  — 
—  enbüci^  vjar  mit  ^anegt)riften[(^lDutfte  aufgefclafcn ;  fo  muffen 
n)ir^  if)nen  fagen ,  baß  bie^  eine  gattj  neue  iweltberül^mte  0 
(Sd^u(d}rie  ift,  bic  gu  anbern  Sci^utd^ricn  geflcßt  ^u  »erben 
Derbient.  93Bir  bürftcn  nur  bie  Table  des  Matieres  ab= 
fdbreiSen,  fo  würbe  bie  ©at^re  beg  Sud^^  gemadbt  fet^n. 
9ia(^  allen  Untera6t^ei(ungen  franjöfifd^er  ?}orfteIIungöart, 
tüirb  bie  arme  tt)eib(i(^c  9tatur  eingejtoängt  unb  jugefdjnitten,  10 
unb  nadb  if)r  fpielt  ber  Berühmte  ^err  3$erfaffer  fogar  auf 
beutfd}em  33oben  eine  erbärmttd^c  ^Si^nx,  tocit  er  feine  3)la= 
terie  gar  nid)t  3U  fennen  fc^eint.  SBir  fangen  an  in  I^eutfci^* 
tanb  auf  ben  ^or^ug  ber  ®rünblid)!eit,  ben  man  uuö  fo 
gerne  gugeftel^t,  fo  flol^  gu  toerben,  baß  tüir  t>cn  einem  is 
53erfud)mad)er  ükr  bie  Weibliche  9tatur  fd^let^terbingö  i)er= 
langen,  baß  er  fici^  ju  appefantiren  miffe.  3)cr  Slrticfet  üom 
Sinfluffe  beö  St^riftentl^um^  ift  no(!^  baö  erträgtid^fte ;  allein, 
überall  l)errfd}t  nid^t^,  ai^  ein  fd)toü(er  2)eHamationg]^immel, 
ber  ba^  Seere  ber  Sl^omafifd^en  ®ci^ö)>fung  bebedt.  ©tatt  20 
ein3e(ner  |)ft)(^o(ogifc^er  ©d^ritte,  unb  (angfamer  ©daläge  be^ 
))^i[ofo)3t)ifd^en  Slljnbungflabe^ ,  baö  fraufefte  Sabt^rint^  eine« 
frangöfifd^en  Safletö.  3"  '^^^  "ißortrait  am  Snbc  l^at  SWabamc 
9?eder,  tt)ie  »ir  juüerfid^tüd^  toiffen,  gcfeffen,  unb  toir 
freuen  unö,  baß  ber  2Ral^ter,  [414]  öon  bem  toir  fd^on  fo  25 
mand^en  Epitre  unb  Obe  an  SWabame  gefeiten  ^aben,  nid^t 
flatirt  ^t. 

Sonbon. 

An  Avthentic  Narrative  of  the  Russian  Ex- 
pedition against  theTurks  by  Sea  and  Land,  so 
Containing  every  material  Circonstance  of  their  Pro- 
cedings,  from  their  First  Sailing,  from  Fetersburgh 
to  the  destruction  of  the  Turkish  Fleet  in  the  Archi- 
pele go.  Compiled  from  several  authentic  Journals, 
by  an  Officier  on  board  the  Kussian  Fleet.  8.  3  S.  35 
sewed.    Hooper.    1772. 

SBenn   bod;   einmal  unfre  Überfe^ungöfabrifen  fortgeben 


__m__  [Nro.  62. 

foflcn,  fo  toollcn  xoxx  unfern  §crrn  Suc^l^änbtcrn,  ftatt  ftvin« 
göftfd^er  fomif(^cr  Opern,  unb  lauer  tücincrltd^er  2)ramctt  ein 
©tücf  t»cr  ©efd^ld^te  beö  gegentoärtigen  Äriegö,  au«  Sngfanb 
für   bie   3   ©c^ttting   ju   üerfd^reiben    bitten.      S«   iji   biefe 

5  Srod^üre  öon  einem  ©eeofpcier,  ber  fetfcfi  unter  ber  t^tottc 
xoax,  gef daneben,  unb  bem  ©rafen  öon  Sffingl^am,  atö 
einem  Slugeuäeugen  unb  fom<)etenten  9tic^tcr  bebicirt.  ®ic 
6rjäl;lung  fängt  mit  ber  S^jjebition  be«  Slbmiral  ©piritoff 
im  ©ommer  1769.  an,  unb  gel^t  biö  auf  bie  gängüc^e  ^tx- 

10  ftörung  ber  glotte  im  Slrd^ipetago,  bie  fid^  in 'ber  S3a^  üon 
ßl^iefma  ben  7.  3ut.  1770.  ereignet  ^t,  unb  bie  eine  ber 
fonberbarften  Segebenl^eiten  unferö  Qal^rl^unbertö  au^mad^t. 
SBir  tüoHen  eine  ©teile  auöjiel^en,  bie  toenigftenö  bem  ^erjcn 
unfer«  ^erfafferö  @bre  mac^t,   unb   bie  unfern  ?efern  üielf 

15  leidet  intereff anter  ift ,  at«  mand^eö  ®etai(  unfrer  getel^rtcu 
Sreu^jüge  —  —  „Hnfer  2lbmiraff(!^iff  toar  bereit«  in  bie 
Suft  geflogen,  unb  baö  Eürüfd^e  verbrannt,  at«  ?ieutenant 
9K  a !  e  n  3  i  e  an  Sorb  unf er«  S3oot«  mit  einem  Surfen  !am, 
ber,   »ie  er  fetbften  fagte,   ber  Äapitain  öon  bem  2lbmira(* 

20  fd^iff  mar.  3d^  bat  il^n,  er  foütc  mir  i^n  überliefern ;  allein 
er   anttüortete,   ®raf   Orloff   Ijätte   [415]   Orbre   gefteUt, 

feinem  Surfen  Ouartier  ju  geben. 3dt|  t^erfefete,   e« 

tt)äre  ein  aWißt^erftanb,  ®raf  Ort  off  badete  gu  menfd^Iid^ 
baju,  unb  be«  Slbmiral  61f](>tngfton  Sefe^le  »ären,  alle« 

25  3u  fronen,  toa«  tüir  fönnten.  Unter  biefem  ©treite  fal^e  id^ 
oft  ben  unglücflid^en  §efben  an,  ber  merfte,  baß  er  ber 
©egeuftanb  unfrer  Unterrebung  mar.  @r  »ar  burdf  ben 
redeten  %xm  unb  ben  linfen  ©d^enfel  gefc^offen,  nadCet  unb 
gefangen }  unb  boc^  bel^ielt  er  bie  eble  SRiene  eine«  SRanne«, 

30  t>en  innrer  SBert^  über  anbre  unb  über  fein  ©d^idCfat  erl^ebt. 
ßr  gab  mir  burc^  bie  au«brudf«J)olIften  ^lidt  gu  tierfte^en, 
ba§  er  toüßte,  id^  ftritte  für  fein  Seben.  SlHein  vergeben«! 
bemi  eben  ba  id^  glaubte,  baß  ber  Lieutenant  nadbgcben 
toürbe,   fließ   ein  griec^ifd^e«  Soot  ju  un«.     Siner   crfanntc 

35  ben  Surfen,  f^^rang  au«  bem  93oot  auf  il^n  ju,  unb  ftieß  i^n 
in  bie  ©ee.  6in  anbrer  feuerte  feine  ^^Knte  auf  i^n  ab, 
unb   bie   ^gel   jlreifte   il^n   fd^arf   gtoifd^en   ben  ©d^uttern. 


Nro.  52.]  

■3c^  rief  il^m  auf  franjöftfc^  ^u,  baß  er  3U  unö  fommen,  unb 
fi(^  ®d^u^  gemärtigen  foüe.  2)ic§  gab  il^m  neuen  5!Wut]^, 
er  brel^te  fid^  plö^Iic^,  l^iett  bie  redete  $anb  über  bem  S3Saf[er, 
füffete  fic  guerft  3um  ^diiftn  ber  ©anfbarfeit,  bann  fc^wamm 
er  mit  aller  Sßad^t  auf  un^  3U,  unb  meine  J?eute  t^ten  i^r  5 
möglid^fte^,  um  il^n  ju  erreid^en.  ©d^on  batte  icb  iijn  be^ 
ber  §anb,  aU  ein  fc^urüfd^er  iHeutenant,  ben  td^  ate  einen 
fcbled^ten  Äerl,  ba  er  fic^  im  ©efecbte  terfledEt,  mit  ber  gucktet 
3u  feiner  ^^flid)t  gebrad^t  ^tte,  einem  ©otbaten  befaßt,  auf 
i\)n  3u  feuern.  2)ie  Suget  fehlte  midi),  aber  fie  gieng  un=  10 
gtüdflic^er  h)eife  mitten  burd^  ben  ^aU  beö  gelben,  ©ein 
Oefid^t,  in  bem  nid^tg  a(g  Oefädigfeit  unb  Hoffnung  er= 
fd^ienen  lüar,  erbfaßte  3U  ber  fto(3cften  SSerad^tung.  @r  ücr« 
lic^  meine  §anb,  unb  fie(  3urüdf  in  bie  SäSettcn." 

[416]  ^ranffurt  am  9Ra^n.  15 

^ifdier,  ^ehanktn  übtt  ha$  Hftdj^gutadjten  mm 
7.  4Febr.  11T2.  hit  ^etvaihfptvxt  bttttfftnh,  ntbfi 
htm  ü(i\}UtL  ^atxfitütii^nshttxtU  1112*  fiüL 

6ö  ift  ein  [ic^ereö  fienn3eid^cn,  baß  S3Siberf))rüd^e  nic^t 
im  ^erftanb  fonbern  im  ^er3en  liegen,  toenn  man  ftarc  20 
Sßal^rbeiten  ^tl^n  biö  3iöan3igma(  »ergebend  frebigen  muß. 
©err  gifd^er  l^at  in  einigen  anbern  unb  aud^  in  biefer 
©d^rift  bie  ©d^äblid^feit  ber  fjrudjtfperrc  bar3utbun,  fid^  emfig 
beftrebt.    ©eine  ©rünbe  pnb  nid^t  neu,  aber  bringenb.   üDod^, 

foHen  mir  fagen,  »a^  toir  benfen? O^ren  unb  §er3ett  25 

ber  i^ürften  unb  Äamcraliften  finb  3U  biefem  Süangelium 
noc^  nic^t  vorbereitet  genug,  ©agt  bem  SKann,  ber  ii^o 
100  $Rtb(r.  notl^toenbig  brandet:  gieb  fie  mir,  in  2  -Salären 
gebe  td|  bir  300  9itl;Ir.  bafür!  ^r  tt)irb  feine  Tl^t  ^aben, 
ein3U]eben,  baß  ber  ©eminn  offenbar  ift;  allein,  toie  fann  3o 
er  in  feiner  gegernuärtigen  9?oi^  bie  100  JRt^lr.  entbel^rcn? 
Obue  ein  9ioftrabamuö  3u  fet^n,  unb  ol^ne  in  bie  Oel^eim* 
niffe  ber  Äabinete  3U  feben,  !antt  man  3icm(id^  guüertößig 
:^>ro))l;e3et)en,  baß  baö  natürliche  ©i)ftem  ber  ©taattoirtl^fd^aft^ 
baö  bem  gefunben  ^öxptx  JJeftigfeit  unb  gett  giebt,  aU 
eingeführt  tt)erben  fann,  fo  lange  bie  Sör^jer  franl,  bie  cltm 


346  rKT         eo 

[Nro.  53. 

23unbcn  nod;  nid^t  geseilt  fmb. ®utc  ®iät  bctcal^rt 

für  Äranf^cit ;  a6cr  fie  l^cHt  nid)t. S3Sic  fott  man  bcnn 

nun  t»cn  ©taat  t>orfcereiten,  um  il^n  ju  biefcr  SWcnfd^cnfrcunb* 

lid^en  JÖfonomic  gcfc^icft  ju  mad^cn? S3Scr  nn^  i)itx 

5  eine  Bequeme  O))eration  tel;tte ,  bcr  toilrbc  bcr  ÜKenfd^l^cit 
einen  n)td)tigen  S)tenft  (elften;  nur  feine  Sl^imären,  feine 
£a(ifmane,  feine  geenfönige,  feine  Ufongö  t)orau^  gefcfet! 

[417]  Nro.  MII.    ^en  3.  guUi  1772. 

®tegrn. 

10  $err  ^|$rofeffor  S^djulf  l^at  unter  bem  Sitel,  6tUli0ti|tk 
öer  »oriüglidjlUn  (Engltfitiett  JJrcl^igten^  imiR:ricgct=* 
i feigen  93er (ag,  ein  SBerf  angefangen,  n^orinn  er  bcn  ^ern  ber 
neuern  ©omiletifc^en  ©tüdfe  ber  93ritten,  'jßreb igten  uub 
t^eo(ogifc^:=mora(ifc^e    Slbl^anbiungen,    üor legen 

15  toiH.  3)rc^  aufgenommen,  finb  bie  im  erften  S)anb,  (ber 
ein  %lp\)abct  in  8.  autoad^t)  ben  tüir  toirfüd^  öor  unö  f^aben^ 
ent^Itene  $rebigten,  moranfd)en  -Snl^att^;  afle  bicfc 
grögtent^eilö  fo  abgefaßt,  »ic  man  fie  aSfaffen  foüte;  auf 
einen  fo  fagUci^ett,  ungcfünfteften,  unb  babei)  ebeln  jEou  ge= 

20  ftimmt ,  ba§  fie  auc^  »ol^t  ?efern  üon  geringern  ©täuben 
unb  Säl)igfeiten  eine  angemeffene  ?eftürc  fct^n  möchten. 
(S33o^t  bie  meiften  ^rebigten  bcr  Snglänber  über^aujJt  t)cr= 
bleuen  au3  biefem  Setrac^t  6mj)fe]^tung,  iweil  fie  bon  attcr 
fei)n  fottenben  33erebfamfeit,  Slffeftation,  ©d^touip  jc.  bie  fo 

25  manche  2)eutfd^e  terunflalten ,  entfernt ,  in  einem  cinfad^cn, 
beuttid^en,  unb  gteidbtüot  nic^t  Jjlatten  unb  unebefn  Ion  ab« 

gefaj3t    finb.) '-  Unb    bann    ^anbetn    fie    fpcciellc 

^fli^ten    ab.      ©aß    auf    ben    ®emein)>(ä^en    t)on    SJuße, 
©tauben,   ©ünbe,  SSerbammniß   k.   bcftänbig   fid^   auf  ben 

30  Äanjeln  l^erumjutummeln ,  wenig  ober  feine  gruc^t  fd^affe, 
foüte  unö  bie  [418]  ©rfal^rung  nac^gerabc  enblid^  belel^ret 
I)afcen.  SBir  müf[en  mit  unfern  ^u^örern  in  il}r  ^erj 
l^ineinge^en ,  unb  in  i^rc  ©ermnungen;  fie  nad^  unb  nad^ 
in    bie    üerfd^iebenen    Situationen    unb   9Ser^(tnif[e    il^re« 

85  gegenioärtigen   ?cben«    ^ineinfül^rett ,    unb    il^ncn    nad^   bct 


Nro.  53.]  "* 

SWannigfaltigfeit  berfelben  auc^  tl^rc  tocrfd^tebnc  Obliegen^' 
fetten  ankeifen ;  ben  Sdbabcn,  toctd^cn  jcbe  9lbtocid)ung  ücu 
9tc(^t  unb  ^!|3flid^t  aucJ^  fc^on  t|ier  nad)  fid)  jtc^t,  in  feinem 
9an3en  Umfang,  o^nc  butd)  ein  ücrgrößernbeö  ®ia§  gu  feigen, 

vorlegen,  f o  toic  ben  ^u(?en  jcbcn  3^^^9^  '^^^  S^ngenb ; s 

unb  3war  adeö  biefcö,  unb  ba^  übrige  l^ierl^er  gel^örige,  auf 
eine  üon  aller  Srodenl^eit  entfernte,  ungefc^mücfte,  gemein- 
faßliche  unb  liebreid^e  SBeife  t^un.  5)enn  nid^t  alle  f^aben 
bie  gä^igfeit  unb  bie  3^'t  l^ierüber  gel;örig  nad)3ubenf en ; 
3ubem  lüirb  aud)  ber  ßinbrucf  tiefer,  toenn  ber  ^rebiger  bie  lo 
gro^e  Sunft  t^er fielet,  aUeö  biefeö  auf  eine  intereffante  2lrt 
t}or3utragen.  —  —  iöefonberö  finb  bie  bre^  ©ecferfc^e, 
t)on  ben  -l^flid^ten  ber  Äranfen,  toegen  ber  Äenntniß 
be^  SWenfd^en,  bie  barinn  l^erüorfd^eint,  unb  toegen  ber  barinn 
verbreiteten  9Kora(,  bie,  üerfd)iebeneö  aufgenommen,  jebem  i5 
gefunben  So^jf   unb  guten  §er3en   fic^  aufbringen  muj^,   ein 

fc^ätjbareö  Oefd^en! für  bie  Satten,  um  il^re  ^flid)teu 

in  biefer  ?age,  bie  be^  fo  bieten  in  btoßeö  ®euf3en,  SBeinen, 
93eten  2C.  3U]ammenfai|ren,  barauö  fotoo^t  beffer  fennen,  al^ 
ausüben  3U  (erneu;  aud)  tool^l  für  einen  Sl^eit  beö  ^retiger«  20 
orbenö,  um  ettoan  auö  biefem  (Stempel  beö  @r3bifd^off^  3U 
feigen,  baß  man  aud^  bergleid^en  b  e  f  0  n  b  r  e  'iliflic^ten  in  ben 
öffentlid^en  SSorträgen  ijer^anbetn  fönne,  unb  toie  man  cö 
l'oüe  —  —  baß  man  ferner  t)or  Äranfenbetten  nic^t  b(oö, 
inö  @e(ag  l^inein,  3U  tröjten  l^abe,  unb  baburc^  mandbe25 
l)ei(fame  ^Regung,  unb  gute  ^anblung,  bie  nod^J^ätten  l^eröor^ 

getrieben  tuerben  fönnen,  erjiide. 2)ie  Überfe^ung 

t)aben  toir  mit  ben  Originalen  ntd^t  »er«  [419]  gleichen  löniten. 
©ie  fd)eint  inbeffen  getreu  unb  rtd^tig  gu  fetjn,  unb  läßt  fl<l^ 
gut  (efen.    §ier  ifl  ber  3n^alt  ber  ©tücfc  be^  etflca  SEljcil^  • 
1.)  ^om  rechten  ©ebraud)  ber  S^it,  fifccr  dp}^  5,  1« 
2).  Sarbner;    2.)  t)on  ber  Slatur  unb  Cor 
^flid)t,  2lflmofen  gu  geben,  über  1.  lim,  6,  iv 
bifc^off   5)atoe«;   3.)  t)on  ber  griJßem  ©ellj 
aU  gu   nehmen,   über  ?l})ojlcIgef(i^.   2ü,   35. 
bemfelben;   4.)  unb  6.)  t)on  bcu  imtren 
@(aulmürbig!eit  bcö  SR.  S.   über  2.  ?etT.  1, 


[Nro.  58. 

3).  S arbner;  5.)  tjom  SSorjug  bcr  ®utt^ätig!cit  gegen  bic 
'ilrmen,  ijon  ber  ©aftfre^^it  gegen  bie  9iet(^en,  über  ?uc.  14^ 
12 — 14.  üom  Srjbifd^off  ©ameö;  7.)  t)on  ber  Siebe  gegen 
alle  SDtenfd^en,  über  1.  "ißetr.  4,  8.  üom  @rjbif(^off  ©ecfer ; 
5  8.)  üon  ber  Sröigfeit,  über  2.  Äor.  4,  18.  i)on  ^iob  Orton; 
9.)  lO.j  unb  11.)  üon  ben  ^flid^ten  ber  Sranfen,  über 
Oef.  38,  1.  2.  üom  grabifc^off  ©eder. 

®iitttngen  unb  Atel. 

B*  Jf0lrann   fisinvi^  4^rt(ke^    orbentüdien  Celjrecd  der 
10     l^eitrte  ttuf  der  Kninerruät  €iel,  aSrundfä^e  dei$!^e4rt0 
der  i^andmerker.    Hßetr  iBogplegel  177L  S*  141  S* 

®er  ^^erfaffer  fd;itft  biefe  ©d^rift  in^  ^ublifum,  gu 
fonbiren,  ob  eö  atte  beutfc^e  ©peciatred^te  auf  biefe  SBeife 
üon   i^m  abgel^anbelt   l^aben  tootte.     SBir  fagen  auö  ganjcm 

lö^erjen  ja  auf  bie  Slnfrage.  Sr  if!  ein  junger  2Kann,  t)on 
beffen  ©cnie  unb  gleiß  [id^  t)ie(  ®utö  erwarten  läßt.  3)en 
Sn^lt  beö  gegenwärtigen  SBerfc^enö  toirb  man  fic^  »orfleHen 
!önncn,  ol^ne  ba§  toir  bie  ©ummarien  ber  Sa|)ttet  abfd^reibe». 
3)ic  beftcn  ©d^riften  finb  benutzt,   unb  ber  Sieid^^fc^Iuß  ijon 

201731.  über  bie  Slbfd^affung  ber  $)anbmcrf3mt6bräud^e  an 
ben  gel;örigcn  Orten  toört*  [420]  (id^  eingefd^attet.  2)a6  t)er* 
fd^iebene«,  toa«  ber  5$crf.  für  attgemeine«  $anb»crfdred^t  an^^ 
giebt,  nur  jjarticulare«  ift,  unb  in  ben  ©cgenben  beö  Ober* 
rl^einö  fic^  anber«  'otxh'ciit,  at«  ^ier  angegeben  toirb,   tfl  ein 

25gc]^(er,  ber  aber  be^  einem  Slutor,  welcher  in  biefen  ^ro* 
üin3en  nic^t  befannt  ift,  aud^  feine  äbbreffen  bal^in  l^at,  QnU 
fd^ulbigung  üerbient. 

3ena. 

IB  t0g  r  ap  tl  tenie^t  lebend  er  ;Srrte  und  üaturforfilrer 

30     In  und  Ättfr^r  iUeutrtftland,  »jn  (K.  <6,  Hßaldinger, 

der  ;2(r|ttet|kttnJ  und  Hßütanik  ördentlldjer  Celjrer  |tt  3tm  it. 

(Bvfitn  i3ande0,   4te$   Stü(k.    ßtxf  3.  W.  iQarmng,   auf 

7  iQogen  in  8. 

aKit    biefem   ©tüd  befc^tiegt    ber  ^err   'ißrofeffor   ben 

35  crften  93anb.    ^err  ^^dtxt  l?at  fein  Seben  fctbft  entmorfen, 

unb  fd^reibt  fo  unbebeutenb  i)on  pd^,  atö  toenn  er  ber  grogc 


^^     .01  349 

Nro.  63.]  

STrjt  ni^t  toärc,  für  bcn  toir  i^n  (ängft  Rieften,  mib  bcr  er 
tt^itfüd^  ift.  ©otd^e  3Wänner  foüte  man  if^r  Jebcn  tiic^t  be=^ 
fc^reiten  (äffen,  bamit  man  nidfi  gu  tocnig  üon  il^nen  erfül^re. 
§err  §  t  r  f  c^  e  (  ift  gleid^  neten  |)errn  3  ^  *  ^  ^  ^  auf  gerefft. 
—  -  (5r  ift  aud^  fein  eigener  Siogra^})^.  jDie  §errn  & 
33  r  ü  n  i  n  g  unb  (S  c  0  p  0  ( i  f otgen  l^ierauf .  S3et)m  ^errn 
2Be6^)remi  gefäüt  unö  bie  getel^rte  Unterrebnng  mit  ©einer 
SRajeftät,  unferm  glortoürbigften  Sat^fer.  3^ann  !ommt  ber 
gefcbirfte  §err  ©iebolb,  3fcnflamm  unb  ©ajtorpl^. 
gaft  ein  ganger  Sogen  ^wf^^c  ju  ben  erften  3  ©türfen,  10 
ma^en  ben  33efc^Iu§  be^  Sanbeö. 

fBtxlin. 

§aute  unb  ®j)cner   l}aben  t)ertegt:    (Stnunt  KSercdjnung 
ttv  S^ünntnfin^ttnlfft  unli  KSe- [421]  lictkung  htx 
X'ixfittnt  nom  Mt^nhtf  vtnt  <6*  $*  SCcmptlljoff»   8»  i» 
6.  iB.  mit  4  Äupfertafuln» 

^üe  3Wetf)oben,  toelc^e  bei)  Sercd^nung  ber  ®onnen= 
finfterniffe  gum  ©runbe  gelegt  toorben,  fmb  weitläufig.  2)ic 
Serec^nung  ber  ^rojehion  giefct  ^ülf^mittet  an  bic  $anb, 
iDetcfie  biefe  mü^fame  Slrbeit  erfeid^tern.  ®iefeö  ift  tebiglid^  20 
bie  Slbfid^t  biefer  grünblic^en  Sltl^anblung.  ^.  %,  geiget  in 
ben  toorföufigen  Slnmerfungen  bie  ^rojeftion^berec^nung  an, 
n)ie  er  barauf  gefommen,  unb  bitbct  afgebraifd^e  gormein. 
Öieranf  fommt  er  auf  bie  Semegung  ber  ©onnc  unb  beö 
2)?onbeö,  auf  bie  $ro|e!tion  felbfl,  unb  beftimmt  bie  ginfter=  25 
ni^  für  bie  Srbc  überlauft,  unb  für  einen  gegebenen  Ort 
in^befonberc.  ®iefe  S^eorie  toirb  burd^  ^Beobachtungen  be* 
ftätiget,  unb  üon  il^r  gegeigct,  toie  toeit  fie  auf  bie  Sebedtung 
ber  gijfterne  t)om  SKonbc,  angutoenben  fet).  2)er  ^Tnl^ang 
ift  bie  58erec^nung  einer  SJ^onbfinPerniß  nad^  bcn  ÜWai)erfc^cn  30 
Stabellen,  toetd^e  überl^au^Jt  in  biefer  Sl^eoric  gum  @runbc 
üegen.  §>err  ©ejour  "^at  fd^on  über  biefe  3Katerie  gc= 
[(^rieben,  ber  §err  ^^erfaffer  l^at  aber  fein  iUfemoirc  nid^t 
el^er  gu  feigen  befommen,  ate  biö  er  feinen  Sluffa^  tjöüig 
verfertiget.  35 


^^^  [Nro.  68. 


8affl. 


^  Ti^xWt^^  t\%  ein  ;Xn^an9  |u  2>en  iBegebenl^etten  2»e$  %t\t' 

j/,  madj0,  auiSi  iiem  ^aniöjifdjen*  8»  196  S» 

5  3)aö  fott,  laut  bcm  Jöorbcrid^t  unter  ben  ©d^riftcn  cincö 
ber  gröf?tcn  SKanncr  öon  ^ranfrcid^,  nac^  feinem  S^obe  ge= 
funben  »orben  fe^n.  (Sin  ©c^üter  toar  er,  bcrö  fc^ricb, 
beren  eö  gtpar  üon  aßen  altern  giebt.  S)ie  Sinbilbnug^fraft 
i^on  emaiüirten  [422]  SBiefen,  alabafternen  ©auleu,  cri^ftattncn 

10  Safen,  l^elfcnSeincncn  ©tü!^ten  unb  gel^örigem  lelemad^ifcj^en 
Öauörat^  au^möMirt,  bie  ©inne  t)on  aUerte^  ambropf^em 
2)uft  begeiftcrt,  fü^lt  er  in  fid;  einen  Seruf,  au(i^  gelben  unb 
üJtentor^  ju  fi^affen.  2)oc^  toaö  fc^affen !  @Ö  iji  bie  jämmcr* 
üd^fte  9?acl^a!^mun9  beö  S^elemad^ö,  quoad  formalia.    S)ie 

15  £  !^  e  t  i  ö  eröffnet  bcn  ©d^aupta^j  bemeinenb  ben  ä  c^  i  1 1  c  ö , 
ein  ©turnt,  ©efangenfc^aft,  §irtcn(eben,  Öefuc^e,  ©türm  unb 
tüieber  ©türm,  Serul^igung  aufgebrad^ter  SSiJlfer,  3agb  fo 
gar  2C.  ^on  Materialibns  urtl^eite  ber  geneigte  Sefer  bar^ 
nac^:    ''j^t^rrl^uö   ift   lafterl^aft   geboI;ren,   fommt  naci^ 

20  ütrojen«  3^^P^^w"9  i«  ©efangenfdbaftöelenb,  ä^^'^^^^f^^^^ 
unb  9?ac^ben!en,  überall  toirb  i^m  bie  iugenb  refommanbirt, 
feine  §eftigfeit,  fein  9)?ut]^,  feine  S^rbegierbe,  furg,  fein  an* 
gcbo^rneö  (after^fteig  9Befen  ftic^t  bemungea^tet  überatt  bor, 
bii8  il)m  enbUd)  fie  felbft,  bie  Sugenb,  im  Sraum  erfc^eint, 

25  baö  nun  fret)(ic^  nad)  il^m  bieten  gefc^el^n  ift,  folc^e  ertoünfc^te 
SBirfungen  aber  feiten  leiber  l^eroorgebrad^t  l^at.  S)entt  ber 
göttliche  S^raum  toärmt  fo  fein  ^erj,  füllt  mit  fo  l^eiligem 
VInbenfen  feine  ©ee(e,  ba§  er  bem  Sajter  toie  bem  |teben* 
ge^upteten  SBurm,   einen  ffo^jf  nac^  bem  anbern  l^erunter 

3of;ibe(t,  atö  xodrenö  S)ifte(!öpfe,  baö  Sanb  »ie  fein  $erg 
bott  ^ejt  unb  Unge3iefer  reinigt,  unb  fo  gefäubert  fidfe  ber 
fd^önen  §ermione  3um  tugenbtid^cn  ©emal^I  anbeut,  barob 
äWenetau^  unb  ^elena  jubiliren.  ®urc^au^  mit  ?e^ren  ju 
23efämpfung  ber  Seibenf^aften  böd)ft  bientid^. 


Nro.  53.]  

äflagbrburg  unb  Sci|ijtg. 

üitxnt  ßtft^üfti^nngen  für  üinhsx*    2te  ^Cu^gaUe» 
3Jn  l^tx  Sdrdbljauerfdjftt  löudrljattblung»   1772*   8.  243  S. 

(So   ift  bteö   bie   2tc   ^luögabc   t)on   einem   93ud),    baö 
[4:23]   burd)    bie   Semül^ung    be^   ©errn  Siehor   gun!  gu  5 
Sl^agbeBurg   ein   fel^r   nü<j(ic^er  ^t\tr>ntxexb  t)OT  Sinbcr  ge- 
tvorben  ift.    !Die  ^eränberungen,  bie  üo»  i()m  mit  ben  batinn 
entl^attenen  (Stücfeu   3um   befferen  SSerflänbniß  feiner  jungen 
Jefet  üorgenommen  toorben,  l^aben  bereite  ben  Scl^faH  mand^eö 
competenten  ^Rid^terö  erl^atten,  worunter  bie  ^errn  93üfd)ing,  lo 
5Ö  a  f  e  b  0  tr>  unb  3  f  e  I  i  n  ^  gefrören.    S)ie  meiften  ©tütf e  finb 
iidiK  Sbt^Kcn,  ©ct^äferfcenen   au^  ®e§nern,   ober  J^abeln 
t)on  ?i(^ttt)el^r,   ©ettert   unb   anbern,  unb  bie  ganje 
©ammfung  mac^t  bem  ©efc^mad  unb  ber  Söeurtl^ettungöfraft 
beö  §errn  9?eftor^  S^re.    Stu«  ber  S3orrebe  fielet  man  einen  i5 
9)?ann,  ber  fein  5lubitorium  fennt,  unb  ber  mit  9?  o  u  f  f  e  a  u 
einfielt,  baß  eö  nid)t  genug  ift,  baß  eine  SBal^rl^eit  t)or  un« 
(Srn)ad)fene  a!Bal;rl;eit  fe^,   fonbern  baß  man,  »enn  fle  ben 
ßinbern  mitgetl^eilt  werben  fott,  genau  äd^t  !^aben  muß,  ob 
bie  in  il)ren  ßopf  bereite  aufgenommene  3been  biefen  neuen  20 
©a^  ertragen,  ober  ob  er  nid^t  oietmeljr  ftatt  9?a]^rnng,  ®ift 
üor   fie   toerben   fönne.     SBir   finb  mit  bem  §errn  9teftor, 
aüeö  genau  abgezogen,  einerlei  äKet^nung,  baß  bie  S3üd)er 
für  Äinber   noc^  ju  fd)reiben   finb,   unb  baß  toir  noc^  jur 
^eit  nid)t^  fennen,  toaö  man  tl^nen  gerabe,  ol^ne  irgenb  eine  25 
®ireftion,  in  bie  §anb  geben  fönne.    S33ir  beftagen  un^  oft, 
baß   baö   fogenannte  ®ute   langfamen  (Singang  be^  ffinbern 
finben  toitt,   allein  loir  fottten  auc^  nid^t  oergeffen,   baß  bie 
gute  SKutter  Statur   auci^  baoor  geforgt  l^at,   baß  ba^  93öfe 
auc^   langfamen  Sinbrutf  mac^t ,   unb   baß   toir  t)on  i^r  fo  30 
mitten  burc^gefü^rt  toerben,  unb  bie  §anb  gerabe  be^megen 
nid)t  (äugnen  bürfen,  toeil  toir  fie  ni(^t  aHjeit  feigen. 

[424]  ftu^fcrflii^. 

Confiance  d'Alexandre  en  son  Medioin  Phi- 
lippe, t?on  Sieftont   gemat^It.   unb  tJon  Mb^*      »tl 
^Äffeur  geftod)en.    ©ie  ^at  eben  bie  Serbienfle 


^^^  [Nro.  64. 

ba^  man  unter  bcm  9Janien  le  Medicin  Erasistrate  fennt, 
unb  fann  at«  bet  "»ßenbant  bat)on  angcfcl^en  toetbcn.  S)cr 
^Irjt  ifi  gtoar  nac^  bcm  Sluöbrucf  beö  ÄünfHcrö  l^ier  btc 
^auj^tperfon;  allein,  bieHetd^t  mufte  ^lejcanber  un* 
5  bebeutenb  tDCtben ,  toeit  ci8  nic^t  fotool^l  über  bie  ©rängen 
ber  Tafente  beö  ^errn  5R  e  ft  o  n  t ,  fonbern  btelleid^t  ber  J^unfi 
fel^t  ift,  bicfen  ©tauben  an  Sugenb  fi(j^t6ar  gu 
maci^en. 

Sla^tt^t  an  baS  tßublifuin. 

10  2)te  ©täube  ber  ^robing  Sanguebof  fcfeen  einen  $rei^  t>on 
600  Sibreö  auf  bie  grage: 

„Uöterminer  les  differens  titres  ou  degr^s  de  spiri- 
tiioöit6  des  eaux  de  Vie  ou  Esprits  de  Vin,  par  le  moyen 
le  plus  sür  et  en  meme  tems  le  plus  simple,  et  le  plus 

15  applicable  aiix  usages  du  commerce. '* 
S^ie  ^luffä^e   muffen   enttoeber   tateinifd^  ober  frangöfifc!^  ge^» 
fc^rieben  fet^n,  unb  merben  t)on  Jludlänbern  fotoot  alö  -Sun« 
länbern   Bio    ben    30ten   ©e))t.    1772.    angenommen.     3)ic 
5lbbreffe  ift  '^5oftfre^  ä  Mr.  Ratte,    Secretaire    per- 

2opetuel  de  la  Sociöte  Royale  des  Sciences 
de  Montpellier,  ä  Montpellier,  toeldber  einen 
Smpfangfc^ein ,  toorinn  bie  3)ebi]e  unb  bie  9?umero  be« 
9luffa<jeö  bemerft  ift^   bagegen  ert^eilt. 

[42.5]  Nro.  LIV.    ®en  7.  gulii  1772. 

25  ßei^jjifl, 

Staat0tieraniierungcn  oonStaltenf  in  24  Mildern  tnt- 

müvfnu    D0n   €arl  üenina«    O^rper  ßmh.    !3ius   htm 

!Btaiun\\iS^tn  mn  jD«  ^*  Sl«  llolkmanm    IBctf  Si^witkert 

177L  gn  S.  1  3i\pl^.  11  Hßögem 

30        S^aö  23ud)  iji  toal^rl^aftig  nid^t  unter  bem  ©d^utte  fran« 

jöfifd^er  SRetootution^  gu  verlieren :  unb  ob  ber  "sltutor  gteic!^ 

giemüc^   frangöfirt unb   bergteic^en  me!^r er  ift, 

feit   ber  ^dt  er  Revolutions  de  la  Litterature    gefdjrieben 

l^at,  nicht  um  S^^^f   fonbern  um  Äi)pfe  getoacfifen.     SBelcJ^ 

35  ?anb  l^ot  mel^r  unb  berfc^iebnere  Umfturge  gehabt,  ate  3taUcu? 

S«  ift,  baö  (äuroj>äifd)e*5Parabieö,  aut^  bon  jel^er  ben  Sinbrüc^cn 


Nro.  54.]  ^^^ 

bcr  3)racf)en  unb  ©atanc  außgefe^t  gcioefcn,  unb  bicfc  2)rad^en 
finb  ni&it  ttvoa.  blo^,  tute  in  anbern  ©egcnbcn,  nur  burd^* 
gcc^atigen:  traben  fid^  gelagert,  geniftct;  neue  ©htcn,  ®e* 
fe^e,  ^Religionen  etgeuget,  nnb  ba  burc^  eine  jtoe^te  Safel 
be^  <S>(ifid]aU   biefeö   fo   oft   üetänbexte  Sanb  nmi  benimmt  5 

tüar,  t)ie  ^ette  fo  üiel  anbrer  Jönber  nad^  fi(]^  jn  giel^en 

unb  bieö  mel)r  aU  Sinmal  getl^an,  nnb  mx  t)on  ba  au^  l^er 
faft  atteö,  toaö  9?eüolution  ber  ©itten,  ber  SBiffenfc^aft,  ber 

Sieligion,  ber  Srfinbungen  ^erl^aben unb  -Stallen  tn^* 

fonberl)eit  [426]  mit  2)eutf(^Ianb  fo  fe^r  tjertocbt  tft  —    —  lo 
man  fieljet,  warum  toir  auf  bie  ©ef^id^te  btefcr  5ßacl^fcarinn 
mit   mel^r    al^  ^fad^baröblirfe   3U  feigen  l^aben?     ^n  öietcm 
ift  alfo  biefeß  23ud^  fe^r  fd^ä^bar  unb  angenel^m.    2)er  SSer= 
f affer   ^t   fret^lic^  an  iKuratori   unb  fo  unenbtid^  melen 
befonberu  ©efd^id^ten  and}  ungemein  t?iel  tjorarbcitet  gefunbcn;  15 
aber    getoig   aud^   felbft  gearbeitet,  gefndbt,  gebadbt,  überlegt, 
üerglid^en,   unb   ba   er   toarm   fc^reibt,   nid^t  bloö  über  ein 
33aterlanb,  fonbern  aud^  über  bie  3Kenfc^]^eit,  ba  man  flel^ct, 
baß  er  Xugenb,  äBertl^  unb  ©ttidffetigfcit  ber  SKenfd^en  fü^Ie 
—  —   ba   er   nid^t   fo    fel^r   mal^let   nnb   raffinirt,   unb  20 
SÄajcimen  t^on  Staatötjcränberungen  fud^t,  aU  bie  grangofen, 
bie   je^t   faft  aüer  SBelt  ben  ©efd^id^tton  angegeben  l^aben: 
fonbern  auc^  bem  SBurf  ber  33egebenl)eiten,  bem  ^ufammen- 
treffen  ber  Ungefäl^re,  bem  ®dl)idffat,  toaö  bie  S33elt  leitet, 
mel,    unb   t)ielleidl)t  nur  mandjmal  gu  t)iel  einräumet:    fo  25 
mad^t    er    in    ber    SReil^e    unfrer    ^)otitif(^en   Stebolnttonö^» 
fabrifanten    eine  gelegne  2luöna]^me,   unb  fein  93ndf)  loirfüd^ 
einen    toürbigen   ^et^trag   gur    •JJl^ilof op^ie    über   bie 
©d)idfale  ber  SBelt  unb  beö  SWcnfd^engef d^ledbt«. 
2)er   SRecenfent   fd^ließt   nur   nod^   au^   bem   erften   Sbeile;  so 
ba  aber  in  il)m  fd^on  baö  Sntftel^en,  93tü!^en  unb  SSerbtül^en 
bc^    großen  9tömi)d^en  SReid)^,   bie  Sinfül^rung   ber  Sl^rift« 
üd^en    Steligion    gur    ©ouüeraine    Surofenö,    bie    Songo^» 
barbifd^e  ©efeßgebung,  unb  ber  SSerfaß  ber  Sijgantincr  unb 
Karolinger   ift :    fo   fann   man  auf  bie  2Bid^tigfeit  ber  3Ra«  85 
tcrialien   fc^lieffen.     ffiir    fül^ren   "»Proben,    nic^t   t>om   -3n- 
l^alte,     fonbern    üielmel^r    ton    ber    Sel^anblung    bcffclbcn 

Litteraturdenkmale  des  18.  Jahrhunderts.     8.  1   (23) 


^^^  [Nro.  64. 

itt  einigen  ©onbetfcarfeiten  an,  unb  baö  Moö  Sefer  ju 
förnen. 

£>aö  erf^e  S3uc^  t)om  3#^"^^  -Stauen«  tjorStom. 
©0   ifl  bo4   fc^on   t)or  9tom   ein  -Stauen   getoefcn?     gür 

5  nnfer  9tomanifirenbe«  Singe  !anm ;  fc^ön,  ba§  ber  S3erfaffer 
jeigt,  toic  ftein  8tom  gn  -Stauen,  [427]  toic  glütfüd^,  tooi^U 

l^abenb,  ieoölkxt  nnb  geHIbet  -Stauen  t)or  Stoni  getoefen 

ber  ganje  Singang  ift  merftoürbig,  ol^ngefäl^r  ^oftcntent  jur 
©än(e.     9Kan   [ie^t   and^   bei^nal^c,  bag   bie   bamaüge  alte 

10  ??orm   ol^ngefäljr   mit   Slttbcutfc^Ianb   unb   ber  ganjen  alten 

aSelt  biefelbe  getocfen toüften  toir  nur  mel^r  auö  biefer 

l^ciligen  3^^^!  2)eni  9?ccenf.  l^at  ber  S3erfall  ber  alten 
Si)rr^enifc^en  Kultur,  gunft  unb  S33iffenfc^aft 
immer  einer  ber  teträc^tlid^pen  Unglürf^fätte  be«  menfc^lid^en 

15  @eifle«   gefc^ienen ,  ba   unö   üöUig   bie  äWittclftufe  gtoifci^en 

Sjit)ptern   unb  Selten  in   ben  Slbgrunb  gcfunfcn  ift 

ein  fo  unerfe|lic^er  SSerluft,  ate  toenn  unö  jtoifc^en  Slfiaten 
(ober  Sg^^)tem)  unb  Stömem  bie  ©ried^en  üerfunfen 
tüären.    SWan  fiel^et  l^ier  bie  5Refte  eine«  i)erfd^abten  Su^)fer« 

20  ftid)«  ijon  einem  üerlol^rnen  ©emäl^lbe ;  unb  and)  jene  9teftc 
„®rö§e  unb  Slfcnal^me  ber  alten  Soffancr.  SSeränbernngen 
t)on  Qtalicn  burd^  ©allier:  äWl^eilung  unb  ©tärfe  ber  9ta« 
tionen :  Oefonomie,  ^anbluug,  Sünpe,  SBiffcufd^aften,  @otte«« 
bienft,  ©efefee,  8tegierungöform,  SSölferred^t  be«  Ur=3talienö" 

25  biefe  tiefte  nur  t)on  ber  öertel^rten  Sölattfeite. 

®ie  brct)  folgenben  Sü(i^er  t)on  ber  Sntflel^ung, 
SBad^öt^um,  ©röge  unb  allmählichen  Verfalle 
8iom«.  2)em  SRecenf.  \)at^  au^nel^menb  gefallen,  baß  ber 
SJerfaffer  l^ier  unb  über]^au})t  nid^t  bie  ®rö§e  eine«  Steid^ö, 

80  in  eine  yiix^  bringen im  Seim  eiueö  ^rinci})ium,  ber 

Einlage  ä  la  Montesquieu  l^erau^lDidEeln,  unb  ben  f^inger 
®otte8  beij  Srtoedfung  unb  Stellung  einer  Station  mit  feinem 
3»imfabeu  feffeln  loitl.  @«  ifl  biefe  l^iftorifc^e  $]^ilofo^)]^ie 
ein  elenber  ^rol^nbienft  be«  SKcufd^engeifleö,   ber  fetbft  allen 

85Sonfcn8,  unb  metmel^r  alle  ^iftorie  gerjlöret.  SSJer  ba 
meig,  loa«  ed  für  eine  @d^aumblafe  fe^,  loa«  man  SOta^ime 
nennt?  toie   fd^xoer  unb   feiten  ein  ÜRenfd^   il^r  immer  unb 


■KT  '  j   ^  OÖO 

Nro.  n4,]  

bcutüd),  unb  al^  ^auptfül^rertnn  folget ;  toic  unmögttcJ^,  ba§ 
il)t  SWengen,  [428]  -Sal^rf^unbcrtc  folgen?  toic  baö  ^lügcmeinc 
immer  unter  bem  Befonbem  erliegt,  unb  baö  taufenb3ac!igte 
^erf)ängnt§  fi(^  in  bie  reinjten  SBinfeflofeften  2)inge  toirft 
—  —  unb  benn  ber  2Beg  eine^  33ot!ö  burd^  alle  feine  s 
©ci^Iünbe,  krümmen,  Slbtoeid^ungen  SSergauf  unb  Söergunter 

^eiliger   ®eniu^   beö  SRömifc^en  S3o(f^,  toenn  bu 

nic^t  auf  ben  ©treit|)Ianet  beineö  alten  ?3ettern  3Rarö 
Ijinaufgeflol^cn  6ift,  fo  !omm  bu  nnö  sur  la  grandeiir  et  la 
decadence  des  Romains  ju  leieren!  —  —  9?od^  mefjr  ge-  lo 
fcilltö  bem  9?ccenf.  ba§  ber  ^Tutor  fic^  toeniger  6et)  ben  Ur« 
jad^en  ber  Stütze,  beö  Stuffteigenö ,  afö  ,,be^  ^Tbfteigen«" 
aufgel^atten.  2)a  ifi  fonft  gemeiniglich  ba^  5luge  ermattet, 
toenn  e^  bal^in  reicJ^t,  unb  f^ier  getoiffer  maa§e  frifd^.  ^n 
bem  tftö,  tüo  nid^t  tel^rreic^er,  fo  traurig  angenel^mer  unb  is 
anjiel^enber    baö   ^Tfefenfen    ber   S33aage    in    ber   §anb   beö 

©d^icffalö  3U  feigen ju  feigen,  toie  Slfcenb  toirb,  audfe 

ber  tüirffamen  ©eifter  toenigcr  loerben,  bie  übrigen  SBir^ 
famen  ermatten,  be^  ®tär!e  ol^ne  3^^*  unebel 
toerben  muften,  aU  Singetne  Slttanten  tjortreten,  aber  20 

fie  erliegen iDe^mütl^ige  3lugentoeibe,  ber  93(irf  auf  fold^e 

Srliegenbe  jerfd^mettcrte  ©äulen  bc^  ®(^ic!fafö!  §abrian 
unbäntonin!  ^uretian  unb  ®io!Ietian!  ©titifo 
unb  5letiuö!  unb  ber  üerfannte  gro§e  ©otf^e  S!^eoborid^, 
ber   bod)   nod^  feinen  Sagiobor  fanb,   auö  bem  ü}n  eine  25 

dladjxodt  3iel^en  tt}irb baö  Sluge  bleibt  !^angen  auf 

biefen  Srageboten  beö  ©d^irffafe !  unb  toenn  man  fiel^et,  bag 
fie  I)ie(ten,  aber  nid^t  erl^ielten;  ba§  fie  mit  guten  Slb- 
fid^ten  eben  fotool^f  j um  Verfall  Beitrugen,  atö  böfe  mit 

b  ö  f  e  n  Slbfid^ten ; tt)aö  ift  man,  toenn  man  auf  einer  30 

9?abe(f}3i(5e  beftimmt  ift,  ®emäl)tbe  ju  machen,  ba  ein  Rubrer 
bie  gan^e  9?abet  (en!t?  xoa^  finb  toir,  ®ute  unb  Söfe,  in 
ber  §anb  beß  S^erl^ängniffeö? 

Om  fed^öten  Sud^  eine  (Spif obe,  t)on  ber  (Sinmirfung 

beig  Drientafifd^en  §ofeö  in  Stauen. [429]  2)em  Stecenf.  35 

bünft  ber  St^jantifc^e  $of  baö  fd^önfte  Urbilb  ber  ^JJoUtt! 
unb  §ofmafd^ienerie  unfrei  erleud^teten,  ijerfeinertcn,  aflfiuge 

1  (23)* 

t 


356  rw 

[Nro.  64. 

3a]^rl^uttbcrtö.  9?ur  jene  bitbeten  üfcer  bie  beleben  Staturen 
Sl^Ttftt ;  toir  über  Stöbeffram ,  ber  eben  fo  entbe^rlid^  ip. 
Oene  tourben  burc^  ©ifc^öffe  unb  S35eiber  regiert ;  toir  burc^ 
Äb^ö  unb dagegen  ^at  unö  bie  Songobarbifd^c 

öSiegierungöform  unb  baö  ® e f ül^ ( ,  baö  ber  Slutor 
baran  l^at,  gefallen.  Die  falfc^en  Obeen,  t>on  ®(ücffelig!eit 
eineö  übergroßen  ©taatö,  t)on  SRömergtüdfcligfeit^ 

bie  er  toiberlegt baö  ©efü^I  üon  ÜRenfd^l^eit,  ba« 

er  auf  ein  S3o(f  toenbct,  baö  feine  Urnen  fuc^t  unb  Safitäte 

10  jertrümmcrt ;  ber  33(icf  auf  ben  Srei^tauf  ber  SSorfe^ung^ 
©d^toad^eö,  toaö   menfc^Iid^c  ®rö§e  unb  Ue|>|>ig« 

feit  gemacht,  burcö  raul^e  ©tärfe  ju  erf e|en 

fetbfl  ber  SRüdblirf  auf  bie  ©eiflüd^en  gefäüt,  toaö  biefe  be^ 
ber  bamaligen  aUgemeinen  großen  SRot!^  fe^n  muften 

15  unb  feijn  fonnten:  benn  man  fage,  xoaö  je  brau^  toirb,  in 
S5o(tairö  Jon  auf  bie  SKac^t  ber  ®eipii(ben  biefer  S^K  «»^ 
ju  fc^mäten,  ol^ne  eö  toal^rfd^einlid^  mad)en  gu  tootlen,  toie 
fie  benn  gu  ber  ÜWad^t  gegen  bie  gefunbe  Vernunft  eine« 
ganjen  -Sal^rl^unbertö  ^ben  anflreben  fiJnnen? 

20  ?lm  ungefäfligflen  ifl  ber  Slutor,  too  er  bie  S3Sege  be« 
^abfl^,  ber  Sart  9K.  nac^  Italien  rief,  öerfd^önen,  unb 
überhaupt  ber  bamafigen  fogenannten  d^riftUd^en  9teligion  ju 
fel^r  patrociniren  toiÖ.  SBenn  baö  Sofafurfad^en  tjerantagt 
l^aben,  fo  bebauren  toir  ben  SSerfaffer.    Sin  ®ef(^id^tfc^reiber 

25  ber  SKenfd^^eit  foHte  eigentlid^  feine  ^Religion  ^ben  börfen. 

aSir  fc^en  bem  SSerfotg  beö  SBerfö  mit  Sufl  entgegen; 

aber   ber  Überfe|er   —   —   ift   ein  Überfe^er.     Slud^   bie 

beutfd^ejlen  ©ad^en,  bie  j.  8.  beij  ®otl;en,  Songobarben  fo 

^upg  t)orfommen,  unb  lootjon  toir  bie  Urtoörter  in  uuftcr 

30  ©})rad^e,  unfren  ®efe|en,  unfrcr  alten  ®efd^id^te  ^ben,  finb 
nur  überfe|tc  [430]  ^o^janje.  2)a«  ge^t  biö  auf  bie  Stameu 
Sl^eoboricuö,  ätl^alaricuö  u.  f.  ».,  bie  atlfe  in  il^rct 
®ot^>ifd^4^ateinifd^*3taaenifd^gejKrften  ^ädd^entrad^t  erJ^cinctt, 
toenn  fie  gteidb  beutfd^  fmb.    ÜWan  fiebt  bie  gite  an  niel^r  ate 

35  ginem  Ort,  unb  §err  Solfmann  fd^eint  baburd),  baß  \er  ein 
allgemeiner  Ueberfefeer  toirb,  aucb  ein  fel^r  gemjsincr 
Ueberfe^er  toerbcn  gu  toollen. 


Nro.  54  ]  ^^^ 

Semgo. 

Ijanliaiitg  1772* 
S)cr  ^lan   biefcr  ©c^rift  »ar  grog,   unb   t>or  bcn  ein*  5 
fältigen  unb  geehrten  Sefer  anjiel^eub  genug  angegeben,  unb 
ber  Xon  ^ofaunenfd^aü ,  ber   oben  t)on  ben  STümmern  ber 
Vorgänger   I^etuntergebtafen,  »eit   genug   inö  Sanb  f (fallen 
foßtc.     9)?an   rügte  unb   entbedftc  einige  Don  aßen  Äennern 
entbedte  äRänget  unb  ©ebred^en  unfrer  bi^l^erigen  ^)eriobifd^en  lo 
©d)riften,   unb   man  tooKte  infonberl^eit  ba«  in  ben  erfleren 
58änbcn  ber  attgemeineu   beutfd^en  S5ibtiotl^e!  üemad^(äfjtgte 
juriftifd^e  5^  beffer  befe^en,  aHgemcinen  SiteraTtJoturtbeiten, 
üot  bem  ganjcn  lieben  ©aterlanb  inö  Slngeftci^t  toibctfpTed^en, 
bie  n)id)tigften  S3etänbetungen ,  bie  fld^  mit  jetjttebenben  ®c*  i5 
leierten   jugettagen   l;aben,    t)on    einem   !^atben   3a]^re  inm 
anbern  ergäbten,  unb  enbUd^,  toaö  baö  unterfd^eibenbe  Senn« 
geic^en   biefcr    neuen  Slrbeit  feijn   fottte,   bie  ©efd^id^te  jeber 
Söiffenfcbaft ,   il^ren  Sortgang,   unb   üeränberte  ®efta(t   aud^ 
alle   6   Wlonate    in   einem   ^)ragmatifd^en   ®emäl^(be   (iefern.  ao 
2Ber  baö  ßricd^en   beö  menfd^üd^n  SerftanbetS,  fein  ewigem 
^or«   unb   9?ü(fn)ärti^ge]^ctt    beobad^tct,    toer    befonberö  ben 
Gartenbau   unfrer   toertl^en    beutfc^en  Sitteratur  t)on 
Verleger  ==33erftanbe  angegeben,  unb  SSertegerl^änben  au^gefül^rt, 

nur  ein  toenig  überfeben  ^t toer  bie  voenige  ÜRufc25 

bebenft,   bie   bie  ®ro§en  ben  ®ele]^rten  [431]  f dienten,  toer 
toei^,   toic   unfre  beften  Söffe  ju  Sefeftunben  unb  unttüftem 

23ü^erfd^reiben  t)erbammt  toerben, ber  loirb  aud^  gleid^ 

lüiffen,   toa^  er  fid^  i)on  ^Infünbigung  biefeö  lefetern  Slrcani 
einer  l^albjäl^rigen  fragmatifd^en  Siterargefd^id^te  ju  üerfpred^en,  so 

unb  toetd^en  ©d^fuß  er  auf  baö  ®an3e  ju  mad^en  \)at 

Unfre  Sefer  toerben  un^  nun  um  bie  Sluöfü^rung  biefeö 
'431an§  fragen,  unb  l^ier  muffen  toir  leijber  auf  unfer  ®e* 
n)iffen  t^erfid^em,  ba§  toir  il^n  toeit  unter  ber  2ln!ünbigung 
gefunben  l^aben.  @ö  f e!^(te  belj  aüen  SBerfen ,  bie  ßjjod^  ss 
mad)en  fotten  unb  mögen,  loic  SKid^aeliö  Sibeltoerf, 
S  u  ( g  e  r  ö  Il^eorie,  ©  d^  I  ö  g  e  r  ö  norbif dbe  ®ef d^i(bte,  u,  f,  ». 


^^^  [Nro.  64. 

ber  Slugcnpunft  bcö  ©anjcn,  ber  an^  aflcn  äWängeln  unb 
Soüfommenl^citcn  jui'ammengefetjtc  S^araftcr  M  SStrtuofcn. 
S8et)  bem  Sibctocrfc  ift  baö  TtQcorov  xpsvdog  im  geringpcn 
nid^t   betül^rt,   foubern   ber  §auptf elfter   barinn  gefegt,   bog 

5  ^crr  SKtd^aetiö  nid^t  gekartet  ^fce,  biöÄcnnicot  mit 
feinem  Soüationiren  fettig  fct);  Sinige  ©teilen  ber  Über* 
fe^ung  anögegogen  nnb  üertcffert,  nnb  l^iermit  gut.  ^tt) 
©ulgern  toirb  nic^tö,  a(i3  ber  in  ber  Sorrebe  t)ott  il^m 
fetbft  t)crf(eifterte  *5p(an  angefül^rt,  unb  am  Snbe  jur  ^rofce 

10  ber  gange  S(rtic!e(  Slltegorie  l^ingefe^t.  grei^Iic^  genug 
für  fel^enbe  Singen,  ater  biefe  tootite  unb  fonnte  ber  Stecenf. 
aud^  nid^tiS  Bemerfen  te!^ren.  ®er  Ion  bc§  Sobö  unb  bc« 
Sabefö  ift  ol^ngefäl^r  burc^  bai3  ganje  SBerf  forglofer  2)ocentctt* 
ton,  t)om  Satl^eber  l^erunter,  unb  ben  §errn  fäüt  nid^t  ein, 

15  toaö  fie  bem  ^ublHo  fd^ulbig  finb,  baö  nic^t  Soüegia  l^ören, 
nic^t  bor  i!^nen  auf  ber  San!  ftfeen  toiß.  ^nm  Setoeife, 
tt)ie  loenig  bie  ^errn  SSerfaffer  felbfl  mit  Slnftanb  in  loben 
toiffen,  fü!^ren  toir  baö  Ürtl^eil  über  baö  üortrefüd^e  SBerf 
be«   §errn  DbcrapjjeHationöratl^  Soj)j)   üon  ben  Oeipiid^en 

20  unb  ©bitgeric^ten  ber  ßaffelfd^en  Sanben  an ;  unb  bon  bem 
9?iebrigen  unb  Ungered^ten  im  labet,  bie9tec.  ber  [432]©tertt« 
()cim  unb  ber  ^Jrömmid^ifd^cn  93riefe.  Sigentlid^c  Sabale, 
(unb  ber  ganje  ®eip  beö  SBerfö  ift  aud^  gu  unbermögenb, 
einige  gu  beförbern),  ^ben  \q\x  nic^t  gefunben,  wenn  eö  nid^t 

25  bie  Sieftauration  ber  §aufenfd^cn  ©tatue  ift,  bie  mx 
(ängft  begraben  glaubten,  unb  bie  unfre  S3erfaffer  mit  t)ieler 
®emiffenl^aftig!eit  toieber  aufzuräumen  loiffen.  ©eine  ®e- 
fd^id^te  ber  iUfenfd^l^eit  toirb  ungefel^r  mit  eben  ber  S)elifateffc 
bel^anbelt,   loie  §errn  ©d^mibö  parterre  in  bem  Seipjiger 

30  SWufenalmanad^;  Überall  refommanbirt,  baß  bieö  ba^  erfte 
Sel^rbud^  in  ber  ©efd^id^te  fe^,  unb  auf  ©errn  §.  pl^ito:* 
foj)]^ifd^ei8  Singe  unb  pragmatifd^en  ©c^arffinn  aufmerffam 
gemad^t.  Unter  ben  mebicinifd^en  Slrtidtetn  toerben  bie  8  n  b  • 
toigifd^en   Adversaria  Medico  Practica  gej)ricfen.     338it 

35  überlaffcn  bieö  Urt^eil  ben  Äennern  gur  *»Probe  ber  J)raftifd^en 
ffenntnig  ber  §rn.  Scrfaffcr.  On  ©ad^cn  bcö  ©efd^mad^ 
imb    5Wenfdbenüerftanbe«     toollen    toir    an^    ber    SRec.    brt 


■KT  ce     T  ÖÜ*J 

Nro.  55. J  

2)togcncö,  ein  cinjtge^  S3ct)fpict  anfüf^rcn,  too  bic  SScrf. 
©.  103.  'ju  ^rn.  SBietanb  fagcn:  toic  fcl^r  fic  e^  iljm 
xjctbcnfen,  ©terncn  nad^3ua^mcn,  einen  ©d^rtftfteöer,  ber 
tüeit  unter  i^m  fet),  (benn  ba«  tft,  fagcn  fte,  ©teme  getoiß, 
beffen  2Berfe  t?ergel;en  irerben,  toann  SBietanbö  SDtetfter«  5 
ftücfe  nod^  baö  Vergnügen  ber  f}>äteften  9tad^!ommenfci^aft  finb.) 
9[öenn  bod)  bie  §errtt  bebäc^ten,  tt>ie  t)ie(  fd^iefeö  unb  I»e= 
Icibigenbeö  in  biefem  Somftimente  liegt,  unb  njenn  fie  nur 
jemals  SBietanben  t)on  ©terne  l^ätten  reben  frören! 

9fun  auf  baö  }>ragmatifd^e  ©emäl^Ibe  t)on  bem  3wftanbe  lo 
ber  SBif[enfc^aften !  2)ieö  ift  nun  freijüd^  t)or  i30  ein  njenig 
t^erfubelte  ©Üjje  geworben,  unb  bejteljt  in  jttjet?  Oftaüfeiten 
i)kc^rid^t  t)on  bem  einzigen  ^^(^e  ber  $^i(o(ogie,  lüo  ein  ge^ 
miffer  §err,  üon  bem  tüir  fd^on  tauge  toiffen,  bag  er  eine 
fogenannte  geleljrte  SReife  gemad^t  l^at,  t)on  ^'ieuen  ergäl^It,  i5 
ta^   er   ^ennicot  unb   be  ®uigne3  t)on  Stngefid^t  ju 

'^ngefid^t  gefeiten  l^abe unb  ba^  ift  audb  baö  Sinjige, 

n)aö  n)ir  gu  tüiffen  nötl^ig  l^atten. 

[433]  Nro.  LV.    ®en  10.  gulü  1772. 

eerlttt.  20 

Jo.  Friderici  Meckel,  Tractatus  de  morboher- 
nioso   congenito   singulari  et  complicato  feliciter 
curato.    Prostat  apud  Frld.  Nicolai.   8.  148  S» 
3)er  $err  Jeifeargt  Zimmermann  ift  eö,  beffen  Äronf» 
l^eit  l)ier  Befd^rieben  toirb.     SSSir  toiffen  nic^t,  toen  toir  am  25 
meiften  betounbern  foHen;  §errn  äiwtmermaun  toegen  bc^ 
Gntf(^(u§eö  unb  ber  ©tanbl^aftigfeit   6e^  einer  gefäl^rlic^en 
unb  fd^merjl^aften  Operation,  in  Serbinbungen  feinet  ö^f^^'f* 
i^oßen   Semperamentö :    ober    §errn   ©d^mutfcr,    in  ber 
großen  ®efd^ic!(id)feit  einer  ber  intrifatejtcn  ÜKanualüerrid^t«  3o 
imgen;  ober  enblid}  §erm  3Retfet,  ber  feinen  tiebften  g^reunb 
anbertfjatb  ©tunben  martern   fal^,   fetbft  §anb  mit  anlegte, 
faft   ein  ^(b  Oal^r   mit  il^m  unter  oft  j;ammert)0Öen  Sagen 
in   einem  §aufe  gubrac^te,   unb   bann   enbtic^  nod^  auf  bic 
äöünfd^e  be^  greunbeö,  bie   gange  ®ef(^id^te  ber  SBcIt,  fo  »5    . 
getel^rt,  h)ie  er  geiool^nt  ift,  mittl^eitte.     ®ie  ©efd^td^tc  fcftfl 


ifl   für  SBunbärjtc  toid^ttg,   unb  baö  ganjc  Su^  für  ärjtc 
nic^t  mittbet  (cfcnötoürbig. 

®^on  feit   1764.   litte  ^err   ^immexmann   ijftcr* 
t)on  ben  btinben  §ämorr(;oiben.    3m  äugujt  1766.  erjeugtc 

5  fic^  auf  ber  tiufen  ©eite  nad^  öorauögeöaugener  Släl^ung«* 
foü!  ein  3)armbrud^,  too*[4S4]bel)  ber  2)arm  in  einem  an« 
gebol^men  Srud^facf  l^erunter  in  baö  ©frotum  jiieg.  3)cr 
S3rttd^  bergieng  gtoar  balb  bon  freien  ©tüden,  fo  batb  bic 
Urfad^e  beffelben,   nömlid^   bie  Stäl^ungöfottf  nachließ;   tocil 

10  aber  ber  ^^attent  fein  Sanb  anlegte,  fo  f(^Iü))fte  ba^  9?e^ 
cnbüc^  burd)  ben  S3au(i^ting  in  ben  Srud^fad,  unb  butci^ 
einen  befonbern  Sauf  unb  Keine  SJerl^ättung  beö  9?e|eö  au 
ben  ©aamengefäffen  l^erunter,  glic^,  nac^  ber  ÜWeinung  aller 
bie   bie  ©ac^e   unterfud^ten,  bie  toibernatürtid^e  SScrrüdCmig 

15  einem  völligen  Äramj)faberbrud^,  9?ad^  ber  ^onb  fiel  ber 
3)arm  mel^rmaten  l^erauö,  tourbe  aber  immer  toieber  jurüd- 
gebrac^t.  93iö  1769  trug  §.  3-  ^^^^  ^^^  ©ufpenforium^ 
nun  aber  fuc^te  er,  toie  tool^t  öergeblid^,  burd^  ein  Sruc^* 
bonb   bcm  5luöfatt  öor jubeugen ;    bcnn  eö  lieg  fid^  burd^auö 

20  fein«  anlegen.    Oebe  Sl^J)tifation  eine«  SSanbe«  oermel^rte  ben 
heftigen  ©d^merj,   unb   mad^tc  üerfd^iebene  fftrd^terti^e  3"* 
fälle,   bie  urffrüngtid^  t>on  einem  g^itament  am  ^intern  unb 
untern  S^eil  be«  Srud^fadt«   herzuleiten  toaren.     3«  biefem, 
Übel  fam  noci^   ein  anbered  fd^merg^fte«  im  redeten  Sepifet 

25  fett  1769.  im  §omung.  2)er  Sejtifel  tourbc  größer  ate  ber 
linfe,  unb  faft  täglid^  frampfl^aft  gegen  ben  SSaud^  in  bic 
$öl^e  gebogen;  ber  ©d^merg,  ber  baburd^  entjtttnb,  erftredftc 
[xdf  in  bie  ^änbe  unb  güffe  biefer  ©eite.  Diefe  Seiben  beö 
Äör}?er«  erregten  Seiben  ber  ©eele,   unb  ber  §err  Seibargt 

80  toarb  an  feinen  mciften  Serufögefd^äften,  unb  an  feinem 
©tubiren  gröftentl^eil«  gel^inbert.  5)a«  falfd^e  Urtl^eil  anberer 
öom  Srampfaberbrud^  auf  ber  linfen,  unb  bom  fcirrl^iJfeu 
!Eepifct  auf  ber  redeten  ©eite,  üermel^rte  fein  Seiben  ungteid^ 
me^r.    5ßad^  bieten  t)ergeblic^  angetoanbten  ÜRitteln,  entfd^Io§ 

35ftd&  enbli^  §.  S-  <iwf  änrat^en  be«  $erm  Siffotö,  [läf 
nad^  Serlin  gu  feinem  greunbe,  bem  $err  SWedtel,  in  bic 
Sur  gu  begeben,  unb   fam  im  Anfang  be«  3uniu«  t.  O. 


Nro.  55.]  ^^^ 

nad^  [435]  bieten  amSgeftanbcncn  ÜWül^fctigfeitcn  auf  bcr  Steife, 
bafetbft  an.  §r.  ÜÄ  c  df  e  t  trug  bic  Dfjeration  bem  Oencrats 
d^trutgu^  §errn  ©c^murfet  auf.  3Kan  untetfud^te  bte 
Scfd^affeul^cit  beö  33ruc^^,  uub  fonnte  fid^  t)on  allem  fd^on 
t>or  bet  O})eration  bte  beutüd^fteu  SSec^nffe  mad^en;  nur  tüar  5 
e^  ntd^t  etn3ufet)cn,  toaö  jencö  fc^merjl^afte  gttament  eigentlich 
fe^?  2ln  ben  tramjjfaberSrud^  gu  benfen,  toax  feine  Urfad^e 
ba,  tüie  fid^  bcnn  aud^  in  ber  O}>eration  gar  nichts  baüon 
geigte.  3)en  24ten  Suniu^  fejte  fid^  ber  Patient  fetfcft  gur 
O^)eration  au§,  er  legte  fid^  in  bie  gel^örige  ^ofttur,  üe§  lo 
ficf^  burd^  niemanb  mtett,  unb  l^ielt  mit  ber  gröften  ©taub* 
I^aftigfeit,  unter  ben  !^eftigften  ©d^mergen,  unb  völligem  3Ser=» 
trauen  auf  @ott  unb  feine  greunbe,  bic  anbertl^afb  ©tunben 
f ortbaurenbe  gefäl^rlid^e  Oj)eration  gtüdftic^  auö.  ®  i  e  1^  e  f « 
tigften  ©d^merjen  ntad^ten  bie  Trennungen  beri5 
Safern  beö  ^tli^txothe^.  2)ie  ^ämorrl^agie  auö  ben 
©efäffen  beö  ©froti  toar  gering,  ob  pe  gteid^  bie  gängUc^e 
2lbfonberung  beö  SSrud^fadtö  üom  ©hoto  üergögerte.  5)er 
©aamenftrang  toaxt  enbüd^  anii  gtüdttic^  ijon  bem  an  ii^m 
bid^t  anl^ängenben  23rud^fadf  feparirt,  unb  tt>eit  ju  biefer  20 
©ej)aration  fre^üd^  öiele  jjertigfcit  baö  SKeffer  gu  fül^ren  ges= 
l^ört,  fo  (egte  §err  SWedtet  bei)  biefer  ©elegenl^eit  fetbft 
$anb  an.  9?ad^bem  ber  93rud)fad(  aud^  aufgefd^nitten  »ar, 
fo  fanb  man  baö  gange  9ie§  barinnen;  aber  natürüd^,  nirgenbö 
t)ertoad^fen,  ober  öer^rtet,  biö  auf  ein  Slüm^Jd^en  üerJ^ärteten  25 
gettß,  tüeld^eö  eben  tjorl^cr  ben  SSerbad^t  eineö  Sram})faber= 
brud)i3  mad^te.  3^9^^^^  entbedfte  man,  toaö  baö  oben  berfil&rte 
55ilament  eigentlid^  toar;  nämlic^  ein  runbeö,  büune^,  rotl^= 
gefärbte^,  anbert!^alb  ^oÜ  langet  93änbd^en,  baö  t)om  unterften 
Snbe  beö  9te^eö  f^erabftieg,  unb  mit  bem  SejUfel  tjerwac^feu  so 
xoax.  ©ieß  tourbe  t)om  JeftHet  abgefc^nitten,  baö  9?eft  in 
ben  ?eib  gebracht,  ber  93rud^fad(  unter  bem  Saud^ringe  unter^^ 
bunben,  unb  [436]  alfo  baö  ©armfett  gefd^toffen,  loobeij  bie 
©aamengefäffe  l^tntertoärt«  fre^blieben.  S)er  SJerbonb  gefd^l^ 
baö  erftemat  trodfen,  unb  toarb  mit  einer  Äornö^rc  befefiiget.  ss 
3)ie  3"f<itte,  bie  toäl^renb  ber  gangen  Sur  angetoanbten  üRittet, 
unb  bie  bäufigen  geleierten  Staifonnement^  be^  $r.  SKedfelö, 


362  r„      __ 
[Nro.  56. 

fönnen  totr  ntij^t  tjcrfotgcn,  «nb  t)erö)ctfcn  ballet  btc  Scfcr 
auf  ba^  S3ud^  fc(6ft.  ®cnug,  ba§  nac^  üiclcn  auögcftanbcncii 
©d^mcr^cn)  unb  mand^en  SSorboten  bc^  Sobeö,  bcr  ^crr  Seit« 
ar^t  feine  ©efunbl^eit  n}teber  erlangte,  unb  ben  8ten  9?ot). 
5  gefunb  na(^  §annoDer  jurürfret^te. 

2)tefe  Schrift  l^at  ber  §err  Satbtnger  auf  208.  Octato* 
feiten,  t^eitö  ben  teutfd^en  SJunbärgten,  tl^eite  ben  greunbcu 
beö  §r.  3.  3U  ©efatten  in«  3)eutfd^e  überfefet.  2)ie  Über* 
fe^ung  ift  treu  unb  fliefeenb. 

10  Sonbon. 

Confidence  philosophique.   1771.   8.   387»  S» 

Unter  ber  9Ra3!e  eine«  ftarfen  Oeifte«  fuc^t  l^ier  ein 
eifriger  ijreunb  be«  Sl^rijlentl^unt«,  ben  Unglauben  (äd^ertid^ 
unb  Deräd^tUc^  gu  mad^en,  unb  il^n  mit  feinen  eignen  SBaffen 

15  in  befreiten.  3n  ben  ac^t  erften  ©riefen,  erjäl^tt  ber  SSer* 
f  äff  er,  in  feiner  angenommenen  ^erfon,  feinem  erbid^tetcn 
Seigrer,  n}ie  er  fetbft  au«  einem  übertriebenen  Sl^rifien  ein 
gret)geift  ber  etenbeften  ^rt  geworben  ift,  unb  töie  er  bar* 
nacb   bie   red^tfd^affne   grau    feine«   t?i^eunbe«  berfül^rt  uiib 

2obur(^  bie  ^rebigt  feiner  unbernünftigen  ^]^i(ofoj)]^ie,  eine 
burd^  i^re  ^Religion  unb  Üugenb  gtürfftd^e  fjamitie,  äuffcrjl 
efenb  gemad^t  ^t.  ®er  SSerfaffer  bebient  fld^  l^ier  meift  ber 
eigenen  SBcrte  berjenigen,  bie  er  auf  biefe  Slrt  bejkeiten  toiü. 
3m   9ten   S3rief   <)rebigt   ein   el^r(id|er  ©olbat  mit   giemlid^ 

25  allgemeinen  Orünben  gegen  ben  Unglauben;  unb  im  lOten 
t^ut  ber  53erfaffer  berfd^iebene  fat^rifd^e  55orfd^tage  gu  bef=» 
[437]  fen  Slu«breitung   unb   gu  ä^^^P^^^ng   unfrer  ^Religion. 

aSir  loben  bie  äbfid^t  be«  Serfaffer«,  aber  toir 

glauben,   toenn  er  gefül^tt  l^ätte,  toie  fc^toer  e«  fe^,  feinen 

30  ginfall  au«3ufü^ren,  fo  toürbe  e«  ein  ßinfaE  geblieben  fet)n. 
©eine  Spöttereien  fmb  gu  flad^ ,  unb  gleiten  be§tt)egen  ab ; 
fie  muften  aber  flad^  fe^n,  »enn  fle  nid^t  be^  mand^em  gut* 
l^ergigen,  toenig  burd^bringenben  Sefer  geföl^rlid^  toerben  foHten. 
2)er  ?Serfaffer  ^at  babe^  gu  tocnig  über  ba«  eigentlid^e  SBefen 

85  ber  ^Religion  nadbgebad^t,  unb  mifd^t  toal^re  unb  falfd^e  ©äfee 
ber  SRaturalijlen  gu  unbebäc^tlidb  burd^einanber;   (£r  ift  ani^ 


J»ro.  5o.j  

ju  l^art  gegen  einige  berfelben;  @3  ijl  unbittig  jn  glauben, 
ba§  alle  au3  fd^Ummen  Stbftd^ten,  }a  bag  nur  aße  au3  Btofcm 
i?eic^tfinn,  il^re  jel^rfä^e  tjortragen.  3)er  forfdbenbe  ®eift  irrt 
ba(b,  unb  »ie  toar  eö  mögtid^  nid^t  ju  forfd^en?  ba  man 
alle  Sä^e  ber  ^Religion  für  etjibent  beweigtid^e  SBa^rl^eiten  & 
ausgäbe;  »ie  toar  eö  mögfid^  nid^t  ju  irren?  ba  man  ge« 
rei^t  burc^  bie  Hoffnung  Süibenjen  ju  finben,  nur  Sl^atfaij^en 
fanbe?  Dft  üerftel^t  aud^  ber  Serfaffer  bie  ©d^riftfteöer  bie 
er  anführt,  nid^t  red^t.  @^  ift  j.  S.  fein  Söunbcr,  toeftn 
man  auf  ben  Srrtl^um  geleitet  toirb ,  bag  S  o  df  e  bem  lo 
■3bcaliömuö  fe^r  geneigt  fc^.  ®aö  fc^tiefet  man  aber 
nic^t,  toie  ber  35erfaffer  ®.  305,  glaubt,  an^  feinem  Urtl;ett 
t»on  ben  angebol^rncn  Segriffen,  fonbern  au3  feiner  Seigre 
üon  ben  ©ubftangen.  Sben  fo  gcl^t  e^  il^m  auc^  bi^toeilen, 
menn  öon  bem  Onftinctmorat,  Don  bem  ©enug  u.  b.  g.  bie  is 
9?ebe  ift.  On  bem  legten  S3riefe  !ommen  mand^e  gute  ©teilen 
Dor,  feine  aber  fc^eint  un^  grünblid^er  at«  bie,  n}0  im  9tcn 
Srief  ber  alte  ©otbat  bem  ge]d^n}ä^igen  gre^geift  einen  ^unft 
geigt,  t»o  er  unb  feine  ©ruber  i^ren  SBitj  üben  fönnm,  cl^nc 
ber  äöelt  burd^  unverbaute  SRaifonementö  ju  fd^aben.  Vous  20 
me  dir^s  peut-6tre,  fagt  er,  qu'il  convient  de  desabuser 
les  hommes,  que  c'est  un  Service  que  les  sages  doivent 
[438]  leur  rendre.  Fort  bien,  Monsieur,  desabus^s  les 
liomnies  de  tonte  opinion  fansse  et  nnisible  ä  la  Society ; 
desabuses  les  de  tontes  les  reveries  Pythagoriennes,  25 
Platoniciennes,  Aristoteliciennes ,  gref^es  snr  la  religion 

de  Jesus ;  cette  Religion  si  simple  et  si  raisonable. 

Faites  bien  sentir  anx  hommes,  que  dien  en  se  revelant 
ä  eux,  a  moins  voulu  travailler  inntilement  lenr  foi  sur 
des  dogmes  inintelligibles,  que  les  porter  ä  des  vertus,  3o 

dont  la  pratique  assurat  leur  bonhenr. Tracks 

leur  en  caract6res  de  feu  les  scandaleuses  atrocit^s, 
occasionnees  par  la  manie  sacerdotale,  de  vonloir  ex- 
pliquer  ce  qui  est  inexplicable,  par  des  logogryphes 
Theologiques,  par  des  miserables  questions,  dont  la  de-  36 
cision  quelle  qu*elle  soit,  ne  peut  vous  rendre  ni  plus 
gens  de  bien,  ni  plus  heureux.    Constern^s  leur  raison, 


[Nro.  66. 

dechir^s  lears  coenrs  en  mettant  sons  leurs  yenx 
Tenorme,  le  degoutant,  rhorrible  charnier  de  Tiatolerance 
tout  couvert  d^hecatombes  humaines  u.  f.  to.  S33ir  em« 
p^ti}Un  biefc  ©teile  bie  nodfe  lang  ift,  unb  ftd^  mit  einem 
6  jel^r  •  iDic^tigen  2lbri§  cineö  ®tau6en36c!enntntffeö  f<^K^§t, 
allen  gteunben  bcö  »al^ren  Sl^riftentl^unt^  unb  bcr  SOlenfd^»: 
l^eit;  unb  xüxx  gtaufcen  toirtltd^,  mt  fd^on  ein  guter  älter 
gefagt  l^at :  bag  bie  9ieUgion  üerborben  toorben  ift^  feit  bem 
bie  Sl^eologie   crfunben   »urbe. —  ©iefe^  S3ud^  iji 

loüberfe^t  —  —  quid  enim?  —  —  in  |jran!furt  unb 
Seipgig  unter  bem  Sitet  ber  off enl^er jige  "^^^l^itof oj))^, 
l^erau^gefommen.  ©el;r  fteif  ftub  biejßerioben ;  getreu  toerbcn 
fte  bod^  wol^t  fe^n ;  benn,  ba  baö  Üfcerfe^en  an^  bem  gran* 
jöfifd^en  f d^on  an  fid^  überflügig  tfl ;  f o  würbe  baö  SJergteic^cn 

15  nid^t  bie  SJtü'^e  binnen. 

00lritnn  ^ntt^b  ßxt^ttVf  Mntinmts^  \n  Si!rtuei$ern^  Zn- 
merkuKsen  übtv  hüBßnftht^nifüit  [439]  (Bitmtntav- 

20    ßtvi  <a)reU  (Rt^rutf  fin^L  un^  €nm^^  1112*  10«  iBogen  ttt  8« 

SBir  empfel^ten  biefeö  ^nä^  atten  e^rüd^en  Tätern  uub 
9Küttern  ju  il^rem  Srofte,  bie  fci^^er  nid^t  fcegreiffen  lonmen, 
toarum  i^r  Sinb  nad^  Anleitung  be«  ©tementarbuc^ö  nid^tö 
lernen,  unb  toarum  bie  ©ngiegung  ber  Segriffe  nad^  bicfem 

25  gefd^winben  Lateiner  in  ©ac^en  beö  ÜÄenfd^en« 
üerftanbe^,  feinen  Soi^tgang  gewinnen  tooHte.  S)er  SJecenö. 
^t  fc^on  lange  ben  £e^  beö  Slementarbud^ö  bet^  ©eite  ge* 
legt,  nur  bie  Äupfertafeln  alö  ben  einjig  braud^baren 
lejct  jur  Unterrebung  mit  feinen  Äinbern  bci^bel^alten.   ®ie 

80  @cf^)rdc^e,  bie  Safebct»  jur  ^robc  vorlegt,  l^ätten  unter 
Säred^terö  ^anb,  bie  weit  mcl^r  J)ractif d^c  ^ft^d^ologie  Der* 
rät^,  unb  bie  Stbjtaffung  ber  3been  nie  auf  grobe  ärt  öcr» 
fel^tt,  eine  ganj  anbre  ©eftalt  getoonncn;  allein  fo  gut 
fte  aud^   fet)n  mögen,  fo  ifl  unb  bleibt  eö  SQSaffer  mit  bem 

85@teb  gefd^öpft.  ®en  ßltern,  bie  Weber  Soj)f  nod^  Ocfül^t 
gum  Unterrid^te   tl^rer  Äinbcr   l^aben,  ift   mit   biefer  ^obc 


Nro.  55.]  ^^^ 

nuT  jum  Slnpaunen  gebleut,  unb  biejenige,  bic  be^beö  fetfcft 
befifeen,  tad^en  ü6cr  ben  gutl^et^igcn  £af (!^enf|)teter  ^  ber 
SButtber   ju   ttjun   glaubt,   toeuu  er  iu  etuem  Derfd^foffeuett 

©d^äc^telgeu  immer  noii  ctu  anbetet  Heiuereö  Dorjctgt. 

Uu^  biiuft,  U)tr  ^aben  ut(j^t3  ju  tl^uu,  atö  beu  Äiuberu  bie  s 
2)iuge  biefer  Söert,  bie  fie  fel^cu  foHeu,  t)orö  äuge  ju 
briugeu  —  —  o!^ue   bie  etoigen  JJic^agen  n}ie,   uub  toaö  fie 

fe^cu,  uub  toaö  totr  tDüufd^teu,  ba§  fie  fel^eu  fodteu. 

So  fd^tafeu  iu  il^rcr  Seele  taufeub  Obeeu,  bie  toir  aber  a(ö 
®efü()(   uub   tool^Ibel^atteueu  ßiubrurf    rul^ig  fc^tafeu  utüffeu  lo 

laffeu beuu  burd^  baö  bejläubtge  aufragen,  Sluf» 

rüttetu  uub  SSefid^tigeu  ^  toirb  ber  ®cj^a|  i^rer  Sitbertafef 
um  uid^tö  reicher.  3)ie  SRetl^obe  M  ?efeuö,  toomit  jugteic^ 
baö  ©d^reibeu  tjerbuubeu  tDä=  [440]  re^  Derbieut  alle  SJür* 
biguug ;  uur  fiub  toir  uod^  immer  ber  5IRe^uuug  beö  SSor*  i5 
lebuerö  bet)  (Sl^alotaiö:  bag  bie  3^^^^  ^^^  ®iuge  auf 
bie  Siubilbuugöifraft  ber  Äiuber^  mcl^r  burd^  Uuäl^utid^* 
feit  al^  Sl^ulic^feit,  ©iubrudf  mad^eu,  unb  bag  biefeö 
SJ^erfmal  il^rer  Selbftftäubigfeit  ober  3ttbit)ibuatttät 
fd^lec^terbiugiS  jum  iJaffeu  uotl^toenbig  ifl.  S93ir  liaUn  bagu  20 
aÜe  -(ift^d^ologifd^e  Srfal^ruug  ber  groffeu  5IRäuucr  uufer« 
3al^r]^uubertö  auf  uufrer  ©eite. 

Fhedon,  ou  entretiens  sur  la  spiritualitd  et 
l'immortalite   de  l'ame.    Far  Mr.  Moses  Men- 25 
dels-Sohn,    Juif  a  Berlin,    traduit    de   rallemand, 
par  Mr.  Junker,  de  raeademie  des  belles  Iiettres  de 
Goettingen,  in  8vo  aveo  une  Qravure  ohös  Saillant. 

S)ie  Übcrf e^uugeu  beö  ©erru  3  u  u  I  e  r  l^aben  nid^t  üöHig 
bie  SSerbieufte   ber  ^uberfc^en,   uub   $err  3Rofed  1     so 
Stecht,  aud^  mit  biefer  ntd^t  jufrtebcn  gu  fe^n ;  in!    fe» 
fie  immer  fel^r  bequemet  gul^rtocr!,  bcutfd^cii  ffit^ 
ftaub  iu  ©cutfd^laub,  au  bieientgc  für  unfere  SDli 
fteile  uub  uu3ugäuglid^e  Orte  gu  bringen,  soo         i 
uiDol^l   al^   uufrc  Oalautertctoaaren  unb   gcBt    } 
foid^t  e^er  Srebit  er^lten,  ix»  man  fie  öon  ^ortf  : 


^^^  [Nro.  56. 

!ann.  ©o  traurig  bi^l^cr  für  ieben  Senner  ber  53ertufl  beö 
Son^,  ber  @pra(!^nuance  unb  beö  ©eiftö  jebe^  unfrer  3)id^tcr, 
in  ben  Choix  des  Poesies  AUemandes  beö  $errn  §ubcr 
fct)n  möchte,  fo  toar  eö  bo(!^  baö  einijige  3D?ittet,  bie  Orogen 
5bie  9?amen  Äteijt,  ©eßner,  SIoj)fto(!  u.  f.  to.  au«« 
fprecj^en  gu  feieren. 

§err  2)uctoö  ifl  ju  S)tnan,  feiner  S^aterflabt,  mit  lob 
abgegangen  unb  ^err  D'Alembert   an  feiner  ©tatt  gunt 
10  ©efretär  ber  Slfabemie  ernennt  Sorben. 

[441]  Nro.  LVI.    2)cn  14.  3ulit  1772. 

Set)   Dreß,   ©egner,  güegtin  unb  Sompagnie.     3^0^ nun 
3ütcb  ßvt^ttVf  BfaromtiSi  |tt  S^t^mtlstvUf    ;Xnntierli- 
15     ungen  übtr  huat  ßnftt^t^mif^t  (^itmtntnrmtvk* 
€rtitB  S^tm  übtx  ^05  mttl^ohtxtim^f  1772.  8.  289  S. 

So  gel^ört  ber  SSerfaffer  unter  bie  wal^ren  Serid^ttger 
ber  S.  9Sorfd^(äge,  inbem  er  mit  Siöigfeit  unb  ©od^a^tung 
t)on   ben  Serbienften    fcineö   53orgängerö   fprid^t^    unb   an« 

20  eigenen  Srfal^rungen  geigt,  wie  toeit  ftc  tl^unlic^  fe^n  möd}ten, 
ober  nic^t.  (£r  toar  felbft  ein  5IRann  Don  nid^t  gemeinen 
Salenten,  t)on  benen  er  fein  gange«  Seben  burc^  einen 
ebten  Oebraud^  gemad^t  l^at,  unb  t)or  wenigen  ÜÄonaten  l^at 
i^n  ber  £ob,  a(«   einen  nod^  fel^r  notl^ioenbigen  gami(ien= 

25  üater  ber  SBett  unb  ben  Seinigen  gu  frül^  entgogen.  @r 
glaubt  mit  SRouffeau,  bag  nid^t«  fo  »irffam  fe^,  ©el^orfam 
gu  ergeugen,  aU  ©tanb^aftigleit  in  ben  ©runbfäfeen  bei) 
gftem;  bag  man  bie  fiinber  fd^ted^terbing«  ben  SBiberflanb 
ber   ®ingc,  bie  Unterioürfigfeit    bie   i^nen   bie  ®(fetoa(^]^eit 

30  il^re«  Sitter«  aufgelegt  ^at^  em}>finben  laffen,  unb  i^nen  Sl^r- 
furc^t  gegen  Srtoac^fene  einj)rägen  muffe.  Sa  f.  fagt:  man 
foH  ba«  SScrtäumben  l^art  beßraffcn.  3)a«  Äinb,  anttoortet 
S  r.  ip  fd^on  übel  ergogcn,  [442]  ba«  tjerläumbet,  ober  lügt, 
unb  biefc   be^be  ?after  flnb  meiften«  bie  golgen  ber  Smr^t 


V       Ka  ^  367 

l*ro,  56.]  

üor  ^rten  Straffen.  @r  lad^t  mit  Siedet  übet  S3af.  5Scr« 
fc^tag,  ein  iJinb  ju  tröftcn,  ba«  Don  einem  anbern  6e(ctbigt 
oter  gef dalagen  »orben,  inbem  man  il^m  fagt:  ber,  ber  bi(!^ 
gefdblagen  l^at,  tft  übtet  bran,  aKbn:  e^  toirb  il^u  ge» 
reuen.  Sr.  bringt  abermal  l^ier  mit  Siouffeau  barauf,  5 
bie  Äinber  jum  Reiben,  gum  SSertragen  ju  getDÖJ^nen. 
©erfteüung,  ^erbergung  be«  ©d^mergenö  fmb  feine  Sigen= 
f Gräften  für  baö  ünbifd^e  Sllter;  toenn  eö  ^dt  ifi,  biefe 
Sugenben,  in  Umftdnben,  too  fte  biefen  9?amen  ber« 
bienen,  auöguüben,  fo  wirb  e^  ber  3üngting  unb  SRann  lo 
jeitig  genug  lernen.  ®em  Sügen  lä§t  ftd^  leicht  begegnen^ 
wenn  man  nic^t  ©d^mafe^aftigfeit  gur  ©etool^nl^eit  toerben 
läßt,  wann  man  fo  toenig  jlraft  alö  möglich,  unb  feine 
33erf^)re(^ungen  oon  i(;nett  annimmt.  ®er  SJcrfaffer  ijl 
gegen  33  a  f.  frü^jeitigen  Unterricht  t)on  Erzeugung  beö  i5 
SKenfc^en,  unb  toir  glauben  mit  il^m,  bag  eö  beffer  ift,  toenn 
man  bem  Sinb  ein  ©tiUfd^toeigen  barüber  auflegt.  @ö  toirb 
fic^  bet)  biefem  ©cfeft  berul^igen,  toenn  man  nur  ©orge  ge= 
tragen  ^at,  eö  bet^  gteid^gültigen  ©ingen  bemfelben  borl^er 
fc^on  gu  unterwerfen.  £r  tabelt  mit  Stecbt  bie  gemeine  20 
SÄet^obe,  Sinber  gu  Slllmofenljflegern  ju  machen,  unb  fagt 
mit  9louffeau,  ein  fiinb  toirb  cl^er  ^unbert  S^ler,  aU 
feine  Sud)en  l^ergeben.  ViHx\}a\xpi,  toarum  guttptig?  G^ 
ift  nid)t  für  ba^  Ünbifd^c  Sllter,  »0  ber  5Öieufd^  noc^  ju 
l^aftig  mit  Übung  unb  ßnttoirfctuug  feiner  jjl^^fifd^en  Gräfte  25 
befd^äftigt  ijl,  alö  bag  er  biefc  Sugenb,  bie  SRul^c,  ©elbp* 
genungfamfeit  borau^fefet,  ausüben  foHte.  SBir  ftimmeu 
bem  ^erfaffer  be^,  toenn  er  fagt,  nic^t  aßein  333or tc,  fon* 
bem  aud^  ©ac^en,  bie  ba^  Äinb  nid^t  oerftel^en  lanu,  mug 
man  e^  n  i  tb  t  leieren  tooüen.  (Sine  Seigre,  bie  fid^  $err  8. 3o 
merfen  foßte,  ber  mit  feinen  Sicatien,  bie  er  bcn  Sinbern 
[443]  aufbringt,  e^e  fie  ^^unger  mtb  2)urft  ba  d^  l^beit, 
eben   fo  leere  köp\e  bilbeu  totirbe,  alö  burd^  feri  itar 

unb  aBörterbüd^er.     SJom  12ten  Oal^rc  »iE  $err  30  r. 
bie   tobten   ©prad^en  mit  (Smji  treiben.     Sortt     h' 
oorl^er  alle  ©eelenifräfte  unb  ©tunen  bc«  fttttbed  Ott  1 
getoe^t   ^aben;    nid^t    im  iRattttaltettcobinet,   10 


^^^  [Nro.  66. 

^immct,  töte  in  einer  gried^ifd^eu  ^afäfira  ober  3(!abemte. 
SJid^t  ©äfee,  fonbetn  Sf^aten  finb  ein  gnter  Unterri(i^t.  Sr 
»ertoirft  aUe  9Koraüen  83af  eboto«,  bie  be^  ben  ff tubetn  9?ad^* 
ben!en  üorau^fefeen,  baö  fie  nid^t  ^bcn.    9Sor  fcem  fiebenten 

5  Oal^re  tt>ill  er  niift^  »on  (Sott  bogmatifirt  l^afcen,  ob  er  gtctd^ 
Heine  mit  ©rtoecfung  beö  §ergenö  tjerbnnbene,  aber  abgebrod^cnc 
unb  furge  Unterrcbungen  Don  bcm  l^ödbflen  SBefen  anem))fie]^(t. 
2)ie  @cfd^id^te  roiii  er  anfängtid^  in  ifotirten  ©türfen  iwyr* 
tragen;    ^jernad^  gn  ben  f ebenöbcfd^reibnngen  übcrgcl^en, 

10  3nm  Seweig  ber  SRotl^toenbigfeit  ber  griecj^if(!^en  ©jjrad^e  ^tte 
er  nod^  Ijingnfügen  fönnen,  bag  fic  bie  SKutter  aöcr  fiunft« 
toörter  ifl,  unb  in  ber  SSBortfügnng,  unb  ©truftur  bc^  ^eriobeii 
ungemein  Diel  Slnafogeö  mit  ber  beutfd^en  l^at.  9Son  bct 
Srgie^ng  ber  S^öd^ter,  »eld^en  äbfd^nitt  er  ber  Dortrefftici^eii 

15  Serf afferinn  ber  ©tcrnl^eim  jufti^reibt,  unb  tl^rem  an^* 
übenben  33e^f^)ie(  fein  ©ijftem  berbanh,  giebt  er  bie  nü^« 
üd^ften  Srmal^nungen ,  bie  »ir  allen  äWüttem  entpfel^ten. 
Unfere  ?efer  ertauben  unö  nod^  einige  eigene  Semerfungen. 
93e^  aßen  biefen  Srgiel^ungömetl^oben  bünfet  unö  nod^  immer, 

20  bag  man  fid^  gu  \e^x  mit  palliativen  bcfcj^öftigt,  nnb  "^Jrojclte 
mad^t,  gu  bereu  Slu^fül^rung  bie  9?alur  fd^on  jum  Sorand 
9lein  gejagt  b^t.  ©o  toie  in  ber  5IRora(  baß  gauje^ebcti 
beö  3D?enfd)en  ju  fel^r  a(«  SSorbereitung^juptanb  ju  einem 
93effern    angefel^en   toirb,    fo   Derfäl^rt   man   aud^   mit  bem 

25finbifd^en  Sllter.  ©toige  Slnflalten  gur  fünftigen 
S^ifleng,  unb  baburcb  Söbtung  ber  ©egenwärtigen. 
[444]  ÜJlan  lägt  bie  Sinber  nic^t  auf  il^rem  eigenen  SEBegc 
i^re  5Ra]^rung  fud^en,  fonbem  man  bringt  il^rem  fio})f  unb 
^ergen  unfre  SJorPettungöarten  auf,  bie  unö  ber  ®e« 

30  feüfc^aftßguflanb  notl^toenbig  gemacht  ^t.  SWan  fie^t  attc 
Äeime,  alle  !Dif})ofitionen  für  g  e  1^  ( e  r  an,  toeil  fie  nid^t  bie 
unfrigen  finb.  ÜJian  bebenft  nid^t  borl^er,  toie  Diet  pl^ljflfd^e« 
unb  moratifdbeß  Stenb  man  i^nen  burd^  ba«  fogenoimtc 
SBiffen  bereitet.     Unb  ben  $auj)tgtoedt,  gu  bem  man  fU 

35  vorbereiten  foHte,  unb  ber  bie  p^i(ofo^?^ifd^e  unb  c^rijiKd^ 
Jel^re  Dereinigt,  berfe^tt  man:  fo  teic^t  unb  tool^tfeit 
burd^   bie  SBett   gu   !ommen,   atö  eö  tl^untid^  ijL 


Nro.  56.]  

©öitingeti  utiti  ®iitl^a. 

Novi  commentarii  Societatis  Begiae  seien, 
tiarum  Goettingensis.  Tom.  I.  ad  a.  1769.  70. 
KS^tj  IDUtrirfr  1771.    4. 

S3ci)  fo  Dietartigen  unb  tjtetl^alttgcn  Slbl^anbtungcn  einet  s 
ganzen  ©octetät,  foUte  bet)  einem  einjelnen  Sieccnfenten  eö 
tüenigftenö  bie  SSefd^eibenl^eit  erforbern,  nur  jurecenfireu, 
baö  tft  angufü^ten,  unb  nur  l^ier  unb  ba  feine  äKeinung  ju 
fagen.  3n  gegeniDärtigem  gatt  totrb  un^  inbc§  auc^  fetbft 
baö3lnfü-^ren  entübrigt,  toeil  alle  Sl6^anb(ungen,  ba  fie  ein*  lo 
jeln  tjorgelefen  tourben,  2lu^;;ug3toeife  in  ben  @  ö  1 1  i  n  g  i  f  (j^  e  n 
geleierten  Slujeigen  f^on  be!annt  gemad^t  toorben,  unb 
uu^  bleibt  atfo  eigenttid^  9?id^tö^  ate  angujeigen,  toetd^e  biefer 
fc^on  befannt  gemad&ten  Slb^nblungen  l^ier  ben  etflen  Quart« 
banb  ber  neuen  Sommentare  auömad^en.  is 

^on   ^ailer    commentatio    de    planus   papularibus 
nuperorum  unb  de  vento  Rupensi  (in  Roche.) 

^on  Ääftner  SSertl^eibigung  ber  SSernouttifd^en 
g)t)brauli!  gegen  b*2llentbert,  töo  gegeigt  »irb,  baß  [445] 
ber  granjofe  ben  ©d^toeiger  bloö  nic^t  Derjlanben :  de  diflfe-  20 
rentia  inter  adscensiones  rectas  solis  mediam  et  veram 
in  tempus  convertenda :  Slnal^tifd^e  Formeln,  ben  ©onnen* 
lauf   um   feine  Sljce  gu  bere(!^nen,   unb   3^0^^^  jw   \dxm 

El^eorie  üon  ber  fternogra^jl^ifd^en  §origotttat))roj[eftion 

Überaß  ift  baö  große  Ääftnerfci^e  Salent  fid^tbar,  SBal^rl^eiteu^  25 
©ä^e,  Setoeife,   fo  auf  einen  einjigen  fci^arffutnigen,  reinen 
•^unft  beö  Slnblicfö  gu  fefeeu,  ba|  bie  tieffle  matl^ematifc^e 
jl^eorie  faft  mit  bem  abftrafteften  SQSifee  unb  größten  ©J)ictc 
Sinö  gu  »erben  fd^eint. 

83on   9)1  e  ift  er   über  bie  ®enefl3  plamx  Sigurcn  unb  so 
il^re  bal^erigen  Sigenfd^aften,  unb   de  aberratione  at    i 
a  lege  inertlae. 

§iftorifd^=  u.  j)]^itotogifc^e  Staffc  81m 
über  ben  £em))et  ©atomoud,  tto  nid 
n)irb,  n}eit  er   in  ^er^ttniß   unb  Sonort  t* 
fo  !önne  er  tool^t   alt  feljn.     SBir  toiffcn  bi 
^itb^anblung  l^iel^er  lommt.    S)et  ffiinfatt  ijl  n 

Litteraturdeukmale  des  18.  Jahrhanderta.    8.  ^ 


^'^Q  [Nro.»6. 

fo  gebcl^nt,  toaö  Pens^e  aöcnfaHö  fclju  fonntc,  ift  SSorIcfttiig 
gctoorbcn;  afccr  fo  fu^jctpctctt  au^geftil^rt  —  —  mau  ijl 
fd^on  in  SScrgtcid^ung  bcr  alten  Scnij)ct,  ©atomonö,  bcr  'Slu 
cg^J)tifd^cn ,   ©rted^if d^cn  ^  Slfiatifd^cn   fo   nngfcid^  bcflimmtcr 

5  unb  tocitcr  gcfommcn ,  ai9  bief e  a(tc  ©ctc^rfantfcit 
Dcrad^tcubc  Slbl^anbtung  Oorauöfefet.  Sur^,  $crt  SR.  mug 
c3  fid^  jnr  ®(!^anbc  gcrcd^nct  l^abcn,  bcr  ©ocictät  eine  Ä6« 
]^anb(ung  gu  ge6en^  unb  ga6  il^r  atfo  bied  tnügige  ))]^Uo^ 
togifd^e  Son^üJlot. 

10  SJon  SBatc^,  grtäuterung  übet  baö  Sitcentfd^e 
OPerfcp,  in  2  SJorträgen. 

SJon  ^^im,  über  bte  ©d^iffart  Spod^en  bc^ 
alten  Saflord,  unb  de  ebore  et  eburneis  signis  vete- 
rum,   2  SSortefungen.     alle  3  pnb  fel^r   merftoürbtg.     5)ie 

15  erfte  nid^t  b(o3  ate  ein  gtüdflid^er  ^^Jl^ifotogifd^er  Stnfaß,  biefe 
©teile  ber  Sj)od^en  toieber  l^erjupteöen,  fonbern  für  bie  alte 
©efd^icfete  ©riec^enlanbö ,  ber  [446]  ©d^tffart,  ber  Golfer* 
toanbrung,  ber  alten  3D?^t]^o(ogten  unb  ©))rad^en  fel^r  bräud^« 
(id^.     Sretenfer,  Sarier,  ^elaöger^  S^racer,  unb  S^rrl^ener 

20  nel^men  in  ben  Driginibuö  il^rer  ©efd^id^te  t)iet  Sid^t ,  unb 
aud^  fd^on  bie  eingejlreuten  Urtl^eife  über  $uet,  bie  S3er= 
f  äff  er  ber  ©d^iffart  ber  Sitten,  ^reret  u.  f.  to.  fmb  toürHid^ 
iftagifc^.  ®ie  anbre  Slbl^anbfung  ip  ein  fd^öner  berid^* 
tigenber    unb    ertoeiternber    Äommentar    über 

25gBin!etmannöÄa})itet  oon  benilRateriatienber 
atten  unb  uralten  Äunft,  befonber«  be«  ßtfen« 
beinö,  aber  aud^  mit  oieten  eingejlreueten  Siebenauöfld^ten. 
SBie  eingig  toäre  eö,  toenn  ber  Serfaffer  in  biefent  Äommentar 
über  SBinfetmann,  aud^  beffcn  erfien  Sl^eif  ber  Äunft* 

80  gefd^id^te  toeiter  fortfül^re !  unb  toir  überhaupt  t)on  il^m  eine 
©efd^id^te  ©ried^entanbö  Ratten,  um  beren  fd^toerjlen 
Zf)Ak  er  pd^  fo  berbienjltid^  betoirbt. 

SonSKurrai  fd^Ueffen  äbl^anbfungen  über  bie9?orb- 
geograpl^ie  ßuro})enö  im  Oal^rl^unbert  9.  10.  11.  aud 

ssabamu«  Sremenfiö  unb  anbern  ©eutfc^en  be^  mitttctn 
3eitatter3. 


>ro.  56-]  

Sraitlfnrt  nnb  &rty3t§. 

3.  ^i|.  (B*  Springer,  Sronamirii^t  un^  €aiittrftiiril)t 
^übtiltrtf  mit  jXnnterltiinden  nnb  tiiunt  Hütlitriilitr 
O0n  htn  SdrtiferaaUit   btr   Cfimernlvirr^nritrttft 
bt^  htn  frattioftfi^en  nnb  bmtrd^tn  ^elt^rUn.    1772*    8«  5 
5  iSag« 
Tiefe  EabeÜen  ^abeu  tem  $>erni  ^Jerfaffer,  ber  befanntlicj^ 
nun  an  fcte  Stfurter  f)di)e  S(j^u(c  ate  öffcntttAer  ^e^rer  t>t9 
®taat^re(!^t^   Berufen   toorben   tfl,   in  ©öitingen   be^  feinen 
^otlejungen  3um  ?eitfaben  gebient.     2)er  Sorteriebt  enthält  lo 
eine    furje  3lna(t))e   ber   neuen   franjcfifc^en  ©taatiSöfonomie, 
unb    eine   fe^r   flücbtige  ©efcbicbt^befc^reibung  ber  Gamerat» 
anffenfd^aft  in  Si'eutfc^tanb ;  toobet^  fonberKA  bte  [447]  l^o^en 
Sd^uten  Ijererjäl^lt  »erben,  tDo  biefe  SBijfenf^ft  i^  geteert 
wirb.    Set)  ber  Snttoidelung  be^  frangöfifc^en  ©^(iemö  ^^ätten  is 
xoix  lieber  ba^  3nnere  beffetben  l^erau^^eben,  alö  bie  btenben* 
ben,   aber  oft  fa(f6en  :ö[poj}^tl;egnten   anat^firen  gefe^^en,  in 
öjetc^en  bie  5ran3ofen  fo  große  3)ieifter   finb,   unb   bie  unr 
gerne  entbehren.     S^  ift  nnö  inbeffen  angenetjui,  einen  ®e= 
leierten,   iine   §err   SJegierungörat)^   Springer,   an   einer  20 
berüijmten   l)ol)en  ©d^ule   ber   franjijpfd^en  2l^coric  t>on  ber 
©taatiStoirtl^lc^aft  ba«  SBort  reben  ju  ^öreu,  unb  toir  Ratten 
ijewünfdbt,  baß  fe(bjl  feine  Sabellen  bamad^  eingerichtet  »orben 
n^ären ;  Xüiv  begreiffen  aber  gar  tco%  toie  groß  bie  ©cbwierig* 
feiten  fiub,  bie  einem  aufflogen,  toenn  man  ?eute  für  unferc  25 
3Be(t  toirfen   unb   für   eine   anberc  benfen   tel^ren  fott. 
So   faden   üietteid)t   jtoe^  ©rittet   Don   biefen  Sabetlen   auö 
ber  ©taat^toirtl^fc^aft    toeg,   toenn   bie   natürliche   Orbuung 
eingeführt  toirb ;  toie  fott  aber  ein  bfoßcr  ©(i^üter  beö  Quefnet) 
unb  üKirabeau,  toenn  er  in  ein  ^inöujcottegium  !ommt,  fic^  so 
auö  allen  ben  ^fanbgetbern,  ©etoel^rgetbem,  Slnmetbgelbern, 
©terbl^anbto^ngelbern,  Seft^auptgetbern,  Stauci^l^ünergelbern, 
^ccifen,  33eeten,  ©teuren  u.  b.  gl.  l^erauö  l^elfen  fönnen,  toenn 
er  nic^t  borl^er  bon  atten  biefen  fru(!^t6aren  Srfinbungen  ber 
3uriften  unb  Sameratipen,  bie  fo  batb  nici^t  abgeben  »erben,  s5 
belehrt  toorben  ift,  3a,  wenn  er  nid^t  burd^  Setradbtuug  beö 
3uftanbe«  ber  i^igen  ^inaujen  fein  $erj  nad^  unb  nad^  ein 

2  (24)* 


^^^  [Nro.  67. 

toenig  gcftäl^lt  l^at ;  »ic  foll  er,  tjoH  üou  ben  mcnfd^cuftcunb« 
lid^cn  ^)l^^po!ratifd^en  Obecn,  ben  Slnblidt  bcö  Stcnbö  ertragen 
föttnen,  in  toetd^eö  ber  el^rtoürbige  Sauernflanb  gejlürgt 
iDorben  ift! 

5  [448]  flfratilftttt  am  SRa^tt. 

Hier  4^aU  iiier  erßen  Mtltftljm.  OEin  Urama  in  fünf 
^nnMungen^  mit  Jmtfdrenderangen  n0n  Sl0(rann  ^nrnlli« 
;Xtt0  i>cm  Mttifriren  1772*  8*  152  S* 

2)a§  5!K  i  1 1  c  n  ben  ®eban!en,  bie  ©efc^td^te  be^  ©ünbcn* 
10  faßö  jn  bramattfiren ,  fal^ren  lie^,  banfen  tDir  i^m;  baß 
2)ret^ben  il^n  anöfül^rt,  muffen  toir  il^m  üerjeil^en;  aber 
bag  biefeö  abfd^enU(!^e  2)rama,  ba^  totr  t)or  unö  l^aben,  gc= 
fd^rieben,  überfe^jt,  nnb  gebrudt  n}orben  ift,  baö  !ann  fein 
5IRenfd^  bem  ©c^reifcer,  bent  Üfcerfe^er  nnb  bent  ©rnrfer  öers* 
15  jeiben.  SBol^t  gel^nmat  l^aben  toir  angefetjt  eö  gn  lefen,  nnb 
nie  tonnten  toir  eö  länger,  aö  für  gn}0  Seiten  anöftel^en! 
©otd^er  nnerträgüc^e  Unftnn,  afe  l^ier  @uget,  Senfel  nnb 
9Kenfd^en  reben,  ift  im  §immet,  in  ber  §ötte,  nnb  anf  Srben 
no(^  nid^t  erl^ört  toorben !     ?efe  totx  ba  toitt ! 


20  NB.  5luö  Serfel^en  ift  gegentoärttge  9iecenfion  ber  SSred^ter« 
if(!^en  Slnmerfnngen  mit  ber  in  bem  vorigen  ©tüde 
t>ertDed^fe(t  toorben. 

[449]  Nro.  LVII.    S)cn  17.  guUi  1772. 

25  Hie  l^eligion  tintts^  ^nungtiiftl^tn  C^rifltn^  ettt- 
morfen  mn  C  C«  Si^nttt^Iing^  ^rthigtr  fu  ^vtblüf  unH 
eini9<r  t^tmftfafltn  m^tgiitt^t.  1772.  8.  313  S. 

©eit  einigen  3a]^ren  pnb  bie  Semül^ungen  fel^r  üicter 
unfrer  ©otteögefel^rten  auf  bie  SSerfertigung  t)on  Jel^rbücä^cm 
30  ber  Sl^rifH.  JRetigion  für  bie  Ougenb  gerichtet,  toetc^e,  tocmi 
bie  gnte  äbftd^t  afleö  bereit«  erfd^öjjfte,  grogeö  Sob  »et* 
bienten.  $r.  ©.,  ber  fett  einiger  ^At  ber  SäJett  aW  em 
fleißiger  ©Iribeut  beifannt  ifl,  liefert  bier  and^  feinen  SBclf* 
trag,  bott  ber  fügen  3"berfid^t,  nun  bicfe  ©ad^c  il^rer  SoB» 


>ro.  57.1  

fommen^cit  nal^e  gebrad)t,  ober  tool^t  gar  fd^on  baju  erlauben 

ju  l^aben. ^toax  fitib  in  bicjcm  Jcl^rbu^  ber  äfcpraf* 

tionen,  tretd^e  ber  gaffung^fraft  junger  ?eute  toentg,  ober 
gar  nic^t,  angemeffen  finb;  ber  funftmä^igen  (Srtäuterungen 
unb  Sinfc^ränfungen ,  ber  »iflfü^rlic^en  ©ä^je,  taddft  il^re  5 
^öpfe  mel^r  üertoirren,  a(^  aufflaren,  unb  iljnen  el^er  S!el 
t)or  ber  Sieltgion,  aU  ©efc^macf  barnad^  einflöffen,  nid)! 
üöEig  fo  mele,  atö  in  mand^en  ä^nü^en  neuern  ©c^rtften: 
©ennod^  ^ätte  adeö  btefeö,  nadb  beut  angegebenen  ßnbgtoecf 
be«  S3ud^3 ,  noc^  mel^r  in«  Steine  gebrad^t  f e^n  !önnen.  lo 
3ubem  toimnielt  eö  tjon  ü6el=  [450]  gewäl^lten  33  e  n>  e  i  f  e  n 
aüer  2lrt,  bie  gu  weiter  nid^tö  taugen,  al^  baß  an^  fc 
unterrid^teten  ©Triften,  3^^^P^^  ^^'^  ^"^  3^^'f' ^^^  Steligionö* 
feinbe  loerben,  bie  entweber  \p'dt,  ober  gar  nid^t,  auf  ben 
toa^ren  2Beg  gurüdtfommen ;  toir  toiffen  begtoegen  nid^t,  toa^  is 
\m  burd^  gegentoärtigeö  SfBerfd^en  getoonnen  ^ben.  ®agu 
fontmt,  baß  ber  Vortrag  nid^t  bie,  nad)  ber  33eftimmung 
beö  33ud^ö,  burc^gängig  erforberlid^e  ®inH)(icität  unb  Steinig* 

feit  befitjt. 3wetft  (egt  §err  ©.  feinem  Soangetifc^en 

S^riften   eine   5lrt   tjon   (Srunbriß   ber  9?atur(el^re   unb  20 
natürtid^en   9ie(igion   Dor,   toorin   toir  aber  nur  bie 
trodfne  ßür3e  nid^t  billigen,  t;ierauf  bie  S 1^  r  i  jl  t  i  d^  e ,  »orin 
er  il;n  t)on  Oott,  ber  ©d^ö})fung  unb  SJorfe^ung,  ben  Sngetn 
unb  £eufe(n,  üom  (Sbenbifb  Ootteö,  gaü  ber  erften  3D?enf(beu, 
Srbfünbe,  unb  ben  folgen  berfefben,  öon  ber  Srtöfuug  25 
ber  SKenfd^en,  ben  be^ben  ©täuben,  bem  teibenben  unb  tl^ätigeu 
@ef)orfam,  unb  ben  bre^  Ämtern  Sl^rifti;  üon  ber  Heiligung 
©.  165.  33eruf,  Srleuc^tung  beö  SSerflanbeö,  Sefferung  beö 
Söittenö,  Srneuerung  unb  Srl^attung;  Don  ber  Siedet* 
fertigung  ©.  177.  unb  bereu  gotgen  unb  Sinken  —  — 30 
üon   ber   §ei(öorbnung  ©.  187.     Sefel^rung  gu  ®ott, 
©tauben   an  ba^  Soangetium,  Urfad^en  unb  Untftänben  ber 
53efferung  beö  5IRenfd^en,  93u§e  unb  Srfönntniß  ber  ©ünbe, 
SReue   über   bie  ©ünbe,   §aß   berfetben,  ©tauben  unb  ©r* 
f anntniß    S^rijii ,    ber   Stotl^toenbigfeit    unb   SBürfnng    be«  36 
©tauben^,  S3eid^te  unb  gottfetigen  Seben  unterrid^tet,  l^ierauf 
eine    aögemeine   Untertoeifung    in    ben    ^ftid^ten    eineö 


^'^  [Nro.  67. 

e^riften  Dorttägt,  Don  ©.  209—253.  üon  bcn  ©uabcn- 
mittctii,  bcm  SBort  ©ottcö,  unb  bcn  be^beu  ©alra» 
mcntcn^  @.  254  —  282.  unb  cnbüt!^  öoit  bcn  testen 
©tngen,   ©.  282—300.     ®cn  »cfd^luß   ma(!^t   ein  Sc« 

5  tDciö  beö  göttlici^cn  Utf^Jtung«  ber  §.  ©d^tift.  Unö  ift  nid^t^ 
oorgügdd^  an  biefem  ®ange,  ben  §err©.  l^icr  ge*[461]nommctt 
^at,  Dorgefommen,  fo.  »ie  »ir  and^  fetten  anbrc^  afe  bic 
geiDöl^ntid^enSSorfteünngcn  unb  Serminotogictt 
»al^rgenommen   l^aben.     Slm   toenigften   fmb  totr  mit  feiner 

10  SlSl^anblung,  ber  ?el^re  tjon  ber  33  e  f  f  e  r  u  n  g  beö  SRcnfc^cn 
unb  beren  folgen,  aufrieben,  toeld^e,  toie  unfre  Sefer  gum 
£^et(  fc^on  auö  unfrer  genauen  3^^J^wtt9  f^ineö  ®angc« 
toerben  bemerft  l^aben,  mit  einer  unerträg(i(!^en  333eitfd^n}eifig:* 
feit,  ®ctt)irre  unb  Zrocfen^eit,  vorgetragen  »orben.    Sben  fo 

15  ^tte  aud^  bie  2el^re  Don  ber  Saufe  unb  bcm  Sl  b  e  n  b « 
ma^(  me(  fürjer,  fc^riftmägiger  unb  ^}o))u(ärer  abge^anbclt 

fet^n  fönnen. ©aß  er  ben  SSeiDci^  ber  SBo^ltl^ätigfeit, 

aßa^rl^eit  unb  ©öttticbfeit  ber  c^rifHid^en  9ietigion,  ber  bi^l^cr 
auf  eine  unmetl^obifd^e  SäJeif e,  in  ben  meiften  ?e^rbüc^em, 

20  an  bie  ©pitje  gejiettt  toorben,  an  baö  (£nbe  beö  ^vl6:i^,  ba« 
bie  :Pe^ren  unb  Oebote  berfetben  entl^ätt,  i)erj)flangt ,  l^at 
unfern  SSe^faU,  »ietool^t  toir  auc^  in  biefem  äbfd^uitt  l^in 
unb  lieber  mel^rere  SRic^tigfeit  Dcrmiffen.  (Sben  fo  ongcnel^m 
ift  e^  unö  gctoefen,  bie  ©ittentel^re  nad^  il^rem  Umfang, 

25  eingefd^altet  ju  feigen,  ob  toir  gteic^  unter  anbern  l^ier  ge= 
toünfd^t  l^ätten,  ba§  ber  SRenfd^,  um  i^n  beflo  ftärfer  in 
ba«  3ntereffe  ju  giel^eu,  be^  mand^m  ^flic^ten  l^äupger  in 
fid^  felbfl  geführt,  unb  auf  feinen  innem  SBol^tftanb,  be^ 
Uebung  biefer  ober  jener  ^flic^t,  tjertoiefen,  j.  93.  be^  ber 

80  ^^pfKd^t  beö  ©ebetö,  unb  ber  ?iebe  gegen  geinbc, 

baß  ba^  Objeft  mand^er  "ißflicbt  genauer  beftimmt, 

unb,  anftatt  ber  trivialen,  unrid^tigen  äbtl^eilung  ber  menfd^* 
lid^en  ^flid^ten  gegen  ®ott,  gegen  unö  unb  anbre,  eine 
genauere  angebrad^t  »orben  toäre.    835aö  man  im  cigcnt« 

35  lid^en  Sinn  'jpf  (id^ten  nennt,  berglcic^en  toir  gegen  unö 
unb  anbre,  um  unferö  unb  aubrer  Seftcnö  »itten,  gu  be» 
obad^ten   l^abcn,  pnbet  gegen  ®ott  nid^t  ftatt.     SBa^  mau 


Nro.  57.]  ^^^ 

mit  biefcm  9?amcn  Mcgt ,  foEtc  genauer  ©eftunungen 
in  ^2lnfe(;un0  (Sottet  [452]  l^eiffen,  unb  leintet  bie  äB* 
l^anblung  tjon  ben  ^flid^ten  gegen  un^  unb  anbre,  in  bereu 
^(uöübung,  l^au^^tfäd^lic^  in  ber  toa^ren  ©efeHigfcit  uub  ®e« 
meinnüfeigfeit,  bie  äc^te  Zugeub  bejlel^t,  üerfetjt  fei^n;  s 
benn  fte  finb  b(o^  3)Httel  ber  Sugenb. 

(Dntjramtrnt  für^  €\$xiftnt\$nm^  ßti^  ^em  QCraume  nm 
2440«  mn  Wtnt*  S0^itnn  9:obUr«  i8etr  ^rieU,  iSt^nttf 
^ue^lttt  nnh  €impa$nit  1772.  lo 

§err  ®iaconuö  Xoiitx  mac^t  in  biefen  »enigen  blättern 
mit  muntrer  Zreul^ergigfeit  einige,  tjermutl^üd^  in  feiner  Sater* 
ftabt  nötl^ige  S3emerfuugen  gegen  ba^  93u(j^  TAn  2440.  (gö 
mufte  il^m  mit  unö  natürtid^er  toeife  anfiögig  »erben,  ba§ 
biefer  fonft  toürbige  9Kaun  in  feinen  Träumereien  einer  is 
beffern  SSSelt  alle  Offenbarung  fo  fi(i^tbarUci^  barauö  ber= 
bannen  toiü,  ba  il^m  bo(J^  bie  gange  ©efd^id^te  ber  äKenfd^« 
l^eit  geigt,  bag  alle  Oal^rl^unberte,  üon  benen  toir  getoiffer« 
maffen  ^ac^ridbten  l^aben,  nie  cl^ne  irgenb  eine  Offenbarung 
gett?ef en  finb.  Slßein  in  einer  SBelt ,  bie  ber  Serf .  bief eö  20 
Suc^ö  aU  ein  Soncretum  unfrer  5IRora(ttätöbegriffe  erbaut, 
unb  mit  poctifc^en  iJarben  eine^  gefül^fooHen  ©ergen^  bunt 
lüie  ein  totenbtatt  auögemal^It  l^atte,  liegt  aud^  nic^t  biet 
fcaran,  ob  l^ier  ober  ba  ettoa«  nid^t  am  redeten  Orte  ift,  ober 
fe^It.  9Benn  »erben  benn  einmal  unfrc  bid^terifc^e  ^l^tlo*  25 
fo^3l^en  ben  9Kenfc^en  anfeilen,  toie  er  ift,  unb  nit^t  mel^r  in 
biefer  menfd^tid^en  SaSelt  auf  bie^roj)]^ctengefid^ter, 
etoige  SRul^e,  etoiger  ^Jrtcbc,  ctoige  ©cfunb^c'it, 
etoige  Slugenb  unb  ®(üdtf eligfeit,  ^rren?  S)ic 
pl^^fifc^e  De!onomie,  too  flc^  oor  unfer  btöbeö  äuge,  fo  ötete  so 
^erfd^trenbung,  3^^P*^^^8  «nb  SRid^tad^tung  auc^  ber  ebelfien 
firäfte  geigt,  foöte  il^nen  boc^  am  (Snbe  bie  teife  333ar* 
[453]  nung  geben,  bag  e^  in  ber  moratifd^en  SBctt  unfern 
(Binnen  nic^t  beffer  fc^einen  fönne.  Offenbarung  unb  $er^ 
nuttft  belel^iren  unö  be^be,  ba§  eö  mit  ber  ©cfc^id^tc  bc^sö 
nienfd^üd^en  §ergen«   bon   allen  ^titm  l^er  ol^ngefä^r  eben« 


376  rv 
[Nro.  67. 

baffclic  3)ing  gctoefcn  fc^, fottteu  btcfc  §errcn^  tocnii 

Ja  ettoaö  mug  gctel^tt  n}erben,  nic^t  beffcr  tl^un,  bic  ®})ann» 
ung  tl^rer  äKoralität^bcgtiffc  nad^  bcn  fjactiö  gu  möfeigcn, 
atö  uad^  in  ber  ©c^utc  gcmobcttcn  ©ä^cn,  SBctteti  gu  er« 

5  fcaucn  ?  ©et  Sräumer  toitt  alle  ©etfitid^e  auö  feiner  3?e* 
^jublif  tjcrbannen;  §err  Sobicr  fetjt  tl^m  btc  ©(J^Uberung 
unb  bcn  93eruf  eine«  tDal^ren  Sl^eotogen  entgegen,  beffen 
^auptgüge  er  feinem  eigenen  S3i(be  mag  entlel^net  ^ben^  unb 
fragt  il^n  nun,  ob  biefe  Seute  bem  ©taat  unnü^  ober  em» 

10  bel^rUcJ^  fetten.  2öir  tootten  biefe  Sl^iaraher  l^erfetjen,  unb 
toünfc^en,  ba§  aße  biejenige  oon  unfern  SSrübern,  bie  gu  bem 
Sel^ramt  beö  5IRenfd^engef(j^led^t^  berufen  gu  fe^n  glauben,  mit 
gutem  ©etoiffen  in  biefe  ®})ieget  fc^auen  mögen.  „ÜKünner, 
bie   gu   il^rem  §aupttoer!  mad^en,   genau   nac^gufel^en,  toaö 

15  eigentlich  bie  33ibet  fage ;  Don  toaö  für  einem  Selang  jebe 
il^rer  Seigren  fe^;  toie  fte  mit  ber  natürti(!^en  Steligion  l^ar* 
moniren ;  in  toie  fern  bie  (Snt(te]^ung  unb  fjortpflangung  ber 
natürtid^en  ^Religion  fetbft  jenen  in  ber  Sibet  ergäl^lten  S3e- 
gebenl^eiten  gu  i>erbau!en  fe^ ;   toaö  be^  il^ren  3)ogmen  nur 

20  ©d^toierigf eit  f e^ ,  unb  unter  toefd^erle^  anbrer  SBejlimmung 
fie  gur  Ungereimtl^eit  gu  red^nen  wäre;  toaö  bie  uatürtid^e 
9ie(igion  für  mel^rere  @inbringlid^!cit  unb  Sonpjleng  burd^ 
bie  l^eil.  ©c^rift  erlange.  @3  ijl  barum  gu  tl^un,  auögu= 
mad^en,   toaö   für  ?el^rbüd^er   t)Ott  Sieligion  unb  ©ittenle^re 

25  uad^  ben  3^^^^"»  ^^  'otntn  fic  (eben,  toa^  für  Sated^ifmen 
bem  S3otfe,  n}aö  für  iJormeln  bon  öffentlid^en  gotte^bienft« 
lid^en  Sefenntniffen  unb  Slnbetungen,  unb  toaö  für  afro« 
amatifd^e  ©nttoürfe  ber  Sieligion  ani}  ben  ©eübten  unb  ®e« 
leierten  üorgule*  [454]  gen  fe^n.     @^  ijl  barum  gu  tl^un,  bie 

30  Jungen  Miniatres  de  la  paix  gugubereiten,  fie  hlnftig  gegen 
alle  dogmes  extra vagans  gu  toaffnen,  unb  gegen  aüe  3n  = 

toterang. ©aß   allerlei  SRittel   auöpnbig  gemad^t 

»erben,  bie  reine  3teligion  auf  eine  unDertoirrenbe  5lrt  in 
»ürbige  Silber  eingu!(eiben,  fie  für  bie  tjerfiänbigPen  ©eelen, 

35  bod^  aud^  in  @nH)finbung  gu  öertoanbetn,  unb  fie  allen  Staffen 
ber  SWcnfd^en,  auf  ber  für  fie  intereffanteflen  ©eite  gu  geigen."* 


Nro.  57.]  ^'^'^ 

nn$  htv  nntüviitijtn  ^rbnung  in  htt  ^mliiik^  in     /  j 

ungen  übtx  hU  firmiiflflilft  Sl^rtft  Mo'iens  d'arreter  eto. 
8.  1772.  188  S. 

„Tis  Strange  how  some  men^s  tempers  suit 
„Like  Bawd  and  Brandy  with  dispute ! 

!Der  ©runbfa^,  auf  voddim  baö  neue  ©taat3*2Birt]^)(i^aft3s 
fijftem  fid|  grünbet,  l^eigt  in  feiner  meto^jl^^fif^en  älUgemein^  lo 
l^eit  ettoa  fo:  äBenn  man  üon  einem  Raufen,  ju  bem  man 
ni(^tö  (egen  !ann,  immer  nimmt,  fo  fann  man  enblic^  ni(]^t^ 
mei^r  nel^men;  nimmt  man  aber  t)on  einem,  »oju  man 
immer  me^r  (egt,  ai^  man  nimmt,  fo  !ann  man  immer  mel^r 
nel^men.  Sin  fo  beutüd^er  Orunbfafe  foflte  bo(i^  tool^I,  bünft  is 
un^,  ni^t  in  ä^^if^t  gebogen  loerbcn;  unb  bo^  wirb  erö! 
!5)iefeö  Sud)  entl^ätt  auf  62  ®.  Sinloenbungen  gegen  beö 
§rn.  ginanjr.  ©d^tetttoeinö  Kraftat,  Mo'iens  d'arreter  etc. 

^er  ^erf.  btefer  ^lumerfungen  fleHt  fi^ eö  !ann  nic^t 

anberö  aliS  mit  gteiö  fei)n  ~  —  fo  unbegreifüd^  einfältig  20 
unb  ]^art!ö^3fig,   bag  er  bie  gemeinften  3)inge  nic^t  einfe^en 
tüiü;  aUt^  üerftel^t  er  falfc^,  ade^  toenbet  er  [455]  fc^ief  an, 
unb   ba   er,   bei)   aller  ber  33egicrbe  gu  toiberlegen,  bie  er 
beutüd^   genug   an  ben  Sag  legt,   fo  etenbe,   Ünbifd^c  Sin» 
lüürfe  vorbringt,  fo  bient  bicfc  SBiberlegung  in  ber  K^at  ju  26 
einer  5Sert^eibigung.    3)cr  gegloungene  2Bi^,  ber  biefe^  ©tüd 
beteben  foü,  ift  unerträgtic^  platt,  unb  toenigflen^  gtoei)  -Sal^r» 
i^unberte  ju  alt.     §errn  ©^tettioeinö  ©^reiben  t)on  ©.  63 
tbut    biefem    armen   SWann    mit    feiner    S33iberlegung  üiele 
Sl^re  an.     Sr  fprid^t  barin  bie  ©prad^e  beö  guten ,  üerf ön«  30 
li^en  SJianne^ ;  beö  SWanne^,  ber  fül^lt,  bag  er  mit  SJortl^eit 
für   bie  äBa^rl^eit   fämjsft,   unb   ber  mel^r  feine  gute  ©a(!^e 
unb  bie  ®(üdfetig!eit  ber  SWenfd^l^eit,  aW  feine  eigene  Sl^re 
retten  loiü.     Sinige  loarme  unb  reügiöfe  3^8^/  ^^^  ^^-  ®' 
©egner  bo(^   fc^toerlid)   füllten  loirb,  l^ätten  loir  um  bietet  »ß 
Urfac^en  toillen  an«  bem  ©enbfci^reiben  toeg  getoünfd^t :   Unö, 
bie  mx  beö  §rn.  ©.  Oefinnung  für  reblid^  Italien,  lo    tat 


^'^^  [Nk).  67. 

fic  nici^t  migfattcn,  allem  c^  finb  fo  üictc,  bic  il^n  nic^t 
tenncn,  fo  toicfc,  bic  bic  ä^^Ö^"  ^^^^  i^  untcrf^cibcn  toiffcit, 
unb  glauben,  attc  toürbcn  üon  einem  @eip  regiert !  Uebrigcn^ 
totrb  jtoar  be^  benfenben  Sefem  biefer  änmerfungenmad^cr 
5  tüenig  Sinbrud  tl^un  fönnen.  @ö  ijlt  unö  aber  ti)tr!ü(]^  ein 
Problem,  too^er  eö  fommen  mag,  bag  ©c^riftfteHer,  SKtniftcr, 
SRätl^e  unb  berglei(i^en  oft  fo  einfid^tötjoHe  SWänner,  nid^t  mit 
S^ergnügen  eine  jebe  Seigre  ergreifen,  unb  nad&  allem  SSer» 
mögen   unterftü^jen ,   loenn   burc^  fie  baö  SSotf,  »oju  fie 

10  bo(^  aud^  gel^ören ,  unb  loo^u  il^re  Sinber  gel^ören  toerbcn, 
gfütfUd^,  in  bem  f retten  ©enuß  beö  ©einen,  gemacht  »erben 
foll.  Unfere  beutfd^e  2Ka(^iat)ette,  e^  giebt  i^rer  fo  toiele! 
üerbienen,  baß  fie  an  fi(^  unb  an  i^ren  Äinbern,  bie  abfeilen* 
(id^en  ©runbfä^je  guer|it  auögefül^rt  feigen,  toelc^e  fie  mit  fo 

15  üiel  @eip  unb  Slrbeit  feft3ufe<5en  fu(]^en.  3)a3  toäre  ^l^akri^ 
©tier ;  bie  geredete  SSctol^nung  menf(i^enf einbli(!^er  Srfinbungen. 

[456]  ^atnlitttg. 

Bit  Sit^ulcberiDieirlfabtr,  tlni^nftfplti  in  fünf  fonb- 
iungrn^  üvl»  Um  (üngltfilirtn  von  IDlfft^tab  177L 

20  Slu^  einem  finbifd^en  ©totj  Sroberungen  gu  machen, 
treibt  ein  junger  SRann  eine  (angioeilige  Sntrtgue  mit  jwo 
SJtäbd^en,  bie  er  am  Snbe  bet^be  verliert.  Sine  fabe  alte 
3)ame  foll  mit  i^rem  ®emifc^  üon  JJranjöfifd^  unb  ©eutfd^, 
i^rer  Sitetfeit   unb  iljren  abgefc^madCten  Sigenfd^aften  lad^en 

25  mad^en;  aber  toir  trogen  ber  reijbarften  ?unge,  ob  fo  au^^ 
gefd^Iiffene  Saricaturen  SBirfung  t^un  fönnen?  SBiÜ^elminenö 
unb  älbertinenö  S^rafter  toaren  erträglid^  angelegt;  aber 
currente  rota,  tourbe  jene  eine  ^mppt  unb  biefe  gar  nid^t«. 
3n  ber   ©(^ule  ber   ßiebl^abcr   foHte   man  bo(^   toeni^ficnö 

30  äd^te  $?iebe  feigen ! ©aö  ©tüd!  toar  tool^l  beö  U6er= 

fefcenö  nid^t  toertl^;  bod^  fann  eö  unö  über  bie  fielen  elenbcn 
©d^aufpiele  tröflen,  bte  auf  unferm  33oben  toad^fen. 

Sottbiin. 

Zobeide,  a  Tragedy.    As  it  is  aoted  at  the  Theatre 
35      Boyal  in  Coventgarden,  8vo.   1  8.  6  d.  1771. 

©ier  t)erpflan3t  §err  Srabodf  33oltairö  (BiM  les  Seythes 


Nro.  58.]  ^^^ 

auf  ba^  cnglifd^c  Sl^catcr  unter  tctänbcrtcm  9{ameu  unt« 
ol^uc  än3Ctge,  too^cr  er  biefe^  frembe  geuer  genommen,  u»b 
auf  fctncm  eignen  ©eerbe  angegünbet  l^abe.  3m  eierten  unb 
fünften  ?l!t  fmb  einige  gutgearbeitete  ©cenen,  bie  bem  Sug» 
iänbcr  »irfüc^  eigen  \\v!t>,  unb  bie  bet^  un«  ben  äBunfc!^  er«  s 
regten,  bag  er  fünftig  auf  eigenen  S3oben  J)flangen  möge, 
^ier  unb  ba  fmb  »unberbare  ©attici^men,  unb  »ir  fc^en 
avi6:i  l^ierin,  roic  weit  eine,  ol^ne  alle  geftedte  ©rängen  gel^enbe 
Siccuj,  bie  ©pra^e  am  Snbe  üerunflatten  fijnne. 

[457]  Nro.  LVm.    S)en  21.  Sulii  1772.  lo 

^efu  auf  d^rl^en;  mtf  üät  Suge  htB  Sn^re«    IfUr  unl»  /  ^ 
2Uv  mtiU    1772.  8.  1144  S-  <   */y 

3)ie   um   bie   Äird^e    unb   bie   geleierte   SBeltis 
fo   l^od^toerbiente  8reit!oj)fifd^e   Su(!^l^anblung 
l^at,   tüie  ber  §err  SSerf.   fagt,   auö   bero   üorgüglid^ 
fci^önen   3)ru(!ere^,    biefe^    SBerf    l^erauögel^en    laffen, 
baö  §r.    ®.   fc^on  lange  üerfprod^en,  unb   auf  ©erlangen 
meler  iJreunbe,  in   feinen  unj)oUmif(i^en   9tebenftunben  20 
gef^rieben   l^at.     ®ie   gtDeen   üorliegenben   Kl^eite   entl^alten 
bie  SWonate  Oänner  biö  auf  ben  ^eumonat,   unb  fönneu  fo 
toeit,  aud^  fogar  in  einem  ©d^attjal^r,  tägUc^  ein  ganj  frommet 
@e(eö   üerfd^affen.     SBir  l^aben   tUn   noc^  bie  legten  S^agc 
beö  §eumonat^  ertoifd^t,  benn  ju  bem  übrigen  loar  l^cuer  bie  «s 
Qal^rögeit  üorbe^.     3n   bem  alfo,   toaö  toir   gelefen   ba^cu, 
finben   loir   fleißige   äluöfjjinnung   ber   biblifd^en   ©(eid^niffe, 
^nreben   an  bie  Kebe  ©eele,  l^ier  unb  ba  einen  potemifd^en 

^u^fall furg,   aUeö   toaö  man   erwartet,   tocnn  ^crr 

@ö(j  fid^  ^infe^t,  unb  fagt:  i^  toitt  betrachten! SSon  so 

ben  Setrad^tungen,  bie  blog  auö  ben  fanften  unb  »al^ren, 
iinerjlDungnen  ©elbftgefprü^cn  fließen,  »eld^e  emj)finbfame 
©eelen  l^alten,  toenn  eine  aufgefaßte  Sm=  [468]  J)finbung  fid^ 
nad^  unb  nadfe  toieber  fe^jt,  unb  in  rul^ige  ©e^gtid^feit  ober 
f ü§e  ©d^toermutl^  f c^öiiijt ;   t)on   beneu   ^aben  toir  feine  ge*  85 


[Nro.  S8. 

funben;  bic[e  finb  in,  runbum  mit  ^olcmi!  umrinötcn 
Stunbcn,  nid^t   möglic^.     3)icfe   ®ö^if(i^c  S3ctra(]^tungcii 

—  —  tüeit  cö  boc^  toetd^c  fe^n  fottcn finb  übrigen^ 

bcm  l^icfigen  äRagiflrat,  jur  S)anf6ar!cit  für  ba^  Vergnügen 

5  gcwicbmct,  baö  ber  §r.  SScrf.  bc^  Scfung  ber  granffurtcr 
SRcügion^l^anbtungen  ennsfunbcn  bat.  3)cr  äBcrtl^,  bcn  er 
auf  bicfc  feine  ^Irbcitcn  legt,  mu§  fe^r  groß  fe^n,  »enn 
fle  ein  fotcbeö  Vergnügen  befol^nen  foHen,  baö  nad^  ^m.  @. 
befannten  ©enfungöatt,  nici^t  gering  getocfen  fe^n  fann. 

10  (Sott  bemal^re  unö,  baß  ber  gute  2Rann  nid^t  noii  mel^r 
S3ergnügen  an  unö  ^ben  möge;  feine  ä^fd^riften  erfe^cn 
ben  5lufn)anb  beö  ©c^auf))iel^  getoiß  ni6t! 

3n  ber  S^rfürftl.  §of*  unb  Unioerfttätöbuc^bruderei)  ift  Utf 

15     3o]^.  §äfnerö  Srben  l^erau^fommen :    3Clte  (Stfi^tj^t^ 

nnn  ßttnsn^.    Mtst  htn  äiUfttn  unb  tvftn  Jetten,  nnn 

l»em  ^nfüUB  hltftr  fimptfaht  unUx  htm  lin^fer  !^us^piB 

irid  }Vi  (£nht  hti^  fitbtnhtn  ^aljr^unbtrts^  In  nftr  iBänlie 

üb^tt^tUt    (ürpier  iBanli^  von  (ürirauung  htr  ^tflnrt$  Mtt- 

20     gunttnrum^  hiB  }u  htn  Jetttn  bts  Srnjianui^»  iQerim^gegeliett 

V0n  J).  50r^)il|  ^udrSf  iBenel^tktiner  ber;3Cket  l^erf^f* 

^*  M*  ^arrellinud  unb  |)etru0  pt  S^tilj^tnfktihU    1  ;3Cl|i^* 

11  iB0$« 

®ie  2Ra^njifc^e  ®efci^i(i^te   l^at,   toie  bie  Srierifd^e,  bad 

25  @(üdC   gehabt,   üon   fielen   üorjüglid^en  ©etel^rten   bearbeitet 

gu  »erben,   unb   toenn  [xif   eben   biefe^   nod^  t)on  ber  Sötl= 

nifc^en  fagen  Ueffe,  fo  toürbe  e«  in  ber  altern  ©efd^id^te  ber 

Oegenben   beö   atl^ein*  [459]  fhromö  jiemtici^    l^eöc  auöfel^en. 

3)a«    gegenwärtige   S33erf  ijl    ein   toid^tiger   Set^trag    baju. 

30  9?ie   loar   eine  3"ß'ö"wng«fd^rift   bem  Onnbalt   angemegner, 

ate  bie   l^ier   an  3bto  S^urfürftt.  ©urd^Iaudjt  üon  2Ral)nj 

üoranftel^t :    bcnn   eigentüd^   l^at  baö   SQäerf  ber   l^ulbreid^eu 

llnterftü^ung  biefeö  l^ol^cn  SSefd^ü^erö  ber  SBiffenfd^aften  feinen 

Urfprung  ju  banfen.     O^nel^in   t)errätb  fd^on  bie  dufferüd^e 

ö5  ^rac^t  beö  SSud^eö,  bie  SKenge  ber  Äujjfer  unb  3nfcriptiottCtt, 

unb  ber  gu  fold^en  Unterfud^ungen  erforberfid^e  Slufmanb  unb 

SReifen,  baß  eö  fein  SBerf  eineö  beutfd^en  SSertegerö  ijl.     3)ic 


Nro.  58.]  ^^^ 

tlbfi^t  unb  bcn  Umfatig  bc«  SBcr!«  fagt  bcr  Sitct:  3)cn 
Onnl^alt  bc^  gcgcniüärtigcn  Sl^cil^  »oücxi  totr  mit  bcö  $rn. 
®ctf.  eignen  Porten  l^erfc^en:  „3n  bem  erftcn  Sanb  f einreibe 
t(6  t)on  tocm,  toann,  toic,  unb  an  »aö  für  einem  "ißfafce  bie 
35eftung  SRaguntiacum  ifl  erbaut  toorben,  toie  bie  toal^re  s 
Üage  ber  SSeflung  unb  ber  ®tabt  n>ar,  bie  über  Serge  unb 
Später  toeit  l^ergefül^rte  SBaffcrIeitung,  bie  naci^  bem  ©taube 
unterfc^iebene  Segräbniffe  ber  Segioneu  ber  eblcn  unb  ge* 
meinen  SRömer,  bie  Sranbgruben,  in  tt)e((]^en  fie  bie  S^obteus^ 
förper  verbrannten,  ben  9iici^tj)(a^,  bie  auögel^enbe  $auf t*  lo 
ftraffen:  bie  Slbjid^ten  ber  SRömer  mit  biefer  ^auptöefhing 
gegen  bie  ^Jeinbe  unb  für  ba^  Steid^,  bie  ^Jelbl^errn  unb 
Segionen,  bie  Solfeorten  unb  JReuteret),  »etd^e  barinne  gelegen, 
bie  SJorfälle,  »etd^e  fit^  jugetragen,  biö  an  bie  ^titm  beö 
Äat^fer  Krajannö/'  3)ic  üorgefe^jte  Sinfcitung,  in  bre^  i5 
9Ib)c^nitten,  l^ol^It  jiemUc^  »eit  an9,  entl^ält  aut^  mand^eö, 
baö  man  l^ier  allenfalls  überfcl^n  fann;  j.  33.  bag  fd^on 
(Sf^rifluö  unb  feine  Stpojlel  bie  ÜRetroj3oIttan  ober  ßrgbifd^öffe 
eingef e^t ;  bafe  bie  XXII.  Legion,  aU  fte  üon  ber  ä^^^Pörung 
3erufaIemS  nad^  ©ermanien  !am,  ben  erjten  93ifc^off  nad^  20 
SRai^nj  gebrad^t,  unb  SKa^nj  gleid^  anfangt  eine  äRetro:» 
f  otitanürc^e  getoefen.  3)er  5Serf.  glaubt,  baß  fieit  bem  3a^r 
1500  me^r  aU  eine  SKißion  an  [460]  golbnen,  filbcrnen,  corin* 
tifd^en  unb  anbem  el^eruen  SKüujcn  in  SKa^nj  ausgegraben 
lüorben.  6in  cinjiger  Stein,  ber  in  3Ka^ng  gefunben  worben,  25 
entf)ält  baS  SBort  Aera,  jtatt  beren  SlugufluS  im  3al^r 
741.  bie  ©tipenbia  eingefül^rt.  3)arauS  folgert  ber  §r.  *., 
ba§  bie  2tc  Jegton  fc^on  t)or  bcm3)rufu3  in  3Ka^ng  ge« 
loefen,  unb  alfo  aud^  SRaljng  nid^t  juerp  t)om  3)rufuS 
erbaut  Sorben.  UnS  bünft  ein  einziger  ©tein  ju  biefem  so 
S3ett}eiS  ju  toenig;  gumal  ba  befannt  genug  ifl,  bag  bie  Aera 
nod^  auf  ©tcinen  t)or!ommen,  bie  gut)er lägig  jünger  finb, 
als  baS  angegebene  3al^r.  3)arauf  folgt  ©.  1 — 236.  eine 
fe^r  fd^ä^barc  ©ammlung  alter  ©teinfc^riften,  bie  großen 
Sl^eilS  nod^  nie,  ober  nur  in  feltnen  SBerfen,  befannt  ge«=  35 
toorben.  ©ic  fmb  nad^  getoiffen  Slaffen  georbnet.  3)ie 
er  fte  ßlaffe  entölt  bie  ®öttcr  unb  ©öttinnen,  bie  gu  ber 


^^^  [Kro.  58. 

a^ömer  3^itcn  m  2Ra^nj  ücrel^rt  toorbcn;  btc  jtocljtc  bic 
©cncralö,  Staaböofficicrö  unb  Sitttcr,  bcrcn  auf  SRaljnjcr 
Stcinfd^riftcn  gebadet  toirb;  bic  brittc  btc  Officicrö  üon 
bcr  Sicutcrc^,  na^   bct  ^dt^l   bcr  i?C9ioncn;   bic  vierte, 

5  cbcnbicfctfcc  »ort  bcm  gu«t)oI! ;  bic  f  ü  n  f  t  c ,  ©tcinc  t)on 
bcn  Sol^ortcn  utib  unbenannten  Sorp^;  bic  fc^ftc,  bic  jum 
©taab  unb  ^Jctb^Äricg^fornmiffariat  gcl^öttgc  ^erfoncn;  bic 
ficbcnbc,  bic  SWagiftratö  unb  anbete  jum  Simlftaat  ge- 
hörige  "i^erfonen;    bic  ad^te,    unbefiimmte  unb    ju   feiner 

10  gctoiffcn  ©attung  gcl^örigc  ®teinf(i^riftcn.  SBir  fönnen  unö, 
ol^nc  attjugroße  SBcittäuftigfcit,  in  feinen  3[u^3ug  eintaffen: 
aber  Senner  toerben  überall  fcl^r  üicl  3Ker!tt)ürbige3,  unb 
unter  biefem  aud^  oicie  gute  33emcrfungcn  be^  §erm  Serf. 
finben,  bic  eine  Parle  Äenntnig  in  biefem  ^aif  bcr  SBiffen* 

15  fcä^aften,  fo  toie  übcrl^au^Jt  eine  gute  Selcfenl^cit,  t)crrat^en. 
SBir    bemerfen   nur   ©.  69.   baö    bcrül^mtc  3)cnfmaal    bcö 

S)  r  u  f  u  ^ ein  brct^ccfigter,  auf  jcber  Seite  24  ©c^u^c 

langer  Slttar,  mit  ©äulcn  auf  bcn  ©den,  unb  einem  SSerbedt 
—  —  um   baö  [461]   bie  JRömifd^en  ©olbaten  il^rc  ®ecur* 

20  fionen  l^ielten,  unb  gu  bem  bie  ©aöifci^en  Sößer  toatt« 
fal^rteten;  ba«  fd)öne  Sitbnig  be«  3)rufu«  ©.  70.  ein 
§arnifd^  mit  einem  "ipatubamettt,  »eld^eö  bie  JJrangofen  im 
3a^r  1688.  toerflörten;  unb  jutefet  ben  Sid^etflein  ©.  398, 
ber  gtcid^fall«  bem  2)rufu«  3U  ßl^ren  aufgerichtet  ju  fe^n 

25  fc^eint.  3)arauf  fängt ,  nad^  einer  t)orl^ergel^enben  S^iU 
recbnung  über  bie  ©efd^ic^te  üon  SKaljnj,  ©.  305.  bie  eigent* 
(ici^e  ©efd^ic^te  an.  aRartiuöStgri^jjja,  ber  befanntc 
©eneral  unb  Sertraute  be«  Äugupuö,  fc^eint  bie  erpc 
©runbtage  ber  atten  SJefhing  SKaguntiacum,  üictteic^t  nur  in 

30  ©eftatt  eine«  t)erf c^anjten  Pagcrö,  gelegt  ^u  l^aben :  benu 
eine  ©tabt  ip  eö  »al^rfci^einlid^  lange  üorl^er  getoefen;  bag 
e3  aber  nur  eine  Sanbfiabt  getoefen,  toürben  »ir  »enigflen« 
au3  bem  Stljmologifd^en  ®runb,  bag  üWag,  SDlagun, 
5!Kagon   in  ber   alten   Seltifd^en   ©Jjrad^e,   fo   eine  ©tabt 

85  bebeute,  nid^t  fd^tießen ;  f onp  müßten  aud^  äorbitomagu« 
(SCBormö)  unb  9?ot)iomagu«  (©j)eier),  nur  fot^c  ?anb* 
{täbte  geU)efen   fe^n,    unb   fte  tuaren   bod^  $au^tfläbte  ber 


Nro.  58.]  ^^^ 

aßangtonen  unb  Stcmctcr.  Übcr^it^jt  l^ciffcn  bcrglcid^cn 
Setocifc  in  ber  ©cfd^ic^tc  ni^R  SScffcr  tjt  bcr  ®runb,  ba§ 
üon  bicfcr  ©tabt  feine  ©efanbten  an  ben  Saefar  t)OTfommcn, 
toenn  fie  anber^  fc^on  bamat^  e^iflirtc  $icr  unb  ba  finben 
fid^  lange  ^(nöfc^toeifungen,  bie  fre^tid^  nid^t  in  bic  ©efd^id^te  5 
bcr  ©tabt  2Dta^nj  gehören:  aber  baö  ift  man  fd^on  an  ben 
©Jjecialgefd^ic^tfc^reibcrn  ber  altern  ^üUn  getool^nt.  ©o 
toirb  unter  bem  Äapitel  toon  ben  SRömif^en  ^ecrjlraffen  ber 
gange  9Ki(itairftanb  unter  bem  Slugufiuö  bered^net,  um  l^erauö 
ju  bringen,  ba§  an  ben  SRömifc^en  ©eerftraffen  in  Ober*  lo 
germanien,  bie  Sanbfeute  mitgerechnet,  toenigflen^  244,520 
Wann  gearbeitet.  SBoju  foH  eine  fo  toittfül^rUd^e  unb 
unnü^e  Serec^nung  bienen?  9Kan  ^t  t)on  biefer  ^eerflraffe 
im  [462]  Oal^r  1769.  bei)  Saubenl^eim  ein  ©tüdC  aufgebrod^en. 
©ie  tüar  me^rent^eil^  16,  unb  an  einigen  Orten  beiläufig  i» 
1772  Siiß  ^^*ci*-  ®iß  Unterlage  toar  t)on  großen  raul^en 
feft  ineinanber  gejjadCten  ©teinen,  auf  biefe  toaren  ©teine  mit 
Äie^  bi^t  eingefetjt,  unb  bann  folgte  aller  SBal^rf^einttd^feit 
nad)  auc^  f)ier,n)ie  htf)  ben  übrigen  SRömifc^en  ^eer^raffen, 
auf  bie  jtoe^te  ?age  00m  SSrud^fleine  bie  britte  t)on  großen,  20 
breiten,  too^C  in  einanber  gefügten  J){atten  ©teinen,  bie  aber, 
nad)  bem  3^"Ö^i6  ^I*^^  Sauern,  nad^  unb  nacb  jum  Sauen 
auögebtod^en  toorben.  3J?an  t)ergfeid^e  mit  biefer  Sauart 
unfre  l^eutigen,  auc^  beflen  Sl^auffeen.  S)ie  SBafferleitung, 
bie  jDruf  u^  ju  äRaguntiacum  angelegt,  loar  nad^  ben  Sögen,  25 
bie  an  bem  iJraueuHofter  3)al^eim  über  ben  SBilbgraben  ge« 
fjsrengt  finb,  128  ©d^ul^e  l^od^,  unb  atfo  26  ©c^ul^e  l^öl^cr, 
al^  bie  berül^mte  9tömifd^e  SBafferteitung  gu  ©egoüia  in 
©jsanien.  2)ie  noc^  üorfinbtid^e  ^unbamente  berfetben  betragen 
28655  ©d^ul^e  in  bie  Sänge.  9Ran  finbet  nod^  bie  gunba*  so 
mente  t)on  mel^r  afe  500  ^^^feilern  in  ber  Srbe,  lootoon  nod^ 
in  ber  Oegenb  gtoifd^en  Srefeenl^eim  unb  S^^^^^^  ^2  in 
einer  geraben  Sinie  auffer  ber  Srbe  fiel^en,  unb  einige 
baruntcr  30  ©d^ul^e  l^od^.  äluc^  finben  jtd^  nod^  t)ie{e  Sranb- 
gruben,   toorinn  bie  SRömer   bie  gemeinen  ?eid^en  t)erbrannt.  80 

2)aö  gange  SBerl  mac^t  bem  ©errn  Serf.  unb  feinen 

f)o!^en  Seförbrern  @l^re.     3n  Slnfel^ung   ber  ©d^retbort   er^ 


^^^  *  [Nro.  68. 

tnncrt  bcr  §r.  %  fcltft,  bag   er  liebet   bic  il^m  geläufigere 
latetntf^c  ©prad^e  toürbc  getoäl^It  l^aben:   tocnn  er  l^ierinn 

nic^t  lieber  ben  ©infid^tcn  eincö  großen  SWäccnaten 

unter  toe^er  Benennung  l^ier  tool^I  jebem  beö  Sret^l^.  öoä 
5  Oro^fc^tag  ß^cell.  einfallen  toerben  —  —  l^ätte  folgen 
tootten.  3nbeffen  ift  aud^  bicfe  ungfeid^  beffer,  ate  man  fie 
bi^l^er  oon  einem  SKann,  in  feinen  Umftänben  gu  ertoarteu, 
gewobnt  loar. 

[463]  «eHijig. 

loJoanni  Thaddaei  de  Germanorum  veteruxn 
aviditate  bibendi  ad  Taciti  Germ.  ezQursus.  apud 
Joan.  Pridr.  Jahn.  1772.  8. 

Annae  Xiuciae    suae    matronae  Sanctissimae    vitae 
curriculum  moresque  scripsit  monimenti  causa, 
15      B.  F.  R.  Lauhn.    1771.  8. 

De  monumentis  quibusdam  sepulcralibus 
Sachsenburgicis  commentatio  ad  B.  F.  R. 
Lauhn nomine  Societatis  latinae  Jenensis  scrip- 
sit J.  C.  S.  Schwabe.  1771.  8. 
20  Jac.  Sponii  Dissert.  de  utilitate  numismatum 
in  Physiognomia  e  Gallico  sermone  in  latinum 
vertit,  T.  B.  (Tobias  Brandmüller)  1771.  8. 

Siele  unfrer  neuem  Sateiner,  namentlid^  bie  üorbenannten, 
l^ätten  tool^I  getl^an,  loenn  fte  enttoeber  gar  ni(i^t,  ober  üou 

25  tt)idbtigem  SRaterien,  unb  atebann  mit  ber  Copia  ingenii 
unb  Stürbe  baoon  gefd^rieben  l^ättcn,  »ogu  il^nen  bic  Sitten, 
unb  ein  Srnefti,  (Seiner  unb  §e^ne  9Kuper  fet)n 
fonnten.  S)a3  Siceronianifd^c:  Si  quid  est  in  nobis 
ingenii?   ifl   eine  ^räjnbicialfragc,   bie  man  mit   größtem 

so  SRed^te  an  fie  tl^un,  unb  nad^  ©urd^Iefung  il^rer  Sucubra« 
tionen  gu  i^rem  Slad^tl^eil  beantworten  fann.  $err  Sl^ab« 
bau«  i)äit  bie  älteflen  3)eutfc^en  für  SKufler  aller  lugenben, 
unb  fein  ^atriotifmu«  toiö  fte  nunmc^ro  aud^  üom  SSorwurf 
ber  SJöttere^   befreiten.    2Ran  öeme^me,  toie  gtücfüd^?   bie 

86  ©c^tl^en,  bie  Werfer,  bie  OH^rier,  bie  ©ried^en,  bie  8iömct 
l^abcn  gefoffen;  atfo  l^aben  bie  ©eutfd^en  e3  nid^t  getrau? 
So    l^ätte    oietmel^r    l^eiffcn   muffen,    »ir    fmb   alle    arme 


Nro.  59.]  ^^^ 

©ünbcr!  utit  ^pcrr  Oanuö  Sl^abbäud  tfl  Ci8  tor  allen 
anbcm.  $>crt  ?  a  u  ^  n  bcHagt  bcn  Serluft  femer  ®tma\)imn, 
unb  l^atte  bcr  3cnaifc!^en  [464]  latemtfdj^en  ©efeüfAaft  eine 
1761.  be^  Sac^fcnburg  an  ber  Unfhut  gefunbne  Urne,  unb 
eine  barinn  gelegne  tl^öneme  Äinberüafper  gefAenft,  mit  & 
^itte,  tl^re  SReinung  barüber  ju  üeme^meiu  ®te  trug  atfo 
§erm  ©(i^toaben  btc  Sonbotenj  an  f)erm  ?au^^n,  unb 
bie  (Srflärung  jener  praeclaromm  antiquitatis  monamen- 
torum  auf,  toelcj^e  man  in  bem  <>rä(!^tig  gebrurftcn  Sucbe 
in  rid^tigen  SupferjHd^en  bor  fid^  fiel^et.  Um  bottfommen  gu  lo 
ertoeifen,  bag  jener  SCoj3f  eine  8egräbni§ume  eine^  Äinbe^ 
f e^,  lieg  §r.  ®  d^  n>  a  b  e  bie  barinn  befinbttc^e  Slfd^e  d^^mifcb 
unterfu^en;  unb,  um  ber  geleierten  S35ett  ju  erjä^^Ien  unb 
njeig  JU  mad^en,  bag  bie  alten  Setool^ner  S^l^üringen^  ben 
21  p  i  ^  angebetet,  madbt  er  au^  ber  unförmlidben  fiinber!la^)j>er  is 
»iber  aßen  Slnfc^ein  erfllid^  einen  Ö(^fen,  unb  enblid^  ben 
Upi^  felbft.  aSir  betounbem  be«  ÜWanne«  ©d^arfftd^tigfeit, 
unb  beflagen  bie  Slöbigfeit  unfrer  Stugen  unb  unfer^  9Ser« 
ftanbe^,  baß  lüir  ni^t  feigen  loa«  er  fal^e,  unb  nid^t  glauben, 
tüa^  feine  ©elel^rfamfeit  nn^  bon  ber  ^erel^rnng  beö  Wpi9  20 
gu  glauben  üorgefc^rieben.  §err  SobiaöSranbmütler 
fc^eint  aud^  nic^t  furo  ad^tjel^nte  Oal^rl^uttbert  gemad^t  gu 
fe^n;  fonfi  ^ättc  er  unö,  ba  er  nun  einmal  ein  lateinifd^e^ 
(Sjcercitium  brudfen  laffen  tooHte,  tool^l  ein  beffereö  Suc^,  ate 
ba§  ©ponifd^e,  fönnen  gu  lefen  geben.  ©j)on  ftel^t  mit  25 
Se^l^ütfe  ber  ©efcbid^te  auf  ben  alten  iKüngen  bie  Seflä* 
tigung  aller  pl)^fiognomif^en  ©rillen  unb  SRegeln,  bie  toartid^ 
eben  fo  trüglid^  fmb,  ate  ba^  geleierte  mit  gried^ifd^  unb 
lateinifd^  gef^jidfte  Slnfel^en  mand^eö  ©d^riftgelel^rten. 

[465]  Nro.  LIX.    ®en  24.  Sulü  1772.  so 

»erlin. 

:^0fli^tm^rtebriil)r  iQtnktld  ;3Cir^anl»lun$l»<r  i^trur- 
gifitr^n  CfD)i(ratt0n^n.    (^rfltis^  StM,   vom  $rautn 
Stitar^  1770.  S«95.  ^nreijte0  Stüih^  nnn  ^tr  ^^^väntn- 
fi^el,  unb  htx  JJurxtjliotjrttttg  htv  Änoifttm   177L  85 
S.  394.    IDrittei$  StM^  vnm  S^ttlnfti^ntihtUf  iXinli- 

Litteraturdenkmale  des  18.  Jahrhunderts.    8.  3   (25) 


[Nro,  ov. 

hüxmfi^tii  Phimosi,  Faraphimosi,  Canoro 
ttltl»  Sphacelo  colis.  1771»  S*  ^^Uß.  mit  ütH^ftrUf 
bty  J!\tiktr  nnh  Winitv* 

S)ic  5l6fi(f^t  beö  §crrn  »crfaffcrö  tft,  toic  er  fic^  fcttfl 
5  auöbrüc!t,  bie  üon  §crrn  Reiftet  f  ogcnanntcn  Opera- 
tion es  chirurgicas  de  vulgo  sie  dictas  abgul^onbeltt. 
3)aBel)  toitt  er  Uo^  bei)  ben  Sßanuatecrrtci^tungen  fidlen 
bleiben,  unb  nur  gan^  obenhin  ber  chirurgiae  medicae  ge« 
benfen.     3)aö  Suc^   foll  aud^  jur  Einleitung  in  feinen  SSor* 

10  (efungen  bienen.  Cb  er  feine  Slbfit^t  errctd^t,  fott  glcid^ 
gezeigt  tüerben.  5Sor!^er  ip  bie  l^öd^ftnötl^ige  Erinnerung  }tt 
tt?un;  ba§  §err  §enfel  fiif  ju  nic^tö  toeniger,  aU  jum 
©d^riftfteller  fc^tde.  SlUe«  toirft  ber  2Rann  untereinanbcr, 
unb  er  x\t  nid^t  im  ©taube,   eine  einjige  "ißeriobe,  too  nur 

15  einige  Häufung  toon  ©ä^jen  ijl ,  ri^tig  aufgufe^en.  @^  ifi 
bo(^  aüeö  fo  buntfc^edigt  üoll  üon  beutfd^,  lateintfd^  mib 
fraujiJfifd^en  33roc!en,  üon  [466]  fjji^jfiubigen  fragen,  SWon» 
fenö,  unfc^itfüd^em  ä^^^Ö^  geleiertem  ©iebftaf^t  unb  Sabelfud^t, 
ba§   bie   größte  S^ffung   baju  gel^ört,   fein  Suc^  nur  l^atb 

20  3u  burd^tefen.  3eben  biefer  gerechten  SSortoürfe  gu  bc»cifcn, 
tüirb  un^  ber  §err  5Serf.  l^offenttic^  nid^t  reiben ;  jego  ^bett 
xoix  faum  5Raum,  üon  ber  ©ünbe  be^  ^J3(agii  unb  ber  Sabet« 
fud^t,  nur  einö  angufül^ren.  3m  jwe^ten  ©tüde,  ba^  über« 
^aupt  394  ©.  au^mac^t,  ift  adeö  üon  ©.  73  bi«  377,  uö!b 

25  atfo  305  ©eiten  auö  bem  t)an©n)ietenfdeen  bcutfd^ctt 
Eommentariu^  t)on  SBort  ju  SBort  l^erauögef d^miert. 
^r.  §.  ift  jwar  breufl  genug,  ju  bel^aujjten,  er  fönne  feinet 
gelehrten  3)iebpa^te  befc^utbigt  toerben,  toeil  er  einigemat^ 
ben  ©toietenfc^en   Sommentariuö  genu^jt  ju  ^ben, 

30  angejcigt.  Aber  l^eip  baö  einen  ©d^riftfteßer  nufeen,  tocnit 
man  i^n  bi^  äufö  ^emb  rein  auöj3(ünbert  ?  Ober  fd^töäc^t 
ba^  »efänntnig  bie  Z^at  ?  S33ir  glauben  nid^t.  6«  fd^toäc^t 
bloö  bie  ©träfe.  Unb  fann  man  tool^t,  ol^ne  ber  größte 
^(agiariug   ju   fcljn,   t)or  ein   S3ud^   feinen  9?amen   bruden 

85  laffen ,  baüon  einem  faum  ein  günf tl^eit  gugel^ört ,  unb  öiet 
günftbeile  gepölzten  ftnb?  ®egen  ben  fetigen  ^eifler  i^ 
§err  $  e  n  f  e  I  l^öd^jl  unbiöig.    §  e  i  ft  e  r ,  beffen  9?ame  nid^t 


Nro.  59.]  

fc(o^  in  ÜDcutfdblanb  in  ctoigcm  Slnbcnfcn  6(ei6en  tüirb,  bcffcn 
SSerbienfte  um  bie  S^irurgie  fo  auönel^menb  finb,  bcm  $err 
§  e  n !  c  l ,  au(^  nur  ]()a(b,  nie  6ei)!ommen  lüirb,  unb  tüaö  baö 
befonberfte  ift,  beffen  Sud^  fi(^  bcr  SSerfaffer  jur  Einleitung 
6ebient,  unb  ber  feinen  Scbiirfniffen  fo  oft  auöl;e(fen  mug/  s 
ber  SKann,  ber  —  —  bcr  tüirb  üon  if^m  getabett!  2)c'r 
•iparagrap]^  gefällt  mir  nid^t,  jener  gefällt  mir 
nic^t:  fo  l^eift  e^  ade  3lugenblic!e.  ©el^r  läc^erlid^  ift  c«, 
toie  er  ©.  7.  be^  2tcn  ©tüc!ö  ^eiftern  corrigiren  toiH, 
iüeil  er  ©  t.  ?)  t)  c  ^  einen  Medicum  ocularium  celeberrimum  lo 
genannt.  S)erfelSe  toar  fein  Medicus  Ocularius, 
nod^  üieltoeniger  Celeberrimus  be^  ber  ge  = 
leierten  [467]  SBelt.  Sa§t  bod^  einmal  anbre  fcjtc  ftd) 
auöbrüden,  toer  ©t.  -öüe^  toar!  Slber  fo  fd^mälert  $crr 
$  e  n  f  e  l  jebe^  ©elel^rten  SBertl^,  too  er  nur  fann,  unb  feine  i5 
'ill^nbung  »ermutiget. 

