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DEUTSCHE
REIGHSTAGSAKTEN
ZWEITER BAND.
AUF VHUSLAS3UNC
UND HIT BSiaM DURCH DIB
UNTERSTÜTZUNG HISTORISCHE COHHISSION
SEINER HUESTÄT BEI DER
DES KÖNIGS VON BAVERN KÖNIGL. ACADEMIE DER
MAXIMILIAN II. WISSENSCHAFTEN.
MÜNCHEN
VERLAG VON RUDOLPH OLDENBOURG
1874.
DEUTSCHE
REIGHSTAGSAKTEN
KÖNIG WENZEL
ZWEITE ABTHEILÜNG
1388-1397
HEUUSGEOEBEN VON
JULIUS WEIZSÄCKER.
AUF VeiUNLASSUNG ^^M^^ HEHAÜSGEOEBEH
UND UlT ^^^^g DURCH DIB
UNTERSTÜTZIfflG HISTORtSCBE GOMMISSION
SEINER HUESTÄT BEI DER
DES RÖtlGS VON BATERN KÖNIGL. ACADBHIE DER
HAXUnLUN 11. WISSENSCHAHEN.
MÜNCHEN
VERLAG VON RUDOLPH OLDENBOURG
1874.
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Stra&bvg , Bncbdrnok«rdl Ton R. Scholts n. Oomp., Berger-Levranlt'f Kachf.
Inhaltsübersicht.
Vorwort.
I. Bearbeitung des vorliegenden Bandes i — vii
n. Ergebnisse desselben • vii— xx
Eöniglleher Friedenstag zn Nflrnberg-Neumarkt im Merz 1388.
Einleitung 1 — 7
A. Anlassbriefe beider feindlichen Parteien nr. 1. 2 8—9
B. Spruchbrief Pfalzgraf Ruprechtes I,nr. 3 9 — 12
C. Städtische Kosten nr. 4. 5 . . : • 12—13
Königlicher Friedenstag zu Speier-Heidelberg im April 1388.
Einleitung 14—25
A. Städtische Einberufung nr. 6 25—26
B. Klagen der Städte gegen die Herzoge von Baiern nr. 7. 8 26 — 32
C. Abmachungen, dabei Spruchbrief Pfalzgraf Ruprecht's I, nr. 9. 10 . . 32 — 37
D. Aufzeichnungen über den letzten und diesen Tag nr. 11 — 13 .... 38-»— 45
E. Städtische Kosten nr. 14. 15 45
F. Erster Anhang : Friedensversuche im Sommer 1388 nr. 16 — 21 .... 46 — 52
G. Zweiter Anhang : Plan einer Thronveränderung nr. 22 — 31 52 — 67
Königlicher Friedenstag zu Botenbnrg-Mergentheim im Jannar 1389.
Einleitung 68—82
A . Plan eines nichtgehaltenen Mergentheimer Tags auf 1388 Nov. 8, nr. 32 — 35. 82 — 85
B. Königl. Ausschreiben des Mergentheimer Tags auf 1389 Jan. 10, nr. 36. 37. 86 — 87
C. Städtischer Briefw:echsel zu dieses Tags Vorbereitung nr. 38 — 44 . . . 87 — 97
D. Vollmacht Sicherheit und Geleite zu diesem Tag nr. 45 — 50 97 — 104
E. Verhandlungen und Beschlüsse auf dem Tag nr. 51 — 53 104 — 109
F. Städtische Kosten nr. 54. 55 109—110
Königlicher Friedenstag zu Botenbnrg-Mergentheim im Febmar 1389.
Einleitung 111—114
A. Vorbereitung für das Zustandekommen des Tags nr. 56 115—116
B. Bestimmungen betr. neuen Tag zu Bamberg auf Merz 28, nr. 57 — 60. . 116—125
C. Städtische Kosten nr. 61. 62 125
Inhaltsübersicht.
Beicligtag zu Eger im April nnd Kai 1389.
Einleitung. . 126—150
A. Ausschreiben und Besuch, vorläufiger Tag zu Bamberg auf Merz 28
nr. 63— 70 150—155
B. Landfrieden nr. 71—75 156—179
C. Aufforderung und Beitritte zum Landfrieden nr. 76 — 87 180—196
D. Berichte über Verhandlungen zu Bamberg und Eger nr. 88 — 97 . . . 196—209
E. Städtische Kosten nr. 98—101 209—214
F. Friede am Rhein : Tage zu Speier Utenheim Heidelberg, nr. 102—114 . 214 — 231
G. Nachherige kön. Maßregeln betr, Landfrieden nr. 115 — 124 231 — 240
H. Nachherige Tage betr. Versöhnung und Landfrieden nr. 125 — 147. . . 241 — ^271
Reichstag zu Nflmberg im September 1390.
Einleitung 272—289
A. Vorbereitendes nr. 148. 149 289—290
B. Mtinzwesen nr. 150—168 290—306
a) K. Wenzel's Münzgesetze nr. 150. 151 290—293
b) Königliche Verordnungen hiebei,nr. 152— 154 293—296
c) Beitritts^Erklärungen zur kön. Münzgesetzgebung, nr. 155—160 . . 296—302
d) Nürnberger Rathsverordnungen darüber, nr. 161—167 302—306
e) Anhang: Kurrheinische Münzgesetzgebung nr. 168 306
C. Judenschulden nr. 169—209 307—353
a) Verhandlungen wegen des Städtekriegs, der Judenschulden u. a. m.,
nr. 169—173 307—311
b) Judenschulden in Schwaben nr, 174—181 312—321
c) Judenschulden in Franken nr. 182—188 322—327
d) Judenschulden in Baiem nr. 189—194 327—333
e) Judenschulden am Rhein und in der Wetterau nr. 195 — 202 . . . 333—345
f ) Judenschulden in Thüringen nr. 203—205 345—351
g) Abrechnung Nürnberg's bei der Ausführung der Judenschulden-Til-
gung, nr. 206. 207 351—352
h) Verhalten Venedig's zu der Deutschen Judenschulden -Tilgung,
nr. 208. 209 352—353
D. Städtische Anstalten und Gesandtschaften nr. 210—212 353—366
E. Erster Anhang: Plan einer Thronveränderung nr. 213 — 215 367 — 369
F. Zweiter Anhang : Schisma und Romzugsplan nr. 216 — 219 369 — 376
Fürsten- mid Städte-Tag zu Frankfiirt im Juli 1394.
Einleitung 377—386
A. Vorversammlung zu Nürnberg nr. 220 387 — 388
B. Frankfurtisches Geleite zu der Versammlung daselbst, nr. 221 . . . . 388—389
C. Beschlüsse zu Frankf ; Pfalzgr. Ruprecht 11 Reichsverweser ; nr. 222—224. 389—392
D. Verhältnis Herzog Albrecht's HI von Oestreich zum Frankfurter Tag,
nr. 225— 230 393—400
Inhaltsübersicht.
E. Berichte über den Tag nr. 231. 232 400-401
F. Städtische Kosten nr. 233—235 401—405
G. Erster Anhang : K.Wenzers Befreiung aus d. Gefangenschaft nr. 236—240. 405—409
H. Zweiter Anhang : K. WenzeFs Rache an Markgraf Jobst nr. 241—245. . 409—414
Fflrsten- und Städte-Tag zn Frankflirt im Mal 1397.
Einleitung 415—426
A. Vorläufiges nr. 246—250 426—439
a) Plan einer Thronveränderung nr. 246—248 426—438
b) E. WenzeFs Beabsichtigung eines Reichstags zu Ntlrnberg auf 1397
April 29, nr. 249. 250 438—439
B. Kurfürstliches Ausschreiben des Fürsten- und Städte-Tags nach Frank-
furt auf 1397 Mai 13, nr. 251 439—440
C. Frankfurtisches Geleite zu dem Tag daselbst, nr. 252— 265 440—447
D. Besuch des Frankfurter Tags nr. 266— 273 447—452
E. Beschlüsse des Frankfurter Tags und deren Ausführung, nr. 274—278 . 452—456
F. Städtische Kosten nr. 279—280 457
Fürsten- und Städte-Tag zu Frankflirt im Joli 1397.
Einleitung 458—462
A. Vorläufiges : K. WenzeFs Beabsichtigung verschiedener Tage im Juli 1397
nr. 281. 282 463—464
B. Frankfurtisches Geleite zu dem Fürsten- und Städte-Tag daselbst auf
25 Juli nr. 283-285 464—465
C. Besuch des Frankfurter Tags nr. 286—290 465—467
D. Gesandtschaftsanweisung nr. 291 • 467
E. Frankfurter Briefwechsel über den Tag daselbst, nr. 292—294. . . . 468—469
F. Straßburger Briefwechsel über den Frankfurter Tag, nr. 295—298 . . 470—472
Reichstag zn Nürnberg im September nnd Oktober 1397.
Einleitung 473—478
A. Königliches Ausschreiben des Reichstags nr. 299 479
B. Besuch des Reichstags nr. 300 479—480
C. Gesandtschaftsanweisung nr. 301 480 — 482
D. Landfrieden und Raubschlösser nr. 302—307 482—493
E. Wirzburger Streit nr. 308 . . . ! 493—494
F. Gesandtschaftsbericht nr. 309 495
G. Städtische Kosten nr. 310— 313 496—498
Chronologisches Verzeichnis der Urkunden nnd Akten 499—508
AlfabetischeB Register der Orts- nnd Personen-Namen 509—542
Znsätze nnd Yerbessemngen 543—544
Vorwort.
Dem 1867/68 erschienenen ersten Bande der Deutschen ReichstagsaJcten hätte längst
der zweite folgen sollen. Die persönlichen Verhältnisse des Herausgebers , so sehr ihn
die nachsichtige Aufnahme Jenes Anfangs ermuthigen mußte, haben demselben reicht
gestattet rascher vorwärts zu kommen. Die im Frühjahr 1872 erfolgte Uebersiedlung von
Tübingen nach Straßbwrg hat neue Verpflichtungen und Arbeiten gebracht. Doch kann die
bisherige Verzögerung dem Unternehmen selbst als Ganzem nicht schaden, und es wird sich
die scheinbar verlorene Zeit durch das raschere Aufeinanderfolgen der nächsten Bände ein-
bringen lassen. Während die Periode Wenzels und Ruprechts im Druck erscheint, schreitet
die Bearbeitung Sigmunds so regelmäßig fort, daß sie eich in der Ausgabe unmittelbar*
anschließen kann. Und zugleich wird für Friderich III so vorausgesorgt, daß die Edition
seiner Reichstage, wenn erst Sigmund erschienen ist, nicht auf sich wird warten lassen. Ich
wenigstens bin wegen des geordneten und künftig auch beschleunigten Fortgangs des Oesammt-
Werkes außer Sorge.
L Bearbeitung des Yorliegenden Bandes.
Da in der Leitung des Unternehmens der Deutschen Reichstagsakten, welche in der
Hand H. v. SybeVs liegt, keine Veränderung eingetreten ist, so kann in dieser Hinsicht auf
Band 1 P' L und LI verwiesen werden. Auch was die verschiedenen Mitarbeiter betrifft,
welche außerdem Unterzeichneten bei diesem zweiten Bande betheüigt sind, so ist ihr und
sein Verhältnis zu der Sache im wesentlichen dasselbe wie beim ersten Bande, und kann ich
mich in dieser Hinsicht ebenfalls auf das Vorwort zu letzterem p. LH beziehen. Ich widerhole
daher hier nv/r die Namen Menzel Kerler Schäffler Sickel Kriegk. Durch Kerler sind-
außer den von ihm zum Theil ganz selbständig gelieferten Nürnberger auch die dießmal
hinzugetretenen Augsbwger Stadtrechnungen * bearbeitet. Die Korrektwr des Drucks hat der
seit einiger Zeit in Straßburg eingetretene Mitarbeiter Dr. Friedrich Ebrard aus Erlangen
besorgt; von ebendemselben wu/rde auch das Alfdbetische Register der Orts- und Personen-
Namen verfasst. Seit dem Erscheinen des ersten Bandes ist der Verlag der Deutschen Reichs-
tagsakten von der Literarisch-artistischen Anstalt der J. O, Cotta'schen Buchhandlwng an
Rudolf Oldenbourg in München übergegangen, welcher es durch sein uneigennütziges
Verfahren möglich gemacht hat die Drucklegung hier am Orte selbst in bequemster Weise zu
bewerkstelligen. Die Druckerei von Berger-Levrault et C*^ in Straßburg, welche wäh'
rend des Drucks dieses Bandes an R. Schultz und Cu übergieng, übernahm die schwierige
Alf gäbe, und hat sich durch die sorgfältige Vorkorrektur und durch die schone Ausführung
ein wesentliches Verdienst um diesen Band erworben. Trotz dem gegenüber vom ersten Band
' Die Jahrgänge von 1876. 77. 79, 7$ werden in einem künftigen Supplementband nachgetragen iJoerden, eoweit
sie in Betracht kommen.
Denttche Relchetags-Akten II. ^ ^
II Vorwort.
eingetretenen Wechsel der Officin ist es gelungen^ den zweiten so Tier zustellen , daß dessen
typisches Aussehen ihn als den richtigen Bruder von jenem erscheinen lässt. HaJt dabei die
genannte Druckerei ein nichts weniger als gewinnreiches Gesdiäft gemacht, so ist um so mehr
zu uninscfienj daß dieser Erweis ihrer Leistungsfähigkeit ihr den Eintritt in die Gebiete der
Deutschen Wissenschccß glücklich inaugurieren mlöge^
AmwiM if.}i hatte früher die Absicht, die zweite Hälfte der Regierung K. Wenzels ganz in dem
zweiten Bande unterzvhringen. Dieß hat sich aber als unthunlich erwiesen \ der Stoff wurde
zu groß, ich wollte lieber dem von andrer Seite geäußerten Wunsche * folgen und mit der
Ausscheidung des einmal gesammelten Materials nicht zu streng verfahren. Es wird nicht
Vieles sein, was man wegwünschen möchte ; vielleicht am ersten die Stadtrechnungen wird
man kürzer wümschen, Manchem werden sie auch so willkommen sein. In den ersten Bänden^
wo nur wenig Akten da sindj ist es eben überhaupt schwer Beichstagsdkten Jierauszugeben,
und es wird immer eine gewisse Willkür in der Attswahl des Stoffes herschen, der herange-
zogen werden soü um das eigentliche Akten-Material zu ersetzen. Manches vim minderer
Bedeutung erscheint hier schon wegen dieser Ersatzbestimmung ^ und weil es zum erstenmal
hier vorkommt^ noch in vollem Text, wie Geleite Herberggesüche und andre Briefe; es wird
die Zeit kommen, wo dergleichen ', wenn es sich nur widerhoU und sonst bedeutenderer Stoff
zufließt, msist nur in abgekürzter Form zu geben ist. Die Sorge würde unbegründet sein, als
ob immer in gleicher Avsführlichheit vollständiger Mittheilung auch alles minder Wichtigen,
das zunächst seine Bedeutung vorzugsweise durch die genannten Umstände gewinnt, fortge-
fahren werden sollte. Später wird die Schwierigkeit vielmehr darin bestehen, die nur zu
ausgibige Ernte auch wirklich unter Dach und Fach zu bringen, und manche Weitschweifig-
keit wird auch da nicht weggeworfen werden können, sofern sie eben zur Sache gehört,
manches aber auch gekürzt werden dürfen. Es scheint mir fast, als ob dieser vorliegende
zweite Band, durch Hegung manches minder Wichtigen und dann aucJi insbesondere durch
die Beschränkung auf die Jahre 1388 — 1397, an Interesse wol etwas hinter dem ersten
zurückstünde. Aber indem der Best der Begierungszeit Wenzels, im wesentlichen also die
Thronverändertmg , einem eigenen dritten Bande vorbehalten wurde, wird wenigstens der
zweite dem Umfang nach handlicher und konnte rascher zu/m Drucke gelangen, und indem
man nun im dritten Band alles auf diese Umwälzung bezügliche beisammen finden wird,
ergibt sich ein erhöhtes Interesse für diesen, und es entsteht eine in sich gleichartige Masse
ähnlich wie schon Obrecht mit weit geringeren Mitteln einen ganzen Band Acta depositionis
komponierte*.
Zurichtung Die Zurichtung des Materials ist im wesentlichen bei dem vorliegenden Bande dieselbe
d€t8tofft. .^^ bisher. Von den freundlichen Erinnerungen, für die ich im Namen der Sache meinen
besten Dank sage, habe ich soviel wie möglich Gebrauch gemacht, — Bei der Abfassung der
Ueberschriften der einzelnen Stücke* und bei der Interpunktion^ hoffe ich dieftmal recht
* Daher nun der Einweisung HegeTs in St, Chr, 8, 4$e nt. i, daß nemlich in P.TA. Band s Klarheä gebracht
werde über die Folge der Verhandlungen und Tage vor der Absetzung K. Wenzels, erst mit dem dritten Bande voll-
ständig ^sprochen werden kann, Dodi war ich auch beider Bearbeitung des vorliegenden Bandes mehrfach genöthigt
auf die Chronisten kritisch einzugehen, und so hebe ich der BequemUMeit halber hier eine Anzahl von Stellen hervor,
wo diese Quellen behandelt sind. Königshofen : xe, $9 ff. 180, 18 ff. Hl, 84 ff. 419, »e ff, (wo die Stelle Königshofens vor-
kommt, zu der die HegeTsehe Hinweisung gemacht wurde; auch 488, 85 ff,), ülman Stromer : 4, 88 ff. Die anonyme
Augsburger Chronik und Burkard Zink : 878, 18 ff, Dietrich von Niem : 419, li ff. iind 86 ff. 481, 18 ff. und 86 ff,
484, 16 /f.
* Im Literar. Centralbl 1870 coL 90.
* Im Einverständnis mit dem Rathe Revue critique 1869 nr. 89 p. 808,
* Ulrich Obrecht't Apparatus Juris pubHd et historiae Germanicae (a^a deposüionis Wenceslai et electionis
Ruperti regum Romanorum), Argentorati i$9e, 108 p. in 4. Neue Ausgabe von Jo, Chn. Fischer, Francof, et Lips.
1784 in 4,
■ Gott, gel, Anz. 1869 Stück 4 pag. 148-160, Recension,
* Ibid, p, 161.
I. Bearbeitung des vorliegenden Bandes. III
vorsichtig gewesen zu sein. — Vielleicht kann künftig einmal eine sparsamere Anwendung der
Kursive^ bei Auflösung von Abkürzungen eintreten. Doch ist bei den deutschen Texten y die
in unserer Sammlung vorwiegen, die Sache eine wesentlich andere als bei lateinischen. Haben
die letzteren ihre sichere Schreibart , so wechselt die letztere in jenen nicht nur unter den
Stücken selbst sondern auch innerhalb des einzelnen Stücks, so daß man nicht selten in
Verlegenheit geräth welche Buchstaben zu setzen sind wenn man auch das Wort sicher hat.
Da hilft dann die Kursive dem Unschlüssigen zum Schluss, und der Sprachforscher, dem auf
die Schreibung etwas ankommt, ist für die Vorsicht vielleicht hie und da dankbar. Uebrigens
werden kursive Buchstaben bei den Textbearbeitungen auch dann seltener vorkommen, wenn die
aus Vermuihung gegebenen Ergänzungsstellen verstümmelter Stücke staU dessen durch eckige
Klammem bezeichnet werden. Diese können auch dann eintreten, wenn in einem Stücke
öftere Zusätze aus nur Einer anderen Textüberlieferung einzuschieben sind und man die
störende fortwährende Verweisung auf letztere vermeiden will, bei deren Beschreibung aber
das eingeschlagene Verfahren anzukündigen ist. Diese fortwährende Verweisung kann jedoch
nicht entbehrt werden, wenn die Zusätze mehreren verschiednen Textüberlieferungen ange-
hören, und wird überhaupt für die meisten Fälle den eckigen Klammem oder der Kursive
vorzuziehen sein; jedenfalls ist es überflüssig die Einschiebung neben der Verweisung av>ch
durch Kursive oder eckige Klammem zu kennzeichnen, worin ich also einer gemachten
Erinnerung Becht gebe*. — Die Notierungszeichen im Text stehn dießmal wolfast immer,
wie geurUnscht wurde ^, nicht erst nctch der Interpunktion, wenn sie mit einer solchen
zusammentreffen, sondern bei dem Worte, zudem sie gehören; wenigstens ist bei der Korrektur
alle Aufmerksamkeit darauf verwendet worden. — Wenn ich früher bei Stücken, welche aus
Kopüdbüchem oder sonstigen alten Abschriften genommen sind, die dort stehenden Ueber-
Schriften au^ im Abdruck unmittelbar vor dem Text und in derselben Schrift wie diesen
mügeiheilt habe, so wird man jetzt finden, daß diese Dinge wo möglich in die Quellen-
beschreibungen verwiesen worden sindj wie gewünscht wurde *, außer in Fällen wie nr, 46.
52. 63. 67. 91. 97. 227, wo die Ueberschrift zum Stücke gehört; auch in nr, 68 konnte die
Ueberschrift bleiben. — Im ersten Band sind die Excerpte Wenckers ' aus dem Straßburger
Stadtarchivmaterial, die den verlornen vollständigen Text einer Urkunde oder eines Briefs
ersetzen müssen, im gleichen Druck widergegeben wie die vollständigen sonstigen Texte.
Wenn nun inzwischen verlangt worden ist% es solle, wie ich bei meinen eignen Regesten
gethan, bei solchen Aktenstücken, die nicht in ursprünglicher Fassung vorhanden sind, schon
durch den Druck kenntlich genmcht werden, daß, was mitgelheilt wird, nur ein Auszug sei,
so ist diesem Verlangen mit nr. 214 und 281 entsprochen worden. Dagegen schienen mir die
aus Wenckers Excerpten entlehnten nr. 143. 232. 246 in ihrer Fassung vollständig genug,
um in den gleichen Lettern wie die übrigen Texte erscheinen zu dü/tfen.
Habe ich mich so in einer Anzahl von Desiderien gern üherzeugen lassen, so vermochte
ich es in Betreff anderer doch nicht mich von dem bisherigen Verfahren zu trennen. Wie es
die Natur einer so weitaussehenden Edition mit sich bringt, ist es natürlich jetzt schwer,
Vorarbeiten, die für künftig bereits nach der bisherigen Methode angestellt sind, wider
abzuändern. Auch nochmalige Erwägung führte dazu, dem nicht grundlos angenommenen
Gebrauch den Vorzug zu geben. Zudem hätte es sich fast von selbst verboten, neue Wege
auch dann einzuschlagen, wenn sie an sich vermeidbar waren und etwa dem zweiten Band
ein andres Aussehen als dem ersten gegeben hätten. Ich erörtere diese Dinge, einmal um mich
* Ibid. 160 f. * Ibid. 161. * Ibid. 161. * Ibid. 168 f.
^ * Die beiden handechriftüchen Bände Excerpta Wenckeri tind eeU dem Ertcheinen uneree ersten Bandet mü
der Seminarbibliothek t der eie einverleibt waren ur^ die sich mit der Straßburger Stadtbibliothek in Einem Gebäude
befand, verbrannt.
' Gott. geL Anz. l. c pag. 168.
jy Vorwort.
wegen meiner Beha/rrlichkeit zu rechJbfertigeny und dann weil es wünschenswertJi ist solche
Editionsgrundsäize Überhaupt weiter erörtert zu sehen, — Die Zulassung großer Af^angs-
huchstaben^ war einmal durch den Brauch des ersten Bandes in gewisse Grenzen eingeschlossen^
die ich kaum mehr erweitem durfte, obschon neuerdings auch WaUenbach* sich für eine
halbere Anwendung derselben ausgesprochen hat. — Die durchgreifende Anwendung des
Zahlzeichen» j wo die Gesammtzahl in der aiten Vorlage nur theilweise durch Ziffern ausge^
drückt war, also 1370 sexto du^ch einfaches 1376 zu gebend widerstrebte meinem Gefühl
für die Unantastbarkeit der Texte, vielleicht mit Unrecht, aber man wird sich doch unschwer
dieser mittelalterlichen Gewohnheit fügen. — Den Apostroph in den deutschen Texten da
nicht mehr anzuwenden *, wo er doch das Verständnis wesentlich erleichtert, habe ich mich
nicht überwinden kernen, wie z. B, bei wer', wer' es, namentlich in Satzanfängen, wo die
Gedankenrichtung des Lesers vonvomherein sicher in die Konstruktion geleitet und somit das
Begreifen beschleunigt wird, wenn er gleich zum Beginn einer oft langen wnd schwerfälligen
Periode weiß ob dieselbe mit wer =,qui oder mit were = ei esset eingeführt ist, z. B, wer
auch uns und den, die über den lantfrid und pftntnüzz gesalzt sind, dheinen schaden tut
imd wer' auch uns und den, die Aber den lantfrid und püntndzz gesalzt sind, dhein
schaden gescheen. Die Anwendung des Apostrophs hohen sich auch andre gestattet; wie
Homeyer Ssp. 1, 182 de't staU de it, he's staJtt he is, he't statt he il, wo die Handschrift
ohne Zweifel del hes het zeigt; und Bartsch in seiner Ausgabe des Nibelungenlieds 2. A.
1869 Leipzig Brockhaus 129, 2 wnd 947, 4 dann' statt danne, 1816, 3 wann' statt wanne,
1269, 3 denn' staU denne, 135, 1 und 900, 1 und 904^ 4 und 1268, 3 und 1406, 1 und 1916,
2 swenn' statt swenne, 900, 4 dick' statt dicke. Zwar meint G. Michaelis in Kuhn's Ztschr.
/. vgl, Sprachforschung Bd. 19 Hft 4 p. 266, der Apostroph könnte bei Bartsch füglich fehlen,
und zur Vermeidung einer Verwechselung, also zur Erleichterung des Verständnisses, dient
er allerdings hier nicht und soll es auch nicht. Da ich nur von letzterem Gesichtspunkt aus-
gehe, lasse ich dann wann denn swenn dick ruhig stehen, schreibe auch (um andre Beispiele
zu gebrauchen) nicht die stell', er hell', er weil', kern' aber, tel' er; wo aber in Urkunden
und Akten der Apostroph seinen Dienst als Dollmetscher des Sinnes leistet, halte ich ihn für
wolangebracht und die Abneigung gegen denselben für etwas ganz individuelles. Wir können
ihn anwenden, sogut wir den Stücken unsre eigne Interpunktion geben. — Auch habe ich nicht
davon abstehen können, einzelne Stellen in den Texten du^ch gesperrten Druck hervorzuheben.
Es geschieht dieß nwr bei großem Stücken z. B. Landfrieden, die in einzelne Artikel getheiü
sind, und wo, in Ermanglung einer Ueberschrift über jedem solchen Artikel, diyenigen
Worte durch Sperrung hervorgehoben werden, die für den Inhalt des ganzen Artikels
bezeichnend sind. Macht man öfter die Probe, etwa in einem solchen längeren Landfrieden
etwas zu suchen, so findet sich, daß der rasche Ueberblick dadurch wesentlich erleichtert
wird: man muß, um einen Gegenstand in einem solchen weitschweifigen Stücke zu finden,
nicht erst alle einzelnen Artikel ganz oder halb durchlesen, man kann sie überfliegen. Es sind
eben nur Schlagworte zur Bequemlichkeit des NachscJdagens in dieser Weise ausgezeichnet,
also diejenigen Worte welche den Gegenstand des Artikels im allgemeinen erkennen lassen
und somit eine Inhaltsangabe ersetzen für die sich keine Stelle fand, nicht aber sind damit
die für die historische Bedeutung und die eigentliche Willensmeinung des Artikels wichtigsten
Stellen gemeint. Von diesem Standpunkt aus werden sich die von einer Seite angeregten
Bedenken * wol erledigen lassen, wnd werden sich au^Ji die von einer andern Seite getadelten
> Ibid. ISO.
* ZtiUchr. für die Gesch. d. Oberrheini iS7» p. 15S.
* G6U. gel Änz. laes Stucifc 4 p. iso.
* Ibid. p. 151.
* Revue critique tses nr. S9 p. SOS f.
I. Bearbeitung des vorliegenden Bandes. y
Sperrungen^ in JRTA, 1 nr. 80 und 8^, in Verbindung mit der Unterlassung der seihen in
nr. 87 und 79, vollkommen rechtfertigen. Ich hin aher an dem Misverständnis Über den Zweck
dieser Sperrungen seihst schuldig^ da ich in RTA. 1, Vorwort p, LXVIIohen, mich nicJU
ausführlich und deutlich genug ausgesprochen hohe. Ich gebe sfu, d<\fi das V&rfahren nicht
immer leicht durchzuführen ist u/nd dem Aussehen des Textes etwas unruhiges gibt ; allein
ich weiß zu dem angeführten Zwecke kein besseres Mittel, auch Hegel in St. Chr. 9j 998 haJt
es wenn auch in anderer Absicht angewendet, und der Leser wird sich am Ende leicht darein
finden, sobald er des darin liegenden Vortheils sich bewußt bleibt, ja er würde das Hilfsmittel,
wenn es vom vorliegenden Bande an plötzlich ausfiele, wol bald sehr vermissen.
Es wurde erinnert \ daß das Vorwort des ersten Bandes nur über die gedruckten Bemerkung
Sammlungen eine Uebersicht gebe, während eine solche über die ältesten handschriftlichen ^^^jj^^^.
Werke dieser Art nicht vorliege. Ich will das im Auge behalten, für die ersten Bände hätte itehe
es kaum einen Werth, und die Uebersicht wird nach längerer Erfahrung nur vollständiger ^«*'»^«**«*-
und reifer werden. Die hundschriftlichen Reichstagsakten-Sammlungen {nur die Frankfurter
WdhUagsakta kommen auch hier schon in Betracht) gehen nicht auf WeTizel und Ruprecht
zurück ; mxm kann sich davon aus den Jahresberichten der historischen Kommission über-
zeugen*. Ueberhaupt sind diese Sammlungen eben nv/r ziemlich mechanisch in den Archiven
erUstanden, als literarische oder schriftstellerische Erzeugnisse können sie ohnehin niiM
betrachtet werden, von letzterer Art ist die sogenannte reichsstädtische Registratur die erste
Erscheinung *. Uebrigens kann dem freundlich angeregten Wupsche künftig einmal ent-
sprochen werden, wenn wirklich aus den eigentlichen Reichstagsakten-Serien der Archive
ediert wird, vorausgesetzt, möchte ich hinzufügen, daß sich noch herausstellt, daß diese
Sammlungen irgend einen andern als den archivalischen Sammelwerth haben, was ich vor-
läufig bezweifle. Bfs jetzt stammt (abgesehen von den Frankf. Wahltagsakta) aus einer
solchen eigentlichen Reichstagsakten-Serie, u/nd zwar aus der Frankfurter, nur ein einziges
unbedeutendes Stück^, die Uebersetzung von nr. 269 des vorliegenden Bandes, die offeribar
nur aus Versehen in jene viel später erst beginnende Serie hineingerathen ist und auch aus
unsrer Edition hätte wegbleiben können. Einer etwaigen künftigen Uebersicht über die
handschriftlichen Sammlungen von Reichstagsakten könnte dann einzelnes andere noch einver-
leibt werden was nicht gerade streng dazu gehört. Sammlu/ngen anderer Art, die ebetfalls
benützt umrden, z. B. den Städtebund und Städtekrieg des 14 Jahrhunderts betreffend,
städtische Briefbücher, Kopialbücher aller Art, oft nur zufällig in einen Band oderFascikel
vereinigte Urkunden und Schreiben wie es ein Kanzlist und sein Buchbinder für gut fanden,
können aber kaum hieher gerechnet werden. Die große Zerstreuung des Stoffs der ersten
Bände hat unsere Arbeit schon an sich gerade nicht leichter gemacht. Es gibt da überhaupt
eigentlich keine Reichstagsakten, die werden erst hier gemqcht, und so gibt es auch keine
ReicJistagsakten-Sammlungen. Kann somit die verlangte Uebersicht zunäcJist noch verschoben
werden, so hat doch eine Besprechung der so oft benützten städtischen Rechnu/ngsbücher mehr
Eile. Ueber sie soll eine genauere Nachricht schon dem nächsten Bande, dem letzten aus
Wenzels Zeit, beigegeben werden, da diefi für die Benützung derselben wesentlich werden
kann. Man darf nemlich auf die Nichtbetheüigung einer Stadt bei einem Reichstag oder
einer sonstigen Versammlung daraus, daß im Abdruck die Rechnungs- Angaben fehlen, nu/r
dann einen einigermaßen zuverlässigen Schluss ziehen, wenn der Jahrgang der Stadtrechnung,
auf die es ankommt, wirklich noch erhalten ist.
' Gott, gel, Änz, ises Stückdpag. isa.
' Lorenz GeechichUquellen soo.
' Ich habe eie im Vorworte det i Bandes der RTA, p, L/Int, 9 verzeichnet.
* Ibid. p. XLV f.
* MügetheiU im vorliegenden Baiuie p. 449 nt, 8,
Textnoten.
der Stücke,
VI Vorwort,
Giouar- Ein GflossaTj das beim ersten Band vermisst werden konnte, durfte dieflmal um so eher
^'' wegbleiben, als inzwischen durch das cdlmähliche Erscheinen von Lexer^s mittelhochdeutschem
Handwörterbuch diesem Bedürfnis mehr wnid mehr abgeholfen wird. In der Regel hat auch,
wer die ersten Bände der R TA. benützt, die Glossare der Städtechroniken- Ausgabe zur Ver"
fügwng.
DieReffüter. Zu dem chronologischen Verzeichnis der Urkunden und Akten muß ich bemerken, daß
der Reinlichkeit und Uebersichilichkeit halber bei dem ohnehin etwas kleinen Drucke die
Anwendung der eckigen Klammem, welche das abscheiden was nur Vermuikung und Zuthat
der Redaktion ist, dießmal besser unterblieb. Jeder kann sich doch leicht beim Aufschlagen
der Stücke Gewissheit verschaffen, was authentisch und was Beigabe ist, — Wenn beim ersten
Band in Betreff des alfabetischen Registers der Orts- und PersonenrNamen gewünscht umrde *,
dcß auch die Yomamen mit einer Verweisung auf den Ort des Registers, wo Näheres über
sie mitgetheilt ist, aufgenommen worden wären, so soll dem jetzt gern entsprochen werden,
soweit es nothwendig ist.
DU Um die Noten unter den Texten nicht zu häufen, habe ich dießmal mehr Erläuterungen
in die den einzelnen Versammlungen vorausgeschickten Einleitungen verwoben^ Auch einzelne
urkundliche Mittheilungen sind dort geradezu eingesetzt. Die letzteren werden natürlich,
seien sie in Form von Regesten oder nach dem vollen Text mitgetheilt, auch in dem chronolo-
gischen Verzeichnis der Urkunden und Akten aufgeführt.
Art Noch immer wiegt der wrkundliche Stoff vor, tritt der eigentliche Aktenvorrath zurück.
Doch ist eine Zunahme des letzteren gegenüber dem ersten Band bereits zu bemerken. Zum
erstenmal erscheint ein wirklicher Abschied einer Fürsten- und Städteversammlung, die fast
ebensogut als Reichsversammlung bezeichnet werden könnte, nr. 275, vom FVankfurter Maitag
1397 ; und vom folgenden Jvlitag daselbst gibt der Bericht der Stadt nr. 294 den Abschied
oder eigentlich das NichtZustandekommen eines solchen wider. Beschlüsse und Verabredungen
haben wir in nr. 21. 32. 46. 49. 53. 136—139. 148. 168, freilich von keinem Reichstag. Ein
eigentliches Sitzungsprotokoll findet sich noch nicht ; am nächsten kommt einem solchen der
Bericht nr. 11 vom Speier-Heidelberger Tage 1388, aber er geht nur von ein paar Städten
aus und nicht von der Versammlung als solcher, ist auch wahrscheinlich erst nach Schluss
der Verhandlungen mehr oder weniger aus dem noch frischen Gedächtnis, als Erzählung des
Hergangs bei Ausführung der ganzen Mission der Verfasser, ausgearbeitet. Von andrer Art
ist das Stück nr. 51 (zusammen mit nr. 52) vom königl. Friedenstcy des Januar 1389 ; die
Erzählung bildet hier ein Minimum, aber dwrch einen kurzen Text sind die zwischen den
Boten des Schwäbischen Städtebunds und den königlichen Räihen gewechselten Schriften, die
da mitgetheilt werden, unter einander verbunden. Einen solchen Schriftwechsel besitzen wir
auch vom Nürnberger Reichstag 1390 nr. 169 — 173, aber es sind lauter einzelne Stücke die
durch keinerlei erzählenden Text verknüpft werden, und sie können theilweis erst auf dem
Weg kritischer Untersuchung ihre gegenseitige Ordnungsstelle erhalten soweit diejß überhaupt
möglich oder nöthig ist, auch gehören vier davon nur der einen städtischen Seite an, bloß
nr. 170 stellt eine Replik der königlichen Räthe vor. Aehnlich haben wir in nr. 102 ein
Aktenstück, welches den Bescheid enthält, der den Einwendungen der Rheinischen Städte
gegen verschiedene Punkte des Egerer Landfriedens nr. 72 zu Theil wird, und aus welchem
wir auch diese Einwendungen selbst kennen lernen, so daß wir auch hier im Orumd einen
solchen Schriftwechsel zu erkennen vermöchten, lieber die Verhandlungen und Beredungen
zu Bamberg und Eger von 1389 können wir wenigstens ein Memoriale von Rheinisch"
städtischer Seite in nr. 91 und ein solches von Nürnbergischer in nr. 90 mitiheilen, ersteres
nennt sich selbst ein gedechtniße. Nicht sowol ein Sitzungsprotokott, als vielmehr eine durch
' Lüerar. CentralbL isio col 9i.
II. Ergebnisse des vorliegenden Bandes. YU
die anwesenden oder anwesend gewesenen Städteboten als Ohren-Zeugen heglavhigte oder
begUmbighare Notiz über einen einzelnen Hergang bei der zu Utenheim in Betreff des Egerer
Landfriedens gepflogenen Verhandlung ist in unserm Bande die nr. 103; der Form nach hat
sie viel Aehrdichheit mit BTA. 1 nr. 301. Gesandtschaftsanweisungen haben vnr von Köln
nr. 291 und von Str<\ßbu/rg^ nr. 301, jene beim Frankfurter Fä/rsten- und Städtetag vom
Juli 1397, diese zum Nürnberger Reichstag des gleichen Jahrs; die Anweisungen nr. 57,
217. 224 beziehen sich auf keine Versammlung, nr. 109 wenigstens auf keine Reichsversamm-
lung. Eigentliche Berichte von Gesandten oder Agenten kommen vor zu Eger 1389 nr. 88
und 89, zu Frankfurt 1394 nr, 232, zu Nürnberg 1397 nr. 309, und vielleicht gehören auch
nr. 295 und 298 hieher; überhaupt sind die Korrespondenzen ziemlich reichlich vertreten.
Als Beglaubigungsbrief e erscheinen nr. 270 und 290, aber beide sind nicht für die Versamm-
lung selbst bestimmt Das Frankfurter Oeleitswesen tritt jetzt zum erstenmal auf bei den
drei Versammlungen in dieser Stadt vom Juli 1394\ vom Mai* und vom Juli 1397^, Eine
Präsenzliste, unsre älteste, haben wir endlich vom Frankfurter Fürsten- und Städtetag des
Mai 1397, nr. 272, es sind aber nur die Städte, die »ich hatten vertreten lassen, darin atf ge-
führt*; die Aufzählung in nr. 273 ist der Limbtirger Chronik entnommen undfäüt, faUs
dem Autor nicht ein Aktenstück vorlag, rein ins historiographische Gebiet. Von den hier eben
genannten Stücken {Abschriften und Begesten) sind bisher 25 völlig unbekantU gewesen,
nendich nr. 32. 46. 49. 57. 90. 91. 109. 136-139. 148. 169-173. 232. 290. 291. 295. 297.
298. 301, 309; ungedruckt, wenn auch bekannt, waren 6, nemlich nr. 11. 51. 52. 53. 89.
270; dagegen 11 gedruckt, und zwar nr. 21. SS. 102. 103. 168. 217. 224. 272. 273. 275.
294, wovon die drei nrr. 103. 168. 273 auch hier einfach aus äUem Drucken widerholt
werden mußten. Diese Rubriken werden in späteren Perioden an Stückzahl bedeutend steigen,
sie sind recht eigentliche Reichstagsrubriken, jetzt bilden sie noch, vne man sieht, ein ziemlich
schwaches Kontingent. Auch die Herbergsangelegenheiten^ gehören dahin.
Ueberhaupt befinden sich unter den 313 in diesem Band vereinigten Stücken recht viel zom
neue. Es sind nemlich, wenn ich recht zähle, 152 Numem bisher völlig unbekannt geblieben; if^^^^
60 waren durch Regest oder auszugs- und erwähnungsweise bekannt, aber u/ngedruckt; 11
theilweis gedruckt; 73 vollständig gedruckt, aber hier aus den Handschriften widergegeben;
17, die handschriftlich nicht wider aufgefunden wurden, sind aus älteren Drucken widerholt,
nendich nr. 24. 26. 27. 29. 30. 103. 161-168. 214. 219. 248. Also im ganzen sind 212 Numem
u/ngedruckt gewesen, 101 ganz oder iheilweise gedruckt. Ein Unterschied zwischen solchen
Stücken, deren vollen Text wir geben, und solchen, die wir bloß als Begest mittheilen und
deren es nur ganz wenige sind, ist bei dieser Aufzählung nicht gemacht.
n. Ergebnisse des vorliegenden Bandes.
Gemäß dem im ersten Bande eingeführten GebraucJie schicke ich auch dem vorliegenden
eine Uebersicht mäßigen Umfange voran über die darin vorkommenden Hauptsachen, die
natürlich mit besonderer Berücksichtigung der neu aufgefwndenen Stücke und der von mir
geführten Untersuchungen gemerkt ist. Auch dießmal kann dieselbe um so kürzer sein, als
die betreffenden Dinge schon in den Special -Einleitungen zu den einzelnen Eeichstagen
* Vgl, EinleUung zu tUeiem Tag lü, B.
* Vgl. EinleUung zu diesem Tag. UL C.
* Vgl EinleUung zu diesem Tag Ut. B.
* Vgl EinleUung zu diesem Tag p. 422, iO'lö das nähere.
* Die Stücke dieser Art bilden noch keine besondre Rubrik, ich hole sie eingereiht beim Mai-Tag 1S97 Ut. D und
beim Jtäi-Tag 1897 Ut. C, beidemal unter tBeeuch des Frankfurter Tags», bei den andern Versammhingen dieses
Bandes kommen sie nicht vor.
1
VerBamm"
Iwngtn
yjjj Vorwort.
behandelt sind, auf die ich desJialb in Betreff alles näheren verweisen mvfi. Und wie im ersten
so soU hier in dem zweiten Bande bei dieser allgemeinen Uebersicht nicht rein chronologisch
sondern zunächst nach Stoff-Rubriken vorgegangen werden. Ergibt sich Veranlassung noch
eine oder die andre UnJtersuckung mitzutheüen, so ist hier passende Gelegenheit zu deren
Einschaltung.
1, Neue Versammlungen.
Ntu% Mit den Versuchen zur Beilegung des großen Städtekriegs, die dann auf dem Reichstag
zu Eger ihren Abschluss finden, beginnt dieser zweite Band der Reichstagsakten, und scKLießt
sich damit an seinen Vorgänger an ^ Ob die vier ersten Versammlungen dieses Bandes das
Recht haben unter eigener Firma aufzutreten, oder ob sie als bloße Eitdeitung zum Egerer
Reichstag von 1389 diesem letzteren einverleibt und seinen eignen Akten nur hätten vorange-
stellt werden sollen, darüber kann man streiten. Zu umgehen waren sie nicht^ da sie enge mit
dem zusammenhängen, wcls dann in Eger und noch vorher in Bamberg geschah. Und am Ende
ist es ziemlich gleichgiltig , ob sie als selbständige Reichsfriedenskongresse auftreten oder als
bloßes Vorfiel zu der nachfolgenden großen Reichsversammlung. Das erstere war deshalb
zweckmäßiger, weil die Akten des Egerer Tages sonst allzusehr angeschwollen wären; und
der Gegenstand berechtigte dazu. Es sind lauter Doppelversammlungen, indem die beiden
Parteien zunächst an verschiedenen aber unter einander nahgelegnen Orten zusammentreten,
so daß jede für sich berathen und doch mit der andern verhandeln kann; noch befindet man
sich nicht im Frieden, und vielleicht trauen die Städte einzelnen unter ihnen selbst nicht wenn
sie aUe unmittelbar mit dem andern Theil zusammen wären. Wenn der erste dieser Tage, der
zu Nümberg-Neumarkt vom Merz 1388, bereits hinreichend bekannt war, so ist diefi doch
keineswegs der Fall gewesen mit dem folgenden zu Speier-Heidelberg vom April 1388 sammt
den im ersten Anhang lit. F dabei mitgetheiUen Friedensversuchen vom Sommer gleichen
Jahrs; hier waren die meisten Stücke unbekannt oder doch ungedruckt. Der nun folgende
Plan eines nichtgehcdtenen Mergentheimer Tags auf 8 Nov. 1388 ist fast völlig neu, die bisher
allein bekannte nr. 34 gab eine in ihrer Vereinzelung nwr unverständliche Notiz davon. Was
man aber von dem dritten Friedenstag zu Rotenburg-Mergentheim vom Januar 1389 umsste,
beschränkt sich auf die kurze Nachricht des Königshofen*, die doch hiehsr und nicht zum
folgenden Februartag zu rechnen ist, und auf das wenige, was Wencker* Gemeiner^ und
Vischer^ mittheilen konnten; hier ist fast alles neu. Von dem vierten Friedenstag endlich
{nr. 56-62), der im Februar 1389 wider zu Rotenburg-Mergentheim stattfand, waren die
bisherigen Nachrichten noch geringer, man wusste nicht einmal daß er wirklich zu Stand
gekommen sei, und mit Ausnahme der hiebet mitgetheüten nr. 60 sind alle Stücke neu. Was
weiter den Bamberger Tag betrifft der 1389 dem Egerer vorangieng, so sind doch, wenn man
gleich von demselben bereits wusste, die hier mitgetheiUen Aktenstücke ^ sämmüich ganz unbe-
kannt gewesen. Die der Egerer Versammlung noch im gleichen Jahre folgenden Tage von
Speier Utenheim Heidelberg sind theils aus bekannten theils aus unbekannten Stücken fast
uns neu hergestellt"^. Von den zwei Städteversammlungen (nr, 149), welche dem Nü/mberger
Münz- und Judenschtdden- Tag von 1390 vorangiengen und ihn vorbereiteten ^ wusste man
bisher noch nichts. Ebensowenig von der zu Ungunsten K, Wenzels 1393 in Nürnberg abge-
haltenen Fwrstenztisammenkunftf welcher eine andere erweiterte Versammlung von Fürsten
* RTÄ. 1, 581, 29 f.
* St. Chr. 9, 858, 10,
* DuquU. de u€sburgerU 145'147, uTure nr. 88.
* Regentb. Chronik », »58 f.
* In den Forsch, zur deutschen Geschichte 9, 104 nebst Regest nr. 887.
' Unter Reichstag zu Eger Ut. Ä und D; wozu noch vgl. die ganz unbekannten nrr. 57. 58. 59, die oben schon
zum vierten Friedenstag genannt und bei diesem eingereiht sind.
' Unter Reichstag zu Eger Ut. F.
IL Ergebnisse des vorliegenden Bandes. jX
und Städten in demselben Sinn folgen sollte; nr. 215, Von dem Nürnberger Tag, welchem*
1394 noch vor dem Frankfurter^ auch wegen der Gefangenschaft Wenzels, gehalten wurde,
hatte man nur ungenügende chronikalische Nachrichten; jetzt besitzen wir aus dem Nürn-
berger Schenkbuch wenigstens eine stattliche Präsenzliste in nr, 220 art, 1 und 2. Die nach
dem Frankfurter Tag des gleichen Jahres stattgehabte Nürnberger Zusammenkunft vom
Juli 1394 lernen vnr überhaupt erst jetzt kennen, nemlich aus nr. 220 art 3 und ausnr. 232.
Den gangbaren Irrthum, als ob im Jahr 1397 zu Frankfurt nur Eine Versammlung gewesen
sei, theilen, soviel ich sah, nur Lersner und Janssen nicht; es werden nun hier die getrennten
Akten der beiden so geschiedenen Tage vom Mai u/nd Juli mitgetheilt, soweit sie erreichbar
waren. Ein andrer Tag vom Jahr zuvor mußte gestrichen werden, und ich glaube ein für
allemal die Erzäfdung bei Pelzel Wenzel 2, 321-323, der sich Aschbach im Sigmund 1, 69 f*
im wesentlichen anschließt und die von einem zu Frankfurt 1396 abgehaltenen Fürstentag
und dann von der Beabsichtigung eines nach Jakobi im gleichen Jahr zu, haltenden weiteren
Färstentages daselbst zu berichten weiß, kritisch beseitigt zu haben,
2. Frieden nach dem Städtekrieg.
Wenn in den vier ersten Versammlungen dieses Bandes die Friedensversuche, welche Frieden
der Klmig vor dem Egerer Seidistage machte um den Städtekrieg zu beendigen, zusammen- ^ "?f*
gestellt sind, so stehen sie zugleich in ihrer Erfolglosigkeit zum erstenmal klar vor unsem krug.
Äugen, In dem Spruchbriefe zu Neumarkt vom 15 Merz 1388, der die streitenden Parteien
auszubleichen sich bemühte , war noch manches unerledigt geblieben und auf Heidelberg
und den April verschoben u>oraen. Wäre ipindort ein solcher ergänzender Spruch erfolgt den
beide Parteien annahmen, so würde der Friede dagewesen sein, denn d^ese Spruchbriefe sind
recht eigentlich die Friedensurkunden, durch welche der Kriegszustand beseitigt wird, wol
zu unterscheiden als solche vom Landfrieden, der einen Bund zu gemeinsamer Durchführung
gewisser Rechtsordnungen darstellt, und dessen Eingehimg natürlich den Friedensstand schon
v<yraussetzt, von dem aber jetzt noch gar nicht die Bede ist. Vorläufig handelt es sich um den
Siihnspruch oder die Friedensurkunde, in der die ausgleichenden Bestimmungen getroffen
werden theils über das was Anlass zum Kriege war, wie die Gefangensetzung und Beraubung
des Erzbischofs von Salzburg und die Bürgerabf angungen und GHlterverluste der Städte vor
dem Kriege, theils über das was im Kriege vorgegangen war, wie Kriegsgefangenschaften,
Brandschatzungen und Gedinge, Wegnahme von Schlössern und von Gut und Habe u, a, m.
Darüber war zum Theil durch den Neumarkter Spruch vom 15 Merz und durch den Heidel-
berger vom 23 April 1388 entschieden, zum Theil war die Entscheidung noch vorbehalten.
Hatten aber die Herzoge sich an den ersteren wenig gekehrt, so wurde der letztere von einem
Theil der Städte vonvomherein gar nicht anerkannt Wenn aber dieser letztgenannte Spruch
hier endlich einmal vollständig abgedruckt und dazu der höchst interessante Bericht nr. 11
zum erstenmal veröffentlicht wird^, so sind auch diep. 46-62 unter lit Fmitgetheilten Stücke
über die weiteren Priedensversuche im Sommer 1388 fast edle neu. Freilich diese Versuche
blieben ohne Ergebnis, Auf den beiden folgenden Tagen nun zu Rotenburg-Mergentheim
vom Januar und vom Februar 1389 handelt es sich immer darum, wie weit die Befugnisse
ausgedehnt werden sollten, die dem König einzuräumen wären um die Schlichtung des Streits
zu bewirken; vom Jaoiuar sind die Akten da, im Februar kam die Sache sichtlich auch
wider vor. Ich habe die Differenzen über diesen Punkt sorgfältig zu entunckeln gesucht *,
wobei sich noch einige Bemerkungen über den Siprachgebrauchvon Minne Recht und freund-
lich Recht ergaben. Die Städte zeigen sich bei diesen Auseinandersetzungen nicht gerade ver-
trauensvoll gegen den König, und zwar um so weniger als dabei die Absicht des letzteren her-
* Br iit von Big$l in den St, Chr. i, 248 nt, i zuerst trrDähni,
' In der Einleitung zum Januartag 1889 Ht, E,
Deutsche Belehitags* Akten II. Ij
X Vorwort,
vortritty sich in Hinsicht der Duldung des Städtebunds, zu der er sich im Merz 1387 wenigstens
mündlich auf Lebenszeit verbindlich gemacht hatte, wider freie Hand zu versehenen und so
die nachher richtig ausgesprochene Aufhebung desselben vorzubereiten. Auch wollte der König
insofern als Exekutor des Friedensspruchs auftreten, als er beanspruchte, demj&iiigen Theil,
der den Spruch annähme, zu helfen gegen den andern, der das verweigerte. Und wenn nun
den Städten der zu erwartende Spruch zu hart dünken würde f Gerade darum kam ihnen
auch soviel an auf die Zusammensetzung des Gerichts : sie wollten den Frieden, aber möglichst
günstig für sie sollte er ausscKLagen, Der König aber will nicht nur als Vermittler sondern
als oberster Richter auftreten, auch den Städten gegenüber, wie er ohne Zweifel auch bei
diesen Versuchen, die Sache nun unmittelbar in die eigenen Hände zu nehmen, darauf
bedacht war, die Stellung, welche der Pfalzgraf durch die von ihm ausgehenden Neumarkter
und Heidelberger Sprüche eingenommen hatte, demselben nicht femer zuzugestehen, da dieser
wol schon damals als Kronprätendent betrachtet werden kann. Es ist erst durch die vorliegen-
den Veröffentlichungen in ihrer Vollständigkeit möglich gewesen, diese ganzen Hergänge
betreffend jene Friedenstage klar zu stellen. Die Städte hatten dem König nicht nachgegeben.
Und wie auf dem dritten, so scheint auch auf dem letzten der vier Friedenstage, dem zu
Uotenburg-Mergentheim vom Februar 1389, ihre Stimmung in dieser Hinsicht geblieben zu
sein. Merkwürdig ist, daß es in allen vier Fällen immer Doppelversammlungen sind, je an
verschiedenen Orten für die zwei verschiedenen Parteien: Nürnberg-Neumarkt , Speier-
Heidelberg, Rotenburg-Mergentheim, und endlich abermals Eotenburg-Mergentheim; wie um
auch schon durch diese örtliche Trennung anzudeuiten, wie weit man innerlich noch von ein-
ander entfernt war. Offenbar glaubten aber nunmehr die Städte, sie würden sich ebensoleicht
mit ihren Gegnern vertragen, wenn sie auf eigene Faust mit denselben unterhandelten; denn
den neuen auf 28 Merz 1389 ausgemachten Bamberger Tag wollten gerade die drei mächtigen
Städte Nürnberg Regensburg Augsburg auch dann abgehalten wissen, wenn der König nicht
käme oder ihn auch nur aufschöbe. In der That kommt der König nicht, obschon er eingeladen
ist und seine Räthe selbst den Tag angesetzt haben; offenbar will er sich als den Herrn zeigen,
und er beruft Fürsten und Städte eben auf die genannte Zeit, wie recht zum Gegensatz, zu sich
nach Eger, es lag ihm wol schon jetzt im Sinn wo nöthig einen neuen Weg einzuschlagen und,
wenn die Friedensbemühungen fruchtlos blieben, auch ohne allgemeinen Sühnespruch oder
Friedensvertrag die Ruhe herzustellen durch einen Landfrieden. Da die städtische Bundes-
versammlung zu Ulm sich geneigt zeigte dem König in dieser Ortrfrage nachzugeben, so nützte
es nichts daß man dabei blieb nach Bamberg zu gehen, wenn auch der König dadurch ge-
nöthigt war die Egerer Versammlung auf 21 April zu verschieben. Der Friede kam auch in
Bamberg nicht völlig zu Stande, und alles gieng nun nach Eger. Dieser Zusammenhang der
Dinge ist erst jetzt ans volle Tageslicht getreten. Aber auch zu Eger kam kein allgemeiner
Friedensvergleich zwischen den beiden großen Parteien zu Starkde, obwol darüber verhandelt
wurde und vnr von hier eine unbekannte sehr lehrreiche Rückäußerung der königlichen
Räthe in dieser Hinsicht mittheilen kennen *; es scheint, daß im Unterschied von den Rheini-
schen die Mehrzahl der Schwäbischen Bundes-Städte Schwierigkeiten machte^. Will man die
Lage der Dinge recht verstehen, so ist eben das immer im Auge zu behalten, daß dieser allge-
meine Frieden, entweder durch einen königlichen Spruch wie Wenzel wollte oder etwa durch
-r einen Gesammtvergleich zwischen den beiden Parteien, auch zu Eger nicht abgeschlossen
wurde. Statt des allgemeinen Sühnspruchs und Friedensinstruments (mit Bestimmungen über
Gefangene, Schätzungen und Brandschatzungen, Wegnahme von Schlössern u. a. m.^), was
* pap. 801 nt. 2.
« nr. 91 art. 9. 10. 11, Iß.
^ Wie in dem Stück p. 201 nl. 2 in Äuitieht gestellt war. Vgl entiprechende Art in dem Neumarkter Spruch vom
15 Merz 1888 und in dem Heidelberger vom 2S April 1888.
II. Ergebnisse des vorliegenden Bandes. XI
der König, offenbar wegen der vielfachen und widerstreitenden Ansprüche und des endlosen
und aussichtslosen Geschäfts, fallen ließ^, zog er die Errichtung eines allgemeinen Land-
friedens vor, indem man die Aussöhnung zwischen den einzelnen Gliedern der zwei Parteien
diesen selbst zu bewerkstelligen anheimgab, solche Aussöhnung aber zugleich zur Bedingung
des allgemein befohlenen Eintritts in den Landfrieden machte. Auch auf dem Nürnberger
Tag vom Herbst 1390 fanden dann noch Verhandlungen wegen des Städtekrieges statt,
nr. 169-173, von denen man bisher nicht wußte. Wenigstens ein Theil der Städte muß noch
an einen allgemeinen Friedensschlms gedeicht hohen '. Aber wenn auch der Konig verschiedenen
Städten des ehemaligen Schwäbischen Bundes Amnestie wegen des in den vorangegangenen
Kämpfen Vorgefallnen ertheilt, so bleibt doch, nach wie vor, das Friedenschließen zwischen
den einzelnen Gliedern der Parteien diesen selbst überlassen : nachdem der König den Land-
frieden durchgesetzt hatte, wollte er natürlich jene schwierige und undankbare Operation,
soweit sie nicht schon durch Specialverträge erledigt war, nicht von neuem wider aufnehmen,
3. Landfrieden.
Wir sahen, wie der König seinen Landfriedensplan benützte, um die Parteien zu land/ruden,
Friedensvergleichen zu zwingen. Die Fürsten einerseits und die Städte andrerseits sollten in
diesen Landfrieden eintreten, der bestimmt war künftigem Kriege vorzubeugen, und sollten
dabei ihre gesonderten Bündnisse aufgeben. So erfolgte also doch die Aufhebung des Städte-
bundes, sie konnte freilich Tiach dem, was wir eben von dem Januartag des Jahres 1389
sahen ', durchaus nichts überraschendes mehr für die Bürgerschaften haben, diese waren,
wie man dort sieht, hinlänglich darauf vorbereitet. Indem den Städten zur Bedingung des
Eintritts in den Landfrieden gemacht wird daß sie sich mit ihren Gegnern vorher richten,
vnrd ihnen dagegen zugesagt daß ihnen ihr Recht auch von den Fürsten zu Theil werden
soll. Ganz so genau ward es nun freilich nicht genommen : es traten einzelne Städte dem
Landfrieden bei, noch ehe ihre Friedensabmachungen mit den Herren vollendet waren, und
ihrer Aufnahme wurden keine Schwierigkeiten in den Weg gelegt, da man voraussetzen durfte,
daß sie wenigstens nachträglich diese Bedingung vollständig erfüllen würden, und man ohne
Zweifel froh war, daß sich wenigstens einige unter ihnen zum sofortigen Beitritt bereit finden
ließen. Denn zu Eger selbst noch schwuren den Landfrieden bloß Regensburg Nürnberg und
Weißenburg, Vollständig klar werden diese Hergänge erst durch die vorliegenden Veröffent-
lichungen, wie auch der Streit zwischen den Städten der beiden Bünde über die Zahlung der
60000 fl., welche der Pfalz zu gut kommen sollten, wesentliche Beleuchtung dadurch erfährt.
Von dem auf 13 Juni 1389 zu Nürnberg stattgehabten Tag, auf welchem die übrigen Städte
des ehmaligen Schwäbischen Bundes sich über ihren Eintritt in den Landfrieden äußern
sollten, kennen wir jetzt die Anwesenden {s. nr, 128 undpag. 145, 44 ff.). Von der im Juli
zu Nürnberg gehaltenen Versammlung von Fürsten Herren und Städten erfahren wir das
erste Wort, ebenso von dem durch den König auf 24 Oktober nach Weiden und d<mn nach
Pilsen angesetzten und wahrscheinlich nicht zu Stand gekommenen Tag, und von dem Nürn-
berger der vom König auf 1 Januar 1390 veranstaltet war und von dem wir die städtischen
Propinationen haben; es scheint nicht daß bei diesen Gelegenheiten, soweit die Zusammen-
künfte wirklich gehalten wurden, viel herauskam (s, pag, 146, 19-37). Besonders gewonnen
aber hat die Geschichte des so eingreifenden JEgerer Landfriedens selbst schon durch die hier
gegebene möglichst umfassende Edition desselben in den vier gesonderten Redaktionen,
von denen jede ihre eigene Bedeutung für die Entstehung dieser Institution hat. Ich lege be-
• p. 196, 87 ff. und wolle och — rihten . nfi het — der künig die Sachen alle loßen ligen — und het
gevordert — da2 sie — einen gemeinen lantfriden swcrent u. «. u;.
' Die Rheinischen Städte zwammen hatten eich noch im Jahr 1S89 durch Schiedspruch mit der Pfaiz richten
laeeen, ». Einleitung zum Egerer RT. vom April und Mai 18S9 unter Ht. F.
* Siehe auch die Einleitung zu demselben Ht. Ep, 79, 26 ff.
XII Vorwort.
sonderes Gewicht auf die kritische Erörterung in der Einleitung zu diesem Reichstag lit, F
pag. 144, 3 ff,, wo ich bewiesen habe, daß der Rheinische Landfriede nr. 73 unmöglich am
6 Mai 1389 zu Eger ausgefertigt sein kann wie er vorgibt, daß er somit ein na^ih Ort und
Zeit falsches Datum trägt, und jedenfalls erst nach 5 Juni 1389 d. h, nach nr. 74 fällt. Als
Grund dieser Fälschung läßt sich vermutJien, daß man nachf/räglich den Rheinischen Land-
frieden als sogleich zu Eger auf dem Reichstag entstanden darstellen wollte, einmal um der
Rheinischen Institution mehr Ansehen zu geben, und dann zugleich um die Wirksamkeit der
Egerer Versammlung in einem glänzenderen Lichte erscJieinen zu lassen. Und hier ist denn
auch darauf hinzuweisen, wie gerade die Verhandlungen über die Rheinischen Verhältnisse
und den Landfrieden am Rhein theilweis durch neue Stücke theilweis durch die gepflogenen
Untersuchungen gewonnen haben, und die dem Egerer Tag gefolgten Versammlungen zu
Speier Utenheim Heidelberg nun ziemlich klar vorliegen. Der Rheinische Landfriede wird
schon zu Utenheim beschworen, aber erst in Heidelberg erfolgt die Aussöhnung der Parteien,
während streng genommen, dem art. 36 des Landfriedens gemäß, die Versöhnung oder der
Friedensschluss dem Eintritt in den Landfrieden vorhergehn sollte: sol und mag man dann
in unsern lantfrid — nemen und empfahen. Wir sahen schon, daß es auch zu Biger damit
nicht ganz so genau genommen wurde, und es mag hinzugefügt werden, daß es wol überhaupt
nicht so streng zufassen ist, denn es heißt ja in jenem Artikel nur welche stat — sich richtet
und nicht welche stat — sich gerichtet hat, und in dem Schlußsatz desselben bedurften
dann — geredet ist liegt offenbar die Voraussetzung, daß Städten ihr Recht von den Herren
widerfahren d. h. daß der Friedensabschluss zwischen beiden stattfinden kann auch erst dann
wenn die betreffenden Städte schon in den Landfrieden eingetreten sind, Au^h scheint hier
für den Rhein der BViedensschluss im wesentlichen schon zu Utenheim festgestellt worden zu
sein und nur die schließliche Ausfertigung auf Heidelberg zu fallen^, wie andrerseits der
Landfriede schon zu Utenheim beredet überkommen und geschworen wird, zur wirklichen
Ausfertigung aber erst am 6 Juni, ohne Zweifel zu Heidelberg, gelangt. Die Ausfertigung der
Friedensurkunden vom 3 Juni und des Landfriedens vom 6 Juni stehen dann au^ in
korrektem Zeitverhältnis zu* einander. Faßt man die nach dem Egerer Reichstag sich ent-
wickelnden Landfriedenszustände ins Auge , so ergibt sich freilich aus einer Reihe neuer
Mittheilungen kein sehr erfreuliches Bild. Es zeigt sich sogar sehr bald, trotz dem Ege-
rer Verbote der Städtebände und trotz dem an ihre Stelle getretenen allgemeinen Land-
frieden, eine Reihe städtischer Bündnisse und Bündnisversuche, die eine wachsende Ent-
fernung von der durch das Reich getroffenen Ordnung erkennen lassen*, und man sieht bei
genauerer Untersuchung, daß das Städtebundswesen schließlich eigentlich doch wider an die
Stelle des Landfriedens getreten ist und dessen Funktionen zu übernehmen sucht. Die Thätig-
keit des Königs für Erhaltung und Verlängerung der Reichsinstitution seines Landfriedens
vermag diesen Gang der Dinge nicht zu ände^m; man sieht, wie die Sache endlich ausgeht,
indem er die von ihm für Franken und Baiem bewilligten Landfriedenszölle aufhebt, da ja
doch keine Sitzungen mehr gehalten würden. Doch muß hier noch aufmerksam gemacht
werden auf nr, 116. 117. 119, von deren ersterer nur ein Regest bekannt war, die beiden
letzteren ganz neu sind. Die oberste Behörde des Landfriedens als eine Art Reichsregierung,
die Stellung des Pfalzgrcfen Ruprecht II als Hauptmann des Egerer Landfriedens und sein
' rascher Abgang von dieser Stellung, die dreimalige Organisierung der Leitung dieses Land-
friedens durch welche die Bedeutung derselben weit über sich selbst hinausgehoben wurde,
alles das, zusammengedrängt fast in den Lauf eines Jahrs, läßt uns einen ungeahnten Ein-
. blick in die wunderliche Mannichfaltigkeit der politischen Wege dieses Königs thun. Endlich
' Siehe p, 141 nt, s und p, 141, SO /f.
* Siehe unter Ht. H der Einleitung zum Egerer Reichetag p. ur-iso.
»ehulden-
Tilgung,
II. Ergebnisse des vorliegendon Bandes. XIII
im Jahr 1397 im Herbst erscheint er wider auf einem Reichstag^ und hier zu Nürnberg
er'öffnet er in Landfriedensdingen eine 'kraftw>lle ITiätigkeit, zunächst für einen engeren
EreiJJ, aber wie zu/r Vorbereitu,ng für den nahe bevorstehenden Frankfurter Tag und dessen
allgemeinere hiehergehörige Tendenz; nurnr. 307^ seine später noch fortgesetzte Wirksamkeit
gegen die Baubschlösser betreffend, war unter den hier mitgetheilten Stücken noch nicht
bekannt.
4, Judenschulden' Tilgung,
Schon zu Eger hatte der Konig j wie man bisher schon wußte j von den Städten das «^udeii
Oerichte- und JudenrJRegal gefordert^. Es war freilich vergeblich. Wir sehen jetzt, daß diese
Dinge auch noch 1390 weiter spielen; mit den Gerichten scheint ihm nichts zu gelingen^ und
die Forderung in Betreff der Juden löst sich allmählich in eine Widerholung gemeinsamer
Plünderung auf* wie sie ähnlich 1385* stattgefunden hatte. Diese Judenfrage kam auf zwei
Städtetagen vor, 11 Mai und 20 Juni 1390, die jetzt erst bekannt werden*; die Bürgerschaf ten
scheinen die ursprüngliche Forderung des Königs, auf Zurückgabe des Judenschutzregals
gerichtet, verworfen zu haben wie in Eger, Aber auf dem Nürnberger Reichstag vom Herbst
1390 tritt die Sache dann wider auf, in Gestalt der hier vorgenommenen Judenschulden-
Tilgung j zu welcher Maßregel das ursprüngliche Projekt zusammenschrumpfte. Es ist für
diese letztere Maßregel eine ganze Anzahl neuer Urkunden zusammengebracht worden j die
jetzt erst die Ausdehnung des ganzen Verfahrens vollständiger überblicken läßt. Die einzelnen
Städte^ sind sehr verschieden behandelt worden, auch hat sich, soviel wir sehen, die Sache
nicht über das ganze Reich erstreckt. In Betreff des Beute-Antheils des Königs kann man
jetzt, nachdem nicht mehr viel weiteres Material zu erwarten sein dürfte, wol sagen, daß es
unbegründet wäre bei der Ansicht zu bleiben, als habe Wenzel eich für sich selbst gemeinhin.
15 Procent als Gewinn ausbedungen. Das, was er erhielt, war eben sehr verschieden, je nach
den Umständen, wahrscheinlich jedesmal soviel als er erhalten konnte, und die 15 Procent
sind nur in Betreff Regensburgs zu erweisen ^ dort soUte der König soviel erhalten^. Die
Nürnberger Stadtrechnungen führen uns die auf der Versammlung Anwesenden vor, und es
entspricht dem Charakter des dießmaligenJudenschulden-VerfahrenSj bei welchem neben dem
König der Vortheil der Fürsten im Vordergrund steht und das sich von dem früheren von
1385 nicht unwesentlich unterscheidet j daß auf dem Tag doch im ganzen nicht allzuviele
Städte vertreten waren, die Fränkischen kamen, es kam das Bairische Eegensbvrg, von den
Schwäbischen doch nur ein geringer Theil, die großen Städte am Ehein aber blieben alle
aus. Die Urkunden nr. 208 und 209 machen uns deutlich, wie man sich von Deutscher Seite
auch auswärts an einem solchen Haupthandelsplatz wie Venedig vor Umgehung des Juden-
Schuldengesetzes durch Vertrag mit der Staatsgewalt zu sichern suchte; konnten wir aus dem
Jahr 1385 nur vermiUhungsweise über Verhandlungen, die mit genanntem Staat in dieser
Angelegenheit stattgehabt, berichten y so haben wir dießmal die urkundlichen Nachrichten
gefunden, aus welchen die dortige Regelung derselben hervorgeht, und man sieht, mit welcher
Vorsicht jene Republik verfährt^ damit die vollständige Unabhängigkeit des Staates dabei
gewahrt werde und das Zugeständnis als vollkommen freie Entschließung erscheine. Im Jahr
1385, von wo keine solchen Urkunden vorhanden sind, hatten die wahrscheinlich gepflogenen
Unterhandlungen wol noch zu keinem Ziele geführt.
* Siehe p. jse, 2S ff.
* p, 979, 19 ff.
* Verzeichnisse von SchtiMbriefen , welche von einigen Ulmer Juden der Stadt übergeben wurden, stehen bei
Pressel, Geschichte der Juden in Ulm, Festschrift zur Einweihung der Synagoge 19 Sept. 1878, p. 88-88 Beil. 8.
*p.%79, iff. über die bisher unbekannte nr. 148.
' ünsre Urk, nr. iso ist inzwischen auch bei Presset l e. p. 88*40 BeiL 9 abgedruckt, demselben mügetheilt aus
dem Stuttg. k. St. A. von Hofrath Dr. Staudenmayer, wie es scheint aus Ä («. unsre Quellenangaben p. 819).
*p.884, softes, 14.
Xjy Vorwort.
ö. Mümtoesen.
MOnxwßtm Gerade wie im Jahr 1385 ist auch mit der Judemchuldentilgung im Jahr 1390 eine
Regelung des Münzwesens verbunden. Besondre Auf merksamkeit erregt die bisher unbekannte
Veränderungy die schon am 20 Juli 1396 nr. 151 mit den zu Nürnberg durch das Gesetz
vom 14 Sept, 1390 nr. 150 getroffenen Bestimmungen vorgenommen wurde, und daneben die
ebenfalls verborgen gebliebene Verstattang für den Nürnberger Eeichsmünzmeister t)om
21 Febr. 1396 nr. 154, auch Heller zu schlagen, von denen in dem Gesetz nr. 150 nicht die
Bede gewesen war, 2 Heller auf 1 der in jenem Gesetze vorgeschriebenen Pfennige. Wie
für den Städtekrieg die Arbeiten W. Vischer^s in den Forsch, z. Deutsch. Gesch. Bd. 2
und 3 eine unschätzbare Hilfe waren , so muß in Betreff der Judenschuldentilgung immer
wider verwiesen werden auf Hegel in den St. Chr. 1, 125 ff. und Frensdorff ebenda 4, 169 ff.,
und in Betreff der Münzsachen immer wider auf Hegel ebenda 1, 224 ff. {2, 531 ff.)
5, 421 ff.
6. Reichsvikariat und Vorbereitung des Thronwechsels.
Reichs- An die Spuren, welche schon im ersten Bande der RTA, auf den Plan eines Thron-
^vo^bereiut ^^chs^l^ hinweisen, habe ich in dem vorliegenden zweiten Bande in der Einleitung zum
des Speier-Heidelberger Tag vom April 1388 lit. G p. 21 angeknüpft. Damals nun im Jahr 1388
wechaeü 9^^ ^^^ Gedanke von Wenzel selbst aus, der aber die Krone noch seiner Familie vorbehalten
wollte ; das Verhältnis, in das er deshalb zu dem Nassauer Adolf, der auf dem Mainzer
Erzstuhle saß, trat, umrde aber von diesem sofoH in feindselig er Weise ausgebetUet, und alles
deutet hin auf die Möglichkeit einer Absetzung und auf die Absicht der Umgehung des
Luxemburgischen Hauses bei der Neuwahl ; lauter gedruckte oder doch bekannte Urkunden,
nr. 22-31, die hier, wie es ihre Wichtigkeit erforderte, sämmtlich mitgetheilt und übersicht-
lich zusammengestellt wurden. Das Pfälzische Haus, dessen damaliges Haupt Ruprecht I
schon im Frühjahr 1388 zu Nümberg-Neumarkt und Speier-Heidelberg als Schiedsrichter
zwischen den Kriegführenden eine so hervorragende Rolle im Reich gespielt hatte, war ohne
Zweifel bei diesen Abmachungen vom Oktober genannten Jahres bereits als Prätendent in
Aussicht genommen. Wenn es dießmal noch zu keiner Katastrophe kam, so ist es doch eine
natürliche Haltung des Königs, daß er nun bei den Friedensversuchen auf den beiden
Rotenburg-Mergentheimer Tagen vom Jan. und Febr. 1389 die Versöhnung der Parteien
nicht mehr dem Pfalzgrafen überlassen will, sondern das in seine eigne Hand zu spielen
sucht. Aber es ist zugleich eine bedenkliche Erscheinung, daß bereits einige Städte, nachdem
diese Friedensversuche gescheitert waren, mit ein paar Fürsten sich dahin verabreden, den
neuen Friedensvergleichs' Tag auf 28 Merz 1389 zu Bamberg unter allen Umständen abzu-
halten, auch wenn der König nicht erschiene oder den Tag aufschieben wollte {neu nr. 68).
Doch setzte Wenzel statt dieses Bamberger Tags die von ihm nach Eger auf die gleiche Zeit
ausgeschriebene und dann auf einen späteren Termin verlegte Versammlung durch, obgleich
die Nürnberger fast unehrerbietig gemeint hatten, daß die Fürsten den König doch wol von
Eger nach Bamberg bringen würden, da es nur zwölf Meilen Wegs zwischen dort und hier
seien (neu nr. 68). Noch deutlicher wurde die augenblicklich günstige Stellung des Königs
durch die Errichtung des Egerer Landfriedens und die Aufhebung des Städtebunds daselbst
im Mai 1389. Aber daß er nur durch die Fürsten sich so gehoben hatte, zeigte sich durch die
Einräumung der wichtigen Position, welche Pfalzgrqf Ruprecht II als Hauptmann des Land-
friedens, wenn auch nur auf kurze Zeit, einnahm, wie wir sahen, nachdem schon Ruprecht I
als Mitglied der Sechser-Kommission mit an der Spitze dieser InstittUion gestanden hatte; auf
das Interesse, welches die hier zum erstenmal gedruckten nrr. 115. 117. 119 überhaupt durch
die Einsetzung einer Art von vikarierender Reichsregierung erwecken, ist schon oben beim
Landfrieden aufmerksam gemacht worden; wenn der König sich da von den wichtigsten
Reichsgeschäften zurückzieht, so erinnert das ganz an die Stimmung, in welcher einst Karl IV
II. Ergebnisse des vorliegenden Bandes. XV
dem Pcibste von den Deutschen Filrstenkäusem geschrieben hatte^ utinaiu esBem securus
quod non tntmicarent domui mee, et numquam aliquis ex meis intraret imperium. Wollte
es Wenzel mit dem Pfälzischen Hause versuchen^ ihm ein legales hohes Ziel stecken um dessen
Ehrgeiz zu befriedigen und von dem höchsten abzuziehen^ so scheint das dabei nöthige könig-
liche Zutrauen doch von geringer Dauer gewesen zusein, da in derneuen Sechser-Kommission
vom 17 Aug. 1390 nr. 119 bereits kein Pfälzer mehr sitzt. Es war natürlich, daß Markgraf
Jost die Aussichten, welche sich ihm durch Wenzels Abdankungsplan von 1388 zu eröffnen
schienen, im Jahr 1389 noch nicht vergessen hatte (nr. 213), und daß dagegen 1390 die
Rheinischen Kurfürsten sich wider die Gedanken der Luxemburgischen Familie setzten (nr»
214), aber es sind das bekannte Dinge. Dagegen erfahren wir nun einige Jahre später durch
den interessanten Bericht zweier Straßburger, nr. 215 vom 18 Dec. 1393, von bedenklichen
Bewegungen, die gegen Wenzel gerichtet sind: von einer in Nürnberg zu seinen Ungunsten
gehaltenen Fränkischen Fürstenzusammenkunft (ein gros heimelich gespreche) , sowie daß
eine erweiterte Versammlung von Fürsten und Städten in demselben Sinn bevorsteht. Und
um eben die Zeitf wo der König, wenigstens zum Scheine, die Schleglergeseüschaft verbot,
hören wir, daß die vier Rheinischen Kurfürsten vier Ritter zu ihm geschickt haben, er möge
an den Rhein kommen, mit der Drohung daß sie im Weigerungsfall sich alles weitere vorbe-
hielten; es ist gleichfalls ein Straßburger Schreiben, nr. 246 vom 3 December 1393, das uns
von diesem merkwürdigen Schritte zum erstenmal berichtet. Die Gefangenschef t Wenzels im
Jahr 1394 eröffnet dann den strebenden Geistern weitere Aussichten, das Oestreichische Haus
tritt in der Person Albrechts III auf den Kampfplatz (nr. 226 war schon gedruckt, nr, 230
wenigstens bekannt; nr, 225 ist neu, doch ohne viel Bedeutung), das Beichsvikariat zuführen
wird der Pfalz zu Theil, aber auch diese Familie ist höher zu steigen dießmal noch verhin-
dert durch den nächsten Zioeck der auf die Entfernung eben der OestreichiscJien Ansprüche
geht. Nicht unwichtig für den Frankfurter Tag von 1394 ist der neue Straßburger Bericht
nr. 232, Wie der König befreit worden und wie er iiachher Geld von Städten und Juden for-
dert, ist durch einige wenigstens noch ungedruckte Stücke nr, 236-240, und seine Rache an
Markgraf Jost ist durch einige ganz neue Berichte nr. 242. 244, 246 erläutert. War nun der
König auch wider frei, so war doch der Glaube an die lange Dauer seiner Regierung im
Reich sehr erschüttert, wie die Mittheilung aus dem Jahr 1395 pag. 381, 36 f wol erkennen
läßt. Schon während der Gefangenschaft hatte sich doch große Gleichgiltigkeit gegen sein
Schicksal gezeigt, denn nicht zu materieller Hilfe mochte sich das Reich für seinen König
erheben, es blieb auf dem bloß diplomatischen Wege stehen, wenn gleich früher ein Ein-
schreiten Deutscher Streitkräfte angenommen worden ist*: im Juli hatten die Städte in Nürn-
berg wider mit den Fürsten zusammenkommen und Antwort geben sollen, ob sie für den König
ins Feld rücken woüten oder nicht; aber in den Nürnberger Ausgaben wird weder in nr. 220
art. 3 noch in nr. 235 etwas von Städten ersichtlich die dort erschienen wären; so scheint es,
daß sie sich den Feldzug sparen wollten, und daß dieß mit dazu beitrug den letztem als tm-
thunlich zu behandeln. Dem Ansehen des Königs im Reich wird av^h das Verhältnis zu den
ScMeglem nicht genützt haben; pag. 384 f. ist diese Angelegenheit näher erörtert, wobei auch
die Urkunde vom 9 Mai 1396, worin er sie als seine Diener aufnimmt, endlich einmal in ex-
tenso mitgetheilt ist, während wir außerdem durch nr, 240, von welchem Bericht nur die un-
datierte Notiz bei Wencker Apparatus 226 bekannt war, erfahren was man sich gegen Ende
des Jahres 1394 von seinem Verhältnis zu ihnen erzählte. Befolgt der Vikariatsversuch mit
Sigmund vom Jahr 1396, das Kurmainzisch-Pfälzische Bündnis vom gleichen Jahr, der
Versuch Wenzels seine Gegner mit einem Reichstag auf 29 April 1397 zu kreuzen, alles
schon bekannt. Aber nun halten die Rheinischen Kurfürsten einen Tag zu Boppard, von dem
' RTA.l,98jS2 f.
^ Siehe pag, 8S3 iü, E.
XVI Vorwort.
ans sie Konig und Eeichs$tände auf 13 Mai 1397 nach Frankfurt zusammenbitten, und es
wird dabei gleich ausgesprochen, daß bei dem vorhandenen Nothstande des kirMichen Schis-
ma's und der Zustände des Reichs der Tag gehalten werden solle auch wenn der Konig nicht
erschiene; die nr, 251 gibt uns zum erstenmal diese volle Auskwnft über das immer drohender
herannahende Gewitter. Aber der Konig erscheint nicht, er schickt nur Borziwoi von Swinar
an die Stadt Frankfurt, nicht an die Versammlung seU>st die er nicht anerkennt; das zeigt
die wenn auch schon bekannte so doch hier zuerst gedruckte nr. 270. Es folgt der schon von
Janssen veröffentlichte Abschied nr. 275, aus welchem mun den Beschluss der Kuffürsten
Fürsten und Herren ersieht, den König um einen Beiqhshauptmann zu bitten {sie meinen na-
türlich nicht etwa einen Luxemburger wie Sigmund, den Wenzel selbst zum Vikar ernannt
hatte), jedenfalls aber einen neuen Tag zu Frankfurt auf 25 Juli abzuhalten um nöthigen-
falls selbständig vorzugehen. Der Bischof Lamprecht von Bamberg wnd der Mwrkgraf Wilhelm
von Meißen sollen jene Bitte dem König selbst vortragen; über das Schicksal dieser Gesandt-
Schaft erfahren wir neue Nachrichten durch den Bericht nr. 278. Man weiß, daß Wenzel
dann im gleichen Monate durch Parteiversammlungen, die er selbst halten wollte, diese Ab-
sichten der feindlichen Rheinischen Kurfürsten zu kreuzen gedachte, ohne daß das zur Atis-
führung kam; dabei bietet die Äeußerung des Ifalzgrafen Ruprecht II nr. 288, obschon neu,
doch freilich wenig Aufklärung, außer daß man sieht, wie er selbst vom König nicht, und na-
türlich nicht, eingeladen war. Die neue Versammlung der Reichsstände, auf 25 Juli 1397 zu
Frankfurt, kam zwar zu Stande, aber der zu schwache Besuch von Seiten der FHlrsten und
der Städte ließ es zu keinem weitem Beschlüsse kommen als daß man ebenda auf 11 November
wider Zusammensein wolle; aber wenn das u)oV>ekannte Dinge sind, so sieht man doch jetzt näher,
wie namentlich die Haltung der Städte das Bedenken der Opposition erregen mußte, indem,
Frankfurt sogar die gewöhnlichen Ehrungen unterlassen zu haben scheint, andere Städte nur
untergeordnete Agenten schickten, so daß auch Köln, das wahrscheinlich zu den Rheinischen
Kurfürsten günstig stand, ängstlich wird (wobei namentlich die Anweisung der letztem Stadt
an ihre Gesandtschaft erwünschte Auskunft gibt, nr. 291; vgl. nr. 290 und die Einl. zu die-
sem Tag lit. C pag. 459). Ebenso neu wie diese beiden Numem sind auch die an Streßburg
geschickten Berichte über Gang und Besuch der Versammlung, nr. 295 und 298^: es bestätigt
sich in dem letztem Stücke, daß man Sigmund den Reichsvikar erwartete, der aber nicht
kam, so wenig als der Konig seihet. Und endlich erhebt sich der letztere doch, da die Seuche auf
der Spitze steht, er thut es au4^h ohne seinen Bruder Sigmund^ und hält eine große Versamm-
lung zu Nürnberg im September und Oktober 1397, von der man weiß wie hier mit Glück
gewirkt umrdefü/r die Sache des Landfriedens und damit zugleich für das Widererstarken
des königlichen Ansehens. Und hier tritt u^ns denn auch ein nicht unbedeutender frischgewon-
nener Stoff entgegen: gleich die so eilige Berufung Strcßbwrgs zum Reichstag nach Nürnberg
nr. 299; dann die Ablehnung des Besuchs desselben von Seiten der Stadt Köln (nr. 300), die
nun in ihrer Zurückhaltung, die sie auf der letzten Versammlung une unr sahen gelernt, jetzt
auch dem König gegenüber fortfährt; dazu die Straßburger Oesandtschaftsanweieung nr.
301, die freilich ntir ein Zeugnis gibt von der AermlichJceit und Theilnahmlosigkeit, von der
die Politik dieser Gemeinde angesteckt und deren Grundlage die Selbststicht ist; femer der
Bericht dieser Gesandtschaft, nr. 309, der uns erzählt, wie langsam die Reichsstände eintrafen,
wie der König noch eine Ekctrabotschaft an die Kwrfüflrsten vom Rheine schickt offenbar um sie
zum Erscheinen zu bestimmen, wie er durch den Bischof von Bamberg sich wegen seiner langem
UnthäUgkeit hinsichtlich des Fehdewesens vor den StraJÜburgem entschuldigt und sie auffor-
dert seine nunmehrigen Landfriedensabsichten zu unterstützen, wie dann sie sich zwar ge-
neigt zeigen, aber doch natürlich aUes nur wollen ad referendum nehmen; und endlich die
Stadtredinungen von Augsburg nr. 311 und von Frankfurt nr. 312, insbesondre aber die von
* Auch dat Schreiben der Frcmzöeiechen Geeandten cm die Stadt Frankfurt nr. 289 i$t nicht ohne Interesse,
II. Ergebnisse des vorliegenden Bandes. XVII
Nürnberg selbst nr, 310. Aus der letzteren lernen wir, daß (trotz jüler Bemühung des Königs)
die vier Rheinischen Kurfürsten nicht zum persönlichen Erscheinen veranlasst werden konn-
ten und sich nur durch Gesandte vertreten ließen, daß auch der von Sachsen fehlte j und daß
vom Pfälzischen Haus zwar Ruprecht III kam , aber Anfangs wie es scheint ebenfalls nur einen
Rath dort hatte, sowie auch von Wirtemberg und Oesterreich nur eine Gesandtschaft da war.
Gleichwol ist die Versammlung nicht ganz unansehnlich, indem doch Stefan Friderich und
Ernst von Baiem und Markgraf Wilhelm von Meißen, von geistlicher Seite vier BischJöfe und
der Deutschmeister, besonders aber eine stattliche Anzahl Städte sich einfanden. Sie besonders
schienen auch ihre Rechnung hier zu finden, indem der König sich offenbar wider einmal des
Bürgerthun^ gegen die Fürsten zu bedienen hoffte. Nicht bloß weiß man, daß um diese Zeit
verschiedenen Städten Begünstigungen zu Theil umrden, sondern das reichsstädtische Element
sollte Oberhaupt verstärkt werden, indem elf Stiftsstädte des Bischofs Gerhard von Wirzburg
zum Reich gezogen wurden^. Die nächste Zukunft mußte zeigen j ob der König die günstige
Stellung, in die ihn sein plötzliches kräftiges Auftreten versetzt hatts, auch v)ürde behaupten
können.
Ich nehme hier die Gelegenheit wahr, noch von denjenigen Stücken zu sprechen, welche ^•^
den Deutschorden und die beiden Frankfurter Versammlungen vom Mai und Juli 1397 be- orden.
treffen und im 5 und 6 Bande von J. Voigts Cod. dipl. Pruss. abgedruckt sind, alle aus
dem Königsberger Archiv, Direkt zu diesen Versammlungen gehören wol nur wenige dieser
Stücke, und zwar 5, 124 ^— 130 nr. 99 die hier vereinigte Kredenz und Instruktion vom 26
April 1397 zu der Maiversammlung, und 6, 46 f. nr. 42 die Instruktion vom 8 Juli 1397
zu der Juliver Sammlung. Nachrichten Ober beide Versammlungen finden sich aber auch in
6, 46 nr. 41; 6, 121 — 122 nr, 95; 6, 57 f. nr. 52. Diese Stücke mögen vorläufig in unserer
Sammlung um so eher entbehrt werden, als sie sich eben mit den Polnisch-Litthauischen Ver-
hältnissen des Ordens beschäftigen und weder im Mai noch im Juli in Frankfurt dafür etwas
bewirkt wurde. VieUeicJU wird es ehimal möglich, sie in einem Supplementband aus den ar-
chivalischen Vorlagenneu abzudrucken. Dann dürften sich etwa noch einige andere anschließen.
Denn schon seit zwei Jahren stand der Hochmeister über seine Ordensangelegenheiten mit den
Deutschen Fürsten und dem König Wenzel in Verkehr; mit jenen in l. c. 6, 95 — 97 nr. 78
5, 100 f. nr. 81; 6, 20—22 nr. 21; 6, ll—12nr. 12; 6, 12—13nr. 13; 6, 42—43 nr. 38
mit diesem in l c. 6, 10—11 nr. II; 6, 27—30 nr. 26; 6, 40— 42 nr. 37; 6, 43—45 nr. 39
6,45 nr. 40. Daneben die Beziehungen zu K. Sigmund von Ungarn in 6,49 — 50 nr. 45
6j 52 nr. 48; 6, 52 — 53 nr. 49; 6,54^ 56 nr, 50; und zu Markgraf Wilhelm von Meißen
6, 15 — 16 nr. 16. Der Hochmeister stimmt nicht überein mit der von K. Wenzel empfohlenen
Politik, er verkehrt mit den Kwrfilrsten fast wie wenn kein König da wäre, formell aber soll
die Opposition gegen diesen nicht sichtbar und es soll daher nicht klagenderweise aufgetreten
werden. Des näheren muß auf die Aktenstücke selbst l. c. verunesen werden, sowie auf J.
Voigt Geschichte Preußens 6 und J, Caroi^eschichte Polens 3. In den Frankfurter Stadt-
rechnungen findet sich keine Gesandtschaft des Ordens zu den beiden dortigen Tagen von
1397 erwähnt, sie reden aber bei dem ersten derselben überhaupt nur sehr allgemein von Für-
sten Herren und Städten, und von dem zweiten schweigen sie ganz, und so beweisen sie nichts
gegen die Anwesenheit einer solchen Gesandtschcfft, Beim Nürnberger Tag vom Sept, und
Okt. 1397 erscheint dann in der dortigen Stadtrechnung (nr. 310 p. 497, 12) der Deutsch-
Ordensmeister mit einer Propination (vgl. p. 498, 9 f.). Es ist jener Konrad von Egloffstein,
der vom Hochineister auf den Frankfurter Juli- Tag geschickt worden war («. u.); ob auch
jetzt nach Nürnberg beauftragt, können wir nicht sagen. — Für die Geschichte der beiden
Frankfurter Versammlungen ergibt sich aus den Materialien des Cod. dipl. Pims's. nicht
* In nr. sos, ichon gedruckt , aber hier neu ergänzt.
Dentsehe Reiehstags-Akten IL m
XVIII Vorwort.
viel neues. Von der Maiversamndung wird richtig angegeben, daß die Kurfürsten auf drei
Wochen nach Ostern*, das ist Jubilate oder der 13 Mai, einen Tag gelegt hohen, zu dem sie
in Frankfurt ztAsammenkommen werden. Der Hochmeister Konrad von Jungingen erklärte,
daß wir di unsem ouch dorzu müssen senden und do lasen unsere herren di Sachen vorsten.
Er hat seine Boten auch wirklich geschickt, und sie bringen ihm die Nachricht zurück: weil
der König nicht auf dem Tag erschienen, so sei der letztere verzogen bis auf Jakobi d. h. 26
Juli*. Die Abgesandten waren Oraf Konrad von Kybv/rg oberster Spitteler und Komtur zu
Elbing und mit ihm der Ordensbruder Herr Wolf von Czolnhart\ ersterer war wol das
Haupt der Gesandtscheft*. Die Verlegung auf Jakobi ließ die Klagen'^ des Ordens nicht
zur Erledigung kommen. Nunmehr vmrde auf den neuen Tag der Deutschmeister, d. h. Kon-
rad von Egloff stein, von dem Hochmeister Konrad von Jungingen beauftragt, da dieser unter
gegenwärtigen Umständen keine besonderen Boten schicken kann*. Es treten also auch hier
die beiden Versammlungen vom Mai und Juli genau aus einander, und sie werden auch aus-
drücklich neben einander gestellt und von einander geschieden : beide uf dem irsten tag und
nu abir uf ein nuwes'. Es ist aber wol die frühste Vermischung der beiden Frankfurter
Tage vom Mai und Juli 1397 (es wird sonst davon in diesem Bande gehandelt p. 419, 20 —
27)y wenn eine solche in dem Schreiben des Hochmeisters an Witold vom 3 Nov. 1397 Cod,
dipl, Pniss, 6, 67 nr, 52 vorkommt. Die Worte dort noch der ziet — ere botschaft etc.
stimmen mit nr. 41 alz ir letzt — vornemen von unsem boten; das aües geht auf den Tag
vom Mai, und ebenso das folgende bis dirgangen hette, denn nur auf den Maitag hatte der
Hochmeister eine besondere Gesandtschaft geschickt, nicht auf den Tag vom Juli, wo der
Deutschmeister, wie wir oben sahen, beauftragt war. Was aber nun mit santen wir u. s, w»
folgt, nemlich der durch Herrn Thomas Surwylle dem Großfürsten Witold erstattete Bericht,
das handelt rein vom Julitag, Denn das der tag — nicht were zugegangen kann nicht vom
Maitag gesagt werden, von dem doch ein Abschied nr. 275 vorliegt, wol aber vom Julitag,
bei dem nichts herauskam^. Das Ausbleiben des Königs passt zwar auf beide Versammlungen,
aber, daß auch vil ander herren di dorzu solden sin gekomen nicht kamen, das geht
nicht auf den ziemlich zahlreich von Seiten der Herren und Städte besuchten^ Maitag, wol
aber stimmt es zu dem was wir sonst vom Juli wissen*^. Auch die Vertagung bis Martini passt
nicht zur Versammlung vom Mai, die ja auf 25 Juli vertagt wurde^^, wol aber zur Versamm-
lung vom Juli, die wirklich auf 11 Nov. vertag ward^^. Mit dieser Vertagungszeit auf Mar-
tini reimt es sich völlig, wenn Herr Thomas Surwylle einen Waffenstillstand zwischen dem
Orden und dem Großfürsten Witold bis Andree d, h. 30 Nov. machen soll. Die Sache wird
freilich in dem besagten Briefe vom 3 Nov, so dargestellt: nachdem die Boten des Hochmeisters
vom Frankfurter Maitag zurückgekommen seien, habe jener durch Herrn Thomas Surwylle
dem GroJ^ürsten Witold über diesen Tag berichtet. Aber alles, was diesem Berichterstatter
befohlen war zu sagen, handelt nicht vom Maitag sondern vom Julitag, und, daß der letztere
stattgefunden, wird gar nicht erwähnt. Vom Maitag hier zu berichten, wäre auch gar nicht
' Dry Wochen noch ostern Cod. dipl. Pruss. ßj 46 nr. 41, also nicht um Ostern {22 April) wie bei Caro Sj iss
angegeben wird.
^ Cod. dipl. Pruss. 6y 46 nr. 4t vom 14 iuni 1897.
^ Ib. 6, 124 nr. 99 vom 26 April 1897.
* Er wird allein genannt ib. 6, 126 sub nr. 99 in der Ueberschrift Botschaft u. s. w.j und ebenso ib. 6, 46 nr. 42.
* Ib. 5, 126-180 tub nr. 99.
* Ib. 6t 47 nr. 42 vom a Juli 1897.
' Ib. 6, 121 nr. 96 vom 2 Aug. 1897.
• RTA. 2, 462, 1; 470, 14; 472, 11-12.
'^ Ib. nr. 272 und 278.
'" Ib. nr. 294.
" Ib. nr. 276.
'* Ib. nr. 294.
II. Ergebnisse des vorliegenden Bandes. XIX
nöthig gewesen, denn es war schon geschehen^ der Bericht war richtig, und es war beigefügt
der Großßlrst könne zum Julitag senden wen er wolle. Diesen letzteren Bericht, vom Maitag,
haitte nicht SurwgUe an Witold überbracht, denn von ihm ist in demselben nicht die Rede,
auch scheint Surwylle nur mündlichen Auf trag gehabt zu haben*. SurwyUe hat also jedenfalls
dem Großfürsten erst über den Julitag berichtet. Wenn man nun atbs dem Schreiben des
Hochmeisters vom 3 Nov. nur herauslesen kann, daß Swrwylle vom Maitag zu berichten hatte,
so liegt hier eine Verwechselung zu Gründe, die wol nv/r aus einer Nachlässigkeit der Kanzlei
und nicht aus irgend einer Absicht zu erklären ist.
7. Romzugsplan und Schisma.
Es konnte nicht die Aufgabe sein, hier alle diejenigen Stücke und Stellen zu sammeln, Romnugspian
in welchen während der Zeit, mit welcher sich dieser Band beschäftigt, einmal vom Romzug g "J*^
die Rede ist, wenn die Sache nicht auf einer der Versammlungen wirklich oder doch wahr*
scheinlich vorgekommen ist. Das letztere ist der Fall mit jenem Plane, den wir in nr. 216 —
219 ausgedrückt finden, d. h. es ist möglich, es ist wahrscheirdich, daß derselbe auf dem
Nürnberger Reichstag von 1390 besprochen wurde, aber wirkliche Spuren haben wir doch
eigentlich nicht davon daß diefi geschah. Und außerdem kann man wol zweifeln, ob der
König überhaupt ernstlich daran dachte, wenn es ihm auch wegen der Deutschen Verhältnisse
vielleicht nützlich schien sich so anzustellen. Die vier Stücke, welche hier mitgetheilt werden,
sind auch alle schon gedruckt gexcesen. Wenzel erwähnt die Sache wider in nr. 247, wo er
das Reichsmkariat seines Bruders Sigmund unter anderm damit motiviert, daß ihm selbst
bisher seine anderweitigen Geschäfte den Zug nach Italien nicht gestattet hätten^. Offenbar
hatte Bonifadus IX^ der im Jahr 1389 der Nachfolger des von Wenzel so lebhaft begün-
stigten* Urban VI geworden war, dem König das Anerbieten der Kaiserkrone gestellt, um
sich selbst dadurch ein größeres Ansehen im Vergleich mit dem Oegenpabste zu geben. Bcdd
sollte aber die Stimmung des Königs J^ür den Römischen Pabst wesentlich abgekühlt werden.
Die Ansprüche Johannas auf den erzbischöflichen Stuhl zu Mainz, einer Persönlichkeit aus
dem von traditioneller Feindseligkeit gegen Wenzel erfüllten Nassauischen Hause, eines
Mannes der sich am 23 Okt. 1396 {nr. 248) mit der Pfälzischen Familie in einen offenbar
hochverrätherischen Bund eingelassen hatte, konnten vom König nicht gutgeheißen werden;
Bonifadus aber hieß sie gut. Welche Ueberlegungen den letzteren dabei geleitet haben mögert,
ob er voraussah, daß der Schutz, den ihm Wenzel gewährte, bald nichts mehr werth sein
werde, da es mit der Regierung dieses Fürsten doch auf die Neige gehe, wird wol kaum
jemals auszumachen sein.' Jedenfalls aber stellte er sich mit der Unterstützung, die er Johann
gewährte, auf die Seite der Revolutionäre, und ich glaube wol, daß dieß erst den König
seiner bisherigen Kirchenpolitik entfremdet und der Französischen Auffassung des Schisma' s
genähert hat. Um so mehr nahmen sich jetzt die Rheinischen Kurfürsten der kirchlichen
Frage an, ihr erst hier bekannt gemachtes Ausschreiben nr. 251 zu ihrem Frankfurter Mai-
tag von 1397 stellt diesen Gegenstand voran, gerade wie der schon früher ans Licht getretene
Geleitsbrief Frankfurts nr. 263, und ebenso erscheint diese Frage als Gegenstand vorange-
stellt in dem wesentlich gleichlautenden Geleite zum Julitag von 1397 nr. 283, sowie für den
künftigen Tag auf 11 Nov. 1397 (der dann nicht mehr zu Stande kam, weil Wenzel selbst
erschien) in dem Brief nr. 294, beides übrigens Stücke die Janssen schon veröffentlicht hat.
Um so beachtenswerther ist, daß Wenzel in seiner Einladung zum Nürnberger Reichstag vom
Herbst 1397 nr. 299 {vgl, nr. 300, beide neu) die Kirche gar nicht erwähnt, sowenig wie
* Cod, dipl. Pru98. e nr, 41 vom iß Juni 1897.
^ Ib. nr. 62 und befulen im euch zu sagen.
* Vgl auch p. 416 nt. 2.
* RTA. 1, 282 ff. 260 ff. {265 ff.) 274 ff. 282 ff. 898 ff. d. h. die beiden Reichstage von 1879, {der Bund zu Wesel vom
Jahr 1880), der RT. von 1380, der Nürnberger RT. vom Jan. und Febr. 1881, der Nümb. RT. vom Sept. u. Okt. 1888.
XX Vorwort.
in der Einladung zum nachfolgenden Frankfurter Reichstag {RTA. 3 nr, 1, neu); wenn er
einmal in der Obedienz gegen Bonifacius schwankte und mit Frankreich sich zu verständigen
gedachte^ so ist das ganz natürlich. Und um so Tuehr darf man auch annehmen, daß die
versammelten Fürsten weder im Mai noch im Juli Beschlüsse gefasst hohen werden y die Bo-
nifacius zu nahe traten, wie man auch die Nachrichten Dietrich's von Niem verstehen möge
{s. pag. 421, 35 und 424, IS). Die auf diesen beiden Versammlungen erschienenen Franzosen
haben gewiss hei den Gänneim Johann* s von Nassau kein geneigtes Gehör gefunden, und die
gleichgesinnte Botschaft des Königs i)on England ebensowenig. Der bisher unbekannt gewesene
Brief des Französischen Gesandten Simon Patriarch von Alexandrien nr. 289 gibt freilich
darüber auch keine Auskunft, und leider besitzen wir kein Aktenstück welches uns über das
Schicksal der kirchlichen Frage auf diesen beiden Zusammenkünften aufklärte. Eigentliche
Beschlüsse sind in der Sache wol gar nickt gefasst worden. Es konnte aber wenigstens eine
Instruktion der Englischen Gesandtschaft in der Einleitung ztimi Julitag mitgetheilt werden
(p. 460, 20 ff.), die soviel ich sehe noch unbekannt geblieben war, und die die via cessionis utrius-
quepartis empfehlt, sicherlich ganz im Einklang mit dem was die Franzosen betrieben; sie
gehört sehr wahrscheinlich in diese Zeit, und wenn sie auch ihrer Form nach nicht für die
Verhandlung auf dieser Versammlung als solcher sondern für eine Besprechung mit dem
König selbst, der hier nicht anwesend war, bestimmt ist, so hohen doch sicherlich jene Gesand-
ten eben auf diesem Frankfurter Tag nichts anderes vorgebracht. Daß die Angelegenheit
dann auf der Nürnberger Versammlung vom Herbst 1397 vorgekommen sei, davon haben
wir keine Spur, und es ist bei der Haltung des Königs, der dort offenbar Oberwasser haue,
und bei dem persönlichen Fembleiben der Rheinischen Kurfürsten, die nur Gesandte schickten,
auch an sich keineswegs wahrscheinlich : die Sache war, wie wir sahen, durch das königliche
Berufungsschreiben nr, 299 (vgl, nr. 300) von der Tagesordnung eigentlich ausgeschlossen*
Indem ich mit dieser orientierenden Hinweiswng auf die Ergebnisse des vorliegenden
Bandes das Vorwort schließe, darf ich vielleicht die Hoffnung aussprechen, es möge derselbe
eine so nachsichtige Beurtheilung finden wie sein Vorgänger,
Si/raßburg 6 Januar 1874.
Julius Weizsäcker,
REICHSTAGE
von 1388 bis 1397.
Koniglieher Friedenstag za Nürnberg-l^ainarkt
im Herz 1388.
Mit deni Reichstag zu Mergentheim vom Oktober und November 1387 und dem daselbst
fortgesetzten Versuch des Königs y Fürsten und Städte unter seiner Leitung zu vereinigen j
indem, wenn er auch persönlich nicht erschienen war, seine Säthe die Verlängerung dei'nur
auf 3 Jahre geschlossenen Heidelberger Stallung vom 26 Juli 1384 bewerkstelligten, wurde
5 der erste Band der Reichsta^sakten beendigt. Die Wirkung der neuen oder Mergentheimer
Stauung vom 6 Nov. 1387, in welcher jene frühere im wesentlichen widerholt und zugleich
ergänzt und endlich bis 23 Apr. 1390 verlängert war, durfte schon deshalb zweifelhaft
erscheinen, weil die das frühere -mal betheiligten Rheinischen Städte di^mal nicht beige-
treten waren. Aber auch die Schioäbischen Städte hatten nicht lang Ursache sich der neuge-
10 wonnenen Ordnung zu erfreuen. Als Erzbischof Piligrim von Salzbwrg im Kloster Raiten-
haslach von Bairischer Seite überfallen und dann gefangen gesetzt war, entbrannte der Streit
zwischen den beiden großen Parteien von neuem, da die Städte sich diese Behandlung ihre»
Bundesgenossen, der seit 25 Juli 1387 aufgenommen war, nicht gefallen lassen konnten,
und sie überdieß selbst feindselige Behandlung von Baiern zu erfahren hatten. Der König
ir> selbst stellte sich auf ihre Seite. Doch noch ehe es zu größeren kriegerischen Entscheidungen
kam, gelang es schon am 15 Merz 1388 einen Ausgleich herbeizuführen, und zwar auf einer
Zusammenkunft die zugleich in Neumarkt und in Nürnberg vor sich gieng *.
Ich nenne die Zusammenkunft nach diesen beiden Orten, wenn gleich der Ausspruch
des Pfalzgrafen Ruprecht P nur von Neumarkt datiert ist. In Neumarkt waren die Für-
20 sten und Herren^. In Nilmberg hielten die Städte ihre Nebenversamndung*, sie waren hier
ohne Zweifel vor und nach jenem Ausspruch beieinander, und zwar vier Bevollmächtigte des
Schwedischen Städtebundes und die Boten der Rheinischen Städte '. Vor dem Spruch werden
sie sich über ihre gemeinsames Haltung verständigt haben; nach dem Sprach schickten sie
ihre Dankesbotschaft an den König für seine Vermittelung^. Aehnlich war es mit solchen
2fi Doppelversammlungen av^h früher : die Zusammenkunft in Heidelberg vom Juli 1384 war
begleitet gewesen von einer andern zu Speier, dort die Herren, hier die Städte"^, und 1387
' WiOielm Vi$cher, in den Forschungen zur Deutschen
Geschichte 2, es-ee und 94-97; vgl. St. Chr. i, »$9, 12-16.
' nr. S.
30 ' Im Eingang von nr. s nach rate der fursten — und
getruwen.
* Daher die Zusammenkunft mitunter auch nur nach
Nürnberg benannt wird, wie in nr. 4 art. 2 und nr. 5 nt. 6.
So ist das in den Städtechroniken /, 142 nt. i, von dieser
35 Zusammenkunft in Nürnberg Gesagte näher zu verstehen:
der Tag zu Nürnberg in nt, i daselbst und der Tag zu
Neumarkt j/bid. 142, 82 sind gleichzeitige ztuammengehö-
rige Versammlungen.
Deutsche Reichstags-Akten II.
* nr. 4 art. 2 do gemain stet vier hersanten , dieß ist
der Schwäbische Städtebund. Die Zahl der Rheinischen
Städteboten wird in der Nümb. St.-Rechnung l. c. nicht
angegeben, auch nicht bei ülman Stromer St. Chr. i, 40:
mindestens sind die 8 dort gewesen, welche im Eingang
von nr. 2 namentlich aufgeführt werden, und wol auch
nicht mehrere. Die Vierzahl der Schwäbischen Städtebe-
voUmächtigten ist auch in nr. e erwähnt, und in nr. 12
art. 4. e.
• nr. 4 art. 8; vgl. pag. 2 nt. 7.
' RTA. /, 421, 2.
1
2 Königlicher Friedenstag zu Nürnberg-Neumarkt im Merz 1388.
hatten bei Gelegenheit des Mergentheimer Tags vom Okt. und Nov. städtische Vorberathungen
zu Speier und Rotenburg stattgefunden^ und dazu eine nachträgliche Zusammenkunft der
Schwäbischen Bundesstädte an letztgenanntem Orte*, Die gleiche Erscheinung zeigt sich
auch bei den im vorliegenden Bande zunächst folgenden 3 übrigen königlichen Friedenstagen,
die ich deshalb wie diesen ersten ebenfalls nach den beiden Orten benannt habe , es ist der ^
Deutlichkeit wegen. Man wählte damals zur Bequemlichkeit meist ganz nah gelegene Orte
für solche Doppelversammlungen, wie sich aus den angeführten Beispielen ergibt. Hier in
unsrem Fall übernahmen die Boten der Rheinischen Städte die RoUe der Vermittlung, da die
Sa^he zunächst nur die Schwäbischen betraf, und ritten hin und her^.
Freilich könnte es überhaupt zweifelhaft erscheinen, ob die unsem Band eröffnenden lo
4 Versammlungen hier aufzunehmen waren. Es sind keine Reichstage. Aber wenigstens
die 2 letzten derselben, die von 1389, gehen dem Reichstag von Eger unmittelbar vorher und
stehen mit demselben in engem Zusammenhang ; sie waren daher nicht zu umgehen. Da
mochte es denn gerathen scheinen auch die 2 Eriedensversamndungen von 1388, unsere beiden
ersten, mitheranzuziehen, da sie die Brücken bilden zwischen dem Mergentheimer Reichstag i5
vom Okt. und Nov. 1387, mit welchem der vorige Band schloß, und dem was nunmehr im
zweiten Band folgt. Ich habe alle vier als königliche Friedenstage bezeichnet. Zwar sind
die Spruchbriefe der beiden Versammlungen von 1388 und die Beschlüsse der beiden von
1389 nicht das unmittelbare Werk des Königs, der sich dabei überall nicht einfand; allein
die Thätigkeit eines königlichen Abgesandten tritt doch auf ihnen allen hervor. In dem Neu- so
markter Sp^nichbriefe vom 15 Merz 1388 selbst ist freilich das Mitwirken eines königlichen
Raths nicht erwähnt, aber ein solcher war doch anwesend*, wie denn der Konig es gewesen
ist der den Streit zwischen den Städten und den Bairischen Herzogen schon im Januar 1388
zum gütlichen Auftrag zu bringen gesucht hatte ^. Und deswegen gehn dann auch Niklas
Muffel von Nürnberg und der Schultheiß von Regensburg nach Tavfi um dem König zu 25
danken von Seiten des 'Städtebunds ^ (d, h. hier des Schwäbischen für sich), wovon pag. 1
lin. 23 f schon die Rede war; der Grund dieser Verdankung ist sicher kein anderer als das
Bemühen WenzeVs um die Neumarkter Vermittelung zwischen den Streitenden'". Wer der
dort anwesende königliche Roth war, wird freilich nicht gesagt; man kann ihn nur vermu-
ihen. Der Deutschordensmeister Sifridvon Veningen ist nicht gemeint, denn er wird neben so
jenem noch besonders genannt^; aus demselben Grund wol auch nicht Hubart von Eltern^.
Man darf vielleicht an Borziwoy von Swinar den königlichen Pfleger zu Auerbach denken,
welchen sein Herr im Januar 1388 nach Baiem geschickt hatte^^ oder an den Herrn von
Rosenberg, der im Januar 1388 in Nürnberg toar", oder an Qraf Johann von Sponheim,
der in den Nürnberger Stadtgeschenken, vom 22 Jan. bis 19 Febr. 1388 aufgezeichnet, vor- 35
kommt" und am Schhiss des Spruchbriefs vom 23 Apr. 1388" als königlicher Abgesandter
' RTA. 1, 67» f. Ut A und 580 f. lU, E.
*Äri. /, 681,6'il.
* Uhnan Stromer St, Chr. i, 40, 18; vgl, nr. a im Ein-
gang als wir itzund uzgesant sin sAnelich zu teydingen.
* nr, 4 art. 8 und 8.
• St, Chr. 1, 141 f. — Wenn Hegel in St, Ckr, i, 148,
81 vom König eagt daß er im Merz 1888 den Stillstand
dee Kriegt bewirkt habe, und ibid, 40 nt, 1 daß auf eeine
VeranUueung der Tag zu Neumarkt gehtUten worden sei,
eo iit dieß wie man eieht ganz richtig, und entweder aus
der Nümb. Stadtrechnung ib. 878, 6 {Im une nr. 4 art, 8)
oder aue Gemeiner Regeneb. Chr. 8, 848, 18 oder aus bei-
den gezogen. Woher Gemeiner seine Nachricht von des
Königs Betheiligung begründen kann, eieht man nicht.
• nr. 4 art, 8.
' IHeee Fahrt nach Tauß scheint zwischen den Tag
von Nümberg-Neumarkt und den folgenden von Speier-
Heidelberg zu fallen, die städtischen Gesandten bringen
dem König die Richtigung, et ist nur von Einer solchen
die Rede, also war vielleicht erst der Neumarkter und fioch 40
nicht auch der Heidelberger Spruchbrief da. In St, Chr, 1,
148 nt. 1 ist es unentschieden grossen, auf welche von bei-
den Versammlungen oder ob auf beide sich der gebrachte
Dank bezog. Mit dieser Fahrt nach Tauß scheint nichts
zu thun zu haben die in der Anm. zu nr. 8 erwähnte 4»
kön, Einladung nach Tauß,
* nr. 4 art, 8.
• St. Chr, 1, 871, 88.
*<> ibid, 141, 88,
«* ibid. 868, 19. • 50
" ibid. 870, 18.
" nr, 10,
Einleitung.
zu Heidelberg genannt wird, oder an Börse von Bieeenburg, der an der letztem Stelle eben-
faUs vorkommt sowie in dem Geeammibericht der Gesandten von Regensburg Nürnberg
Augsburg Omilnd^, Wie es sich aber auch in Betreff der Mitwirkung eines königlichen
RaJtkes bei vmsern Verhandlungen hier verhalten mag, so ist jedenfalls zu bemerken, daß die
5 Nevmarkter Versöhnungsurkunde nachträglich vom Konig mit seiner Zustimmung versehen
umrdeK
Erschien es nun so als zweckmäßig die 4 genannten Versammlungen von 1388 und
1389 unter dem Titel von königlichen IViedenstagen hier aufzunehmen, so konnte es doch
imm/er noch fraglich sein, ob ihnen eine abgesonderte Stellung einzuräumen sei wie den eigentr
filichen Reichstagen deren jeder für sich auftritt, oder ob sie bloß als Eifüeitung des darauf
folgenden Egerer Reichstages von 1389 zu behandeln und also unter die vorbereitenden Akten
desselben einzuordnen seien. Ich zog das ersteige vor zunächst aus einem äußern Grunde :
die Materialien des Egerer Reichetages würden durch Verbindung mit diesen vorangehenden
Stücken allzu stark angeschwollen sein. Dazu kommt noch eine innere Berechtigung vier
h besondere Versammlungen als solche vor demselben auftreten zu lassen: es sind die großen
Reichsangelegenheiten der damaligen Zeit, die hier behandelt werden, der Städtebu/nd und
der Städtekrieg und der Friede zwischen Fürstenthum und Bürgerschaften, und wenn auch
der große Landfriede erst zu Eger in Stand kam, so können doch auch diese vier vorläufigen
Zusammenkünfte nahezu auf die Wichtigkeits-Stufe von Reichsversammlungen gestellt werden.
A. Die Anlassbriefe* beider feindlichen Parteien zeigen, daß die Rheinischen
Städte dabei nicht als Partei gezählt werden, sondern nwr die Rolle des Zwischengängers
annehmen zwischen den drei Bairischen Herzogen auf der einen, vmd dem Schwäbischen
Städtebund auf der andern Seite. Daher sieht es fast aue als habe man die Rheinischen
Städte betrachtet als außerhalb des Kriegs stehend, so daß sie als neutrale Macht die Ver-
v/i handlung übernehmen konnten. Gleichtool hatten die Rheinischen Städte Antheil am Krieg
genommen : nicht nur hatte der Schwäbische Bund den Rheinischen zur vertragsmäßigen Hilfe
aufgefordert^, sondern es war auch z. B. von Frankfurt ein Fehd^rief erlassen wm*den
gegen die Herzoge FViderich und Stefan von Baiem\ und unter den städtischen Truppen,
welche den Winterfeldzug von Augsburg nach Regensburg gemacht, werden auch die der
so Rheinischen Orte von guter Quelle genannt^. Man muß sich die Sache daher so denken: unmit-
telbar ging der Streit zunächst das Verhältnis nur der Schwäbischen Bundesstädte zu Baiem
an, der ErMschof von Salzburg war Mitglied eben ihres Bundes"^ und sie also durch seine
Mishandlung vor allen berührt, und auch die andern Bairischen Oewaltihätigkeiten, welche
in der Kriegserklärung des Schwäbischen Städtebunds aufgeführt werden, hatten nur Schwä-
sb bische Städte betroffen^ und nur sie konnten Entschädigung dafür verlangen^ deswegen
beschäftigt sich auch der Spruchbrief vom 15 Merz 1388 nur mit den Verhältnissen der
Städte des Schwäbischen Bundes zu den Bairischen Herzogen und ihren Hdfem^^. Die
Rheinischen Orte, als bei den Beschwerden nicht unmittelbar betheiligt und als bhfie Bun-
xo
• nr. 11 art, 6.
40 * nr, 10 im Eingang.
' Ueber da« Wesen des Aniasslnriefi, auch Hecees Vor-
kehrung Verwillkürung genannt, vgl. Böhlau die MSumma,
der rechte Weg genannt» in Ztechr. für Rechtsgetch.,
1BS9 Bd. 8 p. 198-7 und ibid. aus der Praxis des Magde-
45 burger Schöffenstuhls 1870 Bd. 9 p. 40-46. Die Einfuhrung
des Kompromisses auf Schiedsrichter aus HaUen nach
Deutschlofid s. Ficker Ital. Forschungen s, i, 869 und
Franklin Reichshofgericht 8, 47 ff. — Uhnan Stromer
St. Ch. /, 40f 18 f. sagt und die Reynss stet di riten hl
AO und zwissen dem Newenmarkt in tayding; so ist auch ihr
Anlassbrief au« Neumarkt datiert.
* Janssen Frankf. Rekhskorresp. i, 86 nr. 70, 188?
Dec. 81,
^ib.nt.* 1888 Jan. 80.
' Augsburger Chronik von 1986-1406 {1447) in SL Chr.
4,81, 6.
' Seit 1887 Juli 95, W. Vischer in den Forschungen z.
J). G. Bd. 8 Regest 877.
* Vischer Reg. nr. 890.
* nr. 8 art. 6.
*' So wird aiich im Eingang von nr. lo der Neumarkter
Spruchbrief bezeichne als bloß die Angelegenheit zwi-
sdicn Baiern und dem Schwabischen Städtebund berüh-
rend.
4 Königlicher Friedenstag zu Nümberg-Neumarkt im Merz 1388.
desgenossen rmr indirekt in den Krieg vertüickeü, konnten aUo in dieser Weise immer noch
als Träger der Vermittlung auftreten; sie haUen keine eigenen Elogen aufzustellen, uni sie
waren befriedigt wenn ihre Schwäbischen Eidgenossen befriedigt waren, Sie sind audi
nicht aufgetreten als völlig neutrale Vermittler , sondern als die Beauftragten des Schwäbi-
schen Bundes, also für ihre Partei*, wie Herzog Friderich zu Landshut für die andere s
Partei*, so daß die Vertreter beider Parteien den gemeinsamen Schiedsmann aufstellen,
und dieser ist ein Dritter, nämlich Pfalzgraf Ruprecht I, welchem sie dieses Amt in den
zwei Anlassbriefen iibertragen. — Bemerkenswerth ist dabei, daß in diesen beiden Anlass-
briefen und [in dem Spruchbrief des Pfalzgrafen die zwei Städtebünde als solche genannt,
also anerkannt werden, gerade wie in der Heidelberger Stallung von 1384^ und in der Mer- lo
geniheimer von 1387*. Es geht dieß zwar unter den Augen des königlichen Roths vor sich,
aber eine Anerkennung des Bunds von Seiten des Königs ist darin noch nicht eingeschlossen,
da dieser nicht selbst den Spruchbrief erlässt und eben nur seinen Rath geschickt haue. Jene
Anerkennung zu erlangen war aber auch damals wider versucht worden, und zwar von
Nürnberg in dem Schreiben an Wenzel vom 25 Jan. 1388^. Da nemlich dieser in seinem is
vorausgehenden Brief an die Nürnberger* die Absicht ausgesprochen hatte den Streit zwischen
den Städten und den Bairischen Herzogen zum gütlichen Austrag zu bringen, antwortet ihm
die genannte Stadt, er möge sich künftig in dieser Sache nicht an sie wenden, sondern an
die gemeinen Städte, d. h, an den Bund; damit aber würde der König ja eben den Bund als
solchen anerkannt haben, und gerade um dieß zu vermeiden hatte er sich ohne Zweifel in dem, so
genannten Schreiben nicht an den Bund sondern an das einzelne Nürnberg als eines der
mächtigsten Glieder desselben gewendet.
B. Der Spruchbrief Pfalzgraf Ruprechtes I ist noch in zwei Originalen vor-
standen, eines für jede der beiden Parteien, und mehr sind ohne Zweifel auch nickt ausge-
fertigt worden. Das den Städten übergebene befindet sich in Stuttgart, wohin es von Ulm *&
aus kam; das andere, welches die Herzoge von Baiem erhielten, liegt im Münchener geh.
Hausarchiv. Jenes f als für die Städte bestimmt, enthält den Anlassbrief der Herzoge als
Einschaltung in sich; dieses, das den letzteren zukommen sollte, schließt den Anlassbrief der
Städte ein; und aus diesen beiden Insertionen sind denn auch die beiden Anlassbriefe bei uns
abgedruckt, während für den Druck des Spruchh^iefs selbst die beiden Onginale zu Orund so
gelegt werden konnten, in denen nur die eine in den Varianten mitgetheilte Stelle abweicht,
dt(/rch welche die Einschaltung der Anlassbriefe eingeleitet wird. — Ulman Stromer''
berichtet diese Neumarkter Abmachung ziemlich unvollständig, indem er nur die allgemeine
Beilegung^ so wie die Ledigmachu^ng der Gefangenen* und die Aufhebung der noch unbe-
zahlten Schätzungen^^ arführt. Wenn er dabei sagt, Ruprecht habe ausgesprochen, daz gut, ss
daz man zu Otting den kawflewten genumen het, daz solten di herren von Payem auf
frist bezalen und daz versichern , so ist diese Oettinger Sache in dem. Spruchbrief selbst
nicht ausdrücklich zu finden. Doch wurde sie ohne Zweifel zu den vor dem Krieg vorge-
kommenen Gewaltthätigkeiten^^ gerechnet, von denen in art. 5 der Urkunde im allgemeinen die
Rede ist, indem die Widerheimgebung der von den Herzogen genommenen Habe ausge- 40
sprochen wird, mit Aussicht auf endgiltige Entscheidung über Entschädigung auch für die
nicht mehr beizuschaffenden unter den geraubten Gutem, so aber daji letztere Entscheidung
* nr, 2. * daz alle sach siecht solt sein bei Stromer, etwa art, t
\^^ i des Spruchbriefi.
*RTA f 494 aß ' ^^ ^^^- ' ^^' Spruchbrf'efe, 45
niA.J, 494, 9 0. „ ^^ ^^^ ^ ^ Spruc/ibHefe.
* HTA. /, «75, Bt. II j)^^ ^.^^ ÖUinger Sache fälU noch ins Jahr 18S7
'&. Chr. t, 142, »6 29. laut St. Chr. i, 140, 8; der Krieg aber begann erst wider
* St. Chr. ly 141 f. im Jahr 1888 vierzehn Tage nach Pfingsten d. A. um Mai
' St. Chr. 1, 40, 16-19. ♦ 81 laut St. Chr. 1, 41, 88.
Einleitung.
(xaf eine künftige Versammlung aufgeschoben wird. Es zeigte sich dann im April zu Hei-
delberg, daß nichts mehr beiziuschaffen sei^, und den Städten wird eine Pausch-Summe
von 8000 ß. zugesprochen, welche in der Frist bis 23 Apr. 1389 von Pf. Ruprecht I, Bisch.
Lamprecht von Bamberg und Bf. Friderich V von Nürnberg bezahlt werden soll, denn diese
» haben die Entschädigung der Städte aiaf sich genommen, da seit dem Neunutrkter Spruch von
den Bairischen Herzogen keine Sicherheit dafür zu erlangen gewesen war*, was alles im Hei-
delberger Spruchbrief e vom 23 April 1388 steht^. Von dem letzteren hat also Ulman Stromer
eine Erinnerung in der angeführten Stelle, aber eine in verschiedener Beziehung unrichtige,
wie sich von selbst ergibt, und er hat sie zudem in ungehöriger Weise mit dem Neumarkter
10 Spruch vermengt*. Genug, daß man in Betreff des letzteren die Quelle seiner falschen
Angabe deutlich zu erkennen vermag. Und daß er das, was er, wenn auch verdreht, aus
der Heidelberger Urkunde umsste, nun in die Neumarkter hineinbringt, ist deshalb um so
begreiflicher, weil er von der späteren besondem Versammlung zu Speier-Heidelberg im April
gar nichts weiß. Wenn er dann sagt, die Städte hätten sich auf die Neumarkter Abma-
15 chung* verlassen, weil die Herren von Baiern sich schriftlich zu derselben verpflichtet hätten*,
so ist damit nicht etwa eine Tiacbfolgende besondere Verpflichtungsurkunde gemeint von der
wir nichts wissen, sondern ganz einfach der Bairische Anlassbrief, in welchem eben verspro-
chen wird sich an die zu erwartende Entscheidung des Spruchbriefs zu halten. — In der
Deutschen Weltchronik St. Chr. 3, 292, 24 ff., die den Ulman Stromer zu benutzen pflegt,
*» sind dagegen die beiden Sprüche von Neumarkt und Heidelberg getrennt; was vom Inhalt
des letzteren gesOrgt wird, stimmt mit der Urkunde; aber die Angabe Über den Inhalt des
erstem ist nicht ganz genau nach art. 6 gearbeitet, und lässt die beiden Punkte von Ledig-
machung der Gefangenen und Aufhebung der noch unbezahlten Schätzungen weg, welche
Stromer richtig hatte; jedenfalls hat sie hier neben Stromer noch anderes benutzt, und an ihn
»5 erinnert mit Bestimmtheit eigentlich nur die Enoähnung der Oettinger Sache, die doch auch
in etwas anderer Weise auftritt. — Die Augsburger Chronik von 1368 bis 1406 (1447)
in St. Chr. 4, 82, 17 weiß von den Neumarkter Abmachungen nur sehr im groben wenn
sie berichtet do chomen brieflf von Nürenberg von Herren und von steten, wie der krieg
verriebt war: 8chad*gen schad, prand gen prand, tod gen dod.
»0 Nur ein Theil der Streitpunkte wurde auf unsrer Zusammenkunft von Ff. Ruprecht
zur Entscheidung gebracht^ der Rest aber verschoben auf eine neue Versammlung, welche
nach Heidelberg auf 12 April 1388 angesetzt ward^.
C. Unter den städtischen Kosten enthält das Nürnberger Rechnungsbuch am meisten
Ausbeute für die in Rede stehende Zusammenkunft selbst, während die Frankfurter Stadt-
86 rechnung Nachricht gibt auch über einen frühem Versuch der Rheinischen Städte auf Ver-
mittlung zmschen Baiem und den Schwäbischen Städten, ein Versuch der jedoch zu keinem
Ziele führte und in die Zeit von Ende Januars bis Anfang Februars fallen muß *®. — Die
Namen der beiden Frankfurter Abgeordneten kennen wir übrigens nicht bloß aus dieser Auf-
* nr, 10 art. 14 und unser vettern — nichts furhanden
40 gewest ist.
* nr. 10 art, 8 diewile wir — Sicherheit tun woUen.
•^r. 10 art, a und 14.
* Vgl, wie König^hofen die beiden Tage von Nürnberg-
Neumarkt und Speier^Heidelberg vermiechte, in der Ein^
45 leüung bei une zu dem letztern Tag lit, C.
\IHeß iet hier zu verstehen wenn es heißt di tayding.
* Diefi i$t der Sinn von verschriben , und nicht : weil
$ie (di tayding) von den Herren von Baiem auegeschrie-
ben worden loor, wie in St, Chr, i, 40 nt, 9 die Stelle er-
50 klärt wird.
' Vgl. Gemeiner Regeneb, Chr. 2, ua Zeile e und 7 von
oben, wo unter der daselbst erwähnten Verschreibung der
Städte ebenfalls der Änlassbrief, unsere nr. i, zu ver-
stehen ist.
* Vlman Stromer St. Chr. i, 40^ 14 sagt und ward ge-
taidingt daz herczog Rupprecbt der alt di taiding aus solt
sprechen mit wissen; über dieses Kerfa^ren mit wissen
vgl. die Einleitung zu dem Rotenburg - Mergentheimer
Tag vom Januar issa u?Uer lit, E, Fährt er dann fort
und daz alle sach siecht solt seiUi so ist das eben prind-
piell zu veretehen wie nr. 8 art, i von der Widerherstel-
lung des Friedens im allgemeinen; einzelne Punkte ^ deren
Entscheidung verschoben wird, s. nr. 8 art, 4K s, 5*,
* Das Datum festgesetzt in nr, 8 art, 4^ und art, 6.
"» nr. 6 art. »,
g Königlicher Friedenstag za Nümber^-Neumarkt im Merz 1388.
Zeichnung \ sondern auch au8 dem Eingang des städtischen Änlassbriefes\ in welchem auch
die übHgen Rheinischen Städteboten genannt werden; mehr als die 8 dort Angeführten sind
schwerlich vom Rhein dabei gewesen, im allgemeinen wnd ohne Namen sind sie auch in der
ersten Änm. zu nr. 3 erwähnt. Von den Namen der 4 Boten des Schwäbischen Städtebunds
(und mehr waren es mcht*), ist uns der des Nördlinger Bürgers Kädorffer aufbewahrt*, 5
Man weiß femer aus nr. 6, dcji es die Absicht der Schwäbischen Bundesversammlung war,
zu dem folgenden Speier-Heidelberger Tag die gleichen 4 Boten abzuordnen die auch auf
dem Nümberg-Neumarkter Tag gewesen waren, weil sie jetzt einmal von daher diese Oeschäfte
besser kannten als andere. Dieß wurde ohne Ztoeifd au>ch atisgeführt. Nwn wäre es leicht
zu sagen wer zu Nürnberg im Merz war, wenn man wüsste wer im Aprü zu Speiergewesen ist. lo
Die Namen der letzteren Personen aber kennt man eben auch tiicht, man weiß bloß die Städte
denen sie angehw^ten, und auch da nur 3 von den 4, nämlich Ul^nl^ ßotweü und das bereits
genannte Nördlingen\ das Küdorffer schickte. Wer die vierte Stadt war, die einen \Boten
nach Speier im April und also auch vorher im Merz nach Nürnberg gestellt hat, ist nicht ersieht"
lieh. Nürnberg nicht, da zu Speier der specieUe Nürnberger Gesandte Jobs Tetzel wnterschiC' i5
den wird von den 4 Qesammtbvndesboten^ ; damit stimmt, daß diese Vier nach Nürnberg, wie
der Ausdruck lautet, gesandt wwrden '', da rnan nicht gut annehmen kann, daß ein Nürnberger
nach Nürnberg geschickt wurde, Nürnberg hatte ja, da die Städteboten dort zusammenkamen,
ohnedieß Gelegenheit sich bei den Verhandlungen geltend zu machen, und es mag dieß durch
Niclas Muffel, der mit dem Regensburger Schultheißen nach Taufi gieng^, oder durch Jobs so
Tetzel, der später zum Speier-Heidelberger Tag als speciell Nümbergischer Gesandter kani^,
oder durch andre geschehen sein. Man könnte nun bei der unbekannten vierten Stadt an Regens-
bürg denken, dessen Schultheiß von Nürnberg aus nach dem Neumarkter Spruch nach Tauß
geht^^, also doch wol auch beißer Nurnberg-Neumarkter Verhandlung gewesen ist; allein da
auch später zu Heidelberg ein Regensburger auftritt, der nicht unter den Vier ist, so hat er »
wol auch in Nürnberg nicht dazu gehört^^; auch könnte man, falls es Regensbufg war, noch
schwanken zwischen dem Schultheißen und dem EniJdein, der wol damals auch in Nilrnberg
war*% für den Schultheißen würde sprechen, d^ß er bei der Sendung nach Tauß zum König
gleich darauf betheiligt wird**. — Die Nürnberger Stadtrechnung nennt außer dem könig-
lichen Roth, von dem oben schon die Rede war, auch noch den Deutschordensmeister Sifrid so
von Veningen in art. 2, und den KurmainziscJien Schreiber ebenda. Die Anwesenheit des
Herzog Friderich von Landshut geht aus dem Bairischen Anlassbrief mit Sicherheit hervor,
er ist aus Neumarkt datirt. Zu Neumarkt toar auch Pf. Ruprecht I laut nr. 3, und er
spricht dabei noch von Fürsten und Herren die mit ihm dort waren, sowie von andern seiner
Freunde und Getreuen. ss
' nr. 6 art, 3,
* nr. 2,
* Uhnan Stromer in St, Chr. /, 40, n, Viicher's An-
«icfU in den Forschungen s, M, daß je ein Bote au» i der
4 Städteviertel gewesen, steht in Einklang mit der Auf-
zählung der zu den einzelnen Vierteln gehörigen Städte
nr, 68 art. e.
* nr. €.
* nr, 11 art, 4 mit der Anm,; aus dem art, e ist klar,
daß diese 8 zu den 4 gehörten,
* nr. 11 art. 6; auch beschweren sieh die NOmberger
in nr. i» art. 4 über das Verfahren der 4 Bundesboten,
unter denen ihr eigner Gesandter nicht war, vgl auch
art, € daselbst. Die Unbilligkeit, unter die Vier keinen
Nürnberger zu nehmen, was wol wegen Nümberg's
Friedensliebe geschah, s. Vischer in den Forschungen 8, 22
wo dieß als Ursache vermuthet wird.
' Ulman Stromer in St. Chr. 2, 40, 11 ; und in uneerm
Bande nr. 4 art. 2,
* Siehe nr. 4 art, 8.
* nr. 14 und nr. 11 art, 6. e.
^ nr. 4 art. 8, 40
" nr, 11 art, 8; vgl die Einleitung zum- Speier-Eeidel-
berger Tag Ut, E.
«* St, Chr, 1, 271, 42, *
** Die Fahrt geschieht von gemainer stet wegen , und
sie ist, ebensowol wie die bewaffnete Begleitung des könig- 4S
Hchen Ratlis bis Amberg, BundesscLche, und wird daher
von Nürnberg die Auslage nur theihoeis getragen, dieß
Hegt in den Worten über daz man dem pfint zugeschri-
ben hcU, d, h, die Kosten Nümberg*s daran sind 185 Ib.
18 sh, hl nach Abzug dessen was davon dem Bund auf- 50
gerechnet ward, nr. 4 arK 8.
EinleituDg. 7
Es könnte auffallen, daß den Rheinischen Städteboten, trotz ihrer Anioesenheit zu Nürn-
berg und Neumarkt im Merz, \äoch erst am 12 April in Speier von den 4 Schwäbischen
Gesammtbundesboten Tioch berichtet werden mußte^ wie sie zu Nürnberg von dem Tag
geschieden wären, d. h. wa^s die Schlussabmachung daselbst gewesen sei. Man hat deshalb
R anzufnehmen, daß jene vor Ende der Verhandlungen wider abgereist sind, das wäre also
zwischen dem 13 Merz, wo sie den Anlassbrief ausstellen, wnd dem 15 Merz, von dem der
Spi'uch datiert ist.
Jakob Wencker theilt in der disquis. de ussburgeris 1 , 142-144 das Bruchstück eines
Vertrags mit, dem er die Ueberschrift gibt auß der Vereinigung der stAdt deß Reinischen
10 und Schwäbischen bunds mit den fftrsten und herren überkommen zu WArtzburg anno
1388 auf Ostern. Das wäre also auf 29 Merz 1388, somit sehr in der Nähe des Nürnberg'
Neumarkter Tages. Man müßte einen Wirzburger Tag annehmen zwischen diesem und dem
im April folgenden von Speiei*- Heidelberg. Allein die ganze Ueberschrift bei Wencker und
sonach auch die Datieimng jenes Bruchstücks ist sicher nur die eigene Vermuthung dieses
1* Forschers, die Ueberschrift hier rührt so gut nur von ihm her wie die der beiden Stücke
vorher und na^chher. Alf was er nun seine Vermuthung stützte, kann ich nicht entdecken.
W. Vischer* wusste denn auch nichts mit dieser Notiz anzufangen. Esgieng mir lang ebenso,
bis ich fand, daß jenes Wencker* sehe Bruchstück nichts anders ist als ein Theil des Ehinger
Bündnisses vom 9 April 1382^. Durch diese Wahrnehmung ist die ganze Sache erledigt.
«> Es war eine Folge des Irrthums Wencker^s, daß er l. c. 140 in eine dort mitgetheilte Stelle
Kdnigshoferis die Worte einfügt item zu Würtzburg*, womit zwischen einen der Roten-
burg-Mergentheimer Friedenstage und den Egerer Reichstag noch ein Wirzbv/rger Tag
eingeschoben wird, offenbar derjenige, von welchem er im genannten Bruchstück etwas mit-
zutheilen glaubt, und den er hier übrigens nicht einmal seiner eigenen Chronologie nach richtig
«5 inseriert, da die Rotenburg-Mergentheimer Tage wie der Egerer in's Jahr 1389 fallen. Von
jener Wirzburger Vereinigung zvnschen Fürsten und Städten vom 29 Merz 1388 wird die
Geschichtschreibung jedenfalls Umgang nehmen müssen.
* nr. 11 ort. i, *Dafi die Einschaltung dieser 8 Worte allein die Sache
* Forschungen zur Deutschen Geschichte s,9Snt. i. Wencker* s sei ^ hat er übrigens selbst durch dieabweichen'
80 ^ So weit man aus dem Abdruck des letzteren bei Datt den Lettern im Drucke genügend angezeigt. Die Schilter*'
de pace 49'-49' sehen kann; nur gibt Datt die für die sehe Ausgabe des Königshof en p. 869 hat sie nicht, eben-
Städte bestimmte Urkunde des Gf. Eberhard von Wirtem- sowenig die Hegetsche in St. Chr. 9, 858, 10,
berg und seiner Genossen, während Wencker*s Vorlage
die Urkunde der Städte selbst war.
3 Königlicher Priedenstog zu Nürnberg-Neumurkt im Merz 1388.
A. Alllassbriefe beider feindiiebeB PirleieD.
iss€ 1. Herzog Friderich zu Landshut überträgt, zugleich im Namen seiner Brüder Stephans II
^* zu Ingolstadt und Johanns zu München und für Gf. Ulrich von Wirtemberg und alle
andern Helfer und Diener, dem Pf. Ruprecht I die Entscheidung in dem Streit mit dem
Schwähischen Städtehund (fürstlicher Ardasshrief). 1388 Merz 13 Neumarkt^, 5
Aus StuUg. St. A. Reichsst. insgem. Bündel 18, ängeachaUet m tUu Orig. du Ausspruchs vom 16 Merz.
Coli. Ulm SL BibL Ulmensia 5577 fol. 10«, ebenso eingeschaltet, cop. coaev.
Steht auch ebenso eingeschaltet Frankf. St. A. Stüttebündniß der St. in Scbw. Fr. und am Rhein nr. 49
cop. coüev.
Moderne Abschrift StuUg. St. A. Schmid'sche Samml. fasc. I nr. 77 {cü. lad. N N). 10
Regest bei Vischer nr. 298, der das SltUlg. Orig, des Ausspruchs vom 16 Merz vor sich halte.
Wir Friderich von gota gnaden pfalczgrave bij Rin und herczog in Beyern bekennen
uns offinbar mit disem briefe für uns und die hochgebornen forsten Stephan und Johans
pfalczgraven bij Ryn und herczogen in Beyern unser lieben bruder : daz wir alle Sachen,
darumb sich der krieg zusehen uns und den obgenanten unsern brudern off eyn site und 15
den gemeinen steten, die den bont halten in Swaben in Francken und in Beyern, off die
ander site erhaben hat, und waz darynne gescheen und verlauffen ist, an den hochge-
born fursten Ruprecht den eitern pfalczgraven bij Rin des heiligen Romschen richs
obirsten trochseßen und herczogen in Beyern unsern lieben vettern genczlich gestalt
haben und stellen mit craft diz briefs, an ym zu verliben, also, wie derselbe unser vetter so
uns und unser obgenanten bruder umb alle obgenanten Sachen und ir iglich besonder
uzwisen und entscheiden wirt fruntlich mit der mynne odir mit dem rechten, daz sollen
und wollen wir und dieselben unser bruder, für die wir daz auch versprechen, für uns
und für unsern swager grave Ulrich von Wirtenberg und für alle ander unser helffer
diener und die unsern unverbrochenlich veste und stete halten an alle geverde und arge- 25
liste, des zu orkund han wir unser klein secret ingesigel an disen brieff gehencket ,
wann wir unsers gewonlichen ingesigels zu disen ziten nit bij uns hatten; und als balde
daz zu uns kommet, so wollen wir desselben glichen einen andern solichen brieff mit
demselben unserm gewonlichen ingesigel versigeln und den dem vorgenanten unserm
vettern herczog Rujprechten dem eitern antworten an geverde. geben zum Nuwenmarkt ao
off den fritag nach sant Gregorien tag des heiligen babstes nach Cristi geburt druczehen-
Mert 13 houdcrt jar und in dem echtundachtzigistem jar.
i8f(fi 2. Acht gen. Boten der Rheinischen Bundesstädte als Bevollmächtigte des Schwäbischen Städte-
^•"^* hunds Übertrafen dem Pf. Ruprecht I die Entscheidung in dem Streite zwischen letztgen.
Bunde und den Herzogen Stephan Friderich und Johann von Baiem (städtischer Anlass- S5
hrief). 1388 Merz 13 Neumarkt.
Aus München Geh. Haus-Archiv, eingeschaltet in dcu Orig. des Ausspruchs vom I6 Merz.
Steht auch Frankf. St A, Stuttebündniß der St. in Schw. Fr. und am Rh. nr. 60 fol. 49* cop. coaev,,
sowie als Einschaltung in dem Aussprtuh vom I6 Merz der selbst eingeschaltet ist in den Heidelb.
Ausspruch vom »8 Apr. im Münch. R. A. Salzb. Erzstift VIII */» fasc. 6 or, mb. c. 3 sig. pend. 40
Gedruckt in Quellen und Erörterungen e, 6S5-S87 aus unsrer Vorlage, bei Janssen Frankf. R. Korresp.
1, 97 f. nr. 78 iool aus gen. Quelle des Frankf. St.- Archivs. Die betheiligten Städtebolen, mit Regest,
nannte schon Feßmaier p. 48 des Textes, doch ohne die Urkunde selbst mitzutheiten.
Wir die nachgeschriben Heinrich z6m Jungen und Peter Wynsperg von Mentze,
Johan Dyrolff und Ceyßolff von Wormeße, Bertholt Reynbod und Hensel Fritze der elter 45
' In der OberpfaU, zwischen Nürnberg und Regensburg.
A. Aniassbriefe beider feindlichen Parteien. 9
von Spire, Jacob Elobelauch der junger und Bernhard NyegebAre von Franckford, der stete lasa
die den bunte haltenoffdemRinbotten^als wiritzunduzgesant sinsünelich zu teydingen ^^* '^
von des krieges wegen der da ist zusehen den hochgepornen fursten hern Stepfan hem
Friderich und hern Johannsen gebrudere pfaltzgraven bij Rin und hertzogen in Beyern
fi unsern herren und den gemeynen steten die den bdnte halten in Swaben in Beyern und
in Franken , bekennen uns offenbar mit disem brif : daz wir von der obgnanten gemeynen
steten wegen in Swaben in Beyern und in Franken, als sie uns des gantze macht und
gewalt geben hant von iren wegen, alle Sachen , darumb sich derselbe krieg erhaben hat ,
und waz darynne gescheen und verleuffen ist , an den hochgepornen fursten und herren
10 hern Ruprecht den eitern pfaltzgraven bij Rin des heiligen Romischen riches obirsten
truchseßen und hertzogen in Beyern unsern gnedigen herren von derselben stete wegen
gentzelich gestalt haben und stellen mit crafft dis brifes an ym zu verliben, also, wie
derselbe unser herre hertzog Ruprecht der elter die obgnanten gemeyne stete umb alle
obgnanten sachen und ir igliche besonder uzwisen und entscheiden wirt fruntlichen mit
15 der mynne oder mit dem rechten , daz sollent und woUent die obgnanten stete für sich
alle ir helffere dienere und die iren unverbrochelichen veste und stete halten ane alle
geverde. dez zu erkunde han wir Heinrich zum jftngen , Bertholt Reynbod und Hensel
Fritze vorgnante unser iglicher sin ingesigel gehencket an disen briff. und wann wir
die obgnanten Peter Wynsperg, Johan Dyrolff, Ceyßolff, Jacob Klobelaüch und Bern-
20 hard Nyegebüre unser ingesigel zu disen ziten nit bij uns hatten , so verjehen und beken-
nen wir uns under den obgnanten drien ingesigeln aller obgnanten stucke in aller maß
als vorgeschriben stet, und wollen auch desselben glichen eynen andern solichen briff
mit unser selbes ingesigel gern versigeln dem obgnanten unserm herren hertzog Ruprecht
dem eitern zu geben alsbalde wir heym komen ane geverde. geben zum Nuwenmarkt
8» off den fritag nach sant Gregorien tag des heiligen babstes nac Cristi geburt drutzehen- issfi
hondert jare und in dem echtundachtzigstem jare.
JVcrt in
B. Spruchbrief Pf. Rnprecht's I.
3, iy. Ruprecht I entscheidet in dem Streite zwischen den Herzogen Stefan Friderich und ^^^
Johann von Baiem einerseits und dem Schwäbischen Städtebund andrerseits {Spruch-
so brief). 1388 Merz 15 NeumarkU
A au9 Stuttg, St, A. Reichsstädte insgemein Bündel 18 or. mb, e, iig. pend.y enthält aU EitischaUung
den fürstlichen Anlcusbrief vom 18 Merz I888 den xoir besonders abgedruckt habeti,
M coli, Münch. geh. Hausarchiv Kasten I lad. 6 nr. 825 (Repet^t. Tom. I Seite 189) or. mb. c. sig. pend.
deßc, nur der Pergamentstreif erhalten, entftält als Einschaltung den städtischen Anlassbrief vom
85 18 Merz 1888 den wir besonders abgedruckt haben; Ueberschrift auf Rückseite wolaus 16 Jahrh.
herczogen Ruprechts des jungem [sie] spnichprief oder teidingsprief zwischen herczog Stephan
Fridrichen und Johannsen gebradern und etlicher reichstet in Swaben Bairn und Franken.
B coli. Ulm, St, Bibl. Uimensia 5577 fol. lO' — ii' cop. coaev., enthält wie A obgenannten fürstlichen
Anlassbrief eingeschaltet.
40 Befindet sich auch als Einschaäung in dem Orig. des Heidelb. Ausspruchs vom 28 Apr. im Münch. R, A.
Urk. Salzb. Erzstift VIII 7$ f&sc. 6 or, mb. c. 8 sig. pend. und enthält hier den städtischen Anlassbrief
vorn 18 Merz eingeschaltet; im Frankf. St. A. Stättebündniß der St. in Schw. Fr. und am Rh. nr, 49
fol. 40^ —4»*; in Regensb. Bundesbriefbuch fol. 21 nach Gemeiner Regensb. Chr. 2, 242; eine mo-
derne Abschrift in Schmidts Samml. fasc. 1 nr. n dt. lad. NN im St. A. zu Stuttgart.
45 Gedruckt in Quellen und Erörterungen e, 686—640 mitsammi dem gen. städtischen Anlassbrief als Ein-
schaltung, aus M. — Auszug in Gemeiner Regensb. Chronik 2, 242 f., Feßmaier Oberteutscher Städte-
bund p. 48 f. und zwar aiu dem Münchener Hausarchiv nach Anm. 102, Vischer in den Forschun-
gen 2, 97 f. und in nr. 299 der Regesten und zwar aus dem Stuttgarter Archiv, Janssen Reichskor-
respondenz 1, 28 nr, 74 wol aus dem Frankf. St. A. l. c.
DentBche Reicbstags-Akten II. ^
10
Königlicher Friedenstag zu Nümberg-Neumarkt im Merz t388.
IHHfi
Merz ja
Wir Ruprecht der elter von gots gnaden pfalczgrave bij Rin des heiligen Rom-
sehen richs obirster trochseße und herczog in Beyern bekennen uns offinbar mit disem
briefe : als die hochgebom fursten Stephan Friderich und Johans gebruder pfalczgraven
bij Rin und herczogen in Beyern unser lieben vettern off ein site , und die erbern wisen
lute die gemeinen stete die den bont halten in Swaben in Beyern und in Francken off die ^
andern siten, alle Sachen von des krieges^ wegen, den sie iczunt miteinander gehabt
hant, genczlich an uns gestalt hant, wie wir sie beidersit mit der mynne oder mit dem
rechten darumb entscheiden und uzwisen, daz sie daz von beiden siten veste und stete
halten sollen und wollen, als der anlaßbrieff besaget, den uns der^ obgenant unser vetter
herczog FriderfcÄ für sich und sin obgenanten bruder herczog Stephan und herczog Johans lo
unsere vettern darüber geben hat, der von wort zu wort hernach geschriben stet [folgt
als Einschaltimg der Arilaasbrief des Herzog Friderich, zugleich für Stephan wnd Johann y
vom 13 Merz] : des haben wir herczog Rupr^cA^ der elter vorgenant angesehen großen ^
verderplichen schaden der dem lande mit brande name und andern Sachen davon komen
ist und furbaz noch großer komen mochte; und haben dorumb got zu lobe unserm herren 15
dem Romschen kunige und dem heiligen riebe zu eren und dem gemeynen lande zu trost
und zu nücze nach rade der fursten und der*^ herren, die mit uns iczunt zum Nuwen-
markt dabij gewesen sint, und ander unsere^ frunde und getruwen uns der obgenanten
Sachen angenomen und auch uzgesprochen , bede parthien fruntlich zu entscheiden in
aller maß als hernach geschriben stet [1] zum ersten entscheiden wir fruntlich, daz ssu
die obgenanten unser vettern herczog Stephan herczog FriderfcA und herczog Johans®
für sich alle ir helffer diener und die iren, und die obgenanten gemeynen stete die den
bont halten in Swaben in Beyern und in Francken auch für sich alle ir helffer diener
und die iren, von beden parthien, von des krieges wegen und waz sich darynne verlauf-
fen hat und gescheen ist, genczlich sollent luterlich gesunet sin und eyn ewig 25
verzig sin und sollent bede parthien gute ge&unde^ darumb sin an alle geverde*. [2]
darczu entscheiden wir, daz alle gefangen von beden siten edel und unedel burger
und gebure sollent ledig und loz sin off siecht orfeyde an geverde'. [3] darczft alle
brantscheczunge und gedinge* die noch*^ vorhanden sint ungegeben, sie sin ver-
bürget odir nit, sollent ledig und loz sin ane geverde und genczlich abe sin. [4] auch so
umbdenerwirdigen herren den erczbischoff zu** Salczpurg' entscheiden wir fr&nt-
a) M entsprechend »t. deisen der Rlnbchen «tote botten , die dazüBohen geteydlngt bant , darüber geben bax&t yön
der obgnanten gemeynen stete wegen , derselbe brlff von worte zu worte bemach geschriben stet [folgt aU Ein-
aehaltung der Anlattbrief der Städtehoten vom IS Merz], b) A vtrechr, grafien , B grossen , M großen, c) Mi om.
d] Ä $ie, e) in Ä bedeutung$loie Punkte über o in Johans. f) M fmnde. g) M nach. h) Jf Ton. 35
1 Derselbe krieg zw&schen in und uns und zfl beider
Sit unsern hilfern zft dem Nuwenmargt versunt wart , als
unser herre herzöge RuprecÄi darumb ußsprach , dobi
uwer und ouch andere uwer und unser eitgenoßen der
Hinischen stette erbern botten gewesen sint, «0 im Sehr,
der Bundesstädte in Schwaben Franken und Baiern aus
Ravenspurg an Speier vom iS mai I888 im Frankf, St* Ä.
Stättb. d. st. in Schw. Fr. und am Rhein fol. 42b nr. 62,
gedr, ganz bei Janssen Frkf, R. K. 1, 28 nr, 75.
* Vgl. Heidelberger Spruchbrief vom 28 Apr, IS88 art, 2,
3 Vgl, ib, art, 10.
* Vgl. ib. art, lt.
' Vgl. ib. art. 2. — PUigrim II von Puehheim 1S65 •
1896, am 27 Nov. 1887 gefangen genommen bei seinem
Aufenhaä im Kloster RaitenhaslacJi durch Herzog Fri-
derich von Baiem und nicht durch Pfaizgr. Ruprecht
den Jüngsten, s. Höfler K. Ruprecht 69, Quellen und Erör-
terungen 6, 588 nt. 1, Vischer in den Forschungen 2 , 94
und 8, 20. — K. Wenzel hatte im Jan. 1888 an Nürnberg
geschrieben, der Brief ist abgedruckt St. Chr. t, 141 f., da
hat er die Absicht einer Zusammenkunft zu gütUchem
Austrag in Taufi, wohin Worsywoy den Hzg. Fridrich und
den Erzbischof von Salzburg bringen soll, dahin OMch
die Nürnberger die Ihren zu ihm senden sollen «uf solch 4u
tag alz wir euch denn enbieten werden >, im Nümb.
Arch. Konserv. cod. 21 B fol. 20»; da die Nürnberger am
26 Jan. 1888 darauf antworten und da in dem Schreiben
des Königs Bezug genommen wird auf ein auch im Codex
auf fol. 19^ vorangehendes Schreiben aus Prag von Vin- ab
Centn [Jan. 22], so fällt dieses erwähnte Schreiben des
Königs zwischen 22 und 26 Jan. 1888. Die Antwort der
Nürnberger vom 26 Jan. I888 in demselben Codex fol.
18* und daraus in den SU Chr.i, 142 lautete ausweichend.
Vgl dazu auch die Gesandtschaft von gemeiner Städte 50
wegen an den König nach Prag zwischen 2 und 22 Jan.
1888 in St, Chr. 1, 269, 12-16 aus der Nürnberger Stadt-
rechnung.
B. Spruchbrief Pf. Ruprechfs I.
11
Apr. 12
lieh, daz derselbe erczbisehoff und alle sin diener und die sinen irs gefengnißes, als zu ^^^ ^
Keytenhaselach geschach, ledig und loz sin sollen an alle furwort gl ubde eyde und bunt-
niß. und ob sie briefe geben odir eyde geswom betten odir bürgen gesaczt, die sollent aucli
ledig und abe sin, doch daz sie alle siecht orfede sollent tun als des landes gewonheit
5 ist ane geverde. [4^] wie auch derselbe erczbisehoff und unser vettern vorgenant sich
und ir lande vor gen eynander gesaczt und verbrieft haben, darüber sprechen wir
nit, dann daz ir iglicher daran tun sol als er billich sal. [4^] und umb die habe, die
der obgenant erczbisehoff und die synen da verlorn hant\ wann wir nit wißen wie
odir waz daz ist^, darumb bescheiden wir beden parthien des tage für uns gen Heidilberg
10 vierczehen tage nach ostern nehstkompt als hernach geschriben stet , daz sie uns bei-
dersit des underwisen sollen vor dem obgenanten tage odir daroff ; so wollen wir sie dann
von der widerkerüinge wegen fruntlich entscheiden und uzwisen. [4^] auch sol der
obgenant erczbisehoff den obgenanten unsern vettern und den iren, die des bedorffen,
uz dem banne helffen und schaffen^; und daz sol er tön ane furczog getruwlich mit
15 ernste so er erste mag, daz ez geschee an alle geverde ^ [o] auch umb daz gut^ und
habe, daz unser vetter vorgenant den von Nureinberg^ und etzlichen andern
steten des bondes^ offgehalten und genomen hantund ir burger gefangen vor
disem kriege ee die vyntschaft angienge*, entscheiden wir fruntlich: waz desselben ^^
guts und habe itzunt vorhanden ist an alle geverde^ daz sol ledig und loz sin und daz
än> sollent unser obgenanten vettern ane furtzog getruwlich antwerten unserm son herczog
RuprecA^ dem jüngsten '^ an unser stad, als wir ym daz befolhen haben, und dieselben
gefangen und ir bürgen^ sollent ledig sin; und ob sie ichtglobt betten, daz sol auch abe
sin. ob aber desselben guts icht.abekommen wer' ane geverde, so sollent unser obgenanten
vettern mit ernste besehen waz sie des wider geschaffen mögen ane geverde ; daz sollent
25 sie tun getruwlich und daz sollent sie auch an unser stad antwerten dem obgenanten
unserm son herczog Ruprecht dem jüngsten, waz abir desselben guts nit vorhanden wer'
odir sost getruwlich ^ mit ernste nit wider geschaffen mochten , darumb und daroff beschei-
den wir beden parthien unsern vettern und auch gemeinen steten vorgenant eynen tag
für uns gen Heidilberg vierczehen tage nach dem ostertage nehstkompt daz ist off den
sosontag zu latin misericordia domini zu nacht da zu sin", daz sie uns bedersit vor dem
obgenanten tage odir daroff umb dazselbe gut , daz verliben wer' uzsten , underwisen
sollen, darumb wollen wir sie dann auch ** von der widerkerunge wegen fruntlich ußwisen
und entscheiden. [ö^] waz auch me Sachen und stucke sint die sich in dem
obgenanten kriege verlauffen hant von beden siten% daz mogent sie bedersit für
35 uns bringen off dem obgenanten tage , darumb wir sie dann auch nach rade fruntlich
entscheiden und uzwisen wollen. [6^] auch umb die name die unser vetter herczog
Stephan vorgenant etzwielange vor disem kriege den steten off gehalten hatte ^ als
Apr. m
40
a) M add. und. b) AM nnd schaffen , B om. o) Ä doch nicht g&t t d) oder Nurexnberg mit bedeutungaloaem
üeberpunkt f e) A vertehrieben doMelben. f) if aeheint mit unrichtiger Abkürzung barger tu hohen, g) A hat
über e xwei echräge aber bedeutungeloee Punkte^ die in BM auch richtig fehlen, b) M ancb dann et. dann anch.
i)Bhette,Xar hatte.
* Vgl Heidelb. Spruchbrief vom 2S April 1888 arU 4.
' Vgl. ib. art, 8, Das 'Salzburger Kapitel hatte dae
ganze Baierland mit dem Bann belegt, Viecher in den
45 Forschungen 8, 94.
' Vgl Gesammtbericht der Nürnberger Getandten von
dem Ta^ zu Heidelberg 1888 Apr, 18-88 arl. 8 ex, und
art. 9. 10. Die Kriegserklärung der Städte er folgte 17 Jan,
1888, Vischer reg. nr. 890,
50 * Vgl, Heidelberger Spruchbrief vom 88 Apr, 1888 art.
8 und 14,
* Vischer »n den Forschungen 2, 97 nt. 8 macht auf die
eigenthümliche Weise aufmerksam, in der Ruprecht I hier
seinen Großneffen, der ihm einst in zweiter Linie nach-
folgen sollte, als seinen Sohn bezeichnet. — Die Stellung,
die dem Pf. Ruprecht III in obigem Artikel bei der Aus-
führung des Friedens angewiesen wird, ist nur geeignet
zu bestätigen, daß derselbe vorher bei der Gefangen-
nahme des Erzbischofs von Salzburg nicht betheiligt war.
• Vgl. Heidelberger Spruchbrief vom 88 Apr. 1888 Ein-
gang,
' Vgl. ibid. art, $,
12 Königlicher Friedenstag zu Mümberg-Neumarkt im Merz 1388.
1388 jxhb furgeben ist, darüber sprechen wir nit, dann, wie daz yor verteidingt und verbrieffit
ist, daz ez dabij bliben sol. [6] und umb die sftne zft verkünden" und zu halten,
sollent unser vettern daz zu stAnt embiten den iren gen Hersprucke gen Sulczpach zum
Steyne zur Frienstad Rietenborg Ingelstad und waz dazüschen liget, daz die sune von
1888 denselben iczunt angee und gehalten werde ane geverde. so sollent ez die obgenanten 5
Mert 16 g^^^ ^u stuut embiteu gen Nuremberg Regenspurg Wißenburg Eysteten Berchingen**
Heidecke und waz dazüschen liget, den iren zu verkünden, daz die sune auch anegee
und gehalten werde ane geverde. waz aber verrer stete und sloße gelegen sint von beden
siten, daz sollent bede parthien iglich^ den iren verkünden auch zu stünt ane geverde,
daz dieselben die süne auch laßen angeen und halten o£F mitwochen nehstkompt so der 10
1S88 tag offget an alle geverde. waz auch hie zusehen und demselben mitwochen sloße
gewonnen wurden odir lute gefangen und ir habe genomen, die sol man widergeben
und^ ledig laßen und keren mit der name von beden siten ane geverde*. [7] alle ob-
genanten stucke und artickel und ir iglichen besonder sollent bede obgenanten par-
thien^ als verre ez ir iglichen antrifft, unverbrochenlich veste und stete halten mit 15
guten truwen und nit darwider tun noch^ schaffen getan werden in dheinwise ane alle
geverde in aller maß als vor geschriben stet, als sie des genczlich an uns gangen und
verüben sint. des zu orkund han wir unser ingesigel tun hencken an disen brieff, geben
^^^ zum Nuwenmarkt off den sontag in der vasten als man singet judica nach Cristi geburt
Mtn 15 druczehenhondert jar und in dem echtundachtzigistem jare. ^^
C. städtische Kosten.
J3S8 4. Kosten der Stadt Nürnberg bei dem Tag von Nümberg-Neumarkt. 1388 Jan. 22
bit bis Febr. 19.
Febr. 1»
Aus Nümb, ArchiV'Konserv, Stadtrechnung van 1888; im Auszug,
In St. Chr, i, 264 — 276 ist die Stadtrechnung der ersten Monate von 1888 vollständig abgedruckt, dar» S3
unter p, 27i, 5 f. und 271, 19 — 26 sowie p, 272, 6 und 9 auch die hier oben in art. l und2fnüge-
tlieilien Posten , nicht mehr aJber art. 8 weil früher abgebrochen wird. Die Stelle ez ist zft wissen —
und a Vs 8h. lil. ist auch mitgetheilt ibid. p. 142 nl. /. Nach St. Chr. i, I48nt. i könnte es scheinen,
als enthalte dieses Nürnberger Jahresregister auch die Kosten der Botschaft Nürnbergs zu dem Neu-
markter Tage; genauer wol so : die damaligen Kosten Nürnbergs, welche der Stadt durch die Ver- so
Sammlung in Nürnberg selbst erwuchsen. Sonst scheint das Jahresregister nichts darauf bezügliches
zu enthalten; die Boten, welche zwischen den in Nürnberg versammelten Städten und den in Neu-
markt befindlichen Fürsten hin und her giengen, wurden wol auf Bundeskosten bezahlt? In Zusam-
menliang mit diesen Dingen steht vielleicht auch ibid. p. 269, 19 f. 270t ^s. 271, 4. 271^ 28 {Hubart
von Eltern f). 271, 42 f. 272, 6. 7 f. 17. 88 f. 85
1388 [1\ Fer. 4 ante conversionera sancti Pauli: item propinavimus herzog Ruprehts
^^'^ canzler 6 qr, vini, summa 19 Vi ßh. hl.
Febr. 19 [gj Fer. 4 ante kathedra Petri ■ : item^ ez ist zft wissen , do gemain stet vier hersanten ,
Mfert 8 vou dcz tags wcgcu zwischcu den herren von Beyrn und gemainen steten zft Eunegun-
den in der vasten, do der meister Deutschs ordens und die Reinischen stet mit in herko> «o
men, daz man denselben vieren von den steten dem meister Deutschs ordens und den
a) A &erkundcn b) U»<ihwtr\ich Berthingeiii A deutlich Berehlngen. c) if igliohe. d) ITom und. e) AMver-
»ehr. nach et, noch ; B noch, f) am Rand von dereelben Hand punt.
* Vgl, den Heidelb. Spruchbrief vom 28 Apr. 1888 art. Nürnberger Stadtrechnung hat 1887 in der mit fer. 4 ante
12 {18 dazu). Andree {Nov. 27) beginnenden Frag er- Periode die Angabe «
' Nach St. Chr. 1,272^ 15 beginnt die nächste Frager- Item propinavimus dem herzogen von Artois und seinen
Periode mit fer. 4 post Gertrudis d. h. Merz 18. — Die vetem 28 qr. vini, summa 8 Ib. 11 «/t sh. hl.
G. Städtische Kosten.
13
Reinischen steten schankt von der stat wegen fAnf aimer welhiaehs weins , die kosten mit '^^^
vassen nnd mit allen Sachen 40 Ib. und 2 Vi ßh. hl. — item propinavimus dez kunigs rat ''**'^' ^^
24 qr. vini, summa 4 Ib. hl. — item propinavimus dez bischofs Schreiber von Meintz 2 qr.
vini , summa Vi Ib. hk
ß [3] Fer. 4 post Ambrosii * : item* cz kost die vart, die Nyclas Muffel tet gen Tawst Apr a
zu unserm herren dem kunig mit dem schultha^/?^ von "Regenahurg von gemainer stet
wegen, do sie unserm herren dem kunig danken selten von gemainer stet wegen* und
im auch die rihtigung' sagen selten die herzog Rupreht der eltste zwischen den herren
von Beyrn und gemainen steten awzgesprochen het, mit den 16 mit spiessen die man dez
10 kunigs rat gen Amberg leh, mit allen sachen, über daz man dem pünt zugeschribenhat,
135 Ib. und 13 sh. hl.; daz hat Nyclas Muffel mit uns abgerechent. — item dedimus Nyclas
Muffel 1 Vi Ib. hl., die seiner knecht einer verzert het, do er siech ward, do er gen Tawst
zu unserm herren dem kunig geriten waz. — item dedimus scriptoribus 1 Vi Ib. hl. von
herzog RupreAto awzspruchen* zu schreiben.
15
5. Kosten der Stadt Frankfurt beim Tag von Nümherg-Neumarkt, 1388 Jan, 11
bis Merz 28,
Aus Frankf, St, Ä, Rechenbücher Jahr 1888 unter der Ausgaben- Rubrik uzgebin zerüngo von der
stede wegen.
tma
Jan. tl
bu
Mert 98
[1] Sabb. post epiphanie domini band virzert Johan von Holtzhusen der aide, Adolff tsaa
»0 Wieße der aide, Jacob Weybe, Bernhard Nygebure unde Conrad schriber mit koste unde •'«*»• '^
schifflone gein Oppinhatm zue unsers herren herzöge Ruprechtes frunden von Beyern,
umb eine vereinunge zusehen ime unde uns widder sine unde unser vi ende, unde auch
einen dag mit Gelffer. von Nagheym zue Mentze zue leisten*.
[2] Sabb. post Blasii band ^ Johan vom Wyddel 70 g&lden mit vier pherden 5 wochen Febr. a
ib virzert gein Beyern unde gein Swaben mit der andern Rinschen stede frunden zue tedin-
gen zusehen den Bey ersehen fursten unde den Swebischen steden, daz doch ane ende
schit.
[3] Sabb. in vigil. pasce: item 100 gülden 86 gülden band virzert Jacob Elobelauch uen na
der junge unde Bernhard Nygebure 46 dage mit 9 pherden gein Swaben unde gein
so Beyern mit der andern Rynschen stede frunden, also der krigk zwischen den Beyerschen
fftrsten unde den Swebischen steden gesftnet ward\
a) hier gegenüber und etwae weiter wUen hei diesem Äuegahepotten eteht am Rande von derselben Band , welche
vorliegende Einträge <n das Jahreeregieter gemacht hat, d<u Wort punt. b) eod, scheint schatth. nu haben.
o) wol iu lesen had oder es ist ein oder mehr Namen ausgefallen.
35 ' Die nächste Frager-Periode beginnt mit feria 4 post
Walpurgis d,h, Mai 6,
' Hieraus wol die Notiz in St, Chr, i, 148 nt, i.
' Spruch zu Neumarkt vom 15 Merz 1888.
' Dieselbe Urkunde; vielleicht itt zugleich der Heidel-
40 berger Spruchbrief vom 28 April 1888 zu verstehen, wenn
awzspruchen der Plural ist,
* Wencker*s Excerpta 2, 864^ theilen mit, daß Johann
von Kageneck und Hanns Lumbart alt Stett- und Ammei'
ster an ihre Obern schreiben: wie sie von Speler im Namen
45 des Bunds mit Ruprechfs de* altern Räthen geritten zu den
Herren von Baiern und auch zu den Schwäbischen Städ*
ten, zu werben daß sie sich gütHch mit einander vertragen
und alle Feindschaß ablegen, wie sie geworben, aber we-
nig ausgerichtet auf Seiten der Städte, die sich nicht dazu
50 verstehen wollen; berichten auch, daß der Erzbischoff zu
Salzburg noch nicht ledig, und man muthe an ihn er solle
den Bund mit den Städten absagen und den Fürsten be-
holfen sein; dat. auf Pauli Bekehrung, das Jahr von Wen-
cker nur angegeben auf 188., als seine Ansicht, es ist 1888
Jan, 26.
• Hier ist ohne Zweifel der Tag von Nürnberg-Neu-
markt gemeint, in dem städtischen Anlassbrief zu Neu-
markt vom 18 Merz 1888 sind gerade die obigen beiden
Frankfurter genannt. — Die Augsburger Baurechnung von
1888 hat auffol. 87» zwischen domine ne longa [Merz 22\
und resurexi [Merz 29] unier der Rubrik legationes die
Angaben Item 32 sh. do. einem boten gen Nürnberg, der
einen brief braucht von der richtung und Item 88 sh. dn.
dem Schustel gen Nürnberg ouch von der richtung, die
auch St. Chr. 4, 82 nt. 6 gedruckt sind. Es ist zu bemer-
ken, daß braucht soviel ist als brachte.
Königlieher Friedenstag zn Speier-Heidelberg
im April 1388.
Es scheint daß es den Städten völliger Ernst war den am 15 Merz 1388 gefällten
Neumarkter Schiedspruch zu halten. Sie verließen sich auch darauf daß dieß auch von
Seiten der Herzoge geschehe j da ja diese sich ebenfalls schriftlich dazu verpflichtet halten^.
Allein die letzte}*en kehrten sich nichts an jene Abmachungen, Nicht allein daß sie den
gefangenen Erzbischof Piligrim von Salzburg nicht aus seiner Heft entließen, sie begannen 5
auch ihre Gewaltthätigkeiten gegen die Städte von neuem, wie wenn gar kein friedliches
Abkommen getroffen toorden wäre*, Gleichwol kam es zu dem schon in Neumarkt auf
12 April 1388 verabredeten Tag zu Heidelberg, welcher dort bestimmt worden war um den
Best der Streitpunkte zu ordnen.
Ich nenne auch diesen Tag, tote den vorhergehenden, nach beiden Orten der Zusam- lo
m^enkunft^, da die Rheinischen und Schwäbischen Bundesgesandten sich zunächst in Speier
trafen und dann erst von da aus zu den Herren nach Heidelberg reiten sollten, welches letztere
auch wohl so in Gemeinschaft ausgeführt worden sein wird^.
Die Versammlung kann mit Hecht als königlicher Priedenstag bezeichnet werden, wie
die vorhergehende. Und dießm^d haben wir auch urkundliche Nachricht nicht bloß von 15
der Anwesenheit königlicher Räthe sondern auch von den Namen der beiden erschienenen,
Börse von Riesenbwrg und Graf Johann von Spanheim, welche auch beide außer dem Pfalz-
grafen den neuen Spruchbrief besigelt haben^. Deswegen wol hat Königshofen^ berichtet,
der Anlass sei geschehen an Ruprecht und an etliche me, freilich nicht ganz genau, da doch
Ruprecht allein den Spruch erläßt so
A, Die städtische Einberufung nr, 6 ist von der Schwäbischen Bundesversamm-
lung zu Ulm an Nördlingen gerichtet, welches einen der 4 von Bundes wegen bevollmächtigten
Gesandten zu stellen hatte. Man darf vermuthen, daß ähnliche Schreiben noch an die 3
andern Städte ergangen sind, weichte je einen solchen Gesammtbundesboten zu stellen hatten,
vgl, lit» E, 25
B, Klagen der Städte gegen die Herzoge von Baiern sind in nr, 7 und 8 den
zu Stande gebrachten Abmachungen vorangestellt. Von den Beschädigungen, welche noch
nach dem Neumarkter SprucV den Städten von den Herzogen zugefügt waren, redet der
Bericht nr, 11 in art, 8 und 11; auch umgekehrt von Beeinträchtigungen der Herzoge durch
die Städte, welche die erstem in derselben Zeit erlitten haben wollten, wird dort in art, 14 so
gesprochen {auch art, 16 gehört ohne Zweifel hieher); auch in dem Ausspruch nr, 10
• Im Änlaethrief nr, i; ß. Ulman Stromer St, Chr. 1, * nr, 10 ex.
40, 80. * St. Chr. 9, 88S, 24. Uebrigeiu siehe über Königtho-
' Vitcher in den Forschungen 2, 98. fen's Darstellung weiter unten Ut. C.
^ Vgl. Einleitung zu dem kön. Friedenstag zu Nürn- ' VgL die äUeren Vorgänge vor dem Neumarkter 35
berg-Neumarkt p, i lin. 18 bis p. 2 Hn, 9. Spruch bei Vischer l. c,2, 96 oben auf der Seite.
* Vgl. nr. 11 art. i und », nr. 14, nr, 16 , nr. e.
Einleitung. 15
art. 13 ist von Uehergriffen aus dieser Zeit die Rede, und es scheint auch hier, daß beide
JTieile sich beklagten. Doch ist in diesen Stellen nur im allgemeinen von diesen Vorfällen
Erwähnung geihan. Es finden sich nun aber Aufzeichnungen im einzelnen darüber, keine
von den FH/rsten, wol aber solche von den Städten, unsere nrr. 7 und 8. In nr. 7 hat
5 man die Klageschrift, welche die Regensburger auf dem Heidelberger Tage selbst vorbrachten;
indem hier zum ersten mal der vollständige Text derselben veröffentlicht wird, war es zugleich
möglich, aus dem Gesammtberichte nr. 11 art, 3 das bisher nicht festgestellte Tagesdatum
zu bestimmen, unter tcelchem diese Klagen zu Heidelberg vorgebracht xourden. Eine abwei-
chende Stellung nimmt die zweite Beschwerdeschrift nr, 8 ein, welche Klagen von Augsbwrg
10 Regensburg Nürnberg Reutlingen Sangallen vereinigt : sie wurde nicht schon auf unserm
Heidelberger Tage selbst vorgebracht sondern erst später, und zwar ohne Ziceifel auf dem
Schwäbischen Bundestag zu Ravensburg, der Zeit nach am 23 Mai 1388 oder kurz vorher.
Von diesen Städten sind es Regensbv/rg Nürnberg. Augsburg, welche nachweislich schon in
Heidelberg klagend auftraten, außerdem Gmünd *; in uiisrer nr, 8 sind Reutlingen und
15 Sangallen hinzu^gekommen, Gmünd ist toeggeblieben. Das Fehlen ,von Gmünd rührt viel-
leicht aus einem zufälligen Grunde her, oder diese Stadt hat nachträglich ihre Beschwerden
fallen lassen. Der spätere Hinzutritt von Reutlingen und Sangallen erklärt sich daraus,
daß die Beschädigung derselben erst nach dem Heidelberger Tag stattfand^, also auf diesem
noch nicht vorgebracht werden konnte, Regensburg, dessen wirkliche Heidelberger Klag-
»0 Schrift wir bereits kennen, ist auch hier in Ravensburg wider unter den Beschwerdeführern,
die art, II 1-9 in nr, 8 sind wesentlich dieselben mit art, 1-9 in nr, 7, aber die weiteren
Artikel der nr, 7 sind in nr, 8 fallen gelassen, wofür dann in nr, 8 zwei neue Klagen dwrch
aH, 10 und 11 eintreten, deren Veranlassung später^ fällt als die Denkschrift nr, 7* und die
daher in Heidelberg auch noch nicht vorgebracht werden konnten. Man darf nun aber an-
26 nehmen, daß, wie Regensburg, so auch Augsburg und Nürnberg im wesentlichen dieselben
Klagen, welche sie später zu Ravensburg geltend machten, auch schon in Heidelberg vorge-
bracht haben werden^, und deshalb sind diese zu Ravensburg erschienenen Beschwerden hier
unter die Akten des Heidelberger Tags eingereiht worden; einzelnes, was der Zeit seines
Geschehens nach noch nicht in Heidelberg vorgebracht werden konnte, fällt natürlich weg,
80 wenn man nach den Heidelberger Verhandlungen fragt : bei mehreren Nürnberger Punkten
ist dieß durch das im Text schon beigefügte Datum klar, von den andern Städten war
in dieser Beziehung schon die Rede, bei den Augsburgern ist eine solche Ausscheidung
einzelner Punkte schtvieriger weil nirgends im Text eine Datierung der einzelnen Vorfälle
gegeben wird,
35 C, Die Abmachungen, dabei der Spruchbrief Pf, Ruprechtes I, erscheinest
in nr, 9 und 10, Es ist fast auffallend, daß nr, 10, der neue Heidelberger Spi*uchbrief
vom 23 April 1388, bisher noch ungedruckt geblieben ist, da das kleine Bruchstück in
Gemeineres Regensb, Chr, 1,246 nt,* nicht in Betracht kommen kann, Beiunsrem Abdrucke
konnte das für Baiern bestimmte Original aus dem Münchener Reichsarchiv zu Chrund gelegt
AQ werden; daß es das Exemplar für Baiemiist, zeigt die archivalische Rückenschrift des-
selben*, sowie der Umstand daß der darin eingeschaltete Neumarkter Spruchbrief den städ-
tischen und nicht den herzoglichen Anlassbrief in sich enthält; in der That hatte Herzog Fri-
derich von Baiern das eine Exemplar erhalten"^. In diesem \fieuen [Ausspruch nun, in nr, 10,
< Ge^amiiitbericht nr, u art, s. 9, lo, gangnen Tag zu Heidelberg [Apr. 1888] geklagt und wol
45 * nr, 8 art, IV und V, • erzählt vor den Füreten und Herren die da waren, dobei
^ J888 Apr. 28 und Mai e. der von fiengstperg, der von ewern wegen do waz, ge-
* 1S88 Apr. 14. weaen ist, daß ihnen Richtung und Autspruch Ruprechts I
' Es schreibt StcuU Nürnberg im allgemeinen von ihrem [von Neumarkt nr. 8] an keinen Stücken nie gehalten
Vorgehen dem Erzb. Püigrim von Salzburg fer. 6 p. Mich. worden sei, Nümb. Arch. Konserv. cod. 978 fol 48^ -44*.
50 1888 d. h. Okt. 1, ihre Botschaß habe auf dem nächstver- ® nr, ii art. 17. ' nr. ii art. 17.
Iß Königlicher Friedenstag zu Speier-Heidelberg im April 1388.
wird der frühere wider bestätigt^, und insbesondere nachdrückliche und eingehende Vorsorge
getroffen für die Freilassung des Erzbischofs Piligrim von Salzburg welche trotz dem Neu-
markter Spruch noch nicht vollzogen war% sowie andrerseits für die Befreiung der Bairischen
Herzoge und der Ihren vom Banne*. Der frühere Ausspruch wurde aber auch ergänzt in
solchen Punkten, deren Entscheidung er selbst schon zum voraus auf die Heidelberger Ver- 5
Sammlung verschoben Jiatte*. Einzelne solche verschobene Pv/nkte konnten jedoch auch jetzt
nicht ganz klar gestellt werden^, und blieben abermals unerledigt, weshalb eine neue Ver-
sammlung auf 24 Jv/ni 1388 nach Heidelberg angesetzt wird*, das Verständnis dieser Punkte
ergibt sich leicht aus dem Wortlaut.
Eine Erläuterung aber bedarf die in nr. 9 und 10 vorkommende Geldentschädigung. 10
ßchon am 22 April nemlich wurde eine Vorkehrung getroffen zu der Entschädigung ^ die
pinigen Städten zu leisten war: in nr. 9 leiht Pf. Ruprecht I den 3 Baiirischen Herzogen
4000 fl. dazu"^. Es ist dieß offenbar die gleiche Bückersatzfrage, um die es sich in dem
eigenäichen JSpruchbrief nr. 10 art. 8 und 14 am folgenden Tage handelt, nemlich in
Betreff der einigen Städten, beziehungsweise ihren Kaufleuten, schon vor Ausbruch des Kriegs n*
genommenen Habe; nwr die Summte weicht ab indem jetzt der Pf alzgrcf den Städten 6000 ß.^
der Bischof Lamprecht von Bamberg und Bf. Friderich V von Nürnberg mit einander ihnen
2000 fl. versprechen, zusammen also 8000 fl.^. Man sieht nicht, ob und wieviel am 22
April etwa aibch der Bischof und der Bvt/rggraf den Städten versprochen haben, jedenfalls
ist das Erbieten des Pfalzgrafen am 23 April ein noch günstigeres als das vom vorherge- ^0
henden Tag, und man sollte nun eigentlich erwarten, daß er, statt der Urkunde vom 22 April
welche nur auf 4O00 fl. lautete, eine neue auf 6000 ausgestellt haben werde. Von einer
solchen ist aber keine Spur, sie ist wohl unterblieben weü die eine wie die andere unnöthig
wurde da die Städte auf den Spruch nicht eingiengen% und so ließ man es nun bis auf
weiteres bei der auf 4000 bewenden, gab aber auch sie nicht aus den Händen, daher sich as
dieses Original in keinem städtischen sondei*n noch jetzt im Bairischen Reichsarchiv zu
Mimchen befindet. Nimmt Tnan nr. 9 zusammen mit nr. 10 art. 8, so zeigt sich die ver-
abredete Zahlufigs 'Einrichtung als diese : der Pfalzgraf {und die beiden andern , von denken
nur keine Urkunde daist: der Bischof und der Burggraf) leihet den Herzogen das Geld, so
nemlich daß er es auf den 23 April 1389 den Städten bezahlt denen es die Herzoge schuldig 30
geworden sind, und auf der andern Seite haben diese Herzoge versprochen das Geld dem
Pfalzgrafen {bzw. au^h dem Bischof und dem Burggrafen) zurückzuzahlen auf den gleichen
Tag, es ist somit das ganze Geschäft nichts als eine Bürgschaft die in der Form eines Dar-
lehens eingegangen wird wnd so daß sich der Bürge selbst wider sicher stellt durch einen
Schuldbrief der Verbürgten. Offenbar wollten die Städte eine Sicherheit haben für die 35
Ausführung der Entschädigung, die Herzoge waren aber {nach nr. 10 art. 8 in.) seit dem
Neumarkter Ausspi*UiCh nicht zu bewegen gewesen daß sie selbst eine solche Sicherheit stellten,
so ihat es denn der Pfalzgraf {und bzw. die beiden andern) indem er als Bürge auftrat.
Königshofen St. Chr. 9, 839, 3. 8. 11^^ nennt eine andere Totalsumme: die Herzoge sollten
* nr. 10 arL 1. • ^i,., /ö ar«. 8 umb die widerkerönge, und art. 14 die 40
• nr. 10 art. 2. widcrkeninge umb dieselben habe.
^ nr. 10 arU 8. ' Siehe lü. D dieser Einleitung. Auf den Fall wird
* Siehe die vorige Einleitung Ht. B. schon hier in nr. 9 geachtet ; wer'ez nü — nit dorülen
• nr. 10 in. und daz doch da in etlichen stucken nit ^® Jf^'
eigentlich - bewisten. Unrichtig üt in der Anm. 1 der St. Ch. 9, 889 das 45
^ . , , , . n ganze K^)üel des Königshofen, das die Ueberschrifl ein
nr. 10 art. 4 (darumb w.r von der habe nit wißen ^^^^, ^,.,^^j^ ^^^^^^ ^^^ ^^^^^ Neumarkter Spruch vom
mögen), art. 5, art. 6, art. 7; neu hinzugekommen art. 18; ,^ ^^^ ^,.^^^ Königshofen nennt freiüch weder Neu-
vgl. art. 9. ^^^^ ^^^^ Heidelberg, aber in dem Neumarkter Spruch
' an der widerkerunge d. h. zur theilweisen Berich- ist noch nichU von einer bestimmten Summe gesagt, das 60
tigung dtr Widererstattitng. war erst in dem Heidelberger Spruch vom 28 April dei' Fall.
Einleitung. 17
12000 fl, bezahlen, wnd der Pfalzgraf wollte davon 6000 fl, leihen; diese Nachricht ist
offenbar zueammengesebst aus denjenigen beiden, welche wir bereits kennen; indem nemlich
ausgegangen wird von den 6000 ß., die wir aus nr. 10 ari, 8 als Anerbieten des Pfalzgrafen
vom 23 Aj^l kennen, wirkt zugleich die Vorstellung von nr, 9 nach daß der Pfalzgraf am
5 22 April 4000 fl. leihen wollte d. h. die Hälfte der ganzen Summe, nemlich 4000 fl. an der
wol schon am 22 Aprilfeststehenden Gesammtsumme der Entschädigung im Betrag von 8000 fl.,
und so ist diese Ghsammtsumme hier falsch berechnet auf 12000 statt auf 8000 fl. Es ist dieß
nicht der einzige Irrthum Königshof en's. Denn er hat offenbar beide Sprüche j den Neumarktei*
und Heidelberger, zusammengearbeitet^, [womit eben stimmt daß er keinen der beiden Ortsna-
10 men nennt, und war überhaupt nicht genau unterrichtet. So ist es schon nicht genau zu sagen^
noch vil reden geschach — ein anlos an herzogen RApreht den eitern und an etliche me,
was auf keinen der beiden Tage passt^. Ungenau ist auch das ein schade gegen dem andern
solte glich uf sin. Zwar ließ man zu Neumarkt die bis dahin bereits entrichteten Brand-
schatzungenund Zahlungen (gedinge) unberüJirt stehen art. 3, und dieß blieb auch so zu HeideL-
15 berg art. 1 wnd 11 ; denn nur die noch nicht geleisteten Brandschatzungen und Zahlungen sollen
zurückgegeben werden. Dagegen wird die Schadloshcdtung des Erzbischofs und der Seinigeti
für die Habe, die ihnen zu Raitenhaslachgenommenwar,principieü anerkannt und m^ wegen
ungenügender Information die Entscheidung darüber verschoben, sowol in Neuma^rkt als in
Heidelberg, nr. 3 art. 4^ und nr. 10 art. 4; ebenso wird die Entscheidung über andere Dinge,
80 die während des Krieges selbst vorkamen, noch vorbehalten in beiden Urkunden nr. 3 art. 5* und
nr, 10 art. 6*. Der Satz bei Konigshofen* und soltent herzöge Steffan und herzöge Friderich
den kouflüten keren 12 tusent gülden für ir nome und schaden, und euch widergeben was
von derselben nome noch verbanden were ist in dieser Allgemeinheit garkz falsch, in Wirk-
lichkeit handelte es sich dabei nur von den Gütern und der Habe welche noch vor demformlichen
^ Ausbruch des Kriegs den Städten durch die Herzoge genommen worden waren, wie man aus
nr. 3 art. 5 und aus nr. 10 art. 8 wnd 14 sieht, und zudem findet hier eine Vermischung des
Neumarkter und Heidelberger Ausspruches statt, denn die eine Aussage und soltent — und
schaden erinnert nur an den letzteren {art. 8 und 14) und kommt im ersteren noch gar nicht
vor, während umgekehrt die andere Aussage und euch — verbanden were den Standpunkt
so des Neumarkter Spruchs {a/rt. 5) einnimmt, und im Heidelberger nicht mehr vorkommt, wo es
im Gegentheil in art. 14 heißt daz derselben habe nichts furhanden gewest ist. Dajß es mit
den 12000 fl. nichts ist, haben wir ohnedieß schon gesehen^ wenn aber das Anerbieten des
Pfcdzgrafen 6000 fl. darzuleihen so erzählt wird, als ob es erst nach Abgabe des Spruchs
geschehen wäre^, so ist einzuwenden, daß dasselbe ja in der Heidelberger Urkunde"' selbst
SS bereits steht; nur auf den Neumarkter Spruch passt es, daß das Anerbieten als nach dem
Spruch gemacht erscheint, aber rncht zu Neu/markt vmrde es gemacht sondern zu Heidel-
berg, und zwar vor dem dortigen Spruch oder durch denselben indem es in ihn aufgenommen
vmrde. Wenn nun auch richtig ist was Königshofen in kurzen Worten von der Loslassung
der Gefangenen^ v/hd der Beilegung des Kriegs im allgemeinen^ sagt, so war es doch um so
40 leichter hier einem Irrthum zu entgehen, weü darin die beiden Urkunden übereinstimmen^^,
* Vgl. wie Ulman Stromer verfvhr, in untrer Einlei- * Was in nr. s art. 6* von Herzog Stefan getagt w(,
tung zum TagvonNümberg-Neumarkt Ut. B. Ueberhaupt ivird in nr. lo nicht wider erwähnt; vielleicht war der-
wurden, wie es echeintt auch eonet die beiden Sprüche selbe inzwischen «einen Verpflichtungen nachgekommen.
ztuammen aU Einer gefaßt, wie sie denn freilich auch ' St» Chr. 9, 889, 2-4.
45 zusammengehören, von demselben Schiedsrichter her- * St. Chr. 9, 889, ii-is.
riihren, und der spätere die Ergänzung des älteren ist. ' nr. 10 art. 8 und 14.
Die Augsb. Chronik weiß nur von Neumarkt, vgl Einlei- . * St. Chr. 9, 889, l.
tung zum Ta>g von Nümberg-Neumarkt Ut. B. ' St. Chr. 9, 889, 1-9.
» 5^ Chr. 9, 888, 29-24. '" nr. 8 art. 2 mit nr. 10 art. lo, und nr. 8 art. i mit
50 > Der Änlass getchah immer nur auf den Pfalzgrafen. nr. 10 art. l.
Vgl. auch diese Einleitung vom im 8. ÄUnea.
Deutsche Reichstags-Akten II. Q
18 Königlicher Friedenstag zu Speier-Heidelberg im April 1388.
und man sieht jedenfalls trotzdem zur Genüge y wie schlecht Königskofen eigentlich Bescheid
weiß in diesen wichtigen Verhandlungen zu Neumarkt und Heidelberg,
D. Die Aufzeichnungen über den letzten und diesen Tag, von denefi jnr. II
und 13 njüch ungedruckt waren, sind sehr werthvoü, indem sie höchst erwünschten Aufschluß
geben über die Verhandlungen zu Nürnberg-Neuma/rkt und Speier-Heiddberg, namentlich s
über die letzteren. Diese Verhandlungen zu Heidelberg blieben in sofern ohne Ergebnis, als
die 4 Bevollmächtigten des Schwäbischen Städtebunds den Spriichbrief gar nicht abgewartet
hatten sondei*n schon vorher in offner Unzufriedenheit nach Hause gegangen waren*. So hat
also der Heidelberger Spruch gar keinen praktischen Werth, weil er städtischerseits nicht
angenommen wm^de. Die Cfründe davon wie der ganze Hergang würden klarer sein, wenn lo
in nr, 11 nicht eine bedenkliche Lücke wäre*. Von besonderem Interesse ist Übrigens hier
auch die Politik der Räthe des Königs, in nr. 11 art, 11, 14, 13, sowie die offen hervor-
tretende Spaltwng unter den Städten selbst, die sich in allen drei Stücken nr, IUI 3 zeigt, —
Der Bericht nr, 11 ist nicht das Werk der Gesandten der Rheinischen Städte, von denen
sich die Verfasser , die sich wir nennen j ausdrücklich in art. 1 und 6 abscheiden. Er rührt is
auch nicht her von den Oesammtboten des Schwäbischen Städtebunds\ gegen deren Verfahren
er eigentlich gerichtet ist; von ihnen heben sich die Berichterstatter ebenfalls fortdauernd
ab durch die erste Person Pluralis in der sie von sich sprechen, in art. 1-3. 6-7, 9-14, Er
ist auch nicht von der Nürnberger Gesandtschaft allein ausgegangen, in deren Stadt-
archiv er sich heute findet; denn es heißt immer wir und Jobs Tetzel war der einzige Nürn- *a
bergische Gesandte^, Dagegen zeigt sich, daß zu den unter wir zusammengefassten Personen
die Gesandten von Begensburg Nürnberg Augsburg Gmünd gehör en\ Wenn Jobs Tetzel
der Nürnbei^ger von den wir unterschieden zu werden scheint^, so ist dieß eben nur Schein,
er gehört zu ihnen und tritt nur gleichsam als ihr Obmann oder vornehmstes Glied besonders
aus ihnen hervor. Ob der Bericht noch zu Heidelberg verfasst umrde, oder erst später an 25
anderem Orte, geht aus ihm selbst nicht hervor; doch ist das erstere wahrscheinlich schon
wegen dei* vielen erzählten Einzelnheiten, d-ann auch weil die Verfasser wol nicht so leicht
wo anders gleich hätten zusammentreffen können, und endlich weil es für sie ohne Zweifel
Bedürfnis und wolgerathen war ihren Standpunkt im Gegensatz zu dem Verfahren der vier
Schwäbischen Gesammtbundesboten sofort zu rechtfertigen. Bei der Beurtheilung und Benür so
tzung von nr, 11 und 12 darf Toan denn freilich auch nicht vergessen, daß beides Partei-
Schriften sind. — Die Uneinigkeit unter den Städten auf unsrer Versammlung gab noch im
Oktober desselben Jahres Anlaß zu dem Schreiben Nümberg's an den Bundesrath zu Uhi
nr, 13; denn Nürnberg, und somit auch sein Gesandter Jobs Tetzel, befand sich in Opposi-
tion gegen die Bundesleitung, War Jobs Tetzel, wegen seines Verhaltens in Heidelberg, bei sr>
dem Bundesrath verdächtigt worden, so konnte ihm jetzt die Auf Zeichnung nr, 11 zu Statten
kommen, um so mehr als er bei Abfassung dieser Staatsschrift nicht alleine betheiligt wa/r
und hier ntm eine Gesammtdarstellung der übrigen städtischen Gesandten des Heidelberger
Tags oder doch eines ansehnlichen Tkeils derselben gegenüber der Auffassung der vier
Schwabischen Bundesboten vorlag, — Schon vorher hatte sich Nürnberg auf der Versamm- 40
lung des Schwäbischen Städtebunds zu Ulm über diese Dinge vernehmen lassen, in den
Beschwerde-Artikeln nr, 12, Diese sind freilich keine unmittelbaren Akten des Heidelberger
Tags, aber sie beziehen sich einem guten Theil ihres Inhalts noA^h sowol auf diese als auf die
* nr, 11 art. 17 und nr, 12 art, 7. Vitcher in den for- * Vgi, über diese die Einleitung zu unerem Tag unter
«chungen 8, 2d findet das Verfahren der 4 Städlebunde- lit. E, 45
boten gerechtfertigt. * nr, 14 Rechnungspoeten 8,
* Auch Königshof en St. Chr. 9, 889, e-i4 erzähU von ' nr. tt ari, 8 und erzelten die — , art. 10 darzu wolt
diesen Hergängen; auch nach ihm widerstreben die Städte. man — benAgt het, und art. 9 wo Jobs Tetzel von Nürn-
Ulman Stromer weiß nichts von der Heidelberger Vjsr- berg ist.
Sammlung, s. die vorige Einleitung Vt. B. * nr. 11 art. 5 und $. 50
Einleitung.
19
vorhergehende Versammlung, und durften deshalb hier nicht übergangen werden obgleich
sie bereits ged/ruckt waren. Auch scheint nr. 11 bei der Abfassung von nr, 12 beniUzt wor-
den zu sein, man vgl. nr, 11 art. 7 und nr, 12 art, 10,
E. Die städtischen Kosten ergeben einige Nachrichten darüber, wer auf der Ver-
( samwiung erschienen ist; es kommen, v/m uns darüber atf zuklären, aber auch noch eine
Reihe anderer Notizen in Betracht. Anwesend ist vor allem Ruprecht 1\ der den Spruch-
brief gibt und besigdt^. Außerdem besigeln diesen die Räthe des Königs Börse von Riesen-
burg und Griff Johann zu Spanheim^; als königlicher Roth hatte auch zuvor schon der von
Riesenburg Theü an den Verhandlungen genommen*; wol nur Ungenauigkeit ist es, wenn
10 einmal der von Spanheim neben des Königs Räthen genannt und also nicht zu diesen gerech-
net tüird\ aber man kann avM diesem Umstände, daß nemlich neben Spanheim noch von
Räthen in der Mehrzahl die Rede ist, übrigens wol schließen, daß er und Riesenburg mcht
die einzigen amoesenden königlichen Räthe gewesen sein loerden. Wenn dabei die 4 Herren,
der von Spanheim, der Deutschordensmeister Sifrid von Veningen, der von Oettingen, wnd
15 der Messenhauser, zusamm^en genannt sind, so ist mit Grv/nd zu vermuthen, daß dieß die
von dem Pfalzgrafen aufgestellte Vierer-Kommission ist welche mit den städtischen Vier-
Toännem eine Vereinigung treffen sollte*. Der Bischof Lamprecht von Bamberg erscheint als
Unterhändler bei den Städteboten, einnud zusammen mit den Räthen des Königs'^, ein ander
mal aUein^; ohne Zweifel wofr auch sein Kollege von Augsburg da^. Erzbischof Piligrlm
M ww Salzburg kam nuAt^^, denn er war noch nicht freigegeben*^, dochhcUteer einen Vertreter
dabei, den von Hengstperg**, und dazu einen Schreiber *\ der letztere war es der von den 2
Exemplaren des Spruchbriefs das für die Städte bestimmte Exemplar in die Hände bekam**.
Von Fürsten und Herren im allgemeinen ist sonst an verschiedenen Stellen die Rede*^. Die
3 Bairischen Herzoge Priderich Johann und Stephan waren unter ihnen*^. Die Städte sind
Vi zahlreich vertreten. Auf Seiten der Rheinischen können wenigstens die beiden Franifurter
namentlich bezeichnet werden, es waren dieß Jakob Klobelauch der junge und Bernhard
Nygebure". Ohne Zweifel sind noch mehr vom Rhein dagewesen, da Praiikfiirt wegen der
Speirer Versammlung an Mainz Speier und Worms geschrieben hatte ^^j und da mehr*
fach von den Rheinischen Städten, nie von Frankfurt allein, die Rede f«*". Auch sonst
so können meist nicht die Namen sondern nur die Städte angeführt werden denen die Abge^
sandten angehörten. Die Nürnberger Rechnung weiß, daß etlich vom punt dort waren^;
dieß sind die Gesammtboten des Schwäbischen Städtebunds^^, es waren ihrer 4^ und so
werden sie auch gewöhnlich einfadi bezeichnet als die Vier. Wahrscheinlich sind dieß die-
selben Personen gewesen, welche auch bei der vorhergehenden Verhandlung von Nürnberg-
85 ' nr. 14 Rechnungtpoiten 8 , nr. li ort. i. e. 7. lO. is,
15. 16. 17.
' nr. 10 in. und ex.
^ nr. 10 ex.
* nr. 11 art. 6, verglichen mit ort. 4.
40 * nr. 11 art. 14; son^t werden noch kön. Räthe, ohne
Namen jedoch, genannt nr. ii arl, a (8). ii. 17.
• nr. 11 art. 7.
' nr. 11 ort. 14.
* nr. 11 art. 16; auch art. lO gehört wol zum Beweise
45 eeiner Anweeenheil*
• nr. 11 art. 10,
'® nr. 10 art. 4, weder er noch die Seinen die gefan-
gen wa/ren.
" nr. 10 art. 2.
50 " In der Einleitung lit. B nl., im Sehr. Nümberge an
PiHgrkn vom i Okt. 1888.
*' nr. 11 art. lo und 17, wol nicht identiedi mit dem
von Hengetperg.
'* nr. 11 art. 17.
" In der Einleitung Ut. B nt., im Sehr. Nürnberg*« an
PiHgrim vom i Okt. 1888 : Fürsten und Herren; nr. lo in.:
Fürsten Herren und andere Freunde und Getreue def
Pfalzgrafen; nr. 14 Rechnungsposten 8 und nr. ii art. 2.
16 : Fürsten; nr. il art. 8. 16.. le, 17: Herren; nr. 7 art. 8
ex. : Herren Ritter und Knechte.
" Friderich und Johann nr. 10 in.; Friderich nr. ii
ort. le und 17; Herzog Stefan von Baiem aber haX, wie
die Ulmer in ihren Klagen sagen, die gutlichen Tedinge
und Tage selbst beredet und betedingt zu Heidelberg, Ulmer
Stadtbiblioth. Ulmensia 5677 foL 18^.
" nr. 16.
'* nr. 14 Rechnungsposten 9.
" nr. 11 art. i. e. 7. lo. 18. 14.
^ nr. 14 Rechnungsposten a.
" nr. 10 in., nr. li art. 7. 12. 17.
^ nr. e, nr. ii art. 1-8. 6-8. lo. ii. u. 15. 17.
20
Königlicher Friedenstag zu 8peier«Hoidelberg im April 1388.
Neumarkt in dieser Eigenschcft erschienen waren, da die Absicht bestand die gleichen Boten
zu schicken, laut nr, 6. Man kamt sagen, daß es ein Ulmer, ein Rotweiler, ein Nördlinger
war, und daß der letztere ohne Zioeifel K&dorffer hieß , eiber von dem Vierten laßt sich weder
Nam/e noch Ort angeben, vgl. die Auseinandersetssung in der Einleitung zum Nürnberg^
Neumarkter Tag lit, C. Diese 4 bilden dann auch zugleich die Kommission von städtischer s
Seite, die mit den vom Pfalzgrafen ernannten Vierem sich vereinigen soll, laut wr, 11 art, 7.
Daneben sind ober noch mehr Gesandte aus dem Gebiete des Schwabischen Städtebunds
dagewesen, aber diese nicht von Bundes wegen, sondern jeder von seiner Stctdt aus vm wegen
ihrer gehabten Eaubschäden zu verhandeln (nr. 11 art. 7. 12 und auch 17). Solche waren
offenbar die von Regensbwrg Nürnberg Augsburg Omilnd (nr. 11 art. 3. 9. 10), worunter lo
der Nürnberger Abgesandte Jobs Tetzel allein mit Namen genannt werden kann^. Uebri-
gens ist vielleicht damit die Zahl der städtischen Boten noch nicht erschöpft, da wir nicht
wissen können ob in unsem Quellen alle angeführt sind. Aus Nürnberg waren audi beschä-
digte Kaufleute erschienen um ihre Forderungen geltend zu macJ^en*; ob auch anderswoher,
bleibt dahingestellt, jedenfalls kamen nicht (üW. 15
F. Erster Anhang: Friedensversuche im Sommer 1388. Unter diesem Titel
ist eine Anzahl von Schriftstücken vereinigt, welche zwar nur als Zwischenstationen zur fol-
genden Versammlung dienen können, als solche aber auch schwer zu entbehren sein würden.
Ich erinnere, daß die Punkte, welche in dem Heidelberger Spruchbrief vom 23 Apr. 1388
noch nicht erledigt waren, auf einem neuen Heidelberger Tag in's reine gebracht werden t^
sollten und daß dieser auf 24 Juni bestimmt war^. Eine Nachricht von dem Zustandekom-
men einer solchen Versammlung zu Heidelberg-Speier findet sich nunmehr in der Frankfur-
ter Stadtrechnung, wo auch die Zeit stimmt'^; und weitere Spuren zeigen die 3 Schreiben des
Pf. Ruprecht Ivom 11 Juli 1388^. Atis diesen letzteren darf man venmUhen, daß die
Schwäbischen Städte nicht erschienen, wofür auch die Art ypri(Jit in der sie im April zu ss
Heidelberg abgebrochen hatten ; ohnedieß war der Krieg bereits mit erneuerter Wuth wider
ausgebrochen'^. Das von den Baiem eng umlagerte Augsburg befand sich um diese Zeit,
wo die Heidelberger Versammlung stattfinden sollte, sogar in gänzlicher Unkenntnis der
Außenwelt, und ein wunderliches Gerücht von einer Zusammenkunft, die zwischen Fürsten
und Städten in Anwesenheit des Königs damals zu Bamberg, wie man wähnte, vor sichgehn so
sollte, war den Rathgeben der Stadt zu Ohren gekommen^. Die Rheinischen Städte eiber
ruhten nicht mit der Vermittelung , und wollten einen neuen Friedenstag in Speier auf 25
Juli zusammenbringen , wo die Schwäbischen Städte auch erscheinen sollten, dazu die Herzoge
von Baiern*, Bischof Burkhard von Augsburg, Graf Eberhard HI von Wirtemberg, und
die von Oettingen ^^, was alles sich aus nr. 18 ergibt. Pf. Ruprecht I aber zog vor, diese S5
Versammlung auf 29 Juli in Wirzburg zu halten*^ wo ohnedieß eine FUrstenzusammenkwrft
statthaben sollte**. Diese letztere nun kam zwar zu Stande^*, aber die Städte scheinen sich
nicht gezeigt zu haben, die Rheinischen wenigstens sind um diese Zeit in Speier gewesen um
Kriegsmaßregeln vorzubereiten**. Ein gemeinsamer Friedenstag zwischen FUrsten und
" nr, tt art 6. ff. 5, womit die Nürnberger Stadtreeh-
nung nr. U Rechnungepo$ten 8 stimmt.
* nr, 11 art 9 der Teczel mit seinen kawflewten d, h,
wol Nümbergem,
* nr. iO art. 8.
* nr. to art. 4. e. 7. 9, vgl. diete Einleitung Ut. C.
* nr. 16 art. 2.
* nr. iS'SO; von Speier aus scheinen die Rheinisdien
Städte nur a Bevollmächtigte nach Heidelberg geschickt zu
habent nr. 19 in.
' Vischer in den Forschungen 8 , 99.
40
• nr. 17.
* Wol alle drei früher genannten, Stefan, Friderich,
Johann.
«• Wol Ludwig XII der Bärtige und Fridench V.
" nr. 19, vgL nr. 19 und ao.
" nr. 80.
" Bommel Gesch. von Hessen 8, 888 mit Änm. p. 1S5.
** nr. 81 mit nt., vorausgesetzt daß ich das Stück rich-
tig dauere. {Darüber habe ich meine Ansicht später geän-
dert, s. die Einleitung zum Egerer Beichstag Ht. F die
Änm.) 50
45
Einleitung.
21
Städten, den man auf 16 Augtut vorhatte, ist sicher auch nicht ausgeführt worden^; aber
Anfangs September finden sich in der Frankfurter Stadtrechnung zwei Versammlungen der
Rheinischen Städte, eine in Heiddberg und die andre in Speier, welche die vermittelnde
Thätigkeit derselben von neuem erkennen husen, in Heidelberg wird wol der Pfahgrcf mit
5 dabei gewesen sein, im übrigen scheinen sich nur eben die Rheinischen Städte beiheiligt zu
haben% Erfolg wird keiner sichtbar.
Q. Zweiter Anhang: Plan einer Thronveränderung. Ohne Zweifel in nahem
Zusammenhang mit den vergeblichen Bemühungen des Königs um die Widerherstellung des
Friedens im Reich steht der von ihm selbst gefasste Gedanke an eine Thronveränderung. Es
10 war seit 1383 eine große Wandlung in seiner politischen Stellung vor sich gegangen. Da-
mals hat er selbst noch den Fürsten- oder Herren-Bund gestiftet am 11 Merz zum Zwecke
des Landfriedens j und dieser Bund hat ihm seine Reckte am Römischen Reich und am Böh-
mischen Königreich gegen jeden Widersacher oder Empörer garantiert^. Ob dort in art. 21
der Bundesurkunde* die Andeutung enthalten ist, daji schon damals von einer Partei die
15 Absetzung des Königs ins Auge gefasst gewesen war, und ob dieß der Grund ist weshalb die
Fürsten sich ausdrücklich zu seiner Aufrechihaltung verpflichten mussten, wird nicht leicht
zu entscheiden sein; daß auch in dem dazu gehörigen Ausschreiben^ die Treue gegen den
König noch besonders als Forderung hervorgehoben wird, zeigt wenigstens, daß man auf
jenen art. 21 besonderes Gewicht legte. Jedenfalls schien der König ganz in den Händen ^
80 der Fürsten zu sein und sich völlig an sie angeschlossen zu haben. Doch wurde im April
1383 zu Wirzburg auch zwischen den Fürsten und den Städten über eine Einmüthigkeit
verhandelt^, auch auf dem folgenden* Reichstag zu Nürnberg im Herbste 1383 ist dieseihe
Angelegenheit wider auf der Bahn''. Die Fwrsten mögen indes gefürchtet haben, es könne
eine solche Vereinigung mit den Städten schließlich doch nur auf Grund der Anerkennung
95 des Bundes der letzteren als einer mit ihnen gleichberechtigten Macht [erfolgen^ und der
König schien ihnen dv/rch Beförderung einer solchen Vereinigung sich mehr auf die Seite
der Städte zu neigen^. Nun hören unr, daß die Fürsten, kurz ehe sie sich zu Mergentheim
im Februar 1384 gegen die Städte zu nahem Kriege rüsten^^, auch mit dem Gedanken v/in-
gehn, den Konig abzusetzen, die früheste Spur eines solchen Plans^*. Die Absicht des Kriegs
30 gegen die Städte und die der Empörung gegen den König, der diese zu begünstigen schien,
fallen zeitlich fast zusammen, und sie hängen auch innerlich ohne Zweifel zusammen^*.
" nr. 21 art. i, wider unter Voraussetzung richtiger
Datierung des Stücks.'
* nr. te art, s,
36 » RTA, 1 nr. »06 art, 91, vgl nr. »07.
* RTA. 1 nr. »06.
^ RTA. 1 nr. »07 p. 876 lin. »9-8».
* RTA. 1 nr. »»l art. 4, nr. »»» art. 4 und 6, nr. »»8
orL 1 und », vgl. ib. pag. 866 Ht. E.
40 ' RTA. 1 nr. »8», vgl. ib. pag. 897 Ht. C.
* So Franc. Voiss^ de Wenceslao rege Romanorum
comm. hist., Bannce 1869 pag. »8 f., vgl. RTA. i pag. CI.
* Voiss, l. c. pag. »9.
•• RTA.^1 nr. »87»»89.
45 " RTA. 1 nr. »se.
**So Voiss L c. p. »9; vgl, RTA. i, 4»». — Mit Recht
weiet hier Voiss pag. 90 f. auf den Ehrgeiz der FamiHen
Nassau und Witteisbach hin, die noch nicht vergessen
hatten daß sie einst selbst <m der Spitze des Reichs gc
50 standen waren. Mü Recht auch verficht er gegen höher
{das Rechtsverfahren bei K. Wenzels Absetzung im
Münch. Mst. Jahrbuch 1886 pag. 114} die Ansicht Jans-
sen*s (Frank f. Reichskorrespondenz i, 18), daß in RTA.
1 nr. »88 {aus Janssen i, i» nr. 87) derjenige der nu nit
hie is kein anderer sein könne als der Mainzer Erzbi-
schof Adolf der Nassauer; ich füge hinzu, daß die Worte
eczwaz swacham libe mit der freilich etwas später erst er-
wähnten Krankheit Adolfs stimmen {aus 188$ in., RTA. i,
684, 11 f.). höher denkt gar an K. Wenzel, was ein Mis-
Verständnis des wesentlichen Zusammenhangs der Stelle
ist. Wer der augenkaipper sei, hatte Janssen dahinge-
stellt gelassen , hofier l. c. vermuthet hier Adolf von Mainz,
ich glaubte einen der Pfalzgrafen vermutlien zu dürfen
{RTA. 1, 4»9 nt. »), Voiss l c. pag. 80 nt. » denkt näher
an Pf. Ruprecht d. h. den Kurfürsten Ruprecht I wol, es
verschlägt nichts welcher von den drei damals lebenden
Ruprechten es war, es ist eben die Tendenz des Hauses,
und an dessen Spitze stand cUlerdings Rupredit I der
wahrscheinlich Plane auf die Krone hatte. Eine ähnliche
Verbindung zwischen Nassau und Witteisbach gegen das
huxemburgische Haus finden wir 1861 in einer wol noch
nicht genug beachteten Urkunde, von welcher ich RTA. i,
47nt. 1 einen Auszug gegeben habe. Damals gedachte Pf.
Rudolf II, der ältere Bruder Ruprechts I, sich der Krone
zu bemächtigen im Bunde mit dem Nassauischen Grafen
22
Königlicher Friedenstag zu Speier-Heidelberg im April 1388.