9?un  bie  Slbfid^t  be^  §errn  §cnfeU,  unb  einige  5ln* 

merfungen. 3)ie  Operationes  chirurgicas  de  v u  1  g o 

sie  dictas,   toenn  toir   un3   mit   ü)m   red^t  barbarifd^  auö= 
brüden  bürfen,  l^anbelt  er  tool^l,  mit  Srtau6ni§,  nid^t  6lo^  20 
at\  fonbern  er  ge^t  aud^  in  bie  übrige  chirurgiam  manualem 
l;inein ;  3)enn  Phimosis,  Paraphimosis,  Cancer  unb  Sphace- 
lus  colis,   gel^ören   tool^l   mel^r  jur  SWanuald^irurgic,   ober, 
toie   §r.   §en!el    felbft   fagt,    ad   chirurgiam    medicam. 
Sinmal  fagt  er  jtoar:  nuUa  regula  sine  exceptione;  aber  25 
toie  oft  l^ätte  er  biefe^  toicbcrl^ol^lcn  foKen.    S^  fommt  blo^ 
brauf  an,   ob  er  einen  2Rann   erloifci^en   fönnen,   ber   rcd^t 
beutlid^  für  il^n  gefd^rieben.     $at  er  bieg,  nun  bann  gnabe 
ber   §immel,    bann    fd^reibt   er   bidf  unb   bünn,    üon   ben 
operationibus   de   vulgo,    t)on  ber   SWanual*   unb   mebici=  so 
nifd^cn  Sl)irurgie,   Sl^eorie  unb  ^ra^ö,  alle«  unterctnanbcr 
nieber.    ^ber,  bag  baö  S3ud^  nod^  oben  brauf  ju  Sorlefungen 
bienen  fott,  l;ätten  toir  tool^t  nie  »ermutiget.    Sluffer  ber  ®aU 
einer  großen  Unbeutlid^feit,  ift  cö  balb  ju  enge,  balb  ju  toeit. 
©rft   mad^t   $err  §  e  n  ( e  l   eine   mäd^tige  ©intl^eilung   über  35 
bie    (5l)irurgie,   unb   bann   l^anbelt   er   00m   grauen   ©taar, 
2;^ränenfiftel ,   u.  f.  to.  ol^ne  bag  man  eben  toeig,  toie   er 

3  (25)* 


^^^  [Nio.  U. 

][ebe^ma(  }u  bei  O))eratton  gefommen.  Se^  ber  Benennung 
einer  firanf^ett  ober  OjJeration,  iji  er  umfiStibtid^,  be^m  8e» 
griff  unb  Slbtl^eifung,  balb  umjlättbli(]^,  balb  furj,  balb  fagt 
er  gar  nic^tö.     Selj  ber  ©iagnop^  wnb  ^rognoflö  borgt  er, 

6  unb  be^  ber  Operation  felbft  ijl  er  confufe  Sritü,  fagt  ntd^t 
mit  eigenen  SCBorten,  »ie  ber  Sel^rting  eigentüd^  tcrfal^rcti 
foü,  fonbem  toie  ber  ober  jener  bie  £)})eratiott  gemad^t, 
mad^t  babe^  Sintoenbungen,  tl^ut  iJragen,  citirt  ©tettcö, 
unb  [468]  fü^rt  ben  Jel^rting  in  ein  $?ab^rintl^  l^inein,  barau^ 

10  er  nie  fommen  !ann,  unb  in  baö,  bem  SJecenfenten,  töcim 
e^  i^m  ni^t  fd^toinblid^  im  Äopf  foll  toerben,  mift  juju* 
mutigen  x%  ganj  hinein  ju  gelten.    Cataracta  falsa  ift  (©.  8. 

1  fleö  ©tüÄ)  toenn  baö  ©efi^t  »erbunf elt  toirb ,  ol^ne  bag 
ein  organifd^er  Sl^eit  fc^ulb  baran  ift;   unb  biefe  ift  mem- 

15  branacea  unb  crystallina.  S33enn  erjlere  btoö  burd^  einen 
tocrberbten  humorem  aqueum,  ber  bie  ©urd^faHung  ber 
Sic^tfhal^Ien  l^inberte,  unb  (entere  hniij  eine  in  Capsula 
lentis  üerberbte  gen^tigfeit  erttdrt  märe;  fo  l^ätten  toir 
gegen   ben  Segriff  nid^tö;    loietoot   pd^  nod^  mand^e^  beffer 

20  änbern ,  unb  ft^  fragen  lieffe ;  ob  Capsula  lentis  fein 
organifd^er  S^l^eit  toäre,  unb  ob  bie  toäfferige  Seud^tigfcit 
immer  eine  toibematürlic^e  2Rembran  bifben  mügte? 

Se^  ber  SWetl^obe,  ben  ©taar  gu  bejjrimiren,  mad^t  §err 
§enfel    fo  toerfd^iebene  arten,   fo  toerfd^ieben  bie  5Rabel», 

26  ober  bie  gül^rungen  berfetben,  nur  um  ba^  äÄinbefte,  fe(bji 
finb.  3)ie  erjie  ärt  erfäl^rt  man  aber  eigentlich  nid^t.  2)er 
Sel^rling  mag  ba  ben  ®ünj,  ^eifter  unb  ®t.  ?)t)e3 
nad^fd^Iagen.  3)ie  depressionem  Ferrenii  toitt  5^err 
^enfel   anfönglid^  nid^t  befd^reiben,  nad^bem  er  aber  ftd^ 

30  über  bie  fogenannte  JReife  be^  ©taarö  aufgel^alten,  fo  mad^t 

er  tinföum,  unb  befd^reibt  fte  bod^,  aber  mit  fremben  SBortcn. 

9?un  fömmt  depressio  mea  ä  la  Boutonniere,  tDO}u 

§err  gerren  eigentlid^   Oetegenl^eit  gegeben.     SJierte  unb 

fünfte  äRetl^obe  beö  §erm  ^altucci,  »irb  befonberö  toege« 

85  ber  Unbeutli^feit  getabelt.    3)ie  übrigen  übergel^en  loir. 

SEBeil    un3    fo    eben    bie  fünf   erften  ^aragrapl^en   bc^ 

2  ten  @tüdd  in  bie  $anb  fallen,  unb  un^  bie  runbe  ^uqite 


Nro.  59.]  ^^^ 

®.  385.,  bic  bcr  Operateur  am  Ojjeration^tage  üon  einem 
^rcbigcr  leil^cn  fofl,  unb  ber  ge^jlünberte  Sommentatiuö  gar 
titelt  au^  bcm  ^op\  [469]  toiü;  fo  möd^ten  totr  bod^  gerne 
toiffen,  toa^  ^err  §cn!el  über  all  baö  3)tng  in  feinen 
^orlefungen  fagen  toolltc.  —  —  ©on  ber  S^l^rönenfipet  6 
l^etft  e^  §.6.  ©el^r  öfter«  ifl  bicfeö  Uebcl  toeber 
eine  Fistula  nod^  Vleus.  @ut  gegeben!  ®(!^toarj  iji 
atfo  fel^r  öfter«  nic^t  fc^toarj.  3)ie  neue  Benennung  tym- 
panitis  sacci  lacrymalis  l^ätte  U)egb(eiben  fönnen,  ba  fo 
teid)t  toon  bcn  K]^ränenj)un!ten  fi(^  einer  toerfiojjfen  !ann,  lo 
unb  ber  SRecenfent  mel^r  al«  einmal  nad^  t)orau«gegangener 
"il>rüfung,  auf  bcn  au^gebcl^nten  I^ränenfad,  $?uft  au«  bem* 

felben  ^erau«  jifd^en  feigen. $at  ^eijler  tool^I  toa« 

anber«  t)on  bcr  Anchylope,  Aegylope  unb  Fistula  lacry- 
mali  gefagt,  al«  toa«  ^r.  §cnf  ef  p.  6.  erjäl^It?  Unb  bod^  i5 
mu§§eijler  unred^t  l^aben.  §.  9.  ifl  meift  au«§eiftcrn 
t)on  ber  S)iagnori«  gefd^rieben;  be«glcid^en  ber  lOte  t)on  ber 
'JJrognofi«,  unb  ber  1 1  tc  t)on  ber  Sur.  —  —  S)a«  einzige 
^erbienft,  ba«  §r.  §.  a(«  ©d^riftflcöer  l^at,  ift,  baß  er  bic 
jenigen,  bie  ettoa^  SRü^tic^er«  tefen  tooKen,  auf  beffere  ©d^rift*  20 
fteßer  üertoeip.  Uebrigen«  muffen  »ir  unfern  $?efern,  bamit 
fie  nidbt  glauben,  toir  fd^rieben  partl^e^ifd^  gegen  ben  iKann, 
noc^  an3eigen ;  baß  er  fonfl  ein  fel^r  gefd^idtter  Operateur 
unb  5lccoud^eur  ift,  unb  üon  ber  ©eite  betrad^tet,  auf  alle 
unfre  §oc^acbtung  töngft  rechnen  fann.  20 

Ktnflerbain  unb  $art«. 

Les  Tableauz;  snivis  de  l'Histoire  de  Mademoiselle 
de  Syane  et  du  Comte  de  Marcy,  ches  Delalain 
1771. 

@in  junger  Dfficier,  ber  einmal  ba«  ©efid^t  ber  @mpfinb=  so 
famfeit  fal^e,  beffen  Srfd^einung  au(^  bei)  un«  in  ©eutfd^tanb 
fo  (eibige  ^?otgen  gc^bt  l^at,  fe^t  fid^  l^in,  unb  tl^ut  ben 
Ferren  S?crnet  unb  ©reuge  SSorfd^täge,  toie  fte  »ol^t* 
1 1^  ä  t  i  g  e  ©emäl^tbe  verfertigen  f ollen.  Überall  ip  bie  ©taff * 
irung  ein  [470]  teibenbe«  Silier  ober  SWenfd^,  bem  man  fo*  35 
gleid^  ju  §ü(fe  fommt,   ober   toenn  man   il^m   nid^t  l^elffen 


*-f 


fann,  fein  gcbü^rcnbc^  äRtttcib  bcjctgt.  2Bcnn  nur  bic  toof^U 
tätigen  ®cfd^ö|)fc  feiner  ginbilbungöfraft  ntd^t  aud^  fo  laut 
fräl^en,  toie  ber  S?erfaffer;  benn  bicfer  !ann  nid^t  fettig 
toerben,  toenn  er  ftcj^  einmal  in  eine  Sabenjc  frönet  ^l^tafen 

5  eingefaffcn  ^t.  3)a  toit  "ocxmut^tn,  baß  biefe  gtoge  Statt, 
benen  l^ier  SlntDeifung  jum  ©rfinben  gegeben  toirb,  in  il^rem 
geben  ©dbüler  ge3ogen  l^aben,  fo  toerben  fte  aud^  biefe^  (£^r« 
citinm  mit  @ebnlb  gu  bctrad^ten  toiffen.  ^ogierlid^e  ©tcttm 
fommen  jutoeitcn  üor.     !3)a^   mxte  Oemätbe  fängt  fid^  alfo 

10  an :  Au  milieu  d'un  vallon  agreable  de  TAlsace,  s'eleve 

un  cerisier.    Unb  ferner,  Tamour  se  fait  sentir, 

meme  au  fond  des  montagnes,  oü  Ton  parle  Alle- 
in a  n  d.  3tt  bem  gebnten  ©emätbe  reinigt  ber  SJerfaffer  bic 
©efc^ic^te  be«  befanntcn  galboni  unb  feiner  ©ctiebten  t>ou 

15  ben  erbid^tetcn  Umftänben.  3)ie  ©efd^id^te  ber  äRabemoifcQc 
be  ©  ^  a  n  e  ifl  eine  »nnberbare  Somjjofition  t)oH  anatomif d^cr 
3erg(ieberungen  t)on  Sl^araftern,  bie  fein  9Kenfd^  gu  lenncn 
verlangte,  unb  eine  Srfinbung  t)on  Oefd^id^te,  bie,  fo  lange 
bie  SaJett  ftel^et,  loie  toir  l^offen,  nid^t  gefd^el^en  ift,  nod^  gc^ 

20  fd^e^en  toirb.  ®o  fange  inbeffen  bie  Elaffe  ber  mügigeu  unb 
gäl^nenben  i?efer  be^  unö  nid^t  Heiner  toirb,  fo  toirb  aud^ 
biefer  Slutorcn  unb  il^rcr  SBerfe  fein  Snbc. 

ßiüutv  Httnp  In  (Sebti^ttm    1772*    8.    260  S. 

25        !3)er  SBi^  biefer  Finger  befielet  barinn,  baß  fte  auf  b(au 

"^apkx  gebrudtt  fmb,  unb  ba  ba«  ^o^jier  auc^  giemlid^  fanft 

ift,  fo  toürbe  fetbft  ©argantua,  ber  comi)etentefte  JRid^tcr 

in  biefen  gättcn,  gcftel^cn  muffen,  baß  fie  fel^r  braud^bar  fmb, 

Purgatus  bilem  vemi  sub  temporis  hora. 

30  [471]  f^raittftttt  am  9tal|it. 

linns  htt  Si^ufltiktr;  Dft  |lil$rtmme  vnn  M^ttn; 
Kifsi^en  unl»  Coias;  ttx  :BavLhtrtx.  Witv  Stng- 
f}^itit  üVLB  hm  ftanßfif^tnmitMnfk.  8.  1772.  (Sin- 
\tin  in  ttx  Zn\^xt&ifii\tn  iBui^flraniklund  l>al|ter. 

85        ©eit  bem  unfre  Smpfinbungen   fo   burc^toäffert  toorbcn 


Nra.  59.]  ^^^ 

finb,  ba§  tütr  feinet  S3cr0nügcn^  mcl^t  fällig,  bloö  3 ^ ' ^  = 
t)crtreibe  fud^cn  muffen;  feit  bcm  ift  c«  fein  S33nnber, 
ba§  jeber  elenbe  ©fribent  Slnf|)rnd^  auf  unfere  Stl^ol^Iungö* 
ftunbcn  machen  barf.  §anö,  ber  ©ci^uf liefet,  ber  in 
Seipjig  ein  anbetet  ^anbtoerf  lernen  mupe,  mag  allen  feinen  s 
Kollegen,  ben  ©d^nflicfetn  überaus  tool^I  gefallen.  ®ie  ^  1 1  = 
grimme  tion  SWecca.  —  —  3)er  gutl^erjige  ©nltan, 
fagen  toir  mit  Ofmin!  aber  unfernttoegen  ^tte  er  ben  Salenber 
mit  ber  gangen  ^itgrimfd^aft  fpie§en  fönnen,  nur  ben  närr^^ 
if (^en  SKal^Ier  aufgenommen ,  ber  in  bem  gangen  ©tütf  am  lo 
erträgtid^jlen   ift,   tüeil   man   be^  il^m  bod^  no^  ö>ci§,   toen 

man   üor   fid)   !^at!    9tö«c^en   unb   Sotaö. 2)er 

©attef  be^  Sola^,  ber  in  biefem  ©tüd  eine  mit  t)on  ben 
Hauptrollen  auf  fid^  ^t,  bleibt  feinem  Sl^arafter  fo  getreu, 
ba§   ber    edelfte  Sunftric^ter   nic^tö  t)on  biefer  ©eite  einju«  is 

toenben  I)aben  tt)irb.     ®er  3^^^^^^^^- ^^  ^eter 

nic^t  beffer  in  bem  ©türm,  ben   er   in  einer  fo  tänbetnben 

^rie  befingt,   ertrunfen  toäre? Sfle«,   loaö  ung  Utf 

biefen   armfeligen  ©tücfen   tröpen^  fann,   Ijt,   bag   fie   feine 
beutfc[)e   Originale   fmb.     ©em  Übcrfe^er  nel^men  toir  feine  20 
erbärmliche  Serfe  nid^t  übet,   benn  fo  atberne^  3^"9  fonnte 
er  nid^t  beffer  mad^en,  unb  er  mufte  baju  nod^,  feine  SBorte, 
nad)  ber  franjöfifd^en  l^atb  Saubeüiöc,  |atb  ^rienmufif  ein** 
rid^ten ;  aud^  bem  ^ubtifum  fönnen  toir  feinen  (Sefd^madf  an 
folgen  3^itt)ertreiben  nic^t  t)er:=[472]benfett,   bie  noc^  immer  25 
erträgtid^er   finb,   afö   bie   meiflen  S^rauer*   unb   rül^renben 
©d^aufj)iele,   bie   toir   {^aben.     Slber  baß  man  fold^e  3)inge, 
bie  fid^  gar  nid^t  (efen  taffen ,  brudEen  mag ;  ba§  man  il^ncn 
baö  £!^eater  faft  allein  überfäßt,  ba^  ift  nid^t  fein.    3)id^ter 
unb  ©d^aufpieler  t^erftimmen   fic^   baburd^  jwglrid^  /  vmh  ber  so 
Hamburger  Kl^eatromad^e  getoinnt  mel^r,  aU  man  glaubt, 
toenn  er  fid^  gegen  bergteid^en  ©tüdEe  auftel^nt,  bie  $erj  unb 
©efd^madE  notl^toenbig  üerberben,   unb  unö,  gtoar  eben  nid^t 
gu   Seüatö  Äinbern,   aber  bod^   ganj  getoiß  gu   fd^fed^tem 
SKenfd^en  mad^en,  aU  toir  fc^on  finb.    Unb  fottten  gar  unfre  85 
©d^önen  fid^  burd^  bie  SKuftf  reiben  taffen,  bie  gang  uner* 
trägtid^en,  finntofen,   tä))j3if c^en ,   etenb  erfunbnen  unb  nod^ 


[N»o.  60. 

e(enbeT  au^gebrudten  Slrien   unb  l^uetten  bet;  il^rem  ^fige( 
ju  fmöcn,  bann  toäre  baö  Ungtüd  DolIIommcn ! 

^crr  § c inj i c^ ,  njcfc^er  nunmcl^r  atö  ^tof.  bct  eleganten 
5  igiteratni  nnb  Sifctiotl^efar  jn  aBürjbnrg  [teilet,  l^at  in  einem 
Sogen  feine  nene  SSorlefnngen  über  bie  elegante  Sitteratur 
(;tDorunter  er  nid^tö,  aU  bie  f.  g.  fcj^önen  SQSijfenfd^aften  nnb 
fünften  öerftc^t)  angefünbigt,  toiU  auäi  baju  ein  eigene« 
Som})enbium  fd^reifcen,  beffen  erfter  S^l^cil  fritifcj^,  ber  jtoeljte 

10  t^eorettfd^,   ber   britte  })raftif(3^  feljn  foD. SBenn  ber 

erfte  ber  teftte  toäre,  nnb   bie   be^ben  anbetn  fid^  fcfoö  mit 
bem  med^anifd^en    nnb    ber  9?omenctatur    befd^äftigten,    fo 

iDürbe jDoc^  toir  jeigen  ja  nnr  an,  nnb  ^ex^patm 

nnfer  Urtl^eit,  biö  toir  ba«  SBer!  fetbft  fe^en. 

15  [473]  Nro.  LX.    2)ctt  28.  Snlii  1772. 

@8tttngen  nnb  ®ot]^a. 

;^«    C    S4rl0^er0   D0rßeUun$    feiner   IKnitrerfftl- 
t|i^0rie.    iBetf  Htctrti^  1772.   8.   16  iBagem 

(£3  ift  immer  gut,   in  Sluöfud^ung  guter  S^itet  gfüdflic^ 

20  ju  f e^n !   f)r.  $.  ©  d^  t  ö  ft  e  r ,  berö  be^  allen  83üd^ern  fel^t 

ift;  fie  bod^  aber  meiftenö  nur  beö  5taj)})anten  »egen  toäl^tt, 

l^at  be^  biefem  Site!  nod^  mel^r  getrau,  alö  betitelt 

gugleid^  genjeiffaget,  ,,bie  ^^l^Ier  nnb  baö  ®nU  feiner 
©d^rift  fel^r  namentlich  nnb  anfd^autid^  bamit  in  nuce  ge« 
25  geben."  Q6)  ^be  atfo  nur  ben  Sitel  ju  erftären.  Sor* 
ftettung,  nnb  getoiß  mel  S:^eatraUf^eö  uub  SWimifd^« 
gel^t  ba«  ganje  Süd^tein  bnrd^.  ®ie  erfien  ^apM :  „  äJegriff 
ber  allgemeinen  SBeltgefd^id^te !  3wfÄmmenl^ang  ber  Segeben* 
l^eiten!  ©ijuc^roniftifd^e  Slnorbnung/  nnb  im  gangen  SSerfotg, 
80  aüe  ©teilen,  bie  eg  nur  einigermaßen  toerben  fonnten ,  pnb 
bloge  S)eftamation  geworben,  uub  in  fo  lautem,  gc» 
pitulireubem  Jon,  baß  man  pc^  tounbern  foHte,  wie  ba« 
„ber  ©runbriß  ju  einem  afabemifd^en  Äollegio, 
unb  ©runbriß   jur   ftrengfien  SBiffenfd^af t ,  ber  ^ifiorie** 


Nro.  60.]  ^^^ 

fcijn  foöc.  3m  ^tfiorifd^cti  3nfittut  ttcffcn  ftt^  fotd^c  Sogen 
l^ötcn ;  in  ber  l^tfiorifd^cn  Sibliotl^c!  tcfcn;  jefet  afcct  „ein 
Scitfaben''  für  bic  anhöret?  SBir  bitten  fie,  baß  fie 
il^n  nirgenb  gn  patf  [474]  anf äffen  mijgen;  er  ifl  ein  f(]^öne« 
Äranögetoinbe  an^  mand^ertei^  nenem  ©d^riften  anfgetounben,  6 
nnb  bal^er  an(i^  fo  pexUn't,  aber  aud^  fo  nnfld^er  nnb  [d^toad^^ 
alö  bergteid^en  Slufgetoinbe  an^  einer  anbern  frembcn  2^e^tur, 
wo  cö  cigentüd^  feinen  ©ift  l^atte,  ju  fe^n  J^flegt.  ®o  t)iel 
toir   gerne   jugeben,   ba§  in   biefer   ©d^rift   ©ebad^te^   nnb 

SWü^üd^e^  fe^ too  aber  ^)äbagogif d^e  Irene?  —  lo 

3toecf  nnb  SBürbe  eine^  afabemifd^en  Sel^rerö?  ©oß 
ber  für  feine  3«^*^^^^^  —  —  ©d^üler!  —  — 
Ätnber!  —   —  fo  gtängen  tooDen?    äntiti^efen  fud^en, 

nnb  ©d^aumblafen  fteben,  nnb  Sinfenlömer  f})iegett 

foH  er«?   (o^ntg  ber  SRü^e?  ift«  nüfetid^  nnb  toürbig?    2Bir  i6 
S)entfd^e  l^aben  biöl^er  ben  SSorjug  gel^abt,   baß  nnfre  Se^r« 
büd^er,  be^  aUer  SWagcrl^eit  nnb  ®ürre,  xoenigftenö  Siid^tig« 
feit,  Scftimmtl^eit  gel^abt  l^aben,   an  ber  bem  Sel^rlinge  and^ 

getüiß  am  meiften  gelegen  ifl S)ie  2l!abemie^  anf  ber 

ber  ^erf.  leieret,  l^at  biefen  Sorjng  üorjügf id^,  nnb  l^at  —  20 
alö  ^el^rbüd^er  betrad^tet,  in  ben  meifien  SBiffenfd^aften  bie 
Seften  il^rer  Slrt.  3fl  bie  frangöftfd^e  2)e!(amation  nad^ 
biefem  ©d^nitte  eine  nüftlid^e  9?enigleit?  gewinnen  ober 
vertieren  nnfre  Sel^rjlül^te,  toann  fie  Patt  SSortefnngen,  SReben, 
nnb  ftatt  Sel^rbüd^er  jierKd^e  ^^«crxocrfe  oon Snftfd^njärmem  «6 
befommen  ?  Unb  nnn,  »ie  anber^,  toenn  an^  biefen  Äaj)iteln 
2)e!lamation,  Kapitel  ooö  gafta  nnb  ®efd^id&te  (ettoa  im  Ion 
I  a  c  i  t  n  ö ,  ber  bod^  and^  lein  Sarbar  toar,)  geworben  toären 

tüie  anbcrö!  aber  and^  tote  fd^toerer!   SBir  nel^men 

ben  33erf.  fctbft  jnm  3^wgen,  wie  fAtoerer 9?nn  so 

tft^  ja  aber  ein  ju  alter  Snnfigriff,  ba§,  toenn  ber  Älein^« 
meifter  bem  ©efpräd^  nid^t  gn  ftel^en  toei§,  er  toegs» 
i}VLp\tt,  bic  Snl^ierinn  il^r  ©d^minf})fläfterc^en  eben  nid^t 
anf  ben  Drt  eincg  9teijc^,  fonbcrn  einer  33lafe,  einer  SRarbe 
legt,   nnb   ber   ^rofeffor   getoig   am   liebften   beflamirt,» 

wenn  er nid^t  leieren  toiö,  ober  fann,  ober  mag 

loaö  toeig  id^? 


__??f__  [Nro.  eo. 

[475]  ©eine  aaScItgcfd^id^tc)  nennt«  §ctt  ©d^löfeer^  unb 
jeigt  nnö  in  ber  SSotrcbc  no(3^  eigentlicher  anf  bieö  S  e  f  i  ^  * 

tl^um,  anf  biefe  S^d^nnn^   beö  ©einigen toit 

jtoeifetn,  06  mel^r   ate  Sanbe^l^ert?  ober  ate  Znviv^i^atox, 

6b.  i.  a(«  gtüdüdfeer  SRänber?  2)a«  Obeat  feinet  SBelt. 
gefd^id^te  ate  S^beal,  afe  @e})ränge  ^t  fd^on  lange,  ju  tauge 
ejcfifiirt,  nnb  fetbft  bie  fo  geleiert  fd^einenbe,  gried^if^e  ©eite 
anö  $oIi)b,  ift  ja,  tok  baö  ber  SSerf.  toal^rfd^einlid^  au« 
ber   l^iftorifd^en   Sibt.   »ciß,   fd^on   t)om   ©d^otttönber 

loüWoor,  nnb  gtoar  gn  eben  bem  3^edfe  bcnnfet  tDorbeu. 
S)ie  meinen  ^el^Ux  ber  gemeinen  SQSeltgefd^id^ten  l^aben  fc^ou 
fo  t)iet  anbre,  unb  toer  mel^r,  alö  SSoItaire?  unb 
fräftiger,  a(3  er?  gerüget.  S)er  SSerf.  ^at  SSoItair« 
9tamen  fo   gern   atö  ©})ottname   auf  ber  ä^^ge,  nnb  »er 

15  folgt  in  fügen  geistern  ber  ®ef d^id^te  i^m  mel^r  nad^,  aU  er  ? 
tüir  trauen  faum,  mit  SSoItairö  aubertoeitigem  ©lücfe.  ©er 
tJud^ö,  ber  feinen  ©d^toeif  be^m  atüdfgauge  l^angen  tie§,  iji 
ein  ju  fcefanntcö  gabeld^en:  unb  l^inter  aöe  bem,  toaö  i)err 
©d^Iöger   l^ier   au  ®eij!  ber  ©efd^id^te,   an  ^lau,  au 

20  -Sbeat  baö  ©eine  nennet,  ift  bod^  baö  getoiff ermaßen  fd^on 
SlUe«  (SSel^anblung  ber  ©efd^id^te,  at^  ein  große«  ©augeö, 
©^nd^roniftifd^,  Stfenograpl^if d^ ,  unb  toie  bie  l^arteu  SBorte 
mel^r  l^eiffen,  für  bie  toir  ^ie  unb  ba  leinen  ©döteiffleiu 
xoiff eu,)  aud^  f ogar  f d^on  g  e  f  d^  e  1^  e  n ,  unb  jtoar  nid^t  burd> 

25  8tat]^,  burÄ  SSefel^t,  burd^  53orfd^(ag:  fonbern,  »a«  toeit 
fd^toerer,  unb  bal^er  aud^  xoeniger  gtönjenb  getoorben,  burd^ 
meift  „üerungtüdfte  SJerfud^e.''  ©oflte  e«  nun  nid^t 
(eid^t  fet^n,  bie  gangen  gtoeij  erflen  Äa^)itet  burd^  Jebe 
fd^toimmeube  Suftbtafe  aufgufied^eu?   unb  eben  au3  ben  »er* 

30  ungtüdften  SSerfud^en  ju  geigen,  baß  fid^  ba«  ätte«  toeit  leidster 
f  a  g  e  u ,  aö  t  ^  u  u  faffe  ?  S)aß  gu  ben  meifteu  gorbemiffeu 
nod^  tauge  nid^t  Vorarbeiten  gnug  finb!  baß  bei^  ber 
gangen  atten  ©efd^id^te  nod^  bie  toal^re  [476]  Sieinig* 
ung   be«  ©runbe«   feilte!    baß    bie   fünfte   ber  3«* 

ssfammenteitung,  toenn  man  §anb  antegt ,  f d^ to e r e r 
ti)  e  r  b  e  n ,  at«  e«  beij  einer  labeöe  fd^eint,  unb  baß  in  ab» 
ftd^t  ber  Slggregation  üieter  eingelner  ®ef d^id^teu  nur  }u 


Nro.  6a.]  ^^^ 

oft  ein  ©cmifd^  »erbe,  too  bic  Il^citc  nid^t  l^altcn 
tüoUeti  —  —  au^  ctnanbcr  fliegen,  ober  auöeinonber 
fallen!  infonbcrl^eit  aber,  bag  eö  mit  bem  Sinen  in  ber 
©efc^id^tc,  ,,für«  menfc^Iid^e  ®ef(]^Ied^t"  ktrad^tet, 
immer  für  nnö  2Kenf (3^en  eine  fo  })rob(ematifd^e  ©ad^e  5 

fei) njo  fielet  ber  (Sine,   große  Snb})fa^(?  »o 

gel^t   ber  gerabe  SBeg   gn   i^m?  xoaö  ^eij!3,    „ijortgang 
begmcnf(]^a(^en®cfd^ted^tö?"  3ftöSlufKämna?  SJerbefferuug? 
«erooHfomnung ?  mel^rere   ©(üdfetigfeit?    SBo  ift  äRaaß? 
too  finb  S)  a  t  a   jnm  SDtaaßc  in  f o  ocrf d^iebnen  ä^i^^J^  «^^  ^^ 
33ö(!ern,   fctbft,   too  toir  bie  bcj!en  SRad^rid^ten  ber  Slnffen« 

feite  l^abcn? ®cr  ©d^toimmer  ft^toimmt  mit  feinem 

3bea(  über  ba^  ^öeg  toeg,  aber  ber  Ständler? SBeun 

§err  ©d^tö^er  toirfüd^  feine  Unioerfatl^ifioric  nad^  biefem 
3)e!(amationöj)fan   aufgearbeitet   l^at ,   toie  er  feine  ^ni^öxtx  10 
burd^  biefcn  „Seitfabeu"  berebet:  fo  mad^e  er  fic^  baö  SJer« 

bicnft  and^  um  bie  SBcIt,  fie  gang  befannt  ju  mad^en 

toeld^  ein  Originattoer! !  weld^  ein  großcö  SSerbienft!  baö 
toäre  alöbann  getoig  ©eine  Unioerfall^ifiorie,  toie  bieg  nur 
bie  SRepräfentation  berfctben  ift,  unb  j[cber  gute  3l))0s  20 
tl^efer  rc^^räfentirt  bod^  nid^tö  anberö  auf  ©d^itbe  unb  ijcnfter» 
labe,  ate  feine  ^poif)tU  toürftid^  befifet.  SStetteid^t  atfo  l^abcu 
wir  näd^ftenö  baö  Vergnügen,  ein  größere«  83ud^  angejeigt 
gu  feigen,  ju  bem  bie«  nur  ber  fliegenbe  Slnfd^tagjettet,  ber 
Slufmunternbe  „l^ier  ift  ju  l^aben!"  ober  ^l^ier  tagt  25 
fid^  feigen!"  feijn  foflte. 

Unioerfatl^iftorie)  enblid^!  Unb  bic  ifl  eine  labeDe, 
t^eitö  ©i^ncfironiftifd^,  t^eit«  nad^  «ößern.  ©ic  l^at  toürHid^ 
oiet  ©d^öneö,  Srleid^ternbeö  unb  [477]  ©ebad^teö,   bag  9?ie« 

manbcn  bie  äKü^c  gereuen  toirb,  fie  angcfel^cn  ju  l^aben so 

aber l^ier   fmb  toieber   3^eife(?     (Srfttid^    ifl   bie 

(Srleid^tcrung  nad^  fotd^en  „runben  3^iten  unb  oer« 
minberten  ^erioben"  benn  f ür3  ©ebäc^tnig  bic  Sinjige 
unb  bcfie  §ütfe?  ober  toäre  e«  nid^t  toeit  äKnemonifd^er,  au3 
ber  ®efd^id^te  mel^r  SSitb,  gangcö  Sontinuum  mad^en  30 
gu  !önncn?  ®er  SRccenf.  urtl^ctlt  b(oß  nad^  feinem  ©eböd^t* 
ni§,  ba«  aUerbing«  eigenftnnig  feijn  fann;   aber  l^ier  el^e  in 


^^^  [Nro.  m. 

bcn  cittförmigcn  3^^^«  ,,Sltt(a§  jur  Scttottrung*' 
atö  jtt  mcl^rcrcr  Untcrfcj^cibung  flnbct,  mrb  an  bicfcr 
toar  bod^  gelegen !  Sc  me^r  Srtnuerutig^maate  auf* 
geratet,  unb  biefe  nur  in  Sin  grogeö®anje  beg  St(be^ 

6  gebra(j^t  toerben  Wnnen,  bag  jie  toieber  unter  f  i  (^  erinnern, 
bcjto  pd^ercr!  SSieUeid^t  fel^tt  baö  l^ier;  fel^tte  eö  aber  aud^ 
ni(3^t;  »ar  biefe  ä^^tenneuerung,  beö  Son^,  bcij 
Slufl^ebenö  toert^?  3^«^*^«^  bünfen  unö  fceij  ber 
®^nd^ronipif(^en  Sabette  bie  juf ammengefügten  9?amen,   oft 

10  toieber  gu  fel^r  einem  ®})ie(iöer!,  l^ie  unb  ba  einem 
®e})ränge  beö  Unbefannten  unb  ^o§ierti(^en, 
al«  ber  ^ftarfen  Äctte  beö  natürüci^en  SBal^ren"' 
nal^e  ju  fommen,  bie  aQein  bem  ®ebä(^tniffe  l^itft.  S93enn 
man  l^ter  ©emiramiö  unb  S)obona,  ©icljon  unb  bie 

15  Äabircn,  Slbral^am  unb  9?inu3,  3acob  unb  dnac^nd, 
fiart(;ago  unb  Sltl^alia,  93onifaciug,  ©uinttia 
unb  51Koati)ijia,®uttenberg,Sabur,-3toan,  S)iag, 

■Sfmael   unb  Sutl^er  gufammen   lieft, unb   bann 

gugteid^  bie  bieten  ^bfd^nitte  biefcr  3ufammenorbnungen  Uefl, 

20  fo  benft  man,  ber  äutor  l^abe  met)r  fj)ielcn,  unb  33unontf<]^e 
9iamenc})igramma  mad^cn,  a(3  bem  ®ebä(3^tniffe  l^etfen  tooUtn 
Unb  benn,  ift  fetbft  bei^  biefer  JabeUe  alleö  be- 
riefen? nicbtö  gu  getoagt  ?  nid^t^  beö  (ieben  Sinf aUö  toegen 
ba?     S)ie    Umfc^affung    ber    @rbe!    bie  Dbeliflen 

26  unb  ^4^^ramiben^)eriobe  in  Sgt)J)ten!  Hebräer  nebjl 
ben  [478]  ®  au  reu  baö  Sinjige  SSoI!,  beffen  ®efe$gebung 
unb  ©itten  feinen  ©taat  überlebt  (unb  feine  Sramanen? 
feine  ©(^amanen?)  bie  Oonier  fo  gewig  oon  3at)an?  (unb 
t)iel  anbre  Slbteituugen  mel^r)     ®er  ^45abft  aW  ^  f  a  r  r  ^  e  r  v , 

8o93ifci^of,  ^atriarci^,  Obcr^)atrtard^,  ©atailama^ 
unb  toie  an  anbern  Orten  bie  Sinneifd^e  9?ac^äffung  fwj^ 
mel^r  geige,  für  bie  f)iftorie  nid^t  gu  gef})ielt?  S^i^  ^^^^« 
©ac^n  me^r.  Seij  attem  aber  geigt  fd^on  bie  Sänge  unfret 
9iecenfion,  baß  toir  baö  Sud^  beträchtlich  l^atten,  unb  eben 

85  beßtoegen  ^aben  wir  bie  ^ti^kx  eine«  äutor«,  ber  mel^r  atd 
eitet  toerbcn  foUte,  freljer  gerüget. 


Nro.  60.]  ^^^ 

§tlmi^Sbt. 

Dis8.  de  Victoria  Jure  oiroa  saora  in  terria 
initae  pacis  formula  oessis.  Fraes.  D.  Friekio. 
Aut.  ä  Bulow.  1771.   4.   74  S. 

SBtr   geigen  btefc  ©trettfd^rift  nur  an,  ti>eit  toir  barum  6 
erfud^t  löorben  finb;  unfete  Smrid^tung  erloubt  un«  auffet* 
bem  feine  foldfee  äuöbel^nuttg.    S33it  l^offen,  f>err  Don  Sütoto 
ifl  njtrttic^  Slutot  biefer  Sogen;  benn  oon  C>erTn  3).  grid 
\)'dttm   toit   etnjaö   fceffer^   ertoartet.     Siö  ©.  54.  toirb   in 
einem   gejtoungenen    unb  fd^ted^ten   Satein    fel^r   toeittäuftig  lo 
atteö  toieberl^oiitt,  toa«  fd^on  taufenbmal  beffer  t)on  ben  naiür« 
tt(i^en  Siedeten  ber  dürften,  über  bie  Sieligion  gefagt  tootben 
ijl,  ober  toaö  nid^t   el^c  gefagt  toerben   fann,  biö   man  bie 
tjriebenöformel  üor  Singen  l^at.     3Son  ba  biö  jn  @nbc  toirb 
bie  t)ortiegenbe  t^rage   fcl^r  flüd^tig,  nad^   ben  beutfd^en  Sie«  10 
ligionögefefeen  bcurtl^eift;  fonbertid^  aber  bie  Siigtoidfifd^e 
ßtanfel   betrad^tet,  oon   toetd^er   aber  and^   nnr   baö   aUer« 
gcmcinfte    gefagt   loirb.     Über^n})t    ip    mit   einem   ©ieger 
nic^t  gnt  redeten;   nnb  baö  Sefie  ifi,  ba§  feiner  (xoie  |)err 
^crf af[er  f el^r  fleißig  b  e  to  e  i  ji)  über  [479]  ben  innem  ®otM^  20 
bienft   ju  befel^len  l^at.     S)er   Sln^brudf   oon   ben  öefniten, 
meiere  ubi  neqneunt,  incacant ;  ij!  fel^r  nnanfiönbig.    @ine 
lateinifd^e  ©robl^eit  ifl  fo  gnt  ©robl^eit,  ate  eine  bcutfd^e. 

Sottbon. 

aßir  jeigen  mit  SSergnügcn  ben  2ten  2^1^eit  bon  Wynnes  26 
General  history  of  the  british  Empire  in  Tivxtxitü 

an.  @r  fängt  mit  bem  Anfang  beö  tefetern  Sriegö,  nnb 
ber  ^anptbegebenl^eiten  beffetben  an,  fo  fern  fle  Slmerifa 
betreffen.  Sr  giebt  bie  iji^anjofen  al3  ben  toal^ren  an« 
greiffenben  Sl^eit  an;  bie  §anblnng,  fagt  er,  l^aben  fieaUgeitso 
üemad^tägigt,  ben  Sldferban  beijnal^e  gar  nid^t  getrieben, 
fonbern  il^re  älbpc^t  gicng  aUjeit  anf  Srobernng  neuer  ^ro« 
oinjen  an^.  ©al^er  flnbet  man  be^  il^nen  and^  fiatt  nnfrer 
§anblung^faftorc^en  überall  gortö  nnb  militarifd^e  änflatten. 
3)ie  Snglänber  l^atten  nic^tö  aU  ?ln})flanjung  nnb  Stierbauss 
jn  il^rer  3lbfid^t;  bal^er  bertieffen  fie  nie  bie  ©eefüjlen,  unb 


^^^  [Vro.6». 

festen  fid^  nid^t  im  fcftcn  ?anbc,  biö  ftc  nid^t  mcl^r  $Ia^  Ott  bet 
®ce  l^attcn.  ©ie  Bauten  aud^  feine  §ortö,  in  einet  gemiffoi 
Entfernung  üon  ben  ^auptftäbten  il^rer  Solonien,  ®ie 
tonnten  alfo  unmögüd^  auf  ben  Slngrif  benfen.  3)tc  • 
5  jofen  l^ingegen  l^atten  il^re  2  6o(onien  t)on  Sanaba  i 
^ouifiana,  burd^  eine  Äette  üon  ijort^,  tjon  Ouefced  biö  Sieu* 
Orleans  mit  einanbet  üerbunben.  S)er  ©au^tbetoeiö  btefer 
(StoBerung^afcfid^ten  geigte  fid^  l^aujJtfäd^tid^  Utf  Stbattimg 
beö  gort  JJreberic,  baö   bie  @ng(änber  SrotDn})oiut   nettneii, 

10  an  bem  ©ee  S^m^)(ain,  fe^r  toeit  üon  äKontreat,  ber  uäc^ften 
t)on  il^ren  Sotonien,  unb  inner^Ib  beö  ©efciete^  bet  äßol^atDK, 
bie  ben  Sractaten  gemäg  unter  Snglänbifd^em  ^ifixl^  fianben. 
Unb  toaö  toaren  bie  Untertanen  beijber  ftreitenbcr  SKäd^te 
im   borigen  Äriege?     auf   ßngtifc^er   ©eite  ru==  [480]  ](|tge 

15  ftide  ^äd^ter   unb   ^anbelöleute,  unb   auf  ber   fraujöflfd^ii 
gret)beuter   unb   Slbent^eurer.     2)er  SSerf.   lägt   ferner   ben 
^erbienften    beö    ©enerat    S33otf   ®ered^tig!eit    xoiberfal^rciii 
unb  tobt  ben  2Kut^  ber  Madame  du  C  h  a  r  m  e  y ,  bie  feC 
i^re   SSebiente   unb   5Regerö   gegen   ben   ^dnt>  commanbirtc 

20  ©ierauf  fe^t  er  bie  SSefdbreibung  ber  Srittifd^en  ßolonieti^ 
S3irginien,  unb  SRorb^^  unb  ©üb^SaroIina  nad^  bem  tjorigcn 
S3anbe  fort,  auf  biefe  folgen  bie  bon  ©eorgien,  unb  OP« 
unb  2BefifIoriba ;  (Sine  furge  Siad^rid^t  t)ou  ben  3nbianifd^ 
92ationen,   unb  bem   innern  Souifianna,  nebfl  SSetrad^tungcu 

25  über  ben  Raubet,  unb  bie  erfle  Sinrid^tungen  ber  (Kolonien. 
iJerner  liefert  er  bie  (Sefd^id^te  üon  -Samaica,  SSarbaboö,  ©t. 
S^rifioj)]^,  ©renaba  unb  ben  anbern  SBefKnbifd^en  3«fe(n, 
nebft  einem  Sa})itel  über  bie  ^ndtx^  unb  3nbigo})Iantageji. 
2)en   Sefc^tuß   mad&en   ©ebanlen   über    ben   ©ttat)en^anbet. 

soSluf  aSarbaboö,  too  man  i^re  3a]^(  auf  75000  red^nct, 
muffen  jä^rlid^,  gu  (Sr^Itung  biefe^  goubö,  über  5000  ciu^ 
gebrad^t  werben,  ob  il^^ncn  l^ier  gleid^  bie  Suft  fel^r  guträg* 
lid^  ifi,  unb  bie  SeüöHerung  unter  il^nen  fel^r  gut  i)Ott 
ftattcn   gel^t.     3)iefe  33emer!ung  M  f)erm   äBt^nne   jcigt 

35  atfo,  bai  i^r  Abgang  jäl^rtid^  loeit  über  5  pro  Sent  beträgt, 
n)ie  man  il^n  fonft  auf  ben  fd^ümmjleu  3nfetn,  toic  ©t. 
Domingo  u.  f.  to.  l^at  angeben  xooHen. 


Nro.  61.]  ^^^ 

Unfern  Scfcru  »irb  cö  ntd^t  unangcncl^m  fcljn,  tocun 
Tötr  fte  Benachrichtigen,  baß  ber  18te  Som  t>on  iDn  fliUs 
Vegetable  System  bie  treffe  tjertaffen  f^at,  unb  biefeö 
gro§e  SBerf  fcef^üegt.  S^  foflet  nunmehr  27^2  ®uinec 
roi^;  mit  garten  an^gemal^lt,  ift  ber  ^rei^  biefer  18  Sönbe  6 
126  ©uineen.  3eber  »anb  ent^tt  fce^na^e  200  ^flangen, 
bie  aUe  nac^  ber  Siatnr  aufö  forgfältigjie  gejeic^net  fmb. 

[481]  Nro.  LXI.    2)cn  31.  3ulii  1772. 

§üSlt. 

33.     J.    Sal.     Semleri     Paraphrasis     Evangelii  lo 
Johannis,  oum  notis,  et  oantabrigiensis  codicis  latino 
textu.    ßt^  üitmmtxt^tf  1771.  1772.  8.  2  ^iiftiit. 

S«  ift  too^t  fonm  @iner  unfrer  ?efer,  ber  nicj^t  an 
Äangel  nnb  Slltar,  anf  33rett  ober  in  ^oxm,  ben  (Süanöeüft 
3>o^nne^  gefeiten  l^ätte ;  ben  muntern  Süngüng  mit  ©onnen»  i5 
gtanj  umgeben,  im  ©trat  bcö  ^immetö,  eintau(^enb  feine 
geber  pe  fet)  fo  mobern  gefci^nitten  aU  fte  tooUe,  unb  neben 
i^m  ber  gtügeifd^ioingenbe  Slbter.  Slnd^  toirb  faum  ein  Sefer 
üon  nod^  fo  ftumpfctt  ©innen  fe^n,  ber,  in  feinem  Söangc« 
(ium  nid^t  toenigfien^  ©inen  ©trat  biefeö  ©onnengtanjcö  20 
mieber  gefunben,  ben  Äblerfd^xoung,  too  nid^t  gefeiten,  bod^ 
fern  raufc^en  gel^ört,  unb  bie  SReinung  ber  lieben  5Säter  alfo 
ftetö  beftätigt  l^ätte.  3n  ber  S^at,  toer  unb  toa9  ber  Ool^anneö 
auc^  getoefen,  mit  toetd^em  @eift  unb  ©atbung  fd^retbet  er 
nid^t !  toetd^e  reine,  l^ol^e  Sbee,  mit  ber  er  S^riftum  auffaßt,  a» 
tl^n  blod  al^  bad  f))red^enbe,  l^erabgefommne  unb  gurüct' 
fel^renbe  SBort  ©otteögu  betrad^ten!  alö  ben  ©traf, 
ber  nur  immer  inö  S)unfte  fd^einet,  unb  toa^  httf 
Sieben  unb  SBunbem,  bie-  be^beiS  S^^^^^  toerben,  bie 
ginfterniß  nie  begreift.  [482]  SBetd^eö  ftarfe  Oe*  ao 
fül^I  ber  ©enbung  beö  f)immetö!  unb  große  äRac^t 
be^  Serufg  immer  ?id^t  unb  Seben  oer(eif|en  ju  tooflen! 
auf  ber  Srbe  pd^  einige  ber  ©einigen  gu  fammten,  bie 
er  liebt,  in  bie  ©emeinfc^aft  ®otte«  eintoei^et, 
unb   fie   ü  e  r  f  ä  6 1 !     S33a^rüd^,  toenn   alle   unfre   ©iflorio^  »6 


^00  p,«. 

gra))]^en   unb  ^iflortogra^l^unfetn  t)om  dbeadftten  bei 
gelben  rcben;   fo  ift  tool^I  bicDetci^t,   fett   bte  SBelt  fli 
fein  93ud^   gen^efett^  bad   audb   S3u(!^{iabenmägtg   fe      i 
©Ott  unb  gelben,  mcl^r  ibcalifttt  l^ättc!     S^  ijt,  at«  ob  et 

52KcId^ifcbccf  toätc,  o^nc  SJater  unb  ÜWuttet,  ol^ue  @j)elfe 
unb  ^üUt,  ,,fira(cnbc  ^crrUd^feit  bc«  Singcbol^tncn,  au«  b 
©d^ooßc  bcö  »atcrö,  bott  Octft  unb  SBal^tl^eit!'' 

3lbct  nun  biefcn  ÜWaler,  bcr  feinen  ^infel  in  ©omteo^ 
gtanj  taucj^tc,  ju  »erftel^en?  gu  erftären? (So  ifl  )t 

10  befannt,   fo  »ie  bie  ©onne  3nfe!ten   unb  SBürmer,   fo   1 

Sol^anneö   oon   jel^er  ©(^toätmer  geboren;   unb  bic  Äla 

mifc^e   ©c^utgered^tigfeit   ^t  nur   immer   oergebtici^e  ÜÄi 

ge^bt,  fid^  bagegen  mit  fiätte  unb  Sünbl^eit  ju  tocOfxim. 

SBer   bie   ©(^riften   beö  C^errn   ®.   ©emterö   temtetf 

15  unb  t3om  anfange  feiner  Srfd^einung  an,  ben  @ifer  gefeiten, 
mit   bem   er   ©d^toärmere^   unb  ©ljj!emenfunfl, 
entgegengefefeten  Slu^fcj^toeifungen  ber  Sietigion,  be^bc  gletip» 
m  ü  t  ]^  i  g  t)erfo(get,  ber  toirb  fid^  alfo  aud^  gteid^  eine  Sl^itb' 
ung  auf  biefe  $ara^)]^rafe  S^ol^anne^   maci^en  !önnen.     Äetiie 

2oml)ftif(^e  ®eutelel)eu!    feine    bogmatifd^e   SQSort* 
^)reffungen!  baö  ifl  baö  Oute,  ol^nc  toel(^e«  9?oten  unb 
Ztici   auf  feiner   ©eite   feljn   fonnte,   unb   bamit  ift   ba 
Sefer  alfo   üor  gnjo   Slbgrünbcn  unb  ©efal^ren   fcj^ 
fcl^r  verbürgt. 

25  ÜDa  ferner  §rn.  ®.  ©emierö  große  ©elefenl^eit  in 
bcnSSätern,  ber  Äird^ettf})rad^e  beö  5Reuen  Stcftament« 
unb  ben  ÜWeinungen  aud^  ber  alten  Äefecr  unb  SBort* 
baumeiftcr  befannt  unb  fafl  Sinjig  ift:  [488]  fo  hc 
fommt  l^ieburc^  aud^  feine  $ara})^rafe  ein  fcl^r  l^eroorfie^enbe« 

30 Kolorit.  S33ie  biet  SWcinungcn  nid^t  fel^r  gefd^idt,  ©o» 
cinianeru  unb  ©noftifern  unb  ^eonenfd^miebe« 
entnommen!  loie  biet  335 orte  nid^t  fel^r  gefd^idt,  aul  bet 
ÜWeinungcn  unb  Srtoartungen  ber  Stuben,  auö  ber  Äirc^ 
f j>rad^e  ber  ^eöenifien  u.  f .  lo.  e  r  t  ä  u  t  e  r  1 1     On  bem  gadbe 

35  ftc^t  l^ier  biete«  toürftid^  9?eueö,  Ireffenbeö  unb  ©d^öne« ! 
®en  med^anifd^en   ijteiß   enbtid^!     SSarianten   i 
2)efecte   gefammtet!     Slnfü^rungen    unb   Srtäuterungc»   i 


I 


trc^cttüätcr Äurj !  für  ein  alabcmifd^cö  ^näi  tji 

cfc  Srflärung  S^ol^anticö  toürlfit!^   auf  mand^c   SBcifc,  bic 
rfte  unb  Scftc. 

SBaö  nun  aber  jtoifd^cn  ben  jXDCij  genannten  ^c^tc tu 
e^    äufferften,    bic  f)err  ©emicr   fo   gtüdtid^    r>tx^  6 
leben,  unb  tote  t>iel  in  ber  SDlitte  Kege?  06  bie  ^ara« 
^rafe   nid^t  ben  ©inn  beö  tegeijterten  Ool^anneö  oft  fajl 
mj  toegf})üle?  unb  ob  bie  ©ecle  beö  S^egeten,  bic  nur 
tmer  axiomata  moralia  ftnben  toid,   fibcrl^au)>t    fcl^r 
ßbilbct  fei),  bem  Sol^anneg  ju  begegnen?  ObScnttcrio 
:n  ©cfanbten  ®otteö,   t)on  bcm  bicö  Sud^  Rubelt,   nid^t 
toaö  gu  bünne   in  ®efia(t  gefeiten?  i^n  mctteid^t  nur 
il  afabemifd^en  Seigrer  betraci^tett  fönnen  unb  tooDen? 
>b  feinen  Slttcgoricn,  SBunbern  unb  f^mboüfd^cn 
anbiungen  ber  ©inn  unb  bie  ijülf^  t)on©inni6 
ieberfal^ren   fe^,   ber   ben  |)örcm  unb  -Süngem  3efu  er« 
jien?  —  —  SBer   ift,   ber  unö  biefc  ä^^if^t  «^^  "^^^^ 
xiüt,  fonbern  burd^  Se^f})iel  löfe? 

9lt(e  große  äRönner  ber  SBctt  finb  beftimmt,  t)on  biefer 
ieite,  nur  für  bie  Singen  tocnigcr  gu  crfd^einen.  SBa«  20 
t  ba^  Sleufferc  einer  fijmbolifd^en  ©anbluug?  toetd^e 
id^aafe!  toetc^  333ort  ber  Sl^orl^eit!  unb  iutocnbig  in  ber 
ieete  beö  äWanne^,  toctd^  ein  großer  ©inn  unb  Oeift! 
tib,  Sltlegorie,  Siebe  anö  SJoH,  S e n f e n  be«  ^ergeujJ 
r  ©einigen,  ift  aud^  Jl^at !  §anb(ung !  ©ie  l^at  atfo  aud^,  25 
ie  bie=  [484]  fe,  bie  ©(^aate  um  fid^,  unb  nur  tief, 
\)x  tief  ben  Äern  in  fid^. 

3Bem  i(l  nid^t  befannt,  baß  (Sin  SBort,  gu  feiner  3«it 
f^rod^en,  ein  SBinf,  baö  Slnfl^eben  eineö  ©tro^lmö, 
ößer  unb  göttüd^er  fel^n  !ann,  aU  taufenb  S)e!(amationen  so 
-  —  SBorte.  Slber'  wer  !ann  jene«  ®roße,  ©ötttid^e 
al^fen?  —  —  SBer  jtoe^  fia^)itet  im  3o^nne3  gelefen, 
irb  toiffen,  baß  e^  eigenttid^  fein  ®ef id^tö^)un!t 
9,  -Sefum  in  einer  fold^en  Sieil^e  f^mbo(ifd)eraBorte 
rtb  §anblungen  oorjuftetten ;  too  immer  ade,  bie  umss 
n  [teilen,  SB  ort  ^ben,  unb  -So^nneö  geigt,  baß  ®eifl 
rinn   l^abe   fet^n   foüen.     @r  geigte   aber   toieberum   btoö 

Litteraturdenkmale  des  18.  Jahrhanderis.    8.  4  (26) 


^^^  [Nro.  6L 

feinem    ÜWetfler    dl^ntid^,    nidit    ^ata})]^rajiifd^ :     fottbcm 
fd^XDetgcnbsl^aitbetnt). 

aOBem  nm  bieö,  »etlg  über  ein  bibUfd^eö  33uci^  gcf agt 
ift,   ©d^XDätmere^  ber  Slnbad^t  fd^eint,  bet  ertrmere 

6  fiif,  faUö  er  grted^tfd^  lefen  lann,  ber  äuölegung  beö  liebe» 
truttfnen  Sllcibiabeö  auf  ©ofrateg  l^ötjeme 
SBorte.  SJon  auffen  C)otg,  Äa^fetn,  ©atijre,  ein* 
fältige  @inef tfd^e  ^amin))U))))en;  bon  innen  ®ei{t 
unb  SSalfam.    Wlan  fel^e  atfo^  bag  aud^  Reiben,  tDenigfien^ 

10  ber  3lnba(i^tfd^n)ärmereij  fällig  getoefen;  unb  foDö  bo^ 
Sinmat  fe^n,  bag  man  im  ©inn  beö  Stutor^  lefe,  fi> 
müfte  man  bei)  ber  erjlen  3«ite  enttoeber  3ol^anneö  ganj  avA 
ber  §anb  legen,  ober  fit^  in  biefen  Ärei^  fütter  ^anblunge« 
^injufe^en  tt>agen! 

15  Ueber  Sinö  l^at  ficj^  (am  9tanbe!)  ber  8iec.  mit  fd^t 
gefreuet:  toaö  nun  bie  Stenben,  bie  ©emfern  nid^t«  att 
©ocittifm  üorjutoerfen  ^tten,  be^  biefem  Sbangeltirai 
fagen  werben?  ©ocinianer  tft  er  bod^  getoiß  nid^t, 
unb  baö  ift  bod^  jenen  Stinben  unb  Sauben,  bie  gum  Un* 

20  gtüdf  nid^t  ftumm  flnb,  teiber  äöeö,  toa^  fie  feigen  unb 
})rüf  en ! 

©ottt^  l^ier  aud^  nid^t  eben  am  ertoartetflen  Drt  fe^n, 
f 0  bejeugt  ber  JRec.  bem  ^xn,  2).  ©  e  m  t  e  r  [486]  über  feine 
fo  üicie   unb  mannigfaltige,   unb  mit  Unbanf  ber  SBett  flt^ 

25  eriüorbne  SSerbienfle  toal^re  f)od^ad^tung ;  er  fann  aber 
aud^  nid^t,  au3  eben  bem  ©efül^t  unterlaffen,  e«  ju  be* 
tounbern,  toie  mannigfalt  ®ott  aud^  gute  SWenfd^cÄ 
braud^e?  unb  toic  fel^r  aud^  unfcr  befler  ©d^aft  in  irrbncn 
®efä§en  getragen  toerbe?     SBarum  giebt  ^r.  ©emier 

sobel^nal^    äOe^    ftreitenb    t)on    fid^?     SBarum    labet    et, 
eben  burd^  ©treitigleiten  unb  emige  Sertl^eibigungen  gegen 
Sefeere^,  ja  alfo   am   meiflen   felbjt  ben  SSerbad^t   i)o« 
fie^erelj   auf  fid^,  unb   l^ält   aud^   ben   2efer   mit  ®ctö( 
immer   auf  bem  ®ebaulen  feft,  bem  Äefterel)   blo«  ate  e 

85  Variante  ber  S)enfart  gilt,  unb  baö  fmb  bod^  g 
bie  tüürbigflen,  toir  tooflcn  nid^t  fagen,   bie  meiften  Se 
2Bem   ijt  nid^t   ein  ÜWann   befannt,  ber   getoig   jel^nfc 


Nro.  61.]  "^^^ 

mcl^t  Äe^crc^cn,  aU  ^crr  ®.  ©cmlcr,  auf  btc 
Sal^tt  gebracht  l^at;  aber  tocU  er  immer  bloö  fld^  nur 
ol^ne  SQBaffcr  lüäfc^et,  ben  ^l^itotogen  f})iett,  ein  farbigteö 
Äteib  mit  9Kar!tgotbc  fiatt  beö  fd^toargeti  Äfeibe^  anl^at,  unb 
©cfül^I  ber  ^Religion  fo  red^t  an  ©teile  ju  atl^men  toeiß,  ifl  6 
unb  bleibt  er  ein  Sr  Jen  gel,  ber  fetbfl  bagu  bei^tragen 
fann,  ©emteru  (oögutaffeu  unb  ju  t^erbammen, 
ti)ie  @r  toiU!  S)a  !nirf(i^t  mauti^er  guter  Sefer  im  ©tiüen, 
ober  laä^t;  baö  ©etümmel  ber  SBelt  gel^t  inbe§  bod^  fort, 
unb  §r.  2).  ©emier  fd^abet  ber  8iul^e  feiner  Sage  unb  lo 
loielteic^t  aud^  bem  Sid^t,  baö  feine  Seigre  fliften  Knute  unb 
foDte.  So  toirb  jioar  immer  eine  beffere  SRad^toett  fonnnen,  bie 
in  ©emterö  ©c^riften  einmal  bie  langen  ^erioben  jerflören, 
baö  ®otb,  baö  oiete  ®oIb  auö  ben  ungel^euren  ©Fladen 
aufbrennen,  unb  in  ©emiern  getoiß  ben  ©al^rl^feit«  i5 
liebenben  SKann  erfennen  loirb,  ber  nur  ju  aufrid^tig 
xoar,  unb  nid^t  ba^  f d^öne  gingerf})iet  toufte,  m i t  SB a  1^ r « 
l^eit  unb  SRetigion  nur  ju  bnl^Ien,  eö  im  ®riff 
gu  l^aben,  loie  oicl  man  geben  toiti  unb  bel^ält?  pc^ 
je^t   flctlet,  aW   [486]  ^be  man  nicbtö,  unb  jefet,  afe2o 

^abe  man  nod^  fel^r  oiel! aber,  toarum  foll  baö 

blo^  bie  9?ad^töelt  ettoa  einfel^en,  unb  nid^t  lieber  bie  gegen« 
toärtige  SBclt  in  S^üd^ten  genießen?  f)err  3).  ©emier 
fe^lt  in  feiner  parallele  mit  Sutl^ern.  Sben  ba§  8.  fld^ 
be^  feinerä^it  mit  Slufrid^tigf  eit  unb  SBeiöl^eit  f  o  geltenb  25 
JU  machen  toufie,  ^If  feiner  8ieformation  auf;  unb  bie 
gorm  unfreö  Oal^r^unbertö  ^t  ol^ne  ÜWenfd^enbienjt  unb 
SEäuf  d^ere^  bo(^  aud^  bief  en  ebtern3lnfd^ein  getoig  nötl^ig. 
§err  ©emier  follte  fid^  alfo  über  öieleö  ©equädf  fo  toeg« 
fegen,   atg  obö  gar  nid^t  ba  xoäre,   unb  loie  ber  ÜWonb  am  so 

^immcl  toegfd^einen,  toenn  aud^  unten  ®efd^ö})fe  bellen. 

@ben  baö  ift  Urfad^e,  toarum  ber  9tec.  t)on  feiner  fvti^tn 
Knterfui^und  i>e$  iSians^mst  BU  2.  {fialit  1772.  iBeg 
^tmmcrht  fa^  2  2iip\fübtU  in  8*)  xoenig  fagen  fann.  S«  ip 
eine  bloge  93ert]^eibigung,  ba§  man  ben  Äanon  unter»85 
fud^cn  !önne?  mit  fo  oicl  ©elel^rf amf eit,  beiläufig  oielen 
guten   ^nmerfungen;    aber    »eld^e   SSertl^eibigung  ?    toetd^eö 

4  (26)* 


©afecö?  ®a  fotltc  fid^  $t.  ®.  ©erntet  nur  getabc  gtt^ 
tro^  aller  ©egenrecenftonen  auf  ben  guten,  gefunben 
Setftaub  feiner  ?ef er  öerfaffen,  bem  e^  ntci^t  in  itfLtpfytß 
Beten  bett>iefen  3U  Serben  Brandet ;  ba§  man  ben  fianon 
öunterfud^en  muffe?  unb  lönne?  unb  börfe?  fo 
tt>enig,  a(^:  ob  man  auc^  erft  feigen  müf[e,  n>enn  man 
tefen  tot«? 

fita^tn  ttu  üinhtXf  t\nt  (SfnUitttng  in  hU  l^eiigioit^  «int 
10     Her  Zftttiftiftn  (lefeür^raft  In  Jfirdr«  8.  190  S. 

2)iefe«  SBerld^en  enthält  nid^t«  at«  gragen ! Slnt« 

toorte  toer  ba  toiÜ!  fragen  über  ben  SDlenfd^en;  ben  gefea« 
fd^afttid^en  SDlenfd^en,  ben  gefttteten  SKenfd^cn!  S)iefe  fotten 
bem  Äinb   vorgetragen,  unb   burd^  [487]  biefe   foD  eö  Itug 

15  unb  fromm  toerben.  ®er  ®eban!e  ift  befonberö.  So  fott 
ein  SSerfud^  ber  fofratifd^en  Hebammen  Äunft  fe^n,  aber 
©ofrateö  rid^tete  fid^  nad^  ben  iJäHen,  bie  il^m  aufjUegeo. 
f)ier  l^ingegen  l^aben  toir  lautere  UnioerfaUSWebicin,  bie, 
lieber,  Ärämjjfe,  glüjfe,  SScinbrüd^e  unb  ©d^toangerfd^aftcn 

20  auf  eine  Slrt  Reitet.  SBir  fönnen  ben  xool^Igemeinten  (Sin* 
fall  ber  SSerfaffer  fo  toenig,  ate  oiete  anbere  biöl^er  öor» 
gelommene  @rjie]^ung3=*SlnPatten  biDigen.  3a,  fte  möd^tcn 
gut  fc^n,  xoenn  il^re  äntoenbung  jeben  6(tem  fo  leidet  toäre, 
a(^  ben  83erfaffem,  ober  toenn  e^  eben  fotool^t  gamiUenfeete« 

25  ate  gamittcns=©timmen  *SaDien  unb  «»©efid^ter  gäbe !  äBenu 
flc^  aber  nun  bie  gute  SKutter  mit  i^ren  UnioerfatÄinbet* 
fragen  bal^in  fei^t,  unb  anfängt,  unb  bad  ^nb  beult  nid^t 
gerabe  toie  bie  äfcetifd^e  ©efeßfd^aft  in  ä^^^f  f«>  ^P  ^unbcrt 
gegen  einö  ju  toetten,  e^  fommt  mit  einer  nörrifc^en  Stuttoott 

80  bie  Oueere,   unb  mad^t  auf  einmal  ein  ganje^  ^o)pxtd 

©d^nbe.  S35ag  nufet  nun  ber  ganje©d^ti)aß  öouiJragen? 

Un^  l^at  e^  immer  gefd^ienen,  bag  man  in  ber  (St« 
jiel^ung  nur  oertl^eibigungöioeife  ju  SBerfe  gelten  fotttc  SEBir. 
lennen   mand^e   fd^j^ne  männlid^e  unb  toeibtid^e  ©eeten,  bie, 

86  ol^ne  jur  loal^ren  Siebe ,  jur  i^T^eunbf d^af t ,  gur  ®üte  g  e  « 
fd^ni^t  getoorben   }u  fe^n,   au^  ftd^  felbft  3U  allen  btefen 


^       a.  1                                           405 
l^ro.  61.]  

unb  taufettb  anbem  guten  (Sm)>ftitbuttgett  getimc^fen  fmb^  nah, 
o^c  gelernte  Wloxai,  otine  S33ol^Iflanb,  decornm,  bienseance, 
creanza,  unb  toie  baö  Unbtng,  baö  un3  fo  oft  für  Sugenb 
aufgebrungen  totrb,  unb  baö  alle  Stationen  öerborben  l^at, 
in  aßen  ®})rad^en  i)ti\t,  fhibirt  gu  l^aben,  alleö  loa^  fte  um*  5 
giebt,  g(üd(i(3^  mad^en,  unb  fetbfi  glüdtid^  pnb,  toie  gute 
ÜWenfd^en  immer  fmb,  bi^  man  il^rer  Statur  ©etoatt  antl^un 

toiU,  ober  fte  gar  gebro(i^en  bat. Dber,  fott  benn  bo(]^ 

gefragt  toerben;  fo  (aßt  bie  Sinber  un«  tel^ren  unb  fragen; 
unb   un^  nur   forgen,  ba§  toir  nid^t  ju   gefci^eib  ober  gu  lo 
närrtfc^  antworten. 

[488]  Bonbon. 

The  History  of  England  from  the  earlist  Ti- 
mes to  the  Death  of  George  II.  By  Dr.  Gold- 
schmith,  1771.    8.   4  Vols.    1.  L.  1  S.  boards.  15 

üDie  Untemel^mung  biefe^  S33er!ö  ift  eigentfid^  jungen 
Seuten,  grauengimmem,  unb  allen  ber  ©efci^id^te  unfunbigen 
Sefern  beftimmt  gexoefen.  Sluö  biefem  @efid^tg})unft  muß 
man  fie  beurtl^eiten.  3)r.  ®oIbf(i^mitl^  öerftel^t  ftd^  auf 
toat)re   unb   rül^renbe  ©emätbe  beö   gefeDfd^aftlid^en  Seben«^  20 

tüotjon  fein  Vicar,  unb  Deserted  Village  ^tUQt  ift 

2lIIein,  ob  er  ©c^arfftun,  ©etel^rfamfeit,  ^]^itofoj>]^ifci^e^  äuge 
^enug  l^at,  eine  gange  Steige  ©emälbe  bon  ber  ®efd^i(!^te  ber 
äWenfd^l^eit,  bie  auf  unö  nid^t  anberö,  atö  in  fhim})fer  Ueber» 
Iteferung  fommen  muffen,  ju  faffen,  id^  toiD  nid^t  fagen,  ben  25 
redeten  5lugen})un!t  gu  toäl^ten,  fonbern  bie  barinn  jerjireuten 
tüai}xm  3öge  ber  SDtenfd^l^eit ,  bie  il^r  unter  aDen  SSerlteib« 
ungen. eigen  bleiben,  aufjuflnben,  ba^  ift  eine  anbre  5tage. 
3n  ben  altern  ^üten  ifann   er  ftd^  in  mand^e  SHnge,  bie 
jefeo  für  un^  ben  toiberf^^red^enbjten  Sontrafi  mad^en,  nid^tao 
fd^idfen,  unb  übergel^t  entioeber  ba^  eine,  ba8  bem  anbem  im 
SBege  jlel^t,  gang  mit  ©tittfd^toeigen,  ober  er  erHärt  auö  ein« 
feittgem  $rinci^)io,  unb  hti^avDßtet  3)inge,  bie  jebem  Slnfänger 
in  ben  alten  ©äd^fifd^en  Siedeten  gu  toibertegen  leidet  toerben. 
Äurg,   er  ift  gu  fe](>r  $oet,  unb  toeniger  ^l^itofo})]^,  aö  er  85 
fe^n  follte.     Slttein,  ber  ®tl)t  bleibt  allgeit  ber  ©einige,  unb 


406  [Kro. 


er  iDciß  fo  üict  SRül^tcnbc^  unb  Slufd^aucnbcö  in  feine  ©itua* 
ttouen  gu  legen,  bog  bic  Sefer,  benen  eö  nit^t  um  Slbmägimg 
beö  ®ef(3^e]^cnen,  nic^t  um  jjf^d^ologifd^e  ober  })o(ttif(3^e  Sßinfe 
ju  tl^un  tt)ar,  üottfommen  i^re  SSeftiebigung  ftnbcn. 

5  [489]  Nro.  LXIL    %tn  4.  toguft  1772. 

Stttttgatb. 

33eij  So^onn  Senebict  SRefeter  1772.  ^.  ^ßnUftttrur 
^lirenger  0011  PiSni^ige  Anfang dgrünlttlie^  fei^- 
bantSf  0i>er  (Slnleitung  In  i>te  gefammte  Cnttii- 
10  nrirtirr4r0ft^  ntbft  ^tn  vorlltuftgen  ^finntnlffen  000  htv 
(Bv^tnit^vt  n^tx  Mtft^tmtxtWi  nn^  htv  0Ugemetnen  nnh  Ire- 
foni^ern  Ulaturlei^re.    Mtij  Sri^eiL   8.   1248  B.  0l|nt  liits 

S)te  »ftd^t  be«  ^errn  Serf.  Beij  biefem  SBerfe  tfi,  bcn- 

iifenben  SanbXDtrtl^en,  ein  Sud^  in  bie  §anb  ju  geBett, 
baö  fie,  toie  Siffotö  9?ac^ri(^t  an  bog  Sanbüolf  in  beit 
©tanb  fe^cn  foU,  bem  arbeitenben  Sl^eil  il^rer  SDltt« 
brüber  mit  SRotl^  unb  Xl}at  on  bie  §anb  ju  gelten.  2)er 
SSerleger   ^tte   toiUenö,  eine  neue  Slufloge  beö  1763.  ge« 

aobtudften  !uTgen  Segrifö  beö  ijelbfcaueö  ju  üet« 
anftaUen,  ber  ^err  83erf.  entfci^Iog  ftc^  bol^er,  biefen  ganj 
umzuarbeiten,  ber  in  biefem  Vertage  ebenfalls  l^erauögefomm« 
neu  Slbl^anbfung  üom  SBeinbau,  'd^nlidi  gu  mad^en;  in  bcm 
erften  X^M  bic  Sinteitung  in  ben  t?e(bbau,  im  aitberti 

25  aber  ben  getbbau  fetbft  })raftifc3^  abjutianbetn,  unb 
beijben  Steilen  ben  gemeinfAoftIi(^en  iitet:  Sin  fange« 
grünbe  beö  fjetbbaue«  gu  geben.  S)er  erfie  93.  be^e^t 
auö  2  äbfd^nitten.  2)er  erjic  [490]  Slbfd^nitt  ^onbelt  in 
ad^t  Äo})iteln  üon  bem  gelbbau  über^u})t.     S)o«  erfte  Äa^)ttcl 

30  betrachtet  bie  SSSirtl^fd^aft  über^auj)t,  unb  pnbet  babe^  jnje^erfaj 
$au})tbef(j^äftigungen.  2)ie  erfle  betrifft  baö  SScrmögen  fetbji; 
1.)  feine  ©ic^erl^eit;  2.)  SSollIommen^eit,  baö  ifl, 
pe  f(^afft  ^ti)Ux  ab,  unb  bringt  SSerbeffcrungen  an.  3)ie 
2te   betrifft    bie   ßinfünfte  be«   SJermögenö,    bog   man   ftc 

85 1.)  rid^tig  erl^ebe;  2.)  boö  Srfj)arte  nü^lici^  antocnbc 
ätoeijte«  Äa})itet,  üon  ber  Sanbtoirtl^fd^aft  über^u))t.     SHefc 


Nro.  62.]  ^ 

f(3^rän!t  bcr  SSerf.  auf  btc  nü|(td^Pc  ©ctotnttung  bcr  9?atura* 
iien  au^  bcm  Sinter*  unb  ^flangcnrcic^  ein,  unb  gloubt,  bic 
SKineralten  bürftcn  nur  alö  ein  iRebcngefc^^äft  angcfel^en 
tüerben,  fobann  Begreift  er  barunter  bie  beftmögüd^Pe  S3e« 
toa^rung  unb  Senufeung.  ©rittet  Äa})itel,  üom  fjelb«  5 
Bau.  ^ier  bringt  ber  $)err  SSerf.  l^auptfäc^Iid^  auf  bie  SSiel^* 
guc^t  aU  bie  ©runblage  atter  Sanbtoirtl^f^aft;  rätl^  nid^t  mel^r 
^ie()  an,  at^  für  ba^  man  üBerflüßig  gutter  l^at;  empfiel^tt  bie 
Di^fen  ftatt  ber  ^ferbe  jum  3wg ;  red^net  in  ber  ^«tterung 
10  ©d^aafe  gegen  eine  Sul^,  unb  »iK,  baß  man  nit^t  mel^r  lo 
©d^iüeine  ^Ite,  ate  jur  ^au^l^altung  notl^toenbig  flnb,  eö 
müften  bann  Befonbere  Umftänbe  baö  (Segentl^eil  anratl^en. 
(SBen  bte^  gtauBt  er  üom  geberüiel^.  ®ie  gel^örige  SBartung 
beö  SSiel^e^  em^jfiel^It  er  a(«  fel^r  toid^tig.  SSierte^  ^apxttl 
®a^  ^anbgut ,  beffen  Sl^eile  unb  ßigenfd^aften.  S3e^  ben  i5 
(^5eBäuben  erforbert  er,  ba§  fie  Bequem,  tool^Ifeil,  bauerl^aft 
geBaut,  'oox  SBaffer  unb  anbern  ©d^aben  gefid^ert,  unb  il^re 
Slngat)!  fo  geringe  fe^,  al^  e^  nur  immer  bie  (Sröße  ber 
Sanbtt)irtt)fd[)aft  ertauBen  tt>iö.  Set)  ben  ©runbftüdfen  fielet 
er  barauf,  ba§  jebe^  feinen  gel^örigen  Orunb  unb  Soben  20 
l)aBe.  §ter  Betradbtet  er  nid^t  aöein  bie  Slrt  beö  Srbreid^^, 
fonbern  auc^  bie  ©äfte,  bie  barinn  fledfen;  fielet  nid^t  aßein 
auf  bie  Srbe  an  ber  DBerfläd^e,  fonbern  auc^  auf  bie  untere, 
bie  tiefer  (iegt,  unb  üBertegt,  oB  [491]  ber  33oben  gu  änbern 
unb  gu  Beffern  f e^  ?  Sr  benft  ferner  auf  bie  ?age  unb  ba^  25 
6(tma,  oB  jebe^  eine  meredfigte  ©ejialt  l^aBe,  unb  oB  jebeö 
gel^örig  Benugt  toerbe,  ober  toie  e^  Benufet  toerben  fönnte? 
gerner  toiß  er,  bag  ba^  Sanb  gut,  öottfiänbig,  arronbirt, 
unb  in  ^2lnfe^ung  ber  SlrBeiter  unb  S)omejHdfen,  beg  SSiel^eö, 
ber  ©efunbl^eit,  ber  ©ered^tigfeit  unb  ber  9?eBenumftänbe  bie  30 
erforberlid^e  Sefd^affenl^ett  ^Be.  S3e^  bem  Slnfaufe  xdü)  ber 
.^err  SSerfaffer,  bag  man  lieBer  ein  guteö  Sanbgut  tl^eurer,  alö 
ein  fd^ted^te^  tool^tfeifer  faufe.  S)en  toal^ren  SBert)^  finbet  er 
barinn,  bag  man  bie  ©umme  aöer  jäl^rüd^en  2luögaBen,^  t)on 
ber  Summe  atter  jäl^rlid^en  Sinfünfte  aBgiel^e,  unb  ben  ÖBer»  86 
fluß  mit  33^8,  ober  mit  25  muUipücirt,  gum  Kapital  er* 
l;ö^en  muffe,    toeit  man    feiten  mel^r   afö   3   Bi^   4   üom 


l^unbcrt  rcdbncn  barf.  t^ünfteö  fictj).  äbtl^cttung  bcö  SanbgitW. 
3)tc  ©cbäubc  foßcn  in  bct  3Ktttc  bcö  ®ut^,  jicbctjctt  auf 
bcm  gcfunbcPen  S^cttc  beffcIBcn  Pelzen,  unb  gcfunbc«  SBaffer 
in  bcr  9?ä^c  l^afcen.    ®aö  §auö  möd^tc   et   gern  auf   btc 

5  SKitte  ctneö  $ügel^  gebellt,  unb  ben  $of  gegen  3Ktttag  ge* 
fe^rt,  bodb  aber  aud^  fd^atttgte  ^lä^e  für  ba«  Stel^,  uub 
SBaffer  bartnn  l^abcn.  Se^  ben  Süd^cngärten  »ünfc^t  et, 
töo  mögKci^,  btc  Sage  fo,  baß  ber  SlBfluß  ber  SKipftätte  bal^m 
geleitet  toerben  fann,  toarnt  aber,  ba§  man  fte  nid^t  unten 

10  an  ber  ©c^eurentenne  anlege,  bamit  ber  3Binb  ben  Uulraut- 
faamen  nid^t  bal^tn  fül^re.  ä^nt  äderfelb  »äl^It  mau  ben 
©oben,  ber  ntd^t  ju  mager,  nid^t  gu  feud^t,  nid^t  gu  fd^tt>er 
ijt;  gum  ©raötöud^ö  feine  gäl^e  $üge(,  feine  SBenen,  bie  eine 
f)o^(e  Sage  l^aben;  gu  ben  SQSeinbergen  §ügel,  bie  einen  etwa« 

lötrodfenen,  aber  2  Bio  3  ©d^u^  tiefen  ©oben  l^aben.  9hir 
muffen  fie  bet)  unö  nie  gegen  9?orben  liegen,  ©ed^fted 
Äa}).  SSenu^ung  beö  Sanbgut«.  §ier  fagt  ber  SSerfajfet, 
baß  man  ftd^  nid^t  gerabe  gu,  burd^  bie  33efd^u(bigung  bcr 
Sieuerung^fudbt    üon   atten   S5er==  [492]  beff erungen   abfd^redfcn 

20  laffen,  fonbern  bebenfen  foße,  baß  aße  neuere  SSorfd^Idge  üou 
ben  SRömern  unb  ben  äitetn  S)eutfc^en  toürflid^  ausgeübt, 
im  SOjäl^rigen  Äriege  aber,  mit  ben  bamaügen  »erflörtcn 
Sintüol^nern  meifl  abgeworben  f e^en :  3Kan  totberfpred^e  atfo 
baburc^  ben  Sitten  nid^t,  fonbern  al^me  il^nen  nur  nad^.     Gr 

25  geigt  ](|ierauf  aße  möglid^e  Slrt  Dou  SSorfid^t  be^  ben  S3ct^ 
fud^en  im  Steinen,  unb  ben  barauö  l^ergeteiteten  ©d^Iüßcn, 
toie  aud^  3lrten  Don  SSerbefferungen ,  bie  nid^t  gemein  pnb. 
S'iad^^er  liefert  er  bet)  ben  3erlei^  arten,  ein  Out  gu  bc« 
nufecn,  unter  bem  ärtidfel  ber  Verpachtung,  einen  fruchtbaren 

80  äuögug  auö  be^  §errn  t)on  33  e  n  n  i  g  f  e  n  öortreflid^er  3tb» 
l^onblung.  ©iebenbeö  fiap.  SJorfteßung  ber  Derfd^iebenen 
Sauarten  beö  gelbe«,  ©iel^et  man  auf  bie  SSefletlung 
überl^au^jt,  fo  ift  bie  grage:  ob  gebrad^et  toirb  ober  nid^t? 
aBenn  man  brad^et,  toaö  eö  für  eine  Srad^e  fe^?  toenn  man 

85  nic^t  brad^et,  toie  man  il^ren  3Kangel  erfefee?  golglid^  giebt 
eö  1.)  Sradbe  a)  aneinanber,  bie  be^  un«  getoöl^nlid^e  S3au« 
art,  b)  abgefonbert  ober  öert^eilt neue  ober  iuHifd^c 


Nro.  62.]  ^^^ 

Sauart.    2.)  Äcine  Srad^c  a)  äBtocd^^Iung  ber  ^flangen, 

aa)   aKc  Oal^rc   BcflcKt  ol^nc  9tu^c -Sal^rfclbcr  5Rct« 

ij^artifc^c  SKanicr.     bb)  @mtge  Saläre  fecftcllt,  einige  rul^enb 

«nb  (Sra^tragcnb SSSed^felfclber englifc^e  SSau« 

axt,  na(j^  ^atuHo.  b)  äbtoed^ölung  ber  Oberfläche  mit  5 
ber  untern  @rbe  nac^  Äretf(!^mar.  3.)  ä^fammenges» 
fe|te  Sauarten.  Srad^e  a)  mit  ©raöbau,  ol^ne  SJul^e 
b)  mit  ©ra^bau  unb  Stulpe,  nad^  Sarelto.  ©iel^et  man 
auf  bie  befonbre  Strten  ber  Sefleönng;  fo  fönncn  bie 
Sauarten  üerfci^ieben  fe^n.  I.  -Sn  2lbfici^t  auf  beffere  Se*io 
arbeitung  ber  @rbe  t)or  ber  ©aat.  IL  3n  %i^ 
fid^t  auf  ben  ®ungcr;  1.)  ol^ne  ben  getüöl^ntid^en  äßift; 
2.)mitäRift.  III.  S'näbfid^t  auf  bie  »erbefferung 
ber  ^Je^ter  be^  Srbboben^.  1.)  S)urc^  bie  getoöl^nlici^e 
2Witte( ;  2.)  burd^  bie  SScrbefferung«-  [493]  erbe.  IV.  S'  n  «  b » i5 
fidbt  auf  ba^  ©äen  1.)  a)  brettiDÜrfig  burc^  Sluöfheuen 
mit  ber  §anb,  ober  b)  SReil^entüeife  mit  ber  $anb  ober  ©äe« 
mafc^ine,  ben  gan3en  2lder  ober  Seete;  2.)  auf  einen  %Ud 
[den,  unb  bie  ^flanjen  auf ^  ge(b  öerpflanjen ;  3.)  be^  Oal^rö 
nur   mit  einer  3lrt  ^flanjen,  ober  mit  me^rem  älrten  be«  20 

fäen;   a)  jugleid^ Ätee  unter  ba^  (Setreib;   b)  eine, 

tüenn  bie  anbre  eingeernbet  iji,  auf  a35interPo})j)eIn  Stuben, 
®j)ergut ;  4.)  ben  ©aamen  a)  eineggen,  b)  einpflügen.  V.  3  n 
5lbfic^t  auf  bie  ^Bearbeitung  beö  bcfäeten  S3o« 
ben^  tüäl^renb  bem  SBad^ötl^um  ber  $f(anjett.25 
1.)  burd^  Süften  be«  Sobenö  mit  ber  Sgge,  na6:i  8 über; 
2.)  burd^  bie  ^ferb^fe  nac^  SEulIifd^er  SKanter.  $ier* 
auf  gel^t  er  bie  5  3lrtcn  beö  gelbbaue«  be^be«  mit  93rad^e 
unb  ol^ne  S3rad^e  in^bcfonbere  burd^,  unb  geigt,  »0  unb 
unter  toetd^en  Umftänben  unb  Sefc^ränfungen  j[ebe  ju  toäl^Ien  so 
jet).  Std^te«  Sa)).  SSon  erternung  beö  gelbbaue«.  $ier 
möd^te  mol^t  mand^er  unj)]^i(ofop]^ifd^er  Sanbioirtl^  crfd^redfen, 
tüenn  er  ben  ganzen  Umfang  ber  notl^ioenbigen  fiänntntffe 
fotool,  aU  ber  SSorbereitung«*  unb  $ütf«tt)iffenfd^aften  über- 
fielet, unb  mand^er  SWinifter  unb  ^Regent  ftd^  ))rüfen,  toenn  35 
er  bebenft,  toic  i)icle  ^ülfe  ber  SSerf.  üon  öffenttid^en  SHabc» 
mien,  ©ocietäten,  allgemeinen  Sel^rbüd^ern  in  ©täbten  unb 


410 

Dörfern,  ferner  in  ben  ^oücct) « änjlalten  ertoartet.  a)cr 
2te  äfcfd^nttt  btefe^  ^öcj^fimerftoürbigen  Sud^^  enthält  bie 
üortäuftgen  Äänntntffc  au3  ber  ©rögente^re.  1.)  Stwa«  ava 
ber  öfonomtfd^en  9ted^enf nnfl ;   2.)  auö  ber  Ocometrte  fammt 

5  ben  SWaaßen ;  3.)  an«  ber  SWcc^antf  ober  ©tatt! ,  tocld^c^ 
tütr  aber  ber  unö  gefegten  ©rängen  l^alber  übergel^en  muffen» 
SaSir  bel^alten  nn«  bie  Slngeige  be«  2ten  Zf}zxU  t)ox,  imb 
empf elften  biefe«  2Ber!  inbeffen,  ate  ein«  ber  nüjttd^jlcii 
Süci^er   unfer«  Sa^rl^nnbert«,  aßen  ^)l^iIofo))]^ifd^en  unb  im* 

10  j)]^itofo})]^if4en  Sanem. 

[494]  Steglau. 

3n   ber   afabemtfd^en  Snd^brnderet)  ber  ©efeKfc^aft  -Scfu  ifl 

gebrudt:  !^iQtbxt  in  ^nbtiitUf  funt  (Btbxmiiit  htt  Msg- 

iintiti  nnh  itUer,  hit  |t4r  ^titJ^vtn  müHtn.    fiaL  10  IBüg. 

15     gefaffet  tion  ;Xnt0n  ^iefiliitrikl^  liier  (S.  ir«  unli  öfferüii^tt 

i^t\ixtx  htx  Wtitmtisl^tiX* 

@inc  335iff enfd^aft ,  üon  toeld^er  nian  ein  ©t^jlem  bitben 
fann,  lägt  [id^  lei^ter  in  SabeKen  vortragen,  al«  eine  anbete, 
bie  noc^  nicä^t  fo  toeit  bearbeitet  ijl»    Dbgleid^  bie  Sltgebrc 

20  in  nnfern  Sagen  mit  anfel^nüd^en  Srfinbnngen  beretd^crt 
toorben;  fo  lehret  fte  bod^  mel^r  in  Se^fj)ie(en,  a(ö  nad^ 
aßgemeiner  Il^eorie ;  aöein,  bem  ol^nerad^tet  laffen  fid^  ri(^ttgc 
atbt^eifungen  mad^en,  unb  il^re  ©egenflänbe  unter  getoiffc 
Slaffen  bringen,  tote  un«  ba«  Se^fpiet  be«  §rn.  S5erf.  belel^ret. 

25  ©eine  Sabeßen  [inb  folgenbe :  1.)  S)ie  @inteitung«tabcttc ; 
2.)  bie  Tabelle  Don  9tebucirung  ber  ©rögen;  3.)  üom  "äh^ 
biren  unb  SWuttipüdren ;  4.)  öom  ©ubtral^iren  unb  2)tt>l» 
biren;  5.)  t)on  "ipotenjen;  6.)  öon  SBurgeln;  7.)  üom 
JRebuciren  ber  SQSurgelgrößen;  8.)  »om  äbbiren,  ©ubtral^trcn, 

30  2Ru(ti})(iciren,  ©iöibiren,  ^otengen  unb  SQSurjeln  ber  SSSurjcfc 
großen;  9.)  öon  «er^ältniffen  ber  ©rbßen;  10.)  Don  ^to- 
poxtiontn  unb  ^rogregionen  ber  ©rögen;  11.)  »on  SSenennimg 
ber  ©rögen  in  algebrifc^en  Stuf  gaben;  12.)  Don  ©leic^ungeii 
in  afgebrifd^cn  aufgaben;    13.)   Don   ber  9lu«fül^rung  ber 

35  ©(eid^ungen  in  atgebrifd^en  aufgaben;  14.)  Don  ber  Auf* 
(öfung   ber   aufgaben,  loorinnen   blo«   einfache  ©(eid^ungen 


411 

Nro.  62.]  ^^^ 

üorl^anbcn  fmb;  15.)  tjon  bcr  Sluflöfung  bcr  2lufgaBcn, 
»orinnen  Befaßte  ©(etd^ungen  üor^nben  jtnb.  2luö  btcfem 
33cr3eid^tti6  ergiett  fic^  üon  fetfep,  tote  toett  ber  ^r.  S5erf. 
bte  ^ItgeBre  in  Tabellen  gcbrad^t  l^at  ®tc  attgemcine 
(Smtl^ei(ung  biefer  XdbcUm  fceftel^et  burci^gängig :  in  ber  s 
@rfännt==  [495]  nt§  bcr  (Srögen,  in  ber  SScränbcrung  unb  SSer= 
gletci^ung  berfelben.  Sluf  bicfe  bre^  ©tüde  Begiel^en  fic^  aße 
-Untereintl^eitungen ,  beren  Befonbere  3ln3eigc  für  unö  ju 
tüeittäufttg  ift.  Uefccrbieg  Beftel^et  biefer  tabettarifd^e  Unter* 
ric^t  nic^t  in  Biogen  Tabellen ;  benn  biefe  allein  toären  fein  lo 
gefc^idte^  SKittet,  bie  2lBftc^t  gn  erreichen,  toelci^e  fici^  ber 
§err  93erf.  öorgefegt  ^t;  fonbern  fie  finb  fap  burd^gängig 
mit  Slnmerfungen  begleitet,  nnb  bnrci^  Se^fpielc  erläutert, 
fo,  baß  atterbing^  ein  nüftlid^er  ©ebraud^  baöon  gu  maci^en  ift. 

DüllliönbigeSttttimluttg,  t^txtn  hit^txfaffnrtB^ts 
Mtr^tt  ^r||ltft0  Ciflln  bttxtfftnhtx  StilAen,  mit 
htntn  bmttiiijibttxXtn  }^t^\ftn  itmt^t^l^txxftiftifUn  gefitriogener 
aroncorbatien  nnh^txtx&gtni  hünnin^t^ni-nnh 
Camerairarljen,  tttSu^if-  JD oltretj- unb  ^ilttßtr-  20 
mtfin^mv  unb  nuitr  tx$m$tntx  Wxt^hnnngtn  unii  (^hitttn. 
Mb  ^mhxgftm  ßtftlji  ^}^tx  Cljurffir|llf4r^tt  (&nahtn  ju 
Colin  ^  ;ilIarimUiant  fixihtxltii  pifammtn  gietrugien  nnh  fum 
Druik  befüxhtxU  (^tfttx  ßmh.  ßtvi  Simonis  nnt^  iSixahüvxpf 
7  ;2(lplj*  14  lB03en,  ü\jnt  M^tigt  ht$  Suljato  nrit  Hegt^er,  25 
1772.  ^U 

2)iefeö  anfel^nlid^e  SBerf  tji  nad^  bem  $lane  ber  üom 
9Kt)liuö  gefammleter  Äurmärfifd^en  Sanbe^*SSerorbnungen, 
ber  §amburgifd^en,  Sübedifd^en  unb  anberer  äl^nlid^er  ©amm* 
lungen  eingerid^tet ,  unb  ein  toid^tiger  Set^trag  gur  ®ptdaU  so 
fänntnig  unferö  beutfd^en  ©aterlanbe^.  ginangfenner  toerben 
befonber^  im  VI.  Slbfd^nitte,  öon  Serg«  unb  $)ütten» 
fad^en,  beträd^tlic^e  ©tüdfe  üorfinben,  unb  über^npt  lernt 
man  auö  ben  Untergeid^nungen  mand^en  [496]  DerbicnfteoHen 
©taatöbebienten  fennen ,  ba  bie  ©ammlung  über  ein  -Sal^r*  ss 
l^unbert  l^inau^  geltet.  SSieKeid^t  erl^ält  baö  ^ublif um,  auf 
gleid^  *  gnäbigften  Sefe^l   unb  ebelmütl^ige  ^ol^e  Unterftfiftung, 


^^^  [Nro.  68 

aud^  etnSBetl,  totlife^  ber  loorttefßc^en  loon  ^ontl^etmifcl^ei 
Historiae  Trevirensi  diplomat.  ober  bcr  SKa^njtfd^cn  ®t 
f ci^id^tc,  bic  totr  öon  bcm  ^atcr  g  u  ci^  3  öollfläubig  crtoarten 
an  bic  ©eitc  gefegt  tocrbcn  Wnntc.   Slu^ftd^tcn  genug  bajitj 

3)tc  Äöntgl.  SHabcmtc  balltet  ftagt  fe^r,  bag  bclj  bei 
äuötl^ettung  tl^rer  greife  für  btcfc«  Sal^r,  fo  tocntgc  Son« 
currcntctt  aufgetreten  finb.  ®en  ^reiö  ber  3Kal^teret)  l^at  $eri 
•^3.  bu  $)aHaö,  ©ci^üler  be^  Soigeau  in  ^ari«,  erl^attcti 

10  5)aö  Oemälbe  peöt  ben  @nea^  üor,  toie  er,  nac^  Römern 
Don  ber  Satona  unb  ber  ®  iana  gel^eilt  unb  gelabt  toitb 
bie  ntal^Ierifd^e  SonH)ofttion  unb  baö  lebl^afte  Solorit  unter. 
fd^eibete  baö  @tüd  unb  Derbiente  il^m  feinen  ©orjug. 

3n  ber  Saufunji  »urbe  ber  Desein,  mit  ber  äuffd^rift ; 

15  Balnea  Diis  Sacra,  toefc^er  ben  $(an  eine«  Sabeö  angtebt 
gefrönt.  S)ie  inteöigente  SSertl^eitung  unb  bie  SBal^t  bei 
SJerjierungen  toirb  üorgüglid^  gerül^mt;  ein  ^amtefauei 
Dom.  Cossetti,  ©d^üler  be«  9titter  Petitot,  ifi  bei 
Sönfrter. 

20  künftige«  Sal^r  ifl  bie  Slufgabe  in  ber  SKal^Ierelj; 
Lucius  Albinus,  toie  er  fein  S33ei6  unb  Äinber  üon  feinen 
335agen  fleigen  iä%  unb  bie  flüd^tigen  SSeflaünnen  aufnimmt 
3n  ber  Saufunjl,  ein  öffentlid^er  ^(afe,  auf  ben  cnbre 
*ipiäfee    flogen.     5)ie    l^erumPe^enben  Oebäube    l^angcn  loon 

25  ber  SBal^I  ber  Soncurrenten  ab,  »enn  fte  fid^  nur  gu  bei 
(Segenb  fd^iden. 

[497]  Nro.  LXIII.    2)en  7.  «uguft  1772. 

SerHn. 

S3e^  e^ripian  griebrid^  Sog.   3ibhittnhinng  übtv  hen  llCr 

80     ffirung  htt  ^pxütijtf  nrd4re  htn  mn  htr  Mnigl  Mul 

UmU  Ux  miljftnftijafttn  fllr  hta  3ü\jr  1770  gefeint  ^rtU 

ertraüen  \jnU    Hon  Hfttm  Hftthtu    Mf  iSefelil  htt  Mui 

htmlt  l^enmiSigegelren  1772«  8.  222  S. 

SaSenn  e«  öfterer  gefc^äl^e,  baß  bie  ^rei^aufgaben  unfrei 

35ä!abemien  fo  eingerid^tet  toürben,  baß  fie,  ittf  ©elegenl^ei 


Nro.  63.] 

tl^rct  S^agc,  trgcnb  cmctn  unfrcr  größten  Äö))fc^  »tc  l^tcr 
gcfd^c^en  iji,  ein  9tcfuUat  ötcljä^rtgcr  3Kcbttation  mib  bcr 
ticfftcn  ScoBad^tungen  ablochen,  fo  »ürben  tt>tr  fle  für  toal^te 
SBol^lt^ten  beö  menf(^Uci^en  (Sefc^Ie(!^t«  anfeilen.  3)er  SSer« 
faffer  ^t  eigentlid^  baö  ®ebot  ber  äfabemte  übertreten,  bie  5 
eine  Srflärnngöart  über  ben  Urf^)rung  ber  ©^jrad^e  »erlangte, 
nnb  l^at  nic^t  )[)erfuc^en  tDoQen,  ob  eine  neue  $^))otl^efe  feiner 
eignen  ©d^öpfung,  eine  anbre  auf  ober  gleid^  loäge.  Sr 
^t  fid^  üielntel^r  bemül^t  ,,fefle  S)ata  auö  ber  menfd^» 
li(!^en  ©eele,  ber  meufd^tid^en  Organifation,  lo 
bemSau  aller  alten  unb  toitben  ©^jrad^en,  unb 
ber  ganjen  ^au^l^altung  be^  ntenfd^lic^en  ®e« 
fd^leci^tö  ju  fammlen.''  @3  fci^ien  i^m  biefer  Un=  [498] 
gel^orfam  ber  eingige  3Beg  ben  SäSillett  ber  äfabemic  ju 
erreid^en.  is 

@rfler  Sl^eil.  $abcn  bie  üKenfd^en,  il^ren  SRatur» 
fdl^igfeiten  überlaffen,  ftci^  felbpt  ©))ra4e  erfinben  lönnen? 
©d^on  aU  S^l^ier  l^at  ber  SWenfd^  ©))rad^e.  (Sin 
leibenbeö  2^^ier  fotool^l,  al^  ber  §elb  ^l^iloftet,  loenn  eö  ber 
©(^merg  anfaßt,  toirb  toimmern,  toirb  äc^jen.  Unb  toäre  e^  20 
gleid^  üerlaffen,  auf  einer  toilben  3nfel,  ol^ne  SnblidE,  <3pnx 
unb  Hoffnung  eineö  l^ülfreic^en  9?ebengefd^öpf3.  Sag  ber 
SRenfd^  biefe  ©))rad^e  ber  Smjjfinbung  mit  ben  SEl^ieren 
gemein  ^be,  bezeugen  je^t  fret^lid^  mel^r,  geioiffe  SRefte  al3 
ioollc  äuöbrüd^e.  (Sigentlid^  ift  biefe  ©^jrad^e  ber  Siatur  26 
eine  3Söl!erf))rad^e  für  j|ebe(Sattung  unterfid^, 
unb  f  0  l^at  aud^  ber  äßenfd^  bie  ©einige.  jDiefe 
Xbnt  finb  frei^lid^  fel^r  einfad^;  unb  loenn  fte  arti* 
fulirt,  unb  aU  Snterjeftionen  aufö  ^a))ier  l^inbud^jiabirt 
hjerben ;  f 0  ^ben  bie  entgegengef egteften  @m<)finbungen  fajl  so 
einen  3[u^brud£.  SBenig  finb  biefer  löne;  aüein  bie 
em})finbfame  Statur,  fo  ferne  fie  blo^  med^anifd^  leibet,  l^at 
aud^  toeniger  ^auptarten  ber  @ttH>finbung,  ate  unfrc  ^f^d^o* 
logien  ber  ©eele  al^  Seibenfd^aften  angäl^len,  ober  anbic^ten. 
3n  allen  ©))rad^en  beö  Urf))rungö  tönen  nod^sö 
tiefte  biefer  Siaturtönc;  nur  fret^tid^  ftnb  fie  nic^t 
bie  ^auptfäben   ber   menfd^lidben  ©))rad^e.     @ie  finb   nid^t 


[Nro.  6 

btc  ctgcntt^ctt  aBurjchi,  aber  btc  (Säfte,  bie  bie  aOSutjel 
ber  (Bpraift  beleben.  3>a  unfre  Jone  ber  9?atur  jum  äui 
brud  ber  Setbenfd^aft  bejtimmt  finb,  fo  iflö  natürlic 
baß   fte  aud^  btc  ©temcnte   aller  ^Rül^rung  toerbc: 

5  Überall  finb  bie  Suroj)äer ,  tro|  tl^rer  Silbung  unb  SKtj 
btlbung,  t)on  ben  rollen  ^lageti)nen  ber  äBtlben  l^eftig  gerül^ 
»orben.  Slber  au3  bicfem  (Sefc^ret)  ber  (Sm^jfinbung  W| 
fid^,  tDte  )[)tele  geglaubt  ^ben,  ntd^t  ber  Urf))rung  menf^Itd^ 
©prad^e  erflären.     Ktnber  f))red^en  ©d^äöe  ber  Smlpftebiui 

10  tote  bie  Siliere;  [499]  ijt  aber  bie  S^jraci^e,  bie  jle  iws 
SKenfd^en  lernen,  nid^t  ganj  eine  anbere  ©))rad^e?  Son 
billac  toar  unter  biefer  Slnjal^l,  unb  JRouffeau  tooi 
burd^  Sonbillac«  fd^led^te  (Srflärung  öerfül^rt,  ju  b 
i^aupttn,  bag   irgenb  anberd  tool^er  ntenfc^lid^e  ®pxa6^t  1^ 

lötoerben  foßen,  toeil  jte  l^ierauö  nid^t  folge.  9?un  fängt  b 
SJerfaffer  feine  eigene  ärt  gu  erflären  an:  ^®ieSuH>finl 
famfeit^gäl^igfeitenunbÄunjitriebeber  Sil^ic: 
nel^nten  an  ©tärfe  unb  -Sntenfität  gu,  im  un 
gefeierten  SSerl^ältniffe  ber  (Sröße  unb  SKannij 

2ofaltigfeit  il^reö  a33ürfung«!reife«."  3)er  3»en| 
^at  feine  fo  einförmige  ®pi)äxc,  too  nur  eine  2lrbeit  auf  il 
toartete :  Äeine  SRid^tung  feiner  SSorjiellungen  auf  ein  Sini 
mitlitt  feinen  Sunjitrieb,  feine  Sunjifertigf ei 
unb  ba«  eine  gel^ört  l^ier  nöl^er  l^er,  feine  S 1^  i  c  i 

25\pxai)t.  „^a9  ifl  bod^  baö,  toaö  toir,  auffer  ber  üo 
angefül^rten  Sautbarfeit  ber  empfinbenben  SKafd^ine  be^  einigi 
(Gattungen,  H^ierfjjrad^e  nennen,  anber«,  aU  ein  JRefutt 
ber  atnmerfungen ,  bie  id^,  fagt  ber  SSerf affer,  gufamm« 
gereil^t?     Sin    bunfleö    finnlic^e«    Sinberflänt 

soniß  einer  S^l^iergattung  untcreinanber  übe 
i^re  Sejiimmung,  im  fireife  il^rer  SBirfung.  Ä 
jebem  Siliere  ijt  (auffer  ber  borigen  med^anifd^en)  bie  ®pxa( 
feiner  ©attung  eine  ^ufferung  fo  jiarfer  finnlid^er  So 
ftetiungen,  baß  biefe  gu  trieben  toerben :  mithin  ifl  ©)>rad( 

86  fo  toie  ©inne,  unb  SSorfteüungen  unb  Sriebe  angebol^rci 
unb  bem  Spiere  unmittelbar  natürlich.  jDie  Sic 
fumfet    toie    fie    fangt;    ber    SSogel    ftngt    toie    er    nifl 


V     ßo^  415 

Nro.  63. j  

aber  tüie  f})Ttd^t  bcr   3Kcnfc^   tjon  Statur? 

®ax  ntd^t!  fo  toic  er  tocnig  pbcr  ntd^tö  burc^  ööKigcn 
-Snfttnft  aU  Silier  tl^ut.  3d^  ncl^mc  bet)  einem  Äinbe  baö 
©cfd^rc^  feiner  emjjfinbfamett  3Kaf(i^ine  au«;  fonP  ijlö 
ftuntm.''  6 

ätoei^ter  SlBfd^nitt.  S)er  SSerf affer  tl^ut  feinen 
<S})rung.  Sr  gieBt  ben  üKenfd^en  niit  gleid^  ^)löfe»  [500]  üd^ 
neue  Gräfte,  feine  f))ra(]^fc^aff cube  ^äl^iigfett.  ®e3 
SDtenfd^en  ©inne  flel^en  bem  ©tun  ber  SEI^iere  an  ©d^ärfe 
nac^.  S)agegen  befommcn  fte  eben  baburd^  SSorgug  berio 
Srei^l^eit,  »eitere  älu^fid^t,  mel^rerc  ©ette.  3Kan 
nenne  biefe  gange  ®if<)ofttion  wie  man  toolle,  ^crjianb,  SSer» 
nunft,  Sefinnung;  eö  gitt  mir  gleid^,  toeun  man  fie  nur  nid^t 
für  ©tuff enerl^öl^ung ,  nur  ntd^t  für  3"9^^^f  fä^  ^i^  t>kxtt 
©tuff e  einer  Seiter  nad^  ben  breij  unterften  l^ält.  5Rad^  richtigem  is 
^Begriffen  ift  bie  SSernunftmä§tgfeit  beö  üKenfd^en,  ber 
<§^l^arafter  feiner  ©attung  ettoaö  anberö,  nemlid^:  „bie  gänj  = 
lid^e  33eflimmung  feiner  benfenben  Äraft  im 
SBer]^ä(tni§  feiner  ©innlid^feit  unb  Sriebe.'' 
aBenn  ber  SKenfci^  triebe  ber  Siliere  l^ätte,  fo  fönnte  er  ba«  ao 
nid^t  l^aben,  toa«  tt>ir  je^t  SSernunft  nennen.  SBenn  ber 
SWenfc^  fein  Snftinftmäßige«  Silier  fe^n  foöte^  fo  mufte  er, 
t)ermöge  ber  fret^er  tofirfenben  ))ofitiöen  Äraft  feiner  ©ee(e 
ein  befonneneö  Oefd^öpf  fetjn.  -Sft  nun  bie  SSemunft 
feine  abgetl^eitte ,  einjefn  toürfenbe  Äraft,  fonbern  eine26 
feiner  ©attung  eigne  9tid^tung  aller  Äräfte: 
fo  mug  berüKenfd^  fie  im  erflen  3wftattbe  l^aben, 
ba  er  SWenfd^  ip.  ®er  SDienfd^,  in  ben  3«^«^^^  ^^^ 
SSefonnenl^eit  gefegt,  ber  il^m  eigen  ijt,  ^at  ©prad^e  erfunben. 
2)entt  ma«  ift  SRePepon ,  toa«  ift  ©j)rac^e  ?  S)er  SKenfd^  ao 
betoirfet  Stefte^ion,  toenn  er  auf  einem  Silbe  fre^toillig  öer«» 
toeilt,  eö  in  l^eße  rul^igerc  Obad^t  nimmt,  unb  flc^  5D?erfmale 
<ibfonbern  fann,  baß  bieö  ber  ©egenpanb,  unb  fein  anbrer 
fek).  ®te«  erfte  SWerfmal  ber  Sefmnung  toar  SBort  ber 
©eele !     9Kit  il^m  ift  bie  menfc^lid^e  ©prad^e  erfunben.        ss 

dritter  äbfd^nitt.   aBeld^e«  loaren  bie  erften  aWerf« 
male  ju  ©tementen   ber  ©prad^e?     1.)  löne.     ®a3  O^r 


416  p,«.. 


toarb  bcr  crjic  Scl^rmctflcr  bcr  ®^)rac^c.  SEönctibc  Verba 
finb  btc  crjicn  ÜWad^tcIcmcntc ,  l^icr  tfl  ^räbtfat  uttb  nod^ 
fein  ©uBjcft.  Stüc  attc  tottbe  [501]  ©))rac^cu  fittb  v>oII  öo« 
bicfctn  Urfprungc.    3)cr  3Kcnf(i^   bcgog  aUc^  auf  fi(i^.     3)te 

6  crftcn  9?amcn  ^pxaiftn  Siebe  ober  §a§ ,  glud^  ober  @ecgen, 
unb  auö  btefem  (Sefül^t  tourben  bte  ärttdel;  alleö  tourbe 
menfc^I^,  gu  S33eib  unb  SWann  <)erfotttficirt :  überall  ®ötttr^ 
©öttinnen.  $terau«  erließt,  xoa9  fo  »tete  Seute  bU^er,  ol^ne 
e^  }u   loerfHe^eu,   gefagt  ^ben:    bag  $oefte  älter  fe)^,   ol^ 

10  ^rofa.  ®ie  erjie  (Bpxai^t  beö  meufd^tici^en  ®ef(]^te(i^t«  fd^ 
©efang  geu>efen.  @^  tDar  uid^t  Stad^tigaKeugefang,  ttixl^ 
(Sd^ret^  ber  @m))fiubuug  nad^  Sonbillac  unb  ^ouffeau:  ed 
toar  3?amennennung  eineö  jeben  (Sefd^ö^jfö  nad^  feiner 
@prad^e.     3lxi)t    alte    ©egenflänbe    ti^hen.     SBo^ 

15  nun  für  btefe  üKerhöorte?  SBie  l^ängt  ©eftd^t  unb  ®tffii, 
JJarbe  unb  333ort,  ®uft  unb  Son  jufammen?  Sticht  juitet 
fid^  in  ben  ©egenpänben.  aber  »aö  fmb  benn  biefe  (Sigen^ 
fd^aften  in  ben  ©egenftänben?  ©ie  finb  bloö  pttnlw^e 
@nH)pnbungen  in  unö,  unb  afö  fotd^e  flieffen  fie  nid^t  Äüe  m 

2oginÖ?  2Bir  fmb  Sin  benfenbe«  sensorium  commune,  nur 
üon  tjerfc^iebnen  ©eiten  berül^rt.  „3)a  ber  SWenfc^  bloö  burd^ 
ba^  ©el^ör  bie  ©pra^e  ber  lebrenben  Statur  empfängt,  mtb 
ol^ne  ba^  bie  ©<)rad^e  nid^t  erfinben  fann:  fo  ijl  ©el^ör  auf 
gett)iffe   SQSeife    ber  üKittlere   feiner   ©inne,    bie   eigcntti 

25  S^ür  gur  ©eele ,  unb  ba«  SJerbinbungöbanb  ber  übrigoi 
©inne  getoorben."  Unb  gtoar  1)  ip  eö  ber  5D?ittIete 
an  ©pl^ärc  ber  @nH)ftttbbarIeit  tjon  äuffe«. 
2)  «n  ®eutlid^!cit  unb  filar^eit.  3)  %n  Seb^aftigfeit  4)  3« 
Setrad^t  ber  3eit,  in  ber   e^   »ürft.     5)  3n  tlbfi^t  be« 

30  33ebürfniffe3  ftd^  auögubrüdfen.  6)  On  abfielt  feinet  (gnt- 
toidECung. 

aBir  übergel^en  fel^r  ungern  bie  Ijier  über  bie  Souatt 
ber  morgenlänbifd^en  ©<)rad^en  gerjkeute  änmerfungen.  Sie 
fmb  ein  Sjem^jet  ber  ?el^re  unb  aSSarnung  für  fo  tjictc  iw» 

85  ^)]^itofo^)l^ifd^e  fiö<)fe,  bie  fid^  bi^l^er  au  biefeö  ©tubiuni  ge^Dogt 
^aben,  unb  bie  [502]  ©orgtoflgf eit ,  loomit  l^ier  ber  9leid^ 
feine  ©d^ä^e   au^iotrft,  l^Uft  DieUeid^t   fo   gut,  toie   einige 


417 

Nro.  63.] 

(S^ultenfifd)e  (ateuü|d)e  (Sa^e,   einem   feinen   unb   fleißigen 
SBerfmann  langen  p]^i(o(ogifd)en  ®rat  gu  jiel^en. 

3toei)ter  EI;ei(.    Slrtüntationen.   Sluf  toeld^em  SQSege 
l^at   ber  SKenfd)  [td^  am  fü0lid)ften  ©prad^e  erfinben  fönnen 
unb    muffen?     ^n    biefer   ^uf Märung    legt    ber   SSerfaffer  5 
folgenbe  ®ä(je  gum  ©runbe:    1.)  2)er  SWenfd^  ift  ein  fre^= 
benfenbeö  tt^ätigeö  SBefen,  beffen  Gräfte  in  ^rogre^ion  fort= 
tüirfen ;  barum  fe^  er  ein  @ef(^öj)f  ber  ©))rac^e !    ®ie  ganje 
^ette  loon  3^P^^^ß^  ^^  ^^^  menfc^tid^en  ©eele  ift  üon  ber 
2Irt,  bag  jeber  bie  ©jjrad^e  fortbi(Det.   2)er  SWenfcj  l^at  eine  lo 
Sraf t,  unt)errudt  gu  fammten.   ©old^  eine  ^ette  geltet 
Inig   an   ben   Zoh  fort.     ©leid^fam  nur   ber   gange  SWenf^ 
immer  in  Sntnjidfung^  im  Sortgange,  in  SSeröoöfommnung. 
2.)  ®er  SKenfd)    ift  in  feiner  33eftimmung  ein  @efd^öj)f  ber 
§eerbe,  ber  ®efeüfd)aft :  bie  fjortbilbung  einer  ®})rad&e  tüirb  is 
il)m  alfo  natüriid),  toefentUd^,  not^toenbig.   Äein  einzelner 
ajienfd)  ift  für  fid)  ba;  er  ift,  in  baö  @ange  beg 
©efc^Ied^tö    eingefd^oten,   ift   nur  Stn^   für  bie 
fortgel;enbe    Sotge.     ®a    ber    Unterri(!^t    ber    eignen 
^eele  ber-Sbeenfrei^  ber S(ternfj)ra(6e  ift:  fo  toirb  „bie  iJort=  20 
6i(bung  beö  menfc^tic^en  Unterrichte  burd^  ben 
®eift    ber   Familie,   burc^   ben   bie   Statur   baö   gange 
®efd)(ed}t  ioer!nüj)ft  ^at,  aud^  gorttilbung  berSprad^e." 
3.)  ®o   toie   baö  gange  menfd^üd^e  ©efc^ted^t  unmöglich  eine 
beerte  bleiben  fonntc :  fo  fonnte  eö  aud^  nid^t  eine  ®})rad^e  20 
be()a(ten.    So  toirb  alfo  eine  33ilbung  öerfd^iebner  Stationaf* 
f^)rad)en.    4.)  ®o  toie  nad^  aöer  SBai^rfd^eintid^feit  baö  menfd^* 
iid)e  ©efd^ted^t   ein   ))rogre§ioee  ©angc  t)on  einem  Urf<)rung 
in  einer  großen  ^auöl^attung  au^mad^t :  fo  aud^  äße  ©prad^en, 
unb  mit  iijnen  bie  gange  ^tiu  ber  33i(bung.    SBir  übergel^en  so 
bie  fcurd^   bie  gange  2lbl^anbtung   burd^Iaufenbe  [503]  SBiber« 
(egung  ber  ©egner.    Unfre  Sefer  muffen  i^ier  bem  SJerfaffcr 
felbft   folgen,  unb   mit   eignen  Singen  feigen,   toie  leidet  ber 
(Sieg   bem   Slrm   be^   ©tarfen   toerbe.     S)er   ©d)rug,    aKeö 
biö()er  ertoiefenen  ift  fotgenber :  Sin  l^öl^erer  Urf})rung,  nad^  ss 
©ügmilc^ö  aWe^nung,  ^at  nid^t^  für  fid^,  felbp  nid^t  baö 
3eugnig  ber  morgenlänbifd^en  ©c^rift,  auf  bie  er  fid^  fceruft. 

Litteraturdenkmale  des  18.  Jahrhunderts.    8.  5  (27) 


418  p,^, 

®ie  mcnfc^^ftc^e  ©rfinbung  ^at  aßeö  für,  unb  burd^«  ttt^i 
gegen  fid^:  äßefen  ber  ntenf^Hd^en  ®eetc  ttn 
ßtement  ber  ©prad^e;  Slnalogte  bcö  meiif<jj 
tiefen  ©efd^tec^t^,  unbStnalogie  ber  gortgäitf 

ober   ©prad^e ®aö   groge   Se^i>iel   atli 

»ötfer,  Seiten  nnb  Steile  ber  aBcIt! 

^eterSBurg,  {Riga  uttb  Set)i}tg. 

ßanl)0  ber  Cttteratur  In  Huglanb«    ISitXüViBgt^tbtn  nun  i 

10     c.  (IT.  i3aikmetMi^^    (frßen  i3anl^ied   tr^tB  S^tMif   k 

l^üvtkmtiji,  8,  1772.  7  iBogien. 

'Da^  9ieid^   ber  Äat^arina   anci^   in  ber  Sitteratur  ta\ 

fd^on    eine   Sitliotl^e!   i)erbienen,    tote    toir    ba^   SGBc 

nel^men.     S'^^^   f^i^^   i«  biefem  erj^en  ©tüde  üon  etgcntli 

15  Siußifd^en  ©d^riften  nid^t  fogar  »tele  nnb  merftofirbige.  ST 
(Sefefefcnd^  ber  9t.  äRonard^inn  ift  fd^on  jn  tefaiii 
nnb  ber  2ln«jug,  ber  l^ier  an^  gürji  Sl^ilfoto«  „flern  r 
9iugifd)en  ©efc^td^te"  erfd^eint,  ip  gn  mager  nnb  Dcrfd^rol\ 
^Iber  „bie  ®efd)id^te  ber  geleierten  @3c<)ebitionc 

2ounter   Äatl^arina,  bie  Steifen   (Smefinö,   ^alla 
9ii)tö!oto«,  galfö,  Seped^in  nnb  Oütbenftät"  » 
fid^  gegenwärtig   in  bie  ^roütngen  ber  Stnßifd^en  aBett, 
geleierte  Srofcerer  nnb  SBettetfrer  get^eilt  l^aben  —  fd^on 
üerbient   einige  ©tüdfe  Sibliotl^ef.     §ier   ift   nid^t   b(o^ 

25  allgemeine  ^Kad^ridftt,  fonbem  and^  üon  (Smelin^  9?et)( 
Slnßgng,  nnb  ioon®ülbenjtät^  mel  Dortreflic^e  ^offnimgc 
93?ö^ten  bod^  and^  bie  SSüc^er  fetbp  [504]  mel^r  in  ®mtf< 
lanb  befannt  Werben,  nnb  ©t.  ^eteröburg  nid^t  fo  tt>cit  Di 
Seipgig  liegen.   —  SBa«  ip  in  ber  gangen  9torb«  nnb  S 

soweit  nid^t  nod^  gu  l^offen!   gu  entbeäen!     SSon  Snict  \ 
bie   Sered^nnngen  be^   Äometen   69.   nnb    DicHei 
and^    „bie  SSefd^reibnng   beö   SBeltgebänbeöl" 
wir   and^   nod^    nidfet    fennen.     ©onft   O^enpirnfi 
banfen  nnb   ein  Sl^eil  öon  SSüfd^ingö   ®eogra}>ö 

35  SRnßifd^  überfetjt :    eine  ^Jad^rid^t  üon  ber  freien  ©cfeD* 
ber  Stnßifd^fen  ©jjrad^e,  nnb  ein   Unterrid^t   < 


Nro.  64.]  ^^^ 

bie  9tu§ifd^e  Ortl^ograpl^te,  bcr  nü|(t(^  fc^n  !ann. 
S3iele  ©ad^en  flnb  ntethoürbig,  aber  ü)x  ^ihlioii^etax 
f(^emt  äuffcrft  mittctmäfig. 

Sonbott. 

Ober   t)te(met)r  ^ari^   tft   bcr  ©rudort   einer  33roci^üre,  5 
bie  ben  Sitel  fü^rt:    Mes  Beveries:  contenant  Erato 
et  l'Amour,  Poeme;  suivi  des  Riens.     MDCCIiXXI. 

2öir  tüiffen,  ba^  bie  SBielanbifci^e  üKufe  be^  un^  fo  toeit 
loerfannt  tourbe,  baß  einer  il^rer  Siaci^al^mer  gtanbte,  e^  fei) 
^enug  bagu,  fc^Iü})frige  ©ujetö  mit  freiem  ^infel  anögumal^fen,  lo 
tüettn  un^  ber  ^immel  and^  toeiter  feine  @a6e  »erliel^en 
l^ätte^  a(^  bie  irgenb  ein  ©leid^niß  anögubreljen.  ®iefer 
9Kantt  griff,  töie  toir  miffen,  in  aöe  üier  SBinbe,  nnb  i)o^ltc 
fid^  S^)ifd^e  ©efd^öffe,  §anbtung  nnb  ©efinnungen,  —  unb 
l^ier  biefer  Slutor  glanbt,  ®  o  r  a  t  ^  leidsten  S  r  a  i)  o  n  jn  i5 
fül^ren,  gel^öre  nid^t^  aU  ein  Oeflinget  bon  SReimen,  3«^ 
fammenftellung  beö  ©rofen  nnb  kleinen,  beliebte  frangöfifd^e 
©egenfä^e,  n.  f.  to.  nnb  i^m  tft  nie  ber  j)]^iIofo))]^ifc^e  Äo})f 
3)oratö  aud^  nur  jum  2lnftaunen  borgefommen.  S^  l^eißt 
tjon  il^m,   tüaö  SBietanb  be^  ßrbtidfnng  ber  SBal^rl^eit  fagt :  20 

jDen  anbern  (ärbenfö^nen, 

©efättt  bod^  wenigften^  bie  ©tidferet), 

2)er  reid^e  ©toff,  ber  garben  ©fiel  nnb  ?e6en; 

©ie  toürben  um  ben  ^Jßni^  bie  S)ame  felber  geben, 

Unb  toa^  Dertö^ren  fte  babe^?  25 

505]  Nro.  LXIV.    5)cn  11.  5luguft  1772. 

©ötttngen  unb  ®üt^a. 

DunieU«    O^tn  ;3Cu0fug  htlftrtf  mas  tx  in  feinem  lieutrdfen 
CfToUegto  übtx  Ms  neunte  iSia^itti  Danieli^  neuei^  iientfrkt  so 
Ijnt*    ßtvi  DietrtiJr  1771*  8*  17  ßo$tn. 

^ie  S^Q'^^Q^  3"  biefem  Sndfte  ftnb  üon  aKen  ©eiten 
bearbeitet  nnb  aufgeräumt.  ®te  Se^arten  gefammfet,  bie 
Überfettungen   Dergüd^en,   gemutl^maßet,   —  noc^  immer  in* 

5  (27)* 


[Nro.  64. 


fceffen  ijt  fetbfl  an^  btefen  SSegarbciten  ju  fel;cn,  bag  unten 
noc^  @tunb(o^  fei),  ba^  nur  ©träud^c  üfceröctoorfcn  tocrbcn, 
bie  Jebem  ftarfen  Zxxtt  erfinfen,  bag  ju  ben  70  äBod^en 
©anietö  nod^  ein  eigner  ©afcrtet  gel^öre,  ber  unö  baö  Stätl^fel 
5  erftäre.  §err  ÜKtd^aeti^  ^t  felbft  nur  toentge  Sobtce« 
bergüd)en,  unb  eigentlid^  ju  reben,  tft  ber  Saffclfc3^c 
Sobe^*  fein  ©injtger :  Sennifot^  5Bariantcn  l;at  er  nur  in 
Sngüfd)er  Überfegung  unb  9?ad^rid)t,  teer  »eiß  tote  öoll« 
ftänbig?   Befommen:    2)ie   ältefte   Überlegung   ®anielö,    bic 

loäöiufetmann^  biefer  fo  allgemein  nü^jtid^e  Sitterator,  oud 
bcm  5^atifan  l^erau^geben  toottte,  liegt  noci^  —  —  ^ctr 
9)H(i^aen^  alfo  t;ätte  metleidbt^  n^enn  er  nid^t  ein  Solle» 
gium  über  bie^  Saj)itel  getefen,  unb  bie^  Äoöegium  nun 
aiidj  gerne  feinem  33ud^l;änb(er  t^dtte  [506]  (efen  toollen,  onf 

15  beu  9t ö m i f  (^ e n  ®onie(  unb  Sennicot^  Sammlungen 
ijeiüartet,  unb  —  —  warten  fönnen. 

e«  tft  be^m  enbe  biefe^  Sa»)itet^  töürfUci^  fonbcrfcar, 
tfceitö  baß  faft  aöe  9tebarten  be^  entgegengef egtcfien 
'3^op^)cIfinn^    fällig/    tijeil^    infonber^eit    in   3^^ten 

20  unb  335od^en  a((eö  mit  SJariantenüberft  reuet, 
bie  i^rer  3ln3at;I  nad^  fc!^on  üon  aller  3lu§(egung  abf(!^re(fen 
foUteu.   S)anie(   ift  frei^lic^   ein   junger  ^roftjet,   unb  fein 

^^ixd)  auci^  ber  ©d^rcibart  nat^  getoiß  ein  jungeö  33u(^ 

auc^  ben  Hebräern  Sinö  ber  legten  il^rer  b(o^   ^eiligen 

25(Ec^riften ol^ne  3^^^ff^t  aber  finb  aud^  über  bicfen 

53erfen,  üon  SBeiffagung  unb  ^a^il  in  ber  großen  9?ct^c 
3al)rl^unberte  Diele  Slu^Ieger:^  2)oömetfd^er»  S^erbeßcrs^  unb 
SScrfc^Iimmererl^änbe  getoefen,  unb  bal^er  rül^rt  üielleid^t  nid)t 
Uo^  bie  äRenge  ber  Se^arten,  fonbern  auc^  ber  5)opj)e(ftttn  ber 

80  äßorte.  Äeine  SBeiffagung  beö  Sl.  Seftamentö ,  bie  3uben 
unb  Sl^riften,  fo  fcud^ftäblid^  unb  d^ronologifd^  bie  Slnfunft 
beö  ÜKeßiaö  unb  bie  3eTftörung  be^  jübifd^en  9teic6^  ju  Der* 
fünbigen  fd^ien,  alö  biefe  —  —  toie  fonnten  a(fo  ntc^t, 
Suben  unb  Sl^riften,  unb  in  fo  manijtxkt}  Sntereffe,  beuteln? 

86  unb änbern.     @ö  ip  alfo,  toie  gefagt,  ein  neuct 

©abriel  jur  ä^i*  ^^^  älbenbo^jfer«  nötl^ig,  nur  erfi 
gu  geigen,   »ie  gu  lefen  fe^,   el^c  toir  beuten:   unb  ba  bcm 


1^        aA  ^                                                  421 
Nro.  64.]  

§errn  ^rof.  üKid^acIi^  bic  angezeigten  nötl^igett  ^iilf^* 
ntittel  nod^  fef^ten:  fo  fiel^et  man,  bag  er  fanm  biefer 
©abriet  fei)n  fönne. 

Überbem  bünft  un^  ber  SSerf.  in  Sl6tt)ägnng  ber  Se§= 
arten  fd^on  nicS^t  unfartl^ei^ifd^  gnug.  @r  red^net  immer,  5 
bei)  toe^er  Satjrja^I  toa^  SWerteürbigeö  l^erau^fomme,  nnb 
atfo  t)on  t) inten.  Unb  baö  ift  boc^  gerabe  ber  falfc^efte 
2Beg,  ben  er  fefbft  üerfpottet!  3^^^^/  ^^^  ^"fte  benn 
d)ronoIogi)(^  gerabe  ben  terminus  a  quo  ber  SBeiffagung, 
nm  l^iftorifd^  fo  reci^nen  gu  fönnen?  Unb  benn  fein  lieber  lo 
(Saffe(=  [507]  fd^er  Sobe^',  nnb  gar  nnr  bie  fpätere 
l^ineingefHdte  ?ei3art  biefe^  Sobe^',  ift  il^m  am  Snbe 
bod^,  (legen  a(te  anbere,  SlIIc^!  3ft  ba§  fritifd^e 
Srene,  nnb  tätte? 

hinter  aller  Slufränmnng  ber  3"9^"9^  ^^\^^  ^^6  ^^^  ^^ 
9^ecenf.  befennen,  baß  er  nid^t^  tceniger,  a(ö  be^ 
^erf.  9}?einnng,  in  Seöart  nnb  Slnötegung  be^ 
@efid)t^  getDorben.  ®a^  bünft  mi(^,  ift  Srofe  aller 
^e^arten!  offenbar,  ba§  Der^  25.  26.  27.  nld^tö  a(^  eine 
^2(n^Iegung  nnb  (Srftärung  beö  24ften  53erfe^  nnb  ber  baftgen  20 
(Sieben3ig  finb.  S)anie(  betet,  ©abriet  fommt  nnb  jeigt 
iijin  baö  ®efi(^t  ber  70.  ©ieben,  nnb  ba  ®aniel  je^t 
eben  fo  ml  tod%  erffört  er  il^m  bie  große  70.  ©ieben,  baß 
er  fie  in  7.  ©ieben  nnb  62.  ©ieben  nnb  Sine 
©ieben  tbeilet,  nnb  beutet.  3Bie  atfo  l^ier  im  Steinen  bie  25 
Überfettung  abgeben  möge,  fo  bleibt,  bünft  mid^,  ber  ^aupU 
abfd^nitt  fid)tbar,  unb  §err  SÄic^aett^  atfo,  ber  nur  üon 
leinten  nac^  ber  (Srfüttung  unb  nac^  f eineö  Sinen 
Saffetfd^en  Sobejr  btoßcr  Suci^ftabenl^ineinf  ünfifung 
rec{)net ,  ^at  nic^t  bto^  bie  gange  ©ammlung  ber  5B[b-  30 
fd)riften,  fonbem  ben  3"I^J^^^^tt]^ang  gegen  fid^.  -Sn 
bem  er  nun  3a^re  fettet  nnb  t;  int  er  einanber  orbnet,  bie 
unter  einanber  [teilen  fotlen,  begel^et  er  offenbar  (jeber  un* 
:()artl)et)ifc^e  Sefer  lefe  im  3wfammen^nge)  ben  tjel^ter,  ben 
jener  getetjrte  afabemifc^e  33aurenfot)n  begieng,  too  brel;  Si)er  85 

finb,  finb  auä^  gtoet)  (St^er :   5Run  aber  3  +  2.  finb  5, 

^(fo Unb  man  toeiß,   toie  ber  SSater  ibn  abfertigte. 


^^^  [Kto.  64. 

Übcrbcm  ifiö  unbcgrcif fid^ ,  toic  $crt  SKid^acIi«  bcn 
terminus  a  quo,  öon  bcm  bic  70.  Sieben  gelten,  ü  o  u  b  c  t 
3ett  recä^nen  fönne,  ba  S)aniel  betet.  SSSenii  ^crc 
äWtd^aeliö   baö  ganje  Äaj)ite(  im  fritifd^en  Kollegium  er* 

5  Härte,  fanb  er  i).  2.  ba§  ®aniet  „in  ben  Sudlern  auf 
bie  3^^^  ^^1^  Oal^re  merfte,  bai)on  ber  5>err  gerebct  l^attc 
gnm  ''^Jropl^eten  Oerenüa,  [508]  ba§  3ernfalem  fottte  toüfic 
liegen  ftebengig  Qa^x ! ''  9?un  fängt  er  an  jn  beten,  unb  bcr 
Snget  fomntt,  il^n  anf  fein  ®ebet  über  bie  ©iebjig  }ii 

10  unterrichten über  tüe(d^e  ©iebenjig  ?     SWatürtid^  über 

bie  er  UUt,  baö  finb  „bie  be^  ^ropl;eten  Seremiaö": 
2)enn  ber  Snge(  fagt  \a  fetbft,  bag  er  au^gefanbt  tDorbett, 
ba  bu  anftengft  ju  beten,  „b.  i.  ba  bu  3eremiaö  lafcft,  unb 
bid^  über  bie  70.  fümntertefi."     SIeibt  nun  tool^t  ber  min» 

15  befte  3^ßiff^^^  ba§  biefe  70.  i)om  SBort  be^  ©crru  an 

3  e  r  e  nt  i  a  ö  gerecä^net  toerben  muffen  ?   Unb  fo  gteid^  gcl^t  bcr 

gange  6a(cut  unb  ^ro^jl^etentatent  äWid^aeü^  l^ier  tjerlol^rcu. 

93e^be  ©rünbe  bünfen  bem  5Recenf.  fd^on  l^inreic^enb  unb 

faft  untüiberfpreci^tid^,  bag  §errn  5IRic^aeliö  ^^pot^efc 

20  9?ic^tö  fet),  unb  er  barf  alfo  nic^t  einmat  ju  l^iporif^cn 
3^eiffetn  feine  3wfluc^t  nel^men,  ob  baö  S^itaÜn  bcr 
©eleuciben  für  bie  3uben  ba^  getoefen,  toa^  9W.  tüiH?  ob 
feine  j)o(itifc^en  SinfäHe  öon  SSertin  unter  gricbridfe, 
fo  tüie  baö  3lnbre  üon  Strasburg  unter  gran!rci<3^, 

25  ®tic^   ^Iten?    Db  benn   Uf  f  er iuö  5Recl^nung  2)anicl« 

9ieci^nung   fe^?   u.  f.  to.     Sluf  baö  aUeö  barf  unb  foH  man 

ficb   nid)t   einlaffen;    gnug,   ^l^ilof opl^ifc!^,   Äritifc^, 

ß^egetifc^,  ift  überall  Ungrunb  unb  Ungufammenl^attg. 

3lber  nun,  toelci^e  äuölegung  toir  geben?    5IRujien  toir 

80  benn ;  b  ö  r  f  c  n  toir  benn  toetc^e  geben  ?  3fl  benn  ein  ^AU 
nngöf(!^reiber  ^ropl^et?  ober  gar  neuer  ©abriet,  bcr  bcu 
•^^rop^eten  (el^re? 

allein,  ba§  Sinmat  ber  ©inn  biefcr  S33ortc  fel^r  bcutti^ 
»erbe,  unb  fd^on  jeftt  »erben  fönne,  glauben  toir  fel^r.    Unb 

36  bag  eö  getüig  ein  ganj  3lnbrer  fel^n  toerbe,  ate  ber  gemeine, 
ober  tiefer  neue  unfrer  neuen  ^xopi)ttm  börften  toir  aud^ 
t)ermutl;en mannm  de  tabula! 


Nro.  64.]  -t23 

Ucbri^enö  ift  biefc  ©c^rift  uuöemein  tocittäufti^,  unt) 
xoix  getrauten  unö,  toaö  §err  5IRi(^  aeUö  in  70.  fagt, 
in  7.  fagen  ju  toollen.  5luc^  mit  fe^r  [509]  i)iet  fremben 
©ad^en  überfci^njemmet,  bie  man  l^ier  nid^t  fuc^en  foötc;  bie 
^ifite  be^  ®.  'ißringte,  bie  SBeiffagung,  baggranfreid^  s 
«Strasburg  einmal  verlieren  toerbe  u.  f.  to.  mögen  groben 
fet)n.  3) er  Eon  ift:  ficä^  felBp  allt^  ungemein  ücr  = 
jeil^enb,  unb  überl^aujjt  fel^r  abpelf^enb  öon  ber  nur  gu 
turgen  unb  bun!eln  Srflärung  beö  (Sngelö 
f  e  I  b  ft !  l}ätte  ber  fid)  bocä^  mel;r  unb  l^eüer  erftärt ;  nur  lo 
ein  «d^ttt;ei(  üon  ^lerrn  SÖMc^aeliö  3luöfü^rlid^!eit !  »er 
leiber!  bem  guten  Snget  ©abriet  tourben  feine  Sogen 
bejal^lt;  batjer  fprad^  er teiber  nur  933 orte! 

jßrtcfmerfjrtl  htx  fix,  »•  !)♦  vlvl^  \^tx  i^txxmt^t  »♦  3»   8*  iß 
1772.    70  S* 
Sin  fel^r  tool^Itl^ätige^  Siomänc^en,  gum  Sefien  ber  Firmen 
gei'd)rieben,  jum  SSej^en  ber  9lrmen  gcbrudt.     ®ie  ^(bfid^t  ift 
(öbüc^,  in  bie  ^iw^wter  ber,  bon  ber  äWenfd^l^eit  abgefonbertcn 
33oruel;men,  ein  93ilb  be3  6tenb3  einjufc^ieben.  S33e(c^en  9?u§en  20 
l^ätte  ber  33erfaffer  ftiften  fönnen,  toenn  feine  ©d^itberungen  nad^ 
ber  9iatur  entworfen,  mit  SlBal^rlf^eit  auögejeid^net  toären.    Sr 
fc^eint  ben  2Kanget   biefer  ^ditn   nur   obenlf^in  ju   fennen. 
@^  ift  aUeö  tl^eilö  unbejtimmt,   tl^eite  übertrieben,   ba3  am 
tüenigften  in  einem  ©c^riftd^en  taugt,   too  man  reellen  6in*  25 
fing   auf^  menfd^ttd^e  ^erj  ^ben   toiK.     S33ir  möd^ten  l^ier 
nid()t  tüeitläufig   fet^n;   aber  tote   leidet  l^ätte   ber   ©erfaffcr 
baö  toal^rfte  unb  intereffantefle  ©emälbc  liefern  lönnen.    SBie 
guerft  ber  S^f^^^B   ausbleibt,  toie  fid^  ber  Sanbmann  mit 
bem  33orratl^   bel^elfen  mu§,  toie   er  bie   ^oiji  ber  mit*  so 
genie^enben  ©efc^ö^jfe  berringern  mug,  toie  baburd^  ber  Sir^ 
!uIation  immer  melf^r  Seben  entzogen  toirb,  biö  er  »erjtoeiflenb 
gute^t  bem  gegentoärtigen  31ugenblidf,  bie  Sluffaat  ber  ä^^^^nft 
aufopfert,  unb  barbt,  unb  ©rabtoeiö   biö   jum   fd^redtttd^en 
§ungertobt  Ijinunter  barbt,  unb  [510]  gulc^t,  toenn  Mens*  ss 
fraft  unb  ^yxt^  auf«  eng^e  gufammengebrängt  pnb,   in  gc* 


424  ^     ^ 

pTro.  M. 

i»a(tfantc,   cntfe^tid^e  (Sntid^üeffungen   auörcigt. SOSie 

ip  ba^  l^ier  aÜeö  fo  anberö.  ©Icicä^  anfangö  öcrl^ungem  bic 
Scutc  ju  ©ufeenben;  ein  Äna6c  brät  feinen  üetfc^mad^tenbcn 
Sltetn  ben  geftol^Ienen  ©c^oo^l^unb  ber  gnäbigen  %xan,  unb 
5  ein  alte^  333eib  jammert  unb  bogmattfirt  brüber.  Übrtflctiö 
töünfd^en  toir  bem  SSüd^Iein  üiet  Slbgang,  baö  möd^te  to)ol)t 
ber  ein3ige  9?u^en  fe^n,  ben  bie  Slrmen  babon  ju  I;offen  l^aben. 

Sottbott. 

Philosophical  Transactions.     Vol.  LX.     Por  the 
10      Year  1770.     4to.    15  S.     Sewed.  Davies  1771. 

Ztlatlicmatxd  unb  Zfiedianxd. 
)Bix   töoUen   unfern  Sefem  nur   turge  Slnjeigen  ber   in 
biefem  %ad)e  borfommenben  9lrtidel  tiefern.    3)er  24fle  cnt« 
^(t  einige  SSorfd^Iäge  bon  ^erm  Siotoning,  ju  (Srrid^tung 

15  einer  SÄafd^ine,  tooburd^  man  bie  SBurjeln  ber  ©teid^uttgen 
burd^gängig  pnben  fönne.  ®e^  §rn.  b.  ©egner^  äWetl^obe 
im  7. 93.  ber  Petersburger  Stfabemie  biefe  ©(eid^ungen  3U  pnben, 
unb  ber  SBunfd^,  ben  biefer  ©elel;rte  t^at,  bag  ein  Snftrument 
möchte  ba  fe^n,  bie  frummen  Sinien  fogteic^  burd^  mecbanifd)c 

20  93en)egung  gu  berjeid^nen,  l^at  gu  biefem  Sraftat  ®e(egenl)eit  ge- 
geben. §err  Siotontng  l^at  feine  äWafd^ine  bereitö  ber  ©cfciOt* 
fdbaft  ))räfentirt,  unb  baö  günftige  ©c^idffal  ber  äBiffenfc^aften 
tooüe,  ba§  fie  benjäl^rt  erfunben  toerbe.  gerner  l;at  c^err  '4^ricc, 
öcn  bem  wir  fd^on  bie  groge  2lb^ant(ung  t)on  ben  Observa- 

25  tions  on  reversionnary  Payments  l^aben,  l;ter  ber  ©efellfd^aft 
SSeobad^tungen  über  bie  toal^re  SKetl^obe  ben  SBert^  beS  §eim* 
falls  bei)  längerem  Seben  ju  bered^nen,  borgetegt.  Sr  jeigt 
bartnn  bie  Sel^ler  betj  bem  ®i)ftem  beS  §errn  be  9Woiore^ 
unb  be^[511]n)eiBt,  baß  @im))fonS  5IRetl;obe  btoS  3U  brauchen 

80  fei),  toenn  be^ber  ^erfonen  Seben  gleid^  angenommen  n^erbc 
3n  bem  36ften  95.  giebt  §err  San  ben  einige  neue  Sl^eoremc, 
gctoiffe  frumme  Sinien  gu  bered)nen.  5)te  ?el;rfä^e  beö  $crau^« 
gcberS  bon  Sotc*S  Harmonia  Mensurarum  pnbet  er  gu  com* 
})Iicirt,  unb  ioürflid^  toirb  nadb  feiner  äWetl^obe  aKeS  ungemcm 

35  crleid^tert.  43fter  93.  Sin  93rtef  an  ^exxn  3aIob  935 cfl 
®fq.   ben  ^räfibenten  ber  Äönigf.  ©efeUfc^aft,  ber  gtoangig 


Nro.  64.]  ^^^ 

gälle  ber  Societät^-Sted^nung  entl^ätt,  tjon  3.  9i  o  6  c  r  t  f  o  n. 
3m  9lftroitomif(^en  ^a6:ie  bcfd^äftigcn  ftcä^  bic  nteiftcu  %h^ 
l^anblungen  mit  S3eo6ac^tungen  über  bcn  ®urd^gang  ber 
^eitu^  1769.  unb  einigen  anbern,  iDorunter  man  nad)  $errn 
2Bintl}ro})ö  SSeobac^tungen  in  S'Jeuengfanb,  in  einem  ©riefe  5 
an  2)r.  gran!(in,  SJ^aüetö  «rief  an  ®r.  33eüi^, 
ben  jDurd)gang  ber  ^enn^  t)on  ^onoi  an^  6eo6ad^tet,  (n^oüon 
gtüar  baö  meifte  fd^on  in  ben  "jßeter^bnrger  afabemifd^en 
(Schriften  entl^alten  ift)  ^^xntx,  örn.  ^^ingre^ö  iöeobad)t= 
ungen  t3om  ^ort  9iot)a(  auf  3J?artinique  unb  bem  dap  lo 
grangoiiS  auf  ber  Snfet  ©t.  Domingo,  einiget  über  ben  erfteu 
^Trabanten  beö  3u))iterö  auf  äWabera,  üon  ©r.  ^eberben, 
über  ben  ®urd)gang  beö  SKercuriu^  in  "jßenft^banien,  unb 
ben  3)urc^s3ang  ber  S3enu§  in  (Eatifornien  beobachtet,  finbet. 

mtn  bafclbfi.  i5 

Wensley   Dale;    or,    Bural   Contemplations,    a 
Poem.     By  Thom.  Maude.     Price  2  S.  6  d. 

"S^'k^  (55ebid)t  fül^rt  feinen  9iamen  üon  äBenöIet^  2)a(e, 
einem  ?anbfi^   be^  ^e^aog^   üon   «otton,   3e^in   (Sngli[d)e 
9}^ei(en  t>on  S^Jic^monb,  unb  üier  t?on  2Wibbte^m  in  ^orf^l^ire.  20 
3:  er  ^'erf.  l;at  eö  jum  SSefien  beö  ©pital«  gu  ?eebö  l^erau^« 
o.egeben,  unb  eö  ift  ber  §erjoginn  t)on  SSulton  jugeeignet. 
(Seit  [512]  ber    Srfd^einung   be^  Deserted   Village,    ift  um? 
nod^  fein  ®i(^ter  i?orgefommen,  ber  fo  glücflid^  in  bie  correfte 
(Bpxad)e  unb  tjarmonifdje  ^erfification  ^opeö  eintritt,  n^ie  25 
tiefer.  (5ö  entl^ätt  länblidie  ©d}ilberet^en,  unb  fitttid)e  @m))finb=* 
ungen,  unb  nur  glauben  mit  bem  ^erf.,  ba§  bar^u  äßen^Ie^ 
S)a(e   fo  gut   ben  ©toff   l^ergeben  !önne,   ate   bie  Ufer  be^ 
STrno,  ober  ber  §at)n  gu  SiBinbfor.    ®a^  ©ebici^t  rotrb  ferner 
burci^    einige    in   ben   SWoten    angegebne    bi^l^er   unbefannte  30 
5lne!boten  t>on  S'Jetoton^  Seben  mer!»ürbig.    2)iefer  große 
Mann  toax  l^ier  in  ber  SWäl^e  i)Ott  SBooIgl^orpe  i)on  bürftigen 
(Sltern   geboren.     3n   feiner  3ugenb  lautete  er  bie  ©c^aafe, 
unb  mad^te  bem  Änec^t  ba^  £^or  auf,  toenn  er  ju  5IRarftc 
ful^r.    Sin  (Sbelmann  ber  baftgen  ®egenb  fanb  i^n  auf  bem  »s 
'^elb   mit   einem   Somj)enbio   ber  ^^raftifd^en  ©eometric  bc« 


426 

[Kio. 

fc^äftigt;  unb  btcfc  ßntbedung  toar  bcc  ^titpuntt,  tto  f 
feine  groge  Talente  }u  entti^tdeln  anftettgen.    SRon  goB 
nunmel^r   ben   gel^örigen   Unterrtci^t  in   ben   ©cj^nlen. 
feiner   ©elaffen^eit    filiert    ber   SSerfaffer    ein   merhoM 

5  (S^entpet  an.     9{etDton  l^atte  einen  if(einen  $imb,  ben 
üon  olf^ngefäl^r  anf  etlid^e  äWinuten  in  bie  <Stnbe  öer 
9l(ö  er  gnrüdffam,  fanb  er,  ba§  ber  §unb  inbeffen  an\ 
2if(^  gef^jrnngen,  ben  Send^ter  umgetoorfen,  unb  babuT(!^  t 
9Kannfcript   in   93ranb   gefterft   l^atte,   baö   bie   Srnd^t  iw 

10  3al)rtangen  Slrbeiten   nnb   Berechnungen   toax.     SDer  gas 
3Sertoei§,  lüontit  er  ben  ©(^ulbigen  angieng,  toax  biefer:  1 
armer  ©d^efm  toeifl  njol^t  ben  ©d^aben  ni^t,    bcu  bn 
angefügt   ^ft.     gine   ©elaffenl^eit,  ber  fid^    manci^ 
beja^Ite   2»oratift   auf   tanaet  unb  Satl^ebcr   m<!^t 

15  bürfte ! 

[513]  Nro.  LXV.     ®cn  14.  Stuguft  1772. 

SetUn  unb  ^Uiiin. 

ZiijS^tmtint  htvitftl^tßihiintl^thll^ttffttl^itffnUni^taäi 
txfltB  SB\Mu  1772*  8.  342  S. 

20        1.)  £norr^  Deliciae  Naturae  selectae,obi 
auöerleöneö    Staturalt enfabinct,    fortgefe^t 
beffen  ßrjben,   befd^rieben  üon  SWütler,  'mit   einet 
3öfifd}en   Überfe^ung   bon   SSIaquiere.     2  Sl^eile. 
al3   ein3  ber  töid^tigften  SBerfe  angepriefen,   bie  un9  !    a 

25  bergifd^e    Kiinftler    geliefert    ^ben.     ä^id^^ung,   SDtoloe 
®rud   unb  ^a^jier ,   erl;alten   ba3  Derbicntc  ioh ;   lote 
bie  %x.  Über). 

2.)   ©d^rege(3  Satten^,  brittc  Auflage.     SBit 
J)f eitlen  biefe  9ieccnfion  allen  jungen  i?euten,  bie  il^r  (3 

30  beö  ©Uten  unb  Sd^önen  gu  enttöidefn  fheben.    ^iet  to 
il^nen  bie  iJeffeln  abgenommen,  in  bie  ein  l^ergeBtac^tet  \ 
rid^t   ber   fc!^önen  SBiffenfc^aften  fte  fd^miebet.     ^ud^  9 
toir,    ba§    manchem  Se^rer   baö  §erj   babct^   fotogen 
toenn   er   nur   einigermaffen   fül^Ibar   ifl.     2)e«   @< 

35  geraffter  gormetn  unb  gtoölcln ,   gaffenbcn  Sünglingcii 
Satl^eber    in  bie  Singen    ju  toerfen,    baju   brcm^td 


@enie  ito^  Ealent;  ofcer  mit  iijnen  tur^  bie  UVfitte  tct 
9?atur,  but(^  bie  ©Sie  bet  ©unp  ju  loanbehi,  mib  an  iljrer 
<£^ige,  mit  iljnen  na^  Ssjtigfeil,  Seftimratfjeit  irab 
9Ba£)t^etl  bie  [514]  bmifeln  eiiigetio^nicti  @efil^(c  ju 
füllen!  ©Ott  felj  "^ant,  tag  ibit  in  Eeutfc^laiib  folc^ct  fi 
SKänner  nid)t  mangeln. 

3.)  Tliatoire  de  l'Aciidemie  des  acieuues  et 
des  belies  lettres.    Annee  1763.   SßÜnbiger  Stufiälifl. 

4.)    Siffot,   Oon   ber   Spilcpfie,   boppeft  itfcETfe^l, 
ift   eigentlich   bev   btit«  3:i;eil  ber  Stt^anblnng   wa  Sßetcen  i" 
»inb   SJeiDenEranfV't"!'     &etrn  3:i(fofe   Pe^re  luiib   turj 
unt  fa^lii^  corgetragen,  bjgegcn  fo  gtünblti^  cttö  fcefc^eibent 
©inWenbitngen  geniadit. 

5.)Hommelii  Rhapsodi«  quaeationnm  in 
foro  quotidie  obveiiientium  neque  tamenis 
legibus  decisarnm.  Edit.  3.  SSiete  Obferüationen, 
(agl  ber  äJecenf.  fmb  merFiöütbig ,  gtönbli^,  neu,  obet  bodj 
mit  neuen  Seh3ei[en  untetftii^t.  SBei)  mant^en  atei-  ^aben 
toit  an*  biefe  Stgenfc&often  oecmißt.  @ö  tcetben  baiauf 
3eugniffe  bie[eä  Utt^eilö  angefüljTt.  3nfcnbet^cit  6eHogen  b" 
fie  fic^  mit  Steigt  iifcet  bie  infonfeijuenle,  unpotitifi^e  9Irt, 
.  (Bon  ber  SRoralität  tooUtn  irir  gor  ni*t  reben)  mit  ber 
,  §err  Rummel  ütet  bie,  bem  menfdilidjen  ©ef^let^t  fc 
»ic&tigen  ^^.'untte,  (o  ^inbentt,  Ijinfc^eeifc t, 

6.)  A.  de  Haen,  Pars  XIII.  rationis  medendi.  aua=  es 
gejogen,  geprüft,  Ijier  «nb  bn  iDiberfproi^en. 

7.)  ManBtein,  Memoires  hiatoriquea  poli- 
tiquea   et  militairea    sur  la  Kuaaie.     9Jetft  jft'e^ 
Überfegungen.      Surfer   SebeneauSjug   befl   Sieifafferä,    unb 
UTt^eil  über  beS  §etaueg{[;eT0,  ^lerru  $u6crä,  Sßecljcffer=  w 
ungen,  Icie  aud)  über  bie  Ubetfegungen. 

8.)  Sonera mp,  ©ntroiirf  einer  gete Irrten  ®t^ 
f^tti^te    jj'^antteid)«,    mit   bem   franjöfif cfjen ,    1.  Sil;. 
.  HUtet   bet  Wuffidjt   imb   einer  «orrete  »on  ®to(},     SDiefet 
3([beit  toirb  eben  nicbt  in  Sbren  getai^t.  ss 

9.)    3!)ie  Leitungen   bis  ^'6ä)^len   nac^   fetnem     / 
9tat&    auf   ben   nti\t>i   bnrt^    Suropa,   Hfia  nnb  J' 


428  „     _ 

äftica,  üon  ©d^ulj,  1.  SE^cif.  §crt  @.  ifl  ewer  ber 
fcä^led^teflcn  äKi^ionaticn,  btc  jemals  SöCfcr  »er*  [5U]  »ttrt 
^akn.  ®tc  3ubcttbe!e^rung  tft  fein  ^totä,  irab  bad  5Ettfait, 
baö   t^n  baju  beruft,   feine  ?fertig!eit  ©efcräifti^  ju  frr«l^w, 

5  unb  »aö  baju  gel^ört.  Übrigen^  ol^ne  ©efft^f,  öon  bcm  »»tf 
9Wenf(^  fei),  toaö  baö  Sebürfniß  fe^,  ba«  t>or  ber  6t» 
werfung  üorl^ergel^en  ntug,  iuol^er  eö  entfj)ringc,  toie  i^m 
burd^  ^Religion  abgel^olfen  toerbe.  —  —  6r  läuft  bitr^  t\t 
äBelt,  beut  bie  3uben  an,  bie  meiftenö  gefci^eiter  flnb^  aü  er 

iofe(6ft;  bei^t  fic^  mit  tl^nen  l^erum,  rid^tet  nid^t«  au8,  cr6a« 
bie  guten  Seute,  bie  i(;n  bagegen  mit  Sffen  unb  S^rinfen  tf 
qutcfen  2C.  ®a§  bod^  ade  äÄigionögefd^id^ten  ©att^ren  auf 
fic^  felbft  fei)n  muffen! 

10.)   3afobi   fämmtlic^e   SBerfc.     2.  Xff.     3 

15  tr)unbert   ftd^ ,   bag   ein  5lutor ,   ben ,   toic  er  f efbfl  Don       . 
))räbicirt,  ein  fanfteö,  empftubtid^e^,  ttjol^It^ötigcö  ^crj       ;  | 
aU   alleö   bcj^lücft,   ber   in  einem   elififc^en  ^etfc  tcbt 
geliebt  tüirb,  bag  fid)  ber  fo  ängfttid^  befümmert,  ob  bie,  le 
brauffen  fint»,  i()n  üeben  ober  I;affen;    bag  er,  ber  fi 

20  lieber  f etbft  a(ö  ®  J)  i  e  ( m  e  r !  f araf terifirt,  um  ben  i 
einer  Aktion  geilen  mag ;   gemi^  ift  eö  fonberbar,  ba§  ©eir 
3a!obi    bei)    feinem    feinen    ®efü^t,    ben   ^auptjng 
Saraherö   feiner  großen  franjöfifd^en  SSorfal^ren,    beu 
ber  il^ren  ''43robuctionen  ben  eigentlici^en  SBert^  gab,  nid^t 

25  fannt   ju  l;abeu   fd&eint ,   toeit   er  fidb  feine^weg«    »on  t 
©eitc  nad^  il^ncn  bilbet.    ®ie  erften  unter  il;ncn  recith 
ihre  ©ad)en  nur  bei)  ®e(agen,  in  muntern  Äretfen,  er(aui 
!aum   unb   fetten   eine  5lbfc^rift,   unb  fo  bema^rtcn 
niebüd^en  Steinigfeiten   Dor  bem  töbtenben  Xitd:    SBstxtt, 

so  unb  fid)  Dor  ber  fteifen  freubentoibrigen  Sl^re,  atö  flutorcv 
begafft  ju  toerben. 

11.)  Tractatus  juris  Germanici  de  juribii 
Judaeorum  auctore   Gatzert.     S)er  Scrf.  f(j^i 
fid)   l)auptfäc^lid^   auf   bie  Reffen -3)armjläbtifd^e  gicd^te        | 

-  2)cr   9iec.    mad)t    Sinmenbungen,   bie   unö   für    eine    (S 
.naterie  [5lß]   3U   <3]^i(o)opl)ifd)   bünfen.      S)ie    fürtrefl 
^»•"nbfäijc  abftradfter  3Babrl)eit,   laffen  fid^  ju  (Smfd^ 


Nro.  65.]  

ber  üertDirfelten  SciUe,  uufenS  ge^entüartiöeu  guiammen^efe^tcn 
Sektiö  nid)t  aitiüenben.  S)ic  Slbmeid^ung  t)on  ter  Statur 
fattn  ttid^t  na(^  9?aturgefefeen  beurtl^ciU  toerben,  betin  ba  finb 
tüir  g(eic^  fertig:  e^  taugt  nic^tö,  l^eigtö  ba.  SBeun 
tüir  eö  aber  bod)  einmal  nid)t  abtl^un  fönnen,  fo  muffen  toir  5 
bie  "^Ibiüeic^ung  au^  fici^  fe(Bft,  unb  auö  il^ren  eignen  9^ege(n 
beurtl)eilen,  fo  grillenljaft  unb  ungleici^  fie  aud^  fei)n  mögen. 

12.)  Sreu^-Oben.  äme^  S3änbe.  ©n  ®en!mal 
bent  5(bgefc^iebnen  im  33or]^of  be^  S^em^^elö  ber  5IRufen  auf»^ 
gerichtet,  baö  il;n  a(ö  ©id^ter  für  aüe  8o6reben  fd^ablo^  lo 
If'dit.  gö  ift  mei)r  fetbftftänbige^  ffier!  atö  SRecenfion,  unb 
e^  tüirb  !ein  benfenber  ®eift,  fein  fütjlenbeö  ^erg  bagu  treten, 
oI;ne  mit  bem  innigften  3ntuition^üergnügen  lang  um  baffelbe 
gu  üericeifen. 

13.)   ^nmer!ungen   über   ben   5lna!reon.     S^is 
mag  für  einen  jungen  9Kenfc^en  gut  fe^n.    ®od^  b(eibt  biefe 
"äxt,  bie  Eliten  3U  (efen  unb  ju  er!(ären,  immer  bie  fc^led^tfle. 

14.)   äJto^cati   bon  bem  !i)rj)er(ic]^en  njefent^ 
(id^en  Unterfc^iebe   gtoifd^en   ber  ©trudtur  ber 
5t  I)  i  e  r  e  unb  ber  3}^  e  n  f  d)  e  n.   9t  e  b  e.    "^J^arabojcen,  benen  20 
nod}  bagu  ba^  35erbienft  ber  D^eul^eit  fel^It. 

15.)  Sr^jenii  arabifd)e  ©rammatif  abge* 
fürjt  2C.  üon  ä)nd)ae(i^.  Sie  ift,  fagt  ber  9iecenf.  njte 
un§  bünft,  für  folc^e,  bie  t)om  Slrabifci^en  mel^r  lernen  tüoßen 
a(ö  bie  5lnfang«grünbe ,  unb  c^  aÜenfaÜÖ  mit  §ülfe  be^  25 
@o(iui3  aufö  ^ebräifc^e  antoenben,  ju  !urj  unb  unüollftänbig ; 
gum  afabemifÄen  ©ebraud^  l^ingegen,  um  bie  erften  5lnfang3=* 
grünbe  brau^  3U  lernen  unb  gu  tel^ren,  gu  toeittdufig. 

16.)  älto^^eim^  ©ittentel^re  ber  ^.  ©c^rift, 
9.  unb  te^ter  Sl^eit,  üon  äWiller.  SBtr  befifeen,  fagt  30 
[517]  ber  9iec.  an  bem  SBerfe  einen  ©d^afe  gefammelter  unb 
berid}tigter  moratifd^er  Srfenntniffe.  2)od^  mad^t  er  bie  3ln= 
merfung :  „3)a6  bie  S^ermifc^ung  ber  j)oütifc^en  5IRorat  unb 
ber  c^rifttid)en,  fo  üiel  unbeftimmte  Urtl^eile  berantaffe."  -Sebe 
nienfd)tid)e  SÄoral,  toobon  bie  ))otitifd^e  ein  3^^iS  ^P/ ^^ 
niu^  uottjioenbig  ber  c^  r  i  ft  I  i  d^  e  n  toiberfpred^en.  333enn  tötr 
a   priori    fd^Ueffen,    fe^en    toir    Statur,    natürtid^en 


[Nro.  fl 

SKenfdbctt  ol^nc  Offenbarung,  einen  Reiben  üotauö,  ur 
tote  unfeibtifc^  ift  eö  gu  be]^auj)ten,  bie  offenbarte  Seilte  !öni 
mit  il^r  in  einö  i)erf(^mo(gen  toetben.  Eben  fo  toenig  fönne 
toir  mit  benjenigen  übereinjlintmcn ,   bie  erft  eine  mcnfd^Ud 

5  SWoral  jum  ©runbe  legen,  unb  bann  SReltgion  oben  auffege 

17.)  Bibliotheca  botanica  auctore  Halle 

3)er  Sintic^tung   nad^   fommt   fie   mit  bem  üor  20  -Sal^ri 

üon   bem  $erf.   gelieferten  Methodo  studii  medici   übcrci 

3öaö   aber   fold)   ein   2Ber!  unter   ben  §änben   fold^   ein 

10  9)^annö  in  jtoangig  Salären  toerben  fönne,  brandet  fein 
SBorte.  ©iefer  erfte  S^eit  entl^ätt  bie  ©d^riftfteöer  b 
33otani!. 

18.)   aSielanbö  ©tagien.     So   ift  unö   bei?   bicf 
Stecenfion,  bie  333  i  e  I  a  n  b  e  n  abermals  toegen  ber  ©ittlic^fi 

15  ^^orioürfe  mad^t,  er  geic^ne  ©egenftänbe,  »oüon  bie  ®raji 
bie  3lugen  toegtoenben  toürben,  bie  ©teile  ''^^lutard^^  ci; 
gefallen :  x^Q^^  Y^Q  —  V  "^^^  ^rjlsog  vnsi^ig  t(o  äQQsi 
xsxXfjTai  TtQog  t(üv  naXaicov.  äBaÖ  fann  SBielanb  b 
für,   baß  feine  Sanböleute  fo  toenig  altgtiec^ifd)eö  ® 

20  fü^I  l^aben. 

19.)  Histoire  de  rAcademie  Royale  Ann^ 
1769.  toie  oben  3io,  3. 

20.)  UrtfpergeröSJerfud)  einer  genauem  93( 
ftimmung    beö   ©el^cimniff e3    ©otteö    unb    bi 

25^aterö  unb  Sl^rifti.  ®er  SRecenf .  bef lagt  bie  »erlol^ri 
9Kü]^e  eineö  benfenben  ©eiftö,  unb  liefert  eine  furjc  ©cftj^idj 
ber  Se^re.  S35ir  toürben  be\^  [518]  allem  bem,  bem  Sn 
3)anf  tüiffen,  loenn  er  rein,  ^)^iIofopbifc^/  ^iflorifd^,  ejreflettfd 
ober   mi)fti|d^   biefe  äWaterie   abgel^anbclt   ^ttc.     a33cr  1)1 

sonäl^er  bejiimmcn  tootttc,  müjte  »or  aDen  fingen  b 
unbiblifAen  äuöbrüde  toegwerfcn,  burc^  bie  bie  meijlc  SSe 
toirrung  entflanben  ifl.  SSoKte  irgcnb  ein  f))cculatit)cr  Äo 
»ieber  in  biefem  ©el^eimniß  grübeln,  fo  bitten  toir  il^n,  ci 
©efc^id^te  ni(!^t  ber   auf f ertid^en  Sluöbrcitung^   fo 

85  bem  ber  innerlid)en  Sntjlcl^uiig  ber  Süfxe,  auö  t 
Siefe  l^erauö  ju  lieben. 

Äurge  atad^rid^ten   fd^Ueffen  ba«  SSäerf,  toie  gctoö^nti 


.,o.  65,  431 

ätt    einer   angehängten   9iad^rid^t   anö  ^nblicum   aber   toirb 
^err  33ot)fen,   mit  ben  angebrolj^ten  iBetoeifen  unb  nad^« 

^l^eiligen  5lne!boten  aufzutreten,  au^geforbert 

öJann  lüirb  baö  enben! 

äftanl^eim.  r> 

^ivttubvitf  S»  ^.  <?5*  ht$  ßiftl^offB  vnn  Spetrtr,  nn 
feine  (öelflltrlre*  1772*  4*  44  S* 

jDiefe  SStätter   ^ben   toir   mit   einer   reinen,   üon  bem 
^ol^en  ©tanb  il^re^  Serfafferö  unabl^ängigen  Sl^rfurc^t  burci^* 
[efen.    @^  ift  ein  lüal^rer  ^^i^tenbrief,  ber  §irtett  unb  beerben  lo 
jtücfüc^  machen  fann,  toenn  er  befolgt  toirb,  unb  toir  münfc^en, 
Da§   er   tief  in  bie  5er jen  ber  ©eifilid^feit,  für  bie  er  ge* 
fd^rieben  ift,  einbringen  möge.     Überaß  I^errfd^t  barinn  tiefe 
ginfic^t,  ^enntniJB  beö  menfc^Iici^en  ^erjenö,  SSiUigfeit,  unb 
Sifer   bie  ^Religion  auf  il^ren  ^auptgtoed,  bie  Sugenb  unb  i5 
guten  ©itten  gu  teufen.     3m  erften  S^eif  toerben  ben  ©iö« 
cefanen  ^orfc^riften   ertl^eitt,   töornad^   fie   il^re  Seigren  unb 
i^ren   SBanbel    einrichten   fotten.     ©etbjl   gute   Sb^iften   ju 
fet)n;    baö   fet)   il^r   SBanbel:    unb   il^re   Seigre;    (Seift  unb 
2öa^rt)eit.     (S^   njirb   i^nen   fonbertid^   emjjfol^ten ,   bie  ©e»»  20 
meinbe    nid^t    mit   ben   in   einigen  Orten    fo   getoöbnüd^en 
SD^äl^rgen  ju  ))tagen ;   fonbem  »ielmel^r  ben  3)ienft  ber  ^ei* 
[519]  ügen  in  gemäßigten   unb  bem  3)tenft  ©otte«  unfd^äb* 
liefen  ©(^raufen  gu  l^alten,  unb  fid^  eifrigP  ju  beftreben,  in 
il^ren  Seigren   faßüc^   unb  rül^renb  ju  fe^n.     3n  2lnfel^ung  25 
beö  (Stateö  foÜen  fie  ftd^  in  leine  toettlid^e  Raubet  mifc^cn; 
hetf  ßoUifionen   mit  ber  bürgerlid^en  ©etoalt  bloö  berid^ten, 
ba^  ^olf   eifrig   gum  ©el^orfam  üermal^nen;    Qn  änfe^ung 
ber  umtjerliegenben  ^roteftanten  enblid^,  foKen  fie  ftd^  frieblid^ 
unb  fanftmütl^ig  betragen;   unb,  toenn  fic  bie  äuöbreitung  so 
it;reö  ©(aubenö  toünfd^en;    babe^  toiffen:    ba§  ©etaffenl^eit, 
©rbauung,  ®thtt  unb  Sl^ränen,   unb  eine  betoä^rte  jel^rart 
bie  einzigen  SBaffen   finb,   bereu   bie  Äirc^e  fid^  bei^  fotd^cn 
Umftänben  bebienen  foll.  —  Sinige  au3  ben  ©runbfä^en  ber 
(Satl^olif c^en  Sird^e   flieffenbe  ©ä^e ,  bie  in   ber  SReil^c  beö  35 
SSortragö   unentbe^rüd^ ,  unb  in  ber  Sage,  in  toetd^er  biefc 


[Nro.  es. 

iBo^cn  öefc(}ricben  tDorben,  utiüermeibüd^  toarcn,  »erben  in^ 
befonbere,  mit  fo  befd^eibenen  3luöbrücfen  t)orgetragett,  ba§ 
toir  mand)en  ^rotepanten  |o(d^e  ÜRägigung  tDÜnftJ^ten.  SEBir 
empfehlen  biefe  S3(ätter  aöen  beuen,  bie  ®eifi  bcö  ß^l^riftett« 
5  t(;um3  gnug  l^aben,  um  bie  2lu«6reitung  d^riftlic^er  unb  @ott 
getüiß  tool^tgefäüicter  3)u(buiig,  mit  tJreuben  ju  feigen,  unb  mit 
aBärme  ju  toüufd)en. 

iöel^  3ol^.  5R.  Qml^of  in  SSafel,   !ommt  ein  neue«  ^anb« 

10  le^'icon  l^erauö,  miter  bem  Jite(:  Thesaurus  lingtiae 
cum  latinae  tum  germanicae  seu  Lexicon  no- 
vissimum  caeteris  huc  usque  editis  auctius  et  emendft* 
tius  atque  llteratorum  votis  plane  accomodatum.  CurantB 
Jo.  Jac.  Bachofen,  Gymn.  Bas.  olim  Conr.  nunc  Part. 