Wenig änderte im wesentlichen an der Gefahr der Lage die Heidelberger Stallung vom 26
Juli 1384 f und es scheint dafl der König deshalb das Bedürfnis empfand sich noch näher
an die Städte anzu>8ohli^en\ welche bedroht waren wie er selbst : eine Einmüthigkeit zu
Stande zu bringen zwischen sich und ihnen, nach dem Ausdmcke der 2kit. Das Jahr 1385
brachte in der Münz- und Judenschidden- Sache ein neues Zusammengehen des Königs und s
der Städte, wodurch Geldmittel flüssig vmrden zu einem etwaigen Kampfe mit den Fürsten^,
und in derfwr die Bürgerschaften bedrohlichen Angelegenheit des Westfälischen Landfrie-
dens führte Wenzel auf dem Fürstentag zu Wirzburg 10 Merz 1387 einen schweren Schlag
gegen die Herren-Partei^. Um so enger wurde nun das Verhältnis Wenzel' s zu den Städ-
ten, und wenige Tage nach jener letzten Maßregel von Wirzburg finden toir es in voller lo
Blüte: die Bürgerschaften schließen mit dem König das Nürnberger Bündnis vom 20-21
Merz 1387^ , und erstere versprechen dabei dem letzteren ihre Hilfe für den Fall einer aus-
brechenden Thron-Revolution. Eine solche scheint allerdings damals von den Fürsten beab-
sichtigt gewesen zu sein: noch im April 1387 war es wol, daß die Fürsten und Herren eine
Versammlung in Wirzbv/rg hielten von etlicher heimlicher sach wegen ab der rat wol i5
waiz wie die Frankfurter Stadtrechnung mittheiW^, und am 23 April verbinden sich die vier
Rheinischen Kurfürsten zu Wesel, daß keiner von ihnen ohne Zustimmung der übrigen
bewilligen solle, dajß K. Wenzel das Reich einem andern abtrete*. Entweder hatte man von
einem solchen Abtretungsplan des Königs gehört, vielleicht ihn nwr vermuthet, und war die
Absicht nur zu verhindern daß er die Wahl auf ein Mitglied seines Hauses lenke, wie denn so
dieß die Idee WenzeCs im folgenden Jahre wirklich war''; oder man dachJte auf Seiten
der Irrsten damals schon weiter an ein selbständiges Vorgehen zur Entsetzung desselben,
das man ja schon 1384 beabsichtigte und jetzt mit dem Bund gegen die Kronabtretung nwr
zu maskieren gesüßt hätte. Es scheinen um diese Zeit in Deutschland überhaupt allerlei
Möglichkeiten ins Auge gefaset worden zu sein: so wenn die Städte in ihrem Bündnis mit 25
Erzb, Piligrim von Salzburg vom 25 Juli 1387 daran denken, daß das Reichsvikariat an
die Herren des Bairischen Hauses kommen könnte oder daß denselben das Reich empfohlen
oder sie {einer oder mehrere von ihnen) zu Pflegern des Reichs erwählt würden^, — Im
Jahr 1388, aus dem die hier mitgetheilten Urkunden nr. 22-31 sind, gewinnen die Sachen
eine greifbarere Gestalt» Ich sehe freilich nickt, auf welche Quelle sich die Nachricht zum so
Jahr 1388 bei Pcdacky* stützt, daß einige Fürsten, wie es scheint schon vor der Döffinger
Schlacht vom 24 August, bereits laut von des Königs Absetzung sprachen, weil er die Städte
begünstigte; vielleicht liegt hier nur der Bericht PdzeVs zum Jahr 1387 zu Grunde^^, welcher,
nachdem er von dem Nü/rriberger Bündnis des Merz 1387 erzählt hat, mit den Worten fortr
Gerlach weicher ErzbUcKof von Mainz war, nachdem
erst wenige Jahre zuvor das LuxemburgUche Haut in der
Pereon Kar Fe IV wider emporgekommenwar. Schwer hat
eich dann die PfälzUche Familie die Wahl WenzeVe he-
zahlen lateen {RTA, i nr. tß-ii. 2a), nicht ohne ihrer eig-
nen Hoffnungen dabei zu gedenken (ib. nr. 2»), und echon
wenige Jahre nachher iet eie, wie ee scheint, bei diesen
Zettehmgen von 18B4 betheiUgt welche nichts geringeres
aU die Widerentfemung de* Gewählten bezweckten. Man
sieht, ee ist immer dasselbe Haus, welches gegen die
Luxemburger aufstrebt, bieeeihm 1400 endlich in der Per-
son Pf. Ruprechts IJI geUngt. Wenzel hätte gut oder
schlecht sein mögen, diese Gefahr drohte ihm immerMn,
sie hieng nicht im mindeeten mit seinem Charakter oder
seiner Regierungsweise zusammen.
■ RTA. 1, mi, 46-428, 86.
» Tag zu Ulm RTA. 1, 461. — Wenn Voies pag. 89 ver-
muthet, daß auf dem Fürstentag zu Wirzburg im Fe-
bruar 1886 {RTA. 1 nr. 287) die 'Absetzungsplane von
1884 fortgesetzt worden seien, so mag an sich dagegen 35
als Möglichkeit nichts eingewendet werden, nur daß man
in dem Stück selbst eine wirkliche Spur davon nicht find^.
Auf 1886 würde iünigens die Friedb. Notiz in RTA. 1,
429 nl. 1 hinweisen, wenn sie ganz genau wäre, da wir
doch von dem Plan des Jahres 1884 wiesen. Wenn im 40
Spätsommer 1886 die Nürnberger Gesandtefi in Bewegung
gesetzt werden von etlicher heimlichen sach wegen, so
Hegt die Möglichkeit abermals vor an so etwas zu denken ,
doch ohne daß der Inhalt der Stelle dieß ganz eicher
machte, (RTA. i, 680, 84.)
^ RTA. 1, 518-828.
* RTA. 1 nr. 801-808.
* RTA. 1 nr. 806 art. 4.
*RTA.i nr. 806, vgl. pag. 644, 84 ff.
' Siehe RTA, 2 nr. 22 und 24.
* RT± 1, 656, 4 ff., vgl. 664, 22 ff.
' PaJacky, Gesch. von Böhmen 8, a, 60 f.
^"^Pdzel Wenzel 1,187.
45
50
Einleitung. 23
fährt: denn es hatten schon damals einige Fftrsten wider Wenzeln, weil er ihnen das
Rauben nicht gestatten wollen, gemorret und ihm mit der Absetzung gedrohet; Pelzel
seihst gibt aber keine Quelle für diese Mittheilung an, es sieht ganz so aus als ob er hier nwr
seinen bekannten Pragmatismus anbringe, und bloß erklären wolle warum in dem Nüm-
» berger Bündnis von dem möglichen Fall einer Thronveränderung die Rede ist, für den die
Städte ihm ihren Beistand versprechen. Aus Palackg ist dann wol die Notiz Stälin's*
gefloßen, der König habe sich durch die Weise, tvie er die Städte annahm, bei den Fü/rsten
so verhasst gemacht, daß laut von seiner Absetzung die Rede wurde; wie bei Palacky steht
hier diese Aeußerung vor der Erzählung der D'öffinger Schlacht, Mag es sich nun mit der
10 Quelle dieser Notizen verhalten wie es will, so ist das Jahr 1388 jedenfalls dadurch merk-
würdig, daß Wenzel im Herbst, nachdem die Mergentheimer Stallung vom 5 Nov. 1387 von
Anfang an ungenügend ausgefallen und schließlich ohne allen Frfolg gegen den Wideraus-
bruch der Feindseligkeiten geblieben war, nachdem endlich die Städte im August 1388 jene
Niederlage bei Döffingen erlitten hatten, ernstlich an seine Abdankung dachte, wol aus Ver-
1» druß über seine Machtlosigkeit, Er machte sich nur freilich dabei den Vorbehalt, daß die
Krone in seiner Familie bleibe^ und gewann dazu im Oktober 1388 Kurmainz* und Ku/r-
Sachsen*. Sie werden nicht [die einzigen Kurfürsten gewesen sein, bei welchen der Ver^
stAch gemacht wwrde. Wahrscheinlich war schon damals Jost derjenige, der sich selbst
als den ansah welchem Wenzel die Deutsche Krone zudachte, da jener im folgenden
«> Jahre diese Aussicht bei seinem Bündnis mit Herzog Albrecht III von Oestreich zu Grunde
legte*. Die Gründe, warum die Sache übrigens nicht zu Stande kam, sind nicht ans Tages-
licht gekommen; wahrscheinlich hat der König Anstand genommen zur wirklichen Abdankung
zu schreiten, weil er zu wenig Anklang mit seinem Familienplan fand. Wenn er, wie wol
sein konnte, von der Art erfuhr in welcher Erzbischof Adolf von Mainz das eben mit ihm
w eingegangene Verhältnis misbrauchte, mochte er nwr um so besorgter werden. Für die ange-
führte Bereitwilligkeit Adolfs, nach Abdankung Wenzel' s einen Bruder oder Vetter des-
selben, wie ihn Wenzel bezeichnen vrärde, zum König zti wählen, war nemlich dem Erzbischof
die Erlavhnis ertheilt worden einen Bund mit den Städten zu schließen^, ganz allgemein,
cAer gewis so daß der Konig dabei voraussetzte es würden dadurch auch die Städte seinem
so Projekte zugeführt, Ahei* diese Voraussetzung und Berechnung war falsch, weil Adolf
falsch war. Der Erzbischof freute sich wegen der städtefreundlichen Haltung des Königs
ohne Zweifel ilber dessen Abdankungsidee ohne übrigens für die Erhaltung der Luxemburger
auf dem Deutschen Thron zu schwärmen. So schloß er denn, wie ihm erlaubt war, in der
Thai am 30 Okt. 1388 einen Bund mit mehreren Städten, nicht mit vielen, aber doch mit
^ drei wichtigen, nemlich Mainz Worms Speier, wodurch er sich seiner Nachbarschaft ver-
sicherte. Die Sache sollte übrigens weiter ausgedehnt werden, es schloßen sich Verhand-
lungen an um auch Frankfwrt Fridberg Gelnhausen'^ und überhaupt die Rheinischen Städte^
hineinzuziehen. Der Bund enthält dem Anscheine mzch nichts bedenkliches, u/nd die beiden
Urkunden*, welche darüber ausgetauscht werden, verrathen nichts, sie sind ohne Zkoeifelßlr
*o die Oeffentlichkeit bestimmt gewesen um mit der Miene der Unschuld über die weiter gehende
Absicht zu täuschen. Am gleichen Tag aber wurde unter diesem Deckmantel eine, ohne Zweifel
geheim zu haltende, Verabredung ^^ getroffen, in welcher die genannten Städte sich verbindlich
machten, denjenigen König anzuerkennen, den Adolf mit 2 andern oder mit mehr Kurfürsten
* SläHn Wirtemb. Gesch. 5, 844. vorbehielt einen Bruder oder Vetter dafür zu bezeichnen ,
45 ' Vgl. nr. ais die Urkunde Josfe vom la Juni t989. hat er jedenfalls Jost nicht ausgeschlossen.
' nr, 29. • nr. 38.
* nr. 24. ' nr. i$ art. 4.
' nr. 218; Kurz AWrecht III 2, 185 meint, Jost habe * nr. le art. 6.
sichnur auf eigne Faust damü geschmeicheUy daß Wenzel ^ nr. 25 und 26.
50 ihn hiebei begünstige. Indem letzterer sich nr. 22 und 24 *® nr. 80 und 81.
24 Königlicher Friedenstag zu Speier-Heidelberg im April 1388.
wählen würde. Keine Rede dabei von einer Beschränkung der Wahl auf das LtioMfmbwr-
gische Haus, keine Bede mehr von einer Rücksicht auf die Ausixe die Wenzel unter seinen
Verwandten dazu treffen woUte, obschon der Kurfürst von Mainz so eben erst sich zu diesen
Dingenurhjmdlich verpflichtet haUe^. Auch die Voraussetzung einer freimlligen Abdankwng
WenzeVs war fallen gelassen j der Mainzer dehnte die Eventualität einer Neuwahl ausdrück- 5
lieh aus auf alle Möglichkeiten einer Thronerledigwng ^ also auch auf die der Absetzung*.
Es war sogar der Fall ins Auge gefasst daß sich außer Adolf nur noch 2 Kurfürsten auf
seinen Kandidaten vereinigen würden ^ also eine MinderheitswaM einträte^ auch dann sollten
die Städte ihre Anerkennung gewähren*, es ist das vollständigste Revolutions- Komplott.
Nicht allen den Städten scheint es dabei ganz wol und ganz Ernst gewesen zu sein, denn die 10
Stadt Mainz, die sich dabei betheiligte, hat doch in der großen Urkunde nr. 26 art. 18 es
besonders stark betont daß sie Wenzel'n ausnimmt^, d. h. sie wül das Bündnis so erscheinen
lassen daß es nicht gegen ihn angewendet werden könne, offenbar indem sie sich noch eine
Hinterihü/re offen zu halten wünscht für alle Fälle, da man ja doch nicht wissen kann wie es
gehen toird. Solche Vorsicht war um so zweckmäßiger, als die Tragweite des Bundes kaum 15
zu berechnen war, wie sie sich aus den Zusatzurkunden nr. 27-29 ergibt. In nr, 28 und 29
ist die Richtung gegen den König nendichganz offen ausgesprochen; kam es wirklich zu Wen-
zeVs Absetzung, so mochte dieser die Städte zu Hilfe rufen, hier dh&r in nr, 28 erklären Mainz
Worms und Speier, daß sie sich von ihm wider den Erzbischof nicht verwenden lassen würden,
und in nr. 29 gibt der Erzbischof die Erklärung ab, daß er seinerseits einem Ruf des Königs so
wider die Städte nicht FolgeJleisten würde. Die Hauptsache ist dabei das Versprechen der
Städte zu Gunsten des rebellischen Kurfürsten, welchem sie für seine Empörung freie Hand
geben, indem sie die bestehende Gewalt nicht schützen werden^ von mindrer Bedeutung ist die
entsprechende Zusage des Kurfürsten an die Städte, nwr daß diese sich damit versichert sehen
wollten, daß nicht etwa Adolf, falls er sich mit Wenzel wider versöhnen würde, sich zum 25
Rachewerkzeug des Königs gegen die Städte hergebe. Doch ist in den beiden Urkunden nur
erst etwas negatives ausgesprochen : dem Konig nicht zu helfen. Tiefer hinein mochten die
Städte durch die andre Verschreibung nr. 27 gezogen werden. Sehe ich recht, so konnten
sie auf Qrund derselben auch zu einem positiven kriegerischen Einschreiten gegen den König
veranlasst werden; denn wenn es heißt wer' ez sache daz einiger furste — oder ieman anders ^
wer der were, der oder die itzunt mit — Adolff — in einunge oder buntnisse weren,
oder ieman anders, so ist damit sichtlich auch der König ^ getroffen; so wenig emsüich war
es mit der Ausnehmung des letzteren in nr. 26 art. 18 gemeint. Man sieht aber daraus wie
enge die sämnUlichen hier mitgetheüten Urkunden nr. 25^1 unter einander zusammenhängen,
und deshalb dwften auch die zwei großen Diplome nr. 25 und 26 in diesem Zusammenhang s^
nicht ungedruckt bleiben, obschon sie durch ihren eigenen Inhalt die Thronfrage nicht
berühren; so wie jetzt hier alles vereinigt vorliegt, ist das Verhältnis klar und durchsichtig
und leicht überschaulich. Es ist nur etwas auffallend, daß nr. 26 im Archiv des Mainzer
Domkapitels niedergelegt war, wie die Na^hforschwng nach der Provenienz tmsres Originals
ergeben hat, während man es im Archiv einer der beiheiligten Städte hätte erwarten sollen; ^^
wahrsdieinlich war es mit nr. 28 ebenso, obschon sich dafür ein bestimmter Nachweis nicht
erbringen ließ; ich denke nicht, daß man deshalb schließen dürfte, es sei zu keinem Austausch
der Urkunden gekommen und der Vertrag somit nicht perfekt geworden, vielleicht ist ein
späterer Zufall im Spiel, oder man hat sie dort einfach deponiert nach bloß formell geschehe-
* vgl nr. i2. nehmen 9eif ein Genüge, aber die Hervorhebung von 45
* nr. 80 und 81. Mtanz ist doch von besonderer Bedeutung.
' ibid. ■ Auch er war mit Adolf tm BundetverhäUnis , RTÄ, 1
* In demselben Artikel ihun freilich auch die andern nr. lee-, auch ib. nr. 20s in. und art. 94 darf wol hieher
Städte der Bedingung, unter welcher Wenzel das Bund- gezählt werden,
ni$ gestaut hatte, daß nemHch er seWst dabei auszu- 50
A. Stadtische Einberufung.
25
nem AvMausch, Damit mag es sein toie es will, jedenfalls waren für die Oeffenilichkeit nur die
unschuldigen beiden nrr. 25u/nd 26 bestimmt; die bedenklichen Pwnkte brachte man vorsichtig
in den Nebenurkunden nr, 27-31 unter, welche in nr, 25 und 26 nicht Platz finden konnten,
eben weil man sie geheim halten tvollte ; sonst hätte man ja bequemer und natürlichericeise
5 alles in zwei Urkunden, jede für eine der beiden Parteien, vereinigen können. — Wer aber
waren die zwei andern Kurfürsten, auf welche Adolf von Mainz bei dem Umwälzungsplan
rechnete, wenigstens zunächst rechnete, wenn er nr. 31 sagt wen wir danne mit tzwein kor-
fursten oder me zu eyme Romeschen konige kören uffrucketen und haben wolden {ähn-
lich nr. 30 wen dan — haben wulde)? Vielleicht darf dabei an art, 17 in nr. 25 und 26
10 erinnert werden, wo er sich sein besonderes Verhältnis zu Kurkoln und Kurtrier vorbehält,
schon im Weseler Bund vom 23 Apr. 1387 {s. o.) waren die vier Rheinischen Kurfürsten
wegen der Reichsabtretungsfrage zusammengegangen^, sie werden jetzt abermals einander
nahe gestanden hohen. Der Kurfürst von der Pfalz Ruprecht I tcird wol der Kandidat
seiner Kollegen gewesen sein, es verlautet zwar noch nichts darüber, man wollte ihn wol nur
15 noch nicht nennen, aber was vorher und nachher von diesem Haus bekannt ist spricht dafür,
bereits hatte Ruprecht bei den Friedenstagen von Nümberg-Neumarkt und Speier-Heidelberg
in diesem Jahr als Schiedsrichter zwischen den Parteien eine Stellung eingenommen die fast
der Rolle des Reichsoberhaupts gleichkam. Der Hauptgegner der Luxemburgischen Fami-
lienplane scheint immerhin Adolf von Mainz zu sein, die eigentliche Seele des Unternehmens^,
20 auch ohne Zweifel schon bei dem Plan von 1384 betheiligt und zwar in vorderster Linie
{s. 0.), wie es denn einer seiner Nachfolger, ebenfalls Mitglied des Na^sauischen Hauses,
richtig zu Ende gebracht hat. Die Haltung der Rheinischen Städte aber, die so sehr den
Frieden betrieben, mag mitbestimmt gewesen sein durch die allmählich herangewachsene
Ueberzeugung daß Wenzel den Frieden nicht zu bringen vermöge; auch bei dem Bund
S5 zwischen Konig und Städten vom Jahr 1387 hatten sie sich zurückhaltend gezeigt*.
so
A. Slädlische Einberofang.
6. Der ßchwahische Städtebund an Nördlingen, die Stadt möge ihren Burger K&dorffer zur laas
Reise auf den Tag zu Speier-Heidelberg vom April anhalten, den derselbe, vsie den letzten ^*" "
zu NilrrAerg-Neumarkt vom Merz, als einer der 4 Oesammtboten des Schwäbischen Städte-
bunds besu^Aen soll. 1388 Merz 22 Ulm.
Au9 NOrdL St. Ä. MUslveii 1880-89 or. ehart, lit. el, e» tig, in vrw impr. abnuo.
ünsern fiiintlichen dienst voran, lieben frdnd und aidgenoM6n. als iueh iuwer
botischafft wolgeseit hat, wie ain richtung* zwischan der herrschafft von Baigem und den
statten berett ist, in der richtung mit namen ain ander tag gen Haidelberg vierzehen tag
85 nauch ostern* begriffen ist von der widerkerung und etlicher ander stuk wegen: nu sind ^^^
die stette ze rat worden, das die vier botten', die zeNftrenberg^ bi der richtung gewesen ^^'
' Auf den Zusammenhang dieses Bündnisses mit den
oltigen Hergängen von isss weist Voiss 61 hin.
' Voiss SO macht mit Recht darauf aufmerksam daß
40 schon Karl IV in Rom gegen seine Wahl gewirkt haöe,
sowie daß Wenzel ihn viele Jahre lang nicht anerkannt
habe, Adolf habe dieß gewis nicht vergeseen gehabt.
* RTÄ. i, 645 HU D,
* Der Neumarkter Spmehbrief vom 16 Merz 1898.
45 ' Ibid. art ^.
Deutiohe Beichitaf i-Akten II.
* Von diesen 4 Gesammtboten des Schwäbischen Städte-
bundes auf dem Tag von Speier-Heidelberg im April 1888
ist m dem Gesammtbericht der Gesandten etc, von [1888
nadh oder c. Apr. »8 oder U] mehrfach die Rede ; vgl bes.
die iü. zu art. i daselbtt.
' Jsl der Tag von Nümberg-Neumarkt 1868 Merz, vgl.
pag. 18 lin. 88 und 41 und Vischer in den Forschungen
8.81.
26
Königlicher Friedenstag zu Speier-Heidelberg im April 1388.
i888 gin^J und der iuwer burger der Küdorffer ainer gewesen ist, wider uff den Tag gen Hai*
"' delberg riten sullent, wan in d^ sacli kündiger ist denne andern luten und baß wissent
wez sich die Rinischen stette versprochen haut gen jn, und das die botten uff den fritag
Apr. to zu nacht vor dem yorgenanf^n sunnentag da zu" Spire bi der Rinischer stette botten sient ', '
wan wir den darumb ouch yerscAW&^n haben, und denne da für sich riten mit ainander 5
gen Haidelberg und den Sachen ob got wil guten ustrag geben, darumb so manen und
haissen wir iuch ernstlich und vesteklich, das ir nit laussen ir halten und wisen den
vorgnan^en iuwern burger bi dem aide, das er uff den tag also rite, wan wir das den andern
drin stetten' ouch also verkunt haben, das ist unser mainung genczlich , das dw sach icht
gesomt^ werd. geben ze Ulme' von unser aller haissena wegen under der von Ulme lo
tB88 insigl am balmtag anno domini etc. 80 octavo^.
\in verso] Den erbern und wisen
dem burgermaister und dem rate ze
Nördlingen unsern lieben aidgnoasen.
Herz 22
Qemain stette des bunds etc.
als wir ze Ulm gewesen sien.
B. Klagen der Städte gegen die Herzoge yon Baiern. 15
i^M9 7. Klagen Regenshurgs über das Unrecht^ das ihnen von den Bairischen Herzogen seit dem
Äpr. 14] 2J^eu7narkter Ausspruch vom 15 Merz 1388 widerfahren ist. [1388 Apr. 14 Heidelberg*.]
Au$ München k. RA, ürk. Regensburg Beichstadt f. 212 X ^/^, Aufzeichnung auf Pergament, langes
nach der Länge echmal gebrochnes Stück , 8 Seiten beschrieben, die 4. leer, die Orthographie im
Abdruck unverändert belassen, 20
Auszug bei Gemeiner a, 245 f. — Regest in Reg. Boic. lo, 282 und daraus bei Vischer nr. 801,
Nota, das ist, das uns den von Regenspur^ geschehen ist von den herren von Bairen
sider das herczog Ruprecht der elter ausgesprochen hat, und das uns über den ausspruch
geschehen ist'.
[1] Item es hat unsers btirgermeisters hausfrawe* und ir swester di Frawenberge- 25
rinn ungetailt ein vestt und ein dorf '' mit einander, das wolt herczog Stephan ab haben
geprant. do kom di Frawnbergerinn und her Wilhalme** von Mdssenhausen und her
Elristan der Frawnberger und vil ritter und knecht und sprachen : liber herre, wes wolt
«) om* or, b) o. Zw. ni€ht gesemt. c) wr, eig, ehsr oteayo. d) Wilhalm 9
' Sie kamen dann doch erst am 12 Apr. hin nach
Speier, vgl. den erwähnten Gesammtbericht ort. t.
* Ulm und Rotweil sind 2 von diesen 8 Städten, s. ibid.
die Anm. zu unsrer Ueberschrift.
* Damals war wol auch Nürnberg zu Ulm vertreten ,
da man doch die Angabe der Nürnberger Stadtrechnung
von der manung gen Ulm wird hieher zu beziehen haben,
s. nr 14 Rechnungsposten i.
* Aus der Nota zu Anfang und sontt sieht man^ daß
ein Ausspruch Pf. Ruprechts I vorangegangen ist; aus
ort. a ex. geht hervor, daß wider eine Entscheidung des-
selben bevorsteht, an welchen art. 8 ex. (vgl. art. 2) gera-
dezu die Anrede gerichtet ist. Das alles weist hin auf die
Zeit der Verhandlungen zu Heidelberg, wo derNeumark-
ter Aussprudi des Pfalzgrafen gelhan und sein Heidel-
berger zu erwarten ist. Aus dem Gesammtbericht der Ge-
sandten c. oder nach Apr. 28 oder 24 art. 8 gehl hervor,
daß die Regensburger ihre Nothdurft vor den Fürsten zu
Heidelberg erzählten am 14 Apr. 1888. Dieß ist also d€u
Datum, unter welchem die obigen Klagen vorgebracht
wurden. Sie stimmen in art. i. 2. 8-9 im wesentlichen so
zusammen mit • Klagen Augsb. Regensb. Nümb. ReutL
SangalL [1888 c. Mai 28] » art. II 1-9.
' Regensburg an Nördlingen Fr. in der Ostertoochen
[18] 88 [Apr. 8] schreibt : sie wollen thun was NördHngen
ihnen geschrieben; Hzg. Stephan sperre ihnen und aUen 35
Reichsstädten die Straßen durch sein Land, ebenso Hzg,
Fridrich in seinem Land; seitdem der Ausspruch [vom 16
Merz 1888 Neumarkl] angangen, seien sie Beeinträchti-
gungen und vertragswidrigen Eingriffen in ihr Eigenthum
ausgssetzt; also sei wir und all stet laider in den teydin- 40
gen [wol auch besonders zu Neumarkt] nicht wol ver-
sorgt worden; da gedeucht [gedenchtf] ew also nach ob
daz di stet yndert verpezzern möchten wan d&z recht
notdürftig w&r*. Im Nördl. St. A. Missiven von 1380-89
or. Chart. lU. clausa c. sig. in verso impr. mutiL i5
' Die Steinacherin, Gemeiner Regensb, Chr. 2, 24S
nt. ••♦.
' Das im gleichen Absatz weiter unten genannte Weil-
hering, s. Gemeiner ibid.
B. Klagen der Städte gegen die Herzoge von Baiem.
27
ir di Frawnbergerinn zeihen? der man und si siczzent in ewerm lande und gehörent e^ f^^*
an; hat der burgermeister zu Regenspurg wider eiV icbt getan, daran sind si unschuldig,
das half alles nicht, si müsten mit im abdingen und müsten im geben 50 schaf habern
und 20 gülden , und solt auch das gut furbas vor im sicher sein, das nam er alles ein.
5 darnach sider des ausspruchs hat herczog Steffan 50 man geschikt in die v6rst und
hölczer zu Weilhering^ und siecht in ire^ holczer alle nider; und hat den pesten hofen,
so si ligent in dem dorff , den mairen gepoten , si suUen stiften mit seinem kastner zu
Newenburch und suUen furbas auf seinen kästen dienen, nu siczzt unser burgermeisterinn
und ir swester ir anherr ir vater und ir müter der gut und vörst mer dann fümfczig jar
10 bi nücz und gewir on alle ansprach, und des niderslahens der vörst sind si komen teiVrer
dann umb 200 Ib. Regenspurger pfenning. getraw wir got und deme® rechten wol, das werd
uns chert, wan es uns über den auzspruch geschehen und widervaren ist, den unser herre
herczog Ruprecht der elter gesprochen hat, und des wir und ander stett sein brif und
insigel haben.
15 [2] Item bi dem ersten ist alles geding und alle prantschdczüng abgesprochen das
nicht ge Valien ist, es sei verpurgt oder nicht, das ist uns den von Regenspurg von der
herren von Bairen dieneren gröslich ubervaren unsern lauten und klostern, und nemment
das alle tag ein; wivil wir in dorumb verschriben und si ermonen, wie das unser herre
herczog Rupprecht der eltst voraus ab und ledig gesprochen hab, da wellent si sich
20 nichczt an keren. getraw wir got und dem rechten und unsers heri'en herczog Ruprechcz
genaden wol , das werd uns kert nach des ausspruchs sag, oder wir müsten wider dorumb
angreiffen*. [2**] item das sind di der herren diener, von den uns das vorgeschriben täg-
lich widervert und widervaren ist : item Peter Ekker von Voburch hertzogen Steffans
hofmeister. item her Hanns von Abensperch , auch umb das abdingen ; dorzü nimt er
95 ein mit gewalt unserer burger gelt, wo man den gelten sol, und do di vrist lang und^
niht aus ist; und das ist geschehen sider das di sün angangen ist', item Ulrich Ekker ^^^
von Ekkenmül. item Hanns Chlosner von Wey nting. item Hanns Wartter. item ^*" //
Steffan Altman von l^^üsperch. item Steffan und Linhart di Schönnsteiner. item her
Doberhos Waldawer* herczog Fridrichs vitztum zu Sultzpach. item^ Heinrich Zehent-
30 tner^ herczog Fridrichs pfleger zu Rotenburch. item® der Aichperger im Mos herczog
Fridrichs diener hat nach der richtigung acht tag unserer diener einem ein dorf laut und ^***
gut aufgebebt ^ item*^ Hanns Parsperger herczog Fridrichs pfleger zu Luppurch.
[3] Item es ist der PfoUenchofer unser diener herab geriten von Nuremberg und
brecht uns den ausspruchbrif '. do chaman des von Abensperch diener : der Haünperger,
95 der Rotoler, und der Eysteter, und lasen den ausspruchbrif des ersten, und horten wol
wie der stund und wie der krieg gericht was. dannoch namen si im einen guten hengst
panczer swert und armbst' und was er bi im het, und viengen in darzu, und ist noch tssa
heüt ir gevangen. das geschach des pfincztags nach der süne eingankch. ^*" ^^
40
a) demmf derooT {unter e^ auf Zeile i heißt in der he, eig. ew.) b) or. - Zettel umh tt, and. c) ror item «an
KretM. d) or, - Zettel Zebenttem, durch die Abkürzung währeeh. verechriehen für Zehenitner; ein Hain-
reieh der Zehentner erscheint in einer ürk, v. 189t Juni 1 [Pfimt, n. Eraatü.) im Münch. R, Ä. Reg. Juden in
Regensbarg faac. 83 {alt Bürger tu Straubing), e) tm or. - Zettel Kr cum nor item geWeeht. f) lu leeen aaage>
bebt f vgl. art. tl. g) im or.' Zettel vor item ein Kreuz,
* 1898 Jun, S4 {Jo. ZU Ingolstadt) verkauft Hanns v.
45 Staimuh Bürgermeister zu Regensb, und Anna die Frawn-
hergerm die Feste und Behausung Weyheringen an Her-
zog Stephan in Baiem dessen Lehen sie ist, Münch. R. A,
Reg. Ldger. Neuburg i. Fase.
* Aus Gemeiner 2, 246 {nicht 246) angeführt bei Vischer
50 in den Forschungen 2, 98,
* Spruchbrief zu Neumarkt nom 16 Merz 1888 art, $.
* [Thoberhos der Waldawer oder] Thobrochos von
Waldaw verspricht dem Herzog Stephan von Bay. der
ihm die Feste Floß um 8420 fl, verpfändet, daß er einer
etwaigen Lösung sich nicht widersetzen wolle; d. d. Am^
berg pfintztag nach cruc. inv. I894j München, k. R, A.
Neuburger Copialb. 48 foL 209^ cop, eh. coaev. [Mai 7].
■ Den Neumarkter Spruchbrief vom 16 Merz 1888,
* armbflt =: armbrustt s, Schmeller,
28
Kdniglicher Friedenstag zu Speier-Heidelberg im April 1388.
1888
Merz 20
1888 [4j Jtem aber an dem donerstagnach der mittwochen, do di^ süne frft ein soltgen nach
des ausspruchs sag^ nam Steffan der Altman unserer armen mitbürger einem zwen zen-
ten smalcz kds und ayr, ettwivil slair' und ander dinkch. das fürt man im gen Nusperch.
do schriben wir im unsern brif und manten in an di berichtigdng ; er schreib uns her-
wider, er kert sich nichtz daran. 5
[5] Item nach der s&ne eingankch an dem freitag hat Linhart und Steffan di
Schönnsteiner einen unsern m&Uern von Stouff gevangen und habent den noch
geyangen.
1888 [&] Item des mittwochen vor dem antlastag habend herczog Stephans diener, der
^*" *^ Starczhauser und sein gesellen , di er wol nennen kon, gerant nicht verre von Aichach 10
über unsers burgers des Ordvenreöters diener, und habend dem genomen zwen gut hengst
swert und armbest^, und habent in gevangen und einen erbergen münich zwen hengst
und einen wagen und waz er het® bereit pfenninge^ und schöne chleineid, schaczt man
wol bi 400 gülden, unde® der ProIlse von Aichach hat den münich gefdrt; der kennt si
wol , wil man in dorumb fragen. is
1888 [7] Item am mittwoch vor dem ostertag hat Peter Ekker von Voburch unsers spi-
^*" *^ tals mair ainen gevangen und hat in umb 4 Ib. Regenspurger besch&czt.
[8\ Item es hat herczog Stephan in allen seinen^ land stetten und markten offen-
lieh heissen rüeffen und verpieten, das uns niemand nichts süll zufüren treiben oder tragen;
darzu wil er kain unser kaufmanschaft durch sein lant lassen gen, er halt es auf, auf 20
wasser und auf land. genadiger herre herczog Ruprecht, dabi verstet ir und all herren
ritter und knecht wol , ob uns in ewerm ausspruche gutlich geschech oder niht.
[S] Item^' da herczog Stephan Newnburch gewan, da sichert er nämleich, und ward
auch getaidingt : allez daz, daz her Hanns der Zenger da het und auch die von Regens-
purg und di iren, und daz wolt er si von dann lazzen fürn wann^ si weiten, daz chunt 25
dem' Zenger und uns den von Regenspurg noch nye widervarn, und ligen sein noch
hewt ze tag auzzen, und hat doch der Zenger herczog Stephann-' offen gelaitbrif darumb
daz er ez solt lazzen f&rn und solt sicher sein untz gen Regenspurg. daz chünnen wir allez
nicht geniezzen.
[10] Item*^ der von Abensperch dem ToUinger* izwen pawer yr gros abgedtingt umb 30
7 Ib. Pfenninge, do laystt™ man awf.
[111 Item" gedencht zu reden umb ein botschaft zu unserm herren dem künig*.
[12] Item^ umb die prantchaczunge da laist man teglichs uf, und verderbent die
unsern genczlicheu.
1888 [13] Item es haben die gesellen, die ze Rotenburg ligent, unsern burgern aiger*85
jfcrc 16 ^^^ ^^ genomen und was si bi in funden, wol 7 Ib. Amberger wert, nach dem usspruch.
9,) or,- Zettel der. b) armbst nü Ueberttrich. c) waz er het tat von andrer Band hineinkorrigiert, d) dn mit
Äbkürtungeetrieh, e) ander f nndef uodf f) aeineiny abgekürut. g) von Item em eine andre Hand, h) in
nr, 8 ort, 119 wa. i) or. -Zettel denn ; in nr, 8 art, II 9 dem. J) or.' Zettel Stehann. k) von Item an eine
dritte Hand; nach geniexzen ein Item mit leergeUueenem Baum. I) T im or,' Zettel wahrech,. m) eeheint 40
layttt. n) von Item an eine vierte Hand, o) von Item an eine fOnfte Hand,
* Nach nr. 8 art. e Mittwoch 18 Merz 1888,
* rica, peplum, wie lorameTUumf Ugamen, Schmelier
8,447,
' Bii zum Sdilius dieses 9. Artikeh im weseniHohen
gleichlautend, von art. i an, mit nr. 8 art, II 1—9.
* Die zu Speier versammelten Freunde der Städte des
Bundes am Rheine schreiben an die Schwäbischen Städte
am i» Sept. (8 fer. post Matthei) s. a. [1888, der Streit bei
Wyle ist nicht lang vorüber] undrathen ihnen hiebei, daß
sie die UngütHchkeit , die ihnen von den Herren von Pet-
gern für und nach der Hachtung zum Nuwenmarcket
geschehen ist und geschieht» und ihren Glimpf dem Römi'
sehen Könige, dem Erzbischof zu Meintze und andern 45
Fürsten und Herren verschreiben; nctch dem Auszug in
Straßb. Sem. BibU Wenckeri excerpta /, 846', — VgL
nr. e art, //.
* D. h, der,
50
B. Klagen der Städte gegen die Herzoge von Baiern. 29
[14] Item alle unser burger, die waischen win ietze sider des uspruchs durch das '^^
land ze Baigern gefurt hant , der must ieglieher geben von ainem vass 10 guldin ze gelait. j^^^ j^
also haben die herren von Baigern die unsern beschdczet und beschetzent die noch teg-
lich, und das ist dem Graner*' widerfaren an sinem win und dem alten Hüber und dem
& Lausser^.
[15] Item es gebent herczog Steffan und herczog Fridrich gelaiczbrief unsern bür-
gern zft irem win die si us dem gebirg füren , und nement ie zehen guldin von ainem vaß
und darzü die rechten mute und zolle, und sprechent si wellen in die sichern, und wenne
unser burger in irs vettern herczog Albrecht land komen ^, desselben gelait nemen si
10 denne och. so schaft und schiket denne herczog Steffan mit sinen dienern die in herczog
Aulbrecht land siczent, das si die win ufhalten wider ir selbs gelait. des^ hat uns herre
Aulbrecht der Pöchberger* von Winczern von herczog Steffans haissencz und geschaftz
wegen unsern bürgern vier schdffern® mit win genomen^, zwo mit wdlschem win und
zwo mit osterwin. und den waischen win hat man ußgewunnen uf sant Michels tag umb sept. ao
1^ tusent guldin, und zwin vaß hat er davon abgezogen, und h&t och er den osterwin allen
gar und gentzlich abgezogen und behalten.
[16] Item es hat herczog Steffan unsern burgern dem Schikenberger und dem jungen
Huber zu 8 vassen walsch wins sinen sicherbrief und gelait für sich und sin bruder und
für alle die iren geben, und hat darumbe genomen^ von iedem vaß 10 guldin und von
^ dem vaß dem schriber ainen guldin zA den alten zollen, und do die win komen gen
Hochenow, und ir müt und zolle schou gericht betten daselbs, und da dannan weiten
faren: do hielt si herczog Steffans zolner uf und sprach, er wolt och von iedem vas als vil
haben sinem herren als herczog Fridrich genomen hette; und also hat er den win noch.
[17] Item uns hat sider Nicolas der Paulstorffer dem Gamrit' siner armmann dry
25 gefangen und hingefürt, und newn roß, und was si gehebt haben, genomen. so hat der-
selb Paulstorffer dem** Kostner och acht roß genomen uß sinem hamer^ so hat Kalhelhover
dem Jordan von Kelhain^ ain dorf ufgehebt^ und alles genomen das si darinne funden.
8. Klagen Augsburgs Regensburgs Nürnbergs Reutlingens Sankt-Oallens über das Unrecht, [issa
das ihnen von den Bairischen Herzogen seit dem Neumarkter Ausspruch vom 15 Merz **""* "**''
oder an
30 1388 widerfahren ist. [1388 kurz vor oder an Mai 23 Ravensburg*,] Mai ss]
Au9 Frank f. St. A» Kopialbuch Stuttbündniß der stutt in Schwaben Francken und am Rhein fol, 4S^-44b
nr, 64 (andre Bezeichnung ad nr. 51) cop, charU coaev. Bei der theihoeisen Schwierigkeit zwi8c?ien
fi und A zu wählen ist fl überall gesetzt worden wo u ein Zeichen über eich hat; nur einmal in s^ne
und einmal in mSsse liefi ich ü zu im Drucke.
33 Erwähnt ist das Stück bei Janssen Frankf. Reichseorresp. /, $o nr. 75 nt. *; befand sich früher auch im
Straßburger Stadtarchiv, da Wenckeri excerptal, 844^(Straßb. Sem. Bibl.) davon mitlheilen, wenn
auch nur ganz wenig y fast bloß auszugs- oder übersichtsweise {eine Variante daraus bei uns),
worauf bei We:ikcker unmittelbar der offene Mahnbrief der in Ravensburg versammelten gemeinen
Städte des Bundes in Schwaben vom 28 Mai 1888 {gedruckt bei Jannsen Reichskorrespondenz i,»8-80
AO nr. 76) folgt, und darauf ein Auszug des andern Schreibens derselben Städte vom gleichen Tag {mit
P. S. d. h. postscriptum , bezeichnet; gedruckt in unsrer nt. 4).
a) Orauttr f b) Lanaser f e) om. or. - Zettel, d) Jb. das. e) »o und nicht sch&ffertt i9t wol su »etten (sohiffertte f
seb&fflerttenf), ht. hat scb&ffertt mit dem SeTUu»»- oder Ähkürxungehaken. t) or. - Zettel add. haben, g) or. •
Zettel genemen. h) ht. den. 1) h§. »ie. J) Kelhamf k) h». nsgehebt, vgl. art. 8.
^ * Bans der Granär Bürger zu Regensburg urkundet 1892, d. h. Dec. 8, im Müneh R. A. Hilpoltstein Herschaft,
1891 Apr. 17, s. Münch. R. A. Reg. Begensb. R. St. Fase. or, c. sig; Revers ibid. (dabei mitgerechnet Entschädigung
tSi K. 175. für einen Brief zu 2940 fl. um Hilpoästein.)
* Wilhelm der Puchperger zu Winzer erhält für seine ' Damit ist ohne Zweifel Gamerit von Särching ge-
dem Friderich Pf. bei Rhein und Herzog in ßaiem im meint.
M Städtekrieg geleisteten Dienste und erlittenen Schaden * Es sind dieß die etwievil namhafter stflcke und ar-
6000 ungarische Gulden , Urk. vom Eritag nach Andres ilckelfWelchei in einem andern Schreiben gleichen Da^ms
30
Königlicher Friedenstag zu Speier-Heidelberg im April 1388.
[isas Daz sint der stetde klage, die in von den Herren von Beyern und den iren aid der
odJl ^M rahtünge zum Nuwenmarekt widerfarn und geschehen sint.
Maiss] [i] Des ersten klagent die von Auspurg: [1] daz die herren von Beiern irem mit-
bürger dem^ Sefeld sin vesten brechen und die stein dannen f&i*en gein Wilhein in ir
etat. [2] item clagent sie, daz in ein ir burger sid der rihtunge in irem lande und von &
den iren durch rehten mdtwillen ane alle schult von des krieges wegin erschlagen si.
[3] item daz die herren von Beiern eim** irem burger dem Anweg*^ sin gut entweren und
nemen ane alle schult und wider reht. [4] item klagent sie , waz zwuschen den herren
von Beiern und in zu Auspurg und z& Fridberg verteidinget si , darumb auch teidin-
gesbriefe sin, ez si umb ungelt oder umb die zolle, darumb sie gut briefe haut von den lo
herren von Beiern , daz in der stucke eins niht gehalten werde. [5] item und das sie in
und iren burgern ir schult, die man in in irem lande gelten sol, sid der rahtünge innemen.
[6] item und daz sie in sid der rahtünge nihtz uz iren landen in ir stad lassin gen,
^ noch kein iren burger in ir land wollent wandlen laßen. [7] item das sie ir burger und
die iren sid der rahtünge^ umb diebrantschecz&nge, die dennoch nit gegeben waz, noten n
und angriflfen.
[//] Item der von RegenspArg klage: [1] des ersten*, das herzöge Stephan irs
burgermeisters elicher huBtrauwe^ und irre swester nach der rahtünge iren vorst und holzer,
die zft irem gut zti Wihering^ gehorent, hat heissen abhauwen und niderschlahen, des sie
t&rer danne umb 200 lib. Regenspurger den schaden gnommen haben, und dringen und so
zwingen darzA ir besten gut, das sie gein Nuwenburg uf den kästen dienen soUent, über das
das sie ir anherre ir vater und ir müter in den guten fünfzig jar in ndczlicher gewer gesessin
sint ane alle anspräche. [2] item* das sie und alle ir burger und die iren, und wer z&
in gehöret , von den herren von Beiern und den iren gedrungen gezwungen und genotiget
werden sid der rahtünge, alle brantscheczunge und gedinge zu gebin. und wie faste sie 25
sie der rahtünge ermanent, daz kan sie nihtz verfahen. [3] item' so hand des von Aben-
«) Wenekeri exeerpta add, von. b) cod. e!n , em. eim. c) Anweg f d) ohne allen Zweifel nicht rahtdnge zu leeen.
0) versehrUhen baffr. f) in den c Klagen Begeneburga [1888 Apr. 14 Heidelberg] • heijit ea Weilbering.
verngeU und verschlMien, neben dem offnen Briefe ver-
9chi<it wurden , in welchem die zu Raven^purg vertam-
meUen Boten gemeiner Städte det Bundes in Swaben in
Francken und in Beyern zunächst die Stadt Speier, und
durch diese auch alle andern Rheinischen Bundesstädte,
mahnen zur Hilfe wider die Herren von Beiern ; dieß geht
hervor atis dem letzteren offenen Mahnbrief selbst , der
vom 88 Mai 1888 datiert und bei Janssen l, 28—80 nr. 76
gedruckt ist aus demselben Kopialbuch fol. 48^—48' nr.68
(andre Bezeichnung: ad nr, 61), auch fast vollständig stund
in Wenekeri excerpla l, 844^—846^ in der Strafib. Sem.
Bibliothek. Die etwievil namhalter st&cke und arückel,
d. h. unser obiges Verzeichnis der Klagen genannter 6
Städte j werden samml diesem und dem folgenden Briefe
vom 28 Mai 1888 abschriftlich von der Stadt Speier gesendet
an Frankfurt, zugleich zur weiteren Mittheilung an die
andern Wetterauischen Städte, sabb. p. corp, Christi s. a.
[1888 Mai 80], in demselben Kopialbuch fol. 42^ nr. 61, wo
der Begleitbrief steht mit dem jene Einschlüsse abgeschickt
wurden. — Ich füge bei, daß an demselben Ta^, wie der
Mahnbrief vom 28 Mai 1388, jenes andre Schreiben an
[Speier] abgefasst wurde, auch unterzeichnet Gemein
stett die den bund mit einander halten in Swaben etc.
alz wir itzflnt zd Ravensburg bi einander gewesen sin;
es lautet Fursicbtigen wisen besundern lieben frunde und
^iigenoßen. unsern frun Hieben willigen dinst und waz
wir eren und gutes vermögen wissint allezit von un«
bereit voran, besundern lieben frunde und eitgenojSen. so
als wir uch uf unser herren von Paiern und ire helfer ge-
mant haben [in dem genannten Mahnbriefe vom 28 Mai
1888], bitten wir uch fruntlichen mit ernste und vlizzic-
lich: obe daz were daz uns deheine fVemde volk, oder
die uch gesessen weren, überziehen wolte, daz ir dan 35
zA den griffen und tflen als uwer und unser buntbrief
wiset und seit, und ouch daz furderlichen allen andern
uwern und unsern eitgenojSen den stetden am Ryne ouch
furderlich verkünden, daz wollen wir mit willen gerne
umbe uch verdienen, geben z& Ravenspurg von unser 40
aller gehelsse wegen under der von Ravensburg insigel
an samßtag in der phingestwochen anno domini IS88.
Steht in demselben Kopialbuch fol. 48' nr. 58 (andere Be*
Zeichnung: ad nr. 61), und ein Auszug daraus in Wen-
ekeri exeerpta l, 846 mit der Bezeichnung P. S. — Wenn i&
obige Klag- Artikel am 28 Mai I888 auf dem Ravensburger
Bundestag an Speier geschickt werden, so sind sie wahr-
scheinlich auf diesem vorgebracht worden, fallen also auf
28 Mai 1888 oder kurz vorher.
• Vgl. nrt. i der m Klagen Regensburgs [I888 Apr. 14 50
Heidelberg] ».
« Vgl ibid. art. 2,
» Vgl. ibid. art. 8.
B. Klagen der Städte gegen die Herzoge von Baiern. 31
berg diener an dem donrestage nach der sftne ingang einen iren ** diener, der** in herzog ^^^
Ru^^rehtea usspruchbrief brahte, gefangen, nach dem als sie denselben usspruchbrief
lasen, und namen ime darzft phert banzer swert armbrost und waz er bi im^ hette. und
haut den noch hützödage gefangen. [4] item* aber an demselben donrestage nam Steflfan ^***
5 Altman eime irem burger vil smalzs kese eiger schleier und ander ding, daz in niht
wider werden mag, wieviel sie daz erfordernt, [5] item* darnach an dem fritage hant ^w«
Lienhar« und Steffan die Schonnsteyner in ein iren mulner gefangen, und hant den noch
gefangen. [6] item' an der mitwochen in der karwochen habent herzog Steffan« diener ^^**
der Startzhuser und sin gesellen gerand über irs burgers des Gravenruters diener, und
10 habent dem gnommen zwei phert swert und armbrost, und hant in darzü gefangen,
unde eime erbern müniche zwei pherde einen wagen und waz er bereicz geltes^ hetde
und schone kleinod (schätzet man für 400 gülden) gnomen. [7] item* aber an derselben ^«**
mitwochen hat Peter Egger herzog Steffan« hofemeister irs spitdals meier einen gefangen
und umb 4 Ib. Regenspurger dn. bescheczt. [8] item* hat herzog Steffan in allem sime
15 lande stetden und merketen offenU'cA heissen beruffen und verbieten, daz in niman
nichczit suUe zdfurcn triben oder tragen, darzü wil er in kein ir koufmanschaft durch sin
land lassin geen, er halt ez uf, ez si uf wasser und uf lande. [9] item' da herzog Steffan
Nuwenburg gewan, da versichert er® f&rnemlich und wart also getedinget: alles das, das
her Hans der Zenger da hette und auch die von Regenspurg und die iren , das wolt er
«0 sie von dannen lassin füren wa^ sie weiten, das künde dem Zenger noch den von Regens-
ptirg noch nie widerfarn, und ligend des noch hutzudage uß, über das das doch der
Zenger herzog Steffan offen gelcitesbrief darumb hat, das er sie das solte lassin fftren und
solte sicher sin unze gein Regenspurg; des kunnenaber sie nit gemessen. [10] itemreid
ein ir burger iczo nach sant Georien dage gein !Nuwenburg, und sant hinin umb ein laaa
ts geleide, do sas der phleger uf*» und ilt an in und nam ime ein phert. [11] item derselbe ^^^' *^
phleger zu Kuwenburg hat in zwene ir burger gefangen, und hat in ein schieff gnomen
und waz sie bi in gehabt hant. und das geschach an dem offard-abende. ^^sa
[IIT] Diz sint der von Nurenberg clage. [1] des ersten, daz der Ramsteyner
vogt z& Harsprugg den brantschacz noch von in inneme, und vor^ den verborget habe.
80 darumb müsse man leisten. [2] item dazselbe tüd die stat zu Harsprugg och, und darzü
nemen sie iren burgern zwei huser die sie zu Harsprugg haben. [3] item der Frewden-
berger von Ruprehtstein nimpt euch den brantschacz noch in, und die bürgen müssen
ime darumb leisten. [4] item Lienhar^ Henffenfelder tut dazselbe. [5] item Concze
Bechtaler tut dazselbe. [6] item in ist ufgehalten und gnomen nach sante Georien dage laaa
»5 zu Landsberg 13 vas mit welschem win. [7] item darnach ist in ufgehalten und gnomen ^p^-^^
zu Schongow** 5 wollsecke. [8] item in ist ufgehalten und gnomen , daz der von Abens-
perg getan hat, drü geschirre mit stahel und andere^ koufmanschaft. [9] item in hat
aber ufgehalten und gnomen der Frowdenberger^ in der wochen vor phingesten gewand laaa
und ander koufmanschaft, und hat ez gein dem Ruprehtstein gefüret*''. ^"*^^
40 a) cod. Ire mit AbJcürtung, nicht irer tote e« »eJMint, b) eod. den , «m. der. e) eod, in, «m. im. d) die ScJUeife an
ffclt bedeutet hier wol die Abkürzung, gelteB. e) om. eod. f) in nr. 7 art. 9 wann, g) fti«r ohne allen Zweifel
nicht &f| gespritzte oder eonet zufällige Pünktdien. h) tool dhne allen Zweifel nicht Bcb&igow. i) aibgekArtt ,
anderre 1 könnte eelbet andrere gelesen werden, J) hier doch deutlieh nicht Frewdenberger. k) wol gef&xet itt
gemeint und nicht gefÜret.
45 * VgL art, 4 der m Klagen RegeMburgi [1888 Apr, U * Vgl ibid. art. 9. Die art. lo und ti oben ^timfuen
Heidelberg] >. nidU, mehr mit den dortigen zueammen.
* Vgl. ibid. art. 6, ' Vor, eoviel aU zuvor j vorher; nicht mit den zu ver-
* Vgl. ibid. art. €» binden.
50
* Vgl. ibid. art. 7. * In dem Jahresregieter I der Stadt Nürnberg im
■ Vgl. ibid. art. 9. dortigen Archiv. Konserv. steht in der Frager-Periode
Maiia
32 Königlicher Friedenstag zu Speier-Heidelberg im April 1388.
[IV] So clagent die von Kütlingen", das iren burgern Eberhard Nadler und
^^*^ Hansen Diepolt gnomen si in der von Beiem land und von den iren an der mitwochen
vor dem heiigen phingestag zwuschen Dachow und Fridberg 30 ros und fünf geschirre
mit salz.
[ V] Item so beclagent sich die von Santgallen, das in der Frödenberger** in der 5
1S88 Wochen vor phingesten euch gnomen und z& dem Ruprehtstein gefuret habe fünf vas mit
kuppher sieben schiben wahs und einen ballin.
MailO
hi»n
C. Abmachangen» dabei Sprachbrief Pf. Rnprecht's I.
9. Pfalzgr. Ruprecht I gibt eine Erklärung ah in Betreff der Heimzahlung der durch die
Bairischen Herzoge Stefan Friderich und Johann zur Entschädigung der Städte von ihm 10
^««« entlehnten 4000 fl. 1388 Apr. 22 Heidelberg.
Äpr. 28
Aus Münch, R, A. Urk. Haus- und Familien-Sachen f. 29 XV V3 or. mb, c. sig, pend, laeso.
Regest in Reg. Boic. 10, 222 und daraus bei Vischer nr, 802.
Wir Ruprecht der elter von gots gnaden pfalczgrave bij Rin des heiligen Romischen
richs obirster trochseß und herczog in Beyern bekennen offinbar mit disem briefe : als 15
wir den hochgebornen fursten unsern lieben vettern Stephan Friderich und Johansen
gebrudern pfalczgraven bij Rin und herczogen in Beyern viertusent guter gülden geluhen
han an der widerkerunge den von Nuremberg den von Regenspurg und andern steten,
^ die si uns widergeben und beczaln sollen von sant Georgen tag nehstkompt über ein
Apr. 28 ganc^jar als wir des iren brieff haben: wer* ez nü daz dieselben stete die rachtunge, 20
darumb yn daz gelt werden sol, nit weiten offnem en, daz wir yn des gelts nit dorfften
geben, odir ob unser herre der kunig dasselbe gelt uns an unsern zollen ließ offheben
odir anderswo widergebe odir verschuffe, waz wir dann des kuntlich ynnemen oder den
steten nit bezelten als vor geschriben stet, daz sol unsem vettern an der obgenanten^
summe gen uns abegen ane alle geverde. erkunde diz briefs versigelt mit unserm u
anhangendem ingesigel. datum Heidilberg feria quarta ante diem beati Qeorii martyris
anno domini millesimo trecentesimo octuagesimo octavo.
1888
Apr. 22
1888 10. jy. Ruprecht I ergänzt den Neumarkter Spruchbrief vom 15 Merz 1388.
^pr- M 1388 Apr. 23 Heidelberg.
Maus Münch. R. A. Urkk. Salzb. Erzstift VIII % fasc. 6 or. mh. c. 8 sig. pend. mit der gUi^zeitigen 30
Üeberschrift auf der Rückseite herczog Rueprechto apracbbrif zwischen meiner herrn von Beyern
und des reichs stet von des kriegs wegen gen dem von Salczburg; eingeschaltet ist der Neumarkter
Spruchbrief vom 16 Merz 1888 und in diesen der Antassbrief der Rheinischen Städte vom 18 Merz
1388.
N colL Nümb. Arch. Konserv. cod. 673 (außen 248) fol. 70^-78* mit der üeberschrift des Stückes Daz ist 35
der awzsprfich den hertzog Rupprecbt zfi Heydelberg zwischen seinen vetern den herren von
Beyrn und ^emainen steten getan bat, die Einschaltung nicht ausgeführt.
B colL Ulm. St. Bibl cod. Ulmensia 6577 foL 11^-18^.
Steht auch im Frankf. St, A. cod. Stutteböndniß d. St. in Schw. Fr. und am Rh. f. BB'-B^ nr. 59 , und
im Münch. R. A. Stadt Regensburg Literalien Stadibuth seeundus über cop. chart. coaev., und in ^
Straßb. Sem. Bibl, Wenckeri excerpta 1, 124^-127^.
Der Anfang von art. 2 gedruckt bei Gemeiner Regensb. Chr. 2,24€nt.* — Regest in Reg, Boic. 10, 228
und bei Vischer nr. 808.
%) wd nicht Bdtllngen ist gemshU. b) «0 «imI hMU FrSdenbeiger f « Ie«en f 0) or. obff.
vom 8 Apr. (fer. 4 pott AmbrosH) bis e Mai (fer. 4 post unsem in dem krieg und auch domach getan het, mit 45
Walpurgis) des Jahres I888 die Notiz Item es kost die allen Sachen 44 Ib. und 7 sh. hl. Am Rand von derselben
vart, die Jobs Tetzel tat gen Amberg z& herzog Rupreht Hand punt.
von der prantschatzung und ubergrüT wegen, die man den
C. Abmachungen, dabei Spruchbrief Pf. Ruprecht's I. 33
Wir Buprecht der elter von gotes gnaden pfaltzgrave bij Rine des heiligen Romschen ims
riches obirster truchseße und hertzog in Beyern bekennen uns offenbar mit disem brif: ^p^*^
als die hochgepornen forsten Stepfan Friderich und Johans gebruder pfaltzgraven bij
Rine und hertzogen in Beyern unser lieben vettern für sich alle ir helffer diener und die
5 iren off ein sijtOi und die erbern wisen lute die gemeynen stete die den bunte* in Swaben
in Beyern und in Francken halten für sich alle ir helffer diener und die iren und als
von dez erwirdigen herren des ertzbischoffs von Saltzpurg wegen off die ander sijte, umb
iren krig und tzweyunge an uns gegangen sint^ als wir von beden sijten anlaßbrife*
darüber haben , und wir uns auch derselben sachen zu der zijt angnomen haben got zu
10 lob unserm herren dem Romschen konige und dem heiligen riebe zu eren und dem
gemeynen lande zu notze zu tröste und zufriden, und auch zu der zijt zum Nuwenmarckt
off den sontag judica in der vasten nehstvergangen eyns teils darumb uzgesprochen ^^^
haben waz wir zu derselben zijt uzgesprechen mochten, und daz beden parthien verschri- Mertis
ben und versigelt geben haben , der uzspruchbrif von worte zu werte hernach geschriben stet
j5 [folgt der Neumarkter Spnichbrief vom 15 Merz 1388, eingeschaltet darin der AnLaßhrief
der Rheinischen Städte vom 13 Merz 1388] , des brachten wir hertzog Ruprecht der elter
die obganant sache des uzspruchs für unsern herren den konig. diewile wir ym und dem
riche daz zu eren getan betten , so det er darzu sin gnade daz die richtunge und sdne mit
sinem willen und wolgefallen gegangen ist. und wann wir hertzog Ruprecht der elter
20 voTgenant bede parthien in den ohgenanten Sachen off dem obgenanten sontag judica nehst- tass
vergangen nit vollen uzgesprechen mochten, diewile wir bede parthien umb alle obgö- ^«^«'^
nanten stucke nit eigentlich verhört betten oder anders daz yn ^ nod were für uns zu
brengen, darumb beschieden wir den ohgenanten parthien beder sijte eynen andern tag
für uns gen Heidelberg off den sontag virtzehen tage nach ostern genant zu latin mise- laas
26 ricordia domini nehstvergangen zu nacht da zu sin als oben in dem uzspruchbriff' ge- ^^' ^'
schriben stet, und off denselben tag kamen die ohgenanten unser vettern hertzog Friderich
und hertzog Johans und auch der ohgenanten gemeynen stete frunde, die uns auch von
beden sijten ir rede furgaben und erzalten und daz doch da in etlichen stucken nit eigent-
lich gein eynander verantworten noch ir^ kuntschafft bewisten. darumb entscheiden wir
30 die ohgenanten parthien beder sijte aber fruntlich und dest folliclicher mit wolbedahtem
müde nach rade der forsten^ und herren und ander unser frunde und getruwer, die wir
iczund dabij gehaben mochten, in aller maz als hernach geschn&en stet. [1] zum ersten
daz die ohgenanten parthien beder sijte igliche für sich ir helffer und diener und ouch^
die iren, als verre es ir iglichen antriffet, den ohgenanten unsern uzspruch, den wir
86 zum Nuwenmarckt gesprochen haben, wo daz nit vollenczogen were, veste und stete
halten sollen getruwelich ane alles vertzihunge irrünge und geverde. [2] darzu umb
dez erwirdigen herren des ertzbischofs von Saltzpurg siner diener und der
sinen gefengnis als zu Reitenhaselach geschach, als wir uzgesprochen haben' daz er
und die sinen irs gefengniß selten ledig sin und doch sumeniß d^ran gescheen ist, als wir
40 bede parthien off disem tage zu Heidelberg darüber verhört haben daz derselbe ertzbi-
schoff und die sinen noch nit ledig sin : darumb entscheiden wir fruntlich anderwerbe ,
daz unser vetter hertzog Friderich den obgeTianten ertzbischoff und alle die sinen, die zu
a) M bfinte f bunt« f h) B in Rcuur als. c) B über Bamr mit. d) M f&rsten f ftiraten J e) diener und onch add. B.
* Darunter sind wol die früheren vom 18 Merz 2888 hat und noch gern tut, ob di zu einem guten end mocht
ib zu verstehen, die wir mitgetheiit haben. — Auf diese Ver- kumen, dat. Cham Mar. Magd. 1888, im Nürnb. Archiv-
mütlungstfUUigkeü Ruprechts I bezieht sich auch wol die konserv. cod. 278 foL 82 «.
Stelle in einem Schreiben Pf. Ruprecht's des Jüngsten an * Im Neumarkter Spruchbrief vom 16 Merz I888 arl. 5.
Nürnberg vom 22 Juli I888: wann ir selber wol wizzen , ^ Vgl, ib. art. 4.
daz sich unser alter herr in den sach freuntlich gearbait
Dentsehe Belchstags-Akten II. ^
34 Königlicher Friedenstag zu Speier-Heidelberg im April 1388.
J888 Reitenhaselach gefangen worden, sol ledig sagen ane allen furtzog und hinderniß desselben
'^^^* *^ gefengnis und darzu aller glubde furwort ey de brife b&nteniß bürgen, und auch die vesten
undsloße, die sie ym oder den sinen darumb getan oder gesatzt betten, sol derselbe
unser vetter denselben ertzbiscboff und die sinen auch ledig und loz sagen ane allen furtzog
und hinderniß. und dez sol derselbe unser vetter dem ertzbiscboff vorgenant ^ und den 5
sinen die gefangen waren sinen offen versigelten briff geben und uns itzund hie zu Hei-
delberg den antworten in der forme als wir ym des^ ein notel geben haben, darynn er
sie des gefengniß und aller obgenanten stucke ledig sage als vor geschrieen stet, auch sol
derselbe unser vetter sin offen brife geben, und uns die^ zu Heidelberg antworten, an
sinen vicztum den Waldecker und an^ ander sin amptlute und diener wo dez not ist, den w
der obgenante ertzbiscboff oder die sinen globt betten® von des obgenanten gefengniß wegen
an siner stat oder yn selbir, daz dieselben unsers vettern amptlute und die sinen den sie
globt betten denselben ertzbiscboff und die sinen als vor geschn6en stet irs gefengniß ledig
sagen von sinen und iren wegen ane furtzog und hinderniß. und ob der ertzbiscboff oder
die sinen darumb briff geben betten oder bürgen oder vesten zu jinderphande gesaczt als i5
vor geschrihen stet, die soUent sie auch ledig sagen und die brife ledig widei; geben dem
ertzbischoff und den sinen ane furtzog. und sol daz alles gescheen in dem nehsten manet
nach datum dis brifes ane alles vertziehen , also daz derselbe ertzbischoff ein siecht orfede
zu den heiligen sweren sal, als ein bischoff billich tftn sal, für sich sin capitel und stift
für sin lante und lute und die sinen und für alle sin^ frunde und die von^ beden sijten so
darunder verdacht sin. und sin diener, die gefangen worden , soUent die orfede sweren
als dez landes gewonheit ist für sich und^ alle die iren für alle ir frunde und die darunder
verdacht sin, von der geschieht wegen gute frunde zu sin^, und daz gen dem obgenanten
unserm vettern hertzog FridericA gen sinen landen und luten sinen amptluten und gen
allen den sinen gen sinen brudern und den iren und gen allen den die darunder ver- 25
dacht sint nummer gerochen in dheine wise, dann daz es darumb eyn gantz luter sune
ist und ein ewig vertzig ane alles geverde als wir daz für auch zum Nuwenmarckt uzge-
sprochen und ges&net haben \ und umb die ohgenante orfede sol der ohgenante ertzbischoff
dem egenanten unserm vettern hertzog FridertcA auch sinen offen besigelten briff* geben
J388 und den antworten unsern frunden, die wir darumb zu ym senden, off den mitwochen do
Mails für dem pfingstac^ hernachgeschri&en, in der forme als wir ym bij denselben unsern
frunden eyn notel senden, und darumb sol der obgenanto ertzbischoff und die sinen, die
gefangen worden, als vor geschri&en stet, komen gen Dytmaringen, und unser vetter
i389 hertzog Friden'cA sal komen gen Burghusen , beder sijte off den dinstag zu nacht vor dem
Mai 12 heiligen pfingstac'^ nehsikompt daz ist von dinstag nehstkompt über virtzehen tage. 85
und off den mitwochen darnach sol derselbe unser veter sins rades mit macht schicken
mit unsern frunden gen Ditmaringen zu dem ertzbischoff vorgenant^ daz sin rad™ an
siner und der sinen stat den ertzbischoff und die sinen ledig sagen als vor geschn&en stet,
und daz dieselben unser frunde daselbes den orfedebrif von dem ertzbischoff nemmen als
die obgenant notel besaget, dieselben unser frunde soUent dann dem ertzbischoff und 40
unserm vettern vorgenant iglichem dez andern brife antworten, und daz sol in keyne
a) M abgekürnt , vorgenantem t vorgenanten f h) B add, iets (ain sottel). c) N add. hie. d) Waldegger nnd aa
hei B <n Bamr, e) B die obgnanton der e. und die sinen g. babent. f) B Ir. g) B aft. b) add. N. 1) B g&t
fhinde (ze sind und frwnd Mfuinkorrigiert von andrer gleiehMeitiger Hand) au firande gewinnen und gen.
J) Jf pflngstat wol versehrieben für pfingstac , eeheint blofie NaehläJiigkHt der Hand die wirklich o eehreiben 45
wollte ; N pflngstag. k) toi« in der Uttten Variante, I) M abgeküntf vorgcnantem f vorgenanten f m) B aln r&t.
Mai 18
* Vgl. ib, arL i, ' V<yin 16 mai 1888 Regest bei Vischer nr, 90i aus Reg,
Boic. 10, »24,
G. Abmachungen, dabei Spruchbrief Pf. Ruprecht's I.
35
1888
wise vertzogen werden. [3] auch als wir in dem ersten uzspruchbrife gesprochen han\
daz der ertzbischoff yorgenani^ unsern ohgenanten vettern und den iren, die des be- ^'
dorffen, uz dem banne helffen und schaffen sol, dabij sol ez noch bliben, daz das der
ertzbischoff tun sol mit ernst ane alles vertzihen so er ummer^ erst mag getruwelich, daz
6 es geschee ane alles geverde. und dez sol der obg^nante ertzbischoff unsern ohgenanten
vettern sinen^ offen versigelten briff* geben, und sol den auch antworten mit dem orfe-
debrif den obgenan^an unsern frunden off dem ohgenanten tage zu Dytmaringen ane alles
vertzihen, in der forme als die notel saget die wir ym senden mit denselben unsern
frunden, darynn er verspreche und globe mit guten truwen bij rechter warheit daz er
10 daz schaffe und tdwe als vor geschrt&en stet, und sol auch unser ^ vettern und die® iren
uz sin selbes banne lat^en und schaffen wo der sang darumb verslagen were oder nit.
[4] auch umb die habe, die demselben ertzbischoff und den sinen zu Reiten-
haselach gnomen wart, darumb wir demselben ertzbischoff und unserm vettern hertzog
FridertcA off diese zijt tage bescheiden betten gen Heidelberg', und doch der ertzbischoff
15 und die sinen , die gefangen waren, off den tag nit komen sint uns davon zu underwisen,
darumb wir von der habe nit wißen mögen wie oder waz des sij , darumb bescheiden wir
beden obgenan^ parthien von derselben habe wegen eynen andern tag gen Heidelberg
off sant Johans baptisten tag als er geborn wart nehstkompt zu nacht da zu sin , oder ir
rete mit gantzer macht ^, daz sie uns beder sijte dez underwisen sollen off dieselben zijt;
>o so wollen' wir sie dann von der widerkerunge wegen fruntlich entscheiden und uzwisen.
[6] waz auch die ohgenanten unser vettern und die iren dem ertzbischoff von Saltzpurg
und den sinen in irem lande und sloßen gutes und habe offgehalten und nider-
gelegt betten von der zijt als der ertzbischoff gefangen wart, und waz auch derselbe ertz-
bischoff und die sinen unsern ohgenanten vettern und den iren in sinem lande und sloßen
B5 auch gutes und habe offgehalten und nidergelegt betten auch von der zijt als der ertz-
bischoff gefangen wart, und daz noch von beden sijten furhanden ist in iren landen un-
geverlich, daz sol alles von beden sijten ledig sin, und daz sol man widergeben ane
geverde. wo aber dez nit geschee unge verlieh, daz mogent sie auch beder sijte für uns
brengen off dem ohgenanten tag zu Heidelberg; darumb wir sie dann auch fruntlich
30 uzwisen wollen. [6] wann wir auch in unserm ersten uzspruchbrife gesprochen haben*,
waz mee Sachen und stucke sint die sich in dem ohgenanten kriege verlauf-
fen haut von beden sijten, daz mochten sie beder sijte für uns brengen off disen tag zu
Heidelberg, darumb wir sie auch dann fruntlich^ uzwisen und entscheiden weiten : des
haut bede parthien etliche stucke für uns bracht und uns doch dez nit eigentlich under-
85 wiset. darumb mogent bede parthien , waz me Sachen und stucke sint als vor geschre&en
stet, off den ohgenanten tag, den wir gen Heidelberg bescheiden han off sant Johans tag
1888
Junig4
1888
Juni »4
a) Jf ahgtkürMt , Torg«nanter > b) ^ ymer. o) B om. sinen — und lol au oh nnier rettern. d) N unsern. e) M den ,
em. die. t)B sollen, g) B add, oArichten.
« Vgl, ib, ort. #«.
40 * Vom 16 mai 1888 Regest bei Vischer nr, 805 au* Reg.
Boic, 10, 824, Sodann weiterhin ist zu beachten: P. Bo-
nifacnu IX gewährt den 8 Herzogen Stephan Friderich
und Johann t daß sie mit 80 andern Personen volhtändige
Sündenvergebung erlangen können, wie sie Urban VI für
45 die Besucher der Kirchen von Rom gewährt hat, wenn
sie nur 4 andre Kirchen besuchen, 1889 Nov, 18, Reg. Boic
10, 866; vgl, das dort vorhergehende Regest vom gleichen
Datum, Auch befindet sich im Münch. R. A, kön. Haus-
und Familien- Sachen 1/3 das Original einer Urkunde,
60 deren Inhalt der Regesten-Zettel dahin angibt: Johannes
episcopus Ratisbonensis executor (tenore biMce Bonifa-
cii IX dat. Rome 8 non. Martii pontif. 8 [1891 Merz 6])
Fridericum comitem Palatinum et ducem Bavarice, ob
captationem Pilegrini in Raiten?uislach monasterioett^us-
dem deduäionem ad oppidum Purchusen excommunica-
tum, absolvit, simulque interdictum latum in monaste-
rium et oHa loca toUit; dat. Lantzhui 4 mai 1891 indict. 14,
• Vgl Neumarkter Spruchbrief vom 16 Merz 1888
art, 4i,
• Man hat nicht etwa zu ergänzen zu schicken , es ist
so zu denken: sie oder ihre Rätf^ sollen dasein.
• Vgl, Neumarkter Spruchbrief vom 16 Merz 138S
art. 6*.
36 Königlicher Friedenstag zu Speier-Heidelberg im April 1388.
i988 zu nacht da zu sin , dann für uns bringen ; darumb wir sie auch dann fruntlich uzwisen
Apr,28 ^(jjjgjj ^jg ^jj. biiiich sollen. [7] auch hat uns unser vetter hertzog Johansoff
disem tage zu Heidelberg furbracht, daz er dem obge^iant^n ertzbischoff mit dem ersten
rerbotschefft und verschn'&en habe, daz er mit siner und der sinen gefengniß nit zu schaffen
noch^ rat noch ^ dat daran gehabt habe und mit dem kriege nit zu schaffen hette, und ym s
auch von dem ertzbischoff nit widersaget sij , und habe doch der ertzbischoff und sin gewalt
darüber yn und die sinen swerlich angegriffen und geschedigt. und wann itzund off dem
tage zu Heidelberg nyman waz von des obgenanf^n ertzbischofe wegen der dez machte
hette zu verantwerten, darumb bescheiden wir denselben beden parthien einen andern
1888 tag gen Heidelberg off den obgerzant^n sant Johans tag zu nacht da zu sin, oder ir rete lo
mit ganczer macht, daselbes wollen wir dann bede parthien darumb verhören und sie
dann darumb fruntlich entscheiden und uzwisen als wir billich sollen. [8] auch umb
die widerkerunge der habe, die unser vettern den von Nurenberg und etlichen
andern steten für der fintschafft gnomen haut, als in unserm ersten uzspruche
geBchriben stet*, entscheiden wir fruntlich, diewile wir nach unserm uzspruche zum Nu- is
wenmarckt an unser vettern nit möge hatten daz sie für die widerkerunge Sicherheit tun
weiten , und auch umb daz die kaufflute der die habe eigen waz selber nit sweren dorffen,
und die auch nit alle zu Heidelberg genwortig waren : so han wir und der erwirdige
unser besonder frund her Lamprecht^ bischoffzu Bamberg und unser sweher der burgrave
von Nurenberg die widerkerunge über uns gnomen , und entscheiden ez auch firuntlii:^h so
daz den ohgenanten steten umb die widerkerunge für die obg^nante habe acht^ dusent
gülden werden sollen die man yn zu Nurenberg bezalen sal. derselben summe verspre-
chen wir hertzog Ruprecht der elter yorgenant^ denobgnanten steten sehs dusent gülden,
und der bischoff von Bamberg und unser sweher der burgrave vorgenant' versprechent
bede den obgenanten steten für die andern tzwey dusent gülden , daz wir und sie die as
1889 obgnanten acht dusent gülden , iglicher sin summe , den ohgenanten steten off sant Georgen
^^^' ** tag nehstkompt nach datum dis brifes gutlich bezalen sollen und wollen ane alle geverde*.
[9] welche parthie auch sumig werde und nit keme oder schickte gen Heidelberg
1888 off den obgenanten sant Johans tag in der maz als vor geschn'&en stet, daz sal der andern
parthien , die daroff koment oder schickent als vor geschrt&en stet , unschedelich sin , daz wir so
doch in der Sachen sollen fruntlich uzwisen als vor geBchribeii stet als wir billich sollen.
[10] item als wir indem ersten uzspruche zum Nu wenmarckt gesprochen han', daz. alle
gefangen edel und unedel und ir bürgen sollent ledig sin, dabij sol ez noch bliben,
daz bede parthien bestellen sollen daz alle gefangen von beden sijten sollen ledig gesagt
werden off siecht orfede in disen nehsten virtzehen tagen, wo ez nit ee gesin mag, ane 85
alles vertziehen ane geverde. [11] item daz alle brantschetzunge und gedinge ane
vertziehen ledig sollent gesagt werden von beden sijten, und auch die bürgen, sie sin ver-
bürget verbrifet oder nit oder suste versichert, als wir daz in unserm ersten uzspruche zum
Nuwenmarckt auch gesprochen haben \ und waz des geben were nach demselben uzspruch
zum Nuwenmarckt, daz sol man ane furtzog widerkeren. und dieselben, die daz geben 4o
betten und selber antriffet, sollent daz behalten off ir gesworn eyde. und sol daz auch
alles gescheen in disem nehsten mande nach datum dis brifes ane alle geverde. [12] auch
a) add. N. b) M nach, c) JT Lampretht. d) M atht wie auch im näduten Fälle weiter unten und iwe<inol in
art. 14. e) M abgekürzt , Torsenanter T f) «. die vorige nU
« Vgl ib. art. 6. * Vgl. Neumarkter SpruchbrUf vom 16 Merz 1888 45
* Müliner in teinen Änmüen behauptet bei dieeer Ge- art. 9.
legenheit um diese Summe [von 8000 fl.] habe der Roth zu * Vgl. ib. art. 8, auch hier oben üt wie dort zu veretehn
Nürnberg quittiert Dinetag nocA Laurentii 1889 [Aug. n]; die noch vorhanden sint ungegeben.
ohne nähere Angabe.
C. Abmachungen , dabei Spruchbrief Pf. Ruprecht's I. 37
als wir den uzspruche zum Nuwenmarckt daten* off den sontag judica nehstvergangen, tass
Mtrs i8
waz zusehen demselben sontag und dem mitwochen nehst darnach sloße gewonnen^*" '*
worden lute gefangen oder ir habe gnomen, die solte man widergeben und ledig'
laßen und keren mit der name von beden sijten, dabij sol ez noch bliben, daz es geschee
5 in disem nehsten mande in aller maz als vor geschn'&en stet ane alle geverde. \13\ item
waz auch übergriffe gescheen sint nach unserm uzspruche zum Nuwenmarckt
zu der zijt darnach als die sune angangen ist*, daz mogent bede parthien off dem obgnan-
ien tage zu Heidelberg auch für uns bringen; darumb wir sie auch gutlich understen
wollen zu richten als verre wir mögen. [14\ auch wann unser obgenanter uzspruch zum
10 Nuwenmarckt besagt*, waz der von Nurenberg und der andern stete habe zu der zijt
furhanden were, daz yn für der vintschafft gnomen wart , daz solten unser vettern gekert
haben, und unser vettern daz verantwert hant off disem tage zu Heidelberg daz derselben
habe nichts furhanden gewest ist ane alle geverde, darumb han wir der bischoffvon
Bamberg und unser sweher der burgrave vorgenant" in die widerkerunge umb dieselben
10 habe gesatzt, daz wir den obgenanten steten acht dusent gülden für alle ir Yovgenante
habe bezalen sollen und wollen als vor geschri&en stet ane alle geverde. und damit
sollent auch die ohgenanten unser vettern und die iren von den ohgenanten steten
und auch von gemeynen steten und den iren aller forderunge und ansprach von des-
selben gutez und habe wegen ledig und loz sin ane alle geverde. und die obgenanten
so acht dusent gülden sollent die von Nurenberg und die andern stete, der die habe gewesen
ist, mit einander für die ohgenanie habe teylen nach markzal^ als dann iglicher stat daran
geburen sol ane geverde. [1S\ alle obgenanten artickel und ir iglichen besonder
sollent bede ohgenante parthien ^ als verre ezir iglichen antriffet, unverbrochelichen veste
und stete halten mit guten truwen und nit darwider tun noch^ schaffen getan werden
» in dheine wise ane alle geverde in aller maz als vor geschrt&en stet, als sie dez gentze-
lich an uns gangen und verliben sint. dez zu erkunde han wir der ohgenanie hertzog
Ruprecht der elter unser ingesigel an disen briff tun hencken. wir han auch gebeten die
edeln hern Börsen^ von Risenburg und Johan graven zu Spanheim unser swester son unsers
herren des konigs rete, die sin gnade von sinen wegen zu disen ziten zu dem tage gen
so Heidelberg gesant hatte, daz sie ir ingesi^eZ auch an disen briff gehangen hant. des wir
uns Börse von Riesenburg und grave Johan von Spanheim® vorgenant' auch erkennen,
und haben dez zu orkunde unser beder ing^&igel bij des obgenanten unsers gnedigen
herren hertzog RuprecAts des eitern ingestgreZ auch an disen briff gehangen, geben zu
Heidelberg off sant Georgen tag des heiligen mertelers nach Cristi geburt drutzehenhon- /w«
36 dert jare und in dem echtundachtzigstem jare. ^^* **
a) M abgekürzt , vorgenanter 9 b) tf manal , N markzal. c) M nach , ^ noch. d) B Borao. c) B Spanhain.
t) M abgekürzt f voi^enantef
• Vgl. ib. ort. e. » Vgl. ib. art. 6,
t * Vgl. ebendaselbßt.
38
Königlicher Friedenstag zu Speier-Hoidelberg im April 1388.
D. Aufzeichnungen über den lelzten und diesen Tag.
[tM8 XI. Gesammthericht der Gesandten von Regensburg Nürnberg Augsburg Gmünd^ über die
*^^!l städtischen Verhandlungen zu Steter vom 12 April und Über die zwischen Fürsten
e.Äpr.28 Städten und königlichen Eäthen zu Heidelberg vom 13-23 oder 24 April 1388. [1388
'*'"' *^ nacA oder c. Apr. 23 oder 24 Heidelberg\] 6
Aui Nümb, Arch. Konserv. cod. 278, früher foL «0* 80" 78^ 79* 7«* 78- 77* tu dieser Reihenfolge der
falsch numerierten Blätter, Jetzt fol. e9'-72', cop, chart, coaev. Mehrere Vermerkzeichen am Rande
des Codex, soweit solche trotz theilweisen Verklebtseins sichtbar sind, s. Varianten, Die Alineas
der Vorlage sind im Abdruck nidit beachtet worden. Das Stück hat mehrfach die Schreibung under
statt unser, doch auch nnaer, vgl, die QueUenangciben von nr, 848 und 877 sowie die erste Anmerkung lO
zu nr, 847; das weist auf Nürnberg oder Herman Ebner s^st hin.
Erwähnt von Hegel in den St. Chr. i, 148 nt. i.
j^^ Hie hebent sich die teiding an, alz sich die 14 tag nach ostern uf dem tag zu Hai-
Apr. 18 delberg verhandelt haben anno 88.
1888 [^] ^®^ ersten alz wir komen uf den suntag misericordia' domini gen Speir, do is
Apr. 18 gingen die vier^ und wir zu den Reinischen steten, und do erzalten die vier den Beini-
Bchen steten wie sie zu Nüremberg von dem tag' gescheiden wern. do antwürten die Rei-
nischen stet : swaz sie gesagt heten, da heften sie daz tet herzog Rupreht, aber sie heten
in fär niht gesprochen, sie heten in^ daz best darzu getan und wölten auch noch darzu
tun zu Heidelberg^ do sie heften daz in ging wi^ ez in pillichn gen s61t. 20
1888 [^] ^^^°^ ^^ ^^^ S^^ Haidelberk komen an dem mentag, do gingen wir zu dez kflnigs
Apr. 18 reten mit den viern; und erzalten den reten, daz der von Salczpurg noch die seinen
noch niht ledig wem'' noch kein under gevangen ledig wer'* und daz wir weder umb
prantschecz und umb abdingen auch niht ledig wern' und^ daz der spruch an uns in
keiner weiz^ niht gehalten wer'; und baten sie rats darinne. do gaben sie uns zu ent- S5
würt', daz wir's den fürsten in aller der maß erzein s6lten alz wir in's erzelt heten; waz
sie von irs herren wegen denn darzu selten reden, daz wölten sie gern t&n.
1888 t^] ^^^™ ^^ ^^™ eritag komen die vier und wir'^, und erzalten wie der bischof und
Apr. 14 die seinen niht ledig wem und wie der spruch an uns in keiner weis gehalten wer', und
erzelten die von Regenspurg" und die von Nüremberg** die von Augspurg"** und die von so
a) «<e. b) t'm cod. »ehtint wl aut wo korrigiert, c) Merlaieiehen am Sand in ditter Gegend, d) eod. add. an uns.
' Wer die Verfasser des Berichtes waren, ist nicht ge^
sagt; siehe darüber die Einteilung lit. D.
* Vgl, art, 17 nt, und die Einleitung lit, D,
* Apr, 18 misericordia ist eben 14 Tage nach Ostern,
daher die Zeitangabe in der handschriftlichen lieber-
Schrift des Stüdts nicht ganz genau ist; denn am 18 Apr.
waren die Städteboten nochin Speier, erst Montag 18 Apr,
kamen sie nach Heidelberg, vgl, art, 1 und 8,
* Sind die 4 Gesammtbolen des Schwäbischen Städte-
bunds, vgl Einleitung HL E,
■ Der Nümberg-Neumarkier Tag vom Merz 1888.
' Eben der Tag, auf welchem die in obigem Stücke ge-
schilderten Verhandlungen vorkamen.
' nr, 8 art, 4,
* nr, 8 art, a,
* nr, 8 art, 8,
*^ NemHch zu den Fürsten, wie aus dem vorhergehen^
den und dem nachfolgenden Artikel hervorgeht.
" Siehe Klagen Regensburgs über das Unrecht u. s, w,
[1888 Apr, 141 und art, 11 i-ii in dem Stücke Klagen
Augsburgs Regensb, Nümb, Reutl. Sankt-Gallens über das
Unrecht u, s, w, [I888 kurz vor oder an Mai 88]. 35
** Siehe das letztere Stück art, III 1-9, Die Nürnberger
hatten übrigens auch nachher von neuem Grund zur
Klage; wenigstens beklagt sich der Roth von Nürnberg
bei K. Wenzel I888 Dec, 4, daß die Berren von Baiem
und die ihren den Nümbergem ihr Hab und Gut zu 40
Lantzberg zu Schongew und zu Füssen und anderswo in
derselben Landen unbesorgter und unentsagter Dinge ge-
nommen Juiben (uns unser hab und gut — genomen d. h.
Nürnberg; oder ist hier zu denken an uns Städte d, h.
hier Augsburg f vgl Füssen St, Chr, 4,88 f. 887, 814) seit 45
dem freundlichen Tag der zu Haidelberg nächst vergan-
gen , Nümb. Arch, Konserv. cod. 878 foL 51K
" Siehe art. 1 1-7 in dem Stücke Klagen Augsburgs Re-
gensb. Nümb, u. s. w. [1888 kurz vor oder an Mai 88].
D. Aufzeichnungen über den letzten und diesen Tag.
39
Gem&nd^ irer stet notdftrft alz sie best künden, domit hieß man uns gen und gab uns dez [tass
iSLgB kein antwftrt. ""**
[4] Do gingen der von Ulm der von Rotweyl und der von N6rdlingen die drei" zu e.Apr.sa
dez künigs reten, und sagten den wie daz sie vor den Herren erzelten wie der sprach ******* ^^
6 niht gehalten wer'.
[5] Do sant der von Rysenburg nach Jobs Teczel, und sagt im aber daz wie sie ab
heten gesagt, und daz geviel im niht wol. daz sagt uns Jobs Teczel.
[6] Do^ gingen wir mitsampt dem Jobs zu den viern und saczen sie darumb zurede,
die gaben uns zu antwürt, sie heten' kein absagen mit der red niht gemeint, denn daz^
10 sie meinten keinen sprach noch red u&enemen denn dez sie habent' wern. und die ant-
wärt gaben sie den Reinischen steten und baten sie daz sie daz glimpflich an herzog
Rupreht brehten, wann sie wölten ie vertröst* sein umb daz daz da geteidingt wftrd,
wann in vor niht gehalten wer' worden.
[7] Do komen die Reynischen stet wider von dem herren*, und retten mit uns daz
16 wir vier darzu geben, so wölt er auch vier darzu schiken, und daz man von den Sachen
rett ob man ein end moht treffen, wez niht geschehen wer' daz ez noch geschehe, wann
herzog Rupreht niht wol mit dem sprach wer' und sehe gern daz^ wir uns sust freuntlich
mit einander einten, da gaben sich die vier selber zu und sprachen : sie weren von aller
stet wegen da, und sust wer' iede stat von irer nam wegen da.
20 [8] Do ward mit den viern gerett: wölten sie vertröst sein, so wölten die herren umb
den pan widerumb vertröst sein, und retten auch mer: ob wir teidingen wölten umb under
gut und wölten dez etwaz entweichen ' daz uns unser gut versichert wftrd , wann ez der
Spruchbrief niht lawtet daz man uns versichern sölt. da gaben die vier zu antwürt : in wer'
umb solch teiding niht enpfolhen , denn wölt man in den bischof und die seinen ledig
SS lassen on all hinterteiding und under gevangen ledig und die nam mit wissen ^ keren , so
wölten sie förbaz von dem daz hernach gescheen^ wer' gern reden'; und sie heten auch
anders gewalts niht ; wölt dardber iemant hinter in umb sein hab teidingen , da wölten sie
niht bei sein, und weiten davon reiten.
[9] Und daz horten wir all wol , und möht iederman wol antworten waz er tun oder
30 lassen wölt. do besprach sich der Teczel mit seinen kawflewten, und antwürten er und
die kawflewt also : sie wölten bei dem sprach^ beleiben, wann der Jobs und sie von irn
reten also geschaiden wern, und weiten auch von der hab wegen niht anders tun denn
in ir rete enpfolhen heten. da gaben die von Regenspurg und die von GemAnde zu ant-
wftrt: sie wölten bei dem sprach'^ beleiben, daz in vergftt wArd, daz sie ir hab habend
•* wern , und ir gevangen ledig wern.
[10] Darnach ward mit uns gerett von der Reinischen stet wegen: sie heten, alz
verre ^ daz der von Salczburg und sein ritter und kneht ledig und loz sölten sein, und
40
•) eod, dorf »chverlich. b) Merktekhtn am Rand »chHnt nicht in di€»er Gegend, c) Merkxeichen am Rand in dieeer
Gegend, d) eod, geschriben. e) hier konnte ein gawiee Blatt auegef allen eein; vielUieht doch weniger, denn e»
»eheint auch d(U Äuegefaüene tu dereelben Verhandlung uwiechen den Bheinieehen Städtäboten und den vier
Geeammthoten des Schwdhiechen Bund» gehört tu haben , weWu mit uneerem ÄUnea beginnt und mit dem»elb»n
»ehU^t; tU>rigen» waren bei dieeer Verhandlung auch die Spedalhoten d»r tinselnen Städte anweeendf wie man
aue d€m Anfang dee Alinea mit niu gerett ereieht.
* Die Klagen Gmünde fehlen,
45 s Dieß eind wol 8 von den 4 Geiammtbundeeboten.
* Habend, habene , tenene Jure dominii, certa poeeee-
eione äuHHiate, eine uüiue impedimento, HaÜaue Gloeear,
* Vertröeten, KavUon stellen, Bürgschaft leisten,
nM, WB, a, iiT; eavere aHcui de fide publica, de eecu-
80 fitate, Scherz Glossar.
» Pf. Ruprecht I.
* Darin nachgeben daß sie keine Versicherung mehr
forderten, vgl. mhd. WB. a, Wfi*.
' Mit wissen, mit wissenden dingen, tUriusque can-
sensu, condüionibus utrinque acceptis, Haltaus Glossar.
* Die nam betrifft also die vor dem Krieg den Städten
durch die Herzoge genommenen Güter, s. nr. a art. 5 und
nr. 10 art, 8 und 14; daz hernach gescheen wer' ist das
seit der Gefangennahme des Erzbischofs bzw. seit Anfang
des Kriegs VorgefaUne, vgl. bes. nr. a art. Bß und nr. lO
art. eu. a.m.
* Spruchbrief zu Neumarkt vom 15 Merz 1888 art. f. 8. 5.
" Ebenso.
40
Königlicher Friedenstag zu Speier-Heidelberg im April 1388.
[jssa daz die 37000 guldin * ab sölten sein, und daz im sein vestcn wider geantwftrt würden,
"^^^'^ und, ob er iht brief geben het oder geldbde getan het, daz er umb all sach ledig solt sein
c.Apr.23 alz uf deu tag e er gevangen ward; aber umb die nam, die im und seinen rittern und
oder 24] ^j^ej^ten zu Raitenhaslach geschehen sind, damöht der herzog ieezunt niht awßsprechen ,
wann niemant da wer' der die hab bestetten möht ; darumb w5lt er tag bescheiden an 5
gelegen stet, da dez von Salczburg rat und herzog FridricA^n rat hinkömen, da wolt er
seinen rat auch zu schiken und da versuchen ob man sie freuntlichen umb die nam möht
berihten; so sölt iederman mit seim aid sein roz behaben alz lieb sie im gewesen wern uf
den tag alz er's verlorn het; also solt ez wider an herzogt RupreA^ komen, der wolt denn
awzsprechen wie ez besten sölt daz er reht tet und niht unreht; darzu wolt man**, umb 10
daz die von Kegenspurg die von Nürnberg und die von Gemünde verlorn habent, darumb
wolt man uns Sicherheit haben getan zu Heidelberg, der unswol benügt het'; darnach solt
wir komen sein gen Nürnberg uf einen tag; möht wir uns beriht haben on aid, daz wer'
gut;möht daz niht gesein, waz denn iederman mit seinem aid behabt het, daz solt man
im awzgeriht haben, und solt dabei sein beliben. do gaben die vier zu antwürt : sie wölten 15
mit dem pann niht zu schaffen haben, so wölten sie auch von der roß wegen auch niht ze
schaffen h^en, man wolt in denn daz vergüten eins mit dem andern, do sprach dez von
Salczburg Schreiber : er wolt für den pan gnug tun mit dem^ von Babenberg und mit
dem von Augspurg , daz sein herre den pan abtrüg nach dez alten spruchbriefis sag '; darzu
wolt er auch dabei gern bleiben, waz herzog Rupreht darumb Sprech von der roß wegen, 20
dabei wolt sein herre beleiben , wann er^ dez herzog Rupreht einen glawbbrief braht het.
do sprachen die vier : waz er von seins herren wegen tet, dez günden sie im wol; sie wölten
ez aber niht awfnemen. aber die herren heten sich wol benügen lassen, dez weiten die
vier niht awfnemen, und besprachen sich mit einander und gaben zu antwürt: sie weiten
den herzog Rupreht sprechen laßen; Sprech er alz mit red her wer' komen, daz wer*s5
gut; geschehe dez niht, so wölten sie heim reiten und wölten den spruch die stet hören
lassen; wie sie in denn verantwürten, daz liesens gut sein, und die antwürt gaben sie
den Reinischen steten.
a) au$g€8triehen Fridrich , dann Rnprehi veiter auf der Linie fort, b) Merkzeichen am Rande in dieeer Gegend,
0} cod, den. d) cod. ez. 30
> ht dieß ein Theil der 60000 fl. von denen die Rede iH
in dem Schreiben vom 11 Febr. 1888 bei Janesen Rei<^-
korresp. /, iß nr. 7«? Oder waren die 6OOOO fl. von denen
dort und bei Königshofen in den St. Chr. 9, 888 die Rede
ist, eine fcUsche Sage, und 87000 die richtige Geeammt-
zahlf Jedenfalls darf man die Nachricht Königshof ens ,
nachdem Janssen* Veröffentlichung daist, nicht mehr mit
den 2 Urkunden vom is Mai verbinden , wie Vischer For-
schungen 9 f 99 that ehe Janssen erschienen war. Dieselbe
gehört offenbar zu der nunmehr doch wol erhobenen
ersten Freigebung des Erjzbisdiofs, vgl. Janssenp. 87 nt. *;
siehe auch Vischer 8, 81, wobei zu bemerken ist, daß nicht
die erste Freigebung selbst, wol aber die Bedingungslosig-
keit derselben als unwahr erscJmnt, wie sich seit Vischer
durch Janssen 1, 86 nr. 78 herausstellt. Eine dem Erzbi-
schof während seiner Gefangenschaft abgenöthigte lieber^
einkunfl mit Herzog Friderich stund in dem Manuskript
der verbrannten Straßb. Sem. BibU Wenckeri Excerpta
Band 1, Wenn Janssen l c. nt * schließt, daß d&r Erzbi-
schof nach dieser ersten Freilassung wider in die Gefan-
genschaft zurückgekehrt sei, so muß man dem ganz bei-
ßlimmen. Zeigt Janssen L c, daß Pilgrim bereits 1888 Febr. 8
in Freiheit gesetzt war, so geht aus einer Aufzeichnung
Wencker's L c. hervor, daß er das am 18 Jan, I888 noch
nicht war; sie latäet: gemalner stütt botten schreiben
auQ Saltzburg berichten, daß der erzb. von seiner gefang-
nus nit ledig, man mache seine Untertanen es also zu
glauben , und stünde man mit ime [wol so] in traclaten
daß er den bund absage; exhortiren die stüdt, wider die
von Bayern alles ernsts drauf zu setzen etc. ; dat. Saltzb. S5
samstag post Hilarii [1888 Jan. 18] ; Österreich wolle
dem von Saltzburg helfen. Wenn Wencker etwas weiter
oben, durch eine andere Notiz getrennt, die Angabe
macht es hatte den könig gar sehr verdrossen , daß hr.
Worsiboy vorgegeben gehabt, der erzb. zu Saltzburg 40
wäre ledig, da es sich doch änderst befunden , und wenn
er nach jenen Angaben aus dem Schreiben vom 18 Jan,
1888 mü neuer Zeile fortfahrt es hatten die fürsten zu
Bayern und andere herren mit Worsiboy von Swlmar
solches angelegt und an dieselbigen geschrieben wie ir 45
herr ledig wäre, damit die Saltzburg. stünde die wafen
nidorlegen solten ; war alles falsch und ein erdichtes
vorgeben, so ist das aäes doch nur seine Vermuthung,
die sich nicht bestätigt; die Nachricht Borziboy's St. Chr.
1, 141, 18-81 war nicht unrichtig, außer Schätzung und 50
beswernüizz.
* Vgl. nr, 18 art. 7 die fast wörtliche üebereinstim-
mung,
■ Neumarkter Spruch nr. 8 art. 4^.
55
D. Aui^eichnuDgen über den letzten und diesen Tag. 41
[11] In der weil komen dez kAnigs ret zu den viern und zu uns , und teten uns zu [laas
wissen wie sie besorgten daz uns der spruch alz nücz niht wer' alz uns die teiding mit "^
wissen* wem; wann sie vorhten daz uns umb all sach niht awzgesprochen würd; davon c^Apr.aa
geviel in wol , daz wir den bischof ledig nemen und under nam kert wern und under * *'
sgevangen ledig und, waz sich nach dem spruch verloffen het, daz wir daz Schüben an
unsern herren den künig*, der solt tag daran machen und wölt daz freuntlich scheiden,
do^ gaben sie zu antwürt: sie wern da alz vier boten und heten keinen gewalt dann alz
sie ez vor oft und tick ervordert heten; m6ht in daz gen, so nemen sie ez auf; möht in
dez niht, so wölten sie wider heim reiten.
10 [12] Darnach ließen sie uns einen brief sehen von den von Ulm; die heten in ver-
schriben, daz sie sich niht mer gewaltz annemen dann in geben wer', und daz sie sich
niemant anders weisen ließen und vast hielten alz in enpfolhen wer', und fragten uns,
waz wir in rieten waz sie nu tun selten über den brief. do waz unser red aller awz einem
münde: uns wer' nihts darumb enpfolhen; wir wern nu^ von unser nam und schaden da,
15 wie uns die kert würden daz wir die habent wern; wann sie wern die, die die stet awz-
gesent heten; wie sie ez verantwürten und wie ez in enpfolhen wer', daz sie daz teten,
daz sehen wir gern.
[13] Do santen sie nach den Reinischen steten, daz sie iht reten furbaz, sie kömen
denn vor zu in. also komen die Rejnischen stet, die ließen sie den brief auch hörn, und
29 gaben daruf zu antwürt: sie horten an dem brief wol daz sie niht gewaltz heten, dann,
wölt man in daz gen lassen, daz sie vor oft und dick gevordert heten, mit wissen, und
daz sie dez habent wern, daz woltens ufhemen; möht dez niht gesein, so selten sie niht
fürbaz reden; wann sie sehen wol daz mansieufzüg, und in möht kein end werden, und
nemen doheim grossen schaden , und sie weiten niht lenger beleiben, sie wölten heim
25 reiten, do sprachen die Reinischen stet: ez geviel in niht wol daz sie also dervon riten,
wann sie wol westen wez sie hinter herzog Rupreht gangen wern'. do sprachen sie: daz
wer' in niht gehalten worden, darumb wern sie keins Spruchs mer schuldig, do fragt
mans: ob^ in die stet enpfolhen heten daz sie dez spruchs niht au&emen sölten. do spra-
chen sie: sie westen wol waz in die stet enpfolhen heten, so west wir wol waz uns unser
sorete entpfolhen heten, sie teten anders niht, und, solten wir umb 30000 guldin komen
oder sölten ewiclichen kriegen, sie weiten ez ie wider an die stet bringen, waz die do-
mit teten daz wer' in lieb.
[14] Do wir also retten, da komen dez kunigs rete* und der von Spanheim und der
maister von Tewtschem erden und der von Oetingen und der Messenhawser. die ließen uns
S5 hören, waz übergriff den herren von Bairn von uns und den undern^in dem sun* geschehen
wern daz weiten die vier und wir verantwürt haben, dez weiten der von Otingen und der
Messenhawser niht awfnemen und sprachen : wir seitens vor den filrsten verantwürten. do
sant wir die® Reinischen stet' zu den fürsten und baten daz sie under antwürt uinemen.
die weil kom der bischof von Babenberg und dez künigs ret, und retten mit uns von
40 unsers herren dez künigs wegen, wie der maint daz wir gedehten wie daz land bei frid
belib, und wie im daz gesagt wer' wie frömds volk in daz land komen solt, dovon wer
a) Merkzeichen am Band in dieser Gegend, b) eof^, nnr. c) Merkzeichen am Band in dieeer Gegend, d) eod. dem
undem , Uee den andern, d. h. den nnaern noich dem widerkehrenden Sehreihgebraueh des Stücks ; nndem ist
im cod. korrigiert aus andern, e) cod. om. die.
45 « Siehe pag. 89 nt 7. • Siehe nr. 8 arU e.
* Vgl. nr. 7 ort. ii und nr. n art. 14. • In Folge dieser Sendung der Rheiniichen Städteboten
* Vgl. den etädtitchen Anlaßbrief nr. 9, in welchem der zu den Fürsten kam dann der Zusammentritt der Nüm-
Hinlergang auf den Pfalzgrafen genommen wird. berger Gesandten mit den Herren zu Stande, von welchem
« Vgl. die EinkUung lit. E. in art. te die Rede ist.
Dentaohe Reichstagi-Akten II. A
42
Königlicher Friedenstag zu Speier-Heidelberg im April 1388.
[iS88 not daz daz land mit frid wer', auch schuf er mit uns daz wir einen tag ufhemen, do weil*
"^* er selber zu reiten und gedenken, waz zu Mergentheim* niht begriflfen wer\ daz daz noch
eApr.28 begriffen würd, domit daz land mit frid belib.
oder 84] j-^gj ^^.jj hicsscn uus die herren sagen, daz der von Oesterrich* vast maint uf die
Sweiczer. imd fragten uns, ob wir den Sweiczem helfen wölten oder niht. do antwürten *
die vier: ob sie zu schaffen heten und daz yolk' in daz lantköm, so wölten sie ir gescheft
unterwegen loßen und wölten tun waz sie dem künig und dem heiligen reich schuldig
wem ; umb die andern stuk wer' in nihts enpfolhen , daz müst man an ir aidgenoßen
bringen , wann sie darumb keinen gewalt heten. do sprach der von Babenberg : ir herren,
sind ir anders niht wölt, so wist, daz herzog Rupreht awzsprechen wil alz der tag herbe- lo
scheiden ist, und^ wil auch sprechen daz den herren und den steten beiderseit gleich
geschiht und daz er auch wol verantworten müg gen got und gen der weit, do sprachen
die vier : sie weiten keinen spruch ufnemen und wölten auch niht hören, er möhte'n im*^
aidgenoßen senden, die ließen sie ez verantworten, do sprachen wier: lieben herren, lat
uns den sprach hören; und, wer' uns alles daz gesprochen daz man uns sprechen solt, sölt i5
wir daz niht auftiemen? da ward uns niht umb geantwürt.
[16] Darnach komen wir für die herren*, und verantwfirten alle die stuck, die herzog
Fridrich von uns für het braht, alz wir best künden, darnach baten wir die herren, daz
sie under clag auch verhörten, do sprach herzog Rupreht: er wolt gern darzu schiken,
aber sein tet niht not, wann wirs vor vor im erzelt heten. und hießen uns awztreten: er m
wolt sich beraten mit den fürsten und wolt uns antwürten. also ward ez nahts zu spet.
[1888 [17] Do wir dez morgens* hinwider komen und die antwürt awf weiten nemen, do
'^^*'**' warn die vier hin* und heten niemant dovon gesagt; daz die herren gar wunderlichen
dawht. da komen die ret und brahten den spruchbrief. und retten mit uns : wölt wir den
Spruchbrief u&emen von aller stet wegen, den wölt man uns geben, do sprachen wir : 25
lieben herren, wir haben keinen gewalt ufzunemen, ez wem die vier hie. do vordert dez
von Saltzburg Schreiber den spruchbrief. und den gab man dez von Saltzburg Schreiber
einen und ^ herzog Fridrichen den andern, also must der Schreiber versprechen : weiten
sie^ den spruchbrief® ufhemen, so sölt er in den geben; wölten sie dez niht tun, so solt
er sie den brief weder hören sehen noch lesen noch abschreiben laßen ; er solt den brief so
seinem herren von Saltzburg füren^, wann in der spruch allmeist anging, und darumb
must er herzog Rupreht sein trew vor allen fürsten geben.
a) m eod, dtu e übtrguehrUbtn vne unten in dem Worte Sweieser; diefi do weil er iatjedei^alUAtk'wolieer,
b) Merkseichen am Band in dieeer Gegend, c) eod im Irn ; dae mShten iet mShte'n == mSlite in {den »prudi) ,
odw iet SU verbeeeem xnßhte und etatt de» nweiwMUgen im eretmale zu leaen in , aUo mhh\» in im. d) Mer 35
avugeetrichen o. Zte. von gleich*. Hemd des. e) eod. spmchbref.
* DaJbei itt wol nicht an die Mergentheimer Vereinba-
rung vom 8 Aug. 1888 zu denken sondern an die Mer-
gentheimer StaUung vom 6 Nov. 1887; Jene e.RTA. /, 686 ff.,
diete$.RTA.i,688ff.
* Vgl. RTA. 1, 686 nt. i und l, 688, 19 und l, 670, 14.
" Dom in ort. 14 erwähnte frdmbd volk.
^ Man hat et eich wol eo zu denken, daß dieser Zu-
eammenlrüi der Nürnberger Geeandten mit den Herren
vermittelt war durch die Rheinischen Städtd>oten, vgl.
art. 14.
' Da an diesem Tage, wie das Folgende ergibt, der
Spruchbrief vom »8 Apr. 1888 ausgefertigt wurde oder es
schon war, so ist mit diesem Morgen der des 28 oder der
des 84 April 1888 gemeint. 4o
■ = hinweg. •
^ Die Städte, Daß sie den Wortlaut des Heidelberger
Spruchs dann doch erhielten, zeigen unsre Quellen-
Angaben bei nr. lo.
• = bringen, mhd. WB. 8, 8eo^, 87. 45
D. Aufzeicbnungen über den letzten und diesen Tag.
43
12. Beschwerdeartikel Nürnbergs [auf der Versammlung des Schwäbischen Städtebundes] [^***
betr, die Verhandlungen von Nürnberg /-Neumarkt/ im Merz und die von Heidelberg im ^pr.M
April 1388 u. a. m. [1388 zwischen Apr. 23 und Mai 17 Ulm\]
und
Maiir[
Aut Nürnb.Arch.Komerv. cod, 278, früher foL 77- 7^* 74» in (Ueaer Reihenfolge der falsch numerierten
5 Blätter, top. chart, coaeü,, jetzt foL 7t*- 7«*, folgt im cod. gleich auf den von um eo eben als
nr, tt mitgetheiUen Bericht gemäß der ursprünglichen Reihenfolge der Blätter, von gleicher Band
wie dieser, auch deshalb das nahe Zeitverhältnis wahrscheinlich.
Gedruckt von Hegel in St. Chr. i, 164 f. aus derselben Quelle.
Daz sind die gebrechen die uns anligend Bein , und uns dewht daz allen steten und
10 uns ein notürft wer wie man solch sach fürkom daz sein ffirbaz niht' mer geschehe und
daz uns auch solch sach gewendet wurden.
[1] Item zu dem ersten daz wir unberetenlichen von dez von Saltzburg wegen hinter
den krieg komen sein , also daz wir demselben bischof von Saltzburg nihts schuldig noch
verbunten sein hie zwischen und pfingsten*, und daz^ man dez von Saltzburg noch seins
15 landes noch nie sicher ist worden wiewol der stet boten lang zeit dort oben gelegen sind.
[2] Item auch ist zu wissen , daz herzog Klemme und der burggraf den steten nach-
riten biz gen Gftntzburg', und weiten uns dof^ gesprochen haben : daz allen steten , den
ir hab genomen waz worden, wider worden wer', wann die all dennoch unvertan dolag,
und daz man von dez bischofs von Saltzburg wegen zu einem freuntlichen tag komen wer',
20 so heften sie daz sie darzu reden weiten daz dieselb sach gAtlich beriht und abgenomen
würd; geschehe dez niht, daz wir dann unser hab enpfor* und wider nemen und daz wir
dann hinnach alz vast kriegten und uns alz ernst ließen sein alz vor. und dieselben red
haben sie vor und hernach wie oft an etlich von unserm rat braht , dez weiten die stet
niht tun , wie vast wir darumb baten, domit sein wir umb unser hab komen, daz die vertan
J5 ist worden und daz wir niht wissen wenn uns die vergolten wirt*.
[3] Item und über daz vieng man den krieg an*, dez wir zu der zeit wol geraten
heten und überhaben wem gewesen.
[4] Item darnach ward ein tag gemäht gen Nüremberg^, und wurden vier von den
steten darzu geben, und wurden wir doselbst und hernach von allen tegen und teidingen
so
a) om. cod. b) m diMer Oegtnd ein Merkxeiehen om Bande.
* Regelst. Chr. i, leo, »5 setzt das Stück in die Zeü
der Friedensunterhandlungen zwischen Ostern (29 Merz)
und Pfingsten {n Mai) 1888. Vischer in den Forschungen 8,
4 nt. 1 meint, es falle etwa in den Mai 1888, Aus dem
S5 Stück selbst sieht man nur i) in ort. l, daß Pfingsten 1888
Mai 17 nodi bevorsteht, und ») in art. 4. e. 7, daß der Hei-
delberger Tag (mit Ausspruch v. 28 April 1888) vorüber ist.
Die Klagen scheinen auf der Schwab. Bundesversamm-
lung vorgebracht zu sein. Diese saß während des ganzen
40 Krieges zu Ulm, Vischer in den Forschungen 2, 96; 8, 21.
Da die Artikel zur Aufklärung der Vorgänge von Heidel-
berg dienen, haben wir sie hier mitgetheüt.
* Auf Mittwoch vor Pfingsten = Mai 18 sollte gemäß
dem Heidelberger Ausspruch nr. lo art. 2, 8 auf einer
45 Zusammenkunft zu Dytmaringen (Tittmoning) der Erz-
bischof ledig gesagt werden, wogegen er einen Urfedebrief
ausstellen soll und eine Versicherung den Herzogen aus
dem Banne zu helfen.
* Hegel in St. Chr. l, 164 nt. i meint, dieß sei vielleicht
50 nach dem Tage von Neumarkt im Merz 1888 geschehen.
Dagegen Vischer in den Forschungen 8, 21 sagt, es müsse
in den Dec. 1887 oder Jan. 1888 fallen, der ganze Zusam-
menhang spreche gegen Hegels Ansicht. Und allerdings
scheinen die Klagen einigermaßen chronologisch auf-
geführt zu sein. Da nun erst im Absatz 4 die Versamm-
lung der Städte zu Nürnberg (parallel mit der Neumarkter
Fürstenzusammenkunfl] vorkommt, so ist hier oben wcthr-
scheinUdi nicht die Rückreise der Boten des Bundes von
dieser Nürnberger Versammlung sondern irgend etwas
früheres gemeint. Vischer denkt nun. Jene Boten kehrten
ohne Zweifel von einer Gesandtschaft an die Baiem-
herzöge wider nach Ulm zurück um den dort versammel-
ten Städten über das Mislingen ihrer Sendung zu be-
richten. Dieß ist möglich, aber man wird es abzuwarten
haben ob sich Nachrichten von einer solchen Sendung
finden werden. Man wird wol an die Sendung von
Städteboten denken dürfen, die in art. i erwähnt ist.
* enpfor Adv. aus inbevor, voraus, St. Chr. i, 485* in
Lexer's Glossar.
* Vgl. St. Chr. 1, 184 Hegels nt. 2.
* Vischer in den Forschungen 2, 96 f. (Kriegserklärung
des Schwäbischen Bundes fällt 17 Jan. 1888.)
' Die Zusammenkunft der Städte zu Nürnberg vom
8 Merz 1888, parallel mit der Fürstenversammlung von
Neumarkt, St. Chr. i, 271, 19-26 und i, 142 nt, i und bei
uns nr. 4 art. 2.
[1888
Mai 17]
44
Königlicher Friedenstag zu Speier-Heidelberg im April 1388.
zw,
Apr. 98
nnd
Mai IT]
iisas geschoben, und" die vier fürten teidipg umb unser hab, haben ^ wir doch wol fftnf stund
alz vil verlorn alz all stet verlorn haben, und wenn man mit den viern rett zu Nurem-
berg* und zu Haydelberg", so berieten sie sich und gaben antwürt on uns alz ob wir darzu
niht gehorten, ez wer' dann gar selten, riet wir dann darzu iht, dez ward uns doch niht
gevolgt. *
[S] Item auch ist zu wissen : alz der krieg umb uns anging und die herren von
Baim wol^ sechs hawfen mit vil volks umb uns heten ligend' die uns teglich angriffen
pranten und vast beschedigten von Sultzpach von Herspruk vom Stain von der Newen-
stat von Hajnberg und von der Sultzburg*, do baten und manten wir die stet zu Ulm daz
sie uns etwievil volks lihen. dez moht niht gesein, und weiten dez niht tun, und musten lo
wir unser spieß von unser stat lassen ligen zu Aystet, die doch zu derselben zeit niht vil
do schuffen, und der krieg zu derselben zeit mer uf uns lag dann uf keiner einigen stat
in dem punde. also haben uns die stet in disem krieg entholfen daz wir unser spieß hinawz
musten leihen und daz sie uns kein volk herleihen weiten'.
[6] Item darnach ist zu wissen, daz all f&rsten umb uns samnung und volk bei ein- ift
ander beten', besunder der bischof von Wirczburg der bischof von Babenberg und der
Burggraf; und wir^ heten war kuntschaft, alzpald sich die teiding zu Nuremberg ge-
stossen heten, so weiten sie fftr unser stat gezogen sein und weiten unser gut vor der stat
gewüst und verprant haben, daz teten wir den vier boten ze wissen die gemain stet her
gen Nürnberg geschikt heten, und^ baten die daz sie uns etwievil spieß zuschicken to
sölten und uns unser spieß herheim ließen reiten, do sprachen sie, sie heten dez keinen
gewalt. do verschriben wir darumb gemainen steten und baten die auch darumb ; dez
moht aber niht gesein.
[7] Item darnach und die richtigung zu Nüremberg^geschach, do ward ein tag gen
Haydelberg gemäht', do wer' uns unser gut wol versichert und vergwist worden, daran «
uns wol benügt het'; do riten die vier boten, die von gemainer stet wegen dohin geschikt
woren, von den teidingen, und weiten dez niht ufnemen, ez wer' dann daz dem bischof
von Saltzburg und den seinen ir hab und pferd, die in zu Raitenhaslach genomen wart,
auch versichert würden '^ und also wissen wir niht ob uns unser hab bezalt wirt oder niht.
und umb die andern stuck, die uf demselben tag zu Haidelberg gehandelt wurden, daz so
wissen die von Regenspurg und die von Augspurg und auch wir wol.
a) in dieser Gegend ein JüerkMeiehen am Bande. b) om, eod. c) cod. toI. d) om. eod, e) in dieeer Oegend
ein Merkxeiehen am Bande.
' Dieselbe Städtezueammenkunfl wie in der vorher-
gehenden Anmerkung. Der Schwäbieche Städtebund war
hier gerade wie nachher in Heidelberg durch 4 Geeammt-
beüoümächtigte vertreten, «. den GeeamnUbericht der Ge-
eandten nr. ii art. i und die in der vorigen Anmerkung
angeführten Stellen.
' Wo der Auetpruch vom 28 April J888 erfolgte.
' Scheint vor der Nümberg-Neumarkter Verhandlung
geweeen zu »ein, e. den folgenden Absatz.
* Sulzbürg eüdl von Neumarkt nach Hegel in den St.
Chr. t, 164 nt. 8.
* «. t&id. p. 168 nt. 1.
* Wie sogleich ereichtUch wird, fand diefi statt um
die Zeit der Nürnberg • Neumarkter Verhandlung vom U
Merz 1888.
' Der Ausspmch zu Neumarkt vom 16 Merz 1888, aU
die Städte zu Nürnberg versammelt waren.
* Auf 12 April 1888, nr. 8 art. 4^ und 6.
* Fast wörtlich wie in dem Gesammtbericht der Ge^ io
sandten nr. ii art. lO; vgl auch Königshof en im Code
hist. et dipL de la vUle de Strasbourg i, iro,
*^ Vgl. art. 8. lo. lt. 18. 16. n des GesammtberidUs
nr. 11.
4ft
E. Slädtische Kosten.
45
13. Nürnberg an den zu Ulm versammelten Städtebund : Jobs Tetzel, d&r bei letzterem wegen [laas]
des nächstvergangenen Heidelberger Tages verleumdet worden, will sich ehrlich verant- ^^**' **
wtyrten. [1388^] Okt. 28 NürtAerg.
Aus Nümb. ArdL Konterv. cod, S78 foL 46* conc, cKarL coaev.
5 Unser willig freüntlich dienste bevor, lieben besundem freunde und eidgenossen.
uns hat fürgelegt Jobs Tetzel unser lieber btirger, daz in f Arkomen sei , daz er vast gen
euch versagt sei worden von dez tags wegen, der zu Haidelberg waz nehstvergangen,
und auch sust, und daz ir in vast in verdehtnftsse habt als im gesagt sei worden, nd biten
wir euch daz ir uns lazt wissen ob dem also sei oder ob ir in iht beschuldigt, so maint er
10 sich dez erberclich ^ zu verantworten^ als ein piderman tun sol. liben freunde, wir haben
BertoÜ Beh^m unserm freunde alle lewf wol verschriben die wir zu diser zeit wissen, der
euch die furbaz sagen sol. ewer verBchriben antwurt^ lat uns wider wissen, datum in [isas]
die Symonis et Jude. ^"* **
Gemainen steten Vom rate
gen Ulme \ zu 'Ntremberg.
15
E. Städtische Kosten.
14. Kosten der Stadt Nürnberg bei dem Tag zu Speier-Heidelberg, 1388 Apr. 8.
Aus Nümb. Areh, Konserv, Stadtrechnung von 1889; im Auszug; die nächste Frager- Periode beginnt
mit fer. 4 post Walpurgis d, h. Mai e.
1888
Apr,8
1888
^ Fer. 4 post Ambrosii: item ez kost die vart, die BertoZ^ Beh^'m und Peter Haller
teten zu der manung gen Ulm, do die herren von Beyrn mit gemainen steten kriegten, ^^'^
mit allen sachen 400 Ib. und 16 Ib. hl.; daz haben wir mit Bertolt Beheim also abgerechent.
— item ded. Otten Heiden 22 Vi sh. hl., die er boten geben het, die von der stat wegen
brief trugen gen Meintz Speir und gen Wurms von dez tags wegen zu Speir. — item^ ez
S5 kost die vart, die Jobs Tetzel tet gen Heidelberg, do die fursten und etlich vom punt^
dahin komen, do herzog Rupreht awzsprechen solt von der herren von Beyrn und gemai-
ner stet wegen, 87 Ib. und 7 sh. hl.
15. Kosten der Stadt Frankfurt bei dem Tag zu Speier-Heidelberg. 1388 Apr. 25.
Aus Frankf. St, A. Rechenbücher unXer der Ausgaben- Rubrik uzgeben zerunge im Jahr 1888,
1883
Apr. 85
80 Sabb. post. Georgii : item band virzert Jacob Elobelauch der junge und Bernhard ^^^
Nygebure 17 dage mit 8 pherden gein Spiro undgein Heidelberg, alse herzöge Huprecht ^^'^
der elter da uzsprach zusehen den Beyerschi n fursten und dem bischofe von Saltzburge
und den Swebischen steden, 70 Vi gülden*.
35
a) von gleicher Hand einkorrigiert; echwerUeh erberllch. b) hier auegettriehen das wir hoffen , dann in der Linie
fortgefahren, o) wol a korrigiert etatt einee andern Buehetabens, d) ftlme. e) eod. am Sande von derselben
Hand pant. f) Hber t ein Punkt etchtbar, vieUeieht p&nt t
* Das Stück steht zwist^hm einem datierten von 1888
UTid einem undatierten ebenfalls sicher dahin gehörigen.
Die Erwähnung des Heidelberger Tages weist stJum auf
40 dieses Jahr hin, es ist der Heidelberger Tag vom April
1888 gemeint,
* Die Augsburger Baurechnung von 1888 hat auf foL
88' zwischen vocem jocunditatU [Mai 8] und exaudi [Mai
10] post ascensionem [Hat 7] unier der Rubrik legationes
45 die Angabe Item Johannen Langenmantel von Radafi und
Johansen Plienabach gen Spir und gen Haidelberg, da die
fursten und der bund da wauren, 66 guldin von 8S tagen
(auch in den St. Chr. 4, 88 nt. 5 abgedruckt). Mit Alinea,
aber durch keinen großem Zwischenraum getrennt,
reihen eich unmittelbar noch zwei weitere Posten an, die
sich wol auf dieselbe Gesandtschaft beziehen Item 8 Ib.
6 sh. dn. ze rosslon von einem saumpferd und s guldin
zo atzun^ demselben pferd und Item 8 Ib. ii sh. dn. ze
gelait und umb brief ze schriben. Auf fol. 88^ unter der
gleichen Rubrik desselben Jahres zwischen Exaudi post
ascensionem [Mai 10 exaudi , Mai 7 ascensio] und do-
mlne in tua [Mai U] gehört sicher noch hieher die Auf-
zeichnung Item 8 Ib. 4 sh. dn. dem Henslin gen Spir gen
Haidelberg gen Franckenfurt zu unser botschaftJohafMei»
dem Langenmantel und dem Plienspacli.
46
Königlicher Friedenstag zu Speier-Heidelberg im April 1388.
i398
Junild
f88i
Jon. i
F. Erster Anhang : Friedensversache im Sommer 1388.
1888
Juni 13
Jfdi 4
1889 1^* ^0^^^ Frankfurts hei verschiedenen Unterhandlungen letr. Aussöhnung zwischen Fürsten
und Städten. 1388 Juni 13 bis 1389 Jan. 2.
Aus Frankf. St, A, Rechenbücher, ort. 1-4 unter der Autgctben- Rubrik uzgeben zernnge im Jahr 1868,
arU s unter der Ausgaben -Rubrik uzgeben zerflnge im Jahr 1389. 5
[1] Sabb. ante Viti : 18 gülden minus 2 sh. virzerte HenricA von Holtzhusen mit
4 pherden 9 dage gein Spire, umb eine einmüdekeid zuo begriffen zusehen dem bischufe
von Mentze und herzöge RuprccÄ* dem eitern unde uns steden des bundes am Ryne, unde
auch alse die Swebischen stede von nüwes uf die Beyerschen forsten gemanet hatten. —
item 9 % golden haid virzert Bernhard Nyegebur mit 4 pherden drie dage gein Heidel- lo
berg an herzöge Ruprechten von der von Cronenberg wegen , unde zwene dage zu schiffe
mit der Swebischen stede frunden an unsern herren von Mentze.
[2] Sabb. ipso die Udalrici : 21 gülden 7 sh. virzerte HenricA von Holtzhusen mit
fünf pherden echte tage gein Heidelberg unde gein Spire von des dages wegen zusehen
den Beyerschen fursten unde den Swebischen steden, den in herzöge Ruprecht der elter 15
gein Heidelberg bescheiden hatte *,
[3] Sabb. post Egidii : 30 V, gülden virzerete Joh. vom Widdel mit 5 pherden 14
dage mit der andern Rynschen stetden frunden gein Heidelberg, da zue tedingen von
der Sache wegin zusehen den Beyerschen fursten und den Swebischen stetden. — item
23 gülden minus 5 sh. virzerte Joh. vom Wyddel mit 4 pherden 11 dage gein Spire zu »0
der andern Rynschen stede frunden , da zu ratslägen zusehen den Beierschen fursten und
den Swebschen stetden von des krieges wegin, und den Swebschen stedten hülfe zu tüne*.
[4] Sabb. post. Andree band Gipel zum Eber und Brün zu Brunenfels virzert 12
gülden 2 grosse^ siben dage mit koste und schifflone gein Mentze und gein Eltwil, umb
eine einmudekeid zusehen unserme herren von Mentze und den steden Mentze Wormjje 25
Spire Francken/wrd Frydeberg und Geilnhusen , und auch von geldes wegin daz wir die
von Franckerifwrd ime lihen solden.
[5] Sabb. post circumcis. dorn, virzerten Jacob Weybe Jacob Klobelauch unde
Brun zue Brunenfels 10 dage mit 9 pherden gein Mentze, umb eine einmüdekeid zusehen
unserme herren von Mentze unde den Rinschen steden , 31 gülden 1 sh. so
Sept. 6
Dee.
1389
Jan, 8
1388
Juni26
17. Augshurg an Rotenburg a. d. Tl, hittet um Nachrichten von einem Bamherger Tag
zwischen Herren und Städten. 1388 Juni 25 Augsburg.
Aus Bamb. Areh, Konserv, Acta über Rothenburg an d. T. wegen des Landfriedens 1S48-1447 sign,
roth Nr. 80. a. B. or, mb. lü. cl, c. sig, in verso impr, (mit Chrismon t)
Den ersamen weisen unsern lieben frunden und aidgenossen dem rate der stat czü »*
Rotenburg uff der Tauber enbieten wir die ratgeben der stat czü Augspurge unser frünt-
lieh dienste. lieben fründe. wir pitten ew mit gar vlizzigem ernste, daz ir uns bey
ü) oder grosBen f
nach Heidelberg, welche sich am 11 Juli daselbst bei ihm
befanden, s. die von uns mitgetheiüen Schreiben Rup- 40
rechts I von diesem Datum, Bei achttägiger Dauer der
Abwesenheü müssen die Frankfurter Gesandten, späte-
stens 3-4 JuU heimgereist sein; diefi ist also wol die
Heidelberger Zusammenkunft, welche im Spruchbriefe
vom 98 April art. 4, e, 7. 9 auf den 24 Juni in Aussicht 50
genommen war,
» s, ibid.
» Da obige Frankfurter Gesandtschaftskosten in der
mit dem 4 JuH beginnenden Rechnungswoche eingetragen
sind, müssen diese Gesaiidten in dieser Woche oder noch
früher wider nach Hause gekommen sein. Sie waren,
ohne Zweifel darf man sich hier genau an den Wortlaut
hatten, zuerst in Heidelberg gewesen, und dann in Speier,
An letzterem Orte waren die Rheinischen Städte ver-
sammelt, und es giengen von eben da aus ihre Boten, nem-
lieh zwei Bürger von Speier, an den Pfalzgr, Ruprecht I
F. Erster Anhang : Friedensversuche im Sommer 1388.
47
disem potten verschriben wissen lazzent , ob ew iht wissend sie , ob unser herre der Bömsch
künge chomen sie gen Babenberg*, und ob iht vil fiirsten und herren bey im sien, und ob
der^ Rinschen stette und der Swdbischen stette unser aidgenossen pottschafft auch bey
im daselbst sien, und ob ihcz täding angefangen sien, auch ob sich der bischoff von
6 Wirczburge umb euch oder ander herren iht besamenen , oder waz ir sust löuff odermAre
habent. die lazzent uns wissen, daz wir uns dester baz künden und wissen cz& besorgen,
wann herczog Stephan von Bairn nach bey ainer meil umb unser stat ligt mit vil rittem
und knehten und gendem volck , und beschedigt uns täglichen mit prande und name.
lieben fründe. lazzent uns unverzogenlichen wissen sölich 16uffe. daran erczaigent ir uns
10 sunder liebe und frAntschafft. datum ferfa 5 post Johannis anno 88.
[in verso] Den ersamen und weisen un-
sern lieben fr&nden und aidgenossen dem
rate der stat czü Rotenburg uff der Tauber
dari debet.
1889
JuniSS
1888
Juni 86
15 18. Pfalzgr. Ruprecht I an seine Vettern von Baiem, betr, Vorbereitung des Besuches des [i888]
auf 29 Juli zur Versöhnung zunschen Fürsten und Städten angesetzten Wirzburger Tages. ^^^"
[1388] Juli 11 Heidelberg.
Saut Straßb. St, A, AA. corresp. des souverains art. 112. cop. charl coAva mit den Vertchickungt-
schnitten, auf i Blatt nUt und nach dem Schreiben desselben Pfalzgrafen an die Rheinischen Städte
2(f vom gleichen Tag.
Hochgebomen fursten lieben vettern, ez hant die Einsehen stetde uf hüte ire^
frnnde bi uns gehabt zu Heidelberg*, und reten mit uns, wie sie geworben betten an die
Swebschen stetde, daz die gerne einen gutlichen tag leisten weiten zu Heidelberg uf sant
Jacobs tag nehste kompt mit uch dem bischqf von Auspurg dem von Wirtemberg unserm i'888]
s£oheim und mit den von Otingen. daruf entwurten wir in, daz wir uns versehin daz der- '^**'''*
selbe tag zu Heidelberg nit wol sin mohte , wann von diser leufe wegen die herren nit
gerne darzu riden als ferro herabe. und sageten in, daz uns baß gefiele daz der tag wer'
zu Wirtzburg, und weiten uch daz gerne embieten. darumb hant sie geratslagit, daz der-
a) or. der korr, aut die. b) 8 ir nit einem Haken an r.
80 ' DieVersammlung scheint nicht zu Stande gekommen
zu sein. Um diese Zeit wollten kön, Bäthe eine Städte-
versammlung in Ravensburg besuchen. In der Nürnberger
St, Rechnung vom 6 Mai (fer. 4 post Walpurgis) bis 8 Juni
heißt es nemHch: item ez kost die vart, die Berthoft
85 Bebetm und Peter Haller teteo zu der manung gen
Ravensburg, mit allen sachen lOO Ib. 56 Ib. und 14 sh.
hl., und in der nächsten Frager- Periode, die mit fer. 4
ante Bonifacii d. h. 8 Juni beginnt {8 oder 4 Wochen lang,
s. St, Chr. 1, 868-878) steht: idem dedimua 16 sh. hl. von
40 zweiu ziehpferden, die man dez kunigs rat gelihen het,
do sie gen Ravensburg zu den steten geriten wolten sein
und wider umbkerten.iDama^ befand sich eine Gesandt'
schaß des [Schwäbischen] Städtebundes beim König in
Böhmen, da die letztgenannte Frager- Periode folgenden
45 Posten enthält: item dedimus uninunceio i Ib. i7Vs sh. hl.,
zu lawfen gen Prag zu gemainer stet boten , do herzog
[herzöge f] FridertcA und der von Saltzburg hineinkomen
solten, daz sie sich dester lenger dort inn enthielten.
* VgLKostenFrankfurts bei verschiedenen Unterhand-
$0 btngen isse Juni is — 188S Jan, 8 art. 8 nebst nt, l, —
Wenn in den Mainzer Beschlüssen der Städte von [1888 c.
JuH 18-14] ebenfalls von einer Botschaß die Rede ist,
welche Pf, Ruprecht mit Wissen der Städte-Freunde zu
den Fürsten gethan fiat, so passt dieß zwar im allgemei-
nen zu der Vermittler -Rolle, welche Ruprecht damals
ausübte, nicht aber sind damit die 8 bei uns mitgetheiüen
Briefe des Pfalzgrafen vom li JuH 1888 gemeint, in wel-
chen er im Einverständnis mit den Städten eine Zusam-
menkunß beider feindlichen Parteien vorbereitet. Denn
der Termin der Zusammenkunft ist beidemal verschieden
bestimmt, in den '8 genannten Briefen auf 89 Juli, in
jenen Mainzer Städte- Beschlüssen auf le August, Man
darf wol annehmen, daß zuerst eine Zusammenkunß
bäder feindlichen Parteien auf 89 JuH nach Wirzturg in
Aussicht genommen war vom Pfalzgrafen im Einver-
ständnis mit den Städten, daß aber diese Zusammenkunß
versdioben wurde auf 16 August durch die Mainzer
StädtebeschHuse von [1886 c. JuH 18-14], und daß der
Pfalzgraf auch diesem neuen Vorschlag seine Vermute-
hing Heh, Ob es aber dann wirklid^ zur Abhaltung der
verschobenen Versammlung kam, ist freiHch zweifelhaß,
s. die folgende Anmerkung,
48
Königlicher Friedenstag zu Speier-HeideJberg im April 1388.
118B81 selbe tag si zu Wirtzburg uf den mitwochen nach sant Jacobs tag nehste kompt', und daz
juui9 i^feman friden habe dann die von beiden siten uf den tag riten dar und dannen ane
geverde. und sie meinent, daz wir zu den Swehschen stetden gein Ulme unser erber bot-
schaft tun selten, die mit der Swehschen stetde frunden , die sie gein Wirtzburg schicken
wurden, herabe riten solte, daz sie sichir riten für uch dem bischofe von Auspurg dem &
von Wirtemberg unserme oheim und für den von Otingen und uwer aller und iegelichs
helfem, und daruf solten wir den meister Dutsches ordens odir den lantcomentur den
Eglofi&teiner oder ander unsere erber botschaft gein Ulme schicken die der Swehschen
stetde frunde also zu dem tage dar und dannen füren selten, ist uch der tag zu sinne,
daz uwer einre selbir uf den tag wolte kommen odir uwer frunde mit mäht daruf schicken , lo
für uch den bischof* von Auspurg und die von Otingen, so schribent daz widdir dem
meister Dutsches ordens gein Ellingen in daz Dutsche hus, daz er dann odir der lant-
commentur vorgenan^ oder ander unsere erber hotßchaft, die wir darzu bescheiden, der
Swehschen stetde frunde sichir möge** und solle füren von®. Ulme uf den tag gein Wirtz-
berg und widdir heim für uch dem bischof von Auspurg und den ^ von Otingen und allen i&
uwern heifern und wer darundir uf uwer siten verdacht ist. dazselbe han wir unserme
oheim von Wirtemberg also euch geschrieen, daz er sine frunde mit mäht uf denselben
tag gein Wirtzeburg also schicken wolte, und daz der stetde frunde euch® sichir solten
sin für ime und für sinen sünen und allen iren heifern, desselben glichen sollint euch ir,
ob ir uf denselben tag ritent, odir wer von uwern wegen daruf ritet^, euch sichir sin dar 2a
und dannen für den stetden und allen iren heifern und wer von iren wegen darunder
verdaht ist. auch han wir geretd, ob ez wer' daz hie zwuschen und dem ohgenanten tage
iemans me vient wurde von fursten herren odir euch von stetden, daz sol doch nit hin-
dern an dem ohgenanten tage, man solle dannoch den obgenan^en tag leisten von beiden
siten, und, wer uf den tag ritet von beiden siten, die sollint sichir sin als vor geschri&en sa
steet und euch für den die hie zwuschen mohten vient werden, waz uwers willen darinne
[1388] ^^^1 ^^ Iftnt^ uns zu stunt euch widder wißin. datum "Heidelberg sabbato ante Marga-
jnii 11 reihe yirginis.
Von uns herzöge Rnpreht dem eitern.
a) S hitr auiige9triehne* den. b) 8 mögen mit tuttgettriehnem n. c) nicht lool van. d) 8 dem. e) 9chw«rUeh auch. 3a
f) 8 ritett. g) 1 mit DurcJutrieh gilt doch.
/ Gemäß der vorigen Anmerkung wäre anzunehmen,
daß diese Versammlung beider feindlichen Parteien vom
29 Juli auf den le August verschoben wurde. In der That
haben wir Nachricht von weiteren Friedensunterhand-
lungen zwischen Herren und Städten, s. Kosten Frank-
furts bei verschiedenen Unterhandlungen 1388 Juni 18 —
1889 Jan. 9 arU 8, Diese, welche zu Heidelberg statt-
fanden, könnten di^enigen der auf 16 August verschobe-
nen Zusammenkunft beider feindlichen Parteien sein.
Denn da die Frankfurter Kosten L c. art. 8 eingetragen
sind in der mit dem 6 Sept. beginnenden Rechnungswoche,
und der Gesandte i4-hii Tage aus war, so konnte er,
möglicherweise, schon am il Aug. von Frankfurt abgereist
sein, und es fiele somit der le August gerade in die Zeit
seiner Abwesenheit. Freilich ist der Ausdruck im Frank-
furter Rechnungsbuch l. e. nicht ganz deutlich } es kann
dort auch nur so viel gesagt sein , daß die Städte in Hei-
delberg teidingten in Angelegenheilen des Streites der Bai-
riechen Fürsten und der SchwäHschen Städte, ohne daß
diese, Bairische Fürsten und Schwäbische Städte, anwesend
waren. Dieß ist dem knappen Wortlaut nach sogar das
wahrscheinlichere. Dann hat eben die in jenen Mainzer
Städtebeschlüssen und im Schreiben des Pfalzgrafen an
seine Vettern von Baiern vom ii Juli beabsichtigte aüge- 3&
meine Zusammenkunft beider feindlichen Parteien nicht
stattgefunden, und, was die gen. Kosten Frankfurts l. c.
art, 8 sagen, ist nur ein Tag zwischen dem Pfalzgrafen
und den Rheinischen Städten, dessen Verhandlungen den
Streit zwischen Baiem und d^n Schwäbischen Städten be- 4a
trafen, vielleicht auch eine solche allgemeine Zusammen-
kunft beider feindlichen Parteien von neuem herbeiführen
sollten. Wirklich zu Stande gekommen ist letztere dann
freiUch zunächst nicht; wie in den gen. Kosten art. 8 er-
gibt, kamen die Rheinischen Städte gleich nachdem sie 4&
in Heidelberg mit dem Pfalzgrafen gesprochen hatten^
unter sich in Speier zusammen, und in ihrer Berath-
schlagung kam die Kriegshilfe für die Schwäbischen Städte
vor, so daß friedliche Zwammenkünfte zunächst über-
flüssia umrden, 6a
F. Erster Anhang : Friedensversuche im Sommer 1388. 49
[Dazu Nachschrift^ darunter] Gedenkent ouch, daz die von Franckenford irer ma- laaa
nunge einen ufslag geben hant, biß daz der criegz wuschen Herren und stetden zu Swaben "^""^^
gefridet gefurwortet odir mit einander versunet wirt und nit lenger, als dae die von
Meincze der stat zu Wormß^ verschn'&en hant^.
5 19. Pfalzgr. Ruprecht I an die Rheinischen Städte : sie sollen die Schwäbischen Städte ^^*
Juli u
benachrichtigen j daß er dieselben zu dem auf 29 Juli zur Versöhnung zwischen Fürsten
und Städten angesetzten Wirzburger Tage sicher führen lassen wolle. 1388 Juli 11
Heidelberg.
Am Strafib. St.A,AA corresp. des souverains art. iia cop. Chart, co&va mit den Verschickunguchnitten,
10 auf 1 BUUt mit und vor dem Schreiben desselben Pfalzgrafen an eeine Vettern vom gleichen Tag,
Von uns herzöge
Rupreht dem eitern.
Unsern grüß bevor, erbern wisen lute , guten frunde. als ir Hennel Fritzen und
Hennel Dielen von Spire zu uns gesant hant, han wir wol verstanden, des han wir unsern
15 vettern zu stunt unser botschaft darumb getan und in verschrieen als wir uch abeschrifi^
herinne versloßin senden*, in derselben maße han wir unserme oheim von Wirtemberg
ouch verschrt&en. und dunkit uns gut sin daz ir daz zu stunt ouch also verbotscheften
wollint den Swehschen stetden : ob unsere vettern und der von Wirtemberg daz also
ufnemen, so komme der meister Dutsches ordins odir der lantcomentur der EglojB&teiner
20 in Francken odir ander unser erbir botschaft von unsern wegen gein Ulme, die der
SwebscAen stetde frunde alsdann von unsern wegen sicher füren sollin biß gein Wirtz-
purg und widdir heim, daz sie dann mit derselben unsere botschaft heraberiden. und
waz uns in den ohgenanten sachen widdirferit, daz laßin wir uch wißin. daz wollint ouch
uns widdir ttin^ wann waz sich zu friden treffen mohte, darzu wollen wir uns gerne ar-
25 beiden. daium Heidelberg sabbatho ante Maxgarethe. juuii
£888
1888
JuU 11
20» Pf' Ruprecht I an die Bisch. Lamprecht von Bamberg und Gerhard von Wirzburg,
Burggr. Friderich V zu Nürnberg und Pfalzgr. Ruprecht III, betr. Vorbereitung einer
Wirzburger Fürstenzusammenkunft gegen Ende Juli sowie des auf 29 Juli zur Ver-
söhnung zwischen Fürsten und Städten angesetzten Tags daselbst 1388 Juli 11 Heidetbe^y.
so ^U9 Nümb. Ar eh. Koneerv. cod. 878 foL 8i^ cop, ehart. eoaev., mit Ueberechrifl des Stücks Ein brief,
dez abschrift uns der Topler und der Ebner santen/wie herzog Bupreht der elter den bischofen
von Babenberg und von Wirczburg und dem burggraven verschrlben hat, folgt der Brief, dann
die Unterschrift, endHch die Adresse,
Unser freuntlich dienst bevor, erwirdigen herren, lieben besundern jßpeund, und*^
35 hochgeborner lieber sweher. alz ir uns verschriben hant, daz ir euch werbent und
unsern vetern helfen wöUent, han wir wol verstanden; und lassen euch wissen, daz wir
uns auch ieczunt werben und wollen den Swebischen steten widersagen uf den mentag jass
nach sant Jacobs tag nehstkumpt. und vor allen sachen gevellet uns wol, daz ie der tag '^"" ^
a) ichverlieh Warmß. b) 8 hat. c) doch wol ein VokdlzHehen über n. d) VtrmerJcMeichtn om Sand tu dieeer
40 ersten Zeile oder beeeer Mwieehtn ihr und der folgenden,
' Die Nachschrift gehört wol doch zu diesem Brief * Der Brief des Pf, Ruprecht I an seine Vettern von
und nicht zu dem desselben Pfalzgrafen vom gleichen Baiem gleichen Datums,
Tag an die Rheinischen Städte,
Deutsche Belchstagt-Aktcn II. ^
50
Königlicher Friedenstag zu Speier-Heidelberg im April 1388.
1388 za Wirtzporg fftr sich gee. wiewol wir hiezwischen veint werden % so ist ez doch unser
^"'^'^ aller not&rft, sunderlich von der zweiung wegen zwischen unserm öheim von Meintze
unserm swoger dem lantgrafen von Heßen und unsern öheimen von Meichsen, daz wir
die da gestellen mAgen und daz wir auch da unsern öheim von Meintz dester baz in
unser hilf bringen mögen, und gevellet uns wol, daz ir unsern vetern* auch euwer bot- &
Schaft tut , daz ir einer zu dem tag gen Wirtzpurg auch komen wolle oder daz sie ir
frewnd mit mäht dar schiken umb der obgenanten unser sach willen und waz anders
unser notörft sei*. ez sind auch der Beinischen stet frewnd of° heut bei uns ge-
wesen und hant an uns geworben umb ein tag zu laisten zwischen unsern vetern • • dem
von Wirtenberg und den von Oetingen und den steten one frid*. dez han wir unsern lo
vettern^ und auch dem von Wirtenberg darumb verschriben, alz wir euch dez abschrift
senden, daz ir euch darnach wissent zu richten: ob unser vetern und ir den tag wurdent
ufnemen, daz ir dann bestellen wollet, ob ir doz wischen veint wArdent*, daz ir doch mit
den euwem bestellent, daz der stet freund sicher zu dem tag dar und dannen mügen
Juli 11 gefdrt werden. datum Haidelberg sabbato ante Margarete anno 88. is
Den erwirdigen in got vetern hern Lamprehten zu
Babenberg und Gerharten zu Wirczpurg bischöfen
und Fridrichen burggrave zu Nüremberg unsern
öheimen sweher und besundern freunden und un-
serm sun herzog Rupreht dem jüngsten.
Von uns herzoe; Rupreht
dem eitern.
sa
21. Beschlüsse der Rheinischen Städtehoten betr. eine Zusammenkunft zwischen Fürsten und
11SS8 Städten irgendwo auf 16 August zur Versöhnung , oder, im Fall daß diese Zv^ammen-
ii>-irfi Jcunß nicht zu Stande käme, eine Versammlung der Rheinischen Städte zu Speier auf
29 Juli wegen Kriegsmaßregeln. [1388 c. Juli 12-14 Mainz.]
Aus Heidetb. Univ. Bibl. Urkunden Schrank i nr. 49 cop. chart. coaev, 23
Gedruckt von Wattenbach und Perlbach in Ztschr, f. d, Gesch. des Oberrheine U, 20i f., Regest ibid,
p, 179 nr. 101.
[1] Zum ersten als herzöge Rupreht der elter sine botschaft mit wißende der stetdo
[1388] frunde zu den fursten getan hat, umb ein stallunge von beiden siten zu lidende biz uf
Aug. 16 unser vrauwen tag nativitatis z& nehest, und dazuschen uf den ersten tag nach unser so
vrauwen tag assumpcionis z6 eime tage z& komende eft volendenne die einmütekeit
[1888 zusehen fursten herren und stetden nach den artikeln die zu phingesten nehest zu Hei-
[1388 delberg' übertragen sint : und wanne dieselben botschaft den von Spiro verkündet wirt,
Juli 26] daz da geschehen sol zusehen hie und von sontage nehestkomet über aht dage, so
a) cod. oflt.
* Dieser Wirzburger Tag sollte also nicht vor obigem
27 Juli stattfinden. VgL Rommel Gesch. von Hessen 2, 228;
und ibid. Anmkgn. p. 165, wo das Datum der schiedsrich-
terlichen Wirzburger Urkunde, auf die wir hier weiter
keine Rücksicht nehmen können, auf Mo. n. Jak. angegeben
ist und somit auf 27 Juli fällt ; sie bezieht sich nur auf
den Fürstenstreit.
* Den Herzogen von Baiem,
* Bis hieher ist von einem Wirzburger Fürstentag die
Rede, der gegen Ende Juli stattfinden sollte. Im folgenden
nun handelt es sich um eine Versöhnungs • Zusammen-
kunft der Fürsten mit den Städten, welche, wie man aus
dem Schreiben des Pf. Ruprecht I an seine Bairischen Vet-
tern vom 11 Juli 1888 sieht , am 29 Juli zu Wirzburg,
also zu gleicher Zeit und am gleichen Orte, stattfinden soll.
* d.h. ohne Waffenstillstand.
Si
* Das in der dritten Anmerkung genannte Schreiben
ist gemeint.
* NemHch gegen die Städte.
' Ist doch v)ol die Versammlung vom April 1988, und
der Ausdruck zA phingesten nehest wäre somit nur eine 40
Ungenauigkeit. Das Jahr 1888 scheint doch ziemlich sicher;
um die genannte Jahreszeit können obige Verhandlungen
ganz gut stattgefunden haben, da die Rheinischen Städte,
die hier in Betracht kommen, erst nacfi der Dö/pnger
Schlacht vom 24 August I888 den PfaLsgrafen und den 45
andern benachbarten Herren absagten {W.Vischer in den
Forschungen 2, 102). Das Stück ist dann Jedenfalls nach
17 Mai abgefasst, da Pfingsten vorüber ist; der 16 August
aber steht noch bevor. Man wird das Datum noch näher
bestimmen dürfen. Der Sonntag , bis wann der Waffen- 50
stillstand {die Botschaft von der Stallung) an Speier ver-
F. Erster Anhang : Friedensversuche im Sommer 1388.
51
sullent sie ez furbaz furdelichen ^ in die andern stetde lassen wissen, und get dieselbe ^^^^
stallunge für sich, so sullent die stetde zft dem tage darumbe ire frunde mit gewalt n-t4i
schicken, get aber die stallunge nit, so soUent der stetde frunde von mitwochen nehest [taaa
über vierzehen tage, die ist die nehest mitwoche nach dem vorgenanten sontago, dazu- *'"'*^^}
5 sehen die vorgenant stallunge abegesaget oder angesaget sol werden, gein Spiro mit
gewalt komen den krieg zu bestellen.
[2] Ouch haut die botden geratslagen : wer* ez daz deheine stad des bondes mit eime
deinen Zugriffe anegriffen und geschediget wurde, die sol doch darwider keinen zügriff
dün, ez were danne daz sie zft frischer getat daz ir beschutden mohten; wolte aber die-
10 selbe stad oder deheine andere stad anegriffe dun, daz sol sie vorhin die andern lassen
wissen wie und uf welichen tag sie daz willen haben zu d&n, of daz sich die andern stetde
darnach versorgen und gerihten mögen, wer ez aber daz eine stad gröblichen gesche-
diget werde mit brande mit name oder mit überziehen, so mag dieselbe stad zu den-
selben, die ir solichen schaden dünt, wider Zugriffen unde schedigen und daz auch die
15 andern stetde lassen wissen.
a) 9oll rool htifitn farderllchen.
kündet werden toll, füül doch wol nUndettens 8 Tage vor
le August j wo die Venamtnlung der Fürsten und Städte
sein «o//(zfi eime tage zfl körnende) und wo eelbst Sonn-
20 tag ist, also spätestens auf 9 August, Da die ohige Auf-
zeichnung nun in der zweitvorhergehenden Woche vor
diesem Sonntag (zusehen hie und von sontage nehest
komet uher aht dage) geschrieben ist, so fälU sie späte-
stens in die Zeit vom 26 JuH- t August. Femer: am
85 Mittwoch nach diesem Sonntag sollen die Städteboten sich
in Speier versammeln den Krieg zu bestellen ^ also späte-
stens am 12 August; in den 7 Wochentagen vor demjeni-
gen Mittwoch, von welchem es noch 14 Tage bis zu dem
genannten Mittwoch bzw, 12 Aug. sind, muß unsre Auf-
SO Zeichnung spätestens geschrieben sein , aiso spätestens
22 • 28 Juli. Wir haben also für die Abfassung der Auf-
zeichnung 26 Juli -1 Aug. und 22-28 JuR d. h. näher 26-28
JuU. Man darf aber nicht vergessen, daß dieß der spä-
teste Termin ist, wenn man nemUch annimmt, daß der
95 Sonntag bis wann der Waffenstillstand an Speier ver-
kündet werden soll, nur 8 Tage vor den 16 Aug. falle,
an welchem dieVersammlung der Fürsten und Städte sein
soll; diese 8 Tage sind eben nur die etwa anzunehmende
mindest mögliche Zwischenfrist, a,ber es ist an sich noch
40 keineswegs ausgeschlossen daß diese größer sei. Jedenfalls
sind es Beschlüsse der Rheinischen Städteboten auf einem
ihrer Versammlungstage. Von einem solchen, der zu
Mainz abgehaUen wurde, gibt uns die Frankfurter Stadt-
rechnung Nachricht aus dem Jahre 1888 Sabb. post Mar-
45 garete [Juli 18] : 12 gülden 10 grosse vlizerten Johan von
HoltzhAsen der aide Gipel zum Eber unde Hennef von
Holtzhusen mit koste unde schilllone 7 dage unde auch
zue botenlone zue Mentze, also man da waz in tedingen
zflachen den herren [muß wol heißen steten] des Hin-
50 sehen bundcs unde den von Strasburg unde von des
Zolles wegen zue Iloesto unde anders umb allirloio sache
des bfindes. — item 21 g&Iden 8 grosso fürten Johan von
Holtzhusen der eldeste Gipel zum Eber unde HenricA
von Holtzhusen gein Mentze, die uns geborten zue geben
55 von der rechenunge wegen, die die von Wormße zue
Spiro taden; iglicher gleven der grossen summe, die
man zfim bflnde heldet, geborte 8 sh. zue geben. Das
kann der Ta^g gewesen sein, auf welchem obige Beschlüsse
gefasst wurden. Da nun die Frankfurter Boten in der
60 Rechnungswoche vom 18-24 Juli bezahlt wurden und
7 Tage gebraucht hatten, so müssen sie frühestens am
17 JuH zurückgekommen sein und waren somit frühe-
stens am 11 Juli nach Mainz abgereist, und sie sind spä-
testens am 28 Juli zurückgekommen und waren somit
spätestens am 17 Juli nach Mainz abgereist. Mehr als
1 Tag können sie von einem zum andern Ort nicht wol
gebraucht haben , die Versammlung zu Mainz hat also
frühestens am 12 JuU begonnen und am 16 geschlossen,
spätestens am 18 begonnen und am 22 geschlossen. Man
darf also den Sonntag, bis wann der WaffenstillsTand an
Speier verkündet werden soll, ansetzen auf JuH 26 oder
Aug. 2, und den Mittwoch f an welchem sich die Städte in
Speier versammeln sollen, den Krieg zu bestellen, auf
Juli 2$ oder Aug. 6. Nun hat aber die in ort. i unserer
Mainz er Beschlüsse angekündigte Speier er Städteverswmm -
lung wirklich stattgefunden, indem die Frankfurter Stadi-
rechnung im Jahr 1888 die Nachricht enthält Sabb. post
Jacobi [Aug. i]'. 17 gülden 9 sh. haid virzert Henrich von
Holtzhusen mit 5 pherden 7 dage gein Spiro , der stede
gleven am Byne gein Swaben zue schicken unde eines
gemeinen heubtmannes da zue ubirkommen. — item
3 Ib. minus i sh. virzerten Gipel zflm Eber unde Conrad
schriber gein Mentze von der widdersagebriefe wegen
an die Beyerschen herren. Da auch dießmaJ die Boten
7 Tage auswaren und ihre Kosten in der Woche vom
1-7 Aug. verrechnet sind, so hat die Versammlung zu
Speier nicht erst 6 Aug. beginnen können, weil diese Kosten
dann erst in der Woche vom 8-14 Aug. verrechnet sein
könnten. Somit bleibt, da der 5 Aug. als Anfang dieser
Versammlung wegfällt, die andere obige Möglichkeit übrig,
sie sollte sein und war wol auch wirklich am 29 JuU. Da-
raus folgt auch weiter zurück für den Sonntag, bis zu
welchem der Waffenstillstand an Speier verkündigt wer-
den soll, das Ergebnis, daß unter ihm der 26 Juli und
nicht der 2 August gemeint ist, und es folgt femer für die
Mainzer Versammlung selbst, auf welcher obigßBeschlüsse
gefasst worden sind, das Ergebnis, daß ihre Beschlüsse
gefasst wurden vor dem 15 JuU, als dem Mittwoch von
welchem es gemäß art. i noch 14 Tage sein müssen bis
zum 29 Juli. Nun hatten wir oben gefunden, daß diese
Versammlung frühestens vom 12-16 Juli gehalten worden
sei; jetzt fanden wir: ihre Beschlüsse fallen vor is Juli;
daraus folgt, daß diese Beschlüsse anzusetzen sind auf
c. 12-14 JuU. — Meine spätere Ansicht über dieses Stück
s. in der Einl. zum Egerer Reichstag Ut. F in der An-
merkung.
52 Königlicher Friedenstag zu Speier-Heidelberg im April 1388.
[i888 |^3j £22 ist auch der stetde frunde meinunge : ob sich die sache mit den fursten wol
12-14] stiesse , daz doch die stetde den krieg nit anehuben , ez worde danne von den fursten
oder von den iren vor anegehaben.
11888 [^ Ouch suUent die botden an ire rete brengen und darumb mit vollem gewalt uf
die Yorgenant mitwoche gein Spiro komen, ob ez sich mit den fursten stosset, daz die &
stetde ire krieg ane füinfe ane sieben oder ane nüne, die darzft ntlcze und g&t sint,
bestellen zA arbeiden und zA dribenne^, und daz dieselben bi enander blibent an einer
stad der man uberqueme; und sullent auch danne uf dieselbe vorgenant mitwoch die drft
teil der stetde ieglich teil iren heubtman zu Spiro haben den krieg zu bestellen.
[5] Waz geltes auch ieglich stad nach den rechenungen, die geschehen sint, von lo
des bondes wegen usgeben hat, daz sol sie of den nehesten tag gein Spire mit iren
frunden beschriben senden, rechenunge darumbe z6 dunde.
G. Zweiler Anhang : Plan einer Thronverändernng.
1888 22. ^. Wenzel verspricht Erzbt Adolf von Mainz, welcher, falls Wenzel die Römische Kö-
^^' ' mgskröne niederlegte, einen von demselben beliebig zu bezeichnenden Bruder oder Vetter is
desselben zum Römischen König zu wählen zugesagt hat : daß er dann dep(^ Erzbischof
zur Bestätigung seiner Rechte behilflich sein will. 1388 Okt, 4 Beraun.
Äui Münch. B. A. Urk. VI! '/j or. mb. c. sig, pend.
Gedruckt Rege$t in Reg. Bote, lo, 880 und hier au» bei Vischer nr. 816,
Wir Wentzelaw von gots gnaden Romescher kuning tzu allen tzeiten merer des 20
reiches und kuning tzu Beheim bekennen und tun kunt offenlich mit diesem briefe : daz
der erwirdiger Adolff ertzebischoff tzu Mentze des heiigen reiches in DAtschen landen
ertzecantzler unser lieber neve und furste uns von sunderlicher liebe und fruntschafft
wegen verschriben' und geredt hat, wer* ez daz wir daz heiige Romesche reiche uffgeben
wurden, daz er dann ejme under unsem brudern oder eyme under^unsern vettern den 2^
marcgraven von Merern, wilchen wir under den wolden und koren, tzu dem heiigen
Romeschen reiche furderlich sin sal und den tzu eyme Romeschen kuninge welen und
kysen , also doch daz der vorgenante Adolff und sin stifft tzu Mentze vor darynne ver-
sorget werden als yme und demselben sinem stiffte dann noyt ist ane geverde. und wann
auch derselbe tzu eyme Romeschen kuninge gewelet und gekorn wirdet, so sal er un-3»
vertzogelich als eyn Romescher kuning und darnach, als balde er keyser wurde, als eyn
Romescher keyser dem vorgenanten Adolffe und sinem stiffte tzu Mentze daz von n&wens
bestedigen versichern und vershrieben in solicher maße, daz derselbe Adolff und sin
stifft daran versorget und bewart sin ane alle geverde und haben wir geredt und reden
bie guten truwen mit diesem briefe dem obgenanten Adolffe, daz wir yme und sinem ss
stiffte dartzu mit gantzen truwen furderlich und beholffen sin sollen und wollen, daz
yme und sinem stiffte daz geschee ane geverde. auch sollen alle eynunge und buntnisse
tzwuschen der cronen von Beheim und dem stiffte tzu Mentze, die vor data dieses briefes
gemachet und versigelt sin, in yren krafft und macht blieben, mit Urkunde dieses
briefes versigelt mit unser kuninglicher majestad ingesigel, geben tzu Beme an sente 40
Francisci tag nach Cristes geburte drutzehenhundert jare und darnach in dem achte-
1888 undachtziegesten jare, unser reiche des Beheimeschin in deme sechsundtzwentzigesten
und des Romeschen in deme drutzehenden jaren.
a) dribenno mit au/getehriehentm e.
* Diese Verechreibung hat auch noch geleistet Rudolf übereinstimmt und deshalb wol auch ungefähr in dieselbe 45
von Sachsen , dessen Urkunde mit dem hier angegebenen Zeil fällt nr. 84.
Inhalt der Verschreibung Adolfs von Mainz fast wörtlich
Okt. 4
G. Zweiter Anhang: Plan einer Thronveränderung. 53
23. £ Wenzel erlaubt Erzb, Adolf von Mainz einen Bund mit den Städten zu schließen y ^^ss
doch mit der Bedingung daß er dabei ihn und das Römische Reich und die Böhmische
Krone ausnehme, 1388 Okt. 4 Beraun.
Aus Münch. R, A. Urk. Stadt Mainz f. 140 VII V« or» ^nb. c. €ig. pend., auf der Rückseiie tteht^ej.
5 Wencislaus consentit Ädolfo archiepiscopo Maguntino, quod possit facere ligam cum subjectis
imperii et aliis, dum tarnen id non fiat contra Imperium et coronam Bohemie.
Gedruckt Regest in Reg, Boic. lo, SSO und hieraus bei Vischer nr. Sie,
Wir Wenczlaw von gotes gnaden Romescher kunig zu allen ziiten merer des reichs
und kunig zu Beheim bekennen und tun kunt offinlichen mit diesem briefe : daz wir
»0 deme erwirdigen Adolffen erczbischofen zu Mencze des heiligen Romeschen reichs in
Dutschen landen erczcanceler unserme lieben neven und forsten erlawbet und gegunnet
haben erleuben und gunnen yme geinwortlichen * in craft dieses briefes und von Ro-
mescher kuniglicher mechte, daz er sich mit unsern und des reichs und andern steten
in Dutschen landen seczen und vereynigen möge wie yn dunket daz yme und syme
>5 stifte zu Mencze daz allernuczlichste und bequemelichste sie, doch also daz er uns daz
heilige Romesche reiche und die cronen von Beheim in solichen saczungen und eynungen
uzneme* ane geverde. mit Urkunde dieses briefes versigelt mit unser kuniglicher
majestad ingesigel, geben zu Berne an sand Francisci tag nach Cristes geburt druczen-
hundert jare und darnach in deme achtundachczigesten^ jare unser reiche des Beheim-
so sehen in deme sechsundczwenczig^esten und des Romeschen in deme druczehenden ^^^
Okt. 4
jaren.
24. KurfUi/rst Rudolf III von Sachsen verspricht K. Wenzeln j falls dieser die Römische tssa
Königshrone niederlegte, einen von demselben beliebig zu bezeichnenden Bruder oder \^^J'
Vetter desselben zum Römischen König zu wählen. 1388 [c. Okt, med, oder ex.*] Bellem. od. e».]
25 P aus Pelzet Wenzel l Urk. B. p. 86 nr. es ex origiuali arcbivi appell. regni Boh. et curiaB feud. etc. ,
auch nach Palacky s a, 61 befindet sich diese Urkunde im Böhmischen Kron-ArcJUv, das uns von
Prof. Höfler mitgetheilte Verzeichnis der Urkunden dieser Sammlung enthält sie unter nr. 368, die
* Anstalt selbst ist bekanntlich unzugänglich. Auffallend ist bei einem Original das Fehlen des Tages-
daiums, falls dieß nicht bloß am Abdruck liegt.
SO Wir Rudolf von gots gnaden herzöge zu Sachsen und zu Lüneburg des heiligen
riches erzemarschalk bekennen und tun kunt offenlich mit diesem briefe : daz wir ange-
sehen haben soliche gnade fruntschaft und forderuuge, die der allerdurchluchtigeste furste
und herre her Wentzelaw Romischer kunig zu allen ziten merer des riches und kunig zu
Behem unser lieber gnediger herre uns und unser herschaft uft getan und bewiesen hat
^5 und auch furbas in künftigen ziten beweisen und tun sal und mag. darumb und von sun-
derlicher Zuversicht und liebe wegen, die wir zu demselben unserm hern dem^ Romischen
kunige und den seinen haben, haben wir ime geredt und reden bie guten truwen mit
diesem briefe, wer' ez daz er daz heilige Romische riche ufgeben wurde, daz wir dann
einem** under seinen brudern oder einem® under sinen vettern den margrafen von Merern,
40 welchen under den er wolde und köre, zu deme heiligen Romischen riche furderlich^ sin
sollen und zu einem Romischen kunige welen und kiscn, also doch daz wir und unser
a) or. geinworllchen. b) or, aehnndacheziffesten. o) P anBern hern den. d) P einen, e) P einen, f) P sinderlich.
* Diese Ausnehmung erscheint dann in der großen Ur- in Betlern, von wo er das Schreiben vom 18 Okt. erließ
künde des Bundes vom 80 Okt. 1888 ort. 18. bei Pelzet Wenzel l, 204 f. (Straßb. St. A. I partie lad. B
^ ' Vgl. die kön. Urk. für Adolf von Mainz 1888 Okt. 4. fasc. VII nr. 48 or. eh.) und das andre vom 81 Okt. bei
— Als Rudolf die obige Urkunde ausstellte, war er deren Pelzet Wenzel i, 805 {von Pelzet unrichtig auf i Nov. be-
OrtS' Angabe zufolge in Betlem^ wo sich ohne Zweifel rechnet, es ist Aller- Beiligen Abend im Abdruck bei Leh-
der König damals selbst außielt. Ani 18 Okt. war Wenzel mann Speir. Chr. ed. Fuchs 766^»).
54 Königlicher Friedenstag zu Speior-Heidelberg im April 1388.
1888 herschaft; vor darinne" versorget werden als daz dann migelich und billich ist ane geverde.
^ «^' und wann auch derselbe zu einem Romischen kunige gewelet und gekorn wirdet, so sal
cd. ex,] er unverzogelich als ein Romischer kunig und darnach alsbalde er keiser wirdet^ als ein
Romischer keiser uns und unser herschaften von neuwens bestedigen versichern und
verschreiben als dann das migelich und billich ist als vor geschrieben stet ane alle 5
1888 geverde. des zu Urkunde ist unser ingesigel an diesem brief gehangen, der geben ist zu
[c, okt, 3etlcr nach Christs geburte druzehenhundert jar darnach in dem achte-und-achtziegestem
od. «St.] jare.
1S88 25. Erzh. Adolf von Mainz verbindet sich mit den Städten Mainz Worms Speier auf seine
oku 80 Ld>enszeitj nicht wider sie zu thun, sondern im Fall der Unmöglichkeit gütlichen oder 10
rechtlichen Austrags ihnen gegen ihre Feinde zu helfen j mit hesondem Bestimmungen für
den gegenwärtigen Städtekrieg und in Betreff des Verhältnisses des Erzbischofs Adolf zu
den Erzbischofen von Köln und Trier y und so daß er den Römischen König und das Rö-
mische Reich und seinen mit der Böhmischen Krone der Mark Brandenburg und dem, Lavr
sitzer Land bestehenden Bund sowie alle seine und seines Stiftes Eigenthümer und Frei- ^^
heiten ausnimmt, {Die große erzbischöfliche oder kurfürstliche Bundesurkunde,) 1388
Okt. 30 [Mainz*].
M au8 Münch, R. A. Mainzer Domkapitel f. 140 VII V3 or. mb. c. Hg. pend. defic,
S coli. SchcMb Gesch. det großen Rhein. Städtebundet 9, aoa-sis nr. 289, am Schlüsse mü der Angtüte
in den Bundbriefen der Stadtbibliothek zu Mainz; gegen Ende von ort 6 beginnt eine große übrigens io
nicfU angedeutete Lücke nach den Worten kost schaden und verlost als dicke das noit geschit ane
' allez geverde und datiert bis nit beholfen sin ane geverde incL am Ende von art, 17; von dem
fehlerhapen Abdrucke des übrigen Theils, dem kein Original zu Grund gelegen haben kann, ist
nur weniges zu Variante S benutzt worden, Schaab ist in Vischer's Regest zu citieren vergessen.
Das Regest bei Würdtwein nov, subsid. dipl. e proef. pa^, L f, nr. XXXIII soll ohne Zweifel diese und 25
keine andre Urkunde anzeigen , es loiutet Adolphi arehiep. unio cum civitatibus Moguntina Wor-
matiensi et Spirensi. czplicit : und han des zu waren Urkunde unser ingesiegel an diesen brieff
dun hencken, der geben ist uff den nehston fritag nach der zweier aposteln tag sente Symon und
Jude nach Gristi geburte drutzenhundert und echtundachtzig jare; für die Identität dieses Regests
mü der obigen Urkunde spricht auch unio als Titel des erstem, da die große städtische Bundes- so
Reversurkunde des gleichen Tags bei Würdtwein ebenfalls die Ueberschrift eynunge führt; dit
etwas feierlichere Schlussformel des Regests endlich stimmt unter allen den 7 Urkunden des 80 Okt.
1888 dllein mit den Schlussformeln der beiden Haupturkunden, speciell mit der des Erzbischofs, —
Erwähnt ist die Urkunde bei Joannii ad Serarium pag, 699, — Regest Reg. Boic. 10, 281 oben, 0.
Zw. aus M; bei Vischer nr, 819 erster Absatz, aus Reg. Boic, mit der unrichtigen Seiten-Angabe 280. S5
Wir Adolff von gottes gnaden des heiigen stules zu Mentze erczebisschoff des heil-
geYi Romeschen riches in Dutschen landen erczcantzeler bekennen und tun kunt allen
den die diesen brieff ansehent oder horent lesen : daz wir durch kuntliche notdurfft
nutzes friedes und gemaches willen des gemeynen landes und der unsern uns zu den
erbern wisen luden burgermeistern und reten der stete Mencze Wormß und Spiro ver- *o
eynet und verbunden han vereynen und verbinden uns zu yn mit craft dieses briefes ,
diewile wir Adolff erczebisschoff zu Mencze geleben, daz wir yn und yr iglicher getru-
welichen geraten und beholfen sollen und wollen sin zu allen den kriegen die sie in der
vorgenanten zijt dieser vereinunge gewinnen, in aller der maße als hernach geschrieben
stet. [1] zum ersten daz wir Adolff erczebisschoff czu Mencze. . vorgenant^ unser ampt- *5
lüde diener undertane und die unsern ane geverde widder die obgenanten stete Mencze
a) P von dämme, b) P vrirde. c) iehheib* diese» Wort, vo et dem Suhtttmtiv naeheteht, ohne l%exiontendung
gesetzt, wenn es nur durch rorgen mit dem üeberstrieh ausgedrückt war; mit der Flexhnsendung , wenn es
gegeben war durch yorgenant mit angehängtem Sehlusshaken ; ganz ausgesehriehen t'n dieser Stellung hinter dem
Substantiv ist das Wort in diesem Stacke nie, 50
* Der Ort dieser und der nachfolgenden e Urkunden bei diesen Verträgen,
ist ohne Zweifel Mainz gewesen, wegen der Theilnehmer
G. Zweiter AnhaDg : Plan einer Thronveränderung. 55
Wormße und Spire yre bürgere dienere undertane^ und die jrren gemeinlichen oder be- /»«
Bunder nit dun sollen, diewile wir Adolflf erczebiaßchoff tzu Mentze geleben, in dheyne wise ^*** ^
ane allez geyerde. welche aber Ton den unsern des nit halden weiden, die ensoUen wir nit
husen noch halden noch auch yn widder die obgenanten stete nit zulegen in keyne wise
ft ane allez geverde. [2] auch sin wir erczbisschoff Adolff vorgenant mit den reten und
burgern der vorgenanten stete Mencze Wormß und Spire überkommen und gutlichen ver*
eynet, daz sie yre burger dienere undertane und die yren gemeinlichen und besonder in
allen unsern und unsers Stiftes sloßen gebieten herscheften und landen guten frieden und
geleide haben sollen glich den unsern ane allez geverde, alleyne die ußgenomen die uns
10 unsern stift und die unsern geraubet oder^ gebraut haben daz nit gesunet were, darinne
und daruß zu farende zu riden zu wandern und da ynne zu sine zu keufen und tzu ver-
keufen als dicke yn des unser lebetage uß noit gesohiet ane allez geverde; und^yn auch
da inne feilen kauff laßen geben umbe yre phenninge als verre man des entpheren^ mag,
und in- und ußfuren und gen laßen ungehindert ane allez geverde. [3] waz auch unser
ift phafheit zugehoret und yn von yren gotsgaben wirdet, daz mögen sie uß- und infuren
ungehindert ane allez geverde, also daz die obgenanten stete oder die yre nyman in den
vorgenanten unsern sloßen landen und gebiten bekümmern noch beklagen sal weder yr
lip noch yr gut mit keyme gerichte, ußgenomen die selbschuldener den man auch umbe
scholt mit gerichte zusprechen mag als daz gewonlich herkommen ist. wer' ez aber daz
so keyn kommer oder clage geschee über daz als vor geschrieben stet ane geverde, die
sollen wir abetün unverczogelichen als dicke des not geschehe, ane allez geverde.
[4] wer' ez auch sache dazymand der yren in unsern sloßen landen oder gebieten frevelte,
der sal und mag sin wert daran nemen als daz herkommen ist und daz gerichte wiset da
er gefrevelt hat. [5] und ist geredt und überkommen, daz wir Adolff erczebisschoff tzu
»Mentze denselben steten Mentze Wormße und Spire getruwelichen beholfen sollen und
wollen sin widder alle die, die yn oder den yren furbaßer unrecht dAnt sie leidigen
schedigen angriffen oder die yr viende werden widder dem rechten, als hernach eigent-
lich geschrieben stet, wer' ez daz die vorgenanten stede Mencze Wormße und Spire ire
bürgere dienere undertanen und die yren gemeinlich oder besunder in cziten dieser
»overeynunge geschediget angegriffen oder geleidiget wurden von yman wer der were
widder dem rechten oder aber yman yn oder den yren unrecht dete , darumbe sich der
rat der stete die daz anginge uff yre eyde erkennen wolden uff die oder den die yn also
unrecht teden und sie geschediget hetten daz sie yn unrecht getan hetten : darumbe sal
dieselbe stat die daz anginge uns Adolff erczbisschoff tzu Mencze vorgenanten® verschriben
9.') und wißen laßen ee sie sich daruff erkennen, und des rechten an uns gein den die sie
oder die yren also geschediget hetten bieden zu verliben. so sollen wir Adolff erczebis-
schof tzu Mencze die oder den, die soliche stad und die yren also geschediget hetten oder
unrecht teden, beschriben, daz sie derselben beclageten stad darumbe karunge dünoder
des rechten darumbe an uns verliben; oder wir mußen yn widder den oder die beholfen
^0 sin. wolden dann dieselben, die also von uns Adolff erczebisschofftzu Mentze beschrieben
weren, des rechten also gein yn an uns erczebisschoff Adolff verliben, daz sollen sie,
oder welche stad daz under yn anginge, nemen und yn damidde gnugen laßen und sich
darüber nit erkennen ; und soUent beide parthie yre anspräche und widderantwerte uns
dem vorgenanten Adolfe erczebisschofe tzu Mentze beschrieben und besigelt geben bynnen
^ virczehen tagen ; und sollen dan wir Adolff erczebisschoff tzu Mentze der Sachen ende
geben mit der mynne mit der parthie willen die daz angeet oder mit dem rechten bynnen
eynem mande darnach nehstkommende ane alle geverde. wolden aber soliche personen,
a) om. 8, b) S und. c) hier fehlt in M8 tigentlieh das wir aoUen. d} 8 begereni in dw »tädt, Urkunde
enperon. e) M vorgenantem ?
56 Königlicher Friedenstag zu Speier-Heidelberg im April 1388.
1S88 die also von uns Adolff erczebisschoff vorgenant beBchrieben weren, des rechten an uns
^*' *^ gßiß d®ö vorgenanten steden oder ir eynre* welche daz anginge nit verüben : erkennet
sich dan der rad derselben stad die daz also anginge in yrem rade uff yre eyde, daz sie
und die yren von dem oder den, die yn des rechten also ußgingen, geschediget weren
Widder dem rechten und daz yn unrecht geschehe^, und derselben erkentnisse yre offen ^
besiegelten briefe uns gein Eltevil in unser sloß schicketen, und uns Adolff ercze-
bisschoffe zu Mentze darumbe ermanent daz wir yn uff die oder den uff die sie sich
erkant hetten beraden und beholfen sin : so sollen tind wollen wir Adolff erczebisschoff
tzu Mencze bynnen virczehen tagen darnach, nachdem als uns die manunge verkündet
wirdet, der viende werden und yn vy entlich dun glich als obe ez uns selber anginge, lo
und derselben stad oder steten die uns also gemant hetten senden und unverczogelichen
schicken sieben und tzwenczig unser diener mit gleven wolerczuget und wolgeryden,
als daz unsem eren wol ansteet, in eyn unser sloß daz allernehst der stete da wir hin
gemant weren® gelegen ist, die auch mit derselben stede dienern** ryden und yn folgen
yre viende zu suchen und zu schedigen und yn damidde getruwelichen zft raden und czu i&
helfen, biz daz yn der schade und übergriff gckert werde von den uff die sich soliche
stad erkant und uns gemanet hat, und auch widder alle die die sie husen halden hegen
spisent yn radent oder helfent. und sollen daz dün uff unser des vorgenanten erczebis-
schoff Adolffs eygen kost schaden und verlost, als dicke das noit geschit, ane allez geverde.
doch also, daz wir uns gein den mit widdersagen be waren mögen, daz wir auch bynnen so
den obgenanten virtzehen tagen dün sollen; und auch also, daz die selbe stat, die
uns also gemanet hat, ire zal gleven zuvor by yn in derselben stat habe da sie uns hin
gemant hetten. und uff welche zijt dieselbe stad, der wir unser zal gleven geschicket und
gelacht hetten, ire gleven und dienere von dannen ließen riden ane geverde, so sollen
und mögen auch unser des vorgenanten erczebisschoff Adolffs dienere widder heimriden. 25
und sal daz auch von uns gehalden werden ane allez geverdp. queme ez aber also daz
soliche personen, uff die sich der vorgenanten stede eyne oder welche daz were erkant
und uns gemant hetten als vor geschrieben stet nach demselben irem^ erkentnisse ,
queme und karunge bode zu tftnde, daz mag dieselbe stad nemen ob sie wil. [6] und
sollen und wollen wir Adolff erczebisschoff tzu Mencze obgenant die vorgenanten stede so
Mencze Wormße und Spire und die yren in allen unsern sloßen festen landen und ge-
bieten enthalden uß- und inlaßen sich daruß und darin zu behelfen zu allen iren noden
widder alle yre viende oder die sie leidigen schedigen oder angriffen , uff die sie sich
erkant und gemant hat, als vor und hernach geschrieben stet. [7] und nemen
wir Adolff erczebisschoff zu Mentze uß : obe wir gemeyne oder offen sloße mit yman S6
hetten oder gewonnen da wir burgfrieden hetten, dieselben burgfrieden sollen und
mögen wir beschudden und helfen weren als verre die gent, und sal daz widder diese
eynunge nit sin, ane geverde. [8] wer' ez auch daz kriege entstanden weren oder
entstunden czwisschen fursten und herren, den wir verbonden weren, und den steten,
den die vorgenanten stede Mencze Wormße und Spire verbonden weren, so sollen wir 40
Adolff erczebisschoff tzu Mencze widder die vorgenanten stete Mencze Wormße und Spire
und die yren nit ddn als lange die bonde werent die wir mit den fursten und herren han.
wurden wir aber ermant als verre daz wir des von eren wegen nit uberiggesin mochten,
so mochten wir unser parthie unser zal lüde schicken damidde wir yn verbonden weren ,
und nit me, und yn damidde helffen, die auch yr wert daran nemen mochten; und solde 4»
daz diese gutlichkeit und eynunge nit hindern, wurden wir aber erczebisschoff Adolff
vorgenant hernach dheine bonde machen oder erlengen mit yman wer der were, da inne
ft) aneh 8 hat etnre. b) 8 ^ecolieii. e) 8 werden, d) 8 mit denielben stete dlcner. e) irem ergänzt nach
der $tädti»ch9n Urkunde,
6. Zweiter Anhang : Plan einer Thronveränderung. 57
sollen wir Adolff erczebischoff vorgenant diesen bont ußnemen , also daz wir und die '^^
nnsem ye widder die yorgenanten stete Mencze Wonnße und Spire gemeinlichen oder ^^' ^
sunderliclien noch die yren nit dun sollen und wir yn getruwelichen geraden und
beholfen sin widder allermenlich die yn unrecht teden als vor geschrieben stet.
5 welche aber von den unsem des nit halden wolden, die ensollen wir nit husen noch halden
noch auch yn widder die yorgenanten stete nit zulegen in keyne wise ane allez ge-
yerde. [9] und ist auch geredt, daz wir Adolff erczebisschoff czu Mentze die vorgenanten
stede Mencze Wormß und Spire, diewile unde als lange der krieg weret den sie iczunt
haut mit den hochgebornen fursten den herczogen von Beyern und iren heifern, gemein-
10 liehen oder sunderlichen nit manen sollen noch mögen umbe keyne hülfe uns zu schicken
in dheyne wise ; ez were dan daz derselbe krieg gesünet werde oder tzu eyme langen frie-
den oder furworte queme, ein halb jar ein jar oder lenger gestalt wurde, so mochten wir
Adolff erczebisschoff tzu Mencze nach der süne oder bynnen demselben langen frieden
oder furworten die vorgeschrieben stete ^ manen, ob wir wollen, uns ir hülfe zu schicken
15 bynnen der czti als vor geschrieben stet, daz sie auch dan dftn sollen, wan aber solich
friede oder furworte ußweren und in fehede stonde, so mögen derselben stete dienere,
ob sie uns die also gesant und gelacht betten, widder heimriden. und als lange dan so-
lieber kriegt in fehede stonde^ ane friede oder furworte, ensollen wir Adolff erczebis-
schoff tzu Mentze dieselben stete gemeinlioh oder sunderlich nit manen in dheyne wise,
M als in diesem selben artickel geschrieben stet, ane geverde. [10] auch ist geredt : wer'
ez Sache daz die yorgenanten stede Mencze Wormße und Spyre yr bürgere dienere un-
dertanen oder die yren dheine anspräche und forderunge an uns erczebisschoff Adolff
vorgenant unser amptlude dienere undertane und die unsern gewönne von tzweyunge
ufileuffe bruche oder missehellunge wegen die furbaz in tziten diser vereynunge ent-
ssstonden oder furbaz geschehen^ gemeinlich oder besunder, so sollen wir Adolff erczebif»-
schoff tzu Mencze zwene scheidelude dartzu geben und bescheiden ; so soUent die vor-
genanten stete oder yr eyne, welche daz anginge, ußer yrem rade auch zwene manne
darczu geben und bescheiden, die viere soUent danne beider parthie anspräche und
antworte verhören und sie understen gutlichen zu riechten mit der parthie willen
30 die daz angeet. mochte aber des nit gesin, so sal die stat oder stete vorgenante®, die daz
also anginge, eynen ungeraden uß unserm des vorgenanten ertzebisschoff Adolffs rade
darczu nemen und benennen, und soUent beide partie ire anspräche und antworte be-
schrieben geben den funffen bynnen virtzehen tagen, die funffe soUent danne beider
parthie anspräche und antworte auch verhören und recht by iren eyden darüber sprechen
85 zu Eltvil in unserm sloße ynnewendig eynem mande dem nehsten als die sache an sie
bracht und yn beschrieben geben wirdet, ob sie daz sost nit gutlich gerichten mochten.
und waz dan die funffe oder daz mererteil under yn erkennen und sprechen für recht,
daz sie auch darüber beider parthie beschrieben und besigelt geben sollen mit yren
offen briefen': daz sal von beiden siten gehalden werden, wer' ez aber daz unser amptlude
40 dienere undertane und die unsem eynre oder me daz nit halden wolden der wir nit
mechtig weren, den oder die sollen wir Adolff erczbisschoff vorgenant widder die vorge-
nanten stete Mencze Wormße und Spire in unsem sloßen vesten und gebieten nit husen
halden noch hegen verantworten oder den tzulegen in keyne wise ane aUez geverde.
wer' ez aber daz die obgenanten stede Mentze Wormße und Spire yr eyne oder me yr
45 bürgere dynere undertanen und die yren in der vorgenanten zijt der vereynunge zu
sprechen gewonnen an unser des vorgenanten Adolffes erczebisschofes und unsers stiftes
manne burgmanne oder dinstmanne, und wolden die yres rechten und auch der mynne
*) Jf als Yor getcluieben tt|t ttatt die Torffeaelirieben stete, in 8dU große LQekt. b) in Mverbesttri au» kriege
äurth Radierung, c) in M verhueert au$ ftonden durch Radierung, d) Jfgeeehelie. e) Jf TorgenAnten f
Deutsche Reiehstagi-Akten II. 3
58 Königlicher Friedenstag zu Speier-Heidelberg im April 1388.
1888 bj den vieren oder by den fonffen verliben in der maße als vor geschrieben stet, daz
were gut; wolden sie aber des nit dun, so ist geredt, daz man soliche tzweynnge und
brache für uns Adolff erczebisschoff zu Mencze oder den unsem ußtragen sal, jede sache
als daz von alter herkommen und gewonlichen ist. deden aber soliche unser manne burg-
manne oder dinstmanne anspräche zu den egenanten steten yren burgern dienern ander- s
tauen und den yren in der obgenanten zijt dieser vereynunge, daz solde man ußtragen
für den vieren oder funffen in der maße als vor von uns und den unsem" geschrieben
stet, welche personen von den unsem des nit dun enwelde, die ehsoUen wir erczbisschoff
Adolff vorgenanter widder die obgenanten stete und die yren nit husen hegen noch halden
verantworten noch yn tzulegen in dheyne wise ane allez geverde. [li\ were aber so- lo
liehe Sache umbe lehen, daz sal man u&dragen an der stad da daz hyn gehöret; umbe
eygen und erbe, an den gerychten da die gude gelegen sint. [12] were auch sache daz
dheine kriege in tziten dirre vereynunge entstonden, da wir Adolff erczebisschoff tzu
Mentze des krieges heubtman weren und die obgenanten stete unser helfer weren, da
mögen wir uns wol frieden und sunen, doch also daz wir die vorgenanten stete, die unser 15
belfere weren , da inne versorgen glich als uns selber ; und soUent sich die vorgenanten
stete da inne nit frieden furworten noch sftnen ane unsem wißen und willen in keyne
wise ane allez geverde. [13] wer' ez auch daz die vorgenanten stede yr eyne oder me,
welche daz were, uns erczebisschoff Adolff umbe unser hülfe und zal gleven gemant,
und wir ^ yn die geschicket und gelacht betten : wurden dan wir erczbisschoff Adolff die so
vorgenanten stede umbe yr hülfe und zal gleven ermanen uns die zu schicken und tzA
legen, diewile wir in yre manunge und hülfe weren : so sollen uns die vorgenanten stede
nit schuldig sin ire hülfe und zale gleven zu schicken , ez were dan daz die stad oder
stede vorgenant, die uns also gemant und der wir unser zal gleven also geschicket betten,
yre dienere und yr zal gleven von yn ließen riden; und wan daz geschee, so sollen s5
sie danne dem, der zum ersten darnach gemanet bette, ir zal gleven unvertzogelich
schicken und dem damidde beholfen sin, also daz ye die erste manunge furgangk haben
solle. [14] wer' ez auch daz wir erczebisschoff Adolff mit den vorgenanten steden dheyne
sloße sementlich gewonnen, ez weren bürge oder stede, von weme die dan under uns zu
lehen rürten oder des eygen oder offen die weren, dem sollen sie verliben obe er wil ; der so
solde doch den klegern yren schaden keren , der yn uff die sloße gescheen were und
darumbe der tzüg getan were und geschee, ane geverde. gingen auch die vorgenanten sloße
von uns und unseim stifte nit zu lehen oder enweren unser eygen oder offen huser nit, so
solde man soliche sloße brecheh oder miteinander behalden, wie wir dan des eymudecli-
eben zu rade werden; und solde dan ygliche parthie da an deil haben nach marczal reisi- 35
ger gewapenter lüde die sie dan uff dem velde gehabet betten , ane geverde. [15] und
waz sie gevangen vingen, die soUent der parthie sin und bliben der die hülfe und
volge dann geschee. waz sie aber ander habe gewonnen die in die bfite geboret, die sal
man bftten* nach gewonheit des landes ane geverde. und wes die gefangen also weren,
der sal die ander parthie mit urfe" verbuntnisse und Sicherheit besorgen und bewaren 40
als sich selber, ee er die soliches gefengnisses ledig sage, ane geverde. [16] auch sol-
lent in dieser eynunge und verbuntnisse sin alle sloße laut lüde und undertane des stiftes
zu Spiro, die wir iczunt innehaben oder hernach ingewonnen, als lange wir die inne
hau, ane geverde. [17] auch sollen wir Adolff erczbisschoff vorgenant von dieser ey-
nunge wegen Widder die erwirdigen zu Collen und tzu Triere erczebisschofe nit schuldig 45
a) U ahgtlünt , s mü dem Haken, b) om. M.
* Beulen, rauben, vertheilen, mhd. WB. 1, I90m. Die ' Urfehde Ut {femeint, DieetädHeche Revere-Urkunde
ßtädlieche Revers-Urkunde Keet bute und buten. Uett urphe.
G. Zweiter Anhang : Plan einer Thronverändorung. 59
sin czu tonde, und sollen wir auch denselben erczebisschofen tzu Colne und tzu Trier e isss
Widder die obgenanten stede und die yren nit beholfen sin ane geverde. [18] in allen ^*'' *^
diesen vorgeschrieben stucken und puncten nemen wir Adolff erczebisschoff^ uß unsern
herren den Romeschen kunig, daz heiige Bomesche rieh, und den bont den wir haben
5 mit der cronen von Beheim der marcke von Brandenburg und Lusetzer land , und
alle unser und unsers Stiftes eygentdum herschefte friheit rechte gnade und alde^ gude
gewonheit wie oder von weme wir die haben. [19] alle diese vorgeschrieben st&cke
puncto und artickel und ir iglichen besonder han wir Adolff erczebisschoff zu Mentze
globet by unsern furstelichen truwen zu foUenfuren, stede veste und unverbrochenlichen
10 zu halden ane allez geverde. und han des zu warem Urkunde unser ingesigel an diesen
brieff dun hencken, der geben ist uff den nehsten fritag nach der zweyer aposteln dage
sante Symonis^ und Jude nach Cristi geburte druczehenhundert und echteundachtzig jare. okt. so
26. -Diß Städte Mainz Worms Speier verbinden eich mit Erzh, Adolf von Mainz auf dessen isaa
Lehenszeit, nicht wider ihn zu thun, sondern im Fall der Unmöglichkeit gütlichen oder ^*** ^^
15 rechtlichen Austrage ihm gegen seine Feinde zu helfen, mit besondem Bestimmv/ngen für
den gegenwärtigen Städtekrieg und in Betreff des Verhältnisses des Erzbischofs Adolf
zu den ErzbiscJiöfen von Köln und Trier, und so daß alle Städte den Rom, und Böhm.
König Wenzel und das Römische ßeich und alle ihre städtischen Freiheiten sowie daß
die Stadt Mainz noch besonders ihren Herrn den König und die Böhmische Krone aus-
20 nimmt. (Die große städtische Bundeswrkwnde.) 1388 Okt. 30 [Mainz],
IVaM Würdtwein nov, subM, dipL 9, 815-827 nr, 270 mit der üeberschrift Einunge der stUdte Meintz
Worms und Speier mit erzb. Adolff. Die Artikel- EiiUheikingy von une beigefügt, dient zur VergL mit
der kurfüretHchen Urkunde.
Regest bei Viecher nr. 822, aue Regest bei Schcuib 9, 808 nr. 288 nach W.
25 Wir die burgermeister und rete der stete Mentze Wurms und Spir bekennen uns
unde tun kunt allen den die diesen brief ansehent oder horent lesen : das wir durch
kuntliche noiturft nutzes frides und gemaches willen des gemeinen landes und auch der
unsern uns zu dem erwirdigen in got vatter und herren herrn Adolff des heiigen stules
zu Mentze erzbischof des heiigen- Romischen riches in Dutschen landen erzecanzeler
80 vereinet und verbunden han vereinen und verbinden uns zu ime mit craft diess*^ briefes ,
diewill derselbe erwirdige herre her Adolff erzbischof zu Mentze gelebet, daß wir ime
getruwelichen geraten und beholfen sullen und wollen sin zu allen den kriegen die er in
der vorgenanten zit dirre vereinunge gewinnet, in aller der masse als hernach geschri-
ben steet. [1] zum ersten das wir die stete Mentze Wurms und Spir unser burger die-
80 ner undertanen und die unsern ane geverde wieder den obgenanten erwirdigen herrn
herrn Adolff erzebischof zu Mentze sin amptlude diener undertanen und die sinen
gemeinlich oder besunder nit dun ensuUen, diewil derselbe Adolff erzebischof gelebet,
in diheine wise ane alles geverde. welich abir von den unsern daz nit halden wolden,
die suUe wir nit husen noch halden noch auch in wieder den vorgenaiiten erzbischoi
40 Adolff nit zulegen in keine wise ane alles geverde. [2] auch sin wir die vorgenante stete
Mentz Wurms und Spir mit® dem vorgenanten erwirdigen herren herrn Adolff erzebi-
schof zu Mentze ubirkommen und gutlich vereinet, daz derselbe erzbischof Adolff sin
amptlude diener und undertanen und die sinen gemeinlich und besunder in allen unsern
steten slossen und gebieten guten fride und geleide haben sullen glich den unsern ane
46 9^) 8 add. bu Mentse. b) 8 aUe. 0) M Symon mit U^ntrich. d) W langet und kuraet s , vielleicht für ß.
e) om. W.
QQ Königlicher Friedenstag zu Speier-Heidelberg im April 1388.
1988 alles geverde, alleine die nzgenommen die uns die yorgenante stete unser ^ bnrger oder
Okt. so ^j^ unsem gemeinlich oder besunder geraubet oder gebraut haben daz nit gesunet were ,
darinne und daruz zu faren zu riden und zu wandern und da inne zu sinde zu keufen
und zu verkeufen als dicke in des des yorgenanten erzebischof Adolfb lebetage uz noit
geschit an alles geyerde; und^ in auch da inne feilen kauf lassen geben umb ire phen- 5
nige als yerre man des enperen mag, und inne- und uzfuren und geen lassen ungehindert
ane alles geyerde. [d] waz auch der phaffheit zugehoret und in yon iren gotsgaben
wirt, daz mugen sie uz- und inne füren ungehindert ane alles geyerde, also daz den^
obgenanten erzbischof Adolff oder die sinen nieman in den yorgenanten unsem steten
und gepieten bekümmern noch beclagen sal weder ir lip noch ir gut mit keime gerichte, lo
uzgenommen die selpschuldener den man auch umb scholt mit gerichte zusprechen mag
als das gewonlich herkommen ist. wer' ez abir daz kein kommer oder clage geschee ubir
das als für geschriben steet ane geyerde, die suUen wir die yorgeschriben stete abedun
unyerzogelich als dicke des noit geschee, ane alles geyerde. [4] wer'ez auch das ieman der
sinen in unsern steten slossen und gebieten freyelt, der sol und mag sin wert daran nemen is
als daz herkommen ist und daz gerichte wiset da er gefreyelte hat. [6\ und ist gerette und
ubirkommen, daz wir die yorgenante stete Mentze Wurms und Spir dem yorgenanten erwir*
digen herren herm Adol£P erzbischof zu Mentze getruwelichen beholfen suUen und wollen
sin wieder alle die, di ime oder den sinen furbas unrecht dunt sie leidigen sehedigen
angriffen oder die sine fiende werden wieder dem rechten , als hernach eigentliche ge- so
schriben steet. wer'ez daz der yorgenante erwirdige herre herr Adolff erzbischof zu Mentze
sin amptlude diener undertanen und die sinen gemeinlich oder besunder in ziten dirre yer-
einunge geschediget angriffen oder geleidiget wtu*den yon ieman wer der were wider dem
rechten oder abir iman ime oder den sinen unrecht dede, darumb sich derselbe erwirdige
herre erzbischof Adolff erkennen wolde of die oder den die ime also unrecht deden und ge- 85
schediget betten daz sie ime unrecht getan betten : darumb sal der erwirdige herre erzbi-
schof Adolff uns der yorgenanten stete eine weliche er wil yerschriben und wissen lassen
ee er sich darof erkenne, und des rechten bieden zu yerliben an dem rait derselben^ stait
gein den die in oder die sinen geschediget betten odir unrecht deden. so sol die stad , di er
also beschriben bette, die oder den, die in oder di sinen also geschediget betten oder unrecht so
deden, beschriben, daz sie deme yorgenanten erwirdigen herren darumbe karunge dun
oder des rechten darumb an der yerschribener stat yerliben ; oder sie musen demselben^
erzbischof Adolff wieder den oder die beholfen sin. wulden dan die, die also yon derselben
stait yerschriben weren, des rechten also gein den yorgenanten erwirdigen herren an dem
rade der yerschriben staid yerliben, daz solde der yorgenante erzbischof Adolff nemen ^; 85
undsullent bede partie ire anspräche und widerantwort derselben stait, an die daz recht
also gangen wer', beschriben und besigelt geben binnen yirzen dagen ; und sal dann die-
selbe stad der sache ende geben mit der minne mit der partie wille die daz angeet oder
mit dem ^ rechten binnen eime mande darnach nehstekomet ane alle geyerde. wolden abir
soliche personen, die also yon uns der yorgenanten stete einre welich daz were beschri- «o
ben weren*^, des rechten an derselben stete einre* gein dem yorgenanten erwirdigen herren
nit yerliben : erkennet sich dann der yorgenante erzbischof Adolff of sine fursteliche ere ,
daz er und die sinen yon den oder dem, die im^ des rechten also uzgingen, geschediget
weren wider dem rechten und daz ime unrecht geschee , und derselben erkentnisse sine
offen besigelte mane-briefe' in unser rette der yorgenanten stete schickete, und uns 45
darumb ermanet daz wir ime of die oder den darof er sich™ also erkand und ermanet hat
») W onie. b) hUr fthU in W •igetUUeh das wir •ollen. 0) IT dem. d) TTdenelbe. e) W deiuelben.
f ) naäh AnaXogU der Bwermrktmde mM»i§ hier no€k gtähm nad im damidde gniifeii UAen und «ich dunber
alt erkennen, g) Wdnt, h) Www, f) IT mit. k) on. W, 9r§ämi mach der kmrfarttUOim Urktmde.
1) kur/üntUeh$ Urkunde einfach briefe. m) om, W, ergäiut nwh der kurfüretUektn Urkunde. 60
6. Zweiter Anhang : Plan einer Thron Veränderung. gl
beraten und beholfen* sin : so auUen und wallen wir die vorgenante stete binnen vir- ^^as
sehen dagen darnach, nachdem als uns dieselbe manunge verkündet^ wird, der finde
werden und in fintliche dun glich als ob es^ uns selbir anginge, und demselben erzbi-
Bchof Adolff senden und unverzogenlich schicken hundert und zehen unser diener mit
5 geleven^, darzu wir die von Hentze senden und schicken suUen 48 unser diener mitgle-
ven, wir die von Wurms 81 unser dienere mit gleven, und wir die von Spir auch 31 mit
gleven unser diener, also bescheidenlichen, ob die oder der, of die der vorgenant erzbi*
schof Adolff sich erkant und uns gemant hat, gesessen ^nd wonhaftig sin hie dissite
Ameneburg sinem slosse; wem abir die oder der, of die sich der vorgenant erzbischof
10 Adolff erkand und uns gemanet hette®, jensite Ameneburg gesessen, so sollen wir die
vorgenante stete darzu schicken und senden 78 unser diener mit gleven, darzu wir die
von Mentze geben und schicken sullen 34, wir di von Wurms 22, und wir die von Spir
auch 22 unser diener mit gleven wol erzugt und wol geriden ane geverde in die stait do
wir hin gemanet werden ; die auch mit desselben erzbischofs Adol£b diener riden und
15 in volgen sin finde zu suchen und zu schedigen und ime damit getruwelich zu raden
und zu helfen, bisse daz ime der schade und ubirgriffe gekart werde von den of die er
sich erkant und uns gemant hait, und auch wieder alle die di sie husen halden hegen
spisen und in' raden oder helfen, und sullen daz dun of unser der vorgenanten stete
eigen kost schaden und verlost , als dicke des noit geschiet , ane alles geverde. doch
toalso, daz wir uns die vorgenante stete gein den mit widersagen bewarn mugen, daz wir
auch binnen den obgenanten virzehen dage dun sullen; und auch also, da^ der erwir-
dige herre sin zal gleven zuvor bi im an' denselben steten habe do er uns hin gemanet
hat und of welich zit derselbe erzbischof Adolff, dem wir unser zal gleven geschicket
und gelacht betten, sine diener und gleven von dannen liesse'' riden ane geverde, so
M sullen und mugen auch unser der vorgenanten stete diener wider heimriden , und sal
daz auch von uns gehalden werden ane alles geverde. cueme ez abir also daz soliche
personen, of die sich der vorgenante erwirdige herre erkant und uns gemanet bette als
für geschriben steet nach demselben sime^ erkentnisse, quemen und karunge boden zu
tun , das mage der vorgenante erwirdige herre nemen ob er wil. [6] und sullen und
80 wollen wir die vorgenant stete Mentze Wurms und Spir den vorgenanten erzbischof
Adolff und die sinen in allen unsem steten sloss und gebieten enthalden uz- und inne*
lassen sich daraz und darinne zu behelfen zu allen sinen noiten wieder alle sine finde
oder die in leidigen schedigen oder angriffen, of die er sich erkant und gemanet hat, als
vor und hernach geschriben steet. [7] und nemen wir die vorgenante stete uz : ob wir
86 gemeinlich oder besunder gemeine oder offen slosse [tveiter wörüich wie in der kuffäreü.
Urkunde gleichen Daiwm$]. [8] wer'z auch daz krieg entstanden weren oder entstunden
zusehen fursten und herren, den der obgenant erzbischof Adolff verbunden were, und
den steten , den wir die vorgenante stete verbunden wern , so sullen wir die vorge-
nante stete wider den obgenanten erzbischof Adolff und die sinen nit dun als lange
40 die bunte werent die wir mit den steten han. wurden wir aber die vorgenante stete
ermanet als verre daz wir ez von eren wegen nit uberig gesin muchten, so mochten
wir die voigenante stete unser partie unser zal lüde schicken damit wir in verbunden
wem, und nit mee, und in domit helfen, die auch ir wert daran nemen mochten; und
solde daz dise gutlicheid und einunge'^ nit hindern, wurden wir abir die vorge-
46 nante stete gemeinlichen oder besunder hernach diheine bunde machen oder erlengen
mit ieman wer der were, da inne sullen wir die vorgenante stete disen^ bund uznemen^
also daz wir und die unsem ie wider den vorgenanten selben erzbischof Adolff gemein-
a) W b«helf«ii. b) W T0rbind«t. e) W «r. d) W felenen , «o auek im folgmätn bei diesem Wort n
f «Imm eimtt n. •) W h«tt«ii. f) trgättBt mu der kur/IhreiUchen Urkmnde, g) W lOTor an der oder
60 in, pgl.p, 5$ Un» it. h) fTlMfMi. 1) W 9un9, em, slAe. k) IT elvoge. 1) IF dlM.
62 Königlicher Friedenstag zu Speier-Heidelberg in^ April 1388.
1888 lieh oder sunderlich noch die sinen nit dun sullen und wir ime getruwelich geraden und
^^'' ^^ beholfen sin wieder allermenlich die ime unrecht deden als für geschriben steet. welich
abir yon den unsem des nit halden wulden, die ensuUen wir nit husen noch halden noch
auch in^ wieder den obgenanten erzbischof Adolff nit zulegen in keine wise ane alle^
geverde. [9] und ist auch gerette, daz wir die vorgenante stete Mentze Worms und 5
Spir, diwile und als lange der krieg wert den Vir itzunt han mit den hochgebom fursten
den herzogen von Beyern und iren helfem, gemeinlich noch sunderlich den yorge-
nanten erwirdigen herren l^errn Adolff erzbischof zu Mentze nit manen sullen noch
mugen umb kein hulf uns zu schicken in diheio^ wise ; ez enwere dan das derselbe
krieg gesunet wurde oder zu eime langen friden oder furworten queme, ein halpjareio
ein jare^ oder lenger gestalt wurde, so mochten wir vorgenante stete nach der sune oder
binnen demselben langen friden oder furworten gemeinlich den vorgenannten erzbischof
Adolff manen, ob wir wulden, uns sin hulf zu schicken binnen der zit als für geschriben
steet, daz er auch danne dun sol. wann abir solich fride und furworte uzweren und in
vehede stunde , so mugen desselben erzbischof Adolffs diener , ob er die uns also gesant 15
odir gelacht hette , wider heimriden. und als lange dan solicher krieg in vehede stunde
ane fride odir furworte, ensuUin wir die vorgenante stete gemeinlich oder besunder den
vorgenanten erzbischof Adolff nit manen in diheine wise, als in disem^ selben artickel
geschriben steet, ane geverde. [10] auch ist gerette : wer' ez sache daz der vorgenante
erzbischof Adolff sin amptlude diener undertanen und die sinen diheine anesprache odir so
furderung an uns die vorgenante stete Mentze Wurms und Spir unser bürgern^ dienern
undertanen und die unsern gewinnen von zweiunge ofleuf bruche oder missebellunge
wogen die furbass in ziten dirre einunge enstunden oder furbass geschehen gemeinlich
oder sunderlich , so sal der vorgenant erzbischof Adolff zwene scheidelude darzu gebei)
und bescheiden®; so sullen wir die vorgenante stete oder unser eine, weliche daz anginge, 35
uz irme rade auch zwene manne darzu geben und bescheiden, die viere suUent dan bei-
der partie ansprach und antworte verhören und sie understen gutlichen zu richten^ mit
der partie willen die daz angeet. mochte abir des nicht gesin , so mag derselbe erwirdige
herre erzbischof Adolff, ob er wil, uz der stat rate, zu der er^ oder die sinen anspräche
betten, ein ungeraden darzu nemen und benennen; wulde er abir des nit tun, so sal er so
ein ungeraden uz dem rate zu Mencze darzu nemen und bescheiden, und suUent beide
partie ir anspräche und antworte beschriben geben den funfen binnen vierzehen dagen.
die funfe suUent danne beider partie anspräche und antworte auch verhören und recht^
bi iren eiden darubir sprechon zu Mentze in der stad inwendig eime mande dem nehsten
als die sache an sie bracht und in beschriben geben wirt, ob sie daz suste nit gutliche ss
gerichten mochten, und waz dan die fünf oder das merer deil under in erkennen und
sprechen für recht, daz sie auch darüber beder partie beschriben und versigelt geben
sullen mit iren offen brieven : daz sal von beiden siten gehalden werden, wer' ez abir
daz des vorgenanten Adolffes und sines Stiftes manne burgmanne oder dinstmanne an^
unser der vorgenanten stete burger diener undertanen und die^ unsern gemeinlich oder 40
sunderlich in ziten dirre vereinunge zu' sprechen gewinnen, daz sal man uztragen vor
den vieren oder funfen als der artikel do vor uzwiset. deden wir die vorgenante stete
Mentz Wurms und Spir eine oder mee unser burger diener undertanen oder die unsern
in der obgenanten zit der vereinunge ansprach zu des obgenanten erwirdigen herrn
herrn Adolff erzbischof zu Mentze und sines stiftes manne burgmanne oder dinstmanne , 45
da dieselben manne burgmanne odir"' dinstmanne der minne oder des rechten bi den
a) W ile. b) ein Jaro ergäiut nach Analogie der kur/üretüehen Urkunde, c) W diu. d) W uüm borgen,
e) W benennen. f ) W gntlicbe bq rechten. g) W u% dem rate an der er , eoU «ool he^en u% der stat
rate au der er oder u% dem rate der stat an der er. h) W rech. 1) Wom. des — an, ergänxtnaeh der
kurfüretlichtn Urkunde, k) W den. 1) W aon scn. m) W add, me. 60
G. Zweiter Anhang : Plan einer Thronveränderung. 63
vieren oder funfen nit* bliben wulden,80 ist gerette, daz man soliche zweiunge und isaa
brach fiire dem.** egenanten wirdigen herrn heren Adolff erzbischof zu Mentze oder den ^*'* ^
sinen ustragen sal, ie die sache als daz von alder herkommen und gewonlich ist. wer' ez
Abir das unser der vorgenanten stete burger diener undertane ader die unsern einre oder
ß mere des nit halden wulden der wir nit mechtig wern, den oder die ensullen wir die vor-
genante stete wider den obgenanten erzbischof Adolff^ in unsern steten slossen und
gebieten nit husen^ halden noch hegen verantworten noch den zulegen in deheine
wise ane alles geverde, [ort. 11 wörtlich wie in der kurfürstlichen Urkunde gleichen
Datums,] [12] wer' ez auch daz diheine krieg in ziden dirre vereinunge entstunden, da
10 "wir die vorgenante stete eine oder mee des krieges heuptlude weren und der obgenante
erzbischof Adolff unser hclfer^, do mugen wir uns wol friden und sunen , doch also daz
wir den vorgenanten erwirdigen herren , der unser helfer were, da inne versorgen glich als
uns selber ; und sal sich auch der vorgenant erzbischof Adolff da inne nit friden furwor-
ten noch sunen ane unsern wissen und willen in keine wise ane alles geverde. [13] wer' ez
15 auch daz der vorgenante erzbischof Adolff uns die vorgenante stete eine oder mee, welich
daz were, umb unser ^ hülfe und zal gleven ermanet, und wir ime die geschicket und
gelacht betten : wurden wir danne die vorgenante stete eine oder mee, die dan noit an-
ginge, den^ vorgenanten erzbischof Adolff manen umb sin hulf und zal gleven der stat zu
schicken und zu legen die also gemanet hette , diewil wir in siner manunge und hülfe
20 weren : so sal uns der vorgenant erwirdige herre erzbischof Adolff noch keiner unser
stete nit schuldig sin sin hulf und zal gleven zu schicken, ez were dann daz sin zal gle-
ven wider heimkommen wern; und wan daz geschehe, so solde danne der vorgenant
erzbischof Adolff unverzogelichen dem, der zum ersten darnach gemanet hette, sin
zal gleven schicken und im damit getruwelich geraten und beholfen sin , also daz ie die
s5 erste manunge iren furgang haben suUe. [14] wer' ez auch daz wir die vorgenante
stete mit dem vorgenanten erzbischof Adolff deheine sloss sementlichen gewonnen, ez
wern bürge oder stete , von weme die dann under uns zu leben rurten oder des eigen
oder offen die wern, dem suUen sie verliben ob er wil; der sulde doch den clegern iren
schaden keren , der in of die slosse gescheen were und darumb der zog getan were und
80 geschee , an geverde. gingen auch die vorgenante sloss von uns den vorgenanten steten
gemeinlich oder sunderlich nit zu leben oder enwere unser eigen odir offen huss nit , so
solde man soliche sloss brechen oder mit einander behalden, wie wir dan des einmu-
teclichen zu rade werden ; und sulde dan iglich partie da an deil haben nach marczal^
reisiger* gewapenter lüde die sie dan uf dem felde gehabt betten, an geverde. [art. 15
85 im wesentlichen wörtlich gleichlautend mit der kurfürstl. Urk. gleichen Datums,] [16] auch
suUent in dieser einunge und buntnisse sin alle sloss lande und lüde und undertanen des
Stiftes zu Spir, die der vorgenant erwirdig herre herr Adolff erzbischof zu Mentze itzunt
innehat oder hernach ingewonne, als lange er die inne hat, ane geverde. [17] auch
ensal der vorgenante erzbischof Adolff von dieser einunge wegen wider die erwirdigen
40 in got vatter zu Coln und zu Triere erzbischof nit schuldig sin zu tun , und ensal auch
derselbe erwirdig herre erzbischof Adolff denselben erzbischof zu Coln und zu Triere
wieder uns die obgenante stete und die unsern nit beholfen sin ane geverde. [18] in
allen diesen vorgenanten stucken und puncten nemen wir die vorgenante stete alle
mit einander uz den allerdurchluchtigsten^ fursten und herren herrn Wentzlaw Romi-
45 sehen konig zu allen ziten merer des riches und kunig zu Beheim unsern lieben
gnedigen herren, daz heilige Römische riebe, und darzu alle unser der vorgenanten
stete und ir iglicher friheit gnade recht und gewonheit und herkommen wie oder von
a) Wme. b) IFden. c) W o«. wider— > Adolff, trgänst nach der kurfüntliehen Urkunde, d) W om,, eheneo
§rgätui. e) W faelftm. f) W nnse. g) W hat zweimal die Worte von vorgeiumte bie den. h) W
50 martsal. i) W retiger, k) TT allerdarchlnchtigen.
g4 Königlicher Friedenstag zu Speier-Heidelberg im April 1388.
1986 weme wir die gemeinlich oder sanderlich haben, so nemen wir die von Mentze son-
okt, 90 ([opiieh uz unsern herren den konig und die crone zuBeheym« [19] alle dise vorgenante
stucke punte und artikele und ir iglichen' besunder han wir die rete der vorgenanten
stete Mentze Wurms und Spir gelobt in guden truwen zu voUenfuren , stede veste und
unverbrochenlich zu halden ane alles geverde. und haben des zu warem Urkunde unser 5
igliche der vorgenanten stete ingesigel an diesen brief dun henken, der geben ist nach
Cristi geburte druzenhundert und echtundachzig jare die quo supra [im vorhergehenden
oict, 80 Stücke of den nehsten fritag nach der zweier aposteln dag sant Symonis und Jude].