15  tu  2  SCIj*  in  8*  250  ßt^^tn  ftar!,  unb  toirb  bat)on  l^ict  Bei) 
bem  ^errn  9t.  ©^mnafii  ^urmann  eine  ^üü^tiü^t  ou^ 
gegeben,  unb  ©ubfcription  ju  4  fl.  I^atb  »orauö,  l^alb  fiety 
ber  Lieferung,  angenommen. 

S)ie  "jßrobe  ift  gut  gebrudt,  aber  bie  35erme]^run*[520]ge« 

20  finb  eben  auf  biefem  S3(att  nid^t  töid^tig.    ^toetf  ober  3  SBotte 
au«^genommen,  ift  aöeö  übrige  üon  SBort  ju  SSort,  ^ebeutmiß, 
9iebenöarten,  älutoritäten ,   aUeö   üon  fiirfc^   unb  Gonfor 
abgebrucft.   ®ie  Vota  Litteratorum,  bie  burd^  biefc^  Lexicoi 
plene  erfüllt  toorben  fet^n  foüen,  muffen  fel)r  tefc^eiben  g^ 

25  n^efen  fe^n.  SBir  fennen,  gum  iBei)fpie(,  toefdje,  bie  be^  bem 
aaSort  fecialis,  bie  Slntiquarifc^e  9?ote,  bie  gu  lang  für  em 
Se^icon,  unb  gu  furg  für  Slntiquarifc^e  SEiffenfd^aften  ift, 
gern  entbel^rt;  l^ingegen  6e^  bem  SBort  fecimdus,  fellcitae, 
felix,  feralis,   gern   ben  Unterfdjieb   gtoifci^en   ber  tro)>tf(!^ 

30  unb  ber  natürlichen  Sebeutung  bemerft  gefel;n  l^ätten.  SOStebetinii 
Ratten  einige  be^  ber  9tebendart  ferentarius  amicus  bie  %ii^ 
merfung  getoünfd^t,  bag  ber  äu^brud  bloö  !omif(^  toöre; 
bc^  Ferentes  Venti,  baß  ber  3lu3brucf  nid^t  tüol^t  in  ber 
%Ho\a   JU   gebrau(!^en   ift.     SSel)   einigen  SBorten  l^ättc  man 

35  Slutorität  feigen  mögen;  einige  9ieben3arten,  bie  ben  ebenen 
ßcnftruftionötoeg  gelten;  unb  üiele  ))rofobifci^e  3^^^^^  ottf 
Si)tben,  bereu  SKaaß  na(^  SRcgeln  bejiimmt  toirb,  l^ätteu  \oxt 


Nro.  66.]  ^^^ 

gerne  »ermißt.  @ö  ift  atfo  nod^  lang  nid^t  allen  SBünfd^en 
ein  ©enüge  geteiftet  lüorben,  nnb  baö  ifl  tool^I  anc^  nic^t 
rec^t  mögUd^;  benn  ein  lateinifc^eö  SBörtertnd^  in  feiner 
^oüftänbigfeit,  feiner  SSeftiramtl^eit,  feiner  Sür3e,  feiner  ^u= 
toerlaßigfeit,  nnb  aöen  ben  fettenen  (Sigenfc^aften  gn  fc^reiben,  5 
bie  baju  gehören,  baö  ift  nic^t  bie  arbeit  eineö  äWannö,  nic!^t 
bie  5lrbeit  einer  ©efeüfc^aft,  nid^t  bie  Slrbeit  eineö  3al^r« 
I;unbert^ ! 

[521]  Nro.  LXVI.    ®en  18.  STuguft  1772. 

Semgo.  to 

fUrtlJtgten  für  Sönglfng^  troii  Dr*  IPillj^Im  D0l^b, 
^xtbtn\^i\xivi$  mn  ßrttm  unl^  ^ifntgl*  fl0fkniilnn*  ;3(u0  l^tm 
Ö^nglifiir^n  öirerfe^t  mn  3.  C»  lleltljuijr^n,  Jlr^lJiger  tu 
Conl>^n^    Sn  l>cr  ^^prfdj^n  iBudjlimilJlung  1772» 

(äö  gel)ört   bieö  93uc^   gu  ben  unnützen  4^robu!tionen,  i5 
bie  au^  gnter  ^Ibfici^t  t)on  2lnfang  ber  erfunbenen  Sud^^^ 
brucferfunft,  gefunben  SWenfc^enüerftanb  nnb  toa^re  Smpftnb* 
ung  md)t  gerabe  üerbrnngen,  aber  boc^  in  i^rent  ®ang  be- 
fc^iDert  l)aben.    2)a  man  ^rebigten  für^  granenjimmer  ^atte, 
f 0  ift  e^  begreif üd) ,  tüie  einer  fic^  l^infe^en ,  nnb  ^«JJrebigten  20 
für  Jünglinge  gnfc^neiben   !ann.     S^  tiegt   groger  Sort^eil 
in  bem  Umftanb,  ein  beftimmteö  3lnbitorinm  jn  l^aben,  ober 
fid)  beftimmen   jn  fönnen;   nnb  tjon  biefer  Seite  i\t  eö  bem 
"ißrebiger   nic^t   gn  üergeitjen,   ttjann  er  biefen  ^ortl^eil  nic^t 
genügt ,  fonbern  i^n  nid^t  einmal  fc^eint  gea^nbet  jn  ^ben.  as 
(Sr  fpric^t  fo  fc^ön  queerfclb  ein,  al^  ob  er  gerabe  mit  nie* 
manb  rebe,  nnb  loarlid^  biefe  moralifd)e  gum  ®lnd  nod^  fnrje 
Srü^en,  finb  el^er  für  alte  SBeiber  aU  Oünglinge  genießbar. 
&ß  finb  18  ^]5rebigten  üon  aller(et)  fdbönen  "ipflid^ten.     ^2lber 
toie  fte^tö  umö  ^e^ifutum,  biefe  18  ^rebigten  jnngen  Seuten  30 
lesbar  ju  machen?    [522]  §ier  ^errfc^t  nid)t5  alö  Mte  be3 
Vortrags,  bogmatifc^e  (Satzung   öon  allgemeinem  SSerberben, 
loci  communes    üon  93uße    nnb  33effernng.     ^x6)t   bie    ge^ 
ringfte  gefnnbe  ^^itofop^ie  im  3)ogma,  nnb  il;re  ^moenbung 
burc^  ,^enntnig  beö  ^ergenö  in  rübrenben  ©emäl^tben,  Über:*  35 
raf(^nng   ber   Smpfinbfamfeit,    SSennßung    beö   ^ngenblidö, 

Litteraturdenkmale  des  18.  Jahrhunderts.     8.  6   (28) 


434  i«„. , 

5ScrfoIgung  ber  SJorurtl^cilc  bc3  Slltcrö  burc^  bic  jcl^cimfii 
©ängc,  uttb  toaö  bcm  äl^ntid^  feigen  möci^tc.  ?)ori!  f(^ri( 
feinen  3^^^^^^  ^^f  f^^^e  ^rebigt  »om  »crtol^nien  ©o^nc 
^öret,  fie  ift  für  Oüngttngel    äBcr  man  üetglcui^ 

5  toaö  bcr  Sejrt  einem  äWann  t)on  feinem  ®eift  nnb  ©crgi 
eingab,  nnb  fel^e  biefeö  ^etrn  3)obbö  gtoe^te  ^rebigt  üfc 
eben  biefelbe  SBorte.  ßinem  jeben  moxaü^iftn  ©cIcJjer  fli 
leinten  fogenannte  3Ine!boten  ober  S3et)fpielc  anö  einer  Äccn 
angel^ängt.     Slfleö    iji   aber   fo   Iraft«   nnb   mntl^foö    cii 

logetragen,  nnb  olf^ne  ©efid^t  nnb  ©eftalt  l^ingeflettt,  baß  lo 
ten  Oüngling  gn  feigen  toünfd^ten,  ber  i)on  fo  fd^arfen  ob 
fo  fd^läfrigen  ©innen  fe^n  möd^te,  biefe  Slbl^anbtnngcii  m 
bie  f(!^öncn  Sugenb*  nnb  Safterbilber  in  S3tnt  gn  »>ertoa»bcI 
§err  Sett^ntjfen,    ^^^rebiger    gn   Sonben,   me^nt    ben 

35  otmgead^tet ,  ba§,  »enn  bie  jnngen  Seute  ben  ^txxn  3)ofc 
nnb  bie  ©ettertfd^c  SWoral  fein  gelefcn  ^abcn,  eö  unglei 
beffcr  nm  bic  l^entige  SSBett  fiel^en  ioürbc,  bie,  toic  toit  ol 
tt?iffen,  einmal  im  2lrgen  liegt. 

20  0.  c*  Ctttruttr  tr0n  htv^f^j^fin^nümihf  8«  1772*  80 
©enn   bie  ©umml^eit   bie  nadenbe  ©eiöl^eit  mit   il^ 
Sd^etten  beengt;  fo  ip  eö  bem  3)en!er  8ob,  biefe  ®(     u 
toegjuretffen  nnb  feiner  ^i^cnnbinn,  ber  S35ei31^eit  toieber 
alten  5Reife  gn   fd^enfen.     $err  Saöatcr   rettet   in   bti 

25  wenigen  iBIättern  bie  ^l^^fiognomü,  bic  burd^  i^rc  2cl^< 
gang  täc^erfid^  nnb  [523]  Dcräd^ttid^  getoorben  ijl.  Sr  Uff 
fie  nid^t,  er  geigt  nnr,  bafe  c3  toir!(id&  eine  fofd^e  ffli^^a 
fc^aft  geben  fönne,  toeit  ba«  enge  Sanb  beö  Äör^cr«  iu 
ber  ©eelc,  notl^toenbig  jenen  nad^  biefer,  ober  bicfc  na 

30  Jenem  in  tanfenb  tjäüen  befHmmen  muffe,    gül^ten  »it  b 
SSeftimmnng  nnr   bloö  nad^  bem  lotateinbrndt  beö  ®a 
fo  ^aben  loir  bie  confufe  emj)irifd^e ;  füllten  toir  fie  nad^ 
©inbrndt  ber  eingeln  3^9^/  ^^  i^aben  loir  bie  Marc  cnq)itil 
nnb  Wnnen  loir  enbüd^  nod^  gar  Urfad^en  oon  bicfcr 

85  feitigen  Sejlimmnng   geben ,    fo   l^aben   toir   bie  tl^eotet 
^](l^ficgnomif.     O^r   9?ufeen    ift  nnfheitig,    nnb    bie    b 


Nro.  66.]  ^^^ 

SKet^obe  toirb  bic  fei)n,  tocnn  man  bic  SH^  folc^er  5IRcttfd^ctt 
ftubirt,  bie,  too  nic^t  bcn  äufcrftcn,  bod^  einen  fe^r  l^ol^en 
®rab  menfc^üc^er  5Sottfontmenl^ett  ober  UnboKfomnten^eit,  bie 
äuferfte  ®nmnt^eit;  ben  beften  Serftanb;  äuferfte  ®üte; 
äuferfte^  Safter  u.  b.  g.  Beftfeen.  ®er  ?5]^^jiognomift  mn§  fid^  5 
ni(i)t  fd)ämen  im  SoHl^anö  Srfal^rungen  unb  Seobac^tnngen 
^u  fammten.  Stur  ©d^abe,  ba§  bie  Seobad^tung  ber  9Kenfd^en 
fo  fd^toer  ift,  toeil  fid^  niemanb  gern  beobad^ten  föfl.  ®iefer 
^inberniß  ju  begegnen,  mu§  man  ftrf)  gteid^enber  ©emöl^tbe, 
ober  äWebaiHen  bebienen.  3)er  ißerf.  mad^t  babetj  mit  lo 
95lontefquieuö  Äoj)f  einen  fd^önen  unb  toeit  genauem  33er* 
fuc^,  atö  bie  ©ponifc^en  in  feiner  5)iff.  über  biefe  äWaterie 
finb;  bod^  oermiffen  toir  babe^  ba«  oomel^mfte,  bic  an* 
toenbung  biefer  ^^i^^^ng  auf  bic  ©eele  beö  ÜRannö.  Eine 
folc^e  "iß^t^ftognomi!  nun,  fagt  ber  SSerf.  lel^rt  nid^t  baö  is 
©  d^  i  dE  f  a  ( ,  f onDern  ben  ßl^arafter  beö  äWenfd^en,  unb  fann 
fo  oerf^teben  fe^n,  aU  ber  ®efid^tö^)un!t  ift,  in  »eld^cm 
jeber  SWenfd)  betrad^tet  toirb;  in  feinem  mebidnifd^en,  pl^ijftfd^en, 

moraüfd^en,  l^abitueHen  u.  b.  g.  ä^P^'^^  >  i^  ^^^^  ^^^^  ^"6 
t>aö  Urtl^eii   bebäd^tig   gefällt,  mel^r  auöfd^üe^ungötoei^,  al3  20 
pofttio   gefprod^en,   unb  nie  ber  Inbegriff   beö   ganjen  unb 
bie  [524]  SKifc^ung  ber  ^üq^  an^  ber  äd^t  gelaffen  toerben ; 
nie  oergeffen  toerben,  ba§  oft  burd^  Umftänbe  unb  ©rjiel^ung, 
3üge   in   baö  ©efidbt   gej)rägt  toerben  !önnen,  bie  nid^t  in 
bem  (2l)arafter  gegrünbet  finb.     Slud^   muß  ber  beobac^tenbe  26 
^l^t^ftognomift  oie(e  oorgügtid^e  ®aben  beftfeen,  bie  ber  $err 
3Serf.   I^erred^net,  unb   tooju  nod^  mand^e  ju  fefeen  toären; 
burd^   bie[e   aber  fönnte,  toie  ^err  i?aöatcr  bemerft,   ein 
cnglifd^er  SSerftanb,  nic^t   aßein  auö  bem  ®eftd^t,   fonbem 
ttjol^t  auö  einem  einjigen  Sl^eil,  toegen  beö  in  ben  Äör^)ern  so 
liegenben  genauen  S3er]^ältniffe3,  fc^on  auf  baö  ®an3e  fd^tießen. 
—  3)aö  ift  ungefäl^r  bie  Seigre  beö  93erf.  bie  toir,  ol^ne  nn^ 
an  feine  Orbnuug  gu  binben,  fo  jufammen  giel^en.   S)en  üon 
unö  juletjt   angefül^rten  ©a$   ^Iten  toir,   felbp   unter  ber 
^orauöfe^ung  eine^  englifc^en  SJerftanbö,  beötoegen  für  über*  85 
trieben,  toeit  lange  nic^t  ade  ^öxpex  ^)ro})orttonömä6ig  gebaut 
finb,   unb   toeil  baö  ^)roportionirteftc  Änod^enf feiet,  auf  bic 

6  (28)* 


^^^  [Nro.  6 

Sieigbarfcit  unb  ©tärfe  bcr  9tcrücn,  auf  bic  SBcttc  bi 
3lbern,  auf  bic  3luöbc^nuug  bcr  Suftgöngc  n^t  fc^ttcgc 
laffeu  !anu,  unb  bicfc  finb  hoif  Utf  bcr  ^Sl^^fiognomi!  j 
toic^ttg.    3u  bem  übrigen  geben  »ir  bcm  $errn  55crf.  gen 

6  93ei)fatt,  nur  toünfd^ten  toir,  ba§  er  fic^  auc^  auf  baö  ®pi 
ber  3^9^  auögebel^nt,  unb  mel^r  in  bic  S^eoric  gcgonge 
iDärc.  3-  33.  aBarum  ftnb  Seutc,  bic  Don  9?atur  feine  8u 
in  ber  S^iafe  ^ben,  unb  ben  2Runb  be^toegen  nid^t  f(^Iic§i 
fönnen,  meipenö  tixoa^  bumm?     ©ottte  ber  frei)c  Sauf  bi 

10  Ot^em^ ,  nid^t  auf  bic  f d^neüc  SBirfung  ber  ©inne  itt^fc 
@ee(e,  unb  auf  biefcr  SReaction  in  ben  Sörper  Sinflufe  ]^ab( 
muffen?  ©ollte  bic  große  fd^Iaffc  §(ci|d^ig!eit  am  Äoj 
nidbt  meift  baö  ©piel  ber  9?erüen  erfd^toeren ;  foßte  baö  Äu 
bai8  feine  Intention  in  feinem  Süd  l^at,  nid^t  auf  fd^Iaj 
15  9tert)en  fc^Iießen  laffen?  —  @ben  fo  toünfd^ten  toir  aud^^  b( 
in  biefer  allgemeinen  Betrachtung  baö  ©efid^t,  ober  [525]  \yu 
mel^r  ber  gange  Äörper  nid^t  bIo3  in  feiner  Stulpe,  fonbci 
üornemUd^  in  feiner  SSetoegung  betrad^tet  toorbcn  toärc.  (Ej 
ftarre^,  ein  roüenbeö,  ein  fc^mac^tenbe^,  ein  (eb^fte^  Slu 

20  mal^It  bie  ©eele.  2)er  ®ang,  bic  SSeioegung  ber  §änbc,  b 
©tirne,  bie  Sippen,  bie  ©prac^e,  finb  (auter  Sennjeid^ctt  w 
ß^rafter,  bereu  Seobad^tung  aber  um  beflo  mel^r  Äufmcr 
famfeit  erfobert,  je  fd^tocrer  eö  ifl,  bicfc  Söctoegungctt  j 
faffen,   unb  nad^  öfteren  Setrad^tungen  gu  finben,  ob  Sl^i 

26  rafter  ober  gufälligc  Umftänbe  fic  beftimmen.  —  &  tiefe  f 
nod^  eine  ungäl^Iige  5IRengc  bon  Scobad^tungen  machen;  m 
mx  glauben  nie,  baß  eine  gut)crtä6ige  ^l^i^fiognomif  ju  ©tanl 
fommen  fann ;  t)icneid^t  toürbe  fie  aud^  am  Snbe  mel^r  bei 
aj^al^Icr   gu  feinen  Sbcalen,   al3  bem  5IRcn|c^en  nufecn,  bi 

30  fic^  mit  bem,  toaö  ber  gemeine  ©inn  oft,  unter  bcr  ÜRoÄ 
oon  Slntipatl^ic  unb  ©i^mpatl^ic,   einem  {eben  fagt,  nod^ 
;;iemlid^  bereifen  fann ;  gu  unfern  Seiten  gumal  ift  eine  fold 
äBiffenfc^aft  fafl  gar  nic^t  me^r  möglid^  gu  finben,  ober  oi 
guioenbcn,  ttjenigften^  mu§  fie  äuferft  unfic^er  fel)nr  2Bic  Ui\ 

35  ift  e3  nun  ben  Sieffmn  in  bic  ©tirne  gu  fetten,  ber  hl 
in  ber  ©taatöperudfe  ru^et;  ioic  teid^t  bie  @ragic  im  3ie 
rod  gu  berlieren;   toie  fd^iocr  bic  Siatur  aui3  ber  ©raj)pei 


Nro.  66.]  ^^* 

l^erüorjufuc^en ,   ti>omit  ti>ir  unfre  Seifcer  unb  unfre  Seelen 
bel^ättgen  ? 

jDtefe  Stattet  ^at  §ert  ä^^^^^^^J^J^  ^i^^  ^^"^ 
§anöt>rifd^en  SWagagtn,  too  fie  gu  Slnfaitg  biefeö  -Sal^re^  öon 
tl)m  mit  Slitmerfungen  begleitet,  erfc^ienen  xoaxen,  ]^erauöge==  5 
nommett,  unb  mit  einer  fteinen  SSorrebe,  befonber^  in  bie 
2Be(t  gefd^idt.  —  SBir  ban!en  il^m  bafür;  benn  toer  ftel^et 
eö  nid^t  gerne,  löenn  ber  Übergang  t)on  ©eete  gu  ©eele  er« 
leid^tert  unb  eine  Sunfl  vorbereitet  totrb,  bie,  toenn  fie  möglich 
tft,  üieUeic^t  mit  ber  3^^^  ^^«^  Ö^ofee  Sieöolution  in  ben  lo 
ntännlid^en  unb  toeibtid^en  Soitetten  ]^ert)or«  [526]  bringen, 
unb  bei^be  ©efc^ted^te  tel^ren  !ann,  toie  fd^ön  eine  fc^ijne 
©eete  ben  Körper  mad^t. 

8et|i}ig  uitb  §anau. 

^xt  mnlixt  iStlbung  vt^xntlfmtx  ^tvftfVitn  f n  rtrijtljjen  is 
aBrunbfä^en  unh  itljvtnhtn  ßtxffphitn  tntmntUtt*    (^tfitv 
©Ijnh    iBetr  ©öttlrelf  mm  Srijulj,  1772* 

Wix   tüoüen   bei^   bem  tmd^tigften  Sl^eite  beö  SSuc^ö  an= 
fangen,  unb  baö  ift  l^ier  S)ru(I  unb  $a})ier.     §err  Sd^utge 
üerbient  aöerbingö  alle  Sluf munterung,  bafe  er,  fo  fetten  eö  20 
bei}  33u^^anb(ern   l^iefiger  ©egenb   ift,   ettoa^  aufgutöenben, 
tüaö  3ur  ©auberfeit  unb  äufern  ©(^önl^eit  beiträgt,  töirfüd^ 
l^ier  fo  oiel   geteiftet  Ijat,   aU   man  öon  i^m  forbern  fann. 
5lber  (eiber  ift  ber  gute  SDtann  t)on  feinem  Slutor  übel  be* 
ratzen   toorben.     S)a^   gange  Sü(^etd^en   befielet   au3   abgc«  25 
broc^enen  ©efd^id^ten,   bie   man  in  jeber  Slccrra  unb  gtori* 
tegio  flnbet,  im  trofenften  Son,  unb  ber  fteifeften  Überfefeung, 
mitunter  ®runbfä(^e   eingemifdöt,   loo  man  bet>  tl^rer  Sreu« 
t^ergigfeit   unb  Sinfatt   ö)ir!(id^   nid^t  loeiß,   ob  man  toctncn 
ober   (ad^en    foü.     SBir   tooüen  einige  Slbfd^nitte  gur  $robc  so 
I)erfe(^en:     „(Sin   gürft   mu^   öermäl^lt   fe^n.     S)er   S^c» 
ftanb   ift   ein   rül^mtid^er  unb  l^crrtid^cr  ©taub, 
gürftinnen,   oornel^me   S)amen,   unb   öerl^je^ratljetc 
grauenöperfonen  überl^aujJt  muffen  il^re  ©at- 
ten  aufrid^tig  Heben.    SJermäl^ttc  gWinnctt  unb  üor«  35 
nel^me   ^amen    muffen    üorgügtic^    eingebogen    lebe«. 


438  rv_   ^ 
[Hro.  66. 

ä^on  bcn  ti>id^ttgen  ^fltd^tcn  fütflüd^cr  unb  anbtcr  (Sl^c* 
gattinncn  toäl^rcnb  tl^rcr  ©(^toangcrf d^aft.  ©d^toangctc 
^erfottcii  üctbicnctt  Sld^tung,  ©d^onung  unb 
g^tcrbtctung.     SSon    bcn   ^p^tcti    fürfitid^cr  SWüttcr 

önad^  il^rcr  Stitbinbung.''  (Sine  ^tobc  t)oii  bcr  äuö- 
fül^rung:  ®.  113.  ,,bic  ^fltc^t  einer  {eben  fütpitd^cn  unb 
anbern  [527]  SDtuttet  üetbitibct  fle  in  tl^ret  ©d^töangctfci^ft 
mittangfamctt  unb  gefegten  ©d^rittcn  cinl^crju* 
gelten,  unb  »erbietet  i^^r  gu  laufen,  gu  fpringen,  unb  fid^ 

10  gu  burc^l)i^en.  ®enn,  wenn  fie  aud^  i^r  eignet  SBo^t  nid^t 
forgfam  ntac^t,  fo  muß  fie  toenigften^  für  baö  aBol^t  il^rcr 
jeibe^fruc^t  ^^flid^tmäßige  ©orge  tragen.  -Sc  foflbarer  ctn 
nüglic^er  ©aft  unb  je  fufctiler  unb  jcrfcrcd^tid^cr 
ba^  ©efäß  ifl,  in  toctd^em  er  auffcetoal^rt  toirb,  beffome^t 

15  ®efaf;r  l^at  man  ju  fürd^ten.  ©otttc  bal^cr  eine  3Äutter 
nic^t  für  bie  ©ecte  il^rc^  Äinbeö,  bie  ftc^  in  bem  -Snnerficn 
il^reö  2exit^  befinbet,  bcforgt  fe^n,  für  eine  ©ee(c,  beten 
SBertl^  über  alle  ©d^ä(jc  be^ber  3nbien  unabfel^tid^  tont 
ert)aben  ifl?    SBenn  ein  SBeingärtner  einen  SBeinberg  <?flangt, 

20  fo  fübrt  er  ju  beffen  ©id^erl^eit  einen  ^aun  um  benfelben,* 
SBenn  ftd^  nun  irgenb  nod^  ein  büfer  SWenfdb  finben  foOt^ 
ber  an  aüeö  baö  nid^t  glauben  möchte,  bem  töirb  mfl  alter 
unb  neuer  §iflorie  fattfam  begegnet. 

®ottingen  unb  ®ot]|a. 

25CnnbbtiiU0tMk  för  Jütntfdit.    «rper  8i:!|tU,   8*    1772* 

238  S- 

Sluf  bem  ?anb,   in  ber  nähern  üettrauten  Sefanntfd^aft 

mit  ber  Statur,  brandet  man  weniger  Sibtiotl^ef ,  ate  irgenb 

anberötoo ;  toenn  man  nid^t  ben  ©tabtgeijt  mitnimmt,    ätbett, 

so  gamifient?ergnügen,  ^anbfejle,  ©enuß  ber  Oefc^enfe  ber  Statut, 
93UdC  in  bie  l^errtid^en  ©cenen  ber  ©d^öjjfung,  Umgang  mit 
bem  unüerborbenen  ?anböotf,  menfd^enfreunbüc^e  ©orgen  bet 
SBol^ltl^ätigfeit  lönnen  jebe  ©tunbe  genug  befd^äftigen,  unb 
bleibt  bod^  eine  übrig  gum  ?e|cn,  fo  tooUten  toir  feine  anbte 

35  ©d^riften  anratl^en,  ate  bie,  bie  ettoa  in  ben  Sanbbefd^äftig* 
ungen  Unterrid^t  geben,  ober  gefc^idft  fmb  bie  guten,  einfälttgeu. 


V- 


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ur.:  i  au9 

tan  .  j^  alle« 

Gir.  v^ott  att^ 

tieie:  .„njcn   laffn 

nur    ..  .  und  bo(^  3t 

!:in:.  a*  ''45oüccl>aiiflal 

Ic't::    .  irag  ju  l^aben ; 

Satljebcr,  buT<^ 
**-■  ^ebrcn;  imb  flc 


440 

_Il  [Nro.  6 

unfern  Scfern   fctbft   öortegcn,  a^  i  nit  i^m 

über  bie  Sluöfül^rung  beffetbcn,  (le  ge  ,  unb  o 

fie   fo   gefd^el^en   foHen,  unterreuen.     §en        imm   fud 
i)ter   bie  ®ött(^!ett   ber  §.  ©c^rtft  gu  fceftreiten.     ,,5crn 

5  fagt  ber  ?Serf.  in  ber  5I3orrebe,  muß  ba^  ^Sorurtl^eil  üon  m 
fet)n,  at^  töären  aöe  biefc  ©tüde,  bie  toir  bie  Sibet  nenne: 
eine  göttlid^e  Offenbarung.  So  ftnb  gute  menfci^tid^e  Sü(^e 
bie  großen  S(;eife,  aber  nid^t  burd^gängig  mit  einem  befoxibei 
8et)ftanbe  ©otteö  abgefaffet  [inb.    S)ie  aufmerffame  SScrnun) 

10  unb  bie  unt?erfätfd^te  ^odbad^tung  gegen  ®ott  unb  gcgi 
bie  toal^re  ^Religion,  muß  eö  beurtl^eiten ,  in  toic  ferne  btc 
Sudler  ^öttli6:i  ftnb.  ©ie  fmb  nicht  ber  ®runb  ber  toal^ri 
9?eUgion,  fonbern  fie  finb  eine  nü^lid^e  ^anbteitung  gu  be 
felben,  in  fo  fern  fie  gur  allgemeinen  toal^ren  Sieltgion  btcni 

15  tonnen."  Stuf  ber  276ften  ©eite  fagt  er  ferner:  „%\ 
biefe  ©d^riften  ftnb  menfd^tid^c  ©d^riften:  fte  machen  leii 
SSJat)rl)eit ,  fonbern  in  fo  ferne  fte  SSal^rl^eit  in  fid^  })ait 
[l30]  geugen  fte  mit  Don  berfetben;  fo  loie  alle  anbrc  g» 
nienfdjüc^e  Sudler.     2Watt   !ann   fic^   nirgenb   auf  biefctbe 

20  ber  gefunben  SSernunft  gum  2ro|  berufen ;  melmel^r  bie  g 
funbe  Vernunft  ifl  ber  SRid^ter  unb  Seurtl^eifer,  in  toic  fcn 
fie  aOSa^rt^eit  unb  ®i)tt(ic^e^  entl^atten.  S)a^er  fättt  baö  B 
fd^riene  fanonifd^e  5lnfel)en  öon  felbft  toeg.''  Sllö  ©taube» 
befänntniß  beö  §errn  S)amm,   mag  biefeö  gelten,  unb  b 

25  S)eut(id^feit  unb  Stadftl^eit,  toorinn  er  e^  vorträgt,  mag  h 
billigen  Seurtl^eilern  toenigftenö  ein  ä^^Ö'^^S  fi^t  i^n  a\ 
legen,  baß  er  feine  l;ämifd^e  unb  üerftedfte  Slbftc^ten  gegc 
bie  Offenbarung  l^ege ;  Slüein,  mufte  bieö  ©laubenöbefänutat 
f or  ben  ^ugcn  be^  •ijJubUfumö  abgelegt,  in  beutjc^er  ©prad 

80  gefd^rteben ,  in  bief er  Jjlanen  Schreibart  abgefaßt ,  unb  m 
9ieformatorgeift,  mit  9tücfftd^t  auf  SWobelung  beö  ©taubcnt 
vortragt  in  bie  SBett  gefd^idft  toerben?  SSir  fennen,  au 
richtig  gu  rebcn,  ba^  Slubitorium  nid^t,  bem  biefe  ©d^rt 
befiimmt  toarb.    fjür  ©efel^rte  unb  ÜDenler  foK  ei8  l^offcntli 

85  nid^t  fe^n ;  bcnn  fonft  toürben  bie  Sel^auptungen  nid^t 
gut)crfid^ttid^ ,  bie  mancherlei)  Srftärungöl^^j^otl^efen  nid^t 
gerabe    ol^nc    atten   Sctoeiö    untercinanber   bingefteüt,    ui 


441 

Nro.  67.]  ^^^ 

ü6er]^auj3t  ber  (Seift  ber  ©d^riftfteßcr  ntd^t  in  l^omtletifd^er 
'jpara^jl^rafe,  ober  lötüfül^rnci^er  ^Teutung  unb  Srftärung  toeg« 
gefpült  fe^n.  3n  ^ttfe!)ung  beö  ungefel^tten  8ef erö  toax  e^ 
uitt»eratttti}ortUd^ ,  fo  (eic^tfinnig  unb  oft  ol^ne  @eift,  aße 
93üd)er  beö  51.  %.  mit  tl^m  bnrc^3uge]^en,  unb  mit  einer  5 
3)reuftig!eit,  bie  bei)  fd^toeren  Se^arten  eineö  Sl^eofrit,  ^^omer 
ober  (S^!ef^)eare  unüerantioortUci^  toäre,  Interpolationen  3U 
geigen,  ^bfid^t  be^  SSerfaffer^,  $(an,  ®!e(ctirung  u.  bgl.  bar« 
gnlegen,  —  too  ber  fd^arfftnnigfte  ®eift  bie  §anb  auf  ben 
SD^unb  tegen  mu§.  —  SSor  bem  SRid^terfiul^t  ber  S3ernunft  10 
beö  f)o6er(eud^teten  18ten  3a]^r]^unbertö,  lotrb  ba^  5lnfct)en 
ber  ®d)rift  bal^in  ge*  [531]  toürbigt,  ba§  biefe  8ü(^er  nic^t 
»on  ©Ott  eingegeben,  fonbern  oon  2Wenfc^cn,  unter  göttKci^er 
jDirehion  unb  Setoal)rung  oor  i?el^(ern,  fe^en  abgefaßt  toorben. 
2Bir  fragen  aber  biefe  S^ernunft,  toenn  ftc  auf  bie  §anb  be^  15 
Slde^regierenben  aufgumerfen  oermag,  ob  in  bem  erften  ober 
testen  ®rab  ber  3nf^)iratton,  ®ott  nic^t  überall  fct),  unb 
biefer  menfc^Iid^e  ober  göttliche  Urfprung  am  (Snbe  nic^t  auf 
eine  ?ogomad)ie  I^inauö  (auffe?  ©efegt,  biefe  Ferren  Knuten 
eine  neue  beffere  ©(aubenöförmelung.  erpnben,  fo  gtoeif(en  20 
n^ir  nur,  ob  fie  eö  aU  einjetne  Sudler fd^r eiber,  ober  mit 
§ü(fe  ber  Obern,  burd^  ßonci(ien  ber  S)oftoren  u.  f.  U).  nid^t 
inö  SBerf  fe^jen  müften?  unb  loürbe  am  Snbe  bem  S3o(f  gur 
5tnnel;mung  biefer  f^^rmeln  nid^t  baö  gijtttid^e  ^Infel^en  unb 
ber  Urf^)rung  berfelben,  geleiert  toerben  muffen,  toie  toir  au^  25 
ber  ®efd)id^te  jeber  alten  ©efeftgebung  toiffen?  S)ie^  atteö 
ift  bei)  unfrer  SReügion  gefdjel^en,  unb  fie  follten  ©Ott  auf 
ben  Snien  ban!en,  bag  er  baö  ©raö  l^at  toacftfen  (äffen, 
el)e  fie  eö  toad^fen  gel^ört  l^aben.  ©ie  geben  unö  bod^  ju, 
ba§  eö  toenigftenö  in  jebem  ?anbe  notl^toenbige  ^ottce^anftatt  so 
fe^,  eine  Slrt  t)on  öffentUd^em  ©(aubenöüortrag  gu  l^aben; 
fie  toiffen,  baß  aüe  Seigrer  auf  fanget  unb  Äatl^ebcr,  burd^ 
(äib  Der|3fi[id)tet  finb,  fo  unb  nid^t  anbcrö  gu  leieren;  unb  fic 
(teilen  öffentüd^  auf,  nid^t  in  gelcl;rten,  fonbern  in  popuViltn 
©d^riften  fid^  gegen  biefen  ©(aubenötoortrag  aufjutel^nen,  ben  86 
fie  bod^,  toenn  auc^  il^re  äWe^nung  gegrünbct  toäre,  tocnigflcn« 
ai^  ^oiicei)  üere^ren  foDten.   SBetd^en  SWamen  foU  man  bicfem 


^^^  [Nro.  «7. 

mcnfd^cttfcmbtt(!^cn  Sifcr  geben?  ©ie  feigen  6e^  ^xaf^mcaxm, 
Schamanen,  ©efeetn  unb  ©inefen  überall  bie  gäben  bcr 
SEBal^rl^ett,  bnrd^  bie  fonberbarc  Se^tnr  il^ret  SReligion  but<^* 
gleiten,  nnb  nnr  be^  nn^  crfennen  fie  flc  ntd^t  in  bem  Sor* 

5  ^ng  be^  Slttert^eiügften.  ®te  fagen  nnb  betceifen  nn«,  ba§ 
btefer  93aum  beö  Srfänntniffe^  burc^  fo  ntand^ettc^  Sdf^x* 
l^nnberte,  [532]  nnb  ©eften,  nnb  3)ogmen,  nnb  S^oncttten 
I^abe  muffen  üerfc^nitten ,  angebnnben,  an^tpui^t,  flejogcn, 
genäl^rt  nnb   ge^jflegt   töerben,  bi^  er  in  biefer  ©ejialt  et* 

10  fd^ienen  fet^  Unb  tft  er  nun  anf  einmal  ju  att,  ober  l^t 
er  ni^t  t)ie(me^r  je^o  ba^  2ltter,  ba^  er  nac^  fo  t^itUn 
©eränbernngen  ^ben  mnfle,  —  unb  foKte?  S3Sir  babcn  oft 
be^  ^nxn  3)  a  m  m  gefnnbe  SJernunft,  aber  fetten  @rfläruttg^ 
gäbe,  melioeniger    ba^  ft^mpat^etifd^e   ©efül^f  be«   ©id^tcr« 

15  bemerft,  mit  bem  man  ade  ÜKorgentänber  tefen  mu§ ;  unb 
ttjaö  nn^  am  meiften  öerbrenft,  fo  ip  tiberatt  bie  93egterbe 
fid^tbar,  ber  jc^igen  S)ogmatif,  ober  ber  öor  unfrcn  ^Aitn 
au^  ber  ©d^rift  gegogenen  ©(anben^oorfleUnng  einen  (BtcAif 
3u  Derfetjen;    eine  Stbftd^t,  bie   nie   be^  irgcnb  einer  93ibel« 

20  erHärung  l^errfd^en  foüte.  9Ber  feine  Srüber  tiebt,  unb  bcn 
?auf  ber  2©e(t  ein  loenig  !ennt,  ber  loirb  füllen,  bag.mos 
mel^r  gum  SBol^t  beö  ©angen  bet^trägt,  toenn  man  fein  eigen 
gelb  in  ^rieben  baut,  ol^ne  'ilirojefte  für«  allgemeine  SBo^ 
gu  mad^en,   nnb   in  aöem  3a^rggett  unb   SSitterung 

25  abwartet. 

Les  Systemes  et  les  Cabales  avec  des  notes  in- 
structives,  ensuite  la  begueule  et  Jean  qui  pleare 
et  qui  rit.    1772. 

80  äUe  bicfe  fteine  ©ebid^te  fmb  t)on  bem  alten  S)id^tcr  jn 
§cmejc,  nnb  mit  einer  SWnnterfeit  gefd^riefien,  bie  in  (&> 
fionnen  feftt.  3)a«  erjle,  les  Systemes,  loirb  mtfem 
Sefern  oiellcid^t  fd^on  au«  ben  ä^e^brüdfer  Sldttern  belointt 
fetjn.     er  mad^t  fid^   aU  S)id^ter  über  alle  ©t^ftemc  tufttg. 

35  3:]^oma^  2tquina«,  ©cot,  beö  Sarteö,  ?eibntj,  ©pinofa,  ^aUß 
brand^e,  unb  SWan|)ertui«,  nnb  ber  Soufut  SWaiUet^  treten 
oor  bem  SBater  aller  3)ingc  auf: 


Nro.  67.]  ^^^ 

[533]  Qa,  mes  Amis  dit  Dieu,  devinös  mon  Secret, 
Dites  moi  qui  je  suis,  et  comment  je  suis  fait; 
Et  dans  un  Supplement,  dites -moi  qui  vous  ^tes. 
Quelle  force,  en  tout  sens,  fait  courir  les  cometes; 
Et  pourquoi  dans  ce  globe,  un  destin  trop  fatal,     6 
Pour  une  once  de  bien,  mit  cent  quintaux  de  mal. 
Je  sais  que,  grace  aux  soins  des  plus  nobles  g^nies 
Des  Prix  sont  propos^s  par  les  Aeademies: 
J'en  donnerai.    Quiconque  approchera  du  but 
Aura  beaueoup  d'Argent,  et  fera  son  salut.  lo 

©pittofa  fagt  unter  anberii: 

J'ai  des  plats  Ecoliers,  et  des  mauvais  Critiques. 

Sine  fel^r  große  SBal^rl^eit. 

enbüd^    f(l}icft   ®ott   ben   engel  ©abriet  auf  bie  äBeft, 
unb  befiel^tt  ben  SStfc^öffen  unb  ©oftoren  bcr  ©orbonne  aUc  is 
Soleranj.     S)er  Sngct  fprid^t: 

Messeigneurs,  leur  dit  il,  le  bon  Dieu  vous  ordonne 
De  vous  bien  divertir,  Sans  molester  personne. 
II  a  3911,  qu'eu  ce  monde  on  voit  certains  Savans 
Qiü  sont,  ainsi  que  vous,  de  fieffös  ignorans :         20 
Ils  n'ont  ni  volonte,  ni  puissance  de  nuire : 
Pour  penser  de  travers,  helas!  faut  il  les  cuire? 
Un  livre,  croyös  moi,  n'est  pas  fort  dangereux; 
Et  votre  signature  est  plus  funeste  qu'eu x. 
En  Sorbonne,  aux  Charniers,  tout  se  m^le  d'^crire:  25 
Imit6s  le  bon  Dieu,  qui  n'en  a  fait  que  rire. 

Stuf  biefe^  ©ebid^t  folgen  Stoten  barju,  Worunter  manche 
rec^t  fel^r  gute  Slnmerfungen  pnb.  —  Les  Cabales.  S)icfe 
S^erf e  finb  inöbef onbre  gegen  9W  f  t.  S I  e  m  e  n  t  gerid^tet,  ben 
l^ier  ber  SSerfaffer  aU  einen  jungen  ÜKenfd^en,  al^  einen  so 
©c^utmann  unb  unmünbigen  Sttd^tcr  tranbmarfen  toifl,  06 
g(et(^  jebermann  toetß,  ba§  et  ntd^t^  weniger,  aU  ein  innget 
^enfd^  tft,  unb  lange  alö  Slböocat  in  ^ari^  mit  [534]  9iu^m 
gelebt  t^at.  93efannt(id^  l^at  er  gegen  bie  §errn  de  S.  Lam- 
bert, de  Lile,  deVatelet,  leMierre,  unb  Do  rat  35 


444 

gefd^rtebcjt.  ®cn  unbefd^ctbtieii  Sott,  unb  bic  Utitoijfcnl^cit, 
bte  il^m  SS.  l^icr  bortoirft,  l^abett  toir  tittgcnbö  in  biefet 
©(^rift  gefunbeti.  3Ran  tft  fo  fcl^r  an  bic  crfauftc  uub  ein* 
toetftattbnc  ?o6f})rüd^e   bct  3ourtiaIe   itt  ^ratifrcid^  getool^nt, 

5  baß  ntati  jiebett  SSibcrf^Jtuc^  bcrfelfcen  für  SWcutcrcij  mtb 
S3o^]^eit  be«  ©crgetiö  atiftel^t.  S^foc^  ifet  ift  e'3  atfo  ti>^t, 
toa^  ©toift  fd^oti  fo  tangc  gefagt  ^at:  tocrni  citt  fronjd« 
fifd^er  Slutor  ben  anbctn  tabelt,  fo  ttiuß  et  Bcfonbtc  Utfa^tn 
^aben.     Mr.  le  Mierre  ^t,  toic  totr  guöerfic^tttd^  tDiffen, 

10  tocnigPeiiö  ba^  nteijtc  citigeftatibett,  toa^  Mr.  Clement 
il^m  t)orgetoorfeii  l^atte,  unb  anbrc  cotn<)ctctttc  Sitd^tcr  ai 
^$art^  fetbft,  fel^eti  cö  aU  eiti  5Diufict  einet  gefnnbcn  tmb 
grünbttd^en  ^tttif  an.  Se^tänflg  befominen  bie  ^ettn  S[gT0« 
nomen   nnb   too^ttljättge  ©d^tiftftellet   einige   Heine  Seilten: 

15  Ass^s  de  grands  esprits  leur  troisiöme  ötage 

N'ayant  pu  gouverner  leur  femme  et  leur  manage 
Se  sont  mis,  par  plaisir,  ä  regir  rUnivers. 
Sans  quitter  leur  grenier,   ils  traversent  les  mers; 
Ils  raniment  TEtat,  le  peuplent,  renrichissent ; 

20  Leurs    marchands    de  Papier    sont    les    seuls    qni 

gemissent. 

3^  ben  9?oten  be^  Mr.  de  Morza  loitb  anffet  Mr.  Cle- 
ment, la  Baumelle  fel^t  übet  be^nbett  —  La  B6- 
gueule   ift  eine  moratifc^e   Stgäl^tnng   üon   einet  iunges 

25  grau,  bie  ftd^  im  ®enuß  beö  ÜbetPuffeö  ennut^itte.  ©ic  bcnft^ 
fte  fönne  am  Snbe  nirgenb^,  aU  in  einem  geen^jaüajl  tDoi^nen, 
unb  fie  ruft  beöioegen  bie  fjee  5lline  an,  fte  in  ben  dangen 
aufguneljmen.  §iet  ift  aüe^  gu  pnben,  toa^  bie  auöfd^todfciib« 
ften  aSünfc^e   etbenfen  fönnen,  —  nur  an  einer  Äleinigleit 

80  fel^ttö  —  an  5Diannöj)erfonen.  Madame  laBegueule 
ruft  auö: 

[535]  J'aime  ä  regner,  sur  des  hommes  s'entend : 

Ils  sont  tous  n^s  pour  ramper  dans  ma  chafne. 
C'est  leur  destin,  c'est  leur  premier  devoir; 
35  Je  les  möprise,  et  je  veux  en  avoir. 

Um  fie  3u  fud^en,  entf))ringt  fie  au^  bem  i^een))ana{l.     (S$ 


Nro.  67.]  ^^^ 

töttb  Stacht,  unb  fie  gcrätl^  an  eine  §ütte,  töo  fle  ein  junger 
gefunber  Äol^Ienbrenner  nid^t  e^e  aufnel^men  toitt,  6i3  fte  il^m 
bOTl^er  ben  Sol^n  ber  9Kinne  abgetragen  ^ätte.  3n  btejer 
3?erlegen^eit  erfd^etnt  bie  gee  toieber  unb  fagt: 

Ma  ch6re  Enfant  rien  n'est  plus  perilleux  5 

Que  de  quitter  le  bien,  pour  ^tre  mieux. 

Jean  qui  pleure  et  qui  rit  ift  ein  üortref (id^eö  ©e« 
bic^t,  too  ber  ^erf.  in  SSerfen  fagt,  töaö  man  in  'ißrofa  hetf 
ii}m,  in  feinem  ©d^toffe  gu  Sernejc,  alle  Sage  l^ören  fann. 
2Benn  ic^  gut  »erbaue,  fo  fielet  aüeö  in  ber  SBett  gut,  unb  lo 
toann  id^  nid^t  Derbauen  fann,  fo  fann  anä^  bie  SBelt  nic^t 
beftel^en.  S)en  33efd^(ug  mad^t  eine  artige  Slnttoort  beö 
Abbe  de  Voisenon  an  ben  3?erfaffer,  too  er  i^mfagt: 

Vous  ne  mour^s  jamais ;  moi  je  meurs  ä  toute  heure ; 
Vous  ^tes  Jean   quit  rit,   et  je   suis  Jean   qui  is 

pleure. 

tljermiritjtje  ($]ebtd|te  nnn  3f*  W*  vnn  i0ett^^  1772«   4* 
72  S»    Mt^Xt  ;2Cufla0e» 

3)em  5>errn  üon  93eufl  fonnte  fein  ärgjier  ^einb  feinen  20 
fc^ümmern  ©treic^  f^)ieten,  aU  er  ftd^  fettft  burd^  biefe  gtoel^te 
Uvi^dbt  feiner  ©ebid^te,  bie  er  fetfeft  öeranftahete,  ermiefen 
l^at.  SBir  toaren  öorl^er  fo  unerfal^ren  in  ber  fd^önen 
Sitteratur  au^  ber  galanten  ®(iiviit  be^  ^^itanber^  üon 
ber  ?inbe ,  baß  töir  üon  ber  Sjifleuj  bief er  Oebid^te  gar  25 
nid^tc!  tüuften;  unb  befio  beffer  töäre  e^  für  ben  §rn.  SSerf. 
[536]  getuefen,  tcenn  e^  mehreren  fo  gegangen  toäre.  ®te 
f  aar  Seröd^en  auö  einem  Saubeöitte,  grift  ber  Ofpcier  (baö 
toir  fc^on  anbereioo  gefc^en  l^aSen,  toie  auc^  bie  fogenannte 
p'6bdi)a]it  ®att)re  über  bie  SBal^r^eitj  biefe  in  il^rer  Srt  30 
ganj  leibliche  ^erd(^en  auögenommen,  muffen  toir  geftel^en, 
baß  tüir  in  ter  ganjen  Sammlung,  ba«  äRabrigat  auf 
bie  5(ber(a€J  ber  tln^tn  äßetinbe,  unb  ba^  Sd^o 
ber  alten  Oungfer  eingefc^foffen ,  nic^t  eine  erträgüd^e 
3eile  gefunben  i)abm  —  (Stträgltt^,  fco^  l^eift  unfern  O^ren,  85 


446  ,^     ^ 

[Nro.  iB. 

gu  3cit^«  '^^^  Sctagcrung  üon  ^l^iKpj^öbutg ;  ja  ba  mofß 
ein  anbctö  gctocfeii  fet^n.  @ö  ift  unö  toirfüd^  tcib^  kDetut 
ein  fd^önet  9Zamc  auf  einer  fofd^eii  ©ette  befarrat  toitb; 
aber,  uiib  fottteii  toit  aud^  unter  bic  Uuc^ripcn  gered^itet 
5  »erben  muffen,  bte,  toie  beö  §errn  3?erfafferö  SJorrebc  fagt, 
biefe  ©ebic^te  fd^on  in  ber  erften  Sluftage  fc^Ied^t  fanben^  fo 
fönnten  toir  boc^  ntd)t  loben,  toa^  toir  erSärmtid^  fanben; 
ba«  toürbe  nod^  und^riftUc^er  getocfen  fetjn! 

Sonboit. 

1  Set?  g.  SRetöBerr^  fam  für3tid^  in  jtoet?  S^afd^enbänb^ 
t^erauö:  The  younger  brother,  a  Tale.  —  Shoot 
folly  as  it  flies ,  And  catoh  the  manners.  —  Pop«. 
Djer  )Prtt$  t^  5  Shilling. 

Über  biefen  dtoman  brüdfen  pd^  bie  SJerfaffer  ber  Monthly 
Review  fo  au« :  SBenn  toir  bebenfen,  toie  eteub  unb  fd^öblui^ 
bie  meijJen  SBerfe  biefer  ärt  pnb;  fo  pnben  loir  uu«  öct« 
bunben,  bie  gegenwärtige  ©d^rift  beflo  mel^r  ju  em))fel^Ien. 
©ie  iji  mit  einer  Saune  unb  einer  aBettfenntniß  gefd^riebc«, 
toetd^e  fie  eben  fo  angenel^m  aU  intereffant  mad^t. 

20  [537]  Nro.  LXVUI.    ^tn  25.  Sluguft  1772. 

j0lt0raltr4(  aErrUlrlttttgen  unb  üb^ll^n  i^nn  llibertt 
unb  S*  ««gnur*   1772»  8.  273  S* 

aSSa«  be^ben  loürbigen  5D?ännern  änta^  gegeben,  in  @c* 

85  feüfd^aft  aufjutreten,  erflärt  bie,  gur  Pränumeration  auf  btc 

franjöfifd^e  Sluögabe  biefe«  SBcrf«,  unfern  Sfättern  angehängte 

9?a(^rid^t,  fo  ba§  toir  ol^ne  »eitere  SSorrebe  jur  <3adcit  fdörcitoi 

Mnnen. 

Ob^tlen  t)on  ®e§ner. 

30  „Sie  ©d^önljeiten  ber  9Jatur,''  fagt  ber  S5erf.  in  bcm 
angehängten  ©rief  an  Suefetin,  „unb  bie  guten  ^ai^ 
al^mungen  berfetben  in  jeber  S(rt,  t^ten  immer  bie  grö^ 
SSSürfung  auf  mid^;  aber  in  Slbfid^t  auf  tunft  toar«  mit 
ein  buntle«  ©efül^I,  ba«  mit  leiner  tänntnig  t)erbuuben  taHiT, 


447 

Nro.  68.]  ^^* 

unb  ba^er  entftanb,  baß  td^  meine  Sun^pubungcn  unb  bie 
Sinbrüde,  »eld^e  bie  ©d^önl^eiteii  ber  Statur  auf  mid^  ge* 
macftt  ^tten,  (ieber  auf  eine  anbre,  unb  fold^e  Slrt  au^gu« 
brüdfen  fud^te,  tocfd^e  toeuiget  uied^amfd^e  Übung;  aber  bie 
gteid^en  Talente,  eben  ba^  ©efül^t  für  baö  ©d^öne,  eben  bie  5 
aufmerffame  SSemerfung  ber  Statur,  forbert." 

©eßner  toar  alfo  gum  Sanbfd^aftntal^fer  gebol^ren,  ein 
pis  aller  mad^te  i^n  gum  Sanbfc^aftbid^ter,   unb  [538]  andf 
nun,   ba   er   ju   feiner   Seftimntung  bur(^gebrungen,  ba  er 
einen  anfe^nß^en  SRang  unter  ben  Äünpiern  ertoorben,  ge«  lo 
nie^t   er   in  ©efeflfd^aft   ber  ®efj)tetinn  feiner  3ugenb,  ber 
fänbfid^en  2Rufe,  mand^en  fußen  Slugenbüdf.     SDtal^Icnber 
®id^ter!     bagu    farafterifirt    fic^    in    angeführter   ©tcüe 
©eßner  felbp,  unb  toer  mit  Segingen  ber  gangen  ®at^ 
tung   ungünftig   toäre,   toürbc   l^ier   toenig   gu  loben  finben.  is 
jDod^   toir  tooHen   l^ier  nid^t  unbiUig  fet^n.     SBir  fennen  bie 
©mpfinbungen,   bie   au^  ber  bürgerlid^en  ©efeUfd^aft  in  bie 
(Slnfamleit  führen,  auf«  ?anb,  too  toir  bann  nur  gum  Sefud) 
finb,  nur   bei)   einer  S3ifite   bie   fd^öne  ©eite  ber  SBol^nung 
fe^n,   unb  a6:il  nur  fel^n,  ber  gcringfte  Slntl^eit,   ben  toir  20 
an  einer  ©ad^e  nel^men  fönnen! 

Unb  fo  ifi  e^  ®e§nern  gegangen.  2Rit  bem  em})finb= 
(id^ften  äuge  für  bie  ©d^önl^eiten  ber  Statur,  baö  ^eift  für 
fd^öne  SDtaffen,  formen  unb  garben  l^at  er  rei^enbe 
©egenben  burd^toanbett,  in  feiner  Sinbitbung^fraft  gufammen  25 
gefegt,  üerfd^önert,  unb  fo  [tauben  Jjarabiefifd^e  Sanbfc^aften 
t)or  feiner  ©ee(e.  O^ne  giguren  ift  eine  Sanbfd^aft  tobt, 
er  id[)uf  fi(^  a(fo  @efta(ten  an^  feiner  fd^mad^tenben  (Sm* 
^5finbung  unb  er^ö^ten  ^^antafte,  ftafperte  feine  ©emätbe 
bamit,  unb  fo  lourben  feine  3b^flen.  Unb  in  biefem  ©eifte  so 
tefe  man  fie!  unb  man  loirb  über  feine  SReiperfd^aft  er* 
ftaunen.  SBer  einen  SDtal^IerbtidC  in  bie  SBett  i)at,  loirb  mit 
inniger  greube  oor  feinen  ©egenben  'otxtoexkn,  ein  l^errlid^eö 
©ange  ftetgt  t)or  unfern  Stugen  auf,  unb  bann  baö  S)etail, 
tt)ie  beftimmt,  ©teine,  ©rö^d^en.  S35ir  glauben,  aüe^  fd^on  35 
einmal  gemal^jlt  gefeiten  gu  l^aben,  ober  toir  möd^tenö  mal^lcn. 
'^Da  fagt  uri^  aber  ein  i^^inb  ^)oetifd^er  WtaUxttf:  toaö  ijiö? 


448  [Kx 

®er  SJorl^ang  l^cbt  jtd^,  toir  feigen  in  ein  Sl^catcr,  ba4 
unö,  üon  bct  ©citc  gu  befd^aucn,  eben  fo  ftittfiUd^  l^i 
einattbcr  gefc^obcn,  fo  tool^t  Bclcud^tct  ifl,  unb  tocun 
eU  [539]  tttöe  ÜKinuten  3ßit  gel^abt  l^aben,  51 !  ju  f agen,  1 

5  treten  -Snnggefeöen  unb  Jungfrauen  ^erctn,  unb  fp 
tl^r  ©Jjiel. 

SBir   jtöeifetn  nic^t,   ba^   ftd^   barauf  anttoortcn  K 
aber   bic  ?eute   finb   ntd^t  gu  ibefe^ren,   fie  öertangcii^ 
atle^  t)on  ©«Hjflnbung  au^gel^n,  aüe^  in  fie  jurütffcl^tctt 

10  aSSenn  toir   a(ö  9WaI?(er  @  e  §  n  e  r  3  giguren   betrauten 
finb  e^  bie  ebetften  fd^önflen  formen ;  il^re  ©teHung  fo 
gebadet,  fo  meifterl^aft  empfunben,  il^r  ©teilen,  ©ifeen,  Sl 
nad^  ber  Slnticfe  geioäl^tt  — 

SQSa^  gel)t  micf)  ba^  an?  fagt  ber  Oegner!    3m  ®c 

15  ift  mir  nid^t  brum  gu  tl^un,  loie  bie  Seute  auöfel^n,  tx>x 
§anbe  unb  ^üße  fteUen,  fonbcrn  toa^  fie  tl^un,  toaö  fie 
pfinben.  9tad^  ber  Slntidfe  mögen  fie  loo^t  ftubiert  fetju^ 
@  e  6  n  e  r  feine  Sanbfd)aft  mel^r  nad^  feinet  §errn  ©d^ipe 
üater^  Siujjf erftid^f ammtung ,  afö  nad^  ber  Statur  auögcb 

20  gu  l^aben  fd^eint. 

3d^  toitt,  fä^rt  er  fort,  üon  bem  ©d^attentoefen  @ 
nerifd^er  SWenfc^en  nic^t^  reben.  ^Darüber  ift  (angc 
fagt,  roa«  gu  fagen  ift.  aber  geigt  ba^  nid^t  ben  gri 
3Äange(  bic^terifd^er  Smpfinbung,  baß  in  feiner  einjigen  b 

25  3bi)tlen  bie  ^anbtenben  ^^erfonen,  loal^reö  3ntereffc  an= 
mit   einanber    l^aben?     Snttoeber    ift   e^   fatter    erjälei 
^JÄono(og,   ober   toaö  eben  fo  fd^timm  ift;    Srjd^tung, 
ein  SSertrauter,  ber   feine   ^)aar  ^^Jfennige   queer  l^incin  ■ 
(ogifirt,   unb   loenn   benn   einmal  gtoet^  toaö  gufammcn 

aopfinben,   empfinbetö   einer   loic  ber  anbre,  unb  ba  ifl« 
toie  nac^. 

SBer   mirb   aber  einzelnen  ©tetten  toal^re^  ©id^terg« 
abfpred^en?   9Ziemanb.    (Singetne  ©teüen  finb  öortrefüd^^ 
bie  ftcinen  ©ebic^tc  mad^en  jebe^  ein  nieblid^eö  ®anje.    . 

35  gegen  bie  ©rößern ;  fo  tref (ic^  ba^  3)etai(  fet^n  mag 
toenig  ju  (äugnen  ift,  baß  e^  3U  gemif[en  ^toeden  »ol^l 
orbnet  ift,  fo  [540]  mißt  i^r  bod^  überall  ben  Oeiji,  bei 


Nro.  68.]  .l!lf_ 

X^dk  fo  ücrtöcbt,  ba§  jebcr  ein  töcfcntttd^c^  ©tütf  'oom 
©anjett  toirb.  Eben  fo  tocntg  fatin  er  ©ccnc,  ^anbtung 
unb  Sm^jfinbung  üerfd^mc(3en.  ®tcid^  in  bcr  erften  tritt  bct 
SWonb  auf,  unb  bte  gange  -Sb^Üe  ift  ©onnenfd^ein.  S)er 
(Sturm  ift  unerträgUc^  ba^er.  SSottatre  !ann  ju  Saufanne  s 
au^  feinem  SSette  bem  ©türm  beö  ®enfer  ©eeö  im  ©pieget 
nid)t  rul^iger  gugefe^^en  l^aben,  al^  bie  Sente  auf  bem  fjetfen, 
um  bie  baö  SBetter  toütl^et,  flc^  vice  versa  betaiüircn,  toa^ 
fie  bei^be  fel^n.  ®a^  mag  fet^n !  -Sn  bicfer  ©ic^tungöart  ip 
bev  gelter  unüermeibUc^ ;  bagegen  ju  toie  biel  ©(^önl^eitcn  lo 
giebt  er  Slnfaß  ?  2Rug  man  bem  SEl^eater  nic^t  aud^  manche 
UntDat)rf(^eintid^feit  gu  gute  l^alten?  unb  bennod^  intere^irt 
eS,  rül^rt  eö.  Unb  üon  ber  ©(i^toeifeer  3b^lle  l^abt  i^r  fein 
SBort  gefagt!  333ie  id^  anfieng  fie  gu  tefen,  rief  ic^  auö: 
D  ^M  er  nid^tö  aU  ©cl^n)ei|er*3b^tten  gemad^t!  biefer  i5 
treul^ergige  Son,  biefe  muntre  SBenbung  be^  ©efjjräd^^,  ba^ 
9?ationa(intereffe !  ba^  l^ötgerne  Sein  ijl  mir  tiekr,  ate  ein 
2)u(^enb  etfenbeinerne  Sti^mp^enfüßd^en.  SBarum  mug  fie  fid^ 
nur  fo  ©c^äfermä^ig  enben  ?  fann  eine  ^anblung  burd^  nid^tö 
runb  toerben,  afö  burd^  eine  ^od^gcit?  S33ie  lefeenbig  tagt  20 
ficf^  an  bief em  !(einen  ©tüdfe  f ül^Ien,  toa^  ®  c  ß  n  e  r  unö  fetjn 
fönnte,  tüenn  er  nid^t  burd^  ein  gu  abftrafte^  unb  efteö  ®e* 
fül^(,  pl^^fifaUfd^er  unb  moratifc^er  ©d^önl^eit,  wäre  in  baö 
Sanb  ber  Obeen  geleitet  toorben,  tool^er  er  unö  nur  ijatbt^ 
3ntereffe,  Sraumgenug  l^erüber  gaubert.  25 

(58on  S)tberot§  mor.  ^rjäl^I.  näd^ftcnS.) 

Saufanne. 

Le  depositaire.     Comedie  en  6  Actes  par  Mr.  de 
Voltaire.   1772.   8.   116  S* 

2l(ö  3W  0  ( i  e  r  e  feinen  STartuff e  ber  9?  i  n  0  n  öortaö,  tx^  so 
gäf){te  fie  i^m  eine  ä^nlid^e  ®ef(^id^te.  S)iefe  ift  [641]  6e^ 
biefem  ©tüdf  gum  ®runb  gelegt.  5)ic  berül^mte  Stinon  ^t 
felbft  eine  SRofle  barinn:  3^r  SEartüffe,  3»fr.  ®arant 
^tte  eine  große  ©umme  burd^  Seftamcnt  ersten,  toetc^e  er 
ber  gel^eimen  Slntoeifung  nad^,  bie  il^m  gegeben  toorben,  gloeen  85 
une(;(id^en  Äinbern  beö  S^eftirerö  ®ourt)iHe,  erfe^en  foflte. 

Litteraturdenkmale  des  18.  Jahrhondorta.    8  7  (29) 


Set)  bcr  Stinoti  xoax  gu  eben  bcm  ©ntgtoed  anii  eine  b 
trdd^tUc^c  ©umme  ntebetgeCegt.  ®ie  giebt  fie  gleich  l^e 
Oarant  aber  toid  fte  nic^t  t^erauö  geben,  fonbern  nadite 
er  gefnd^t  l^at,  bte  bei^ben  ©öl^ne  feinet  öerflorbenen  ^rcunb 

5  unter  ftd^  unb  mit  9t in on  gu  entgtoeljen,  toiü  er  bte  5Rittc 
felbft  ^euratl^en  unb  mit  i^r  feinen  SRaub  t^eiten.  @ 
mad)t  bem  SSetrüger  Hoffnung,  aber  el^e  er  ftc^^  t)erfic^ 
bringt  fic  ein  ^toe^teö  Seftament  l^erbet^,  tooburd^  fie  cirigi] 
^egatarinn  toirb,  unb  a(fo  ©arantö  fd^dmme  Slbfic^ten  r>c 
10  eite(t.  9t i n 0 n  unb  ber  junge  ® o u r ü i tl c  l^aben  nal^eb 
einerlei  Sarafter;  ein  reinem  guteö  ^erj,  baö,  toeil  eö  rc 
ift,  greube,  toeit  eö  gut  iji,  ®efellig!eit  tiebt,  unb  mel^r  ai 
©efc^mad,  aU  au^  ©efü^t  tugenb^t  tp.  ^Reifere«  «Iti 
Srfat;rung,  unb  il^r  Seobad^tungögeift  giebt  ber  9t in on  mcl 

ir>  (Srnft  unb  geftigfeit.    ©ouröiKe  jeid^net  fic^  aber  fclbj 

Oui,  je  suis  debauchä,  mais  parbleu  j^ai  des  moem 
Je  ne  dois  rien,  je  suis  fid^le  ä  mes  promesses. 
Je  n'ai  Jamals  tromp6,  pas  meme  mes  Maitressef 
Je  bois  Sans  m'enivrer,  j'ai  tout  paiö  comptant| 
20  Je  ne  vais  point  jouer  quand  je  n'ai  point  d'argei 

Tout  marguillier  qu'il  (Garant)  est,  ma  foi  je  le  defl 
De  mener  dans  Paris  une  meiileure  vie. 

2)er  alte  ©ourwitte  iji: 

Un  precoce  Caton  de  sagesse  heb^te, 
25  Oecupö  tristement  de  mistiques  sistemes, 

Inutile  aux  humains  et  dupe  des  sots  m^mes. 

[542]  ©ein  93ruber  toitt  il^n  jtoar  befel^ren,  unb  er  |agt, 

Je  veux  ä  la  fin^ 
Pour  le  debarbouiller,  en  faire  un  libertin. 

30  Slber   er   brauchte   c3   nid^t ;   ber   unbärtige  S  a  t  o   f öHt 
einer  unad^tfamcn  2Rinute  üon  einem  ^el^ter  in  ben  anber 
unb  erfennt  am  Snbe,   unb  öerbeffert  feine  toeife  S^orl^e 
©arantö  fiarafter  fann  man  fu^  üorftetten;  er  i(l  aber  tix 
weniger  §eu(^(er,  al«  Sartüffe ;  unb  in  ber  Sl^at,  ^tet  Ixt 

35  audb  bie  fd^toad^e  Seite  beö  gangen  ©tüdö ;  obgteid^  ba^  gar 


Nro.  68.]  ^*^* 

®tü(f  batauf  getaut  iji.  S)ic  Safier  bc«  Jattfif«  fc^cinm 
aud^  bet  toeitlöufttgfien  äßorat  abfc^eutic^;  ©arontd  $et« 
Bremen  aber  iDetben  mand^em  mel^r  äßelttlugl^eit  old  Ser«> 
bred^en  fd^etnen.  3KoUer  toufle  feinen  $au))ttaralter  tt)ett 
beffet  au^fied^enb  ju  mad^en  atö  %.,  gnbem  treibt  fid^  äRoUered  5 
ganged  @tüd  auf  beut  S^artüffe  l^etum;  l^iet  aber  nimmt  eine 
dnttigue  be^  jungen  ©ourmlle,  bie  auf  ben  ©aront  nur 
eine  fel^t  jufäUige  toeitlöuftige  Segiebung  l^at,  be^na^e  }n>e^ 
2)rittet  beö  ©tüdf«  ein.  ©arant  felbp  ^pamt  meiji  feine 
fiebern  nur  auf,  (ä§t  aber  leine  (og ;  toie  }.  S.  bie  Xcte,  10 
bie  er  bem  ©ourmQe  abfd^toä^t,  unb  too^on  noc^l^er  gar 
tetu  ©ebraud^  gemad^t  toirb.  Stinon  ift  im  Anfang  gtängenb 
unb  nac^  il^rem  ^arafter  gejeid^net,  ober  gegen  bad  @nbe  in, 
»ertiett  fid^  bie  ebte,  fül^Ibare  SEBeltfron  in  ber  3lttrignante, 
3^r  gtoe^te^  Sejiament  fällt  aud^  fel^r  Dom  $immel  l^erab,  i» 
unb  toenn  man  nid^td  t)on  ber  iDid^tigen  liDenonementoIogie 
t)erfte]^t,  fo  begreift  man  gar  nid^t,  toamm  ed  erfl  in  bem 
5teu  Stete  l^eröorlommt.  Übrigen«  geben  einige  lomifd^e 
@ttuattouen,  2Bi^  unb  meifl  fel^ir  gut  ftieffenber  3)iati>g  bem 
<2>tM  ©etoanb,  too  e«  il^m  aa  Sleifd^  fel^It,  nnb  toir  »> 
glauben,  bag  Voltaire  fe(b{i  nid^t  einmal  %nf))rnd^  auf 
aJiotiereö  ®enie  mad^t. 

[543]   80ttb0tt. 

Medical  Observations  and  Inqairies.   ByaSo- 
ciety  of  Physicians.  177L  8.  6  8.  25 

S)iefer  merte  93anb  ber  Sonbner  mebicinifd^en  Seobad^t« 
uugen  enthält  folgenbe«.  ÜDer  erße  S(rtide(  tx^Ü  bie 
fonberbare  ©cfd^id^tc  eine«  franlen  Sein«.  (Sin  *  gefnnbe« 
^tnb  Tooü  6  Salären  belam  einen  (eid^ten  ®d^(ag  auf  bie 
augre  (Seite  be«  93ein«  etUKt«  unter  bem  finie.  &  bilbeteao 
fid^  fogleic^  ein  ©efd^tofir,  unb  6  äßonate  noc^l^er  n>nrbe  e« 
fc  grog,  bag  bie  Imputation  nötl^ig  nntr.  S)a«  fiinb  florb, 
unb  man  fanb,  bag  lein  Sein  in  bem  obgefd^nittnen  ®ttebe, 
onbern  otele  beinerne  Lamellae  in  ber  ©nbßon}  be«  *  > 
d^roür«  gerfhent  toaren.  3)ie  ©nbfton}  ber  Tibia  unb  Fi  1 
n^ar  gan}  aufge(öfi.    3)er  jloe^te  betriff  bie  ftr&fu  be^ 

7(29)* 


452  ,^      ^ 

toaffcr«.  ®cr  Scxf.  ®r.  Sroücfbij,  fcfet  pe  ^u^Jtfdd^UcJ^ 
in  bie  (Slaftifd^c  SDtatcric  unb  fi^rtc  ?uft,  tocl(j^c  biefeö 
SBaffcr  t)OT  attcn  anbcm  in  ungemeiner  SDtenge  fül^tt.  gemct 
tieft  man  jiüo  Slbl^anblungen,  bie  eine,  üon  Sotl^ergitl, 

5  bie  anbxe  t)on  SB  a  t  f  o  n  ü6et  ben  Hydrocephalus  internus ; 
©ne  9?a(i^Tici^t  Don  ä^^^^iffw^^fl  ^^^^  ®föf^  ^^^  Unterbrüdung 
be«  Urin«  in  einer  fci^toangern  ^tan;  üon  ber  Leitung  bct 
©ciatif ;  t)on  einer  fonberbaren  Hemiplegia ;  einem  Opistho- 
tonos;    bon  bem  frül^jeitigen  Slbjojjfen  beij  SBafferfütJ^tigcii; 

10  einer  f(!^merj(i(i^en  ©onflipation  bon  berl^ärteten  Foeces ;  öon 
ben  bößartigen  SIRafern  in  Sonben  81.  1763.  unb  1768; 
über  baö  geiüöl^nfid^e  ©aöenfieber  auf  ber  8teife  nad^  Oft* 
inbten ;  bon  einer  Hernia  ingninali,  unb  bem  getben  diüitnß 
umf(i^tag;  Srfal^rungen  über  baö  O^renfdfemalj,  über  bie  bcjle 

15  2luf(öfung  beffetben,  »enn  e«  SEaub^eit  gutoege  bringt ;  üBcr 
bie  Hoemoptoe,  unb  über  ben  ©ebrauci^  beö  8teiten^  htUi 
©ci^tDinbfüdbtigen ;  Slnmerfungen  über  bie  Sobtenlifien  in 
Sonben ;  t)on  einem  böfen  Ileus.  9?on  bem  Oebrauci^  [544]  ber 
ba(famif(i^en  5IKittet  bei)  üerge^renben  Äranfl^eiten.  S)r.  go tl^  er* 

20  gif  (  üerioirft  fie.  (Sine  SSertl^eibigung  ber  ©^benl^amfij^en 
5IKet]^obe,  bie  9Äafern  gu  curiren,  gegen  SKeab  in  feinem 
S3u(i^e  de  Variolis  et  Morbillis,  cap.  VI.  p.  89.  90 ;  gcmer 
eine  SSertl^eibigung  ber  ©i^benl^amfc^en  äWafergefd^td^tc 
gegen   Morton,    in   bem  ansang    gu   feiner   Pyretologia; 

25  2lnmer!ungen  über  bie  Sur  ber  tjergel^renben  Äranf Reiten; 
S^ad^rid^t  t)on  ber  legten  Sjjibemifc^en  Äranf^eit  auf  Sarbaboö 
im  äWai),  Ouniu«  unb  3u(iu3  1769.  2)iefc  Seobad^tmigen 
treffen  mit  ben  ^ringlif  c^en  überein;  Sefd^rcibung  einet 
traurigen   ©rgie^ung    beö  S3(ut3   in   ber   ^öi)te  bc«  Peri- 

30  cordium ;  con  ben  guten  SBürfungen  ber  gerf^nitteuctt 
ApomoTosis  be9  Mnsculns  Bieeps  in  einer  fc^merjlid^ett 
jerriffenen  SBunbe;  über  bie  UnenH)finb(id^feit  ber  ©eignen; 
t)on  einer  glürffici^en  SDtetl^obe,  8eingefd;tt)üre  ju  I;ei(cu;  Don 
ben  SBirfungen   ber  Cicuta  unb  beö  gelben  SJübenauff^tog^ 

35  bei)  einem  Sruftfrebö,  nebft  t)erfd^iebenen  anbern  minber  metf« 
iDürbigen  Sluffäfeen. 


Nro.  69.]  ^^^ 

S^lnn^thitijtt  tron  (Bt^tkin^*    (^x^tt^  limhttU  S*    1112. 

44  S. 
®ic  (Stnfättc  finb  meifl  atttäglici^,  bagcgcn  l^ier  utib  ba 
bic  SBcnbung  gut,  nur  ©d^abc,  bag  auci^  biefc  toicbcr  mciji  6 
burd^  ben  Sluöbruc!  üctborbcn  lütrb,  bet  unerträgüd^  l^of^jcrt. 
WiU  er  unferm  tDol^fgemet^ntcn  "Statf)  fotgm,  ^4  fuci^t  er  für 
erft  bie  rüc!6e^(tne  too^t  ju  ^joüeren,  unb  fd^icft  fie  alöbann 
ben  ©ammlern  be^  SRufenafmanad^^.    ©aburd^  f^jteft  er  bU 
bejien ,   in   nieb(i(i^em  Format   ben  ©d^önen   in#  bie   lafd^e.  lo 
3Jtan  üefi  l^ier  unb  ba  einmal  etnö  ju  gteid^er  ©tunbe,  unb 
lad^t  brüfcer.     SBa^  toiQ   er  mel^r?     ©o  toie  fie  jeftt  unter 
einanber  liegen,  toirb  tool^l  fd^toerlic^  jemanben  ber  ?l)3})etit 
taiVi  anfommen. 

[545]  Nro.  LXIX.    2)en  28.  5luguft  1772.  i5 

ßtixütijinngtn  übtr  htn  t&titnU    ;2Cud  ^tiftbtftiixtib- 
ungen  fur  ;2Cttflilfirung  htx  ^eiL  Sijfrfft»    3Ctt;8i  b^m  (Sng- 
lirdjen  Äberfe^  unb  mit  ;2Cnmierliungen  ntxft^tn  non  ^.  (^. 
fiübtXf   Ifitx  ^}$tlif   1  3ii^\^*   6  iBogen  gro$  8«    iB^iK  20 
ß^f  1772» 
5lberma(ö  um  einen  fc^öncn  Sraum  elenb  betrogen !    ®ic 
uralteble  unb  einfältige  9?atur  beö  3Korgen(anbeö !  ber  ä^ubcr* 
boben   üoll  §ütten   unb  ^ifgerjelte,   unb  Sngelbefud^e,  unb 
erfd&einungen  ©otteö !     ®a«  füge  »i(b  ber  5IKenfd^en,   bic  26 
nod)   l^alb   afö   ©etoäd^fe   leben,   t)ott   J?eibenfd^aft,   unb   im 
©(^(ummer  —  Dott  ©inn,  t)ott  Silber  unb  ol^ne  @eban!e  be3 
?ebenö  —  jufammt   bem  lid^tl^etten  l^errtid^en  @eift,  ber  in 
il^rem  2luöbr udf  unb  Seigre,  unb  ^Religion,  unb  Oefe^gebung 
alle  SBelt  um  fie  ju  betraten  unb  ju  beleben  <)fleget  —  fud^c,  so 
n3enig  ober  nid^t^  bon  biefem'  ©eifte,  in  biefen  Sctrad^tungen, 
mein  Se)er!  obgleid^  an^  aßen  8teifebefd^reibungcn  gefammfet, 
nad)   bem  ffined^teöfi^tn  unfrei  SJorurtl^eite   bon  einem  ©ng« 
tänber  gefammlet  —  eö  ift  ein  %eü>  bott  bürren  Orafeö,  auf 
baö  bie  SRittagöfonne  beö  SRorgentanbeö  getroffen !  ein  §aufe  86 
t)on  ©c^erbengerät^  unb  berfc^ütteter  nal^ri^aftcr  ©^)eifc,  mit 


®d^Iau6ctt  [546]  utib  ©(j^aalc  unb  Untätig  üBctfäct  —  aller« 
bmg§  tfl  baö  Suci^  unb  bcr  fci^cinbarc  93otratl^  t>ott  An* 
mcrfungcn   „ü6cr  baö  SBcttcr!  baö  ^ctttool^ncti !  ba^  $au^ 
leben!  bte  Sebenöart!  bie  JReifeart  bet  SDiorgenlänbcr!"  anif 
5  fel^t  beträd^tüci^  —  aber  baö  tft  atteö  SSorratl^  üom  SBegc 
aufgenommen !    Stete  JReifebefci^teibungen  gcbraud^t,  aber  auf 
bte  flaci^fle  SäBSif e*  gebrauci^t  —  too,  toer  eine  9tetfcbef(j^ret6mig 
in  biefer  Slrt  getefen,  ol^ngefäl^r  ba«  aüeö  gcicfeu,  ober  m 
•unmittelbar  bagu  beulen  fann,  unb  fid^  l^offeutliij^  tocit  lueHfr 
10  bagu  benfetf  mu§.    ®er  ©ammicr  (^err  ^armar)  ifat  »iet 
Slnmerhtngen    mit    Dieler   SWfil^e    unb   Umfläubltc^Icit    an9 
Orient    gel^oft;    ettoaö    beffer«    aber    in  Orient    gelaffen, 
muntern,  gefunben  SSerfiaub,  fi(!^   baö  atte«  ju  beulen,   tß 
anjutoenben,  ju  brandneu !    SBeld^  ein  S^rugfaleuber  tfl  j.  8. 
15  bie  SBettergefd^i(j^te?  t)oü  unnötl^iger  gragen  uub  3^^ 
um  unnötl^iger   Slnttoort  toiöen!     3fl  bcnn  in  W,tpp  imb 
Sgi)<)ten   unb  Subäa  unb  S^uniö  ba«  SBetter  gleid^?   muß, 
!ann«  gteic^  feijn?  ijiö  in  einem  Saube,  an  einem  Ort  M 
?anbe«  regelmäßig?  l^at   nid^t  jebtoeber  Ort   feinen  eignen 
20  Salenber ,  au(!^  SJorurtl^cile   feine«   Safenberö ,    unb   xotlit 
(Bpxaä^t    ^ngt  mel^r   üon    fotd^en  finnlid^en  SJomrtl^eileii, 
Jofalbejiel^ungen  u.  bgf.  ab,  ate  bie  SBettcrf^jrad^c  eine«  fbxoß 
fidlen  SSoI!«  in  ben  Reiten?  —  3|l«  atfo  nöt^ig,  ba§  toir 
ba   über    jiebeö  ©reiben   be«  ffietterl^al^nö    einen   ^ro^l^eta 
25 1;aben  muffen  ?  unb  föunen  toir  il^n  in  einem  jum  S:]^eif  fo 
t)eränberten  Sanbe,  unb  nod^  mel^r  an9  fo  üerfd^iebnen  Sänbent 
unb  Seefüften  ^ben?  —  2)er  SBinb  bläfet  alfo,  too 
er  »itl,   unb   lieber  ^axmax,  bu  braud^ji  nid^t  imtner 
gu  toiffen,  üon  töannen  er  !ommt,  unb  tool^in 
3oer  fähret? 

SKit  bem  ©rläutem  ber  $.  ©d^rift  ftel^t«  nod^  migtid^ 
au3.  Unbetrad^tet,  ba§  ^err  ^armar  leine  fiäuntuig  ber 
SKorgenfäubifd^cn  ©^jrad^en  ]^a«[547]be,  fo  l^at  er  ben  ®eijl 
ber  äuöfegung  toal^rl^aftig  uod^  toeniger.  3d^  toüfie  loun 
85  jtöo  ©teüen  im  gangen  großen  Sud^,  too  JRebarten  ber  BiBel 
ein  loal^re«,  neue«,  notl^toenbige«  Sid^t  auf gienge :  ba«  übrige 
ift  übertriebner  9?ad^brudt,  frcmber  unb  SBiberftnu,  ober  3^8/ 


Nro.  69.]  __1^A__ 

baö  ficf)  Don  bcr  Orientaüfcfccn  ®üd)e  jjebc  J0ccibcntalifd)c 
Sö(^in  beffer  alö  bet  ^crr  Scrf.  bcntet.  Übcr^m^t  fagc 
man,  mo^u  b  a  ö  Äümmelfci^neiben  t)on  Srläutem,  baö  unb  toic 
c^  ein  Sagetoett  biefeö  2Wanncö  ift.  ©oü  bcnn  bcr  gute  ge« 
funbe  33etftanb  gan3  auö  bem  S3ibettefen  verbannet,  unb  gar  5 
fein  Unterfd^ieb  in  ber  SBett  gtoifc^cn  bem,  lüaö  tt>i(i^tig  unb 
untoic^tig  ift,  gemaci^t  »erben?  SBenn  a(fo  au(i^  ju  btefer 
unb  jener  ©teüe  bie  Srtäuterung  bei^gemerft  toerben  !ann, 
lüarum  ni(i^t  fur^  bei^gemerft?  ©teile  unb  ©a(i^e  ber  9teife= 
bef(^reibung,  unb  l^öc^ften^  ba^  britte  ber  S3erg(eid^ung  bagu  lo 
—  toarum  bie  ftreitenbe  Sommentarfuf^^e  ?  Sonnte  eö  auci^ 
nie  in  ber  SBelt  t)on  un3  geioufl  tperben,  toaö  3onag 
Äüajon  unb  ©alomon«  gotbne  ^p^d,  unb  ÜDaüibö 
getrocfnete  i^^üc^te,  unb  JRuben^  ®ubatm  geioefen  —  e^ 
aud^  nie  geiouft  werben,  toie  bie  Sratfd^üffef,  unb  ber  8rat=  i5 
toj)f,  unb  ber  S3acftrog,  unb  ber  Srotforb  ber  bamaügen 
äWorgentänber  auögefel^en ;  !önnen  loir  il;nen  be^toegen  nici^t 
glauben,  bag  fie  bamal^  geiüuft,  toie  ba^  älleö  au^gefel^en? 
Unb  fönnen  loirö  il^nen  nic^t  lajfen,  baß  fie  il^rc  Sud^en  auf 
beliebige  5lrt  gebaden  ^ben?  —  3(i^  t)erbiete  bamit  nod^  20 
immer  feine  fic^  treffenbe  Srläuterung!  ©ie  ift  angenehm, 
fie  mac^t  anfd^auenb  unb  finnüd^.  Slber  fold^  ^znQ  gur 
§auptfad)e  ma^en  !  fi(i^  barüber  ben  So^)f  bredben ,  unb  f 0 
iämmerli(^  mü^fam  tl^un,  toenn  man  nun  fo  ettoaö  nic^t 
toeiß  —  baö  jeigt  nid^t^,  a(«  ben  ®eift  ber  Steinzeit,  bc3  25 
Unterfd^ieb^  jtoi[c^en  SBefentlid^  unb  Untoefenttid^ ,  gloifd^en 
©d^taube  unb  ^ern  an,  in  ber  toir  jeftt  toal^rl^aftig  beij 
unferm  ^u  [548]  beterläutern  t)er)'un!en  fmb.  ©daläge  auf, 
mein  lieber  anbäc^tiger  Sibedefer!  nid^t  Mo«  ettoa  jene  längft« 
t>erfd^rieene  bidfe  Sibetgfoffen :  aud^  bie  6r(äuterung«*8o 
commentare  unfrer  Örientaüfd^en  ^l^itofogen  in  il^ren 
©ocietäten!  aud^  bie  berül^mten  unb  unmaaSgebtid^ 
entbel^rtid^en  i^^^g^w  ä«  S35aüf alerten,  bie  fotd^er  ent* 
bel^rlid^en  S^agen  loegen  entbe^rlid^  gereifet  finb:  aud^  ben 
gangen  @eift  unfrer  l^eitigen  ßritüa,  Slrd^äologia  unb  35 
^^l)i(oIogia,  —  meiften«  ein  §aufe  lobtenbeine  ol^ne  ®eift 
unb  ^eben! 


456  p,».« 

ÄQcrbtngö  ücgt  in  bcn  JRcifebcfcäbrcifcungcn  nod^  eil 
gtoßct  ©d^afe,  au(i^  Oricntaüfc^ctt  ®oIbc3;  aber  mcifictti 
noci^  ungcfctauci^t ,  nod^  in  ©ci^tacfcn,  obglcid^  nic^t  mcl^t  ii 
Klüften   bcr  ßrbc.     2Bir   toiffcn  bcijnal^c  fclbfi  nid^t,   tooji 

5  toir  bic  Srbe  bnrd^xcifet  jlnb. 

(Sine  Slnmcrfnng  DoB  ©cfül^t  Oricntaüfd^cn  Ocijic«  if 
mcl^r  toertl^,  alö  l^unbcrt  t)on  bcr  ^orm  t^rcr  Zbp\e,  Soi 
festerer  Slrt  fmb  attc  SRcifcbcfd^rcibnngcn  Doli ;  aber  üon  br 
crftcrn,  lüeld^c  S^l^eurnng  in  nnfern  ^ro^jl^etenfc^utcu  unb  bei 

10  Äanjcin  nnfrer  ©d^riftflc(el;rtcn ! 

3ubcni  jebe  gute  Änmerfung,  bie  fci^fcd^t  angetoanbt  toirb 
ifl  fc^ümmcr,  a(3  toäre  fie  gar  ni(i^t  gebol^ren.  SBemt  fii 
ba^  Oefid^t  bc^  ©ci^riftpellcrö  an  bicf  em  Ort,  in  btef  en 
81  f f  c ! t ,  tjergerret  —  bcnSlnffd^tonng  eine«  Silbe«,  efaiei 

15  Seibenfd^aft  mit  Slei),  toäre  e«  auc^  mit  ®o(be,  tote  ba 
8tücfett  eine«  J?afttl^ier«  belabet:  lüenn  fie  mit  il^rem  8id^ 
unb  SQSärmc  in  biefe  <Bptx\e  gugleici^  9tau(^  unb  Übeln  ®e 
fd^mad  bringet  —  2)ic  mciften  (Erläuterungen  unfer«  SSerj 
jlnb  Don  ber  8[rt.     (Sr  bratet  ©^)eifen,  aber  am  geuer  Dttett< 

20  tatifd^en  Äameelmiji«  gur  3eit  bcr  jl^curung. 

Smmcrl^in  l^ättc  a(fo  ba«  Sud^  unüberfefet  bleiben,  obei 
3lu«3ug«toeife  gegeben  toerben  föunen,  [549]  toenigjieii«  ti 
®eutfd^tanb  beffer  eingefül^rt  unb  berid^tigt  toerben  foQeiii 
S«!ud^c,  ?uft,  ^autfen,  unb  anbrc  l^aben  un«  2)ettt' 

25  fd^en  tängft  fd^on  fold^e  93ibeferläuterungen  au«  SReifcn  ge> 
geben,  getoig  nid^t  fd^timmer  unb  beffer,  at«  biefe  —  tntl 
meiften«  ftel^t  im  einzigen  (S«fud^  ba«  Seträd^ttid^fie  M 
(Snglänber«.  ®arauf  l^ätte  fotten  oertoiefen :  ober  jeuer  oit^ 
biefem  ergänzt,  ober  au«  ^aßelquift  u.  a.  bie  ^^      ti 

30  nid^t  gebraud^t,  (eibig  fu)3^)tirt,  ober  auf  9t  i  e  b  u  1^  r  « 
(iDenigften«  mit  ben  meinen  Slnmerfungen  be«  Überfefeere, 
fld^   ganj  barauf  be^iel^cn)  getoartet  tocrben  —  3e§t  ift 
©d^rift  Don  ©eitcn  be«  S3crfaffer«  unb  Übcrfe^er«  ein  mi 
famer   Sei^trag    gur   tJrud^ttl^eurung ,    unb    gum   Sfeingeit 

35  unfre«  3a](|r^nbert«. 

Überfe^er  ift  freijüd^   mcl^r   toertl^   at«   SSerfaffer;    ab. 
bod^    überaß    ein   junger   Überfefeer!    braufenber   äWoft   i 


4.^7 

Nro.  69.]  ^*^' 

jicmüd^  alten  ©d^Iäud^cn.  3tt  einigen  botanifdften  Änmetfc 
ungen  ift  Diel  gletg ;  in  ben  Sluöfegcortefturen  bnrd^oug  mel^r 
©praci^fänntni^  unb  xiti^tiger  SSerjianb  —  fonji  afeer  in 
allem  ju  üiel  SBeittäuftigfeit,  gu  lauter  Ion,  ol^ne  Stimme: 
in  ben  ©treitigfeiten  mit  bem  $.  ^ieronijmu«  unb  bem  $.  6 
SRic^aeliö  ju  met  (attenber  ©d^aÖ  unb  ^ertatl^  eigener 
©d^tDäd^e;  bie  <>l^^fifc3^e  (SrHärung  be«  gtammentoinbe« 
©ammiel  j.  8.  fd^feci^tl^in  —  läd^ertid^. 

Liibri  Elementaris  Pars  I.    in  theotisouin  sermo- lo 
nem   translata.   —   —   —   a  C.   E.   Mangelsdorfio. 
S.  250»    Pars  HI.    S*  94* 

jDie  Slbpci^t,  in  tot^tx  93.  biefe  ÜBerfefeung  üeranflattet 
^t,  ift  an^  bem  5IKet]^oben6uci^  6elannt.     ©erm  S3.  ber  t)Ott 
ben   alten  ©<)rad^en   fel^r  gleid^güftig  benft,   fonnte  eö  nid^t  i5 
tüic^tig   fd^einen,   toie   bie   [550]   Sinber   ju  biefer   ©^)rac^e 
fommen ;  toir  aber,  bie  toir  bie  ©ac^c  in  einem  anbern  ®e== 
[ic^töpunft   Betrad^ten,  toürben  e^  fel^r  ungern  feigen,  toenn 
man   ben  ®runb   gu  (Sriemung  biefer   ©^jrad^e  mit   biefem 
tateinifd^en  SlementarBud^  fegte.     2)a3  Sateinifd^e  iji  an  ben  20 
meiften  Orten   fel^r   ängjifid^,   unb   toenn   toir  unö  fo  au3* 
brüdfen   bürfen,   erfl  an  ber  ©<)i§e  ber  ijeber,   nid^t  in  ber 
©eck   überfe^t   toorben.     Oft   aber  ift   eö  aud^  fel^r  unbe* 
ftimmt,  unb  bem  ^xoed  biefer  Übcrfe^ung  nid^t  angemeffen; 
biötoeilen  ein  menig  untreu.     SBir  tooBen  nur  au^  bem  britten  as 
©efpräd),  ba«  un«  in  bie  C>anb  fättt,  S3evf»)iele  ^olen :  $flr« 
fige,  alia  mala;    toaö  l^eip  baö?   ober  metmel^r,   toaö  l^eiji 
baönid^t?   3lj5ri!ofen  mala  praecocia;  oviculus,  ein  Sämm* 
c^en,   baö   ift   fel^r  unbeftimmt,   unb  eö  toäre  bod^  fo  leidet 
getüefen,  ba«  eigene  SBort  auö  bem  Orbis  pictus,  ober  einem  so 
cxnbern  Se^icon  gu  fd^öj^fen !    S5.  fagt :  bie  egbaren  ^flangen, 
^ie  auf  ber  @rbe  liegen :  9R.  quae  licet  humi  iacent ,  co- 
^:inedi   tamen    possunt.     ijerner  93.   fagt:   fie   toad^fen   auö 
<Saamen,  toeld^er  bie  ^rud^t  einer  ^flanje  berfetben  Art  iji : 
J^Jl.  e  seminibus ,   quae  ejusdem  plantae  fructus  praebu-  86 
7^runt     S)aö  ift  oft  fatfd^ ;  benn  üiele  l^unbert  ©tauben  unb 


^^^  [Nro.  69. 

^flan^cn  tiufecn  bfoö  bur(i^  SBurjcI,  ®ta^  unb  ®(umc,  unb 
tragen  feine  5rn(i^t;  aber  il^ren  ©aamen  tragen  aBe.  Wt. 
fagt:  patrem  infantes  gignere.  2)aö  tft  eine  ä^^^^^wtig* 
feit,  bie  biefer  SBortfügung  eigen  iji;   aber  in  einem  folc^ 

5  93ud^  notl^toenbig  termieben  toerben  muß.  A  Minoribus, 
tt)ir  erinnern  nnö  nici^t,  bag  bicfe«  SBort  im  gnten  Sätet» 
nifd^en  t)on  ben  Steinen,  e^  feij  benn  im  ©egenfafe  gn 
ben  majoribns  natu  gebrandet,  ober  absolnte  gefegt  toerbe; 
benn   im   inripifd^en  SSerjlanb   ip  e«  eine  ©lipfi«,  nnb  l^etjl 

10  ettoaö  anberö.  S)a  too  e«  $r.  SIR.  branci^t ,  iji  c3 ,  bünft 
un«,  gar  nid^t  an  feinem  $(afe.  „®n  l^aft  mel^r  fiännt- 
ttiß/'  f^^ßt  ®«  f/tfüger  unb  tocigcr  bi^  bu  ni^t 
getoorben."  5)a3  fiinb  antwortet :  „SBaö  [551]  iji  für 
ein   Unterfd^ieb  unter   ©rfänntnig  unb   SBei«» 

15  ^  e  i  t  ? ''  S)a  ift  bie  Segiel^ung  f far.  $)r.  2».  fagt  ober : 
Paulnm  didicisti ;  unb  bad  ^inb :  quod  discrimen  est 
inter  rerum  cognitionem  etc.  ?  toie  ioeriüidett  i|l  ba  bie  ©e» 
giel^ung?  —  S)er  JRaum  ertaubt  unö  nid^t,  mel^r  an3umerlctt; 
unb  in  ber  I^at,  toir  ftnb  t)on  biefer  gaujen  Überfefeung«* 

20  aJietl^obe,  unb  t)on  ben  ©ebanfen,  bie  ^r.  S5.  über  btc 
©^)rad^en  ^t,  ju  toenig  greunbe,  aU  baß  toir  lange  babdf 
auöl^alten  möd^ten.  firitifd^e«  ©ijlbengäl^len  ^ffen  toir  aiu^, 
aber  lüir  glauben  nie,  ba^  einer  ben  ®inn  ber  Sitten  ehu 
feigen,  unb  i^rem  großen  ®cfü^t  nac^  empfinben  fann,  tocim 

25  er  nid^t  in  ben  ®cift  il^rer  ©^jrad^e  gcbrungen  ifl,  unb  mit 
il^m  gelebt  unb  gebadet  l^at.  Sa,  toir  glauben  fogar,  baß 
einer  ba^  @(ementarbud^  felbft  in  bem  £on,  toie  eg  t)or  nni 
liegt,  überfe^en,  unb  boc^  feine  brei)  ^erioben  im  Stcero 
t)erPe^en   fönne.    SBir  fagen  baö  nid^t,  um  $rn.  3R.  ßt«« 

30  fid^ten  in  3^^^ff^^  i^  i^^^^^f  ^^^^  ^i^  fagen^  au^  Srfal^rung 
an  5IKännern,  bie  große  latcinifc^e  S)if))utationen  fd^rieben,  unb 
t)or  bem^oraj  ergitterten.  SBarum  ber  gioe^te  S^cil  nod^ 
nid^t  überfe^t  toorben  \\t ;  toiffen  »ir  nid^t,  üermutl^Iic^  üegt^ 
am  3in]^a(t.     3)er  3rrt]^um  auf  bem  Site!  ift  eine  Steinig* 

35  feit,  unb  bie  preface  heriss^e  toirb  feinen  Ooumatijictt  cA^ 
fd^redten.  SSon  $rn.  8.  Srjtel^ungötoerf  fetbp,  ift  übrigen« 
^ier  ber  Drt  nid^t  gu  urtl^eiten.    2Bir  l^atten  fre^tid^  babd) 


Nro.  69.]  ^^^ 

einiges  auf  bcm  ©erjcn,  toir  'otx^patm^  aber  auf  eine  anbete 
©elegeul^eit,  uub  toerbeu,  aud^  too  h)ir  anbcrS  beufeu,  immer 
in  §ru.  93.  ben  lüirffamen  SDtann  üetel^ren,  unb  ben  tool^t- 
gefinnten  S33e(tbürger  lieben.  Sann  ^x.  5K.  in  bet  3"^^^?* 
mel^r  Sebeu  in  feine  Überfe^ung  gießen ;  feinen  5)ia(og  beffer  s 
fled^ten,  beftimmtere  SBorte  finben,  fo  ijiö  gut;  »o  nid^t  — 
je  nun,  toenn  bie  fiteinen  feine  9tömer  lefen  foöen,  fo  ijlS 
gteici^  tjiet! 

[552]  Sotthott. 

Discourses  to  the  Aged;  on  several  important  sub-  lo 
jects.    By  Job  Orten.  1771.    12mo.    3  S.  6  d^  bound. 

®o  tok  man  biSl^er  ^rebigten  für  junge  Sente  gefd^rieben 
l^at,  fo  benft  l^ier  §err  Orton  aud^  an  bie  Sltteft.  SBeit 
fie  ein  beftimmteS  Slubitorium  l^aben,  fo  erl^alten  fie  fd^on 
baburd^  t)ie(e  Sorjüge  t)or  anbern  ^robuftionen  il^rer  Art.  is 
3)er  9?erf.  I^at  Orbnung,  l^ier  unb  ba  SQSärme  in  feinem 
SSortrag,  unb  immer  Äänntnig  beö  SDtenfd^en  genug,  um  üor 
mefen  feiner  33rüber  fid^  ba§  Seigren  unb  Srma^en  ju  er* 
tauben.  ®ie  SIKaterien  finb  folgenbe.  —  2)er  Unterfd^ieb 
gtoifd^en  ber  SBirffamfeit  ber  -Sugenb  unb  ber  ©d^toäd^tid^feit  20 
beö  Sltterö.  SSarfittaiö  au^gefd^Iagene  (Sintabung  nad^ 
$ofe.  Satebö  S3etradfetung  über  bie  Streue  unb  ®üte 
©otteö  gegen  ibn.  ®otte3  SJerl^eiffung ,  feine  atte  ®iener 
3u  tragen  unb  gu  teiten.  3fraet§  Steife  burd^  bie  SBüfie, 
atö  ein  S3itb  ber  Sl^riptid^cn  fiird^e  auf  Srben.  2)a^  35er*  25 
gelten  beö  äuffern,  unb  bie  (Srneuerung  beö  innern  SDtcnfd^en. 
SDeö  fterbenben  Oofe^))^^  Serfid^erung  an  feine  ® rüber,  ba§ 
©Ott  fie  l^eimfud^en  toerbe.  5)ie  ©bte  eine«  frommen  grauen 
§au^teö.  S)a«  Vergnügen,  baö  Sitte  l^aben,  il^re  9?ac^* 
f ommen  in  griebe ,  SBol^tflanb  unb  grömmigf eit  ju  l^inter*  so 
taffen.  3)ie  §anb  ®ottc§,  toenn  er  unfre  greunbe  Don  unö 
entfernt. 

mtn  hafeiafl. 

An  historical  Miscellany.    1771.    12mo.    3  S. 

@ine  ©ammtung    attertei^   l^iftorifd^er   ©tüdte  gum   ®c*  30 
braudfe  ber  Sugenb.     S)ie  SBal^t  ifi  fel^r  forgfättig  angefleHt, 


au(i^  bic  ©d^teibatt  in  bcm  toal^rcn  Son  getroffen,  ber  <mf 
bie  Sugenb  Sinbtucf  machen  fann.  ®ag  ä3er!d^en  üerbtent 
fetner  ©emeinnü^igfett  ^Iben  aöjcit  eine  Überfeftung. 

[553]  Nro.  LXX.    S)en  1.  ©e^tembr.  1772. 

5  (Bottingen  unh  ®ot]|a. 

)Dr.  (Si«  C^f  drriptiiitr^  Cjejrre  tiom  innern  ^ottti^- 
biienf}  in  10  |)riebi$ten«    It^iiß  Einern  ;3(niran$^  8«    1772« 

1  ;2Ci))ir«  6  iB0a/ 

3n  bem  12  nnb  13ten  Äa})it.  an  bie  9tömer  finbct  bct 

10  ^err  3^.  ben  äd^ten  OotteöbienP  ber  Sl^riften,  ben  er  in 
ben  intern  nnb  an  fern  eintl^eilt.  3n  ben  üor  uM 
Itegenben  ^rebigten  l^anbeft  er  bemnad^  erfHici^  ben  innern 
in  10  ^rebigten  ab.  ®ie  l^erjlici^e  SSefofgnng  toa^rer  In* 
genben,  ber  ?iebe  gn  ®ott,  ber  ®e(bpt)ertengnnng,  ber  SDc« 

15  mutl^,  ber  SDtenfd^entiebe,  machen  biefen  ©otte^bienfl  au^,  unb 
in  fo  fern  befielet  er  in  ber  ©inne^änfcerung  ober  Sejfemng. 
©ebefferter  SBanbet,  baö  x%  ber  änßre  ©otteöbienfi.  SBir 
finben  in  biefen  ^^rebigten  oiele  fel^r  gute  (Srmal^nnttgctt, 
nnb   glanben,  baß  fie,    fo  fang  bie  ^omilie  auf  bem  Sn§ 

20  bleibt,  »0  fie  ifeo  fielet,  oorgügttd^en  SBertl^  l^aben  möge». 
Ob  aber  bie  Sangetberebfamfeit ,  ober  Äangetoortrag  unb, 
loenn  toir  fo  fagen  bürfen,  ber  fiangelioeg  gu  benfen,  fange 
fo  befielen  bleiben  fann,  toiffen  toir  nici^t !  SBer  unfre  meißen 
^rebigten  tieft  unb  unö  nici^t  fennt,  ber  toirb  fid^  erfloun* 

25  (ic^e  93egriffe  oon  ben  beuten  maci^en  muffen,  an  bie  fie  ge» 
rid^tet  toerben.  SBaö  muffen  baö  für  große  ©eelen  feijtt, 
muß  er  benfen,  bie  [554]  mit  (auter  fo  erl^abenen  Setoeg« 
grünben  gur  Sngenb  gereiget  toerben  fotten?  SBie  möd^tig 
muß   fd^on   in  il^nen  bie  Siebe  gur  (;öd^|len  SoBfommcn^^eit 

Bofeijn,  bag  fie  b(oö  inö  äuge  geftettt  toerben  barf,  um  biefe 
oorgügüd^e  SIKenfci^en  gu  allem  angntreiben,  toaö  groß  nnb 
t)ortrefIi(^  i(t.  .  ®ie  Umfd^ioeife  oon  (Srforfd^ung  beö  §ergen^, 
(Srtend^tnng  beö  S3erflanbeö,  Srioärmung  be«  ©efül^t«,  Sor* 
bereitung   unb  Srgreifung  beg  guten  Slugenbücf ö ,   unb  aQe 

85  bie  Äunftgriffe,  bie  ^^oti!  be^  feinem  oermntl^üd^  mel^r  irr» 


Npo.  70.]  ^^^ 

bifd^  gefinntcn  Slubitortum  atitocnijcn  mupc,  ftnb  l^tcr  aüc 
üktflüßig  ?  §ict  redt  bcr  2e^tex  bic  ©anb  au3  gum  Scm^)cf 
bcrffioÖfomtnenl^eit^unb  aüc  fliegen  l^in  mit  Slbterg  ©d^tDtngen, 
ol^ne  bie  ©teine,  Söd^er,  S(i)3<)en  unb  ©oxnctt  nur  einmal  jn 
al^nben,  bie  anbern,  ti)e((3^e  6Ioö  l^intoanbern  muffen,  fo  t)iel  5 
gu  fc^affen  ma(i^en,  ol^ne  fe(6ft  bie  Stügel  einmal  jn  tjerfuc^en, 
ober  ben  äBnc^ö  ber  ©c^toinflen  abjntoarten.  ~  Unb  lüeniger 
aU  SSoHfommen^eit  ^tt  lüebcr  ber  Seigrer,  no(^  üermml^titi^ 
avL6:f  ber  ©(^üler  be^  ©nd^enö  toettl^.  SBir  fönnen  nn«  oft 
Betrügen,  unb  auci^  l^ier,  aber  toenn  loir  bem  SSfid  trauen  lo 
bürfen,  ben  loir  in^  menfci^Uci^e  $erj  getl^an  ^6en;  toenn 
toir  naci^  bem  SSerl^ättnig  ber  ungdl^ügen  5IKenge  üon  ^re* 
bigten,  bie  ba«  Qal^r  über  gel^atten  loerben,  gegen  tl^re  SBirfc 
ung  auf  fonft  nid^t  gang  bumme  unb  6öfe  SKenfd^en  urtl^eiten 
bürfen,  fo  muffen  toir  gejiel^en,  baß  un^  bie  geioöl^n(ic!^e  $re«  is 
bigermet^obe  für  bie  ^äl^igfeit  unb  9tece<)tit)ität  unfcrer  Reiten 
xxxdjt  angemeffen  fc^eint,  unb  bag  toir  eifrig  toünfd^en,  man 
möiitt  ben  Äangelton  mel^r  ju  ber  menfc^üci^en  ©^toac^l^eit 
l^erafcftimmen,  unb  ung  mel^r  SDtild^  atö  jlarle  ©<)eife  geben, 
bie  toir  nid^t  oerbauen  fönnen.  SBir  ftnb  toeit  entfernt,  ba§  20 
toir  bie  d^riftüd^e  ^rebigten  t)on  ben  fogenannten  moralifd^en 
*!ßrebigten  toollten  t)erbrängen  laffen;  toir  »erlangen  mel^r 
nid^t,  aU  baß  ber  Seigrer  ber  JReKgion  ben  [555]  üBenfd^en 
ol^ne  55orurt]^ei( ,  ettoa  toie  ©ternc,  (ber  immer  baö 
äWufter  ber  beften  ^rebiger  bleibt,  feinen  au^gefd^Ioffcn,)  25 
ftubire,  el^e  er  unternimmt  il^n  in  ettoaö  gu  utttcr=* 
rid^ten.  Unb  ^t  er  baö  getl^an,  bann  toirb  er  toiffen, 
toie  er  d^riftlid^e  5IKoraI  ^jrebigcn  foüi;  unb  toie  üiel  5)ogma 
er  fic^  ertauben  barf.  3m  änl^ang  l^anbelt  ber  $err  SSerf. 
in  5  ^rebigten  oon  ®otteö  Sarml^ergigfeit,  ©el^orfam  gegen  3o 
©Ott,  ^flid^t  ber  Sl^rifien  fein  ungered^t  @ut  ju  bepfeeu,  unb 
ber  (;äuö(id^en  Slnbad^t. 

mitiüu  unb  Set^jig. 

(Bthitijtt  tr0n  tlntm  Pniniftiitn  ^nhtUf    8*    1772« 

96  S.  85 

äuförberft    muffen    toir  üerfld^ern,    baß  bie  Sluffc^rift 


l 


^^^  [Nto.  70. 

biefcr  ®ogcn  einen  fel^r  portl^etll^aftett  Sinbtud  auf  m9  ge* 
mad^t  l^at.  ®a  ttitt,  backten  totr,  ein  feuriger  ®etft^  ein 
fü^ttareö  $er j ,  biö  gum  fefbftftänbigen  %(ter  unter  einem 
fremben  raul^en  ^immel  aufgetoad^fen,  auf  einmal  in  unfrc 

5  SBelt.  SBaö  für  ©m^jfinbungen  »erben  fid^  in  il^m  regen, 
toaS  für  ®emerfungen  toirb  er  maiftn,  er,  bem  afleö 
neu  ift? 

^uif  nur  baö  flad^e,  6ürger(i(i^e,  gefeßig  unb  gefettfd^aft* 
ti(i^e  Seben  genommen,  toie  t)ie(  3)inge  toerben  il^m  auffalle», 

10  bie  burci^  ©eiüol^nl^eit  auf  eud^  il^re  SBirhtng  tjertol^ren  l^a6e«? 
jDa,  too  il^r  an  langer  SQSeile  fc^mad^tet,  toirb  er  OueHett 
Don  SSergttügen  entbecfen;  er  toirb  eud^  auö  eurer  tooljfU 
(;ergebraci^ten  Oleid^gültigfeit  reiffen,  eud^  mit  euern  eignen 
9tei(^tl^ümern  Befannt   ma(!^en,   eud^   il^ren  ©ebraud^  lel^rett. 

15  2)agegen  loerben  il^m  l^unbert  ©ad^en,  bie  il^r  fo  gut  felj« 
lagt,  unerträglid^  feijn.  ®enug,  er  toirb  flnben,  loa«  er  ntd^t 
fud^t,  unb  fud^en,  toaö  er  nid^t  finbet.  3)enn,  feine  ©efül^le, 
feine  ©ebanlen  in  freien  Jiebern  ber  Oefeüfd^aft,  [56C] 
greunben,  SKäbd^en  mittl^eilen,  lüenn  er  nid^t^  neue^  fogt, 

20  toirb  afleö  eine  neue  ©eite  l^aben.  3)a3  l^offten  »ir ,  unb 
griffen  —  in  äBinb. 

3n  benen  faft  gu  langen  unb  ju  eitlen  Sorberid^t^ 
Briefen  erfd^eint  er  in  ©elbftgefättigleit,  ber  feine  ©ebtd^te 
nid^t  entf^)red^en. 

25  gg  ip  red^t  lö6lid^  ein  <)olnifd^er  3nbe  feijn,  ber  ^anbeC» 
fd^aft  entfagen,  ftd^  ben  SKufen  »eilten,  beutfd^  lernen,  Siebor« 
öijtn  rünben ;  toenn  man  aber  in  allem  gufammen  nid^t  me^ 
leiftet,  ate  ein  d^rifilic^er  Etudiant  en  helles  Lettres  aud^,  {• 
ift  e3,  bändet  un«,  ü6el  get^an,  mit  feiner  Oubenfd^aft  ei« 

30  ^uffel^n  gu  mad^en. 

Slbfhal^irt  Don  aKcm,  ^jrobucirt  fid^  l^ier  »ieber  ein 
l^übfd^er  junger  SKenfd^  gc})ubert,  unb  mit  glattem 
Sinn,  unb  grünem  golbbefeftten  SRodf,  (f.  ©.  11, 
12.)  ber  bie  fdbönen  SBijfenfd^aften   eine  ä^^^t^^Ö  flctricbe« 

35  ^at,  unb  unterm  treiben  fanb,  toie  artig  unb  leidet  bo^  fdj, 
5IKelobied^en  nad^jutrittem.  ©eine  üKäbd^en  fmb  bie  aflge» 
meinten  ©ejialten,  toic  man  fle  in  ©jpcietät  unb  auf  bei 


Nro.  70.]  ^^3 

ißromenabc  fetrncn  lernt,  fein  ?c6en«Iauf  unter  il^ncn,  ber 
Sang  Don  taufenben;  er  ift  an  ben  (leben  ®ef(^ö^)fen  fo 
^tngeftrici^en,  l^at  fte  einmal  amüfirt,  elnmat  ennüijirt,  gefügt, 
roo  er  ein  5IKäu((^en  ertoifc^en  fonntc.  Über  biefe  totci^tiflc 
Srfal^rungen  am  meitüd^en  ©efd^ted^t,  iji  er  benn  jnm  petit  5 
volage  getDorben,  nnb  nun,  toenn  er  mcl^r  ^vixMl}altnn^ 
htt)  einem  äWäbd^en  antrifft,  beftagt  er  fid^  bittertid^,  bag  er 
nur  ben  $)anb|d^u]^  el^rerbietig  fofien,  flc  ni(^t  be^m  Äo^jf 
nel;men  unb  toeibtic^  anfd^maften  barf,  unb  baö  aKe^  fo 
ol^ne  Oefül^I  oon  toeibtid^em  SBertl^,  fo  ol^nc  gu  toiffen,  loa«  lo 
er  toiU. 

Sa%,  0  ©eniu«  unferö  93aterlanb3  batb  einen  -Süng^ 
(ing  aufstülpen,  ber  ooder  3ugenbfraft  unb  üKunterfeit,  guerft 
für  feinen  Äreiö  ber  befte  ©efeßfci^after  toäre,  ba«  artigjic 
©^3te(  angäbe,  baö  freu*  [557]  bigjle  Siebd^cn  fange,  im  JRunb*  is 
gcfange  ben  Sl^or  belebte,  bem  bie  bejie  längerinn  frcubig 
bic  §anb  reid^te,  ben  neufien  mannlgfaltigPen  8tei^en  üor* 
jutanjen,  ben  gu  fangen  bie  ©dbönc,  bic  SBifeigc,  bie  SKuntre 
ade  il^re  3iei^e  auöfteKten,  beffen  em^flnbenbeö  ^crg  ftd^  aud^ 
mol^t  fangen  lieffe,  fid^  aber  fiolg  im  Slugenblidte  toieber  toö«  20 
rig,  tvenn  er  au«  bem  bid^tenbcn  Sraum  ertoad^enb 
fänbe,  ba^  feine  ©öttin  nur  fd^ön,  nur  toifcig,  nur  munter 
fe^ ;  beffen  ßitelfeit  burd^  ben  ©feid^mutl^  einer  3urüdt^f* 
tenben  beteibigt,  ftd^  ber  aufbrängtc,  fte  burd^  ergioungne 
unb  erlogne  ©euf jer ,  unb  Il^ränen,  unb  ®ijnH)atl^ien,  l^un*  25 
Derterfet)  Slufmerffamfeiten  be«  Sagö,  fd^metgenbe  Sieber  unb 
äRuficfen  be«  9?ad^t«,  enblid^  aud^  eroberte  unb  —  aud^  toieber 
oerließ,  loeit  fie  nur  gurüdt^ alten b  toar;  ber  un«  bann 
all  feine  g^reuben,  unb  ©iege,  unb  SJieberfagen,  all  feine 
Jl^orl^eiten  unb  ^efijjifcenfen ,  mit  bem  SIRut^>  eine«  unbe*  30 
jtt)ungenen  bergen«  oorjaud^gte,  oorfpottete;  beö  glatter^ftcn 
roürben  loir  un«  freuen,  bem  gemeine,  eingelne  toeibtid^e  3Jors 
jüge  nidjt  genug  ti^un. 

Slber   bann,   0   ©eniuö!    baß   offenbar   toerbe,   nid^t 
Släc^e,  SBeid^l^eit  M  §ergenö  fei^  an  feiner  Unbcftimmtl^eit  35 
[d^ulb ;  la§  il^n  ein  SRäbd^en  pnben,  feiner  toertl^ ! 

2öenn   i^n   l^eiligere   ©effil^te   au«   bem  ©efd^toirre   ber 


^^^  [Nro.  70. 

©efeUfd^aft  in  bie  Stnfamfcit  leiten,  Ia§  il^n  auf  feinet 
SBaßfa^Tt  ein  SKäbd^en  entbeden,  beren  ©eete  gcmje  ®ütc, 
guflteici^  mit  einet  ©eftalt  ganj  Slnmutl^,  fl(3^  in  jKHem 
^amitienlteig  ^uötid^et  ti^ätiget  Siebe  .gtüdtid^  entfaltet  l^at. 
5  3)ie  ?te6ting,  j^^eunbinn,  S3e^ftanb  il^tct  SKuttet,  bie  jwetjte 
aKuttet  il^te^  ^aufeö  ip,  beten  flet«  Iie6tofit!enbe  ©ccfc 
jebeö  $etj  untoibetftel^Iic^  an  fid^  teigt,  gu  bct  ®id^tet  unb 
SBeife  toittifl  in  bie  ©d^ule  giengen,  mit  Sntgüden  f(j^autcn 
eingebotne  lugenb,  mitgebotnen  SBol^tftanb  unb  Otajte.  r- 

10  Sa,  toenn  fic  in  ©tuu'«  [558]  ben  einfamet  SRu^e  fül^It,  bog 
il^t  Utj  aß  bem  Siebeöetbteiten  nod^  ettoaö  fel^tt,  ein  $etj, 
bag  jung  unb  toatm  toie  fle,  mit  il^t  nac3^  fetnetu  ))er* 
^üütetn  ©etigfeiten  biefet  S35elt  al^nbete,  in  bejfen  be» 
(ebcnbet  ®efeüf(^aft,  fte  nad^  all  ben  golbnen  Slu^fl^tcn  Don 

löetöigem  Se^fammenfeijn,  bautenbet  ^eteinig* 
ung,  unjietblid)  locbenbet  J?iebe  feft  angefd^Ioffcn 
l^infttebte. 

Saß  bie  Serben  fici^  finben,   bei^m  etften  Stallen  »etben 
fie  bunfel   unb  mäci^tig  al^nben,  wag  jebeö  ffit  einen  3ntt* 

20  begtiff  t)on  ©lürffeeligfeit  in  bem  anbetn  etgteift,  to)etben 
nimmet  t)on  cinanbet  laffen.  Unb  bann  (aü  et  al^nbenb, 
unb  l^offenb  unb  genießenb: 

„SBa«    hcäf    feinet  mit  SBotten    an^\pxidii,    feinet   nttt 
i^ftänen,  unb  feinet  mit  bem  üettoetlenben  'ooUtn  Stuf, 

25     unb  bet  ©eete  btinn." 
SBal^r^eit  toitb  in  feinen  J?iebetn  fe^n,  unb  (ebenbigc  ®^ön» 
^eit,    nic^t    bunte   ©eiffcnbtafenibeafe ,    toie   fic  in  l^unbert 
beutfd^en  ©efängen  l^etum  toatten. 

2)od^   ob«  fotc^e  SRäbc^en   giebt?   ob«  fold^e  Oüngtinge 

30  geben  fann  ?  6«  ift  l^iet  oom  ^jolnifci^en  3itbcn  bie  9iebe^ 
ben  toit  fafl  oetloten  l^ätten,  au(j^  l;aben  toit  ni(i^t«  üon  feinen 
Oben  gefagt.  S3Ja«  ifl  ba  tjiet  gu  fagen!  butd^gel^enb«  bie, 
©öttetn  unb  üKenfdfeen,  oet^aßte  SKtttetmäßigfeit.  aBtr 
»unfeinen,  baß  et  un«  auf  benen  SBegcn,  too  toit  unfet  3beat 

85  fu(]^en,  einmal  toiebet,  unb  geijHget  begegnen  möge. 


Nro.  70.]  ^^^  . 

»Qfel. 

Djerfui^  übtx  hUntftiiigt  (Bxhnnn^.  1772.  8.  128  S. 

$err  Statl^fd^rciber  3 f  c ti n ,  ber  nie  ©c^riftftcQcr  tDuxbe, 
alö   in   bex  3lbfid)t,   @ute«   jn  ftiftcn,   Tcgt  [559]  in  biefen 
Sogen  bie  ©auptjtoerfe   t)or,   bie   bie  ©efe^gebenbe  ©etoatt  5 
immer   Dor  Singen   l^aben   foüte ;    SBittl^fc^aftlic^e  Orbnnng, 
fittUci^e  Otbnnng,  türgerlid^e  Otbnnng:    3Die  erfte  toitb  6iö 
©.71    abgel^anbett.     ©8   (anft  aKe^   bal^in   anö,   baß  äße 
©tänbe  ber  SIKenfc^en   fo   in  einanber  geflod^ten  nnb  gegen 
einanber  tjatancirt  »erben,  ba§  jeber  bcm  anbern  feine  l^öd^pc  lo 
toirt^fc^aftüc^e  ®(ü(!fe(igleit  üerfd^affte.     S)er  Slcfertau  ift  ber 
®rnni)  aller  tt)irtf)fd^aftUd^ett  ©lud f etigf eit ;   ©ein  g(or  ober 
35erfaC[  ^(htgt  oon  bem  SSortl^eil  ah,  ben  er  bringt,  nnb  t)on 
ber  SSerioenbnng  biefeö  ^Sortl^eil^.     Sr  lann  aber  feifien  Sor* 
tl^cit  bringen,  n^enn  ni(^t  ber  ®rnnb  in  bejien  ©tanb  gefegt  is 
tt)irb,   toenn  nid^t   feine  ^robnften  leidet  Vertrieben  toerben, 
nnb   leidet   jn   fd^affen   fmb.     ©eßtoegen  muffen  bie  (Sigen= 
tl^ümer  fo  tool^t,  aU  bie  bienjibare  Slaffe  (Classe  sterile)  toie 
fie  allen  il^ren  Unter^U  anö  bem  3ldterban  giel&en,  aud^  atteö, 
ti)aö  fie  ba^er  nel^men,  toieber  bal^in  fliegen  laffen,  nnb  über=  20 
l^aujJt    bemfetben    anf    aße   3lrten   nüftUd^   gemad^t   toerben. 
3)iefeö  (entere  gefd^iel^et  bnrd^  bie  Soncnrrenj;   bnrc^  toetd^e 
nemUd^   bem  Sanbmann,  ober   tietmel^r   jebem  fiänfer,   ber 
Sauf,  nnb  ift  er  loieber  auf  einer  anbern  ©eite,  Serfänfer, 
ber  Verlauf   erteid^tert   toirb.    —    ®aö   pnb  ol^jngefäl^r  bie  25 
©runbfdge    ber    toirtl^fd^aftlid^en   Orbnnng,   Vit  atfo   aßen 
3toang   in   aßen   ßtaffen   t)erbietet.     3n   ber  Ouefnaijifd^en 
n)irtl)fd^aftlid^en  Safet,   bie  ber  $err  SSerf.  biefem  Slbfd^nitt 
mit  feinen  ßrläuternngen  angel;ängt  l^at,  loerben  biefe  ®rnnb= 
fä^e,  nnb  ber  ®ang,  ben  bie  ^robnfte  t)om  i?anbmann  an8  so 
nnb  jn  il^m  ^urüdf  nel^men,  finntid^  gemad^t.     ©0  toie  aber 
biefetbe  nid^t  anberö  befleißen,  nid^t  anber^  fid^  ändern,  afe 
toenn  aße^  im  ©taat  feinen  natürlid^en  ®ang  geltet,  fo  cr^^ 
forbert   bie  toirtl^fd^aftlid^e  Orbnung  aud^  fittlid^e  Örb* 
n  n  n  g.     5)nrd^  biefe  toirb  gleiö,  Wlä^u  [560]  gnng,  ®cred^tig*  so 
feit  erl^alten,  nnb  ber  ?ujn8  toermieben,  ber  biefe  Sugenben 
t>erj[agt,  nnb  ber  aßein  fd^äbfid^  iji.     SBo  toerben  aber  toirtl^* 

Litteraturdenkmale  des  18.  Jahrhunderts.    8.  8  (30) 


466  nff       ._ 
[Kto.  71. 

fd^aftlid^c  unb  fittUd^c  Orbnutig  fccflcl^ctt,  töcntt  ttiij^t  jugleid^ 
bürgctüd^c  Orbnung  cingcfül^rt  lüixb?  SKati  fd^affc  l^icr  Icinc 
t)on  bcti  gefünpcftcn  <)oütifd^en  ©^ftcmcti,  lüoriim  immer  gürfl 
unb  Untcrtl^an  auf  SBaagfc^afcn  gelegt  toerben !    2)er  ®rmib* 

5  fafe  ber  ^olitil,  bie  nad^  biefer  Oxbnung  eingerid^tet  toüt, 
ift :  baß  ba«  SBo^f  beö  dürften,  SBol^I  be^  Utttcttl^anen ;  ba« 
SBol^l  beg  Untertl^aueu ,  SBol^t  be«  gütPen  fe^;  unb  bag 
feinet  bem  anbem  ben  minbeften  Sintrag  tl^un  fönne^  ol^nc 
fid^   fe(6p   ju  fd^aben.   —   3)iefe^  ftnb  bie  $au))tibeett,  bie 

10  toir  in  biefem  fd^önen  ©d^xiftd^en  gefunben  l^aben ,  ba«  mit 
cofmo})o(itifd^em  ^atxiottfmu«  gefd^rieben  i|l.  Einige  SEBott« 
fügungen,  g.  ®.  in  ber  SJergteid^ung :  lüie  größer;  beflo  k. 
anftatt  je  größer ;  unb  bann  ber  SWtßbraud^  be«  ^ürtt>ortö, 
berfetfce  k.  g.  S.  ®a3  ®(üdt  beö  ^Regenten,  unb  baff  eile 

15  be^  Untertl^anen;  muß  ber  Sefer  bem  ^erm  Serfajfer  nid^t 
berargen.  S35ir  toünfd^ten,  baß  feine  menfd^enfreunbÜd^c  unb 
tDol^Itl^ätige  Seigren  tiefen  Sinbrudt  mad^en,  unb  in  Übmtg 
gebrad^t  toerben  möd^ten;    Slber 

Spectavi  ego  pridem  comicos  istnm  ad  modum 
20  Sapienter  dicta  dicere,  atqne  iis  plaudier, 

Cnm  illos  sapientes  mores  monstrabant  popnlo. 
Sed,  cnm  inde  snam  qnlsqne  ibat  divorsi  domnm 
Nnllas  erat  illo  pacto  vt  Uli  jusserant. 

[561]  Nrp.  LXXI.    S)en  4.  ©e^tembr.  1772. 

25  §aUt. 


l^errn  Sdrimdr«    (Srften  i^mhtBf  trfttv  ^\$tlL  1772«  8« 
352  S«  ßt^  5«  3«  <6tbmtt!^  V^ittmtf  nnh  50^«  Site.  9thwux* 

®er  JReji  ber  Äfofeifd^en  ©d^aufpielergefeUft^ft  )KuIt 
30  ba«  übrige  ©erätl^  auf  ein  neue«  gul^rtoer!,  tooju  3.  3. 
©cbauer  abermaf  bie  93orf})ann  l^ergiebt,  unb  fäl^rt  mm 
unter  bem  Stamen  ber  @d^irad^ifd^en  Sanbe  in  bet  9Be(t 
l^erum.  3)ie  Ferren,  bem  ®eifte  i^re«  SKeifler«  getten, 
fal^ren,  toie  6r,  fort,  ®Ieim,  SBielanb  unb  OacoBi, 
35  ungel^eure,  aber  nic^td  bebeutenbe  6om))(imente  l^ergufageii; 


Nro.  71.]  467 

tto<3potfctt  6c^  ©clcgcttl^cit  ©cutfd^,  unb  SR^tigfctt  bcr 
Wlttapl^txn  fce^jubringen;  Berbern  ate  einen  ber  fd^Ied^teften 
Äöpfe  bem  ^ublüo  fennen  ju  leisten,  unb  tote  alle  bic 
Änabenftreid^e  weiter  l^eiffen  mögen,  bte  toir  un«  [d^ömen 
l^erjunennen.  9Ba^  Don  SBien  fommt,  tft  gro§.  |)err  5 
üon  ©ebter  ift  gro^,  tüeil  e^  nod^  mt^x  Seute  gtebt,  bie 
aud^  gerne  grog  »erben,  nad^  SBien  gelten,  unb  auf  öffent« 
lid^e  Soften  nad^  Italien  reifen  möd^ten.  SWan  ^at  gefeiten, 
baß  fid^  bic  Sei^jjiger  Sibliotl^ef  ber  fd^önen  SBiffenfd^aften 
^uptfäc^üc^  burd^  bie,  meipt  Dortreff Kd^en  äbl^anblungen,  10 
eineö  ©aroe,  Ääftner  [562]  u.  f.  to.  bi^r  erl^alten  ^at, 
alfo  aud^  eine  eigene  äbl^anblung  Don  bem  Unterfd^teb  ber 
med^anifd^en  unb  freien  fünfte,  bie  httj  il^rem  läd^erüd^cn 
Sitationötoufte  unb  alten  SSSörterfram  leiber  um  DoÖe 
20  3a^r  ju  \pai  fommt.  ©ie  ^at  ben  einzigen  Scl^Ier,  15 
ben  Voltaire  nic^t  leiben  fann:  fte  tagt  fid^  nid^t  tefen. 
©obann  ^erfonatien  beö  §errn  gel^eimen  SRatl^  SIo^  in 
bem  eigentlid^ften  SSerftanbe  be^  SBortö,  unb  l^ier  ftnb  nn^ 
befonberö,  fo  toie  in  bem  gangen  333er!e, 

bie  ©c^reibcr  ol^ne  ©aft  unb  Äraft,  20 

tüie  fte  felbft  §err  SRiebel  Dor  feinem  äbfd^iebe  mit  iljnen 
nennt,  tetb^ftig  oorö  ©efid^t  getreten.  Sine  ^robe  Don  ber 
gl^rUd^feit  be^  ^errn  33iogra^)]^ett:  „®ag  (Slenbeftc  unter 
allen  Schriften  toiber  §errn  Äto^  ftnb  bie  $erberifd^en 
critifd^en  SBälber.  ©ie  cntl^alten  l^alboerbaute  ®inge  in  25 
einem  ungezogenen  ©tile,  toeld^er  gefünflelt  iji,  unb  alte 
©ac^en  auf  eine  neue  Slrt,  bie  ganj  fel^Ier^ft  tft,  Dorfiettt. 
@^  ift  feine  einjige  grünblid^e  Slnmerfung  in  bem  2ten 
SBätbc^en,  toetd^e  neu  toäre."  5Son  SBi e tan b«  festeren 
©d^riften  toiffen  bie  Ferren  fo  Diel  toie  nid^tö  ju  fagen,  so 
unb  l^ier  unb  ba  ein  Sißd^en  nonsense  mit  unter:  j.  93. 
@.  255.  „®er  neue  SCmabi«  ift,  toie  befannt,  ba«  lefcte 
SBerf  M  ©id^ter«,  ba«  bie  tJräutein  Don  ©ternl^eim, 
SKabame  ta  SRod^e,  ju  Soblenj,  jur  SSerfafferin  ^t.'' 
SBer  l^ier  ^wf^^ttimenl^ang  erratl^en  fann  erit  mihi  —  „S)tefe  ss 
in  Dieter  Slbftd^t  groge  S)ame  (fal^ren  fie  fort)  Derbient  mcl^r 
bie  Setounberung   be«  Sobe«,  aU   man  fte  il^r  ertl^eilt  l^at. 

8  (30)* 


468  nt^    _- 
[Uro.  71. 

® lauten  flc  mir,  bag  bicfc  ctl^atuc  2)ame  bcr  grcunbf^ft 
ctncg  S38iclattb^  mc^r  tocttl^  ip,  aU  alle  anbre  ®e» 
mal^Hnttcn  bcr  9Ktnijlcr,  bte  id^  big  icfeo  fcnne.'' 
9?ur   gefd^töicgcn,   mein  §crr,  tocnn  man  bic  Seute  nid^t 

5  fcnnt !  Unb  nid^t  in  bcm  Son  beg  ^crrti  aller  Ferren,  utib 
beg  fiöttige«  aöer  Sönige  angepimmt!  enblid^  rüit  $CTr 
*»Präcc|)tor  [563]  ©d^ummet  tjon  SWagbeburg  eine  elcube 
^Sertl^eibigung  gegen  ein  ^aKifd^e«  ä^^^wngöblatt  ein,  baö 
il^m,  toie  tüir  »or  furgem  get^n  l^aben,  anbre  SSefd^äftigungm 

10  ate  em})finb[ame  SRcifenmad^ere^  angcratl^en  l^abcn  mag.  IDer 
Serfaffer  be^  S^rahat^,  über  bie  moralifd^e  ©d^önl^eit  unb 
^^l^itofo^)]^ie  beg  Cebenö,  recenfirt  fein  SSud^  felbjt,  unb  fagt 
bem  Cefer,  in  toeld^em  Oefid^tgjjunft  er  eö  angufel^ctt  ^aBc. 
S)ie  übrigen  au^fül^rlid^en  SRecenfionen  betreffen  meiji  tDentg« 

16  bebeutenbe  Sudler  unb  Srod^üren,  Saretti«  8ieife,  ©d^mtb« 
harter,  bie  Upoti^tU,  SKapatierö  Oebid^t  an  2)eutf(^Ianb 
toegen  feinet  tapfer 3,  Saunen  an  meinen  ©at^r,  jjoetifd^ 
Stumenlefe  über  bie  Äod^ifcbe  ©d^auft)ie(ergefeKfd^ft,  Sweater 
beö  $erm  ©taatöratl^«  t)on  ©ebler,   beutfd^e«  Sl^eater  öon 

20  Sl^raufcfc^en,  Sorporofa,  SBagner^  ©uetoniuö  u.  f.  to.  3)ic 
eigene  Serfe  übergel^en  toir.  5Wur  nod^  einen  einzigen  Knaben« 
jlreid^  fönnen  toir  nid^t  unangejeigt  laffen:  ba^  toid^tige  Sud^, 
9tet)ifion  ber  ^l^ilofopl^ie  betitelt,  baö  biefe  Ferren  toegen 
feiner  SBinfe  fre^üd^  nid^t  tjerfte^en,  ^ben  fie  toegen  U9 

26  äbfd^nitt^  äpi^etif  t)or  il^r  S^ribunal  gejogen.  §ier  !>«• 
breiten  fie  auf  bie  ^mifd^fte  ärt,  ©teilen,  bie  in  bem  3^* 
fammen](>ang  ben  SSerf.  atö  ben  befd^eibenjien  5IKann  anf ünbigen, 
unb  legen  fie  afe  93eti>eife  feinet  ©totje«  bar.  S38ir  tocr« 
toeifen  unfre  Sefer   ber  Slirje  ^tber  auf  ben  äbfd^nttt  bc« 

80  aSudb«  felbp,  unb  toir  ^offen,  fte  »erben  mit  un^  einig  fei^n, 
ba§  unfer  ^Aialiex  bie  meiften  (Srinnerungen  unb  SEBinfc 
nötl^ig  l^atte,  ob  toir  gteid^  unmögtid^  alle«  in  ber  SSorjlellung«* 
art  be^  SSerfafferö  unterfd^reiben  fönnen.  9?ur  ber^einjige 
©ebanfcn  ijl  töid^tig  genug,  toenn  er  un3  tjon  bem  äfl^ctil» 

86  fr  am  jurüdCruft,  erinnert,  baß  in  jeber  Sunfl  ber  SSirtuofe 
nad^  befonbren  imjjliciten  Obeen  eine«  eignen  ^rtndjjü 
^nble,   unb   baß  folgtid^  bie  erften  Orüube,  toorinum  aQe 


K„.  7,.]  469 

Äünftc  jufammcn  treffen,  für  ntd^tö  afe  mcta^jl^^flfd^en  ©d^aum 
[564]  anjufcl^ett  fmb,  bcr  titd^t  aufgefaßt  ju  »erben  üets= 
biene.  SBir  begreifen  nid^t,  tüte  man  baö:  ^^Jinbarn  un^ 
confifciren,  nennen  fönne:  toenn  ber  S?crf.  fagt:  S)ie 
etoigen  Slnf^)telungen  auf  ©tabtgefd^tci^ten,  bie  tüir  ntd^t  fennen,  5 
enblid^  gar  nur  mit  ber  ©^jrad^e  ber  l^öd^jifliegenben  3magina* 
tion  berül^rt,  muffe  un«  Sefer  beg  18tcn  Oal^rl^unbert^  nad^ 
S^rifti  Oeburt  fa(t  laffen.  Unb  raubt  er  unö  bie  grieci^ifd^e 
S)i(ä^ter,  toenn  er  fagt,  un^  fel^tt  baö  üoHfommnc  @efti](|I 
baju  ?  S)od^  genug  —  tüir  bitten  bc^  unfren  Cefern  um  lo 
^erjei^ung,  bag  toir  be^  Slnfünbigung  eine^  Unternel^menö, 
ba«  t)on  fetbft  bie  Slc^tfamfeit  be«  "»ßubUhim«  bi«  jur  jtöe^ten 
SD?effe  nid^t  überleben  töirb,  fo  töcitläuftig  getöcfen  finb. 
Dl^ngead^tet  beö  lefetern  faubern  ^aufcnfci^en  Onjiitutö 
ju  Scmgo,  unb  biefer  neuen  ©d^irad^ifd^en  ^i^tyxk,  tüürben  is 
bie  Seij^jiger  Sibtiotl^e!  ber  fd^önen  SBiffenfd^aften  unb  bie 
Sertinifd^e  allgemeine  beutfd^e  Sibliotl^ef  immer  i^ren  ^lafe, 
al3  bie  erften  Jjeriobifd^c  ©d^riften  S)eutfd^tanb^  be^au^)ten. 
—  ©nbticb  muffen  tüir  nod^  f^gwt,  bag  bieg  SBer!  eine  fo* 
genannte  ijre^ftätte  gegen  alle  Journale  fe^n,  unb  jeber  bc«  ao 
leibigter  Slutor  feine  ^Sertl^eibigung  l^ier  einrüien  unb  gebrudtt 
lefen  !ann.  Sin  Suc^^änblergriff,  ber  einträgtid^  genug  fe^n 
mag,  um  ben  SSerleger  tüegen  3)rudE  unb  ^afier  fd^abloß  gu 
l^alten ;  benn  ba^  5So(!  beteibigter  Slutoren  ift  in  S)eutfd^tanb 
anfel^nltc^  genug,  um  il^m  aögeit  bie  gel^örige  Slnjal^I  Käufer,  »5 
Sefer  unb  3ln^)reifer  gu  »erfid^em. 

®ottingen  unb  ®ot]^a. 

bem  1772*  8*  S-  IIL  8o 

©ein  langer  Umgang  mit  ©taat^fad^en  l^at  ben  ^errn 
©taatörat^  in  ben  ©taub  gefefet,  in  biefen  [565]  Slättern 
bem  "ißubüco  üerfd^iebene  ßrfal^rungen  mitjutl^eilen,  tote  bie 
33efanntmad^ung  loon  ©taatöfa^en  aufgenommen  töorben  ijl. 
©efe^e  entfc^eiben  l^ier  nid^t^ ,  fonbcm  baö  metjie  iji  ber  ss 
^tugfjeit  ber  ©c^riftjieKer  übertaffen.    SRcid^^gefefee  barf  jeber«' 


470  tH„.  „. 

mann  brutfcn  laffcn,  töcnn  nic^t  ^ttoilcgtcn  bagcgcn  ficl^cn; 
hoif  l^at  eine  ju  frül^e  6e!anntgema(!^te  äBal^Ifa^jituIatton 
eine  Ungufriebenl^eit  Derurfac^t,  unb  einem  gemiffen  ©d^rift* 
fteßer  tourbe  bcr  §.  197.  3.  81.  Sl.  bcn  er  töörttid^  anführte, 

5  (unb  ber  ol^ne  bieö  faft  in  allen  anbern  9t.  ä.  gleid^  ate  eine 
formula  solemnis  jtel^t)  be^  ber  Senfur  au^gejtrid^en,  toett 
bie  l^ol^en  ©tänbe  bie  bafetbp  entl^altenen  ©rnnbfäfcc  ge* 
änbert  l^ätten.  S3e^  ben  8ieici^ö=SonDenten  barf  alle«,  toa« 
jnr  ©ictatnr  f ommt,  gebrncf t  »erben ;  ba«  Sieid^öfür jienratl^ö« 

10  ^rotocott  tüirb  ol^ne  bie«  meifl  gebrurft,  unb  naci^  bcn 
©täbtifd^en  ^xtytoco\im,l)ai  man,  (tüeil  fie  Ho«  Votum 
cariatum  geben)  nid^t  Diel  ju  fragen.  Slud^  ^x'voat  (Sefanbt* 
fd^aftöprotocoHe  fommen  oft  in  ben  S)rutf,  ungeal^nbet.  (bod^ 
too^I  erft  nad^  gefd^toffenen  Unter^nbtungen)    2)ie  Betj  bcn 

15  9ieid^«conüenten  ütergebenen  ©d^riften  befannt  ju  mad^^  ip 
oft  miglid^,  unb  $r.  SSerf.  l^at  fetbfl  begtoegen  !aum  einer 
?Jifca(ifc^en  5Serfolgung  entgelten  fönnen.  Se^  SBal^Itagen  t|l 
nie  ein  ©el^eimni^  üon  ben  ■iProtocoßen  gemacht  toorbcn ;  Be^ 
Sret)«s  i^ürften*  ©rafentagen  u.  bgl.  Sonüenten  l^at  man  aud^ 

20  uie  bie  33efanntmad^ung  ber  bafelbp  übergebenen  ©d^rtften 
üerfagt;  nur  in  iJrieben«congreff en,  Sammergerid^t«*SJijltattotteti 
u.  bgl.  ift  erfl  abjutoarten,  bi«  bie  ©ad^en  reif  flnb.  Uli* 
richtige  ©ac^en  muß  man  fre^lid^  nid^t  für  8ieid^«acten  au9» 
geben.    ®er  fei.  $r.  e.  0.  «.  öon  Ä  ö  n  i  g  « 1 1^  a  t  l^at  bnrc^ 

25  ein  fold^e«  SSerfel^en  fid^  oielen  5Serbrug  Jttgßjogen.  9tetd^«« 
gerid^tüd^e  ©ac^en  fmb  l^äufig  gebrudtt  toorben;  nnb  e«  ifl 
fetten,  baß  eine  fotd^e  33e!anntmad^ung  übel  aufgenommen 
toorben  [566]  toäre.  Facta  befannt  ju  mad^en,  ip  gcfäl^rüc^, 
unb   erforbert   große  Sel^ntfamfeit ;    9ted^ttid^e  SWeinungen, 

80  fo  xüol^t  frembe  at«  eigene ;  toie  aud^  9taif onnement«,  bie  ntd^t 
toiber  bie  ©efe^e  anftoßen,  fodten  tool^t  ungeal^nbet  bleiben; 
fmb  aber  bod^  aud^  oft  jur  SSeranttoortung  gejogen  toorben. 
3!)ie  ©d^reibart  muß  natürlic^ertoei«  befd^eiben  f e^n ;  oft  aber 
ti)irft   bie  SKaterie  aud^   auf  fie  einen  fatfd^en  ©d^ein.     -Jhi 

35  änfe^ung  be«  $articulair»©taat«red^t«,  muß  ein  Untertl^on 
fid^  in  bcn  engften  ©d^ranfen  galten,  ein  Slu«länber  l}at  mel^r 
gret)l^eit;    §r.  SSerf.   fü^rt    l^ierbe^    einige  ©d^reibcn   öom 


471 

Nto.  71.]  ^'^ 

^rcu^ifd^cn  unb  ätil^alttfd^cti  $of  über  [einen  Snttourf  t)om 
^reußtf^cn  unb  än^altifd^en  ©taatöred^t  an;  töorübcr  man 
aKetle^  Sctrad^tungen  mad^en  fann.  5)a^  tefcte  ^apittt 
l^anbelt  üo»  ber  Senfnr,  bte  jtoat  in  ber  9?.  %  O.  gebotten, 
aber  a#  Dielen  Orten  gar  nid^t  beobad^tet  toirb  —  (unb  5 
S)an!  fe^  eö  ber  Sinfid^t  Kuger  ^Regenten,  ti>o  btefc«  bt>ii 
ber  ©eifier  aufgel^oben  ijl,  ba^  aßen  ®eniu3  erfHtft,  unb 
baö  il^n  jur  Sarbare^  l^inunter  bruiet?  muß,  in  ©taat  unb 
Sirene  fdaoifd^c  ©runbfäfee  einfül^rt,  unb  be^ben  ungletd^ 
me^r,  at«  felbft  bie  gröfte  300^'«^^ Ö^^it  fci^abct.)  —  Stur  lo 
naci^  ber  2^at  fann  Ä.  2R.  bie  Scnfurred^te  ausüben;  [onft 
fielet  baö  8ted^t  ber  Obrigfeit  ju,  too  ber  S)rucf  gefd^iel^t; 
unb  auc^  fte,  barf  fid^  nur  auf  ba«,  toaö  töiber  SReltgion 
unb  Staat  ge^t,  cintaffen.  —  S)a«  ip  ber  On^att  biefer 
Sogen.  S)er*  ^r.  D.  9Ä.  fennt  bie  Senfuren  auf  einer  i5 
befd^toerlid^en  ©eite !  Übrigen^  toirb  man  nie  jtöifd^en  biefen 
Ätit)t)en  mit  ©id^erl^eit  burd^gcl^en,  ba  bie  ©ad^e  tjornemüd^ 
öon  mmü\)x  abfängt! 

®enf. 

Ijettre    de    Mr.   de  Voltaire    ä  un    de    ses   Con- 20 
freres  de  TAcademie.    1772. 

Le  Sieur  Clement  l^at  SSoItairen  in  einer 
Srod^üre  angegriffen,  ^if  ^bc  ba«  S)ing  nici^t  gelefen, 
fd^reibt  [567]  ber  alte  S)id^ter;  aber  Stement  badete  fonfi 
anber«  Don  mir.  S)arauf  filiert  er  fel^r  fried^enbe  SSerfc  25 
biefe«  Stement,  unb  eine  trabet  Don  ber  Siad^tigaÖ  unb 
ber  Sre^e  an,  bie  il^m  berfetbc  jugefd^idft  l^atte.  3ene  fang 
Dortrefü^,  biefe  tabelte,  unb  f(|rte,  unb  lärmte,  bi«  man 
il^r  fagte : 

S^il  te  plaisoit;  c'est  qu'il  chanteroit  mal.  so 

9tun,  fä^rt  5Sottaire  fort,  ift  Clement  Ärel^c  toorbcn; 
3d^  möchte  feinen  Srief  feigen :  J*en  profiterois ;  je  n'ai  que 
soixante  et  dixhuit  ans,  les  jeunes  gens  peuvent  tou- 
jours  se  corriger  etc. 


^'^  (Kw).  71. 

Le  Bourru  bienfaisant.    Comedie  en  trois  actee 
et  en  Frose  de  Mr.  Goldoni. 

S)ic  ctftc  Äomcbtc  üon  ®  olboni  in  ftanjöfrfci^cr  ©^Jtaci^e 
6  gcfd^ricbcn,  unb  auf  bcm  ftanjöfifd^cti  Sl^catcr  mit  7b  üietetn 
Sc^faß  aufgeführt,  bag  mau  foglctd^  bcn  53crfaffcr  ju  feigen 
locrtangtc.  ©te  l^at  aud^  in  bct  %\:iai  allcö,  toaö  auf  ba8 
Sweater  gehört,  ungemein  »ict  ®<)iel  in  bem  Sontrap  b«r 
Sl^araftere,  bet  Seid^tigfeit  be^  S)iatog«,  unb  ber  Sufligfcit, 
10  baö  au3  SKigberflcinbniß,  unb  au«  l^umoripifci^em  gortl^anbcln 
einer  jcben  ^erfou  entfielet,  ol^ne  Oefd^tüä^igfeit  be«  Scbienten 
unb  bc«  Äammermäbd^en«.  S)er  §au^)tci^arafter  ijt  ein  auf» 
fal^rcnber  Ontte,  ber  aber  immer  töo^tt^tig  gegen  feine 
iJamtüe  bleibt  —  eine  5IRifd^ung  au«  bem  griJ)ort  in  bet 
löSccoffaifc  unb  bem®ronbeur.  3Q8ir  fagen  nicj^tö  ton 
ber  Ontriguc;  fle  i(t  leidet,  unb  er^tt  fid^  nid^t  fel^r  gut 
in  ber  Sefture,  loietoeniger  im  äuöjug.  S)a3  ©tüd  »iD 
gefeiten  unb  nicj^t  getefen  fe^n,  unb  tjielleid^t  ifi  bicö  mel^r 
eine  $robe  feiner  ®üte,  ate  feiner  ©infäöigfeit. 

20  S^ote  Stai^rii^t  an  baS  ißuBnittitt. 

IDije  ujeuje  ;3Ctt00iilre  ber  (Ser4rt4rt^  be0  ;3C$atlr0nbetrefenK 

3ci^  bin  DOtt  loerfd^iebenen  Orten  l^er  auf  eine  brin*  [668] 
gcnbe  SBeife  erfud^t  töorben,  ben,  be^  Slnftinbigung  ber  burc^ 
gängig  t)erbef[erten ,   unb   burd^  bie  bi^  l^iel^in  gemangelten 

25  ä^eile  nuumel^r  ergänzten  ®ef d^id^te  beö  333iclanbifd^ett 

ä  g  a  t  ]^  0  tt ,  angef e^ten  ^ränumeration^termin  ju  verlängern. 

©iefe«  fonnte,  ba  $erm  SBictanb  fotool^t,  a(«  mir,  öor» 

jügüd^   baran   gelegen  ift,  bem  "»ßubtifo   j)ün!tlid^  SBort  jn 

i^atten,  unb  alfo  mit  bem  S)rud£e  be^  ägatl^on  ol^nüerjtig« 

80  lid^  ber  Slnfang  gemad^t  n)erben  mufie,  fo  fd^ted^terbingd 
nid^t  gefd^el^en.  63  iji  un«  aber  gelungen,  fold^e  Sinrid^t» 
ungcn  ju  treffen,  ti>el(^e  un«  in  ben  ©taub  fefcen,  biefem 
ol^ttbefd^abet,  bie  Pränumeration  big  auf  ben  1 8ten  SDecember 
biefe«  Sal^rö  offen  ju  l^alten. 

85  S)er  erjie  E^eil  be«  ffierte  meine«  greunbeö,  ijl  »irtt^ 
fd^on  unter  ber  ^^reffe,  nnb  bie  baju  gel^örigen  ^u))fer  unter 


ben  $änben   gefc^tdter  Wlti^ex.    S)ad  ©attje  toirb   16  Bte 
20  ^ogen  me^r  Betragen,  aU  bte  etfle  Sbtjetge  BefKmmt. 

3)iej[entgen  $etrn  ^tänumetantett,  toetd^e 
no(^  feine  t)on  mir  eigenl^änbtg  untetfc^ttebene 
$tänumeration^f(^etne  l^aben,  etf  u(!^e  i(!^^  bet«  & 
gteid^en  il^ren  @!oUefteur^  ol^nt)et}üg(t(i^  aiiu* 
forbetn,  xotil  xif  fonf}  für  nid^t^  flel^e,  nnb  lein 
(&ictmpiax,  aH  gegen  fotc^e  eigenl^änbig  unter« 
fd^rteBene  ©d^eine,  aBgeüefert  toerben  tann. 

$erfd^tebene  t)on  benen  $erm  SoHelteurd^  t)on  benen  i(^  lo 
iDeig,  bag  6e^  il^nen  ^rönumerirt  ifi,  l^aben  mir  il^re  Siflen 
nodi  nid^t  eingef d^idCt ;  ic^  erfnd^e  bief etBen,  bantit  ntd^t  (Snger 
gn  loergiel^en,'*  unb  fortgufal^ren,  mir  monattid^  t)on  bem^  uxtd 
fle  gefammtet,  5Wad^rid^t  ju  geben. 

Od^  Bejtel^e  mid^  üBrigen^  auf  meine  erfle  9ta(^rtd^t  an  is 
ba^  $uBIi!um,  unb   n)teber]^ote  bad  älnerBieten,  bag  man 
gerabe  ju  an  mid^  nad^  3!)ü{fetborf  fd^reiBen  Unne. 

3)ü6eIborf,  griebrid^  ^einrid^  SacoBi, 

ben  1.  ^ug.  1772.  Q^^urpfäl^if.  ^ofconmterratl^. 

[669]  Nro.  LXXIL    ®ett  8.  ®ept  1772.  so 

ftii|ien|agen. 

^]ek$trtttn000jer4rii^te  htB  nnxmtt3fii$tn  (Bxüftn  3*  f* 
Strujenf^e;  nelr^  btlfellien  tigen^&nii^er  Kmlrrif^t^  umt 
l»er  ;?Crty  mie  tx  in  ;2((nbentn0  feln^  (Sefinnttng  iUrer  bit 
l^eligion  0(kommen  t^«    Dim  IDr«  iß«  ^finttr  1772«  8«  8& 

312  S. 

5)rc^  SCrten  üon  SKenfd^en  toerben  biefe  Sefel^rung«* 
gefd^tc^te  mit  Vergnügen  (efen.  2)er  9}engierige,  ber  nnr 
immer  fragt:  toaö  l^at  ber  gefagt,  unb  nm«  fagte  jener? 
3)er  bumme  Sigotte,  ber  jufrieben  ifi,  toenn  einer  t>or  feinem  »o 
Sobe  fd^ön  gebetet  l^at;  unb  ber  el^rKd^e  ebene  iiy^ann, 
ber  fi(^  freut,  toenn  fein  fierBenbcr  SieBenmenfd^  an  bem 
dlanb  bed  ©raB^  Serul^igung  unb  2^rofl  gefunben  }n  l^aBen 
gtauBt,  ol^ne  fid^  gerabe  barum  }u  Befümmem,  auf  toa^  ffir 
einem  äSSeg  er  baju  gefommen  ift,  nnb  oB  er  fe(B^  auf  biefe  86 


474 

ärt  baju  gcfommctt  toärc?  —  S)cr  bcnfcnbc  Z^toU^t  wub 
bcr  ^l^itofo^)]^  tocrbcn  aber  tocnig  Sljttl^cit  an  bicfcn  Slöttetti 
nehmen  fönncn.  333ir  ^ttcti  gehofft,  in  bcm  ungtüdlici^tt 
Orafcn  einen  SKann  ju  finben,  bcr  nad^  langen  nnb  tiefen 
5  aScobad^tnngen  be«  J)]^^fifd^en  unb  moratifci^en  äwjlanbeö  beö 
SWenfd^en ;  nad^  fül^nen  nnb  fid^ern  Sliien  in  bie  öfonomie 
bcr  ©d^öj)fung;  mit  auggc- [570]  brcitctcr  Scnntni§  bcr  ffielt, 
ft(^  ein  {ufammcn^ngcnbc^  9teIigion^fl)flcm  gebaut  l^ätte,  in 
bcm   tücnigficn«   einige  Sejligfeit,   ober   bod^   nur  ®Ianj  jn 

10  feigen  toärc.  5)icfc«  ©^ficm ,  badeten  töir ,  toirb  $crr  S). 
9Küntcr  mit  toarmcm  Ocfül^I,  mit  crtend^tcter  Semunft 
bcprciten;  @r  toirb  mit  feinem  armen  grcunb  burd^  bie 
Sab^rint^c  feiner  Untcrfud^ungcn  »anbern ;  •  toirb  feinen 
wal^rcn  Segriffen,  äögemeinl^eit  geben ;  toirb,  feine  3rrt^ümcr 

15  JU  l^eilen ,  feine  Singen  ju  einem  grogen  ^üd  über  ba9 
®anje  öffnen;  tüirb  il^m  bie  ^Religion  in  il^rer  ®im))licitSt 
jetgen;  n>irb  n>enig  t)on  i^m  fobern,  nm  )oieI  ju  erl^olten; 
unb  lieber  ben  gunfen  im  ^erjen,  fottte  eö  aud^  bi^  in« 
@rab  nur  t^unfe  bteiben,  }u  näl^ren  unb  }u  betoal^ren,  M 

20  bie  l^ettepe  flamme  in  ber  ^l^antafie  aufzutreiben  fud^cn. 
—  SBir  fanben  unö  aber  betrogen,  ©truenfee  toor  fo 
toenig  ^^l^ilofo))]^,  afö  e«  $err  2)r.  SK unter  ju  fe^n  fd^etnt; 
unb  toarrlid^,  toäre  ed  einer  ober  ber  anbere  um  ein  Ouentd^en 
mel^r  gctoefen,  fo  toürben  pe  nimmermel^r  mit  einanber  jn« 

25  red^t  gefommcn  fe^n.  ©truenfee  eröffnet  ©.  10.  feine 
Segriffe  oon  ber  Tltiap\)\j\it  beg  5[Renfd^en:  Sr  ^ätt  Hfn 
für  eine  5IRafd^ine;  toiK  ii)m  aber  bie  jjre^l^eit  ni(^t  ob» 
\pxtiitn,  bie  jiebod^  burd^  bie  @m))finbungen  beftimmt  toürbe. 
2)ie  ^anbtungen  fe^en  nur  unmoratifd^^  in  fo  fem  fie  ber 

80  ©efeöfd^aft  fd^abeten ;  an  ftd^  fe^  alle^  gleid^gültig.  —  (Ein 
fo  übel}ufammen]^angenbe^  @etoebe  toar  (eid^t  }erriffen.  ^x, 
S)r.  SK unter  fefet  §^j)ot]^efe  gegen  |)^^)ot^efe,  unb  fo  fc^ft 
bie  feinige  mit  toiUtül^rlid^en  Segriffen  unb  ^nfttoörtem  on^ 
geflo))ft  toar,  bie  ©truenfee   getoig  nid^t,  ober  toenigfien0 

35  nid^t  fo  aU  toie  fein  ©egner  loerflanb,  fo  toar  fte  bod^  (eid^t 
n)a]^rf^einUd^er  ju  mad^en,  a(d  bie  ©truenfeeifd^e,  bie 
in  ftd^   nid^t^  taugte,     ©d^on   in  ber  britten  Unterrebnng 


Nro.  72.]  ^^^ 

tüfinfci^tc  bcr  Oraf  btc  Unjtcrblid^fcit.  Sr  ^ttc  Ocrufalcm« 
©ctrad^tungcn  gctcfcn  ;  unb  bicfc  Dertchctcn  tl^ti  gu  fei»  [571] 
ttcm  aBunfd^,  bcr  ^rn.  ®r.  5IR  ü  n  t  c  r  bic  übrige  Sefel^rung 
aufferorbentüd^  ertetd^terte.  9?un  toar  nid^t^  übrig,  a(^  bem 
©rafen  feine  95crbre(^cn  red^t  em^)finblt(!^  ju  machen,  um  il^u  5 
ju  jtDtngett  Srofl  ju  fud^en.  S)a^  »ar  au(^  bie  O^jera* 
tioti,  bie  ^r.  ®.  5IR  ü  n  t  c  r  loornal^m,  unb  bic  bic  natürtid^c 
a33ür!ung  f)attt,  bag  ©trucnfcc,  bcr  nie  ^l^ilofo^jljl  toax, 
mit  bc^ben  Rauben  gugriff,  unb  iid^  aUeö  gefaöen  ließ/  toa^ 
il^n  tröften,  unb  il^m  ein  ®tüa  jcnfcit  bc^  Orabet  ücr»  lo 
fpred^cn  fonnte,  ba  bieffcitö  fein«  mel^r  für  il^n  ha  tüar. 
äRan  tefe  biefc  ganjc  ©d^rift,  unb  in^bcfonbcrc  bic  9?ad^= 
rid^t  bc^  ©rafen  fclbfi,  fo  toirb  man,  toenn  töir  unö  nid^t 
fcl^r  betrügen,  bicfen  ©ang  feiner  ©cctc  teid^t  pnbcn;  bcn 
9Kann,  ber  lange  an  einer  Ä  c  1 1  e  auf  einem  mül^fcligcn  333cg  is 
l^erumgcjogen  tüurbe,  jtd^  toörcip,  unb  unbefümmert,  ob  er 
auf  SBeg  ober  SSSüfiene^  gerät^,  fo  lang  l^crumfd^Iäubcrt, 
biö  er  in  einen  Slbgrunb  finft,  loor  bem  er  gittert.  3m  i^aUcn 
ftrcngt  er  feine  "ißl^antafie  an,  mit  tröflcnben  ^ofnungen  tjon 
JRul^c,  t)on  i5teubc,  üon  ®tüdtfectig!cit  am  Soben  bc^  Slb«  20 
grunbe^,  feinen  %dSi  ju  crleid^tcrn;  ober  in  j|cbcm  9Binb  bcn 
®ang  cineö  Sngcl«  gu  l^örcn,  ber  t^n  auffealtcu,  unb  gu 
gtüdflic^crn  ©cfitben  tragen  toerbc.  333ir  toottcn  baburd^ 
tocber  beö  ^xn.  S)r.  SWüntcr^  mcnfd^enfrcunblid^c  Sc« 
mül^ung  tablcn ;  nod^  bc^  unglüdEüd^en  ©rafen  SSefc^rung  in  25 
3tocifct  gießen,  ©truenfec  toupe  tool^I  fclbfl  nid^t,  too 
fein  © (auben  kg ;  toic  f oßte  c8  $)r.  5)r.  SK  ü  n  t  c  r  toiffcn  ? 
unb  ba  fic^  ber  *iProfeI^tc  immer  im  aßgemeinen  auf  Sudler 
berief;  unb  in  bcn  fürd^tertid^cn,  furgen  ©tunben,  bic  il^m 
nod^  übrig  toaren,  fo  ganj  rol^  üon  Segriffen  toar,  fo  toar  so 
auc^  ju  einer  toal^ren  Umbilbung  be^  §crgcn«  unb  bcr 
®en!ungöart,  tocnigficnö  in  bem  SJeg,  bcn  äReufd^enaugcn 
feigen  fönnen,  feine  ^ext  üor^nben.  Über  bcn  SBcrtl^  bcr 
SSefe^rung  fann  aber  ©ott  allein  urtl^citcu;  ©ott  allein  fann 
tüiffen,  töie  groß  bic  ©d^ritte  fe^n  muffen,  bie  l^ier  bie  ©eele  35 
tl^un  muß,  um  bort  feiner  ©c»  [572]  meinfd^aft  unb  bem  SBol^n« 
plai^  ber  SJoßfommcnl^eit,  unb  bem  Umgang  unb  bcr  greunb* 


^76  p,„.  „. 

fd^aft  bcr  l^ö^cm  SSScfen  tiäl^cr  ju  fornmcti.  —  ®a«  ifi  unfet 
Urt^cH  über  bicfc  Sogen;  bie  toit  bcmol^ngead^tet  allen 
©Itern,  Centern,  ^tebigerti,  unb  übertriebnen  S)et)oten  an- 
gelegentlid^p  cmpfel^Ien ;  toeti  fie  an«  il^nen  bie  große  SSSal^t» 

5  l^cit  lernen  »erben :  ba§  alljnjirenge,  unb  über  bie  ©rcngen 
gebel^nte  8ie(igion«moraI,  ben  armen  ©trnenfee  jum  ^etnb 
ber  SRetigion  gemad^t  \^at  Saufenbe  finb  e8  an^  eben  ber 
Urfad^e  l^eimüd)  unb  öffent(id),  taufenbe,  bie  S^riflum  aU 
i^ren  J^reunb  geliebt  l^abe^  toürben,  wenn  man  -Sl^n  il^ncn 

10  aU  einen  t?reunb,  unb  nic^t  aU  einen  murrifd&en  S^rannen 
üorgemablt  l^ätte,  ber  immer  bereit  ift,  mit  bem  S)onner  jn* 
juf dalagen,  too  nidjt  l^öd^fte  JBoUfommen^ett  ifi.  — 
333ir  muffen  e8  einmal  fagen,  toeit  e«  un«  fd^on  lang  auf 
bem   $ergen    liegt:    5SoItaire,  $ume,   (a   9Kettric, 

15  §elt3etiu3,  SRouffeau,  unb  i(;re  gauje  ©d^ule,  fyAta 
ber  SWoratität  unb  ber  ^Religion  lange  nid^t  fo  öicl  ge* 
fd^abet,  aU  ber  ftrenge,  franfe  ■ißafcal  unb  feine  ®(!^ttle. 
(3ft  be^  ben  SSerlegern  biefer  tHnjetgen  ju  l^aben  für  45  fe.) 

fSttlin. 

2oll.  ;3Cnton  fivittxitbi  i^üftbilntiB  (BxunhviH  tlntv  9t- 
ft^it^tt  htv  lltrüofotitrt^f  unli  einiger  mii^tige« 
i^t\jx\&i^t  htxftibtn*  (Sr^tr  Etr^iU  ßtij  3n^.  (^totg  ß$Jft 
1772.   <i)trne  bie  Hürrebe  1  :^i^\jüb.  4  iBo$« 

S)er  §err  S)o!tor  l^at   biefen   ©runbrig  jum  Seitfabcn 

25  für  feine  3w^^rer  be^  bem  ®^mnafio  befHmmt.    (Sr  glontt, 

bie  ©efd^id^te  ber  ^^ilofojjl^ie  muffe  tjor  Srlemung  irgenb 

einer  pl^itofo^Jl^ifd^en  SBiffenfd^aft  üorl^ergel^en,  toeil  fonft  2» 

befürd^ten  ftünbe,  bag  ber  junge  SWenfdft,  ber  nur  eine  8or* 

fteKungöart   fenne,  biefe   für  bie   einzige  toal^re  litten, 

30  unb  baburd^  ein  ©eftirer  toerben  möd^te.    ®er  $err  S)ohot 

toirb  [573]  unö  erlauben,  il^m  bagegen  einige  B^^^f^t  loorjn« 

legen.     äBir    glauben,    ber    junge   SKenfc^    mug   erfi  eine 

©t)rad^e   toiffen,  tooburd)  man  il^m  bie  anbern  erflärt,  nnb 

o^ne  biefen   feften  ^unft  angunel^men,   feigen  toir  nid^t  ehi^ 

35  ttjic   man  fid^   au(^   nur  ^ifiorifd^  über  bie  anbern  @t)fleme 

mit  i^m  bef^jred^en  !önne.    2)a  er  benfen  lernen  foK,  fo  nni| 


»     «1  477 

Äro,  78.]  

er  anfangen,  ein  ©eftirer  ju  toetben,  ba«  ijl,  ein  5SaterIanb 
i^aben,  einen  SBö^nfift,  loon  bcm  er  auögcl^en  mag,  aKe  Sänber 
be«  (Srbboben^  gu  bereifen,  toann  er  Snfi  barju  l^at.  ®o= 
bann,  tüarum  tüoöen  töir  je^o  anfangen,  in  unfetm  er» 
lend^teten  ^dialtn  fo  jurütfjufricd^en,  unb  nod^  jn  s 
glauben,  baß  pl^iIofoj)l^ifci^e  ©efc^id^te  Sinbern  fönne  t)or* 
getragen  »erben?  3n  bem  älter,  ba  toir  !aum  bie  Stemente 
eine«  einzigen  ©^ftem^  faffen  fönnen,  fotten  aße  große  aRänner 
aüer  Oa^rl^unberte  üor  büngenben  Singen  tjorbe^gefül^rt  tüer* 
bcn?  Unb  tüaö  toerben  fie  unö  fagen,  toenn  e^  nid^t  ©ci^aatc  lo 
ol^ne  ©inn,  ©d^aale  ol^ne  Sem  bleiben  fott?  SBie  toitt  man 
einem  Äinbe  Segriff  Don  ber  Slrd^iteftur  eineö  einzigen,  toie 
bc^  "ißtatonifd^en  ©^flem^,  gefd^ioeige  ben  ©eift  eine^  3al^r= 
l^unbert«,  eine«  ^oiU  beibringen?  toie  toiH  man  fld^  mit 
tl^m  über  bie  ©ränjen  beö  menfd^üd^en  SSerftanbe^,  bie  burd^  i5 
alle  Sunftf^)rad^en ,  be^nal^e  immer  eben  biefelbe  bleiben, 
unterreben,  e«  baö  toenige  ®oIb,  toenn  toir  eö  SBal^rl^eit 
nennen  tootten,  unter  fo  manc^erle^  S^f^ft^^  ^^'^  ©e^jrägen 
unterfd^eiben  tel^ren?  §ängt  nid^t  be^nal^e  bie  Oefc^id^te  ber 
alten  ^l^ilofoj)l^ie  ganj  üon  tiefer  Äänntniß  ber  griet^ifd^en  20 
®^)rad^e  ab?  Unb  toer  fonbert  ba^  ^jl^ilofo^jl^ifd^e  Sejcicon 
öon  bem  erften  Fragmente  ber  gried^ifd^en  SQSelttoeiöl^eit  biö 
auf  bie  3^^^^^^  ^lutarc^ö  ab?  älfo,  toenn  toir  ja  etma^ 
für  bie  toal^re  Siteratur  gu  erbitten  ^tten,  fo  loäre  e^  bie 
Slbtoenbung  biefe^  frül^jeitigen  Unterrid^t^  ber  ^Jl^ilofo^jl^ifd^en  25 
©efd^ic^te  in  ©d^ulen. 