1888 27- Die Städte Mainz Worms Speier erläutern den ort, 6 ihrer großen Bundeaurkunde nr, 26
^*'* ^ dahin f daß sie für gewisse Fälle^ aiich wenn die Feinde des Erzbischofs zu rechtlichem Aus- lo
trage sich erbietm, gleichwol unbedingte Kriegshilfe versprechen. 1388 Okt, 30 [Mainz],
W atM Würdtwein nov. €ubH(L dipL 9, 819 -816 nr, i$9 mit der Uebertchrift Verbindniss der at&dte
Melatz Worms and Speier mit orzb. Adolff.
Regest bä Vit eher sub nr, 819 zweiter Absatz, aus Regest bei Schaab a, 809 nr. 287 nach W; bei Vischer er-
scheint diese Urkunde aU die Gegenverschreibung der Städte zu der großen erzbischöflichen Bundetut' 15
künde {unsrernr, u), mit Unrecht, denn Jene große »tddtische Gegenversdireibung iet in Visdier
nr, 828 zu erkennen; unere hier abgedruckte Urkunde iet nur eine Klausel zu Jener Gegenver-
schreibung der Städte und im Interesse des Erzbischofs beigefügt. Die InhaMsangabe untrer Urkunde bei
Schafib nr, 287 ist falsch, und hat ohne Zweifel Vischer zu seiner unridUigen Auffassung verführt.
Wir die burgermeister rete und burger gemeinlich der stete Mentze Wurms und so
Spir bekennen und tun kunt offenlichen mit diesem briefe : als wir uns mit dem erwir-
digen in gotte vatter und herren herm Adolff erzbischofe zu Mentze des heiigen Komi-
schen riches in Dutschen landen erzecanceler vereinet und verbunden haben umb hülfe
die wir ime tun suUen wieder diegeeine die ime unrecht deden und des rechten an uns
nit verliben enwolden , als die briefe die zusehen demselben erwirdigen herren herm 25
Adolff erzbischof von Mentze und uns darubir gemacht und geben sint clerlich uzwi-
sent \ des haben wir demselbin erwirdigen herren herrn Adolff erzbischof zu Mentze
gerette und globet reden und globen ime in craft dieß ^ briefes : wer' ez sache daz eini-
ger furste grave herre ritter oder knecht oder ieman anders wer^ der were, der oder die ^
itzunt mit demselbin erwirdigen herren herrn Adolff erzbischof zu Mentze in einunge so
oder buntnisse weren, oder ieman anders, umb daz daz er in nit geholfen enhat oder
hernach nit enhulfe ader von einiger globde oder brieve wegen die etwan bischof Lude-
wig von Missen der® bischof zu Babenberg waz globit getan oder gegeben hette, dezselben
erwirdigen herren hern Adolfib finde wurden oder in und die sinen schedigeten odir
schedigen wolden, wieder die oder den soln wir die burgermeister rete und burger der ss
vorgenanten stete Mentze Wurms und Spir, wanne wir von dem vorgenanten erwirdigen
herren herrn Adolff erzebischof zu Mentze darumb ermanet wurden mit sinen offenen
brieven , da inne er erkennet of sine fursteliche ere daz ime unrecht von dem oder den
geschie, so sollen wir die burgermeister rete und burger der vorgenanten stete des oder
der fiende werden binnen vierzen dagen nach der manunge, unde den fintlichen dun, 40
und ime of den und die getruwelichen geraten und beholfen sin, und nit vor uns ziehen
daz der oder die des rechten an uns buden zu verliben, ane alles geverde, des zu
Urkunde haben wir unser ^ iglicher der vorgenanten stete ingesigel an diesen brief dun
henken, der gebin ist of den nehsten fritag nach der zweier aposteln dag sant Symonis
Okt. 80 und Jude nach Cristi geburte druzehenhundert und echtundachtzig jare. 45
a) W iglicher. b) lange» und kurztt s Mtuammen bedeuten hier vol ß. c) W were. d) W om. oder die.
e) om. W, t) W mit zwei langen s.
* nr. 26 ort. 5, vgl. nr, 26, art, 5, — Unsere Urkunde ist eine ähnliche von Seiten des Erzbischofs zum Vortheil der
insofern einseitig geblieben, als sie offenbar nur im Inte- Städte gegebene enttpricht, wenigetens kennt man eine
reese des Erzbischofs den genannten art. 5 erläutert, wäh- solche bis Jetzt nicht. 50
rend ihr nicht, wie bei den übrigen Urkunden dieses Tags,
6. Zweiter Anbang : Plan einer Thronveränderung. g5
28. Erzbischof Adolf von Mainz erkJ'ärt den art. 18 seiner großen Bundesurkunde nr. 25 '^^
doMn^ daß^er dem K. Wenzel wider die Städte Mainz Worms Speier nicht helfen toillj ^'
faUs jener ihn darum mahnte. 1388 Okt. 30 [Mainz].
Aus Müneh, A. A. Mainz Erzstift Nachtrage fasc. 45 IX 8o/6 or, mb. c. Hg» pencL OAmlso.
5 Coü, WürdUwHn nov, wb€id, dipL 9, 899 f. nr. m, üeöenchriff Adolff erzb. will nicht gegen die drei
Städte Meintz Worms und Speier sein.
Regest bei Vischer nr. Sia, aus dem Regest bei Schaab 8, 807 nr. 886 nach Würdtwein L c; übrigens
eitiert Schaab und ihm folgend VUcher unrichtig Würdtwein 886 statt 889, sowie sie auch faJUch
88 etatt 80 Oktober setzen; das Datum iet nicht Simon und Judas sondern Freitag nachher; die
10 Urkunde könnte auch gar nicht zeitUch vor die HcMpturkunde des Bundes vom 80 Okt. faüen» da
die letztere im Texte der erstem auedrücktidi vorausgesetzt wird; zu bemerken ist jedoch ^ daß
Schaab im Texte i, 867 richtig alle sieben Urkunden auf 80 Okt. setzt.
Wir Adolff von gots gnaden des heiigen stules zu Mentze ertzebisschoff des heiigen
Romeschen riches in Datschen landen ertzcanceler bekennen und tun kunt offenlich
ifi mit diesem briefe : als wir uns mit den erbern wisen luden den burgemeistern und
den reten der stete Mentze Wormße und Spiro vereyniget und verbonden haben , und
in solicher ejnunge und buntnisse den allerdorchluchtigesten fursten unsern gnedigen
herren hern Wentzelauw Romeschen kunig und daz heiige Romesche rieh uQgenomen
haben ^ des sin wir mnbe merer friedes und gnaden willen der gemeynen lande uber-
M kommen und eyndrechtig worden : wer' ez sache daz derselbe unser herre der Romesche
künig uns widder die vorgeschrieben stete und die yren umbe hulffe manete , so sollen
noch enwollen wir umbe der manunge willen widder die vorgenanten stete yre rete und
die yren nit helfen ane geverde. des zu Urkunde ist unser ingesigel an diesen brieff
gehangen ) der geben ist uff den nehsten fritag nach der tzweyer aposteln dage sant
^5 Symon und Jude nach Cristi geburt drutzehenhundert und echteundeachtzig jare.
1888
Okt. 80
29. Die Städte Mainz Worms Speier erklären den art. 18 ihrer großen Bundesu/rkunde isss
nr. 26 dahin, daß sie dem K. Wenzel wider den Erzb. Adolf von Mainz nickt helfen ^^^' ^
wollen , falls jener sie darum mahnte. 1388 Okt. 30 [Mainz].
W aus Würdtwein nov. subsid. diplom. 9, sog nr. 166 mit der Ueberschrift VerbindniBse der st&dte
30 Meintz Worme und Speier mit erzb. Adolff.
Regest bei Vischer nr. 881, aus Regest bei Schaab 8 , 808 nr. 888 nach W.
Wir die burgermeister retde und burger gemeinlich der stedte Mentze Worms und
Spir bekennen und dun kunt offenlich mit dissem brieve : als wir uns zu dem erwirdigen
in gote vatter und herren herr Adolff erzbischof zu Mentze des heiigen Romischen riches
86 in Dutschen landen erzcanceller vereiniget und verbunden haben, und in solicher
einunge und buntenisse den allerdurchluchtigesten fursten unsern lieben gnedigen
herren herm Wentzelauw Romischen konig zu allen ziten merer des riches und konig
zu Boheim und daz heiige Romische rieh uzgnommen haben', des sin wir umb merer
frides und gnaden willen der gemeinen lande ubirkommen und eindrechtig worden^* :
40 wer' ez sache daz derselbe unser herre der Romische konig uns wider den vorgeschriben
erwirdigen herren hern Adolff erzbischof zu Mentze umb hulf manete, so soln noch
enwoln wir umb der manunge willen wider den vorgenanten erwirdigen herm hern
a) IV werden.
* In der großen Bundes-Urkunde vom gleichen Tage * Diese Ausnehmung geschah in der großen Bundes-
^ ^^^ gg^ Urktmde vom gleichen Tage nr. 86 art. 18.
Dentsehe BelehatagB-Akten II. ^
1888
55 Königlicher Friedenstag zu 8peier*Heidelberg im April 1388.
Adolff erzbischof zu Mentze nit helfen ane geverde. des zu Urkunde ist unser iglich
der Yorgenanten ingesigel an dissen brief gehangen, der geben ist of den nesten fritag
nach der zweier aposteln dag sant Symon und Jude nach Cristi geburte druzehenhun-
oiu^ao dert und echteundachzig jare.
1888 3Q 2>i6 Städte Mainz Worms Speier versprechen dem Erzb. Adolf wm Mainz : faUs Wemd s
stürbe oder eine Thronerledigtmg auf irgendwelche andere Art einträte, denjenigen Konig
anzuerkennen den er mit 2 andern oder mehr Kurfürsten wählen würde, unter der Be-
dingung daß dieser ßkdg ihnen ihre alten Freiheiten bestätige und daß der BirMschof
ihnen zv/r Erlangung noch weiterer Vortheile bei demselben behilflich sein soll, 1388
Okt. 30 [Mainz]. lo
W am Würdtwein nov. iubHd. dipL 9, 807 f. nr. lee ohne Quellen- AngcUfe , wol am einem Kopial-
Buch in dem tchon eine ähnliche oder dieeeVbe Ueberechrift geetanden hat wie hier Ifaintz Worms
und Speier Tersicheren erzb. Adolff jenen für Rom. konig zu halten den er mit andern welen wird«
Regeet bei Vischer nr. 828, aue Regeet bei Schaab 2, 812 nr. 240 nach W. — Ein Bruchelück der Urkunde
iit mitgetheiU bei Joannit ad Serarium 699. 15
Wir die burgermeister redte und bui^r gemeinlich der stedte Mentze Worms und
Spir bekennen uns und dun kunt ofFenlich mit dissem brieve : das wir umb frides und
gnaden willen der gemeinen lande und umb sunderliche liebe und Zuversicht, die
wir haben zu dem erwirdigen in gotte vatter und herren herm Adolff erzbischof zu
Mentze des heiigen Bomischen riches in Dutschen landen erzcanceler und sime stifte, so
ime geret und globit han reden und globen ime in craft dib ^ brieves : wer* ez sache das
der allerdurchluchtigeste furste her Wentzelauw itzunt Romischer konig von dodes wegen
abeginge oder anders das Romische rieh ledig wurde wie das queme odir geschee, wen
dan der vorgenant erwirdige herre her Adolff erzbischof zu Mentze mit zwein corfursten
oder me zu eime Romischen kunig köre ufruckte und haben wulde, das wir den auch 25
für einen Romischen konig haben und halden soln und woln und demselben erwirdigen
herrn hem Adolff erzbischof zu Mentze vesteclich dainne bistendigbeholfen und beraten
sin ane geverde, also daz derselbe konig, den er also köre, uns unser friheid gnade und
gude gewonheit bestetigen und confirmeren sal, als das ander Romische keiser und
konige für getan haut und herkommen ist. mochten wir auch an demselben Romischen so
konige, der also gekom und ofgeruckt wurde, id merer ^ gnaden odir nutzis erwerben und
geschaffen, darzu sulde uns der egenante erwirdige herr her Adolff erzbischof zu Mentze
getruwelichen furderlich^ und beraten sin an alles geverde. des zu Urkunde ist unser
iglicher der vorgenanten stetde ingesigel an dissen brief gehangen, der geben ist of den
uehsten fritag nach der zweier apostlen dage sand Symon und Jude nach Cristi geburte 25
ojcL 80 druzehenhundert und echtundachzig jare.
1888 31. JErzb. Adolf von Mainz verspricht den Städten Mainz Worms Speier ^ die ihm^ falls
Okt. 80 Wenzel stürbe oder eine Thronerledigung auf irgendwelche andere Art einträte, zuge-
sagt haben denjenigen Eonig anzuerkennen den er mit 2 andern oder mehr Kurfürsten
ADdJden toürde : daß er ihnen helfen wolle, daß dieser König ihnen ihre alten Freiheiten 40
bestätige und noch weitere Vortheile gewähre. 1388 Okt. 30 [Mainz].
M €M* Mainz. StadtbibKoth. Urk. n. les or. mb. c. eig. pend.
W coli. Würdtwein nov. eubeid, dipL 9, 887-889 nr. 171, nicht aui M wie außer der Rechtechreibung
die haib-alte UAertchrift zeigt erzb. Adolff verspricht den drei stidten daz der neu zu w&hlende
R5mi8clie k^nig ihre freiheiten bestätigen soll. 45
Regeet bei Viecher nr. 880, aue Regeet bei Schaab 8, 818 nr. 8II nach M und W.
a) lange§ und kurnu ■ in W vertritt Mtr vol ft. b) W l&aimm, Id »tthl für i\, icbt| vgl. <Üe Revere-lMemtde,
c) ITtanderlieh) 001^. fmrderlleh, vgl. die Bw9r9mür1cv.ndt nr, 81.
6. Zweiter Anhang : Plan einer Thronveränderung. g7
Wir Adolff von gotes gnaden des heiligen stuls zu Mencze erczbischoffdefi heiligen ^^^
Okt. ao
Romeschen riches in Datschen landen erczcanceller und Vormünder des Stiftes zu Spiro
bekennen und ttln kunt offinlichen mit diesem brieve : als die erbern wiesen lute bur-
germeistere rete und bürgere gemeinlichen der stete Mencze WormQe und Spiro uns
6 gerodt und globet haut, wer' es sache daz der allordurchluchtigeste furste und herro her
Wenczlauw iczunt Bomescher konig von todes wegen abeginge oder anders daz Bomesche
riche ledig wurde wie daz queme oder geschee, wen wir danne mit tzwein korfursten
oder me^ zu eyme Bomeschen konige kören uffirucketen und haben wolden, daz sie den
auch für ejnen Romeschen konig haben und halden sollen und wollen und uns vestig-
10 liehen da jime bigieatmdig behalfen und geraten sin ane gevarde : des wollen und sollen
wir yn auch in denselben Sachen vestiglich bigestendig beholfen und geraten sin ane
geverde, also daz derselbe konig, den wir also koren, yn ire frieheit gnade und gude
gewonde bestedigen und confirmiren solde, als daz andere Romesche keisere und konige
vere getan haut und herkomen ist. des haben wir anegesehen soliche gnade und frunt-
15 schafft die wir zu den vurgenanten steten^ Mencze Wormfie und Spire haben, und han
yn geredt und globet reden und globen ynin diesem briefe : wer^ ez sache daz sie an
demeselben Bomeschen kon^, der also gekoren und uffgerucket wurde, icht merer
gnaden oder nuczes erwerben und geschaffen mochten, daz wir yn darczu getruwelichen
furderlioh und geraten sin solden ane alles geverde. des zu Urkunde ist unser inge-
M sigel an diesen brief gehangen , der geben ist uff den nehsten fritag nach der zweyer
aposteln tage sand Symonis ^ und Jude nach Crists geburten druczenhundert und echt-
undachczig jare. oju, ao
tk) W unrichtig ane ttait me. b) ftter wii tu J^famg vor burgenneiitere ein Punkt t dem vieUeieht die Bedeutung
der »onat gebräuehUehen 8 Punkte zukommt, e) Symon im or., mit üeberetrieh; Würdtwein Symon.
lasa
Königlieher Friedenstag zu Rotenburg -Mergentheim
!■ Jainar 1389.
Der Krieg hatte ntich dem Speier-Heidelberger Tag vom Aprä 1388 bald wider be-
gönnen, eine Einigung war ja dort nickt erzielt worden, auch die nachfolgenden SüJiwoer"
suche waren gescheitert, die Schktcht von Döffingen 24 Äug. 1388 war geschlagen, auch
bei Worms 6 Nov. 1388 hatten die Städte eine Niederlage erlitten. Die großen Unter-
nehmungen Jurten auf, aber der Schaden nmchs auf beiden Seiten durch Ba/ub und Brand. 6
Der König begann das Werk der Vermittlung von neuem. AUe Stücke, die hiemit unter
obigem Titel folgen, sind bisher ungedruckt gewesen, mit Ausnahme von nr. 34; man erfährt
also von diesen Dingen hier fast durchweg zvm erstenmal das Authentische, vgl. Über
Qem^inei^s Miüheilwngen weiter unten pag. 73 lin. 32 bispag. 74 lin. 30.
A. Plan eines nichtgehaltenen Mergentheimer Tags auf 1388 Nov. 8. — lo
Auf der ühner Bundesversammlung war es ohne Zweifel^, daß der königliche Baih Hanko
Brunonis mit den Chsandten des Bischofs von Bamberg und des Erzbischofs von Mainz
erschien, um die Vorbereitungen zu einer königlichen Vermittlung zu treffen*. Darauf
waren diese beiden geisüichen Fürsten beim König gewesen}, wol in Berawn wo der König
seine Urkunden nr. 22 und 23 dem Enäbischof ausgestellt hat, also c. 4 Okt. 1388*. Von is
dort hatten sie sich wegbegeben mit VermiiÜungsavfträgen, die sie in Qemeinschoft mit dem
königlichen Roth Wursik von Wistritz* autführen sollten*. Ein Tag wurde angesetzt umbe .
firid und ander sach ze teidingen und aufzenemen ^, der Ort sollte Mergentheim sein*,
der Termin war der 8 Nov. 1388*. Nilmberg, schon friiher ein unzufriedenes Glied des
Städtebunds^* und jetzt toider^^, war voUkommen bereit das seinige dazu zu thun^, auch m
erschienen Wursik und die Räihe von Kurmainz und Bamberg personlich in dieser Stadt^.
Auch die Bundesversammlung zu Ulm ging darauf ein, und besorgte durch besondere Boten
die weitere Mitthexlv/ng an solche Städte, welche auf der Bundesversamndung nicht selbst
durch eigene Diener oder Gesandte vertreten waren, durch die sie es sonst enfahren häUen^^.
Aber am 11 Nov. 1388, als die GeseUschaft bereits hätte beisammen sein sollen, hatte »
> von den stetten schieden nr. SS ort, i. zu einem KompromUi zu vermögen. Waäer von Zittau
* her Hanko und dl andern nr. 86 ort. i; die letztem heißt er in dem 5cAr. Wenz9t€ vom St Okt. ISSS bei Lth-
§ind ohne Zweifel die Boten derjenigen Füreten die dann mann Speyr. Chr. 7«ff ^ wo er aU an Erzbüdiof PiUgrim
zum König giengen, oder audi nodi mehrerer anderer von Salzburg geeehickt erechelnt.
Herren, oder et eind kön, Räthe eo daß nr. 41 ort. s hie- ' nr. S9. 30
hergehört. ' nr. s».
* nr. SS, und nr. 86 ort, i. *nr.86 art. i.
* Siehe die Einleittmg zum vorigen Tag lü. G. * fir. «ff ort. t und nr, 88,
* In da« Spä^ahr von 1888 echeinJl et, nach der Reihen- '* nr. is.
folge der Erzählung bei Gemeiner, ungefähr zu gehören, '* nr. 84, vgl. nr, 89 ort. 8 und ff. $5
was dieeer in der Regeneb. Chr. 8, 868 ohne Quellen-Angabe ** nr. 88.
mittheiU : Wavor von Zittau war an veredUedene Füreten " nr, 88 ort. l.
und Stande geeandt worden um die kriegführenden TheUe " nr. 86 ort. 1,
Einleitung.
69
Nürnberg an seinen Gesandten auf der Ulmer Bundesversammlwng zu berichten^, daß der
Tag niiihi zu Stand kommen werde ; der königliche Roth Wwrsik war wider nach Böhmen
geritten. Warum die Sache so zu Boden ßel, wiesen die Nürnberger seü}st nicht. Doch
scheint es, daß Wursik Schwierigkeiten am Rhein* gefunden, wo er gewesen war*; der Zeit
5 nach muß er dort gewesen sein noch kurz vor der Schlacht von Worms (die am 6 Nov. 1388
geschlagen wurde), also zu einer Zeit wo in jenen Gegenden alles auf der Spitze stand v/nd
die Entscheidung durch das Schwert erwartet wurde, so dafi jetzt niemand auf Vermittlung
hören mochte oder konnte. Genug, der nach Mergentheim auf 8 Nov. 1388 angesetzte Tag
mußte bei den Städten wider abgesagt werden^. Nürnberg war der Meinung, daß die
10 Städte des Schwäbischen Bundes Übrigen» mm um so entgegenkommender sein sollten, wenn
wider ein AnJbrag auf Friedensverhandlungen an sie käme^. Und schon muß die Nachricht
bekannt geworden sein, daß der König den Erzbischof von Salsäbwrg von den Städten zu
trennen suchte, indem er ihm vorstellte, daß Herzog Friderich von Baiem sich zu dem
Rechten erboten und er der KSnig die Seuche mit Raihe der Fürsten schlichten werde*; noch
15 hatte sich der Scdzbwrger nicht entschieden'^, und Nürnberg drang dajrauf ihn nicht aus der
Hand zu lassen*.
B. Königliche Ausschreiben des Mergentheimer Friedenstags auf 1389
Jan. 10. — Es ist ein königlicher Friedenstag : die noch vor 4 Dec. 1388 fallenden Aus-
schreiben des Königs* besagen, daß ein königlicher Rath^* den Wc^enstiüstand^* daselbst ver-
so mittein, und daß während dieses Waffenstillstands auf einem allgemeinen Landfriedenstag**
vom K&nig seihst persönlich aUer Streit geschlichtet werden solle. In der That erscheinen
vier königliche Räthe mit VoUmacht auf dem Tag : Herzog Przemyslav I von Teschen, der
Kander Johann Elekte von Camin, der Deutschordenemeister Sifrid von Veningen, und
Chef Johann von Spanheim der jüngere^. Der König hat sich bereits mUndlich Ober diese
96 Absichten mit Herzog Friderich von Baiem verständigt^^. Die Nachricht Königshof en's^^
und wtirdent vil tage und stunden gehalten zii Mergentheim und zft Bobenberg, die
entslftgent alle dofif man wol auf diesen Tag beziehen, obschon man cm dieser Stelle
nidd sieht ob er nur diesen Mergentheimer Tag vom Januar oder auch den vom Februar
gekannt hat; so auch in der deutschen Weltchronik**, wo es heißt als zwischen der für-
30 sten und stet krieg yil teg zu Mergetheim Bamberg und andern enden gesucht wur-
den Wid wol mit aius Königshofen geschöpft ist. Der Tag ist Obrigens vom König auf
10 Jan. 1389 ausgeschrieben", nicht auf 25 Januar wie Feßmaier 47 aus Oemeiner's An-
gabe^ gemacht Aat**; Zeteterör sagt y,auf Pauli Bekehrung den 25 Januar waren sie oiuf
*nr.u.
35 » K, Wenzel, indem er Straßburg Botel Hagenau Ehen-
heim Roeeheim Weißenburg MülKaueen Kauereberg Mün-
eter Duringheim von FeindeeMgkeUen gegen HwpreMe
dee altem [/] Lande Leute Güter und Untertaßen abmahnt,
erklärt, daß derselbe eich vor ihm zum Rechten erboten
40 habe und erbiete, dat. Betlem Lucas Boh. »e Rom. is
[ISSS Okt. 18], Straßb. St. A. l partie lad, B faec VII
nr. 48 or. cfcort. c. eig. in vereo impr., auch bei Schöpflin
Aleat. dipl. t, »89 f. {aber falsch 1891 in der Ueberschrift),
Abechrift war in Wendter's Bxc. h isi; Notiz dariiber,
45 aus Straßb. St. A. bei Probet 8 , 419 und aus Schepflin bei
Pelzet lyenzel i, 894 f. ^ Auch Herzog Friderich von
Baiem erbietet eich zu dem Recht, s. Sehr. WenzeTe vom
81 Okt. 1888 bei Lehmann Speyr. Chr. 785*; vgl. das Er-
bieten desselben in früherer ZeU St. Chr. l, 141, 81, dazu
50 Viedier in den Forschtmgm 8, 81 und Voies 48.
*nr.S4, vgl. nr, 88 ort. l.
* nr. 85 art. a.
*nr.84.
* Vischer Reg. nr. 884.
' Düß geschah erst 7 Dec 1888 im Sinn des Gehor-
sams gegen den König, Vischer Reg. nr. 885.
' nr. 84 ex., vgl nr. 41 daz ir euch niemant lat ab-
weisen.
* nr. 86 und 87.
'* unflem namhaften rate nr. 86 und 87, sin erberg
namhaft botachaft nr. 40 art. i und nr. 41 art. 8.
•1 einen frid zu bestellen nr. 86 und 87, zum Unter-
echied von der in der nächsten Anmerkung folgenden
SteUe.
''und auch frid und gnad zu machen reichen und
annen in dem heiligen reiche nr. 86 und 87,
** nr. 58 Eingang. Der erwähUe Bischof von Kammin
ist Johann II von Oppeln, Bischof im Amt 1898-1898.
*^ nr. 86 ex., vgl mit Vischer in den Forschungen 8,
104 und dessen Reg. nr. 884.
" St. Chr. 9, 858, 10.
" St. Chr. 8, 894, 9 f.
" nr, 86 und 87.
" Gemeiner Regensb. Chr. 8 , 868.
" Vgl. nr. 58 Quellenangabe,
70 Königlicher Friedenstag zu Rotenburg -Mergentheim im Januar 1389.
eiTien Tag nach MergevUheiin zusammengekoinmen^ , in der That erfolgte die städtische
Antwort an die königlichen RätJie^ am 26 Janiuir, aber die vorhergehende Bestimmung der
Zeit der Zusammenkuv^ darf damit nicht verwechselt werden.
(7. Städtischer Briefwechsel zu dieses Tags Vorbereitung. — IHe Sache
war doch nicht so ganz einfach, auch nachdem der König die Ausschreiben erlassen hatte. &
Denn nachdem das Vorhaben, einen Friedenstag zu Mergeniheim auf 8 Nov. 1388 zu halten,
zu Wasser geworden war, hatten noch im November der Bischof von Bamberg und der
Erzbisdiqf von Mainz einerseits und die Stadt Nürnberg andrerseits es auf sich genommen,
einen Austragstag zu Stande zu bringen zwischen Fürsten und Städten, schon war* für
Nürnberg die Vollmacht des Schwäbischen Bundes eingetroffen, von der Bereitwilligkeit lo
des Pf. Ruprecht I und etlicher anderer Fürsten hatte man ebenfalUs günstige Nachricht \
die Vollmacht der Rheinischen Städte stand noch aus *, die Zeit der Versammlung sollte erst
noch bestimmt werden^, man wartete damit tool bis alle Vollmachten eingetroffen wären,
übrigens war dazu die Frist zwischen Ende November 1388 und 13 Januar 1389, vielleicht
nwr vorschlagsweise, ins Auge gefasst^. Es sollte eine Doppdversamndung werden, eine i5
der Fürsten zu Mergentheim und eine der Städte zu Rotenburg'', die besondere Versammlung
der Städte ist wol ihr eigener Vorschlag gewesen. So weit war man schon mit diesen Vor*
bereitungen, als die königlichen Ausschreiben nr, 36 und 37* ankamen*, in welchen dei*
Ort auf Mergentheim allein ohne besondere Rotenburger Versammlung der Städte, die Zeit
auf 10 Januar 1389 bestimmt waren. Diefi verstimmte in Nürnberg, man suchte dort die 20
Bestimmung von Ort und Zeit^* sich selbst und den Bischöfen von Mainz und Bamberg vor*
zubehalten, und wollte daß die Bundesversammlung in Ulm sich eber^aUs in diesem Sinn
aussprechet^ Da die durch den König getroffne Zeitbestimmung nicht im Gegensatze zu der
enoähnten allgemeinen Absicht der genaniüen Unternehmer eines solchen Tags stand, so lag
der Orwnd zu der Opposition gegen den königlichen Willen, außer einem gewissen Sdbstge- so
füU, wol darin, daß dieser beide Theile, Fürsten und Städte, nach Mergentheim beschieden
hatte, während dieletzteren, wiebei Nürnberg-Neumarkt und Speier-Heidelberg, so auch hier
zunächst unabhängig für sich auf einer besondem Versammlung zu beraihen vorzogen^*. Die
Sache wyißrAe dann dadurch ausgeglichen, daß gleich darauf zwei königliche Bäthe, Qraf
Johann von Spanheim der junge und Ulrich von Wolfsberg Pfleger zum Botenberg, erschienen, so
mit denen Nürnberg und der Bischof von Barnberg (welcher letztere wol als das ausgleichende
Element dabei zu betrachten ist) sich vereinigten den Tag nach des Königs Willen auf den
10 Januar 1389 zu halten, doch so daß nicht Fürsten und Städte zusammen in Mergentheim,
sondern daß die Fürsten zwar dort, die Städte aber in Botenburg auf die genannte Zeit
sich einstellen soUten^. Zu den bisher noch schweigsamen Bheinischen Städten begaben sich 35
dann die beiden königlichen Bäthe*\ und dazu gesellte sich auch der dritte königliche Be-
vollmächtigte der Deutschmeister Sifrid von Veningen**; Nürnberg schrieb an diese Bheini--
sehen Bü/rgersch<tften*^ und an den Erzbischof von Salzburg*'', und wahrscheinlich hat auch
* nr. M. " nr. SS arU 4.
*nr, SS ort. 1 und i, und nr, s$ ort, i, und nr, 40 '* Siehe die Anm. zu nr,ß9 arL 4 und die Anm, zu der 40
ort, 1, nr. 4M arL 1, Ueberechriß von nr, 4S.
' nr, SS ort. 6. '^ nr, 40 ort. 2; die KotnmunikaUon xwiechen beiden
* nr. S9 ari. s nf ., vgl nr. 4i ort. s. nr. 4S arl. 1,
* nr. SS ort. itnr.89 ort. s,nr.40 arL 1. ** nr. 40 arL S, vgl nr. 49 arL t.
* nr. 45 arL i. '* nr. 40 arL 1 nt., nr. 48 arL 1. 46
' nr. 45 arL 1. " nr. 42.
' Sieke UL A dieeer EinleUung. " nr. 41. Piligrim von Salzburg hatte eich bereue dem
' nr. 89 arL 4 und nr. 40 arL 1. König gefügt und war um dee Frieden* vrilien von den
*^ Diefi beides liegt wol in dem Auedruek ein tag ze Städten eo gut wie abgefallen f Viecher in den Forechun"
machen und zu henennen nr. 89 arL 4. gen 2, 104 und Reg, nr. 825. 60
Einleitung.
71
die Ulmer Bundesversammlung an diese beiden geschrieben K Es ist auffallend, daß Nürnberg
den Sheinischen Städten die S€uAe so mitiheilt* als ob die Doppelversam/mlung vom König
selbst angeordnet wäre, toährend dieser doch nnir von Mergentheim geredet hatte; das geschieht
entweder nur kürzerer Fassung zuiieb, oder man wollte wirklich bei den Adressaten diesen
5 Glauben erwecken um nicht neue Weiterungen oder Bedenken bei ihnen hervorzurufen, wol
aus ersterem Gründe, da der Brief des Königes seihst an die Rheinischen Städte geschickt
worden zu sein scheint^ und ihnen auf diese Art die ursprüngliche Meinung des Königs doch
bekannt geworden sein muß. — Die Zusage der Stadt Sotenhurg a, T. in Beireff ihres
Erscheinens zu Mergentheim* haben wir hier aufgenommen, wiewol es nicht ganz sicher ist
10 ob das Stück hieher gehört; die Angabe des 13 Januar als Versammlungstag zu Mergentheim
stimmt freilich nur ungefähr, als äußerster Termin erscheint der 13 Januar übrigens nicht
bloß hier\
D. Vollmacht Sicherheit und Geleite zu diesem Tag, — Die sechs hier
vereinigten Stücke^ tragen alle kein Datum, aufler dem letzten. Sie waren deshalb erst
15 chronologisch einzureihen. Ich glaube, dciß im wesentlichen dabei ein sicherer Boden er-
reicht wurde, indem die drei ersten'^ in die Zeit gesetzt sind ehe der König den Tag bestimmt
hatte, und die drei letzten ^ in die Zeit nachdem dieß geschehen war. Eine genaue Beachtung
ihres Inhalts läßt im allgemeinen darüber keinen Zweifel, die Anmerkungen unter dem Texte
geben darüber Auskurft. In diesen Anmerkungen habe ich audi versucht die Stücke nach-
20 zuweisen, welche in den Texten mehr oder weniger deutlich erwähnt sind, obschon ich nicht
behaupten möchte daß in jedem einzelnen Fall das richtige getroffen sei.
Unter den 6 hier gegebenen Abdrücken geben nr. 45. 47. 48 nwr Entiwürfe^ von der
städtischen Urkunde (Sicher- und Oeleitsbrief) nr, 48 wissen wir jedoch, daß sie auch wirk-
lich zu/r Ausfertigung gelangt ist, wie die entsprechende fürstliche Urkunde die wir nicht
s5 haben; das ergibt sich aus der Schlussbemerkung, welche der Codex hinter nr, 48 hinzugefügt
hat. Daß es zu/r Ausfertigung und Auswechselung dieser fürstlichen und städtischen Urkunde
(nr. 48 und ihr Revers) kam, ist auch an sich vorauszusetzen, weil der Tag ohne das nicht
zu Stand gekommen wäre*. Außerdem ist der Oewaltsbrief nr. 45 wenigstens wn Seiten der
Schwäbischen Städte zur Ausfertigung gdangt^^, und zwar zwischen 30 Nov. und 4 Dec. 1388
80 oder zwischen nr. 38^^ und 39^. Ebenso ist es mit nr. 47, dem Sicherbrief ^^
Ich sagte : nr. 46-47 fallen in die Zeit ehe der Konig den Tag bestimmt hatte. Näher
verhält es sich mit ihnen so. Das Stück nr. 45 ist im Codex eirfcuh als der geleitbrif uf
den tag bezeichnet. Damit ist zu wenig gesagt. Der Inhalt besteht vielmehr aus drei
Punkten : einmal städtische Vollmacht für den Erzbischof von Mainz und den Bischof von
85 Bamberg soune für die Stadt Nürnberg ^*, also GewaÜsbrief; dann Zusage der Sicherheit
für die Fürsten zum Besuch des Tags ", also Sicherbrief; endlich Verpflichtung dieselben zu
geleiten *\ also Geleitsbrief. Unter diesen drei Gegenständen aber ist hier die Vollmacht die
Hauptsache, der Vollma,chtS' oder Gewaltsbrief bleibt in den Händen der drei genannten
' Wenig9lent wurde es ihr von den Nümbergem nahe
40 gelegt nr, 40 ort, S; die Städte wuseten ohne Zweifel noch
ntcüi von dem genannten Schritte det Erzhiechofe gegen-
über dem König, der eret am 7 Dec isse erfolgt war,
* nr. 4» ort. i.
' in den briefen, nr, 42 ort, i.
iS *nr.44.
* Sondern auch in nr, 46,
* nr. 46-^60.
' nr. 45' 47, alle drei undaiHert
' nr. 4S'S0; nr. so ietim Codex eelbet echon datiert ,
50 nr. 48 und 49 nicht,
* Vgl. in dieser Beziehung die Geleitung der Nürn-
berger in nr. 60 ^ die doch ohne Zw^el so vor sich gieng,
" Siehe nr. 89 ort. l. 4, nr.40 art, i. 8, nr, 49 ort. /,
nr, 48 art. i,
" Nach art. i von nr, 88 ist das Stück noch Entwurf.
*' Nach art. i von nr, 89 ist der ausgefertigte Voll-
machtsbrief den Nümbergem ertheill worden.
'^ Wenigster^ ükn hat ihn besigeU gemäß nr, 40 art, i.
9, von Nürnberg versteht es sich wol von selbst f und von
Rotenburg ist es wahrscheinlich (da man wenigstens weiß
daß es kommen wollte, falls nr. 44 richtig hierher gehört).
" nr, 45 art. i.
" nr, 46 art. 9,
•• nr, 46 art. 8.
72 Königlicher Friedenstag zu Rotenburg -Mergentheim im Januar 1389.
Bevollmächtigten, er wird nicht ausgetauscht zwischen FUreten und Städten. Dagegen wird
ebendeshalb von Seiten der Städte den Fürsten noch ein besonderer Sicherbrief ertheiU, nr.
47, der dem ort. 2 von nr. 46 entspricht und zum Austausch bestimmt ist gegen einen andern
entsprechenden Sicherbrief, welcher den Städten von den Fürsten ausgestellt worden sein muß,
weil hier eine Art von W(Xjffenruhe für die Personen der Besucher des Tags von beiden 6
Seiten gewährt ist, bei sonstiger Fortsetzung des Kriegs (nr. 47, und ort. 2 von nr. 45).
Ein besonderer Geleitsbrief, welcher dem art. 3 von nr, 46 entsprochen hätte, scheint nicht
gegeben worden zu sein, ist wenigstens nicht da. Die genannten zwei Briefe aber, nr. 46
und 47, sind auf einer Zusammenkunft verabredet worden, welche der Bischof von Bamberg
mit der Nürnberger Cresandtschaft eine Meile von dieser Stadt hatte^. Auf derselben Zu- lo
sammenkwrft entstanden auch die artikel Ton des tags wegen zwischen den fnrsten
und den steten nr. 46 : es sind Bestimmungen, wie das Geleite der Fürsten und der Städte
gegenseitig zu dem Tag gewährt werden soll, und es gieng davon der art. 6 ziemlich wörtlich
iiber in den zuerst genannten Entwu/if nr. 46. So gehören alle diese 3 Stücke sichtlich aufs
engste zusammen, und es erklärt sich insbesondere das erwähnte Fehlen eines besondem i5
Oeleitsbriefs hinlänglich daraus daß dafü/r durch nr. 46 gesorgt war. Alles diefi vor der
Bestimmung des Tags durch den König.
Als der Tag dann von dem König auf den 10 Januar bestimmt war, schien es ziwar
nicht nöthig die Vollmachten zu erneuern die in nr. 45 schon gegeben waren, wol aber wird
statt des bisherigen Sicherbriefs nr. 47 ein neuer für noihwendig gehauen, weü es doch nun- so
mehr eine andre Versammlung war. Dieser neue Sicherbrief ist nr. 48. Er normiert
zugleich die Art wie das Geleite der Fürsten und der Städte zu dem Tag gegenseitig gewährt
werden soll, und zwar abweichend von den früher in nr. 46 getroffenen Bestimmungen; man
kann sagen, er ist zugleich Sicherbrief und Geleitsbrief. Es versteht sich, daß die Fürsten
eine entsprechende Urkunde für die Städte auszustellen hatten, wenn wir sie auch nicht ^
haben. Bestimmungen nun über die Art, wie diese Sicher- und Geleitsbriefe der FUrsten
und der Städte beschafft und gegen einander ausgetauscht werden sollen, finden sich in
nr. 49 {^nd es war ohne Zweifel früher mit nr. 47 und der entsprechenden fü/rsüichen Ur-
kunde ähnlich gehalten worden). Diese Bestimmungen von nr. 49 und der Entwurf nr. 48
beruhen auf einer Vereinbarung, welche zwischen 8 und 11 December durch Nürnberg, den ^
Bischof von Bamberg, und die beiden königlichen Gesandten Johann von Spanheim den
jungen und Ulrich von Wolfsberg Pfleger zum Botenberg getroffen worden war*.
Auf 10 Jan. 1389 aber, auf welchen der Tag angesagt war, sind dann mindestens
noch nicht alle Gesandten dagewesen, die Nürnberger sicher nicht, diese letztem können
nicht vor 17 Jan. von Haus abgereist sein^, das urkundliche Datum der Aktenstücke des *^
wirklich abgehaltenen Tags nr. 52 und 53 stimmt damit überein.
E. Verhandlungen und Beschlüsse auf dem Tag. — Die Fürsten waren aiso
zu Mergentheim, die Städte zu Rotenburg versammelt, die Verbindung zwischen beiden
Theilen sollte dadurch bewirkt werden daß die Städte eine Gesandtscheft hinüb&rschickten^.
lieber die Verhandlu/ngen sind wir ziemlich unterrichtet durch die Aufzeichnung ^^
nr. 51, wir können den Gang derselben und den Grund ihres ergebnislosen Verlaufs ver-
folgen. Es bietet nemlich nr. 51 art, I den Vorschlag, welchen die Städte in Betreff der
Aufstellung eines königlichen Schiedsgerichts machten, art. II die darauf von den königli-
chen Raulen ertheilte abweichende Antwort, und endlich art. III den vermittelnden Vor-
schlag der Städte, dessen Ergebnislosigkeit daran erkannt wird, daß die königlichen Räthe, ^
* nr. 88 art. i. * nr, 41 arL s und nr. 48 art. t; «o wird der Tag in
* nr. 40 art. i. äner und derselben •tädiiidien Quelle bald nach Mergent-
* Wie aus nr. 60 hervorgeKt. heim bald nach Rotenburg bezeichnelf nr. 64 art. e und 7.
Einleitung. 73
wis ük der Uebergchrift gesagt Ut, keine Antwort daratff gaben d. h, ihn als nicht annehmbar
betrachteten. Offenbar sind damit diese Verhandlungen im wesentlichen erschöpft.
Außerdem aber haben wir vn nn 52 noch eine besondere Aufzeichnung über die Ant-
wort, welche die Schwäbischen Bundesstädte den königlichen Räthen gegeben haben. Das
^ Stück he\ßt in der Textüberschrift die antwArt, wnd am Ende des Eingangs desselben
ist eberfaUs gesagt daß damit diese Städte den Eäthen also geantwürt Iiant. Es muß
also von letzteren etwas vorausgegangen sein, aber man hat sich darunter nichts besonderes
zu denken als eben eine Abfrage an die Städte w(ms sie thim wollen, oder näher eine Aäffor-
dertu^ den König zu bevollmächtigen zur Vermittlung oder Entscheidung in dem Streit.
10 Man mufi cdso aus dem Ausdruck antwArt, wenn man fragt ob nr. 52 mit nr. 51 art. I
oder art. III zusammeffaUe, rdcht schon schliefien, daß es art. HI sei, weil diesem Artikel
die Aeußerung der Rätiie art. II vorausgeht, dem art. I aber keine. Der Inhalt von nr. 52
ergibt bei näherer Prüfung im Qegentheil, daß diefi nwr eine protokollarische Aufzeichnung
von dem ist was nr. 51 art. I in urkundlicher Fassung gibt, wnd daß hier so ziemlich das-
\b selbe gesagt wird wie dort, nur im einen Fall erzählend in der dritten Person und im andern
urkundend in der ersten Person. Der Ziasatz in nr. 52, den die andre Fassung nicht hat,
und der sagt daß der König beiden Theüen Tag bescheiden soll an einen andern Ort da die
Städte und die Ihren eicher hinkommen mögen, begründet keinen wesentlichen Unterschied,
denn, was er enthält, wird eigentlich auch in nr, 51 art. I vorausgesetzt, da auch hier der
^ König es ist an den der Hintergang genommen werden soll, der aber jetzt nicht da ist, und
dessen schiedsgerichtliches Eintreten also ouci eine künftige neue Versammlung noihwendig
macht; man hat also bei nr. 62 hierin nur einen Zusatz zu sehen wie er sich aus den miindr
liehen Verhandlungen ergab, aber als selbstverständlich in die urkundliche Fassung von
nr. öl nicht ausdrücklich aufgenommen zu werden brauchte, während die freiere protokol-
25 larische Form von nr. 52 diese Erwähnung als natürlich erscheinen läset. So können also
nr. 61 art. I und nr. 52 als eigentlich identisch angesehen und, wo es nöthig iet, zur gegen-
seitigen Erläuterung verwendet werden. Endlich das Stück nr. 53 gibt uns die Verabredung
der Schwäbischen Bundesstädte, welche wie auf diesem Tag unter sich trafen, und die theils
ausschließlich städtische Bundes-Sachen theils aber auch die Angelegenheit des allgemeinen
30 Friedens betrifft und somit die nrr. 51 und 62 ergänzt.
Man kannte bisher von diesen Verhandlungen nur das, was Viecher Reg. nr. 327 au«
der Schmidschen Sammlung im Stuttgarter Archiv, und was Gemeiner Regensb. Chr. 2,
268 f. aus Regensburger Auf Zeichnungen, Wencker aus Streßburg (unsre nr. 88) mittheiüen.
Gemeiner führt jene Aufzeichnungen aus Regensburg p. 258 nt. ^ an als ,^ Protokoll über
S5 den von den Städten an den Konig genommenen Hintergang dat. Mergentheim am Aftermon-
tag nach Pauli Bekehrung 1388, im Bundbriefbuch fol. 38^^, wndp. 259 nt.*als ,^der Städte
Ordnung zu Mergentheim d. d. eod. ebendaselbst fol. 39^. Das letztere Stück ist ersichtlich
unsere nr. 63. Dagegen scheint das erstere nicht mit nr. 51 sondern mit nr. 52 bei uns identisch
zu sein oder doch die gröste Aehrdichkeit zu haben : in beiden werden die vier königlichen Räthe
40 mit den Namen abgeführt, die nr. 51 nicht hat; in beiden steht nichts von der königlichen
Räihe Antwort, die nr. 51 kennt. Es hindert nicht, daß Gemeiner dazu einleitend erzählt,
daß Wavor von Zittau an verschiedene Fürsten und Stände gesandt worden war um die
kriegführenden Theile zu einem Kompromiss zu vermögen, wovon wir aus vnsrer nr. 52
nichts wissen; er scheint das aus einer andern Quelle zu haben. Auch das andre, daß den
45 Städ^^n auf der Versammlung gegen ihre Erwartung der Vorwurf gemacht worden sei daß
sie ihrestheils selbst dem Ai^spru^h RuprecMs kein völliges Genügen geleistet, steht nicht in
unxrer nr. 52^, hindert aber auch nicht, sofern hier ein bloßes Misverständnis Gemeiner* s
' BbeM(A09nig »n nr. stund 58; der Vorwurf üt ihnen früher gemacht nr. 11 art. 14 und le.
Deutsche Reicbstagt-Akten II. 10
74 Königlicher Friedenstag zu Rotenburg- Mergentheim im Januar 1389.
vorliegt*. Dm Gemeiner^sche „ Protokoll ^j dessen Datierung vom J^iermontag sich nur im
Ausdruck vom Eritag in nr. 62 unterscheidet, ist also wahrscheinlich ganz oder beinahe
dojsselhe mit unsrer Aufzeichnung nr, 62, und es ist irrthümlich, wenn Vischer Reg. nr. 327
vermuthet, die Vorlage B, in den Quellenangciben unsrer nr. 61, sei ein Stück dieses Proto-
koUes. Oemeiner benützte wol eine Regensburger Aufzeicknu/ng Ober diesen Tag, die den- 5
seihen Ursprung hatte wie die Nürnberger nr. 62. Man sieht Übrigens nicht einmal genau,
wo in Gemeineres Darstellung das ^ Protokoll^ Quelle zu sein aufhört und „der Städte
Ordnung^ Quelle zu sein anfängt; es scheint fast, der Satz y^dae Recht sollte auf diesen
FaU zu Rotenburg ob der Tauber mit unjpartHischen Ständen besetzt werden ** sei aus beiden
Quellen zusammen geflossen : die Besetzung des Rechts mit unparteiischen Ständen hat ohne lo
Zweifel in seinem „ Protokoll ^ gestanden wie bei uns in nr, 62 *, der Ort der schiedtgeridU-
liehen Verhandlung aber ist wahrscheinlich aus „ der Städte Ordnung ^ genommen, wo der-
selbe auch bei uns in nr. 63 zu finden ist, während es auffaüend wäre wenn in dem ,, Protokoll^
bloß der Zusammenkunftsort der Städte für sich, nemlich Rotenburg, und gar nicht der der
Fürsten, nemlich Mergentheim% genannt wäre. — Was endlich das Datum betrifft, so hat is
Vischer sdion l. c. richtig bemerkt, dcß das bei Oemeiner 2, 268 nt. ** angegebene Jahr
1388 bloßer Drucl^ehler sei statt 1389 wie der Zusammenhang zeige {im Text nimmt ja auch
Oemeiner das Stück ins Jahr 1389 auf), und, können wir beifügen, wie jetzt auch das Jahr
am Schlüsse von nr. 62 beweist. Uebrigens ist der Oemeiner'sche Aftermonta>g {oder in
nr. 62 der damit identische Eritag) im Jahr 1389 nicht der 27 Januar wie Vischer l. c. >o
berechnet, sondern der 26; er ist der 27 in dem unrichtigen Jahr 1388, wenn man außer-
dem noch vergisst daß 1388 ein Schahjahr ist^ im Schaltjahr 1388 wäre er sogar erst der
28 Januar. Wenn aber Gemeiner in seinem Teocte sagt „ auf Pauli Bekehrung, den 26 Ja-
nuar, wa/ren sie auf einen Tag nach Mergentheim zusammengekommen^^ so ist d<u sichtlich
nur als eine vngeführe Zeitangabe zufassen, die er sich in seiner Weise aus dem Datum des »
^ Protokolls ^ zurechtgemacht hat, ohne daß man gerade schließen dütfte, es sei an diesem
Tag die Zusammenkunft eröffnet worden^. Ich bemerke noch : das Gemeiner* sehe Stück
jj der Städte Ordnung ^ war nach ihm* vom gleichen Tag datiert wie sein ^ Protokoll ^, also
ebefffaüs vom 26 Januar ; das zwverläßigere ist wol die in der handschriftlichen Aufschrift
unserer nr. 63 angegebene Datierung vom 28 Jan. 1389. so
Das wichtigste der 3 Stücke, welche hier unter lit. E vereinigt sindj ist Übrigens die
Aufzeichnung nr. 61, die seihst wider aus 3 Theilen besteht und in deren Aufeinanderfolge
die Entwicldung der Verhandlungen sswischen den Oesandten des Schwäbischen Städtebunds
und den 4 kön. Räthen in drei Stufen zeigt. Jene sind es von der einen Seite die verhan-
deln*, für sich und ihre Helfer'', diese sind es von der andern Seite\ Die Antwort, welche 35
die letztem den erstem eriheilen, d. h. art. II, ist freilich ohne Zweifel erst erfolgt als man
der Zustimmung der Fürsten und Herren sicher war, und kann daher auch als die fürstliche
Antwort betrachtet werden. Somit kann man auch sagen : die Fürsten und Herren haben
den städtischen Vorschlag nicht angenommen, sie verwerfen ihn ja dwrch den Mund der
Räthe in art. II, abgesehen davon daß die Städte auf ihren neuen Vorschlag, in art. III lo
niedergelegt, gar keine Antwort mehr erhalten*. Die Räthe stehen wolformeü als Vermittler
zwischen oder über den Parteien, was in II 4 deutlich hervortritt : item ouch wort gerett
1
Siehe die Anm. zu nr. 6$ art. i. * nr. st ort. J und III in ihren U^enchriften, ebeneo
' Und in nr. st. th der Uebenehrift von nr. 69 und ebendort am Ende dei
^ An dae doch wegen det ntkehfolgenden Tage von Eingange. Auch in der Ueberechrift von ort. II vereteht ia
Rotenburg-Mergentheim zu denken iet. eidi von eelbet, daß diejenigen antworten an wekhe die
* Vgl dieee EinleUung Ut. D ex. Frage gerichtet iet, d. h. zunächet die Räthe.
* Gemeiner a,»S9nt.: * VUcher Reg. nr. 827 drückt eich daher nicht richtig
* nr, 6t art. 1 1. aue, wenn er eagt, der etädtieche Vorechlag eei von den
' nr. 6» in. Füreten und Herren angenommen worden. 50
Einleitung. 75
den fursten herren und stetten, d. h. die kön. Räihe haben den beiden streitenden
Theilen ihren Vorschlag gemacht^ aber eigentlich ist ihr Vorscklagj wie er den Städten vor-
gelegt wird, zugleich der der Filreten, auf deren Seite der Konig eich bereite wider neigt,
wie es dann zu Eger so nachdrUcklich ans Licht tritt. Darüber nun ist alles einig, daß ein
5 neuer kön, Friedenstag zum Austrag der Sache stattfinden soU, den der König selbst besucht '.
In anderen Punkten gieng man aus einander.
Diese Differenzen betreffen das Verfahren bei dem neuabzuhaltenden königlichen
Friedenstag.
Die erste Differenz waltet ob Über den Gegenstand der königlichen Entscheidung. Die
10 Städte nemlich halten die vor dem Neumarkter Spruch gehabten Streitigkeiten durch diesen
Spruch für beigelegt, halten an diesem Spruche fest, und überlassen dem König die Ent-
scheidung über alle diejenigen Händel welche sich seitdem zugetragen, bzw. über die den
Fürsten vorgeworfne Nichtvollziehung dieses Spruchs; dagegen ist von dem Heidelberger
Ausspruch, den sie wie wir wissen nicht anerkannten^, deshalb auch nicht die Rede*, — Im
16 Gegensatz hiezu wird von den kön. Bäthen verlangt, es soUe dem König die Entscheidung
überlassen werden nicht bloß über die seit Newmarkt sondern Über alle seit dem Beginne des
Kriegs vorgekommenen Händel, wobei jedoch nicht bloß der Neumarkter sondern auch der
Heidelberger Ausspruch, die als Ein Ganzes betrachtet werden, nicht hintangesetzt werden
sollen (vnan bemerke den vorsichtigen negativen Ausdruck daz er nicht solt hindan geseczt
so sin), d. h. der König erhält hier eine höhere Stellung gegenüber vom Pfalzgrafen und
seinen Sprüchen, er soll bei seiner Entscheidung von vom anfangen dürfen, und soweit er
sich eben an die früheren Schiedsprüche hält und halten mag, soweit sollen dieselben CKltig-
keit haben und nicht weiter; die Städte aber sollen weder auf der strikten Festhaltung des
Neumarkter noch auf ihrer Verwerfung des Heidelberger Spruchs bestehen bleiben^. — Da-
25 rauf zeigen die Städte eine große, aber iheilweis nur scheinbare Nachgiebigkeit; sie lassen
nemlich ihre ursprüngliche Forderung fallen, daß die königliche Entscheidung sich nwr auf
alle diejenigen Händel beziehen soüe welche sich seit Neumarkt zugetragen haben, bzw. auf
die den Fürsten vorgeworfene Nichtvollziehung des dortigen Spruchs, und sie genehmigen,
dcß der Konig über alles entscheide was sich seit dem Beginn des Kriegs zugetragen habe ;
30 zugleich erkennen sie Twnmehr den Heidelberger Spruch an, und steüen ihn eberfaUs dem
Neumarkter gleich, verlangen aber dabei, daß diese beiden frühem Aussprüche nicht bloß
nicht hintangesetzt sondern ihrem vollen Wortlaute nach festgehalten werden sollen, so daß
also auch der Konig in seiner Entscheidung sich streng daran hätte binden müssen und ihm
nwr dasjenige frei anheimgestellt geblieben wäre was bei jenen beiden Gelegenheiten nicht
35 zum Austrag gebracht oder erst nachher vorgrfatten war^. — Es ist dabei zu bemerken, daß
der Standpwnkt der königlichen Qewtdt, der so sehr in nr, 51 art. H 1 und i* betont wird,
auch in art. U4 entschieden hervortritt. Spuren eines solchen Bestrebens finden sicti schon
auf dem vorigen Heidelberger Tage nr. 11 art, 11 und 14 ex. Aus den Händen des Pfalz-
grcfen soll die Sache in die Hände des K&nigs Übergeleitet werden, jener Heidelberger Ver»
40 such* tritt nun erneut hervor; darum legen die kön, Räihe so wenig Gewicht auf die frühem
Sprüche des Pfalzgrcfen, der dwrch die Spruchthätigkeitvon Neumarkt und Heidelberg eine
fast schon zu bedeutende Stellung einnahm, und auch den Oktoberplanen von 1388 nicht
* In nr. ßS arU 1 vnd nr. si art Ii Hegt doch «ein per- * nr. si art. III 1 und u.
tonUch» Erscheinen, und in nr. 5i art. II Ott das nicht * In, nr. 10 art. is behalt §kh der Pfalzgraf die nach
^ abgeMint. Neumarkt geschehenen Vebergriffe zur Entscheidung vor,
* Vgl Einleitung zum k6n. Friedenstag von Speier- in nr. 11 art. ii vounschen die Räihe daß städtischerseiU
Heidelberg im April isss lü. D. die Entscheidung über eben diese Sache dem König Ober'
' nr. 6i art. I i und nr. ö2 art. i. tragen werde.
* nr. 5i ort. II i und im.
76
Königlicher Friedenstag zu Rotenburg-Mergentheim im Januar 1389.
fem stand y wol gar der deutsche Kronprätendant toar^. Es ist die Bedeutung des Egerer
Tags dann die, daß die königliche Macht wider in den Vordergrund tritt, der Pfalzgraf
zurücksteht.
Die zweite Differenz zwischen den Städten und den Räihen betrifft das VeffcAren auf
dem bevorstehenden neuen königlichen Friedenstag. Die Städte beantragen, der König solle 5
die Streitigkeiten entscheiden zu der Minne mit beider Parteien Wissen* und Witten, d. A. er
soll persönlich allein einen Silhneversuch machen mit bloßem Vergleichsvorschlag, welcher
letztere den beiden Parteien bekannt gemacht wird und dann von jeder derselben angenommen
oder aber verworfen werden kann; diejenigen Punkte, welche auf diesem Weg nicht ins reine
gebracht werden können, sollen mit einem freundlichen Reckte entschieden werden zu welchem lo
der König die Spruchleute ernennt, d. h, die vom Konig als Obmann dazu ernannten Spruch-
hüte bilden ein wirkliches Schiedsgericht, dessen Spruch sich die beiden Parteien von vorn-
herein unterwerfen ohne ihn zu kennen, doch so daß dabei von eifier gewaltsamen Exekution
des Spruchs, falls eine der Parteien ihm nicht TMchkommen würde, nicht die Rede ist*, —
Im Gegensatz hiezu wird von Seiten der königlichen Räthe, nachdem sie zwar Verfalls den 15
bloßen Vergleichsversuch, den der König allein machen soll, vorangestellt haben*, als der
zweite Weg, wenn dieß fehlschlägt, verlangt, daß die vom König ernannten Spruchleute
nicht etwa ein bloßes Schiedsgericht bilden, dessen Aussprtich am Binde dach von einer oder
v(m beiden Seiten miscuhtet werden könnte, sondern einen förmlichen Gerichtshof^, dessen
Urtheil Wenzel in Ausübung seiner königlichen Befugnisse als Hüter des Reichsrechts im so
Fall des Widerstands einer Partei dadurch Nachdruck verleiht, daß er, seine neutrale Stel-
lung verlassend, der andern Partei zu Hilfe zu kommen droht^. Offenbar wiU sich der
König, falls der einfache Sühneversuch mislingt, nicht dazu hergeben die von ihm gesetzten
Schiedsrichter etwa einen kraftlosen Spruch thun zu sehen, wie dem Pfalzgrafen auf dem
Tag zu Heidelberg begegnet war. Vielleicht hängt es mit diesem imponierenderen Atrftreten 25
Wenzel' s zusammen, daß sichtlich der Sühneversuch als ein ganzes betrachtet wird und somit
der zweite Weg, hier der des einfachen Rechts, schon eintritt für alle Streitpunkte, falls
auch nur bei einem oder bei einigen derselben der Sühneversuch gescheitert ist, und daß
nicht, wie in der Proposition der Städte gewollt war, diejenigen Punkte als (zbgethan aus-
genommen wurden, welche durch den gütlichen Vergleich als erledigt gelten konnten : wenn so
man es so machte, kam um so eher alles an denKönig; daher es nicht mehr heißt was er der-
selben brncfae — mit der minne nicht verrichten möcht, sondern einfach und umfassend ob
dez nicht gen künde''. — Darauf zeigen die Städte wider eine scheinbare Nachgibigkeit,
indem sie zwar sich dem Wortlaut ob daz nicht gen künde anschließen, dann aber doch von
* Siehe die Einleitung zum Speier- Heidelberger Tag
lü. G ex.
* Mit wissen, vgl. nr, li art, 8. 11, 18 und dazu ort,
17 ex, die Erläuterung im Texte seihet; auch die Einlei-
tung zum Nürnberg-Neumarkter Tag vom Merz I888 Ht.
B nt,; daeeelbe iit wol Spruch — dez sie habent wem nr. 11
art. €.
*nr. 51 art. 1 1 und weeentUch gleich nr. 5t art. 1.
Wenn ee auch in nr. 5S art. 1 einmal einfach zu dem
rehten, und endlich wider rebts beholfen sein, reht umb
reht gestatten heifit, to iet doch dieser allgemeinere Aus-
druck näher heetimmt in der Hauptsteite durch die Wen-
dung ein frewntlich reht bestellen d. h. ein Schiedegericht,
gerade wie in nr, 61 art. 1 1 dat ureprvngHche zfl dem
rechten sofort erläutert wird durch das spedellere ain
firuntlich recht besetzen. Daß in nr. d» ort. 1 das mit der
stet wissen und willen ^en nur von den Städten gesagt
iet, schUefit die Fürsten nicht aus, da ihnen nicht verwei-
gert werden konnte was die Städte für sich in Anspruch
nahmen, ohne dafijene hier besonders dabei genannt zu 35
werden bratichten. — Als Obmann der Spruchleute ist
der König selbst zu denken, nr. 61 art. 1 1 ex.
* daz er sie richten suUe der minne mit wissen in
nr. 61 art. II 1 iet doch nur der kürzere Auedruek für das
städtische mit baider partie wissen und willen mit der 40
minne in nr. 61 art. 1 1, oder wie es in nr. 6» art. 1 heifit
die minne — fflr band nemen — mit der stet wissen und
willen und gleich darauf mit der stet wissen und willen
frewntlich — verrihten.
' mit dem rechten, recht zu sprechent in nr. 61 art. 45
// /, tm Gegensatz zu dem städtischen ain fruntltch recht
in nr. 61 art. 1 1 und ein frewntlich reht in nr. 68 art. l.
* Vgl. Homeyer über die Formel «der Minne und des
Rechts eines Andern mächtig sein » Berlin 1867 aus den
Abhandlungen der k. Akad. d. Wissensch. zu BerHn von 50
I8S6 pag. 40 lit. b, wo auch der Mächtige an der Fehde
gegen den unfriedfertigen Gegner TheÜ nehmen will
' nr. 61 art. II i; vgl. art. II 4 wegen der Exekution.
Einleitung. 77
dem mf^achen Rechtsweg nichta wissen mögen, sondern, im Fall des Mislingens des Sühne-
versuche, das schiedsgerichüiche VerfcAren eingeschlagen wissen wollen mit ainem frunt-
liehen rechten, wobei sie formell sich freilich von vornherein dem zu erwartenden Spruch
unJterwerfen mMsien, faktisch aber, wenn ihnen dieser nicht geßel, immer noch sich dazu
5 verhalten konnten wie sie woüten, sofern niemand da war sie zu zwingen, und somit fällt
luMrlich auch der Exekutumsparagraph art. II 4 dann in der Proposition der Städte, der
zweiten, wie sie in nr. öl art. III niedergelegt ist, völlig hinweg^. — Idi bemerke hiebei
geUgenÜick, dqfi sich aus den Stücken nr. 61 und 52 auch Gewinn ziehen läßt fiJi/r die
Erklärung gemsser Rechtsausdrücke, mit welchen sich Homeyer in der Abhandlung lieber
10 die Formel j^der Minne und des Rechts eines Andern mächtig sein^ Berlin 1867 {aas den
Abhandlv/ngen der kön. Akademie der Wissenschaften zu Berlin von 1866) beschäftigt hat.
Ich halte mich zunächst an die von Homeyer mitgetheiüen numerierten Beispiele, und gehe
dann zu unsem Stücken über. Es ist sicher, daß Minne und Recht einander entgegen stehen,
Homeyer nr. 2-7. 9-19. 22. 25. 28. 29. 31-33. 36. 37. 51. In gleicher Weise stehen einander
15 Freundschaft und Recht entgegen, ib. nr. 20. 35. 40. 41. Ebenso Oleich und Recht, ib. nr.
23. 26. 27. 30. 34. 35. 48. Die Zusammenstellung von Freundschaft und Recht wechselt
ib. nr. 35 ab mit der Zusammenstellung von Gleich und Recht, man sieht daß Oleich und
Freundschaft eben so gut identisch sind wie Freundschaft und Minne, offenbar auch Liebe
{ib. nr. 45) und QuÜichkeit (Haltatts Glossar 1347). Also Minne Freundschaft Liebe Gut-
so lichkeit Gleich bedeuten dasselbe. Die vier ersteren Ausdrücke hält atuh Homeyer p. 30
schon fllr identisch, das Gleich aber stellt er p. 31 f. cUs die Billigkeit in die Mitte zwischen
Minne und Recht. Allein die Billigkeit wird eben auch durch die Minne gesucht , und was
so das charakteristische ist für Gleich, das trifft auch auf die 'Minne zu. Minne und Gleich
unterscheiden sich auch nicht dadurch, daß auf dem Weg der Minne die Parteien sich ettoa
t6 unmittelbar verständigen, zum Gleich sich Dritte eher eignen werden, toie Homeyer p. 32
meint; für diesen Unterschied ist kein Beweis beigebracht, und ich bin Überzeugt daß ei*
sich auch nicht beibringen läßt. Ich denke, die Solche verhält sich folgendermaßen, Minne
Frewndschcft Liebe Gutlichkeit Gleich bedeuten den Vergleichsversuch, und dieser kann wol
ohne Zvoeifel auch unmittelbar zwischen den Pai*teien gemacht werden, oder man kompro*
so mittiert wie hier auf einen Schiedsmann, der hier sogar allein ohne Beihilfe von Sprachleuten
fungiert, wie er dieß der Natur der Sache nach kann, sei er Konig wie hier oder nicht. In
unsem Stücken geschieht dieser Vergleichsversuch ausdrücklich mit der Parteien Wissen
und Willen, nr. 62 art. 2 tMd nr, 51 art, II, oder im kurzem Ausdruck einfach mit Wissen,
nr, 51 art, II 1 und art, III 1. So ist auch in Homeyer^ s Beispiel nr, 16 gesagt rechtes
So — u. minne mid user witschop; ebenso was erp, 45 aus Haltaus 1288 arfÜhrt, to früntschop
mit wetten [wissen] und to rechte; u/ndp. 30 die minne bit der wise [mit der wisse, mhd,
WB, 1, 168 und Scherz Glossar 2, 2051 und 2052; nicht precario] oder daz recht als sich
daz heischet. Diefi Wissen versteht sich eben beim Vergleichsversuch von selbst, beide Par-
teien müssen seinen Inhalt kennen ehe er Giltigkeit bekommt, und er bekommt diese nur durch
40 ihren beiderseitigen zustimmenden Willen; materiell kommt es hier der Natur der Sache nach
offenbar mehr atf Billigkeit an als auf das strenge Recht. — Beide Theile können aber auch
einen freiwilligen Hintergang nehmen d, h, durch einen Anlassbritf kompromittieren auf einen
Schiedsrichter, dessen Spruch, erfolge er nun durch ihn seihst allein wie zu Neumarkt nr, 3
und zu Heidelberg nr, 10, oder durch ihn als Obmann von Spruchleuten wie hier gemeint ist,
46 sie im voraus anerkennen ohne ihn zu kennen; so wnterwetfen sich beide Parteien im voraus
zu Neumarkt durch die Anlassbriefe nr. 1 und 2, Das ist es was in wnsem Stücken nr. 51
und 52 ein fruntlich recht' heißt im Unterschied von der bloßen Minne oder Freundlichkeit.
' Die f. Propoiition der Städte handelt über diese * Vgl. des friuntlichen und mügellchen rechten Aigön ,
Dinge in nr. 6i art. III i. mhd. WB. 9, /, /o*.
78
Königlicher Friedenstag zu Rotenburg-Mergentheim im Januar 1389.
Wir haben schon in RTA. 1 wr. 205 art. 12 den Unteracfded vor uns : ein Ohnumn mit
4 Rathleuten versucht zuerst beide Parteien, deren Ansprache und Antwort er gehört, gfttlich
zu gerichten^ d. h. den Vergleichsversuch zu machen; und wenn es damit nicht geht, d. h,
wenn kein Einverständnis zwischen den Parteien zum Vergleich zu erzielen ist, so sprechen
jene Fünf ein frantlich reht uf ir eyde daz auch von beiden partejen gehalten sol werden ^ 5
Ebenso steht fruntligkeit mit wissen gegenüber einem fruntlichen rechten, Haltaus Olossar
491 unten; und in gütlicher freundschaft gegenüber einem gleichen rechten, %b. 492; und
gutlicher KM&tchg gegenüber von billigem rechten, ibid.; sogar noch deutlicher heißt es einmal
die Sachen gütlichen verrichten mit beyder parthien wißen und willen, ader , ob des nit gesin
möchte, sie mit einem fruntlichen verrichten [soU wol heißen rechten] entscheiden , ibid,\ lo
Ein solches Schiedsgericht steht in der Mitte zwischen dem Verfahren mit der eififa^ihen
Minne und dem mit dem einfachen Recht*; mit jenem hat es gemein den Grundsatz der Bil-
ligkeit, mit diesem das tvirkliche Chbundensein beider Parteien durch den Spruch; es unter^
scheidet sich aber wider von dem, Vergleicheversuch der Minne dadurch daß die Parteien
sich von vornherein dem Spruch unterwerfen ohne ihn vorher zu kennen, von dem wirklichen 15
Rechtsverfahren durch den Mangel der Exekution im Weigerungsfälle. Es ist natürlich,
daß bei dem Doppelcharakter dieses fruntlichen rechten, der sich schon in der Zusixmmenr
Setzung des Ausdrucks abspiegelt, es in manchem einzelnen Fall zweifelhcft sein kann, ob da,
wo von demselben die Rede ist, es zur minne oder zum rechten gezählt wird*.
Die dritte Differenz zwischen den Städten und den Rätiien liegt in der Frage von der so
Zusammensetzung des Gerichts. Gieng es mit der Minne, so hatte man freilich nicht nöthig
darnach zu fragen, denn es blieb dann bei der Vermittlung durch den König allein; gefiel
ihnen seine Meinung nicht, so konnten die Parteien sie ja ablehnen, da zu allem ihr Wissen
und Willen nöthig war. unterwarfen sie sich aber einem freiwilligen Schiedsgericht oder
gar einem strengen Rechtsverfahren, so fand sich die nöthige Oarantie besser, wenn der 25
König nicht cMein entschied sondern sich mit einem Spruchkollegium umgab. So wird es
doch wol zu verstellen sein, daß er nenUich nicht bloß die Richter ernannte sondern selbst ihr
Obmann war. Das wird denn angenommen; und alle Theile wie es scheint sind damit ein-
verstanden, daß die Spruchleute vom König emarM werden sollen, und auch damit daß
* Die ctäjuraH vgl bei Homeyer l c. pcbg. 47.
> Vgl doi Beispiel in den Reichetagsakten Band S nr, eo
art. 1 nt.
^ nach recht, BöMau Aus der Praxis des Magdebur-
ger Schöffenstuhls, in der Ztschr. für Hechtsgeschichte
tsii Band 9 pag. 4S.
* Ich fvLge hier anmerkungsweise noch einiges bei über
Ausdrücke der obigen Art, die doch hier in unsern Ur-
künden nicht vorkommen. Was zunächst den Ausdruck
Ehre betrifft (Eines zu Ehren mächtig sein), so scheint
derselbe, so oft er auch vorkommt, doch nicht darnach
angethan ihm eine eigenthümUche Bedeutung beizulegen.
In dem Beispiel bei Homeyer (Anhang nr. 86, betr. Ver-
pfändungsurkunde von i456) gehört er nur zu jenen Häu-
fungen von Ausdrücken, wie sie im spätem MittelaUer
nichts seltenes sind; es heißt dort zuerst to eren frunt-
flchop und rechte, und ganz für dieselbe Gedankenreihe
wird gleich darauf die einfachere TTendtmy rechten edder
fruntschap gebraucht, und sofort im folgenden noch glyck
und recht, glyck edder recht Ebenso ist es mit dem Burg-
frieden von 1562 ib. nr. 88; da heifit es einmal uher ehre-
gleich- und recht-erbieten, dasselbe ist aber in demselben
^ück bkfi durch gleich- und recht- erbieten (UM9edrücifc^
dann auch wider umständlicher durch recht gleich und
billigk, zu rechte gleich und aller billlgkeit Man sieht,
der Ausdruck ehre kann auch wegbleiben, ohne dafi der
Sinn unvoüitändiger wird; mit fruntschop gleich billigk so
ist eben audi die Ehre gewahrt, oder Ehre erwiesen, und
etwas weiteres hat es ni^ zu bedeuten (auch sonst kommt
minne und ere zusammen vor, wie minne und 6re bie-
ten , a. Heinr. 680 nach mhd. WB, t, 444^). Wenn daher
ehre mit recht allein verbunden vorkommt , hat es eben S5
die Bedeutung von gleich oder billlgkeit, wie bei Homeyer
pag. 87 wo wir ihrer zu ehren und zu rechte mächtig
sind, oder ib. pag. 44 sich zu eren und recht verantwor-
ten. Erscheint es in Verbiwhmg mit redelichelt (das ro-
tionMHtaz aequitas bedeute, Haltaus Glossar 1584) und iO
recht (6et Homeyer pag. 88), oder mit lieve und recht
(bei Homeyer im Anhang wr. 46), oder mit glich und recht
(bei Homeyer pag- 88 unten, und im Anhang nr. 89), so
ist eben kein anderes Verfahren dctdurch angedeutet als
dasjenige wekhes in redelicheit lieve glich bereits enX- 45
haJUen ist. — Dagegen ist bescheidenheit nicht mit gleich
zusammenzusteUen, wie Homeyer pag. 8» nL 1 versucht,
in dem Sinn dafi das bescheidene wie gleich das den
Umständen angemessene bedeuten würde im Gegensatze
zu der gereuten Richtschnur des Rechts; bescheidenheit 50
ist das beschiedene d. h. entschiedene, die richterliche
Entscheidung, s. Lexer mhd. Handwörterbuch s. v. be-
scheiden und bescheidenheit, doch wol so, dafi es audi
eine blofi schiedsrichterliche Entscheidung ausdrüdten
kann. 55
Einleitung. 79
diese nicht mit aus der Reihe der Städte genommen werden. — Zuerst bezeichnen die letztem
als wählbar dazu neutral gebliebene Fürsten v/nd Herren^, — Dann verlangen die hon.
Räihej die Beschränkung auf diese solle fallen gelassen werden; es scheint ihnen genug, zu
sagen, daß keiner im Gericht sitzen soU, der bei den betreffenden Streitsachen interessiert ist.
6 Ohne Zweifel schien durch die städtische Fassung der Pfahgrcf ausgeschlossen, dem der
König doch so weit entgegenzukommen wünschen mochte, daß er ihn unter die Spruchleute
nähme\ Man gab aber die Zusicherung, der KSnig werde nur solche zum Rechtsprechen
setzen deren Wahl er vor der Billigkeit verantworten könne*. < — Darauf gehen die Städte
ein, wol weil sie sich Überzeugten daß es besser sei der Wahl des Pfalzgrafen nicht unnach-
10 giebig sich entgegenzustemmen; es mochte dann ziemlich werihlos erscheinen, wenigstens die
Ausschließung der Interessierten, die die Bäthe zugaben, zu fordern, und sie lassen atich
diese Beschränkung faUen, die Wahl ganz dem königlichen Billigkeitsgefühl anheimgebend^.
Vielleicht war es zugleich ihre Absicht, so den Schein großer Nachgiebigkeit zu erwecken
und daneben gleichzeitig um so eher dae eigentliche Rechtsverfahren, das die königlichen
15 Räthe woUen, ablehnen zu können.
Die vierte Differenz zwischen Städten und Räthen geht die Bestimmung über Acht und
Bann an, — Jene fordern zuerst nur für sich, daß Acht und Bann, in denen etwa eine oder
mehrere von ihnen sich befänden, bei dem bevorstehenden Verfahren als nicht vorhanden
angesehen werden sollen*. — Die Räthe dehnen das auch auf die Herren aus, scheinen es
so aber in Betreff beider Theile, indem sie statt des von den Städten gebrauchten sol das Wort
mocht wählen, in das Belieben des Königs zu stellen*. — Die Städte lassen sich die Aus-
deknu/ng auf die Herren gefallen, die vielleicht nur zufällig von ihnen Übersehen war {sie
dachten eben an sich), entziehen aber die Behandlung beider Theile, welche die Räthe wol
in jedem einzelnen Fall dem Gutbeßnden des Königs anheimgeben wollten, dieser zufälligen
uund schwer berechenbaren Bestimmung, indem sie das Wort sol wider Jierstellen''.
Die fünfte Differenz ist am meisten in diplomatische Umschweife eingehiült. Nicht
schon in dem ersten Vorschlag der Städte ist davon die Rede \ erst die königlichen Räthe
kommen in ihrer Erwiderung darauf zu sprechen^ : §er König soll die Fürsten Gfrafen und
Herrn behalten bei ihren Fürstenthümem Herrlichkeiten Freiheiten und Rechten, die sie von
so ihm und dem Reiche hergebrcuAt haben; ebenso die Städte bei ihren Rechten und Freiheiten,
die jede einzelne vom Reiche hergebracht Juxt. Dieß ist wol zunächst so zu verstehen wie
derlei allgemeine Vorbehalte auch sonst gemacht wwrden^^ zur Beruhigung der Theilnehmer
an einem Bunde, so hier zur Beruhigung der PartÜen die im Begriff waren sich einem
Schiedsgerichte zu unterwerfen. Daraufgehen denn auch die Städte vollkommen ein^^, doch
s5mit einer kleinen Abweichung^ Es war nemlich in der Proposition der kön, Räthe^* zu
Otmsten der Städte nur von denjenigen Rechten und Freiheiten die Rede die jede vom Reiche,
nicht auch von denjenigen die sie von Wenzel selbst hergebracht habe. Daher wird in der
Gegenforderung der Städte ergänzend beigefügt: von im und". Ich glaube nicht, daß der
Abmangel dieser Bestimmung in der Proposition der Räthe an dieser Stelle ein zufälliger
ißist: die verschiedenen Quellen unseres Abdrucks stimmen darin über ein; auch ist sie eben
nickt ausgelassen an der andern Stelle derselben Proposition, wo von den Fürsten die Rede
* nr. 61 ort. 1 1; autführUcher V)erdeii in nr, 59 art. t lot9 niehibeUebige Anwendung hin,
auch ehrbare RUter und Knechte dazu gerechnet. ' nr. 51 art III 9.
' VgL den ereten DifferenzpunkL ' Ee feML in tut. 51 art /, wie auch in nr» 59,
45 * nr. 51 art. II i die er hillichen nnd muglichen dana ' nr. 5i art II 8 und S'.
setien sol; mhd. WB. s, i, lo* mügelich , wozu Grund '^ z. B. HTA. i nr. S4e art. 14 oder ib. nr. 905 art. is.
und Recht vorhanden iet, billig, " nr, 51 art. III 8 und s*.
* nr. 51 art III /. " nr. 51 art. II a«.
*nr.5lartl9, und nr. 59 art. 9. " nr. 51 art III 9».
50 * nr. 51 art. II f ; doch deutet iedennan auf auenahme-
80
Königlicher Friedenstag zu Rotenburg-Mergentheim im Januar 1389.
f
ist^ und in der Gegenäußerung der Städte in Betreff der Fürsten*. Und so fügen sie
dieselbe ausdrücklich auch für sich selbst bei^. Die Weglassung ist ebenso absicJiÜich wie
die Beifügung. Man wird kaum irren^ wenn man darin eine Beziehung auf die Berechti-
gung der Existenz des Städtebunds erkennt. Die Weglassung jener Bestimmung ^ wenn sie
zufällig geschah, ließ eben doch nicht erkennen, ob der König sich noch gebunden halte an 5
sein wenigstens mündlich gegebenes Versprechen, daß er sein Leben lang den Städtebund
nicht auflösen wolle^ ; wenn jene Weglassung aber absichtlich wa/r, gab sie sogar zu ver-
stehen, daß er von der frühem Zusage nichts mehr wissen wolle. Deswegen beeilen sich die
Städte ihn von neuem zu binden, indem sie den betreffenden Zusatz zu ihrer Sicherung bean-
tragen; um so mehr, als sie es nicht erreichen konnten daß die kön. Räthe in nr. 51 ort. III 10
auf die Fassung von ort. 1 1 eingegangen wären, wo ausdrücklich vom Städtebunde die Bede
ist : die Räthe sagen nur die stette und lassen den bund weg, und dazu verstehen sich dann
au>ch die Städte selbst in ihrer Fassung von nr. öl art. III 1. — Diese ganze Vermvthung
über die fünfte Differenz, betreffend den Zusatz von im und in nr. 51 ort. III 3^, ist um so
gerechtfertigter, als wenige Monate darauf zu Eger die Auflosung des Städtebunds wirklich is
erfolgte. Sehr wahrscheinlich, daß der König schon jetzt diese Absicht hegte, und die Vor-
sicht, mit welcher die Städte bei diesen Mergentheimer Verhandlungen hier überhaupt zu
Werke gehn, war sehr wol angebracht. Wäre es zu einem wirklichen Eechtsveifahren ge-
kommen, wie ja die Räthe es in Aussicht nahmen, und hätte dann das Urtheil unter anderm
auch die Auflösung des Städtebunds enthalten, so war ja seine attsgesprochne Absicht, die wir so
kennen, falls eine Partei dem Spruch nicht folgen wollte, dann dem andern Theil beizustehen,
für die Bürgerschaften höchst bedrohlich; und da die Städte damals ohne Zweifel noch
keineswegs gesonnen waren von ihrem Bund abzugehen, da sie somit Widerspruch gegen das
kön. Urtheil hätten erheben müssen, so wäre sein Beitritt zur Füretenpartei eine gegebene
Sache gewesen. Der Hßrrenbund vom 11 Merz 1383^ bestand ja noch, der König war AKt- «5
glied desselben, er konnte jeden Augenblick darauf zurückgreifen^.
Es ist zu vermuthen, daß in der Zwischenzeit zwischen diesem, Mergentheimer Januar-
Tag und dem folgenden Mergeniheimer^Tag vom Februar ein städtischer Gesandter an den
Konig naA:h Böhmen gieng mit bestimmten Aufträgen, die sich wahrscheinlich auf die obigen
Verhandlungen wegen des an den Konig zu nehmenden Hintergangs bezogen. Der Gesandte so
Namens C. Sator scheint sich noch in Böhmen befunden zu haben, als die spätere städtische
Gesandtschaft von genanntem Februar-Tag dahin abgeordnet vmrde, und man kannte auf
der letztem Zusammenkunft das Ergebnis seiner Sendung noch nicht, er sollte dasselbe erst
dieser neuen Gesandschcft mittheilen, und diese hatte sich deshalb an ihn zu halten''.
Nachdem die Städte ihre zweite Proposition, in Form des Anlassbrief s-Entwurfs nr. 51 ss
art. III, den kön. Räthen übergeben hatten, erhielten sie darauf keine Antwort mehr. Es
ist also zu keiner endgiltigen Abmachung darüber gekommen, in welcher Weise auf dem zu-
nächst abzuhcdtenden königlichen Friedefistag der König die Schlichtung der Streitigkeiten
vollziehen sollte. Die Städte aber scheinen es so angesehen zu haben, daß sie nun auch nicht
mehr an die Zugeständnisse gebunden seien, die sie in nr. 51 art. III den Räthen gemacht m
hatten. Daher erklärt es sich, daß sie nun ihre Atfzeichnung nr. 52 so fassen als ob es bei
« nr, 51 arL U 8.
* nr. 61 art. III 8.
^ nr. 61 art. III s».
* HTA. 1 nr. soi art. 1. Man kann aber auch an RTA.
1 nr. loe denken, wo Wendel is Schwäbischen Reichi'
Städten das Recht gibt, zwar nicht zur Abschließung eines
dauernden Bundes, aber doch zu gemeinsamer Abwehr;
vgl. auch die Urhmde Karfs IV, welche eingeschaltet ist
in RTA. 2 nr. US, sowie die Anmerkung daselbst, und RTA.
1, 191 ni. 1, auch RTA. 1 nr. so». Vgl. asuh die Anmerkung
zu den Einschaltungen in nr. 14s unseres Bandes.
*RTA.inr. SO6.
* Vgl. nr. 169 art. 9 und nr. 17S art. i; wo auch von 45
Sladtprivilegien die Rede ist, und die Einleitung dazu.
^ RTA. 9 nr. 67 art. 8. Daß der Gegenstand des Auf-
trags Sawr's eben jener Hintergang gewesen, vergeht sich
wol von selbst, und es lässt sidi auch aus der Aufeinan'^
derfolge der art. 7 und 9 in nr. 67 schließen. 50
Einleitung. gl
ihrem ersten Erbieten von nr. 51 ort. I geblieben wäre^ so findet es sich in der NiJl/rnbei'ger
Handschrift^ tmd ährdich war es wol auch in Regensbwrg^. In diesem Sinn berichten auch
der Nürnberger Roth u/nd zwei dort anwesende Begensburger Beauftragte an Erzb. Piligrim
ix>n 8<dzburg am 2 Febr. 1389 in nr. 56 : einfach die Streitigkeiten , die sich seit dem Neu-
5 markter Spruch erhoben, sind diesem Briefe nach von den Städten an die Entscheidung des
Königs gestellt. Nirgends ist gesagt, was denn eigenüich die Ursache der ünnachgiebigkeit
der Städte gewesen ist, die die Verhandlung eff olglos machte; man wird am wenigsten fehl-
gehn, wenn man an den zweiten und fünften Differenzpunkt und deren Zusammenhang unter
sich denkt wie er oben dargelegt ist, wol auch an den ersten, während der dritte beigelegt
10 war, und der vierte keine so große Bedeutung haben konnte. Wie es nwn aber weiter gehen
würde, das vermochte natürlich niemand zu sagen. Daher die Städte dann auch, als sie sich
unter einander noch weitei' beriethen, edle Möglichkeiten ins Äugefassten: in ihrer besondem
Verabredung nr. 63 richten sie sich gleichmäßig ein auf Frieden und auf Krieg. Sie wollen
den nächsten Fehraar- Tag beschicken, die gleichen Gesandten vne dieJjTnal sollen doM von
15 ihnen aus auftreten, und diese Gesandten sollen bevollmächtigt sein ohne weitere Rückfrage
auf einen Austrag einzugehen, andemfcdls aber den Krieg oder was vorkäme zu bestellen^.
Sie müssen aber die Fortsetzung des, Kriegs für sehr möglich gehalten haben, denn, um die
groß sache^ aufrecht zu erhalten, machen sie ganz außerordenüiche finanzielle und militä-
rische Anstrengungen^, und gehen dabei so offen zu Werke, daß sie eine bedevJtende Truppen-
so macht auf den gleichen To/g, derfü/r die neue Zusammenkunft bestimmt ist, bei Weißenburg
im Elsaß zusammenziehen wollen*.
F. Die städtischen Kosten sind bei der Herstellung der Präsenzliste wider von
Wichtigkeit. Die Betheiligung des Schwäbischen Städtebunds ist schon aus nr. 51-53 klar,
sie ist auch in nr. 54, namentlich in art. 9, erwähnt. Und wenn die Verabredung '^, die
t& gleichen Boten, die im Januar fungiert hatten, auch auf den Februar-Tag zu schicken,
wirklich ausgeführt vmrde, so gilt dieß wol nicht bloß von den Bundesboten sondern auch
von den Gesandten der einzelnen Schwäbischen Bundesstädte ; der Ulmer Stadtschreiber war
in Diensten des Bundes auf diesen beiden Tagen^. Ueber die Vertretung von Nürnberg Augs-
burg Regensburg vgl. die Eivleitwng zum folgenden Tag lit. C. Vielleicht gehört der in
so nr. 57 art. 8 erwähnte C. Sawr auch schon auf die Präsenzliste unsere Tags und gieng von
da nach Böhmen^. Die Räihe des Erzb. Piligrim von Salzburg fehlten nicht^^. Von den
Rheinischen Städten hat Frankfurt zwei mit Namen aufgeführte Gesandte dort gehabt^^, die
gleichen wie im Februar^*. Auch diese und jene andre Stadt vom Rhein mag da gewesen
sein. Ob der Rheinische Bund als solcher vertreten warf Am 11 Dec. 1389 hatte er trotz
35 Aufforderung noch keine Vollmacht zur Vorbereitung des Tags geschickt ^\ und es sollten
erst die drei kön. Räthe die Sache mit den Rheinischen Städten ausmachen^*. Man kann
nicht sicher sagen, wie dieß dann weiter verlief. Wenn nr. 48 wirklich so atisgefertigt*^
vmrde wie dieser Efntumrf intendierte, so miisste diese Rheinische Vollmacht noch eingetroffen
sein, denn die drei urkwndenden Städte sprechen im Eingang und in art. 1 auch für die
40 ' I>i« Ueberechrift von nr, 68 hie stet geschriben die Gesandie da^ wie zu Neumarkt und wie zu Heidelberg
antwArt— , und ibid, am Ende det Eingange daz gemein lass.
stete — den — reten — also geantwÄrt hant, wie wenn • nr. 64 art. 8 und nr. €8 art. a. — Eine Verabredung,
ee keine weitern Verfumdbrngen, keine zweite Antwort der die Gleichen zu schicken , t. auch nr. e.
Städte gäbe. * Vgl. Ut. Epag. so nt. 7.
45 ' Siehe Quellenangabe zu nr. 68 und dieee Einleitung *® nr. 66,
pag. 7S Un. SS ff. " nr. 66.
^nr.68 art. i. " nr. 68.
* nr. 68 art. »i , " nr. 48 art. 8 und nr, 40 art. 8, vgl. mit nr. 48 art. i
*nr.68 art. 8-6. und wol auch nr. 49 art. i,
50 * nr.68 art. 4. " nr. 49 art. i.
' nr. 68 art. i. — Der Bund hatte wol auch toider 4 " Vgl lit, D.
Deutsche Reiehstagi-Akten II. 11
g2 Königlicher Friedenstag zu Rotenburg-Mergentheim im Januar 1389.
vom Rhein y aber eben in art. 1 erklären sie zugleich deutlich daß sie nur von dem Schwäbischen
Bund Vollmacht haben, denn sie sagen das nicht zugleich vom Rheinischen^ so daß sie nur
anticipando auch für die Rheinischen Städte gesprochen haben können, indem vorausgesetzt
wurde daß deren Vollmacht noch eintreffen werde; es kann auch sein, daß man, da wir von
nr. 48 nur den Entumrf haben, im Eingang der Ausfertigung den Rheinischen Buohd wegließ, ^
falls dessen Vollmacht nicht noch eintraf Auch nr, 45 beweist nicJds, obschon hier gesagt
ist daß die drei Urkundenden Städte den Bischöfen von Mainz und Bamberg und der Stadt
Nürnberg Gewalt zur Bestimmung eines Tags von Seiten auch der Rheinischen Städte geben ; '
wir wissen nicht ob letztere sie dazu bevollmächtigt hatten, denn in nr. 45 können wir, wie
das Stück hier vorliegt, nu/r einen Entwurf sehen. Aehnlich ist es mit nr. 47. Es ist vor- lo
läufig nicht heraiiszubringen, ob der Rheinische Städtebund eine Vollmacht geschickt hat, und
noch weniger läßt sich sagen ob er sich als solcher auf dem Tag selbst dann weiterhin vertreten
ließ. Denn auch aus den drei Aktenstücken nr. 61-63, die wir von dem Mergentheimer Tag
selbsi^haben, sieht man nichts, nur daß sie alle bloß von den Schwcßnschen Städten ausgehn.
Hat sich aber auch etwa der Städtebund vom Rhein dort vertreten lassen, so hat er wahr- 15
scheifdich wider die Rolle von Niimberg-Neumarkt (Merz 1388)^ Übernommen, in einer Art
von vermittelnder Stellung, wie im Krieg diese Städte als bloße Helfer der ihnen verbündeten
Schwäbischen Bürgerschaften auftreten^; ähnlich war es auch tu Heidelberg im April 1388
getoesen^. — lieber die Anwesenheit von vier königlicJ^en Räthen siehe oben liL B; ursprüng-
lich hatte man den Städten Hoffnung gemacht, daß der KSnig selbst kommen werde *. — ^
Jedenfalls waren au^h Fürsten und Herren von der Chgef^artei anwesend^.
A. Plan eines nichtgehalteBen HerieDtheimer Tags aof 1388 Not. 8.
J96S 32* Verabredung des Erzb. Adolf I von Mainz und des Bisch, Lamprecht von Bamberg \und
okTtß] ^ ^^* S^^ Wursik von Wistritz], die mit K, Wenzel gesprochen haben, wegen der
Vorbereitung eines auf den 8 Nov. 1388 zu Mergentheim zwischen Herren und Städten »
(umzuhauenden Tags. [1388 vor Okt. 16^] Bamberg.
Aus Nümb. A. Konserv, cod. S78 foL 4^-«^ cop, chart, coaev.
Man ist gescheiden von Bamberg, daz mein herr von Meintz und von Bamberg
beide ir freund schiken mit hern Wursik gen der Newenstat, dem burgrafen von
Nürnberg und mins herren von Wirtzburg freunden ze sagen, wie baid herren und so
auch her Wursik von dem kunig gescheiden sein , und daz danne dieselben von dannen
reiten suUen zu meinem herren von Meintz gen Wirtzburg, do ze rate ze werden dem
alten Herzogen^ botschaft ze tun, in ze biten seinen vetem den herzogen von Beim dem
von Wirtenberg und den andern die daz anget botschaft ze tun daz sie zu dem tag'
* Siehe die Einleitung zu disiem Neumarkter Tag Ht, A, noch nicht, 85
* Vgl. nr. 40 nt. * lieber die Datierung vgl. die Anm. zu dem Sdtreiben
* Vgl. nr. u ort. i. NOmbergt an den Biechofvon Bamberg vom i€ Okt. ISSS.
* Zu Heidelberg war in dieeem Sinn von dem künf- ^ Pfalzgraf Ruprecht I.
tigen Tag Seitent der Räthe geeprochen worden, nr. it ' let eicher der in dem Schreiben Nümberge an die
art. 14. RhHnUchen Staate vom so Na%. tsss ort. i erwähnU Tag, 40
* nr. st art, U 4; der Biechofvon Bamberg war mit der auf lass So. vor Martini d. h. Nov. s feetgeeetzt war
andren Fürsten und Städten eingeladen nr. se-, ob Hzg. und nicht zu Stande kam.
Friderich von Baiem kam, eieht man doch auenr. se
A. Plan eines nichtgehaltenen Ifengentheimer Tags auf 1388 Nov. 8.
83
kumen ; und daz die sicher sein, die zu dem tag reiten von der stete wegen, fAr den forsten [isss
und herren, die daz anget, irn belfern und den irn, dar und danne und do ze sein , on gj^^^^^j
geverd. auch sol her WArsik mit dez alten herzogen botschaft reiten zu dem von
Wirtenberg, und daz auch danne dornach herr Wursik und baider herren freund zu
^ den steten gen Ulme reiten sullen mit in ze reden, daz sie dez tags auch warten und
dorzu schiken mit mäht, also daz die, die sie also schiken, sullen gewalt haben umbe
fridund ander sach ze teidingen und aufsenemen. und daz auch die füLrsten und herren,
und wer mit in oder von iren wegen zu dem tag reiten^, vor den steten, die daz anget,
im belfern und den im auch sicher sein dar und dann und do ze sein on geverd. und
10 daz' mein herr von Bamberg den von NArnberg diz schreiben sol. und auch daz sie
bestellen mit den steten, daz der herren freund, die also reiten in den Sachen zu werben,
auch sicher sein vor den steten irn belfern und den irn. und daz die von Nürnberg
dez meinem herren von Bamberg ein antwurt sullen lazzen wizzen, die er meinem ^
herren von Meintz dann fiirbaz schiken sol. auch sol mein herre von Bamberg den von
15 Nürnberg schreiben, daz die fftrbaz den gemeinen steten schreiben* und sie unterweisen
als verre sie mügen, wann herr Wursicke und der herren freund zu in kumen zu werben
als vor geschriben stet, daz die gemein stete dorzu geneiget und dez gevolgig sein.
33. Nürnberg an Biach. Lamprecht von Bamberg : die Stadt thut das ihrige bei denü Schioä- [laae]
bisiJien Städtebund um den von Erzb. Adolf I von Mainz wnd dem GenanrUen [und dem ^*'' ^^
äo kön. Raihe Wursik von Wistritz] auf den 8 Nov, 1388 vorgeschlagenen Mergentheimer
Tag zwischen Herren und Städten zu Stande zu bringen. [1388^] Okt. 16 Nürnberg.
Aui Nümb. A. Koruerv. cod. 878 foL 4S^ cop, chari, coaev., scheint nicht Concept; üeberechrift Einen
solchen brief dem bischof von Babenb^r^.
Unset willig untertenig dinst sein ewem gnaden allzeit voran von uns bereit, ge-
25 nediger herr. als ir uns geschriben habt wie unser herre von Meintz von euch
gescheiden sei, und uns ein notelen* in demselben ewerm brief gesant habt, die haben
wir wol vernomen, und haben dorumb gemeinen steten unser zwifache botschaft
getaa, und wollen auch fürbaz allez unser vermugen gern dorzu tun. und besunder als
ir uns verschriben habt, daz her Bursick und der fursten und der herren rete, die sie
somit hern Bursiken gen UlQie zu den steten werden schiken, vor dem^ egenanten
unaerm herren von Meintz wol noch^ verbotschefien und verschreiben : daz wir daz
den steten verschriben haben und dez für sie versprochen haben. datum in die Galli. okt.i'e
Vom rat ze Nürnberg.
[1388]
a) eod. He. b) eod, den. c) eod. lutcli.
33 ' Die AnlfDort Nürnberg» hierauf an Biechof Lam-
predU von Bamberg folgt in der nächsten nr. 88, Das
Sehreiben des Bischofs selbst fefUt.
* Vgl das Sehr. Nürnbergs an die Rhänischen Städte
vom 80 Nov, 1888 und die Sehr, an die gemeinen Städte
40 (den Schwäbisdien Städt^und) und an die Rheinischen
Städte vom u Dec 1888. Das hier oben ent>ähnte Schrei-
ben Nürnbergs an die gemeinen Städte sowie das ent-
sprechende (erste) Schreiben an die Bheiniechen Städte
scheint nicht mehr vorhanden zu sein. Dom {zweite) an die
45 RheMsehen vom so Nov. isss weist in ort. i schon auf
jenes frühere zurück. Es erfolgte das nicht mehr vor*
handene Schreiben Nürnbergs an die gemeinen Städte
sdion vor oder an dem le Okt. 1888, vor dem Schreiben
Nürnbergs an den Bischof von Bamberg vom le Okt. 1888,
wie aus letzterem Schreiben zu ersehen ist; um diese Zeit,
vielleicht etwas später mag auch das {erste) Schreiben
Nürnbergs an die Rheinischen Städte ergangen sein,
^ Das Jahr ergibt die Stellung im Codex und der Zu-
sammenhang, wie bei dem Nümb. Sehr, an die Rhein.
Städte vom so Nov. 1888 und folgenden Stücken.
* Die Verabredung der Bischöfe von Mainz und Bam-
berg vor le Okt, 1888 zu Bamberg, welche im Codex dem
obigen Stück unmittelbar vorangeht.
34 Königlicher Friedenstag zu Rotenburg -Mergentheim im Januar 1389.
[1383] 34^ Nürnberg an seinen Gesandten Bertolt Beheim in Ulm : der kön. RaOi Wwrsik von
Kots it
Wistritz sei wider nach Böhmen geritten und der auf 8 Nov. 1388 vorgeschlagene Mer-
gentheimer Tag zwischen Herren und Städten komme nicht zu Stande; Kriegs- v/nd Frie-
denS'Angelegenheiten. [1388*] Nov. 11 Nürnberg,
Au8 Nümb, Arch, KoMerv, cod. 978 foL 46* '47* eono. ehart. eoaev,, korripert. 5
Gedruckt in Städte-Chroniken J, 169 f. ebendaker.
[taas] Unser grAz bevor. wisse, lieber Bertolt^ daz wir an dem nehsten vergangen
^^' ^ montag hie vor tag awz sein gezogen wol mit 500 spiezzen und einem grossen f&zvolk in
daz lant daz gen Sultzbach gehört, und sein nber naht of den veinden gelegen in einem
markt, heisset Eungstein' und ligt unter dem Preitenstein. und^ habenden dez morgens lo
awzgeprant, und haben gestern daz lant her wider heim geprant, also daz wir uf dem rite
*mer dann 40 dorfer und weiler verprant haben, on hemer und mul, die alle zu dem land
gen Sultzbach gehören, und haben in wol 2000 haupt vihs genomen und sust daz lant
vast gewust und grossen schaden getan. euch wisse, daz her Wuschik von Wistritz
unsers herren dez kunigs rate her wider uf vom Rein ist geriten. und ist für Babnberg 15
wider gen^ Behem geriten. und ez get der tag niht. so kumpt er auch zu den steten
niht*, als er von uns gescheiden waz^'. worumb daz ist, dez können wir noch niht
gewissen. euch als du uns geschriben hast von der Ordnung und der 50 spiez wegen
die wir gen Regensbu^rg^ schikken selten, dez sein^ wir gar unwillig, wanne uns dewht
daz uns die stet pillicher hilf zuschüben, nach dem und wir uns angreifen, dann dheiner to
andern stat. so ligt der krieg auch mer uf uns, und haben mer slozftmb uns ligen dorawz
man uns teglich angreift und beschedigt danne dhein ainige stat die iendert in dem
punde ist. wir heten auch gen Bx)tenburg unserm virteir yerBchriben daz wir zu der zeit
dhein spiez von uns geschiken mohten, und wir heten auch gern ein unsers rats hin-
ubergesant, do mohten wir niemant von unfrids wegen hinuberbringen. doch domach S5
wurden wir zu rat und weiten gemainen steten genOk tftn^, wiewol wir volks bei
uns bedorflen, und schriben zwen brief gen^ Roten&ur^ (derselben botschaft wart eine
demidergeworfen) daz wir dieselben 50 spiez gern gen Tiegensburg schikken weiten
so verre ob die andern stet ir spiez auch hinab weiten schikken und derselben Ord-
nung genuk tftn^ weiten, und auch also bescheidnlich ''f daz sie gen Regensburg ver^ so
Bchriben daz sie denselben 50 spiez ein monad seid für liehen^ so weiten' wir in hie
zwen moned seid liehen^, und, wez unser virteil zu Rotenburg dorftmb zu rat wOrden,
daz sie uns daz wissen liessen. also ist uns noch kein hoiBch(rft komen K lieber Bertolt.
du seit niht lassen dd redst ernesth'cA mit den steten, daz sie gedenken und den krieg
anders in die haut nemen dann sie noch bizher getan haben, und daz sie unserm virteil 35
und auch uns die drifachen anzal der spiez und der schützen in di*ein oder vier wochen
a) in dU99T Gegend am Rand ein Vermerkxeichen, b) gon f g«ii f e) a^f dtr Li$Ue fort nach mugettriehenem bt.
d) Mj. e) wol nicht Urne, f) gon f 8)wol niehi tan«. h) beaeheidal mit Ueheretrieh. l) lo wolten —
liehen ift dureh Korrektur im ma. verändert aue wanne wir in Tor hie swen moned lold gelihen nnd besalt
[eod. bezaltn] haben wie es wol ureprUnglieh geheijien haUn wird, mittlere Btufe der Korrektur vielieieht wanne 40
wir in Tor hie xwon moned sold Uehen , in besaltn ist auch einmal X wUt bläeeerer Tinte in besaUn vtrwand€U
worden, k) leihen f e Übergeeehrieben. 1) hier ein Krnu, wol etwae blüeeer,
< Dae Jahr fthU im Datum des Briefe, iet aber eieh$r, weten zu eein, oder er muß eon^two eine Zueammenkunfl
vgl, St. Chr. 1, 158. «»tt den Nümbergem gehabt haben.
< Bertolt Beheim, s. ibid. * Siehe Hegel in den St. Chr. 1, 159 nt. l : Regeneburg 45
' Siehe ibid. bedrängt von den Herzogen von Baiem. Vgl. Viecher in
* Siehe Verabredung von [ISSS vor Okt. le] und Brief den Forschungen », lOi f. unA 8, so. — Bin» Forderung
Nümberge an Biech. Lamprecht zu Bamberg von [isss von 80 Spießen e. auch St. Chr. 1, 148, 88.
Okt. 18]. ^ t>ai Städte 'Viertel in Franken, e. Verabredung der
* Wureik von Wietrüz seheint also in Nürnberg ge- Städte von 1889 Jan. 88. 50
A. Plan eines nichtgehaltenen Mergentheimer Tags auf 1388 Nov. 8 g5
berabschikken und uns die leihen , und daz sie die legen gen Windshetn "Rotenburg und t'^^]
Sweinfurt, und daz sie uns dienen und helfen als wir in vor oft hinauf auch getun haben,
wann, tun siadez niht und daz sie wollen" wenen daz wir in Iren krieg allein wollen*'
treiben und verlegen, dez sein wir unwillig, und wollen^ auch gedenken wie wir weg
5 yinden daz die sach anders gestalt werde, wann wir haben ir mäht iren rat und hilfe
itzunt und in dem vordem krieg wol versucht, und haben wol entpfunden wie sie uns
•geholfen haben, und red auch mit den steten, ob furbaz red^ umb teg oder teiding an
sie^ oder an uns körn, daz sie dester gelimpfiger dorin sein, wann sol der krieg lenger
wem, so wer' not daz sich die stet anders angreifen, sol uns dez anders mit eren zurin-
10 nen. red auch mit in, daz sie dem Enigkel und dem Aingehüm yerschribenj daz
sie bei dem bischof von Saltzburg bleiben, daz uns der icht abgestrikt werde, und auch
mit demselben herren awztragen, ob die stet^ dftnk daz dez ein notdftrft^ sei, ob ez
furbaz zu einem frid oder rihtigung kom , daz man dez von Saltzburg mehtig moht ^i^^^
gesein. datum in 'die Martini''. Kw.it
15 35. Kosten des Schwäbischen Städtebunds wegen des auf 8 Nav, 1388 nach Mergentheim Zw.isbs
bestimmten Tages. Aufgezeichnet zwischen 1388 Mai 17 und 1389 Sept. 26 Ulm. undiasn
8epi, 26
Au* Münch. R, A. Bibl. Manuskripte nr. 50^ Aufzeichnung von VonchüsMen welche ühn bei Autgtiben
für den Städtebund machte ^ und wora/ue obiger Auezug gezogen iet, mit der Aufechrift Das ist das
di von Ulme auf gemain statt ausgeben und dargelihen habent seind der rechnfiog dl nfi nechst
SO zfl Ravenspurkch geschach vor pflngsten [Mai 17\ anuo 88, n BL in foi auf Papier, wol die ah-
echUeßende Reineehrifl, gleichzeitige Hand. Mit foL 7« beginnt eine eigne AbtheÜung mit der- Auf-
echrift fiotenlon auf all stett. ^t» dem letzten Poeten eieht man, daß die Rechnungeperiode des
Stücke und eeiner Auegaben echließt mit dem Rechnungelag zu Ravenepurg der in der Ulmer Städte-
vereammhing von Bartholomei [Aug, »4] auf So. vor Mich. [1889 Sept. 2€] bestimmt wurde. Da keine
S5 etreng chronologieche Ordnung bei Aufzählung der einzelnen Poeten feetgehaUen wird und die
Zeitangaben in denselben epärUch eind, muß ich ee bei Prüfung der Zueammenetellung in dieeem
Abdruck um eo mehr dem Vrtheil des Lesere überlassen ^ ob er meinem Verfahren beipflichtet; dieß
giü von aUen Auszügen aus dieser Vorlage : bei den Tagen zu Mergenth, 1888 Nov. e, 1889 Jan. lo,
Febr. 14/16, Bamberg und Eger 1889 Mai^ Nümb. 1889 Juni 18, JuU 85. An diesen verschiedenen
30 Stellen unsere Abdru^s dieser Auszüge sind in den Varianten auch bei der Textbehandlung befolgte
Regeln zu ersehen» Im Abdruck aller dieser Auszüge sind für die Re^echreibung die Regeln zur
Anwendung gekommen wie bei den gewöhnlichen Abschriften.
[1] Do unsers herren des kunigs rat her Hanko * und di andern von den stetten
schieden, und der bischof von Mencz und von Babenberg von unserm herren dem kunig'
85 komen waren und an di von Nurmberg würben ' umb einen tag gen Mergenthettn auf ^^^
den suntag vor Martini, das verchünten wir in vil stett, wann vil stett nicht'^ selb aigen Nov.e
boten heten ', und gaben ze botenlon 7 Ib. hl.
[2] Da gemeinen stetten verchunt wort das der tag auf Martini* nicht volgieng', irov.ii
und das in di stett verchünten, da betten etwivil stett nicht aigner knecht, in diselben
40 stett mästen wir di sach verchflnden und gaben zu botenlon 8 Ib. hl.
a) wol nicht weUen. b) ehen$o. c) ehtnto ; Ut aif/8erelM» onfkorrigiert über ausgtitriehenm manen. d) Mn-
Hnkorriffitrt. e) fle wol f f) die itet hinehäcorrigiert ttatt de* ausgettriehenen sie. g) »ehwerUeh notddrft
stt nehmen, h) datnm in die ICartini mit hläeeerer Tinte, wol eret nachgetragen von gleicher Hand; auch en-
dere der Korrekturen hVteeer wie dae aufgee^riebene e Über I in dem aus gelihen veränderten liehen , und die
45 itat , wol nur ein tnnfäUiger Uwietand; Mee scheint von derselben Hand, i) Doppelpunkt {oder e • Zeichen f)
fi6er 1 , wol nur verschrieben, k) om. cod.
' Wol Hanko Brunonie. * Iet hier nur ungenauerer Auedruck etatt So» vor Mar-
* Vgl. nr. 88 und nr. 88. tini wie ort. t.
^ Geeandte auf der Bundesversammlung zu ükn, die * nr. 84.
50 während dee Kriege dort saß; oder Diener daeäbst toie
ort. 8.
86
Königlicher Priedenstag zu Rotenburg •Mergenibeim im Januar 1389.
B. Ken. Aasscbreiben des Mergentheimer Tags anf 4389 Jai. 40.
[1399 36« £ Wenzel an [Bisch. Lampreckt von Bamberg], bescheidet ihn, wie er auch andere
^^ Fürsten und Städte besehieden hat, zu kommen nach Mergentheim auf 10 Jan. 1389,
wobei er durch^^fiinen kön, Roth Waffenstillstand schließen will um während desselben
den Streit zu schlichten auf einem allgemeinen Landfriedenstag. [1388 vor Dec. 4 Prag ^] 5
Aus Nümb. Arch, Konterv. cod. 878 foL öS* cop, chart coaev,; Veberichrift Dez kunigs brief von dez
tags wegen.
Hochwirdiger lieber öheim und f&rste*. uf daz daz solch krieg zweiung^ und teg-
lich scheden in unsern und dez reichs landen und steten nidergelegt werden, ist unser
1899] meinung und wollen, daz du uf den nehsten suntag nach dem obirsten tag kumstio
*'*^^^ gen Mergentheim, dohin wir auch andern unsern und dez reichs fiilrsten geistlichen
und werltlichen und steten ze kumen bescheiden haben mit unsern boten und briefen.
und wollen und gebieten dir, alz wir auch andern forsten getan haben, daz ez also be-
stalt werd, daz die, die von der stet wegen daselbsthin gen Mergentheim ziehen oder
reiten werden, sicherlich und in geleit fAr dich und die deinen dohin gen Mergent- n
heim und wider heim komen mügen : wann wir unsern namhaften rate darzu schicken
und senden wollen uf den tag, doselbst fürbaz einen firid zu bestellen und zu machen,
und in dem frid ein tag' zu legen den fürsten und den steten darzu wir selber unver-
zogenlich komen wollen sulch^ zweitraht und teglich scheden abzunemen und nider-
zulegen und auch frid und gnad zu machen reichen und armen in dem heiligen reiche , 20
alz wir auch daz mit dem hochgepornen Fridrichen pfalzgrave bei Reyne und herzog
in Bairn müntlichen awzgetragen haben und deiner liebe ze schreiben^ un ze enpieten
bevolhen haben. geben etc.
Dee. 4]
[1899 37. K, Wenzel an die Ober- und Niederschwäbischen Fränkischen Bairischen Rheinischen
und Wetterauischen Bundesstädte, gebietet Bevollmächtigte zu schicken zu den Fürsten »5
nach Mergentheim auf 10 Jan, 1389, wobei er durch einen kön, RaJth Waffenstillstand
schließen will um während desselben den Streit zu schlichten auf einem allgemeinen
Landfriedenstage. [1388 vor Dec. 4 Prag*.]
Au8 Numb, Ar eh. Konterv. cod. 278 fol 58^ cop, charL coaev.
Wir Wentzlaw etc. enbieten den • - burgermeistem reten und bürgern gemein- 30
liehen gemeinen steten in Obern- und Nydern-Swaben in Franken in Bairn an demReyn
und in der Wetrej unsern und dez reichs lieben getrewen unser gnad etc. lieben ge-
trewen. uf daz daz solch krieg zweiunge und teglich scheden in unsern und dez reichs
landen und steten nidergelegt werden, ist unser mainung und gebieten ewern trewen
*) Ein V9rmerkM€iek9n am Band, wol xu dUaer ertten ZHU odtr twüehen ihr und der folgenden, b) hier iat wol 35
aueg^äUen krieg, vgh da§ Jb0n. Sehr, an die Stddta vom gleichen Oaium. e) MbriebeB t e at^fgeeehrieben $0, daß
ea wol swieehen r und l mu leeen iet.
' 8, da» Sehr, an die Städte von gleichem Datum.
* Der Bieehof von Bamberg. Denn dieeer schickte die
beiden Briefe des Königs, an Fürsten und an Städte, den
Nümbergem zu, wie aus dem Sehr, der lezteren an Ber-
thoä vom 4 Dec. isss hervorgeht {ort. 4 deuelbst).
^ Vgl. Wenzel an die Städte unter gleichem Datum.
* In dem Schreiben Nürnbergs an BerthoU Beheim vom
4 Dec. iass iet gesagt, arti 4, daß Bisch. Lampreeht v<m
Bamberg am gläehen Tag der Stadt Abschrift von dem
Ausschreiben des Künigs an die Füreten und an die Städte 40
gesandt habe. Also fallen die beiden an tieft undaüerlen
Schreiben des Königs Jedenfalls vor diesen Tag. Der Ort
ist wahrsdieinUeh Prag, wenigstens urkundet K. Wenzel
von dort aus am 99 Nov. IS8S, s. Bensen Roter^mrg p, tre.
G. Städtischer Briefwechsel zu dieses Tags Vorbereitung. g7
ernstlich mit disem brief , daz ir uf den nehsten suntag nach dem obirsten tag unrerzo- [/m9j
genlich ewer frewnde mit voller mäht euwer aller gen Mergentheim sendet, dahin wir *^^'*^
auch unsern und dez reichs f&rsten geistlichen und werltlichen zu komen bescheiden
haben mit unsern boten und briefen. auch wollen und gebieten wir euch, alz wir auch
5 den forsten getan haben, daz ir also bestellet, daz unser und dez reichs fursten und die
iren Ton iren wegen, die doselbsthin gen Mergentheim ziehen oder reiten werden, sicher-
lich und in geleit vor euch und den euwern dohin gen Mergenthem und wider heim
komen mAgen : wann wir unsern namhaften rat darzu schicken und senden wollen uf
den tag, doselbst furbaz einen frid zu bestellen und zu machen, und in dem frid einen
10 tag zu legen den ffirsten und euch darzu wir selber unverzogenlich komen wollen solch
krieg zweitraht und teglich scheden abzenemen und niderzelegen und auch frid und
gnad ze machen reichen und armen in dem heiligen reich. geben etc.
C. Stadtischer Briefwechsel zn dieses Tags Yorbereitang.
38- Nürnberg an die Städte des Rheinischen Bundes ' ; nachdem der auf 8 Nov. 1388 i'^ss]
15 beabsichtigte Tag zunscJien Herren und Städten nicht zu Stande gekommen ist^ wollen ^'
E9*zb. Adolf I von Mainz und Bisch. Lamprecht von Bamberg und die Nürnberger sich
von den Herren einerseits und von den Städten des Rheinischen und des Schwäbischen
Städtebunds andrerseits Vollmacht geben lassen zur Ansetzung eines neuen Tags auf
eine nocKzu bestimmende Zeitj darauf sollen die Rheinischen Bundesstädte eingehen;
io dazu Nürnberger Kriegsnachrichten. [138S\ Nov. 30 Nürnberg,
Aus Nümb. Arch, Kotuerv, cod, S78 fol ^«•-4P« conc. charL coctev., korrigiert; auch enUchlofi man
tith den gUidifaUi durchkorrigierten ort. $ ganz wegzukueen, e. SdUueevariante zu ort. 5; üeber-
Schrift Den Reinschen steten.
Lieben besundern freund und aidgenoßen. [1] alz wir euch vormals verschriben
isheten*, wie herr" Wurschik*' von Wistricz von unsers ^ herren dez Romischen kunigs
wegen und unsers herren von Meintz und dez von Babenberg rete bei uns warn und mit
uns retten umb ein freuntlichen tag, der zwischen fursten herren und den steten gewe-
sen solt sein am suntag vor Martini nehstvergangen , der aber niht vollgangen ist', alz if^, ß
ir wol wist : darnach so hat unser herre von Babenberg einen seins rats zu uns gesant
80 und mit uns reden lassen aber von eins tags wegen, darnach so ist unser herre von
Bsihenberg alz gestern ein meil wegs von unser stat gewesen, do unser erber botschaft bei kov,29
im gewesen ist^. und hat aber mit uns gerett von eins frewntlichen tags wegen alz wir
euch ein abschrift* verslossen senden in disem brief. nach derselben notein laut- wurden
wir den fursten und den herren ein brief geben, darin ewer Weisheit wol verstet wie der
96 tag und die sach gehandelt solt werden, und hat mit uns gerett, daz wir darumb an euch
a) eod. horrn. b) eoil. om. r, am k dne Abkartung$9dd$if; e) eotf. nntem.
■ Die im Codes etehende Uebertchrift Den Reinschen dann die Nachricht den andern Städten ihret Bundes
steten kann aus ort, S näher dahin erläutert werden, weiter verkünden. In diesem Sinn bezeichnet die ü^er-
daß der Sicherheit halb 8 Exemplare des Briefs, wol auf sehrift des Codex die richtige Adresse,
40 8 verschiedenen Wegen, durch 8 veredäedene Boten aus * Dieser Brief fehlt.
Nürnberg abgesdiickt wurden, und daß diese Boten nur * VgL nr. 84,
die Weieung im allgemeinen hatten ihr Exemplar an ir- * Das persönliche Erscheinen des Bischofs wird her-
gend eine der Städte des Rheinischen Bundes abzuUefem vorgehoben nr. 48 ort. i.
(viäleieht war Jedem der Boten eine besondere Gruppe * Wol nr.47 als der zwis^ien Fürsten und Städten
46 von Städten bezeidmet zu denen er eich durchzuschlagen auszutausdiende Sieherbrief,
hatte), und die Stadt, welcher eo der Brief zukam, solUe
88
Königlicher Friedenstag zu Rotenburg -Hergentheim im Januar 1389.
[i886] and an den Swebischen punt arbeiten und verschreiben solten, ob ir and sie anBern'
N9V. 90 ]^Qj.].Q|^ y^j^ Meintz von Babenberg und uns gewalt wolt geben ein tag ufssenemen in der
weise alz dise ingeslossen notel^ weist, so wirt unser herr von Meintz ez do niden.mit
herzog Rnprehten dem eltsten und herzog Adolfen arbeiten und versuchen ob er daz
also mit in awztragen müg, so wirt imser herre von Babenberg hie oben arbeiten und 5
versuchen an all ander fursten und herren^ die in dem krieg begriffen sind ob sie unserm
herren von Meintz und im den gewalt also geben wollen. [2] lieben besundern freund,
daz tun wir ewer Weisheit zu wissen, daz ir euch darumb gutlich und frewntlich beden-
ken wollet, ob ir den vorgenanten zwei försten und uns ewem gewalt also geben wollet,
so haben wir den Swebischen steten gen Ulm^ auch darumb verschriben und abschrift' lo
gesant in aller der weise alz wir euch getan haben , und versehen uns daz uns die iren
gewalt geben werden« darumb, lieben freunde, so bitten wir euch ernstlich und frewnt-
lich, daz ir uns ewern gewalt mit ewem briefen auch geben wollet, daruf daz ir und wir
zu tagen wol erweisen und kftntlich machen wollen, daz solch krieg und verdurpnüsse
der land, die bizher geschehen sind und noch geschehen mAgen, der fiirsten und herren i5
schuld sein und unser niht, und daz euch und uns in dem ersten und disem krieg ungut-
lieh und unreht^ geschehen ist. und wer' daz daz ir und die Swebischen stet uns ewer
brief und gewalt also sant, so wurden wir unserm herren von Babenberg ein brief geben
nach laut diser ingeslossen notein' mit der dreier stet anhangenden insigeln; so wurd
unser herr von Babenberg uns einen brief herwider geben mit dreier forsten anhangen- so
den insigeln nach der form diser eingslossen notein ^, darin dieselben drei fursten euch
unsern freunden dem Swebischen pund und uns globen und versprechen, alz wir mit
unsern briefen uf dise selten tun*, und alzpald unserm herren von Babenberg und uns
die gewaltbrief also komen, so reiten wir zu stund zusamen und werden den tag benen-
nen, und werden unser herren von Meintz und von Babenberg den fursten verkAnden 25
denselben tag, so wollen wir euch und unsern freunden den Swebischen steten densel-
ben tag auch verkünden, auch hat unser herre von Babenberg unserm herrren von
Meincz ietzunt verschriben, daz er in wissen lasse : ob der tag also für sich gee, uf weli-
chen tag er denselben tag von ir beder wegen benennen' und setzen suUen^ besunder so
haben wir mit unserm herren von Bahenberg gerett, daz'unser herr von Meintz der stet so
vom Reyn frewnd von hawse awz zu dem tag uf dem tag und von dann wider heim zu
hawse sicher beleitensor fiCir all fursten und herren ir freund helfer und diener die ewer
und unser feind sind. [3] lieben besundern freund, wer' auch ob ir von dez tags und
diser notein' wegen iht redlicher geprechen het, darin euch dawht darin wir euch niht
besorgt heten , daz ir dann ewer schnell^ botschaft darumb getan het zu unserm herren m
») cod. nnaer. b) eod, herre. c) doch wol kein VokalxHehen über U. d) und anreht hineinkorrigiert im Codex,
e) eoci. eic, t) cod. whbeU [sthbelirj vereehHehen für tclmeU f Da» Wort iet im Codex kineinkorrigitrt etatt
einee ureprüngUeken deU oder üeü (eduint nicht ibeU oder fbell).
* nr. 46 von VoUmachX Sicherheit und Geleit, vielleicht
zusammengeeehrieben mü nr. 46 wie im Codex (vgl
Quellen-Angabe zu nr, 4$), beide» verabredet ztoischen
dem Bischof von Bamberg und der Stadt Nürnberg am
29 Nov, 1888.
* Wol nr, 46 und 47, vielleicht auch 4€ {vgl. über nr. 48
die vorige Anmerkung).
^ nr. 47; derselben gleich soü dann auch die Ausfer-
tigung lauten, denn nr. 47 ist nur Entwurf daher nach
laut.
* Dieselbe nr. 47, nur mit den nöthigen Veränderun-
gen wenn ein Geleitsbrief der 8 Fürsten daraus werden
soll, daher nach der form. — Zu der Austausch- Procedur
vgl. nr. 49 art. 8, des späteren Verfahrens Beschreihung.
' VgL das spätere Verfahren in nr. 49 art. e. 40
* Soviel als anberaumen, Lexer mhd. HWB.
' Diefi ist jedenfalls die in nr. 48 art. 1 getroffene Be-
stimmung, die Wortübereinstimmung ist überzeugend,
wenn gleich in nr. 48 art. 1 außer dem Mainzer auch
noch von dem Pfalzgrafen die Rede ist. Dagegen fehä in 45
nr. 4B art. 6 diese Wortühereinstimmung, und werden
auch noch weiter Veningen und Sponheim genannt. Von
Pf Ruprecht 1 hatte man eben erst die Einwilligung zu
dem Tag überhaupt gehört, s. unten art. 6.
' nr, 46 und 47, wol zusammen mit nr. 48. 59
G. Stadtischer BrieiWechsel zu dieses Ta^s Vorbereitung. gQ
von Meincz und solch ewer gebrechen mit im awztragen het, wann wir wol wissen daz [isits]
unser herre von Meintz alles sein vermügen in disen^ sachen tut. und wir haben dise -^'"''-^^
botschaf): euch gedrifacht darumb ob ir etlicher derniderleg. und bitten euch gar fleis-
dich, welicher^ stat diser oder die andern brief, die wir euch senden, geantwürt werden,
5 daz ir dann zu stund den andern steten ewers pünds verkünden wollet, daz sie ir erberg
frewnd bei ein schiken wollen ob die niht bei einander wem, und daz uns von gemeinen
steten ewers punds darumb ewer verschriben antwurd werd so ir erst mügt^, und daz ir
uns dieselben botschaft und antwurt auch drifacht und den boten befelht daz sie dreierlei
weg heruflaufen, daruf, ob einer derniderleg, daz der ander hinköm^. [4] lieben
10 frewnt. ob daz wer' daz aber etwaz in dise sach viel daz der tag niht f&r sich ging oder
ob ez gesäumt wurd mit niderlegen der boten oder mit andern sachen daz man den tag
in der zeit an all stet niht verkAnden möht, so bitten wir euch, daz ir uns ewern^gewalt-
brief sendet, ob in der zeit oder furbaz ander red an uns köm umb fruntliche teg, daz
wir dann ewem gewalt heten^ die ufzenemen. [S] auch ist uns gesagt von etwem der
16 daz wol waiz, daz herzog Rupre^ der eltz und etlich ander fCirsten ietzunt^ iren willen
zu dem tag'' geben haben den tag ufisunemen. und ob ir uns ewem gewaltbrief niht gern
gebt on der Swebischen stet rat und wissen, uf die dürft ir kein sorg haben, wann wir
den' tag niht ufnemen, ez sei dann daz sie uns verschreiben daz wir ez von ewern und
iren wegen tun süllen^« [6] auch biten wir euch , daz ir uns verschreiben wölt, wie ez
90 euch mit dem krieg gee. auch wisset, daz wir zwen züg nach einander' getan haben in
dazlant daz zu Sultzpach' gehört, und sein den ersten zug in dem laut ein naht gele-
gen, und haben umb SultzpocA die stat umb und umb gezogen, und daz meist alles "^
verprant daz in" demselben land gewesen ist, und haben in auch vil^ hemer und mül ^
verwust und verprant, und wissen auch dazselb laut niht mer zu beschedigen denn an ,
u den slossen, darnach so sein wir an sant Elzbethen abent ^ ' mit zwein häufen von imser nw.is
stat awzgezogen ; und der ein häuf zoch für die Newenstat an die Aische, und pranten
und wüst jenseit und hie disseit der Aisch die Aisch ab wol 20 dörf und vil mül ; und
der ander häuf gewan ein gut vesten uf denselben tag die Newburg genant^ und ist
gewesen der von Maiental guter edelleut vier brüder, der sind zwen in der vesten der-
80 schozzen worden, und haben gevangen' hem Hiltpolt von Mayental ritter dez burggra-
fen lantrichter und Wilhelm seinen bruder und darzu 18 erberger und reisiger undsust''
15 man in der vesten, und vil hab din fanden und genomen, und wundert ieden man
daz wir ein solch gut vesten alzpald gewunnen haben, wann si sich gar vast gewert haben,
und ir mer hinein erschossen und geletzt haben, und von den gnaden gotz ist uns noch
36 nie kein niderlegung geschehen noch kein schaden genomen^. datum in die sancti [lass]
Andree *. ^<«'- ^
«) eod, ditem. b) eod» welieh. e) so Ir ent m> im Codex hmnnkorHgUri» d) §ehw€rUeh hinkome mU Kolum-
naUon, t) eod, vielMehi ewer, vahraekekUieh ewem. f) cod. korr, 9t. haben, g) cod. ietsut wU atriehar'
Hgem Zeichen nwiechen m und a. h) willen sn dem tag im Codex durch Korreklur atatt gewalt. i) cod. dez.
40 k) am Bande von der Hand die auch eonet korrigiert htU und dieeelbe iet mit der des urepr. Sehreibere hie
eeaaa. 1) nach einander hineiniorriffiert im cod, m) daa melat alles hineinkorrigiert im eod. et. alles dax.
n) cod. im. o) cod. wU. p) Tintenkleeke noeft 1 , etund hier noch t (ipol kaum et) oder tilgt der BeOken den
Xleeket q) sant Blzbethen abent m cod. hineinkorrigiert etait eim tMg. r) aast hineinkorrigiert im cod.
s) eod. genonen. t) dieeee Datum eleht im cod. nicht hier am Schlueee dee Briefe eondem auf/ol. 48k ganz
45 oben ohne Zueammenhang mit dem übrigen Inhalte der Seite, bezieht eich aber eicher auf dieeen Brief und ist
deshalb im Abdruck hieJur geeettt worden.
* Vgl dat Sehr. Nürnbergs an BerthoÜ Beheim vom * Der zweite Zug ins Sulzbachische fäiU also auf den
11 Nov. 1888 in St. Chr. l, 159, auch ib. 168. Es ist der erste 18 Nov., vgl die Erzählung davon in St. Chr. i, 168.
Zug ins Suizbachische vom 9 Nov. 1888. » Die Gefangenen vgl. St. Chr. l, 168, bes. nt. 4.
Deutsche Beiohstags-Akten II. 49
90
Königlicher Friedenstag zu Rotenburg -Mergentheim im Januar 1389.
[lass] 39^ Nürnberg an Bertholt [Beheim] : hat die VoUmacht den Tag zu machen vom Schwab.
Städtebund erhalten, bittet um Zusendung des von Ulm und Rotenburg besigeUen St"
cherheitsbriefs um ihn selbst auch zu besigeln, wiU den Tag ausschreiben sobald derselbe
bestimmt ist. Bisch, Lamprecht von Bamberg hat heute Abschriften der kön. Ausschreiben
an Fürsten und an Städte zum Tag nach Mergentheim auf 10 Jan. 1389 gesandt, die s
Schwäbischen Bundesstädte sollen dagegen antworten daß eie den Tag annehmen werden
den ihre Voümachtträger die Bischöfe von Mainz und Bamberg und die Stadt Nürnberg
bestimmen werden. [1388] Dec. 4 NUmberg.
Au$ Nümb. Ar eh. KoMerv. cod. S78 fol 5S^ conc. chari. coaev.
Unser freftntlich grAz bevor, lieber Bertholt'. [1] als uns die stete gewalt haben lo
geben den tag ze machen, daz haben wir wol vernomen, und sind uns auch der stet ge-
waltbrief zwen* komen. und do wollen wir gern unser bestes zu tAn. wir wolten aber dem
bischof von Bamberg niht als schir embieten daz uns der gewalt von den steten wer'
« komen, wanne wir ez noch zwen oder drei tag verziehen wollen, uf daz daz wir gern
sehen daz er uns zum ersten enbüt^ ob er den gewalt genzlich het^ von den fursten und is
herren den tag ufzenemen. [2] davon laz niht, dA schikst mit den steten, daz sie uns zwen
oder drei versigelt sicherbrief herabsenden mit der von Ulm und der von Rotenburg insigel,
so wollen wir die hie auch besigeln, und die do lawten als die notein' sagt die wir dir in
disem brief senden und der wir dir auch vor drei hinufgesant haben, und heizz die brief
und botschaft drifachen, ob eine derniderleg, daz dann die andern herkomen. und alspald so
wir den tag benennen und dez uberein werden, so verkünden wir^ in zu st&nden ge-
mainen steten^ den Reinischen steten* und auch dem erzbischof von Saltzburg*. [3] wisse
auch, lieber Bertholt, daz wir unser virteir her haben gemant dorumb daz uns dunkt
daz die stet unserm virteil und uns niht als vast geraten und beholfen sein nachdem
als der krieg itzunt uf unserm virteil ligt. und dorumb hat unser virteil hinaufge-ss
sant den ToUinger von Regensburg und ein von Dinkelspuhel, die unser notdurft mit
den steten reden suUen und die wir unser mainung wol unterweist haben, als sie dir
wol sagen werden, den biz geraten und geholfen und stee mit in uf und red unser not-
dfirft voUiclichen, wann wir noch niht aignlichen wissen ob der tag f&r sich gee. und ob
der tag danne fftr sich get, so wissen wir niht ob uns ein rihtigung get die uns u&enemen so
ist. davon d&nkt uns daz den steten und uns notdurft sei daz sich die stet und wir fur^
sehen, ob dhein rihtigunge gee, daz wir wissen woran wir sein. [4] wisse auch, daz
unser herre von Bamberg uns hewt abschrift gesant hat als unser herre der kunig den
fftrsten und den steten verschriben hat*, derselben abschrift haben wir eine dem Tollin-
ft) wol nUhi enbnte mit KolnrnnaHon. b) lei dm mtt het und mit dem folfendtn dfi ^^miefMl«n ZHItn d« Ver- SS
mtrkzHehem am Sand, aber wol ahtitMUeh ausgeviechi. e) hei den mit wir und dem folgenden dem begin-
nenden Zeilen ein Vermerkteiehen am Rand,
■ BirthoU Behekn NümbergUcher Rathsburger und in
der ZbU des großen Städtekrtege itandiger Raüitbote bei
dem leUenden Städteaueechuß in Uhn, vgl St. Chr. i,
SS7, 10-17 und die daeelbet au» unerem Codex abgedruck-
ten Schreiben de» Rathe an ihn p. 147. 149, 1S4. 159. Ueber
einem der Briefe eteht Ber. Beh,, eonet heißt e$ immer nur
Ber.
* Auch in nr. 49 ort. i wird erwähnt , daß die Sdiwä-
bischen Städte ihre VoUnMcht gegeben haben. Von den
Rheinischen war noch keine da, vgl. nr. 49 ort. 9 und
nr. 48 ort. i und nr. 40 ort. 8. Es heißt oben zwen , wor-
unter 9 Exemplare von nr. 46 zu vergehen sind; man
schickte der Sicherheit halber mehr als i Exemplar, vgl
nr. 88 ort. 8 und nr. 48. Die VollmadU ist nr. 45 ort. i
entworfen.
■ nr. 47. io
*nr.40.
* nr. 49.
* nr. 41.
' Vgl. nr. 58 ort. e.
* Die beiden AusschreÜten des Königs von [1888 vor 45
Dec. 4] an Bisch. Lamprecht von Bamberg und an die
Städte; oder nur das erstere, während das letxterevon
den kün. Räthen selbst iiberbracht wurde nach Nürnberg,
vgl nr. 49 ort. i; oder wol am besten so wie es in der
Anmerkung zu nr. 49 ort. 1 erklärt ist. 60
G. Städtischer BrielWechsel zu dieses Tags Vorbereitung.
91
ger geben, ob derselb brief den steten hinaufkom, so red mit den steten, daz sie zu (^^^l
antwflrt geben, sie' haben^ vor den hochwirdigen fursten etc. den bischofen zA Meintz
und zA Bamberg gewalt geben^ und uns von Nuremberg, ein tag ze machen und zu
benennen ; welchen tag die gemacht oder benennet haben oder noch machen und benen-
5 nen, den wollen sie gern suchen und ufnemen^ versuch furbaz die heidnischen kunst^ f^^^l
datum feria 6 poBt Andree. '^•'
[5] Wisse auch, Bertholt, daz du mit den steten solt reden: wollen sie sich niht
anders zu dem krieg stellen und senten sie uns^ niht die drifachen anzal der spiez und
der schützen herab in einer zeit als der ToUinger werben wirt und wollen sie uns dez
10 kriegs also zAsehen, so wollen wir gedenken wie wir weg vinden daz wir unser stat niht
verderben.
35
SO
40* Nürnberg an die Bundeweraammlung der Schwäbischen Städte zu Ulm^: zwischen Bisch. C^^^l
Lamprecht von Bamberg und 2 gen. kön. Räthen und der Stadt ist durch Uebereinkwnft ^
ein Tag zwischen Herren und Stadien auf 10 Jan, 1389 gemäß des kön. Willens bestimmt
worden j aber mit dem Unterschiede daß nicht beide Parteien sich in Mergeniheim ver-
sammeln j sondern nur die Fürsten, während die Städte in Rotenburg zusammentreten
werden; die Schwäbische Bundesversammlung mJoge die Einleitung dazu bei den Rhei-
nischen Städten und bei Erzb. Piligrim von Salzburg unterstützen. [1388] Dec. 11
Nürnberg.
Aus Numb, Arch* Kofuerv. nr. S78 foL 66^ conc. chart. cotuv,; Babenberg Ut mehrmaU abgekur:it
durch Babbn mU ütber^triehi üebenehrift Alz wir gemainen steten zum losten umb den tag
geschriben haben.
Unser willig freuntlich etc. lieben freund. [1] alz wir euch vormals wieoft ver-
' schriben haben, wie daz unser herre von Meintz und der bischof von Babenberg von
25 unsers herren dez kunigs wegen mit uns gerett haben von eim freuntlichen tag zwischen
fursten herren und gemainen steten, und ew auch etwievil notein ^ gesant haben, alz die
Sicherbrief* sten selten die wir den fursten und herren und sie uns herwider geben sölten,
alz wir der mit dem bischof von Babenberg uberein® waren komen, der uns auch ainer
von euch komen ist versigelt mit der von Ulm insigel und zwen gewaltbrief * daz ir uns
80 gewalt geben habt den tag u&enemen : darnach so^lazz wir ewer Weisheit wissen, da»
der hochwirdig fürst der bischof von Bahenberg seinen rät zu uns gesant hat an dem ^
nehsten dienstag, und wolt mit^ uns Aberein sein worden von der fursten wegen, daz wir Dec. s
den tag gesetzt und benant heten. und indem alz unsers herren von Babenberg botschaft
35
a) hier auegeetriehen wollen denselben tag gern tuehen , also besoheldenlieh das man awatnig das sie sicher in dem
tag komen mögen , doeh so. b) hier emegettri^m sie. e) hUr auegestriehen ein tag ae machen nnd z. d) hei
dieser ZeUe nna — her «ia VermerHeieke» am BamA. e) hisr auegestriehen worden, f) scheint ursprünglieh
sol. g) in dieser Gegend ein Vsnnsrkseiehisn am Rand.
* VieUäeht rührt die Opposition gegen da» kön. Au»-
tchreiben mit daherf daß die Städte nicht mit den Fürsten
40 zusammen in Mergentheim sein wollten wie der König in
diesem Ausschreiben gebot, sondern vorzogen abgeson'
dert für sich in Rotenburg zu berathen wm wo dann
ihre Boten nach Mergentheim gehn konnten, s, Nümb, an
die Schwab. Städte von isss Dec. ii ort. i, an Piligrim
45 [tsss Dec ii] ort. », und Sicherheits- und Geleitsbriefs'
eniwurf der S Städte von [Jssa vor Dec. ii] ort. i. Die
Absicht einer doppelten Versammlungt zu Mergentheim
und zu Roler^urg, zeigt sich schon in dem städtischen
VoUmachtsbrief von [isss Nov. »9],
50 * Geheimsprache, vgl. nr. 57 ort. is.
* laut der Ueberschrift des Stücks im Codex galt dieses
Schreiben gemainen steten. Die Boten ritten mit dem
Briefe zu gemainen steten gen Ulm, vgl. das Verzeichnis
der Boten vom ii und is Dec. issa ort. ». s. 7. Es ist nichts
anderes zu verstehen als die während des Kriegs in Ulm
tagende Versammhmg der Städte des Schwäbischen Bun-
des. Dieses ergibt sich auch aus Nürnbergs Schreiben an
die Rheinischen Städte vom u Dec. laas ort, /, den Swe-
bischen steten gen Ulm wie es dort heißt.
* Wol nr. 45 und 47, eiwa noch mit nr. de (vgl. nr, ss
ort. s),
• nr. 47.
• nr. 46.
92
Königlicher Friedenstag zu Rotenburg -Mergentheim im Januar 1389.
[1389]
Jan. 10
[1988] bei uns waz, do kom her zu uns gen Nuremberg der edel herr graf Johon« von Spanheim
^"' ^' der junge' und UbicA von Wolfsperg pfleger zum Rotenberg von unsers herren dez ku-
nigs wegen, und brahten glawbbrief an gemein stet unsers punds und an uns und an die
stet an dem Rein, die stunden uf sie und uf den von Veningen" * meister Teutsch ordens,
der doch uf die zeit niht bei in waz. und die würben von unsers herren dez kftnigs wegen 5
umb ein freuntlichen tag zwischen fursten herren und den steten, und den het auch
unser herr der künig iczunt gesetzt und benant, daz der sein solt uf den nehsten suntag
nach dem heiligen obirsten tag der schierst köm^ also daz die ffirsten herren und gemain
stet uf denselben tag solten sein zu Mergenthetm^ dahin auch unser herre der k6nig sein
erberg namhaft botschaft tun wölt. und also wurden wir zu rat und verkunten dazselb lo
unsers herren dez kunigs gewerb dem egenanten unserm herren von Babenberg. und
also ist derselb herre von Babenberg und die vorgenante unsers^ herren dez kunigs bot-
schaft und wir ftberein worden umb einen freuntlichen tag zwischen fursten herren und
den steten, und haben den ufgenomen uf den vorgenanten nehsten suntag nach dem
heiligen obirsten tag der schirst kumpt, also daz die fiirsten und herren sullen sein uf i5
denselben tag zu Mergenthetm und die stet zu Rotenburg, alz ir daz aigenlichen wert''
erfinden in der notein' die wir euch in disembrief verslossen senden. \2] lieben freund,
nu müssen® die sicherbrief *, der ir uns einen gesant habt versigelt mit der von Ulm in-
sigel, verkert werden, wann wir den forsten und sie uns gleicherweise herwider solch ^
Sicherbrief geben mflssen alz die notel laut die wir euch ieczunt in disem brief verslossen >o
senden*, dovon, lieben freund, so lat nit ir sent uns zu stund solch sicherbrief zwen oder
drei, ob einer derniderleg, daz der ander herköm ^ : so wollen wir den vordem sicher-
brief der uns komen ist, und ob uns der mer köm^ ^, abtun, und rett auch mit den von
Ulm und schreibt den von Rotenburg darumb, daz sie die' auch besigeln. [d] auch
[1389]
Jan. 10
a) TOii Venigen [»<e] au/korrigiert, b) der ichient kSm durch Verweiiungtzeiehen auf Aem Rand Hnkorrigiert. 15
o) eod. nnser. d) wol nicht went tu Icttn. e) wol nicht mftnen. fjeod, solsch. g) wol nicht herkome
mit KolumnaHcn, h) ehtnco anMu^chn.
* Am 9 Dec. I888 ifer. 4 p. Andree t. a.) tchräbt Siraß-
bürg, es tolle von der Rheinischen Bundesstaate wegen
dem Erzh. Friderich von Köln, der, aufK, Wenzels Be-
gehren vom 18 Okt. (Betlem Lucas Boh. »e Rom. it(), den
Bädten vom Rhein Elsaß und Wetterau mit Krieg drohte
fa^ls sie nicht von ihren FeindseHgkeÜen ahsiiAnden wider
den sich zu Recht erbietenden Pf. Ruprecht /{Bonne sdbb.
p. 00. SS. [d. h. Nov. 7] s. a.), geantwortet werden, daß
sie des Krieges nicht Hauptleute seien und nur Helfer der
ihnen verbündeten Schwäbischen Städte, Pf. Ruprecht I
habe durch allerlei Beschädigung zur Gegenwehr ge*
zwungen, es seien des Königs Kanzler Gf. Johanvon
Sponheim und der Lf. von Luhtenberge vormals < bi uns
stetten» gewesen und haben mit ihnen von des Königs
wegen geredet von derselben Sachen und des Krieges
wegen, diesen habe man geantwortet daß «un«» Unfriede
und die Kriege leid sind, u. s. f. AUe diese 8 Briefe Strien
in Wenckeri excerpta 1, 180^ in der Straßb, Sem. BibL
— Der kön. Auftrag, mit dem Spanheim und Leuchtenberg
nach Straßburg geschickt wurden, ist vom 8 SepL 1888
(dat. Burgleins Do. n. Aegid. Boh. »e Rom. 18) wo Wenzel
an Strafiburg schreibt, er sende zu ihnen seinen Kanzler
Johann erwählten Bischof zu Camyn, und die Edlen Jo»
hann Gr. zu Sponheim und Johann den jungen Ldgr.
zum Leutemberg seine Räthe, mit mündlichem Auftrag,
Straßb. St. A. an der Saul I part. lad. B fasc. VII nr. 40
or. Chart.
* Sigfrid von Veningen, vgl. nr. 49 ort. 1. — Hidier
seheint die datumlose Aufzeichnung in Wenckeri eseerpta i,
ii4ß zu gehören {Strajfb. Sem. Bibl.) Nota : die aiadt
Speir bericht der Stadt [Straßburg] , dal^ herr Syfrit von so
Venygen etc. und andere an sie geworben von eins tages
wegen in Mergenthdm, als die von Nuremberg auch
darumbe den statten am Ryne geschriben nach auswei-
sung ires hriefs und der notteln harinne versloßen, und
fernere anstalten den tag zu besuchen hegriffen. Am 85
Rande die note/ vide supra, womit nichts anderes gemeint
ist als was ibid. fol. 118^- 114» steht, nemHch der Sicher-
heitsbrief von Nürnberg Ulm und Rotei^urg von [I888 vor
Dec 11] und die Bestimmungen über Austausch der Sicher-
heitS' und Geleitsbriefe [I888 vor Dec u], während unter 40
dem ebenfalls erwähnten Brief zu verstehn ist das Schrei-
ben Nürnbergs an die Rheinischen Städte von 1888 Dec. 11.
Die darauf in Wenckers exeerpta folgende Aufzeichnung
bezieht sidi nidU auf die Mergenthämer Tage zu Anfang
des Jahres 1889 sondern auf den Mergenlheimer Stal- 4S
lungstag von 1887, es ist die von uns in RTA» 1 nr. »99
und nt. 4 daselbst mügdheilte Aufzeichnung Wenckers
w.m. s.
' nr. 48, hier zusammen vereinbart mit nr. 49 zufisehen
den Genanntm. 50
* nr. 47.
' nr. 48.
• nr. 47.
' Mdir Exemplare, vgl nr. 89 ort. 9.
'nr.48 d. h. den neuen Si^erbrief.
55
G. Städtischer Briefwechsel zu dieses Tags Vorbereittmg.
93
wisset, daz der von Spanheim* and der pfleger vom Botenberg* von unsere herren dez l'^a»}
kunigs wegen geriten sein uf den Rein zu nnsem freunden den Reinischen steten und
mainen den tag von unsere herren dez kAnigs wegen auch mit in also awzutragen. mit
den haben wir ein reitend botschaft gesant, und haben in verschriben' und ein notein
5 gesant wie wir den tag haben ufgenomen *, und haben sie gebeten daz sie uns gewalt
geben '^ umb den tag und die Sicherheit alz die notel laut für sie zu sprechen*, doch so
gevelt uns wol, ir schreibt in selber auch darumb, wann wir in vormals wieoft verschriben
haben von eins freuntlichen tags wegen alz wir euch verschriben haben; nu ist uns noch
nie kein antwürt darumb von in komen; ob die boten demidergelegen sein, dez enwissen
10 wir niht. wir haben auch dem bischof von Saltzburg den tag auch verkunt ^ und im ein
notein* gesant wie man dez tags ftberein ist worden, wolt ir dem auch darumb verschrei-
ben, daz mugt ir tun. wist auch : daz' wir den sicherbrief ieczunt also besigelten hie
heten, so geb wir sein den ftlrsten niht, uns kom dann vor gewalt von den Reinischen
steten, dovon' tut in botschaft, darumb daz ez iht versäumt werde, wir heten auch die
16 vorgenanten unsers herren dez kunigs botschaft gern hinauf an ewer Weisheit geweist ;
do het wir vor awzgelassen gen dem bischof von Bs^henberg, daz wir ewern gewalt umb
ein fruntlichen tag ufzenemen hie heten; darzu het wir sorg daz ez sich vast gelengt itass]
het. datum feria 6 ante Lucio zu naht etc.
Dtc.ii
4L Nürnberg cai Erzb. Piligrim von Salzbwrgj verkündet ihm von seiner und der Bundes- ussa
20 Städte wegen den auf 10 Jan, 1389 fü/r die Herren nach Mergentheim und für die Städte ***' "^
nach Rotenburg bestimmten Tag, falls er denselben ebenfalls besuchen oder beschicken
wiU. [1388 Dec. 11 Nürnberg'^]
Äu$ Nümb. Arch, Koruerv, cod, 978 foL ßS'^canc. chart. coaev.; Ueber$ehrift Alz man dem bischof
TOD Saltzpurg von des tags wegen geschriben hat.
25 Hochwirdiger fürst etc. gnediger herre. [1] wir danken ewern gnaden der erbe-
rigen hilf und trostlicher angriff, die ir von gemainer stet und^ von unsern wegen getan
habt; und bitten ewer gnad, daz ir euch niemant lat abweisen, wann wir ob got wil
kurzlich ein redlich volk an etlich stet schicken wollen, daz ewern gnaden und uns gen
den herren von Baim wol trostlich und hilflich wirt sein, und heten daz langst gern ge-
jioschikt,.so hat ez etwaz sach gehindert, die uns niht fflglich sind zu schreiben^. [2] gne-
diger herre. wist auch, daz der hochwirdig fürst und herre her Adolf erzbischof zu
*) eod, doronV . b) Vermtrkteiektn am Bamd in dieser Oegemd. c) cod. and heten das — xn ■elirelben nuehträg'
Ueh eingefügt durch ein VerweieungtBeU^ien,
* Johann von Spanheim der Junge, Hdie audi nr. 4S
35 Oft. /, dazu nr, 40 hier ort, i,
* ührieh von Wolfiberg, vgl nr. 49 arU t.
' nr. 4»,
* nr. 48, wo in ort. / davon die Rede i»t, io<e Nürn-
berg den Tag für eich aufgenommen habe und für die
40 Schwäbischen Bundeteiädte, ak von welchen et VoUmacht
dazu gehabt; dabei war wol nr. 49 auch nUtgeechickL
* Vgl. EinleUung Ut. D und F (und nr. tfff), und nr.4S
ort. t.
' BbenfaUi nr. 48.
46 ' nr. 4U
* nr. 48, wol mü nr. 49.
* daz hier im Conceeeiveaiz eoviel aU obgleich; der
Sinn itt : wenn wir anch den neuen eicherbrief nr. 48
hier hätten und zwar beeigeit von euch Schwabiechen
Städten , 80 würden wir ihn doch den fürsten nicht geben.
Um den alten Sicherbrief nr. 47 kann ee eich hier nicht
handeln, der war freilich längtt da, eolUe aber durch den
neuen ersetzt werden («. art. i ex.). Zur Sache vgl nr. es
ort. 9 wann wir den herren — darumb sullen haben.
'^ Wahrscheinlich ist das Datum das gleiche wie in den
beiden Briefen an die gemeinen {Schwäbischen) und an
die Rheinischen Städte vom ii Dec. 1888, zwischen denen
das obige Schreiben im Codex steht. Wenn am Schlüsse
gesagt ist, daß man den Brief tragen lasse des Bischofs
von Bamberg Boten, so ist nicht unvereinbar damit, daß
die Nachricht über den bevorstehenden Tag auch außer'
dem noch durch zwei städtische Boten für den Erzbischof
von Salzburg weiter befürdert wurde, wie aus dem Ver-
zeichnis der Nürnberger Boten des n und 19 Dec, 1988
hervorgeht (nr. 48).
94 Kdniglichdr Friedenstag zu Rotenburg -Mergentheim im Januar 1389.
[1388} Meintz und der hochwirdig fürst her Lampreht bischof zu Babenberg und etlich ander
'''**' " unsere herren dez kunigs ret von unsere herren dez kftnigs wegen an gemain stet und an
uns geworben haben umb ein frewntlichen tag zwischen forsten herren und den steten
und iren heifern', und domach so hat unser herre der kunig sein erberg botschaft auch
zu gemainen steten" und uns getan' und hat den forsten herren und steten ein tag ge- 5
setzt^. darumb uns unser irewnd gemain stet gewalt und ganze mäht geben haben', daz
wir ein frfintlichen tag mit den fursten von iren wegen suUen und mAgen ufnemen. und
also haben wir ein frewntlichen tag mit den fursten und herren von gemainer stet und
von unsern wegen ufgenomen. und derselb tag sol sein uf den nehsten suntag nach dem
[1889] heiligen obirsten tag der schierst kumpt, also daz die forsten uf denselbem tag sein lo
sullen zu Mergentheim und gemain stet zu Botenburg uf der Tawber, die ir botschaft
auch sullen schicken zu den fursten gen Mergentheim % dahin unser herre der kunig
sein erberg namhaft botschaft auch meint zu schiken, alz daz ewer hochwirdikeit alles
wol erfinden wirt in den notein' die wir ewern gnaden verslossen senden in disem brief,
und daz verkund wir ewern gnaden von gemainer stet und von unsern wegen, darumb i6
ob ewer gnad uf denselben tag auch komen oder iemant von ewern wegen dar schicken
wölt. [3] auch lassen wir ewer gnad wissen, daz ez uns zu dem krieg von gotz gnaden
noch gluklich und wol geet. und wir verschreiben^ ewer gnad gern all lewf : so ist ez
niht fuglich, wann wir ^ dise brief von dez tags wegen unsers herren von Babenberg^ bo-
ten lassen tragen, darumb daz ewern gnaden dise botschaft dester ee kom und dester 20
minder demidergelegt werd.
[1888] 42* Nürnberg an die Bheinüchen Städte* : die Schwäbischen Städte haben Nürnberg ihre
Dte. 11 VoUmacht zwr Eingehung eines Tags zwischen Herren wnd Städten gegeben j der durch
die Bischöfe von Mainz und Bamberg von Seiten des Königs vorgeschlagen war; Nürnberg
hat dann den von zwei gen. kön. Räthen betriebenen Tag auf 10 Jan. 1389 angenommen, 25
wo sich die Herren in Mergentheim und die Städte in Rotenburg versammeln soUen; die
Rheinischen Städte möchten darauf auch eingehen und den Tag durch Bevollmächtigte
beschicken, den Nümbergem aber vergönnen den Herren Sicherheit von Jener Seite zu
versprechen. [1388] Dec. 11 Nürnberg.
Aut Nürnb, Arch, Konterv, cod, 278 foL 54^ -6&* conc. charU coaev,} Uebenchrift Item ein brief alz wir SO
den Reinischen [om. steten] nu am lesten ein brief von dez tags wegen gesant haben.
Unser frewntlich willig dienst sein ewrer Weisheit allzeit voran mit fleiz bereit,
erbem weisen besundern lieben frewnd und aidgenoQen« [1] alz wir euch vormals oft^
und dick verschriben haben, daz die hochwirdigen fursten und herren her Adolf erz-
bischof zu Meintz und^ her Lamprei^ bischof zu Babenberg mit iren erbern reten und sa
auch der egenant her LampreAt bischof von Babenberg selber^ von unsers herren kunigs
wegen an uns wieoft braht haben von frewntlicher teg wegen zwischen fursten herren
und den steten die doch bizher niht gangen sein, daruxab wir auch unsern freunden den
ft) im. eod, b) «od. und domacb ~ getetst naehträgliOt eingefügt. 0) cod. venchr. d) «od. wvr. e) cod. korr.
Babbn wM UebereMeh etait einee auegeetriehenen von (o. Zw. nicht Tor). f) ood. off« g) hei der mU uid 40
beginnenden ZeOe ein Vermerkeeiehen am Band,
* Damä i$t wol der Plan Jene$ nidUgehaUenen Mar- * Ebtmo der Verkehr zwiichen beiden Vereammlungen
gentheimer Tage auf 8 Nov. isss gemeint, 8. Einleitung getchildert in nr. 48 ort, i,
Ut, A. *nr.48, wol mä nr, 49.
* nr. 40 ort J, vgL n. 89 ort. 4. * VgL nr, 64 art. i. 45
' nr, 45, dieee ältere Volhnacht brauchte nicht erneuert ' nr, 88 ort. 1 darnach so ist unser herre — •
zu werden, s. Einleitung Ut, D,
C. städtischer BriefVrechsel zu dieses Tags Vorbereitung.
96
•TOfl./O
Swebischen steten gen Ulm verschriben haben, die uns auch iren vollen gewalt und 1^*98]
mäht daromb geben haben , also daz wir ein fruntlichen tag von iren wegen mit den ^*^' ^^
forsten und herren sullen und mugen u&emen' : darnach so ist zu uns komen der edel
herre graf Johans von Spanheim' der jftnger und Ulrich von Wolfsperg zum Rotenberg,
5 mit den sölt auch zu uns komen sein der erwirdig herre her Sejfrid maister Tewtsch
Ordens*, und die haben gemainen steten unsers^ punds und uns von unserem herren^
dem kunig brief braht' und von seinen wegen aber geworben umb ein freuntlichen tag
zwischen fursten herren und den steten, und den hat auch unser herr der kunig den
fursten herren und den steten gesetzt und gemacht daz der sein sol an dem nehsten
10 suntag nach dem heiligen obirsten tag der schierst kumpt, also daz die fursten und her- i'^^}
ren sein sullen uf denselben tag zu Mergentheim und^ gemain stet zu Botenburg*. und
denselben tag® haben wir von gemainer stet wegen unsers punds ufgenomen, alz ir daz
alles aigenlichen wol vememen wert in den briefen und notein' die wir euch in disem
brief verslossen senden. [2] darumb bitten wir ewer erberkeit mit allem fleiz von ge-
15 mainer stet unsers punds und von unsern wegen, daz ir denselben auch ufnempt, und
ewer frewnd mit mäht uf denselben tag schikt, und uns auch gflnnet und verschreibet,
daz wir umb die Sicherheit, die wir den herren verschreiben sullen alz die notel' lawt
die wir euch in disem* brief verslossen senden, für euch versprechen mügen. wann wir
den herren dez sicherbriefe von ewem und von unsern wegen niht geben, ir verschribt
to uns dann vor, daz wir ewern gewalt^ darumb sullen haben', und mäht die botschaft
zwifach, ob eine^ derniderlig, daz uns die ander kom. [3] lieben frewnd und aidge-
noßen. wist auch, daz ez uns von den gnaden gotz wol zu dem krieg get, und daz wir
unser veint teglich vast bescheden^ mit prant und mit nam; und ist uns noch den unsern
in disem ^ krieg von gocz gnaden noch nie kein niderlegen geschehen dann in der nehsten
s5 wuchen : do luffenwol 150 plossen* kneht und freihen'^ awz on der rat und haiz die über
den krieg gesetzt' sein; an die komen dez burgraven diener und slugen in 10 zu tod und
viengen ir etwievil, und waz auch kein raisig man niendert bei in. wer euch anders sagt,
dem gelaubt niht. dann wist für war, daz im niht anders ist. datum feria 6 ante Lucio. Dee,n
[1888]
43. Verzeichnis der Boten, welche Nilmberg am 11 und 12 Dec. 1388 ausschickte wegen U^^
»0 des für die Herren nach Mergentheim undfü/r die Städte nach Rotenburg auf 10 Jan. od?6aM
138Q bestimmten Tages y um die drei Briefe vom 11 Dec. 1388 abzulief em. [1388 Dec. nachher]
11/12 oder bcdd nachher.]
Aus Nümb. Areh. Konterv. coiL 878 foL 57', ckart. eoaev,, toolals Original-Aufzeichnung zu fa$$en.
Item hernach sten geschriben die boten die wir von dez tags wegen awz haben
85 gesant.
a) eod. Spaoheiii. b) cod. venehr, unas. c) eod. ver$€hr. berrem. d) eod. yn mit einer Art kunen echrägab-
fallenden Ueherttrieh». e) ein sn »cKeint auegeetr. im eod. hier, f) eod, mit ÄhküruttngHlberetriehf aleo einen
oder einem. g) eod. besebed mU Ueheretrieh, b) cod. vereehr. ditenn. i) nicht »ol ra erkennen ploaeer.
k) eod. freyb mit Ueheretrieh. 1) eod. gesetc.
40 * nr, 89 ort. l zu vgi; die VoUmaeht eelbet e, nr, 46
ort, 1,
* Vgl nr. 40 ort. i.
* Vgl, nr. SB art. 4; der Brief könnte nr. 87 »ein; viel-
leicht iet dereelbe Brief der zueret in Abechrift vom BU
46 »ehof von Bamberg nach Nürnberg getchickt worden war,
wie er ihn abtehriftUch erhaäen hatte, nun der Stadt von
den kän. Geeandten im Original gebracht worden.
* Hier an die Rhein. Städte (mU Abeicht f) kurzer und
ungenauer ale in dem Sehr. Nümberge an die Schwabi-
50 »chen Bundetetädte vom gleichen Tag art. i, vgl. dae Sehr.
Nümberge an BerthoU Beheim vom 4 Dec. isss art. 4.
* Dieee Notein »ind wol nr. 4S und dazu vielleicht noch
nr, 49, vgl nr. 40 art, 8. Die unmittelbar zuvor erwähn-
ten Briefe k&nnten mögUcherweiee mittelst Tautologie die-
»elben Stücke bedeuten, falle nicht an nr. 87 und nr. 45
noch zu denken iet. In nr. 48 art. t iet echon erwähnt,
daß Nürnberg den Tag aufgenommen habe mit Vollmacht
des Schwäbischen Städtebunds,
* nr. 48,
' 06 die Rheinischen Städte diese Vollmacht ausgaben,
eieht man nicht; vgl nr. 40 art, 8.
* Zur Sache vgl. nr. 40 art, s wist auch daz wir —
gewalt TOD den Reinischen steten.
96
Königlicher Friedenstag zu Rotenburg- Mergentheim im Januar 1389.
[188S} [1] Primo Conrad Weissenburger reit mit dem Ton Sponhetm zu den Reinischen
^"■^' steten, exivit feria 6 ante Lucie«
Dee. 11 [2] Item Herman^ Mannrieder * rait zu gemainen steten gen Ulm eodem die ze naht.
Dee. 11 [d] Item Conrad^ Hübner lief zA gemainen steten gen Ulm* eodem die.
[4] Item Kek dez Ulman StromeiV^ bot lief gen Hohenbftrk, und die solten die- 5
selben botschaft farbaz gen Regensburg, so solten ez die von Regens&uii^ furbaz dem
Dee. 11 bischof von Salczbürg verkftnden ; exivit eodem die.
Dcc. li \S\ Item Thomas lief auch gen Salczbürg in eodem facto, exivit sabbato anteLucie.
\6] Item Fridrich'^ ELitel lief zu den Reiuschen steten in eodem facto, exivit sabbato
Dtc, 12 ante Lucio. lo
Dte.ii [7] Item Martin® nunccius lief gen Ulm in eodem facto, exivit sabbato ante Lucie.
[1889 44. [Botenburg a. 21] an einen weltlichen Fürsten ^ will den Mergentheimer Tag beschicken ^
^^ wohin die Fürsten und Herren auf 13 Januar kommen sollen und die Stadt sich mit ihnen
gütlich richten will. [1389 vor Jan. 13 Rotenburg a. T. ']
AuM Bomb. Arch, Konterv. Acta über Rotenburg a. T. wegen des Landfriedens 1S4B>1447 nr. 76 a B 15
conc Chart, coaev. Daß man hier keine Abschrift iondem ein Concept vor eich hat, geht aue den in
den Varianten angezeigten Korrekturen mit Wahrscheinlichkeit hervor, und aue dem Fehlen det
Datums, Die Vokalzeichen bzw. kohimnierten Vokale tind in diesem Stücke der Art geschrieben und
angebracht, daß ßr die richtige Widergabe der Abeicht des Schreibere durch den Druck meist
nicht eingestanden werden kann, einzelne mußten sogar unberOckeichtigt bleiben, die übrigen eind 10
sämmtlich durch Übergesetztee e ausgedrückt worden, es war nicht einmal immer eicher ob e auf
die Linie herabzusetzen sei oder nicht. Verschickungs -Schnitte im Papier eind nicht da, aber das
Stück war einmal ziemlich klein zusammengelegt.
Unser dienst etc. gnediger herre. alz ir ein friden zwischen Graft von Gaten-
[1889] hofen und Eberhart Schreken und uns geredt und geteidingt habt uf unser frawen tag 25
purificacionem nü nehst, derselben mi^e und früntschaft danken wir euch' mit allem
fleisse und wollen daz mit willen allzeit gern ümb euch verschulden und verdienen, und
senden euch unsern fridbriefe ; und biten euch, daz ir uns ewern^ fridbrief auch schi-
kent, domit wir bewart sein, wanne ^ wir uns genzlich an euch dorümb lossen'. und
lossen euch wissen, daz die fursten^ und die herren an dem^ achten tag noch dem heil- 30
gen obersten tag zu Mergenthein zu einander kümen suUen. do wollen wir unser erber
botschaft auch hinschiken; und biten &9rr gnade, daz ir mit in redent und bestellent,
daz sie uf denselben tag auch gen Mergenthein kümen. so wollen wir dez andern tagz ,
Jan. 14 alzgevellet und ist sdnt Felix tag, unser botschaft bevelhen, daz sie ein firüntlichen tag
mit in suchen dezselben tagz, und zu besehen ob wir gutlich mit in gericAf mögen werden. S5
a) eod. H., Berman var wol gebräuehlieh in der Familie, ». St. Ckr. 2, 889, 6, b) cod. hat nur 0. c) eod, hat
nur St mit übergeechriebenem o (oder e 9). d) cod. hat nur F. e) cod. Mr mit llbergeethriebenem AbkOnunge'
teiehen für ar oder ra oder a. f) Vokalxeiehen Über n f g) em. etatt nnsem. h) w&nnf i) und seaden — dorftnab
lossen iet er et am SeMueee beigefügt und gehört gemäß dem Verweieungmteichen hieher; domlt wir bewart aeia
iat außerdem korrigiert aue aad das wir domit bewart sein, k) eehmertieh ein VokalMoiehen ftber n. 1) deme f 40
[1889]
Jan. 18
« Seine Betheiügung am Städtekrieg e. St. Chr. 1, 188,
81 und 184, 4.
* Nach Ulm an die gemeinen {Schwab.) Städte gehn
also nach obigem Verzeichnie 8 Boten, an die Rheinischen
Städte 8, und auch der Brief an Erzb. PiHgrim von
Salzburg wurde doppelt abgefertigt, immer der Sicher-
heit halber. Die Beziehung auf die 8 Nürnberger Briefe
vom 11 Dee. I888 ergibt sidi au» der Stellung des Stücks
im Codex wie aue dem InhaJtte dee Verzeichniesee selbst.
* Hier fehä jedes Datum, Zeit und Ort. Ich weiß kei-
nen Tag zu Mergentheim zwischen Fürsten und Städten
im Monat Januar außer dem auf 10 Januar 1889 beeUmm-
ten, deswegen reihe ich das Stück hier ein. Die Schrift
passt in die Zeit Wenzels. Da wir ein Concept eines etäd-
tischen Briefs vor ujie hcUten das eich unter den Roten"
burger Sachen findet, so ist der Abeender ohne Zweifel 46
eben Rotenburg an der Tauber. Der Empfänger ist ein
Fürst, der Titulatur nach kein geistlicher, eicherHch ein
benachbarter, tdelleicht der Burggraf von NürrU>erg Fri-
derich V {1887-1898). Auch die Erwähnung von Gatten-
hofen weiet auf Rotenburg hin. so
Jan. ii
D. Vollmacht Sicherheit und Geleite zu diesem Tag. 97
mag aber dez nicht gesein, so biten wir e&ch daz ir mit in rcdent daz sie gen Wirtzburg
kdmen uf sdnt Angneten tag der gevellet an dem achten tag noch sAnt Felix tag. do {laaQ]
wollen wir unser botschafl aber hinschiken und do besehen ob wir uns do mit in geeinen
mögen, sunder" wir biten e^ gnade, weihen tag sie ufnemen^ wollen alz vor geschri-
5 ben stet, daz ir uf denselben tag bei uns sein wollet, und daz ir uf demselben tag ver-
horent unser gelimpf und ungelimpf. daz wollen wir allzeit ümb euch verdienen, und
lot uns dez ewr verschriben antwurt wider wissen, mocht ir aber selber nicht kftmen, so
schikent einen ewrs rates zu uns ; so getrawen wir, ir oder ewr rat werdent verhören
daz uns zämol ungütlich von in beschehe.
10 D. Vollmacht Sicherheit und Geleite zu diesem Tag.
45. Nürnberg Ulm und Rotenburg y für sich und die Rheinischen Schwähü^ {tsss
und Bairtschen Bundesstädte, gehen den Bischöfen von Mainz und Bamberg und der i^ov.ss]
Stadt Nürnberg Vollmacht einen Tag zu bestimmen zwischen jetzt und 13 Jan, 1389 für
die Herren nach Mergentheim und für die Städte nach Rotenburg; auf den noch zu be-
15 stimmenden Tag sollen die Herren sicher sein vor den Städten, während im übrigen der
Krieg seinen Fortgang haben darf; auch sollen die Städte den Herren auf Verlangen
Geleite geben. (Entwurf.) [1388 Nov. 29 unweit Nürnbergs*.]
Au9 Nürnb. Arch. Konserv. cod. 278 fol. so^ und 5i«, d<u Stück hat die Uebenchrift Der geleitbrif uf
den tag; datselbe Ut chart. coaev,, wol Abschrift de* Entwurfs t nicht dcu ursprüngHche Concept;
20 Datum fehlt noch.
Wir die l^ernachgeschriben stete Nüremberg Ulm und Rotenburg bekennen für uns
und all ander stet die püntnüsse mit einander haben uf dem Rein in Swaben Franken und
in Bayrn und tun kunt o£fenlich etc. : [1] alz die hochwirdigen f&rsten und herren her
Adolf erzbischof zu^ Meintz und her Lampreht bischof zu Babenberg und her Wurschik^
26 von Wistricz unscrs herren dez kilnigs rat von dezselben unsers herren dez kunigs wegen
geworben haben umb ein freuntlichen tag zwischen f&rsten und herren und den gteten ,
daz wir darumb von der egenanten stete® und von unsern wegen vollen gewalt geben
den egenanten unscm herren • • von Meintz und von Babenberg und den obgeschriben
von Nüremberg daz sie einen freuntlichen tag machen und benennen mügen hiezwischen
30 und aht tag nach obixsten nu schierst, also daz die fursten und herren kumen sullen [isss]
gent Mergentheim und die stet gen Rotenburg. [2] und uf welichen tag die egenanten '^"''' ^*
unser herren • • von Meintz und von • • Babenberg und die von Nüremberg denselben tag
machen und benennen, uf denselben tag sullen all fftrsten grafen freien herren ritter
und kneht ir frewnd helfer und diener, die zu dem tag reiten, von hawse awz zu dem
85 tag uf dem tag und von dannen wider heim vor den egenanten steten vor uns und allen
a) idiiderf b) Zeichen über m punktturtig, zu e oder mf ohne Bedeutung? 0) dodi w>l nicht sft. d) fod.
Waschlk. e) wol nicht steif
* Dieeer Entwurf iet erwähnt in nr. SB ort. 1. s. 8, die kön. Briefe (hr. 86 und 87) eind noch nicht angekom-
und gehört zu demjenigen was auf der Zusammenkunft men. Es stimmt, daß aus nr. 46 ^ welches Stück ich in
40 vom 29 Nov. ausgemacht worden ist («. nr. 88 ort. 1 ein die gleiche Zeit versetze, der arU e hieher übergegangen
meil wegs von unser etat). Die Zeit des abzuhaltenden ist in art. 8j in etwas erweiterter Form mü Weglassung
Tags ist noch nicht genau bestimmt {art. i), gerade wie in . des beschränkenden allernehst gelegen.
nr. 88 art. 8. Die königlichen Räthe {nr. 40 art. 1) und
Dcatsehe Reichtt«gi-Aktcn II. 13
98 Königlicher Friedenstog zu Rotenburg-Mergentheim im Januar 1389.
[ias8 iren und unscrn heifern und dienern genzlicli ir leib und ir gut sicher sein, doch daz
man den krieg uf bed Seiten treiben mag, doch awzgenomen daz alle die, die von der
cgcnanten stet und unscrn wegen zu demselben tag reiten, von haws awz zu dem tag uf
dem tag und von dannen wider heim dheinen zugriff noch beschedigung niht tunsullen,
doch daz alle die, die von beiden teiln zu dem tag reiten, sicher sullen sein in aller der s
weise alz vor geschriben stet. [3] wer' auch ob iemant von der fursten grafen herren
und der iren wegen, die zu dem tag reiten weiten, begerten an der obgenanten stet eine
oder mer die pAntnftsse mit einander haben, daz sie in etwen der iren zuschickten die
mit in uf den tag riten und von dem tag wider heim, an welich stet sie daz würben oder
begerten, die stat oder dieselben stet sullen in unverzogenlichen ir frewnd und erberg lo
diener leihen und zuschicken die mit in reiten zu dem tag und von dem tag wider heim
und sie getrewlichen bewarn und versichern vor allen vorgenanten steten im heifern
dienern und den iren. und dez globen und versprechen wir obgenante drei stet für die
obgenanten stet alle bei unscrn aiden all vorgeschriben sach und teiding getrewlichen
stet zu halten und zu vollf&ren alz hie vor geschriben stet on geverd. und dez zu 15
urkund etc.
[I8S8 46« Bestimmungen wie cUm Geleite der Fürsten und der Städte zu dem Tag gegenseitig
^''*- *^^ gewaJiH werden soll. [1388 Nov. 29 unweit Nürnbergs \]
Aus Nümb. Arch. Konscrv. cod. 278 foL M^ cop. chart. coaev,, wolvon gleicher Hand mä dem geleit-
brif uf den tag vom [29 Nov. 1888] und dem Nümb. Sehr, an die Rheinischen Städte vom 80 Nov. 20
1888. Letzteres ist im Codex das zweitvorhergehende Stück f das unmittelbar vorhergehende dagegen
ist das Schreiben Nürnbergs an Erfurt vom 18 Mai 1889, das unmittelbar folgende ist der Voll-
machtbrief der drei Städte vom 29 Nov. I888.
Artikel von des tags wegen zwischen den fursten und den steten.
[1] Ez sullen unser* alter herre^ herzog Rupreht und unser herre von Meintzgelei- 25
ton der stet ireunde und boten, die in dem Reinischen pund sind, und all, die mit in
reiten, von hawse awz zu dem tag*^ und von dannen wider heim zu hawse getrewlichen,
wohin der tag berett und gemacht wirdet, on alle geverd, vor allen fursten grafen freien
herreu rittern und knchten und vor allen iren frewnden heifern dienern und den iren
die in disem krieg sind oder noch in diser zeit darein komen on geverd. 30
[2] Item die bischöf von Wirtzpurg von Babenberg und der burggrave ze Nürem-
berg werden geleiten die von N&remberg und welich von den steten dez Swebischen
a) cod. unser T unser f b) cod. alten herren. c) in ditacr Gegend ein Vermerkxetchen am Rande,
•
* Dieses Stück steht im Codex' zwischen dem Schreiben wohin der tag bereit oder gemacht wirdet), so dürfte
Nürnbergs an Erfurt von [1889] Mai 18, welchem nr. 88 man vielleicht schließen, daß dasselbe, wenn auch auf die 35
vorausgeht, und dem Entwurf nr. 46. In die Gruppe von gleiche Zusammenkunft mit nr. 46 gehörig wo bereits
nr. 88 und 46 gehört es atich chronologisch. Die lieber- Mergentheim und Rotenburg in art. 1 genannt werden,
Schrift lautet noch ganz unbestimmt, im Text ebenfalls docli eine frühere Stufe der Verhandtungen auf dieser
7iichts von einer Festsetzung de« Tags auf 10 Jan. 1889, Zusammenkunft bezeichne. Oder man nimmt an, daß
diese Fixierung hat wahrscheinlich noch nicht stattge- diese Orte doch nur vorläufig genannt sind, und die 40
fanden. Dm passt in die Zeit von nr. 88. Der art.egieng endgiltige Bestimmung noch vorbehalten bUeb; es ist die
geradezu über in nr. 46 art. 8, ziemlich erkennbar, wenn Bezeichnung jener Orte wahrscheinlich zunächst nur von
auch nicht ganz wörtlich. Das Stück geliört ohne Zweifel den Städten erfolgt gewesen, während eine Aeußerung
zu den}jenigen, was am »9 Nov. I888 zwischen dem der Bischöfe von Bamberg und Mainz darüber nodi
Bischof Lamprecht von Bamberg und der Stadt Nüm- ausstand und erst erwartet wurde (so nach nr. 88 art. 2), 45
berg auf der Zusammenkunft ausgemacht wurde, die daher der Wunsch der Städte noch nicht einmal in nr.
ein meil wegs von letzterer Stadt abge/ialtcn worden 88 Ausdruck fand; man war darüber noch nicht eins ge-
ist und von der in nr. 88 art. l erzählt wird* Da in worden {nr. 89 vom 4 Dee. art. 2 dez ubereia werden) ,
art. 1 unser s Stücks auch der Ort oder die Orte des abzu- • nemlich zwischen städtischer und fürstlicher Seite,
haltenden Tags noch nicht festgesetzt sind (es heißt dort 50
D. VoUmaclit Sicherheit und Geleite zu diesem Tag.
99
pundes mit in reiten, und auch all ander die mit in reiten, zu dem vorgenanten tag uf [isss
dem* tag und von dannen wider heim in aller der weise alz vor geechriben stet, und sullen ^^*'' ^"^
auch ir erber diener und geleitzleut schicken gen Nuremberg oder allernehst dabei , die
mit in reiten und sie geleiten süllen alz vor geschriben stet on geverd.
« [3] Item zu gleicher weise der burggrave zu Nuremberg und die von Oetingen sul-
len geleiten all die stete die den pund in Swaben mit einander haben, und all die mit
in reiten, zu dem tag uf dem tag und von dem tag wider heim in aller der maße alz vor
geschriben stet, alz verr daz an sie braht und gevordert wirdet. und die egenanten her-
ren stillen ir erberg diener und geleitzleut schicken gen Ulm oder nahen dabei, die sie
10 uf den tag geleiten alz vor geschriben stet on geverd,
[4] Item also zu gleiche^ weise sol herzog Rupreht der jüngst geleitcR die von
Regenspurg zu dem egenanten tag von hawse awz uf den tag und wider heim zu hawse ,
und sol sein erber diener und geleitsleut schiken gen Regenspurg oder aber nahen
dabei, und sol sie auch geleiten alz vor geschriben stet on geverd.
15 [5] Item der bischof von Wirtzpurg* und der burggrave zu Nöremberg sullen gelei-
ten die von Sweinfürt zu dem egenanten tag uf dem^ tag und von dannen wider heim,
und sullen in auch ir erberg diener und geleitzleut schicken gen Sweinf&rt oder nehst
dobei und sie geleiten zu gleicher weise alz vor geschriben stet on geverd.
[6] Item welicher der vorgenanten f&rsten und herren , oder ander die in dem krieg
sjo sind oder in der zeit darein kumen , uf den tag reiten oder die iren daruf schicken wür-
den, sülln ie die stete, die den herren allernehst gelegen sind, die iren zuschicken, ob
daz an sie gevordert wirdet und dez begern, die mit in reiten uf den tag, daz sie sicher
sein vor den steten dez punds iren frewnden dienern heifern und den iren on geverd.
^5
47. Nürnberg Ulm und Rotenhurg, für sich und die übrigen Kheiniecken Schwäbischen [ists
Fränkischen und Bairischen Bundesstädte, geben den Herren Sicherheit vor den Städten ^^^' ^^'
zum Besuch des Tages, den die Bischöfe von [3Iainz und] Bamberg und die Stadt
Nürnberg bestimmen werden, toährend im übrigen der Krieg seinen Fortgang haben darf.
/Entwurf/ [1388 Nov. 29 unweit Nürnbergs^.]
80
Au% Kürnb. Areh, Konsero, cod, 978 foL 78^, cfmrt. coaev., wol Abschrift des Entwurfs, nicht das ur-
tprüngliche Concept ; Datum fehlt noch.
Wir die hernachgeschriben stet Nuremberg Ulm und Rotenburg bekennen für uns
und all ander stet die püntnüsse mit einander haben uf dem Reyn in Swaben Franken
und in Bairn unser aidgenoßen und tun kunt offenlich mit disem brief : umb den tag ,
a) eod. den. b) cod. den.
35 * Die Geleüsbettimmungen von art. i- 6 enthalten die
Geldlspflichten der Fürsten, die in arU e diejenigen der
Städte. Die letzteren sind übergegangen in die städtische
Urkunde nr. 46 art. 8, die erster en sollten wahrscheinlich
übergehen in die fürstliche Vollmachts^ Sichrungs- und
40 Geleitsurkunde welche der städtischen nr. 45 entsprach.
Später wurden die Geleitsbestimmungen verändert, und
sowol die fürstlichen wie die städtisdien Geleitspßichten
in die städtische Urkunde nr. 48 gesetzt, beide ohne
Zweifel ebenso in die entsprechende fürstliehe Urkunde.
45 * Dieses Stück ist die Notel des Sii^erbriefs, welche
Nürnberg an BerthoU Beheim schickt in dem Brief vom
4 Dec. [1888] nr. 89 art. 2. Noch ist in diesem Stück nicht die
Rede von einem bestimmten Termin des Tags, und gerade
in Jenem Briefe vom 4 Dec. art. i ist die Uebereinkunft
darüber noch vorbehalten obschon man benrits unterrich'
tet ist (nacA art. 4) von dem Ausschreiben des Tags durch
den König nach Mergentheim auf lo Jan. 1889. Das ge-
nannte Stück wurde übrigens nicht erst am 4 Dec. 1888
sondern auch schon früher an Bertholt Beheim nach Ulm
geschickt {s. nr. 89 art. 8). Wahrscheinlich ist dasselbe
schon in nr, 88 art. i. a. 8 gemeint, und wurde daher von
uns mit demselben Datum verseJten wie nr. 45 und 4e auf
welche ebenfalls in nr. 88 art. i. ». 8 bsrcils Beziehung
zu finden ist.
XQO Königlicher Friedenstag zu Rotenburg -Mergentheim im Januar 1389.
[1888 den der hochwirdig f&rst und herr^ her Lampreht bischof zu Babenberg und^ wir die
ifov. 99} egenanten von Nftremberg zwischen fürsten herrcn und den steten machen und benen-
nen werden und uf welichen tag, daz all ffirsten herren und die iren, die^ zu demselben
tag reiten oder komen , zu demselben tag von hawse awz uf dem tag und von dannen
wider heim zu hawse sicher sein süllen vor den yorgenanten steten und auch uns den &
egenanten dreien steten und allen iren und unsern heifern und dienern ungeverlichen.
und wir egenante drei stet sprechen und geloben auch dez fAr die egenanten stete und
die iren, daz ungeverlichen und getrewlichen zu halten alz vor geschriben stet, doch
mit der bescheidnheit daz füirsten herren und die stet den krieg gen einander dennoht
wol treiben und f&ren mdgen, awzgenomen alle die die uf bed Seiten zu dem tag reiten, lo
die suUen von hawse awz zu demselben tag uf dem tag und von dem tag wider heim zu
hawse keinen zugriff noch beschcdigung niht tun und sullen auch von beiden tailn sicher
sein und bleiben in aller weise alz vor geschriben stet on geverd. und dez zu urkünd ge-
ben wir die von Nuremberg von Ulm und die von Rotenburg disen brief versigelt für die
obgenanten stet all und für uns mit unser dreier stet anhangenden^ insigeln. geben etc. i5
[1888 48. Nürnberg Ulm und Rotenburg , für sich und die Rheinischen Schwäbischen Fränkischen
^' ^^' and Bairischen Bundesstädte, geben den Herren Sicherheit vor den Städten zum Besuch
^-11] ''
des Tags, den der König auf 10 Jan. 1389 bestimmt hat, und wobei die Herren sich zu
Mergentheim und die Städte zu Rotenburg versammeln sollen, während im übrigen der
Krieg seinen Fortgang haben darf; verkünden die verabredeten Bestimmungen wie das 20
Geleite der Fürsten und der Städte zu dem Tage gegenseitig gewährt werden soll. (Ent-
wurf.) [1388 c. Dec. 8-11 s.V]
N atu Nümb. Arch. Konserv. cod. 878 foL 89* -60; charL coaev., wol Abschr. des Entwurf« , nicht
dat urspr. Concept.
W coli Straßb. Sem. Bibl Wenckeri excerpta /, iiih'iis^. 25
Wir die hernachgeschriben stet Nuremberg Ulm und Rotenburg uf der Tauber
verjehen für uns und für all ander gemain stet der pünd an dem Rein^ in Swaben in
Franken und in Bairn und tun kunt mit disem brief: [i] alz die hochwirdigen fursten
und herren her Adolf erzbischof zu Meintz und dez heiligen reichs erzkanzler in Teut-
schen landen, her Lamprecht bischof zu Babenberg, und her Wurschik^ von Wistricz so
von unsers herren dez küniges wegen zum ersten von eins freuntlichen tags wegen zwi-
schen fursten herren und steten geworben haben, und darnach derC^ erwirdig herr her
Seyfrid von Veningen meister Teutsch ordens und der edel herr grafJohan von Spanheim
der jünger und Ulrich von Wolfsperg pfleger zum Rotenberg**, die unser herre der künig
darnach zu den steten herawz gesant hat, aber von unsers herren dez kunigs wegen ge- 35
«) hitT ui wo! nur durch Zufall die Nennung det Erth. Adolf von Mainz aufgefallen , der ehenfalla dabei bethei-
ligt war, t. Sehr. Nürnbergs an die Städte de* Rhein. Bunde» vom 80 Nov. J888 art. t und Sehr. Nürnberg» an
Bertholt Beheim vom 4 Dee. i888 art. 4; da» Auefallen erklärt eieh wol darauej daß au f der Zusammenkunft
{nr. 88 art. 1) nur Nürnberg und der Bieehof von Bamberg anwesend waren, h) in dieser Gegend ein Verwurk-
zeichen am Band , 'wahrscheinlich das einzige bei diesem Stück obsehon der Band niehi mehr ganz erhalten ist. 40
c) om. cod. d) cod. anbanged mit Ueberstrieh. e) W add. and. f) N Waachik , W Vonsckik. g) hier zwischen
zwei Zeilen ein Vermerkzeichen am Sand, b) lUer ein angefangenes aber wider ausgelCscJUes Vermerkzeiehen
am Rand?
* Dieser Entwurf fällt zwischen 8 und 11 Dec. 1888 Rheinüchen Städte am gleichen Tag («. nr. 4S art, 8), we-
is, die Anm. zu der Zeitbestimmung in unsrer Ueberschrift nigstens sind die begleitenden Briefe nr. 40 und 48 von 45
von nr. 49). Er ward von Nürnberg an die Schwäbischen diesem Datum.
Städte abgeschickt am 11 Dec. {s. nr. 40 art. 2), an die
D. Vollmacht Sicherheit und Geleite zu diesem Tag.
101
rett und geworben haben umb ein freuntlichen tag zwischen fürsten herren und den steten, U^es
und denselben tag auch unser herr der künig ietzunt den försten herren und den steten V//i
gesetzt und benant hat uf den nehsten suntag nach dem heiligen obirsten tag der nu [laas
schierst kumpt, also daz die fftrsten und herren uf denselben tag sein suUen zu Mergent- *^^' ^^^
ö heim und gemain stet zu Rotenburg, die ir erberg botschaft von dann auch gen Mergent-
heim schiken suUen \ und denselben tag auch iczunt wir die von NAremberg von ge-
mainer stet wegen dez punds in Swaben Franken und in Bairn haben ufgenomen alz wir
auch dez von den vorgenanten steten gewalt und mäht haben': und darumb so sprechen
und globen wir vorgenant drei stet bei unsern guten trewen för uns und all ander stet
10 unser frewnd und aidgenoßen beder pAnd uf dem Reyn' in Swaben Franken und in
Bairn filir uns und all unser und ir helfer und diencr also, daz all fursten und herren
und die iren die zu dem^ tag ziehen oder reiten sicher suUen sein vor uns und vor den
vorgenanten steten und allen den unsern und den iren zu dem tag uf dem tag und von
dem tag wider heim zu hawse on alles geverd« auch mügen die fursten herren und die
15 stet den krieg, diewcil ez niht beriht ist, von beden selten wol treiben; doch also daz
der keiner, die von der^ f&rsten herren oder von^ der stet wegen zu dem tag reiten,
keinen zugriff noch beschedigung niht tun suUen von hawse awz zu dem tag uf dem tag
und von dem tag wider heim zu hawse ; und sülIen beder seit sicher sein in der weise
alz vor geschriben stet. [2] auch ist mit nemlichen werten® gerett und awzgetragen,
20 daz der hochgeboren f&rst und herre herr Fridrich burggrave zu Kuremberg und die
edeln herren^ graf Ludwig und graf Fridrich grafen zu Oetingen und Ulrich von Wolfs-
perg pfleger zum Rotenberg von unsers herren dez kunigs^ wegen gemain stet dez punds
in Swaben beleiten süllen. und die vorgenanten herren s&llen ir frewnd und erberg diener
mit dem egenanten Ulrich von Wolfsperg unverzogenlich gen Ulm schicken, also daz die
M da sein uf den nehsten oberst abent ze naht, die dann gemain stet getrewlichen furbaz J'^^.
belaiten suUen zu dem tag uf dem tag und von dem tag wider heim zu hawse. [3] so
sol der hochwirdig fürst und herre her Lamprec&t bischof zu Babenberg^ und der vor-
genant fürst und herr herr Fridn'cA burggrave zu Nuremberg die von Nüremberg
beleiten und in ir^ frewnd und erberg diener gen Nuremberg schiken uf den nehsten
80 donrstag nach dem heiligen obirsten tag der schirst kumpt, die sie dann getrewlichen U^^
belaiten süllen in aller der weise alz vor geschriben stet. ['^J so sol der hochgeboren
fürst und herr herzog Ruprecht der j Angst pfalzgrave etc.^ die von Regenspurg beleiten,
und sol in sein frewnd und erberg^ diener gen Regenspurg schicken, also daz die do
sein uf den nehsten heiligen obirst abent, die sie auch getrewlichen beleiten sAllen in [i88$
35 aller der weise alz vor geschriben stet. [S] so suUen die bochwirdigen f&rsten und ^^' ^^
herren her Adolff erzbischof zu Meintz herzog Ruprecht der eltst' etc. und der erwirdig
herre her Seyfrid von Venyngen meister Tewtsch ordens und der edel herre graf Johan
von Spanheim der jAnger von unsers herren dez • • kAnigs und"^ iren wegen, ir einer '^
40
a) Wadd, und. b) W add. vorg. e) ^den, TT der. d) o». W. e) TF nemmellcben §tatt m. n. w. f) ^ herre,
IV heTTen. g) W add, und Iren, b) hier war wol Hektr kein Vtrmerkteichen am, Rande 1» dieaer Gegend,
I) If win, W ir. k) W hat bl Ryno und henoge In Feigem eiaU ete. 1) W add. botten und. m) W add. der
unrichtig, n) TTelnre.
* JHeie Art de» Verkehr» zwUchen beiden Vereamm-
langen wird auch erwähnt in nr. 41 ort. l.
45 *nr. 4ö ist der Gewaltbrief von den Schwäbiichen
Städten, ort. i datelhet-, vgl Einleitung lU. D. Die VoU-
macht war nach obigen Worten er»t von den Schwäbischen
Bundesstädten eingetroffen t nicht von den Rheinischen,
Immerhin aber, der Form wegen, sprechen und globen
50 gMch im unmittelbar folgenden dies Urkundenden Städte
auch im Namen der Rheinischen, gerade «o, wie die Ur-
kunde ausgefertigt werden konnte, wenn erst auch die
Vollmacht der Rheinischen Städte da war.
* Eine Auszugsnotiz in Wenckeri excerpta t, 845^
(Slraßb. Sem. Bibl) gibt an, daß am 7 Jan. (fer.öpost
epiph,) f. a. [vermuthUch 1889] der Stadt Strafiburg Boten
an ihre Obern aus Spire berichten, daß die Städte des
Rheinisdien Bunds einen Vfslag der Mahnung halben
suchen und mit Kurf, Ruprechts Botschaft helfen wollen
daß die Sachen in GtUHehkeU hingelegt werden. Die tin-
vollend^e Jahrszahl 188 kann nur Wenckers Vermuthung
sein.
102 Königlicher Friedenstag zu Rotenburg •Mergentheim im Januar 1389.
[i888 oder ir mer, an welich sie dez begern oder muten, der Reinischen stet frewnd beleiten,
'^8-11] u^<^ sullen in ir frewnd und erberg diener zuschicken an solch stete und uf solch zeit alz sie
dez dann von in begern und von in vordem; die sullen sie dann getrewlichen von haws
awz zu dem tag uf dem tag und von dem tag wider heim zu hawse belaiten. [6] auch
ist gerett, ob der hochwirdig fftrst und herre her Pilgrin erzbischof zu Saltzpurg zu &
dem vorgenanten tag komen oder sein frewnd und die seinen^ daruf schicken wölt,
den sdllen beleiten^ die hochgeporen fursten und herren herzog Stephan herzog Fridrich
herzog Johan und herzog Albrecht ir veter all*^ pfalzgraven etc.^ und sullen dem vorge-
nanten herren und den seinen ir frewnd und erberg diener zuschicken gen Tytmaryngen,
uf welich zeit und an welich ander stet er ir begert, die in und die seinen dann auch i<>
getrewlich belaiten sullen zu dem tag uf dem tag und von dem tag wider heim zu hawse
on geverd. [7] wer' auc^ ob dhein fürst herre oder die iren an ein stat oder ir mer®
begerten, daz sie in die iren zuschickten, daz sie mit in riten uf den tag: an welich stet
man^ dez begert, die sullen daz unverzogenlich tun, und sullen in die iren zuschicken
daz sie mit in reiten zu dem tag und von dem tag wider heim zu hawse ; und dieselben i^
solten sie dann getrewlichen bewaren vor den vorgenanten ^ steten und den iren daz sie
sicher reiten. [8] wer' auch ob sust dhein ander stat wer', ez wer' eine oder mer, die
an die fursten und herren begerten, daz sie sie belaiten uf den vorgenanten tag^ : an
welich fursten oder herren daz praht wurd, der oder die solten daz unverzogenlichcn
tun, und solten in ir frewnd und erberg diener zuschicken an solch stet und uf solch zeit ^^
alz man dez dann von in begert ; und die solten dann dieselben stet auch getrewlichen
beleiten von haws awz zu dem tag uf dem tag und von dem tag wider heim ^u hawse on
alles geverd. und dez alles zu einem warem urkdnd geben wir vorgenant drei stet f&r
uns und für all ander gemain' stet der pünd an dem Rein in Swaben in Franken und in
Bairn disen*' brief versigelt mit unsern anhangenden insigeln^ geben etc.™ *5
Und glicher '^ wise, alse dise notdel von der stette wegen stot, also haut die herren den
stetten widerumbe euch einen brief gegeben von der herren wegen *, der fleh versigelt ist.
11888 49. Bestimmungen wie die Sicherheits- und Geleitabriefe der Fürsten und Städte beschafft
* H-m ^^^ 9^9^'^ einander ausgetauscht werden sollen. [1388 c, Dec. 8-11 s, l,*]
N aus Nümb, Ar eh. Kofuerv. cod. S78 foL ec- eo^ cop. eharl. coaev, 30
W colL Strafib. Sem. Bibl. Wenckeri excerpta i, /i5* - U4'.
Nota.
[1] Ez sol der erwirdig herr her Seyfrid von Veningen meister Teutsch ordens*^
und der edel herr graf Johan von Spanheim i* und Ulrich von Wolfsperg pfleger zum
a) W om. und d. s. b) om. Nj add. W» e) W o«. Ir veter all. d) W bi Rlne and herzogen in Pefg«m »tatt etc. 35
e) Wom. oder Ir mer, ddhtr dann ts im folgenden heifit (stoar zuschicke ten) im Sing, an welche stat —die toi
nndsol. f] TTieman. g) om. W. h) YF om. nf — tag. l) om, W. k) A'ditem, IFdlsen. I)XinsIgl
mit UeheritHeKj W ingeilgeln. m) wn hur an nur am W, fehlt in N. n) W gliche, o) W add. in Datschen
landen, p) TT add. der Junger.
» Vgl nr, 64 art. 5. »ind, oder wakrecheinlich etwas früher. Vergleicht man 40
* Das Stück folgt im Codex unmittelbar auf nr. 48, nr. 40 art. 1, so ergibt sidi mit aller wünschenswerthen
und eben aufnr. 48 bezieht sich der Ausdruck die vorge- Sicherheit ^ daß unsere nr. 49 das Ergebnis einer Abma-
nant sach und geleit in art. i und i. Beide gehören chung sei, welche zwischen der Stadt Nürnberg dem Bi-
auch der Zeit nach zusammen; wenn eich nr. 49 ehro- schofe Lamprecht von Bamberg und den zwei kön. Ge-
nologisch bestimmen läßt, so ist auch nr» 48 mitbestimmt. sandten Johann von Sponheim dem jungen und Ulrich 45
Nun wird die Reise der königlichen Bevollmächtigten zu von Wolfsberg Pfleger zum Rotenberg zwischen 8 und li
den Rheinischen Städten in unsrem art. i von nr. 49 mit Dec. 1388 vor sich gegangen ist. Zu derselben Abmaduing
bestimmter politischer Aufgabe in Auseicht genommen , in gehört dann auch nr. 48, welches Stück, wie schon er-
nr. 40 art. 8 vom ii Dec. I888 ist diese Reise ah bereits wähnt, von nr. 49 nicht zu trennen ist. Man kann hinzu-
unternommen erw^nt. Ebenso ist es mü der Botschaft fügen, daß der 8 Dec. Jedenfalls vorüber oder daß er doch 50
und dem Briefe Nürnbergs an dieselben Städte nr. 49 ort. t die äußerste Grenze rückwärts ist für die Zeit der Ver-
und nr, 40 art. 8. So fällt eUso nr. 49 spätestens auf n Dec. einbarung auf welcher nr. 48 und 49 beruhen {s. nr. 40
1888, von wo die beiden Schreiben nr. 40 und 48 datiert art. 1).
D. Vollmacht Sicherheit und Geleite su diesem Tag. 103
Botenberg von unsers herren dez kunigs wegen die vorgenant sach und geleit^ also wer- [lasa
ben gen den Reinischen steten, daz sie dez tags volgen und iren willen darzu geben^. '* ^'^
darzu suUen in die von Nüremberg auch darumb verschriben' und ir botschaft darumb
tun.
5 [2] Item so sullen die hochgeboren^ fürsten und herren her Lamprecht bischof zu
Babenberg und her Fridrich burggrave zu N&remberg mit den forsten awztragcn die
vorgenant sach und geleit, und s&llen schicken daz die fürsten den steten einen brief
geben gleicherweise alz die stet den fdrsten einen brief geben haben' und alz discnotel'
lawt, und der sol versigelt werden mit dreier fursten anhangenden insigeln^, und die
10 sullen der voi^enanten sach aller für sich und all ander fCürsten und herren sprechen.
[3] Item und dieselben drei flClrsten sullen sein der hochwirdige fürst und herre
her Adolf erzbischof zu Meintze etc. und die hochgeboren fürsten und herren herzog
Ruprecht der eltst pfalzgrave etc. und her Fridrich burggrave ze Nüremberg. und moht
man der einen niht gehaben, so sol man der hochwirdigen fürsten und herren der bischöf
15 von Babenberg oder von Wirzburg einen an dezselben st&t nemen.
[4] Und wenn der fursten brief besigelt® wirt, so sol man in antwürten dem hoch-
wirdigen fürsten dem^ bischof von Babenberg.
[6] Item wenn der stet brief besigelt wirt, so sol man in antwürten den von Nü-
remberg.
20 [6] Item* wenn die brief bede versigelt werden, so sol der egenant ftlrst her Lam-
precht bischof zu Babenberg den von Nüremberg der fürsten brief geben, so sullen im
die von Nüremberg der stet brief hinwider geben *•
50. Ritter Albrecht vom Eglof stein an Heinrich Wirsberger und den Wolmershauser , wie ibsb
sie die ihnen von Burggr. Friderich V von Nürnberg aufgetragene Geleitung der Nilm- *'*"*' ^*^
25 berger Gesandten zu dem nach Rotenburg auf 10 Jan. 1389 bestimmten Tage ausführen
sollen. 1389 Jan. 16 Nürnberg,
Au* Nümb. Arch, Konserv. cod. 278 fol. 57^ conc. ehart, coaev.; üeberackrifl Derbrief den man dem ••
Wirsberger und dem Wolmershuser von dez belaitena wegen gesant hat.
Mein dinst bevorK lieber Heinrich und Wolmershawser. als euch mein herre der
30 burkgraf verschriben hat daz ir die von Nurmberg und ander stet die mit in reiten zu
dem tag gen Rotenburg und von demselben tag wider heim belaiten sult, bit ich euch,
daz ewer einer odir ir bede biz morgen ze naht an dem süntag her gen Nüremberg kumpt ^ass
mit 8 oder 10 pferden. und besteh' zu Kadolczburg als vil volK, die ewer botschaft do *'^^'
warten, biz ir in enbiet, ez sei wenig oder vil, daz euch dünke daz sie sicher reiten, und
ssals ir meinem^ herren dem burkgrafen und euch ewer ere bewaren wolt. und wolt ir
daz tun, daz lat mich an ewerm brief bei disem boten wider wissen, so hon ich awzge-
17
a) W om. und gclelt. b) W hat daz — geben er«< n<teh tnn. g) W hochwirdigen. d) v(m hier an lautet N und 41o
der vorgcnunten Mch aller f&r sich all ander ffireten und herren sprechen , W und der vorgenanten sache aller
far alle andere ftirsten und herren «prechen. e) om, W, f) TThem Lampreht etatt dem. g) vw dieter
^ Zeile ein Vermerkxeichen am Rande, h) hier auegettriehen als ea [beeondere auegeetriehen is] itz&nt gestalt iat.
1) etw€u unter der hiemit eehliefienden Zeile ein Vemerkzeichen am Rand, k) eod, meine mit üeheretrich; da»
/olgende dem auegeschrieben.
• nr. 4». * Vgl. d(U Verfahren in nr. 88 art. »,
*Mit dietem geben haben ist nicht übergeben gemeint * Der Burggraf hatte die Nürnberger zu geUüen echon
45 tondern nur die Bestimmung dazu, er war noch nicht nach den Meren Beetimmungen vom 29 Nov. 1888 nr. 46
einmeU beeigeU («. art. ö), geschweige denn übergeben art. a, und dann ufider nach dem Entwürfe von c. s-ii
(f. art. 6), Dee. 1888 nr. 48 art. 8.
* nr. 48.
]04 Königlicher Friedenstag zu Rotenburg-Mergeniheim im Januar 1389.
1889 tragen mit dem rate, daz ir und alle die, die mit euch reiten und sie belaiten wollen,
jmi,i8 ^Iq]^qj> guUen sein vor den steten und allen iren heifern und den iren on geverde, also
daz sie und die stet, die mit in reiten, dezgleichen vor euch^ auch sicher sein on geverde.
ich hon auch awzgetragen, daz du, und wer mit dir gen Ndremberg reit, ein gut slehts
^«^ sicher geleit sult haben. datum sabbato ante Anthonii anno 89. 5
Albr^cA^ vom Eglofiatein ritter**.
E. VerhaDdlnogen und Beschlösse aof dem Tag.
[1889 gj^ Aufzeichnung Über die Verhandlungen zwischen den Boten der Schwäbischen Bundes-
Städte und den 4 kön. Räthen^ auf dem Tag zu MergenÜheim : ly die Städteboten Übei^
gehen den hon. Räthen einen Urkundsentwurf worin sie die Entscheidung zwischen sich 10
und den Fürsten dem König übertragen; II, die kön, Räthe Übergeben den Städteboten
einen davon abweichenden Vorschlag einer solchen Uebertragung des Entscheids an den
König ; III, die Städteboten übergd>en deih kön. Räthen ihre Meinungsäußerung in Be-
treff dieses Vorschlags der letzteren. [1389 Jan. 26 f Mergentheim*.]
A au9 Ulm. St. BibL cod. Ulmensia 5577 foL 14* -is* cop. coaev., enlhäU aUe drei Abtchnüte (uw heißt 15
im cod. ww).
N coli Nördl, St, A, Kop. B, losee Blatt ohne Bezeichnungt cop. chart. coaev., enthält nur die s ersten
Abschnitte I und IL
B coli Stuttg. StaaiS'Archiv Schmidische Sammlung fasc. i nr. 76 moderne Abchrift von N, also auch
nur die s ersten Abechnüte. 20
Regest bei Vischer nr. 827 aus B, vgl. unsere Einleitung Ht. E.
[I] Also gaben wir unsers herren des kunigs raten den anlAss verschriben^.
[1] Wir die stette, die den bund mit ainander haltent in Swaben in Franken und in
Baigern^, bekennen : umbe die krieg bruche und übergriffe die zwischen fursten herren
und uns vorgnanten stetten uferstanden und gewachsen sind sid dem usspruch den der «5
durchluchtig fürst und herre herzog RAprecht der elter zd dem Kuwenmargt' getan hat,
und umb denselben usspruch der uns noch nicht voUezogen noch voUgangcn ist, wan wir
noch gerne dabi beliben wellen ^, das wir des zu dem allerdurchluchtigosten fursten und
herren hem Wentzlawe von gotz gnaden Römschen kunige z& allen ziten merer des richs
und kunig zu Bechem unserm gnädigen herren komen und gegangen sien zu der minne so
imd zu dem rechten, also, was er derselben bruche und übergriffe mit^ baider partie
wissen und willen mit der minne nicht verrichten möcht, darumbe sol der vorgnante
unser herre der Romische kunige baiden tailen ain fruntlich recht besetzen mit solichen
fursten und herren die des kriegs nicht sien, und sol da ietwederm^ tail gen dem andern
von der vorgnanten bruche und übergriffe wegen ains fruntlichen rechten beholfen 35
sin. [2] euch ist gerett worden^, ob das were das dehain stat, ir were ainw oder mer,
oder die iren in aucht oder in ban wAren, das das weder in anklag noch in antwurt nicht
sol furgezogen werden , und sol in uf die zite kainen schaden bringen.
a) enoh aufgen^r. $t. das anugutr. den hoiren und den Iren, b) dAtiSber «IhikI, «r«pr. wol, dann tnugutriehen
▼on Appel Fachs ritter. c) 2f om. Uehtrtehrift. d) B add. eto. aus Nwoti tchwerUeh au»§€9trichen i*t. e) ^ 40
B »etzen wan — wellen an di* Stelle ztoteehen getln hit und and nmb Aiiiai^. f) N Inn et. mit. g) B ledwe-
der talle , If ledwederia. h)KB om, worden.
Sie sind genannt im Eingang von nr. 6». Sammlung für die 2 ersten Abschnitte unrichtig : (isssf).
*J)ie Verhandlung in Abschf^itt I kommt offenbar iiber' Wir setzen bei nr. 61. 62. 68 das Datum der Verhand-
eln mit der in der nr. 62 und wird daher auf 1889 Jan. 2€ hingen oder des Beschlueses selbst! aufgezeichnet sind sie 45
zu sdzen sein, die der beiden folgenden Abschnitte auf wol gleich darauf,
denselben oder den oder die folgenden Tage. Schmid^sche ^ Spruch zu Neumarkt vom 16 Merz issa.
E. Verhandlungen und Beschlüsse auf dem Tag. 105
[IT] Uf den vorgefichriben anläss ward uns also geantwort^. [1] item zum ersten^ U^^
daz die fursten herren^ und die stette aller stösse zwitracht and krieg, die sich verloffen ^
haben zwischen fursten herren und stetten unzher alz sich die krieg zwischen in baider
Site erhebt haben, daz si des an unsem herren den kunig gegangen sind in sölicher
s mAsse, daz er sie richten sulle der minne mit wissen, und, ob dez nicht gen künde, so
mit dem rechten daz er dez richs fursten' darzA setzen sol recht zu sprechent die er bil-
lichen und muglichen darzu setzen sol, also daz der fürst oder herre bi dem urtail nicht
sitzen sol den die Sachen antreten^. [1^] item® so ward gerett von dez ußspruchs
wegen den der hochgeborn herzog Ruprecht der elter zum Nuwenmargt' und zu
10 Haidelberg* gesprochen hate^, daz er nicht solt hindan gesetzt sin. [2] item^ ward
gerett, daz unser herre der kunige^ herren und stetten, die in siner und des richs
aucht und bdnne sind oder weren, den ban und aucht wol mocht abnemen von
sinen gnaden die zit so daz recht gen sol, also daz sich^ die zite iederman verantwurten
mag und euch klagen, [d] item euch wart gerett, daz unser herre der kunig die fursten
15 gr&fen und herren bi iren furstentftmen herlichhaiten frihaiten und rechten behalten*^
sulle, alz sie daz von unserm herren und dem riebe herbracht haben. [3^] item' euch
ward gerett, daz unser herre der kunig die stette bi iren rechten und"> frihaiten, die sie
von dem hailigen riche herbracht haben, ie die stat bi den rechten alz si herkomen ist,
beliben lausse ^. [4\ item^ euch wort^ gerett den^ fursten herren und stetten, daz unser
20 herre der Römische kunig ir herre ze baider site beliben welle, und sin und dez hailigen
richs recht behalten, alz in daz biUichen angehört; und weih partie im^ nicht wolgen»
wold, so wolt er dem andern tail beholfen sin.
[///] Damach gaben wir unsers herren dez kunigs raten den anlazz also verschri-
ben, der belaib uns unverantwurt [1] item zu dem ersten daz die fursten und die
28 herren und euch die stette aller stozze zwitracht und krieg, die sich verloffen haben
zwischen fursten herren und den stetten unzher alz sich diser krieg zwischen in baider
site erhept hat, daz sie dez an unsern herren den kunig gegangen sin in sölicher masse,
daz er si richten sol der minne mit wissen, und, ob daz nicht gen künde, so mit ainem
fruntlichen rechten also daz er dez richs fursten darzü setzen sol die er billich und mug-
30 lieh und von rechtz wegen darzu setzen sol. [1 '] so ist euch gerett von dez usspruchs
wegen den der hochgeborn herzog Ruprecht der elter zu dem Nuwenmargt^ und zu
Haidelberg* gesprochen hat, daz der nicht sol hindan gesetzt sin und sol beliben alz er
usgesprochen h&t. [2] euch wart gerett , daz unser herre der kunige herren und stet-
ten, die in siner und des richs aucht und banne sind oder weren, den ban und aucht von
35 sinen gnaden sol abnemen die zit so daz recht gen sol, also daz sich die zite iederman
▼erantwurten mag und euch klagen. [3] item euch wort gerett, daz unser herre der
kunig die fursten gr&fen und herren bi iren furstent&men herlikait frihaiten und rechten
a) N d*raf ward uns »in s^llch ant^t geben, b) N des enten $t. item zum ersten, e) herren om. Bf N und
herren and Bch die stett. d) Ä fkirsten o. herren b. d. u. n. sitaen s. d. d. saeh a., B fürst o. herre b. d. n. n.
40 sin s. d. d. Sachen a.| N f&rst o. herre b. d. n. n. sitzen s. d. d. sach a. e) ^ aaeh »t. Item, f) 2f getXn haut
(<&«fMo gut hant su U»en, da» abtr nUhipatt) odtr hantef mit [f ÄbkürMungs') Haken om t. g) ^ add. och.
h) NB add. die f&rsten granffen. i) 2T om, sich, k) NB beliben. 1) N om. item, m) en. add, n) N add,
tin ZHehen wol ohne Bedeutung, kaum auch nur eie, o)^om. item. p)JVward. q)Bder. r).yB in. »)N
▼olgen.
45 ' Demgemäß »chreibt dann Bisch. Gerhard von Wirz- vergleicht -, au« Bamh, Arch, Konserv. Acta über Roten -
bürg an Hzg. Stephan von Baiem, de» Königs Roth habe bürg a. d. T. wegen des Landfriedens, or. chart, mü Ver-
zu Mergentheim Bamberg und Eger den Ausspruch ge- schickungs-Schnitten und sehr schwachen Sigelspurent
than, der König solle deutsche Reichsfürsten und Herrn sign, roth Nr. S7 a. B.
als Schiedsrichter zwischen Gerhard und der Sladt Ro- ' 1888 Merz 16.
50 tenburg aufstellen ; dat. Wirzburg So, vor V. H. Leich- * 1888 Apr. 88.
namstag ohne Jahr, also wol laso Mai 29 oder 1891 Mai 81 *1888 Merz 15.
wenn man die in Viecher^s Reg. nr. 888 enthaltenen Daten ' 1888 Apr. 28.
Deutsche Reiehstags-Akten II. • 44
106 Königlicher Friedenstag zu Rotenburg •Mergentheim im Januar 1389.
[1S89 behalten sulle, alz si daz von unserm herren und dem riebe berbracbt baben. [d'j ouch
'^' wart gerett, daz unser berre der kunige die stette bi iren rechten und frihaiten, die si
von im und dem hailigen riebe berbracbt haben, iedw stat bi den rechten alz si her-
komen ist, beliben sol laussen.
1389 52. Aufzeichnung über Inhalt der Antwort, welche der Schwäbische Städtebund den 4 gen. s
kön. Bäihen auf dem Tag zu Mergentheim gegeben hat. 1389 Jan. 26 Mergeniheim.
Aus Nümb. Ar eh. Koiuerv. cod. 277 fol. n^-iB*.
Gemeiner Regensb. Chr. a , 968 gibt seinen Autzug wahrscheinlich au* diesem Stück, das er nt, ^ Pro-
tokoll u. «. w. nennt f und niehi aus nr. 61. Feßmaier p. 47 und Anm. in hat wol nur Gemeiner vor
eich gehabt, den er auch allein cüiert. Vischer, dem nr, 69 zur genaueren Vergleiehung noch nicht lo
vorlag, bezieht Gemeiners Auszug unrichtig aufnr. 6i; vgl. unsere Einleitung lit. E.