[674]  ©otten   toir  unfer   Urtl^eil   über  bie  ©nric^tung   be^ 
SBerfö  felber  fagen,  fo  fd^eint  e^^,  alö  ob  unter  ben  gel^nfad^ 
abgeleiteten  OueUen,  jutoeilen  bie  aöerlefeten,  unb  biefe  feiten 
mit  bem  ©eifte  ber  Unterfud^ung  unb  Prüfung  fe^en  befragt  3o 
tüorben.     2)ie  ©puren   finb   nirgenbö   anzutreffen,  too  man     # 
feigen  fönnte,  baß  biefeö  ober  jene«  ©^jlem  au«  ben  ©d^riften 
beö  S3aumeifter8   felbfl  üon  neuem  aufgefaßt  fe^.     Unb  toie 
notl^toenbige  unb   faft   eingige  33ebingung  iji  bieg  nid^t  für 
ben,    ber   beftimmt,    anfd^auenb,    (toenn  arx6:i  jutoeilen  guas 
bic^terifd^,  ober  einfeitig)  bod^  mit  Übergeugung  reben  toitt. 
D^jne  3ntereffe,   ol^ne   gefül^lte«  2ob   unb  Eabel  totrb  atte« 


^^8  pj«,.  7«. 

unb  jlebed  gteid^föttntg  loorgettagen,  mtb  bad,  toad  ton  allett 
3etten  uttb  @omf>tlatoren  gefagt  unb  ttaci^gefagt  tourbe^  toiebet 
o^nc  Slbfid^t  unb  @ctjt  einmal  mcl^r  nad^gcfagt.  Unb  bau«, 
fo  tocrfc  bcr  Kenner  nur  ein  flüc^tigcö  äuge  üitx  btc  An» 

5  orbnung  bed  ©anjen,  fel^e^  tDOju  Slnlage^  unb  n)0}u  gar  feine 
gemad^t  ift,  unb  frage  ftd^,  ob  e^  ntöglid^  [e^e,  )a)mu  mau 
aud^  S)o!tor  in  aUm  SBiffeufd^aften  toäre,  uad^  biefem  ^lan, 
baö  nötl^ige,  toal^re,  unb  allein  für  bie  äRenfd^l^eit  nüi^üä^, 
im  münblid^en  Unterrid^t  jujufügen?  ®er  angefül^rtett  ©tctten 

10  in  ben  5Woten  finb  [el^r  üiete,  unb  mand^e  Seite  ifi  mit 
2  ^dkn  Xt^t,  unb  ba^  übrige  mit  ättegaten  angefüllt  I 
Stur  ©c^abe,  baß  bie  meijien  an^  feinem  anbern  ©d^rift* 
ftetter  afö  Sicero,  5)iogene3  Saertiuö  finb,  bie  matt 
bod^  für  feine  ber  erfien  QueKen  anfeilen  toirb,  unb  bie  belebe 

15  in  icbcrmann«  Rauben  pd^  befinben.  SBie  toeit  angene^^mer 
unb  nüftüd^er,  tocnn  ba^  im  SEejct  gefällte  Urtl^eil,  ober  ber 
unb  jener  ©afe  in  ber  (Srftärung  be«  ©Aftern«  mit  httgen 
©teilen,  ober  gried^ifd^en  ^njhoörtern,  beftätigt  toärel  — 
SRun  cnbtic^  bie  über  bie  alten  cingeftreutcn  Urt^eite  unterfd^retJe 

20  xoer  ba  fann !  —  ©iefer  erfte  Sl^eit  gel^t  biö  ju  Snbe  bct 
©efd^id^te  ber  gricd^ifd^en  ^]^iIofo^)^en.  -S^m  [575]  foH  no^ 
ein  anbrer  t)on  gleid^er  ©tärfe  nad^folgen,  ber  ba^  ganie 
333erf  befd^ücßen  toirb. 


25 


Xmfierbaitt. 

Beflexions  sur  la  Jalousie  pour  servir  de  Com- 
mentaire  aux  derniera  Ouvrages  de  Mr.  de 
Voltaire.   1772.   8.   29  $. 

Sg  tücrben  in  biefer  ©d^rift  einige  ber  erjlen  Äöj)fe 
iJranfreic^g,  toie  SWontefquieu  unb  93uffon,  gegen  bie 

30  angriffe  beö  §errn  üon  SB  o  1 1  a  i  r  e  gerettet ,  unb  il^m  mit 
jiemtid^eu  Slnftanb  unb  ©iffretion  cm^jfol^Ien,  in  feinem 
je^igen  älter  ber  SRafere^  ju  entfagen,  aßeö  ju  toiffen  «nb 
JU  leieren,  unb  anbere  ©ele^rte  in  bem  rul^igen  Seflfttl^itm 
il^re«  8iu^m3  ju  laffen.     Suftig  genug  ift  e«  ju  (efen,  »ie 

35  ber  alte  S)id^ter  ju  ^txntjc  auf  bie  tounberbarfte  ärt  G^cri* 
mente  gegen  ä3uffon^  @^{iem,  t)on  Sntfiel^ung  ber  S3etge^ 


ro.  78.]  ^^^ 

tgefieüt,  ol^ne  bad  mmbefte  t>on  ben  erften  ©tfinben  ber 
ermentatton,  ober  ber  SDtmetalogie  )u  totffen,  mtb  tote  er 
totttefquteu  fal[(!^er  älHegate  Befd^utbigt. 

8tt|te|ttbe. 

mberfdraft  ttiie^  :3r0ttriiiiii^tit«   177L  S.  4te^iilli  6  )^,^ 

a    c  Idolen  biefe  plaitt  Satire,  bie  un«  ifto  erji  in  bte     •^     , 
anb  fäUt,  au9  bem  oortgen  Oal^r  nad^,  um  bod^  aUe  bie^» 
tigen,  n)eld^e  ftd^  an  bergletc^en  2)mge  mad^ett  toollen,  red^t 
rgtid^  gu  Bitten,  fi<!^  ein  toenig  mel^r  iaunt  unb  SBi^  an«  lo 
ä^affen,  ober  lieBer  bie  ©ad^en  fo  gelten  jn  taffen,  »ie  fie 
I    L     @^  gebort  toirflic!^  mel^r  ate  flad^e  hoffen  bagn,  um 
c^riftpetter  unb  3ournatiflen,  bte  Betjbe  fo  fel^fr  im  Argen 
Igen,  ju  beffem.     @o  lang  toir  bie  ©etel^ftten  nur  nad^ 
rem  $anbtoer!,  unb  nid^t  nad^  il^rem  [576]  innren  SBertl^e  is 
fS^en;  fo  lang  ber  9Kenfd^  bem  ©elel^rten  nad^flel^t, 
ib  immer*  el^e  gefragt  toirb:   toa«  l^at  er  gefd^rieben?  aU, 
lebt,  tote  benft  er?    @ö  lange  man  auf  ^utorfd^ft  unb 
öumaliftenfd^aft  mel^r  SBert)^  legt,  att  auf  eine  jebe  anbere 
tgenel^me  Unterl^attung  an  einem  gefeüfd^aftUd^en  SCbenb ;  fo  ao 
nge  bte  SBiffenfd^aften  in  ^^antafirten  SBelten  auf  ©eifen« 
afen  l^crumf a^ren ;  mit  einem  SBort,  fo  lang  toir  beuten, 
en,   lehren,   fd^reiben  unb  teben,  toie  toir  i^o  tl^un;   fo 
ng  toirb^  etenbe  ©d^rlftfietter,  unb  nod^  etenbere  ■Soumalijicn 
ben!   unb  bad  ifl  gut!   toie  toiU  man  ^nber  jülleu  ol^ness 
ii}3pen;    ober  SBattpfd^e    fangen    ol^ne  SEoimen?  —  2)ie 
»a^rl^eit   erl^alte  un^  nur  einige  ©d^riftfleHer;   ober  lieber 
ir  einige  SBeifen,  für  bie,  bie  leben  fönnen  ol^ne  $u^)j)e! 
>er  übrigen«  biefe  §anbtoerf«t)nrfd^en  SBanbergef(^id^te  noc^ 
d^t  gelefcn  ^t,  unb  toiffen  toiö,  toie  ein  Srobioumaüjie  8o 
lif   mand^en  ©efal^ren  t)on  prügeln  unb  9ette(oi5gten  ein 
)urnaIiften«Som})toir  in   SSujctel^ube  aufrid^tet;    ber  gel^fe 
tt  unb  lefe,  unb  lad^e  toenn  er  faim! 


480  [Kro.  7». 

^tx  S^tibfmnxh^  (Stnt  (Sriälrittng  (in  llerrem)  6te^iUi 
iBogen. 

®ct  Saffcc   fott  $Iuto^  SRciA  ücrmcl^rctt.    S)a3  tfi  bet- 
5  ©cbanfc   bicfer   clcnbcn  grafe.     SEBtr  ^6cn  lange  nid^t^  fo 
crbätmüd^cg   gefeiten,     ©d^abc  um  btc  Sutjfcrfiid^c  unb  bcn 
fd^öncn  2)rutf. 

[577]  Nro.  LXXIH.    2)cn  11.  ©cpt.  1772. 

10  SJtrrjeiiren  filijer  Iten  l^nmtXf  tat  hlt  fixmnht  l»^r  grlulii- 
fitl^n  Cttteratur.    Hün  S^tr^^i^^  l'^of*  tn  Senit    177S. 

8*   51  «♦ 

§cr6c^!    meine    iungc  greunbe,    l^crbe^!    bic  i^ft 
eu(^  längjl  nac^  bem  Slnfd^auen  |)omerd  gefel^nt;   eu^  i|t 

15  ein   neuer  ©tetn   aufgegangen ,   ein   neuer  9Karf(i^att  euigii« 
fül;ren   jum  Zitrone  bcö  Äönigö,  ein  neuer  ^xop\^tt,  Ux 
fein  §anbti>er!  meifterlic!^   treibt.     @rfi  Slagen  über   btcfe 
iefete  ^üim,  über   bie  SEBolfe  ber  Srrle^^rer,  bic  l^cru 
taumeln,  bai8  SSolf  ju  öerfü^ren,  unb  \pxtä^tn:  flel^c  $i      t 

20  ift  l^ier!  §omer  ijl  ba!  —  „^if  aber,  ruft  er,  bring  c 

iui^  ^eitigtl^um;   nid^t  nur  ju  il^m,   auf  feinen  (Bifoo^  ]t% 

ic^  eu(^,  in  feine  Slrme  leg  i6^  eud^!   |)erbe^  i^r  Sinbleinl* 

aSSärö  nur  eine  Süfte  beö  Slltüater^,  üor  bie  er  auJ^ 

injtüifd^en  fiellte;  eud^  beutete  auf  ber  l^ol^en  ©tirne  tottrbigc 

25  äiunjeln,  auf  bcn  tiefen  SSlid,  auf  baö  ©d^tücben  ber  $i 
iippe,  baß  ber  l^ciligc  ©inn  ber  überirrbifd^cn  Ocfialt  fXbtx 
cud^  fömc,  il^r  anbetetet,  unb  SBärme  unb  Wtnt^  trxä^  cttt* 
jünbetc !    SBcld^er  ip  unter  end^  f o  unglüdtüd^,  ber  neotog      ' 
fritifd^  fragen  bürfte :  toarum  bebcdEt  er  ben  fal^lcn  ©      n 

sonid^t  tool^l  anftänbig  mit  einer  ^crrüdEc? 
[578]  $inau8  mit  il^m!   bag  er  ^rof.  ©cJjbolb«  Singo» 
jeig    folge,    l^crumgetricbcn    toerbe,    in   S38üften,    too    feil 
SBaffer  ift. 

Sltfo    ben   Sl^arafter  $omerif(^er   ©efange    gn   Bf 

söftimmen,   tritt  er  auf,  anzugeben,  toa^  uuD  toic  $oin< 


Fro.  78]  ^^^ 

gebietet  ^t,  t^it  äRoo^ab  3»   bejei<!biiat,  toontad^   feine 
^el^Ier  unb  @c!^oii^etteii  ju  htxtd^ncn  fmt! 

gür^  crflc  bann,  ^omerS  Stoff,  unb  »te  er  toet^ßd^ 
ben  fattereffoitteften  für  feine  Nation  Uy^tte  —  bcnSTOJa* 
nifci^en  Äricg  jur  3tia^,  bcffen  fjotöen  gut  Oti^ffee.  5 

SDer  Sroj|anif(^e  ftrieg!  Stoff  jnr  3tia«! 
9Ran  foQte  benfen,  et  fenne  nnr  ba9  ©ebic^t  on^  ber  Uber^ 
fd^rtft;  aber  ber  ^r  ^rofeffor  ^bend  getefen,  f(i^(immer! 
jiubirt !  immer  [(i^timmer !  Sßer  intere§irt  ftt^  einen  Sugen^ 
blid  für  Sroja  ?  Stellt  nic^t  burci^an^  bie  Stabt  nur  ate  10 
Sonliffe  ba?  3ft  jum  anfange  bie  9{ebe  oon  Srobemng 
ber  ©tabt,  ober  tjon  »aö  anberö?  ßrfä^rt  man  nit^t  gfeiA, 
Sroja  toirb  Sru^  aOer  Semül^nng  ber  ©ried^en  bie^al  nic^t 
eingenommen  ?  @e^t  \a  tanm  einer  einmal  einen  ^ug  an  bie 
ÜWouer.  3p  nid^t  ba«  $an})tintereffe  beö  Äampf«  be^  ben  15 
©(i^iffen?  —  Unb  bann  bie  ^anbfenben!  Steffen  ifi  ba« 
3ntereffe,  ber  Orieci^n  ober  be«  Äcl^ill«?  loann  ^omer  feiner 
Station  fd^meicbeln  toollte,  toar«  ber  SEBeg,  ba«  Unglüd  tl^re« 
5)eer«  burd^  ben  (Sigenflnn  eine«  einjigen  befHmmen  ju  taffen? 
SEBo  ifi  9?ationaIjti>erf  im  ganjen  ©ebüj^t  ?  —  ®er  Serbruß  ao 
unb  bie  93efriebigung  eine«  einjigen  —  tooran  bie  Station 
£^eil  nel^men  mufte,  at«  5Wation,  ifi  ^ier  unb  ba  ba«  S)etail, 
nirgenb«  ba«  ©anje. 

5Run©toff  ber  Ob^ffee!  SRütfle^r  ber@rie:^ 
d^en!  ®er  ©rict^en?  Ober  eine«  eingigen,  einjetnen,  unb  25 
nod^  baju  be«  abgelegenften  ber  ©rieci^cn?  beffen  Siürffe^r 
ober  9?i(^trü(!fe]^r,  nit^t  ben  minbeften  Sinflug  anf  bie  9?a« 
tion  l^abcn  fonnte.  Unb  [579]  aud^  l^ier  toieber  fud^t  ber 
^err  ^rof.  ba«  Sutereffe,  in  ber  gönjUd^en  9tet)oIution  biefer 
jtoanjtg  Sa^re,  in  ber  entfemteften  9?ebenibee.  so 

dr  fommt  auf  §omer«  ?l r t  ben  ©toff  ju  bel^anb^ 
(en,  unb  fragt,  nad^  Slnlaß  feiner  treflidi^en  ^rämiffen: 
333er  gab  Römern  ein,  ben  Srojanifd^en  ftrieg  unb  bie 
9tüd(!el^r  ber  ©rted^en  befonber«  ju  bel^anblen?  S38amm 
tl^eitte  er  bie  3tia«  unb  Ob^ff ce  ?  —  Unb  mel^r  f old^e  toarum«,  86 
bie  il^m  bie  Ungereimtl^eit  beanttoorten  mag,  bie  fie  il^m  ein» 
gab.     ferner  <)Ia}3^)ert  er  bem  $oraj  nad^:    „SBer  leierte 

Litteraturdenkmale  des  18.  Jahrhunderts.    8.  9  (31) 


.1 


482  p,„. 

il^tt,  bic  ?cfcr  m  btc  9Kittc  bcr  Scflcbcnl^ctt  reifen?"    3) 
ip  bod^  nur  ber  ©jjcciatfaH  ber  Ob^ffee,  um  aud^  ®cf(^i 
ber  Sinl^ett  nä^er  }u  bringen.     jDaraud  l^at  man  eine  9te( 
ber  @))o))ee  gemaci^t.     Unb  loo  loerben  toir  in  ber  3Itad 

5  medias   res  geriffen?    SBo^t  nad^  bem  ^m.  ^rof.  ba 
ber  Srojanifd^e  ^rieg   ijl.    3p  unb  bleibt  aber  ber  Qo\ 
b  e «  « d^  i  I U  ©toff  ber  Slia«,  fo  fängt  fle  unjtreitig  ab  o^ 
an,  ja  nod^  el^e  baö  ovum  ennjfangen  toar. 

©arauf,  »)om  Sinflug   beö  3^it<^tt^^^  ^  f 

10  ©ebid^te  I   ba   fängt  ber  $err  ^rof .  toieber  »)Ott  auffoi  ca 
aud^  ift  ba^  Siggen  ^uffentDerl  aQed,  toad  er  tennt 
Ärieg  unb  ©treitbegier,  unb  toie  baö  nid^t  fo  h 

unb  orbentlid^  iW^&f  ^i^  ^^'^  «^^/  ^<^^^^  —  ^te^      ^ 
jkid^,  mit  bem  er  baö  JReligionööer^Itniß  umreißt 

15       $ier  enbigt  fid^  ber  allgemeine  Sl^eil  feiner  Äbl^oi 
unb  ber  ^err  $rof.  fj)rid^t:    „%n9  biefer  SBefd^reibuiig,  l 
xäl,  tDie  man  fielet,  aud  bem  $omer  felbft  jufammen  gett 
Ijobt/'  —  SBol^l,  jufammen  gefc^arrt,  gepo^^elt!  —  „ 
fid^  ber  Sinfluß,  ben  bie  3^'*  ^^^  Srojanifd^en  Megd, 

20  bie  ©ittenbefd^reibungen  unb  ©^rad^e  ber  $oi 
fd^en  ©ebid^te  l^atte,  angeben."     ©a  iji3  unö  benn  <        { 
gangen  n)te  beuten,  bie  im  ^aufe  eined  ))ra^(enben  ^ett 
in4580]))entiren,   burd^aud   bie  Hoffnung  betrogen!    j 
Mafien!    leere  Sö^fe!    unb  ?unH3en. 

25       ©itten!    Unb  ba  anftatt  ©efü^te  beö  ^iJd^pen  3beo 
menfd^Iid^er  92atur,  ber  l^c^d^ften  Sßürbe  menfd^ßdber  S^ote 
entfd^ulbigt  er  ben  $omer,  ba§  feine  Qüt,  Siaflpferleit  für  k 
l^öd^fte  Sugenb   l^ielt,   bag   bie  ©tärle  ber  Seibenfd^aft 
übrigen  ©tärfen  gteic^  n)ar;   entfd^ulbigt  ba^  in  bem  mtl^ 

30  beutenben  2one  ^rofefforüd^er  STugenbüd^feit,  ben  »ir  i 
S)eutfd^tanb   über  bie  ©itten  gried^ifd^er  S)idl)ter  fd^i 
^ben   beraifoniren  l^ören.    Unb  toirft  über  baö  i 
unb   ba   fo  fein  f^öttlenbe  SJortoürfe  an  unfre  Qeitm, 
man  beuttid^  erlennt,  er  l^abe  toeber  jene  3^^*^^*/  ^^^  ^^ 

35  nod^  irgenb  toeld^e  ^Attn,  bered^nen  fönnen. 

Sefd^reibungen.     ärdl^öologifc^er  Sröbelfram ! 
©})rad^e.     ©o  toenig  toaö  junge  greunbe  l^er 


Nro.  73.]  ^^^ 

[odctt  fönntc,  alö  bi^^er.  Allotria.  Ärtttfcj^c  SBcitläuftig^ 
Ecitcti.  5)od^  bünft  tl^n  baö  bct  ©cftd^t^funlt  gu  fct^n,  auö 
»ctd^ctti  man  üon  bcn  toal^tcu  ^tcdcn,  unb  toasten 
Sd^önl^citctt  §omcT3  urtl^citctt  foH 

jDa  c3  nun  aber  auf  bcn  5R  u  ^  c  n  fomnit,  bcn  to  t  r  au3  5 
)cm  ©tubium  beö  ^  o  m  c  t  fd^ö^f cn  fönncn,  pnbct  bcr  §crr 
Prof.  auf  einmal,  bag  fein  ©d^riftd^en  fd^on  gu  lang  fc^. 
lln«  tocnigjtcnö  bünft,  ba3  l^ättc  ber  ^aiiptitozä  beö  ^tn. 
Bctf.  fc^n  foßen,  unb  ba  fhrcid^t  er  brau  l^in,  unb  auö  bem, 
»a^  er  f o  lurg  l^intoirf t ,  Iie§  [xä)  aud^  ol^ne  Sicbtoftgleit  lo 
[(i^tieffcn  —  Sr  i)aU  l^icr  gar  nid^t^  gu  fagen  geteuft. 

,,@in  jungeö  ®cnic  lerne  üon  il^m,  S)id^tcr  feiner  Station 
»erben,  to  i  e  S3  i  r  g  i  l."  SBann  toar  SS  i  r  g  i  l  S)id^ter  feiner 
Bation?  S)cn  SRömern  ba3,  toaö  $omcr  ben  (Sried^en 
©ar?  SBann  fonnt  erö  fetjn?  SBenn  fte  fonjt  nid^tö  auö  il^m  is 
[cmen,  afö  toaö  SSirgil,  toaö  mel^rere  auö  il^m  gelernt 
Sfaben  mit  ^^acintl^en,  Sotoö,  SSioletten  il^re  ©c* 
Aö^it  [581]  auögufu^en,  braud^t^  aß  ben  Sluftoanb  nid^t. 
Drum  toünfd^en  toir  aud^  jum  Sefien  $omer3  unb  unfrer 
Literatur  §err  ®.  feinen  ©c^üler  unb  5Rad^folger.  93effer  20 
ttntoiffenb  at^  fo  betel^rt. 

®enf. 

Lettre  de  Mr.  de  Voltaire  sur  un  ecrit  anonyme. 
Dans  ee  saint  tems,  nous  savons  comme 
On  doit  expier  ses  delits,  25 

Et  bien  depouiller  le  vieil  homme, 
Poxir  rajeunir  en  Faradis. 
Femey.  1772.  1  iBog. 

(Sine  el^rtid^e  ©eele,  fagt  5So Itaire,  fd^idfte  mir  auf 
bie  le^te  Ofiern  einen  anon^mifc^en  Srief  gu,  ber  mid^  begao 
Keibeö  unb  ber  Siferfuc^t  befc^ulbigt.  3d^  toiß  mid^  beffern, 
toill  beid^ten.  S)arauf  bcfennt  er,  fd^toer  gefünbigt  gu  l^abcn, 
1.)  ba§  er  ben  Surainer  ÜKergel  nid^t  für  SKufd^elfd^aalen 
Spalten,  unb  auö  ©ferfud^t  gegen  bie  Suraincr  nid^t  glauben 
»oUte,  ba§  man  mit  biefer  Srbaber,  toie  e3  bort  üblid^  iji,  35 
oüngen  fönnte,  toenn  pe  auö  5D?ufd^eln  befiünbc;  2.)  ba§  er 
Eeine   SDtufd^eln   auf  ben  Sltfen  pnben   fönnte;   3.)  baß   er 

9  (31)* 


«  I 


einige  f^tfd^fötmige  ©teine  in  feiner  ©egenb  nid^t  für  Stfd^e 
Italien  tDoQte;  4.)  bag  er  m(i^t  glauben  tDoQte,  bag  ber 
Öcean  ben  mittag  ]^er))orge6ra(]^t  i^ait,  unb,  tDte  üRatUet 
fagte,  bie  5D?enfd^en  urf})rüngtid^  SWeerfd^toeine  getocfen  toSten ; 

B  5.)  baß  er  bie  teufßfd^e  SSoöl^eit  gel^abt  ^abe,  leine  ÜRufd^tt 
im  £a(d^  ju  finben,  nod^  6.)  bie  (Srbfugel  ffir  ®(a$  l^alteu 
fönnte,  o6g(eid^  il^re  SintDO^ner  unb  er  jumat  fo  }er(red^ßd^ 
tDären;  bod)  looQte  mand  mit  ©emalt  ^aben,  fo  tooUte  er 
aud^  ^rieben«  l^alben  gugeben,  ba§  fle  @Ia«  toären.  —  3ti 

10  bem  2on  gel^t  ber  ©rief  nod^  einige  Qdt  fort;   enbüd^  fagt 
er,  er  fe^  befel^rt. 
[582]  Je  ne  suis  plus  jalouz,  mon  crime  est  expi^ 

J'eprouve  un  sentiment  plus  doax,  plus  legitime; 
L'auteur  d'une  Lettre  anonyme 

15  Me  fait  grande  piti^. 

31m  Snbe  tuirb  ber  tebl^afte  9(te,  ernfKid^  unb  l^art,  bod 
ifl  eben  fein  übled  Sorurt^eil  für  ben  93rief,  ben  er  fo  üBel 
aufnimmt. 

Sien  bafelifl. 

20  Boileau  ä  Voltaire.    1772. 

Unter  ber  5Sorau3fefeung,  baß  man  in  jenem  ?ebett  tto^ 
fe^r  um  feine  Slutorel^re  beforgt  i{t,  loeld^ed  und  um  mand^ 
el^rlid^en  Siebermann  fel^r  leib  tl^äte;  Unter  ber  Soran^ 
fe^ung  läßt  l^ier  ein  l^eftiger  geinb  SSoItairö,  fo  jiemlit^  im 

25  ß^arafter,  ben  er  annimmt,  Soiteauen,  bem  armen  Voltaire 
l^eftige  S3orti)ürfe  fonberlid^  barüber  mad^en,  baß  er  bes 
Soileau  getabelt  l^ätte ;  baß  er  aUe,  anii  bie  elenbeften  S)t(j^ter 
bid  gum  ^immct  erlaube,  »enn  fie  i^n  loben;  unb  baß  et 
eine    fold^e  geinbfd^aft    gegen   bie  SReligion    Isabel     Unter 

80  einigen  SBal^r^eiten  fielen  l^ier  mete  offenbar  l^ämifd^c,  un« 
geredl^te  ^ortoürfe,  bie  Voltaire  jumat  ald  ^id^Ux  gemig 
nid^t  oerbient  l^at,  bie  nur  aud  $aß  unb  blinbem  (Sifer  er« 
bad^t  toorben  ftnb,  unb  bie  bem  ®e[d^madE  ober  bem  ^erjen 
beö  SSerf.  @d)anbe  mad^en.    Über^itpt  l^ätte  man,   unfcrer 

36  ÜKeinung  nad^,  Soileauen  fid^  burd^  feine  eigene  SEBcrfe  öet« 
tl^eitigen   (äffen   follen.     (Sd   iß  eben  fo  teine  große  @ttitbe 


Nro.  78.]  ^^^ 

jtt  fagcti,  ba§  bcr  corrcctc  S)t(ä^tcr  lein  grogcö  ©^tctflcmc 
gelabt  l^abe.  3Benn  man^ometn  ixe%  fo  !ann  man  fiä),  ol^ne 
©caligcT  jn  fc^n,  nid^t  mt^diitn,  c6cn  baö  t)on  SStrgtIcn  gu 
fagen.  S)a6  bo^  bic  ?cutc  glcid^  ein  fotd^e«  Sttm  fci^tagen 
mi^gen,  iDenn  man  ntdbt  benft  mie  fie!  5 

S)te  ©d^riften,   toclt^e  bet   fd^toebifd^e  Äanjte^ratl^  unb 
^rofeffor  jn  Upfala,  $err  3o]^ann  »)on  [683]  Ol^re,  ein 
SKonn  üon  gtünblid^er  ©cte^tfamleit  unb  »)ortreftid^et  Se« 
uttl^eilungöhaf t ,  feit  1752.  jut  Sttöuterung  ber  gotl^ifd^en  10 
Üfcerfe^ung    ber  üier  St)angeliften ,    ober  beö   fogcnannten 
Codicis  Argentei,   l^crauögegekn  l^at^  finb  nid^t  nur 
ben  aSeft^ern  ber  »)ier  Sluögaben  beffelfeen,  unb  aud^  benen^ 
ipeld^e  beö  ^errn  Änittclö  JJ^agment   üon  ber  got^ifd^en 
Üfcerfcftung  einiger  Saj)itel  be3  Srief^  ^auti  an  bie  SRömer  15 
befifeen,  unentbehrlich,  unb  ben  Sunprid^tern,  toeld^e  bie  com 
SDtiUiuö,  Sengel  unbSBetpein  gefammleten  ?efearten 
be3    gotl^ifd^cn  Überfe|cr8    gebraud^en   tooden,    gang   notl^^ 
toenbig :  fonbcrn  jte  tragen  anct^  gur  Äuff (ärung  ber  beutfd^en, 
englänbifdi^en  unb   ber  norbifd^en  ©frad^en ,   ja  f etbft  ber  20 
griec^ifd^en  unb  lateinifdben,  ungemein   mel  be^.     S«  l^aben 
aber  berfelben  bi^l^er  nur  einige  toenige  ?luö(änber  l^abl^aft 
ti>erben  fönnen,  unb  fte  ftnb  in  ©d^toeben  felbjt  fd^on  fetten 
getoorben.     S3  ift  infonberl^eit  in  ben  ©öttingif^^en  geleierten 
Leitungen,   unb   in   be3  ^errn  $ofrat^  aRid^aeli^  6in»  25 
leitung  in«  9?.  %,  ju  toieberl^olten  malen  getoünfd^et  toorben, 
baß  biefe  ©c^riftcn  burd^  einen  neuen  ^xnd  in  jDeutfd^tanb 
befannter  gemad^t  tDerben  mögten,  unb  fo  lool^l  baburc^,  ate 
burc^   i^re   innere  ?Jortreflic^!eit,   bin   ic^   belogen  toorben, 
eine  ©ammlung  berfelben  gu  beranjlalten.    3«^  l^abe  mir  gu  so 
bem  @nbe  »)on   bem  $)errn  Sangtel^rat^   aCe  biefe  ©d^riften 
au^gebeten,   aud^  biefetben  toirftid^  mit  ))ielen  S^[d^tn  unb 
SJerbefferungen  erl^alten.    ®iefe  foHcn  alfo  unter  bem  STitul: 
Joannis  Ihrii  Scripta  verslonem  Ulphilanam  et  linguam 
Moeso-Gothicam  illustrantia;  and  Sid^t  treten.    Unb  bamitss 
man  aUed  Sr^cblic^e^  toad  ^ou  ber  U  l  <)  1^  i  l  a  n  i  f  d^  e  n  Über» 


486  tH«. 

fc^ung  gcfd^ricbctt  ip,  tc^fammcn  ^aitn  möge,   fo  totH 
nod^  einige  Heine  gu  biefcr  SKaterie  gel^örige  ©d^riften 
abbruden  laffen.  ©ie  ©ammlung  toirb  alfo  fotgenbe  ®c^ 
bcö  $etttt  t)Ott  31^te  entl^alteu: 
5  [584]  1.  Ulphilas  illustratus,  P.  I.  et  II. 

2.  Fragmenta  versionis  Ulphilanae. 

3.  Dissert.  de  codice  argenteo  et  litteratura 
gothica. 

4.  Diss.  de  lingua  codicis  argentei.' 
10          5.  Diss.  de  verbis  Moeso-Gothicis. 

6.  Diss.  de  Nominibus  Moeso-Gothicis. 

7.  Specimen  glossarii  Ulphiiani. 

8.  Diss.  de  origine  vocum  Graec.  et  Lat.  Sc] 
una   cum   praefationibus    praefixis   spec 

15  glossarii. 

3u  benfelben  foHen  uod^  lommen: 

9.  J  0  h.  G  0  r  d  0  n  observationes  in  versionem  gotl 

10.  Job.  G.  Wachteridiss.  de  lingua  codicis  an 

11.  Diss.  de  litteris  et  lingua  Getarum,  todäft 
20  caniu^  bem  -Sorttaubc^  beigefügt  ^at 

12.  G.  F.  Heupelii  diss.  deUlphila  seu  versi 
evangelistarum  Gothica. 

Sitte  biefe  ©c^riften  toetben  einen  Ouartbanb  t)Ott  ol^ 
3  Ulf^aUUn  au^mad^cn,  unb  mit  fd^öner  ©ci^tift,  m 

25  ©d^reib})af ier,  gebrudt  toetben.    ©ie  fotten,  gel.  ®ott, 
Oftermeffe  beö  1773pen  3al)Te3  an«  i?ic!^t  treten.  93i3  2) 
be«  ic^igen  3al^re«,  toerben  1  SRtl^tr.  12  (Srofd^en  S 
auf  biefe«  SBerl  angenommen.     34  toetbe   nid^t      Ijr 
brüdfe  machen  laffen,  aU  ^ränumetanten  ftd^  angeben, 

30  aber,  bag  fo  ml  ®elb,  afe  gur  Sejtrcitung  ber  3)"      i 
nöt^ig   ifl,  toetbe  üorauögegal^tt  toerben.    -Sn  l^iejlae« 
genben  toitb  »on  $errn  ®r.  $litt,  unb  ©erm  2)t. 
iJrennben,    unb   ßorref^onbenten    be«    ^etm  ©er« 
^tänumeration  angenommen. 

35  !Bt.  «ntDtt  griebtid^  »üfd^ing 

Dberconfiftorialratl^,  2)ircftor  bc8  öereinigten  1 

unb  (SöHnifdgen  ®^mnafli 


Nro.  LXXIV.  ®En  15.  ©eptembr.  1772. 

ßafftl. 


Bellani,  inde  ab  ejus  conetitiitione  emanatarum,  cura  '. 

et  revisione  L.  U.  I.  Q.  de  Kanngieeser,  TomuB  II. 

1771.   9  jaiptt.   20  aoflcn  in  ^allo. 
®ae    ift   bcr   jlDsifte   S^cK,    tet   Don   bem   eoffelificn 
ßber=3IppE!Iationfl9eric[fi  etflangencn  rei^ttitien  Sntfdieibungen. 
Siefet  S:Vil   »m^ätt    156    SDecifionen   oon   5ßto.  172.  bis« 
328.  unb  fo  »o^(  bae  tjcljc  Wnfe^en  beS  ©eiiifttä,  qu«  bem 
fte  gefloflen  fmb,  ata  nurfi  bea  beililjniten  gierauägebtte,  bfltgt 
für  iliTen  SBett^.     SDie  Sinri(^tuna   ber   3)ectftünen   ijl  mB 
bem  erften  %^t\l  beloimt,  unb  tommt  bcr  ajfiiletprafe  jtoifc^en 
ber  anecifcfien  Äüije,  unb  bei  aöetll auf tig feit  bet  SüMnger,  is 
unb   anberet   äict^tflfCtüdje   \tl)x   na^e.     2)1  e   SRaterien   6e= 
treffen  nic^t  btoS  foIdi£  5)Eec^is(ciIIe ,   bie   aus  bem  ^efeift^en 
SRei^t  ju  enlfi^eiben  ttnreu,    ionbern  auc^  (eijx  »tele  anbete, 
üu8   benen   jeboi^   iiinudie   jiemiti^  gemeine  tooifl  toegtteiten 
fonnten;  unb  unter  üetdfen  bev  befDnberjte  in  unfern  Stugen  ao 
ber  fegte  ift,  »o  ein  gauj  unfotenneä,  uninfinutrtee,  unprioi« 
tegitteö,  aber  eigcn^änbigeö  ieftnment,  fre^lic^  ber  ISiUigteü 
miäi,   für   gültig   erlannt   loirb.     2Btu   urt^eiten  ni^t  ü6et 
ben  bafetSfl  [586]  jnm  @runb  liegcnbcn  befonbern  %aü,  ber 
ftei}(t(^   ben   änäfprui)    oecanlafete;    aber    wir   muffen   nur  as 
ü6er^aw(;t   gefte^n,   baß  'lüic   Don   ber  Silligteit,   wenn 
aui^  ®tr^f  nnb  ?ei)fer  pe  anerfennen,  in  ben  ©erii^len 
teine  ^reunbe  ftnb,   unb  nodi  toeniger  in  ber  ©efe^gebung. 
3)0«   ergebt   fie  ben  ätidjter  unb  bie  EDmmentarienfc&iei6er 
jum  SRegenten;  ^ier  3iMcht  fie  bie  ©efege  fo  fein,  fo  iDeid),  si 
baß  man  nic^t  me^r  lueiä,  ko  man  fie  angreifen  foH.    3^r 
finb  toir  bie  SÜßeittäufiigteit   unb  Ungeroi^V^ü  nnfret  ditäftt   ] 
Idjuibig ;  unb  fie  i|t  eS  enbtii^  auif,  bie  nnö  bie  Popen  bon 
@on|ttien  unb  Sieei^onen  nUglii^  ma<^t,  unter  uelc^et  unfrc 
SBüi^ertdjrante  feufjen-     33er  (eüge  ^err   geljeiine  Wal^  t 
Sannengieffec    ^t    biefetn   %^ni    eine   Sorrebe   angehängt, 


488  n,«.  ,A 
[Hfo.  74. 

tDorinnen  et  bie  ^rage  mttetfuc^t:  oh  man  ftd^  unl^eilBater 
5KuIIttätcn  tocflctt,  gegen  btc  Sl})^eöation3fte^l^eitett  an  bie 
l^öd^fien  SRc^ögertd^te  toenben  bütfe?  9Kan  lann  fid^  Ic^t 
t)orPetten,  ba§  biefe  J^tage  »)etneint  toirb.     ®tc  ©tttnbe, 

5  toarnm  anii  biefe  9?nUitäten  ben  ^rtoilegien  nid^t  ft^aben, 
tDerben  bartnn  ))ornem(td^  gefunben ,  loeil  aQe  9tet(i^$gefS^ 
unb  ^tett^^tagdl^anblnngen  (elften,  bag  bie  l^ol^en  ©täube 
felBfl  Be^  Setorbnung  bed  3.  9t.  S(.  nie  bie  SReinung  gel^aBt 
^ben,  biefe  $rit)ilegien  auf  eine  \oliit  Sltt  gu  untergraben, 

10  unb,  toeit  bie  ^ol^en  Sribunatien  bet  ©tänbe  fo  gut  befeftt 
toären,  baß  biefeö,  ol^ne  bie3  fo  oft  migbrauci^te  SRe^t^nrittel, 
jumal,  ba  loegen  toerfagter  dufUj  geflagt  toerben  lönne,  gott) 
überflüßig  toäre.  S)iefe3  gu  beflättigen,  toitb  ein  9Serjeid^i§ 
aßet  ^räftbenten  be«  Oberap^eflationögeriti^tö  in  Saffel  mh« 

15  get^eitt,  unter  benen  man  fre^tid^  fo  groge  Stal^men  finbet, 
bag  man  tool^I  feine  StuQitäten  ))on  il^nen  }u  befürd^ten  ge« 
l^abt  ^ben  toirb.  SBir  taffen  bie  grage  gern  auf  fld^  6e* 
rul^en,  unb  begreifen  tool^I,  toarum  ber  $err  SSerf.  ben 
fel^r  betretenen  SBeg   genommen  ^t,    bem   er    be^    biefet 

2o2lrbeit  [687]  folgt;  benn,  foCte  er  bie  grage  tiefer  erörtert 
l^aben;  toäre  er  tiefer  in  bie  9tei(j^%f(^i(i^te  gegangen;  l^Stte 
er  unterfud^t,  toie  nad^  unb  nad^  ftd^  bie  93anbe  bed  9teid^ 
immer  me^r  unb  mel^r  erweitert  ^ben,  fo  toürbe  er  ge- 
leierter, f^itofo^jl^ifd^er,  treffenber,  nüfetid^er  gefd^rieben  l^abeti; 

25  aber  ed  ifi  bod^  toarrlid^  nid^t  ju  ratl^en,  auf  einer  blogen 
^orrebe  burd^  bie  ^Ii))))en  }u  fal^ren,  bie  er  atöbann  anf 
feinem  äBeg  gefunben  l^aben  loürbe:  Sin  biefem  ST^eil  ^ängt 
ein  9icgifter,  toetd^e«  $)err  S)r.  unb  ^rof.  $ö})fner  fa 
Oiefcn  bie  SKül^e  auf  ftd^  nal^m,  gu  üeranfialten. 

80  SBien. 

H.  (S«  AieemannK  Kitiftn  nm  Witn  übtv  iBeigroü  Mf 
Atitmtotia  huvttf  h\t  iButrilrtali  -  QTartaret  filier  Aaiir4ia« 
ßttihtXf  buritj  hit  Itogenr  -  OTartorei  in  hit  Arimm^  htam 
mn  üüffa  niulr  Aonßanthiopei^  noi^  Smtrna^  unü  >iun| 
85  ben  Zxiäjiptia^um  noilr  ^v\tf  unb  mten  In  ben  MuJBfttu 
1768—1770.  ^tbf  einem  ;3(ntrange  von  ben  beronbent  ^trk- 


N».  7«.]  489 

nifirMgkeiUn  ber  kvUamifUjtn  QCartmref  in  iBrlefen  mt  einen 
^eunH*    STn  ber  von  <6^titnftl^tn  Mtl^i^mi^^intig  1771* 

SBaö   crtoartct   man   ntd^t  toon  bcm  langen  Sittcl?  nnb 
öon   bcm   in   fo   t)tclcm   S3cttad^t    mcrfwütbigcn  ÜKcnfci^cn* 
gcfd^tcc^t  btcfct  ©cgcnbcn?    ?l6cr  $crr  SRicotanö  Älcc»  6 
mann   toar   bajn  nici^t   bcr  tctfcnbc  9Kann.     @t  toar  ein 
Äanfmann,   bcr   in  SScnbcr   nnb   bcr  Stimm  SBaarcn   t>ex^ 
laufen  toolltc,  natürtid^   alfo  nad^  93cnbcr  nnb  bcr  Ärimm 
l^inrcifcn,  nnb  tocnn  er  toteber  nad^  SÖSien  toodte,  üon  bannen 
begreifen  mufte :    alfo   t)tele  ®efäl^rlid^!eiten  gn   2anb   nnb  lo 
gn  SBaffcr,  unter  Surfen  nnb  Sartaren,  3nben  nnb  Sl^riflen 
auöfte^en   fonntc,   »enn   andb   feine  berfelben  toaö  anf  fi(i^ 
l^atte,  toicf  f(]^tcd^ten  SBein  trinfen,  [588]  mand^e  unnü^e  Slnö«: 
gäbe  tl^nn,  manche  ^ißlarfere^   erbulben  mod^te  —  fid^  afeer 
aud^  anf  bad  aUed  ^tte  gefaxt  mad^en ,  nnb  e^  nad^^er  in  i5 
ber   ©tttte   toerfd^mcrgen  fönnen.     Sl6er  fiel^e,    mein   lieber 
Sefer!    ba^    tooüte   §err   9?.   @.   Äleemann  nid^t,    nnb 
barofc  fd^rieb  er  biefe  SReife.    SWeijien^  ein  bürreö  Sagebnd^, 
baö  toebcr  ©egenpanb,  nod^  äfnge,  baö  ben  Oegenjlanb  pe^t, 
merhüürbig  mad^t :  l^icr  nnb  ba  ein  jtoe^ter  ©motlet,  nnr  20 
nod^  baju  im  artigen  Srieftone  ©mollet,  nnb  bie  ©amen* 
förner   beö   3Kerf»ürbigcn,   bie  gtoifc^enfaHen ,   laufen  il^m, 
o^ne  baß  er  pe   einmal   fie^t,  meltoeniger   anpeilt,  bnrd^ 
bie  $anb.     S)ie  ?lrt ,  »ie  bie  Surfen   jnm  Kriege   laufen : 
toie  l^ier  unb  barüber  ber  bortige  ^öbel  benft :  toie  man  in  25 
biefen   S33ciber^anbefe<)lä$en   bem   fd^önftcn  Sl^eil  beö  toeib« 
lid^cn  ®efd^ted)t3  begegnet,   ber  Unterfd^ieb  jtoifc^en  Surfen 
unb  Sartaren,  bie  SRePe  ber  ältePen  Stegierung  im  SRegiment 
ber  Sartarn,  unb  tocnige  to^jifc^e  SKerftoürbigfeiten,  —  baß 
tüäre  fap  nod^  einzig  an^  biefen  SStättern  jn  nuften     aber  so 
baö  toäre  \a  felbft  nnr   eine  ©ac^e  t)on  toenigen  Slättern, 
unb   baö   übrige  —  cnttoeber  nur   bem  Kaufmann  nü^tidl), 
ber   and^   nad^  SSenber,   Otfd^afoto,  ?argafa  l^inreifen  unb 
®f  iegel  ücrfaufen  toodte,  ober,  fo  gern  man  aud^  in  jeftigen 
3etttäuften  5Wa(^rid^ten   üon  ber  Ärimm  l^ätte  —  unbatm*  35 
l^erjige  3Kafulatur. 


^9Q  -  [H«,.  74. 

DU  txitni^UUn  Jetten;  oHer  iBetmi^tttitg  filier  htn 
./:  gt^tnmüxtigtn  inliünt  Her  Wifftnftl^üfttn  nuh 

!/  •  l^errri^eitDeff  Sitten   in   Heutfi^liinD.     1772«    8« 

5     12  iBogen* 

@tnc  langtocUigc  ©d^uld^ric.  ®cr  t)crmut]^Ii(i^  fcl^r  jimgc, 
tocnigftcjtö  fc^t  uttcrfa^mc  SScrf.  fcnnt  [589]  bic  äBcIt  nur 
naii  ben  ))tet  ^^acultäten,  unb  mug  mo  t)on  einem  floljen 
^albgelel^rten  gel^ört  l^afcen,  baß  toxx  in  etteud^teten  ^titm 

10  leben.  3)a3  ärgert  i^n  nun,  unb  beßtoegen  betoeiji  er :  bag 
bte  ^$l^Uofo))l^en  m(^t  etleud^tet  ftnb,  tDeil  nod^  einige  bte 
bcfte  SBelt  »ertl^eibtgen ;  bte  Srjtc  nid^t,  toeti  no(!^  fo  »ielc 
SKenfci^en  perben;  bie  3urifien  ni(]^t,  toeil  fo  öielc  ®efe|e 
ol^ne  ^roceße,  unb   fo  üiete  ^rocege  ol^ne  ©efefee  ha  fteb; 

15  bie  Sl^cologen  nid^t,  toeit  fte  fo  cigenfinnig  flnb ,  unb  toell 
man  fo  oft  be^  i^ren  ^rebigten  einfd^täft;  bie  ^umontfle« 
nic^t,  toeil  fle  baö  ^atetnifd^e  unb  (Stied^ifd^e  ni(|t  ctnjittt^ 
genug  treiben,  ba^  $ebräifd^e  fo  fd^toer  mad^en,  fo  oiele  Serfc 
fd^teibcn  u.  bg(.     Unfre  ©itten  taugen  aud^  nid^tö,  toeil  tobe 

20  ju  pnnlid^  finb ;  nid^t  genug  in  ber  aSibel  lef en ;  unb  f onbcr« 
lid^  in  bem  S^^i^^&^Q^W^^^^  ^^^  genug  über  bie  ©el^eim» 
niffc,  bie  barinn  t)erborgen  liegen^  mebitiren,  fonberu  hM 
fo  l^in  jeugen.  —  S)a§  bod^  fold^e  ?eute  reformiren  »ottea  I 
©ie  ©teile  com  SSorbitbc  be«  $tot)agation3f^jlem«  ®.  171. 

25  ift  bfafpl^emer  Unjtnn,  ben  toir  unö  fd^eucn,  ^ierl^er  gu  fe^; 
aUeö  übrige  ifl  flad^e^  Oetoäfd^,  ol^ne  einen  einigen  attgc* 
meinen  33lidt,  o^ne  SSerftanb,  ol^ne  Äänntniß,  o^ne  Saune.  — 
Srteud^tetc  ^AUn\  baö  toar  too^l  ber  SWül^e  toertl^  jn 
fragen,  ob  toir  in  fotd^en  3^^^^^^   leben!    ober  tocnn  man 

30  bod^  fragen  »oUte,  fo  mit  Slmt^mine  gu  antworten ;  fo  gn 
bedamirenl  ^ätt  bod^  ber  äRenfd^  über  ben  SOtann  im 
SKonb,  ober  ben  toeifen  Sär  gefc^rieben!  S)a3  toar  fein 
Seruf!  —  SBer  pd^  nodi)  unterfängt,  unfre  Reiten  fftr  er- 
leud^tet  ju  galten;  ber  foü  gur  ©träfe  biefe  12  Sogen  lefcn; 

36  unb  »er  fie  gar  beöwegen  bafür  ^It,  toeit  er  bariun  lebt, 
ber  foH  fie  autoenbig  lernen! 


Nro.  74.]  ^^* 

[590]  8Btlv}Iittt0. 

8.  176  %.  (/ 

Unter  btcfcm  m^jHfd^ctt  litct  fommt  in  SEBörgburg  eine      ^ , 
%xi  t)on  ^jcriobifd^cr  ©ci^ttft  l^cranö,  beten  ^lan  »)Ott  bem  ß 
5Scrf.  ©.  4.  btcfeö  «bfd^ntttg  ergäl^tt  totrb.     ,,er  tottt  un«  bag 
©ente  unb  ben  (Seiji  afler  gried^ifd^en  ©(^riftpeUet,  ©iftotüet^ 
35td^ter  nnb  $^i(ofo<)]^en  f ennen  lel^^ren ;  @r  toitt  nad^^er  einen 
f orfc^enben  93ttd  in  alle  ©d^ttf ten  feiner  Originale  toagen ; 
juerfl  fie  im  ©angen,  l^ctnad^  in  il(>ren  eingeln  Steilen  be«  lo 
trad^ten ;  •  bie  SSettinbnng  beö  ^^tanö,  fo  ti)ie  bie  Sln^fül^tnng 
bcffelben  bcurtl^eiten;   anf  ©d^ön^eiten  unb  geinter  merfen; 
bie    gatbe    beö    Slu^brud^    unterfuhren;    ©c^arffinn,   SBifc 
ent^ufta^muö ,  aKoral,  ^olitil,  SRid^tigleit  ber  eraä^Iung 
^)rüfen,  unb   feine  ?efcr  in  baö  ä^^^^^ter  gurüdf flirren ,  in  iß 
»eldfecm  unfer  (b.  i.  jeber)  3lutor  für  feine  SBSelt  fd^rieb. "  — 
Unö  f d^toinbett !    ®er  §immel  gebe  biefem  SKann  SWetl^ufa* 
lem^  Sliter,  5Kcpor3  Serebfamfeit,  unb  baö  ®enie  aller  feiner 
Slutoren   jufammen!    SBaö  toirb  er  benn  nad^  960  aal^ren 
für  ein  SBerf  liefern !    ©ic  »)orlicgenben  93Ktter ,  bie  einen  20 
Slu^jug  au3  ber  OHiabe  —  Homernm  in  nuce,  ol^ngefäl^r 
entl^alten,  »jermutl^ßdr  für  bie,  toeld^e  nid^t  ^Ai  l^aben,  ben 
$)onier  gu  lefen  —  biefe  SSIätter,  fagen  toir,  toerben  ol^ne 
3tt)eifcl  üorauögefd^idEt,  um  baö  gro^e  SBerl  nad^  960  Salären 
bamit  gu  embaüiren.     SBir  toüjlen  nid^t,  toaö  toir  fonji  bamit  26 
gu  mad^en  l^ätten.     O  il^r  große  ©ried^en!  unb  bu,  $omcr! 

§omer! bod^   fo  überfefet,  commentirt,  qrtral^irt, 

enucteirt,  fo  fct^r  bertounbet,  gejlofen,  gerfleifd^t,  burd^  ©teine, 

©taub,  ^fü^cn  gefd^teift,  getrieben,  geriffen 

[591]  —  6vd€  Ti  0«  XQ^S  (ffjnsTaiy  ivds  fiiv  ivXai      so 

^Ea^ovg',,  — 

^2g  Tov  TCTidowai  fiaxuQsg  d'soi 

Kai  v€xvog  nsq  iovxog  

(berührt  nic^t  SSertoefung  fein  gleifd^ ;  nagt  nid^t  ein  SSäurm 
an   i^m ;   benn  für  t^n  forgen  bie  fetigen  ©ötter  OiMif  nad^  ^ 
bem  Jobe.) 


^^^  [Kro.  74. 

€^mbtUintf  ein  ^tunttf^itif  na^  einem  vottSidffiitit- 
t^ptttx  erfunlinett  Stoffe. 

/  ,  ©et  9Scrf affer,   ba  et  ftd^,  taut  bem  SSotfectid^t^  nad^ 

5  einet  fd^toeren  Äranfl^ctt  atter  ermübenben  arbeiten  cnt« 
l^alten  mufte,  kfci^äftigte  [lä^  mit  ^if'dde^ptax^  SBerlen. 
3)ad  l^ätten  tDtr  i^m  nun  gleid^  fagen  loollen,  toar  ffir  einen 
SRelonüatefcenten  leine  ^edtüre.  Säßet  an  bem  9Atn, 
bad  butd^  ^(Sf'ddt^ptaxB  ©tfide  giltst,  STI^eil  nel^men  toiQ, 

10  mu§  an  ?eib  unb  ©eele  gefunb  fe^n.  ®a  bebanetten  nun 
bct  $err  Setfaffet  an^  innigem  ®efü^I  einet  HJl^ten^  fd^toSc^« 
lid^en,  Ititifci^en  ©ittigfeit,  bie  ))iele  incoDgmit^^  bnrd^ 
bie  (n)ie  bet  tteflid^e  Sol^nfon  ad  hoc  drama  gteui^falU 
bemerft  l^at)  many  just  sentiments ,   unb  einige  <S6fin^ 

15  l^eiten,  ju  tl^euer  erlauft  toerben.  Sr  befci^Iog  atfo:  bad 
®otb  t)on  Bä^ladtn  ju  fd^eiben  (benn  bad  ifl  ja  feit 
unben!(i(!^en  Salären  vox  popnli  critici  über  ©d^ä(fe9))ear) 
tDenigften^  einen  Serfud^  ju  mad^en,  nid^td  loeniger  bem  el^t» 
famen  ^^ublifo  ))or3u(egen,  aU:  loie  ol^ngefal^r  @o))^oI(e9^ 

20  tocnn  er  biefen  ©toff  ju  bearbeiten  gel^abt  l^dtte,  bie 
©ad^en  loürbe  etngerid^tet  l^aben.  9?un  trat)eftirten  fte 
alfo  —  nid^t  tra»)epirten!  bann  bleibt  toenigften^  ®e* 
Palt  be3  Original  —  ^)arobitten!  —  andi  nid^tl  ba  lägt 
[592]   fid^  toenigfienö  an^  bem  (Segcnfafe  al^nben  —   atfo 

25  benn?  —  »el^eö  SSBott  btudft  bie  ?ltmutl(>  ^iet^  gegen 
©d^ädEe^^eat^  9teid^t]^um  an^l 

©d^äcfeö^eat,  bct  ben  SBettl^  einiget  Oal^tl^unbcrtc 
in  feiner  Sruft  füllte,  bem  bag  Scben  ganzer  3a^r](innbertc 
bur^  bie  ©eele  toebte!  —  unb  ^ier  —  Somöbianten  in 

80  3enbel  unb  ©langleinetoanb,  gefubette  Souliffen.  ®et  ©d^an« 
^la^,  ein  3Balb,  ))otn  ein  btd^ted  (Sebüfd^,  tDobutd^  man  in 
eine  ®totte  gel^t,  im  gonb  ein  gtoget  ©tein  »)on  ^appt, 
auf  bem  bie  fetten  unb  S)amen  fifeen,  liegen,  etfiod^en 
n)etben  }C. 

85  ©0  tDütbe  Bopi^otlz^  bie  ©ad^en  bel^anbelt 
^aben!    S^  ift  fd^on  ein  gon}  ungenialifd^ed  Unternehmen, 


Nw.  76.1  .  ^^^ 

•  ba^  ^äjädt^ptax^  ®tiWc,  bcrcn  SBcfctt,  ?cbctt  bcr 
©cfd^ic^tc  ift,  auf  btc  ©inl^cit  bcr  ©oj)]^of(ätfd^cn,  bic  un« 
nur  Z^at  üorpcttcjt,  rcbucttctt  totitt ;  nun  aber  gar  fo,  nac^ 
bcr  3lb]^anbluu0  com  Sraucrf^tcl  tu  bcm  crpeu 
SEl^eil  ber  älteren  ?et^gtger  SBifcltotl^ef  gu  mo«  s 
belli!  SBit  jinb  gctoig,  ba§  e3  jeber  —  au6:i  nur  ?efer 
©d^ädeö^jear^  mit  SSerad^tung  au3  ber  ©anb  toerfcn  toirb. 

2)er  $err  ^rofeffor  SRubbff  l^at   einen  SRuf  al«  toürl* 
lid^er  ^ofratl^   unb  SSe^fifeer  ber  ÖufKfecangte^  gu  $annoüer  lo 
unter  bem  anfel^nUd^ften  ©el^alt  angenommen. 

[693]  Nro.  LXXV.    3)ett  18.  Stpimhx.  1772. 

^tuttlftttt  am  Vtatfu. 

Sammlung  ntxbtfftxUx  unH  nen^r  ^tf&ngt  ftm  <6t- 
Irratt4  ^<9  ^^^  itffcntUilren  (Sotte^Hien^  fan^atrU  ai^  Iri 9  Der  15 
llrinaterlrauungf  bt}f  ST«  C«  (Sii^enlrera  pel«  ^tbtn  8*  1772« 

SDtit  @]^rfurd^t  nehmen  tDir  ein  ^VLij  in  bie  $anb,  totliiz^ 
für  eine  ganje  elf^rtoürbige  Oemeine,  gum  ^rmonifd^en  ?obe 
@otte^  ifl  jufammen  getragen  toorbcn !    @o  f el^r  toir  bic  ge* 
tünd^te  grömmigfeit  beö  ^eud^ler^   Raffen ,   f 0  fel^r  toir  bie  ao 
SDumm^eit  eine^  fctinben  9?a(i^betcrö  »)erad^ten,   fo  fel^r  toir 
bic  Sänbelc^  einer  t)erirrten  ^^antafic  ju  feilen  fud^en;   fo 
tief  neigt  ftd^  unfer  $erj  oor  toa^rer  Steligion,  fo  gern  fallen 
toir  nieber   üor   bcm  allmächtigen,   ber  ift  unb  iji!  fo  in* 
brünftig  ijl  unfer  SJertangcn  naif  il^m^  fo  toarm  nnfre  ©anl*  «ß 
Barfeit,  fo  gtül^cnb  unfre  Siebe,  fo  ooH  unfer  ÜRunb  feine« 
Sobeö.     SBir  feigen  nirgenb  bie  ÜKcnfd^en  lieber,  afe  too  fie 
fic^  ücrcincn  (Sott  gu  fingen ;  unb  nirgenb  erweitert  fid^  unfer 
§erg   mel^r,   ate   toann  toir  gu  il^ren  ©timmen  auä^  unfre   * 
mtf (^en  bürfen ,  unb  in  einem  ©d^attenbilb  ^)arabififd^er  ©e*  bo 
meinfd^aft,  taut  anbeten  ben,  ber  unfer  atter  SSater  iji. 

2Ber  nur  mit  falbem  ©ergen  bem  d^rijilid^en  @ot«[594] 
teöbienjie  be^eiool^nt  unb  in  ben  öffentlid^en  (Sefang  gejHmmt 
^at,  ber  »irb  biefe  reine  SBoUuft,  ®ott  ju  toben,  i^m  ju 


^^^  [Hro.  76. 

fingen,  geloig  ent))fmtben  l^aben;  toer  aber  tfl  Don  fo  ))Iimq>ett 
@tnnen,  ober  )}telme]^r  bon  fo  loilber  ^l^antafte,  bag  et  eBen 
biefe  Snt))ftnbungen  nocj^  erl^atten,  bte  loarme  Snbad^t  ttoc^ 
fortfe^en  foUte,  toenn  bte  ©efänge,  gn  benen  et  ßtmmen  foll, 

5  nici^tö  aU  finbifd^eö  ©clever,  Unfinn,  SBarbare^,  aBflefd^maAe 
Segrtffe,  elenbe  Slu^brüdEe,  totbttge  SSotfleHungen  entlffalten? 
fel^t  bieten  alten  ?tebetn,  bie  no(^  l^tet  unb  ba  in  ben  c^rift 
lid^en  ^td^en  gefnngen  toetben,  ^ängt  einet  ober  bet  onbece 
btefet  gteden  an,  unb  begtoegen  l^aben  fel^t  »)tete  ftttd^en  il^te 

10  ii?tebet[antmtungen  betfceffett ;  nid^t  fotool^t  um  beut  gemeinen 
Sl^ttflen  guten  ©efd^mad  be^}u6ttngen,  loie  mand^e  gUutben; 
fonbern  nur,  um  i^n  gu  i)cr]^inbem,  mit  blöbem  8etfianb«> 
Xßaijxtn  Unftnn  }u  feinem  ®e(et  ju  mifd^en,  unb  Uo9  gn 
fingen,  toeil  er  babe^  nid^t^  fül^Ientann.    3)ie  borltegenbe 

15  ©ammtung  gelf^ött  unter  biefe  öetbeffette  8iebet6üd^ct,  mtb 
fo  tocnig  eö  bie  SJetbefferer  für  einen  JRaub  l^alten  toetben, 
alte,  aber  fel^ter^fte  lieber,  betbeffett  gu  böben;  fo  toenig 
fann  man  ed  i^nen  übel  nehmen,  bag  fle  füt  ba^  Sltett^nm 
feine  abergtaubifc^c  Sl^rfurdl^t  bejeigen.     äuffer  biefcn  i>er* 

20  befferten  Siebern,  fmb  aud^  biete  neue  ))on  £(o)>))flodE,  ©d^Iegel, 
Gramer  ^  ©eQert,  9}eanber,  Sa))ater  :c  l^inju  gefornmen,  bie 
fte^Iid^  nid^t  alle  bon  gleid^em  Sßettl^e  ftnb.  dn  idft» 
gefangen,  bie  benn  bo(^  einmal  nidl^t  ju  berbröngen  fUtb,  imb 
bieUeid^t  au(^  nu^en  mi^gen,  ifi  eS  o^nebied  fd^loer  uttb  fofl 

25  unmi$gtid^,  etload  guted  gu  teiften.  Ott  benjenigeu  ©efängen 
aber,  toet(^e  bem  ®efül^I  getoibmet  finb,  ^ettfd^t  meiftend 
bid^tetifd)e  fromme  Sßärme,  unb  feind  n)irb  ol^ne  ®^m)>at^ 
gefungen  toerben  fönnen.  $in  unb  loieber  ftnb  einige  bem 
gemeinen  @änger  unberftönblid^e  Slu^brüdEe,  unb  über  feinen 

30  93e=  [595]  griff  ge^enbe  <)]^itofo))]^ifd6e  ©ebanfen  mit  eisge« 
floffen:  3.  ».  im  345  Siebe,  ba«  fonfl  fo  »)ortrcfßd^  x% 
ber  S3er3: 

^SBobin  mein  äuge,  ®ott!  nur  btidtt, 
3fl  Orbttung,  Sintrad^t,  Harmonie; 

35         Unb  id^,  mit  beinem  93i(b  gefd^müdEt, 
(gmtJörte  mid^  unb  fiörte  fte." 
3)od^   in  ben  meiften  ifl  ber  ^unft  getroffen,  too  ber  ge« 


Nro.  76.)  ^^^ 


meme  @änger  mit  Serftanb,  mib  ber  Seine  mit  äBo^lgefoQen 
3ufammen  flimmen  fann:  (Sinfolt  unb  SBa^r^eit  3tt  ben 
angelegten  ©ebeten,  bie  meift  ein  loenig  )n  long  finb, 
finben  tuit  ju  biete  diefUj^n,  ju  biel  Setxaci^tnng.  £to^ 
alled  9laifonnementd  übet  bie  Stotl^toenbigfeit  bed  ©ebetd,  s 
tt)irb  jebe^  unberbotbne  $>eT}  in  jebem  Seiben,  bei;  iebet 
^eube  ftd^  gern  mit  2)anfbaT!eit  unb  Setttauen  gn  bem 
beften  Sätet  ergeben;  aber  fobolb  ber  Setenbe  SSetrad^tnngen 
anfteflt,  fobalb  ^ört  er  anf  ^n  beten! 

SBir  fönnen  und  nid^t  enthalten  be^  biefer  ©etegenl^eit  lo 
ju  tDünf(!^en,  bag  in  ben  d^rifUid^en  ©emeinen,  n>o  man  nod^ 
bie  alten  Sieber   mit   aOem  il^ren  9?onfenfe,  unb  ©ott  oft 
berfleinertid^en,  tönbtenben  ^lauberei^en  be^be^ält,  and)  batb 
eine  allgemeine  Seränberung  eingeführt  tuerben  möge!    äßir 
tDiffen  bie  ®(^tDierig!eiten,  bie  einer  fold^en  Untemel^mung  im  15 
SEBege  ftel^en ;  aber  tuir  glauben,  bag  ein  Strittet  tDol^ll^abenber 
SKitgtieber,  gern  für  bie  jtoelf  anbem  begasten  »erben,  unb 
bfofe  Äaufmann^politif  toirb  ber  3)mrfergefeüfd^aft  ft^on  an« 
ratzen,  biefe  3»>^^^^ittel  tool^lf eiler  ju  geben,  ba  ber  groge 
m\ai^  icti  einer  fo((!^en  Serönbemng  leidet  ben  minbem  Sor«  20 
tl^eil  erfefet.    S)en  anbem  (Sintöurf,  „ba§  ber  gemeine  ÜRann 
biete  lieber   au^enbig  gelernt  l^obe,   bie  il^m   nun  nid^td 
nü^ten"   ^at  man  tDol^l  nid^t  im  Smfle  gemacht.     @d  tuäre 
gut,  toenn  mand^er  bie  [696]  meinen  lieber  toieber  bertemte, 
bie   er  tDetg.     äBenigftend   ift   and^  biefer  ©d^aben  fd^on  in  25 
ber  erPen  ©eneration  gel^oben,  unb  in  feiner  äBerfjtatt,  am 
^mbod,   in   ber  ^äi^t   mag  jeber  nad^   alter  SBeife  fingen, 
aber  fre^Iid^  müfltcn  biejenigen,  bie  biefe  SJerbeßrung  mad^en 
tooßten,   erft  in  il^rcn  Sufen  füllten,  ob  fte  ©efd^madt  unb 
©cfd^irf  baju  ^ben,  unb  pd^  nid&t  fd^ämen,   au^,  toie  be^so 
bem   bor   unö  tiegenben  SSud^e  gefd^el^en  ijl,   Seute,  bie  in 
biefem  gad^e  ber  ©id^tfunjl  fid^  fd^on  gejeigt  l^aben,  gn  ^atf) 
JU   gießen.     S3Sie   leicht   fann  man   mit  einer  mittelmäßigen 
audb   tool^I   fd^Ied^ten  ^rebigt   fic^  bel^etfen,  toenn  man  nur 
burd^   einen  guten  ©efang  fd^ab(od  ge]^a(ten  toirb ,  unb  toe*  85 
nigftcnö  immer  ettoa^  gu  finben  ^offen  fann,  bad  ber  3lbfid^t 
entffrid^t,  mit  toctdfeer  jcber  SSernünftiger  bie  Äird^e  befud^t. 


^9«  [Kro.  75. 

Sammlung  mtvkmüvhij^tv  Hei^t^ffilU  asa  nttf^- 
htntn  ^ieftiitn  htv  lied)t5geUl|rramk<it  mit  l^tn  (Stttfiilfti)!- 
ungisigxünhtn.    Don  ®^.  C*  ßtt^tv*    (Sr^  iBonb,  tr|k( 
5     Sammlung    8«    1772«    72  S* 

Oh  man  gtcici^  bafür  l^altcn  möiitt,  baß  §crr  Sc  dt  et 
nad^  bcm  fcl^r  l^äuflgcn  Sc^ft)ict  ütcicr  dttijt^eltf^xtm,  (viel. 
bic  SKcgcatalogoö  unb  geleierten  ^txtun^m  biefer  testen  3^t« 
ten)   ebenfalls  Responsa  unb  Urtl^etle  fönne  brudcn  lajfni, 

10  quia  cuilibet  liberum  est  in  loco  pnblico  casam  ponere. 
§.  6  J.  de  R.  divis.  aud^  niemanb  il^m  fein  Sigentl^um  an 
feine  Responsa  aBflretten  tDtrb:  Omnla  enim  animaUa 
qnae  terra,  mari,  coelo  capiuntur^  capientinm  snnt  L  1. 
§.  1.  ff.  de  adq.   res   dorn,   unb   ^a^fet  $abrtanu9  fettft 

15  rescribirt  l^at:  81  qnis  fiduciam  snl  haberet,  popnlo 
ad  respondendnin  se  praepararet  1.  2.  §.  47.  ff.  de  Orig. 
Jnr.  tDe((!^e  fiducia,  mitl^in  auc^  bie  ftd^  [597]  batauf  gtftm 
benbe  6t(auBnig,  il^m  nid^t  a62uf))tedeen  ifl;  e^  aud^  ttid^t 
fd^abet,  bag  mer  gefunbe  ^äufie  ^at,  responsa  ebtrt>  quia 

20  superflna  non  nocent;  1.  94.  ff.  de  R.  J. 

jDennod^  aber  unb  bietDetlen  ein  Unterfd^ieb  jtDtfd^en  bea 
Sted^t^getel^tten  ju  mad^en  i^,  neqne  ulla  juris  ratio  ant 
aequitatis  benignitas  patitur,  ut  quae  salubrlter  pro  utili- 
tate   hominum  introducuntur  ea  nos  duriore  interpreta- 

25  tione  contra  ipsorum  commodum  producamus  1.  2^.  ff. 
de  LL.  yiodf  fel^t  aQtägtid^e,  anB  febem  Compendlo  )tt 
fd^ö^jfenbe  ©ntfd^eibungen,  für  merltoütbig  angugeBen  flnb,  A 
enim  quid  venditor  de  mancipio  adfirmaverlt  idqne  non 
Ita  esse,  emptor  queratur,  aut  redhibitorio,  aut  aestinui- 

30  torio  judicio  agere  potest.  1.  18.  ff.  de  aed.  Edicto.  dn 
facto  alber  erl^eüt^  bag  j.  93.  bie  ^^ragen :  Ob  pacta  familiae, 
in  fo  fern  fie  bie  gamilien  betreffen,  einen  lel^nl^errUd^ett  Co«« 
feu^  braud^en;  ob  ^el^ndunfäl^ige  loegen  jum  Seflen  bed  2t}^vA 
toerloenbeter ,  ober   gar  per  pacta  barauf  gelegter  ©d^utbcn 

35  bie  fructus  feudales  in  3(nf))rud^  nel^nten  tonnen ;  ob,  gleid^ 
nad^  bem  Verlauf,  berredEte  OÄfen  unb  finnige  ©d^mehu 
redhibirt;  ^ferbe  unb   atibere  Stetere  aber   propter  yitia 


Kto.  76.]  ^^' 

animi  ntc^t  redhibitt  tDerben  tönnta  —  ba§  fagen  tDtt^  btefe 
unb  alle  anbete  l^ter  t>ot!ommenbe  ^agen  nic^td  tDentger 
oi^  merhoütbtg  fmb;  btefel6e  auc^  nic^t  mit  folc^er  SEßeit^ 
läuftigfeit  au^gefül^rt  tDetben  butften,  Tales  enim  ambages 
nobifl  decidentibus,  fagt  ber  gtoge  Sati\ex  duftinian^  l.  22.  5 
§.  1.  C.  de  furtis  et  Servo  corr.  unb,  quae  superflua 
sunt,  minime  debent  intercedere.  1.  28.  pr.  G.  de  Test, 
me  au^  veteres  circaitns  corrigentes  sive  tollentes  1.  f. 
C.  de  Adopt  it  circumdnctiones  inextricabiles ,  vanam 
observationem  et  incuriosa  rhapismata,  quornm  nullus  lo 
rationabilis  invenitur  exitus,  jubemus  quiescere.  1.  fin.  C. 
de  Emancip.  noc!^  mit  ^iDÖlf  Doctoribus  (p.  10.)  6en)tefen 
metben  f o(=  [598]  (en ,  toa^  in  einem  ®efe^e  beutlid^  ftel^t: 
Nee  in  judicio,  nee  in  allo  certamine  ubi  leges  necessariae 
snnt,  ex  aliis  libris,  nisi  ab  iisdem  institutioDibus,  nostris- 15 
qne  digestis  et  Constitutionibus  a  nobis  promulgatis,  ali- 
qnid  recitare  vel  ostendere  conetur:  §.  29.  Gonst.  Just 
de  Gonf.  dig.  fo(c^etle))  Responsa  enblicj^  auc!^  nur  gegeBen 
toetben  foQen,  nt  judices  secundum  ea  judicent.  §.  10.  J. 
de  J.  N.  et  G.  ni(3^t  toie  eö  in  ber  Sorrebe  l^eigt :  „S)amit  ao 
angel^cnbe  SRed^tögelc^rte  ftd^  berer  bebienen  unb  be^  bem 
SKangcI  eine«  Süd^eröorratl^«  toenigftenö  bie  erforberlic^e 
9tcci^t3ftc(Ien  barau«  extrahircn  mögen,  unb  bamit  ber  SJer* 
leger  fidb  bei)  bem  ^ublifum  beliebt  maci^e  jc.''  al«  toobur(3^, 
nic^t  aüein  bie  angc^enben  8te(3^t«gelel^rten  leidet  bie  l.  24.  ff.  26 
de  legg.  notatam  incivilitatem  begeben  fönnen  nt  lege  non 
tota  perspeeta,  una  aliqua  particula  ejus  proposita,  ju- 
dicent et  respondeant,  fonbem  anif  ba«  mele  unnüfcige 
3eug,  ba«  tdglici^  gebrudt  tüirb,  uod^  t>exmt\)xt,  ber  ?lufwanb 
auf  bie  93üci^er  uoci^  t)erüie(fältigt ,  unb  bie  ©elel^rten,  toie  ao 
bie  Sarbaren  gehalten  toerben,  quibus  aurum,  si  apud  eos 
Inventum  fuerit,  subtili  ingenio  auferendum  1.  2.  G.  de 
Commereiis. 

©0  l^alten  toir  bafür,  ba§  biefe  Sogen,  beö  ipm.  »erf. 
e^re   in   atte  äBege  unbefc^abet ,  ungebrudt  Ratten   bleiben  86 
fönnen,  unb  il^re  gortfefeung,  ne  malum  serpat,  »o  mi)gli(^, 
burd^  gütlici^e  SBege  ju  dediniren  fe^. 

liitteratardenkmale  des  18.  Jahrhunderte.    8.  10  (32) 


^^^  [Nio.  76. 

S)tcfcö  tft  unfcr  Urtl^cil  unb  guglcic^  ein  SDiujicr  toon 
bct  ©d^rctbart  unb  SRctl^obc  bc3  ^ctrn  SScrf.  bcr  übrigen« 
ein  fel^t  toaderer  unb  in  feinem  kirnte  gefd^iäter  SDtanu 
fe))n  lann. 

5  [599]  Ulm. 

118*  bU  123*  ®!reU  1772* 

S33enn  ein  SQSerf  einmal  6iö  auf  bcnl23.1^eil  ongctoati^fcn 
x^,  fo  ijt  tDol^t  ade«,  toaö  man  in  ben  gelehrten  ^dtnrtitti 

10  barüber  fagen  fann ,  überflüßig.  —  Sie  Sutiöprubenj  fielet 
iftt  in  bem  Sonfilien*  unb  5Ref})onfen  ^eculo.  ©eit  (£tn* 
fül^Tung  beö  SRömifc^en  Skd^tö  l^at  fic  4  ^erioben  gel^abt. 
3)ie  ^eriobe  ber  (Sloffatotcn ;  bic  mad^tcn  atteö  ju  römifd^en 
üKenfc^en,  an   bcr  ©onau,  bem  SRl^ein  unb  bet  Slbc,  pe 

15  ju)angen  ade«  in  bad  Siömifc^e  äRaa«  hinein,  unb  l^auten, 
ö)ie  ^erritl^ouö,  ab^  toaö  btüber  l^inau«  ^icng.  S)ic  anbete 
^eriobe  ift  bie  ^eriobe  bet  Äritid et :  3)ie  ftagten  gat  ui^ft, 
toen  fie  bot  fid^  l^atten.  O^re  Sanböleute  ennuitten  pe;  jie 
lebten  alfo  mit  lauter  Saien,  unb  Vitien  unb  SDieben,  mit 

20  benen  fie  ftd^  oft  übet  alte  Sad^en ,  nod^  öftet  abet  über 
SBotte  unb  ©i^Iben  befptad^en.  ytadi  biefen  famen  bie  I^ 
tetico=^taftici.  S)iefe  toaten  menfd^Iid^et,  al3  bie  ©(offatores. 
@ie  moQten  fte^üd^  aud^  3)eutfd^(anb  nac^  9tom  mobeliten, 
abet  fie  finitten  unb  foltetten  nic^t,  fonbetn  begnügten  fld^^ 

25  fo  (ang  ab»  unb  ju^ugeben,  bi«  fic^  bie  S)inge,  fo  )oiel 
fid^  tl^un  lieg,  gufammen  bettrugen.  —  Slber  eö  Heg 
fic^  nid^t  tl^un;  begmegen  toerben  nun  Sonfilien  old  ein 
Surrogatum  be«  Corpus  Juris  gef (^rieben! 

»etlin. 

30  dm  Verlag  ber  $aube«  unb  ®))enerfd^en  Sud^l^anblung  1^ 

$err  D«  iBüfi^ing  l^erau^gegeben :  Becueil  de  pas* 
Bages  propres  ä  former  resprit,  le  goüt  et  le  ooanr  . 
de  la  jeunesse,   tires  des  oeuvres  du  Fhilosoplio 
de  Sans-Souoi,  1772.  8.  168  S* 

35  2)en  abr^g6  de  Thistoire  de  la  maison  de  Bran-[000] 
debourg,   unb   bed   barauf   folgenben:    de  la  r61igion  du 


Nro.  76.]  ^^^ 

Brandebonrg,  bte  für  bie  StanbenbuTgifd^e  dugenb  ein  nü$«  , 
Ud^ed  ©efcbenf  ftnb^  aud^  für  bte  übrigen  nic^t  ol^ne  äßertl^ 
tocggered^net ,  tofffen  toir  nici^t,  ob  burc^  bie  übrigen^  bcn 
gröften    5Raum    in    biefer   ©amminng    einnel^menben,    fonjl 
überaus   fd^ä^baren  <S>iMe,  ber  auf  bem  £ite(  angegebne  5 
3tt)edf  toerbe  erreid^t  toerben.    S)er  Ön^It  ber  Reflexions  et 
maximes  philosophiques  et  politiques;  de  Tamoar  propre, 
envisag^    comma  principe   de   morale  etc.   liegt  ju  tDeit 
auffer  bem  ©efic^töfreiö  ber  Ougenb.    Unb  ob  bur(|  fold^e 
abgerigne    pens^es    morales   etc.    aU   }u   @nbe   biefed  lo 
Recueil   (leiten,  ber  ®eijt,   ber   ©efd^madf  unb  baö  ^erj 
berfelben  toirb  gebilbet   toerben,   jtoeifeln  loir  anif.     2)er 
OüngUng  betrachte  nun   bergleid^en   abgeWfete  ©lieber  eine« 
fd^önen  ®anjen  allein^  ober  fein  2ei)Xtx  geige  unb  jergliebere 
fie  il^m,  in  be^ben  JfäHen  toerben  in  feiner  ©eele  feine  ©puren  15 
%at)on  jurüdtbleiben ,  fold^e  ^öc^penö,  bie  balb,  ja  bie  burc^ 
bie  erfte  Sreigniß,  bereite  toieber  toeggelöfc^et  toerben.     Se* 
fd^Ieic^t  ja  eine  üKoratmajime  bie  ©emütl^er  fo  mand^er  Sr= 
n)ad^fenen  nic^t,  nadft  bargefteQt^  aud^  lool^I  ntit  ettoad  ©c^mudC 
überf (eibet ,  —  f oilbem  in  eine  ©efd^ic^te  bertoebt ,   in  eine  20 
JJabel  eingel^üHt;  :c.   —   erreicht  man  überl^auft  aud^  feine 
9lbfid^t,  ©eelen  ju  teufen,  nid^t  fotool^I,  toenn  man  bie  3Rine 
annimmt,  fie  leiten  ju  tooHen,  aU  bietmel^r,  toenn  man,  ol^ne 
bergleic^en  ju  tl^un,  bal^tn  arbeitet;   unb  baö  foKte  fid^  bei) 
ber  3ugenb   anberö  berl^alten?    95Bann  toerben   bod^  bie,  26 
toelc^e  für  bie  3ugenb  fammeln,  ober  felbji  fc^reiben,  anfangen 
il^re  ^robuftionen   forgfältiger  nad^   bem  gaffungöoermögen, 
bem  ©efd^madt  unb  ben  S3ebürfniffen  berfelben  ju  bered^nen? 
Slber  gteidö  fo  mand^en  ^rebigern  unb  ^rebigtfammlern  benfen 
bie  meinen   an^  jener  3"^f^  ^^  ^^^^  anbre,  nur  nic^t  an  so 
ba^,  tooran  fie  juerji,  tooran  fie  einjig  benfen  foDten  —  an 
il^r  Slubitorium,  —  an  i^re  ?efer. 

[601]  Nro.  LXXVL    3)en  22.  ©ept.  1772. 

f^tanffurt  am  SRatin. 

llreHigten  na^f  Hern  (Sef^miutc  Her  ^etr  txfttxt  Ba\$r\fnnhtxU  86 
Her  OTiirißeniieU ^  fammt  einer  lAtht  btij  htm  ßt^rüb- 

10  (32)* 


500  IN«>.  „. 

Sitmntliittg«  1772»  8»  192  S«  ßti^  B*  (5*  Stacht* 

©idb  loorl^er  mit  bem  mcnfd^ficl^cn  ^erjcn,  unb  bcn  mo» 
raltfd^cn  SBal^rl^citcn   innig  ücrtrant  ju  maicn;  bon  il^rcm 

5  SBcrt^  ju  burd^bringcn,  feine  Sr!cnntni§  jnm  Sl^eil  3ur  (gm* 
f flnbung  ju  crl^öl^en  fiteben ;  —  unb  bann  Be^  feinen  8or» 
trägen  forgfdltig  uml^erfel^en^  toaö  man  eigentUd^  für  ein 
äubitorium  l^aBe;  tiberlegen,  löobutd^  biefe  Qväf'öxtx  im  5^* 
miüenfreife,  tDoburd^  in  grö^ein  Serbinbungen  jnftieben  mib 

10  glüdlic^,  bei?  allen  Äbtoecbfelungen  beö  ?i(^t3  unb  ber  ginfler» 
nig  im  gegenti^ärtigen  ^^f^^^^^f  bennod^  immer  jni^gli^ft 
l^eiter,  toie  jur  Srfleigung  ber,  ber  5Wenfc^]^eit  l^ier  erteid^« 
baren  ©tufe  bon  SoKfommen^eit  fällig  gemati^t  loerben 
fönnen;   furj,  »aö  biefen  5Wenfd^en  aW  bie  jnttägUd^jte 

15  Slrjne^  eigentlich  beizubringen  fe^ ,  unb  unter  roAiftm 
Sel^üel;  —  fid^  ju  bem  @nbe  ganj  in  bie  S)enfungÄift 
unb  ^age  berfelben  l^inein  fe^en,  mit  einem  SBort,  feine  Smr» 
träge  nad^  bem  ®efic^t3frei§,  bemOefd^macf  unb 
ben  Umjlänben  biefcr  fei  =  [602]n^r  S^V^^^^  ^^f^ 

20  genauefte  bered^nen,  nid^t  nad^  bem  ©efd^madf  biefeö  ober  ituM 
Sal^rl^unbert«  mobein :  —  S)ief eö  f oK,  bünft  unö,  baö  ^aüfU 
gefd^äfte  ber  ^rebiger  fe^n,  toeld^eö  aud^  fidler  bie  toal^tc 
9t ü Irrung  unb  ^enfung  il^rer  3w^örer  jut  gotge  fyAm 

'  »irb.     Um  bon  biefen  fogenannten  ^reb igten  nad^  bem 

25@efc^mad(  ber  bre^  ^al^rl^unbette  :c.  fold^e  SBhrf* 
ungen  ju  feigen,  l^ätte  ber  ©toff  tl^eilö  beffer  getoä^lt,  tl^tt 
anberö  bearbeitet  »erben  muffen.  3"  biete,  tl^eitö  grunbfofe^ 
tl^eil^  JU  »eit  bon  bem  5Wenfd&en  abgelegene  Il^etü,  Sjegetil, 
unb  bergleid^en ;  —  ju  toenig  für  ben  gegentoärtigen  iIRenf(^en, 

30  nnb  biefe  Sinrid^tung  ber  ®inge  braud^bare ,  moraüfdbe  unb 
anbre  äßal^rl^eiten,  anif  biefe  nid^t  l^inlänglid^  enttoidCelt  mib 
genießbar  gemad^t ;  —  aöeö  in  einer  ©f  rad^e,  bie  htt)  tDettent 
nid^t  überall  rid^tig,  einteud^tenb  unb  »ürbig  genug  tfl.  — 
9?od^   tDoHen   bermutl^lid^   einige  ?efet  aud^  bie  lejcte  be§ 

85  SSerf .  toiffen.  S)ie  f  e  d^  3  erfle  ^rebigten  ftnb  über  8uc  24, 
13—47;  bie  fiebenie  über  2it.  2,  11.  biö  14.  gelitte«, 
unb    be^    ber    ad^ten    „9tebe    auf    ben    Übettoinbec 


Hro.  76.]  ^^^ 

©erl^cu^b  S^erfteegen  auf  Serlangen  feinet  i^teunbe  am 
Sage  feine«  33egräbniffeö,  ben  6ten  ^x.  1769.  gel^alten  ju 
SKü^I^eim  an  ber  5Rut"  flnb  bie  SBorte  Offen 6.  Ool^. 
3,  21.  gum  ®runbe  gelegt. 

fBttlin. 

ßitlnt'^ntf&^t.  fioigtXL mtUuv ^Urer^eudung«  1772«  102 S» 

S)iefe  Stattet  fmb,  toie  toit  au3  bet  Sottebe  (etnen,  im 
fcudbftäfclid^en  35etflanbe,  Solgen  eine«  anbetn  SBet!d^enö,  baö 
bet  Setfaffer  untet  bem  2itel:    SD? eine  Üterjeugung, 
^etau^gegeben   l^at ;   ba«   un«  abet  nod^  nid^t  in  bie  ^änbe  lo 
gefommen  ift.     Oc!^  toeiß,  fagt  bet  Setf.  ba§  iä)  auö  ?iebe 
3U  ©Ott  gute«  [603]  tl^un  muß.     ®a«  fofl  alfo  bie  Ouefle 
attet  meinet  ^anblungen,  bet  Son  meine«  ?eben«  fe^n ;  toerm 
xdl  mit  biefe«  ©afee«  aud^  nid^t  immet  flat  betouft  bin,  fo  foD 
et  bod>  immet  tief  in  meinet  ©eele  liegen.  3"^^  fann  abet  ®ott  is 
nid^t  lieben,  toenn  id^  il^n  nid^t  etfenne.     Od^  toitt  mid^  alfo 
täglid^  üben,  il^n  ju  et!ennen  unb  ju  lieben.     S)iefe«  bejio 
lebl^aftet  ju  beioitfen,  „l^abe  id^  getoiffe  ^inbetniffe  in  mit  ^in« 
toeg  ju  täumen.     3Ran  ^t  mit  meinen  ®d^ö^)fet  unb  l^öc^flen 
SBol^Itl^ätet   oon  meinet  Äinbl^eit  an  lootnemlic^  al«  meinen  20 
fetten,  eingeptägt,  bem  id^  bie  l^öc^jte  gutd^t  unb  ben  l^öd^jien 
©e^otfam  fd^ulbig  fe^."    ©.25.    3)a«  ijl  gef ä^tlic^ ;  „benn 
unüermerft  benft  man  fid^  ®ott  al«  einen  ipetten,  bet  aöetle^ 
ju   feinem  Stuften  unb  ju  feinet  S^te  beflel^It,  unb 
übet  jebe  Übetttetung  feinet  Sefel^Ie  jotnig  auffäl^tt."  25 
*  ®.  26.     5«eitt,   fagt  bet   SSetf äffet,    id^   »i«   ®ott  unb 
S^tiftum  alö  SSatet  lieben ;  unb  beßtoegen  toill  id^  feine  ®e= 
böte  tl^un:    fte^Ud^,  toeil  id^  babutc^  glüdHid^  toetbe:    abet 
ic^   toiH   blo«   gtüdlic^  toetben,   »eit  ®ott  SBol^IgefaHen  an 
meinem  ®Iüdf  ^at     3n  Befolgung  biefet  ^flid^ten  foH  meine  30 
§au})tfotge  meine  ©eele  fe^n;  toeit  aÖe«  anbete  loetgänglid^ 
ift;  bod^  o^ne  ba«  übtige  ju  loetnad^täßigen.     S)ie  Siebe  be« 
9?äd^ften  foK   mit  l^eilig  fe^n.     3d^  toiH  fie  tl^ätig  bejeigen. 
„3d^   toiü   nie  jemanb  toegen  feinet  3tttpmet  l^ajfen;    @« 
loäte  Unfmn,  loenn  id^  i^n  toegen  be«  äRangel«  einet  gött»  s5 
lid^en  SBo^tt^t   ^ajfen  tooDte,  bie  ic^  l^abe  obet  ju  ^ben 


502  p,„.^ 

glaube.  Unb  nie  tDitl  id^  meine  Srienntnig  für  ^xif  mtb 
burc!^  toxiftiQ  unb  ridbtig;  ober  benj[entgen  ntc^t  für  meinen 
üKitc^rijien  l^atten,  beffcn  drtl^um  ben  ©tauben  an  Sl^rijlum 
nici^t  aufgebt."     **  ©.  64.     3)od^  aud^  biefe  Siebe  ijt  na(^  . 

5  ben  ©egenftänben  üerfd^iebcn.  ®ie  muß  fic^  fonberltd^  öuffem 
gegen  J^einbe,  toeil  biefe  auöbrüdlid^  geboten  tji;  gegen  5a« 
mitte,  Obrig*  [604]  feiten  jc.  —  S)er  3Serf.  fefct  l^ier  feiner 
©attin  ein  5)enfma]^t,  baö  bei^ben  ©l^re  mad^t.  —  Enbli^ 
muß   xij  noii  bie  nötl^igen  $ütf3mittel:    lefen^   mebitiren^ 

10  ©otte^bienfi,  ©nabenmittet  brauchen ;  unb  bann  mt(!^  auf  ben 
£ob  vorbereiten  u.  bgt.  ®o  lang  ein  äRenfc^  bergleid^en 
©äfte  atö  f  e i n e  Sntfci^tüBe  vorträgt;  fo  lang  er  auf  fold^e 
©runbfdfte  feine  9teligion  unb  feinen  ?eben3tauf  baut; 
fo   l^aben   toir  nid^tö   batoiber,  toir   verel^ren   metmel^r  ben 

isiWann,  toir  tieben  i^n  boppelt.  Sr  ijl  ein  Streiter^  ber 
atttäglid^e  Äämpfe  üerad^tet,  unb  nur  nad^  bem  l^öd^ften  $ret« 
ringen  toiH.  9?ur  xoünfd^ten  loir  nic^t,  ba§  man  in  Äird^cn 
unb  ©d^ulen^  fo  oielen  gemeinen  unb  fd^ioad^en  ©eelen,  (auter 
ungemeine  unb   |iar!e  lugenb  ^>rebigen  möge.  —  95Bir  finb 

20  übrigen^  auc^  mit  beö  Serf.  SSorfleÜung  von  bem  Setoegung^ 
grunb  jur  Sugenb^  auö  ?iebe  ju  ©Ott;  nic^t  oöttig  eint>cr» 
fianben;  unb  toir  benfen:  loir  tieben  ©ott,  toeit  biefe  Siebe 
ein  I^eil,  toeit  fie  bie  ©eete  unfrei  ©lüdtö  ijl;  unb  nid^t: 
SBir  fud^en  unfer  ©tüdt,  loeit  toir  ©ott  lieben.    2Rit  allem 

25  bem  öerbienen  biefe  Sogen  gelefen  ju  toerben ;  unb  »enn  toh 
un«  nid)t  betrügen,  fo  ^at  ber  SSerfaffer  beö  Sagebud^g,  ba« 
neutid^  erfd^ienen  ijt,  auc^  an  il^nen  großen  Äntl^eil;  toit 
jiel^en  fie  bemfelben  aber  in  taufenb  JRüdtfic^ten  vor. 

*.  **.    3Bir    l^aben    biefe    be^be  ©teilen   auögegeid^net: 

30  5)iefe,  toeit  fie  bie  3bee  entl^ätt,  in  toeldfeer  toir  getoiffe  ^erm 
bitten  muffen,  unfre  änjeigen  ju  betrad^ten;  jene  aber,  »eil 
fie  mit  bem  ©ebanfen  voflfommen  übereinfommt,  ben  toir  bei) 
ber  SRecenfion  ber  ©truenfeeifd^en  SSefel^rungögefd^id^te  9?o.  72. 
biefer  anzeigen  neutid^  auf ül^rten,  ba  loir  fagten :  S^aufenbc 

sötodren  geinbe  ber  9ieIigion,  bie  Sl^rijtum  at« 
il^rengreunb  geliebt  l^aben  toürben,  toenn  man 
il^n  il^nen  at^  einen  Sreunb,  unb  nic^t  atd  eineit 


Nro.  76.]  ^^^ 

ntUTtifd^en  2^))rannen  t)orgema]^(t  l^ätt»,  ber 
tm=[606]mcr  bereit  tji,  mit  bem  Bonner  juju* 
fi^ta^en,  wo  nid^t  l^öd^flc  3SoUf ommcn^cit  ift. 
Sfctr  tDurbcn  ju  biefer  SScobad^tung  l^ier,  baburd^  »erantaßt, 
tocl  ©truenfcc  ©.  138.  ber  Sefel^rungögefd^ic^te  fid^  felbft  5 
bat'iber  beflagt,  ba§  man  il^m  in  feiner  S^ugenb  ba^  ^aar= 
pv!bixn  unb  aWanfc^ettentragen  jur  ©ünbc  l^abe  mad^en  ttJoHen. 
©0  ^'el^r  biefer  loon  un^  geäufertc  ©ebanfe  l^ier  an  feinem 
$Iafe  toar,  fo  tüal^r  er  iji,  fo  oft  er  fd^on  gefagt  toorbcn, 
fo  \}a:  er  bod^  fo  übel  aufgenommen  »erben  tooKen ,  bag,  lo 
bem  Strnel^men  nad^,  gar  bagegen  geprebigt,  unb  bem  9tecenf. 
b{o^  be^wegen,  id^  toeiß  nic^t,  loa«  für  fd^Iimme  Slbfw^ten 
gegen  b;e  ^Religion  foüen  fd^ulb  gegeben  »orben  fei^n,  bie 
fid^  nun  ber  53erf.  biefer  Sntfd^Iüffe  tool^t  aud^  aufbürben 
taffen  mu§ !  —  SBir  «bitten  bod^  ein  öor  aKemal  unfere  i5 
J?efer,  feine  Äefeere^en  in  unfrem  93Iatt  ju  fud^en;  fo 
njerben  fie  geioiß  feine  barinn  flnben !  S)enn  tJre^müt^igfeit 
ift  in  unfrer  Sirene,  too  man  toon  feiner  ^ierard^ie  unb 
feinem  ©etoiifen^jtoang  »eig,  feine  Äefcere^,  fonbern  üon 
jel^er  ber  3Sorjug  be^  toal^ren  Sl^riften  unb  be^  el^rlid^en  20 
SDtannö  getoefen.  Unb  bann  bitten  toir  nod^  einö:  unö  nid^t 
el^e  3u  beurtljeilen,  big  man  unö  üerjiel^t. 

fl^ranlfurt  unb  Sd^ijig.      \ 

Caroli  Strack  M.  D.  et  in  XTdivers.  Mo^unt.  instit. 
Med.   P.   P.   O.   Eminent,  ac   Geis.  Princ.  lEleot.  Mog.  25 
Consil.   Jud.   Aulic.   cet.   Observation  es   Medioi- 
nales,    de    Colica   Piotonum    maximeque    ob 
arthritidem  1772.    8.     83  S* 

jßem  feinen  SBeobad^tung^geijte  beö §rn.  ^ofratl^ö  ©tradt, 
toerben  e^  geh>i§  üiete  unfrer  $?efer  ju  oerbanfen  toiffen,  baß  so 
fie  nun  nic^t  me^r  fo  nad^grüblen  bürfen,  toaö  eö  bod^  eigentlich 
mit  ber  fürd^terüc^en  Solit  üon  ^oitou  für  eine  99etoanbni§ 
f^abe.  ©d^on  1765  ^atte  ber  ^err  SSerfajfer  feine  SBal^r* 
ne]^mutt=  [606]  gen  über  biefe  Äranfl^eit  in  ben|  Journal  de 
Medecine  de  Paris  befannt  gemad^t ,  bie  er  mit  mel^r  Sr=  ss 
fal|rungen  unterftütjt,  mit  mel^r  äuöpc^ten  bereid^ert,  in  ber 


[Nro.  ?B. 

(Bpxaiß  bed  Selfu^  nunmel^r  aufd  neue  btuäett  (Sgt 
©eine  ^auptabfid^t  gel^t  ba^in,  ju  crtocifen,  ba§  btc  ÄoU/ 
t)Ott  ^oitou  nid^t  mcl^r  unb  nic^t  loeniger  fet, 
a(^  XDa9  3RudgTat)e  ®td^t!oU!  l^ieg.     !I)te  aSernnfe 

5  l^ier ju ,  bte  fic^  aQe  auf  bte  mächtige  @tf a^tung  grünten, 
fmb  fo  cinlcud^tenb  unb  fo  übcrfül^tcnb,  ba§  fie  bet  9?eGntf. 
getabe  ju  unterf einreibt ,  unb  getDtg  glaubt,  loenn  ed  }nnl 
©timmcnfammCen  lömmt,  baß  fie  angcmetn  unterfd^neben 
tüerben.     §  u  jr  1^  a  m  f ud^te  bie  Urfaci^e  im  Obji  unb  im  Oiffc» 

10  toein,  unb  bctoie^  fo  gut  er  fonntc.  9?ur  bic  Heine  ^agc 
bttcb  übrig :  SBie  gel^t^  ju,  ba§  anbere  ?änber,  tt)o  btö  Sotf 
oft  meift  t)om  Objt,  unb  bcffcn  SRofi  ober  SBein  Uh:,  nit^t« 
t)on  biefer  Äolif  toiffen?  ®o  loie  ber  $err  Serfaffer  in 
Wiatm  ))on  bem  ^u^gen  ©ebraud^  be^  Dbfl^  nie  tttoa^  t)on 

15  ber  Art  bemerft,  eben  fo  toenig  bemerlt  man  l^ier  in  ^caiU 
fürt,  n)enn  man  aud^  gleid^  im  äRofl  unb  9Bein  fdbioetgte, 
ettoa^.  Slnbere  fuc^cn  bie  Urfac^e  im  Äupfer,  anbere  im 
©})ie^gla^  u.  f.  f.  $unbert  unb  l^unbert  33eJ)ffieIe  ober 
geigen  üon   attem  bem   nid^t«.     SSom  Äupfcr  tool^I  Äolifen, 

20  aber  feine  Äotüen  mit  (Sid^t  unb  Säl^mung.  S)a«  ©pirt* 
glad  ifi  ganj  unfd^ulbig,  ba  ed  fo  gar  nad^  be^  ^etnt 
©trad^g  Srfal^rnng  bie  Sranf^eit  l^eitt,  unb  ber  9tecenf. 
lang  gefunben,  bag  ed.  auc^  in  groger  ä)ienge  gegeben,  nie 
etioaö  gefd^abet,  toenn  gleid^  be^  aHguftarfen  S)ofen,  ÜBUd^ 

25  feiten,  Steigung  jum  ®red^en  ober  ßrbred^en  fetbji  erfolgte 
9?ad&bem  ber  §err  SSerfaffer  burd^  18  firanfengefd^id^ten  ge» 
geigt,  bag  bad  fogenannte  (aufenbe  ©id^t,  menn  ed  fld^  in 
ben  Unterleib  toirft,  eben  bie  ßrfd^einungen  mad^e,  bte  bic 
Äolif  oon  ^oitou  mad^t,  unb  er  be^  Unterfud^ung  ber  äßein»' 

30  ungen  über  bie  Urfad^en  ber  Äranf »^  [607]  l^eit  jebe  berfelben 
nic^t  ^inlänglid^  gefunben;  fo  f daliegt  er  mit  bem  ©afe,  mit 
bem  tDxx  angefangen;  nur  fo  gang  allgemein  nid^t:  benn  et 
fcbreibt  bem  Ste^  nocb  ettoad  gu,  ob  ed  gleid^  fc^eint,  bag 
feine   eigene  Srfal^rnngen  bagegen,  bie  ungett)iffe  SD^et^nung 

35  ber  ^arlemer  ^fabemie ,  unb  bie  fielen  angemerf ten  (Spibe« 
mien,  il^n  eben  fo  allgemein  l^ätten  fd^lieffen  laffen  Idmten, 
unb  ber  ^le^bam^f  gar  tool^l  aU  Urfad^e  bed  ©id^td  gelten  lonn. 


K«..  76.]  ^^^ 

Übrigen^  ))erbtent  bte  Slbl^anblung  aOe  Sufmerffamfeit 
unb  tocttcrcö  9?ad^forfd^cii  bct  praftifd^cn  Srjtc^  bic  ttun  einen 
geitfaben  l^aben,  ber  fie  inö  3nnre  biefer  fürd^terüd^en 
Äranfl^ctt  fü^tt^  bon  ber  too^I  »enige  t)  o  n  i  1^  n  e  n  geglaubt 
l^Stten,  bag  fte  mitten  unter  tl^nen  il^ten  Zitron  aufgef^Iogen«  6 

0n%lfktx  htt  JP^Uofoii^^  tttt)i  JPiiflor  Irnr  )»er  (ivimgeUr^eit 
.    i&tmtfnht  in  Smirnem    18^9  Ci^rett^  etftttXf  fmtita  unli 
Comp^    1772«  10 

SQStr  tDunbetn  un9^  bag  eine  $anbIungdgefeUf(^af t  ^  mie 
biefe,  bie  butd^  il^re  gute  unb  t>orttefU(i^e  Serlagdartidet  ix9^ 
f)tx  ber  »al^ren  Literatur  mel^r  S)ienjte  getl^an  \)at,  al9  ber 
^t6e  Sud^^nbel  3)eutfcblanbd,  ein  ^nif  l^at  unteruel^men 
fönncn,  bo3  in  allem  Setrac^t  nl^tö  bebeutenb  ift.  S)er  16 
SSerf.  fprid^t  ö)eber  ate  Oube  noc^  atö  Sl^riji  t)on  feinem 
SWcßiaö,  baö  ijt  ol^ne  SBärme  beö  ©taubigen,  er  toeig  auti^ 
nic^t,  ju  toem  er  ff  retj^en  toitt  —  fonbem  e^  ijt  falte  ^JJaren» 
tation,  |)örenfage  loon  einem  Reiben,  ben  man  nie  in  beu 
Stalle  gefeiten  l^at,  nod^  in  ber  9?ä^e  geigen  mag  unb  fann.  ao 
3l(^  @d^ulübung  toöre  ed  bem  $)erm  S^agifter  im  14ten 
dal^r  ertaubt  getoefen,  fein  bom  ie^igen  9^eftor  aufgegebene^ 
S^l^ema  über  irgenb  einen  großen  ^ann  fo  au^juarbeiten. 
S)enn  [608]  bie  ganje  ©^fd^i^te  ber  @t>angeliften  ifl  ^ier  ol^ne 
ba^  intercffante  2)etail  an^  bem  äRunbe  unb  bem  ®riffel26 
eine«  jul^örenbcn  3ünger3,  nur  nac^  i^ren  berfd^iebenen 
Sl^eilcn  in  ber  golge  l^ingefleHt,  in  l^olperit^ten  ^om^)aft  ge* 
llcibet,  unb  mit  ben  getööJ^ntid^jten  ®emein<)Iä^tt  gufammen» 
geengt.  Sie  erläutembe  9?oten  tooDte  ber  4)err  SDiagijler 
tiieHeid^t  in  feinen  SoQeftaneen  ober  nac^gefd^riebenen  Seftionen  so 
nid&t  länger  für  fid^  aHein  bcPfcen.  ättein  bie  SBelt  »ürbe 
nid^tö  öcrbl^ren  l^aben,  »enn  man  fle  in  ©mimen  mit  il^m 
begraben  l^ätte;  benn  fie  entl^alten  bie  gemeinjien,  jum  Cfel 
nac^gefagtcn  Slnmerfungen,  an^  ben  unfid^erflen  unb  trübflcn 
OueÜen.  üKan  fielet  aud^  nic^t  (Sine  ®})ur  bon  S5efanttt-86 
fd^aft  mit  ben  neujien  ©d^riftertlärungen,  Äeifebefd^reibungc» 


506  IN«,.  77. 

« 

u.  f.  to,  3Son  hex  ^]^t(ofo})]^ic  be^  SSctfaffct«  mttffcn  totr 
noc^  eine  $robc  mittl^citcn.  ®.  42.  3n  bcr  9?otc  fagt  et : 
,,SQ5ir  fönncn  tool^I  mit  SQSal^rl^ctt  fagcn,  ba§  l^cutjutagc  ein 
Stnb  t)on  10  Salären,  lodere«  fonft  eine  gute  Sluferjiel^trng 

5  gel^abt ,  eine  tocit  loottflänbigere  unb  grünbtic^ere  Sinflci&t  in 
alle  tDid^tige  Sßal^tl^etten  ijaU,  al9  bie  alten  l^eibnifd^en  SBelt« 
tDeifen  naci^  einÄn  üieljäl^rigen  %U\jße  gel^abt  ^Ben. "  Äurg^ 
unö  fd^eint  ber  (iebe  $ert  SKagtfter  einer  öon  ben  übelge* 
fc^affnen   Sö})fen  ju   fe^n,   bie  nid^tö  nötl^ig  ^tten  ate  gu 

10  jtubieren^  nm  ganj  unnü^e  gu  toerben,  bie  ol^ne  SBelt*  nnb-* 
3Renfd^enfenntni§  fid^  in  einet  Hetnen  Sompenbienfpl^äre  ala* 
bemif(^er  SBei^l^eit  l^erumbrel^en,  bie  alfo  tool^I  ®ott  nid^t  gn 
aWi^ionen,  unb  SSefel^rungögefc^äften  in  irgenb  einer  9teligion 
erfel^en  l^atte. 

«lavier   jlart  beti  28pen  «ugujt  b.  3.  ©etr   Sol^anti 

^einrid^  ^berl^arb,   öffentüd^er  Seigrer   ber   9ted^te  an 

bcm   l^iefigen   @efammt-®ijmnafium,  unb  Ood^fürfH.  Snl^alt 

ßötl^nifd^er  ^ofratl^,  an   einer   au^jel^renben   Sranf^eit  ^im 

20*29  Pen  da^te  feine«  älter«. 

[609]  Nro.  LXXVn.    S)en  25.  ©e^t.  1772. 

iBenterhungen  über  htn  ^ntttfiAjiith  htt  S^tünht  i« 
Her  Mrgerlii^en  (SefeUr^nft  oon  STolr.  jOtiilur  (^fq*    Xm 
25     htm  €ngur4fem    iBetr  S^miikert  1772«  8«  15  iBogeit« 

3)et  ®eip  ber  Sritannifdben  ^]^iIofoj)]^ie  fd^eint  übet 
|)abrian«  äRauer  l^inüber  jn  feJ^n,  unb  gegenwärtig  in  bcu 
©d^ottifc^en  ©ebürgen  fld^  ein  §äufd^en  ber  ©einigen  ge* 
fammelt  ju  l^afcen.     gergufon,  SRobertfon,  Oerarb^ 

3o§ome,  Seattie,  unb  l^ier  äRidar  finb^  bünft  mid^^ 
Seute,  bie  ben  meiflenö  matten  unb  einzigen  ©eard^  fel^t 
tiberpimmen^  unb  buri  ba«  %dt>,  ba«  fic^  SWe  gleid^fam 
jufaramenjiimmenb  ertoä^Iet  l^aben,  toirb  il^re  ^^Jl^ilofopl^ie  tuxi^ 
fd^ä^barer  —  meijien«  nemlid^   ^l^ilofof l^ie    ber   ®c* 

85{tatten    unb    ^eränberungen    be«    menfd^ltd^en 


K«.77J  507 

®t^ifUäft^  nac^  SRaa^gaSe  ber  ©efd^ic^te  unb 
©rfal^tungctt  —  cht  gtoßc«,  gtoffcö  gelb!  auf  bcm  fid^ 
ftc^Iid^  [dm  unb  crnbtcn,  ®arben  binbcn  unb  tl^tcn  (cfcn 
Iä§t^  töcmi  ncmlic^  crftüd^  gut  geädert  toorben. 

Di  baö  nun  ade  btefe  $ertn  tl^un  unb  gct^n  ^ben,  6 
ob  nid^t  andi  l}xtx  jeber  lieber  mit  einer  $anb   loott  Stieren 
baüon   läuft,   pe   mögen  fein   ober   eineö  anbein,  reif  ober 
«oc^  grüne«  feudfeteö  ®ra«   fe^n?  [610]  ob   nid&t  überl^aupt 
bie  9?aturgefd^id^te  beö  menfd^tid^en  ©efd^Iec^tö 
jefet   ein  5IKobe|iubium   toerbe,   ba«   l^inter  ben   5lRon:*io 
tefquieuö,   SRouffeau«/ §etüetiu3,  Soltatre  u.  f.  ». 
na(ii  jiemlic^  einförmfgen  Siegeln,  unb  fel^r  ein* 
förmigen  SSorurtl^eften  g^l^anbl^abet  toerbe?  unb 
ob  alfo  nid^t'  anif  l^ier,  toie  be^  allen  guten  ©ad^en  in  ber 
SBelt,  bie  SDtobe  ben  Oefd^macf,  unb  baö  Stnioerjlänb»  i6 
ni§,  bie  9?atur  tobten  toerbe?  ®er  SRecenf.  ifi  ju  blöbe, 
biefe  fragen  fd^on  beantworten  ju  tooflen ;  erinnert  pd^  aber, 
baß  er  aud^  ba^  93ud^,  baö  feine  ?anb^(eute  in  biefem  ^aii 
für   Haßifd^   l^atten,  unb   baö   unjireitig   einen   fel^r   großen 
Pan  in  ftc^  ^at,  3feting  ©efd^id^te  ber  SWenfc^^eit  20 
immer   mit   bem   Sird^l^offegen  vorbeigegangen:    üon   auffen 
fd^ön  unb  übertünd^t,  intoenbig  aber  u.  f.  to. 

§err   3o^.   2RiUar  ©fq.   ift   öffentüd^er   ?e^rer    ber 
Siedete  auf  ber  l^ol^en  ©d^ute  ju  (Staögoto,  unb   füi?  ben 
9ied>tögete]^rten  ift  aUerbing^  l^ier  eine  gute  ©ammlung  t)on  25 
Datis  „über  ben  3"^^^^  ^^^  SBeiber,  bie  üäterßd^e  ©etoalt, 
bie   @erid^töbar!eit    eine^    Obern    über    bie   ©lieber    eineö 
©tamme^  ober  ®orfö,  über  ben  Urffrung  eine^  OberJ^errn 
in  größerm  Umfange,   unb   baö  SBad^ötl^um   eineö  Solte  an 
3luöbt(bung  unb  SSerfeinerung :  enbKc^  über  ben  üerfd^iebnen  so 
3uPattb    ber  5)ienpboten   in   Derfd^iebnen   SBeltt^eiten"    — 
über  biefe  2lrtid(e(  l^ier  eine  fel^r  gute  ©ammlung  üon  Datis 
auö  ber  ©efd^id^te,  meiflenö  mit  SRaifonnement  begleitet.    3)te 
©ammlung  fre^Ud^  nid^tö  minber,  al9  öolljlänbig;  baö 
9Jai)onnement  fre^Iid^  oft  nur  Webte  S33eibenf^)roffe^86 
bie  tierfd^iebnen  ©tämme  beö  3^"^^^  i^  binben  — 
immer  aber  ein  fe^r  guter,  nü^Iid^er  ^erfud^. 


[Hio.  77. 

SRan  ftcl^ct  fd^on  au«  bcm  SJerjctd^ntß  bcr  $au^)tfltt(Ie, 
bag  l^tet  bte  @tdnbe  unb  9taitg«atten  ntd^t  etgentli^'  in 
©tuffcn,  fotibcrn  erfi  m  großen  3Raf«  [611]fcn  gcfti^id^tct 
tDcrbcn;  aUcö  geincrc,  »aö  bcr  SCitcI  „Rangs^^  jn  öcr* 

5  f))re(^en  fd^iene^  toirb  man  l^ter  ))ergeBen«  fud^en :  aber  and^ 
ber  alfo  jnrüdtge^ogene  $Ian  tft  faß  nod^  unenb(t(^. 
S)ie  groge  $)eerbe  ©efd^lJ^fe^  bte  menfd^Ud^e«  ©efd^Iec^t 
l^eiftj  unter  fo  meierte^  ©cflalten,  ©ttten,  33tlbungcn^ 
^imraelöflrtc^en !    in   einem   ctotgen  ©trom  Meiner  3"*  «wb 

10  Abflüge  üon  Seränberungen !  töo  fott  ber  ^l^ilofo})]^  bte 
3(ugen  l^akn?  binben  unb  orbnen?  äBol^in  orbnen?  tool^in 
aüe«  binben?  unb  toie  baö  Utrenblid^f leine  überall  be» 
merfen,  an«  bem  bod^  nur  überall  ba«  Unenblid^groge 
tt)  i  r  b  ?  3n  bem  Serftanbe  l^at  ®ott  nur  9tang  unb  Örbnung 

16  loom  menfd^Iid^en  ®efd^(ec^t  in  feinem  ®egrifl  S)ie  Äette 
^ngt  an  feinem  SCl^ron !  S)a«  für  un«  immer  üerönberte 
©emälbe,  an  bem  toir  bajn  nur  einen  SSorgrnnb 
überfeinen  lönnen  unb  foHen,  l^ängt  3^m  allein  im  8i6te, 
©0  »a«  ^^ilofopl^ifd^  ®anje«  ijl  nie  ju  ertoarten! 

20  üKiltar  gel^it  nur  ben  fel^r  orbentttd^en  SBeg,  «tt>o  ein 
SBeib  tDenig  SSegierben  erregt,  toirb«  menig  gead^tet;  tt)0 
mel^r  u.  f.  to.  SBo  ber  SSater  nod^  ganj  SJater  über  feine 
Äinber  ijl,  ba  ift  er  nod^  ganj  Sater;  too  nid^t^  ba  nid^tu-f-to." 
fo  burd^  alle  Äa})itel,  3«^^^^   «"^  golgejeiten.    Sltfo  nur 

25  meinen«  auf«  Gros  äußerer  ©ajnfommenl^eitett, 
$inberniffe,  83eförberungen,  fur3,  auf  bie  grobe 
aWaffe  beö  iWebium,  in  bem  bie  firäfte  toürfen.  Übrigen« 
aber  auf  eine  änatJjfe  ber  toürfenben  Äräfte  felbjl^ 
too  eine  Äraft  jtoei)  loerfc^iebneäufd^eine  unb  Buffer» 

Boungen  l^erüorbringen  fann,  inner (id^  aber  nur  immer  bte* 
fetbe  Jhaft  ijl?  too  jtoe^  Sluffenjnjlänbe  pd^  einanber 
anfl^eben  unb  einen  ©ritten  l^eröorbringen ,  nod^  ober 
immer  nur  bie  eine  Äraft  unfid^tbar  toürfet  u,f.n>. 
S)arauf  läßt  er  fid^  toeniger  ein.     Unb  ba  nun  ba«  menfd^ 

85  lid^e  ©efd^Iec^t  bod^  fo  ein  t)ie(feitige«  3)ing,  $roteu«, 
unb  [612]  Sl^amäleon  ifl,  unb  toieber  au«  fo  t)iel  ®efid^t«* 
fünften  betrad^tet  »erben  lann?  unb  immer  innertic^   fo 


Uro.  77.]  . 

i)te(  Äräftc  tütirfcn?  —  man  fielet,  t>a%  baö  tnfonbctl^ctt 
in  ben  knoten  be^  ©ange^  mond^e  S^äufd^ungen  unb 
Sinfcitigicitcn  fajl  unDermcibftd^  maci^t.  SBic  j.  33.  in  barba«» 
tifc^cn  ä^ttctt  ein  SBcib  nic^t  gcad^tct  fctj?  crftart  er 
unö  forgfältig ;  aber  tocnn  ftc  nnn  toicbcr  in  eben  ben  ^tiUn  5 
fo  fonberbar  gead^tet  toirb?  »enn  jie  t)on  Süenö  äl^jfel« 
bi§  an  oft  eine  SRatl^gebetin^  göttlid^e,  eine  ^aila^ 
ober  Sgeria  loorgefteüet?  too  nnn  eben  in  biefen  »üben 
3eiten  ber  ©aame  (iege^  ba§  fxif  bieö  ßeiov  toeibüd^er 
Siatur  me^r  ändere,  ober  mel^r  anerfannt  toerbe?  —  lo 
ba^  geigt  er  toeniger.  SBaö  burd^  bie  Slbf^affnng  ber 
©flaioerei)  ber  politifc^en  £)fonomie  nn>  (nad^  bem  3Kobe« 
l^aMnial^ !  gu  bem  »ir  un^  fd^on  geiDöl^net)  ber  äJJenfd^^eit! 
ber  SRenfd^l^eit!  f ür  8ort(;eii  gefd^aft  fe^;  geigt  er  fd^ön^  »eit» 
(äuftig  unb  mit  ettoaö  ©igenliebe  eigner  Sntbedfung ;  aber  nnn,  is 
toa^  in  bem  alten  beutfc^en  ßigentl^nmöred^t  (toaö  feineö* 
ttjege^  ^ol^Inifc^e  ©fla^ere^  toar)  für  ©ic^erl^eit,  SRul^e  unb 
©eügfeit  getoefen,  bie  mit  aßen  unfern  neuen  SSerf  äff  ungen  beö 
Umlaufs  in  alle  SBett  üerlol^ren  gel^t  —  tx>a^  fetbji  ber 
alte  iJeubalgujlanb  betj  aller  Unorbnung  unb  SSarbare^  20 
für  ©roßl^errlid^eö,  Äül^ne«  unb  Sröfteerwedten* 
b  e  ö  gel^abt,  be^  unfrer  Sitte  loerlol^ren  gangen  —  enbüd^ 
ber  eCenbe  S^f^anb,  ber  eben  bamafe,  ba  bie  ©f laueret) 
»erlol^ren  gieng,  eingefül^ret  »urbe,  baß  mir  alte  jefet  an 
uttfid(?tbarer  Äette  liegen,  unb  ba§  un«  gegentt)ärtig  25 
ein  Orben^banb,  petit  CoUet,  ober  ein  toDeö  ©c^ioerbt  an 
unfern  C>üften,  burd^  SSomrtl^eil,  gujruö,  politifd^e  39efiimmung 
unb  93errcc^nung,  unb  l^unbert  gräglid^e  firanfl^eiten  ber 
©eele,  me^r,  gel^nmal  mel^r  fcffelt,  unb  geigelt,  unb 
au^ge^rt,  ate  ben  ©!Ia*[613]t)en  ber  leidste  filofc  am  so 
gu§e  befc^tt)eret;  baö  aUeö  fäflt  weniger  in  bie  äugen. 
Unb  fo  »erben  tt)ir  nod^  lange  immer  nur  eine  einfeitige 
®efd^id>te  be^  menfd^lid^en  ©efd^led^tö  l^aben.  *  @nblid^  mu§ 
ber  SRecenf.  feine  unt)l^ilofo|)^ifd^e  ©d^ioad^l^eit  befennen,  bag 
il^n  ade  fold^e  ©efd^ic^ten  menfd^Iid^ct  Sräfte  unb  Orbnungen,  86 
unb  ©(^idtfale  ol^ne  El^eilnel^mung,  ärgern.  5ür  ben 
]^öd)ften   Orbner   aßer  3)inge  ijl  Sllle^   gut,  unb  ber 


510-  [H«..  77. 

iWcnfd^  in  icbcm  3»jl<^'^^^  f^^"^^  SBcfen«,  er  fe^ 
tJrofd^  ober  33el^emotb,  für  bie  ganje  3wfainmenorb* 
n  u  n  g  (^off e  unb  glauBe  tc^  tDentgflend  )Don  gattjem  $er}en) 
auc^  gut.  Slud^  ijtö  loortrefKc^  unb  red^t  göttlici^  für 
5  einen  ^l^ilofopl^en,  unö  in  ä^ftänben  ein  ®ute3,  ein  Sor* 
tteflid^e^,  ein  SBei§e3  3u  entiöideln,  too  eö  ber  gemeine 
menfd^ü^e  »tid,  baö  ®efü^I  ber  »ebürfnig  unb  ©(^»at^^feit 
nic^t,  ober  nic^t  immer  pnbet.  ®ieg  (Sefd^äft  ijl  bie  toal^e 
SaStirbe  ber  ^^ilofop^ie.    auffing  beö  menfd^Iid^en  ©eifte«  in 

10  ben  9iat]^  ber  l^immüfd^en  SBäd^ter,  bie  immer  ®ute^  be« 
fd^Iiegen,  nur^  baß  il^r  ©d>(u§  für  nnö  arme  ©terblid^e  ju 
groß,  ju  boÄ,'  ji>  meit  unb  breit  ijl.  SSon  bannen  ein  leife^ 
SBort  beö  äuff^Iußeö  im  äRunbe  be«  ^^ilofopl^en  iji  toirf- 
(ic^e   ®efanbtfd>aft  ®otte3  —  Slfcer  nun   alle  ©cenen  ber 

15  äRenfd^l^eit,  gut  ober  böfe,  aU  ob  fie  alle  gleid^  gut  toären^ 
t)or  einem  falten,  gleid^gültigen  SSIid  toorbe^fhreid^en  laffen. 
3)ie  böfen,  l^öt^ftenö  mit  bem  SBoidt  berül^ren,  ol^ne  aber 
bie  beßern,  bie  üorl^er gegangen,  ober  nachfolgen  Knuten, 
ober  üietteic^t  fd^on  unfid^tbar  nal^e  ftnb,  aud^  jur  Sefferung, 

20  Sluftoerfung,  ?c]^re  unb  £rojl  ju  braud^cn,  unb  flc 
gleid^fam  fanft  in  jene  ju  loerftößen  —  über  alle  3«* 
fiänbe  ber  äRenfci^l^eit  ju  f(i^retben,  ald  ob  man  in  feinem 
3ufianbe  je^t  felbjt  lebte  —  eö  fann  bieg  aflerbingö 
l^iflorifd^er   ®cip,  ^)]^iIofof l^ifd^er  ®eiji,  ®eifi  ber 

25]^o]^cn,  unfül^Ibaren  ?eibenf d^af tlofen  jtoifd^en 
ober  @^)ifu=[614]rifd^en  ®'6tttx  fet^n,  aber  —  toa« 
braud^tg  SBieberl^oIung  ?  man  fiel^et,  toa^  unb  too  eg  für 
äRenfc^en  fe^Ie? 

§ranlfttrt  unb  Sei)i)tg. 

8oDe]ttr4fe  nnh  Cuteinifilre  €\^xtfdmtit}fit  ftm  9t- 
Inrmu^  htt  S^fuUn  utt)i  (Strmnuflem  1772.  ^ufammtK 
16Vt  iB0d. 

fabeln,  ^ijlorien,  S3riefe  unb  moralifd^e  äRajrimen;  bo« 

flnb  bie  3ngrebienjen  biefeö  ©lejcir«.  —  So   ifi  fd^toer  baö 

86Sef!c  auöjufuÄen,  gumal  für   Sinber;   unb  toenn  bo^  ba< 

Sejle  ijt,  toaö  l^ier  jufammen  geraft  toorben,  fo  iji«  fd^Iimm. 


N»o.  77]  ^^^ 

—  äfccr^  laßt  fic  nvLx !  eö  !ommt  aHe«  auf  bcn  ÜKatm  an, 
ber   ed  ju  (rauchen  toeig.     2Btr  g(au6en  in  gutem  (Srufl, 
baß  mand^cr  mit  einem  bloßen  Ä  33  S  Sud^  einen  toeit  beffern 
3Wenfd^en  bilben;  mit  bem  bloßen  2l93S83ud^  feinen  ©d^üler 
meit  näl^er  an  bie  ©tenjen  ber  malzten  ®e(el^rfamfeit  bringen  6 
!ann,  aU  ein  anberer  an^  ber  fd^önften  Sl^reßornatl^ie. 
S)er  ^immct  ertoerfe  einen  SDiann,  ber  unfre  Äinber  frttl^e 
leben,  unb  beuten  unb  fpat  lefen  lelffre.    SBarlid^  nur  ber 
ti)irb  bie  SQSiffenfd^aften  il^rem  Sntjtoecfe   gemäß  braud^en; 
»irb  tn6:i  in  euren  Ämtern  felbfi  auf  euern  Sel^rjlül^Ien  iu  lo 
^rd^  unb  ©d^ute,  in  feinem  $aufe,  überall  toirb  nur  ber 
SSürger,  SSater,  greunb,  nur  ber  SDieufd^  fe^n,  ber  el^c  gelebt    . 
l^at,  at^  gelefen!  Unb  ijl  eö  bann  Qtxt,  ü}n  in  bie  SBiffen« 
fd^aften   gu  fül^ren;   eö  fe^  ©feculation  ober  ^anbtoerf;  er 
loirb  gcwiö,  getoiö  mit  ätiefeufd^ritten  gelten,  unb  balb  eure  i6 
etoige  ©d^üter  einl^oleit,  balb  überlaufen;  benn  er  gebt  felbji, 
jene    toerben    nur    immer   in    ©änften  getragen,    bie  aüe 
jtüeeif  ©d^ritte  auörul^en,  unb  alle  Siertelfhtnbe  umgeworfen 
toerben ! 

[615]  Vadjett.  80 

Der Mt^f^tnfrtunt^f  tint Wnüftuft^xlftf  def^rritbnt 
in  ber  fretren  ^Itiistütt  Tintiitnf  für  H0  Saipr  1772»  Hon 
^riebri^f  ^etrir«  nnn  ^rtnhf  ünviftxL  Mni$U  i^btlft- 
mait^tmeißer« 

6^  fmb  moralifd^e  Setrad^tungen,  too  ber  Serfaffer  ju^as 
toeilen  SJerfe  unter  feine  ^rofe  mifd^t,  ober  gauje  ©ebid^te 
einrüdft.    2)er  eigentliche  Äritidter  toirb  bietet  gegen  ©d^reib^ 
art,  SSerfification  unb  ©^)rad^e  einjutoenben  l^aben,  meßeic^t 
aud^  bier  unb  ba  ^ufammenl^ang,  unb  $Ian  in  ben  ®ebanten 
bcrmiffen.     3nbejfen  fe^It  eö  biefen  Stättern  getoiß  nid^t  an  w 
bem,  loa«  ©l^afteöbur^  fo  fel^r  öon  aflen  Autoren  t>er» 
langt,  fic^  erjt  einen  S^arafter,  eine  eigene  ©cele  gu  bilben, 
et|e   man  öffentlid^  ju  anbern  reben  toiD/    Oeber  fennt  bie 
©d)i(ffale  be«  ??re^^.  öon  3^ reu!,  toie  er  gegen  bie  ©etoalt 
ber  ©roßen  mit  feiner  männüd^en  ©eele  angefirebt^  gebrüdtt,  86 
aber  nie  niebergetreten  toorbcn.    S)ie[e  ©tärle^  bie  burd^  long* 


^^^  [Hro.  7?. 

tDürtged  ©efängntg  unb  Setben  geflä^tt  tDorben,  eTfennt  man 
m  jebem  3(u^brutf,  unb  gmar  mit  fo  ütel  mel^rerem  Set** 
gnügen,  tDeit  ictf  unfern  Serfud^en,  moralifc^en  ätfc^anblungett 
atter  ärt,  unb  toie  bie  ZxUl  l^etffen  mögen,  gar  fetten  toal^t« 

5  junel^men  iji,  ob  ber  Seljermann  ein  Oepd^t,  unb  toaö  er  für 
ein  ©efld^t  l^aBen  mag.  3^  @rt(ärung  biefed  ^{^l^änomend 
muffen  toir  unfern  Sefern  berid^ten,  ba§  ber  SJerfaffer  nic^t 
in  feiner  frül^en  Ougenb,  oben  aud  bem  S)a(i^fenfler,  van 
S3rob,  unb  t)on  ben  Starren  aU  älutor  angegafft  }u  loerben, 

10  fd^reibt ;  fonbern  er  ift  ein  ^^itofopl^,  ber  in  reifem  Älter, 
nac^bem  er  alled,  toad  bie  äRenfc^^eit  leiben  fonn,  ertragen 
l^at,  nun  in  rul^iger  äRuge  bem  ©etümmel  ^uftel^t,  unb  }ii>* 
n)ei(en  bad  brutfen  (ägt,  n>ad  er  glaubt,  ba|  Seute,  tit  ifya 
fc^ä^en  unb  il^m  g(ei(^  beulen,  mit  SSergnügen  (efen  loerböi. 

15  Ön  ben  })oes=  [616]  tifd^en  ©tüdten  pnben  ftc^  ©teilen,  bie  eine« 
^aUerd  unb  SBittorfd  nid^t  unn)ürbig  n)ären. 

Lettre 8  d'Elisabeth  SophiedeVali er ea  Louise 

Hortence  de  Cantele  sonAmiepar Madame Biooo- 

20     boni  I.  II.  Part,  feiler  QT^eii  von  otingefilp:  28  IBoge«* 

Ches  Homblot.   1772. 

2Bir  emj)f elften  biefe^  leftte  SBerl  ber  SWab.  SticcoBont^ 
bie,  toie  fd^on  befannt  gejlorben  ifi,  aU  einen  fel^r  intereffonten 
ätornan.     3)ie  ©d^reibart  ift  (eid^t,  loarm  unb  an   ))teleit 

25  Orten  ganj  au^  bem  §erjen  quittenb ;  unb  bie  Segebeu* 
l^eiten  toerben  gfeid^  üon  Stnfang  fe^r  intereffant.  3)ie 
©efd^id^te  ifl  toicber  in  englifd^c  5Ramen  gel^fittt^  unb 
JRid^arbfonö  Sriefmanier  gebrandet  toorben,  bod^  mit  rai» 
gteid^   mel^rerm  @rfo(g,  aU  in  ben  t)ieten  neuem  in  ^ßarid 

80  ä  rAnglaise  jugefd^nittnen  Stomanen,  toie  ber  9?oeub 
©orbien,  u.  bgl. 

Ol^ne  Xnjeige  beS  Orts. 

Hiiji  C0b  ber  M^^tf  eine  Itebe  ge^nlten  nn^  gebnukt 
müf  ber  ^0be*    1772«    4te^aib  ßn^tn* 

35  —  —  Unb  aud^  gefd^rieben  nad^  ber  SKobe;  baö  ifl 
l^erglid^  fd^ted^t! 


Nro.  78.1  ^^^ 

[617]         Nro.  LXXVm.    S)cn  29.  (Btpttmhv.  1772. 

^rantfurt  am  9Ral|n. 

Zufällige  (Btl^anktn  übtv  t^it  ßiihnn$  t^tB  (Bt- 
fitrmaikd  in  ^ffzntiitftn  S^^tn;  nm  3f.  <Sü*  ))ttrmann« 
S5^ijf0  Ifixn^xtm.  ntnt  1770— 1772^   4*   19 Vi  ß^^n.  5 

a^  ift  l^ter  getDöl^nüd^,  ba§  6et}  ben  l^albiäl^tigen  (Stammen 
bcö  l^tcfigciv  ©^jmnaftum^,  bct  icbcömal^ltgc  9tcftor  in  cmcm 
öffentüd^en  3lnf(j^(ag  baju  einlabet.  $err  ^urmann  l^at 
bei)  fc^^  auf  ctnaubcr  folgcubcn  ©ctcgcnl^citcn  bicfcr  ätt, 
ju  fcinctt  Sluffä^en  bic  tntcrcffautcftc  JKatcric  gctoöi^lt,  bic  10 
ein  ©cj^utmann  nur  pnbcn  fanu;  unb  bicfc  blofc  SBal^t  mu§ 
für  il^n  ein  gutc^  SSorurtl^ctt  crtocdcn,  baö  in  bcr  Stu^* 
fül^rung  aud^  burc^  »tele  fcl^r  gute  Stnmerfungen  bejiättigt 
tüirb.  5)ie  erfte  äbtl^eilung  befc^äftigt  fid^  mit  einer  ^jl^ito* 
fo|)l^ifd^en  Unterfud^ung  über  ben  ©efd^madE ;  bie  anberc  iß 
^nbelt  t>on  bem  Sinflu§  ber  9Kutterf})rad^e  auf  ben  ®c* 
fd^madf;  bic  bret?  folgenbcn  üom  Semen  ber  alten  ®})rad^ett 
unb  Sefen  ber  alten  äutorcn;  bie  le^tc  üom  Übcrfe^en. 
3)er  erjie  Il^eit  l^at  unö  am  tocnigften  ®enüge  geleitet,  »eil 
lüir  über  biefe  SWateric  anber^  beulen  aU  ber  §r.  35erf.  20 
@r  glaubt,  ba§  bcr  ©cfd^madt  nic^t  bloö  in  bcr  ffimpfinbung 
beftel^e,  fonbern  aud^  9tatfonnement  erforbere.  2Bir  glauben 
aber,  bag  er  ©cfd^madf ,  unb  [618]  Kl^eoric  ber  f.  S35.  u.  Ä. 
offenbar  i^ertocd^fete ;  jener  ift  unferö  Scbflttlcn^  nac^  btog 
(Sm^jfinbung;  biefe  raifonnirt,  unb  tocnn  fic  ücmfinftig  ijl;  25 
btoö  nad^  ^jfijd^ologifd^cn  Srfal^rungcn.  fjcmer  folgt  ber  §r. 
SSerf.  ber  getoöl^nlid^cn  Srilärung  üom  @d^ö«icn  baö  nad^ 
i^m  au3  „9Wannigfaltigfeit  mit  Sinförmigfeit  üerbunben,  bie 
unö  interegirt  befielen  foH."  SBir  gel^ören  mit  unter  biejenige, 
toeld^e  toie  Slriftotclcö,  ben  ber  §r.  33erf.  anfül^rt,  bic  5rage:  so 
9Baö  ift  fd^ön?  für  biegrage  eine^  Slinbcn  ^Iten;  unb 
iüir  glauben,  baö  ©c^öne  ift  fo  toenig  ju  erllären,  ate  ba« 
©ü^e,  baö  aSittcre,  baö  ^ettc  u.  bgL  SSSir  pnben  cinjte 
Sarben,  eiujlc  £önc  fd^ön ;  xoir  finben  eine  uncnblid^e  ©cgcnb, 
bereu  (£införmigfcitö})unft  toir  nic^t  feigen,  üicKcid^t  nie  feigen  ss 
fönnen,  oft  fel^r  fd^ön;  unb  bcr  3iif^^  ^^^  ^^^  intcr* 

Litteraturdenkmale  des  18.  JahrhundertB.    8.  H   (33) 


^*^  [Hro.  78. 

egitt,  tDXÜ  mt^x  nicj^t  [agen,  ate:  ben  toxx  füllten;  b. 
l :  fd^ön  x%  toa^  Xött  ate  [(j^öu  cmpfinbctt.  S)tc  cinjiflc  bcflc 
Srf(äruttg  bcö  ©(i^öncn,  bic  Xöir  fcuncn!  Snbtid^  fagt  bcr 
§t.  SSerfaffcT,  tote  gctoöl^ul^:   SRaci^al^mung  bct  5Ratur  fc^ 

5  ber  3^^*  w"^  ^^^  ©runb  ber  fd^öncn  SBiffcnfcJ^aftcn.  Daö 
tfl,  büntt  und  gan}  fa([(i^;  l^öci^flend  (äffen  toir  biefett  ®a^ 
a(d  9tege(,  nie  aber  aU  ©tnnbfa^  gelten.  SEBo  oi^mt  ber 
Sonfünfller  nad^?  »o  ber  Saumeifler?  SBir  glauben  fiber* 
l^au))t^  bag   ba^  ®ente  nid^t  ber  9tatur  nad^|ntt,  fonbem 

10  fctbfl  f(^afft  toie  bie  9?atur.  ®a  flenßt  eine  eigene  Duette 
g(etd^  ber  anbem,  aber  nid^t  nad^  tl^r  gemad^t,  fonbem  toie 
fic  au«  bem  Reifen  geboren,  —  laßt  bie  ®})ringtoerfe  nad^* 
al^men!  Wlan  muß  nur  9?atnr  unb  If^iflorifd^e  äßaij^r^eit 
nid^t  miteinanber  t)ermifd^en.    äBann  ein  JOßian,  ber  felbß 

15  |)elb  unb  ©ängcr  toar,  bon  ©d^lad^ten  fingt,  fo  fogt  er  nid^t 
nad^,  toad  bie  92atur  onbern  in  bem  f^att  eingiebt,  fonbem 
toaö  er  felbjt  fül^It.  ©o  ftngt  §omer,  Sl^eoWt,  älnatreon 
unb  bie  SJeften  —  fo  ftngt  filo^j^jftodf  mcift.  Ol^ne  $trten 
ober  gelben  ju  feljn,  füllten  unb  reben  fte  toie  gelben  unb 

20  [619]  ^ixtttu  üßal^Ien  fie  l^ier  unb  ba,  fo  iß  mal^len  nid^t 
nad^a^mctt.  ®ie  $ütte,  bie  im  Sad^e  toieberfd^eint^  tfl  ein 
fo  natürüd^eö  Silb,  alö  bie,  bie  am  Ufer  fie^t,  natürliche 
^üttt  ip.  ®a«  ift  nic^t  kitifd^e  Äleinigfeit.  3n  ber  onbem 
älbtl^eilung  toerben  fel^r  gute  SSemerhtngen  fiber  bie  SDtntter« 

25f))rad^e  gemad^t^.unb  gegeigt,  toie  ber  gute  ®efd^madt  in  ber 
aßal^I  ber  2Borte  unb  Sluöbrüdfe  ju  SBerfe  gel^m  muffe; 
aud^  in^befonbere  ein  guter  äiorfd^lag  getl^an,  baß  bie  @d^fi(er, 
©d^riften  i^rtr  Sanböleute  gu  Icfen  unb  ju  bectamirm  an* 
gel^altcn  toerben  foflten.     ®iefer  SJorfc^lag  ifl  auc^^  toie  toir 

30  öcrnel^men ,  in  bem  l^ieftgen  ©^mnaftum  eingeführt  3)ie 
brttte  Slbtl^eilung  gel^t  über  auf  bie  Erlernung  ber  latetnifd^m 
unb  grtcd^ifd^cn  @})rad^e,  bie  gu  Silbung  be?  Oefc^madte 
nötl^ig  ift.  Der  ^x.  SScrf.  toibcrlcgt  bie  befonbem  Stealiflen, 
bic  »Ott  ber  alten  ©})rad^e  ntd^tö  toiffen,  ober  fie  toenigfien« 

85  au^  neuen  Tutoren  leieren  tootten.  @r  geigt  babet^,  baß  bod 
SSBörter  unb  Siegten  lernen  eine  abgefcbmadfte  golter  ber 
armen  3ugenb  fe^,  bi»  ein  benfenber  unb  fleißiger  Seigrer  il^r 


Nro.  78.]  ^*^ 

tDol^I  tx\paf)xen  lünnte.  2Bie  gerne  l^i^ren  totr  bett  @<i^utmanit 
gegen  ^ebantcrie  })rebtgenl  3fn  bent  »terten  Stbfd^nitt  toitb 
t)om  tDöttl^en  Serflanb  ber  alten  9(utoren  ge^nbeft;  3n 
bent  fünften  Sl6f(j^nitt  toirb  gcjeigt,  tote  ber  Setter  bte  ©ci^ön* 
liehen  ber  Slntoren  an^jcid^ncn  fott.  S)te  Semethtng,  \>a%  6 
ber  Seigrer  ftc^  l^ter  nad^  bem  Oente  be«  ©d^filerö  rici^ten, 
unb  bte  ©(i^dnl^etten  tl^m  fonberl^  em))fbtbti(!^  mai^tn  foO, 
bie  auf  ü^n  ben  metfien  Stnbmd  t^un,  ifl  fe^r  gut.  ^err 
^urmann  unb  feinet  ©le^en  mögen  fie  an<i^  antoenben, 
bod^  tote  t)ieten  tjl  fle  unbegretfl^ !  SEBir  toünfci^tett  aBer  lo 
ntd^t,  bag  btefe  ®<]^()n]^etten  jerlegt,  fonbem  nnr^  bag  bie  Snt« 
))ftnbung  be^  Ofingßngd  gerieben  toürbe,  um  ben  ^unfen  }u 
fangen.  3tt  9tetigion,  ^olitil  unb  (Srgie^ung  gel^t  man  feiten 
ben  redeten  SBeg,  tiotxm  man  gerabe  jugel^en  [620]  toiQ.  3^ 
bem  legten  SlBfci^nttt  toerben  bie  ©^toierigfeiten  anfgefuci^t,  i5 
bte  mit  einer  guten  Überfe^ung  ))er]6unben  ftnb^  itnb  ba  toirb 
geratl^en,  bie  (BijüUx  }tt  guten  Überfe^ungen  anjul^alten. 
^ad  muffen  toir  billigen;  olled  Stad^al^men  aber,  bad  am 
(Snbe  cm^)fol^Ien  toirb,  l^affen  toir.  SEBir  toiffen,  ba§  e^ 
manchen  }um  9tu]^m  aufgelegt  toirb ,  bag  fie  fd^rieben  toie  so 
Sicero  ober  Xacitu^;  aber  eö  ifi  immer  ein  Setoeig 
öon  einem  ÜRangel  be^  ®enie«,  toenn  man  in  biefe«  Unglüd 
ijerfäHt. 

Sluc^   ol^ne  unfer  Srinnem  merh  man,  ba§  ^r.  $ur^ 
mann  ftd^  blod  auf  ba^  eine  SDtittel  ber  iBitbung  bed  ®e«  25 
fd^macfö;   bie  ?efung   ber  Sitten  eingefc^ränlt  l^at.    Sre^Iid^ 
ba  unfere  Seigrer  unb  ©d^fiter  tmmer  nur  gufammen  tef  en, 
nie  }ufammen  leben,  lonnte  er  feiner  Sbftd^t  nad^,  leinen 
bcffern  3Beg  gelten ;  unb  er  t)erf))rid^t  nur  gufättige  ©cbanlen, 
feine  (£om^)ofition.     ©onjt  toürben  toir  üorgüglid^  getofinfd^t  so 
l^aben,  bag  er,  üor  allen  S)ingen,  auö  Südt  auf  bie  9?atur, 
ben  (Sefd^madf  gu  bilben,  gerat^en,  unb  SKittel  angegeben 
l^ätte,  tote  man  junge  ©emütl^er  ergiel^en  unb  unterrid^ten 
foU;  bag  fie  nid^t^  a(^  fd^ön  em))fbtben,  ate  toa^  toal^r  unb 
fd^ön  in  ber  SRatur  ifl.  —  aber  ben  Ofingüng,  beffen  ®e=  86 
fd^madE  il^r  nun  fo  gebilbet  l^abt,  toie  unglfidtttd^  toerbet  il^r 
il^n  in  ber  ä93e(t  gemad^t  l^aben,  toomit  er  (eben  mug  ?   Unter 

11  (33)* 


t)ett  fd^eugßd^ett  f^ormen^  bie  tl^n  fiberaO  xnntmgen  ?  ®tia>l% 
vat^lMiiA,  tDenn  il^n  nid^t  fein  ©eniud  in  einen  au^ertocil^tten 
3itle(  fül^rt,  tDO  feine  naij  toa'ffxtt  ©d^ünl^eit  f<]^ma<]^tenbe 
©ecte  gefättigt  toirb! 

5  ^rantfttrt  nnh  &ei^)ig. 

^ie  <9ieritrii4te  ht$  S^tibfti^tfüifiB.  1772.  8.  ISßnsnu 

5)a  bie  ^]^itofo})]^en,  jnntat  biejenigen,  toetc^e  [621]  flfcer 
ben  SRenfd^en  f))ecuUren^  nnd  fo  »»unberßd^  bur<]^  ^eden  unb 
®träu4e,  Suft  unb  ilReere,  unbnid^t  feiten  auc^  in^fü^  nnb 

10  ilRotäj^e  fügten ,  fo  iji  eö  feinem  5IRcttf d^en  ju  berbenfen, 
tDenn  er  ficj^  'oon  il^nen  (o^reift^  ermübet  mit  il^nen  anf  eigene 
Soften  l^erum  gu  reifen,  ftc^  ein  Sdd^en  fud^t,  nnb  bort  ein 
eigene^  ^üttd^en  baut,  fo  gnt  er  fann.  9tur  mug  er«  nld^t 
gteicb  malzten,  tihwi^en,  üerfitbern  (äffen;   fonbem  erjl  lange 

15  öerfud^en,  ob  e«  il^m  ni(]^t  ju  toeit  ober  ju  enge,  ober  fonfl 
unbequem  iji;  erfl  abwarten,  bi«  e^  fejie  iji  gegen  Sturm 
unb  Stegen,  bamit  er«  attenfattö  ol^ne  großen  SJnftoanb  nm^ 
reiben  unb  neu  bauen,  ober  audjiitfen  lann,  toenn  e«  too 
©(j^aben   leibet,   ober  niit  mel^r  naij  feinem  Sinn  iji.  — 

20  3)er  SSerf.  biefer  ©d^rift  ^t  ftc^  aud^  ein  ©üttd^en  t)on  bcr 
Slrt  gebaut;  unb  baö  gönnen  toir  il^m;  aber  e«  gteid^  jn 
bemal^Ien,  gleid^  an  ben  äSJeg  }u  jieKen,  ba«  ift  nid^t  gnt 
geiDcfen  Srfi  fein  jel^nbeö  ©ijjiem  !ann  man  jur  Slot^ 
brudfen  laffeu,  bie  neun  erjien  pnb  meift  nid^t  oie(  toertl^.  — 

25  5)a^  ©etbftgefül^I  ober  ba«  Sctoufife^n  feinet  innem  3"* 
ftanbö  ift  aüerbingö  ber  ^unft,  auf  bem  ftd^  unfer  ganje« 
Seben  l^erum  breitet.  3ft  biefe«  ©elbjigefül^i  angenel^m,  fagt 
ber  SSerfaffer,  fo  ^Iten  toir,  bie  toir  bie  ®inge  nur  na6f 
ben  SBirfungen  beurtl^eiten,  c3  für  gut,  unb  unö  in  fo  toeit 

30  für  ooüf ommen.  S)a«  iji  alfo  nad^  il^m  ber  ©d^lüffel  gut 
menfd^Iid^cn  9?atur,  fid^  fefbji  tjollfommen  füllten,  unb  auf 
biefe^  ©efü^I  eigner  SSoIIfommenl^eit ,  toirb  burd^  baö  gonje 
$ud^  burc^,  aUed,  toad  um  unb  in  bem  üßenfd^en  iß,  in 
jicmKd^er  Unorbnung  jurüdfgegogen ;  am  @nbe  aber  turj  ge* 

35  3eigt,  ba§  burd^  Huge  ©egrängung  biefeö  ©etbjigefü^I  immer 
am  erften  angenel^m  erl^alten  toerbe.     SOtan  mug  biefen  ©a^ 


Nro.  78.]  *^^* 

mift   mit    bem   ®runbfa^    ber  SoÜIommenl^ett   ^ttm^äftn. 
S)tefer  fe^t  aBfhratfte  SoDfontmenl^eit  ginn  3^^  ^^^  ^anb*> 
(ung;   iener  tDtK  etgenttid^  [622]  btod  SteaKtäten  ^  B(od  bte 
SJoflfommcnl^cit  ücrjicl^cn,  btc  lebet  in  iebem  augenBIicf  att 
jotd^e  in  ftc^  erlennt  tmb  Kctt;  biefer  giett  3^^*  ^^r  V^^^  * 
tDttl  Ho^  3^1^^^^  6ef(i^tet6en ;  toxx  laffen  bad  gerne  fo  \)in* 
ge^^  unb   glauben  [e(6fl^  bag  man,  el^e  man  jnr  ÜRotat 
greift,  erft  ben  3wP<^tt^  ^  ÜRenfci^en  fettjl,  tote  er  ift,  er* 
tennen  mug;  SlQein,  man  mu§  tdi)i  tmxii  bad  ®^ßem,  nnb 
l^ätte  man«  anä^  felBp  gemaci^t/ fonbem  mit  Blof  en,  leibttt^^enio 
^lugen  in  bett  SOtenf^en  fel^n.    (Sd  xft,  bfinft  und,  in  bem 
9Ren[(^en  nid^t  nur  ein  $nnlt,  anf  ben  {i<i^  alle  (Em))finb« 
ungen  ^urüdjiel^en  taffen;   fonbem  ed  finb  ))iele,  bie  ganj 
)Don  ftd^  unabl^ängig  finb;  unb  ©efül^t  eigener  SSoKIommen« 
l^eit  ip,  toie  toir  gtauBen,  nici^t  teftter  ^totd.    ®enn§,  biefeö  is 
uncrffärbare  ^crumbrel^en,  ©d^toeten,  StufgeWjHiegen  in  einer 
(5mj)finbung,  ba^  ifl,  toie  toir  glanben,  bet  3^**/  ^'^^^  ^^^"^ 
mc^r  ber  Snb})unlt  alleö  beffen,  toca  in  bem  5IRenfd^en  ifl 
!S)ad  übrige  ifl   nur  SEBerl^eug,   unb   bie  angenel^me  (Em«' 
})finbung,  bie  mit  ber  Seftftnng  bicfe^  ffierl^engö  üerInft|>ftio 
ifi ;  bie  xft  nid^t  fo  tool^t  ©enug,  afe  ^reube  fiber  bie  SKög« 
Ud^fcit    be^   ®enuffe^,    «nöfid^t    bal^in,    Stl^nbung.     Unfer 
?ebcn  ifi  barnm  fo  fd^ted^t  toorben;   bie  SWenfd^l^eit  göl^net 
beßtocgen   fo   fel^r,  toeil  toir  biefe  be^be  ®inge  oertoec^fett 
^ben.     @3  gel^t  vtxt^,  toie  bem  ritten  Steid^,  ber  fid^  eine» 
foftbarc  Sibliotl^e!  anlauft,  fid^  über  bie  fd^öne  »ättbc  freut, 
unb  nie  einen  brandet.  —  Unfer  ^l^ilofo)))^  öerbtent  übrigen^ 
Slufmunterung,  toeit  er  boc^  felbfl  benfen  toitt.    §ier  unb 
ba  l^aben  toir  aud^  toal^re  SBtidCe  gefunben;   aber  bad  mriße 
ifl  ®i)ftematete^ ,  nnb  maud^e  SDinge  finb  ganj  unerträgßd^.  so 
SBie  j.  35.  toa«  er  ®.  26.  üom  ©d^önen;  ®.  80.  bon  ber 
Siebe   fagt  u.  bgt.     SEBenn  ber  SJerf.  je  geliebt  l^ätte,  fo. 
toürbe  er  toiffen,   ba§  l^ier  gar  nid^t  bie  Siebe  öom  ©elBjl* 
gefügt  ber  SSottfommen^eit,  oon  greube  über  ba^  Urtl^rit 
anbcrer  oon  unf erm  [623]  äBertl^  fel> ;  fonbem  ba§  Siebe  eine  86 
unabl^ängige  @m))ftnbung  ifl,  bie  leinen  (Sntjtoedt  l^at,  al9 
Siebe;    ba^  hc^ß  UmfaQen,    M  ^"f^^'^^I^^^  ^^^ 


<l 


D 1 0  rvr  na 

j [Nro.  78. 

l^tDtfterter  ©eeten,  ba^  Stulpen  auf  bem  getteBten  ©egenßanb^ 
ba«  Sluöbcl^ncn  feiner  eiguen  Sjcijicnj,  ba^  bcjiönbige  aus- 
fliegen unb  ätt^ütffliegen  be«  toärmflen  ©efül^fö,  baö  toed^fcte« 
tDeiS  ©Uitftid^tDerbeu  unb  ©(ütfUcJ^mad^en ,  unb  taufenb 
5  anbete  ©eligfeiten  bie  Siebe  jum  gröfteu  Oefci^eule  er^ebcur 
ba«  ©Ott  ben  9Keuf(J^en  geben  fonnte.  aber  bie  Slitfc,  bie 
ber  SSerfaffer  in  bie  SBdt  gemorfeu  l^at,  finb  übcr^ut>t  nix^ 
ni(j^t  tief  eingebrungen ,  unb  ben  allgemeinen  ©eifi,  ber  bie 
gange  iDienf^^eit  gufammen  u>ebt^  eben  ba  jufammen  u>ebt,  xoo 

loieber  aQein  gu  gelten  fd^eint;  baS  groge  Sensorium,  auf  bad 

^orif  fo  t)ie(  baute,  baS,  unb  nod^  t)ieteS  anbre,  ifl  tl^m 

jang    enttoifc^t.     ^VL\>tm    liegt    attcö    fel^r   unorbenttid^   in 

einem  9uc^    burc^einanber ,    feine  S3emerfungen    finb  fe^t 

la&l,  oft  ni(j^t  treffenb,  unb  meifi  nur  um  einen  ®a$  }tt 

15  bel^au))ten  gefuc^t;  fel^r  feierte  Sefture  tfl  aud^  giemlici^  jur 
Uujeit  öerfd^menbet  toorben.  SKit  allem  bem  tätigen  toit  bem 
5Serf.  no(j^  immer  ftd^  ^üttcj^en  ju  bauen,  aber  leine,  bem 
*ißu6(ifum  auSjufleKen,  teine  ju  bemal^ten  unb  ju  to^egiten, 
too   er  fi(j^  unb  feine  f^reunbe  nid^t  n)enigjlen9  neun  3al^e 

20  lang  bequem  (ogirt  gefunben  ^t. 

^nre9  filrifne  neue  ^ü^riein:  n\s  L)  vnn  ^tt  fjiiil- 

^  XLtXL  ^einfinen;  einer  ^eerfe^«    2«)  ti^n  einer  nit- 

v^  •  treuen  iQrnut^  Me  ber  Orenfei  \t^im  foile«    Her  lielreii 

25     5u0enli^  unl»  liem  4Frauen|immer  |n  Ireliebiger  fturfweil  in 

Heime  nerfnlfet.    Sn  2»er  Srnlriiatemeire  1772« 

SWerbingS  toärc  in  ben  SKöl^rtein  unb  Siebcm,  bie  mrter 
^anbtoerfö^jurfd^en ,  ©olbaten  unb  9Käg*  [624]  ben  ^erum- 
gelten,  oft  eine  neue  5IRetobie,  oft  ber  toal^re  Stomattgentott 

30  JU  l^ol^ten.  S)ann  bie  SSerfaffer  biefer  Sieber  unb  SKäl^rlein 
f (^rieben  bod^  »enigftenS  nid^t  fürS  ^ublifum,  unb  fo  tfl 
fd^on  gel^n  gegen  einS  ju  toetten,  ba§  fie  »cit  toenigcr 
öerungtüdfen  muffen,  ate  unfte  neuere  gierlid^c  Scrfnd^fe, 
2Reiftenö  iftS  ein  munterer  ©efeHe,  ber  ben  anbern  üorflngt 

85  ober  ben  Steil^en  anffll^rt,  unb  atfo  ijl  toenigftenS  bie  ÜRunter« 
feit  feine  ^rätenfton,  unb  Stffeftation.  —  S)er  ^err  ®ivi\imi, 


bei  bie(e  2Rä6vfein  Derfifidtt  ^at,  ucrfifidrt  fe^r  «in,  fcH  ab« 
bem  oi(ingeac^tet  teine  ^iäljuleiti  melji  Dcrlipciien ,  benn  i^m 
feblt  ber  ©antetfängevefcUce ,  ber  in  bei:  Welt  ni^tS  alä 
afeentfeeuet ,  ©ttafgeri^t,  Siebe,  ÜKorb  unb  Tobf^tag  fteijt, 
jufl  n>ie  afleö  in  ben  Öuabtaten  feinet  gema'^tten  Eeinmanb  fi 
peljt.  SBebet  naioe  greube  norf)  nfliue  SJe^FIage  ber  3Ken' 
fc^en,  auö  ätittet^  unb  T^eenjeiten,  beren  ©eclc  eine  23itber. 
lafel  i(t,  bie  mit  intern  Sörpet  lieben,  mit  i^ren  Slugen 
benlen,  unb  mit  i^ren  gouften  jufiljlagen  —  fce^  benen  aflefl 
merttDütbige  i^teö  ?ebenö,  atic  in  ©Aadelpearä  ^aupt«  nnb  in 
©laatäattionen ,  innertiatb  24  ©tunben  unfcrem  Stuge  Bot= 
tütft  —  jonbern  boS  alle^  tönnie  mit  allen  ©Ijxeii  in  ©ii[6er= 
jlabl  gemalzt  unb  gebTudt  \i\)ii. 

13DTil)eilt   gt^timtt   q^urclirdliiri'n   für  «er   WiU.  is 
1772.   2  ÖBfi. 

5)et  SBerf.  6ettieip  feijt  poßieilid),  bag  geheime  ©«> 
feßf^aften  fe^t  nüHidi  (eijn  fönnen,  unb  bafi  e§  fonbertit^ 
bie  ift,  Bon  Wefd^er  et  IDiiiglieb  ju  fei)«,  bie  @^r«  ^at,  imb 
bie  mit  bem  etften  SPiidiftaben  Ü.  ^eift.  O^ne  bie  anbetn  ao 
Suc^flaben  wifTen  ju  njollen,  glauben  wie  getn,  bog  biefe 
©efettf^^aft  »iel  ©uteä  fiifiet,  aber  bie[e  2  Sogen  »iib  jie 
bo4  nic^t  mit  in  Stet^nung  bringen"? 
[635]  Nro.  LXXIX.    Sen  2.  Cctobct.  1772, 

SNietau,  §afm)iDt^  unb  ScitijiB.  ^a 

tbct  6ie  Älttlfi^licit  öer  WolUtl,  oan  «.  fi.  fflhel. 
ßm  anknlJ  ^frteibrti^  i^inf  1773.   8.    32  (BoBen. 

§etr  Ottl  ^I  tie  neueten  ft^önen  ©c^riften 
nic^t  umfonit  getefen,  Ejat  im  ©t.  ©oxemonb,  ©aqle  u.  f.  ». 
ettoaS  über  baS  ©ti>i[^e ,  läpiturif(^e  unb  ^qt^agi!rif(^c  w 
©^pem  nac^gefc^tagen,  ben.'pome,  ©utjet  unb  äKcnbel= 
fo^n  über  bie  Srnpfinbungen  auSgcjogen,  unb  feinen  ^J3to' 
faij^en  ©t^l,  ber  in  bei  3ugeub  etmaS  in  bie  garbe  ber 
SSanije  moiite  eingetaucht  feijn,  enbtidf  in  ben  (c^mcren  ^Wantel 
bet  ätenfibij^en   unb  äoungifc^en  2Kufe   eiugetleibei.     ©ieSsi 


pivo.  7f. 

ifl  bte  Genealogie  btefer  3beeit,  ))on  bem  (oltBIfitigfleit  8e^ 
obad^ter  aufgeftettt,  ber  auf  bet  SKeffe  beutf^er  Kttetatar 
mand^ette^  ©eßalten  t)i)T  fic^  loorbe^  ffareid^ett  Ueg,  tmb  and^ 
biefe  ntd^t  ange^Iten  ^tte,  tüctm  jte  nid^t  gar  }u  (imt  iDäre 
5  getletbet  gctoef cti.  3tt  ber  Sinleitimg  p^t  $r.  O I  e  l  auf 
einem  fd^önen  §ügel,  unb  emartct  bie  aufgel^enbe  @onne^ 
bie  bann  mit  folcbem  blenbenben  ©tanje  auf  il^n  tDxxtt,  bag 
er  mit  allen  fjarben  ber  S)id^tfunP  um  fid^  toirft,  batb  toic 
Älo})flodf,  batb  Xöie  Oatobi  ma^lt,  iefet  bie  <Bpii^en  ber  Serge 

loüor  Il^tirme  auö  $eru  anpeilt,  unb  jefet  auf  jeber  Stofe 
[626]  bie  2Befte  mit  offnen  2Räulc^en  toal^mimnrt.  Soii 
bem  ©cbad^tcn  feiner  Kl^eorie  »oKen  toir  eine  $robe  ben 
Äenncm  Dorlegen.  ®.  22.  fagt  er:  ^S)ie  blo«  flnntid^ 
SSergttügungen   ftnb   il^rer  3?atur  nad^  üon  furger  Dauer, 

16  unb  be^  bem  geringßcn  Übermaße  i^reö  ©enuffe«  folget 
Sättigung,  Sf et  unb  uberbru§ ;  bie  angeprengte  Übung  be^ 
SScrftanbeö  toirb  enbtid^  f d^mergl^af t ,  überf})annt  bie  Seele, 
unb  feftet  fte  in  eine  Ermattung  biö  jur  Untl^ätigleit,  in 
toctd^cr   fie  ftd^  fctbp  untcibtic^  toirb.    aber  ber  Oenug  bet 

20 S3ergnügungen  beö  Slugeö  unb  be«  Ol^r^  fd^cint 
bagu  gcmad^t,  jenen  Überbruß  ju  üer^fltett, 
unb  ben  burd^  SlnPrengung  erfd^tafften  Ion 
ber  ©eele  jum  S)enlen  unb  ffim})finben  toieber 
l^erjupetten."     Sann    man    tool^l    l^albtoal^rer ,    flad^ 

»öfpred^cn,  unb  biefe  ©cbanfen,  fo  o^ne  aKe  Srifärung  mtb 
SScrbercitung ,  unter  bie  ?eute  werfen?  Sergnügungen  beö 
Slugcö  unb  be^  Ol^rö  liegen  alfo  jtoifd^en  Sm^jpnben  unb 
(BpeMxxtn  mitten  innc;  pe  Pub  bie  SSrüdfe.  aber  »ie, 
unter  tocld^en  Scbingungen,  auf  »etd^em  SBege,  burd^  loeld^e 

80  ©cgcnpänbc  ?  ©el^en  nid^t  burd^  biefe  bcljbe  Pforten  bet 
©ccte  ein/  3been  ber  tiefPen  ©^iefutation ,  unb  toieber  bcö 
bunfeipen  innigPen  ©efti^t«  ?  —  toei;^e«  pnb  nun  bi!  ®e gen* 
Pänbc,  bie  üon  einer  S^remität  jur  anbern  auf  unb  ab» 
fpanncn?  unb   toarum   ip  ©erud^,  ©efül^l  unb   ©efd^madl 

8ß  bat)on  au«gef(^toffen  ?  ©täubt  $err  O  f  e  l  bietteid^t,  t»  tteffc 
pd^  mit  ber  gingerfj^ifee  be«  »itbl^anerö ,  ber  im  2)]tnMit 
feine  ©tatue  mit  Siebe  betaPet,  uid^t  bie  ^öc^pe  3bee  U§ 


Nro.  79.]  ^^^ 

®i)'6ntn  ettetd^en?  ober  \»ex%  et  xdä^t,  tt)te  Diet  bie  ®mne 
bed  ©erud^d  unb  ©efd^madte  )u  ber  etl^aBenften  ©ttmtmmg 
ber  @eete  beitragen  föimen?  VUtin,  be^  tl^m  liegt  cäk^, 
tote  Utf  äRenfc^en,  bie  nie  fetbfl  gebatikt  ^aben,  iu  ((i^ötter 
l^etgebtad^ter  Dtbnimg,  unb  feine  @Au6Iafien  ber  Sm«  6 
ppnbungett  finb  fotgcnbe:  SRto.  1.  finnüd^cj  9?ro.  2.  ge* 
mtfd^te ;  [627]  5Rro.  3.  intetteftnette,  unb  SRro.  4.  motatifd^e. 
3)eT  (S:^aTatter  eine^  aBoDfifKingd  in  bent  2ten  abf<]^nitt  iß 
bad  fd^aalfle,  toad  man  in  ber  ©tnbierffatbe  jubeteiten  lann, 
o^e  irgenb  eine  9!üance  t>on  Sßeltlenntnig.  Sl'htn  folgt  bie  lo 
Sl^aralteriflif  ber  ©toifd^en,  (S))ilimf(i^en  nnb  ^^tl^agoriffj^ 
*iß^i(ofo))]^ie,  too  nici^t  einmal  @!icero  gu  Statine  gejogen  toorben, 
fonbem  aQe^  naij  Sefnng  Sgat^ond  unb  ber  äJhtfation  o^n- 
gefällt  fo  niebergef^rieben  Serben  lonnte.  Sn  bem  @i 
@t)temonb  fe^t  er  j^auf^tfäd^tid^  biefed  and,  „bag  er  gn  Ser«  is 
t^eibigung  bed  @))i!urd  audfü^rlid^  b<itte  }eigen  foOen,  toornm 
ein  SD^enf(^,  ber  nad^  biefem  ©t^ßem  lebt,  unenblid^  glfidC« 
lid^er  fcijn  müjte,  ate  ein  anberer,  ber  nad^  einem  anbem 
©^pcm  lebte.'"  ®t.  St)remonb  lanntc  ol^ne  3^^^!^'^  ^^ 
SBert^  ber  ©ijfleme,  nnb  alfo  unter jog  ex  ^ij  nie  bieferio 
unnü^en  ©cllamation.  St  mnfte  toiffen,  bog  bie  SRotur  jn 
aüen  ©^{lemen  jum  SSorond  9!ein  gefogt,  nnb  ibre  SorIel^r<B 
ungen  fo  getroffen  l^at,  bog  fic  o^ngefälf^r  atte  toal^r  finb, 
unb  bag  fte  ni^td  bleiben  ate  ®))rad^en,  (Sl^aralterifUfen  bet 
©elfter.  £)i^  übrigen  Sbfd^nitte  bed  9u<]^d  enthalten  nntetss 
Sluffd^riften  beö  bctteC^aftefien  ©tolje«  teere  nnb  gemeine 
S)e!lamattonen,  nnb  toir  Derbonraten  nnfre  Sefer  }nr  eignen 
Seftüre,  toenn  fte  und  nid^t  auf  unfer  Sßort  glauben  tooUen, 
bag  l^ier  ntd^td  aU  audgel^ön^te  ^al^nen,  nnb  t^rai^t^afte 
Überfd^rifteu  ju  ausgebälgten  iuntänbifd^en  Seltenheiten  jnao 
feigen  ftnb. 

tum. 