Hie stet geschriben die antwürt die gemain stet uf dem tag zu Mergentheim unsers
1889 herren dez ktinigs reten geben haben an dem nehsten eritag nach sant Pauls tag alz er
Jan. 26 bckcrt wart anno 89.
Ez ist zu wissen: umb die krieg und stoß, die zwischen den hochgeporn f&rsten i5
und herren herzog Stephan herzog Fridrich und herzog Johan gebrüdern pfalzgraven
bei Rein und herzogen in Bairn und andern fursten und herren iren belfern und den
iren uf ein seit etc. und gemeinen steten dez punds in Swaben in Franken und in Bairn
und andern iren heifern und den iren uf die andern Seiten uferstanden und gewachsen
sind, und darumb der allerdurchlewchtigst först und berre herr Wenczlaw von gotz 20
gnaden Romischer kunig zu allen zeiten merer dez reichs und künig zu Beheim einen
freuntlichen tag gemacht. hat gen Mergentheim, und daruf auch er von seinen wegen
mit seinem vollen gewalt und gewaltbriefen gesendet hat den hochgeporn fürsten und
herren hern Primißlawen herzog zu Teschsin, und auch die erwirdigen herren hern
Johansen erweiten bischof zu Camyn seinen canzler, hern Seyfrid von Veningen meister »5
Tewtsch Ordens in Teutschen landen, den edeln grafen Johan von Spanheim den jungem
sein rete : daz gemein stete dez punds zu Swaben in Franken und in Bairn den egenan-
ten unsers herren dez Römischen künigs reten von der vorgenanten krieg und brüch
1389 wegen uf heut* den tag zu Mergentheim also geantwürt hant : [1] waz sich übergriff
Jan. 2$ ^^^^ brüch sider dem awzsprucb, den herzog Ruprecht der elter zu dem Newenmarkt* 30
getan hat, nach dez awzspruchsbrief lawt und sag, den er darüber besigelt und geben
hat (derselb awsspruch doch an den steten niht gehalten noch vollgangen ist'), zwischen
fürsten herren und den iren und den steten dez pundes und den iren biz uf heut disen
heutigen tag verloffen und ergangen hant, daz sie dez bei den obgenanten unsers gne-
digeu herren dez Römischen kunigs gnaden zu dem rehtcn gern beleiben wollen und an 35
in komen sein, also bescheidenlichen daz der vorgenant unser gnediger berre der Römisch
künig beiden teiln einen gelc^gen tag beruf zu Teutschen landen in einer genanten zeit
bescheiden sol an solch stete da die vorgenanten stet und die iren sicher hinkomen mügen
dar und dannen und auch da zu sein on alle geverd. und da mag der vorgenant unser -
gnediger berre der Römisch künig die minne dez ersten wol für band nemen ob er ichts 40
a) mit ZeieKen wit Äeeentu» gravi» übtr n.
' 1988 Merz 16. obiger Stelle, es heißt aber nicht von sondern an den
* Gemeiner 2, 268 sagt «obwol da den Städten gegen steten d. h. von den Fürsten nicht gehalten den Städten
ihre Erwartung der Vorwurf gemacht wurde, daü sie gegenüber, wcls immer der Gegenstand ihrer Klage ist,
ihrestheils selbst dem Ausspruch Pf. Ruprechts kein völ- vgl « Aufzeichnung über die Verhandlungen u. 1. w. » von 45
liges Genügen geleistet >. Dieß ist wol ein Misverständnis [1889 Jan. 26 f.] Abschnitt 1.
E. Verhandlungen und Beschlüsse auf dem Tag.
107
der Yorgenanten brfich und stück mit der stet wissen und willen verrihten m&g. wer* ez
aber daz er daz mit der stet wissen und willen frewntlich niht verrihten möht, welich
stück und übergriff denn also unverriht hinderstellig beliben, darumb sol denn der vor-
genant unser herre der Römisch künig ein frewntlich reht uf denselben tag bescczen mit
5 solchen fürsten und herren und auch erbem rittern und knehten die die sach niht angange
noch die dez kriegs niht sein und domit niht zu schicken haben, und da sol denn der
vorgenant unser herre der Römisch künig ietwederm teil gen dem andern von der vorge-
nanten übergriff wegen rehts beholfen sein und da reht umb reht gen einander gestatten
on alle geverd; [2] also bescheidenlichen, ob daz wer' daz dhein stat, ez wer' einew oder
10 mer , in eht oder pann weren, daz daz denselben steten oder der stat noch den iren weder
in der minne oder an dem rehten zu keinem schaden komen sol und weder in anclag
noch in antwürt niht sol fÜrgezogen werden und sol zu der zeit und uf den tag genzlich
awzgeseczt sein, daz geschach und wart die antwurt geben an dem nehsten erilagnach
sant Pauls tag alz er bekert.wart anno 89.
188»
Jan. 26
1889
Jan. 26
15 53. Verahredunff der Schwabischen Städte wnter sich auf dem Tag zu [Rotenburg-] Mergent- laas
heim : die Städte sollen ihre zu Frieden oder Krieg hevolhnächtigten Boten auf 14 Febr, '^^^' ^*
1889 wider nach Rotenburg schicken; Bestellung von Geld und Mannschaft für den
Krieg ; Anschlag der Städte auf Geld in aUen 4 Bundesvierteln. 1389 Jan, 28 [Roten-
burg-] Mergentheim*.
20 Atu Nümb. Ardi. Konserv. cod. 277 fol. le* {die Ordnung) und foU le^^iT' {dieAnzalder Guidein
und Haller),
Atiszug bei Gemeiner Regentb, Chr. a, 258 f. mit nt. * aufpag. 269. Der Matrikularanschla^g der Städte
erwähnt in St. Chr. i, 186 nt. i aue untrer Qußlle.
Daz ist die Ordnung die gemacht wart uf dem tag zu Mergentheim feria 5 ante
25 purificacionem sancte Marie anno 89. *
[i] Kota. ez sol ein ieglichew stat ir botschaft, mit namen die die ieczunt uf dem
tag gewesen sein, aber senden gen Rotenburg uf den suntag zu naht an sant Valentini
tag mit solchem vollen gewalt, richtung ufzenemen, den krieg ze bestellen oder waz sach
hergat, daz sie daz niht bedürfen wider hinter sich ziehen.
30 [2] Item so sol einer ieglichen stat botschaft mit ir uf den tag bringen bei dem aide
einen halbteil irer gewonlichen stewr' und ie einen reinischen guidein für ein pfunt hal-
ler ; und sol dez kein stat sewmig sein, darumb daz die groß sache niht gewendet werd'.
[S\ Item so sol ein ieglichew stat fünf anzale irer gewonlichen stewr bei dem aid
geben an guidein halb uf den weissen suntag und halb uf mitvasten, und suUen die ant-
35 würten gen Nüremberg gen Ulm gen Rotweyl oder gen Rafenspurg, in waz stat unter
den vier steten denn iegliche stat wil. und sol daz aber kein stat bei dem aid verziehen
von solcher gepresten wegen alz ieglicher stat botschaft wol gesagen kan.
1389
Jan. 28
1889
Fthr. 14
1889
Merz?
Merx28
* /n der Ueberschriftf wie eie der Codex gibt, ist cUier-
dinge nur Mergentheim genannt; da aber die Städte ur-
40 «prüngUch in Rotenburg zutammenkamen, habe ich vor-
gezogen deutlicher zu eagen : [Rotenburg-] Mergentheim.
Man nannte damal» die Verhandlungen wol einfach von
Mergentheim, weil dieses dU Versammlungsplatz der
Forsten der Bauptort schien. Ich habe die Ordnung und
45 die anzal der guidein und haXler zusammengedruckt^ weil
sie im Codex aufeinanderfolgen und letztere auf den
gleichen Tag zu gehören scheint. Das Datum ist in St.
Chr. 1, 186 nt. 1 nicht ganz richtig auf 60 Januar berech-
net. Die artikel der man zu Mergentheim zu rat ward sind
50 auch erwähnt nr. 64 ort. 9.
* Ihrer Reichssteuer, «. Vischer in den Forschungen 2, 76.
^ In der Aufzeichnung von. Vorschüssen Ulms für den
Städtebund aus der Zeit von 1888 Mai 17 bis 1389 Sept. 26
in Münch. R. Arch. Bibl. Manuskripte nr. 50*' steht fol 9*
nach einem Posten aus der Zeit da man Tor Windsheim
läge der folgende Dezseiben mont man dl stett umb den
See etwivil dikch umb ir spiess und auch graf Heinrich
und von der halbtail wegen Ir stefife und das si ir bot-
achaft wider zu den stetten santen, gaben wir ii Ib. hl. ;
auf demselben Blatte weiter Einem boten gen Memingen
[cod. Memimgen] Lutkirch und Ysni [Tsinf], umb den
halbtail ir stefir und das si ir botschaft herabsauten,
16 8h. hl.
108 Königlicher Friedenstag zu Rotenburg-Mergentheim im Januar 1389.
[4] Item ez suUen die stet dez yierden teils in 'Francken umb den Sew und in der
1S89 von Ulm vierteil ir zwifPach anzal der spiez ^ uf sant Valenteins tag ze naht bei dem aid
Fehr, 14 j^^- einander haben zu Weissenburg'. und sol ein ieglichew stat ir diener mit gelt
versorgen daz sie nAczlichen gedienen mügen, und auch in enpfelhen daz sie gehor-
sam sein. 5
[5] Item so sdllen die stete unter der Albe ir zwiffach anzal der spiez auch bei dem
aid an ein stat, welich in allerfftglichst ist, zesamenlegen, und süUen ir diener ordi-
nieren daz allda etwaz auch geschikt werd.
[6] Daz ist ieder stat anzal der guidein und haller die ieder stat angelegt
Wirt«. w
Regenspurg : 800 guidein
Augspurg 800 guidein
NAremberg 800 guidein
Rotenburg 400 guidein
Nördlingeu 600 guidein 15
Winsheim 200 guidein
Sweinfürt 200 guidein
Dinkelspühel 150 guidein
Boppfingen 80 guidein
Summa 4100 und 30 guidein ^ so
Basel 800 guidein
Costencz 600 guidein
Ueberlingen 350 guidein
Lyndaw 350 guidein
Rafenspurg 180 guidein »5
Sant-Qallen 140 guidein
PfuUendorff 100 guidein
Wangen 100 guidein
Buchorn 80 guldeiu
Weyl in Turgew' 100 guidein so
Summa 2800 guidein*.
Ezzlingen 800 guidein
Rewtlingen 400 guidein
Rotweil 400 guidein
Weil 200 guidein S5
Hailprunn 600 guidein
a) eod, Sargew.
* Vgl, W, Vitcher in den Forschungen 8,77, 81 f. *Die4 AbtheUungen dee Anschlage sind die vier Vim^tel
* Die vorhin genannte Aufzeichnung von Vorechüseen des Bundes in Schwaben Franken und Bayern, St, Chr.
Ulms hat auf foL 11^ den Artikel Do uns di von Nuremherg 1 , lu. 186 bes, ni, i mit Bez. auf dieses Stück, und Und. 40
verschrieen, das wir den stetten umb den Sewe [Se^f ] 159 nt. 8, sowie W. Vischer in den Forschungen a, 70 f.
verschrieen, das si di 50 spiess, di si auf gemein stett Nach obiger Bezeichnung 1., das Vierteil in Franken f.,
bestell betten, auch mit ir zwivalter anzal gen Weissen- um den See 8., die Städte unter der Alb 4,, Vierteil der
burch santen auf mitfasten [Merz 28] , gaben wir zu von Ulm.
botenlon i Ib. Das oben im Text genannte Weißenburg * Diefi ist das Viertel in Franken; die Summa stimmt 45
ist jeden fcMs das Elsäßische, vgl. nr. 54 art, 10. Wenn nicht, es kommen bloß 4080 fi. heraus. Verglichen mit der
Gemeiner Regensb. Chr. 2, 268 f. von den Städten erzählt, Mergentheimer Stalhmg vom 6 Nov. 1887 art. I4k RTA 1,
sie hätten, ais vollendete Thatsache, ihr Volk zu Weißen- 694, 18-19 fehU hier Weißenburg im Nordgau.
bürg gesammelt u. s. w., so beruht dieß wol eben nur auf ' ' Dieß ist das Viertel um den See; die Summa stimmt,
dieser Abmachung, aus der wenigstens hervorgeht daß Verglichen mit der gen. SteUhtng fehlt hier Mülhausen im 50
sie es thun wollten, Elsaß, wogegen dort Weil im Thurgau fehlt.
F. Städtische Kosten.
109
10
Hallo 600 guidein
Gemftnd 270 guidein
Awlun 100 guldein
Summa 3700 und 20 guidein *.
Ulm 750 guidein
Memmyngen 300 guidein
Bybrach 250 guidein
Isni 100 guidein
Lewtkirch 100 guidein
Eawffbewrn 150 guidein
Giengen 100 und 20 guidein
Buchaw 40 guidein
Summa 1800 und 10 guidein'.
Summa summarum . 12110^ guidein'.
1889
Jan. 38
16
F. Städtische Kosten.
54. Kosten des Schwäbischen Städtebtmds bei dem auf 10 Jan. 1389 angesetzten Tag zu zw.iass
Mergentheim. Aufgezeichnet zwischen 1388 Mai 17 und 1389 Sept. 26 Ulm. mdilsB
8ept.»e
Aus Münch. R. Arch. Bibl, Manuskripte nr. 50^ woraus dieter Auszug gezogen ist; vgl. die Queüen-
Angabe bei den Kosten des Schwäbischen Slädtebunds wegen des aufs Nov. 1888 nach Mergentheim
80 bestimmten Tags,
[1] Fumf boten gen Straspurg ^, da wir in verchftnten all handldng und wie von
eins tags wegen gen Mergentheitn an uns geworben wdre , 16 flor.
[2] Einem boten gen Costencz^ do in gemein stett verschrt&en wie si mit dem
Wdhinger reden selten von dez gewerbs wegen daz er an si getan ^ hett von dez von
85 OsterrtcA wegen, wann ez in rede was umb einen tag gon^ Mergentheim, 16 sh.
[3] Aber einem boten gen CostencZ; da der tag gen Mergentheim beredt was auf den
sunto^^ nach dem oberisten, das si dem Wahinger darauf voUekomenlich antwurten, 16 sh.
[4] Da uns der tag verchünt word gen Mergenthetm auf den snntag^ nach dem
oberisten, das verchftnten wir da in vil stett di nicht aigner boten hetten, und das si ir
so hoiachcft vollen gewalt santen wie man sich da halten solt, 6 Ib. hl.
[5] Einem ^ reitenden knecht und einem laufenden boten gen Nuremberg aber von
der Ordnung wegen gen Hegensburg, und auch das si di stett wissen Hessen ob in der
sicherbrif von den fursten* auf den tag gen Mergentheim worden wer' oder nicht, 8 Ib. hl*.
1889
Jan, 10
1889
Jan. 10
85
%) im Codex »tvnd Muertt 1S510, welehes in 19110 , nicht 12910, verhesttrt teheint. b) getont c) He. d) nicht
wol ifintag; mit^kürtung. e) mit AhkürMung. t) eod. einen; wo der BeMufihimeonaiiü durtk AJbkürtung
gegeben iet , vurde immer einem gewählt in ähnUehen Fällen.
iO
45
* Dieß ist das Vierte unter der Aib; die Summa stimmt
nicht j es kommen bloß 8870 fl. heraus. Verglichen mit der
gen. Stallung fehlen hier Wimpfen und Weinsberg.
^Dieß ist das Viertel der Stadt Ulm; die Summa
stimmt. Verglichen mü der gen. Stauung fehü hier Kempten.
* Stimmt nicht. Die Summa der Summa des Textes
wäre 18480, die Summa der verbesserten Summen müßte
18010 sein.
* Vgl Sehr. Nürnbergs an Schwab. Städte 1888 Dec.
11 ort. 8.^ Inder obigen QueUe lautet ein Posten Wir
gaben ii poten zu den Reinischen stetten gen Straspurg
und gen Speir bis auf den suntag vor dez heiligen
chrauezs ze herbst [isss Sept. li] 88 Ib. hl.
* Vgl. Bestimmungen wie die Sicherheits- und Geleits-
briefe u. s. w. nr. 49 art. 8. 4. $. — Vgl. nr. 48 Zusatz.
* Das von Fridrieh Presed zu erwartende Uhnische
ürk. Budi wird die ganze Aufzeichnung bringen aus der
wir hier autziehen, und damit auch mehr hierüber. Der
zweitvorhergehende Artikel vor dem obigen lautet auffol.
10^ Do sich der bischo^ von Salczburg mit den berren
von Beiren uss6nt und di stett der dritten anzal zu rat
w&rden das ein igliche stat di haben solt auf liechtmess
[Febr. 8]f das verchunten wir in all stett, und gaben zu
bottenlon 12 Ib. hl.
110 Königlicher Friedenstag zu Rotenburg-Mergentheim im Januar 1389.
xw.1868 l^gj Einem reitenden knecht zu der schar und gen Pfullendorf nach der obern
undiaas stett^ ßoldneren, das si gen ülme^ komen^ und mit den stetten auf den tag gen Mergent-
sept.2€ heim riten, da waren aber diselben spiess* gen Rotweil, 2 Ib. 8 sh. hl. 4 tag.
[7] Einem boten gen FfüUendorP , daz si di. 50 spiess, di si auf gemein stett bestelt
hetten, unverzogenlich herab gen Ulme santen, das si mit den stetten auf den tag gen &
Rotenburg riten, 15 sh. hl.'
[8] Dem statschreiber zu dem ersten tag gen Mergentheim 13 tag 20 Ib. 16 sh. hl.
[9] Do gemein stett dez ersten von Mergenthetm von dem tag komen, enphulhen
uns gemein stett, daz man di artikel, der man zu Morgen them zu rat ward', in alle di
stett, do man dez notdurftig was, verchunte, und sonderlich daz ein iglich bott ein halb lo
anzal an guld darbrächt *, 5 Ib. hl.
[10] Einem boten gen Weissenburg in Eisassen' mit den^ widersagsbrifen an di
von Bergzabern, als di stett zu Morgen th^m zu rat würden, 5 Ib. hl.
isas 55. Kosten der Stadt Frankfurt bei dem auf 10 Jan. 1389 angesetzten Tage zu Mergent-
heim. 1389 Fehr, 6, is
Au€ Frankfurt St. A. Rechenbücher, unter der Au$gaben- Rubrik uzgeben zer(ünge.
Fehr. 6 Sabb. post Blasü : 95 gülden minus 8 sh. band virzert Job. von Holtzhusen der
junge unde Bernhard Nygebdre mit 9 ph erden 22 dage gein Mergentheym'uf einen dag
zusehen den Beyerschen fursten unde den steden^.
a) P/tillnd mit üeberstrieh. h) cod. stett zweimal, c) cod. Ulm mit Oberttrieh ; auch Ulme hat im Codex vertchie- 20
d9ne male einen Oberttrick, überfiüeeig, ich JuU/e <« dann gleieh/aU* einfach durch Ulme widergegeben. d) a
find o Hnd im Codex meht immer gut su nnteracheiden , hier doch getoiea o. e) Pf&lnd mit Strich. f) im cod.
korrigiert atu dem.
' Der vorhergehende Rechnungsposten heißt Da gemein vovi 28 Jan. isas zu verstehn.
stett nach den von Horestein aanten und si mit 6 spiessen * Davon ist ebendort die Rede in art. 2. 25
wollen bestelt han, di verzerten zu Ulme 2 Ib. 4 sh. , dns * Vgl. nr. 68 art. 4.
lüessen in gemein stett auch schenkchen. ^ Vgl. nr. 62.
* Nach drei weitem Artikeln folgt hier fol. il* Ottlein ^ Nürnberger Gesandschaß auf diesen Tag e. Kosten
den Luffel zu zwain malen zu den stetten an den Rine der Stadt Nürnberg bei dem Tag von Bamberg und Eger
und gen Menczc gab man 1 1 flor. art. 4. 30
* Unter diesen Artikeln iit die Verabredung der Städte
Königlieher Friedenstag za Rotenburg -Mergentheim
in Febroir 1389.
Als königlicher Friedenstag ist auch diese Versammlung mit Recht zu bezeichnen , wie
aus den Akten des früheren hervorgeht: der König soll den Tag ansetzen^ und dort die
Streitigkeiten zwischen Fürsten und Städten zu beendigen suchen^. Zwei königliche Eäthe
sind dann wirklich daselbst erschienen^, — Man wußte bisher nicht, daß diese Versammlung
5 vom Februar 1389 wirklich abgehalten worden ; und mit Recht konnte W. Vischer* noch
sagen, daß der auf der Januar- Versammlung verabredete Tag zu Rotenhurg nicht zu Stande
gekommen sei^. Nach den vorliegenden Aktenstücken ist nun aber darüber kein Zweifel mög-
lich, daß es doch der Fall gewesen; mit Ausnahme von nr, 60 sind sie aUe hier zum erstenmal
abgedruckt Diese zweite Mergentheimer Versammlung wird auch ausdrücklich als die andere
10 von der ersten unterschieden in den städtischen Rechnungen ^. — Wie die vom Januar so ist
auch diese neue Zusammenkunft sowol nach Rotenburg als nach Mergentheim bestimmt : am
erstem Ort wollen die Städte auf 14 Februar zusammentreten'^, die allgemeine Abrede zwischen
Fürsten und Städten gieng aber nach Mergentheim ofuf den folgenden Tag^, Diese Zeitbestim'
mungen passen ganz gut, wenn die Städte von Rotenburg nach Mergentheim ritten, oder ein
15 iihvlicher Hergang wie bei der letzten Versammlung • gedacht wird.
A. Vorbereitung für das Zustandekommen des Tags, — Es war wichtig den
Erzbischof Piligrim von Salzburg, der sich den Anmuihungen des Königs mit Preißgebung
der Städte Frieden zu schließen geneigt zeigte ^^, so zu bearbeiten^ daß er seinen bundesmäßigen
Verpflichtungen gegen die Bürgerschaften nachkam und keinen Sonderfrieden ohne dieselben
20 eingieng. Dieß wurde in dem städtischen Schreiben nr. 56 vom 2 Februar 1389 versucht. Es
ist sogar möglich, daß eine gewisse üngenauigkeit der Ausdrücke, mit welcher hier die Ver-
handlungen der letzten Versammlung dargestellt werden, auf Rechnung des Wunsches
zu schreiben ist, dem Erzbischof in jener Absicht die eignen Friedensbestrebungen der Städte
so hoffnungsvoll wie möglich , ihre Nachgiebigkeit so groß wie möglich darzustellen. Man
25 sagte also dem Erzbischof, die Städte hätten sich dort bereit erklärt sich nöthigenfalls einem
vom König niederzusetzenden Gerichte zu unterwerfen^^, und verdeckte damit den einen Diffe-
' nr, 68 art. i.
* nr. 61 art, 1 1, II i und 4, III l; und nr, 62 art, i,
^ Siehe wäier unten in dieser Einleitung b't, B und C,
30 * In den Forechungen zur Deutschen Gesch. 2, 104 u,
* Aus dem Wortlaut bei Königshofen (s. die Einleitung
zum vorigen Tag lit. B) ist nichts bestimmtes zu entneh-
men.
* Der erste Tag als solcher genannt nr. 64 art. 8 {woi
35 auch art. 9) und nr. 61 art. i, der andere nr. €i art. 2
und 8 iwol auch art. i) und nr. $2; zwei Mergentheimer
Tage sind auch unterschieden in nr. loo art, 4.
' nr. 68 art. i.
• nr. 66.
' VgL Einleitung zu der vorigen Versammbing Ht. E
ganz vom.
*• Vischer Reg, nr. 824 und 826, vgl. auch nr. 68 art, 6. 6,
" darumb sol er ein reht besetzen , vxu ein fhintlich
recht im Sinne der Städte, aber catch ein förmliches
Heehtsverfahren bedeuten kann wie es die kön. Käthe vor-
schlugen-, vgl. nr. 66 nt.
1 12 Königlicher Friedenstag zu Rotenburg-Mergentheim im Februar 1389.
rempunkt der zwischen ihnen und den kön, Ruthen geblieben war^; auch vmrdefär die Ver-
handlungen jenes Tags der Ausdruck als dann uf dem tag beret ist gebraucht, worunter
sowol die Besprechung an sichj wenn sie au^h zu keiner Schlussahniadtung führte, verstanden
werden kann, als auch die wirkliche bindende Verabredung^ , während doch eine eigentliche
Verabredung eben gerade nicht getroffen, sondern man ohne Ende geschieden war. Die auf s
jenem Tag auch gegenwärtig gewesenen erzbischöflichen Gesandten^ konnten nun freilich
ihren Herrn Ober den wirklichen Sachverhalt aufgeklärt haben oder es noch thun, aber esmodiie
doch auf diesen einen günstigen Eindruck machen wenn man nachträglich jenen Besprechungen
eine recht versöhnliche Färbung gab, und um so bereitwilliger mochte er seinfO/r die Einhal-
tung der verabredeten Zeit wie man wünschte aufzutreten, falls von andrer Seite der König lo
zur Verschiebung angesprochen werden solüe*.
B, Bestimmungen betr. neuen Tag zu Bamberg auf Merz 28. — Zu einem
Austrag des Streits kommt es auch jetzt nicht, aber es wird ein neuer Tag verabredet, der
zu Bamberg am 28 März zwischen den Fürsten und den beiden Städtebünden stattzufinden
hat'^. Nach einer Notiz bei Wencker in seinen Excerpten* sollte der Konig selbst auf diesem \h
Tag erscheinen, den seine Räthe ausgemacht; daß diese in der That denselben angesetd
haben, ergibt nr, 59 art, 1; aber ob sie dabei die Anwesenheit des Königs in irgend einer
Weise zusagten oder in AussicfU stellten, sieht man atts letzterer Stelle nicht, jeder^oils war
es das Verlangen sowol auf fürstlicher als auf städtischer Seite''. Die Fürsten nahmen den
neuen Tag an* und stellten noch in Mergentheim den Sicher- und Oeleits-Brief aus*. Auch t)
der Schwäbische Städtebund gieng darauf ein, unter der Bedingung daß die Eheinischen
Städte ebenfalls kämen; ja die Nürnberger Regensburger und Augsburger verabredeten auf
dem Heimweg mit Pf. Ruprecht III und Landgraf Johann von Leuchtenberg, daß man im
Bamberger Tag von fürstlicher und städtischer Seite unter allen Umständen abhalten wolle,
auch wenn der König nicht erscheine oder den Tag aufschieben wollte ^^, ein Beweis wie sehr ts
die Städte bereits dem König mistrauten, zugleich aber auch die Nothwendigkeit des Friedens
fühlten. Zunächst aber woüte man auf sein Erscheinen hinwirken, und es gieng eine städtische
Gesandtscheft zu ihm nach Böhmen, versehen mit einer Instniktion (nr. 67) welche dahin
eben lavJtete und eicher noch auf dem Mergenbheimer Tag ihr von Seiten des Schwäbischen
Bundes ertheilt war. Diese Gesandtscheft sollte in Böhmen sich in Verbindung setzen nUi »
dem früheren Boten C. Sawr, welcher noch nicht zurückgekehrt war^^. Welche Anweisung
sie aber in Betreff des auf den König zu nehrnenden Hintergangs j einer Hauptsache, erkieUj
ist nwr angedeutet. Man sah leicht voraus daß beim König davon die Rede werden kiowniej
und in der Gesandschcftsinstruktion nr, ö7 sollte offenbar du/rch den besondem art. 7 dcfär
Vorsorge getroffen werden. Auf dem Mergeniheimer Februar-Tag selbst scheint, wie ncMr- ^
lieh, von der Sache die Rede gewesen zu sein. Denn was in dieser Beziehung in der Urkunde
nr. 60, welches Stück deshalb hier Aufnahme verdiente, von einer Mergentheimer Versamm-
lung gesagt istj das muß man doch wol auf die vom Februar und nicht auf die vom Jaimar
beziehen ; sonst könnte es in art. 2 nicht wol heißen als man nechst zu Mergentheim davon
gescheyden ist, was bestimmt auf den letzten d. h. den Februar-Tag hinführt. Es wird^o
freüich daraus die Verhandlung des Februar-Tags Ober diesen Punkt keineswegs eben so
* Siehe Einl. zum vorigen Tag Ut. E zweite Differenz. * nr. 6$ art. l imd nr. 70.
* Lexer vnhd. HandwOrterbtich. ' nr, 69.
^ nr. se. " nr. 68 {und nr. 70). Wencker's Notiz (m der Idzten
* nr. 6$. Anm. zu nr. 68), wekhe hier nicht dat Atubleibeii det ^
' nr. 69 art. i, und nr. 70. Königs eondem da* seiner Räthe ins Auge faset, itt wol
* Siehe die letzte Anm. zu nr. 66. nur au* irgend einer üngenauigkeit herzuleiten, deren
^ nr. 57 art. 1-8; und die Stelle nr. 68 ob unser harre — Urheber gldchgUtig ist.
not wegen legt die Vorauetetzung nahe daß Wencker** " nr. 67 art. 8, vgl. die vorige Einleitung Ut. E ex.
Notiz im Hecht Ut.
50
4
'!»•.» i.
V >
f'i:-'
4 '•
^
\-
Einleitung. 113
ausführlich beleuchtet , wie es mit der vom Januar durch die Aufzeichnungen nr. 51 und 52
der Fall war. Aber wenn man in nr, 60 die art 2. 4. (5.) 7. 9 mit einander vergleicht, so wird
man tool schließen dürfen, daß die Städte auf ihrem Standpunkt vom Januar- Tag auch im
Februar stehen geblieben sind, indem sie ein wirkliches Rechtsverfahren vor dem König
5 ablehnten. Denn wenn auch in art, 2. 4. (5.) 7 einfach von daz recht, des rechten, (daz
recht,) zu dem rechten die Rede ist, so zeigt doch art. 9 daß hier nur an ein fruntlich
recht ^e{2acA^ werden kann^. Es war also allerdings in dieser Beziehung dem König nichts
neues mitzutheilen d. h» keine weitere Concession der Städte, und man mochte es wol bei dem
bewenden lassen was nach dem ersten Mergentheim^ Tag dwrch C. Sawr dem König darüber
10 vorgetragen worden war. So ist denn dieß der Sinn jenes kurzgefassten art. 7 in der Anwei-
sung nr. 57 : die Angelegenheit des Hintergangs zunächst nicht berühren, auf Befragen aber
den bisherigen Standpunkt vertheidigen. Das Wie dieser Vertheidigung konnte den mit dem
bisherigen Verlaufe vertrauten Gesandten überlassen werden, oder man begnügte sich es
ihnen mündlich einzuschärfen ; deswegen hatte man nicht nöthig es in diesem Artikel noch
15 näher auszuführen. Wol deshalb ist er auch als überflüssig im Codex durchstrichen worden,
einer besondem Anweisung bedurfte es ja in einer Sache kaum, worin die städtische Politik
sich nicht verändert hatte und ihre bisherige HciUung dem König bereits bekannt war. Wenzel
wusste eben authentisch dwrch C. Sawr was die Städte wollten^ bei der Verhandlung zunschen
beiden muß besonders auch von dem Hintergang die Rede gewesen sein, von Sawr sollten die
ao neuen Gesandten, die ihn bei sich zu behalten hatten, sich informieren lassen was der König
darauf erwidert hatte^. Die Hoffnung auf den Frieden war übrigens schon im Merz von
solcher Stärke, daß die Stadt Nürnberg und die Burggrafen darauf rechneten, derselbe
werde bis 1 Mai entweder dwrch den König oder sonstwie zu Stande gebracht sein*.
Aus der Rechnung des Schwäbischen Städtebunds nr. 61 art. 3 ersieht man^ daß auch
85 ouf diesem Tag zu Mergentheim die Städte für sich Beschlüsse über ihre Hgnen Angelegen-
heiten fassten, Ordnungen trafen, wie auf dem Mergentheimer Januar- Tag durch die Ord-
nung nr. 63 geschehen war; aber das nähere darüber wissen wir nicht. Man darf vermuthen,
dcß bei aller friedlichen Neigung derselben sich diese Vereinbarungen doch wie nr, 63 auf
aUenfallsige Fortsetzung des Kriegs bezogen haben, wenn kein Friede zu Stand käme.
80 C. Städtische Kosten. — Man hatte auf dem Mergentheimer Januar-Tag im Kreiße
der Schwäbischen Städte verabredet, die gleichen Boten auch im Februar wider dahin zu
schicken^. Es mocJUe dieß zweckmäßig erscheinen, weil die Betreffenden in der Sache, um
die es sich auf beiden Versammlungen ebenmäßig handelte, einmal bewandert waren. Der
Ulmer Siadtschreiber wwrde in Diensten des Bundes dahin beordert^ er war auch im Januar
86 dabei gewesen^. Nürnberg hatte auf beiden Mergentheimer Tagen 4 Gesandte, dieselben wie
nachher in Eger, nerrdich Bertolt Beheim, Ngdas Muffel, Bertolt Pfintzing, Jobs TetzeV.
Eis ist nicht unwahrscheinlich, dcß der Regensburger Enekel, der ein Mitglied der Gesandt-
Schaft an den Konig ist^, in Mergentheim dabei war, und ebenso der Augsburger Peter Lan-
genmantel, aus demselben Grunde^; doch nicht nothwendig, denn Albrecht Ebner j der mit nach
40 Böhmen gieng*^, befindet sich, obschon Nürnberger, nicht unter den genannten 4 Nürnberger
Boten der beiden Mergentheimer Tage. Man könnte auch vermuthen, daß die beiden Regens-
burger Ritter Hans von Steinach und Gamriet von Selchingen, die am 2 Febr. 1389 in
* Vgl in der Einleitung zum vorigen Tag lit, E den * nr, 68 art. i; vgl, ähnlich nr, e,
zweiten Differenzpunkt, " nr. ei art, 2,
Ar» • nr, 57 ort. 8, • nr, 84 art. 8,
^nr. 60 art, t, 9, vgl, art, 8, ii, — Alt etwas weiteres, ' nr, ioo art, 4.
was auf diesem Tag vorkam, ist die Beauftragung, welche * nr, 67 im Eingang.
Nürnberg vom Schwäbischen Städtebund betr. die Ver- * ibid,
handbmgen mit Erzb, Adolf l von Mainz erhalten hatte, '® ibid.
50 tMS nr, 67 zu erwähnen,
Deutsche Belchstags-Akton II. |i^
X14 Königlicher Friedenstag zu Rotenburg- Mergentheim im Februar 1389.
Nürnberg sind *, von da mit den Nümhergem zu der Versammlung reisten; die Boten von
Nilmberg Augsburg wnd Regenshurg reiten auch zusammen von Mergentheim weg*. Die
genannten 3 Regenshv/rger und jener LangemnanieL von Augsburg mögen auch im Januar
schon zu Mergentheim gewesen sein^faUs durchweg auf beide Tage die gleichen Leute geschickt
wurden^. Jene Verabredung, die gleichen zu schicken (oder war es Zufaüf), scheint auch 6
den Rheinischen Städten eingeleuchtet zu haben; wenigstens sind die 2 Frankfurter Boten
dieselben im Februar wie im Januar*. Ob aber der Rheinische Bund als solcher vertreten
war, mag zweifelhaft bleiben, da in Mergentheim nur der Schwäbische Städtebund (und nicht
auch der Rheinische) die Zusage für Bamberg gibt, und zwar so daß er sein Erscheinen
von dem der Rheinischen Städte abhängig nuicht, welchen das brieflich gemeldet wird*. Das lo
Eintreffen der Räthe des Erzb. Piligrim von Salzburg wurde, wie es scheint, mit Sicherheit
vorausgesetzt*; es waren wol auch wider die gleichen wie in der letzten Versammlung. — -
Die beiden anwesenden kön. Räthe werden in nr. 69 art. 1 genannt. Von Mitgliedern der
Fil/rstenpartei können wir vier aus dem Eingang von nr, 59 namhaft mcuihen'', ein weiterer
kommt noch hinzu nr. 68 im Eingang. 10
Beim Jahr 1388 hat Gemeiner Regensb. Chr. 2, 249 die Angabe : c Conrad Enjfnchl,
einer des RaOis, der nach Augsbtji/rg die Mahnu/ngsbriefe iiberbrachJt hatte, berichtete herab,
daß der Kbnig die Städte von femerweiten Feindseligkeiten abmahne, daß er einen Tag
nach Bamberg anberaumt^, nachher wider abgestellt und nun etliche Fürsten zu sich nach
Eger berufen habe. Diese Nachricht hatte Enynchl unterm 18 des Monats Julius gemeldet,* so
Hier ist ein Irrtkum, den Vischer Reg, nr, 329 richtig bemerkt und aufgelöst hat : es scheine
daß Gemeiner zwei in einem Stadibuche zufäüig unter einander stehende Notizen zusammen-
geworfen habe, von denen die eins mit jenem Datum versehen, die andere, welche sich auf
die beabsichtigten FHedeneverhandlungen bezieht, ohne Zeitbestimmung war. Die Mahnungs-
briefe Regensburg^s an Augsburg, die Enynchl dahin iiberbracht, fallen wol richtig um die 25
angegebene Zeit des 18 Juli 1388, wo Regensburg der Hilfe bedurfte ' ; die Frage um Bam-
berg und Eger aber gehört eben so sicher ins Jahr 1389.
' nr, 6€ QueUen-Ängabe und ünter$ehHft. * nr, se.
* nr, 68. ^ Einer kehrt im Eingang von nr, 88 wider,
' Vgl, die Einleitung zum vorigen Tag tö. F und nr,6e * Daß die Sae/ie hier to gefaut wird tU$ ob der^ König $0
die erite Anmerkung dee Stücks; ob und wer unter obi- idbtt den Tag zuerst nach Bamberg anberaumt habe,
gen Namen von Seiten des Bundes da war, weiß man während es doch seine Räthe gethan hatten, madU keine
nicht. weitere Schwierigkeit; vgl nr. es nf., auch nr, 70,
* Vgl nr, es mit nr, 55, ' W. Vischer in den Forschungen s , tos, s von oben.
' nr, 58, 85
A. VorbereituDg für das Zustandekommen des Tags.
115
A. Vorbereitong fiir das Zostandekommen des Tags.
56. Nürnberg und die gen. zwei Begemburger Boten an Erzb. Piligrim von Salzburg : soll
ohne die Städte keine Richtigung aufnehmen und ihnen die bundesmäßige Hilfe leisten
faVs sie trotz der Mergentheimer Abmachungen von den Bairischen Herzogen bekriegt
6 würden, soll im Fall Widerspruchs wirksam sein für das rechtzeitige Zustandekommen
des neuen nach Mergentheim auf 15 Febr. 1389 verabredeten Tages. 1389 Febr. 2
[Nürnberg^].
Atu Nürnb, Arch. Konterv. cod. 878 fol, €S^ conc, chart. coaev. mü der Uebenchrift Ein solchen brif
sreib man dem pischof von Salczburg von der stat zu Nurenberg und Hansen von Stainnacb ritter
10 und dem Gamriet von Serchingen [in dieter Gegend ein Vermerkzeichen am Rande; zu der Person
vgl. Gemeiner Regeneb, Chronik 8, 204 und sn nt» ttf] von Regensburg an u&ser frawen tag
lihtmese 89.
1889
F^br, 2
Genediger fürst und herre. wir lazzen eur genad wizzen, als ein freuntleich tag
iczund zu Mergentheim gewesen ist zwischen fnrsten herrn und den steten da^ eur ret
15 bei gewesen sein, des^ sind di stet der stfis und bruch, di sich zwischen den hochgeboren
forsten den herren von Bayren und iren heifern und in seit des auzspruches zu dem
Newenmarkt, der doch an den steten niht volzogen ist, verlaufen haben ^, beliben an
unserm^ herrn dem kunig, also, was er geminen mag mit beider parti wizzen , daz wir
des nimant pilleicher gehorsam sein dan sein genaden ; was er aber mit peider parti wiz-
aozen niht geminen moht, darumb sol er ein reht' besetzen und sprechen lazzen, als dann
uf dem tag beret ist', genediger herre. nu ist uns gesagt wie daz ir eur stös und bruch,
di ir mit dem hochgeboren fursten herzog Fridreich habt, auch an unsern® herren den
kunig kumen seit darumb bit wir eur gnade fleizziklich , seit ir und di vorgenanten stet
ir sach also bei unserm egenanten herrn dem Komischen kung beliben seit, daz ir dann
s5 an^ di stet kein rihtigung niht ufnempt, und, wer' daz daz di herrn von Bayren und ir
helfer wider solch reht und bescheidenheit di stet bekrigen weiten, daz ir uns dan fuder-
lich beholfen wert als uns des eur genad schuldig und gepunden ist. auch ist ein ander
tag zwischen fursten herren und den stetei} beret worden wider gen Mergentheim uf den
montag noch sand Valentins tag nu schirst, da eur ret auch zukomen, als auch daz vor Fe&r. is
80 euren genaden auch versriben ist. nu bit wir eur genade fleizziklich, ob daz wer' daz
imant darauf ret daz unser herre 'der kung den vorgenanten tag erlengen oder ufslahen
solt, daz ir dann darein rett daz der tag also volge, wann in di fursten herren und distet
zu Mergentheim o%enomen haben und suchen wollen, wan wo kein hinderung in den
tag vil, so wizze wir niht anders dan daz solch gros einfell darein fillen daz unserm herrn
86
a) auigetMehenf b) cod. add, und. e) cod. om. TerUnfeii hAben. d) eod, nAMrn. e) cod. niiBenn; deu fol-
gmd* den abgtkürtt de mit Ueberatriek,
* Der Ort dee Datum» ergibt eich atu der ünterechriftt die
Zeit au» der Uebertchrift de» Stück» im Codex. E»»cheint
faxt, daß die 2 untereckriebenen Regeneburger al» Ge-
40 »andte auf dem Mergentheimer Januar- Tag gewesen und
dann ztoiechen dem ereten und zweiten Mergentheimer
Tag nicht nach Haute zurückgekehrt »ondem mit der
Nürnberger Botechaft nach Nürnberg gegangen waren,
wol um dort den zweiten Mergentheimer Tag abzuwarten;
45 e» war ja auch verabredet worden die gleichen Geeandten
wider zu »chicken{nr. 68 ort. /). Andrertett» i»t e» doch wol
wahrecheinlich, daß Enekel der andere Regeneburger ,
welcher im Eingang von nr. 57 al» Geeandter de» zwei'
ten Mergentheimer Tag» an den König genannt wird,
aU Geeandter auf eben dieeem Tage fungiert hatte, und
»omit auch wol auf dem ereten Mergentheimer Tag, E»
können alle s geweeen »ein.
* Deutlicher ain fruntlicb recbt nr, 61 I ort, i und
nr, 62 art, t, ». Einl. zum vorigen Tag lit. E,
* Im Sinne von betffrochen, nicht aber fe»tge»etzt, denn
dazu kam e» eben rddU, », nr. öl III Eingang,
* ane, an, ohne.
116 Königlicher Friedenstag zu Rotenburg -Mergentheim im Februar 1389.
^^^ dem kung und dem reich niht nucz wem. und tot in disen sachen als wir eur hochwir-
dikeit besonder wol getrawen. und lat uns eur gesriben antwort wizzen^
Vom rat zu * JSwreriberg, Hanse von Steinach ritter,
Gamriet von Selchingen bur^«r zu Heffenaburgy
als wir zwen ieczunt zu ^nreriberg gewesen sein.
B. Bestimmangen betr. neuen Tag za Bamberg anr Merz 28.
[1889 5Y, Anweisung für 3 gen. Schwab. Städtehundagesandte an K. Wenzel^ besonders wegen
Febr. 24] persönlichen Erscheinens des Königs zu dem auf 28 Merz 1389 nach Bamberg bestimmten
Tag und Ausschreiben des letzteren an die Herren mit Ankündigung jener persönlichen
Theilnahme. [1389 vor Febr. 24 Rotenburg-Mergentheim*.] *o
Aus Nümb. Ar eh. Konserv. cod. 277 fol. is^-iS'.
Hie ist geschriben die sach, alz der Enekel, Peter Langenmantel und Albrecht
Ebner an den künig von gemeiner stet wegen geworben haben nach dem leczsten tag zu
Mergentheim.
[1] Item daz man unsern herren den kftnig ernstlichen bitt, daz er uf den tag gen m
Babenberg kom, und ob er etwievil tag vor dem tag herawzkomen möht.
[2] Item daz unser herre der künig zu stund allen fursten und herren verschreib,
daz sie auch zu dem tag komen, wann er on alles verziehen selber dohin komen wöll.
[3] Item rett auch, daz etlich herren gerett haben, daz sie niendert reiten wollen,
ez sei dann daz sie vor hAren daz unser herre der kunig hie awssen sei^. 20
[4] Item rett auch mit unserm herren dem künig, daz er hern Worziboy und hern
Hintschich Pflug' einen erbern seiner diener zu in schik mit seinem gelawbbrief, daz
sie ir entsagen abtun gen uns, und daz uns her Worziwoy^ und der pfleger*^ zum Roten-
berg zu lassen füren kost und kawfmanschaft und daz sie darzu die straß belaiten.
[5] Item und daz unser herre der künig -• dem bischof von Salczpurg verschreib, w
daz er auch uf den tag gen Babenberg* kom.
a) cod. zQin. b) dieter ArtiJcel 8 Ut im Codex durch*triehen.
' Wencker bemerkt in seinen Excerpta i, ilB^ am Hände oben abgedruckte Anweisung erhalten. Diese fällt also, da
{Straßb. Sem. Bibl.), es werde in etHchen Briefen gemeldet, sie von gemeiner Städte wegen werben, wol noch auf den
daß ein Tag vorhero [vor dem Bamberger von 1889] aber zweiten Rotenburg - Mergentheimer Tag selbst, wo eben so
zu Msrgenlheim gewesen, und auf demselbigen des Königs die gemeinen Städte zusammen vertreten waren. Da nun,
Räthe einen andern Tag gen Babenberg gemacht, dahin wie atts dem Schreiben Nürnbergs an die Rheinischen
der König selbst kommen soll; allein es müsse dieser Tag Städte vom 24 Febr. 1889 ersichtlich ist, die Nürnberger
unfruchtbar abgegangen sein, doch habe man der Geleit Boten an diesem Tage schon wider zurück in ihrer Stadt
halben, zu dem nächsten Tag gen Babenberg, auf dem- waren ^ so fällt obige Anweisung vor eben diesen Tag; ob 85
selben überkommen [vgl, nr, 69], nach Rotenburg oder Mergentheim, ist schwer zu sagen,
* Datum fehlt. Die obige Gesandtschaftsanweisung folgt die Nürnberger wenigstens scheinen zuletzt in Mergent-
im Codex auf die beiden Stücke des Rotenburg-Mergent» heim gewesen zu sein, s. ibid,
heimer Tags vom 28 und vom 28 Jan. 1889. Auf diesem war * Seine Thätigkeit mit Wcrziboy im Slädtekrieg s. St.
ein neuer Rolenburg-Mergenthämer Tag aufuflö Febr, Chr. 1, 148, 17. 147, 82, 149, 80, 40
1889 verabredet worden, s. Verabredung der Städte vom * Pfleger des Königs in Auerbach, s. St, Chr. i, 141, 18.
28 Jan. 1889 ort. i und Schreiben Nürnbergs und zweier 148 nt. 2.
Regensburger Boten an Erzb. PiUgrim vom 2 Febr. 1889, ■ Ulrich von Wolfsperg, s. • Bestimmungen wie die Si-.
Und erst auf diesem zweiten Rotenburg-Mergentheimer cherheits- und Geleitsbriefe u. s. w, » von [1888 c. Dec
Tag vom 14/ 15 Febr. 1889 wurde der Tag von Bamberg auf 8-li] art. l und nr. 69 art. 2. 45
28 Merz 1889 bestimmt, s. hier art. 6 nt. Darum heißt es * AufLetare d. h. 28 Merz 1889, s. Schreiben Nürnbergs
in der Ueberschrift des StiUks im Codex nach dem lecz- an die Rheinischen Städte vom 24 Febr. [1889]; dieser Barn-
sten tag zu Mergentheim d. h. nach diesem zweiten vom berger Tag war zu Mergentheim im Februar verabredet
Februar, Jetzt werben die städtischen Gesandten beim worden, s, ib. und Wenzel an die Städte 1889 Apr. 2 und
König wegen des Bamba-ger Tags, und dazu haben sie die Geleitsbrief 1889 Febr. 27. 60
B. Bestimmungen betr. neuen Tag zu Bamberg aur Merz 28.
117
[6] Item daz er auch den bischöfen von Salczburg und von Eystet und dem von l^^^
Haidegk^ verschreib, wez sie sich gen den steten verpunden und verschriben haben, daz fot.u]
sie daz tun und halten und daz sie daran wider in und daz reich niht tun.
[7] Item ob man auch fragt umb den hintergank, wie man daz verantwürten solt®,
5 [8] Item ir sult auch hern C. Sawrn dort innen bei euch behaben ; und sult euch
auch den heissen sagen alles daz gewerb, daz er vor unserm herren dem künig getan hat,
und die antwürt, die im darumb von unserm herren dem künig worden sein.
[9] Item ir sÄlt auch gewinnen von unserm herren dem künig oder von dem von
Teschin 4 oder 5 gelaitzbrief den boten die herawzkomen.
10 [10] Item gedenkt auch, daz ir mit unserm herren dem künig awztragt, daz er
euch sein gelait zuschik und euch benenne wer euch belaiten suU wenn ir herawzreit.
und tut auch daz bei zeit, daz ir sicher seit.
[11] Item auch tut uns ie über zwen tag botschaft.
[12] Item und waz ir uns heimlicher sach schreiben wölt, die schreibt uns allweg
15 heidnisch*.
[13] Item umb Heinrich** Eysvogel '.
58. Nürnberg an die Rheinischen Städte : sie sollen den Tag zu Bamberg auf 28 Merz 1389 y i^^^}
der nach einer auf der Heimreise von Mergentheim getroffenen Abrede im Nothfall auch
ohne den Konig zur bestimmten Zeit gehalten werden soll, besuchen, oder aber, wenn sie
so wegen etwaigen Ausbleibens des Königs nicht kommen woUten, di^ möglichst bald an-
zeigen. [1389] Febr. 24 [Nümbergy.
Au8 Nümb, Arch. Koruerv. cod. 278 fol. es* conc. chart. coaev. Entworfen von den Nürnberger Boten
de* Mergenlheimer Tage, dann diese Fassung verlassen ^ s, Varianten. Die Ueberschrift lautet Den
Reynscben [so korr. f oder gilt Beinschenf ] steten von dez tags wegen zu Bamberg.
85
Liben freunde und eidgenojjen. als unser freunde^ nehst von Mergenthßim von
dem tag riten, also riten^ der hochgeborn fftrste herzog HvLfrecht der jungst etc. und® der
edel herre graf Johann der lantgraf zum Lewttenberg und unser freunde und eidgenoßen
die von Regensburg und die von Auchsburg mit densel&^n unsern freunden^ herauf^,
und haben sich unser freunde uf dem weg mit den vorgenant^n herren mit einander^
80 unterredt und veraint von dez tags wegen der zu Bamberg uf mitfasten sein sol zwischen [isss]
fursten herren und steten, also, ob unser herre der kunig zu demselben tag niht komen
moht von ehaftiger not wegen odir denselben tag lenger verziehen oder schieben wolt
86
b) diettr art. 7 ist im Codtx dureJutriehen. b) eod, H. o) eod. autgeair, vrlr, dafür aufkorrigiert unser freunde,
d) anfkorrigiert statt rait. e) etwas itber der hiemit beginnenden Zeile ein Vermerkzeiehen am Rand, f) eod.
fremden, g) hieß ttusrst mit nna gen IXtremherg. h) statt sich — mit einander hieß es zuerst uns do mit ein-
ander.
* Gehörte fvie die beiden andern zum Städtebund. Am
18 Dec. ISSB hatte ihn K. Wenzel zur Neutraläät aufge-
fordert, namentlich den Fürsten kein Leid zu thun «wann
40 wir mit der bilf gots solch zweiung alz zwischen in [den
Fürsten und Städten] sind selber k&rzlichen unterkomen
und zu eim frewntlicben ende bringen wullen»atMP£r<^-
leins, cod. arch. reg. Nur, 278 fol 4»; — Vgl. Viecher Reg.
nr, 894 und 886.
4& * Vgl. Schreiben Nürnbergs <in Bertholt Beheim vom
4 Dec. 1868 arU 4.
^Heinrich Eisvogel beglaubigt bei Nürnberg von K.
Wenzel in dem Schreiben von 1888 Jan. 8»l»6 im Nümb.
Arch. Konserv. cod. 278 fol. sc und daraus in St. Chr. i,
50 141 f. {vgl Neumarkter Spruchbrief vom 16 Merz 1888 ort.
4 nt.). Derselbe ist beglaubigt von demselben bei den gemei-
nen Städten in Ober- und Niederschwaben wegen ihrer
Händel mit Bzg. Friderich von Baiernt dat. Prag Do. n.
Vincent. Boh. 85 Rom. 18 [isss Jan. 88], im gleichen Codex
fol. 80^; er war Nürnberger, s. St. Chr. 1, 78, 18.
* Die als Varianten angemerkten Korrekturen zeigen
daß die ursprünglichen Verfasser des Schreibens auch in
Mergentheim gewesen waren {resp. Rotenburg). Das Jahr
ist des Zusammenhangs wegen sicher, und außerdem
fäXU gerade 1889 der Matthiastag auf Mittwoch wie hier in
dem Briefe. Eine wegen Besuchs des Tags zustimmende
Antwort erfolgte von (Mainz t und) Speier, s. Sehr. Nürn-
bergs an Speier (und Mainz) von 1889 Merz 17.
118
Königlicher Friedenstag zu Rotenburg- Mergentheim im Februar 1389.
[1889] dez wir doch niht getrawen", daz dannoch der vor genante tag zu Bamberg^ uf mitfaBten
für sicli gen Bolt und daz fursten herren und stet dahin körnen sullen^ so verre ob ez
ewer^ yreiBheit gevellet. und suUen auch die gleitsbri^^ die die fursten herren und stet
gen einander geben haben, bleiben und gehalten werden und diefdrsten die stet belaiten
gleicherweise als man zu Mergenthetm davon geschaiden ist*, und daz haben die yorg6-5
nanten zwen herren herzog Ruprecht der jungst^ etc. und graf Johann vom Lewttenberg
allen andern fursten und herren YerBchriben. dorumb biten wir ewer erberkeit mit
allem fieiz^von unsern und ander stet unsers punds wegen, daz ir uf den vorgenanfen
tag komen wollet, wanne wir den von unsers pünds wegen also ufgenomen haben also
bescheidnlich^ ob ir denselben tag auch suchen und dorauf komen wollet, wer' aber^ lo
daz, ob unser herre der kunig uf denselben tag niht komen moht, wolt ir danne dorumb
zu dem tag also niht komen, daz lat uns wissen so ir allerschirst kondt oder mugt, daz
wir daz den fursten und herren auch zu wissen tün^ wann wolt ir zu dem tag niht komen,
[1889] SO müssen wir daz dem egenanten herren herzog Rnf recht dem jüngsten zum minsten^
Febr. 84 -yQ ^ ^^^ ^^^^ egenanten tag verkünden. datum feria 4 in die sancti Mathie apostoli. is
i889 59. Herzog Stefan II von Baiem-Ingohtadty Pf, Ruprecht III^ Bisch, Lamprecht 'oon Bamr
Febr, 87 herg, und Bf. Friderich V von Nürnberg ^ für sich und die andern verbündeten Herren ^
geben den Städten Sicherheit vor den Herren zum Besuch des Tags zu Bamberg auf 28
Merz 1389 j den die kön. Räthe Hzg. Przemyslav zu Teschen und der erwählte Bisch,
Johann zu Camin jetzt in Mergentheim von des Königs wegen bestimmt hohen, während so
im übrigen der Krieg seinen Fortgang haben darf; verkünden die verabredeten Bestim-
mungen wie das Geleite der Fürsten und der Städte zu dem Tage gegenseitig gewährt
werden soll, {Ausfertigung*,) 1389 Febr. 27 Mergentheim,
Aus Straßb. Sem, BibU Excerpta Wenckeri 2 foL 400* -401^, mü der Ueberschriß Tag zu Bamberg 1389.
Wir Stepfan von gots gnaden, Ruprecht der jüngste herzogen in Bayern und alle ts
pfalzgrafen bi Ryn, Lamprecht bischof zu Bamberg, und wir von demselben gnaden
Friderich burkgraf zu Nüremberg, bekennen mit disem brief für uns und alle ander
fursten grafen freien-herren rittern und knechte die in ainung und verpuntnuß mit
einander sind und in disem krieg begriffen sein : [1] als der hochgeborn fürste herr
Primislau herzogt zu Teschin und der erwurdig herre her Johann erweiter bischof zu 30
Camyn unsers herren deß Römschen ktlnigs rete itzunt hie zu Mergentheim von unsers
egenanten herren deß kunigs wegen aber ein freuntlichen tag, zwischen uns den vorge-
nanten fursten und allen andern fursten und herren die in einung und verpuntnuß mit
a) hiefi zuerat hoflfen ; der ganxe Pombu» dez — getrawen Ut übrigen» nachträglich hinei$tkorrigiert, b) cod. B wtit
Abkürzungneiehen. c) au*ge*triehen hier ein Wort, o. Zw, Ton. d) Abkürzung ewrerf ewerrf e) ood, Janit. 35
f) hier autgeetriehen das Ir zu demselben, g) eod, bevcheidnl mit ü^eretrich. h) hier mugeetriehen dai^ ir af
[cod. na]. 1} cod. eig, inne mit am SdUueee au/gteehriebtnem e. k) hier auegettriehen vor. 1) cod. he.
• Vgl, den SicherheÜB- und Geleitsbrief der 4 Fürsten
vom 37 Febr. 1S89. — AehnUch bemerkt Wencker in seinen
Excerpta i, 116* {Straßb, Sem. Bibl), es sei beredet gewe-
sen von etlichen Herren und Städten , wenn schon des
Königs Räthe [sie] nicht dahin [nach Bamberg] kommen
können oder der König denselben länger verschieben
wollte, daß der Tag doch solle fortgehen ; wegen der Ge-
leite sei beredet worden, daß es bleiben solle wie auf dem
Tag zu Mergetheim man davon gescheiden und tiber-
kommen ist,
* Aus den^ Schreiben Sürnbergs an die Rheinischen
Städte vom 94 Febr. 1889 sieht man, daß auf der Februar-
versammlung zu Mergentheim schon Bestimmungen über
das Geleite vereinbart wurden. Also die in obiger Urkunde 40
enthaltenen Bestimmungen waren schon vor »4 Febr. fest-
gestellt, die Ausfertigung derselben durch die Fürsten
erfolgte dann erst am 27 Febr. obwol der Miturkundende
Pf. Ruprecht lil damals schon abgereist war (s. gen. Sehr,
vom 84 Febr.), Die Bestimmungen haben viel AehnlichkeU 46
mit dem SicJ^erheits- und Geleitsbrief der 8 Städte von
[1888 c. Dec 8-11]. — Vgl. auch die letzte Anm. zu nr. 56.
B. Bestimmungen betr. neuen Tag zu Bamberg auf Merz 28.
119
1889
JmtTZmO
einander sind als vor geschrieben stet uf ein seit und gemainer stet beder punte an dem '^^
Rein in Eisassen in der Weterey* in Sweben Franken und in Beyern uf ander seit und
allen den die uf bed seiten dorinne begriffen sind, gemacht und benant haben gen Bam-
berg uf den suntag letare in der vasten ze naht de ze sein der schirst kumpt, denselben
6 tag wir obgenanten vier fürsten von unsern und aller anderer fursten grafen und herren
wegen die in^ ainung und yerpuntnusse mit einander sein als vorgeschrieben stet itzunt
ufgenommen haben : und dorumbe so sprechen und geloben wir bei unsern furstenlichen
trewen, für uns und alle ander fursten grafen und herren die in ainung und verpunt-
nusse mit einander sein als vor geschrieben stet und für alle unser und ir helfer und
10 diener, also, daz die vorgenanten stet alle ir frunde helfer diener und die iren die zu
dem vorgenanten tag reiten oder ziehen und alle boten die dozwischen laufen reiten
oder geen sicher sullen sein vor uns den obgenanten vier fursten und vor allen andern
fursten grafen und herren vor den unsern und den iren als vor geschrieben stet zu dem
tag uf dem tag und von dem tag wider heim zu hause on alle geverde. euch mugen wir
15 die fursten herren und stete den krieg uf bed seiten wol gen einander treiben^, die weil
ez nicht bericht ist; doch also daz der dheiner, die von der fursten herren und der stet
wegen zu dem egenanten tag reiten, dhein zugrif noch beschedigung niht tun sullen von
baufi auß zu dem tag uf dem tag und von dem tag wider heim zu haus ; und sullen
bederseit sicher sein in der weise als vor geschrieben stet. [2] euch ist beredt worden,
so daz der hochgebom furste und herre her Fridrich burkgraf zu Nürenberg die edeln
Ludwig und Friderich grafen zu Otingen und Ulrich von Wolffberg pfleger zum Roten-
berg oder ein ander an seiner stat von des egenanten unsers herren deß kunigs und iren
wegen gemain stete die den punt in Swaben halten belaiten sullen. und die vorgenanten
fursten und herren sullen ir erberg diener^ mit dem egenanten Ulrich von Wolffberg,
95 oder wer an seiner stat reitet, unverzogenlichen gen Ulm schikken, daz die do sein uf
den Sonntag oculi in der vasten nu schierst kumend, und der vorgenant furste und herre
her Friderich burkgrafe zu Nürenberg sol sein sunderlich gelait schikken uf denselben ^'^^'^
suntag gen Eslingen, die dann die vorgenanten gemain stet belaiten sullen zu dem ege-
nanten tag uf dem tag und von dem tag wider haim. [3] so sullen die hochwurdigen
30 fursten her Lamprecht bischof zu Bamberg und der egenant herr Fridrich burkgraf zu
Nürenberg die von Nürenberg, und wer von den stetten mit in reitet, belaiten, und sul-
len in ir erber diener gen Nürmberg schiken uf solch zeit als sie dann von in begem
and in ir botschaft darumb tun, die sie getreulichen belaiten sullen in alle der weise als
vor geschrieben stet. [4\ so sol der hochgebom furste herzog Ruprecht der jungst die
85 von Regensburg belaiten, und sol in sein erber diener uf solch zeit und an solch stet
schikken als sie dann deß von im begem, die sie auch belaiten sullen in der weiß als
vor geschrieben stet. [S] so sol der hochgebom furste und herre herzog Ruprecht der
eltste her Seyfrid von Veningen meister Deutsches Ordens und der edel graf Johann von
Sponheim der junger, ir einer oder mer, an welch sie das vordem und begern, von un-
1889
40
ft) »o o. Zv, hei Weneker «tid nkht Wetorev. b) e <n die nicht dwtUeh , In mugetiriehenf c) eod, erbger.
' Doch vereinigten »ich Hzg, Friderich wm Landthtä
und Pf. Ruprecht III und Hzg. Albrechi in Niederbaiem
{Sirauhing) und die S^adt Regeneburg und alle ihre beider'
eeitigen Diener, von heute bie So. zu Mitterfaeten d. h.
4& Merz »8, (tuf welches Ziel der Bamberger Tag zwischen
Fürsten und Städten bestimmt war, gewisse Bestimmun»
gen von Waffenruhe zu beobachten und diefi, faüs der
Bamberger Tag vor sich gehe, auch noch fortzusetzen bis
die Fürsten und ihre.Räthe und die Regensburgischen
50 Räthe, die auch zu dem Tag reiten werden, von da wider
heim kommen, dat. s. L Mo. n. Herrn Fastnacht esto mihi
1889 d. h. Merz l, im Münch. R. A. Urk. X. **/• o^^f «inem
2Mel von Pergament, scheint die protokoUarische Origi-
nalauf Zeichnung , beginnt Item es ist gerett worden zwi-
schen — . Ein etwas modernisierter Abdruck bei Gemeiner
8, 869 wo das Datum unrichtig auf Merz 8 berechnet ist
Regest in Reg. Boic. lo, 887 hat Mo. n. Mathias, was aber
auch den i Merz ergibt, unter welchem richtigen Datum
das Regest bei Viecher nr. 888 steht, der die Gemeiner*sehe
Berechnung korrigiert hat.
120 Königlicher Friedenstag zu Rotenburg -Mergentheim im Februar 1389.
1889 gers herren des kunigs und iren wegen der Reinischen stete freunde belaiten, und sol
der obgenante forste herzog Ruprecht der eltste in sein erberg" diener mitsampt den
egenanten herren, ir einem oder in beden, schikken an solch stet und ufsolch zeit als sie
deß dann von in begem und vordem; die suUen sie dann auch getrewlich belaiten in der
weise als vor geschriben stet. [6'] ouch sol der hochgeborn furste herzog Ruprecht der 5
jungst belaiten deß hochwirdigen fursten und herren hern Pilgrin erzbischof zu Saltzburg
botschaft zu dem obgenanten tag in alle der weise als vor geschrieben stet, und sol in
sein erberg^ diener schikken uf solch zeit und an solch stet als sie dann von im ^ vordem
und begem. [7] wer* ouch ob die fursten herren oder die iren an der vorgenanten stet
eine oder mer bcgerten, daz sie in die iren zuschikken, die mit in riten uf den tag : an lo
welch stet sie des begem oder vordem, die sullen daz unverzogenlichen tun, und suUen
in die iren zuschikken daz sie mit in reiten zu dem tag und von dannen wider heim zu
hause ] und dieselben sullen sie dann getreulich bewaren vor den obgenanten steten und
den iren, daz sie sicher reiten. [8] were auch ob sust dhein ander stat wer', ir wer'
eine oder mer, die an uns vorgenan^e fursten oder an ander fursten und herren als vor i5
geschrieben stet begerten, daz sie sie belaiten zu dem obgenanten tag : an welchen fursten
oder herren das braht wurde, der oder die selten das unverzogenlich tun, und selten in
ir erborgt diener zuschikken an solch stet und uf solche zeit als sie dann des von in be-
gem ; und die sullen dann dieselben stet auch getrewlichen belaiten zu dem tag als vor
geschrieben stet. und des alles zu einem waren Urkunde geben wir obgjBnanten vier so
1889 ^^^^^^^ disen brief versigelt mit unsem anhangenden insigeln. datum Mergentheim
F§br. 27 sabbatho post Petri kathedram anno 80 nono.
J889 QQ^ Burggraf Friderich V von Nürnberg für sich und seine beiden Söhne Johann und Fn-
derich einerseits und die Stadt Nürnberg andrerseits schließen einen Sondervertra^g zur
Widerherstellung des Friedens, mit mehrfacher Beziehung auf die letzten Abmachungen ^
zu Mergentheim; in der burggräflichen und in der städtischen Ausfertigung, 1389 Merz
24 Hailsbronn {resp, Nürnberg f ').
Au$fertigung des Burggrafen Unks : M cum München B. A. Urk. Reichsstadt Nürnberg Nachträge f. 50
XU •/» or, mb. c, tig. pend, — [Auszug bei W dickem hisL Norimb» dipL erster Pariodue p. 477 f. nt, ♦)
Ausfertigung der Stadt Nürnberg rechts : A aus Nürnb, Archiv- Konserv. Kopialbuch nr. 80 Nurnbergisch SO
Buch lit. Z de a. 1225-1586 f. 26^-96* cop. cfiart. sec le der dritt brief u. s. w, {vgL der erst und der ander in den
Erläuterungsnoten); B coli, ibid. Nürnberger Bücher nr. 83« Libcll mii ii Blättern in fol. fragmentarisch foL 6^*8^
cop, Chart, sec. 16, älter aU A, aber ziemlich gldchwerlhig, hat eine längere werthlose Veberschrift wol aus le Jahrh.
wie die ganze Handschrift, an der Seite Anzeichnungen des Inhalts der einzelnen Abschnitte» — (GedrutAt in Mon.
Zoll. 5t 281'888 nr. 820 ous einem tNürnberger Copialbuch», welches dtr Orthographie nacA unser A ist; hieraus ihir- S5
zer Auszug bei Hegel in den St. Chr. i, 166 f.) '
Es schien bei den vielfachen Verschiedenheiten des Textes der beiden Ausfertigungen zweckmäßig hier nicht
nur eine sondern die beiden Urkunden abzudrucken und zwar in Kolumnen neben einander wegen der Übersicht-
lichkeit; bei vollständiger Identität eines Artikels in beiden Ausfertigungen ist nur die burggräfliche gegeben, und zwar
über die ganze Seite herüber^ doch so daß alle kleineren Unterschiede von irgend einer Bedeutung, die sich in der 40
städtischen finden, in die Varianten aufgenommen sind.
Ausfertigung des Burggrafen. Ausfertigung der Stadt Nürnberg,
Wir Fridrich von gotis gnaden burcgrave Wir die burger des rats der statt zu
zu Nuremberg bekennen für uns und peyde Kurmberg verjehen für uns und für die ge-
unser süne und tun kunt offenlichen mit main gemainlichen daselbst und tun kunt ^^
a) cod. erbger. b) cod. erbger. c) eod. in. d) eod. erbgor.
* JHe Nürnberger Urkunde hat keinen Ort. Man muß ihre Urkunde in Nürnberg selbst gleichzeitig mit der
entweder annehmen, daß die Nürnberger Gesandten ihre Hailsbronner des Burggrafen ausUellte wozu eine Verab-
Urkunde auch in Hailsbronn ausfertigten und dahin zu redung getroffen sein konnte,
dem Burggrafen gekommen waren, oder daß die Stadt 50
B. Bestimmungen betr. neuen Tag zu Bamberg auf Merz 28.
121
difiem brive: [1] umb sulch krige und
czweyung, die zwischen uns und den unsem
uff ein Seite und den ersamen und weysen
den bürgeren des ratis und der gemeynn
5 gemeiniglichen der stat zu Nuremberg und
allen den iren uff der andern sejten sein ,
dorumb ist czwischen uns und in geredt
und geteydigt worden also : wer' es sach
das hie zwischen und sand Walpurg tag,
10 der schirst komet, der allerdurchleuchtigst
fürst unser liber her her Wenczlaw Romi-
scher und Behamischer konig ein gemeine
richtigung machet czwischen uns andern
fursten und herrn unserr eynung' und den
15 Stetendes bunds*, oder dazsust ein gemein
richtigung czwischen uns und in geschee
in derselben zeit, dobej sullen wir beyde
partey bleiben und sullen auch doruff alle
hemachgeschriben artikel und teyding ab-
M sein, ausgenomen des artikels von des ent-
sagens wegen, der sol uff dem von Wert-
heim besten als die briff ausweisen die wir
in und sie uns dorumb geben haben'. [2]
wer' aber sach daz von unserm egenanten
s5 herrn dem konig oder sust kein gemeine
richtigung geschee oder ob daz recht nicht
ausgesprochen wurde, als man nechst zu
Mergentheim davon gescheyden ist, hie
offenlichen mit disem brief : [1] umb solch ^^^
Merz 24
krieg und zwaiunge, die zwischen den
hochgebornen fursten und herrn herrn
Friderich burggraven zu Nurmberg und
herrn Johannsen und herrn Friderichen sei-
nen sunen und den iren und uns und den
unsem sein, darumb ist zwischen in und
uns geredt und getaidingt worden: wer' es
sach das hie zwischen und sanct Walburg ^^*
tag, der schirst kumbt, der allerdurchluch-
tigste fürst und herr herr Wentzlaw der
Romisch konig unser gnediger herr ein ge-
maine richtigung macht zwischen fursten
herrn und gemainen stetten und uns, oder
das sunst ein gemaine richtigung geschech
in derselben zeit , da sollen wir baide par-
tei bei bleiben und sollen alle hemach-
geschriben artickel und taiding darauf ab-
sein, ausgenomen des artickels von des ent-
sagens wegen , das sol auf den von Wert-
haim besteen als die brief ausweisen die
sie uns und wir in darumb geben ha-
ben. [2] wer'es aber sach das von unserm
gnedigen herrn dem konig oder sunst kain
gemaine richtigung geschech oder das recht
nicht ausgesprochen wurde, als man zu Mer-
gethaim davon geschaiden ist, hie zwischen
und sanct Walburg tag als vor geschriben
* LandfriedembündnU zu Nürnberg 1888 Merz ii.
80 * Der SchwäbUche Städtebund 1876 JuU 4, der Rheini-
sche 1881 Merz 20, der Gesammtbund 1881 Juni 17,
' Die in dieeer Hineicht von Nürnberg ausgestelite Ur-
kunde^ vom gleichen Jahre- und Tageedatum wie die obige^
<• /., iteht in Mon. ZolL 6, 280 nr. 219 out einem •Nüm-
85 berger CopicUbuch», nemUch o. Zw, aus fol. 24^ der oben
bei uns in den Quellen-Angaben mit A bezeidmeten Hand-
schrift, wo dieser Brief der ander genannt wird. Darin
erklärt die Stadt, da Bf, Friderich Vund seine Söhne Jo-
hann und Friderich sie beschuldigen ihnen bei Anfang des
40 Kriegs zu spät entsagt und sie zu früh angegriffen zu
haben [vgl, Vischer in den Forschungen 8, 24 f.], so gehe
sie ein auf ein Schiedsgericht von 4 MügUedem unter dem
Obmann Johann Graf zu Wertfuiim welches mit beider
Parteien Wissen und Willen entscheiden solle, eventtiell
45 unterwerfe sie sich einem freundlichen Recht von diesen ,
der Obmann soll beiden Parteien Tag bescheiden gen
Onnoltzbach. Die entsprechende ähnliche Erklärung in
Betreff dieses Rechtsverfahrens stelÜ der Burggraf aus in
Betreff seiner und seiner Söhne unter dem nemlichen Da-
50 tum, aiue Halsprunn; befindet sich im Münch, R, A,, unter
Nümb. I^eichsstadt Nachtrr., nocA Angabe von nr. 868 im
Repert, der Nümb, Urkunden, und zwar als Original (c.
«ig. ist angegeben ibid,), — Am 5a. n. annunc. Mar, in
der Vazten [27 Merz] 1889 geben Johann und Fridrich
55 eeine Söhne ihre Einwilligung zu dieser Erklärung ihres
Dentsobe ReicbstagB-Akten IT.
Vaters; nach Angabe von nr, 864 im letztgenannten Re-
pertorium befindet sich dcu Original dieser Einwilligung
(c. 2 sig.) auch im Münch. R. A, ibid. — Am Sa, n, corp,
Christi zu Nürnberg auf seiner Feste bekennt dann der
Vater für eich und seine Söhne, daß er mit Nürnberg
wegen jenes zu späten Entsagens und zu frühen Angrei-
fans lieblich und freundlich verrichtet und vereint sei
[1889 Juni 19]; Orig. c. sig, ibid.; nach Angabe von nr. 866
in jenem Repertorium, — Endlich Mi, n. Laur enden [1889
Aug. 11] quittiert der Vater für sich und seine Söhne die
Stadt Nürnberg über den Empfang der 8000 fl., die sie
ihm zahlte von seines Zuspruchs wegen, ihr zu spätes
Entsagen und zu frühes Angreifen betreffend; Orig, c, sig.
ibid,; nach Angabe von nr. 866 in jenem Repertorium, —
Vgl, Hegel in den St, Chr. i, 166 f, — Klagen des Burg-
grafen nebst Antworten der Nürnberger, vom 24 Merz
1889, s, Wökkem l, c. pag, 478 f.nt.* — Am lo Aug. 1894
sagen die Burggrafen Fridrich der ältere und Johann
und Fridrich der jüngere der Stadt Nürnberg die Einung
auf, di^ eie bisher mit ihr gehabt haben die do stet ein
halp jare vor [bevor der Krieg anfängt] aufDeusagen , da
sie an dem Landfrieden Einung genug mit ihr ha^en;
und wollen dannoch tuen was euch liep ist, desgleichen
wir euch auch w.ol glauben herwider zu tuen, dat. Onols-
paeh Laurentü a. looo etc, 94, Münch, R, A. Urk. R. St.
Nürnberg fasc. 52 XII 6/5 or. chart. c, 8 sig. in verso
impr.
16
122
Königlicher Friedenstag zu Rotenburg -Mergentheim im Febraar 1389.
1389 zwischen und* sand Walpurg tag als vor
^* geschriben stet, so sol uff denselben sand
1889 Walpurg tag , ier schirst komet , ein gancze
sune und berichtigung angeen czwiscben
uns unsern sunen und allen den unsern uff
ein seyte und den vorgenanten bürgeren
von Nuremberg und den iren uff die ander
Seiten, und sullen wir und alle die unsern
dieselben richtigung furbaz dann getrewli-
chen halten und volfuren an alles ge-
verd. [3] auch sullen wir die vorgenan-
ten burger und die iren, die nicht ubeltetig
leut weren, wandeln und erbeiten in allen
unsern steten slossen landen und gepiten
ungehindert und ungeirret lassen kaufen
und verkaufen füren treyben und tragen
und zulassen gen an alle unser und der
unsern hindrung, außgenomen unser ge-
wonlicher geleite und czol an alle ge-
verd. [4] auch ist geredt und getedingt
worden : welch fürst greve oder her unser
einung^ des rechten bey unserm herrn dem
konig bleiben wolt als man zu Meigentheim
davon gescheyden ist, mit dem sullen die
vorgenanten burger von Nuremberg auch
gericht und gesunet sein, ob dieselben fürs-
ten oder herrn mit in also auch darauff ge-
sunet wollen sein. [5] wer aber ein sach
also gestalt czwischen fursten herrn und
den steten, der sich unser egenanter her
der konig nicht annemen wollet und do-
rumb daz recht nicht ausgesprochen wurde,
oder daz man dieselben sach sust nicht
mocht fruntlichen oder uff gemein leutt be-
richten noch ausgetragen, wurden wir dann
von den fursten und herrn unser einung
gemant daz wir sein von eren wegen nicht
mochten überhaben sein als uns deucht,
so mugen wir unser anczal hundert mit
gleen darleyhen, doch also daz wir und die
unsern mit aller unser macht landen und
leuten über die vorgenante unser anczal
wyder die obgenanten burger von Nurem-
berg noch wider kein ander stat, die in
irem^ punde ist, die mit uns andern fursten
und herrn unser einung veräunet und ver-
riebt wurden, nicht sein sullen noch wollen
in dhein weiß an geverd. [6] es sol auch
stet, so soll uf denselben sanct Walburg
tag, der schirst kumbt, ein ganze sön und
richtigung angeen zwischen den vorgenan-
ten hochgebomen fursten und herrn den
burggraven allen den iren und uns und 5
den unsern, und sollen und wollen wir und
alle die unsern dieselben richtigung furbas
dann getrewlichen halten und volfurn on
alles geverde. [3] und sollen auch die
vorgenanten fursten die burggraven und 10
die iren, die nicht ubeltetig leut wem,
wandeln und arbaiten in unser statt, und
sollen sie ungehindert und ungeirret las-
sen kaufen und verkaufen furn treiben
tragen und zulassen geen on alle unser 15
und der unsern hinderung und on alles ge-
verde. [4] auch ist geredt und getaidingt
worden: welch statt unsers bundes in Schwa-
ben in Francken und in Baym des rechten
bei unserm herrn dem könig bleiben wol- 20
ten als man zu Mergethaim davon geschai-
den ist, da sollen die vorgenanten fursten
die burggraven auch mit bericht und ge-
sont sein, ob dieselben stet mit in auch da-
rauf gesönt weiten sein. [5] wer' aber ain 25
Sache also gestalt zwischen fursten herrn
und stetten, und das sich der unser gnedi-
ger herr der könig nicht annemen wolt und
das recht darumb nicht ausgesprochen
wurde , oder das man dieselben sache sonst so
nicht freuntlich oder auf gemain leut nicht
berichten noch ausgetragen möcht, wurden
wir dann von den vorgenanten stetten un-
sers bundes gemant das uns deucht das wir
sein von eren wegen nicht überhaben moch- S5
ten gesein^ so mögen wir unser anzal hun-
dert mit spiesen darleihen, doch also das
wir und die unsern mit unser statt macht
und mugen über die vorgenanten unser an-
zal wider die obgenanten fursten die bürg- 40
graven noch die iren noch wider kainen
fursten graven noch herrn, die in irer ai-
nunge und buntnusse sein, die mit uns und
andern stetten versönet und verriebt wur-
den, nicht sein sollen noch wollen in dhein 45
weise on geverde. [6] und soll auch die-
selb anzal, die wir also darleihen wurden,
aus unser statt zu Nurmberg noch aus kai-
a) om. Jf. b) Jf einng oder einag. 0) M iren.
B. Bestimmungen betr. neuen Tag zu Bamberg auf Merz 28.
123
nem unserm schlos. das wir oder unser ^^^
mitborger innen haben der wir gewaltig
sein , nocb darein , die vorgenanten forsten
undherrn, die mit uns und andern stetten
gesönet wurden, nicht angreifen noch be-
schedigen on geverde. [7] auch ist geredt
und getaidingt worden: welcher furste graf
Oder herr irer»« puntnusse und ainunge mit
gemainen stetten unsers bundes und uns
auch gesont weiten sein uf unsem herm
den könig zu dem rechten als man zu Mer-
gethaim davon geschaiden ist, oder auf ge-
main leut ob man der mit in ubereinkomen
möcbt, mit den selten wir auchgesonet sein,
und solt dieselbe son mit denselben fursten
graven herrn und zwischen den stetten
angen alsbald das verbrieft und besigelt
wurde.
dieselb anczal, die wir also darleyhen wur-
den, aus keinen unsem steten und slossen
noch aus keynes unsers diners sloß, des wir
mechtig sein, die vorgenanten von Nurem-
sberg noch die iren noch kein ander stat,
die mit uns andern fursten und herrn also
gesunet wurde, nicht angreifen noch be-
schedigen an geverd. [7] auch ist geredt
und geteydigt worden : welch stat, die mit
10 in in irem punde ist zu Swaben Francken
und zu Beyern, es wer' eine oder mer, mit
uns andern fursten und herrn unser einung
auch gesunt weiten sein auf unsem egenan-
ten unsem herm den konig zu dem rechten
15 als man zu Mergentheim davon gescheyden
ist, oder uff gemein leut ob man der mit in
ubereinkomen mocht, mit den selten wir
auch gesunet sein, und solt die sun mit
denselben fursten herm und den steten
20 angen alsbald daz verbrivet und versigelt
wurde.
[8] Es ist auch geredt^ worden : wer' es sach daz ein gemeine richtigung oder fride
getroffen oder gemachet wurde zwischen fursten herm und gemein steten von^ sand j^^^^
Walpurg tag^ schirst komendbiß uff wejnachten dornach von unserm egenanten^ herm Decse
x5 dem konig oder von wem es geschee, da selten wir beiderseit auch bej bleyben, doch
also daz wir alle vorgeschriben sach und artikel beyderseit ie getrewlichen gen einander
halten und volfuren suUen und wollen in aller maß® als vor und nach geschriben stet,
[ö] Auch wardgeteydigt: welch fürst oder [9] Mer ist geredt und getaidingt wor-
herre ' unser eynung, es wer' einer oder den: welch statt unsers ^^ bundes in Schwa-
ben in Francken und in Bayrn, ir wer'*^
eine oder mer, sich nicht weiten lassen
benugen an ainem freuntlichen rechten vor
unserm oftgenanten gnedigen herrn dem
konig als man zu Mergethaim davon ge-
scheiden^^ ist, und die fursten darüber
bekriegen und hindern wolt, der oder den-
selben stetten solt wir nicht beholfen
sein. [10] auch ist geredt und getaidingt
worden, das die vorgenanten fursten die
burggraven uns den von Nurmberg noch
wir in hinwider kainen zusprach noch
clage tun sollen noch wollen vor unserm ob*
genanten herrn dem könig umb alle sach
wie die genant sein die • sich zwischen in
und uns verloffen und vergangen haben
bis auf disen heutigen tag.
so mer, sich nicht wolt lassen benugen an ei-
nem fruntlichen rechten vor unserm obge-
nanten herrn dem konig als man zu Mer-
gentheim davon geschiden ist, und wolt
die stete doruber bekrigen und hindern,
85 dem oder denselben fursten oder herrn sel-
ten wir nicht beholfen sein. [10] auch
ist geredt und geteydigt worden , daz die
vorgenanten von Nuremberg uns noch wir
in hinwider dheinen zusprach noch klage
40 tunn^ suUen noch wollen vor unserm obge-
nanten herrn dem konig umb alle sach wye
di genant sein die sich zwischen uns und
in verloffen und vergangen haben biß uff
disen heutigen tag.
45
ft) Ä beredt, h) Ä B vor. c) Ä add, nun , om. körnend, d) Ä gnädigen itatt egenanten. e) A in aUe der weit.
f) M herr mit «üMfli Ähkürtung*hakMn. g) M tnnn f tann f
aa) A ir, B ir«r. bb) A nneeri B unßor«. ce) B vor vernihrieUn tt. wer. dd) A getchieden , B geeobeiden.
1
124
Königlicher Friedenstag zu Rotenburg -Mergentheim im Febtuar 1389.
1889
Men »4
1889
Mail
[11] Es ist auch geredt und getejdigt worden, daz alle gefangen, die wir bejder-
seit haben, sie sein edel^ unedel ritter knecht burger oder gebauern, tag suUen haben
hie czwischen und*' sand Walpurg tag der schirst komet; und sol auch^ all schaczung
und^ brantschaczung, die nicht gevallen sein uff disen tag als diser briff geben ist, sie
sein verpurget oder nicht verpurgt, auch besten biß® uff denselben sand Walpurg tag.
[12] Auch ist geredt und geteydigt wor- [12] Auch ist geredt worden und getai-
den : wenn di sun und richtigung angeet dingt: wenn die sön und richtigung angeot
zu sand Walpurg tag schirst kernend, so
suUen und wollen wir und die unsern den
vorgenanten von Nuremberg und den iren
und iren dinern unverczogenlichen wider
eingeben und antworten, ob wir oder die
unsern uns icht unterwunden oder unter-
zogen haben ires eigens erbes oder lel^ens
in disem krige biß uff disen heutigen tag ,
daz noch vorhanden ist , an geverd. [13]
auch ist geret worden : wenn die sune an-
geet uff den nechsten sand Walpeurg tag,
so sullen alle gevangen, die wir und die
von Nuremberg an einander gevangen ha-
ben, an alle schaczung und ptotnftß ledig
sein uff ein siecht urveh ; und sullen alle
schaczung und brantschaczung, sie sein
verpurget oder nicht, die nicht gevallen
sein uff denselben sand Walpurg tag, wenn
die sun angeet, auch absein und von bej-
den seyten nicht beczalt werden,* und sol
auch kein purg doruber gemant werden ;
leyst aber imand doruber, derselb sol die-
selben le jstung selber beczalen. [14] auch
ist geredt worden : waz^ wir der vorgenan-
ten von Nuremberg armer leut in unsern
steten und slossen eingenomen und die dor-
ein gesworen betten , alspald die sune an-
geet zu sand Walpurg tag, so sullen sie
desselben swerens von uns und den unsern
ledig sein, ob sie wollen, und von uns und
den unsern ungehindert varen^ des zu
urkund geben wir für uns und unser bejde
zu sanct Walburgen tag schierst kumend,
so sollen und wollen wir den hochgebornen
fursten den burggraven ir vesten zu Nurm- lo
borg und auch die vesten zu Schonberg* "
unverzogenlichen einantwurten und wider-
geben, es were dann das uns das vorgenant
haus Schönberg '^ von unsern feinden in
derselben zeit ungeverlichen angewunnen is
wurde, das wir doch getrewlichen bewaren
und behueten sollen, on geverde. [^dj es
ist auch geredt worden : wenn die sön angeet
uf sanct Walburg tag der schierst kumbt,
so sollen alle gefangen , die die vorgenan- so
ten fursten und herrn und wir an ^ ainan-
der gefangen haben, on alle Schätzung und
buntnusse ledig sein auf ain schlechte
urphed; und sollen alle Schätzung brant-
schatzung und gedinge, sie sein verbürgt S6
oder nicht verbürgt, die nicht gevallen sein
uf denselben sanct Walburg tag, wenn die
son angeet, auch absein und selten von
baiden^ selten nicht bezalet werden, und
sollt auch kain bürg darüber gemant wer- >o
den ; laistet aber iemand darüber, derselb
der da laistet der solt dieselben laistung
selber bezalen. [14] auch ist geredt wor-
den und getaidingt : was der vorgenanten
fursten und herrn arme leut in unser statt 85
oder anderswo in unser schloss geschwom
hetten, alsbald die son angeet zu sanct
Walburg tag schierst koment, so sollen sie
desselben schwerens von uns und den un-
a.) Ä add, oder, h) <m. M, add. Ä. c)om.Ä. d)(m, Ä, add* BM. e) il ans. t)Md»M.
aa) B beidnuü Schonnberg» bb) AB mit »t, an. cc) Ä balder, B baiden.
40
* Vgl, die Urkunde Nürnbergt vom gleichen Jahr und
Tag vHe die obige, «. /., worin eich die Stadt vereint mit
den 8 erwähnten Burggrafen in Betreff der armen Leute
der letztem, in Mon, Zoll 6, 884 nr, 881 am einem
• Nürnberger Copialbueh», nemHch o. Zw. aui fol 84*
der bei um oben in dm QueUen-Angaben mit Ä bezeich-
neten Handechrift, wo dieser Brief der erst genannt wird.
Die entsprechende Erklärung des Bfn. Friderich V, worin
er sich für sich und seine beiden Söhne vereint mit der
Stadt Nürnberg in Betreff der armen Leute der letzteren,
datiert aus Ealsprunn von vig. annunc. Mar., befindet
sich als Orig. c. sig. im Münch. R. A. unter l^ümh. Reichs-
stadt Nachtrr. nach Angabe von nr. 867 im Repertorium 45
der Nürnberger Urkunden; ein Auszug der letzteren Ur-
kunde steht in Wölckem*s hisL Norimb. dipl. erster Perio-
dus pag. 478 nt. *
* Schönberg bei Lauf wurde 1888 Sept. 9 von Nürnberg
eingenommen, nach Ulman Stromer in St. Chr. i, 48, i8f. 6o
G. Städtische Kosten.
125
sonne disen briff versigelt mit unserm an-
hangenden insigel, geben zu Halsbrun an
der mitwoch vor unser frawen tag anunccia-
cionis in der vasten nach Cristi gepurt
5 drewczehenhundert jar und dornach in
dem neunundachezigstem jare*.
Sern Icdiff sein, ob sie wollen, und von uns ^*^
und den unsern ungehindert varen. und
des zu urkund geben wir disen brief ver-
sigelt mit unser statt zu Nurmberg anhang-
endem insigel, geben an dem mittwochen
vor unser frawen tag annunctiationis nach issb
Cristus geburt dreizehenhundert jar und **" **
in dem neunundachtzigsten jar.
C. Slädtische Kosten.
10 61* Kosten des Schwäbischen Städtehunds bei dem auf 14/15 Febr. angesetzten Tag zu Mar- zw.isas
gentheim. Aufgezeichnet zwischen 1388 Mai 17 und 1389 Sept, 26 Ulm. undisss
Aui Münch. R, Arch. Bibl. Manuskripte nr. 50 b, woraus dieser Auszug gezogen ist; vgl. die Quellen^
Angabe bei den Kosten des Schwäbischen Städtebunds wegen des aufs Nqv. isss nach Mergentheim
bestimmten Tags.
15 [/] Wir gaben dem pfleger zu dem Rotenberg* mit allen sachen, und mit den 50
flor. di man im gab do er erst gen Ulme chom, und das er und der Tanner* und ir gesel-
len zu Ulme verzerten do si von dem ersten tag von Mergenthem riten bis man zu dem
andern tag rait, 1J5 flor.
[2] Dem statschreiber zu dem andern tag gen Mergentheim 13 tag 20 Ib. 16 sh. hl.
M [3] Do der stett boten umb den Sewe' herkomen, do erfand sich under irem und
unserm vi erden tail*, das alle stett den Ordnungen, der man auf dem andern tag^ zu
Mergentham zu rat wart ', genflg wolt tftn , das hiessen di stett allen stetten umb den
Sewe^ verchftnden, und gaben 2 Ib. 5 sh. hl.
1S89
F9hr. 27
62. Kosten der Stadt Frankfurt bei dem Tage zu Mergentheim. 1389 Febr. 27.
25 Aus Frankf, St. A. Rechenbücher, unter der Ausgahen-huhrik uzgeben zerflnge.
Sabb. post Mathie: 56 gülden 7 grosse^ virzerten Joh. von Holtzhusen der junge Febr. si
unde Bernhard Nygebure mit 9 pherden 15 dage uf den andern* dag gein Mergentheym
zusehen fursten unde steden.
a)S€^f b)<lodk«kUtogf e) SeArf d) oder groMenf
80 I Voramgegangen war ein Tag zu Fürt : die Stadt
Nürnberg gibt dem Bfn. FHderich dem, äUem und den mit
ihm reitenden oder sänen Räthen und den seinen , die er
von seinen wegen zu demselben Tage schicktj nachdem Gf.
Ludwig zu Werthaim Kommentur zu Nürnberg und Berr
35 Ber. Abt zu HaUprunn einen freundlichen Tag beredet
und gemacht haben gen Fürt auf Sa. [Merz so] zwischen
jenem und der Stadt, Sicherheit auf den genannten Samß-
tag und i Tag vor und i nachher, dat. fer. 4 in die Ger-
drudis 1889 d. h. Merz I7, Nümb. A. Konserv. cod. S78
^ fol. M*.
* Ulrich von Wolfsberg, der die Schwäbischen Städte
geleitete, und zwar von Seiten des Königs, vgl. den Ent-
wurf der Urkunde der 8 Städte Nürnberg Ulm und Roten-
burg von [1888 c. Dec. 8-ii] ort. a.
* Nach der in der vorigen Anm. angeführten Stelle
halten auch die Gfn. Ludwig und Fridrich von OHingen
die Schwäbischen Städte zu geleiten; der Tanner aber
45
(von der Tann) war dez von Oting diener, s. Kosten des
Schwab. St. Bundes bei dem Tag von Bamberg und Eger
ort. 7.
* Das Viertel der Städte um den See (Bodensee) und
das Viertel in Franken.
* Darunter iet doch wol nicht die Gesandtschafts-An*
Weisung von [1889 vor Febr. 84] zu verstehen, sondern
eine ähnliche Verabredung der Städte unter sich wie die
vom 88 Januar 1889, ohne daß vom Februar-Tag eine
solche aufzuweisen wqre bis jetzt.
' Auch hier also werden die beiden Mergentheimer Tage
genau unterschieden, vgl. nr. 66. Zwei Mergentheimer
Tage werden auch gezählt in den Nürnberger Gesandt-
Schaftskosten zu obigem Tag, s. Kosten der Stadt Nürn-
berg bei dem Tag von Bamberg und Eger ort. 4, woraus
sich auch die Nürnberger Gesandten-Namen für den zwei-
ten Mergentheimer Tag ergeben.
Reiehstag zu Eger
im April md lai 1389.
Haben wir die vier ersten Versammlungen dieses Jahres nicht als eigentliche Reichs-
tage bezeichnen können^ so ist es doch bei der zu Eger im Frühjghr 1389 gehaltenen kaum
einem Zweifel unienjQßrfen daß sie wirklich in diese Klasse gekört y sowol wegen der großen
Anzahl der Theilnehmer zu denen auch der Konig selbst kommt j als wegen der Thätigkeit
derselben für die Gesetzgebung des Reichs in welcher der große Egerer Landfriede eine her- 5
vorragende Stelle einnimmt.
A. Ausschreiben und Besuch, vorläufiger Tag zu Bamberg auf Merz 28, —
Fürsten und Städte hatten auf dem königlichen Friedenstag zu Rotenburg-Mergentheim vom
Februar 1389 einen neuen Bamberger Tag auf den 28 Merz ausgemacht j man wollte den
König zum persönlichen Erscheinen bestimmen, doch hatte man auf dem Heimweg schon 10
davon gesprochen den Tag abzuhalten auch ohne den König*. Da berief dieser die Städte,
vielleicht gereizt durch das eigenmächtige Vorgehen der Stände und vm ihnen gegenüber
die Initiative des Königs zu zeigen, auf den gleichen Tag na^ JEger*. Nürnberg, zuerst
unschlilfiig was nun zu thun sei\ erholt sich bald von seinem Schwanken und wirbt auf fürst-
licher und städtischer Seite für Bamberg*, zu Gunsten dessen sich auch Speier und Mainz 15
ausgesprochen hatten^ und woran die Schwäbischen Städte gleicJ^aUs festhielten*. Inzwischen
•
waren auch die Geleitsvorbereitungen fwr die Elsäßischen Städte weiter geführt worden und
zeigten in entsprechender Weise nach Bamberg''. Allein als der König jetzt erklärte, daß er
nicht nach Bamberg kommen könne, und cds er dabei seine Einladung auf ^8 Merz nach
Eger widerholte, wohin er aiLch die Fürsten entboten habe % da besannen sich die Schwäbi- so
sehen Bundesstädte, welche noch einen Tag in Heidelberg, wol mit den Rheinischen Städten,
und vielleicht vorher einen in Heilbronn beabsichtigt hatten, und hießen ihre Boten zu dem
König reiten wo sie ihn fänden^, was nicht anders zu verstehen ist als daß sie allenfalls auch
nach Eger zu ihm gehen könnten. Damit hatte der Wille des Königs natürlich alle Aussicht,
avich überhaupt durchzudringen, nachdem er einmal das selbständige Vorgehen der Stände u
glücklich gestört hatte, er war nur, da die Bamberger Zusammenkunft doch stattfand, genö-
ihigt, den Egerer Reichstag, dessen Abhaltung bereits außer Zweifel war, vom 28 Merz auf
den 21 April zu verschieben^^. Dabei ist es dann auch geblieben ''.
* SUke die vorige Einleitung Ut. B.
' 10 Merz 1889 nr. 68; die Fürsten wol zugleich, nr. 69
zu vgL
* Vorläufig fragt et beiPfcUzgr. Ruprecht Ulan, nr. 64.
* 17 Merz 1889 nr. 67 und 68.
* nr. 68.
* Ihre GeeandUchaft woüle auf dem Weg dahin zuvor
in Nürnberg einsprechen, nr. 68.
' Merz 18 nr. 66 und Merz 14 nr. 66.
* Wol auch 10 Merz wie die Städte in nr. 68, ein zwei-
tet Schreiben an die Fürsten fnag ebenfalU wie an die
Städte gefolgt sein.
• Merz 87 nr. 69. / 30
*• April 8 nr. 70.
" Daher Ulman Stromer St. Chr. 1, 46, 16-18 berichtet,
der König und aUe Füreten und Herren und Städte eeien
nach Eger gekommen auf MUtwoch in der Otterwodu
1889, denn dae iet eben der 81 ApriL Man hat nemlich den 85
MUtwoch nach Ostereonntag zu verstehen, und nicht den
Mittwoch vor Ostern; letzterer wäre der 14 April, wel-
cher in den St. Chr. l. c. in der Randbemerkung unrichtig
herausgesetzt ist.
Einleitung. |27
Ich weiß nichty oh es vielleicht heim Schwäbischen Städtebund einen gewinnenden Ein-
druck gemacht hatte, daß der König sich in den beiden Ausschreiben vom 10 Merz und 2
ApriU des Ausdrucks gemeinlichn der gemainen stet bediente, Oder schien er nicht dadurch
schon vorläufig den doppelten Bund der Rheinischen und Schwäbischen Städte anzuerkennen f
5 konnte dieß bei ihnen nicht die Hoffnung erregen, daß endlich das ersehnte Ziel einer förm-
lichen Legitimation der beiden Bünde werde erreicht werden? Es sollte freilich ganz anders
kommen. Die Anrede in dem Schreiben vom 1 Mai 1389 ", durch welches der König zu Eger
die Bürgerschaften auffordert von ihren Bünden abzulassen, kündigt die neue Aussicht schon
durch die Fassung an, welche den königlichen Gruß den burgermeistern reten und burgern
10 gemainlichen unser und des richs steten in Obern-und Nidern-Swabin — gelegin ent-
bietet. Schon mit dieser Formel war gesagt, daß man den Bund nicht wolle.
Der Konig, so sahen wir, hatte alle Aussicht, seinen Egerer Tag statt des von den
Ständen beabsichtigten Bamberger Tags durchzubringen. Mochte man jetzt immerhin zunächst
nach Bamberg gehen, so war doch von da nicht weit nach Eger^. Was nun zunächst in Bam-
15 berg auf der Versammlung, gemacht in der Woche vor dem Palmtag* j vor sich gieng, erfah*
ren wir erst durch die unter lit, D zusammengestellten Berichte, so wie auch wer dort war.
Die daselbst anwesenden Rheinischen Städteboten sind zum größesten Theil mit Namen auf ge-
führt ^, die Elsäßischen Städte werden erschienen sein *, au^h die Boten des Schwäbischen
Bundes waren da und vier genannte Nürnberger'^. Von der fürstlichen Seite muß der Tag
M ebenfalls beschickt worden sein, da eine allgemeine Abkunft zwischen Fürsten Herren tmd
Städten in Aussicht genommen wurde^. Zu dieser allgemeinen Abkunft kam es freilich nicht^.
Als Vermittler im königlichen Auftrag hauen sich Erzbischof Adolf I von Mainz, Bischof
Lamprecht von Bamberg, und der Deutschmeister Sifrid von Veningen eingefunden^^. Sie
brachten es wenigster^ zu einem partiellen Schiedspruch, durch welchen dem Pf. Ruprecht I
25 eine Fintschädigung von 60000 fl. zugesprochen ward*^, da es schien als werde man dann um
so leichter zu einem friedlichen Austrag mit den übrigen FUrsten und Herren gelangen^*.
Dieser Schiedspruch ist nicht erhalten, er kann aber als Vorläufer des ähnlichen Stücks
vom 3 Juni 1389^^ betrachtet werden, wo in art. 3 ebenfalls eine Zahlung von 60000 fl., an
Ruprecht I und II, festgesetzt ist. lieber seinen Inhalt haben %oir Nachricht aus nr. 91 art.
30 3; und ich vermtUhe aus der Wendung doch ist zu wissen daz man — geben sal — der wil,
dctfi keine definitiv ausgefertigte Urkunde aufgenommen sondern nu/r eine Art protokollari-
scher Aufzeichnung gemacht wwrde, wie denn die angeführte Stelle so aussieht als ob sie aus
einer solchen genommen sein kannte. Jedenfalls erwuchs daraus ein langjähriger Streit, indem
die Rheinischen Städte nicht alles alleine bezahlen wollten, sondern verlangten daß die Schwär-
35 bischen die Hälfte davon tragen sollten. Es wäre ein artiges Geschäft, zu untersuchen, welche
von den beiden Parteien nach den vorliegenden oder sonst erreichbaren Aktenstücken Recht
haue. Ich habe unter den Berichten und Briefen, die sich aus diesem Streit herschreiben,
zur Mittheilung nur das ausgewählt*^, was Auskunft über die Bamberger und Egerer Her-
gänge selbst verhieß. Den ganzen langen Zwist zu verfolgen, lag nickt in meiner Aufgabe.
40 Er wurde zu Eger weiter gesponnen*^. Der königliche Spruch, der am 8 Jan. 1398 in der
«
' nr, es^und 70; und woi auch tn dem dazivUchen Ue- * nr. 90.
genden, das in nr, es erwähnt üt, d<u wir aber nicht * nr. so. Vgl. Königehofen St, Chr, 9^ 858, il,
mehr haben. ^^ nr. 91 art. 9, nr. 98-98 , und im kön, Gebot vom
' nr. 78. 8 Jan. 1898 in Band 8. Dazu echickte der König noch teine
46 ^ FreiUch rechnete Nürnberg umgekehrt, daß die Für- Bolen um die Städte nach Eger abzurufen, nr, 91 art. 6.
ßten den König nach Bamberg bringen würden, da ee " nr, 90, nr. 91 art. 8, nr. 98-97.
nur la Meilen Wege von Eger dahin eei, nr. 68. " nr. 9i art. a, und nr. 94.
* d. h. April 4-10} vgl. nr. 90 vom, " nr. loe.
■ nr. 90, vgl. nr. 88. " nr. 90, 91, 98-97.
SO • nr. 66 und 66. " Sieht Ht. D.
' nr, 90.
128 Reichstag zu Eger im April und Mai 1389.
S<iche erfolgte j tmd den ich später mitiheüe {im AnaclduBS an ihn noch einige Notizen ^ vgl.
Einleitung zum Frankfurter Tag vom Merz 1398 lit. F), zeigt vielleicht neben nr. 97 die
meiste Unparteilichkeit.
B. Landfrieden. — Eb gelang dem Konig die Bamberger Versammlung nach Eger
zu ziehen^. Hier wurde der Landfriede gemacht ^ aber er war keineswegs das einzige, nicht 5
einmal das erste, was da verhandelt wurde, wie wir gleich nachher unter lit. D sehen werden.
Doch ist es derjenige Gegenstand, der wirklich zu Ende gebracht wurde tmdvon dem wir die
Urkunde haben. Schon in seinen Ausschreiben des früheren Mergentheimer Tags auf 10
Jan. 1389 hatte der König von seiner Absicht einen Landfrieden zu machen gebrochen*.
Die zweckmäßige Auseinandersetzung, welche W. Vischer* über die Abdrücke des 10
Landfriedens bei Datt und Lehmann sowie über ihr Verhältnis zu einander gegeben hat,
brauche ich hier nicht ganz zu widerholen, da alle die Punkte, um die es sich dort handelt,
schon durch ihn erledigt sindy und da die Aufstellung unserer vier Redaktionen an Klarheit
wie ich glaube kaum etwas zu wünschen übrig laßt. Doch möge zur Charakterisierung der-
selben das folgende dienen. — Die Urkunde vom 1 Mai nr. 71 stellt sich als Entwurf dar, 15
wie Vischer richtig gefunden hat. In art. 45 sind außer dem König noch keine Namen der
Theilnehmer genannt, noch ist niemand beigetreten, aber der Beitritt von Kurfürsten Fürsten
Grafen und Herren wie die genant sein steht in Aussicht; die Städte sind dabei noch gar
nicht miterwähnt, auch nicht im allgemeinen, offenbar weil man damals überhaupt noch an
ihrem Beitritte zweifelte, sie sollen aber beitreten, denn in art. 2 wird ihr Antheil an der 20
Besetzung des Landfriedensvorstands vorausgesetzt. In demselben art. 2 ist die Anzahl der
Mitglieder, welche von Herren einerseits und von Städten andrerseits zum Landfriedensvor-
stand gestellt werden sollen, noch unbestimmt gelassen ; doch wird an andern Stellen wie art.
9. 11. 16 wenigstens die Gesammtzahl derselben angegeben und auf 9 angesetzt. In demselben
Artikel sind au^h noch keine bestimmten Zusammenkunftsstädte für die Landfriedenstage u
genannt. Die Beurkundung am Schluß ist sehr kurz gefaßt, von einer Besigdung noch keine
Bede. Auch das Datum von Wcdpurgis d. h. 1 Mai, da doch erst am 5 Mai in nr. 72 die Aus-
fertigung erfolgte, erklärt sich aus der Eigenschaft von nr. 71 als Entwurf. Zugleich ist nr.
71 aber seinem Inhalt nach zu betrachten als Theilbrief für den Landfriedensbezirk Fran-
ken. Denn in art. 2 der Vorlage 0 werden vier Fränkische Städte als Zusammenkunftsorte so
der Landfriedenstage genannt; und in art. 40 werden als andere Landfriedensbezirke, im
Unterschied von dem vorliegenden, nur der Rheinische Bairische Schwäbische Thüringische
Meißnische genannt, also ist der vorliegende der Fränkische^, — Dagegen die Urkunde vom
6 Mai nr. 72 ist der Hawptbrieffür den ganzen Landfriedensbereich, da in art. 40 alle
Theilhezirke genannt sind; zugleich aber ist sie TheiJhrirffWr Franken^, denn in art. 2 wer- 35
den nwr Fränkische Städte als Berathungsorte aufgeführt, gerade wie in den beiden Rhei-
nischen Theilbriefen nr. 73 und 74 im nendichen Artikel nur Rheinische Städte in solcher
Eigenschaft angegeben sind. — Der Charakter von nr. 73 und 74 ist schon aus dem letzteren
Umstände klar, wie auch aus den Namen der Theilnehmer in art. 2*^. 4. 38^. 45 und aus
den geog'faphischen Grenzen in art. 39. Daß übrigens nr. 73 nicht bereits zu Biger am 5 Med, «0
wie die Urkunde selbst angibt, abgefaßt worden ist, werde ich unter lit. F auseinandersetzen
in dieser Einleitung selbst. Wenn ich hier unter den Stücken von Eger eben noch die nr. 74
mittheile, ohschon dieselbe nicht nach Eger sondern zu den Urkunden von lit. F gehört, so leitet
* nr, 91 ari, e, und nr. so. der gleichen Steile der Fränkische Landfriedenebexirk mü
* nr. 8€ und 87, vgl. die Einleitung zum kön. Friedens- den übrigen erwähnt, und die läzteren werden deshalb iß
tag von Rotenburg-Mergentheim im Januar isss Ut, B. nicht als andere bezeichnet.
* Regest nr. 8S6, * Landfrieden in Franken nennt sie offenbar auch
* Dagegen in nr. 79, der Urkunde dieneben der Eigen- Wencker disquis. de glevenburg., spedfication u. s. w.
Schaft des Fränkischen TheUbriefs zugleich die des Haupt- p, tis.
briefs für -den ganzen Landfriedensbereich hat, ist an 60
Einleitung. 129
micA dabei die Absicht die BämmÜichen zusammengehörigen vier Landfriedensredaktionen
übersichtlich zusammenzustellen. — - Und endlich war der Landfriede vom 21 Dec, 1389 nr,
75 hier aufzimehmen, obschon er. gleichfalls weder zuEger noch Überhaupt auf einem Reichs-
tag vorkam, ja zu den Egerer Absichten sogar in einem gewissen gegensätzliiJien Verhältnisse
5 steht; in art, 2 und 24^ ist doch die Beziehung zu dem genannten Theilfrieden am Rhein ,
von dem als dem Niederrheinischen er sich selbst unterscheidet und ablöst j in ihm selbst aus-
drücklich ausgesprochen. Bezeichnend ist, daß hier kein Artikel von den Pfalbürgem vor-
kommt und die Versicherung der bisherigen Freiheiten in art. 23 auch hierin alles beim alten
lässt; das war 8traßburgische Politik, für sie wol sogar Beweggrund zu dieser Absonderung.
10 Die in den Abdrücken hier angebrachte Artikeb-Einiheilung v/nA -Zählung faulet sich
in den Originalen nicht. Beides ist in Uebereinstimmung mit der alten gleichzeitigen Zäh-
lung gemacht, die in nr. 102 enthalten ist sowie in der Vorlage T zu nr. 72\ Datt und
die von ihm abhängigen Drucke haben zwar die EinJbheilung von T, weichen aber in der
Zählung meist ab, was hier wegen der Citate in älteren Werken, die darnach gemacht sind,
15 bemerkt sein soU.
Der Landfriede war sdion im Entumff nr. 71 art. 40 berechnet auf den Rhein Baiem
Schwaben Thüringen Meißen, wobei sich Franken, da es der Fränkische Theilbrief ist, von
selbst versteht. Ebenso lautet es dann in der Ausfertigung nr. 72 im gleichen Artikel, und
in nr. 73 und 74\ In art. 39 der nrr. 71 und 72 ist außerdem auch Hessen genannt, dessen
20 Weglassung in art. 40 wol von keiner Bedeutung ist. — Erhalten sind uns bloß die zwei
Theilbriefe vom Rhein nr. 73 und 74, und von Franken nr. 71 und 72. — Was Schwaben
betrifft, so scheint es fast als ob kein besonderer Theilbrief gemacht worden wäre, wenn gleich
die Schwäbischen Städte beitraten* sowie eine Anzahl von Herren*, und aiuJi in nr. 133 nt.
vom Schwäbischen Landfrieden die Rede ist. Allerdings spricht art. 39 (und 40) dem strengen
S5 Wortlaut nach dafür, daß auch ein Theilbrief fWr Schwaben gemacht wurde ^ allein dieß
kann bloße Formel sein, vorgefunden hat sich keiner. Wie der Rheinische Theilbrief nr. 73
und 74 erst später abgefasst ist^, so kann der Schwäbische ganz unterblieben sein. Das scheint
auch ausfolgendem hervorzugehen. Zwanzig Jahre später nendich stickte Hzg, Ludwig von
Baiem, in seinem Streite mit Herrn Hainrich von Elrbach der als Ulmer Bürger auftrat,
SQZu beweisen, daß die Ulmer diesen nicht zu versprechen hätten, weil die Pfalbilrger
durch den Egerer Landfrieden gesetzlich abgeschafft, er also nicht Ulmer Bürger sei; die
Landfriedenaurkunde aber, die von Bairischer Seite zum Beweis vorgebracht wurde daß
Ulm und andre Reichsstädte sich verschrieben hätten keinen Pfalbürger noch Ausbiirger
mehr zu haben, war der Theilbrief vom Rhein (wol nr. 73), in dem zwar eine Anzahl Rhei^
S5 niscJier Städte, aber neUHrlich mcA^ Ulm aufgeführt war, so daß nun^on der andern Seite
behauptet werden konnte, diese Urkunde und also auch ihr Artikel von den Pfalbihgem
binde Ulm nicht. Freilich wurde Ulmiscfierseits nicht im allgemeinen behauptet, daß die
Stadt dem Landfrieden nicht beigetreten sei, sondern nv/r daß die beigebrachte Urkunde
nichts gegen sie beweise. Bairischerseits aber konnte mit Recht gesagt werden, daß es ain
40 landtgewissent ist das dy von Ulme auch nAmlich mit irer guten wilkür mit andern steten
in demselben lantfrid und richtigung begriffen sint*. Daß man nun die Ulmische Bei-
' Siehe die Quellenangaben zu nr, 7S und die erste An- in St. Chr. ly 47, is, auch bei uns nr. 95 ex., und 78. 79.
merkung zu diesem Stück. so. s».
* nr. 99 in den vier landen nf dem Ryne in Peygern * nr. 86.
45 in Francken nnd zu Swoben berichten die Straßburger * Siehe lä. F der Einleitung.
Boten am S Mai, aber da iet doch nur Ungenauigkeit an- * Siehe Reg. Boic. i», 49 f. 1409 Okt. ss, ibid. p. so
zunehmen f denn tchon in nr. 7i vom i Mai eteht mehr. Okt. so, und p. 68 Dec U; die Urkunde des letztem Da-
AehnUchin Königehof en, siehe hier weiter unten die An- tums, in welche die beiden andern eingeschaltet eind,
merkung. befindet sich im Münch. R. A. ürk. XI "/, or. mb. c. sig.
50 * Mit Ausnahme der 7 Bodenseestädte, Ulman Stromer pend., und eine Abschrift aus der 8 Eälfte des 16 Jahr-
Dentiche Reichatagt-Akten II. ly
130
Reichstag zu Eger im April und Mai 1389.
trittsurkunde nicht aufbrachte, würde noch weniger auffallen, als daß man nicht einmal
einen Schwäbischen LandfriedemhTheilbrief aufzubringen vermochte; der Grund, daß es
keinen gab, ist fast der einzige welcher hinreicht dieß zu erklären. Daß Ulm übrigens
wirklich den Landfrieden in Schwaben, den der Römische Klhiig gegeben und Chrafen Fri-
derich von Oettingen zu einem Hauptmann desselben sammt Achten dazu gesetzt, geschworen s
habe, gibt ein Spruchbrief Heinrich Besseret^ s Bürgermeisters daselbst, vom 6 Febr. 1403
datiert, zu^. — . Auf Meißen* und Thüringen wird der Landfriede erst am 30 April 1390
in nr. 116 ausgedehnt, da die Sache bis dahin Schwierigkeiten gefunden hatte, und weiterhin
am 1 Juli 1390 in nr. 118. Man sieht, daß diese Landschaften in zwei Landfriedentbezirke
vertheilt umrden, abenein neuer Landfriedensiheübrief in der Art etwa vonnr. 72 oder 73 lo
scheint dabei nicht abgefasst worden zu sein, da es mit den Urkunden nr. 116 und 118 ab-
gemacht wurde. — Auch von Baiern bezweifle ich, daß ein eigener lAmdfriedenstheilbrief
für dieses Gebiet ausgefertigt wurde, einmal weil sich keiner findet, und dann weil schon
16 Dee. 1391 ein für Franken und Baiem gemeinsamer Landfriedenshauptmann erscheint^,
ebenso gemeinsame Achter*, wie denn auch bei den Verlängerungen von 1395 und 1396* und la
bei der Landfriedensz/bUe-Aufhebung von 1397^ beide immer zusammen genannt werden.
Wahrscheinlich war in Baiem von Anfang an und Überhaupt mit dem Landfrieden nicht
viel zu machen"^. — Wie es mit Hessen war, weiß ich nicht zu saugen. — Der Elsäßische
Landfriede wird bei Konigshqfen^ nicht in die richtige Verbindung gebracht : ouch wurdent
do vier lantfriden gesworn und gemäht sehe jor, einre in Pejgern, der ander in Franken, so
der dirte in Swoben, der vierdo in Elsas. Wenn hier diese 4 Landfriedensgründungen
als gleichzeitig hingestellt werden, so ist dieß ganz und gar nicht richtig : der Elsäßische,
nr. 75, ist erst vom 21 Dec. 1389, er hat sich losgerissen von dem größeren Rheinischen
nr. 73 und 74, den ei^ selbst erwähnt in art. 2 und deutlich genug als Niederrheinischen von
sich, also dem Oberrheinischen, unterscheidet in art. 24^. Allem Anscheine ncuJi ist dieser ss
Elsäßische Landfriede wirklich abgeschlossen worden, mag auch seine Geltung von keiner
Dauer gewesen sein^. Die Unbestimmtheit der Orenzbezeichnung in art. 3 nach der w-
sprünglichen Fassung der Vorlage B*^ zeigt Übrigens, Uaß diese genannte Quelle uns mir
einen Entwurf bietet; die zweite bestimmtere Fassung, welche in B als Korrektur erscheint^
blieb dann stehen und gieng von da aus in A über, so ist daher A die spätere Redaktion, so
Dasselbe Verhältnis zwischen A und B geht auch hervor aus art. 9^, wo eine Stelle in B
ausgestrichen ist, die dann in A einfach fehlt. Ebenso steht art. 10^, der in B noch erst
auf dem Rande zugesetzt ist, dann richtig auch wider in A. Aehrdich die Einsetzung von
Worten am Schluss von art. 14, die Korrektur am Schluss von art. 15, gewonheit in art, 23,
der Zusatz doch mit — weltlich im gleichen Artikel, die Beifügung in art. 24^, der Zusatz sa
rittem knehten in art. 23, das zweite öch in art. 24. Es hindert nicht, daß in art. 16 der
in B ausgestrichne Zusatz widerkehrt in A, und daß ebenso in art. 18 die ältere Wendung
von B im wesentlichen beibehalten ist in A : solche Schwankungen können vorkommen, ohne
das angeführte Verhältnis von AzuB umzustoßen. Beide hängen sehr eng zuscmmen^ da»
zeigt das in beiden widerkehrende auffallende Fehlen des unenJtbehrlichen mit in art. 13. 40
hundert» ibid. Neub. Kop. B. 39 fol. iS9''ie4', und eine
Abschrift des 17/18 Jahrhunderts ibid. Ulm. R. St. fiBiac. 6
1 1 V|, endlich eine Abschrift des Spruchs vom so Okt. allein
aue der s Hälfte des 15 Jahrhunderte ibid. Neub. Kop. B.
SS fol 164^ •166'.
* Stuttg. St. A. Schmid's Sammlung I 08 aus lad. nn.
Vgl. vLber den Landfrieden in Schwaben und den genann-
ten Grafen auch bei uns nr. iie nt. und nr. isi nt.; die
innere Entwicklung dieses Landfriedens stellt sieh in nr.
ise-iBS dar.
• Siehe auch Höfter Ruprecht 7«, aus Wenzets Brief an
Markgr. Wilhelm von Meißen vom 18 Sept. 1S91.
' nr. isi nt.i und dann widerholt is$6 nr. i»i, und
zum drittenmal isse nr. iss.
* nr. 144 tmd 14$.
* nr. ifi (vgl. nr. iss) isss, und isse nr. iss. 45
* nr. 1S4.
' Vgl nr. SB nt. und nr. 187.
' St. Chr. 9, 868, Si'fS; vgl die Zählung von 4 Land-
frieden in nr. 88, wo aber Rhein etatt BUaß steht.
* SieAe die erste Anmerkung daselbst. 60
*' Vgl die Quellenangabe von nr. 76.
Einleitung. 131
Obschon aber B Entwwrf ist^ so ist es doch vollständig; nur der Schluss fehlt, d. h. die Oe-
lobungen durch die Theünehmerj die Au^nehmungen, die Beurkundung und Datierung, was
eben für einen Entwv/rf ^laülrUch ist, während das aUes in der Ausfertigung A wirklich
steht. Aus W geht hervor, daß wahrscheinlich auch im Strafiharger Stadtarchive früher
5 ein Original oder eine Abschrift der Awfertigung vorhanden war. Möglicherweise sind
die Korrekturen in B von der ursprünglichen Hand oder atich wenigstens aUe unter sich von
gleicher Hand, doch ist das in diesem Fall ziemlich gleichgiltig. Da Türkheim und Selz in
B art. 1 ausgestrichen sind, so scheint dieser JEhUwuff in eine Zeit zufaüen, wo diese Städte
mit'iftrem Beitritt noch Schwierigkeiten machten. Straßburg hat wol schon im Sommer
10 1389 an diesen besondem Oberrheinischen oder Elsäßischen Landfrieden gedacht^, der
dem Rheinischen Landfrieden einen Theil seiner Angehörigen nahm; nun im December
kam dieß mittelst unsrer Urkunde nr. 76 eben durch den König selbst zu Stande. In B
€urt. 6 ist vor der vorg. bischof ausgestrichen wir und steht noch darnach setzent in entr
sprechender Weise, woraus auf die wesentliche Beiheiligung der bischöflichen Seite bei
15 Abfassung von B geschlossen werden kann. In nr. 120 ist dann wider von diesem besondem
Landfrieden die Rede, der König lehnt aber vorläufig ah sich in die Sache zu mischen.
Die Formel im Eingang des Egerer Landfriedens, daß derselbe gemacht sei mit gutem
Eathe der Kurfürsten Fürsten und Herren, ist dießmal sehr bezeichnend : denn ganz im In-
teresse der Kurfürsten Fürsten und Herren ist derselbe geschlossen worden. Zwar zunächst
to konnte die Wage s^unschen der fürstlichen und städtischen Partei gleich zu stehen scheinen,
denn die Auflösung der Bünde bezieht sich nicht bloß auf den der Städte sondern auch auf
den ihm gegenüberstehenden Herrenbund*, und es wurde somit auf den Versuch zurückge-
gangen das ganze Reich zusammenzufassen; sogar noch über die Idee der Stauungen von
Heidelberg 1384 und von Mergentheim 1387 hinaus, welche zwischen beiden getrennten
85 Parteien ais solchen abgeschlossen waren, sollte einmal wider der Gedanke des Ganzen, in
dem es keine solchen selbsiberechtigten Parteien geben durfte, in Wirklichkeit gesetzt werden,
und das hätte denn die Auflösung des fürstlichen wie des städtischen Bundes allerdings vor-
ausgesetzt. Allein es war doch zunächst nicht ganz in diesem letztem Sinne gemeint, denn
nach art. 35 soU zwar der Städt^nmd jedenfalls absein und kein neuer mehr gemacht werden
30 dürfen, der Herrenbund dagegen hört nur auf gegenüber von denjenigen Städten, welche
sich mit den Herren, gegen die sie im Krieg gewesen waren, richten und in den Landfrieden
eintreten, während er ausdrücklich noch fortbesteht gegen diejenigen Städte, welche eine
solche Richtung nicht aufnehmen, d. h. er besteht überhaupt noch fort, und es war nicht
abzusehn wann er erlöschen soüte, da man nicht wissen konnte ob alle Städte dem Landfrieden
S6 beitreten würden, wie es denn auch nicht von allen geschehen ist. Ein eben so großer Vor-
theUfür die Herren als es ein Nachiheilfür die Städtewar: jene behielten ihre Organisation
weiter, diese verloren sie. Ja es war den Bürgerschaften auchfü/r die Zukurft die Stärke
der Vereinigung abgesprochen, ein wirksamer Widerstand unmöglich gefnacht, während die
günstigen Bestimmungen des Landfriedens, der Schutz den sie in ihm hätten finden können,
40 nur werthhses Papier blieb, solange man nicht wusste wie er ausgeführt werden würde^.
Es war doch wahrlich ein schlechter Trost, wenn den Städten nun aufgegeben umrde* sich
fürderhin an niemand anders als an den Konig und das heilige Reich zu halten. Nicht
mehr wie in nr. 63 und 70 war jetzt in dem Schreiben nr. 76 noch von den gemeinen Städten
die Rede sondern nur von des Reichs Städten, und die Drohung für die Säumigen, daß sie
45 ' SkKe nr, 109 ort. s wur^eat wir denne bf \ms lant- ' ^ehe nr. 7» art. S5 mit nt.
friden machende , und dazu danne diewile wir in disem * Königthofen St. Chr. 9, 8S4, is f. doch weis got wol
nidem lantfridea sint (in dem Rheiniichen Landfrieden, wie es gehalten wart. '
der auch die weiter abwärts am Rhein Hegenden Stände * nr, 76,
enthielt), vgl art. s und 9.
132
Reichstag zu Eger im April und Mai 1389.
alle Privilegien verlieren und in des Reichs Unfrieden und Ungnade kommen sollten *, war
eine deutliche Sprache. Daß die Landfriedensgerichte zu gleichen Theilen aus BevoUmäch-
tigten der Fürsten und der Städte zusammengesetzt waren% hatte so lange keinen Werthßir
die letzteren, als der König, der den Obermann zu ernennen hatte, sich auf Seiten der Für-
sten befand, ja es konnte sogar eine Gefahr darin erblickt werden, daß die so vom König 5
abhängigen Behörden (nr. 72 ort. 2 und 3) auch die Exekution einzuleiten hatten *; in der
Mergentheimer Stauung vom 5 Nov. 1387 waren die Schiedsgerichte auch schon zu gleichen
Theilen aus Vertretern beider Parteien zusammengesetzt gewesen^ aber der Obermann wurde
nicht vom König ernannt, sondern von der klagenden Partei, wenn auch allerdings mit Be-
schränkung, selbst erwählt '^ umd die Exekution wurde von der Partei eingeleitet, welcher lo
der Spruch nicht gehalten ward^; auf diesen unmittelbar vorhergehenden Stand der Dinge
muß man zwrückgehen, um zu beuriheilen ob die Städte durch den Egerer Vertrag verloren
oder gewannen, und nicht auf die Goldene BulW. Auf die Pfalbürger hatten beide Theüe
schon 1384 und 1387 verzichtet^, aber doch nur auf die weitere Annahme von solchen; jetzt'*
sollen außerdem auch die bisher gehabten derartigen Verhältnisse aufgehoben werden, und i5
noch dazu werden die Bestimmungen Ober Bürgerauf nähme gewisser Personen, die 1384 doch
wesentlich in den guten Willen der Städte gestellt blieben*^ und 1387 auch nickt in die Stal-
lung zu Mergeniheim eingefügt wwrden, nunmehr ausdrücklich in art, 38 als Landfriedens-
bestimmungen eingeführte^. Der Eindruck, den diese neue Ordnung der Dinge auf die
damaligen Bürgerschaften inachte , war denn auch trosüos genug ; man sieht es an der so
gleichzeitigen Alf Zeichnung, welche Lehmann J^eyr. Chr.*^ 757^-758^ mittheilt, wo die Mei-
nung ist : indem der König sich auf die Seite der Fürsten stellt, schlägt alles zum Schaden
der Städte aus, ihr Bund ist aufgelöst, wnd der Lanifriede wird ihnen von den Herren
nicht gehalten; ja im Zorn üher seine Politik wünschen sie, daß Gott dem heiligen Reich
und der heiligen Christenheit eines Tags ein recht Haupt geben möge. Wenzel war eben ss
völlig zu den Fürsten übergangen, der Schrecken über die Gefahr vom Oktober 1388 mag
dazu mitgeioirkt haben, denn ohne Zweifel hat er davon Wind bekommen, er machte nun
sehen wie er sich mit den Fürsten auf dem Thron erhielt^*. Ganz anders als bei den Städten
fand sich daher bei den Fürsten eine große Bereitwilligkeit zum Landfrieden^^, es war sehr
natürlich, denn was Königshofen" von der Versöhnung der Parteien am Rhein im Juni so
sagt, das gilt auch schon von Eger : der Krieg ward verrichtet nach d^r Herren Willen.
Wie schlecht übrigens K Wenzel für sich selbst sorgte, indem er in diesem Äugenblick die
Städte preißgab und sich an die Seite der Fürsten hielt, hat Voiss de WencesUio rege Rom.
diss, Bonn. 1869 p. 52 f. gut gezeigt.
C. Aufforderung und Beitritte zum Landfrieden. — Noch am 1 Mai 1389 w
erließ Wenzel zu Eger die bekannte Aufforderung an die Städte** ihre Bünde aufzugeben
und dem Landfrieden beizutreten, nr, 76, also am Datumstag des Landfriedensentwurfs nr.
* Ebenda,
* Vgl. cUae Einleitung Ut. Ä.
* Der König war ja noch immer Mitglied det Herren-
bundee vom ii Merz isss, «. Einleitung zum Januartag
1SS9 lü. E. Und so iet auch die Anschauung Königshof en's
St. Chr. 9f 664 y wenn auch formell ungenau, doch sach-
lich nicht so unrichtig, wenn er sagt, über Jeden Land-
frieden seien 9 Mann geseizt worden , 5 von den Herren,
und 4 von den Städten. Der König nahm natiirKch den
Obermann aus der Reihe der Herren.
^ RTÄ.1 nr. 894 art. if.
" Ebenda art. isK
* Ebenda art. /9».
' Droysen Gesch. d. Preufi. PoHtik 2, Sio thut so.
* Heidelb. und Mergenth. StaUung art. 18.
• nr. 79 art. S7.
^^ RTä. 1 nr. 946.
" Es sind wol so ziemlich dieselben Personen-Katego- 40
rien.
** Ich citiere immer neich derAusgaJte von Fuchs 1711.—
Die Einwirkung des Hzg. Friderich von Baiem auf Wen-
zel ist hier hervorgehoben, vgl Palacky s,a,69 f.
" Vgl Friedenstag zu Speier -HMelberg Apr. isss is
Ut.G.
** Siehe unsere Einleüung Ut. C.
" St. Chr. 9, 868, 17.
*' Wenn Pelzet Wenzel i, 914, gestützt auf ehr. Norimb.
(vgl. darüber St. Chr. t, 19) apud Oefele rer. Bote, scriptores 60
1, 896 (et rex Wenceslaus scripsit omnibus civitatibufl ut
communem pacem et patriam conservarent ist von Pelzet
Biiüeitung.
133
71 und mehrte Tage vor der Ausfertigung der Hcnipturku/nde vom 5 Mai nr. 72. Die Städte
Regensburg Nürnberg Weißenburg beschworen den Landfrieden noch zu Eger und nicht
nach dem 5 Mai selbst sondern tDol an diesem Tag *j später Nördlingen Schweinfurt und die
übrigen*. Von mehreren haben vnr die Urkunden darüber, nr. 77-80. 82. Der Bund der sie-
6 ben Städte um den Bodensee aber, nemlich Konstanz Lindau SangaUenBuchhom Ravensburg
Ueberlingen und Isny, ließ sich nicht auflösen^; und bald erhielt dieses Verhältnis sogar
seine öffentliche Anerkennung. Denn K. Wenzel bestätigt den Bund der 7 Städte um den See,
den schon Karl IV genehmigt, auf 10 Jahre und darnach auf Widerruf, 1389 Aug. 21, in
Monds Zeitschr. 12, 341 f. aus dem Ueberl, or., toahrsch. im Karlsruher G. L, Archiv; doch
10 ist hier staJtt Isny nunmehr Wangen genannt. Und in einer Urkunde vom 30 Dec. 1391 ist
daher ganz offen die Rede von den sjben steten die uß dem lantfrid sint ze den zijten^.
Ueber den Beitritt der Rheinischen Städte s. lit. F dieser Einleitung. Bei sämmüichen Für-
sten und Herren hatte die Sache keine Schwierigkeit^, Von einigen derselben haben wir die
Urkunden darüber, nr. 81, 83 {84. 87) ^ alle erst nach dem Eger er Tage, und wol deshalb
15 erhalten. Die gleich in der Urkunde nr. 72 art 46 genannten Fürsten sind schon zu Eger
beigetreten. Die nr, 86 gibt ein Verzeichnis solcher, die den Landfrieden zu Schwaben
beschworen, Städte sind nicht mit aufgezählt. In nr. 86 ist eine lange Reihe von Mitgliedern
des Landfriedens am Rhein aufgeführt, auch Städte wie Kaiserslautem Fulda Vach Oeisa
Hünefeit Herbestein LengerfeU Bruckenawe HamTnelnburg Luterbach Heilbronn Wimpfen
so Oppenheim Weilderstadt. Die in nr. 73 art. 4. 38^. 39. 46 aufgeführten Reichsstände sind
jedenfalls beigetreten, in der Haupturkunde nr. 72 [stehen sie alle noch nicht ; die darin
genannten Fürsten werden schon zu Eger, soweit sie anwesend waren, geneigt gewesen sein,
die darin aufgeführten Städte traten keinerfalls schon zu Eger bei ; über die eigenthündiche
Bewandtnis, die es übrigens mit nr. 73 in Betreff des Datums hat, siehe lit. F dieser Einlei-
M tung. Der Erzbischof Werner von Trier ist in nr. 73 art. 2* erst in Aussicht, er trat dann
ein nr. 81, und steht auch in dem Verzeichnis nr. 86 gegen Ende^.
D. Berichte über Verhandlungen zu Bamberg und Eger. — Schon auf dem
Bamberger Tag, der dem Egerer vorausgieng, war eine allgemeine Berichtigung der Streitig-
keiten zwischen Fürsten und Städten beabsichtigt gewesen, etwa nach Art des Neumarkter
80 Sprudis nr. 3 und dessen Heidelberger Ergänzung nr. 10 {16 Merz und 23 April 1388y.
Jetzt zu Eger stellt der Konig diesen Gesichtspunkt voran, er will selbst die Sachen richten
in der mofien alse der anläß uf in kommen yrer^ zft Mergentheim uf dem dage (nr. 88
art. 2). Wie es sich mit diesem Anlass verhielt , darüber geben die Einleitungen zu den
beiden Mergentheimer Friedenstagen vom Jan. und Febr. 1389 Auskunft (siehe auch hier
86 nicht geruoA cüiert; et heißt bei Oefele l. e. ut a confoede-
ratione recederent et communem patriazn conservarent,
wo man freilich vermtUhen eolUe communem pacem), an-
nimmt, Wenzel habe eret nach Aue fertigung der Landfrie-
deneurkunde die Reicheetädte zum Beitritt aufgefordert,
40 $0 hai er eich eben geirrt; die Stelle bei Oefele hat ohne
Zweifel nur das echon einige Tage vorher erlaesene Sdurei-
ben vom i Mai 1889 nr. 78 vor Augen, nach welchem noch
ein zweites zu erkuten ganz unnölhig geweeen wäre.
FreiHch setzt dieeee Schreiben die Errichtung dee Land-
46 friedene als echon geschehen voraue (und in den gemainen
lantfiride, den wir gemacht habin, treient), und doch ist
die Ausfertigung dieses letzteren erst vom 6 Mai. Allein er
galt eben für gesichert, für gemacht und fertig, nachdem
der Entwurf vom 1 Mai zu Stand gekommen war. — Eine
50 auefOkrHchere Inhaltsangabe von nr. 78 hat Stromer SL
Chr, 1, 48,81-47,4 ous der Urkunde oder gutem Gedächt-
nis gegeben.
* nr. 89, nr. 90, nr. 91 art. 15, vgl. nr. 79 art. 45. Dazu
Stromer St. Chr. i, 47,4 f. und Königshof en St. Chr. 9, 858,
14. In Forts, des Königshofen {Konstanzer Jahrgeschich-
ten) Mone Q. Samml. i, so» f. heißt es: [die von Nftren-
berg] brachent ouch den bunde zum ersten und aw&rent
den landfride wider den bunde ; vgl. Vischer in den For-
eehungen 8, 89 und nt. i und » daselbst.
' Stromer St. Chr. l, 47, 11. Ueber Ulm s. Ut. B.
* Stromer St. Chr. i, 47, i» ff., vgl Vischer in den For-
schungen 8, 71,
* Samßtag vor dem neuen Jahr, Münch. R. A. ürk.
Hochstift Augsburg f. 74 II V4 im Vidimationsoriginal.
( VgL bei uns nr. 95 ex.)
' Ulman Stromer St. Chr. 1, 48, 88.
* Ich führe nur gdegentUdi an, daß ich die Anhaltische
Sache {Pelzet Wenzel 1, 809) übergehen zu dürfen glaubte.
' Siehe Ht. A dieser Einleitung hier oben.
134
Reichstag zu Eger im April und Mai 1389.
piig. 135). Aber man konnte zu Eger mit diesem Oesdutft eben $o wenig zu Ende kommen als
zu Bamberg, Nichts ist bestimmt worden Hier das Verfahren mit Gfefangenen Brand-
Schätzungen Schadenersatz Rückstellung t;on genommenen Schlossern und dergleichen, wie
einst zu Neumarkt und Heidelberg geschehen war. Der Landfriede wurde zwar gemacht y
obschon nur wenige Städte gleich beitraten; der allgemeine Friedensschluss aber, den man 5
ja nicht damit verwechseln darf, unterblieb. Die Schilderung der vergeblichen Bemühungen
um eine solche allgemeine Versöhnung ist sehr lebendig geikalten in dem Sbraßbwrger Bericht
nr. 88 ^ Ein Stück aus den darüber gepflogenen Verhandlungen haben wir noch in einer
Rückäußerung d^er königlichen Bäthe, die wol auf die Aanfrage oder Forderung nicht bloß
Rotenburges sondern der Städte überhaupt erfolgt ist. Ich habe sie in nr. 91 art. 6 nt. müge- lo
theiltj sie hätte eigentlich verdient eine eigene Nummer zu erhaUen. Wir haben hier die all-
gemeinen Grundzüge, nach welchen die einzelnen Richtungen gemacht werden soüen. Und hier
ist nun in der That die Rede nicht bloß von der Auflösung des Städtebunds und dem Eintritte
der Bürgerschaften in den Landfrieden, sondern auch von Gefangenen, Brandschatasungen,
Rückstellung von Schlössern Erbe Eigen oder Lehen. Aber zu einer endgiltigen urkundlichen u
Bestimmung darüber kam es nicht, es ist nur eine unvorgreifliche Aeußerung welche die kön,
Räthe mündlich abgaben. Bei späteren Verhandlungen suchen freilich die Städte es so darzur
stellen, als ob die Sache bereits ins reine gebracht wäre, und die bezüglichen Aeufierungen können
nur auf Eger gehen^, aber sie sagen doch nichts von einer urkundlich fixierten allgemeinen Bei"
legung der Streitigkeiten, die dort geschehen wäre. Auffallend ist auch die spätere Behauptung so
mehrerer Fürsten^ daß der König alle diese Zwiste geschlichtet habe, und man kann dabei nur
an Eger denken. So bezeugt am 12 Aug. 1391 Burggraf Friderich V von Nürnberg das ans
künt und gewissen ist, und sein auch dobey gewesen, das der allerdurchlawhtigste fillrste
und herre her Wenczla Römischer kAnig zu allen zeiten merer des rejchs und kftnig zu
Beheim genczlich und gar gerichtet und geslihtet hat alle sache zwilawffe und Aber- i6
greiffen dein und groß, wie die genant sint, die sich verlauffen und verhandelt haben
von des kryegs wegen der do gewesen ist zwischen fursten und herren auff ein seyt
und den steten dez pundes auff die andern in der zeit als derselbe punt hat gewert,
on allez geverde; daJt. Wirczburg Sa. n. Laurencii 9P. Und am gleichen Tag bezeugt Bisch.
Gerhart von Wirczburg dasselbe fast ganz mit denselben Worten*. Aber diese Zeugnisse kön- so
nen doch nur auf den Umstand gehen, daß K. Wenzel im allgemeinen den Krieg beseitigt
zu haben glaubte, indem er den Egerer Landfrieden, der die Friedensschlüsse zwischen den
einzelnen Streitenden zur Voraussetzung hatte \ für gesichert hielt; man darf hinzufügen,
daß diese Zeugnisse bei keiner eigentlich politischen sondern bei einer gerichtlichen Gelegen-
heit ausgestellt sind und sich als advokatische Machwerke von zweideutiger Haltung kenn- zs
zeichnen lassen^. Würde wirklich eine allgemeine Richtigung zwischen den Parteien schon
■ Vgl, nr. 90, und nr. 91 ari. 7. s. 10. 10.
* nr. 169 art. 6 wan daz allez bereit und bet&dingt iat;
nr. 171 art. s uod daz — der Römisch künig dw stukk
2X\ir _ zft ainer richtung betedinget und usgesprochen
habe ; und wt6 an letzterer SteUe so oMch in nr. 17» art 8,
' Die Urkunde befindet eich im Münch. R. A. Urk.
Reichsstadt Nürnberg Nachtrüge f. 53 XII Vn in einer Vi-
dimation vom S6 Juni 1897 {Mo. n. Joh.), versehen mit dem
Sigel des Landgerichts für die Stadt Nürnberg zur Be-
glaubigung bei etwa nöthig werdendem Gebretuch vor Ge-
richt, or. mb. c. sig. pend.
*lbid. unter gleicher Signatur ^ gleiches Vidimus, or.
mh. c. sig. pend.
• Vgl nr. 7» art. 85.
' Es fiandeäe sich nenüich um eine Klage der Nürn-
berger gegen Ulrich von Aufsezz undHannsen Styber we-
gen einer im Städtekrieg verweigerten Oeffnung der Feste
Rabeneck, die der Nürnberger offen Haus wäre, und des-
haünger Beschädigung von looo Mark Silbers. Die Beklag-
ten sagten und darnach so "were ein gancze rychtigung 40
ze Eger gesebehen zwyschen forsten und herren und
steten und den Iren, also : waz geschehen ver* vor dem
kryg unde nach dem kryg von dezselben kryges wegen
zwyschen f&rsten herren und steten und den iren auff
bed seyten , daz daz genczlich ab solt sein ; und wollen 46
auch daz bryngen mit (ürsten oder herren oder mit bry-
ven, daz dy rychUgimg'und deyding zu Eger also gangen
und geschehen wern , und es wurde den Beklagten darauf
gerichtlieh auferlegt jene Richtigung in 8 mal 14 Ta/gen,
also bis 14 August, zu bewysen mit fursten oder herren 60
oder mit bryven (ifüncA R. A. Nümb. Nachtrr. fasc. 61 ,
nr. sei des Repertor., dat. issi Mo. v. Kiliani d, h, JuH 8,
Einleitung.
135
zu Eger durch den König zu Stande gebracht worden sein, so wären ja die zahlreichen Rieh-
tigungen, die später zwischen den Einzelnen stattgefunden haben, gar nicht mehr nöthig
gewesen, Stromer *^ sagt ganz richtig dp gesacli vil taiding, dann daz kajn gemain frid \ehen
die allgemeine Richtigungy nicht der Landfriede ist gemeint] do niht gin mocht, wanne daz
5 unser berr der kung ein gemain lantfriden do macht , ganz wie in nr. 90 da kund man
aber kein ribtung finden noch treffen, denn daz ein lantfrid da gemacht ward, und in der
Konstanzer Chronik^ do kond die herren und die stett nieman mit enander verichten.
Da es mit der allgemeinen Richtigung nichts war, scheint der König die Absicht ge-
höht zu haben für die Beilegung der einzelnen Streitigkeiten dadurch zu sorgen, daß er die
10 Verpflichtung dazu in den Landfrieden aufnahm. In dem Landfrieden* wurde nendich
festgesetzt, daß die Städte vor ihrem Eintritt in denselben sich mit ihren Gegnern zu richten
haben, entweder gütlich oder mit dem Rechten, und es wird bei dieser Festsetzung auf eine
frühere Mergentheimer Versammlung Beziehung genommen. Bei letzterer ist ohne Zweifel
vornehmlich an die vom Januar 1389 zu denken*. Allein dort war gerade übet* einen wich-
15 tigen Punkt, ob, wenn es güüich durch den König nicht gienge, mit dem freundlichen Rech-
ten oder mit dem einfachen Rechten verfahren werden solle, nichts ausgemacht worden^ und
auch auf dem zweiten Mergentheimer Tag im Februar 1389 scheinen die Städte auf ihrem
abweichenden Standpunkte verharrt zu haben*. Nun beruft sich hier in unserm Landfrie-
den'' der König doch gerade auf Mergentheim für den Satz : das Verfahren solle sein ent-
80 weder gütlich, oder mit dem Rechten (d. h, also mit dem eirfachen % nicht mit dem freund-
lichen Rechten, was besonders gesagt sein müjSte). Darüber aber, ob mit einem freundlichen
oder mit dem einfachen Rechten, hatte man sich zu Mergentheim eben nicht verständigt gehabt,
und das, worauf er sich beruft, war nur eine Proposition seiner Räthe gewesen, die die
Städte eben ausgeschlagen hatten. Darum wählt er auch wol den Ausdruck etwas vorsichtig,
86 indem er nur sagt als vor unserm rate geredet ist zu Mergentheim ^ womit nicht behauptet
ist daß eine Verabred^/ng stattgefvffiden, zu der sich auch die Städte verstanden hätten, und
vielleicht ist sogar die noch weniger sagende Lesart von statt vor die bessere. Uebrigens
sitzt der König dann in keinem der nachfolgenden Schiedsgerichte, und selbst der frühere
Mergentheimer Gedanke, daß der König Fürsten als Schiedsrichter setzen solV, wird nicht
w festgehalten, wenn doch die Versöhnung Regensburg's mit den drei Bairischen Herzogen am
4 Mai 1389 durch die Parteien selbst ohne aüe sichtliche Vermittlung geschieht*^ : und auch
in andern von uns eingesehenen Urkunden dieser Art findet sich nichts von einer Einsetzung
der Schiedsleute du/rch den König, ja in Bei/reff eines Falles erklärt er selbst am 17 April
1397 j daß der Ausspruch, den Adolf von Mainz wnd Lamprecht von Bamberg zwischen
zb Gerhard von Wirzbwrg wnd der Stadt Rotenburg gethan, ohne seine vorhenknusse und
or. eh. lU. pai. e. Hg. nibtva impr.). In der Thal bringen
die Beklagten drei eolche färtlHche ZeugnUse bei, und
zfoar, aufier den zwei obgenannten die wir noch haben,
auch einee von dem Bischöfe von Bamberg das wir nicht
40 hükben; und darauf hin werden jene losgesprochen
(Müneh. R. Ä. Nürnb. Machtrr. fiisc. 6i, nr. 869 des Re-
perL , Vid^nuUionsoriginal, Vidimus von J998 Sa. n. Er-
hardi d.h. Jan. ii, die ürk. selbst von tssi s. d.). Die bei-
den une erhaltenen Zeugnisse vom i» Aug. 1891 dienten also
46 hier zum Schaden der klagenden Nürnberger, eiekonnten
ihnen aher künftig ttu(^ einmal vor Gericht nützen, des^
halb Uefien sie sich ohne Zweifel die vidimierten Abschrif-
ten machen und dadurch sind diese beiden Urkunden uns
erhaäen geblieben ; wir dürfen uns aber durch dieselben
80 nicht irre führen lassen, ais wären zu Eger Dinge gesche-
hen, die nachweislich nicht geschrien sind.
* St. Chr. 1,46, 96.
* Mone QueUensammhtng i, Sil.
* nr. 72 art 85.
* nr 61 und 68 zu vgl
* SiOie dort die Einleitung zu dem Tag Hl. E Diffe-
renzpunkt 8.
* Einleitung zu Jenem Tag lit. A und B. Audi vgl was
hier oben gleich zu Anfang von Ht, D gesagt ist in unsrer
vom Egerer Tag handelnden Einleitung.
' nr. 78 art. 86.
* Dreimal ist in nr. 78 art. 86 einfach von dem Ver-
fahren nach dem Rechte die Rede, cUso mit Absicht so
gesprochen.
* nr. 61 art. Ii und II i und III i.
" Viecher Regest nr. 884; Münch. R. A. ürk. X "/, or,
mb. c. 8 sig. pend., und Regensb. Revers ib. Regensb.
Stadt fasc. 7 XI V4 or. mb. c. sig» pend. laeso.
136
Reichstag zu Eger im April und Mai 1389.
-willen geschehen seV, — Auch füge ich noch bei, daß die Bestimmung des Landfriedens-
artikds 35, womach die Aufnahme der Einzelnen in den Landfrieden dv/rch vorhergehende
Richtigung mit den Gegnern bedingt war, nicht streng genommen worden sein kann. Denn
wenn spätestens am 5 Mai die Städte Regensburg Nürnberg und Weißenburg den Landfrieden
geschworen haben, so folgte doch die Sühne zvnschen Nürnberg und dem Bischof Gerhard s
von Wirzbu/rg erst am 9 Mai zu Bamberg* und die zvnschen Regensburg und Hzg. Albrecht
dem jungen in Baiem erst am 21 Mai in Straubing^.
Solche einzelne Sühnen oder Richtigungen, weiche noch vor oder wahrend und nach
den Egerer Verhandlungen staUfanden, sind bei Vischer in den Regesten* aufgezeichnet und
zwischen nr. 331 vom 27 April 1389 und nr. 386 vom 19 Okt. 1393 zerstreut, vgl. auch lo
Reg. Boic. 10 und Stalin 3, 349-351. Wir haben eber^alls gesammelt; aber ich überzeugte
mich schließlich, daß es unmöglich in der Aufgabe dieser Edition liegen kann diese Dinge
alle zu verfolgen, die doch meist nur in weiterem oder fernerem Sinn als 2!uthaten des
Reichstags bezeichnet werden können, wogegen sie als partikulare Friedensschlüsse in einer
Geschickte des Städtekriegs in Betracht kommen. Eine AusnaJvme soU jedoch mit den Sahn- is
Urkunden vom Rhein {lit. F) gemacht werden, wo der Untfang und die BedevJtung derselben
eine Berücksichtigung zuließ, ja fa^t forderte. Nicht aber mit den andern, auch wenn sie
auf Eger selbst fallen vne Vischer Reg. nr. 331 und nr. 334* (vgl. Gemeiner 2, 261). Ich
führe nur noch an, daß Nürnberg schon am 6 Mai, also ohne Zweifel noch zu Eger, willigt
in Beilegung seines Streits mit den Herzogen Stephan und Friderich von Baiem, Bisch, so
Burkhard von Augsburg, und den Grafen Ludwig und Friderich von Oetingen durch ein
Schiedsgericht^. Noch eine andre Aussöhnung fand zu Eger selbst statt, wie aus einer
Urkunde vom 22 April 1393 hervorgeht, worin Hans der Zenger zu dem Tannstein und
seine Haurfrau und alle seine Erben bekennen, umb di teiding, dy zu Eger geschalien
zwischen der von Regenspurg auf ain seitt und zwischen unser auf di andern seitt, 25
also das uns für all sach von in geschaiden und gesprochen ist worden 14000 guidein :
diese Summe hätten die Regensburger jetzt bezalt, und er sage sie der Schuld ledig'^.
Schon hier zu Eger nun hat, laut der vorhandenen Berichte, der König Wenzel, die
starke Forderu/ng gemacht, daz man ime alle Juden gebe und sin geriht widergebe'. Die
Forderung gieng an die Städte ^, den Fürsten gegenüber hätte es der König wol jetzt am so
wenigsten gewagt. Es war ein neuer und schwerer Verlust, der hiemit den Bürgerschaften
drohte; ihre Gesandten legten sich auf ein dilatorisches Verfahren}^. Regalien, die längst
in städtischen Besitz übergegangen waren^^, sollten sie plötzlich in die Hände des Königs zur
rücksteUen; er suchte diese Gelegenheit ihrer Demüthigung zu benutzen um die königliche
Stellung auf ihre Kosten zu verbessern. In dem Judenschutz, einträglich wie er war, steckte, S6
< dat, Prag 1897 Boh. 84 Rom, Si Di, n, pcUm., Münch,
R,A, Reichsstadt Rotenb. I kais. Privill. X "*/, or, mb, c,
sig, pend. — Der Spruch war vom 9 Mai 1889 {Vitcher
Reg. nr, 888 und Reg, Boic, 10 ^ 889 f.) und befindet eich
im Münch, R,A, Urk. Hochstia Wirzb. fasc. I60 IX «^/. or,
mb. c. 8 eig. pend, und ebenda Urk. Rotenb. nr. 80 Nach-
trr. cop. mb, coaev,
* Viecher Reg, nr. 889, üebrigene wird hier die Auf-
nahme in den Landfrieden doch wider abhängig ge-
macht von der Richtung mü dem Biechof wae eich frei-
lich nicht auf dae echon beigetretene Nürnberg eondem
nur auf die mübetheüigten 8 andern Städte beziehen
kann; vgl. Windeheim nr. 77 bei une.
3 Vücher Reg, nr, 84».
* Fortdiungen zur Deutechen Geechichte 8, iio-iso.
' Münch, R,A. Urk. X *"/, or. mh. c. » eig. pend.; dazu
der ReverebriefRegeneburge ebenfalle im Münch. R.A, Re-
gensbarg Stadt fasc. 7 XI 74 or. mb. c. eig, pend. laeeo,
' dat, 1889 Do. n. inverU. cruc., Münch. R.A. Urk. Augsb.
Hochstift f. 86 II Vi or. mb. c eig. pend., und ebenda im
Neuburger Kopialbuch 33 foL 188 cop, chart. coaev.; Reg.
Boic 10, 889. 40
' Sein Schwäger Ritter Eane von Stainach Bürger'
meitter zuRegeneburg eig^ mit, dat. 1898 GeorgU Abend,
Münch. R.A, Urk. Regensb. Reichsstadt f. 246 X *^l^ or. mb.
c aeig. pend., wovon dcu erete Sigel fehlt und nur noch
der Schnitt im Pergament vorhanden iet [Apr, »8], 45
' nr. 88; vgl. nr. 91 art, 8, nr. 91 art, e die Anmer-
kung wo die mutung dee Könige hieher zu beziehen ist ,
wol auch nr. 95 grolS — zugemutet.
* nr. 91 art. 8.
** nr, S8f und nr, 91 art, 8, 9. le. 60
" Stobbe Die Juden in Deutschland p. 9-87,
Einleitung. 137
wenn er wider Eegal umrde, ein bedetUender Nutzen für das Reichsoberhaupt y der sich
ausbeuten und steigern ließ. Der König hat sich dann im folgenden Jahre mit wenigerem
begnügt, und hat, um auch nur dieses wenigere zu bekommen, mit Andern theilen müssen^ ^
Auch die 60000 fl., weiche städtischerseits an Pfalz gezahlt werden sollten und von
A denen schon zu Bamberg die Bede war*, kamen hier in Eger wider vor \ ohne daß es zu
einem Einverständnis zwischen den Rheinischen und Schwäbischen Städten gediehen wäre*
Die nachfolgenden Korrespondenzen darüber sind, wie erwähnt, hier iheilweise gesammelt.
Ich füge bei, daß sich Urkunden aus den Jahren 1391-1400 über den Streit, der sich
zwischen Nürnberg einerseits und den Städten Mainz Worms Speier andrerseits wegen J3e-
10 zaJdung jener Summe erhob, im Manch. R, A, befinden *• Ein städtischer Briefwechsel aus
den Jahren 1402-1416, ebenfalls diesen langjährigen Handel zwischen den drei genannten
Rheinischen und den Schwäbischen Städten betreffend, liegt im Straßburger St. A.^. Nach
Hegel St. Chr. 1, 166 nt. 7 befinden sich Aktenstücke zu dieser Sache auch im Nürnberger
A. Konservatorium*.
15 Von den Städten des Schwäbischen Bundes waren Regensburg Nürnberg Weißenburg
noch zu Eger dem Landfrieden beigetreten, wie wir sahen ; die andern wollten auf 13 Juni
wider zusammenkommen, und ihren Bescheid geben, zu Nürnberg '^, wohin auch die Fürsten
und Herren sich verfügen soUten^. Die Rheinischen Städte ihrerseits wollten, mit dem
Pffdzgrafen ins reine zu kommen, einen Tag leisten vor dem Erzbischof e von Mainz auf 26 Mai
so zu Utenheim, und zuvor noch in Speier unter sich zusammentreten am 25 Mai*. Es war
bereits klar, daß zuletzt so ziemlich alle Städte sich fügen würden^ in Folge der unter ihnen
selbst eingetretenen Spaltung, indem von den Schwäbischen Städten die gröfisten und mäch-
tigsten bereits abgefallen waren '^; man muß darunter eben die genannten, Regensburg und
Nürnberg als Mitglieder des Schwäbischen Bundes, verstehen, woneben das kleine Weißenburg,
15 das zu Eger attch schon geschworen hatte, weniger in Betracht kam* üeber jenen Nürn-
berger Tag s. lit. H, über diesen Utenheimer s, lit F unserer Einleitung hier.
Die meisten der hier unter lit. D mitgetheiüen Stücke sind vollständig neu. Ich muß
aber dabei noch eines berühren, das Wencker hieherzieht, das aber nicht hieher gehört. Es
könnte nemlich nach Wencker appar. et instructus 266 scheinen, als ob er noch einen Bericht
80 von Wichtigkeit über diesen Reichstag gekannt hätte, wenn er sagt : ferner erhellet auß
vertraulicher und geheimer correspondentz Herman Ebners deß eitern eines vornehmen
Nümbergischen patritii, mit etlichen der obersten des löbl. regiments der Stadt Stral^burg
gepflogen, tempore dissolutionis deD grossen stAttischen bunds et constitut» pacis publicie
Egran» zwischen herren und st&tten , wie nicht weniger auch auß andern alten docu-
86 menten von selbiger zeit, als wann kayser Wenceslaus selber gern gesehen und allen
fleiß angewendet hätte, dal^ forsten und stAtt geschwAchet und zu nichts würden, damit
er ihre mächtige und formidable verb&ndnusse alsdann desto leichter zertrennen und
ausheben, sich aber bey dem reich zu manuteniren, und bey scepter und krön verbleiben
mAge. Allein das Schreiben, auf das er hier anspielt, ist ohne Zweifel dasjenige welches wir
40 RTA. 1 nr. 309 mitgetheüt und in den Febr. 1387 gesetzt haben. Denn die Stelle daselbst
* In Zusammenhang damit 9teht wol der geheime Ver- ' 0. U. P. lad. 50 nr. so, welcher Fasdkel fast durch-
haßungibefeM für die Jiiden ex tpec. mandato serenii- weg dieee Sache angeht. Nach der neuen Ordnung jetzt
«imt 1SS9 Apr, 19 in PdUicky'e FormeOnichem », ISO f. wol zu iuchen in corresp. des souverains art. 106 und
nr. ISO. 112.
45 * Siehe Ut. A dieter Einleitung. • Cod. 673 fol, loiios,
* nr, 91 ort, 10. 11. 17. 18, nr. 90, nr. 96, nr. 96, nr. 97. ' nr. 91 art. le, nr. 92 ^ und ülman Stromer St. Chr.
* Nümb. Reichsstadt Nachtrr. fasc. SS« und 99^ {nr. 946 i, 47, e ff.
det Repert.), in ein Päckchen zusammengebunden, wel" * Stromer l. c.
ehern ein beeonderee Verzeichnis beigegeben ist. Vgl. auch * nr. 91 art. is.
50 die Zettebregietratur im Münch. R. A. *^ nr. 9i art. 9 und 12, vgl. nr. 98.
Dentsebe Belohiiag •-Akten IL |g
138
Reichstag zu Eger im April und Mai 1389.
10
jp. 560y 8-9 wan der herre wil mit nihte recht, er meint, als ich virstanden han, das er
gerne sehe daz herren und stett zfi nichte worden ist offenbar gemeint mit der Stelle hei
Wencker l. c. als wann — nichts wArden , und diejß ist um so wahrscheinlicher weil er jenes
in RTA, 1 nr. 309 mitgetheilte Schreibern ja in seinen Excerpten besaßt. Somit ist die hei ihm
abgedruckte SteUe ohne Bedeutung für den Egerer Reichstag, Man sieht aber^ daß er das
Schreiben RTA. 1 nr. 309, dessen Verfasser wir damals nicht näher bezeichnen konnten,
von dem Nürnberger Hermann Ebner dem altem herleitet; er mag dazu durch seine Vorlage
berechtigt gewesen sein, wenn gleich es aus seinen Excerptafülr uns nicht hervorgieng, und
es ist die Urheberschcft jenes Ebner um so wahrscheinUcher als er auch sonst wie hier über
Böhmische Verhältnisse berichtet^,
' E. Städtische Kosten, — Dießmal sind auch wider, wie bei den beidenletzten Frie-
denstagen, die Kosten des Schwäbischen Städtebunds veifügbar gewesen, und außer Nürnberg
und Frankfurt konnten auch von Regensburg die Ausgabeposten ausgezogen werden. Ohne
Zweifel sind alle, die in der vorausgehenden Versammlung zu Bamberg erschienen^, auch in
Eger gewesen. Aus den unmittelbar auf Eger bezüglichen Angaben aber erhellt folgendes, is
Die Namen der Schwäbischen Bundesgesandten sind zwar in nf . 98 art. 10 und 13 nicht
genannt^, auch die der Regensburger Boten nicht in nr. 99 {jnan kennt sie sonst, s. nr. 89
mit nt), wol aber die der vier Nürnberger in nr. 100 art. 4 und die der fünf Frankfurter
in nr. 101 art. 2, und zwar scheinen diese Boten alle in Bamberg und in Eger die gleichen
gewesen zu sein wie natürlich*. Die Schwäbischen Städte sind vertreten nr. 88 ungenannt, die ao
ElsäfiiscJien und Rheinischen nr. 88 ebenso^ Namen von Elsc^ßischen gibt nr. 91 art. 5, die
drei Straßburger unterschreiben mit ihren Namen nr. 88 {ungenannt erscheinen sie nr. 97),
die Namen von Rheinischen Boten enthält nr. 90"*, Weißenburg i, N. war ohne Zweifel da*,
es war Schweinfurt ebenfalls da*, von den Heilbronnem wurde Bürgermeister HansAyrer nach
Eger geschickt^^, Rotenburg sandte seine RathgeseUen Peter Kreglinger tmd Heinrich TopUr^^, ss
Der König selbst ist anwesend}^, seine Räthe kommen in nr. 88 vor. Fürsten und Herren sind
aufgezählt in nr. 72 aH. 45, nr. SS, nr. 91 art. 2. 3. 11, bei Stromer St. Chr. 1, 46, 19-24; Kur-
trier, obschon sein Beitritt zum Landfrieden sich noch verzog, erscheint in nr. 81 und 88; Kur^
kölnische Räthe nr. 88 und 84 sowie bei Stromer St. Chr. 46, 19, obwol auch dieser Stand erst
später beitrat. Die Namen-Angaben von nr. 73 sind für die Egerer Präsenz nicht beweisend ". so
Wenzel und edle Fürsten und Herren und Städte kamen gen Eger auf den Mittwoch
in der Osterwoche, sagt Stromer St. Chr. 1, 46, 16-18. Man darf natürlich nicht denken^
als wären alle am nemlichen Tage dort eingetroffen; es ist diefi vielmehr nur der Termin,
der im Ausschreiben des Reichtags nr. 70 vom König angesetzt war. In St. Chr. L c. ist am
Rande unrichtig der 14 April berechnet, die Osterwoche ist vielmehr die Woche nach Ostern, S5
also der Mittwoch fällt auf den 21 April.
* Siehe Quellenangabe B von HTA. i nr. 809.
* Vgl HTA. 9 nrr. »49. U7und eein Sehr. v. 5 JuH 1S97.
' SiOie diete Einleitung Ht. A.
* Der namenloee Ulmer StadUehreiber war mit zu
Bamberg und Eger, nr. 98 art, 9,
* Die 4 Nürnberger sind die gleichen nr. 90 und nr. loo
art. 4, von den 6 Frankfurtern iet es ausdrücklich gesagt
nr. 101 art. f.
* Vgl Kt.Ader Einleüung.
' Alle Städte des Bundes in Schwaben auf dem Hhein
und in Franken sagt allgemein Stromer St. Chr.t, 48, 24 f.
■ Siehe Ht. B der EinleUung.
* Hatte seine Botschaft 9 Mai in Bamberg, aleo sieher
auch vorher zu Eger, «. Vrk. v. 18 Mai 1889 bei VisiJier
Heg. sub nr. 888; Münch. H. A. Urk. St. Rotonb. kais.
Landger. X */, or. mb. Ut, pat. c. sig. pend.
*' Wie Jäger Gesch. von Beilbronn i, 169 nt. 478 aus
einem MS., wol aus einem Hechnungsbuchf erwähnt,
" In dem Hotenburgieehen Protest vom i» Juni{ Vtscher
Heg. sub nr. sss) behauptet die Stadt, der Sprudi wegen
des, Landgerichts vom 9 Mai 1889 (L c. nr. 888) sei von 40
Kurmainz und Bamberg geschehen on a^lez wizzen willeo
und wort unser und aller der unsern gemeinclich und
sunderlich, und mit namen Peter KregUngers und Hein-
rich Toplers unserr ratgesellen die dozumal uff demsel-
hen tage by fürsten herren und steten von unsrer etat 45
wegen do worn. Diese waren wol auch zu Eger, wenn
auch der Spruch vom 9 Mai aus Bamberg datiert ist. Die
Urk. Uegt im Münch. H. A. Urk. St. Botenb. kais. Landger.
X *^/4 f. 8 or. mb. c. sig. pend.
*' nr. 78 in. und ex., nr. 88, nr. 91 art. 7, Stromer — SO
St. Chr. 1, 48, 18.
" Siehe pag. 144 Hm. e.
Einleitung. 139
F. Friede am Rhein: l'age zu Speier Utenheim Heidelberg. — Um die Aus-
eöknung der Sheiniechen Städte mit dem Pfalzgrafen zu Stande zu bringen^ hatte eine Zusam-
menkuf^ in Heppinheim $tattgefunden, wo zwei genannte Frankfurter Gesandte erschienen y
die auch untei* den nach Bamberg und Eger geschickten Boten wider genannt werden*; Straß-
5 hurg HcLgenau Schlettstadt und Weijßenburg i. E. waren zwar dabei nicht vertreten, zeigten
^ sich aber dann in Eger sehr bereit zur Versöhnung \
Wir sahen, wie dann in Eger verabredet ward^ einen Tag zwischen beiden Theilen zu
Utenheim zu leisten vor dem Erzbischofe von Mainz, er selbst hatte diesen Vorschlag gemacht^.
Zuvor aber wollten die Rheinischen Städte unter sich in Speier zusammenkommen auf 25
10 Mai, wol zu einer Vorberathung, um sich dann gleich am 26 Mai zu Utenheim vor dem
Mainzer zur Verhandlung zu stellen^ natürlich jetzt zusammen mit^ der Gegenpartei. Die
Speirer Vorversammlung der Städte gieng in der That vor sich, man kennt die Namen der
Frankfwrter Gesandten^, und auf eine Reihe anderer darf man mit Sicherheit schließen, da
die nachher in Utenheim erschienenen wol eile auch in Speier gewesen waren. Mit der Aus-
15 söhwung zwischen diesen Städten und der Pfalz hieng natürlich auch die Berathung über
die Forderung des Königs zusammen daß jene den Bund ausgeben und in den Landfrieden
treten möchten. Was die andern königlichen Forderungen in Betreff der Juden und Gerichte
angeht, so gehen uns die Akten keinen AufsMuss Über etwaige Berathungen und Beschlüsse
der Versammlung. Ueberhaupt ist keine Aufzeichnung über die dortigen Verhandlungen
so da. Aber wir dürfen annehmen, d<nß daselbst die Einwendungen berathen und redigiert
worden sind, welche die Städte gegen einzelne Landfriedensbestimmungen erhoben und auf
welche der Bescheid nr. 102 nachher zu Utenheim ertheilt worden ist; aus diesem Bescheide
lassen sich jene Einwendungen im wesentlichen noch gut erkennen. Ich will dieselhen sowie
ihren theilweisen Frfolg hier nicJU näher erörtern, da diejj in meinen Anmerkungen zu nr,
u 102 bereits geschehen ist; ich habe dort durch Vergleichung der entsprechenden Bestimmungen
der ausgefertigten Rheinischen Landfriedensurkunden nr, 73 und 74 nachzuweisen gesucht,
wie weit man auf die von den Bürgerschaften geäußerten Wünsche eingieng und loie weit
nicht. Die Spuren dieser Verhandlungen zeigen sich deutlich in beiden, soweit sie von nr,
71 und 72, wie diese zu Eger ahgefasst wurden, abweichen. Ich füge hier noch bei, daß die
so VaHavden zu nr. 72 ebenfalls dergleichen Einwendungen oder Erinnerungen enthalten;
in Variante A sind es wol solche Vermerke, welche sich die Nürnberger zu ihrem Gebrauche
gemacht haben'', etwa noch weiter vorhandene Zeichen, die ich nicht aufgenommen habe, sind
allzu unsicher zu erkennen als daß in dem Abdruck auf sie hätte Rücksicht genommen
werden können.
S5 Auch die verabredete Versamrfdwng zu Utenheim^ gi^^g wirklich vor sich. Man kennt
nicht nur die Namen der Frankfurter Gesandten^ sondern auch die der Bevollmächtigten
der Städte Mainz Worms Speier Straßburg Hagenau Weißenburg Schlettstadt Ehenheim^^.
Von Herren sind anwesend Erzbischof Adolf von Mainz, Bischof Lamprecht von Bamberg,
der Deutschordensmeister Seif rid von Veningen^^, wol auch der Chraf Ruprecht von Nassau,
«0 Heinrich Oraschhck Burggraf zu Starkenburg, und Emich von Bomcze, die in der Frank-
furter Anschuldigung gegen Gfrcf Walram von Neusau vom 27 Mai '* ais Schiedsrichter in
Aussicht genommen sind. Dagegen darf man von Pf. Ruprecht I vermuthen, daß er nicht
kam, da man von Utenheim aus nachträglich zu ihm nach Heidelberg gieng. Im übrigen
■
* nr. 101 ort. iK ' Vgl überhaupt die Quellenangaben zu nr, 72.
4ft ^nr.91 ort. 6. ' PhiUppiburg, Mone Quellen i, 866.
* pag. 187 Un. so. * nr, lu art, /, und nr, 104, und nr. lOS.
* nr, si arl. is. " nr. loa.
' J^enda. " IHete a in nr. lOS; vgl. wegen Kurmainz auch nr. si
' nr, 114 art. i, wo man aue der Anm. ereieht daß Ba- art. is.
SO Hl nichX verU'Hen war, *' nr. 104,
140
Reichstag zu Eger im April und Mai 1389.
werden die nachher in Heidelberg anwesenden wol alle auch in Utenheim gewesen sein. —
Wir haben nun von dieser Versammlung nicht weniger als 3 Aufzeichnungen, aber davon
ist nur eine zeitlich datiert nr, 104 vom 27 Mai 1389, sie und nr. 103 haben den Ort Uten-
heim im Text, nr. 102 zeigt weder Ort noch Zeit an. Bei nr: 104 nun stimmt alles mit der
oben erwähnten Nachricht, daß der Tag zu Utenheim geleistet werden soll auf 26 Mai 1389, *
Aber auch die Utenheimer Aufzeichnung nr, 103 gehört dem Inhalt nach sicher hieher, wenn •
auch das Jahr 1389 in der Ueberschrift des Wencker* sehen Abdrucks nur auf die Rechnung
des Editors kommt. Und kaum minder sicher ist diefi von nr. 102, obwol hier weder Ort
noch Zeit im Stücke selbst erscheint. Die Natur dieses Aktenstücks ist früher lange verkannt
worden. Die Ueberschrift bei Datt bezeichnet es als der stette declaration, und die bei^^
Wencker nennt dasselbe declaration der reichs-städte auf den land-frieden zu Eger; die
letztere rührt jedenfalls von dem Herausgeber her, vielleicht wol auch die erstere; aber beide
sind falsch. Erst neuerdings hat Vischer Regesten nr. 335 richtig erkannt, daß wir hier
keineswegs Bemerkungen der Städte sondern vielmehr die Antwort haben, welche solchen
Städten, die den Landfrieden nicht unbedingt wie Regensburg Nürnberg und Weißenburg t5
annehToen wollten, auf ihre Einwendungen ertheiU vmrde. Dieser Bescheid nun fällt jeden-
falls zunschen 5 Mai und 5 Juni 1389, Denn diejenigen Veränderungen, welche, als an
dem Landfrieden vom 5 Mai nr, 72 vorzunehmen, hier zugegeben und in Atusicht gesteUt
werden, sind dann in dem Rheinischen Theilbriefe vom 6 Juni 1389 nr, 74 wirklich ausge-
führt worden^, wie ich bei den einzelnen Artikeln des Bescheides in den Anmerkungen gewie^ so
sen habe; namentlich das, was in dem Bescheide zu art, 40 gesaugt wird, stimmt auffallend
wörtlich mit den Veränderungen iiberein, welche dann in nr. 74 mit den art, 40 und 42
vorgenommen worden sind*; also fällt der Bescheid vor 6 Juni 1389 und nach 6 Mai 1389,
welches letztere auch durch das bestätigt wird, was in dem Bescheide zu art, 35 steht, dtifi
nemlich etwievil stete den bund auch abegelassen haben, denn dabei darf man doch wol an u
die drei Städte denken deren Beitritt zum Landfrieden in dem Schreiben vom 5 Mai nr, 89
berichtet wird. Der Tag von Eger ist vorüber^, Ist es aber mit der Zeit von nr, 102 so,
dann ist es am natürlichsten an Utenheim zu denken; denn dort wird ja der Landfrieden
berett und Aberkommen*. Die Sache ist noch nirgends erörtert worden, auch Vischer*
Regest nr, 335 unterlässt eine genauere Zeitbestimmung und spricM von keinem Orte; es ist so
jetzt durch unsere neuen Archivalien der Weg erst gewiesen worden. Fragt man nui\ weiter,
wer diejenigen gewesen sind, von welchen dieser Bescheid auf die Einwendungen der Städte
atisgieng, so darf man in dieser Beziehung an Erzbischof Adolf von Mainz, Bisch, Lamprecht
von Bamberg imd den Deutschordenemeister Seifrid von Veningen denken, wdche in der
' Auch noch andere Veränderungen wurden daran
vorgenommen, vgl, ari, t. s», u; so*, se», ae^, M* m
nr, 74. Die Beeprechung cuich hierüber wird in Utenheim
vorgekommen »ein, oder darauf erst in Heidelberg, da-
gegen wol nicht echon auf der Vorvereammlung in Speier
weil dleee Punkte in nr, lOS fehlen, — Wegen der gemach-
ten Zuiätze nennt Janssen Frankf, R, Korrespondenz t,
88 nr, 81 nt, * die Urkunde nr. 74 vollständiger als nr, 71
und 78; besser, wie man jetzt sieht, wird gesagt,' es sei
eine Veränderung der ursprünglichen Urkunde.
* Dieser lantfride d, h. der Rheinische Theilbezirk
wird hier wie dort den andern lantfriden gegenüberge-
HeÜt,
* nr. 108 {vor art. 40) heifit es also Ist man zu Eger
davon gescheiden.
* Im Eingang von nr, 108.
' Dafi die Einwendungen , auf die sich der Bescheid
bezielU, von städtisi^ier und zwar von Rheinischer Seite
OMsgiengen, hat übrigens Vischer l. c. bereits ausgespro-
chen, indem er nach dem Schlüsse des Bescheids urtheilte, 86
d. h, nach den beiden letzten Absätzen desselben : die
Grenzen des Landfriedens und der Dienstaneatz für
Strafiburg weisen in der That dahin. Dafi hier den Städ-
ten geantwortet wird, zeigen gleich auch die ereten Worte
des Beseheids, und dafi es die Rheinischen, die auch zur 40
Mergentheimer Stauung von 1887 ihre eigene Haltung ein-
genommen hatten, sind, ergibt das Verhältnis desselben
zu nr, 78 und 74, Für Uiztere» spricht auch der Umstand ,
dafi gerade im Strafiburger Stadiarchiv sich niclU nur
der Bescheid selbst findet, sondern auch die gleichzeitige 46
Abschrift T des Hauptbriefs nr, 78, welche sicher benutzt
worden ist als die städtischen Einwendungen zu einzel-
nen Artikebi verhandelt und redigiert wurden (s, Quellen^
angaben von nr, 78 Beschreibung der Vorlage T), Man
wird nicht irren wenn man der Stadt Strafiburg einen so
besondem Antheil bei Abfassung der Einwendungen zu-
schreibt {vgl, nr. io$ art. lO die Thätigkeit der Strafibur-
ger Schreiber),
Einleitung.
141
Landfriedensangelegenheit die Unterhandlung zu Utenheim führten \ gewis auf Grund ir-
gend einer Vollmacht von Seiten der Reichsgewalt, Noch fragt sich aber, in welcher Rei-
henfolge die 3 Utenheimer Stücke nr. 102-104 anzusetzen sind. Man darf wol annehmen^
daß der Bescheid vor die Verhandlung Ober die Straßburger Erbe-Bürger fällt ; denn man
6 sieht aus nr, 103 ^ daß bei der Verhandlung über die Strqfiburger Erbe-Bürger der Land-
friede vorgelesen wurde: und als der artickel von der pfalburgere wegen, in demselben
lantfride-briefe begriffen, gelesen wart; ohne Zweifel wurde nicht bloß dieser Artikel
vorgetragen y sondern indem man das ganze las, kam man atJLch an diesen; und es scheint ,
daß das, was vorgelesen wurde, nicht der Hauptbrief vom 5 Mai nr, 72 war, sondern ein
10 Exemplar das bereits die Veränderungen enthielt wie sie sich im Theilbriefe vom 5 Juni
nr, 74 finden, ein solches Exemplar gab es also schon, es war hervorgegangen aus den Ver-
handlungen d. K den Einwendungen und dem Bescheid, diese Verhandlungen waren somit
vorüber, und die Vorlesung fand nur deshalb noch einmal statt weil die Städte den Land-
frieden gleich darauf beschwören sollten *, und dieß geschieht darauf au^h wirklich. Wenn
16 wir deshalb den Bescheid nr, 102 vor die Aufzeichnung über die Siraßbv/rger Erbe-Biirger
nr. 103 mit Recht stellen dürfen, so fehlen dagegen alle Anhaltspunkte um das chronologische
Verhältnis von nr, 104 zu nr, 102 und 103 festzustellen. Wir wissen nur daß der Uten-
heimer Tag atf 26 Mai bestimmt war und daß nr, 104 vom 27 Mai datiert ist. Daß nr, 102
und 103 noch gleich am 26 Mai vor sich gegangen sein sollten, dünkt mir etwas zu viel für
80 den einen Tag^ diese Dinge zusammen haben sich doch wol auf etwas längere Zeit verüieiü,
dazwischen hinein mögen solche Specialsachen vorgekommen sein wie nr, 104, War man
abery wie ich zu zeigen hoffe^ am 3 Juni schon in Heidelberg ^ wurde dort an diesem Tag
die Versöhnung der Parteien schon beurkundet, und ist diese letztere im wesentlichen schon
zu Utenheim festgestellt worden % rechnet man endlich auch einen Tag für Aufbrach von
s6 Utenheim und Heise nach Heidelberg, nemlich den 2 Juni, so kann als nähere Zeitbestim-
mung für die beiden Stücke nr. 102 und 103 recht wol die Frist vom 26 Mai bis 1 Juni
angenomm,en werden. •
Von Utenheim gieng man nach Heidelberg*. Darin drückte sich das Verhältnis der
Städte zum Pfalzgrafen aus :■ sie kommen zu ihm in seine Residenz und wollen Frieden
80 machen. Denn zu Utenheim hatten die Städte zwar den Landfrieden beschworen, ohne
Zweifel war attch über die Äustragsbedingwngen, zwischen ihnen und Pfalz aufzusetzen,
verhandelt worden, aber es scheint daß die Urkwnden über beide Angelegenheiten erst zu
Heidelberg ausgefertigt worden sind. Freilich alle die Stücke, nr. 74. 105. 106, die hierher
gehlen, haben keinen Ort im Datum angegeben. Es kommt hiebei die Stelle bei Eonigshofen
85 St. Chr. 9, 853, 14-20 in Betracht : und donoch an pfinkestobende des vorgenanten jores
do überkoment die Byneschen stette und das mereteil der Swebeschen stette zfl Heydel-
berg mit den herren, und wart der krieg verrihtet noch der herren wille. und müstent
die stette gros g&t den herren geben und alle usburgere abelossen und sich vil iriheite
begeben die sü vor hettent : one die von Strosburg, die blibent bi iren friheiten und us-
40 burgern also vor. Hier ist nur von Heidelberg die Rede und gar nicht von Utenheim, und
die Verhandlungen wegen der Straßhurger Erbe-Bürger, die wir schon zu Utenheim haben
* nr. tos Eingang t vgl nr. 91 art. IS.
*Daß die Städte wirklich zu Utenheim echvmren,
geht aiM nr. lOS ex. unbeMtreühar hervor. Die Ausdrucke'
46 weiee der Frankfurter Stadtrechnung nr. U4 art. i ist
niehl dagegen, sie fasst nur die 8 Versammhmgen zu-
ioitMnen.
* Daß dieß beabsichtigt war, darf doch wol aus nr. 91
art. 18 geschlossen werden.
50 *nr. 114 art. i. — Ich halte übrigens die Angabe Kö-
nigshofen*8 St. Chr. 9^ 868, 16 daß auch das mereteil der
Swebeachen stette eich zu Heidelberg mit den Herren
vertragen habe, far falsch; übertül ist nur von den Bhei-
nischen Städten dabei die Rede, die Schwäbischen kommen
ja im GegentheilimJunizu Nürnberg zusammen, nr. 186-
188, vgl. Einleitung Ut. H. Damach wird also auch die
auf Königshof en beruhende Angabe StäUn's 8, 849 zu be-
richtigen sein.
142
Reichstag zu £ger im Apri] und Mai 1389.
vor rieh gehen sehen, sind fälschlich nach Heidelberg verlegt . Besser steht es mit der andern
Angabe, daß die Versöhnung in Heidelberg stattgefunden habe : die Aussöhnungswrkunden
nr, 105 und 106 fallen nendich wirklich nach Heidelberg» Man sieht diejß atu einem
Schreiben der St€^dt Mainz an Straßburg vom 21 Juni 1389 {Albani ohne Jahry : der Erz-
bischof von Mainz, der Bischof von Bamberg, und der Meister Deutschen Ordens in Deutschen 5
Landen hätten zu Heidelberg ausgesprochen eine Geldsumme den Pfalzgrafen Ruprecht I
und Hzu geben, auf Ziele zu bezahlen, wie dieselbe Ausspra^che Jdärlich ausweise und Stnifi-
bwrg von seinen eigenen dort anwesenden Boten etfakren haben werde u. a. m. Damit iet
der Spruchbrief nr. 106 gemeint, und somit fällt dieser und die gleichdatierte nr, 105 nach
Heidelberg, dort muß wenigstens die Auefertigung beider Urkunden am 3 Juni stattgefunden lo
haben*. Nur irrt somit Konigshofen wider, wenn er die Versöhnung zu Heidelberg auf den
Pßngstdbend {d. h. Bonifacii, Juni 5) vor sich gehen lässt, da die Urkunden doch vom 3 Juni
sind; er kam zu diesem Irrthum ohne Zweifel dadwrch, daß er das DaJbwm der Landfrie-
densurkunde nr, 74 vom 5 Juni mit dem der Versöhnungsurkunden nr. 105 und 106 vom
3 Juni^ verwechselte. — Und jetzt können wir auch mü aller Bestimmtheit sagen, daß die i5
Ausfertigung der Landfriedeneurkunde nr. 74 ebenfalls nach Heidelberg fällt. Es kann ja
ganz gut sein, daß die Beschwörung des Landfriedens durch die Rheinischen Städte sdum
in Utenheim stattfand, die etwas umständliche Ausfertigung der Urkunde aber, wol auch
des Pfalzgrafen wegen, erst in Heidelberg vorgenommen wurde. So konnte denn in dieser
Beziehung Konigshofen l. c. auch nicht ganz mit Unrecht sagen, daß der Verzicht der Städte to
auf ihre Ausbürger und andere Freiheiten in Heidelberg eingetreten sei; dieser Verzicht lag
in ihrem Beitritte zum Landfrieden* der freilich schon zu Utenheim erfolgte, aber wenn die
Landfriedensurkunde erst in Heidelberg ausgefertigt wurde, konnte man es auch so verstehen
als ob es erst in Heidelberg vor sich gegangen wäre. -» Hienach darf man soviel für gesichert
annehmen, daß die Heidelberger Versammlung vom 3-5 Juni tagte^. Wie lange vorher, ss
wird sich nicht genau sagen lassen, außer daß man am 27 Mai noch zu Utenheim war wie
wir sahen. Aber toie lange nachher war man noch in Heidelberg f Die Frankfurter Boten ^
die nicht hlofi hier sondeZ zuoor auch in Speier und üienh^\,aren, brcZL dazu t«
ganzen 19 Tage (nr, 114 art, 1) ; in Speier früher einzutreffen als am 24 Mai Abends war
kein Grrund, da die Städte dort erst am 25 Mai tagen wollten ; frühestens werden also die so
Frankfurter von Hause abgereist sein am 23 Mai, und somit wären sie am 10 Juni wider
na<Ji Hause gekommen, und würden daher, 2 Tage auf die Rückreise gerechnet, in Heidelr
berg geblieben sein bis 8 Juni; die andern vielleicht ebenso, da zur Ordnung der langen
Wirren wol noch manches zu besprechen war, was bei den Verhandlungen zu Utenheim und
dann durch die 3 Heidelberger Urkunden nr. 74, 105, 106 noch nicht erledigt war\ Es 35
* Straßb, St. A» corresp. des soaveraios art. iia or.
Chart, lit. clama c. sig. in veno impr,
' Vorbereitet war der Aiu$pruch ja nicht bloß zu Uten-
heim, eondem echon früher zu Bomber g^ wo auch die 8
gleichen Spruchleute wirkeam tind, «. diese Einleitung
m.A.
3 Zorn'e Wormser Chronik in der BibHoth. d. Stuttg:
Ht, Verein* 48, 160 gibt keinen Ort an und verlegt die Ver-
tragung durch rUe 8 genannten Schiederichter ine Jahr
1887 ; die ganze dortige Nachricht gehört aber zu 1889 und
bezieht eich auf uneere Urkunde nr. loe. Ee iet nur ein
weiterer Irrthum , wenn dort von einem Johann ttatt Si-
frid Venninger geeprochen wird. •
* art. 87 deeeelben, vgl. art 88.
* VieÜeidU ist e$ auch auf diese Heidelberger Zusam-
menkunft zu beziehen, wenn in einem Concept eines
Schreibens der Stadt Frankfurt an Weißenburg 18$1 fer. 6
a. Galli d. h, Okt. 18 einer zu andern Zeiten zu Eeidel-
berg zwischen Frankfurt und den Wetterauiechen Städten
und Weißenburg Hagenau SchletUtadt Ehenheim getrof-
fenen Uebereinkunft gedacht wird, wegen Besendung von
Gesprächen und Landgerichten durch einen gemeinsamen io
Mann, ctbwechsebid zwischen beiden TheHen [Frankfurt
und die Wetterauischen Städte auf der einen, die andern
auf der andern Seite], Frankf. St. Ä. Auswärtiges. Ein
andres Stiick von [1891] Juni »e betrifft dieselbe Sache,
Frankf St. A. ibid. Auch in dem Regest bei Janssen Frankf. 45
R, K. 1, 84 nr. 88 muß wol bei der dort erwähiüen Hetdet-
' berger Absprache an diesen Tag gedacht werden.
* Vgl nr. 109 arL 7. — Es ist auch mögUeh, daß die
Städt^oten sich gleich nach der Heidelberger Versamm-
lung noA einmal in Speier trafen und dort die BeechHUse 60
nr. 81 fassten. Ich habe diesu Stück, undatiert wie es ist ,
früher aufi888 c JuH IS'U angesetzt und demgemäß ein-
Binleitong.
143
tragen ja auch verschiedene der Urkunden, welche das AusMöhnungswerk betreffen, erst ein
späteres Datum, toie der Ausspruch in Betreff der Lehen vom 27 Juni nr, 110 und der in
Betreff der Kriegsgifangenen vom 14 Nov. nr. 112. — Die Anwesenden werden so ziemlich
dieselben gewesen sein wie zu Speier und Utenheim, die Nennen in nr. 74 mrt, 4. 38*. 39. 45
5geriäU; naehträgHch teke ich, daß Watlenhaeh und
Perlbach demteiben da» Jahr 1S89 geben (ZeiUchr. f. d.
Geech. des Oberrhein» S4, 179 und 109), und muß mich
iknen an»dUUßent obtrhon ich jetzt unmSUetbar vor der
Drucklegung nicht tncAr im Stande bm da» Stiiek an »ei-
10 ner rechten SteUe einzureihen. Da in ort. t äieee» Stiict»
ausdrücklich ein Heidelberger Friedentechhu» von Pfng-
«ten, wenn auch ohne Jahr, vorkommt , und da die Hei-
delberger Friedeneurkunden von isss gerade in die Pfng»i'
xeä fallen (nr. tos und loe auf Juni s, nr. 74 auf Juni 6,
15 Pfinget»onntag »elb»t auf Juni €) , »o pa»»t die»e» Jahr
dodk am beeten. Da übrigen» in un»erem Stück die Städte
wider an Kriegerüetungen denken, »o würde au» dem-
»üben hervorgehn, daß trotz den Tagen zu Speier Uten-
heim und Heidelberg {nr. 1&S-1J4) der Friede noch keine»-
SO weg» aüteitig geeichert »chien. In der Thal vereöhnen »ich
am s Juni isss zu Heidelberg doch nur die Pfalz und die
Kheini»chen Städte {nr. 105 und loe), während in nr. 104.
107. lOS die Verhi^ni»»e der letzteren zu N<u»au Hanau
und Kronenberg al» noch keine»weg» geordnet ereeheinen
85 {vgl auch nr. 109 art. 7 und nr. loe art. s. 9, »owie die
noch nicht ent»diiedenen Punkte nr. loe art. 4 {et), is tm4
dazu nr. HS und nr. HO. in und nr. iis). J»t e» nun
richtig daß un»er Stück aufisas fällt , »o muß jeden faJJe
Pfngeten vorüber »ein {art. i), da» Stück alto ertt nach
80 e Juni angeeetzt werden. Außerdem »ieht man au» art. s,
daß ein « nächster • Speirer Tag zur Bundeeabrechnung
beetimmt i»t, aUo noch bevoreteht, ohne ZeUangabefür
dieten Tag. Dieeem Bundesabrechnungetag begegnen wir
nun auch »on»t, nemUch in nr. 114 art. a (gemeine reche-
86 nunge) und in der ereten Anmerkung zu nr. 109 (gemeine
reehenunge) »owie in nr. 109 art. i »elbet (von der reche-
nungtf wegen), vgl. nr. 9S. Nach der genannten Anmer-
kung zu nr. 109 i»t er zu Speier am S9 Juni gehalten
worden, laut nr. 98 waren dort »chon am 27 Juni Mainz
^^ Worm» Frankfurt Speier vertammelt, und in nr. 114
art. S »ind die Frankfurti»ehen Ko»ten der Be»chickung
die»e» Speirer Tag» unterm 17 JuU aufgezeichnet y ange-
»agt »cheint der Tag auf se Juni {». nr. 98 nt. i). ün»ere
nr. si fiele »omit zwiechen e und se Juni 1989. Doch findet
tf »ich in den Frankfurter Stadtre^nungen keine Notiz von
einem »olchen Städt^ag zwitchen dieeen Terminen , auch
i»t e» an »ich auffcUlend daß zw{»chen den beiden Ver-
' »ammbmgen von Anfang und Ende Juni, die »elbet nur
drei Wochen aueeinander »ind, die Städte noch einmal
60 beieammen geweeen »ein »oüten. Mir i»t daher da» wahr-
»dieinKch»te, daß die Städte gleich nach Pfingeten unnUt-
telbar von dem Heidelberger Tag weg noch einmtd zu
einer beeonderen Beeprechung nach Speier giengen. Man
braucht dann nicht, wie oben geechieht, anzunehmen,
bS daß die Frankfurter Boten bi» 8 Juni in Heidelberg bKe-
ben, eie hatten wol vom ebi»8 Juni Zeit genug für die»e
Speierer Besprechung. Nun i»t der 7 Juni ein Montag, der
8 Juni ein Dtnetag, und dieß trifft überraechend zu»am-
men mit dem Ergebni» da» »ich au» dem Stück »elbtt ziehen
00 laßt. Wenn e» nemHch dort heißt in art. i von mitwochen
nehest, eo muß da» Stück innerhalb der »idfentägigtk
Periode vor dieeem Mittwoch fallen, von Mittwoch bie
Dinetag gerechnet; und wenn e» im gleichen Artikel heißt
von sontage nehestkomet, »o muß da» Stück innerhalb
der »iebentägigen Periode vor dietem Sonntag fallen, von
Sonntag zu Samßtag gerechnet; und da die»e beiden eie-
bentägigen Perioden einander nur in drei Tagen decken,
»o muß da» Stück auf einen dieeerdrei Tage fallen, nem-
Uch Sonntag Montag oder Dinetag. Von dieeen dreien i»t
aber einer auch wider »ehr urtwahrecheinlich, nemb'di
der Sonntag, da, wenn da» Stück auf ihn fiele, etatt
zusehen hie und von sontage nehestkomet über aht
dage auch ein einfacherer Auedruck genügt hätte, etwa
« binnen vierzehen tagen ». Somit bleiben für uneer Stitck
noch Montag und Dinetag übrig, al»o gerade die Wochen-
tage de» 7 und s Juni, d. h. zweier von den drei Tagen
von denen urir vorhin nach andrer Berechnung «oÄen
daß »ie den Frankfurter Boten für eine nachträgliche
Beeprechung in Speier nach der Heidelberger Pfingetver-
»ammlung noch zur Verfügung »landen. Die in un»rer
nr. 91 enthaltenen Zeilbettimmungen würden »ich dann
»o fixieren laseen : nativ. Mar. 1889 Sept. 8, ereter Tag
(al»o Sonntag=feria prima) nach a»»umpt. Mar. Aug. tt,
Pfing»ten Juni e, « näeheter Sonntag über acht Tage » Juni
so, •näeheter MiUwochüber vierzehn Tage d. i. Mütwoeh
nach dem vorgenannten Sonntag » Juni ss. Möglich iet
freilich, daß doch uneer Stück, für da» wenigetene die
Zeitgrenzen vom e-se Juni ziemUeh klar »ind und für
da» wir aUo einen Spielraum von drei Wochen haben,
nicht in die erete »ondem in die zweite oder dritte Woche,
alto auf 14/15 oder si/ss Juni fiele, und der »nädute Sonn-
tag über acht Tage » könnte »omit auch auf 17 Juni, epäte-
»ten» auf 4 JuH, und in gleicher Weiee könnte dann der
• nächste Mittwoch über vierzehn Taged. i. Mittwoch nach
dem vorgenannten Sonntag» auch auf so Juni, »päteeten»
auf 7 JuH, angenommen werden. Doch iet die »päteetmög-
liehe Zeitbeetimmung für un»er Stück und de»»en Ver-
»ammSung wegen der Nähe de» Speirer Bundeeabrech-
nungetag» {Juni se, ». un»er Stück art. 5 nebet der vorhin
gegebenen Zeitbeetimmung dieee» Abrechnungetag») am
wenig»ten wahr»cheinlich, und der 14/15 Juli iet de»halb
»dnoer glaublich weil er zu nahe an den vorhergdienden
Heidelberger Tag von Pfingeten isss etößt, an welchen eich
im Gegentheil eine nochmeUige abge»onderteBerathung der
Städte zu Speier naturgemäß anechließt. Ich bleibe aleo
für un»er beeagte» Stück am liebeten bei 7/8 Juni 1SS9
»tehen. Ich füge nur noch bei, daß auf weitere Frieden»-
Verhandlungen im Sommer 1889, wie eie in nr. si art. i
für den le Augtut in Aiu»icht genommen eindf »ich viel-
leicht die folgenden Aufzeichnungen in den Frankfurter
Stadtrechnungen beziehen laeeen : sabb. post Bartbolom.
[Aug. 98] 6 g&lden minus i sh. virzerte Behihard Nygebur
mit 8 pherden 8 dage mit der von Straspurg frnnden an
unsem herren von Mentze. — item 7 gülden 6 sh. vir-
zerte Bernhard vorgenani mit 7 pherden 4 dage mit der
von Mentze unde'von Wonnige fhinden an unsem herren
von Mentze; wol nicht mehr dahin gehört : sabb. post
Egidii [Sept. 4] 5 Vi gAlden i sh. virzerte Bernhard Nyge-
bure mit 5 pherden 8 dage gein Heidelberg von des lant-
gerichtes wegen.
144
Reichstag zu Eger im April und Mai 1389..
kommen dabei in Betracht y einzelne Fürsten haben vielleicht nur ihre Säthe dazu geschickt;
vgl. auch nr. 105 und 106.
Die Landfriedenswrkunde nr. 74 vom 5 Juni 1389 habe ich, obschon sie der Zeit nach
hieher gehört, wegen der Uebersichtlichkeit zu den verwandten Egerer Landfriedensurkunden
gestellt, und dasselbe ist der Fall mit dem fast ganz gleichlautenden Eheinischen Theilbriefe 5
vom 6 Mai 1389 nr. 73, der ebenfalls nicJd zu Eger ausgefertigt ist. Doch bedarf diese
letztere Behauptung noch des Beweises, Dieses Stück nr. 73 ist nemlich allerdings aus Eger
vom 5 Mai 1389 datiert wie der Hauplbrief nr, 72, und geht von dem dort anwesenden
Konig aus der ihn. besigelt wie letztem. Allein es enthält gegenüber von nr. 72 doch schon
alle die Abweichungen, welche in nr. 74 erscheinen und durch die städtischen Einwendungen, lo
die man aus nr. 102 erkennt, hervorgerufen sind. Wie sollte schon zu Eger Ober Dienst
und Grenzen des Landfriedens in nr. 73 art, 4 und 39 bestimmt worden sein, wenn später
in nr. 102 (hinter art. 44) diese Frage noch offen ist und ebenda (hinter art. 40) erst der
Anfang zur Lösung gemacht wird, und wenn wir erst am 5 Juni 1389 zu Heidelberg in
nr. 74 art. 4 und 39 die urkundliche Feststellung dieser Dinge eintreten sehen f So kann i5
denn nr. 73 jedenfalls, so gut vne nr. 74, erst nach nr. 102 fallen, und trüge hiemach ein
nach Ort und Zeit gefälschtes Datum. Man konnte freilich die Sache auch umzudrehen
versuchen, indem man sagte : wenn die datierte nr, 73 schon Rücksicht nimmi auf die unda-
tierte nr. 102, so ist das Datum von nr. 102 durch das von nr. 73 zu bestimmen, d. h.
nr. 102 muß vor nr. 73, also vor 3 Mai und wol auf den Egerer Tag sell>st f edlen. Allein «o
es wäre dann sehr auffallend, daß über diese ganzen Verhandlungen, die in nr. 102 ent-
halten sind und durch welche die Fassung von nr. 73 entstanden ist, alles auf die Rheinischen
Städte ausschließlich sich beziehend, in den Berichten aus Eger und über den Egerer Tag
gar nichts gesagt sein sollte, wenn es doch dort schon vorgekommen wäre. Auch weiß man
nichts davon, daß schon zu Eger die Rheinischen Städte dem Landfrieden beigetreten wären, ss
wie doch gemäß nr. 73 art. 45 der Fall sein müsste, wenn nr. 73 noch selbst auf diesen
Egerer Tag fiele ; im Gegentheil hohen wir ja gesehen, daß diese Städte den Landfrieden
erst zu Utenheim beschworen haben. Die Solche verhält sich vielmehr so : erst nachdem diese
Beschwörung stattgefunden hatte, ja ohne Zweifel erst nachdem die Mitglieder des Rheini-
schen Landfriedens sich urkundlich durch das Diplom nr. 74 vom 6 Juni 1389 verpflichtet so
hatten, ist auch nr. 73 nachträglich angefertigt worden. Dadurch wird die eigenthümliche
Form von nr. 74 erst klar: die Urkunde geht ja eigentlich von den Rhein. Ständen aus und
diese allein auch haben sie beurkundet und besigelt in dem Original S, undgleichwol lässtsie
im Eingang den König in erster Person mit wir auftreten, während er doch gar nicht dabei
war^. So hat dieses Stück die doppelte Eigensdiaft : es ist die ausgefertigte Urkunde des ss
Beitritts der Rheinischen Stände, die es besigeln*, und zugleich sollte es dienen und diente
auch als Enttüurffür die Abfassung von nr. 73, welche dann der Eonig besigelt hol, der
darum in beiden Urkunden am Eingang in erster Person voransteht. Es hat idoI seine Gründe,
daß mjan dann dieser nachträglich angefertigten Urkunde nr. 73 das Datum vom 5 Mai und
von Eger gab wie nr. 72 es haJtte; man kann aber mit Ruhe behaupten, daß sie nicht auf nn
' Di€ kleinen eonttigen Abweichungen zwüchen nr, 78
und 74 eind untergeordneter redaktionneUer Art.
* Ich bemerke hiebet, daß am Schluee der Urkunde ge-
eagt iet Jede der Städte habe ihr Sigel an den Brief gehängt,
während uneer Original nur aufgedrückte Sigel zeigt und
der Zahl nach bloß deren fünfinnoch vorhandenen Spu-
ren erkennen lätH (vgl. QueUenoingabe S zu nr. 74). Ee
eind dieß wol die Sigel der Füreten, denn wir haben hier
dae, den Städten autgetteHte Exemplar vor um: da^enige
Exemplar, welchee die FOnten von den Städten erhielten.
wird die Sigel der letzteren an eich gehabt haben. Daß
es 6 Fürsten und nur 6 Sigel sind, darf doch nicht irre
machen : die beiden Pfälzer, oder die beiden Badener,
mögen zusammen gesigelt haben (was freilich sonst in der
Beurkundung ausdrOckUch angemerkt zu werden pflegt), 45
oder man müsste annehmen daß die Spur von 1 Sigel eben
völlig verschwunden sei. Daß in der Beurkundung von
einer Anhängung der Sigel gesprochen wird, während sie
doch nur aufgedrückt sind, darf als bloße Nachlässigkeit
passieren. m
Einleitung. 145
Eger wnd nicht auf den 5 MaifälÜ sondern erst nach 6 Juni, ohne daß die eigentliche Zeit
und der wirkliche Ort ihrer Ausfertigung näher bestimmt werden könnte. Sie hat wol in
Böhmen in der königlichen Kamlei irgendwo das Tageslicht erblickt, nachdem nr, 74 zur
Grundlage dort eingetroffen war. Der Zweck dieser Fälschung ist wol nicht bloß der, die
6 Rheinische Urkunde ihrer Bedeutung und Kraft nach auf gleiche Linie mit der echten Land-
friedensausfertigung nr. 72 vom 5 Mai, wie sie auf dem Reichstag als Hauptbrief und zw-
gleich als Theilbrief für Franken zu Stande gekommen war, zu stellen und dadurch die
Rheinische Institution, die doch wesentlich ein Vertrag der dortigen Stände war, zu dem
Range der Fränkischen zu erheben, die als das Werk vorzugsweise des Königs erschien; dazu
10 hätte doch wol eine königliche Urkunde genügt, welche der der Rheinischen Stände bestäti-
gend nachfolgte UTid diese spätere Entstehung auch in ihrem Datum bekennen durfte. Viel-
mehr liegt die Vermuihtmg nahe, daß durch die unberechtigte Zwrückdatierung des nach-
träglichen königlichen Diploms, wodurch dieses nach Eger verlegt vmrde, zugleich beabsichtigt
umrde, die Ergebnisse dieses Reichstags glänzender undfruchä)arer erscheinen zu lassen als
15 sie in der That gewesen waren.
G, Nachherige kön. Maßregeln betr. Landfrieden. — Die Vollziehung des
Egerer Landfriedens machte dem Konig noch genug zu schaffen. Er setzt zu dem Ende am
24 Juli 1389 in nr. 115 eine Art Reichsregierung ein, bestehend aus 6 Mitgliedern, die
iheilweis Reichsfürsten theilweise seine Beamten sind, mit ausgedehnten Vollmachten. Die
M Sache scheint nicht gegangen zu sein, denn schon am 27 Juni 1390 nr. 117 setzt er über den
ganzen Egerer Landfrieden einen obersten Hauptmann in der Person des Pfalzgrafen Ru-
precht II*; und schon wider am 17 Aug. 1390 nr. 119 bestellt er zu denselben Zweck wie
in nr. 115 ein neues Kollegium von 6 solchen Bevollmächtigten, in welchem das königliche
BeaTntenelement verstärkt ist. Er gieng damit entschieden Hier das hinaus, was auf dem
S5 Reichstag selbst für die OrganisaJtion des Instituts festgesetzt war, und diese bisher wenig-
stens ungedruckten {nr. 115) oder sogar ganz unbekannten Urkunden (;nr. 117 und 119) sind
höchst merktvU/rdige Erscheinungen seiner RegierungsthöJtigkeit aus der Zeit nach dem Egerer
Tag und vor seinem Widererscheinen auf dem Nürnberger Reichstag von 1397. Insbesondere
die Stellung, welche er in nr. 117 dem Pfalzgrafen gibt, nachdem er ihn schon in nr. IIa
80 begünstigt hatte, verglichen mit dem plötzlichen Abbrechen in nr. 119 wo derselbe aus dem
hohen Kollegium ausgeschlossen bleibt, gibt üher die Reichspolitik des Königs in dieser Zeit
überraschende Aufschlüsse; ist dieß doch das Haus, aus welchem ihm nach wenigen Jahren
der glückliche Nebenbuhler erwuchs. — Wie dann der Egerer Landfrieden nach 6 Jahren
abgelaufen ist {er läuft schon 5 Mai 1395 ab), verlängert er ihn für Franken und Baiem
85 11 Juni 1395 nr. 121, und wider 8 Juli 1396 nr. 123, und bestellt je einen neuen Obmann;
ob dieß auch für andre Landfriedensbezirke geschehen ist, weiß ich nicht. — Aber noch ehe
jene Verlängerungstermine ablaufen, entbindet er Regensburg von dem Landfrieden 15 Apr.
1396 nr. 122 ; als Grund wird die zu weite Entfernung der Stadt angegeben, während sie
doch ordentlich in Baiem und nahe genug bei Franken liegt Es ist der Anfang vom Ende,
40 denn die Aufhebung der Landfriedenszölle, vom 26 Juli 1397 nr. 124, noch vor Ablauf der
beiden Verlängerungstermine, vnrd dadurch motiviert, daß der Landfriede ja doch keine
Sitzungen mehr haue. Im Herbst dieses Jahrs erschien Wenzel zu Nürnberg um eine neue
Thätigkeitfür Landfriedens-Sachen zu entfalten, wovon später.
H. Nachherige Tage betr. Versöhnung und Landfrieden. — Die auf dem
45 Reichstag noch angesetzte spätere Versammlung, für die Abgabe der Erklärung derjenigen
Schwäbischen Bundes-Städte die dem Landfrieden noch nicht beigetreten waren, sollte zu
Nürnberg auf 13 Juni 1389 stattfinden*. Sie ist wahrscheinlich wider gemeint in nr. 98
* Vgl. die bedeutende Stellung, welche Pf. Ruprecht I genommen hatte,
bd den Sprüchen von Neumarkt und Hädelberg isss ein- * nr. 91 art. le,
Dentiche Reiobstaga-Akten II. ig
146
Reichstag zu Eger im April und Mai 1389.
art. 15 und 16 y wol auch in nr, 99 art. 39 und 41 *. Auch ülman Stromer St. Chr. i, 47,
6 kennt das Projekt der Abhaltung dieser Zusammmkunft, dann verlautet aber bei ihm nichts
mehr über dieselbe*. Die nrr. 125-128 geben uns wol einigen Aufschluss : man sieht, daß
sie stattgefunden hat, daß sie zahlreich besucht war, vorzugsweise von Städten; aber was dort
ausgemacht wurde, sehen wir daraus noch nicht. Die Historischen Nachrichten von Nilm- 5
berg pag. 182 sagen, indem sie den Tag für einen Reichstag ansehen : durch Pfalzgr<xf
Ruprecht den alten sei daselbst zwischen den Fürsten und den Schwäbischen Städten ein
Friede gemacht, mit dem Bedingen daß die Fürsten zu Fristen bezahlen sollten was den
Kaufleuten wäre genommen worden. Wenn dabei eine gemeinsame und allgemeine Abhwnft
zu verstehen wäre, so müsste man eine solche wol bezweifeln. Obschon daran gedacht wwrde, lo
daß Herren und Städte auf diesem Tag einen geTneinen Mann filo' ihre Händel aufstellen
sollten *; so wird es dazu doch nicht gekommen sein, wol aber zu Abmachungen zwischen
einzelnen wie die vom 15 Juni, welche Vischer in den Regesten nr. 345-348 aufführt^, wenn
gleich nur die eine nr. 346 den Ort Nürnberg angibt. Auch die Urkunde des Münchener
Reichsarchivs, dat. Nürnberg auf der burggräflichen Feste 1389 Juni 19^, wird hieher zu is
rechnen sein. Doch ist zu bemerken, daß von den Namen der kontrahierenden Theile jener
Urkunden sich in dem Verzeichnis {nr. 128) derer, welche eine Ehrung von der Stadt Nürn-
berg empflengen, nicht alle vorfinden.
Schon im Jvli^ liegen Fürsten Herren und Städte abermals zu Nürnberg und warten
auf den Konig"^. Es wird daraus abermals eine zahlreiche Versammlung*, und mehrere so
Einzelabmachungen scheinen hieher zu gehören, wie die bei Vischer Reg. nr. 354^, und
weitere Urkunden zwischen Nürnberg und Baiem die um dieselbe Zeit fallen^^, auch die
Urkunde vom 11 August die schon früher erwähnt ist^^, und der Schiedspruch des Landgrafen
Johann von Leuchtenberg zwischen Regensburg und den Grafen Ludwig und Friderich von
Oettingen vom 10 August "^ vielleicht auch die Urkunden vom 1 August zwischen Herzog ss
Albrecht von Baiem und der Stadt Regensburg*\ Nach der Angabe der Nürnberger Stadt-
rechnung hätte die Versammlung vom 10-15 August gedauert^*. Aber auch auf ihr ist
keineswegs alles erreicht oder ins gleiche gebracht worden.
Denn der König ^ zu welchem Boten von gemeiner Städte Reißens wegen geritten waren*\
lädt, um da alle Streitigkeiten zwischen Herren und Städten beizulegen*^ am 27 Sept. 1389 w
die Schwäbischen Städte zu einem Tag nach Weiden auf 24 Oktober ein. Die Nürnberger
schicken auch richtig vier Gesandte auf diesen Tag aus, diese kommen aber nicht bis nach
Weiden, und der Tag selbst wird nach Pilsen verlegt". Man erfährt weiter nichts mehr
darüber, er scheint nicht gehalten worden zu sein. Schon auf 1 Januar 1390 ma(ht der
König daher einen neuen Tag zwischen beiden Parteien, welcher zu Nürnberg gehalten^
werden soll ; er ist stark besucht, aber der König fehlt, und man sieht aus der späteren
Nürnberger Versammlung vom Sept. 1390**, daß die Sachen dabei nicht zu Ende kamen^*.
■ Wenn diese 8 Sendungen nicht vor den Tag zu Bam-
berg failen, e. nr, es.
* Die dort erwähnten weiteren Eintritte von Städten
in den Landfrieden scheinen etwat tpäter ah diese Ver-
sammhmg zu fallen, Stromer l. c. Un, lo darnach in 14
tagen.
* nr. so.
* Vgl. Mon. Zoll 6, S87 nr. M»e.
* Siehe bei uns nr. so nt.
* Tag aufJakobi d. h. JuU 15, nr. ifS art. l.
' nr. 180 ort. i.
■ nr. iSO art. 8.
* Or, im Münch. R. Ä., und Vidimus ibid., und Kopie
im Nun^, A. K. cod. 678 foi 94^-95^.
*^ Im gleiten cod. f. 96s -P7«, vgl. St. Chr. i, tee, a-U.
" nr. $0 nt.
^ Nümb. Laurent* 1889, or. im Münch. R. A. Regenab. 40
reichastadt. Archiv fasc. 918.
" Vine. Pari, im Münch. R. A.
" nr. 180 art. 8.
*' Anm. zu nr, 181,
" nr. 181. 45
" nr. 188 art. 8.
" nr. ie9-i78 wäre sonst nicht mehr erklärlich.
'* Sollte hieher das Schreiben vom 80 Jan, 1890 («. nr.
98 nt.) gehören f Am gleichen Tag Spruch zvnschen Nürn-
berg einerseits und den Burgleuten zu dem Rotenberg SO
und deren Armenleuten zu Mainfeit andrerseits {Münch,
Einleitung. 147
Es schien zweckmäßig hier av>ch die Stücke nr. 136-139 einzureihen, an deren Hand
sich die innere Entwicklung des Schwäbischen Landfriedens verfolgen lässt, wenigstens bis
auf einen gewissen Orad verfolgen lässt, da wir nicht anzunehmen brauchen dctfi hiemit alles
derartige erschöpft sei; es mag früher noch manches vorhanden gewesen sein. Die nrr. 140,
5 143. 144. 146 dienen gleichfalls dazu, die Lahdfriedenszustände nach dem Egerer Tag zu
beleuchten; ein sehr erfreuliches Bild gewinnt man nicht daraus. Uebrigens ersieht man
aus nr. 143 und 146, wie solche Zusammenkünfte in Landfriedenssachen dann aicch zu an-
derweitigen Besprechungen verwendet wurden^ hier in der Münzangelegenheit^,
Bei solchen Zuständen, in denen sich die Unzulänglichkeit der Landfriedensiristitution
10 immer deutlicher herausstellte, war es denn natv/rlich, daß die Städte doch wider auf Son-
derbündnisse in ihrem speciellen Kreiße zurückkamen, so sehr diese auch zu Eger verboten
sein mochten. Es ist von Interesse zu sehen, wie sich dieses Wideraufleben des städtischen
Bündniswesens einleitete und weiter entwickelte. Wir theilen 5 solche Urkunden mit, edle
bisher ungedruckt. Die Theilnehmer sind lauter Mitglieder des. gewesenen Schwäbischen
15 Städtebunds; nr. 134 als bloßer Entwurf ist noch ohne Namen der Mitglieder, nr. 136 ist
geschlossen zwischen Ulm NörtUingen Memmingen Gmünd Biberach Dinkelsbühl Pfullendorf
Isny Leutkirch Giengen Alen Bopfingen, in nr. 142 ist Giengen weggefallen und Rotweil
Hall Kempten Kaufbeuren sind hinzugekommen, in nr. 145 und 147 treten die Namen von
142 wider auf ohne Rotweil Hall Kaufbeuren. Es verlohnt sich diese Urkunden näher ins
90 Auge zufassen, was in den folgenden Bemerkungen geschehen soll.
Der undatierte Entwurf einer Städtevereinigung nr. 134, mit Beziehung auf den
Landfrieden, aber noch ohne Namen der Theilnehmer, fällt ohne Zweifel* zwischen den
Egerer Landfrieden vom 5 Mai 1389 nr.72 und den Städtebund vom 25 Febr. 1390 nr. 135,
auch zu dem letzteren steht er in Beziehung. Es ist offenbar, daß man sich mit diesem
25 Versuch bereits in Opposition zu dem Egerer Verbot stellte; er enthielt freilich nicht dieselben
Bestimmungen wie der gewesene Städtebund, aber es war doch etwas ähnliches. Von vorn-
herein* nun war das neue Bündnis vorsichtigerweise in enge bejahende Beziehung zu dem
Landfrieden gesetzt, indem man avsdrilcklich sagte, es solle zur Erhaltung und Stärkung
des letzteren dienen. Allein nach art. 1 soll doch die gegenseitige Hilfe, welche sich die
80 Städte leisten, von ihrer Versammlung ausgehen und also nicht etwa von dem Landfrieden :
die beschädigten und klagenden soUen sich daran genügen lassen, d. h. sich nicht an den
Landfrieden wenden. Auch sind es nun durchweg nur die Städte unter sich, welche hier
eine gegenseitige Hilfsorganisation neben dem Landfrieden errichten, und nicht zugleich die
Fürsten, deren Theilnahme doch bei der Egerer Institution überall die Voraussetzung war. Die
85 unmittelbare thatsächliche Hilf leistung, welche die Städte gemäß dem Bündnis vom 28 Sept,
1382 art. 2-4* sich zu leisten hatten, ist freilich weggefallen, es soll immer erst ein Beschluss
der Städteversammlung vorausgehen^; aber das ändert doch nichts an dem Erfolg, daß
eigentlich der Landfriede durch diese neue Vereinigung der Bürgerschaften nicht gestärkt
sondern unnöthig gemacht vmrde. Man hatte nur darauf gesehen daß durch diese einseitige
40 Gründung nicht die Herren und die Reichsgewcdt sich herausgefordert fülHen möchten, und
es waren deshalb die Bestimmungen des Egerer Landfriedens^ über Bürgeraufnahme bzw.
Pfalbürgerverbot mit einer gewissen Ostentation aufgefrischt '', das musste zur Beruhigung
R. A. Nürnb. R. St. Nachtruge nr. 868 du Repert.) und ' Gkich im Eingang von nr. 184.
vom 22 Jan. Quittung für Nürnberg wegen Zahlung von * Vitcher Regtet nr. 182, und Abdruck ebenfalls von
46 900 fl. an Pfalzgraf Ruprecht den jüngsten wegen der ihm in den Forschungen 2 , 194 ff.
lieber griffe im vergangenen Krieg ( VincencU , Münch. R. A. * nr. 184 art. i.
ibid. nr. 869 des Repert.). ' nr. 72 art. 87. 88.
* Vgl. Münjisachen des Nürnberger Tags vom Septem- ' nr. 184 art. 6 und dorumb das land — dest bas be-
ber 1890, und dort die Einl, Hl. B b. liben.
60 ' Siehe die Anm, zu nr, 1S4.
148 Reichstag zu Eger im April und Mai 1389.
der Fürsten dienen. — Oleichtool scheint das Projekt einer solchen Städtevereinigung in
dieser Form gescheitert zu sein, entweder an dem eingetretenen Widerspruch von König und
Herren oder gleich an der Vorsicht der Städte. Denn es scheint Entwurf geblieben zu sein,
und schon 25 Febr. 1390 nr. 136 sehen wir eine Städteliga in anderer Form auftau^ihen, die
nun wirklich zu Stande kam^ und zwar wahrscheinlich ungefähr in denselben Gebieten für die 5
jener Entvmrf bestimmt gewesen war; das Original lag uns vor. Hier treten die Bürgerschaf-
ten noch behutsamer auf : mit ausdrücklichen Worten ist in art. 2 von wirklicher Hilf leistung
mit bewaffneter Macht nicht die Rede, sondern davon daß man sich an den Landfrieden
wende f an den König oder andre Fürsten oder Herren Botschaft thue; es wird also dem Land-
frieden, und damit den Fürsten die ja aiuih Mitglieder desselben waren, ihr Recht gelassen, lo
und nur am Schlüsse dieses art. 2 ist, wenn man es darin finden will und darf wie wahr-
scheinlich ist, mit verblümten Worten auf Selbsthilfe des Städtebunds hingewiesen* und ebenso
in dem Artikel von den Bundeskosten*. Wenn die Städte dem Landfriedensinstitut gegen-
über so schonend auftreten, so hatten sie es dabei andrerseits av^h nicht nothig wie bei dem
früheren Entwurf nr. 134 die Fürsten zu beruhigen durch Widerholung der art. 37 und 38 is
des Egerer Landfriedens, der art. 6 der nr. 134 konnte also wegbleiben. Die Organisa-
tion ist lockerer, die Strafen wegen Nichterscheinens auf Versammlungen wie Nichter-
füllung der Bundespflicht und Austritts aus der Vereinigung sind aus dem Entwurf
nr. 134 nicht under in die Urkunde nr, 135 herübergenommen, es ist mehr eine Samm-
lung von Ausfährungsnormen des Landfriedens für eine bestimmte Gruppe von Mitgliedern so
desselben.
Im wesentlichen ist in der Aufeinanderfolge der nrr. 134. 135. 142. 145. 147 doch
eine fortschreitende Entfernung von der durch das Reich und seinen Landfrieden gemachten
Ordnung zu erkennen, wenn man von dem kleinen Rückgang in nr. 135 absieht. Die erste
Stufe liegt in nr. 134 und 135, die zweite in nr. 142, die drifte in nr. 145 und 147 . Wir s5
sehen leicht wie sich die Sache entwickelt. Ziemlich gleichmäßig wird in nr. 134 und 135
der Form nach das Verhältnis zum Landfrieden erörtert : in nr. 134 so, daß man bei dem-
selben gern bleiben und ihn getreulich halten wolle, daß man aber bei den unzureichenden
Anstalten des Königs sich zur Behältnis und Stärkung dieser Institution zusammengethan^,
doch mit Vorbehalt aller Rechte des Königs und des Reichs und der Beobachtung des Land- so
frieden» selbst*; in nr. 135 so, dcßman den letzteren mit ganzen Treuen festiglich handhaben
und halten wolle, daß man aber wegen der Kosten schon in MisJielligkeiten gerathen sei, und
daß man deshalb zur Behältnis des Landfriedens, und damit allem, wcls dazu gehört, desto
vollkommener von den Theilnehmem der neuen Vereinigung genug geschehe, über die betref-
fende Ordnung übereingekommen sei*. Da der Landfriede bestehen bleibt, so ist in den beiden ^
Bündnissen nr. 134 und 135 nicht die Rede von Raub Mord Brand Vahen und unrechtem
Widersagen, gegen welche einzuschreiten eben die Aufgabe des Landfriedens war^. Die 2.
Stufe erkennen wir in nr. 142. Hier wird zwar ebenfalls erklärt, daß man beim Landfrieden
gern bleiben und ihn getreulich halten wolle, aber es ist auch beigefügt, man erfahre trotz
und bei demselben sehr schädliche Widersatze mit Beeinträchtigung der städtischen Privile- 4o
gien, und nicht mehr zur Behältnis oder Stärkung jenes Instituts vereinigt man sich hier
' nr. ISS art. s oder wie man — gestait were. auf ihre Freiheiten auch Raub Mord Brand und unrechte»
* nr. 1S6 art. 4 vom oder in ander wise. Widertagen, deren Ah%Dehr und Bestrafung den etehen-
* nr, 184 art. t. den Satz bildet mit weichem alle Landfriedenebündnieie
* nr. 184 art. S. eingeleitet werden. Sie thaten dae damali offenbar um 46
* nr. 186 grt. i. auch ihrem Bunde dadurch gewieeermaßen den Aneiridi
* Als die Schwäbischen Städte am »S Sept. 188% ihren einet solchen zu geben und dem Könige, wenn er etwa
Bund bie »8 April 1895 verlängerten, bezei^nen sie, wae dem Wortlaute der Goldnen Bulle gemäß die Auflösung
bis dahin nicht geschehen war, unter den Fällen, welche desselben verlangen würde, damit entgegen zu treten :
gegenseitige Hilfleistung bedingen, neben den Angriffen er gehöre ja in die Reihe der in jenem Reichsgeeetz er- 50
Einleitung.
149
um Hilfeleistung sondern zur Erhaltung der städtischen JPreiheiten*. Und wenn bei dem
Bunde auch aUe Rechte des Königs und des Reichs wider vorbehalten werden, so ist doch in
diesen Vorbehalt das Halten des Landfriedens nicht mehr mit eingeschlossen ' wie das in nr.
134 geschehen war*. Ja es behalten sich die Städte viebnehr vor, im einzelnen Fall erst noch
5 zu beschließen, ob man densHben oder wie man denselben an den Landfrieden bringen oder
was für Maßregeln man sonst dabei ergreifen wolle, und dieses selbständige Vorgehen ist
denn auch die Hauptsaclie warum hier dieser Bund geschlossen wird, der Landfriede wird
durch ihn völlig überflüssig. Nur sind Raub Mord Brand Vahen und unrecht Widersagen
noch nicht als Bundesgegenstände aufgeführt, also damit das Diplom noch nicht als eine Art
10 Landfriedensurkunde charakterisiert. Aber immer kecker und offener rücken die Städte mit
der Sprache heraus, je schwächer und bedeutungsloser sich die Reichs-Institution und die
Reichsgeiocdt selbst erweisen. Und damit betreten wir die 3. Stufe in der Entwicklung dieser
städtischen Bündnisse. Ganz frischweg wird in nr. 145 erklärt, daß man zwar gern beim
Landfrieden geblieben sein würde wenn er den Städten gehalten worden wäre^ daß dieß letz-
15 tere aber nicht der Fall sei indem man in mancherlei Weise wider die Privilegien schwer
o/ngegriffen und beschädigt worden sei. Und nun ist hier auch nicht von Erhaltung des Land-
friedens als Bundeszweck die Rede, sondern nur daß man sich vereinige für Beieinander-
bleiben zur Erhaltung der städtischen Freiheiten^. Und indem das Halten des Landfriedens
hier^ so wenig vorbehalten wird wie innr. 142, ist zugleich noch weiter gegangen als dort,
»sofern jetzt, Mord Brand Rauh und unrechtes Fähen und unrechtes Widersagen zu weh-
ren , als Zweck des städtischen Bundes aufgestellt wird : damit ist die Charakterisie-
rung des letzteren selbst als Landfriedensbundes offen vollendet und verkündet. Ganz ebenso
ist es mit nr. 147 von 1396, worin die Bestimmungen von 1395 nr. 145 widerholt wer-
den, wahrscheirdich weil inzwischen sich Mishelligkeiten gezeigt hatten*. Der Städtebund
»hat die Pflichten des Reichslandfriedens Übernommen und ist an dessen Stelle getreten,
wider hat sich der autonome Organisationstrieb des besonderen Lebenskreißes aus dem
faulenden Zustande der Reichsordnung ans. Licht gearbeitet und über diese den Sieg davon
getragen''.
Ich lasse hier noch zum Schluss dieser Erörterung eine Uebersicht der zusammenge-
30 hörigen Artikel der Städtebündnisse nr. 134. 135. 142. 145. 147 folgen, während bei den
einzelnen Artikeln von nr. 134 in den Anmerkungen verwiesen ist theils auf den Egerer
Landfrieden (nr. 72) theils auf das ältere Städtebündnis vom 28 Sept. 1382 (Vischer Reg,
nr. 182 und Abdruck nr. III daselbst pag. 194-200).
laubten Vereine. So Viecher in den Forechungen 2, 5i, an
85 deeeen treffUchen Worten ich hier nichte ändern wollte.
Auch die Weglaesung jener charakteriititchen Beetini'
mungt die in nr. 184 und 186 fehlt, iet nun von Bedeu-
tung : die Städte wollen eich Jetzt nicht ale Landfriedene-
bund vereinen, wegen dee Landfriedene,
40 * nr. 149 ort. i.
* nr. 14S ort. S.
> nr. 184 ort. ».
* nr. 145 art. i. Vielleicht Hegt auch ein NcuJidruck auf
dem bi ainander beliben, im ünterechied von nr. 149
45 ort. 1 ainander — beholffen sient.
' nr. 145 art. 9.
' VgL nr. 147 nt. — Die Abweichungen der nr. 147 von
nr. 145 eind höchet unbedeutend; die weggelaesenen Worte
in art. 4 oder dem land und und dem land weieen wol
60 da/rauf hin, daß die Städte dabei eben nur an eich dach-
ten und auch dieee Formel vermeiden wollten welche noch
an den alten Landfrieden erinnern konnte.
' Die Städte fühlen in den 8 weitergehenden Bündnie-
Urkunden nr. 149. 145. 147 doch eehr dae BedOrfnie ihr
Vorgehen aU ein nicht unberechtigtee erecheinen zu laeeen,
in allen dreien berufen eie sich gleichmäßig auf dieeelben
8 Urkunden Karte IV und WenzeCe wn ihr Recht zu be-
weieen, wa^ eie in nr. 184 und 185 noch nicht für n5thig
gefunden hatten. Sie ecMießen aue dieeen 8 Urkunden mit
Recht, daß ihnen erlaubt eich bei einem Angriff auf ihre
Freiheiten gegeneeSUg zu helfen; aber indem eie von
neuem einen Städtebund echUeßen, gehen eie doch dar-
über hinaus, vgl. Anm. zu nr. 149. Wenn ihnen im
Egerer Landfrieden art. 48 ihre Privilegien garantiert
waren und also auch jene 8 Urkunden Karte IV und
Wenzels, so war m demselben doch nidU mehr garan-
tiert ale in diesen. (Vgl. die etädtischen Begehren wegen
Erneuerung ihrer Privilegien, Einleitung tum folgenden
Reichstag HU C a.)
150 Reichstag zu Eger im April und Mai 1389.
nr.l34
a. 1389
1 ...
nr. 135
a. 1390
. . . . 1 . . . .
nr. 142
a. 1392
... i ...
nr.i45
a. 1395
. . . . i ...
. . . . 3- . . .
. . . . 2 ...
. . . . 3 ...
. . . . ff . . .
. . . . 7 . . .
. ... 13 ...
. . . . iÖ ...
. . . . i2 ...
. . . . 8 ...
nr. 147
a. 1396
. . . . 1
i" ...
. . . . 3» . . . .
. . . . 3" . . .
. . . . 3"
2 ...
... 2 ...
. . . . 2
3 ...
. . . . 2.3. . . .
... 3 ...
. . . . 3
4 ...
5 ...
• ••••• •••■
. . . . 4 . . . ,
... 4 ...
. . . . ff ...
. ... ff
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7 ...
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9
• ••••• •••!
. . . . 3 . . . .
. . . . 3 . . . .
. . . . 5 ...
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. . . . i3
. ... 10
. ... 12
. . . . 8
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11
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10
15
20
A. Ansschreiben uod Besach, vorlänflger Tag za Bamberg auf Merz 28.
t98$ 63. K, Wenzel an die Ober- und Niederschwäbischen Bheinischen WeUerauischen Fränki-
uen to sehen und Bairischen Bundesstädte j beruft ihre Bevollmächtigten auf 28 Merz zu sich
auf den Tag nach Eger, 1389 Merz 10 Prag. w
Au9 Nürnb. Arch. KoMerv. cod, 278 foL 79^ cop. charU cociev., mit verletzter Veber9chrift : Ein brief
vom kunig von dez tags wegen zu Eger utge»eMben,
Wir Wentzlaw von gotz gnaden Bömischer künig zu allen zelten merer dez reichB
und kunig zu Beheim enbieten den burgermeistem reten und burgern gemeinlichn der
gemainen * etet in obern und nidern Swaben an dem Rein in der Wetrey in Franken so
und in Baim gelegen unsern und dez reichs lieben getrewen unser gnad und alles gut.
lieben getrewen. wiewol daz sei daz wir groß und trefflich sach, die bede uns unser
br&der und unser erblich land antreten ^ zu bestellen haben, alz daz küntlichen und
offenbar ist: idoch uf die rede, daz solch krieg und unfflg, die in Tewtschen landen ge-
wesen und noch sind, hingelegt und gemein nütz frid und gnad bestalt werd, so wollen ss
lasB ^ir unser aigen Sachen unterwegen lassen, und uf den suntag so man singet letare gen
*^ Eger unverzogenlichen komen zu behalten und zu voUfüren den tag, den unser rete, die
wir nehst gen Teutschen landen gesant heten , von unsern wegen übertragen und bestalt
* Hier itt also der Städtebund vom König noch erwähnt, Städte eind ivol unter den Rheinieehen mitbegriffen und
tfi dem Verbot vom t Mai tass nicht mehr. Die EUäßischen deshalb nicht auidrUckUch mägenannt. ^
A. Ausschreiben und Besuch , vorläufiger Tag zu Bamberg auf Merz 28.
151
haben*, darumb so begern wir von ewern trewen mit ganzem ernst, daz ir ewerfrewnd ^^^
mit ganzer und voller mäht doselbsthin gen Eger, do wir on allerlei sawmnuß und hin- ^^
temftß sein wollen, uf den egenanten tag unverzogenlichen senden süUet. geben zu
Prag' dez mitwuchen vor sant Gregorii tag unser reich dez Beheimischen in dem 26 und
s dez Römischen in dem 13 jaren.
64. Nürnberg an Pf. Ruprecht III y fragt an wob zu thun sei in der Wahl zwischen dem UWp
auf 28 Merz von den kön. Räthen nach Bamberg und dem auf dieselbe Zeit vom Konig '^^^^
und 88
r€»p. IT]
10
nach Eger bestimmten Tage. [1389 zwischen Merz 10 und 28 resp. 17 Nürnberg^.l
Am Nümb. Arch, Komerv. cod, S78 foL ao^^ai' conc. chart. coaev,, die Ueberschrift de» Stücke iet Ein
brief herzog Kiemen.
Genediger herre. wir lassen ewer hochwirdikeit wissen, daz unser herre •• der
kunig den steten einen brief* gesant hat von dez tags wegen® zu Babenberg, der uns als
hewt erst geantwftrt ist worden, dez wir ewern gnaden ein abschrift verslossen senden
in disem brief, dorinne ewer gnade wol verstet unsers herren dez kunigs mainung. und
15 derselb brief der hat unsern rat und uns gar irre gemacht, wann wir besorgen daz ein
tag den andern tag hindern werde ^. und ob die stet gern gen Eger riten zu dem tag, so
ist ez nicht awsgetragen ftmb kein geleit*, wann ewer gnade.wol weiz, daz die gleitsbrief,
die fftrsten herren und stet an einander geben haben, uf den tag gen Babenberg sagen ^.
nü^ weiz ewer gnade wol, wie ir und unser herre der lantgraf mit uns geredt habt, do-
20 rumb biten wir ewer hochwirdikeit mit allem fieizz, daz ir doruf gedenkt, ob ir keinen
wek west der zu disen sachen nfttz wer', daz ir uns daz bei ewerm lantschreiber liest
wissen, ob ez ewern gnaden geviel. kond wir dann dorzü iht gedienen daz nfttz^ und gut
wer', daz wolten wir auch gern tun®, ewer genedig^ antwürt lazt uns wider wissen.
65. Pf' Ruprecht I an seine Beamten und UntertJmnen, sollen die den Bamberger Tag auf ^***
»6 28 Merz bestehenden Boten von Straßburg Hagenau Weißenburg unter seinem Oeleite ^
sicher reisen lassen. 1389 Merz 13 Mannheim.
W au8 Strafib, Sem. Bibl. Wenckeri excerpta i, ns*, Wencker bemerkt am Rande, ee müsee aus diesem
Tag nichts worden sein und darnach der Tag zu Wtartzbwrg gefolgt haben. Es war der Tag zu
Bamberg welcher folgte.
SO
Von uns herzöge Rupreht dem eitern.
Allen unsern houbtlute amptlute dienere belfere und undertanen. wir heißent
a) hier auggestriehen der Ewisehen fflrBt«n her, tlbrigeni ist die gcaue Stelle Ton des — Babenberg einkorrigiert
dureh VertoeUung»ze{ehen. b) §tatt hindern werde hUß e§ zuerst gar Irre werde machen, e) eod. nfif nfit
d) eod. nfiu f e) eod. t&n t f) eod. brieJu hier ab.
35 * Nur daß dieser allerdings auf 28 Merz 1889 verabredete
Tag bisher nach Bamberg beetimmt war und jetzt vom
König willkürlich nach Eger verlegt wird, ohne daß er
Jedoch in obigem Ausschreiben dieser Abänderung aus-
dräckUch Erwähnung thäte. — In Wenckeri excerpta
40 1,115^ ist von des Verfassers Hand bemerkt, der Tag zu
Bamberg 1889 sei vom König auf den Tag zu Mitter fasten
angesetzt worde% [laetare Merzas], Straßb, Sem, Bibl;
d, h. seine Räihe hatten es gethan, von des Königs wegen ,
f. SicherheiUbriefvon 1889 Febr, »7,
45 * Die Frankf, Stadtrechnung unter der Ausgaben-
Rubrik des Jahres 1889 bisundem einzelingen uzgeben
hat : aabb. po8t Oeorgii [Apr, U] : item lo gnlden, die
Job. TOD Holtzbusen der junge und Bernhard Nyegebfire
von der stede wegen schankten unaers herren des ko-
50 niges dorwerter und sins canzlers dienern. IHeß geht
nicht auf eine Anwesenheit des Königs in Frankfurt um
diese Zeit, sondern auf eine Sendung der gen. Frankfurter
nach Böhmen.
* Das Schreiben des Königs an die Städte, von dem in
diesem Briefe geredet wird, ist vom 10 Merz. Der Barn-
berger {bzw, Egerer) Tag war auf 88 Merz angesagt. Da-
zwischen fäüt dieser Brief; vielleicht noch vor 17 Merz,
da der Brief Nümberge an Speier [bzw, Mainz] von die-
sem Tag die obige Unsicherheä Nürnbergs in Betreff des
Bamberger Tags nicht mehr zeigt.
* Vom 10 Merz 1889,
* Dafür sorgte dann K. Wenzel, vgl. sein Schreiben
an die Städte vom 2 April 1889.
' Vgl SicherheitS' und Geleitsbrief der 4 Fürsten vom
»7 Febr. 1889 art, i. Der der Städte fehä.
' Ldgr. Johann von Leuchtenberg, s. Sehr. Nürnbergs
an die Bheinisd^en Städte vom u Febr, 1889.
152 Reichstag zu Eger im April und Mai 1389.
1889 xLch ernstliche, daz ir der stette von Straßburg von Hagenawe und von Wißembarg frunde,
die Martin von Hirtzberg unser diener oder ein ander unser diener, den Heinrich Ecke-
1889 breht unser ^ amptman zu Zweinbrucken darzu schicket, herabe füret gen Spiro uf fritdag
,19^0 ^^^ uf samestdag nehstkommet herabe zu riten gen Spiro und vurbaß uf den tag gen
Babenberg zu ritende, den unsers herren des kuniges frunde dar gemachet habent s
MenM zwischent fursten und stetten uf halpfasten nehstkomet, sicher läßent vurfaren ungehin-
dert; wanne es also geretd ist', daz wir sie herabe geleitdn sullent zu dem obgenanten
dage. dieselben stettefrunde sullent Ach uns und den unsern uf demselben ritde keinen
schaden zufügen, so sullent die unsern, die sie geleitent, vor den stetten und den iren
och sicher sin uf und abe. urkund dis briefes versigelt mit unserm ufgedrucktem lo
M«ni3 ingesigel. datum Manneheim^ sabbato post dominicam invocavit anno etc. 80 nono.
'**^ 66. Speier an Strafiburg Hagenau Weijßenhurg und die andern obem Städte im EUctfi,
*" sollen den ihnen von Pf. Ruprecht I wegen Besuchs des Bamberger Tags vom 28 Merz
zu stellenden Geleitsmann sicher reisen lassen, 1389 Merz 14 Speier.
W aus Straßb. Sem, BihL Wenckeri excerpta i, liSk. 16
Den ersamen wisen meistern und reten der stette Straßburg Hagenowe Wißemburg
und den andern obern stetten in Elsaß unsern sundern guten frunden und eitgenoßen
embieten wir die burgermeistere ^ und rat zu Spiro unsern willigen dienst, lieben
frunde. also Martin von Hirtzberg edelkneht oder ein ander an sinre stat bringer dis
briefes von des hochgebornen fursten herzöge Ruprecht des eitern pfalzgraven bi Bine so
1889 yjjy^ herzogen in Peygern wegen uwere frunde und erbern hotten, die ir zu dem dage
uf mitterfasten nehst gen Babemberg schickende werdent, herabe furende wirt uf fritdag
i9y 20 oder uf samestdag nehstkommet, bittent wir uch alle gemeinlichen und uwer iegliche
besunder, daz ir, vur uch und alle die uwern und vur alle die die durch uwern und
unsern willen tunt und läßent, den egenanten Martin von Hirtzberg oder einen andern, 25
der disen brief bi ime het, und die sinen, die mit ime ritent, ungeverlichen vertröstent^
und sicher läßent riten uf und abe uwere frunde und erbern hotten also zu geleitende
von des vorgenanten hochgebornen fursten wegen alse daz bered ist'. urkuade dis
1889 ^^^^^^^ daruf zu rucke unserre stette ingesigel getrucket ist. datum dominica reminis-
M9n 14 cere anno domini 1380 nono. so
[1889 67, Nürnberg an Erzb. Adolf I von Mainz, er soll auf 28 Merz zu dem Tag nach Bamberg
kommen, trotz der kön. Einladung vom 10 Merz welche auf gleiche Zeit nach Eger beruft.
[1389 Merz 17 Nümberg\]
ÄU9 Nürr^, Arch, Konterv, cod, 878 fol 79* conc, chart, eoaev^t mit Vebenchrift du Slücku Bischof Ton
Meintz. S5
Unser etc. gnediger fArste und herre. als ewer gnade gemainen steten verschriben
hat\ daz ir besorgt, daz der tag zu Bamberg niht ser endlich werden wolle* und, ob man
dheinerlei ander lewf erfur von unserm herren dem Romischen kunig, daz man die ewer
a) W uuern. b) W doch nicht tool ICanneheinn. c) W burgermeister. d) W yertrSstentf vertrSstent f wi< Mwei-
mal Üb0r a in iftOent 40
' Siehe Sicherhetteprief vom »7 Febr, 1889 ort 6, Einschluee in dem Schreiben Nümbergt an Speier vom
* Siehe den SicherheiUbrief vom 87 Febr, 1889 art, 6. 17 Merz 1889 abgeechickt wurde, •. da» letztere Sehreiben.
* Dieeee Datum iet ziemlich ncher, da der Brief aie * Erwähnt in nr, 88.
A. Ausschreiben und Besuch, vorläufiger Tag zu Bamberg auf Merz 28. 153
gnad ßolt wissen lazzen ; waz ir danne den steten nach gelegenheit ewer sach zu lieb i^^^
moht getdn , daz ir dorzA geneigt seit : denselben ewern brief haben wir ufgebrochen ^'
gelesen und wol vernomen (wanne uns daz gemain stet zu Mergentheim enpfulhen : waz
antwurt in von ewern gnaden wurde, daz wir dieselben verhören und ewer hochwirdikeif
5 ein antwurt von iren und unsern wegen doruber geben solten etc."), und danken dez ewer
hochwirdikeit etc. von gemainer stet** und unsern wegen mit ganzem fleiz etc. gnediger
herre. nü senden wir ewern gnaden ein abschrift eins brief* den unser herre der Romisch
kunig den steten gesant hat, dorin ewer gnade sein mainuDg wol verstet, gnediger
herre. nü biten wir ewer hochwirdikeit etc. mit allem fleiz von gemainer stet und unsern
10 wegen , daz ir uf denselben tag* komen wollet, daz wollen unser frund ^ und wir umb
ewer hochwirdikeit allezeit gern verdienen.
68. Nürnberg an Speier (bzw. Mainz), diese Stadt soll nebst den anderen Rheinischen u^ssj
Bundesstädten, trotz der kön. Einladung vom 10 Merz welche sie auf 28 Merz nach Eger *"
beruft, auf diese genannte Zeit zu dem Tag nach Bamberg kommen, und auch den Erzb.
'5 Adolf I von Mainz dahin zu bestimmen suchen. [1389] Merz 17 [Nürnberg].
Au9 Nürnb, Ar eh. Konserv. cod. 878 fol. 88^ conc, chart. coaeo., mit der Uebenchrift da Stückes MeinU
und Speir, d. h. der vorliegende iet an Speier gerichtet, der an Mainz in dentelben eingeechloesen
und natvurlich mit den nöthigen Abänderungen versehen, vgl. Schluss unseres Schreibens.
Lieben freunde etc. als ir uns verschriben habt', ob daz wer' daz dheinerlei irrung**
5J0 von unsers herren dez kunigs wegen in den tag viel , daz ir ewer freunde dannoch
schikken wolt uf den tag gen Bamberg : daz haben etc. und lassen etc., daz unser herre
der kunig gemainen steten bedcr pAnt am Rein und in Swoben ein brieP gesant hatt, dez
wir euch ein abschrift verslozzen senden in disem brief, wanne wir denselben brief gen
Ulm gesant haben; an der abschrift ir wol vememt unsers herren •• dez künigs mai-
25 nung. euch wisset, daz uns als gestern ein brief von Ulm komen ist, daz gemain stet
herab zu uns gen Ndremberg vor dem tag komen wollen, so reit der pfleger' mit dez burk-
grafen gleit als hewt hinnf gen Ulm und wil dieselben unser freund herab belaiten. so
wissen und hören wir noch anders niht danne daz der tag für sichgee. dorftmb, lieben
freund, ob ez ewer Weisheit geviel, so dunkt uns gut sein und raten ez auch mit ganzen
80 trewen, daz ir und ander ewer und unser freund an^ dem Rein zu dem tag volreit ; wann
doch versehenlich ist, daz die forsten unsern herren den kunig gen Bamberg bringen,
wanne newer 12 meil wegs von Eger gen Bamberg sind, so wissen wir auch solch groz lewf
und sach die euch und uns antreffen, die niht fuglich sind zu schreiben, daz uns dunkt
daz euch und uns nutz und gut sei daz wir zesamenkomen. lieben fireund. euch senten
35 wir euch ein abschrift eins briefs den unser herre von Meintz gemainen steten unsers
punds gesant hat^ dorumb geviel uns wol und biten euch, daz ir denselben herren biten
a) Dje«e« etc. i»t tool ithetßüttig; et hieß urtprünglieh denselben ewern brief h&ben etc., swi»eh«n baben und etc.
ist dann durch VerweiHmgixtiehen eingefügt da» nter«! durch etc. tnetste wir nfgebrocben — doruber geben
solten. b) cod. om. e) cod. nur tr., mit Haken, d) im eod. hier ausgeetridien oder hindemusse. e) eod. den ;
40 dae e viell. verändert in a , während d stehen blieb.
' Vom 10 Merz iss$. ' Ulrich von Wolfsberg Pfleger zum Rotenberg hatte
* NemHch von dem bisher die Rede war, auf den Bam- mit dem Burggrafen Friderich u. a. die Bundesstädte in
berger Tag, vgl. das Sehr. Nürnb. an Speier von 1889 Schwaben zugeüüen, s. Sicherheits- und Geleitsbrief der
Merz 17. 4 Fürsten vom 87 Febr. 1889 ort. 8.
45 * Als Antwort auf den Brief Nürnbergs an die Rheini- * Nicht vorhanden, der Inhalt ersichtlich aus dem Sehr,
sehen Städte vom 84 Febr. 1889. Nürnbergs an den Erzbischof von [1889 Merz 17],
* Der Brief vom 10 Merz 1889.
Dentsche Relcbstags-Akton II. 20
154
Reichstag zu Eger im April und Mai 1389.
[1889] wollet von ewern und unsern wegen, daz er uf den tag kome^ ouch senten wir euch zwen
brief mit disem brief, der sol einer' unserm herren von Meintz und der ander* der etat
zu Meintz, und biten euch daz ir dieselben brief furderlich demselben herren und den
von Meintz bei ewern boten schikken wollet, datum in die Gerdrudis.
t/M.9 69. [ Ulm an Regensburg] : die Boten der Schwäbischen Bundesstädte sind beauftragt zu s
MtTz »71 j^^ Konig zu reiten wo sie ihn finden^ nachdem dieser den Bamberger Tag widerholt
nach Eger verlegt hat ; u, a, m, betr. die von Oettingen und betr. Parcival und Otto die
Zenger. [1389 Merz 27''] Ulm.
Aus Münch. R. A. Regensburger Stadtbuch mit dem Zeichen % {etwa dat Samßtagt-Zeichen) fol, 118* cop.
Chart, coaev.; beim Dialekt zu beachten daß hier wahrtcheinUch ein Schwäbische* Original von einem lO
Bairiichen Schreiber verändert worden ist.
Unsern willig dienst wizzt allzeit vor. lieben herren. als ir uns vcrschriben habt
von dem reiten gein Hailbrftnn und von dem tag gein Haidelberg das ew das nicht gefall,
das hat sich nd als geändert, als ir daz an den briefen wol gehört habt die wir ew nach
demselben brif gesant haben, wizzt auch , das wir ew sider vier brif gesant haben, ob si 15
ew aber worden sein, dez wizz wir nicht, wist auch, das den stetten nachten ein brief*
chom von unserm herren dem chunnig^ und der stund, das di stett als he\Vt pei im zu
Eger sein selten, wann er gein Pabenwerch nicht chomen mocht, als er den stetten vor
enpoten und vcrschriben het , und er het es den fursten auch also enpoten. also sind di
stett zu rÄt worden, das man gein Nilrnberch vcrschriben hat den poten die man vor 20
geördent het zu dem chunnig, das di reiten schullen wo si den chunnig vinden, und
schullen di stett verantwurten und auch ir notdürft erzelen. wisst auch, das man an dem
{1S89 montag fr&e angehäben hat di von Oting zu beschedigen mit prant und mit näm und
^*^***5 was man in tun mocht, und tut auch das noch; und ist der Eies mit einander gewdst, als
uns di chüntschaft saget, anderer^ mdr wizz wir e\V ieczdnd nicht zu schreiben, wizzt S6
auch , lieben herren , alz ir uns vcrschriben habt von Parcival und Otten der Zenger
wegen, das hab wir an di stett prächt in der masz als ir uns vcrschriben habt, darauf
antwürtten uns di stett, wir beten etwas hert geworben, und nach unserm werben so
stund di s&ch^ an den Zengern und nicht an den stetten, und wdr' der stett gewonnhait
nicht das si chain solich versprechen niemann tdten; si selten aber chainen zweifei han, so
das di stett chain richtüng^ aufnammen, si wurden dann darin versorgt als ander ir diener
helfdr und aitgenozzen. und als wir dann gerett heten wie si gut brief beten, darauf
retten si, si schölten ein gut getradn^ zu den stetten haben , wes si brief oder recht heten,
daz man in darin beraten und be helfen wdr' nach erchantnüs gemeiner stett als verre si
mügen. auch retten si, das si auf das chürtz vier jar pei ew waren und pei den stetten; 35
mocht es aber lenger ^ sein, das war auch gut. darnach pdt wir si, das si ew ir mainung
a) ^wtrlieh kSm, holumnitrt, b) ein Schaft des n odtr n tu wenig; da» eine n durch Ueberetrieh, also chnnnlg oder
cbnningf c) Ander mit Haken. d)8&ch^ e) cod. richtfim. () eod, r mit 2 Punkten »tatt t. $)mitbedeu'
tungetotem üebereirieh wie das vorhergehende aitgenoKzen und die beiden Ulm am Schlüsse wo man vielleiehi
Ulme vermuthen könnte. 40
* Ist das Schreiben Nürnbergs an Erzb. Adolf I von
Mainz [1889 Merz 17].
* Gleichlautend mit obigem an Speier gerichteten Brief,
ncUürlich mit den nöthigen Abänderungen versehen.
' Der Johannistag im Datum kann kaum Johannes
ante portam latinam oder Mai e sein, zu spät für den
Eger er Tag; vielleicht, da doch der König schon einmal
von dem Tag zu Eger geschrieben hat (vor enpoten und
verschriben) und dabei wol an sein Ausschreiben vom
10 Merz mit der Einladung auf 28 Merz zu denken ist,
ist es Johannes eremita oder Merz 27 wa^ so ziemlich mit
der Einladung auf Merz 28 (als heiKt) stimmt. Absender
ist wahrscheinlich Ulm , der Empfänger Regetisburg in 45
dessen Stadtbuch die Kopie steht.
* K. Wenzels Einladung vom 10 Merz 1889, vgl. sein
Schreiben vom 2 April 1889.
A. Ausschreiben und Besuch , vorläufiger Tag zu Bamberg auf Merz 28. 155
selber verschriben, daz^ wir icht zu vil oder zu luczel schriben. da hies man uns aber U^^
aAstretten. darauf ward uns geantwurt, es war nicht not das ew die stett darumb ver- ^^ ^^
schriben, es waren ewern boten gegenbärtig, die chünden ew das wol verschriben. nicht
mer wizz wir ew von der sach wegen zu schreiben, geben zu Ulm an sand Johanns tag ^'^^
5 zu nacht, der pot ist aber erst zu Ulm ausgeloffen des pfinztags nach sand Johanns tag [^p*. /^
zwo Ar nach mittag.
70. K. Wenzel an die Ober- und Niederschwähischen Elsäßischen Rheinischen Wetterauiachen '***
• Apr. i
Fränkischen und Bairischen Bundesstädte : da er den von seinen Räthen^ zu Mergent-
heim} auf 28 Merz nach Bamberg mit den Reichsständen verabredeten Tag von da verlegt
10 hat auf 21 April nach JSger, so verlegt er auch die Geleite dahin, und ertheilt ihnen
hiemit Sicherheit und Geleit, 1389 Apr. 2 Biirglitz.
Aus Nümb, Arch. KoMerv. cod, 278 fol. 80' cop. chart. eoaev., mit üeberschrift det Stücks Em sicher-
brief von unserm herren dem kunig gen Eger zu dem tag.
W coli. Straßb, Sem, DibL Wenrkeri ezcerpta 9, 40iK
m
15 Wir Wentzlaw von gotz gnaden Romischer künig zu allen zeiten merer dez reichs
und kftnig zu Beheim enbieten den burgermeistern reten und burgern gemeinlichen der
gemeinen stet^ in obern und nidern Swaben in Elsazzen an dem Rein in der Wetrey in
Franken und in Baym unsern und dez reichs lieben getrewen unser gnad und alles gut.
lieben getrewen. wiewol daz sei daz unser ret die wir gen Mergentheim gesant heten
so einen tag gemacht hatten gen Bamberg zu kumen mit der forsten und stet willen, darumb
auch beide unser und dez reichs kurfursten fursten und herren euch gesichert haben zu
kumen alz daz in den geleits- und sicher-briefen die^ beid teil darumb geben haben'
wol eigenlich begriffen ist : idoch, wann wir denselben tag von Bamberg gen Eger gelegt
haben* uf den nehsten mitwuchen nach dem ostertag', dohin auch dieselben unser und ^^^
u dez reichs kurfursten forsten und herren und auch ir kumen sdllen, dovon so ist unser
mainung und wollen ernstlichen, daz all sülch geleit in allen stucken und weise bleiben
und ganz kraft und maht^ haben suUen gen Eger und von dann® wider heim sicher leibs
und guts in aller ^ masse alz dasselb geleit gen Babemberg versprochen und verbrieft waz.
und dovon *^ so geben wir euch und den ewern, die von ewern wegen gen Eger komen
80 werden, Sicherheit und geleit in kraft diz briefs doselbsthin gen Eger zu kumen do zu
sein und wider heim zu reiten on^ geverde. geben zum PArgleins dez freitags vor dem
suntag judica unser reich dez Beheimischen in dem 26 und dez Romischen in dem 13 ^^^
jaren. ^'
Ad mandatum domini regis Johannes
35 Camjnensis electus cancellarius.
a) eod. dar. b) IT der («main derttette. c) xwUehen diesen beiden Eeüen ein Vemerkxeiclien am Sand; dateeJhe
iei etwas verwischt , absiehtliehf d) W oai. nnd mäht, e) W om, von dann, f) W add, der. g) W darom.
h) W add. aUe.
* VgL SieherheitS' und Geleitsbrief der 4 Fürsten vom Urkunde, was die Aenderung der Zeit bärifft, da das
40 27 Febr. 1889 ort, l, kön. Ausschreiben vom 10 Merz 1889 zwar Bamberg in
' Vgl ibid.; es ist der Tag vom U/IB Febr. 1889 gemeint. Eger verändert, aber den M Merz als Zeit belässt.
* SicherkeitS' und Geleitsbrief der 4 Fürsten von 1889 * Pelzel Wenzel /, 808 ungenau : auf Ostern, wol nach
Febr. 87. Oefele ehr. Norimb. 1, 888.
* üeber diese Verlegung find^ weiter sich keine eigene
X56 Reichstag zu Eger im April und Mai 1389.
B. Landfrieden.
1889 71. K, Wenzels Landfriedey den er nebst noch nicht genannten Fürsten zu halten geloht y
untoideri'ußich auf 6 Jahrey also bis 1 Mai 139oy und darnach weiter bis auf Widerruf
/Entwurf des Theilbriefs für den Landfriedensbezirk Franken). 1389 Mai i* [Eger],
R au8 Münch. R. A, Gemeiners Nachlaß H Materialien zur Chronik der St. Regensb. nr. 444 cop. eh. 5
coaev. in einem Hefte von e BL wovon die a letzten unbeschrieben eind, auf der Deckeeite hinten
von glchz. Hand super salutem , sonet keine Bemerkung; dae Stück von » verschiedenen Händen
geschrieben 1 indem art. 26 und se von andrer Hand eingesetzt ist, worauf wider die erste fortfährt
bis zum Schlüsse; mit vielen AHnea'St diemeist durch kleinere oder größere Zwischenräume getrennt
sind. 10
B colL Rotweil St, A. 8. Archiv 2. Abt^. lad. 51 fasc. 4 nr. 8 cop, chart, coaev.; eine zweite Hand von
den Worten an nemen si aber die pfand nicht uß in art, 25,
0 coli Nördl. St, A. Ropialbuch f, 62* -es* cop, eh. nahezu coaev., nur an einer Reihe von Stellen kolla-
tioniert, wol R am ähnlichsten.
L coli Fuchs in Lehmann's Speir, Chron, 759*- 761* 0. Zw. aus dem Speirer Stadtarchiv. Der Jrrthum, 15
die Jahrszahl LXXXVIII tm Schlussdatum zu setzen, rührt ohne Zweifel von der Schreibung
LXXXVIIII her, welche sich auch in R findet. Lehmann selbst p. 766* hatte richtig 1889 angegeben.
Gedruckt hatte schon Lehmann L c. p, 766 f, noch extra den art, S6t aber verstümmelt ^ Jahresangabe
richtig 1889; für die Vorlage Lehmann's dabei hielt Datt 66, 49 f. diejenige Landfriedensurkunde,
welche die Rheinischen Theilnehmer ex tenore Egranae constitutionis, d. h. nach dem Reichs- oder 20
Hauptbriefe vom 0 Mai, den Datt selbst gibt, nachträglich unter sich gemacht haben, was aber schon
durch das beiderseitige Ta/ges-Datum widerlegt wird. — Das Ganze gedruckt noch beiDumont2,
1, 210* '212' aus L, daher auch falsch I888; Tages-Datum fcUsch nach dem andern Walpurgis-Tag
berechnet auf Febr. 26. — Regest bei Georgisch 2, 786 cms L und aus Dumont, daher auch falsch
1388; bei Vischer sub nr. 886 aus L, hat den Grund des Schreib- oder Druckfehlers im Jahresdatum 85
erkannt und das Stück richtig als Entwurf bezeichnet.
Wir Wenczlawe etc. bechennen etc. daz wir [Eingang weiter wie im Hauptbriefe
vom 5 Mai 1389],
[Art. 1 wie art. 1 im genannten Haupibrief]
[Art, 2 wie art. 2 ebendort; nur a) na>ch billichen richten sol lautet R und darzu so
sollen die obgenanten kurfursten fursten graven und herren alz vil etc. , die stete alz vil
etc. seczen. darüber etc. so haben wir^Bhat nach herren etwas abweichend als vil und die
stette seczen, L ebenda etc. und die städt etc., 0 läßt nach herren als vil und nach und
die stete einen leeren Zivischenraum für eins bis zwei Worte, b) es fehlen R die Namen der
Zusamm^nkunfts-Städte und es heißt nur komen gen etc. worauf nach einem Zwischenraum S5
ein neues Alinea folgt , so lautet auch Z, und auch in B fehlt vyer — Nuremberg, während
0 doch schon hat in der vier stete aine Nurenberg Babenberg Wirtzburg und Nüenstat.]
[Ah. 3-39 wie art. 3-39 ebendort.]
[40] Auch alz wir auf dem Rein in Beiern in Swaben in Duringen und in Meissen
ander lantfn'äen ofgesaczt haben, wellen wir, ob der lantfriden einen solche sache an- 40
stoßen* daz der lantfride die^ allein nit geweitigen ^ [weiter wie art. 40 ebendort].
[Ah. 41. 42. 43 wie aH. 41. 42. 43 ebendoH.]
a) RL add. oder unriehtig; B den UntA*. sollch steh anatouen , dat. b) om. RO; L landfried allein dai nicht; e«.
die aus M det Haupthrief§ vom 6 Kai. e) Aach ~ ^weltigen au» R; damU »HmiMn m wtstntlich^n ^Über-
Hn OßL, to ftm a«eh «<c Fra'nJkeii nidU n«fin«n, die vw demfolgnuUn landfrlde »rsttten durch ander, §tait 45
geseccet und getejlet hlofi da» eint Wort nfegeeeUt \ah»n ; vgl, Variantt ü d»» Hauptbrie/»» vom 6 Mai i389.
* Wenn die Aufzeichnung bei Lehmann Speir. Chr. porum Colon, bei Seibertz Quellen der wettfäl. Getch.
ed. 1711 pag. 769* die Egerer VereamnUung auf den Hör* i, 2ii a. d. Fryderici 84 fuit paz generalis per regem
nung 1889 verlegt, »oiet darin vielleicht eine Erinnerung Wenzlaum Romanorum et Bobemie provocata; dieeee
an den kön. Friedenetag zu Mergentheim-Rotenburg vom Jahr det Kölner Erzb. Friderich III fällt 18 Nov. 1898-4, 50
Februar 1889 erhaUen, und dieeer Tag mit dem Egerer und der Egerer Landfriede, der hier o. Zw. gemeint i$t,
zueammengeworfen. unrichtig i$t auch die Bemerkung hat nicht die richtige Zeitbestimmung erhalten,
dee Jacobui de Sueato (f 1440) ineeinem chronieon epüco-
B. Landfirieden. 157
[Art. 44 wie art. 44 ebendort, nur daß die Worte in allen puncten und artykeln als laaa
er begriffen ist /cAZcn.] ^^^
[4S\ Und wir kunig Wenczlaw vorgenant geloben bei unsern kunclichen* trewen
und wir kürfursten Fürsten grav.en herren wie die genant sein geloben disen lantfrid mit
5 allen seinen püneten** und artykeln^ [weiter wie art, 45 ebendort],
[Art, 46 wie art, 46 ebendort.}
*• 1389
Mit Urkunde diez briefs etc. actum Walpurgis anno domini etc. 89^. Mait
72. K, WenzeVa Landfrieden den er nebst genannten Fürsten und Städten zu halten gelobt, isss
unwiderruflich auf 6 Jahre^ also bis 6 Mai 1395, und darnach weiter bis auf Widerruf ^"' ^
10 /Haupibrief für den ganzen Bereich des Landfriedens, zugleich Theilbrief für den
Landfriedensbezirk Franken/ \ 1389 Mai 5 Eger.
N aus Münch. R. A, Urkk. Reichsst. Nürnb. Nachtruge fasc. 50 XII '/b or. mb, c. Hg. pend. , die Unter-
»chrift Ad — cancellariua ist von andrer Hand in Kursive, wahrscheinlich vom Kanzler selbst;
Vermerkzeichen am Rande, siehe in den Varianten zu art. 5. 10. 12. ii. 28. 26. 88.
15 A coli. Nürnb, Ar eh. Konserv. cod. Bis {außen Si8) fol, 88^-98^ cop. coaev., Ueberschrift des Stücks der
lantfrid der zfl Eger gemacht wart; mit Randbemerkungen von andrer glchz. Hand zu art. ii.
12. 18. 84, welche theilweis Verbesserungsvorschläge enthalten (zu art. 12. is. 84), von denen der
zu art. 84 widerkehrt in dem « Beseheid auf die Einwend. » nr. 102, man sehe in den Varianten.
C coli. Prag. Bibl. des Domkapitels cod. K XIX p. se-ii cop. chart. coaev.
20 U coU. Stuttg. geh. H. und St. A. Ainungen mit Adel und Reichstädten Bschl. 6«. C xxiv. 89 cod. mb.
coaev. in 4 foL i*-4^ cop.', mit Vermerkzeichen zu art, 88 und 44, man sehe in den Varianten; ob
sonstige Vermerkzeichen f zu zweifelhaft um beachtet zu werden; früher dem Ulmer Archiv
angehörig.
D coli. Datt depace publica ee^^li' ohne nähere Quellenangabe, aber nach Wencker dissert, depfalburg.
25 remiss. et suppl. (vgl, Datt p, es art, 47) ist der Abdruck gemacht nach der tabula im Slraßb.
Archiv cura Schilteriana und Wenckero inventore, es ist unser T; vgl. Quellenangabe V.
T coli, Straßb, St, A, AA corresp. des souverains avec la commune art. 106 cop. cA. coaev., Vorlage
des Abdrucks bei Datt; mit Zahlen am Rande versehen sind diejenigen Artikel weiche in dem
« Bescheid auf die Einwend, > nr, 102 mit Zahlen versehen sind, die Zahlen sind die gleichen wie
30 dort, statt 86 ist Schreibfehler 86, zu Anfang der art, 2 und e steht ein Kreuz am Rand, vielleicht
ist auch art, 10 mit einem Zeichen notiert gewesen, art, 11 wol nur aus Versehen und falsch
numeriert und daher die Summer (scheint 10 gewesen) auercuiiert, art. 12 scheint mit jetzt radierter
12 bezeichnet geweseti zu sein, art, 84 und 86 (vieü, auch 26) hatten ein jetzt radierte» Kreuz
(bedeuten die 2 Zeichen am Rand von art. 28 etwojsf) Da/s Stück steht in einem Hefte von e Folio-
35 blättern, von denen die letzten 8 */$ Seiten leer sind; es scheint von dreierlei Händen geschrieben.
Die Kollatierung habe ich nur auf einzelne Stellen erstreckt,
RBLO coli, der Entwurf vom 1 Mai 1889, vgL dort die Quellen-Angaben.
M coli, der Rheinische Theilbrief vom 6 Mai 1889, vgl. dort die Quellen-Angabe.
SFHVW coli, der Rheinische Theilbrief vom 6 Juni 1889 ^ vgl, dort die QwUen-Angaben.
io Eine Abschrift aus der 2 Hälfte des 16 Jahrhunderts pndü sich im Münch. R. A. Neuburger Kopialbuch
38 fol, 6^-11'.— Eine andre ebenfalls aus der 2 Hälfte des 16 Jahrh, im Egerer St,A.hs.BeLl fol 9*-^
lässt den art. 88 aus, ebenso in art. 89 und 40 die Worte in Beyren , desgleichen in art, 46 Ruprecht —
Beyren, alles das doch wol nur aus Versehen. Vgl. Anzeiger f, K. d, D, Vorzeit 1686 p, 111 art, 88,
und die mir jetzt nicht zu Gebot stehende Arbeit Kürschner*s über d. Archiv zu Eger,
45 Gedruckt ist bei Datt l, c, noch pag. 60» fast der ganze art, 86, und ibid, pag, 60^ ein Stück von art, 46,
Das Ganze bei Lünig R, A, 2, io-i4 nr. 8 am Datt, und widerhoU ibid, 9, 1, 88-48 nr, 21 ebendaher,
femer bei Dumont 2, 1, 220^-228' ebendaher, endlich in der Neuen Sammlung 1, 91-96 nr. 27 eben-
daher (scheint zugleich verbessert aus V). — Auszug bei Pelzel Wenzel l, 211-214, — Regest bei Geor-
gisch 2, 791 aus Datt und aus Lünig e, 1, 86 und aus Dumont, bei Böhmer Reichs-Gesetze p, 16 aus
50 Dali und aus der Neuen Sammlung (über Reg. Boic. 10, 289 s, die Quellen-Angaben zum Rhein.
Theilbrief vom 6 Mai 1889), und bei Vischer nr. 886 aus Datt.
a.) RO heimlichen, B haimllcb, L handllcheiii em. knDcIicben (vieUtieht hitfl et forstlichen wi« in U det Haupthri^ft
vom 6 Mai 1889), b) B banden , O p&ncten. c) Und wir konig — artykeln atu S ; BLO/att icörtUth tbento,
d) L mit nrkand diA brieft etc. actom Walburgia ete. anno ete. 88, B mit nrknnde dlts brlefi ohne das wH-
55 tere , 0 »chliäfit mit art. 46 ab.
' Bei der Artikel-Eintheihing dieses Stücks habe ich sogar Zählen beigefügt hat, und zwar diese nicht zufäl-
mich ganz an die Vorlage T gehalten, welche, une man Ugerweiee sondern in U^ereinettmmung mit den ZeJUen
aus der Quellen- Beschreibung sieht, bei einzelnen Artikeln in dem Bescheid auf die Einwendungen der Rheinieehen
158 Reichstag zu Eger im April und Mai 1389.
1889 Y/'iY Wenczlaw von gotes gnaden Romisclier kunig zu allen czeiten merer des
reichs und kunig zu Beheim bekennen und tun kunt offenlichen mit diesem brieve allen
den die in sehen oder hören lesen : das wir , dem almechtigen gote zu lobe dem hei-
ligen reiche zu eren und sust landen und luten gemeinlichen* zu nucze fride und gemache,
mit wolbedachtem mute gutem rate unserr^ und des reichs kurfursten fursten^ geistlich &
und wertlich und herren und von rechter wissen eines gemeinen lantfrides uberkomen
sein und den gemachet haben in aller der massen als hernach geschriben stet.
[1] Czum ersten so sollen und wollen wir, boyde kurfursten fursten grafen** herren
und stete die in diesem lantfrid sein, an® einander zulegen und beholfen sein des
rechten und redlicher Sachen mit steten trewen und mit ganczem fleizze noch usweisung lo
der nachgeschriben artikel dieses lantfrides, als yerre uns allen leibe und gute gereichen
mag, an alle argelist und geverde^.
[2] Ouch haben wir uns mit den kurfursten fursten grefen herren und steten, die
in diesem lantfrid sint, umb rawbe mort brande vahen und unrecht widersagen,
die uns und allen den, die in diesen^ lantfrid und byntung^ gehören, ufersten mögen, 15
genczlichenTereinet, das die, die über den lantfrid geseczet sein, oder der merer teyle
under in erkennen, dorumb dieser lantfrid billichen richten sol. und dorzu sollen die
obgenanten kurfursten fursten* grafen und herren vyere, und die stete ouch vyere ge-
ben*^, doruber so haben wir obgenanter kunig Wenczlaw von kuniclicher machte einen
gemeinen oberman dorzu erkoren und geben, mit der bescheidenheit: ob wir oder dhein so
furste^ graf herre oder stat, oder die die°^ in diesen lantfrid und'^ buntnusse gehören, von
yemand beschediget wurden wider die artikel die in diesem lantfrid begriffen sind, das
sol man an den oberman brengen. der sol denn andere seine gesellen, die über den lant-
frid und buntnusse geseczet sein, besenden in vyerczehen tagen oder ee^ zu einander zu
komen in der vyer stete einer gen Wirczburg Newnstat* Bamberg oder Nurem- 25
berg, ob in deuchtet uff den eyde das sein notdurftig sey. und wes sich denn die oder
der merer teyle under inP erkennen ^ uff ir eyde, das dem"^ die täte wider rechte gescheen
ist, so sollen sie denn die nehsten herren stete amptlute und richter' manen an ge verde
wider dieselben zu helfen noch irem erkentnusse uff iren eydeK und sie sollen in dann™
dorzu beholfen sein uff den eyde getrewlichen , als lang uncz im^ der schade usgerichtet 30
wirdet an geverde noch erkentnusse der die über den lantfrid'^ geseczet sein.
[3] Deuchte aber die, die über den lantfrid und buntnusse geseczet sein, oder deuz
merer teyle under in uff ire eyde, das si es^ also an ander ir eydgenossen hülfe' nicht
uberkomen mochten, so sollen und mögen sie** der nehsten herren und stete zu in
nemen an geverde als vil sie dunket das sie derselben bedurffen werden, und dieselben S5
sollen in dann ouch beholfen sein an vercziehen^^ uff die eyde, als vor geschriben stet,
an geverde.
a) add, MU. b) 2f ahgtkürtt, nnserf t) om. M; L chnrf&nten gcUtlichen nnd weltlichen grafen herrn und
■t&dten. d) add, M. e) om. M, add. NL. f) M om. an — gcrerde. g) N diesem , M dlsen. h) M bontnng
R p&ndnng, C bindnnge; A pnntnfine, D buntnusse. i) om. M. k) MA seczen. I) D oder kein kurftinte 40
»tatt ob wir oder dhein fUrsto. m) add. M. n) Jfoder. o) L om. oder ee. p) nnder ja add. D, om. Jfy.
q) If vergaß zuerst dat r tinct wollte gleich k eehreiben, daher die Schleife über r »tehen geblieben iet. r) M dem
NAUS den. s) RBLMÜ laesen die Richter veg, NAD hohen »ie. t) M noch irer erkentnnss nf ir eyde. n) Jfin
denne {den über den Landfrieden Oeeetstenf). v) ^ in , Jf im (dem Beeehädigten), w) M add. und buntnusa.
z) K dem, M der. y) FSV des. s) N andere Ire eydgenossen und hnl/e, Jf ander Ir cidgenossen hulffe. 4A
aa) ORBU add. ye ; L add. in wo! nur faUeh geleeen eteUt dieeee le. bb) D om. an yercaiehen ; Jfan vorciiehen.
Städte [1889 Mai »e-Juni i nr. lOi], Mü dieter Zählung zusammengeredtnet war, annehmen, daß der Eingang
stimmen auch die betreffenden Zahlen bei uns, Art, 8 bii- ^ir — stet alt erster Artikel gezählt ward. Unser letzter
det in Tnur d^halb keinen besonderen Absatz, weil die ungezählter Absatz Und wir — jaren ist in T zu Einem
Anfangsworte Deuchte — geseczet sein ausgefallen und Alinea vereinigt mit art. 47, 50
daher der art, 8 zusammengeflossen ist mit art, f ; er ist * VgL nr» 8i6 art. 6,
aber mitgezählt, oder man mOssle, falls er hier mü art, 9
B. Landfrieden. 159
[4\ Ouch sollen die, die über den lantfrid geseczet sein, uff ir eyde den forsten tas»
herren und steten, die in diesem landfrid sind oder dorein komen, hülfe und dinste,
die man tun sol, anlegen getrewlichen noch irem vermugen an geverde.
[5] Ouch sollen die newne", die über den lantfrid und** buntnusse^ geseczet sein,
ssweren zu den heiligen gemeine richter zu sein getrewlichen dem armen und dem
reichen an geverde.
[6] Were ouch das der oberman abging, als oft das geschieht, so sollen wir
kunig Wenczlaw, oder wem wir das an unserr^ stat bevelhen, mit gutem rate und wissen
ye einen andern seczen an desselben stat, der sich alles des verbynde und swere des®
10 sich der verbunden und gesworen hette der abgangen were. und deuchte die, die über
den landfrid und buntnusse gesaczet sein , oder den^ merer teyle under in uff Jre eyde,
das der oberman, den wir dorzu also^ gesaczet betten, dem lantfrid nicht beqwemlichen
were, so sollen und mögen ^ wir in mit gutem rate und wissen einen andern dorzu geben
in dem nehsten mande, als es uns verkündet wirdet, an geverde, als oft in und dem
15 lantfrid des not geschieht, der sich alles des verbynde und swere, das hievor und hernach
geschriben stet, an geverde.
[7] Ouch sollen die, die über den lantfrid und buntnusse' geseczet sein, alle male
zusammenkomen an dem nehsten suntag noch yeder goltvasten^* in der vor-
geschribenen vier steten eyner, und den landfrid do besiezen, und alle klage und was
20 landen und luten anligend ist do verhören und usrichten getrewlichen uff ire eyde an
geverde. deuchte aber den uberman das sein öfter not were, so mochte er den' andern
seinen eidgenossen™ zusammengebieten, als oft das" not wirdet, in der obgenanten" vyer
stete eine wo in deuchte das es allergeleglichist were.
[8] Ouch sol der gesworne Schreiber noch yemandes von seinen wegen nyemand
25 kein furgebot" geben, es haben dann vor die newneP oder der merer teyle under yn
crkant uff die eyde, das es umb solche Sachen^ sey dorumb der lantfrid billich richten
sol.
[9] Ouch mag der merer teyle under den newnen, die über den lantfrid
und buntnusse gesaczet sein, wol richten, ob der andern ein teyle nicht komen mochten,
30 an geverde.
[10] Were^ ouch das eyn' kriege oder uflawfe czwischen herren und ste-
ten oder andern, die in diesem lantfride und buntnusse sein oder noch do-
rein komen ^, uferstunden, do gote für sey, das sol man brengen an den uberman und an
die die über den lantfrid geseczet sein, und was die oder der^ merer teyle under in denn^
35 zu rate werden und ussprechen^ uff die eyde, des sollen in beyde teyle gevolgig sein
umb solche sachen^ als vor geschriben stet, und wer sich des widert und sein nicht ge-
a) BOBLÜ om. newno. b) su der mit tUuem Wort beginnenden und mit mit gutem rate und »chUefienden Zeüe
hat N link* am Rand O {eine Null f) tdt Merkxeiehen ; ein eenkreelitee Striehelehen su der folgenden mit also gesa -
eehließenden Zeile iet al* altes Merkäeiehen nicht sicher genug. e) OL om, und bantnnise. d) Neo ohne Ab-
40 kürtung. e) N 6tLB, M dei. f) 2i dem, MB der. g) om. LB. b) If wollen, NADBL mögen, i) Jf om.
und buntnusse. k) D ft-oneCuten. 1) Jf den , ^denn. m) A gesellen , C/aldegetellen. n) If des. o) om.
NüAf add. MDBL, p) Jf es baben denn die vor, die über den lantfHd gesecst sein ; ähnUeh vermeiden BOBLU
die Zahl, q) Jf sulicbe saebe. r) dieser Artikel ist in B am Band mit dem Paragraphseichen ^ff eingeleitet,
s) Jf wer' es ouch das krige oder uflawff... uferstnnde, D ein krieg oder uflauf... uferstunde, B ein krieg oder
45 aafleuf... auferstund, t) zu der mit diesem Wort beginnenden und mit vor gescbriben scJUieJienden Zeile scheint
N links am Band durch einen Punkt ein Merkseiehen su geben, u) om. 2f, add, Jf. v) NB denn , AD8F dann ,
Jf wn. w) N nspreehen , Jf ussprecben. z) Jf solioh sacbe.
^ Die Quatember- oder Fronfatten, e, Weidenbaeh * Ladung vor Gericht, Wetlenrieder Glouar s. v.
196. 194. Fürbot,
160
Reichstag zu Eger im April und Mai 1389.
1389
Mai 6
horsam were°, so sollen die herren und^ stete und alle die, die in diesem^ lantfrid und
buntnusse sein, dem andern^ beholfen sein und® zulegen in der vorgeschribnen weise.
[llY Were euch das die, die^ über den lantfrid geseezet sein, oder den** merer
teyle under in deuchte* und erkenten, das man gesesses*^* bedurfte, es wer' herre
oder stat, wo man dann^ sein hin bedürfen wurde, dobey sollen denn die nehsten drey s
herren und drey stete die koste darleihen™, der man denn bedarf zu werken* und zu
bawen. und wenn das gesesse denn zurget ", so sollen die , die über den lantfrid und
buntnusse gesaczet sein, dornoch in einem manden zusammenkomen, und, wie sie oder
der merer teyle under in dieselben koste denn anlegen yedem herren oder stat die in dem
gesesse gewesen sein, so sollen sie dornoch in eynem mande den herren oder® steten die lo
koste usrichten, die sie dargeliehen haben, an geverde. euch welche nehste herren und^
stete ^ die werk puchssen und andere geczeuge'', das zu dem gesesse not ist, haben, die
sollen das euch leihen' zu dem gesesse, so das von den die über den lantfrid geseezet
sein^ an sie gefordert wirdet".
[12] Were^ euch das das heilige Komische reiche oder dieser lantfride reisten', in is
denselben reisen sol* nyemand anders nicht nemen weder mit drowen oder^ mit
bete denn czeitlich* koste und futer« das*^'* er zu seinen noddurften bedarf und die
er uf dem felde vernuczen^^ wil, und sol euch des nicht"^ heimfuren noch verkawflFen.
wer aber*^** das uberfure, das sol man haben für eynen rawbe, und sol zu dem richten als
der lantfrid stet. «o
[13] Ouch ist geredet worden, und wollen das vor allen dingen, wenn das heilige
reiche oder®® dieser lantfrid also reysen, das alle Strassen kirchen closter pfaffen"
kirchhove mulen^^ und besundern alle phlug mit pferden und wasdorzu gehöret und die
die** weyngarten ecker und das" felde bawen sicher s»ein und fride haben sollen, und
das die nyemand angreiffe leidige noch beschedige'. und wer das uberfure, das sol man s5
für einen rawbe haben, und zu dem sol der lantfrid richten als vor geschriben stet.
[14] Es sol ouch nyemand futern weder mit bete noch mit nemen denn uff dem
a) B sin wolt. b) M add. die. e) M disem , N dieMn. d) B gen eln&nder (I> gegen einander) »tatt dem andern,
e) M add. ini| om. NARL. f) hier hat A am Randt nota. g) om. N^ add. M, h) om. N; U der. i) N dencliten ,
M deuchte, k) M. beieBies {weiterhin der besetse, in dem beiesse , an dem beseise, tc. «. /.). 1) M denn, m) R SO
darlegen, n) Jf saget mhd. WB. 1, 468, N znrget, R zerget, AD aergat, L aergeheti Cxargeet. o) B und.
p) Jf oder, q) RL o». nnd stete, r) M die werke bncbsen nnd ander gecsug, R die werkcb puchsen und
ander seng, A die werk puchsen und andern gesewg, L die werkbfiohser oder andern seng {folgt des), s) B
tän nnd sdllen das darliehen, t) MüRBL so das von den newn des lantfrides. n) tu diesem Abeatn hat A auf
dem Band nota. doch also, was das kostet mit f&re und andern saohen , das sol der oder die, von der wegen der 35
zvg gescheh| außribten. nota. v) dieser Artikel ist in H am Band mit dem Paragraphzeiehen c\l eingeleitet.
x) ÜA add. man. y) Jfnoch. s) M add. nnd, om. NADUB, aa) Jf des. bb) MDB nncsen, VAU ver-
nucsen. cc) M nichte». — Nod% ist zu bemerken : zu der mU diesem Wort beginnenden und mit closter s^Ue»-
senden Zeile {doch nicht wol zu der folgenden, die mit pfkiTen beginnt und mit rawbe haben sehließt) hat N
rechts am Band ein Stridtelchen, das ober kaum als Merkteichen betrachtet werden dürfte, dd) om. M. ee) A 4^
nnd. tF) KAU pfaffen , M p&fheit. gg) A auf dem Band nota. kanflent nnd pilgreim debet addi. hh) M die die
die, NCDBL die die. 11) om. M,
' Geseß, beteßt obsidio, Scherz Glossar.
^ Zu Belagerungswerken, mhd. WB. 8, 688'; wercaucfi
Maschinerie, Wurfmaschine ibid.
^ Einen Feldzug unternehmen, eine Heerfahrt thun,
mhd. WB. a, 1, ees:
* TemporaHs, mhd. WB. 8, 916K
* Königshof en St. Chr. 9, 854, 2-6 und das alle Strossen
— und reysen ist ziemlieh richtig zusammengesetzt wol
aus nr. 78 {oder 74) art. 18. 16. 28. 26'; daß er nemlich
aus dem Rheinischen Theilbrief seine Notizen hat, wenn
auch wol nur indirekt, sieht man aus pflfige mit den
pferden und aller z&gehorde, was in nr. 72 ni<:ht vor-
kommt, wol aber in den beiden Rheinischen Landfriedens-
urkunden nr. 78 und 74; für eine Straßburger Chronik
ist dieß sehr natürlich. Doch die stifte, die er nennt t hat i^
er seÜtst hinzugefügt. Uebrigens ist er über den Inhalt des
Egerer Landfriedens ziemlich gut unterrichtet {vgl oben
Kritik über ihn in der Einleitung zum kön. Friedenstag
von Speier- Heidelberg im Apr. I888 lit. C ex.). Auch Stro-
merte Nachrichten über Eger St. Chr. 1, 48 f. sind schätz* 50
bar {vgl. ebenfalls oben Einl. zum kön. Friedenstag von
Nümb.-Neumarkt im Merz I888 lit. B).— Vgl. auch St.
Chr. 8, 294 nt. 4; Mone Quellensammlung 1, 821 item der-
selb lantfrid st&nd also; wer ^.
B. Landfrieden. 161
seinen oder do er amptman^ ifit. wer das uberftire. zu dem sol man richten mit dem lant- ^^^
IMai ß
fride, usgenomen so man reyset als vor geschriben stet^.
[15] Onch solnjemand in dheiner^ reyse nicht nemen den frunden^ weder
sakrawb* plunder^* pherde noch nichtes wie das genant ist das er verkawffen wolle und
ft meinet® koste dorumb zu kawffen. des sol er nicht geniessen, und^ das sol man für einen
rawbe haben, und sol dorumb richten als der lantfrid stet an geverde.
[16] Ouch wenn das ist das dieser lantfrid also reyset, so sollen herren und stete
iren hauptluten, die von iren wegen uf dem felde sein, bevelhen uff die eyde an geverde,
das sie den iren getrewlichen und mit ernste weren, das sie den frunden^ nicht
10 anders nemen denn czeitliche koste und futer in der weise als vor geschriben stet, und
were das sich des yemand widerseczte, des sie nicht gewaldig mochten sein, das sollen
sie brengen an den hauptman** des lantfrides, und der sol denne dorzu tun das das wi-
dertan werde, und sol* der gestraffet werden der das getan hat, wie die newne an dem
lantfride oder der merer teyle under in erkenten, dornoch und er die sachen^ gehandelt
15 hette.
[17] Ouch sol nyemand dheinen brande in der reyse nicht tun. wer das
uberfure, zu dem sol man richten als recht ist, es wer' denn das das der hauptman des
landfrides der denn uf dem felde ist hyesse und erlawbet * zu tun uf den feynden'".
[18] Were ouch, das got nicht enwolle, das dheine boze geselleschaft^ ufer-
80 stund in diesem landfrid oder in diesen landfrid qweme oder czuge, wider die sollen wir
und die fursten herren und stete mit aller unserr'^ und irer^ machte zucziehen und in
widersten^ sie zu^ vertreiben an alles geverde.
[19] Ouch ist geredet worden: wenn der landfrid' einen redlichen czuge oder
gesesse tun wolde, so sol ein iglich herre und stat, die in diesem lantfrid und buntnusse
25 sein, mitschiken die^ die an demselben landfrid von iren wegen siezen, die
dobey sollen sein als lang uncz derselbe czug und^ gesesse weret und ein ende nymet.
und ob derselben dheiner^, die an dem landfride siezen, von eehafter note dobey nicht
sein mochte ^, so sollen dieselben herren oder stete einen andern biderman % der den
landfrid^ gesworen hat, an desselben stat, der nicht dobey sein mochte, seczen und
so schiken als oft des not were. und sol ouch der hauptman des lantfrides, der > uff dem felde
ist, unser und des reichs panyre haben, ouch als ofte des not were.
[20] Were ouch das yemand, die in diesem lantfrid und buntnusse sein oder noch
doreyn komen, beschediget wurden wider rechte als der lantfrid stet, von wem das
geschee, und wenn die, die über den lantfrid gesaczet sein, dorumb zuvor erkennen, so
35 sollen denn dieselben, die doruber gesaczet sein, das^^ herren und steten und andern ^^,
die in diesem landfrid und buntnusse sein, kunt machen und verbotschaften mit iren
brifen oder mit in selber, und wenn sie des also geynnert werden, zu wem denn derselben
dheiner, der den schaden getan hat, komet, der sol uf den eyde gebunden sein denselben
a) C om. art. 14 au$ r<r«eften, wey«ii gUichtn Sehlutttt «nl art, 18. b) Jf dheine, Jf dbeyner. e) LD frembden
40 wie art. 1€, d) Jf plander, ^plnndem. e)Jf meine, f) om. Jf. g) LD fnnxbden wie ort. 15. h) NADü
hauptman , MB obennan , L obmann. I) M add. denn, k) M sache, Ä lach. 1) D erkante. m) M add, an
geverde. n) N abgekürzt, nnserf o) N iren , M ir. p) B add. li sn werren. q)N o. Zw, nicht e&. r) F ver-
echrieben lantYoygt. a) L falsch drey. t) If doch wol keine üeberetreiehung die etwae zu bedeuten hätte , M
oder, n) L faleeh nenn, v) M mochte , N mochten, x) 8 bederwen man , F byderwin man , Ä pidem man.
45 y) M add. oach. a) Rü add. denne , LD add. dann, aa) M add. farbas , om. NACD. bb) B om. nnd andern.
* Vgl Anm. zu art 88, 18 Dec. 1896 gegen die Schlegler angewendet, wo dieser
' In den Sack geschobener Raubt mhd. WB. 8, lj7e^, Artikel ziemHch wörtlich angeführt ist, Wencker de ust-
vgl. 777«. bürg. pag. 108, vgl. StäUn Wirtemb. Gesch. 8, 886 und
' Hausgeräthe, Westenrieder Glossar. Roüi von Schreckenstein Reichsritterschafl 624.
50 * IHeß wird in der Pforzheimer Vereinigung vom
Deutsche Belchetagi-Akten II. ^^
162* Reichstag zu Eger im April und Mai 1389.
i<ft9 ZU holden und ufczuhaben^ mit ganczem ernste getrewlioh an alles geverde, und sol doran
dhein^ geleitte*' furtragen \
[21] Wer ouch uns und^ den, die in disem lantfride sind oder noch dorein kumen%
dheinen schaden tut mit morde rawbe^ brande djpstal vahen oder unrecht
widersagen oder mit andern sachen als vor geschriben stet, wer die oder der^ dheinen'^ 6
hawset hofet esset trenket oder hejmet mit wissen, derselbe sol in denselben schulden
sein als der selbschuldig.
[22] Were ouch das yemand mit dem rechten* verderbet^ wurde, wolt je-
mand dorumb vejnt sein, der sol in denselben schulden sein als der der mit dem rechten
verderbet ist. und wer* ouch einen kuntlichen verlempten"" schedlichen'^ man, das vor' lo
dem lantfrid^ kuntlich gemachet were, wo man den^ weis, ufheldet oder angreifet **, der
ist dorumb nicht^ schuldig noch gebunden, wer sich aber sust vor dem lantfi^d verant-
wurten solt oder wolt% dem sol der lantfrid geleitte geben dar und danne an geverde.
[23] Were ouch das der uflawfe oder stozze mer denn einer wurde umb"
solche Sachen als vor geschriben stet, so sol man den^, die über den lantfride und bunt- is
nusse* gesaczet sein, dorumb zusprechen, und wes denn die oder der mere teyle under
in zu rate werden uf die eyde, das allernotdurftigist sej^ anczugreiffen, das' sol man in
gefolgig und gehorsam sein.
[24] Were ouch das yemand, der in diesem lantfrid und buntnusse ist oder noch
dorein komen wirdet, von den^" Sachen, die in diesem lantfrid gescheen, dheineto
vejntschaft wugse, der man an demselben noch diesem lantfrid und buntnusse^^ zu-
komen wolte, so sollen demselben herren und stete, die in diesem lantfrid und buntnusse
sein, zulegen und getrewlichen beholfen sein uf den eyde, als lang uncz er derselben
veyntschaft entladen wirdet an geverde.
[2S] Were^*^ man ouch yemand kuntliche redliche mugliche*^^* unleukenber 25
schulde schuldig, so sol eres vor den^ hauptman^ des lantfrides lassen wissen ee er
dofur pfendet, das er den der do schuldig ist dorumb beschreibe, das er den dem^^ man
also schuldig were gutlichen beczalen und^^ richten wolle, wurde der dornoch dorumb
pfenden und angreiffen% mit den pfänden sol er pf endlichen'^ gefaren und in das nehste
slosse treiben do ein gerichte ynne ist^\ das doch desselben, der^ gephendet hatte ^\ nicht so
sey. und sind es essende pfände, die sol er lassen stan drey tag und drey nachte; weren
es aber andere"^ pfände, die sol er lassen vier wochen stan. ist es'"^ das yemand komet
s) M nfcznheben; Ä tilfft und nfzehaben und korrigiert haben aus halten, b) M kein, c) if add. In, o«.
NADüROL, d) MROL oder. — Weiter Ut zu httnerken : tu der mit dieeem Wort beginnenden und mit mit
wlM«n derselbe »ehließenden Zeile eeheint N linke am Rande durch einen Punkt ein Merkzeichen zu gehen. S5
c) 80 M; unptuaend NADTROL die aber den lantfride uud bantnnase gesaczet sein , eheneo TT wo nur und bunt-
nasse weggeblieben ist. f) om. L, g) N den , M der. b) N scheint zuertt dhelner geheißen zu haben und m
dheinen umgeschrieben tu «ein; Jf dheinen. 1) S add. in diiem lantfHden. k) V verteilet f Jf vertert>t worams
sieh die Lesart V erklärt. 1) N were, M wer. m) M verlamthen , A verleyrnfinten , D Terlamdten , L vcr-
leambten. n) om. B. o) U mit. p) BO rechten, q] £ das , i2 dez , NMD den. r) 0 om. oder angreifet, s) A 40
nicht«, t) B om. oder wolt. u) N und , M amb. t) A^ denn , M den. x) Jf om. und buntnusse. y) zu der mit
diesem Wort beginnenden und mit noch diesem lantfrid und sehliejienden Zeile [oder zu der vorhergehenden
mU das der uflawfe beginnendenf) scheint N Unks am Band durch einen Punkt ein Merkseiehen zu geben, z) ÜA
dez , NM das. aa) NDRSF den , M der. bb) N scheint dod^ kein Vokalteichen flfter dem ersten u zu höben.
ce) <2i«eer Artikel ist in H am Rand mit dem Bild einer weisenden Hand eingeleitet, dd) P om. mngliche. 46
ee) OBLC dem » L om. vor (hier soviel als Torher). ff) N hanptmannen , M hanptman. gg) N den, M dem.
hh) NAD nnd , M oder, ii) MV add. an geverde , om. NADR. kk) MDO add. do. 11) M hatte , ND ÜROSFVL
ist. mm) N ande mit Abküroing , M ander, nn) Jf es , iV das.
* ProveherCt promovere, prodetse, HaUaus Glo9ßar. * Ein Gut angreifen = poseeieionem boni aul per euc-
* Der in üblem Rufe steht , vgl. mhd. WB. i, tosi* ver- eetsionem devohUi aut judiciaHter adtUdi rite ac eymbo- 6o
Hwmde. Uce apprehendere et oceupcere, Baltaut.
' Wozu Grund ttnd Redit vorhanden iet, bilHg, hier ' Titulo acjurepignorie; pfändlich gebaren (gevaren)
wol nicht im Gegenealz zu dem etrikten Rechte wie es mit den Pfänden, aequius melius et moribus Germ, con-
auch vorkommt t vgl. mhd. WB. i, J, iC. venienter circa pignora capta agere, HaUaus,
Mai 5
B. Landfrieden. Ig3
der die pfände wollet usnemen ', dem sol man sie uf rechte und nf gewisheit^* oder bürgen ^^^
usgeben' mit kantschaft des richters oder amptmannes in des gerichte die^ sein, oder andere
erbere lute dorzu nemen die dobej sein, nemen sie aber die pfände nicht uss in der
vorgeschribnen czeite, so mag er sie verkawffen ungeverlichen so er tewriste mag, euch
5 mit kantschaft des amptmannes in des gerichte die^ gefuret sein oder^ ander erber^
late doselbist. und dasselbe gelte sol dem, der do gepfendet hette, an seiner schulde
abgan; was er euch koste hette getan mit der pfandung, die redlich were, die sol im euch
abgan^; was aber unredlich doran were, das sol man für den lantfrid brengen, und, wie
es denn der lantfrid erkennet, dobey sol es beleiben, were euch das von solcher pfan-
10 düng wegen jemand gefangen wurde, dieselben gefangen sollen^ uf recht usgeben
werden.
[26] Doch so seczen wir, das alle und igliche unsere und des heiligen reichs des^
kunigreichs zu Beheim aller kurfursten fursten grefen herren und der stete' lute geistlich^
und wertliche pfaffen layen ritter knechte burger kawflute pilgreim gebawren und aller-
15 menich erberige' unversprochen'"^ lute, die die strazzen bawen' oder wandern, von
welchen landen" die sein, ire leibe und^ ir gute in diesem landfrid sicher sollen sein,
were aber das derselben dheiner beschediget wurde uff wasser oder uf lande an leib oder
tin gut, so sol der nehste herre oder stat oder ander ^, die in diesen^ landfrid und bunt-
nusse** gehören, bey den es gescheen ist, alsbalde sie des ynnen oder ermanet werden,
so z&eylen mit allem irem vermugen, und sollen dorzu tun getrewlichen an alles" geverde
das das widergetan werde, und mögen sie es also nicht uberkomen, so sol man in^ furbas
noch der rate, die über den lantfrid gesaczet sein, oder des mereren teyles under in als
umb einen rawbe beholfen sein als vor geschriben stet.
[27] Ouch sollen alle closter pfaffen^ und andere geistlich lute ir leibe oder ^ gute
S5 nicht pfandbar sein für jemanden* in dheine weis.
[28] Es sol ouch nyemand, er' sey furste herre ritter oder knechte oder stete, die
in diesem landfrid sein oder dorein komen, nyemanden verantwurten^ oder ver-
sprechen wider diese ordenung und landfride.
[29] Es sol ouch keiner verlempter' kuntlicher schedlicher man, das vor'^
so dem**^ lantfrid kuntlichenr gemachet were, nyndert weder fride noch geleitte haben, und
wo man den nymet und^ ufheldet^^, doran sol man wider nyemancz tun noch getan haben,
und wer in ouch hawset oder hofet wissentlichen oder im verliehen^® hinhulfe, der sol in
demselben^ rechten ^^ sein, man sol^^ ouch einen verlempten" kuntlichen^^ schedlichen
a) M nff rechte nnd gewiaseoheit , U uf rechte gewlahnite. b) M sie. e) M ile. d) B und. e) N andere erbere , M
35 ander erber, L om, oder a. e. 1. 0 ^^ <>">• '^'^ "^ *bgan. g) D add, auch, h) M nnd unsere. 1) hier i§t in
H ein tool doch auf den Inhalt bexügUehe» DoppeUeiehen angehraehtj wo ein neuer Papierttrei/en beginnL k) tu
der mit dieeem Wort beginnenden und mit were aber eehliejienden Zeüe »cheint N linke am Sande durch einen
Punkt ein Merkzeichen eu gehen, I) Jf erbere. m) M nnrersprochene , H8F nnbeiprochen , D unersproehen.
n) ilT welche land^e mit Ü^eretrieh kemn heißen welchem lande oder welchen landen, M welichen landen, D
4Q unriehtig in (welchem lande), o) om. M, p) M weniger paseend oder ouch die. q) M diien , N dieeem. r) M
om, und buntnusee. e) om, M, t) om* M, n) L pfaifen , cl&ster. ▼) M nnd. x] M es. y) N berantworten , M
TOrantworten. a) M vorlewmnter, 8F verlumpter, S verl&mpter , D verlumeter. aa) L von , MN vor. bb) M
dem, 2^ den. cc) if oder, dd) Z>£L ufhebet. ee) ^ yerleihen, Jf geferlichen. ff) ^£5.F demselben , XuD
denselben, gg) B in denselben schulden, hh) UBBLC mag. ü) M yerleumthen , 8F verlumpten , B Terl&mp-
45 ten , D verlnmeten , 0 verlalmgoten. kk) om. BLBOÜ,
* Ein Pfand autn^men, eximere jdgnu» e( ahitrahere * Einen Ort zu teinem Aufenthalt haben, mhd, WB.
intra eeriwm tempue nepropter moram vendatur, EaUauß, i, 289^,
* Cautio MteuritatU, SaltaMt. ' Autgenommen für Hch selber, falle eie Jemanden et-
* Dimittere, EaUau». u)aM echtddig sind; eo deutlicher in K, AiiprecAf « Land-
50 * UnbeeehoUen, in gutem Ruf stehend, mhd, WB. s, f, frieden vom »e Aug. t408 im vierten Bande der Reiehs-
Ö8M*. tagsakten.
164
Reichstag zu Eger im April und Mai 1389.
i389 Q23,Q fi^ allen gerichten vesten und steten wol verbieten und uflialden uff recht ^, und
Yon^ dem^ oder den boI man rechtes^ unverczogenlichen helfen.
[30] Es ist euch geredet : wer' das die herren oder andere lute hofe* nemen in
des reichs und® andern steten, so mag man allen den, die des muten und das fordern,
ein fireye' sicher geleitte geben ^ dieweylen der hofe weret, an geverde. s
[31] Were euch das jemand seine ere kempflichen verantwurten wolteoder
muste vor den herren oder steten, den und iren frunden mochte man ouch^ wol ein freye
sicher geleitte geben uff die tege*^ als er furkomen sol.
[32] Ouch ist geredet* : welich knechte ein reysig* pfert^ oder mer und
keinen herren hat oder einen erbern gesessenen* man der diesen lantfrid gesworen lo
habe'" der für in spreche das er landen und luten unschedlichen sey, dem sol der lantfrid
feynt sein und sol dorzu tun als der lantfrid stet.
[33] Ouch" ist geredet worden, das man umb keinen alden kriege, noch umb
dheinerley^ Sachen^ die sich verlawffen haben vor datum dicz brifes, mit diesem lantfrid
nichtes richten noch beholfen sein sol^ an geverde. i5
[34] Ouch mag der oberman des landfrides' in den lantfrid empfahen und
nemen, wer in diesen lantfrid komen wolde, der in dunket das er dem lantfrid nucze sey,
an geverde". und die er also empfehet , sollen * globen und sweren und ire versigelte ^
brife geben den landfrid zu halden als der usweiset, und die sollen dann^ ouch des lant-
frides geny essen als andere die yeczunt dorynne sein, an geverde. und so sie der haupt- >o
man also emphehet, der sol das^ in dem nehsten monden domoch den fursten herren
und steten in^ diesem lantfrid' verkundigen.
[35] Ouch sol der gmeine bunde der gemeinen stete, der bisher gewesen ist,
absein, und sollen furbas keinen mer machen, so"^ sol die eynung', die czwischen
uns und*'^ den fursten und herren gewesen ist^^, ouch abesein in der massen als s5
hernach geschriben ist. also : welche stat eine oder mere sich richtet mit den fursten und
herren, die yeczunt in*''* dem kriege gen den steten sein, eintweder gutlichen oder mit
dem rechten, als vor®® unsermrate geredet ist zu Mergentheim*, dieselben stat oder stete^
sol und mag man dann in unsern^^ lantfrid, den wir yeczunt zu Eger gemachet haben,
nemen und empfahen; und die also empfangen werden, gen denselben steten oder stat so
sol unserr*^** und" der fursten und herren eynung vorgenant*'^ ouch genczlichen abesein;
a) M rechte, b) M vor, RDUSFN von. c) N deini d) NACDBL8F rechtes, R rechtens, M des rechten, e) M oder
In. f) <m. B, g) o». M. h) LBBD den tag, U den tage, i) M add. worden, k) M add. hat. I) om. M, add.
NÄDB. m) B om. oder — habe, n) U hat ein Kreuz bei diesem Artikel von andrer Tinte, o) D add. ander,
p) SU der mit diesem Wort beginnenden und mit nucze sey an ge- echliefiertden Zeile {oder xu der folgenden , 85
die mit -verde nnd beginnt und mit der »ol das in dem »chiieflt f) hat N ganz aujien linke am Rand einen kleinen
Strich; Merkzeichen? q) jlf nicht richten noch beholffen dorife sein, r) M der über disen lantfrid gesaczt ist.
s) A auf dem Rand nota. daz der haabtman mit dem merem teil sol gewalt haben, t) M die sollen ouch.
n) M besigelte ; D iren Tersigelten bricf. v) om. M. x) if das sol er. y) If in , ^ an. s) ROBLÜ die in disem
lantfr. sind etatt in d. lantfr. aa) 3f so, ^ oach. bb) om. N, add. M. cc) R add. etc. wol überflUtHg. dd) M 40
an. ee) M2f vor, A Ton. ff) B add. aine oder mer. gg) M unser, hh) N eo ohne Abkürzung, ii) om. M.
kk) ohne Abkürzung.
* Hof = yersammlung der Fürsten und Edien am
Hofe zu einer Festlichkeit, zur Berathung oder zum Ge-
richte, mhd. WB. i, $98^,
' Zum Kriegszug ausgerüstet, dazu gehörig , mhd.
WB. 2, /, 666*.
' Vischer in den Forschungen a, ioa-ioe erkennt darin
das Nürnberger Bündnis von 1886, die Jahrszahl ist
ein Druckfehler, es ist der Landfriede zu Nürnberg 1888
Merz 11 gemeint, RTA. i, 867 nr. 806, daran htUten nur
die Fürstefi mit dem König Theil genommen. Was die
Städtebünde betrifft, so ist der Schwäbische gegründet
1876 JuH 4 Vischer Reg. nr. 82, der Rheinische 1881 Merz
80 ibid. nr. 166, der aus beiden veränigte 1881 Juni /7 45
ibid. nr. 169 und 160. — Wie freilich obiges Verbot der
Bündnisse unbeachtet bei den Städten blieb, s. Stalin
8, 868 ff.
* Siehe die beiden Tage zu Mergentheim-Rotenburg
1889 im Jan. und im Febr.; die dort anwesenden königli- 50
chen Räthe sind genannt im Eingang von nr. 68 und in
nr. 69 art. l.
Mai 6
B. Landfrieden. 165
welche aber^ stete oder stat des nicht teten und ungehorsam beliben^ und sich nicht jf^
richten wolden mit mynne oder mit rechte als vor geschriben stet, gen denselben sol
unserr^ und^ der fursten grafen und herren eynung® beleiben in iren kreften als die us-
weiset^; bedurften dann dieselben stete, die also in diesen^ lantfrid komen oder komen
5 wollen, des rechten widerumb von den obgenanten fursten oder^ herren, so sollen sie das
denselben' steten ouch widerumb^ tun als zu Mergentheim vor^ unserm rate geredet ist.
[36] Ouch welche furste herre oder stat yeczunt oder furbas zu uns"^ in diesen
lantfrid komet, wolte den jemand vehe'^ oder veyntschaft dorumb tragen
oder in dheinerley schaden^ zucziehen, dem^ oder denselben sollen wir und die vorge-
10 nanten kurfursten fursten herren und stete wider dieselben zulegen und beholfen sein
getrewlichen^ mit*" unserm vermugen* an geverde,
[37] Ouch^ sollen alle und igliche pfalburgere, wer die hette, genczlichen°
abesein, und furbas nyemand haben ^ noch emp£ahen\
[38] Ouch sol nyemand des andern eygene lute und unverrechende^* amptlute',
15 oder die nachvolgend kriege* haben, oder die vor datum dicz brifes abtrunikeit^ verswo-
renoder' verbrifet betten, zu burgern empfahen. und wurde dorumb®" kein stozze****, das
sol der lantfrid erkennen ^^.
[39] Ouch sol dieser lantfrid sein und gen am Reyne in Beyren in Swaben in
Franken in Hessen in Duryng und in Meissen als es^^ begriffen ist in den teylbrifcn^ die
20 doruber geben sein.
[40] Ouch'^ als wir uf (fem Reyne in Swaben in Beyren in Duryngen in Meyssen
und in Franken die landfride ^^ geseczet und geteylet haben, wollen wir, ab der lantfrid
eynichen solche Sachen anstiesse das der lantfrid die allein nicht geweidigen nochbetaw-
ben^^ mochte, das dann die andern lantfride ir einer oder mere, so sie des von dem haupt-
25 man'' des lantfrides, den das anget, kuntlichen ermanet werden mit seinen offenen bri-
fen, dorynn^^ er sich mit seinen eydgesellen, die mit im über den landfrid geseczet sein,
oder der merer teyle" uff™"* ire eyde erkennen das sie dorzu der ""andern landfride hülfe
ouch bedurffen, so sollen im^° die andern lantfrid, die also ermanet werden, ouch
a) om. M. b) N bcbiben f If tete — blibe — wolte. e) N »o ohne Abkürzung, d) o«i. M. o) B add. oach. f) M
30 QBweysent. g]Jf dem. b)ifund. i) If don. \.) N doch nicht rridomtabf 1} Jf yor, 21^ von. m)NADUROFS
furbas za nxx» , M statt de$ien einfach bemacb. n) M yeden , F scbedi^n. o) M add. dorumb. p) M dem ,
N den. q) om. BOL, r) B nacb. •) 0 om. mit tmaerm Termugen. t) das Paragraphaeichen , weichet tm Ab-
druck Vje tu Anfang von arl. 87 und 88 iteht, gehört vielleicht nur dem Herauegeber Wencker und nicht »einer
Vorlage an; er hat die beiden Artikel wegen ihrer Wichtigkeit noch besonder» abgedruckt, e. W in den Quellen-
35 Angaben des Rheinischen Theilbriefs vom 5 Juni 1389. u) 0 gemainllcb. v) D balten. x) D aogerechente.
y) M obtrunnykeit » F abetrenekeit. t) BL und. aa) if domber , NADR0F8 dornmb. bb) NAD itoxse ; Bü
brncbe, L brach ; M brüste , F brcst , W brost mit der Randbemerkung allbi Stoß welches alibl sieh bezieht auf
unfern oben stehenden Hauptbrief vom 6 Mai 1889 {vgl. die Spedfication bei Wencker hinter der disquis. de
glevenburgeris p. 110). cc) D add.*eic. dd) OBLDT er, ee) BO falsch tedingsbriefen. ff) U Onch all wir
40 nf dem Bino in Baygern in Swaben Dargen und in Hlchsen Sn dem [soll heijien andere] lantfride geseczet
haben , wellen wir, ob der lantfrid ein anstiezze daz der lantfride ellein nicht gewaltigen — , also ähnlieh dem
Entwürfe vom 1 Mai 1889. gg) DT den lantfriden auch, hh) C betwingen noch betagen (I> bedawen, T be-
dauwen, ü betewben). ii) 0 unrUiht^ amptman. kk) N verändert aus dornmb. II) N sie; 0 dem merern tail ;
ü add. under in. mm) N soll doch wol uff heißen und nicKt uf. nn) DTÜRBLO des oder der {U verschrieben
45 den statt der), oo) ÜNA in, OBBL im.
* Wie sich zu diesem Artikel Straßburg verhielt, vgi. deutschland Ambbauer, Amman; ebenso werden in der
• Aufzeichnung Ü6er die zu Utenheim gepflogenen Ver- Mark Brandenburg die Pächter noch Amtmann genannt ;
Handlungen » [1889 c. Mai 26], die wir aus Wencker du- mhd. WD. », i, 86'.
ijuis. de ussburgeris p. le» f. entlehnt haben, und außer- ^ Lis pendens, Scherz 8, 1098. — Vgl zu diesem Ar-
50 dem Wencker l. c. p. 140 f. tikel RTA. l, 487 nr. 246 nebst nt. i, sowie Lünig Reichs-
* Quinondumrationesreddidü, Scherz Glossar. archiv 14, 490 nr. 69 (auch Lehmann Speir. Chronik
' Verwalter eines Bauernhofs der als Amtslehen eines 768 f.).
Fürsten oder Stißes genossen wird; nodi ietzt in Ober-
166
Reichstag zu Bger im April und Mai 1389.
1989
Mai 6
beholfen sein die Sachen zu rechtvertigen^ noch dem als den^ lantfrid dergemanet
wirdet danket das sie im^ zu hülfe komen sollen an geverde. ^
[41] Es sol euch derselben lantfrid einer in den^ andern nicht richten oder
evnfelle* machen an geverde.
[42] Wer^ ouch in einem landfrid verczalet® wirdet, der sol in den andern 5
landfriden ouch verczalet' sein mit denselben penen^ als der lantfirid stet an geverde^.
[43] Ouch sol dieser lantfrid, der nor^ zu einem' gemeinen nucze erdacht'^ ist,
uns und dem heiligen reiche und den obgenanten kurfursten fursten grafen herren rittern
knechten phaffen steten und leyen keinen schaden brengen und genczlichen an
schaden sein an unsem und iren furstentumen^ herscheften™ undgerichten frejheiden lo
rechten und an andern unsern und iren guten ° gewonheiten geistlichen und wertlichen,
usgenomen^ der sachen die? vor geschriben stet*i, doch mit beheltnusse unser'' als eines
Romischen kuniges zukumftigen keisers aller rechte die wir haben und von rechtes'
wegen haben sollen und mögen von Römischer kuniclicher mochte sie sein geistlich oder
wertlich ^ is
[44] Und^ dieser landfrid sol weren in allen puncten und artykeln, als er
begriffen ist^ sechs gancze jare' noch einander von^ datum dicz brifes zu czelen^ an
widerruffen und domoch als lang bis wir den widerruffen.
[45] Und wir Wenczlaw Komischer kunig und kunig zu Beheim vorgenanter' glo-
ben bey unsem kuniclichen"* trewen, und wir Lamprecht zu^^ Bamberg, Gerhart zu so
Wirczburg bischofe^^, Stephan und Fridrich pfalczgrafen bey Reyne und herczogen in
Beyren, Ruprecht der jungist pfalczgraf bey Reyne und herczog in Beyren , Johans zu
Regensburg und Otte'^^^ zu Auspurg bischofe<», Wilhelm der Jung marggraf zu Meyssen,
Herman lantgraf zu Hessen, Fridrich burggraf zu Nuremberg, Eberhart gref zu Wyr-
temberg, Fridrich grefe zu Otyngen, Albrecht lantgraf zum Luthemberg^, Fridrich von ss
Heydek', und wir die bürgere und rete der stete W Regensburg Nuremberg und Weyssen-
burg^ globen diesen lantfride in allen seinen puncten und artikeln, als er geschriben
a) N verändert t aus der wit u »eheint; TDRO der. b) ÜNADT ia , OBBL im. c) DT dem. d) N were. e) BO bei-
demal TemrUllt. f) L formen, g) hier widerholi N den ort, 89 wörtlich, nur daß in Beyren tioeitMl geeetst
ist; TUD viderholen ihn nidU, wa§ auch das ridUige ist, daher wir ihn im Abdruck wegließen, h) NO nnr, Jf SO
nori B newr, Ä newer, t, nnn, DB na, TO nfi, vgl. dae ÖUat in dem Bescheid auf die Einwendungen der
Bhein. Städte nr. 102 ad art. 10. i) om. N, odd. Jf. k) Jf erdacht, N derdacht. 1) om. M, add. NA. m) 0 add.
herlieluüt. n) om. NA , add. M, C gnteni ; vgl. den Bescheid auf die Einw. nr. 109. o) T ane ichaden tin an
nnsem [das folgende durehstriehen\ und der ftanten (erihtcn friheiten rehten und an andern nneem [das fol-
gende nicht mehr durehsiriehen] und Iren guten gewonheiten geistlichen und weltlichen , angenommen, p) Jf 95
als , NAD die. q) A sten. r) MN onsers ; DAB8FV unser, i) M rechtes , N rechte, t) 0 o». sie s. g. o werb-
lich, u) ü hat ein VermerJtxeiehen, wie bei art. 88 («. pag. 164 nt, n) von derselben andren THnte, und ein noeites
wol udder von dritter ünte, doch ersteres nur dann tu diesem Artikel gehörig f aus es nicht su« Sehluss des vor-
hergehenden SU bestehen ist wo es eigenilieh steht, v) üom. in — ist. x) D add. die nehsten. j) M noch, i) N
TOrgenan mit Ueberstrieh. aa) U fürstlichen, bb) N gewiss nicht sft. ec) N schließendes e beigefügt, vieUeieht 40
der Tinte nofch vom unterteiehneten Kasaler. dd) C Otto, TD Gocse, BLAU Barkhart [Burkard von Sllerbach
1878-1404]; hieß Burkhart auch Ottof Ich führe bei diesem at^allenden Umstände an, daß bei dem Fehdebriefe
PranJ^urts vom 26 Juli 1888, welcher dem erwirdigen forsten dem blschof von Auspurg gaU und in dem Frank-
furter Stadtarehivs-Kopialbueh SttttbOndnifi der statt in Schwaben Francken und am Rhein /o(. 44* nr. 66 {em-
dre Beseiehnung: nro. 62) steht, mit andrer Hand angemerkt ist Nota, der bischof helsaet Burghard, er sted aber 45
*
nit mit namen in dem widdersagesbriefe; warum nicht f ee) A" bischof , «m. bischofe. ff) Z> tu Lichtenberg»
T s&m Lnhtenberge. gg) 0 add. an , auch 17 it. hh) U Wissenh mU Abkünung, falsch.
' Poenat Ugum repetere; punire, etiam capitaHier,
jtuta aHquim ac debita poena afficere; exequi ienterUtam
capüaUijudkii; Baitaus p. 1622.
* Invatio nve improvita JurU aUeni turbatio, oHm
occasio, Haäatu p. 1010.
* GericfdUdt verurtheUt, begondert mit Acht oder Bann,
mhd. WB. 8, 847K
* In der Verlängerung* -Urkunde Wenzütvom 11 Juni
1896 wird gerechnet bit 1 Mai 1896, aUo vom Tag dee
Entwürfe an, doch wol nur aue UngenauigkeU. Bei der
Erzählung dee Püttrich- Oneorg'echen Streite erwähnt die
Chronik von 1868 bis 1406 (1447) in Sl. Chr. 4, 104, 16 60
zum Jahr 1896 dae Ende dee Landfriedene.
* Man erkenht hieraue die Anwetenden, dazu vgl.
weiter die Angaben dee Ulman Stromer in St. Chr. t, 46,
18-26. Aut diesen beiden Stellen iet die in MuUners hand-
ichriflHchen Annalen ad a. 1889 gegebene Liete zueam- 55
mengeetellt, ohne Quellen-Angabe.
B. Landfrieden. Ig7
begriffen und versigelt ist, genczlichen und vesticlichen zu halden und^ volfuren^ an ^^^
geverde bey den eyden die wir doruber leiplichen getan haben ^.
[46] Ouch sollen wir bey den eyden, die wir doruber^ gesworen haben, bestellen
und schaffen, das alle unsere amptlute vogte richter® und schultheissen ^ die in die-
A sem lantfrid gesessen sein, vor uns , oder wem wir das emphelhen ^, zu beheltnusse des
lantfrides und der artykel, die dorynne begriffen sind, semlich^^ eyde sweren an
geverde; und dasselbe soll gescheen und volfuret werden ungeverlichen * ynnwenig^
czwen monden noch datum dicz brifes. so^ sollen ouch alle unsere °^ dyenere manne gra-
fen herren" ritter und knechte, die in dem lantfrid gesessen sein, denselben landfride
10 sweren ynnwenig^ den nehsten czweyn monden ; welche des nicht tun wolden, die sollen
des landfirides nicht geniesseni^.
[47] Ouch sol ein iglich herre und^ sein amptlute gebunden sein bey den eyden:
welche ire dyenere und amptlute sweren, das sie dem hauptmann' des lantfrides diesel*
ben zu wissen tun und geschriben geben, und wer der were der in diesem lantfrid siezet
15 und den lantfrid nicht gesworen hette, dem' sol der lantfrid nicht richten, und der sol
ouch des landfrides nicht genyessen.
Und wir kunig Wenczlaw vorgenanter* haben des* zu urkunt und warer geczewg-
nusse unser kuniclich majestat-insigel an diesen brif gehenget , der geben ist zu Eger
noch Cristes geburt dreyczehenhundert jare und dornoch in dem newnundachczigisten
sojaren^ des mitwochen noch sand Philippes und sand Jacobs tag der czwelfboten* unserr' isas
reiche des Behemischen in dem sechsundczweinczigisten und des Romischen in dem
dreyczehendeny jaren*.
r. iT> T^x 1 TTT* 1 Ad mandatum domini regis
un t;er«o R. Petrus de Wischow. ^x rt » » % . n.
^ ^ Johannes ijammensis electus cancellanus.
Mtüß
25 73. K. Wenzels Landfriede, den er nebst genannten Fürsten und Städten zu halten gelobt, isss
auf 6 Jahre schlechthin, also bis 5 Mai 1395 (JTieilbrief fü/r den Landfriedensbezirk "* *
am Ehein), 1389 Mai 5 Eger.
M aus Münch, R. Ä, Bayerns Verhh. zum Deutschen Reich fasc. 8 XV '/i or- ^b. c. sig. pend, deß-
dente, auf der Rückseite von einer Hand wol de* 16 Jahrhunderte kung Wentzia landfrid von Eger,
^^ von gleichzeitiger Hand weiter unten rechte lantfrid.
SFHVW coli der Rheinische Theilbrief vom 6 Juni 1S89, vgl dort die Quellen- Angaben; nur ist Va-
riante W, die sich bloß auf die beiden art. 87 und 88 bezieht, nicht hier bei dem Rheinischen Theil-
brief e vom 6 Mai 1869 sondern in dem an diesen Stellen wesentlich gleichlautenden Hauptbriefe vom
6 Mai 1889 zu suchen,
35 Das Regest in Reg, Boic. lo, 289 ist, wie die Schreibung des Datums ergibt, nicht genommen aus dem
Origincd N des Hauptbriefs vom « Mai 1889; wahrscheinlich lag obiges Original M des Rheinischen
Theilbriefs vom gleichen Tag zu Grund, wo im Eingang auch fürsten fehlt wie im Regest.
a) DTUBOBL add. la. b) N bolftnen f c) DT adcL etc. d) B dammbe. e) om. M, add, NADÜRO, f) N Mhnlt-
bestell, g) M beTelbea» NADÜRO empbelben. b) L uunmentlicb und sonderlleb , om. ejde twerea; M aem-
40 liehe, i) D om. an geverde — angeTerlioben , ü om. nngeyerUcben. k) M inwenig, OF inwendig, 8 inne*
wendig. 1] if and. m) N bnsere^ n) o«. Jf ; odd. NADUB0L8FV. o) M inwenig, F inwendig, 0 inwendigen ,
S Innewendig. p] TD add. etc. q) 0 oder, r) M das sie den amptman, om. dieselben im folgenden; 0 das
sie den [für dcnnj die den amptinten ohne dieselben; BSFDVdäx wy die dem banptman ohne dieselben; L d. s.
es d. h. ohne dieselben, U d. s. das d. h. ohne dieselben, s) NMDU ne; L den. t) JV vorgenan mit Ueber-
45 sirieh, i>) If ye«. v) O om. noch Cristes — jaren ; loeiUr Ut tu hemerken daß von hier an TD »ehUeßen ohne
thtterwekrift und BeffMr. mit des nebcten mittewocben nach Philippe nad Jacobi der swefer swolfbotden dag
{TeehmorUeh dage]. z) N äbg^cüntf nnserf 7) Clt. m) ü hai eteM dee gamten Äbeatzee nur nnd des sfi
nrkiind ete. datom feria 4 post PhUippi et Jacobi appostolomm anno etc. 8d»> etc.
* SameHch, ebenso beschaffen ^ ebensdldtf dergUieKen, verrichtet worden nach Ostern am 18. Tag, wobei man
50 mkd. WB. >, 9, 40*. den Ostertag als 1. Tag mitzählen muß um auf den
* Uhnan Stromer St. Chr. 1, 48, 18 sagt, der Krieg sei 5 Mai zu kommen iOetertag 1889 ist Apr. 18).
168
Reichstag zu Eger im April und Mai 1389.
1889
Mai 6
Wir Wenczlaw [EingaTig weiter wie im Hauptbriefe vom 6 Mai 1389].
[Art, 1 wie art, 1 im gencmnten Hauptbrief.]
[Art. 2 wie art. 2 ebendort ; nur ist a) vor mit der bescheidenheit eingeschtiUet mit na-
men schenk Eberhart von Erbach®*, b) statt in — Nuremberg gesetzt gen Heidelberg gen
Osschaffenburg gen Meincze oder gen Speyer, c) am Schlüsse des Artikels beigefügt der 5
folgende Absatz:]
[2*] Wurde ouch der erczbischof von Tryere in disen lantfiride kumen*, 80
selten man der lanttag einen, die zu Meincze ' oder zu Speir sein selten, von derselben
stete eyner in des erczbischofs von Triere slosse legen und haben.
[Art, 3 foie art, 3 ebendort.] 10
[4] Wer' ouch das die, die über den lantfride gesaczt sind, oder das merer teyle
under in deuchte und erkenten, das man besesses bedurfte, es were herre oder stat, wo
man denn sein hin bedurffen wurd^ : so sollen die fursten herren und stete, die in disem
lantfride sein, dorzu dyenen helffen und schicken, mit namen der erczbischof von Meincze^
vierczig mit glewne, herczog Ruprecht der elter und herczog Ruprecht der junger vierczig 15
mitglewne, Fridreich^ bischof zu Straspurg fumfundczweinczig mit glewne, marggraf
Bernhart und marggraf Rudolf von Baden yclicher czwelf mit glewne, die stat von Meincze
vierczig, die stat von Straspurg vierczig, die stat Wurms fumfundczweinczig, die stat
Speyer fumfundczweinczig , die stete Frankenfurt Fridberg und Geilnhusen vierczig,
Hagenow sechsczehen, Sels viere , Weissemburg czehen, Sleczstat vierczehen, Ehenheim so
sechs mit glewne. wer' es aber das die newne oder das merer teile under in, die über
den lantfrid gesaczt sein , deuchte, das die sachen also gelegen weren , das man suliche
Sachen mit der obgenanten czale volkes nicht usgetragen oder rechtfertigen mochte, und
das erkenten uf ir eyde : wie denne die obgenanten newne, die über den lantfrid geseczt
sind, mer hulffe unddinste, die man zu sulichen sachen bedurfft und tun solle, den 25
fursten herren und steten, die yczund in disem lantfride sind oder hernach dorein kumen,
anlegen uf ir eyde noch icliches vermugen, das^ sol man in gefolgig und gehorsam sein
a) 8FV herren sn Brpach [in 8 Hnd die 4 Worte E. h. s. B. in Baaur geeehrieben). b) FSV 4er Hatt Fridx«fchT
von etatt zu. c) V des.
* Dertelbe thtU aU Lantfaut des Landfriedens am
Ryne mit den Achten einen Spruch s Merz 1890, bei
Schaab Rhein. Städtebund a, 819 f. nr, S49 {Schaab be-
rechnet 20 Merz; es heißt aber acta I8906fer. p, remin, =
8 Merz, scriptum fer, 6 p. remin, = 4 Merz); vgl. ibid.
nr. 266 p. 826 f.; vgl. auch die Citation 1890 Sept. 28 bei
Lünig R. A. 21, I800 nr. 178 {Georgisch Regg. 2, 797) und
die Erwähnung in der königlichen Urkunde vom 18 JuU
1891 bei Schannat hist. episc, Worm. 2, 206 nr. 281 (Regest
bei Pelzel Wenzel 1, 242 f.), auch an diesen beiden Stellen
heißt er Landvogt. — Die Frankfurter Stadtrechnung von
1892 hat den Posten : Sabb. post Laurentii [Aug. it]:
7 gülden 17 8h. virzerte Heinrich von Holtzhusen 6 tage
gein Mentze zfl unaers herren von Mentze und der atede
frunden umb einen heubtman von lantfride« wegin. —
Der Genannte erscheint auch 1891 Sept. 28 als lantfaut
des von Wenzel aufgerichteten Landfriedens am Rhein
bei Simon Gesch. der Grafen zu Erbach p. 804, und 1898
Nov. 11 in einem Sehr, an Frankfurt im Frankf. St. A.
* Janssen Frankfurts Reichscorrespondenz 1, 88 nr. 81
theilt die nachfolgende Archivnote, waJwscheinlich aus dem
Frankf. ^. A., über BeitriU und Biifleietung des Erz-
bischofs von Trier mit Iz ist zu wissen, daz unser herre
von Triere sich verbinden wil dem gemeinen frieden
nidenwendig der Nao blz uf die Are mit fünfzig gleven
[bei Janssen glenen] und oben wendig der Nae biz zu so
Spire mit funfe und zwanzig glehen und vort von Spire
geen Strasburg mit zehen glehen und von Binge umb
und umb zwölf mllen. zu wissen : nidewendig [Janssen
indewendig] der Nahe mit vunfzich glehen und oben-
wendich der Nahe mit vunf und zwenzich gleen. und 35
obe einche boese geselleschaft uf denselben fiiden zuge,
so wa daz were binnen dem friden, so wil derselbe
unser herre zu dem gemeinen friden wider dieselbe ge-
selleschaft dinen nadem als demselben friden gefurlich
[nützUch, mhd. WB. 8, 266^] und ime erlich ist. Vgl. 40
RTA. 1, 821 nt. 1. Gehört diese von Janssen mügethHUe
Archivnote richtig zu 1889, so wäre unter dem Erzbischof
zu verstehen Werner 1888-14I8. — Vgl. RTA. 2 nr. 81.
* Die Frankfurter Stadirechnung bei 1890 Okt. l hat
die Angabe sabb. post Michah. : 7 gülden ane 1 ort, die 45
virzereten der burgermeister Lentzil und Jekel Herdan
uf dem tage zu Mentze zum lantgedinge. Und ibid. bei
1891 Febr. 25 sabb. post Mathie : 18 Ib. minus 89 hell,
virzerten melster Herman, Jacob Elohelaiuch der junge
und Jekil Herdan 6 tage zfl Mentz, einen tag uf den m
lantdag mit hern Ebirhard vom Hirtzhom und Diether
Lantschaden zfl leisten.
* Sachs Bad. Gesch. 2, 198 nennt ihn unrichtig Conrad,
es ist noch Adolf J.
B. Landfrieden. 169
als vor geschriben stet*, qweme es ouch zu teglichem kriege, wie denne die obgenanten taa»
newne oder der merer teile under in erkennen uf ir eide das yclich furste herre oder '^'** *
stat dorzu helffen und djenen solle, das^ sol man in ouch gefolgig sein.
[Art. 5-11 wie art. 5-11 ebendort; dann am Schlüsse van art. 11 ist beigefügt der fol-
5 gende Absatz ;]
[11^] Wer' es Sache das kein sloss oder stat, die man also besicisen oder
bestellen^ solte oder muste, von yemants, der yeczund in disem lantfrid were oder her-
noch dorein qweme, zu lehen rurten oder von in vorsaczt oder verpfändet weren oder
ir offen sloss' weren, so mugen die oder derselbe, die oder den das also angienge, umb
10 Bulich rawb und schaden, als doraus und dorinn geschehen were, richten keren und
beczalen noch erkentnuss der die über den lantfrid gesaczt sein, ee man vor das slos
oder stat geczogen were, und das sloss oder stat denn domit an sich nemen an ge verde,
also doch das er dem lantfride gut Sicherheit dofur tun sol, das in czeiten dicz lantfrides,
als lang der weret, allen den, die yczunt in disem lantfride sein oder furbas dorein kumen,
15 kein schade me doraus oder dorein geschehe, und sol ouch denn der lantfrid demselben,
der die kerung richten wirdet, furderlich^ beholffen sein an den ^ der den schaden getan
hette, das im die kerunge von demselben widjßr werde an geverde. wer' es aber das das
nicht geschehe noch volendet wurde ee das man zu felde geczogen were, so sol man
volfaren und volcziehen und zu den sachen greiffen und tun als der lantfrid stet, an
«0 geverde.
[Art. 12-20 wie art. 12-20 ebendort; dann am Schlüsse von art 20 ist beigefügt der
folgende Absatz : ]
[20**] Wirt dem nochgefolget' mit clage, so sol man im uf den eyde gebunden
sein des rechten zu helffen als der lantfride stet.
»5 [Art. 21-25 wie art. 21-25 ebendort; dann am Schlüsse 4)on art. 26 ist beigefügt der
folgende Absatz:]
[25^] Wer' man ouch ymand gulte czinse geliehen oder verbürgte schulde®
schuldig, doran er sein kawffmanschacz oder gut geben hatte, der mager wol geniessen
als es herkumen ist, und mag man dem nochfolgen.
80 [Art, 26 wie art. 26 ebendort; dann am Schlüsse sind beigefügt die 2 folgenden
Absätze :]
[26^] Und dorzu sol ouch der pflüg und eygen^Ieute vi ehe und anders was
dorzu gehöret sicher sein uff dem acker, von dem hause zu dem acker und wider heim,
an geverde.
35 [26^] Ouch sollen die bürg fr ide bleiben bey iren krefften, und die mag man
weren als die burgfride sten, an geverde, und doch nicht verrer oder mit sterker macht
den als die burgfriden^ sten, an geverde.
[Art. 27-38 wie art. 27-38 ebendort; dann am Schlüsse von art. 38 ist beigefügt der
folgende Absatz:]
40 [3<S"] Ouch nympt der erczbischof von Meincze vorgenant zu im** in disen lantfrid
den stifft zu Speyre mit seinen^ slossen und landen und zugehorungen.
a) FSV om. alt ▼. g. itet. b) V des. e) F innderllch, SV Airderliclion (ui B Xroftnf« «M flüchtiger Abedurtibtr sun-
derlichen herau*U*en). d) M den , 8FV dem. e) F gelt wol nur vertehriehen. f) H egen. g) SFHVhnrg-
friden , M bnrglehen . h) M in, 8FV yme. i) om, SFV.
i5 ' UiMlelUn, besetzen mit Leuten, namentlich bewaff- et aperiendum domino in cam neceeeUaiit, HaUatu tue,
neten zur Sicherung oder zum Angriffe, im HinterhaUe, * Nachfolgen, nachfolgend sein, persequi rem in Judi-
mhd. WB, 2 , 9,^8K da e. actionem ineUhtere rä eauea, Sd^erz f , lass,
' Offenes Haus oder Schloss, castrum pcUens, apertum
Deutsche Reiofaitags-Akteii II. 22
Jfa« 5
170 Reichstag zu Eger im April und Mai 1389.
^*»* [39] Ouch 8ol diser lantfrid sein und gen am Reyn von Wisel an bis gen
Sulcze den Reyne uff und von Wisel an bis an die Sels ytweder seite Reynes czwelff
meyle weges. und obwenig^ der Selsse bis gen Sulcze uf dieselbe seytReins sol der lant-
frid gen vom^ Rein bis an das gebyrge doselbst als der sne yetweder seyt smylczet in
den Reyn, und des bischofs von Straspurg lant uf diez seit Reynes als Offenburg gelegen
ist, und sollent^ouch marggraff Bernhart und marggraff Rudolff von Baden mit Iren lan-
den in disem lantfrid sein.
[40. 41, 42,] Ouch als wir am Reyn in Swaben in Beyern und in Franken in
Duringen in Meissen lant&id gesaczt und geteilet haben, wollen wir : wer in derselben
lantfrid eynem^ oder mer vorurteylt® oder vorweiset wurde, der sol ouch in denio
andern lantfriden ^verurteilte und vorweist sein, so demselben lantfrid das von der ander
lantfriden eynem oder mer verkündiget wirdet ; und sol man von dem richten als recht
ist^ anders sol diser lantfrid den andern lantfriden furbas nicht verbunden
sein zu helffen und die andere^ lantfriden herwiderumb disem lantfride ouch furbas
nicht verbunden sein zu helffen; es were denn ob dheyne boze geselschafft ufferstundeis
oder in die lant czuge als vor geschriben stet, des sollen die lantfride einer dem andern
samentlichen und getrewlichen ouch helffen weren*. es sol ouch derselben lantfriden
eyner in den andern nicht richten oder einfelle^ machen an geverde'.
[Art-, 43 wie ort. 43 ehendort.]
[Art. 44 wie art, 44 ehendort; nur daß am Schlüsse die Worte an widerruffen und so
domoch als lang bis wir den widerruffen weggelassen sind.]
[45] Und wir Wenczlaw Romischer kunig und kunig zu Beheim vorgenant gelow-
ben bey unsern kuniglichen trewen disen lantfrid in allen seinen puncten und arfik-
len genczlich und vesticlich zu halden und zu volfuren an geverde, und haben des zu
urkund und warem geczeugnuss unser kuniglich majestat-insigel an disen brif gehen- ss
get. ouch glowben wir Adolff von gotes genaden des heiligen stules zu Meincze ercz-
bischof des heiligen Romischen reichs in Deutschen landen erczcanczler, und wir^
Ruprecht der elter von denselben genaden pfalczgraf bey Reine des heiligen Romeschen ^
reichs obrister trugsess und herczog in Beyern, bey unsern guten fürstlichen trewen und
bey den" eyden die wir dem heiligen reiche gesworen haben, und wir** Ruprecht der so
junger auch° von gots genaden pfalczgraf bey Rein und herczog in Beyern, Fridreich
von denselben gnaden p bischoff zu Straspurg, und wir Bernhart und Rudolff marggrafen
zu Baden , und wir die burger und rete der stete Meincze Straspurg Wurms Speyer
Frankenfurt Fridberg Geilnhusen Hagenow Sels Weissenburg Sleczstat und Ehenheim
gelowben disen lantfride in allen seinen puncten und artikeln, als er begriffen und besi- as
gelt ist^, genczlichen und vesticlichen zu halden und zu volfuren an geverde bey den
eyden die wir doruber leypHch gesworen haben.
[Art. 46. 47 wie art. 46. 47 ehendort.]
Mit urkund dicz brives vorsigelt mit unserm kuniglichen majestat-insigel, gehen
zu Eger noch Crists gepurte dreyczenhundert jar dornach in dem newnundachczigistem 4o
%) 8V obenwendigy F obendig. b) M Ton , SFV vom. o) om, M, add. SFV, d) M eynen , 8 eynem , FV eime.
e) Fvert4>{Iet. f) SFV add. allen, g) F ▼erteilet h) M ander mit SeMiushaktn. i) SV Intal; F Irreeal
irrthümlieh. k) and wir o«. M, add. SFV. 1) om. M, add. SFV. m) om. M, add. SFV. n) M add, der.
o) om. M, add. SFV, p) von deneelben gnaden om. M, add. SFV. q)8V versigelti F virslgelt.
I Für die i^elle Ouch als wir am Reyn ~ als recht ist vergleichen art. 40 ehendort. 45
iei zu vergleichen ari. 42 den Hauptbriefe» vom5MaiiS89. ' Fitr die Stelle von es sol oach —;■ machen an geverUe
* Für die Stelle von anders sol — helffen weren ittgu ietzu vergleichen der gleichlautende art. 41 ebmdort.
B. Landfrieden. 171
jare des nehsten mitwochs noch sand Philips und sand Jacobs tag der heiligen czwelf- laas
boten unserr reiche des Behemischen in dem sechsundczweinczigisten und des Römischen ^'* ^
in dem dreiczehenden jaren ^
r. 1 T> Ti X j TTT. 1 Ad mandatum domini reffis
hn verso] R. Petrus de Wischow. ,. . r^ . . i . n .
s '^ -* Jokannea Uammensis electus cancellarius.
r
74. -£ Wemela Landfrieden, den er nebst genannten FUrsten und Städten zu halten geloht, jbsb
auf 6 Jahre schlechthin, also bis 6 Juni 1395 (Theilbrief für den Landfriedensbezirk *'***'*
am Rhein, mit der Besigelung durch genannte Fürsten und Städte). 1389 Juni 5 {Hei-
delberg],
20 5 au9 Speier. St, A. Urk. nr. 90, auf der Rüclueite die Bezeichnung N. N. 6. 1389, «or. mb, ohne
hängendee Sigel und ohne SchnüUpur dazu , dagegen finden eich unten linke deutlich die Spuren
von 6 und nicht mehrern au fgedrückten jedoch abgefallenen Sigeln. (Im Reperl, steht falsch 1381.)
F coli. Frankf. St. A. Kopialbuch Landfrieden anno 1408 foLi'-ö^, cop. chart. coaev. mit der Ueber'
Schrift *des Stückes der lantfridde. Wol dasselbe was Janssen Frankf. R. K. l, 88 nr. 8int.* als
1^ Ausfertigung für die Rheinischen Fürsten und Städte bezeichnet; lieber : Ausfertigung durch die-
selben.
H coli. Straßb. St. A. Kk corresp. des souverains etc. avec la commune art. 106 cop. chart. coaev. auf
e breiten Papierstreifen von ungleicher Länget o,uf der Rückseite des ersten derselben die alte
Archiv-Signatur von Wenckers Hand, Randbemerkungen s. in den Varianten zu nr. 79 art. 10, li.
^ 95. »6. Die von mir vorgenommene Kollalionierung erstreckte sich nur auf einzelne wenige Stellen.
Gleiche Hand in der Ueberschrift Datum per copiam.
VcolU Wencker disquis. de u*8burgeris p. t60-i6i, wo übrigens nur einzelne wenige Punkte v(m mir
zur Vergleichung beigezogen wurden. Wca Wencker dissert. de pfalburgeris p. 47 von tabuHs des
Egerer Landfriedens des Jahrs 1889 erwähnt, die im Straßb. St. A. eben aufgefunden worden seien,
^ bezieht sich wahrscheinlich sowol auf T als auf H {vgl. Quellen-Angabe T beim HauptbfHefe vom
6 Mai 1889); er theiU daselbst den art. 87 aus diesen tcUmHs mit, der von den Pfalbürgem
handelt.
W coli. ibid. p. I46f wo übrigens nur die beiden art. 87 und 88 noch besonders abgedruckt sind , trotz
kleiner orthographischer Abweichungen vielleicht aus der gleichen Vorlage wiepag.i69; zu Egeri
5ö voie Wencker* s Ueberschrift hat pag. 144, stund gewiss nicht in der Vorlage.
Eine weitere Abschrift befindet sichim Düsseid. Prov. A. coreaceus minor p. 679-684; gleichzeitige Kopie
im Kölner St. A.; und ebenfalls glchz. Kopie, nebst einer späten Abschriß dabei, im Koblenzer
Prov. Archiv.
Regest bei Georgisch », 791 aus Wencker ussburg. 144, wo übrigens nur die Ueberschriß steht, welche
^ Wencker zu den beiden auf pag. 146 folgenden art. 87 und 88 gemacht hat, die er hier allein ohne
das übrige mittheiU; und aus Lvnig R. A. 6, l, 88 unrichtig, weil da in Wirklichkeit nicht der Rhei<'
nische Theilbrief vom 6 Juni sondern der Reichs- oder Hauptbrief vom 6 Mai steht. Auch Schöpflin
Alsat. dipL i, 287 nr. 1214 führt bei seinem dort mitgetheilten Regest außer Wencker ussburg. 160
noch ganz unricfitig dieselbe Stelle aus Lünig an. Ertdlich bringt Georgisch 2, 886 noch einmal ein
^^ Regest dieses Stücks, aus Wencker ussburg. 160, unterm 6 Juni des falschen Jahrs 1898. Neusten/s
erwähnt Gyss hist. de la vUle d'Obernai i, 188 die Urkunde, aber nicht aass dem Oberehenheimer
Archiv, sondern o. Zw. aus Wencker L c. iso ff.
Wir [Eingang weiter wie im Rheinischen Theilbrief e vom 5 Mai 1389].
[Art. 1-19 wie art. 1-19 im genannten Rheinischen Theilbrief ey einsddießlich art. 2«
45>ifcnd 11^.]
[Art. 20 wie art, 20 ebendort (rmr daß die Worte der sol uf den eyde — furtragen
fehlen "), einschließlich art. 20».]
a) tieh^ fehlen ete nur tufäUig, ohsehon 8FH wie Vp. 166 diese Auslassung gletehmO/iig haben; auch die llbrigen
hier oben verzeichneten Abweiehungen des Rheinieehen TkmUbriefes dee 6 Juni 1889 vom Bheinieehen 27Mfl6rti/
dO dee 6 Mai 1889 finden eich gleichmäßig in 8FH V.
* Veber dieses wahrscheinlich falsche Datum s. in (Ue- Stück das auch im Straßb. St. A. corresp. des souverams
ser Einleitung Ht. F. art. 1 06 or. chart. Ht. cl. c. sig. in verso impr. vorAandan
* Schriftstiicke des Frank farter Stadtarchivs, zu dii- ist. Quittungen von Schenck Eberhart Herren zuErpaeh
sem Landfrieden gehörig, erwähnt aU dort befindlich Landvogt des LandfHtdens am Rheine für Franiifurt
5S Janssen R.K.i, 88 nr. 81 nt*. Einige davon theilt er im über empfangene LandfriedenszoU- und Landfriedens-
Regest mit in nr. 82-84. 88-98; nr, 84 scheint dasselbe güeHsgüder $. Frankf. St: A. Auswärtiges 1889-1390.
172 Reichstag zu Eger im April und Mai 1389.
1889 [Art. 21-26 wie ari. 21-26 ebendart, einschließlich art. 25^ und 26^ und 26 \ nur
^^^^ daß art. 26' ziemlich in die Mitte des art. 26 hinein zwischen sicher sein sollen und wer'
aber das versetzt ist.]
[Art. 27-39 wie aH. 27-39 ebendoH, einschließlich art. 38'.]
[Art. 40, 41. 42 wie art. 40. 41 42 ebendort, nur daß die Worte und die andere — 5
es were denn durch das einzige Wort doch ersetzt sind.]
[Art. 43-47 wie aH. 43-47 ebendort.]
Und des zu Urkunde haben wir die obgnanten fursten und herren unser iglicher
sin ingesigel und wir die obgenanten bürgere und rete der obgenanten stete igliche irer
stad ingesigel an diesen brieff gehenket, geben uf sand Bonifacien dage des heiligen 10
/89P bischofs nach Crists geburte di*utzenhundert jare und* darnach in dem nunundachtzige-
sten ^ jare .unser reiche etc.
J%mi 6
Die. 21
1889 75, Jf. Wenzels Landfriede für Bischof Friderich II von Straßburg, die Landvogtei Elsaß,
elf genannte Elsäßische Reichsstädte, Straßburg und Basel, auf die Dauer des Egerer
Landfriedens am Rhein, also bis 6 Mai bzw. 5 Juni 1395, mit der Besigelung durch den 15
Konig und die gen. Theilnehmer^. 1389 Dec. 21 Prag.
Ä aut BtueL St. A, Lade YV litera XX df. 9 cop. c^rt. cMjeo», auf einem langen Streifen von zutam-
mengenäheten Papierblättem , fast ganz auf der einen Seite. Da» Stück hat auf der ROckseite
die Äufechrift der lantfride mit den richs-etetten etc. Außerdem ete/U auf der HückteUe, toolohne
Zusammenhang mit der von gleicher Mond geschriebenen Urkunde, vielleicht zur Erinnerung für so
die Baseler Gesandten auf dem Tag der Zusammenkunft wo dieser Landfriede abgeschlossen
wurde oder auf einem der etwa folgenden Landfriedenstage Oedenkent vog^ des buholzes wegen,
daz Z& der von Stral^burg Rin-bnicke geburet, daz man daz den von Straßburg loße volgen. Das
Zeichen über e schien mehrfach durch d widerzugeben zu sein wie in rfite freger besfisse argwenen
käme gehSlle tete. 25
B coli Heidelb. Univ. BibL Urkunden Schrank I nr. 143 conc, chart. coaev., auf einem Streifen von vier
zusammengenäheten Papierblättem, ganz auf der einen Seite, der Schluss fehlt indem abgebrochen
wird mit den Worten des art. %4* ouch unschedelich sin ane alle geverdo. Das Stück stammt ohne
Zweifel aus dem Archive von Hagenau. Weil der Schluss weggefallen ist, hat es auch kein Datum.
Die Korrekturen, deren wichtigere in den Varianten, scheinen ein bloßes Concept zu verrathen. so
W coli, an einzelnen Stellen Straßb. Sem. BibL Wenckerl excerpta J, 114^, wo ein Auszug und vom
Schlüsse eine Abschrift steht {letztere von Olsen obg. gem. friden an).
P coli, an einzelnen Stellen ein anderer sehr ähnlicher Vertrag, Basel. St. A. Reichstagsaktenband
Reicbsabschiede von 1400 bis ans Ende dieses Seculi foL 2, auf der einen Seüevon e aneinander
gehefteten Bogen, cop. chart. coaev., auf der Rückseite die gleichzeitige Aufschrift die leste 35
Terelnunge herren und der ricbs-stetten durch des kdniges hotten zfthraht von sins geheisaes
wegen und darunter von andrer gleichzeitiger Hand Strassburg dz leiste. Diese Urkunde ohne
Ort und Datum enthält eine spätere von Datum des Briefs (welches aber fehlt) bis über 6 Jahre
gesetzte gemeine Einung (so und nicht Landfriede ist sie in der Urkunde konsequent genannt)
zwischen Wilhelm erwähltem bestätigtem Bischöfe zu Straßburg zu einem Theile, Abt Hug zu 40
Wissemburg und Dietrich von der Witenmülen Landvogt in Eiißaß oder wer dann zu Zeiten
Landvogt in Eilsaß ist und dazu den obgenannten 11 Städten zu dem andern Theile, Lienhart
Zorn dem man sprichet Schultheiß dem Meister und dem Rath von Strazburg zum dritten Theil,
Johans von EpOngen dem Meister und dem Rath der Stadt zu Basel zu einem halben Theile, das
ist vierthalb Theile, gemacht auf Befehl K. Wenzels, von dessen wegen sie das geheißen sind von 45
a) om. E und Wencker p. 16». b) 8 falsch naand — .
* Ceber die AehnHchkeü dieses Landfrieden mit dem gUch Reg. 2, 836 f. und bei SchöpfUn Als. dipl. 9, 800
früheren in RTA. l nr. 116 vom [5 Mai 1978] und über und bei Pelzel Wenzel 9, 840. ~ Zu dem was Wencker
die entsprechende Artikel-EintheUung s. RTA. i, 204 f. sub von dem oben abgedruckten mittheilt , fügt er bei . pro
A und ffOf fit i. — Bald war ein neuer Landfriede in nota : es iat aber auß dießem landfriden nichts worden 50
diesm Gegenden nothwenddg, vgl Quellen-Angabe P; 1897 weiln die Stadt Strasburg mit könig Wentzlaus in un-
Apr. 19 gibt K. Wenzel dem Grafen Emich von Läningen friden und ungnad gerathen und zerfallen. — Vgl auch
UtnAeogt kn Elsaß den Auftrag einen solchen daselbst nr. 190,
aufzurichten, Lünig RA. H, 899, daraus Regest bei Geor-
B. LandfWedeii. 173
dem eddn wolgebomm Herren Berren Friderich Graf zu OeUngen und dem edeln Herrn Borziboy 188$
von Swinnar Hauptmann in Peygem und Landvogt in EiUaß, die er darum zu ihnen getandt hat D^c. ii
mit seinem GewaÜsbrief, den diete jenen gegeben haben, bengelt mit des Königs Majestält-SigeL
Diese undatierte Urkunde ist verschieden von dem oben abgednuikten Landfrieden des ii Dec. 188$
5 z, B. in Bestimmung der Koniingentszahlen, der Zusammenkunftsorte, der Ausgenommenen; sie
scheint eine von den betheiHgten Reichsständen vorgenommene Fortbildung eben unseres königlichen
Landfriedens zu sein, dde hier bei uns außer den gewonnenen Varianten keine Aufnahme weiter
finden kann. Eingeschaltet in ihr ist der in ihr erwähnte GewaUsbrief K. Wenzels ohne Ort und
Zeit, der eben die Vollmacht enthält für seine beiden Räthe, die fünfjährige Einung unwiderruflich
10 bestätigt, die getreue Beobachtung derselben gebietet, dem Hauptmann ihres Volks erlaubt des Reichs
Fähnlein zu führen so oft derselbe es zweckmäßig findet. In der Einungsvrkunde selbst ist die
Rede von dem Majestäts-Sigel des kön, Vollmachtsbriefs, in letzterem von jener als besigelt von den
Herren und Städten mit ihren Ingesigeln; der Mangel jeglicher Datierung beweist nicht, daß wir es
hier etwa mit bloßen Entwürfen und Projekten zu thun hätten; doch ist auch dieß möglich. — Es
15 schließen jedenfalls am 18 Okt. 1896 {Mi, vor GtdÜ) Bisch. Wilhelm von Straßburg an einem, der Land-
vogt im Elsaß GrafEmich von Leiningen samml zehen Elsäßischen Reichsstädten {die in A genannten, '
außer Weißenburg für dessen Namen Pl<Uz leer gelassen ist) von Geheiße und Empfehlnis wegen des
K. Wenzel am andern Theile, und Straßburg am dritten Theile eine Einigung, Straßb. St. A. G. U. P.
lad. ^/^g nr. 80 or. mb, c. 18 sig. pend., und dabei noch ein verletztes Exemplar an dem keine Sigel
20 hängen noch gelangen zu haben scheinen. Die Excerpta Wenckeri i fol. ue^-in* enthielten noch
eine undatierte Urkunde, in welcher K. Wenzel ein von Bisch. Wilhelm von Straßburg, Graf
Emieh von Lyningen kön. Landvogt, den Reichsstädten im Elsaß und der Stadt Straßburg auf
. 6 Jahre geschlossenes Bündnis {mit Siebenem und des Riehes VenUn) bestätigt, ohne Zweifel zum
18 Okt. 1896 gehörig, da unmittelbar fol. u?*^ die Schöpflin'sche Urk. dieses Tags folgt. {Vgl.
25 die andre Urkunde bei Schöpflin Alsat. diplom. 9, 296 f.). Da Basel nicht Theil nahm am 18 Okt.
1896, schließt es I89e Juni li {Mb. vor Vüi und ModesH) eine besondre Einung mit Straßburg auf
8 Jahre, Basel. St. A. Oberes Gew. lad. VV (i), und Straßb. St. A. Q. U. P. lad. *|^f nr. 88 wo an
dem. or. mb. dcLs eine der beiden hangenden Sigel fehlt {vgl Ochs Gesch. von Basel », 889).
Wahrscheinlich fällt unsere Urkunde der undatierten Einung P noch vor di^enige vom 18 Okt.
so 1896 {die wol an ihre Stelle trat), jedenfalls nach dem Einzug Bisch. Wilhelms JI von Diest in
Straßburg vom 14 Dec. 1894; ihr Charakter als bloßer Entwurf wird dadurch waJirscheinlich.
Gedruckt Regest aus B in Zeitschr. f. d. Gesch. des Oberrheins Band i4 Jahrg. 1872 p. 179 nr. lOO von
Perlbach.
Wir Wentzelawe von gottes gnaden Römischer kiinig z& allen ziten merer des ricbs
S5 und künig zu Beheim t&nt kunt allen den die disen brief sehent oder hörent lesen : das
wir umb gemeinen nutz des landes und aller liiten die darinne wandelent wonende oder
sessebaft sint, und umb daz das alle biderbe und gerechte lüte dester baß mugent sicher
gesin libes und gutes uf wassere und uf lande und an allen enden vor den ungerechten,
gemacht und ufgeseczet hant einen gemeinen friden in disen nachgeschribenen zilen
40 und landen.
[i] Und sint mit nammen in disem gemeinem friden von unserem geheisse
und gebotte der erwirdige Friderich bischof ze Straßburg unser lieber nefe fiirste und
andehtiger an eim teile ; darzü der edele unserr lieber getrüwer Stislaw von der Witen-
miilen unser lantvogt mit der lantvogtien in Eilsaß mit ire zügehörden oder wer denne
46 zu disen ziten' unser und des richs z& Eilsaß lantvogt ist, und darz& die schultheissen
die meistere die r^te und die bürgere gemeinliche unser und des richs stette in Eilsaß
mit nammen Hagenowe Colmor Sletzstat Wissenburg ^ Oberenehenhein ßoßheim Key-
sersperg Münster Mülnhusen Thürikein und Selß^ von iren iren bürgeren gemeinlichen
und besunder und^ der iren wegen zu dem anderen teile; und denne dai*zü der meister
50 der rat und die bürgere gemeinlichen der stette zu Straßburg von iren und derselben
ire stette und der iren wegen zu dem dritten teile ; und denne aber darzft der burger-
meister der rat und die bürgere gemeinliche der stette zft Basel von iren und derselben
ire stette und der iren wegen zA eime halben teile; daz ist vierdehalb teil.
$) B danne bS xitea. b) tttht in AP, ist in B mugtttrithen; A Winenbürgf c) »ttht hu AP, ist in B ausgestrichtn
55 und das mitgttilgte und sugleieh vor DArinkbelm eingesetzt, d) add. B.
]^74 Reichstag zu Eger im April und Mai 1389.
1883 [2] Und 8ol derselb gemein fride angon an der date dia briefes, und soI
^*'' " weren als lange als der lantfride weret den ieczent forsten herren und stette' am Ryne
mit einander hant'.
[3] Und sint dis die zile und begriffe der landen disselben gemeinen
friden : und söUent gen hinuf biz an den Howenstein und hinab biz uf die Selße, und ^^
ietweder siten biz als die sneschleifen gent gegen dem Ryne^.
[4] Wir setzent euch und gebietent, das man uf wasser und uf lande weren
sol in dis gemeinen friden zilen allen roupt^ brant mort gefengnisse und
unrecht widersagen und allen gewalt und unrecht, die den widerfarent, die
disem gemeinem friden zAgehörent, und euch allen koufliiten und anderen erbern bider-u
ben Idten, sie sient wer si sient, phaffen oder leien geistlich oder weltlich, die in dis
gemeinen friden zilen unargwonlich ritent oder varent gond oder wandelent, ane alle
geverde.
[6] Und süllent die vorgenanten teile einander getrüwelichen beraten
und beholfen sin z& allen iren kriegeu und n6ten die inen uferstont in disen vorge-is
schribenen zilen und ziten von den Sachen die den gemeinen friden anrftrent ane geverde,
und gegen allen den die ire vigende enthaltent husent oder hofent eßent trenkent oder
in zulegende sint mit werten oder^ mit werken, und euch wider alle die die söliche mis-
setat tfetent als da vor geschriben stot, als es die sibene oder der merteile under in uf ir
eide erkennent die darz& benempt und geseczet werdent von den vorgenanten teilen. to
[6] Das ist ze wissende : von den drien teilen von iedem teile zwene,
und der egenante halb teile einen®; und von den zwein, die der vorgenant bischof
Friderich z& disem lantfriden seczet, sol einer das erste vierteil jores ein fr^ger und ein
sibende-man under den egenanten sibenen sin ; so sol darnach das ander vierteil jores
von den zwein, die die' richs-stette zft den sibenen setzent, einer euch ein freger und 25
ein sibende-man sin; so sol daz dritte vierteil^ jores von den zwein, die die von Straßburg
zft disen sibenen des lantfriden seczent, euch einer ein freger und ein sibende-man sin;
und wenne also sechs vierteil jores ie eins umb daz ander also umbkomment*^, so sol daz
sibende vierteil jores der von Basel man, den su denne zu den sibenen' geseczet haut,
ouch ein freger und ein sibende-man sin. so
[6*] Und* welhre denne also, z& weler zite das ist, ein freger und ein sibende-man
idt, wenne der die anderen sechsse sine gesellen gefroget*^, so sol er ouch urteil spre-
chen; und waz das mereteil denne erkennet, das sol furgang haben etc.^
[7] Und s611ent ouch die vorgenanten sibene und ieklichs teiles man"'
sweren an den heiligen daz recht z& sprechende umb alle die Sachen die ftir siss
komment von des egenanten gemeinen friden wegen, in alle die wise als ob die teil alle
in fr6mde werent und si zu inen noch zft deheinem teile under inen nit gehortent. und
sol ouch ir keiner nit miete oder" miete won' nemmen noch niemant von iren wegen ane
geverde.
« [8] Und ist es daz under inen den vorgenanten teilen deheins deheiner-40
hande not oder gebreste anegienge in die wise daz man es angriffe kriegete oder
a) B add. nlden. b) »n B korrigiert itatt (and hiaabe) bii an den Btein gen Scheide nidewendlg Winembnrg (und
ietweder lite) al« man es danne machet etc., doM »elf int atu urtprüngliehem Schedde nachirilglieh Seheide
verbessert, t) B add, allen, d) ß und. e) P Ton iedem teile iwene man und der egenante halbe teil einen
man. f) om. A , add. BP. g) Ä vlerteilf. h) BP fürlioment. i) B add. des lantf., P add. dlrre einnag«. ^
k) B gefreget. I) B om. etc. m). AB sie, der tlbende-man ist gemeint, vgl, BTA. 1, 208, 6. n) BP noch.
^K. Wenzeli Landfriede, Theilbrief für den Land- ^ Vgl. zu dietem Artikel den Egerer Landfrieden ort. 2.
friedenebezirk am Rhein, 1889 Mai 6 Eger {1889 Juni 6 * Miete-wan, mereedie $ive lueri ojdnio et praetumtio
[Heidelberg] zu vgl.). HaUaus.
B. LandÜrieden. 175
schedigete, so mag dazselb teil, das man also schedigete, oder die in dem teile, den der jsa$
schade geschehen ist, den anderen teilen verschriben und si manen, dassi unverzögenli- ^^-^^
chen^dieiren, die si darzü gesetzet und gegeben habent, (und denne des teiles man, den
die Sache anegot^) senden zu dem ersten lantage gen Straßburg, zu dem anderen gen Be-
finefelt, und zu dem dritten tage gen Colmer, und also die lantage für sich ufhin^ und
söUent dieselben sibene bi iren eiden unverzogenlichen varn in die stat dar si denne
gemant worden sint, die Sachen verhören, und nit von dannan kommen si oder der mer-
teil under in habent denne erkant bi iren eiden waz si dunkt daz denne zu derselben
Sachen ze tiinde sie ; es were denne daz si es mit des klagenden teiles willen übertragen
10 möchtent.
[9] Und waz die sibene oder der merteil under in darumb bekennent das dem
klagenden teile ze tünde ze helfende und ze rotende sie, es si mit ußzogende^ mit eim
beseße und mit allen Sachen , das söllent si die vorgenanten teil bi iren eiden getr&we-
lich volleffiren ane alles ander erkennen ane alles sumen und hindernisse; doch also,
15 waz helfe dieselben sibene oder der merteil under in erkennent, daz zu der helfe diesel-
ben vorgenanten dni teile ein teil glich als vil helfen und dienen sol als das ander, und
der halb teil vorgenant halb als vil als der drier teil einre, es sie mit gerittem oder füß-
gondem^ volke oder mit kosten ze habende, one geverde.
[d°] Würde* man euch ein bes^sse also tun, so söllent die, die zu disem lantfriden
jogehörent und den sachen gesessen sint, den gezüg', so si hant und des man darzü bedarf,
fürderlich darzü lihen. und were daz üczit von sölichem gezüge verlorn oder gekrenket
würde, daz sol man widerkeren nach der siben erkantnisse oder des merteils under in. was
kosten daruf got, welerhande der ist, den sol der lantfride gemeinlich liden und gelten^.
[9^] Were* es euch ob diser lantfride dehein schloß oder vestin gewünne, wo
15 denne die sibene oder der merteil under in erkennent das man das schloß oder die vestin
brechen sol, da sol man das schloß oder die vestin unverzogenlich brechen mit gemeinem
kosten des lantfriden''.
[10] Were aber das der vorgenanten sibenen einre oder me, so si uf sölich
tage varen söllent, nit heime werent oder daruf nit kommen möchtent oder ein teil
so die sinen enderen wölte, so sol dazselb teil andere an des' stat schikcn unverzogenlich.
und söllent denne die oder der, die darzü also geschikt werdent, sweren daz recht zu
sprechende in alle die wise als davor ist bescheiden, und alles des macht haben zu er-
kennende das der oder die hattent an der stat si denne da sint, ane alle geverde.
[10^] Ouch' söllent die sibene, die über den lantfriden gesetzet sint, allemal zü-
S6 sammenkommen an iedem nechsten sunnentage nach ieder vronfasten in
der obgenanten drier stetten eine, imd den lantfriden alda besiezen, und alle klagen
und Sachen, die für den lantfriden gehörent, verhören und ußrichten getrüwelich uf ir
a) Ä nnverzBgvnliehen f P doch wol siemtieh deutlich fi ; J} 8 oder 8 9 B weiter unten tpol- u im Reichen Wort, b) den
— aaegot ist Smendation; AßP haben die in eÜ derselben Eite baben »ßUent, wo offenbar ein Irrthum in der
4t Äb/cutung der Urkunde vorgegangen ietf indem man »ich zu »treng an da» Vorbild det Landfrieden» vom 6 Mai
1878 hielt, allein die»e» Vorbild pa»»te hier nicht, J878 mutete bei bloß drei Tkeilen, deren jeder 2 Vertreter
»teilte, ein »iebenter Mann extra geetellt werden , hier 1889 mit 8 Vi Thdlen i»t der »iebente Mann immer »ehon
mit dabei wenn die 8 Theileje ihre zwei und der halbe Theil »einen 1 Vertreter »ehiekte; e» »olt wol nur geeagt
«, werdtn, dofi nicht bloji die andern, die gemahnt »ind, »andern auch der be»ehädigte oder mahnende und kla-
^ gende Theil oder HalbtheÜ »eine oder «einen Vertreter »chieken »oll. c) BP nß »tatt ufbin. d) em. au» nfiogende.
e) Ä »eheint fZßgondem tu haben, P »ieher »o, B filßgandem mit abbreviertem m. t) A »chcint gealg zu herben,
cm. gezdg (~ gesinc mhd, WB. 8, 917*) wie B hat. g) BP geben, b) hier folgt in B die Stelle , die jedoch au»-
geetrichen i»t, aber in P widerkehrt were ea 8cb daa man In sollcben Blossen oder Testen gefkngen odergSt
gewünne , oder ob sas anderswa des gemeinen lantfriden gieren und diener debeinrehande ge&ngen oder g&t
§0 gewünnent, do sol man die gefkngen nnd das gut teilen, ieglicben teile nacb mark sal, alles nngeTerliebea
ßeglicben oder leglicbemf Äbbreviatione-Strieh], i) tn B »eheint des verändert au» der «ml nidU umgq^hrt.
' Vgl zu diernn Artikel den Egerer Landfrieden arU ii. $pr eckender Artikel
* Im Egerer Landfrieden findet eich Mezu kein ent- ' Vgl zu dieeem Artikel den Egerer Landfrieden art. 7,
I
I
! Dee, 81
176 Reichstag zu Eger im April und Mai 1389.
1889 eide ane geverde. duhie aber den sibende-man der denne z6 zitcn ist, daz es notdürftig
were dazw&schent zesammen ze kommende, so mag er die andern secbße sin gesellen
verschriben und zA im besenden in der vorgenanten drier stetten eine oder* in ein ander
stat da es den vorgenanten sibende-man allemuczlichest und -gelegenlichest bedanket
sin **. 5
[11] Was krieges ouch in disen zilen des gemeinen friden deheinen
teil under in angefallen were, und yor den sibenen usgetragen were das man dem
teile helfen sölte, und die kriege in disen zilen nit gericht noch versdnet wdrdent : darzü
söUent si nach dem zile ein ganzes jor einander beraten und beholfen sin, nach dem
als die sibene, die des moles warent da sich der krieg erhüb, oder der merteil ander in lo
erkennent, ane alle geverde.
[12] Was Sachen oder kriege sich euch erhftbe under einem sibenden
manne, von welhem teile der were, die sol euch derselb sibende man ußrichten^ und
ir ein ende geben, wie doch daz ein ander sibende-man dar gegeben und gesetzet were,
ane alle geverde. 15
[13] Und umb daz die stroße uf lande und wasser desto bas gefridet werden^ mii-
gent, so sol ieklichs teil under den vorgenanten drien teilen mit sime kosten
und schaden ußrichten und haben fünfzehen manne mit glefen, ieklich glefe
selbdritte, mit® hengesten pherden und bereitscheften wol ungerichtet, und vier ge-
waffente reisige knechte darzü mit arenbrösten, und waz zfl den ^ gehört, ouch wol ußge- so
richte, und die von Basel von irem halben teile siben man mit glefen und drie gewoffente
reisige knechte mit arenbrösten, und waz z& den gehört, ouch wol ußgenistet in der masse
als von der drier teile glefen und** gewofenter knechte wegen davor wol bescheiden ist;
der werdent zesammen etc.*
[14] Ouch sol^ dazselb gesinde einen houptman haben, der von des ge- 85
meinen friden wegen dar gegeben und gekosen sie, von erst ein ganz jor uß und danach
als lange als die sibene oder der merteil under inen erkennent daz es disem lantfriden
gefftgklich oder' näcze sie. und sol derselb houptman und das gesinde unser und des
richs venlin mit in f&ren, und stellende sin nach bösen argwönigen*" und übel-
tetigen lüten die mit nome roube mort brande gefengnisse unrechtem widersagende ao
oder anderen bösen werken den stüken glich iemand schedigeten an libe oder an güte^
so verre daz si söliche getat nit verantwürten möchtent mit eime gemeinem glichen rechte
und darumb si nit gemeines gliches rechtes sich erbietend ze nemmende ze gebende und
des gehorsam ze sinde vor den sibenen des lantfriden". «
[IS] Und wa in söliche übeltetige^ lüte fürkement oder si si wüstent oder S5
befündent, die söllent si bi iren eiden vahen angriffen ufenthalten und die ze stunt ant-
würten dem teil das zu derselben zite sinen sibenden man hette. und sol man ouch da
von ineni* richten nach dem rechten, und nach der getat als si denne begangen habent
mit den egenanten bösen stüken nach gelegenheit der Sachen, mit einre sölichen büsse^
und besserunge als si denne nach dem rechten beschuldet'^ haut nach erkantnisse der 40
vorgenanten sibenen oder des merteils under in. und sol man die ouch von banden nit
lassen ane aller der vorgenanten sibenen* willen.
a) B otdd. aber, b) B wo es in denne bedanket das es allernütslicbeste nnd -geleipenlleheite aie statt da — - ain ;
der ganze art, 10* Ut in B naehträglieh auf den Rand eret eingetragen mit Verweisung hieher. c) Ä nfricbten
wol versehrieben für nßrlcbten, B hcU nßribten. d) A hatte werdent, BP haben werden, e) om. AB; add. 45
aus P, wo zwar andre Bestimmungen stehen f aber der Ausdruck ist iede glefe mit zweien pferden. f) B darxii
statt EU den. g) B nsgerdstet. h) B add. reisiger. J) AUnea in AB. k) B nnd sol 8cb. 1) B nnd. m) A arg-
wlnen , BP argwenigen, in B seheint e aus o verändert und nicht umgekehrt, n) in B vor — lantfriden erst
aufkorrigiert. 0) om. B. p) B im. q) cUa Bedeutung des Zeichens auf n .in A erkenne ich oms meiner Abschrift
nicht mehrt BP haben bSssen. r) B verschaldet. s) in B sibcner durch Korrektur statt teile. M
B. Landfrieden. 177
[16] Es söllent ouch aller derselben teile stette und vestinen demselben ^88$
gesinde und ouch allen anderen die zft denselben® teilen gehörent, von aller der Sachen ^**'*"
wegen die zu disem gemeinen friden treffent, offen sin sich selben darinne und daruß
ze behelfende und inen selber^ daz beste ze t&nde zä iren nötcn des gemeinen friden ane
6 alle geverde, doch unschedelich den der^ die schloß werent, wand alle burgfriden, die
vor datum dis briefes gemacht sint, in allen iren kreften söllent bliben unschedelich disem
lantfriden^.
[16^] Dieselben* vorgenanten teile söllent ouch bestellen und besorgen, daz man in
allen stetten und vestin dis lantfriden den vorgenanten glefen und dienern iren pherden
10 und in selber koste geben sol umb bescheiden zitlich gelt ungeverlichen.
[17] In weles teiles gebiete oder gerichte ouch iemant k^me der ein
schedelich übeltetig man were, und den anderen teilen oder ir eim oder der® iren
schaden getan hette in den zit^n dis friden, und dazselb teil und der rot desselben
teiles uf iren eit erkantent daz er ein schedelich inan were und si wider recht geschediget
10 hette : da sol daz teil, dahin er kommen ist, in angriffen und in büssen und besseren nach
dem rechten ze glicher wise als ob demselben teile dazselb unrecht geschehen were.
[18] Wa ouch si dieselben teile vindent, das iemant, wer der were, der under
ir deheins teiles gebiete sessehaftig were, ein frömde volk oder krieg in der teil
deheins brechte^, unerfolget siner Sachen vor dem teile darinne er denne sessehaftig
so ist: den sol das teil, under dem er sessehaftig ist, herteklichenundvesteklichenstroffen^,
durch das sich sin ander liite dester e erlaßent, zu glich er wise als es denne die sibene
oder der merteil under inen erkennent, ouch ane geverde.
[19] Weler herre ritter knecht oder stette, die in dis lantfriden zilen sitzent, disen
lantfriden nit gesworen hant, wa do die vorgenanten sibene oder der merteil under inen
86 erkennent, ob es si echt notdurft und güt^ dunket sin disem lantfriden, das der oder die
disen lantfriden sweren suUent, die söllent unverzögenlichen' etc. in*^ sweren, mit
allen puncten und artikelen zu haltende und ze vollefdrende und ze tünde alles das da
vor geschriben stet, in eime sölichen zile als es die sibene oder der merteil under in
denne erkennent, und ouch zft dem lantfriden ze dienende nach erkantnisse der vorge-
80 nanten sibenen oder des merteiles under in. wer daz nit töte und daran ungehorsam were,
dem oder den sol diser lantfride weder beraten noch beholfen sin. und sol diser lantfride
den oder die solich^ haben und underwisen, das si gehorsam sint disen lantfriden zA
swerende und ze tfinde als vor geschriben stat. würbe ouch iemant in disen lantfriden, da
die vorgenanten sibene oder den merteil under inen beduchte das er disem lantfriden
35 nit gefüglich were, den sol man darin niit nemmen noch entphahen, und sol im
ouch diser lantfride nit beholfen noch in ^ schirmende sin in deheinen weg ungevärlichen.
[20] Were es ouch das dehein angriff in den obgenanten zilen des fri-
den den egenanten teilen oder ir deheinem under in geschehe, da söllent ie
die nechsten zflziehen fiirderlich und mit eime geschrei nochvolgende sin und das weren
40 und darzü beholfen sin getniwelichen nach irem besten vermügende darzö ze tünde, ze*^
glicher wise als ob inen die geschieht und der schade selber geschehen were, ungever-
lichen.
a) B den. b) B doch nicht In selben §<mdem in selber, c) B des. d) wanne — lantfriden autgeatriehen in B,
Olli. P. e) A der, BP den, UUteres vol d<u richtige; liest mcm gleiehwol der, «o wäre aua den vorliergeheTtden
45 zu ergäfuen elm (eim der iren). f) A brecbe , BP brebte. g) BP nnervolget siner Sachen vor den sibenen , den
sol daz teile, unter dem [B dem, P den] er danne seshaiUg ist, bertiklichen und vest. str.; B hatte eret geechrie-
ben nnervolget slnre Sachen vor dem teile darinne er danne seshaftig ist bertiklichen nnd vest. str. h) BP om,
nnd gftt (B ehte notdurftig), i) A unveraSgenliehen f BP doch vol MietnUch deutUeh 6. k)Binf A inen.
1) ABP tie. m)<m,B, add. AP, n) om. B.
50 ■ Im Egerer Landfrieden findet eich hie;iu kein enUprechender Artikel.
Dentsche Beiohstags-Akten IL 23
278 Reichstag zu Eger im April und Mai 1389.
iaa^^i [21] Ouch söllent alle herren und stette, die in disem" friden eint oder noch darin
^**'" komment, von keiner sache^ wegen, davon krieg uferstanden were in disem friden, de-
kein tegedinge^ s&ne richtunge oder ursage^* nit ufnemmen ane der vorgo-
nanten sibenen oder des merteils under in^ willen und gehMle ane geverde.
[22] Wir wellent ouch und seczent, das man kein kloster noch kirchhöfe nüt ^
rouben stdrmen oder stören sol in deheinerhandewege in disem friden; es werent denne^
klöster oder kirchhöfe, daruß oder darin diser lantfride geschediget were worden oder
wurde, ungevdrlichen.
[23] In allen disen stiiken sol usgenommen und behalten sin allen vor-
gcschriben herren stetten ritteren knechten und anderen, die in disem gemeinen friden lo
sint oder hamach darin komment, und ir ieklichem besunder, alle ire freiheite ge-
richte und g&te gewonheit und rechte^ als si die bizhar bracht und gehept hant
und als daz von alter harkommen ist ; doch mit behaltnisse unser als eins Römischen
küniges eins z&kiinftigen kcisers aller rechten, die wir habent und^ haben söllent und
niögent von Römischer kliniklicher mochte, si sient geistliche oder weltlich ^ 15
[24] Ouch söllent lehen fiir die lehen-herron gehören, und eigin und erbe für
die gerichte da si gelegen sint, als das ouch von alter harkommen ist.
[24^] W er e* es ouch das iemant, der z& disem lantfriden gehöret, an dem dienste,
so er zu disem lantfriden tftn sol, sumig were, also daz er sin liite mit den glefen den^
gewoffenten knechten oder den pherden , so darz& gehöret , nit bereit noch wol usgerästet to
hette uf die zite, als im denne von dem houptmanne dis friden, der denne z& ziten ist,
verkündet were : was bresten denne ieman also hette, sin sie lutzel oder vil, den sol
derselb houptman den vorgenanten sibenen des nechsten, so si z&sammenkomment, f6r-
derlich verkünden und sagen, und söllent denne die oder der, an den der gebreste ge-
wesen ist, für ie die glefe alle tage dem gemeinen friden zwene guldin geben und für ie >6
den einspennigen alle tage^ einen °^ güldin ouch geben; und süUent daz gelt die vorge-
nanten sibene bi iren eiden niemand varen lassen.
[24^] Were* es ouch ob dehein herre oder stat oder wer die werent, die z& disem
lantfriden gehörent, zu der zite, so si z& dem lantfriden dienen söllent, semlich lüte mit
glefen darzü schiketent, die dem" houptman und den sibenen dis friden nit gefel- so
lig werent: die mögent der houptman oder die sibene wider heimsenden und andere
heissen an der stat schiken in den nechsten achte tagen darnach, die dag&t redelich und
reisig sint ze ritende, ane geverde. doch söllent die lüte mit den glefen und die reisige
knechte, die inen nüt gefeilig sint als davor stat, bi dem houptman bliben, unz andere,
die man denne an ir stat dar sendende wirt, komment. ss
[24^] Were* es ouch das iemant offen widerseite vigentschaft oder krieg
in disen lantfriden bracht hette, waz Sachen oder schaden davon vormals ufer-
standen oder erwachsen were, darz& sol im der lantfride nüt beholfen sin, si tetent es
denne gerne^ wolte man aber denselben furbas kriegen, über das daz er sich rechtes
crbütte und gehorsam wolte sin vor den sibenen dis friden, so sol man im uf den eidto
0} in B einkorrigiert wol von andrer Band lant. b) B keinre aaehdn. c) B add, friden. d) BP xmage ; Ä nrfttfe t
nnagef e) B ureprünglieh one der egenonten teile aller, dann korrigiert im Sinn von Ä. f) BP add» soliclie.
g) Ä am Rande noU gewonheit , B friheite g&te gewonheit [diese beiden Worte einkorrigiert] gerihte und rehte ,
P firiheiten gerihte nnd reht nnd gewonheit. h) B add. von rehtes wegen, i) B hat die Worte doch mit —
weltlich am Bande in dieser Gegend, doch ohne Verveieungsaeiclien. k) om, B, 1) B om. alle tage, m) A eine. 45
n) B korr, et. eime. o) in B lü deten es denne gerne nachträglich eingeeetst.
* ürBage, Aufkündigung der Freundschaft, mhd. WB, ' Im Egerer Landfrieden findet eich hiezu kein ent-
2 i i£«. sprechender ArtikeL
* Im Egerer Landfrieden findet sich hiezu kein ent" * VgL zu diesem Artikel den Egerer Landfrieden ort*
fprechender Artikel. M» «»d etwa noch art. 20. 50
B. Landfbieden. 179
von die lantfriden wegen beholfen sin umb alles das waz im darnach geschehe oder ^^^
widerfore.
[24^] Doch'sol diser lantfride unschedelich sin dem lantfriden den färsten
herren und stette da nidenan am Ryne mit einander hant*, und sol euch derselbe
8 lantfride da nidenan^ disem lantfriden euch unschedelich sin ane alle geverde etc.^
Disen obgenanten gemeinen iriden in allen sinen puncten und arti ekeln, also do
vor begriffen ist von uns des obgenanten känig Wentzelaus geheiße und gebotte, hant die
obgenanten Friderich bischof zfl Straßburg, Stisläw von der Witenmiilen unser lantvogt,
und die andern obgenanten stette alle, gelobet und zft den heiligen gesworen stete und
10 veste z& haltende one alle geverde. und wir die obgenanten Friderich von gocz gnoden
bischof zft Straßburg, Stisläw von derWitenmulen lantvogt in Eilsaß, und wir die riches-
stette egenant, und wir die meistere die rete und die bürgere gemeinliche der stette
Straßburg und Basel, bekenneut offenliche mit disem briefe, daz wir von geheiße und
gebotte des allerdurchliihtigesten fursten unsers lieben^ gnedigen herren künig Wentze-
15 laus disen obgenanten gemeinen fridcn in allen stucken puncten und artickeln, alz hie
vor begriffen ist, gelobet und gesworen hant an den heiligen stete und veste zu haltende
one alle geverde. doch nement wir die von Straßburg uß die viirwort die wir habent
mit jungher Heinrich von Krenkingen. so nement wir die von Basel uß den erwirdigen
unsern gnedigen herren den bischof z& Basel, doch sol dis ußnemmen mit der gedinge
so sin, obe derselben deheinre, die hie vor von uns den von Straßburg und den von Basel
ußgenommen sint, detent wider disen obgenanten gemeinen friden und daz nit keren
woltent so su es ermanet wördent, so soUent wir die von Straßburg und von Basel
noch geheiße unsers gnedigen herren des küniges wider dieselben beholfen sin und dftn
alz die siben^ oder der merreteil under in erkennent, doch daz wir die von Straßburg
26 unser ursage, alz vor geschriben stot, die zit uß wider den egenanten jungher Heinrich
von Krenckingen vor ufsagen® sollent, e^ daz wir unser helfe wider in dün soUent , one
geverde.
ZA Urkunde und vester gedehtniße aller vorgeschribener stucke und artickele hant
wir der obgenant kunig Wentzelaw mit unser küniglicher majestat ingesigel disen brief
30 loßen versigeln, und wir der obgenant Friderich bischof zA Straßburg, Stisläw von der
WitenmAlen, und wir die andern burgermeistere^ rete und bürgere gemeinliche der ob-
genanten stette, zft merer vestigunge und Sicherheit dis gemeinen friden habent wir
unser aller ingesigele zA des obgenanten unsers herren des küniges ingesigel an disen
brief laßen henken, der geben ist zu Frage ^ noch Cristus geburte druzehenhundert jor ^gg^
A5 ahtzig und nun jore uf sant Thomans tag des zwelfbotten. ^««* ^^
a) B deneib nlder laatf. b) o». B. c) add. W, A) add, W» e) ^TTafingen, mi. nftafpen. f) WA om. e, add,
MR. ; P hat du Bedeweüe so wolten wir in anaer nnage TÜrderllohe abflagen nnd daraocb vigentliche gegen
in t&n alM gegen andern* g) Ä bnigmelstere. b) W hat in Präge »tatt etc. da§ in A steht,
' Im Egerer Landfrieden findet sieh Mezu kein ent- friedenebezirk am Rhein, t889 Mai 6 Eger {J889 Juni 6
^0 sprechender ArtikeL [Heidelberg] zu vgl,).
> K, WenzeU Landfriede, Theilbrief für den Land-
]gO Reichstag zu Eger im April und Mai 1389.
C. AafforderaBg nnd Beilritte zam Landfrieden.
1889 76. ^. Wenzel an die Ober- und Niederschwäbischen Elsäjßischen Rheinischen Wetterauischen
^"*^ Fränkischen und Bairischen Städte, sie sollen von ihren Bünden ablassen, sich nwr an
ihn und das Reich halten, und dem Egerer Landfrieden beitreten, 1389 Mai 1 * Eger,
Ä au9 Frankf, St. A. Kap. B. Landfrieden aoi 403, auf der vordem innem Seite de$ Pergament- Um- &
tchktgt, dazu die Bemerkung daselbst Diese vorge8cArt6^ abeschr»/lt brachten der stede fr&nde
von Eger, wozu doch nicht wol die auf der hintern innern Seite des Pergament-Umschlags stehen'
den drei Namen gehÖrenUenne Geist, Henne Meigenblflt [Mergerblut 7j, Henne von Frideberg, die
Band die die 8 Namen schrieb ist wahrscheinlich eine andere aber gleichzeitige, die Gesandten
Frankfurt's zu Eger waren aridere, vgl, nr. iOi ort. 2. lo
B coli Stuttg. St, Ä. El^Unger rothes Buch foL TS* {s, Repert, Efil, pag. 119),
D coli. Datt de pace 61' ex archivo.
L coli. Lünig Reichsarchiv 18, 46 nr. 86, mit der falschen Jahrszahl 1888 {bei Georgisch Regest zwei-
mal aus derselben Stelle, s. u,).
Gedruckt audi bei DumofU corps dipl. a, i, 220 aus Datt. — Auszug bei Pelzel Wenzel 1, 210 f. — Regest 15
bei Georgisch 2, 786 unter 1888 aus L, und 2, 790 unter 1889 aus D und L und Dumont; bei Böhmer
Reichsgesetze 15; bei Scriba 8, 228 nr. 8887; bei W. Vischer in den Forschungen zur Deutschen Ge-
schichte 2, 170 nr. 882; bei Janssen Frankf. Reichskorrespondenz 1, 82 nr. 77 oms A,
Wir Wenczlaw von gottes gnaden Römischer künig zu allen zeiten merer des richs*
etc. embiten den burgermeistem reten und burgern gemainlichen unser und des richs so
steten' in Obern- und Nidem-Swabin in Eisessen an dem Rine in der Wederey in
Franken und in Baigern gelegin unsern liebin getreuwin unser gnade und alles göt.
liebin getruwen. also als ir iuch wider unsern und unsers vatters seligen willin
züsamengebftnden und verainet hant bi ainander zt blibin, darinne ir uns und daz
heilig riche usgenommen hant, das das wider uns und daz heilige riebe nicht sin sülle: 25
also, wann wir genzlichen erkennen und wissentlichen virsteen, daz solich böntnisse
wider got wider uns und** daz hailige riche und wider *^ daz recht ist, so gebiten wir
iuch allen gemainlichen und iuwer ieglichem ^ besunderlichen bi unsern und des richs
hulden und irmanen iuch auch solich er aide und truwen als ir uns und dem hailigen®
riche schuldigt sint, des wir iuwer brief haben und auch sust kuntlichen ist, daz ir alle so
solich bftnde, welherlei die sind, die ir züsamen gehobt habin, und^ mit namen den
gemainen bunt, von stad^ an genzlichen lassent absin abtügent und absagint', und iuch
an niemand anders denne an uns und ^ daz hailige riche haltent, und in den gemainen
lantfride den wir gemacht habin tretent. wann wo ir des nicht tedent, des wir nicht
glauben, so benemen entvv'eren und priveren wir iuch in kraft diz briefis aller frihaitenss
rechten und gnaden die iuch von uns und unsern vorfaren an dem riche Romischen
kaisern und kunigen gcluhen und gegebin sind, und seczen iuch in unsern und des
hailigen^ richs und aller der unsern unfride und ungenad als mainaidcr ungetrew°^ und
^^^ unrechte'^ lewte. mit urkund diz briefs virsigelt mit unserm angedruktem^ insigel,
Mail gebin ze Eger p an sand Sigmunds tag anno domini etc. 89 *!'. 40
a) von — richs add. L. b) add. BDI. c) add. BDL. d) i^L — en , In ^ ahgtkartt. e) add, BDL. t) BDL ver-
bunden and pfllchtig ttatt schuldig, g) add. BDL. h) AB st«d , DL stund, i) Ä abt&gen und absagin , BDL
abt&gent und absagent; in Ä abt&gen korr. aus abrfigen. k) add. BDL. I) add. BDL. m) wit Abkürzung
eig. ungetrerew. n) B nngereht , DL ungerecht. 0) B anhangendem, DL lesen anhangenden, p) add, BDL.
q) L fcOeeh 1888. 45
' Sigmund wird verschieden berechnet, Piigram cal. Chr. 2, 261 j Datt de pace 60^, und im allgemeinen den
chron. hat Mai i und 2, Helwig und Grotefend nur art. 88 des Landfriedens selbst. Sie sind bereits nicht
den 2 Mai, Weidenbach und Potthast nur den i Mai; mehr als Bundesstädle bezeichnet, vgl. im Gegentheüdas
Georgisch Pelzel Böhmer Stalin Scriba Janssen Vischer Ausschreiben vom lo Merz.
berechnen 2 Mai. Lünig RA. 18, 46 nr. 86 und hieraus ' Wenn Pelzel Wenzel i, 214 aus chron. Norimb. fio
GeorgischRegesten2, 786 haben die falsche Jahreszahl 1888. apud Oefele 1,826 noch einen Brief des Königs an aÜe
' Ueber den Eintritt der Städte vgl. Gemeiner Regensb. Reichsstädte erschließt , der nach dem Landfriedens-
G. Aufforderung und Beitritte zum Landfrieden.
181
77. Buch. Gerhard von Wirzburg bezeugt, daß Windaheim den JEgerer Landfrieden vor ihm f^
beschworen hohe. 1389 Mai 20 Wirzburg.
Au8 Münchi R. A. Urk. X ^1^ or. mb, c. tig, pend.
Regelt in Reg. Boxe lo, 24i und darauB bei Vischer nr, 84i,
5 Wir Gerhart von gotis gnaden bischoff zu Wirczpurg bekennen und tun künt
offenlichen an diesem brive allen den die in sehen hören oder lesen : das vor uns
sint gewesen die ersamen wisen lute die burger der stat zu Windeshein \ und haben
vor uns gesworen den lantfride, den unser genediger herre d^r Römisch kunig die
fursten und herren nehste zu Eger gemachet und gesworen haben, in aller wise und
10 maße als der begriffen und gemachet ist. zu Urkunde ist unser insigel an diesen brif
gehangen , der geben ist zu Wirczpurg des nehsten donerstages vor sante Urbans tage
anno domini millesimo trecentesimo octuagesimo nono.
1889
Mai 20
78. Weinsberg tritt dem Egerer Landfrieden hei und will diejß auf Verlangen beurkunden ^^^
15
gleich Regensburg Nürnberg Weißenburg i, N. 1389 Mai 21 s, l.
Au4 Müneh. Sl. A, Urk. betr. äußere Yerhultnisse der Kurpfalz iS7/f.S8 or, mb, c. tig. pend.
Mai 9t
Wir die bürgermeister der rat und gemeinlich die bürger zu Winsperg verjehen
und bekennen offenlich myt disem briefe : als der allerdürluhtigst höchgeborne
fi&rste und herre der Bömysch künyg Wenczlawe allezit merer dez riches künjg z&
Beheme unser lieber gnediger herro myt rat der küref&rsten ünd^ herren und stet
20 ieczünt zA Eger gemacht haut^ einen lantfriden myt sinerküniglichenmajestat versigelt,
dez erkennen wir Ans, daz wir von geheiß und gebötez wegen dez öbgnanten ünsers
gnedigen herren^ dez Romischen künigez in denselben lantfriden aftch kömen sin, als
wir ime ^ adch billich und gern gehörsam sin sollen und wollen, und geloben adch mit
g&ten trügen &nd haben aAch liplich zA den heiligen geswörn, daz wir demselben
25 Anserm gnedigen herren dem kAnige And dem obgnanten lantfriden Anser briefe geben
And tAn sollen , in aller der maß als die stet von RegenspArg von NArenberg And von
WisßenbArg getan ^ And geben hant die vor Ans in den lantfriden kömen sin, alsbalde
sin gnöde^ oder sin haAptman dez lantfriden daz an Ans erfördert, an allen fArzög And
ön^ alle geverde. And dez zA urkAnde haben wir Anserer obgnanten stat insigel
80 gehangen an disen brieff, datum anno domini millesimo 389 feria sexta proxima ante
diem sancti Urbani ^ pape etc. *
«) in der EfiUnqer Urkunde vom 9 Juni 1889 A8 ffinten statt find, b) Im Orig. hant; in der Eßl. Urk. vom 9 Juni
8 hSt , Ä h&nt oder haut, c) or. add. wegen, d) in der Efil. Urk. vom 9 Juni ASD in. e) getSn f in der Efil.
Urk. vom 9 Juni ASD geben h£nt nnd t&nd (D getan »tatt geben unrichtig) statt g. &. g. h. f) gn8de9 g) onef
35 b) or. firbani. i) das Zeichen, das wir mit etc. gehen, ist im Original unvollständig, soll aber doch wot diese
Bedeutung haben.
Hauptbrief vom 6 Mai 1889 geschrieben wäre und so
ziemlich von gleichem Inhalt wie der oben abgedruckte
vom 1 Mai 1889, so ist das nur eine irrthümUche Verdop'
40 pelung. Ulman Stromer in St. Chr. 1,46 f. hat den Inhalt
des vermeintlichen zweiten Schreibens genauer angegeben
als das chron. Norimb., und zwar in einer Weise daß
kein Zweifel sein kann es sei nur das vom i Mai 1889
und kein anderes gemeint. Das letztere ist bei Pelzet in
45 ausführlichem Auszug ibid. p. 8io f. mitgetheiü aus Du-
mont l. c. — Vgl Konstanzer Chronik Mone Quellen-
Sammlung i, 82i und wer in nit schweren wolt, über den
erlopt er mengkUcbem.
* Gemeiner 2, 2ei sagt, [wie Regensburg] so stehen auch
Rotenburg Windsheim Sehweinfurt in der Anlegung zur
Hilfleistung im Landfrieden, Bundbriefbuch fol. 88, wo-
raus ersichtlich sei daß diese Reichsstädte die ersten ge-
wesen die dem Beispiel der 8 andern [Regensburg Nürn-
berg Weißenburg, s. Sehr, des Hans von Steinach vom
5 Mai 1389] nachgefolgt. Uebrigens hat nach obiger Ur-
kunde der Eintritt von Windsheim erst 20 Mai stattge-
funden, nicht schon auf dem Tag zu Eger.
1889
Mai 21
132 Reichstag zu Eger im April und Mai 1389.
^^^ 79. Eßlingen tritt dem Egerer Landfrieden bei und will dieß auf Verlangen beurkunden
^""' * gleich Begensburg Nürnberg Weißenburg i. N. 1389 Juni 9 8. l
A aut Münch. St. A, Urk. betr. üuf^ere Verhh. der Kurpfalz 191 /(. 24 or. mb. c. tig. pend.
S coli. Stuttg. St. A. Eßlinger rothes Buch f. 7#* («. Repert» EfiL p. ti9), schließt ohne Datum mit der
geben ist. 5
D coli Datt depaee 69^, tchUeßt der geben ist etc. etc., wol aut S.
Regett bei Vitcher nr. 887 au* D, daher ohne Datumetag.
Wir die burgermaister rate und barger gemainlich der etat ze Esselingen ^ bekennen
uns offenlich an disem brief vor allermenglich : alz der [fast wörtlich wie in der
Urkunde Weinsberga vom 21 Maij nur mit einigen stilistischen Aenderungen welche dort lo
als Varianten verzeichnet sind soweit sie es verdienen] und ane alle geverde. und dez
ze Urkunde so haben wir unser stett insigel offenlich gehenkt an disen brief, der geben
ist an'* der nechsten mitwochen nach dem hailigen tag ze pfingsten do man zalt von
1889
Juni 9 Cristz gebürt drwzehenhundert jär und in dem nünundachtzigostem j&r.
1889 80- Pfalzgr. Ruprecht I al8 kön. VoUmachtträger nimmt Hall in den Egerer Landfrieden is
'^"""^ auf. 1389 Juni 16 Heidelberg.
Aue Karltr. G. L. A. PßUz. Kop. B. nro. 8 fol. 18:
. Wir Ruprecht etc. bekennen offinbar mit disem brief und tun kunt allen den die
in sehent oder horent lesen : daz wir die von Halle in den lantfrieden, den unser
gnediger herre der Komische kftnig Wenczelauw gemacht hat in Swaben und in Beyern, io
genomen han an siner stad, als er uns des ganz macht geben hat, in aller der maß als
der lantfrieden uzwiset und als man nehst zu Eger davon geschieden ist. und wcre ez
daz herren und stete itzunt zu Nürnberg of dem tage eines gemeinen mannes nit uber-
kemen umb ir bruche, so sollen wir zusehen den fursten und herren die dez bedorfen
und den von Halle vorgenant einen gemeinen man nach ir iglichs gelegenheit darzu ss
geben, die Sachen zusehen in gutliche oder mit dem rehten zu eintrihten als der lant-
frieden stet. orkund des briefs versigelt mit unserm anhangenden ingesigel. datum
Juni 18 Heidelberg feria quarta ante diem corporis Cristi anno 89.
1889 81. Erzb. Wemher von Trier* tritt dem Egerer Landfrieden bei. 1389 Aug. 23 Boppard.
Ätig. 28 ■"
Aue Dueeeld. Prov. Ar eh. Kurköln, coreaceus minor pag. 884 cop. mb. coaev. Die Urkunde ist dadurch 80
erhalten daß eie alt Muster gedient hctt für die Beitriitsurkunde des Erzb. Friderich III von Köln
vom 81 Okt. 1889. In dem Codex war erst einfach unsere Kurtrierische Urkunde abgeschrieben ,
dann totirde Wemher — erzcanceller ausgestrichen und darübergeschrieben Friderich etc., ebenso
ausgestrichen druyzeenbundert und darüber geschrieben dusent 800 , endlich ausgestrichen uf —
opostelcn und regelmäßig zum Schlüsse fortgefahren des neesten — apostelen. Durdi diese Verän" 86
derungen vmrde die Kurtrierische Beitrittsurkunde vom 88 Aug. 1889 zur KurköhUschen vom si Okt.
1889, die u}ir aU eigenes Stück mitUieilen.
Wir Wemher^ von gotz genaiden erzebuschof zu Triere des heiligen Roemschen
rijchs durch Welschlant erzcanceller bekennen an diesem brieve : daz wir in sulichen
ft) OM. or. h) eod. Wenher. 40
* Es ist nach obigem Datum also nicht richtig, ^as sei; die certa formula ist eben die obige Urkunde, die bei
Datt S2* erzählt, daß Eßlingen noch auf dem Egerer Datt kein Datum hat im Abdruck.
Tage nach Regensburg Nürnberg und Weißenburg in * VgL nr. 78 Anm. zu art, 8:
den Landfrieden sub certa formula aufgenommen worden
G. AuiTorderuDg und Beitritte zum Landfrieden. Jg3
gemeinen lantfrieden komen sin, als der gemacht und begriffen wart nuweliche zu Egre i889
ubermitz den allerdurchlnchtigsten fursten herren hern Wentzeslaw Roemschen kunigh ^^^' *^
zu allen zijden merer des rijchs und konigh zuBeheim und ubermitz unser mitkurfursten
fursten graven herren und steten die daselbes zu Egre zu der zijt waren, und demselben
5 gemeinen lantfrieden hude uf diesen dagh data dis briefs globt haben in der mazen als
die brieye darüber gemacht innehalden. und han wir des zu Urkunde unser ingesiegel
an diesen brief dun henken, der gegeben ist zu Bopard do man zalte nach Cristus geburte
druyzeenhundert nuynindechtzich jair uf sente Bartholomeus avende des heiligen apos- '88$
telen. ^"^'^
10 82. Weil d. SV tritt dem Eheinischen Landfrieden von Eger hei mit Vorbehalt des Wider- ^^^
auatritU. 1389 Sept. 14 8, l ^^'' '^
Au$ Münch. St, A. Urk. betr. äul^ere Verhh. der Kiirpfalz 127/ f. 26 or, mb, c. $ig. pend.
Wir die burgermaister und raut und du gemeinde gemainlich der statt zfi Wile
bekennen unß offenlichen mit disem brieffe: sölichen lantfriden am Ryne, alß der
15 allerdurchluhtigoste hohgeborn fCbrst und herre herr Wenczlä von gotes gnaden Bömscher
kftng zCi allen ziten merer^ deß richs und künig z& Behem unser gnädiger herr mit kur-
färsten fursten gräven^ und herren z& Eger geseczt und gemachet haut^, den globen und
schweren wir liplichen zft den heiligen mit g&ten träwen veste stette und unverbrüchlich
z& haltent in allen sinen püncten und artikeln alß er ußwiset und begriffen ist an geverde.
so wdr' aber ob wir an dem lantfrid am Byne nit beliben möhten, das sol unß an den aiden,
die wir an den lantfrid am Ryne getan h&n, dehainen schaden bringen, deß zfi warem
und sicherm urkfind so hän wir unser stett insigel gehenkget an disen brieff, der geben
wart deß jars do man zalt von Cristus gebfirt druzehenhundert jar und darnach in dem taes
nünden^ und achtzigesten® jar an deß hailigen^ crfttz*^ tag alß eß erhött warde. s^pt.u
« 83. Erzb. Friderich III von Köln triU dem Eger er^ Landfrieden hei. 1389 Okt. 31 ^^
[5oppard?'j.
Aus IHußeld. Prov. Arch. Karköln, coreaceus minor pag, 684 cop, mb, coaev.
Wir Friderich etc. [weiter wie die BeitrittsiM'kunde Erzb, Wernhers von Trier vom
23 Aug, 1389] dusent 300 nujnindechtzich jair des neesten sondages na sent Symons
30 ind Juden avent der heilgher apostelen.
a) merr mit dem Ähkürxumgthdken, lUto merrer oder merer. b) nur Punkt auf e im or. c) eher baut al» hent Hu
or, d) ein toeUeree Zeichen Über n kann niehte bedeuten, e) or, om, und achtsigestexi. f) die gewiümlieh in
dieeem Stück bedeutungeloee Schleife am S^Uuee de« Worte» iet bei ballig hier durch en aufgelöet worden, g) or,
craczet
35 * Wil im Thurgau ist nicht gemeint , sondern Weil »8 Aug. 1889 sondern auch für die Kurkölnische vom
zwischen Leonberg und Kalw, s, nr, 86 wo es mit Heil- 81 Okt, 1889, oder ob der Kurtrierische Ort ßoppard für
bronn und Wimpfen genannt ist, die Kurkölnische nur aus Versehen stehen geblieben ist
* Dieser Ort «feAt zwar in der Urkunde, aber bei der während die übrigen Datumsbestimmungen umgeändert
eigenthümHchen Form, in welcher diese erhalten ist, muß wurden. Vgl, die Beschreibung der Kurtri&rischen Ur-
40 es zweifelhaft bleiben, ob Boppard der Ausstellungsort, künde,
war nicht bloß für die Kurtrierische Beitriltsurkunde vom
1889
Okt. 81
184
Reichstag zu Eger im April und Mai 1389.
[1889 84. BeitritUformel [für die Kurkölnischen Vassalien oder AmÜeute*] zum Rheinischen Land-
''•^«•«J f Heden von Eger. [1389 c. Okt. 31] s. l.
Au» DÜ€$eld. Prov» Arch. Kurköln, coreaceus minor pag, 684 cop. mb. coaev.
Ich etc.* erkennen mich offintlichen mit desem brieve : sulghen lantfreden, als
der allerdurchluchtigste hogeborne furste ind herre her Wentzeslae van gots genaden 6
Romischer kunig zu allen zijten merer des rijchs und kuning zu Beheim mijn genedige
herre mit kurfursten fursten greven ind herren am Ryne gesast und gemacht hat, den-
selben lantfreden han ich gelobt und lijplich zu den heiligen gesworen veste stete und
unverbrüchlich zu haldcn in allen synen ponten und artikeln als er uysswyset und be-
griffen ist. des zu Urkunde han ich etc. mijn ingesiegel unden an desen brief gehangen, lo
c.okt.8i] datum etc.
Inath gg^ Verzeichnis derjenigen die den Egerer* Landfrieden in Schwaben beschworen [oerfasst
1089
Mai 6]
nach 1389 Mai 5, vielleicht 1390 ex, oder später.]
Aui StiUtg, geh, H. und St. Archiv Ainungen mit Adel und Reichstädten fischl. 5« C xxiv 89 cod, mb.
coaev. auf der 9 Seite de» 6 und vor letzten Blatte» in 4^". 15
Nota, daz sind die die den lantfride ze Swaben gesworen hänt.
Dez ersten der maister Tutschen ordens in Tutschen^ landen mit allen sinen husem
schloßen und guten die in dem lantfride ze Swaben gelegen sind.
Item graufe Johanns von Helffenstain.
Item frowe Agnes von Gundelffingen grdf&n z& Zolm. so
Item frowe Yta schenkin z& der Lintburge und Fridrich und Chfinrat ir süne.
Item d'fr Vilibichin ze Elrbach gesezzen.
Item der apt und der convent dez goczhuse ze Kempten.
Item hern Wirch von Trütlingen**.
Item hern Ch&nrat der marschalke von Bappenhain. k
Item hern Sifride von Zülnhart^.
Item hern Egghart von Waltkirch.
Item hern Berchtolt von Clingenstain und sin wibe.
Item Eberhart von Rischach.
Item Michel von Risehach. so
Item Ch&nrat vom Stain von Clingenstain.
a) tcheint Dach auf n. b) & f c) & f
* Eine etwaige Nebenformel oder Enttourf für den
Beitritt de» Erzbiechof» von Köln iet e» nicht, »on»t könnte
da» ertte Wort nicht ich im Singular heißen. Da» Stück
folgt im Codex unmittelbar auf die KurkölnUche Bei-
' tritUurkunde vom 81 Okt. 1889, die obige Vermulhung
mag daher nicht ungerechtfertigt er»cheinen,
* Daß der von Eger gemeint iet, zeigt der Codex,
welcher auf »einen 4 ertten Blättern den Hauptbrief vom
6 Mai 1889 enthält, woraus unsere Varianten Uzunr. 72
genommen »ind. Der»elbe gibt außerdem auffol, 6' und
8*^ Aufzeichnungen betr. Landfriedenetage, offenbar in
Folge dieee» Egerer Landfrieden» gehaUen, aüe» undatiert.
Man »ieht darau» wie »ich die Herren von Baiem gegen
da» Landfriedenegericht mit Berufung auf ihre Freiheit
»träubten, ihre Städte und Amtleute in den Städten und
auf dem Lande deneelben in der durch art. 49 de» Land- 85
frieden» fe»tge»etzten Friet von 9 Monaten nicht beechwö-
ren ließen, zur Bezahlung de» Hauptmanne und Schrei-
ber» nicht» gaben, zu einem aufgemahnten Zug nicht
folgten und auch nicht an de»»en Ko»ten tragen woUten.
— In art. 41 de» Egerer Landfrieden» i»t befohlen, daß 40
die füretUchen Diener undAmptleute, die den Landfrieden
echwören, dem Hauptmann de» Landfrieden» »chrifiHch
angezeigt werden müeeen; mit dadurch enUtunden wol
»olche Verzeichni»»e wie nr. 86 und es.
45
G. Aufforderung und Beilritte zum LandfHeden.
185
Item Lucz Tanner.
Item Chfincz Adelman.
Item Uolrich von Wellwart.
Item Chfincz von WalthAsen und sin swester.
Item Jos Gflsregen.
Item hem Wals vom Stain von Richenstain.
Item Olffman Schräg.
Item Hans Veczer Wilhalmen dez Veczers sfine.
Item Claus Ungelter von Rütlingen".
[nach
1889
Mai 6]
10 86. Verzeichnis derjenigen die den Egerer^ Landfrieden am Mein beschworen [verfasst U^^
frühestens an oder besser nach 14 Sept, 1389]. oder
nachher]
Am Frankf, St, A. Kopialbuch betr. den Landfrieden von 1389 (von i860-liOS)/b/. 48*'6r' nr, 89 cop,
diort C(Mev. EtUehe Namen iind Hnks tnü einer Art Paragraphzeichen vereehen, dadurch scheinen
die wichtigeren Mitglieder dee Landfrieden* hervorgehoben werden zu eoUen, wir haJten diefi im
15 Druck durch einen Stern auegedrückt und denselben rechts hinter den Namen versetzt; vier Namen
sind Hnke bezeichnet durch 8 Striche, diese haben wir durch ein Kreuz ausgedrückt und dasselbe
ebenfalls rechts hinter den Namen versetzt. Der linke Rand der ersten Seite bis Item Heincz scholt-
heilS zu Basenbach inclus. ist in Pergament eingeklebt, doch sind dadurch schwerlich solche genannte
Zeichen verdeckt worden, die wir mit Stern oder Kreuz ausdrücken im Abdruck; gar nicht scheint
30 eine solche Verdeckung stattgefunden zu haben, wo Papier aufgeklebt ist. Die 6 ersten Seiten haben
je 8 Kolumnen von Namen, die siebente nur eine. An mehreren Steilen sind merkliche Zwischen-
räume leer gelassen, ohne daß eine neue Ueberschrift einträte; wo irgend etwcu darauf ankommen
zu können schien, sind dieselben im Abdruck durch einen Gedankenstrich angedeutet worden. Da
die Ueberschrift der von Feldencze amptlude sich wahrscheinlich nur auf die lo darauf folgenden
i5 Samen bis Ende der vollen Seite bezieht, worauf mit Item her Strumpel rittcr eine neue Seite be-
ginnt, habe ich die genannte Ueberschrift im Abdruck an den Rand gesetzt und jene lO Namen mit-
telst einer Klammer darauf bezogen. Die Abkürzung vn mit Ueberstrich ist immer durch und und
nicht durch unde aufgelöst wordeti.
Diz sint die korfursten graven herren ritter und knechte, die den
solantfriden bi Rine gesworne haut.
Zum ersten herzöge Ruprecht der elter*.
Item grave HeinncA von Spanh^m.
Item Else von Caizenelnbogen frauwe zu Erpach.
Item Margr^ grafinnen ^ zu Ebirstein. " ^ '
Item FridertcA von Meckinh^m amptman zu Wachenheim.
Item Henne^ Massebach faut zu Heidelberg.
Item Henneln von Anglach scholtheiß zfi Heidelberg.
ft) ü 7 eehein} $o, b) «»«. c) «o o. Zw, und nicht herre.
35
* Daß der Egerer von 1889 gemeint ist, wie er für den
40 Rhein angenommen wurde, lässt sich nur vermulhen. Der
Codex enthält zwar unmittelbar vorher die Urkunde
PhiHpps von Nassau 1408 Juli 8, die sich auf den Land-
frieden von 1898 bezieht. Aber mit unserem Stück beginnt
eine unabhängige Bläuerlage, und der Landfriede von
15 1898 seheint diese Ausdehnung nicht gehabt zu haben, vgl.
die Landfriedensurkunde vom 8 Merz 1898. Von Weil d.
St., welches in oben stehendem Verzeichnis als Theilnehmer
des Rheinischen Landfriedens genannt ist, wissen wir,
daß es dem Rheinisehen Landfrieden von Eger in der
50 That beigetreten ist, s. die Urkunde vom 14 Sept. 1889.
Wenn in unserem Verzeichnis dieser Stadt eine bestimmte
Dentiche Reichitagi-Akten II.
Anzahl Glefen angesäzt wäre wie einigen andern Städten,
so müssle man sdUießent daß dieses Verzeichnis jedenfalls
nicht vor dem Beitritte von Weil angefertigt sein kann,
also nicht vor 14 Sept. 1889., So aber bleibt immer die
Möglichkeit, daß Weil in das Verzeichnis nur aufgenom-
men wurde, weil sein Beitritt in Aussicht stand. Doch ist
es wahrscheinlich, daß diese Stadt nicht unter den übrigen
stände, die den Landfrieden geschworen hatten, wenn
dieß nidU auch von ihr schon wäre geschelien gewesen.
Man kann also mit Wahrscheinlichkeit immerhin sagen ,
die Anfertigung des ganzen Verzeichnisses falle 1889 an
oder nach Sept. 14,
24
Igg Reichstag zu Eger im April und Mai 1389.
[1889 Item her Hans vom Hirtzhorn.
^^J^ Item Gerhart Gabel faut zu Lindenfels.
nachher] Item Hanneman von Sickingen faut zu Laudinburg.
Item Diether von Anglach scholtheiß zu Heidolfsheim.
Item her Blicker Lantschade amptman zu Nuwenburg". 5
Item HeinricA lantschriber zur Nuwenstat.
Item Bertholt Rauch scholtheiß doselbis.
Item Swiker von Sickingen faut zu Germersheim.
Item Ancze faut zu Eircheim.
Item Bockeshemmer scholtheiß zu Lamshetm. 10
Item Gerhard scholtheiß zu Agersheim.
Item Ebirhar^ von Sickingen amptman zu Driefels.
Item Ebirharf von Gemmjngen amptman zu Mekmftln.
Item her Conrad von Rosenberg vitzdum.
Item Wiprecht von Helmstat faut zu Breththeim^. 15
Item Engelhart herre zu Winsperg*.
Item Hans von Eochendorf amptman zur Nuwenstat.
Item Hertwig von Dirbach.
Item CAncz von Wilre.
Item Ebirhart von Monczenheim. so
Item Bertholt von Beckingen.
Item Hug von Rudensheim.
Item Henne von Wiße gnant Achtzehen-heller'.
Item Cunrad und Eppichen von Cleve gebruder.
Item HeinrfcÄ grave zu Veldentze*. 25
Item Henne Gerhart amptman zu Meisenheim und zu Luterecken.
Item Brechtein amptman zu Liechtinberg,
Item Jacob burgrave zu Pedernsheim.
Item Symon scholtheiß zu Corsseln.
Item das scholtheiß zu Eonckem^. so
Item Diele scholtheiß zu Peffelnbach.
Item Conrad scholtheiß zu Pelsbach.
Item Heincz scholtheiß zu Basenbach.
Item Heintz scholtheiß zu Hontheim,
Item Diele scholtheiß zu Diensperg. 35
Item Herman Mulnstein von Grumbach.
Item HeinncÄ Gauwer von Liechtenberg.
Item Rudolf von Albe^ burgman uf sant Michelsberg.
Item Henne Blieck und Godelman Blieck bede von Liechtenberg.
Item Erwin Lowe. 40
Item grave Johan von Spanheim der elter*.
Item Johan von Rapewilr burgrave zu Birckenfelt.
Item Heintze Grobe von Offenbach scholtheiß zu Grumbach.
a) f u Anfang diete§ ÄUnea*s o. Zw. keinerlei Hervorhebung$zeiehen beabHehtigt , mindeetene keintt von den »onet in
dem Stück üblichen, b) kann Brechthelm oder Breththeim geleeen werden, wahreeheinlich ist letztere» gemeint i5
in überßüeeiger Sehreibung »tatt Bretheim, wobei wol an Bretten im Badiechen Mittelrheinkreiß an derSalzbaeh
gedacht werden mvß , »witehen Pfortheim und Brucheal. c] zfi Konckefn 9 d) echeint niehi Awe.
' Hängt dieser Beiname zutammenmüdem bei Schmeller \VB. i, 840 unter Tdtenbftum (^^voahfUen G^aiuehf
G. Aufforderung und Bettritte zum Landfrieden. Ig7
Item Hans Porting scholtheiß in den ampten zu Bramebach Birckenfelt und zu [isa»
Richenbach. ^^' '^
Item Clas von Morscheide scholtheiß zu Werspach. nachher]
Item Ebirhart von Sotem.
5 Item Ebirhart Gabel faut zu Aberkem.
Item FridericA grave zu Veldentze*
Item her öodefrit grave zu Spanheim*.
Item Diether von Hentschushetm.
Item Dietze von Sweinheim.
10 Item HeinricA von Erenberg.
Item Gerhart von Hetikeim.
Item Diether von Morßheim.
Item Wilhelm von Frisinheim ritter.
Item her Alhrecht von Venigen ".
16 Item her Rudolf von Zeißinckeim.
Item Cristine von Sassenhusen.
Item Jekeln Mal von Dirmestein.
Item Cuntz Mftnich amptman zu Steinsper^.
Item jungher Gerharf ven Kirberg*.
20 Item Bertholt von Erenberg.
Item her Ebirhart von Mentzingen.
Item Peter Herolt burger zu Oppinheim.
Item die stat von^ Lutem*.
Item AlbrecA^ von Wiler.
25 Item Arnolt von® Rosenberg.
Item Endris von Wiler.
Item Swendeman.
Item Heintze burgrave zu Hoenberg.
Item Henne scholtheiß zu Moer.
30 Item Gtiselhrecht vom Obirnstein amptman zu Liechtenberg.
Item Dilman herre zu Heintzenberg*.
Item her HeinricA "Eckehrecht amptman zu Zweinbrucien.
Item Sjmon amptman zu Ebtrbach.
Item Fritz und Zeißolf von Adolsheitn^.
35 Item schenk Hans von Erpach.
Item Henne Elsaßer von Erffenstein.
Item Diether Ingebrant von Bechtelsheim.
Item Clas Straßler von Eichrich® droßseße doselbis und zu Traurebach.
Item Hug von Ramberg.
40 Item Erwin von Rispe drosseße zu Traurebach.
Item Clas Weie centerer zu Eichnich ^.
Item Herman von Traurebach burgermeister doselbis.
Item Clas von Harbruch scholtheiß zu Yrmenach.
Item Adolff erzbischof zu Mentze*.
45 Item Niclas bischof zu Spiro.
Item Phillips herre zu Falkenste/n und zu Mintzinberg.
Item her Hans Bielstein ritter.
a) ne. b) §ieh*rHeh nicht yom. c) cmfgetckrUben itatt de» auegeetrielunen so. d) cod. Adoihem. e) sie.
t) eie.
138 Reichstag zu Bger im April und Mai 1389.
[1889 Item grave Ebirhart von CaizendTibogen*.
sept, 14 it^m Frantzit* von Heidelsdorff.
nachher] Item Cuntz Fulhober.
Item HeinricA mins herren von Mentze zoller zu Wertheim.
Item Cuntz Lesche. 5
Item HeinrtcA von Gonsrade bnrgrave zu Miltenberg.
Item Götz von Aletzhetm.faut zu Winppfen^.
Item Cuntz von Hartheim amptman zft Efichen^.
Item Marckart von Dorren amptman doselbis.
Item Heinrich Rüde der junge amptman zu Wildenberg und zu Ammerbach. lo
Item Heinrich Billung.
Item Rost marschalg von Waldeck.
Item Hans von Gemmingen amptman im stifte von Spire.
Item Creiß von Burgstat amptman doselbis.
Item WiprerAf Rüde amptman zft Borgheim. 15
Item Ditze von Uchusen amptman zu Ballenburg und zu Nagelspurg.
Item Heinn'cA Senman^ von Eenneckeim.
Item Rapel Munich von Dickine.
Item Ebirhar« herre zu Eppinstein*.
Item her Rudolff von Ruckelingen scholtheiß zu Geilnhusen. 20
Item her Diether Forstmeister ritter.
Item HeinncA Quidenbaum.
Item Ulrich Eolling.
Item Henne Forstmeister.
Item Peter Fußichen. 95
Item Sifrit von Breidenbach.
Item Eckart von Bftra.
Item Jost Fußichen.
Item Friden'cÄ von Breidenbach.
Item FridericÄ Seidener. so
Item Baldemar.
Item Lutter von dem Bftches.
Item HeinrtcA von Wilr scholtheiß zu Aschaffenburg.
Item Ebirhart von Vechenbach vitzdum zu Aschaffenburg.
Item grave Simon zu Spanhetm und zu Vianden^*. ss
Item her Diether Rüde ritter.
Item Raben Rüde.
Item Cuntz von Wunnstein.
Item HeinrtcA Rüde der alter.
Item Ebirhart Rüde. 40
Item Ulrich herre zft Hanau we^.
Item Anshelm Ulner.
Item Herman von Rapartshoben.
Item Johan herre zu Ysenburg und zu Büdingen*.
Item Phillips von Beihein ^ etwan burgrave zu Starckenberg. 45
Item Heinn'cA Schetzel von Lorch etwan burgrave «u Grefenberg.
ft) 0. Zw. nidU Frmatsie. b) WInpp mü Strich durch die Sehä/te von pp, aleo v>ol für Winppfen (Wimperg iit eehon
p, 186 lin. 18 genannt), c) u mit Zeichen wol fi ; doch wol nicht Kirchen, d) Senmanr e) nur Vland mit
ü^retrich noch Hchtbar, am Bundetegt der mU Papier hekleU iet, t) BtÜhemf jetnl BeÜhcim in der P/alx,
G. Aufforderung und Beitritte zum Landfrieden. 189
Item Wilhelm von Mauwenheim burgrave zu Grunbach. l^^so
Item Apel von Buchenauwe ritter. ^^'^^
Item Ebirhar* von Vechenbach ritter der junge. nachher]
Item her Sifrit von Lindauwe.
5 Item her ConrocZ von Bickenbach der elter 2 gleven '.
Item her Conrcu2 von Bickenbach der junge 2 gleven.
Item Enfrid von Nfiwenstein.
Item Heinrich von Erlebach.
Item her CrafiFt von Aldendorff.
10 Item Henne Hoelin.
Item Rorbach und Heincze Somerlade.
Item Ebirhard von Qrunberg geseßen zu U&icken.
Item Gocze von Bosenberg.
Item Wemher und Qt>cze und Endris von Hedenkein.
15 Item her Johan grave zu Solms.
Item HeinncA grave ^ zu 'Saasauwe.
Item Ebirhard von LangedorfiP.
Item her Herman von Korben.
Item Berchtold von Dfirre.
20 Item herzöge RAprecAt der jftnger von Alczey*.
Item UlrtcA Saltzkerne bdrggravo zu Alczey.
Item her Dyele von Udenheim ritter.
Item her Johan von Morsheim ritter.
Item her Beftmung^ von Dalsheim ritter.
s5 Item Peter von Udenhetm edilknecht.
Item her Brenner vom Stein ritter.
Item Brendeln von Ejdenheim burggrafe^ zft RAprec&foecke.
Item her Hans von Venigen ^.
Item Volcze von Sweinheim.
80 Item Wemher Roste von Alczey.
Item Rüdolff marggrave zft Baden ^.
Ifem Cturad Bruniger vogt zCl Baden.
Item Btikart Br&niger vogt zu Yberg.
Item Hans Zoller vogt zu Stalhofen.
35 Item Cüncze Scholle Schultheiß zu Etlingen.
Item Hans Weiß Schultheiß zu Steinbach.
Item Gerung amptman zft Gummershetm Dormershetm.
Item Hans Annen son schdltheiß im Riet.
Item der Craczer Schultheiß zft Wiler®.
40 Item Gt)cze Mangelt Schultheiß zft Ebirstetn.
Item Jarijs Schultheiß zu Rasteten.
Item Wiker schftltheiß zft Bfthel.
Item Hftg Eempfe schftltheiß zft Rotenfels.
Item Hans Eastener Schultheiß zft Obirwilre ^.
45 a) glen mii Uthentrieh wie btim folgenden, b) eod. gre. c) eekr ech»erliek b&rggrafe. d) eic. e) eod, Wilrr «iV
Schluathaken, f) r a» Sehlute tnü Haken, aleo «rol wllre und nkht wllr; «o auch in WalpreehUwilre und
Ueßwilre, welche gleich folgen,
* Soll wol Bodmund bedeuten ^ wie weiter unten Beymont.
1
290 Reichstag zu Eger im April und Mai 1389.
[1989 Item Cüncze GAtbrüt scholtheifi z& Walprec&tswilre.
sep4. J4 j^^j^ Swarczheincze Schultheiß zu Maisch.
WUT
nacMur] Item Rciiibolt scholtheiß zu Ueßwilre^.
Item HeinricA von Biringen**.
Item Clas Reute ^ scholtheiß zt RichenbocA. r>
Item BürkarcZ Snider^ Schultheiß zu Stetigen.
Item Zelteomel® Schultheiß zd Mersch.
Item Bersche Wielant scholtheiß zu Dachslan' und zu Forcheim ^.
Item Cuncze Warman Schultheiß zu Offenhetm.
Item marggrave Bernhard von Baden*. lo
Item her Beymont von Ettendorff.
Item her Reinhard von Windecke lantfogt im Rißgaftwe.
Item ülrtcA Driegel von Aüwesheim.
Item AXbrecht von Lerwangen hofemeister.
Item Merkel von Haftlsingen vogt zu Herrenberg. 15
Item Reinhard von Remchingen vogt zu ObtVndorff.
Item Hans CtLnczeman vogt zu Phorzenh^tm.
Item Dietmar von Elikort fogt zu Beinheim.
Item Heincze Bienetsch scholtheiß zu Porthetm.
Item Cftnczeln Apt faut zu Liebenzelle. ^0
Item Cüncze scholtheiß zu Dorlach.
Item Cüncze Hengist scholtheiß zu Mülnberg.
Item Rülin schAltheiß zu Liebenczelle'^.
Item Vose Schultheiß zft Büchelspach.
Item HeinrtcA Coppe Schultheiß zft Scheltborne. 25
Item Locze Schultheiß zu Munnenkanpf.
Item Locze Schultheiß zu HügstaL
Item Cuncze Schultheiß zft Ottenbronnen.
Item Concze Bilung Schultheiß zu Richenbach.
Item Heincze Romicher Schultheiß z6 Beinberg. so
Item Ebirlin Schultheiß zu Igelslach.
Item Hans Smit genant Offenloch Schultheiß zu Henenberg.
Item Henne Schultheiß zu NAfrawe.
Item der Schultheiß zu Hüsen.
Item Ebirhard Frij Schultheiß zu Holczergringen. 35
Item Resche Schultheiß zu Monchberg.
Item Aul fadt zu* Cay.
Item Bencze Epirlin Schultheiß zu QUnstefn.
Item Heincze Schultheiß zu Ndberingen.
Item Kessel Schultheiß zd Hasselach. 40
Item der Schultheiß zd Cuppingen.
Item Dietherlin Schdler schdltheiß zd Usingen.
Item der schdltheiß zd^ Affisteten.
Item Cdncze Bickel Schultheiß zd Resingen.
ft) <kr trtU BuOutabt ccMnl ▼, wol vtändertt vi«lUieht aut 0; mU de» Vokoheiehtn darüber ;«a Ut wol dtu 45
jetzige Aueweüer bei Baumholder n. von 8» Wendel , C, von Birkenfeld, b) cod. eher Birnigon ; es iel wol da»
jettige Biringen, Buren hei Saarloui». c) Rentof d) Sinderf e) eic. f) tie; et iet wol Daxlanden bei KarU'
ruhe, g) eod. Fortlielm. h) vorher getilgt Dor, wolUe wol aue Vergehen wider Dorlach echreüten. i) om.^eod.
k) om. eod.
G. AufiTordenmg und Beitritte z\im Landfrieden. X9J
Item Bache Schultheiß zu Bütmersheim. iiss»
Item Rücker von Gemmyngen Schultheiß zu Eppiugen. ^Zder^
Item Hans »Wemher Schultheiß zu ObtVudorff. naeKker)
Item HeinncA Smid Schultheiß zd Schonberg.
5 Item Heincze Hejseler Schultheiß zd Coppenhetm.
Item Cdncze Mocze schdltheiß zu Gackennawe'.
Item Hans Richart Schultheiß zd Elchenheim.
Item Hammer amptman zd Elmenddgen.
Item Hennel scholtheiß doselbis.
10 Item der scholtheiß zd Bdsenbach,
Item der scholtheiß zd Langenadwe.
Item bischof Echard zd Wormjje*.
Item her FridencÄ bischof zd Straßbdrg*.
Item her Rudolfif von Hoenstetn viczdum.
15 Item her Egenolff von Ldczelnburg Schultheiß zd Zabern.
Item Ludewig von Wikershein faut zd Molsheim.
Item Hans von Bassenst^'n vogt zd Ortenberg.
Item Fricze Rdmerat.
Item Hans von Brenden.
so Item RvLf recht Küchenmeister.
Item Cdncze Kuchenmeister.
Item HeinrtcA Kdchenmeister.
Item Henne Kuchenmeister.
Item Hennichin Kuchenmeister.
25 Item Symon von Spala.
Item Herman von Lutern.
Item Heincze von Ebtrstein.
Item Otte von Brenden.
Item Hans von Blanckwalt.
so Item Crafft von Bybra.
Item Fricze von Borsa.
Item Fricze von Herda.
Item Wickint vom Rode^.
Item Berchtold von Folkershdsen.
35 Item Schade von Lejboldes.
Item Richolff von Hoelin.
Item Diecze von Erthal der alte.
Item Locze von Erthal.
Item Hans von Henczel^
40 Diß sint die mit mime herren von Felde den lantfriden in sime lande
gesworen haut:
Primo FrydericA apt zd Felde.
Item her Gerhard von Wilnauwe.
Item Ebirhard von Buchenauwe ritter.
45 Item Gotschalke von Buchenawe ritter.
a) w«nn der Strich fi5«r on stun darMer iUhenden Goppenheim gthOrt detatn uwette* p erjtdmfalU noch §ehneidet,
»o wäre tu Uatn Copperenbeim und Gaekenawe ; u Ut über wakraehsMieh an KnppenhHm hei Raetadt an der
Murg tm denken, mtd ee bleibt dann Oaekennawe, dat ehen/atte an d$r Murg bei Raetadt liegt, jettt Gaggenav.
b) vol eieher nicht Bode. e) wol nicht Hencael.
192 Reichstag zu Eger im April und Mai 1389.
[1889 Item HeinricA von Schentwalt* ritter.