J.  A.  de  Gramer  Obs.  J.  Univ.   T.  VL  F.  L  1772. 

4.   522  S* 

S)er  ))erflorbene  {^  &      :c     :t  1  t 

fraltifd^en  -3ur 


^^^  [Nro.  79. 

9lu3f})rü(i^cn  bcr  l^öci^jlcn  3tei(i^^8c*[628]rt(i6tc  fcl^r  gro^c  S)ienftc 
geletftet.  S)ie[e  Sammlung  ifl  au^  ben  t)ortgen  Xl^eiten  fd^on 
bclannt  genug,  unb  toirb  in  ba«  Soßcftanccnbu^  tool^t  bi« 
gerirt;  bcm  ©ad^toattcr,  aber,  fleißig  jlnbitt,  aud^  bcm  benfenben 

5  3uripen  oft  nüftlid^  fc^n.  On  biefem  2^]^ett  lommen  fonberttd^ 
öietc  ifluftre  fragen  cor,  beten  red^tlid^c  Sntfti^eibungen  immer 
fel^r  üertüicfett  finb,  unb  um  bejlo  merftoürbiger  »erben,  »ctt 
6ct)  il^nen  baö  fo  auöge})reßte  römifc^e  ©efefebuc^  toenigcr, 
atö   bie  Steid^ö«   unb  Sel^enögefefee,   unb  bie  Obferöang  jur 

10  atid^tfd^nur  bient.  9Wan  foüte  faft  nur  folci^e  fjätte  fammtcn. 
SSon  anbern,  bie  meijl  burc^  Slüetagöfebem  gefftl^rt  toerben, 
!ann  man  toenig  lernen.  Stber  grogc,  toiti^tigc  l^ol^c  ^erfonen 
betreffenbe  @a(i^en  n>erben  gemetniglid^  ))on  großen  SOtännem 
mit  aflem  mögüd^en  Steiße  bearbeitet,  unb  toir  glauben,  baß 

i5ber  gered^tepe  Stid^ter  belj  il^rer  Sntfd^eibung,  üon  einem 
toärmern  ©efül^I  feiner  ^flid^t  burd^brungen  toirb,  unb  bie 
§o]^eit  feine«  Serufe«  nod^  einmal  fo  ftarf  füllten  muß, 
ate  fonjl! 

20  Sie  IKn^erbliilrtieit  htt  Seele.    1772.    2Vt  iB0pn* 

Unb  toa«  l^at  benn  ber  äRonn  mit  bem  S3ud^  getooDt? 
3toet^  unb  einen  ^tben  S3ogen  brudten  (äffen!  SBtr  feigen 
fonfl  feine  vernünftige  Urfad^e.  3ti  einer  unau^e^flld^ 
affe!tirt*rebnerifc^en  $rofa  üerfid^ert  ber  SJerfaffer,  baß  unfete 

26®cele,  ber  götttid^e  ßjulant,  unjlerbüd^  ip.  @r  toetß 
genau,  baß  ber  9)?enfd^  an^  }n)een  2)l^ei(en  befielet;  baß  bie 
©eele  nid^t  ber  Seib  fe^,  unb  baß  mir  etoig  leben  mfiffen, 
toeil  toir  immer  für  bie  3"!unft  forgen  unb  toünfd^en.  Cben 
atö  n)enn  man  notl^n)enbig  ergreifen  muffe,  toemt  man 

30  greift.  9fm  jtoeljtcn  S3ud^,  fagt  er,  e«  gieng  in  ber  SEBett 
fo  n)unber(id^  }u;  baß  not]^n)enbig  nod^  eine  fet^n  müfle, 
tö  0  e  ö  beffer  gel^t.  —  S«  tl^ut  unö  [629]  toel^,  toenn  toir  ben 
erl^abenen  Oebanfen  oon  unferer  Unfterblid^feit  fo  entheiligt 
feigen  muffen !  SBir  beufen  il^n  nie  anber«  ate  mit  Sl^rfnrd^ft, 

85  unb  nur  in  ber  ©tunbe,  too  unfcre  ©ee(c  groß  unb  rein 
genug  iß,  mit  ®ott  }tt  reben. 


Nro.  79.]  ^^^ 

SKagbeÜttrg. 

^<r  mnffitliüUr.    evHtv  ^\$tii  1772*    204  S« 

9?^t  leicht  ijl  ein  Scruf  jum  ©d^tciten  cbtcr  gctocfcn, 
aU  bcrjcnigc,  bat  bte  SJcrf.  bicfct  SSSoci^enfci^rtft  gcl^abt  l^abcn. 
5)a^  Stcttb,  ba^  in  il^rcm  Satcrtanb  übcr^anb  nal^m,  toat  » 
fo  grog,  bag  fle  flc^  jufammen  ma6^ttn,  imb  um  il^re  tetbenbe 
ÜKitbürgcr  gu  uutcrjiüftcn,  bicfc«  Statt  f(]^ric6cn.   ©ic  l^anhitn 
auf  eine  gefäUtge  9tt  tu  jebem  @tüd(  etmad  a6,  bad  auf 
bte  2ßo]^(t]^ätigIett  feine  Sejie^ung  l^at;  unb  ba  il^nen^  il^rer 
5l6fid^t  uaii,  immer  t)erf(^iebene  ©elbfunraien  jugefteüt  toerben,  lo 
bie  fie  unter  bie  Siotl^leibenbeu  auötl^eiten  fottcn,  fo  geben 
fie  jebe^mat  iecf  bem  ©d^Iug   eined  99tattd  92ad^rt<]^t  t)on 
i^rcr  Sinnal^me  unb   bereu  SJertoenbung.    ÜRan  lanu  biefe  * 
SRa^rid^ten  bon  bcn  SSSirfungen  biefer  SBol^It^aten  auf  elenbe 
öor  Oi^nger  unb  SKanget  öerfc^maci^tete  ©reife  uub  Äinber  i5 
nid^t  o^ne  Stül^rung  (efen,  unb  id^  »ottte  lieber  Stifter  üon 
ber  ©cfcüfc^aft  biefer  brat)en  SKenfd^enfreunbe  feijn,  ate  t)on 
einer  gelehrten  Stabemie  tu  gau)  @uri)))a.    9Bir  freuen  und 
einmal,  tcieber  äTtenfd^en  }u  fe^en^  bte  naii  mt^x  ald  einem 
leeren  O^uc^  ^<>n  9tuf  unb  uad^  Xuflarreu  bed  $ü6ete  geilen,  so 
unb  bereu  ©eelen  fre^  genug  finb,  jum  Sortl^eit  ber  Un* 
glüdlid^en  toirlfam  gu  fe^n.  —  S)o(^  toaö  fann  ein  3ouma« 
lifte  }um  Sob  biefer  guten  äRenfd^en  fagen,  bad  bie  @(enben^ 
benen  fie  l^alfen,  nid^t  tanfeubmat  beffer  gef agt  l^ätten  ?  S)er 
erftc  S^eil  ge^t  iü  auf  ben  ÜKonat  5IRärg.  as 

[630]  $aag. 

Fables  ou  Allegories  philosophiques.    1772. 

5)orat3  SKunterleit  ju  beuten,  Seid^tigfcit  fld^  auöju* 
brüdten,  berfennt  man  l^ier  nid^t,  unb  au(i^  nur  ber  gute 
§umor,  ber  burd^fireid^t,  mad^t  fie  fd^äfebar,  fo  toenig  eöso 
l^infliegcnbe  la  gontainifd^e  Sonl^ommie  ijl.  3tt  ber  SJorrebe 
ladbt  er  über  Seffingö  ©efinition  ber  gäbet,  unb  über 
bie  langen  Discoars  praeliminaires,  burd^  meiere  fid^  biefer 
(toie  S)orat  fagt)  für  bie  Äürje  feiner  gabeln  fd^ablo« 
mad^en  tooUte.    &ir  toüufd^ten  bem  leidsten  grongofen  fiattss 


Sa^  IHro.  7». 

cincö  Xi^txU  ©cf^macf,  mit  bcm  er  fo  groß  tl^ut,  titd^t  ®c« 
finitionggciji ,  aber  Sm})fittbuttg  beö  ©egenjlanbe«.  S)eim 
tütrftid^  ijl  bie  Srfinbung  gerabe  baö  ©eringjie  an  fernen 
gabctn.     @r  benit,  e^  felj  einertelj,  ©al^rl^eit  barjietteti,  uub 

5  SBöl^rl^eitett  fagen.  ©eine  Söget,  unb  Stfd^e,  unb  ©tü^le, 
unb  ©efd^itre,  fagett  metflentl^et(d  Verit^s,  Llenx  communs, 
fagen  pc  red^t  artig,  ffiö  fmb  fiana})eei8  brunter,  bieö  mit 
bem  fti^önjiett  ®eifi  aufnäl^men.  ®afür  nirgenb«  fra^)J>ante 
©ituation;   feiten   eine  Il^at  bie  fj^räd^c.     Slud^  mit  S)nidt, 

10  ^apitx  unb  ^u})fer  erfd^eint  $err  5)  o  r  a  t  in  getoo^ntem 
©tanse. 

^rantfurt  utib  &ei|i}ig. 

S)er  SSerf.   fottte  fein  S^alent,   Äfid^enjettet  ju  öcrfer^ 
istigen,  baö  il^m  ®.  22.   in   feiner  Sl^e  gute  S)iettPe  leiflet, 
gu  feiner  einzigen  Sef(^5ftigung  mad^en. 

SngUfii^e  fiJ^ioarse  ftunft. 

C^arUtts^  ftifntgtnn  v^tt  <Süroi$inrttmmt<n^  t)on  3^f* 
fanij  gemal^tt,  tyonHinnTl^tn  gearbeitet.     S)er  [ßSl]  fd^öuc 

20  ©ebanfe,  bie  Söniginn  an  einem  offnen  genfier  t)or  einem 
Stumenjiocf  mit  gefattcnen  O^ben  ft^enb,  unerf(^üttert  bon 
bem  JJeuertoetter ,  ba^  il^r  gur  ©eite  öon  bem  SBoIb  l^crab* 
jlrömt,  ij^  l^öc^Pübet  au^gefül^rt.  ®ie  jerfireuten  Siebter  onf 
bem  Steibe,  bem  Sifc^e,  bem  8Iumentoj)f,  giel^en  ba^  Äuge 

25  l^erum,  baß  ber  Oau})tgebanIc  aud^  einem  Slufmerffamett  ent» 
toifd^en  fönnte. 

(Btnvtif  ISiSnisi  nm  (Sro^lnrUanntnt^  t)on  elien  htmfMt^* 
Ol^ro  ilRaieftät  pfeen  in  faöalterer  ©e(6jlgenügfamfeit,  bie 
$änbe   auf  bie  ©^enfet  geftüftt,  fo  ba,  aW  sollten  fle  gut 

80  Oagb  reiten,  ober  lämen  üon  ber  3agb.  ©ut  nnb  3)egen 
liegen  auf  bem  lifd^e  barneben. 

3bto  ßönigl.  ^ol^eiten  <$<0rs  |0riiQ  oon  lHailii^  nn^ 
^Frielirti^f^  ßifti^^ff  nnn  mnni^xM*  ©egeid^net  unb  ge« 
arbeitet  öon  ittntrij^    ^toti)  aöerficbfie  Jhiabcn,  brflberlid^e 

sß  ©eftatten ,    fielen  in  jugeubtid^er  Einfalt ,    rnl^igem  ©cfül^I. 


Nro.  79.1  ^^^ 

tl^rer  2Bütbe  neben  etnanbet^  oü  jelgten  fie  fid^  loom  Sallon 
bem  Sode. 

Hi^  Hünii^iitlft  fitimHitf  mif  3^!!^^^/  bon 
(!Eitrl0iii  geatBettet.  Sine  fel^r  unbebentenbe  6om)>ofltiott. 
S)er  Sinnig  fielet  im  ©oHaKeibe  nnb  ti)tatxali]i^tt  ©teUnng  s 
an  einen  ©äulenfu^  gelel^nt,  bte  fttoigimt  i)Ut  ein  ^leined^ 
ein  anbted  ^rinceggen  (el^nt  fiäf  an  i^ren  ©(i^oog ;  ber  $tin) 
t)on  äSJaQid  nnb  ber  Sifc^off  toon  O^aBrfidt  flel^en  gegen 
über^  (eben  bie  t^isuren  be^  toorl^eTgel^enbett  Statte  fd^einen 
ba^er  genommen)  nnb  bte  übrigen  fitzen  )do  fte  fönnen.         lo 

The  miser  and  his  mistress.  ndij  $otbein 
t)on  IDttnye«  diu  btdCe^  toollüftiged  SEBeib  arbeitet  mit  l^d»« 
mifd^er  ^reube  einem  ^ert,  bei  fd^te^enb  bie  3^^^^  ^ijitt'» 
liil  Uddt,  einen  ©etbbentet  loegjnteiffen,  ben  er  mit  be^ben 
Firmen  fefl  i^'dit  ^olbeind  trodfne  nnb  abgefd^nittne  ÜRonier  i5 
xft  ni(!^t  für  fd^iDarje  [6S2]  ßunft,  beren  Serbienfl  im  toeid^ 
SScjfd^metjcn  liegt.     Salier  ifi  biefeö  ©tüdf  l^art. 

II  penseroBo,  eine  ^ol^e  Stnl^e  auf  einem  eblen 
tDeiblid^en  @efid^te,  bie  @eflatt  anfel^ntid^,  nnb  bad  ganje 
toobi  jnm  ^tD^e  gehalten.  so 

L'Allegro,  eine  tanjenbe  freunblic^e  Sfignr  in  ollem 
tDeit  unter  bem  toor^ergel^enben.  Se))be  nad^  9t  o  m  n  e  ^  ))on 
^ttnkarl^0n« 

The   parting  of  He,otor  and  Andromaohe, 
nad^   älngelifa  Kaufmann   bon  ^utftiu    Sine  falte 85 
fteife  j£^eatergrtt)>)}e,  unbiebeutenbe  ®efiatten  aneinanber  gefleOt, 
ol^ne  (Seift  unb  itim. 

Henry    Fox    Esquire    eto.     nad^    Stamfa))     lOOtt 

:^vhtL  Sin  ftattßd^er  SDtann  in  ben  dal^ren  ber  ©efd^äfte 
unb  &ixen^t(im.  9Bad  )oon  ben  meiflen  engtifd^en  ^ortraitd  so 
gi(t,  muffen  tt>ir  anii  l^ier  fagen.  Oi^re  SBürbe  (endetet  and 
il^rer  @efla(t,  nid^t  tt)te  bfirgertid^e  SbeOente  mit  treffen 
befe^t^  mit  ^ranjen  bedangen,  mit  £)rben  andgejeid^net. 
Unb  ibr  tiefe«  ©efttl^I,  ba«  »ir  fombre  nennen,  giegt  bie 
Haltung  brüber.  ^nii  l^at  nn«  oft  ber  SnbtidC  be«  Portrait«  f6 
einer  engtifd^en  S)ame  gu  Sieb  unb  Sd^tnng  gefeffelt,  bie 
in  einfa^em  ^teib  fid^  auf  ben  ®eip  il^re«  Sltdte  imtSgt; 


/ 


526  p,„.  80. 

mift  bett  SRal^teT  giomgt,  mit  ©d^netber  imb  ^u^mat^^erimt 
ju  tocttcifcm. 

The  Infant  Jesus,  nad^  jDomentd^ilto  t)Olt  (Siir- 
i0in*     Sin  natf enbed  ^inb  auf  2Btnb(en  l^mgefhredt^  bad  {i(^ 
5  ferner  ©lieber  freut,  uub  fceffcreu  fjortfommen«  in  ber  Witit 
i^cdUn,  3efu3  getauft  toorbcn  ijt. 

[633]  Nro.  LXXX.    3)en  6.  Dctober  1772. 

Setlin  mh  Stettin. 

10     |uie9t^0  Stüik  1772. 

21)  ©öfeenö  fjortfeftuttg  ber  auöfül^rtuj&cni  Sertl^ei» 
biguug  be^  cottHjlutenfifc^eu  grict^^ifd^cn  neuen  Seftament«  ic. 
gegen  ©emtern. 

ßieferd  gerettete  Sermutl^ungen  über  bo^  ci)m))Inten« 

löpfd^e  neue  Seftament  gegen  ©öften. 

SBie  toeit  bie  beijben  fheitenben  ^artl^eljen,  über  ben 
SBertl^  be«  com})tutifd^en  9?.  Z,  Ztp9  gefommen,  toa«  l^in« 
über  unb  l^erüber  übe(  loerjlanben  n)orben,  n)ie^  be^  dien 
S)if))uten  }u  ge^n  ))flegt,  tDirb  furj  erjöi^It,  unb  bie  äBaffen 

20  unb  Slrt  migbiQigt,  bie  biefen  ^ieg  merfU)firbig,  aber  nid^t 
el^renöott  mad^en.  Sine  Seljlage  ju  $m.  ©öfeen«  ©d^rifi, 
griff  feinen  damaligen  JRecenf.  in  biefer  Sßibtiotl^ef  anf  bie 
il^m  eigne  SRanier  an,  ber  ftc^  befd^eiben  t)ert]^eibigt,  unb 
tur}  unb   gut,  au^   mel   t)erbrüg(id^em   quis  quomodo  }n<* 

25lommen,  am  @nbe  äßill^etm  älbra^am  S^eHer  en 
toutes  lettres  unterfd^reibt. 

22)  SJerfd^iebne  ©d^riften  üon  ber  firiebetlranl* 
l^eit  unb  com  9KutterIorne. 

(5ö  finb  il^rer  jel^tie.     Ol^re  Srfal^rungen  unb  ©d^lüffe 

30  au^gegogen,  baburd^  bad  3$erg(eid^en  unb  [634]  Überfeinen  bem 

SBißbegierigen   fel^r   erteid^tert,  aud^   ber  Vortrag  unb   baö 

Urtl^eit   }eugen    t)on    einem   einfidntdt)oQen    unb    befc^eibnen 

©etel^rten. 

23)  ^^eutfd^e  ©(^rac^tel^re  jum  ©ebraud^   ber  ©deuten, 
85)Don  dol^ann  ^^iebr.  $e^na^ 


Nro.  80.]  ^^' 

üDer  9iecenf.  ma^t  motK^eTle^  eittjelne  S(nmer(ungen, 
bereit  ein  groger  S^^cit  fl^  um  ©uBtttitätcn,  toir  tooHen 
nt(^t  fagen,  Sleittigfeitat,  l^erumbrel^t ;  tDtr  l^ätten  bon  bem 
fHitttf)  bed  ©attjen^  unb  t>on  bem  (Sinflitg  etmad  31t  i)öxtti 
getDüttfd^t,  bett  ba^  ä3u(^  auf  unfre  ®))ta^e,  bon  bem  Stufen,  5 
bett  e^  in  @^u(ett  l^abett  föttne.  23enn  bärtiger  ift.jit  aU« 
gemein,  }u  unbeflimmt  l^ingerebet /  unb  batauf  fommt  boc^ 
aQe^  an.    3n  9tebenbingen,  siinns  faciles! 

24)  ^ttjua^  Sriefe,  bie  beutf(^e  ^piai^t  Betreffenb. 
@rfter  ST^eit.    Urt^eite  unb  ©ebanlen  flBer  monc^erle^  93üc^er,  10 
unb  äJte^nung,  bie  @))ra^e  ongel^enb. 

25)  Concordata  nationis  germanicae  Integra  variis 
additamentis  illustrata.  Um  bie  Additamenta  iß  biefe 
3(udgaBe  bon  ber  63ger,  unterf^ieben.  @ie  toerben  tt>eit^ 
täuftig  au^gejogen,  unb  bon  bem  Serf.  gerül^mt,  er  (einreibe  15 
be^  allem  @ifer  für  feine  ^ö^t  mit  genug  fattem  93Iute 
unb  aWäfigung. 

26)  ^  0  f  m  a  n  n  ^  Slbl^anblung  bon  $o(f en.  (Erfter  Sl^eil. 
©ein  Softem  töirb  unö  vorgelegt,  fein  Seoba^tungögeifi  unb 
SBal^rl^eitöIiebe  ge))riefen,  unb  ber  jtoe^te  Sanb  getotinfd^t.     20 

27)  S.  Fr.  de  Boehmer,  Meditationes  in  Oonsti- 
tutionem  Criminalem  Carolinam 

®iefeö  treffid^e  SBäerf  toirb  nai^  SBürben  gc^>riefen,  unb 
93e^f))iele  feiner  ^el^anbtung^  in  furgen  Slu^jügen  gegeben. 

28)  3ofe})]^  bon  ©onnenfeU  ©runbfä^  ber  $0*26 
lice^,   ^anblung    unb  ^inangtoiffenf^aft.     2)ritte  Auflage. 
(Sin  mit  meiern  Sobe  begleiteter  kud»[e35]2ug.    SBir  l^aben 
gteid^  bem  SRecenfenten  biet  Renntniß  be«  bürgerlichen  Je« 
Ben«,   ber   bürgertid^en  Sebürfniffe   barinne  getroffen;  boc^ 
fafl  burc^au«  »al^re«  ©efül^I  bon  ÜRenfd^l^eit  unb  aJleUfd^en«  so 
bebürfniß  bermigt.    Siel  ^rojeft  unb  ©rille.     $oticel|,  ate 
ein  pofitiüe^  S)ing  gu  tel^ren,  ifl,  um  nie  ben  redeten  gied 
gu  treffen,     ©ie  ift  immer  nur  !öm))fettbe  ÜRad^t,  bie  menfd^ 
lid^e  ijrei^l^eit  beftreitet,  befiegt  oft  unb  unterbrüdt,  nie  ober 
ausrottet,     ©d^arfer  Sticf,  ©egentoart  beö  ©eifleö,  3tei(i^*86 
tl^um  an  9tef[ourcen  für  ben  SbigenbUcf,  mad^t  ben  ^olicei^ 
loie  ben   trieg^l^elben.     ©^ßeme  btefer  Wct  flnb  gut  filt 


^^^  [Wra.  80. 

junge  ober  mfigige  Seme,  bte  gern  tDiffen  möc^ten^  toad  onbre 
tl^un.  Snbeffcn,  »eit  bod^  aßcö  gctcl^rt  toerben  foll,  üerbicnt 
biefe^  Som))cnbtum  üor  onbcrn  ben  SSorjug. 

29)  S)  e  f  f  c  t  b  c  n  »ud^«,  jnje^ter  Streit,    «nt^  l^ier  toirb 
öDrbnung  unb  ®eutßd^feit  gerühmt. 

30)  Serfud^  einer  äb^anblung,  de  Jure  vectigali,  üoti 
.    griebr.  öon  SOSiffet.    S)er  SSerf.  l^at  feinen  (Segenflanb, 

mit  üietcr  ©efd^idlid^feit  bel^anbett,  ob  eö  gleid^,  »ie  er  fagt, 
fein  5öd^  nid^t  ifi. 
10        31)  ©efd^id^te  be«  gräuI.  üon  ©ternl^eim.    STOan 
toirb  nun   ^offentlid^   balb   oufl^i^ren^  bon  biefem  S3ud^e  ju 
reben,  unb  fortfal^ren,  eö  ju  tefen  unb  ju  lieben. 

32)  Meckel  nova  experimenta  etc.  de  finibus  vena- 
rum   ac  vasorum  lymphatlcoram ,   in   dnctus  visceraque 

15  excretoria  corporis  humani,  ejuBdemque  stmctnrae  utili- 
tate.  $erm  TttdtH  neue  (Srftnbungen  loerben  Vorgetragen, 
jugleid^  einige  SQSünfd^e  unb  fragen  angel^ängt. 

33)  «tberti  änteitung  jum  ®ef})rä(^  über  bie  «etigtou 
nad^  furjen  ©ä|en. 

20        üDeffelben  Seigren  ber  SReligion  3^^*?^^^  S^etl. 

9Ran  flagt,  bag  fo  mand^erle^  ^rten  t>on  ^dnntniffeit 
erweitert  unb  aufgeflärt  toorben,  unb  fafl  [636]  aOein  bie 
9ie(igion^ert(xnntni6  burd^  bie  l^eilig  betybebaltne  alte  Unter« 
rid^töform  fo   fel^r  jurüdt  geblieben.     ÜWan  banft  ®ott  für 

25  tool^lmei^nenbe  ?e^rer,  bie  baö  Sebürfniß  il^rer  ©emeinbc, 
unb  bcfonberö  ber  jungen  ©emeinbe  fennen,  il^nen  nur  baö 
@inc,  baö  not^  ifl,  vortragen,  unb  toönfc^t  toiele 
Stad^folgcr. 

34)  Unjer«  erjie  ©rünbe  ber  ^^^flologie  ber  cigentlid^ 
30  tl^ierififen  5Ratur ,   tbierifd^er  &'6xpet.    ÜDe«  SReccnf .  «bfld^t 

toar,^  einen  genauen  Slbrig  beö  Ungerifd^en  ©ijflem«  ju 
geben,  bad  il^m  l^öd^ft  toal^rfd^einlic^  unb  n)id^tig  fd^eint  & 
bringt  ba«  Uxptxüdit  Vermögen  mit  ben  ©eeleniräften  in 
bie  genaujie  Harmonie,  fül^rt  un^  ber  Statur  unb  ben  fträftcn 
85  ber  9leroen  fo  nal^e,  reicht  un«  fo  oiel  äuffd^lüffe  über  alle 
arten  Kxptxliijtx  Serrid^tungen ,  fdbreitet  fotoeit  in  ber 
Unterfuc^ung  felbfi  über  ben  ®eip  beö  9Kenf(^en  fort;  nnb 


Nro.  80.]  ^^^ 

bad  aQed  Betul^t  auf   anatomtfd^  Wa^mt^mun^vx ,   unb 
<)]^i9fifd^cn  ©rfal^ruttöCtt. 

35)  0.  3).  Sube"  })octif^c  unb  })rofaifc^c  Übcrfc^utij 
M  ^nd^^  ^iob.     erficr  SC^cU. 

3.  3).  9»  t  ^  a  e  n  «  bcutf d^e  Überfcfeuug  bc«  alten  Scjla«  5 
mcttt«.    3)cr  crflc  Sl^ctl,  bct  baö  Sud^  ,^iob«  cntl^ätt.    9Sct=» 
fd^icbnc  33ricfc  unb  äb^anbtungcn  bicfc  SÄatcttc  bctrcffcnb. 

Sine,  tref flid^e  Sieccnfion ,  bie  juet ji  bte  S  u  b  i  f  d^  e  unb 
SRid^aeüfc^e  Übetfe^ung  gegen  einanbet  ))ergtei4t;  bann 
befonbere  Stad^rid^t  Don  ber  ^oefte  bcö  erflen,  Don  ben  an*  lo 
metfungen  bcö  anbern  ettl^eilt,  unb  toa^  bie  Sctfaffet  ber 
Sricfc  unb  Slb^nblungen  Dorjubringen  l^aben,  gctegenl^eittid^ 
anfül^rt.  SSSir  ctfud^en  jeben  unfrcr  8efer,  ber  fic^  nur  tu 
nigctmaßen  für  bie  ©ad^c  intereßirt,  gur  Sefung  biefcr  9ie= 
cenfton  ju  eKen.  iß 

36)  »cd«  bibtifc^e«  SBörterbu^  ober  ^taU  unb  »erbat 
Soncorbanj. 

[637]  33üd^nerö  Soncorbanj  liegt  babe^  jum  ©runbc, 
bie  er  t>erl)«[fert  unb  fu^)plirt  l^at.  9Kit  ber  <Ba(i:it  fetbfi 
fielet«  <)?trübt  au«.  SReaUSoncorbanj!  —  SOüt  ber  20 
»erbaten  toäre  ts>oi)l  nod^  ju  ©taube  gu  louttuen.  S)ie 
»e^fpiele,  bie  [it  anfül^ren,  taffen  un«  l^offen,  ba§,  »enn 
aud^  biefe«  ®ud^  fein  toeitläuffige«  ^ubtifum  finben  toirb, 
ba§  einer  großen  SRcnge  2Renfc^en  bie  ©d^rift  immer 
me^r  i)erbunfe(t  toirb,  jiatt  erltärt  ju  toerben.  26 

3)arauf  f daliegen,  toie  immer,  furje  SHad^ric^ten. 

®Sttingen  unb  ®iitl^fi. 

riß  ^in^r  ;3(nffilrrung  fitr  ütnutuifi  htv  üittn 
iSunflni^rK^^  inm  (Sthtmii  b^  ftintn  Horkfungeit^  ettt-so 
mnvftn  nt^n  Ctr^i^.  (^t^ttL  IftJjnt*  8«  24  S« 

2)a«  ©tubium  ber  ^nji  be«  «ttert^um«   ijl  fo  SWobe 
getDorben,  baß  jeber   fid^  nad^   einiger  SBiffenfd^aft    boöon 
bemüht,  unb  foQt  er  fte  aud^  t>om  $ärenfagen  tx\äfnctppm, 
2Bic   oiel  3)an!  üerbient   bal^cr   ein  ÜWann,  ber  bc^  feiner  86 
ausgebreiteten    Literatur,    $leig    unb    Siegfomfeit    genug 

Litteraturdenkmale  des  18.  Jahihunderts.    8«  12  (34) 


530  p,«,.  <» 

beft^t^  ft(^  bur^  em  tteu^eröffneted  Unaö^iaxtz»  ^tlh  bUTci^ju» 
artettcn,  unb  bann  feine  crtt>orbetie  fieittitniffe  fo  Bratt(3^bai 
ju  ttiad^ctt,  toic  l^iet  bet  $r.  ^rof.  tl^ut.  @ö  fmb  ^ara« 
ixap^m,  bie  et  fonji  ju  biftiren  <)Pcgte,  nunmel^r  ju  mel^res 

5  ter  93equemli(^feit  abgcbruÄt.  Surg  uitb  bünbtg  ifl  jebe^ 
Äomma^  ein  ©aamenfotn,  ^offnutiö  bem  aitiriflUtig,  bcr  fld^ 
be^  ^rti.  $rof.  Untetrid^t  nal^t.  Wlan  ericnnt,  bag  er  jid^ 
in  biefeö  gat^  gang  eitifhtbitt.  Unb  ba  nnö  naiä^gefiä^rieBene 
$efte  auif  ju  ©efid^te  tommen  ftnb,  l^aben  fte  und  bie  ^ox^ 

10  tl^eit^aftejie  3bee  t)on  ber  Sluöfül^rung  im  Sortrage  gegeben. 
[638]  S)ad  ®ange  iji  in  bre^  «bfd^nitte  get^eilt. 

I.  äbfd^nitt.     Son   bcn   alten   fiunjhöerlen  VAcxi^oapt, 
unb  Don  ben  terfd^iebenen  arten  ber  fienntniffe  berfetben. 
IL   ©efci^id^te  ber  ßnn^  fiberl^au^t,  unb  iÜaci^rid^ten  üott 

15  ben  Sunjitöerfen  ber  ^g^<)tier,  ber  Werfer  unb  ber  Strnfcer 
infonber^eit. 

III.  Äenntniß  ber  Äunjinjerfe,  bie  [idj  Don  ben  ©riedf^n 
unb  9iömem  erl^atten  l^aben;  unb  jtoar^  infonberl^eit  n>irb 
gejubelt  1.)  »on  ben  ©tatuen,  2.)  öon  ben  Süfieii,  $ermen 

20  unb  Äöpfen;  3.)  üon  ben  erl^obnen  S3ilbö)er!en;  4.)\ion  ben 
gefd^ttittnen  ©teinen;  5.)  t)on  ben  ©emälben. 

3m  münblic^en  Vortrage  »eiß  ber  $r.  $rof.  bie  Se» 
f(^reibung  bed  Sunfhoerfd,  bnrd^  bie  3Re^nnngen  ber  %td« 
leger,  Urtl^eile  ber  Kenner,  bid  auf  bie  neuflen  ©treitiglettes 

25  nü^Iid^  unb  intereffant  }u  mad^en.  (Sine  älnjeige,  koo  fl(^ 
Supfer  bat)on  finben,  unb  ben  Ißlafe,  »o  cd  Pe^t,  pfltßt  er 
l^ittjujufügen. 

ipiiitiers. 

Ecole  de  la  Vertu,  ou  Lettres  Morales,  titiles  k 
30     toutes   personnes   pour  se   eonduire  dans  le  monde, 
principalement  ä  la  jeunesse.    1772.    8.    252  S« 

Unfre  Sefer  fe^en  fc^on  aud  bem  2itet,  baß  biefeö  SBerf» 

d^en  unter  bie  ^omaben,  ©d^önl^eitd  ©ffengen,  Sonferöationö« 

n>af[er^  u.  bgl.  bie  und  and  ^ranlreic^  lommen,  ju  fteOett 

85  i%    ^vLä:i  i)xtx  l^eifld :   toennd  nid^t  l^ilft ,  fo  f d^abetd  nid^t. 

3)ie  Sriefe  fmb  üon  Semanb,  an  Oemanb,  nad^  bem  bet 


Nro.  80.]  

$etf.  etmad  aB^ttbten  tDoQte,  bie  ©d^Sttblid^Ieit  bet  @)>tet 
fud^t,  ber  SSerfd^xoctibung,  bcr  Siebe  jur  ^agb,  it.  f.  ö).  Unb 
ba  l^eifiö  immer:  i(i^  fal^e  einen,  ber  mad^te  e^  fo  unb  fo 
arg,  ba  belam  ic^  einen  Slbfd^eu  baDor,  unb  il^r  iDerbet  aud^ 
einen  3(6f(^eu  bat)or  be!ommen.  6 

[639]  ^ati«. 

Iie  Tripot  comique  ou  laComedie  bonrgeoise, 
Comedie  en  Frose  en  Vers  et  en  trois  actes.  Far  Mr. 
Detheis.    1772.    8.    136  S« 

S)ie  ©eud^e  ber  ^arifer ,  ber  gronjofen  ti6er]^au^>t ,  nnb  loi 
XDoHte  ©Ott  aöein  ber  granjofen,  ^riüattl^eater^  ju  errid^ten, 
bie   befle   3«^*  ^^^  Seben«  mit  So r Peilung  üon  ^anb» 
lungen  gu  i)erberben,  iji  ein  Übet  biefe«  Oal^rl^unbertö ,  ^t 
fo  mand^erlei^  Duellen,  unb  fo  tiefe,  ba§  il^m  nid^t  %u  l^etfen 
ift.     2)iefeö  Suftfpiel  peöt  eine  gamilie  öor,  bie  burc^  biefeö  ^ 
Übel   gerrüttet   ift,   in  ber  bie  Keinen  menfd^tit^en  Seiben* 
fd^aften,  p<^  gtoifd^en  t^eatralifd^e  9tc))räfcntationen  fd^tingen, 
unb   ein   leb^fteö  ®onge  mad^en.    S)cr  ©ang  M  ©ttidte« 
ge^t  gefd^ttjinb;  ber  3)iaIog  leBenbtg,  ber  Slntor  jtoingt  fld^ 
nid^t,  töi^ig  gu  feijn,  aber  bnrd^auö  mit  einer  leidsten  SRunter«  ao 
!eit   läßt   er   feine  ^erfonen  l^anbten  unb  reben  ä  propos, 
Äleinigfeiten ,  aber  Statur;  bag  man  il^m  fein  ÜRotto  juge- 
ftel^en  toirb: 

Quaeqne  ipse  miserrima  vidi; 
Et  quoram  pars  magna  fui.  86 

<SitgHfi^e  fttt|ifer{Ui^e. 

Son  ber  SSo^bettfc^en  ©ammtung  ifi  ber  gtoe^te  Xl^eil 
geenbigt. 
56  unb  57.  nad^  ^ogartl^.  2)ad  erfie,  ben  9t\^ 
tr0n  iBetM^^A  t>orfleUenb.  ^er  Sngd  ifl  eben  oon  ber  so 
33erü]^ruttg  aufgeflogen,  ein  SRufetmonn  ifl  fel^r  befd^äftigt, 
ein  äRäbd^en  in  ben  2^eic^  tragen  gn  laffen,  bie,  tote  man 
auö  ben  gfedfen  i^rer  natften  ®ePatt  etratl^en  lann,  mit 
einem  neumobifd^en  Übet  bel^aftet  ifl  Siner  feiner  ^ed^tc 
flögt  eine  arme  ^rau  gurfidf,  bie  ein  Mtppdiäft  ftinb  an  ba(J  ss 

12  (34)* 


^^^  [Nro.  80. 

SEBaffer  trägt,  uml^er  ftel^n  grägUc^e  ©eßolten,  itnb  S^ttffatd 
uttterrebet    ftd^   ))orn   mit  bem   ©td^tbrfic^igen.     SSon   II n- 
ti^tt^t  flcftoci^cti. 
[640]   S)ad   anbre,  geflod^en   t)on   JÜirob^   ifi  btr  irurtn- 

ölr^r^igt  Samariter«  3)te  $au))tftguTen  fmb  glei^faOd 
unbcbcutcnb,  bafür  ift  ber  ^ricjicr  bcfio  täci^ctti^CT,  bct  auf 
einen  (enad^batten  $ügel  angelangt,  einen  äJtenfc^en  ju  feinen 
gügen  an^gejirecf t  liegen  l^at ;  mit  anfgetoorfner  9?afe,  in  bic 
(Srmel  gefiedten  ^änben  fielet  er  in  bummer  Se^agtic^feit  ba, 

10  fül^tt  fic^  groß  gegen  ben  im  ©taub,  unb  toirb  feine«  $fab^ 
auif  t)or  bem  üorbe^toanblen. 

59.  60.    S^tcj  Canlir4r0ften  nad^  Staube  Sorrain. 
^  Sinber  be«  ü)ärm|ten  })oetifd^en  ©efül^te,  reid^  an  ©ebonlen, 

^\  Sll^nbungen  unb  ))arabieftfd^en  Süden*    ®aö  erfJe,  geftod^en 

15  t)on  ^nr^n,  ein  9)torgen.  $ier  (anbet  eine  ^totte,  Don 
ber  SRorgenfonne,  bie  überm  ^orijont  nod^  im  Siebet  baut* 
mert,  angebtieft,  an  ben  ^üflen  be«  gtüdtic^fien  Wütt\)t\Ü; 
\)itx  l&aud^en  iJetfen  unb  Süfd^e  in  jugenblie^er  ©(j^önl&eit, 
il^ren  SlKorgenatl^em  um  einen  lempel  ebelfter  Sauhmjl,  ein 

20  3eid^en  ebelfler  Setool^ner.  SSSer  bi|t  bu?  ber  täubet?  an 
ben  Äüften,  bie  i)on  ©öttern  getiebt  unb  gefci^üfet,  in  nn* 
tabelid^er  9!atur  aufblühen,  fommft  bu  mit  beinen  Beeten, 
geinb  ober  ®afl  be«  ebten  SSotfö?  6«  iji  Slenea«,  fremib» 
lid^e  393tnbe  oon   ben  ©öttern  fül^ren   bid^   in  ben  Snfen 

25  Otatten«.  ^eil  bir ,  $etb !  toerbe  bie  äbnbung  vxäfx  l  ber 
l^ettige  äRorgen  oerfünbet  einen  S^ag  ber  ^tarl^ett,  ber  l^ol^ 
©onne,  fe^  er  bir  Sorbote  ber  ^errtid^feit  beine«  9letd^, 
unb  feiner  taggleic^  auffteigenben  Oröße. 

i)aö  jtoe^te!    ^erabgeftiegen  ifi  bie  ©onne,  oottenbet  i^t 

30  lagtauf,  flnh  in  9?ebet,  unb  bämmert  über  9tuinen  in 
toeiter  ©egenb.  9tad^t  töirb  gur  ©eite  l^ier  ber  f$etfentt>atb, 
bie  ©d^afe  ftel^n  unb  fc^auen  nad^  bem  ^eimtoeg,  unb  mü^fant 
gtoingen  biefe  SRäbc^en  bie  ^it^t  gum  Sabe  im  Xeid^.  ^viß 
fammengeftiirgt  bift  bu  9ieid^,  gertrümmert  beine  Xrium)>l^bogen, 

85  verfallen  beine  ^alläpe,  mit  ©traueren  oertoad^fen  unb  bttfier, 
unb  über  beiner  ($ben  ©rabftätte  bämmert  9!ebet  im  ftnienben 
©omtengtang. 


Nro.  81.]  ^^^ 

[641]  Nro.  LXXXI.    S)cn  9.  October  1772. 

3ena. 


8.  lß^r9:iri^U  1772.   384  S.  2ter  «beU  1772.  354  S. 

9Katt  ^at  üor  einiget  ^At  geglauBt,  ba§  auö  ber  3«*  ^ 
fammen^ltung  ber  beutfd^ett  @efe^,  enbU(^  einmal  ein  fel^fl» 
ftänbtged  bentfci^ed  9ie(^tdf^{iem  gemad^t  l»etben  fönne.    Siele 
gtoge  ©elel^rten  ^aben  alfo  ni(j^t  aQein  ©ammtnngen  t)on  ber^ 
gleid^en  einjten  bentfd^en  Steffen  ^etan^gegeBen,  fonbetn  e^ 
ift  auii  faft  feine  {nriftifc^e  9Raterie  o|ne  ein  ^alh  ^ifod  lo 
(Statuten  abgel^anbett  n)OTben.    9Bir  l^offen  bag  man  enb(i(^ 
biefe  OriUe  aufgegeben  f)at    @o  »enig  e^  mögfid^  iji,  ein 
ganje^   gried^ifd^e^  9ied^töftjflem  an9  ben   üetfd^iebenen    be* 
fonbetn  ®efe|büd^etn  bet  einjetnen  SöKetfd^aften  ju  matten, 
fo  toenig  fann  man  biefed  bei;  ben  3)eutf(i6en  tl^un,  bie  immer  i5 
in   t)tele  Stationen  }etfd^nitten  toaxtu,  unb  no(^  immet  in 
üicle  getfd^nitten  finb.     SBenn  man  alfo  bloö  in  ber  äbftd^t 
(Statuten  fammelte,  um  ein  beutfcj^e«  SRec^t^f^fiem  barau«  gu 
erbauen,  fo  fönnte  mau  eö  immer  bleiben  lajfen.    älletn  ber 
$au))tnu|en,  ben  biefe  Sammlungen  l^aben^  befleißt  barinn,  20 
bag  ftd^  aud  i^nen  bie  ä3e^fi|er  ber  ©erid^t^l^öfe  uub  $acul« 
täten,  an  todiit  in  ^bi^exn  Onßanjen  ))iele  au^  be«[642] 
fonbern  (Statuten  ju  entfd^eibenbe  ®a(^en  gelangen,  9tatl^d 
etl^olen,  unb  bie  üon  ben  8[bt)ocaten  oft  üetbre^te,  oft  über» 
gangene  ©efe^e  fetbft  nad^fel^en  fönnen.    3n  biefer  Stüdfld^t  80 
bauten  toirö  alfo  bem  ^rn  ^ofrat)^  SB  a  t  d^  f el^r,  bag  er  biefe 
(Sammlung  t)on  beutfd^en  Statuten  l^at  unternehmen  toollen; 
unb  nod^  mel^r  toerben  \t>\x  i^m  banlen,  toenn  er  bie  Sonti^» 
ncuj  ^t,  toie  er  in  ber  Sorrebe  t)erf})ric^t,  nur  toid^tige 
(Statuten,  unb  nur  fotd^e,  bie  enttoeber  nod^  gelten,  ober  bod^  so 
Otuubfäfee  beö  beutfd^en  3tec^tö  entl^alten,  in  feine  ©amm« 
lung  aufjunel^men.    Setmutl^tic^  toerben  atfo  aQe  bie  blod 
übergel^enbe,  jufäQigeSerorbnnngen  gan}  au^efd^toffeti  bleiben« 
3ebem  Statut  »irb  eine  htrje  ®ef(^i(^te  üorgefd^idtt,  toetd^ 
gugleid^  anjeigt,   ob  ber  §err  ©ammler  Original  ober  Äb-M 
fd^rtft   Dot  Singen   gehabt  ^t.    SDie  ©d^reibart  kotrb  be^« 


^^^  tNro.  81. 

bcl^atteit,  ijxtx  utib  ba  in  f})arfamcn  9?otctt  einige  ©ci^töiettg« 
leiten  ertäntert,  unb  am  Snbe  jebeö  S^l^eite  literarifd^e  Sflaä)^ 
rid^t  t)on  nterftoürbiöcn  gebrncften  Siedeten  mitgctl^etlt.  3m 
erjicn  Sl^eit  fiel^en  bie  aften  unb  neuen  ©aalf etbif c^en ,  @r= 

5  furttfcj^en,  granfenl^aufifcj^en  Statuten,  unb  eine  änjeige  bcr 
üornel^mfien  ©cfe^e  Don  Sinbau;  bann  toerbcn  9?a(3^ttd^tett 
üon  etniöen  aften  ^egifc^en,  9Künftertf(!^cn  nnb  anbem  Otb» 
nungen  ntttget^etU ;  Önt  iXßt\:iitn  J^eit  !ommen  SEBaifcn« 
feeifd^e,  Stfurtifd^e,  Drlemünbtfd^e,  SBe^matifd^e,  ©eraifd^c, 

10  ©aijburgifd^e,  ®aitt>einif d^e ,  (Sifenbergifd^e  Statuten;  ein 
toentg  Bebeutenber  Srief  Dorn  Sifd^off  §enrid^  jn  SHauntburg 
über  bad  93urgerred^t;  bie  3Rainingifd^e  3^4^^^^^^S;  ^^^ 
ijl,  ^oticc^orbnung ;  ueBji  einigen  (Stläuterungen  ber  ^U 
felbifd^en   Statuten    unb  9tad^rid^ten   öon    ber  Solmflfd^cn 

15  j?anbeö  *  Drbnung ,  bie  f etbft  in  ben  l^iefigen  ©orffc^ften  in 
getoiffer  ÜRaafe  gi(t,  unb  bann  nod^  einige  Orbnungen  öor. 
Slm  @nbe  ift  ein  9iegifler  i)on  ben  unöerflänbfid^en  SEBorten, 
bie  in  bicfen  Statuten  üorfontmen,  [643]  angel^Sngt,  aber 
ol^ne  SrHärung!   —   @ö  ift  ettoaö  fd^öne«  um  ein  9tegtfier 

20  i)on  Dingen,  bie  toir  nid^t  üerftel^n !  S38ir  möd^ten  in  aBen 
333iffenfd^aften  ein  fotd^e«  9tegifter  »ünfc^en!  35aö  »flrbe 
und  f(üger  mad^en,  unb  mel^r  nu|en,  ald  bad  groge  Dictio- 
naire  Encyclopediqne,  baö  alleö  üerjiel^t! 

®8ttingen  unb  @iitl|a. 

25  Dr.  ;2(ugttß  (Snttlitb  ^it^ttvSf  htx  Xtfnti^stlf^tV^M 
0fentltitrien  ^tl^tv^f  mtf  ttt  (Sti^xg  ;2(ugnptu$  UnintxfM  in 
($dtttng^n,  und  ttx  üihtlgK  (ßtftlljtljixft  ttx  miKtn^^t^tn 

Uftlbfi  mÜB^ltH,   Clrtrurdiritr^  iBiiriiotMfc*     ^» 
txfttn  iBmUieis  txfkt^if  ^mti^tBf  tx\tttt  und  nltxttn^  Stfiik« 
30     btJ9  30lr«  €\ßiftim  muteriitr,  1771.    8. 

Unfere  beutfd^e  SBunbärgte  !önnen  immer  biefe  93ib(totl^ 
neben  il^re  Reiftet,  ^lattner,  Sd^aarfd^mibe,  nnb 
übrige  §anbbüd^er  auffleüen,  unb  fic^  babc^  fic^er  t)erf))rc(jbcii, 
bag  fte  auf  einmal  einen  Sc^a^  t)on  guten  Sd^riftfteOent 
85  beftfeen.  ^xet^liä:!  taufen  aud^  f^Iec^te  mit  unter ;  aBer  ba 
ift  faum  ber  £ite(,  unb  eine  furje  (Ei^ebimng,  ein  ohel 


il.l 


535 


jam  Balis,  gu  merCen,  »le  j.  9.  (et}  itS  ied&^mttn  $ni. 
0Da(^itii3^Ftebtti^  $cnteCS,  Hedidnae  et  Chirnrgiae 
Doctoria  et  Pr&ctici  Berolinengis,  Professoris  CIiinii^;ise 
prim&rii,  Chirnrgi  Eegii  nosocomü  Oaritatifl,  etc.  etc. 
aBttten  mit  SKe^retm  ju  nrfeljni  ip.  S)ie  äuSjllgt  o««  6 
guten  ©Triften  hingegen  (inb  \o  DoO^änblg  nnb  fo  jufam« 
men^üngenb,  bag  man  babur^  gat  füglic^  für  bU  Qcntbe^miig 
mani^eä  ^nc^eS  fi^abbe  tonn  gehalten  UKiben,  unb  biefet* 
ttegen  betn  ^exm  Serfaffer  fiit  feine  Snnü^ungen,  bie,  uie 
n  fagt,  t^eUfi  $fli(^t,  tiftilB  Steigung  genefen,  aQen  verbfinb»  lo 
(t(^en  £iant  f^ulbig  iji.  Site  a3i(lbt^e(  fangt  von  ben 
®<j^nften  an,  bie  frit  1770.  [Mi]  ^ecauSgelommen ;  mit  jebem 
ifitettelja^i  nitb  ein  ®tUd  geliefert;  »iei  ©tüde  matten 
einen  ^anb  an«  ;  unb  febem  fe^^ten  Sonbe  foQ  ein  Kcgijlet 
folgen.  » 

Um  unfere  Sefei  fono^l  traf  bie  ^tnSfU^ttic^fett  bet  Si> 
bltoibet,  als  anc^  auf  bie  recenfirten  ffierte  feKfl,  anfmerffom 
ju  mai^en,  aiQ  i(^  nur  ein  unb  tat  aubere  aai  bem  erfien 
©tfiäe  fcerü^ren.     3n  ben  Hemoires  de  TAcademie  Royale 
de  Chirurgie  Tom,  IIL  »irb  unt«  atibern  bie  ^age  auf.  m 
gerooifen,   o6    f'**)   bie   ftnoc^en    be«  Sedenfl   toä^renb   bet 
€(^n>angeif(^ctft  unb  ®eburt  oufieinanbei  geBen,  unb  mit  3a 
Beantiooitet  unb  beuiefen.  StÖbeter  glaubte,  bie (Srloettening 
bee  ^tdme  {elf  nii^t  nSt^ig,  weil  bei  3)un^meffet  beä  Stop\6 
beä  ^ntea  iebergeit  Tteiner  fetf,  als  bet  ©un^meffet  bet  » 
£)ffnung  bee  iBecFene.    ftbex  bieS  Ser^Ctuig  gtft  nnt  be^m 
©lelet,  unb  nic^t  im  febenben  ftötper,  »o  bie  Öffnung  be« 
Seifend  butc^  fleif^tgte  2:^eile  uetenget,  unb  bet  Aopf  bnti^ 
bie  allgemeinen  39ebednngen  ttetgtilgert  uitb.     3)te  Xb^anb* 
tung  be«  $ettn  SKattluiete  oon  ©c^ußtounben  i(l  ganj » 
wiber  §tn.  SBilgnet.    ffia  »etben  ftiete  gälle  angegeb«, 
mo  bie  ümputatton  nijt^ig  nnb  nfl^it^  ifl    @egeK  btc  l£i|^ 
fd^nitte  beS  ^za.  SilguetS  witb  eiinnett,  ba|  fic  gufam- 
men  gencmmeu,  tteit  meijr  ©c^merjen,   alss   bie  am^tutation    ■ 
mad|en.     O^ne  bie  Slmputation  tnetben  jiDat  etni^c  crijalten,  s*'^ 
aber  icuit  mebr   buvc^   biefelbc.     ©o    i(i   aui^   bie  ältet^obe 
beB  frn.  Silguerfi   Weit   grauJamet.     ^ert   Ic  Sai^er 


^^^  [Nro.  81. 

bctüetft,  baß  c3  feine  Suftpreiffd^üffc  geBe,  unb  toibericgt 
§Tn.  Sttguer.  ^tbrac  üom  ®ckaud^  bcö  ä|ctiben  @tt6« 
tintatö.  ©ottjol^l  i)crt  ^ibrac,  afö  §err  JRtcJ^ter,  unb 
bcr  atcccnfcnt   l^abcti   tl^n  tneiji   a(3   ein  unfid^ereö  SRtttel 

5  gefunbeti.  9>n  Pott's  Remarks  on  Fractures  and  Dis- 
locations  fommcn  totd^tige  ©tütfc  tot,  bic  SBunbärjte  gut 
ttufeeti  föitncn.  ©o  toirb  g.  S.  au(^  l^icr  .töicber  eritmert, 
baß  Utf  jeber  S^enfloti  baö  [645]  ®Kcb  in  eine  mäßig 
gebogene  Sage  muffe  getrad^t  »erben,  baö  6e^  un^  faji  hurif' 

10  gel^enbö  nid^t  beobad^tet  toirb ;  nur  ber  SÖrud^  bcr  Äuiefc^eibe 
unb  beö  Olefranonö  erforbem  eine  gerabe  au3ge|trerfte  ?age. 
Se^  ben  ^fenfifc^en  SRecenftonen  f(^eint  eö,  aU  tocnn 
f)err  SRid^ter  ^aßion  gegen  ben  SRann  l^ätte,  ber  bod^ 
»trfUd^  i)iel  Serbienft  um  bie  Sl^irurgie  l^at,  unb  toenn  er 

15  au6:i  toeiter  nid^t^  gefeifiet  l^ätte,  btoö  toegen  ber  Sefannt* 
mad^ung  feinet  gummi^fen  äJterfuriu^  l^oc^jufd^ä^en  unb  ju 
lieben  ifi.  93e^  ben  Suftjireiffdfeüffen  unb  Srflärungen  an^ 
ber  @(eftricität  l^at  §err  $(en!  fre^Ud^  nid^t  red^t  geur* 
tl^cilt,  aber  feine  ^e^fer  ^tten  i^m  bod^  nid^t  fo  im  moquan* 

20  ten  Jone  aufgemufeet  toerbcn  foHen.  So  batb  ftd^  ber  Si» 
bliotl^efair  namentlid^  befannt  mac^t,  muß  bie  l^ol^e  9Kte«e 
jur  S)iftatur  toegfaüen,  bie  ühtxf)avLpi  fd^on  fo  mand^en  »er* 
tarüten  Sibtiotl^efairen  fd^Ied^t  anfielet,  fid^  aber  l^ier  nod^ 
el^enber  entfd^ulbigen  (äßt.  —  äudb  ^err  ÜRo raub  üertl^ei* 

25  bigt  bie  Slmputation  gegen  $errn  Silguer  unb  Jiffot, 
unb  toirb  erfierer  vieler  ^t^Ux  befd^ulbigt.  Se^  be«  $m. 
Slranbö  Dbferoationen  rebt  ^err  SRi.d^ter,  aö  »enn  er 
b(oö  furo  9?cue  eingenommen  toäre  Srtoeid^enbe  Umfdfetägc 
be^   cingefd^Ioffenen  ©rücken  l^at   ber  SRecenf.   l^unbert  unb 

30  l^unbertmal,  unb  ^eut  nod^  betoäl^rt  gefunben,  betoäl^rter  aW 
baö  Mit  SBaffer.  $err  ä  r  a  n  b  fd^eint  mir  anci^  feinen  f o 
bemonfhatioifd^en  labet  gu  öerbienen,  »eil  er  einen  ©rudff, 
ber  burd^  3^^^^'ff^8  ^^^  3)armfeüö  entftanben,  jur  £)j)era- 
tion  untüd^tig  ^It. 

36  Sonbon. 

The  ancient  Buildings  of  Borne.     By  Anthony 
Desgodetz  Published,  in  two  Volumes.    By  Qeorge 


Nro.  81.]  ^^^ 

Marshall  Arohiteot.     Vol.    1.  Fol.  Boyal  Paper,   2 
L.  12  8.  5  d.  in  Sheets.  Bobson  1771. 

$ctr  Desgodetz  tourbc  unter  anbern  SRitjttcbettt 
bcr  [646]  äfabcmtc  bcr  Sauhmfl  8lo.  1764.  na^  8iom  gc=» 
fd^idt,   6r  jcid^itctc  aöc«   bafclbft  mit  eigner  ^onb,  unter  s 
öiclen  ©cj^toierigfeitcn;  befiieg  bie  meijien  ©ebäube  mit  Seitern, 
errid^tetc  ©crüfte,  unb  nal^m  aöeö  mit  bem  Sirfet  unb  2Kaa§* 
ftab  ab.    Die  Äm^ferjüci^e  flnb  folgenbc:    1.)  ba^  ^antl^eon 
in  23  Jafcin;  2.)  bcr  Xtmptl  be«  Sacd^u«  ju  %tom  in  5 
berfetBen;   3.)  ber  Iem})et  be^  Saunuö  ju  SRom  in  2  ber»  lo 
gleid^en ;  4.)  bcr  Iem})et  ber  Sefia  ju  9iom  in  bre^ ;  5.)  ber 
Sem<)el  ber  SScfta  ju  S^iüoti  in  4  bergteid^en;  6.)  ber  iem« 
<)cl  bcr  Fortuna  Virilis  ju  SRom  in  4;  7.)  ber  JenH)eI  beö 
^riebenö  ju  SRom  in  2;  8.)  ber  S^em})et  be«  Jlntoniuö  unb 
bcr  gaufttna  ju  SRom  in  5 ;   9.)  ber  Xm,pti  ber  Eintratet  is 
gu  8iom   in  3;   10.)  ber   Zemptl  bcö  -Sujjiter  ©tator  ju 
8iom  in  3;  11.)  bcr  Xem^^et  be«  •3u^)iter  beö  S)onnerer3  ju 
SRom  in  3;  12.)  ber  Jem})et  be«  ÜRar«  be«  SRäd^er«  ju  SRom 
in  4.     ©ämmtUd^e  Su})fertafetn  finb   fauter  geratl^en,  unb 
fd^einen  mit  anbern  äl^ntid^en  SBer!en  üergtid^en,  rid^tige  SSor»  «o 
fteüungcn  bcr  ©cgenfiänbe  ju  entölten. 

<SttgK{^e  fd^ttiarje  Stunft. 

9it)(anb  ]^at  angefangen,  eine  ©ammlung  l^erau^jugeben, 
bie  an  bie  fcd^gig  ©tüdt  nad^  ben  beften  SDlcijiem  gearbeitet, 
enthalten   foll.     Un«  finb  baö  erjic  unb  britte  ju  ©efid^tess 
gefommen,   bci}be  mit  groger  2)elifateffe  unb  SJerflanb  auö« 
öeWtt. 

®aö  crflc.  Die  Äöntgtttn  CJurUttf  tritt,  einen  J?or« 
ibeerfrang  in  bcr  l^crabl^ängcttben  §anb,  ju  bem  fd^Iafenbcn 
®eniu^  bcr  fd^öncn  Äünjic,  unb  rtil^rt  bejfen  8lrm  an.8o 
Sine  Oar^)fc  unb  anbreö  Sc^toefen  bejeid^nen  il^n.  S)te 
So<)fftelIung  bcr  Äöniginn  ift  cttoaö  inbifferent,  j»ar  ^or«* 
traitgemäö,  fielet  fie  ^atb})rofi(  ben  3wf<^^^  ^^  ^^ 
Som})ofition  ift  urtljemcin  [mpd,  anfiänbig,  fo  gar  grog, 
unb  mad^t  Slngetüa  Kaufmann  Sl^re,  nad^  ber  e$  loonss 
QTlr*  iBurk   gearbeitet  ift. 


538  „„  „ 

[647]  2)ad  britte.  3la(ti  Stnb))!  t>on  eben  bem  4liirlu 
3)ad  ^äblein  SeTus  em))fängt  mit  t>xd  S3$ärme  bad  fitnbteiit 
3o^nncö  an  feinen  Sufen.  ®a3  Oemätbe  ifi  fd^on  aud 
Änpfem  unb  Qo^pien  befannt.  $ier  crfd^eint  eö  atcrmal  ju 
6  feinem  SSortl^eil,  ol^ne  baß  ber  finfhe  ®runb  mit  bem  l^ol^en 
Sid^te  be^  ^(eifc^eö  öieüeici^t  gn  fel^r  fontrajKrt. 

So^bed  t)erlegt:  A  Philosopher  Shewing 
an  experiment  on  the  air  pump,  ^aä^  S9$rig^t 
Don  (5tttn^ 

10        3)a3  arme  läubgen  in  ber  8uft<)nmj)e  ijt  auf  bem  fünfte 

.  gu  erjHden,  einige  öon  ber  Oefeflfd^aft  fel^n  aufmerffam, 
anbre  Betoegt^  unb  ein  junget  äRäbd^en,  bie  ein  SDtann 
beutenb  auf  bie  SRerftoürbigfeit  aufmer!fam  matten  »iß, 
toenbet  il^r  ©epcj^t  tl^rönenb  toeg,  unb  verbirgt«  in  bie  ^Snbe, 

15  il^re  jüngre  ©d^mefler  brängt  ftd^  beängfiet  an  fie. 

A  Philosopher  Qiving  a  lecture  on  the  Or- 
rery,  nad^  SEBrig ^ t  üottjletj^r.  (Somj)agnott  jum üorigen, 
unb,  voit^  gu  gel^n  <)flegt,  ergnjungen,  unb  ol^ne  3titereffe. 
©roß  unb  Kein  jiel^en  um  ein  ©^ftema  beö  ^tanetentauf«^ 

20  uttb  gaffen  brein.  »ieUeid^t  foU  nad^  be«  Rfinjitet«  SBitten 
in  ber  emften  äRiene  ber  äwf^^uer  gu  (efen  fetjn :  SEBic  groß 
ifi  ©Ott!  333ir  l^abenö  nic^t  brinnen  gefuuben.  äud^  bie 
Sre^fe,  bie  über  bie  SRafd^ine  ge^n,  mad^en  gu  öietc  fd^malc 
Sid^ter,  unb.  ben  erften  änbtidt  unangenehm. 

25  ABlacksmithShop,  nad^  SBrigl^t  t>on  <iiirUtK* 
@in  fürtreflid^e«  Statt.  ®re^  ©d^miebe  fmb  mit  einer  eifcr« 
neu  ©tauge  befdijäftigt.  ®er  eine,  ber  fie  fefi,  nnb  tl^rc 
glül^enbe  ©pifee,  tooburd^  ba^  ©ange  erteud^tet  toirb,  auf  ben 
ämboö  l^ätt,  toirb  t)on  leinten  gefe^en  unb  befd^attet.    Oenfeit 

30  M  glül^enben  (Sifenö  fielet  ein  junger  SReufd^,  ber,  ic^  toeig 
nid^t  )a>a^,  bagu  beiträgt.  Onbeffen  ber  üReifter  mit  öer» 
brüßüc^  abgegel^rtem  ©d^miebegefid^t  bie  ÜWül^feügfeit  üott» 
fommen  au^brüdtt,  mit  ber  er  ben  fd^tt>eren  Jammer  auf« 
ßifen    fd^mettert.      ®ie   JJunfen   fprü«[648]|en,   unb    gtort) 

85Ätiaben,  bie  gu  nal^e  babe^  ftel^en,  ^atftn  bie  arme  üor« 
©efid^t  u.  f.  ».  9?ur  muffen  toir  bemerfen,  bag  bei)  naiverer 
Unterfud^ung  un^  bie  3«föntmenfe|ung  l^ier  unb  ba  toißtol^r« 


Nto.  sa.]  ^^^ 

tic^  gefc^tenen  ^at  2)ie  ^urett  ftel^it  n^t  alle,  l»eU  fte 
ha  {tel^n  muflen,  fonbent,  tmi  Ux  SDtol^Iet  eine  SRaffe  iBt^t 
unb  ©(Ratten  Btau^te. 

ThePresentationin  theTemple,  t>on  <iliri0llt 

tta(!^  9{embrattb.     9uf  äRorien  unb  bem  ^äbletn  ntl^t  5 
bad  9e))a(Ite  S^t.     S)te  Sat))>en  nnb  ^anjen,  n>omit  ber 
$o^ei)riefier  Bci^önflt  ifi,  üergeil&t  man  biefcm  Äfinfitcr  gem. 

Eliah  raising  the  Widow's  Son.      ^on    thiU 

htnftlbtn  MttßUrn.    (Sin  (iebed  ^äBtein  tobt  auf  einem  . 
S3ctte,  bal^intcn  ein  el^riit^er  fcdttiget  älter,  ber  fcetenb  genio 
^tmmel  fd^ant,  unb  ein  erbärmfid^  ©efid^t  mad^t. 

yiaii  $enn^  t>on  Ißtt^tv^  The  Continenoe  of 
Chev.  Bayard.  S)er  Stitter  bertoeifl  mel^r  ängjHid^  ate' 
etnftUc!^,  ber  t>or  il^m  Inienben  alten  f^rau  il^r  Sergel^en,  ba^ 
gerettete  SRäbdben  fielet  toeinenb  in  ber  gerne.  ®ie  ©cene  ein  " 
grogcö  unmeubürte^  S^vxmtx,  ^lilft  ber  EinWlbungöf raft  in  j[ene 
einfädle  ä^iten.  ®dö  Statt  tl^ut  eine  gute  SEBürfung,  fo  »entg 
tDtr  eö  aud&  für  ein  üorflec^enbeö  Äunftoer!  pxti^m  lönnen. 

Alexander  and  Philipp  his  Physioian,  nad^ 

SBeft  i)on  (öreen*  @tne  meijlerl^afte  SottHM)Ption,  erleben  ge»  » 
bad^t.  yinx  fürchten  n)ir,  ber  nad^6i(benbe  ©c^toarjlflnftler,  l^abe 
ben  äu^brud  ber  ©efid^ter  nt(^t  belilat  loieber  gegeben,  älejrau' 
ber,  ber  ben  Sec^er  auögctrun!en  l^ot,  fielet  mit  einer  SKienc 
t)on  Uttfcel^aglid^feit  $]^ili|)j)en  an,  ber  gleichfalls  eine  ©rimaffe 
t)on  (Srjiaunen  unb  Serbrug  jiel^t.  SieÄeid^t  ijiö  aud^  bie» 
@d^u(b  be^  fonfl  grogen  ^ufHerd.  SRid^t  einem  xft  oOe« 
gegeben ! 

[649]  Nro.  LXXXII.    3)en  13.  JDctober.  1772. 

MtnUt%. 

ir0aitrim$    tr^n  Sanbmrt   ttntftlft  Xhütütmit  litrao   ^ 
iBau-iBill>;rtttter  ttnb^aierkttnjl^  in htffttt  f^t^nxmg      y 

DolKmann^  9n  Sea  fnrnitnt  fontm^eti^  fmentenSind^ 
l»er  in  ber  <fl^rlmnn0  bti0i  üierkü  bett  ^nflen  mmailft 
1772-    f0L  16 

93e^  ber  neuen  ausgäbe  biefe^  ^Viifi,  ))on  ber  toir  nid^t  ^ 


^^^  [N«>.8«. 

untcrfu(^cn  \DoUtn,  ob  fifinjitct,  Äcnncr,  2itW)ahtt,  ober 
^Buci^^änblet  am  metftett  getotnnt,  toar  ed  bie  Sl^flc^t,  bem 
$uBti!um  eine  iDoHfiättbige  ©ammtung  aDer  ©attbrartifd^en 
SBerfe  ju   tiefctn,  bie  gerftteut  l^erau^gcgcben,  tl^ciÖ   tat, 

5  tl^eite  tocgen  beö  abcnteurUci^en  Jejte^  unbrauchbar  tootben 
toaren.  Wtan  lieferte  atfoÄuH^T^^  ^i^  ^^w  jle  l^atte  utib 
l^aben  fonnte.  Originale  ber  öorigen  ausgaben,  3laii^t, 
äufgefiod^ttc;  unb  ben  Xtict  reinigte  ^err  8.  öon  aHem 
ü^^igen  ^u^tDud^d  fraufer  3)i!tton,  ))on  aUer  flbelangebtad^tett 

10  ©cle^rfamfeit,  unb  üerfcj^nitt  baö  über  fein  ftunjlleben  taifon* 
nircnbe,  aüegoriprenbe,  rabotirenbe,  fd^änbiflrenbe  ®ente,  }ii 
einem  feinen  fatten  SReifenben,  jum  trodnen  ©aubtoerfcr, 
tDinfommen  in  guter  ©efeUfd^aft,  im  gemeinen  Seben;  quoad 
formam    öerjie^t    fld^,    unb   [650]   baö   3nnete    blieb  »ie^ 

15  fonnte.  3)ie  Slbl^anblungen ,  atö  S^l^eorien,  nid^t  l^alb,  ntdbt 
ganj^  unb  bie  Einbiegungen  }iemli(^  gemein.  ®letd^  in  ber 
SJorrebe  jum  erfien  Il^eil,  beftarirte  unb  })rotejHrte  |)err  S. 
er  fe^  nid^t  S3Siffenö  ben  minbjien  SReal  äufwanb  jum  Sefien 
biefeö  SBerfö  ju  mad^en,  »eil  e^  boc^  einmal  ©anbrart« 

2oS38er!  fe^n  unb  bleiben  foüte;  über  biefer  Serfid^etung  l^at 
er  bidl^er  fo  l^eitig  gehalten,  bag  er  anö^  gar  in  ben  SJor« 
berid^ten,  tDo  er  fre^e  $anb  l^atte  ju  fagen^  load  il^m  auf 
bem  ^erjen  lag,  aud^  fogar  ba,  »o  er  ein^  ober  baö  anbrc 
einleiten  n)in,  fo  allgemein,  fo  flad^  t)on  ber  Srnt^  fptic^t^ 

25  baß  toir  unö  getounbert  ^ben ,  unb  e^  nur  bamit  erftärcn 
fonnten:  er  ^be  ©anbrarten  nid^t  ganj  üerbimMcn 
töoflen,  unb  bal^er  fein  ?id^t  »erborgen  üor  ben  äenten. 
®iefer  I^eil  entölt,  antife  aSaörelief«,  tömifd^e 
©arten  unb  SJertoanblungen  Oüib^. 

30  3)er  SSorberid^t  gu  ben  Sa^retief«  l^at  un«  gar  ntd^t 
erbaut.  „Sie  finb  ein  toid^tigeg  ©tüdt  ber  Äunfl''  fagt  5>erT 
SS.  ®utl  loarum  aber  gleid^  barauf?  „d^  ift  belonnt,  baß 
bie  alten  barinn  ibre  geringe  Äenntnig  ber  ^erf})eftito  öct« 
ratl^en."     JJürö  erfie  iji  baö  nid^t  allgemein  »al^r,  unb  »ir 

35  bürf en  un«  nur  auf  @  a  n  b  r  a  r  t «  B^fl^iß  f^^^P  berufen, 
ber  im  vierten  93anbe  biefe«  S38erf«  @.  13,  bie  alten  in 
Slnfel^ung  be«  $erf<)eftiü«  im  SJaörelief  über  bie  neuem  feftt 


Nro.  82.]  ^'^^ 

unb  f})rtd^t:  ^3)ic  ättcti  l^abcn  bicfc«  oft  mciflcrl^  itoi» 
aifUt,  unb  ).  9.  bie  fliel^enben  Figuren  in  ber  (Sntfetnung 
fo  gettttge  angezeigt,  bag  matt  fie  faum  fielet:  toA6^9  etxttge 
neuere  gatij  betlel^tt  gemalt  jc."  Süt^  ottbrc  i|t  bie  §rage 
tto(^  au^gtttnad^ett :  ob  bie  fogettatttttett  ^el^ter  toiber  ba$  5 
$erf})eftit)  itn  Sa^tetief,  l^ier  »irtüc^  geißlet  fe^tt,  ober  ob 
fie  ttid^t  mettnel^r,  uttter  ))etfd^iebttett  Seflitttmungen  ttotl^:« 
toettbig  toerbett  tnüffett.  Unb  battn,  toetttt  auii  alle  Sa^« 
teßefd  itn  [651]  flrengflen  Sinn  fic^  biefer  ©flnbe  f(^ttlbig 
mad^ten ,  toard  ber  $Ia^ ,  fogleid^  gum  Slnfang ,  too  man  lo 
faraftetijHfd^e  ä^gc  ber  SJortrefüd^feit  nnb  be^  Sinfeenö  er« 
toartet,  ben  ^albfenner  }u  f))telen  unb  ))on  9Rängetn  ju 
reben?  ®a3  iji,  »ie  mit  ben  gletfen  $omerö.  gemer 
beutet  gtoar  $err  S.  auf  bad  9e^f))iel  ber  großen  ßünftter, 
bie  nad^  ben  Sa^retiefd  fhtbirt  l^aben ;  toamt  aber  glei^  i5 
toieber  bor  benen  jn  bi^t  antiegenben  naffen  ©etoönbem,  bie 
oft  3u  enge,  mit  }u  f(^mal  tanfenben  galten  gearbeitet  ftnb. 
,,®ie  granjofcn  nennen  biefe  SKanier  Peinem^  fagt  er. 
O  ja  l  unb  lauten  ft^  fo  fel^r  üor  ber  fteinemen  Spanier,  ba§ 
man  überall  mit  Sapptn,  Snxttptn,  Sänbern  unb  ^ranjen  il^re  ao 
^ringen  unb  ^rinjeßinnen  tiberl^ängt  fielet.  —  lUib  fein 
SBort  gn  fagen  bon  ber  iBal^rl^eit  alter  ©etoänber,  bag  fie 
mit  bem  S'öxptx  gebol^ren  gn  fe^n  f feinen,  ba  nic^t^  toiH* 
fü^rfid^e«,  atte«  für  biefen  mxpn,  für  biefe  ©teUung^^biefen 
Slu^brucf  l^öd^ji  ptttintnt,  unb  bo^  be^  ber  @inq)Iicitöt  fo» 
mannigfaltig,  ald  e^  bie  ntütxn  mit  aOer  Sertoorrenl^eit 
nimmer  (eißen  toerben. '  S)enn  nur  bad  toa^re  (Einfädle  f ann 
mannigfaltig  fe^n,  bad  Sertoorme  bleibt  be^  aUer  Slbtoec^d« 
lung  immer  eben  baffetbe.  S^U^t  tommt  ^err  S.  auf  bie 
gute  @  e  i  t  e  ber  Sadretiefd.  3)a  n>ären  fie  benn ,  bem  so 
Süttftler  eine  ©d^ule  beö  Äojinmö:  3)ag  er  im  Dp^tt  unb 
§au^gerät]^e  feine  geinter  begel^c.  Unb  ba«  ifl  aHeö?  a)a« 
^oftum  ijl  für  nnfer  ©eftil^t  eine  fel^r  geringe  ©ad^,  ijl 
aud^  t)on  ben  grc^ßen  äReiflern  auf  bie  ©eite  gefegt  loorben, 
ift  fogar  Don  einer  ©eite  ber  SEBirfung  eine«  neuem  Rvtnft^  » 
toerf e«  l^öc^ft  f d^äbtid^ ;  e«  fu}))>ottirt  fritifd^e  Scnntniße,  ober 
einen  3Iu«(eger,  unb  be^be«  i^  talt.    fioffann  imfefet  vM  i« 


^^^  [Hfo.  flt. 

eine  frembe,  melfl  tl^eatraltfd^  gufammengefitite  93Jelt^  »o  tx>\x 
nur  angaffen.  Öjl  be«  ÄfinfHerö  3magtnatton  fo  xoa^x,  eine 
©efd^id^t^fituation  ate  5IKenfci^  gu  füllten,  toirb  er  fie  fft^flcn, 
ate  toär«  in  feiner  ®egen4652]ö)art,  in  feiner  ^eimat  ge* 

5  f d^el^en ;  unb  bie  unBebeutenbe  ober  )Die(Bebeutenbe  (toie  manö 
nimmt)  Siebenfachen,  »erben  in  feiner  ©eele  au  inlänbifd^ 
fe^n.  aBarum  tft  Siembranbt  gang  SBal^rl^eit ,  aW  ©td^ter 
unb  üRater,  unb  afe  Slrc^aiologe  —  bieHeici^t  unter  bcu 
Eomöbianten  ?  —  unb  bod^  berfefet  er  un^  tool^in  er  xoxU. 

10  2)ie  erjlen  'ißlatten  biefe«  Jl^eite  flnb  nad^  bem  SSBerle  Ve- 
teres  arcus  augustorum  etc.  bie  legten  nad^  ben  ad- 
mirandis  romaDarnm  antiquitatum  )Don  SBartoIi  unb 
Setlori  t)on  0.  3.  ^anbrart  l^erauögegeben  »orben. 
Oefeo   erfd^einen  fie  bt^  gegen  bie  biergig,  tl^eiW  nod^  gut, 

15  tl^eild  (eibüd^ ,  nad^l^er  (aufen  fo  fd^änblid^  gefragte  gra^n 
mit  unter,  ba^  $err  @nter  fid^  bor  ben  diis  ManibuB 
berer  ©anbrart^,  bie  er  läjtert,  fd^euen  foHte.  93el^  ben  ffir» 
Härungen  ftnb  bie  neuern  hitifd^en  (Sntbedtungen  unb  Se* 
rid^tigungen  nic^t  gebrandet  toorben. 

20  3^ote  Slbt^eitung.  9tömifd^e  ©arten.  $icr  i|i 
§err  SS.  fdijon  mel^r  in  feinem  ^a6^t,  unb  man  erlcniit  in 
bem  SJorbertd^te  einen  SÄann,  ber  SReifebefd^reibung  burd^ 
Italien  reftificirt  l^at.  9tid^t  fonbertid^  intereffant  tji  btefc 
Slbtl^eSung,  ber  ^(an  ber  ©arten  äufferp  unbebeutenb,  mib 

25  ba  aud^  bie  Slufriffe  einen  gu  ^ol^en  §origont  l^aben,  erfd^ctnt 
nirgenbö  materifd^er  931idt. 

S)ritte  SlStl^^eitung.  Dbibifd^e  SSertoanblungen. 
SBeit  bod^  alle«  t)on  ben  ©  a  n  b  r  a  r  t  ö  beljf ammen  \ttfü  f ottte, 
mögen  aud^  biefe  mit  brein  gel^n,   fo  fel^r  man  fie  in  allem 

30  Setrad^t  entbel^ren  fönnte.  3)ie  335idbtig!eit  berfelben,  bie  ber 
Sorberid^t  rü^mt,  feigen  toir  nid^t  ein.  2)enn  überl^au^Jt 
baben  Dtjibö  ??ertoanb(ungen  ber  Äunfi  mel^r  gefd^abet,  ate 
genügt.  S)er  toeidbe  tooHüpige  5)td^ter,  beij  bem  atte^  auf 
ba«  SSermel^rungötoer!  abgiette,  burd^  teffen  93efc^reibungctt 

86  eine  fo  füfelid^e  S3e^g(ic^!eit  l^errfd^t ,  für  toeld^en  SünjHet 
toar  er  2)id^ter?  nur  für  ben,  ber  gleid^  tl^m  ba«  parabte* 
flfc^e  SSerfinfen  in  ©enufe,  [65S]  in  einer  ?eba,  einer  2)anac 


Nro.  82.]  ^^^ 

ju   fc^Ubcrn   ücrmoti^tc;   unb   für   bcn  Sanbfd^aftmatcr,  bcr 
feinen  gtü(f liefen ,  l^eitigen  ©egenbcn  ba^  ©ieget  bet  SSoK« 
fommen^eit  aufbrürfte,  toenn   et  ©öttcr  unb  ÜKcnfci^cn,  in 
l^öc^fter  33el^agUc^!eit  auf  feine  9tafen  fttedte,  gtoifd^en  feinen 
Reifen   im  Seid^e   ))tätfd^errf^  lie§.     Slnbern  l^ingegen,  bie  fo  s 
toenig  fül^lten,   alö  badeten,  toutben  biefe  ©ebid^te  ©emein» 
pia%  (Locus  communis,  ©fet^brüde.)    SBeil  fie  il^ren  ©tüdcn 
feinen  Äarafter  geben  fonnten,  toarb  baö  SIÄäl^rci^en  Äarafte« 
xiftü,   unb   unbebeutenbfle   ©taffage,  njte   bibtifd^e  ^iflorie. 
2Baö  benn  nun  gar  SSetmanbtung  i\i,  maift  einen  edetl^aftett  lo 
©egenftanb.     SBle   Iäj)<)ifij^   pnb   l^tet   unter   ©anbrartö 
blättern,  Slrac^ne  jur  ©^jinne,  $crr  Sud^^  mit  bem  ®otd^e. 
©ein  ®enie  jeigt  fw^  l^ier  eben  nid^t  im  ©tanje ;  meift  un« 
bebeutenbe  ©egenftänbe  l^at  er  getoäl^tt,  unb  bie  Sonnjofition 
ift   toieber   f o  unbebeutenb ,  ja  gar  oft  fd^ted^t.     S3Jir  l^aben  15 
fie  jju  Sadfirbitbd^en  na(^geftod^cn,  auf  Stl^ieebretten  pguriren 
fel^n,   ba   »aren  fie  an  il^rem  $ta^.     ®er  ©tid^  gab  il^nen 
in  ber  exften  ^lu^gabe  noc^  einigen  SBertl^,  für  bie^mal  l^at 
§err  Sl^rift.  ßngelbred^t,   baö   S3i§d^en   guten   Sontur  unb 
§a(tung   gar   auf  bie  Seite   gcfd^afft.     ®te  Sefd^reibungen  20 
finb   benn,   toie   bie  ©tid^e,   baö   lättfle  ©feiet   üon  Oüib« 
©eftatten.     ©fetet  öon  einem  SD?ä]^r(^en,  an  bem  Seben  unb 
JJatbe    aUeö    ift.     ®urd^    fotd^e    Semül^ungen    mad^t    man 
fc^Ied^te   Sünftter.      9tun    bie    angefügten   (grftärungeii 
h)eig  ©Ott  für  toen  bie  foHen.     an  pd^  taugen  fie  jufammen  26 
nid^tö.   ®enn  in  Ot)ib«  guiammengerafften  SRä^rlein«,  überaß    . 
Slflegorie  gu  fuc^en,  ift  S^l^orl^eit,  ba  man  fielet,  ein  großer 
S^eil   ift  nur  au^  einer  abergtäubifd^eh  3mmagtnation  über 
ben  unbefannten  Uxfjjrung  ber  S)inge  entjtanben,  ein  großer 
STl^eit  finb  'ipfaffenmäl^rd^en,  loie  bie  ©ötter  mit  ^epiteng<)fetfen  so 
an  übermütt)igen  ©terbtid^en  pd^   unb   i^re  ^riefier  räd^en, 
unb   maö   bann   nod^   übrig  [654]  bleibt  —  toer  mag   bag 
beuten.     SRetatio   auf   ben  Sünftter   finb  jle  gu   gar   nid^tö 
nü^e.     3n  bem  einzigen  gall  fogar,  fie  aW  Slnfj)telung  gu 
brandneu,  ift  bie  Slüegorie  ju  toeit  gcfud^t.  80 


C.  Cornelii  Taoiti  Opera,   iterum  recensuit  notaa 

integras   Justi    Lipsii,    J.    J.    Gronovii»     Nie 

Heinsii  et  suas  adjeoit  J.  A.  Ernesti  1772.  VoL  I. 

5     2  Tiiv^.  10  ß*  Vol.  II.  2  M^i^.  1  <B00ett*  oi^tu  l^nwtht 

SBit  feigen  mit  SJcrgnügcu,  t)a§  Sacttuö  unter  tmö 
bo(i^  fo  mcl  gctcfctt  tülrb,  baß  bicfc  fti^öttc  ausgäbe  nun 
toicbcr  neu  aufgetegt  toerbcn  mupc.     2)ie  ^au})tt)eränbctutigeii, 

10  bte  babc^  vorgenommen  toorben  flnb ,  jeigt  ber  Jttel  an. 
@te  befielen  nemltd^  barinn,  bag  bte  ^einftuftf (j^ett 
92oten  baju  gefommen  fmb^  bie  be^  ber  erflen  Sudgabe  bem 
^errn  (Srnefil  gu  \p'dt  gulamen.  2)ie  übrigen  Serönber- 
ungen  in  ber  SJorrebe  unb  ben  9?oten  finb,  fo  n>eit  »tr  bie 

15  be^ben  älu^gaben  gufammen  Italien  lonnteU;  ntd^t  gar  beträd^t^ 
U^.  ®en  SBertl^  ber  geleierten  Slnmerfungen  ber  oier  großen 
Seute,  bte  auf  bem  Sttel  bemerlt  toorben  ftnb,  braud^cn  toir 
nt(^t  erfl  befannt  gu  mad^en;  aber  totr  lönnenund  bod^  ntd^t 
entl^atten,  eine   fteine  älnmerfung   über  ben  hittfd^  ®et^ 

20  gu  mad^en,  tooburd^  bie  meijten  Herausgeber  ber  alten  bc* 
lüegt  toerbeu;  il^re  ©d^riftjtener  mit  ©toffen  unb  ©elcl^rfam» 
feit  fo  ju  überfd^toemmen,  ba§  bie  armen  ?efer  loirfttd^  fid^ 
meifi  baoon  überlaben,  unb  toenn  fie  nid^t  eben  eine  fold^ 
Somentierfud^t  l^aben,  balb  gar  feine  Snmerfungen  mel^r  (efen 

25  mögen,  ^ein  STOenfd^  toirb  einem  Si<)fiuö  unb  einem 
©ronoüiu«  eine  toeitläuftige  jOeftl^rfamleit  abfheiten; 
SlQein,  toarum  muß  ber  gute  ä((te  gerabe  gnr  Sonttffe  ge« 
mad^t  toerben,  tooraud  fte  il^re  (Soüectaneen  [665]  Ifertoortreten 
taffen?    Sin  ?efer^  ber  mit  einigem  ®efü^t  lieji,  »irb  nie 

30  gern  feine  Seftur  unterbred^en  feigen ,  um  aud  einer  Sn« 
merfung  gu  lernen,  ob  ber  9)?unatiud  planend,  ben 
bie  ©olbaten  M  ®ermantcud  im  Sufrul^r  umbringen 
tooQten,  oorbem  (Sonfnt  ober  (Senfor  toar?  unb  nod^  u>eniger 
muß  il^m  baran  gelegen  fe^n,  ob:  quod  nomen  hnic  coetni 

35  dabo?  in  ber  fd^önen  lebhaften  9tebe  bed®ermanicttd,  an« 
bem  Siüiuö  geborgt,  ober  t)on  bem  Sacttud  gefunbcn 
n)orben  i^.    @d  toäre  meUeid^t  toeit  nü^lid^er,  u>enn  man  eine 


Nro.  82.]  ^^^ 

gute  ^utoal^t  au^  bcn  Somcntatorctt  mad^tc,  unb  fonbcrtid^, 
fo  toenig  a(3  möglid^,  Sclefcnl^cit  babc^  au^framtc.  an 
^unbert  Drten  fc^aben  biefc  Stotcti  tocit  mel^r,  al«  fic  nufccn, 
ime  j.  33.  bie  ^äfeUd^c  SRotc  bc^  ?i<)ftuö  ju  bcr  ©teile  in 
bem  Tr.  de  moribus  Germanor.  tDO  S^acitu^  f<^9t,  ba^  s 
bie  atten  3)eutfd^en  t)on  ben  SBelbern  oft  ^aü)  genommen 
l^ätten.  Hoccine  supererat?  fagt  ba  bet  falte  auf  feine  toei^^ 
Hfc^e  SKannl^eit  jiotge  Äritifer,  heu  ipsos  parum  firma 
mente,  qui  eam  quaesivere  apnd  amentem  sexum!  @d 
toax  bem  Äritifet  gar  nid^t  möglid^^  ftci^  in  bie  3^^^^^  ber  lo 
alten  ©eutfd^en  jurücf jufefeen,  too  ber  SRann,  noc^  toeit  näl^er 
k^  feiner  natürlichen  S3eftimmung,  toeit  mel^r  gum  toirlen, 
alö  jum  rul^igen  SRat^fci^Iagett  unb  Überlegen  gefc^idt,  bie 
fittfamere  SSernunft  be^  getaffenern  333ei6e^  getoig  nötl^ig 
l^atte.  @^  ift  immer  ein  SSetoei^  bon  ber  (Sntartung  eine^  i5 
^olfeö,  »enn  bag  S35ei6  feinen  SBertl^  üertiel^rt,  ober  ber 
SWann  il^n  berfennt.  ®ie  Statur  l^ätt  treu  i^re  Serl^ältniffe. 
2Blrb  ber  2Rann  toeibifd^,  fo  toirb  bie  S^^w  Äinb;  unb  nur 
ber,  ber  männlichen  SBertl^  l^at,  toirb  ben  toeiBlid^en  gu  flnben, 
3u  fc^ätjen,  ju  lieben  toiffeu.  —  SBir  muffen  über]^au<)t  ge=  20 
ftetjen,  ba§  un«  nod^  toenige  Somentarienfd^reiber  über  be« 
Taciti  Germaniam  ®nüge  getl^an  l^aben.  3)ie  Stationen 
finb  in  i^rer  [656]  Sinbl^eit  gu  einfati^,  at«  ba§  man  biel  t)on 
il^nen  fagen ;  unb  tjiet  über  ba^  g^fagte  commentiren  lönnte. 
5lnf(^affung  il^rer  einfad)en  Sebfirfni^ ,  unmittelbarer  ®e*  25 
hrandcf  itjrer  Seibe^hräfte  unb  ^tifontteil,  baö  ip  ber  ^tx>ed 
i^reö  i?ebettö.  Se^m  Überflug  ber  Sebttrfniß^  unb  be^m 
SWangel  ber  (Gelegenheit  ju  Slnfirengung  ber  Gräfte,  behält 
äeitüertreib  nad^  unb  nad^  bie  Öberl^anb.  Oft  toicberl^otter 
3eitüertreib  toirb  aber  batb  üerefelt.  ®a  fci^afft  bie  ^l^an«  30 
tafie  neuen,  bal^er  neue  tjertoideltere  Sebürfniffe,  unb  an^ 
benen  —  Slnftrengung  ber  ©eelen  Äräfte.  3n  bem  ffireiö 
lauft  jebe  Station,  bi^  fte  felbfl  fo  nic^t^tofirbig  toirb,  baß 
fie  gu  nid^tö  me^r  taugt,  aü  2Katerie  gum  ä^itoertreib  eincö 
anbern  gu  fe^n.  —  ®o(i  toaö  gel^t  baö  benSacituö  an? 35 
—  9?oc^  bemerfen  toir,  baß  bie  ^einftufifd^en  Sßoten 
meift  fritifd^  finb;  bie  ©d^rift  biefer  ßbitiou  iji  Heiner,  ate 

Litteratordenkmale  des  18.  Jahrhunderts.    8.  13  (35) 


^^^  [Nro.  88. 

bic  t)on  bcr  ctpcti,  utib  ein  SScrgc^mg  bcr  StuögaBen  bc^ 
SEacttuö,  baö  aud^  in  bcr  crjten  nid^t  pcl^t,  ijt  nod^  ein 
äntoad^ö  biefer  anbern  StnögaBe,  für  bie  toir  ^errn  (StnejK 
fe^r  bieten  ®an!  fc^ulbig  ftnb. 

5  ftittiferfii^. 

Fylades  and  Orestes,  nad)  SBefl  bon  üufint* 
3n  i^rer  ©röße  geigt  fiif  ^ier  »ejt«  eom<)ofltiott.  SWit 
gefenften  Sö^jfen  ftel^n  bie  be^ben  greunbe  fajt  nadt^  gc- 
buttben  bor  bem  Stitar,  3<)]^igenia  l^ätt  mitleiböbott  il^r 
10  3lug  anf  bem  einen ,  eine  nnbebeutenbe  ^igur  brängt  fiif 
gegen  fte^  unb  [(i^eint  bie  (Sntbedung  gu  ntad^en.  äRihinlu!^ 
gepod^en. 

[657]  Nro.  LXXXm.    S)en  16.  DctoBer  1772. 

Glitte  Vttsetge  bes  Orte. 

15  Questions  sur  TEncyclopedie   par   des   Ama- 
teurs.   Neuvieme  Partie.    1772. 

®iefer  nennte  S^eil  befte^t  juerfl  anö  einigen  Ärtidteln: 
Superstition,  Symbole,  Testicules,  Theoeratie,  Tolerance, 
Tonnerre,  Vapeurs,  Venalit^,  Venise,  Ventres  Paressenx, 

20  Verit^,  Vertu,  Vie,  Voiage  de  8.  Pierre  a  Rome,  Volonte, 
Xenophanes,  Xenophon,  Zoroaster,  tottäft  bad  Utffyibtt 
befd^Kejfen.  ®iefem  folgt  ein  Sln^ng  bon  237.  onbem^ 
nefcft  Briefen  beö  SKemminö  be^m  ?ucrej  an  Sicero,  übet 
bie  toic^tigften  metcH)]^^flf(^en  gragen ;  toeld^e«  aUeö  jnfonnnctt 

25  einen  Sanb  bon  378.  ©eiten  auömad^t.  SBir  muffen  gc* 
[teilen,  ba^  toir  feit  langer  ^Ai  nici^t  ein  Sud^  in  bie  ^anb 
genommen,  baö  toir  mit  fo  bietem  Untoitten  »eggelegt  l^öttcn. 
Unb  toetci^er  SKenfd^,  ber  ©efü^t  feineö  eignen  SBertl^ö  1^ 
!ann  gteid^gültig  bleiben,  toenn  er  in  einem  öffentlid^en  $anfe 

30  eine  ©efeüfci^aft  trnnfner  untoiffenber  Oünglinge  übet  oHe« 
i)ai  f^)ottett  l^ören,  loa«  ju  allen  ^titm  ben  5IKenfd^en  f^ä^ 
bar  toar.  9teIigion,  SEugenb,  2)ogma  aKer  ^tittn  nnb  Sdifer, 
SRefuItate  be«  tiefjten  Seobad^tung^geifleö ,  SBerle  bet  alten 
Äunjt,  aKe«  loirb  unter  bie  güffe  getreten,  nnb  in  efaieti 


Nro.  83.]  *^^* 

§auffeit  mit  einem  Nonotte,  Patoniltet,  [658]  unb  la  Bau- 
melle gemifcJ^t.  ®urd^  bie  ungegogenflen  ^toetftmixQhxitn 
toirb  au(^  fogar  aUn  äuffere  Sol^Iftcmb  beteibigt,  auf  feinem 
S3Iatt  ttid^t  baö  geringfte  getel^tt,  baö  be^  2luf^e6enö  toert^ 
toäre,  ober  bie  minbefte  toai;re  ©etel^rfamfeit  loetrietl^e.  SQSaö  5 
toiltbe  au^  biefer  33Belt  •  tperben  ^  bie  biefe  fetten  fo  gerne 
umformen  möchten,  toenn  il^r  Oeifl  ber  $l^itofo^)]^ie  unb  ber 
Soteranj  allgemein  toerben  fönnte,  —  er,  ber  intoleranter 
ip,  aU  fein  gereifter  ^riejter  trgenb  einer  ©e!te,  ber  fj)otten 
mag,  über  baö,  toaö  feine  93rüber  loerel^ren,  unb  bod^  ein  lo 
fotd^er  Steuling  ift,  bag  er  glaubt^  man  fönne  ober  bürfe 
ba^  toegraifonniren,  toaö  ©efttl^t  getoorben  ijt,  unb  bleiben 
loirb  unb  muß. 

3etta. 

Henrici  Cope,  Medioi  olim  Begii  ad  statum  in  Hiber-  15 
nia.  Demonstratio  Medico-practioa  Frogno- 
sticorum  Hippocratis  ea  conferendo  cum 
aegrotorum  historiis  in  libro  primo  et  tertio 
epidemiorum  desoriptis.  Denuo  edidit  E.  G.  Sal- 
di n  g  e  r  etc.  320  S*  in  gr*  8*  üJ^ru  hlt  ^BntiBmuj^'  20 
fdirtften  uvih  ^i^xxthu 

Sopen^  SrHärungen  ber  befannten  jtoelj  unb  üiergig 
Sranfengefcf^ic^ten,  bie  im  erjien  unb  britten  93ud^e  t>on  ben 
ßpibemien  be^m  ©i<)<)o!rateö  t)or!ommen,  finb  fo  t)or= 
trefüd^  mit  ben  §it)})o!ratif(i^en  SJorl^erfagungcn  unter«  25 
ftü^t  unb  ertoiefen^  bag  5trjtc,  bie  aujfer  bem  avis  au  peuple 
(ba^  bod^  fo  manchem  großen  ärjte  ju  guß  unb  im  SBagen 
eben  fo  gut  ^>ra!tif(^eö  Sabemecum  ift,  aU  eö  el^emate  SBeiß« 
bad^  getoefen)  no^  mel^r  gute  Sucher  ju  lefen  getool^nt  finb, 
bie^  ^ud^  getoiß  nid^t  el^er  au^  ber  ©anb  fegen  toerben,  biö  so 
fie  eö  burd^  unb  burd^  jtubirt,  unb  in  succum  et  sanguinem 
üertirt  l^aben.  S)er  unüergfeid^tidJ^e  So^)e,  ber  aKen  <)ra!ti' 
[659]fd^en  ^rjten  jum  SKufter  biencn  foKte,  toar  nur  fel^r 
tDenig  in  ©eutfd^Ianb  befannt,  unb  ©err  Salbinger  t)er» 
bient  für  beffen  Selanntmad^ung  um  fo  mel^r  JDanf,  je  größer  35 
baburd^  bie  SSequemüd^feit  getoorben,  bie  j>rogttofHj  t  ©äfce 
be^  $i)}))o!rateg   auf  einjetne  ^äOot  g     11  cc  ' 


^^^  [Kro.  83. 

SBctin  bod^  nur  mcl^r  folt^c  ©d^riftjtcttct  aufträten,  unb  auf 
gfcid^c  SBeife,  toie  «^icr  bcr  Orrlänbcr,  unb  fein  neuer  (Sbttot^ 
Patt  bem  etüigen  $unbe  toürgen,  geuer  fel^n,  Rillen  breci^feln, 
Äräuterraufen ;   ftatt  il^ren  Äranfengefd^id^ten,   mo   fie  unö 

senttocber  infaüibte  SWittel  unb  göttttd^e  ©^jedfica  angeben, 
ober  aufferorbentüc^e  S)inge  erjälfettn,  ober  tool^t  gar  tl^re 
§^j)ot]^efen  ertoeifen,  unö  angejiellte  93etrad^tungen  be^m 
Sranfenbette  lieferten,  bie  ben  Klüftigen  anfatlenben  ftird^ter» 
(leiten  geinb  t)orauö  t)ermutl^en,  ober  getoi§  borl^er  fagen  tieffen; 

10  toal^r^ftig !  totr  toürben  mit  unferm  SBaffer,  mit  Sifane, 
SDtetl^,  O^crat,  Ojc^mel,  SBein  unb  »enigcn  auöfül^rettbctt 
SRitteln  in  ^ifeigen  e<)ibemif(^en  fiebern  unenbttd^  toeiter 
fommen,  aU  mit  aßen  ]^o(]^ge))riefenen  antife<)tifc^en  ®<)eci» 
pciö,  mit  ©d^toefelf^)iritu3 ,   S^inebecocten,  antimonialifd^cm 

15  ®o(bf(^toefe(,  ober  tool^t  gar,  si  Dts  placet,  mit  mineralif(!^em 
Äermeö  u.  f.  f. 

Soitbuit. 

TheBites  and  Ceremonies  of  theOreekChurchin 

Busala;  containing  an  Account  of  ite  Dootrine,  Worship 

20      and  Discipline.    By  John  Qlen  King»  D.D.  Fellow 

of  the  Boyal  and  Antiquarian  Societys  and  Chaplain 

to  the  British  Faotory  at  8t.  Petersburg.  1772.  4. 1  Ii.  1  8. 

§err  S)r.  Sing  ift  (Eaplan  belj  ber  Srittifd^cn  ^aftorelj 
in  ^eter^burg,  unb  fein  langer  Stufent^tt  foloo^I,  ate  ba^ 

25  merffame  Sluge,  baö  er  ju  feinem  [660]  ©egenponb  braci^te, 
l^aben  i^n  in  ben  ©tanb  gefegt,  biefe^  an  SSoDflänbigfeit  unb 
@rünblt(^feit  feine  Vorgänger  toeit  ü6ertreffenbe  SBcrf  gu 
tiefern.  3[5ieIIeid^t  ^at  er  ate  grembting  unb  SuölSnber  ein 
toeit   forgfältigerer   ©efc^id^tfd^reiber   fe^n   fönnen,  toeit    er 

30  gerabe  in  biefem  ©efic^t^^junft  baöjenige  oor  un^  jluötänbct 
auffaßte,  toa^  einem  (Singebol^rnen  entgangen,  ober  unbebeutetib 
tjorgefommen  toäre.  6r  oerftel^t  baö  9tu6if(^e  tjoülommen, 
unb  l^at  atfo  äße  bagu  nötl^ige  Quellen  in  ber  (Srunbf})rad^e 
nad^Iefen   fönnen.     -3n  93ef(]^reibung  ber  ©ebräuci^e  l^at   er 

35  natfirtid^er  toeife  nur  baö  bemerlt,  toorinn  fiif  eigentlid^  bie 
(Srieci^ifd^^SRugifc^e  Äird^e  tjon  aUen  anbern  au^jeid^net.     S)ie 


Nro.  83.]  ^^^ 

Ätrcf^en,  bcr  Ornat,  btc  ^tetbung  bcr  ©cipiid^fcit,  bte  ium 
©otte^bicnfic  gcl^örigcn  ©cfäßc  fmb  in  Suj)fct  gejtod^cn,  unb 
genau  befc^ricben.  ^^rncr  finbct  fid^  eine  fcl^r  au^fül^rttd^c 
Stad^ric^t  bon  bcr  ^t\ptx,  bcr  9?ac^t)cfj)cr,  bcm  5IKefon^cticon, 
bctt  SRatincn,  bcn  Horis  Canonieis,  unb  bcr  Sommunion.  S)er  s 
ganjc  9iitn^  tft  aKjcit  in  feiner  ganjcn  Sänge  l^ingefefet,  bamit 
man  [ic^  eine  tcal^re  SSorftellung  baüon  machen  Knne.  Goar's 
Evchologion  tüirb  l^ierburd^  fel^r  berichtigt,  inbem  biefer  bou 
ber  ©ocietät  de  Propaganda  fide  in  ben  Orient  gefd^idt 
toar,  um  bie  SJereinigung  ber  fateinifd^en  unb  gried^ifd^en  lo 
SirdE^c  ju  beförbern,  folglid^  um  bic  ©emütl^er  ju  getoiunen, 
ju  BetDeifen  fud^t,  bag  be^be  Äird^en  be^nal^e  einerlei  ®e= 
bräud^e  ^tten,  unb  atfo  aKe^  unter  einanber  mifd^te.  3)er 
^erf.  rütjmt  SRoö^eimö  Sird^engefd^id^te  fel^r,  neben 
il^r  bemerft  er aud^ ben Sated^ifm  beöSl^eol^l^aneö,  Sif dJ^offö  is 
üon S^oüogorob,  unb  ba^  üon  ^eterbem®rogen,  l^erauö* 
gegebne  geiftüd^e  SRcgutatit),  baö  üon  Sonf  ett  im  -Sal^r  1729 
auö  bem  Sf^ußifdBen  inö  Snglifd^e  ttberfc^t  toorben.  ©mitl^ö 
SZac^rid^t  üon  ber  gried^ifd^en  Äird^e  x\t  il^m  ju  !urj,  atteiu 
ben  üon  $tato  1765  l^erauögegebnen  Unterrid^t,  ober  abriß  20 
ber  (5t)rift:=  [661]  lid^en  Seigre  tobt  er  ungemein.  Über]^au))t 
ift  er  ben  gried^ifd^en  ÜRönd^en  getoogen,  unb  glaubt,  ba§  fie 
burd^  il^ren  SSSanbet  ber  d^rijHic^en  Einfalt  ber  erflen  Oal^r- 
I)unberte  gteid^  Kmen.  Sr  Hagt  über  bie  oiele  ©rbid^tungeu 
unb  falfd^e  Stad^reben,  tooburd^  bie  ©efd^id^te  biefer  Äird^c  25 
bei^na^e  be^  aüen  SSödern  fo  fd^redfUd^  üerpellt  toirb.  $ier 
befommen  nun  bie  §errn  Somj)i(atoren  il^ren  $(afe  angeioiefen, 
unb  ber  ^erf.  jeigt,  toie  man  in  bem  fo  allgemein  beliebten 
33ud^e  les  Ceremonies  et  coutumes  religieuses  de  tous 
las  peuples  du  monde,  fobaun  be^  ber  allgemeinen  SBcft*  so 
gefd)id^te  nid^tö  getl^an,  ate  bie  gel^tcr  unb  Unrid^tigfeiten 
eine^  Srutt,  $err^,  Ol eariuö,  le  33run,  unb  anberer 
abgefd^rieben ,  unb  burd^  ba^  fogcnannte  ävi\ammevi)'dnQm 
nur  üerme^ret  l^abe.  Unter  bie  $auj)tirrt^mer  biefer  Som* 
^^ilatoren  gel^ört  üorgügfid^  biefer,  »enn  jle  bel^au^Jten,  ba§  35 
bie  ©ried^en  nur  bre^  ©alramcnte,  bie  SEaufe,  ba^  ^.  Äbenb* 
ma^(,   unb  bie  (efcte  Ötung  ptten,  unb   foId^ergefJalt  bo« 


^^^  [Nxo.  88. 

Sl^rtfma,  btc  Scic^tc^  bcn  (Sl^cPanb,  unb  btc  Orbtttation  t)cr- 
gcffen,  toctd^cö  aUcrblngö  bcij  ben  Oricd^cn  ©aframcntc  finb. 
^uij  baö  ©cfd^tci^tgctt  mit  bcm  ^ag,  bcn  fic  bcm  lobten 
mitgeben  foHen,  unb  ber  attjeit  an  irgenb   einen  ^eiligen 

5  gerid^tet  toäre,  Hingt  l^ier  ganj  anberö.  63  ifl  biefer  ^a§ 
ein  ißcüpkx,  toorauf  jtoe^  ©ebete  Pelzen;  ba«  eine  in  ber  erfieti 
$erfon  abgefaßt,  ate  toenn  e«  baö  lefcte  ®ebet  toäre^  baö  bct 
SJerflorbene  an  ®ott  um  SSergebuug  feiner  ©ünben  getl^on 
^be ;  unb  baö  anbete  ein  Slbfofutionögebet,  atö  toeun  eö  ber 

10  ^riejier,  bejfen  9?amen  beigefügt  i%  bem  Siebten  üor  feinem 


2lbfd^ieb  t)otge 
®rabe  borgete 


']pxoä^m  l^ätte.  93e^be  ©tüde  »erben  be^  bcm 
:fen,  um  bem  SSotf  ju  bejeugen,  ba§  ber  Ser* 
ftorbene  ate  ein  ®tieb  ber  toal^ren  rechtgläubigen  Äird^c  öer* 
fd^ieben  fe^.  ®a«  SBer!  fängt  pd^  mit  einer  Stad^rici^t  t)oti 
15  ber  Stiftung  ber  grieci^if^en  Äir*  [662]  d^e  in  SRugfanb  an, 
unb  befd^tiept  mit  il^rer  ©efd^id^te  unb  ^Reformation  burd^ 
$eter  ben  ©ro^en.     ®ie  ^fer  pnb  lool^I  geratl^cn. 

Vatis. 

Sargines,    nouvelle.     Far  Mar.  B'arnaud.    Chös 
20      le  Jay  1772.  8.  136  «♦ 

®er  $fan  biefer  ©efd^id^te  ijt  folgenber.  Unter  bcn 
gelben,  bie  ben  §of  ^l^ili})^)  Slugufi«  anfel^ttlid^  mad^en, 
bepttbet  fid^  ©argineö,  ein  ungÜMIid^er  SJater.  S)er  einjige 
©ol^n,   ben   er  ^t,  entf^jric^t  fo  loenig   feinen  ©offmmgcn, 

25  unb  ben  Sugenben  feine«  ©aufeö,  bag  er  auö  Sergtoeiflung 
oon  neuem  in  ben  Srieg  eilt,  unb  ben  Job  bei)  ben  @ara* 
cenen  fuc^t.  Siid^tö  fann  ben  jungen  üRenfd^en  ou«  feiner 
©d^faffuc^t  jiel^en,  loeber  ©rol^ungen  nod^  ^erf<)red^uttgett. 
Untl^ätigfeit  fd^eint  fein  einjigeö  ?ooö  ju  feijn.     ^l^tli^)}) 

30  Sl  u  g  u  P  l^ört  bat)on,  begleitet  ben  SSater  auf  feinen  ?attbp^, 
unb  toirb  ein  Slugenjeugc  biefer  fettnen  (Srfd^einung.  Sber 
^önig  mad^t  bem  trSumenben  Süngling  feinen  S)egen  jum 
©efd^enf;  allein,  aud^  biefe  aufferorbentlid^c  ©nabe  totixft 
nid^t  auf  il^n.    SSon  nun  an  flberfößt  il^n  ber  SSater  feinem 

35  ©d^idffal,  üerfd^tießt  il^n  auf«  ?anb  mit  einem  alten  SBebietta« 
ten,  unb  gebenft  an  bie  gioeljte  ^e^ratl^.    On  ber  SRad^bor» 


Nro.  83.]  ^^^ 

fc^aft  biefe^  Sanbfi^eö  tool^nt  ein  ^räulcin  h^^pxtmont, 
ber  cö  üorbel^attett  toat,  bic  (SntjauBcrung  unfcr^  gelben  ju 
betDürfen.  Äoj)f  unb  §crj  bicfct  cbtcn  "S^ame  brcl^t  um 
nic^t^  afö  SRtttertl^atcn  unb  Sournierftcgc.  ®ic  allmächtige 
Siebe  jetgt  ftd^  au(^  l^ier  ntd^t  mügig,  unb  ein  Surf  au^  ben  & 
fc^önen  3lugen  feiner  @e6ieterin  toürft  mel^r  auf  ben  jungen 
® argin eö,  atö  äße  ©traf^jrebigten  be^  SSater^,  unb  bie 
?iebfofungen  ber  Äönige.  9?un  p^t  er  biö  in  bie  f^jäte  9taci^t 
gu  ^ferbe,  übt  fid^  immer  in  ben  SBaffen,  unb  gel^t  [663]  be^ 
einem  benachbarten  Siitter  auf  6  STOonate  in  bie  ©d^ute  atter  lo 
ritterlichen  Übungen.  Sin  großeö  S^urnier  toirb  angeheilt. 
§ier  erfci^eint  ein  Unbefannter,  ber  SBunbertl^aten  tl^ut,  t)ier 
ber  tapferflen  9titter  übertoinbet,  unb  toie  Ou^jiter  nad^  ber 
©c^tac^t  ber  ©iganten  unter  niebergefd^Iagenen  fd^naufenben 
*iPferben,  l^ingeftrecften  Stittern,  jerfci^metterten  Reimen,  jer-  is 
f})lttterten  Sanjen,  auf  feinem  ©engfi  l^in  unb  l^er  Jjarabirt. 
j)ie  ©amen  verlangen  il^n  ju  feigen,  man  toirft  il^m  Sauber, 
©d^ärfen,  §at^gefc^meibe,  SDeüifen  ju.  (Snblid^  gefangt  er 
jum  Könige.  ®a  er  ben  §e(m  abnimmt,  fcj^re^t  ber  alte 
©argine^:  mein  ©ol^n,  unb  neben  bem  Sl^ron  fällt  ein  20 
anbrer  Stitter  in  Ol^nmad^t.  STOan  fd^naüt  biefen  auf,  unb 
erfennt,  toie  fid^g  gebül^rt,  unter  bem  brüdfenben  ^anjer  bie 
fd^öne  ©a^jremont. 

Unftreitig  tcaren  bie  SCurniere  unb  Stittertl^aten  nod^  füffe 
©d^attenbitber  jener  ä^iten,  »0  bie  grogen  SDtenfd^en  $  0  m  e  r  3  20 
(ebten,  bie  üor  unfer  Stuge  faft  ni(^t  üon  ben  ©öttern  ju 
fd^eiben  fmb.  3)a  ber  Stitter  fd^tour:  maintenir  femmes, 
veuves  et  orphelins,  et  hommes  m^sais^s  et  non  puissants ; 
ba  er  jum  S33a]^tfj)rud^  filierte:  le  Chevalier  est  ravisseur 
des  biens  d'autrui,  qui  les  vaillances  d'autrui  tait ;  et  »o 
celui  en  reprouv^  vanteur,  qui  r^völe  les  siennes ;  ba 
er  nod^  au^rufte: 

Vn  Chevalier  n'en  dout^s  pas- 

Doit  ferir  hanlt,  et  parier  baa. 
5)a   fanb  fid^  nod^  ©toff  jur  S        " 
berjenige,  ber  l^ier  mit  (Skxfn 
naiven  getoufi,  l^ätte  unfh 


^^^  [Nro.  88. 

fömictt.  äHetn  2Rfr.  b'ätnaubtfiju  fe^r  ^orijlen,  «nb 
3citgcitoffc  bc«  ^)]^iIofo})]^ifc!^ctt  ad^tjcl^ntcn  ^al^rl^mibertö,  aö 
ba§  CT  feinen  OegenfJönben  bie  tl^nen  eigne  SBürbe  ^tte  ju 
geben  toiffen.     @r  tjt  t>on  ber  grogen  Slaffe  unfrer  fentimeti* 

6  tatifd^en  ©eeten,  bie  feinen  Settter  anf  ber  [664]  ©traffc 
fönnen  tjorbe^gel^en  feigen,  ol^ne  mit  naffem  Singe  eine  ti>el|* 
mütl^ige  änmerfung  auögel^en  gu  (äffen.  ®a^  ganje  SBerl 
fd^toimmt  in  2)eftamation.  ®a3  fogenanntc  ©entiment  toetg 
nie  jn  berftummen,  fonbem  e«  tebet  fid^  über  jebe  SKatctie 

10  fo  gnt  anö,  toie  ein  ®eutfd^er.  S)er  SSatet  mad^t  tn^Befonbre 
eine  elenbe  JJignt,  toenn  er  über  bie  Uneni<)finb(i(6Ieit  feincö 
©ol^nö  ergrimmt.  ®enn  ber  ?efer  al^nbet  jum  öorau^,  unb 
nid)t3  jtört  i^n  in  ber  Sermut^nng,  baß  lein  böfer  SSBittc 
be^  jungen  üRenfd^en  üortoaltet,  fonbem  bag  l^ier  bie  SRatur 

15  il^r  getoöl^ntid^  ©^jiel  fpiett ;  nemtid^  auf  groge  üRenfd^tt 
einen  taugen  ©ci^laf  fallen  Vd^t,  unb  fie  nid^t  e^er  n>edtt,  ix» 
eö  ^txi  ijt.  3)ie  eingeflreute  Srjä^Iung  berSRofeb'ÄmouT 
empfel^len  toir  unfern  S)ic^tern;  bie  fid^  an  ben  Stomongenton 
toagen  tootten.    ©ie  l^at  baö  frifd^e  biül^enbfie  Solorit,  unb 

2ou)ir  begreiffen  nid^t,  tüie  SKfr.  b'Slrnaub  fein  Sutereffe 
fo  toeit  t>er!ennen  fonnte,  biefe  Stume  ber  9?atur,  ju  feinem 
Souquet  auö  ©a^nenfebem,  Sanbfafem  unb  333ad^^Ietntoanb 
in  einem  Xop^  aufgufietten. 

25  3^^iwtefn  l^at  t)or  hirgem  ber  berül^mte  Seigrer  berÄed^te, 
§err  Slbral^am  WlöHtx,  bieg  ^ütiiäit  gefegnet. 


Stuf  ben  britten  93anb  ber  ©d^ulg'fd^en  Bibliotl^el  ber 
t)orjüg(i(^ften  engüfd^en  ^rebigten,  ber  näd^fien^  erfd^eiuen 
»irb,  nel^men  bie  Sid^enbergifd^en  Erben^  Ausgeber  biefct 
30  gel.  3tn3eigen,  30  fr.  '»Pränumeration  an.  Se^  ber  Slbücferuttfl 
toerben  nur  nod^  15  fr.  nad^gegal^tt.  V^nif  flnb  bie  bet^ben 
erften  Sänbe,  ieber  nod^  ä  45  fr.  bet)  dienen  }tt  belommtn. 


Nro.  84.]  ^^^ 

[665]  Nro.  LXXXIV.    S)en  20.  DctoBcr.  1772. 

Ao^ienl^agett  utA  Sei^jig. 

ünhtxiltijhtiihtvWüi^xi^tlt;  Im^t^tnfüpt^txüiüjitit^ 
unh  t^tx  MtifüfntifU     ^Ätt^  htm  (KngltfiJJtt*    Numquam-^ 
aliud  liTatura,  aliud  Sapientia  dielt.  Juven.  ßtJ^  l^tiltttk 

mh  ^Äber  1772*  8* 

Snbüc^  tüiebcr  ein  aKanti,  bct  über  unb  für  ben  ganjen 
SKenfc^en  pl^ilofo^jl^itt  l}ai,  itt)  bem  Äo<)f  unb  ^erj  unb 
3lber  M  ?e6enö  bod^  nid^t  fo  uttermegtic!^  entfernt  fc^etnen,  lo 
a(^  Be^  ben  meipen  SI)teta^)]^ljp!ern.    8cattie  ijt  ein  ^rennb, 
ein  Streiter,  ein  (Siferer  für  bie  SBal^rl^eit;   aber  nic^t  für 
jene  bunte  3riö  t)on  SBal^rl^eit,  bie  pd^  t)on  einigen  ©onnen:* 
[traten  gegen  üBer  auf  baö  bü^re  tDotficf^te,  toäßrid^te  Oe^irn 
ber   fogenannten  ^l^ifofo^jl^en  mal^Iet,  too  pe  auf  ®unp  is 
fc^einet  unb  mit  bem  ®unp  tjerpiegt.    Unfer  S?erf.  ip  einer 
ber  Baumparfcn  Seute^  Utf  benen  gefunbe  SSemunft  Sfileö 
ip :  mit  ber  pd^  aud^  felbp  ber  ^SJerPanb"  (ben  toir  ©eutfd^en, 
unb  baö  l^ätte  ber  ÜBerfe^er  bemerfen  fotten !  eben  im  ©egen*» 
fa^  be§  35erPanbeö  beö  Common  sense,  lieber  SJernunft  20 
nennen,)  aud^  nid^t  einmal  ju  meffen  l^abe.     (gr  gel^t  alfo  ben 
SSernünftlern,  ttüglingen,  aKeta^j^^pdern,  Sbealipen,  ©!e^3ti* 
[666] fern,  unb  toie  foH  td^  pe  mel^ir  nennen?  ta^jfer  gu  Seibe, 
geigt   ober  »itt  jeigen,    ba§  alle  il^rc  SSernünf telegen  nur 
©d^atten  an  ber  SBanb  fe^en,  bie  be^  attem  fd^önen  Spiele,  25 
ba  i^nen  felbp  &ni\iani  feiltet,  anif  lein  ©ubpanjieUeö  »er« 
brängen  fönnten  —  Äur j ,  SQSal^rl^eit ,  Überzeugung ,  ® etoig^ 
l^eit  bleibe  bie  etüige  ©runbbePe  beö  meufd^ltd^en  ©eipeö,  fe^ 
ber   erPe  toefentti^e  SErieb   beffelben  —  be^  SRenft^en  ein 
pd^erer  3nftinft,  ben  fein  33ett>etg  geben,  lein  SSSortftreit  lieben  30 
fönne  u.  f.  U). 

aKan  pelzet,  baö  ^uif  ip  in  unfern  3«tett  »iHIommen,  bie 
bod^  getoi^  3"^^  ber  Älüaele^  cl^er,  ate  be«  gefunben 
SerPanbe^;  ntel^x  bed  ixttfisftelnd,  aU  ber  Set« 
nunft  l^etgen  1    ma.  i     fßciSfcf^ 

fo  überlabeu,  i 


^^^  [Nro.  84. 

unb  tDtt  au«  Sfcl  nur  nafd^cn;  ober  tfl  baö  $oIj  fci^o» 
fo  flcttt  öcfättct,  ba§  toir  nic^t  mcl^r  bomtt  baucn^  imb. 
alfo  tüie  SJürmc,  barinu  malen  muffen  —  ®a3  ^atum  tfi 
inbe6  offenbar,  unb  ber  ^)biIofo^)]^ifd^e  ©cip,  ben  bie  S?oI* 
5tatre,  §umc,  §elt)ettu«^  Saite  unb  Sonforten  cm« 
geführt  l^aben,  ifi  boij^,  tru^  feiner  l^agern  ©efialt^  feiner 
toanfenben  ©(i^ritte  unb  flal3<)ember  S^i^nt,  baö  äÄobegefjjenfl 
beö  3al^r^uttbertö,  ba«  nid^t  BIoö  im  ginfiern  bal^er  fd^Ieid^t, 
fonbern  fetbji  toie  eine  ^ep  am  STOittage  berberbet. 

10  Unb  ba  bod^  bieö  immer  ein  l^äglid^  ©efpenfi  tfi  — 
auf  folcf^e  Strt  an  SlKem !  SBal^rl^eit,  ©fite,  S^ugenb,  menfd^« 
ticj^er  SejKmmung  u.  f.  to.  jtoeifeln  ju  fönnen  —  ba  c8 
f ür SDtenfd^en,  bieiiur  „bieg  Äomj)Iement  jum  Söfett** 
Braud^en,   ein   fel^r  tjerfül^rettbe«  ^l^antom  ifl^  ba«  auf 

15  eine  fieite  getel^öl^e  lodt  unb  in  ben  äbgrunb  fiürgt  —  ba 
eö  enbtid^  für  bie^  bie  eö  niij^t  fo  loeit  bringen  !ann,  »entgficn« 
ein  fel^r  unbel^aglid^eö  fttfttgeö  ®txippt  x%  ba«  pe  nur 
immer  oom  SBege  jerret  —  hie  et  ubLque;  fo  ratl^en  »ir 
tool^Imet^nenb  allen  Sul^Iern  ber  [667]  ^^itofo^)]^ie,  infonber* 

20  l^eit  ben  erfien  unb  brüten  SCI^eif  biefe«  Sud^d,  jumal 
ben  britten!  ju  lefen,  too  fie  eine  fcl^r  häftige  ^rebigt 
gegen  fofd^eö  ©d^attenf^jiet  oon  3^^ifcte  unb  SSernünftelc^cn 
(efen  toerben  —  eine  ^rebigt,  ber  im  ©äugen  niemanb  SQSal^r» 
l^eit,  SBertl^  unb  SBic^tigfeit  abfj)rec^en  fann.     S)er  SRenfd^ 

25  ift  nid^t  ium  SRetafl^^flciren  ba,  unb  trennet  er  einmal  SJer* 
nunft  üon  gefunbem  SJerfianbe,  ©<)e!uIation  öon  ©efül^t  unb 
Srfal^rung  —  S)er  2)äbalu«  unb  O^Iaru«  ^t  ben  feflen 
Soben  ber  SRutter  Srbe  oerlaffen;  tool^in  icam  er  fld^  mit 
feinen  toäd^femen  pennis  homini  non  datis  l^in  loerUeren? 

30  tool^in  fann  er  flnfen  ? 

©^jefulation,  ate  $au))tgcfd^äfte  beö  geben«  —  toeld^ 
elenbe«  ©efd^äfte!  ©ie  getoöl^nt  enblid^  alle«  al« 
@))ecu(ation  angufe^en!  ein  0))ium,  loa«  aQe  loal^re 
?eben«!raft  tobtet,  unb  mit  füjfen  Jräumen  fätttgt,  aber  aud^ 

35toie  fetten  mit  ffiffen  Sräumen?  —  toic  oft,  ifi  ba«  SReid^ 
ber  Slbfiraftionen,  bie  toal^re  ©egenb  unterirrbifd^er  ärfentfa* 
lifd^er  S)ünfte,  »o  bie  ©otbgräber  —  (©olbgräber  nad^  bem 


Nro.  84.]  ^^^ 

SBa^n  bct  SWcnfd^cn)  aU  SScrbammtc  bct  §öHc  uml^crgcl^cn, 
mit  Blaffen  SBatiöen  unb  frül^  t)cr<)cpctcm  Dbcm.     ©<)ccu(a:» 
tion  töfct   baö   eifcrnc  Satib  bcr  Statur,  Zxiti   unb 
9?ett)c,  in  ä^i^w^f^^^^«   —  ^^^  aBicbctf})ru(^^  unb 
9?id^ttDicbcrf^3ru(^ö,   im  l^anbcln  bc«  (Sutcn  unb  Scffern  k.  5 
auf  —  eine  fläd^önc  ©d^nur,  bic,  tocnn  gcuct  an  ftc  reicht, 
auffäl^rt  mit  übfcm  (Scrud^c.     ®j)cIutation,  tocnn  bcr  ©inn 
M  SBal^rcn,  Common-sense,   unb   noif  mti)x,  tocnn  bcr 
©inn  beö  ®utcn,  Sirene,  ©ctoiffen  fel^ft  —  ifl  unb  bleibt 
etüigtid^   au^   im  feinflen  äop^  aller  Äö<)fc   ein  garbenf^jicl  lo 
an  bcr  SBanb  —  ne^mt  baö  Sid^t  toeg!  —  toie  bunfef!  — 
atücft  ba^  $riöma  ein  toenig !  —  S)ie  ^^rben  laufen,  mifc^en 
fid^,  finb  ©d^atte,  finb  berfd^tounben !  — 
[668]  Unb  nun   eben  biefem  gefunben  ©inne   an  ber 
SB  a  ]^  r  1^  e  i  t ,  biefem  flm})Ien  unb  fiarfen  9?ert)en  unb  triebe  i5 
ber  SDtenfd^l^eit,  toa^  ift,  ju  feigen,  toie  e«  ift,  unb  e«  am 
(eic^tepen  fo  ol^ne  ©d^minfe  unb  Slugettf<)iet  ju  feigen  — 
^Diefem  ©ottäl^nfid^en  Organ  l^ätt  ber  Serf.   feine  l^errüd^e 
©tanbrebe.     „Sag   jebe  ßrlänntnigart  fld^  auf  erfle  ^xmpU 
©runbfä^e  jurüdffül^ren   läßt,  unb   aKe   (Stjibenj  am  @nbe  20 
anfd^auenb  toirb.    S)a§  gefunbe  SSernunft  alfo  ber  eigenttid^e 
©tanb^unlt  be^  üRenfd^en,  toie  in  matl^emattfd^er  (grfänntnil, 
fo  in  finntid^er  @t)ibenj,  in  innerer  @t)ibenj  ober  Setouftfe^n, 
be^  ©c^Iußfotgerungen  bon  SBürfung  auf  Urfad^e,  be^  ©jc^jeri- 
mentalurt^eiten,  be^  Sänntniß  au^  ber  änatogie,  be^  ©tauben  25 
auf  ba^  3^«Ö^^i6  anbrer   fe^,  u.  f.  10."     fflJenn  toir   allen 
biefen  3l6fd^nitten  be^  erf^en  il^eite  lein  Sob  ju  geben  toüfien, 
toürben  toir  il^nen  toenigflen^  baö  l^errlid^e  ©d^ullob  geben, 
baß  fte  in  ber  Snc^Ho^jebie  ber  menfd^tid^en  ?ogi!,  bie,  toie 
un^  ade  große  SBetttoeife  unfrer  ^tit  üerfld^em,  nod^  unt)oH«  so 
fommen  ift;  baß,  fintemal  erfi  SBolf  unb  Seibnig  bie  erften 
©runbfteine  ju  il^r  geleget,  unb  nid^t  toeiter,  aö  biö  3been, 
Urtl^eile,  unb  beuttid^e  ©  d^  l  ü  ß  e  gelommen  finb,  l^infolg« 
lid^   ber   ganje   Sl^eil  beö   J)rafttfd^  SBal^ren  unb 
33Ba]^rfd^eintid^en   faum  t)or  bem  jüngflen  Sage,  »enn  85 
toir  feine  Sogi!  mel^r  braud^en,  ju  ©taube  lommen  börfte  — 
baß  JU  biefer  Sogi!  be«  ^3ra!tifc^  SBal^ren  unbSBa^ft* 


^^^  [Nro.  84. 

fd^eintid^ctt  ober  SWoraltfdfe  ©ctotffcn,  (tote  t9  bie 
Ferren  nennen,  toenn  anif  fein  SStntötro^jfe  SDtorat  babe^  ifi) 
ober  jnr  Sogi!  beö  u  n  t  e  r  n  ©tocf metlö  ber  ©eelenfräf te  l^ter 
t>iel  ^ottrefKci^eä  entl^atten  fe^.    3)a^  806  toäre  atebann  an^ 

5  bem  ategiper  ber  Snc^Hojjebie !  9tod^  fd^öner  ift  ol^ne  3^^iff^I 
baö  anbre:  l^ier  toirfi  bn,  Sel^rüng,  einen  fel^r  geraben, 
[xm^kn  2Beg  gefül^rt!  ®n  läffeft  l^ter  biefen  ©um<)f  t)oII 
tot^tger  Orrtic^ter  jnr  redeten,  [669]  unb  iencö 
Srümmergefcänbe  t>on   ®emonftrattonett  in  ma* 

10  tl^ematifd^er  Sel^rart,  too  bn  immer  auf  idem  per  idem 
auf»  unb  afcHettern  müßtejt  —  linier  ^anb  liegen,  unb 
gel^eft  gerabe  ju  —  Slber  nun  tool^in?  ®er  Slutor  fagt: 
jur  SBal^rl^eit;  aber  toie  biefe  nun  auöfel^e?  unb  UKiö 
fte  eigentlich  f  e^?  toeig  x6^  nic^t,  mag  auij^  ber  Slutor  fclbfi 

15  nid^t  toiffen:  fonji  tottrbe  er  aud^  toal^rfd^einlid^  unö  ntd^t  fo 
ju  il^r  ^ineifern  tootten,  fonbern  un«  fanft  ju  tl^r 
filieren,  fie  unö  lieber  felbji,  fanft  unb  jütte 
j eigen  —  unb  ba^  tl^ut  er  nid^t!  toetd^er  ©terbltd^e 
i(iatö  aud^  getl^an?  -Snbeffen,  baß  er  unö  aud^  jefct  nur  auf 

20  ben  redeten  SBeg  eifert,  unb  un^  t)on  toeitem  fo  getoiß  t>xA 
üon  x\)x  rül^met,  ifl  gut  -^  Sag  fid^  (Sinige  aufmad^en  imb 
toanbern :  loieHeid^t  pnben  fie  bag  ©olblanb,  unb  er  fagt  gar, 
baß  toirö  Stile,  toenn  toir  nur  bie  Äugen  auf tl^un  tooBcn, 
ringö  um  un^  l^aben.     (S)er  SBcfd^luß  folgt.) 


y-nm.  *^^ 


25  Siin}{g. 


bem  fhciiXi\i^mt%  1772*   8*   344  «♦ 

333enn  toir  unö  nid^t  lange  getoöl^nt  l^ötten,  alle  bie 
©audfelet^en,  aOäinbbeutele^en,  unb  ©d^elmere^en,  bie  in  bem 

30  Steid^e  ber  ©elel^rfamfeit  feit  einiger  ^vX  9»obe  toerben,  mit 
eben  ber  Saune  angufel^en,  toomit  man,  toenn  man  fonfi  nid^t^ 
beffer^  gu  tl^un  toeiö,  an  bem  S^l^eater  eine«  jeben  $I»ar^ 
fc^ret)er«  üertoeilt ;  fo  toürben  toir  vlvl^  über  bie  Unt)erfd^ämt* 
\)t\i  ärgern  muffen,  toomit  ber  Überfefter  unb  Verleger  biefer 

85  Sogen  auf jutreten  toagt.  S)a  !ommt  ein  ÜRenfd& ,  fefct  fld^ 
mit  einer   oielbebeutenben  SKiene  bon  ?J]^ilofo})]^ie  öor  baö 


Nro.  84.]  ^^^ 

^ufcülum  uttb  fängt  an,  bcti  SKcnf^cn  gu  t)crbcnlett,  ba§  flc 
t)cmfinfttg  f c^n  toottcn ;  cntfd^üeßt  fld^  cnbfit^,  eBen  ate  [670] 
063  fo   leidet  gct^n  toärc,  fclbfi  ju  fc^it;   ft^toaftt  etwa«    • 
bälget  »Ott  ®ottc3,  ßjiflcnj,  bcr  notl^tocnbige«  Unt)oI](fommett* 
l^cit  bcö  SKcttfci^ctt,  unb  t)on  bcm  m^  $crg  flcfci^ricBcttc«  6 
®cfc^;  unb  tocnn  tx  fo  Bio  ®.  16.  fortjc})Iattbert  f)at,  ol^ne 
JU  totffen  toaö,  fo  fagt  er  ganj  trcul^crjtg,  er  tooDe  emen 
©d^rtftpellcr  ab  feieret  Ben,  too  totr  unb  er,  aDe  unfre 
^fltc^tcn  pnben  f oöten.  —  er  l^ält  auif  enblid^  SBJort ,  unb 
fängt  an,  ba^  Belannte  9u(i^  les  Moeurs  t)on  Hnfang  10 
bt^  gu  (Snbe  treulich  na^  einer  t>on  ben  t)erfiflmmeltett  %td« 
gaben  ju  coj)iren,  in  toeld^em  ber  üBeraH  gef^äfttge  8er« 
f olgungögetfl ,  tote  getoöl^nlt^/  ben  Beften  9Äenf(3^ettt>erflanb, 
unb  bte  tDentgen  t)orfie(i^enben  ©ebonfen,  bie  in  biefem  S3u(^ 
liegen ,  atö  Slu^ioud^fe  aBgef(^nitten  l^at.    (SiMiif  l^dngt  er  i5 
no(^  bie  toeife  Semerlung  an,  bag  ba^  9u(!^  nid^t  für  jtbtber 
tDäre,  unb  lägt  baBe^  einen  formalen  (StammBaum  aBfte^en, 
ber  aHe  S:ugenben  in  il^re  tjie  t>ertl^eift,  ber  leJ^rBegterigen 
Ougenb  tttoa  an  ber  äBanb  im  ©d^attenff iel,  ober  im  JRari* 
tätenfaften  gur  (Srgülung  unb  9ht|en  t)orgegeigt  Serben  lann.  so 
—   ®tefe^   —  SSerl  tönnen  loir^  nid^t  nennen  —  biefe 
^opk  i\t  au^  einer  frang(ifif(]^en  ^ammtung,  bie  unter  bem 
S^tte(  Pieces  detacli^es  relatives  au  Clerg^  secolier  et  re- 
gulier im  üorigen  Oal^re  l^erou^  fam,  entlel^nt.    3)a  möd^te 
fte  Bleiben,  aber  ein  fo  Belannte^  Sud^,  unb  bag«  unter  bem  m 
gang  unf d^idlid^en  S^itel :  Unumßi^gßd^Ieit  ber  natfirlic^en  9te« 
ligton  toteber  gu  überfeften ;  ba^  ifl,  toenn  man  reii^t  gßnn^f « 
liif  t)on  ber  ©ac^e  reben  toiH,  Sud^ffll^rerinbufhrie,  bie  l^offeut» 
Itd^  bem  §rn.  ^lörle  mel^r  nit^t  aö  einige  Satten  STOafuIatur 
einbringen  toirb.  eo 

[671]  Sentgo. 

;3Cn  mieine  #inne^  mäf  Ut  26ftfn  OTintimt»  hm  "^ttVMVtM^ 
3n  htx  Mtf^tx^tn  ßn^timihimü*   1772*   1  ß^stvu 

Sin  nieblid^eö  Souquet  ^etrard^ifcl^er  Sternen,  naci^  ber 
beften  Slairobfcur  üon  ©erm  ©d^mibt  georbnet.    ©iefen» 
^ogen  l^alten  toxx  Be^nal^e  ffir  fo  toic^tig,  aü  bie  gonge 


^^^  [Nro.  84. 

(Sammlung  ^cttard^tfci^er  SScrfud^c  üoit  cfccn  btcfcm  Serfaffcr, 
bie  totr  näd^ftcnö  aitjetgcn  toctbcn.  6t  fci^cittt  fccfonber^ 
.  SSerftfifattott,  unb  beutfd^c  ©^jrac^c  xtadj  il^tem  gangen  Um* 
fang  unb  3laäfi>xud,  §crrn  ®Ictm  abgeborgt  ju  l^oBcn, 
5  beffen  Umgang ,  unb  f tcunbf d^aftüd^et  firittf  ftc!^  ^ett 
©d^mtbt  JU  erfreuen  ^t.  S)teö  ©ebtc^t  tft  aud^  $ni. 
©leimen  getoiebmet.  Sine  ber  fd^i5npen  l^armonifd^en  ©teHcn 
erlauben  un^  unfre  ?efer,  l^ergufe^en. 

3e|t  unb  immer,  iwa^enb  unb  im  ©(^laf 
10         £rag*  iif  einen  Siebeögott  im  ^txitn 
®er  öon  SKinne  mir  erjäl^lt, 
®er,  toic  Oefer  ober  ®raf 
©ie  mir  mal^It  im  ©rogen  unb  im  fileinen, 
S)er  il^r  Säd^eln  unb  il^r  SBeinen 
15         ©anft  oerfd^toifiert,  unb  nx^t  @inen 
5Son  ben  ©tral^Ien  il^rer  Slide  fel^It. 
^odf  toaö  frommt  eö?  toiK  benn  fetter  iäf 
S)a8  geliebte  Sitb  üoHenben; 
S)ann  erharrt  bie  §anb,  aU  bänben 
20         §unbert  taufenb  geffeln  mid^; 
kUt  meine  Sräfte  fd^eitern 
3ittern  muß  id^  unb  ioergel^n. 
Piu  volte  incomminciai  dl  Scriver  versi: 
Ma  la  penna,  e  la  mano  e  lo'ntelletto 
25  Rimaser  vinti  nel  primiero  assalto. 

[672]  ftttiifeiiK^. 

Hadjfrtilift  ntn  einier  Sammlung Irürüfi^triSeri^ii^te 
in  üvi^ftt  Bt&fft.    IDintert^ttr  1772. 

©ieSSerf.  ber  in  ber  ©d^toeife  l^erouögelommenen  bibti* 
20  f  d^  c  n  e  r  g  ä  1^  I  u  n  g  e  n  üeranftalten  eine  ©ammtung  bibli* 
fc^er  ©efd^id^te  in  ^^jfer  geäftt.  S)a  unfere  ganje  ergie^ung 
tägüd^  gef^madtüoUer  eingerichtet  »erben  f oK,  baö  Spec- 
taculum  Naturae,  unb  bie  Äu^)fer  gum  (Slementarbud^  ben 
armen  Orbis  pictus  üerbrängt  l^oben,  fo  toäre  e«  ein  nn* 
35  geheurer  SWißftanb,  toenn  man  bicfen  tjornel^men  aSJerfen 
lübnerö  biblifd^c  ^x^oxk  gugef etten  toottte.  SBir  ratl^en 


Nro.  85.]  ^^^ 

ballet  icbcrttiattit,  bcr  übergcugt  ifl,  tote  biclauf  btc  crficn 
ginbtürfc  btcfer  Slrt  bcJj  ^inbcrn  anfoimnt,  jur  ^ränjtmcra* 
tton  btefer  ©attitnlung,  man  toitb  borcTp  nur  60  ©tfidc 
für  ba^  alte  Scftamcnt  l^crauögcbcn.  S)tc  ^vcp\tx  tocrbcn 
tl^ettö  nac!^  bcn  bcftcn  5IRciftcnt,  tl^cite  nad^  ctgncT  (Stfinbung  5 
üott  Siubolj)]^  ©d^cUcttberg  gcäfet  unb  mit  tocntg  SBoTtcn 
begleitet.  S)eT  ^tobebogen  l^at  uti^  ju  feinem  SSottl^eile  ein» 
genommen.  ®ie  ^rännmetation  fielet  nnr  biö  ju  (Snbe  ber 
fünftigen  Sei^jjiger  Opermeß  offen,  nnb  man  berf))ti(i^t  bie 
SlbUefetung  beö  SBette  bi^  gn  gnb  bcö  fünftigen  73.  Sal^rö.  10 

(S)cr  SBerleger  btefer  TOjeigen  nimmt  ?ßrannmeration  an  mit 
2  fl.  be^  ber  Ablieferung  toerben  2  fl.  nad^ge^ol^It.) 

3n  Sei|)gig  ftarb  am  1  jlen  ©c^Jtember  biefe«  Sal^rö  $err 
§auboIb,  ^rof.  ber  9?aturlel^re.  15 

[673]  Nro.  LXXXV.    %tn  23.  OctoBcr  1772. 

KB tfitjluf  ht$  im  trinrigen  S^tM,  üHtbvntl9ttttn  3ümtB  ßtüttit 
D^rfudr  üiTier  t^it  Hlnttt]:  nnl»  'Unntt&nt^txiit^ktit 
htx  Ditlfrlfett;  im  (Siegienfft^ie  t^tt  ^ligtletr  unb  l»er 
^nueif^ifui^^    Mb  htm  (Sngiifitjien«  20 

aKit  bem  gtoeijten  33u(^e  ifi  bcr  SRecenf.  nid^t  eigentlich 
fo  guf rieben.  S)a3  foH  nun  bie  SWiffetl^äter  Scrfelei, 
§ume,  3um  tl^eil  aud^  Sode  toiberlegen;  aber  ber  SSerf. 
gefiel^ t^  oft  gu  fel^r,  baß  er  lieber  fide  implicita  an  bie 
aaSal^rl^eit  glaube,  toenn  er  gleid^  l^unbert  Sintoürfen  gegen  fie  25 
ntc^t  begegnen  fönnte  —  unb  alfo  l^ätte  er  il^nen  an^ 
mift  follen  begegnen  toollen.  ®o  üiel  ©d^öne«  unb 
23rau(^bare^  unb  bem  ©efül^l  nad^  im  ®runbe  SBal^re«  burd^* 
toeg  l^errfd^e,  Serfelei  ift  gar  nid^t  toiberlegt;  au6:i  ber 
©o^jl^ift  ^  u  m  e  ifi  il^m  im  ganjen  SRaifonnement  ein  ju  30 
feiner  ©ofl^ifi  —  nnb  über]^an))t  l^aben  toir  jtoo  ober  bre^ 
2lnmer!ungen  gegen  biefen  Slbf d^nitt,  bie  faft  feine  ganje 
SKül^e  aufl^eben. 

Srftenö :  glaubt  ber  SSerf.  tDO%  baß  er  mit  alle  bem  jur 


Überzeugung  unb  Scfferutig  bcr^ume^  ettoa^  Bei)« 
trage?  SBaö  mad^t  benn  biefen  ®eift  ber  fitügete^,  bct 
3toeifelei^,  beö  eitlen  Siaifonntrenö,  ate  enttoebcr  ©ci^toäci^c 
getötffer  Sterben  ber  3!fttn\i^f)ext,  mit  ©ad^cn  ju 

5  f fielen  nnb  nur  [C74]  \pkUn  ju  lönnen,  bte  man  6t au- 
iftn  unb  ntd^t  befel^en  foöte  —  lann  ba  ber  Autor  mit 
fetner  SBtberlegung  ber  f c^taff cn  fjieber  ©tärle  geben  ?  Ober 
eö  tfl  (S!el  be^  $erjen8,  5Kangel  an  Sl^etlncl^m«» 
ung,    ber    fie    ba    jttlljtel^ett  unb  mit  bem  ^emglafc 

loguden  mad^t,  j^att  baß  fie  l^tnlaufen  unb  umarmen 
foKten  —  l^at   ba  ber  SSerf.  ein  8iece|)t  für  fofd^e«  matte 

^exi,  für  fold^en  edetn  2Ragen? Sllfo  flnb  bic 

Seme  idoI^I  unbefel^rbar,  unb  mit  il^nen  mufle  man  nie, 
nur  üon  il^nen  unb  atfo  aud^  lieber  im  Jone  ber  ge- 

15  festen  Äälte  üon  il^nen  fjjred^n.  SEBer  nici^t  mit 
il^nen  ift,  ip  atöbann  um  fo  mel^r  toiber  fle,  unb  bie 
erften  töirb  ^ifte  ber  S)efIamation  nid^t  belel^ren. 

3tDe^ten^:    (S^  fc^eint  und  unbiHig,  jebe  bem  Xnfd^ttit 
nac^  ü  b  I  e  8  0 1  g  e  eined  ©i^pemö,  einer  $^^)ot]^ef e  (benn  baö 

20  ftnb  boc^  im  ©runbe  alle  ©ijlieme)  nid^t  jtcar  bem  Sutot, 
aber  bod^  mit  ju  t)ieler  ©d^ärfe  feinem  S^fiem  be^ju« 
meffen.  Sd  ift  bod^  einmal  toenigften«  leiblid^i  toa^^r; 
bie  2Kenfc^en  l^anbetn  naif  ettoaö  Slnberm  aW  lallten  unb 
falten  ©i^ftemen  —  S3  a  i  I  e  l^at  in  einem  grogen  33ud^e  ben 

25  ©a^  fel^r  gemißbraud^t;  im  ©runbe  aber  ifi  er  bod^ 
»al^r.  S)er  ©pinofip  l^ört  \a  begtoegen  nid^t  auf,.fofd^e 
©ubftanj  gu  fei^n,  töie  bie  anbern  SKeufd^en,  toenn  er  fid^ 
für  feine  ©ubftan j  erf ennet ;  unb  ber  g  a  t  a  I  i  fi  toirb  immer 
toie  ein  anberer  aWenfc^  toäl^Ien,  toenn  er  gleid^  glaubt,  baß  in 

30  ber  etogen  Steil^e  ber  S)inge  feine  SBal^t  leine  SBal^t  ijl.  SWan 
giebt  eö  gern  ju,  baß  fold^e  ©äfee,  fold^e  SSorurtl^ile  bei) 
Seuten  fd^äblid^  fe^n  fönnen,  bei^  benen  fd^on  aKe  gunfen 
glül^en  unb  nur  nod^  fo  ein  SBinb^oß  fommen  barf,  fie  3ttr 
glamme   ju  t)ereinigen  —  id^  gebe  e^  gu,  baß  Jener  iunge 

35  Slfot  ß  1^  ä  r  e  a  3  an  3^iter8  ©emälbe  ein  Complementum 
libidinis  finben  unb  bann  aufrufen  fann:  cur  ego  homun- 
cio   non!    allein  l^ier  toirb   bod^  jeber  gugeben:  [675]   3)ct 


Nro.  85.]  ^^^ 

3Kal^Ier  tft  nur  t)on  fern  fc^ulbtg.  ®ie  SeibenfcS^aft  mar 
fd^on  ba,  utib  aud^  bie  ^l^ilofopl^ie  tourbc  (»al^rlid^  nt^t  bcm 
©tnn  bcö  Url^eberö  gemäß  unb  atö  ^l^ilofo^jl^ie)  fonbern  atö 
®eban!e  bcr  Setbcnfd^aft  gcbraud^t.  Unb  ^ttc  flc 
bagu   gcrabeötoegcö   ber   Slutor   crfunbcn  ?    Unb   fonn   baju  s 

ntd^t  bcr  fccftc  ©aft  mtgbraud^t  tocrbcn? Stfo 

muß  man  auc^  l^ieüon  toenigjieng  mit  rcd^tcr  Sntfernung, 
nac^  toal^rcm  St(^t  unb  ®(i^atittt  urtl^cilcn. 

2)rtttcnö:  ^umc  ifi  aücrbing«  ein  fd^Icd^tcr  Siatfonncur 
in  meta^jl^Jjftfd^en  ©ac!^cn;  aber  bem  Sbeaüfien  33 er ft ei  ifi  lo 
tjöütg  Unred^t  gefesselten,     ^ij  bctrad^tc  fein  ©ijfiem,  mie  baö 
©t)ftem    M    ©pinoja,    genelon,    Setbntj,    S)c3s 
eartcö  atö  giftion,   afö  ©id^tung  (toefc^  ©i^ftem  ifi 
etmaö  anberö?  unb  fottte  al3  ettoaö  anber«  betrad^tet  »erben?) 
unb   ba  ift  bie  ©td^tung  groß,  fd^rf finnig  unb  burd^au«  i6 
tüol^I  unterl^aften:  auc^  aU  ©id^tung  mit  anbern  ® cün« 
ben  bid^tenber  SSernunft  fd^toer,   ja  id^  glaube  un» 
mög Ud^    ju  toiber legen.  (Seattic  l^at  il^n  toal^rttd^  nid^t 
tüiberlegt.)     SitI  man   alfo,   fo  laim  man  i^n   für  einen 
Sporen  Italien,  baß  er  fo  öiel  ^At  unb  ©cbanlen  auf  fold^  20 
großem  'ilioem  getoanbt:    fo  toie  jener  fiarbinat  ben  äriofi 
fragte,  too  er  alle  fotd^  närrifd^  3^wg  gu  feiner  (Sj)o))ee  l^er* 
befommen  l^abe?    aber   toetter   gel^n,  unb  ©Refutation  mit 
common-sense  üertoirren,  muß  man  nid^t.     SSerltei  toar 
3bealift   unb  fd^rieb  com  Sl^certoaffer:    er  glaubte  atfo  25 
nad^   bem   sensus  communis  fii5r))er,  toenn   er  gleid^  naäf 
ber  ©})e!ulation  feine  glaubte.     ®aö  ifi  Ja  aber  fo  toenig  ein 
aaSiberfprud^,   atö   toir  ja  alle  fittutid^  getoiß  überzeugt 
finb,  bie  Srbe  ftel^e  flill,  unb  afironomtfd^  überzeugt  finb,  fle 
ge^e.     ffield^er  Sl^or  toirb   nun  feinen  ®ang  auf  ber  (Srbe  so 
unterlaffen,  [676]  ober  fld^  bafür  fürd^ten,  unter  jenem  afiro« 
nomifd^en  SSortoanbe  — 

Alas !  onr  sight's  so  ill 
that  things,  which  swiftest  move,  seem  to  stand  still. 

f agt  S  0  to  t  e  ^  be^  einer  f el^r  tofirbigen  ©elegenl^eit  über  bie  85 
SEugenb  beö  SSrutuö,  unb  bie  ^aift  gölte  getoiß  l^ier  ou^. 

Iiitteraturdenkmale  des  18.  Jahrhunderts.    8.  14  (36) 


^^^  [Nro.  85. 

3tt  blefem  unb  anberm  Scttad^t  ift^  toürfüc^  ju  Bebaute«, 
baß  ber  33erf.  auc^  bie  ^crTÜd^fctt  feiner  SOSal^tl^ctt 
in  3lffengeftalten  erniebrigt  i}at. 

3um  Sefci^tuß   ift  l^ier   eine  ©teile  au3  einem   unfret 

5  ^Panbeölente ,  (©ofrat.  ®ent»ürb.  ©.  49.  50.)  bie  hm 
§auj)tinl^aU  be^  Snd^ö  angiebt  nnb  mit  ein  paar  feinen 
3ügen  iöieHeid^t  me^r  aU  ba^  gange  93nd^  faget:  vUnfcr 
eigen  ®afet)n  nnb  bie  Stiften;}  aller  ®inge  anffer  nn«  muß 
geglaubt  nnb   fann   anf  feine  SBeife  anögemad^t  toerben. 

10 SBaö  man  glanbt,  ^t  nic^t   betoiefen  jn  toctben, 

nnb  ein  ©afe  fann  nod^  fo  nnumftößüd^  betöiefen  fc^n, 
oI;ne  begtüegen  geglanbt  gu  toerben.  —  @^  gicbt  Se^ 
toeife  t)on  SBal^rl^eiten,  bie  fo  toenig  tangen  ate  bie  an* 
toenbung,  bie  man  üon  ben  äBal^rl^eiten  felbfi  machen  fann; 

15  ja  man  fann  ben  SeiDeiß  eineö  ©afeeö  glanbcn ,  oi^nt  bem 
©ag  felbft  33et)fan  gn  geben.  S)ie  ©rünbe  eineö  $ume 
mögen  nod^  fo  triftig  fet^n  unb  il^reäBiberlegnngen  tauterSel^n* 
f äge  unb  S''^d\d :  f o  geioinnt  nnb  verliert  ber  ©taube  gletd^ 
t)iel  bei)   bem   gefc^idteften  SRabuIiften  unb  el^rlid^Pen  ©ad^« 

20  joalter.  5)er  ©lanbe  ift  fein  SBerf  ber  33emunft  unb  fann 
bal^er  aud^  feinem  Singriff  berfetben  unterliegen;  toeü  ©tauben 
fo  toenig  burd^  ©rünbe  gefd^iel^t,  at^  ©d^meden  unb  ©el^en. 
—  S)ie  aSegiel^nng  unb  Übereinftimmung  ber  Segrtffe  tfi 
eben   baffetbe  in  einer  ©emonfiration,  toa«  SSer^ttniß  unb 

25  ©jjmmetrie  ber  Linien ,  ©d^atItoür=  [677]  bet  unb  färben  in 
ber  muficattfd^en  Sompofition  unb  StRal^terct  ift." 

$aI6etfiabt. 

i/  ^xt  midrter*    ß^ine  (»Darier,  g^fpfeU  in  htx  IKntiemielt,  ge- 

feiten mn  ^ütnhu   iBetr  00^imtr  ^etnrU^  <Sr0g  1772« 

'  30  !Der  Siebter  tad^t  l^ier  in  fel^r  l^armonifd^en  SScrfen,  bie 
feiner  9f^ufe  faft  nid^tö  gu  foften  fd^einen,  über  bie  öicterlc^ 
Slnftritte,  bie  nac^  unb  nad^  auf  bem  beutfd)en  ^arnaffe  öon 
bem  ungä^tid^en  §eer  ber  Stad^al^merfeeten  gefpiett  tourben. 
2)ie  9?ad^tfänger,  bie  ©entimentalipen ,  bie  l^eifd^ere  33arbctt, 
35  bie  §crren  ßnfratiten,  bie  aßeö  nad^  einem  eften  3beat  t>on 
moratifd)er  ®6:iönt  toollen  gugefd^nitten  l^abcn,  finben  l^ier  i^rc 


Kro.  85.1  ^^^ 

tiicbt  fcbtcn,  ta§  bic  3n]cttenclaffc  bet  I^cutcr  unb  Hu^legcr 
barauf  fiel,  unb  ei?  muflc  itatüriiAcr  SBcijc  @ift  in  bcr 
95Iume  fcttn,  nacbbem  fic  fi(]^  barauf  jcjefet  ^tten.  Unter 
ben  33arbett  fcnnte  alfo  ntÄt^  tocmger  angcäriffcn  fet^n,  aU  » 
Älopftocf ,  ®  erPenbcrg,  3)ettt3  n.  f.  n>.  ^rr  ^teirn, 
bem  biefe  ©erüd^te  ju  O^rcn  famcn,  gab  bctocjen  in  einem 
Srief  fein  örfiannen  ju  crlenncn,  n>ie  bcr  @cnin^  bcr 
Harmonie,  nnb  baö  toeic^c  cble  §crg  feinet  3ac ob i  i^n  3nr 
^erau^gabe  biefe^  ®ebic^t^  l^abe  bercbcn  fcnncn,  ba^  fo  inctcr  to 
gtüet^beutigen  Slnölegungcn  fä^ig  n>äre.  3)iefen  Srief  üe§ 
t)or  einigen  SBoAen  §crr  3acobi  nebfi  feiner  SlnttDort 
brnden,  iDorinn  er  fe^erfid^fl  gegen  aöe^  J)rote|lirt,  »aö  i^m 
t)on  ^mifd^en  ©entern  fönnte  f(^nlb  gegeben  toerben.  5tttö 
bem  ernftl^aften  Ion  biefer  ©riefe  fielet  man ,  toie  tief  bie  i» 
Stulpe  biefer  bet^ben  fürtrefüd^en  9J?änner  burd^  ©crüd^tc 
!önne  berionnbet  [C78]  toerben.  @3  finb  nnö  be^  biefem 
SSorfaH  itoctj  ©inge  fel^r  betonnbemötoürbig  torgefommen. 
Srftenö,  loie  Utj  einem  berül^mtcn  Slutor  nad^  einer  üicl« 
jäl^rigen  SluöfleUnng  feiner  SQSerle ,  biefe  6m<)finbli(^fcit  beö  ao 
§er3enö  gegen  gnte  nnb  böfe  Oerfid^te  nid^t  am  (Snbe  caöÖK^ 
geworben  ift;  unb  benn  gtoe^tenö,  toann  man  biefe  järtliAc 
Sonftitution  beijbe^It,  toie  man  fte  aller  SBitterung,  aßcm 
raut;en  Sournatiftenioinbe,  allem  Stebel  ber  ©d^meid^elc^  avi9' 
fe(jett  möge,  unb  toie  gefül^fcoHe  5IRenfd^cn,  bic  baö  ?eben  ju  »ß 
fd)ä(jen  lüiffen,  nad^  bem  ®iM  geigen  Wunen,  an  offner 
S^afel  mit  il^rem  greunbe  gu  ffetfen.  3p  e«  nid^t 
traurig,  bag  ein  SWann  üon  bem  S^rafter,  toie  §err  0  a  * 
cobi,  toegen  einiger  SinfäHe,  üor  bem  ^ublifo  ju  öffcnt* 
(td^en  "ißroteflatiouen  feiner  (Sl^rlid^Ieit  genötl^igt  toirb?  so 

O^nt  Snjeige  beS  Orts. 

Die  i^un|!^  0ljne  ^i|f nra4r  101  tlfetttie  leiten  ^umaitjen^ 
ntbft  htn  btwtljxttfitn  Mitteln  t^avwihtv.     5V« 

5)aö   ift   getoiß  f olibe  ^^itofo^jl^ic ,  bie  33rob  inö  $au6  sr, 
fd^afft;    aber  toenn   fie  ben  trüget  bagu  braud^en  toitt,   fo 

14  (36)* 


{ ^. 


^^^  [Nro.  86. 

fann  man  tool^I  ol^nc  fic  jurcd^te  lommcn*  ®cr  33crfaffcr 
ift  t)ölltg  übcrjeugt,  baß  aüc  aKcnfc^cn  unb  alle  ©taatcn  eine 
©efeUfci^aft  au^mac^en.  St  pnbet  eö  alfo  für  fel^r  ungcrcd^t, 
baß  ein  ©taat  bem  anbem  lein  Stob  gufommen  faffe^   unb 

5  läßt  in  fold^cn  Stötl^en  ol^ne  atle^  Sebcnfen  Stu:()))ett  mar*: 
fc^iren.  SQäenn  man  aber  feine  Zxvipptn  ^t?  ober  toenn  btc 
?entc  fo  l^nngrig  ftnb,  baß  fic  nici^t  marfd^ieren  lönncn  ?  — 
ba  fönnte  man,  fagt  ber  SSerfaffer,  bnrd^  fceffere  ßultur  unb 
bnrd^  §anb(nng^frct)]^eit  üieteö  auörid^ten.     (S^  ifl  aber  fein 

10  Singen^ [679] Mid  ju  vertieren;  toie  mad^t  man^  bann?  Siun 
l^ört !  SRagajine,  bie  taugen  nici^t  tief.  S)ie  Ocfal^r  be^  SSer« 
tnftö  ip  fo  groß.  Srobtajcen  ?  Oa  Ratten  toir  erfl  Sotn  — 
5Run  bann !  Smx\t  müßt  i^r  toiffen,  baß,  toann  bie  Sl^eurung 
t)on  ©Ott  fommt,  baö  ifl:  toann  SRißtoad^ö  ba  toar;  fo  ffot 

15  baö  Siaifonniren  unb  baö  offen  üon  felSp  ein  Snbe.  fiommt 
aber  bie  Sl^eurung  ol^ne  SKißtoad^ö ;  bann  muffen  bie  SBud^»» 
rcr  fc^ulb  baran  fet^n ;  unb  bann  muß  man  bie  jjrud^t  ta^iren, 
unb  ben  Sornjuben  il^r  ©etraibe  mit  Octoalt  ju  ÜRatltc 
fül^ren!    5)aö  nenn  id^  SBei^l^eit!    aber  tocnn  bie  ©öd^jlc 

20  ©etoalt  feine  ©ctoalt  l^at?  —  3a!  bann  mu^  man  [lif  mit 
feiner  %xc'cf^eit  begnügen  —  unb  toal^rtid^,  fic  oerbientc,  ba§ 
man  il^renttoegen  ein  loenig  l^ungre !  —  S)iefeö  ©cnbfd^reibctt 
ift,  loie  man  fel^n  fann,  in  ber  5IRaterie  fel^r  armfelig,  unb 
bie  iJotm  ift  nid^t  beffer.     S)er  33erf.  oerflagt  fid^  auf  attcti 

25  ©eiten  über  feine  metafl^t^fifd^c  ©ubtilitäten :  aber,  er  barf 
nur  rul^ig  fc^fafen,  er  i^  mit  ber  SKeto^Jl^ljfif  nic^t  fubtilcr 
umgegangen;  afö  mit  benSornjuben;  unb  l^ätte  er  unö  nur 
loo^Ifeit  S3rob  l^erräfonnirt,  fo  ^ätte  et  nod^  jel^nmal  fubtilcr 
fei^n  mögen. 

30  ftu|ifet1K$e. 

Timon  of  Athens;  nad^  !^ance  oon  Sl0lfn  IfülU 
S)ie  ©cenc  ©d^äfeöpearö,  ba  Sllcibiabcö  mit  ben  beljben  ©ir* 
neu,  ju  bem  äRenfd^enfeinb  fömmt.  ©ieric^  nad^  bem  ®oIbc, 
in  aßen  SReifeen  einer  ooUbfü^enben  Ougenb,  eift  ^l^rJjne,  il^r 
©d^ürggen  jum  Sm^^fang  aufl^altenb,  auf  Simon  Io3,  bct 
35  nadenb  mit  einem  Seile  bebedtt  eine  ©d^auffel  in  ben  ^änben. 


Nro.  86.]  ^^^ 

0 

ba  n^t,  baö  ©cfid^t  üoD  ?16f(i^cjtcö  toegtoenbct  unb  il^r  ®oIb 
jutohft.  SEimott«  fio^jf  tfi  ttefüd^  gcat«  [680]  Bettet,  nur  bitnft 
uttö  für  baö  ©aitje  gu  fein  unb  betüat.  äud^  ifi  bet  Äuö* 
brud  ju  fd^eußlt^e  SSerjertung.  ©agegen  fielet  SlIciBtabe« 
auf  ben  ©J)eet  gelel^nt,  in  etl^oBner  -SfingUngögepatt  ba,  unb  6 
fielet  ernft  brein,  tote  tief  bet  eble  limon  gcfunfeit  ip.  Zu 
tnanbra  fielet  gu  fcl^t  gut  SluffüHung  be^  ^lafee«,  gu  fel^r 
aU  SSertrautc  ba. 

Kttl».  ;Xug4  Si^ttlrart;  nad^  Oefetn  t)on  iSnttfe« 
3Bir  ^ben  un^  abetmal  gefreut ,  btefe  gtoeen  fifinfilet  i»  lo 
©efeüfd^aft  gu  fel^eu.  Oefet«  tiefe  Smjjftubuug,  bie  im 
Portrait  uie^t  beu  (Sfyixattex  aK  ben  ÜReuf^cu  bilbet,  i}at 
auii  l^ter  ben  el^ttofitbigen,  UeBen  'Sltm,  mit  fo^eu  &)a'^ 
raftetgügen  cor  unfern  äugen  gefd^affen,  bag  bie  Untcrfd^rift 
Carus  omnibns  nemini  molestnS;  eine  S£auto(ogie  mit  bem  i5 
Portrait  mac^t.  Unb  Saufend  beßfater  ©tici^el  |at  aBermat 
Utoaf)xt,  toie  er  bem  em))ftnbenben  ^ünftter  nad^  em))ftnbe. 
3iur  muffen  toir  fagen,  bag  un^  ba^  Äinb,  fo  treflid^  eö 
aud^  gearbeitet  x%  im  SBege  flftt.  -Sm  Än^>fer  ifiö  burd^ouö 
fc^toer,  unb  in  ber  SBiKifti^SBattfifci^en  SWanier  t^ielleid^t  Be*«o 
foubcrö,  ben  Soff,  ben  3^ed  be«  Portrait«,  merftöürbig 
genug  gu  maci^en;  unb  nod^  bagn  bie  gerpreuten  Siebter  auf 
bem  93e^toefen.  Un^  fommt  jebe  ^ßortraitüergiemng  ^ox,  toie 
2Kooö   unb  SBiöfeln,  bie  bem  Sonme  bie  Äraft  auöfougen. 

[681]  Nro.  LXXXVL    5)ett  27.  OctoBer  1772.  25 

8ei)i}i8. 

Hier  g0il»nie  S^pit$ti  thtv  hit  ft^ni^e  ntom  H^i^e- 
fttilütif  tlm  mntfxt  <6tf^itftt*  3iM  t^tm  H^j^iefilrimii- 
fitren  iibtxfti^  WtfJmmtm  (S^xhttt  um»  IteU^.  h  2*  3. 
4ter  ^{r^ti  in  8.  so 

Wlan  lann  in  bem  $fab,  ben  bie  Sßieknbifd^e  SDhtfe  ge« 
toanbett,  bre^  SRul^e^Junfte  geBcn,  too  fie  füKe  geflanbe«,  gu« 
rücfgefel^en  unb  il^re  Siid^tnng  geänbert.  3)er  ©mnbjtoff  bcr 
ätteften  SKanier  toar  )>Iatonif(i^e«  Softem  in  bi^trifii^er 
^Didtion  bargefteHt,  bie  ^l^aroltete  bie  fie  in  ^onblung  fe^te,  se 


t,' 


^^^  [Nro.  86. 

einteilte  3luöflüffc  au3  bcr  ctjiett  UrqucH  bc3  ©utcii  uttb 
©c^öncu,  unb  bcr  ©t^  il^rc«  ?anbc3,  dmpxixänm.  Sic  picg 
l^etuntcr  gu  ben  SDtcnfd^eti,  ütcttcid^t  in  bcm  ältct,  too  bcr 
Siebter,  nad^bcm  er  bic  moratifd^c  Seit  aU  ein  ^arabieö  im 

5  Slnfd^auen  bur(^iDanbett  ^atte,  anfieng  ben  Saum  beö  Stfemtt« 
niffeö  felbp  gu  fo^en.  9tun  tourben  bie  dramatis  personae 
gute  el^rlid^e  SKeufd^enfinber,  toie  fte  üor  unfern  Singen 
l^erumgel^en,  toeber  gang  gut  nod^  gang  böfe;  ber  Umriß  bcr 
ß^araftere  toarb  fo  fd^toebenb  unb  leidet  gel^alten,  ate  cö  bic 

10  3nconfequeng  bcr  äReiften,  unb  bie  §orm  ber  ©ocietät,  bic 
i^n  einbrüdt,  erforbert.  S)cr  Sluftoanb  ber  ®i(i^tung«Iraft 
n)ar  groß  «wb  ber  ^tan  bc3  ©ebäube«  reic^  unb  gföngcnb. 
2)ie  aBe(t=  [682]  fenntnig  blieb,  ber  Sid^ter  mag  fte  nun  1^16 
burc^ö  Slnfc^auen,  unb   l^alb  burd^  eigne  Sll^nbung  erl^altcn 

is^aben,  attgcit  betounbernötoürbig.  @3  toarcn  Sitten  bc« 
18ten  Oal^rl^unbertö,  nur  inö  ®rie(^en=  ober  geenfanb  öct* 
fe^t.  !Die§  toar  baö  mänuKd^e  Sitter,  tool^in  bie  ®eBnrt  bc^ 
Slgatl^on  unb  bcr  SDtufarion  faßt.  S)ie  ©nfratiten  fallen  il^n 
atö  einen  abgcfaHnen  @nget  an^   toeil  er  nid^t  mel^r  in  ben 

20  S35ütfen  fc^toebte,  fonbern  l^erabgefommen  toar, 
bie  ©cbaafe  beö  Slbmetö  gu  toeiben. 
2)ie  aSSettteute  toarfen  i^m  üor,  bie  SBal^rl^eit  erliege  unter 
bem  ^u^,  unb  bie  etle  SKoraliften,  bie  nic^tö  aU  gute  unb 
böfe  ©efpenftcr  feigen,  üerfd^toffen  bie  SSüci^er  i^ren  X^6^Uxn. 

25  S)ie§  glauben  toir ,  mag  ben  S)i(!^ter  betoogen  l^aben ,  pc^ 
nä(;er  unb  beutlid^er  gu  erflären,  unb  fein  Seben  in  bem 
lel^renben  ei^aralter  gu  befd^lieffen,  3"  ^W^^  legten 
Slaffe  rec!^nen  toir  ben  golbnen  ©})iegel,  unb  au3  bcr 
toeifen  Slrt,  töomit  er  bie  ®pd\t  auötl^citt  unb  gubereitet, 

30  fd()eint  er  fein  Slubitorium  genau  angefel^cn ,  unb  Inrj  gc= 
griffen  gu  l^aben.  Unfre  ?cfer  leunen  baö  Snd^,  unb  unfrc 
Sittgeige  fommt  aud^  gur  33efanntmad^ung  jn  fj)ät. 