*^«/ ^*®™ Herman von Buchenauwe ritter.
naehhtr] Item Ludewig von Btchenauwe ritter.
Item Alhrecht von Frischborn ritter.
Item Borich von Ejsenbach ritter. s
Item HeinncA von Slicz von Gericz genant.
Item Ebirhart von Buchenawe der jünger.
Item Bichard von Bftchenatre.
Item Bartholomeufi Sparwaßer.
Item Apel Sparwaßer. ,o
Item Berchtold von Sterffades.
Item Bote von Ebirstei'n.
Item Diether von Malkofi.
Item Bote von EbirBtein der junge.
Item Locze von Drubenbach^. j5
Item Locze von Hattenbach.
Item Otte von GilfershAsen.
Item Ctnrtid Sliczenrade.
Item Herman von Leinbach ^.
Item Eckhard von Jaßa. ^
Item Jerla von Swarcza.
Item Paftela von Herfelstad.
Item Petze von Liechtenberg.
Item Conrad von Persdorff der junge.
Item Heincze von Liechtenberg. »s
Item Dieczel von Perßdorff t.
Item HeinrtcA Schftcze.
Item Eckhard von Beckenzelle.
Item Heinn'cA von Taffta.
Item Herting von Solcza^. so
Item Apel von Bücheier Hans seligen son.
Item CunrocZ von Morll Beheim genant.
Item Otte von Heißberg.
Item Hans von Fischborn.
Item Eckhard von Eetter^. 35
Item Berchtolff von Wihers.
Item HeinricA von Wihers.
Item Herman von Sneberg.
Item Echard von Lutern.
Item Herman von Luter. 4o
Item Wiczel von Luter ^.
Item HeinncA von Schacken.
Item Cünroä von Luthers.
Item Locze vom Leyboldes.
Item Cunra<2 von Leyboldes. 45
a) cod. ehT Schentwalt dU Bchenew»lt; oder Sehentwaltf Scbeacwaltf b) cod. Drubenbcch. c) cod. eig. Lern-
bMhy wol LeliibMli, LHmhaeh an d€r BiUr «. von Htk^tld, gemeint und nicht Lcimbaeh i«. Berku und
Heringen ; oder Lemhnch ww, Weiflenhurg und Wörthf d) cod. wol Solcza und nicht Salcz«. e) die Äbkür-
tung kannte auch K«tten au/gelOet werden. T) Sehluethaken wol ohne Bedeutung.
n
G. Aufforderung und Beitritte zum Landfrieden. 193
Item Andres von Achensaßen. , umv-
Item Hans Drotte. *"'• "
oder
Item Hans von Boymburg. nachher]
Item Andres Chalauwe +.
5 Item Hans Malkos.
Item Conrad von Binbach.
Item Heinrich von Binbach der junge.
Item Heincze von Binbach.
Item Otte von Lütern der elter.
10 Item Ebirhard von Ebirstetn.
Item Engelhard von der Canne.
Item Gocze von Perßdorff ■**.
Item Hans von Chalauwe +.
Item Wiczel Sleifraß.
15 Item Apel von der Cannen von Criegesberg.
Item Wilhelm von der Canne.
Item Fricze Moris.
Item Herman von der Aftwe.
Item Weczel von Böchenaüwe.
20 Item Gotfrid Fulhaber.
Item Heinn'cA Jarman.
Item Otte SteinrAcke.
Item Herman von Folkershüsen^.
Item Gocze von Saßen. —
25 Item die stad Felde*.
Item die stad Vach.
Item die stad Geisa.
Item die stad Hftnefelt.
Item die stad Herbestetn.
30 Item die stad Lengesfelt^.
Item die stad Bruckenawe.
Item die stad Hammelnburg.
Item die stad Luternbach. —
Item Cüm'od von Romerod marschalke des apts zu Hirsfelden.
35 Diß sint die bürgman zA Frydeberg:
Primo Wernher von Wilmar^
Item Herman Weise von Furbach^.
Item^Gerhard von NtÜieim.
Item Ebirhard® Lowe des bftrggraven son.
40 Item HeinrtcA von Buches.
Item FridertcA von Echtzele.
Item Damme von Pr&mheim.
Item Cünrad von Cleve.
Item Ebirhart Lewe.
45 Item Gilbrecht von Steinfnrt ritter.
Item Herman^ Weise bftmeister doselbis.
a) doch nkhi wol Fftlkenhfiten. b) cod. wol Leogefielt; e» igt an SeKcnkUngs/cld o, », 0, von Hersfcld mu denken. .
e) du ScMu—ecMeife am r lool ohne Bedeutung, d) cod. Faerlach. e) cod. Ebird. f) cod. hi».
Dentsebe Relebitagt-Akten II. t)^
I
194 Reichstag zu Eger im April und Mai 1389.
[1989 Item Herdan von Buches.
*oder Item Sybolt Lewe von Steinford ritter.
nachher] Item GübrccÄ* Weise von Furbach.
Item Mengoß von Dudeisheim der alte.
Item her Ebirhard^ Weise.
Item her Helffrich von Rickingen.
Der herren dienste:
Item grave HeinricA von Spanhcim 4 gleven**.
Item grave Symon von Spanheim 8 gleven.
Item grave Johan von Spanheim 6 gleven. to
Item der bischof von Wormße 2 gleven.
Item grave FridericA von Veidencze 4 gleven.
Item her Philips von Falkenstetn 6 gleven.
Item grave HeinrtcÄ von Feldenczen 4 gleven.
Item der von Hanaüwe 6 gleven. 15
Item grave Eckhard von Eaczenelnbogen 5 gleven.
Item der apt von Felde 10 gleven.
Item der apt von Hersfelden 3 gleven.
Item grave Johan von Solms 3 gleven.
Item her Johan von Isenburg 3 gleven. 20
Item Heinczichin von ISassauwe 2 gleven.
Item die stad von Lötern 5 gleven*^.
Item die stad von Heilprün 7 gleven.
Item die von Winpin und die von Wile.
Item die von Oppenheim^ 4^ gleven. 25
Item grave Johan von Seine der alter 3 gleven.
Dise hant auch den lantfriden gesworn :
Item Cüncze von Spiegelberg.
Item Billung von Hedensdorff.
Item UlrfcA Blumcher^ 30
Item Godefrid Meyne.
Item Henne Foli;£id von Selistad.
Item her Wilhelm apt zft Sluthern.
Item Herte von Slutern.
Item Henne Eaczenbis amptman des obgenan^en apts. 35
Item die stad Heilprün.
Item die stad Wile.
Item die stad Winpfin.
Item Johan vom Stein ritter.
Item frauwe Jütte wildegrafinne zA Eirberg. 40
Item Heincze Eichhorn drochseß zu Dftne.
, Item Peter Riechter zu Eirne*-.
Item Streckewasam^ amptman zu Hülsen.
a) cod. Eblrhad. b) bei dieser Glevenaufxählung atehi im cod. mit AlkürMungezeichen theiU glen theiU gl IheiU g.
0) davor begonnen und getilgt gnl {guldcn). d) mit Korrektur, »eheint xuerat Heppenheim geheijien tu haben. 45
e) doch wol 4 giUig und nicht verändert in 3, o. Zw. t) »o lautet vol das Wort, g) «o wahreeheinlieh ; oder
Kinner schwerlich Knme oder Kinne; es ist wol an Kirn an der Nahe zu denken ^ zwischen Birke^feld und
Krnunaeh. h) Sirecke Wasam t
5 ^
C. Aufforderung und Beitritte zum Landfrieden. 195
Item Diele Schumpeler amptman zu Wickenrode. [nfsa
Item Heincze gebüer. '^'*'- '^
Item Peter zA Bergen. nachher]
Item Diele Lederhose zu Wirstad.
ö Item Johan von Schonenberg.
Item Wilhelm keiner zt Meisenheim.
Item Borgwol amptman zä Landenspurg^.
Item Gerbode faud zt Milmersheim.
Item Clas Solre faud zA Abenheim.
10 Item Peter faud zö Winczenheim. , , ^^ , , , -, ^
T, c* x^ j ^T 1 . / der von l^eldencze amptlude*.
Item bymont faud zu Isenheim. j ^
Item Heincze Kydenheimer fautzd Armshet«?.
Item Alhrecht Hant-im-sag,
Item Clas keiner zA Veldencze.
^'^ Item Heinrichin scholtheiß doselbis.
Item her Strumpel ritter.
Item Ebirhard Wanibolt.
Item schenk Conrad der elter 2 gleven*
Item schenk Ebirharc2 der junge 2 gleven ^
20 Item Bertholt Echter.
Item Albr^cA^ von Erenberg.
Item Hug von Rudensheim.
Item Alhrecht und Endris von Wiler.
Item HeinricÄ von Qoßheim.
*5 Item Heinn'cÄ von Fleckenstein der jungest^*. —
Item Wernherus archiepiscopus Treverensis^*.
Item Kolbe von Boparten sin marschalg. — .
Item Fridericus archiepiscopus Coloniensis*.
Item her Sifrit von Hademar.
30 Item Johan grave zu Seyn der elter*.
87. Domdekan Eberhard von Mainz verkündet öffentlich^ daß er den Egerer Landfrieden l^^o
für Kapitel und Stift beschworen hat. [1390 c. Febr.-Juni^ Mainz.] bitjuni]
Aus Wirzb. A. Konserv. Mainz- Aschaffenb. Ingross. Buch 12 foL 25' cop. chart. coaev. mit der Ceber-
9chrifl Utera dominonim de capitulo super pace provinciali.
35 Wir Ebirhard von gots gnaden dcchand des ddmes zu Mencze bekennen und tun
kunt ofiinlichin mit diesem brive : daz wir von geheiße und mit wißen des gemeinen
capitels des dümes zA Mencze den lantfriden, den der allerdurchlAchtigeste® fArste und
a) Laudcnspnrgf e« Ui fool an Sehloa» Moaehel-Lcmdaherg zu denken, hei Obermoeehel o. n. ö. von Meitenheim. b) hier
und im vorhergehenden Fall glen mit üeberatrich. c) mit Schluesfiaken, Jnngestof d) cod. TreveiislB. Da« Zei-
40 ehen vor dieeem Alinea »oll tool deueelbe sein wie dasjenige welche» wir durch einen Stern widergehen , dieß
kann al» »ieher gelten, c) allcrdurcbl&chtlgcsterf abgekürtt.
* Das vorhergehende Stück ist von vig. ncUiv. Mar. folgende von eabb. a. oculi 1390 d. h. 6 Merz. Ins Jahr
J390 d. h. 7 Sept., das zweitvorhergehende von fer. 8p. 13$0 fällt daher ohne Zweifel die obige Urkunde; näher
oculi 1390 d. h. 8 Merz; das unmittelbar nachfolgende in die Zeit der Erledigung des Mainzer Stuhles vom Tode
45 Stück im Codex ist von Steph. prothomart. 1390 d. h. se Dec. Erzb. Adolfs 1 Febr. e bis zur Wahl Konrads II im Juni,
{oder inventio 8 Aug. oder translaiio 7 ifoif), das zweit- s. Potthast supplem. p. 866.
196
Reichstag zu Eger im April und Mai 1389.
[1890 heiTe her Wenczlau Römischer koning zft allen ziten merer des riches und kunige' zft
c. Fehr. 3ßjjejn unser liebir gnediger herre am Rine und in der Weddereybe geseczet und gema-
chet hait, (Clt uns daz capittel und stift zft Mencze in truwen gelobt und z& den heiligen
geswom haben zft halden in aller der maße als er begriffen ist. dez zft Urkunde etc.
D. Berichte über Verhandlangen zu Bamberg and Eger.
:>
[I98&] 88. Drei gen, Straßhurger Boten an ihre Stadt, berichten vom Besuch des Egerer Tags und
'^"^ * den Verhandlungen daselbst [1389] Mai 3 Eger,
S aus Straßb, St, A. AA corresp. des souveralos otc. avec la commune art. iii cop. chart. coaev.; der
alte Ahechr eiber konnte aber in seiner Vorlage nicht alles lesen, s, die Varianten.
W coli Wencker disq, de tissburg. 145-147 ebendaher.
Regest bei Vischer nr. 888 aus Wencker L c.
10
Den erbern wisen und bescheiden dem meister und dem rate zft Strazburg emhieten
wir unsern undertenigen willigen dienst, lieben herren. [1] wir länt lieh wißen, daz
unser herre der kunig zft Egern ist, und bi ime het den herzogen vonTeschin*, dencan-
zeler*, den lantgrofen von dem Lühtenberge', den bischof von Proge*, der cometiir", der is
von Veningen^', und ander vil siner rete und diener grofen herren ritter und knehte.
ouch ist zft Eger herzöge Stephan und herzöge Friderich und herzöge Clemmin^ von
Feiern, unser herre der bischof von Mentze*, der bischof von Triere*, der bischof Von
Bobemberg*®, der bischof von Wirtzeburg", der bischof von Ougespurg", zwene marg-
grafen von Mißen, der lantgräfe von Heßen", der burggrafe von Nftremberg^* und sin so
sun, grofe Heinrich von Sponheim, und ander herzöge Rftprehtz rete, der alte von Wir-
temberg", der von Oetingen, Raven von Talheim, und dez jungen marggrafen*' schriber,
und alle botten von allen Swebeschen stetten, und alle botten von den Rineschen stetten,
und vil ander grofen herren ritter und knehte die öch da sint. [2] öch lAßent wir üch
wißen, daz unser herre der kiinig die fiirsten und herren und ouch die botten von allen 25
stetten besant het, und gar frftntlichen rette wie ime der krieg zft beiden siten leit were
und wolte Ach die sachen zft beiden siten rihten in der moßen alse der anl&ß uf in
kommen wer' zft Mergentheim uf dem dage*^ dez wir die botten von den stetten alle
fro woren , wenne wir wondent daz es also vollegän solte. also schicket unser herre der
kiinig sine rete zft den sachen zft tedingen. und waz da iegenote gevordert wart, so so
wart zft stunt ein anders drus. und waz da an eime dage man wende geriht haben
und übertragen , daz waz an dem andern dage wider abe. nft het unser herre der kiinig
die Sachen alle loßen ligen, darumbe der krieg gewesen ist, und alse die sachen uf in
kommen sint. und het gevordert an die fiirsten und herren , daz sie ir einunge abe-
a) kunlg mit SehUift, X))SW Venigen.
S5
' Herzog Przemyslav I in Teschen 1868-1400, f 1410,
n. Hopf Atlas p, 240.
* Der erwählte Bisch. Johann von Camin.
* Wol Johann I von Hals 1876-1407.
* Erzb. Johann VI {II) von Jenstein 1879-180$.
* De» Deutschordens,
* Seifrid von Veningen Deutschordensmeisler,
' Pfalzgraf Ruprecht III.
" Adolf I.
* Wtmer von Falkenstein,
" Lamprecht.
' Gerhard von Schwarzburg.
'' Burkard von Eilerbach.
" Hermann II,
'* Friderich V.
^^ Graf Eberhard IIL 40
'• Wol Friderich IV der Streübare Markgraf von
Meißen.
" Vgl. Aufzeichnung von [1889 Jan. »e f. Mergentheim]
und andre Aufzeichnung von 1889 Jan, 8$ Mergentheim,
dazu den Tag vom Februar 1889. 45
D. Berichte über VerhandluDgen zu Bamberg und Eger. 197
loßent und einen gemeinen lantfriden swerent mit ime zu haltende und mit den stetten [lass]
zu haltende in den vier landen uf dem Ryne in Peygern in Francken und zu Swoben, ^*' *
und het oueh mit den hotten von den stetten uf dem Rine und fich zu Swoben geret, und
het öch sie alle ire eide gemant die sie ime und dem riche getan habent, daz man die
5 blinde abelo&e und ime die briefe gebe die darüber gemachet sint, wenne sie die piinde
wider daz rieh gemäht sin und Ane sinen willen und urlop, und daz öch die stette alle
in den lantfriden komment und den swerent den er uns euch gelesen het allen hotten ,
und welle uch daz man ime alle Juden gebe und sin geriht wider gebe, und weihe stat
daz nit tun welle der vient welle er sin. dez hant wir hotten von den stetten uf dem Rine
10 unsers herren dez küniges reten geentwurtet, wir habent der rede nie mere gehört, und
habent ouch sin keine mäht noch keinen gewalt zft ttinde, und wir wellent es gerne an
unsere rete bringen ; welle uch unser herre der kdnig, so mag er sine botschaft öch zfi in
tun. so habent der Swebeschen stette ein teil der mehtigesten ^, von den der krieg
allermeist uferstanden ist, geentwurtet : sie wellent unserm herren dem kiinige gerne
16 entwurten, wände *> der si^ ouch daruf geseßen, darzft^ etlichen fiirsten und herren; die®
hant sich vereiniget zil dem künig^^ und sich dez die stette^ gar übel herschrockent ^ ;
und habent unsers herren des kdniges reten geenttourtet, daz man^ in g&nne an ir frunt
zti bringen, wenne sie sin keine mäht noch gewalt^ habent zu tünde, und solte man sie
darumbe töten, wanne ir frunde und sie der vorderunge nie me gehört hettent, und wel-
30 lent ouch darumbe ein kurz entwurte geben daz sie truwent daz sie in unsers herren des
küniges gnaden bliben^ süUent. obe in daz gegünnet und erlöbet wirt an* ir frünt zu™
bringende, dez wißent wir nit; wenne ir meinunge ist alles, daz man die bünde abeloße
und den lantfriden da swere und die Juden und daz gerihte in" verspreche zu ge-
bende. [3] lieben herren. wißent öch, daz wir üch nü° lange verschrieen und enbotten
2^ hettent; so sint die löflFeP also wilde gewesen und noch sint: waz wir iegenote wondent
wißen, daz waz zu stunt danne ein anders, also wir üch wol sagende werdent so wir z^^
üch komment; daz wir hoffent und getruwent, daz wir schiere bi üch wellent sin. em-
pfindent wir üt anders, daz wellent wir üch öch laßen wißen. besigelt mit herrn Wil-
helms ingesigel , geben z& Egern an dez heiligen crützes dage. Mai a
^ Johans von Stille ritter, Oertelin Manße ,
und her Wilhelm ein alt ammanmeister der
stat zu Strazburg.
a) 8 der mohtigestcn ist an/korrigiert wol von derselhen Hand, b) gcrno enlwurten wando i*t atugttlriehen in
Sf *teht in W. c) 51V hId. d) dar iti au/korrigiert taol von der»elben Hand in 8. e) 8 die au/korrigiert
35 ttatt ur»pr. und, vol von derselben Hand, f) S vereiniget ausgestrichen, dann Lücke von e. 10 Buchstaben, zu
dem künig om. ohne Lücke W, g) S und sich dez die stette ausgestrichen, und sich mit sehwänerer Tinte,
h) diese Lücke mit 11 Punkten bei W ohne weitere Bemerkung; e» fehlt wol nicht viely c. 18 BucJistaben in S;
in dem Passus sie wellent unserm — frünt sS bringen stehen in Walle obigen Worte außer dem kursiv Gedruck-
ten und dem angemerkten sin in 8W statt unseres si. i) 8 add, e tiemlich xerstört. k) SITblibent nnd sül-
40 lent. 1) 8 ist mit der Feder verändert, der Schreiber scheint zuerst ein Wort mit anfangendem d beabsichtigt
oder ausgeführt »u haben, man konnte es noch etwa dis Uten; TFan ohne Bemerkung, m) 8 zhf zlt n) sicSW.
o) W in. p) S so scheint hier tu lesen und nicht loffe. q) 8 zhf zÜ f
* .Sinn : etn Theil der mächtigiten unter den Schwä- ber die übrigen Städte heftig enchracken (und sich dez
bischen Städten (die hant sich—) eei mit dem König eine die stette gar übel herschrockent), weil nemlich jetzt eben
15 geworden ( vereiniget zu dem künig ; indem eie den damit Vir Zusammenhalt gesprengt und längere Weige-
Landfrieden beschworen, nemlich Nürnberg und Regens- rung hoffnungslos schien, *
bürg, daneben das minder mächtige Weißenburg): worü-
198
Reichstag zu Eger im April und Mai 1389.
[tsm g9 Hans vo7i Steinach an Begensburg : Beschwörung des Landfriedens durch die Gesandten
von Regensburg Nürnberg Weißenburg hat stattgefunden^ Eegensburg ist mit den Bairi-
sehen Herzogen in Uebereinkunft getreten, [1389] Mai 5 [Eger],
Aut Münch. R. Ä. Urk. X 'Va or. chart. HL clausa c. eig. in vereo impr. paene defie.
Gemeiner Regensb. Chr. i , ieo gibt ein etwas modernisiertes Stück davon. Vgl. Feßmaier 47 f. und 5
nt. 118 f. — Regest in Reg. Boic. lo^ 249 unterm 16 Sept. und bei Vischer nr. sse unterm d Mai.
Unsern willigen dienst wizzt vor. lieben Lern, alz" wir ew vor verschriben haben
von einz lantfrid wegen, laz wir ew wizzen^ daz der für sich gangen ist und daz wir und
dy von Nurenberg* und dy von Weizzburg den gesworcn haben, und het wir dez nicht
tan, so wer wir und manleich an alz ent* von hinn geschaiden. und sein auch mit den lo
hern von Pairn wericht; wie und welher mazz, daz chunn wir ew nicht verschreiben,
dann sunderleich schullen all gefangen ledig sein auf siecht urfe an all Schätzung und
puntnüzz. und darumb gefeit wol, waz ewr diener gefangner heten, daz ir dy zu ew
pracht, wann wir wesorgen, ir möcht mit in gedrungen werden, wann sy inn wurden
daz wir dofur versprochen heten. wizzt auch, alzpald ir den prief secht, so schult ir i»
versorgen , daz chain angriff von den ewern nicht mer geschech ; dezgeleich hab wir mit
uai 's den fursten auch geret. geben an mitichen* nach dez heyligen chrautz umb vesperzeit*.
Hans von Stainach
und sein gesellen \
Lieben hern. ir schult chainen soldner abschreiben, untz wir selber chomen, ez warn so
dann moneydsoldner ; umb dy andern verziecht ez wie ir mugt.
[in verso] Den erbergen und weysen dem rat zu Regensburg ^'.
1389]
I /s/19
nach 90. Aufzeichnung über die Verhandlungen zu Bamberg und zu Eger, besonders die von den
*^»»^3 Städten an Pf. Ruprecht I zu zahlenden 60000 fl. betreffend. {Darstellung von Seiten
Nürnbergs, bzw, der Schwäbischen Bundesstädte,) [1389 nach Mai 5 Nürnberg*.]
Aus NOrnb. Ar eh. Konserv. cod. 673 {außen S48} fol. loi^-ios* cop. mb. coaev.
13S9 Ez ist zu wissen, daz ein tag gen Bamberg gemacht ward in der wuchen vor dem
Apr.4-10 pi^im^ag anno domini ® 1389 jar in dem krieg den fdrsten herren und stet in Swaben und
auf dem Rein mit einander heten. da schikten die burger vom rat Bertholt Beheim,
25
a) or. om. h) doppelt üfterstrichf-n. c) or. mfchcn. d) or. Regeng doppelt überttriehen. e) im rod. abgekürztet SO
dcus oder domlnuR.
* Vgl. was von dieser Stadt der Fortsetz er des Königs-
hofen sagt bei Mone Quellen /, 808 f. Der Beitritt der
8 Städte ist auch erwähnt in der Aufzeichnung (über die
Verhandlungeti zu Bamberg und Eger) von 1889 nach
Mai 6 und in der andern Aufzeichnung vom is Mai 1889
ort. 16.
' Ohne alles Ende, entscheidungslos, fruchtlos.
' Das fehlende Jahr ist zweifellos. Der Kreuztag ist
inventio crucis, Mittwoch darnach der 6 Mai; die Reg.
Boica berechnen falsch den 15 Sept., indem sie exaltatio
crucis verstehen, s. Vischer l, c. Der Ort ist jedenfalls
noch Eger.
* Als solche nennt Gemeiner Regensb. Chr. 2 , 260 den
Gamerit von Särching und den Probst Virich auf Tunau.
^ Heber den Beüritt von Regensburg und seine Anlegung
im Landfrieden s. Gemeiner l. c. 260 f. — Die Abmadiung
vom 1 Merz 1889 Reg. Bote, lo, 287 und Vischer nr. 828
ist von Gemeiner 2, 269 unterm 8 MerZf von Feßmaier
offenbar dieselbe Sache unterm 22 Februar angezeigt; das 85
Original ist im Münch. R. A. Ürk. X ^ly
* Der Schluss des Stückes zeigt, daß jedenfalls, als es
abgefasst wurde, Regensburg Nürnberg und Weißenburg
dem iMndfrieden bereits beigetreten waren. Der Entwurf
des Landfriedens ist vom i Mai, die Ausfertigung vom 40
5 Mai, und an dem letzteren Tag meldet Hans von
Steinach in seinem Briefe jenen Beitrüt. Letzterer geschah
also in der Zeit zwischen i und 6 Mai^ wahrscheinlich
erst am 6 Mai 1889. Obige Aufzeichnung fällt also wol
na^ 6 Mai 1889. Sie ist von Nürnberg ausgegangen [da 45
schikten — ] und wol auch dort entstanden.
O. Berichte über Verhandlungen zu Bamberg und Eger.
199
Nyclas Muffel, Bertholt Pfinczing, und Jobs TeczeP auf denselben tag. da wart ['««^
geteidingt zwischen den steten die den punt hilten am Kein und den steten die den ^^^^f.
punt hielten in Swaben : wer' ez sach daz alle die stük und stözz, die ffirsten herren
und stet gen einander auf beid Seiten heten, auf die zeit alle genzlich und gar beriht
5 würden zu Bamberg auf dem vorgnanten tag, so solt der Swebisch punt dem Beinischen
punt 30000 guidein ze stewr geben an den 60000 guidein die der Eeinisch punt herzog
Rupreht dem cltsten verheissen heten ze geben von irs kriegs wegen den sie mit im
heten. wer' aber daz alle stück und stözz auf dem egenanten tag zu Bamberg zwischen
fürsten herren und steten niht genzlich verriht würden als vor geschriben stet, so sölten
10 der Swebisch punt dem Beinischen punt der egeschriben 30000 guidein niht schuldig
sein ze geben*, und do ez also geteidingt ward, da giengen der Beinischen stet frewnde,
mit namen Heincz sum Jungen und Jacob Metreiz von der von Meincz wegen, und der
von Stille' ein ritter und ander zwen mit im von der von Straßburg wegen, und der^
und noch einer von Wurms * mit im von der stat zu Wurms wegen, und Bertholt Beinbot
15 und Henslin Fricz von der stat wegen zu Speir, und Bernhart Newgepur im Santhof und
Johans von Holtzhawsen sun von der stat wegen zu Frankenfürt, in dez Friczen
Gundlachs hawse zu Bamberg in die grossen stuben, do der Swebisch punt bei
einander sazzen. da wurden die teiding gelawtmert', daz es der stete boten all hor-
ten , in aller der weise alz hievor geschriben stet, und darnach ging Bertholt Pfinczing
20 allein von der stat wegen zu Nüremberg , und sagt den vorgenanten Beinischen
steteboten : ob daz wer' daz die vorgenant teiding all beriht würden und daz man den
Beinischen steten die 30000 guidein geben müst als vor geschriben stet, daz wir dann
von der stat wegen zu Nüremberg niht mer geben weiten dann unser anzal die uns
angepurt an denselben 30000 guidein und weiten auch für die andern stet dez punds in
25 Swaben niht geben noch verpunden sein, und also geschach zu Bamberg auf demselben
tag kein rihtung niht, dann ez ward da ein anderer tag erlengt und gemacht gen Eger
aht tag nach ostern in dem 89 jar. darnach do man zu dem tag gen Eger kom , da laao
kund man aber kein rihtung finden noch treffen, denn daz ein lantfrid da gemacht ward. ^^^' ^^
in denselben lantfrid dhein stat dez Swebischen punds niht komen noch den swern
so wölt, dann die von Begenspurg Nüremberg und Weissenburg.
a) fehlt der Name.
* Vgl Nürnbergs Kosten ort. 4.
* Die Costenczer Versammlung der gemeinen Städte
des Bunds um den See und im Albglh) schreibt an Strazz-
35 bürg in Betreff des Streits zwischen den Rheinischen und
den Schwäbischen Städten um obige Geldzahlung vom
Eger er Landfriedenstag ; darin heißt es das wir aber von
0*^1^6111 die botten, die ze Babenberg und ze Egern warend,
getrülich und ft'ÜQtlich geflragot haben, ob von in iht
40 verhaissen oder versprochen sig. die sprechent mit na-
men, das weder si noch niemant von unsem wegen , des
si icht wissen, den vorgen. drin Rinischen stellen ie
icht verhaissen und versprochen haben, und die, die
noch leben, mugend darumb tun waz si tun sullen. —
45 darzfi lazzen wir iuch wissen, daz wir daz denselben
unsern hotten noch nie niemand emphulhent, das si
iemand kain g6t oder ül verhiezzen oder umb ihle ver-
sprichen ; dcU. Costencz Zi, v. Valentini 1408 d, h. Febr.
18, im Straßb. St. A, G. ü. Pf. lad. "/,, fasc. 20.
^ Johans von Stiüe, s. Bericht der Straßburger Boten
vom 8 Mai 1889, wo auch die beiden andern in der Unter-
schrift stehen.
* Ein Brief, den die Boten der Reichsstädte des Land-
friedens in Schwaben, zu Nürnberg versammelt, an die
Städte des ehemaligen Rheinischen Bundes 1890 Do. n.
Anton, [d. h. Jan. 20] schreiben, nennt als zu Bamberg
anwesend Josen Ckünen [doch wol nicht Okfinenf] von
Worms und Jacoben [Metreiz hier oben] von Mäntze, in
Ulm. St. Bibl. Ulmensia 5577 fol M*-B8' cop. coaev.
^Lautmaeren, lutmeren, pronuntiaret palam narrare,
manifestarej HaÜaus Glossar 1808.
I
200 Reichstag zu Eger im April and Mai 1389.
1:^9 92, Aufzeichnung Über die Verhandhengen zu Bamberg und zu Eger, besonders die von den
Städten an Pf. Ruprecht I zu zcMenden 60000 fi, betreffend. (Darstellung von Seiten
der Gesandten der Rheinischen Bundesstädte.) 1389 Mai 12 Miltenberg.
Aus Siraßb, Sem. BibL Wenckeri ezcerpta 2, 402^- 408^,
Diz ist das gedechtniße als der Rinschen stetde frunde und boten von dem dage r.
zu Babinberg ' und zu Eger gescheiden sin.
[i] Zum ersten das die von Nurenberg uns offenlichen gesagit Lant, daz die
Swebsche stede ihre summe gleven und auch ir gelt nit enhettent alß man zu
Mergentheim' überkomen were, und in auch eide noch briefe nie gehalten hettent, und
were an iren dingen nüß nit; daz wir uns wisten darnach zu richten, wand sie sich auch 10
woltent darnach richten.
[2] Item da quam unser herre von Mentze^, der bischof von Babinberg*, und der
obirste meister Dutsches ordens', und brachten rede an die botden, daz der krieg nit
verrichtet mocht werden, herzöge Ruprecht der elter were dan vorabe gerichtet, daz alle
andere sache desto baz gingen und gerichtit wurden als man zu Mergentheim * von dem is
dage gescheiden were.
[3] Da worden die boten zu rade nach der rede als in die von Nurenberg gesagit
betten und auch nach rade unsers herren von Mentze, es were weger ^ man keufte den
frieden wan den Unfrieden, unn auch daz die gefangen ledig worden und ire gelubde
und eide und verbuntniße auch abegetan werde, und noch viel redde, die sich da so
geginander verliffen, da geschach ein anlaß uf unsern herren von Mentze den bischof von
Babinberg und den meister Dutsches ordens, also mit den Vorworten daz alle gefangen
zu unsers herren von Mentze banden gestalt soUent werden , die die * herzöge Ruprecht
der elter und herzöge Ruprecht der junger und die iren den steten abegefangen habent
of dem Rine und in Swaben, und auch die gefangen, die dieselbin stete den obgenanten 25
herren abegefangen habent, und^ soUent gein einander ledig gesagit werden; habent sie
auch keinrehande^ gelubde eit oder verbuntniß getan zu beiden siten^, der® suUent
sie auch ledig sin, uzgenomen einer siechten orphe'. habent auch die gefangen zu
1889 beiden siten keinerhande gut gegeben sit des heiigen osterdages, daz sal man in
^'^' widderkeren zu beiden siten. habent auch*die gefangen imand keinerhande gut oder so
1869^^ anders icht globet sit des heiigen osterdages oder darvor daz noch unbezalet were, daz
äal auch abesin. doch ist zu wissen, daz^ man darumb dem alten herzogen geben sal
60 duscnt ^ gülden, der wil unser herre von Mentze ' geben 10 dusent gülden und die
Swebschen stete 25 dusent gülden, wan die Swebschen steteboten allezit bi der
richtunge und tedinge warent und auch den anlaß vor ire frunde mit uns versprachent. ss
doch wart der anlaß allewegent also beredt : were ez daz die sache gingent und gericht
worden alß man von Mergintheim gescheiden were, so soltent die sache und der anlaß
a) im cod. fehU dat iweM« die. b) eod, 0». und. c) eod, keine hande. d) eod, üdd. getan, e) dlef f) eod. add.
der. g) cod. mtr <K>.
* Man sieht, daß ort i-e eich auf den Tag zu Bamberg * LamprecfU. 40
beziehen, womit auch der Anfang von art e und der von ' Seifrid von Veningen,
art. 7 deutlich stimmt. Von ort. 7 an wird über die Egerer ' Der Januartag oder Februartag f beide f
Verhandlungen berichtet. In Miltenberg und schon am ' waehe, zierlich, fein, herrlich, werth, theuer; dann
12 Mai 1889 ist die Aufzeichnung gemacht, also gleich auf in abgeschwächter Bedeutung : angemessen, gut; ahd.
dem Rückweg aus Eger nach dem Rhein. w&hi, mhd. WB. 8, 489. 45
* Vgl. Verabredung der Städte unter sich von 1889 * d. h, urfede.
Jan. 28, und weiter unten in unserem Stück art. 18. ' Vgl. nr. 94 nt., und hier unten in nr. 91 die Anm.
^ Adolf I. zu art. 17.
Apr. 18
D. Berichte über Verhandlungen zu Bamberg und Eger.
201
bliben und gericht sin. were ez abir daz die sache, alß man von Mergintheim schiede,
nit gingen und gericht worde, so Bolte der anlaß und die Sachen, die mit den herzogen
beretd ist, ze nichte ^ werden.
[4] Diz hat unser herr von Mentze der Hinsehen stede botden gesagit. als der
5 Swebschen stetde botten an in heimliche geworben haben und in ernstlichen gebeten
haben das er uns darzu riede und^ wiesete, und dazselbe sie auch an uns werben daz
wir den vorgenanten anlaQ also ofhemen weiten.
[6] Item auch ist zu wissen, daz die von Straßburg die von Hagenowe von
Slitzstad und von Wißenburg dise sache nit ofgenomen oder besatzt habent, wand sie zu
10 Heppinheim ^ uf dem dage nit warent; und duchte sie doch, betten sie macht und
gewalt darumb gehabet, daz es beßer were getan wan gelan, den iriden kauft dan den
Unfrieden, und weiten ez gerne an ire rete bringen und ir bestis darzu redin daz sie
auch iren willen darzu geben.
[6] Item da unsers herren des konigis boten ' gen Babenberg quamen und mit uns
13 retden daz wir gen Eger riden selten zu unserm herren dem konige , da weren wir
gerne widder heim gewesen, da weite man uns kein geleide heim geben, und sprachen :
weren wir uf dem dage nit, waz unrades dan in die sachen vielen, das were unser
scholt, wan wir die Swebschen stete baß mochten gewisen dan imand anders; und man
hette uns auch uf dem dage nit zuzusprechen, wan sie wol wisten, das wir nuwent der
so Swebschen stete belfere werent. darof baden uns auch die Swebschen stede ernstlichen
mit in zu riden : wand, were ez daz wir nit enriden, so weiten sie auch nit riden, wand
sie ane uns nit daselb schuffen. darof rieden uns unser herre von Mentze und von
Babinberg, daz wir nit enließen, wir rieden zu dem dage gen Eger.
[7] Item da wir gen Eger quamen, da finge unser herre der konig die sachen an
25 gar dogentlichen zu richten in der maßen als der anlaß zu Mergintheim of in ^ gelassen
und gegangen wart und auch da beret wart*.
[8] Item an dem andern dage darnach da rete er mit den Rinschen und den
Swebschen stetden, daz sie ire bunde abe selten lassen und selten einen gemeinen
lantfriden mit den fursten und herren sweren; so selten auch die fursten und herren
30 ire einunge abedun; und selten auch ime die^ stede ir Juden gebin^, und selten ime
auch sine gerichte wider gebin. darof habent ime die Rinschen stete geantwort, sie
habent der forderunge in iren reten nie me geboret und betten auch darof kein macht
noch gewalt zu antworten.
1889
Mai Ja
as
a) e». eot^, se niehte ttatt gericbtet. b) om. cod. o] off In Ut wol m 2e«cn, «oHel oU auf ihn ; nickt offin. d) eod.
' Vgl, nr. loi arL i*.
* Man hat die Wahl ob man den Inhalt dar nachfol-
genden Aufzeichnung nach Bamberg oder nach Eger ver-
legen will, beeeer wol nach Eger, Sie lautet : Die antwurt
40 hot uns unsers herren dez Romischen kunigs rete geben,
und haben gesprochen daz sie mfiglich und zitlichdflnke
[dünke t] daz die nochgeschriben stfick vollgiengen. item
wer' ez daz man von dem bunde stunde und an den
lantfiride gieng, doruf sollen wir gesflnt sin. item so
45 sollen alle unser geyangen ledig sin on alle verbuntnisse.
item waz schatzunge von gevanger wegen oder hrant-
schatzunge noch unhezalt vorhanden wem, sie wem
verbrieft verswom verbürgt oder nit, die solt abe sin.
item waz slozz uns abgewunnen, die noch vorhanden
fio wem, sollen uns widerkert werden, item waz uns erbe
eigen oder leben entwert oder in disem kriege genumen
Deutsche Reiehstaf i-Akteii II.
weren, sie beten die fursten und herren fUrbaz vergeben
oder verUhen, daz sol ab sin und sol uns widerkert
werden, item wir sollent unter boten echicken mit vollem
gewalt umb unsers fterren dez kuniges mutung. Das
ünleebargewordene am Schluse haben wir in Kursive ge-
geben. Die Aufzeichnung steht im Münch. R. A. Urk.
Rothenburg nr. 80 Nacbtrüge cop. memhr. coaev. aU
Anfügung von andrer Hand hinter der Abschrift des
Stücks welches W, VUcher im Regest miUheilt nr. asa in
den Forschungen zur Deutschen Geschichte 9, in, Sie
rührt ohne Zweifel unmittelbar oder mittelbar von den
Rotenburger Boten her,
' Vgl, nr. 61, und besonders die nt, zu II i betr, Mer-
gerUheim Bamberg und Eger.
* Vgl. Reg. Bote, lo, ue.
26
202 Reichstag zu Eger im April und Mai 1389.
1889 [9\ Item die Swebschen stedeboten frageten uns radea. was wir in zu den Sachen
rieden zu dun. da sagedin wir in , wie wir geantwort betten , und riedin in aucb in
'ganzen trewen, daz sie die sache follenzogen als sie den anlaß of unsern herren den
konig getan betten, wan in und aucb uns gesagit were under äugen daz man in genug
dun wolte alß der anlaß gescbeen und dag dar gemacbt were; darzu were uns aucb »
gesagit, daz sie zweiunge under einander betten und die gresten mecbtigesten stete sieb
von in scheiden weiten ; geschee daz oder den anlaß nit follenfuren in der maßen als er
zu Mergintheim beret were und an unsern herren den konig gelaßen den er in aucb
gerne foUenfurte, wo ir des uzgingent oder ucb von einander schiedent und ein teil
under uch darüber kriegen wolte und meinent darumb daz man ucb helfe dun solte, so lo
wißent, so musten wir ez unsern frunden sagen wie sich alle sache verlauf en hettent,
und was sie dar vorbaz in den Sachen teden, daz ließen wir sie versorgen.
[10] Item nach dem alß wir mit in retdcn alß vor geschriben stet und sie daz nit
tun enwoltent, da quam uns redde vur, daz das gelt verfallen were dem herzogen als
zu Babemberg beret were, sit dem male das die Swebschen stete von dem anlaße zügen is
und man ^ in auch gern genug wolte ^ dun alß zu Mergintheim geret were. da gingen
wir aber zu in, und sagetin in die rede daz man das gelt von uns haben wolte, und
baden sie aber das sie den anlaß foUenflirten; wan, were ez daz man uns umb keinerlei
gelt zuspreche von des anlaßes wegen zu geben, sie mtisten das halb teil gebin. des
antworten sie und sprachen, daz man in den anlaß nit follenziehen wolte alß zuio
Mergintheim geret were; und wem aucb ir Sachen nit gericht; betten aucb etzlicb ir
botden ibt versprochen zu geben , das man denselbin biesch ^.
[11] Damach so worden sie und wir besant vor den herzogen von Teschin *, den
canzler*, den bischof von Babinberg', den^ meister von dem Dutschen orden^. und
wart in aber da gesagit, daz in unser herre der konig ® den anlaß follenfuren wolt in S5
aller der maße als er an in gestalt were und zu Mergintheim geret wart, und wolte darof
alle andere sache ußsetzen; und gingen sie des uz, so wolt doch der herzöge sin gelt
haben als ez geret were von^ den Rinschen steten, und beseigten sie ez aucb zu dun,
ob man ez von in haben wolte.
[12] Item auch habent sich die Swebschen stede faste beclaget von den steden die so
sich, von in gescheiden habint, daz sie sich fast gevorwort haben mit den herren vormals,
und sie ir summe gleven und gelt haben als ez zu Mergintheim geret wart*.
[13] Item von des bichofs wegen von Saltzburg*.
[14] Item von des graven wegen von Wertheim.
[15] Item so habint die von Regenspurg von Nurenberg und die von Wißenburg S5
in Swaben den lantfriden mit den herren geswom und mit dem ^ konige und habent die
bunde abegesaget;
[16] Item so habint die andern stede in Swaben einen tag benent^ umb alle sache
1889
junii8 ZU antworten zu Nurenberg of den sondag^ nebst nach dem heiigen phingestdage. und
a) eod. om. man , wu leieht tu ergäiuen i$t au9 den kunvorkergthenden du, man In gennff dnn wolto In «rf. 9. 40
b) Bcheint wolte und nicht wolten. e) hiesehe f d) cod. dem. e) eod. tidd. in. 1) •ekeini korr. aus tot.
g) dem om, cod. h) tag om, cod. ; beret ichdnt korr, in benent.
* Przemyslav l. wer bemerhit daß denjenigen Städten, wekhe »u Eger
s Der erwählte Bischof Johann von Camin. keine Vollmacht halten den Landfrieden zu echwürent
* Lamprecht. auf 8 Tage nach Pfingsten ein Tag zu Nürnberg feetge- 46
* Seifrid von Veningen. setzt wurde, auf welchem sie eine bestimmte Erklärung
* Vgl. art. i; das Subjekt sie im letzten Satztheils^id über ihr Verhältnis zum Landfrieden abzugeben hätten;
die Schwäbischen Städte. von diesem nach Nürnberg bestimmten Tage verlautet
* Piligrim. übrigens bei Ulman Stromer nichU mehr, St. Chr. l, 47,
' Vgl, Nümb. an Erfurt v. 18 Mai, Auch Ulman Stro- eff. ^
D. Berichte über Verhandlungen zu Bamberg und Eger.
203
183$
Mai 12
habent dieselbin botden an uns gefordert, ob wir in helfen wollen, obe die sache nit
gericht werde, da haben wir in geantwort : wir wollen die und^ alle andere sache an
unsere frunde bringen; waz die dan damidde dunt, daz befelhen wir in.
[17] Item auch retden sie mit uns von des ofslages wegen der funfe und drißig
5dusent^ gülden wegen, und da wir den ofslag fundent, da wolten sie ez nit dun. da
antworten wir in : wir wolten bi unsern werten bliben und den ofslag nemen als sie und
wir den gefordert betten *.
[1S\ Item daruf hat unser herre von Mentze einen dag beret zwischen dem herzogen
und uns sich zu underreden, obe man da gutlich überkommen möge in der maße als man
10 von Eger gescheiden ist. und sal man zu Spir sin von ^ dinstage nestkommet über achte
dage. und sal man of mitwochen darnach zu Utdenheim vor unserm herren von Mentze ^^|. ^
den dag leisten.
Scriptum Miltenberg quarta post jubilate anno 1389.
1389
Mai 25
1889
Mai 12
15
92. Nürnberg an Erfurt, ierichtet von dem vergangenen Tag zu Eger, wo ein neuer Tag [i889]
auf 13 Juni nach Nürnberg anberaumt xoorden wegen Eintritts noch nicht beigetretener
Städte in den Landfrieden. [1389] Mai 18 [Nürnberg],
Aus Nümb, Arch, Koraerv. cod, 278 fol. 49* conc. chart. coaev., Ueberschrift de» Stücks Ertfflrt.
Unser etc. lieben freunde, als ir uns verschriben habt von der rihtigung wegen
zwischen fursten herren und steten, also lazzen wir ewer erberkeit wissen, daz unser
20 herre der kunig itzunt zu Eger ein rihtigung * und ein lantfrid gemacht hat zwischen
fursten herren und steten, als wir euch dez ein abschrift verslozzen senden in disem
briefe. und an denselben lantfrid wir und etlich ander stet itzunt zu Eger getreten sind,
wanne der lantfrid und die rihtigung niht moht sein gangen', und moht auch den andern
steten dhein zug^ niht worden sein, ez wer' dann daz der stet ein teil itzunt zA Eger
iji an den lantfrid und richtigung getreten wern. so beten etlich stet so vil gewalts zu Eger
nicht® daz sie ez zu den zeiten getun mohten. den hat unser herre der kunig ein tag
gesetzt uf den suntag nach pfingsten^, daz fursten herren und stet uf denselben tag her i^^^]
gen Nüremberg' komen suUen. und wer den lantfrid dann also uf demselben tag swert, "^""'^^
der ist dorauf gesünet. ez hat auch unser herre der kunig den lantfrid bei seinen
so
a) eod, hitf h)eod. o«. dnaent. c)eod. vor. d) hei den Mer zutamw^enttofiendtn beiden Zeilen Ein Vermerkteiehen
am Sande, e) hier war hineinkorrigiert und dcam wider ausgeetriehen als wir.
' Kann hier nicht Erhöhung eondem nur Aufschub
der Zahlung heißen, die ereiere würde janictU eine Forde-^
rung der Städte h€Lben eein können (als sie und ^ir den
35 gefordert betten). Aber warum iet hier von Sßooo fl, die
Redet In art. 8 waren Söoao auf jeden der beiden Städte-
bünde genannt {vgL nr, 109 art, 2), loooo auf den Erz-
biechofvon Mainz, zusammen eoooo. Soviel eind ee auch
in der Abmachung nr. loe. Doch kommt auch 70000 vor
40 *n ^n^ Stelle, die ich in der Anmerkung zu art. 8 der
nr, 106 behandle. Ich halte beide Summen, 70000 ade Gan-
zes und 86000 als Hälfte, für unrichtig; die oben genann-
ten 88000 sind vielleicht entstanden aus Vermischung
Jener ssooo {soviel machte die Hälfte, wenn Kurmainz
45 10000 bezahlte) mit 80000 (soviel machte die Hälfte, sobetld
Kurmainz nicht bezahlte, was der spätere Stand der
Dinge zu sein scheint); oder sie bezeidmen gar nicht die
Hälfte die jedem der beiden Bünde zukam zu bezahlen,
sondern eine beliebig gewählte Abschlagssumme die vor-
läufig ins Auge gefasst worden sein mag,
* d, h, eben in dem Landfrieden, denn außerdem
fand eine allgemeine Richtigung zu Eger nicht statt,
' Ulrich Herr von Swartzenberg berichte Straßburg ,
daß in seine Gegend Botschaft gekommen sei, daß die
Herren und die Städte, die zu Eger bei einander waren ,
von einander seien, und daß weder er noch jemand in
eeiner Gegend eigeniUch wiese wie eie von einander ge-
echieden seien, u, a, m., dat, 1889 fer, 6 node ante Urbani,
nach Wenckeri Excerpta 2, 498' der Straßb. Sem,-Bibl,
* Vgl. Aufzeichnung {über die Verhandlungen zu Bam-
berg und Eger) von 1889 Mai 1» art. 16,
' Hieraus wird klar, daß der Brief von Nürnberg
ausgeht; die Ueberschrift des Stücks im Codex ergibt, an
wen er gerichtet ist.
204
Reichstag zu Eger im April und Mai 1389.
1^889: kuDglichen^ trewen gelobt zu halten, so haben in die hemachgeschriben ^ (ttrsten und
herreif zu den heiligen gesworn zu halten, niht mehr wissen wir euch zu diser zeit zu
11889] schreiben, dann waz wir euch zu lieb und zu dinst tun solten oder mohten, daz teten
Mai 18 ^r allezeit williclichen und gern. datum feria 3 post Nerei et Achillei.
Von dem rate zu Nflremberg.
1889 93, jyie 21^ Speier veraammeUen Städte Mainz Worms Frankfurt Speier an Straßburg : da
auf dem Tag zu Bamberg durch Ausspruch die von den Stadien an Pf. Ruprecht lund
II zu bezahlende Summe von 50000 fl. um 10000 erhöht worden ist, möge Straßburg
av^h an diesem Zuschlag nach Verhältnis mittragen, 1389 Juni 27 ' Speier.
Aus Straßb. St, A. kk corresp. des souverains art. iia or. ch, Ut, cL c. iig. in verso itnpr.
10
Unsem fruntlichen dienst mit vlil^e bevor, ersamen besundern lieben frunde. als
wir umbe friden willen der lande auch uff uwem und der andern stetde trostlich
volleist' und gut getruwen einen anlafi uff dem dage zu Babenberg an unser herren
von Meintze von Babenberg und den meister Dutsches ordens in Dutschen landen getan
haben, jn der meynunge das die summe geltes die uns darumbe gesprochen wurde zu i5
gebenne funfftzigtusent guldin nit übertreffen solte, daran die Swebischen stetde als sie
den anlas mit uns datdent daz halbe teil derselben summe bezaln solten : als nu die
vorgenanten herren in irem usspruche die vorgenant summe geltz umbe^ zehentusent
guldin gemeret hant als uwere ersame wisheit wol vernommen^ hat, und als ir vorhin
von uwerm guten willen uwere antzale zu funffeundzweinczigtusent guldin zu gebenne 20
rede ^ getan hant * : bitden wir uwere fruntschafft vlisseclichen, diewile unser meynunge
gewesen ist und das auch also in unsere rete braht haben das ir zu dem halben teile der
vorgeschrt66n summe guldin die also gesprochen wurden uwere antzal geben weitend
und wir Ans auch nit anders versahen danne daz ez bij den fun£&igtusent guldin solte
beliben sin, daz ir danne auch uwere antzal an den übrigen funfftusent guldin nachts
margzal als uch an den funffundzweintzigtusent guldin geburt uns wollent helffen
mitdragen zu bezalende, alz wir uch dez sunderlichen wol getruwen, nachdem als wir
den YOTgeßchriben anlaß umbe dez besten willen und uff uwer und der ander stetde gut
getruwen getan haben, herzu so wollent uch als fruntlichen bewisen als wir auch umbe
uwem willen wa dich daz geburet willig weren zu tunde in sollichen und in großem so
Sachen, und laßent uns dez uwere fruntlich antwurt wider beschriben wissen bij disem
«) attfkorrigitrt itatt de» au»gt9triehnen /tantenliehen. b) or, om. c) »eheitU mm. d) hier fehlt offenbar dieeee
oder ein ähnliehee Wort,
' Dines Verzekhnii fehlt. Et wird so ziemüch die
Namen von nr. n art, 46 enihaüen haben,
* Das Datum dieses Abrechnungstages der Mitglieder
des ehemaligen Rheinischen Städtebundes zu Speier, von
wo oben stehender Brief schon am »7 Juni ausgieng, ist
in der Frankfurter Stadirechnung auf Peter und Paul
d, h. Juni 99 angegeben {s. die erste Anmerkung zu
nr, 109). Die letztere Angabe auf 29 Juni ist doch nur eine
ungefähre. Ob am 27 Juni auch die Strafiburger Boten,
mit ihrer BereitwilHgkeits- Erklärung an den 25000 fl.
mitzuzahlen (nr, 109 art. 2), schon in Speier eingetroffen
waren, oder ob sich die obigen Worte als ir Torhin— getan
hant auf eine frühere derartige Erklärung Straßburgs
beziehen, lässt sich nicht sicher erkennen. In einem Briefe
von Mainz an Straßburg dat. Albani s. a. [1989 Juni 21]
ist von den Straßburger Frunden die HedCt die bis Samß- S5
tag [Juni 26] nach Speier kommen werden (Straßb, St, A,
corresp. des souverains art. 11s or, ch, lit, d. c. sig, in
verso impr.),
* Volleist, stm. stf., vollständige Leistung,, Fülle, Hufe,
Unterstützung, mJid. W. B.iy 9e2K 40
*In art. 2 der nr, 109, die theüweis auf den Abrech-
nungstag Bezug hat der zu Speier gehalten wurde von
wo aus obenst^iendO' Brief ausgeht, und die im weseni'
Hchen als Straßburgische Gesandtschaflsanweisung be-
trachte werden kann, ist die Rede von Straßburgs 45
Bereitwilligkeit seinen Antheil an den 25000 fl, zu tragen.
D. Berichte über Verhandlangen zu Bamberg und Eger.
205
botden. datum dominico proximo post diem sancti Johannis baptiste sub secreto ^9»$
Civitatis Spiren»«. *
Von uns der von Meintze Worms Fran-
\in verso] Den ersamen wisen meister
und rate zfl Straßburg unsern besundem
' guten «runden.
ckenfurt frunden und botden || burgermei-
stern und rate zu Spiro als wir itzunt zu
Spiro bij einander sien || . *
94. Die Städte des ehemaligen Rheinischen Bundes an die Reichsstädte die den Landfrieden tsas
mit einander halten in Schwaben : letztere sollen gemäß dem Ausspruche zu Bamberg "^"'^ ^^
30000 fl, bezahlen als ihren Antheil an der dem Pf. Ruprecht I und II zu gebenden
^^ Summe van 60000 fl., ebenso die noch ausstehenden 1150 fl. an der von denselben dem
Erzh. Adolf I von Mainz geschuldeten Summe von 6000 fl. 1389 Juli 19 Speier*.
Au* Uhn. St. Bibi. Ulmensia 6677 foL /7« cop. coaev.
Unser willig dienst voran etc. fursichtigen wisen besundem lieben frunde. alz
ir und euch wir uf dem tag lest ze Bamberg , die krieg und vigenschefte, darinne wir
16 uwer helfer gewesen sin, gen dem hochgebornen fursten herzog RAprecht dem eitern
von Paigern furan niderzelegende , uf daz man dornach dester baz mit den andern
fursten und herren dez kriegs zti friden komen möcht, ains anlaßes komen sin uf die
erwirdigen herren unseren herren den erzbischof zu M&ntze unsern herren von Bamberg
und den maister Tutsches ordens, als iuwern frunden und erbem hotten, die uf denselben
«0 tagen gegenwirtig warent und den anlaß mit unsern frunden tatent, darumbe wol
wissentlichen ist : dez mugent ir euch wol vernomen haben, daz die vorgnanten herren
von dezselben anlaß wegen usgesprochen haben die lande in friden zu seczen, und daz
darumb die stette dem egnanten herzogen Ruprecht dem eitern und herzog Ruprecht
dem jungern sechzigtusent guldin geben sullen , der wir euch ain tail bezalt haben
26 und die übrigen guldin uf zukünftige benante kurze zil noch zu bezalende sint
darumbe, lieben frunde, wann ir und euch wir umbe dez besten willen den vorgeschriben
anlaß get&n haben und ir und och wir dez nicht widerkomen mochtent, so bitten wir
iuwer fursichtig wißhait flißig% daz ir bestellen wellent, daz iuwer anzale der vorge-
schriben summe ^ guldin mit namen drissigtusent guldin, den vorgnanten herren von
aoBaigern zu geben, wann wir in euch dafür versprochen haben, vergolten und bezalt
werden, uf daz wir dez von iuwern wegen in kainen schaden gezogen werden, alz wir
iuch sunderlich wol getruwen , nach dem alz wir iuwernthalben und iuch ze hilf darzü
komen sien. were aber daz von dezselben iuwers gelcz wegen also zu geben dehain
verzog oder widerstentnusse dorinne geschee, daz wir dez in schaden oder in kosten
35 kamen, dez wir iuch doch nicht getruwen, musten wir denne gedenken, wie wir
dezselben geltes und euch der zwölfthalbhundert guldin, die ir noch schuldig sind
unserm herren von Mäntz iuwer sechstusent guldin ' zu erfüllen und darumbe wir von
a) eod. fllA mil ütiUratrieh, vielUicht fllAielichen. b) eod, turne.
* Ei Hnd dieß die 4 Städte, welche in der Anm. zu
40 art. s der Mamz- Bamberg- Veningieeken Sühf^ürkunde
vom 8 JurU 1889 genannt Hnd als di^enigen die nicht
bloß für eich eondem auch für Straßburg u. s, to. dU
Bezahlung versprochen halten.
* Der Ort ergibt eich aus der Beeigelung mit dem Sigel
45 der Stadt Speier. Der obige Brief ist woi derjenige, der
dann von Uhn nach Nürnberg nachgeschickt wurde den
statten d, h. den dort bereits versammelten oder wenig-
stens dahin abgereisten Städteboten {s. Kosten des Schwab.
Städtebunds bei dem Tage von Bamberg undEger art. 16 f.) ;
von der damaligen Versammlung von Rei^stän'den zu
Nürnberg theilen wir Angaben aus der Stadtrechnung
mit w. m. s.
* Bedeutet wol : den euch treffenden Betrag an dm
eooo Gutden. Diese Geldangelegenheit ist wol zu erklären
206 Reichstag zu Eger im April und Mai 1389.
1889 iuwern wegen gnug getan haben, von iueh bekamen, daz were uns lieber zu fruntschaft
juui9 ^Qj^j^g 2a Undank, wann wir ho£fen und meinen, daz wir in den Sachen fiir und nach
kainen undank umb iuch verschuldet haben, iuwer fruntlich antwurt lassent uns wider
1889 beschriben wissen. datum sub sigillo civitatis Spirensis ex jussu omnium nostrum
juu 19 secunda feria ante diem beate Marie Magdalene 89.
10
i889 95. Die Reichsstädte die den Landfrieden mit einander hauen in Schwaben an die Städte
des ehemaligen Rheinischen Bundes : letztere sollen gemäß den Verhandlungen zu
Bamberg und Eger sie wegen Bezahlung der in dem Schreiben vom 19 Juli gefederten
30000 fl. unbehelligt lassen ^ die Entrichtung der 1150 fi. aber wird gefördert werden.
1389 Juli 31 Nürnberg.
Aus Ulm* St. BibL Ulmensia 5677 fol /?«* eop. coaev.
Unser fruntlich willig dienst und waz wir eren und g&tz vermugen wissent allezit
von uns berait voran, fursichtigen wisen besundem lieben frunde. alz ir uns verschriben
hant^, wie daz wir mit iuch ains anlaß komen sien uf unser herren den erzbischof zu
MAncz den bischof von Bamberg und den maister Tutsches ordens von wegen unsers i5
herren herzog Ruprechts dez eitern, in abzelegen, umb daz daz wir mit andern fursten
und herren dez kriegs dest baz zft friden komen möchten, und daz von dezselben anlaß
wegen usgesprochen sie sechszigtusent guldin dem vorgnanten unserm herren herzog
Ruprecht dem eitern und herzog Ruprecht dem jungern ze geben und ze bezalen und
daran wir drissigtusent guldin geben sullen : denselben iuwern brief haben wir wol so
verstanden, und lassen iuwer fruntschaft wissen daz wir nicht ingedenk sien daz wir mit
iuch dehains anlaz uf die vorgnanten unser herren den erzbischof von Mflntz^ den
bischof von Bamberg und den maister Dutsches ordens gangen oder komen sien, und
haben euch dez nicht getan, wol ward mit uns gerett zu Bamberg, wie daz ir in etwaz
tedingen weren mit unserm herren herzog Ruprecht dem eitern, darumbe ir euch gelt»
gebotten betten; wer' es nü daz derselb herre abgeleit wurde, so were versechenlich daz
alle ander fursten und herren dez kriegs dest furderlicher und dest baz von dem krieg
gewiset wurden; und wurden daruf von iuwern frunden gebetten, wan ir von unsern
wegen alz unser helfer in den krieg komen weren, daz wir iuch denne hilflich weren an
dem gelt ze tragen, daruf ward iuwern frunden von unsern frunden widerumbeso
geantwurt, daz wir dez von unsern rAten nicht m Achtig weren; doch wiewol daz were
daz uns unser rAte dez nicht enpholhen betten, mochten uns denne alle unser sache mit
fruntschaft zerfurt werden, so weiten wir iuch ze lieb an der berichtigunge dez
vorgnanten unsers herren herzog Ruprechts mit drissigtusent guldinen zft hilf komen;
wer' es aber daz uns alle unser sache mit fruntschaft nicht mochtent zerfurt werden, so s5
weiten wir iuch darumbe nichtzit schuldig noch verbunden sin ze geben in dehainen
weg. und alz ir und euch wir do von Bamberg uf den tag gen Egern komen, do uns
groß hftftig^ Sachen zugemfttet wurden und sich kuntlich erfand daz uns nichtzit mit
a) eod. Manu, b) cod. b&fti« f hdftlg f htgtig f hüfUgf
aut der Frankfurter Sla4trechnung von 1889, yßo ei unter Rynschen bflnde, umb daz er viend -werden aolde her- 40
derAuegahen-RubrikhiAxm^ttii einzelingen uzgeben heißt : zogen RupredU dea eitern , alse ieder gleven der grosaen
aabb. poat Oeorgii [Apr, 24] : item -wir hau mit Heinr. summe unser» bundes geborte 18 Vt gAlden; die beia-
Wieften gein Mentze gesand 850 gülden S7 V, gOlden , lunge geschach sext. ante Valentin! [Fe6r. /f]. VgL nr, 96
die uns zue unser anzal geborten zue den ersten 6000 ex.
gfilden , die dem bischflfe von Mentze werden von dem * Brief vtm 1889 Juli 19, 45
O. Berichte über Verhandlungen zu Bamberg und Eger.
207
fruntschaft noch mit lieb wolgan mocht : do ward iuwern frunden von unsern botten ^889
aigenlich geseit, daz wir iuch von der sach wegen nichtzit verbunden wolten rfn su
richten noch ze geben, ez ward ouch denselben iuwern botten von unsem frunden aber
abgeseit, do wir von Eger anderwaid wider gen Bamberg* komen, daz wir iuch an dem
6 gelt nichtzit geben wolten, wann uns laider dehain unser sache fruntlich wolgangen
were noch voUgan mocht. darumbe, lieben frunde, biten wir iuwer wißhait mit allem
ernst und vlissig und immer durch unser dienst willen, daz ir uns von solichs gelcz
wegen unbekumbert und ane notrede beliben lassent, wann iuwer frunde und erbem
botten, die uf den tagen gewesen sind, muglichen wissen und wol ingedenk sin sullen,
10 daz alle sachen gangen sind alz vor geschriben stat. daz wellen ouch wir in allen
Sachen umb iuwer fruntschaf% williclichen und gern verschulden und verdienen, wer' es
aber daz ir uns darumbe ane zuspruche nicht gelassen möchten, dez wir iuwer wiühait
doch nicht getruwen, so wellen wir iuch darumbe gerne gerecht werden an den stetten
da wir billich sullen wenne ir dez begern ungevarlich. und alz ir uns denne sunderlich
15 mer verschriben haut von der zwölfthalbhundert guldin wegen, die iuch noch usligent
an den sechstusent guldinen': sol iuwer fruntschaft wissen, daz wir darumbe und och
umbe ander sachen ain manunge zusamen getan betten solich und ander gelt anzelegen.
do künden noch mochten aber die stette an dem Sew', von kriegs wegen den si noch
haben, und etlich ander stette uf die zit darzü nicht komen. darumbe bitten wir iuwer
so wißhait mit ernst und vlissig, daz ir daz von uns vor äbel nicht haben, wann wir uns
ane alle geverde unverzogenlich darzft schiken und fügen wellen daz ir derselben
zwolfthalbhundert guldin bezalt werden alz billich ist. wann wa wir iuch fruntschaft
liebi oder dienst erzaigen oder tftn mugen, dez wellen wir zu allen ziten willig ^^^
sin. geben zu Nurenberg ex jussu omnium nostrum in die sabati post Jacobi etc. 89. ^^^ ^
n Gemain stette etc/
96- Di^ Städte des ehemaligen Rheinischen Bundes an die Reichsstädte die den Landfrieden tsso
mit einander halten in Schwaben : widerholte Aufforderung zu BezcMung der 30000 ß., •'***^^
zugleich ßlr den VemeinungsfaU Vorschlag schiedsgerichtlichen Austrages. 1390 Jan.
10 Worms*.
80 AuM Ulm, St. Bihl Ulmensia 6577 fol SS* eop, coaev,
Unsern willigen dienst und waz wir eren und g&tes vermugen vor geschriben.
fursichtigen wisen besundern g&ten frunde. alz ir zft andern ziten in unsern Schriften
und briefen wol vemomen habent unser aller furderunge von der drissigtusent guldin
* Vgl, Vitcher in den Forschungen », m nr. sss va%d
35 SS9.
« Vgl nr, 94 ex,.
* Bodeneee.
* GenoMer wird hier im Original wol gestanden haben
voie im gleichen Codex ale Unterschrift eines Schreibens
40 vom 20 Jan. isso fol, ss* von uns den botden dez hailigen
richs stette die den lantfHden mit einander haitent in
Swaben alz wir uf dis zite ze ^Nurenberg bi ainander
gewesen sien.
* Der Ort ergibt sich aus der Besigelung, Am gleichen
40 Tag schreiben dieselben [an dieselben]: da die Empfänger
trotz ihrer Zusicherung [von J8S9 JuH Sl] wegen der
iJSO fl, als ihres Äntheils an den eooo [vgl ibid, sowie
Schreiben der Städte des- ehemaligen Rheinischen Bundes
von 1SS9 Juli 19] noch nichts bezahlt haben, so bitten die
50 Absender um unverzügliche Bezahhtng gemäß der Aeu-
fierung der Empfänger in jenem Briefe [von isss JuU Sl]
und um Antwort durch den Ueberbringer(bidisem botten),
Ulm, St, Bibl. Ulmensia 5577 fol, M^— Die Antwort von
den zu Nürnberg versammeüen Boten der Reichsstädte,
die den Landfrieden mit einander halten in Schwaben,
an die Städte des ehemaligen Rheinischen Btmdes ist
unter Bansen SpAnUns von Wile Insigel datiert vom Do,
n. Anton, [18]90 [d. h, Jan, 90] und befindet sich ibid.
fol, as^-9S': sie hätten von den Sachen vormals nicht
gewusst, daß jene solche Rechtsansprüche an sie stellten,
und sie wollten es wegen mangelnder Vollmacht erst an
ihre Räths bringen, baldigst solle eine Zusammenkunft
der Städte des Landfriedens in Schwaben stattfinden,
dann wollten sie ihnen ulS den raten ein usricbtig [uf-
richtigr] antwurt darüber verkünden «daz wir hoffen
daz die stette in gelimpf und in beschaidenhait bestan-
den;» die 1160 ft, betreffend, so haben die von Aulun
gesagt, daß sie Josen Ckünen (Ok&nen f) von Worms und
Jacoben von Mäntze 60 fl, geantwortet haben damadi
208 Reichstag zu Eger im April und Mai 1389.
iS9o wegen, die ir uns schuldig sind, alz wir meinen, nach ergangen und vertedingeten
"^""'^ Sachen allda ^ ze Babenberg, alz von dez hochgebornen fursten herzog Rftprechts dez
eitern von Baigern wegen, den f&rhin abzelegende, uf daz man mit andern fursten und
herren dez krieges dest baz z& friden der land möchte komen, und alz ain^ anlaz an un-
sem herren den erzbischof von Mdncze den bischof von Bamberg und den maister Tutsches ^
Ordens gestalt warde allezid in iuwer frunde und erbern hotten gegenwertekeid mit irem
willen und gehelle, und die sich euch dez in denselben tedingen gen den unsern, alz
si behalten haut, uf dieselben zite versprochen habent, daz gelt, daz von dezselben
anlaß und usspruchs wegen dem egnanten herzogen von Baigern werden solte, z& dem
halben tail mit namen drissigtusent guldin zu bezalende, und alz aber ir darwider lo
mainen und euch uns daz verschriben haut, daz iuwer erber hotten nit ingedenk si, daz
si den vorgeschriben anlaz mit den unsern icht getan, dann daz si sich an der
mitdebezalunge ^ dez geltes mit fürderlichen Vorworten versprochen habent, alz daz in
derselben iuwer antwurte begriffen ist, und, ob wir iuch darunvbe ane zuspruche nit
gelassen möchtent, so woltent ir uns darumbe gerecht werden an den stedten do ir is
billich soltent : daruf lassen wir iuwer wißhait wissen, daz uns darumbe nach ergangen
Sachen, alz sich daz uf dem egnanten tag zu Babinberg und euch zu Eger mit tedingen
verhandelt hAt, am^ recht gen iuch wole begn>e. iedoch wann wir ungerne darumbe
mit iuch rechten, so bitten wir iuwer fruntschaft zu bekennende, alz wir iuwernthalb
und iuch zu dienste und zu hilfe zu den sachen komen sin und euch dez grossen kosten so
und schaden gehabt haben , daz ir uns denne die vorgeschriben drissigtusent guldin ane
notrecht ® fruntlichen bezalen wÖUent, alz wir iuwer fursichtigen wißhait und fruntschaft
wol getruwen. möcht aber daz nicht gesein, so wollen wir darumbe gerne mit iuch an
ain fruntlich recht komen für diser' hienach geschriben gaistlicher und weltlicher
fursten ainen weihen ir wellent , mit namen für den egnanten unsern herren den s5
erzbischof von Mdncze der uf den tagen und bi den tedingen gegenwortig gewesen ist,
oder vor unserm herren dem erzbischof von Köln, oder vor unserm herren dem erzbischof
von Tryre, oder vor unserm herren herzog Rüprechten dem eitern, und wa ir uns dez
ufigiengen, umb diso vorgeschriben sache an daz recht für der vorgnanten fursten ainen
weihen ir ^^ woltent nit zu komen, so beduchte uns daz ir uns der sachen mit noch lenger so
Verzügen furgeen woltent. darumbe wir euch denn gedenken müsten wie wir dez
vorgeschriben gelte von iuch bekomen möchtent, daz uns doch lieber und ammfttig^
were g&tlich oder mit ußtrage ains fruntlichen rechten dannzA undank, wann wir hoffen
und mainen in allen sachen fiir und nach kain undankeberkeit sunder dienst und alle
fruntschaft umb iuch beschuldet haben, lieben frunde. iuwer verschriben antwurt laut 96
uns wider wissen mit disem hotten, geben under der von Wormße unser frunde der
19S0 vorgnanten insigel von unser aller geheiß uf den mantag nach dem zwölften tag anno
^^'^0 domini etc. 90"^
Von uns den botden der stette die den bunde an dem Rine mit
ainander gehebt haut alz wir ieczunt zu Wormße bi einander 40
sin. *
a) eod, *ld da. b) cod. ainen , om. nnd alz. c) cod. mltdenbenUnnge ( — ö — ). d) eocL am f wol ther ane ; der 8imu
verlangt am oder auch ame. e) eod. vertchr. «1. notretf notrede 9 vgl. den Brief vom 81 Juli 1889 das ir nne
▼on BoIichB gelcz wegen nnbeknmbert und ane notrede beliben iasaent. f) eod, dlte. g) eod. in etati ir. b) cod.
ammfttlg oder alnmStlg, lool entere» d. h. anm&tig expetibiU» Qrimm WB. 1, 410 f. 45
[wol nach der Egerer Versammlung] zu Bamberg , «0 daß kurze Zeit ruhen zu lauen, und hoffen daß eie der
nur noch 1100 fL auselehen, deren größerer TfuüäUchen Sache kurzen Auetrag geben wollen, damü die Bezah-
Städten um den [Boden-] See obHegt, mit denen noch kein lung berichtigt werde wie möglich und billig eeL
Verkehr möglich war wegen Unfrieden und Kriege den * In dem Schreiben der in Nürnberg f)ereammelten
dieeelben hauten; Absender bitten daher die Sache noch Boten der ReichMtädte, die den Landfrieden mit einander 80
E. Städtische Kosten.
209
97- Aufzeichnung aus dem Gedächtnis des Nürnberger Bürgers Bertholt Pfinczing über den \.^^^
Inhält eines Briefs, in welchem Bisch. [Lamprecht] von Bamberg dem Erzb, [Konrad II] ^^^b/
von Mainz Außdärung gibt Über die Verhandlungen zu Bamberg und Eger, die an Pf, '^^
Ruprecht I von den Städten zu zahlenden 60000 fl. betreffend, [Der Brief selbst 1390- J^^
6 1396y mdleicht 1395 vor oder c. Aug. 11]. ^»ff- '^1
Aus Nürnb. Arch. Konterv. cod. 673 (außen 248) fol. loa^ cop. coaev.
Hernach stet geschriben die mainung von einem briefe, als mein herre von Bamberg
meinem herren von Meincz yerschriben hat von der zweiung wegen der 60000 guldein
wegen, die di Reinischen stete geben haben herzog Rupreht dem eltsten, als verre es
10 dann Bertholt Pfinczing' behabt und gemerket hat.
Gnediger herre. als mir ewr gnade verschriben hat, daz ich ew wissen süll lazzen
von der zweiung wegen zwischen den Reynischen und Swebischen steten von der 60000
guidein wegen die die Reinisclien stete meinem herren herzog Rupreht geben haben, wie
sich das verloffen hab : lazz ich ewer gnad wissen, daz ich nicht anders wais dann daz zu
15 Bamberg geredt und geteidingt ward daz gemain stete selten geben dem vorgenanten
meinem herren herzog Rupreht 60000 guidein. und do seczt sich niemant von, dann der
von Strazzburg boten, also wurden die von Meincze und die Reynischen stete gepeten ,
daz sie fär das gelt sprechen, darnach ward ein tage gen Eger gemachet, do sprachen die
Swebischen stete, in wer' botschaft kumen von iren frewnden, daz sie an den 60000 gul-
so dein nichts selten noch weiten geben, da weiten die Reinischen stete di teiding abgesagt
haben und wem gern davon gewesen, da ward erkant mit dem rechten, daz sie bei den
teidingen und bei der versprechnüzz beleiben selten, nicht anders wais ich ewem gnaden
von' den Sachen ze schreiben*.
E. Städtische Kosten.
S5 98. Kosten des Schwäbischen Städtebunds bei dem Tage von Bamberg und Eger. Aufge- zw.iasa
zeichnet zwischen 1388 Mai 17 und 1389 Sept. 26 Ulm. ^^/^^
S9fit.»€
Aus Münch. R. Arch, Bibl Haouskripte nr. 50i>, woraus obiger Auszug gezogen ist; vgl. die Quelien-
Angabe bei den Kosten des Schwäbischen Städtebunds wegen des auf s Nov. tass nach Mergent-
heim bestinmten Tags nr. 86,
90 [1] Einem boten gen Bibrach, do wir in veTBchriben, daz si den obern stetten ver-
ch&nten, das si zu in gen Bibrach kAmen, do man gen Babenberg" seit reiten, so weiten
wir gedenkchen wie wir si herab beleiten, 7 sh.
ft) ahgtkOrMtt seheM nicht Babenborg.
halten in Schwaben, vom ao Jan, isso heißt es, sie ant-
36 Worten hiemä auf das Schreüien [der Rheinischen Städte]
an die Bürgermeister und Räihe der Städte in Schwaben
in Franken und in Baigem [vom lO Jan. iSSO], Hieraus
ergibt eich an wen nr, 96 gerichtet üU Die Unterschrift
der Antwort der damit Gemeinten steht pag. ao7 nt 4,
40 ^Derselbe redet im Namen Nürnbergs Rotenburgs
SchweinfurU Windsheims Wäßenburge mü Bisch, Ger-
hard von Wirzburg zu Bamberg auf dem Tage der da
war am Mi, vor assu. Mar, 1896 [Aug, li], wo auch die
Botschaften der vorgenannten Städte da waren. Steht im
45 gleichen Codex fol 104* unmittelbar nach dem oben ab-
gedruckten Stück. Dort auf Jenem Bamberger Tage könnte
Bertholt Pfinczing zur Kenntnis des letzteren gekommen
Dentiebe Relebitag i-Akten II.
«
sein, welches selbst in diese Zeit fallen, aber auch noch
älter eein kann. Der Bischof von Bamberg, welcher dem
Erzbischof von Mainz über die Vorgänge zu Bamberg
und Eger berichtet, üt ohne allen Zweifel Lamprecht
(i87S'tS98) der selbst in Eger anwesend war (vgl. Schreiben
der Straßburger Boten vom s Mai 1889). Der Mainzer
Erzbischof ist nicht Adolf I (1881-1890), der auch in Eger
gewesen war und daher einer solchen Unterrichtung
nicht bedurft haben würde, sondern entweder Konrad U
(1890-1896) oder dti;a Johannes II (1897-1419), höchst
wahrscheinlich der erstere. Dann fällt also obiger Bericht
zwischen 1890 und 1896, vielleleht gemäß dem zuerst be-
merkten näher auf 1896 vor Aug. il oder c. Aug. ii.
* Si^e 1898 Jan, s Band 8.
27
210
Reichstag zu Eger im April und Mai 1389.
1389
Merz 20
\2] Darnach einem reitenden knecht aber gen Bibrach, da wir verchtlnten das der
1389 L J " '
jfers SO pfleger von Rotenberg' auf den sambztag vor oculi zu uns komen were" und das der nicht
furbas reiten wolt hinauf, das si das den obern stetten auch^ verchönten, 1 Ib. 4 sh. hl.
[3] Do DietrfcÄ Spiess, der di stett under Albe belait", gevangen ward von den
von Zolr, das verchönten wir bi zwivalter hotschaft gen Nürmberg, ob aine derniderldge, 5
das di ander hinchdme, das si versorgeten das denselben stetten ein ander gelait chdme
der si gen Babenberg belait, und gaben zu botenlon 6 Ib. hl.
[4] Do der pfleger von dem Rotenperg gen Ulme chom in der vasten auf den sambz-
tag vor oculi und mit im der Lochner dez burggraven diener, da gaben wir demselben
Lochner' und mit im einem reitenden knecht zu zerAnge zu dem von Wirttenberg^, das 10
er di stett under Albe belaite, wann der Spiess gevangen was (da si aber gen Göppingen
komen, da was der Spies ledig worden), 4 flor.
[ö] JDezselben mals verzert der pfleger* zu Ulme 35 flor.
[6] Wir gaben dem pfleger zu zerftng, da er di stett gen Babenburg^ belait, 18 flor.
[7] Da gab man dem Tanner dez von Oting diener' für einen maiden^ und umb 15
seinen dinst 36 reinisch guld^in.
[8] Do der pfleger in der vasten gen Ulme kom, da santen wir unverzogenlich einen
reitenden knecht gen den stetten an den See und verchdntcn in das, dem gaben wir 1 Ib.
4 sh. hl. 2 tag.
[9] Dem stSLiBchreiber auf den tag gen Babenberg und gen Eger 52 tag 83 Ib. 4 sh. hl. 20
[10] Und do der stett hotschaft zu Babenberch lagen, und di schikchten einen boten
gen Eg^* daz man in herberg bestallte, 1 Ib. hl.
[11] Dezseiben mals schikchten di stett einen boten nach dem lantgraven von dem
Lftchtemberg^, daz er auf den tag kime^, 1 Ib. hl.
[12] Do gab man dem wirt zu Eger von der stuben, darinnc man zu rat ging, 4 flor. »»
[13] Do der stett hotschaft zu Eger was, da verchtlnt uns unser hotschaft allwegen
all laftf , daz verschn'&en wir allwegen allen stetten umb den Scwe ^ in das Alga^ gen
Augspurg und gen Gemünd, und gaben zu botenlon wol zu fumf malen 12 Ib.
[14] Do der pfleger von dem Rotenberg die stett belait herwiderauf von dem tag
zu Eger, da verzert er zu Ulme, und do er von Costenc^; herwiderab chom und der stett so
wartet, 92 reinisch flor.
[15] Do uns di Reinischen stett einen brif santen der gemeinen stetten zugehört^
von der 30000 flor. wegen *, der bot wort sich **, do santen wir den brif den stetten nach
gen Nuremberg, und gaben 7 sh. hl.
[16] Derselb bot, do er gesunt ward, lief auch hinnach gen Ndrmberch', und lag 35
da etwilang e im ein antwurt würd ', dem must man geben zu zer&ng 1 flor.
a) kamen weren. b) wol nUht oucbf c) abgeküntf »eheint Babenbnrg. d) teheint L und nicht ü. e) §chenä «o
und nicht k5me. f) SevVf g) Papier verUtzt, sngebort ganz Hehtiar, »ehwerlich ingeborte. h) «t wird siech
gemeint »ein. i) wollte »t. m sueret wol Abkürzung {vderhf) maehtn.
' Ulrich von Wolfsberg Pfleger zum Rotenberg eoUte
von Seiten det Königs die Schwab. Städte geleiten und wn
2t Merz in Ulm sein» s. Sicherheils- und Geleitsbrief der
4 Fürsten von 1389 Febr: 27 art. 2.
* Durch diesen Spieß übte walirscheinlich Bf. Friden'ch
von Nürnberg seine Geleilsp flicht aus, der Burggraf soUie
sein Geleit auf 21 Merz nach Eßlingen schicken, vgl. ibid.
* Offenbar hatte nicht er sondern Spieß das vom Burg-
grafen zu leistende Geleite auszuführen.
* Gf. Eberliard HL
* Der Pfleger von dem Rotenberg Ulrich von Wolfs-
berg.
' Die Gfn. Ludwig und Friderich von Oettingen hatten 40
ebenfalls die Schwäbischen Städte nach Bamberg zu ge-
leiten, s. Urk. der 4 Fürsten vom 27 Febr. 1389; vgl.
Kosten des Schwab. Städtebunds bei dem auf. u/iß Febr.
angesetzten Tag zu Mergentheim nr. ei art. l, p. 125 nt. 8.
' m ei dem, geschwächt meiden, Hengst oder WcUlach, 45
mhd. WB. 2, 1, Ol,
' Schreiben von 1889 Juli 19 nr, 94.
* Von den daselbst versammelten Städteboten; die da-
malige Versammlung von Reichsständen zu Nürnberg ist
von uns durch Mittheilungen aus der dortigen Stadtrech- 50
nung berücksichtigt, nr. I80.
E. Städtische Kosten.
211
99. Kosten der Stadt ßegensburg bei dem Tage von Bambeiy und Eger. Aufgezeichnet zwi-
schen 1388 Dec. 25 und 1389 Juni 21.
A\A% Münch. R. A, Gemeinerß Nachlaß Material, zur ehr. d. St. Regensburg II« 1880-1899 nr. 441 ; man
wird das Stück bezeichnen können aU or, mb., doch habe ich in der Schreibung, Eigennamen aiM-
5 genommen, y durch 1 und tt cz {oder tz) im UeberflwngkeiUfall durch t z ereetzt. Die gleichzeitige
Ueberechrift lautei. unuo etc. 89 des Dachsten mootags [Juni 21] vor dem s&nbenttag hat man« her
Thoman Sittawer der stat kam erer wider gorait, was er von der stat wegen hat ausgeben von
weichnahten [1888 Dec 26] unz auf sunbenden [1889 Juni 24]. Im Abdruck iet amgewähü, wa4 von
allgemeinerem Interesse mit besonderer Beziehung auf den Tag zu Eger ist; dabei ward die Ord-
10 nung der Artikel festgehalten irt'e in der Vorlage. In letzterer laufen ort, 42-44 unter der besonderen
Rubrik scbenkchwein, nr. 45-61 unter der Ueberschriß item so habend mein herren daz dem käme-
rer vertrfinkcben selnd weichnachten her ; auf letztgenannte Ueberschrift folgt zuerst der Posten
item bi dem ersten zum virmal umb wein, do mein herren zum kamerer waren, 99 Pfenninge,
dann unser art, 46. Auf der letzten SeÜe heißt es summa totalis, das man her Thoman dem Sit-
15 tawer kamerer an der raitfing schuldig ist u. s. w.
Zw. 1388
Dee. 26
undlSSB
Juni 21
JW
[I] Item einem boten, bracht brief von dem Schultheißen' von dem kunig, 32 am-
berger.
[2] Item dem ChAnczcn Kdrsner gen Nuremberg zu dem Tdczlein' 7t I^< amberger
miüus 10 amberger.
[3] Item zwain boten nach dem Zenger zum Tannstein 40 pfenninge.
[4] Item Chdnczcn dem Kursner gen Eger umb herberg zo vahen, und von Eger
gen Babenberg, und dann wider gen Eger, und von Eger zum Tannstein zum Zenger,
und wider gen Eger, der was aussen 6 y, wochen, 6 Schilling 10 amberger.
[oj Item dem Ernstlein gen Strawbing, der was da niden unz an dem vierden tag,
s5 27 Pfenninge, von der vorred' wegen.
[6'J Item dem Hainczl Abcziher auch gen Strawbing 16 pfenninge, auch von der
vorred wegen di an den unsern ubervaren ward.
[7] Item einem boten gen Nurmberg von des tags wegen gen Eger und do er köm ,
60 pfenninge.
30 [8] Item einem boten von Newenburch von herzog Giemen, den sant er her von
der vorred wegen , 24 amberger.
[9] Item gen Laber von der vorred wegen, di verlengt ward, 8 pfenninge.
[10] Item aber einem boten gen Strawbing von der vorred wegen 16 pfenninge.
[II] Item gen Abensperch einem boten von der vorred wegen 16 pfenninge.
35 [12] Item zwain boten di brif herbrachten ze trinkgelt 6 pfenninge.
[13] Item einem boten von Auspurch, der was zu Laber gevangen gelegen, 32 am-
berger schuffen mein herren.
[14] Item einem boten gen Eglofsheim und gen Abensperch, ob si bi der vorred
beleiben weiten, 16 pfenninge.
40 [15] Item dem Hartlein gen Babenberg* zu unsern frunden, di ander vart gen Eger,
und da er von Eger herheimkom, Vi pfund und 12 pfenninge.
a) fthlt in der Vorlagt.
* Hans von Stainach nr. 89.
^ Jobst Tetzel woL
45 ' Treuga, induciae, pax temporaria, Haltaus 1996. Es
ist hiebet wahrschänUch an die Waffenruhe zwischen
den Bairischen Herzogen Friderich und Albrecht und
Pf. Ruprecht III einerseits und der Stadt Regensburg an-
drerseits vom 1 Merz 1889 {Vischer reg. nr. 828) zu
50 denken, und nicht schon an die Versöhnung der Bair,
Herzoge Stephan Friderich und Johann mit der Stadt
Regensburg vom 4 Mai 1889 ( Vischer reg, nr. 884).
* Gemeiner Regensb. Chr. 2, 249 erzöJUt zum Jahr 1888:
• Conrad Enynchl einer des Raths, der nach Augsburg die
Mahnungsbriefe iiberbr<icht hatte, berichtete herab, daß
der König die Städte von femerweiten FeindseUgkeUen
abmahne, daß er einen Tag ncuA Bamberg anberaumt,
nachher wider abgestellt, und nun etUche Fürsten zu sich
nach Eger berufen habej diese Nachrieht hatte Enynchl
unterm 18 des Monats Julius gemeldet, • Da die Verlegung
212
Reichstag zu Eger im April und Mai 1389.
KertSa
Zw. 1388 ^i6] Item dem Stefflein Schepfer auch gen Babenberg, di ander vart gen Eger, di
Hf^t389 ^i** ^^^ ^^^^ S^^ Eger, und, do er herwiderkom, also di drei vert 9 Schilling amberger.
juniai [i7] Item dem Hartlein gen Eger 66 amberger.
[18] Item Chunczen dem Eursner gen Eger 66 amberger.
[19] Item dem Hainczl Abcziher zum herzog gen Strawbing von der bericht wegen, s
und gen Chalmincz^ zu Hannsen dem Puchperger von Wolf hart dez Zenger wegen, di
zwo vert 36 pfenninge.
laau [20] Item des suntags zu mittervasten, do mein herren auf den tag gen Babenberg
riten, dem gelait umb visch umb preczen umb walisch und umb pairisch wein, do si zu
sand Mang waren, 72 pfenninge. lo
[21] Item dem Raidlein gen Abach wer do war', und einem boten gen Qrass da di
veint am Purgerperg waren zeleczt, 18 amberger.
[22] Item einem boten, von herzog FridricA«n volkch wegen das zu Abach lag, gen
Strawbing zum herzog 28 amberger.
[23] Item dem ArsUpplein gen Pillsen zum richter, von der mÄr wegen ze ervaren, is
V, pfund und 6 amberger.
[24] Item ein bot bracht einen brif von Babenberch, ze trinkgelt 8 amberger.
[25] Item Chunczen dem Chrebser gen Eger 40 amberger.
[26] Item dem Stefflein 10 amberger, der beleih hie*».
[27] Item der Hainczl HArmlein^ lief gen Amberg, darnach gen Babenberg und ao
gen Eger, des ist 42 meil, da hat im der Gamerit geben 36 amberger, so han ich' im
geben 86 regenspurger.
[28] Item einem boten gen Tannstein, das der Zenger gen Eger solt reiten, 20 pfen-
ninge.
[29] Item einem von Dechpeten, der sagt ez weren^ veint hinter Pruflinng, 4 pfen- >5
ninge*,
[30] Item Chunczen dem Chrebser gen Eger 76 amberger.
[31] Item dem Hainczl Abcziher gen Strawbing von der korherren wegen 26 am-
berger.
[32] Item dem Raidlein gen Abach und gen SchÖnnpergauf kftntschaft 16 amberger. so
[33] Item zwain boten gen Abach von des vrids wegen 16 amberger.
[34] Item einem boten der den lantfridbrif herbracht 40 amberger.
[35] Item einem boten von Muldorf zu trinkgelt 8 amberger.
[36] Item Hainczl dem Harmlein ^ di leczt vart gen Eger 60 amberger.
[37] Item dem Stefflein gen Nuremberch von der von Weissenburch wegen 61 am- S5
berger.
a) o. Zw. i$t da» in der Vorlage stehende OhAlming vereehrtehen et, Chalmincx ; Kallmüne Markt am Zueameun-
flm* der Vü» und Kab, 8 Stunden von Burglengenfeld und 6 von Regenehurg entfernt, b) dUeer AheatM ist
gleiehteitig auegeetriehen , wol von derselben Hand, c) H&rml wUt üeberetrieh. d) wegen Verletmng de» Per-
gament» nicht mehr zu leeen, e) ebeneo, f) Harml mU UeberetrU^. 40
de$ Tagi von Bamberg nach Eger nicht i888 eondem
1889 tpielt, 90 behält W, Vitcher in Regest 899 Recht wenn
er sagt : « es scheint, daß Gemeiner zwei in einem Stadt-
buche zufällig unter einander stehende Notizen zusam-
mengeworfen hat, von denen die eine [uns unbekannte
und nicht hieher gehörige] mit jenem Datum versehen,
die andre [oben mitgetheiUe], welche sich auf die beabsich-
tigten Friedensverhandlungen bezieht, ohne Zeilbestim-
mung war,» Vischer reiht das Stück unter seinen Regesten
zwischen zwei andere vom i und 28 Merz em, und dahin
gMrt es auch; man kann noch näher sagen, nachdem
das Schreiben des Königs vom lo Merz 1889 nr, es veröf-
fentlicht ist, worin die Städte nach Eger berufen werden,
daß EnynchFs Nachricht von der Berufung der Fürsten
nach Eger wol nicht viel früher sondern aufih c, lO Merz
1889 fallen wird {an das spätere königliche Schreiben 45
vom a April 1889 nr. lo ist hiehei wol nicht zu denken)
und natürlich vor den dort angegebenen Termin des
98 Merz in Betreff der Egerer Versammlung, also c. 10
{vor 88) Merz 1889.
* Der Stadtkämmerer Thomas Sittauer, s, dieBeschrei- 50
bung des Stücks in der Qttellen-Ängabe oben.
E. Stadtische Kosten. 213
[38] Item einem boten von Nordling zu trinkgelt 4 amberger. zw,i88a
[39] Item Chünczem dem Kursner gen Nurmberg 28 pfenninge. J^*/äsL
[40] Item Hainczl Abeziher auch gen Ntlrmberg 40 pfenninge, der ist 3 tag da Junm
gelegen.
5 [41] Item so ist der dritt noch aussen, dem han ich geben 20 amberger.
[42] Item an dem liechtmess-abende Hannsen dem Puchperger und des von Meich- issB
sen rat 16 köpf walisch wein ze 4 Vt Pfenningen von dem Huber. '***"* '
[43] Item nach der berichtig&ng schankt man den von Amberch 8 köpf rumani ze
8 Pfenningen und 8 köpf walisch wein ze 6 ambergem.
10 [44] Item graf Sigiobst 24 köpf walisch wein zu 6 ambergem.
[45] Item zum meister zu zwein malen, da man auf den^ tag wolt gen Eger, ver-
trankch man 27 pfenninge.
[46] Item an dem mittichen vor mittervasten vertrunkchen si 13 pfenninge. Men u
[47] Item an dem pfinztag darnach 7 pfenninge. Men as
16 [48] Item an unserer frawen tag* vertrunkchen si 21 pfenninge. Men 96
[49] Item an dem osterabend 4 pfenninge umb ein seidel rumani. ^pr. n
[50] Item an dem montag nach dem ostertag 23 pfenninge und 4 pfenninge umb Apr. i9
bairisch wein.
[51] Item do mein herren von Eger komen, da man in schankt, da ging ab an der
80 schenkch y, pfund und 5 pfenninge.
100- Kosten der Stadt Nürnberg bei dem Tag von Bamberg und Eger. 1389 Jan. 13 bis taas
Juni 16. j^
bis
Juni iß
Au9 JVum6* Ärch. Koruerv. Stadtrecbnung vim 1889; im Auizug.
[1] Fer. 4 post Erhardi : item ez kost die vart, di Bertolt Beheim und Peter Haller J'on./a
85 teten zu gemainen steten gen Ulme, 800 und 86 Ib. hlr., die sie verzerten, und auch den
reitenden boten die zu in und von in auf und ab riten, und sust den andern boten, und
auch in zu liebung, und do Peter Haller awzzen wa2 33 tag und Bertolt Beheim 200 und
40 tag, und sust mit allen Sachen.
[2] Fer. 4 ante Gregorii : item propinavimus den gemainen steten, do sie hie woren Mert to
80 in der vasten zft dem suntag letare, do sie uf den tag gen Babenberg weiten reiten, 17 Ib. Mm 98
und 8 sh. hlr. pro vino.
[3] Fer. 4 ante Oeorii : item propinavimus gemainen steten, do sie komen von dem Äpr,9i
tag zft Eger, als vil sich ieder stat do gebflrt zu schenken do man in Urlaub gab, 18 Ib.
und 19 sh. hlr.
35 [4] Fer. 4 post Viti* : item dedimus Bertolt Beheim, Njclc» Muffel, Bertolt 'P&atzing Junne
und Jobs Tetzel' 7 Ib. und 2 sh. hl. umb wein und confett zu zwein moln gen Mergent-
hein ^ und einmol gen Eger; recepit Hanse Eythinger.
a) Vorlage dem. b) mit üeherttrieh; vegen aneret beabeiehtigter Abkünung f
•
* Es kann doch nur annuntUMo Mariae gemeint sein, anderes gemeint sein kann alt die beiden Mergentheimer
40 dann ist es ober der gleiche Tag mü dem des vorher- Tage vom Jan. und Febr. und der Egerer Tag vom Mai
gehenden Artikels. 1889.
* Offenbar ein verspäteter Eintrag, da er in der Frager- ' Vgl Nümb. Aufzeichnung nr, 90,
Periode steht die mü le Juni beginnt, während nichts
214 Reichstag zu Eger im April und Mai 1389.
1889 101. Kosten der Stadt Frankfurt hei dem Tag von Bamberg und Eger. 1389 Merz 27 bis
^ Juni 19.
Junil9
Aus Frankf. St, A, Rechenbücher, nr, i* unier der Atugaben^Rubrik bisundera einzelingen uzgeben ,
nr. 1^ unter uzgeben zerAnge, nr, f unter ul^gebin zerAnge.
Mwt 87 [i^] Sabb. post annunt. Marie : 27 sh. 6 hell, virzerten die gesellen, die der stede s
frunde hie haleten mit geleide zue dem dage gein Babinberg zue riden zusehen herren
unde steden. — [Ü] 18 gülden minus 30 hell, band virzert Job. von Holtzhusen der junge
unde Bernhard Nyegebure mit 9 pherden 6 dage uf einen dag gein Heppenheym' zusehen
herzöge RuprecA^ dem eitern unde den Rinschen steden.
juniis [2] Sabb. post Viti band Jacob Weybe Joh. von Holtzhusen der junge unde Bern- lo
hard Nygebüre unde darzue Lotze zum Wyddel unde Henseljn von Spire mit 24 pherden
virzert* gein Eger zue unserme herren dem konige unde den fursten, den Swebischen
steden iren dag zue Babinberg unde zue Eger helfen zue leisten, 49 dage, unde hatten
Lotze und Henseln vorgenant 8 pherde, unde band die vorg«nanfen virzert 300 gülden
26 golden 1 ort. i£
F. Friede am RheiD : Tage zu Speier Utenheim Heidellierg.
[1889 102* Bescheid auf die Einwendungen der Rheinischen Städte gegen die Fassung verschiedener
-^u^in Punkte des Egerer Landfriedens in dessen Entwutfe vom 1 Mai und im Hauptbriefe
vom 6 Mai 1389, sowie gegen die vom König wider digenigen gerichtete Drohung die
den Landfrieden nicht schwören wollten. [1389 Mai 26 — Juni 1 Utenheim^. ^ ^
S aus Strafib. St. A. AA corresp. des souverains etc, avec la commune art. 106 cop, cftart, coaev.,
Quelle für sämmtliche bisheiHgen Abdrücke, Die t letzten Absätze von anderer Hand auf der
dritten FoKo- Seite welche sonst wie die vierte leer ist; es fragt eich, ob sie eigentlich dazu gehören,
da sie die schon zuvor berührten Fragen vom Dienst und den Marken des Landfriedens wider
aufnehmen und zu erledigen suchen; die Zahlen am Rande des MS. habe ich vor den zugehörigen i^
Absatz drucken und rund einklammem lassen, vgl. Quellenangabe T zu nr. 7S und pag. xs? nt. i.
D colL Datt de pace 71 f. o. Q.; na^ih Wencker dissert. de pfalburgeris in den vorangeschickten
remissiones et supplementa quaedam, welche in der Straßburger Ausgabe von 1702 vorhanden sind
und in det* Straß burger von 1698 fehlen, hol Datt aus S geschöpft cura Schilteriana und inventore
Wenckero, er gibt die beiden letzten Absätze wie S, den letzten ebenda tüfbrechend wo ihn S so
abbricht; die Ziffern der Artikelzählung sind alle abgeändert und di^'enigen dafür ges^t mit
denen Datt die einzelnen Artikel des Egerer Landfriedens- Hauptbriefes vofn 6 Mai 1889 in seinem
Abdruck bezeichnet hat.
E coli. ibid. 60, 18, wo übrigens nur der auf art, 86 des Hauptbriefes vom 8 Mai 1889 bezügliche
Abschnitt abgedruckt ist, o. Zw. aus derselben Quelle wie D trotz der namentlich auch orthogra- 35
phischen Abweichungen von D.
W coli. Wencker disquis, de ussburgeris p. 147-149 nr. 2, wol o. Zw. auch aus S; die Ziffern der
Artikelzählung sind übrigens alle weggelassen {außer 48 im Kontext des ersten Absatzes), wie sie
auch in Wencker' t Abdruck des Rheinischen Theilbriefes vom 6 Juni 1889 fehlen; die beiden letzten
Absätze fehlen ebenfalls, 4o
Auch gedruckt bei Lünig R. A. 2, 15 ad nr, 8 und ibid. 6, 1,48 f. ad nr. 21, bei Dumont 2, i, 228, in
der Neuen Sammlung i, 96 f., überall aus D. — Regest bei Böhmer Reichsgesetze 16 sub 1889 Mai 6,
und bei Vischer sub nr. 886.
(10)^. Zum ersten so ist der stete meinunge uf den zehenden^ artikel des l&nÜridee,
der da saget «ob ein krieg zwischen herren und steten des lantfride« uferstunde ^» ötc. : 45
a) virzert om, eod, b) D «in Kreui ttatt der Zahl, c) SW lebenden , D 9. d) 8 »ehwerlick ein Zeichen über dem
zweiten n.
• Vgl. nr. 91 art. 6. * Die Begründung dieses Datums s. pag, 140 f.
F. Friede am Rhein : Tage zu Speier Utenheim Heidelberg.
215
daz man fursten herren und stete friheit und gute gewonheit ussneme etc. nu ist zu i'^^
wissen, daz zu beheltnisse aller fursten herren und stete^ friheit und gute gewonheit .j^^i ^
diesem^ artikel und allen andern artikeln dieses lAnttrides usgenomen ist und eigentlich
geachriben in dem 43^ artikele, der da angeet «auch sal dieser lantfnc^en, der nü zA^
seinem gemeinen nutze» etc., also daz nit noitdorft ist daz man den an diesen® artikel
verschriebe als der stete meinunge ist^
(25°' articulus)^. Item in^ deme artikel von der pfandunge wegen, der angeet «were
man auch imand kuntlich redeliche schuld schuldig» etc., zu deme artikele mag man
setzen « item ist iman gulte oder zinse schuldig , die sal man reichen als bizher ; hette
10 auch iman briefe darüber, derselbe mag siner briefe und rechts genißen»'.
(27)'*. Item der artikel «auch sollen alle clostere paffen und ander' geistliche lute»
etc., derselbe artikele ist begriffen daz man sie für nimanden^ pfenden sal, und ist nicht
darip begriffen ob sie iman icht schuldig weren. darumb darf man nicht darzu setzen'.
(34) ^ Item der artikel «auch mag der oberman des lantfrides in diesen lantfri(2en
15 nemen unde emphaen», derselbe artikel blibet, also daz der oberman, der da fursten
herren und steten sweren°^ wirdet, mag in den lantfrtt^an nemen wen in dunket der dem
lantfric^ nutze si etc.; wann ez were ein groz hindernisse und sumenisse, wann ein
furste herre ritlere'^ knechte oder stete in den lantfrte^en wolde, daz der oberman darumb
die andern achte besenden solde. doch mag man den oberman wol underwisen, wie er ez
io darumbe halten solle ^
(35)*^. Item der artikel «auch sal der gemeine bund der gemeine stete» etc., der muß
bliben, also daz sie keinen gemeinen bund me^ machen und daz der gemeine bund itzunt
abe si, wann von der gemeinen einunge und des gemeinen bundes wegen diese kriege
in Dutschen landen uferstanden sin. und darumb hat unser herre der kunig als ein Bo-
ss mischer kunig die einunge abegenomen, und auch gesetzet daz der gemein bund abe si
(des ime auch die fursten und herren gefolget haben und von der einunge gelassen haben,
unde auch etwievil stete ^^ den bund auch' abegelassen haben), und, durch daz daz aller-
menglich friede und gnade habe, diesen IsLutfriden^ gemachet und ufgesetzet von^ kuni-
glicher mechte. und wann auch in allen einungen" und buntnissen ein Romischer kunig
so und daz riebe ussgenomen ist, und darumb hat er auch geboten daz die einunge und der
gemeine bund abe sin solle, und hat auch geboten^ und gesatzet diesen lantfrieden, und,
wer darin komet und den' sweret als er begriffet ist, der oder die sollent gerichtet sin
mit allen fursten graven herren rittern und knechten etc^'
35
40
a) hier auagettriehen gute in 8, b) 8D W dlcaen. c) SW 43,D12. d) n& b& (oder nu kS) korrigiert in 8 mit an-
drer Tinte au$ nur dan tu. e) 8 $nit Abkürzung t diesen oder diesem f DW n. f) D 24 ohne articnlns. g) 8D
in, YF an. h) D 26. i) 8 wol cloitore, auch andere f DW closter; TT ander, D hat hier etc. eintreten lasten
tviechen closter und derselbe, k) 8 njmand mit Sehlusehaken, 1) D 83. m) 8 von gleicher Hand korrigiert
au» sweret. n) 8 wol nicht ritter, D ritter, W rittcre. o) D 84. p) E nie »tatt me , es fehlt auch da» näehet-
folgende itsant. q) 8 hier aH»ge»triehen die auch, r) 8 da» aach hier aufkorrigiert. ») 8 hier au»ge*triehen
gosatzct und. t) E add, RSmischcr. n) 8 eynnge mit langem Oberetrieh zugleich über a und e. v) E om, das
— geboten, z) 8 verändert au» der. y) E om. etc.
* Art. 10 bUeb denn auch unverändert in den Rheini-
schen Theilbriefen vom 6 Mai und 6 Juni iit89. Die Städte
vieinlen offenbar, man soU^ ort. 48 hieherversetjsen zu
45 art. 10, oder ihn doch bei detn letzteren widerholen, damit
»eine Beziehung auf dieeen recht klar und bindend werde.
Sie forderten dieß wol namentlich im Hinblick auf art. 87
(oder auch 88); die Straßburger erhielten, ehe eie den
Landfrieden schwuren, wenigstem die mündliche Verein
50 cherung, daß ihre Erbe- Burger nicht unter Begriff und
Verbot der Pfalbürger fielen {nr. 108).
* Einen ähnlichen Zusatz haben dann wirklich die ge-
nannten Theilbriefe erhalten in art. »5*.
* Art. 27 blieb denn auch unverändert in den genann-
ten Theilbriefen. — Die Städte hatten offenbar den Zusatz
verlangt, daß Kloster Pfaffen und andere geistliche Leute
pfandbar sein sollen, falls sie selbst jemanden etwas
schuldig sind.
* Art. 84 ebenso. An diesem Artikel stießen sich wol
auch die Nürnberger, s. nr. 72 art. 84 Variante nt. s.
" Art. 86 ebenso. Vebrigens ist der letzte Satz hier
oben ungenau, die Bestimmung in art. 85 des Landfriedens
lautet vielmehr dahin, daß diejenige Stadt, die sich mit
den Fürsten gerietet habe, in den Landfrieden aufzu-
nehmen sei.
216
Reichstag zu Eger im April und Mai 1389.
[S889 (37)'. Item der artikel «auch sollen alle und icliche pfalburgere» etc., derselbe ar-
j^^. j^ tikel blibet also, wann unser herre der keiser selige darüber ein recht gesetzet hat* das
alle pfalburgere selten abe sin und sie niman me empfaen solte ; dawidder mag oder kan
niman getun*.
(38)^. Item von der verswom und verbriveten^ lute wegen , das ist von sache wegen '^
darin gesetzet die daz getan betten vor datum dieses lantfncles den unser herre der kunig
zu Eger gemachet hat; nach deme datum desselben lantfricZe« blibet ie daz laut bie sinen
guten gewonheiten und rechten'.
(18)^. Item der artikel «were auch, das got nicht enwoUe» etc. : daz ist zu wissen %
daz dieser lantfriden ist widder raub mord brand und unrecht widdersagen und fahen ^^ lo
darumb ist nicht noit, daz man icht^ darzu setze, dann wer daz tede, ez'^ were in gesel-
schaft-wise oder sust, widder den oder die mdstent die, die in diesem lantfriden sin, be-
holfen sin*.
(44)'. Item daz der lantfriede sechs jare slechtes were etc.*.
Item umb den dinst, sal man ufsetzen und beschriftend i^
Item umb die merke des lanifrides, die sal man auch bezeichen*.
Item weliche diesen lantfrieden nicht sweren, der vint ist unser herre der kunig
von des Romischen richs wegen und alle die die in diesem lantfrieden sin oder kommen,
ez sint fursten herren rittere^ knechte oder stete, und widder die sal unser herre der
kunig nach des riches rechte und gerichte tun als recht ist zu tune widder den die ime »o
und deme riebe ungehorsam sin. also ist man zu Eger davon gescheiden, und ist auch
verbriefet und versigelt*.
(40) ^ Item dieser lantfride sal den andern lantfWcIen nicht furbaz verbunden sin zu
helfen, dann: wer in einem °^ andern lantfrieden verorteilt und verwiset'^ wurde, der
sal auch hie verorteilet und verwiset sin ; und sal man dan dem richten als ez S5
recht ist".
a) D 86. b) 8 «o korrigiert; D 37. c) 8 verbraeten , »ie Aemn auch W druckt«; D verbrivet^n. dj 8 §ekeint
88 radiert , D 17. e) 8 wiison ««rMArieAen. f) 8 faheen oder fithten , letBteree la* auch W; D Athen, g) 8DW
recht, em. icht {vgl, huMu auch pag. U6 l«n. i8), h) 8DWer. l) D 43. k) S rltter mU Baken, aUo woi
ritterei letzteres Uu auch W; D rltter. I) dieee Zahl »teht eigentUeh am Sande des vorhergehenden Abseknüts, so
tu dem eie aber nicht paeet; eie paaet dagegen tu dem chigcn, an den eie auch durch einen herabgehenden Stridi
verioieeen iet; hieher hat »ie offenbar auch D beMogen, nur daß er eie in 39 vervandeUe ; eo hat denn bei D wie
bei uns der vorhergehende Artikel wie die beiden noch früheren keine Zähbing, Die obige Zahl 40 eeheint in 8
ureprIingUch 45 (f) geheijien eu haben, jetMt radiert 40 ; da eie eigentUdi bei dem vorhergehenden Artikel eiund,
erklärt eich dieß , indem letsterer wenigetene einigerfnaßen s» art. 46 dee Haupthricfee vom 6 Mai JS89 paeet. 85
m) DW einen , 8 eine mit Abkürtungeetrieh,
■ KaUer Kork IV Goldene BuUe cap. Minder Neuen
Sammlung i, 7<h7i, und in OlenMchlager*s Auegabe.
* Art, 87 hUeb denn auch unverändert in den genann-
ten Thei&riefen.
* Arl, 88 ebeneo.
* Vgl, ort. 8 {und8i). — Die Städte hatten wol verlangt,
et eoUe näher beetimmt werden, was eine b6ee GeeeUtduift
«et, damü nicht auch irgend welche Städtevereinigung
{vgl, die Urk, vom 26 Febr. 1890) eo behandelt werden
könne,
' Art, 18 blieb denn auch unverändert m den genann'
ten Theilbriefen.
* AUo ee wird zugegeben, daß echlechthin geeagt werde,
der Landfrieden daure € Jahre; daher m art, 44 der
Bheimedien Theübriefe die Worte dee Bhtwurfe vom
1 Mai und de» Hauptbriefe vom 6 Mai 1889, die vom
Widerrufen handeln, richtig weggeblieben eind,
' JDieß geechah dann in art, 4 der gen, Theilbriefe, wo
der Landfriedenedienet der Rheiniichen Fürsten und
Städte im einseinen beetimmt wurde,
* Dieß geechah dann in art, 89 der gen, Theilbriefe,
wo die Grenzen de» Rheiniechen Landfriedentgebietee 40
bezeichnet eind,
* Zu vergleichen i»t hier art. 84. 86 und 48 de» Egerer
Landfrieden», der Befehl de» Könige vom 1 Mai 1889 an
die Städte, und der Straßburgied^ Ge»andt*chafl»berieht
vom 8 Mai 1889 arl. a. Doch edieint der obenetehende 45
Wortlaut noch auf eine nicht mehr vorhandene Urkunde
hinzuweieen, die verbrieft und vereigeU war-, wäre bloß
im cUlgemeinen an die ebengenannten Landfrieden»artikel
zu denken, eo dürfte wol die Ziffer von einem dereelben
am Rande genannt »ein, wa» nicht der Fall i»t, so
*« Beetraft, mhd, WB. 8, 788,
" Wenn man art. 40 und 4» dee EnUaurfe vom 1 Mai
und de» Hauptbrief» vom 6 Mai 1889 vergleicht mü arL 41
und 40 der beiden Rheiniechen Theilbriefe, »0 zeigt eidi
F. Friede am Rhein : Tage zu Speier Utenheim Heidelberg.
217
Item der begriff und kreiße des laxxifrides, der sol anfaben^ zu Eolmar >ind biß U^^
gein Wesel und iegweder sit Rijnes 12 mile wegea*. .^^^^ ^j
Item von des dienstea wegen, darzu sollen die von Stra&borg dienen mit 40 gleven^'
und die andern^
^ 103. Aufzeichnung über die zu Utenheim gepflogenen Verhandlungen wegen auanahmsweiser [ises
Behandlung der Straßhurger Erbe-Bürger im Landfrieden und die daselbst von Seiten . j^**^i
verschiedener gen. Rheinischer Städte erfolgte Beschwerung des Landfriedens. [1389
Mai 26'Juni 1 Utenheim^^
10
W QU» Wencker disq, de ustburg. p. 162. les, mit der offenbar von Wencker herrührenden Ueberschrift
Bericht, xr&a puncto der statt Stroßburg ausbürgere Aber dem artickel von den pfalburgem auf
dem tag zu Utenheim, als der landfrieden auf dem Rhein beredt und flberkommen ward,
gehandelt, und wie darauf der landftied geschworen worden anno 1S89.
RegeU bei Georgieeh s, 794 aui Wencker L e.
Es ist ze wissende : als der lantfride, den unser herre der kunig in disen landen
15 bestalt hatt, für den erwurdigen in gotte vettern und herren hern Adolff des heiligen
stules ze Mentze erzbischof hern Lampreht bischof zu Babemberg und dem meister Dut-
sches Ordens in Putschen landen^ zu Utenheym berett und überkommen wart, und als
der artickel von der pfalburgere wegen, in demselben lantfride-briefe begriffen, gelesen
wart : daß do der von Straßburg erbern hotten, mit namen her Hejntze von Mulnheym,
20 her Johans von Stille rittere, Oertelin Mansse, Cuntz Muller, und Wilhelm Metziger
altammanmeistere, in gegenwertikeit der vorgenanten herren und der hienochgeschri-
benen der stette erbem hotten darzu rettent, das die stat Straßburg in dem lande umb sich
etteliche bürgere wonende hettent, die da erbe*'-burgere hiessent, die sti' von alter her-
broht hettent; und vordertent und begertent an die vorgenanten herren das sü der stat
25 von Straßburg dieselben ire erbe-burgere mit zugesatzeter schriftin dem' vorgeschribenen
artickel der pfalburgere behalten woltent, wanne ouch dieselben ire bürgere den herren
hinder den sä sessent, als das harkomen were, mit zitlichen gewönlichen diensten gewartig
und gehorsam werent. des antwurtetent die vorgenanten herren , das des mit notdurftig
were' und es ouch die von Straßburg not bedorftent das^ man sä mit sunderlicher schrifl^
so in dem lantfride-briefe von derselbe ire erbe-burgere wegen versorgete, wanne sü an ime
selb darane versorget werent, und das es sii nüt aneginge, diewile es nüt pfaleburgere
a) 8 oder doch nicht amihhenf antfkhenf b) 8 gleven teheint korrigiert mu ü. d, h. Ovlden, i»t aber iicher.
c) hier eehliefit S ohne weiteree, eogar ohne Punkt oder Auelaeeungezeiehen oder etc.; ee eolUen die Kontingente
der übrigen folgen, d) W orbe ; Weneker de ueeburg. p. 141 heijit eie der lUtt erbare bnrgere , vgl. p. 216 und
218. «) What dieHekereertpr. porhamitnen ü I 8 durch ukS gegeheek, wu In dem neuen Abdruck hier eer-
beeeert worden ieL t)Wdeix,em. dem. g) W d&i. b) Wadd. in marg, eA. OctchrUt [eoü keifien Ocncbrift].
nung vom 12 Mai 1889 über die Verhandlungen zu Bam-
berg und Eger. Die obigen Verhandlungen kamen wot
nach dem « Bescheid auf die Einw. » nr. 102 vor. Die
Aufzeichnung hat wol noch zu Vtenhekn selbst stattge-
funden. Ueber die Datierung vgl. Einleitung tit. F.
* Seif rid von Veningen.
• Gut wäre es doch gewesen; denn Bruno Herr von
BappoUHein behauptete nachher doch daß der konig die
ußburger abegeseit bete zu Egern in dem kriege der do
was zwischen den herren und den statten, Wencker
düquis. de ussburgeris 1, 221. — Vgl. ibid. 186 ff. und de
pfalburg, 88-99.
28
35
wie hier oben, daß die betreffende Einwendung der Städte
genehmigt wurde. In diesen Theübriefm ist die Verpflich-
tung der einzelnen Landfriedensbezirke zum Zusammen-
40 wirken bedeutend eingeschränkt gegenüber der umfoisen-
derenVerpflichtung in den beiden erstgenannten Urkunden,
und zwar geschieht dieß im wesentlichen, sogar mit Bei-
behaltung der obigen Worte, in dem hier oben angegebenen
Sinne.
45 ' Vgl. art. 89 der gen. Theilbriefe, wo die Zwölfmetlen-
Bestimmung aufgenommen ist.
> Soviel ist der Stadt Straßburg in der That catgesetzt
in den gen. Rheinischen Theilbriefen art. 4.
* Der Tag ergibt sich aus dem Schlüsse der Aufzeich-
DentBcbe Relehatags-Akten II.
218
Reichstag zu Eger im April und Mai 1389.
•Juni
[1889 hies8ent*noch werent'. und daruf so swurent die egenanten der von Straßbarg erbem
^"^ '^^ botten den lantfriden mit den andern hienoebgenanten der stette botten, doch mit oßge-
dingeten forworten das die stat Strosburg bei iren erbe-borgern bliben solte und
wolte. hiebi sint zegegene gewesen und hant das gehöret der stette frunde und erber
botten, mit namen von Mentz Heinrich zum Jungen, Jacob Medetrost; von Wormß Johann h
Becker, Hennyn Dyrolff ; von Spiro Berthold Reymbotte, Hans Fritze, Hans Pfrumb&m,
Hans Diel, und Claus Rynckemberg; von Franckenfurd Johan von Holtzhusen, Adolff
Wiesse*, Jacob Weibe**, Bemhart Nygebur'; von Hagenowe ritter Hans; von Wissemberg
Heinrich von Rehtembach, Wilhelm HolderbSm; vonSletzstatBlopshejm; von Ehenheim
Niclaus ir stetteschriber; und vil andere erbere^ lute die do zegegen stunden als man den lo
lantfriden swur*.
1889 104. Yien* genannte Frankfurter Gesandte auf dem Tage zu Utenheim beschuldigen Gf
Walram von Nassau, daß er sich ihrer Haft nicht stelle, obwol er seit dem Treffen von
Cronenberg 1389 Mai 14 ihr rechtmäßiger Gefangener sei, und überlassen die Sache
drei genannten Schiedsrichtern. 1389 Mai 27 Utenheim. ^
Au» Frankf. St, Ä, Kopialbuch Stattbund der statt in Schw. Fr. und am Rhein foL M* nr. 26 cop.
Chart coaev,
RegMt bei Jansen Frankf. R,K.i, 8» nr, 78 ebendaher,
Dit ist die schuldegunge und anspräche, als wir diese nachgeschrtfren Jacob Weybe
zu dieser zit burgermeister Johan von Holczhusen Adolff Wieße scheffene und'Bemhard »
Nygebure^ ratman zu Franckinfurd% als wir zu dieser zid von dem rade der stede Fran-
ckinfurä zu dage gein Utinheim gesant sin, von desselbin rades wegin zu Franckinftird
dun und fordern an den edeln herren graven Walram graven zu TSasaauwe, mit namen
sprechin wir ime zu und schuldigen in eins gefengnißs, als in Henne genant zu Hanauwe
i989 ^®ö rades der stede Franckin/t^rd geswomer virsolter* diener uf den nehsten fritag nach «s
Maii4 sant Servacien dage nehstvirgangen uf dem felde bi Cronenberg' gefangen haid, als in
des der rat zu Francktn/i^rel etwedicke in iren offen briefen ermant hat in dazselbe ge-
fengnisse zu halten, und hoffet und meinet der rad zu Franckinfurd, daz in der vorgnant
edel herre grave Walram grave zu Nassau we dazselbe gefengniße' von eren wegin bil-
9) Wim Text MeiiMi in marg, «l.Wiene {vgl, da§eSbit nnmdanda et addtnda hinttr dt Spee^ation fuuh der d»«- 90
qui», de glevenburg.), b) W Werbe faUeh, c) TTebere. d) Nygebur wUt Haken, e) oder Tersolter, ahgtkMrzt.
f) unvoUkommnee ft.
* VgL die Straßburgi9che Aueeinandereetzung bei
Weneker de uetburg. p, 8i5 und 818, woraut er offenbar
ciUert p, 141 daß der statt — angehen , vgl, bei une
nr, 109 ort. ii. Dagegen die Behauptung det Pf, Ruprecht II
bei Weneker L c. pag. 819, -- Königthofen St, Chr, 9, 868,
90 nennt Ueburger, wa» oben Erbebürger heißt.
* VgL Frankfurts Kosten bei dieeen Rheinischen Ver-
handlungen art, 1,
* So hat aUo Straßburg den Landfrieden beschworen.
Doch ertheUt K, Wenzel auf Büte Ruprechts des altem
Sicherheit Friede und Geleit bis e Jan. 1890 d^enigen
Strafiburgem die zu Wenzel und zu solchen Tagen ra-
ten werden, da die Straßburger, zu vollenden den Land-
frieden den Wenzel nächst gemacht hat und sich mit ihm
um ihre Acht zu verrichten, ihre Freunde setkden müssen
zu ihm dem König und auch auf die Tage als das noth
sein wirdf dat. Betlem 1889 Fr, v, omn. saneU [Okt. 99]
Boh, >7 Rom. 14, Straßb, St, A, an der Saul I partie lad. B.
fasc. VII nr. 61 or, f7i6. Ut, pat, c, sig, in verso impr.
* VgL Kosten der Stadt Frankfurt bei den Tagen zu 35
Speier Utenheim und Heidelberg u. a. in. 1889 Juni 19 bis
Nov, »7 arL l,
* Verschiedene Nachrichten in Betreff jener Ereignisse
enthalt die Frankfurter Stadtrechnung; vgL Königshofen
St, Chr. 9, 850. — Die Anlegung der Städte Frankfurt 40
Fridberg Gelnhausen zum Landfriedensdienet s, Janssen
Frankf. Reichskorresp. 1, M nr, 89 aus Frankf. St. A.
Kop. B, sign, Stättbund der St. in Schw. Fr. und am
Rhein nr. »7. — Quittungen von Schenck Eberhart Her-
ren zu Erpach Landvogt des Landfriedens am Rhein für 45
Frankfurt über empfangene Landfriedensjtoü- undLand^
friedensgeleiugelder 1889-1896 befinden eich im Frankf.
St. A. Auswärtiges 1889-1890.
P. Friede am Rhein : Tage zu Speier ütenheim Heidelberg. 219
liehe halden Bulle, wiewol daz were obe der vorgnant Henne zu Hanauwe denselben edeln '^
herren grave Walram solichs gefengnisses, von ime selbis oder obe er darzu gedrungen
were wordin, ledig gesaget hette, und daz iz denselbin edeln herren graven Walram an
dem gefengniße gein dem vorgnanten rade zu Franckt7)/t^rc2 nit schüren noch entheben
5sulle noch möge, diewile auch wol kuntlich ist das des rades der stede Fr&rickinfurd
baner des tagis uf dem felde waß und sie auch heubtlude waren und Henne zu Hanauwe
YOTgnant ir gesworn virsolter diener auch uf dieselbin zit gewest ist und noch hudestages
ist. so hat sich auch derselbe Henne zu Hanauwe dem rade zu FrsjickinfiMrd als ander
ire yirsoltin diener nemelich yirschri&en in truwen globet und zun heiigen gesworn nach
10 uzwisunge eins offen besigelten briefes, den derratyorgnanter^darubirvon ime innehat:
waz gefangen er finge in der zit als er ir diener ist, daz dieselben gefangen des rades zu
FrancktTi/T^rcZ vorgnant gefangen sin. und hoffet der rat zu Frsinckinfurd und wir von
iren wegin, daz in der egenante edel herre grave Walram grave zu Nassawt(?e* nach vor-
geschriien ergangen Sachen ein gefengnifi ^ von eren wegen billich halden suUe. und
15 umbe dieser^ vorgeschn&en anspräche so wollin wir nemen und ein gnugen daran han
von des egnanten rades zu Fra,ncki7^urd wegin, waz der edel herre grave Ruprecī grave
zu "SsLSsauwe lantvoigt zu Wedreuben und die strengen vesten ritter her Heinrich Grasöh-
lock burggrave zu Starckinberg und her Emiche von Borncze, an die diese sache gestalt
ist, sie alle dri oder daz m erteil under in, darumbe wisen und erkennen, obe der egenant
20 edel herre grave ^ Walram nach vorgeschr liener beschuldigunge von eren wegin dem
rade zu Franckinfurd ein gefengniße billiche halten suUe. und des zu Urkunde so han
wir von des egnanten rades zu FTSLnchinfurd wegin gebedin die ersamen wisen lüde bur-
germeister und rad zu Spir, daz sie irer® stetde ingesi^aZ an diese anspräche gedrucket
han. und wir die burgermeister und rad zu Spir irkennen uns uffenlichen, daz wir umbe
25 bede willen der obgnan^^n Jacob Weyben Johans^n ^ von Holczhusen Adolff Wiessen und
Bernhard Njgebures von des rades zu Franckinfurd wegin unser stede ingCBigel han
gedrucket an diese anspräche zu ende dieser schrift. datum anno domini 1389 ipso die laso
ascensionis domini. * ^«* ''
105. Erzb. Adolf I von Mainz Bisch. Lamprecht von Bamberg und Deutschmeister Sifrid '989
30 von Veningen thun kund in Betreff eines von einigen Städten wider Pf. Ruprecht I ge-
. richteten Schreibens, daß diese Städte für den genannten Pfalzgrcfen eine mündliche
Ehrenerklärung abgegeben hohen. 1389 Juni 3 [HeideJierg*].
Atu Karltr, G. L. A. PHUz. Kop. B. 43 V« fol- 964^^ cop. Chart tec. 15/ le-, Uebertchrift des Stückt Wie die
bundischen statt am Rin Elsaße und Wedderawe pfalzgrave Buprechtea dem eitern von etlicher
35 feigen schrift wegen ein Widderspruch getan haben, darunter Widderspruch.
Wir Adolff von gots gnaden des heiligen stules zu Meintz erzbischof des heiligen
Romischen richs in Tutschen landen erzcanzler, Lamprecht von denselben gnaden bischof
zu Bamberg, und Syfritt von Venningen meister Deutschs ordens in Deutschen landen,
a) vorgnant mit Haken, b) «»«olttomwuc« ß. c) dlew t abgtkünL d) doch nicht wol gr&ve. e) ir mit Haken.
40 f) lange» • mü Haken gerade wie bei HoIcshiiMn gleich nachher.
> In Bäreff dee Grafen von Sohne enthää das Frank- in der sune zusehen ime und den steden des bundes am
furter Rechenbuch von 1896/6 bei der Ausgaben- Rubrik Rin.
besundem einzlingen uzgebin, zum Jahr J89e nach * Haben wir die Heidelberger Vereöhnungturkunde
Kriegk, die Angabe: Sabb. ante Walpurg. [Apr. 29]: 70 vom 8 Juni 1889 nr, loe richtig auf gen. Ort Heidelberg
45 gülden 2 sh. umb einen beugest grave Johan von Sobns angesetzt, so geht eben daraus dieser Ort auch für die
dem alden geschenkt durch fruntschaft und auch sun- obige Urkunde fiervor, vgl. nr. loe ort. 2.
derlich als er meinet daz daz vor ziden beredt si worden
220 Reichstag zu Eger im April und Mai 1389.
'^^ bekennen und tun kunt öffentlichen mit disseni brief : als in dem ußapruch, den wir
^ zwußchen den hochgebornen fursten hern Ruprecht dem eitern hern Ruprecht dem
jungem pfalzgraven bi Rine und herzogen in Beyern uf ein und den stetten die den
bnnt halten in Ebaßen am Rine und in der Wedderauwe uf die ander sitten getan
haben, in einem artickel begriffen ist und geschrieben stett von dem schriben das der- s
selben stett ein deile von dem vorgenanten hern Ruprecht dem eitern getan haben, des
hant dieselben stette vor unfi in geinwertigkeit vil graven herren ritter knecht und
stett gerett, wie das sie mit dem schriben^ den vorgeschn«&6n herzogen Ruprechtten
den eitern an sinem glimpf und an sin ere nit meinten zu schuldigen, und si auch
ir meinung nit gewesen das sie ine damit an sin ere oder glimpf schuldigen weiten, lo
und wissen auch anders nit von ime dan das er ein erber biderbe furste si, und, hörten
sie das ine iemans anders an sin ere schuldigte, das wer' ine leit und weiten ine des
verantwurten alß ferr sie mochten. des zu Urkunde sint unßer ingesigel an dissen
1389 brief gehangen, datum feria quinta proxima ante festum penthecostcs anno domini mil-
lesimo 380 nono. 15
Juni 8
Junta
1889 iQQ Erzb. Adolf I von Mainz Bisch, Lamprecht von Bamberg und Deutschmeister Sifrid
von Veningen entscheiden durch freundliche Sühne die Streitigkeiten zwischen den Pf,
Ruprecht I und 11 einerseits und den Rheinischen Elsäßischen Wetterauischen Städten
andrej^seits. 1389 Juni 3 [Heidelberg*],
A aus Frankf. St. Ä. Kap, Buch Slättbund der Statt iu Schwaben Francken und am Rhein fol 28'- 24*, 20
nr. 25 eop, ehart. coaev.; einzelne glchz, Korrekturen der he, bedurften ihrer Natur netch keine
Verewigung in den Varianten und konnten einfach in den Text aufgenommen werden.
B coli Karler. G. L A. Pfalz. Kop. Buch 43 Vs fol- 262'-2ö4' cop. chart. eec. löfie,
C coli Üünch. R. A. Neuburg. Kop. B. nr. ss fol. 11^ -18^ eingeschaltet in ein Vidimus des K, Ru-
predU von Haidelberg 140$ Jakobi Abend [JuU 24] a.r.B, cop. chart. aus der 2 B&lße des 15 Jahr- 25
hunderts. «
V coli der art. 8 als Einschaltung in der Verkündigung durch Pf, Ruprecht vom 16 Juni 1889 an
Hanau.
W coli, der art. 9 als Einschaltung in der Verkündigung durch Pf. Ruprecht vom le Juni 1889 an
Cronenberg. 30
Vidimus K. Ruprechts vom 24 JuH 1409 Heidelberg or. c. sig. befindet sich nach Reg, Boic. 12, 48 im
Münch, R. A,; da unser A 0. Zw. älter ist als dieses Vidimus und in C die Absdmft eines solchen
Vidimus benützt werden konnte, so schien es, bei hinreichender Klarheit des Textes, überflüssig
auch noch dieses Vidimtu- Original, das doch nur eine spätere Abschrift als A enthält, zur
Vergleichung beizuziehen. — (Auch in Wenckeri exe. 1, lOS^-iogK) 35
Auszug bei Lehmann Sp. Chr. 767'. — Regest bei Vischer in Forschungen 2, 178 nr. 844 ctus Lehmann,
und bei Janssen R. K. 1, 82 nr. 79 aus A.
Wir Adolff von gots gnaden des heiigen stuls zu Mencze erzbischof des heiigen
Romschin richs in Dutschen landen erzkanzler **, LamprecAt von denselben gnaden bischof
zu Babenberg, und Sifrid von Veningen^ meister Dutsches ordins in Dutschen landen, 40
bekennen und tfln kunt uffink'cA mit diesem hrief: umb soliche krige zweiunge und
a) Die Öfter vorkommenden Haken an g r t heim Wortedituse in Ä sind nur theilweie nie Abkürzungen gefaest worden ,
»onet ale hedeutungeloe unberüekeiehtigt geblieben wie hier, b) il Venigen f Veningen f der Sinn itt freiUeh
Veningen.
* Vgl Hetdetb, Versöhnungsurk. nr. tos vom 8 Juni 27 Nov. 1889 folgenden Posten : sabb. post Katherine : 45
1889 ort. 2. Vielleicht steht diefi zu der Erzählung K6- item >oo gülden hem Hermanne Rost unsers herren von
nigskofen*s St. Chr. 9, 846, 8-9 in Beziehung. Mentze innersten rade, die ime der rad geschenket hat ,
* Den Ort betr., s. Einleitung Ht. F. unter der AusgaJ>en- Rubrik bisundem einzelingen uß-
*Die Frankf. Stadtrechnung im St. A. enth^ zum gebin.
F. Friede am Rhein : Tage zu Speier Utenheim Heidelberg. 221
mißhellunge, als gewesin sin zusehen den hochgebom forsten hern RupTeehte dem elftem '^^
und' hern 'Rwprechie dem jungern phalzgraven bi Rine und herzogen in Beyern, iren
beiden^ heifern dienern undertanen und den iren, die mit diesem krige odir darinne
zu vintschq/t komen und auch^ darinne begriffin sin, uf eine siten, und den steden, die
5 den bunt uf dem Rine in Elsaß und in der Wedreb mit einander halden, allen iren die-
nern heifern und undertanen und den iren, die mit diesem krige odir darin zu vint-
schüft komen und auch darin begriffin sin, uf die andern siten, derselben krige zweiunge
und mißhellunge sie uf beiden siten an uns gegangen gestalt und genzlich bi uns bliben
sin, darumbe haben wir sie mit rechter wissen mit gudem rade und wolbedachtem müde
10 fruntlich entscheiden gesunet und gerichtit , intscheiden sunen und richten sie auch mit
craft diese« hriefes in aller der maße alse hernach geschriben steet. [1] zum ersten scheiden
wir fruntlich, daz die obgenanten partie^ ir beider diener helfer undertanen und die iren,
die der krige halb zu yintschq/% komen und darinne begriffen sint, gutlich gerichtit und
gesunet sollen sin umbe alle name raub brant mort und krige und waz sich anders
15 in diesem krige virlaufin hat und oferstanden ist biß uf datum diese« hriefes j wie man
daz genennen mag und kan, in welcher maße daz gescheen ist und sich daz virlaufin
hat; und sal deheine partie der andern darumbe zusprechen, uzgenommen diese hienach-
geschn'&en artikele. [2] auch als der hochgeborn furste herre RuprecA^ der elter
obgenant meinet, daz der vorgenanten stede ein deil von ime etzlichen fursten und hen*en
20 geschriben sollin^ habin daz ime sinen gelimphe und ere anrure, meinen die stede^
und sprechen, daz ir meinunge nit gewesin si und daz auch darumbe nit geschriben habin
daz sie ime sinen gelimph und ere damit meinitin zu schuldigen, als sie daz auch offen-
lichen vor uns andern fursten graven herren rittern knechten und steden gesagit und
bekant habin und sich des intschuldiget, alse in unsern briefen* eigentlich begriffin ist
«5 und geschriben stet die wir darüber gegebin habin. [3] auch scheiden wir die vor-
gnanten partie^, daz die obgenanten stede den egnanten herren RuprecAte dem eitern,
herren "Rnprechte dem jungern, und iren erbin ob sie nit enweren, vur solich gefangen,
alse den steden abegefangen sin, und ander ufleufe und ubirgriffe', die sich in diesem
krige virlaufin habin biß uf datum dieses hriefes, gebin und bezalen sollin sechzigtusent
ao gülden gut an gulde und schwer gnung an gewichte, derselben summe geldis die vor-
gnanten stede den vorgeschriben herren gebin und bezalen sollin zehentusent gülden uf
den nehsten sundag nach sant Johans dage des heiigen teufers alse er geborn wart schierst- juni27
kommende, und zehentusent gülden uf sant Michels dag nehst darnach kommet, und die sept. 2u
andern vierzigtusent gülden uf wiennachten nehst darnach kommen^, und dieselbe beza- Dtc. m
35 lunge sal gescheen zu Oppenheim in der stad. und sollin auch die, die daz vorgenante
gelt dahine gein Oppenheim brengen und bezalende' werdin, sicher sin und geleide
habin mit dem gelde zu der obgnanten stad darinne und widder von dannen, als dicke
sie des bedorfin und die bezalunge tunde werdin, ane geverde. und uf daz, daz die vor-
genanten herre Ruprecht der elter herre RuprecAt der junger und ire erbin solicher
40 bezalunge desto sicher '^ werdin, so sprechin wir, daz die viere stede Mencze Wormße^
a) und add. «neiui. b) A doch nicht irer beider, c) add, C, §. «. d) Cpartien der andern , leUt^res ohne Sinn.
e) C lolden. f) «m, meinen die stede statt nnd die itede meinen , weil 9on»t der Naehtatx fehlen würde, g) C
partliien. h) C chomende. i) C becsaln, weiter vnten t(in. k) Ä echwerlieh sicherer 7 1) Ä Worm mit der
gewShnlieken Äbkürsungf wie no^ eweimal in ort. 7.
45 * Vgl. die Kundgebung der s Vrhmder in Betreff die- keinenoegs ganz richtig. Ich kenne die dort angedeuiele
ier Ehrenerklärung 1S89 Juni 8 Heidelberg nr. 105. Quelle dieeer chronikaHschen Mittheihing nicht; die vor-
* Soiet denn die Notiz bei Wencker diequie. deueeburg. hergehenden Worte die blibent — vor etehen in der Am-
14/0 n^ 6 und wart ein schad glich dem andern ufgehaben gäbe des KOnigihofen in St. Chr. 9, S6S, 19 f. und im
und wurdent alle gefangen zu beiden sitten lidig gelosaen Code isOy aber nicht in Schilter't Ausgabe 869.
222
Reichstag zu Eger im April und Mai 1389.
1889
Juni 8
1889
Apr. 18
Spire und Franckiw/wH in des inwendig vierzehen dagen ire gude virsigelten briefe*
gebin sollin, daz den vorgnanten fursten^ and iren erbin die bezalunge ievYOTgeschriben
summe geldis zu ieder zit und in der stad gescheen suUe als vor geBchriben stet ane iren
schaden ane geverde. [4] so sollin auch alle gefangin von beiden siten in unser
AdolfiEs erzbischo/e« zu Mencze vorgenanten^ (und alle schatzunge die denselbin^ gefangin s
von dem osterdage bißher^ bescheen sin, und auch alle b&ntniße® die dieselbin gefangen
vor odir nach getan habin) haut steen, also, wie wir daz mit in bestellen und heißen
halden, daz sal von beiden siten gescheen gehalden werdin und dabi bliben*. [5] auch
sal alle brantschatzunge und^ gedingnisse^', die vorhanden sin und in burgen-
a) C add, and herren. b) add. C. c) ABC dieselbin. d) A nangtlhafU» ß «ne et »chtint. e) A tie. t) add. emend. 10
g) A gedingcze , B gedingnisae , C gedingn&Bs.
* In der ThcU tteUten noch am gleichen Tag 1889 Do,
V. Pfingsten [d. h. Juni 8] die 4 Städte Mainz Wormt
Speier Frankfurt 8 Urkunden aue, worin eie bekennen
für eich und die Städte Slraßburg Hagenau Weifienburg
Schlettetadt Ehenheim Fridberg Geinhauten Pfeddershem:
1) in der ersten Urkunde : loooo fl. an die beiden Pfalz-
grafen schuldig zu sein, so daß die 4 schuldig sind zu
bezahlen für sich und die andern auf 87 Juni in Oppen-
heim, 2) in der zweiten Urkunde : lOOOO fl. ebenso auf
89 Sept., 8) in der dritten Urkunde : 40000 fl. ebenso in den
nächsten Weihnctchtstagen; Frankf. St. A. Stüttbund d.St.
in Schw. Fr. und am Rhein nr, 80. — Die 8 Quittungen
für die 8 Zahlungen Frankfurts, ausgestelU von Pfälzi-
scher Seite, sind vom 9 JuU, 9 Okt., 87 Dec 1889; ibid.
nr. »9. 81. 8». — Eine Quittung des Thamme Knebel
Ritters Schultheißen zu Oppenheim für die erste Zahlung
Frankfurts ist auch vom 9 Juli 1889, aber durchstrichen ;
sie hatte wol nur einen vorläufigen Charakter, und war
daher überflüssig sobald die wol nicht sogleich vorhandene
Pfälzische Quittung übergeben werden konrUe; ibid. nr. 28.
— Die erste Zahlung Frankfurts ist im Rechnungsbuch
beim 24 JuU eingetragen; die zweite, sammt einer beson-
deren Berechnung der Ablieferungskosten, beim 6 Nov. Die
letztere Zahlung war schon früher versucht worden, da
schon beim 16 Okt. Ablieferungskosten berechnet werden
mit der Bemerkung die bezalunge doch blöder sich ging;
es hängt wol nicht damit zusammen, daß beim 28 Okt.
eingetragen ist sabb. post Luce ewan. : Sifr. von Holtz-
liusen und Job. Erwin mit 7 pherden 6 dage gein Wormjde
han virzert 13 gülden minner l sh., als der von Mentze
von Worrojde von Spiro frunde und sie ratslagetin von
der 80000 gülden wegin die die Swabin bezalen solden.
Die dritte Zahlung Frankfurts ist im Rechnungsbuch beim
8 Jan. 1890, sammt einer besonderen Berechnung der Ablie-
ferungskosten, eingetragen, unddabei die Gesammisumme
auf 70000 fl. für die Städte des Rheinischen Bunds ange-
geben als schuldig von diesen an die beiden Pfalzgrafen;
alle andern Stellen, wo die Gesammt-Summe in den
Stadtrechnungen genannt wird bei diesen Gelegenheiten
{dreimat), sprechen nur von eoooo wie die oben abge-
druckte Urkunde {70000 ist wahrscheinUeh entstanden
durch Verwechselung mit der so viel betragenden Summe
für die bei Cronenberg gefangenen). Die von Straspurg
und etzliche ander die ELseschen stede die von Fryde-
bürg und von Geilnhusen wurden aber bei der dritten
Zahlung säumig und bezahlten ihren Antheit nicht, so
daß Mainz Worms Speier Frankfurt gemäß der vorhin
angeführten Bürgschaflsurkunde vom 8 Juni 1889 für sie
bezahlen mussten, wobei auf Frankfurt 1727 fl. 18 sh.
4 hell, trafen; deren Bezahlung, sammt einer besonderen
Berechnung der Ablief erungskosten , ist im Frankfurter
Rechnungsbuch beim 26 Merz eingetragen. — Ja^issen R.
K. 1, 88 nr. 80 nt.* erwähnt als in dem Frankfurter
Stadtarchiv vorhanden auch noch die detailUerlen Ver- 15
zeichnisse der Summen der einzelnen andern Städte und
theilt die Summen der 8 Raien der Stadt Frankfurt mü;
Mone in der Ztschr. f. d. Gesch. d. Oberrheins 6, 409 /*•
Frankfurtische und andrer Städte Zahlungen aus Karler.
G. L. A. Pfalz. Kop. B. 8 fol. 14, vgl. 10, 74 f. der gen. SO
Ztschr.; von Mainz Worms Frankfurt Pfeddersheim
Speier wird eben in dem Pfalz. Kop. B. 8 fol. 14^-15* be-
richtet. Wegen Verrechnung der 60000 fl. s. auch Frankf^
St. A. Auswärtiges. — Man sieht jedenfalls soviel : die
60000 fl. sind bezahlt worden, und zwar von den Rhei- 85
nischen Städten allein, wie denn auch die oben abge-
druckte Urkunde nichts von einer Verpflichtung der
Schwäbischen Städte weiß, und bei der dritten Zahlung
auch das gen. Rechnungsbuch ausdrücklich sagt daß die
Städte des Rheinischen Bundes schuldig waren zu bezah- so
len (vgl. weiter vorne in unsrer Anm.).
' Dieser Ausspruch geschah dann in der Urkunde
Erzb. Adolfs I von Mainz vom 14 Nov. 1889 über die
Kriegsgefangenen. — Nicht ganz genau sagt Straßburg,
das innerhalb 14 Tagen seinen Antheil an der 2, Rate an 85
Mainz übergeben will, in einem Brief an Mainz Worms
Speier Frankfurt vom 14 Okt. (fer. 5 a. GcUli) 1889 also kun-
dent wir ucb, also ir ouch das selber wol wissent dez wir
getruwent, daz in der sunen, die zwischent herren und
stetten zugicng, beret wart, daz alle gefangen ledig sin 40
soltent, und , was von brantschatzes oder von gefangenre
wegen noch ußestunde dazumale und das verbürget und
nit gegeben were, daz das solte abe sin Straßb. Sem. Bibl.
Wenckeri excerpta 1, 184* {es verlangt hier daher Straß-
burg, daß an seiner Zahlung, an die beiden Ruprechte, abe> 45
geslagen werde daz, das unsere bürgere und die unsern
von gefengnulSe von brantscbatzes oder von anderre dinge
wegen nach der vorgenanten sunen gegeben hant , und
daz ouch ir burgschaft darumbe ledig werde geseit). Es
folgten bei Wencker L c. foL 184^ noch 4 Schreiben Straß- 60
burg's an obige Städte, 8 aJs Regest und i in Abschrift,
aus 1890 in., aus denen erhellt , daß an WeihntLchten eine
weitere [die dritte] Rate von 25000 fl. [sie] an Pf. Ruprecht
von den Städten zu zahlen war, daß die Straßburger
immer noch dieselbe Klage wie 14 Okt. 1889 vorbringen 55
mussten, und daß sie nun von der Summe, zu deren
Entrichtung sie verpflichtet waren, ihre seWstgeschäizte
Entschädigung cUtziehen wollten,
* Gedingnus , pecunia pacta pro avertendo incendio
aUisque malis belli, Haltaus Glossar. 604. 60
F. Friede am Rhein : Tage zu Speier ütenheim Heidelberg.
223
1889
Juni 8
1889
henden sten, und alles unbezalt gelt von beiden siten abesin und die bürgen auch ledig
sin. [6] were auch daz deheine stad were in Schwaben in Francken und in Beyern
die in dieser rachtunge nit sin wulde^ und mit den andern sieden tragen undliden
alse sie vor undir einander übereinkommen sin und getedinget habin und daz in drin
5 Wochen nit virkundigen, die sollen dieser rachtunge nit genissen und ir gefangen sollin
bliben in gefengniß als sie iczunt sin, doch uzgenommen der gefangindieuf den nehsten
fritag nach sant Servacii dage nehstvirgangen zusehen Franckinfwrt und Cronenberg
niderlogen und gefangen wurden von beiden siten, und wollen auch daz die in diesem ^"'^^
Spruche nit begriffin sollen sin. [7] auch als man claget daz etzliche von Wormße der
10 hochgeborn furstinnen frauwe Irmengart herzogin zu Beyern werte getan suUen habin
die ir ubil ansten, da sprechin wir, daz der rat zu Wormße darnach getruwenlich und
ernstlich irfaren sollin wer daz getan und geredt habe ; der sal daz uffinlich widderredin,
und sal in darumbe büßen alse wir obgenanta drie odir daz merteil irkennen und daz
heißen, were auch der obgenanten frauwen und den iren ichtes^ von den egnanten ge-
isnommen, daz sal man in widderkeren ane geverde. [8\ wir sprechen auch, daz der
edel Ulrich herre zu Hanauwe in der Yorgenanten herzogen sftne® und richtunge^ sin
sal, und daz in die von Franckinfurt bliben lassen sollen bi rechte als sin aneche® und
vatter gehabt und uf in bracht haben nach lüde und sage siner hriefe die er von dem
riche darüber hat, uzgenommen der gefangen die zusehen Franckirifurt und Cronenberg
^0 niderlogen und gefangen wurden alse vor geschn&en stet. [9] auch sprechen wir von
der von Cronenberg wegin, daz die auch in der vorgnanten herzogen sune und
rachtunge^ sin sollen, also daz der vorgenan^ her RuprecA^ der elter sie mit den von
VvBXickinfwrt gutlichen sunen und richten sal umbe die anspräche die sie zu den von
Francktnfur^ habin. mochte er abir sie nit gutlich gerichten mit den von Franckiri/t^rf^
SA so sollen die von Cronenberg^ des rechten bliben bi dem egnanten herren Ruprac^ dem
eitern odir bi sime rade^ daran sollin sich die von Franckiri/Wf auch lassen gnügen und
ufnemen waz mit dem rechten gesprochin wirt alse vor g^Bchnben stet, uzgenommen der
gefangen die zusehen Cronenberg und Francktn/ttr^ niderlogen und gefangen wurden als
vor* geschriben steet**, [10] so sprechin wir auch, wilche stede bi dieser richtftnge^
30 bliben wollen und den lanlfriden schweren, daz die mit den obgenanten fursten andern
fursten graven herren^ rittern und knechten der fursten einunge und iren heifern gesu-
net sollin sin umb alle sache^ darumbe sich dirre krig irhaben had ane geverde. [11] auch
sprechen wir, daz die von Rottenburg uf der Tuber dem oiigenarden herren Ruprec&f«
dem eitern und den sinen ire*^ wine und habe, die sie ime*^ genommen haben e derselbe
36 herre RuprecAt der elter in die vintschq/l^^ kommen ist, widdergebin sollin nach der
marczal^ alse die von Winßheim widdergebin und sich gerichtit habin waz in worden
40
*) C wolden. b) C iohti, A ieht m,U Hdktn* c) A FoftoZceieAcn tiMonmen^^/lMtm aHnef afinef d) V richtig &nge.
e) 0 anldie , F anohe. f) W riehtange. g) O Fnmkohfard «f. Cronenbeiv. h) C o«. a. y. g. st. i) A aic.
k) C om. herren. 1) BO Mchen. m) tool täfg^künt mU Hakm, nicht ix «oiuleni Ire ; £C Ir (C wein), n) BC in.
o) CfaUeh firewniohaft. p) Cmarekzale.
* In der Frankf, St. Rechnung beim %e Merz 1890
$iefU : sabb. post Benedicti : item 6 Ib. minner 4 sh. yir-
zertin Rnlman Wiße und Jacob von Bömenheim i tage
geia Mentze z& schifllone und mit koste , alse man einen
45 tag da leistete, da ulTe berzoge Ruprec^ der elter den
steden tfln solde nacb inbalde des uzsprucbs zusehen
berren und steden. Und ibid. beim 80 Apr. 1890 : sabb.
post Marci : 68 gülden minner i> hell, virzertin Jacob
KlobelatfcA der jftnge und Johan Kranicb mit 8 pherden
50 15 tage gein WormjS« alse umb übergriffe , und vorwer-
ter gein Heydelberg alse berzoge RuprecM der elter den
steden keren und tfin solde nach inhalde des uzspruchs
zusehen berren und stetden. Und ibid. beim 21 Mai 1390:
sabb. ante Urbani : 85 gülden minner 84 hell, virzertin
Johan Kranich und Johan Erwin 18 tage mit 8 pherden
gein VfoTtnße von übergriffe wegin , und auch einen tag
mit Henchin kemmerer von Rodenstein zfi leisten, und
vorwerter gein Heidelberg alse herzöge RupreeM der
elter den stetden vollenenden und tAn solde nach in-
halde dez uzspruchs zusehen berren und steden.
* 9. art. e.
224 Reichstag zu Eger im April und Mai 1389.
ia89 ist von der habe der name. [12] wir sprechin auch, daz alle festen, die in diesem
^^^^ krige gebrochen sin uf beide partie^, daz die die^ oder der, des dieselbin vesten ge-
wesin sin, widder buwen mögen ob sie wollin. [13] wir behalden uns auch von der
lehin wegen, die in diesem krige ufgebin sin, uns darumbe zu irfarnde und uzzuspre-
chen^ [14] ez sollin auch beide und iglich vorgenante partie bi iren friheidenguden 5
gewonheiden und herkommen bliben, als das in dem lantfru2en auch begriffen und einem
iglichen behalden ist, unschedelich den vorgnanten artikeln. [15] auch sprechin und
scheiden wir obgnant^ dri, daz alle vorgeschriben artikela und usspruche getruwelich
und unverrucket gehalden sollin werdin von iglicher partie besunder als sia daz an-
geboret und zugehoret^ ane geverde. und daz die ohgenanten artikele und scheidunge to
alle also von den ohgenanten partien genzlichen und vesteclichen gehalden werdin und
unzubrochen bliben, so habin wir egenante dri unser ieglicher sin ingesigd zu warer
befestigunge^ an diesen hrief mit guder wissen und eindrechtikeit lassen henken, der
gebin ist am nehsten donrstage vor dem heiigen phingstage' des jares da man zalte nach
1389
Juni 8 gots geburte druzenhundert jare und darnach in dem n&n^ und achtzigesten jare etc. is
1889 107. Pf. Ruprecht I verkündigt dem edeln Ulrich Herrn zu, Hanau den auf denselben he-
Juni IG züglichen art, 8 der HeideO)erger Veraöhnungsurkunde vom 3 Juni 1389. 1389 Juni
16 Heidelberg,
V am Karhr, G. I. A, Pfalz. Kop. B. 8 foL li*.
Wir Ruprecht etc. bekennen etc. : als die erwirdigen herren her Adolf erzbischof so
zA Meintze unser lieber oheim, Lamprecht bischof zu Bamberge, und her Sifrit von Ve-
ningen ' meister Dütsch Ordens, uzgesprochen haut in eim brieP zusehen uns allen unsem
heifern und den unsern of ein site und den steten of dem Rine und in der Weterauwe
allen im helfem und den iren of die ander site, dez haut sie in demselben uzsprechbrief
gesprochen einen artickel zusehen dem edeln unserm nefen von Hanautoe und den von 25
Fr&nckßird, als derselbe artickel von wort zu wort hernach geschrieben stet [folgt art. 8
der Heidelberger Versöhnungeurkunde nr^ 106 vom 3 Juni 1389; dann weiter wie folgt],
und daz der obgenant unser nefe wi&en möge, wie der ußsprechen-brte/^ besagt, als verre
in daz antrifft, so geben wir im disen obgenant artickel versigelt mit unserm anhangenden
Juni 16 ingesigel. datum Heidelberg feria quarta ante diem corporis Cristi anno 89. 30
1989 108- Pf' Ruprecht I verkündigt denen von Kronenberg den auf dieselben bezüglichen art. 9
*'""* '^ der Heidelberger Versöhnimgsu/rkunde vom 3 Juni 1389. 1389 Juni 16 Heidelberg.
W au$ KarUr, G. L. A. PfiUz. Kop. B. s fbl it".
[Diese Urkunde Ruprechts des altem für die von Kronenberg lautet wie die für den
edeln Ulrich Herrn zu Hanau; eingeschaltet ist aber hier art. 9 der Heidelberger Versöh- 85
nungsurkunde nr. 106 vom 3 Juni 1389, mit dem hier nachfolgenden Ztisatz] und darzu
a) C beden parthlea. b) Da» gwtiie die imreh Evtenä. leiye/Syl. c) O mvgMtnu d) A vtndir. b«f«tiniige.
e)A9io. 1)Ywl89mUüei»r$tndi,
* Dister Avwprueh guduih dann in der Urkunde vom er hat sich gsrade um f Tag$ geitofien. Wmn er aU Ort
27 Jnni iSSB. ^ Aufgebig lehn, feudum aperibiie i. e, ffeidelberg nennt, so ist di^ %doI ntuh Kßnigshofen ge- 40
castrum domino ad necessitaies belli contra quoevis ape- sagt; denn in dem dazu dtierten Lehmann Speir. Chr.
riendum, EaUaus Glossar, 61, p, S46 (Ausg. von i7U Fuchs p. 767) stehlt so wenig ein Ort
* Es ist offenbar bloß irrlhümlich wenn Feßmaier wie in uneerm oben abgedruckten Texte,
Oberteutscher Städlebund pag, 48 den S7 Mai berechnet , ' Heidelberger Versöhnungsurkunde nr,Joe,
F. Friede am Rhein : Tage zu Speier Utenheim Heidelberg.
225
1889
habent sie in demselben uzsprechen disen artickel auch gesprochen : «doch uzgenomen
der gefangen die of den nehsten fritag nach sant Servacius dage nehstv ergangen zusehen ^^^ ^^
Franckfurd und Cronenberg niederlagen und gefangen wurden von beden siten, und
wuUen auch daz die in dieser spräche nicht begriffen suUen sin»'.
ft 109. Alifzeichnung der Stadt Straßburg in Betreff ihrer Gesandtschaft (im wesentlichen l^ssa
Anweisung für diese) zu einer Sitzung des Landfriedensgerichts in Heidelberg und zu ^^^^
einem Abrechnungstag der Mitglieder des ehmaligen Rheinischen Städtebundes in Speier, 2<7/27
[1389 kurz vor Juni 26127 bzw. 29^ Straßburg.] *'"'• *''^
Au9 Slrafib, St. A. AA corresp. des souverains etc. art. ixi eop, eh. coaev. auf einem einzelnen
10 Blatt. Die Abkürzungen wz und dz wurden im Druck ohne weiteres durch waz und daz gegeben.
Vielleicht Concept weil nicht ohne Korrektur, eine davon t. in den Varianten, die andere bedeu-
tungelos wol auch für diese Frage. Die 8 letzten Absätze art. 9-ii stellen allein auf pa/g. s, durch
große Zwischenräume von einander getrennt, von gleicher Hand wie das übrige.
[i] Von der rechenunge wegen süUent unsere hotten also vaste haben alz verre sü
15 mägent. doch so sollent sii vollen gewalt haben von aller stucke wegen, also von der
rechenunge wegen zfi t&nde und zu loßende waz sii bedunket uns gut und nutzlich z&
Binde, und waz sü euch domitte dünt, daz sol uns wol gevallen. und wenne sü von der
rechenunge scheident, so sollent sü des ein offen brief vordem under der von Spire" in-
gesigel versigelt, also daz wir gerwcb von in koment.
20
a) ha, doch wol fdeht Spiren. b) h*. nicht gerne; o. Zw. ist geruowe gemeint = gernowec, «. mhd. W. B. 8, /, 810*.
» s. in ort. e der Heidelberger Versöhnungsurkunde
vom 8 Juni 1880 nr. loe.
* In der Frankfurter Stadtrechnung unter der Rubrik
Bisundern einzelingen ußgebin des Jahres 1889 ist zum
85 sabb. in vigil. Jacobi [JuU 24] bemerkt Item als gemeine
stetde des bflads am Ryne zAleste, als der b&nd abe waz,
gemeine rechenunge taden zfl Spire uf sand Peders und
sand Pauls dage [Juni 99] in dem 89 jare etc. : des hatten
^'ir zfi bodenlone uzgegeben 18 guldeo, und darzA gob
30 Bernhard Nyegebure den von Mentze, den daz beschei-
den waz zA geben, 200 gülden 47 gülden, und auch sun-
derlich zfl den 500 gülden die grave Johanne von Solms
von des bflnds wegen worden sin von nativit. Mario
[Sept. 8] und von mittefasten [Merz 88] nestvirgangen.
35 Dieselbe Bundesabrechnung, gemeine rechenunge , zu
Speier ist gemeint mit der Aufzeichnung unter dem n Juli
in nr. 114 art. 8. Dieß ist nun zugleich auch die reche-
nunge in art. l der obigen Gesandtschaßsanweisung ;
denn diese Abrechnung hat offenbar in Speier staitgefun-
40 den, da sich die Straß burger Boten ihre Quittung unter
dem Sigel der Stadt Speier ausstellen lassen sollen (art. i
ex.) und diejenige Stadt zu sigeln pflegte in der man ver-
sammelt war. Damit stimmt zugleich art. 2, wo von der
Zahlung an Pf. Ruprecht die Rede ist; die erste Abschlags-
45 Zahlung an diesen sollte ja vertragsmäßig am 27 Juni
vor ftcA g^n, und sie ist auch, wie die eben mügetheille
Stelle über die Speirer Abrechnung vom Peter- Pauls- Tag,
beim 24 JuU im Frankfurter Rechnungsbuch eingetragen
(«. die Anm. zu art. 8 der Mainz-Bamberg -Veningi-
^ sehen Sohn-Urkunde nr. loe ; vgl. auch das städtische
Schreiben aus Speier nr. 93). Wenn somit unsre oben
abgedruckte Gesandtschaftsanweisung auf Ende Juni
1889 fällt, so passt dieß auch in den chronologischen'
Rahmen, der sich sonst aus ihr selbst ergibt; denn nach
55 art. 8 derselben befindet sich Straßburg damals noch
in dem niedem Landfrieden d. h. in dem Rheini-
Dentacho Relchstagi-Akten II.
sehen vom 6 Juni 1889, dieser Tag ist also vorüber; daß
er vorüber ist, zeigt auch art. 8 ausdrücklich; dagegen ist
der [obere] Elsäßische landfriede vom 21 Dec. 1889 noch
nicht abgesdilossen , wol aber bereits ins Auge gefasst
{art. 8 wurdent wir denne bi uns lantflriden machende).
Femer ist in art. 9 die Rede von einem Landfriedenstage
(zfi rehte ston vor dem lantfriden), wol dieselbe Zeit in die
wir auch geführt werden in nr. 114 art. 2 mit dem ersten
lantgericA/e zu Heidelberg, wo ja der Landfriedenstag,
nach art. 2 des Rheinischen Landfriedens votn 6 Juni
1889, zuerst stattzufinden hatte {vgl nr. 110). Daß in
art. 6 und 9 der Land friedens - Schwur als bevorstehend
erwähnt wird, würde nur dann Schwierigkeit machen,
wenn man ihn auf den Beitritt der Stadt Straßburg zum
Landfrieden beziehen wollte, denn dieser Beitritt war
längst geschehen und es waren dazu auch nicfU bloß 8
Straßburger Boten wie hier sondern deren 6 erschienen
{s. oben art. 9 in den iantflrideD kommen sint, und die
Aufzeichnung über die zu ütenheim gepflogenen Ver-
handlungen nr. 108; es ist aber hier nur an die Beei-
digung der Mitglieder des Landfriedensgerichtes zu
denken nr. 74 art. 2 ufT ir eyde und art. 8), daher es hier
oben in art. 9 auch deutlich heißt zä dem lantfriden
sitzen und sweren. — Es ist mit Einem Wort kein Zwei-
fel möglich, wir haben in dem oben abgedruckten Stücke
zu erkennen eine Aufzeichnung der Stadt Strafiburg in
Betreff ihrer Gesandtschaft, die sie zu einer Sitzung des
Landfriedensgerichtes in Heidelberg und zu einem darauf
in Speier erfolgenden Abrechnungstag der Mitglieder des
ehemaligen Rheinischen Städtebunds schicken wird, oder,
dem wesentlichen Theile nach kurz ausgedrückt, die Ge-
sandtschaftsanweisung für diese 2 Zusammenkünfte; und
da die Abrechnung auf 29 Juni fiel, so fiel auch die An-
weisung der Boten kurz vor diesen Tag. Oder : kurz vor
28/27 Juni, s. die erste Anmerkung zu dem städtischen
Schreiben vom 27 Juni 1889 nr. 98.
29
226
Reichstag zu Eger im April und Mai 1389.
[1889
kurz vor
btto. 89]
1389
Juni 6
10
15
[2] Waz ouch uns angeburt an den sehsdueent guldin dem bischofe von Mentze z&
Tunr gebende*, und umbe die 25000 guldin nft zftmole mit den Rinschen stetten dem herzogen
86187 2& gebende unser anzal, darumbe soUent unser botten vollen gewalt haben zfi den zilcn
alz die stette den herren daz gelt geben sollent.
[3] Daz man dem hübtmanne geben sol, daz sollent unser botten ziehen so sie
neheste mögent. und sollent gewalt haben unser anzal darz& zu gebende, also daz mit
nammen kein zol darumbe gemäht werde, und waz wir darz& geben söUent, wurdent wir
denne bi uns lantfriden machende, daz sol uns noch margzal abegon, wände wir disem
hübtmanne nit lenger geben siillent, danne diewile wir in disem nidern lantfriden sint.
[4] Item von der von Keyserslutem wegen*.
[5] Item Oertelin Manße sol sweren alz die andern die von der nidern stette wegen
von des lantfriden wegen swerende werdent.
[6] Item von der herren diener oder von der andern wegen die den stetten ziigehö-
rent, würde do ieman anegriffende, es were umbe brant oder umbe andern schaden, do
sol man gedenken, daz der lantfride gemeinliche gegen den beholfen sin sollen.
[7] Item von der von Bitsch von der von Liningen' und der andern herren schatzunge
wegen, daz noch in burgscheften stot, sol man ouch reden.
[8] Item von solicher nome wegen, die sider dem pfingestobende*^ geschehen ist,
sol man ouch reden.
[9] Wir sollent zwene erbem botten mit dem Manßen zä disem mole zu dage senden 20
durch daz daz man alle Sachen desto baß verentwurten und darzü gereden müge, und sol
ouch der Manße zd dem lantfriden sitzen und sweren mit solicher gedinge alz wir ouch
in den lantfriden kommen sint. und süllent unser botten zft disem mole umbe keine sache
von unsern wegen zu rehte ston vor dem lantfriden.
[10] Gedenkent ouch an der von Straßburg schribere, daz den ouch gelonet werde js
ire arbeit also andern schribern, wände sü me do geschfiben haut, denne ^ in keiner stat
uf dem Ryne geschriben ist, ußgenummen der schriber zh Spire.
[11] Item umbe die pfolburgere, z& dem artickel sol man setzen: doch sol daz den
von Straßburg an iren erbe-burgern keinen schaden bringen, und do disen artickel unser
erbern botten vorderten daz man in solte in den brief schriben, do sprochent die herren,
men bedurfte sin mit, daz solte die von Straßburg nütschit anegon*.
80
a) korrigiert itatt osterUge , tool von der gleichen Uand-, dae ursprüngliche ostertage echeint wirklich nur ein Ic^aue
ealami zu sein, von Ostern d. h. Apr, 18 kann hier nicht die Bede sein, b) ?is. den mit üeberstrieh.
* Im ganzeti hatten ihm die Städte 18000 fl. zu geben,
wovon die Hälfte auf die Schwäbischen Bundesttädte traf;
es dauerte ziemlich lange, bis diese üire Schuldigkeit er-
füllt hatten. Quittung für letztere bei Vischer nr. 881 vom
S2 Mai 1802; der Rheinische Bund halte wol einstweilen
das Ganze ausgelegt, weil er hier die Quittung ausstellte.
Der Ursprung dieser Schuld an Erzb, Adolf 1 von Mainz
erhellt aus Janssen Frank f. Reich^korresp. i, 25 f. nr. 71.
* VgL Lehmann Speir. Chr. ed. 1711 pag. 767*.
* Bitsch vgl. St. Chr. 9, 847. 849. 860; Leiningen vgl.
ibid. 847 und 849, auch Janssen Frankf. R, K, i nr, 76.
Ueber noch in Bürgschaft stehende Schätzungen hatte der
Sühneepruch nr. 106 art 6 entschieden.
* Dieser art, ii ist im strengen Ann offenbar kein
Theil einer Boten-Anweisung oder eines städtischen Be-
sclilusses in dieser Richtung, die Form ist ganz anders.
Er gehört aber doch dazu, er erläutert die Worte des
art. 9 mit solicher gedinge alz wir ouch in den lantM-
den kommen sint; d. h. wenn der Straßburger Gesandte
beim Landfriedensgerichtstag zu Heidelberg seinen Eid
leistet, so soll er nicht vergessen denseWen Vorbehalt zu
machen der auch schon beim Eintritte der Stadt in den
Landfrieden gemacht und damali von den 8 Herren an- 35
genommen worden war (vgL die Aufzeichnung über
die zu Utenheim gepflogenen Verhandlungen nr. 108).
Die Worte Item — bringen sehn ganz aus als ob sie
genommeti wären aus der nicht mehr erhaltenen Anwei-
sung der Straßburger Boten des Utenheimer Tags; die 40
Worte und do — aacgon sind dann ein kurzer Beric/U
wa^ mit dieser Anweisung zu Utenheim erreicht wurde.
Der ganze art. ii ist also nur zur Schärfung des Ge-
dächtnissee der nach Heidelberg beorderten Gesandten
beigefügt. — Noch ist endlich zu bemerken ; wenn in 45
art. 9 der Eid mit dieser Einschränkung umgeben, da-
gegen in art. 6 einfach nach dem Beispiel der niedem
Städte bestimmt wird von denen eine solche Einschrän-
kung nicht bekannt ist, so liegt hierin dotfi kein Wider-
spruch, sondern es ist so zu denken : im allgemeinen sollen 50
die Straßburger Boten schwören wie die der niederen
Städte, nur übrigens mit dem betreffenden Vorbehalt. —
VgL auch pag. 8i8 7it. 3.
F. Friede am Rhein : Tage zu Speier Uienheim Heidelberg. 227
110. Erzb. Adolf I von Mainz Bisch, Lamprecht von Bamberg und Deutschmeigter Sifrid '^^
von Veningen thun den in art, 13 der Heidelberger Versöhnungsurkunde vom 3 Juni
1389 nr. 106 ihnen vorbehaltenen Ausspruch betr. die in dem letzten Kriege aufgegebenen
Lehen. 1389 Juni 27 [Heidelberg^].
5 Aam Frankf. St. A. Kop, B, Stfittbund d. St in Schw. Fr. und am Rhein fol 17*, aU Eimchaäung in
di§ durch Erzb. Adolf I von Mainz getchehene Verkündigung [nr. in bei une) vom 14 Nov. 1889. '
B coli. Wirzb. Arch. Koneerv. Mainz- Aschaffenb. Ingrosa. B. ii foL 969^ -»rCf eingeschaltet wie in A.
Der Inhalt iet mitgetheilt in dem Regetl der nr. lii, welche» im Pfulz. Kop. B. 43 Vi det KarUr. G. L. A.
etau auf fol. fdö*.
10 Regest bei Janssen R. K. l, 88 nr. 80 nL* aus A.
Wir Adolff von gots gnaden des heiigen stnls zu Mencze erzbischof des heiigen
Romschen richis in Dutschen landen erzkanzeler, Lamprecht von denselben gnaden
bischof zft Bainberg, nnd Sifrid von Veningen meister Dutsches ordins in Datschen landen
bekennen nnd dun kunt uffinlich mit diesem brieve : als wir uzgesprochen haben zu-
15 sehen den hochgebom forsten* hern Rupreckte dem eitern und hern Ruf rechte dem j Angern
phalzgraven bi Rine und herzogen inBeiern und den steden of demRjne in Eisaßen und
in Wederaüw von solicher kriege wegen als zusehen in gewest sin, als die brieve' der-
selben unser uzspruche^ inhalden und uzwisen, und in demselben spräche uns behalden
haben von der lehen wegen, die in denselben kriegen ofgegebin weren, uns darumbe zu
20 erfaren und uzzAsprechen, des sprechen wir : were ieman der sine lehen von der kriege
wegen ufgeben hette, daz man den, er* wer' einer odir mer, daran gnade dun sal ob sie
der gesinnen; wulde man in abir die gnade zft swer machen odir virziehen, so salsoliche
gnade deu zu tun steen an uns Adolffe erzbischojT vorgenant. des zft Urkunde so^ han
wir alle dri unser iglicher sin ingesigel an diesen brief dun henken. datum dominica
25 die post nativitatem beati Johannis baptiste anno domini millesimo trecentesimo octuage- 188$
simo nono. •^'"•**'
111. Erzb. Adolf I von Mainz verkündigt den von ihm selbst tmd dem Bischof von Bamberg ^sss
und dem Deutschordensmeister am 27 Juni 1389 geihanen Ausspruch nr. 110 betr. die
in dem letzten Kriege aufgegebenen Lehen. 1389 Nov. 14 [AschqffenbiBrg^].
so A aus Frank f. St. A. Kop. Buch SULttbund der Statt in Schwaben Francken und am Rhein fol 27' -2a«
nr. 85 cop. coaev.
B coli. Wirzb. Arch. Konserv. Mainz-AschafTenb. Ingross. Buch ii fol. »es^-sro^ cop. coaev., mit der
Überschrift des Stücks litera elocucionis super unione inter principes de Bavaria et civitates Re-
nenses Elsacenses et in Wedenifiwia conjuratas.
S5 Regest im Pfalz* Kop. B. iS 7t <^ Karlsr. G. L. A. auf fol. 25/^; gedrucktes Regest bei Janssen R. K. i,
88 nr. 80 nl. * aus A. — Diese Urkunde meint wol auch Joannis ad Serarium p. e$9 nr. 72 » so ver-
wirrt oder unklar oder unvollständig auch die Angabe daselbst ist.
m
Wir Adolff von gots gnaden des heiigen stuls ztc Mencze erzbischof des heiigen
R6mschen richs in Dutschen landen erzkanzeler bekennen und dön kunt allen den die
*o diesen brief ansehen lesen odir hören l^scn : als wir mit den erwirdigen hern Lam-
a) wol niehi ftinten. b) B ncsprmeb«. c) in A korr. au9 ei. d> lo odd. B.
' Auf dem Landfriedenstag zu Eeiddberg, den das * Die Heidelberger Versöhnungsurkunde vom 8 Juni
eben vorhergehende Stück betriß, sind doch wol auch die 1889 nr. loe.
8 Herren{Adolfäc.)gewesen, und der Gegenstand unserer * Der fehlende Ort ist aus der nächstfolgenden Vr-
^^ Urkunde würde dahin ganz wol passen; Lamprecht und künde vom gleichen Zeit-Datum und aus dem Schreiben
Sifrid finden sich kurz zuvor in Nürnberg, s, Kosten Nüm- Erzb. Adolfs vom 15 Nov. 1889 zu ergänzen,
berge bei dem auf 18 Juni 1889 angesetzten Tag daselbst.
Nov. 14
228 Reichstag zu Eger im April und Mai 1389.
1889 prechte bischof zu Bainberg* und Sifride von Veningen meister Dutsches ordins in Dat-
schen landen uzgesprochen haben zusehen den hochgeborn fftrsten hern Ruprechte dem
eitern und hern Rxxprechte dem jungern phalzgraven bi Ryne und herzogen in Beiern
unsern lieben herren und oheimen uf eine site und den steden uf dem Rine in Eisaßen
und in Wederauwe uf die andern siten, allen ir beider partie helfer diener undirtanen 5
und den iren die mit dem kriege odir^ darinne zA fientschaft komen und auch darinne
begriffen weren, von solicher kriege wegen als zusehen in gewest sin, als die brieve der-
selben uzsprdche^ innehalden und uzwisen^, und wan wir mit den obgenanten hern
Lamprec^^6 bischof und Sifride meister Dutsches ordins von der lehen wegen, die in
denselben kriegen ufgegeben weren, darumbe zt irfaren unduzzusprechen, in derselben lo
uzsprAche^ uns behalden haben : so han wir mit denselben hern Liamprechte bischof zu
Bainberg® und Sifride von Veningen meister Dutsches ordins ubir denselben artickel*^
von der lehen wegen mit vorbedachtem^ beradem mftte sementlich uzgespruchen in allir
der maße und wise als der brief darubir uzwiset, den wir sementlich mit unsern anhan-
genden ingesigeln virsiegelte darüber** gegeben han, der hernach in diesem briefe von is
Worte zd worte geschrieen stet und also ludet {folgt als Einschaltung unsere Urkunde
nr. 110 dieses Bandes vom 27 Juni 1389 ; dann wird fortgefahren wie folgt]. des zu
Urkunde han wir Adolff erzhischof vorgenant unser ingesigel an diesen brief dun hen-
ken, und zu merer sichirheit und gezugniß aller dieser obgeschrt&en dinge so habin
wir diesen nachgeschn'&en offinbarn schriber von keiserlicher gewalt geheissen und ge- so
mant, daz er sich in geinwortikeit dieser nachgeschri&en gezüge in diesem brief haid
undirschriben und den mit sime gewonlichen zeichen haid gezeichent. der geben ist
nach Crists geburte druzehenhAndert darnach in dem nftne-und-achtzehensten^ jare uf
1B89 den nesten sontag nach sand Mertins tage des heiigen bischofs unsers patronen. und
hiebi sin gewest der edel unser lieber bruder Johan grave zA ISsußsauwe, der veste ritter s$
Johan von Sanecke unser hovemeister, und die erbern unser lieben heimelichen Herman
Rost custor zft sand Peter uzwendig Meincze, und Johan von Colnhusen' pastor zft Hoin-
stad*^, die zö gezogen herübir sint geheischen.
Und ich Johan von Herbeshusen' canonicke des stiftis z& AsschaiRnburg Menczer
bischtöms ein uffinbar schriber von keiserlicher gewalt, wand ich in geinwortikeit der so
vorgeschri6en gezöge den dgeschri6cn ußsprachebrief der erwirdigen in gote vetter und
herren hern Adolffs erzbischq/c5 zu Mencze hern LsLUxprechts hiBchofes zu Bainberg und
hern Sifrids meister Dutsches ordins in Datschen landen mit irer allir drier anhangenden
ingesigeln virsiegelt ganz unverbrochen uncanceliret"* und unverleczet gesehen und von
Worte zu Worte als er in disem brieve vor geschrieen stet han ubirlesen, so han ich mich 35
in diesem offen briefe, der miner unmdße halb mit eins andern schribers band geschri&en
ist, underschriben, und in, zft insigel des vorgenanten erwirdigen mins gnedigen herren
hern Adolffs erzhischofes ztL Mencze damit er virsigelt ist, mit mime gewonlichen zeichen
gezeichent, in geinwortikeit der obgeschriften gezöge von geheiße und geböte des vorge-
nanten mins gnedigen herren von Meincze. ^^
a) »ie AB. b) die Abkünung für er habe ich dem Spraehgebraueh de§ Stücket gemäß theilweUe mit ir aufgelßet.
c) £ uzuprache. d)\B uzsprache. e) He AB. f) Partikeln, g) «o B; ^ vorbedrachtem. h) darüber add. £.
i) B 89. k) B Hoenstad. I) B Herleahnsen. in) A vncz&zelrit, B DURanceliret.
' Heidelberger Ver^öhnungeurkunde nr. loe. eie Maguni. im Wirzb, Archiv zmammengetragen, s.
* Ein Colnhusen hat den liber regiitri lUerarum eccle- deeten Vorwort. 45
Nw,14
F. Friede am Rhein : Tage zu Speier Ulenheim Heidelberg. 229
112. Erzb. Adolf I von Mainz thut den in art. 4 der Heidelberger Versöhnungmrkunde vom ms
3 Juni 1389 nr. 106 ihm vorbehaltenen Ausspruch betr. die Kriegsgefangenen. 1389
Nov. 14 Aschaffenburg.
A aus Frankf. St. A. Kap. B. Stutlbund der Statt in Schwaben Francken und am Rhein fol 98^ nr. se
ö cop. Chart, coaev.
B coli Wirzh. Arch. Koiuerv. Mainz-Aschaffenb. Ingross. B. ii fol 2€7mh cop. coaev., mit der Ueber-
Schrift des Stücks ünio inter principem Bavarie et civitates ut habetur in litera.
Regest im Pfulz. Kop. B. 43 */« des Kar lsr. G. L. A. auf fol 266', und bei Janssen R. K, l, 88 nr. 80 nt. *
aus A.
10 Wir Adolflf von gots gnaden des heiigen stöls zu Mencze erzhischof des heiigen
Romschen richs in Datschen landen erzkanzeler bekennen und dün kunt uffinlich mit
diesem briefe allen den die in ansehen odir hören lesen : umbe soliche zweidnge kriege
und mißhelldnge, als gewest sin zusehen den hochgeborn fursten hern Rixjprechte dem
eitern und hern RuprecA^e dem Jüngern phalzgraven bi Rine und herzogen in Beiem
15 unsern lieben herren und oheimen, iren heifern dienern und undirtanen* und den iren,
die mit dem kriege odir darinne zft fientschaft kommen und darinne begriffen waren , uf
eine site, und'Hien steden, die den bund uf dem Rine in Elsaße und in der Wedereube
mit einander hüten, allen ircn belfern dienern undirtanen und den iren, die mit dem
kriege odir darinne zu fientschaft komen und auch darinne begriffen waren, of die andere
ao siten, dieselben^ kriege zweiunge und mißhellunge sie von beiden siten an uns den er-
wirdigen hern hamprecht bischof zu Bainberg und den erbern geistlichen Sifiid tco:
Venyngen meister Dutsches ordins in Dutschen landen gegangen gestalt und <rrnlici
bi uns bliben waren, darumbe wir mitsampt denselben hischofeLiamprecAi und Sifridx^.i
Veningen die vorgeschriten partien mit rechter^ wißen mit gutem rate und jljx woTv*-
25 dachtem mute frftntlichen entscheiden gesünet und gerichtit haben : und wan in aerstluei
süne und richtfinge sunder lieh gescheiden und uzgesprochen ist, daz alle /refÄnrei ^-:
beiden siten in unser Adolffs erzbischq/^e« zd Mencze vorgenan^ (und alle c^haxe^nr- c
denselben gefangen von dem ostiVdage bißher gescheen sint, und auch alle titli^il..
die dieselben gefangen vor und nach getan habin) band steen sullen, alsc-. t-i- r- ^
30 mit in bestellen und heißen halden, daz daz von beiden siten sulle p*sm^^€z -*•'•
werden und dabi bliben, als daz allis clerlichen in den briefen derfetibei — '"•-
rachtünge® und söne begriffen ist und geschriften stet* : davon und* ' t* ss. "^^
Bchriben bede partie fürbaß mee deste fruntlicher und eindrechtlicL^ j^n =^ — -^
mügen, so habin wir mit rechter^ wißen gutem zitlichin rade unc r- "=• - — ^2^
35 mdde, als daz uns auch in dem egenanten uzsprüche und rachtuii:r€ amL „ äL.,^sas.
behalden ist, umbe dieselben gefangen uzgesprochen und inutotemf- ■"" :*=^ —
scheiden sie auch mit diesem briefe in der maße alse hemaci rs^r-^ ■' "*" -*-■«::
alle gefangen, die in den obgenanten kriegen von beides fciie:. r--^" " " — ^--
irer gefengniße ledig und lois sin und auch von beiden mer
40 den suUen, wo daz noch nit gescheen were, uf ein ald arxi-
ihenen, der gefangen sie gewest sin, ob sie in die vor nr n
alle schatzünge, die denselben gefangen von dem
alle virbuntniße, die dieselben gefangen vor oder
und sollen der virbuntniße ledig und lois sin,
4.') a) die Abkürgung für er habe ieh dem Spra
selben, o) A rechtem f rechter f d) B
gieren, f) ande add. B. g) rtchtlrf
^Die Versöhnungsurkunde nr. 106 art, 4.
^
1889
»09, 14
1889
Nov, 14
230
Reichstag zu Eger im April und Mai 1389.
nißegebinhabin', die sal man in widergeben binnen vierzehen tagen den nesten darnach
als sie die gefordtVt habend hette^ auch dhein gefangen, ir were einer odirmer, einichs^
briefe ubir sin virbftntniße gegeben die ane geverde virloren odir virlacht weren, dem
sal man daruf in der vorgeschrt&en zit virzieges^-briefe gebin ; und wurden darnach solich
virbAntbri^<ß funden, so sollen sie doch keine craft odir macht me habin, uzgnommen in
diesem selben unserme uzsprüche Johan herren zft Rodinstein und HeinricA Kemme-
rer. des zA Urkunde ist unser ingest^eZ an diesen brief gehangen, datum Asschaffin-
burgdominica prozima post diem beati^ Martini episcopi nostri patroni anno domini 1300
octuagesimo nono etc.
5
[1889} 113. Erzb. Adolf I von Mainz an Stadt Mainz, ilher8chickt nr. 111 und 112. [1389] Nov. 15 lo
^^- ^^ Aschaffenburg.
Aui Frankf. St. A. Kop. B. Stuttbund der Statt in Schw. Fr. und am Rh. foL 27m nr. 84 cop. chart. coaev.
Adolff erzhischof zA Mencze ydrmunder des Stifts zu 6^ Spire.
Liebin getruwen. als ir uns neste geschn'i^ haut umbe den ußsprAch, zusehen
den hochgebom fursten unsern lieben herren und oheimen hern Rnjprechte dem eitern i5
und hern Ruprec&te dem j Angern uf eine, uch und den andern steden die domit begriffen
sin und des zA schicken habin uf die andern siten, von der lehen und gefangen wegen
zA tun \ des habin wir daruf ußgesprochen als ir wol sehen werdent in den briefen die
[1889] wir uch hiemitde senden \ datum Asscha£Snburg feria secunda post diem sancti Martini
Nov. 16 episcopi nostri patroni. «o
Ad mandatum domini Mogunttn^iMi«
Hermannus Rost.
läso 114. Kosten der Stadt Frankfurt bei den Tagen zu Speier Utenheim und Heidelberg u. a. m.
^""^ '* 1389 Juni 19 bis Nov. 27.
Nov. 27
Aus Frankf. St. A. Rechenbücheri nr. i. 2. 4 unter der Auegaben-Rubrik uÜgebin zer&nge , nr. a unter ^5
bisundorn eiozelingen ußgebio.
Junii9 [1] Sabb. post Viti : item 100 gAlden 71 gAlden band virzert Joh. von Holtzhusen,
Adolff Wieße die alden, Jacob Weybe, Bernhard NygebAr, Herman Henckel unde
Jeckel Lentzel mit 24 pherden 19 dage gein Spjre Utenheym unde gein Heydelberg,
alse man den nAwen lantfriden swAr". ^^^
a) B betten, b) B hotten, c) Ä betten , D — e. d) «o tcheint A »u haben, und nicht einlebe, e) B vcrctegef .
0 diem bemtl add. B. g) sn f zu f h) tun f t&n F
* Dies Urkunden vom 14 Sov. 1889, deren die eine von
den Lehen handett und eigentlich nur die eingetchaltete
Urkunde vom 27 Juni verkündet, die andere die Gefan-
genen betrifft. — Am 22 Nov. [1889] echreibt dann Mainz
an [Frankfurt], ee überechicke hiemit im Eintchbut Ab-
schriß obigen erzbieehöflichen Brief ee und der 2 andern
offenen versigelten Briefe [vom 14 Nov.] welche ihm der
Erzbischof damit zugesandt habe, Empfänger soll dieß
auch an Frideberg und Geilnhueen schreiben, dat. fer. 2
ante Katherine s. a., Frankfurter St. A. Kop.-Buch Statt-
bund der Statt in Schw. Fr. und am Rh. nr. 88 cop.
eh. coaev. — Laut einer Kanzlei-Note ibid. fol. 28^nr. 8€*hat
dann wirklich Frankfurt Abschriften der 2 Urkunden
vom 14 Nov. sowie des erzbischöfiichen Briefes vom 16
und des stadtmainzischen vom 22 Nov. 1889 an Frideberg
geschickt, und Abschriften derselben 4 Stücke auch vur-
werter nach Geilnhiuen; das Datum, unter welchem dieß ar^
geschaht Mf nicht bemerkt. — In dem gen. Frankf. KopitU-
Buch stehen diese Stücke in folgender Ordnung hinterein-
ander : 1) Mainz an Frankfurt Nov. 22; 2) Erzbischof an
Mainz Nov. 16; 8) Ausspruch wegen der Lehen Nov. 14
mit Einschluss der Urkunde vom Juni 27; 4) Ausspruch 40
wegen der Gefangenen Nov. 14; 6) die erwähnte Kanzlei-
Note. Ueber die Zusammengehöngkeit dieser Stü<Ae kann
kein Zweifel bestehen, wenn auch die beiden ersten ohne
Jalir und das letzte ohne alle Zeitbestimmung eind.
* Si^ die Verhandlung zu Utenheim nr. 108, und die Aus - 45
einandersetzung pag. 226 nt. 2. Die Tage von Speier und
6. Nachherige kön. Massregeln betr. Landfrieden.
231
[2] Sabb. post Margarete : 50 Vi gülden haid virzert Lotze vom Wyddel mit 3 pherden ^^^
36 dage gein Behejm zue unserme herren dem konige, unde auch in die canzelie vir-
schenket von der stede gefangene frunde wegen, iinde iimb ander sache. — item 42 gül-
den minus 4 sh. haid virzert Bernhard Nygebure unde Henrich schriber mit 5 pherden
5 17 dage gein Heidelberg zu dem ersten lantgen'cA^, unde zue Spiro ^ gemeine rechenunge
zue tüne.
[3] Sabb. ante omn. sanct. : 4 Vi gülden hern Hansen^ von Mulnheim unsers herren okt. so
des kuniges rad umb fische und confect.
[4] Sabb. post E^atherine : 21 gülden 9 sh. 1 hell, virzertin Bernhard Njegebüre i^ov.sj
10 und Johan Erwin 7 tage mit 7 pherden gein Spiro von des lantfridden wegin, und auch
also der stede fründe, die den bftnd mit einander hielden, dar bi ein bescheiden hatten
umb^ da zu ratslagen.
G. Nachherige köD. Hassregela betr. Landfriedea.
115. K. Wenzel bestellt 6 genannte Vollmachtträger, um mit Herren und Städten zu ver- taas
15 handeln wegen des Egerer Landfriedens und diesen zur Vollziehung zu bringen, Haupt-
leute und Obmänner einzusetzen und sie und andere Mitglieder des Landfriedens zu
beeidigen, den Frieden in Deutschland zu bestellen und Streitigkeiten zu entscheiden
mit der Minne oder mit dem Hecht, Reichsgefälle zu erheben und zu verwenden, und
überhaupt alle Seichssachen in seiner Abwesenheit zu ordnen. 1389 Juli 24 Biirglitz.
20 Ä atu Münch. R. A. Urk. XV % or. mb. c. »ig. pend, defic. (davon wol das gedruckte Regest in Reg.
Bote. 10, 246 f.).
B coli, die ähnliche nachfolgende Urkunde K. WenzeU nr. 119.
Wir Wenczlaw von gotes gnaden Romischer kunig zu allen czeiten merer des reichs
und kunig zu Beheim bekennen imd tun kunt offenlichen mit diesem brieve allen den
25 die in sehen oder hören lesen : das wir durch sunderlicher zuversichte trewen erberkeit
und Weisheit, der wir uns zu den hochgebornen Ruprechten dem eitern^ pfalczgrafen
bey Rein des heiligen reichs erczdrugsessen und herczogen in Beyren, Fridrichen phalcz-
gi*afen bey Rein und herczogen in Beyren unsern liben oheimen, den erwirdigen • • Lam-
prechten bischoven zu Babenberg, Johansen erweiten bischof zu Camyn unsern canczler,
30 und den edlen Hynken von der Duben genant von Weissenburg und Borziboyen von
Swinars pfleger zu Awerbach unsern reten und liben getrewen genczlichen versehen,
denselben unsern oheimen reten und getrewen volkomene und gancze machte gegeben
haben und geben in die mit wolbedachtem mute rate unserr fursten und getrewen rechter
wissen und Romischer kuniclicher machte in kraft dicz brifes, zu reden zu teydigen über-
35 einzukomen zu bestellen und zu volendcn mit den erwirdigen und hochgebornen beyde
n) cod. Sipro. b) Hanse t ahgekürst. c) cod. nnd statt timb.
Utenheim eind auch in der Aufzeichnung vom 18 Mai 1389
art. 18 erwähnt, jener auf 25, dieser auf 26 Mai zu halten
verabredet. Auf ersterem kamen wol die Städte für sich
40 zu einer Vorberathung zusammen. Auf ihn bezieht sich
die nachfolgende Aufzeichnung in Wenckeri Excerpta
2j486* in der Strafib. Semin. Bibl. : Basel an Straßburg,
begern zu wissen, wcß sich die Rhein, studt zu Speyr
versamlet d&tschlossen und zu rat worden wegen der
45 vorderung an gemeine studt getan, daß sie in den lantfir.,
den der könig die kurfürsten fürsten und herren gemacht
liaben, sich begeben und von dem bunt lassen sollen;
das Datum ist von iS8ü fer. g a. penthecost. [Juni4\.
* Dieser wird gleich am folgenden Tag aktiv, indetn
er an Straßburg schreibt : nachdem er von den Mishellig-
keilen zwischen ihnen und dem Bischöfe von Straßburg
gehört, begehre er als der vom König aufgestellte Haupt-
mann des Landfriedens Gehör für seine Abgeordneten
den Stißlaw von der Witenmulen Landvogt im Elsaß
und Volmar von Wickersheim Vogt zu Weißenburg, sie
sollen diesen glauben und auch dar zu thim, 7iach Wen-
ckeri Excerpta /, 27/« in Slraßb. Sem. Bibl.
232 Reichstag zu Eger im April und Mai 1389.
1380 kurfursten und andern geistlichen und wertlichen fursten und dorzu grafen freyen-herren
dinstluten rittem und knechten und steten des reichs von wegen des gemeinen lantfrides,
den wir nehsten zu Eger mit rate und hülfe der fursten und herren, die doselbist bey
uns woren^f übertragen und^ gemachet haben, und denselben lantfride zu volbringen
und zu volenden, hauptlute und obmanne zu setzen, und die mitsampt den andern, die &
in dem lantfrid sind oder hernach dorein komen, mit gewonlichen eyden und glubden
zu verstricken, noch dem als es denn^ landen und luten notdurftig und bequemlichen
sein wirdet. sunderlichen und mit namen so geben wir den obgenanten unsern oheimen
reten und getrewen^ volle und gancze machte, fride gnade und selikeit in Dutschen
landen zu bestellen, czweytracht schelung und ufstozze, die czwischen fursten herren lo
oder steten des reichs weren oder entsten mochten, noch der parteyen klage und antwurt
zu verhören, und die mit der mynne oder dem rechten, als sie das allernuczlichist dünken
wirdet, genczlichen zu verrichten, alle und igliche rechte czinse nucze und gefelle, die
uns als einen Romischen kunig und das reiche angehören, es sey an bestellung der muncze
und irer munczmeister, an czollen zu wasser und zu lande, an verswigenen lehen, an i5
bussen undpenen®, an Juden unsern camerkn echten, oder sust woran das sey, in unserm
namen und von unsern wegen zu vordem zu eischen ^ zu nemen und die in unsern nucze
und fromen keren und wenden, als wir des^ iren trewen genczlichen gelawben und
getrawen, und vornemlichen^ alle und igljche Sachen, sie sein klein oder gros, welcher-
ley die sind, die uns und das reiche angehören und die wir euch selber bestellen selten so
und mochten ob wir doselbst gegen wortig weren, zu schafen zu orden und endhafticlichen
zu volfuren. und was die vorgenanten unsere boten, oder der merer teyle ob die andern
nicht gegenwortig sein mochten, in allen und iczlichen obgeschribnen Sachen , mit namen
an bestellung des gemeinen lantfrides fride und gemache der lande, an* Verrichtung^
der czweytracht, an vorderung unser und des reichs rechte, reden bestellen schaffen v*
orden und enden werden : das sol volle und gancze kraft und machte haben ; und wir
wollen euch das stete gancze und unverruket halden und volfuren, gleicherweis als^ ab
wir selber™ doselbist gegenwortig weren und solche sachen selber teydigt" betten, mit
urkunt dicz brifes versigelt mit unserr kuniclichen majestat insigel , geben zum Burgleins
noch Cristes geburt dreyczenhuiidert jare und dornoch in dem newnundachczigisten jaren so
1889 an sand Jacobs abende unserr reiche des Behemischen in dem sibenundczweinczigisten
und des Romischen in dem vierczehenden jaren.
r. 1 T> r> X j XT7* i. Ad mandatum domini re^fis
Im verso] R. Petrus de Wischow. __^- , . , «r ,
Wlachnico de W eytenmule.
JttU 24
1890 116. K Wenzel macht einen Theilhezirk des Egerer Landfriedens aus den Gebieten der S6
^pr. 80 Meißnischen Markgrafen Balthasar und Wilhelm I und der Bischöfe Christian von
Naumburg wnd Nicolaus I von Meißen^ und gibt ihnen zum Ojbermann d^n edlen Jo-
hann n von Schwarzburg, 1390 Apr. 30 Zebrak.
Au9 Dretd, St, Ä. Urk. nr. 4720 or. mb, c eig, pend.
Wir Wenczlaw von gotes gnaden Romischer kunig zu allen czeiten merer des reichs 4o
und kunig zu Beheim bekennen und tun kunt offenlichen mit disem brive allen den die
in sehen oder hören lesen : wann wir vormals czu Eger eines gmeines lantfrydes in
a) Ä weren , B waren, h) B on, nbcrtregcn vnd. c) B an wasMtrßeekiger Stelle eeheM nur den tu haben, d) B
egenanten untern reten etatt obg . — getr. e) B an vortwlgnen lehnen , an Iraieen nnd bennen. f) B beie-
sehen, g) es in £ nicht mehr »u erkennen, h) Ä ▼ememllchen , B Tomemllchen. i) B nnd tttUt an. k) B Tor- ^^
richtnng. 1} als om, A , a4d. B. m) selber on. Ä , add, B. n) B geteydingt.
6. Nachherige kdn. Maßregeln betr. Landfrieden. 233
Dutschen landen mit unsern und des reichs kurförsten und fursten übereinkamen sind, ^^^
und doch die hochgeborn unser oheme marggraffen zu Meissen umb die teylunge desselben ^^'
lantfrydes bis uff dise czeite sich nicht vereinen noch ubereinkumen mochten, so haben
wir mit wolbedachtem mute gutem rate unserr und des reichs fursten edlen und getrewen
5 und rechter wissen denselben lantfryde geteylet und teylen den in craft dicz brives und
Romischer kuniglicher mochte also, das die hochgebornen Balthazar und Wilhelm der
eldste marggrafen zu Meissen und lantgraven zu Duryngen unsere liben oheme und
fursten und die erwirdigen zu Newenburg* und zu Meissen bischove mit iren landen
leuten steten undertanen und andern, die in denselben lantfryde kumen sind oder noch
lodorein kumen werden, denselben lantfryde in irer gegende und begriffe irer lande und
nicht verrer haben halden und volfuren suUen genczlich noch begriffe und ynnehalde des
houptlantfrydes den wir zu Eger gemacht und yorbrift haben, und geben in euch zu
oberman den edlen Hansen von Swarczburg unsern und des reichs liben getrewen *, der
in demselben lantfrjde mit seinen mitsessen alle sachen des lantfrydes richten und han-
15 dein Bol noch begriffe desselben lantfrydes und als wir im euch über diselben uberman-
schaft andre unser völlig brive geben haben. mit urkunt dicz brives vorsigelt mit
unserr kuniglichen majestat insigele, geben zun Betlem noch Cristus geburt dreiczehen-
hundert jare und domach in dem newnczigistem jare des nehsten sunabendes vor sand
Philipps und sand Jacobs tag unserr reiche des Behemischen in dem sibenundczweinczi- i9$o
^0 gistem und des Komischen in dem virczehenden jaren.
Ad literam dominorum magistri curie et
[in verso] E. Barjtholomeus de Nova ci vi täte. Cunradi Keppler
Franciscus Olomuczensis canonicus.
Apr. 80
117. K, Wenzel setzt den Pf, Ruprecht II als Hauptmann des Egerer Landfriedens ein, mit isso
iTi Vollmacht in seinem Namen alle seine und des Reichs Rechte zu fordern und zu heischen '^'*"* '^
und den Landfrieden mitsammt den darilber gesetzten Ohmannen zum Nutzen von Land
und Leuten und nach bestem Wissen zu bestellen; gebietet Herren und Städten des
Landfriedens sich an ihn zu halten und ihm beizustehen. 1390 Juni 17 Zebrak.
S am Straßb. St, A. AÄ corresp. des souverains etc. avec la commune art. 106 cop. chart. coaeva, mit
:>.o Schnütchen die die Vertchickung in einem Brief anzeigen , auf Mckseite Signatur und InhaUtan-
gäbe von Wenckere Band.
T coli, ibid. An der Saul I partie lad. B fasc. VII nr. 64 cop. eh. ohne Sigel und Schnittet verletzt.
Abschrift in Straßb. Sem. BibL Excerpta Wenckeri l fol. 100^ und 2, 899^.
Wir Wentzlaw von gots gnaden Romscher konig zu allen ziten merer des richs und
33 konig zu Beheim bekennen und d&n kdnt offenlich" mit diesem brief ^ allen den die in
sehen oder hören lesen : daz wir durch sunderlich erberkeit truwen^ und wisheit
willen, die wir an dem hochgeborn Ruprechten' dem eitern pfalzgraven bi Rindesheili-
a) S offenl. mit Uehergtrieh. b) in S immer abgekürzt br. wie auch Undfr. und Rupr. c) bei trnwen getrnwen ge-
truwlieh ist in diesem Stücke schwer in 8 tu sagen ob die Abkürzung so oder mit tronwen etc. aufzulösen sei ;
40 auch 1 ttndfi theilweise schwer »n unterscheiden.
* Naumburg. ^ Zwei Tage vorher, Juni J6, verleiht K. Wenzel dem
' AU Oberster des Landfriedens in Schwaben wurde Pf. Huprecht die von den Vortzschen erkaufte Feste
Gf. Fridrich von Oettingen erkoren und gesetzt, nach Beimberg zu Lehen, Reg. Boic. lo, 870. Die Kur- Belehnung
der Augsb. Chronik von isea bis 1406 {1U7) beim Jahr Ruprechts II ist vom gleichen Tag, KarUr. G. L. A.
45 1896 in St. Chr. 4, loo, li; er nennt sich selbst 1898 Juli i Pfalz. Kop. B. 44 foL 75«*, vgl. daselbst fol. 48' -44» vom
Bauptmann des Landfriedens in Schwaben, Urk. in St. gleichen Tag die Bestäligung seiner Privilegien (cf. ib.
Chr. 4, 188, 88, und ebenso 1898 Okt. le ibid. 189, 84. Vgl. fol. 4i'-48^ die Urk. vom 88 Febr. 1879 mit ähnlicher
Stalin 8, 849. Bestätigung, wo er ihn zugleich in rechte Gemeinschaft
Deutsche Beichetags-Akten II. 30
234
Reichstag zu Eger im April und Mai 1389.
1S90
Jitnii?
gen Romschen richB erzdmchgefien und herzogen in Beyern unserm lieben oheim und
forsten vor langer zit erfunden haben und damit er auch uns und daz riebe und auch
gemeinen nutz £romen und selikeit der lande und lute getruwlich gemeinet und mit
ganzen fliße gefurdert bat^ denselben unsern oheim herzog Bnprechten mit wolbedachten
mfide* rade unser und des richs fursten herren edeln und getruwen und von rechter wi&en 5
gesetzt und gemacht haben setzen und machen von Romsch^ königlicher mochte in craft
diz briefes zu eime hauptman des gemeinen landfridens, den wir nehste mit rade und
hilfe unser und des richs kurfursten und** fursten geistlichen und wertlichen in unser
stad zu Eger zu fride und selikeit gemeines nfttzes'^ getedingt geordent und gemacht
haben, und geben auch demselben unserm oheim als eim hauptman des landfridens yoI- 10
komene und ganze macht in craft diz briefes, alle und iglichen rechte, die uns als eime
Romschen konige und daz riche angeboren, welcherlei die weren, an unser atad und
Yon unsern wegen zu furdem^ zu heischen^ und auch den obgenanten landfriden mitsampt
den obmannen^ die darüber gesetzt sin zu bestellen nach dem alz daz landen und luten
nützlichen und sin selbs yernftnft ' beqwemlichen dünken wirdet. und waz derselbe unser 15
oheim in der bestellunge des obgenanten landfridens und forderunge unser rechten als
ein hauptman orden schaffen und bestellen wirdet, daz ist unser guter wille, und sal
auch daz von allennenglichen stede veste und^ unveirucket gehalten werden*. und
gebieten darumbe allen und iglichen fursten^ geistlichen und wertlichen graven frien
herren edeln dinstluden rittem und knechten stedten und allen andern die mitsampt uns so
in dem obgenanten landfiriden begriffen und komen sint ernstlichen und vesteclichen bi
unsern und des richs hulden, daz sie sich an den obgenanten unsern oheim als einen
obersten hauptman^ des landfridens halten', und ime auch in allen sachen, die einem
%) BT OM. und. b) T add., 8 om, dieses und hUr oben, c) 5 & ? sehwerliehf sondern u. d) T vorderen, e) T ober-
nuuinen. f) 5 & f eher wol & 7 g)rtr cdsr yor «utsgutriehm. h) berren ausgestrithen. i) T amptman. 25
fHü Pf. RupredU I an der Kur u. <. w. netzt), EbenfaUt
em 15 Juni vereimn He sich zu friedMchem Auetragever-
fahren bei künftigen Zwietigkeiten ihrer Beamten und
ünterthanen. Und, Pfalz. Kop. B. nr. 8 foL >t«*; und ver-
bünden eich am nemlichen Tage zu gegeneeltigem Schutze,
die k&n. Urk. in Müneh. St. A. Utk, betr. &ußere Yerhh.
der Kurpfalz i27/r. >6 or. mb, cieig. pend., die Pfälzi-
sche im Karltr, G, L, A. Pfalz. Kop. B. nr. 8 fol f<^ und
ibid. fol »9'eop. ehart.
■ In Wenckeri excerpta f , «M* in der Straßb. Sem,
ßibl. heißt ee : Herzog Ruprecht der elter schreibt an
xnAiater und rat der Stadt zu Straßbncg anno 18.. [wol
1890] i eß baut di nun , die über den kintfriden gesatzt
sin, nberkomen des geltes, daß zu dem gemeinen nutze
des lantfrides gehöret, an den enden ofSEuheben als wir
uch an einer zedel hinne versloßen senden, bitten wir
uch mit ernste von der fursten herren und der stete des
lantfrides aller wegen, daß ir mitimans bestellent, der
die zolle zu Brumat und zu Burtelgrült [100/ to und nicht
Burtelgriffe oder Burteigriffen] mit kuntschaft redelich
ofbebe und behalte und das gelt dem lantfiriden anwurte
zu ieder fironvasten. und woUent auch darzu beholfen
sin, daß sie geschirmet werden und daß man die anhebe
zu nemen of unser firauwen tag assumptio [Aug. ts]
nehstkombt fUrbaß als lange zu nemen als der lantfiride
weret waß auch nit kaufmanschaft zuhet, das darf nit
zollen, daß hau wir under unserm oheim von Mentz
under uns und an andern enden als vor geschriben stet
auch also bestait, als wir ein hauptman sin über die
lantfHden von unsers herre des küniges b^elheniß we-
gen, datnm Heidelberg in crastino beaü Petri ad vincula
[Aug. »]. Darauf folgt der darin ertoähinte eingeechloeeene
Zettel : Diß sint die zolle und geleide des lantfrides am
Rine : zum ersten zu Brumut, item zu Burtelgrilft [vne
vorhin w, m. «.], item zu Agersheim, item zu Gernsheim, so
item zu Oppenheim, item zu Mentze am heubte, item zu
Gastel am fiare, item zu Waldaifen, item zu Ettlingen,
item zu Twingenberg, item zu Fredeberg, item zu Wuln-
stad, item cu Geilnhusen, item zu Franckeford uf der
brücken, auch sol ie das pfert an den obgenanten zollen, 85
das da last droit oder zühet, geben zwene engelsse, daa
ist ein Schilling alter heller, waß aber nicht kaufiman-
Schaft droit und lere geet, das darf nichts geben. Die
Stadt Straflburg erhält eine undatierte emetlidie Mahnung
von Schenk Eberhard Herrn zu Erbaeh Lantfaut dssiO
Landfriedene am Rheine und den Acht die über denselben
Landfrieden gesetzt sind, daß sie die Zölle von des
Landfriedens wegen an die bMen zuerst gen. Orte tmd
auch an andere Ende legen soll, wie sie des übereinkom-
men «stA daß die Stadt die ZoUerhtitung für den Land- 45
frieden daselbst bestelle, nach Wenckeri excerpta t, soi'.
— VgL Landfriedensgelder in Schwaben Reg. Boic so,
988 : 1891 MerZ 15.
* Auf diese Stelle bezieht eich Pf. Ruprecht der ältere
in eeinem Schreiben vom 81 JuH 1890 an Frankfürt Frid- 50
berg und Gelnhausen und die übrigen Wetterauischen
Städte, indem er die kön. Ernennung seiner Person zum
Hauptmann über die Landfrieden überschickt, Janssen's
Regest in der R.K.i,84 nr. 84.
* Dahin gehört auch wol die Aufzeichnung in der 55
G. Nachherige kön. Maßregeln betr. Landfrieden.
235
hanptmanne* angehören und die dch zu behertAnge deaaelben landfridenfttindbelieltniß
unser rechten lenken, getruwlich mit irer macht geraten beholfen und bigestendig sin
sollen ') und sich auch darwider nit setzen, als liebe in si unser und des richs swere Un-
gnade zu vermiden*. mit Urkunde diz briefes versigelt mit unser königlichen majestad
6 ingesigeP, geben zum Betlem nach Crists geburte druzehenhundert und^ in dem nun-
zigisten^ jare des fritags nach sant Vites dag unser riche des Behemschen in dem echt-
undzwenzigsten und des Romschen in dem vierzehenden jaren«
13S0
1890
Junil7
10
118. ^- Wenzel macht einen TheiV}ezirk des Egerer Landfriedens aus^ seinem Egerlandund '^^
Vogtland und aus denjenigen Oelneten welche die Meißnischen Mfn. Friderich IV
Wilhelm II und Georg im Osterland in TTiüringen* und in Meißen besitzen, und gibt
ihnen zum Obermann den edlen Heinrich III Reuß von Plauen genannt von Ronn^mrg.
1390 Juli 1 Zebrak.
15
Au$ Dretd. St. Ä, Urk. nr. 4797 or, mb. c. ng, pend.
Gedruckt bei Hom Friedrieh der Streitbare 684 f. ^ Re^eet bei Scköttgen inventarium 82t nr. ii und
PeUel Wenzei i, »so.
Wir Wenczlaw von gotes gnaden Komischer kunig zu allen czeiten mwer des reichs
und kunig zu Beheim bekennen und tun kunt offenlichen mit disem brive allen den die
in sehen oder hören lesen : als wir vormals durch fiyde nuczes und gemaches willen
unserr und des reichs landen und luten eines gmeinen lantfiydes in Dutschen landen
20 mit unsem und des reichs kurfursten fursten herren und steten in unserr stat zu Eger
ubereinkumen sind, also haben wir uns mit wolbedachtem mute gutem rate unserr und
des reichs getrewen und von rechter wissen mit den hochgebornen Fridrich Wilhelm und
Jürgen gebrudem lantgrafen in Duryngen und marggraren zu Meissen unsem Üben
ohmen und fursten in teylungsweise voreynet, und unsre lande mit namen das Egerland
t6 und Vogtlande von unserm teyle, und der yorgenanten unserr ohme tejle alle ire lande
die sie haben in dem Osterlande in Durjngen und in Meissen., und unserr beyder manne
ritter knechte und stete die dorein kumen sind oder hernach kumen wollen, in denselben
lantfryde empfangen und empfahen die von Bomischer kuniglicher mochte in craft diez
brives also vomemlichen, das die vorgenanten unsere oheme und beyde unsre und ire
80
a) 5 lumptiiuui mit Ueheräirith, b) 8 urk. — ve». — ingei. ubgekSrtte Wörter, c) T add. danueh. d) S n an
8Mut§ dttrth Ahkümmg.
Frankf. St. Rechnung vom 15 JuH iSBi : sabb. poat Mtr^
gurethe : item S4 gülden han wir Henseln Beder dem
jungen zfl zerflnge gegebin sfl der ztd alse der rad und
35 die iron Gronenberg zft Oppinhetm vor dem benogin
ane endea in unvUlen achieden und der rat daz unaerm
herren dem kunige mit Henaeln vorgenanX achreip und
kunt ted, und geachaeh daz ipao die Martini; dieß wäre
it Nw>. , 9oU wol hsißsn Mmrgareihe d. h. is JuH.
40 ' Vgl. da» Regeet bei Janteen RK. i, M nr. se.
* Die Frankf. SL Redmung hat beim to Sept. 1890:
aabb. poat nativ. Marie t ]8 gnidan mInAer SO belL Tir-
zertin Gipel zum Ebir und Rulman Wißeaelbftinftezeben
tage gein Binge alae herzöge Ruprecftt der elter von
45 lantfrida wegin füraton herren und atede dea lantfrid«
am Rine dar virbot hatte. Und ibid. beim 84 SepL : aabb.
poat Mathei : lO gülden 8 ah. virzertin Jeki/ Lentzil und
Jekif Herdan 7 tage gein Boparten Ton lantfrida wegin.
— Mü dieeen Dingen hängt viälMU auch jueammm
50 ibid. beim 8 Sept. : aabb. poat decoll. Johannia : 17 ah.
s hell, virzertin Johen von Uoltzhaaen der junge und
Johon Erwin gein WuUenatad mit zwanzig pherden alz
die lantherren hie umb dar beaehelden hatten ala von
einer einrnddekaid wegia, und ibid. bsim »sSepLiSOi :
aabb. poat Lamperti ;. loo gülden ii gülden fielntzen
Herdan dem jungen und einen geaellen aelbvierde mit
gleven und eime einapennigen 68 nacht zftnaehtgelde bi
unaerm herrea von Coelne von lantfrida wegin Widder
die graven von der Marcke und von Gleven zAliggen,
und ibid. beim 85 Nov. issi: aabb. ante Andree : 6 gülden
minner 88 hell, virzertin OilbracAt Weiae und Johan Erwin
drie tage mit 6 pherden gein Frydeberg und gein Aaain-
heim zu unaerm herren von Palkenatein, ala der herren
und atede hie umb dar vlrbodt hatte umb einen gemei-
nen fride.
* Erhard MUtheUungen so eagt, dir Egerer Landfriede
vom B Mai ms {Mi. n. Phü. und Jak.) habein ThüHngen
keine TheOnahme gefunden, toweU die von ihm aufge-
fimdenen Nadurichien giengen.
1BS9
Juni S
2889
Apr. 18
222
Reichstag zu Eger im April und Mai 1389.
Spire und FrAnckinfart in des inwendig vierzehen dagen ire gade virsigelten briefe'
gebin sollin, daz den vorgnanten fursten^ und iren erbin die bezalunge der YorgeBchriben
summe geliis zu ieder zit und in der stad gescheen sulle als vor geBchriben stet ane iren
schaden ane geverde. [4] so sollin auch alle ge fangin von beiden siten in unser
Adolfis erzbischo/e^ zu Mencze vorgenanten ^ (und alle schatzunge die denselbin^ gefangin
von dem osterdage bißher^ bescheen sin, und auch alle biintniße^ die dieselbin gefangen
vor odir nach getan habin) haut steen, also, wie wir daz mit in bestellen und heißen
halden, daz sal von beiden siten gescheen gehalden werdin und dabi bliben*. [6] auch
sal alle brantschatzunge und' gedingnisse^', die vorhanden sin und in burgen-
a} C add. nnd herren. b) add. C. c) ABC dieselbin. d) A mangtlhaftu D vte tt teheint. e) A tie, f) add. tmend. 10
g) A gedingcze , B gedingnisse , C gedlngn&M.