SKan  erlaube  un«  alfo,  über  bie  (5om})ofltion  be«  ©angen, 
unb   ba^  33efonbre   einiger  Il^eite   eine  Heine  Untcrrebung. 

35  S)er  ^lan  ip  ol^ngefäl^r  f olgenber :  ®ä^adi  Oebal,  ein  S6nxQ 
üon  ©d^efc^ian  regierte  balb  fo  fibel  unb  balb  fo  gut,  ba| 
toeber  bie  ©uten  nod^  bie  33öfen  mit  il^m  jufricben  toatcn. 


Nro.  86.]  ^^^ 

3u  gefunbct  ßinfd^Iäfcruitg  feiner  SWajePät  tohb  jemanb  im 
Äönigreic!^  aufgefud^t,  il^m  bie  Oefd^t^te  beö  Sanbcö  üorju* 
tragen,  nnb  biefer  pnbet  fiA  in  ber  ^erfon  be^  S)anif(^menbc. 
3)ie  ©cene  ift  am  SSette  beö  Äünigö,  in  Set^fe^n  ber  ©nftanin 
9?nrma^a(,  unb  fo  Ba(b  ber  ^l^ilofo))]^  in  eine  gehjiffe  SQäärme  5 
gerätl^,  nnb  bie  ebelfte  nnb  gröfie  SBal^rl^eiten  mit  Überjengnng 
vorträgt,  fo  fd^fäft  ber  Äönig,  toie  fid^ö  ge6ü]^=  [68%cet,  ein. 
®er  3)ic^ter  fc^eint  fceJj  biefer  SSorfel^rung  fein  Slnbitorinm 
beffer  gefannt  gn  ^ben,  ate  ©anifd^menbe,  benn  er  l^at  t)or 
feine  Sefer,  bamit  fte  fi(3^  be^m  Slnftoad^en  toieber  pnben  fönn*  lo 
ten,  feine  einjige  SQäal^rl^eit  flel^en  laffen,  bie  ntd^t  mit 
©cfftoabad^er  ©^rift  gebrndt  toäre.  3tt  bem  erjlen  S^l^eit  gel^t 
bie  2l6fid^t  be^  SSerf.  bal^in,  ben  ©rogen  nnb  9Jeid^en  einen 
SBeg  anjugeben,  toie  fte  für  il^re  eigne  ^erfon  g(ü(f  = 
( i  c^  f et^n  tonnten,  in  bem  SSei^fjjief  eineö  Sölfd^enö,  baö  er  i5 
bnrc^  ^fammiö,  einen  ^l^ilofopl^en  feiner  ©d^öpfnng,  cnlti* 
üiren  lä^t. 

3n  5SergIeid^nng   feinet   S?orbiIbe3  beö  Ah  quel  Conte 
verliert  biefeö  SOöer!  ettoaö  in  Slnfel^nng  ber  ©d&ö))fung=  unb 
Sinbitbungöfraft   ©o  Sarricatnrartig  aU  bie  ßrebettionifd^en  20 
Figuren  fet^n  mögen,  fo  finb  fte  toäf  rnnb,  eö  gel^t  boci^  l^ier 
unb   ba  ein  9lrm,  ein  tJug  l^erauö  —  $ier  aber   ifi  äße« 
Snnfc^rift,  ©a^,  Seigre,  5IRoraI,  mit  gotbnen  33uc^Paben  an 
bie  SBanb  gefd^rieben,  unb   bie  tJiguren  finb   l^erumgemal^It. 
SSir  looHen  ben  SSerf.  nid^t  Oournaüften-mäßig  barüber  fc^ifa*  25 
niren.     6^   fd^eint  nun   einmal,   er   ^t   in  biefer  SWanier 
arbeiten   tootlen,  unb   Joenn  man   für  einen  reid^en  5IRann 
begannt  ift,  fo  fielet  e^  einem  frei^,  feinen  Sluftoanb  einjurid^* 
ten,  toie  man  loiH.     Sorb  Stiüe  f^jielt  ja  aud^  gerne  Keinem 
©piet.  —  ?lud6   baö  Obeal  be8  «ölfd^en^   im   erjten  Zi^til  30 
ftel^t  nur  loegen  ber  SKoral  beö  ^fammiö  ba }  unb  t)on  einer 
^ergierung   t>on   @ifen    gejeid^net,   unb    üon   ©raoelot 
geftod^en,  t)erlangt  niemanb  bie  SBal^rl^eit  eineö  3uliu3,  ober 
te  S3run.    ®er  SSerf.  tad^t  mit  Siedet  über  bie  fc^iefen  5luö(eger 
biefer  3bea(8,  toir  mad^en  in  Slnfel^ung  feiner  SIRoraütät  feine  ss 
übte   35orbebeutungen.     Stur   erlaube  man  un8  bie   einjige 
änmerfung:    baß   man  im  ©emäl^tbe  menfc^Iid^er  ®t^ 


_^?_  [Nro.  M. 

fd^t^tc  nie  Sid^t  ol^nc  ©Aattcn  gcbcnlcn  famt,  bag  Wc 
3ett  ftc^  ctütg  in  9tad^t  unb  lag  cintl^ctlcit,  bic  ©ccne  immer 
Smifd^ung  ton  Ingcnb  [684]  nnb  Sapcr,  ©lud  unb  Unglüdf 
bleiben   merbe.     SKan   verberge  unö   alfo   nid^t   bie   Sine 

5  ©eite.  S)ie  matmornen  Sl^m^jl^en,  bie  SSlnmen,  SSafen,  bte 
buntgejHdte  Seintoanb  auf  ben  Sifc^en  biefeö  SSölId^en«,  tüeld^eu 
l^ol^en  Otab  bet  Verfeinerung  fe^en  fie  nid^t  ioorauö?  Xßü6^ 
Ungleid^l^eit  ber  ©täube,  töefd^en  äRanget,  too  fo  t^iel  ®entt§ ; 
toe^e  Slrntutl^,  too  fo  üiel  ©igent^m  tft! 

10  SQäir  bauten  bem  Serf.  für  bie  2Rorat  be«  ^fauimi«,  bte 
gan^  au^  unferm  bergen  ift,  unb  für  bie  gute  Art,  monrit 
er  ju  Snbe  beö  1  ften  Sanbeö  eine  Oattung  uwralifd^er 
©iftmifd^er,  nemlid^  bie  gratitätif d^en  S^itttx  t)on 
©d^toärmere^  unb  |)euc^ele^  l^at  branbmarfen  toottcn. 

15  ®a  bie  ©ocietät  biefen  ^eu^Iem  leine  eigne  garBcu  unb 
Äragen  gegeben  l^at,  tooran  man  fie  üon  toeitem  erfetuten 
fonnte,  fo  ftnb  fte  bo)3:()eIt  gefäl^rlic^. 

©er  gtoei^te  Il^eil  geigt  in  bem  (Sjcem^^el  ägor^,  töte 
üiet   93öfe3  unter   einem    gutl^ergigen  SRegentcu 

20  gefci^el^en  !önne. 

®te  äJotrebe  beö  dttn  Xl}dU  fünbigt  ben  Scrf.  immer 
nod^  t>oU  üon  feinem  eblen  ßntl^uflaömuö  au,  ber  il^u  attjeit 
bejeid^net  l^at,  für  SEBelt  unb  SRad^toelt  gu  arbeiten,  baö  ^tx^ 
ber  ^i5nige  gu  bitben,  unb  baburd^  ba«  SBol^I  ber  SKcnfd^en« 

25  gattung  auc^  auf  ferne  Sal^r^unberte  gu  beförbem.  S3Jie  »er« 
el;rungöiDÜrbig  ifi  ber-  51Raun,  ber  be^  feiner  fo  großen  SBeft« 
f'enntni^  noc^  immer  fo  üiel  au  Stnflufe  glaubt,  unb  t)oti 
feinen  5Kebenbürgeru  unb  bem  Sauf  ber  ©iuge  feine  f(^üm» 
inere  SWe^nung  ^atl 

30  ®en  britten  Sl^eit  jiel^en  toir  ben  be^ben  erjleu,  toegen 
ber  meifter^ften  ^infefjlrid^e  üor,  toomit  er  ben  5)ef^)oti«mtt« 
gefd^ilbert  l^at.  ©etbfi  ber  fofratifd^e  gaun  in  Äönigöberg 
fan  nid)t  mit  biefer  SBal^rl^eit  unb  bltteru  SBärme  gegen  bie 
Unterbrüdung  reben,  unb  fte  l^äßlid^er  barPeHen,  afe  fte  l^iet 

35  in  beö  @  b  I  i  3  erfc^cint.  ©id^  unb  fein  ©i^ftem  fd^eint  ber 
[685]  3Serf.  unter  bem  SRamen  fiabor  abgebUbet  ju  l^obcxi. 
®enn  ade   fd^iefe  Uttl^cile,  bie  totr  je  t)ou  ^eud^Iem  atter 


KT       «r  1  569 

Nro.  86,]  

©täube,  l^aBett  üon  fcineit  ®ritiibfä|ctt  fättcti  ^ürtn,  flnb 
l^ter  in  bcmjcntgcn  öcreintgt,  toa«  bie  ä^ttbettoanbtcn  Äobor« 
t)on  tl^m  Ui^anpim.  ®cr  ®ef})otc  3«fcmbtat  gel^t  cnbßd^  fo 
»eit,  bag  er  alle  feine  SSertoonbten  ausrotten  toitt.  So  8^i»Ö* 
il^m  biö  auf  beu  kitten  ©oljjtt  feinet  SSrubetö,  Stfan,  beu  6 
il^m  fein  SBeffir  3)f(^ettgi3  eutjtel^t,  unb  bafüt  feinen  eignen 
®o]^n  beu  abgefd^iclten  äRi^tbem  pxü^  gieBt.  3)ie  Srjiel^ung 
bed  jungen  STifan,  ficf^^ic^t,  »i^  ^c^  nmtl^maffen  fan^  auf 
bem  Sanbe.  Sr  löirb  ein  guter  Wttn\6^,  unb  lernt  gute 
aKenfd^en  lenncn,  el^e  er  in  ba«  ©etömmel  ber  großen  SBett  lo 
tritt.  S)ie  ©runbfä^  biefet  (Erjielj^ttng  pnb  »ortrefüd^. 
9tid^t  fo  leidet  toar  e^,  löenn  ber  3)i(^ter  einige  t)Ott  ben 
Umftänben  l^ätte  angel&en  tooUen,  bie  in  ber  (Erjiel^ung  aQer 
©roßen  jufammentreffcn,  bie  it\fnaf)t  unüermeibli^  pnb,  unb 
bie  am  (Snbe  bad  ]^ert)orBringen ,  mad  mir  ba^  aQgemeine  i5 
©epräge  nennen  toörben.  SSieHeici^t  toäre  bieg  bie  griJgte 
©c^utjfd^rift  für  fle  gegen  alle  ©eWamationen  ber  3)i(ä^ter  unb 
^l^ilofopl^en  gemefcn.  Sifan  toirb  im  4ten  Zi^.  SRegent  t)Ott 
©dfeef^ian,  unb  toir  laffen  un^  ni(^t  in  bie  ©mnbfäfee  feiner 
Stegierung  ein.  ®ie  fmb  fo  allgemein  gut  unb  anerfannt,  so 
a(ö  fte  jemafe  auf  bem  ^aj>ier  gefianben  l^aben,  unb  toir 
freuen  un^  abermalen,  bag  ein  äRann  t>on  äBielanbd  Za» 
ienten  unb  $erab(affung ,  fid^  mit  einer  neuen  Sudgabe 
^at  befd^äftigen  moQen.  äBir  würben  und  unb  unfern  Sefem 
ein  \iiU6}M  (Somptiment  mad^en,  loenn  toxx  il^nen  fagten,  85 
toaS  fte  fd^on  (ange  miffen,  bag  in  ber  Xndbitbung  ber  ein« 
3e(nen  S^l^eite,  unb  bed  Ii(^ten  unb  georbneten  &>Iorttd  l^ier 
ni(^tö  ju  toünfd^en  übrig  Meibt. 

[686]  eien  bafettfl. 

arijaraHtertftik  \tv  norne(rmßeit  (^ntnpüif^tn  Xu-  so 
t tonen.    M^f  t^tm  ^nglifilrett«    8«   1^^  Wftii  16  ßfg^ 
2Ux  ^Iretl  14  i80g. 

S)ad  Sßerf  ifl  oud  bem  9rittif(|en  üRnfämn.    9bm  fftt 
ein  äRufäum  loar  bad  lein  @tüd!  ind  i^interfU  mit; 

in  bie  ^ücj^e,  ba  iß  fein  $Ia^  [t  mtffc  Berasd^ert  Depo 
S^arafter  poüxttx  iRationen!  tmft  bie  SSftt^  in. 


i 


Siegel,  tociw  tl^r  tl^rcn  ®e^It  totffcn  tooDt;  unter  bem  ®e» 
präge  pnbet  i^r  il^n  in  @ti)tgfeit  ii^t. 

©0  ialh  eine  Station  ))otirt  ift  fo  balb  l^at  fte  contymtio^ 
neue  SSJege  jn  benlen,  ju  ^nblen,  ju  en^^finbett;   fo  fcatb 

5  I)ört  fte  auf  ß^arafter  ju  l^aben.  S)ie  SWaffe  inbiütbueHcr 
@ni|)ftnbungen ;  il^re  ©etoalt;  bie  Slrt  ber  SSorfiettttttg,  bic 
aOöirffanifeit,  bie  fic^  äße  auf  biefe  eigene  (SuH)finbungen  bc« 
jiel^en,  baö  pnb  bie  3^9^  ^cr  S^ralteriftil  (ebenber  äBefen. 
Unb   toie   öiel  oon  alle  bem  ip  un«  ^)ottrten  Stationen  no^ 

10  eigen?   S)ie  3Ser]^äItniffe  ber  ^Religion,  bie  mit  il^nen  auf  ba^  * 
engfte  üerbunbenen  bürgerlid^en  SSejie^ungcn,  ber  S)rudf  ber 
©efefee,  ber  nod^  größere  S)rud  gefeüfc^aftlici^er  Serbinbungcn 
unb  taufenb  anbere  S)inge  laffen  ben  poüxten  SDtenfd^cn  unb 
bie  )3olirte  Station,  nie  ein  eigene«  ®efd^ö))f  fe^n;  betäuben 

loben  SBinf  ber  Statur,  unb  ijertoifd^en  jeben  ä^g,  ouö  bem 
ein  c^arafterifd^eö  SSilb  gemaci^t  toerben  fünnte. 

Saö  l^eift  alfo  nun  Sl^arafter  einer  ^^olirtcn  Sttatton? 
Saö  fann«  anberö  l^eifen,  ate  ©emäl^Ibe  öon  ^Religion  unb 
bürgerlicher  SSerfaffung   in   bie   eine  Station   gebellt  toorben 

20  ift ;  ©rapperie,  »otjon  man  l^öc^fien«  fagen  lann,  tote  flc  bct 
Station  anjle^t.  Unb  l^ätte  unö  ber  SSerf.  biefeö  SBerfd^en« 
nur  fo  üiet  gefagt;  SJur  gezeigt,  toie  bie  fotirte  Station 
benn  unter  allen  biefen  Saften  unb  gegten  lebt.  Ob  fte  fte 
gebuttig  erträgt,  toie  3fafd^ar,  ober  ob  fle  bage«  [687]  gen  an« 

25  ftrebt,  fie  biötoeilen  abtoirft,  biötoeilcn  il^nen  auötoeid^t,  ober 
gar  anbere  Slu^toege  fud^t,  too  fie  nod^  freiere  ©d^ritte  tl^nn 
fann ;  ob  noc^  l^ier  unb  ba  unter  ber  ^oKtur  ber  Staturjioff 
]^ert)orbli(f t ;  ob  ber  ©toff  immer  fo  biegfom  toar,  baß  et 
bie   Politur    annel^men    lonnte;    ob  bie  Station  toentgpenö 

30  eigene ,  il^rem  ©toff  gemäße  Politur  ^^t  ober  ni(!^t  u.  bgt. 
SSieüeic^t  toürbe  ein  })]^ilofo))]^ifc!^er  Seobaci^tet  nod^  auf  biefe 
Slrt  eine  erträgliche  ßl^aratteriflif  ju  ©tanbe  bringen,  aber 
ber  SJerf.  reifte  gemäd^lici^  feine  große  S^our  burd^  (Snglanb, 
iJranfreid^,  Stalien,  ©))anien,  ©entfd^Ianb  unb  bie  Stiebet- 

35  lanbe.  ^lidfte  in  feinen  ^uffenborf,  conüerfirte  mit 
fd^önen  §errn  unb  S)amen,  unb  nal^m  fein  ^nif,  unb  fd^rieb. 
3um  UnglüdE  ift  in  ber  ganjen  SBelt  nid^t«  fd^iefer,  aU  bie 


Nro.  86.]  ^'^ 

fd^i5iicn  $ctrn  uttb  3)amctt,  unb  fo  tourbcn  ferne  ©emSI^Ibc 
gerabe  eben  fo  f(!^ief;  ben  SnglSnbet  t)ett]^eibtflt  er  immer 
gegen  bte  granjofen;  ben  granjofen  fefet  er  bem  ©ngfänber 
immer  entgegen.  3ener  ifi  nur  flarf,  biefer  nur  tctnblenb; 
ber  -ÖtaUener  ))räci^tig  unb  feljerüti^,  ber  S)eutf(i^e  fauft  uub  6 
gäl^It  Sinnen,  alle«  öom  ^öreufagen,  Oberfläd^e,  an^  guten 
©efetlfd^aften  abjlral^irt  —  unb  ba«  ip  il^m  Sl^arafterijKf ! 
3Bie  fo  gar  anberö  mürben  oft  feine  Urtl^eilc  ausgefallen  fe^n, 
tt}enn  er  fiä)  l^erunter  gelaffen  l^ätte^  ben  äRann  in  feiner 
gamtüe ,  ben  Säuern  auf  feinem  $of ,  bie  9Äutter  unter  lo 
tl^ren  fitnbem,  ben  ^anbtoerfömann  in  feiner  SBerIfiatt,  ben 
e^rlic^en  93urger  Be^  feiner  Sänne  aSJcin,  unb  ben  ©eleä^rten 
unb  Kaufmann  in  feinem  ^riingd^en  ober  feinem  Saffeel^auS 
gu  feigen,  älter  ba«  fiel  il^m  nid^t  einmal  ein,  ba§  ba  9Äen« 
feigen  toären;  ober  toenn«  il^m  einfiel  toie  foDtc  er  bie  @e*i6 
bult,  bie  3^it/  ^i^  ^erablajfung  l^aben?  3]^m  toar  ganj 
@uropa  feine«  franjöfifd^eö  S)rama,  ober,  toaS  jiemßd^  auf 
eins  l^inauS  fommt,  2Rarionettettf})ieU  @r  gudte  l^inein,  unb 
tüieber  l^erauS,  unb  baS  toar  aDeS! 

[688]  ®ii|ien|agen  ttnb  j^antttttg.  «> 

ßtt^tnhtUf  mit  fttnt  tin^n^fnintv  inHerltegier- 
nnt^  )ifii4rtt0  iltf  Hie  Bti^nit^tn  feinem  ^ütmt-    . 

tein^  hvixt^  mti^t  Hie  üffentlii^e  H^i^nllieit  um 
btfltn  nirgetrngeit  nrerHen  Mnntvu  1772^  8«  8i8d9«86 

!Dag  bie  ®ere(!^tigleit  im  $rofU  gau}  anberS  als  en  hße 
ausfielet;  ift  fd^on  tang  befannt;  toie  mm  fie  aber  onfel^n 
fotl,  baS  ip  bie  grage.  SDer  Serf.  fielet  ftc  en  profil,  unb 
Beruftet,  ba§  ein  SRegent  nur  feines  Sorfal^rcn  mäßige 
—  baS  ijl,  ol^ne  groge  Wlü^t  jn  tejal^Ienbe  ^nlUn,  bteno 
gu  Slbioenbung  beS  loölligen  Untergangs  beS 
Sieici^S  gemalt  toorben  finb,  ju  jal^ten  f  fUd^tig 
f  e  t).  —  $flt(^tig  ?  gegen  loen  ?  3n  foro  conscientiae  fagt 
er,  unb  er  ^t  red^t,  benn  in  foro  hnmano  fbib  bie  diente 
ber  gürflen  6IoS  loie  bie  ®efe^  ber  (Kapicität,  ©ci^tocre,» 
93etoegung  ac.  ju  Benrtl^eiten.    3e  fci^toerer,  ft^neHcr,  elafttfd^, 


_^Z?      .  [Hro.  87. 

bcpo  2C.  uttb  je  leidster,  langfamcr,  f(^taffcr,  bcfto  n.  bgL 
älifo  in  foro  conscientiae  ifl  bet  i^ürfl  nid^t  t)er6unbe]t,  feinet 
^otfal^ten  ©d^utben,  aU  in  bem  einen  angegogenen  %aü  ju 
bejal^ten ;  benn  fein  SSorfal^tc  toar  nid^t  Sigentl^nmöl^err  beö 

5  Sanbcö,  nnb  ifi  nnr  in  fo  toeit  beffen  9icJ)räfentant,  att  et  e^ 
gtücfüc^  ttiad^t.  ®er  ©rnnbfafe  ifl  nid^t  nen!  fo  fhib  e^ 
anif  nid^t  bie  SJorfd^täge.  —  Unö  bünft,  man  !önnte  und 
mit  biefer  grage  nnb  il^rcr  ßrörtetung  tjcrfd^onen.  3P  bic 
Jftebc  t)om  JRed^t,  fo  ifi  bic  (Baijc  Kar,  nnb  foH  bic  $o« 

lolitif  rid^ten;  fo  tonn  fte  nie  ftar  gcmad^t  tocrbcn.  3)tc 
Srp})ettation  an  baö  (Serid^t  (Sottet,  bic  bet  SJctf.  bem  atmm 
©fanbiger  in  bem  Sali  anrätl^,  toenn  ber  5ürfi  feinen  ®rmib« 
fa|  ü6e(  antoenbet,  bie  tooQen  loit  nid^t  (enrtl^eiten ,  toAl 
mx  nid^t  red^t  toiffcn,  ob  fte  an^  ber  Suriöftubenj  ober  an9 

15  bet  Sl^cotogie  jn  etHäten  ifi. 

[689]  Nro.  LXXXVII.    3)cn  30.  Dctobct.  1772. 

Stenten. 

De  Vitis  Fhilologorum  nostra  aetate  olariBBimorum 
Vol.  IV.    et  ultimum:    auot.  Theoph.  Christoph. 
20     Harlesio.    Impens.  Foerster.    1772.    8.    17 Vi  ^00« 

Qm  vierten  nnb  legten  SSanbe  ber  Imperatomm  bicfe« 
Cornelii  Nepotis  ftel^en  bie  $errn  3o]^.  ®ottft. 
Sadtema(^et,S]^rijlianSrufiu^,Sftatat.  ©tepl^an. 
©anabon,  So'i),  Sl^rift.  2Rartini,  ©ebafb  «atoe, 
25gUa3  ©töber,  ^einr.  $oogei)een,  3ol^.  SKid^. 
^einjc,  So^.  ^^l^il.  Saftet,  3o]^.  ©eint,  augufl 
3eibid^,  Sfo}).  3ac.  JReigtc  nnb  SCibet.  ©cmfletl^iui«. 

Ob  einige  nnb  bic  meiften  öon  il^ncn  gu  bcn  Philologis 

nostra    aetate    clarissimis    gcl^ätcn?    tofitbc    eine    eitle 

3ograge   fei)n.     ®ic  meiften   tcben  nod^,   nnb  ba  ifi  jeb« 

toebcr   clariss.   —   ©elbjl  bie  ?)ori!fd^c  ©ebamme  in  il^tet 

SBcIt  üon  anbcrtl^alb  SKeiten. 

Slbcr,  baß   toenn   fte  and^  fammt  nnb  fonber^  berül^mte 

"jJJl^itotogen  loärcn,   il^re   Seben  befd^rieben  loetben 

35  m  ü  ft  e  n ,  ba^   (äugnen  toir  gerabe  }u.     2)ag  ber  ^l^Uobg, 


Nro.  87.]  ^'^^  . 

tote  anbrc  SWcnfci^cnfinbet  geboren  fc^,  benh  man  flä)  öon 
feKfl:  uttb  bag  ex,  totnn  er  Knntn,  uxorem  daxit  etc. 
ijl  bcm  Scfer  unintcreffant,  ber  ja  feine  S^beHe  i)Ott  SOäei» 
bern  unb  Stnbern  anfnel^men,  fonbem  merltofirbige 
?ebcn««  [690]  nmflSnbe  unb  ©eelengufiänbe  eine^  6 
aufferorbcntlici^cn  SKanneö  toijfen  töill.  Unb  fo^e 
SebeniSumfiänbe  unb  ©eelenjnßänbe  l^aben  nun  bte  auffer« 
orbcntüd^en  SUiänncr  -So)^.  Oottfr.  iaätmai^tx,  3ol^. 
e^rift.  SDiartint,  (Sita«  ©töber,  3oi  ^einr. 
Sing.  3^i^i^  w.  f.  tö.  gar  nii^t  Sei)  ben  meipen  lo 
fc^rumpft  il^r  Seben  in  einen  Sonb  ®iffertationen  ein: 
unb  biefc  fiub  enttoeber  f(i^on  gefammtet,  toie  be^  Sait^ 
maci^er,  (Observat.  PhiloL  Partes  X.)  ober  Knuten  fel^r 
nüfetid^  gefammtct  toerben,  toie  be^  9iat»,  Sajlel,  ^ti- 
b  t  d^ ;  unb  bamit  f)at  man  Seben  unb  res  gestas  ber  großen  i& 
SWänncr  felbft.  SBa«  !ann  bod^  j.  S3.  nad^  ber  binigften 
Sriti!  t>on  Stia«  ©töber  gefagt  »erben?  aU  er  l^at 
einen  äWanttiuö  l^erouögegebeu:  unb  öon  3o]^.  Cl^rifi. 
9K  a  r  t  i  n  i  f ogar  nur :  er  ^at  f  r  e  m  b  e  S)if})utationen  l^erauö* 
gegeben,  be^  benen  er  teine  3Rül^e  gel^abt,  old  fie  }ufantmeu  so 
ju  legen,  unb  eine  ))agina  auf  bie  onbre  folgen  }u  laffeu.  3)e9 
SBittcmb.  S r u f  i u ^  ?eben  ijl  nur  auö  Atomen«  S^orrebe  }u 
beffelben  Opuscnlis  gebogen,  uub  ctnii  l^ier  {leitet  nton  fogteid^, 
mit  ?  e  6  i  n  g  ju  reben,  bie  pinlenbc  gettfui>J)e,  mit  ber  biefer 
^ann  aUeS  begog.  Wilif  eine  ©ad^e ,  t)on  ^el^tem  eined  25 
^erftorbenen  3U  [d^reiben,  bie  (a  gar  nid^t  ben  ©elel^rte», 
ben  ^]^t(oIogen  angieugeu:  unb  t)ou  biefen  Sel^Iem  in  toeld^em 
Sone  JU  fd^reiben!  Wa9  öon  ©anabon  gefagt  ioirb,  ifl 
fo  Diel  aU  nid^t«:  eiu  lange«  $)^J)erfritifd^eö  Urtl^eil  o^fuc 
aWaa§  unb  ©runb.  3Rit  9i  a  t»  iji«  nod^  toeniger :  f 0  fd^  » 
bar  ber  SUfann  in  feinem  ^(iä)t  ip. 

Jftciöfe    unb    ^emfier^fui«    olfo    aQeitt    —    a 
äteidleu«  Seben,  fo  iutereffostt  t»  tOxt,  t&  a«     fi        c. 
unb  fd^ioad^  gefd^rieben.    $err  SR.  Sd,  bec  r. 

nid^t  lönnen,  ober  nid^t  mD 
er  fiid^t  mit  bem^  toci9  %ei«ie 
fic^   erjä^It,  a-  »•  w  ^ 


[Nro.  87. 

unb  infonbcrl^cit  [691]  im  testen  Sanbc  bcr  bcutfd^cn  Übet« 
fefeung  Don  bcr  ^arif er  afabcmie  ber  STuffd^riften, 
gctDattig  ab.  SBcnn  bcr  Sefer  ftd^  tounbcrt,  tote  JRei Öfen ö 
Mcn  in  blc  Überfc^ung  ber   ^artfet  Slfabemie   öoji 

5i]^ren  crPcn  3al^rcn  foinmc?  fo  bicnt  ju  »iffcn, 
bo§  ba  biefe  Überfc^ung  üon  bcr  ijeber  ber  50?  ab  ante 
®ottf(^eb  gtütflid^  gur  SBett  gebrad^t  toar,  unb  ber  95et* 
leger  i)icßeid^t  nid^t  mcl^r  günblinge  öon  be^ben  in  feineü 
©ci^ooö  nel^mett  tooHte,  fo  toarb  ^rn.  SSerf.  aufgetragen,  etnen 

10  93anb  nod^  mit  bem  JRegijler  ju  fü((en.  2)er  groge 
SDtann  Derftanb  ftd^  baju,  unb  regipterte:  aber  ben  93anb 
füllen,  fonnte  er  nid^t,  unb  —  (ieferte  atfo,  toaö  il^m  nid^t 
begal^tt  tDurbe,  einige  STnmerfungen  über  bie  öor« 
]^ergel)enben  STbl^anblungen,   bie  er  bod^  jinn  9te* 

15  gifter  l^atte  burd^tefen  muffen ,  unb  ba  aud^  biefe  nod^  nid^t 
gureid^ten  —  freijtid^  fonberbarer  Stuf  ad!  —  eine  @c* 
fd^id^te  feineöärabifd^enSebenöIaufeÖ,  bic^t  öor 
bem  kegifter.  Drt  unb  (SinfaH  abgered^net,  ifi  beijbe«  öiet 
leidet    tDittfommner    al3    Sänbe    })]^itofof]^ifd^er    ©tüm^)ctet). 

20  2)ie  furje  änmerfung,  bieSieiöfe  über  einige  arbeiten 
ber  §erm  Don  ber  Slfabemie  mad^t,  ifl  oft  mel^r  toert)^,  ate 
bie  Hbl^anblung  felbft;  unb  e«  tfl  dufferft  ju  bef tagen, 
ba§  ein  9Kann,  toie  er,  ba^  ?efen  nur  eine^  JRegifletö 
»egen  übernal)m,  unb  atfo  nur  erfie  SCuftoaUungen  üon  ®t* 

25  banfen  liefert,  meiflenö,  too  eö  ber  S^^anjofe  gar  ju  grob 
mad^te.  Slud^  toaö  er  i)on  feinen  ?cben^umftänben  f agt, 
ijt  fo  fonberbar,  fül^n  unb  ftarf  gefagt,  al«  mand^eö  fid^ 
jutraf  —  ein  großer  äbfüd^  ju  Siciöfe«  ?eben  öon 
§rn.  2R.  ^d. 

30  (Snblid^  Siberiu«  §emfier]^ui«  —  eö  ijl  ba«  Elo- 
gium  t5on  9iu]^n!e,  toaö  in  Seijben  x>r>x  Oal^r  unb  lag 
erfd^ienen,  unb  bem  toir  öiele  Sefet  töünfd^en.  9?id^t  bloö 
bie  lactea  ubertas  beö  Siografl^en  enH)fielt3,  (benn  bie  ifi 
bod^  biötoeilen,  fo  glüdtlid^  äntif  fie  in  mand^en  SBenbungen 

35  unb  in  ber  ^oxm  beö  [692]  ©anjen  tft ,  ettoa«  üergudEert) : 
f  onbern  üielmel^r,  öielmel^r  baöSilb  be^SWanne«  f  elbfi. 
SBaö   für   ein  l^o^er  »egriff  ber  Sritü,   ben   et  gel^abt! 


Nro.  87.]  *^^^ 

hjic  umfaffenb  unb  exljohm  and)  über  baö,  toa^  bic  mciftcn 
^öpfe  bcT  ^rn.  btefeö  Saiibcö  fmb!  SQSctc^  ein® an g  jur 
*iP  ]^  i  1 0  ( 0  g  i  e  burd)  bte  ©d^utc  unb  fjaüorittiefcc  93  c  r  = 
ttouilltö!  SBetd^  ein  3^9/  tote  er,  ba  SScntfciö  Sir* 
leiten  ol^ngefcl^r  mit  ben  f einigen  jufammen  treffen,  unb  er  s 
ben  Unterf^ieb  btöbe  unb  »al^rl^aft  anerfennet,  ©ried^en  unb 
$l)i(o(ogie  aufgiebt,  unb  in  SDtonaten  nic^t  anfeilen  mag! 
ba  lagt  9iul)n!e  bon  il^m  mit  JRec^t,  xoa9  Selfuö  bom 
$i))po!rat:  Levia  ingenia  qnia  nihil  liabent,  nil  sibi 
detraliunt.  Magno  ingenio ,  multaqne  nihilominns  ha-  lo 
bitiiro,  convenit  simplex  veri  erroris  confessio.  SBetd^e 
g  r  0  §  e  5IR  a  n  i  e  r ,  toie  er  bie  STtten  tieft,  SReil^entoeife  l^erab« 
lieft,  in  einem  3ünglinge  bie  fritifd^e  ®ak  burc^Sonfenö 
erforfc^et.  3Bie  er  baö  Singe  geübt  l;aben  »ill!  bie  alten 
äetten,  al^  njären  eö  neue,  lieji,  unb  über  bie  JJeuen  alö  i5 
ein  SUter  benh!  —  ßtoig  ®^abe,  bag  baö  3Keifte  au^  bet) 
einem  @enie  biefer  Slrt  (unb  biefer  ärt  biedcid^t  mel^r,  alö 
anbrer  ©tubien!)  mit  il^m  inö  ®rab  fin!t,  l^öd^pen^  nod), 
auf  feinen  ©d^ülern  rul^et;  in  ben  Sudlern  aber  nur  tief, 
oft  burd^  ©ci^njei^öcn  unb  5IRangetn,  tief  »erborgen  so 
ift!  ©odte  alfo  auc^  $r.  Stulln fe  in  einigen  ©tücfen,  j. 
S.  ben  Duellen  ber  gried^ifd^en  unb  lateinifd^en 
®prad)e  gu  entl^uftajlifd^  bon  feinem  Seigrer  fl)red^en  — 
tDenigften^    fd^öner  unb   aufmunternber   Sntl^ufiafmuö! 

SBerlin.  «s  T^  ' 

93et)  ei^riftian  griebrid^  SSog.    iSiüXi  Willst  im  ^ümmit  t!^     Ls    J 
Cijrtrdjc  (5thlü)tt.    1772»    1  3(lrt*   2  ßo^tn.   8*   mit 
Cat.  Ccttern» 

Set)  bem  S^amen  Stammler  l^aben  loir  nid^t^  toei« 
[693]  ter  ju  tl;un,  alö  unfern  ?efern  anjujeigen,  burd^  loeld^e  so 
neue  ä^f^fee  fid^  biefe  (Sammlung  bon  ben  borl^ergel^enben 
uuterfd)eibet.  Unter  ben  Oben  finben  fid^  fotgenbe  ©tüdfe, 
bie  ber  SJecenf.  jtoar  feit  einiger  ä^tt  fd^on  im  9Äanufai<>t 
c^efel^en,  bie  aber  nodi^  nie  in  irgenb  einer  Sammlung  ge* 
brudt  erfd^ienen  finb.  1 .)  S)a^  unter  ben  Oben  Nro.  V.  so 
ge3eic^nete  (BtM  anSalagen,   ifi  nad^  ber  QAt,  nemlid^ 


_.  A^A  _  [Nro.  87. 

i)om  Wla\f  1745.  batirt,  eine  bct  crjlcn  unb  gtfidltd^fien 
ßingcbungcn  feiner  Sijrifc^en  SWufe.  SCud^  ^ier  erfd^clut  fc^on 
frül^  fein  eigne«  ZaUnt,  ^öge  ber  gäbet  anf  bie  gcfd^idftcPc 
9lrt  in  ben  Obcnplan  gu  üertDcben.     2.)  No.  VI.   Un  htn 

5  SS  n  l !  a  n.  Wit  ber  glüdüd^pen  Sänne  toirb  Wcf  Sintocü^uiig 
eine«  Äamin«,  beö  ®ott  SSutfan«  unter  bent  Silbe  bed 
fäftigen  ©atten«  gebadet,  nnb  i^m  tocil^te  ber  2)i(^ter 
fogar  am  Saminfeuer,  nm  il^n  jn  befönftigen,  aDe  3Rorgen 
ein  Statt    öon  ber  fci^önen   Slmire  ber  ©emal&finn   be« 

10  mnrrifd^en  Salbu«.  3.)  No.  IX.  6tn  SBettgcfang 
gtDifd^en  Hd^elou«,  unb  Sacd^u«.  Se^be  ))retfest  bie 
Gräfte  be«  SQSaffer«  nnb  beö  SBein«,  jeber  bie  Äraft  fcfater 
eignen  ©d^öf  fung  üor  ftd^.  Snblid^  vereinigen  fie  pd^  bol^ht, 
bet)be  Sräfte  jn  mifd^en.    9?ac^  bem  fartl^eijifd^cn  SBettgefattg 

isjiDifd^en  SBaffer  unb  SBcin,  i»o  jeber  Sl^eil  be^nol^c  nt 
2)t)t]^t)rambif(!^er  Segeiprung  fingt,  bünft  un«  ber  mebicmifc^c 
Oebanfe  ber  SUiifd^ung  ein  toenig  fd^ncH,  nid^t  i)or6crcttet 
genug.  (Snbli(^  tritt  SSertnmnuö  auf,  nnb  bietet  feine 
©trone  unb   fein  ^nätxxo^^x  bar.     SUfan  fielet  triebt,  ba§ 

20  nunmehr  ^unfd^  au«  ber  ©ad^e  löirb.  Semtntl^üd^  ifl  e« 
ein«  öon  ben  ©tüdten,  bie  bie  ä^bringlid^feit  ber  ©ömtet 
unb  i^rennbe  ntand^em  berül^mten  3Ranne  abni^tl^igt,  nnb 
xoo  ber  Sejct  tocgen  ber  öorgetegten  SKelobie  gemeiniglid^ 
)ocrungtüdft.     4.)   an  ^errn  Sernl^arb   JRobe.    3)ie 

25  gieuttbfd^aft  unb  ©id^tfunjl  jlel^en  l^ier  be^be  an  ber  Süflc 
be«  [694]  Sünftler«,  unb  geigen  bem  Äuge  be«  nnad^tfamen 
ßingcbol^rnen,  ober  be«  Paunenben  gtembting«  einen  3*^8/ 
ber  nic^t  allgemein  befannt  toar.  ®ie  Sefd^eibenl^eit,  toomit 
^err  Stöbe   alle  Urtl^cite  ber   müßigen  Senner  nnb  ©ott» 

30  fenner,  ol^^nc  einigen  änfd^ein  i)on  5Kitteiben  anl^iJrt. 

Wenn  der  allwissende  Jüngling,  gereist  in  ge- 
flügelter Eile 
Durch  sieben  theareBIldersäle,  Lehren  glebt; 
Todes  Gemäuer  vorzieht  und  grasende  Rinder, 

35  und  Körbe 

Voll  Trauben,   und  die  ganze  lange  Bettler- 

znnft. 


Nro.  87.]  ^ 

3n  bicfcm  legten  ©tütfc  muffen  toir  UUnnm,  bag  h)it  fcl^r 
oft  öom  ©cfc^macf  bc«  atttüiffcnbcn  Sünglingö  finb,  unb 
iDcit  mcl^t  toal^rc  ©(]^öi)fcr!raft  in  einem  be  ^eem  ober 
Sctgl^em  loal^me^men,  aU  in  mand^er  ber  l^croifd^ften  3"* 
fammenfe^ungcn  unfrcr  neuern  ?anbrteute,  au3  griet^ifd^er  5 
ober  römifc^er  ©efd^id^te.  ©et  JRecenf.  erinnert  fld^  toürHid^ 
eine^  .Srebf eö  üon  b  e  §  e  e  m ,  in  bem  er  mel^r  ^oefie  fanb, 
alö  in  einer  S(eol)atra  öon  Sifd^kin.  5.)  21  n  jDelien 
No.  XXIV.  Sine  ber  betifatejlen  Som))ofitionen ,  -  e« 
Ift  ber  93ogen  ?  e  6  i  n  g  ^ ,  fel^r  fein  gefc^nifet ,  nur  bag  er  lo 
ntc^t  brid)t.  2)er  S)id^ter  toamt  auf  bie  gatantefte  ärt  bie 
l^eroifc^e  3)e(ia  i)or  ben  ©efal^ren,  bie  jie  unter  bem  3^*^ 
tl^re^  jtebl^aberö,  burd^  ben  S]^am})agner  ju  fcefürd^ten  l^ütte. 
3i)ie  Sntftel^ung  beö  Sl^aml)agner  ift  l^ier  in  ber  feinften 
mt^t^ologifc^en  (Bpxaife  erjäl^tt.  6.)  81  n  ©alinetten.  i6 
T^er  Sl^arafter  ber  franjöflfd^en  ^Bpxad^e,  auö  bem  3Munbe 
ber  beutfdben  SWufe  mit  bem  Unioiüen  ber  Stau  beö  ^aufe^, 
bie  fic^  burd)  bie  SKagb  üerbrängt  fielet.  Sin  oortreffid^e^ 
Stücf!  7.)  No  XL.  JRebe  am  [695]  fed^gigften  ®e- 
burt^tag  beö  Äönigö  auf  bem  Sl^eater  gu  8er-2o 
(in  gel^aften.  §ier  bittet  ber  S)id^ter,  bag  ber  Äönig 
unb  feine  Oemaftigen  boci^  aud^  mit  ®nabe  unb  5!Wit(eib  auf 
bie  beutfd^en  äWufen  feigen  möd^ten!  SBenn  flc  bod^  »üflen, 
toie  tief  fte  fid^  erniebrigen,  unfere  beutfd^e  1)id^ter,  wenn  pe 
um  ®iM  unb  ©el^ör  hetj  §ofe  bullten.  SIKöd^ten  fie  bod^  26 
bie  ®e[d^öpfe,  bie  l^ier  in  Sranjleber  gebunben,  auf  ber 
Soitette  unb  in  ber  Stntid^amber  figuriren,  ein  loenig  ge*» 
nauer  anfe^en,  unb  atöbann  nod^  einmal  überlegen,  ob  eö 
nicl)t  beffer  ift,  nid^t  in  fold^er  ®efellf(^aft  betreten  gu  toerbexu 
Buffer  biefen  l^ier  angegeigten  biöl^er  ungebrudtten  ©türfen,  so 
finben  fid;  aud^  foId^C/  toefd^e  ber  ©id^ter  l^ier  gum  erjten- 
mal  (egitimirt.  3)al^in  gel^i5ren  1.)  SJänie,  ba^  aüe  Senner 
9iamm(ern  tängp  gugefd^rieben  l^aben.  2.)  8luf  bie  ®e* 
burt  beö  'i^ringen  Don  ^reuffen  ^nebrid^  SBUl^cfm.  3.)  Sin 
ben  ^rieben.  4.)  Sin  bie  Äönige.  5.)  S)ie  Sal^r^fe^er,  fonji  »5 
auf  ®i(bert^  ^od&geit  6.)  Sluf  ben  Sob  be^  i)reu6tfc^ 
'^ringen  ??riebrid^  ©einrid^  fiarte.     7.)  ^^umuö  an  bie  Siebe. 

Liiieraturdenkmale  des  18.  Jahrhunderts.    8.  15  (37) 


[Nio.  8?. 

8.)  Sin  ben  ©aijfcr.  9.)  an  »cnn^  Urania.  10.)  %bl 
•ißiliKbcrt.  3)ic  Oben  au^  bcm  $oraj  finb  ntd^t  öcrmcl^tt 
lüorbcn ;  Slßcin,  nntcr  bcn  mufifaUfd^cn  ©ebbten  fielet  l^icr, 
Ono,  Sllcjcanbcrö  geft,  ^ijgmation,  baö  JJcfi  bcö  SDapl^niö  wib 
5  bcr  S)aj)]^nc.  Slm  6nbc  folgen  bie  geiftUd^cn  fiantatcn.  3)et 
atcid^tl^nm  btefet  ©ammlung  i%  toic  nnfrc  ?cfer  feigen,  o^^ 
gead^tet  ber  mäßigen  Slnjal^l,  fel^r  anfcl^nlid^. 

SBerlin  unb  Sttalfunb. 

S)ie  Slnöjüge  beö  §erm  'äßrofeffor  ßüihini^tr  an«  bcn 

10  ncueften  S)iffcrtationen,  bie  9?aturlel^rc,  ärjne^iüiffenfd^aft  unb 
aüe  Sl^eile  berfelben,  betreff  [696]  fenb,  ftnb  i^rcm  SEBert^ 
naci^  unfern  ?efern  befannt  genug,  baß  mx  un^  l^iet  bcJf 
bem  fünften  ©tüd  beö  erften  S3anbeö  mit  einet  blofen  An- 
zeige begnügen  bürfen.     ®ie  finben  batinn  SBinflerifii^e 

15  ^Togtammata :  Qua  ratione  ignis  et  materia  electrica 
inter  se  differant.  2.)  De  Commercio  Inmiuis  borealis 
cum  aeu  magnetica.  3.)  De  vi  luminis  borealis  in  com- 
movenda  acu  magnetica.  4.)  Tentamina,  quaestiones  et 
conjecturae  circa  electricitatem  animantium.     SSon  $)erni 

20  ^rof.  ^ol^l  ein  ^rogramma,  de  causis  morbornm  in  ho- 
minibiis  carcere  incliisia  obsei-vatorum.  S^mcr  ein  anbre« 
Don  ebenbemfelben  Ustionem  in  Rhevmatismo  et  ar- 
thritide  commendans.  SSon  ^errn  Sap}f  Diss.  de 
exstirpatione   tumornm    iu   mamma.     S)ie   8  erflen  ^ra* 

25  grajjl^en  finb  toeggelajf en.  §errn  Söller  Diss.  de  ferro 
ejusque  praecipuis  praeparatis.  ^erm  Sibermann 
Diss.  sistens  caussas  snbitae  mortis  fulmine  tactorum. 
$rn.  @naul  Epist.  grat.  de  imperio  animi  ad  circula- 
tionem  ex  febre  illustrando.     gcrncr  2  S)iffertatbnen  unter 

80  bem  SSorfi^e  beö  ^ertn  ^rof.  8  o  f  e  de  Diagnosi  vitae 
foetus  et  neogeniti.  ^m.  Snolle  Epist  gratul.  de 
plantis  venenatis  umbelliferis.  $ertn  iBinfmann  Diss. 
quaestiones  qnaedam  physicae,  chemiae  generalis  definitio- 
nibus  illustratae.  Sine  unter  bcm  SSorfi^  $erm  ^rof.  Sube» 

86  toi g^  gel^altene  Diss. de Oligo-chyroiae di£ferentiis.  3itf^^^ 
14  Sluffä^e,  üerf(j^iebener  SSerfaffer  unb  tjerfd^iebenen  SSBertl^d! 


Nro.  88.]  ^^^ 

[697]         Nro.  LXXXVIII.    ®en  3.  Sioöcmbcr.  1772. 

;3Cu0 rieten  tn  bie  OEtirigkeit,   in  ßtitftn  an  ^tmmer- 
tnann.    IDritter  urit  U^tv  ßant^    1773*    8*    342  S* 

S^  toar  immer  fo  unb  notürlic!^,  ba§  bcr  nad^  Smigfcit  6 
l^ungernbe  unb  büiftcnbc,  folci^c  ©pcifcn  fi(^  btobcu  in  ^^^au* 
tafie  bereitete,  bie  feinem  ©aumen  l^ier  angenel^m  toaren,  fein 
SKagen   I)ier   »ertragen  fonnte.     S)er  toeid^e  Orientaler  be« 
^5olftert  fein  ^4^arabie«  um  tDol^lgefd^mücfte  Sifd^e,  unter  un* 
t)ern3el!üc^en  Säumen ,  t)on   benen  ^tüd^tc  be^  Jeben^  über  lo 
bie  5lu^ertt)äl^(ten  unb  il^re  etüig  reine  SBeiber,  l^erabl^ängen. 
ÜDer  braue  Siorbe  überfcfeaut  t)or  Slögarb  in  ben  liefen  beö 
^immetö    unermegfid^en   Äampfplafe,    ein    ertoünfd^teö   gelb 
feiner  unjerftöl^rüci^en  ©tärfe,  ru^t  bann,  fein  (Sfa^  S3ier  mit 
^elbenajjetit  auöjed^enb,   neben  33ater  Ob  in  auf  ber  Sanf.  is 
Unb  ber  gelehrte,  benfenbe  Sl^eolog  unb  äBe(t!ünbiger  l^offt 
bort  eine  5lfabemie,  burd^  unenblid^e  63^^)erimente,  etoigeö 
gorfc^en  fein  SBiffen  ju  tjermel^ren,  feine  ßrfänntnig  ^u  er* 
tüeitern. 

^err  8  a  D  a  t  e  r   toirb   un^  üer jeil^en ,  »enn  toir  feinen  20 
Pan  gur  ©toigfeit,  ben  er,  nad^  fid^  berechnet,  frc^fid^  für 
allgemein  \)altm  muß,  nur  für  einen  fpeciaten,  unb  t^ieöeid^t 
ben  fpecialften  anfeilen  fönnen. 

[698]  3n  bem  erfien  SEI^eil  ©.  23.  er!(ärte  er  ftd^  fc^on,  tote  er 
fein  ©ebid^t  für  ben  bentenben  unb  geleierten  Sl^eit  as 
ber  SWenfd^en,  bef onberö  Sl;riften,  beftimme.  SSiöl^er  l^at 
er  SBort  gehalten,  unb  eröffnet  nur  äu^fid^ten  für3)enfenbe 
unb  @e lehrte,  tuenigflenö  ift  mit  aßjugroger  SSorüebe  für 
biefe  geforgt,  fie  ftel^en  überall  tjornen  an,  unb  9ieuton 
unb  S  e  i  b  n  i  ^  ^aben  gu  anfe^ntid^e  SSorgüge  üor  bürgern  so 
unb  Sauern ,  a(«  ba§  man  nid^t  merfen  foHte ,  einer  il^rer 
ganüüe  ^be  ben  ^offtaat  biefe^  ^immetreid^ö  ju  befiaHen 
ge^bt. 

§err  8.  mad^t  fein  ©el^eimniß,  ba§  Sonnet  il^m  ben 
erften  älnfag  gegeben.     SEBie  beutlid^  fielet  man  nid^t  in  bem  ss 
3tt)ö(ften  Sriefe,  bem  testen  beö  gtoe^ten  Sanbeö,  eine  ©ee(e, 

15  (37)* 


580  [Hro.  ». 

bie  t)on  ®^>c!ttIation  über  ffcim  unb  Organifation  er» 
mübet,  ftc!^  mit  bcr  Hoffnung  tcftt,  bic  SCfcgtünbc  bed  Seim^ 
bcrctnp  ju  burd^fd^qucn,  bic  ©cl^cimmffc  bcr  Orgauifatton 
]Vi  erfennen,  unb  mellei(i^t  einmal  ba  a(^  3Reifter,   ^tib 

5  mit  anzulegen,  tooüoti  il^r  jc^t  bie  erflen  Erfäntttnißtintcit 
nur  fd^tDcbcnb  üorbämmem;  eine  ©ecle,  bic  in  bcm  grogett 
Iraum  t)on  aBcItall,  ©onncnbouttcrn  imb  $Iane« 
t  e  n  r  0  ( ( e  n  ücrlol^rcn,  fid^  über  baö  3rbifc^e  l^inauf  entlädt, 
®rbctt  mit  bcm  %vl9  auf  bic  ©citen  ftöft,  taufenb  93Sctten  mit 

1"  einem  Singer  leitet  unb  bann  tt3icbcr  in  ben  ?eib  öcrfcftt,  für 
bic  mifromegif^en  ®cfi(i^te,  Slnalogie  in  unfern 
Sräftctt,  »ctoeigpcllcn  in  ber  »ibel  aufttoubt. 

33on  bcm  gcgentüärtigen  Sl^cite,  ber  brc^jcl^n  ©riefe  tut* 
^(t,  muffen  toir  fagen,  baß  fte  naif  unfrer  SnH)finbung  fogar 

15  l^intcr  ben  vorigen  jurürfbleibcn.  Unb  h)ir  l^aben  in  biefett 
SSriefen  nicä^tö  gefuc^t,  aU  xoa^  unö  ber  Serf.  öerft)rod^, 
auögcgognc  SC^nbungcn,  innige  Sm))finbungen  t)on  $remtb  ju 
iJreunb,  unb  ©amcnbldttcr  üon  ©cbanten;  unb  flatt  allem 
btefem   pnbcn  toir  9?aifonncment  unb  ^ßeriobcn,   jt»ar  [%W] 

20  tDol)(gcbad)t  unb  tDol^lgcfprodbcn;  aber  toaö  foH  un^  ba«! 

©(^on   ba   tx)ir   üor   bcm   erften  Sl^cilc  ben  3nl^a(t  ber 

jufünftigen  Sricfe  burd^fal^cn,  mad^te  e«  einen  unangcnel^men 

@tnbru({  auf  un^,  bic  ^b^anblungen  ))on  @rl^öl^ung  ber 

©eifte^,   fittticbcn   unb   t)otitifd^ett   Kräften,   in 

25  ©riefe  abget^citt  ju  feigen.  S3Sa«  l^eijl  ba«  anber«,  ate  bnrc^ 
gctcl^rte«  SRad^benfen  füf  eine  gcrtigfcit  ertoorben  ju  ^aben, 
auf  tDtffcnfd^aftlicl^e  Stagififationen,  eine  SKen* 
fd^cnfede  ju  rebuciren.  Unb  ba  toir  nun  gar  bie  ©riefe 
fctbft  burci^fd^aucu;  unb  finbcn,  »a«  toir  öermutl^en  fonnten, 

30  aber  bo(^  immer  tocnigcr,  ate  toir  öermutbeten.  3m  b  r  e  t^  « 
jebnten  ©rief  „üon  Srl^ö^ung  ber  ©cijieöfräftc",  togifd^« 
mctal)]^^ftf(j^e  3^i^öiicbcrungcn  bcr  Oefcj^äftigfeit  unfer«  Oeifte«, 
bur(^  9Kutti})tt!ation ,  iene«  Seben«  töürbig  gemaii^t.  öt 
ic^üc^t,  H)ic  in  ben  borl^crgcl^cnben  ©riefen:  ^eben  löir  l(|ier 

35  ein« ,  fo  lieben  tt3ir  bort  taufenb ;  al«  »enn  nid^t  eben  in 
biefcm  9Kel^r  ober  SBeniger  ba«  @(enb  biefer  Srbe  be» 
ftünbe.     S)o(J^   ba«   ge](|t  burd^«   ganje   ^uä^  burd^.     3)enn 


Nro.  88.]  ^^^ 

au(^   in  biefem  93riefe  tritt  (Srlänntnig  Domen  an,  bie 
emige    SEBigbegierbe,    bad    fl^fientatifitenbe    St* 
fal^tungfammeln.    $at  er  nie  bebad^t,   toa^  Sljiriffatd 
ben  großen  ^anfen  an^  |>er}  legt:   „S9$enn  il^r  nxäit  toerbet 
tote  biefe  Sinblein"  nnb  »aö  ^autu«  fimd^t:    ^3)a«  ©tüd*  » 
toer!  ber  SBeiffagungen ,  bed  Sßiffend,  ber  Srtänntni^  toerbe 
auft?ören,  nnb  nur  bie  Siebe  bleiben.^     2bcr  a6^l  im  Joitr» 
je^nten  93tief  filiert  er  bie  Siebe  erp  auf  ben  ©d^on^Ia^; 
nnb  tote?    über    unfre    fittti^c    Kräfte,    nad^  Anlag 
tt^eoUgifd^er  äRoral  mit  einiger  S9$Srme  l^omileti«io 
f  irt  er,  bag  ^l^rafe  bie  (£m))finbnng,  Su^brud  ben  ©ebanlen 
meift  fo   eintoidelt,  \>a%  aüed  gnfammen  auf  bad  ^rg  gar 
feine  SBirfung   tl^ut.     Sttid^t  beffer  ig«  im  ffinfgel^nten 
nnb   fiebjel^nten  33riefe.    3n  jenem  {inb  und  bie  [700] 
tned^tfci^aft  unb  ^errfd^aft  onftöfig  getoefen,  bibtifd^  i» 
bilbüc^  mögen  fie  fe^n,  ber  Sntpfinbung  finb  {ie  nidbt«,  unb 
bie  älnalogie  au«   biefem  Seben  nid^t  gebadet,    ^ben  l^ier 
fünfzig  Sägige  nötl^ig,  burd^  Sinen  tofirffomen  ermuntert  }u 
fet)n,  mug   e«  l^ier  3Äenfd^en  geben,  bie  2RitteIt>ttnft  fteb 
unb  @onne;   aber  bort,  too  alle«,  ^inbemig  nnb  S^rügl^eit» 
toegfaöen  foD  — !   SQäir  tooöen  un«  in  fein  SSBiberlegen  unb. 
Söorbrängen  u  n  f  r  e  r  üReljunngen  einlaffen,    3tt  bem  f  i  e  b  * 
geinten  ©rief  oon  ben  gefeUfd^f tlid^en  greuben  be«  $im* 
mel«  ift  Dtet  2Bärme  aaii  @üte  be«  fiiergen«,  bod^  gu  xom% 
um  unfre  ®ee(e  mit  $immet  }u  f fillen.    3)em  fed^jel^ntent» 
S3rtef  t)on  ber  @))rad^e  be«  $immel«  tooQen  tt>ir  fein  V&o^U 
gebadete«  nid^t  abtöngnen,  bod^  quiUt  and^  ba  nid^t«  an«  ber 
@eete,  e«  ift  fo  aQe«  in  bie  @eete  l^ereingebad^t    2)er  ai^U 
gel^nte  nnb  nennjel^nte  33rief  oon  Sergebamg  ber  @fiit« 
ben,  unb  ben  fetigen  gotgen  be«  Seiben«,  toerben  l^ff entlud  lo 
bie   ^eitfame  Sßürfung  l^aben,   getoiffe  äRenfd^  ftber  biefe 
SRaterien  gu  beruhigen.    Sßir  fagen  gerne  oon  ben  übrigen 
nic^t«;   über  ba«  eingelne  l^ben  toir  nid^t«  }u  fagen,  lotr 
ftnb  t)iet  gn  fel^r  mit  ber  SorfleIIttng«art,  an«  ber  ^.  8. 
fd^tetbt,  )Dertraut,  al«  bag  toir  il^n,  i^on  benen  @ettett  f(|&b** » 
niren  f oQten ,  t>ott '  benen  er  fid^  fd^  fo  oieC  1^  Idbes 
muffen:    Unb  au«  unferm  @efid^t«i)nn(t  l^oben  ttir  gcfogt. 


^^^  [Nto.  88. 

toaö  toir  ju  fagcn  l^attcn.  3^er  gttibctnbc  Xi^til  bcr  (Sl^ttfleit 
tDtrb  tl)m  immer  t)iel  ®an!  fci^utbig  bleiben.  St  gau&ert 
il^ncn  tüenigftenö  eine  l^etrfid^e  SBett  t)ot  bie  Stugen,  too  flc 
fonft  nici^tö   atö   5)üfterl^eit   unb  SSertoirtnng   fallen. 

5  5f od^  einige  SQSorte  öon  bem  gn  ertoartenben  ©ebid^te.  $)ätte 
^err  8.  für  ben  em})finbenben  Il^eit  ber  SKenfcä^en  ju  fingen, 
fid^  jum  ©el^er  berufen  gef ül^tt,  er  l^ätte  übe(  getl^an,  bief e  ©riefe 
ju  fd&reiben,  toürbe  fte  and^  nid^t  gefd^rieben  l^aben.  Sr  l^ätte 
empfunben  für  ^üe.     3)ie  an^  feinem  S^erjen  firömenbe  [701] 

10  ®raft  ^tte  ^lUe  mit  fortgeriffen.  StUein  afö  S)enfer  benfenben 
ein  genugtl^uenbeö  SQSer!  ju  tiefem,  ba  'ü)x  e^e  l^unbert  $)eT2ett 
bereinigt,  a(^  jtt)etj  Äö))fe,  ba  foüte  er  tool^l  ©efid^töfunfte 
üaritren,  ®frut)e(3  au8  bem  SQSege  räumen,  unb  bagu  ie» 
ftimmte  er  bie  ©riefe.     S95ir  H)iffen  nid^t,  ob  er  ben  3^^' 

15  burc^  fte  erreid^t.  ©einem  atten  ^(an  bleibt  er  getreu, 
feinen  ©efmnungen  aud^,  trn^  aüem  S3Siberf^>rud^.  S)a  bünM 
unö  bann,  er  l^dtte  bod^  beffer  getl^an,  gteid^  mit  ber  erpen 
SBärme  anö  ©ebid^t  ju  gelten,  unb  jn  toagen,  toaö  er  bod^ 
nodb  h>agen  muß. 

20  3Btr  tDÜnfd^en  il^m  ®Iüdt  ju  feiner  Unterncl^mung.  Unb 
toenn  er  irgenb  einen  JRatl^  üon  un^  l^örcn  mag,  fo  l^at  et 
über  biefe  SWaterien  genug,  ja  fc^on  ju  üiet  gebadet  ^Run 
erl^ebe  fid^  feine  ©ce(e,  unb  fdf^aue  auf  biefen  ®ebanfenöot=' 
ratl^,  toie  auf  irbif d^e  ®üter,  füllte  tiefer  baöÖeiflerall, 

25  unb  nur  in  anbern  fein  id^.  !J)a3u  tDünfd^en  totr  ifftn 
innige  ©emeinfd^aft  mit  bem  getoürbigten  ©el^er  unfrer 
Reiten,  ringö  um  ben  bie  greubc  beö  $imme(«^  »ar,  gu 
bem  ©eifter  burd^  aüe  ©innen  unb  ©lieber  f^>rad^en,  in 
bejfen  Sufen   bie  ßngel  tool^nten:   ®effen  $errlid^feit   um« 

30  leud^t  i^n,  toenn«  möglid^  xft,  burdfegtül^  il^n,  bag  er  einmal 
©eeügfeit  füllte,  unb  a^nbe,  toa^  fe^  ba«  Saßen  ber  "^ro* 
Jjl^eten,  toenn  aQQTjra  qf^iaxa  ben  ©eifi  füüen ! 

^aDe. 
3ol|^  ;2(nlir.  ^Benign«  ißerg^riferi^  lleitlmifrteriiuilr 
35     üiier  bie  (S:iaf iTitren  Sitrrtft^eUer  Her  ($r!edre« 
unb  Catetner*    <Sxfitx  iBitnH^  tm  X;2(le,  gr*  8*  2  3(lp^* 
11  iB09« 


Nro.  88.]  ^^^ 

8oTb  S  0  n  i  n  b  T  0  f  banftc  ®ott  baf fit,  bag  et  Scj^con- 
[(^reibet  gefd^affen  ^aie:  totr  nti$(i^ten  il^n  faß  [702]  bitten^ 
feinen  mel^r  ju  fci^affen.  §re^ttcj^  in  bem  üRcer  tjoii  aOäijfen» 
fd^aften,  in  iDeld^em  tt)ir  l^ernm  getDotfen  tDetben,  ift  ed  balb 
notl^iDenbig,  bag  man  {i(i^  mit  einet  geiviffen  enct)cIo))ebif(i^en  fi 
©etel^tfamfeit  bel^etfe,  toenn  man  alleö  toiffen,  nnb  öon 
a((em  teben  totÖ.     'äbtt  toel^e  bem,  bet  bad  toill! 

^etr  SctgPtäget  ^at  nad^  ©abbattiet,  ^tttf cn«,  unb 
anbern,  bic  et  in  feinet  Sottebe  benennt,  eine  äRenge  t>on 
©dd^en,  9?amen   unb  Segtiffen  gufammen  ju  ttagen,  an=  w 
gefangen.     S)a«  ©ebäd&tnig  btand^t  »e^^ülfe.    SBöttetbfid^t 
fommcn  il^m  l^ettlidb  gu  jiatten,  unb  bet  gtöfle  @del(|tte  fann 
fie   nid^t   entbe^ten.     äbet  bloö  bem  (Sebäd^tniß  mögen  fle 
biencn.     S)inge,  bie  füt  ben  Set jknb  gcl^öten ;  S3egtiffe,  bie 
üetbaut   fe^n   tDOÜen ,  obet   bie   gat  Sinflug   in  ba«  Seben » 
^aben  fotten,  bie  fmb  toitKid^  auffet  ben  ©tänjen  be«  SEBöttct* 
inii^,  bie  muffen  mit  bem  ®ang  beö  SSetjlanbe^  i)etfd^(nngen, 
in   bie   @m})finbungett   bet  ©eele  öetloebt  toetben.     ffi«  be« 
ftembete  unö  begtoegen  fel^t  in  biefcm  SSBöttetbud^  jum  Set- 
ftanb   bet   ©tied^en  unb  SWmet   bie   Ätttcul:    äbctgtaube, « 
Slccibenj,  tl^nlid^feit,  abjhaltiott,  «bpinenj  n.  bgL  jn  finben. 
tJetnet,  xoiü  man  ja  aud^  fold^e  Segtiffe  in  ein  SSBöttetbud^ 
biefet  ätt  btingen,  fo  muß  toenigflen«  bet  Segtiff  angegeben 
iüctbcn,  ben  nid^t  tött,  fonbetn  bie  alten  ©d^tiftfiellet  mit 
bicfen  SBotten  üetbanben.     9?utt  lefe  man  ben  ättidtel  öom« 
Slberglauben,   bet  mit   bet  äbgöttete^   offenbat  tetmed^feft 
iDttb,  ob  et  gleid^  ben  Sitten  nid^td  toat,  al9  dsiXia  nqog 
To  6aifioviov.    3a,  oft  l^iefe  and^  eine  bloge  anffetotbent* 
(id^e   t^utd^t   ))ot  bet  Kaci^e  ©otted   ds^aidcufAOVM ,  toie 
g.  $.  ^lutatd^  biefed  SEBott  im  Seben  9tomn(i  gebtaud^tfo 
3»an  lefe  ben  (angen  Slttidfel  äbfhactton,  unb  öiete  anbete 
bie  nid^tö  at«  neue  Segtiffe  entl^alten.    SEBdtct,  fott  \M 
9Böttetbud&  gum  Setftanbe  bet  aften  Xtttoten  bienen;  »ie 
fommt  bet  ättidfel  Äbenb,  Äbeubbernrnrnng  n.  bgt 
[703]  l^inein,  bie  bod^  blo«  bentfd^  flnb,  tmb  bem  Sefcr  bet» 
Sitten  nie  aufflogen?  9!od^  toeiter,  )i>a9  l^etfen  und  bie  Diele»  • 
9?amen  t)on  ganj  unbebeutenbeit  SKenfd^,  Don  betten  man 


l^öd^flenS  fagen  !ann^  bag  fte  biefet  ober  jenet  ©d^riftfiteQer 
genennt  l^at?  3mmet  iDeitet:  SBa^  l^aBen  bie  gTte(i^if(l^ett  unb 
römifd^en  ©ci^rtftpeller  mit  ber  SWenge  üon  $ebräif(i^ett  9la* 
mcn  ^n   fd^affen,  bie  faji  ben  brttten  Zi^dl  ber  l^tfiorifd^n 

5  9?ottiettcIatur  auömad^en?  ®er  Sefet  ber  LXX.  unb  ber 
Ätrd^ctti)äter  fommt  mit  folgen  ©ci^ulfubfibien  bod^  ntd&t 
toeiter.  ßnbfici^,  toa^  foüen  tt3ir  mit  ben  tl^cologifd^en  äuö» 
fd^toeiffungen,  (Sl^renrettungen  in  einigen  l^ifiorifdben  ärtiddtt, 
unb   ben   grammatifalifd^=   unb   logifd^praftifd^en   in   anbent 

10  anfangen?  2Bir  tDOÜen  ben  ^rn.  S3ergfträ§er  nac^  bicfen 
allgemeinen  Stnmertungen  über  einige  Untertaffung^*  unb 
Segel^ungöf elfter ,  bie  Uti  einem  fotd^en  SBerf  unöermcibttdb 
finb,  nid^t  fd^ifaniren.  SQSir  finb  mit  ber  gangen  Unter« 
nel^mung  nic^t  jufrieben,  toeil  toir  babet)  gar  feinen  nü^üd^e» 

•15  SnbjtDeä ,  alö  Sef örberung  ber  fo  fd^äbüd^en  SJietiöijf creij, 
feigen  fönnen,  unb  nad^  biefem  S^l^eit  ein  ungel^eure^  935crf 
iefürd^ten,  ba^  bod^  in  aßen  Sdfen  ju  grog  unb  ju  ftein  fc^n 
tüirb.  3"  gto§,  toegen  ber  unbefd^reibüd^en  ÜKenge  öon 
Slrtidtetn  unb  ber  S95eitläuftigfeit ,  Xüomit  mand^e  ausgeführt 

aotuerben,  3.  33.  äaron,  Stbral^am,  Slbftinenj,  äbfiraftion:  ju 
flein,  tDeil  bod^  bie  meiften  nur  fel^r  unbejHmmte  93ebetttungett 
unb  33eobad^tungen  augeben,  unb  toeber  ^üi,  nod^  Ort,  nod^ 
Umftänbe  ber  angefül^rten  93ebeutungen  genau  auSeinanber 
fe^en;   noc^  toeniger  bie,  einigen  STutoren  eigene  iBebeutung 

25  i)erfd^iebener  SBörter  angeigen.  9Bir  begreiffen  gar  tool^t,  bag 
l)ier  bie  ©rängen  ber  SJominal»  unb  Äcattoörterbüdjfer  fel&r 
in  einanber  laufen;  toer  toiU  aber  bie  beflimmen?  unb  h)aö 
für  eine  gigur  tt)ürbe  ein  SBörterbudb  ber  einen  ober  ber 
anbern  Sfaffc  mad^en,  »enn  fie  bejKmmt  »erben  Knuten? 

80  [704]  Semgo. 

Bit  Dor^üge  httst  üittn  3ihtitf*  O^ine  ürfi^ittus  otti^ 
tm  fivüumf^^*    1772*    8*    80  »♦ 

6ine  ^arüatur  Don  einem  alten  ©aron,   ber  aujfer  bcm 

alten  äbel  !ein  ^eil  fennet,  tjerfagt  feine  Sod^ter  einem  neuen 

85  ßbelmann.    ®ie  junge  Saroneginn  ifl  nid^t  fo  befümmert 

um  bie  ^l^nen,  unb  ^iel^t  mit  il^rem  ©eliebten  bat)on;  unb 


Nro.  89.]  ^^^ 

ba^  mit  [o  tDenig  abeltd^et  3)e(tcateffe,  bag  fie  bre^  ber  ältefieit 
Sl^neugemäl^Ibe  brauet,  ein  9{egetdo^  git  Detfio))fen,  bad  il^re 
^(ud^t  l^mbette.  Sine  ftanb^mä^tge  ^eutatl^  be^  ©ol^ne^  mit 
einem  fci^eelen  indüö^en  B^^^fl  ^^^^  ^^^  SIteflen  Raufet 
tröftet  ben  Eliten,  unb  bie  SBegeißernng  bed  Seind  to)edt  feilte  6 
3ättüd^!cit  gegen  feine  Softer  fo  fel^r  toieber  auf,  ba§  er 
i^t  ben  ©c^anbfleden  bergiebt,  ben  fle  feiner  gamilie  oat^ 
geengt  l^at.  —  SRon  lonn  einen  aQtSgUti^en  ©egenfianb 
ber  Satire  nid^t  aOtägUi^er  Bearbeiten.  3Birb  benn  ba^ 
üDid^tcr»  nnb  ^l^itofo})^|enöott  nie  begreiffen,  bag  ber  2belio 
uoii  gan}  aQein  bem  2)eft>otifmnd  bie  SEßaage  ^Ut?  SSBir 
toünfd^ten,  baß  ber  toal^re  äbel  nnr  eine  beffere  erleud^tetere 
Srjiel^ung  l^aben  nU^d^te,  nnb  bann  tooUten  toir  gerne  ben, 
nad^  unferer  ^erfaffnng  fo  ni^tl^igen  Unterfd^ieb  ber  ©tänbe 
butten.  ^ll^nenßoi}  ifl  nid^t  ein  $aar  mel^r  (äd^erlid^,  ate  ift 
©etel^rtenjlolg ,  Äaufmannpotj ,  Snrgerfiolj,  nnb  äffe  über* 
triebene  ^artl^eijti^feit  fflr  »orgüge  M  ©löd«.  SSJer  gelernt 
^t,  S^\xxti>txif)txt  anf  ber  ©tnfe  gn  flnben,  too  er  fielet,  ber 
toirb  alle  ©tnfen  über  nnb  nnter  fld^  mit  ©teid^gültigleit 
anfel^n.  2lber  er{l  mn§  man  aufl^dren,  felbfl  @ca^in  gnso 
feijn,  e^e  man  über  ben  ärleqnin  f:potten  barf. 

^err  SWid^aeti«,  bet  3)id^ter,  ift  fiirjfid^  im  26fien 
Qdiix  feinet  3[(ter^  in  $a(ber{iabt  an  ber  |^od^onbrif(i^en 
Slu^jel^rung  geftorben!  .    86 

[705]  Nro.  LXXXIX.    5£)en  6.  SJobembcr  1772. 

8et|isig. 

oraieni^  (^^ifttin  an  Ute  9ifüntn  nnh  nn  htn  ;Xn- 
gu^tti^i*    jdlit  €iratinentar  nnli :Xitmerteiin$tn^  ntifft  einlgpeK 
kritiritrcn  Ml^mihbxuBtn  9m  ^^  ifnxh.    Xvut  Um  Cm*  n 
itr^en  übtrUit  mh  mit  thtisjtu  Zwmxtomsi^  lt$ffitfM  w$nt 

gen.  2  ter  ßünh^  22  1600*  in  8.    iCey  Siliiiiiifcen  1772« 

ä93ir  üDeutfc^en  fd^einen  einmal  bentfen  gn  fd^  1B< 


^^^  [Nro.  89. 

nöfc  SBcrtc  bcr  Stu^Iänbcr  bei)  urt^  ju  i)cr})Panjctt,  unb  noc^« 
l^er  3U  bcfd^ncibcn  unb  ju  rcftifictrcn,  unb  a(fo  mug  cö  mtd 
nid^t  tounbcrn,  toann  man  unö  mit  jtx)C^  (Spipctn  bcö  §oraj 
juglci(^   2   Srtpljabet   bcutfd^eö   "^apkx  unb   üDtud  auf   btc 

5  5Rc(^nung  f c^reibt.  §  c  i  n  f  i  u  ö  unb  ©  c  a  I  i  g  c  r  jüd^tigtcn 
fre^ftd^  bcn  guten  ^oraj  auf  eine  läc^crlid^c  ärt,  totmi  fit 
ü^m  fd^ulb  gaben,  bag  gu  einer  Ärittfa  ^ier  fel^t  Dielet 
mangete,  ba§  nid^t  Drbnung  genug,  unb  Stu^fül^rung  bct 
©runbfä^c  fe^,  unb  ®ott  toeig,  tt)a3  fie  toeiter  fuc^ten.  $)crr 

io§utb  geigt  ba^er  unglei^  mel^r  toal^ire«  ©cfül^t,  »emi  er 
fagt,  ber  3^^*^  ^^^  2)ic^terö  toat  eö  ntci^t,  bie  gried^ifcj^e 
•Sunftrid^ter  in  einen  äu^gug  ju  bringen,  fonbem  BIoö  baö 
römijd^e2)rama  ju  beurtfjeiten.  S)er  3nn^(t  [706]  bc« 
Oebid^t^   tft   t^m  ein  einziger,   nemtic!^  ber  3^^^^^   ^^* 

isrömifd^en  ®(!^auf})te(^.  ?3ietteid^t  liegt  bie  SBal^rl^eit  hi 
ber  äKitte.  Jpr.  § « t  b  ilettt  ftd^  bie  e})ipel  ad  Pisones  gu 
fel^r  afö  eine  neuere  ^robuftion  Dor,  anö  ^ubKfum  gcrid^tct, 
unb  batb  burc^  S)ruier^nbe  in  aüe  SBelttl^eile  verbreitet 
®ie  tüax  aber  nur  ad  Pisones,  unb  biefe  xooUU  bod^  tool^l 

ao^orag   nici^t   Don  bem  ä^ftanb  ber  bamaligen  ©c^aubttl^ttc  * 
unterrichten,  er  f einrieb  auci^  nid^t  mit  ber  ®e»iffenl^aftig!eit 
eine^  ©efd^id^tfd^reiberö  für  aöe  nad^fommenbe  -3al^r]^unbette. 
©onbern   i)ier   finb    aneinanbergereil^te   Sm^pnbungen ,    mit« 
getl^eiUe  Urtl^eile  an  Sreunbe,  unb  bie  (^Tctmpel  bagu  au«  ber 

25  @})ifc^en  unb  ©ramatifd^en  S)id^tfunft  feiner  (toarum  einer 
anbern?)  ^dt  l^ergenommen.  2^er  Se^t  ifl  nad^  bcr 
33  entfetteten  ausgäbe  eingerüdt,  unb  unfere  Sefer  er« 
toarten  aud^  nid^t,  ba§  toir  be^  bem  Äommentar  $rn.  Ö  u  r  b  ^ 
©d^ritt  t)or  ©d^ritt  »erfolgen,  unb  anmerfen  foüen,  mit  »ic 

30  toietem  ©runbe  er  be^  ?efarten,  Auflegungen  einzelner  SBörtet 
unb  Äonftruftionen  batb  einen  Sajcter,  Sentle^,  ®rif- 
fioli,  3)enore3,  fiotontu«  u.  f.  to.  gefolgt  ober  md^t 
gefolgt  fei).  —  ^r.  $urb  ift  überall  fel^r  öor«  fd^idflid^c, 
correfte,  fel^lerfre^e,  unb  reinumfd^rtebene  eine«  S)id^ter«,  unb 

35baber  muffen  toir  il^m  andi  mand^e  ©ünbe  gegen  ©l^afc« 
öj)ear  üerjeil^en.  93el)  ben  SBorten  brevis  esse  laboro, 
obscurus  fio:    sectantem  lenia  nervi  deficinnt  auirniqne: 


Nro.  89.]  ^^^ 

professus  grandia  turget:  serpit  humi  tutus  nimium  ti- 
midusque  procellae,  mad^t  er  eine  fcl^r  rid^tigc  Slniücnbung 
auf  einige  neuere  (änglänbifc^e  S)ic!^ter,  unb  glaubt,  ber  erfte 
S^arafter  (ieffe  fid)  auf  3)onne,  ber  2tc  auf  ^  am  eil, 
ber  3te  auf  S;i^om})fon,  ber  4te  auf  ^bbifon  antoenben.  5 
93et)  ber  callida  junctura  beö  ^oraj  toirb  eine  efeU)afte 
(Snumeration  bon  aüer  9lrt  ber  SBörterfd^affung  gemad^t.  Ü6er 
baö  SBort  pulcher  fci^lägt  er  fid^  lange  mit  S3entlet)  l^erum. 
Ükr  bie  drftärung  ber  fogenanntcn  an  =  [707]gene](>men 
@ m^) f  i n b n n g ,  bet)  SSorpeUung  trauriger  ©egenpänbe  greift  lo 
er  §unie  an,  unb  geigt  beut  falten  ^]^i(of o})]^en ,  baß  er 
einen  Srfal^rung^fa^  burc!^  SBörterfram  in  ein  no6:^  l^eitigere« 
3)un!el  'otx^Me.  SSieüeid^t  fönnten  tt)ir  unö  bei)  allen  (ix- 
Härung^metl^oben  eineö  $)ome,  ^ume,  u.  f,  h).  enblic!^  an 
ben  el^rlid^en  SBiberruf  unferö  StWenbelf  o^n  l^atten,  wenn  i5 
er  junt  gtoet^tenmal,  naci^  einer  genaueren  Srtoögung  beffen, 
tüaö  ®u  Soö  l^ierüber  gefagt,  babet)  [teilen  bleibt:  S)ie 
<See(e  l^at  etoigeö  Sebürfniß,  il^re  Kräfte  gu  üben,  ftd^  mit« 
3ut]t)ei(en,  bet^  bem  Seiben  il^ireö  5Rebengef(i^ö})f«  ju  tjertoeilen, 
—  unb  bal^er  fommt  eö,  ba§  fie  aud^  bet)  ber  blofen  9Sor=  20 
fteöung  babon  bertoeilt.  ^ätte  man  anfangt  in  bie  ©treit* 
frage  biefeö  ®efüt|te  nid^t  baö  SBort  angenel^m,  ein* 
gemifc^t,  fo  l^dtten  toir  baö  unnü^e  (Srflären  nidftt  nötl^ig 
gel)abt:  unb  l^ätte  man  fid^  in  bem  menfd^Iid^en  Seben  nodfe 
ettnaö  weiter  umgefel^en,  fo  toitrbe  man  gefunben  ^ben,  baß  26 
eö  auc^  nid^t  einmal  toal^r  ift,  baß  toir  unö  bon  bem  »al^ren 
?eiben  anbrer  abhjenben.  äWan  fel^e  ben  ä^^^^^f  ^^^  ÜWenge 
bet^m  ©d^Iad^tfelb,  betjm  ®txx6)tpla^,  im  ^offital  ber  Ser* 
trunbeten !  3)aö  S3et)f})iel  eine«  ef(en  ä^T^t^^i^Ö^  be»eift  nidbt^ 
gegen  bie  äWenge  ber  ©efunben.  §err  ^  u  r  b  ^uft  unb  so 
fammlet  ade  SrHärungömetl^oben,  beweip  mel^r  gegen  §ume 
alö  er  foHte,  unb  bet)  allen  SRummern,  bie  il^m  burd^  bie 
$cinbe  gelten,  toeiö  er  bod^  feine  babon  red^t  fefl  gu  l^atten, 
unb  fid^  t)on  ba  feinen  Oefid^tgfunft  ju  toäl^Ien.  S)etttt 
am  gnbe  glaubt  er  gar,  e«  fönne  fld^  be^  ber  SRti^rung«» 
baö  ^en)uPfet)n  einmifd^en,  baß  e«  ^flid^t  fe^,  ge- 
rüt)rt    gu    toerben.     $on    bem   Sl^or    ber  ätten   tötrb 


^^^  [Kro.  8t. 

©.  132.  u.  f.  f.  ütcl  ®utc^,  uttb  nid^t  ®utc«,  ^in  imb  I^cr 
gcfagt;  bctrn  er  l^at  bic  ©ci^riften  bcr  Academie  des  In- 
Bcriptions  mit  iRu^en  gelefen.  3m  Slnfan^  me)^nt  ber 
^crfaffcr,  bcr  Sl^or  müffc  adjcit  bic  ^axtl^ttf  bcr 

5  2  u  g  e  n  b  ncl^mcn.  Snbtic^  crf (ärt  [708]  er  fic^  bal^in,  ba§ 
bic  ©efinnungcn  bcö  St)orö  nid^t  im  fhrcngPcn  ^etftoxib 
^>]^iIofopl;i)d^  fet^n,  fonbcrn  bic  gcläufigftcn  Segriffe  über 
Siedet  unb  Unred^t,  gemeiner  unb  fid^  felbft  ge* 
laffener  StKenfd^ett  barfteHen.     2öer  aber  einen  Sl^ot 

lobet)  ben  Sitten  gelefen  ^t,  fann  ber  fid^  tool^I  fo  barübet 
auöbrüdfen?  gerner  toirb  nnterfud^t,  ob  toir  einen  Sl^or 
l^aben  foHen?  —  S)ie  Urfad^e  ber  Sntftel^ung  be«  ©d^fer« 
gcbtc^tö  finbet  ber  SSerf.  ©.  190.  in  bre^  l^errfc^enben 
©runbtrieben :  1.)  ber  Siebe  jur  8in^e;  2.)  Siebe  gur  ©d^ön« 

15  l^eit,  unb  bann  3.)  moralifd^cö  ©efitl^t.  Sl^eofrit,  mc^nt 
er,  begnüge  fid^,  feinen  ©emäl^lben  Siealität  gu  geben. 
^Da'^er  immunda  crepant  ignominiosaque  dicta.  Sirgtl 
j)ermicb  biefen  älbtoeg  (bic  böfe  Sicaütät),  bal^cr  finb  feine 
©d^äfcr  anftänbiger,  il^rc  Scben^art  l^citcrcr,  unb  bte 

20  (Scene  überl^an})t  einlabcnbcr.  S93ir  muffen  nod^mate 
loerfid^em,  baß  bic«  eigne  SBorte  bc«  ^m.  $  n  r  b  ftnb.  (Br 
begreift  nidbt,  toarum  Sicero  ben  ^(autuö  loben,  unb 
§oraj  ibn  tabeln  fönne,  ba  fie  beijbe  in  einem  gleic^» 
erlcud^teten  ^titalttx  gelebt  l^ätten,  unb  gürtet  fw^, 

25  un^  bie  ©ad^e  gu  erftären.  Stad^bem  er  fange  geleiert,  toa^ 
Sereng,  SRenanber  unb  ^(autuö  ge»efen  unb  nic^t 
getoefcn,  faßt  baö  Stejultat  bal^in  au«;  bie  SBenbung  be« 
SBi^eö  ber  Sitten  l^at  ettoaö  niebriged  unb  ba«  an  ftc^,  too« 
bie  grangofen  Grossier  nennen.    S^^  ®arant  biefe«  8lu«* 

30  f})ru^ö  toirb  ein  frangöfifd^e«  Recueil  de  bons  Contes  et 
de  bons  mots  p.  89  angefül^rt. 

Um  aufrichtig  gu  fet^n,  geigen  ti)ir  nun  aud^  an,  »e«* 
»egen  toir  unferm  ©erf.  S)an!  fd^ulbig  finb.  S)a]^in  gel^ören 
fe^r   tiete   SBörtererflärungen ,   »ie  j.  33.   über   Comoedia 

36  Praetextata  unb  Togata  ®.  214.  u.  f.  f.  Se^  ber  ©teile 
miscuit  utile  dulci,  glaubt  er,  bie  unnatürliche  £remumg 
be«  Dulce  unb  Utile   ^be  ben  SBiffeufd^aften  eben  fo  met 


Nro.  89.]  ^^^ 

gefd^abet^  al9  ber  äRorat  bte  S^remtung  bed  Honestum  unb 
Utile  @.  246.  [709]  SQSa^  et  t)oii  Sl^ale^^eat  fogt, 
unterfdbretSen  tt>tt:  ,,(Sd  ga6  eine  3^t,  ba  matt  bie  ftmtft 
beö  3o^ttfon  ben  göttt^en  Seflctflermigett  ©l^afe* 
üptax^  t>or3og.  Unfer  je^tge^  ^^ttatter  fielet  biefen  drtl^ttm  6 
ein.  5R«n  toirb  toieberum  @]^a-!e8j)cat«  ©enie  üergöttert. 
3um  ©lud  für  ben  ^ettfd^enbett  ®t\dimaä, 
!ann  man  l^tetinn  für  biefen  3)t^teT  laum  }n 
))tel  tl^un.''  «ud^  bie  nnbefonntere  S93er!e  9Ri(tond 
gtel^t  er  l^erbor,  nnb  }eigt,  load  in  bem  @amfon  Sgo«io 
nijpte^,  S^ciba^^  nnbSRaft,  an  @)>Tad^e^  {xirmonie  nnb 
poettfd^er  3!)efcrt})tton  liege. 

S)te  Slb^nblungen   l^ätten  unü6erfe|t   Bleiben    lönnen; 
benn  tDir   baben  an  (Sommentirten  nnb  9te!tiftcitten  S3at» 
teujc,  ©(i^Iegeln  n.  f.  ».   n>ürfti(!^   toeit  mc^^r  fd^on  imiö 
^efi§  —  aac«  bie«  iji  unter  biefen  ©ii^riftfteaem,  nnb  ^txt 
@fc^en6urg  felbft  ^tte,  loie  man  and  ben  SEnmerhntgen 
fielet  ^   ettDa«  ungletd^  Befferd   tiefem  fönnen.    ®ie  l^nbebt 
t)on  bem  SBefen  ber  ^oefle  übcrl^anjjt,  bon  bem  berfc^iebenen 
®ebtete  bev  bramatifd^en  ^oefte,  übet  bie  Sttad^al^mung  n.  f.  to.  n 
UntertDegen«  gerät^  er  l^ier  unb  ba  auf  einen  guten  (Sinfatt, 
3.  99.  tDenn  il^m  bie  ^rage  aufflögt:  Di  bie  gett>ö]^uli(^e 
^ilrt   be«   @tubirend  bem  loal^ren  ,$oeten  ni^t 
t)te(me]^r  nad^tl^eilig^  aU  bel^fltflid^  fe^?  ©ogar 
bie  S)ebtfattonen  an  SBarBurton  nnb  3Rafon  finb  foss 
iDunberBar   fried&enb,   ate  fie  irgenb  ein  bentf^er  3Ragifter 
legens  an  ben  Kuratoren  ber  Unioerfität  l^te  fteUen  Knnen. 
—  3m  ®anjen  fleKen  toir  ben  Serf.  na<j^  bem  ötlrf;  toomtt 
er  ^tan,  SlBftc^t  eine«  atten  ©<J^riftflcDer«,  galta  ber  alten 
geleierten    ©efd^iite    n.  f.  ti).   umfaßt,    gn  ben  ©e-8o 
trad)tungen,   über  bie   toeife  «bjiij^ten  be«  ®^p\tt9,  Be^ 
biefer  ober  jener  ©etegenl^eit. 

[710]  Ctfutt. 

mifftnfHnnfttnf  ttnblt0t^]iitn^fgfcfit  htv  cfciile- 
mtfitreK  |D0iireir.    1772.    4.    4  f if. 


5»»  TT»,  m. 

Xit  Sntimft  3r.  !pc6icÜTt.  SzceQoq,  tcs  nenen  fyttn 
3tactl9a[ter0  con  Stfnn,  ^crm  $.  rcn  Xalberg,  bol 
.^rr  ^tc^itruna^xatb  Spriitger  mit  tiefer  ^ete  gcfeDcct 
dine   afotemifcbe  ^cliceis   ift   icirfUcb  eine   rcn  ten  groftcn 

5  Scbntert ^feiten  tei  @efe^^ebung :  Obre  3^^^  geben  tal^in, 
^ittd  jur  @e(ebrfain!eit  unt  aüe  Snnebmltcbfetten  emci 
jugentUcben  l'ebend  ^u  fcbenfen,  obne  ta%  eind  ttm  anteni 
©(baten  t^ue.  Srfurt,  tad  berübmte  l'ebrer,  eine  nterfaofir« 
ti^e   fcftbare   SibKctbef,   reijente   ©e^enten   unt   Übecfing 

10  einer  güttaen  ißatnr  befi^t:  unt  n>ad  aßee  tiefet  erjt  bei 
äSunicbed  loertb  mad^i,  unter  einem  ter  gröjten  Sburffirftea, 
t>on  einem  neifen  unt  großen  iDhnifter^  einem  too^ren  Sframb 
ter  äSiiienidbaften  unt  ter  (SeCebrten,  regiert  tehrt;  (Stfnrt 
fann   auf   ten   Sor^ug   einer   befontere   guten   afotemtf^^ 

IS  ^oticet)  ftol;  fet>n ;  unt  ta  tiefe  bebe  3d)nle  jUgtetd^ ,  tote 
iDenige  antere,  eine  toHfcmmene  ^renbeit  bester  9teligbnen 
fd^enft,  ba[t  ein  Sammetpla^  ^indiiä^ex  unt  ttoblunterrufetdcr 
gefttteter  3ünglinge  uferten  ^  tie  in  aüe  ®tänte,  ten  ®eift 
ter  iDa^ren  äßijfenfc^aften,  unt  ter  fo  nötbigen  ^rtrSgttc^« 

20  feit  terbaucben.  $err  9tegiemng^rat^  Springer  ^  nail^ 
feiner  @en;c^n^eit  tiefe  Stete  mit  vieler  ?eb^ftigtett  and« 
gefc^mücft,  unt  fie  Don  ten  meift  ettoad  petantifci^en  afabemt* 
f(^en  Steten  au^ge^eic^net.  Segicegen  jeigen  »ir  fte  an,  walb 
übergeben  l^untert  antere. 

25  [7U]  9liiiii]|rim« 

£ie   d^urfürflßc^  Sfatemie  ber  äBiffenfd^ften  ^at 
i^rer    tid}äbrigen    gn)oten    öffentlicben    Serfammbing    gel^i 
$reidfd)riften   beurti^eilet ,   toelcbe   auf  bie  Dor  jtDe^  da^rc 
befannt  gemacbte  Aufgabe,  Don  ben  Soraltern  Ott 

sobed    @rogen,    ^faCjgrafen    t>on    SBttteUbad^ 
votlditx   im   3a^r  1180   ben  ^er}ogti(!^en  S^ron^ 
in  Sägern  befitiegen,  eingelaufen  loaren. 

Unter  tiefen  ^rei^fc^riften  fanb  flc^  eine  mit  bem  SBal^I» 
fpruc^:  DebemuB  patriae,  loelc^e  bie  erfle  ©efd^Ieil^td« 

35  rei^e  Don  bem  93a)^erifd^en  äRarggrafen  Snitpolb,  bem  Sätet 
^jogd  %xnnip\),  bid  auf  feinen  Uren!el,  ®rafen  Sert^olb, 


Nro.  89.]  *^^^ 

fel^r  tüol^I  abge^nbcft;  in  bcr  folgcnben  SSerbinbung  aber 
mit  ben  ©rafcu  üon  ©d^et^ren  unb  ^^fatjgrafcn  ton  9Btttefö= 
bad|  h)ett  »cntger  gleiß  gejeigct  ^t. 

Sine  anbete  Seanttoortnng  mit  bem  SBal^If^Jtnd^ :  Re- 
dit  ad  dominum  quod  fuit  ante  sunm,  l^at  bie  5 
Sorältern  gebadeten  C^erjogö  Dtto  Bi«  in  bie  SWttte  bcö 
eilften  Sal^rl^nnbertö  üor^ügüd^  gut  au^  einanber  gefe^et,  unb 
grünblid^  beriefen;  toelci^e  SSorjüge  aber  hjeiter  l^inauf  fel^r 
Dermiffet  toerben.  ®em  gefc^irften  Serfajfer  biefer  ^reiö* 
fd^rtft ,  welcher  gu  genealogifci^en  Sluöfü^rungen  fel^r  tool^I  lo 
aufgelegt  gu  fel^n  fc^einet,  toärc  feine  Semül^^ung  o^ne  ä^^if^^ 
beffer  gerat^en,  hjenn  er  be^  Dortreflid^en  ^txxn  ^ofratl^« 
JÖfele  Scriptores  rerum  Boicarum,  unb  bie  fo  fc^öne  @amm= 
lung  ton  Monument.  Boic.  in  XL  4  Sänben  benu^et  l^ätte. 
!Dod)  fäHt  il^m  auc^  ein  getoiffer  ä^f^fe  «i^^t  toenig  gur  is 
?aft,  toetd^en  er  gu  einer  fonft  toid^tigen  ©teile  in  bem 
Chron.  Schirensi  mit  feinen  eigenen  SEBorten  gemacht  l^at. 
Xa  nun  alfo  an  biefen  betjben  ^rei^f d^rif ten ,  toeld^e  bod^ 
unter  allen  übrigen  bie  beften  toaren,  beträd^tlid^e  SKängel 
fici^  geäuffert,  fo  fal^e  [xd^  bie  Sl^urfürftt.  Slfabemie  genö*  20 
[712]  tl^iget ,  ben  aufgefegten  *^reiö  ton  50  S)ufaten  loeiter 
^inau«  gu  i)erfd)ieben,  big  baß  eine  toUftänbigere  unb  nid^t 
weniger  grünblid^e  Slb^nblung  erfolgen  »erbe.  3^nfonber» 
l^eit  toünfc^et  fie,  baß  bie  SSerbinbung  gtoifd^en  ben  Snfetn 
©erjogö  Slrnul))]^  in  Sägern  unb  bem  @raf  Dtto  ton  as 
©c^et^ren,  bem  ©emal^l  ber  ^agiga,  tom  ^a\)x  955  big 
1060  au«  aüen  l^iftorifd^en,  genealogifd^en  unb  geograpl^ifd^en 
§ülfgmitteln  rec^t  genau  erforfd^et  unb  erliefen  toerben  möge, 
aU  tüo^u  ben  ©elebrten  eine  neue  grift  big  ju  Snbe  bcg 
üinftigen  3a^reg  1773.  gelaffen  mirb.  so 

Sluf  bag  3al)r  1774.  aber  ift  bermaten  folgenbe  *ȧreig= 
frage  befannt  gemacht  toorben: 

Comites    Palatini   Rheni    cur   de   Rheno    appellati 
sint  vel  ad  Rhenum,  ubi^  quasnam  Rheni  partes,  in- 
feriorem an  snperiorem^  an  utramque,  comitiva  ipsorum  35 
palatina  proprie  complexa  sit,  curatius  disquirendnm. 

S)ie  aSeanttoortungen  bierauf  muffen  öor  Serpieffung  beg 


.^eumouatd  gebadeten  Sal^re^  an  ben  (eßdnbtgen  @etrettttntd 
ber  Slfabemie^  ^errn  ^ofratl^  Samtti,  eingef^idet  toerbcn. 
^et  ^rei^  befleißet  oud^  in  einer  gtogen  3)en!mfin}e  Don 
50  ^ufaten. 

5        Slnf  bad  näd^ftfünftige  Sa\)x  ift  fd^cn  in  teerigem  fotgettbe 
iBotanifd^e  Slnfgabe  gleici^eni  ^reid  au^gefe^et  loorben: 

Quaenam  sunt  in  salicibus  essentialia  atriasque 
sezus  attributa,  in  eqnisetis  praesertim  arvenai  et 
palustri,  in  osmunda  regali  et  in  pteri  aqaiiina 

10  Linnaei ;  nbi  argnmentis  validis  experimentisqne  decre- 
toriis  aat  comprobandns  ant  evertendns  eamm  palybcii- 
Ins  in  globulis  seu  cavitatibns  contentns,  verene  germi- 
net ant  germinare  possit  sine  foecnndatione  ? 

[713]  Nro.  XC.    2)en  9.  9loumhtt.  1772. 

15  ^aOe  unb  ^elmftabt. 

^tiiftBffünhitn.    6ter  ®l|eiU    1772.    8.    492  S. 

jDic  'i|3ebattteric ,  bie,  tote  xoxx  bem  $u6ltlnm  im  S8et« 
trauen   fagen   muffen,    bei)  un3   ©eutfd^cn  tl^ren  @ife    am 

20  Idngf^en  aufgefd^Iagen  l^at,  fann  burd^  ntd^t^  Beffer  ausgerottet 
toerben,  aU  »enn  man  SWufler  Dor  fl(^  fiel^t^  töte  grünbticfee 
aBiffenfti^aften  in  anftänbiger  gefeUfd^aftttd^er  gorm  getriebe« 
toerben  fönnen.  3n  btefer  9tü(ffid^t  l^at  $err  S)r.  ßtfcn* 
]^  a  r  b  t  fiÄ  burc^  feine  SWetl^obc  im  SSortrage  feiner  »ed^t«» 

2r>]^änte(,  ein  fd^öne«  Serbienf^  um  bie  jRed^tögele^^rfamfeit  er» 
tDorben.  StWan  !ennt  fd^on  auS  ben  öorigen  ^Aitn  bie 
ginüeibung  bicfer  (Srjäl^Iuttgen ,  bie  fid^  fonberüd^  6et^  bcn 
Seinben  beö  etoigen:  ob  e«  gleid^  fd^einen  möchte, 
bennod^   unb   bieioeilen,   fel^r  Beliebt  gemad^t  l^abcn; 

so  unb  toir  fönnen  unS  begnügen ,  bie  in  biefem  Sl^eil  öor* 
!ommenben  gätte  nur  fürgüd^  gu  erjäl^Ien.  1.)  Sine  unruhige 
Stiftöbame  toiü  eine  Don  bem  Stift  ertoäl^tte  gräutein  tooti 
i^rer  'ßräbcnbe  unter  bem  SJottoanbe  üertreiben^  »eil  bie 
^anbecifürftinn   baö  SRed^t  ber   erften  ©itte  au«jutiben  f^äit; 

35  fca  aber  bie  3^it  f<^on  Derfloffen  »ar,  in  toeld^er  biefe«  9te^t 


Nro.  90.]  ^^^ 

^(a^  fanbc,  fo  üerfel^It  ftc  il^reö  6nb^ö>c(f«.  2.)  (Sin  ©lau« 
Ibiger  [714]  befc^utbigt  feinen  ®c!^ulbner  einer  gefältelten  Se* 
trügere^.  S)iefer  fteßt  bc^toegen  eine  3)iffamationöf tage  an ; 
unb  ob  er  tool^I  in  ^ufnel^niung  ber  ©d^ulb,  mel^r  leidet* 
finnig  aU  boöl^aft  gctoefen  ip ;  fo  toirb  er  bod^  beötoegcn  5 
abgetoiefen,  toeit  er  bie  SintoiÜigung  feiner  (Sl^efrau,  ol^ne 
beren  Sortüiffen  untergefd^oben  l^at.  3.)  (Sin  bummer  3ube 
betrügt  einen  nod^  bummem  ©olbfd^mibt.  tiefer  eilt  il^m 
in  ©efeüfdbaft  eine«  SBirtl^ö  unb  ettici^er  93auern  nacb;  er- 
toifd^t  il)n,  })rüge(t  i^n  mit  red^t,  aber  nic!^t  in  forma  juris,  lo 
unb  nimmt  il^m  ba«  ®elb,  um  ioeld^e«  er  i^n  betrogen  ^tte. 
3)er  -Sube  fc^ret^t  über  ©traffenraub.  S)a  er  aber  ben  Ses» 
trug  eingefte^t,  aud^  il^m  mel^r  nid^t  genommen  loorben  ioar, 
aU  er  unrechtmäßiger  SBeife  erl^alten  l^at;  fo  ioerben  bem 
3uben  feine  Prügel  jugefj^rod^en,  ber  (Solbfd^mieb  unb  (Son*  i5 
forten  aber  t)om  53erbre(^en  be«  ©trafenraub«  entbunben, 
unb  mit  ti)in!ü]^r(icber  ©träfe  belegt.  4.)  (Sine  $au«l^ä(terinn 
giebt  il^ren  ^errn  aU  SSater  eine«  uncl^tid^en  Äinbe«  an; 
unb  ftirbt  barüber.  9?un  foü  ber  angegebene  SSater  ba« 
^inb  erhalten ;  allein,  er  !ann  nid^t  überliefen  hjerben,  unb  20 
ba«  arme  ^inb  toirb  feinem  ©d^idffaal  überlaffen.  5.)  Sin 
SDitnifter  fc^üeft  einen  ©erfauf,  mit  SBiffen  unb  SSSiöen  feine« 
$errn;  toirb  jtoet^mat  barüber  jur  SSeranttoortung  gebogen, 
entgel^t  aber  ber  ^ofintrigue  glüdflid^.  6.)  (Sin  2Räbd^en  tft 
närrifd^  genug,  einen  StWann,  ber  au«  StWetand^oIie  ben  Ser^  as 
ftanb  t)er(ol^ren  ^t,  nad^  feiner  Sefferung  ju  l^euratl^en ;  toirb 
aber  ba«  Opfer  einer  ungegrünbeten  (Siferfud^t,  in  toeld^er 
tbr  Sl^ann  fie  ermorbet.  3)er  äWörber  toirb  öon  ber  orbent» 
liefen  ©träfe  befreiet.  7.)  (Sin  ©roöoater  enterbt  feine 
Stodbter  in  guter  ^bfid^t;  aüein,  ba  er  biefe«  in  feinem  so 
S^eftament  nidbt  au«brudt,  fo  toirb  bie  SSerlaffenfd^aft  jum 
f5ibei=Sommi6  gemacht;  unb  ber  SCoc^ter  bie  ?egittma  unb 
bie  KrebeCliana  gugefproc^en.  8.)  (Sin  Süent  öerfprid^t  in 
ber  5(ngft  feinem  Slbüo*  [715]  caten  ein  ©efd^enf,  toenn  er 
einen  i)erbrü6üct)en  9te(bt«l^anbe(  getotnnen  toürbc.  ®er  s* 
5lbüocat  getoinnt  i^n,  aber  ber  SUent  toiH  nun  üon  bem 
©efc^en!  nid^t«  mel^r  toiffen ;  ba«  er  bod^  cnbüd^  jal^Icn  mn^. 

Litteraturdenkmale  des  18.  Jahrhunderts.    8.  16   (38) 


594  p,„., 

9.)  Sin  gcftrcngcr  $err  älmtmann  totH,  um  fein  SJtc)^  öo 
ber  Qmöi^t  ju  fcctoal^rcn^  auö  Slbergtauben  ein  ^ejcnfcp  an 
fteücn.  Seine  3Äagb  foH  baju  ben  119ten  ^fafm  beter 
Sie  berWttet  f^  bte  Sl^re,  Seftor  ber  ^ejen  ju  fc^u,  «n 

5  barüber  tüirb  il^r  §err  fo  gorntg ,  ba§  er  pe  nad^l^er  m 
etneö  ®c^nu))ftud^^  toitten,  ba^  fic  tl^m  geftol^Ien  ijdbtn  fottt( 
unmenfd^dd^  bel^anbett.  5)aö  SBetböbilb  toirb  batübcr  fronl 
unb  fobert  lebenötänglid^en  Unterl^att.  ®er  ämtmann  toir 
aber  üon  biefer  gorberung  lo^t\pxo6^tn,  toeit  ba^  iDtäbd^e 

10  tüteber  gefunb  wirb ,  el^e  ber  ^^Jroceg  ju  Snbe  iji  —  Slni 
f(ag  noc^  einer  über  bie  Sangfamfeit  ber  S'upife!  10.)  (Si 
junger  Wenfd^  maci^t  ©d^ulben,  bie  feine  3Äutter  für  t^; 
begal^tt.  Um  feine  ©d^toefter  gleid^  ju  l^alten,  öerfd^rcibt  p 
il^r  fo  üiet,   atö  ber  ©oI;n  fic  gefoftet  ^at;   töiberruft  abe 

15  »ergebend  il^re  billige  ißerfd^reibung.  11.)  (Sin  (Srbe  nimm 
mit  ®eti)att  Säefife  ton  einem  @ut,  an  toetd^eö  il^m  nieman! 
feinen  9lntl^eil  ftrittig  mad)t;  unb  toirb  barüber,  toie  billig 
geftraft.  12.)  Sin  junger  3Wenf(i^  toitt  au5  einer  ffottflten 
tigen  ^Üuferung  eineö  SWäbd^enö  einen  Sl^eüerfprud^  erjtotngen 

20  unb  erregt  barüber  eine  pfcalifc^e  Älage ;  bie  aber  fein 
folgen  ^t.  13.)  @in  ©tift  toiü  einen  bünbigen  Sergleid 
burd^  ß(;icane  umftofen;  man  fagt  aber  ber  pia  causa,  ba| 
fie  jtoar  fel^r  priüilegirt  fei),  aber  nic^t  gum  d^icanircu 
14.)  ©in  Sauer  fauft  fid^  in  Sranbttoein  gu  tobte^  um  ein 

25  SBette  gu  gehjinnen.  ^Der  anberc  n>irb  bafür  inö  ^od)  gc 
ftedft.  1 5.)  Söd^ter  tooHen  be^  einem  Se^n,  ba«  in  ßrbrel^i 
tcrtoanbelt  toorben  ift,  mit  erben,  unb  »erben  jugelaffen 
16.)  ^Ter  gaü  ift  fel^r  befonberö.  Sin  SRcufd^  toirb  tobt  ii 
einem  Oraben  [716]   gefunben.     S)a  man  t^n   l^erau^   gog 

80  f anbe  man  eine  ©dftief ertaf el  bet)  i^m ,  toorauf  bie  333ort 
ftunben,  ber  große  Äremer  ?.  ift  fd^utb  an  met 
nem  Sobt.  3)er  große  Äremer  ioar  ein  Äerl,  bem  mai 
fd)on  einen  fotd^en  Streid^  gutrauen  fonnte.  So  famen  nod 
anbere   fel^r   »id^tige  3ln3eigen   l^in3u;   nur  blieb  immer  bi 

35  gragc ,  toic  fonnte  ber  Srf offene  f^reibcn  ?  ®er  crfie  äuö 
fprud)  fttmmtc  auf  bie  goltcr ;  fel;r  übereilt :  ber  anbere  aht 
legte    bem   Slngefd^ulbeten    ben   ^teinigungöeib    auf  —   bc 


Nro.  90.]  ^^^ 

3}etftor6cnc  »ar  fcl^r  fd^toctmütl^ig,  tmb  fonntc  »ol^I  fco^l^aft 
genug  fe^n,  fid^  ;;u  crföufen,  bamtt  fein  geinb  gel^cnft  ober 
gef(5})ft  »erben  möge.  17.)  ©n  Sräutigam  toirb  öon  feinet 
Sraut  auf  bie  ^robe  gefteHt.  —  SRun  tätige  einer,  auf  n>a^ 
für  eine?  —  So  ijt  ein  SonfijioTialfatt ,  t)on  toetd^em,  tsAt  5 
.^err  SBeber  fagt,  ber  fleifc^Iid^c  SWenfci^  ntd^tö  hernimmt. 
18.)  @tn  ®ieb  »ergräbt  einen  ©iebjial^I.  (Sin  anberer  el^r« 
ßd^er  aWann  rätl^  einer  SBeibö^jerfon  an,  ben  Ort  bennod^ 
ju  fud^en,  tüo  er  »ergraben  toax.  ©ie  pnbet  il^n;  unb  bct 
®ieb  geftel^t  aUeö.  aber  tool^er  toupe  eö  ber  anbere  ?  ba^  lo 
toar  eine  S^age,  bie  ben  el^rlici^en  SKann  in  eine  Unterfuc^* 
ung  purste,  an^  toe^er  er  aber  mit  Sl^ren  fid^  errettete.  SIRan 
fielet,  bie  ^'dUt  finb  —  meijien«  eben  nid^t  fo  befonber^,  fo 
mer!h)ürbig !  ®aö  O^tereffe  ber  (Srjäl^Iung  berul^t  aud^  meijl 
nic^t  fotüolf)!  auf  ben  SSertoidfelungen  beö  Streit«,  aU  »iel*  i5 
mel^r  auf  ben  ßl^ifanen  ber  äbDocaten;  unb  ba«  ip  bie  Ur« 
fad^e,  toarum  toir  bie  ^itaioaüifd^en  SRed^t^l^änbet  biefen  nod^ 
immer  i)or3tel^en.  S)od^  toären  fte  aud^  noc^  unbebeutcnber, 
fo  tüünfd^ten  toir  eine  lange  Sortfefeung  biefer  Sammlung, 
nur  toegen  ber  guten  Slrt  beö  SJortrag«.  ®ic  meiften  fraf-  ao 
tifd^en  3uriften  Dertoitbern  in  ben  pebantifd^en  Peftilren, 
lüogu  fie  genötl^igt  werben,  unb  ba  unfere  Srjiel^ung  an* 
fängt,  ®efd^ma(f  unb  })^iIofo})]^ifd^en  ®eip  fo  emftg  ju  bc* 
arbeiten,  fo  ift  e«  unumgängüdf)  [717]  nötl^ig,  baß  man  auc^ 
bem  grünbtid^en  einen  beffcm  3lnftridj^  gebe,  ober  bie  junge  26 
$errn  lefen  gar  nid^t«  mel^r  »on  ber  Staffe. 

fl^rantfurt  unb  Seijijig. 

Wülfvt  ßtfti$xtihun$  imtytt  untinunhtx  stmutf^ft- 
ntx  ülnhtx  vonlUr«  Cir^riß«  |)^tL  ISttxmi^i  mit  timt 
Äupfrrtafd*    1772*    8.    48  S*  so 

2)ie  ©eburt   fam  ju  Anfang  biefeö  Oal^r«  in  Suffergea 
auf  bie  3Ö3e(t,  unb  toar  oon  benen,  bie  nad^  Rattern  unb 
anbern,  bie   getoö^nlid^ften   finb.     Unter  ber   SKitte   be^ber  • 
Sruftbeine   biö  gum   Eintritt  einer   Siabelfd^nut  aneinanber 
^etoad^fen,  l^atten  nur  ein  ^erj,  eine  monflröfe  Seber;   boös« 
übrige  boj)})ett. 

16  (38)* 


596  pr«,.« 

$crT  ^aflor  3Äc^cr,  htx,  »cit  er  bie  Äinbcr  getauf 
^ttc,  ftd^  ücr^jflic^tct  glaubte,  auc!^  öo»  tl^ren  SingetDciba 
9teb  unb  äntiüort  ju  geben,  nal^m  eö  fel^r  übet,  ba§  tnoi 
nur  ein  ^erg  tooHte  gefunben  l^aben,   unb  Derungümpftc  ix 

seinem  ©c^riftgen  ben  ad^tfamen  StWcbifuö  bor  beut  $ub(tb 
ber  ftd^  bann  jur  Sertl^cibigung  genöt^igt  fal^e.  $ier  tiefen 
er  und  atfo  eine  beflimmte  9{ad^ricf}t  ber  @e!tton,  toie  man  fli 
Don  einem  erfahrenen  SWanne,  ber  rx>ti9,  toorauf  ed  anfommt, 
entarten  fann     S)ann  toirb  bie  Unjulägigfeit  bed  geifUic^es 

10  Xraftätgcn« ,  feine  Unbeftimmt^eit ,  unb  bie  Il^otl^eit  M 
3Äanne5  öffcntttd^  })roftituirt ,  ber  auf  ^öreufagen  öou  mt> 
toiffenben  labern,  ol^ne  Äänntniß  ber  ©ad^e,  auf  ba«  Ua^ 
loerfc^ämtefte  in  ben  2ag  hinein  raifonnirt. 

@6en  bafelbft. 

15  ;^n  meine  CaK)»5ieut(«  1772^   8.    IfitB  nv^  2tttfBtfUL* 
5  iBogen. 

S)ag  erfie  ®tü(f  entl^ält  eine  alberne  ©efd^iti^te  üoii  einem 
Sauernjungcn ,  ber  fid)  burd^  bie  geioöl^nlici^e  [718]  !Dlttte1 
öon  ®))eic6el(e(!ere^,  (Sm})fel?lung,  Säeftcd^ung  unb  ^tmaWftXi 

20  ^nm  Dberamtmann  unb  Oberinf})eftor  ent^jor  gefd^toungen  l^t 
@«  fott  ©att)re  fet^n;  fd^eint  aber  ^Jöbetl^afte  ^erfoneOi 
Slnft)tetung. 

3m  2ten  ©tücf  ben)eift  ein  ^önig  }n)een  anbem  fiö< 
nigen  in  einer  Slrt  Don  ©ötterffrad^e,  bag  ein  unterrid^tete^ 

25  SJoIf  ge^orf amer  f e^ ,  at«  ein  bumme« ,  toeit  e«  feine  ©er« 
l^ältniffe  mit  bem  ©taat  beffer  Der^ünbe.  3)er  ©eifttid^feit, 
bie  fo  gern  Untoiffen^eit  unb  ©umml^eit  um  fld^  ^er  toer= 
breiten  möd^te,  toerben  bittere  äBal^rl^eiten  gefagt  3n 
Sangen   aber   ^ben  ®c.  äRajeftät   nid^t  übertegt,  ba§  8le 

80  ligion,  '»^Jolitif  unb  ©efe^gebung  oiel  einfad^er  feijn,  ötet  onbn 
3töe(fe  l^aben  muffen,  aU  fie  bei)  unö  ftnb  unb  ^aben,  toeni 
man  bas  Sotf  fo  ftug  mad^en  toiü.  —  S)ie  Äebe  biefe«  Stü 
nig«  an,  toie  er  bie  anbem  gvoeen  Äönige  nennt,  feine  Sa 
meraben,  ift  fe^r  flad^,  obglett^  ber  Ion  fo  bot^  gefpannt  ifl 

86  bag  man  i^n  !aum  erreid^en  !ann.  993ir  toiffen  }.  S3.  nid^l 
toie  ein  Sanb  mit  ©d^anbfäuten  beßedCt  toerben  !ann.     9nd 


Nro.  90.]  597_ 

fmb  bte  Slu^fäQe  auf  bte  ©etfll^en  }u  l^limtf^.  SBir  freuen 
und,  fo  oft  toit  etueu  ted^tfc^affenen  ©eifitt^en  fel^n,  unb 
tjergeBctt  nm  be«  eineu  »iKeu,  l^uubett  anbetu  tl^te  geinter, 
©nfatt  unb  Il^orl^ett  »on  $erjen  gern  —  S)od^  ba^  nmjie 
il^nen  nad^  bcm  $Ian  be^  SSerf.  fre^üd^  flefagt  werben,  ba§  5 
fie  ed  ntd^t  für  %mt^))flt(!^ten  Italien  foOten,  bem  geraben 
ÜRenfd^ent^erflanb  alle  3(u^n)ege  }u  t)etrennen,  unb  ba^  9te&t 
ju  leieren,  toa^  fie  tooQen^  unb  tote  fie  tooKen,  allein  an 
ftd^  3U  reifen. 

mn  %  5^  ^üxhtv  1772.    gr«  8*    79  S*    Uns  (Sngliri^e 
iianeliem 

$  0 ))  e  xft  fc^on  oft  erBSmtti^  ntt|]^anbelt  toorben.  [719] 
$err  ^arber  totrb  aud^  nm  biefer  U6erfe^ung  totUen  an  is 
jenem  S^ag  auf  bem  ^arnag  eine  gtoge  Seranttoortnng  gegen 
ben  feiigen  ^idiUx  auf  fid^  l^aben!  $ier  ifi  ein  äKn^er 
biefer  Überfe^ung,  ba^  vn9  oUet  Wt^e,  md^x  bon  bet  ®ad^ 
gu  fagen,  überl^ebt. 

9lid^t  @(^im))f,  nid^t  dffxt,  l^gt  an  einer  ©tonbe^f^l^Sre.  m 
@))iel  beine  SRoKe  gut,  baran  liegt  alle  &)xtl 
^ad  ®lüd  1)at  ^ter  nid^t  t>ie(  Serfd^iebenl^eit  gemad^t, 
$at  ben  mit  groBem  %vl^,  ben  mit  Srocab  bebad^t; 
®(ii  ©d^uftem  ©c^urjefeD,  nnb  Pfarrern  9te)}erenben, 
SDen  äßönd^en  fiutten  nm,  nnb  fironen  gfirflenl^Snben ;  86 
„iSia^  ifi  berfd^iebener  aU  ftntt  nnb  ftronen  tDor?" 
3d^  toiS  bird  fagen,  Srennb !  ein  toeiget  nnb  ein  Starr. 
S)a«  finbeji  bu,  fo  Balb  ber  gflrfl  ben  3»»ttd^en  fj>ielct, 
Unb  @d^nfierg(etd^  im  Sot^  ber  txtmtat  Pfarrer  tx>1i\jHtt} 
3)ie  SBürbe  mad^t  ben  Wlam,  Untoürbigleit  ben  2^ot,  m 
S)a«  übrige  iji  gett  nnb  fd^nmr}  l^tt  feibner  SKoor.* 

aaSir  glauben  faji,  baß  $o|)e  \tbx  Saabex^fb^m:  Alte« 
toa^  ifl,  ijl  gut,  »ibermfen  koürbe,  loenn  er  biefe  fXbtt* 
f^^ung  3u  feigen  befdme. 


^^^  [H«i.«OL 


lies  Flaisirs  de  Satyres:  @m  )Oorttef(tC^ed  SSlot 
nad^  ^ölemBourg  )oon  ie  ^nfftux^  $iet  tfi  Slima, 
[720]  SBärmc  unb  toal^rc«  Sofhtmc  bc«  ganbe«.  SDtc  1^» 
5  U(j^pcn  JRumeit  bicncn  bcn  gigurcn  jum  ©runb.  Auf  tcr 
einen  ©eite  ift  eine  ©efellfd^aft  Jh^m^l^en  nnb  ©ot^rcn^  bie 
^rüd^te  genieffen.  ?luf  einer  Stnl^öl^e  ein  Äinb,  üottfotnmeii 
n)ie  auf  einer  antifen  ®emme  gejei(!^uet,  bem  eine  ^mp\ft 
l^erunter   l^ilft.     ®ie   gigureu   flnb   alle   reijenb.     Auf   ber 

10  anbern  ©eite  beö  SSorgrunb^  liegen  gtoeij  S^t^^n ,  itnb 
nagen  an  ben  l^ol^en  Äräntem.  9Zur  ber  ©atijr  unb  bie 
yii)xtü(>^t  in  ber  Wxttt  tanjen  ni<i^t  mit  ®ra}ie.  SEßir  tooDen 
aber  l^offen,  baß  eö  ber  Äu|)ferfted^er  berjeid^net  l^at. 

mtiU  ifl   bon  feinem  ©ol^n  ge}ei(^net  nnb  Don  ^a- 

i&rieatt  gefto<i^en  toorben.  £)a^  ©tüd  ifl  artig  berjiert^  nnb 
glei(i^t  tooQfommen  gut.  S)a^  Portrait  bon  0ifx.  #rftr9# 
bem  (S!om))oftteur  ber  neueren  {(einen  D)»ern^  ifl  and^  in 
eben  ber  ©röge  l^erau^  gefommen.  äßan  fielet,  bag  bet  ftöttig 
red^t  ^atte,  ba  er  il^m  borgefül^rt   tourbe,  nnb  ntati  eine 

20  ^45en[ton  für  i^n  »erlangte :  Oh  qu'il  est  laid !  ruften  ®c. 
aWajeftät.  ©ieöeid^t  mad^te  i^n  bie  ^enflon  nod^  etwa« 
]^ä^(id)er. 

Serlin.     S)ie  Äönigt.  äcabemie  ber  fd^iJuen  SBiffen- 

25  fd^aften   unb  f retten  fünfte  l^t  in  il^rer  am  15  tcn  Oct.  b. 

3.   gel^altenen  Serfammlung ,  ben  ^ntn  Sorctti,  ^rof. 

ber  atebefunft,  jum   orbentUd^en  SWitgüebe  in  ber  j[)]^itoto« 

gifd^ctt  Staffe  ertoä^lt. 


93ei)  äuögebern  bief er  ^diuxiQ  ifl  gu  l^aben :  M  a  P  h  i  - 

solosophie.    Par  Mr.  Dorat,    8.    ä  12  fr.     The  de- 

serted  Village  a  Poem,  by  Dr.  Goldsmith,  the 

author  of  the  Vicar  of  Wakefield.    8.    ä  12  fr.     ®öt- 

tinger  ÜWufenallmanad^  auf«  Oa^^r  1773.  ä  1  p. 


N,o.  91.1  '^«9 

[721]  Nro.  XCI.    S)ett  13.  Slotjembcr.  1772. 

Ijettre    sur   l'homme  et  ses  Bapports  1772.    8. 

65  S* 
333ir  freue»  unö,  bicfe  neuere  @<3^rift  bc«  iüngcru  $ertu  5 
§emfterl^ui)ö   anjetgen  ju  fönuen.     Sie  xft  eine  gort* 
fe^ung  ber  nur  flüd^ttg  in  bem  (entern  Srief  snr  les  de- 
sirs  angegebenen  ^aü)>ttbeen  feinet  ©^flemd,  bte  fiij^  nod^ 
ferner  in  einem  gröffem  äBetfe:  snr  les  progr^s  des 
seien ees  enttoidetn  derben.     (Sd  tl^ut  und  leib,  bag  n>ir  lo 
be^nal^e  nur  (^benl^in  fiber  bie  toid^tigfien  Sil^eite  biefed  Sud^d 
wegeilen,  unb  unfre  Sefcr  auf  baffelbe  felBfi  bert»eifcn  mflfftti. 
3ebeö  em^jfinbeitbe  SBefen  fann  feitte  ©enfation  ein^  anbtoi 
©uBftang,  aU  burd^  bie  3been  ober  Otlber  erl^dlten,  bie  <atö 
bem  SSerl^ältntg  entjiel^en,  toorinn  flc^  biW  SBef^n  gegen  blcfe  i» 
©ubftang    befinbet,    ober  bad  fle  t>on  'biefem  SBcfen  at* 
fonbert.     S)iefe«    nennt   ^empetl^uij«   bo»   Orga^ 
ober  2Rebium;  bad  l^eiji,  er  öerjiel^t  barunter  m^t  aHctJi 
ba^  ^uge,   bad  fielet;  fonbem  aud^  bad  Sid^t,  bad  fl^  auf 
ben  ©egenftanb  refleftitt.    ®ie«  empflnbenbe  Söefen  üer^iStio 
fid^  babe^  (et^benb,  unb  biefe  Xrt,  Stetn  )u  ent))fangen,  1)at 
ber  SWenfd^  mit  bem  ^xtxt  gemein.    -Sjl  «d  -aber  ein  SGBefen^ 
baö  benft  unb  ©c^Iüffe  mad^t,   fb  ^at  cd  B^^^^f  ^i^  ^^^ 
bte  ©egenftönbe  fe(6ft  finb,  bie  itkr  mit  ben  ®egenflSnb^ 
üi^ereinfttmmen ;   [728]  unb  bicfc  Q^ifttt  ^at  eö  in  feinet  t» 
©ettjalt.    3)re^  SBege  Bat  ba«  emjjflitbettbe  ffiefen  ju  Sbeen 
ju  gelangen.     1 .)  S)urd^  trie  ffiirteng  ber  @cgenPänbe,  löeÖ((e 
bie  äRebia   ober  Organen  tu  SetoegUng  fe^.    2.)  S)ttt^ 
bte  jufäQtge  %en)egung,  bie  Be)}  Organen,  3.)  -tinb  butd^  bie 
^etoegung ,  bte  t)en  Organen  burd^   bie  3^^  initgetl^feilt  to 
totrb.    3!)te  auf  bem  erften  9Bege,  burc^  bie  '®egetttoart  bc9 
©cgenftanbe«   felbfl  erjeugte  3bee   1^  unfheitig  *ie  «trtpe 
ttarl^ett.     3)te  2  te  ifl  f<^on  ttngteii^  «oeniger  tfet,  tttb  fdjfc 
oft  confud,  unb  biejenige,  toetc^  bie  BtMiM  butd^  3^*^ 
l^eroorbrtngt,  ip  fd^toäd^er,  aber  hoij  of^nt  bie  g^Ncingfle  tRl^-^ 
totrrung.    £iie  @rfal(frttng  lel^rt  tM  Hefe  bei*fd^iebeiie  @tiAie 
ber  ^larl^eit  berechnen.    Srünntt  tM,  Wit  Mreit  M.  l^^äKh 


60»  [Nro.  «. 

Sage,  unb  ö>ir  feigen  bei^m  äuftoad^cn  fWftttd^  bcn  tDal^reii 
Sag  fclbp,  fo  bcmetfen  toir  bcn  Untcrfd^icb  bct  3bcc^  bie 
burd^  ben  lual^ren  ©cgcttflanb,  unb  bcrjcnigcn,  bic  bur^ 
eine    acctbenteüe    93etoegnng    ber    Organen    l^erborgebrad^t 

5  looTben.  ®})ielen  toir  ©c^ad^  mit  gefd^Io^ncn  äugen ,  fo 
feigen  tötr  toicber  ben  Unterfd^teb  jtoifd^en  ben  2>^iil^xi  unb 
bem  tDatiren  Objcft.  S)em  Siliere  fel^It  bie  lefttcre  ärt, 
feine  Sbeen  l^etüorjubringen.  S)a  aber  feine  3been  aud^  alle 
betjnal^e  gleid^  !Iar  finb,  fo  ^t  e«  gteit^  jiarfe  Setbenfd^afteii, 

10  unb  alfo  —  fo  gu  fagen  —  ntel^r  9?ationatd^ara!ter  ate  bet 
SKenfd^.  SBir  übergcl^en  nunmel^r  bie  33eö>eife,  öon  bcm 
Unterfd^iebe  ber  ©eete  unb  beö  ^ör})erö,  öon  ber  ÜRaterie, 
il^rem  not^toenbigen  3lnfang,  einem  etoigen  Url^eBer  berfctben, 
u.  f.  tx).     ©ie  erfd^einen  burd^  bie  ©teUung  unb  bie  ®))rad^, 

15  bie  i^nen  ^err  ^emjierl^uJjö  mitjntl^eilen  getouji  l^at^  in 
einer  fel^r  intereffanten  Steul^eit.  5Rur  ben  einjigen  ®eban(en 
muffen  toir,  toegen  feiner  großen  SBid^tigfeit,  noc^  anmerlett: 
„L'Ame  ne  sent  qu'elle  agit,  qne  par  Tld^e  de  U 
reaction.     Sans  la  reaction  eile  n'auroit  aucune  id6e  de 

20  8a  Vell6it6."  SRan  fielet  fd^on  gum  [723]  SSorau«,  toic 
frud^tbar  biefe^  $rinci})tum  für  bie  SWoral  loerben  mu§^  nnb 
baß  fid^  ber  SKenfd^  ate  eine  -Sufel,  ol^ne  ®ef ellfd^aft ,  nur 
al3  ein  berjüimmelteö  SBefen  benfen  lägt.  3n  Segegnung 
ber  Sintoürfe  bon  @.  17.  an,  ^t  nn^  befonber^  gefaKen, 

25  ba§  §err  ^emperl^n^ö  ben  Sl&ierenfeefen  bie  @u>ig!ett 
nid)t  gerabe  abfprid^t;  bag  er  glaubt,  bie  iJorberung,  unfre 
SSeüeität  ju  betoeifen,  fe^  eben  fo  ungereimt,  aö  bie,  bom 
93eh)eife  unfrer  ©jiftenj.  3nbeffen  rettet  er  fie  bod^  (®.  20.) 
fe^r  fd^arffinnig  gegen  bie  StWaterialiften,  tnbcm  er  jetgt,  ti)ie 

30  fel^r  pe  bon  ber  9?atur  einer  bloßen  geberhaft  nnterfd^ieben 
fet).  ©0  lange  bie  ©ee(e  burd^  SKebia  unb  Organen  il^re 
3been  erl^ält,  toirb  fie  nie  in  baö  toal^re  SOSefen  ber  ®inge 
bringen.  ®er  StWenfd^  fielet  in  ber  ©d^toere  ber  anjtel^enbett 
Äraft,  ber  Vis  inertiae  eine  bejiänbige  SBirfung  unb  ©egen- 

35  loirfung ,  unb  barau«  fc^Iießt  er ,  baß  mel^r  ^rinci<)ia  bc« 
aaSürfenö  in  ber  SBett  ftnb,  ate  SBürhingen.  ©a^jenige, 
toad  mad^t,   baß  eine  ©ad^e  ba^  ifl,  \x^qA  fie  iß,  nennt  $. 


Nro.  91.]  

bic  Vis  inertiae ;  unb  baö,  toa«  Dcrurfad^t,  baß  ftc  an  btcfcm 
Ott,   ober   in   btefem   SSerl^ättntg   mit   anbern   ©ingen   ift, 
nennt  er  bie  anjiel^enbe  Äraft.     9?un  geigt  er,  ba§  im 
©rnnbe  biefe  het/tit  Gräfte  auf  einerlei)  9lrt  toürfen,  ba§  fte 
einanber  nic^t  entgegen  [teilen,  unb  ba§,  toenn  nic^t«  in  ber 
3BeIt  tüäre,  ba«  il^nen  entgegen  ftünbe,  batb  aßeö  auf  bie  @in* 
^eit  gurüdgcbrad^t  f ei)n  toürbc.     "ün&i  bic  homogenen  unb 
heterogenen  Sl^eite,  njorau«  aUe  5IRaterie  gufammengefefet 
ip,   unb   bereu  ®^)iet  gegen  einanber,   loürbe  bicfc  enbüdbe 
©inl^eit  nid^t  üerl^inbern,  toenn  toir  nid^t,  »ie  bei)  ben  ^fa*  lo 
neten,   überaß   eine  Vis   centrifuga   annel^men,   bic  ber  vi 
attractionis   entgegen   gefegt  ifl.     S5on  ber  gort^jflang* 
ung   ber   ©eeten   eröffnet   ^emflerl^utjö   feine  ®t^ 
banfeu  nid^t,  fonbcrn  er  fül^ret  ©.  26.  eine  fonberbare  @r== 
fal^rung   an ,   bic  gej)rüft  unb  übcrbad^t  gu  tücrben  bcrbient.  i5 
[724]  2)a  nun  ber  SIKcnfd^  biefen  ehjigcn  ©trcit  gh)ci)cr  ent* 
gegen  gefetzten  "iprincijjien  fielet,  fo  mug  er  barauö  ben  notl)* 
toenbigen   ©d^tug   mad^en,    ba§   bic   SBelt   nid^t   burd^   ftd), 
fonbern  burd^  einen  anbern  epftire.     ®o  ö>ic  baö  Slugc  unb 
baö  ?ic^t  mir  3beett  ton  ftd^tbaren  ®ingen  geben,   fo  giebtao 
mir   baö  ^erj,  unb   bic  ©efellf d^aft ,   ober  bic  ©emeinfd^aft 
mit  benfenben  SBefen,  mit  loirfenbcn  $rinci})ien,  3been  bon 
tt)ür!enben  SSeüeitäten,  ober  c^  geigt  mir  bic  moratifdbc  ©cttc 
ber  SBelt.     ^Diefcö  SKebium   aber   unterfd^eibet  fid^   baburd^ 
i)on   ben  übrigen,   inbem  cg  mir  eine  ©citc  geigt,  Don  ber 25 
meine  ©eete,  meinOd^  ein  S^eit  ifl.     SKcin-Sd^  toirb 
a(fo    felbft   ein  ©cgcnpanb   ber  Setrad^tung ;   benn  e«  gicbt 
unö  biefeö  ÜRebium,  nid^t  allein  toic  bie  übrigen,  ba3  Scr* 
l^ältniß   ber  S)ingc   auffer   un«  gu  cm^jfinben,  fonbcrn  aud^ 
ba^  Serl^ättnig,  toorinn  io  i  r  mit  biefen  3!)ingen  jicl^cu ;  ba^  so 
^eift,  bie  erfte  Obec  ber  ^flid^t.     9?un  !ommt  ber  SSerf.  auf 
bic  3^i^^tt/  cmbern  ftc^  Dcrftänbtid^  gu  mad^cn,  unb  l^ter 
fommen   bon  ©.  31.  an,   bic  merfioürbigftcn  Beobachtungen 
über   bie  ©ebärbcn   unb   bereu  notl^toeubigc  Sinioürfung 
üor,  barau«  gicl^t  er  (®.  35.)  ben  ©c^Iug,  bag  ber  5IRcttfd^,  86 
bermöge  feiner  5Ratur,   S^x6:itn,  flc^  mitgutl^eitcn ,  ober  eine 
beftimmtc   ®))rad^e^  ^ben    müffc;    ntd^t   eine   folc^c,  bereu 


[Wro.  91. 

SEßörter  burd^  ben  Xon  bte  bejetd^nete  Sad^e  na^cäfmm, 
fonbcrn  bcren  S35ottc,  bic  notl^tDcnbigc  Stcfuttatc  bcr  Sc* 
tDcgung  fittb,  bic  bcm  Drgan  bcr  ©ttmmc  burd^  bic  crpe 
SSciDCgung    cingcbrudtt    tDorbcn,    bad   bic  dbcc  loorguflenen 

5  bicntc.     ^ättc   bcr  SKcnfd^   bicfcö  moratif d^c  SRcbium  nid^t,. 
fo   tDÜrbc    er   nur   Sßürfungcn,   unb    tDcbcr   ®uted 
nod^^öfcd,  nad^al^mcn.   !Dad  ®utc  nnb  9ö)c  fmb  cixtanbet 
titd^t   entgegen  gefegt;    eö   iji  bic  SWobipfation  bcr  ©octetöt 
unb  unfrcr  ©anblungcn  in  SlSfid^t  auf  fic,  bic  unö  gcrabc  vn 

10  bic  Wlittt  geftcUt  ^t  jtDifc^cn  ba^ ,  toa9  ti>ir  gut  unb  Bitö 
nennen.  äJiac^tc  man  ben  [725]  SintDurf,  bag  Bc^  ^fltd^teu 
unb  SBcgierbcn  bicfe  pa^vot  ßnnjfängniß  bcr  Sbccn  burd^  ein 
SWebium  nid^t  jiatt  l^abcn  fönntc,  fo  antwortet  ©crnftct« 
]^ut)ö,   bicö   ift   gcrabc   aber  bod^  bcr  goß  ittf  ®ctt>iffeitds 

15  bifi  en ,  too  baö  3  d^  ein  (Segcnftanb  bcr  ®ctrad^tung  toirb. 
3)ie  9ici§6ar!cit  ober  S^oUfontmcnl^cit  biefcö  moratifd^cn  Or« 
ganö  bcftimmt  aI)o  allen  SBcrtl^  bcr  SKcnfd^cu  unb  tJ^rer 
£)anb(ungen  unb  ^flid^tcn.  La  perfection  de  Torgane  mo- 
ral    diöere    dans    tous   les   individus;    par    consequent 

2odeux  individus  quelconques  ont  proprement  des 
devoirs  differents  ä  remplir :  non  par  rapport 
aux  loix  factices  et  machinales  de  la  soci^t^,  mais  par 
rapport  aux  loix  naturelles,  et  k  Tordre  ^ternel,  qui 
derive  de  ia  co6xistence  des  choses.     II  y  a  des  hom- 

25  mes ,  dont  Torgane  moral  est  si  Bensible ,  ou  dont  la 
conscience  sent  des  rapports  si  ^loign^s,  que  ponr  ainsi 
dire,  ils  ne  peuvent  etre  membres  de  la  sooi^t^  actnelle. 
9iun  folgt  bie  l^cdc  ©eitc  bcö  Ocbäubcö,  unb  mau  cntbecft 
üon  bicfcm  @e]idit^puxitt  au3,  bic  l^errlid^jlcu  au^jid^tcu  über 

soSieügion,  ©cfc^gcbung  unb  ®^>rad^c,  bic  xdxx 
unfern  ?cfern  felbft  gu  genießen  übcrtaffctt.  Uu«  muß  eö 
genügen,  fic  burd^  ben  bunfcin  SSorl^of  unb  bic  touubcrbaren 
©äutengänge  biefcö  Xzmpd^  begleitet  gu  ^bcu.  ®ic  d^riflüd^e 
SRcIigion  vertiert  aud^  l^ier  üor  bcm  rul^igcn  tDägcnbcn  SBIidf 

36  bcö  ^]^i(ofo^)^en  nic^tö,  fonbcrn  fic  crl^cbt  ftd^  über  oUt  ®c* 
ipieten,  bic  üor  il^r  unb  neben  i^r  ben  (Srbbobcn  bcbedtten. 
SWan   Icfc  ©.  49 — 55.   nad^.     9tod^   eine  ©tcttc  erlauben 


Nro.  91  •]  

unö   unfre  Scfct   l^crjufc^cn.     S)cr   Jon   tocntgjlcnö    jctgt, 
tote   fcl^T   bcm  Serf.   bte  SBal^rl^cit  am  $crjcn  ttcgc,  II  n'y 
a  rien  au  monde  de  plus  respectable,  que  des  Theolo- 
giens    et   des   philosophes   tels    qu'on  en  voit  encor  de 
nos  jours.    Mais  d'un  cot6  de  soi-disant  Orthodoxes,  dont  5 
la  roideur,  rentßtement,  la  stupidit6,  le  peu  de  lumi^res, 
et   Tambition  outr6e  leur  fönt  pröten- [726]  dre  que  tous 
les  hommes  devoient  penser  et  comprendre  comme  eux, 
et    qui   ne   reflechissent   pas,    que   s'il    y   avoitdes 
preuves    contre    la    religion    chr§tienne    laio 
plus    forte    Sans    doute,    seroit  celle  que  la 
parole  de  Dieu  auroit  besoin  de  leur  inter-  ^ 
p  r  e  t  a  t  i  0  n.     Unb  bann  baö  eben  fo  räubige  ®ef(i^te(i^t  ber 
fo  genannten  ^^ilofo^jl^en ,    qui  ont  fait  taire  leur  organe 
moral  pour  un  tems ,   qui  voudroient  convertir  tous  les  iß 
hommes,  afin  que  personne  ne  leur  fit  entrevoir  un  Dieu 
tout  präsent,  qulls  redoutent  etc. 

@iittingen. 

^nUn  :^imün üttf  1773«   in  12«  bttj  Dtetrtdr«    CfDlfne  htat 
Hesill^r,  l^it  in  ^uftk  ^tftfftt  läthtv^  unh  Mn^ftv^  234.  S«  so 

§ert  93oie  l^at  unö  mit  feinem  aKufcnafmanad^  auf 3 
fünftige  Saf^r  ein  fel^r  angenel^meg  unb  ftül^eö  ®cf(i^en!e  ge» 
mac^t.  ^ev  ©ammfer  l^at  fid^  nun  einmal,  buT(i^  feine  ge« 
tüiffen^fte  3Bat)(,  ba§  3"*^^"^"  ^^^  U^tn  Äöffe  ®eutf(i^* 
(anbö  emorben ,  unb  ba  ein  SKann  X)on  toal^ren  Safenten  as 
fic^  nid^t  fürd^ten  barf,  l^ier  in  einer  Art  üon  allgemeinem 
^u^ruff  unter  unfcl^itffid^er  ©efeUfd^aft  bcfannt  gu  tüerben, 
fo  tDtrb  e^  §eTrn  Soie  niemafe  an  tref fidlen  Set^trägen 
fehlen.  So  erfd^einen  biefe^  Sal^r  einige  5Ramen  öon  ®td^* 
tern ,  bie  näd^ftenö  allgemeiner  befannt  ju  töerben  üerbienen,  so 
hcä)xn  gel^ören  ^err  (Stamer  (Sber^rb,  Sarf,)  ©d^mib 
3U  §a(berftabt,  bejfen  ^jetrard^ifd^e  SScrfud^e  unfre  ?efer  fd^on 
fennen,  ^err  S3ürger  in  ©öttingen  unb  ^err  ^öftl), 
ber  unter  ben  neuern  ^opftod^ifd^en  Stad^al^mern  Dietteid^t 
am  meiften  ©prad^e  unb  Sii^^tl^mu^  in  feiner  ©etoatt  l^at.  so 
^a^  ©ebid^t   auf  ©clmar«   Job,   in   biefer  ©ammtung 


604  [H«». «. 

tjott  §crttt  ©  d^  m  i  b  ip  ein  SKcijicrfiüd  in  Sonfafl,  ©prad^e, 
Harmonie,  nnb  toal^rcr  Snnjpnbnng.  3)aö  SRinnelieb 
t)on  ^crtn  8  ü  r  g  c  t  ift  befferer  3^^^^»  tDcttl^,  nnb  tocnn  er 
ntcl^r   folc^e  [727]  gtütftid^c  ©tnnbcn  l^at,  ftd>  bal^in  jutttd» 

ögnjaubcTtt,   fo  fc^cn   toir   bicfe   SScmül^ungcn   afe   ciu^   ber 

fräftigjien  §crmcntc  an,  nnfrc  em})finbfamc  S)i(i^terlingc  mit 

il^ren  9otb))a))iernen  Slntord  unb  ©rajien  nnb  il^rem  (Sb^ftnm 

ber  Sßol^lt^ätigfeit   unb  SDtenfdbenliebe  t)ergeffen   ju  ntad^en. 

5Rur  tDünfd^tcn  toit,   atö  grcunbc  beö  toasten  ©cfül^fe^ 

10  baß  bicfc  3Winnefpra(i^c  nid^t  für  unö  tDcrbc,  tüaö  ba«  Satbcii» 
toefcn  war,  btofc  3)c!oration  nnb  STOl^t^oIogie,  fonbcm  ba§ 
fid^  ber  3)id^ter  toieber  in  jene  ^eittn  »erfefte,  too  ba^  9uge, 
unb  nid^t  bie  ©eefe  bc^  Siebl^aberö  auf  beut  SRäbd^en  l^aftete,. 
—  nnb  toann  er  bie  ©efönge  Sa^fer  §einrid^ö  unb  SRatf« 

15  graf  ^einrid^ö  öon  3Keiffen  nad^empfunben  l^at ,  fo  bilbe  tt 
fid^  burd^  bie  Siebe  einer  SRiranba,  einer  3uliet  u.  f.  tt).  ittf 
©^fefpearn.  ®aö  anbre  ©ttid,  bie  SKinne  Betitelt, 
fd^eint  unö  fd^on  ben  tJel^Ier  gu  l^aben,  neuen  ®eifl  mit 
alter   ©^^rad^e  gu  bebrämen.     SSon  $erm  Slaubtud 

20  finben  ftd^  toicber  einige  gang  bortrefUd^e  ©türfe.  SJon  ^ettit 
©Ottern  ip  eine  Spipet  an  SIÄabam  ©enfeln  ein* 
gerüdft,  bie  ©tüdftoeife  gut  geratl^en  ift,  nnb  bie  tt)it  in  bem 
broüigten  Son,  tt)omit  fte  anfängt,  fortgefül^rt  tt)üttfd^tett^ 
ol^ne    bie    ernfl^fte    moralifd^e    Setrad^tungen    am   (Snbe. 

86  Unter  bem  S^iiftn  O.  nnb  ?).  lieP  man  biefe^  Oal^r  bon 
ncneni  fe^r  fd^öne  ©ebid^te,  bie  ungemein  biet  tt)a]^reö  ®enie 
üerratl^en.  SWan  tt)ä^Ie  g.  35.  ©.  47.  ber  fd^önfie  ®üt« 
tet,  unb  bie  atterUebpe  ^b^üe  ©.  33.  «u«  ben  S».  ©am» 
burger   ä^i^w^fl^«  ^^t  $err  ®oie  bie  fogenannte  Serfe 

sotüieber  abbrudfen  taffen,  für  bie  tt)ir  il^m  aufrid^tig  35an! 
fagen.  S)ie  SBinfe,  bie  ber  3)id^ter  l^icr  unferm  lieben 
beutfd^en  SSater*  unb  3)ic^terlanbe  in  ber  tt)al)Ten  3nnfd^rift^ 
ffrad^e  giebt,  fmb  fo  toid^tig,  ba§  fte  ate  SRotto«  bor  fünf*» 
tige  'SCunciaben  unb  fritifd^e  SBälber  gefegt  gu  toerben  ber» 

85bientcn.  S^on  $erm  SGßielanb  l^at  biefe  ©ammtung  ein 
merhoürbigeö  iJragment  erl^alten,  (£nb^«[728]mionö  Sraum 
betitelt,  too  ber  Siebter  in  ber  il^m  eignen  ?aune  über  alle 


Nro.  91.]  ^^^ 

®t)ftemc  iaöjft,  bod^  aber  baö  feimgc  ober  3[Tifti^)})tfd^c  tjon 
neuem  af«  ettüaö  cmpfie^tet,  baö  nid^t  ganj  unb  gar  @nb^* 
mionö  Sraum  fe^.  SBir  badeten,  tDcilö  einntat  fo  tft,  ba§ 
bie  liebe  Statur  ben  ©toff  fefber  toirft,  unb  baö  ©^ftem 
md^t«  atö  ber  @(^nttt  bcö  ©toff«  bleibt,  fo  giebt  e«  bo(i^  5 
tooi)I  !einen  9tod,  ber  für  alle  laiCien  geredet  ift,  c§  müßte 
benn  ber  9tod  be§  §errn  Sl^ripi  fet)n,  ber  ju  @.  l^ängt,  ber 
aber  ^um  Ungtüd  ein  ©d^Iafrod  ift,  unb  atfo  bie  latlle  ge« 
njattig  üerftedt,  ^err  firetfd^manu  erfc^eint  l^ier  in  einem 
gan^  unüermutl^eten  Sid^te  be«  ^5atron3,  er  fielet  ndmlid^  mit  lo 
ber  ®otbfi(^e(  unter  bem  l^eiligen  (Sicfeenftamm,  unb  initiirt  ate 
ein  alter  93arbe,  ben  9ln!ömmling  S^et^nl^arb.  @r 
giebt  il^m  in  ber  4ten  <Btxop\)^  ©.  44.  förmlich  feinen  ©egen. 
9Ber  bo(i^  ben  SRann  fennte,  ber  il^n  aW  9t^tngut^)]^  ein= 
getüe^^t  l^at,  bamil  manö  il^m  ein  fleintoenig  loon  fito))f»=  is 
ftocfö  unb  (Serftenbergö  toegen  öertoeifen  fönnte.  S)te 
©tüdfe  unter  O.  üerratl^cn  einen  SKann,  ber  ber  ©}>ra(i^e 
aU  SReifter  unb  ©d^öpfer  ju  gebieten  toeig. 

3)ie  Slrbeit  beö  §erm  Ungerö  iji  eingelegte  8r=« 
b  e  i  t ,   mit   ibrem  ßi^inefifci^en  ©d^nitf fd^nad  auf  S^eebreteu  20 
unb  Soitetfäfigcn  tooi^^I  gu  gebraud^en.     ®em  iungen  ^errn 
Sramer  fielet  man  gteid^faöö  an,  baß  er  unter  ber  SBotle 
]^ert)orf eud^en  mödbte,  bie  Ä 1 0  ^)  f  ji  0  d  ö  ® torie  faumt.     Son 
«ater@(eim,  üKi^aeti«,  ©erpenberg,  gre^^.  t).  5». 
finb    fd^öne   ©tüdfe    ba.     S)ie    übrigen  §erm    fammt  unb  26 
fonberö  figuriren  atö  giguranten  toie  ftd^«  gebül^rt.     ©inten 
finb  einige  Sieber,  toorunter  ÄlofPodfö  3Jir  unb  ©te, 
in  2)^ufif   gefegt,  baö   auc^   üon  neuem  l^ier  abgebrucft  ift. 
5)ie  WaUxk  gu  ben  Su^)fern  ift  auö  bem  ^Igatl^on  genommen, 
allein  fie  finb,  toir  toiffen  ntd^t  au«  toelc^er  Urf adbe ,  ba  jie  »o 
3K eilen  gum  Serfaffer  l^aben,  fel^r  f(^fed^t  geratl^en. 

Om  (Sangen  bleiben  toir  ©erm  S3oie  aügeit  ungemein 
für  feine  ^emül^ungen  um  bie  3!)eutfd^e  Slntl^ologie  öcr* 
bunben. 


^^^  [Nro.  9». 

[729]  Nro.  XCII.    2)en  17.  Sßoöembet  1772. 

CCfDiftau  lie^iittiton  mtrkmürUtge  Htdrlii^iitlitU 
;^U0  hm  fxmiSfiftifin.  1772«    8.    480  S. 

5    Oft  6c^  «uSöebcm  btefcr  Scitung  ju  l^oben  für  1  fjl.  6  Ar.) 

®cn  Surften,    Siätl^en,   9it(!^tCTn  unb   ©ad^toattcrn  in 

©cutf^Ianb  unb  ^ctoettcn  toctl^ct  bicfc  ©d^rtft  bcr  ÜbcrfcftcTf 

unb   jcbcm  Sürgcr  totrb  pc  tötttfommcn  fc^n.     jDic  Siedete 

bcr  SKcttfd^l^cit  mit  toarmcm  ©cfül^t  Dcrtl^cibigt ,  ol^nc   bie 

10  bürgcrlid^c  Örbnung  burd^  ücenttöfc  Orunbfäftc  t)erU)irrett  ju 
tooüen.  So  entölt  btcfcö  Icfcnötoürbtgc,  unb  jebcm  Sted^t^ 
Jjcrtoonbten  gu  bc^crgigenbc  Sud^,  fünf,  ntd^t  fo  tool^t  ^tti^i»* 
^änbct  in  äftcnauögug^^  unb  9ictation^f orm ,  fonbcm  t>xtU 
mel^r  ®ef cufion^memoriatc ,    üor  bcm  ©fruc^  bcm  9tui^ter 

15  eingcrcid^t,  too  gu  bcffcn  3uformation  baö  gaftum  bculKc^ 
unb  fd^ön  crgäl^It,  unb  bie  ®rünbe  für  bie  ^axti)e)i^  bfistbi^ 
auögefül^rt  »erben. 

1.)  SRentorial  für  ©aüar^,   Saine  unb  3)ctamet^ 
bre^   ©olbaten  X)Ott   bem   fraujöfifd^en  ©arbcregimcnt*     Sic 

20  gerietl^en  mit  §attbtoerfö})urf d^en  in  ©änbet^  beren  eine» 
©  a  ü  a  T  ^  in  3lotf)XDti)x  erftid^t.  9iad^t  unb  Umjtönbe  toerfie» 
alle  ©c^utb  auf  Saine,  bem  ber  ^roceg  gemad^t  toirb. 
S)er  ^erjog  t)on  Siron  [730]  interegirt  fid^  für  i^n,  mib 
toirft   einen  ©nabenbrief  au^.     liefern   feine  üölligc  Äraft 

25  ju  geben,  muß  ber  Sl^äter  bie  S^t  geftel^en;  Saine,  ber 
biefeö  für  eine  gormatität  l^äft,  befennt  fid^  jur  2Rorbtl^at- 
Ongtüifd^en  ge^t  ber  ^roceß  fort,  unb  ba  ©nabenbrtefe  nur 
bann  gültig  fmb,  toenn  ber  Sobtfd^tag  untjorfe^fid^  ijl,  otte« 
aber  gegen  Sa  ine  be<)onirt,  er  ^be  einen  üorfefetid^eu  SKorb 

80  begangen ,  toirb  er  jum  Sobe  üerbammt.  S)aö  loernimmt 
©  a  ü  a  r  ^  im  ®ef ängniff e,  befennt  ftd^  aW  ben  Sl^äter,  ruft 
felbft  S^^Q^^  l^erbe^,  bie  il^n  anf tagen,  unb  nun  ge^t  bie 
©emü^ung  beö  SWemorialö  ba^in,  bie  Slntoenbung  beö  ©naben« 
briefö  auf  tiefen  gu  mad^en. 

35  2.)  unb  3.)  ,,3Wemoriate  für  ben  ^errn  üon  SSatba^on, 
9Kuffetair  üon  ber  er^en  Somp.  gegen  ben  $errn  üon  SWonnier, 


ro.  92,  607 

rften  '»^räftbentcti  ber  Sientfantmcr  tu  ^o^burgunb."  3Jon 
>a(baf)on  unb  bic  Sod^tct  bc3  ^räftbentcn  ücrückn  fic^. 
'l^re  &ibenfd^aft  fteigt  nac^  unb  naif  biö  auf  ben  ®rab, 
X  ba^  ^räufein,  il^ren  iiehi)abex  ^ux  SJad^tjcit  in^  ^au9, 
i  ba§  Schlaf jimmer  il^rer  SWuttcr  bringt,  ba^  au(i^  ba^  5 
irige  xoax ,  ba  ftc  bte  ücrftol^Ineti  greuben  bct  Siebe  ju 
ieber^ol^tten  SWaten  genieffen,  biö  einftenö  bie  üKutter  er= 
ac^t,  bei  Siebl^aber  entf})ringt,  bie  bebeutenbften  SIeibungö* 
liefe  3urü(f(ä6t,  unb  baö  gtäutein  ber  SKuttcr  fußfällig  be* 
nnt.  2)er  ergrimmte  Sater  vereitelt  Satbal^onö  9lb-  lo 
;^ten,  burd^  eine  §eurat]^  bie  ©ac^e  in  ber  ©tiüe  bei^jutegen, 
:t)em  er  einen  Sriminalproceß  gegen  il^n  erregt,  unter  bcm 
ortoanbe,  $  a  ( b  a  l;  o  n  l^abe  auö  angeerbter  SRaci^e  fein  $au^ 
:ir  befc^im}3fen  tüoüen,  ^be  fid^  ©d^Iüffet  mad&en  laffen, 
k)e  bewaffnet  in^  $au3 ,  in^  ^imrmx  feiner  lod^ter  ge=  i5 
:ungen,  fet)e  bei)  bem  ©d^ret^en  unb  SBiberfei^en  beö  grau* 
in^  bat)on  geflol^en,  l^abe  bie  auö  entel^renber  Slbfid^t  mit« 
ibracf^te  ßleibungöftüde  gurüd gelaffen ,  unb  barauf  bic 
id)anbe  feiner  Sod^ter  überall  an^po*  [731]  faunt.  $err 
)n  9Ji  0  n  n  i  e  r  !onnt  e^  untcrbeffen  nid^t  toeiter  bringen,  20 
.^  baß  ^atbal^on  gu  jiDangigjä^riger  3lbtt)ef enl^cit ,  unb 
tr  Srlegung  einer  ©träfe  üon  20  000  ^funben  üerbammt 
urbe.  3)ieö  lüar  bem  rachgierigen  Sitten  nid^t  genug,  er 
anbte  fid^  t)on  biefem  Urtl^^eW  nad^  ^ari^,  ücrbo})f ette  feine 
'efd)u(bigung ,  unb  ftreute  bie  abfd^euKd^ften  (Serüc^te  über  25 
a  1  b  a  l;  0  n  au^,  benen  gu  begegnen,  bie  bei^bcn  üKemoriale 
irfafit  finb. 

4.)  .©d^u^rebe  für  3o]^.  3a f.  ^ilteron,  ©d^üfer  in 
:m  @i)mnafio  t)on  2)^ontaigü  gegen  bie  SBittoe  beö  $eter 
0  u  d)  e  r ,  eine^  SBaff erträgerö. "  §err  ®  e  r  m  a  i  n ,  ^r in*  so 
pa(  t)on  SR  0  n  t  a  i  g  ü ,  befiel^tt  bem  Il^ürl^üter,  ben  iungen 
iUeron  »egen  einer  Übertrettung  ju  ftraffen,  ber  l^o^ft 
)d)  ben  53oud^er.  ^itferon  geigt  il^m  fein  SWeffer. 
oud)er  ^o^(t  eine  gewetfc^öuffel,  gel^t  auf  ^^5iHerott 
^ ,  ber  parirt,  53  0  u  d^  e  r  ergreifft  il^n,  fie  toätgen  fid^  auf  35 
ttanber  [)erum,  unb  35  0  u  d^  e  r  üertounbet  fid^  in  baö  5IReffcr 
6   ©d)ü(er^.     S)iefer   entfliel^t,   erlangt   aud^  ©nabenbrief 


608  [»„.  M. 

))om  ^ötttg.  9htn  aber  tritt  bte  SBttttoe,  mit  ber  ^otbenuig 
X)on  Unfoflen  auf.  3)ie  ©d^rift  ift  bcmül^t,  aüc  ©c^ulb  auf 
ben  Seigrer,  unb  fofgtid^  aud^  bic  (Srftattung  auf  benfelboi 
gu  tDcrfen. 

5  5.)  „aRemoriat  für  SDonat,  ^ctcr  unb  ?ubtt>tg 
Sala^.''  S)te  f(i^rö(!lt(j^e  ®efd^i(^te  ber  Sa  (ad  l^at  im« 
toieber  l^ier  auf  baö  tuuigfte  gerül^rt.  ©tefeö  Witmoxial  et« 
geltet  um  SEßtebereiufe^ung  ber  ®'6\)m  ^ala^  in  t)ortgett 
@taub  unb  S^ren.     3)er  @t^I  ift  ebel  unb  fo  tt)enig  blumig 

10  unb  f cntentii5ö,  alö  eö  einem  grangofen  mögtid^  ifl 

fl^tantftttt  unb  Seifijig. 

Desoriptio  anatomica  nervorum  oardiatomm. 
Sectio  prima  de  nervo  intercostali  eervioali» 
dextri  in  [732]  primis  lateris.  Auetore  J.E.  Neubauer, 
15  M  D.  Anat.  et  Chirurg,  in  Aeademia  Jenensi  Prof.  pnbL 
Ord.  Adjectae  sunt  icones  nervorum  a  dextro  oorpoiis 
latere  ad  cor  tendentium.  1772.  In  Officina  EleiBohe- 
riana.    gr.  4.    230  S.    koßet  3  ^.  36  kr. 

3)en  Siebl^abern  ber  3^^8'^^^^^"W8^'^"'*P  J^ifl^»  toiif  wit 

80  metem  SSergnügen  ein  SGßerf  an,  bad  fie  eben  fo  intercßite» 
tDtrb,  aU  ed  feinem  Serfaffer  S^re  ma(!^t:  unb  toenu  bte 
Slu^breitungen  ber  92ert)en  biel^er  bie  n)t(^tigfie  SSefd^äftignng 
ber  ^zxQ[U\)txtx  gewefen,  fo  toerbient  eine  Sefd^reibung  ber 
^ergneroen,  bie  mit  fo  Dieter  9Kti^e,  ®ebu(b,  ©efd^tdßc^feit 

86  unb  Setefen^eit,  aU  gegentoärtige  gefd^cl^en,  gteid^  neben  bie 
SBcrfc  jebe«  ber  grölen  3^^ö^^^^^^^^  unjerö  3a^>r^^unbert« 
aufgefteUt  gu  »erben.  On  bem  gangen  SBerle  l^errft^t  burd^- 
auö  brbnung  unb  S)euttid^feit,  bie  l^ier  um  fo  me^t  nötl^ig 
unb  rül^men^toürbig  ftnb,  jeme^r  ber  ©egcnpanb,  ben  ber 

8o2Rann  bel^anbelt  l^at,  fetbfl  ?abl^rint^  ifl.  ffi«  toürbe  ben 
SRecenfenten  bal^er  fe^r  »unbern,  toenn  ntd^t  jeber  bcnlenbe 
üefer  mit  Sw^^^^i  ^^^  ^^^  biefem  SEBcrIe  angelegten 
Sufferftid^e,  baoon  $err  9teubauer  t>ie  S^iä^nnu^en  fetbfi 
verfertiget,  flc^  bie  beuttic^en  ©egriffe  bitben,  unb  ben  SAd^» 

B6  nam  gteic^fam  offen  üor  fid^  liegen  feigen  foöte.  35er  Set» 
faffer  befd^reibt  bie  $crgneroen  loon  ber  rechten  Seite,  tote  fle 


s.o.  9..)  6Q9 

gum  §cr3cn  gc^cn.  SBcr  einige  ber  feltuern  SJett^eitungen 
berfetbeti  in  3^"M  j'cl^^n  toottte,  bem  lonn  eö  ber  SJet* 
faffcr  nid^t  übet  nel^men,  ba  er  üiete  SOSal^rnc^imungen  üou 
Slnbern  el^emate  andj  ntci^t  ganj  geglaubt  ^tte,-aber  jie  ba 
auc^  nic^t  gang  taugnete,  ob  er  fic  g(ei(^  nad^  mannen  ©ef*  5 
tionen  nic^t  finben  fönnen,  (Sr  »eig  fid^  »o^l  gu  erinnern, 
bag  er  nun,  einen  feiten  gefunbenen  9?ert)en  ju  entbetfen, 
jtoanjig  ^tSxptx  üergebtic!^  fecirt,  il^n  aber  bod^  be^nt  21ften 
gefunben;  Sr  ^t  bei)  allen  ßeid^»  [7S3]  namen  bemerft,  baß 
bie  SSariation  mand^er  Sterben  fo  gro§  fe^,  bag  fie  faum  im  lo 
fünfgigften  &id^nam  mit  einanber  übereinfommen ,  unb  man 
aCfo  bie  äBal^rnel^mung  nid^t  fogteid^  läugnen  börfe.  ^aum 
behalten  bie  ^au^)täpe  unb  ^auftftämme  einerlei  Sauf,  Ux^ 
)>rung,  3)idfe,  unb  balb  fd^einen  fie  boj)^)e(t,  batb  bret^f ad^. 
2)a  bieö  überl^aupt  t)on  aÜen  SJerüen  gitt,  fo  ijt  eö  um  fo  is 
toentger  üon  ben  ^ergnerüen  ju  täugnen,  inbem  aud^  jebem 
3ergüeberer  befannt,  bagbie^ergnerüenfted^te  (plexus 
cardiacus)  faum  in  jtoeen  ober  bre^  Äör^^ern  pd^  gteid(|  fei), 
^amit  man  aber  an^  nid^t  glaube,  er  ^be  bfo3  auö  5Reig= 
ung  etiDaö  SReueö  ju  fagen ,  bie  Sfnjal^t  ber  Keinen  SRerüen*  20 
äftc^en  i)erme]^rt,  ober  ^abc  fid^  auf  ba^  anfeilen  Ruberer 
üertaffen,  fo  l^at  er  alle  9?ert)ent3ertl^eitungen  genau  unter= 
fud^t,  unb,  um  fie  üom  ^tU^emtbe  ju  unterfd^eiben ,  93er* 
größerung^gtäfer  angetoanbt. 

9kc^bem   ber  S3erf.   ben  boj)}>eItett  Urf^^rung  beö  3nter*  25 
foftalneri)en  unterfu(^t,  unb  bie  äWeinung  bcrer,  bie  i^u  t)om 
erften  Slfte   be^   fünften  ^aarei^  l^erfeiten,  loiberlegt,  babe^ 
ein=   unb   anbre  2Reinungen  J>on  feinem  Urf^^rung  anfül^ret, 
unterfuc^t  er,  ob  in  bem  faoernöfen  ©inuö  ber  l^arten  |)irn= 
öout,  unb  in  bem  farotifd^en  ^ana(,  getoiffe  ä'^ti^t  an^  ben  30 
:iBurge(n    be^   Onterfoftafnertoen    entf})ringen.     $etit    unb 
Sergen    befd^reiben   in  bem  faüemöfen  ©inu«  eine  ganje 
5te(^te  üon  9?ert)d^ett,  tooüon  bie  tjornel^mfien  mit  bem  ©cl^« 
nerijen,  aU  bem  erflen  Sipe  be«  jtoet^teu  5ßaare«  conneftircn. 
2B alter,  ber  ben  3nterfojtalnert)en  allein  auö  bem  f ed^ften  as 
'^Jaare  l^erteitet,   leitet   bod^  aud^  gtoei^  tjid^en  t)om  fünften 
"i^aare,   ein   britteö   tjon   ber  SQSurjel   be«  3nterfoftalttert)en, 

Litteraturdenkmale  des  18.  Jahrhunderts.  8.  17  (39) 


eiO  [Hr..  I 

unb  bt^tDetten  ein  merted  ))om  fe(!^ften  $aare  füt  betn  U 
f})ruttg  bcö  ^^tcrfoPatnctücti  l^cr.  2Kit  btcfcti  Scfd^rctbunfl 
fommen  fo  jtemßd^  bte  ^errn  ^nitx,  ÜRorgagn 
©(^mibc(,   unb  anbrc,   ftbcT=  [734] cm.     §err  9}en6att 

5  untcrfud^tc  bicfc  Stetbcnfäbcn  fcl^t  genau,  aber  er  (onnte  M 
aöcin  einige  Slamificattonen  üon  Slutgefägen,  unb. eine  cell 
töfe  ©ubftanj,  bie  bie  Äatoti^  umgeben  l^atte,  entbeden,  n 
bie  jene  ©(^riftfleücr  für  eine  9?erJ>enf[ed^te  l^ielten.  J 
S35urje[n  beö  OnterfojiafnertJen  an^  bem  fed^fien  ?aare,  u 

10  3met)ten  "äfte  bed  fünften  $aared  atfo,  mad^en  in  bem  lai 
tifd^en  Sana{  einen  {(einen  3lfi  an^,  ber,  tt)enn  er  aud  bi 
Sanat  l^erüor  fommt,  fic^  in  einen  Sterüenfnoten  öertoonbc 
3n  bem  £ana(  fetbf)  ftnbet  man  ben  92ert)enInoten  ttienta! 
hierauf    rebet    ber   ?5erf.    toeitläupg    toon  ber  ®eßalt  t 

15  obern  SBadenlnoten,  X)on  ber  ©röge  beffetben,  öon  bcff 
Sage,  unb  üon  ben  ^Pd^en,  bie  in  biefen  ^otcn  lanffe 
giebt  einige  genereüe  ©türfe  an,  bie  bie  »eid^en  9?crt>i 
betreffen;  Sefc^reibung  biefer  9tert)en  unb  bereu  Serfd^tebe; 
l^eit,   an  fed^d  üerfc^iebenen  Seid^namen,   unb  einige  f^olgc 

20  ungen  l^ierauö  t)on  bem  obern  $er jnertjen ;  üon  beu  Äfi 
beg  obern  9?adfen!noten;  üom  ©tamm  beö  3nterfoffa 
nerüen  unb  beffen  tflen,  unb  einigen  feltnem  äjten  beffelbc 
üom  mittlem  Stadfenfnoten;  bie  %iffix,  ®rö§e  ä 
Sage   beö   untern   5Wadtenfnoten;   loerfd^iebene  ^roü 

25  ber  9terüett,  bie  ben  untern  finoten  'ott^xb^em ;  bie  S^^M 
bie  biefer  Änoten  ju  toerfd^iebenen  Sterben  unb  gur  $er 
nerüenfled^te  abfd^idft,  unb  üerfd^iebcne  feltnere  3^ci 
biefeö  ffnoten;  tjom  tiefen  äfle  unb  oom  erjlen  öruj 
nert)en!noten;   t)on   ben  ©eitennadtentnoten  m 

^0  x^xtn  ^totxQta.  ©ettnere  äbtl^eifuug  be«  untern  9ladtei 
fnoten  in  ^loeen  knoten  unb  bereu  Stomificattonen ;  t>c 
^erjfttotcn  unb  beffen  ^jid^en,  bie  Sage,  ©ejialt  u 
©röße  beö  erfien  Sruflneroenlnoten;  ^jle,  bie  au«  b 
5Reroen   beö  Stüdfgrabö  gu  biefem  Änoten   tauften;   3^« 

35  bcffetbeu ,  bie  3ur  §er  jnerocnfted^te  gelten,  uub  eini 
feltnere  "Sjidben  ^ierbon. 