* In der That iteUten noch am gleichen Tag 188S Do.
V, Pfingsten [d. K Juni 3] die 4 Städte Mainz Worms
Speier Frankfurt s Urkunden aue, worin eie bekennen
für eich und die Städte Straßburg Hagenau Weißenburg
Schlätttadt Ehenheim Fridberg Gelnhausen Pfeddersheim:
1) in der ersten Urkunde : 20000 fl, an die beiden Pfalz-
grafen schuldig zu sein, so daß die 4 schuldig sind zu
bezahlen für sich und die andern auf 27 Juni in Oppen-
heim, ») in der zweiten Urkunde : 20000 fl. ebenso auf
99 Sept., 8) in der dritten Urkunde: 40000 fl. ebenso in den
nächsten Weihna^htstagen; Frankf. St. A. StüttbuDd d. St.
in Schw. Fr. und am Rbein nr. 30. — Die 8 Quittungen
für die 8 Zahlungen Frankfurts, ausgestellt von Pfälzi-
scher Seite, sind vom 9 Juli, 9 Okt., »7 Dec. 2889; ibid.
nr. 89. 82. 88. — Eine Quittung des Thamme Knebel
Ritters Schultheißen zu Oppenheim für die erste Zahlung
Frankfurts ist auch vom 9 Juli 2889, aber durchstrichen ;
sie hatte wol nur einen vorläufigen Charakter, und war
daher überflüssig sobald die wol nicht sogleich vorhandene
Pfälzische Quittung übergeben werden konnte; ibid. nr. »8.
— Die erste Zahlung Frankfurts ist im Rechnungsbuch
beim 84 JuH eingetragen; die zweite, sammt einer beson-
deren Berechnung der Ablieferungskosten, beim e Nov. Die
letztere Zahlung war schon früher versucht worden, da
schon beim 26 Okt. Ablieferungskosten berechnet werden
mit der Bemerkung die bezalunge doch hinder sich ging;
es hängt wol nicht damit zusammen, daß beim 88 Okt.
eingetragen ist sabb. post Luce ewan. : Sifr. von Hoitz-
husen und Job. Erwin mit 7 pherden 6 dage gein WormjÜe
hau virzert 13 gülden minner 1 sh., als der von Mentze
von WormjUa von Spiro frunde und sie ratslagetin von
der soooo gülden wegin die die Swabln bezalen solden.
Die dritte Zahlung Frankfurts ist im Rechnungsbuch beim
8 Jan. 2890, sammt einer besonderen Berechnung der Ablie-
ferungskosten, eingetragen, unddahei die Gesammtsumme
auf 70000 fl. für die Städte des Rheinischen Bunds ange-
geben als schuldig von diesen an die beiden Pfalzgrafen;
alle andern SteUen, wo die Gesammt-Summe in den
Stadtrechnungen genannt wird bei diesen Gelegenheiten
{dreimal), sprechen nur von eoooo wie die oben abge-
druckte Urkunde {70000 ist wahrsehetnlich entstanden
durch Verwechselung mit der so viel betragenden Summe
für die bei Cronenberg gefangenen). Die von Straspurg
und etzliche ander die Eiseschen stede die von Fryde-
bürg und von Geilnhusen wurden aber bei der dritten
Zahlung säumig und bezahlten üiren Antheii nicht, so
daß Mainz Worms Speier Frankfurt gemäß der vorhin
angeführten Bürgschaftsurkunde vom 8 Juni 2889 für sie
bezahlen mussten, wobei auf Frankfurt 2787 fl. 28 sh.
4 hell, trafen; deren Bezahlung, sammt einer besonderen
Berechnung der Ablieferungskosten, ist im Frankfurter
Rechnungsbuch beim 8€ Merz eingetragen. — Jatissen R.
K. 2, 88 nr. 80 nt.* erwähnt als in dem Frankfurter
Stadtarchiv vorhanden auch noch die detailUerten Ver- 15
zeichnisse der Summen der einzelnen andern Städte und
theilt die Summen der 8 Raten der Stadt Frankfurt mit;
Mone in der Ztschr. f. d. Gesch. d. Oberrheins S, 409 f*
Frankfurtische und andrer Städte Zahlungen aus Karlsr.
G. L. A. Pfiilz. Kop. B. 8 fol. 24, vgl. 20, 74 f. der gen. 10
Ztschr.; von Mainz Worms Frankfurt Pfeddersheim
Speier wird eben in dem Pfalz. Kop. B. 8 fol. 24^-26* be-
richtet. Wegen Verrechnung der eoooo fl. s. auch Frankf*
St. A. Auswärtiges. — Man sieht jedenfalls soviel : die
eoooo fl. sind bezahlt worden, und zwar von den Rhei' 86
nischen Städten allein, wie denn auch die oben abge-
druckte Urkunde nichts von einer Verpflichtung der
Schwäbischen Städte weiß, und bei der dritten Zahlung
auch das gen. Rechnungsbuch ausdrücklich sagt daß die
Städte des Rheinischen Bundes schuldig waren zu bezah- so
len (vgl. weiter vorne in unsrer Anm.).
* Dieser Ausspruch geschah dann in der Urkunde
Erzb. Adolfs I von Mainz vom 24 Nov. 2889 über die
Kriegsgefangenen. — Nicht ganz genau sagt Straßburg,
das innerhalb 24 Tagen seinen Antheii an der 8. Rate an 85
Mainz übergeben will, m einem Brief an Mainz Worms
Speier Frankfurt vom 24 Okt. (fer. 6 a. Galli) 2889 also kün-
de nt wir uch, also ir ouch das selber wol wissent dez wir
getruwent, daz in der sunen, die zwischent herren und
stetten zugicng , beret wart , daz alle gefangen ledig sin 40
soltent, und, was von brantschatzes oder von gefangenre
wegen noch ußcstunde dazumale und das verbürget und
nit gegeben were, daz das solte abe sin Straßb. Sem. Bibl.
Wenckeri excerpta 2, 284' {es verlangt hier daher Straß-
burg, daß an seiner Zahlung, an die beiden Ruprechte, abe- 45
geslagen werde daz, das unsere bürgere und die unsern
von gefengnuÜe von brantschatzes oder von anderre dinge
wegen nach der vorgenanten sunen gegeben haut, und
daz ouch ir burgschaft darumbe ledig werde geseit). Es
folgten bei Wencker l c. foL 284'^ noch 4 Schreiben Straß- 60
burg*s an obige Städte, 8 als Regest und l in Abschrift,
aus 2890 in., aus denen erhellt, daß an Weihnachten eine
weitere [die dritte] Rate von 85000 fl. [sic\ an Pf. Ruprecht
von den Städten zu zahlen war, daß die l^aßburger
immer noch dieselbe Klage loie 24 Okt. 2889 vorbringen 55
mussten, und daß sie nun von der Summe, zu deren
Entrichtung sie verpflichtet waren, ihre selbstgeschätzte
Entschädigung abziehen wollten.
' Gedingnus , pecunia pacta pro avertendo incendio
aUisque malis belli, Haltaus Glossar. eo4. 60
F. Friede am Rhein : Tage zu Speier ütenheim Heidelberg.
223
1889
Juni 8
1889
henden sten , und alles unbezalt gelt von beiden siten abesin und die bürgen auch ledig
sin. [0] were auch daz deheine stad were in Schwaben in Francken und in Beyern
die in dieser rachtunge nit sin wulde^ und mit den andern steden tragen und liden
alse sie vor undir einander übereinkommen sin und getedinget habin und daz in drin
6 Wochen nit virkundigen, die sollen dieser rachtunge nit genissen und ir gefangen sollin
bliben in gefengniß als sie iczunt sin, doch uzgenommen der gefangin die uf den nehsten
fritag nach sant Servacii dage nehstvirgangen zusehen Franckinfi^rf und Cronenberg
niderlogen und gefangen wurden von beiden siten, und wollen auch daz die in diesem ^*'*^*
Spruche nit begriffin sollen sin. [7] auch als man claget daz etzliche von Wormße der
10 hochgeborn furstinnen frauwe Irmengart herzogin zu Beyern werte getan sullen habin
die ir ubil ansten, da sprechin wir, daz der rat zu Wormße darnach getruwenlich und
ernstlich irfaren sollin wer daz getan und geredt habe ; der sal daz uffinlich widderredin,
und sal in darumbe büßen alse wir obgenante drie odir daz merteil irkennen und daz
heißen, were auch der obgenanten frauwen und den iren ichtes^ von den* egnanten ge-
isnommen, daz sal man in widderkeren ane geverde. [8] wir sprechen auch, daz der
edel Ulrich herre zu Hanauwe in der Yorgenanten herzogen sftne^ und richtunge^ sin
sal, und daz in die von Franckinft^r^ bliben lassen sollen bi rechte als sin aneche® und
vatter gehabt und uf in bracht haben nach lüde und sage siner hTiefe die er von dem
riebe darüber hat, uzgenommen der gefangen die zusehen FranckiTi/krf und Cronenberg
20 niderlogen und gefangen wurden alse vor geschn'&en stet. [9] auch sprechen wir von
der von Cronenberg wegin, daz die auch in der vorgnanten herzogen sune und
rachtunge^ sin sollen, also daz der vorgenant her BuprecAt der elter sie mit den von
Franckirj/Wt gutlichen sunen und richten sal umbe die anspräche die sie zu den von
Francktfi/Wt habin. mochte er abir sie nit gutlich gerichten mit den von Franckirjfurf ;
35 so sollen die von Cronenberg^ des rechten bliben bi dem egnanten herren BuprecA^ dem
eitern odir bi sime rade^ daran sollin sich die von Francki7i/W*t auch lassen gnügen und
ufnemen waz mit dem rechten gesprochin wirt alse vor gescArt&en stet, uzgenommen der
gefangen die zusehen Cronenberg und Franckin/t^rt niderlogen und gefangen wurden als
vor" geschriben steet**. [10\ so sprechin wir auch, wil che stede bi dieser richt&nge^
>o bliben wollen und den lantfriden schweren, daz die mit den obgenanten fursten andern
fursten graven herren^ rittem und knechten der fursten einunge und iren heifern gesu-
net sollin sin umb alle sache' darumbe sich dirre krig irhaben had ane geverde. [11] auch
sprechen wir, daz die von Rottenburg uf der Tuber dem ohgenatden herren RuprecA^
dem eitern und den sinen ire™ wine und habe, die sie ime'^ genommen haben e derselbe
36 herre BuprecAt der elter in die vintscha/%^ kommen ist, widdergebin sollin nach der
marczal^ alse die von Winßheim widdergebin und sich gerichtit habin waz in worden
40
a) C wolden. b) C lohte , A lebt mit BaJun. o) A VokaHätichtn Btuammmig^fioaa^n i&ne f sfine f ä) V ricbtig&nge.
e) 0 anicbe , V «nebe, f) W ricbtonge. g) 0 Frankobfürd «f. Cronenbeig. b) C om. a. ▼. g. it. i) Ä Hc.
k) 0 o». berren. 1) BO Moben. m) wol abgtkUnt mU Haken, nicht ir §ondem in; BClr {C wein), n) BC in.
o) C/aUeh frewniebaft. p) Cmaroksale.
* In der Frankf, St. Rechnung beim 9e Merz 1890
iteht : sabb. post Benedicti : item 6 Ib. minner 4 sh. vir-
zertin RuUnan Wiße und Jacob von Bömersbeim i tage
gein Mentze zfi achilDone und mit koste , alse man einen
45 tag da leistete , da uffe herzöge RuprecAt der elter den
steden t&n solde nach inbalde des uzspruchs zusehen
herren und steden. Und ibid, bekn 80 Apr. 1890 : sabb.
post Marc! : 69 gülden minner la hell, yirzertin Jacob
Klohelaueh der jflnge und Johan Kranich mit 8 pherden
50 16 tage gein WormjS« alse umb übergriffe, und vorwer-
ter gein Heydelberg alse herzöge RuprecAl der elter den
steden keren und t6n solde nach inhalde des uzspruchs
zusehen herren und stetden. Und ibid. beim 91 Mai 1390:
sabb. ante Urbani : 86 gülden minner 24 hell, virzertin
Johan Kranich und Johan Erwin 18 tage mit 8 pherden
gein WormjS« von übergriffe wegin, und auch einen tag
mit Henchin kemmerer von Rodenstein zfl leisten, und
Yorwerter gein Heidelberg alse herzöge RuprecM der
elter den stetden voUenenden und t6n solde nach in-
halde dez uzspruchs zusehen herren und steden.
* $. ort, e.
1^
238
Reichstag zn Eger im April und Mai 1389.
1995 gegeben haben, und geben euch zu einem obman desselben landfrides Apeln Fuchs von
"^^ '' Stokheim unsern und des reichs lieben gelrewen *, dem wir euch vollen gewalt und macht
befelhen und geben in craft diez briefs, das er als ein obman richten und gefaren soI
und mag nach usswisung des egenanten landfrides, in aller massen als das vormals dem
edeln Johansen graven zu Wertheim' als einem obman befolhen was, von allermeniclich
ungehindert, mit urkund dicz briefs versigelt mit unserr kuniglichen majestat insigele,
geben zum Earlstein nach Crists geburt drewczenhundert jar und dornoch in dem fiinf-
undnewnczigistem jare des nechsten freytags nach gotes leychnams tage unserr reiche
des Behemischen in dem czweyunddreissigistem und des Komischen in dem newncze-
henden jaren.
r. 1 T> T 1 :i TiT X- 1 • Per dommwn JoAaiiTitfm ducem Gorlicensem
hn ver9o\ ß. Johannes 06 Wratislavia^ «ri i_ • j -«r ^ i
^ ■* Wlachmco de Weytemule.
1696
Juni 11
10
189$ 122« ^. Wenzel entbindet Riegensbiirg von dem am 11 Juni 1395 füir Franken und Baiem
^''•'' verlängerten Egerer Landfrieden wegen zu weiter Entfernung,. 1396 Apr. 15 Prag.
Au€ Münch, A. A. Urk. X "/s or, mb, c. iig. pend. 15
Bbtndort in ßemeinin NaMu€ 11 68S eop, mb. coaev., hinten mit gleichzeUiger Hand bexekhnet ein
copi wie man ana dem lantfrid chom.
Ebendort in dem», Naehla$€ U 5S6 auf Pergament, echeint Entwurfs eorg fälligere Sehr^ aU II 538 ,
hinten R. Johannes de WratisUiTla, im Text .Korrekturen; eo unwichtig und mehr Stylverbeaee-
rungen diese eind,$o geht doehwol daraue- hervor, daß wir e$ hier mit einem zur Auefertigung ale so
Original betUmmten Exemplar zu thun haben, das aber nachher noch korrigiert und deshalb
zurückgelegt wurde.
Gedruckt LOimann Sp. Chr. 7M*-7«ff-; LOnig R. A. u, i, 965 f. nr, 5; Sehmid Die mediatis. freien
Reitheetädte TeuUchiands 866 f. — Regeet bei Georgiech Reg. 9, MO; Pelzet Wenzel 9, 897; Reg.
Bote. 11t 7tf; Vitcher reg. nr. 688. 25
Wir Wenczlaw von gotes gnaden Komischer kunig zu allen czeiten merer des reichs
und kunig zu. Beheim bekennen und tun kunt offenlichen mit diesem brive allen den die
in sehen oder hören lesen : wann wir vormals langest mit rate unserr und des reichs
^ fursten herren rittem und knechten in unserr stat zu Eger eines gemeinen lantfrides
uberein worden sind und den bejde in Franken und in Beyern gemacht haben, der do so
weren solt sechs gancze jare nach einander zu czelen und domach als lange bis das wir
in widerruffan, denselben lantfride euch die bürgere der stat zu Kegenspurg unsere
liben getrewen die egenanten sechs jare swerlichen gehalten haben'; und wann euch nu
die vorgenanten sechs jare genozlichen und gare vorgangen sind, und wir den egenanten
' AU Hauptmann des Landfriedeins in Franken und
tfi Baitm ereehefni i8»i Dee. 18 {Sa. n. LueU) Johann
Graf zu Werthelm, JfiinM. iLA ReichfsUdtRegenabiirg
der stat labtingpuch foL 48'; ebenso 1999 Sept. 9$ (Mathey
Abend) Müneh. R.A.\Jrk. Reichsstadt Nürnberg Nachtrage
f. 61 ad nnm. t60 XU */| or. mb.; ebeneo 1899 Dee. 8 ihid.
fasc. 61 (10. 16. 6) c eig.; ebenso 1888 Jan. 8 (Mi. n.
Obersten) ibid. c. sig. intus impr.; ebenso 1894 Juni 16
{Di. n. Viti) ibid. e. eig.; e. auch Gemeiner Regensb. Chr.
9, 819 f. — Als Hauptmann des Landfriedens in Schwa-
ben erecheint 1890 Aug. 98 {Mo. vor EgidU^ Fridrich Graf
zuOettingen, Nördl SL A. MissiTen 1890-1899 or. chart.;
und derse&e 18$4 Juni e {Pfingstabend), Müneh. R. A.
Kaisersheim R. Stift flisc. 116 or., vgl über ihn StreHn
Gesch. d. Grafen von Oettingen pag. I49f. 169.
' Dieeer und die AdUe, die mit ihm über den Land-
frieden zu Franken und zu Baiem gesetzt eind, urksm-
den mäeinander 1898 Merz 6 Reg. Boic. 10, 894 und 1698 S5
JuU 16 ibid. pag. 889. Vgl über seine LandfriedensthäHg-
keU vom Jahr 1890 Aechbach GeschidUe der Grafen van
Wertheim i, 174 nt. 18'; außerdem Reg. Boic. ii, 17. 18.
Quittungen von ihm für Nürnberg über Landfriedens-
getder 18U und 1895 im Münch. R. A. NOmb. Naehtrr. 61. 40
fasc. (10. 16. 6).
• Vgl. Gemeiner Regeneb. Chr. 9, 8i7. 696. 897. —
Johann Graf zu Wertheim und die Acht, die mü ihm
über den Landfrieden zu Franken und zu Baiem gesetzt
eind, verlangen von der Stadt Regeneburg Beitrag an 45
Manneehaft oder GMdieschädHehen Leutein dem Land-
frieden zu eu^en und anzugreifen, dat. Nümberg unter
dee Landfriedens Insigel 94 Di. vor unsere Herren Auf-
fahrttag [1894 Mai 96], Münch. R.A. Urk. X »/. or. <hart.
lit. clausa c eig. in vereo impr.; auch ibid. Regensb. R. St. 50
fasc. 268 K. 176 ; Regest davon in Reg. Boic 11, 17.
G. Nachherige kdn. Maßregeln betr. Landfrieden.
239
lantfride ouch nicht widerraft haben, sunder in in Francken und in Beyern uf etliche
czeite vorlenget haben, als das sulche unsere majestatbrife ^ die wir doruber geben
haben, wol usweisen: haben wir yernomen, wie das der egenant lantfride den egenanten
von Regenspurg und irer stat ungeleglich' und zu suchen swere gewesen sey, und sie
5 im zu verre gesessen sind, also das sie und ire stat dovon bekomenliche hulffe und be-
schuczunge, als in und irer stat des notdurfl; ist, nicht gehaben mögen. des haben wir
angesehen dinste und trewe, als uns und dem reiche die egenanten bürgere und stat zu
Regenspurg ofte und dicke nuczlichen und williclichen getan haben teglichen tun und
furbas tun mugen in kumpftigen czeiten, und haben dorumb mit wolbedachtem mute
30 gutem rate und rechter wissen sie und ire stat zu Regenspurg us dem egenanten lantfride
gesaczt und gelassen und irer eyde und aller buntnusse, die sie dorynne beruren, ledig
gesagt, lassen und sagen sie ouch der genczlichen und gare ledig und loze" in craft dicz
brifes; und seczen und wollen von Romischer kuniglicher machte, das sie demselben
lantfride weder mit dinsten noch dheinen andern Sachen furbasmere pflichtig behaft
15 noch verbunden sein sollen in dheine weis. und gebieten dorumb allen und iglichen
fursten geistlichen und werltlichen graven freyen herren dinstluten rittem und
knechten gmeinscheften der stete merckte und dorffere^ und sust allen andern unsern
und des reichs undertanen und getrewen, die in dem egenanten lantfride sind, das
sie den egenanten burgern und stat zu Regenspurg gemeinlich nach sunderlich von
fo des egenanten lantfrides wegen dheinerley zuspruche <^uczihen noch zu in Unwillen
tragen, suüder sie und die iren mit geleite und andern Sachen furdern, als übe in sey
unsere und des reichs swere Ungnade zu vermeiden. mit urkunt dicz brifes vorsigelt
mit unserr kuniglichen majestat insigele, geben zu Präge noch Cristes geburte dreyczen-
hundert jare und dornach in dem sechsundnewnczigisten jaren des sunabendes vor dem
25 suntag als man singet misericordia domini noch ostern unserr reiche des Behemischen in
dem dreyunddreissigisten und Romischen in dem czweinczigisten jaren.
Ad relacionem Benessii de Chusnik
t99€
Äfr. tS
18$e
Apr. 16
[in verso] R. Petrus de Wischow.
Franciscus prepositus Nortliusensis.
30
35
123. K. Wenzel verlängert den Egerer Landfrieden für Frcmken und Baiem vom DtOum iS96
vorliegender Urkunde an um 2 Jahre und darnach bis attf Widemrfj und macht zum
Ohmann Grctf Berthold von Henneberg statt des verld>ten Apel Fuchs von Stokheim.
1396 Juli 8 Prag.
. Am Münch, R. A, Reichsstadt Nürnberg Nachträge Duo. 52 XII */« or, mb. c tig. pend., in vtrw von
glHchzeUiger Band lantfride.
Wir Wenczlaw [weiter wie in der Urkunde K. Wenzels vom 11 Jnmi 1396, nur daß
es heißt czwey gancze jare und der czweier jaren; darni mit mehreren Abweichungen wie
a) läse »dUint korr» In loie. h) dorttb mii AbkOnung,
* «. die Verlängerung dee Egerer Landfriedene für
Franken und Baiem vom n Juni isss nr. iti,
iO ' Vgl Hexu Wir die stet gemainUch die den lantfrid
mit ainander halten in Schwaben, alz wir uff dis zit cze
Ulme bij ainander gewesen sien, bekennen offenlich mit
disem brieff : umb solich gelt, alz die erbem und wisen
unser besunder gflt fr^nde die von Regenspurg an der
45 nechsten rechnung gemeiner statt kost, die ze Ravens-
purg beschache uff sant Michelstag [Sept. SS\ der ver-
gangen ist in dem nidhiandachtzigo8tem;jare, schuldig
wurden, darambe daz si dasselb gelt forderlich bezalen
an die steei dahin si geordnet sind, haben wir in ver-
haissen, ob icht gebresten worde an andern stetten,
das die ir gelt, daz ouch uff die vorgenant zit Terrait
warde, nicht geben oder bezalen weiten, dsz wir si und
ir stat ir anzal, ob wir dsz under uns anlegen oder teilen
wurden, an demselben gelt überheben weiten, mitur-
kund dis briefliB, daran die von Ulme von unser aller
haissencz wegen ir stat insigel offenlich gehenkt haben,
der geben ist an der nechsten mitwochen Tor dem pal-
mentag in der vasten do man zalt von Cristz gehurt
dr^zehenhundert jar und darnach in dem ainundnwnt-
sigostem jare. Jtm MOnch, A. A, Urk. Reichsstadt Regens-
burg f. SSO X "/, or, mb, c. eig. pend. (Merz iS).
I
240 ' Reichstag zu Eger im April und Mai 1389.
1896 folgt] und geben in euch zu einem obmann deselben lantfirides den edeln Bertholden
graven zu Hennemberg* unsern und des reiche liben getrewen, dem wir ouch vollen
gewalt und macht bevelhen und geben in craft dicz brifes, das er als ein obman den baue
haben und domit richten und gefaren sol und möge noch usweisunge des egenanten lant-
frides als ofte des not ist, in aller massen als das vormals Apeln Fuchs von Stokheim die- 5
weil er lebte als einem obmann bevolhen was, von allermeniclich ungehindert. mit
urkunt dicz brifes vorsigelt mit unserr kuniglichen majestat insigel, geben zu Präge noch
Cristes gehurt dreyczenhundert jare und dornach in dem sechsundnewnczigisten jaren
i8$6 an sand Kylians tage unserr reiche des Behemischen in dem firunddreyssigisten und -des
Romischen in dem einundczweinczigisten jaren. ]o
r. 1 T> T^ X 1 TTr. 1 Per dominum Przimislaum^ ducem Teschinensem
\in verso R. Petrus de Wischow. t-. . t> .
^ ^ t ranciscus Pragensis canonicus.
Juli 8
1897
Juli 6
124. Ä Wenzel hebt die von ihm für den Egerer Landfrieden in Franken und Baiem be-
willigten Zölle auf, insbesondre in Betreff seiner eignen Besitzungen jenseits des Böhmer-
waldes und in Betreff der Stadt Nürnberg, da der Landfriede nicht mehr besessen is
wird. 1397 Juli 6 Prag,
Aui Münch. R. A. ürk. X "/i fasc. 4 or. mb. c sig. pend.
Gedrucktes Regest in Reg. Boic. 11, 106.
Wir Wenczlaw von gotes gnaden Romischer kunig zu allen czeiten merer des reichs
und kunig zu Beheim bekennen und tun kunt offenlichen mit diesem brive allen den so
die in sehen oder hören lesen : umb solche czoUe, als wir gegunnet und erlawbet haben
ufczuseczen von des lantfrides wegen in Franken und in Beyren, den wir zu Eger mit
den fursten herren und steten gemachet haben, wenn das ist das derselbe lantfride nicht
mer besessen wirdet' : das denn alle czoUe und ufseczunge, die von desselben lantfrides
wegen ufgeseczet sein worden, in welches fursten oder herren lande oder bey steten oder 25
sust wo das ist, genczlichen absein sollen; und wollen und ist ouch unsere ernstliche
meynung, das furbasmer domit nyemand besweret sol werden, noch an yemanden mer
gefordert geheissen noch genomen sol werden, besunder so seczen und wollen wir, das
unsere^ lande enseit des Waldes und alle die unsern und mit namen unsere^ und des
reichs bürgere^ und stat zu Nuremberg und die iren furbasmer domit umbesweret und 30
ungehindert beleiben sollen, wer' aber das yemand der vorgenanten czoUe dheinen mer
fordert oder neme oder yemandes domit bekümmert oder besweret, der oder diesell^en
sol iglicher vorfallen sein fumfczig pfunt goldes, halbs in unsere kunicliche camer und
halba dem oder den an den das also uberfaren wer', als oft das geschieht. mit urkunt
dicz brifs versigelt mit unserr kuniclichen majestat insigel, geben zu Präge noch Crists 35
geburt dreyczenhundert jar und dornoch in dem sibenundnewnczigisten jaren des freytages
1S97 noch sand Petir und sand Pauls tage unserr reiche des Behemischen in dem fumfunddreis-
sigisten und des Romischen in dem czweyundczweinczigisten jaren.
[in verso] R. Bartholomeus de Nova Perdomtnt^m Johannem episcopum Lubucen^^m
civitate. Wlachnico de Weytenmule. 40
a) aehwerlich Przmüslaam. b) r mit Haken in unser 1 tool unsere, c) uusc mit einer Art Doppelhaken , vol unsere,
d) bürge ebeneo.
' Er erscheint als Ot^nann der Achte, die über den * Auch am Rhein sah es schlecht aus, s. Janssen Frank f.
Landfrieden zu Francken uTid Beym gesetzt sind, noch R. K. 1 nr. 88. 84. 86. 87. 88 am Frankf. St, A.;nr. 84 auch
1897 Apr. 8Q1 Reg. Boic. 11, 102. im Straßb. St. A. correap. des souverains art. 1O6 or, chart. 45
Juli G
H*. Nachherige Tage betr. Versöhnung und Landfrieden. 241
H. Nachherige Tage betr. Versöhnang ond Landfrieden.
125. Nürnberg gibt Geleite den Gesandten von Konstanz Ulm und andern Bundesstädten zu '^^
dem auf 13 Juni bestimmten Tag zu Nürnberg, 1389 Juni 15 Nürnberg.
Au» Nümb, Ar eh, KoMerv, cod. S78 foL $7* conc charU coaeo., mit der Udfer»ehrift det StüeJu ein
5 geleitsbrief gemainen steten uf den tag gen Narmbergi enthält gar keine Korrekturen, könnte CMch
Kopie der Auefertigung »ein, der Handechrift nctch i»t e» eher Coneept.
Wir •• die bArger dez rata der statt zft NArinberg bekennen offenlich mit disem
brief : daz wir der von Costnitz und der von Ulm und ander gemainer Btet botschaft,
die itzunt mit dem pfleger z6m Rotenberg zu uns uf den tag gen Ntiremberg reiten, ein
10 slehts geleit geben für* uns und alle die unsern zu dem tag uf dem tag und von dannen
wider heim on geverde. mit Urkunde ditz briefs versigelt mit unserm ufgedruktem tsas
insigel. datum in die sancti Viti anno 89.
Juni 16
126. Klagen der Stadt Rotenburg a. T. gegen Bischof Gerhard von Wirzburg wegen wider- {nach
rechtlichen Verfahrens, besonders mit Beziehung auf den Egerer Landfrieden und dessen j^,f*t.,
]5 Beschwöi'ung durch die Städte bei dem auf 13 Juni angesetzten Tag zu Nürnberg.
[Nach 1389 Juli 25 Rotenburg*.]
Aus Bomb. A, Kon»erv. Acta über Rotenburg a. T. ^egen des Landfriedens 1348-1447 nr. 89 a B eop.
Chart, coaev.; um anzunehmen daß hier ein Concept vorliege, i»t zu wenig korrigiert. Die Vokale
a und o »ind oft nicht zu unlerecheiden. Die Schreibfehler annptleuten »tatt m, warnten »tattn,
20 guldim »tatt o, Cumtzen »tatt n »ind im Drucke korrigiert ohne weiter», ehen»o kunnen »tatt
kumen, nnit »tatt mit, ateimiczen »tatt steinmiczen, sir »tatt a\n. E» »ind s FoHoblättert von dritter
Seite nur il4 beechrieben, vierte Seite leer.
Diz sin der von Rotenburg clag zu unserm herren von Wirtzburg.
[1] Des ersten, daz die sinen unser burger und die unsern dringen und nötigen
25 zu ungewonlichen geleiten bi Lihental^ bi Geylingsheim bi Rotingen und an^ andern
enden, daz vormals nie geschehen ist; und daz auch die unsern von den sinen genötigt
werden, wann sie in dem rehten weg farn, uz denselben wegen in ander ungew^onlich
weg ze faren; und haben sie dorumb übel gehondelt und geslagen, und domit wirt den
unsern von den sinen daz ir wider gelimpf und bescheidenheit abgezogen.
.-)o [2] Item daz die sinen daz unser in eim dorf genant Hernsheim verbrant und ge-
nuinen haben allez daz sie funden, getreid win vihe blundern und ander dink, bezzer
dann uf 4000guldin oder mer; und haben daz geton in eim guten fride den die von
Winsheim und wir mit unserm herren dem burkgraven hielten, und tetcn daz noch dem
als in derselb frid verkAnt wart.
s5 [3] Item do uns Landspurg angewunnen wart und doch unentsagter dinge, dobi
worn Arnolt Hiltmar sin hofmeister und etlich ander sin diener edel und unedel und
besunder sin besten schüczen steinmiczen undgezeuge. und was auch die kreje' dozumol
unsers heijen von Wirtzburg, und geschach allez uz sinen slozzen und wider dorin.
dornoch über etwevil tag entsagt uns unser herre von Wirtzburg und onder herren.
40 a) ettoat unter der hier endigenden Zeile ein Vermerkxeiehen am Band, b) die 3 Worte ttnterttriehen , doch wot mit
andrer Tinte ; Letung LlhenUl iet eieher. c) em. aut on.
* Ort- und Zeit-Datuvi fehlen. Ich »etze Rotenburg, Tag »ichtUch vorüber i»t; au» ort. 6 »cheint her vor zugehen,
weil dort die Klagen aJbgefa»»t »ind, wenn »ie auch ir- daß da» Stück vor Berbet 18B9 gehört; au» ort. 8, daß
gend wo ander» zur Verhandlung gebracht worden »ein 25 Juli 1889 vorüber i»t.
45 mögen. Die Zeilbeetimmung ergibt »ich aus art. 6 und 7, * Sgmtolum, clamor, te»»era militari», nach Scher:,
indem der auf 18 Juni 1889 nach Nürnberg angetetzte
Deutsche Rcichstagi-Akten II.
31
242 Reichstag zu Eger im April und Mai 1389.
[nach [4J Item als unser genediger herre der künig zu Eger den steten einen berat gob in
juulö] d®^ lantfrid zu treten und in des einen tag gen Nürnberg satzt, do zoh unser herre von
Wirtzburg für uns. und do wir den lantfrid geswom beten und dorin kumen worn und
im und sinen amptleuten daz verkünt wart von des lantfirids wegen, dennoch über daz
hieben sie uns dornoch unser wingarten uz und verbranten uns daz unser und verwüsten &
uns unser sewe unser fruht und daz unser und viengen und* wunten die unsem und
schedigten uns*^ mer dann umb zehentusent guldin.
[5] Item desselben mols do unser herre von Wirczburg also vor uns lag, do teiding-
ten* wir mit unserm herren gi*af Günthern umb anderthalp tag friden, daz er uns sin
geleit^ lihe gen Nürnberg, daz wir do erfüren ob die stet den lantfrid swern wölten, so lo
wölten wir auch dorin kumen, wann wir den on ander stete niht swern weiten, und
dornoch über denselben friden brechen und wüsten sie uns unser sewe und beschedigeten
uns an dem unserm mit brande und mit name und mit andern dingen.
[6] Item daz her Burkhart von Seckendorff gesezzen zu Frankenberg und auch
etlich ander unsers herren diener von Wirczburg semlich unser burger armleut und w
hintersezzen benötigt und beschatzt haben, daz sie im uf disen herbst globen müsten,
etlich hälpteil, etlich vierteil, irs wins ze geben.
[7] Item daz Berhtolt Göler sin diener, dornoch am dritten tag als wir den lantfrid
geswom beten, hiebe Cuntzen Strauzzen von Morkelsheim^ fünf vierteil wingarten uz.
[8] Item daz Engelhart Rappot Engelhart von Berlichingen und Heintz Lose, die so
uns von hem Fridriohs wegen von Hohenloch entsagten der in unsers herren von Wirtz-
[1889] ^^^S ^^^^ ^^^ unfriden was, Bonackem von Nidernwiler Hansen Virnkans^ hintersezzen
juu26 uf 5 guldin schätzten, die er uf sant Jacobs tag bezaln must, daz was lang dornoch als
wir zu dem lantfrid komen ^.
[9] Item ob wir hernoch ander übergriff iht erfüren, der wir iecz niht wizzen etc. «5
[10] Item daz die unsern ir leib und ir gut uf sine geriht geistlich und auch welt-
lich geladen und betaget werden, domit die unsern grozlich beswert und geschedigt
werden wider sulch^ gnad und friheit die wir haben von Romischen keisern und künigen.
und wei?den die fürbot ezlich uf dem lande in den kirchen verkündet, daz sin die unsem
niht gewor werden ; und also Verliesen die unsern daz ir on wizzen. so
Zw. 1888 121, Kosten des Schwäbischen Städtebunds bei dem auf 13 Juni angesetzten Tag zu Nürnberg.
,tnd Aufgezeichnet zvdschen 1388 Mai 17 und 1389 Sept. 26 Ulm.
1889
Sept. 28 Aus Münch. R. Arch. Bibl. Manuskripte nr. 50 ^, woraui dieeer Auszug gezogen ist; vgl, die QueUen-
Angctbe bei den Kosten des Schwäbiscfien Städtebunds wegen des aufs Nov. 1888 nctch Mergentheim
bestimmten Tags nr, 86 dieses Bandes. 35
1889 [i] Und do er* di stett hinab belait gen Nuremberg auf ausgeender' pfingstwochen',
junxii gj^ijgjj ^^ir im zu zerüng 12 numerische flof.
[2] Do gaben di stett an dem herwideraufreiten dez von Wirttenberg* und von
Otingen* gelaicz*^- lauten' 4 xm^erische guidein.
a) doch teol nieht find, b) Vorlagt fins, hitr abnorm, c) in der Vorlage wol nur teldlogen. d) autgftriekm tin 40
Wort, »eheint hiolih. e) k undeutUch, neht eher vie b atu. f) VirnkAasf g) nieht tool kamen, h) der thtH-
weiee Durehetrieh ohne Bedeutung, i) faet eher auageeoden, abgekürzt, k) »eheint doch eher ex alt ts; bei
zioeifelha/ten Fällen haben wir in dietem Stück iwner es für den Abdruck gewählt, I) etw€U unbcttimmteef aber
deutliches Vokal-Zeichen auf u,
* Dieser Artikel folgt im Codex nach art, 14 der Kosten vor Trinilatis zu verstehen ist, so haben wir den n Juni 45
de« Schwäbischen Städtebunds bei dem Tage von Bamberg 1889.
U7id Eger nr. 98, es ist also der Pfleger von dem Roten- ' Vgl. Kosten des Schwab. Städtebunds beim Tage von
berg Ulrich von Wolfsberg gemeint. Bamberg und Eger nr. 98 art. 4.
* Wenn unter ausgehender Pfingsiwoche der Samfitag * VgL ibid. art, 7.
H. Nachherige Tage betr. Versöhnung und Landfrieden. 243
128. Kosten Nürnbergs bei dem auf 13 Jtmi angesetzten Tag daseihst. 1389 ztvischen Juni 16 laas
und Juli 14. , '**
und
ÄU9 Nümb. Äreh, Konserv, Stadtrechnung von 188$; im Autzug, aus der Fragerperiode von fer. 4 Juli 14
poat Yiti d. h, Juni le hie fer. 4 post Margarete d. h. JuU u.
5 Fer. 4 post Viti : item propinavimus dem von Wertheim 12 qr., summa 2 Ib. und 'ts8$
2 sh. hl. — item propinavimus dem von Venigen" meister Teutsch ordens 8 qr., summa ''""*^^
1 Ib. 8 sh. hl. — item propinavimus hern Otten öreiffen 6 qr., summa 21 sh. hl. — item
propinavimus hern Alhrecht von EglofSstein 4 qr., summa 14 sh. hl. — item propinavimus
dem apt von Ebrach und hern C. von Ochsenfürt 10 qr., summa 1 Ib. 15 sh. hl. — item
10 propinavimus hern Tißlabs^ sun von der Weitenmül 4 qr., summa 14 sh. hl. — item pro-
pinavimus den von Regenspurg von Nördlingen und von Poppfingen 16 qr., summa 2 Ib.
und 16 sh. hl. — item propinavimus den von Augspurg und KawfifbeiVrn 10 qr., summa
1 Ib, 15 sh. hl. — item propinavimus den von Winsheim 4 qr., summa 14 sh. hl. — item
propinavimus den von Djnkelspuhel 4 qr., summa 14 sh. hl. — item propinavimus hern
15 Concz^ von Rosenberg 8 qr., summa 1 Ib. und 8 sh. hl. — item propinavimus dem burg-
graven' 20 qr., summa 4 Ib. und 10 sh, hl. — item propinavimus dem pfleger vom Roten-
berg' 6 qr., summa 21 sh. hl. — item propinavimus den von Rotenburg 6 qr., summa
21 sh. hl. — item propinavimus den von Wimpfen Hailprunn und Weinsperg 12 qr.,
summa 2 Ib. und 2 sh. hl. — item propinavimus hern Wilhelm von Rechperg und den
ao von Weil Qemünde und Awln 16 qr., summa 2 Ib. und 16 sh. hl. — item propinavimus
den von Ulm^ Rotweyl Reutlingen Memmingen Giengen Hall Sweinfürt Elwangen und
der von Basel diener^ einem 36 qr., summa 6 Ib. und 6 sh. hllr. — item propinavimus
den von Rotenburg 6 qr., summa 15 sh. hl. — item propinavimus S. Vischlin von Wirtz-
purg und dez lantgraven' Schreiber von Hessen 4 qr., summa 14 sh. hllr. — item propi-
M navimus Hern Hansen von Lydwach 4 qr., summa 14 sh. hl. — item propinavimus herzog
Klemmen* 16 qr., summa 2 Ib. 16 sh. hl. — item propinavimus dem apt von Haidenheim
4 qr., summa 14 sh. hl. — item propinavimus dem bischof von Bamberg' 16 qr., summa
2 Ib. 16 sh. hl. — item propinavimus dem bischof von Eystct 16 qr., summa 2 Ib. 16 sh.
hl. — item propinavimus dem von Wirtenberg 24 qr. vini, summa 4 Ib. und 4 sh. hl. —
30 item propinavimus hern Heinn'cA von Aptsperk 4 qr. vini, summa 14 sh. hl. — item pro-
pinavimus dez von Wirtenberg rat 10 qr. vini, summa 1 Ib. 15 sh. hl. — item propina-
vimus den •• von Weissenburg 4 qr. vini, summa 14 sh. hl. — item propinavimus dem
Prunnhofer von Regenypv/rg 4 qr. vini, summa 14 sh. hl. — item propinavimus den von
Esselingen 4 qr. vini, summa 14 sh. hl. — item propinavimus graven FridricÄ von Oetin-
35 gen 10 qr. vini , summa 1 Ib. 15 sh. hl. — item propinavimus hern Fridn'cA von Hohenloch
10 qr. vini, summa 1 Ib. 15 sh. hl. — item propinavinius hern Worziboy 10 qr. vini,
summa 1 Ib. 15 sh. hl. — item propinavimus den burgern von Bamberg 6 qr. vini, summa
21 sh. hl. — item propinavimus dem von Aptsperg zu Ronnburg 4 qr. vini, summa 148h.
hl. — item propinavimus dem von Haydegk 8 qr. vini, summa 1 Ib. 8 sh. hl. — item de-
40 dimus dem lantschreiber und seinem Johan 1 7s Ib. hl. umb ein vidimus mit dez lantge-
rihts insigel dez teidingbriefs von der schuld wegen, die der bischof von Wirtzburg in sei-
nem land hat eingenomen , den vier steten "Suremberg Rotenburg Winsh^m und Sweinfürt.
a) §ie. h) vol T. c) eod, nur C. ; Cones §eheint in der Famüit Üblich , St. Ohr. 1, 872, 8. d) vtü 8 Punkten auf U.
e) eod, dlener »tatt dee durehetriehnen poten.
45 * Friderich V. ' * Pf. Ruprecht III.
* Virich von Wolftberg. ' Lamprecht.
* Bermann II.
244 Reichstag zu Eger im April und Mai 1389.
^^- 129« Kosten des Schwäbischen StädUbunds bei dem Tag auf 25 JtdV zu Nürnberg, Aufge-
jfaiij zeichnet zwischen 1388 Mai 17 und 1389 Sept, 26 Ulm.
und
^^^ Aui Münch. R. Ar eh, BibL Manuskripte nr. bü\ woraut dieter Auszug gezogen itti vgl. tue QueUen-
Sept. »G Angabe bei den Rotten dee Schwäbüchen Städtebunds wegen des aufs Nov. isss nach Mergentheim
bestimmten Tagsnr. S6 dieses Bandes. 5
1889 i^^j Dem statschreiber gen Nürmberg auf 8and Jacobe tag 23 tag 36 Ib. 16 eh. hl.
[2] Da di etett widerumb von Nuremberg gen Ulme komen und da von einer rech-
nung retten, di hiessen uns verchünden allen den stetten di dazemal zu N&rmberg nicht
1889 waren, das si ir' botschq/% mit der rechnung santen gen Ulme auf den suntag nach Bar-
^^'^ tholomei, und gaben zu potenlon 7 Ib. hl. lo
1889 130. Kosten Nürnbergs bei dem Tag auf 25 Juli daselbst. 1389 Juli 14 bis Sept. 8.
Juli 14
„ ^ . Aus Nürnb, Arch, Konserv, Stadtrechnung von 1889; im Auszug.
Sept. 8 ^
1889 [i] Fer. 4 post Margarete : item dedimus C. Weissenberger 15 sh. hl., zu reiten gen
Juui4 Awrbach zu hcrn Worziboy", ob er iht west wenn unser herre der künig oder sein rete
herkomen weiten, wann fursten herren und stet hie legen und seiner gnaden warten. — is
item dedimus F. Vorster 22 7i sh. hllr., ze reiten gen Ebrach, und doselbst besehen solt
ob iht samnunge do wer', do die herren und stet hie waren.
Äug. 11 [2] Fer. 4 ante assumpcionis Marie' : item dedimus 7 Ib. und 3 7t ^^- bllr. umb
Äug. wein von Laurenti biz uf assumpcionis Marie, do die herren und stet hie waren, uf daz
'^'^ hause und in den rat. — item propinavimus herzog Johansen von Baim 24 qr. vini, summa so
3 Ib. und 12 sh. hl. — item propinavimus dem von Wirtenberg 20 qr. vini, summa 3 Ib.
hl. — item propinavimus herzog Alhrechten von Baim 20 qr. vini, summa 3 Ib. hl. — item
propinavimus dem lantgrafen von Lewhtenberg 12 qr. vini,. summa 1 Ib. und 16 sh. hl. —
item propinavimus dem von Rosenberg vitztum 8 qr. , summa 1 Ib. 8 sh. hl. — item pro-
pinavimus dem •• abt von Ebrach und hern Conrad von Ochsenfurt 10 qr., summa 1 Ib. ss
und 15 sh. hl. — item propinavimus dem burggrafen* 24 qr. vini, summa 3 Ib. und 12sh.
hl. — item propinavimus herzog FridricA^n von Baim 24 qr., summa 3 Ib. 12 sh. hl. —
item propinavimus dem bischof von Bamberg* 16 qr., summa 2 Ib. und 8 sh. hl. — item
propinavimus dem bischof von Eystet' 16 qr. vini, summa 2 Ib. und 8 sh. hl. — item
propinavimus graf FridricA«n von Oetingen umb visch und wein 4 Ib. und 19 sh. hl. — so
item propinavimus graf Hansen von Helfenstein 6 qr. vini, summa 18 sh. hllr. — item
propinavimus hern Wilhelmen von Rechperg 4 qr. vini, summa 12 sh. hl. — item propi-
navimus dem herzogen von Tegk^ 10 qr. vini, summa 1 y, Ib. hl. — item propinavimus
hern Worziboy 10 qr. vini, summa 1 Vi ^b. hllr. — item propinavimus margraf Rudolf
von Rotel^ 8 qr. vini, summa 1 Ib. und 4 sh. hl. — item propinavimus dem^ •• von $s
Veningen meister Teutsch ordens 8 qr. vini , summa 1 Ib. und 4 sh. hllr. — item propi-
navimus dem bischof von Wirtzpurg' 24 qr. vini, summa 3 Ib. 12 sh. hl. — item propina-
a) ir mü einigem Haken o» r , Ire f b) eod. den.
' Ergibt sich aus art. i. • Frideridi IV Graf von Oettingen.
* Der damals Pfleger des Königs in Auerbach war, s. ' Friderich IV. 40
St, Chr. 1,148 nt. 9, * fVol Markgraf Rudoif III von Baden- Bachberg {Sau-
* Die nächste Frager- Periode beginnt mit fer. 4 in die ser^burger Linie); Röthein war laiö an Baden-Bachberg
nativitatis Marie d. h. Sept. 8. gefallen , s. Hopf hisL geneal. Alias Ablh. I pag. so
* Burggraf Friderich V von Nürnberg. nr. 188.
* Lamprecht von Brunn. ' Gerhard Graf von Schwarzbwg, 45
ü. Nachherige Tage betr. Versöhnung und Landfrieden. 245
vimuB herzog EJemmen "16 qr. vini , summa 2 Ib. und 8 sh. hl. — item propinavimuB graf tsa»
huiwigen von Oetingen 10 qr. vini, summa 1 Vi ll>. ^U- — i^^m propinavimus dem von *jj^
Wertheim 12 qr. vini, summa 1 Ib. und 16 sh. hl. — item propinavimus dem von Haydegk sept. s
8 qr. vini, summa 1 Ib. und 4sh. hl. — item propinavimus graf FridrtcAen von Helfenstein
5 8 qr. vini, summa 1 Ib. 4 sh. hl. — item propinavimus graf Wilhelmen von Kastei 6 qr.
vini, summa 18 sh. hllr. — item propinavimus hem Fridvichen von Hohenloch 8 qr. vini,
summa 1 Ib. und 4 sh. hl. — item propinavimus hern H. von Aptsperg 6 qr. vini, summa
18 sh. hl. — item propinavimus dem pfleger vom Rotenberg 6 qr. vini, summa 18 sh. hl. —
item propinavimus dem pfleger von Parkstein 6 qr. vini, summa 18 sh. hl. — item pro-
10 pinavimus hem Alhrechten von Eglofstain 4 qr. vini, summa 12 sh. hl. — item propina-
vimus hem Otten von T&nnfelt 4 qr. vini, summa 12 sh. hl. — item propinavimus hern
Ludu;i^ schenken 4 qr. vini, summa 12 sh. hl. — item propinavimus dem lantschreiber
von Amberg 4 qr. vini, summa 12 sh. hl. — item propinavimus dem Polster von Sulta^pach
4 qr. vini, summa 12 sh. hl. — item propinavimus den von Augspurg 8 qr. vini, summa
IS 1 Ib. 4 sh. hl. — item propinavimus den von Esslingen 6 qr. vini, summa 18 sh. hl. —
item* propinavimus den von Rotwejl 4 qr. vini, summa 12 sh. hl. — item propinavimus
den von Bybrach 4 qr. vini, summa 12 sh. hl. — item propinavimus den von Ulm 8 qr.
vini, summa 1 Ib. und 4 sh. hl. — item propinavimus den von Halle 4 qr., summa 12 sh.
hl. — item propinavimus den von Giengen 4 qr., summa 12 sh. hl. — item propinavimus
.ao den von Weil 4 qr. vini, summa 12 sh. hl. — item propinavimus den von Gemünde 4 qr.,
summa 12 sh. hl. — item propinavimus den von Auln 4 qr. vini, summa 12 sh. hl. —
item propinavimus den von Rewtlingen 4 qr. vini, summa 12 sh. hl. — item propinavimus
den von Nördlingen 4 qr. vini, summa 1 2 sh. hl. — item propinavimus den von Wimpfen
4 qr. vini, summa 12 sh. hl. — item propinavimus den von Hailprunn 4 qr. vini, summa
^5 12 sh. hl. — item propinavimus den von Pfullendor£P 4 qr. vini, summa 12 sh. hl. — item
propinavimus den von Rotenburg 6 qr. vini, summa 18 sh. hl. — item propinavimus den
von Dinkelspöhel 4 qr. vini, summa 12 sh. hl. — item propinavimus den von Hall ander-
weit 4 qr. vini, summa 12 sh. hl. — item propinavimus den von Nördlingen anderweit
4 qr. , summa 12 sh. hl. — item propinavimus den von Winsheim 4 qr. vini, summa 12 sh.
30 hl. — item propinavimus den von Sweinfftrt 4 qr., summa 12 sh. hl. — item propinavimus
den von Regenspurg 8 qr. vini, summa 1 Ib. und 4 sh, hl. — item propinavimus den von
Poppfingen 4 qr. vini, summa 12 sh. hl. — item propinavimus demPmnnhofer4qr.vini,
summa 12 sh. hl. — item propinavimus den burgern von Bamberg 6 qr. vini, summa 18
sh. hl. — item propinavimus den von Ulm anderweit 8 qr. vini, summa 1 Ib. 4 sh. hl. —
35 item propinavimus den von Weissenburg zu zwein moln 8 qr., summa 1 Ib. 4 sh. hl.
131. K. Wenzel an die Ober- und Niederschwäbischen Städte^ wiü auf 24 Okt. zu Weiden isss
sein um alle Streitigkeiten zwischen Herren und Städten beizulegen, diese soUen inzwi- ^^'' ^^
sehen keinen neuen Zwist mit jenen anfangen und alles bis zu seiner Entscheidung
beimhen lassen, den erwähnten Beilegungstag aber beschickend 1389 Sept. 27 Zebrak,
40 Au9 Bamb. Arch. KoMerv. Acta über Rotenburg an d. T. 'wegen des Landfriedens 1348-1447 sign, roüi
Nr. 25. a. B. eop. ehart. coaet.
Wir Wentzlaw von gotz gnaden Romischer kunig etc. enbieten den burgermaistern
raten und burgern gemainlich aller unser und dez richs stetten in Obern- und inNidern-
* Die Boten , welche von gemeiner Städte Heißem we- eie seien heute von dem König von Böhmen hereau nach
45 gen zum König geritten eind, eehreiben an NördHngen : Dinkekbiihl gekommen » und haben datelbet [wol beim
246
Reichstag zu Eger im April und Mai 1389.
1889 Swaben gelegen unsern und dez richs lieben getruwen unser gnlule und allez g&t. lieben
^' getruwen. wir lassen iueh wissen, daz wir ob got wil uf den nechsten sunentag nach
188$
Okt. 24
1889
der ainlif^-tusent maide tag unverzogenlich zu der Widensinwellen, alle krieg ufstosse
und zwaiunge, die zwischen unsern und dez richs fursten graffen herren und iuch und
andern stetten bisher gewesen sind, genzlich ze richten und hinzelegen. davon so s
gebieten wir iuch ernstlich und vesticlich mit disem brief, daz ir kain nw stosse nwkait
oder krieg mit den egnanten fursten graffen herren von nwez nicht machet und alle Sachen
bis an uns fridlichen und in gutem bestan lassent, sunder die uwern mit ganzer und voller
macht in sachen, die baide unser recht die uns angeburent und och sölich stösse und
zwaiung anrAren mochten, von iuwern wegen uf den tag zu uns sendent sölich sache ze lo
richten und hinzelegen, alz wir auch daz den egnanten unsern fursten und herren und
andern stetten ernstlich ze tdn gebotten und geschriben haben, und tut heran kain sum-
nuss^, alz ir unser und dez richs swere Ungnade vermiden wellen. geben zun Betlem
sept, 27 an sant Wentzlaws aubent anno** 89.
1889 J32, Kosten Nil/imbergs wegen des nach Weiden auf 24 Okt. und dann nach Pilsen ange- is
hu
Nov. 8
setzten wol nicht gehaltenen königlichen Tags. 1889 Sept. 8 bis Nov. 3.
Aus Nümb. Arch. KoTuerv. Stadtrechnung von 1889; im Auszug.
I
stpt. 8 [1] Fer. 4 in die nativitatis Marie : item dedimus uni nuncio 8 sh. hllr. , ze laufen
gen Weissenburg von dez tags wegen, den unser herre der kunig gen der Weiden ge-
macht het. ^
Okt. 8 [2] Fer. 4 ante Djonisii : item dedimus Hansen von Winsheim nuncio 18 sh. hl.,
ze laufen gen Winsheim und Sweinfürt von dez tags wegen, den unser herre der kunig
Okt. 21 gelegt het zu der Weiden uf 11 milium martirum*.
[3] Fer. 4 post omnium sanctorum : item es kost die vart, die Bertolt Beheim, Nyclas
Muffel, Bertolt Pfintzing und Jobs Tetzel taten uf den tag zu der Weyden, und do sie «
etwielang zu Sultzpach lagen und des tags do warten, 186 Ib. und 15 sh. hl. und 3 hall. —
item dedimus H. von Meincz nuncio 8 sh. hll., ze laufen gen Scheinberg zu BertoÜ Pfin-
izing und gen Talheim zu Jobs Tetzel, do der tag zu Pilsen sein solt. — item dedimus
Fridrich* Puchler 1 Ib. und 17 7« ßh. hl., ze laufen gen Frankfurt mit dez kftnigs brief
von dez tags wegen % der zu Pilsen sein sol. ^^
Nov. 8
a) alnlich versehrieben, b) «nne f c) wegen om. cod.
König] der Städte Nothdurft geworben alt ihnen em-
pfohlen ward; eie senden hiemit einen an die Herzoge von
Baiem bestimmten Brief, den sie von Nördlingens wegen
[von iuwern wegen] vom König erlangt haben, und in
welchem letzterer diesen Herzogen schreibt, sie sollten
ihre Zueprüche zu der Stadt [euch] in guten Dingen be-
slehn lassen bis auf So, n. iiooo virg. [Okt. »4], auf
welchen Tag derselbe alle Fürsten Herren und Städte vor
sich betagt habe zu kommen zu der Weiden von aller der
Stöße und Zweiung wegen [als euch das iuwer bottschaft,
alsbald die haimkometi aigenlich erzelen und gesagen
kan] ; diesen Brief soll NördUngen unverziigKch an seine
Bestimmung befördern; dat. DinkelsbOhl Fr. n. Franc d.
h. Okt. 8 versigelt mit mins Fritzen üofers insigel 89. 35
Nördl. St. A, Missiven von 1880-1889 or. chart. lit. cl. c.
sig. in verso impr. delapso.
* Genauer : auf So. n. iiooo martirum oder Okt. 24,
wie man aus dem königl Schreiben vom 87 Sept. sieht.
* Fridrich Puhler St. Chr. l, 275, 24. 4o
H. Nachherige Tage betr. Versöhnung und Landfrieden.
247
133. Kosten Nürnbergs hei dem Tag zwischen Fürsten Herren und Städten auf 1 Jan. 1390 Zw.iaa»
daselbst'. Zwischen 1389 Dec. 29 und 1390 Jan. 26. ^** *^
und 1890
Jan. 26
Ätt$ Nümb, ArcMv'Konterv, Stadtrechnung im Jahresregister Band I; im Auizug. Die nächste Frager-
Periode beginnt mit feria 4 poet conversionem sancti PauU d. h, 1890 Jan. 26. (In der Nürnberger
i Stadtrechnung kommen im folgenden häufig Angaben vor über die dortselbtt oder anderswo
abgehaltenen Landfriedenevereammlungen , konnten aber bei uns nur dann Berücksichtigung
finden wenn ein besonderes Interesse vorlag,)
Feria 4 post diem nativitatis Christi : item propinavirnus herzog Stephan von Baim t889
24 qr., summa 5 Ib. 8 sh. hl. — item propinavimus den dreien burgraven' 24 qr., summa ^****
10 5 Ib. und 8 sh. hl, — item propinavimus dem bischof von Eysteten und graven F. von
Oetingen 24 qr., summa 5 Ib. und 8 sh. hl. — item propinavimus dem herzog von Degk
8 qr., summa 1 Ib. 16 sh. hl. — item propinavimus dez von Wirtenberg rat 12 qr.,
summa 2 Ib. und 14 sh. hl. — item propinavimus graven Günther von Swartzburg' 12 qr.
vini, summa 2 Ib. 14 sh. hl. — item propinavimus dem apt vonEbrach 6qr. vini, summa
16 1 Ib. und 7 sh. hl. — item propinavimus dem von Wertheim 12 qr. vini, summa 2 Ib. und
14 sh. hl. — item propinavimus graf Rudolf von Sulms 8 qr. vini, sunmia 1 Ib. 16 sh.
hl, — item propinavimus dem Frankengrüner von Eger 6 qr. vini, summa 1 Ib. und 7
sh. hl. — item propinavimus hem Heinrich von Aptsperg von Ronnburg 6 qr., sunmia
1 Ib. 7 sh. hl. — item propinavimus den von Rewtlingen Rotweil und Nördlingen^ ^^V»^
^0 summa 1 Ib. 4 sh. hl. — item propinavimus den von Eßlingen 4 qr. vini, summa 8 sh.
hl. — item propinavimus den von Kostnitze und den bürgern^ von Bamberg 12 qr., summa
1 Ib. 4 sh. hl. — item propinavimus den von Rotenburg 10 qr. vini, summa 1 Ib.- hl. —
item propinavimus den von Hall und Dynkelspuhel 8 qr. vini, summa 16 sh. hl. — item
propinavimus den von Winßheim^ 4 qr. vini, summa 9 sh. hl. — item propinavimus dem
^^ bischof von Bamberg 16 qr., summa 3 Ib. 12 sh. hl. — item propinavimus hern Lutzen
von Landaw und dem von Zolr 10 qr. , summa 2 Ib. 6 sh. hl. — item propinavimus dem
von Prawnegk 8 qr. vini, summa 1 Ib. und 16 sh. hl. — item propinavimus den von
Regenspurg 8 qr. vini, summa 16 sh. hl. — item propinavimus hern H. Kötner 4 qr. vini,
summa 8 sh. hl. — item propinavimus hem Her. von Tünnfelt hem Fridrich 2iöllner hern
3<> Herman von üffsezz und hern Dietrich von Windegk 8 qr. vini, summa 1 Ib. und 16 sh.
hl. — item propinavimus dem pflege^ vom Rotenberg 6 qr. vini, summa 1 Ib. 7 sh. hl. —
item propinavimus dem von Haydegk 8 qr. vini, summa 1 Ib. und 16 sh. hl. — item pro-
pinavimus hern H. von Aptsperg 6 qr. vini, summa 1 Ib. 7 sh. hl. — item propinavimus
dem apt von Ebrach anderweit, do die burger vom rat mit im^ assen, 8 qr. vini, summa
35 1 Ib. und 16 sh. hl. — item propinavimus dem legaten Bonifacii pape umb visch und wein
4 Ib. und 1 sh. hl. — item propinavimus hern Hansen von Krenkingen 6 qr., summa
a) eod. von derttlbtn Hand korrig. au» von. b) cod. lange» ■ mit ei^faeh gekrümmtem Haken , wol Sehreibfehler
für 0; die letzte Sylbe de» Worte» i»t durch Korrektur undeutlich, c) cod. in, em. Im; oder i»t doch der Plural
richtig und die Begleitung de» Abte» mitveretanden f
10 1 Vgl, die 4. Anm. zu diesem Stück,
' Friderich V Burggraf von Nürnberg und seine beiden
Söhne Johann III und Friderich VI,
* Wol Günther XXIX Herr zu Arrutadt und zu Son-
dershausen.
45 * Aus einem Schreiben ülm's an NördHngen sieht mant
daß der König einef^ Tag gemacht hat zwischen Fürsten
Herren und Städten gen Nürnberg auf den h. Enwieh-
Tag [1890 Jan. /], wobei Fürsten und Herren gegen die
Städte klagen konnten [und ohne Zweifel auch umgekehrt],
dat. Thom. 89 [Dee. »i]; Nördl SIT. A. Missiveu 1380-89
or. Chart, mit eingeschlossenem Zettel der die Ueberschrift
hat Nota : daz ist dez von Wirtenberg clag. Und Ulm
zeigt Nor düngen an, daß der Herr [Eberhard] von Wir-
lemberg von des Tags wegen, den der König jetzt gen
Nürnberg gemacht hat zwischen Fürsten Herren und
Städten t den Frieden zwischen den von Zollem und den
Städten in dem Landfrieden zu Schwaben verlängert
habe bis Lichtmess [1890 Febr. »], dat. Kindleintag 90
[Dec. 28]; Nördl St, A. Missiven 1390-99 or. chart.
1
248
Reichstag zu Eger im April und Mai 1389.
10
Zw. 188$ 1 Ib. 7 ah. hl. — item propinavirnus den von Botweil anderweit 8 qr. vini, summa 16 sh.
und 1830 W. — item propinavimus den von Weissenburg 4* qr. vini, summa 16 sh. hl. — item pro-
jan. »e pinavimus den von der Newenstat an der Aysch 4 qr. vini, summa 8 sh, hl. — item pro-
pinavimus hern Hinatschko und hem Worziboy 14 qr. vini, summa 1 Ib. 3 sh. und 4 hl. —
item propinavimus hern Lemplin hamprecht 4 qr. vini, summa 6 sh. und 8 hl. — item
propinavimus dem von Orlemftnde und hem Hansen von Eulmnach 8 qr. , summa 13 sh.
4 hl. — item propinavimus hern Beneschen' hern Schönwald und hem Artlieb 8 qr.,
summa 13 sh. 4 hl. — item propinavimus dem vitztum von Sultzpach 8 qr. vini, summa
13 sh. und 4 hl. — item propinavimus den von Frankenfurt 10 qr. vini, summa 16 sh.
und 8 hl. — item propinavimus den von Augspurg 8 qr. vini, summa 13 sh. und 4 hl. —
item propinavimus hern Qt. LamprecA^ und hern Hart. Fuchs 8 qr. vini, summa 13 sh. 4 hl. —
item propinavimus den von Heilprunn^ und von Weinsperg 8 qr. vini, summa 13 sh. und
4 hl. — item propinavimus den von Sweinf&rt 6 qr. vini, summa 10 sh. hl. — item pro-
pinavimus den von Ulm Memmingen Bibrach und Pfullendorff 20 qr. vini , summa 1 Ib.
13 sh. 4 hl. — item propinavimus Hansen Hegneyn 4 qr. vini, summa 6 sh. und 8 hl. — is
item propinavimus den von Giengen Weyl Isni und Kawfipeurn 16 qr., summa 1 Ib. 6 sh.
8 hl, — item propinavimus den von Gemönde und von Awln 8 qr., summa 13 sh.4hl. —
item dedimus 6 Ib. und 14 sh. hllr. umb wein uf daz hawse, do die herren hie waren und
do der lantfrid hie waz. — item propinavimus graven Bertolt von Hennenberg 8 qr. vini,
summa 1 Ib. 6 sh. hl. — item propinavimus hern Ottiken vom Parkstein 6qr. vini, summa ^
19 sh. 6 hl. — item propinavimus dem Tiem von End 4 qr. vini, summa 13 sh. hl. — item
ded. 6 Ib. und 14 sh. hllr. umb wein uf daz hawse, do die herren hie waren und do der
lantfrid hie waz.
[Zv. 134. Etliche v/ngenannte Reichsstädte des früheren Schwäbischen Bundes schließen eine
M^^6 Uebereinkwnft von noch nicht näher bezeichneter Dauer zur Erhtdtung und Stärkung 25
des Egerer Landfriedens (Entwurf). [Zwischen 1389 Mai 5 und 1390 Febr. 25'] 0. 0.
und 1890
Febr,25]
Naus NördL St, A. Kop.-Buch fol. 64'^ cop. chart. nahezu gldchzeüige Hand, mit der Ueberschrifl des
Stücke VerainuDg der stet under einander zu dem lantfrid von anderer Tinte und wol etwa*
epäterer Hand. Die Xz und cz nicht immer gut zu unterecheiden. Im Druck wurde fl gegeben und
nicht a in sogetün zesamengetdn stüt rtlt h&t gewilr, wo die a ein Zeichen hatten, obtchon dietee so
nicht immer die 8 Punkte zeigt, vgl. einzelne» in den Varianten; och mit den 2 Punkten gab ich
durch och und nicht durch uch.
In^ dem namen gotes und der untailhaftigen drivaltikait seliclichen amen etc. wir
die burgermaister rdte und alle burger gemainlich rieh und arme diser nachgeschriben
a) toll wol heißen 8. b) eod. Hellprionn f SehreÜtfthler. c) N om. i , wol um ee epäier roih tu malen.
35
* Beneisiut de Nachodf e. RTÄ. Bd. i alfabOisches
Register Bonessius.
* Die Urkunde scheint bloßer Entwurf gebli^en zu
«ein. Dafür spricht der datumlose Schluss, das Fehlen der
Jalire wie lange die Vereinigung dauern soll {ort. 10), die
Weglassung der Städtenamen (ort. 8), endlich der Umstand
daß 1890 Febr. »5 in nr. 186 eine andre Städtevereinigung
derselben Art wirklich zu Stande kam (s. u.). Man kann
die Zeit der Abfassung dieses Entwurfes mit einiger
Wahrscheinlichkeit bestimmen. Im Eingange nemlich wird
mehrfach Beziehung genommen auf einen Landfrieden
K. Wenzels, zu dessen Erhaltung und Stärkung die vor-
liegende Städtevereinigung dienen soll, und die Worte
daselbst got ze lob — frid und gemach erinnern bei aUer
FormelhaßigkeU doch ziemlich lebhaft an den Eingang
des Egerer Landfriedens von 1889, die Bestimmungen in
art. 8 an die Egerer art. 87 und 88. Man wird nicht
irren, wenn man in dem Egerer Landfrieden denjenigen
erkennt, mit Beziehung aufweichen unser Entwurf abge-
fasst wurde, und zwar ist wegen des Fundorts und
Dialekts und wegen gewisser Aehnlic/ikeiten mit dem io
Schwäbischen Slädtebund vom »8 Sept. 188» an ein Bünd-
nis Schwäbischer Städte zu denken. Aus der Einleitung
p. 147 f. wird wahrscheinlich, daß derselbe vor die Ueber-
einkunft vom 26 Febr. 1890 zu setzen ist, er fäUt also
zwischen 6 Mai 1889 und »6 Febr. 1890. — Bei der Abfas- 46
sung dieses Entwurfs hat man sich thtilweis an das
Bündnis der Schwäbischen Reichsstädte vom 28 Sept. 1882
theilweis an den Egerer Landfrieden gehalten; von dem
ersteren kamen die art. i und 6-12, von dem letzteren die
art. 87-88 in Betracht. Die Stellen, wo dieß der Fallut, &0
sind m den Anmerkungen näher bezeichnet.
H. Nachherige Tage betr. Versöhnung und Landfrieden. 249
Römischen richs stette etc. veriehen offenlich mit disem brief und t&en kftnt allen den. l^^-
die ieczo leben oder hernach künftig iverden, die disen brief sehent oder horent le- jf^/^
sen : [1] dorumb das menschlich kAnne so gar plöd und zergenklich ist und in kürzer ««<«'*><'
frist und zite der jar vil dings vergessen wirt, so ist notdurftig, das das mit geschrift für
5 vergessenhait ze werten bracht und behütet^ werde, und wann wir nü von bekantnüs
unsers indem menschen und aigner gewissni von inflüssen und underwisunge des hailigen
gaistes das erfunden und betrachtet^ haben, das wir alle ainander von wegen des hailigen
Romischen richs, des ucdertan wir sien, fruntlicher trüwe und liebi schuldig und ver-
bunden sien, und als denn uns der allerdurchluchtigost fürst und herre herr Wenczlawe
10 von gottes genaden Römischer künig zu allen ziten merer des richs und künig zu Behem
unser lieber genddiger herre durch gemains frids willen der land ainen lantfrid geordnet
und gegeben hat, dabi wir auch gern beliben und den getrülich halten wollen, dabi aber
vil unredlicher gewalt und sache uferstanden sind und hinf&r krefticlicher wachsen und
uferstan mügen, die uns der vorgenan^ unser genddiger herre der Romische künig von
15 ander unmüß und geschefbs wegen sin und des richs zu aller zite nicht gewenden mag,
als wir und gemains land wol notdürftig weren : und dorumb, zu behaltnüß und sterküng
des lantfrids und solichem unredlichen gewalt zu widerstände, und oüch soget&n brüch
zwaiung und stoß, die zwischen unser uferstan möchten, dorumb der lantfrid nicht ze
richtent hette, niderzelegen und ze wenden, so haben wir ainander mit guter vorbetrach-
20 tung sinne und mute ^, got ze lob und dem vorgenanten unserm genädigen herren dem
Römischen künig und dem hailigen rieh zu eren uns selbs und gemainem lande ze nütz
frid und gemach, der früntschaft und trüwe, der wir von des richs wegen ainander schuldig
und verbunden sien, ermant und erindert, und haben oüch uns doruf als liplich prüder
gesampnot und zesamengtdn mit guten truen und geswornen aiden die wir alle dorüber
25 mit gelerten werten und uferhaben vingern liplichen zu got und zu den hailigen gesworen
haben, alles das so hernach geschriben stät getrülich ze halten war und stete
ze lassen ze laisten und zu volfuren on al arglist und geverde [1^] und nieman dorin
dehainen sinen vortail ze suchen noch ze triben in dehain weg. [2] doch vor allen
dingen mit behaltnüß dem egenanten unserm genädigen herren dem Romischen künig
90 zukünftigen kaiser und dem hailigen rieh aller siner recht ze tünd und ze volfuren
und oüch den lantfrid zu halten on al geverde. [Sy wdr' es aber das doruber ieman,
wer der were oder wie der genant were, uns vorgenanf6 stete gemainlich, oder ain oder
mer under uns besunder die ieczo bi uns weren oder noch fflro zu uns kdmen, ader^ die
unsern die uns zu versprechent stünden, angriffen oder beschedigen wölt^ an uns
35 selbs oder an unsern frihaiten briefen und guten gewonhaiten oder rechten die wir
von dem hailigen Romischen riche herbracht erlangt und erworben haben, oder mit
schaczung mit verseczen oder mit andern unredlichen Sachen an lib oder an gut wie das
denn genant oder gehaissen were anders denn der lantfrid stät ^ : so hat diVselb oder die-
selben beschedigoten stette oder stat vollen gewalt uns ander vorgenante stete dorumb
40 zesamenzemanen an ain stat d^ denn dorzü allen andern stetten allergelegelichost ist,
und uf ein solich zite die wir erlangen mügen. und uf dieselben zit sulen wir alle ander
stete bi den aiden zesamenkomen on al geverde und da ze rät werden waz dorzü ze tünd
sie oder wie man dorzü helfen wolle. und*wes sich denn dieselben stette gemainlich oder
mit dem merern tail uf ir aide dorumb erkennent mit hilfe oder mit andern Sachen dorzü
A'i a) A*^ bet&tet. b) A^ betraohet. c)^mht8. d) N wol Bder korrigiert aw oder und nickt umgekehrt. t)om.If.
f) N kleiner Punkt oder StricheUshen iiber a.
* Zu äietem Artikel vgl das Bündnis der Schwäbischen Forschungen 9, 196.
Reichsstädte vom 98 Sept. 1882 ort. i bei Vischer in den
Dentsehe Relchstagt-Akten II. '^-
260 Reichstag zu Eger im April und Mai 1389.
i^v,. 26 t&nd, des sol oüch sich diVselb beschediget* stat oder stete und die iren benftgen lassen.
jraj5 BO sollen ouch wir alle ander stette dem, des sich^ denn der merer tail ander uns dorumb
und 1890 erkennet hett, es were umb hilf oder umb ander sache, genftgt6n, nnd onch das getr6-
liehen bi dem aide yolstrecken und volfuren, also das mit namen das minder dem merem
tail Yolgen sol, one alle geverde. [4y wer' es aber sache das solich loffe zdvieien, und s
das ain stat oder mer under unp, die ieczo bi uns were oder noch zu uns IdUne, beses-
sen oder mit geliger also bekümbert were, das sie die andern stet nicht gemanen möcht:
als bald dann wir ander stete ^, unser aine oder mer, des innan <»der gewar würden, es
beschehe mit manung oder one manung, diV oder dieselben stete oder stat sullen denne
bi dem aide unvereogenlich und on al geverde die nechsten dri stete dabimanen, dassie lo
derselben belegen stat mit kost mit gezüg und mit allen andern sacken, damit sie ir stat
geretten und beheben mögen, ze hilf kommen, und das a&ch dieselben dri nechsten stete
bi dem aide getrulich t&n und volfüren solen als verre sie vermftgen on al geverde. dorzü
sullen dieselben stete oder stat under uns, die des des ersten gewir^ werdent, uns alle
ander stete uf das kftrzest auch zesamenmanen an ain stat die den Sachen denn allerge- 15
legnest were. und da sulen wir denn alle unser botschaft mit vollem gewalt hinsenden,
furbas gedenken und ze rät werden was mer dorzft ze t&n sie. und wes sich da die stete
gemainlich oder mit dem merem taile denn erkennent und ze radt werden wie furbas
dorzft ze tftn sie, das solen auch denne wir vorgenan^n stete alle gemainlich bi dem aide
halten und volfüren on al geverde. [5] und was ouch kost doruber gieng, diesel- so
ben kost sullen wir alle ander stet liden und mit in tragen, iegliche stat nach anzal ir
gewonlicher stftr, one al geverde. und weihe stete oder stat under^ uns solich oder ander
gelt oder gät uf uns ander gemain stete dargebent oder uslihent luczel oder vil, d^ oder
dieselben stete oder stat mügen uns alle ander stete ufainen tag wol zesamenmanen wenn
in das gefucklich ist, und da auch wir alle unser botschaft mit vollem gewalt, solich kost ss
und gelt anzelegen und ze verrechnen, hinsenden sullen. und wenn auch oder als bald
das angelait und verrait wirt, so sol ein ieglich stat under uns besftnder das gelt, das irf
doran gebürt zft geben, den stetten oder stat, den man schuldig belipt, nach der anlegftng
in zwaien monaden den nechsten bi dem aide bezalen on all geverde, es were dann das
ir^ dieselben stett oder stat, den man also schuldig belipt, des geltz mit willen gern lenger so
baiten* oder dorumb frist geben wölt. [6]* und wenne auch das ist das die stete
also von der vorgenoni^n sache wegen oder umb ander notdftrft zesamengemant werden,
warumb das denn ist, so solen die stete ^ ie'^ zwen von iren rAten zft dem spruch
seczen, und der andern stete ieglichifr ainen und nicht mer, die stimme haben und an
frog gezelt werden. [7]* wir haben oftch diso liplich getrftwe frftntschaft durch ge- ss
mains nfttz willen, und umb das das allermenglich dest gelichers widerfare, also furbas
aftch geordnet: was sache oder loffe herl&fen' oder gand wftrden die uns^ under
ainander oder gen ainander anrftrten oder angiengen oder ander Iftte gen uns
gemainlich oder besftnder oder ain oder mer under uns gen andern Iftten, wenn wir
dann zesamen dorumb gemant werden, und solich sache aigenlich vorhin in aller stete 40
rAte^ verkftnt und verschriben wftrden, also das sich ainer ieglicher stat raftte dorumb
a) N beatedlget. b) N ilch des. c) N wir dann «adem iteten. d) K Ptmikf Kher a. e) N oder, f) ^Tin ; woWe er$t
ir tehrtihenf g) N Ir; em, lef h) ^itete ir, ohnt Punkte oder ZwUchenraun. i) IflierlSffenf berlfiffeaf
k) N Punkt über n eeheint bedeuiung$loe. I) N nur 1 Punkt über a noch deullieh.
* Vgl. ibid. ort. 5. eind als eo bevorrechtete genannt die 6 Städte Regeneburg 45
* Warten, mhd. WB. /, 17B. Augeburg Ulm Konstanz Eßlingen (vgl. auch das Bündnis
' Vgl. in dem gen, StädtebOndnis ort. 10. vom ao Dec. lan arU 10 ibid. pag. t98, wo auch die im
* In dem Bündnis der Sehwabischen Reichsstädte vom Bündnis vom 4 Juli iS7e bevorzugten erkennbar sind),
aa Sept. laea art. lO bei Viecher in den Forschungen i, 199 ' Vgl. in dem gen, Städtebündnis art. 8.
H. Nachherige Tage betr. Versöhnung und LandfWeden.
251
Febr. 26]
aigenlich underreden magen' und die stete die das angand wtbrde sich doruf wissen ze i^"^-
bedenken und ze yerantwurten : wes sich denn die stete gemainlich oder mit dem merern ^tai 5
tail umb ein ieglich solich sach uf den aid seczent erkennent oder ze raüt werdent, das ^"f ^^/',
sol auch furgang haben, und sulen alle stete, und sunderlich und mit namen die stete
5 die das anr&ren oder angand wfirde, bi dem aide dabi beliben und kain Widerrede weder
Yon^ ir stat inhait und brief noch ander sache wegen dawider nicht han in dehainen weg
und uf die aide die wir gesworn haben on al geverde. [8] und was auch umb ein solich
Sache, dorumb vor in die rAte gemant ist als vor geschriben stat, von den yor^enanten
steten gemainlich oder von dem merern taile under in uf die aide gesprochen erkent und
10 geschöpft were ^, es si umb hilf ze tünd oder umb ander sach ze halten und ze lassen :
das sulen aber alle stete gemainlich, oder welch stete oder stat besflnder das anrurti, bi
den aiden yolstrecken und^ volfuren uf die zite als das denn geschöpft und erkennt ist
oder wirt, und den spruchen genzlich genüg getün und gehorsam sin on al ge*
verde. [9] und dorumb das land und lüte dest bas in frid beliben und all unser
15 umbsessen, es sien herren ritter oder knecht oder wie die genant sint, bi dem iren dest
bas beliben, so haben wir dis firftntschaft also alich' gemacht und geordnet, das nüfurbas
mer wir alle noch dehain stat under uns besunder, diewil dis früntschaft weret oder
weren sol, dehainen pfaulburger weder frowen noch man von geburßluten weder
enpfahen noch^ haben sol in dehain weg'. dorzA sol dehain stat under uns niemans
20 aigen lüte noch unverrechnet amptlüt, oder die ir herschaft vor anfang diser frünt-
schaft fiuchsami^ oder abtrünikait^ yerswom oder verbrieft betten, oder die nachvolgend
kriegt betten, ze burger enpfahen noch die nicht innemen^. wa aber das doruber beechehe,
wenn und als bald des denn vor der stdt raüt, die solich lüte also enpfangen betten, er-
wiset würde (in solicher maß : w&re ein solich person ains herren gewesen, der' sol das
25 erwisen mit sinem amptman der dorumb swere^, und nach im zwen unversprochen man
die des oüch sweren, das der aide rain si und nit main ; wAr' es aber ein ritter oder ein
knecht oder ander erber man, der sol das wisen mit sin selbs aide, und aber zwen nach
im als vor geschriben stat), und als bald das auch also erwiset wirt, so sol sich denn fur-
bas diV oder dieselben stete oder stat under uns umb die, die also uberkomen weren,
30 weder umb sin lip noch umb sin gut, nichczit mer annemen nbch dehains wegs mer ver-
sprechen on al geverde. und sol oübh ein ieglich^ stat under uns denselben herren rittem
knechten und andern lüten die die bewisüng also tun wend, iren amptluten und den die
dorzü gehorent, zu der bewisüng frid und gelait geben in ir stat us und in on al ge-
verde. [d^] dorzü haben wir uns mit namen des auch veraint, das furbas mer dehain
36 stat under uns kainen herren ritter noch knecht noch ander edel lüte noch dehain
gotzhus' ze burger innemen noch enpfahen sol denn mit gemainer stete oder ir des
merern tails urlob und bekantnüß und nicht anders in dehain wege*. [lOy wAr' es
aber das dehain stat under uns, ir were aine oder mer groß oder ciain, di^ ieczo bi uns
40
9k)NmMgmüAhkü'nwitguthMf%Qtm8di3u$t9. b)^wir. o) ok. ^. <i)NTyaviü8tfiehübtrn, e)N Hm Punkt
auf V. t)N Kw«<mal. g) 2f doch wcl nidd dor. b) N sweren. 1} N gotzh mit Utberttrieh.
* AHlche, adü.f durdtgängig, iMgetammt, immer, mhd,
WB. /, W.
* Vgl Landfriede zu Eger 1889 Mai ö ort, 87.
' Fluchtsame, fuga, EdUoM l, 488.
45 ^ Vgl Landfriede zu Eger 1889 Mai 6 art. 88.
* Daß man die Bürgeraufnahme von Herren Rittern
Knechten und andern Edeiiaäen und Gotteehäueem ab-
hängig machte von einem BundeebeecfUueee, diefi haUe
2 Gründe. Einmal weil die Städte und ihr Bund in den
50 Fcdl kommen konnten, daß sie Streitigkeiten solcher neuer
Bürger, etwa gegen Fürsten, aus fechten sollten, während
sie seihst kän Interesse dabei hatten {HTA. 1,689 nr. 816
ort. 6); und dann weil es für den Bund vortheilhafter
war, ein solcher Eerr wurde BundesmÜglied, wodurch
der Bund an Kraft wuchs, als wenn er Stadtbürger ward
und so nur die Bundeslast der einzelnen Stadt erleich-
terte, die einen Theil ihrer Leistung auf ihn abwälzte
(RTA. i,688nr. 818 art. i).
* VgL da» gen. Städtebündnis art. U {und art. lo betr.
das Wegbleiben von den Versammlungen).
252 Reichstag zu Eger im April und Mai 1389.
[Zw. were oder noch furo zu uns käme, sich ubersech und die artikel, die diser brief hie vor
1883
ifaiß und hie nach heltet und begriffen hat, nicht hielt und gevarlich uberfure, es were von
und 1890 ungehorsami wegen, oder das sie zö den manungen nicht k^me so die stete zesamenge-
fordert würden, oder den sprAchen so die stete teten oder getan hetten nicht genfigtet,
oder in welher ander wise das beschehe, also das sie^ sich davon nicht genemen^ noch 5
dafür gestan möcht, als sich denn die andern stete gemainlich oder mit dem merern taii
uf ir aide dorümb erkannten, das es ungevarlich und on arglist oder von ehafter not wegen
Zugängen oder beschehen were : wes sich dann die Yorgenarden stete gemainlich oder mit
dem merern tail uf ir aid umb solich ungehorsami erkennent oder was pene^ oder b&ß si
doruber schopfent, das sol d^ oder dieselben ungehorsamen stete oder stat, als bald lo
ir das verkünt wirt, bi dem aide halten richten und volfCLren, und sollen öch wir alle
ander stete dorzü ainander getrulich beraten und beholfen sin das das also vol-
gang. [iO^] ui^d zu gelicher wise sien wir uf die aide, die wir gesworen haben, des
oÄch ze raüt worden^ : ob das were, das got nit enwoUe, das kain stat under uns, ir
were aine oder mer, der aide, die wir zu der früntschaft gesworen haben, usgan und der is
fruntschaft abtreten weiten vor der zit als lang sie weren^ sol, es beschech von
krieg von forcht von Schadens oder von ander sach wegen wie das denn zügieng : was
pene oder büß denn die andern stete gemainlich oder mit dem merern tail der oder den-
selben abtrünnigen steten oder stat schopfent oder erkennent oder ze raüt werdent, die-
selben pene sol auch denne d^ oder dieselben stete oder stat liden richten und geben bi so
dem aide, und sol denne damit die aide, die sie uberfarn und gebrochen hete', nicht ge-
bessert han^ und sulen wir alle ander stete bi guten trftwen undgeswornen aiden ainander
mit lib und mit gut ernstlichen und getrulichen beraten und beholfen sin, bis uns solich
pene und büß von denselben abtrünnigen und verbrochen steten oder stat volkomenlich
widerkert wirt on al geverde. [ii]* w4r' es oüch das ieman wer^ der were uns ts
YOTgenanten steten^ gemainlich oder.ainer oder mer under uns besunder vehe oder vint-
schaft tragen wolt umb solich sache die in in diser fruntschaft oder von
diser fruntschaft wegen widerfarn und beschehen were, dorümb sollen wir alle
ander stete ainander bi guten trüwen und geswomen aiden beraten und beholfen sin nach
dem zite' so diso 'fruntschaft^ ein ende hat, bis das solich sach genzlich volfükt und verriebt so
wirt, on al geverde. [i2]' auch sien wir des mit ainander ze raüte worden : were ob
ieman begerte zu uns in diß^ fruntschaft ze kömen"^, an welch stat das denn
under uns bracht würde, dieselb stat sol die andern stete gemainlich dorümb zesamen-
manen. und wes sich denn die stete gemainlich oder mit den zwai tail oder mer dorümb^
uf ir aide erkennent, ob der oder difr® stat oder herren, ald* wer^ der were, inzenemen si *
oder nicht, oder wie die inzenemen sien, dabi sol es denn beliben. [ISy wir haben
oüch^ mit namen diso fruntschaft' also gemachet, das wir dehain stuck und artikel,
die wir ieczo dorin geschriben und geseczet haben, in der zit, als lang dise fruntschaft
a)om.N'. b)N genomen. c) N doch vol nicht pone f A) N wden mü der Abkürzung für er. e) N die Abkürzung
kann auch wemn bedeuten, wie »tatt det zunäehet vorhergehenden gesworen auch gwworrvn. geUeen werden
kOnnU. r^Nh^6initAlk&r%ung$»ehleife cmBehluiMe. u) N mit Abkürzung , 'vrerei h) ^ stete, i) auch da»
BündmU der Sehwäbieehen RHchsitädte vom 28 Sept. 1882 ort, 7 bei Viecher in den Forechungen 2, 197 hat
naob dem Kit, dae dleo hier Neutrum iet, », mhd, WB, 8, 910^. k) N wcl doch irgend ein Vokalzeichen Über n.
1) N eic. m) If Punkt über o. n) ^ irgend ein Vokalzeichen über n . o)N echeint dir. p) If mit Abkürzung ,
were f q) JV doch vol o und nicht a. r) 2f doch wol kein Vokalzeichen über n.
* Bessern , eatiMfacere, publice, HaUaui i, 147; d, h, * Vgl. da* gen, Slädtebündni» ort, 7.
hier wol : die betreffende Stctdt $oll mit dem Strafgeld ' Vgl, das gen, Städtebündnie art, e.
ihren Eiden nicht genug gethan haben eondem nachher * Ald, oder, mhd, WB, i, 22*.
an dieselben gebunden eein wie vorher. * VgL dae gen, Städtebündnie ort, $.
H. Nachherige Tage betr. Versöhnung und Landfrieden. 253
weren sol. nicht mindern noch abnemen sullen, es beschehe denn mit unser vorge- [^<^
Wilden stete aller gdtem ainbern willen und ainhelleclich und nicht anders, doch haben j^^^ ^
wir uns mit rechtem* namen den gewalt behalten usgeseczt und bedingt : ob wir dehain v-'n^i^i^o
stück oder artikel dorinzü den vorgenanten artikeln seczen und bessern wölten,
ft das wir das wol tAn mügen, wenn oder wie sich die zwen tail oder mer under uns vorge-
nanten steten dorAmb uf die aide erkennent. und sol der dritt tail den zwaien tailn gefolgig
sin dorin und oüch bi den aiden dabi beliben. [i4]* und also sol dis^ unsere frünt-
schaft zwischen unser weren und macht und kraft haben hinnan von dem tag als dirr^
brief geben ist bis uf etc. der schierost kompt und darnach • • • ganze jare d^ nechsten
10 nach ainander. \1S\ und haben oftch dorümb gelobt mit guten tröen und
geswornen aiden als vor geschriben stät^, das, und gemainlich was hie vor geschriben
stet^, die egeschriben zit und jare getrulichen war und stet ze halten ze laisten und ze
volfuren on al geverde nach dis briefs sag. und haben oüch® in dieselben aide genomen,
das ain iegliche stat, wenn und als bald man dise frün tschaft offenlich^ verkünden wirt,
15 alwegen, wenn sie ir rate Andern und verkern sol, dise früntschaft in denselben aiden
emüwem sol ze halten, als lang wir sie ieczo gemacht haben, on al geverde. und ze
warem urkünd etc. etc. etc.
135. Zwölf genannte Beicfisstädte des früheren Schwäiischen Bundes schließen einebia 1391 tsso
Apr, 23 dauernde Uebereinkunft zur Erhaltung und besseren Ausführung des Egerer ^^^' ^^
20 Landfriedens (Original der AuifertigwngY , 1390 Febr. 25 o. O.
Aus SttUtg. Archiv Reichsstädte insgemein Bündel 6, or, mb. c. 12 Hg. pmcL, wovon 6 erhalten.
Regest ibid, in Scbmids Samml. fasc. I nr. 79; und bei Vischer nr. 86$,
In dem namen gotz und der untailhdftigen drif<ikait seliclichen amen. wir die
burgermaister rAte und alle burger gemainlich riche und arme diser nachgeschribenen
S6 dez hailigen Römischen richs stette mit namen Ulme Ndrdlingen Memmingen Gemunde
Bibrach Dinkelspuchel PfuUendorff Isny Lwtkirch Giengen Aulun und Bophingen be-
kennen und veijehen oflfenlich mit disem brieff etc. : [1] alz uns der allerdurchlüchti-
gost forste und herre herr Wentzlaw von gotz gnaden Römischer kunig zu allen ziten
merer dez richs und kunig zu Bechem unser lieber gnädiger herre ainen lantfride durch
so gemains nutze und fiide willen der lande und unser aller gesetzet und gemachet hAt, den
euch wir mit gantzen truwen vesteclichen hanthaben und halten wellen ane alle geverde,
wan aber derselb lantfride von unserm taile nach uswisunge dezselben lantfridbriefs alz
furderlich nicht möcht gehanthabet werden von dez wegen, ob icht kost uferstän oder
darüber gand wurde, wie die usgericht dargeben oder bezalt wurde, wan wir sölicher
35 kost und gelt darzegeben und uszelichen etwaz bisher under ainander irrig gewesen sien
und alz wol nit verainet alz dem lantfride und uns notdurfftig waz : darumbe, ze behalt-
nusse dez lantfrids und daz allem dem daz darzü gehört von uns dest volkomenlicher
gnüg beschehe, so haben wir uns mit gemainem raute ainer sölichen lieplicher ordnunge
a) N abgekürzt, rechten f b) N sie. c) N teheint ein ktetnes ZHehen Über a au haben, d) N teheint e. e) N doch
40 wol 0 und nicht a. t)Nott mit Äbkürzun^eechleife am ScMuue.
* Vgl das gen. StädtebOndnis ort. n. bei in Betracht kommen, auf welche bei den einzelnen
* Dieie Urkunde scheint abgefasst zu sein mit Rück- Artikeln unserer Urkunde in den Anmerkungen verwiesen
sichtauf den wahrscheinlich ihr vorausgehenden Entwurf ist. Auch die Invokation zu Anfang ist die gleiche in
nr. 194, von welchem art. /. 2. 4. lO und Schluss hie- beiden Urkunden, Zu ort, i vgl dort ort, i.
254 Reichstag zu Bger im April und Mai 1389.
1890 n^t ainander verainet. [21 ^ also : wer' ez sache daz icht sölich löffe offerstfinden, alsbald
die ainer stat oder mer ander uns begegneten , also daz sich dieselben stette oder stat,
den sogetän sache fiirkomen weren, in iren rAten bekanten, daz man der andern stette
diß lantfrids notdürftig' darzft were : so suUen dieselben stette oder stat, die daz also
fiirkomen were, die sache nnverzogenlich verknnden gen Ulme in den raute, wan wir s
die ietzo darzd erkoren und erweit haben, und die bitten und manen daz si gemain
stette diß lantfrids darumbe zesamenmanen an ain stat dwdenne den Sachen aller-
gelegnost ist, daz euch denne die vorgnanten von Ulme unverzogenlichen tAn sullen bi
guten truwen ane alle geverde. und wenne euch wir also zesamengemant werden, so sol
ain iglichw stat under uns ir erber botschaft von iren rdten umb dieselben sache tnit lo
vollem gewalt schiken an die stat dahin denne gemant ist, und sol euch daz kain stat
gevarlich noch von irs vortails wegen nicht verziehen uff die aide die wir alle dem lant-
fride gelopt und gesworen haben ; und sullen denne da berfttenlich zesamensitzen undze
raute werden, wie wir denne solich sache, darumbe wir denne zesamengemant weren, an
den lantfride bringen, oder, wer' ez daz man notdurfftig wurde, botschaft ze t&nd zu i6
unserm^ herren dem künige oder z& andern fursten oder herren, oder wie man daz nach
dem besten und nutzlichosten abgetragen möchte, wie sich daz denne schikent wurde,
nach dem alz dwselb sache an ir selb gestalt were. [3]' wez sich denne die vorgnanten
stette gemainlich oder mit dem meren taile umb ain ieglich sölich sache, darumb denne
zesamengemant were, erkanten und verainten, dabi sullen euch wir denne alle getru- >o
welich beliben und bestän und euch daz vollestreken und vollef&ren ane alle ge-
verde. [S^Y und sol euch dehain stat under uns darüber iren vortail nicht sflchen,
denne daz ain iglichw stat under uns alle sölich sache nach gemainer stette oder ir dez
meren tails raute und bekantnusse usrichten und verhandeln sol an alle geverde. \4y und
waz euch von sölicher manunge und sach wegen kost ufferstät, ez beschehe ^
mit botschafften oder in ander wise, wie sich daz i>i, von haissent oder bekantnusse
wegen gemainer stette oder ir dez meren tails alz vor geschriben stät, dieselben kost alle
sullen wir vorgnante stette gemainlich mit ainander liden und tragen, ieglichw stat be-
sunder nach anzal ir ge wonlichen stwre. und wenne euch dieselben stette oder stat, die
also gelt dargeben oder usgelichen betten, sölichs irs geltz nicht lenger ger&ten wölten, so
die hant denne vollen gewalt, wenne si wend, uns vorgnante stette alle darumbe zesamen-
zemanen an ain stat dw denne aber den Sachen allergelegenlichost ist. und da sol euch
denne ain ieglichw stat under uns ir erber botschaft mit vollem gewalt und mit ir rech-
nunge hinsenden sölich kost und gelt' fruntlich da ze verrechnen und nach anzal der
gewonlichen stwre alz vor beschaiden ist anzelegen und ze tailen. und wenne ouch daz »5
also getailt wirt, weih stette denne under uns gelt schuldig belibent, die sullen denne
daz den stetten, den man gelten sol und uf die si getailt werden, nach der rechnunge in
zwain manoden den nechsten nnverzogenlich bezalen ane alle geverde und in dazfurbaz
wider iren willen nit verziehen. [öy und also haben wir vorgnante stette alle gelobt
bi unsern gftten truwen und ouch ainander versprochen und verhaissen uf die aide die «o
wir dem lantfride gesworen haben, dise ordnunge und alle vorgeschribnen sache ge-
a) OT. notdnntlg. b) or. nnsern. *
* Zu diesem Artikel vgl den Entujurf einer etädUechen Landfrieden» {wie oben ari, i wMHek) verbunden haben ,
Ueöereinkunft [zwischen 1889 Mai 6 und 1890 Febr. 96] eetzen für die Stadt Nördlingen, die dem Bunde beige-
nr. 184 ort. 8. treten, die Bundeeanlage von eoo Ib, Heller auf 400lb.^
> Vgl. ibid. art. 8 (7. 8. 10). Heller herab, dat. Sa. n. AäerheiUgen 1890 d. h. Nov. 6,
' Vgl ibid. art. i*. Münch. R. A. Nördlingen Reichsstadt Bundesverträge fasc.
* Vgl. ibid. art. 6. 9 nr. 6 XIY **/^ or. mb. c. i eig. pend.
* Die 11 übrigen obgen. Städte, die eich zuBrhaUung des ' Vgl. nr. 184 art. 14 und 16.
H. Nachherige Tage betr. Versöhnung und Landfrieden.
255
truwelichen war und st&t ze halten ze laisten und ze vollefüren hinnan bis uf sant
Qöiyen tag der RchieroBt kompt und darnach ain gancz jare daz nächste ane alle geverde
nach diß briefs sage; und doch also, wenne dwselb zite verruket, ob wir uns furbaz nicht
mer mit ainander verainten, welich stette denne under uns gelt usgelichen hetten alz
5 vor geschriben st&t, daz dennocht unverrait oder unbezalt were, daz wir denne nach^
derselben frist ainander dennocht schuldig sin suUen by den aiden dazselb gelt ze ver-
rechnen und ze bezalen alz vor geschriben stät ane alle geverde. mit Urkunde ditz
briefs daran wir vorgnante stette alle und unser ieglichw besunder ir stat gemain insigel
offenlichen gehenket hat, der geben ist an dem nechsten fritag vor dem sunnentag alz
10 man singet reminiscere in der vasten do man zalt von Cristus gebürt drwtzehenhundert
jare und darnach in dem nwntzigosten jare.
2391
Apr. 28
1890
Febr. 25
15
20
25
136. Beachluss der Vorsteher des Schwäbischen Theilbezirks im Egerer Landfrieden wegen [nach
Zueilens des Obmanns bei frischer That u, a, m. [nach 1389 Mai 5* sine loco.] ^^.^
Au* Sttittg» geh. H. und St. A. Ainung mit Adel und Reichsstädten fischl. 5'. C xxxt. 89 fol 6' cod. mb,
coaev. Das Manuskript in Quart oder Querfolio gehörte früher dem Ulmer Archiv an und hat
e Blätter, auf fol i'-4^ steht der Egerer Landfriedens - Hauptbrief vom 6 Mai 1860 (unser U, siehe
dort in den Quellen-Angaben), dann folgt fol. 6* dieses unser Stück. Auf derselben Seile schHeßt sich
nach einem sichtlichen Zwischenraum unsere nr. 187 an : Beschluss der Vorsteher des Schwä-
bischen Landfriedens, bei Pf. Ruprecht II sich zu beklagen wegen der Herzoge von Baiem-, trotz
der Trennung durch genannten Zwischenraum ist es nicht unmöglich, daß die beiden Stücke zu-
sammen und auf einen und denselben Landfriedenstag gehören. Fol. 6^ enthält das Verzeichnis
derjenigen die den Egerer Landfrieden in Schwaben beschworen, das wir nr. 86 mittheilten.
Dann kommt fol. e* der gemeinsame Beschluss der Vorsteher des Fränkischen und des Schwäbischen
Landfriedens, und die Beschlüsse der Vorstelier des SchwMschen Landfriedens über das Pfän-
dungsverfahren und iU^er Kriegszüge; beide Stücke (unsere nr. 18$ und ib9) theilen wir mit, es ist
nicht unmöglich daß sie zeitlich zusammengehören; auf der Zusammenkunft, wo die Vorsteher
beider Landfrieden mit einander verhandelten, können auch die Schwäbischen Vorsteher für sich
allein Beschlüsse gefasst haben. Man darf, was die vier Beschluss- Protokolle betrifft, somit
sagen : das i. und das 2. können zusammengehören der Zeit nach, ebenso das 8. und das 4., nicht
wol aber die beiden Gruppen untereinander weil sie im MS. durch das Verzeichnis der Schwörer
auf fol. 6^ von einander g^rennt sind. Das zeitliche Verfiältnis aller viere unter sich mag dasjenige
sein, welches sich aus der Reihenfolge im Codex ergibt, die wir auch im Abdruck beibehalten haben,
während wir jenes Mitglieder ^Verzeichnis unter den Abschnitt von den Beitritten zum Egerer
Landfrieden versetzten.
35 [1] Von der frischer tat wegen hÄnt sie* uns* entschaiden : wenne min herre* ge-
mant wirt ze frischer täte, ez were ain name oder daz man ainem sin huse abgewinnen
wölte, so mag er darzö wol ilen und tfin und die nechsten darzU manen die zu disem
lantfride gehörent daz man im beholfen were, und mage im sin behusunge wol retten
und dannan triben und den ir vich beheben und ander ir habe ; ez were denne daz im
40 wissentlichen were, daz ainer etwaz rechtes erklaget hette, ez were uf dem lantfride oder
uf andern gerichten, so sol er die Acht beschicken zu im, und sol die sache handeln mit
denselben, euch were ob er ilet, so sol er dennocht die dcht besenden, daz sie zA im
komment so sie beldest mugent.
30
a) or. add. nach (haum nocfa) nach nAch.
45 * Wenn, was nicht unmögHeh ist, dieses Stück mit dem
folgenden zusamfnengeh&rt, ergibt sieh fiJar ersteres die
Datierung des letzteren. Im allgemeinen, da wir hier
eine Sitzung des Landfriedenstags im Schwäbischen Be-
zirke des Egerer Landfriedens vor uns haben, ist jeden-
50 falls zu sagen : nach der Einsetzung des Egerer Land-
friedens vom 6 Mai 1889.
' Die Vorsteher des Schwäbischen Landfriedensbezirks
müssen gemeint sein,
* Die Mitglieder des Schwäbischen Land friedensbezirks,
insbesondre wol die Ulmer, deren Schreiber diese Auf-
zeichnung gemacht haben wird, und aus deren Archiv
das ganze Mantukript herzurühren scheint.
* Der Obmann des Schwäbischen Landfriedensbezirks,
vgl. die Anm. zu der kön. Urkunde vom 80 Apr. 1890
nr. iie.
256
Reichstag zu Eger im April und Mai 1389.
[nach
1880
[2] Oach hänt sie uns von Acdelfings wegen entschaiden, daz der wol muge sitzen
j^jr*^] uf dem lande oder in der stat, wan kain edelman sie er m&sse ainen herren haben der in
verspreche, ez were denne daz er vor uf in erclagt uf dem lantfride.
[3] Ouch hänt sie uns entschaiden von Eriken Schenken wegen : es habe etlich stat
die frihaite, wer ir burger gewesen sie (habe der ichczitzeschafFent gehebt) der verbärge
bi in, daz er dez bi in belibe; hüt er aber nichczit hinder sich verbixrget, stat denne ir
frihaite nicht also, so belibet er billichen än^ den stetten da er hin gehöret.
[1800 ex. J37. Beschluss der Vorsteher des Schwäbischen Theilbezirks im Egerer Landfriedeuy bei
1891 in.] Pf- Huprecht II als Hauptmann des Egerer Landfriedens sich zu beklagen wegen
allerlei pflichtwidrigen Benehmens der Herzoge von Baiem gegen den Landfrieden, lo
[1390 ex, oder 1391 in.^ sine loco,]
Aus Stuttg. geh. H. und St. A. Ainuug mit Adel und Reicbssttldten Bschl. 5*. C zziv. 89 fol 6'; vgL
hiezu die Quellen- Angabe bei dem DctchluM der Vorsteher nr. 186.
[1] Item man sol ttin ain erber botschafte zu herzog Adolffen von der nachgeschri-
ben artickel wegen. js
[2] Item daz min herren von Baygern mainen , daz man die iren ir stette und ir
ritter und knechte nicht furbetagen sullen für den lantfride; ir frihaite stände also, daz
man von den iren sulle recht nemen in den gerichten da sie hin gehörent und da si ez
haissen.
[3] Item daz ir vögte und ir amptlwte in den stetten und uf dem lande den lantfride so
noch nicht gesworen haben, daz sölten sie geschaffet haben in zwain manaden nach dem
alz der lantfride gemachet warde*.
[4] Item daz sie den houptman dez lantfridz und den schriber irs geltz noch nit
bezalt haben von dez lantfridz wegen.
[5] Ouch mainent sie, daz man sie nicht anlegen^ sdlle^, daz sie nichczit geben ss
süIlen an der koste die gangen ist uf den zöge gen Eeppenloch und gen Blaubüren^ von
dez lantfridz wegen.
[6] Ouch sol man furbringen, daz sie z& demselben zöge nicht geholfen haben alz
man sie gemanet hat von dez lantfridez wegen, und nit gehorsame gewesen sind dem
lantfride. so
a) tic. b) Ht. c) wollte wol urtprüngUeh tfchreiben süIlcn. d) BlAubfircn; Blanbdrenf
* Der zu Anfang des Stücks genannte Herzog Adolf
ist mii andrem Namen Pf. Ruprecht II, er war Haupt-
mann des Egerer Landfriedens insgemein seit 17 Juni 1890
{Urkunde von diesem Tag nr. 117 bei uns). Der Zug
nach Blaubeuren fälU auch ins Jahr 1S90 (vgl. StäUn
8, 86» nebst St. Chr. 4, 98, e-ii und 6, 44, is-i?) und zwar
in den Sommer {St. Chr. 4, 98 nt. »). Von dem Zug nach
Keppenloch ist mir nichts bekannt; doch scheint er vor
dem Blaubeurener stattgefunden zu haben, da er vor
diesem genannt wird. Die Klagen scheinen bald nach dem
Blaubeurener Zug angebracht worden zu sein (art. s. 6).
Also faUl das Stück auf Ende 1890 oder Anfang 1891.
' Nach der Bestimmung in art, 46 des Egerer Land-
friedens, den auch die Herzoge Stephan und Friderich
von Baiem beschworen hatten {ibid. art. 46).
35
H. Nachherige Tage betr. Versöhnung und LandfVieden.
257
138. Gemeinsamer Beschhisa der Vorsteher des Frank, und des Schwab, Theilbezirks im ^^^
1890 ex.
Egerer Landfrieden, wer und in welchem Theilbezirk sich einer zu verantworten habe, od»r
und ob diefahrenden Kaufleute pfändbar sein soUen. [ Wol 1390 ex, oder später* sine loco.'l »i»*'«^!
AuM SttUtg. geh. H, und St, A, Ainung mit Adel und Reichsstädten Bschl. S'. G xxzy. 89 fol $»; vgl.
5 hiezu die Quellen' Angabe bei dem Beschhue der Voreteher dee Schwäbiechen Landfriedens wegen
Zueilen» des Obmanns bei frischer Thal nr. lae.
Daz Mbent sich die zwen houptman* und ouch die sechzehen, die über die zwen
lantfride z& Franken und zä Swaben gesetzt sind, erkennet, alz hernach geschriben stat.
[1] Item z& dem ersten, daz sich niemand uf dem lantfride verantworten mage, er
10 habe in denne geschworen.
[2] Item in welichem lantfride ainer gesezzen sie, er habe den lantfride gesworen
oder nicht, man sülle im ouch zusprechen und fiirbetagen in demselben lantfride darinne
er gesezzen ist.
[d] Daz sullen die Achte haimbringen an ir herren, ob in daz gefalle.
15 \4\ Ouch siend sie liberaino worden von der kouflüte wegen die über lande varent,
ob die phantber sin süUent oder nicht, daz suUent sie ouch haimbringen ° an ir herren,
waz in darinne füglichen sie.
20
139. Beschlüsse der Vorsteher des Schwabischen Theilbezirks im Egerer Landfrieden Über [««'
w 18S0 e.x
das Pfändurigsverfahren und über wirksame Betheiligung an den Kriegszügen, [Wol ^^
1390 ex. oder später^ sine loco.] tpoter]
Aus Stultg. geh. H. und St, A. Ainung mit Adel und Roichsstudten Bschl. 6'. C zxiv. 39 fol. ß'i vgl.
hiezu die Quellen -Angabe bei dem Beschbtss der Vorsteher des Schwäbischen Landfriedens wegen
Zueilens des Obmanns bei frischer Thai nr. ise.
Daz nachgeschriben hat sich der lantfride zu Swaben erkennet.
26 [i] Ouch^ mainent sie, ob daz were daz ainer gepfendet wurde ^ und daz in daz
nechste gerichte tribe und darmit pfentlichen gefüre, daz der nicht unrecht getan hette,
also der den lantfride gesworen hette.
[2] Were ouch daz seiner köme &n^ ain stat oder gerichte mit pfänden, und daz man
den damit nicht inlaussen wölte, und ouch fürbaz triben müste , und kdme derselbe und
30 klagte daz vor uns, man sölte dieselben stat oder gerichte darumbe bessern alz sich denne
der lantfride darumbe erkennet, dii^selbe bessrunge dem lantfride werden sol.
a) haiobrfn^en im, cod. b) tichsT Klehi wdrdo. c) «ic-
* Vgl die Quellen- Angabe bei dem Beschluss der Vor-
steher wegen Zueilens des Obmanns bei frischer That nr.
35 186 [nach 1889 Mai 6 sine loco]. Eine Zusammenkunft
der beiden Landfrieden zu Ansbach haben wir uns no-
tiert aus der Nürnberger Stadtrechnung von 1892 Merz-
April {die Frager-Periode beginnt mit fer. epost Gerdru-
dis d. h. Merz 22, die nächste mü fer, 4 post Tyburcii et
40 Valeriani d. h, Apr. il); eine desgleichen zu Rothenburg
a. d, T, aus der Rechnung desselben Jahrs {aus der mü
fer. 4 p. Kyliani d. h. Juli 10 beginnenden Frager-Periode)^
und noch eine zu Bamberg vom Jahr 1898 {s, Kosten
Nürnbergs beim Tag zu Frankfurt im Juli 1894 art, i).
45 « Vgl die Namen in der kön, Urk, vom ii Juni 1898
Dentsebe Reicbitags^Akten II.
und in der vom s JuH 1896 betr. den Egerer Landfrieden
für Franken und Baiem, und die Anm. zu der kön. ürk.
vom 80 Apr. 1890 pag. »88 nt. s,
* Vgl die Quellen -Angabe bei dem Beschluss der Vor-
steher wegen Zueilens des Obmanns bei frischer That nr.
186 [nach 1889 Mai 6 sine loco].
* Dieses Ouch könnte für die Zusammengehörigkeit
mü dem vorfiergehenden Stücke sprechen; eher als daß
das Item, mit welchem das zweüvorhergehende Stück
beginnt, dessen Zusammenhang mü seinem Vorgänger
beweist, da item auch allgemein zu Anfang solcher Auf-
zeichnungen formelhaft gebraucht wird.
33
258 Reichstag zu Eger im April UDd Mai 1389.
t^o' [31 Ouch redent mit iuwerm herren*, ob daz were daz der lantfride raisen w61te,
1890 tx
oder ' ez were mit läger zugen oder mit tdglichem kriege, daz niemand darinne sdmnige sie.
•päur] j-^j Ouch gedenkent , ob daz were daz der lantfride raisen wölte und im hilfe be-
schaiden wurde, daz sie denne schafifent mit den iren die sie darz& schickent, daz sie ge-
horsame sin süUent dem houptman und den ächten und von dem lantfride nicht zuritten 5
Ane unser wissen , und ouch gut volke dem lantfride zfl hilfe schicken, und welich die
weren die daz uberfftren, denselben herren oder stat sölte man darumbe bessren nach dem
alz sich denne der lantfride darumbe erkennet, und dieselbe bessrunge ouch dem'lantfride
werden sol.
[5] Ouch habent sie geredet , ob ainer gepfendet wurde für ainen hen'en oder stat lo
und derselbe mainte daz er för in oder sie nicht pfantber sin sülle , in welichs gerichte
er also gepfendet wirdet, in dazselbe gerichte sol er schicken und ouch d-v^ pfände uß-
nemen uf burgschafte nach dem alz sich denne dazselbe gerichte erkennet daz es genüge
verbürget sie. und sullent* denne zu baider sitte kommen für den nechsten lantfride,
und suUent daz für uns bringen ; und wie wir uns denne darumbe erkennent ob er für is
sinen herren oder stat phantber sin sülle oder nicht, dabie sol ez ouch denne beliben.
[6] Were ouch daz daz darunder verloren wurde, daz sol er fur*> uns bringen, und
mage in darumbe alz umbe ainen roube beklagen.
1891 j^Q^ Nürnberg an Regensburg , bittet um Beschickung eines Tags zu Neustadt an der Aisch
auf 12 Febr. 1391 wegen des Landfriedens ^ nachdem die Bischöfe von Barnherg und 20
Wirzburg beim König in Böhmen gewesen sind. 1391 Jan. 31 Nürnberg.
Aus Münch, R, A. Reichsst. Regensb. Archiv fasc. 233 X ^/^ or, m6. lü. cL c. sig. in verto impr.
Gedruckt JUon. Zoll. 6, 277 nr. 266 aus derselben Quelle,
Unser früntlich dienste bevor, ersamen fürsichtigen besunder lieben frewnde. wir
lassen ewr erberkeit wissen, daz die hochwirdigen fürsten und herren der byschof von 35
Babemberg' und der byschof von Wirczburg' bey unserm herren dem Römischen künig
zu Beheim gewesen sein, und die vorgenanten fürsten und unser herre • • der burggraf *
sind darnach auf einem tage bey einander gewesen, und haben sich etwas mit einander
unterredt von dez lands und des lantfrids notdürft wegen, und darnach hat unser herre
von Babemberg nach etlichen awz unserm rate gesant , und hat mit den von seinen und 30
der vorgenanten f&rsten wegen geredt, daz in wol geviel daz die fürsten und die stete
die in dem lantfride sein kürtzlichen auf einen tag zu einander kömen, wan sie des ein
grosse notdürft® dewehte von etlicher lewflte wegen als man ew wol erczolen wirdt wenn
ir zu uns kumt. und also sein die vorgenanten fürsten mit den unsern überein worden
Fehr. /2 umb cineu tag der da sein sol zu der Newenstat an der Aysche auf den suntag invocavit, 35
also daz man auf den samstag ze nacht do sein sol, und daz wir ew und andern steten
die in dem lantfrid sein denselben tage verkünden süUen. darumb bitten wir ewr frunt-
schafft mit allem fleizze, daz ir ewch nichts lasset hindern ir schicket ewr erber weise
potschafk; auf denselben tag mit macht umb solich stücke und prüche als vormals in dem
lant&ide gewesen sein von des hawbtmansgelt und auch von hilffe und andern Sachen 10
als ew das ewer potschaft vormals wol erczolet hat, und auch ob man icht anders ze rat
würde daz dem lande und dem lantfrid nücze und gut wer', und seit darynne nicht sew-
a) o. Zw. nicht BÜllent. b) wol ticher fdr und nicht für. c) tUhthar 1 Strichelchen oder Punkt über u.
* Dieses Umspringen in die zweite Person ist wol ohne ^ Lambert von Brunn 1974- 1898.
besondre Bedeutung; nur scheint daraus hervorzugehen, * Gerhard von Schwarzburg 1878 • 1400. li
daß der Obmann, welcher unter iuwerm herren verstan- * Friderich V 1867-1898,
den werden muß, bei der Berathung nicht anwesend war.
H. Nachherige Tage betr. Versöhnung und Landfrieden. 259
rnig, wan uns dunkt, nach dem und wir uns versteen, daz des ein grosse notdurft sey. und ^^'
lasset uns des ewr verschriben antwurt wider wissen bey disem boten. datum feria 3
ante purificacionem Marie anno 91.
\in verso] Den ersamen f&rsichtifiren • • burger- ^^^ ,
5 meistern und rate der stat zu Kegenspurg unsern a "ma k
.1 1 ' t Tt. /• j 2 ** ^ Urem berfi^.
guten besunder heben frewnden. °
141. Elf genannte Reichsstädte verbrechen y der Stadt Kempten, welche in ihre zur Erhol- ^^^
tung des Egerer Landfriedens geschlossene Freundschaft eingetreten ist, die Bestimmungen
derselben zu halten^ 1391 Juli 20 Ulm,
10 Au* Münch, R. A. Reichsst. Kemptisches Archiv fasc. 23 X */« or. mb. c €ig, pend. icUii mtegro; auf
Rückteite von späterer Band Pundtsbrte/', ib. Unke oben in der Ecke auch von epätrer Hand 12.
Erwähnt bei HaggenmüUer Geech. von Kempten i, 19S f.; daraue Regeet bei Vitcher nr. 875.
Wir die burgermaister rdt und alle burger diser nacbgeschribner dez balligen Rö-
mischen richs stett mit namen Ulme Nördlingen Memningen ^ Bijbrach Gemünde Din-
ifi kelspAhel Halle Aulun Pfullendorff Ysni^ und L^irkirch bekennen offenlich mit disem
brieff : alz wir uns got ze lobe unserm genddigen herren dem Römischen küng und dem
hailigen rieh ze eren zu behaltnüsse dez lantfridz und gemainem land ze fride und ze
gemach ettlicher fruntschafft* mit ainander gesampnot und veraint haben nach ußwisung
und sage dez brieffs den wir darumbe ainander besigelt und gegeben haben, darinne wir
20 doch unser ere gen dem vorgenanten unserm gnedigen herren dem Römischen käng
und euch gen dem hailigen rieh und gen dem lantfrid wol besorgt und bewart haben alz
euch daz derselb brieff aigenlich wiset und seit, und wan die erbern und wisen der bur-
germaister und der rät und alle burger gemainlich rieh und arm der stat ze Kempten zä
uns in die vorgenante frdntschafft getretten sind : darumbe so haben wir in hinwiderumb
25 gelopt versprochen und verhaissen und versprechen mit disem brieff uff die gelüpt und
aide die wir in dem vorgenanten brieff gelopt und geschworn haben, daz wir den egenanten
burgern der stat ze Kempten allez dez schuldig und verbunden sin sullen und wellen ze
halten ze laisten ze helffen und ze raten dez wir uns gen ainander verschriben und ver-
bunden haben, ze gelicher wise und in allem dem rechten alz ob si dieselben fruntschafft
80 mit uns angefangen betten und alz ob si mit ndmlichen werten in demselben brieff be-
griffen weren und verschriben stftnden, ungevarlich. und sullen euch dieselben zit und
jare nicht mer dcnne für hundert piund haller veranzaln und verdienen ane alle ge-
verde. mit urkund diß brieffs, daran die erbern und wisen der burgermaister und der
raute der stat ze Ulme von unser aller haissentz wegen ir stat insigel offenlich gehenkt
35 hant^, der geben ist an dem nechsten donrstag vor sant Jacobs tag dez hailigen zwölff-
hotten do. man zalt von Cristz geburt drdzehenhundert jare und darnach in dem ainund- juu 20
n'vfrntzigostem jare.
a) or. sie. b) or. beginnt da» Wort nicht mit j sondern mit ij. c) or. bautf
' Der Auedruck nBund» wird hier wie in der Urkunde möchte, befinden eich außer den oben genannten Städten
40 nr. 1S6 wol abeichtUch vermieden. Ee fragt eich welche» auch Giengen und Bopfingen, aber dae hier <^en aufge-
die •Freundechaft» ist, in welche hier Kempten aufge- führte Hallnicht, ee kann eein daß inzwischen diese Ver-
nommen wird; in nr. 186, an das man zunächst denken änderung im MitgKederetand eingetreten war.
Nov. so
260 Reichstag zu Eger im April und Mai 1389.
t99i 142. Für^zehn genannte Städte achliqfien'eine hU 1 Mai 1395 dauernde Uehereinkanft zum
Schutz ihrer Freiheiten, da sie trotz dem JBgerer Landfrieden, den sie gerne halten
wollen, Beeinträchtigungen erfahren, und da die von Karl IV und Wenzel ihnen er-
theilten Freiheiten sie zu Eingehung eines solchen Bundesverhältnisses trotz dem im
Egerer Landfrieden art. 35 enthaltenen Verbote berechtigen. 1392 Nov. 20 [ohne Ort]. ^
M aus Stuttg. St, A. Reichsstädte insgemein Studtebündnisse fasc. 6 G viiz Sl or. mb. c. 15 Hg.pend.,
wovon s die obere Wachelage eingebüßt haben, die Sigel folgen eich in derselben Ordnung in
welcher die Städte -Namen zu Eingang der Urkunde aufgezählt sind, auf jedem Presset steht der
Name der Stadt; auf Rückseite rechts unten in der Ecke von Hand wol noch des u Jahrhunderts
Izxxxii. — Die erste Insertion, die Urkunde Karls IV vom 9 Jan. 1S48 {Vischer reg. nr. ao), ist von lo
«n« eingefügt nach dem Original des Sttätg. St. Ä. Reichsstädte insgemein, Kaiser -Urkunden den
Reichsstädten in Schwaben ertheilt, 1346-1493, G yiu 30 or. mb. c. sig. pend. defic. (ohne Unter-
schrift und Registrata, Rucks, links untett in der Ecke wol glchz. 0), und daratts und aus der
wirklich inserierten Abschrift einige Varianten gegeben. Auch die beiden inserierten Urkunden
K. Wenzels vom 81 Mai laii und vom 20 Merz 1387, welche in RTA, i nr. loe und nr. 802 aus den 15
Originalen abgedruckt sind, haben hier aus der inserierten Abschrift Varianten erhcUten,
Auszug in Schmids Sammlung I 82 im Stuttg. St. A.; gedrucktes Regest bei Vischer nr. 882, auch ein
solches bei Stalin 8, 869.
In gotes namen amen. wir die borgermaister rdute and alle barger gemainlich
riebe and arme diser nachgescbribnen dez hailigen Römischen richs stette mit namen »o
Ulme Nordlingen Rotwile Memningen" Halle Qemunde Bibrach Pfullendorffe Dinkels-
puchel Kempten Koaffburen Isny Lwtkirch Aalan and Bopphingen verjehen and be-
kennen offenlichn mit disem brieffe and tagen^ kant allen den die in ansechent oder
hörent lesen : [1] als ans der allerdarchlachtigost fürst and herre hern^ Wentzlaw von
gocz gnaden Romischer kanig z& allen ziten merer dez richs and kunig za Bechem anser ts
lieber gnädiger^ herre darch gemains natzes and firids willen der lande mit raate sin
and dez richs farsten mit ainem gemainem lantfride^ versorgt hat, daby oach wir gerne
beliben and den getrawelichen halten wellen, dagen' and daby aber ans etlich wider-
satze beschehent and zAfallent die dem lande and ans grösslich ze schaden koment and
damit oucli wir von ansern fryhaiten and gnaden gedrangen and dawider beswert werden, so
dieselben anser fryhaite and gnade ans doch der vorgnant anser gnadiger® herre der
Römische kanig in dem egenanten lantfride-briefife vollekomenlichen asgeseczet and
asbedinget hat' also daz ans der egenant lantfride gentzlichen daran anschedlich sin sol,
and damit ans och derselb vorgnant anser gnädiger^ herre der Romische kanig far söliche
widersetze alz vor geschriben stät gar gnadeclichen farsechen and wol versorgt and be- se
dacht hat äff söliche fryhait and gnade , die ans sin vatter der allerdarchlachtigost fürst
and herre kaiser Karl seliger gedachtnusse zu den ziten do er Römischer kanig waz and
darnach der vorgnant anser herre kanig Wentzlaw äff ander anser fryhait and gnade,
die wir von in and andern iren vorfaren an dem riebe Romischen kaisern and kanigen
von alter bisher erlanget^ and erworben haben, von besandern gnaden gegeben and ge- «o
tftn hant mit solichen fryhaiten und brieffen* der abgeschrift von wort ze wort hienach
a) or. 9ie ; auch der Sigel'Prtuel hat diess Sehr tibung, h)or.thgcnt c)or.ne. d) or. gn&diger 7 e)or.$cheint
nicM gn&diger. t) or. gn&digcrf gnldlger? g) or. scheint doch »ol nicht erUoger.
* Der Egerer Landfriede vom 6 Mai 1889 nr. 72. i nr. 802 legten, sieht man aus RTA. i nr. 804 von 1889
* d. h. dagegen , dawider. Nov. 22-, ist schon damals an diese Verwendung gedacht 46
^ In art. 48 des genannten Landfriedens. * wordenf Vgl auch pag. 80 nt. 4. Am 7 Juni 1890 lassen
* Diese nachfolgenden Einschaltungen enthalten frei- sich die betr. Städte die Urkunde RTA. i nr. 802 vom
lieh direkt nichts von einer Erlaubnis Städtebündnisse zu Rotweiler Bofgericht bestätigen, einzelne lassen sich vmi
machen, und doch werden sie zu diesem Zweck hier an- der gleichen Stelle ein Vidimus derselben geben, i. Vi-
geführt, und ebenso in nr. 145 und 147. Welchen Werth scher Reg. nr. 882-864. 60
übrigens die Städte auf den Gebrauch der Urkunde RTA.
H. Nachherige Tage betr. Versöhnung und Landfrieden.
261
geschriben stant (and dez ersten dez vorgnanten unsers herren kaiser Karls brieff stat
also : Wir Karl von gots gnaden Römscher cbAnig z' allen zitten merer dez richs und
chAnig ze Behan bekennen uns an disem brief : wan wir die stet Auspurch Ulme Mem-
ningen® Chemptftn Koufbürn Lutkirch*» Wangen Bibrach Havenspurch*^ Lindow Buch-
5 hörn Ueberlingen Pfullendorf Ezzlingen Rütlingen Rotwil Wile Nördlingen Gemünd
Hall Hailpr&nn Wimpfen und Winsperch so genaigt so undertdnig und euch so gestendig
[weiter ganz wie die Urkunde K, Wenzels von 1377 Mai 31 Rotenburg RTA, 1, 191 f.
nr. 106^ bis insigel; dann] der geben ist do man zalt von Christes geburt driuzehen-
hundert jar darnach in dem dchtundvierczigosten jar an der mitwochn nach dem
10 zwölften tag in dem andern jar unsers richs ^ so stüt denne des egenanten unsers
gnädigen ^ herren des Romischen kunigs briefife mit namen der erst also [folgt die Ur-
kunde K. Wenzels von 1377 Mai 31 Rotenburg RTA. 1, 191 f. nr. 106^ ohne Unterschrift
tmd Registrata], darnach so stat der ander also [folgt die Urkunde K, Wenzels von
1387 Merz 20 Nürnberg RTA. 1, 547 f. nr. 302^ ohne Unterschrift und Regist/rata]); und
16 wan uns die vorgnanten unser gnadig herren kaiser Karle selige und sin sune kunig
Wentzlaw alz gar milteklichen begäbet und begnadet hant, ob uns yemant wider unser
fryhait und gnade besweren oder davon dringen wölte, daz wir dez denne ainander
suUen beholffen sin etc., alz daz die vorgeschriben unser frjhait-brieffe vollekomenlichen
wisent und sagent : darumbe so haben wir vorgnanten stette alle gemainlich ainander
so sölicher truwe fryhait und gnade , die uns beschehen und gegeben sind und der euch
wir dem hailigen Römischen riebe widerumbe schuldig sien ze halten, ermanot und
erinnert, und haben euch uns uff daz, got ze lobe dem vorgnanten unserm gnädigen^
herren dem Romischen kunig und dem hailigen riebe zu eren uns selb und gemainem
land' ze nutze ze fride und ze gemache und darumbe daz wir uns dem hailigen riebe
s^dest bas beheben mugen und^st minder davon gedrungen werden, ainhellcclichen
erkennet daz wir von wegen dez hailigen riches ainander billichen zu sölichen
fryhaiten hievorgnant beholffen sient. [2] doch vor allen dingen mit behaltnusse
dem egnanten unserm gnädigen herren dem Romischen kunig zukünftigen kaisern
und och dem hailigen riebe aller siner rechte ze halten und ze tünd ane alle
1892
Not. 20
1348
Jan. ii
1877
Mai 31
1887
Mtrz 20
80
35
k) or.tiCt auchdUImertUm'hat io* b) or. LntkirohfLiuklrchf Li wkirchf/nterfionLwtkirch. c) or. Bavens-
plrch| InBwtion Ravenspurg. d]«(a/< de» dorHgtn phant yemant Bteht hUr im Or. pfaad iemantz, in der
Imertion yemantz pfand ; d€u briefOi wo« dort in B fehlt («. BTÄ. 1,191 nt. d), itt hier vorhanden in Or. (brief)
und in der Ineertion (brieffe) ; das dortige vorkeren heißt hier m Or. und Ineertion Yerk. ; das dortige dren-
nen hat Or, richtig ebenso , Insertion versehrieben drengen. e) or, wenigstens ein Punkt über a. f) statt
dortigem phant yemant steht hier pfand yemants , /flr d«n <9mn tool gleichgütig; brieff, was dort in B fehlt,
kehrt hisr wider, vgl, p. 191 nt, d in RTA. 1, g) statt des dortigen krenken steht hier bekumbern , für den
Sinn wol gleiehgiltig. h) or. wenigstens ein Punkt Oher a.
'Dteee Urkunde vom 9 Jan, 1848 ist bei StäHn 8, 289 f.
nicht enoähnt; eie itt, außer dem erwähnten Original des
40 Stuttgarter Archivs das ich oben benützte, noch enthalten
als Einschaltung in nr. 145 und in einem Vidimus vom
24 Aug. (Bartholom.) 1409 des Abtes Johann von Blaubeu-
ren, worin zugleich noch 8 andere Urkunden vidimiert
sind; eine Abschrift steht im Ulmer Urk, B, sec, 15 med.;
45 das Vidimus und die Abschrift im Stuttgarter Archiv, das
Vidimus in zwei Exemplaren, — Dagegen erwähnt Stalin
8, 940 nt. 1 die Widerholung dieser Urkunde zu Ulm
vom 97 Jan. 1848 {die vom 9 Januar hat keinen Ort im
Datum), dat. Ulm 1848 So. vor Lichtmesse a, regn, 8; sie
50 befindet sich in einem Vidimus des Abts Heinrich von
Hälfingen zu B^tenhausen und des Probstes Johann von
Ringingen zu Denkendorf vom 20 Merz I42e {Mi, vor
pahn,), im Stuttg. St. A, Reichsstüdte insgemein kais.
Urkunden 1346-1493 orig. membran. Ich bemerke hiezu
noch, daß in diesem Vidimus der Urkunde vom 27 Jan.
dieselben 28 Städte in derselben Reihenfolge genannt
werden wie in derjenigen vom 9 Januar, Es ist mir dem"
nach kein Zweifel, daß das in dem Abdruck der ersteren
bei Lünig R. A. 18, 16 fehlende Kempten ebenda nur aus
Versehen weggelassen worden ist. Nur ist richtig, daß
Kempten am gleichen Tag eine besondere Urkunde glei-
chen Inhalts von Karl IV bekommen hat, natürlich mut.
mut,, dieselbe ist gedruckt in der Gründlichen Ausführ-
und Rettung des h, R. Stadt Kempten ur allen Herkommens
und Reichsimmedietät 1781 foL Bey lagen pag. 72f,nr, XII,
hieraus cüiert bei Hugo MediaXisierung der deutschen
Reichsstädte 89 nt. 6, und daraus bei Stalin l. c. Vielleicht
haben auch genannte andre Städte solche besondren Ur-
kunden gleichen Inhalts bekommen; Stään l. c, sagt, Jede
habe eine solche erhalten, doch ohne Beleg, außer für
Kempten,
262 Reichstag zu Eger im April und Mai 1389.
1892 geverde. [3] und ouch* in solicher beschaidenhait : wer* ez daz yemant darüber,
wer der were oder wie der genant oder gehaissen were, uns vorgnanten stette gemain-
licfa oder ain ald mer ander uns besunder, die ietzo bj uns weren oder noch fur-
baz zu uns kAmen und die doch in den vorgnanten unsern fryhait-brieffen be-
griffen weren und verschriben stünden, oder die unsern, die uns zft versprechen s
stünden, wider die vorgnanten unser fryhait und gnade angriffe oder besche-
digote oder uns davon dringen oder triben w61te, wie oder in welich wise sich daz
fügte: so suUent dw oder dieselben beschedigoten ^ stette oder stat, die denne die sache
anrüren oder angand wurde, uns alle ander vorgnanten stette darumbe zesamenmanen
an ain stat dw denne den sachen allergelegenlichost ist und uff ain söliche^ zite die wir lo
andern stette denne wol erlangen und erraichen mugen. und uff dieselben zite suUen
euch wir denne die andern stette alle zesamenkomen ane alle geverde, und da ze raute
werden ob daz oder wie daz an den lantfride ze bringent^ sye oder waz suß darzü ze
tund sye oder wie man darzü helffen welle*, und wez sich euch denne die stette da
gemainlich oder mit dem merrern taile uff ir aide darumbe erkennen ® mit hilff oder mit i5
andern sachen darzü ze^ tünd,dez sol ouch sich denne dw oder dieselben beschedigoten
stette oder stat und die iren wol benügen laussen. so suUen ouch wir alle ander stette
dem, dez sich denne der merertail under uns erkennet hett, ez were umb hilff oder umb
ander sache, gnüg tun, und ouch daz getruwelichen vollestreken und voilefüren, also
daz mit namen daz minder taile dem merern tail voUgen sol, ane alle geverde. [d^] und»o
sol ouch dehain stat under uns weder klainw noch grossw dehainen iren vortaile darinne
noch in disen sachen nicht suchen ^^ noch triben in dehainen wege ane alle ge-
verde. [4] wer' ez aber sache daz söliche löffe^ zufielen, daz ain stat oder mer under
uns, die ietzo by uns were oder noch füro^ zu uns käme, besezzen wurde oder mit
geliger also bekumbert were daz sye die andern stette^lb nicht gemanen mocht : alz »s
bald denne wir andern stette unser ainw oder mer dez innan oder gewar wurdent, ez
beschehe mit manunge oder ane manung, dw oder dieselben stette oder stat sullen denne
by dem aide unverzogenlich und ane alle geverde die nechsten dry stette daby manen,
daz sy derselben belegnen stat mit kost mit gezwg und mit allen andern sachen, damit
sy ir stat geretten und beheben mugen, ze hilffe komen, und daz ouch denne dieselben so
dry nechsten stette by dem aide tun und vollefüren sullen alz verre sy vermugent ane
alle geverde. darzü sullen dieselben stette oder stat under uns, dw des denne dez ersten
innan oder gewar wurden, uns alle ander vorgnanten stette uff daz kurczost ouch
zesamenmanen an ain stat dw denne den sachen allergelegenlichost^ were. da sullen
ouch wir denne alle unser botschaft mit voller macht hinsenden, und furbaz gedenken sa
und ze raute werden waz mer darzü ze tünd sy. und wez ouch sich denne die stette aber
gemainlichen oder mit dem merern taile verainen und ze raute werden wie furbaz
darzü ze tünd sy, daz sullen ouch denne wir vorgnanten stette alle getruwelichen halten
und vollefüren ane alle geverde. [6] und sullen ouch mit namen wir vorgnanten von
Ulme, wenne die stette von der oder ander sache wegen zesamengemant werden, alle-4o
wegen zwen von unsern rdten zu dem spruch setzen , und wir der andern stette ieglichw
a) or. doch wol nicJU auchf b) or, beaohedigen. c) or. soUchef d) or. bringet, e) or. letztet e etwas «nd««(-
lieh , aber doch wol H^ier ; erlnenntBiif f) or. om. g)or. iSchenf h) or. ibttet i)or. fdref k) or. allergf-
legcnlicbon.
* Man iieht wol, daß es nur Formalität üt, wenn hier Stelle und Funktion des Landfriedens. Doch ist hier noch 45
noch vom Landfrieden geredet wird; das folgende zeigt, nicht ausdrücklich die Rede von den sped fischen Landfrie-
daß die Hilfe von den Städten ohne Beiziehung des Land- dens-Gegenständen : Mord, Brand, Raub, unrechtem Fähen
frieden« gdeistet wvrd. Ehrenhalber oder um der Gesetz- und unrechtem Widersagen; das kommt dann schon in
lichkeit willen wird der Landfriede noch vorangestellt, dem Bündnis vom 28 April t896 nr, 14S arU 8, wo dafür
faktisch tritt der städtische Bund für seine Mitglieder in der Landfriede natürlich nicht mehr erwähnt wird. so
H. Nachherige Tage betr. Versöhnung und Landfrieden. 263
ainen und nicht mer, die stimme haben und an der frag gezellet werden. [6] und ^^*
waz euch also über alle yorgeschriben sache kost gienge, dieselben kostsallen
wir alle ander stette mit in liden und tragen, ieglichw stat nach anzale ir gewonlichen
stwre und nach der ordnunge die wir under ainander von sölicher anlegunge wegen
5 gesetzet und gemacht haben, und welich stette oder stat sölich oder ander gelt oder
gute uff uns gemain stette dargebent oder uslichent lutzel^ oder vil, dw oder dieselben
stette oder stat mugen uns alle ander vorgnanten stette darumbe uff ainen tag wol
zesamenmaneU) wenne in daz fägklich ist, und da euch wir alle unser botschaft mit
vollem gewalt, sölich kost und gelt anzelegen und ze verrechnen, hinsenden sullen. und
10 wenne euch oder alz bald daz angeleit und verrait wurde, so sol ain ieglichw stat under
uns besunder daz gelt, daz ir daran geburet ze geben, den stetten oder stat, den man
schuldig belibet, nach der anlegung in zwain manoden den nechsten hj dem aide
bezalen ane alle geverde, ez were denne daz dwselben stette oder stat, den man also gelt
schuldig belibe, dez geltz mit willen gerne lenger baiten und darumbe frist geben
15 wölte. [7] und umb daz daz dehain stat under uns sich icht ze verre vergriffe und daz
ouch wir under ainander und gen andern luten dest fridlicher sitzen und beliben, so
haben wir uns dez ouch erkennet : waz sach nu furbaz mer zwischen unser ainer
oder mer oder gen andern luten ufferstftnden, davon zwitrdcht^ oder missehel-
lunge komen mochten, wenne wir denne darumbe zesamengemant werden und sölich
20 Sache vorhin in aller stette rdte aigenlichen verkunt und verschriben wirt also daz sich
ainer ieglicher stat raute darumbe aigenlichen underreden mag und ouch sich die stette
oder stat die daz angand wurde daruff wissen ze bedenken und ze verantwurten, wez
sich denne die stette gemainlich oder mit dem merern taile umb ain ieglich sölich
Sache uff den aide erkennent seczent oder ze raute werdent, daz sol furgang haben, und
25 sullen ouch alle stette, und sunderlich und mit namen die stette die ez denne anrüret
oder angieng, dabi beliben und kain Widerrede dawider han in dehainen weg ane alle
geverde. [8] und welich stette oder stat under uns, ir were ainw oder mer, groß oder
ciain, allen vorgeschriben sachen nicht gnüg tun und den usgan wolte, oder daz sj zu
den manungen^ nicht kämen so die stette zesamengemant wurden, dieselben unge-
30 horsamen stette suUent umb ain ieglich sölich sache gebessert und gestraufft werden,
alz sich denne die andern stette under uns gemainlich oder mit dem merern tail erken-
nen daz sy damit verschuldet haben, und derselben strauffe und bftsse sullen ouch
denne dieselben ungehorsamen stette gnüg tun, ez were denne daz sy sich mit irem
rechten entschlachen und dafiir^ gestan möchten, alz sich denne die andern stette
35 erkanten daz sje ehaft note daran geirret hett. [9] und also haben wir vorgnanten
burgermaister rate und alle burger gemainlich der vorgeschribnen stette gelopt by
unsern gfiten truwen und uff die aide die wir dem hailigen riebe schuldig sien,
daz wir alle vorgeschriben sache getruwelich war und stdt halten laisten und voilefüren
sullen und wellen hinnan bis uff sant Philipps und sant Jacobs tage der zwaiger lass
40 zwolffbotten der allerschierost kompt und darnach zway ganczw jare die nechsten nach
ainander, und nicht davon ze stand noch ze laussent denne mit gemainem raute und
ainhelleclichen, ane alle argelist und geverde nach dicz brieffs sag. were aber daz wir
vorgnanten stette alle gemainlich oder ainw oder mer under uns besunder uff dieselben
zite wider die vorgeschriben artikel bekriegt oder bekrenket wurden oder weren, so
45 sullen und wellen doch wir nach der egeschriben zite ainander dennocht uff die vorge-
schriben gelüpte und aide getruwelichen gerauten und beholffen sin und alle vorge-
Mail
a) or. tehweriich ein Zeichen über n. b) or. die 2 »ehrügliegenden Pünktchen; switHlclitf c) echverlieh ein Zei-
chen über n. d) nur 1 Punkt eichtbar Über u ; oder aufrechtes StrieheUhen f
2g4 Reichstag zu Eger im April und Mai 1389.
i99i schriben sache gen ainander halten bis dwselb sache genczlich verricht und versunet
^^' *^ wirt ane alle geverde. mit Urkunde dicz brieflfs, daran wir vorgenanten stette alle und
unser ieglichw besunder ir stat gemain insigel offenlich gehenket hat, der geben ist an
der nechsten mitwochen nach sant Elspeten tag do man zalt von Cristus geburt drw-
1892
Nov.io czehenhundert jare und darnach in dem zwayundnwnczigosten® jare.
[1898] J43, Herman Ebner von Nürnberg an fünf genannte Straßburger : über Landfriedensge-
brechen und Münze verhandelt zu Bamberg vor 20 Juni 1393, andere Tage in Aus-
sicht nach Mergentheim auf 22 Juni, dann HagenaUj endlich Forchheim auf 27 Juli.
[1393^] Juni 20 [Nürnberg].
W aus Straßb. Sem. Bibl Excerpta Wenckeri i, 888'^, mit andern Briefen unter der Ueberechriß Gor- 10
respondenz Herman Ebners Nürnbergischen patricii cum proceribus quibusdam civitatis Ärgenti-
nensiSy daraus von uns die Unterschrift ergänzt; das Datum steht zu Anfang, von uns herunter-
gesetzt. Am Rand von Wenckers Band als Datumsvermuthung 188...
Wissen, daß die von dem lantfriden, die darüber sitzen, solchen brechen hetten
daß die lantfriden anging, daß sie zu rat wurden zu schreiben allen {Kirsten herren und m
stetten die in den lantfriden gehorten zu Baiern und zu Franken, daß sie komen auf den
tag zu Bobenberg. also kam dar der kanzler und herr Bursjbw^, und hetten willen von
demselben tag zu reiten gen Eisassen zu Hagenow. also auf denselben tag komen nur
vier herren dar und die von stetten. also wurden sie zu rot, daß^ allefürsten und herren,
die in den lantfriden gehorten, mit ir selbs leib dar komen selten; weiten deßwegen den »
Juni 29 tag zu Hagenau aufschiben auf Petri und Pauli, und weiten ie selber darbei sein, also
ist itzunt zu Bobenberg gewesen mein herr von Boberck, der von Würtzburg, der von
Aistet, von Regenspurg, herzog Steffan von Baiern, herzog Euprecht selbdrit, zwen herren
von Meissen, der burggraf selbdrit, und sonst wol vierzehen graffen. da haben sie geredt
von den prechcn die in den lantfriden sein zu Sweben zu Paiern und zu Francken. item «s
\t89a\ ^^^ naünz wegen, waren aber nicht einträchtig, und hatten einen andern tag genommen
Juli 27 gen Vorchhaim^ am sontag nach Jacobi. so sollen die Reinschen fürsten oder ir rätt, bischof
[i8$3] von Bobenberg, bischof von Wirtzburg, der burggraf auf den nehsten suntag komen gen
Juni 22 Mergenthaim. do wil der kanzler und herr Bursibw auch dobei sein, alsdann wollen sie
gen Hagenaw. wisscnt auch umb die btintnus mit dem von OsterricA, daß man euch das ao
Juni 20 weislich anlegt daß ir euch also versehen habt. am freitag noch Viti.
An herr Hansen von Eageneck, Ortel
Mause®, Johann Bock, Heinrich Kranch, Herman Ebner,
und Wilhelm Metziger.
a) or. go oder gut b) würde ich gern Bunybov le«en, wenn nicht weiter ufUen Bnnlbw stünde, o) Wadd. nmn. 86
d) W Vorcbhcim f e) W Maao iet doch wol gemeint ; aber fehlerha/t.
' Das fehlende Jahr ergibt sich aus nr. $86 Kosten wähnten Tage zu Bamberg und Mergentheim vom Juni
Nürnb, 1898 Juni 4-1895 Dec. 28 art. i, V30 die hier er- 1898 ebenfalls erwähnt sind.
H. Nacbherige Tage betr. Versöhnung und Landfrieden. 265
144. Gf, Johann von Wertheim und die Achter des Landfriedens in Franken und Baiern isss
an Rotenburg a. T., gebieten Beschickung eines Nürnberger Tags der Fürsten tmd ^^^-^^
Städte des Landfriedens in Franken und zugleich des in Schwaben auf 9 Dec. 1393
Nov. 18 Bamberg.
5 Au9 Bamb. Arch, Konscrv. Acta über Rotenburg a. T. wegen des Landfriedens 1348-1447 nr. 16 a Ü
or. eh. lü. cL c. sig. in verso impr, mutü* DieaufRückteite mit Tinte aufgemahlten Häiuterchen sind
wol ohne Bedeutung, wenn auch vielleicht gleichzeitig. Die beiden wann eollen vielleicfU wanne
heißen, indem das erste einen Punkt und das zweite ein ziemlich aufrecfUes Stricfielclien über dem
zweiten n nafie rechts hat; doch erscheinen in dem Stück auch sonst übergesetzte Punkte, auch
10 ungespritxte, die keine Beachtung finden konnten. Innen in der obem Ecke rechts von der Hand
des Textes Rotenburg.
Johani gravezu Wcrtheiin und die eht die mit uns über den landfride zu Francken
und zu Beyrn gesetzt sinde.
Unsern gruz zuvor, lieben frewnt. wir lazzen ewch wissen, daz der hochgeborn
16 forste und herre her Steffan pfaintzgraff bey Reyn und hertzog in Boyrn sein erberg bot-
schaft zu uns gesant hat gen Bamberg auf den landfride. die hat an uns geworben, daz in
notdurft deicht, daz forsten herren und stette, die zu dem landfride gehören, und bey de
landfride in Francken und in Swoben auf einen tag zu einander kömen von sölchs unfrids
und leftf wegen alz yetzo in dem land wern und aufstünden, zu demselben tag wolt er
20 mit sein selbs leibe unvertzogenlichen komen. dezgeleich hat uns der edel herre • • der
von Oeting haubtman dez landfride in Swoben und die eht, die mit im dorftber gesetzt
sinde, ir erberg botschaft auch bey uns zu Bamberg gehabt, die dieselben sach geleicher-
weysse an uns geworben haben, so haben wir uns selber an dem landfride erkant, daz
uns düncket, daz ein grosse notdurft sey daz fürsten herren und stete und die landfVide
25 auf einen tÄg zu einander kömen von solcher leftflf unfrids und manicherley brechen und
Sachen die dem landfride anligende seinde, und mit namen von dez gclts wegen daz man
dem landfride dar hat gelihen, und daz man alz seimig ist wenn man dem landfride
dienen sol, und auch ob man einen haubtman machen wolle der mit dreizzigoder virtzig
mit gleven in dem land umbtrabt daz man fride machet alz man vormals auch davon
30 gerett hat. dorumb so seyn* wir zu rat worden noch rat dez hoohwirdigen fursten und
herren hern Lampprehts bischoffs zu Bamberg, und haben einen tag gemachet gen Nu-
renberg auf den nehsten dinstag noch sand Niclas tag der schirst kumpt zu naht da zu Dec. 9
sein und am mitwochen davon zu reden: gebieten und manen wir ewch der eyde die ir Dtcio
dem landfride getan habt, daz ir ewch nichts lazzet hindern noch irren ir schicket ewr
35 erberg botschaft mit ewrem vollen gewalt auf den egenanten tag, wann unser herren
hertzog Steffan und der von Bamberg mit ir selbs leiben dohin komen wollen ; so haben
wir auch allen andern fürsten und herren verschriben die zu dem landfride gehören, daz
sie mit ir selbs leiben dar komen eullen. und schicket auch do mit HainrtcA Toppler, der
von ewren wegen an dem landfride sitzzet. und seit dorinne nicht seimig, wann uns
40 duncket, dais daz land und leüten ein groz notdurft sey. daz wollen wir umb ewch von
dez landfrids wegen verschulden. geben zu^ Bamberg unter dez landfrids insigel am
dinstag vor sand Elspeten tag anno etc. nonogesimo tercio. j^^ ,g
[in verso] Den erbern weysen mannen den burger-
meistern und den burgern dez ratzs der stat zu Kotenburg.
45 ft) or. Boy. b) or. doch »ehwerlieh mit VoJcalztichen.
Deutsehe RciehBtags-Äkton II. «^^
2gg Reichstag zu Eger im April und Mai 1389.
^896 145. Zwölf genannte Städte achließen einen Landfriedenshund auf 5 Jahre, also bis 1400
Apr.38 Apr, 23 j da der Egerer Landfriede an ihnen nicht gehalten wird, und da die von
Karl IV und Wenzel ihnen ertheilten Freiheiten sie zu Eingehung eines solchen Bundes
trotz dem im Egerer Landfrieden art. 35 enthaltenen Verbote berechtigen. 1395 Apr. 23
\ohne Ort\. ^
M aus Stuttg. St. A. Reichsstädte insgemein Bündel 6 or, mb, c, la sig, pend* , wovon i wenig verletzt
erhalten, i bereite unkenntlichee eben abgefallen, von den übrigen nichts mehr vorJianden ist; auf
Rückseite rechts unten in der Ecke von Hand des 14 oder 15 Jahrh, Ixzxxv. Am Schluss der Urkunde
steht dd mit Ueberstrich und Schlusshaken, Auffallend ist daß die fehlenden Sigel von Ulm Nord-
Hngen Gmünd Biber ach Dinkelsbühl Pfullendorf Isny Leutkirch Bopfingen nicht abgefallen sondern ]0
abgeschnitten sind, wie die noch erhaltnen Presset zeigen; von Memmingen läset sich dasselbe nur
vermuthcn, da hier auch der Presset fehlt; das wenig verletzt er h<ütene Sigel ist das Kemptener,
das bereits unkenntliche und eben abgefallene ist das Alener; ich nahm an, daß die Reihenfolge der
Sigel, deren Name hier nicht auf den Pressein steht wie sonst zuweilen geschieht, dieselbe ist wie
die in der Städteaufzählung der Urkunde nach dem gewöhnlichen Gebrauch. Das w mit zwei 15
Punkten ist im Druck überall durch 4f gegeben, obschon w in den meisten Fällen dem Original
besser entsproß, — Auszug bei Schmid Sammlung I se im klin. Staalsarchiv zu Stuttgart; gedruck-
tes Regest bei Vischer nr. 887.
R coli, das fast ganz gleichlatäende Stück vom ao Dec. 1896, wo m. s. die Quellen -Angabe.
Wir die burgermaister rdte und alle burger gemainlichen rych und arme diser so
nachbenempten dez hailigen Römischen rychs etette mit namen Ulme ]?ördlingen Gemünd
Memmingen Bybracb Dinkelspühel PfuUendorff Kempten Isnyn Ltitkirch Bopffingen und
Aulun bekennen offenlichen für uns und für unser nachkomen^ mit disem brieve und
tügen kunt allen den die in ansehent oder hörent lesen*': [1] wan der allerdurchlüch-
tigost fdrst und herre herr Wenczlauwe von gottes gnaden Römischer kiinig z& allen ziten n
merer dez richs und kiinig ze Behaim unser gnädiger herre uns vorgenanten stete mit
ainem gemainen landfrid, den er uns gegeben hette, wol versorget hette, und daby ge-
mains land und ouch wir, wer den an uns gehalten hett, wol mit friden beliben und
bestanden weren, daz aber layder nit beschehen ist, wan wir daby in mAnigerlay wise '
wider unser frihait gnad und recht von unredlichen gewälten gröslichen angegriffen be- so
kümbert und beschedigot sien und werden dem hailigen rych ze uneren und uns und
gemainem land ze verderplichem schaden; wan aber der vorgenant unser gnädiger herre
der Römisch kunig uns vorgenanten steten alle unser fryhait und gnade in demselben
landfridbrieff volkomenklich usgesetzt und behalten hat daz uns der vorgenant landfrid
daran gentzlichen unschädlich sin sol, und damit er uns für sölich widersätz als vor ge- ss
schriben stat gar gnddiklich versorget bedacht und fursehen hat uff sölich frihait und
gnade die uns sin vatter seilig der allerdurchluhtigost fiirst und herre kayser Karl seiliger
gedachtniis z& den ziten do er Römischer künig. waz und darnach er uff ander unser
frihait und gnade, die wir von in und andern unsern herren iren vorfaren an dem rieh
Römischen kaisern und klingen von alter bizher erlanget und erworben haben, von be-4o
sundern gnaden gegeben und getan band mit sölichen frihaiten und brieffen der abge-
schrifften von wort ze wort hernach geschriben stant (und dez ersten stat des vorgenanten
1849 unsers herren kayser Karls brieff also [folgt die Urkunde K. Karls IV von 1348 Jan. 9
''^^' ^ sine loco, erste Einschaltung in nr. 142]. so stat denne des egenanten unsers gnädigen
herren des Römischen kiinigs brieff mit namen der erst also [folgt die Urkunde K. Wenzels 45
1877 von 1377 Mai 31 Rotenburg ETA, 1, 191 f. nr. 106 ohne Unterschrift und Begistrata].
^j^j' darnach so stftt der ander also [folgt die Urkunde K. Wenzels von 1387 Merz 20 Nürnberg
MeTz2o RTA. 1, 647 f. nr. 302 ohne Unterschrift und Registrata^])^ \ und wan der vorgnant unser
e
«] B fdr uns und fttr alle nnier erben und nachkomen. b) B om. und — lesen, c) Jf (ei der düätlhtt mit and wer
der w&r* begirmenden Zsüt am linksn Brnnd sin Punkt, vielleieht Vermsrhaeiehsn, d) B hat statt des Mei 60
oben von den runden Klammem eingesehloeeenen Textet nur eto. e) B add* gnidlger.
H. Nachherige Tage betr. Versöhnung und Landfrieden. ' 267
herre der Römisch küng unser notdurflRt als gar wol bedacht* hat uff die frihait als vor ^896
geschriben stat, ob uns yeman davon dringen oder dawider beswären w6lt, daz wir dez '^^'*-**
denne ainander sülIen beraten und beholffen sin etc. , als och daz die vorgenanten frihait-
brieff aJgentlich wisent und sagent: umb daz** so haben wir^ vorgenanten stete ainander
5 sölicher gnade ermant, und haben euch gedacht an daz daz wir dem hailigen riche wi-
derumb schuldig sien uns selb bi dem hailigen rieh uff die vorgenanten firihait und gnad
ze beheben als verre wir vermiigen, und darumb so haben wir uns gar beratenlich mit
wolbedachtem sinne und müt, got ze lob dem vorgenanten unserm herren dem Römischen
künig und dem hailigen rieh ze wirde und ze eren uns selbe und gemainem land ze
10 n&tz ze frid und ze gemach, verainet, daz wir darumb bi ainander beliben süllen
und wellen in aller der wise so hernach geschriben stat. [2] und^ doch vor allen dingen
mit behaltnüss dem vorgenanten unserm« herren dem Römischen künig zükünfftigem
kayser und och dem hailigen Römischen riche aller siner recht ze halten^ und ze
tünd ane alle gevArd. [3] und euch mit sÖlicher beschaidenhait : wdre daz darüber ie-
15 mand wer der war' uns vorgnanten stete gemainlich oder ain oder mer under uns besunder,
die ietzo bi uns wären oder noch füro^ zu uns kämen und die doch in den vorgenanten
unsern frihait-brieffen begriffen weren und verschriben stünden, oder dieunsern, die uns
ze versprechen stünden, wider die vorgenanten^ unser frihait und gnad angriffen
und beschedigoten oder uns davon dringen oder triben wölten, es war* mit Schätzung
20 mit versetzen oder mit mort mit prand mit roub mit unrehtem vahen oder mit unrehtem
widersagen oder wie ald in weihe wise sich daz fügti, so süllen d^V oder dieselben be-
schedigoten stete oder stat, die denne die sach angan und anrüren würde, uns alle ander
egenanten stete darumb zesamenmanen an ain stat d^ denne den Sachen allerbest gelegen
ist, und euch uff ain sölich zit die wir andren stete denne* wol erlangen und erraichen
25 mügen. und uff dieselben zit süllen euch denne wir alle ander egenanten stete mit unsrer*'
erbern botschafft zesamenkomen ane alle gevdrd, und da ze raut werden wie man darzü
helffen welle und ' waz darzü ze tünd sie. und wez euch sich die stete da gemainlich oder
mit dem merertail erkennent und ze raut werdend mit hilff oder mit andren Sachen darzü
ze tünd, dez sol euch sich denne d\V oder dieselben beschedigoten stete oder stat, oder
30 an die denne sölich sach erfordert oder gemutet würde, und die iren wol benügen lassen,
so süllen euch wir alle ander vorgenanten stete dem, dez sich denne der mertail under
uns erkent hett, es wdr' umb hilff oder umb ander sach, gnüg tun, und euch" daz getrü-
lichen" voUstreken und vollfüren. [3^] und sol° nyeman sinen vortail darinne suchen
noch ti'iben in dehainen weg ane alle gevärd. [4] und och also fürndmlich, daz kain
85 stat under uns nichtzit für band nemen noch anfahen sol, daruss uns andren
steten oder dem land unfrid zwaiung oder krieg ufferstän oder gewachssen möcht,
denne mit raut und haissent gemainer stete oder ir des merrentails ane alle gevArd als
vor geschriben stat. es wdr' denne allain ob ain stat oder mer under uns wider die vor-
geschriben artikel angegriffen oder beschedigot würden, dazsi oder ander stete zft frischer
40 getat erobern und beheben möchten, darzü möhten si, oder weihe stat dez innan würd
oder darzü tun wölt p, zu frischer getät wol tun unengolten diser verainung ane alle ge-
verde. war' aber daz dehain stat under uns^ süss ihczit anfieng, daruss uns andren steten
und dem land krieg oder unfrid wachssen möcht, ane erkantnüss der andren stete oder
a) iS als wol bctraohtot. b) lihat bei der mil diesem Wort und bei der folgenden mit wolbedachtem beginnenden
45 Zeile am Unken Sand je ein Vermerkzeiehen , tool ohne weitere Bedeutung aU daß hier der einleitende Icenge
Vordersatz aus eei. c) B om, wir. d) M bei der mit diesem Wort beginnenden Zeile am linken Rand ein Punkt,
vielleicht Vermerkzeiehen. e) B add. go&digcn. f) R behalten, g) hier in B ein Merkzeichen? h) M Torgen
mit 2 Ueberstriehen, i) B om. denne. k) Munsr mit dem Haken j B nnsern orbem botschaflen. 1) B ald.
m) R om. ouch. n) om. B. o) B add. och. p) B weih stete dez innan wurden oder darzfi t&n wSlten. q) B
!iO hat under ans versetzt nach iehczit.
268 Reicbslag zu Eger im April und Mai 1389.
i9$6 lY des mcrcrtails ane alle gevdrd als voi* gescfariben stat , darzü süllen ouch ir die andren
^^' stete nihtzit schuldig noch gebunden sin ze helffen, &y itgen es denne gern^. [S] wdr'
och sacli daz von dem vorgenanten unsorm^ herren dem Römischen künig oder von
ieman andre von sinen wegen dehain m&tung^ oder vordrung beschähe an uns
egenanten stete gemainlich^ oder an^ ain oder mcr besunder, umb daz haben wir 6
uns yetzo verainet, daz icht unordenlich von kainer stat geantwiirt werde, daz unser
dehainw besunder daz niht verantwürten sol denne nach raut und underwisung ge-
mainer stete oder ir dez merrentails ane alle gev^rd. [6] beschäch ouch daz, dez
got nicht enwelle, daz dehain stat under uns ain oder mer besessen wurde oder
mit geleger also bekiimbert wdr' daz si die andren stete nicht gemanen möcht : als lo
bald denne wir andren stete unser ain>V oder mer oder weihe dez denne dez ersten
innan oder gewar wurden', es beschdch mit manung oder ane manung, d^ oder
dieselben stete oder stat süllen denne unverzogenlich und ane alle gevdrd die nehsten
dry stete dabi manen, daz si derselben belegnen stat ze hilff kernen mit kost mit
gezttg und mit allen andren sachen, damit si denne ir stat gercttcn und beheben mügen, is
und daz ouch denne dieselben dry nehsten stete tftn und vollfAren suUen alz verre si
verm&gen ane alle gevArd. darzü stillen dieselben stete, die des des ersten innan und
gewar sind worden, uns alle ander stete uff daz kürtzost ouch zesamenmanen an ain stat
die denne den sachen allerbest gelegen ist. und da suUen ouch wir denne alle unser erber ^
botschafft hinsenden mit voller macht, fiirbaz ze^ gedenken und ze raut werden, waz mer 20
darzä ze tuend sie oder wie die die vor der stat lägen oder ir helffer anzegriffen oder ze
beschedigen sien. und wez sich die stete denne da gemainlich oder mit dem merrtail da-
rumb veraynend oder zu raut werdend, dem sol denne ain iegeliohti stat under uns aber
gnüg t&n ane alle gevArd. [7] und waz kost darüber gieng, dieselben kost stillen
wir alle ander vorgenanten stete gemainlichen mit ir liden und tragen, iegelich\V stat 25
nach anzal ir gewonlichen st^re und nach der ordenung die wir under ainander gesetzt
und gemacht haben, ane alle gevdrd. und weihe stete oder stat under uns sölich oder
ander kost oder gelt uff unser aller nücz und notdurfft darlihend oder usgebend, die mügen
uns alle ander vorgenanten stete gemainlichen darumb wol zesamenmanen uff ainen tag
wenne in daz füglich ist in ain stat under uns d^ denne den sachen allerbest gelegen ist, so
und da siillen ouch wir alle unser erber botschafft mit ganczem gewalt hinsenden sölich
kost und gelt anzelegen und ze verrechnen, und wenne oder als bald daz angeleit und
verrait' wirt, so sol ain iegelichiV stat under uns besunder daz gelt, daz ir daran geburt
ze geben, den steten oder der stat, den man denne da schuldig belibt dazselb gelt, nach
der anlegung in zwain monaten den nehsten bezaln bi dem aide ane alle gevdrde ; es wdr' 35
denne ob in dieselben stete oder stat, den man also gelt schuldig beliebe, dez geltz mit
willen gern lenger baiten oder in frist darumb geben wölten^. [8] wir haben uns ouch
mit namen dez verainet, darumb daz dest minder clag von ^ uns ufferstand : daz dehain
stat under uns in der zitdiserverainungkainen pfaulburger von gebursldten nicht
ynnemen noch entphahen°^ sol, denne die sich huse- und hdblich zA in in dieselben 40
stete" setzen und ziehen, wdr' aber daz dehain sAlicher von kainer stat under uns also
yngenomen oder entphangen wurde der iemantz unverrechnoter amptman gewesen
wdre oder im flüchsamy versworen hette, wenne denne der oder die, der dieselben ge-
wesen wercn, daz usbringend und erwisend in der stat, da si denne also ingenomen weren
a) B add. ete. b) B add. gn&digen. c) M mätäng. d) B om, gemainlich. e) B add. unser, f) tic MB; et ut 45
eine abgekürzte Äusdrueketoeiee , nan mufi noeh einmal ergäntend wi(i<rfto?«n des innan oder gewar würden ;
Sinn : aUb<üd eine oder mehrere von una andern Städten dae inne oder gewahr »ürdtn oder welche tfon uns
andern Städten dae zuerei inne oder gewahr würden, g) B om, erber. b) om, M, add, B, i) B am. und ver-
rat t. k) B add. etc. I) B under. m) M emtphahen. n) B stat.
II. Nachherige Tage betr. Versöhnung und Landfrieden. 269
(in sölicher mäuss : ob daz ainen grauffen oder herren angieng, mag dez denne sin amptman, ^^^^
der von einen wegen besetzt und entsetzt % gesweren ainen gelerten ayde z& den hailigen ^'
und nach im zwen erber unversprochen man, aber die er nicht ze gebietten hat, ouch zwen
aid zft den hailigen mit gelerten werten und^ mit uffgebottnen vingern daz in daz kund
5 und wissend sie, daz denne damit der bewisung gn&g beschehen sie; gieng aber d^ sach
ainen ritter oder kneht oder^ ainen andren^ biderben man an, der sol die bewisung t&n
mit sin selbes ayde und mit zwayn erbern unversprochnen mannen zft im, über die er ouch
nicht z& gebietten habe, in aller der wise so vor geschriben etat ; und sölicher bewisung
sol ain iegelichü stat under uns den, die daz t&n wiirden, williklich verhengen und ge-
10 statten ane alle gevArde), und welher oder weihe also überkomen werden als vor geschriben
stat, umb den oder die söln och sich denne dieselben stete oder stat fiirbaz nihtzit^ mer
annemen in dehainen weg ane alle geverd. wdr' ez aber' daz dehain sölicher fluchsamy
verbürget het, wenne denne derselb daz gelt daz er verbärget hette rieht und git, den
möcht denne ain iegelichä stat under uns wol innemen und emphahen. [9] war' ouch
15 daz ieman begerti zö uns in dise verainung ze^ komen, der mag daz wol bringen
an weihe stat er under uns wil. und dieselbe stat sol daz denne allen andren steten under
uns verkünden und ze wissen tfin. und wez sich denne die stete darumb gemainlich oder
mit dem mertail verainend und ze raut werdend ob der oder die ynzenemen sien oder
nicht, dabi sol ez ouch denne beliben. [10] und umb daz daz wir under ainander und
^ och gen menglichen dest fridlicher sitzen und beliben, so haben wir uns dez och veray-
net : waz sach nü fürbaz mer zwischen unser ainer oder mer oder gen andren
lüten ufferstünden, davon zwitracht oder unfruntschafft gewachssen möcht, wenne wir
dei^ne darumb zesamengemant werden und sölich sach ouch vorhin in aller stete rdte
aigcntlich'' verkünt und verschriben werden also daz sich^ ainer iegelichen stat raut da-
s5 rumb underreden mag und och sich die stete oder diV^ stat die daz^ angieng oder anrüren
würd daruff"' wissen ze bedenken und daz ze verantwürten, wez sich denn die stette da
gemainlichen oder mit dem merrentaiP umb ain ieglich sölich sach uff den ayde erken-
nent setzend oder ze raut werdent, daz sol och furgang haben, und siUn ouch alle stete
und sunderlich und mit namen die stete die daz denne anrftrte und angieng dabi belyben
so und kain Widerrede mer dawider han in dehainen weg, ane alle gevdrde. [11] und wer'
es daz wir vorgenanten stete gemainlich oder mit dem merrentail dehainerlay ordenung
under uns fürbaz satzten oder macheten von diser veraynung wegen damit si ge-
bessert und gesterkt würde, in weihe wise oder wie d^ denne uffgesetzt und gemacht
würde, es wdr' umb spieß ze haben oder ander ordenung® ze halten, dem sol ouch denne
35 ain iegelichiV stat under uns aber gnüg tun ane alle gevdrde^. [12] war' aber, daz got
mit sinen gnaden understand, daz dehain stat under uns, si wdr* groß oder klain, diser
unser veraynung, oder den Sprüchen und ordenungen die wir denne tdten und^ satzten
alz vor geschriben stat, nicht gnüg tdte oder den ungehorsam were oder z& den ma-
nungen so wir zesamengemant würden nicht kdmen oder in weihe wise sich daz verband-
40 lote : wez sich denn der oder d^ stat oder die iren, gen den man sölich sprüch niht halten
wölt, darumb erddhten oder für band nemen, darzü süln ir alle ander stete getr^lich
und bi den aiden beholffen sin, alz lang biz daz sölich ungehorsamen stette under uns
darzü bracht werden, daz si dem, dez sich denn die stete gemainlich oder mit dem mer-
rentail erkent betten, gnüg tünd. und süUen dennocht dieselben ungehorsamen stete ir
45 a) »ie MB. b) B <m. mit gelerten werten and. c) B add. buO. d) om. B, e) B nit. f) M doch lool ahn* Ztieheti
über a. g) J£ Strich durch ze und die beiden umgebenden Buchetaben, ohne Werth. h) om. B. i) o«i. B.
k) om. R. I) B add. denne. m) B darnss. n) M bei der mit diesem Wort beginnenden Zeile auf dem linhen
Band ein Vermerkzeichenf o) M bei der mit dieeem Wort beginnenden Zeile auf dem linken Band ein Punkt,
vielleicht Vermerkxeichen, p) B add, etc. q) B oder.
270 Reichstag zu Eger im April und Mai 1389.
1396 ayde damit nicht gebessert han, danne daz si darzü lyden und t&n siillen wUz pene in die
^^ stete gemainlich oder mit dem merrentail schöpffen und ufflegent. war' aber daz ain stat
oder mer under uns sölich öberfaren täte daz die stete gemainlich mit ainander anrurte,
alz bald daz denne vor gemainen steten oder vor ainer oder mer besunder geöffnet und
gemeldet wirt, die siillen daz denne nicht verswigen noch fiirbaz^ ligen lazzen, denne <^
daz gemain stete darüber siezen sdllen und sich uff ere und ayde erkennen waz bfiß oder
pene dW denne damit verschuldet habe^ nach dem als denne d^selb sach an ir selb ge-
schaffen were. und welich pene oder büß derselben ungehorsamen stat darumb uffgeleit
wirt, die sol si denne euch richten liden und tun ane widerred. und sullen och alle stete
darzti ainander getriilich beholffen sin, daz kainer stat darinne geschonet oder ir^ faren lo
gelassen werde, ane alle gevdrde. es wdr' denne ob man etlichen steten erloubti dahaim
ze beliben so die stete zesamengemant wiirden, d^ sölt denne damit diser pene nicht
vervallen sin; also doch, daz dieselben stete, den also erloubt würde dahaim ze beliben,
halten und tun süUen , wez sich denne die stete gemainlich oder mit dem merrentail zu
ieglichem male erkennend und ze raut werdent, ane alle gevdrde. [13] und wenne och is
daz beschiht daz wir vorgenanten stete also zesamengemant werden, so süUen mit namen
wir vorgenanten von Ulme zwo stimme haben, und unser andren stete ieglich^ ain
stymme und nicht mer, die an der frage gezelt werden, ane alle gevdrde. [14] und sol
euch mit namen disiV unsr^ veraynung weren und euch macht und krafft haben
1400 hinnan von h^t dem tag als dirre brieff geben ist fünff jare die nehsten nach ainander 20
'^^'■•*^ ane alle gevdrde. [15] und also haben wir vorgenanten burgermayster rdte und alle
burger gemainlichen rieh und arme der vorgenanten stete unbezwungenlich gesworn
gelert ayde zu den hailigen mit uffgebottnen vingern alle vorgeschriben sach und. ie-
gelich besunder war und stdt ze halten ze laysten und ze vollfüren getrüwelich^ und®
ane alle gevdrd und nach ditz briefs sag. und dez allez ze warem urkund ^ so haben 25
wir alle vorgenanten stete und iegelich^ stat besunder ir stat gemain ynsigel offenlich
1895 g^benkt an disen brieff, der geben ist an sant Qörygen^ tag do man zailt nach Cristus
Apr, 28 gebürt drüzehenhundert jare und darnach in dem fünffundniiirntzigostem jare.
JuH 6
1896^ 146. Ritter Appel Fuchs von Stockheim und die Achter des Landfriedens in Franken und
Baiem an Rotenburg a. 71, bitten um Beschickung eines Nürnberger Tags der Fürsten so
und Städte des Landfriedens auf 18 Juli in Landfriedens- und Münzsachen. 1395 Juli 5
Neustadt an der Aisch.
Aus Bamh. Ärch, Konserv» Acta über Rotenburg a. T. wegen des Landfriedens 1348-1447 nr. 23 a B
or. eh. HL cl. c. ng. in verso impr. Die verletzten Sieüen sind im Abdruck in Kursive ergänzt.
Appel Fuchs von Stockheym ritter und dye echt dye mit mir über ^
den lantfride zu Franken und zu Beyrn geseczt seinde.
Unsern freuntlichen gruz zuvor, üben freunt. wir lassen euch wissen , daz der
lantfride groß mercklich brechen hat die wir euch niht verschreiben künnen, und daz
solich lewffe in dem lande seinde der wir ander fursten herren und stete on ewren rat
nicht gewenden künnen und mügen. dorumb bitten und manen wir euch alles des wir 40
euch von lantfrides wegen gemanen künnen und mügen und als ir dem lantfride ver-
bunden und schuldig seyt, daz ir euch nichtz irren noch hindern lasset ir schicket ewren
vollen und ganczen gewalt mit ewr erborgen bottschaft , zu tun und zu lassen und nicht
a) R hat ditiet fürbaz nach denne. b) R hat. c) R o«i. ir. d] M doch nicht fi / e) <m. R. f) R hat 9t€Ut aUes fol-
genden nur noch etc. g) M OSrygen oder mit Kolumnation Qeojjgen f 45
H. Nachherige Tage betr. Versöhnung und Landfrieden. 271
wider hinder sich zu bringen, gen Nurenberg auff den nechsten suntag vor sand Jacobe
tag der schierst kümpt ; dohin wir auff denselben tag dye fursten und stete , die in dem J3if6
lantfrid seinde, auch zu k&men verschriben und gemant haben, daz man do zu rat werde '^"^* '*
wye solich gebrechen und lewffe gewendet werden daz lande und lewt bey friden be-
5 leiben, und haben den tag von der müncz wegen auff denselben tag auch gelegt, daz
man auff demselben tag auch davon rede und zu rat werde * wye man daz halten wolle
oder suUe. und seyt des nicht sewmig. daz wollen wir von des lantfrides wegen gern umb
euch verdienen, wann wir furchten, komen dye forsten herren graven und stete auff den
tag nicht, daz wir furbas mit namen^ ob dem lantfride nicht gesitzen noch beleiben moch-
10 ten. geben zu der Newenstat an der Aysch mit urteil unter des lantfrides insigel am i396
montag vor sand Kilians tag anno domini etc. nonagesimo quinto.
[in verso] Den erbern weysen mannen den burger-
meyetem und den burgern dez ratzs der stat zu Bötenburg ^
Juli 5
147. Zwölf genannte Städte schließen einen Landfriedenabund auf 5 Jahre^ aho bis 1401 J^^s
15 Dec. 20 j fast ganz wie am 23 April 1395 nr, 145. 1396 Dec. 20^ [ohne Ort].
Dee. 20
R am Bamb. Arch. Konserv. Acta über Rotenburg a. T. wegen des Landfriedens 1848-1447 nr. so a B
auf 6 SeUen in foUo cop. chart. coaev., die Uebertchrift der nottehi sint ubereinkumen gemein
stet als sie zunechst zu Ulme bi ainander woren am mittwochen vor Thome apostoli 1896 M 189€
wol von andrer aber jedenfaila gleichzeitiger Hand, die mit arabischen Ziffern geschriebene Dee. 20
so Jahreszahl ist der Tinte ntich wol doch auch von derselben Hand wie der übrige Theil der lieber-
Schrift. Dieß Datum muß trotz aller Bedenken doch richtig sein, da auf der zweiten Seite des
dritten Blattes ein Brief [der Stadt Rotenburg] vom 4 Jan. 1897 (Do. vor Obersten) beigefügt ist mit
der üeberschrift also uns die von Ulme dornach vorschriben von gemainer stet wegen, doruf
haben wir in also geantwurt. In diesem Briefe ist erwähnt eine kürzUch in Ulm stattgehabte
HS Versammlung gemeiner Städte und eine ebensolche die jetzt auf io Januar {Mi. nach Obersten) in
Augsburg bevorsteht, es ist übrigens darin von obigem Landfriedensbunde der Städte nicht die
Rede sondern nur vom Besuch der Frankfurter Messe worüber zu Ulm verhandelt worden und zu
Augsburg abermals Verhandlung in Aussicht steht, die erstere Versammlung hatten die Rotenburger
beschickt, wegen der zweiten entschuldigen sie sich (daz wir zu dlser zit unser botscbaft dahin niht
30 bringen mfigen). Die Üeberschrift unsres Stücks scheint von derselben Hand wie diejenige des
genannten Briefes und dessen Text selbst. Die Blätter waren früher einmal irgendwo eingebunden ,
vielleicht sind sie ein Bruchstück eines ehemaligen städtischen Kopial- Buchs»
Wir die burgermaister [weiter wie in dem fünfjährigen Landfriedensbund der nem-
lichen 12 genannten Städte vom 23 Apr. 1395 y wo die Abweichungen unter Variante R an-
35 gegeben sind ; der sachliche Inhalt wird nur betroffen durch folgende unter die bloßen
Varianten nicht aufgenommene Verschiedenheiten : in art. 4 fehlt oder dem land und und
dem land , und ist vor wol t&n unengolten beigefügt von ainem mittemtage bis zu dem
andern, sonst alle Artikel gleichlautend; der Schluss abgebrochen lautet noch une folgt] und
dez allez ze warem urkünd etc.
40 a) or. werden, b) or. verletzt, der letzte Buehetaha »eheint n, der erete iet n oder m oder a; s« ergänzen mit eren
oder mit nutzen f c) or. R6tenbarg f
* Daß bereits hier wider am 20 Dec. 1896 ein solcher übrigens nicht zu erkennen ^ ob hier schon eine Ausferti-
Landfriedensbund von diesen Städten geschlossen wurde, gung vorlag, deren Abschrift R wäre; ich denke eher, daß
ganz ähnlich wie der vom 28 Apr, 1896, lässt sich nur da- R die Abschrift eines Entwurfes ist, über welchen die
45 raus erklären, daß der letztere, der eigentlich auch auf Städte am 20 Dec. I89e übereinkamen und der einer
6 Jahre gelten solUe, schon wider ausgegangen war, ohne künftigen Ausfertigung zu Grund gelegt werden solUe,
daß ich freilich den Grund dafür anzugeben wüsste; die daher nur der Ausdruck nottel in der üeberschrift ge-
abgeschnittenen Sigd lassen darauf schließen, s. Quellen' braucht ist.
Angabe bei der Urkunde vom 28 Apr. 1896. Aus R ist
Reiehstag zu Nürnberg
!■ September 1390.
Wir saheuj wie zu Eger keineswegs eine allgemeine Vei'söhnung der Parteien zu Stande
kam, einzelne zwar haben eich schon dort vertragen, andre thaten es nachher, aber das neue
Jahr kam und noch war nicht alles beigelegt, namentlich scheinen die Städte noch allerlei
Anstände gehabt zu hohen, wie sich gleich zeigen wird. Auch die Forderung des Königs an
die Städte wegen der Juden und Gerichte war zu Eger nur aufgestellt, keineswegs allgemein 5
bewilligt worden; vielleicht gaben diejenigen Städte, welche noch zu Eger den Bund auf^
kündigten und dem Landfrieden beitraten, auch diesen Fordei^ujigen des Königs nach, die
übrigen Boten aber lehnten vorläufig ab indem sie wegen Mangels an Vollmacht diese uner-
hörte Sache erst noch zu Hause vorlegen wollten^. Laut der mündlichen Aeußerung der
königlichen Räthe* scheint ihnen dieß av»ch zugestanden worden zu sein, indem von ihnen lo
verlangt wird, sie sollen, natürlich auf einen künftigen 2hg, ihre Boten schicJcen mit Voll-
macht in Betreff der königlichen Muthung, unter welcher letzteren die Forderung der beiden
Regalien {Juden^ und Gerichte) wenigstens mitverstanden ist.
A, Vorbereitendes. — Zunächst tritt die Judenfrage, bei einer auf ö Juni 1390
verabredeten Versammlung der Städte zu Nürnberg, wider hervor. Denn es heißt in der is
derselben vorausgehenden Aufzeichnung nr, 148 arU 2 alz unser herre der Romische kunig
mainet die Juden zu sinen handen ze ziehen, gerade wie die Forderung zu* Eger lautete
daz man ime alle Juden gebe und sin geriht widergebe nr. 88 oder und selten auch ime
die stete ir Juden gebin und selten ime auch sine gerichte widergobin nr, 91 art. 8. Es
ist immer das Judenregal gemeint. Freilich trägt nr. 148 gar keine Jahresangabe, und man 20
könnte daher fragen ob nicht die darin erwähnten Ansprüche des Königs an die Juden viel-
mehr auf die Vorgänge von 1385 zu beziehen seien. Im Jahre 1385 trifft nemlich der So.
14 Tage n. Pfingsten (art. 2) auf den 4 Juni, und in dei* That fallen schon die Stücke
RTA. 1 nr. 267 und 268 in diese Zeit, d. h, wenige Tage nach 4 Juni 1385. Allein im
Jahr 1385 scheint doch von Anfang an^die Sache nur auf eine gesetzliche Plünderung der u
Juden zum Vortheil des Königs und dann auch der Städte abgesehen gewesen zu sein *, wäh-
rend in der fraglichen nr. 148 offenbar von etwas ganz anderem die Rede ist wie wir eben
sahen, von der 1389 angeregten Zurückgabe des Judenschutzregals an den König. Es ist nur
natürlich, dass die Sache im Jahr 1390 noch nicht eingeschlafen war und daß nun endlich
dem Konig die verlangte Antwort auf seine Muthung gegeben werden soll. Wir wissenfreilich, so
daß das Regal nicht zurückgegeben wurde, aber die Städte, die auf ihren einträglichen
' Vgl nr. 88, und nr. 9i art. 8. $. 16. 16, und Einlei- von Weigerung der Städte in der Judensache und darauf
tung zum vorigen Tage lit. Z>. Durch diese Ablehnung erfolgter königlicher Ungnade, haben vielleicht doch ihren
von Seiteti der übrigen Städte ist wol auch bei denen, die Boden in obigen längeren Verhandlungen, vgL auch un-
vermuthlich nacligegeben hatten, die Sache hinfällig ge- serc Einleitung lü, C a. Schon 1868 scheint der K6nig 95
worden. solche Versuche auf die Juden zu machen, s. RTA. 2
' nr. 91 art. 6 nl. nr. 149 nt. und nr. 204 nt, .
^ Die in RTA. 1, 470, 1 ff. besprochenen Behauptungen, * Vgl. RTA. t, 4€i, 29 ff. ; 407, 8S ff.
Einleitung. 273
Jvdenschuiz nicht verzichten mögen, hatten in der königlichen Muthung natürlich eine ernste
Gefährdung dieses Besitzes entdeckt, und deshalb bedingen sie sich nun 1390 in ihren Unter-
handlungen mit des Königs Käthen aus, daß ihnen dieser j zu dessen Gunsten sie sich wegen
der Jvdenplilnderv/ng wenigstens fWr einen Augenblick ihres Judenschutzrechts begcJbeny ihre
^früheren Privilegieny und zwar natü/rlich gerade in Betreff der Juden, bestätige^, wie er denn
in der That in diesem Jahr Juden- vmd Gerichtsprivilegien an die Städte ertheilte*. Schon
deshalb also gehört nr. 148 in diese Zeit, Dazu kommt, daß nach art. 3 und 4 in nr. 148 es
Anstände im Landfrieden gegeben hatte, man sieht nicht in welchem, nur daß eitie Land-
friedensgründwng somit vorhergieng; damit kann aber nicht der Heidelherger Vertrag vom
^0 26 Juli 1384 gemeint sein, welcher nicht als Landfriede, sondern als Stallung oder Einung
bezeichnet wird^; es ist vielmehr an einen förmlichen Landfrieden zu denken, und ein sol-
cher giengja eben 1389 zu JEger den Judenschulden- Abm^achungen von 1390 voraus. Man
♦ könnte nun aber denken, nr. 148 dürfte sogar noch ins Jahr 1389 gehören, gleich nach dem
Landfrieden vom ö Mai; allein ort. 4 in nr. 148 ist doch so gefasst, als ob schon einige Zeit
15 seit der Gründung des Landfriedens verflossen wäre, so daß die in nr. 148 in Aussicht ge-
nommene Versammlung nicht schon am 20 Juni^ gleich nach Aufstellung des Egerer Land-
friedens gehalten sein kann; auch weiß man ja, daß im Jahr 1389 ein Tag zwischen Herren
und Städten angesetzt war nicht aif 20 sondern auf 13Juni^. Es bleibt also für unser Stück
beim Jahr 1390. In der That hat auch ohne Zweifel im Juni 1390, und zwar wie es scheint
20 zwischen 28 Mai und 8 Juni, eine Versammlung von Herren und Städten zu Nürnberg statt-
gefunden^, wo auch die Nördlinger waren, aus deren Archiv die Aufzeichnung nr, 148 her-
stammt. Auch die Augsbu/rger verrechnen zwischen 22 Mai und 19 Juni eind Gesandtschaft
zu den Städten nach Nürnberg, wo diese auf den König warten wollten, von dessen bevor-
stehender Avkunft damals die Rede gieng"^; dieselbe Erwartung kann auch in unserm Stück
25 nr. 148 art. 2 gefunden werden^. Und man darf annehmen, daß die Judensache hier wirk-
lich vorkam, weil damals der Nürnberger Berthold Pfiming zum Konig geschickt wurde von
— der Juden — wegen", und daß auf diesem Nürnberger Tag vomö Juni 1390, wo weder
der Konig noch seine Räthe erschienen (auch die letzteren fehlen nr. 210 art, 4), seine Forde-
rung der Zurückgäbe dieses Regals gescheitert ist. — Wir sind im reinen, daß die Nürn-
80 berger Stfidteversamndung , welche in nr. 148 art. 1 nur auf So. 14 Tage n. Pfingsten ohne
Jahr angegeben ist, auf 5 Juni 1390 gemeint war. Die genannte Verabredung aber, nr.
148 selbst, fäUt also vor 6 Juni 1390. Nun sind Städte versammelt zu Nürnberg 11 Mai
1390^^; vielleicht ist dieß die 2kLsammenkunft gewesen, auf der unsere Verabredung getroffen
wurde. Ich habe sie deshalb vom 11 Mai 1390 datiert.
35 AuA nr. 149 geht hervor, daß der König auf 1 Aug. 1390 in Nürnberg sein wollte um
der Judenangelegenheit willen : er bescheidet auf diesen Tag zwei Rathsherm und zwei
Juden aus Regensburg dahin zu sich^K Andere Städte werden ebenfalls eingeladen worden
sein. Es ist dieß ohne Zweifel der Tag^ den der König nachträglich auf Aen 24 August ver-
schob *\ worauf noch eine weitere Verschiebung bis auf den 8 Sept.folgte^^. Und dabei blieb
40 es dann, dieß wurde unser Nürnberger Reichstag vom September 1390.
' nr, 171 art. 4, vgl nr, 172 art. 4 und nr. 178 art. s\ * nr. sio art. 4.
* So an Augsburg Ulm Nürnberg Rotenburg Hegens' ' nr. Sil art. 2; und nr, 810 art. 4 (ob-solt).
bürg Basel Zürich Erfurt Nordhaueen Mülhauten, was * im oder sinen raten.
aus den müzutheilenden Urkunden hervorgeht unter Ut. ' nr, 8io art, 4.
A5 C b cdef. '° nr. Sio art, 4, vgl, nr, Sil art. i,
^ RTA. 1, 489, 88» und 447, 88^. Ebenso wenig ist daher " also das sie — bey uns und unserm rate sein. Daß
an die Mergentheimer Stalbmg oder Einung zu denken t er seinen Roth gleich mit erwähnt, lässt vielleicht von vom
RTA, 1, 590, 18^ und 694, 98'. herein zweifeln an der ernstlichen Absicht persönlichen
* Denn im Jahr 1889 fiele der So, 14 Tage n. Pfingsten Erscheinens,
50 {nr. 148 art, i) auf 80 Juni; 1890 ist es 8 Juni, " nr, 8io art, 5.
■ Vgl, nr, 188-188, " nr, 810 art, e.
Deutsche RelohstaffB-Akton II. 3^
274 Reichstag zu Nürnberg im September 1390.
WermPelzel Wenzel 1, 231 erzählt, die Reichsfürsten und Städte hätten den König vor
einiger Zeit ersucht, daß er das in Deutichland in Verfall gerathene Mümwesen verbessere
wie auch der großen Judenschulden wegen einige Vorkehrungen treffen möchte^ und daß
Wenzel, um ihrem Verlangen ein Genüge zu leisten , auf die Mitte des September einen Fiir-
stentag nach Nürnberg verschrieben habej so darf man nicht meinen, als ob ihm ein solches' 5
Ersuchen der Stände an den König etwa wirklich vorgelegen hätte, sondern es ist dieß nur
eine von den gewöhnlichen Pragmatisierungen dieses Geschichtschreibers.
B. Münzwesen, a) iC. WenzeVs Münzgesetze. — Ich finde nicht] daß, wie vofi
den Juden und Gerichten, so auch von der Münzfrage vorher die Rede gewesen wäre; viel-
leicht hai der König die Stände, oder wenigstens die Städte, von denen wir sonst Nachrichten lo
über Vor- und Zwischenverhandlungen zu bekommen pflegen, damit überrascht. Es tritt nun
1390 wie 1386 die Münzgesetzgebung neben der gesetzlichen Plünderung der Juden auf, viel-
leicht im Zusammenhang damit sofern durch diese die Mittel flüssig wurden um die Kosten *
jener leichter zu bestreiten. Auch ist die in dem neuen Münzgesetz vom 14 Sept. 1390 nr. 150
angenommene Pfenningmünze dieselbe wie die vom 16 Juli 1386 ETA. 1 nr. 260, denn is
26 Pfenninge auf 1 Nürnberger Loth hier in nr. 150 macht genau 33 Schillinge 4 Pfenninge
auf 1 Mark wie in RTA. 1 nr. 260^; nur ist 1390 nicht von Hellem und Pfenningen zu-
gleich die Rede wie 1385 sondern bloß von Pfenningen*, Ich^vermag nicht zu sagen, warum
diese Beschränkung stattfand. Doch wurde schon 1396 Febr. 21 nr. 154 dem Nürnberger
Reichsmünzmeister gestattet j wenn die Nürnberger es begehrten , auch Heller als geringere to
Münze neben der schwereren zu schlagen^ und zwar Heller deren 2 auf 1 Pfenning von 1390
giengeny also wie 1386j doch ohne daß über Korn und Auf zahl etwas näheres bestimmt wor-
den wäre wie über die Heller von 1385 geschehen war. Freilich rasch darnach^ am 20 Juli
1396, wurde in nr. 151 eine neue Münze eingeführt ^ deren Verordnung ich^ wie die zuletzt
genannte Urkunde , des Zusammenhangs der Münzgesetzgebung wegen hier beigefügt habe, s&
obwol sie wie diese auf keinen Reichstag fällt; gemäß dieser neuen Anweisung sollten, wie
1386 und 1390, Pfenninge geschienen werden mit */^fein löthig Silber und */« Zusatz, und wie
1385 kommen dazu auch Heller mit Ys f^i^ löthig Silber und '/, Zusatz, so daß 2 solcher
Heller auf 1 der neuen Pfenninge giengen. Aber statt des Nürnberger Loths ist nun das
Wirzburger zu Grund gelegt, und ich muß es den Sachverständigen überlassen zu berechnen, so
ob darin nur eine größere Bequemlichkeit und Richtigkeit liegt une das neue Gesetz selbst
angibt, oder ob damit auch eine Veränderung, wahrscheinlich Abminderung, des Werths her-
beigeführt tourde. Da die übrigen Verhältniszahlen vorliegen, so kommt es eigentlich nur
darauf an, wie am Ende des 14 Jahrhunderts das Wirzburger Loth sich zum Nürnberger
verhielt. Aber daran ist wol doch zu zweifeln , ob die Münzveränderung in der Stadt Nüm- 35
berg von 1396^ schon eine Folge von diesem kön. Gesetz des gleichen Jahres ist. Die Heller
werden zwar dort aufgeworfen in der Woche vor Jakobi^ und in der That fällt das Datum
des neuen Gesetzes in die Woche vor Jakobi, Aber dieß ist gerade ein zeitlich so enges Zu-
sammentreffen, daß nicht wol bereits die Wirksamkeit eines ursächlichen Zusammenhangs
zwischen beidem angenommen werden darf, wol aber ein sachlicher, indem die gleichen Mis- 40
stände da und dort zu einer Neuerung drängten,.
Waren bei der Judenplünderung von 1385 vorzugsweise die Städte begünstigt, und
stützte sich der König bei Erlass des damaligen Münzgesetzes eben auch auf sie, so ist dieß-
mal in beiderlei Hinsicht der fürstliche Kreiß im Vordergrund. Doch ist die Münzgesetz-
gebimg zugleich auch für die Städte bestimmt. Wenn gleich das Hauptgesetz nr. 150 im Ein- 45
* VgL auch Hegel in St, Chr. 1, 240, 4U, 8-24 Münzreform.
• Hegel in St. Chr. i, 248, 7 ff. * Chronik bis 1434 {1441) in St. Chr. /, 8S3,4f. — Dtu
*St. Chr. if 869, 4 f. Vgl. ibid. 281 nt. 2; 288 nt. » und neue kön, Gesetz von 1896 RTA, 2 nr. tsi war iibrigens
8; 868,9 '869,8; und ZU Äugsöurg 28 Juli 1896 St. Chr. 6 bisher ganz unbekannt.
Einleitung. 275
gang nur von dem Rathe der Fürsten Gfrtxfen und Herren spricht, so ist dieser Roth doch nur
das vorausgehende, v/nd wenn in art, 9 nur diese und die Getreuen des Reichs als Anwesende
hei den Verhandlungen genannt werden, so erstreckt sich das Gesetz doch nach art. 2, 3, 4. 6
auch auf die Städte, 'und nach art, 8 sollen auch sie sich darauf verschreiben. Das thtm nun
5 im Willebrief nr. 155 freilich nur Fürsten Grafen und Herren, aber im Eingang desselben
sind auch im allgemeinen Städte genannt, obschon dann keine derselben ihren Namen dazu
gesetzt hat. Nicht richtig ist es daher, wenn in dem spätem Gesetz vom 20 Juli 1396 nr, 151,
mit unbestreiibarer Beziehung auf den Reichstag von 1390, gethan wird als sei der König
dabei überein worden nickt bloß mit FWrsten und Herren sondern auch mit Städten; sie
10 werden wol noch beigetreten sein, aber auf dem Reichstag selbst wissen wir nichts davon.
Ebenso wie in w> 151 steht es auch in dem kön. Gebot vom 12 Merz 1391 nr. 152 ; aber als
die Versigler des Gesetzes werden darin nur der König und andre Fürsten und Herren ge-
nannt, nicht die Städte; bis dahin hatte also noch keine Stadt ihrSigel dazugegeben; damals
hatten aber auch etliche Fürsten und Herrn es gleichfalls noch unterlassen, was denn auch
15 ausdrücklich dort bemerkt wird\ Es darf uns an der Thatsache, daß die Städte ihre Zu-
stimmung auf dem Reichstag nicht gegeben haben, keiiieswegs irre machen, daß in nr. 166
und 157* ihr Wissen und Willen bei Errichtung des Gesetzes, das Uebereinkommen mit
ihnen dabei, erwähnt wird : diese spätem Urkunden können für den Reichstag selbst nichts
beweisen*. Es ist ohne 2^eifel richtiger, daß auf dem Reichstag nur König Fürsten und
ao Herren die Urkunde (den Brief) darüber gemacht haben*, da sie in nr. 160 aufgeführt
werden und da am gleichen Tag eine Anzahl Fürsten ihren Willebrief nr. 155 dazu gegeben
haben, daß aber auf dem Reichstag selbst noch keine Stadt beitrat, wenn gleich für ihre
sofortige Zustimmung schon die Formulierung dieses Willebriefs, freilich vergeblich, vorbe-
reitet war und ihr Beitritt überhaupt gewünscht wurde. Nicht richtig aber ist es, wenn
s6 Stefan II von Baiem noch am 29 Mai 1396 nr. 159 nur von Fürsten spricht, die sich zu
der Münze verschrieben haben; denn Nürnberg wenigstens war damals beigetreten, sonst
könnte der König am 1 Januar dieses Jahres in nr. 153 unmöglich sagen, daß er es mit
den Fürsten und der Stadt Nürnberg ausgetragen habe.
Als Anwesende bei der Münzgesetzgebung (teydingen und Sachen) nennt das Haupt-
80 gesetz nr. 150 art. 9 mit Namen nur die Bischöfe von Wirzburg Bamberg Augsburg, den
Herzog Friderich von Baiern, den Burggrafen Friderich von Nürnberg; laut Willebriefs vom
gleichen Tag nr. 155 hatten noch zugestimmt Ifalzgrqf Ruprecht der jüngere, Landgraf Jo-
hann von Leuchtenberg, Ghaf Johann von Wertheim, Herr Friderich zu Hohenlohe. Aber auf-
fallend ist nun freilich in hohem Grade, daß Wirzburg Bamberg und Bwrggraf Friderich,
35 welche in diesen beiden Urkunden vorkomTnen, und ebenso Pfalzgraf Ruprecht der jüngere,
der wenigstens in nr. 155 erscheint, erst am 20 Dec. 1395 ihr Uebereinkommen in Betreff der
Münzreform schließen, nr. 158 : sie haben wahrlich lange gezögert ihr Wort einzulösen.
Der Oettingische Beitrittsbrief nr. 160 hat seine besondre Bewandtnis, er spricht von
29 Pfenningen auf 1 Wirzburger Loth und geht daher nicht auf das Hauptgesetz nr. 160
40 sondern auf das veränderte Münzgesetz nr. 151. Nur ist dann, da doch diese nr. 151 vom
König allein ausgeht und von keinem Reichstag vereinbart war, ganz wunderlich, wenn im
Eingang von nr. 160 eine Uebereinkunft der Fürsten und Herren und Städte für diese neue
Münze erwähnt wird, und man kann nur annehmen, daß dabei nr, 150 und 151 zusammen-
* Vgl. die späteren BeitriUe nr. 167-169. Reichstage gesagt; und der König selbst lässt diese Be-
45 * AehnUch die Urkunde vom 9 Mai 1898 in MeuseVs theiUgung unerwähnt in nr. 1S4, indem er nur die Be-
Geschichtsforscher 1, 168, wo von König Fürsten Herren Ziehung des Gesetzes sowol auf Städte tote auf Fürsten
Städten die Rede ist, welche die Münze aufgesetzt haben und Herrn anführt.
und überein worden sind. * Vgl. die Urkunde vom 8 Jan. 1898 in Meusefs Ge-
» Umgekehrt ist in nr, 168 überhaupt nichts von der schichtsforscher i, 166.
50 Zustimmung oder gar Mitwirkung der Stände auf dem
276
Reichstag zu Nürnberg im September 1390.
geworfen eindK Es geht aber auch zugleich daraus hervor ^ wie ungenau mit solchen for-i
Tnelho^ten AeuJJerungen verfahren vmrde, so daß auch die Angabe am Schluss betreffend die
Fürsten Herren und Städte y wenn man sie auch bloß auf nr, 150 beziehen will, an sich noch
nichts für die Zustimmung der Städte zu nr. 150 und ihr Sigeln auf dem Reichstag oder
nachher beweisen würde. s
b) Königliche Verordnungen hiebei. — Man sieht : bey den obgeschribenen
teydingen und Sachen gewesen zu sein *, das allein besagte noch gar nichts als eben Zustim'
mung zum Gesetzgebungsakt; und auch mit dem Wiüebrief* vom gleichen Tag, der erst noch
nöihig war und in dem sich zugleich noch mehrere andere dazu gesellten , war noch nicht
viel gethan. Er hinderte Friderich von Baiem und Ruprecht III nicht, in den folgen- lo
den Jahren Münzverträge zu schließen oder Verordnungen zu erlassen, die auf das hon.
Münzgesetz nicht die mindeste Rücksicht nehmen^. Erst am 20 Dec. 1395 führen 4 Fürsten,
die wie wir sahen schon auf dem Reichstag beigetreten waren, die gesetzliche Münze selbst
ein, oder verpflichten sich wenigstens zu den nöthigen AnstcUten*. Ebenso schlecht sah es
außerhalb dieses Kreißes aus. Ein halbes Jahr nach dem Erlass des Gesetzes zeigt sich, is
daß eine Anzahl Fürsten und Herren noch iminer nicht einmal formeü beigetreten ist\ und
es muß daher 12 Merz 1391 der Umlauf ihrer Münze verboten werden, nr. 152. Man weiß
nur von einzelnen Reichsständen welche beitreten '^, die Stadt Nürnberg erlässt Verordnung
über Verordnung^, Der König selbst gibt noch am 1 JaniMr 1396 dem Nürnberger
Reichsmünzmeister Herdegen Vcdczner den Aiftrag sich ansein Gesetz zu halten^; aber be- so
reits am 21 Febr. 1396 ertheiU er diesem eine ziemlich uribestimmJte Freiheit in Betreff der
Prägung von Hellem, worin nicht einmal auf das Gesetz von 1385 näher Rücksicht genom-
men ist ^^, und in der Verordnung vom 20 Juli 1396 *' lässt er auch die Pfenningmünze von
1390 fallen, die schon seit 1385 galt, und führt neue Pfenninge und neue Heller ein, die
vermuMich schlechter, jedenfalls andere sind als die von 1385 und 1390. Freilich beruft^
er sich dabei auf die Bequemlichkeit und Richtigkeit der neuen Währung u/nd die Geneigtheit
der Fürsten Herren und Städte dazu ", aber es ist in einem so wichtigen Punkte doch eine
bedenkliche Beweglichkeit der Reichsgesetzgebung. Es kann uns darm kaum verwundem,
wenn, wie wenn nichts geschehen wäre, mehrere süddeutsche Fürsten und Städte gleich darauf
1396 Nov. 29 und Dec. 6 eine ganz andere Münze beschließen^^. Man darf wol aus Meusel ^
Geschichtsforscher p. 172 folgern, daß das Gesetz vom 20 Juli 1396 (und wol auchdasvom
14 Sept. 1390) keine Zufriedenheit erregt hatte, und daß wol deshalb am Ende von 1396 so
ohne den König verfahren wurde. Es geschah freilich mit dem Vorbehalte der Unverbindlich-
keit des Vertrags, falls der König eine andere Münze gäbe, mit welcher Lande und Leute ver-
sorgt wären; begreiflicherweise aber war diese Äeußerung nur als Höflichkeit aufzufassen. ^
Der König selbst ist so schwach, die Bedeutung des Widerspruchs der Reichsstände dadurch
sodann völlig anztierkennen, daß «r** den beiden Grafen von Oettingen 1398 Jan. 6 gestattet
* Die ähnliche Redensart am Schluss über Fürsten
Herren und Städte dürfte vielleicht nur auf nr. 150 be-
zogen werden.
* nr. 160 art. 9.
^ nr. 165.
* nr. 160 nt. und nr. 165 nt.
* nr. 168.
* Den Brief besigeü hat.
' nr. 166. 167. 159.
* Siehe EinleUung lit. B d.
» nr. 168.
*^ nr. 164. — Erzb. Konrad von Mainz bestellt Concze
Münzmeister von Wirzburg auf € Jahre zu seinem Münz-
meister zu der Nuwenstad, mit dem Auftrag Hegensburger
und Schwär zburger zu schlagen, daß S8 auf l Loth gehen
und zum halben TheU bestehen, Wirzb. A. Konserv.
Mainz -Aschaflfenb. Ingross. B. 18 fol. 164', dat. 1898 s. die
{das nächstvorherg. Stück von vig. Jo, 1891 d. h. 88 Juni, lo
vorher eins vom 8 Merz 1898; das nächstfolgende vom
16 Merz 1898).
" nr. 161.
" nr. 161 art 1.
** Siehe die Regesten in Reg. Boic. ii, 87 f., Lichnowsky 45
6 Reg. nr. 187 und 181, und die Abdrücke Hirsch Münz-
archiv 8, 7-10 j Materialien zur Oetting. Gesch. i, 179- 190
und 880-884, Meusel Geschichtsforscher i, 168-178, Stütler
Grafen 8, 88 f, nr. 14^, Mon. Boie. 84», 106-118 nr. 69 und
60. 50
*^ Meusel Geschichtsforscher 1, 174.
Einleitung. 277
Münze zu schlagen ^ vxie sie die Fürsten und Herrn zu Franken und Schwaben schlagen : statt
ihnen die Münze seines Gesetzes zu gebieten, stelü er ihnen also frei zu thwnwie die andern^.
{Einen Ansatz der Rückkehr zur Reichsgesetzgebung s, nr. 305 art. 20 und 21 ; die Münze
betreffend vgl. atich nr. 143 und 146.)
5 c) Beitritts- Erklärungen dazu. — Es ist von den Beitritten inzwischen schon
mehrfach die Rede gewesen, und ich füge nur zur Erinnerung hier bei, daß unter den Beir
trittserklärungen nr. 155-160 überhaupt eine Scheidung zu machen ist: nr. 155-159 beziehen
sich auf das Gesetz vom 14 Sept. 1390 nr. 150, während bei nr. 160 an das darauffol-
gende Münzgesetz vom 20 Juli 1396 nr. 151 zu denken ist {vgl. die Anm, zu nr. 160). Ein
lö Verzeichnis der urkundlich beigetretenen gibt auch nr. 163.
d) Nürnberger Rathsverordnungen darüber. — Diese bei Siebenkees abge^
druckten Stücke sind schon RTA, 1, 465, 47 — 466, 18 besprochen worden. Wie die beiden
im ersten Bande der RTA. abgedruckten nrr. 265 und 266, so scheinen die sieben in unsrem
zweiten Bande nrr. 161'167 eine besondre Gruppe in der alten Vorlage des Siebenkees .ge-
i<i bildet zu haben, und gehören schon deshalb der Zeit n(xch wahrscheinlich sämmüich so zusam-
men, und da die eine von ihnen, nr. 166, die Zeitbestimmung 1391 Mai 14 {bzw. 1392
Jan. 28) an sich trägt, so gruppieren sich die andern um diese ^ bei den meisten derselben
ist auch, wie die Anmerkungen ausweisen, der Anschluss an das Münzgesetz vom 14 Sept. 1390
unbestreitbar. Ich habe diese 7 Stücke in der Reihenfolge gelassen, die sie bei Siebenkees
io und wol auch in dessen alter Vorlage hatten, nur die Abtheilung derselben habe ich mit
Freiheit behandelt : daß es gerade 7 sind und wie sie von einander geschieden werden, rührt
von meiner Redaktion her, die sich jedoch wie ich glaube von selbst empfiehlt und keiner:
weitem Erörterung bedarf. Wem diese Einiheilung nicht genügt, der kann sie mit derselben,
Freiheit wider umändern. Aus der BucJistabenbezeichnung, die Siebenkees angibt, hat man
25 geschlossen, daß der ihm vorgelegene Codex der Ebner^schen Bibliothek in Nürnberg ange-
hörte. Mohr Journal für Kunstgesch. und Literatur hat auch diese Codices benützt, und
Siebenkees Beiträge zum Deutschen Recht bespricht sie, auch unser D, aus dem er die vor-
liegenden Dinge hat, ist dort beschrieben.
e) Anhang : Kurrheinische Münzgesetzgebung. — Auch dießmal wie 1385 gehen
30 die Rheinischen Kurfürsten im Münzwesen ihren eigenen Weg, sie halten im wesentlichen
fest an ihrer frühern Uebereinkunft des genannten Jahres über Gold- und Silbermünze
(RTA. 1 nr. 285 und nr. 286). Die alte Vorlage Hontheim's ist uns hier ebenso unzugäng-
lich gewesen wie die des Siebenkees in lit. B dieses unseres Reichstags.
Ueber die Münzverhältnisse jener Zeit wird man übrigens immer die beste Belehrung
35 hei Hegel in St. Chr. 1, 231 ff . finden, worauf ich immer wider verweisen muß.
C. Judenschulden, a) Verhandlungen wegen des Städtekriegs, der Juden-
schulden u. a. m. — Wir sahen, daß eine allgemeine Versöhnung zu Eger nicht zu Stande
gekommen war, man hatte von dort nur die mündliche Aeußerung der königlichen Räthe *,
mit der bestimmten Richtung, die sie für die verschiedenen Einzelsühnen angaben. Diese
40 waren bis zu unserm Reichstag noch nicht alle vor sich gegangen. Die Schwäbischen Städte,
denn diese scheinen die Urheber der sämmtlichen Aufzeichnungen nr. 169-173 zu sein, wollten
aber eine urkundliche Versicherung von Seiten des Reichs haben für ihre Gefangenen Brand-
Schätzungen Rückstellung von Schlössern Erbe Eigen^, eine allgemeine Reichsamnestie für
* Frvher hatte es doch andere geläutt , dae Münzpri- ^ nr. 91 art. 6 nt.
45 vUeg für die beiden OetHnger vom 8 Jan. 189S in Meueel ' Vgl, die vorige Einleitung Ut. D, Es sind Punkte wi^
Geschichtsforeeher i, ise vHee genau auf dae Gesetz hin» sie tass zu Nürnberg -Neumarkt und Speier- Heidelberg,
welches kein andres sein kann als das vom U Sept, 1890; dann in nr, eo und in Einzehersöhnungen beim Egeren
einen solchen Versuch machte also Wenzel l, c. im Jahr Tag und seitdem, auch in nr. loe, vorkommen : eigent'
1898 nicht mehr. Uche Friedensartikel zum Abschluss des Krieges,
278 Reichstag zu Nürnberg im September 1390.
den vergangßnen Krieg, neue Bestätigung ihrer Freiheiten u. 8. w., mit einem Wort einen
wirklichen allgemeinen Friedensechluss , oder doch unverrückbar von Seiten des Reichs auf-
gestellte Normen für die JEinzelversöhnungen mit Bestätigung des Friedenszustands durch
das Reichsoherhaupt das ihnen zugleich die Versicherung der Fortdauer ihrer besondem
Stellung im Reich geben soUte. s
Die fünf bisher unbekannten Aufzeichnungen aus solchen Verhandlungen stehen in dem
ühner Codex y in welchem allein sie noch erhalten sind (abgesehn von nr. 169 y das auch im
Nördlinger Stadtarchiv sich findet), zwar beisammen j aber nickt in derselben Ordnung in
welche vnr sie setzen, Unsre nr. 170 bildet dort sogar gar kein eignes Stück, sondern besteht
nvAT aus gleichzeitigen Bemerkungen zu den einzelnen Artikeln von nr. 169, dort mit andrer i»
Tinte und von andrer Hand beigefügt, wie man sie bei den Verhandlungen aus den Aetifie-
rungen der königlichen Räthe sich notierte oder gemerkt hatte. Ich habe sie deshalb, da sie
keineswegs ein Bestandiheil von nr. 169 sind, in einer besondem nr. 170 zusammengefasst,
doch so daß deren Artikelzählung anzeigt, zu welchem Artikel von nr. 169 die einzelnen
Bemühungen oder Artikel von nr. 170 in Beziehung stehen und gehören. Der art. 6 von i^
nr. 169 hat, wie es scheint, keine Bemerkung von Seiten der kön. Räthe hervorgerufen, und
ist also wol nicht beanstandet worden. Die Reihenfolge dieser sämmüichen Stücke ist im
Codex überhaupt diese : nr. 169 (zusammengeschrieben mit nr. 170), nr. 173, nr. 171, nr. 172.
Man braucht sich am, diese ganz zufällige Zusamm^enstellung natürlich nicht zu binden, falls
andre Gründe dagegen sprechen. Ich erörtere mein Verfahren im folgenden. ^
Das Stück nr. 169 hat sein Datum am Schluss : 1389 Sept. 10. Man darf das Jahr
1389 mit aller Sicherheit als Schreibfehler ansehen, da in dem September 1389 solche Ver-
handlungen nicht nachgewiesen sind, vielmehr der Zusammenhang mit den Nürnberger Sep-
temberverhandlungen des Jahres 1390 und insbesondere mit nr. 171 {vom 12 Sept. 1390) von
selbst einleuchtet, in schlagender Weise. Also nr. 169 fällt nicht auf 10 Sept. 1389 {10 Sept. u
wäre es in diesem Jahre) sondern auf 9 Sept. 1390. — Daran schließt sich nr. 170, die
Bemerkungen die in nr. 169 hineingeschrieben sind Artikel für Artikel; sie fallen auf den
gleichen Tag oder kurz nachher. — Weiter ist ausdrücklich und bestimmt datiert nr. 171,
und zwar von Nürnberg 1390 Sept. 12. — Anders ist es schon mit nr. 172, wo sich keine
Datierung findet. Doch scheint bei der Formulierung des WorÜautssowolnr. 169 als nr. 171 so
bereits vorgelegen zu haben; so fiele das Stück nacA 9 und 12 Sept. 1390. Femer ist in
art. 4 hingewiesen auf nr. 183 art. 4 vom 16 Sept. 1390, also fällt das Stück auch nach
16 Sept. 1390. — Endlich nr. 173 muß vor nr. 180 angesetzt werden, also vor 1392 Aug. 11 ;
denn nicht nwr kann man allgemein sagen, daß die Ulmer Frage durch nr. 180zumAbschluss
gekommen ist, sondern es entsprechen auch die einzelnen Forderungen von nr. 173 den Ge- ^^
Währungen von nr. 180 ^ und zwar ziemlich wörtlich nr. 173 art. 1 =: nr. 180 art. 1, art,
i« = 6, art. 2 = 4, art. 2« = 2, 2» = 3. Es macht nichts aus, daß nr. 173 aH. 2« in
nr. 180 nicht berücksichtigt wird. Denn diese Forderung, die Judenschuldentilgung von
1390 auch auf die Ulmer Bürger auszudehnen, ist schon bedacht worden durch die Gewäh-
rung vom 6 Juni 1392 nr. 179, wodurch das Vermögen der Juden in Ulm den Bürgern da- «
selbst so ziemlich preißgegeben wurde. Und was die Forderung in nr. 173 art. i* und 3
betrifft, so ist dieß wol eben diejenige, welche der König abgewiesen hat und die deshalb weder
in nr. 179 noch 180 erwähnt zu werden brauchte. — Nun kann man aber auch sagen, daß
nr. 173 vor 6 Juni 1392 fällt, weil die Ulmer gewis die Fordeining von nr. 173 art. 2* nicht
mehr aufgestellt hohen, nachdem das Uebereinkommen dieses Tagsnr. 179 abgeschlossen war^. *»
Dieses letztere Uebereinkommen drehte sich aber nicht bloß um die Juden sondern auch umb
andnfr stuke; es sind dieß offenbar die übrigen Forderungen von nr. 173,. die in nr. 180
* überainkomen bin.