Nro.  92.]  ^^^ 

[735]  mteniurg. 

1772. 

Ocbcrman   !ennt    bicfcu    SBed^fctgcfang    ^tiorö,    unb  5 
bic  SaCiabe,  bic  il^m  in  "ißtiorö  S35cT!ctt  t>ox\te})t,  fic  mag 
nun  üott  Sl^aucctn  obet  üon  einem  neuem  ©ici^ter  fe^n. 
®iefe  ©prad^e  ber  Siebe,  bie  bet)be,  $  einriß  unb  Smma 
einanber   üorfingen,  ift   »ie   bie  ©entiment^  im  Sfminta, 
unb  ^aftor  gibo;  baö  l^eiji,  ieber  ber  fie  tieft,  <H)))(iciTt  lo 
fie  auf  feinen  3"P^^J^^  ifolirt  fie  üom  ®angen,  unb  tetnt  fie 
autoenbig.    Sn   biefem  ®efid^t3})unft  finb  fic  aud^  nur  an* 
genel^m,    unb    ol^ngeaci^tet    ii^^rcr    t)ortrefti(^en   SSerftfifation 
tüerben  fie  bod^  am  @nbe  Jebcm  Scfer  überläftig,  toic  ^udn^^ 
Brob,  üon  bem  man  ju  üiet  ju  fid^  genommen  ^at.     06  fie  is 
nun   in   beutfd^er  ^rofa  i^ir  ©lud   mad^en   toerben,   baran 
gtoeiflen   n)ir   etwaö.     ®ie  ^rofa  beö  Überfefeer^    ift    jtoar 
getenf,   unb   fo   ml  toir   fie  mit  bem  Original  jufammen* 
gel^ahen  ^ben,   nie   f!tat)ifd^;   allein,  man   mu§  bod^  ba« 
Drtginat  6et)  ber  ^anb  l^aben,  um  i^ren  toal^ren  SSJertl^  ju  ao 
bec^ifriren.     So   ift  ol^ngefäl^r  fo,   »ie  ®teim,  3afo6i, 
ober  anbere  gute  SSerfipfateurö  in  frangöfifc^e  ober  engüfc^e 
'iProfa  überfe^t. 

))la6:i  Socatetti  ^t  ßtnnitt^  jtoe^  Slätter  l^erau^=  «5 
gegeben;  ba^  erfle  Campagne  de  Qrece,  unb  baö  anbre 
Pyramide  Esyptienne  betitelt.  Oebermann  fennt  bie 
$Ruinenftü(!e  biefe^  ÜWeifter^,  toie  er  fic  oft  mit  %iQVLxm, 
bie  eine^  Salvator  Rosa  mürbig  finb,  Ijat  gu  ftafprcn  »iffen. 
5(uf  bem  erften  Statt  fifeen  im  SJorgrunb  einige  Figuren  so 
auf  ^Ruinen,  nur  fd^abe,  ba§  atleö  fo  gearbeitet  ifl,  baß  ber 
Steuter  im  5Ja^=  [736]  retief  fo  gut  hervortritt,  at«  bic  tebenbe 
tjiguren.  3)iefe  finb  etwaö  unbebeutenb,  unb  man  fielet  ^^icr 
nic^t  bai8  geringfte  3ntereffe,  be^fammen  ju  fe^n.  ®er  Sor? 
grunb  ber  ^^t^ramibe  (Sgl^j)tiettne  ift  etwaö  tebenbiger,  as 

17  (39)* 


[MIO*   !■■ 

mit  Siel^  unb  Ritten  ^  bie  e^  tränfen,  angefttttt;  nur  fie^ 
man  an  bet  Urne  auf  bei  einen,  unb  an  bem  Sergfc^bfi 
neben  ber  ^^ramibe,  auf  ber  anbem  ®eite,  bo^  Sebfttfiäfi 
gor  }u  beutUc^,  bte  Sanbfd^aft  ju  f fetten.    SUma,  3al^t8' 

5  gett  unb  Suft  fud^t  ber  geneigte  Sefer  übrigen^  l^iet  Der« 
gebend,  unb  eS  tft  nid^td  ate  Xl^eaterbeloration  ol^ne  einen 
®tri(j^  im  @eifie  ber  Sntife,  entmeber  be^  (Sgt}))ttf(!^  ober 
iebeö  anbem  ©tt^te. 

Jupiter  et  Europa,  t)on  l8lirt0if ffi  nod^  Ouido 

loReni  in  rotl^er  S^ra^onmanier  geflod^en.  S)ad  gonje  Watt 
ifi  mit  ber  f^igur  ber  @uro)>a  gefüQt,  unb  man  fie^t 
))om  SReer  be^na^e  nid^t^,  t)om  @tier  nur  ben  Ropf  unb 
bie  Srufi,  um  bie  fld^  i^r  Slrm  fd^lingt.  SDie  ^nüfyt  fie^t 
^en  ^immet  mit  bem  Süd  einer  3Rabonna  t)on  ®utbo. 

i'i  Übrigen^  tjortreflid^  gearbeitet. 

fla^rii^t. 

3(m  21{len  @e))tember  biefe^  ^al^red  fiarb  in  3ena  ber 
§err  D.  Ool^ann  e^rifto})^  Äöd^er,  ^rfH.  ©o^jeft» 
Sßeimarifd^er  Äircl^enrat^  unb  gtoe^ter  ^^Jrofeffor  ber  Xl^eo« 
20  (ogic,  in  feinem  73jien  Oal^r. 

^err  93a(binger  ju  Oena  i{!  an  bie  mebidnifd^e  S^* 
flelle  be$  feel.  ©d^röber^  in  ©öttingen,  berufen  morben^ 
unb  tDirb  nüd^flend  bal^in  abgelten. 

[737]  Nro.  XCHL    ®en  20.  9lot>mhtt.  1772. 

25  Erlangen* 

mr«  ($ef rg  fixithritif  Seiler,  kurfe  ^tftifi^tt  ^er 
geoffenimrten  lteligt0n.    1772«    8«    348  S. 

3n  einer  jeben  geoffenbarten  9te(igion,  too  nid^t  bie  Offen« 
barung  einem  j|eben  inöbefonbere  gegeben  toirb,  ijl  bie  ®e- 
30  fd^td^te  ber  Offenbarung  bad  SEBic^tigfle.  SEBenn  biefe  einmal 
genug  begrünbet  tDorben,  fo  giebt  fid^  ba^  3)ogmatifc^e  balb. 
^enn,  n>enn  nod^  ^unbert  Slabemien,  jiDe^l^unbert  ©loffo« 
toren,  unb  eben  fo  Diele  S^egeten  (eierten,  gloffirten  nnb 
e^egefirten;    fo  würben  fte  bod^  tool^t,  tru^  aQen  i^ren  9e« 


Nro.  98.]  _^_ 

mü^ungen^  ben  gefunben  äRenfd)ent}er{ianb  nt(i^t  fo  gott}  toeg* 
teuren,  tocggloffiren,  utib  tocgejcgifirc«,  baß,  »et  tefcn  fotin, 
bic  Offenbarung  fic^  nic^t  fo  tocit  erflärcn  fotttc,  afe  et  ftc 
3u  ücrjptcl^cn  brauttt.  Db  cö  Offenbarung  ®otte^  ifl?  boö 
bleibt  immer  bie  §au|)tfrage :  unb  biefe  entfd^etbet  nur  bic  s 
®ef(^td^te,  beruht  nur  auf  Urtunbcn. 

©0  toeit  [inb  toir  affo  mit  ber  Unternehmung  be«  ^rn. 
!Dr.  ©eil er  fe^r  gufrieben.  aber  er  fcj^reibt  feine  SJe» 
ligionögefci^ici^te  für  ben  gemeinen  ßl^riften  toomemtid^, 
unb  für  ben  Unterri^t  ber  fiinber.  3)a  ifi  olfo  jn  feigen,  lo 
»a^  baö  S3ebürfni§  be^  ge»  [7S8]  meinen  Sl^ripcu  ifl,  unb 
toie  toeit  ^r.  ®r.  ©eiter  i^m  ©enüge  getrau  l^at. 

@ö   ift   t)or   baö   erfte  fcj^on  ettoa^  fel^r  migUd^e^,   eine 
©efd^id^te,   mel^r   ju   Segrünbung  einer   getoiffen  SWeinung, 
aU   in   ber   toeit    einfadbern   Slbpd^t,    gu   crjäl^ten,   ju^is 
fd^retben.     äBenn   man   aud^  fo  glüdflidb  ip,   feine  offenbare 
Untreu   3U   begel^en;   fo   Petit   man   bie  ©ad^en  bod^  immer 
in  ein  bcfonbereö  ?id^t,  man  f})rid^t  mit  mel^r  SBörme,  mel^r 
Sntereffe  bat)on ;  man  fdbtoimmt  über  anbere  S)inge  l^in,  giebt 
Ätetnigfeiten  SBert)^,   fatrj,   fielet  atteö  nur  auf  einer  ©eite.  20 
^err  jDr.  ©eiter   l^at   biefe  fiti|)))en   unmöglid^  öermeibcn 
fönnen,   ba   er  feine  ©efd^id^tc  bto^  in  ber  Slbftd^t  fd^riebe, 
ben  Scfer   in   feinem  ©tauben  gu  befepigen,   unb  gegen  bie 
f.  g.  Staturatiften  ju   fidlem.     SBir   tabten   il^n   aber  nid^t 
t)on  ber  ©eite,  toeit  er  nid^t  ©etel^rten,   fonbcrn  bem  Sot!  35 
fd^ricbc,  bcffen  äugen   ftc^  fo  gern  auf  einen  getoiffen  ®e* 
fid}tö^)un!t  teufen  laffen! 

^l>er  ben  oft  ganj  bogmatifd^en,  ober  gar  teleotogifd^en 
f ragmatifc^en  ©efd^ic^tfd^reiber  göttlicher  ©efd^id^ten  ftir^  80I!, 
ben  fönncn  loir  nicbt  billigen!  3)ie  fifügeletj,  J>on  aOen  so 
fingen  ©runb  unb  Slbfid^t  anjugeben,  l^at  fc^on  mand^en 
el^rtid^en  ^i^orifer  in  toeltlic^en  ©efd^äften  auf  tounberlid^c 
älbentl^euer  gefül^rt ;  in  göttlid^en  Singen  ipd  nod^  koeit  ärger. 
^al^in  gehören  bie  %udfd^toeifungen  über  ben  ©eift  ber 
mofaifd^en  Oefefte,  bie  ©crtl^eibigung  ber  Slndrottung  bet  s» 
^ananiter;  bie  ^ererjäl^tung  ber  SBeifagungen  Don  &fv^0} 
bie  gange  ©efc^i^te  oon  S^rifh)^  bie  und  am  aaerkoentgPen 


6^4  [»«,.  •. 

gefallen  \)at,  totil  fie  auf  eine  ganj  untntereffante  SIrt  erjS^It 
wirb,  unb  t>iete  anbete  ^avtpi^tMt,  SBenbungen  unb  Un* 
merhmgen^  in  toeld^en  ber  ®ef(!^i(j^tf(!^retber  fafl  gon}  anf  bie 
©eite  tritt,  unb  ber  bogmatifd^e  I^eotog,  unb  bcr  fubtilljU 

5  renbe  Si:|)ologi{i  ber  (i^rißUc^en  9te(ißion  ft(]^  adetn  l^ören  (&gt 
[739]   (Sd   fijnnen  ftd^  fo  toenige  ©ele^tte  unb  ©(j^riftßeOer 
an  bte  ®tetle  ber  3Renf(^en  fe^en,  (e^  benen  tceit,  nngleid^ 
toeit  mel^r  toal^rcö  ©eftil^t,  ate  {Raifonnement  iji.     VM,  bte 
ein  ni(i^t  fel^r  beneibend  totxüit^  ©c^idfat  berufen  f^ai,    Dte( 

10  ju  f))efu(iren ,  ju  benf en ,  }u  lef en ,  und  fommen  tonf esb 
3^etfe(  unb  Xnflöge  bor,  bie  ber  gemeine  9Rann  fo  gttttflt^ 
ift,  gar  nid^t  einmal  ju  a^nben.  ©einreibt  man  für  und,  fo  t{i 
ed  nötl^ig,  bag  man  biefe  3)inge  and  bem  9Beg  tSmtte; 
benn  fonft  toerben  toir,  bie  toir  nur  fd^reiten,  nur  ^ijUdSfta, 

15  Wq  jiebem  @cbritte  gemig  anflogen.  ä(ber  ber  gemeine  SKatin, 
ben  fein  §erg  fo  fd^neUe  fül^rt,  ber  fo  große  ©d^rittc  maäft 
n>ie  92e))tun,  bom  ^elion  na(i^  ^egae,  ber  gel^t  gonj  f{(^ 
über  gelfen  unb  fitüfte  ba^in ;  ®em  nimmt  bcr  {eben  ©d^oQ 
im   obern  ^immet  für  ©timme  @otted   an:    n>arum  toollt 

20  ibr  ben,  toenn  er  i^r  nad^fliegt,  auf^tten,  unb  too  er  »{(j^t 
gtoeifelt,  feinem  mäd^tigen  ®efül^(,  burd^  ©etoeifc  bag  e4 
©timme  ©ottcö  ift,  ^tit  taffcn  toieber  ju  berrand^en.  lUtter 
taufenb  bon  biefen  @tü(f(id^en  fäQt  nid^t  einem  ein  }u  })9eu 
fetn,  ob   bie  ®ibel  ©otteö  SOSort   ip?   ob   bte  ®efe^   ber 

25  Ofraeüten  ®ott  anjtönbig  ftnb  —  eine  S^rage,  bte  ol^nebted 
für  3Renfd^en!inber  unb  für  bie  92ad^fommen  einiger  taufenb 
3abre,  ganj  unerträgüd^  bortoiftig  ift  —  ob  Sl^rtfhid  toirfßc^ 
auferftanben  ift?  ob  bie  ©d^riften  be«  SR.  Z.  ^t  finb,  u. 
bgt.   womit  ^tvx  S)r.  ©eiter   fid^   fo   biet  abgiebt.    SSBir 

80  toünfd^ten  für  bie  glüdCüd^en,  loarmen,  unf))elulatti)en  Wim» 
fd^enfee(en  eine  htrge  9{e(igiondgefd^id^te  )DOtt  emem 
3Wann,  ber  eine  eben  fo  »arme  ©ee(e  l^dtte,  ate  feine  3«« 
l^örer,  unb  ber  mit  fofd^er  ÜSergeugung  fd^riebe,  ba§  er  feine 
jefer  bal^in  riffe,  el^e  fie  ^txt  \)'dtun  gu  jtoeiften.  —  Wod^ 

s5  immer  fielet  ber  93aum  ber  (Erfötuitnig  mitten  unter  und ; 
\t  toeniger  man  baoon  iffet,  befto  beffer;  unb  toebe  benen, 
bie  fonft  feine  SWabrung  l^aben! 


Nro.  93.]  _^_ 

[740]  2)aö  muffen  toir  übrigen^  fagen,  baß  totr  ^cttn  S)r. 
©eilet  tpegen  feiner  SSegietbe,  bte  cl^rifiüc^e  SieUgion  avi^= 
gubreiten,  fel^r  ^o(i^  f(i^ä§en;  baß  toir  baö  Sottegtnm  über 
bie  {Religion ,  baö  er  in  bcr  SJorrebe  anjetgt,  üorjüglici^ 
Hfligen;  unb  in  ben  ©rengen  bcffelbcn,  and^  biefer  furjen  » 
@efd^id)te  il^ren  Stuften  nid^t  abf})red^en.  Sud^  l^aben  toir 
gerne  gefel^n,  baß  ber  $err  Serf.  fid^  bel^  biefer  arbeit  feiner 
ausgebreiteten  Senntniffe  unb  beö  })l^Uofo})l^ifd^en  ©ctfteö  fel^r 
oft  entäufert  ^at;  —  Slber,  nod^  nic^t  oft  genug;  unb  beö  bog» 
matifd^en,  apotogetifd^n  gar  nid^t  I  SQSir  toünfd^ten  beötoegen  lo 
nid^t,  baß  biefeö  S3ud^  junt  Unterrid^t  ber  Äinber  unb  ber 
gemeinen  S^riften  gebrandet  loerbc;  benn  toir  fürd^ten  nid^t 
ttjenig,  baß  e^  bem  ©cfül^t  ber  Satec^umenen  fd^aben  u>erbe, 
ol^ne  ibren  Scrfianb  gu  berul^igen. 

Setiin  unb  Sttttin.  ^^ 

2,ii%tmtint  htuifti^t  iMhiiotJ^thf  hts  flebfeirnten  iBan- 
tt$,  txfittsi  StiUk,  1772- 

1.)  ©üfd^ingS  ÜRagagin   für   bie  neue  $ifto« 
rie  unb  @eogra))]^ie,  fünfter  Sl^eil.     6r  entölt  aber? 
ma(ö  oerfd^iebene  bie  ©efd^id^te  öon  ®))anien  betreff cnbe  9luf»  ao 
fäftc,  bie  man  bem  $errn  9K.  ^tüer  ju  ban!en  ^t. 

2.)  SafanoJja,  äb^anbtungen  über  loerfd^iebne 
aitt  jDenfmäl^Ier  ber  Äunft.     SBaö  ein  fold^er  ÜRann 
über   feine  Äunft  fei^^rct,   ift  für  jeben  il^rer  tJreunbc  l^öd^fl 
mer!n?ürbig.     2)er  Künftler,  ber  immer  fo  fletn  öon  tl^eore*  as 
tifirenben   ®e(e^rten   f<>rid^t,   toirb   aüe   Sterben   anjtrengcn, 
trenn   er   fic^   in  ©d^riften   mit   il^m  ju   meffen  l^at.     35er 
9iecen).  beflagt  fid^  fonbertid^  über  ben  gänfifd^  ©tolg  be^ 
,?)errn  Safanot>a,   mit   bem   er   SGBinfcImannen   unb 
?  e  ß  i  n  g  e  n  auf äl^rt ;   »tr  mögen  ha9  gerne  fel^n ;  benn  ber  so 
beleibigte  ©eniuö  beö   anbem   fäl^rt   auf,  ntd^t   ol^ne  [741] 
Dhtften  beö  ^ublifumö.    9lud^  ^at  $r.  8.  ben  l^od^fal^rcnben 
^ünftter   feiner  ©terbßd^feit   erinnert  burd^  eine  Slngeige  in 
ben  ©raunfd^lo.  ä^i^^ngeu,   bie   toir   unfre   Sefer   in  biefer   . 
»ibi.  p.  28.  fetbft  nad^jufe^en  bitten.  bö 

3,)   ©todtl^aufen«    fritifd^er   ©nttourf    einer 


auderle^nen  Stbtiotlt^e!.  SStette  Xuftage.  3>aiittt 
wirb  fi(e(  ))erfal^Ten^  nnb  ))oit  ber  @ette  be^,  ti>a^  e^  ifi,  mit 
Sted^t;  tDenn  man  aber  auf  ber  anbern  ®ette  benh^  toad  e4 
fe^tt  tann,  unb  ntd^t  mel^r,  tDte  )>te0et(!^t  eine  fo((i^e  fritt* 
5  f  d^  e  ä3t6(totl^ef  unmögltd^  ifi,  benn  gut,  fd^Ied^t^  fd^ön,  tefeitf * 
n>ertl^,  brüden  fret^Ii^  ben  ®e^a(t  nidbt  au9,  unb  beftimmtete 
Urtl^eite,  »er  fott  fie  geben ?  35er  SKann  J>on®enic?  ber 
totrb  und  feigen,  mad  il^m  bie  Sudler  toaren;  Uttb  ber 
ßiterator?   SJaö   ip  ja  $r.  ®.  ein  fel^r  mittelmSfiger  üld« 

10  leidet ;  @o  (agtd  benn,  bag  }n  jeber  neuen  SudgaBe,  Sreutibe 
unb  S^etnbe,  ^^rofeffored  unb  9tecenfenten  il^re  SSe^träge  tnib 
£abe(  ba}ugieffen,  unb  }nte^t  einer  barein  tritt  ^  ber  a\M 
Urtl^ei(  l^eraud  f^nteifl,  unb  bie  t)on  fo  mand^erte^  Ad)>fes 
getDäl^Ite  unb  gefio))))eIte  SJüd^er,  nad^  bem  ©einigen  meifleTt 

15  unb  in  Uterarifd^en  SReil^en  bie  £itet  orbnet. 

4.)  ©.  3.  SSaumgartenö  au«f ü^rlid^er  8or- 
trag  ber  6i61ifd^en  ^ermeneutil,  l^eraudgegeBen 
t}on  9  er  traut,  ^ud  biefent  9ud^e,  bad  mit  aOen  nad^ 
gefd^riebnen  ober  fonfi  erbeuteten  unb  bann  gebrudFten  münb« 

30  lid^en  Vorträgen  bie  gemeinfd^aftlid^en  %ti}Ux  ^at,  }ie]^  fie 
aud  einem  9Bu{te  guter,  unrid^tiger  unb  unbebeutenber  iSr<» 
(äuterungen  fotc^e  l^eraud,  bie  jmar  mit  bem  Sanrngar»* 
tenfd^en  ®^{)em  nid^t  fibereinßtmmen ,  bie  aber  and  einer 
nad^fo(genben    rid^tigeren    Srfänntnig    l^ingngefttgt   }u    fe^it 

25  fd^einen.  3-  *•  »®^6  ^^^  ^'^  S^gtiffe  ju  ben  Kebend« 
arten,  n>e(d^e  in  ben  93üd^ern  SRofid  t>or{ommen,  [742]  ni(j^t 
and  bem  Oefaiad,  nod^  Weniger  and  bem  9t.  £.  ent(el(^tten 
muffe." 

5.)  Nova  acta  physico  medica  Ae.  Caes.  L. 

30  C.  Naturae  ourios.  exhibentia  Ephemerides 
etc.  Tomas  qaartus.  $on  ben  barinn  entl^ltetten  59  Hb« 
l^onbtungen  toerben  bie  loorgUgtid^flen  fürjlid^  angejeigt. 

6.)  Sriegtebd  Sortefungen  über  ben  $ora}. 
3)em  guten  ÜRonn  totrb  ein  @^iegel  oorge^Iten,  in  ben  ja 

85  (ein  $  0  r  I  e  f  e  r ,  er  l^abe  aud^  nod^  f o  ein  gut  @emi{f en, 
um  feiner  9tu^e  toiUen!  mit  l^inein  fd^ue.  3)od^  bad  ifi  ein 
^0%  t>on  bem  gefd^rieben  fielet :  @ie  l^aben  Singen,  mtb  feigen 


Nro.  93.]  ^     ' 

m6}t;  ein  ©ttitf,  ba§  man  meift  t>on  i^rcm  Äubitorio  fagcn 
fann,  fic  l^aben  O^rcn,  unb  l^ötcn  nic^t. 

7.)  Meckel  de  morbo  hernioso  etc.  ®ie  bc^» 
fanntc  D))eration  an  ^txxn  ßimmtxmannf  toirb  fürjttcB 
crjä^It.  5 

8.)  SSerfud^  cineö  93rcmif(i^  =  9?icberfäd^fifc^cn 
SBörtcrbud^ö.  SBirb  nad^  Serbicnflen  gcrül^mt,  bic  fc^tocr 
ju  Bctrürfcnbe  S^oöftänbigfett  gctoünfc^t,  unb  einige  93emerN 
ungen  l^injugefügt.  SBoflten  bod^  nur  meistere  ftalt  unju- 
länglicher  »idfül^rfid^er  fritifc^^grammatifc^er  Semül^ungen  um  lo 
unfere  ^pxaAt,  fid^  mit  (Sfoffarien  unb  Se^ridö  täglic^  üer- 
bienter  mad^cn! 

9.)  Fallois  Trait6  de  la  Castramentation. 
SStel  @nteö  aBcr  njentg  9?eneö  unb  bem  SJerf.  ©gnc«,  be^ 
l^aupten  fie  bartnnen  gefunben  ju  ^ben.  is 

10.)  ®ef(^td^te  ber  brei)  legten  Seben^jal^re 
0  e  f  u.  SSterter  Sl^eil.  SSJenn  baö  Sud^  ben  S^td  erreid^t, 
bie  ©efd^id^te  unb  SReben  Ocfn  beffer  unb  lofaler  ju  t)er- 
[teilen,  fo  lägt  man  i^m  gerne  getoiffe  ©igenl^eiten ,  unb 
tt)ünfd^t  tl^m  ein  großem  ^ublifum.  20 

S)ie  furjen  9tad^rid^ten  machen  bie^mal  über  jtoei^  ©rittel 
be«  ©tüdt«. 

[743]  lUm. 

^xiint^iisS^t  Tinmtifuntif  mit  tint  itt^t  ^attttnuas 
vnn  ^tfinmtnitn  in  t^tv  S^üfutiit  un^  t^tn  iillite- 
mtintn  Kedifttn  gtmiitift  mtxt^tn  k^nttt*   !Bmt^U 

(Sine  fd^änblic^e  @om^i(ation  avi9  @tr^d(d  6aute(en^ 
unb  einigen  anbern  ^)raftifc^en  ©c^riftpeflern  gufammen  ge=  so 
\ioppdt,  bie  aber,  nac^  Sluffage  be^  litete  —  toann  btefe«, 
iDie  toir  jur  (Sl^re  bed  $ubli(umd  g(auben  toollen,  nid^t  ein 
S3ud^l^änb(erfniff  ift  —  bem  ungeachtet  jum  jtoc^tenmat  auf« 
gelegt  »erben  fonnte.  „©iejenigen,  l^eift  eö  @.  12.  toeld^e 
jtoar  eines  toHen  ^irnö,  ober  aber  fd^Ied^ter  ®e»s5 
bäcbtnig    finb,    übrigen^    bod^    in    i^iren  SJerridbtungen 


^^^  [Nro.  M. 

rtd^ttg  l^anbeln,  mögen  todi^i  ein  Zt\tammt  machen;"  aber 
fe^cn  toir  l^tngu  —  SAriftfiefler  foflen  fie  ni<i^t  ju  toerbett 
loerCangen. 

Gaffel. 

5  Unter  fcem  SSotfi^  beö  $errn  $rof.  ÜK  a  t  f  f  o  öertl^cibigte 
!X,h*  iintm*  Hiitt^tf  feine  ^tffertatton  t)on  bet  neuerbauten 
•^ßorccÜan^Sfafurmül^fe. 

©ie  ift  unter  ber  ©ireftion  beö  gtei^^errn  993 at^  Don 
Sf(^en   errichtet  toorben,  beffen  allgemein  anertannte  tiefe 

10  ginftcbten  in  biefe  fünfte,  unfrei  2oH  mdsft  bebürfen.  ^ctr 
Triebe  liefert  unö  eine  genaue  Sefc^reibung  biefeö  merN 
mürbigen  Sßerfe^,  nebfit  }n)et^  ^u))fertafe(n^  koo  tt>ir  bie  numntg' 
faltigjien  ^xotdt,  burd^  »eife  fparfame  Senuftung  ber  ftr&fte 
erlangt  fe^n.    @o  jeigt  auc^  ber  Slnl^ang:    ,,bie  ©effi^toinbig« 

15  feiten  be^  S38afferö  üermittefft  eineö  ^enbuW  gu  Dergleichen/ 
t)offnung^Done  !£a(ente  biefed  jungen  äRannd. 

[744]  ®Bttingen  unb  iBni^a. 

X  fi.  (S«  Bakobi  #epun)l  für  flhtber  wn  mt^  btü  p»iif 
Snl^ren^  mit  Tupfern«    ^nre^te  ;?Cttfliige  1772«    8«    59  S« 

20        (3ft  be^  Sluggebem  biefer  Settung  ju  l^aben  für  18  ftr.) 

3la6)  ü)xtm  Sxotä  ift  fte  orbentßc^  unb  fagßd^  Dor« 
getragen,  unb  ba  ber  $err  ^aflor  felbft  erfal^ren  l^at^  toad 
man  Don  Sinbern  forbern  tann,  ba  er  biefe  Sogen  ttSf  i^rem 
Unterrid^t  niebergefc^rieben ,   fo  muffen  fie  einem  Se^rer  am 

25  l)eurigen  (Srgiel^ungdkoer!  atterbing^  toittlommen  fetyn. 

I^arinn  finb  toir  jtoar  mit  bem  Serf.  nid^t  einig,  bag 
SDtegfunft  eben  fo  fmnlid^  fe^,  »eil  fie  in  ©itbem  Dor  bie 
Singen  gebrad^t  koirb.  2)iefe  fInb  an  fld^  felbfi  toürtltd^e 
Slbftraftionen,  unb  koenn  fte  ein  ^inb  aud^  fagt,  }D)eife(n  toir 

30  an  bem  Stufen ,  ben  er  rül^mt ,  bag  il^r  Serftanb  gefd^^hrft 
unb  aufgeräumt  n^erbe.  3)od^  bad  t^ut  nid^td  jur  &a6^l 
2Bie  bie  3)inge  ftel^n,  fo  toar  bieg  SEBerfd^en  nötl^ig  nnb 
nü^lic^. 


Nro.  94.3  ^^^ 

$crr  9K  e  t  n  e  r  ö ,  SScrfaffer  bet  8tct)ifion  ber  ^l^ilof opl^ie, 
ift  aU  auffcrorbcntüd^cr  Jcl^rcr  bcr  aBctttüct^l^cit  na(!&  ®öt* 
tingen  berufen  irorben. 

3.  6.  Sat)aterö   Srtoedung   jur  Suge,  mit   ©am.  » 
aSerenfelö   äSl^atibfung   »iber   bic   flcifc^Uc^c  ©id^erl^eit, 
S.  ift  bet)  bcn  Std^citBergifc^ctt  ßrben,  äuögcfecrn  bicfer  ßüU 
ung,  ju  l^abcn,  auf  toctgem  ^<ipm  gu  10  !r. 

[745]  Nro.  XCIV.    ^en  24.  S^oüember  1772. 

Sonboti.  10 

Essays  on  Song-writing:  with  a  colleotion  of 
such  English  Songs,  as  are  most  eminent  for  poe- 
t'cal  merit.  to  whioh  are  added  some  Original  Pie- 
ces.  Printed  for  Joseph  Johnson,  St.  Pauls  church- 
yard.    8.     18  600*  15 

2)er  ungenannte  SSerf.  unb  ©ammfcr  bettagt,  ba§  au<j^ 
in  (Sngtanb  bie  ^tit  ber  ödsten  ©efönge  vorüber,  mit  ben 
3eiten  ÄarU  II.  biö  gum  Jobe  ber  Söniginn  ätnna  nox^ 
über  fe^,  unb  jeftt  nur  ba^  ^ertriüern  fomifd^er  Opern« 
arien  auf  SSau^l^all,  SRanetagl^  unb  ben  Spring-Gar- ao 
dens  beluftige.  @r  pnbet  ferner,  ba§  man  aud^  üon  ben 
altern  ®ef äugen  feine  üöflig  gute,  toenigfi  gong  fittige 
Sammlung  l^abe,  unb  er  l^at  fic^  alfo  ber  äWül^e  untergogen. 

On   äbftd^t   auf   biefe  SWü^e    aöein    toürbcn   »ir   i^n 
für  2)eutf erlaub  nur  furg  angugeigen  l^aben ,  »enn  nid^t  bie  as 
5lrt,  njie  er  bamit  gemattet,  avi6:i  meöetd^t  auffer  ffinglanb 
nu^bar  fet^n  fönnte. 

@«  [teilen  nemlic^  SSerfud^e  über  bie  Siebergattung 
t^crau«,  bie  tl^eilö  t)on  ben  SKaa^regetn  be«  Sammlet^ 
$Red^enf(^aft  geben,  tl^eitö  bie  H;eorie  biefcr  Art  ©ebic^te  rael^r  ao 
au<?einanber  fe^cn  unb  beftimmen  foßen,  ate  eö  biöl^er  ge* 
fc^ebn  ift.  S)er  [746]  Serf.  pnbet  in  biefem  gelbe  Äritif  in 
@ng(anb  nur  ben  eingigen  ^l^ili))^,  ber  ftdb  im  ©uarbiatt 


62»  [,„.«. 

bamtt  (efc^äftiget  \)at;  ben  er  oBet,  mit  dted^t,  onflaget,  er 
^a6e  ju  einfeittg  betrachtete  unb  nur  meiftend  bie  imioefent« 
(id^fte  ©attung  t)om  ^tebe,  bie  finnreici^e,  )i>i$i0e^ 
fraitg(iftf(!^e  bel^anbelt. 
5  Unfer  ^erf.  l^at  bret^,  beren  Snt)t>idfe(ung  er  aud^  nad^ 
unb  nac^  im  ®ange  ber  ©efd^id^te  bed  Siebet  ühttf^upt 
fmbet.  3wcrfl  bie  toürlfitj^e  9iatur,  toilb  ober  fonft, 
mo  meiften^  nur  äuffere  ©egenflänbe,  tt)te  fie  finb,  gefimgett 
tDurben.    ©obann,  ba  ba^  innere  Stuge  mel^r  ju  feigen, 

10 3u  U)ürfen  anfteng;  unb  alfo  ber  (Sentimentaltl^etl  ber 
))ortgen  ©attung  the  natural  philosophy  of  the  mind  and 
tbe  description  of  sensations.  @nb(i(j^,  ba  bie  SiuBilbmig 
aüetn  ttJürft,  mel^r  ju  gcfaflen,  aU  ju  rubren:  SBift.  $>ier* 
nad^  nun  ^t  ber  Serf.  bre^  ^bl^onbtungen  unb  bre^  ftlaffeit 

15  ©anggebic^te  geliefert. 

@^  u>Sre  eitel,  t)ie(  ^riti!  auf  eine  ^lagifilation  ju 
tDenben;  bie  eigentüd^  nie  eine  genaue  ^(agififation  toerben 
»irb,  toeit  bie  Serben  in  einanber  f<)ie(en,  unb  jebeö  xodf^xt 
®enie  beö  Siebe«  ftd^  fetbft  eine  Ätaffe  ift.     Onbeffen  ijl  ber 

20  ganjc  ®ang  biefer  arten  in  ber  ©efd^id^te  be«  Siebe«  toalix, 
unb  ber  Slutor,  ber  bod^  enbßc^  bto«  ber  S3equem(id^teit  toegen 
einget]^ei(t  ^t,  {Ireut  babet)  nid^t  allein  \>itl  gute  ©ebanlen 
unter,  fonbem  man  fiel^et,  bie  ganje  Sintl^eilung  leitet  t^n 
auf  ben  ®ang   ber  9?atur,  auf  SBal^r^ieit,   ffiinfatt, 

25®efül^l,  gülfe  be«  auöbrudt«  —  unb  »ie  gut,  tDenn 
jebe  b(o«  Iritifc^e  Sintl^eilung  in  einem  $etbe  ton  arbeiten 
beö  ®enieö  bal^in  fül^rte. 

®ie   erfte  Älaffc  nennet  er  Saltaben  unb  ^irten* 
gefänge,  unb  !ann  ftc^  mit  9ted^t  be«  StattonalreiA« 

sotl^um«  unb  Sigentl^um«  in  ber  erften  @attung  rfi^men. 
Ol^ne  aber  auf  bie  Urfac^en  biefe«  [747]  SSorjuge«  ju  bringen, 
bejtet)t  er  ftcb  in  altern  <BtMtn  blo«  auf  bie  beliebte  $et* 
c^fd^e  (Sammlung  ber  reliqnes  of  ancient  Poetry,  mtb 
giebt    allein    neuere  9?a(^a]^mungen  biefer  ättem   Sdlaben, 

85  nnb  ba  toirb  g(eic^  ber  Sefer,  ber  mit  ber  neuem  (Sngltfd^ett 
$oefie  befannt  ifl,  auf  ®i)(bfmtt^«  Sinfiebler, 
XtdeU  Solin  unb  Suc^  aRatlet«  William  and 


Nro.  94.] 

Margret  ratl^en.  Ott  bicfcn  ©tüdc»  ift  frcijttc^  üiel 
^unfittoQe  @tm))ttcttät,  aUx  ti)ad  ftnb  fte  gegen  bte  alten 
töal^rcn  Saüaben.  2)ie  ^ercijfc^e  Sammlung  Bleibt  alfo  H>ier 
immer  ber  ©c^a^. 

®egcn   bie   neuem  SWorbifd^en  ^ittengebic^te   etftört  fid^  0 
ber  33erf.  |e^r,  Ijält  fie  fcloö  für  SRat^al^mungen  einiger  (toir 
möchten  fagen  6ine3)  Originale,  auffer  ber  9?atur,  unb  ift 
auf  ber  ©eite  ©at^^ö  unb  anbrer,  ber  befannter  maagen  fie 
in  ber  Beggar's  Oper,  Shepherd's  week  u.  f.  to.  läc^erlic^ 
i3ema(^t  bat.    @r  met^nt,  felbft  Slamfaij'ö  Gentle  Shepherd  10 
erl^atte  fid^  ^ie  unb  ba  nur  burc^  bcn  ©c^ottifc^en  ®ialeft: 
fonft  fielen  bie  beften  S)i(i^ter  biefcr  ©attung  unt)ermerft  in 
ben  %e^eXf  falfc^e  ä^ge  au3  ärfabien  unb  ©idlien  in  »al^re 
33ilber   ber  Statur   ju  mifd^en,   unb   ben  Sraum   ber  @in* 
bilbung    fel^r    unangenel^m    ju    ftören.     Sanbgemäl^lbeis 
aüein   blieben   un«  l^ier  übrig,  töo  aber  bie  aufmerffamfeit 
auf^   feinfie,   toal^refte  ^Detail  allein  begeifire,   unb  l^ierinne 
lobt   er   beö  Sanbmal^ler  ©mitl^^  ©d^ilberet^en  für   aflen 
^op'f(^en  Melodious   eccho's  of  echo.  —  —  ®ie  ©tüde, 
bie  er  gicbt,  finb  üon  ®a^,  ^rior,  Ol^enfton,  Sun- 20 
ningl)am,   unb  bie  meiflen  mit  il^rer  l^olben  romanjifc^cu 
m^mvLti)  toürflicb  f^ön. 

S)ie  jtüe^te  Älaffe  flnb  bie  passionate  and  descriptive 
songs,   unb   ber  9iecenf.   ift  gegen  biefe  ©attung  tool^l  am 
meiften.     ©ie  f(^cint  toürflid^  bloö  ber  befannten  ©oppl^ifd^cn  «s 
Obe  toegen  abgetl^eilt  gu  fei^n,  gel^ört  immer  burd^  ^|if}orif(j^e 
Umftänbe,  toe^^  [748]  nigPenö  beö  ©erjenö,  ber  (Sinbitbung  jur 
erften  klaffe:    ober  »cnn  gar  feine  SBal^rl^eit  babeij  ifi,   fo 
ift«  2Bift,  SBenbung,  unb  alfo  üon  ber  legten  Oattung.    Äuc^ 
bie  @ef(^i(bte,   bie   ber  äut.  ^ier  liefern  toxü,  läßt  tl^tt  im  »0 
©tic^.     SSon   ben  alten   fommt  fafi  feiner   aU  @a<)<)]^o 
unb   Sibull  bei)  il^m   bal^inein:    bie  fügen  Slraber,   unb 
9Korgenlänber  überhaupt,  bie  in  biefer  ©attung  ätte«  übet* 
treffen,  fennt  er  nit^t;  unb  ba  er  t)a^  eigentliche  ©legifd^e 
t^ac^ ,  kDo  boc^  ein  folc^ed  80b  unb  passionate  description  80 
ant   leiblid^fien  unb  u>al^rl^afte{ten  toäre,  auc^  au^gefc^toffeit, 
)o   mirb  er   l^ier  n^ol^l,   bünft  mic^,  am  einförmigfien  unb 


uttooüftänttgfteit.  3itteg  ftnt  au6  ^ter  auf  ter  |<^ma(m 
©Tönje  }mif(^  ^Jtatur  unb  ftuitft,  äBa^r^t  tuib  fi^itaer 
ftige^  einige  aQerliebfte  Sttide  t>on  ^tior,  ^ittleton, 
S^orfet,  Xr^beu,  Otroat),  i'ee  u.  f.  t».  So«  bem 
5  ^erct^fc^en 

0  Nancy  wilt  thou  go  with  me 

fabelt  mit  irgettbkoo  eine  fc^öne  beutfc^e  Uberfe^ung  gelefen, 
mie  audi  nom  erften  and  ber  btitten  3amm(ung: 

On  Belvidera's  bossom  lying. 

10  Unb  nun  bie  britte  Sammlung  ^^Dgenloiu  and  i^itty 
8011  g»^^,  ^ier  (teilen  bie  (Snglönbet  aderbingd  ben  ^ranjofen 
fei^r  nac^.  ^Det  @amm(eT  giebt  in  ber  Einleitung  bie  9e» 
mertung,  bag  9Bi^  eben  bie  <See(enfraft  fe^,  bie  bie  Xlten 
am   f))äteften   gefannt^  adein  unb   eigentüc!^  gar  ni(!^t  and« 

i5gebt(bet:  9Rattia(  unb  £)bib,  fo  groge  Xalente  belebe 
ba}u  gel^abt,  [o  l^ätten  fte  nad^  bem  ©efc^mad  unfetet  ^Atm 
ben  äBi^  boc^  nid^t  red^t  gereinigt,  berebett:  no^  bec 
äBiebet^erfledung  ber  äBiffenfc^aften  allein  fe^  biefer  3^»^ 
ber  Kultur  ))on  dtaKen  au9,  über  Spanitn,  S^antreid^,  }tt- 

20  ben  S^mn  Sari 9  na(!^  @ng(anb  l^ingetrieben,  nnb  ber  nni^re 
3n>ect  ber  @attung  fe^,  fine  writing,  natürtici^e  ober 
feUne  [749]  ®eban!en  ju  geben,  für}  }u  überrafd^en. 
Sr  tabelt  babe^  ^otoittf  unb  anbere,  bie  ben  Sefer  in  biefer 
©attung   mit  2Bt^,  b.  t.   mit  $erg(ei(^ungen ,   fanften  j[n« 

25  f)}ie(ungen,  überfüden,  ba  fo  ditoa^  blöd  ein  Secferbiffen  bed 
9Za(^tif(^ed  fe^n  müfie  u.  f.  to.  Sr  giebt  atdbenn,  unter 
(mie  und  büntt)  mand^en  mittetmägigen ,  einige  allerltebfte 
Schmetterlinge  biefer  %xt,  bie  um  bie  Sangen  unb  ben 
Sufen  ber  Statinen  fc^märmen. 

30  :£iie  ©efc^ic^te  bed  äBi^ed,  ald  eined  neueren  &€toü&f^t9, 
ift  ntd^t  fo  gan}  ol^ne  ®runb,  unb  oiedeic^t  mfifle  man  aud 
einer  benachbarten  ©egenb  audgel^en,  um  ttber^an)>t  ben 
©eniud  uttfrer3«tt  ju  c^arafteripren,  ber  fe^ir  grog  unb 
artig  im  S:ltmtvi,  mie  biedeic^t  Hein  im  ®rogen  iff.    Sber 

85  mo  äBi^,  9latur  ift,  mo  er  mit  aden  @ee(enfräften  in^ 
fammenf)}ie(t,  (unb   mic^  büntt,  ba  ijl  er  adein  guter 


Kro.  94.]  ^'^^ 

3Bift,)  l^aben  ta  bie  ^tten  nid^tö  t)on  i^m  gewagt?  Unter 
ben  3bt)IIcnbid^tern,  S  i  o  n ,  f o  matid^e  ©türfe  ber  H  n  t  ^  o  * 
(ogte,  (gegen  bie  bet  5Scrf.  gn  met  Stel  ^t.  @«  ift  ftcD« 
(t(^  eine  rof)e  ©ammfnng  etenbet  ©ramntatirfet ,  aber  SBot* 
tiefUd^eö  ift  mi  barnnter !)  ^fcen  toürfßd^,  an(^  aö  abgetrennt,  s 
bie  ©attnng  t)on  SEßifte,  bie  tott  natu  nennen,  ober  nähern 
ftc^  i^r  fe^r.  3«  tt)i6ig  aber,  unb  »ennö  aud^  noc^  fo 
fel^r  in  33er|e  t?ert^ei(t  »erbe,  giebt  nie  ein  guteö  Sieb,  »otjon 
aud^  in  biefer  Santminng  groben  finb.  Überl^auft  ntnß, 
xoa^  gefungen  njerben  foö,  (Smffinbnng  fei^n,  baö  ip  baö  lo 
§auf tgefefe,  nnb  nac^l^er  tonnen  Heinere  SSemerfnngen  feimen. 
2)er  SSerf.  biefer  ©ammlnng  ift  ein  jn  garte«  Änäblein,  ba« 
mel^r  ben  ©d^önen  nac^  einem  getoiffen  fanften  £on  ber  ®a* 
tanterie  ein  ©efangbnd^  geben. tooflen,  ate  ein  Sieberbud^  furo 
§er3,  für  bie  toal^re  Sm^^finbung.  ^^ 

[750]  ttitotf  unb  9tüxnUti. 
ir0i|ann  i^^umann^  neu  ^tutf^tnhrunn  rei^tiii^er 

iu  htv  i^tmtintn  l^tutf^tn  bütj^ttiisiftn  Kei^ts- 
i^lire.    Brtttt  ntxhtfftxU  unli  mit  timm  ^t^i^tv  ntv- 20 
mt\}vH  ;2(ufiaBi^  1772.    ar.  8*    IStelroiä  Mg* 

Sin  ÜÄenfc^,  ber  ol^ne  äße  SJerbienfte  in  ber  SBett  fein 
®(ücf  mac^t,  unb  ein  fo  unbebentenbeö,  unnüfte«  unb  l^öc^ft 
mittelmäßige«  SBerfc^en,   al«  biefe«,  ba«  bie  britte  aufläge 
erlebt ,  finb  jtüet)  3)inge  üon  ganj  gleicher  ?Crt.     5)er  üer-  25 
ftorbene  ^eumann,  für  ben  »ir  aUe  Sd^tung  l^aben,  fann 
e«   Dor  feinem   eignen  ®enie  unb   feiner  »tirflid^  nid^t  ge= 
meinen  Srubition    f(^(ec^terbing«    nic^t    rechtfertigen.     SBir 
tüoöen  je^t  nic^t  unterfud^en,  ob  ber  ganje  ©ebanfe,  ben 
gemeinen  3J?ann  jum  Ourifien  gu  machen,  unb  gar,  »ie  ber  so 
33erf.  loiö,  i^m   in  ber  Sirene  über  einen  red^tüd^en  Äated^if* 
mu«  ju  prebigen,  prafticabel  ift.     aber  ba«  nel^men  »ir  über 
un«,  ju  beweifen,  bag  ba«  gegenwärtige  Suc^  gu  biefem  ^xotd 
oööig  untauglich  i|}.    S)a  i|}  fo  biet  unbefiimmteö  unb  fd^ie* 
(enbe«  in  ben  ©äften  unb  ©rttarungen:    fo  uneubtid^  oietss 
allotrifd^e«   für   ben  Ungetel^rten,  unb  fo   »enig   fofulaire 


6^^  [»«•.  M. 

SorfleHung^rt  unb  Slu^brud,  bag  ber  9tecenfent  lieber  in  htt 
@t(un))fmü^Ie  arbeiten,  ate  über  ein  folc^ed  9ud^  bem  gc* 
meinen  iDianne  t)rebigen  &)oIIte,  unb  ol^ne  StHätung  lona 
ber  Ungele^rte  ntii^t   ein  93(att   loerfte^en.    3ßan  fiedle  nur 

5  mit  ber  @d^eere  in  bad  93uc^,  kool^in  man  n)iQ«  fo  lotrb  man 
groben  bon  aßen  biefcn  3)ingen  feigen.  3-  33-  ®-  63.  ^(Stn 
Sobicitt  ifl  ein  f(eine^  ober  nnjierlic^ed  Xeftament,  in  toüä^tm 
mx  an  unfre  ©efe^mägige  ober  S^eflament^erben  t)or  5  3^9^ 
einige  naä^  nnferm  Siob  }n  erfüttenbe  Sluflage  ergeben  (äffen." 

loäBte  gebel^nt  unb  uu))räci^!  ®.  142.  „Sind  [751]  ben 
^ienflbarfeiten  entftel^t  bie  ^erneinungdtlage  jut  Stet« 
tung  ber  grei^l^cit  M  ®ute«;  ®.  143.  Sluö  ber  $fanbt« 
fc^aft  (jure  pignoris)  entfielet  bie  $fanbf(!^aftdl(age  (actio 
pignoratitia)   für   ben   ©d^utbner   ^  S93ieberer(angung   be0 

15  "ißf anbd  nac^  getilgter  @c!^ulb ;  bie  ^^))otl^ecarif(^  ^(age  f ftt 
ben  ©laubiger  jur  äBiebererlangung  bed  entfontme« 
neu  ^fanbeö."  ®.  67.  ©ottte  man  glauben,  ba§  ein  3uti{t 
fo  ettoa^  fagen  fönnte?  Unb  koa^  [oU  ber  Sa^e  mit  allem 
bem,  toa^  @.  80.  t)om  consensu  praesumto,  contraotibna 

2orealibuB,  verbalibns,  literalibus,  consensaalibuB)  strioti 
iuris  unb  bonae  fidel  fitel^t?  ^rj,  bem  Ungele^rten  mng 
ba«  ©c^riftgcn  Äo^jftoe^e,  unb  bem  Äenner  Stet  üerurfac^en. 

^amitttg. 

25     nm  Um  Mnifi^^n^  1772* 
^  ^  (3ft  bcQ  Sluiggcbem  btefer  Seitung  ju  l^obcn  für  30  Ar.) 

^'  .,  iKa(^t,  $o(j^oerrat]^  unb  93rubermorb,  Sbttfc^b  unb  Zot, 

unb  gin)lerni§,  ®räue(,  Siebe«*  unb  ©terben^notl^,  bag  toir 
Utf  ä^itcxL,  mit   einem  anbäd^tigen  imdf^x  nnd!   auf   ben 
30  ^eimtoeg  bebad^t  getoefen. 

Ol^ne  Knseige  be8  Orts. 

:2(ufgefan0ener  litentrifilifer  ßxitfmtifftif  htt 
Hübsletrr^en  ünnfixi^Ux  unb  anbrer  cielelr- 
ttn.    1772* 

35        (Semeiner  äRut^wiUen,  ber  fu!^  an  Seibed«  unb  Seelen« 


>ro.  9o.]  

)d)äben  unbcbcutenbcr  9Kcnf(^cn  ü6t,  ol^nc  Äraft  il^t  SQScfcn 
unb  SJ^anicrcn  ju  Sartfatur  ju  ücrjctrcn.  ®aö  3^ug  mag 
einige  Sl^eatcr=  unb  Lotterien  *  ^nbüfa  intcrcgttcn.  ®ott 
betoaifx  unö,  bag  [753]  njtr  nur  ba^  geringfte  etfal^ten  mögen, 
njo^er  bicfe  tJctnbfeligfeitcn  fommen,  «nb  tool^in  fie  ge^cn.  5 
Seib  tl^utö  unö  für  ein  unb  bcn  anbem  brauen  9Kann,  bag 
i^m  im  ©ebränge  auc^  einö  üerfe^t  toirb.  3m  ®anjen  mag 
ber  ^erfaffer  ein  rechter  Don  Onijrotte  feijn,  fold^  ein  gcinbe* 
^eer  fic^  ju  f (Raffen,  ©d^mibtö  unb  Dijd  Ö  an  i^re  ®p\it  ju 
[teilen ,  unb  bann  mutl^ig  unter  ba^  toürbigc  ®c^attent)ol!  lo 
breinjul^auen. 

iBünnet  ^t  in  JRöt^etart  nac^  Lagrenee  l^crauö* 
gegeben  Mars  et  Venus,  ©in  junger  3Jltn\d}  liegt  im 
^ett  neben  einer  jungen  ^erfon.  @r  nimmt  ben  33orl^ang  i5 
n?eg,  unb  betrachtet  fie,  toie  pe  fc^Iäft.  Sine  ber  Sauben 
trägt  einen  Stiemen  t)om  3Bel^rgel^änge  toeg,  baö  man  mit 
ben  übrigen  5lttri6uten  beö  9Karö  unterm  Sette  bemerft. 
Übrigen^  ift  in  bet^ben  Sigwten  nid^t^  ©öttfic^eö  ju  al^nben, 
unb  bie  Unterfc^rift  ifl  fel^r  nü^Kd^.  20 

Qlaucias  Roi  d'Illyrie  prend  Fyrrhus  sous 
sa  Protection,  nac^  Colin  de  Vermont,  üon  le 
Vasseur  geftoc^en.  2)ie  $a(tung  biefeö  Statte  ijl  gut. 
3)ie  ^^iguren,  bie  um  ben  Äönig  flel^en,  brat)  gejeid^net.  ®er 
©ebanfe  ift  ))oetifcb,  ba§  ber  König  auf  ein  Äinb  fie^t,  baö  25 
üor  ben  §ü(fbebürftigen  oorjubitten  fd^eint.  ^^rrl^u«  er* 
fd^eint  in  gufriec^enber  ©teßung,  ber  ®egen  auf  ber  rechten 
Seite  ift  auc^  um  eine  l^albe  @ffc  ju  lang  geratl^en. 

[75:{]  Nro.  XCV.    3)en  27.  iRoöember.  1772. 

®iittingeit  unb  ®ot]^a.  so 

Dr.  :Xu$uß  (Snttiitb  ^itt^ttxB  —  CirtrurgiTi^e  iBi- 
blt0tlrelu  2)^0  \mtXiXtn  i^mH^tUkf  tx^tnk  Studio  ir(9  %*  €* 
mtitxU^  1112.    8*    12  <Ba0* 

Slde«,  toa^  toir  gur  guten  äufnal^me  biefer  SSibtiotl^ef  belj 

Litteraturdenkmale  des  18.  Jahrhunderts.    8.  18  (40) 


ber  Stejetge  (@.  Slfte^  @tü(!)  bed  erften  Sonbed  gefagt  l^abcn, 
toteberl^olen  mir  ^ter.  ©egetttoärtiged  ®tttdf  ettt^ät  Sit^ 
3Üge  unb  Urtl^eite:  1.)  Essays  and  Observationa  pnblishd 
by  a  Society   in   Edinburgh.  Vol.  II.  in  fo  fem  S^ttttt« 

5  gif c^e  Wlatmtn  l^ierinn  t)OTf ommen ;  nemU(!^  3)  o  n  a  I  b 
3Ronri)  t)on  ^uI^abetgefc^tDülflen.  ^e^  bet  erften  SEBaJ^r* 
nel^mung  faßt  bem  SJecenf.  ein  äJ^nlid^er  SaQ  Be^  einem 
duben  ein,  ber  na(^  bem  (angen  Sager  an  einem  SetnBm^ 
ftd^  im  Sette  umtoenbete,  jä^ling  einen  Sdbmerg  gtotfd^en  bä 

10  SRtp^jen  finferfeit«,  nnb  l^ierauf  ein  ftärfereö  ^utftren  emp^aoSb, 
n}orau$  enblid^  eine  ungel^eure  ^utdabergefdbtonlft  entffamb, 
bie  nac!^  jtDe^  dal^ren  ben  ^tob  nac^  fl4  }^S-  9'teet 
t)on  einem  93ru(^e  bed  Smflhtoc^en,  tooBe^  tDirdid^  ougeiu 
fc^einU(^   erließet,   bag   ein   grünerer  9tei^  bie  (Snii>fi]tbtnig 

15  be^  f (einem  auf l^eBe.  3)  a  11  a  ^  bon  einem  ^olt^^en  im 
®(^(unbe.  2Rerfti)ürbig  genug,  6efonber^  bie  £)))eratii)n; 
benn  bie  3la\mpoitipm  toerben  fo  gut  burd^d  Sd^nauBen  me^ 
in  bie  3iafe  [754]  geftoffen,  aU  biefer  burtj^ö  Sred^  md^ 
in  ben  Wtnnt  ixat    (Eampex   üBer  ben  fiaQud   ber  ger« 

20  Bro(^nen  ^oc^en.  Oeber  SBunbargt,  ber  beult,  totrb  lool^ 
toiffen,  ba§  Oucr*  unb  ©c^ief Brücke  nid^t  fo  egal  taufen, 
ate  man  fte  auf  ber  Safel  mal^It.  3Bar  aBer  $err  (Eam)»er 
Bet^  biefer  @int^eilung  ganj  ))raltifc^,  fo  l^ätte  er  e^  ond^  Bei) 
feinem  äuffern  unb  innem  Satlud  fet^n  follen.     äBoju  ftii))fet 

25  feiner  SinBitbung?  ?eringflon  bon  gtoeenen  Befonbertt 
S3(afen{)einen,  if}  eBen  nid^td  fo  fe(tned.  2.)  Kotolei;  Don 
ber  D))Bt^^(ntte  fd^eint  ein  unnü^ed  9uc^  }u  fel^n.  3.)  Phi- 
losophical  Transactions,  Vol.  LX.  SBiKiam  ^etofon^ 
^erfud^e  mit  bem  menfd^Ud^en  ^iutt,  berbienen  bod^  toettere 

30  @rfal^rungen.  4.)  Thonghts  on  Hospitals  by  Aikin. 
®ute  ^orfc^(äge  }nr  Sinridbtung  eined  $of^ttate.  Z)er 
SJecenf.  fennt  eind,  bad  gröftentl^eitd  auf  bie  Sorf daläge  be< 
C>m.  «ifinö  paffen  toirb.  «Ber  ©ritte  ifl  eö,  baß  ein 
bieredtigted  @pitat  nic^t  gut  fottte  burc^tuftet  toerben  Hnnen. 

85  5.)  Kirkland's  Appendix  to  the  ObservatlonB  on 
Pott 's  Remarks  on  Fractnres.  S)a9  SapfelBanb  tft  Bei) 
Serrenfungen  meiftmtl^eite  bom  ^te  bed  t>errenften  Attod^ 


Nro.  95.J  ^^^ 

abgertffctt.  3(^  »nnbrc  mic^,  bafe  $crr  Äid^ter  fo  giem- 
üA,  t)tcllcid^t  »öüig,  geneigt  tft,  Set^faH  ju  geben.  6.)  ©teinö 
tl^eoretifd^c  unb  prafttfd^c  änCeitung  gut  ®e6urtö]^ü(fc.  35e« 
!önntlt(^  ein  Brauc^Bateö  SSud^.  7.)  38ei^  änögügc  au3 
d^irurgifd^en  ®if^)üten,  4ter  93anb.  ängefeud^«  5 
tctc  Äafpic  3toifd)en  bem  äuge  unb  äugenliebe  fann^  mit 
@rtöufcni§!  mel^r  bruden,  aU  eine  bünne  potirtc  elfen» 
beinerne  '^(attc.  8.)  Adversaria  medico  practica.  Vol.  II. 
P.  IV.  33on  bet  knx  ber  93tt(fcf;  unb  üon  einer  befonbern 
SScrfto))fung  bc^  Urinö.  dm  le^tercn  ^aüt  fanb  man  in  ber  lo 
Stafe  nadi  bem  lobe  jtoo  ®ef(^toü(fle.  9.)  Herbin iaux 
Parallele  de  differens  Instruments  ponr  la  llgatnre  des 
polypes  dans  la  Matrice.  (Sin  ncue^  On- [755]  ftrumcnt, 
ba^  in  ber  33ib(iot!^e!  abgebitbet,  unb  jur  Slbbinbung  eineö 
ungel^cuern  ^olt)))cn  in  ber  SJ^utter  glüdlid^  gebrandet  tourbe/  is 
in  einem  l^öd^ftmerftöürbigen  i^aü,,  anbem  aber  feine  ©ienfte 
tl)at;  fonbern  n^o  ber  ^ot^p  mit  ber  äRutter  l^eröorgejogen, 
unterbunben,  unb  ol^ne  ^ämorr^gie  nad^  etlid^en  ©tunben 
abgcfd^nitten  tüorben.  Sin  anbereö  3njkument,  ju  gleicher 
Slbfic^t  t?on  §errn  J?  e  t)  r  c  t.  @ttoa^  t)on  ben  SRafen*  unb  20 
^el^tpoll^pen.  10.)  Jan  in  Memoires  et  observations  snr 
Toeil  et  sur  les  maladies^  qui  affectent  cet  organe.  $err 
3  an  in  raifonnirt  ungemein  fubtil,  über  bie  fubtilflen 
SE^ei^en  be^  3lugcö  unb  beffcn  Operationen;  Dergtcic^t  bie 
S^ränengänge  mit  einer  S33afferpumpe ,  giebt  ben  I^ränen*  «s 
fünften  unb  ber  SKitte  ber  ®önge  ©c^liegmu^fefd^en;  bie 
Zapfet  ber  Äripatlinfe  i|}  eine  befonbre  $aut,  unb  feine 
Sontinuation  ber  $aut  ber  gläfernen  gcuc^tigfcit.  @ine 
©c^erc  burd^  bie  "ipupine  in  bie  l^intere  äugcnfammer  ju 
bringen,  unb  bie  Är^ftall^aut  üon  ber  3ri3  abgufd^neiben,  ifi  so 
aflerbingö  ein  fc^toerer  unb  mifeüd^er  ©anbgriff,  unb  nur 
einem  Sßlanne  mögtid^,  ber  noc^  mel^r  fann,  ate  ein  2)u^enb 
Setter  in  einen  fiirf eifern  brec^f ein.  11.)  (Sin  unb  hxtt^^ 
gigfter  %anb  ber  fc^n>ebtfd^en  äbl^anblnngen. 
So  fommen  nur  breij  c^irurgifd^c  Säße  t>or,  com  fta^ferfc^nitt,  85 
üon  ber  ab*  unb  junel^menben  SBeite  unb  ©reite  be«  menfcb- 
ticken   fförperö,  unb   t)on   einer  SBafferfud^t  be«  ©jetfiodf«. 

18  (40)* 


^^^  [Nro.  H. 

12.)  Roux  Journal  de  Medecine  etc.  Tom.  XXXV.  i&ont 
Lettner  btö  in  Sunü  1771.  SSerfd^icbcnc  euijclnc  (Stfal^rnngen, 
»oruntcr  §err  3)  u  f  o  u  r  fcitte^  üon  einer  ntnni^alh  monat* 
It(^en  Stuckt  ol^tte  ©el^trn  unb  JRürfenntar!,  toobe^  btc  tnetfleii 

5  Knochen  beö  ©d^äbelö,  baö  groge  unb  ff  eine  ©el^tnt,  ticBfl 
bent  üertängerten  unb  SRürfenmarf  fel^Itcn.  Xxe  ÜRuttcr  l^tte 
im  7ten  9Konat  SSetoegunQ  beö  Äinbeö  gefülfflt.  :i?ei9retd 
3nftrument  jur  Slbfcinbung  ber  [756]  'Sla\mpoltipen.  13.) 
Medical   Transactions.     Vol.   II.     ^on   ber   äBirfimg    betf 

10  Ulmcnbaum^  in  ^autfronfl^citen,  üon  üenerifc^en  ©efd^tofiren, 
t)on  ^xiidftn  unb  t)om  3(eu^.  üDen  Se|dblug  bed  ©tfidi 
mad^en  furjgefagtc  Stac^rid^tcn  unb  d^irurgifd^c  9?eutg(eiteiL 

tHtvütl^^t  Keift  nai^  (Sriti^titlanli^  0lier  itrttff 

lö     ülier  ^te  alten  nnli  neneren  <Srieil)[en^  nelill  eittcrücr- 

0Uii^un0  ilrrer  Sitten  mn  Hitxxn  iBn^ff*    7iv»  t^tm  fictoh 

M^^tn.    l^er  ^Ireii,  286  S.    2ter  8t:ireii,  362  S«   in  8. 

1772«    iBeg  Si^midiert« 

aSStr   t)crfpre(^cn   unfern  Sefcm   be^   ber  ängeige   btefetf 

20  Sud^^  eine  angenel^nte  unb  intereffante  ^eftüre,  unb  bamtt 
fie  unö  nic^t  bfoö  auf  unfcr  SBort  glauben  bürfen,  fo  tiefem 
xoxx  l^ier  einen  genauen  Slu^gug  t)on  bem  Onl^ait  ber  meiflen 
unb  »idbtigjlen  SWaterien.  3)er  SSerf.  ift  ein  Saufmami  Don 
WarfeiHe,  ber  be^  feinem  langen  ^lufentl^alte  in  ^nftontt« 

25  nojjel,  ©mijrna,  unb  ben  ©riec^ifd^en  3nfeln  ben  $omet, 
^aufantaö^  @uri))ibeö  unb  lerenj  ta^,  unb  iebcn  3"8  ^^ 
alten  ^ic^ter^  mit  Vergnügen  burd^  bad  Sofal  betätigt  fonb. 
S)iefe  93riefe  ftnb  gum  ©ebraud^  feiner  Äinber  aufgefegt 
n}orben,  unb  fie  mad^en  aQe  feinem  bergen,  feinet  (£in))fiut« 

30  ung  unb  SBiffenfd^aft  @^re.  —  ISDie  ©rietbifd^en  SSeibet 
leben  noc^  immer  fo  eingegogen.  So  ift  in  il^ten  $)Sufent 
nac^  bem  ^itrut)  bie  Gynaeconitis  t)on  ber  Andronitis 
unterfc^ieben.  !^ie  t)ielen  Letten  be^m  ^lutard^  im  Sebes 
be^  3)ion,  erflären   fid^   ^ier   fel^r  gut  burd^  an  bie  9Banb 

35  gefteHte  niebrige  ©opl^aö.  !Die  ©ried^en  leben ,  »tc  aOc 
anbre  SKorgenldnber  obne  befonbere  93etten,  fie  »erfen  bIo9 


Nro.  95.]  ^^Q 

aKatrafeen  unb  S)eden  auf  il^rc  (Bopl)a^,  auf  bencn  (ic  bcn 
Sag  über  jugcbtad^t  l^aBen.  3)cr  XajumfiQ  bc^  §cf^d^itt3 
[757]  tft  nod^  gcbräud^tic^ ,  töorübct  mau  bcu  ©l^ato  nad^* 
fc^en  fann.  2)ie  t)iererfte  Safct,  tootunter  biefc  gcuetpfauue 
gefteüt  ujixb,  ober  ber  ®C(fc(,  tft  ^u^Jtfäd^Ud^  für  bic  äBcibcr^  5 
bie  ben  gaujen  Sag  mit  beu  puffen  unter  bem  barüfcer  »er* 
breiteten  Zcppid)  fi^en.  Slöe  ©emäl^lbc  ber  SHten  üon  ben 
^efc^äftigungeu  ber  SBeiber  betätigen  ftc^  noc^  l^eutgutage, 
inbem  ade  ©riec^innen  nid^t«  tl^un,  afö  Piden.  3)ie  Slmme, 
Nutrix,  ift  bet^  il^nen  ein  ©lieb  üon  ber  Samilie.  ©ie  toirb,  10 
tüann  bie  junge  ^erfon  l^erangetoad^fen  ift,  il^re  Ooubemante, 
35  c  r  t  r  a  u  t  e ,  unb  9tat(;geberin.  ©ie  l^aben  ©Haütnnen,  fie 
begegnen  il^nen  aber  fo  gut,  unb  menfc^lid^,  aU  toenn  eö  in 
ben  3cit^"  ^ß^  5ret)l^eit  toärc.  ©ie  nel^men  aud^  einige 
gutüeilcn  an  Sinbe^ftatt  an ,  toie  ^enefope  bie  fc^öne  9We=  1,5 
tantl^o,  unb  nennen  fie  ^ft)(^o^)äba,  Söc^ter  i]^rer©eele. 
2Bte  bet)  ben  bitten,  folgen  bie  ©fCaüinnen  i^rer  ^xan,  »enn 
fie  auöge^t.  S3ei)  ben  Segräbniffen  finb  eö  auc^  biefe,  »ie 
borten  im  ®efo(ge  ber  SSrifciö,  bie  am  lauteflen  ffagcn. 
3)ie  jungen  äWäb^en  tüffen  flc^  einanbcr  auf  bie  ^ugen,  20 
unb  greiffen  ft(ä^  an^  Ol^r,  toenn  pe  einanber  bon  ^erjen 
Heb  traben,  unb  barau^  erflärt  ftc^  bie  Ätage  M  Wirten 
Xi^eotx.  3bija.  5.  b.  132.  2)er  ©ebrau^,  beu  bie  SBeiber 
i)aben,  bunte  ober  fteine  fd^toarje  JJebern  üornc  in^  §aar  ju 
fteden,  ^t  oieHeicbt  t)on  bem  feineu  Urf^^rung,  toaö  2Binfe(=  25 
mann  Monument.  Antich.  be^  (Srtäuterung  ber  46ften  Safet 
fagt.  ©ic  (äffen  fi(^,  »ie  üor  ^Atta  bie  Zi)ax9  im  ©ünud^ 
il^ren  ^4^u(5  bei^  Sefud^en  über  bie  ©traffe  nachtragen,  unb 
fe(jen  il^n  erft  auf,  toenn  pe  inö  §auö  treten,  äud^  ber 
t^äc^er  t)on  ^fauenfebem  beijm  ätl^enäuö,  ift  nod^  gebräud^«  30 
ticb.  Äeine  grau  gel^t  ol^ne  il^ren  ©d^fet^er  an9,  unb  er  ift, 
toie  be^  ben  ällten,  aöjeit  toeig,  unb  be^  ben  öermögcnben 
toftbar  geftidt.  äu(ä^  ber  ©d^tet^er  ber  ©efangenen 
tft  ^eutjutage  länger,  ate  getoöl^nüc^.  ®ie  SWänner  tragen 
am  [758]  ^ate  eine  ärt  bon  Sinbe,  an^  ber  fie  ftc^  einen  S6 
©c^let^er  mad^en,  ben  Äopf  ju  bebeden,  2)aburd^  erläutert 
fic^  bie  ©tatüe  in  ber  Villa  Negroni  bööig  bei)  SB  i  n  f  e  t  * 


^30  fH«,.«. 

ntann^  ^i^  t.  ^.  %\).  2.  (S.  308.  3)eT  @e6raud^  bet 
@(^mmfe  tfl  nod^  ^äuftg,  unb  fel^r  alt,  tote  toir  cai9  toec 
Obijffee  ?.  18.  toiffcn.  S)te  Smiool^ttcr  »oti  SicgrojJonte  ober 
@uböa  fc^eereti  ftcb  Dome  ben  ^op\,  unb  laffen  nur  l^utteii 

5  bic  $aarc  pelzen,  fic  ftnb  a(fo  noii  bic  on^d-sv  xofioiovTsg 
bed  .ferner,  unb  btefe  Xtad^t  l^etfl  bte  Xl^efeibe  6e))m  ^bttanl^ 
im  Seben  be^  S^^efeu^.  93et)  t^reu  ^efieu  betränjen  fle  fii( 
mit  SCumen,  tl^te  Xi\6^^  l^aben  no6  bte  S^orm,  bte  inrt 
(SÜ^ri^fof^omu^  angtebt,  unb  bie  Stüc^ternl^eit  ift  ba  fo  toentg 

10  }u  .t^aufe ,  ipte  bet)  ben  alten  Ivfinoüioig.  äBte  be^  bcm 
Slt^enäu^  ?.  15.  bel^ängen  bie  ^teb^aber  bte  Zf)fktt  i^m 
©ebieterinn  mit  ^änjen,  unb  bringen  gan^e  ^'d6^it  mitet 
il^rem  gcnfter  mit  Oefängen  unb  il^rer  itfxa  ivu  9fftt 
3ßa]^l}eiten   enbtgen  ftd^,  n^enn  fte  nur  etuHid  lebl^aft  finb, 

15  mit  ®ef(tngen ,  bie  ben  alten  ©foüen  glet(!^en.  dl^re  SJfta 
ift,  toie  SJirgit  beö  Or})^eu3  feine  bef(!^reibt.  Sie  toirb  6alb 
mit  ben  Ringern,  balb  mit  bem  ^iele  geriffen.  ®te  tooD« 
fal^rten^  toit  el^emafö  ju  gefunbmad^enben  Ouellen,  fic  )te^ 
ba$  ?oog,   unb   toal^rfagen  noc^.     3)er  40  ße  2^g  na(]^  bcr 

20  9?teberfunft  ifl  ben  SBeibern  ein  ^eft ,  toie  ber  Slten  T*tf- 
(Ta^axoerroi^.  3)ie  SBetber  |))e^,  toie  bet^m  2^eo)>^Taft  m 
ibren  @c^oog  ober  Sufen,  ein  Unglüd  abgutoenben,  bad  ü^ncn 
begegnen  foU.  ®ie  Italien  vlo6)  immer  fel^r  biel  auf  Xr&ume. 
3)a^  Sangen,  bad   el^emal^  ein  S^l^eil   tl^red  ©otte^tenftetf, 

25  il^rer  ©^mnafli!  toar,  bad  gu  ben  äRititarübnngen,  unb  ben 
^erorbnungen  ber  ^rgte  gehörte,  ifl  noc^  fe^r  belf  ü^nen  m 
Slnfel^en.  iDian  fielet  fte  um  eine  (Sid^e  ober  gemeinen 
Brunnen  taugen,  toie  Slrif^oteled  fagt.  3)er  öltcfte  Xoni  an^ 
ber  Ob^ffee  ?.  11.  t).  580.  ift  [759]  ^eutgutoge  unter  bem 

30  92amen  bed  Sanbifdben  gebräud^lid^.  9(u(!^  ben ,  ttye(<l^ 
Ibefeuö  um  ben  ättar  Äeraton  getaugt,  \^at  ber  8erf.  ge- 
feben.  3Ran  t>ergtei(j^e  SBinfelm.  Monnm.  Antich.  bte 
99  fte  Safel,  too  äriabne  in  be^ben  Rauben  eine  S^nnr, 
toie  eine  neuere  S^änjerin  ^It     3)er  $)}rrl(^t<j^tf(j^  ober 

35  alte  mi(itärifcbe  S^ang  ifl  nod^  unter  ben  X^raciem  mtb  Sftrten 
übücb.  3lOe  @)}iele,  bie  l^eutgutage  in  Italien  unter  bem 
gemeinen  SSiaxm  beliebt  finb,  befouberd  bie  Morra,  ober  bai 


Nro.  95.]  

Xayxdvsiv  bct  Sitten,  finbct  man  überall.  Slad^  bem  ^ü* 
niu«  fcebienten  fici^  bie  aBetbcr  jnm  SSJafc^en  be«  ^au))t^  nnb 
ber  ^aate  einer  fetten  @rbe  qlvl^  ber  3nfcl  Sl^ioö  —  aud^ 
biefer  ®ebrau(^  c^ipirt.  ®ie  ®rtc(]^ett  lieben  no(^,  »ie  in 
ber  Dbt^ffee  ba^  »arme  93ab ;  fie  nel^mcn  anc^,  Atn  fotool^l  s 
tote  betont  STerenj,  feine  nenertaufte  ©flaüin  auf,  bi«  fie  t)or]^er 
in«  93ab  gefc^idt  toorben.  2)ie  ^oci^jeitfarfel  barf  be^  il^ren 
§et)rat]^en  nic^t  mangeln;  il^re  dränge  finb  nod^  getoeil^t. 
iluc^  ber  ©d^aale  t>on  SBein,  bie  man  üor  altera  bem  Sräu= 
tigam  jnm  ^ti^^itn  ber  Slbo^Jtion  barbot,  ift  nid^t  bergeffen.  lo 
—  ®ie  gorm  il^rer  ©d^iffe  ift  toie  in  ben  Pitture  d'ErcoL 
3luc^  baö  fiovo^vXov  anö  einem  auögel^öl^lten  Saum  finbet 
man  nodb  auf  ber  Onfel  Ot^fa.  ängenel^m  ifl  bie  SSer« 
gleic^ung  ber  ^rot)enfalif(ä^en  gift^erfprad^e  mit  ber  ©ried^i* 
fd^en,  bie  il^ren  erften  Urfprung  öerrätl^,  fo  toie  bie  Serg- is 
toer!öf))rac^e  in  granheid^  faft  ganj  beutfc^  ift.  3)ie  Sittenben 
berühren  unter  i^re«  ®lei(^en  nod^  immer  ba^  Äinn  beffen, 
ben  fie  bitten,  unb  geringere  laffen  pd^  in  biefem  %atL  öor 
t}orne^meren  nid^t  ol^ne  bebedte  ©änbe  feigen.  ®ie  Sibatio* 
neu  finb  noc^  in  t^rer  gangen  SBürbe,  fogar,  ba^  fie  be^2o 
ber  Sintoeil^ung  il^rer  ©d^iffe  gebräud^lic^  pnb.  —  SBir  tiber= 
ge^en  ba«  Kapitel  bon  il^rer  5D?ufif,  fiebern,  Säbeln  u.  f.  to. 
§ier  üermifc^t  ber  Serf.  baö  SKorgen«  [760]  Knbifc^e  unb 
'Ärabifcbe  mit  bem  ©ried^ifc^en.  @inige  feiner  Srjäl^lungen 
unb  ©entengen  fennen  toir  fd^on  längP  auö  bem  §erbetot,  26 
unb  fie  l^aben  offenbar  ärabifc^e  SSerfaffcr.  ®ie  ©efd^id^te 
oon  Äonftantinopel  l^ätte  auc^  toegbleiben  fönnen,  toeit  fie 
nidbt«  al^  eine  unjulänglid^e  8t]^a^)fobie  ift,  unb  bon  ber  ^efi 
toiffen  toir  burd^  SDtalengie  unb  anbere  längft  toeit  mel^r,  unb 
3Uter(ä§igereö.  SKerftoürbig  ift  e«  inbeffen,  baß  bie  ©ried^en  so 
fic^  nod^  immer  bie  ^eji  in  il^ren  ©ebeten  aU  eine  jirafenbe 
©ottl^eit,  ober  Zobtenengel  benfen,  unb  fo  gut,  toie  im  ©omer 
bie  ^eftbäuten,  al«  SBunben  giftiger  Pfeile  betrad^ten.  Sa* 
milienoerbinbung,  unb  aufferorbentlic^e  ?iebe  jum  Saterlanb 
^t  ber  3Jerf.  l^öupg  gefunben ,  unb  toir  fmb  t^m  für  biefe  86 
(Sntbecfung,  fotoo^l  afe  für  ben  ©eip,  ber  il^n  bamod^  fragen 
(eierte,   5)anf  fd^ulbig.     3)ie   Überfe^ung  ift  gut,  hü  auf 


632  .^     „. 

[Nro.  9t. 

tDenige  (BttUtn,  tioo  bem  Drtgtnat  gat  }u  ff(a))tf(!^  gefolgt 
töotbcn,  töte  §.  33.  flatt:  er  töäre  Bet^ual^c  gcftorbcn  (il  a 
pens6  de  mourir)  er  ^at  geglaubt,  baß  er  jierben  tnttffe. 

O^ne  tlttjeige  bed  Otts. 

5  (^mpUnhftimt  Keife  2»ttr4r  ^te  Dtrtteniimmtr  a« 
(©pertag.    1772» 

<!l^m)iftn2»rame  Keife  2»ur4r  ^t^^  Dtrtteniimntcr   itiü 
|)ftn0ßta$.    1772. 

SBie   toenig   ^2)ori!  öerftanben  tt)irb,  geigen  feine  92a(l^ 
10  al^mer.     ©iefer  tft  ttjol^t  ber  efenbefte  unter  allen. 

^Fragmente  htx  altern  ai»ef4ri4rte  fum 3eitvertreUi  fir 
benkfttlie  Cefer*    1772.    91  S. 

Sine  3lrt  t)on  Acerra  Philol.    Die  äu^toal^f  ber  @e* 
[(i^id^ten   ift   beffer,  aber   bie  ©ance   öerbirbt  aDeö  loteber. 
15  2)kn  fann  ntd^t  fäfter  ergäl^ten,  nid^t  becfamatorifd^r  reflel« 
tiren  unb  ^^rologifiren. 

[761]  Nro.  XCVI.  3)en  1.  S)ecember  1772. 

Sonbon. 

A  Dissertation  on  Oriental  Gardening.    By  8ir 
20      William  Chambers,  knt.  Comptroller  (General  of 
bis  Majesty*8  Works.    4to.    5  Sb.    1772.    QrifAn. 

®er  SSerfaffer  biefer  9lb^anb(nng  ift  felbfi  in  (S^ina 
geiüefen;  i)ai  gum  Xi}M  baö,  töaö  er  bef einreibt,  fcttfl  ge- 
feiten, gum  S^l^eil  biefe  Stad^rid^ten  öon  (I^ineflfd^en  ftftn^Ieni, 

25  ober  aud^  öon  anbern  Steifenben,  er^tten.  Der  (Eingang 
feinet  äBerfd  ift  Dekantation  gegen  bie  (Suro)>äif(i^e  ®2irtncre^, 
befonberd  bie  @ngtifd^e  Bosquets^  bie,  ti)ie  er  fagt,  am  (Snbe 
in  nid)td  be^nal^e  oon  bem  offnen  $e(be  unterfd^ieben  ftnb. 
Diefe  9hd^rid^ten  fönnen  a(d  SSe^Iagen   unb  (Sriihttenmgm 

80  beffen  bienen,  toa^  mx  bereite  burd^  ben  $ater  tttttret 
in  feiner  Sefd^reibung  ber  ßa^fertid^en  ©arten  be^  $efhig, 
unb  aud  Dodsleys  fngitive  Pieces  toiffen.  Der  {^anf)t- 
enbgmedt  bei)  ben  ©artenöergierungen  ber  Sl^inefer  ge^t  ba* 


■VT  ni,   t  DtJö 

Nro.  96.1  

l^in,   angcttd;mc   Sinbrüdtc   in   bcr  ©cclc  gu  crtoecfen,   unfc 
fcurd^  üRannigfatttgfcit  bcr  Sangciuctlc  gu   Begegnen.     ®eI6ft 
33ett)unbernng   nnb  ©c^recfen  fnd^cn  bie  Sünftler  burd^  il^rc 
Slnfagen  ju  erregen,     ^n   biefem  Snbe  banen  fie  gntöeiien 
andf  ^ö^ten,  (egen  bnnfte  ^at^ne,  tiefe  ber  ©onne  nnjn«  5 
gängtic^e  Sl^äter  an,  banen  toüjie  ^rff^W/  mit  Ungejlümm 
[ic^   ^erabgieffenbe  [762]  ffiafferfätte.     S)ie   Sänme   fmb   in 
biefen  ©cenen  be^  ©d^reden«  in  nnnatürlid^e  9ti(^tungcn  ge* 
)e(jt,  al^  wenn  fie  baö  Ungetöitter  jerfd^tagen  ^tte.    Einige 
finb  ti)ie  Dom  93(it  gerfd^mettert,  anbere  in  ben  ©trom  ber  lo 
SBafferbäd^e  ^ingefd^toemmt.    3)ie  ©efcänbe  fmb  9tuinen,  I;aI6 
tMjm  geuer  unb  ^aii  t)om  SQSaffer  gerftört.   @n(en,  gtebermänfc, 
9tanbt)öge(  flattern  in  ben  $at)nen ;  Siieger,  SQSötfe  unb  3a(f at^ 
l^ört   man   in   ben  SBälbern  l^euten;  ]^at6t)er]^nngerte  Siliere 
iüanbern  auf  ber  Sbene ;  SRäber  unb  ©algen  fielet  man  auf  is 
ben  Sanbftraffen,  in  ber  Siefe  beö  933a(be^,   töo  bie  SBegc 
überall  mit  biefem  ©efträud^e  bettjad^fen  pnb,  unb  aKcö  ba« 
Äenngeid^en  ber  SScr^eerung  trägt,  ftcl^ett  2em^)et  bcm  ®ott 
ber  dtad}^  getoiebmet,  tiefe  ^öl^Ien  in  ben  S^tfen,  unb  6in= 
gänge  gu  unterirbifd^en  SJBol^nungcn ;    in  ber  9?ä^c  fleincrne  ao 
"iPfeifer  mit  ))atl^etif(^en  Sefd^reibungen  tragifd^er  Sbl^aten  ton 
9tänbern  nnb  9D?örbern  ausgeübt.    Um  SSutfane  nac^gubifben, 
legen   fie   in   ben  liefen   ober   auf  ben  ^öl^en  ber  gröften 
Serge  tjerborgne   ©d^metgöfcn,  ä^^Ö^^*  S^^  ©(a^Ptten  an. 
Ol^re  Sbenen   beö  Überrafc^enben   ober  Übcrnatürtid^cn   pnb  25 
t>on  SRomantifd^er  Art,  unb  gelten  im  SQSunberbarcn  fcl^r  tocit; 
benn  aUt^  gielt  bal^in  ab,   fc^neDe  Übergänge  t)on  entgegen^ 
gefetzten  unb   gemattfamen   Setoegungen   gu   ertoeden.     3[uf 
einmal   gerätl^   ber  SBanberer   t)Ott  einet  fleiten  änl^iJl^e  auf 
unterirbifd^c  ®änge,  bie  il^n  gu  melen  3^^"^^!^«  führen,  too  so 
man    be^    büftrem  Sam)>enfd^etn   bie    b(affe  Figuren    atter 
Könige   unb  ^etben    auf   il^ren  ^tabebette»  erbtidtt,  il^re 
$äu))ter  mit  ©temenftonen  gegiert,  unb  ist  il^en  i    n!    i 
S^äfeld^en  moraUfd^er  ©entengen:  ^ten,  nnb  fottft  l^ai      A\\ 
Drgetoerfe  burc^  unterirbifd^e  SBaffer  getrU 
in  gemiffen  3nter))atlen  bie  6ttQe  bc0. 
Vuft  mit  fe^ertidien  9»elobteii.    Oft 


634  pr„. 

bem  et  (ange  in  beut  S)un!etn   bed  Sßatbd   geirrt  l^t^  auf 
einmal  [763]  an  bet  @))t^e  eine^  3[6gtnnb^,  in  beut  l^eQßen 
Sonnenfd^cin,  unb  fielet  mit  ßrjlannen  bie  SEBafferfälle  i 
©tröme  nntcr  fid^  in  bet  Stefc  tafen ;  ober  er  irrt  am  SuJ 

5  überl^ängenber  ?^c(fen,  in  bnnKen  S^l^dlcrn,  an  ben  Ufern 
ftittfc^Ieid^enber  gtüffe,  bie  mit  ©rabmätern  im  ©chatten  bet 
Sorbeern  unb  SBeiben  übcrfäet  fmb.  SSalb  gel^t  fein  SEBeg 
bur(^  breite  ^ctfcngänge.  $ier  finben  fid^  auf  bet^ben  (Seiten 
9iif4en,  mit  !oQoffa(ifd^en  Figuren  bon  S)ra(]^en  unb  allerlO) 

10  ^ödifd^en  ®efta(ten  angefüQt,  bie  in  i^ren  monfhri^fen  Alanen 
faba(ijii)(^e  ©entengen  auf  ehernen  £afe(n  l^atten;  mit  pxh 
partrten  äKaterien,  bie  eine  beftönbige  i^Iamme  unterl^aften, 
ben  ^orübetge^enben  jum  ©d^recfen  unb  ^n  2Begii>eifent  }n 
bienen.     3"^^'^^^  empfinbet  man  eteftrifd^e  ©töge,  IttsifUtd^ 

15  Stegen,  f^lö^Ud^e  äBinbftöge  ober  t^euetfd^ttge ;  ober  (Erb* 
beben,  burd^  eingefc^togne  Suft  l^erborgebrad^t.  äßon  glonfo, 
bad  ©efd^te^  gemarterter  äJ^enf^en,  ba^  beulen  unb  Srfillen 
brünftiger  unb  n}i(ber  Spiere,  bad  ^äd^jen  ber  dtanbtbf/A 
)u  l^ören.    3^^^^^^^  ^^^^  ^^  ^^^  ^^  3)onner,  ben  Sturm 

20  be^  äReerd,  ^anonenf euer ,  2:rom)>etenf(i^aQ ,  unb  anbete 
^rten  bon  ^rieg^gefc^re^,  nad^.  S)ann  gel^t  ber  SBeg  hnxii 
audge^uene  Sßälber,  too  ade  arten  bon  ©d^langen  unb 
f dienen  @^be^en  auf  bem  S3oben  friecben,  unb  koo  eine  nn« 
g(aub(id^e   äKenge    ^a^en,  3[ffen   unb  $a{>age4en  auf   ben 

25  Säumen  l^odt ;  ober  burc^  ^(umengefitbe,  too  man  ben  @e* 
fang  ber  Söget,  bie  Harmonie  ber  t^Ute,  nnb  aDe  Xrten 
bon  Onfbrumentalmufll  ^ört.  3^^^^!^^  f^^t  ^^  ^^  SBftn« 
berer  in  toeitläuftigen  93ofquetd,  too  993einreben,  Kofen  imb 
3afmin  i^m  jur  ?aube  bienen ;  l^ier  toirb  er  bon  tartarif d^en 

•HO  ditngfrauen  in  meitem  burd^fld^tigem  ©etoanb ,  mit  Vnanad, 
3Beintrauben,  ÜRetonen,  unb  Ouangfi  bebient;  mit  Slumcn* 
fräugen  gefrönt,  unb  auf  "^ßerfifd^e  Xoptttn,  nnb  Setten  üott 
^amufät^!ins^4^f(au»[764]men  eingetaben.  ÜDiefe  bejanberte 
©cenen  fmb  mit  l^äufigen  993afFer!ünften  berf e^en.  8lnd^  bie  Snft 

35  toitb  gu  aQerte^  fünft(tdben3Bürfungen  gebrandet,  oert)ie(fS(tiBtei 
unb  gufammengefe^ted  (Scd^o  l^erborjubringen,  bie  Setoegung 
be^  T^ugtrittd,  ba^  ^aufd^en  ber  ©etoänber,  unb  ben  Zos 


ter  meni^'itflfw  ©timme  in  maaiiftxltVi  äböntcrungen  naib' 
jnbilben,  t«n  Sfottlfeergeljenben  ju  übertofc^cii ,  in  SJerkgen^ 
^eit  ober  ©{freien  ju  ceriegcn. 

mt  optif^e  3ttu|ioiien  piiben  Iji«  iljten  ^lafi.  3.  ffl. 
©emS^tbe,  bie  auf  ijeipiffen  ju6eieitelen  glätten  fo  oft  baö  s 
$(ilb  änbem,  als  ter  äuW"""  ben  Ott  oeiäntert.  2)« 
©oben  unb  bie  SBante  befteljen  aud)  juiwilen  auö  (tlji  tünP= 
(id^er  äffofaifi^er  SJi'bcii,  bie  bem  «ften  StabÜd  nac^  o^ne 
Otbnuiig  unb  9l6(i(^i  teijfatnnien  ju  fetfn  fdjeint,  in  ber  man 
aber  au«  einem  geroiffen  iSefidjIöpunlt  bie  Ijeirtii^iien  Signten  10 
ton  ÜRenfdjen,  S^dwrcn,  Sanbfdjaften  unb  ©efcüubcn  entbedt. 
flau)  beq  bev  njütllic^fn  Slrc^itetlut  bebienen  fic  pc^  aUet 
Äunftgtiffe  bet  Sarbe,  um  beut,  loaS  in  ber  ^ernf  flf^t, 
toeitet  i)inauflju^e(f<n ,  unb  baS,  mai  im  SJorgiunb  bet 
3lnfi6t  fteljt,  ante()n(idjer  unb  iitöfeer  ju  maijen.  ©ic  bringen  is 
in  biefe  @ätten  au^fj  aüt  i'lrlen  Den  aufferorbenclii^en  unb 
fenfitiuen  ^flanjen,  SÄumen,  ©träu^ern,  unb  Shimen. 
@ine  unglaubtii^e  SDienge  monflxöfet  SJÖget,  hie{()enbev  unb 
cieifüßiger  J^iete  airb  ^iei  unlerljalten.  Xii  »üben  Zf)itvt 
ftnb  bur(^  Hunft  gebnnbigt,  unb  toetben  burc^  große  ^unbe  so 
auS  bem  fiönigreidi  Xibei,  unb  Sfrifaniftfie  große  ßetW, 
bie  wie  3""^^'^^'^  getleibei  fmb,  benjadjt,  —  ÜBir  baben 
une  mit  Sillen  in  imietni  SluSjug  beij  bem  f^ieiilid)f(bi>nen 
bei  S^inefifd^en  ©örfen  cerWeilt,  weit  fie  nnfetn  Sefern  Don 
bei  lacfeenben  ©eile  tängP  bclannt  finb.  as 

(765]   BfiVjifl. 

Or.  j3(utiuß  ^rUirfdr  Sdiott  Sntmuif  tintx  juciSi- 

r^en  iSni^hUttitliie  unb  Mtttjotolosit,   ;um  9t- 

brnuilj  at{aliEinir<4ir  Oatkrungcn.  1772.   %t.  H.    360  B. 

SBir  fjoben  biefe  nüljUc^e  ©d)tift  mit  wahrem  SBeignÜgen  so 

getefen,  unb  wünfi^en,  ta%  fie  iijr  ®tüct  in  ben  afabemifffem 

äubitoiien  matten  möge.     @g  ifl  unleugbai<nfi@l((^,  bie  @eo> 

gTofi^te  beS  Sanbe«,  baä  man  bmc^iei)en  »iU,   j"  fhibiren, 

rt*  bie  beflen  unb    tiirjeften  ffiege,   bie   uome^mpen  9Jtert> 

uttibigfeiten   betanni   ju  mad)en,   unb   bie   notbigen   Steife^  3& 

cauteCeu  geben  jn  laffen.     3^ieä   aäed   finbet   bei   onge^enbe 


^^^  [Kro.  96. 

©ci^ütcr  bcr  9icc^t«ti)iffcnfd^af t  in  bicfcm  Suc^c.  3  m  e  r  ft  e  n 
2il^ei(  ift  bte  (Snc^!(o))äbie;  im  j m e 1 1 e n  bte  SOtetl^oboIogie 
vorgetragen.  S)te  Suct^Kopäbic  l^anbctt  üou  ber  9te<!^td* 
gctc^rfamfeit  überhaupt,  tl^rem  Umfang  unb  bcm  ^uf^inmen' 

» l^ang  it^rer  2il^et(e,  at^bann  ))on  ben  etngelnen  Zil^eiten  md* 
befonbere,  fotool^f  bcn  tl^eorctifd^en  a(«  praftifd^en.  8oii 
iebcm  S^eit  töirb  1.)  ber  Segriff,  2.)  feine  ©egenftiUibe 
unb  3nn^att,  3.)  bie  Oueöen,  4.)  ber  Sinken  unb  ®cbrauc^, 
unb   5.)  bie   tjorne^mften   ©^riftfteöcr   angegeben.     Snblk^ 

10  ttjcrben  bie  Vorbereitung«  *  unb  ^ütföioiffenfd^aften  bcr  dnrid« 
prubeng  angegeigt.  Sn  bcr  üRctl^obotogic  ft>ri(i^t  ber  etfte 
Slbfd^nitt  bon  ber  SWet^obe  be«  juriflifd^en  (Stubiumd 
überl^aupt;  ber  gtoct^tc  t>on  bcr  ÜRctl^obc  bcr  ctn)elncn 
Steile,  unb  ber  $ülf«toif[enfc^aften.     $ier  tocrbcn  jcbeÄraal 

15 1.)  bie  Orbnung  unb  3^^^/  i"  toetd^cr  jebcr  Z^üi  gu  er- 
lernen ift,  2.)  feine  ^ütfömittct,  3.)  bie  ?c^rart  bcfKmmt, 
unb  4.)  S^autelen  mitgetl^ei(t.  3lm  @nbc  ift  ein  $Ian  yxt 
(Sinrid^tung  ber  Se^rfiunben  auf  bie  gange  Qtxt  be^  alabc 
mifc^en  Seben«  enttoorfen.    3m  2)etait  licffcn  fid^  tool^I  t)er* 

20  fd^iebene  Erinnerungen  mad^en:  Sed  nunc  non  erat  Mb  Iooub. 

[766]  Slien  bafellift. 

4um)iljr9    üiinktvB    l^etfem     !Xm    htm  (insiif^tu, 
3  «IjciU,  1772*  8* 

$um^)^r^    Älinfer,    erft   '»^Jofthted^t ,    uad^^cr   Se- 

25  bicntcr ,   enbtid^  natürtid^er  ©ol^n   eine«  Origtnate  im  ®c« 

fc^madf  be«  ©olbonifd^en  Bourru,  fommt  fel^r  gufäOig  ju  ber 

S^re^  biefen  9tei«gefc^ic^ten   feinen  9bmen   gu  tetf^en.     (Sr 

fpictt   nur   eine   5Rebenrotte,   bie   i^m   aber  fcl^r  »ol^l  Vx%t 

S)icfe  Steife  gcl^t  burd^  9iorbcng(anb,   ober  tote  9Rtg  Xabbt) 

80  fagt,  burd^  ben  9?orb^)o(,  unb  burd^  ©c^otttanb.    $)ter   nnt 

ba  ifl  gute  Saune,  unb   intereffante  Situationen,  aber    e« 

lauft  fcl^r  bic(  b(o«  to!atc«  mit  unter,  unb,  nad^  bem  ®e« 

brand^  ber  Snglönbifd^en  neuem  Stomanen,  fc^r  oicl  $oKtiI, 

bie  man   an  bem  Drt   feiten  mit   Vergnügen   üefi.     SDa^ 

85  ©anje  toirb  am  3(nfang  unb  @nbe  mit  einem  fa(ten  Stoman 

}ufammen  gefnü))ft,  unb  mie  biOig,  mit  brc^  $curat^ett  ge« 


Nro.  9B.]  

enbet ;  benn  ba  bod^  nadf  bcm  Slripoteteö  jcbc^  (Sebid^t  2ln« 
fang,  5D?ittel  unb  @nbc  l^aBcn  muß;  unb  ba«  Sraucrf^)tcl 
fi(^  baö  gemeine  @nbe  t)on  aKem,  ben  £ob  jugeeignet  l^at,  fo 
Hetbt  ber  (uftigetn  ©attung  t)on  ©ebbten  fonfl  ntc^tö  übrig, 
auö  ber  ©ad^e  ein  @nbe  ju  mad^en,  a(ö  baö  ^euratl^en.  & 

^allierftabt. 

2*  IB.   12.  1773. 

S§   ip   un«   fd^on  lang  ein  unerHärbareö  "»pi^änomenon 
getoefen,   ti?ic  ?eute,  bie  fo  ganj  o^e  ©efc^madf  bie   Sitten  i(v 
lefen,   fid^   einfallen   (äffen  !önnen,   Übcrfe^nngen  baüon  jn 
mad^en !    ©od^  töa«  fielet  man  nid^t  für  3^^^^  wnb  S35nnber 
in  unfrer  Literatur!    ®iefer  Überfeiner  ber  gried^ifd^en  Sl^öre 
ift  n)ir!(id^   unter   ber  Äritif.     SBir   toiffen    faft    !einc   ein* 
^ige  [767]  ©teile  auöju3eid^nen ,   too  er  feine  Originale  nur  i5 
f)a(b  erreicht  l^ätte,  befto  mel^rere  aber  !önnten  mir  anfül^ren, 
tüo  er  fie  tüal^ren  Unftnn  fagen  tagt ;  j.  S.  toenn  er  in  bcm 
t)ortrefli6en  S^or  beö  ®o))]^oHe«  Ei  fioi  ^vvsitj  baö  933ort 
naXaiafxa^  baö  l^ier  nic^t^,  qlU,  toie  ber  ©c^oUaft  bemerft, 
CfjTfjaig  Tov  (povov  Tov  Aatov ^   Unterfud^ung  l^cijt,  20 
burd^  g^el^be   tiberfe^^t;   ober   too   er  burd^  täd^erlic^e  £reu 
ßoaqoQog,   Od^fenfurt,   unb   bie   befannte  Senennung 
tjon  jDetpl^i  yrig  oiKpaXov  burt^  5Rabel  ber  Srbe  gicbt: 
aßir   tüoüen   aber   ftatt   allem   nur   eine  ®tro<)]^c   au«  bem 
l^errüd^en  S^or  im  ^i^^pol^t  iquog^   iqoag^   l^erfefeen,  unb  25 
bann  unfere  ?efer  urtl^eilen  (äffen: 
®o  gab  SSenu^  töcKanb 

S)ie  öd^a(ifc^e  iJürftcntod^ter, 

Ungemannt  bicbet)or  unb  unt)erIobt, 

3nbem  fie  an  ]^äu6(id^c  ©efd^äfte  30 

Die  unfünbigc  f(tid^tige  banb, 

®(ei(^  einer  Senäerin,  bie  ©d^tid^ternc, 

ÜRit  S3(ut  unb  SRauc^ 

Unb  mit  2Rorbbcf(edften  ^^menäen, 

2)em  ©ol^ne  ber  SKfmcnc.  35 

3)ie  Ung(üdf(id^e  toegen  ber  ^od^gcit! 


^^^  [Nro.  t7. 

Derftt^re  tn  ai»e2»t4rtem    Don  4rr*  ^arie  €iürlnttt 

(Sin  guted  üRäbd^en,  beten  ©efunbl^eit  burc^  ben  Serlnfi 

seine«  SJatcr«,  eine«  Srubet«,  gerrüttet  toorben,  giegt  il^te 

klagen  nnb  il^re  ©efcete  in  Sieber  [768]  an^.    3>ic  gerabe 

fanfte  ärt  ber  SSorrebe,  l^atte  un«  gfeid^  für  flc  etngcnommai, 

unb  bie  lieber  bepärften  bic  3bee  üon  il^r.     ®ic  finb  UUft 

üerfipcirt,  ob  il^r   gleich  ^ejameter  nnb  Pentameter   ntd^t 

10  glüdfen  mollen^  nnb  einige^  mo  fie  fid^  nid^t  bnrd^  9teUgioit0« 

unb  moralifd^e  ©efül^te   einen  @d^tDung   geben  n>tn,  l^aben 

nn«  red^t  tool^t  gefallett,   toie  g.  S.  äRorgengebanfen  ®.  1. 

an  eine  9tofe.   @.  51.    $ier  unb  ba  b(in!t  auif  ein  Susfe 

Sebl^aftigfeit  ]^er)}or.      92iemanb   toirb  fo   oiel  (Sm))ffatbnng 

15  be«  ®uten,  fo   ))ie(  ©efd^äftigleit  be«  ©eifle«  in  einem  js* 

fammenftnfenben   ^öxpet,  ol^ne  t^eilnel^menbe  Stül^nittg  er> 

fennen. 

Sternen. 

Hui»«   (Srnß  S4rtiitn0^    Sammlung  uerfi|fiei^tter 
20     (Bthit^tt.  1772.  8.  17  ^og. 

®em  lüoClen  tötr  biefcn  Werfen  ben  S^itcf  ®ebtij^te 
gönnen^  toenn  nur  ber  ^err  Serf.  fic^  nid^t  il^renttoegett  ben 
STitet  eine«  ÜDid^ter«  gneignet.  ®er  %uftoanb  ))on  SH^, 
ben  er  gemad)t  ^t^  ifl  fel^r  gering.  $on  ®enie  toollen  toir 
26  uid^t  reben ;  bod^  mögen  bie  3)inger  immer  um  ben  SRarft« 
<)rei«  mittaufen.  S«  fmb  nod^  fe^r  große  ©trid^e  Sonbed 
in  ©ermanien,  too  man  feine  anbete  ©ebid^te,  a(«  Don  biefem 
@(i^(ag  fennt,  oerfiel^t  unb  (efen  mag!  "S^ai^m  ratzen  mx 
bem  SSerteger,  biefe  17  SBogen  je  el^er  je  lieber  }n  f)>ebiren! 

80  [769]  Nro.  XCVII.    ®en  4.  ©ecember.   1772. 

SonboH. 

Examen    de  TEssay   sur   les   prejugös.    Par  !• 
PhiloBophe  de  Sans-Souoi.    4Vi  l8*    8*    1772« 


uro.  97.1  

2Rtt  5^crgnÜ0cn  l^abcn  totr  bicfc  fc^r  (cb^ftc  8cur== 
Leitung  ctncö  S35cvf^  örf^fcn,  ba^  totriffid^  btc  (£i}xe  ntd^t 
•crbicnt,  bie  il^ni  bcr  crbabetic  SJerfaffcr  antl^ut.  S«  tft  an 
Ic^  fd^on  ein  fel^r  un^jl^ilofo^^l^ifc^er  ®cban!c,  bcn  äWcnfd^cn 
^rc  SSorurtl^eite  bcnel^men  töollen ;  unb  bicjcntgc,  btc  bicfc  5 
trbeit  nnternel^nien,  fommen  un^  eben  \o  üot,  ate  btc,  »ctci^c 
ie  3Binbc  nnb  bie  Serge  an  bcm  ®cbäubc  bcr  SQScIt  loeg^ 
äfoniren  möd^ten.  S3c^  ben  ungäl^tbarcn  gcmad^tcn  SJcr^ 
ättniffen  ber  äWenfci^en,  tft  ein  großer  £l^ci(  t)on  üRcinungcn 
mb  SSorftcHnngen,  bie  mand^c  in  tJ^ren  falten  ®))c!ufatiottcn  lo 
iir  3Sorurtl)ei(e  Ratten,  tötrf Kd^c  SB  a  1^  r  1^  c  i  t ,  unb  ein  großer 
D^eil  ber  übrigen,  ifl  n)ic  bie  gc))rögtc  SKüngc,  ein  ©urro- 
lat  t)on  SBal^rl^cit ,  ttjomit  toir  in  unfern  Ääufcn  unb  SJcr- 
äufen  ganj  tool^I  ^ured^t  fommen  fönnen.  Äein  ^l^ilofo))]^^ 
er  t)on  ber  SBett  mel^r  fennt ,  aU  bie  t)ier  SBänbe  feiner  is 
Stubierflube,  toirb  alfo  fid^  einfallen  faffen,  »enn  er«  ani^ 
önte,  biefe^  große  9tab  gu  ^emmen,  toelc^eö  bie  ÜKenfd^l^eit 
erumbret^t,  unb  t)on  jel^er  l^erumgebre^t  J^at.  SSJa«  fotten 
oir  aber  gar  üon  bemjenigen  fagen,  ber  [770]  feine  Reiben* 
d^aft  3um  Oe^^räge  ber  SBal^rl^eit  mad^t,  unb  aöeö  für  SSor=  20 
:rt]^eit  bauten  toiü,  toa«  nid^t  bamit,  unb  mit  feinem  befonbern 
3orurtt)ei(  übereinftimmt  ?  S)er  ^erf.  be«  Essay  sur  les 
►rejug^s  fcbeint  ju  biefer  Slrt  üon  beuten  §u  gel^ören,  unb 
ein  Sjraminateur  mad^t  üon  feiner  Slrt  §u  benfen,  unb  üon 
em  3n^(t  biefe«  SBerf«  eine  Sefd^rcibung ,  bie  für  ba«  as 
3u(^  nid^t  fel^r  bortbeill^aft  cinnel^men  fann.  Qu'ai-je  donc 
ppris  par  cette  lecture,  fagt  er  ®.  67.  quelle  Verite 
auteur  m'a-t-il  enseign^e?  Que  tous  les  Ecclesiasti- 
[ues  sont  des  monstres  ä  lapider;  que  le  Roi  de  France 
st  un  Tyran  barbare,  ses  Ministres  des  archicoqains,  so 
es  courtisans  des  fripons  laches  et  rampans  an  pied 
iu  tröne:  les  grands  du  Rolfaume  des  ignorans  petris 
i'arrogance  (ah  qu^il  en  excepte  au  moins  le  Duo  de 
^ivernois)  que  les  Marechaux  et  les  Officiers  frangois 
ont  des  Bourreaux  mercenaires ,  les  juges  des  infames  8& 
»revaricateursy  les  financiers  des  Cartouches  et  des  Man- 
rins,   les    historiens   des   corrupteurs  des  princes,   les 


[Nro.  §7. 

poetes  des  empoisonneurs  publica;  et  qu'll  n'y  a  de 
sage,  de  louable,  de  digne  d'estime  dans  tont  le  RoXamne^ 
que  Tautenr  et  ses  Amis,  qui  se  sont  revetiis  da  titre 
des  philosophes. 

5        Dicfcö  Spmctt  njirb  mit  einer  lurgen  Untetfuc^img,  üBer 
bte  t^rage  angefangen:   D6  bte  äKenfd^en  jut  äBal^rl^eit  ge^ 
fc^affen  fe^en?  unb  Be^u))tet,  bag  fte,  in  bem  f)>ehtlatbett 
Zl^eit   beö   ?efccnö   t)ie(nie]^r   ein  9ianb   be«  dtrtl^umd   fl 
^leQeic^t  tfl  biefe^   auf   be^ben  @eiten  ju  t)ie(  gefogt 

10  x^  tovciWi)  eine  @))]^äTe ,  in  toeld^er  ber  äßenfc^  SBal^t^ 
ftnbet,  unb  nur  bann,  n)ann  er  btefe  SBal^r^eit  ast  asbm 
3)inge  jenfeit  ber  ®rän3en  feinet  ?oofe«  Rängen  »iU,  fSOt 
er  in  Orrti^ümer.  $)^))ot^etifc6e  SQSal^rl^eit  ifi  auc^  SEBal^r^, 
unb,  giebt  ed  gteic^  !ein  allgemeine^  ^enngeid^en  k)oit  Sßa^t^ 

lö  l^eit ,  fo  ^t  bodb  jeber  in  feinem  @teiö  getöiffe  SDterfmaler 
bie  il^n  nie  [771]  trügen.  —  2)o(i^  meöeiAt  gel^ören  biefe 
nur  gu  ben  Srfal^rung^tDal^r^eiten ,  bie  ba^  (ganten  auf' 
)cf)liegt;  tDetc^ed  ol^ne  bie^  nur  Don  allgemeinen  SSal^rl^eitai 
^u  t^erftel^en  ip.     So  mag  aber  nun  bem  fe^n,  loie  tl^m  toillr 

2(»  ]o  iji  baö  befto  gett)iffer,  toa«  baö  Sjamen  femer  be^it))tet, 
baß  bie  SBal^r^eit  feCbp  mit  groffer  SJorfici^t  getel^rt  toerba 
muß;  unb  bag  e^  ein  tbörigted  Unternehmen  tfl,  fle  allge« 
mein  mad^en  gu  n)oüen. 

Stad^   biefen   allgemeinen   Slnmerfungen   n>erben   bie  it^ 

25  [onberen  ®ä^e  bed  ^erfafferd  be^  Essay  burd^gegattgen,  nab 
il^m  ba^  Säd^ertid^e  in  feiner  Steforme  ber  Sietigion,  mtb  bie 
unanflönbige  ^l^nl^eit,  toomit  er  bie  9tegierung  tobeft,  fel^r 
ernft(ic6  ))ern)iefen,  unb  no(^  emfllMer  feine  3tit)eltit)es  gegen 
ben  ©olbatenftanb  gurücfgegeben.    Über]^au))t  fcbeint  ba9  gOHje 

30  99$er!  btod  gegen  ben  i^igen  3u{lanb  toon  f^onfrei^  gerietet 
;u  fe^n.  £er  erteud^tete  (S^amtnateur  jetgt  aber,  tag  ei 
toal^rer  fhaf barer  Unfinn  fe^,  tocnn  man  bie  feit  tktim 
da^rl^unberten  t)orbereiteten  unb  eingetDurjettett  ÜBel  ber 
i^igen  Stegterung  jur  Saft  legen  tooUte.  — -  SBit,   al9  ^ßar^ 

35  ticulier,  erfül^nen  und  nie,  über  fotcbe  ^i^n  gu  riil^tn, 
unb  (äffen  und  mit  bem  guten  Roger  Coverley  gerne  bot 
there   is  much  to  be  said  on  both  sides,   gefoQen.     Um 


^ro.  97.]  

befto  geredeter  fc^eint  un^  bic  ä^^^iö^ng  gu  fc^n,  bic  bcm 
@§at)tpcn  in  biefen  Stättern  in  reichet  üRaafc  gegeben  toirb; 
unb  mx  überlaffen  e^  il^m,  tote  er  fid^  au5  bent  ©itemma 
bon  ®.  45.  jiel^en  toiö:  Mon  ami,  tu  es  un  Ignorant,  ou 
tu  as  le  cerveau  brul6,  ou  tu  es  un  insigne  Calomniateur.  ö 
Choisis,  mais  pour  philosophe  tu  ne  Fes  pas.  -  Unb 
bamit  ba^  Ttaa^  t)ott  toerbe,  l^eijl  eö  nod^  am  ©d^tug  ®.  65. 
C'est  ainsi  que  pensoit  le  pacifique  du  Marsais,  au  quel  on 
fait  composer  un  libelle  deux  ans  apr^s  qu'il  est  mort 
et  enten-e,  mais  dont  le  veri-  [772]  table  auteur  ne  peut  lo 
etre  qu'un  ecolier,  aussi  novice  dans  le  monde  qu'e- 
tourdi. 

«ugftitttg. 

^it^liUi^fcp^it  r^tx^tiigUn.  1772*  in  Sno.  L;2(i)ilj. 

!♦   IßOg.  15 

^er  ^erf.  ^t  ben  ©nbjtüec!  ge^bt,  bie  Seigren  üon  ®ott 
unb  ben  göttlit^en  Sigenfd^aften  an^  ber  natürlichen  S^l^eo« 
logie  fo  leicht  unb  fo  fagüd^  gu  mad^en,  afe  mögtic^  ift.  S^ 
Ift  il^m  tüirflic^  gegtüdt,  bicj[enigc  meta^)]^^fifd^e  ©rünbc, 
iDelc^e  man  insgemein  für  bie  angenommenen  Seigren  toon  20 
©Ott,  anjnfül^ren  ^jflegt,  fel^r  faßtic^  unb  bentüd^  öorgutragen. 
9^eueö  l^at  er  unferö  S33iffen§  gar  nid^tö,  unb  fein  5Sortrag 
ift  auc^  tl^eifö  toegen  feiner  3l6fid^t  fel^r  toeitfc^toeifig  unb 
gefc^tod^ig,  tl^eilö  burc^  eine  getoiffe  äffedation  oon  SQStft 
l^ier  unb  ba  ein  loenig  toiberüd^.  —  gre^tid^  mifd^t  fic^  ein  25 
jeber  nun  in^  "»pi^ilofo^jl^iren  unb  JRaifoniren  üon  SJcfigion. 
Man  üer meiert  aber  oieHeid^t  baö  Übet  eben  baburd^,  ba^ 
man  gu  fo((^en  beuten  fic^  l^erab  tagt,  unb  mit  il^nen  raifo* 
nirt.  Intention  SBal^rl^eit  gu  finben,  iji  httf  ben  toenigPen 
f-  9  Sre^geiftern ,  unb  id^  ttjottte  faft  barauf  toetten,  loir  so 
toürben  batb  feinen  mel^r  fe^en,  toenn  man  aufl^örte,  fic  ju 
n)it)er(egen.  3Bir  ttjoüten,  bag  über  biefe  2)inge  üicle,  toie 
eo!rate^  be^m  ^^Jtato  badeten.  —  ®ie  ©teüe  ift  ju  fc^ön, 
unb  ob  wir  gleid^  l^ier  gerabe  ba))on  leine  Slntoenbung  mad^en 
tooöen ;  fo  toirb  fie  bod^  lool^t  im  ®angen  öiellcid^t  mand^em  so 
ei^rlid^en  raifonirenben  83iebermann  fel^r  nufeüd^  fe^n. 

Litteraturdeukmale  des  18.  Jahrhunderts.    8.  19^  (41) 


^l^äbTUd  fragte  beis  @ofrated:  ob  et  gemiffe  alte  rnl^t^O' 
(ogtfd^e  Stgäl^Iungen  g(au6te?  ©oftate^  antkDottet  t^, 
bag  et  ^kUAö^t  biefe  (Stjäl^Iungen  fo  gut  (ängnen  tmb  er« 
ttäteu  Wuttte,  töte  ein  anbetet;   [773]  abet,  fäljirt  et  fort: 

5  ^3)tefe  @a(^en  }u  etf täten,  t^  gan}  atttg:  aOetti  er  mitg 
ein  fe^t  gef(]^tdtet,  fteigtget  3Kann  fe^n,  bet  fid^  bontit  ab* 
geben  totQ;  unb  fein  ©cbidfal  ifi  eben  nid^t  }n  benetben, 
toenn  man  nut  gebenft,  toa^  et  füt  eine  Sltbeit  l^ben  iiiit§, 
alle  bie  (Sientauten   unb  (Sil^imäten  in  Dtbnnng  )n  bringen, 

10  unb  bann  bie  ©otgonen  unb  *$egafe,  unb  bie  ungäl^ltd^ 
äBunbettl^iete  alle.  SSSal^t^ftig ,  bet  mug  toenig  ju  tffm 
l^aben,  bet  ftd^  bie  äJ^ül^e  geben  toiQ,  an  fotd^en  3)ingen  jn 
gtDetflen,  unb  mit  feinet  f^tumpen  SBei^^eit  alle  biefe  ®ai^ 
©tüÄ  üot  ®tüd  §u  bntc^taufen.  —  3c^,  mein  lieber  $^» 

15  btud,  l^abe  baju  feine  ^ext,  unb  j^^at  begtoegen  ]^att)>tfä<!^ß(l^, 
toeit  id^  mit  bem  ^el))]^tfd^en:  Wlaife  bid^  mit  bir  f  elbfl 
befannt,  nod^  nic^t  fettig  bin.  Sb^  id^  abet  fo  toeit  ge- 
fommen  bin,  [d^eint  ed  mit  (äd^et(id^,  mic^  mit  onbent  3)tngai 
abzugeben.     Od^  laffe  bemnad^  aQe  biefe  ®ad^en  auf  fldb  be> 

80  tu^en,  unb  untettoetfe  mid^  getn  bet  angenommenen  Steligion. 
Defto  mel^t  bemühe  id^  mid^  abet,  mid^  fetbft  lennen  jn 
(etnen ;  ob  ic^  uid^t  oieüeid^t  nod^  ein  milbete^,  loüfiered  ®^ 
fc^ö)>fe  bin,  aU  S^^p^on,  obet  ob  id^  eine  fanftete,  beffer^ 
teinete,  bet  ©ottl^eit  äl^ntid^ete  Statut  l^abe."     %te(e  tonfenb 

85  l^öd^ftübetflügige  @)>e!utationen  unb  ^onttooetfen  loürbai 
toit  toeniget,  unb  ))ie(e  gute  äßenfc^en  loütben  tt>tr  mäft 
^aben,  toenn  toit,  anflatt  be^  Setnünftlend  übet  3>ing(^  btc 
und  boc^  immet  ju  l^od^  b(eiben,  liebet  und  getod^nten  }n 
glauben,  unb  3^^^  unb  ^(eig  auf  unfete  eigene  Seffemng 

80  }u  toenben.  —  SBit  l^aben  um  befio  liebet  l^ier  biefer  Sc» 
ttac^tung  nad^gel^ängt ,  je  ungetnet  toit  biefe  Metaphysiqae 
ä  la  porige  de  tout  le  monde  untet  und  einteifen  f^cn. 
^ad  Oud(en  oon  bet  Siaifonit«  unb  3)if))utitfud^t  l^at  \i^on 
manchen  el^tUd^en  S^tiften  [774]  i\m  ^toüfiti  gemöil^t,  unb 

85  um  bie  Stulpe  feined  Sebend  betrogen. 


Nro.  97.]  ^^^ 

O^ne  tlnjeige  beS  OttB. 

Don  2»eutr4rer  iBaukunß*    D.  M.  Ervini  a  Steinbach. 
1773.    16  S.  in  8110. 

9Bir  toünfd^tcn,  ba§  un^  öftcrö  gtcicfec  ©d^riftcn  üon  fo 
mäßiger  Sogcnanga^t  unb   fo  öolll^alttgcm  ©cnjtd^t  ju  ®e*  5 
fid)tc  fämen.     e^  Bleibt  biefe«  »latt  bem  trcftit^en  (Stüin 
Don  ®tetnba(^   getoibmct,   bem  Saumeiftcr  M  ÜKüuftcr^ 
3U  ©traßburg,  ber  in  noc^  manchen  fünftigen  Sl^eorien  unter 
bem   Slrtifel,   ©otl^ifc^,   mag   getäftert   toerben.     ®er  Serf. 
xocnbet  fic^  gteid^  ju  Slnfang  an  tl^n  mit  bem  Ion  ber  ban!*  10 
barften  Scgeiftrung:  „S35a^  braud^tö  bir2)enfmatl  unb  t)on 
mir !    SBenn  ber  '^öhti  l^eitige  9?amen  auöf^^rid^t,  iftö  Aber* 
glaube   ober  Säfterung.     ®em   fd^toad^en  ©efd^märfter  loirb« 
etotg  fd^iüinblen  an  beinem  Sotog,  unb  ganje  ©eelen  toerbcn 
bic^  erfennen  ol^ne  ©euter."     SBie  fel^r  btc  SSSürbe  bcutfd^cr  15 
Saufunft   an   bem  2Rünjicr   gu  Strasburg   ücrfannt  »erbe, 
ftagt   ber  SSerf.  ®.  4.    ,,S«   ift  im  f leinen  ©efd^mad,   fagt 
ber  3ta(iäner  unb  gel^t  üorbe^.     -ffinbere^en !  laßt  ber  gratt«= 
jofe   nad^,   unb   fdbneöt  triuirn^^irenb   auf  feine  S)ofc  k  la 
Grecque.     333a8  ^bt  il^r  getl^an,  baß  il^r  üeradftten  bürft?"  20 
®er  SBelfd^e   getroffen  üon  ber  $)errKd^Ieit  antifcr  SSerl^ätt« 
niffe,  maß  fie,  unb  fe^tc  fie  auf  feine  Art  gufammen,  aber 
ber  ©eift   ber  üRaffen  unb  SSerl^ältniffe  fam  nid^t  über  i^n. 
dx   fanb    bie  ©äuten  ber  Sitten,   unb  mauerte  fie  in  feine 
SBänbe  auf  bie  (äd^erüd^fte  933eifc  ein.     ?lud^  nad^  bem  Softem  25 
beö  9lbt  Saugier  !ann  e^  nic^t  toal^r  fc^n,  baß  tier  ©äulen 
ober  Sd^joften  ben  erften  93ebürfniffen  ber  S3au!unft  gu  $üffe 
!amen.  [775]   „So  ift  nod^  baju  fatfd^,  baß  bcine  $)ütte  bie 
erftgeborne  ber  SBelt  ift.     3^^^  ^^  ii)Vtm  ®i})fef  pd^  freujcnbe 
©tangen  t)ornen ,  gttjet)  hinten  unb  eine  ©tauge  queer  über  so 
gum  ??orft,  ift  unb  bleibt,  n)ie  bu  aütägtid^  an  filtern  ber 
gelber  unb  äöeinberge  erfennen  fannft,  eine  »eit  ^)rimät>erc 
Srfinbung,   üon   ber   bu   bod^  nid^t  einmal  "»ßrinci^jittm  fftr 
beine   ©d^toeinftäöe    abftral^iren    Wnntefi.      S)u    »iUjI    un« 
(eieren,  loa«  toir  braud^en  foöen,  toeit  ba«,  »a«  toir  braudben, » 
fid^  nad^  beinen  ©runbfä^en  nic^t  rechtfertigen  Ußt.     ©äute 

19  (41)* 


644 

^^^  [Wro.  »7. 

tfl  mit  tttd^ten  ein  SBefianbt^eit  unfret  SBol^nungen;  fie 
mibcrfpric^t  öictmc^r  bcm  9Bcfcn  aU  unfrcr  ©ebäubc.  Ünf« 
Käufer  ctttpcl^cn  nid^t  auö  üicr  ©äufcn  in  töicr  (Sden;  fie 
cntfte^cn  auö  t)icr  äWaucrn,  auf  öier  Seiten,  bic  fiatt  aütt 

5  ©äulen  finb,  äße  ©äuten  auöfd^üeffen,  nnb  töo  il^r  fie  (UU 
flidt,  fittb  ftc  6e(ajlcnber  Überfluß."  Um  aber  bie  ntiettr&g» 
tid^e  SinfiJrmigfeit  ^u  »ermeiben,  gab  ber  ©eniu^  (Ert>tneit 
t)cn  @teinba(i^  ein:  $etmanid^f altige  bie  uttge« 
l^cute  SÜRauer. 

10  S)er  SSerf.  gepe()t,  ba§  i^n,  el^e  er  ben  ÜRünfier  felbfl 
gefeiten,  ber  93egriff  t)on  ©otl^ifd^  \o  fel^r  umnebelt  ^be, 
bag  er  jum  t)orau^  in  ba^  allgemeine  ^nfigefräd^je  ein^ 
geftimmt:  ,,@anj  üon  ^xexxat^  erbrüdt:  unb  baß  il^m  bieg 
liebe  ^rinci})ium  alle  Sll^nbung  üon  ©röffe  toeggcraubt  (abe, 

15  bie  er  nad^l^er  bet^  bem  er)len  änbticf  fo  tief  empfanb."  Si 
beruft  ftd^  mit  äted^t  barauf,  bag  man  noci^  ni(!^t  ertDtefes 
^aU,  baß  baö,  »aö  toir  ©otl^ifd^  nennen,  ein  üon  ben  @otf)ai 
eingcfül^rter  Saugefd^mad  fet^.  Sr  Hagt  über  ben  2)eutf(^ 
ber,  ba  er  beutfcbc  ©aufunp  l?at,  fie  Derwirft,  nnb  a(d  eine 

20  Sluölänberin  üertoeiBt.  ®egen  bie  ^errn  ©efd^mödlet  unb 
t>erf(j^nittne  ^unfltl^eoriften,  bie  nic^t^  ate  fd^öne  ftunfl  bnnen 
toollen,  erinncYt  ber  SSerf.  mit  üie=  [776]  tem  ®runbe,  bag  bie 
Äunft  lange  bilbenb  i^,  el^e  fie  fd^ön  toirb,  nnb  hei^,  fo 
toal^re,   große  ^unfl  ja  oft  »al^rer  unb  größer  ifi  aU  bie 

25  ©d^öne  felbft.  „®enn  in  bem  2Kenfc^en,  fagt  ex,  x^  not 
bitbenbe  Statur,  bie  gteid^  ftd^  tl^ätig  beioeijt,  toann  feine 
Sjrtftenj  gefiebert  ift.  ©o  mobeft  ber  SBilbe  mit  abenbtj^euer» 
üd^en  3i^gen,  gräßtid^en  Oepalten,  l^o^en  garben  feine  Socod, 
feine  i^ebern,  unb  feinen  Sörper.     Unb  laßt  bicfe  Sitbnexek) 

30  and  ben  loiüfü^rtidbften  formen  befielen ,  fie  toirb  o^ne  ®u 
fta(t^t)erl^ä(tniß  g^f^mmenflimmen ,  benn  @ine  (Sm)>finbang 
fd^uf  fte  gum  faradfterijHfd^en  ®an3en."  3*^'.?fe*  »atnt  er 
alle  Seigrer,  ben  düngting  nic^t  burc^  fd^neüen  Übergang  anf 
bie  btofe  ©c^önl^eit  aufmerffam  ju  mad^en.     Sr  bemühe  fi^ 

35  guerft  Seben,  Setoegung  nnb  ä93al)r]^eit  in  feine  Kndbilbmigen 
}u  legen,  fo  toirb  er  nad^  unb  nac^  ))on  fe(bfi  in  bie  feltgr 
9tul)e  beg  Ott^m^^g  pnfen,  bie  aber  erft,  »ic  in  bem  j£orfo. 


Nro.  98.]  ^^^ 

na&i  ^clbcnatbeit  unb  ©öttcrtl^atcn  mögtid^  tft.  —  SBir 
enH)fe^(en  biefc  ffeiue  ©d^rift,  fotool  in  Slnfel^ung  il^rcr 
©runbfä^e,  a(ö  beö  toal^ren  ®eniu5,  bcr  butd^  btc  Meinften 
S^(;eile  burd^giel^t,  aöcn  3$ere^tcrn  bcr  Sunft!  Unb  aKen 
S^eoriflen  mag  fie  bann  ein  fnrger  2RctaKc^Unbcr  fc^n,  5 
um  (angen  ©rat  afabcmt[c^ct  SBci^l^eit  barauö^ujicl^cn ,  mit 
bem  man  baö  ®cfciet  bet  beutfd^cn  Äunfl,  »ic  mit  bcn 
SJiemen  ber  Königin  ©ibo  t)on  Ojtcn,  äBcften,  ©üben  unb 
9?ort)en  nac^  93cüebcn  umf^jannc. 

Oft  beQ  5tu§gcbern  biefer  Bettung  ju  l^aben  für  6  ^r.)         lo 

[777]  Nro.  XCVIII.    2)en  8.  S)ecembcr  1772. 

HItenbutg. 

iltrer  liie   m0raiir4re  Sitr^nljett   unl»  ll^tioroplji^ 
beöCetrettiöi»    8*    1772.    15V«  <ß«fl* 

3«ora(if(J^e  ©d^önl^eit!  ^45^iIofo^)^ie  beö  8e»i5 
b  e  n  ö !  SBer  tjermutl^et  nid^t  l^ier  mit  l^immüfd^en  ©efängen, 
inö  SmtJ^räum,  jur  innigftcn  Umarmung  ber  3Senuö  Urania 
aufgehoben,  unb  an  bie  lifd^e  ber  ©ötter,  gum  etoigen  ®ettu§ 
te^  lauterften  Sftef targeifte^ ,  gerufen  ju  toerben!  —  Cd  ifl 
S3er(egerö  2Bei81^eit,  ^jral^lenbe  Sittel  ju  fud^en,  aber  nic^M» 
3lutor^=S(ug]^ett.  93e^  einem  fittfammern  S^ittet  toürbeu  »ir 
baö  armfelige  ®etoäf(i^  biefer  Sluffä^e,  toie  fo  üieU  astax 
))]^i(ofop{)ifd^e  ßl^rien,  feinem  ©c^idfat  überfaffen  f^obm: 
aber  ift  eö  unfre  ^fii^t,  ba^  "ißublifum  ein  tDcm^  J»r 
!IRarhfd^ret)ern  }u  loamen.  On  einer  langen  9ora^3uatS:^ 
ber  ^erf.  fe(;r  mül^fam,  ba§  man  bie  Xn^ar  ir. 
©c^mucf  be^  ^ortragd  f^rebigen  bürfe.  BazrU) 
f(ü^iger  SetDei^;  unb  bagu  fo  gong  impnmfiM 
S)er  erfte  S5erfuc^:  üon  bcr  moraIi'i>£x  Smii-xii  - 
überl^auf^t,  toenbet  bie  getDdn&dK 
lid^er  ©d^ijn^eit  unb  §ogartfi 
©tücf  auf  ba«  SDioratifAe 
baüon  fommen.  Sd  i^  i 
[778]  fogenanntctt  Siebe 
bag  ber  Serf.  bad  Süt 


gel^abt,  unb  tl^ren  9{et^  nut  ton  toeitem  gefül^It  Ifiättel 
S)cr  gwc^tc  Sctfuci^:  Sttbung  bcr  ©clbfiliebe,  foS 
^utd^efon  mberlegen^  unb  geigen^  tote  alle  unfte  Xriefee 
jufammen  bie  ganje  äKaffe  ber  @e(Bfl(tebe  audmad^ett ;  toena 

6  ber  Serf.  ben  ®ebanfen  in  feinem  Umfange  fid^  bentlt(!^  ge- 
badet ^ätte,  fo  tDÜrbe  er  ))ieäeid^t  halt  eingefel^en  fyihtn,  baf 
^utd^efon  unb  feine  SBiberfad^er  im  ©rnnb  —  toxt  Me 
^l^itofo^)]^en  alle  —  enttoeber  nid^W,  ober  einerlet^  fagcn- 
IV.   ißom   S^arafter^  unb   ti)ad   ein  fd^önet  Sl^ralter   i|L 

10  V.  SSom  Urtl^eil  über  anbere.  —  ®ie  gemeinften  ©od^eti  wn 
ber  gangen  SBett,  auf  bie  gemeinfle  ärt  torgetrageu.  VI. 
^^itofo))^ie  be«  Seben«.  i)ier  l^offten  toir  ettoa«  ®nM,  ha 
toir  ben  Serf.  im  SInfang  einige  toal^re  ®ebanlen  über  bie 
9tot^tt)enbigfeit  ben  SKenfd^en  gu  fhibieren,  unb  übet  bie  S9e* 

16  fd^affen^eit  biefed  ©tubiumd  dngem  fallen;  9ber,  e^e  ivir 
und  umfallen,  ftiegen  toir  toieber  auf  bie  (angto>eiUg{leit  Vlan* 
berei^n,  bie  nod^  je  aud  bem  SRunbe  eine^  )>l^ib)fop]^ifd^ 
gebauten  gefloffen  ftnb.  VIL  ©on  ber  ?aune:  ^cr  SSctf. 
ift   mit  $)errn  ÜKenbelfonö  Srflärung  oon  ber  StaibetSt 

20  nic^t  gnf rieben ;  unb  giebt  allerlei  f c^aate  Semerhmgat  über 
bie  ?aune,  toobe^  man  nic^t  um  ein  ^aar  Hüger  toirb,  aß 
man  toar.  Saune!  @d  mug  ein  f(^arfflnniger  $I^iIofo|»^ 
fet^n,  ber  bie  ©eele  in  biefer  forgtofen  Sage  erfd^teid^  tolL 
VIII.  9$om  ®to(g,  eine  (Srgä^tung :  %bgef d^mad(te  Stac^j^minig 

25  be^  Sottaire;  ber  einmal  in  einer  ©efeUfd^aft  eine  Spiiibabettß 
l^iflorie  ergäl^ten  foüte,  unb  anfieng  —  n  y  avoit  nn  fer- 
mier  general  —  j'ai  oubli^  le  reste.  —  S)cr  8erf.  fagt: 
6«  »ar  einmal  ein  ^riejter !  —  SQSirb  benn  ber  ^öbet  bcr 
©d^riftfteQer   nie  aufl^(5ren,  bie  t^e^ter  einjler  ^fonen  bd 

30  geißlid^en  Staubet,  bem  gangen  ©taube  gnr  Saft  gn  leges? 
—  SSieÜeid^t  toenn  [779]  man  einma(  anf  ber  anbent  Seite 
aufhört,  aud  bem  Sabel  über  eingte  ©Uebet,  eine  6(ul^ 
bed  gangen  ©tanbed,  ober  gar  ®otte^  unb  ber  Religion  ju 
mad^en.     IX.   $om   i^ranengimmer:   S)er  $agefioI)  iriamitt 

35  übet,  bag  toir  ben  SJ^äbd^en,  SBeibem  unb  SOtotronen  bie 
$anb  füffen,  unb  fie  am  oberfien  Snbe  gel^  laffen  — 
unb  ber  toiH  t)on  mora(ifc^er  ©c^önl^eit  f)rebtgen?    X.  Set« 


Nro.  98.] 

gebl^e  ?lnmet!un9cn ;  —  Stcnbc^  Octoäfd^  über  bie  bcutfd^e 
^Äad^al^mung^fud^t  u.  bg(. 

^agaittt  l^tx  Iteutfitrttt  £rtttk«    i9<rimi0i$ie$eirett  vott 

Jl«  (Seirait<ri0i  Dittmt  utUi  So^«  3ük.  (^thmtv^    1772« 

2)iefc^  @tü(!  cntl^ält:   1.)  „^robc  einer  Übcrf eggung   öon 
bcm   geraubten   SBafferetmer   beö  Zaffoni."     ®er  Überfeger 
fti^eint   mit   ber   toal^ren  Saune   beö  fomifd^en  3)id^ter^  öer* 
traut   gu   f e^n ,  nur  gutoeilen ,  glauben   toir ,  ^at  il^n  bie  10 
©prad^e  üer (äffen,  unb  ber  ®ang  beö  ^ejrameterö  gel^inbert. 
SEBann  toir  einen  SBunfd^  gu  toagen  ^tten,  fo  toäre  e^  biefcr, 
biefe   gange  Slrbeit   bem  iJcuer   aufguo^>fern,  unb   mit   eben 
bemfefben  (Seift  ber  ?aunif(ä^en  5IRufe  an  eine  neue  tJorm  gu 
benfen.     2.)  ,,®ie  erteu(^teten  S^^^^^f  '>^^^  93etrad^tung  über  is 
ben    gegenwärtigen    3«^^»^    ^^^  SBiffenfd^aften    unb  l^err* 
jd^enben  ©itten  in  3)eutf(i^(anb.''     ®iefe^  Suti^,  baö  ni(ä^t« 
a(«   S)e!(amation ,    mifantl^ropifd^e    nirgenbö    gang    treffenbe 
Älage,   unb   nid^t   ben   geringjien  allgemeinen  Slic!  üerrätl^^ 
^ätte  unter  ben  fttrgern  Stad^rid^ten  mit  fleinerem  Sluftoanb  ao 
abgefertigt  toerben  fönnen.     3.)  „©(^ulgenö  Sibtiotl^el  ber 
griec^ifd^en  Sitteratur."     $ier  fielet  man  offenbar,  »ie  ftd^ 
ein   fleißiger  ©d^ulmann  l^infe^t,  coxtüpUixt,  unb  com)>iHrt, 
bit^   er   beriefen   l^at,  ba§  [780]  $err  ©d^nlg  nid^t   genug 
comt)ilirt    ^t.     ®ie   Untertaffungöfttnben    finb  bem  $crni  »5 
^xol  ©d^utg  njürflid^  gu  l^art  angefd^rieben,  unb  toir  toftnfd^ten 
mit  nid^ten,  baß  ber  arme  Äopf  ber  lieben  ^M^^rer  mit  nod^ 
mel^rern   unbebeutenben   Sudlern  gur   gried^ifd^en  Sitteratur 
gel^örig,  beftürmt  tottrbe.     4.)  „  2)er  SRal^tag,  bre^  Sjcercitia, 
(ober  Sieber,  toie  gebrudft  jtel^t.)''     5.)  „fiurge  grage,  »ieso 
bie   Sugenb   am  bejten  guberettet  toerben  fönnc?''     jDiefe^ 
(BiM   fc^eint  un^  bie  beße  Stecenfion  in  bem  gangen  2teti 
I^eite  gu  fe^n.     ©ie  ift  mit  vieler  @inpd^t  eine^  gefd^tdtten 
©d^ulmann^  angefüllt,  unb  rügt  mit  JRed^t  ^errn  SRafd^of 
unb   anbrer  Steuerungööorfd^föge ,  bie  unfer  »enigc^  Satcmsö 
unb  ©ried^ifd^  oodenb^  gang  ou^  ben  ®d^u(en  t^erbannen,  unb 


^^^  [Nro.  98. 

aüc«  mit  ®^>tcu  bcö  JRcatotffcnÖ  üterfitcucn  tDoUen. 
6.)  „^txxn  JRcmmerö  SJcrtl^eibiguttg  »ibcr  eine  jReccnfion  in 
bem  ältent.  §iPor.  Oourtiafc."  2Bit  l^afccn  ntd^t  bic  (Sl^re, 
$errn  Stemmer  ju  fennen;    aüein,  er  muß  ein  gutgeflimter 

5  SRann  fe^n ,  ber  nid^tö  öon  ben  SBettl^änbeltt  auffer  feiner 
©tube  erfährt,  toeit  er  gegen  benSrebit  ber  9(tenhtrger$iflor. 
3ouma(tflen  mit  fo  t)oOen  33aden  anbläßt.  7.)  „attgemeinc 
aSiograpl^ie  t)on  Qo^am  Wlaiti^ia^  (Bifx'öti).**  S)tcfc  totrb 
fel^r  gut  beurtl^eilt,  mir  fönnen  nid^tö  baüon  fagen,  »cil  un9 

10  allgemeine  Siogra^jl^en,  tt>ür!li(^  unter  bic  ÜReer« 
männer  unb  ^!|3atagonen  ju  jäl^len  finb^  bereu  SRenfd^^eit 
trir  el^er  läugnen,  atö  na(^  S^U  unb  Linien  6ere(!^nen  möd^ten. 
äBir  l^offen  inbeffen,  ba§  bieö  SB  ort  au^  bem  8lab  bei 
SKobe  fo  gut  augfaKen  ioirb,  aU  anafreontifd^  Sieb,  O^a« 

lömeter,  unb  33arbengefang.  8.)  ,,Smj>flnbfame  Steifen  bun^ 
2)eut)(i^tattb  bon  ©**.  3ter  unb  lefeter  Sl^eil.^  SBir  bonfen 
bem  Stecenf.  aufrid^tig  für  bie  neuere  SSerfid^erung,  baß  btefe« 
3ter  unb  legter  jl^eil  bteifcen  foll.  9.)  ^^^l^antaflen  nad^ 
^etrar!a*ö  5!Kanier,  üon  §errn  ©d^mibt*      6«  toörc  [781] 

20  ju  tottnfd^en ,  tag  ber  Stecenf.  felbft  tttoa^  ^>oetifd^c  Aber 
^tte,  um  auf  bie  feinere  ©d^önbeiten,  unb  aud^  loerflecftere 
5IRänget  biefer  petrard^ifd^en  äWufe  mit  mel^terem  2)etai(  auf* 
gumerfen.  3m  ®angen  fmb  bie  Erinnerungen  meif}  taoift, 
»ann  er  fie  aber  enoncirt,  fo  fielet  man  nur  ben  S^prtflen. 

26 10.)  „Über  bie  Slegifd^en  2)id^ter  unter  ben  ©ried^en." 
S)iefer  ^uffa^  ifl  aud  ben  Memoires  de  TAcademie  des 
Inscriptions  genommen,  unb  bon  bem  Überfe^er  lotrm^rt 
toorben.  11.)  „2)eutfd^e  unb  Sateinifd^e  S^rcftomat^ie,  }nm 
©ebraud^   ber  ©deuten   unb   ®^mnafien.'^     Sine  gute  Se* 

80  urtl^eilung.  12.)  „^ortfefeung  ber  Über fefeung  ber  Sobrebe 
be«  ^liniu«."  13.)  „Obe  über  ba«  Sotto,  üpu  ©erm  SSnr- 
mann,  »ieber  an«  anbern  ä^itungen  eingerüdh."  9Kon  fle^t 
au^  biefen  @inf d^altungen ,  bag  e^  l^ier  STtogojtmnä^g  ^er* 
gel^t,  unb  bag  bie  fritifd^e  Slrbeiter  nod^  nid^t  geloorben,  ober 

86nod^  nid^t  toarm  im  ®ange  getoorben.  14.)  ,,Sl^raIterifKf 
ber  t)orne]^mften  (Suro))äifd^eR  Stationen."  &  ntoi^t  ein 
S^eil  be«  ^rittifd^en  äRufäumd   be^  ©d^toidert  <m9,   nnb 


Nro.  98.]  

mm  ift  ein  neuer  Stiel  umgefd^tagen  toorben.  15.)  „©dbrtftcn 
gut  Silbung  M  ©ergenö  unb  beö  SJcrftanbc«,  aU  ©ertrage 
ju  bcr  ©cfd^td^te  beö  SRcnfd^ett."  ©eintrage  gut  SWatuIatur 
mögen  eö  fet^n,  unb  auif  in  fo  fern  ©eintrage  gur  ©efd^id^te 
beö  5!Renfc^en.  16.)  ,,S)ie  SBolfen,  SJon  §errn  §ermig  über«  s 
fe^t."  i)er  SSerf.  lüirb  fcl^r  aufgemuntert.  9Ran  fd^en!e 
unö  bie  SJummem  bi^  19.,  benn  eö  finb  meijienö  Seurtl^eil* 
ungen  bramatifd^er  ©tüde,  unb  SBienerifc^er  ')|5oefien.  20.) 
„(Bdfxdhtn  an  ben  Herausgeber  beö  SWagagtnö,  über  SBie* 
lanbS  Könige  bon  ©(^efd^ian."  Sin  erbärmlid^  ®tü(f  arbeit,  lo 
21.)  ,,Über  ben  SBertl^  einiger  beutfcber  ÜDid^ter,  giüei^teö 
©tüdf."  SBenn  bod^  einmal  bie  Ferren  fid^  nid^t  fo  gang  an 
bie  SRanier  ftogen,  unb  ben  ®eift  nid^t  ber!ennen  tt>olI=  [782] 
ten,  ber  biefe  oft  ungefd^idfte  ^anb  belebt.  Ungegogenl^eit, 
3mpertineng,  n)eitfc^toeifige  öerioafcbene  ©d^reibart  faßt  aller*  10 
bingö  bem  ^erfaffer  gur  SaP;  äUein,  er  bleibt  aBcgeit  ein 
Äopf,  ber  »al^re  ©tärfe  ^t.  33efonberS  l^aben  unö  bie 
letztem  ^Briefe  gefallen,  too  er  gegen  ba^  Sränfelnbe,  unb 
Dljnmäd^tige  beö  Som^joftteurö  gu  gelbe  liegt.  S)a§  er  aber 
einige  liebe  ©rab^eine  unb  SRonumcntd^en  befd^äbigt  l^at  —  20 
SBaö  t^ut  baö?  Oft  ber  3Äann,  ber  unterm  ©teine  liegt, 
xoaljr^aftig  grog,  fo  braud^tö  enttoeber  feinen  ©tein,  ober  ber 
©d^aben,  ber  brau  gefd^iel(>t,  ifi  beö  äufl^ebenö  nid^t  toertl^. 
S)ie  übrigen  Siummern  cntl^alten  bie  ©leimifd^en  unb  3afo» 
bif(^en  Sroc^üren  biefeö  Oal^r^ ;  S^mbeHine  t)on  ©ulgem,  25 
a^abenerö  ©riefe,  Ääjhterö  bcrmifd^te  ©d^riften,  @o^>l^icnö 
9?eife  bon  SRemet.  ®ic  fleinere  5Rad^rid^ten  übergcl^en  »ir. 
—  Unfre  Sefer  finb  nunmel^r  im  ©tanbe,  au^  bem  S5er* 
geic^ni§  biefer  Stecenfionen,  unb  il^rer,  nad^  unfrer  SnH)finb« 
ung  angegebnen  ol^ngcfä^ren  Oütc,  gu  urt^eilen,  toaö  fte  fldb  »o 
ftinftig  oon  biefem  S3er!  gu  t)erf)3red^en  l^aben. 

mtn  bafelBfl. 

Jaques  Boulet  Nouvelles  Bemarques  Bur  lea 
germanismeB.    1778.    8.    14  HBog. 

Sin   ©eutfd^er  mag   fein   ^angöftfd^   fo   gut    löctflc^fen » 
al^  er  toill,   fo  ifl  er  bod^  immer  in  ©efa^r,  gu  germout« 


650  pr».«. 

fiten,  ^err  93ou(et  l^at  un^  atfo  einen  ongenel^meii  iCtenß 
ertoiefen^  bag  er  einige  93enterfnngen  }u  Sermeibung  biefe^ 
Sel^tetd  gefantntelt,  unb  und  ntitget]^ei(t  l^at.  deber  Skh» 
i)aiex  biefer  @f>tad^e  unter  und  n)irb  fle  mit  Stn^   ge» 

5  broud^en  fönnen.  STtan  barf  biete  biefer  Snntertmtgen  bc§* 
n>e»  [783]  gen  no(]^  nid^t  für  ^banterie  ^(ten ,  »eit  fte  in« 
;$Ieine  ju  fa0en  fd^einen;  benn  einem  em)>^nb(ici^en  O^ 
faQen  au(^  !(eine  SSarbarifmen  fel^r  nnangenel^m  auf,  unb 
u>ir   fönnen   in  btefem   "ißnnft   über  bie  (Sm)>finb(t(I^Ieit   bei 

10  grangofen  ntd^t  urtbeiten.  ^Dod^  gel^n  btefe  anä^  moni^mal 
^u  tt)eit^  unb  Krnaulb  beüagt  fld^  an  einem  Ort  mit  ^fMfi 
Darüber,  bag  bieje  Station  burd^  il^re  @trenge,  tl^rer  @pxaifi 
man(!^en  3^^^^^^  ^^^  flarfen  unb  bebentenben  Xn^btttden 
))erfagt,  ben  fte  boc^  fo  nötl^ig  braud^t.    SSBir  3)entf(!^  tl^aa 

15  tDoi)l,  baß  »ir  nid^t  fo  ängfttid^getoiffcnl^ft  finb. 

Seijijig  unb  ©ot^a. 

i^htn  nm  €nrall>.    1772.    8«    12  ßag. 

2Benn  n)ir  unfre  moberne  Sarben  unb  Sarbengenoffen 
anfeilen,  bie  il^r  i^ünfd^en  toai^ren  ober  fa(fd^eit  ®e^^U  ift 

20  allem  $om)>  ber  begeifierten  ®))rad^e  l^emmtragen ,  fo  fWt 
und  bie  S3eobad^tung  bed  Säuern  avL9  ®6^}ilt\ptaxi 
Winter's  Tale  ein:  he  has  rieh  garments,  bnt  he 
wearä  not  well.  S)ad  if)  $errn  (Smatbd  ^aU,  htm  ffoox 
bie  Sarben*  unb  Obengramatif  fo  jtemfic^  gu  3)ie»fle  ße^ 

25  aber  meber  Sarbenimagination  nod^  Dbengefül^I ,  nm^  fettft 
Obenmup!.  Oroge  SBorte,  fred^e  5Ketal>^^cni  «nb  »er* 
fd^tungne  "ißertoben  in  ein  ©^(benmaad  gnfammes  gefd^tanfit, 
bad  mad^t  noc^  feine  Dbe.  3d^  badete,  tcir  ^Mtn  nmi  ein» 
mal  SRuf^er  oor  %ugen,  an  loetc^en  unfre  neue  ^t^tet  fUf 

3omeffen  !önnten,  el^e  fte  flc^  auf  ben  ®d^au))(a6  magten. 

[784]  8fetlaii. 

air^itnbiung  ;ur  tf rläuternng  ^tx  «t r4rl4rtc  %tt 
ftttliitren  nnl^  mntuHftitn  Wtit  3Uw  Um  gtWKß- 
m^n.    1112.    8* 

35        '^a^  ift  bie  Überfe^ung  eined  Serfd,   beffen  toir  fcbon 


Nro.  99.3  ^^^ 

im  Original  gcbaci^t  l^abcn.  ®o  t)tc(  toir  bcmcrtt  l^abcn,  ift 
bic  Übcrfcftuitg  an  \\ii  gut  gcratl^cn.  OB  baö  33ud^  bic 
Sl^re  ücrbient  ^t,  mögen  bicjcntge  uttl^eitcn,  bic  fi(^  in  bic 
auöbcl^ncnbe  unb  jufammcnjic^enbc  ^l^itofo^Jl^ie  bcfi^  SSctfaffet^ 
fc^icfen  fönncn.  6 

Ol^ne  tln}eige  bee  Orte. 

Ulatfiriiitrc^iaiodcn^ laut  ^tifiüuhtxt^  Iftimilt^  aufgefdirie- 
iicn^  nn^  irffcntiiitr  irchannt  g^tnaitrt.    1772«    8«    158  S. 

S^   finb   gXDcen  S)iatogcn:    5)ct   erftc  betrifft  bie  ^rcij* 

mäurcr ,  unb   ber  anbrc  l^anbelt  öon  ber  ©olbatencrjie^ung  10 

unb  i^rem   moratifd^en   Sl^araher.     Se^bc  fmb   fo  jtcmli^ 

im  ®efd^ma(f  ber  ®cf<3rä(!^c  im  JReic^  ber  Sobtcn.  —  ®oc6 

On  voit  tant  de  gens  grifoner  aujourd'hui 

Qa'uD  de  plus  un  de  moins  ne  fait  pas  grand  des- 

ordre.  16 


ßritücn  über  bie  aRid^ac(tfd|e  »ibctüber* 
f^jjwttß/  tttt^  feie  (S^egctif(^ett  (Drunbfäfte,  bie  er  barinnen 
befolgt  l^at,  8.  finb  nunmel^ro  im  (gic^enbergifd^en  SSertag  für 
30  fr.  ju  l^abcn. 

[785]  Nro.  XCIX.  3)en  11.  3)cccmbcr.  1772.  20 

«tfttft. 

üxitft  tint0  IDtutfitren^  übtx  iffftntliitre  (Scgcn- 
t&nht  ht0  ^üttxianhti».  (BxfU  Ci^fntng«  Hon  i»er 
fixut^tf^txxt.    S.    1112.    Ifitx  mh  2Ux  ßxltf.  56  S. 

2Bir  l^aben  unö  fd^on  etUd^emal  in  biefcn  Slättern,  für  26 
greunbe  ber  neuen  fran^öfifci^en  ©taatö:s3Birt]^f(3^aftöte]^re  er« 
ttärt,  unb  unter  ber  (£inf(^rän!ung,  bag  fie  in  einem  gefunben 
<Staat«!ör^)er  angetoenbet  toerbe,  finb  »ir  il^r  nod^  ^er;|Ud^ 
getrogen,  jßemol^ngeatbtet  freuen  toir  un^,  fo  oft  toir  einen 
®egner  ftc!^  toiber  biefeö  ©tjjiem,  ol^ne  Soöbeit  auflel^nenso 
fe^en.  S)er  ^r.  SSerf.  biefer  ©riefe  gel^ört  unter  bic  Slaffe 
biefer  ©egner.  @r  rid^tet  feinen  er^en  93rief  fonbcrlid^  gegen 
§errn  ©(^lettioeinö  jtoeen  ^jotitifd^e  Srahate:    Molfens 


^^^  [Kro.  99. 

d'arreter,  unb  Orbnung  bct  "i|}otttt!.  Sine  lebl^aftc  oft 
Iaumf(!^e  @(^ret6att  unter|(!^eibet  tl^tt^  unb  mand^e  ^tohadfU 
ungen  toerben  bcn  t^reunbcn  bcr  Oucfnaijtfd^cn  unb  Wtixa^ 
bcautfd^cn   totrtfd^aftüd^cn   ^otitif    »cntgflcn^    baju    btetten^ 

5  bag  fte  ftd^  (el^utfamer  au^brüden,  unb  t)tetletd^t  nod^  einige 
©d^rttte  toeiter  mit  tl^rer  SRebhatton  fortfd^retten. 

,,S)ic  SSermcl^rung  ber  'il^robuftc  üeruiel^tt  bte  ©lüctfeßg« 
feit  ber  Staatögtieber,  baburi,  baß  fte  [786]  bie  ©cfettfc^ft 
gefd^idt  mad^t,  tl^reni  Stiebe  fid^  3U  t^ergrößern,  nac^jul^ngen, 

10  alfo  ip  bie  grud^tfjjerre  fd^äbtid^ ,  toeit  fie  bie  SSemtel^rung 
ber  "^robufte  l^inbert.''  Unter  biefem  ®efid^t«)3mift  jlcüt  ber 
§r.  SJerf.  l^ier  baö  franjöjifd^e,  ober  baö  barau^  entfproffene 
©c^letttt)eini)(!^e  ©ijftem  bar.  ®tm%  l^aben  einige  ©d^tift« 
fteUer  biefer  klaffe  @e(egen]^eit  genug  }u  biefem  9){tgt)erftQ]tb 

15  gegeben.  S«  ift  aber,  bünft  unö,  bloö  aRißöerjionb ;  beim, 
baö  @i)fiem  l^at  nid^t  fo  »ol;!  bie  äbfid^t,  bie  SWettfd^en  gu 
üermel^ren,  afe  (e^te  Slbfid^t;  fonbern,  biefe^  ifi  t^tt 
notf^toenbige  i?otge,  tl^eilö  Srforberniß.  Un^  fd^etnt  ber 
etgentUd^e  @nt}tDedE    nur   ber:    bag   ed  ben   SRenfd^en,   bie 

20  jebe^mat  t)or^nben  \mh,  nie  an  dtoa^  abgelte,  tDo^  bie  Sßelt 
auffer  il^nen  gu  Sättigung  il^rer  triebe  unb  Srreid^ung  i^rer 
SntjtoedCe  barbietet  unb  möglid^  mad^t.  S)er  £rieb  bet  !|>p« 
))utation,  ben  einige  ber  menfd^Iid^en  ®e[eQfd^aft  überl^upt 
anbid^ten,    ift    trirütd^   b(o^   äßalje,    unb   baju    überflfi^ge 

25  aSBalje  jum  ©t^jJem ;  unb  eö  ijl  gut ,  ba§  ber  Serf.  blefet 
93riefe  biefe  Srbid^tung  gu  jerftören  fud^t.  —  9?mi  aber  i>er- 
licrt  er,  bündtt  unö,  ben  gaben!  3jl,  »ie  er  ba«  Stffiaa 
bar^eüt,  bie  grud^tf)3err  um  be^toegen  ju  öertoerfen ,  tDeil 
fte  bie  '!|3oputation  )}erl^inbert,  fo  l^ätte  er  gnug  getl^on,  ent« 

80  meber  gu  geigen,  bag  in  ber  ^^of>uIation  nid^t  bte  ®tfidfe(ig* 
feit  bed  äRenfd^en  befiel^e,  ober  bag  bte  S^ud^tfperre  tl^r  nu^t 
fd^abe.  ^nfiatt  beffen  aber  hti^aupUt  er  nur,  ba§  fie  teine 
unerlaubte  @tnfd^ränfung  fe^.  (Sd  laufen  l^ier,  bünft  mtd, 
einige  @o))^ifiere^en   mit   unter;   unb   üitxf^aiüpt  toox   nid^t 

85  bie  t^rage  bie :    lägt  [xif  biefe  @inf d^ränhmg  k)erantti)OTten  ? 

f onbern :  toad  ^at  fte  auf  ben  ©taatdförper  fttr  eine  äßirtutig  ? 

S)ie)e  grage  beanttoortet  ber  $r.  $erf.  aud^  voitHidb  in 


Nro.  99.]  ^^^ 

feinem  gtoe^ten  SSricfe,  unb  toix  gefccn  tl^m  bartnn  t)ott* 
fommen  SSet^faü,  bag  bie  Oetraibau^fu^r  [787]  notl^toeubig 
ju  verbieten  fe^,  tocnn  man  in  bem  iJaH  ift,  ju  t^erl^üten, 
bag  bie  Dl^nmad^t  cineö  Sanbe^  nid^t  töbttid^ 
it)erbe.  Sn  einem  folc^en  S^He  ^fcen  toir  eben  fo  »enig  5 
9?efj)e!t  für  bie  Fraternit6  des  nations,  bie  eine  bloö  tl^eo* 
retifd^e,  ob  g(eid^  fc^öne  ©ritte  tft.  Slbcr  töcnn  in  bcr  ^olgc 
bie  ^l^^fiofratiften  »cgen  il^rcr  ?e]^rc  t>on  ber  Sl^eurung, 
Xüiberlegt  toerben,  fo  finb  toir  mit  bem  Scrf.  nid^t  einerlei 
3Keinung.  (Sie  toünfd^en  nid^t  Il^eurung  aU  K^eurung.  lo 
2)a§  SBort  begeic^net  über^au)3t  nur  einen  relativen  33egriff, 
unb  ber  ©inn  ber  Öfonomiften  xft,  bünh  un^,  eigenttid^  ber, 
bag  jebeö  SKitglieb  eine^  ©taateö,  für  feine  ^robufte  ober 
SIrbeit  fo  \>id  ertoerben  möge,  at^  ju  93cfriebtgung  feiner 
meiften  33ebürfniffe  unb  fjorbcrungcn  nötl^ig  ift.  Sann  man  i5 
unö  einen  Staat  mögtic^  maci^en,  too  jeber  biefe  33efriebigung 
tool^Ifeit  erf^atten  !ann,  fo  xoirb  niemanb  fo  tl^örig  fe^n, 
S^eurung  ju  loünfd^en.  Slber  toibcrfprid^t  eö  fid^  nidfet, 
3Bo]^(feiIe  ju  üertangen,  unb  bod^  jugteid^  ju  toünfd^en,  ba§ 
man  für  einö ,  t>iel  bekommen  möd^te  ?  Unb  bann  bringen  20 
bie  trenigften  ^otitüer  bie  SBir!fam!eit  in  ?lnf(^Iag,  bie  fd^on 
an  fic^,  unb  ol^ne  Stüdtfid^t  auf  ^robuftion,  ein  njefenttid^er 
Xi)di  ton  menfd^lid^er  ®(üdtfetig!eit  ift,  unb  bod^  burd^  ein 
üielleid^t  fd^tt)er  3U  erHärenbeö  ^l^änomenon  nid^t  anber^  er* 
{)a(ten  toerben  !ann ,  atö  toann  pe  ccaä^  reid^tid^  (ol^nt.  —  25 
3)er  9^aum  geftattet  unö  nid^t,  unfre  ©cbanfen  mel^r  ju  cnt^» 
mdkn,  unb  ber  ^r.  SSerf.  biefcr  ©riefe  t>errätl^  fo  üiel 
©d^arffinn,  bag  er  unö  aud^  fo  fd^on  genug  öerftcl^en  toirb. 
(S§  tüirb  inbeffen  niemanb  reuen,  biefe  jtocen  SSricfe  gu  tefen, 
unb  toir  toünfd^en  bie  iJortfeftung  berfelben  um  bejUo  mcl^r,  so 
ba  ber  §r.  SSerf.  biefe  metft  fo  trodfen  abge^nbette  3Äaterien 
auf  eine  fo  teid^te  angenel^me  ?lrt  t)orgetragen  ^t,  bag  er 
bie  ^Jtangofen  »eit  Übertrift.  3n  ber  ©au^Jtfacbe  aber  bleiben 
toir  nod^  immer  mit  il^m  ber  SWei*  [788]  nung ,  bag  einem 
franfen,  ober  unter  firanten  licgenben  Staate,  bie  Operation  »s 
ber  neuen  ßfonomie,  fonberüd^  bie  uncingefd^ränfte  Stuöfu^jr 
ber  nötl^igften  Sebenömittel,  toie  toir  bei)  einer  anbcrn  ©c«» 


654  („ 


Ugettl^ett  fd^on  geäuffert  ^(en^  töbtlid^  fe^tt  mütbe.  SRöd^ten 
bo(^  unfre  ^olittfer  erfi  bte  ©taatdhanfl^etten  l^etlen,  el^e  fie 
fo  t)tet  übet  bte  natüiltci^e  S)iäteti!  raflntten,  bte  immer  emen 
gefuttben  Äörper  üorau«  fefet. 

5  ^rantfttrt  unb  8ei)ijig. 

Katronntntettt  ifirtr  l>i<  px^ttfiüntift^tn  KttUerfi- 
tüten;  tn  2l(utr4rittni».  ^Dritter  mh  itifttv  SlieU*   1773* 

3tt  ber  SSotrebe  ntctbet  ber  Verleget,  bag  biefe«   ber 

loleftte  Sf^eit  bcö  SBerfö  feij,  obgfe^  ber  SSetf affer,  ber  anf 
eitter  9tetfe  gefiorben,  bereit^  feine  übrige  ©ebonten  in  einem 
mxUn  Zl}M  gum  S)ru(!  fettig  gel^abt,  unb  fle  t)or  feinem 
Sobe  einem  ^tebiget  übetgeben  ^be.  2)iefer  l^abe  nad^  feinet 
^otfteUung^att  t)ieted  Slnfiögige  batinn  gn  entbeden  gegfanfet, 

15  unb  alfo  bad  9Ranufcti))t  gutüdgel^aUen.  (Sd  mag  nnn  biefer 
Notfall  ein  n^al^tet  obet  etbi(^tetet  fe^n,  fo  ifl  ed  aKject  jn 
bebauten,  bag  mit  ben  $etf.  nidbt  länget  teben  l^tfren,  o(- 
gteic^  bie  in  biefe^  ^aii  einfd^lagenbe  äJtaterien  nunme^ 
meift  abgel^anbelt   finb.     2)et   fünfte  Sbfd^nitt,  womit   |Ub 

20  biefet  £l^ei(  anfängt,  l^anbelt  bon  Sel^tetn  auf  UntDerfitätcn, 
bie  ni(^t  ^tofeffoten  finb:  'ißtit)atbocenten ,  ©praii^meifteni, 
@^etcitienmeiftetn  n.  f.  f.  2)et  $etf.  l^ä(t  bie  ^ritHitbO' 
centen  füt  äuffetp  nüfetid^,  toeil  fie  bie  bcfolbete  ^rofefTore« 
butd^  i^te  Stac^eifetitng   gut   im  Stirem  leiten,  aud^  ben 

25  ÜRanget  bet  untüd^tigen  ^tofeffoten  etfefeen;  ferner  ben  8ot- 
uttl^eiten  bet  alten  ^el^tet,  bie  auf  bie  einmal  feflgefialte 
©tenjen  bet  äBiffeufd^aft  fc^möten,  bte  äßage  l^alten.  [789]  S>rr 
junge  äRann,  bet  butdb  bad  9}eue  bie  B^^^örer  onlodett  loiO; 
trägt  gntoeilen  etioa^  toinbiged  loor;   allein,  er  bringt  bo4 

80  neben  neuer  fd^lec^ter  SQSaate  oft  auäf  neue  gute  äBaare  ein, 
unb  jtoat  unentgelb(td).  83efonberd  loort^eiO^aft  tfl  biefei 
üot  bütftig  botitte  Uniüetfitäten.  S)et  »erf.  toünfd^t,  bafi 
man  fie  juioeiten  burd^  ein  auf  eine  gemiffe  S^^  WtlfM 
@ti))enbium  ermuntere,  i^nen  bet^  8[nf(i^(agung  tt9  Settion« 

85  5ette(d  bad  etntebtigenbe  ^ommenbat  bed  ^rofefford,  in  beffen 
^ominaI))tofegion  bie  SoQegien  geböten,  erf)>are.  (Er  em)>flel^(t 


Nro.  99.J  ^^^ 

fte  aud^  bem  Sanbeöl^crrn  jur  Seförbcrung  in  anbete  S)ienjie. 
S)o(^  toamt  ber  ?Jetf.  bei)  aßen  SJortl^eilen ,  bie  man  t)on 
^rtt)atbocettten  l^offen  fann,  üor  bet  gu  großen  Ansalzt  ber* 
fetSen.  ®te  erfie  toibrige  Solge  toürbe  feijn  ,  ba§  bie  33e^ 
fotbungen  ber  ^rofefforen  fo  gut  afe  t)ergebüd^  ausgegeben  5 
töürben,  unb  biefe,  ba  fle  auf  feinen  2[i)l)Iaufum  mel^r  red&» 
neu  fönnten,  toürben  fic^  aucfe  t)or  ber  Semfil^ung  pten, 
il^n  ju  erl^alten.  ©ic  »ürben  am  @nbe  gar  ntd^t  ober  wenig 
tefen,  toie  in  O^orb  unb  Sambribge.  2)ieS  gienge  nod^ 
l^in,  it)ann  bie  "iPriüatbocenten  ben  SSertuft  befotbeter  Seigrer  lo 
erfeftten.  2lber  e«  x\i  2tenö  ntd^t  gtoubtid^,  baß  fie  il^n  er« 
fetjen  »erben.  SBann  ftd^  bie  meijien  Se^rer  fettft  befleöen, 
unb  ein  ^lubitorium  gufammen  fuci^en,  fo  ift  aUeö  bem  3«= 
faß  übertaffen ;  bie  Sorftcj^t  ber  Oberen,  unb  baö  Singe  ber 
Äenncr  i^nt  ni(^t«.  gerner  pnb  ^rtüatbocenten  alljeit  An*  i5 
fänger,  unb  öon  biefen  !ann  man,  ol^ne  bie  göttlid^e  SJor^ 
fel^ung  auf  bie  ^robe  ju  fefeen,  feine  SBunber  erioarten. 
Sltt  bürfen  pe  anii  ntd^t  in  biefem  unbefofbeten  3"P<w^^^ 
toerben,  toenn  pe  nid^t  nieberträd^tig  »erben  foüen.  Sludi^ 
ber  Umfianb,  baß  fie  baburd^  jum  Seitbat  üerbammt  »erben,  20 
ift  nici^t  gteiti&güttig  angufel^en.  ©ottten  bie  ^riöatbocenten 
auc^  nur  in  bem  Srebit  be^  ©tubenten  ein  Übergetoid^t  cr^Iten, 
fo  ift  eine  allgemeine  SSerberbung  beö  Oefd^madfö  [790]  unb 
Stbneiguug  üon  »a^rer  ©clel^rfamfctt  bei)  ben  Semenben  ju 
befürd^ten.  S)ieS  ift  ber  3#<^wb  ber  Sngtifd^en  Uniüerft*  25 
täten.  ®er  gan^  in  bie  $änbe  beö  ÜKagifterö  unb  lutore« 
gefallene  Unterricht  ip  fo,  aU  »ir  i^n  unS  in  S)eutfd^lanb 
faum  oorjuftetten  toiffen.  2)ie  ©tubenten  l^ören,  toa«  fie 
l^ören  foUen,  bet)  tl^rem  Sutor,  unb  }&)ar  gemeintglid^  SUed 
bet)  @tnem.  93et)  ben  Sebingungen,  unter  benen  eS  einem  so 
^rioatbocenten  ertaubt  feijn  mag,  ju  leieren,  bringt  ber  SSerf. 
auf  eine  ®if)3tttation  pro  loco,  unb  baß  ber  ©efanuS  bie 
Opponentes  ordinarios  befiimme,  baß  eS  oud^  jiebem  fre^ 
ftel^e,  extra  ordinem  }u  of>))oniren.  $on  bem  ©:|)ra(^meifter 
verlangt  er  fc^ted^terbtngS,  baß  er  ein  eingebol^met  beS  Sanbe^  35 
fet),  beffen  ®)>rad^  er  (e^ret,  unb  \>tx\agt  if^m  mit  Stecht 
ben  ^rofeffortitel.     ^nif  foK   et  nic^t  att,  unb  loon  gutem 


656  IH, 


^etfomtnen  fe^tt.  (St  lotll  tl^n  auc^  gut  6efolb^t  fe^ett  3>cb 
attett  (S^ercttienmeifiet  tnöd^te  et  au(]^  gerne  butc^  einen 
jüngetn  etfe^en,  toetl  be^  ?etbe^ü6ungen  aUed  auf  dugenb 
anfommt.    3(uf  ben  ©emütl^dd^ataftet  i{l  l^ter  mel^r  }u  fd^en, 

5  al^  be^  einem  ^tofeffot.  5üt  ben  ©taHmeijiet  t)etlangt  et 
einen  bifttnguitten  9tang.  $at  et  bie  $fetbe  felbfi  ju  l^flJten; 
fo  l^at  et  einet  fel^t  anfel^nltd^en  Sefolbung  nötl^ig;  unter« 
^ä(t  fte  abet  bet  ^of  obet  bie  Uni))etfltät ,  fo  !aun  er  auf 
einet  ettDa^  anfel^nU^en  Uni))etfität[''be))na]^e  ol^ne  Sefolbnng 

10  fel^t  gut  fubftftiten.  Sin  bem  ©emütl^gd^atafter  etued  ^ti^U 
meiftetö  ift  üiele^  gelegen.  S'^ttf  g^d^tbobcn  auf  einer  Mau 
üetfität  fmb  bebenfüd^.  Slud^  foH  bet  gcd^tbobcu  öffentß^ 
fei)n.  3)et  SSetfaffet  toiü  ben  ged^tmetjiet  bcffet  befolbet 
n)tffen^  aU  gemeiniglid^  gefd^tel^t.     Slbet  ntel^t  ate  ein  Zan)> 

15  metftet  ift  auf  jal^tteid^en  Unit>etfitäteu  uötl^ig.  ®eij^fiff 
aibfd^nitt.  SSon  ben  ©tubietenben.  S)eu  SWaa^fiab,  no^ 
melcbem  man  beuttl^eiten  fann^  ob  bie  Slnja^l  ber  ®t8» 
bietenben  in  il^tet  teerten  ^to)3ottion  ift,  gtcbt  bie  9efA> 
be«[791]tung  ab.   2)et  Setfaffet  l^ölt  baüot,  baß  mel^r  Me 

■20  ä'ietd^en  aU  bie  ättmen  ftubieten  foQten,  loetl  ba9  ©tnbierei 
i^eutjutage  eine  ältt  t)on  ®emexi  ift,  too  bie  Uutetlunft  fe^ 
mi^tid^  fädt.  Slud^  ben  gemeinen  Siumutf  oou  Srmen,  Me 
auffetotbentUd^ed  ®enie,  obet  ungemeine  Steigung  }unt  6tii> 
bieten  ^ben,  ^It  et  nid^t  füt  fel^t  gegtünbet     3)ie  9tetg« 

25  u  n  g  ift  f el^t  feiten  ®utft  nad^  SBiffenfd^aft,  foubem  ftl 
in  einen  anbetn  ®tanb  übetjugel^en,  aU  in  bem  mit  e    | 
finb,  unb  ba^  gtoge®ettie  ift  etftlid^  nid^t  ju  ben  SBiffenj 
nötl^ig,  auif  fel^t  feiten,   unb  fann  ftd^  2tend  aud^  in 
anbetn  Sebcn^att,  unb  gwat  mit  me^tctem  Sottl^ite 

30  SEBit  übetgel^eu  ioegen  bet  unö  gefegten  ©täujen,  bie  i    > 
tref liefen  Slnmetfungen    be^   ©etfaffet«,    toobutd^  er 
bag  bie  9iotl^ti)enbig!eit;  felbft  gu  atbeiteu,  unb  anbem  f 
nü^lid^  JU  fe))n,  be^  atmen  @tubieteuben  fo  oft  bie  j         * 
tticbfebet  fei),  bie  fle  ju  gtogen  üRänuetn  ettoedt,  nno 

35  gu  bem  @))ti(]^ti)ott  ©elegeul^eit  gegeben  ^t :  bag  1 
bei)  Sltmen  l^äuftget  fe^,  atö  be^  Sieid^en;  ^ttntt  )ei      pia 
(lesideria    füt    bie  Setbeffetuug    bet    ©d^nlen;    «)on 


Nro.  99.]  ^^'^ 

^erl^ältntg  ber  ©lüä^umfiänbe  Utf  einer  großen  Sn^al^I  t>on 
©tubierenben ;  t)on  ber  afabemtf^ett  Police)};  loon  ber  Sin« 
ri(^tung  ber  Kollegien,  @om)>enbten ,  i$ertett,  loon  ber  %t« 
orbntmg  ber  @tubten  httj  einem  Anfänger  u.  f.  to.  älUe 
biefe  Srticfel  ftnb  fe^r  toici^tig^  unb  mit  fo  (efonberm  ^leige  5 
unb  @(l^arf{tnn  aufgearbeitet  ^  bag  n>ir  fle  j|ebem  Snratori, 
unb  aQen  benen,  bie  be^  Sanbe^  3So%  in  fofern  ed  loon  ber 
äfabemie  abl^öngt,  6e^erjigen,  aufrid^tig  Mp^ü^lm. 

[793]  Kai^fti^t. 

®er   $err  $of!ammerratl^  QaloU  in   S)üffeIborf,    l^atio 
bereit«    unter    bem   Ifien  ängnjl  biefeö   Saläre«  bie   Ser« 
(ängerung   bed  $ränumerationd^£ermind,    auf    be^  $erm 
^ofratl^  äBielanbd  Slgatl^on,  kfannt  gemad^t,  unb  ba^ 
publicum  3ugleic^  })ret)eniret,  feine  anbcre  ©d^eine  für  gültig 
onjufel^en,  aU  nur  bie,  toclift  t>on  Sl^m  felbfl,  ober   bonis 
bem  $m.  SSerfaffer  unterseid^net  fe^n  toürben,    ©egrünbete 
Urfad^en  mad^ten  biefen  letztem  Umftanb  nötl^ig,  unb  jtoangen 
ben  ^errn  SScrfaffer  unb  ben  $erm  $offammerrat^>  3aco6i, 
ju   gleicher  ^dt  biefe^   ganje  ©efd^äfte  an^  M  @]Iet)ifd^en 
Sud^l^änbler  $errn  Särftec^er^  $änben  }u  nel^men^  unb  nn^  so 
bie  t)öQige  Einrichtung   bat)on   unb   ben  Verlag  bed  gangen 
SQSerfe^  ju   üfcertragen,     SBir  machen  biefeö   l^ierbnrd^   U^ 
tanntf  bamit  fid^  jebermann   bcjio  fidlerer  barauf  öertaffen 
möge,  ba§  näd^ftc  Oftermeff e  ber  31  g  a  1 1^  o  n  ittf  wuS  in  ber 
©eflalt  erfd^einen  toerbe,  toie  bie  il6rigen  burd^  un^  ))erlegten  ^ 
©d^riften  beö  $erm  ^ofxaHi   SBielanb^,   tjomemtic^  a6er, 
bamit  bie  fämmtüd^en  ^erm  ©nbfaifcenten,  »etd^e  enttoeber 
an  ^errn  $of!ammerratl^  3acoH  unb  $erm  ©ofrat)^  SBie== 
lanb,  ober  an  bie  öon  fettigen  erbetenen  Sottecteur«  pvi* 
numerirt  l^aben ,  oerfid^ert  feljn  mögen ,  ba§  jte  ü^  bal^in  so 
tl^re  @^em)>(arten  ber  in  bem  erflen  Sloertiffement  gegebenen 
3nfage  gemäß  richtig  em^jfangen  »erben;  berat  ba^  Vertrauen 
unb  ber  Se^faQ  bed  $nbttcnmd  ftnb  und  gteid^  fd^ä^bar. 
Seii)giger  SKid^aetmcffe  1772. 

äBeibmann^  Srben  unb  %eid^.     ^ 

Litteratnrdenkmale  des  18.  Jahrhimderts.    8.  20  (42) 


^^^  [KiO.  IM. 

[753]  Nro.  C.   2)en  15.  2)eceiii6et  1772. 

8tei0i  StiUli,  fmittitt  lUgilUr  1772. 
5       SDtefe^    ifi    nun  bet  Sefij^lttg  be«  erflcn  Sonbc«  bcr 

Oal^t  1770.  angefangen  morben  ifl  Sf^x  SBettl^  ^  Ofaqfl 
6efannt,  unb  toir  tcünfd^en  xtäfi  fel^t,  bag  fie  mit  Mefoi 
Sanbe    nxift    aufl^ören    mdge.     3)a9   fec^fte  @tttil  ettU^t 

loBatteux  qnatre  poetiqnes.  Satteuf  totrbtocgn 
ferne«  gletfe«  in  Sertc^ttgnng  t>t»  Xrifiotelif^  ZifM,  bcr 
ÜBetfe^nng  nnb  ber  Xnmettnngen  getobt;  Se§tng«  «er* 
mtf d^te  ©d^rtften.  3)et  SRecenfent  bemerft,  bft§  d  n* 
nötl^ftg  fe^,  bie  Benennung  M  (S)>tgramm  fa  fttljm, 

15  nm  bie  ?e^ingi[(i^  S^eotte  l^etan«  jn  bringen ;  mib  üft  A 
oetfd^iebenen  @rf(ätungen  be«  $m.  Segtng^  itU^  |» 
trieben.  iBie  er  aber  auf  bie  ©riQe  lonnnen  lomtU,  itH 
Obfcenität  }nm  SBefen  be«  @inngebi(j^td  bet)  ben  9üm  fft^ 
l^örte,  bad  mtffen  tcir  nid^t.    VLittf^onpi  l^Stten  im  bic^ 

8o9{ecen[.,  bent  tx>n  oft  be^^nmten,  ein  loenig  nt^r  Ocfl|t 
ate  9(ei«  getoünf(i^t.  $err  2.  nmg  gong  anber^  9^^^  ^ 
mo  er  and^  fel^It,  gan}  anber«  n>ibertegt  toerben,  a(9  asbm 
^ritifer;  er  fd^reibt  ja  ond^  felbft  gang  anber9.  Hogrweei 
de  particnlls  graecae  lingnae.   Z>er  [7f4] 

85  glaubt,  ba^  bie  Sl^eorie  oon  ben  ^artileln,  bie  $  o  g 
@rnnb  (egt,  rid^tig,  aber  fd^n>er  angnkDenben  f^; 
barauf  einen  gefd^idCten  Xu^ng  loon  einem  Stapitti  gttr 
unb  urt^eilt,  bag  auffer  bem  ätoon^,  ben  $  p  g  to.  ^<^ 
mal  antl^ut,  feiner  STI^eorie,  fonberlid^  loon  bem  i      g 

8oj[eber  "ißartifel  getreu   }n  bleiben,  tcA  Suc^  fe^r  Dot; 
gut  fe^.    3Bir  l^ätten  nid^t  fo  biet  toiber  bie  Cnetptc  < 
^rtifeln,  a(d  toiber  ben  @ebanlen^  bag  fte  alle  an« 
toörtem  entflanben  loären.    2)er  Übergang  ber  <Scde  i 
einem  ©ebanlen  auf  ben  anbem,  brid^t  oft  oon  fc 

S5  fnrje  Xöne  au9,  bereu  einige  lool^I  nad^  m^  i 
tiften  %nlag  gegeben  l^en  fönnen.  —  Übrigen^  iimi    cn 


Nro.  100.]  ^^^ 

und,  bag  bet  9tecenf.  miii^  loott  ber  ttfpogtcüfyi^iim  @(j^dn« 
l^ett  biefed  Sßette  gebenft,  bte  tool^t  6emerh  jn  toerben  t)er:^ 
biettte,  fo  tote  anif  tttoa9  bon  bet  etgen^nbigen  Unterfd^rtft 
beö  SJerfaffer«,  bie  jum  Unterfd^tcb  bet  ö^tcn  unb  unäti^tett 
Studgaben  I6et)gefügt  toorben,  ^tte  angemetft  metben  tonnen.  & 
Orat.  graec.  Vol.  IIL  S)et  unetmübete  gtriö  beö  $ettn 
$etaudgebetd  tt)trb  nad^  Setbtenfl  ge(ol6t;  l^tet  nnb  ba  loetben 
einige  Sintoütfe  gemad^t,  bie  bed  9tecenf.  Sinftd^ten  @^te 
mad^en.  P.  H.  Eoppiers  Observata  Philologica, 
»erben  üUxl)avipt  geloM ;  l^iet  nnb  ba  atet  mit  gutet  (gin-  lo 
ftd&t  getabett:  Se^  ber  ©tcHe  bed  ?toj>etg,  felix  qui  viles 
pomis  mercarls  amores,  ifl  bie  ^eränberung  vili  pomO; 
bie  bet  9iecenfent  rügt,  koitflid^  unandflel^lid^;  nnb  mit  }ie]^en 
bie  Studlegung  amor  rusticns,  allen  oot.  Fragmenta 
Stersichori.  Aut.  Suchfo(t.  3((Igemeine  S)inge  )}on  i5 
gtagmenten.  2)et  ©ammlet  toitb  giemlid^  in  ^oüt  gelofct, 
ba§  er  bie  Fragmente  geotbnet,  nnb  bie  @teQen,  tcol^er  fte 
genommen  tootben,  angefül^tt  l^at  (Sd  foQ  eine  })oe)}te  @amm* 
lung  oon  ungetoiffen  g^agmenten  bed  ©tetfid^otö  nad^« 
folgen.  Facii  Epistola  Critica  ad  Harlesium.  so 
SfKd^t  aKe  ^Jctbeffetnngcn  [796]  beö  ©errn  tJacii  etl^atten 
ben  aSc^fall  bcö  SRccenfcnten  nnb  nnfetn. 

S)ad  7te  ©tüdf  fängt  mit  ber  gortfefeung  ber  im  5ten 
angefangenen  3[6]^anblung  üBer  bie  SBiberf))rüd^e  bed  dpi^ 
fntd  in   ber  Seigre   oon  ®ott  an.    greljKd^   ifl  ed  fd^wer,  as 
bad  @))ifurtfd^e  ©^ßem  gu  vereinigen ;  aber  too  e^ßitt  benn 
tiefet  ©Aftern  ?  @d  ift  unbillig,  einen  ^^itofof>]^en  au^  onbem, 
ald  feinen  eigenen  ©d^tiften  unb  9teben  }u  Beuttl^eilen.    S)er 
SJerfaffer  biefed  3(uffa^ed  l^at  aud^  toirfUd^,  unfrei  Sebttnfend, 
nid^t  f>]^itofo)>l^ifd^ed  @enie  genug  jn  einer  fotd^en  Unter«  so 
nel^mnng,  unb  toir  toünfd^tcn  überl^aupt,  in  biefer  SStbtiot^ef 
mel^t  Iritifd^e  aU  ))]^iIofo))]^ifd^e  ^uffä^e  }u    feigen;    benn 
^l^ilof opl^ie ,  atte  unb  neue,  ijl  fetten  ein  ©egenftaub,  ben 
ein   ^l^ilologe  gut   bearbeiten   toirb.     Holdsworth  re- 
marks  on  Virgil.    Holdsworth  etfd^eint  in  einigen si^ 
93e^f)>ielen  bed  9iecenfenten,  ate  ein  toenig  bebentenber  SOtifto« 
löge.     S)ie  änmerfung  Aber  ben  3Ser^ :  Tytire  tu  patnlae 

20  (42)* 


6S0  j,„.  ,0«. 

recubans  sab  tegmine  fagi;  ifl  gat  }u  Iomtf(^  du 
12  WlAUn  um  SOtontua,  fagt  H.^  flel^l  leiii  bicter  Sottm; 
XDolftx  mag  alfo  Sirgtl  ben  Saum  genommen  l^ben,  »ontnter 
fein  2:btirud  fd^Iäft?  »enjter«  ^aHfarnag.  S^koerben 

6  bem  uberfe^et  einige  f^el^Ier  gejetgt.  Wyttenbach 
PlntarchuB  de  sera  Numinls  Vindicta.  ^err 
äß))tten6a(^  mirb  getoBt,  unb  ermuntert^  fid^  ferner  nm 
bie  gried^ifd^e  Literatur  loerbient  }u  mad^en.  dbl^IIes, 
au^  bem  ©rted^ifd^en  :c   2)em  Ü6etfe^  tottb  fo  glisq^f* 

10  üd^  a(d  mcgtic^,  glim))f(id^er  ald  erd  loevbiente,  }n  loerße^ 
gegeben,  bag  feine  älrbeit  nid^td  tauge.  Xenophontii 
Mem.  Socr.  cnra  Ernestl  S)ev  SRecenf.  bemertt  voolft, 
bag  bad  93uc^  nun  ben  Slnfängem,  für  bte  e^  bejKmmt  Imn^ 
au^  ber  ^av!t>  getoad^fen  i^,  unb  fül^rt   barauf  eine  grofe 

t5  9)?enge  ))on  Serbefferungen  unb  Semerfungen  an^  topmit  tiefe 
neue  Slu^gabe  bereid^ert  loorben  ifl.  Aeschinis  Epi- 
stolae  ed.Somet  3(r6eit  eine^  [796]  jungen  Sbifängecf, 
a(d  fold^e  mit  iKad^ft^t  abgefertigt.  @d^u(}en«SiBtber 
gried^ifd^en  Sitteratur.   2)er  9iecenf.  legt  biefen  Embiyo 

20  auf  t>ie  (Seite,  unb  münfd^t  $erm  ©d^nlgen  langet  Sekn 

unb  ©efunbl^eit  gu  feinem  übrigen  riefenmäftgen  tSor^K^iciL 

SDad   8te   @tüdE   enthält  Hello dori  Aethiopiea 

cura  Schmidii.     $m.  @.  »irb   ntd^t   gebanft,   bag  er 

einen  ma^rfd^einüd^en  9}ad^brudf  ber  Sourbelotifd^  Xtt0gafee 

25  t)on  biefem  entbe^rCid^en  9ioman,  belaben  mit  aUerletf  ^üjUnn, 
loieber  l^at  abbrudfen  laffen.  Inscriptiones  Reginae; 
)[>on  einem  Can.  Oofe)>]^  SOtortfanud  an^  Rheginm. 
Gruneri  Censura  IIb.  Hippocraticornm,  lotib 
nid^t  fel^r  getobt.    @^  foH  bem  Serf.  an  gried^ifd^er  fternttnifi 

30  unb  Seurtl^eitung  fehlen ;  bann  l^atte  er  fttXjiiä^  feinen  Secnf 
gu  feiner  Unternehmung.  Orat.  gr.  YoL  V.  entl^SIt  ba 
S))ftad  gum  Xi^dl  mit  Sat^Ior^,  SRarHanb^,  unb  $m.  2)c 
dieiffe  eignen  ^umerfungen.  @d^reiben  über  ben  f)omer, 
oon@et)botb.     S)ie  $errn  nä^mend  antii  nid^t  übel,  »eini 

35  biefe^  ©d^reiben  ungefd^rieben  geblieben  &)äre.  $r.  2>r.  SBB. 
oerbinbet  fic^  burd^  feine  Seforgung  biefe^  fel^r  binigen  nnb 
guten  3oumatö,  jeben  f^reunb  ber  Sttteratur  aufd  neue. 


Nro.  100.3  ^^^ 

ßvtmfntn*    1772.  5  KBüg« 

„Si)x  Setool^ncr   be«  Erbbobcn^  faöet  tttebcr,   unb   in 
bcn  ©taub  gcbüdt,  enH)fangct  btc  ücl^rc  bc«  ©umncfe : "    ®o  5 
fängt  bcr  bcgctftcttc  ober  bcraufd^te  Sramtnc  an,  unb  in 
bem  Xon  gel^t   et   ein  l^alb  SRanbel  t)on  S^ugenben  bur(]^; 
aöe«  im  ©c^tottffi  eine«  gcmati^tcn  Orientatict«:  ©ewürjt 
mit  orientafifd^cn   ©leid^niffen  unb  öaterlönbifci^ett  ©itten! 
—   SBenn    ein   großer   @eban!e  in  ber  ©eele   auffd^ttiHt,  10 
ober  eine  mä(ä^tige  @mj>finbung  fi(j^  l^erborarbeitet,  [797]  fo 
ifl  feiten  bie  <Spxaift  reid^  genug,  gleid^  einen  ^(u^brud  bar< 
gubieten,  ber  eben  ben  ®eban!en,  eben  bie  (SnH)finbung  gleid^ 
Ücbl^aft  überfefet.    3)ie  ®eele  greift  alfo  um  ftd^  in  bie  ftnn* 
lid^e  SSBett ,   unb   fteibet  il^re  ©eburten  in  bie   lebhafteren  15 
Silber.     ®a]^er  tjl,  nad^  ber  fel^r  feinen  Semerlnng   eine« 
neuen  'ißl^ilofopl^en,  bie  oricntatifd^e  i>id^terft)ra(]^e  entflanben, 
bie,  toenn  t^r  eine  toal^re  Smj)finbung  untergelegt  toirb,  be^ 
au  il^rer  metaj>^orif(i^enS3erebtfamfeit  fafl  niemal  gum  ©(i^toulfi 
ausartet.  —  ?lber  taufenbe,  unb  »enn  mir  naci^  unferm  20 
©effil^t  urtl^eiten,   aud^   biefer  Sramine  lernten  Mo«  bie 
©praci^e  ein  toenig  rabbred^en,  unb  tooOten  bamt  auf  einmal 
ortentafifiren.    9Wan  fel^e,  toie  e«  il^m  lögt: 

3örn. 

®(eid^  bem  l^eftigflen  Orcan,  toetd^er  bie  Sßälber  nieber«  25 
flürgt,  unb  bie  gange  Statur  ger^öl^rt ;  ober  gleid^  bem  (Srb« 
beben,  toe(d^e«  mit  bem  fürd^terßd^flen  Arad^en  gange  Sauber 
umfel^rt:  verbreitet  bie  SButlJi   be«  Sad^gomigen  SJenoüjhmg 
um  fld^  l^er!    ©eine  $anb  brol^et  ©efal^r  unb  SSerl^ecrung. 

O  btt  befeefter  ®tavLi,  toitt  bein  ^oxn  toie  ein  fd^toarge«,  so 
an  ©ebirgen  gelagerte«  ©etoitter,  auf  beinen  ^An\>  l^eroor« 
bred^en,  erinnere  bid^,  toie  oft  bu  felbft  Sergeil^ung  bebarffl  l 
u.  f.  io. 

!Z)er  Sl^emann. 

©e^ord^e  ®ott ,  nimm  ein  SEBeib ,  ber  menfd^lid^en  ®e«  S5 
fettfd^aft  getreu,  »erbe  il^r  ein  nü^üd^er  ä^eig. 


^^^  Pf».  100. 

2)te  Stau. 

2)te  SBeU^eit  toixt  reben  imb  bt<i^  tmtenoetfen,  IfBxt, 
0  Zod^ter  bet  ©ci^önl^eit,  unb  grobe  il^re  Seigren  tief  in  ba< 
dtmerfle  beined  jpergend:    atfo  to>irb  bein  Seifioäb  bei« 

5  @(i^önl^ett  txi)'6i)n ;  alf o  loitfl  bu ,  to>te  bie  ©ornmetrof ^  fccc 
bu  gleic^fl,  einen  UeBtici^en  ©erud^  DerBreiten,  koctm  fil^ 
beine  ^atBe  loeniger  fttfd^  toirb.  u.  f.  n>. 
[798]  Sir  miffen  ntd^t,  mie  t»  bem  Staminen  }uSRiit^ 
mar,  ba  er  }u  biefen  S)tngen  ben  iKunb  fo  DoO  na^ 

10  Und  bünit,  bie  gute,  gemeine,  Bfirgertid^  SOetag^f))Ta(!^  uSre 
lange  l^inlönglid^,  fo  gute,  gemeine,  bfirgerlid^e  SDetagdfoi!^  |i 
fagen.  —  äBenn  toir  nid^t  irren,  fo  l^aBen  to>ir  btefe  \afBM' 
flige  SRorat  f d^on  einmal  unter  einem  anbem  SRontel  gcf d^ ; 
aber  fie  reijte  und  fo  loenig,  bag  toir  nid^t  me^r  tt>t{feiv  tot? 

15  Sonbiin. 

Lettres  de  Mad.  la Marquise  de  Pompadour.  Vomt 
I.  n.  HL    1772.    8. 

3)iefe  Sriefe  mi^gen  äd^t  ober  unäd^t  fe^,  tott  Iffobca 
fte  gern  gelefen.    &  ifl  toenigflend  eine  angenehme  SÜitfloi, 

ao  toenn  man  fid^  eine  fd^öne  S)ame  benft,  bie  toid^tige  Siege  mk 
einem  ^anbtng  belohnt,  unb  Don  bem  Sd^idtfal  einer  grofiei 
Station,  mit  eBen  bem  SEBi^  unb  eBen  ber  Seid^tigleit  f|)Ttil^ 
toomit  fie  SRoben  erfinbet  unb  eine  ©amiemng  anoibnct 
Sim  Beflen  ^t  und  ber  ^rief  an  ben  6r}Bifd^off  twn  $ari4  gefolIdL 

36  93et}  anbem  l^aBen  u>ir  mand^  Steflectionen  gemod^t,  bie  ofec 
nid^t  einen  ®rofd^en  taugen,  n>enn  bie  8riefe  nid^t  S^  ffaib. 

ipetetsttttg. 

Ititht  üu  $.  ü.  4*  ^<n  <ir0i(farflen  liftnl  ^tttnmim; 
bv^  (ielegenlreit  Dero  inaioremtUStsft9er.  1778*  8.  1  il^ 

80  Steiranber  ffil^rte  einen  ^oeten  mit  fid^,  bem  er,  bemiBge 
eines  (Sontrahd  für  jeben  guten  Ser«  ein  ®elbpfttf,  sab 
für  jieben  fd^led^ten  eine  Dl^rfeige  gaB.  9Bir  l^offen,  biefec 
)>oettfc^e  Stebner  loirb  fld^  anbere  Sonbitionen  gemad^t  ^oBog 
unb  Bemunbem  bie  (Sebntt  unb  bie  SSJad^fomlett  be9  fun^ 

36  ©rodfürflen,  toenn  er  biefeStebe  audgel^ört  l^t,  ol^ne}ufd^(afaL 


Nro.  100.]  ^^^ 


[799]  Set^ijig. 


@e.  jDurd^Iaud^t  bet  f^ürfl  3a(Ion»U)d!i,  2Bot)U)obe  Don 
9{oDgorob,  ein  t)ere]^tungdU)tttbiger  Kenner  nnb  93eförbeter 
ber  SEBiffenfc^aften,  falzten  fort,  bte  Ste&^aBet  bet  ©efc^td^te, 
nai^  bem  $Ian  t^ter  gtogmUtl^tgen  ©tiftnng,  gu  ermuntern,  s 
^öd^fibiefelBen  Befttmmen  ffir  bad  fünftige  d^a^r  folgenbe  bre^ 
S(ufga(en,  auf  bereu  ieber  ber  $retd   einer  äRebaiOe  Don 
bre^gig  2)ucaten  gefegt  ifl.    3n  ber  erflen  foK  unter« 
fuci^t  toerben:  06  bie  $eneti,  ober  Sueti,  einerlei  $otf 
ntit  ben  Senetid  ober  $enebid  ti)aren,  ober  oB  (et^bed  10 
ein  92ame  naii  Derfd^iebener  $u^ft>ra(i^e  fe^?    3)a  bie  da^u 
feigen  ©d^riftfleOer  fie  auf  }loe^erle^  ^rt  fci^reiben,  foK  num 
genau  (eflimmen,  loelci^ed  eigentUd^  biejenigen  $eneti  toaren, 
n)et(j^e   (Sromer   im  jtoei^ten  Sud^e,  @aj:o   ®ramma«   . 
ticud,  SKinud   in  (S^ronico  ®.  72.  nad^  ber  Sludgabe  is 
Don  1589.  f^riebeborn,  unb  anbere  mel^r,  nennen,  unb 
bie  Dom  ©emotoib,  ^ergog  Don  ^ol^Ien,  unb  Sto,  $er}og 
ber    @a(j^fen,   gefd^Iagen   mürben;    gugteid^   foU   unterfud^t 
n^tthtn,  meldte  @c(aDen  $onati  ober  $oniti  genannt  Sorben 
finb.     ÜRan   ertoartet  burd^   bad  S^H^^i  ^^  @d^rift{leOer  so 
nnterftü^te  S3etDeife,  unb  lolinfd^t  bie  Stutorität  berfe(6en  nid^t 
burd^  entgegengefe^te  toiOfül^rtid^e  iDteinungen,  SSrugfd^Ifige^  ober 
ein  entfd^eibenbed  somniat  auctor,  fonbem  burd^  ©rünbe 
n)iber(egt  ju   fe^en.    Om  }n>et)ten  !£l^eU  biefer  Sufgabe  foU 
burd^  bie  äßel^rl^eit  ber  guten  Slutoren,  bie  ffir  ober  n>ibers6 
biefe  äReinung  finb,  fceflimmt  uyerben:  Di  bie  Sanbalen 
ein  SSo(!  mit  b^nSenebi^  getoefen?   ®ieg  toirb  am  beut« 
lid^Pcn  au«  il^rer  ^Religion,  il^ren  ®öttem,  ben  9?amen  il^rer 
^($nige  unb  @täbte,  unb  Dor}üg(id^  an^  il^rer  ®)>rad^e  unb 
il^ren  ©ittcn  erl^etten.     5)er  gtoe^te  $rei3  iji  ffir  bie  ©d^rift  so 
an^gefe^t,  toeld^e  bie  loal^re  ^age  be^Sacn^  SRufianud,    : 
ober  9Jit}fianud,  genau  [800]  ie^mmen  n>irb,  ben  SInDer 
(a(b  an  bie  äRUnbungen  ber  S)onau^  Balb  6e^  9tico))oIid, 
50  9ßei(en  Don  ben  äJtfinhmgen  berfelben^  fe^t,  unb  ben 
anbere  Slutoren,  ol^ne  StttdCftd^t  auf  bie  3)onau,  ba«  fd^toarge  86 
ätteer,  unb  SRt^fien,  200  ÜReilen  tiefer  nad^  S^orben  )urfid( 


'J 


^^^  Pf«.  IM. 

fe^en.  dm  gme^ten  Steile  biefer  SufgaBe  foQ  enotefett  »er« 
ben,  metd^et  ttnterfd^teb  jioifci^en  bendutttd  ober  SJ^nnitf 
mtb  ben  (S  u  m  a  n  t  ^  gemef en,  bte  ))Ott  ben  Xutoren  oft  oer« 
U)e(i^felt  loerben;  ferner,  06  bte  @tat>ant,  bte  ^(emSitf 
5  in  ^reugen  fe^t,  (Sin  $oIf  mit  ben  ®IaDani9  nab 
®  I  a ))  i  ^  finb  ?  2)er  britte  $rei«  to>irb  jum  brtttenmale  fthr 
bad  vorige  matl^ematifci^e  ^roBIem  BefUmmt,  toetl  ttoci  letB 
Serfaffer  ben  }iDe^ten  S^ei(  ber  onfgegeBenen  $rage  anf* 
gefönt,  nod^  i^tx^i  ^t,  \oxt  man  ol^ne  dnftrumente  Der« 

10  f al^ren  f od.  ^er  i^  }u  erlangen  fnd^t ,  mu§  DoObmmai 
bte  getoöl^nlid^en  SRetl^oben  erüären,  eine  Dtflatt}  }S 
^^ff^^f  3^  ^^^  ^^^  nid^t  fommen  lann,  tmb  Mr« 
nemlic^  genaue  ÜRittel  angeben,  fle  fo  biet,  old  mögli^,  ol^ne 
O^nflrumente    gu    meffen.     2Beit   einigen   bormatt  c» 

15  gefenbeten  ©d^riften,  megen  }u  groger  fti^e,  bte  erforfeerte 
S)eutlic^leit  fel^Ite,  fo  mirb  verlangt,  bag  jebe  ^t|fa)rifd(e 
älB^nblnng  90,  1 00,  ober  naci^  Sefinben  ber  SDtoterie  tni^ 
©eiten  in  gr.  4.  entl^atte.  3)ie  Xuffä^e  to>erben  in  \a±iß 
nifd^er  ®)>ra(i^e  aBgefagt,  nnb  mit  einer  Debife  tmb  Der« 

20  flegelten  9?amen  an  ^erm  (Sl^riflian  Suguft  (Etobintf, 
öffentlichen  Seigrer  ber  $]^itofo)>^ie  in  Seipjig,  etngcfaibc^ 
toeldben  @e.  S)nr(^{an(i^t  gnm  @ecretair  ber  ®efenfd(laft  oaf 
bad  dal^r  1773.  gnäbigjl  ernannt  ^afeen.  3)er  ättffecfk 
Stermin  ber  (Sinfenbnng  ifl  ber  30  fle  be«  "SRmM  8]^ 

85  @f)äter  tötmen  bie  älBl^anbiungen  ntd^t  angenommen  loerbeB. 
anan  erfud^t  auc^  bie  Serfaffer,  il^re  Xnffä|e  bentOA  mib 
correft  abfd^rcibcn  ju  laffen. 

[801]  Nro.  CI.    %tn  18.  3)ecember.  1772. 

80  mit  fitrllnen  ftfin^e  in  i^rem  ICrfiiriittSf  il^rtr  mafe- 
ren  Untnr  nnb  ließen ;Xntiieni^iitt0,  MxtißtM  nm% 
«.  Snlftr«    1772»    8.    85  S* 

@e]^r  Bequem  ind  i$ran}ö{ifd^e  jn  fiberfeften,  töttatc  a«6 

mol^t  aus  bem  ^rangöftfdben  fiberfe^t  fet^n.    $ert  @iil|cr, 

S5ber  nadb  bem  ^ta^x^  eine«  unfrer  Berfil^mten  StSnacr, 


•«*     -^  1  665 

Kro.  101.] 

ctti  cfeen  fo  großer  ^l^ifofo^)]^  ift,  aU  trgenb  einer  ou3  bem 
SUtertl^ume^  fd^eint  in  feiner  S^eorie,  nac^  älrt  ber  S[(ten 
mit  einer  epterifci^en  Seigre,  ba«  arme  ^ublifum  afcjufreifen, 
nnb  biefe  93ogen  ftnb^  too  möglich,  unbebeutenber  aU  aüe^ 
ünbrc.  s 

3)ic  fd^önen  Äfinfic,  ein  ärtirfel  ber  aHgemeinen 
S^l^eorie^  tritt  l^ier  (efonber^  and  Sic^t,  um  bie  Siefcl^aber 
unb  Remter  beflo  6älber  in  ®tanb  }u  fe^en,  Dom  ©angen 
gtt  urtl^eiten.  SBir  l^afeen  be^m  Sefen  be«  großen  SQSerfe 
Bidl^er  fc^on  mand^en  3^cifct  gel^abt;  ba  ta>ir  nun  aber  gar  lo 
bie  ®runbfä|e,  toorauf  fie  gebaut  iji,  ben  Seim,  ber  bie  ber* 
toorfnen  Se^fonöglieber  jufammen  Ifeben  foff,  unterfud^en, 
fo  finben  toir  un«  in  ber  ÜÄei^nung  nur  ju  fel^r  bejiärlt: 
l^ier  fe^  für  Stiemanben  nid^t«  getl^an,  aU  für  ben  ©d^üler, 
ber  SIementa  fud^t ,  unb  für  ben  gan}  leidsten  S)i(ettante  i5 
nad^  ber  ÜWobe. 

[802]  S)ag  eine  Sil^eorie  ber  ßünfle  für  3)eutfd^Ianb  nod^ 
nid^t  gar  in  ber  3^it  fe^n  mögte,  ^ben  loir  fd^on  el^mate 
nnfre  ©ebanfen  gefagt.  SEBir  befc^eiben  und  ta>ol^(,  baß  eine 
fotd^e  äReinung  bie  äludgabe  eined  fotd^en  Suc^d  nit^t  l^in«  so 
bem  fann;  nur  toarnen  fönnen  nnb  muffen  »ir  unfre  gute 
iunge  Sreunbe  bor  bergleid^en  SBerlen.  3Ber  ))on  ben 
Äünften  nid^t  finnlid^e  (Srfal^mng  ^t,  ber  laffe  pe  lieber. 
SBarum  foffte  er  fid^  bamit  befd^äftigen  ?  SBeil  t»  fo  üRobe 
ijl?  Sr  bebenfe,  baß  er  ftd^  burd^  äffe  SEl^eorie  ben  SBcg  85 
jum  toal^ren  ©enuffe  i)erf)>errt,  benn  ein  fd^äbüd^ereö  9?id^td, 
atd  fie,  ifl  nid^t  erfunben  Sorben. 

®ie  fd^önen  Äünjlc  ber  Orunbartidtet  ©ulgerifd^er 
Sl^eorie.  3)a  fmb  fie  benn,  berjiel^t  pd^,  toieber  äffe  be^» 
fammen  bertoanbt  ober  nid^t.  Sßad  fielet  im  Sejrtfo  nic^t  ^ 
affed  l^intereinanber?  SBad  fäßt  ft(^  burd^  fold^e  $]^itofot>]^ie 
nid^t  t)erbinben?  ÜWal^tereij  unb  SCanghtnji,  S5ercbfam!eit 
unb  93aufunp,  üDid^tfunß  unb  Silb^nere^,  äffe  aud  einem 
Sod^e,  burd^  bad  magifd^e  Sid^t  eined  ))]^iIofof)]^ifd^en  SMp^ 
gend  auf  bie  toeiffe  SBanb  gegaubert,  tanjen  fie  im  äBunber«  85 
fd^ein  buntfarbig  auf  unb  nieber,  nnb  bie  ))er}fidten  3^' 
fd^auer   frol^Iodten  ftdb   fajl  auffcr  ätl^em. 


^^^  Pho.  IM. 

3)ag  einer,  ber  gtemlid^  fd^Ied^t  raiforntitte,  jU^  ctnfaUcB 
Ueg,  geiDiffe  SSefd^äfttgmtgen  mtb  Sreuben  ber  ^ta^iftn, 
bie  Bet)  ungenialif^en  gqmungnen  Sloc^al^ment  Kr^  mb 
aRiH^feligteit  mürben,  Uefi^en  jlci^  nnter  bie  Knlbril  Aitafi^ 

5  f(i^($ne  SU^t  flafflficiren,  gum  Sel^nf  tl^rettfc^er  (Soaiddüf, 
bad  ifit  benn  ber  Sequemtici^feit  toegen  Seitfobcn  gebOdcs 
}nr  $^iIo[o)>]^ie  barüBer,  ba  fie  bix!^  niii^t  Denocmbtet  fiab^ 
ate  Septem  artes  liberales  ber  atten  ^faffettfd^ulcn. 

Sßir  erflaunen,    toie  $err  @.,    toenn    er    on^    nid^ 

10  brü6er  nad^gebad^t  ^tte,  in  ber  Sn^ffi^mng  bie  gro§e  lUi» 
6equemli(i^(eit  niift  ffil^(en  mnfle,  bag,  [SOS]  fo  lasige  um 
in  generalioribus  [xif  anfl^ätt,  man  nic^td  fagt,  mib  l(fBd^finl 
bnrci^  2)eHamation  ben  SRangel  bed  (Stoffel  Dor  Uncrfa^nci 
verbergen  tann. 

15  Sr  XDiü  ba^  nnbeftimmte  ^rincipinnt:  9lad^al(fmat| 
ber  9?atnr,  Derbrängen,  nnb  gieBt  nnd  ein  gCeul^  WßüAtMß 
tenbed  baffir:  3)ie  $erf<i^önerung  ber  3>ittge.  Ci 
tDXÜ,  nat^  l^ergeBraci^ter  SBeife,  Don  9tatnr  anf  Stxailft,  Iftt* 
üBerf (fliegen:  „3n  ber  gangen  @(l^ö)>fnng  f&tamt  ollcf  boram 

20  üBerein ,  bag  bad  Sing  nnb  bie  anbem  Sinnen  Don  cdln 
(Seiten  l^er  burc^  angenel^me  (Einbrüde  gerttl^rt  toecbOL* 
®ti)'6tt  benn,  mad  nnongenel^me  (Sinbrüde  anf  mi9  maifi, 
nid^t  [o  gnt  in  ben  $Ian  ber  9latnr,  ate  i^r  SteBItdMbif 
®inb  bie  mütenben  @tümte,  SEBafferflntl^en,  ^enerregett,  miler» 

25  irrbifc^e  ®(nt ,  nnb  STob  in  aÜen  Siementen  nu^t  den  fb 
tDal^re  S^H^^  ^^^^  eioigen  SeBend,  aü  bie  ^errli^  oaf« 
ge^enbe  ®onne  fiBer  boQe  SEBeinBerge  nnb  bnftenbe  JDtaagoip 
^aine.  SEBad  n>ürbe  $err  @n(}  er  gn  ber  (tefitriil^  SDtettcc 
Statur  fagen,  n>enn  fle  il^m  eine  Wtttopoüi,  bie  er  mit  alla 

30  ft^ünen  fünften,  ^anblongerinnen,  erBant  nnb  BcDöQert  ^Sttc^ 
in  i^ren  ^anif  hinunter  fd^tünge. 

@ben  fo  toenig  Befielt  bie  Solgemng:  „bie  Kam 
tooEte  burc^  bie  oon  aOen  Seiten  anf  vM  guffarSmeabai 
Slnnel^mlid^feiten  nnfre  ©emfitl^er  ttBer^K^t  gn  ber  Sasfk» 

96mvit\)  nnb  @m)}finbfam(eit  Bitben."  ÜBerl^an))t  t^fk 
bad  nie,  f^e  ^(irtet  bietmel^r,  ®ott  fet^  bonl,  il^te  JUfim 
^nber  gegen  bie  Sc^mergen  nnb  UBet  oB,  bie  fie  i^ne« 


N«.  101.]  fifi*^ 

otitSgis  bexnttt,  fo  bog  toii  ben  ben  gtUdUc^fien  SRenf^en 
nennen  fönnen,  ber  ber  flär({te  xoäxt,  bem  Übel  ju  entgegnen, 
tS  Bon  fi^  jn  tteißen,  unb  t&m  jnin  2ru6  ben  Oang  fehte« 
SBiScnS  JU  ge^en.  ^oä  i^  nun  einent  gtogen  S^etl  bei 
äßenf^en  ju  6ef(buerlt6,  ja  nnmä9li(^,  ba^c  Tetirtren  nnb  s 
getranfi^ixen  [S04]  fii^  bie  mriflen,  fonbeTli(^  bie  ^^tlofop^en, 
begteegen  fle  benn  aaäi  &btri)<iixpt  fo  abäquat  biffiutken. 

2Bie  iiarttfulai  unb  etngef(!^ränft  t|t  folgenbed,  unb  tote 
»tet  fott  el  bewei(en!  „Sotjfifltt*  ^t  tiefe  järtU^e  aWuttet 
ben  ooQen  Stei^  ber  älnnetimli^feit  in  bie  ©egenftünbe  gelegt,  lo 
bie  uns  gur  ©IflÄfeligfcit  am  nöt^tgften  finb,  btfonberS  bie 
fettge  ISeteinigung,  mobuii^  ber  ä^enft^  eine  ®attin  finbet.* 
äßtr  e^ren  bie  Sd^iJn^ett  Von  gan}tm  ^erjen,  |nib  ffii  i^re 
Sittiattion  nie  unfUlitbar  gettjefen ;  aDein  fle  ^ier  jum  piimo 
mobili  JU  matten,  tann  nur  ber,  btr  Von  ben  ge^einmiß'  is 
Dofltn  Klüften  nichts  a^bet,  bui(^  bie  iebee  ju  fetneS 
@ teilten  gejogen  wirb,  alteS  nutet  ber  @onne  ftc^  )>aart, 
unb  gtltdU^  1% 

Säie  t9  nnn  alfo  au<4  teo^r,  bog  bie  ^flnfie  ju  Ser> 
[(^önetung   bei  S^inge   um   une  toflrten,   [o  ifld  boi^  ^a.l\^,K 
tag  fie  tS  na^  bem  33e^|))ie(e  ber  9}atur  t^nn. 

Sa«  toir  oon  9Iatur  fe^n,  i|i  Araft,  bie  ftraft  bet« 
fi^lingt  nichts  gegenmärtig  oQee  Sorftbergcl^enb ,  tanfenb 
fieime  jertieten  jeben  XugenBIict  tanfenb  gebol^ren,  grog  nnb 
bebentenb ,  moimigf altig  ixt  Unenbli^ ;  fc^ijn  unb  ^gtic^,  » 
gut  unb  iöi,  aQe«  mit  gleiten  Ke^te  neben  cinanbei  e^jK- 
renb.  Unb  bie  Aanß  ifl  gerobc  bot  Wbtx^pid,  ^e  cnt- 
f))ttngi  aug  ben  S9emü^nngen  bee  3nbiDibuumfi,  fid)  gegen 
bie  jerflörenbe  fiiaft  fceS  ©anjen  jii  tt^alten.  St^on  bas 
^m  burdi  jcine  Äunfttriefee  [(Reibet,  tetmalirt  fit^jw 
ber  aJtenfi^  bux^  alle  3u|iiitibe  feefelligt  (ii^  gegen  bie  Üfotur, 
\f}Xt  laufenbfai^e  Übel  jn  bermeiboi,  unb  nur  iai  ü)iaa$  i 
Bon  ©uiein  ju  genieffen;  b'\8  ti  '^ai  e»**'**  flefingt,  bia 
ffitrhllation  atter  feiner  ualfr  "^  ftqp«*'  ''Whf^ffe 
einen  'ISaHaft  einjuf^iiegen^ '^  -  -  ^  " 
(heute  e^ünljeil  irab  (?*»"""*'    ■  ^  . 

gn   tonnen,   idd   er     -  - 


^^^  [H«.  101. 

mirb,  ben  ^euben  bed  ^öTt>etd  Sreuben  bet  Seele  fnB|Ktinrt, 
unb  feine  JhSfte  bon  teiner  SBibertoStttgleit  }itm  Katar« 
geSrauAe  aufgeff)antit,  in  Xngenb,  Sßol^It^glett,  (Eiiit>ffaib« 
famfeit  jerflieffen. 

5  jpert  ®.  gel^t  nun  feinen  ®ang,  ben  n>tt  tl^m  nti^ 
folgen  ml^gen;  an  einem  grogen  Xxtipp  &ifiUx  lottnd  i^ 
fo  nici^t  feilten;  benn  er  fe^t  SRit^  t)or,  nnb  ntc^t  fhirle 
@f)eife;  rebet  'oxü  ))on  bem  SEBefen  ber  jtfinfte,  B^cd;  mb 
))reifl  il^re  l^ol^e  Stn^arfeit  ate  SDtittel  jn  8ef6rbentiig  ber 

10  menfd^tid^en  ©lüdfeligtett.  2Ber  ben  SDtenf^en  nur  einiger^ 
maffen  lennt,  unb  Mnfie  unb  ©(üdfeliglett^  loirb  l^ter  Maig 
l^offen,  ed  merben  il^m  bie  bieten  ftönige  einfaOeit^  bte  mitfm 
im  @Ian}  il^rer  ^errK^teit  ber  (Snnui  ju  tobte  frag.  2)eni 
n>enn  ed  nur  auf  ^ennerf(!^aft  angefel^n  ift,  toenn  ber  SDlenfd^ 

15  nici^t  mittotttfenb  geniegt,  muffen  batb  junger  unb  (Sfe^  bie 
gioe^  feinbUc^flen  2)rie6e,  fii^  ))ereinigen,  ben  elenben  Volo» 
lurante  gu  quälen. 

hierauf  lägt  er  ^ii  ein  auf  eine  S[(Bi(bung  ber  S^^idfole 
fd^öner  Künfle,  unb  il^red  gegenwärtigen  3ufbt^^^^  ^  ^^'^ 

80  mit  red^t  fd^önen  färben  l^in  imaginirt  i%  fo  gut,  tmb  B^t 
6effer,  aU  bie  ©efc^ic^ten  ber  SRenfc^l^eit,  bie  n)tr  fo  getoo^ 
u>orben  ftnb  in  unfern  STagen,  too  immer  ba^  SDtSJ^tgen  ber 
bier  SEBettalter  fufftcienter  ifi,  unb  im  Slon  ber  )um  9tomM 
um})ragmatiprten  ©efd^it^te. 

25  3lnn  lommt  ^err  @.  auf  unfere  ^^m  unb  fc^ilt  toie 
ed  einem  ^xopl^tten  gegiemt,  ioader  auf  fein  do^^mibert; 
läugnet  gtoar  nic^t,  bag  bie  fd^önen  Attn^e  me^r  ott  }it  tieC 
93eförberer  unb  ^reunbe  gefunben  l^aBen,  u>etC  fle  aBer  }iim 
großen  S^^^f  i^^  moratifdben  Sefferung  bed  fSofH, 

80  nod^  nid^t  geBraud^t  morben,  l^aBen  bie  ®rogen  tti(^t9  get^on. 

(Sr  träumt  mit  anbem,  eine  meife  ©efe^eBntig  tofirbe  }ii^ 

gteid^  @enied  BeleBen,  unb  auf  ben  toa^ren  [80«]  QBotd  js 

arBeiten  anmeifen  lönnen,  unb  toad  bergleid^en  mcl^  ifL 

3ulefet  n)irft  er  bie  f^age  auf,  beren  9eaittn>ortiiiig  bcs 

85  2Beg  }ur  toal^ren  Xi/com  eröffnen  foQ:  „SDie  ift  e9  as< 
3ufangen,  bag  ber  bem  9Renfd^n  angeBoBme  ^ang  jnr 
©inntidbfeit,  gu  (Srl^öl^ung  feiner  Sinnesart  otigekMiibtt,  mfe 


T^     .A.  1  669 

in  Befonbent  ^äOen  atö  ein  äRitte(  gekantet  toerbe,  il^n  nn« 
tDibctficl^t^  ju  feiner  ^flit^t  gn  reiften?''  ®o  ^(b  nnb 
migberflanben,  unb  in  ben  äBinb  ald  ber  Sßnnfci^  (Sicerond, 
bie  Zugenb  in  !örf)er(i(]^er  ©d^önl^ett  feinem  @o^ne  jngu« 
fti^fren.  $err  ®.  beanttöortet  au(^  bie  grage  ni(ä&t,  fonbem  6 
bentet  nur,  moranf  e^  ^ier  antommt,  unb  mir  mad^en  bad 
Sfii^tein  gu.  3]^m  mag  fein  $u6Iitum  ))on  ©^ülem  unb 
ßennerd^end  getreu  bleiben,  toir  toiffen,  bag  aUe  too^xt 
Sünfller  unb  Siebl^aber  auf  unfrer  ©eite  finb,  bie  \o  über 
ben  ^4J^iIofo})]^en  tad^en  »erben,  »ie  pe  fi^  bi^l^er  über  bie  lo 
©etel^rten  befd^toert  ^ben.  Unb  gu  biefen  noc^  ein  paar 
aSBorte,  auf  einige  Äünjie  eingefd^ränft,  ba«  auf  fo  mele 
gelten  mag  aU  fann. 

SBenn  irgenb  eine  fpefulatit^e  äSemübung  ben  ^finflen 
nfiften  foH,  fo  muß  fie  ben  Sünfller  grabe  angelten,  feinem  i6 
natfirüc^en  ^Jeuer  ?uft  mati^en,  bag  e«  um  fid^  greif fe  unb 
ftd^  t^tig  ertDeife.  S)enn  um  ben  ^UnfUer  aOein  ifid  ju 
t^un,  bag  ber  feine  @ee(igteit  bed  Sebend  fUl^tt  aU  in  feiner 
fiunft,  baß  in  fein  3n|lrument  »erfunfen,  er  mit  aflen  feinen 
6m)>ftnbungen  unb  Säften  ba  (ebt.  S(m  gaffenben  $ub(itum,  so 
ob  baö,  toenn«  auögegafft  ^at,  fic^  SRec^enfd^aft  geben  fann, 
toarumö  gaffte,  ober  nic^t,  toa^  liegt  an  bem? 

SBer  a(fo  f d^rif tlid^ ,  münblic^  ober  im  8el)fpiel,  immer 
einer  bcffer  afö  ber  anbre,^  ben  fogenannten  Siebl^aber,  ba« 
einzige  loa^re  ^ublifum  M  ÄünjHerö ,  immer  näber  unb  «6 
nä^er  gum  ÄünftlergeiP  aufl^ebeu  fönnte,  bag  bie  ©eete  mit 
eiuflöffe  inö  3nftru»[S07]ment,  ber  Ijiätte  me^fr  getljian,  ate 
alle  <)f^d^ofogifd^e  S^eoriften.  S)ie  Ferren  ftnb  fo  l^od^  broben 
im  6m|)^reum  tran^fcenbenter  SEugenb*®d^<Jne,  baß  pe  fid^ 
um  Äleinigfeiten  l^ienieben  nid^t«  fümmern,  auf  bie  aUeö  an«  so 
fommt.  SBer  bon  un«  Srbenföbnen  ](;ingegen  fielet  nid^t 
mit  Srbarmen,  toie  tjiel  gute  ©eelen,  g.  S.  in  ber  SKuftt 
an  ängftlid^er  med^anifc^er  Slu^übung  l^angen  bleiben,  brunter 
erliegen. 

®ott  erl^lt   unfre  ©innen,  unb  betoal^r   un«  bor  ber  85 
Sil^eorie   ber  ©innlid^feit,  unb   gebe  iebem   SlnfSnger   einen 
redeten   SReijler!     äBeil    benn    bie   nun  nid^t   überall  unb 


^^^  pr».  lot. 

immer  )u  l^aBen  futb,  unb  ed  boci^  aviäf  gefd^rietoi  fd)it  foO, 
fo  ge(e  und  ftünfllet  unb  Siebl^ober  ein  nsQi  eavwov  feiner 
Semül^imgen ,  ber  ©^tDürigleiten^  bie  i^n  am  meiften  auf« 
gel^atten,  ber  jhäfte,  mit  betten  er  fibertonnben,  be9  S^falltf, 

ober  ilt^m  gel^olfen,  bed  @üft9,  ber  in  gekoiffen  Kngenbßifai 
über  il^n  gelommen,  unb  il^n  auf  fein  Seben  erlen^tet,  U9 
er  gut^t  immer  junel^menb  fi^  gum  mSi^ttgm  8efi^  l^finanf 
gefci^mungen,  unb  al9  £5nig  unb  Übertoinber,  bie  Benad^Barten 
Sfinfie,  \a  bie  gange  9?atnr  }um  Tribute  ^aätifiglL 

10  @o  tDürben  toir  uaif  unb  nad^  bom  med^fd^  jaai 
inteKedtneOen ;  ))om  Sarbenreiben  unb  ®aiten«tf}ie]{|ett,  {im 
iDal^ren  @influg  ber  fiünfle  auf  $er)  nnb  Sisa 
eine  lebenbige  S^beorie  ))erfammeln,  n>ürben  bem  SteBl^aber 
f^reube  unb  Wlnt^  mad^en,  unb  t>ielleid^t  bem  @enle  emo^ 

15  nu^en. 

(Sbtn  bafeltp. 

S«  €*  Cannter  nnn  ber  ^Ifi^fitunnmlkf  ^tfgtt^BUUkf 
melilre^  einen  in  ollen  M^t^ttn  felrr  nntnMUunniiitci  M- 
nmrf  fu  einem  IDerke  biefer  3M  enttrilt«    1772* 

20  !Der  alte  $ater  Sird^er  ICagt  in  einem  Sriefe:  Qnanta 
malorum  Ilias  ex  inconsiderata  scriptione  re-[8i6] 
saltet,  ego  jam  XL.  annornm  spacio  quo  in  hoc  omnfaim 
gentium  et  nationnm  theatro,  meam  nt  nt  posanm  peno- 
nam  ago,  frequenti  experientia  comperi.     SBhr  toünf^oi; 

25$)err  ?a))ater  möge  frül^er  unb  mit  menigem  ftoften  bicfc 
9tef(ehton  machen. 

§Mttfta%t. 

^htx  bns  n0n  bem  ^errn  TßtuU  ^ünftn  tttvtrftt 
Uhtn  bes  4.  ««  «.  üinif.    1772.    8*«.   69«  B« 

80  jperr  Oafobi  unb  fein  guted$erj;  ba0  gntefkri  vab 
ber  ^err  3  a  1 0  b  i ;  bie  ein  groger  STI^eU  bed  $nB(tInni€  mit 
und  ))on  bergen  fatt  ifl. 

^t>nnte  er  nici^t  liebtid^er  Dii^ter  fet^n,  ol^  fid^  itccdl 
an(iebe(n  }u  tooOen  ?  nid^t  el^rlid^er  SRann^  ol^e  biefe  Bagfb 

85  tt(be  ^roteftationen  ?    2Bad  ifl  fie  aud^  nur  im  gerii^gflai 


Kto.  10«.]  ^'^ 

tO€tÜ^  Mcfe  8u§f ertigfeit  ^  mit  ber  er  auf  fein  Stecenfenten- 
leben  jitrfld  fielet?  Belentit:  er  l^obe  3ta>ar  mu)ermeibli(^e 
(Sfinben  ha  Begangen,  ))ag.  46.  tooUe  fie  aber  aü  (Siftoaö}^ 
l^fett^finben  angefel^n  miffen,  ba  tl^m  belanntlic^  nici^t  bie 
geringfle  fBo9})txt,  nxdit  bie  minbefle  ^äl^igleit  jn  5 
fil^oben  t)on  ber  Statur  mitgetl^eilet  n)orben.  Ünb  bad  ber^ 
fii^  er  einet  Stau;  ba  hodf  bie  tteftici^fle  bed  anbem 
®efd^(e<i^td  in  9Rännet}n>i{l  loebet  3eugen  no^  richten  !ann. 
Mo»  ifit  bet  dnl^alt  unb  bie  Sltt  bed  ^orttag«  l^i^c^ft 
toibrig  aufgefaOen.  Sßir  teünfci^ten,  $ett  3atoBi  unter  lo 
feinen  S^ti^m  aItont))agnitte  feine  Sieget;  loäte 

S)et  eble,  toatme  ÜWenfd^enfteunb 

®cr  äci^tc,  »eife  SEugenbfrcunb 

äud^  be«  ?ajier3  jhenger  geinb.    <)ag.  7. 

unb  tiege  und  nur  mit  feinen  £ugenben  uuBel^elligt.   Streitig«  i5 
leiten  fofft  er  anbcrn  überfaffen,  atö  ®cijiti<]^er;  $oet  unb  — 
l^at  er  bo})|)ctt  unb  bre^fad^  baö  SBciberrecJ^t. 

[809]  Nro.  CIL    ^cn  22.  S)eccmber  1772. 

8rtnn. 

Ziiutmtint  htntftlft  j0tlili0t^ek*  ht0  17ten  ßmhts2o 

Um  und  feiner  @u))erfötation  bon  Mtif  fci^ulbig  ju 
ntad^en,  geigen  mir  bie  in  biefem  ©tüd  entl^aUene  Kecen«: 
fbnen  mit  eignen  furjen  älnmertungen  nur  an:  3^^  if^ 
in  ber  Xlten  Stummer,  ^ergufond  iDtotaI))l^iIofo«  85 
)>]^ie  mit  bietet  ®tfinb(i(j^leit  tecenfltt.  S)ie  älnmetlungen, 
toetci^  bet  Setf.  iJAtt  $tn.  ®atbe«  Änmetfungen  mat^t, 
finb  meiflend  gegtünbet,  unb  mit  bietet  SSefd^eibenl^eit  gefagt. 
®ie  maci^en  f on)ot  bem  9tec.  old  $tn.  @axt)t  (Sl^te. 
XIL  Sel^tbegtif  fämmttici^et  dlenomifci^en  unb  so 
(Eametatmiffenfc^aften.  3)ed  2ten  Sanbed,  Iftet 
£b.  SKannl^eim.  S)iefed  fütttefli<i^e  ^nif  mitb  nad^  Set« 
btenfl  getobt.  XIII.  ©el^eimed  Zagebuci^  bon  einem 
Seobad^tet  feinet  ©efbft,    3)iefe  Äecenflon  ijl  f^ 


^'^^  [Vi..lit. 

befd^eiben^  unb  aOe  (Srhuterungen,  bic  bcm  8erf.  ffnaSfi 
tDCTben,  muffen  fo  to>o^t  auf  il^,  aU  anf  aOe  btqcntgai» 
tDtU^  oj^ngefäl^t  in  gleid^er  Sage  be^  ^etjend  ^  befbdmir 
ben   gel^örigen  Smbtucf  mad^en.    Xnf  ben  einjtgen  9v>dl# 

5  bünh  und,  l^ätte  bet  Stecenf.  fefler  Italien  foOen,  ba§  fo  m^ 
6et)  beut  motatifc^en  a(d  ))l^^flf(!^  Seien  ber  hki^tc  |Klb 
Fortgang  fo  unmernici^  ifl,  bag  bod  Seol^ten  nnb  [819] 
Sountatl^alten  xoo^  }u  f)>at  fommt.  2)a0  »a^te  Sein 
Detbröngt  gett>ig  bad  ©petutiren,  fo  tote  ®efft^I  ba8  Slaifmme' 

10  meut ;  unb  bet jenige  9tetf enbe  mag  fU^  n>i>l^(  fel^t  laltNlttg 
ju  93ette  (egen,  ber  aKe  Sbenbe  fein  Sonntol  ri^ttg  fort* 
fe^t.  S)et  gefuube  ÜRenfci^  maci^t  feiten  UBer  feine  Smt^ita^ 
tion  Setrad^tungen,  nur  bet  ftäntelnbe.  Unb  loeld^e  traorige 
3been  giebt  und  biefer  gioeifetfUd^tige  dontnatiß  Dom  S^^tiPn' 

15  t](;um ,  oon  bet  ®nabe ,  bem  innetlid^en  Seben !  Xm  CiAe 
fte^t  ein  93rief,  tootinn  $ett  S  a  b  a  t  e  t  Betennt,  bag  e9  feine 
eigne  ©efc^id^te  mit  ftemben  3»f<i6^  f^-  ^^{^  fcftltmmcc, 
al[o  ift  ed  @!at(d  bed  XII.  Seben  bon  Soltaite,  nnb  ni^t  eianol 
brauc^bate  ^etfonalien.     XIV.  ©teind  ptattif^eln« 

2oleitung  gut  ©ebuttdl^fitfe  in  »ibetnatürlt^e« 
unb  fc^toeten  ^äüen.  2)ie  Setbienfie  $nt.  @tets# 
loetben  ^tet  nad^  äBütben  anettannt,  nur  fd^eint  hai  6a||e» 
tifc^e  Sutbinbuugdinflitut  mit  gu  fonbetbatet  $i^  ))anegt)rifbt 
gu  fe^n.    S)enn  jebet  @ad^fuubiget  toeig  bod^  fd^on^  ba§  bic 

25  latente  eiued  eiugigen  gtogen  ÜRanned  nid^t  aQein  ^tnrcii^ 
bte  jungen  Stabemißen  an  einen  Ott  gn  giel^,  too  f^M 
bie  mittelmäßige  ®töge  beffelben  geigt,  bag  bte  (Be(egen^|cttai 
gu  33eobac^tungen  (onge  uid^t  fo  ](^änfig  fet^n  tonnen,  loie  ft 
S3et(in  obet  ©ttadbutg.     XV.  (Eben,  bon  ^m.  Sa^vbt 

so  ^etaudgegeben.     du   bet  Stecenf.    n>itb   bie  (Etlttmng  1 
Schlange  butd^  bad  93Iut,  aU  bad  3RerI»tttbigfie  oi     f 
unb  babei^  etinnett,  bag  bet  Setf.  ein  9Ub  ffit  ba<i  <      tr 
fege,  loeil  bad  äSlut  für  nid^td,  aU  ein  8ilb  ber  ffamii 
^egietben    angefel^en  U)etben   tonn.     Semer  totcb  i        u 

35  bag  biefe  @t!(ätnng  butc^  nid^td  and  bem  Sitert^nm  l 
tigt  loetbe.    Slm  (Snbe  t^etfud^t  bet  Stecenf.  eine  o     ori 
(Stflätung,  unb  fielet  ben  ÜRofaifd^n  Sendet  ald  ein 


Nro.  102.]  ^^^ 

ber  flttüd^en  9?atiit  be«  iKcufd^cn  an.  ©arinti  bünft  unö, 
f^at  er  loottfommcn  Siedet,  baß  man  bic  (Sr*  [811]  gäl^tung  be« 
©üttbenfaHö  enttoebcr  ganj  l^iflorifd^,  ober  gang  alte» 
gorifc^  annel^men  muffe.  XVI.  ^m.  gnc^fcn«  atte 
©efd^ic^te  t>on  ÜRa^ng.  (Sin  Sluöjng  o^ne  toeitere  S5e=  5 
merlwngen.  XVII.  ©d^mal^Iingö  ^ul^e  auf  bcm 
Sanbe.  (Sine  fel^r  auöfül^rlid^e  unb  gearbeitete  Seurtl^eilung. 
3n  fofem,  ate  ber  9tecenf.  ©r.  ©ci^m.  ate  eine  $au^)t« 
lefture  junger  (Sanbibaten  ober  angel^enber  8attb})rebiger  an- 
feilen mag ,  bünft  nnö  bie  üiete  3Kül^e  nici^t  t)erIo]^ren ,  bie  lo 
er  angetoenbet  l^at,  $m.  @(j^m.  ju  berichtigen  unb  gured^t« 
jutoeifen.  Ob  er  gerabe  benen  gefallen  müiiU,  gu  bereu 
Selel^rung  er  gefcl^rieben,  ba«  tft  eine  anbere  5^age.  XVIII. 
SWegerlin«  Äoran.  5)iefe  elenbe  ^robuf tion  toirb  fürger 
abgefertigt.  SBir  toünf<^ten ,  baß  einmal  eine  anbere  unter  i5 
morgenlänbifd^em  §immet  bon  einem  ®eutfc^en  J)crferttgt 
toürbe,  ber  mit  aKem  üDid^ter*  unb  $ro})]^etengefü]^(  in  feinem 
3elte  ben  Äoran  föfe,  unb  Sl^nbungögeift  genug  l^ätte,  ba« 
®ange  gu  umfaffen.  ®ann  »aö  iji  aud^  jefeo  ©ale  für 
un«?  XIX.  XX.  XXL  S)ie  3)eni«^fc^e  Überfefeungso 
üon  Oßian,  unb  ba^  gange  93arben-Untt)efen 
bi^  auf  unfre  3^'*-  2Bi^  f^fe^w  biefc  ©eurtl^eitung  aU 
eine  arbeit  )oon  äRcifterl^anb  über  aHe«,  toaö  toir  )oon  Stair 
unb  3Dtac^)]^erfon  über  biefc  5D?aterie  fc^on  bep^en.  Sraurig 
aber  toar  e«  für  unö,  »ann  »ir  ben  tauten  93e^fatt  über«  as 
baci^ten,  ben  biefe  Überfe^uug  ober  Irat^eflirung  Oßianö, 
nebfl  allen  9tl^ingut)>]^if(i^en  Stac^geburten  in  2)eutf(i^tanb  fo 
allgemein  er^tten  l^at,  baß  be^  aüer  (Sinfubre  fremben 
Oeijie^,  bod^  ni(!^t«  aU  bie  §tiHe  gu  un«  übergel^t,  unb  baß 
mir  te^ber  alle«  auf  Srabition  toben  ober  tabetn  XXII.  ao 
Seßingö  üermift^te  ©d^riften.  (Sin  3Konument 
oatertönbifd^er  Serbienfte  loon  eben  bem  ÜKeifier  aufgerid^tet. 
Tian  fielet  aud^  l^ier  toieber  )}on  neuem,  baß  gum  Sobe  eined 
großen  SRanned  niemanb  atd  ein  großer  Wlaxm  fetbfl  fällig 
fei).  XXm.  ^itati  [812]  ©cf^ic^te  be«  beutfc^ens* 
Steid^d  unb  3tatien$,  oon  Sart  bem  ®roßen 
bt«    auf    ben    a35eft)>]^ätifd^en    grieben^fd^Iuß. 

Litter»tardenkm«le  des  18.  Jahrhunderts.    8.  21   (43) 


^'^^  Pf«,  in. 

3)er  Stecenf.  fielet  e^  atd  ein  fel^r  meThofirbige^  Sit^  an, 
unb  tabelt  nici^td  al^  bie  UnBequemttd^Ieiten  ber  tbinalcn 
SDtetl^obe.  S)en  Sefc^Ing  mad^en  turje  Hnjeigen  and  allen 
SBiffenfd^aften,  bie  to>ir  bet  ^rje  i^alim  fiBergel^  mfiffen. 

5  Hattingen. 

3«   S«  Vütttv  attiserlerene  ^ttftsfüiitf  u.    2«  C 
3*«^.   1772«    #0L 

S)ie  Sortfe^tmg  eine^  fD  geleierten  nnb  f^^Boren  SBerM, 
mirb   jebet  Stec^tdgetel^rte   mit  Vergnügen  fel^.     2Dte  in 

10  btefem  Z\^exU  Dorlommenben  ©ad^en  finb  burd^gel^enbd  »ti^ttg. 
ÜDie  gme^  erfle,  ober  bad  212.  unb  213  te  Betrifft  bat  Be- 
fannten  @a(m  ^  ©adnifd^en  ®uccegiondfheit,  too  t9  ^an)^ 
fäc^lid^  barauf  anfam,  ob  ein  SIericud  in  »ettlic^e  ®iicr 
f uccebiren  bürf e ;  unb  ein  loelttic^ed  Sotnm  onf  bem  Kri^*' 

15  tag  ablegen  fönnte.  214.  $on  ber  Advocatie  nnb  Jnre 
coUectandi;  mobet}  gelegenl^eittic^  bie  ))ra{tif(iee  ^age  erMtrt 
mirb :  oi  revisio,  loenn  ber  oBfiegenbe  S^^eil  Santion  Mfa, 
einen  suspensivnin  effectnm  l^abe;  unb  ba  biefed  it^  ber 
Kammer  nic^t  angenommen  mirb;  oi  nid^t,  mit  SorBe    ft 

20  ber  9tet)ifion,  bie  SBieberl^erfiteOiung   gefnd^t  nyerben       nr 
215.    £>h   Untertl^anen    bie   gräflid^e  (SoIIegtaI)>rSftatiim 
Ieif!en   f^ulbig   fe^en?    216.  Som  Stecht  ber  Sfttflen 
Sanbftänbe,  an  bie  Sanbcaffe.     217.  ©d^IogUHU^en  ftilb 
93emei^    ber    ^eibeigenfd^aft.     218.    SDag   gfamttien  Fiaet- 

25  Commisse,  toenn  fte  aud^  ))on  einer  ^an  errid^tet  tDcrbai^ 
nid^t   jum  @!oncurd  be^  äRannd  jn  giel^^en  ftnb.     219.  ' 
@c^eibung    ber  Sel^n«    unb  älllobiaterBfd^aft  nnb 
©d^ulben  gur  gafl  fallen.     220.  »on  ber  «erBinblicpmt 
9tad^fot  [81S]  gerd,  bie  Sd^ulben  bed  Sorfa^ren  jn  Bcjal^ 

30  unb  ))on  ber  ^erl^ältnig  ber   Stegiemng  nnb  Sonbefl^o^ 
gegen    bie    ^a^f erliefen    (Sd^utbencommilionen.      221.    , 
@r^a(tung    eined    S<^ntilienf!i)>enbiuntd    Brandet    man 
ftrenge  bie  ^ermanbtfd^aft  ju   beueifen  forbent.     222. 
))ur  lotal^  unb  betrifft  ben  93et)trag  ber  nnrittermä^en  to» 

35  jt^er  ablid^er  ®üter  ju  93efolbung  bed  rittetfc^aftli^eB  &^ 
büud    bed  Srgfiiftd  Söan.     223.  S)tent  gut 


Nn>.  IW.]  ^^^ 

etned  f<i^on  im  erflen  Z^eil  entl^adenen  8tef)>onfum  ü6er  bte 
ut  l^ieftgen  ©egetiben  intereffant  gelDorbene  Stage,  t)oti  Suf« 
nannte  tat^olift^er  ääütger  unb  $anbto>etldtnetfler.  224.  3ft 
merhofirbig^  antb  betriff  eine  (SoOifion  toott  S^ertitorial«  unb 
Jtal^fertt(^en>Sommtgionen  in  2)ifferenjen  jmifd^en  bem  SaxM^  i 
^feras  unb  beffen  Untert^anen^  auf  S^equifition  ®r.  3)nr(J^L 
twtt  %tl^a(t«93embuTg.  225.  Über  bte  Siedete  einer  nttttter« 
lid^en  Zutel  unb  mit  berfelben  ))erbunbenen  9ht^iefung. 
226.  «Ott  ber  ÜRainger  SWeffe.  227  unb  228.  betrifft  einige 
fragen  ))on  ©uccegion  in  Fideicommisse.  lo 

Gaffel. 

#t0r0  IQilMlm  Steins  fcnrit  i^tftifttibnn$  tints 
ntntn  ^tbnttufknfjiti  nnh  ßtUtUf  finintit  htt  Xn- 
mtlfn%%  fum  wfxWftüljifUn  ethrm^  htfftibtttf  mit  fi]t)ifent« 
IHhvvM  bttr  Sitrmtiit  1772.    4«    21  S«  i5 

^crrn  ®  t  e  i  n  3  tl^eoretifci^e  unb  <)raftifd^e  Anleitung  gur 
@eburtd]^ülfe,  tütii^t  fd^on  in  ben  ^önben  aQer  Kenner  ifl, 
^  beriefen,  bag  3)eutf(j^lanb  auc^  Driginalfci^riftfieller  in 
biefcm  gac^e  l^at,  bie  felbfi  einem  Ceüret  nici^t  nad^gefe^t 
tt>erben  lönnen.  Unb  toa^  fann  man  anif  ))on  einem  fo  so 
oti^el^menben  iBeobac^tung^geifl,  aU  $err®tein  l^at^  t)er« 
imtben  [814]  mit  einer  fo  glüdüd^en  ©elegenl^eit  gu  Obfer« 
Dotionen,  anberd  at^  oortreflid^eS  erwarten,  «on  ber  SBe^^ 
f(^Teibung  bed  ©eburt^ßu^Ied  lägt  fid^  nic^t  \ßo^  ein  Sud^ 
gng  geben«  9S$ir  bemerlen  bal^er  nur,  bag  bie  «ortl^eiteas 
biefed  @tu^(e^  barinn  befleißen:  ber  $i3r))er  ifl  barinn  fo 
befeßiget,  bag  man  mit  geringen  Säften  bie  äBel^en  loirtfam 
mad^en  fann;  bie  i^uggefitelle  fiel^en  fefi,  fönnen  nad^  ®e» 
faflen  öcrfängcrt  unb  oerfürgt  loerben,  unb  finb  feine  })oxx» 
jontale,  fonbem  eine  indinirte  Sllid^e;  bie  jpanbgriffe  ftnbso 
fo  gemad^t,  bag  fie  bie  ©ebäl^renbe  nid^t  oon  fic^  obbriidCt 
foubem  anjiel^t ;  bie  @i^breter  finb  xoAt  bequemer  unb  beffer 
aU  an  ben  gemi^^nlid^en  ©eburt^flül^Ien  au^efd^nitten ;  unb 
enbttd^  ift  bie  StUtflel^ne  betoegtid^,  fo  ba§  bad  ®eburtd(ager 
nad^  unb  nad^  unter  bem  Stfidten  emiebriget  totxhm,  unb  ts 
ber   ©ebSl^renben    in    ber   legten  ©ebnrtdgeit  be^nal^e  eine 

21  (43)* 


l^otigontateSage  gegeben  merben  lann.  (Snt$att)>tDi)rtl(fet(  biefd 
(Stul^Ied  aber  ifl  auc^  ber^  bag  man  tl^n  ju  einem  ®e6itrt0Bette 
maci^en  fann,  unb  itoax  }u  einem  \oi(fynx,  bad  nngteul^  Beffer 
ifl,  ate  bie  gemeinen  Setten  biefet  Xrt.    3>i6  Zueile  ber 

^Wluittx  leiben  onf  felBigem  leinen  dufferen  3)md,  bie  Ua« 
reinigfeiten  Riegen  nngel^inbert  ai,  ber  ©eButt^J^Ifet  ffti 
einen  bequemen  ^(a^  }n  [einen  Serri<i^tttngen^  mtb  lasnt  e9 
in  ben  mibentatürli^ßen  ©eBnrten  geBrond^en.  Sßir  Bitten 
nnb  etmol^nen  einen  jeben,  ber  einiget  ©effil^C  ffit  ben  Sect^ 

10  ber  äRenfci^l^eit  ifat,  bad  ©einige  3ttr  an^Breitung  biefer  f^ 
nU^Iic^en  Stfinbung  Be^jutragen ;  fo  n>ie  n>ir  n>finf d^teii,  ba§ 
bie  tül^mUd^en  Slcconci^iranflatten  in  bem  Saffeltfd^^  on^ 
anbemärtd^  naci^geal^mt  merben  mdd^ten;  bamtt  bad  SeBci 
fo  mUx  SDienfd^en  nici^t  (dnger  ben  $änben  elenbet,  ant 

15  UniDiff enl^eit  unb  Sorurtl^eiten  gleid^  fiarl  Behafteter  QA» 
ammen  anvertrauet  B(eiBe. 

[816]  8iitd|. 

Elementa  Gramatioae  Latinae,  Ez«mplii  «t Fnw- 
oeptis  tradenda  TironibuB.  1772.  Snn.  245  S« 

20  3)ad  loben  toir  an  biefer  ©ramatif,  ba§  fie  bie  ^^ilo« 
fo)>]^ie  ber  @)>ra(i^hin{l  »egfögt^  unb  mel^r  prohifd^  aü  tlftom 
retijd^  ju  9S$erfe  ge^t.  ®ebntb  ifl  bie  ^upttngenb  M 
@)>ra<i^le^rerd.  3)ie  allgemeinen  @)>ra<l^ « Siegten  ^t  nun 
eingeführt,  um  ben  ©d^ulmeiflern  biefe  S^ngenb  jn  erleichtern; 

25  aQein  umfonfl !  S)ie  ®))rac^en  finb  iü  (utf  einen  QeiDiffen 
^4$unlt  mec^anifci^,  toie  bie  ^anbmerte.  ÜBen  mtb  immer 
üben  (el^rt  ben  Zx\iitx  bie  $oBe(  ffll^ren,  nnb  ben  Sc^iUer, 
frembe  (Spxaifm  verfielen  unb  reben«  9Rit  ber  3^  I<^ 
ber  S^ifc^er,  menn  er  ®enie  l^at^  feine  gformen  calcnliren, 

30  unb  ber  @eCel^rte  nad^  9tegten  \pxtiftn  unb  fd^reiBen. 

^nmlntg. 

3t\fünn  Wlttt  ;nnerlfiftgt  llai|rtti|tex  n^n  %tM 

C(nangeltriir-Cnttfertr4r<>  9tthlgttu  un%  Airi|- 

riitelen  ber  Stnbt  fnmlinrg  nn^  In  lemCfkltttt 

86    nom  ;Xnfan0  btr  lUltgimnertofenuif  Mi  tsf  Mefe  Mtau 

1772*  8*  15  ßt%. 


Nro.  102.]  ^'' 

®cncn,  toctd^c  bicfcö  Scrfd^cn  nod^  nid^t  auö  bcr  crjicn 
aufläge  fcnnctt,  muffen  »tr  fagcn,  baß  fie  bartnn  nid^t«  ate 
eitle  furje  ©efd^tc^te  ber  ©amburgtfd^en  Ätrd^en  unb  Äird^= 
f|3tele  finben,  unb  bann  be^  jeber  eine  Sifte  t)on  ^rebigern, 
bie  babe^  gefianben  l^aben.  Son  btefen  toerben  bte  5Ramcn,  5 
©eburtö*  Slmtö=  unb  Sobeöjal^re,  unb  üorige  93ebienungeu 
angefül^rt.  Sinen  Hamburger  mag  baö  [816]  Sud^  tntere§iren, 
in  ber  geleierten  ©efd^id^te  toirb  e^  aber  ntd^t  üiel  mei^r 
ttufecn,  aU  bte  ©d^metterlingösSammlungen  in  ber  ©efd^id^te 
ber  Statur.  10 

§tantftttt  unb  8et|i)tg. 

Unter  ©ellertö  unb  Stabner^  5Wamen  befeufjen  jtoeen 
5)orf fd^ulmeifter ,  ober  fo  ettoaö,  mit  tool^Igemciuter  (Sinfatt 
bie  ^unger^notl^  in  ©ad^fen.  15 

©0  gie^t  «ud^l^änbter  SBife  fein  ©tütf^en  S3rob 
©elbft  au3  ber  ^unger^notl^ ! 

^tftUf^afttn  nntntbtl^iiif  pt  ma^tn*  1773«  20 

®pidt,  Sartenfüufte,  ^f(lnberf|)iele,  unbbergleid^enSurros 
gate  Don  äBi^  unb  Umgang  toerben  i^ier  geleiert.  äRan 
fielet  bem  Sitel  fci^on  beu  ®eip  be«  aBerte  an. 

0|ite  Kitseige  beS  Ott«. 

<Siriif  Struenf^e  üm^üxtht  feiner  Dierntilrtttng;  von 25 
ü.  e.  V.  <S.  1772.  8.  16  S* 

SBirb  man  nie  bie  SBunbe  eineö  unglüdlid^en  SSaterö  [lif  ' 
f daliegen,  nie  bie  Sl^rönen  einer  leibenben  SRutter  üerfiegen 
iaffen!  3Bir  toerjcil^en  bem  Sud^fül^rer  feine  ©ctoinnfud^t, 
ben  3)idetern  il^re  -Sncontinenj  fonfl  gern,  aber  um  einiger  so 
armfcliger  ®u(ben  unb  einiger  elenber  Serfe  mitten,  bie 
©d^merjen  ber  betrübten  immer  unb  immer  toieber  erneuen, 
baö  ifl  gu  Hein,  gu  unebef! 


^^8  [Hw.  IM. 

[817]  Nro.  cm.    ®en  25.  5)ecember.  1772. 

Saiteut  unb  8eiii){g. 

;?(l]eriin)ier  oott  Sodr  fiiiier  ^elolrttttttg  u«^  Strcfct 

ttnilr  tärltifilr^tt  i^tfilitn*    2M^tvt  ^»rilrgeirnite  wt- 

5     hjeffierU  itnb  mit  tfntm  Miftmi  nttmtlfttt  T^nM^tJttf  wiltt 

hU  nnUkierUgung  htx  mit^fUn  :Bmt\fti  tnüßlU  177S»  8. 

306  S. 

Wlan  tDctg  au^  bet  erften  ^n^ait,  t>a%  biefe^  Bud^,  btc 
Seilte  üon  bCT  moraüfd^cn  grc^i^cit,  gcrabc  }u  loibettegt  — 

10  @d  maten  einmal  einige  ^ögel  in  einer  tDeitläuftigen  Solim. 
@in  Sud^fint  fagte  }u  feinem  yiaifbai  B^if'B/  ^^  ^^^  «sen 
93äum(^en  }um  anbetn  munter  i^erum  flatterte :  SEBetfl  bu  bcm; 
mein  ^teunb,  bag  toir  in  einem  ftäfig  fieden?  —  BftS 
fiäftg,  fagte  ber  S^ifxi ;  fiel^e,  tote  toir  l^erum  fliegen  ?    Snt 

15  ift  ein  Säftg,  tDo  ber  ^anarient)ogeI  fi^t  —  SBet  iäf  fa0e 
bir,  tDir  ftnb  aud^  im  Säfig.  ©iel^fl  bu  bort  nid^t  bad  (Sc« 
gitter  Don  S)rat?  —  ®a^  i(l  bort,  aber  flel^e,  fo  toeit  täf 
auf  aDen  @eiten  feigen  !ann,  fielet  feind !  —  ^u  lattn^  Mc 
©eiten  nid^t  äße  überfe^en ;  —  ba^  fonnfl  bu  anc!^  ntd^t  I  — 

so  Slber  beule  nur,   ful^r  ber  Sud^ftnte  fort^  bringt  ma  m^t 
unfer  ^err  alle  WtoxQm,  bort  in  ben  3irog  SEBaffet,  pcaA  ec 
nn^  nic^t  l^ier  auf  bie  (Sit,  @amenfömer;  lofttbe  et  bai 
tl^un,  toenn  er  nid^t  toüfie,  bag  toir  [818J  etngefd^toffen  fuib, . 
unb  nid^t  bat)on  fliegen  fönnen?  —  ä(ber,  fagte  unmer  ber 

^  B^^Hf  i^   '^""  i^  fre^lid^  bat)on  fliegen.    ®o  flritten  fit 

noc^   (ang;   bid   enb(id^  ber  ^anarient)ogeI  au9  fetner  6de 

rief :  ^nber,  toenn  i^r  fhreiten  mügt,  ob  il^r  im  ftftfig  fe))b 

ober  nid^t?  fo  ifi9  fo  gut,  ate  loäret  i^r  nii^t  barmnen!  — 

@eit  bem  und   ein   alter  $l^i(ofo)>]^  biefe  $abet  ^däftt 

80  i^at,  feit  bem  ^ben  toir  aQen  ©treit  über  ^tif'fyAt  anfge- 
geben.  @d  ifl  oieUeid^t  aud^  leine  geleierte  3^kt^  iDCiiiger 
grünblid^  bei^anbelt  toorben,  al9  biefe.  äReifl  l^t  man  otf 
ber  einen  ©eite  Segriffe  nad^  äBiOtül^r  gefc^ffen ;  snb  neifl 
auf  ber   anbern  @intoürfe  aud   fd^iefen  Snbttttionen  gd^ob. 

85  Km  Snbe  toar  ®))ott  l^ier,  unb  Slnatl^ema  bort  ber  Sefd^Iofi 
beö  fei^r  entbel^rttd^en  ©ramad. 


Sxo.  103.]  ^^^ 

§crr  Älc^anbcr  »on  Ood^  iji  nid^t  tocit  öon  bcr 
getDÖl^nKd^en  9J{et]^obe  abgegangen.  (£r  fe^t  and,  ))on  bem 
allgemeinen  @iiiid\al,  gel^t  aldbann  auf  ben  äRenf^en  nnb 
feinen  SBiüen  über,  jeigt,  ba§  fein  Serfianb  nid^t  fre^  fe^, 
tocif  er  üon  ben  ©egenpänben  unb  feinem  |)b^Pf(ä^cn  ©efe^e  s 
abhänge;  nod^  toeniger  aber  ber  SBitte,  toeld^er  tl^eil«  burd^ 
bie  SRot^toenbigfeit ,  ba«  ängcnel^me  ju  to^Un,  ba«  Unan* 
genehme  gu  meiben;  tl^eite  burd^  ben  ebenfalls  fned^tifc^en 
Serfianb  regiert  toürbe. 

Umfonft  »iberjlrebt  ba^  Oefül^t.    SBir  toerben  erjiaunlid^  lo 
betrogen,  totr   glauben   in   bem  SugenbUd  loir  tDodten, 
in  »elc^em  toir  gejtoungen  »erben;  unb  bann,  toer  fennt 
nic^t  bie  ®ttoalt  einer  Siebling3*3bee,  einer  Idea  fixa! 

aBarum  aber  biefe  3bec?  ®etoi§  uid^t  um  ber  SRoral, 
unb  um  ber  Seigre  üou  SJerbienjl  unb  ©träfe  »ittcn.  S)ie  i5 
©d^önl^eit  ift  gefällig,  ob  fte  gfeid^  ein  ©efd^en!  be^  ^immefe, 
unb  fein  felbft  ertoorbener  SBertl^  i(l.  ©o  aud^  moralifd^er 
SBerti^.  Selol^nungen  unb  ©träfe  aber  flnb  immer  unent* 
bel^rtidb,  tt)ei(  fte  eben  bie  STOittet  flnb,  tooburd^  ber  SBittc 
gegtt)un=  [819]  gen  toirb.  —  ®aö  ifi  ol^ngeföl^r  fo  bcr  ^avtpu  «o 
in^alt  t)on  bem  ©^jlem  be«  ^erm  äfejrauber  »on-Sod^, 
an  »eld^em  un«  bie  oft  gute  Saune,  baö  originelle  unb  offen« 
Ij^ergige  fel^r  tool^I  gefallen  Ij^at,  ob  toir  gleid^  toünfd^ten,  ba§ 
er  feiner  iDtebitation   einen  anbem  Sortourf  getoäl^tt  l^ätte. 

SBir  bemerfen  überl^aujjt,  ba§  bie  ?el^re  üon  ber  gre^»  as 
^eit  üon  fel^r  mltn  ©ele^rten,  toenigflen«  ©d^riftpettern,  für 
loeit  leidster  gel^alten  toirb,  ate  fte  ift.  äRan  fieDt  fi^ 
meiflend  ))or,  bag  ein  flüd^tiged  9taifonnement  bie  ©ac^e  au9^ 
ntad^te;  aber  in  ber  S^i^at,  toer  ))on  il^r  grünblic^  reben 
loottte,  ber  müjie  ganj  ba^  innere  SBefen,  unb  bie  erfle  ©^jring:*  so 
feber  aller  S^l^ätigfeit  erfennen.  SBer  toagt  pd^  in  biefc 
liefe,  toenn  er  fte  fennt? 

Sndbefonbere  aber  bünh  un$,  l^at  man  ben  magren  $unft 
bc^  ©treit^  fafl  immer  »erfel^tt.     @3  ifi  gar  uid^t  bie  9tcbc 
t>on  ber  Srage :   Di  ein  SBefen  feinem  SBefen  gemäg  l^onblen  35 
muffe?   3Ber  foQte  bad  (eugnen?  3)od^  habend  alle  bie,  toeld^e 
bie  (Steid^gUtigfeit   ber  SBai^I  öertl^eibigen  toollen  —   ?afi 


680  p.».  1«. 

bte  [xii  brel^n  tote  fte  lönnen!   —  3)te   etgentlid^e  ^roge 
fo0te,  büntet  und,  fo  t)or6erettet  unb  feflgefe^t  loerbeit: 

@m   tl^ätiged   äBefen  ifi   aldbamt  toeber  frd}  nixj^  ge* 
}tt}ungen,  tDenn  aUe  ö^nblungen,  bte  e9  tl^ut^  auf  fettten 

5  eigenen  @e(bflgenug  l^inaud  laufen ;  gejloungen  aber  iftf, 
loann  fte  jutn  ©enug,  ben  ein  anbered  SEBefat  1^,  ob« 
gtoeden.  —  ^re^l^eit  ifl  ein  relatiber,  eigentß(!^  gar  ein  neg(^ 
ttt)er  93egtiff;  ntug  ed  au^  fe^n,  benn  ol^ne  SefKnunnag, 
foIgIi(^   ol^ne   B^^^S   ^f^    "i^^^  mög(id^,  nid^td   gebenlto. 

10  i^re^l^eit  brutft  älbtoefen^eit  bon  einer  getviffen  SSeftiimnitiig 
au^.  9tun  bon  t»ad  für  einer?  Son  einer  »efenttiil^ 
innem  ?  UnmögUd^ !  «(fo  ifl  ed  2:^or^eit ,  ba  ba«  Sort 
t^re^l^eit  )u  gebraud^en ,  too  bon  fo((!^en  Seftimmitiigeii  Me 
9tebe  ift ;  ed  l^eifl  ba  [820]  eben  fo  biel,  aM  fei^n  itnb  wt^ 

15  fe^n.  ®oQ  bad  Sßort  ©inn  i^aben,  fo  vm%  e9  nur  ba  gi« 
braud^t  toerben,  to)o  bie  9tebe  bon  einem  Serl^tntg  ifl,  bfll 
nid^t  n)efent(id^  i{l;  ol^ne  toeld^ed  bad  SBefen  qnfUren  btntt 
—  @ie^t  man  bie  Seigre  bon  ber  ^re^l^eit  in  biefem  SU^ 
fo  fann  man  tool^I  ebe  etioad  äJernünftiged  bafttr  fagen,  nib 

20  id^  2b)eifle,  ob  $r.  b.  Ood^  fie  atebann  toiberlegen  lofitbc. 

@ben  biefe  ä(udftdbt  breitet  auc^  Sid^t  über  bie  bantebec* 

fd^Iagenbe  Seigre  bom  @d^id(fal.     &  ifl  nid^t  genug,  ttie 

«le^anber  bon   3oc^,  fid^  btod   auf  bie  toufenb  HeiM 

©elegenl^eitdurfad^en  }u  berufen,  bie   eine  SerSnbemng  i» 

25  ä&eltft^fiem  mad^en.  Me  loirfen;  ol^ne  aOe  lonn  bie  See» 
dnberung  nid^t  {latt  finben ;  bad  loeid  id^,  ober  glanb  td^  Dtd" 
mel^r;  aber  aüe  ftnb  toieber  unnü^  ol^ne  meine  Ptitmgi 
@d  ift  a(fo  einmal  ein  B^^^^tf  ^^  Fatnm  angnnebmcn,  toä 
bie  Sröenfd^en  nid^t  fret^  ftnb,  unb  ben  SDtenfd^  bie  9tel)^ 

30  abf^red^en,  toeil  bad  Fatnm  angenommen  toorben  i|L  Inf 
ber  anbern  @eite  aber  ifl  jeber  burd^  bie  i^m  MfentlU^ 
Seftimmung  nad^  feinem  eigenen  (Setbfigenng  ju  iDtrhi^ 
immer  in  fo  fem  ^err  feinet  @d^id(fate;  »enigflend  bicnt 
bad  @c^idfa(  il^m.  —  S)od^  bie  äRaterie  ifl  nnerfc^fß^ 

35  unb  ber  £anarienboge(  in  unfrer  ^aUt  fogt  aDed,  toad 
bon  biefem  Sucb  unb  ber  ganzen  Streitfrage  benten. 


Nro.  108.]  ^^^ 


8nt«t. 


flnger*  1772.  8.  156  S. 

3)tc  Sorrcbc  ju  btcfcr  ©ramatt!  Kc«   unö  ^offcn,   baß 
toir  balb  mcl^rerc  S^cunbc  bcr   gricd^tf d^cn ,  unb   übcT]^aiH)t  5 
ber  alten  ®))rac^en  3te]^en  tDütben,  toenn  man  noc^  Utf  Sr» 
tcid^tcrung  bcr  üRct^obc,  nnb  ScrSannnng  be^  $cbanti|mnö, 
anc^   fleißige   [821]   Sel&rcr    genug    gebtfbet  l^ättc.     S)ie 
@(]^(äfrigfett  bcr  Obern  in  biefem  $unft  ift  unberanttoortüd^. 
9D?an  toenbet  unermübeten  gfei«  unb  Sorgfalt  auf  |)tinftüd^e  lo 
Beobachtung  etne^  (eeren  @erentonieId^  unb  S3el^au))tung  ein« 
gebi(beter  9^e(^te,  toennd  l^oc^  fontntt,  auf  äRannfattnren  unb 
^abriquen;   unb   in  ©cbulfad^en,   movent  qnidem  movent, 
sed  nihil  promovent.     Sin  jcber  armfeliger  ©anbibat  loirb 
mit  bem  ©cbulftab  inbeflirt,  unb  »enn  er  einmal  an  feinem  is 
Sofien  fi^t,   unb  ^rau  unb  ^inber  l^at,  fo   mag   er   bann 
mati^en,  toa^  er  toitt!    Ungeitige  Sarml^erjigleit ,   ober  toa^ 
noc^  f(ä^änblic^cr  ifi,   übcfeerftanbene  ©parfamfeit  fd^üfet  il^n 
gegen  aüe  Slagen  ber  SSäter,  unb  afle  ©trafen,  bie  berjenige, 
ber  bie  Hoffnung  beö  ©taat^  in  feinen  jungen  Sürgem  er*  «o 
fUdt,  weit  cl^er  üerbicnt,  aU  »er  ben  öftenttt^en  ©d^a^  be*» 
ftielt  ober  fonft  raubt^  l^urt  unb  morbet.     SBeib  unb  ffinber ! 
jaßt  lieber  fie  bettlen,  afö  il^r  euren  ©taat  in  bie  Ocfalf^r 
fe^t  auf  dal^rl^unberte  l^inaud  in  ^umml^eit  unb  S3arbaret} 
ju  üertoilbern.     2Ran  üerjei^  unö  biefe  ©igreßion  —  5Rid^t » 
mit  |)cbantifd^en  9teglen,  fagt  ber  SJerfaffer,   fonbern  mit 
fleißiger  Übung   beö  med^anifd^en  S^l^eite   ber  @|)rac^e  muß 
ber  Slnfang  com  Semen  gemad^t   »erben.    5Rad^   biefer  aU* 
gemeinen  33eobad^tung   gcl^t   er   auf  bie  gried^ifd^e  ©})rad^e 
über,    unb   geigt,    »ie   bie,    biefer   ©))rad^e   eigent^mlid^e m 
SKec^anif  gu   betrad^ten  fet^.     gr   erflärt  furg   unb   binbig, 
toaö  ber  Dualis,  ba^  Medium,  ber  Aoristus  fe^;  unb  eifert 
fonberlid^  gegen  bie  Slccente,   bie  man  am  beften  gang  ))er* 
bannte,  ba  fte  boc^,  nad^  ber  Seobad^tung  ber  beften  Ärittfer 
nid^tö  pnb,  aU  3^^^^"»  toie  bie  gemeinen  ©ried^en  fj)äterer  »6 
Reiten   gef|)rod^en    l^aben.     Über   bie  Ztmpoxa   unb  ii^ren 


682  rm  «it. 
PIlO.  10t. 

Unterfd^ieb  (teg  ft(^  nod^  mel^r  fagen,  toma  man  mit  )>l^i(o* 
fo)3]^tf d^er  Saune^  bte  SJlitiDttlung  ber  (Sut&ibimgdlraft  6e^  tem 
Sergoitgenen  unb  ^nfttgen,  ba$  butd^  fte  oft  aU  getDiffct« 
maffen  gegenmärtig  t)or»  [822]  gejlcHt  tottb ,  itobaä^Un  »oOte; 

5  a6er  gut  ifl  bte  Semetlung,  bag  ber  florifht^,  ntd^t  6to9  bte 
»ergangene  S^xt,  fonbetn  jebe  nnbefHmmte  QAt  Bqe^ne; 
benn  bte  met|len  Seigrer  überfeinen  bad.  SDte  @raimnattt 
f elbfl  i{l  für  Slnflinger  fel^r  brauc^bar^  aber  —  loit  f<I^Iie|eii, 
tDie  tDtr  anftengen,  nur  bann  erß,  maim  t>or^er  bte  Seiltet 

10  etioad  taugen.  —  @tn^  l^aben  mir  ))ergeffen.  3)ie  3>taIetteM« 
Seigre,  bie,  lote  ber  $erf.  fagt,  fnga  vacni  angel^ängt  loorbeB, 
l^ätten  loir  gern  entbehrt.  3)ie  Übung  lel^rt  fie  letd^t,  mb 
für  Slnfänger  ift  ba^  gar  nid^t^.  2Ber  toA%,  tt>ie  ma»^ 
unftuger  Seigrer  biefen  Slnl^ang  migbrand^  loirb,   um  mit 

15  fetner  unnü^en  ©d^ultoeidl^eit  ju  pxciifltxL 

Setlitt. 

(Srfulrrunden  nnh  VnterTttilifnnflen  ülier  htn  Mtn- 
filren,  1  un)i  2ter  QTlr.  1772.  8.   320  S. 

yiaäfotm  mir,  in  ber  ^^tlofof^l^ie  über  ben  ÜRenf^ei, 

80  mit  aUent  @^fiematifiren  auf  etoig  gebro(J^  l^ben;  fo  mar! 
und  fel^r  angenei^m  einmal  miebet  auf  einen  @<^tiftftellet  ]K 
ßogen,  mit  toeld^em  mir  f^mf)atiniflren,  menigfien^  vM  xtäfi 
brüberlic^  oertragen  fönnen.  Sit  moKen  einen  Siitfjttg  anS 
bem  93udn  oorlegen,  unb  batm  bem  Serf.  fogen,  tood  lob 

85  no(^  oorgügßd^  oon  il^m  ermartett. 

3)er  erfie  Zi^eii  befd^äftigt  [xi^  blo«  mit  einet  ))]^l;fto« 
logifd^en  ^efd^reibung  bed  iReroenf^flemd,  meU^  bet  8etf. 
gröftentl^ette  bem  $m.  o.  Malier  abgelel^nt  l^t  SBb 
merben  i^ier  nur  bad  berühren,  mad  }um  Setftanbe  betf  2tcB 

80  Z\)dU  am  nötl^igften  fd^eint. 

Stid^td  !ann  Sm^ftnbung  an  bem  SKenfd^  Dctutfaij^ 
al9  bte  9teroen.  @ie  entf))ringen  and  bem  @el^ttit  imb  bCM 
9tüdenmar!,  )otxi\)dltn  fxij  bur(^  ben  gonjen  StStptt,  mb 
oerlieren  ftc^  enbttd^  in  einem  99re^,  ber  bem  ®e^itn  S^t^ 

35  tft.  3^r  Einfang  imb  (Snbe  ifl  aber  ntd^t  ju  etfotfd^. 
3eber  [823]  3ltvo  befielet  au«  Heineren  SfSben,  bte  akt  aU^t 


Nro.  103.]  ^^^ 

ganj  xunh,  fonbctn  ein  tocnig  |)tatt  flnb.  2)tc  9?ctt)cn  ftnb 
unter  fid^  üerfd^tebcntfid^  t>er6unben,  unb  l^angen  cm  fel^r 
töteten  Drten  mit  ungäl^IbaTen  gaben  an  bem  S'öxptx  fefl. 
S)en  ©innorgancn  finb  il^re  eigene  5Rerüen  jnget^eilt^  bie  fic^ 
im  Organ  in  einem  »eid^en  S3re^  verlieren,  unb  bal^er  fc^etnt  6 
eö  ben  meiften  am  toal^rfd^einlid^ften,  baß  bie  Snn^finbuttg 
nic^t  burc^  bie  SRerüen^nt,  fonbern  bnrd^  ba«  SRerüenmar! 
l^crüorgebrad^t  »irb.  S)er  @i|  ber  Sm^Jpnbnng  liegt  in  feinem 
^nnft  ber  aterüe,  fonbern  im  ©el^im;  nic^t,  ba§  alle^  fid^ 
im  Soj)f  füllten  liefe ,  fonbern ,  baß  ni(^t^  ftd^  f ül^Ien  läßt,  lo 
big  ber  Sinbrud  ber  SRerüen  in  ba^  (Sel^itn  fortgef (langt 
toorben  ifl.  @o  entf|)ringt  anc^  jebe  toittfül^rtid^e  Setoegnng 
au«  bem  ©el^irn.  5Rici^t  jeber  Ort  beö  ©el^irn^  entölt  aber 
ben  Urfprnng  ber  Setoegung  unb  Smffinbung;  toetd^er  aber? 
iji  unauögemad^t.  15 

3)ie  gortpflanjung  ber  Snn^finbung  fd^cint  bem  SJerf. 
am  »a^rfci^einUc^ften  in  bem  iWerüenfaft,  aber  nid^t  allein, 
fonbern  audb  gugleid^  mit  in  ben  SJejianbtl^eilen,  ober  ©rnnb* 
fioff  ber  9teroen  fclbjl  gu  liegen;  loir  toünfd^ten,  ba§  ^rr 
t)on  § a It c r  unb  anbere  gefd^idEte  Sttatnrf orf d^er  biefe  ©e«  ao 
banfen  M  SSerf.  bie  unö  fel^r  einleud^tenb  f(!^einen,  pxü^m 
möd)ten,  toenigjlenö  fd^eint  eg  un^  mit  il^m  ein  übereilter 
©d^tuß  gu  fe^n,  toenn  man  bem  ©el^imbre^  beßtoegen  bie 
Slafticität  abfpred^en  loiö,  toeil  unfre  gröbere  ©inne  il^n 
ntd^t  fo  finben.  as 

Slug  ber  Serbinbung  ber  unjälf^ligen  5Rert)en  unb  Stteröen* 
fafem  ift  eö  begreiflid^,  ba§  jebcr  einjle  (Sinbrudt  auf  eine 
9{eroe,  bie  @ntt}finbung  burd^  ungäl^lid^e  Sege  gum  ©el^irn 
bringe,  »0  alle  Einbrüde  in  Sinen  jufammen  f(^melgen;  be^ 
jeber  Snberung  be«  Sinbrudfg  auf  eine  nel^mlid^e  9tert)e,  »o 
toerben  bod^  bie  unjäi^ligen  öerbunbenen  Sleröen  anberö  affl» 
cirt,  unb  bal^er  entfielet  bie  oft  fo  große  Serfd^ie=*  [834]  benl^eit 
ber  (£m))ftnbungen  be^  ber  geringflen  %$eränberung  bed  (&in^ 
bru(fg  in  eben  bie  Steröe.  3-  ^-  ^^^^  ®erud^  unb  ©e* 
fd^mad.  3m  ©egentl^eil  mug  äl^nlid^er  (SinbrudC  auc^  ä^n«  80 
lid^e  Smpfinbungen  erregen;  ja,  oft  fann  ein  üorl^er  mit 
berührter  5Weroe,  nun  Snqjfinbttng  erregen,  obfd^on  er  nid^t. 


^8^  [H».  101. 

fonbern  nur  ber  mit  il^m  t>er6unbene  9lett)e  loieber  eSen  fo 
n>ic  üor^tn  UxiO^xt  »hb.  ©al^cr  iji  bie  SWiJfllul^felt  be9  fo 
unbegrön^ten  3>if^tn^^^^"8^  ^^^  (Empftubrntgen  (egTetfli^ 
unb  am  @nbe,  ido  bie  Sterben  nod^  näl^er  (et^ommen  liegen, 

5  mug  ber  3uf^in^^n^^"d  ^^^  merttid^er  fel^n. 

S[u^  biefem  @)3iel  ber  Sterben  entfielen  nun  toxt^rfd^etiu 
(id^  äße  an&i  unfere  abfhadEtefle  dbeen,  bie  bie  ®eele  felbfl, 
nur  n)a]^rnimmt.  (S)ie[e^  gilt  ani^  geiDiffermaffext  wn  be> 
uegatiben  3been^  bie  toir  oft  }u  l^aben  glanben,  tmb,  ber» 

10  gteid^en  mancher  abflratter  33egriff  ift,  bem  mono  tii^t  aiu 
fie^t.)  äBo  bie  (Seele  [id^  aufl^alte,  ifl  ni^t  ju  BefUmtnea, 
unb  man  fann  anä}  gufrieben  fe^n,  loenn  man  fl<!^  bie  Seele 
nur  ba  gebenft,  too  bie  Sinbrüde  i^infliegen  unb  Sßittmgai 
anfangen.     S)iefed  ifi  nun  ba,  too  bie  Sterben  il^ren  Xsf^ 

15  nel^men ;  unb  ba  i{l  ber  ©toff  ber  Sterben  am  fitUÜpet 
unb  reinften.  hierauf  grünbet  ft^  ber  Unterfd^ieb  bon  bec 
grobem  unb  feinem  Drganifation.  3)iefe  beßel^t  mtt  in 
bem  reinen  anfänglid^en  ©runbjloff  ber  9'lert>e.  3^tf4eB 
beleben  Drganifationen  ifi  aber  eine  @(!^ibeti>anb ,  bergeflalt, 

20  ba^  bon  ber  groben  auf  bie  feine,  aber  nid^t  t)on  biefer  anf 
jene  getvirft  toerben  fann.  3)enn  bon  (Sinbrüden  ber  Seele 
auf  bie  feine  Organifation,  fann  bei)  bem  orbentüc^  (Seng 
ber  Statur  feine  toirfüd^e  dugere  @m)>ftnbnng  ober  SW^miig 
ber  grobem  Organe  entfielen;   toir  l^ören  niij^t,  totm  te/i 

25  und  einen  @(i^a([  loorfleDen  u.  b.  gL 

@o  toie  bie  feinere  Organifation  aUein  mit  bei  Seele  in 
Sommunication  fielet  unb  il^re  Sorflelinngen  ober  moteridb 
3been  jur  äßal^rnel^mung  barbietet,  fo  lann  osd^  Don  ber 
Seele  feine  SBirfung,  aU  burd^  bie  feine  Organifation  tet* 

30  langt  toerben,  loeld^e  fobann  totiUx  auf  bie  äßuflelfafertt  toirlL 
Sod^  mug  man  bie  feine  Organifation  nid^t  mit  ber  Seek 
)}ermifdben,  fie  flnb  toal^rfd^einUc^  merf(id^  berfd^iebcn.  Sa 
ed  nun  be^  ber  Sl^ätigfeit  unb  loal^mel^mettben  ftraft  bei 
Seete   fo  Diel  auf  bie  feine  Organifation  ontommt,  fo 

35  »al^rfd^cinücb  in  il^r  »omel^mtid^  ber  Unterfd^ieb  ber 
feiten    unter    ben    iDtenfd^en    )u    fud^en,    loeld^e       jumi 
bon    bieten    ))]^^fifd^en   Urfad^en    bolb    terbeffert    \        h 


Nro.  104.]  

ocrfd^timmcrt    tocrbcn  fönnen.   —    ©o  toctt  gcl^t  bcr   crflc 
S^cil.  (5)ie  gortfefeung  folgt.) 

[825]  Nro.  CIV.    ®en  29.  5)ccem6cr  1772. 

unli  IKnt^rfuilruttgiett  übtx  htn  M^viftl^ttu  & 

S)ct  2tc  Sl^ctf  tocubct  bic  aßgcmcinen  SBemcrhmgcn  »on 
ben  (£m))finbungen  in  Stüdfid^t  auf  i^re  SOSirtung  gegen  bie 
@eele,  an.  Engere  @m))finbungen  ftnb  bie,  meldte  butd^  bie 
gröbere  Drganifation,  unmittelbar  in  ber  ©ecle  erregt  »erben; 
ba«  gefc^iel^t  nod^  immer,  ob  auc^  gleid^  itcj  Jeben  bie  feine  lo 
Organifation  in«  3KitteI  tritt,  »cnn  nur  biefe  nid^t  mel^r 
entl^ält,  al«  jene.  ®iefe  @nH)finbnngen  fönnen  enttoeber  bon 
ber  feinen  Organifation  unb  ber  ©eete;  ober  bon  ben  übrigen 
Sl^eilen  be«  Sör|)erg  unb  äuffern  Singen,  entjlel^en.  3n 
Jenem  i^ad  ift  e«  öugre  (£m)3ftnbung  bon  innen ,  in  bief em  i5 
bon  auffen,  biefe  l^aben  innre  unb  äu^re  ©egenflänbe,  bie 
»ir  aber  nid^t  immer  genau  unterf(!^ben  fönnen.  Unfre 
äußre  ®m))finbuugen  finb  nid^t  bon  einerlei  ärt.  ©iejenige 
Slrt,  bie  burc^  ein  bcfonber«  SBerfjeug  in  bie  Seele  fommt, 
l^eifet  äußrer  Sinn ;  bereu  toir  nid^t  mel^r  aU  5  l^aben,  bie  20 
unfre  ©eete  faft  nie  bertoed^felt. 

3)ie  äufre  (Smffinbungen  finb  rein,  toenn  fie  mei^r  nid^t 
enthalten,  aU  bie  äBirfung  be«  groben  Organ«.     3)iefe  ®e= 
obad^tung   ift  jtoar  nid^t  neu,  aber   [826]  l^öd^flmerfmürbig 
jur   Srffärung   bon   taufenb  Singen,  loenigjlen«   jur  SSer^as' 
meibung  ber  Serioirrung  in  ben  @rf(ärungen. 

9Bir  berlieren  bie  Steinl^eit  ber  (Sm))ftnbung  balb  mit 
ber  Äinbl^eit;  i^re  SOSirfung  auf  bic  ®ee(e  fann  aud^  nid^t« 
fe^n,  aU  äßal^mel^mung ,  ol^ne  äJergleid^ung ,  ©d^ä^ung  0. 
b.  gl.  —  5iun  gei^t  ber  SSerf.  bie  fünf  Sinuc  burd^,  jetgt,  so 
toie  jeber  bon  bem  anbem  berfd^ieben  fe^,  unb  loorinn  bie 
9tein]^eit  ber  burd^  einen  jeben  berurfad^ten  Sm^finbung  be» 
fte^t.  S93ir  fönnen  i^m  ba  nid^t  folgen,  unb  bcmcrien  alfo 
nur,  bag  er  ba«  Sül^Ien  fonber(id^  baburd^  bon  ben  übrigen 
©innen  unterfd^eibet,  baß  mit  bemfelben  aud^  in  feiner  ean}en  S5 


^^^  [Hw.  104. 

9tem]^eit,  beitnoc^  bie  SBal^ntel^mmig  bet  (E^rifiat)  eined  ht%tm 
©egenflanbe^  ))erfoifi)3ft  fe^.  3)te[e9  tfl  ber  ®xmh  aUtt 
uttfrer  Srfcnntntß  üon  SBirftid^fcit. 

Sluger  ben  @m))finbungett ,  bie  an  gelviffe  SßeTfjesge  ge« 

sBunben  finb,  gteBt  ed  no^  anbete,  bie  btefed  nii^t  finb. 
S!)iefe  nennt  bet  Setf.  ängte  ©effil^Ie;  bal^in  rennet  ec  bad 
©efü^l  bed  SBol^tfe^n^  nnb  ntd^t  SBol^If eipi« ;  be^  SBBe^ 
unb  bed  ^^etö,  bet  SBätme  unb^Mte,  ©eiDol^nl^at  imb 
UngetDoi^nl^eit,  SEliol^Igefd^ntad  unb  Übelgefd^mad,  SBol^Igerttd^ 

10  unb  Übetgetudb;  @!el,  (Stmübung  nnb  (Erl^olmtg;  junger 
nnb  ®ntft;  SBoUufl,  ©^teden;  ftnntiij^e  Sttidbe,  bie  vbA* 
befonbete  }n  Stl^altnng  be^  @nt}n>e(I^  be^  ©an^en  eis« 
9e))flan2t  tDotben  ftnb;  u.  b.  gl  Sluc^  bie[e  fönnen  in  reise 
unb  t)etmtfd^te  eingetl^eilt  loetben. 

15  3n  fo  fetn  mit  nut  teine  du§te  (Entpfinbnngen  l^oBen, 
in  fo  fetn  mad^en  aQe  auf  einmal  auf  unfte  @eele  gufliegesbe 
@m))ftnbungen  unb  ©efüi^te,  fo  t)etf^ieben  il^te  äßege  ffaib, 
nut  eine  (Sm^ftnbung  aud;  bie  abet  fo  ntobifidtt  loirb,  ba§ 
fie   feinet  bet  ein}(en  @nt))finbungen  ä^nßd^  ifl.     3*  ®-  ^^ 

20  (Sni))finbung  bed  ®eft(]^td ,  fann  blod  Silb  barfleQes ,  vHfot 
Slbftanb ;  t)etbinbet  il^t  bamit  bie  @m^finbung  bed  [827]  Sffi^« 
lend,  fo  entfielet  gteid^  eine  ganj  anbete  (Sni))finbssg,  aÜ 
ba^  @ef(i^ö))f  l^aben  toütbe,  ba^  nut  feigen  fönnte.  ^üä^t 
allein   gleichzeitige   @nt)3finbungen  unb  ©efttl^Ie  ^aben  biefe 

25S93tt!ung;  fonbetn  aud^,  toegen  bet  innigflen  83etbtnbnng  ber 
feinen  Dtganifation ,  auf  einanbet  folgenbe.  3)o(^  iftt  is 
biefem  i^ad  nid^t  fon}o]^(  @m)>ftnbnng,  al9  (£m))finbnsg9« 
^ee;  unb  l^ietaud  entftel^en  toiebet  gloe^  Srtes  t)OS  Cäs« 
)3ftnbungen:   gufantmengefe^te,   bet^   gleid^geitigen,  oBgelettete 

30  httj  auf  einanbet  folgenben.  2)iefe  Seobod^tung  ift  retd^ 
faltig,  nic^t  aDein  in  bet  Stgiel^ung,  loie  ber  Serf.  bemerft, 
fonbetn  in  bet  ganzen  ©efd^i^te  menfd^Iid^er  {tenbbt&gcn, 
$$otutt^ei(e  unb  iDteinungen;  fie  ifl  ber  @(l^(ftffe(  gs  ss« 
gä^Iicben  ©el^eimniffen ! 

35  3n  Slnfel^ung  bet  öngetn  @nt))finbmtgen,  ifl  bie  6ce(e 
blo^  Seobad^tetinn ;  bätte  fte  nut  fie,  fo  n>ftrben  alle  SRe»* 
fd^en  fet^U;  —  toa^  fo  k>ie(e  $ebanten,  fo  Diel  m  i^scs  {|t 


Nro.  104.]  ^^"^ 

fct^n  toollcn,  unt^ätigc  langtoeiligc  ®|)ccufitct,  ^up|)cn.  ®tc 
äußere  Oefül^te  mad^en,  baß  bie  ©cete  Z^Al  ntttimt.  ®tefe 
mcrben  üon  ber  ©ecle  ntd^t  bto^  toal^rgenommen,  fonbem  fte 
toirb  burd^  fie  gerül^Tt;  unb  btefe  JRül^rungett  finb  e^, 
tDeld^e  bie  S^^ätigfett  ber  @ee(e  ertDedfen^  unb  enttoebet  auc^  s 
gugletd^  auf  getoiffc  bcfHuimte  ^aublrnigen  rtd^tcn,  ober  Mo^ 
aufmer!|ant  mad^en. 

äBenn  man  auf  ben  ®ang  btefed  $]^tIofo))]^en  aufmerffam 
gemefen  ift,  fo  n)irb  man  aud^  nod^  ba^  balb  einfel^en,  n>a^ 
er  üon  ber  Srfänutniß  eineö  ®efd^ö|)f« ,  ba«  b(o«  äußre  lo 
Smj)finbung  ^tte,  im  testen  Sfbfd^nitte  anfül^rt,  nemlid^,  baß 
biefe  (Srfänntniß,  nie  ol^ne  üorl^ergegangene  @m|)finbung  ba 
fe^,  unb  nur  baure,  fo  taug  bie  Sm^jpnbung  bauret.  (£ö 
ifi  ba  fein  ©ebanfen  üon  SSergfeid^ung,  öon  abjtraften  3^^^» 
u.  b.  gl  fonbern  Srfenntniß  unb  Sm^jfiubung  ge^n  immer  i5 
gufammen. 

SBir  toiffen  nid^t,  ob  ber  SSerf.  feine  llnterfud^un=  [828] 
gen  auf  ben  gangen  üRenfd^en  audbe^nen  toill,  unb  tooüen 
alfo  befd^eiben  in  unfern  goberungen  fe^n;  aber  gioe^ 
S)inge  inünfd^ten  toxx  oorjüglid^ ,  bie  un«  aud^  bann  nötl^ig  20 
fd^einen,  toenn  man  ben  SÖJenfd^en  bloö  ate  äußrer  @m|)finb=* 
ungen  fällig  betrad^tet.  Sinmal,  baß  bie  ^inberniffe  ober 
33eförberungen,  toelc^e  bcm  ®pitl  ber  SReroen  im  SBege 
ftel^en^  ein  toenig  mebr  enttoidCelt,  unb  aud^  gegeigt  toürbe, 
toie  burc^  fte ,  äuffere  (gm|)finbungen  balb  fo ,  balb  anber^  25 
ber  ©eele  borfommen  Wunen;  unb  bann  öomemlic^,  baß 
bie  ?e^re  oon  ben  ©efü^ten  unb  SRüJ^rungen,  fiber]^au<)t 
t)on  ber  Il^ätigfeit  beffer  bearbeitet  loerbe. 

Unö  bünft  immer,  ber  Unterfd^ieb,  ben  ber  SSerf.  gtoifd^en 
©efül^l  unb  äußrer  Sm^finbung  mac^t,  liegt  mel^r  in  einer  so 
9J^obification  be«  2)ing«  baö  fü^lt,  afe  in  ber  Serfd^ieben«« 
Ijeit  ber  SBerfgeuge.  ©eine  Seigre  l^ebt  feinen  (gintourf  t)on 
tl^nlid^feit  biefer  ©efti^le,  unb  be«  glU^len«  aud^  nid^t  auf; 
unb  toenn  man  ein  toenig  nad^benft,  fo  toirb  man  finben^ 
baß  bie  meijien  ©efül^le,  bie  ber  Serf.  aud^  anftil^rt,  blo^  80 
3ufä^e  bon  Slnnel^mlidbfeit  ober  Unannel^mlid^feit  gu  anbern 
(Smf pnbungen  gu  f e^n  fd^einen ;  bie  gortfeftung  biefer  mad^t 


^^^  psr«>.  IM. 

®enu§  unb  Setben,  tmb   in  biefem  (erul^t  ber  äRittclimntt 
be^  bebend. 

®eT  Serf.   beffitd^tet  übte  golgen  für   fein  »nd^,   au9 
bem  SSerfotgungögeifi  biefer  ä^iten.    aßtr  fönnen  il^m  baffii 

snid^t  bürgen,  ob   e^  gleid^  fel^r  unte^t  toAtt,  efaie  Ustttr- 
fu^ung,  bte  ben  äRenfd^en  nur  auf  einer  ®eite  bettod^tet, 
gu  Derbantmen,  bie  Setraci^tung  ber  anbem  ®eite  taim  oHed 
toieber  gut  mad^en.     S)od^  toenn  man  Derbantmen  iDiO;  »et ' 
benh  baran!    SBir  für  unfre  $erfon  emf>fe]^(en  biefed  8n4 

10  unfern  Sefem  fel^r :  S5ef ürcj^ten  jie  ©efa^r ,  fo  muffen  fle 
benteU;  bag  ber  äßeg  bed  3)enter^  immer  fd^(ü)>frig,  ber  SEBeg 
be^  3taä^Uux9  aber,  ber  in  feinem  (Sabinet  fo  ml^ig 
toanbelt,  nod^  toeit  f(^Iü))friger  x%  fo  ba(b  er  l^inoud  gel^t  in 
eine  9Be(t,   [829]   bie  nad^  einem  anbem  ®^flem,  al9  b 

15  S^jlem  feine«  Seigrer«  i^erum  gebrel^t  toirb. 

8ei|i8iB. 

Mf^  htm  fitanii^iiftl^tnf  1772.    S*    440  S. 

80  3um  tDa})xm  Stufen  bed  ^nfl{erd  loirb  biefed  Sn^ 
tDenig  beitragen.  9Ba«  braud^bar  brinne  tfl,  tteffe  ftd^  osf 
ein  ^aar  Sogen  rebuciren,  unb  aud^  ba9  brandete  nid^t  erfl 
au«  bem  Stan}öft[d^en  überfe^t  }u  toerben.  S)er  uttgenonnte 
Serfaffer  ift  ein  gau}  trodfner  iDtenfd^,  ber  am  ft(etbd^  ber 

25  ^unft  ®enüge  l^at ,  unb  mit  einer  lounberltd^  ftrittt  ben 
äRa^(er  f d^ifanirt ;  f o  l^anbelt  er  bie  ©emiU^Ibe  ab,  ju  benen 
bie  }toö(f  erften  ^ebendjabre  Oefu  ©elegenl^eit  gegeben.  (Er 
betrad^tet  ben  iDtal^Ier  a(«  2)tener  ber  9leIigion,  mib  bol^cr 
i{l  fein  $au))tgrunbfa^,  t)on  bem  ba«  anbre  aOe^  audgel^t; 

80  er  foHe  nid^t«  DorfleQen,  toa«  i^rer  l^iftorifd^  unb  bogma* 
tifd^en  äßal^ri^eit  juioiber  fe^n  fönnte.  Sr  nennt  aü  ftatottl, 
äteligion  mit  9ted^t,  loa«  an^  ber  @d^rift  beioiefen  toerben 
fann  fo  too^I,  al«  ben  Z^eil  ber  Xrabition  nnb  Sel^rfhettig* 
feiten,  bie  burc^  ba«  ^nfel^n  ber  jtird^  aU  iooI^t  befl 

85  n)orben ,  unb  ba«  fioftum  fud^t  er  mit  t>te(em  steige  )u< 
fammen.    äßa«  3)id^tlunfi  unb  ^affltttt^  ber  Steligfam  fd^ 


Nro.  104.]  ^^Q 

unt)  nufecn  fönncn,  mö^cn  tüir  m(ä^t  untctfud^cn,  au(]^  l^icr 
nidbt  toicberl^o^Ien,  toaö  tüir  am  anbeten  Ort  com  Äöfinnie 
gefagt  l^afcen.  Sente,  bte  ben  fiünpfer  aW  Sttbgen^üerfertiger 
gut  Sl^ronif  anfeilen,  toerben  immer  eine  große  äßenge  fei^n; 
benn  e^  tft  immer  baö  (eid^tefte  ju  fagen:  l^ier  ijl  gegen  bie 
^iftorie-toerftogen,  eben»fo,  aU  toetölid^  gu  6emer!en,  biefer 
a[rm  ip  gn  lang,  biefer  gnö  gu  furg.  SBir  emj)f el^==  [830]  len 
aüen  bief en  Piebl^abern  be«  SBal^rl^aftigen,  biefer  S3nA, 
fie  werben  il^re  Sennerfd^aft  ungtanMic^  ertüeitern. 


9la$ret>e  16 

ftatt  ber  üerfprod^enen  SSorrebe. 

2)ie  befonbte  Hnfmcrffamfeit,  mit  ber  ein  geel^rte^  '^4^uMi* 
cum   biiSl^er  biefe  33lätter  fcegünjligt,   läßt  nnö  für  bie  3"= 
fünft  eine  fd^meid^el^fte  Hoffnung  faff en ;  befonber^,  ba  toir 
nnö  mit  allen  Gräften  fcemül^en  »erben,  fie  feiner  ©eroogen*  15 
f^eit  immer  tüürbiger  gu  mad^en. 

2Kan  l^at  bi^l^er  üerfc^iebentlid^  Unjufriebenl^eit  mit 
unfern  93(ättern  bezeugt;  Slutoren  fotool^t  aU  Ärttifer,  ja 
fogar  baö  ^ublüum  felSft,  l^aben  getoünfd^t,  baß  mand^eö 
anberö  fet^n  mö^te  unb  fönnte,  beffen  toir  un3  fre^üc^  gerne  20 
fd^utbig  geben  tootten,  toenn  un^  nid^t  Unbottfommenl^eit  aller 
menfd^Ud^en  2)inge  genugfam  entfd^ulbigt. 

S^  ift  tüal}x,  e^  fonnten  einige  Tutoren  fid^  über  un5 
besagen.  3)ie  biHigfte  Sriti!  ift  fd}on  Ungereitigfeit;  jeber 
mad^t^  nad^  SSermögen  unb  Gräften,  unb  pnbet  fein  ^ublifum,  25 
tt)ie  er  einen  SSud^l^änbler  gefunben  l^at.  2Btr  l^offeu,  biefe 
©erren  tßjcrben  bamit  fid^  tröften,  unb  bie  Unbittigfeit  t>er= 
fd^mergcn,  über  bie  fie  fid^  befc^toeren.  Unfre  ÜRitbrüber  an 
ber  fritifd^en  Innung,  l^atten  auffer  bem  ^anbmerf^neib, 
nod^  einige  anbere  Urfad^en,  un3  öffentlich  angufd^ret^en  unb  30 
l^eimüd^  gu  nedfen.  SBir  trieben  ba«  ^anbtoerf  ein  SSißd^en 
freier  aU  fie,  unb  mit  mel^r  Eifer.  2)ie  ®(eid^^eit  ifi  in 
allen  ©täuben  ber  ®runb  ber  Örbnung.  unb  beö  Outen, 
unb  ber  S3eder  tjerbient  ©träfe,  ber  SSregeln  badt,  toenn  er 

Litteraturdenkmale   des  18.  Jalirhundcrts.     8  22    (44) 


690  l«„.  ,0*. 

nur  93robt  auffleüen  foßte,  fie  mögen  übttgend  lool^I  fd^meden 
tocm  fic  tooBcn. 

[831]  könnten  xoxx  nur  auc^  btefen  Srofl  gan}  mit  in  ba9 
neue  dai^t  nel^men,  ba§  toir  bem  ^uMifo   einigen  S)tenfi 

5  ergeigt,  tote  e^  unfer  SBunfd^  getoefen,  tott  ȟrben  und  toegen 
be$  Übrigen  el^er  jufrieben  geben.  •  äldein  and^  t)im  btefem 
ifl  und  mannigfaltiger  S^abel  unb  ftlage  gu  Clären  getommen, 
am  meiflen  über  ben  äRangel  fo  notl^tDenbiger  3)eutli(l^lett. 
Unfre  Sptadt^e,  toxv  geftel^en«  gerne,  iji  ni(^t  bie  auögebiU 

10  betfte,  voxx  i^aben  und  über  ben  Unfleig,  unfre  (Em))fiitbnngen 
unb  ®eban!en  au^einanber  gn  n)id(eln,  vm9  nod^  maxKJ^ 
9}ad^Iägig!eit  im  ®tt^I  fc^utbig  gemad^t,  unb  bad  giebt  mand^en 
9tecenftonen  ein  fo  toelfd^e^  tlnfel^n,  baß  e«  un«  ton  ^etjen 
leib  iji,  üieten  ^erfonen  ©etegenl^eit  inm  Unmutig  gegeben  jn 

15  l^aben ,  bie  be^  bre^mafiger  ©urd^lefung  bemtod^  nid^t  Hng 
barauö  toerben  fönnen. 

®aö  gröfte  Übel  aber,  ba«  bal^er  cntfj)mttgen,  finb  bie 
SDtigoerjlänbniffe,  bencn  unfre  ®eban!en  baburd^  nntenoorfen 
»orben.     SBir   toiffen  un^  rein  t)on  atten  böfcn  Äbfid^ten. 

20  2)oc^  l^ätten  mir  bebad^t,  baß  über  bnuHc  ©tetten  einer 
Sd^rift  taufenbe  nid^t  benfen  mögen  nod^  fönnen,  für  bie 
a(fo  berjenige  Seigrer  unb  gü^rer  ifi,  ber  SBift  genug  1^, 
bergleid^en  gu  tl^un,  aU  l^abe  er  fic  öcrjtanbcn ;  toir  loürben 
unö,    fo    t)iet    mögUd^,    einer   anbern   ©d^reibart  befleißigt 

25  l^aben.  S)od^  toa^  lernt  man  in  ber  äBett  anberd  aU  bnrd^ 
Srfal^rung. 

@ben  fo  aufmerffam  loaren  toir  auf  ben  8orti)urf,  ber 
un^  toegen  äRangel  toal^rer  ®ele]^rfam!eit  gemad^t  n^orben. 
3Baö   toir   loal^re   ©elel^rfamfeit  nennen,   bi(beten  »ir  nnö 

3oniema(3  ein,  gu  beftften,  aber  ba  ein  gee^rte^^ublifum 
bierinne  fonft  fel^r  genügfam  iji,  merfen  loir  nun  tool^t  ^^g 
e^  un^  enttoeber  an  @efd^idfe  mangelt,  mit  loenigem  und  bad 
gel^örige  Slnfel^n  gu  geben,  ober  baß  mx  t)on  bem,  toad  fie 
[832]   grünblid^  nennen,   einen  nur  unDoQfomnmen  Segrtff 

35  ^aben. 

?[öen  biefen  93efd^tt)erben,  fo  t)iel  mögtid^,  abgnl^elfen, 
tüirb  unfer  eifrigfted  Sejheben  fe^n,  toetd^e«  um  fo  öielmel^r 


Nro.  104.]  ^^^  ^ 

erleichtert  tüirb^  ba  mit  ®nbc  biefe«  -Sal^r«  biejenigen  Ste? 
ccnfentcn,  über  bereu  SlrBeit  bie  metjie  fi(age  gctüefen,  cia 
(Snbe  il^reg  Irtttfd^en  Seben^  ma^en  toollett.  ®ic  fagen,  fie 
fetten  tjoüfoinmcn  befriebigt,  ^ben  biefeö  3a^r  mand^erle^ 
getcrnt,  unb  tt)ünf(^en,  baß  il^rc  Semül^ungen  aud^  ii^rctt  5 
Scfern  nidjX  ganj  ol^ne  SRu^en  fet^n  mögen,  ©ie  l^aben  babei^ 
erfal^ren,  toa^  ba^  fe^,  fic^  bem  ^ublifo  fommuniciren  »oüen, 
mißberPanben  werben,  unb  toaö  bcrglcid^en  mel^r  ift ;  inbeffen 
l^offen  fie  boc^,  manchen  fl^mpat^ifirenbcn  Sefer  gefnnben  gu 
^ben,  beffen  gutem  änbcnfen  fie  fic^  l^termit  em^fel^Ien.        lo 

©0  leib  unö  nun  aud^  biefer  i^r  äbfd^ieb  tl^ut,  fo  fönnen 
toir  ho&f  bem  *i)3ublifo  üerfid^eren ,  baß  eö  unö  toeber  an 
guter  Qntention,  nod^  an  SKitarbeitcm  fel^It,  i^m  unfre 
33Iätter  in^fünftige  immer  brauchbarer  gu  mad^en. 

3)enen  gu  gefatten,  bie  gern  gfeid^  toiffen  tooüen,  t»aö  an  i5 
ben  l^i5(f)ften  SReid^^gerid^ten  anl^ängig  gemad^t  toorben,  toirb 
man  auf  jebem  SÖIatte  auf  ber  festen  ©eite  baö  Stngegangene 
ol^ntjertreitt  mittl^eilen.     Der  Xitet  unb  JRegiflter  ber  in  biefem 
33anbe   angezeigten  ©d^riften  »irb  aud^  mit  näd^ftcm  folgen. 


Die  litxfmtffßbtt* 


22  (44) 


[3] 


Srqri^niff. 


Jlbl^anbtung  (frittfd^c)  über  blc 

gcl&rcr  bcr  Tta^t.    @.  829. 
^te^cntoaU  ptrbt.    344. 
5  Slfabcmtc    (2)^ann]^ctm.)    $rct8« 

fragen.    711. 
mUxix  (3.  ®.)  Stiircitung  gum 

©cf^rä^  über  btc5Rctigion.  177. 
Hlmanatä^  (Sci|>Jtgcr)  bcr  bcutfd^en 
10     9}iufcn  1772.    41. 
Almida  a  Tragedy.     112. 
2Imann  (@.  2(.  \).)  SJorfcbung.  175. 
An  2440.  Keve  s'il  en  fat  jamais. 

17. 
16  5Ine!botc  (gclc^>rte).    400. 
9lngelfgcn]&ctt  (bic  iDtd^tigflc)  für 

ba«  ganjc  «ßubüfum.    321. 
Hn  meine  !üanb«Ieute.    717. 
^Jtn  meine  Wlxnnt.    671. 
20  Annales  belgiqnes.    248. 
Slnnjeifung  (furge)  jur  grted^tfdjen 

@^)ra^e.    820. 
in^)otbefe  (bie)  eine  0)?ev,    223. 
A  Short  grammar  and  Vocabu- 
25      lary  of  the  Moors  Langnage. 

48. 

"^ad^botm  (S.)  Sobrebe  auf  ben 
3«e6ia«.    607. 
3oS3a^iene  (SB;  2(.)    SBefd^reibung 
üon  «ßaläflina.    185. 
SBal^rbt  (D.  3.  g.)  2eben«gef(]^t*te 
miferö  $errn  3efu  Sbrifti.  165. 
S3albinger  (@.  @.)    S3iogra:|)^ten 
35     jefet  (ebenber  Srjte.    420. 


»atbinger  ((5.  ®.)  «uijüge.  695. 

—  ge^t  nad^  OBttingen.    736. 
Baronii  (C.)  Epistolae.  363. 
i^afebon)«  Sgatl^ofratot.    73. 

—  !|}oüttfd^e  unbmora(ifd^e9lebeit. 
@.  191. 

—  3lrmenanfta(ten.    399. 

—  über  ElementariB.    549. 
Baner  (J.  J.)  Bibliotheoa  libro- 

rnm  rarionun  univeraalis.  1 57. 
S3aufunfl  (öon  bcutf^er).    774. 
S3eattte  (3.)  ^atur  unb  Uiiöcr- 

änberltci^Iett  ber  SBa^r^eit.  665. 

673. 
^eder  {Z^.  (L)  9le<^t«f&l[e.  596. 
^ebenlen,  toie  ferne  da*9taäffoU 

ger  fetned  8om)efer9  Gd^nlben 

begat^Ien  tnüffe.    688. 
Gegebenheiten  be«  $l^rr6n«.  421. 
«elifar,  wn  @^attfj)tel.    184. 
Belle  grove.    40. 
Gemül^ungen    (gefeSfd^aftL)    ber 

äBelt  bte  ^rtflL  »el^on  an« 

gu4>reifen.    401. 
Berger  (J.  H.  de)  Oeoonomia 

juris.    230. 
Gergfhager  (3.  9L  «.)  fttairohx- 

terbuA.    701. 
Gefd^äffttgungen  (Kerne)  fftr  Pin« 

ber.    422. 
Getra^tungen  über  ben  Orient. 

545. 

—  über  bte  SBerfe  O^otte«.  221. 
Geufi  (3.  S.. )).)  (»ebtd^te.  535. 


693 


S3cit)e'i6  (moraüfd^cr)  bcr  ©ctoiß« 
l^eit  eine«  jufünfttgen  Scben«.  88. 

^ibliot^ef  (allgemeine  beutf(^e). 
513. 

—  (allgemetn.  beutfd^e).  16.  ^an* 
be«  2tc8  <BtM.    633. 

[4]  —  (allgem.  beutf(^e)  17.«anb. 
Ifte«  @tücf.    @.  740. 

—  (attgem.  beutfd^e).    809. 

—  (auserlefcnc)  ber  neuejicn  beut* 
fc^en  üliteratur.    430. 

—  (^Rußife^e).    503. 

^ilbung  toornel^mer  $erfonen.  526. 
S3rum  I^vifd^e  ©ebid^te.    367. 
Boileau  a  Voltaire.    582. 
S3orcat  toirb  TOtgltcb  ber  Äönigt. 

mah.  ju  ^Berlin.    720. 
Bouffiers  (Chevalier  de)  Let- 

tres.    108. 
Bongainville  (de)  voyage  au- 

tour  du  moude.    238. 
Boulet(Jaques)  Remarques  sur 

les  genuanismes.    782. 
S3o^feng«rtefe<m$ni.@retm.  229. 
^raun  (§.)  SJerfud^  in  :|)rofatfd^en 

gabeln  unb  @rjä^>lungen.  277. 
SBrec^tev  (3. 3.)  3lnmerfungen  Ü6er 

bas  S3af  ebotof^e  ©lementartoerl. 

438.  441. 
^Briefe  eine«  2)eutfd^en  Ü6er  öffent« 

üä)i  ©egenflänbe   be«   ^Jater* 

lanbe«.    785. 

—  eine«  ^rinjen  ^ofmci|ier8.203. 

—  über  bie  Seitüre.    111. 
53rieftt)ed^fer.    509. 

—  (aufgefangner  (iterarif^er). 
751. 

—  über  ben«Söert]&  einiger  beut* 
fc^er  3)ie^ter.    117. 

Brother.    40. 

—  (the  younger)  a  Tale.  536. 
Bülow   (a)    de    Victoris   jure 

circa  sacra.    478.  , 

5Büf  d^ing«  (D.Sl.g.)  ^ronorogif^er 
©runbriß  ber  allgemeinen  SBelt* 
gefd^ie^te.    160. 


93üfd^ing«  (D.  21.  g.)  ©efd^id^te 
ber  Wto\o)?\)it.    572. 

Büsching  Kecueil  des  passa- 
ges.    @.  599. 


5 


Sannt  ber  große.    343. 
Caprices  de  Tamour. .  397. 
Catalogne  des  Estampes  etc. 

32. 
Chalotais  (C.  R.  de  C.  de  la)  lo 

SBerfud^  ül^er  ben  Äinberunter« 

rid^t.    225. 
Gliambers  (W.)  Dissertation  on 

oriental  Gardening.    761. 
Chandler  (R.)  Jonian  antiqui- 15 

ties.    81. 
^arafterijtid  ber  ettro:|)äif^.  9'Ja* 

tion.    686. 
av^xt  aud  ben  gr.  £rauerf!|}iet« 

bid^tem.    766.  ao 

(Sl^refiomat^ie  (beutfd^e  unb  (a* 

tein.).    614. 
Commentarii  (novi)  Societatis 

regiae  Goetting.    444. 
Confidence  philosophique.  436.  35  ^ 
Gontrast   or  Histonr  of  Miss 

Weldon  and  Miss  Mosely.  48. 
Cook  (John)  Voyages  and  Tra- 
vels   through   the    Russian 

Empire  etc.    31.  so 

Cope  (H.)  Prognostica  Hippo- 

cratt.    658. 
Correspondence  entre  le  Prince' 

Gustave  de  Suede  avec  le 

Senateur  Schaeffer.    277.       35 
(Soflenbabcr«  2ob.    392. 
(Sramer  (5,  %,  ö.)  SBe^larifci^e 

Sf^ebenflunben.  -599. 
—  (J.  A.  de)  Observ.  jur.  univ. 

627.  40 

(S^mbettine,  ein  2:rauerf:|)tel.  591. 

D'Alembert  n)irb  <Se!retär  ber 

Slfabcmie.    440. 
Dalrymple  (A.)  historical  Col-  45 

lection.    136. 


694 


2)amm  (S.  3.)  öom  l^t|lonf(^cn 
©rauben.    529. 

[5]  D' Arnaud,  Sargines.  @.  662. 

2)cntna     (S.)     @taat«öcränbers 
6      ungeit  öon  Stauen.    425. 

Desgodetz   (A.)  ancient  Buil- 
dings of  Rome.    645. 

Desmarais    Jeremie ;     poeme. 
262. 
10  Detheis  tripot  comiqne.    639. 

2)et)tfen   auf  beutf^e  ©ctel^rten. 
388 

5Deutf(^e  (ber).    241. 

Stiebe   (31.)    «ßorceUan   ©taffur* 
15     mü^Ie.    743. 

Dissertatio  de  methodis  monti- 
nm  altitadines  metiendi.  375. 

2)obb  (2ß.)  ^rebigten  für  3üng* 
linge.    521. 
20  Dorat,  ma  philosophie.    205. 

2)rucf*unb@d^rei6f  elfter.  1—832. 

3)ucto8  Xoh,    440. 

2)unjl  (btauer)  in  ©ebid^ten.  470. 

25  Ecole  de  la  vertu.    638. 
eben.    385. 

©inleitung    ^ur    matl^emattfd^en 
93ü^erfenntni6,  lfie«@tücf.302. 
—  2te§  @tüd.    314. 
30—3  te8      —       334. 

@tfen]^arbt  @rjä^tungen,  6ter2:i^. 

713. 
Elementa  grammaticae  latinae. 
815. 
36  @ngelmann  (S.  ??.)  SJerfu^  einer 
Xitovk  üBer  bte  (Srbauung.289. 
@ngaf(]^ef(^toarjeÄunfl.  630. 646. 
Enquiry  (an)  into  the  general 
eflfects  of  heat  etc.    161. 
40  @ntbecfungen   ber  Snglänber  in 
ber  @übfee.    393. 
@:|)tfiel  an  Oefer.    @.  351. 
©rfal&rungen   u.   Unterfud^ungen 
über  ben  a«enfd^.    822.  826. 
45  erjä^Iungen  («iBIif^e)   für   bie 
Sugenb.  31.  Z.    409. 


Esprit    des    JonmalisteB    de 

Trevoux.    103. 
Essay  (an  historical)  on  the 

english  Constitution.    193. 
(Stoalb  (3.)  ?fatt  ber  crfleu  SKcn- 

fd^eu.    448. 

8ioIf  Äraac.    751. 

Oben.    783. 

Examen  de  l'essay  sur  las  pr^ 

jug^s.    769. 
Expedition  of  Humphrey  Clin- 

cker.    136. 

fabeln  unb   (Srs&^Iungen  nad^ 

^urcarb  SBalbt«  aXanter.    5. 
$a6er  gel^t  nad^  StxtU    344. 
Fables  ou  aUegories  philoso- 

phiques.  630. 
False  Step.  48. 
Farmer  (H.)   DisBertation    on 

Miracles.    305.  313. 
ifergufon   (9(.)    iShntnbfft^    ber 

moxaW^o\opffxt.    281. 
^ifd^er  ©ebonlen  'über  bie  i&f 

traibf^^crre.    416. 
Forster  (J.  B.)  Flora  Ameri- 

cae  septentrionalis.    296. 
J^ragen  an  ^inber.    486. 
i^ragutente  ber  &(tent  (Bz^äflAit, 

760. 
graulen  ^ur  grted^tfd^en  Sttecotitr. 

590. 
grau  (bie  alte)  l(ie«  )6&nb<!^en.  269. 
grauengintuter,  toie  e9  fk^  lofti^ 

big  bilben  foO.    255. 
gride  (3.  9.)  ^nuibfü^e  bei 

ffteäfi^  ber  ^anbkoerler.    419. 
gud^  (3.)  alte  Ohfd^i^te  i»on 

ÜT^ai^u).    458. 
Petrin  (3.  (L)  Serseu^ig  ber 

))ome^ut{len  ^n)>ferfle4-    217. 

[6]  Gaubii  (H.  L.)  Adyenaria 
varii  argnmenti.  ^  65. 

Gautier  Anatomie 'du  corps 
hnmain  en  planches.    64. 


695 


@cban!cn  über  bie  SJcrfaffung 
eine«  allgemeinen  ©cfe^Bud^e«. 
303. 

—  ijon  ber  Bürgerü^en  gre^l^eit. 
257. 

©ebid^te  im  ©efd^macf  be8  ®re= 
court.    320. 

—  üon  einem  !|)o(ntf^cn  3uben. 
555. 

©ellert  unb  9^abencr,  ein  Siebten* 

gefpräd^.    816. 
®ef*en!be8@^t^]&enpaiftr.  816. 
©efd^id^te  (SBibrifde)    in    Äu^fer 

geäjt.    672. 

—  ber  gräufein  \)on  ^ittn^tm. 
100. 

—  be«  @elbj!gefü^l8.    620. 
©egner«  (@.)  ^ad^ri^t  öon  einer 

SluSgaBe    neuer    Sb^tten    im 
granjbfifd^en.    352. 

—  neue  Sb^tten.    537. 
©reim,  an  bie  9)^ufen.    327. 
0 befing  ©inngebidjte.    544. 
@ü5  O.  m.)  «etrad^tungen  über 

ba8  iOeben  3efu  auf  (Srben.  457. 
Goldoni    bonrm    bienfaisant. 

567. 
Goldsmith  history  of  England. 

488. 
@u^«  (iterarif^e  Steife  nad^  ®rie* 

d^enlanb.    756. 

S^aa^  (S.  g.  2.)  Slnmerfungen. 

350. 
§offer«  Briefe,  über  bie  toid^tig* 

Pen  2ßa^>r^>eiten  ber  Offenbal^r* 

ung.    209. 
$an«  ber  ©d^uflitfer.    471. 
HarlesiuB  (T.  C.)  de  Vltis  phi- 

lologorum.     689. 
Harpe  (de  la)  Eloge  de  Fr.  de 

Sali^nac  de  la  Motte  de  Fe- 

neloD.    @.  14. 
des  Talents  dans  leurs 

rapports  avec  la  Societ6  et 

le  bonhenr.    30. 


Harrington  (John)  Nngae  an- 

tiqnae.    183. 
Harwood  (E.)  Introdnction  to 

the  Study   and  Knowledge 

of  the  New  Testament.  287.  5 
Saubolb,  flirbt.    672. 
Raufen  ((L  dt.)  Seben  unb  (£^a= 

rafter  Atomen«.    342. 
^etnf  en(SEBi(]^elm)  @inngebid^te.  7. 
Helvetins  Sob.    40.  lo 

—  eine  3lnc!bote  tjon  i^>m.  104. 
^cnlel  (3.  50  d^inirgifd^e  O^t* 

rationen.    465. 
Berber  über  ben  Urf!|)rung   ber 

@:|)rae^e.    497.  i5 

^ertoid^  (3.  3.)  übetfe^te  SBoßen 

au«  bem  2lriflo^)]^ane«.    236. 

—  Slnlünbigung   feiner   S5or(ef* 
ungen.    472. 

^ertotg    ((L    $.)    S3efd^reibung  20 

jtoe^er  Äinber.    717. 
^eumann    öon    S^eutfd^enbrunn 

(3ol^ann)    red^ttid^er  Äated^t«* 

mu8.    750. 
©e^ne  ((£.  ®.)  (Stubium  ber  Sin«  86 

tife.    637. 
Hill,  vegetable  System.    480. 
Hippocratis  Opera.    173. 
Hirtenbrief  @^)e^er.    518. 
History  of  Mr.  Cecil  and  Miss  so 

Grey.    40. 
Homer«  3Iiabe.    410. 
Hoppii    (J.)  Commentatio    ad 
♦Institt.  jnstinian.    353. 
Horagen«  e!|)ifle(n»  an  bie  ^ifo*  ss 

nen  2c.    705. 

3^abIonon)«!ifd^e   Aufgaben   unb 

Prämien.    799. 
[7]  3acobi   (3.   ®.)    über    bie  4o 

SBal^rl&eit.    @.  12. 
^rebigt,  öon  ber  Siebe  ge« 

gen  ©ott.    23. 
©d^metterUng  nebjl  bre^     ^ 

Sicbem.    340.  46 
35id^ter  eine  £))ptx.    677. 


696 


Sacobt  (3.  ®.)  üBer  ba«  ^aujt- 

fdbc  ScBcn  bc§  ©crm  tfo^.  808. 
—    (2(.   g.    @.)    aÄeßfunp    für 

Ätnbcr.    744. 
5  ^ägcrinn  (btc)  ein  (3tbx6ft  207. 
3b^tlcn  au«  bem  ®ricd^tf(^en  be« 

X^eocrltu« ,     totutl^u«     @nt* 

fül^rung  bcr  ©elcna,  (Sebc«  @c* 

mä^tbc.    61. 
10  Scrufalcm  öon  bcr  Äird^cnöcrct« 

ntgung.    361. 
Ihrii  (J.)  Scripta,  S^ad^rid^t  ba* 

\)on.    582. 
3od&  (21.  ö.)  über  Selo^nung  unb 
15     (Strafe.    817. 
Johnson  (Ji)seph)  Essays   on 

songwriting.    745. 
Journal   für  btc  SicBl^aber  ber 

lüiteratur,  2te«  @tü(f.    151. 
20  ^feftn  über  bte  gefettige  Orbnung. 

558. 
3uae,  ein  ®6)avi\pxtl    198. 

Kanngiesser  (L.  H.  L.  G.  de) 
25      Collectio  Decisionnm.    585. 
King  (J.  G.)  ßites  and  Cere- 
monies  of  tbe  greek  Chnrch 
in  Bnssia.    659. 
^reemann  (S«.  (S.)  ^ieifen.    587. 
30  tlo^)flo(f  (S.  ®.)  !tcinc  \>otü\ö)t 
unb  :|)rofaifd^e  SÖerfe.    55. 
mO}  (geheime  mai^)  Xob,    32. 
Kochii  Programmata  tria.  373. 
Äöd^er  (3.  (£.)  flirbt.    736.     . 
35  Äblbele  (3.  «J  S^erfud^  über  bic 
SBunber.    @.  249. 
^opp^  (d.  %)  auöfü^rlid^e  ^aäf- 

rid^t.    244. 
Gramer«  ((S.)   2lbl^anblung  über 
40     bte  grage:    SBie  in  3)eutf(^' 
(anb    über   bie  auöbred^enben 
9leIigion«befd^ö) erben    ju    öer« 
fal^ren  fe^.     137. 
ilreittma^r    ^a^rif^e    9ied^t«ge* 
•  45      (e^rt^eit.    383. 

Äütner  ^oragen«  Oben.    119. 


^unfi,  ol^ne  SD^igtoad^d  t^eure 
Beiten  ^u  mad^en.    678. 

^u)>fer{H(^e  (beutfd^e).  304.  360. 
680. 

—  (engrif^c).    639.  656.  679. 

—  (fraiigbjlf(^c).  ?4. 64. 88.  216." 
231.  232.  240.  248.  256.  264. 
288.  311.  719.  735.  752. 

Juimbertd  (@i)  Sal^reaetten.  356. 
Sanbbibltot^et  für  2)etttfcl^  527. 
Langhome   (John)    PlutarohB 

liv68     95 
2aöater"(3.  i.)  Sobrebc  auf  3. 

3.  «reitingcr.    358. 

^^^^nomii.    522.  807. 

^  ^u^fi^teit  in  bie  (ikoiaf ett. 

697. 
Lanhn  (B.  R.)  cnrricnlum  vitM 

A.  Luciae  snae.    463. 
^nnen  an  meinen  @at)9r.    358. 
Le  Comedie  di  TerenEio   tni- 

dotte  in  Versl    153. 
Lelandi  (Job.)   de  rebiu  bri- 

tannicis  coliectanea.    47. 
Seg  (D.  ®.)  Seigre  ber  d^riflUAeit 

aWüßigfeit.    273. 
2c^re  öom  innent  (Slotte6' 

bienp.  ,553. 
Lettre  snr  les  desirs.    297* 
[8]  Lettres  de  Mad.  de  Pom- 
padour.   @.  798. 

—  snr  rhomme  et  sea  np- 
ports.    721. 

Literatur  (cngtif^e).    152. 
Sob  (ba«)  ber  iD^obe.    616. 
Sobrebe  auf  üon  ftreu^    399. 
ntot  (^ecretar)  Sob.    104. 
Loix  et  constitntions  de  sft  Ha- 

jest6  le  Roi  de  Sardaigne.  8. 
Sucile,  ein  @ingfpie(.    176. 
Si^ttleton  {($.)  übet  bie  Brte^rung 

^auli  K.    260. 

Sftä]^rian(gtDei^fd^»neneue).  623. 
3)^agagin  ber  beutf  ^en  Mtit.  561. 


697 


iDlagOÄin  (öermifd^te«).    214. 

gy^arce«  (@.  i,  @.  de)  Untcv* 
fud^ung  bcr  S^crbinblic^fcit  bcm 
gBttltd^en  ©efc^c  \)on  bcr  2^o* 
bestrafe  2C.    49. 

Maude  (Th.^  Wensley  Dale.  511. 

Mauleon  (roisean  de)  Sfted^td« 
^(htbcl.    729. 

Meckel  (J.  F.)  nova  experi- 
menta  et  observatlones  de 
finibus  venarum  etc.  105. 

—  de  morbo  hernioso.    433. 
äJleinerS  toirb  $rof.  ju  ©öttingcn. 

744. 
Memoires   pour  servir  k  Thi- 

stoire  dn  monde  moral   et 

politique.    315. 
ajlid^acli«  (bcr2)id^ter)  jlirbt.  704. 

—  (3.  5D.)  tnofaif(^e«  »Icd^t 
Ijier  2^.    265. 

über  bie  70  Sod^eti  ^a-^ 

ntefs.    505. 
DJiiltar  (3.)   ^etncrfungen    üBer 

ben  Untcrfd^icb  bcr  @tänbc.  609. 
Miscellany  (an  historical).  552. 
SJiobc  unb  bcvcn  S'^^Ö^««    6^0. 
3«bIIer  (^Ibral^am)  jlirbt.    664. 
Monnier  (le)  Comedies  de  Te- 

rence.    285. 
moxa{i\äfe  ©d^bn^cit  u.  ^^ilo« 

fo^Me  bc«  Sc6cn8.    777. 
S)^of  f  V  (3.3.)  grc^J&cit  \)on  @taat«* 

fad^cn  ju  fd^rcibcn.    564. 
Moses  Mendels -söhn  Phedon. 

440. 
5!}iüttcr(3.  ©.g.)  ^aö)xx6fUn  öon 

ben  ©d^aubü^ncn  inSBien.  263. 
9«ünter  («.)  33c!c^rung§gcfd^^tc 

@trucnfcc8.    569. 
S^ufenalmanad^  (Oöttingcr).  149. 

726. 
3«ufcum  (britttfd(>c§).    2. 

llad^rcbc  fiaU  SJorrcbc.    830. 
Narrative  (an  anthentic)  of  the 
Russian  Expedition.    414. 


S«atürltd^c  2)iatogcn.    784. 
Neubauer  Descriptio  nervorum 

cardiacorum.    731. 
^iblting  (3.  ^.  ^.)  ^rcbigt  am 

93cgräbni6taa  bc«  fecl.  Stibcrti. 

309. 
Nun.    40. 


5 


Oberhauser  (B.)  System^  histo- 

rico  -  criticum  et  Apologia.  lo 

110. 
Observations     and     inquiries 

medical.    543. 
Oben  (öon  trot)|io(!).    57. 
OU\  (@.  g.)  ^iiiixdfUii  ber  2öoI*  i5 

ruji.    (125.- 
Olcnfe^Iagcr  (3. 2).  ö.)  «ßad^rid^t 

an«  «ßublifum.    384. 
Orton  (J.)  Discourses  to  the 

aged.    552.  20 

Otia  in  otio  minime  otiosi.  311. 

W  ^arma,  afabemifd^e  ^^rcifc. 

@.  496. 
^fcufcr  («.)  mi6tttngne$ürfe.392.  25 
^^trofop^>tc  bcr  ^ecligion.    772. 
^ilgrimmc  \)on  SWccca.    471. 
Pittmann    (Philipp)     present 

State  of  the  European  Sett- 
lements on  the  Missisippi  etc.  so 

44. 
Pittura  Venetiana.    291. 
Poesies  de  Mr.  D.    181. 
Poetical  Essays  chiefly  of  a 

moral  nature.    40.  35 

$o:|)e  (2(.)  S5erftt(^  am  ÜWenfd^cn. 

748. 
^rcbigten  nad^  bcm  ©efd^mad  bcr 

bre^  erflen  3ol&r]^unbcrt.  600. 
Preisfrage  bcr  @tänbe  bcr  $ro«  40 

öinj  Sangucbocf;    424. 
^rior,  ©cinrid^  unb  (5mma.  735. 
^ütter  (3.  @.)  au«ertc8nc  aecd^t«^ 

fälle.    812. 
^urmann  (3.  ®J)  über  btc  mb-  45 

ung  bc«  ©cfd^macf«.    617. 


698 


QnestionB  sur  Tencyclopedie. 

657. 

"^aifonncment    über    bic  ^)rotc* 
5     flantifd^en  Uniöcrjttäten ,   3tcr 
X^,    788. 

9iatf  onncur  (f^m:|)at^>tfirenbcr)  mit 
!(ctncn  Slfabcmicn.    9. 

^Ramlcr  (t.  2ß.)  Itl^rtfd^c  ©cbi^tc. 
10     692. 

$Rcbc  an  bcti  ©roßfürflen  ^aul 
«ßetroiöitf^.    798. 

ReflexionB  sur  la  jalonsie.  575. 

9Jctfc   (cm:|)jtnbfatnc)    burd^   bic 
15     5Bijitcnjtmmcr.    760. 

bur(^  ®cutfd^lanb.    141. 

Reveries  (mes).    ©.  504. 

SÄctJtjton  ber  W^o\op^u,    377. 

Riccoboni,  Lettres.    616. 
20  dix^itv  (31.  ®.)  d^irurgifd^e   «i* 
bliot^cf,  Iflcr  33.  643.  unb  753. 

$RiebeI  gcl^t  nad^  Sien.  56.  unb 
344. 

Roberts  poetical  Essay  on  the 
25      Exiatence  of  God.    32. 

m^ä^m  unb  (Sola«.    47 J. 

Rousseau  (J.'  J.)  in  Äu^)fcr.  64. 

9iubIoff  gc^t  nad^  ^anoöcr.  592. 

30  Sainmore  (Bliu  de)  Epitre  ä 
Racine.    261. 
©autmlung    (Srjftifft    (£ölnifd^cr 
Soncorbatcn    unb    SSertrSgcn. 
495. 
35  —   ntcrftoürbigcv    9Jed(>t«^änbc(. 
317. 
—  \)cr6effcttcr   unb    neuer  ®e* 

fange.    593. 
©anbrart  (3.  ö.)  beutfd^e  Slfabe« 
40      mie.    649. 

©angerSl&aufen  ((£.    g.)    l^eilige 

^Reben.    33. 
©at^rcn  (ein  ^Sdd^en)  au8  Ober* 
beut^anb.    215. 
45  Saurin  Epitres  sur  la  vieillesse 
etc.    23;. 


@auffüre   «on  bem  92u^  ber 

^tralablciter.    391. 
@(^auf!|)tete  (neue)  auf  bem  Xf^f 

ater  gu  Sien.    246. 
@d6enf  (Wl.  (E.  ».)  »erfu«!^  in 

©ebid^ten.    767.   ' 
[10]  ©d^itting  (».  (S.)  @ain]tt(iui0 

))erfd§iebner  ©ebid^te.    ^.'768. 
(Sd^ira^  (®.  16.)  8ii>dra))^e  ber 

2)eutfd6en.    97. 

—  aJlagagin  ber  beutfAen  Ärhlf. 
779. 

Schlettwein  (J.  A.)  MoyeiiB 
d^arreter  la  nüBÖre  publique. 
70. 

@riautermi0  unb  »ertl^ 

bigung   ber  natfirlid^en  Orb« 

nung  k.    454. 
©d^IBjer  {%.  S.)   92orbif(^e  Ok- 

fd^id^te.    121. 

Uniöerfall^tflorie.    473. 

ed^uta^Ung  (S.  OL)  9leIigion  eine« 

etjangetifd^en  (Sl^rtflen.    449. 
@d^ott  («.  %.)  jurifHfd^e  (Bno^ 

cU)(ftm.    765. 
Schreberi  p.  J.  C.  D.)  Spici- 

leginm  florae  lipsicae.    274. 
©Triften  (bentfd^e)  )Don  ber  tB« 

nigl.  ©odetät  gu  (BBtttngen. 

329. 
®4ulg  (3.  S.  (2L)  8ibßotl^et  ber 

gried^ifd^en  Siteratnr.    145. 

—  englifd^e  ^rebiger  eiBtiot^, 
Ijter  2^.    417. 

Schwabe  (J.  G.  S.)  de  monu- 
mentis  sepolcralibns.    463. 

@d^n)eben6org9  Sob.    152. 

@ei(er  (®.  g.)  @efd^i(l^te  ber  ge- 
offenbarten 9(eagion.    737. 

©elbjtmorb  (ber).    576. 

Semleri  (Dr.  J.  S.)  pftraphnsis  • 
Evangelü  JoluuiäB.    481. 

©epbolb  ©d^reiben  fiber  ben  fe- 
rner.   577. 

lieber  (3.  ®.)  Ib^anblnnfl  »en 
ben  @d^toierigfeiten  k.    20. 


oyy 


@onnenfe(«  (3.  'o.)  über  bic  Siebe 

be8  SBaterlanbe«.    324. 
©^angcnberg  (®.  St.)   gel&t  tiad^ 

©btttngen.    56. 
Spectateur  (le)  FranQois.  2.56. 
Spiegel  (ber  go(btie).    681. 
SponiuB  (J.)  de  ntilitate  nnmis- 

matnm.    463. 
(Sprenger  (^.)  gelbbau.    489. 
@})rtnger  (3.  d.  @.)  bfonomtfd^e 

unb  !ameraUf(^e  S^abellen.  @. 

446. 
SBürbe  ber  Söijjenfci^aftcn 

unb  afabentifd^e  ^ottce^.   710. 
@tein  (@.  So.)  S3efd^rctbung  eine« 

neuen  Oeburtöfiul&Ie«.    813. 
Storia  della  gaerra  presente. 

309. 
Strack  (C.)  Observationes  me- 

dicinales.    605. 
©truenfee  am  $Ranbe  fetner  S5er* 

nid;tung.    816. 
©utjer  (3.  @.)  affgemelne  Sl^e«- 

orie.    89. 
Synopsis  of  Quadrupeds.  336. 
©Aftern  (furgeS)  ber  natürlichen 

Df^eügion.     78. 
Systemes  et  Cabales.    532. 


n^ 


l\bleaux  (les).    469. 
Taciti  opera.    654. 
Xem^ei^o^  (®.  g.)  iBered^nung 

ber  @onnenfinfterniffe.    420. 
^eftamentmac^er  (fidlerer).    743. 
Thaddaei  (J.)  de  Germanoram 

aviditate  bibendi.    463. 
Theatre  du  Prince  Clenerzow. 

296. 
Sl^eben  (3.  d.  31.)  S3cmerfungen 

unb  ^rfal&rungen.    407. 
Thesaurus  Linguae  lat.  et  germ. 

519* 
Thomas,  essai  sur  lesfemmes. 

4J3. 
St^raf^bulu«.    176. 


Sobler  (3.)  On^ram^nt  für§ 
e^rijlent^um.    452. 

ZMmx  (3.  ®.)  gbttrid^e  Ein- 
gebung ber  f),  @d^rift.    369. 

Tratte  du  Luxe.    168.  5 

Transactions  of  the  american 

»  philoBophical  Society,  held 
at  Philadelphia.    46. 

[11]  —  (philoBophical)  Vol.  LX. 
@.  510.  10 

2^renf,  ülJenf^enfreunb,  cine2öo= 
^en^rift.    615. 


^nflerblit^feit  ber  ©cele.    628.  15 
Unterrid^t  (lurger)  in  ben  fd^bncn 

SBiffenfd^aften  für  grauenjim* 

mcr,  Ifler  X^cir.    270. 
Unumfl'öglid^feit  ber  natürlichen 

Steligion.    669.  20 

Unjer  (D.  3.   2t.)    ^l&^fiologie. 

201. 
Ufong,  eine  morgenlänbifd^e  ®e* 

fd^td^te.    102. 

25 

'^ettj^ufen  (3.  S.)  gerettete  %n- 
t^enticitSt    337. 

SSerfu^  einer  i^rofaifd^en  Über= 
fefeung  ber  gried^if(^en  Sieber 
be«  $inbar.    280.  30 

—  einer  Übcrfcfeung  ber  12  erften 
Oben  be«  ^oraj.    113. 

—  über  @(^a!cf:|)ear«  @enie  unb 
©d^riften.    169. 

Village  oppressed.    40.  35 

Voltaire  Testament  politique. 
360. 

—  Depositaire.    540. 

—  lettre  ä  un  de  ses  confreres. 
566.  40 

—  lettre  sur.  unecrit  anonyme* 
581. 

SSorfäfee  (meine).    602. 
S3ort(ieite  gcl^eimer  ®efettf(^aften. 

624.  45 

^orgüge  be8  "äM^.    704. 


700 


Walchii  (C.  F.)  Introductio  in 
controversias  juris  civilis. 
254. 

5      9ec*t.    @.  641. 
—  ^Mtotogife^c  S3t6riot^c!.   793. 
Söanberfd^aft  eine«  SournaUpeir. 

r)7o. 
Watson  (R.)    Essay    on    the 
10     ßubjects    of  Chemistry  and 
their  general  division.    25. 
SBa^fen  (bie)  ein  @(]^au^ief.  166. 
2ßeg  (einziger)  jur  @lüdfclig!ett. 
252. 
15  i£ßci«]^eit  (bic)  an  bie  9}lenf(^en. 
796. 
SBen!  mirb  ^rofeffor  ju  Seibjig. 

56. 
2Be|itnbter,  ein  Snjtf!|)ter.    319. 
20  Sef^)l>a(  (@.  (£.)  \)om  $fanbre*t. 
233. 


Sl^ttl^eab  @d^ii(e  ber  8ieBbaBer. 
456. 

iBielanb  ©ebanlen  fiber  eine  alte 
Sluff^rift.    180. 

^tte  (3.)  $rebtger«2t{ie  in  Ham- 
burg.   815. 

SBrterbud»  (Irittfd^e«}  fiber  {Uß 
riflifd^e  ©ad^en.    279. 

SBol^ftWter  (ber).    629. 

Wynne  general  histonr  of  tbe 
british  empire  in  America. 
345. 

—  general  history.    479. 

Yonng  nuits.    212. 

tauberer  (ber).    471. 
Seiten  (bic  erleuchteten).    C'88. 
Zimmermann  Essay  on  natio- 
nal pride.    86. 
Zobeides  a  Tragedy.    456.