Einleitung.
279
befriedigt werden^ abgesehen von dem Punkt wegen der Ulmischen Schlösser und ihrer Amt-
leute; y)ahrscheirdich war es dieser letztere Punkt, welcher noch Erörterung veranlasste, und
ohne Zweifel ist daraus zu erklären daß nr. 180 eben erst am 11 Aug. 1392 ausgefertigt
vywrde, während aüe andern Punkte eigentlich schon am 6 Juni ins reine gebracht worden
5 waren. Der Ort ist wol Ulm wie bei nr, 179, — Wir kommen nach dieser Eröi'terung über
die Datierung von nr, 173 wider zurück auf nr, 172. Wir sahen, daß dieses Stück nach
16 Sept. 1390 fällt. Die zweite Zeitgrenze ergibt sich aus folgender Betrachtung. Unter
den Städten des Schwäbischen Landfriedens, die im Eingang von nr. 172 im allgemeinen
erwähnt sind, muß auch Ulm gewesen sein, nur daß diese Stadt noch .ihre besondern Vor-
10 schlage fü/r sich in nr, 173 gemacht hat. Aber daß die Vorschläge von nr, 172 auch für
Ulm gelten, sieht man an art. 4* in Betreff des 10jährigen Ungelds, das den ülmem in
nr. 180 art, 5 wirklich auf 10 Jahre gestattet wird, in nr, 173 aber unter den besonderen
Forderungen ülm's nur deshalb nicht vorzukommen brauchte weil es schon in nr. 172 erwähnt
ist. Ueberhaupt sieht man, daß der Wortlaut von nr, 180 sich bald an nr. 172 bald an
15 nr. 173 anschließt, daher auch ersteres Stück vor 11 Aug, 1392 fällt, und vermuihlich toie
nr, 173 auch vor 6 Juni 1392. Wir werden überhaupt bei dem engen Zusammenhange von
nr. 172 und 173 beide ziemlich in dieselbe Zeit versetzen dürfen, so daß auch fü/r nr. 173 die
vordere Zeitgrenze im 16 Sept, 1390 wird gesehen werden dürfen.
Die Sache stellt sich also so. Zu Eger^ hatten die kön. Räthe den Städten vorläufig
10 die Punkte über die Gefangenen, die Brandschatzungen , die Schlösser, die Eigen und Lehn
mündlich zugesichert, dafür sollen sie in den Landfrieden eintreten und die Muihung des
Königs in Betreff der Juden- und Oerichtsregalien zugeben. Die Unterhandlungen darüber
gehen nun 1390 weiter fort, die Städte wollen es urkundlich hohen*. Und diese Unterhand-
lungen sind nun wenigstens theilweis in unsem nrr, 169-173 erhalten. Die kÖn. Forderung
>6 wegen der Gerichte kommt hier zwar nicht geradezu wider vor, auch von der Rückgabe des
Judenregals ist nicht mehr die Rede* Allein, wenn auch das bereits beseitigt ist, so erscheinen
doch in den folgenden Urkunden unter lit, Cb-f, die die Gewährungen enthalten, noch die
Spuren dieser doppelten Muthung des Königs. Einmal lassen sich die Städte Gerichtsprivi-
legien ertheilen* und üherhaupt sich alle Privilegien bestätigen*: sie wollen sich sicherstellen
30 gegen künftige Erneuerung solcher Ansprüche, Sodann was die Juden betrifft, so erscheint
diese Frage jetzt in andrer Form : es gilt, statt der Abtretung des Regals, eine einmalige
gesetzliche Plünderung dieser kön. Kammerknechte, bei welcher auch der König seinen statt-
lichen Vortheil findet, und was die Städte dagegen herausschlagen, ist theilweis dieselbe Be-
freiung von den Judenschulden die den Herren gewährt ward ^, theils erhalten sie wesentliche
S5 Vollmachten zur Ausbeutung ihrer Juden^, vor allem noch die Versicherung ihrer Forderung
v(m der Judenschuldentilgung des Jahres 1385 '^, und zudem lassen sie sich Judenprivilegien
erOieilen oder von Treuem wider versichern ^, toie wir denn schon sahen daß sie sich überhaupt
aUe Privilegien bestätigen lassen was auch hieher wider zu beziehen ist (nr, 171 art, 4). Ein
weiterer finanzieller Vortheil ist die Einführung eines Ungeldes*, Und endlich spricht der
40 König seine Amnestie für den Krieg aus, Begnadigung wegen aller Vorgänge in demseJhen^^.
* nr. 91 art. $ rU.
* nr. 269 art. i brief gebe, ebemo nr. ni art. i, nr. 178
art. 1, nr. 178 art. i, vgl. nr. 172 art. 7.
^ nr. 177. 208. 204.
4ft * nr. 177, ISO. 198. 208. 204. Vgl. HTA. 2 nr. 61 und die
Einleitung zum kön. Friedenstag vom Jan. 1889 lit. E fünfte
Differenz ; wol ähnlich auf zuf ästen wie dort. W<ihrschein-
lieh soll das Recht Städte- Bünde zu schließen wider ein-
geschmuggelt werden t vgl. Einl. zum vorigen Reichstag
50 lit. H die letzte Anmerkung.
» So Nürnberg Rotenburg Schwein fürt Windsheim
Weifienburg nr. 188, Heydingsfeld und Bernheim nr. 187,
Regensburg nr. 192, Fridberg nr. 198, Erfurt nr. 208,
Nordhausen und Mülhausen nr. 204.
• So Augsburg nr. 178, Ulm nr. 179.
' nr. 180. 184. 186; daher auch die Vidimusse Vischer
Reg. nr. 866 und 867.
• nr. 177. 180. 184. 186. 198. 196. 200. 201.
• nr. 177. 180 und die Anm. tu nr. iso.
'• nr. 177. 180 {mit der Anm. zu art. i noch). 184. J86.
193. 104. Im Zusammenhang mit diesen Dingen sieht man
auch warum sich die Slädte im Juni 1890 die Urkunden
230 Reichstag zu Nürnberg im September 1390.
Die Punkte wegen der Gefangnen, Brandachatzungen, Schlösser, Erbe oder Eigen, kommen
aber nicht zu solcher Erledigung, sie müssen wie bisher dem Austrag unter den einzelnen
Parteien überlassen worden sein.
Welche Städte es sind, von denen die Vorschläge nr. 172 und 173 ausgehen, zeigt deren
Ueberschrift, Anders steht es mit nr. 169 und 171 : Ueberschrift und Text enthalten nichts 5
über die Urheber. Der Fundort Ulm aber weist auf die Schwäbischen hin, die Fränkischen
sind es wol nicht. Oeht aUes, nr. 169-173, at^ die Schwäbischen Städte, wie wahrscheinlich
ist, so ergibt sich, daß sie zwar die Versichrung ihrer Begnadigung wegen des Kriegs, die
Bestätigung ihrer Privilegien, das Ungeld und die Sicherung ihrer Judenvoriheilevon 1385
von vornherein verlangt haben, dagegen noch nicht zugleich an ihre eigene Betheiligung bei lo
der gesetzlichen Plünderung der Juden von 1390 (und diese Plünderung stand wol von andrer
Seite sch(mfest) dachten, da dieß erst in nr. 172 art. 4^ und nr. 173 art. 2*^ geltend gemacht
wurde, Ueberhaupt sind nr. 169 und 171 sehr nahe verwandt, und ich sehe zwischen ihnen
keinen wesentlichen Unterschied, außer daß in nr. 171 art. 1 gesagt ist oder wslz sich darinne
verloflfen hat von übergriffen oder andern Sachen statt der Worte in nr. 169 art. 1 oder i5
was sich bis uf disen h-v^tigen tag verloffen habe, eine Veränderung die wol mit Rücksicht
auf die sorgst nicht berücksichtigten Einwendungen der kön. Räthe (in nr. 170 art. P) getrof-
fen wurde, und daß art. 3 durch den Zusatz si weren ir aigen oder phant in nr. 171 etwas
genauer gefasst ist gegenüber von nr. 169 art. 5, so wie daß die Forderung der Erneuerung
der Privilegien ihre Motivierung in nr. 171 art. 4 erhalten hat durch die Judenschuldentilgung 20
gegenüber von nr. 169 art. 2 wo dieß wegblieb (welches Wegbleiben doch ohne Bedeutung ist).
So hat also der Bescheid der kön. Räthe, der auf die städtischen Vorschläge vonnr. 169
entheilt ist, auf die folgende Fassung der städtischen Forderungen in nr. 171 nur in dem
einzigen art. 1 einigen bemerkenswerthen Einflvss ausgeübt. Bei den späixm Verhandlungen
tritt aber auch dieß wider zurück : der Ausdruck bis uf dis zite kehrt in nr. 172 art. 1 und 25
nr. 173 art. 1 wider; gerade daraufscheinen die Städte Gewicht zu legen, und wenn in nr. 172
art. 1, mit offenbarer Beziehung darauf, beigefügt wird doch im und dem riche furbazmer
unschedlich an sin und dez richs rechten, so ist dieß nur eine sehr allgemeine und darum
werthlose Bestimmung, denn der Landfriede ist darin absichtlich nicht erwähnt, und das
furbazmer zeigt wie es gemeint ist : erst von jetzt an sollen künftige Uebergriffe vor dem so
Landfrieden abgeurtheilt werden ; wahrscheinlich war Burkhard von Mansperg, der in art. 2
als zurückzugebender Gefangner ausdrücklich erwähnt wird, wegen einer Sache in Gefangen-
schaft gerathen, die sich nach dem Krieg und während des Landfriedens erst begeben hatte ;
es erklärt sich aus demselben Gesichtspunkte, daß man den Bescheid der kön. Räthe nr. 170
art. 4 ignorierte, welche offenbar meinten, daß man Gefangene, die im Landfrieden, dessen »
Bedeutung die Städte herabzudrücken suchten, gemacht wären, ruich dessen Bestimmungen zu
erledigen suchen sollte*. — Dagegen wird nun in nr. 172 art. 4* auf die andere Einwendung,
tcelche die kön. Räthe in nr. 170 art. 2 gemacht hatten, betreffend eine nähere Bestimmung
der städtischen Forderung eines Ungelds, mehr Rücksicht genommen; nicht als ob auf eine
materielle Beschränkung eingegangen wäre, wol aber auf eine zeitliche; denn während das-^o
selbe in nr. 169 art. 2* und nr. 171 art. 4^ auf des Königs Lebzeit gefordert war, ist diese
Forderung jetzt auf 10 Jahre ermäßigt. Da aber inzwischen der Stadt Nürnberg und den
andern Fränkischen Städten ebenfalls wie den Herren die Judenschulden geschenkt worden
von RTÄ. 1 nr. so» und S7d gerichtlich bestätigen oder Vitcher Reg. nr. 874.
vidimieren latten , Vischer Reg. nr. ses-ses und 867, vgl * Siehe die Anm. daselbst. 45
RTA. i, 600,44-601,8; einer Botschaft von Regensburg * Nur formelle Bedeutung hat die dtircA den Zusatz
werden ebenfalls die Rechte und Freiheiten, welche der si sien verbrieft oder unverbrieft gemachte genauere
Stadt in RTA. 1 nr. so» konfirmiert worden sind, unterm Bestimmung nr. 17» art. ».
7 Juni 1890 zu Rotweil bestätigt (Münch. R,A.); siehe auch
Einleitung.
281
waren, so wollten nun auch die Schwäbischen Städte die gleichen VortJieile genießen, und
diejß ist in nr. 172 art. 4^ verlangt, mit der in art. 4^ ausgedrückten Vergünstigung wegen
der Oerichtsstelle in Betreff der Judenpfänder, während man von der Voranstellung der
fürstlichen Jttdenansprüche, wie sie die kön, Räthe in nr. 170 art. 3 gegenüber den von 1385
5 her sich schreibenden Forderungen der Städte beantragten, nichts wissen wollte. Man nahm
weiter die Gelegenheit wahr, sich gegen die Ausdehnung der landesherrlichen Gewalt der
Fürsten zu schützen, in nr, 172 art. ff*. In der Anordnung der Artikel schließt sich nr. 172
enge an nr. 171 an; auch die Wahl der Ausdrücke weist wol darauf hin, daß nr. 171 die
Vorlage war, nach welcher nr. 172 gearbeitet wwrde, doch so daß auch der Wortlaut von
10 nr. 169 dabei sichtlich berücksichtigt ist. — Die nr. 173 enthält die Forderungen Ulm's
allein. Man sieht im Wortlaute, daß nr. 169 und 172 vorgelegen haben (also auch wol
nr. 171 f). Die Punkte von nr. 172 art. 4" {Nichtoerpfändv/ng der Stadt) und 4* (üngelt)
sowie 2 (Gefangene) und 3 (Widergahe der genommenen Güter) v/nd endlich 6 (Landgerichte)
und 7 (Atisstellung von Urkunden) sind wol, wenigstens zum Theil, nur wegen Kürzebestrebens
16 oder Selbstverständlichkeit weggeblieben*. Ueberhaupt ist diese Aufzeichnung nr. 173 sicht-
lich ziemlich roh, wie denn ihr art. i* nur mit andrer Fassung in art. 3 widerkehrt; diese
beiden letztgenannten Artikel scheinen fü/r Ulm besondere Wichtigkeit gehabt zu haben, so
daß die Stadt ihretwegen allein wol diese besondre Aufzeichnung machte. Im Übrigen wird
sie mit den andern Schwäbischen Städten Hand in Hand gegangen sein, wie av^h sonst die
20 Gleichheit ihrer Forderungen zeigt ; daher in nr. 173 das zehnjährige Ungeld wol nu/r wegge-
lassen ist weil es schon in nr. 172 art. 4^ steht und also auch für Ulm geheischt war, nicht
weil Ulm es nicht wünschte, die Stadt vmsste es sich ja auch wirklich zu verschaffen*.
Ich gebe nun noch eine bequeme Uebersicht über die 6 Stücke nr. 169-173, in welcher
die einander entsprechenden Artikel zusammengestellt sind :
25
80
S5
nr. 169
1 . .
nr
-.170
1 . . .
nr. 171
. . . . 1 . . .
fiT. 172
... 1 . . . .
. . . 4(4») . . .
... 4«» . ...
... 4" . ...
nr.l73
. . . , 1
2 . .
2 ...
. . . . 4 . . .
. . . . 4« . . .
. . . . i«(2«)
2« . .
2* . .
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» • « • • 1
3 . . .
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* • • • ■ 1
. . . . 4» . . .
. . . . 5 . . .
. . . . 2 . . .
. . . . 3 . . .
3 . .
4 . .
5 . .
. . . 5 . . . .
. . . 2 . ...
. . . 3 . ...
... 4« . ...
. . . . 2
• • • « • •
• ••«••
. . . . 2^
. . . 4<*. ...
. . . . 2^
Nördl.
Vor.
bei ö ,
. . . 6 . ...
. . . 7 . ...
• B m •
• • •
• • • <
• ■•>> ■ •••
. . . . Pund
* Doch dez richs amptluten woüm 9ie tich nicht ent-
ziehen. Im Nördlinger Exemplar von nr. 169 {QueUenan'
io gäbe B) ist die Verwahrung gegen die Landgerichte in
einem besondem, aber kurzem Artikel, wol eret nach-
träglich, beigefügt, man sehe nr. 169 Variante zu art. 6,
* Da§ letztere i$t bei art, 7 von nr, iTS wahrecheinHch,
weil er sich eben von «e/6«l verstand; der Grund der
i5 Weglassung von art, 9 und s ist vielleicht, daß die Ge-
fangnen bis dahin erledigt und die Güter zurückgegeben
gewesen sein mögen-, das Ungeld (nr, m art, 4«) war
möglicherweise bereits mündlich zugesagt und bUeb des-
halb in nr, 178 weg,
50 ' nr, 180 art, 6. — Dafür, daß schon die Forderungen
nr. 178 mit für ühn gelten, spricht auch der Umstand,
Deutiohe Reieliitagi-AkUB II.
daß bei der für Ulm gemachten Ausfertigung von nr, 180
in der ThaJt, wie der Wortlaut ergibt, nicht etwa bloß
nr, 178 sondern aw:h nr, 178 vorgelegen und benutzt i§t :
ftirbas ewiclich in nr. 180 art, i kommt nur in nr, 178
art, 1 noch vor und ist von dorther genommen; hant vol-
gen gelassen in nr, 180 art. 8 ist dagegen aus nr, 178
art, 4, wo es heißt wond vollgen lassen {vgl nr. 198), und
kommt in den 4 andern Stücken nicht vor; auch art, e in
nr, 180 ist sichtlich mit Vorlage von nr, 178 art. 4 ge-
macht, sowie art, 6 in nr, 180 mit Vorlage von nr, 178
art, 4",-^ Am gleichen Tag, wie Ulm in nr. 180, erhielt
auch Augsburg u Aug. 1898 seinen Brief nr, 177 mit
ähnlichen Gewährungen,
36
2g2 Reichstag zu Nürnberg im September 139C».
b c d e f) Judenschulden in Schwabenj Franken, Baiern, am Rhein und
in der Wetterau, in Thüringen. — Die Juden$ckuldenltügung von 1390 unierscheidei
rieh wesentlich vander des Jahres 1385\ Wirbetrachten sie im folgenden naher, undberufen
uns im übrigen avf Hegel* s treffliche Auseinandersetzung in St, Chr. 1, 125 ff.
Im Jahr 1383 toaren die Städte am meisten begünstigt, und der Zusammenhang mit 5
dem Krieg, zu dem man großer Mittel bedurfte, liegt nahe genügt. Damals näherten sich
König und Städte, aus diesem Zusammengehen ergab sich die gemeinsame Mcißregel gegen
die Juden. Jetzt nach Beendigung des Kampfes steht die Sache anders. DeutUch genug hat
Wenzel rieh auf die Srite der Fürsten geschienen, sie wurden jetzt nach dem Krieg mit den
Schätzen der Juden bedacht wie früher die Städte. Hatten schon 1383 auch die Fürsten 10
profitiert, so war es doch nur mittelbar in Folge des Vorthrils der den Städten bestimmt war;
rind nun in Folge der neuen Maßregel von 1390 auch die Städte nicht leer ausgegangen, so
war es doch ursprünglich ohne Ziwrifel weniger auf sie oder nicht auf sie abgesehen. Wenig-
stens haben die Schwäbischen Städte erst nachträglich die Ausdehnung der den Herren Rittern
und Knechten zugewendeten Maßregel auch auf die Städte fordern müssen^ ; und es ist nicht 15
rinmal den größten unter ihnen, Augsburg und Ulm, gelungen dieß rivfach zu erreichen, rie
haben nur noch durchgesetzt daß sie eine Vollmacht erhielten die Juden in anderer Weise
auszupressen, nemlich auf dem Weg der ordentlichen oder außerordentlichen Besteuerung^;
mehr haben gewis au^ die kUineren Schwäbischen Städte nicht erlangt, höchstens ebensoviel.
Dagegen glrich gelang es der Stadt Regensburg* und den Fränkischen Erichsstädten*, für so
sich die gleichen VortheHe zugesichert zu erhalten, wie die Herren, später auch andern';
aus unbekannten Gründen. Ein ganz andres Verhältnis hat der König von vornherein zu
den fürstlichen Gebieten : durch die Urkunden für Schwaben Franken und Baiem* werden
gleich im Sept. 1390 an rinem und demselben Tage die Fürsten und Herren und die ihren
im weitesten Umfang begünstigt, und wo im ersten Artikel dieser Urkunden von Städten die t5
Rede ist, da rind nicht die Reichsstädte sondern die Landstädte gemrint^.
Ein zwrites ist hervorzuheben. Kam die Judenschuldentilgung von 1385 hauptsächlich
den Städten als solchen, als Gemeinden, zu gute, und nur in geringerem Gfrade den rinzdnen
Judenschuldnem, seien sie nun Bürger der Städte oder Fürsten und Herren, so ist jetzt der
Sinn der Maßregel gleichmäßig gerichtet rinersrits auf die Entlastung der rinzdnen, srien so
sie nun Fürsten oder Herren und die ihren oder aber Bürger derjenigen Städte die mitbe-
dacht wurden, wie andrer srits auf die Entlastung der mitbedachten Städte als solcher, als
Gemeinden. Für die Landschaften ist art, 1 in nr. 174. 182. 189 ganz Mar, es rind alle
einzelnen gemeint, ohne Unterschied, Herren und Unterthanen. Für die zugelassenen JRrichs-
Städte bedeuten die Worte die burgermeister rete und burger gemeinlichen in nr. 183 art. 1 35
eben die Gemeinden als solche, dagegen die Ausdrücke alle ire burger besampt und besun-
der und darczü ire underseesen und alle die iren l. c. gehen auf die rinzelnen Personen *®.
Noch deutlicher ist dieß ausgedrückt in nr, 187 burger und gmeine und in allen gmein-
liehen und ir iglichem Bunderlichen". Und in nr. 203 art. 3 werden zusammengefasst sie
* RTA. 1, 467-409. * nr. t74. 169. 189. 40
> RTA. 1, 4€lf 12-16. * In nr. 170 art. 8 werden frsükh glMi die Städte
^ nr. 17» art. 4^ und nr. 178 art. »*. mUgenannt, und hier eind eichtlich die Reichtetädte ge-
* Aug$burg in nr. 178 daz sie der Juden — geniessen meint , aber man darf Mebei wol nur an die in nr. 188 und
8&llen was sie mflgen, und Ulm in nr. 179 dehain stifT 198 genannten denken, da wie wir eahn die Schwäbied^en
— oder — icht iiilfTe. ee für eich er$t noch beantragen müeeen. Oder war doch 45
* nr. 198. in gUicker WeUe wie an die Herren eo auch von Anfang
" nr. 188. an an die Städte gedacht, und ein Theü von ihnen wäre
' nr. 187. 198. 808. 804; auchw. 199 art. lex. ergibt ein zueret nur dagegen geweeen um ihre Juden zu echonen
solche» Verhäitnit, wol auch nr. 196 art. 8 und e. Ab- und hätte ertt nachträglich »ich dazu ent»cMo»eenf
weichend »cheint e» mit Zürich nr. 800 und 80i, »owie mit ** Ebeneo nr. 198. &o
Ba»el nr. 196 zu »lehen . " Auch in nr. 198 iet e» deutlieh.
Einleitung. 283
{d. h, nach art, 1 rate burgern und stat zu Er£furte , also die Gemeinde als solche) und ire
bürgere mitwoner undersessen oder undertanS Ich kalte daher nicht für richtig^ was
Hegel in St Chr. 1, 128 sagt, daß nemlich nicht den Städten als solchen das Privileg ertheilt
worden sei. Es tvurde eben ertheüt nach beiden Seiten hin, den Städten als solchen für ihre
5 Stadtschulden und den einzelnen Bürgern für ihre Privatschulden. Man kann demnach gar
nicht zweifeln j daß die Nürnberger, welche für ihre Gemeinde keinen Gebrauch von dem
Schuldenerlass machten, vollständig Recht haben wenn sie in ihren Jahresrechnungen bemer-
ken daß sie übrigens eigentlich nichts mehr schuldig zu sein glaubten. — JSs kommt dabei
noch das folgende in Betracht. Der Gesichtspunkt der Gnadenerweisung von 1390 war in-
10 sofern abweicJiend von 1385 , als in letztgenanntem Jahre die Juden bestimmter gena/nnter
Städte betroffen wurden, mochten ihre Schuldner wohnen wo sie wollten, während 1390 die
Einwohner bestimmter genannJter Landschaften und Städte befreit wurden, mochten ihre jü-
dischen Gläubigei* wohnen wo sie wollten. So kam es, daß im Jahr 1390, wenn eine Stadt
nicht mit in die Vergahungsgnade aufgenommen ward, Widerstand vorkam, denn von dem
i5 Schuldenerlass hatte sie keinen Vortheil, sondern nur die Außenwohnenden, sie selbst aber
erfuhr noch den Nachtheü daß die Juden weniger leistungsfähig wurden. Es war daher nv/r
natürlich, daß sich Frankfurt, dem die Judenschulden nicht erlassen wurden, gegen die
Aurführung des Gesetzes überhaupt underwillig zeigte und sich wehrte*.
Endlich ist zu beachten : es war 1390 nicht eine bloße Herabsetzung der Schulden wie
20 1385j sondern ein vollständiger Erlass, und zwar von Kapital und Zinsen^ was allerdings
mehr den Fürsten und Herren und einzelnen Bürgern zu gtde kam als den städtischen Ge-
meinden, da die letzteren schon 1386, wie wenigstens für Nürnberg aus den Stadtrechnungen
durch Hegel*' erwiesen worden ist, ihre Gemeindeschulden auf diese Art losgeworden waren
und weitere Vortheile gezogen hatten^, — Man kann jetzt, nach aUen den Urkunden in denen
25 sich doch nichts derartiges findet wie die Nachricht der Augsburger Chronik St. Chr. 4, 93,
wol sagen daß diese Nachricht falsch ist, indem gemäß derselben die Städtebürger nur den
Nachlass der Zinsen und die Hälfte des Kapitals erhalten hohen würden^; richtig dagegen bei
Ulman Stromer in St. Chr. 1, 26. Die Meinung in Betreff der Hälfte des Kapitals ist viel-
leicht aus nr. 180 entstanden, wo aber nicht hievon sondern nur von kürftiger Ablieferung
30 der Hälfte der Judensteuer an den König die Bede ist'^.
Der geographische Umfang der Judenschuldentilgung ist, soviel wir sehen, nicht das
ganze Reich^, sondern zunächst sind es die Landschaften Schwaben Baiem Franken, {auch
der Doge von Venedig spricht nur von den Einwohnern der Fränkischen Bairischen und
Schwäbischen Städte, nr. 208) und dazu die weiter in unsem Urkunden genannten Städte
35 und Gebiete, Vielleicht finden sich auch noch mehr solche Diplome. Aber alle spätern Dar-
Stellungen, als habe auch ein allgemeines Gesetz für das ganze Reich existiert, sind falsch,
und man darf sie wol alle schließlich auf eine irrihümliche Auffassung des Wortlauts in
der Augsburger Chronik St, Chr. 4, 93, 13 zv/rückführen, wo es heißt gepott künig Wen-
tzelaus der Judifichait in Tütschen landen allen stetten^. Es gibt eben nur Urkunden für
40 die einzelnen Landschaften Städte oder Städtegruppen die gemeint waren. Die Maßregel
loarja auch nicht überall die gleiche^^. Daß wir die Städte am Rhein und in der Wetterau
unter lit C e besonders zusammengestellt haben, geschah nur der Uebersichtlichkeit wegen, es
' AehnUch ist e» in nr. 204 arU i. ten noch in der Folge zu bestehen, Chmel Reg, Hup. nr. es,
* Vgl. Orth RekhsmHsen tot f., Kriegk Frankf. Bür- • Vgl. die Änm. Frensdorffs l c. nt. s und Stobbe
!.'> gerztoiste 4S0, Stobbe Die Juden in Deutschland iss. Die ise nt.*
Behandlung der Saxhe voar überhaupt für die Städte ' Die handschriftliche Nachricht bei HaUaus^ Glossar
verschieden. p. t04S oben, ist ziemlich toerthlos.
^ nr. 174 art. i. * Richtig Stobbe L c. iss.
* Hegel in St. Chr. i, 121, 99-841 198, 90 f. • Vgl die Anm. zu nr. 174.
50 ■ Nürnberg hatte übrigens verschiedene Schwierigkei- *** Vgl, bes. Thüringen.
1
284
Reichstag zu Nürnberg im September 1390.
existiert aber kein allgemeiner Brief för Rhein und WeUerau; die Frankfurter Angelegen-
heit wird motiviert^ mit der Judemchuldentägung im Frankenlande, also die Stadt zu Fran-
ken gerechnet. Spangenberg^s Manßf Mische Chronik fol, 349^ spricht neben Meifien und
Thüringen auch von Hessen j und daraus kam die Nachricht über Hessen auch in Falcken-
stein's civit. Erffurt hist. 1, 279; eine Urkunde über Hessen fanden vdr nicht. Vom Elsaß 5
haben wir einen Brief Schlettstadt's an Straßbu/rg : als ir wol wissend, dez wir getrawend,
von der anmfttung wegen, so unser herre •• der Römische künig an die von Hagendwe
und uns het von unserer Juden wegen , davon wir mit unserm herren • • dem lantv>
und den andern , den es empfolhen was, dicke und vil getegdinget habend , dabi ir ette-
wiedicke von uwern frdntschaften uwere erbem beiden gehebt habend, die uns euch gar lo
truwelichen rietend und hulffend in der Sachen : nii ist es so verre kommen , daz wir ie
müßend mit unserm herren •• dem lantvOgt von der sache wegen überkommen, und ist
uns darumbe ein tag uf ein ende gemachet gein HagenSwe uf disen nehsten sunntag
fin&ge. da biten wir uwer früntschaftgetruwelich und ernstlich, daz ir uwere erbern botten
uf disen samstag zti naht bij uns zft Hagenßwe habend, und mit sunderheit die die voi^ i^
mals bi den Sachen gewesen sind oder ir ein teil , und uns nftzfimale daran nit enlaßend
iemer durch unsers dienstes willen, uwer antwurte [sc. laßt uns verschriben wider wißen
oder embietend uns wider]'. Von Köln und dem Niederrhein weiß man nichts^. — Viel-
leicht hängt das, was RTA. 3 in der Einleitung zum BT. von 1898 in Betreff der Juden
angeführt werden wird, ebenfalls noch mit der Angelegenheit von 1390 zusammen, 90
g) Abrechnung Nürnberg's bei der Ausführung der Judenschuldentil-
gung. — Wenn der König selbst als Grund der gegen die Juden ergriffenen Mafiregel an-
führt^, es sei zu befürchteny wenn die Judenschuldner den unmäßigen Zins ganz bezahlen
sollten, so würden sie landflüchtig werden und könnten keine Leistung mehr für König und
Reich aufbringen, so ist dieß natürlich nur Vorwand. Eine andere Begründung ist die, daß 2s
die Juden sich geweigert hätten den goldenen Opferpfennig an den König zu bezahlen, und
daß dieser sie dcfür hohe bestrafen wollen^; aber warum hätte dieß in den Diplomen nicht
gesagt werden sollen? wir finden davon keine Spur. Vielmehr es war eirfach eine in Folge
der letzten schlimmen Zeiten fü/r die hauptsächlichsten Theilnehmer höchst erwünschte Finanz-
maßregel % und dabei stand der König selbst nicht an letzter Stelle. Er hat zuerst daran 30
gedacht sich an den Juden zu erholen, und zwar fü/r sich allein^ als dieß nicht gieng, (heilte
er mit den andern''. Und er hat dann auch sein Schäfchen gründlich dabei geschoren.
Zwar sind schon 2!weifel erhoben worden, daß er sich selbst gewisse Procente vorbehalten
habe, wenigstens was Frankfurt und Franken betrifft*. Wie es mit Frankfurt selbst war,
sehe ich nicht ; "die Stadtrechnungen* reden nur von Geschenken an den kon. Kanzler und 35
Unterkanzler *^. Um so sicherer unssen wir den königlichen Profit aus Franken und andern
Gegenden. Von den Landen zu Schweden Franken Baiem bedingt er sich atis^\ daß die Be-
' nr, 196 in.
* dat, fer, e a. Diony$. «. a,, 0. Zw. isso Okt. 7, atu
Strafib, St. ± G. ü. P. ladula 174 nr. 7^ or. eh. lit. clauta
c. iig. in verto impr. delapso. — Früheret über die Juden
im EUaß 9. Strohel 8, 4S0 und 4Se, St. Chr. 9, 986 nt. 2.
* Weyden Geech. d. Juden in Köln» Köln 1867, p. Sil.
* nr. 174 art. 1.
* So in den Uffenbachitchen MSS. nach Orlh Reiche'
mesten p. 10» nt. a und p, ess und nach Kriegk Frankf*
Bürgerzwiete 489. AehnUch in der Limburger Chronik ed.
Roeeel 86, wo vielleicht die ureprüngUche Quelle für dieee
Auffaeeung zu euchen ist und die Wirkung der Edikte
auf Juden und Christen sehr khhaft beschrieben wird.
* Vgl. Orth L c 685.
' Vgl. Einl. lit. A und Ca.— Vgl. auch gelegentlich,
wie sein Geldbedarf zu Eger auf dem RT., von 1889 theil-
weis von den dortigen Juden gedeckt wird, Pelzel Wen- 40
zel 1 Vrk. B. p. 87 nr. 66,- das Original ist noch im Stadt-
archiv daselbst.
* Kriegk l c. 647 nt. 8S6.
• nr. 818 art. 8. 10. 18^, Vgl wuth p. 888 Hn. 17 f.
" Das Geschenk an den König nr. 818 art. 88* ist zu 45
kkm um hierher gerechnet werden zu können, und art. 84.
86. 87. 88 mit stärkeren Zahlungen an den König, wobei
auch die Juden mitspielen, ist n<cAt sidier hieher zu be-
ziehen, da es viel später fällt, vgl. Kriegk l. c. pag. 97 f.
" nr. 174. 188. 189 ort, 8. ^
Einleitung.
285
schenkten ihm und dem Reich einen redlichen Dienst thun, wenn sie dessen von ihm ermahnt
werden. Der Schuldnachlass für Schwaben und Baiern (für Franken hat sicher eine ent-
sprechende Urkunde existiert) wird ausdrücklich von der Erlegung einer Geldsumme an den
König abhängig gemacht^. Die Augsburger haben ihm 1800 fl. gezahlt* v/nd waren mit Mühe
ö dazfu zu bringen^. Für Regensburg werden 15 7o «wr Ablieferung an den König festgesetzt^ ;
von Basel erhält er, ohne daß dort die Judenschuldentilgung stattgefunden zu haben scheint
wie anderwärts, 2000 Rh.fl.^, Wahrscheinlich hat auch Zürich etwas bezahlt^, Nordhausen und
Mülhausen geben ihm eine Summte Geldes'^, Nürnberg, welches das Geschäft für seine Bürger
in die Hand nimmt, setzt jedem derselben 30 ^ofür Unkosten an, und gibt davon dem König
10 4000 fl.\ Rotenburg zahlt 1200, Windsheim 200 j Weißenburg 200'', SchweinfuH 200 flj\
Die Städte des Schwab. Landfr, und Weil gaben vielleicht at^cA". Ueberhaupt furste herre
lande stat richtet und setzt sich mit dem König nach dessen Willen von der Juden wegen*%
worunter auch an Geldzahlungen zu denken ist. Was die Herren dem König zu geben hatten,
führt Ulman Stromer ^^ an : Herzog Friderich von Baiem von seinem Land 15000 fl., der
15 Bischof von Wirzburg 15000 fl.^*, der von Oettingen von seinem Land 15000 fl. Dazu kommt^^
Graf Eberhard von Wirtemberg mit 6000 fl. Also Herren und Städte muteten dem König
zahlen. Ob die Kleinodien- Geschenke der Stadt Köln von 1390^^ auch in diesen Zusammen-
hang gehören f
Die Frage bei diesen Leistungen an den König ist, ob jedesmal ein bestimmter Procent-
80 satz und etwa übercdl der gleiche angewendet wurde. Jäger" sagt, Wenzel habe sich dabei
bald 30 vom Hundert bald die Hälfte der Schulden von Seiten der Schuldner ausbedungen;
den letztem Anschlag scheine er namentlich bei den in den Städten wohnenden Juden vorge-
zogen zu haben weil diese die reichsten Gläubiger waren. Er beruft sich aufPfister 2, 2, 200
und auf Spieß Nebenstunden 1, 113; aber bei Pfister steht nichts von einer Ausbedingung
25 der Hälfte, sondern mir von den 30 7o> ^** denen Nürnberg rechnete, nach ehr. Norib. l, c,
wo aber das an den König abgelieferte Geld nicht 30 7o beträgt sondern nur neben andern
Ausgaben der Nürnberger aus diesen, wie wir sehen werden, den Bürgern durch die Stadt
angesetzten 30 7o bezahlt wird; und dann bei Spieß l. c, steht weder etwas von der Hälfte noch
' nr. 176 und 190, Mü sein anczal Ut tein verhäUnU-
so mäßiger ArUheil gemeint, geradezu mit 7o übersetzt es
Gemeiner Regensb, Chr. i, »77.
* nr. S7S.
* nr. 176.
* nr. 191. Nach Pelxel Wenzel i, »41 Quittung vom
35 1 Mai 1891 zahlt ee 16000 Goldgulden ; beeeer 6000, «.
nr. 198 art. 8 nt.
* nr. 196.
* nr. 900.
' nr. 904.
40 ' nr. 9oe und 907.
' K. Wenzel quittiert Nürnberg Rotenburg Windeheim
Weißenburg für obige Summen, die eie ihm eehuldig ge-
worden sind von der Judenschütdenerledigung wegen,
wenn die obgeachriben stete das Torgenant gelt beczalen
45 unserm liben getrewen Borziwogien von Swynars obe-
ristem pfleger in Beyern , mü Unterschrift Ad relacionem
Hinaczkonis de Weissemburg Franciscus Olomucensis
canonicus, dat. 1891 Merz lO Nürnberg ^Fr. v. Judiea
Boh. 9S Rom. 16), im Münch. R.A. Nurnb. Reichsstadt
50 Nachträge f. 66« ad ann. 1891 XII '/s or' ^b. lit. pat. c.
sig. in verso impr., und ebenda Urk. Rothenburg kais.
PrivlU. X */j or. mb. Ut. pat. ohne erkennbare Sigelspur.
Ohne Zweifel ist dasselbe Stück gemeint mit dem sog.
Zahlungsbefehl Reg. Boio. lO, 989. Was Nürnberg b^rifft,
so vgl. nr, 906 I und nr. 907 II i; die 4000 fl. hat auch
Ulman Stromer St. Chr. i, 96 übereinstimmend, und seine
Stelle ib. lin. 16 f. {vgl. ehr. Norih. bei Oefele SS. RR. BB.
1, 897) und wer — bezalt ward erläutert sich eben aus
nr. 906 J, während er unrichtig bei Rotenburg looo, bei
Windsheim loo fl. nennt (Weißenburg hat er nicht).
^ So Strömet" in St. Chr. i, 96, 18 f., daraus wol bei
Beck Chronik von Schweinfurt 9, 9 Sp. 96. Was Beck
dort sonst noch anführt, •zu gleicher Zeit -> geben soll'
ten », ist wol nur Misverständnis.
" nr. 179 im Eingang, eine Stelle die sicher hieher ge-
hört : an dem gelt, daz wir darumb gebent werden.
** nr. 904 art. 4.
*' St. Chr. 1, 96; die lat. Bearbeitung ehr. Norib. Oefele
SS: RR. BB. 1, 897 fügt bei : nt ordinatum fuit.
^* Diesen läset ehr. Norib. L c. weg.
«■ nr. 181 nt.
** Weyden Geschichte der Juden in Köln 1867 p. 918.
Wir sahen schon, daß man nicht weiß ob die Judenmaß-
regel von 1890 sich auch auf Köln erstreckte; vgl. Stobbe
Juden in Deutschland 98. Im Kölner St. A. befindet sich
ein Brief WenzeFs an die Stadt, worin er die Juden in
deren besonderen Schutz befiehlt, dat. Betler Sonnah. vor
Jürgen a. Rom. 16 d. h. 1891 Apr. 29 Kaiserbriefe orig.
chartac.
*' Schwäbisches Städtewesen p. 406.
286
Reichstag zu Nürnberg im September 1390.
von den 30 7o cds Antheil des Königs. Die 15 7o «i«»*; welche hei Pelzd^ so erwähnt werden
als oh sie der allgemeine Maßstab gewesen wären für die Ahrechnung mit dem König, ver-
mag ich in dieser Bedeutung nicht nachzuweisen, ich finde sie nur innr. 191 und zwar bloß
für Eegenshurg festgesetzt , und gewis hat sich Pelzel die Verallgemeinerung auf eigne Faust
erlaubt, Gerneiner* behauptet freilich , daß die 16 % auch von andern reichsständischen s
Archiven und von den Geschichtschreibern bestätigt werden; aber diese bloße Behauptung ,
wenn sie die Allgemeinheit jenes Maßstabs erhärten soU, hat keinen Werth, Möglich ist frei-
lich daß dieses lokale Regensburger Abkommen av>ch in andern Fällen zum Muster diente.
Doch zahlte Nürnberg dem König mehr als 15 y^; denn diese Stadt nahm% indem sie von
jedem freigewordenen Judenschuldner 30 7o einzog, die Summe von 10791 Ib. 10 7» eh. hl. lo
ein, 15 7o ^^ ^^'^ Hälfte davon würde demnach 5395 Ib. 15 7« eh. hl. sein, der Konig erhielt
aber 4000 ß.; rechnet man nun damals^ den fi. durchschnittlich etwa auf 1 Ib. 10 sh. hl.*,
so sind 4000 fl. gleich 6000 Ib., so daß der König, unter Voraussetzung des Ansatzes von 15 7o^
zvmel bekommen hätte 604 Jb, 4^/^ sh. hl,^.
h) Verhalten Venedig* s zu der Deutschen Judenschuldentilgung. — Dien
lebhaften Handelsbeziehungen des südlichen Deutschlands und besonders Nümberg's mit
Venedig mochten es wünschenswerth erscheinen lassen, zu verhindern, daß nicht etwa die Wirk-
samkeit des eben erlassenen Schuldgesetzes dadurch theilweis aufgehoben werde, daß Deutsche
Juden ihre Deutschen Schuldner vor Venetianischen Gerichten wegen einer Oeldverbindlich'
keit belangen konnten. Wir sahen früher, wie schon im Jahr 1385 Verhandlungen wegen so
dieser Angelegenheit stattgefunden haben\ Im Jahr 1390 nun wendete sich der KSnig selbst
deshalb an den Dogen, und dieser gab schon am 14 Okt. 1390 die entsprechende Zusicheruiig,
nicht ohne Betonung der vollen Unabhängigkeit der Republik, aus reiner Oefäüigkeit^. Die
Nürnberger ihrerseits hatten ein eignes Schreiben durch einen eignen Boten, der wol die Be-
sorgung des königlichen Briefes mitübernommen hatte, mit mündlichen Aufträgen hinge- 1&
schickt, wnd erhielten ebenfalls eine entgegenkommende Antwort, die einen Tag später da-
tiert war^.
D, Städtische Anstalten und Gesandtschaften. — Die lebhafte politische Be-
wegung, welche unserm Reichstag vorausgieng, spiegelt sich in den Stadtrechnungen, so kurz
da auch oft die Notizen sind; theilweis habe ich schon sub A in der Einleitung darauf hin- so
gewiesen. Man sieht dann, wie unsere Versammlung, mehrfach verschoben, schließlich doch
noch zu Stande kam **^; und die Nürnberger Aufzeichnungen " geben uns eine namenreiche Liste
von Herren und Städten, die den Tag von der münz und der Juden wegen besuchten. Der
König selbst aber erschien nicht; obwol man schon angenommen haV^ daß er gekommen sei,
enibehH dieß doch der Begründung. Allerdings wurde Wenzel in diesem Jahr erwartet %• ss
* Pelzel Wenzel i, 238 und 287 f. und 24t.
* Regentb. Chr. 2, 278.
' nr, 206.
* Siehe die ReduktioMtnaßstäbe in nr, 206 und 207.
* Genauer i Ib. lO $h. 6 V« hl. , wie ich nach den Anga-
ben in nr. 206 und 207 im DurcluchnÜt berechne.
* Die 40000 fl., welche bei Höfler Ruprecht 77 die Städte
im ganzen zahlen müuen, eind wol eine Verwechselung
mü dem Jahr 1885, e. RTA. l, 468, 9. — Ich füge bei, daß
die Regelung de* Juden -Regalt, die in mehreren der mit-
getheilten Urkunden vorkommt , wol noch einer Unter-
«uchung bedürftig ist.
^ RTA. 1,469,44 47.
" nr. 208.
* nr. 209.
•° nr. 210 art. 6 und 6.
" nr. 210 art. 6.
»* So Hegel St. Chr. i, 125, 6.
" Ulman Stromeir, PerchtoU Pehaim, PerdUoU Pflnt-
zing bericfiten an die gemeinen Städte det Landfriedens
in Schwaben auf deren Bitte um Nachricht über den
König oder sein Kommen : daß am Di. n. Oculi [Merz 8] 40
Boreiwoy von Swinar nach Nürnberg gekommen sei; er
habe seiner Aussage nach den Auftrag erhalten, hier in
Nürnberg Wein und Kost für den König, der Jetzt he-
rauszukommen beabsichtige, zu bestellen; aber her Wor-
siboy hat ein polschaft hinder sich getflia, daz er hie z& 45
Nfirenborg unsers herron dez k&nigs peiton wöil, unde
ob er die kost also bestellen schfill alz man im ver-
schriben hab ; und derselben potscbaft ist er alle tag hie
warten j dat. Do. [glchz. korrig. aus Di.] vor letare 90
d. h. 1890 Merz xo, Nördl. St. A. Missiven von 1390 •1899 50
or. eh. Ut. cU c. sig. in verso impr. abraso. (Vgl. auch
Einl. lit. A.)
Einleitung. 287
aüein wenn er wirklich erschienen wäre^ so würde unbegreiflich sein, daß er in den Nüm*
berger Schenkungen nicht vorkommt Aus PelzeL Wenzel 1, 233 f. ergibt sich denn auch ,
daß er damals in Böhmen war. Freilich ist da>s Mümgesetz nr, 160 vom 14 Sept. 1390 eine
von ihm ausgestellte Urkunde und von Nürnberg datiert, ebenso die Judenschuldengesetze
5 vom 16 Sept, nr. 174. 182. 183. 184. 186. 189, nicht minder die Urkunde för Basel vom
15 Sept. nr. 195, und die damit zusammenhängenden Urkunden des Königs vom 17 Sept.
nr. 175 und 190. Dieß ist aber nur eine fingierte Ortsdatierung \ Das richtige tritt hervor*
in der kön. JtidenschuldentilgungS' Urkunde für Regensburg j die ebenfalls vom 16 Sept.
1390, aber von BeÜem aus datiert ist^. Der König haue nwr seine VoUmachti/räger in
10 Nürnberg *, diese stellten seine Nürnberger Urkunden aus une wenn er dagewesen wäre.
Von den anwesenden Herren führt Ulman Stromer^ eine Anzahl auf, sie finden sich alle
richtig auch in der Nürnberger Stadtrechnung, außerdem auch noch die Namen der yil
herren mit denen die Aufzählung bei Stromer endlich ohne weitere Narmn dazu zu nennen
abschließt. Auch die in dem Mümgesetz nr. 150 als anwesend aufgeführten kehren in der
lÄ Nürnberger Stadtrechnung alle wider ^ dagegen der Willebrief vom 14 Sept. nr. 155 nennt
noch Pfalzgraf Itup^*echt III und Friderich Herrn zu Hohenlohe, die sonst nicht vorkommen;
ihr Fehlen in der Nürnberger Stadtrechnung spricht dafür daß sie in der That nicht an-
wesend waren, ihre wirkliche Oegenwärtigkeit wird auch in der Urkunde selbst nicht aus-
drücklich behauptet f sie werden ihren Willebrief durch Bevollmächtigung gegeben haben. In
^0 nr. 211 art. 7 ist der Gesandte Augsburgs mit Namen genannt. Die Frankfurter Stadtrech-
nung nr. 212 zeigt daß diese Stadt den Reichstag gar nicht beschickte, die besondem heim-
lichen Sachen in art. 6 sind sicherlich die Judensachen die dann auch weiterhin in nr. 212
mehrfach bei Verhandlungen den Gegenstand bilden.
E. Erster Anhang : Plan einer Thronveränderung. — Zum Verständnis der
25 hier mitgetheilten Urkunden muß auf die Einleitung zu dem kön. Friedenstag vom April
1388 lit O verwiesen werden. Schon im Okt. 1388, sahen wir dort, dachts Wenzel an seine
Abdankung j doch sollte der Thron seiner Familie erhalten bleiben. Dem entgegen scheint ein
Einverständnis zwischen den Rheinischen Kurfürsten vorhanden zu sein oder in Aussicht zu
stehen, wozu sie auch Rheinische Städte gewinnen, und das nicht die Erhebung eines Luxem-
30 burgers sondern des Pfalzgrafen Ruprecht I bezweckte. Der König dachte wol durch die Be-
günstigung der Fürsten beim Egerer Landfrieden sich von neuem sicher zu stellen^ und hatte
deshalb fwr den Augenblick den Abdankungsplan vielleicht wider fallen lassen j aber sein
Vetter Jobst, einmal von dem Reize großer Aussichten befangen, hat doch an dem Gedanken
festgehalten sich für alle Fälle als Nachfolger Wenzels zu betrachten ^ und fasste darum
35 schon am 18 Juni 1389 in einem Vertrag mit Herzog Albrecht III von Oestreich diese Even-
tualität selbständig ins Auge^. Es ist nicht unmöglich, daß das BündniSj welches er im Jahr
darauf 2 Juni 1390 mit Sigmund und Hzg. Albrecht schloss'^, und das dem Wortlaut nach
nur auf gegenseitige Förderung und Vertheidigung gieng, auch den König Wenzel ausdrück-
lich arisnahm, doch wesentlich gegen den letzteren gerichtet war^j nachdem Jobst sich über-
40 zeugt hatte daß die Aussichten auf Erledigung des Thrones sich wider verzogen hatten.
Inztüischen war Erzb. Adolf I von MainZj die Seele der dem König ahgewandten Kur-
fürstenpartei j am 6 Febr. 1390 gestorben; ebenso ihr vermuthlicher Thron-Kandidat,
* Vgl. auch Anm. zu nr, 20S, wenn auch die andern mügemeinl eind.
' Und mit andrer Ünterechrifl, nicht ad mandatum * St. Chr. i, se.
4A tocius consilii wie bei den andern. " Siehe EinL zum Egerer RT. lü. B.
* Ihre Namen finden Hch nr. sto art, e-, im allgemei- * nr. sia.
nm erwähnt solche auch Ulman Stromer St. Chr. i, 26. ' Kurz ÄWrecht III »^ sie-siB nr, 7S.
Aufeie bezieht sich wol beeondere, was Stromer eagt von ' Dieß ist die Ansieht von Kurz l. c. 146-148, vgl. 16S.
dem gewalt den sie beten von dem Römischen kunig,
290
Reichstag zu Nürnberg im September 1390.
liBo 149. A". Wenzel an Regenslurg, beruft Bevollmächtigte ^ 2 aus dem Rathe und 2 Juden^ auf
•'^"'* *^ 1 August nach Nürnberg. 1390 Juli 21 Biirglitz.
Aus Münch, R. A. ürkk. Juden in Regensburg 21 XIV "/« or. eh. lil. cl. c. •ig. in verso impr.
Auszug bei Pelzet Wenzel i, 820 aus dipl. in archivo Ratisb. {nimmt unrichtig das Jahr 1889, richtig
Juli 21 an) und bei Gemeiner Regensb. Chr. 2, 272 o. Q.; das Regest bei Wiener i, iö4 nr. 868 ist 6
aus Gemeiner l. c.
Wenczlaw von gotcs gnaden Römischer kunig zu allen czeiten merer des reichs
und kunig zu Beheim.
Lieben getrewen. wir begern von euch ernstlichen und vesticlichen mit diesem
brive und wollen, das ir czwen us ewrem rate und czwen Juden us ewrer stat mit ganczer lo
1890 ^^^ voller machte gen Nuremberg sendet', also das sie doselbist achtage noch sand
Aug. 1 Jacobs tag unverzogenlichen bey uns und unserm rate sein, und tut hycran kein saump-
1890 nusse in dhejne weis. geben zum Burgleins an sand Marie Magdalen abende unserr
Juli 21 reiche des Behemischen in dem 27 und des Romischen in dem 14 jaren.
\in verso.} Dem burffcrmeister rate und . , j x j • • • **
. ^ .1., 1 .X T» -^d mandatum domini regis
burfirern ffcmeinlichen der stat zu Kegens- ^ t_ r\ • i ^ n •
- ° ^ . . . 1 ,., , Johannes Camynerww eleetus cancellanus.
bürg unsern und des reichs liben getrewen.
B. HäDzweseD.
a) K. Wenzels Münz -Gesetze.
1890 150^ jf; Wenzels Münzgesetz : Pfennige zu schlagen 25 auf 1 nürnberger Loth %fein löthig ao
Silber und */, Zusatz an einer nürnberger Mark, 1390 Sept. 14 Nürnberg.
A aus Münch. R.A. Urk. Reichsstadt Nürnberg Nachtrüge f. 20 XII % or. mb. c. sig. pend.
D coli. ibid. Einschaltung in dem Original des Wiüebriefs der Fürsten von gleichem Datum, wo m. s.
die Quellen • Angabe.
D coli. Dresd. St. A. Kop.-Bucb efol. 27* -28' cop. mb. coaev., beginnt erst mit das nu fürbas in SA
Deutschen landen und schließt mit slugen sie aber doruber, das solt man für einen valsch haben ,
worauf gleich das Datum folgt in die cxaltacionis sancte crucis anno domini etc. 90 in Nuremberg.
U coli. Ulm. Stadtbiblioth. Ulmensia 5578 fol 8^ cop. mb. coaev. als Einschaltung in den gen. Willebrief.
* Schon am 26 Dec. 1888 {d. zum Ellenbogen Steph.
Boh. 26 Rom. 18) ernannte K. Wenzel in einem von Prag
gekommenen offenen Ausschreiben Borziboy von Swynar
zu Auerbach und Ulrich von Wolfsberg zu dem Roten-
berg zu Pflegern und Verwesern der Regensburger Juden-
Schaft von Reichs wegen, und befahl dem Roth selbe in
dieser Eigenschaft anzunehmen, sie in Nutz und Gewähr
zu setzen, auch ihnen beiständig zu sein so oft es noth-
wendig wäre. Dicfi, und wie die Sache für dieses Mal
erledigt wurde, s. bei Gemeiner 2, 264-266, und bei Train
76 f. wol aus Gemeiner l. c. — Dann 1389 Mai 8 wird
Regensburg aufgefordert den 2 Genannten behilflich zu
sein, denen er die dortigen Juden empfohlen hat, Reg.
Boic. 10, 289 und P eitel Wenzel i, 217 und Wiener i, 162 f.
nr. 844, Münch. R.A* Juden in Regensb. fasc. 20 XX 6.
— Am 6 Febr. 1890 gab K. Wenzel seinem Rathe Borziwoy
von Swinar einen Voümachlsbrief, mit den Regensburger
Juden als kaiserlichen Kammerknechten zu verfahren, so
Pelzet Wenzel l, 227 aus dipl. in archivo Ratisb., und
aus Pelzel bei Wiener i, 154 nr. 851. — Auch war in dem-
selben MoncU gleichen Jahres an den Rath sowol als an
die Judenschaft zu Regensburg eine königliche Citation
gekommen, in Folge welcher von jedem Theil 2 Personen so
vor dem kön. Hofgericht zu Prag zu erscheinen befehliget
waren, so Gemeiner 2, 272 o. Q., und bei Wiener l. c.
nr. 852 sicher aus Gemeiner. Gemeiner fügt bei, daß sich
die anverlangten Personen, wo nicht schon auf die erste
Vorladung, wenigstens auf die zweite [oben abgedruckte] u
gestellt hätten. Doch ist vom Hofgericht in letzterer nicht,
sondern nur vom Erscheinen in Nürnberg die Rede. Vgl
Stobbe Die Juden in Deutschland pag. 78. (Siehe auch die
kön. Sendung nach Mülhausen vom 19 Nov. 1888 nr. 204
nt.) — Auch ist in einer Urkunde vom 27 Febr. 1890 (So. 40
Reminiscere) die Rede von einer Forderung, die der König
und andre Herren von seinen wegen an einen genannten
Juden und seine Frau sowie an andre Juden zu Regens-
burg haben, in Betreff welcher Gelegenheit die beiden Ge-
nannten sich verpflichten, mit ihrem Leib und Gut nicht 45
aus der Stadt fahren zu wollen wie dem Roth über sie
berichtet war, Münch. R. A. Urk. Juden in Regensburg
XIV *% fasc. 81 or. mb, c. 2 sig. pend.
B. Münzwesen. 291
Gedruckt in Hom Friedrich der Streitbare »48 f. ziemlich volUtändig; Lori Sammlung de» bair. t890
Münzrechte /, 20 f, ale Einschaltung in angeführter Weise; Birsch Münzarchiv l, 68-64 nr. 67 fiept. 14
ebenfalls als diese Einschaltung , ibid* 8, € f. nr. e allein für sich. — Aufzug in (Wölckem*s) hist.
Norimb. dipl, vorn 83» f.. Will Nürnb. Münzbelust. i, 230 f., Pelzet Wenzel i, 231 f., Gemeiner
5 Regensb. Chronik 2, 271 nt. t; Regest in Jos. Albrecht Die Münzen Siegel und Wappen des fürstl.
Gesammthauses Hohenlohe pag. 9 aus dem Auszug im Archiv des hist. Vereines von Vnterfranken
Würzburg 1841 Bd. e Heft 8 pag. 88, sowie in der Hohenl. Münzgesch. desselben Verfassers im
Archiv für Hohenl. Gesch. pag. 9 aus derselben Quelle.
Wir Wenczlaw von gotes genaden Romischer kunig zu allen czeiten merer des reiche
10 und kunig zu Beheim bekennen und tun kunt ofifenlichen mit diesem brive allen den
die in sehen oder hören lesen :
[i] Wann grosse und manicherley brechen® in Deutschen landen sein von böser ^ und
geringer muncze wegen, als das wol lantkundig und offembar ist, dovon durch gemeines
nuczes willen der lande so haben wir gesaczt seczen und wollen mit craft dicz brives
IS rechter wissen kuniglicher mechte und mit rate unserr® lieben getrewen der hernachge-
schriben fursten' grafen und herren : das nu furbas in Deutschen landen nyemand dheyne
muncze haben *^ sol weder uf Wirczpurger noch uf Eegenspurger noch dheyne
muncze die man uf denselben slage oder uf unser muncze zu Erlangen
sieht' oder die den munczen gleich ist, dann das derselben pfenninge an der uf-
20 czal gen sol fumfundczweinczig pfenninge uf ein nuremberger lot, und sol an dem
körn besteen halb vein lotiges E>ilber und halb zusacze an einer nuremberger mark';
und doran sol nichtes übersehen ®, und sol euch nicht geringert werden an dem körn
noch an der aufczal^, an geverde.
[2] Und welicher fursten herren oder stete munczmeister anders slugen
M dann das körn und die aufczal als vor geschriben stet , als pald das denselben fursten
herren oder steten verkündet wurde, von welichen fursten herren oder steten das ge-
schehe die uf ir eyde denselben herren oder steten verkünden und vorschreiben das sie
das eygentlichen erfunden betten das sein oder ir munczmeister der muncze verliehen
abgeseczt hette , der oder dieselben sullen zu hant mit iren munczmeistern schaffen das
80 das gewendet und furkomen wurde und das des nicht mer geschehe, und wann in das
zu eynem male vorkundet wurde und das man dornach dieselben muncze aber ungerecht
funde und dem das^ anderweit vorkundet wurde ^als vor geschriben ist das ir verliehen
obgeseczt were, so sollen der oder dieselben fursten herren oder stete zu demselben irem
munczmeister^ dann vorderlichen richten als zu evnem velscher von recht, und welcher
36 fürst herro oder stat des nicht tete oder tun wolte, dieselben sollen denne alle iro rechte,
die sie von dem reiche zu der muncze haben , die nehsten czehen jare noch einander zu
czelen verloren haben; und was ouc^ dieselben furbas geldes slugen in derselben czeit,
das sal man nicht nemen und sol es für einen valsch haben*.
[3] Wir wollen ouch, weliches fursten herren oder stete munczmeister der muncze
40 verliehen abseczten und nicht hielten als vor geschriben stet, wenn dasselb denne furbas
verkündet wurde in der weize als vor geschriben stet den fursten herren oder steten des'
a) ü gebresten. b) A bösen , BU — r. c) ii unsem , B onier odtr nnsrer oder nnserr, U unser, d) U schlachcn.
e) D ubersyn. f) IZanzoI. g) Uadd. aber, b) ü sfi dens. iren mnntzmaistem. 1) auch ü des, D des.
• Das hinderte freilich die Herzoge Stephan Friderich Regenshurger Münzverruf dieser Zeit erzahlt Gemeiner
i6 und Johannin Baiern nichtihrenMÜ7uverlragvom24 Juni Regensb. Chronik 2, 271. — Vgl. Bairische und Regens-
1891 zu schließen, Reg. Boic. lo, 29i, vgl. ibid. 288 Juni 6 burger Münzmaßregeln ibid. 277 ff. 288. f. 8il. 828 f. 827.
aus Lori SammL d. bair. Münzrechts i, 21-28, und 1891 882 f., und weiterhin Mone Zeitschr. 1866. e, 206 f.
Juni 16 bei lori l. c. 24 f. Aehnlich Rupr.d. jüngere 21 Juni * Vgl. RTA. l nr. 261 art. i.
1892 Reg. Bote, lo, 809 f. Sodann 81 (besser 80) Okt. 1896 * VgL ibid. nr. 260 art, 6.
50 ibid. 11, 66, und 11 Dec ibid. 69, und 4 Febr. 1897 ibid. * Vgl, ibid. art. 8.
94, und 11 Febr. ibid. 96, und 28 Merz ibid. 98. — Einen
292 Reichstag zu Nürnberg im September 1390.
1990 dieselben munczmeister weren und das die denne nicht zu in richten wolten als vor ge-
^ ' schriben stet, so mochten ander forsten herren oder stete zu denselben munczmeistem
richten als zu velschern von recht, und wolt denne yemant denselben fnrsten herren oder
steten dorumb veyntschaft tragen das sie gerichtet hetten, dem sollen und wollen
wir und alle andere forsten herren und stete geraten und beholffen sein das er 5
solcher veh und veyntschaft genczlich und gar entladen und überhaben werdet
[4] Wir seczen und wollen euch, das furbas® ein yglicher fürst herre oder stat, die
muncz haben, ein sichtig czeichen uf ir muncze slahen, also das man ein muncz
vor den andern ^ wol erkennen muge *.
[5] Auch seczen und gebieten wir ernstlichen von Romischer kuniglicher mechte, lo
das furbas nyemand, wer der wer' er sey geistlich oder werltlich, die moncze nicht er-
saigen^ sollen; wo sich aber das kontlichen erfiinde das eyner die moncz ersaiget^
hette, das selten man vor einen valsch haben ond solt zu dem richten als zu eynem val>
scher von recht'.
[6] Welicher fürst herre oder stat uf die vorgenante muncze anders slugen i6
denne als vor geschriben stet, das sol man vor einen valsch haben und derselben muncze
nicht nemen*.
[7] Wir wollen euch, das furbas die halben grossen, die man bisher ge-
schlagen hat,® nicht mer geslagen sollen werden; und was ir bisher geslagen sein, die
sol man nicht vor werung nemen eynen vor drey pfenning'. 20
[S\ Auch seczen und wollen wir, das ein yglich furste herre oder stat, die
recht haben zu der muncze zu slahen, irebrife geben und vorschreiben sullen, das sie
die muncze furbas also halten und bestellen mit den iren , das die gehalten und geslagen
werde uf das körn und aufczal als vor geschriben stet und nicht anders, und welcher
fürst herre oder stat des sein oder ir brive nicht geben oder besigelten ^, der oder die ss
selten nicht slahen noch kein recht zu der muncze haben, slugen sie aber doruber, das
solt man für einen valsch haben ^
[d] Und bei den obgeschribenen teydingen und Sachen sind gewesen die
erwirdigen Gerhart zu Wurczburg, Lamprecht zu Bamberg, und Burkhart zu Augspurg
bischofen, die hochgebornen Fridreich pfalczgraf bey Reyn und herczog in Beyern unser 30
oheim, Fridreich burggraf zu Kuremberg unser sweher, und andere unser und des reichs
forsten grafen herren und getrewen^
Mit urkund dicz brives vorsigelt mit unserm kuniglichen majestat-insigel, geben
zu Nuremberg noch Crists geburte dreyczehenhundert jar und dornach in dem newn-
czigistem jare an des heiligen crewczes tage als es erhaben wart unserr reiche des Behe- 35
Sept. 14 mischen in dem achtundczweinczigisten und des Romischen in dem fumfczehenden jaren.
r. 1 T> T» X 1 TTT. 1^ Ad mandatum tocios consilii
[in ver8o\ R. Petrus de Wischow. ttti 1 . j ttt x 1
'■ ^ Wlachnico de Weytenmule.
a) D farlMz mer. b) Uyon der andern, c) B dersaigen. d] 17 gesaiget, e) ü add. furbas. f) B geb oder beii-
gelt» ü gebe 0. besfgelt. 40
* Vgl ibid. art. 10. * Erifprechmde Bestimmung fehlt 1885 tu den Münz-
* Vgl. ibid, art. 7. getetzen von RTÄ. 1 nr, 860-882,
» Vgl ibid, art. 9. • Fehlt dort ebenfalls,
* Vgl. ibid. art, 6 ex, ' ' Ebenso.
B. Münzwesen. 293
151* K. Wenzel ändert das Mümgesetz vom 14 Sq^t, 1390 j mit Bdasmng seiner sonstigen ^^^
Bestimmungen^ dahin ai, daß, wie früher 26 Pfennige auf 1 nürnberger Loth^ so
jetzt 29 Pfennige aufl wirzburger Loth gehen, und daß auch Heller geschlagen werden
sollen, 42 auf 1 wirzburger Loth und am Korn Ys fein löihiges Silber und ■/, Zusatz,
fi 2 solche Heller gleich 1 der vorgen. Pfennige^, 1396 JuU 20 Prag,
Aus Münch. R»A. Reichsstadt Nürnberg Nachtrüge fasc. 21 XII •/» or, mb, c. sig. pend.; auf dem Pretiel
von gleichzeitiger Hand muntz; auf Rückeeite doplicata unmOteibar unter der Registrata und von
glchztg. Hand,
Wir Wenczlaw von gotes gnaden Romischer kunig czu allen czeiten merer des
10 reichs und kunig zu Beheim bekennen und tun kunt offenlichen mit diesem brive allen
den die in sehen oder hören lesen : [1] als wir vormals einen brive haben gegeben und
mit fursten herren und steten uberein sein worden von der muntze wegen , wie man die
slahen und mit allen Sachen und andern artikeln halten sol , als in demselben unserm
brive volliclichen und eygentlichen begriflFen ist , und sunderlichen dorynne geschriben
15 stet das derselben pfennynge sollen geen funfundczweinczig uff ein nuremberger lote*;
und wann nue* wir underweist sein, das landen und leuten beqwemlicher und euch rich-
tiger sey von gmeiner werung wegen **, und euch die fursten herren und stete dorczu
geneyget sein , das man slahe an einen dreissig pfenninge uff ein wirczburger lote : do-
rumb setzen und wollen wir von Römischer kuniglicher macht, das man dieselben
£0 muncze und pfenninge slahen sol also das ir an einen dreissig pfenninge sollen geen uff
ein wirczburger lote. [2] und wir setzen und wollen euch, das derselbe brive, den
wir vormals über die muncze geben haben , in allen andern artikeln punden und mey-
nungen stete gancze und unvorbrochen und creftig und mechtig bleiben sol in aller der
weise als das in demselben unserm brive vorschriben und begriffen ist. [3] dorczu
s5 seczen und wollen wir euch, das man slahen sol haller, der czwenundvirtzig geen uff ein
wirczburger lote, und die besteen am kom das tritteil feyn lotige silber und die czweiteil
zusacze , derselben heller czwen geen und genomen werden sollen für der egenanten
Pfenning einen. mit urkunt dicz brives vorsigelt mit unserr kuniglichen majestat in-
sigel, geben zu Präge noch Cristes geburt dreiczehenhundert und dornach in dem sechs-
so undnewnczigisten jare des donerstages vor sand Marie Magdalen tage unserr reiche des Juu 20
Behemischen in dem virunddreissigisten und des Romischen in dem einundczweinczigis-
ten jaren.
[in verso] Per dominum Przimislaum ducem Teschinensem
R. Petrus de Wischow. Francbcus canonicus Pragensis.
35 b) Königliche Verordnungen hiebei.
152. ^' Wenzel gebietet allgemein, die Münze der Fürsten und Herren, die das Münzgesetz ^^$1
vom 14 Sept, 1390 nicht besigelt haben und das rechte vereinbarte Kom und Alf zahl *•" '*
nicht schlagen lassen , nicht anzunehmen sondern zu zerschneiden, 1391 Merz 12 Betlem.
Aue Münch. R, A. Urk. Reichsstadt Nürnberg Nachträge f. 20 nr. 131 XII % or, mb. c, eig. pend,
40 Auezug in {Wölckern) hiei, Norimb. dipL prodromue pag, 88S,
Wir Wenczlaw von gotes gnaden Romischer kunig czu allen czeiten merer des
reichs und kunig zu Beheim embieten allen fursten geistlichen und werntlichen grafen
a) tvol eher nne widertugeben aU nh, b) or, weren.
* MünzverhäUnieee in Augeburg lase, und den Vertrag berg und die Gfn. von Oeltingen mit Ulm EßUngen und
45 vom gleichen Jahr, den Hzg. Leopold von Oeelerreich, Gmünd echloeeen, e. St, Chr. 4, 107 f.
Bisch. Burkar d von Augeburg, Gf, Eberhard vonWirtem- • In art, 1 de» vorhergehenden Stücke,
294 Reichstag zu Nürnberg im September 1390.
lasi freyen herren dinstluten rittern knechten gmeinscheften der stete merkte und dorflFer
und 8U6t allen andern unsem und des reichs getrewen und undertanen die mit diesem
brive ermanet werden unser gnade und alles gute. wann wir vormals mit unsem und
des reichs forsten geistlichen und werntlichen grafen herren und steten einer muncze
koms und ufczale, die gmeinlichen in dem reiche geslagen werden und geen sol, über- 5
einkumensind, also, wer dasselbe körn und ufczale nichtsluge und die muncze rynggerte,
das man das für einen falsche haben solte, und das man zu den munczmeistern, die
sulche unredliche und unrechte muncze slugen , als zu felschern richten solte , als das
alles in unsem briven, die wir* und andre fursten und herren* doruber vorsigelt haben,
eigentlichen begriffen ist : nu haben wir vornomen , wie das etliche fursten und herren 10
denselben brive noch nicht besigelt haben und das euch ire munczmeistere dasselbe
kom und ufczale nicht slahen und die muncze rynggeren, dovon landen und leuten und
gmeinem nucze grosse irrunge und schaden entsteen mochten, und dorumb das sulche
irrunge abgetan und underkumen werde , so gebieten wir euch allen gmeinlichen und
ewr iglichem sunderliche ernstlichen und vesticlichen mit diesem brive , das ir sulche 15
muncze, die der fursten und herren munczmeister, die den brive nicht besigelt haben,
slahen, und das recht körn und ufczale, als das gmeinlichen usgetragen und begriffen
ist, nicht slahen, in ewem landen steten und gebiten nicht nemen sullet in dheine weys,
sunder, wo ir sulche muncze ankumet die das recht kom und ufczale nicht hat, czusnej-
det als billich ist, als ir unser und des reichs swere' Ungnade vormeiden wollet. mit <o
urkunt dicz brives vorsigelt mit unserr kuniglichen majestat insigele, geben zun Betlern
noch Crists geburt dreiczehenhundert jareund domach indem einundnewnczigistenjare
tasi ^^® suntags als man singet judica in der vasten unserr reiche des Behemischen in dem
Mtrn 12 achtundczweiuczigistcm und des Romischen in dem funfczehenden jaren.
Ad relacionem iomini Lamperti Bambergensis s^
[in verso] episcopi , Hinaczkonis de Weis-
R. Petrus de Wischow. semburg et Borziwogii de Swynars Franciscus
Olomucensis canonicus.
Jan. 1
im 153. K. Wenzel übergibt Herdegen Valczner und dessen Erben die kön. Reichs-Münze in
Nürnberg ', zu prägen auf solches Kom und Auf zahl als jener mit den Fürsten und der so
Stadt ausgetragen hat d. A. nach dem Gesetze vom 14 Sept 1390, und gegen Ablieferung
des gewohnten Schlagschatzes. 1396 Jan, 1 Prag.
Aus Münch. R.A. Reichsstadt Nürnberg Nachtruge XII Vi faac. 21 or. mb. c. 9ig, pend., oufRückteite ein
brief von kAnIg Wentzlaw als er Herdegen Faltzner befalh und eyngab des reichs mflntz zu
Nuremberg und im gewalt gab von den Grossen an sich ru bringen ir brief und recht darfliber, 35
auf dem Preisel steht von andrer d. h. Valeznere eigner Hand von kung Fenlzlab daz er mir der
- muntz gunt hot.
Gedruckt {Wöldcern) hUt, Norimb. dipL period, 8 pag. 499 f. nr. 864, und Auszug üfid. prodromus
pag. 827, auch Regest bei Pelzel Wenzels, S17 aus ersterer Steile.
Wir Wenczlaw von gotes gnaden Romischer kunigzu allen czeitenmerer des reichs 40
und kunig zu Beheim bekennen und tun kunt offenlichen mit diesem brive allen den
die in sehen oder hören lesen : das wir durch sulcher merklicher vomunft und trewen
m) or. Bwer mit übtrgetetxtem Baken.
* Münzgesetz v. u Sept. 1S90, * Vgl die Urkunden von 1424 und 1425 in (Wölckern)
* WiUebrief der Fürsten vom 14 Sept, 1890 zu dem hist. Norimb. dipl. periodus a pag. 6€€ f. nr. 802 und 45
kön. Münzgesetz gleichen Datums. 803.
B. Münzwesen. 295
willen, als wir uns zu Herdegen Valczner* unserm diner und liben getrewen vorsehen ^«^
und ouch an im genczlichen erkant und erfunden haben , und sunderlichen durch nutz-
licher und angenemer dinst willen, die er uns vor langer czeite ofte und dicke erczeigt
und getan hat teglichen tut und furbas tun sol und mage in künftigen czeiten, und haben
5 dorumb mit wolbedachtem mute gutem rate und rechter wissen im und seinen erben unser
und des reichs muncze zu Nuremberg gnediclichen eingeben und bevolhen eingeben
und bevelhen im die in craft dicz brives und Komischer kuniglicher mechte, also das er
und sein erben dieselben muncze von unsern und des reichs wegen mit allen rechten
freyheiden und gnaden und andern iren czugehorungen vorwesen halden und ouch uff
10 sulches körn und ufczale als das von uns mit den fursten und der egenanten stat tzu
Nuremberg usgetragen ist slahen sullen , doch in sulcher massen das er und sein erben
uns und dem reiche von derselben muncze unsern gewonlichen slachschacz geben und
antwurtten sollen, als dieselben muncze Cunrad und Leupolt Grossen genant Beich-
Heinczen und ire erben bishere* yngehabt und vorwest haben, von allermeniclichen
15 ungehindert, ouch so tun wir in diese besundre gnaden : wer* es Sachen das sie die brive
und recht an sich brengen mochten die den egenanten Cunraden und Leupolden und
iren erben uff die egenante muncze von unsern vorfaren Romischen keysern und kunigen
vorschriben sind, die wollen wir in ouch domach gnediclichen vorschreiben, mit urkunt
dicz brives vorsigelt mit unserr kuniglichen majestat insigel, geben zu Frage noch Cristes
so geburt dreitzehenhundert jare und dornach in dem sechsundnewnczigistem jare an des
newen jares tage unserr reiche des Behemischen in dem dreiunddreissigistem und des ^^^
Romischen in dem czweinczigistem jaren.
r. 1 T» T» X 1 TTT. 1 Ad mandatum domini regia
hn versol K. Petrus de Wischow. .. , -^ . ,, .
'^ -* Johannes Brunoms canceliant^.
«5 154. K. Wenzel gestattet dem Reichsmümmeister Herdegen Valczner zu Nürnberg, falls die ^^^
Nürnberger es begehrten, um diesen auch eine geringe Münze neben der schweren Pfen-
nigmünze zu verschaffen : daß er Heller schlage, deren 2 gehen auf 1 der in dem Münz-
gesetze vom 14 Sept. 1390 verordneten Pfennige, von entsprechendem nicht näher be-
stimmten Korn und Auf zahl; u, a, m. 1396 Febr. 21 Prag,
so Am Münch. R. A. Reichsstadt Nürnberg Nachtruge fasc. 21 XII Vt or. mb, c. «ig. pend.; auf Rückteite
von gleichzeitiger Hand mfintz an hallern der letzt «c. brief; und ebenfaJi« auf Rückseite duplicata
unweit unter der Registrata und von gleichzeitiger Band,
Wir Wenczlaw von gotes gnaden Romischer kunig zu allen czeiten merer des reichs
und kunig zu Beheim bekennen und tun kunt offenlichen mit diesem brive allen den die
85 in sehen oder hören lesen : als wir vormals verschriben geseczet und gemachet haben,
weliche fursten herren oder stete in Dutschen landen muncze slahen wollen, das sie
slahen sullen fumfundczweinczig pfennynge auf ein nuremberger lot ander aufczale,
und das die besteen sollen an dem körn halb vein lotig silber und halb zusacz, und die-
selbe muncze nicht geringert sol werden an körn noch aufczal, und alle andere artikel
40 als die in demselben unserm kuniglichen brive' den wir doruber geben haben begriffen
sein , und wann wir nu unser und des reichs muntze zu Nurembqrg bevolhen und ein-
geben haben unserm liben getrewen Herdegen Valczner und das er dieselben muntze
also slahen und halten sol an körn und an aufczal als vor geschriben stet : dovon, wer' es
a) or. bisher mit Übtrguttxtem Haken.
45 * Hegel in St, Chr, /, 286, - Vom 14 Sept. 1890 nr, 160,
296 Reichstag zu Nürnberg im September 1390.
J896 Bachen das der egenante Herdegen oder sein erben und nachkamen munczmeieter mit
unsern und des reichs üben getrewen den burgern des rates der stat zu Nuremberg zu
rate wurden und begerten das derselbe Herdegen Valczner sein erben oder nachkamen
haller slugen der czwen für der ^ vorgenanten pfennyng einen giengen und die euch an
körn und an aufczal also bestunden das sie gleichen mochten das ir czwen als gut weren 5
als der Yorgenanten pfennynge einer \ so tun wir diese besundere gnade, das der vorge-
nante Herdegen Valczner sein erben oder nachkumen das tun und des macht haben sullen
Yon unsern und des reichs wegen, durch des willen das sie ein geringe muncze in der
stat zu Nuremberg bey der sweren muncze gehaben mochten. euch tun wir in die be-
sundere gnade, ab das were das der yorgenante Herdegen Valczner sein erben oder 10
nachkumen nicht slugen noch hielten die muncze an körn und an aufczal und an allen
andern sachen als der brief awsweizet den wir doruber geben haben und als vor geschri-
ben stet und wolten die ringern und der abseczen es wer' an kom oder aufczal, so mochten
sich dieselben von Nuremberg des wol aufhalten das sie der furbas nicht nemen und euch
des nicht gestaten das dieselbe muncze die also geringert wurd^ furbas bey in geslagen i&
wurde, und sullen euch doran wider uns unsere nachkumen an dem reiche noch wider
yemant anders nicht gefrevelt noch getan haben. were onch das unsers munczmeisters
zu Nuremberg diener und knechte icht unczucht oder frevel begiengen oder yemant icht
schuldig weren, zu den sol ein munczmeizter unverczogens rechten helfen, were aber
Sache das ein munczmeister das recht vorczuge, so mag der richter der egenanten stat zu 90
in richten als zu andern burgern doselbist an geverde. mit urkunt ditz brives vorsigelt
mit unserr kuniglichen majestat insigel, geben zu Präge noch Cristes geburt dreyczen-
hundert jare und dornoch in dem sechsundneunczigistem jaren an sand Peters abende
j89e stulfeyr unaierr reiche des Behemischen in dem dreyunddreissigistem und des Römischen
Feir, 21 in dem czweynczigistem jaren. 25
r. 1 T^ -n X j TTT- 1. Ad maudatum domini regis
\in verso] K. Petrus de Wischow. _ . ., -^^ i .
Franciscus prepositus Northusensis.
c) Beitritts-Erklärungen zur kön. Hünzgesetzgebung.
1330 155. Willebrief der Fürsten zu K, Wenzels Münz-Gesetz vom gleichen Datum, 1390 Sept,
Sept. 14
14 Nürnberg, oo
Am Münch, H. A. Urk. Reichsstadt Nürnberg Nachträge fase. 20 XII % o«*. mh, c. 9 Big. pend.; auf den
Pergament' Pressein stehn mit gleichzeiliger Schrifl die Namen der Aussteller j mit Ausnahme von
Hohenlohe das unbezeichnet blieb.
coli. (Ihn. Stadlbiblioth. Ulmensia 5578 fol. ^* cop, mb. coaev.
Gedruckt Hirsch Münz-Archiv /, 68-66 nr. 67 mit der Einschaltung des kön. Münzgesetzes vom u Sept. 35
1890; Lori Sammlung des bair. Münzrechts /, 20 f. mit derselben Einschaltung. — Erwähnt bei
Pelzel Wenzel i, 282 aus Hirsch l. c; und Hegest in Mon. Zoll. 6,2ii nr. 2eo ebendaher, und in
Jos. Albrecht Die Münzen Siegel und Wappen des fürstl. Gesammthauses Hohenlohe pag. 9 nach
dem Hegest im Archiv des hist. Vereins von Unter franken Würzburg 1841 Bd. 6 Heft 8 pag. 8$.
Wir • • die hernachgeschriben forsten grafen herren und stette bekennen und tön 4«
kunt offenleichen mit disem brief allen den die in sehen oder hören lesen, unser yeglicher
und yegliche för sich selber : als der allerdurchlewhtigiste fürste und herre her Wencz-
law Romischer künig unser lieber gnediger herre von der muncze wegen yeczund hie
a) or. den , halb korr. in r. b) or. und st. ward.
* Heller von diesem Werlhe sind verordnet schon in und Auf zahl bestimmt sind, HTA. 1 nr. 260. 45
dem Münzgesetze vom le Juli I886, wo aber auch Korn
B. Münzwesen. 297
czd Nüremberg geseczt und gemachet hat, daz es mit anfier aller und yeglichs besunder t99o
gdtem willen wissen und wort geschehen ist, als die briefe die dar&ber geben sind ey- *^'' "
gentlichen awsweisen, die von werte zd werte also geschiiben sten [folgt K, Wenzels
Mümgeaetz über die Pfemdnge^ dat. 1390 Sept 14 Nürnberg], und daz dieselb machung
5 und gesetze stete gehalten und volbraht werde, so haben wir unser yeglicher sein insigel
mit guter gewissen zA getzewgnüzze an disen brief gehangen, mit namen wir Gerhart zu
Wirczburg, Lampreht zu Babemberg, und Burkhart zu Augspurg von gots gnaden by- |
schöfe, und wir von denselben gnaden Fridreich und Rüpreht der jftnger pfalczgrafen
bey Reyn und herczogen in Beym, Fridreich burggrafe zft Ntb-emberg, Johans lantgrafe
10 zum Lewhtemberg, Johans grafe zu Wertheim, und Fridreich herre zu Hohenloch \ geben i
zft llüremberg an des heiligen krewczes tag als es erhaben ward nach Crists gepürt drew- ^«^^ , j^
czehenhundert jar und darnach in dem newnczigistem jare.
156. Beitritt der Thüringischen Landgrafen Friderich I Wilhelm II Georg zu K. Wenzels laao
Münzgesetz vom 14 Sept. 1390 : wollen in ihren Fränkischen Besitzungen sich darnach ^^'-^
15 Hinten. 1390 Sept. 24 Weißenfels.
Au9 Münch, R. A. Urk. Reichsstadt Nürnberg Nachträge f. SO XII '/, or. mb. c. 9ig. p6n4* ; da$ Sekret
heeteht ati« einer antiken Gemme, einen männHchen Kopf darstellend, in einer Randfaeeung mit
Inechrift aue der Zeit des Siglere.
coli. Dreid. St. A. Kopial - Buch 6 fol. sS' top. mh. eoaev.; faUdt datum Wißenvels quinta post Mathei
10 Anno domini etc. 90 , wat den 22 etatt dee 24 September ergeben würde»
Gedruckt Born Friedrich der Streitbare 686 ziemlich voUitändigi im Datum dereetbe fehler wie in
der gen. Dreed, Kopie, die hier wol zur Vorlage gedient hat, nemlich datum Wissenvels quinta
post Mathei anno domini etc. 90. — Regest bei Hom inventar. dipl. hiet Sax. eup. 822 nr. 2i, hat
auch fer. 6 p. Mathei, und daher rektißciert Sept. 22, eben aue Hom; die Urkunde iit erwähnt in
25 {Wökkem) biet. Norimb. dipl, prodromue pag. 888, wo aber vom Datum nur dae Jahr angegeben
wird.
Wir Friderich Wilhelm unde George gebrudere von gots gnaden lanlgraven in
Duringen unde marcgraven czu Missen bekennen unde tun kunt u£felichin mit diesem
brive : also der hochgeboren irluchte furste unser gnediger herre herre* Wenczlaw
so Römischer kunig zcu allin cziten merer des riches unde kunig czu Beheim mit wizzen
unde willen der fursten herren unde stete in Dutschen landen eyne muncze zcu slahen
ußgesazt unde ubirkomen hat uff eyn sulch körn unde uffczal czu slahen unde nicht
anders als daz der brieff den er darubir mit syner majestat sigele vorsigelt gegeben hat
voUiglich ussaget unde beheldet, daz wir dieselben muncze in unsern slozzen unde steten
35 ztu Franken unsire munczemeistere wollen munczen unde slahen lazen ungeverlich in
allir wirde unde maze an körne unde an uffczal als unser egenanter herre der kunig daz
in synem offenen brive gesazt unde vorsigelt hat. unde habin des zcu bekentnisse wir
Friderich egnant unser secret, des wir Wilhelm unde George syne brudere nu czumal
mit ym gebruchin, an diesen offenen brieff lazen hengen, der gegebin ist ztu Wizzenvels ^^^
40 nach gots gebort driczenhundert jar unde darnach in dem nuynczigesten jare am sun- sept. 24
abinde nach send Mathei tage des heiligen ztwelfboten.
a) vor WenesUw ei» Dopptlpunkt.
m
' VgL die Aufzählung derjenigen, die ihre Briefe über etreng genommen worden zu eein, wenigstens hält sich
die Münze bis dahin gegeben haben und deren Münze die Urkunde Ruprechts vom 28 Aug. 1891 bereits ni^ an
45 man nehmen soll, in der Nürnberger Rathsverordnung das Münzgesetz vom 14 Sept, 1890; sie sieht in Mon^s
in unserem Bande nr, 168 art. 1, wo m. s. die An» Zeitschrift 2, 420 ff.
merkungen. Die Verpachtung scheint aber nicht sehr
DentBohe Reiohatags-Akten IT.
38
298 Reichstag zu Nürnberg im September 1390.
is$i 157. Beitritt der Gh'äßn Elisabeth von Wirtemherg zu K, Wenzels Miinzgesetz vom 14 Sept.
Mai 18 1390 : will in ihrer MUme zu Höchstädt sich darnach richten. 1391 Mai 13 Stuttgart.
Au$ Münch. R. A. Urk. Reichsstadt Nürnberg Nachtruge f. 20 XII '/i or. mb. cMig. pend.
Wir frow Elspett von gocz gnaden pfallenczgrave by Bin herteogin in Baygern
und grdfin zu Wirtenberg witwe vergeben^ und t&n kftnt offenlicb mengeliohem mit s
disem brief : das wir ain m6ncz in unser stat zA Höstetten* haben wellen als sä von**
alter und gewonhait herkomen ist; und wellen die euch also halten in aller der wiß und
beschaidenheit als unser herre der künig fürsten herren ritter und kneht und die stett
überain worden sien ze N&rnberg in der stat , und wellen oueh die müncz schlahen uff
das körn und uffczal und mit allen rehten halten nach des briefs lutung und sag den der lo
vorgenant unser herre der kAnig darüber geben haut. das wir das alles wAr und stät
halten, des zA urkünd geben wir disen brief besigelt mit unserm aigen anhangenden^ in-
isst sigel, der geben ist ze StAgarten in der stat an dem hailigen pfingstabent do man zalt von
^"^^ gotes gebürt driwezehenhundert jar und darnach in dem ainundnünczegosten jar.
1396 158. Beitritt der Bisch. Lamprecht von Bamberg und Gerhard von Wirzburg, des Pfalzgr. 15
Eupi'echt III und des Burggrafen Friderich V von Nürnberg zu K. Wenzels Münz-
gesetz vom 14 Sept. 1390, mit Interimsbestimmungen für die alten Münzen. 1395 Dec. 20
Neustadt an der Aisch.
Au8 Münch. R. A. Münzwesen in Bayern fasc. 1 XV */^ or. mb. c. '4 iig. pend. wovon dfu vierte abge-
fallen; unten rechte das Pergament beschädigt , doch ohne Schaden für die Schrift; auf der Rück- 20
eeite steht von einer Hand des spätem I6 Jahrhunderts aln aynung zwischen bischof von Bamberg
Wirczburg herczog Ruprecht und den [sie] burgrafen zu Nürnberg von der pdsen müncz wegen.
Gedruckt in MeuseU Geschichtsforscher 1, 179- 188 nr. iO aus einem Kopialbuch, das, wie man pag. 167
siehtt ein altes fast gleichzeitiges Oettingisches archivalisches Kopialbuch war; der Editor unter-
zeichnet sich am Schlüsse seiner Einleitung pag. 156 bloß mit J. P. Liang]. 25
Wir von gotes gnaden LamprecAf zu Bamberg, Gerhard zu Wirtzburg bischoff ,
Rupprecht der junger^ pfallantzgrave beyßein und hertzoge inBeym, und wir Fridrich
der elter von denselben gnaden burcgrafe zu Nuremberg* bekennen und t&n kunt offen-
lich mit diesem brief vor allermeniclich : das wir seümtlichen® und eintrechticlich
uberein seind worden von der posen m&ntze wegen , und haben an einander gelobt mit 30
guten trewen und geloben auch in craft dits briefes stete und veste zu halten, und zu
volfuren alles das der brief ausweiset den vormals der allerdurchleuchtigste f&rste unser
gnediger herre der Romische kunig gegeben und versigelt hat von der egenanten mftntze
wegen und darczü alles das an dem brief geschriben stet '. [1] des ersten suUen wir
2896 in allen unsern steten und merckten schawer setzen unverczoglichen auf sand Steffans s5
tag nehst komend*. und sullen auch gebieten in allen unsern steten und merckten, das
a) or. Tergonheii. b) or. vor. c) or. anhansrendend. d) or. J&nger f o) or. seffl&Uichen ; »ehv>ankt9 der Schreiber
vielleicht twitehen semiUchen und elnm&Uichenf bei Meueel ■emmtiichexx.
* Ueber diesen Besitz vgl. Stalin Wirtemb. Gesch. s, Regensburg [vom so Okt. 1896, s. nr. iso erste Anm.] bei,
86$ und 886. dat. 1897 vig. palm. [Apr. U], Münch. R. A. Gemeiner's 40
' Alle die 4 gen. Fürsten befinden sich atich unter Nachlaß II 550 cop. eh. coaev., und ein Beibrief dazu von
denen die schon am 14 Sept. 1890 ihren Willebrief zu dem gleichem Datum ibid.
Münzgesetze K. Wenzels vom gleichen Tage gegeben * Eben das kön. Münz- Gesetz vom 14 Sept. J390.
hcUten. Ruprecht der junge tritt der Münzvereinigung * Die in diesem Artikel folgenden Bestimmungen für
der Herzoge von Baiern, des Bischofs und der Stadt zu die Münz -Schau beziehen sich also nicht auf die neu zu 45
Dee. 98
B. Münzwesen. 299
yederman vor die schawerge, und den andern der fdr beczale, was über ein halb pfunt ^*^*
Pfenning ist, mit solichem gelt als hernach geschriben stet, wer des nicht tett und gelt
einneme oder a&ßgebe, des über ein halb pfunt pfenning weren, on die schaiVer, so seit
der einnemer und der außgeber den czehenten pfenning verfallen sein dem fursten herren
5 und der stat do sie weren gesessen, alsyilsiedesgelds eingenomen oder ausgeben betten
on die schawer. auch suUen wir bestellen mit den schawern, das sie dhein ander gelt
nicht heissen außgeben noch versigeln dann des sechsunddreyssig pfenning auf ein nu-
remberger* lot gen an der aufczal und an dem körn, beste sechs lot lotiga silber und das
ander zusatzz^ wir suUen auch bestellen das die schawer das gelt an dem körn zum
10 mynsten eins oder zwir alle wochen versuchen ; und welch gelt an dem körn nicht be-
stünde als vor geschriben stet, das suUen die schawer nicht heissen nemen , ob des wol
sechsunddreyssig pfenning auf ein lot get, und suUen das zusneiden. was auch gelds vor
die schawer kumpt das nicht bestet an dem kom noch an der aufczal als vor geschriben
stet, das sullen sie zusneiden, und suUen das zusnytten gelt wider geben dem des es ist.
19 und die schawer sullen sweren das. sie alle artikel mit dem beschawen halten als vor und
nach geschriben stet, auch sol man dhein ander gelt nemen schawen oder werung sein
dann das unser, herre der Romische kunig hertzog Steffan von Beyren und wir die obge-
schriben fursten geslagen haben und das an dem kom und aufczal beste als vor geschri-
ben stet*. [2] es sullen auch unser müntzmeister aufhören und der müntze nicht mer
20 slahen die sie bisher geslagen haben, und sullen nü furbas unser müntzmeister an-
ders nicht slahen lassen dann als die müntze in unsers herren des kunigs brief ver-
schriben und begriffen ist, funffundczweintzig^ pfenning auf ein nuremberger lot, und
an dem kom beste^ halb feyn lotigs silber und halb zusatze. und welch mftntz anders
fanden wurde, und, die nicht bestünde an körn und. an aufczal als vor geschriben stet, die-
25 selben müntze sol nicht werung sein noch gcnomen werden , und die sol man für ein
falsch haben ^ [3] und dasselbe gelt sol scheibleicht* weißgelt sein, und sol ieglich
herre ein sichtig kftntlich czeichen an einer seit dorauf slahen lassen und
an der andern seiten ungepreget sein , das ein ieglich müntz vor der andern wol erkant
müge werden ^ [4] auch sol unser ieglich er in der stat, do er sein müntze slahen wirdet,
sedrey in derselben stat aus dem ynnern rate dorczu geben noch derselben stat
rates rate, und denselben dreyen. die müntze befelhen. und die sullen auch weder teil
noch gemein doran haben, und sullen die mdl^eysen wage gewichte und die gießkammem
ynnen haben versorgen und besliessen. und wenn man giessen wil , so sullen die drey
oder zu dem mynsten irr zwen dobey sein, wenn aueh die müntzmeister das gelt bereyten
35 unts an die .stat das es gepreg.t und genutlet sol werden^ so sullen die münczmeister das-
selbe gelt den vorgenanten dreyen zu iren banden antworten , und die sullen dann
zu in nemen einen Versucher und einen eysengraber, die auch weder teil noch
gemeyn doran haben, und sullen das gelt versuchen an körn und an aufczal ; und wenn
sie es also nicht gerecht finden, so sullen sie üUe funff dobey ^ sein das man es wider in
40 den tegel setze und anderwert prenne das es gerecht beste, wenn aber das gelt gerecht ■*
a) erger in Batur wol pon anderer aberglchz, Hand, b) beiMeu§tl XXX ttatt XXV. c] hei ifetttet besten, d) or,
vieUeidU m&l tu lesen, hei Meu»etrm%l. e) or, debey. .
»chlagmde Münze, die ja nach arU 6 eret am 2 Fehr, iB9e Oettingen vom 7 Nov. 1995 in MeuseU GeschichUfortcher
aufgeworfen werden eoU, sondern auf die bisher und i, ißi nr. 4, ,
45 fioch im Umlauf befindliche alte Münze. Die in art. i und ' Dieter Artikel hat nichts entsprechendes in dem kon.
5 enthaUenm Normen beziehen sich auf den Uebergang Münzgesetz vom u Sept. 1890.
von der allen zur neuen Münze, wie RTÄ. i nr. 2ei und ' Vgl ibid. art. i und e.
2tfs. *- Rund, Schmeüer a, aio.
' Pfennige von diesetn Kom und Aufzahl s. in der * Vgl. im kön. Münzgeselz vom u Sept. 1390 art. 4.
5D Urkunde der Brüder Ludwig und Friderich Grafen zu
300
Reichstag za Nürnberg im September 1390.
1S9Ö fanden wirdet, so suUen die vorgenanten funff besorgen das dasselbe gelt unverendert
gepreget und gemalet werde, es sullen auch die drey aus einer jeglichen stat rat den die
mAntz befolhen wirdt, der Versucher, und der eysengraber, gelert eyde sweren zu got
und zu den heiligen , das sie die vorgenanten artikel alle gemeinlich und ieglichen be-
sundern stete halten und volfuren ongeverlichen. ob auch der vorgenanten funffe , den 5
die muntze in jeder stat befolhen wirdt und handeln sullen, ir einer abget, so sol ye als
offt der herre derselben stat einen andern an die stat geben der die vorgeschriben artikel
ja9€ ^^^^ ^"^^^^ ^^^^^^^^^^^^ ^^^'^^ S^^^^^^^ ^^^^" [^ auch sol das vorgeschriben
Febr. 2 ne^^ gelt aufgeworffen werden auf unserr frawen tag lichtmesse schirstkomend.
und wenn dasselbe aufgeworffen wirdet, so sullen furbas derselben newen pfenning einer 10
^^^ für der alten bescha^en^ pfenning zwen, und der alten beschawten^ pfenning zwen für
Sept. 29 der newen pfenning einen , genomen werden bis auf den nehsten sand Michelstag. und
wenn derselbe sand Michelstag vergangen ist, so sol der alten mftntze, der zwen für einen
newen pfenning gen , furbas mer nicht genomen werden, und das sullen wir gebieten
bey der penn des czehenten pfennings , und sullen der unser gewaltig sein , und dorczu 15
halten das die vorgeschriben newen und alten pfenning gen^ einander also genomen
werden als vor g'eschriben stet*. [6] wir haben auch gesetzt und sein des uberein wor-
den : welher müntzmeister funden würde das er nicht geslagen hett als in unsers
herren des kunigs brief geschriben stet, das man das demselben fursten oder herren ver-
kAndensol, des derselbe muntzmeister ist , nicht mer dann neiVr® zu einem mal ; und so
wenn das zu einem mal verkündet wirdet, so sol derselbe furste oder herre dorczu thun
und unverczoglichen zu im richten als zu einem feischer von recht bey der penn als in
unsers herren des kunigs brieff begriffen ist. und welher fflrste oder herre des nicht tett,
tetten dann die andern fursten herren oder stet mit recht dorczu , und ging dann den-
selben fehe oder feintschaft doraus^, des selten die, die dorczu getan betten, überhaben 25
und entladen werden , als auch in des^lben unsers herren des kunigs brief begriffen
ist^ [7] es sol auch furbas niemand dhein gelt derseygen noch der newen weissen
pfenning dheinen abthün noch verprennen; und wer das uberfnre, zu dem sol man rich-
ten als zu einem felscher\ [8] auch sullen alle vorgeschriben artikel in allen steten
^^^ und merckten in allen pfarrkirchen gerdfet und gepoten werden auf den nehsten so
Dec.se sand Steffanss tag schirstkomend*^. und das diese vorgeschriben ordenung also veste
stet und unczerbrochen werde gehalten, haben wir die vorgeschriben vier fursten unser
insigel mit rechter wissen an diesen brief heissen hencken , der geben ist und gescheen
^^^ zu der Newenstat an der Eysch noch Cristi unsers herren geburt dre^iHzehenhundert jar
Dee, 80 uud domoch in dem funffttndnei^ntzigistem jare an sand Thomas abent des heiligen 35
zwelfpoten.
a) or. newe tu letenf b) irgend ein EeieKen über w. c) or. besohawiite mii »weierUi Stricken darüber, wie wenn ee
besohawnnten odw beschawnetexi he^ien edUe, bH M^ueel boMhawete. d) or. goa. e) or. newer m leetnf
f) or. wol ein Zeichen über u, wahrech, nur um e» alen von n su untereclicidcn»
* Dieter ArtUcel hat l c. nichts enteprechendet.
* Dieter Artiket hat L c. tUchtt erUtpreehendet.
* VgL ibid, ort. » und 5.
* Vgl, Und. art. 6.
* Dieter Artikel hatLc. nichtt enttprechendet.
40
B. Münzwesen. 301
159- Beitritt Herzog Stephans II von Batem-Ingohtadi zu K, Wenzels Münzgesetz vom ^sbg
14 8ept. 1390 1 will in seinen Münzen zu Hershruck Lauf Freistadt und anderswo in
seinen Schlössern vor dem Böhmer- Wald und um Nürnberg sich darnach richten, 1396
Mai 29 Landshut,
5 Au* Münch, R. Ä. ReichMtadt Nürnberg Nachträge fasc. si XII % er. mb. c. iig, pend»
Wir Stephan von gots genaden pfallenczgraf bei Rein und herczog in Beyrn etc.
bechennen : als der durcbla^chtigist fürst und herr herr Wenczeslawe^ Romischer
künig czA allen czeiten merer des reichs und kunig zA Beheim unser lieber herr von der
mftnzz wegen geseczt und verschriben hat , wie man nü furbaz in Ta^Hschen lannden
10 slahen sol, als derselb brif auzw eiset den er mit seiner majestat darüber geben hat, und
als auch ander fursten sich darnach auch verschriben habend von derselben münzz wegen :
do bechennen wir, daz wir es mit unsem münzzen, die wir czft Harsprftck czü LaiVffen
czü der Freynstat und anderswo in unsern slossen vor dem Wald * und umb Nftremberg
slahen, also halten wellen als es unser egenanter herr • • der kunig und auch di andern
26 forsten in irn brifen verschriben und^ darüber geben habend, und mit namen daz wir
nicht anders slahen sullen lassen dann fftnfundzwainczig pfenning^ auf ain wirczburger*
lott und das an dem körne ^ bestee® halbs vein lötigs silber und das ander czüsacz. und
daz gelt sol sein weis sinbel' gelt und an ainer seytten küntlichen geprAcht sein, und
darczft geloben wir das wir es mit allen andern pünden und artickelen halten wellen als
äo das in unsers herren des Romischen künigs und der forsten brife verschriben und be-
griffen ist. urchund des brifs, der geben und mit unserm anhangendem insigel ver-
sigelt ist czA Lanndeshftt ' an montag vor goczleichnamstag nach Cristi gepflrd dreschen- Mona
hundert jar und in dem sechsundnewnczigistem jare.
160. Beitritt der Brüder Ludung und Friderich Grafen zu Oettingen zu K. Wenzels MünZ" i^oo
25 gesetz vom 20 JvU 1396 bzw. vom 14 Sept. 1390 : wollen in ihrer Münze zu Oettingen
sich darnach richten. 1400 Juli 25 ohne Ort.
Au$ Münch, R. A, Reichsstadt Nürnberg Nachträge X % fasc. 91 or, mb, c, s tig, pend,; bH Pfenning
iit zweimai, bei kunig und tag/e einmal der SchhuefuLken aU bloße Verzierung nicht widergegeben
worden, bekennen slahen haben einmal noch einen unnöthigen Ueber$trich, merer am Schlutse
so noch einen überßHeeigen Oberhaken.
Wir Ludwig und Fridrich gebruder grafen zft Otyngen bekennen und tAn kunt
offenlichen mit disem briefe : als der allerdurchluchtigist furste unser gnediger herre
herre Wenczlaw Romischer kunig zfl allen zeiten merer dez reichs und kunig zu Beheim
gesaczt hate und fursten herren und stete mit einander vorlangst uberein sind worden
35 von der muncze wegen ^, also daz man slahen sol newnundzweinczige pfenningC^ uff ein
a) dat »eMUfitnde e koSumnüHofUwH»9 llbergttckrUiben, h) fehlt die d. h, die Briefe, «) or. pfemig mil üeber-
»trick, d) or, koran f eehwerUeh kflrn ; koUtmmatiimeweiee iet e ülbergeeehriäben, e) or. Dach Hier dtm mitt-
lem e. I) or, Lanndahftt mit Ueberetrioh der Lanndethüt und nicht Lanadtb&te ansuteigen scheint, g) pfenig:
mit einem Ueberetrieh,
40 * Böhmerwald. davon freilich in dem angeführten Geeetz unmütelbar
* Ei muß wol heißen nürnberger gemäß dem k6n, nichte, allein aue ort, » de§ letzteren eieht man, daß dat
Münzgetetz vom u Sept, i»90, Korn bettehen bUeb wie ee na^ dem Geeetz vom u Sept.
' Simbel, rund, Sehmeller a, MU. 1890 beetiimmt war, wo ort, i then die obige Beetimmung
^ Damit itt dae kOn, Münzgeeetz vom »0 JuH I99e enthäU auf halb fein und halb Zueatz, Die eineeitige
^^ gemeint, wo in art. i auf i wirzburger Loth 99 Pfennige Prägung, die audi hier oben erwähnt wird, eteht weder
feetgeeetzt eind. Wenn hier oben im Texte dann die Bede in dem Geeäz vom u S^. laso noch in dem vom »o Juli
iet vom Korn aU halb fein und halb Zueaiz, eo eteht i89e, wol aber in dem Beitritt der 4 Fanten vom 20 Dec,
302
Reichstag zu Nürnberg im September 1390.
uoo
JuUiS
uoo
wirczburger lote halbe vein lotig silber und halbe züsacze, dasselbe gelt auch weiß und
scheiblote sin sol und newr an einer Seiten tiefe und * mercklich geprecht : darumb be-
kennen wir vorgenanten grafe Ludwig und graf Fridrich grafen zu Oetyngen*, daz wir
solich pfenning-muncze in unser stat zu Otingen unseren munczmeister wollen und suUen
slahen und munczen lassen ungeverlichen in aller wirde und masse an körn und an uff- 5
zal, und suUen und wollen auch alle ander stück pAnd und artickel halten und volfüren
als unser egnanter herre der Romische kunig daz geseczt hate und fursten herren und
stete von der muncze wegen besigelt briefe geben haben und eynig worden sein', und
dez zu Urkunde geben wir disen briefe besigelten mit unsern anhangenden insigcln, der
geben ist an sand Jacobs tag dez heiligen zwelfbotten dp man zalt nach Crists geburt in lo
jttU 25 dem vierczehenhundertigistem jare etc.
d) Nürnberger Rathsverordnnngen darüber;
[e. i3$o] J61. Erste Verordnung : es soll in Nürnberg kein Silber gekauft oder verkauft werden^ das
nicht mit dem Stadtzeichen versehen ist, [um 1390^ Nümherg,]
Aut Siebetikees MateriaHen 4, 742 f., und zwar bezeichnet mÜD 12Q a.
15
[1] Ez gebieten die burger vom rate, daz f Arbaz niemant , ez sei burger oder gast,
dhein silber hie kaufen noch verkaufen sol, ez sei dann gezeichet mit der stat zeichen,
und het einer silber daz niht alz gut ist daz es Zeichens wert sei, daz sol er die gesworen
prenner hie lazzen prennen und machen daz es Zeichens wert werd. wer daz uberfür und
ander silber hie kauft oder verkauft dann als vor geschriben stet, der must von ieder mark so
einen guldein ze puzz geben alsvil er dez gekaufet oder verkaufet het. [2] auch sol der
gesworen weger dhein silber niht wegen, noch dhein unterkeufel bei dheinem kaufe da
man silber verkaufen wil nicht sein , ez sei dann gezeichent mit der stat zeichen, welcher
unterkeufel daz uberfAre, der must geben von iedem kaufe, da er also bei wer', 5 pfunt
hlr. [3] so sind daz die gesworen prenner : Fritz von Habelzheim und Hanse Schuler. 2$
[Zw. 162. Zweite Verordnung : Einsetzung von Münzheschauem auf 5 Merz 1391 , Verbot des
stpt. 14 Münzauswägens^ Privilegierung der amtlichen Münzbrenner, [Zwischen 1390 Sept. 14
und 1391 Merz 5* Nürnberg.]
und 1801
liert5]
[1391]
Merz 6
S aus Siebenkeei Materialien 4, 743 f.; und zwar bezeichnet er die Abtheilung Imit D 124 a, die
Abtheüung IlmitJ)i2Ab% so
[/] Daz nach mittevasten einer den andern bezalen sol vor den gesworen schawern.
[1] Es gebieten die burger vom rat, daz nach mittevasten allermeniclich einer den
andern bezalen sol vor den gesworen schawern. und welcher dez niht tet, und gelt
«) ob die unter diesem Worte 'etehenden Punkte hiesu oder zu dem Otynipen der folgenden Linie gehören, i*t unsi-
cher; in jenem Fall wäre und getilgt, in diesem ist Styngen zu lesen, 35
1896 und 99 Mai iSBe; vielleicht war es echon eo auf dem
Tag von 1890 verabredet, ohne im Gesetze selbst davon
zu erwähnen»
* lieber Oetlingische Münzsachen vgl. /. P, Lang in
Meusels Geschichtsforscher 1, 180-183 und 2, 128 ff, und
8, 884-857 sowie in /. P. Längs Mater, z. Oetting. Gesch.
1, 806 f. und 8,. 66 f.
* Bezieht sich wol auf das kön. Münzgesetz vom
14 Sept. 1890, dessen Bestimmungen durch die Verordnung
vom 80 Juli 1896 nur theilweis aufgehoben wurden, wie in
letzterer ausdrücklich bemerkt isi.
* Auf diese Zeit etwa scheint die Nähe zu weisen, in der
die Verordnung in der Siebenkees* sehen Vorlage bei den
Stücken von I390l9i stand, näher als bei denen von I886.
Damit stimmt auch die Erwähnung des Habelzhemer*s ,
der 1890 in nr. 1S6 wider vorkommt, 40
* Die Verordnung bezieht sich auf das Ges^z vom
14 Sept. 1890 wie aus der theilweise wörtlichen Ueberein-
Stimmung des Verbots des Münz-Erseigens hervorgeht.
Die beiden Abschnitte aber gehören sichtlich zusammen :
es gebieten — , auch gebieten — . Es folgte dann später 45
die Verordnung vom u Mai I39i..
B. MÜDzwesen.
303
Merz 5]
einnem oder auzgeb, dez über sehzig pfening weren, on die gesworen schawer, der muet i^^-
davon geben den zweinzigsten pfenning als vil er dez geltz eingenomen oder auzgeben sept.u
het. \2\ und sol auch furbaz allermeniclich wizzen, daz man nach mittevasten dhein ^ndissi
ander gelt niht nemen wil dann dez an der aufzal 28 regenspurger uf ein nArnberger
5 lot get und daz an dem körn beste 10 lot vein silber und 6 lot zusatz uf ein nürnberger
mark, und dez sein forsten herren stet* alles uberein T^orden. darnach sol sich ieder-
man richten, ob er ichts ringes geltz hab>, daz er daz von im tu, daz er icht ze schaden
kom. [3] und die schawer werden sitzen in der newen stuben uf dem rathawse.
[i/] Von mftnzsaigen*.
10 [i] Auch gebieten die burger vom rat, daz fftrbaz niemant mer, wer der sei er sei
reich oder arm geistlich oder wertlich, di m&nz niht dersaigen sol. und wer daz filrbaz
tet und die münz ersaiget, daz wil man itx einen falsch haben, und wil zu dem richten
als zu einem feischer durch reht. [2] und sol auch niemant dhein gemünztes^ gelt, ez
sei zersniten oder niht, niht prennen, auzgenomen der gesworen prenner die die burger
i& vom rat darzu geben haben.
163. Dritte Verordnung : Verkündung des Münzgesetzes nr. 150 vom 1^ Sept. 1390 und C-^»-
Verbot aller andern Münzen als derjenigen der hiergenannten beigetretenen Fürsten und 4.«^,. 24
Herren. [Zwischen 1390 S^t. 24 und 1391 Mai 14^ Nürnberg.] »^^'^^
• MaiJ4]
S aus Siebenkees Materialien 4, 744 f,t unS, zwar bezeichnet mit D 125 b — 129.
20
Von der münz.
[1] Es sol allermeniclichen wizzen, daz unser herre der künig mit fürsten herren
und steten einer münz uberein ist worden, die man slahen sol, und die besten sol an
dem körn halb lotigs silber und halb zusatz, und an der aufzal suUen der pfening
geen 25 uf ein nürnberger lot. und suUen auch alle fürsten herren und stet, die
25 münz haben und slahen wollen, verschreiben und ir brief geben, daz sie die münz
fürbaz also halten und slahen. und welch fürst herre oder stat dez ir brief niht geben,
der mönz sol man niht nemen und sol die für einen falsch haben, und ditz sind die
fürsten und herren die ir brief über die münz ietzo geben haben und der münz man auch
nemen sol : zum ersten unsers herren des künigs, herzog Friedrich und herzog Ruprechtz
30 von Beyern dez Jüngern, dez bischofs von Bamberg, dez bischofs von Wirtzburg*, der^
marcgrafen vonMeyhsen' die sie slahen hie disseit dez Waldes, dez purcgrafen von Nürn-
berg, dez von Wertheim, und hern^ Fridrich von Hohenloch«. [2] davon gebieten die
burger vom rat, daz furbaz allermeniclichen niemand dhein ander gelt niht nemen sol
noch niemant den andern damit bezalen sol dann daz gelt daz die vorgenanten fürsten
35
a) S gem&ntzes. b) S dex , em. der wegen de$ folgenden sie und wegen der Mehnakl in nr, 166, e) 8 hrn.
* Von dieter lieber einkunft, die wol auf die Ueber-
gangszeit bis zur allgemeinen Einfuhrung der im Gesetz
vom 14 Sept. 1S90 bestimmten Münze geht, erfährt man
nur aus obiger Stelle.
40 * Mit der Wage die bessern Münzsorten von den
schlechten sondern und jene dem Umlaufe entziehen,
mhd. WB. 2, 2, 868.
^ Aus dem Inhalt des Gesetzes vom 14 Sept. 1390 nr, 150,
namentlich auch aus der Aufzählung der Anwesenden
45 daselbst art. 9 und aus der Aufzählung der Aussteller des
Willebriefs vom gleichen Tag nr. 166, ergibt sich, daß die
obige Rathsverordnung nach diesem Tag anzusetzen ist.
Weil auch Meißen schon als beigetreten aufgeführt wird,
so fällt sie sogar erst nach »4 Sept, 1390 nr. 166, Ohne
Zweifel auch gehört sie vor die Verordnung vom 14 Mai
1391, da sie die Hauptverkündigung des königlichen Ge-
setzes enthält.
* Vgl. die Namen nr. 160 art. 9 und nr. 166; auffallen-
derweise sind Bisch. Burkhard von Augsburg und Landgr.
Johann von Leuchtenberg weggelassen, die doch den Wil-
lebrief nr. 165 mit ausgesteflt haben. Die Namen aus letzt-
genanntem Willebrief sind in St. Chr. i, 243 nt. i nicht
alle angegeben, sondern nur die vornehmsten»
• Vgl. nr. 150.
304 Reichstag zu Nürnberg im September 1390.
[Zw. und Herren slahen , dieweil die andern herren niht besigelt und ir brief auch geben
s!pt.^24 haben; und welcher ander gelt nem oder damit bezalt, den wellen die burger straflfen
nndJ39i an Icib und an gut alz sie ze rat werden.
Mai 14]
[Zw, 164. Vierte Verordnung : Verbot des Münzaustvägena und Außerumlauf setzung der halben
s!^.^24 Groschen. [Zwischen 1390 Sept. 24 und 1391 Mai W Nürnberg.] 5
und 189 t
^oii4] ^^ Siebenkees Materialien 4^746 f. ^ offenbar noch unter der Bezeichnung von nr, 168 mübegriffenf w.
171. e, die QueUenangabe.
Von den halben grozzlein und von seigern.
[1] Ez gebieten • • die burger vom rat, daz fürbaz niemant dhein gelt, daz in disen
landen geng und geh und werung ist, niht saigem noch auzlesen sol die sweren auz den lo
ringen, noch sol dhein sulch auzgelesen geseigert gelt kaufen noch verkaufen, darumb
daz dazselb gelt verliehen abgetan oder verbrant verd. wer daz tet, daz wil man für einen
falsch haben und wil den fürbaz darumb verbrennen*. [2] ez sol allermeniclich wizzen,
daz unser herre der künig in seinen briefen geboten und gesetzt hat, daz die halben
grozzen niemant nemen sol noch dhein werung niht sein sol. darumb gebieten die burger 15
vom rat : wer fürbaz halb grozz auzgeb oder neme , der must den burgern den vierten
pfening geben von dem gelt, als vil er dez auzgeb oder einigem, und ez moht einer als
verliehen handeln, in weiten die burger straffen an leib und an gut als sie ze rat wurden,
und wer dem burgermeister fürbrecht, der daz bot ubervaren het, demselben wolt man
die puzz halben geben die davon geviel. so
[Zw. 165. Fünfte Verordntmg : widerholtes Verbot des Münzauswägens wnd aller andern neuen
sl^t^u Münzen als derjenigen der dem Gesetze vom 14 Sept. 1390 nr. 150 beigetretenen Für-
und 1391 sten und Herren. [Zvnschen 1390 Sept. 24 und 1391 Mai 14* Nürnberg.]
Mail4]
m
Aue Siebenkeee Materialien 4, 746, offenbar noch unter der Bezeichnung von nr. 168 mitbegriffen, w.
m. 9, die Quellenangabe, 25
[1] Es gebieten die burger vom rat, daz niemant, er sei geistlich oder werltlich
burger oder gast, dheinerlei münz ersaigen oder erlesen sol, noch dhein ersaigts gelt
kaufen noch verkaufen noch verbrennen sol. und wer daz fürbaz tet, daz wil man ftv
einen falsch haben, und wil denselben mit dem rechten darumb verprennen. [2] ez sol
auch fürbaz niemant dhein newe münz mer nemen dann die münz die die f&rsten und so
herren slahen die den brief von der münz wegen besigelt haben \ und wer derselben
f&rsten und herren münz niht kant, der sol geen zu dem Haboltzheimer ' oder zu den
wehslern ; die sullen sie derselben münz wol unterweisen, und wer daz uberf&r und
ander münz nem, der muzz den burgern geben den vierten pfening. und wollen in darzu
straffen an leib und an gut als sie ze rat werden. ss
^ Dae Verbot dee Münz auewäg ene geechieht gemäß Verordnung noch zu trennen und Jede aU ein beeonderet
dem königlichen Geeetz vom 14 Sept, 1890 art. 6, die Au- Edikt zufaeeen, wogegen doch die alte üeberechriftepricht.
ßerumlauftetzung der halben Groechen gemäß ib. art. 7. ' Daium anzueetzen wie bei nr, 164, da unter Stück
Da unser Stück in der alten Vorlage hinter untrer nr. 168 in der alten Vorlage zwischen nr. 164 und 166 gettanden
gestanden zu haben scheint und vor nr. 166, so fällt es zu haben scheint. 40
wol auch in die Zeit von nr. I68. * Vgl. nr. iso art. 9, nr. lU, und bis nr. leo.
' Vielleicht sind auch die beiden Theile dieser Raths- ' Dieser ist schon nr. I6I art, 8 genannt.
B. Müüzwesen.
30Ö
166. Sechste Verordnung : Ahthun des geringen Geldes von jetzt bis 1391 Juli 13, Zahlungs- iS9i
weise nach diesem Tage vor den Miimheschauem , partikular zu treffende Bestimmung ."*^
über den Werth des verschnittenen Geldes^ nochmaliges Verbot des Münzauswägens. i9$a
1391 Mai 14 (und 1392 Jan. 28) [Nürnberg]. *""* ''^
5 S aus Siebenkeet Materialien 4, 746 f., offenbar noch unter der Bezeichnung von nr. 168 mitbegriff en y
w. m. ß. die Quellenangabe.
[1] Es gebewt der richter die burgermeister und die burger vom rat, daz aller-
meniclichen daz ringe gelt von im tun sol hie zwischen und sant Margreten tag der schirst juu 13
kumpt. und sol iederman den andern nach sant Margreten tag bezalen vor den schawern ,
10 die man darüber setzen wirt,lnit sulchem gelt dez25pfening uf ein nürnberger lotgeen,
ez sei new oder alt gelt, und daz bestee an dem° körn halb silber und halb zusatz^ und
man sol euch dhein ander gelt nemen noch werung sein dann als vor geschriben stet,
und wer daz uberfür und gelt einnem oder auzgeb nach sant Margarethen tag über 60
regenspurger dann* vor den schawern, der must geben der stat ze puzz den zehenden
lö pfening von allem ^ dem daz er einnem oder auzgeb. [2] auch sol ein iglich fürst herre
und stat' bestellen und setzen, waz man umb ein mark oder lot dez versniten geltz geben
sull, also daz arm lewt icht übergriffen werden oder ze schaden komen. [3] ez sol auch
niemant fürbaz dhein gelt saigen. wer daz uberfür, daz wolt man für einen falsch haben
und denselben darumb verprennen mit dem rechten. [4\ ez sol auch iglich fiirst herre
20 und stat daz berüffen lazzen in iren landen steten und gebieten in den ietzogigen pfings-
tagen der veirtag und dez niht lengir verziehen.
Actum penthecost69 anno 91. Mai u
Item die vorgeschriben gesetz sind anderweit geruffl worden dominica ante purifi- t892
cationem beate virginis Marie anno 92 totaliter ut supra.
25 167. Siebente Verordnung : Verbot der Einfuhr und Annahme geringen schlechten Geldes, [x89i-92]
[1391/92 * Nürnberg.]
S aus Siebenkeet Materialien 4, 747 f., und zwar bezeichnet mit D 129 b.
Daz niemant dhein bös gelt hereinbringen sol.
[1] Es gebieten die burger vom rat, daz fürbaz niemant dhein gering böse gelt
30 herein niht füren noch bringen sol. und wer daz verliehen überfür, den wil man darumb
verbrennen, davor soll sich allermeniclichen wizzen ze hüten. [2] ez sol auch allerme-
niclichen wizzen, daz vil böses und gerings geltz herkomen ist und noch herkumpt. da-
a) 8 den. b) S allen.
* Gemäß dem kön. Gesetze vom u Sept. isso nr. 16O.
35 * Dann, außer, mhd. WD. 1, 802:
^ Aus dieser Fassung füret herre und stat ergibt sich ,
daß die obige Rathsverordnvng auf einer allgemeineren
Uebereinkttnft der Theilnehmer am JUünzgesetze beruht.
Vielleicht ist diese Vebereinkunft erfolgt auf dem Forch-
40 heimer Landfriedenstag, vgl. Kosten Nürnbergs art. 7;
die neue Verkündigung vom 28 Jan. 1892 ist vielleicht die
Folge des Nürnberger Tags vom 14 Jan. 1892, vgl. l. c.
art. 8 und 9.
* Das Stück selbst gestattet keine nähere Feststellung
i5 des Datums. Da dasselbe wie bei Siebenkees so auch in
seiner alten Vorlage hinter der am 28 Jan, 1892 wider-
Deutsche ReichBtags>Akten II.
holten Rathsverordnung vom 14 Mai i89t gestanden zu
haben scfieint, so mag sie in diese Zeiten fallen. Die
Nothwendigkeit jener Widerholung vom 28 Jan. 1892 aber
erklärt sich vielleicht eben daraus, daß man, weil die
Einfuhr geringen Geldes von außen sich durch den Ver-
kehr von selbst machte, mit der Sa^he nicht fertig gewor-
den war, — üebrigens begann man in Nürnberg die
städtischen Rechnungen erst mit dem Jahr 1897 in der
neuen Münze zu führen, so wäre aus der Nrnb. Stadt-
rechnung {in St. Chr. i, 286 nt. a gedruckt) zu schließen;
doch scheint die damalige Neuerung die Folge des spätem
Münzgesetzes nr. ist zu sein, das bisher unbekannt war,
2 Hl, gleich 1 Pf. passt hieher,
39
306
Reichstag zu Nürnberg im September 1390.
r/59/.9S] rixmb heizzen und gebieten die burger, daz sich allermeniclichen davor hüten soI, und
sol dezselben^ geltz niht nemen, und wollen auch ir vorseh darnach haben, und bei wem
man dazselb gelt vindet, dem wil man daz nemen und wil ez alles verbrennen, und er
möht daz als verliehen gehandelt haben, in wollen die burger darzu straffen als sie ze
rat würden *.
e) Anhang : Kurrheinische Münzgesetzgebnng.
1S91 Igg^ Bestätigung und Ergänzung des Münzvertrags der vier Rheinischen Kurfürsten vom
Jan, 26
8 Juni 1386 in RTA. 1 nr, 286 \ 1391 Jan, 26 Boppard.
H aus Hontheim prodromus hUtoriae TrwireniU », iii5 f, mü der üebenchriß corroboratlo conven-
tionis monetariae anni 1385 supra relatae inter electores Rheni. 10
Femer gedruckt in Hirnch MünzarcfUv 7, 22 f. aus H, bei Scotti i, 102 wol aus Hirsch; im Koblenzer
und Düsseid, Prov, Archiv nicht vorhanden. — Regest bei Görz <uu Scotti L c.
[1] Iß^ si zu wissen, daß unser herren frunde der churfürsten am Ejne eindrechtig
überkommen sind einer gemeinen monzen an golt und an silber in alle der formen als
die brieve das inhaltent, die herr Coene wilen erzbischof zu Trier, herr Friderich erzbi- 10
schof zu Colne, herr Adolff selig wilen erzbischof zu Mentze, und herr Ruprecht wilen
pfalzgrave bi Ryne under einander gegeben hatten, und man soll dieselbe isern^ halten
die man itzo hat uf die gemeine münze die die herren itzo schlagend; und soll doch an
deme golt zusehen sand Johanns beinen eine deine adeler staen mit eime heubte, und an
dem silber soll ein adeler hoben dem mittelsten Schilde staen. so
[2] Vort soll iglicher der vorgenanten herren thun einen iglichen wißpenningh
besunder wigen, glich alß daß von dem golde in den egenanten brieven ist begriffien.
[3] Vort sullen eins iglichen herren monzmeister und wardein ^ uf eine nuwes
schweren dies gesetze zu halten, und soll ein iglich herr bestellen daß diese gesetze ge-
halten werden. 85
[4] Und diese gemeine monze soll wehren die jarezale vort uß als daß die egenanten
brieve Inhalten '.
1891 [5] Und man soll nach dem sontage quasimodo nestkommende® uf unser herren alte
^pr- 2 gülden, die nit ensient^ von irer gemeiner monzen, uf iren zollen einen wißpenning
nemen nach Inhalt der egenanten brieve^. . so
1891 [^T TJnd iglicher herr vorgenant soll den anderen laissen wissen, so wie man die
Febr. 12 mctzcr^ guldcu finde, zusehen diß und deme nesten sontage invocavit. und wie sie iglicher
herr findet, so soll man sie uf das nidderst setzen.
Actum Bopardiae anno domini 1391 crastino conversionis Pauli secundum stylum
1891
Jan. 2$ Coloniensem et Maguntinensem*.
35
a) 8 dazielben. b) dat fs bei H tat durth fl widergegehtn im gaiutn StUek. 0) sie, d) H wadeyn. e) B entkörn-
mende. t) E ensyet. g) toll heißm mentzerf
*{W6kkern) hist. Norimb, dipl 888 berichtet von
Nürnberger Münz - Zuständen von 1894.
* Der Verfasser des ehr. monetarium Trevirense (bei
Hontheim L c, s, unsre QueUen- Angabe) bezieht diese
Bestätigung in der ohne Zweifel erst von ihm herrühren'
den Überschrift natürlich auf das von ihm auszugsweise
milgetheilte Stück vom 26 Nov. 1885 (RTA. /, 612 nt. 1 zu
vgl.), weil er die Urkunde vom 8 Juni I886 (RTA. 1
nr. 286) fMU kannte. Richtiger in unserer Üeberschrift,
* 10 Jahre in ort. 18 des Vertrags vom 8 Juni I886
RTA, 1, 616.
* Ibid, ort. 8. 40
' DaroMf folgt bei Hontheim l, c, unmittelhar ange-
schlossen, nur mit neuer Linie : Erzbischof Wernher
zu Trier hat gefallen an obgenanten monzen , am golde
1 graet, am silber 1 pfenningh, ut sequitor : Is ist zu
wissen , daß Johan von Bumershoeyen burger zu sand 45
Truden monzmeister zu Covelontz gülden daselbs schia-
G. Judenschulden.
307
G. iadenschaldeii.
a) Verhandlungen wegen des Städtekriegs, der Judenschnlden u. a. m.
169. Städtischer Vorschlagy hetr. AvsfÜhrung und Sicherung des dem Städtekrieg gefolgten U^^l
Friedenstands, Erhebung eines ühgelds, Judenschuldentilgung von 1385, [1390] Sept, 9
[Nürnberg],
A au» Ulm. St. Bibl. Ulmensia 5577 foL 21'. Die Orthographie im Druck behandelt in nr. 169-178 wie
bei bloßen Abschriften,
B coli Nördl. St, A. cop. ch, coaev, (conc, f) auf der einen Seüe einet querbeechriebenen loten Quari-
BUütee, Vgl. die Varianten,
10
15
[1] Item daz unser herre der Römisch köng den stetten brief gebe umb allez das
das sich in disem krieg verhandelt habe oder was sich bis uf disen hTi'tigcn tag verloffen
habe, das er si darumbe in sin und dez richs hulde und gnade genomen habe, und das
euch si dez von im und allermenglich unengolten und -bekumbert beliben, und das er
furbas ir gnediger herr sin und beliben welle.
[2] Item das er den stetten alle ir brief frihait gewonhait und recht, die si von im
und andern sinen vorfam^ an dem riebe Römischen kaisern und klingen erlanget und
erworben habent, bestättig und confirmire als si die mit gewonhait und mit briefen her-
braucht haben ; [2^] und das er ouch dieselben stett bi im und dem riebe hanthabe und^
behalte. [2^] und wer' es das dehain stat notdurftig were ungelt in ir stat ze nemen, daz
so er in das von kunklicher macht gunne und erlobe sin lebtag, darumbe daz si im dest
diensthafter gesin mugen.
[3] Item was man den stetten noch schuldig ist von der Juden wegen, essien herren
ritter oder knecht stett burger oder ander edel oder unedel*^ lute gaistlich oder weltlich
personen, von der teding wegen die mit unserm herren dem kung beschache, darumbe
85 im die 40tusent guldin gegeben wurden * : das ouch die stett gemainlich und besunder bi
derselben schuld beliben, und daz man in die bezale nach lute und sage der briefe die
in darüber besigelt und gegeben sind.
[4] Item so suUen den stetten alle ir gefangen, si sien edel oder unedel, ane alle
verpuntnAsse ledig sin; und ob si icht aide gesworen oderbrief über sich gegeben betten.
so
a) A Torfar, B Tor&rn. b) om. AB, c) oder unedel tr§lkntt aut dem Stück vom 18 Sept. 1890 und dan darauf fol-
gtnden Stücke, om. AB.
gen und monzen soll uf 23 krait, und die wissepenniDg
und halbe -wißpenninge soll er schlagen uf 9 penning
kunings • Silbers , und soll auch darnach uf die assaye dri
35 heller penning und haller nach gebuer schlagen. Und
sali min herr von Trier von einer mark golts einen hal-
ben gülden und von einer mark Silbers nemmen von
deme werk einen [Hontheim add. nochmals einen] wis-
senpenning halb [wol zu em, haben]. Und darauf
40 mit Zwischenraum und der übergesetzten Jahreszahl
1894 : Erzbischof Wemher stelt an zu Trier zu mon-
zen , nemblich : Item soll geschlagen werden eine
grober Pfenning, soll heischen eine Peters -groisse, der-
selben sollen ao vor einen guten schwären gülden steen.
46 soll der gülden nit meher dan 6 pfund gelts Trierscher
wehrongen sin. soll der Peters- groisse glich einem alten
wißpfenningh 9 pfenning fines halten, und soll gelten
6 Schilling Triersch. item sullen laufen uf die Triers ch
88, und darnach die anderen nach gebuere. vort soll
man einen halben Peters -groissen schlagen, das ist ein
Triersch grpiss, soll gelten dri Schilling Triersch. vort
soll man schlagen einen Schilling, der sollen dri einen
groissen und 6 einen Peters -groissen thun. item soll
man schlagen einen halben Schilling, das ist eine Eng-
lisch, der sullen 12 vor einen Peters • grossen laufen.
' Siehe die Urkunde vom 2 Juli 1886 RTA, i, 497 f.
nr. 272 art. 1. Der ganze Artikel hat die Absicht zu ver-
hindern, daß diejenigen Herren, deren verminderte Ju'
denschulden 1886 an die Städte als Gläubiger übergegan"
gen waren und die den Städten noch nicht bezahlt hatten,
die Wohlthat von 1890, durch die ihnen alle Judenschulden
erlassen wurden, ausdehnen könnten auf diese noch von
1886 her den Städten schuldigen Summen unter dem
Vorwand als ob es Judenschulden wären.
308
Reichstag zu Nürnberg im September 1390.
11890} der aid sol man si ledig laussen und in ir brief wider geben, und sol ouch alle scbatzunge
*^ * verdingtnüBse und prantschatzung absin*.
[5] Item was den stetten schloss in dem krieg entwert wurden oder erbe ald aigen
underzogen warde oder die iren umb erbe oder^ aigen geschetzt wurden: daz in das ouch
widerkert und widergeben werde, wan** daz allez berett und betddingt ist etc.*. 5
Sept. 9 Datum proxima feria 6** post nativitatis Marie anno 89°°.
11890 J70. Bescheid der königlichen Bäthe auf den städtischen Vorschlag nr, 169. [1390 c. Sept 9
^' ^' Nürnberg?^
Am Ulm, St. Bibl Ulmensia 5577 foL ii'.
[1] Item dw rechtvertigung : unschädlichen uns und dem lantfriden den wir ze Eger lo
gemachet haben'.
[2] Item daz man luter wiß, waz ungelt si nemen wollen oder von wem oder von
weihen stuken und wievil.
[3] Unschedlichen den gnaden, die wir fursten herren rittem knechten und den
stetten ietzo von der Juden wegen getan haben*. i5
[4] Item alz daz in dem lantfriden^ begriffen ist^; ob^ und an wem si dez gebresten
betten, daz suUen die dem kunig furlegen, der daz understen sol daz ez nit gescheh*.
^^<> 171. Erneuter städtischer Vorschlag, betr. dieselben Punkte wie nr. 169. 1390 Sept. 12
Nürnberg,
Au9 Ulm. St. Bibl. Ulmensia 5677 foL 26\ so
[1] Daz unser herre der Römisch kunig den steten brief gebe umb allez daz daz
sich in dem krieg der zwischen försten herren ijnd steten gewesen ist verhandelt hat
oder waz sich darinne verloffen hat von übergriffen oder andern Sachen, wie und an wem
die beschechen sind, daz si darumbe von allermenglich unbekiimbert und ungerechtfer-
tiget ^ beliben. 25
a) B ald. b) B om. wan — anno 89"o, atatt de$*en noch ein einzeiligee Alinea v>ol von andrer Hand beigefügt item
das man unser (ausgeetriehen lüt no) burger unser Idt nob unser gdt uf ^ehain langeribt lade, vgl. nr. 172
art. 6. c) eod. add. das. d) cod. oucb , em. ob.
' Aehnlich in der wol zu Eger ertheiUen Antwort der
kOnigHchen Räthe nr. 91 art. 6 nt., und in der Urkunde
weldie Vischer Reg, nr. 889 in den Forschungen 2, 17S
autzüglich miUheiU. An letzterer Stelle heifit es : und daz
alle gefangen unverzogenlich von beiden Seiten ledig
gesagt suUen werden uff ein alte urfehe; so sol auch
alle Schätzung brandscbatzung gedinge undtalle ander
umbezalt gelt gentzlichen absein und von beiden teiin
unverzogenlich ledig gesagt werden on geverd , Münch.
R,A. ürk. Hochstift Würzb. fasc. 160 IX •% or, mb, c. * sig.
pend.
* Vgl, die in der vorigen Anmerkung erwähnte Ant-
wort der königlichen Räthe. In der ebendort angeführten
Urkunde heißt es, daß der Bischof soU den vorgeschrlben
vir steten und den iren, dy disen spruch halden wollen,
Ire leben eygen erbe und leipgeding fbrbazmer unge-
hindert und sy darbey geruglich bleiben lassen , in aller
mazze als sy daz vor disem krig ynnegehabt und besez«
zen haben , on geverd.
' Da in nr. 169 art. 1 Amnestie bis auf den heutigen so
Tag gefordert war, eo ist mit Obigem gesagt : es soüzwar
für die Zeil des Städtekriegs niemand gerichtlich Jbehin§t
werden, aber, was während des Eger er Landfriedens
nach dem Kriege {bis heute) geschah, soll gemäß den £#-
Stimmungen dieses Landfriedens behandelt werden. 35
* Die Urkunden von Mitte Sept, 1890 handeln hievon,
' Eine Erklärung dieser Worte ist zu geben versucht
pag. 280 lin. 81-87.
* Sieht ganz aus als ob es sich auf die NördL Variante
zu nr. 189 art. 6 bezöge; freilich steht diese eben in der 40
Ulmer Aufzeichnung nicht.
' Rechtfertigen, gerichtlich belangen, vor Gerieht ziehesi,
auch verurtheilen, gerichtlich bestrafen! bekumbem ist in
Noth bringen, belästigen, mit Arrest belegen; mhd. WB.
8, 269 und 1, 910. 45
G. Judenschulddn. 309
[2] Item daz den steten alle ir gefangnen, si sien edel oder unedel, Äne alle ver- ^^^
puntniizze ledig sien ; und ob si iht aide gesworen oder brief über sich selb gegeben beten, ^ '
der aide sol man si ledig lazzen und in ir brief wider geben, und daz och alle Schätzung
verdingnüzze und prantschatzung absie.
5 [3] Item waz den steten schloß in dem krieg entwert wurden, si weren ir aigenoder
phant, oder waz in erbe oder aigen in dem krieg underzogen worden ist oder die iren
umb erbe oder aigen in dem krieg geschetzt wurden : daz in daz allez och widerkert und
widergegeben werde, und daz* unser gnediger herre der Römisch künig dw stukk allifr
zwischen den fürsten herren und steten und baidersit iren heifern z6 ainer richtung be-
10 tedinget und usgesprochen habe.
[4] Item und wan die stete unserm herren dem Römischen kunig ze dienst sich et-
licher ir frihait, die er in verschriben und gegeben hat von der Juden wegen, uf dis zit
begeben wend* etc. : daz er in denne von n^t^wem alle ir frihait gewonhaii privilegia und
reht, die si von im und andern einen vorfaren an dem riebe Römischen kaisern und kü-
15 nigen erlanget herbraht und erworben hant, bestetige und confirmiere alz si die mit
gwonhait oder mit briefen herbraht hant ; [4^] und daz och er dieselben stette alle bi im
und bi dem hailigen riebe hanthabe und behalte alz ir genediger herre ; [4^] und wer'
es ob dehain stat notdurftig were ungelt in ir stat ze nemen , daz er in daz von küniglicher
mdht gunne und erloube sin lebtag, darumbe daz si im und dem riebe dest diensthafter
20 gesin mugen.
[5] Item und waz man den steten noch schuldig ist von der Juden wegen, es sien
herren ritter oder kneht stete burger oder ander edel oder unedel lüte gaistlich oder
weltlich personen, von der teding wegen die mit dem vorgnanten unserm genedigen
herren dem Römischen kunig beschach, darumbe im die vierzigtusent guldin gegeben
2:> wurden : daz och die stete gemainlich und besunder bi derselben schulde beliben, und
daz man in die gelt und bezale nach uswisung und sage der briefe die in darüber besigelt
und gegeben sind.
Actum est illud N&rnberge anno 90"*^ feria secunda ante festum exaltationis sancte laao
8tpt. 12
crucis.
^ 172. Vorschlag der Städte des SchwäbiscJien Landfriedens und der Stadt Weily betr. die- f^»-
selben Punkte wie nr, 169j dazuneue Judenschuldentilgung und Gerichtszuständigkeit, g^^ ^^
[Zwischen 1390 Sept. 16 und 1392 Juni 5 Ulm.] ^^'^^
i -^ J Juni 6]
Au9 Ulm. St. Bibl Ulmensia 5877 fol la* und ».
. Nota : disw frihait und gnade sol beschehen den stetten dez lantfrt(2s in Swaben
35 und den von Wile'; welich stette aber bi den tedingen nicht beliben wölten, die suUen
euch diser frihait nit geniessen, und sol uns an dem gelt, daz wir darumb gebeut werden,
abgan nach anzal dez richs stwr derselben stette.
[/] Dez ersten daz unser herre der Romische kunig den stetten brief gebe umb
allez daz daz sich in den kriegen die zwischen fursten herren und stetten gewesen sind
40 a) richtiger heifit ei wol in der Ävfteiehnung vom 9 Sept. 1890 waa etatt und daz.
* Damii bei den Städt^uden die Schuldentilgung zu Rheiniechen Landfrieden eingetreten, daher wird et hier
Gunsten der Herren durchgeführt werden konnte, s. besondert genannt, t. nr. 82 und se. — lieber das Datum
nr, 172 art, 4 ni. det obenttehenden Stücket t. die Einleitung zu dietem
* Et Ut ohne Zweifel das jetzt Wirtembergitche Weil Tag.
45 gemeint, nicht Wil im Thurgau; Weil d. St. war in den
• 310 Reichstag zu Nürnberg im September 1390.
[Zw. verhandelt h&t oder waz sich bis uf dis ssite verloffen h&t von übergri£feii oder andern
89pt. le Sachen, wie und an wem die beschehen sind, daz si darumbe und dez von im und von
und 1892 ollermAnglich. unengolten und unbekumbert sien und beliben, und daz er euch furbaz
ir gnildiger herre sin und beliben welle und si darumbe in sin und dez richs hulde und
gnade genemen^, doch im und dem riche furbazmer unschedlich an sin und des richs s
rechten.
[2] Item daz den stetten alle ir gefangen, mit namen herr^BurkhartvonMansperg',
und darzft alle ander ir gefangen, si sien edel oder unedel, ane alle verpuntnusse ledig
sien^ und ob si icht aid gesworen oder brief über sich geben hetten, daz si der aide ledig
gelaussen werden und in ir brief werden widergeben, und daz euch alle Schätzung ver- lo
dingnusse und prantschatzung euch absien, si sien verbrieft oder unverbrieft.
[3] Item waz den stetten schloßt in den kriegen entwert wurden, sie wereniraigen
oder pfand, oder waz in erbe oder aigen in denselben kriegen underzogen ist oder die
Iren umb erbe oder umb aigen in den kriegen geschetzet wurden : daz in daz allez wider-
kert und widergeben werde, und daz^ och unser gnädiger herre der Römische kunig dw i5
stuk all\^ zwischen den fursten herren und stetten und baidersite iren heifern und dienern
zft ainer richtung betedingt und usgesprochen habe^.
[4] Item und wan die stette unserm herren dem Romischen kunig ze dienst sich der
frihait, die er in von der Juden wegen ietzo ze jungst, do si im die vierzigtusent guldin
gaben, verschriben und gegeben hht^ uf dis zite begeben haut', also daz si den herren so
rittern und knechten die gnade, die in unser herre der kunig getan hat, wond voUgen
lassen : daz denn unser herre der kunig den stetten widerumbe dieselben und alle ander
ir frihait brief gewonhait privilegia und* recht, die si von im und andern sinen vorfarn
an dem riche Romischen kaisern und kunigen erlanget herbracht und erworben haut,
bestetige und confirmiere alz si die mit gewonhait und mit briefen herbracht haben ; ss
[4^] und daz er ouch dieselben stette alle bi im und bi dem hailigen riche hanthabe und
behalte alz ir gnadiger herre; [4^] und daz ouch die stette die Juden furbaz halten schir-
men und versprechen sullen und mugen nach uswisung der frihait die in unser herre
der kunig vormalz gegeben hat; [4*] und wan man der ritterschaft irw pfand widergeben
sol, daz denne darumb ain underschaide' gemacht werde, ob ain Jude sprach daz er die so
pfand verkoufet hett, daz daz mit dem artikel versorgt werde alz der von Niirenberg
brief wiset und seit und uf den tag alz daz datum dezselben briefs seit* ; [4^] und daz
ouch den stetten solich gnade verschriben werde daz si ir schulde gen den Juden ledig
gelassen werden in aller der wise alz dieselb gnade rittern und knechten beschehen ist;
[4*] und wer' ez daz dehain stat notdurftig were ungelt in ir stat ufzesetzen und ze nemen', 95
daz er in daz von kunigklicher macht gunne und erloub zehen jare die nechsten ane
widerröffen.
[5] Item waz man den stetten noch schuldig ist von der Juden wegen, ez sien herren
ritter oder knecht stette burger oder ander edel oder unedel lute gaistlich oder weltlich
personen, von der teding wegen die mit dem vorgnanten unserm herren dem kunig be- ^
schach, darumb im die vierzigtusent guldin geben wurden alz vor geschriben stat : daz
ouch die stette gemainlich und besunder bi denselben schulden und pfänden beliben
a) eod. genomen. b) eod. hcrn. c) cod. schoß, d) richtiger utol wan ttatt nnd das, «. dU Äu/Meieknung ro«
12 Sept. 1890, e) eod, haben, f) eod. nemc.
* Er hemmt auck vor in Sattler Graven i, 268 und 19 Juli 1885 alt Antheil de» Könige beitimnU war. i5
Beil. nr. 188, W, Viecker reg, nr. 880. ■ Bettimmie Fcueung, Feeteetzung» fnhd, WB, 2, 2, loe.
* Der Sinn ist, daß die Städte eingewilligt haben in * Urkunde vom le Sept. 1890, worin K, Wenzel die
die Plünderung ihrer Juden, obtchon sie gemäß RTA. i Judenschulden aufhebt in Nürnberg Rotenburg a. T.
nr. 274 zu ni^Us weiter schuldig waren als was dort am Schweinfurt Windsheim Weißenburg, art, 4.
G. Judenschulden. 311
nach uswisung der brief die si darüber hant, und daz in die begebung der frihait alz vor l^«-
. geschriben stat daran dehainen schaden bring. g^^^ ^g
[6] Item wan der stette lute und gute uf die lantgericht^ geladen werden, daz unser tindtaa»
herre der kunig in die gnade tAge, daz man von iren luten und guten recht neme in iren
5 stetten und vor iren und dez richs amptluten.
[7] Und daz die stette umb alle vorgeschriben artikel" mit briefen versorgt werden'
und och die artikel gelutert werden alz si dez denne notdurftig sind.
173. Vorschlag der Stadt Ulm, betr. Sicherung des dem Städtekrieg gefolgten Friedens- [^»•
Standes, gewonnene Schlösser und deren Amtleute, alte und neue Judenschuldentilgung, sept.ie
Am Ulm. St, BibL Ulmensia 6577 fol 97«.
[Zwischen 1390 Sept. 16 und 1392 Juni 5 Ulm.] «nd/w»
Juni S]
Der von Ulme' mütung.
[1] Dez ersten daz unser herre der Romische kunig in brief gebe umb allez daz
daz sich in disem krieg verhandelt hat oder waz sich bis uf dis zite von übergriflf oder
15 von ander sache wegen verloffen habe , daz er si darumbe in sin und dez richs bulde und
gnade genomen habe, und daz euch si darumbe und dez von im und von allermanlich
furbaz euweclich unengolten und unbekumbert beliben , und daz er euch furbaz ir gnä-
diger herre sin und beliben welle, [1^] und in darzü alle ir frihait privilegia gewonhait
brief und recht bestetige und confirmiere, [i*] und sunderlich daz er in confirmiere
so und bestetige allw dw schloß lute und euch g&te die si irem gemainen conmun an sich
bracht haben ez si mit ko£fen oder mit pfantschaften nach uswisung irer brief die si da-
rüber haut, und daz euch ir amptliite, die si ieczo in denselben schlössen haut oder furbaz
in künftigen ziten da gewunnen, dieselben lute und euch gute mit dem rechten vertretten
verantwurten und versprechen mugen und sullen gelicher wise alz die von Ulme selb.
25 [2] Item und waz man den von Ulme noch schuldig ist von der Juden wegen, ez
sien herren ritter knecht oder ander lute, von der teding wegen die mit unserm her-
ren dem kunig beschach, darumbe im die vierzigtusent guldin gegeben wurden: daz
euch si bi denselben schulden und pfänden beliben nach uswisung der brief die in da-
niber gegeben sind; [2^] und daz ouch si damit versorgt werden, daz si die Judschait
so furbaz halten und versprechen sullen nach uswisung der frihait die in unser herre der
kunig vormalz gegeben hat; [2^] und daz ouch ain lüter underschaid gemacht werde,
ob ieman den Juden zusprach von der pfand wegen widerzegeben und die Juden dawider
sprächen daz die pfand verkoufet weren, daz man dez Juden recht* dafür nemen sol;
[2^] und daz ouch der von Ulme burger der Juden-schulde ouch ledig gelassen und geseit .
35 werden in aller der wise alz dwselb gnade herren rittern und knechten beschehen ist.
- [3] Nota : wan si unserm herren dem Romischen kunig und dem hailigen riebe ze
eren etlichw schloß an ir gemains conmun bracht haut, daz in denne unser herre der
kunig dieselben schloß lute und ouch g&te confirmiere und bestetige nach uswisung irer
brief; daz er in ouch die gnad tüg, daz ir amptlute, die si ietzo in denselben schlössen
40 haut oder furbaz in künftigen ziten da seczen oder gewunnen, dieselben lute und ouch
gute mit dem rechten vertretten verantwurten und versprechen sullen und mugen, wenne
und alz dik dez not beschiht, gelicher wise alz die von Ulme selb.
a) cod. artike.
^ Darunter sind kaiserHche Landgerichte zu veretehen, * Ist vielleicht in nr. irs im Eingang welich stette ~
45 die an die Landesherren gekommen waren. — Vgl. nr. 169 weiten auf Ulm angespielt üoegen seiner besonderen An'
NördUnger Variante bei art. 6. eprOchet
* Vgl. nr. 177. lao, 184. ise. iss. i94. {aas. soi). * NemHch in Ulm selbst.
312
Reichstag zu Nürnberg im September 1390.
b) Judenschulden in Schwaben.
^990 jy^ ^ Wenzel hebt die Judeiuchulden auf im Lande Schwaben, 1390 Sept. 16 Niirnberq.
StpU 16 •' r if
S au» Stultg. St. A, Juden or. mb. c. ng. pmd., auf RückseUe gleichzeitig oder von Hand de» ii Jahr-
hunderts Brieff von kuaig Wentzlaw von der Juden -schuld wegen. Zwei Pünktchen oder ein
Strichelchen wat^ einmal über der letzten Sylbe von bcsunder, ein Punkt der einmal zwischen n 5
und g über ledigungo , und ein Strichelchen da» einmal über gut vorkommt, wurden im Abdruck
nicht beachtet.
FK coli, die kön, Urkunde gleichen Datum» betr, die Aufhebung der Judenechulden in Franken.
B coli, die kön. Urkunde gleichen Datum» betr. die Aufhebung der Judenschulden in Baiem.
AMU coli, die kön. Urkunde gleichen Datum» betr. die Aufliebung der Judenschulden in Nürnb. Rotenb. lo
Schweinf. Windsh. Weißenburg.
R coli, die kön. Urkunde gleichen Datums betr. die Aufhebung der Judenschulden in Regensburg.
D coli diekön. Urkunde vom 18 Sept. 1891 betr. die Aufhebung der Judenschulden in Burg und Stadt
Fridberg.
Gedruckt Sattler Grafen 2 Urk. Beil. nr. 8 pag. 8-4 ohne Quellen-Angabe {ist übrigen» auch kolla- 15
tioniert).
«
WirWenczlaw von gotesgcnadcn Romischer kunig zu allen czeiten merer des reichs
und kunig ze Beheim bekennen und tun kunt offenlichen mit disem brive allen den die
in sehen oder hören lesen : [1] das wir angesehen und eigentlichen betracht haben
manigvaldig und verderblichen schaden, die unser und des reichs fursten graven herren 20
rittern knechten steten^ und allermeniclichenvonummessigemgesuche der Juden unsern
camerknechten entstanden sein, also, wer' es das dieselben unser und des reichs fursten
herren ritter und^ knechte solichen gesuch genczlichen beczalen selten, das sie dann
lantfiuchtig und uns und dem reiche zu dinste unnucz weren. und dovon uf die rede das
solich schade widerwant und understanden werde, so haben wir mit wolbedachtem mute 25
rate unser getrewen rechter wissen und von Romischer kuniglicher mechte geseczt ge-
macht und geschicket seczen machen und schicken in craft dicz brives, das alle fursten
grafen herren freyen dinstluten closter pfaffen ritter knechte in der fursten und herren
landen und steten burger gepawer und allermeniclich frawcn und man geistlich und
a) om. F wol nur au» Vertehen; K om. ftanten , add. frUien vor herren , add. und vor kucchten, om. Btetcn. b] om. 30
8, add. FK.
< Palacky Formelbücher I6I nr. 191 theiü au» Treb.
C, 8 pag. 114 folgende» Stück mit : Wenceslaus etc.
notum facinius etc. etsi Judaeos, quos propria culpa
perpetuae servituti suhegiti pietas christiana sustineat
et eorum cohahitationem benigne admittat, ipsi tarnen
hujusmodi beneflciorum ingrati hanc nobisretributionem
impendunt, quam juxta volgare proverbium «mus in
pera, serpens in grcmio, et ignifl in sinu» suis consue-
runt hospitibus exhibore. sane ad procurandam imperii
sacrl rempublicam nobis dudum in Alamaniae partibus
constitutis, tarn principum comituro baronum procerum
militum cllentum communitatum plebejorum et aliorum
nostrorum et ejusdem sacrl imperii fldeUum frequens ad
nos querela pervenit, qualiter ipsi actione debitorumi in
quibus Judaeis in civitatibus oppidis et locis diversis
imperii residentibus obligari noscuntur, et usurae desu-
per accrescenlis ad tantam egestatcm pervenerint, ut,
nisi ipsis super hoc de celeri per nos provideatur reme*
dio , quod extunc oportet ipsis consortes et liberos licet
invitis relinquere et pro acquirendis sibi necessariis
alienas provincias circuire. verum nos habito super haec
diligenti scrutinio, comporientesquepraefatisprincipibus
et üdelibus nostris ultimota ex hoc dispondia provenire,
ipsos et eorum qucmlibet ab universis et singulis debi-
tis, in quibus pro tunc Judaeis praedictorum et aliarum
partium obligari videbanturi absolvimus et eximimus
gratiose, prout datae super hoc aliae majestatis nostrae
literae manifeste declarant. habitoque respectu etc. Das 35
Datum fehlt; mit den letzten Worten »olUe sich wol die
Anwendung auf einen beetimmten Fall anechließen, die
Aufhebung der Judenschulden für einen einzelnen Reichs-
stand (oder Landschaft). Die Ueberschrift Ne Judaeis in
Ahnania solvantur debita per barones sowie der Charak- 40
ter der in der Urkunde selbst geschilderten Maßregel
weisen nicht auf 1886 sondern auf 1890 hin, die Redens-
art von der drohenden Auswanderung der Verschuldeten
findet sich auch in dem oben abgedruckten Diplom vom
16 Sept. 1890 und in den ähnlichen übrigen Diplomen, in 45
diese Zeit gehört also auch unser Fragment, besser unsere
Formel Die lateinische Sprache läset vielleicht auf ihre
Bestimmung für wälsche oder niederdeutsche Reichsg^iete
schließen; nach den bisherigen Funden aber lässt sich
über ihre wirkliche Anwendung nichts sagen. In Betreff 50
der Böhmischen Juden selbst s. Palackg Formelbücher >
nr. 188-190, Mährische Juden im Jahr Uli Pelzet Wenzel
8, 680; vgl. Pelzet Wenzel 1,876 f. und Urk. B. nr, 96,
und PcLlacky Böhm. Gesch. 8, a, 66 f.
55
G. Judenschulden. 313
werltlich, in welicher ordenung oder wesen dieselben sein, die in dem lande zu Swoben '^^
wonen und siezen, ledig und los sein sollen genczlichen und gar aller geltschulde und
ander schulde, es sey an Wechsel oder sust, die sie schuldig worden sein und gelten suUen
unsern camerknechten allen Juden, wie die genant sein, es sey hauptgut gesuch oder
& schaden , wie dieselbe schulde denselben Juden , die zu den czeiten der gemachten
schulde in dem obgensgiten lande zu Swoben gewonet haben oder gesessen sein gewesen
noch in denselben landen* oder in welichen landen dieselben Juden siezen oder wonen
oder wo sie furbas siezend oder wonend werden , wie dieselbe schuld , sie sey klein oder
gros, vorgewisset^' sey mit brifen bürgen *> oder pfänden oder in welicher weize den Juden^
10 dorumb wer' gesprochen , mit welichen Sachen oder lawffen das dar wer' gegangen , und
wie dieselbe gewisheit namen mag gehaben, und wie dieselbe schulde alle und ir igliche
besunder bis xtS disen heutigen tag ist gemachet und herkomen. [2] und dorumb sollen
sie uns und dem reiche in Deutschen landen einen redlichen dinste tun, wenn sie des
von uns ermanet werden. [3] und wer' euch das dieselben Juden ir erben oder ymand**
15 von derselbcA Jujdenschulde wegen dheinerley brive oder pfände ynnehetten, dieselben
brive und^ pfände sollen genczlichen und gar ledig und loz sein und widergegeben
werden ane alles voroziehen. [4] wer' es euch das czweiung wurde umb die pfant
czwischen dem oder den der die pfände sind oder ir erben und dem oder den Juden oder
ir erben den die. pfapde gesecztsind, also das der Jude laugent der pfände und das er
80 der an^ wer.' worden* vor datum dicz brives an geverde, so sal der clager das vordem
vor dem*» fursten oder^ herren uhder dem* der Jude gesessen were und sol sich lassen
genügen doselbist vor dißm^ herren an dem rechten', und der sol im euch des rechtes
beholflfen sein on geverde. u^id wie es do mit dem rechten usgetragen wirdet, doran sol
sich der klager lassen benugen und sol furbas keizierley ansprach haben zu den™ fursten
25 herren oder zu den Juden und iren erben m dheina weis. . [5] wer' euch das dheyner-
ley brif von den** Juden iren erben oder von ymand anders von der® Juden-schulde
w€gen vorsweigen behalten oder nicht widergeben wurden , dieselben brive sullen und
mugen furbasmer an allen steten dheynerley kraft noch macht nicht haben noch gewin-
nen, und haben euch dieselben brive und ir iclichen besunder getötet ummechtig ge-
80 machet und genczliqhen abgenomen. [6] wolte oder wurde sich ymant geistlich oder
werltlich, das wir doch bey unsern kuniglichen hulden vesticlichen verbieten, wider die
obgeschribene unser genade gäbe und ledigung seczen oder ichts tun dovon dieselbe
UAserP genade gäbe und ledigung geirret oder gehindert mochten werden , dieselben
weren und<i sein zu stund in unser und des reichsswere ungenaden kumen und gefallen,
85 und wollen euch wider dieselben den, die ^dieselben schulde schuldig sein , und iren
helffern^ mit ganczer macht beholffen und zulegend sein das sie volkomenlichen zu
solchen unsern genaden gaben und ledigungen als obgeschriben stet kumen mugen und
vesticiich dobey beleiben, wir haben euch den obgenanten fursten grafcn herren rittern
und^ knechten in den obgenanten landen'* von besundern kuniglichen mochten unsere
iogunst willen und wort dorzu gegeben, das sie uns und ir iglicher dem andern getrew-
lichen helffen^ und beigestendig^ sein sulle und muge wider allermeniclichen , die die
obgenante unser genade gäbe und ledigunge mit leistung oder* andern sachen oder
lewffen abnemen oder krenken weiten, also da^ die obgenante unser genade gäbe und
a) MU verwlMt , B verweiset, b) Ä hhTgen. c)Din »tatt <)en Jaden, d) 8 ymande f mi^ Schlufhakm^ e) D .oder.
45 f) A on, SUD •n, g) X>Fden. h) D acld. den. i) to oncft ^;jD den. k)* D den , £fjP dem. l)5oOT.andem
rechten , add. FD, m) DF wol unrichtig dem. n) 8AMUFRD den , B der. o) 8 den , A der. p) 8 unser die-
selbe, A dieselbe nnser. q) 72 om. weren und. r) 8 om.f DAR add, s) 8RBFA add, sein, t] om. F, u) F In
dem obgenanten lande, v) A beholffen. z) ü und.
• Los und ledig werden, Grimm WB, i, 619.
Deutsche Beichstags-Akten II. ^q
314 Reichstag zu Nürnberg im September 1390.
1390 ledigung furgank muge gehaben besteen und beleiben, und suUe ouch domit wider uns
dheynen lantfrid freyheit gerichte geistlich oder werltlich nicht getan noch gefrewelt*
haben, wer' ouch das dhein furste grafe herre^ ritter® knecht oder stat oder sust wer der
were dheynerley zugrif tete^ und wolte den Juden zu ir schulde beholffen sein wider die
vorgenante unser genade® und ledigung, in welcherley weize das wer\ nichtes usgenomen, 5
das sol man für einen rawb haben, und sol ouch der lantfrid zu im richten und beholffen
sein als zu rawbern und ubeltetigen lewten von recht , und mag ouch ein yderman die-
selben ir hab und gut ufhalten und bekümmern, ouch sollen sie dheynerley buntnuss
oder geselschaft in dheinen Sachen machen noch haben in dheyne weis. [7] und wer'
ouch das wir dheinen fursten grafen herren^ ritter knechte steten merkten gemeinen^ lo
Juden oder ymand*^ anders dheynerley brief oder freyheit gegeben hetten oder noch
kumfticlichen' geben wurden, domit dise^ unsere genade^ und ledigung mochte geirret
werden, die sollen noch mögen kein kraft noch macht haben noch gewinnen in dheyne
weis, mit urkund dicz brives yorsigelt mit unserm kuniglichen majestat-insigel, geben
zu Nuremberg noch Crists gepurt dreyczehenhundert jar und dornach in dem newnczi- 15
^«^ gistem jare des nehsten freytages noch des heiligen crewczes tage als es erheben ward
unserr reiche des Behemischen in dem achtundczweinczigisten und des Romischen in
dem fumfczehenden jaren.
\in verso] R. Petrus de Wiechow. ^^ mandatum tocius consilii
Wlachnico de Weytenmule. 20
Sfpt.ie
1390
Sept. 17
175. -£ Wenzel an jedermann in Schwaben : wer die wegen Aufhebung der Judenschulden
dem König versprochne Geldsumme nicht geben will, der soll auch die Wolthat jenes
Schuldgesetzes nicht genießen *. 1390 Sept. 17 Nürnberg.
S aus StttUg. St. A. Juden or. mb. c. sig. in verso impr., ohne Begistrata auf der Rückseite, Da« über 1
kolumniert geschriebene e , das dreimal in wir und einmal in wirden vorkommt, habe ich im Ab- sö
druck unbeachtet gelassen; dagegen habe ic\ es auf die Zeile herabgesetzt in dienstle&ten und
dieDSto, wo es je einmal erscheint. Das unpassende ü , einmal in künig Nfiremberg sänabentz und
zweimal in ledigönge, habe ich durch fl ersetzt; ebenso einmal in f&rbaz, falls hier ü und nicht
schon an sich fl zu erkennen ist,
B coli, die königliche Urkunde gleichen Datums anjedermcmn in Baiem, betr. die dem König verspro- so
chene Zahlung.
Gedruckt bei Sattler Graven 2 Beyll. p. 4 nr. 3 ohne Quellen- Angabe; daraus citiert bei Pelzet Wenzel
1, 288 und bei Stalin a, 862 f, und regestiert bei Slobbe 258.
Wir Wenczlaw von gotes genaden Römischer kunig zft allen czeyten merer des
reychs und künig z& Beheim embieten allen und yglichen*" fursten grafen freyenherren" ss
dienstleüten rittern und knechten und allen andern unsern und des reychs undertanen
und getrewen gesezzen in dem lande zA Swaben, in welcherlay adel wirden oder wesen
die sein , den diser brief geczaiget wirdet und damit gemant werden , unsern und des
reychs lieben getrewen unser genad und allez gftt. lieben getrewen. wann wir neh-
sten °, zu understeen solhen^ verdorplichen^ schaden, darein unsere und des reychs 40
f&rsten herren ritter knechte und all andere unser getrewen von unmezzigs gesüchs
wegen komen sind, also daz sy uns und' dem reyche fdrbazmer nicht möchten^ zu dienste
a) 8 »eh9int gefrewelt und nicht gefreiyelt , Ä gefrevelt, b) om. A, add. 8D. c) F add. oder, d) D add. oder tnn
wolto. e) D add. gäbe. 0 o"^ D. g) RKD gemeinden, h) 8 ymande t mit Sehlutthaken, i) 8 knmaticlicben.
k) <m. RK. 1) D add. gäbe, m) SB ygUchem. n) om. B. o) om. B. p) B «allen, q) wie S; B verderpUohen. 45
r) B noch. ■) B mochten.
* Die Frage, ob es, wie für Schwaben und Baiem, so wahrsch, mit Ja zu beantworten,
auch für Franken eine solche Urkunde gegeben hat, ist
G. Judenschulden. 315
komen und n&cze werden, allermeniklichen von den Juden unsern kamerknechten aller ^^^
geltschulde und ander schulde, ez sey an hauptg&t gesftch oder schaden, genczlichen
ledig und los gesaget haben als daz in andern unsern kuniklichen^ majestatbriefen ey-
gentlich begriffen ist, und wanne sulhe ledig&nge an* eine genante summen geltz, die
5 an sulhe stete, do wir ez yerschaft haben, gen uns versprochen ist, nicht dargeen mochte :
davon ^ so ist unser maynunge und wollen , wer der wer' der sein anczal daran nicht
geben wolte und sich dawider seczte, daz der oder die unser genade und ledigünge nicht
geniezzen oder taylhaftig werden suUe, sunder gen den egenanten Juden zu beczalüng
seines geldes nach laute seiner briefe behaftet und verbunden sey. und darczA mugen in
10 die, den dise genade von uns geschehen ist, wol beholffen sein. geben zu Nüremberg^
des nehsten sünabentz nach des heyligen chreuczes tag als ez erhaben ward unser reyche ^^^^
des Behemischen in dem achtundczweinczigistem und des Römischen in dem funfczehn- sept.n
dendjaren.
Ad mandatum tocius consilii
15 Wlachnico de Weytenmule.
176. Graf Johann von Spanheim verkündet ah Uriheil des kön. Hofgerichts die Einsetztmg is»^
des Borziwoi von Swinar als kön. Stellvertreters in das unbeschränkte Nutznießungs-
recht aUer Güter der Stadt Augsburg und ihrer Bürger wegen einer Klage von 1000
Mark Goldes^. 1392 Mai 3 Prag.
80 4u€ Münch, R. A, Reichsstadt Augshurg Urkunden II Serie fasc. 17 X */• er. m6. c. eig. pend,, auf Huck-
€eUe v(m gleichzeitiger Hand ain ervolgunsbrtf über Augspurg umh lOOO mark [or, maek oder
mack] goldes [in über der Haken für er über v]. Doa wolerhaltene große gelbe Wachseigel zeigt den
etehenden gekrönten König von vom bis zur Hüfte, in der Linken die Weltkugel, in der Rechten da«
ruhende bloße Schwert tragend, von einem doppelten Kreiße eingefasst welcher die Umschrift ent-
ii5 häU sigillum judicis curie Wentzeslay divina fovente clemencia Bomanorum [es stund hier noch
ein Wort wol, urblsf primif] || regis semper augusti et Boemie regis; auf dem rothen Rücksigel
dieselbe Figur mit der Umschrift in doppeltem Kreiße sigillum judicis curie Wenczeslay primi di-
vina favente clemencia Bomanor- 1| um regia semper augusti et Boemie regis.
Gedruckt in St. Chr. 4, no f, ebendaher.
30 Wir Johan von Spanheim gref Johans sun von Spanheim des jungen tun kunt mit
disem brief : das wir czu gericht sassen zu Prag an stat des allerdurchluchtigisten
fursten und heren hern Wenczlaws Romischen kunigs zu allen zeitten merers des reichs
und kunigs zu Beheim ; und das der edel her Borsiboy vom Swinar an stat und in namen
unsers obgenanten heren des kunigs vor uns in gericht ercl^ erlangt und erfolget hat
35 uf des burgermeisters rates und der burger gemeinlich der stat czu Ougspurg guten umb
tusent mark golcz minner oder mer, das ist uff alles das das sie haben besampt oder be-
sunder und yglicher hat in der stat und uff dem land es sey vesten merkte dorfer erbe
eygen heuser hofe eker wisen holczer wasser weyerwunn' und weyde leut und gut varnd
oder ligend habe besucht* und unbesucht ob der erd und under der erden nichts ussge-
40 nomen. und wir seczen den obgenanten hern Worsiboy an stat und in namen unsers ob-
a)5knnikUcbem; ^k&nchlicben. b)i?daramb. c) 8 Strich über emherg iüberflüfig. d) S Strich ühtr zehndu,
alao fünfozchenden f
* D. h. ohne. nur die Hälfte ihrer Schuldforderungen bezahlen, ist nur
* Vgl Stetten Gesch. Augspurgs t, 188. Vgl. Frensdorff die falsche Nachricht der Äugsb. Chronik St. Chr. 4, 93,
45 in St. Chr. 4, les ff. — Was Wiener Reg. z. Gesch. d. vgl unsere Einleitung Ht. C bcdef.
Juden 166 f. nr. 866 ttus Stetten l. c. und ebenso Stobbe ' Bestelltes Wiesenland, St. Chr. 4, S99:
968 aus Wiener L c. anführen, daß der König verordnet, * Belohnt, benutzt, St. Chr. 4, 868^.
die Edeüeute soUten den Juden nichts, die andern aber
316 Reichstag zu Nürnberg im September 1390.
iS92 genanten heren des kunigs in nuczgewer* der obgeschribenn guter aller besucht und
unbesucht nichts ussgenomen als vor geschribenstet, wann er die anleit' daruff ersessen'
und erczewgt^ hat mer wann dry tag und sechs wochen als recht ist und als er das mit
Steffans Chudorfers seines anleyters x)ffenn brief und insigel bewiset hat als recht ist.
und geben im von gerichts wegen als erteilt ist und Ton gewalt unsera obgenanten heren 5
des kuniges darüber zu schirmern die hochgeborn fursten und heren hern Stephan und
hern Fridrichen pfallenczgraven bey Rein und herczogen in Beyeren und alle herczogen
in Beyeren, die edelngraf Ludwiken und graff Fridrichen von Oettingengraf Eberharten
von Wirtemberg, die erwirdigen fursten und heren hern • • bischoff zu Eysteten* den*
bischoffzuWürczpurg* den** bischoflfzuOugspurg'' den bischof zu Bamberg', dievestenhem lo
Conrad von Fryberg und all von Friberg hern Wilhelm Frawnberger und all Frawnberger
hern Deseriecz Frownhover und all Frowenhover all von Schellenberg, alle die die an dem
lantfrid siezen zuSwaben und zu Franken, die burgermeister rdteund die burger gemeinlich
der stete München Lanczhut Eystetenn Ullm Ingelstat Swebisch werde Regenspurk Nurem-
berg, und darczu alle die den diser brieff geczeiget wirdet, den wir allen gebieten von gerichts i5
wegen als erteilt ist und von gewalt unsers obgenanten hern des kuniges , das sie den
obgenanten hern Worsiboy an stat und in namen unsers obgenanten hern des kunigs uff
der obgeschribenn guter nuczlich und getrewlichen schirmen schüren' und hanthaben
und im ernstlich beholfen sein als offt und als dicke er das oder ymand von sinen oder
des obgenanten unsers hern des kunigs wegen an sie alle oder yglichen vordert oder «o
vordem wirdet. und wer der oder die weren die des nicht enteten so es an sie gevordert
wurde, zu^ dem oder zu den weiten wir richten als recht ist. im ist ouch erteilt : was er
oder sine helfer tun oder teten an den obgeschribenn erclagten guten, das sie daran nicht
freveln wider dhein gericht geistlichs noch werltlichs lantfrid lantgericht noch fryheit in
dhein wise. mit urkund diczs brieves versigelt mit des egenanten hofgerichts anhan- S5
gundem insigel , geben mit urteil zu Frage des frytags nach sant Philipps und Jacobs
i89i tage nach Crists geburd drewczehenhundert jar und darnach in dem czwoyundnewn-
czigistem jare.
MaiS
1392 177. K. Werizel gewährt Augsburg*^ die Haltung und Nutzung von Juden auf zwölf Jahre
"^ ^c^cn Ablieferung der Hälfte von ihrer jährlichen Steuer und des goldnen Opfer- so
Pfennigs, Einführung von Ungeld nach BedürfniSy Befreiung von andern Gerichten
wie auch dem kön. Hof gericht, Begnadigung wegen aller Vorgänge des Städtekriegs,
Bestätigung aller Privilegien. 1392 Aug, 11 Betlem.
Aue Münch. R. A. Augsburg Reichsstadt X V« f. 17 or. mb. c. iig. pend,; die Unterschrift mit andrer Hand.
Hegest bei Stetten Gesch, d. St, Atigsb, i, 188 und daraus bei Wiener Reg, z, Gesch. d. Juden /, 157 35
nr, 866. St. Chr, 4, 195, 25-98 bemerkt Frensdorff, daß am ii Sept. 1896 Berzog Stefan II von
Baiern-Ingolstadl ein Vidimus des von K. Wenzel 1893 Aug. il denen von Augsburg ertheilten Pri-
vilegs ausstellte, worin sie unter andern auch ihren privilegierten Gerichtsstand bestätigt erhalten ;
dieß ist offenbar unsre Urkunde, die vidimiert wurde; Auszug aus unsrer Urkunde bei Frensdorff
in St, Chr, 4, 171, 40
a) or, dem. b) or, dem. c) or, tehwerUeh cau.
* Nutznießung, possessio fundi fruduaria, St, Chr, 4, mittel als wahr erweisen, St. Chr. 4, 870:
887", • Friderich I V Graf von Oettingen.
* Immission, Einsetzung eines um Schaden-Ersatz Kla- • Gerhard Graf von Schwarzburg.
genden in des Beklagten Güter von Gerichtswegen; daher ' Burkhard von EUerbach. ^
AnleUer, Vollzieher einer solchen Immission, St. Chr. 4, * Lambert von Brunn.
860'. ' Schützen, schirmen, St. Chr, 4, 891:
* Eine Sache ersitzen, durch verjährten Besitz erwer- '• Vgl, die Urk. für Ulm vom gleichen Tag, nt. — Wm
ben, St. Chr, 4, 870: Augsburg für den Judenschulden -Erlöse bezahlte, s. St.
* Etwas erzeugen, durch Zeugen oder andere Beweis* Chr. 4, 171 f.,- der König erhielt leoo ß. 50
G. Judenschulden. 317
Wir Wenczlaw von gotes gnaden Romischer kunig zu allen czeiten merer des ^^^
reichs und kunig zft Beheim bekennen und tun kunt offenlichen mit diesem briefe allen "^'
den die in sehen oder hören lezen : [1] das wir dem burgermeister rate unde burgern
gmeinlicfaen der stat zu Auspurg reichen und armen unsern uod des reichs liben ge-
5 trewen die gnade getan haben und. euch vorschriben haben und vorschreiben mit kraft
ditz brives, also das sie die Juden, die in irer stat sind und noch dorein kernen mogent,
czwelf gancze jare, die nehst noch einander komen , an alles absagen haben suUen und
der genyezsen mögen noch irer notdurfft und vorstantnüsse; doch ausgenomen das sie
uns von denselben Juden die obgenanten tzwelf jare alle jare halbe stewer und den
10 opferpfennyg geben sullen, und dorumb sullen wir iren trewen gelowben, an alle ge-
verde. [2] euch haben wir in erlowbet und die genade getan, das sie in irer stat Aus-
purg zu irer notdurffl ungelt geseczen mögen noch dem und sie des notdurftig wurden
oder sind. [3] es ensol euch die vorgenanten stat Auspurg und gmeinlichen die burger
doselbst reich und arme noch irer^ dheinen besunder nymant, wie der genant oder ge-
15 heissen ist, nicht laden für dhcine gericht noch für unser hofgerichte , sunder sie sullen
recht tun und haben in irer stat vor des reichs vogte als sie des briefe haben ; es were
denn das dem cleger oder clegern küntlich recht vorsagt wurde und nicht widerfaren
inocht, der mag sein rechte vor unserm und des reichs hofgerichte suchen und for-
dern. [4] mcr haben wir in die genade getan : was Sachen sich vorlauffen und vor-
20 gangen haben in dem kriege den sie getan harit mit fursten und mit herren^ und mit
rittern und mit knechten und mit allen den die in dem krieg gewant waren, das wir sie
dorumb genczlichen und gare in unsere hulde und genade genomen haben und in unser
schirme geseczt haben an alle geverde. [5] dorzü^ haben wir in alle ire prief und
freiheid privilegie und gute gewonheid und rechte bestetet und confirmiret besteten und
85 confirmiren mit kraft ditz briefes. mit urkund ditz briefs vorsigelt mit unserr künic-
licher^ majestat insigel, geben zu Betler noch Crists geburt dreyczenhundert jar dornach
in dem czweyundnewntzigistem jare des nehsten suntags vor unser vrawen tage assump-
cionis unserr reiche des Böhmischen in dem dreiissigistem und des Romischen in dem Aug. tt
sibenczehendem jaren.
80 r. T T» TTT 1 1 i-wi A Ad rekcionom Borzywoygii de Swinars
\in verso] K. Wenceslaus de Olomuncz®. „^, , . ,*' xtt x— i
^ -" Wlachnico de Weytmule.
178- Borziwoi von Swinar^ überläset der Stadt Augsburg, in des Königs Namen und mit 1392
Vorbehalt seiner Steicer- Rechte, ihre Juden zu beliebiger Ausbeutung, nachdem sie den ^^' ^^
kön. Ansprüchen durch Zahlung von 1800 fl. nachgekommen ist. 1392 Dec. 10 Nürnberg.
3j^ Au^ Münch. R.Ä. Reichsstadt Augsburg Urkunden 11 Serie fasc. 17 X 7« or. mb, e. €ig. pend., auf Rück-
seile tpätere Bemerkungen,
Gedruckt in St, Chr. 4,173 ebendaher.
Ich Borziboy von Swynar des allerdurchlewhtigisten fftrsten uöd herren hern
Wenczlawes Römischen kfinigs zu allen czeiten merer des reiches und kAnigs zu Beheim
40 hawbtman in Beyrn und lantvogte in Swaben und zu Eisassen bekenn und tun kunt
offenlich mit disem briefe : umb die züsprAche, die der egenant mein gnediger herre. • •
der Romisch künig und ich von seinen wegen gehabt haben zu der stat zu Augspurg und
den iren, darumb sie sich genczlichen und gar berichtet und versünet haben und indes-
a) or, Iren, b) hren ohne Ahkürtungtztiehen. c) doranf dorz&f d) dat Zeichen Über n heeteht in diuem Worte,
45 und wo es inxa vorkommt, in einem rechte abliegendtn Punkte, e) MAwerltcfc Olom&noz«
« Vgl. St. Chr, 4, 9S f. und Frenedorffe Anmerkungen daselbst sowie p. 169-172,
318 Aeichstag zu Nürnberg im September 1390.
i8$it selben meins herren -• künigs gnaden kamen und beliben sind, von derselben züsprüche
wegen sie auch meinem herren • • dem Römischen künig geben haben achtzehenhundert
guidein, der ich von desselben meins herren •• kdnigs wegen genczlichen beczalet bin :
daz von dem vorgenanten meinem herren • • dem Römischen k&nig und von mir von seinen
wegen, wan ich des gancze und volle macht von seinen gnaden han, den vorgenanten • - 5
von Augspurg die gnade geschehen und geben ist, daz sie der Juden, die yeczunden bey
in sind und förbas zd in kumen, gemessen s&llen was sie mügen, ungehindert von dem
egenanten meinem herren •• dem künig und allermeniklichen, awsgenomen der halben
stewre und der oppferpfenning die sie dem egenanten meinem gnedigen herren • • dem
Römischen kAnig geben süUen von der Juden wegen nach lawte der briefe die sie von 10
seinen gnaden dar&ber haben, und des ze Urkunde gib ich in disen briefe versigelt mit
^^^ meinem anhangendem insigel, geben z& Nüremberg am eritag vor sant Lucien tage nach
Dee. 10 Crists gcpürt drewczehenhundert jar und darnach in dem czweyundnewnczigistem jare.
1892
Juni 5
179. Borziwoi von Stoinar erlaubt der Stadt Ulm im Namen des K. Wenzel ^ daß sie in
Folge der mit jenem gepflognen Unterhandlungen die Geldmittel ihrer Juden in Anspruch is
nehme. 1392 Juni 5 [ Ulm^],
Aus StuUg. St, A. Ulm Stadt und Amt fasc. IX. XXKIV 3 or. mb, c. «ig. pend, laeso, auf Rückseile links
unten von gleichzeitiger Hand N.
Ein Auszug aus dieser Urkunde findet sieh in den Jäger*schen Manuskripten Ulmensia etvariatom. ipag.
227 im Stuttg. Archiv. Ein Regest des Stücks steht auch in dem aus dem n Jahrh. stammenden trüm- SQ
merhaften Repertorium des Ulmer Stadtarchivs, der die Juden betreffende Abschnitt dieses Reperto-
riums ist jetzt eingelegt in einen Fascikel mit der Signatur Stadt- Archiv Ulm A XIII Juden. — Carl
Jäger Ulm im Mittelalter 405 f. c und, damü die Stadt — besteuren zu dürfen » mit Berufung auf
ein MSC. («. nt. 184) beruht auf nichts anderem als auf dieser Urkunde; es ist dabei nicht an eint
Urkunde des Königs selbst zu denken, sondern an diese von Borziwoi. 25
Ich Borsiboy von Schwinar" dez allerdurchluchtigosten fjirsten und herren hern
Wentzelawe von gotz gnaden Römischen k&nges zu allen ziten merer des richs und küngs
ze Behaim mins genAdigen herren houptman in Baigern und lantvogt in Schwaben und
in Elsasse bekenne und vergich offenlich mit disem brieffallen den die in ansehentoder
hörent lesen : als ich an stat und in namen dez vorgenanten mins herren dez Römischen 30
kftngs und mit sinem vollem gewalt, wan er mir das entpholhen hett, mit den erbern und
wisen den burgermaistern rdten und allen bürgern gemaislich der stat ze Ulme ettlicher
tdding und sache von der Juden wegen die bi in sesshaft sind und umb andn(r stuke
überainkomen bin , darumbe so han ich in von dez vorgenanten mines gnedigen herren
des Römischen küngs gewaltz wegen erlobt und gegunnen : ob das were daz si dehain 35
st^ von der egenanten tdding wegen uff die Juden die bi in sesshafft sind satzten oder
in die Juden icht hilffe daran tdtten , daz si das wol uffnemen und tun sullen und mugen,
also das si darumbe von dem egenanten minem gnedigen herren dem Römischen künge
und von allermenglich von sinen wegen unbekumbert und dez gentzlich unengolten sin
und beliben sullen. mit urkund diß brieffs, daran ich min aigen insigel offenlich 40
gehenkt han, der geben ist an der nechsten mitwochen nach dem hailigen tag ze pfingsten
dez jares do man zalt von Cristz geburt drv^zehenhundert jare und darnach in dem
Juni 6 zwayundn'vhitzigostem jare.
' IHe Verhandhingen fanden wol in Ulm selbst staXl , Boreyboy von Swinar von obgedachter Taiding w^en
und die Ausfertigung der Urkunde ebenso. zu seiner Ehrung soo fl. für sich, und daß er für 45
* Aus verschiedenen Quittungen, von denen das oben den König wegen der Taidung, so die Stadt Ulm mit
in den Quellen-Angaben angeführte Repertorium de« Ulmer ihm als im Namen König Wenzel« der Juden und ander
Stadtari^ivs Nadiricht gibt, und die in demselben vom Sach halben gehabt, 2000 fi. von dieser Stadt erhalten hat.
18 und 91 Okt. dieses Jahres datiert sind, ergibt «ich , daß Die Quittungen selbst sah ich nicht.
C. Judenschulden. 319
180. K, Wenzel gewährt Ulm Vergessenheit edles im letzten Städtekrieg Geschehenen, Haltung iSif2
von Juden gegen Ablieferung der Hälfte von ihrer jährlichen Steuer und des goldnen "^'
Opferpfennigs, gerichtliche Zuständigkeit des Eaths hei Pfandschafts -Streitigkeiten
die sich durch die letzte Judenschulden-Aifhebung von 1390^ ergeben, Unschädlichkeit
5 dieser zu Gunsten der Fürsten und Herren erfolgten Maßregel für die durch die frü-
here von 1385 der Stadt erwachsenen Forderungen, zehnjähriges Ungeld, Bestätigung
edler Privilegien, 1392 Aug. 11 Betlem,
Ä aus Stuttg. SL A, Ulm Stadt und Amt fasc. II. XXXI Y i or. mb. c. sig. pencLj auf RückMeite Hnks unten
wol von gleichzeitiger Hand V, und ebenda rechts unten vielleicht auch gleichzeitig uDgelt, sonst
10 spätere Rückschriften. Die Unterschrift auf dem Bug ist von anderer Hand als der Text der
Urkunde.
B coli, ibid, unter gleicher Signatur in einem auf Bitten der Stadt Uhn 189B Dec. 19 (Do, v. Thofn.)
ausgestellten Vidimus des Gfn. Rudolf von Sulz Hofrichters zu Rotweil an Statt seines gleich-
namigen Vaters, vidimationis or. mb. c. sig. pend.; auf RückseUe unten q und weiter rechts 98,
15 sonst spätere Rückschriften.
C coli. ibid. unter gleicher Signatur in gleichem Vidimus, vidimationis or. mb. c. sig. pend.; auf Rückseite
unten p und weiter rechts 92, sonst spätere Rückschriften. Das eine der beiden Vidimusse, ich weiß
nicht welches, ist seit untrer Benutzung an das städtische Archiv Ulm ausgefolgt worden 186$.
Das, was in Jäger Ulm im Mittelalter i, 40€ f. So erwünscht dieß — in die Kammer geben steht, be-
20 ruht offenbar nur auf dieser Urkunde; mit Quellen-Angabe MSC.
Wir Wenczlaw'^ von gotes gnaden Romischer kunig czu allen czeiten merer des
reichs und kunig zu Beheim bekennen und tun kunt o£fenIichen mit diesem brief allen
den die in sehen oder hören lezen : [1] das wir angesehen haben die getrewen und
nuczlicho dinste, so die burgermeister rate und bürgere gemeinlichen der stat zu Ulme
25 unsere und des reichs liben getrewen uns und dem reiche oft nuczlichen getan haben
und noch furbas in künftigen czeiten tun suUen und mögen, dorumb so haben wir in
sulche besundere genade erczeiget und getan : was sich in dem kriege, den sie und euch
andere stete mit fursten herren rittern und knechten gehebt hant, vorhandelt hat, oder
was sich bis uf diße zeite von übergriffen oder von andern sachen yorloffen hat mit den
so und gegen den die in dem kriege gewesen sind, das wir sie dorumb in unser und des
reichs huld und genade genomen haben ', also das sie dorumb und ouch des von uns und
yon allermenglich furbas ewiclich unengolten und unbelLummert sein und bleiben , und
das ouch wir ir gnediger herre sein und bleiben wollen. [2] ouch haben wir in von
Romischer kuniclicher macht erlowbt und gegftnnen erlowben und gunnen ouch in mit
^ kraft dicz briefs, das sie alle und igliche Juden und Judin, die yecz bey in wonhaftig
sein oder die sich furbas zu in czihen, die sie ufnemen und empfahen, von unsern und
des reichs wegen hanthaben innemen und emphahen mögen und ouch die schuczen und
schirmen mögen nach lawte und sage der brief die sie vormals von uns und dem reiche
doruber erlangt und erworben haut, also das sie uns und dem reich die halben stüre von
Ao den allerjerlichen suUen volgen lassen iren trewen dorumb zu gelowbend an geverde als
das in unsern vordrigen briefen eigenlich begriffen ist. und sullen uns dorzu von jedem
Juden und Judin, die bej in wonhaft sind und ouch zu^ iren tagen komen sind, einen
guidein oppferpfennjg uf wejiiachten ouch folgen lassen an geverde. [3] und wann
a) in der Ahichrift itt überall cz durchgeführt, b) Ä echeint ohne Zeichen über u.
46 ' Wie K. Wenzel sich an Ulmer und Augsburger Kauf- hss. von Frank f. Sachen auf der dortigen StadtbibHothek.
mannegütem wegen Nichterfüllung der ihm von der * Das Repert. des groß, NördL Archivs i foL 6ai^-602'
Judenschulden-Aufhebung wegen gebührenden Schuldig- meldet von einer Urktmde aus I89i : der Rom. König
keit XU entechädigen suchte in Tauberbischofsheim 1892 Wenceslaus nimmt die Reichsstadt Nördlingen wegen
nach der Frankfurter Fastenmesse [Febr. 27 Fastnadd] dessen, was sich in den Stadtekriegen verlaufen hat, in
50 s. die Augsb. Chr. in St. Chr. 4, 94 f. mit Beil, IV p. 189 seine und des Reichs Huld und Gnade etc.
und 6, 44 f. Vgl Orth Reichsmessen loi aus den Uffenbach.
320 Reichstag zu Nürnberg im September 1390.
1892 die vorgenanten von Ulme die genade , die wir forsten herren rittern und knechten von
^''" der Juden -schulde wegen getan haben, von den Juden unsern camerknechten, die bey
in^ sesshaft sind, haut volgen gelassen, dorumb haben wir sie mit sulchen gnaden widerumb
bedacht : ob das were das icht zwaiung^ wurde von der pfände wegen, die den Juden vor-
seczt sind, czwischen dem oder den® der die pfand gewesen sind oder sie vorseczt haut 5
oder iren erben oder^ den Juden den die vorseczt sind oder iren erben, ali^ das der oder
die Juden derselben pfände laugnotint oder sprechen das sie die verkauft betten oder die
an weren worden vor der zeite und datum als der von Niiremberg briefe * den wir in von
sulcher sache wegen vorsigelt haben geben ist, so sol mit namen der oder die sulche ire
pfand erfordern vor dem burgermeister und rate zu Ulme, und sol euch si<^h dorumb des lo
rechten vor iren richtern doselbst benugen lassen, und suUen sie euch im des rechten
beholffen sein an geverde. und wie es do mit dem rechten usgetirogen wirdet, doran sol
sich der cleger lassen benugen, und sol euch furbas dheinerlej ansprach haben weder zu
den von Ulme noch zu den Juden und iren erben in dheine weis. [4] doch sol mit
namen den vorgenanten von Ulme die gnade, die wir fursten grafen herren i:ittem unde is
knechten getan haben von der Juden-schuld wegen als vor geschriben stet, keinen scha-
den brengen, ob in noch yemande®, es were graff herre ritter oder knechte oder wie der
genant oder geheissen were, ichczit schuldig were von der Juden wegen, dorumb siebrief
purgen oder pfand betten , von der taiding wegen die wir mit den steten, tatten dorumb
sie uns virczigtausend guidein beczalt haben , also das sie mit namen bey denselben so
schulden und pfänden bleiben suUen und in beczalt sullen werden noch usweysung^ der
brief die in dorumb besigelt und gegeben sind. [5] euch tun wir in die gnade, ob das
were das sie ungelt ' in irer stat und von irer stat nucze und notdurfft wegen ufseozen
oder nemen wolten, das wir in das von kuniclicher macht gunnen und erlowben wollen
czehen gancze jare die nehsten noch einander an widerruffen zu nemen von iren luten <&
die under in wonhaft und gesessen sind , also doch das in diese gnade an andern iren
friheiten und genaden, die sie von uns und andern unsern vorfaren an dem reich erlanget
und herbracht haut von ungelt wegen, nicht schedlich sein sol. [6] und zu dem allem
so haben wir den vorgenanten von Ulme alle andere friheid brief gewonheid privilegia
und rechte, die sie von uns und andern unsern vorfaren an dem reiche Romischen keisem so
und kunigen erlangt herbracht und erworben haben, bestetiget und confirmiret als sie
die oder wie sie die mit guter gewonheid oder mit briefen herbracht und genossen haut,
und wollen euch sie dobey und euch bey uns und dem heiligen reiche nu^ furbasmer
gnediclichen hanthaben und behalten als ir gncdiger herre. mit urkund dicz briefs
vorsigelt mit unser kuniclicher majestat insigele, geben zu Petler noch Crists geburt drey- ss
czenhundert jar dornach in dem czweyundnewnczigistem jare des nehsten suntags vor
unser vrawen tage assumpcionis unser reiche des Behmischen in dem dreissigistem und
Äug, 11 des Römischen in dem sibenczehenden jaren.
r. T T» fTT 1 j /-VI Ad relacionem Borzywovffii de Swinars
hn verso] R. Wenceslaus de Olomuncz. _., ,.,,'' ttt , i
^ ■* Wlachnik de W eytmule. 40
a) BC nna. b) BC zwaygnngi A zawinig. c) Ä der, BC om. d) em. nnd. e) Ä jemand mit Schweif, f) konnte in
Ä »ielleiekt auch ufwcytnog geUttn werden , B nAwisung. g) Ä eeheint kein Zeichen Über a , tpte auch in dem
folgenden tu,
* nr, 188. tinbeklagt in seinen Räthen nach MehrheUaspruch dieaei-
* K, Wenzel ihut Eßlingen, da4 eich auf die durch ben richten und strafen möge; beidee auf Widerrufen; 45
Krieg verureachte Schuld und Armuth der Bürger und dat. Betler 1891 Barthol. Abend ßoh. 29 Rom. le [d. h.
der Stadt beruft, die Gnade, daß e$ in der Stadt künftig Aug. 23], im Stuttg. St. A. Rubrik ^'eil die Stadt Büschel
Ungeld aufsetzen möge autechUeßUch auf die eignen 1 '/« ^VI 29 {Repert. p. le) in einem von Eßlingen für
Bürger nach Nutz und Noihdurft der Stadt, und daß es, Weil ausgeeteltten Pergament' Vidimue von 1646 Dineiag
wenn es verleumbte schädliche Leute, das Fürsten und Apr. e. 50
Herren Landen und Leuten gememUch wissentlich, fängt,
G. Judenschulden.
321
181. K, Wenzel gebietet jedermann , dem Gfn. Eberhard IV und seinen Untersaßen und ''***
besonders der Stadt Reichenwile beholfen zu aein, bis die widerspenstigen Reichsstädte
und ihre Juden denselben ihr durch die königliche Aufhebung der Judenschulden er-
worbenes Recht gewährt haben \ 1392 Mai 4 Prag.
5 Aui Sluttg. St. A. Juden or. mb. c. tig. in verso impr»
Spuren dieter Urkunde «. nt.
Wir Wenczlaw von gotes gnaden Romischer kunig zu allen czeiten merer des reichs
und kunig zu Beheim embieten allen fursten geistlichen und wertlichen grafen frejen
herren dinstluten rittern knechten gemeinscheften der stete merkte und dorffer und mit
10 namen dem obmann und den achten die über den lant&ide gesaczet sein und allen unsern
amptluten pflegem und andern unsern und des reiches Hben getrewen unser gnade und
alles gut. als wir vormals langest fursten grafen herren rittern und knechten unsern.
und des reichs liben getrewen besundere gnade getan haben, das sie aller Juden -schult,
die sie den Juden schuldig sein, wo die gesessen. sind, genczlichen solden ledig und loze
issein, und in ouch ire pfände und brive, die vorhanden weren, unverruket widerkart
werden, also haben wir ouch dem edlen Eberharten grafen zu Wirtemberg und allen
seinen erben und allen seinen undersessen und besunder der stat Reichenwile und die
zu in gehören dieselbe gnade getan und tun in die in kraft dicz brives von Romischer
kuniclicher mechte. nu haben wir vernomen, wie das sich etliche unsere und des reiches
so stete und die Juden, die bey in gesessen sind, dem egenanten von Wirtemberg und den
seinen solcher gnade nicht gehorsame sind und in ouch ire pfände und brive noch nicht
widerkeret haben, dovon so gebieten, wir euch allen gemeinlichen und ewer iglichem
sunderlichen ernstlichen und vesticlichen bey unsern und des reiches hulden, das ir dem
vorgenanten Eberharten grafen zu Wirtemberg und allen den seinen wider dieselben,
u die in solche ire pfantschaft und brieve furhilden, mit ganczen trewen und ernste beholfen
sein sollet zu pfenden und die pfände unverruket haldct, als lange bis das in von solchen
steten und Juden alle ire pfantschaft und brive genczlichen widergeantwurtet und von
derselben Juden-schult wegen widerkeret werden noch lautte und ynhalte- der gnaden-
brive die wir doruber den fursten und herren gegeben haben, als ir unsere und des reichs
30 swere Ungnade vermeyden wollet. mit urkunt dicz brives versigelt mit unserm kunic-
lichen angedrukten insigel, geben zu Präge noch Cristesgeburt dreyczenhundert jare und
dornoch in d.em czweyundnewnczigisten jaren des sunabendes noch des heiligen crewczes
tage invencionis unser reiche des Behemischen in dem newnundczweinczigisten und des
Komischen in dem sechczehenden jaren.
Ad relationem Borziboii de Swynars
Franciscus canonicus Olomucensis.
1S92
Mai 4
35
[in verso] R. Bartholomeus.
* Die Spuren dieser Urkunde «. heiSaUler Graven M,
a und Spiker Lage der Juden 128; StäHn Wirtemb. Gesch,
8, S67 führt sie nicht an. In dem Satze bei Spiker •der
40 Kaüer entschuldigte sich damit daß ihm die auferlegte
Taxe für das Herzoglhum Würtemberg noch nicht bezahlt
worden sei» ist freilich fast jedes Wort schief oder falsch i
bei Sattler, auf dem Spiker hier fußt, aber mit freier
Bearbeitung, ist di^enige Taxe gemeint, welche dem Kö-
45 nig von den Juden -Schuldnern für ihren Schuld- Erlöse
zu bezahlen war. — Graf Eberhard bezahlte ziemlich
viel, wir haben noch die Quittung darüber : K, Wenzel,
wann ihm Gf. Eberhard zu Wirthemberg an den 6000 ft,,
die dem Konig Fürsten Grafen Herren Ritter und Knechte
60 in dem Lande zu Schwaben gesessen geben soUen von
Dentsche Beichitaga-Akteu II.
wegen der Judenschulden -Tilgung, die auf denselben
entfallenden aooo fl, bezahlt hat, sagt ihn für sich und
seine Reichsnachfolger dieser Summe quüt, dat, Prag 1892
Mai 6 {So» Jubilate Boh. 29 Rom» le), Unterschrift Ad
relationem Borziwogü de Swynars Frandscus Olomu-
censis canonicus, in verso B. Barthohmeus; aus Stuttg.
St, A. Römische Kaiser und Könige' Büschel i nr. 8 or,
mb. Ut, paX. c. sig. in verso impr. Man sieht, wie ungenau
bzw. unrichtig die Darstellung bei Sattler Graven 2, 8
und noch mehr die bei Spiker Ueber die ehemalige und
jetzige Lage der Juden in Deutschland p. 128 ist. Erst
Stalin 8, 867 gibt den Inhalt dieser Urkunde aus dem
Stuttgarter Archive richtig wider, mit Unrecht bezweifelt
Hofier Ruprecht 77 nt, 2 diese Angabe.
41
322 Reichstag zu Nürnberg im September 1390.
c) Judenschalden in Franken.
1890 182. ^' Wenzel hebt die Judensckidden auf im Lande Franken. 1390 Äept. 16 Nürnberg.
Sept. 1$
F coli, Münch. R. Ä. mixta fasc. 48 IV Vj or, mb. c. eig, pend. laeio, oufRück^eüt von gkichzeüiger
Hand kaum mehr zu erkennen ein aufsagunge der Juden. — Die Vergleichung mit der kön,
Urkunde desselben Datums, worin Wenzel die JudemchtUden außebt in Sckioaben, ergibt Gleich' 6
heit des Inhalts, nur daß an den beiden Stellen, wo dort Swoben steht, hier Franken gesetzt ist;
auch Datum Unterschrift und Registrata sind gleich; s, Var, F bei der genannten Urkunde.
K coli. Frankf. St. A. Eop. B. 1328-1403 fol 186^ nr. »74 ohne Angabe der Regierungsjahre, der Unter-
schrift, der Registraia {ist nur an einzelnen Stellen kollationiert worden).
Gedruckt Orth Die zwei Frankf. Reichsmessen pag. eio-ea» BeU. ^aus der authentischen Arekto- so
Abschrift»; Spieß Archivische N^enarbeiten l, 121 Beyl. nr. 8 aus orig, arch. Plassenburg,;
D. Franz Dominicus Bäberlin Neueste Teutsche Reichsgeschichte 1 Vorrede pag. XXVIII-XXXII,
ßn HäberHn mügetheiÜ von Spieß aus dem Orig, des Plassenb. Archivs, und vermutMich ist dieses
Plassenburger Original nichts anderes als unser F.
1890 133- ^. Wenzel hebt die Judenschulden auf in Nil/mberg Rotenburg a, 71 Schweinfwrt 16
^^' '^ Windsheim Weißenhurg. 1390 Sept. 16 Nürnberg.
A au» Münch. A. A. Urkk. Nürnberg Reichsstadt Nachtrüge f. 65 XII % früher fosc. 65 X *■/., or.
membr. c. sig. pend. {kollationiert mit der kön. Urk. gleichen Datums betr. Aufhebung der Juden-
schulden in Schwaben, wo m. s. Var. A).
M coli. Münch. R. A. Urkk. Rotenburg I kais. Privill. 87 K. 80 L. 6; in einem Vidimus, welches Abt 20
Donaldus vom Kloster zu S. Gilgen in Nürnberg auf persönliche Bitte Hainrichs des Topplers und
Peters des Kreglingers, zu den Zeiten geschworener Bürgermeister in Rotenburg, und auch andrer
desselben Roths, von Rotenburgs und andrer Reichsstädte wegen, 1890 Sept. 18 (So. nadi exalt.
eruc.) gegeben hat; die Unterschrift und Registrata der vidimierten Urkunde fehlen; die VidimaOcns»
Urkunde selbst ist or. membr. c. sig. abbatis pend. 25
U coli. Ulm. Stadt' BibUoth. Ulmensia cod. 5577 fol. 86^-26' cop. coaev., ohne die Unterschrift und
Registrata des Originales.
Befindet sich auch im Münch. R. A. ad Weißenburg Reichs -Stadt 14 fasc. XI '/, in einem Vidimus des
Abtes Görg zu S. Egidien zu Nürnberg von 1441 Jan. 85 (convers. Pauli); und im Nümb. A. K.
Rotenb. Repert. tit. I Generalia G Urkunden Bücher- Numer 6 cod. mb. sec. 14. 16. le foL 77«- 76* 30
cop. coa£V. in einem Vid. des Abts Donaldus wie M vom gleichen Tag, eine andre gleichzeitige
Band, ncUürUch von Rotenburg, setzte unmittelbar unter diese Abschrift fol. 78^ folgende Notiz
* Disen yorgeschriben unsers herren •• dez kftnigs brief, als der in dez obgnanten herren dez aptes
von sant Gilgen brief geschriben stet, den haben •• die von Nüremberg inne von wegen ir der
von Swynfflrt Winshein Wyzzenburg und unser, und die von Nflremberg sdllen uns einen brief 85
under irr stat insigel geben, uns mit dem obgnanten brief zu gewarten und uns den zu leihen wo
und wenn wir sin bedürfen, ein ähnliches Verfahren s. RTA. 1 nr. 804.
Gedruckt St. Chr. 1, 185-187 aus A. — (Regest in Reg. Boic 10, 875 wol aus A, und in Wiener Juden-
Regesten 1, 166 nr. 866 wol aus Reg. Boic. l. c, und bei ^obbe Die Juden in Deutschland während
des MülelaUers lae f ) 40
Wir [weiter wie in der kön. Urkunde gleichen Datums, worin Wenzel die JvdenSchvi-
den aufhat in Schwaben, doch mit folgenden Abweichungen. In art. 1 heißt es ritter knehte
und stete sAIichen gesftch genczlichen beczaln selten; ferner in kraft dicz briefs, daz die
burgermeister rete und burger gemeinlichen der stete Nuremberg Rotemburg^ Sweinfftrt
Windsheim und Weissemburg alle ire burger besampt und besunder und darczft ire under- 45
sessen und alle die iren ledig und loz sein stülen; weiter mit eigenthündichem Zusatz allen
Juden, wie die genant sein, und mit namen die egenanten von Nuremberg sdllen ledig
und loz sein von Jecklein^ von Ulme* Anshelm^ und JAdlein^ der Isackin® sönen^ unsem
a) om. U vol nur aus Veraehen de» Aheehreibere. b) M J&kel , U Joccel , hei Chmel Beg. Bup. nr. 66 Jekloln. c) hei
Clvnel Reg. Rup. nr. 66 KAaXm. d) {TJadlin. e) IT la&kkln. f) CTs&n. 60
* Ist wol derselbe Jud JäckUn von Ulm, von dem der Bestätigung obiger Urkunde durch K. Ruprecht vom
Jäger Ulm im Mittelalter 89» erzählt, er habe zu Ende eJan. I40ifür die Nürnberger im Karlsr. G. L. A. Pfalz,
des 14 Jahrhunderts daselbst die ausgedehntesten Wechsel' Kop. B. 4, 18* und im Regest bei Chmel nr. 66 aus K.
geechäße getrieben, u. a. m. — & ist ioider erwähnt in Rtqirechts Registraturbueh C im Wiener Archiv.
G. Judenscholden.
823
Juden und allen iren erben, es sey haubtgüt; endlich die zu den zeiten der gemähten '^^
schulde in den obgenanten steten gewonet haben oder gesezzen sein gewesen noch in ^ '
denselben steten oder in^ welichen landen dieselben Juden siezen oder wonen\ Derart, 2
fehü ganz*. Der art. 3 ist gleichlautend. In art, 4 heißt es so sol der klager das vordem
ft vor den forsten herren oder den steten do der Jude gesessen wer' und sol sich lassen
benügen doselbst an dem rehten, und der herre oder die stat sol im auch dez rehtens be-
holffen sein on geverde ; femer herren stetten oder. Der art. 5 ist gleichlautend. In art. 6
heißt es wir haben auch den obgenanten fürsten grafen herren und steten von besundern.
Der a/rt, 7 ist gleichlautend], mit urkftnde dicz briefes versigelt mit unserm künglichem
10 majestat-insigel, geben zu Nüremberg nach Crists gepürt dreyczehenhundert jar und
darnach in dem newnczigistem jare des nehsten freytages nach dez heiligen crewczs tage ^^^
als es erhaben ward unserr reiche des Beheimischen in dem ahtundzweinczigistem und aept.is
dez Römischen in dem fünfczehenden jaren.
r. n T> T» . -I TTT. 1 Ad mandatum tociiis consilii
[m verso] K. Petrus de Wischow.
16
Wlachnico de Weytenmule.
20
S5
184. K. Wenzel gestattet Nürnberg außer den alten die Aufnahme neuer Juden gegen Ah^ a^^^te
liefenmg der Hälfte des entfallenden Nutzens und eines jährlichen Ovidens von jedem
erwachsenen Juden mit Wegfall des bisherigen Fixums von 4O0 fl.y regelt f v/r die Stadt
das Verhältnis der neuen JudenschuLden- Tilgung von 1390 zu der früheren von 1386,
gewährt Vergessenheit alles im Städtekrieg Geschehenen^ u. a.m. 1390 Sept. 16 Nürnberg.
N aus Münch. R. A. Reichsstadt Nürnb. Nachtrage fasc. 65 XII '/« or- fnb. c. Hg. pend.
' AB coli, die kön. Urkunde gleichen Datume für Rotenburg, wo man e. in der Quellen-Angabe.
Ausführlichee Regest bei Wiener i, 164 f. nr. 866 cais Würfel Nachrr, in der Juden- Gemeinde zu
Nürnberg p. 7 % ii VII und 68 f 9, wo aber auch nur Atazüge aus dieser Urkunde, und nicht das
Diplom selbst, milgetheiU sind.
Wir Wenczlaw von gotes genaden Komischer kunig zu allen czeiten merer des
reichs und kunig zu Beheim bekennen und tun kunt offenlichen mit disem brive allen
den die in sehen oder hören lesen : [1] das wir mit wolbedachtem mute und rechter
wissen dem burgermeister rate und bürgern gemeinlichen der stat zu Nüremberg unsern
90 und des reichs lieben getrewen erlawbet und gegunst haben erlawben und gunnen von
Romischer kuniglicher mochte in craft dicz brives, das sie alle und igliche Juden und
Judinn, die sich zu in cziehen wollen, zu den, die jeczund bey in sein , ufnemen und
empfahen mugen, ab sie wollen, und die euch von unsern und des reichs wegen hant-
haben schuczen und schirmen. [2] und was sie derselben Juden und Judinn gemessen,
^ das sollen sie uns in unser kunigliche camer halbs antwurten und geben', und wir sollen
a) om. Mü^
* Judenschuldbriefe und Quittungen von 18U-1898
finden sich im Münch. R. A. Nürnberg R. St. Nachtrage
fasc. 67, laut nr. 477 des Repertoriums der Nürnberger
40 Urkunden. —Vgl Regesta Ruperti nr. 66, Wiener Regesten
1, 64 nr. 6, MüUner's Annalen a. 1390 pag. 488.
' Bezahlen sollten sie aber doch : K. Wenzel sagt
Nürnberg der 4000, Rotenburg der 1200, Windsheim und
Weifienburgje der 200 fL, die eie ihm von der Gncuie der
45 Judinschuld' Aufhebung wegen schuldig geworden eind,
quitt, wenn sie das dem Borziwogien von Swynars ober-
stem Pfleger in Beyern bezahlen, dat. Nürnberg 1891
Merz 10 {Fr. vor Judica Boh. 28 Rom. 16), Unterschrift
Adrelacionem Hinaczkonis de || Weissemburg Franciscus
50 Oiomucensis canooicus. Axu Münch. R. A. Urkk. R. St.
Nurob. Nachtrage f. 66« ad ann. 139 1 XII % und andres
Exemplar ibid. Nürnberger Archiv Urkk. Rotenburg I
kaiserliche Privilegien X *V|. Das letztere ist gemeint in
Reg. Boic. lo, 282. Beide Exemplare sagen von Schwein-
furt nichts. Das Erster e ist or. mb. c sig. in verso impr.;
das Letztere auch auf Pergament, aber ohne jede Sigtt-
spur, ist wahrscheinlich eine gleichzeüig sehr geechickt
nachgemachte Kopie.
* Daher die vierte Bestimmung in dem Uebereinkommen
Nürnbergs mit den Juden vom 6 Merz 1891 St. Chr. i,
129, 27-80. — Königliche Anweieungen zur Erlegung der
Judeneteuer und Quittungen darüber von 1871-1898, in
einen Pack zusammengebunden, worüber ein besondres
Verzeichnis beiHegt, finden eich im Münch. R, A. Nürn-
berg R. St. Nachträge fasc. 66*-«, laut nr. 478 des dortigen
Repertorium* der Nürnberger Urkunden. — Vgl Chmel
Regesta Ruperti nr» 88; und Wiener Regesten zur Gesch.
der Juden i, 68 f. nr, 4 faet wörtlich aus Chmel, vgl.
Wiener i,i69f. nr, 886.
324
Reichstag zu Nürnberg im September 1390.
1890
S9pt. tn
1S91
Jrnn. 6
donunb dem rate zu Noremberg glawben an recht und an eyde. [3] so sol euch ein
iglich Jade und Judinn, die zu iren jaren kumen sein und in der egenanten stat zu
Nuremberg wonhaftig sein oder noch dohin kumen, alle jar uf den obristen tag einen
gülden in° unser kunigliche camer beczalen, als sie das vormals bey seliger gedechtnuss
unsers liben herren und vaters des Romischen keisers und ander unser vorfarn an dem 6
reiche Romischer keiser und kunig czeiten getan haben ; und sollen euch das anheben
zu tunde an dem nehsten obristen tag. [4] do engegen sollen die egenanten burger
und stat zu Nuremberg der vierhundert gülden , die sie uns und dem reiche unczher
pflichtig gewesen sind zu geben von der Juden wegen, ledig und loz sein*. [5] was
euch die Juden und Judinn in der egenanten stat zu Nuremberg erbs und eigens betten io
oder furbas in kumftigen czeiten do gewinnen, und euch die nucze die wir von denselben **
Juden haben, wollen wir furbas nymanden verschreiben noch vergeben, geschehe ober
es von Vergessenheit oder sust , das sol kein craft noch macht haben. [6] wer' euch
Sache das ein val von den Juden geschehe oder das sie sust abgiengen, was sie denn erbs
und eygens in der stat zu Nuremberg betten , dorzu sollen wir einen von unsern wegen is
geben und die egenanten burger von dem rate einen ; und die czwen sollen dasselb erb
oder eygen verkawffen in der jarfrist burgern in der stat zu Nuremberg und nymanden
anders; und was doraus gefellet, das sol uns halb und der stat zu Nuremberg halbs
werden, und wir wollen euch die Juden an dem iren doruber nicht besweren. [7] euch
sol die genade, die wir fursten^ herren rittem knechten steten^ und allermeniclich von so
der Juden-schulde wegen getan haben, den vorgenanten burgern und stat zu Nuremberg
keinen schaden brengen, ob in ymand® schuldig beleih^ von der Juden wegen von der
teyding die wir mit den steten teten , dorumb sie uns vierczigtawsent gülden beczalt
haben', und sol in euch dieselbe genade an andern unsern genaden und freyheiten, die
sie vormals von uns und dem reiche redlichen herbracht und erworben haben, keinen 95
schaden bringen. [8] euch tun wir in diso besunder genade : was ubergrif geschehen
sind von fursten herren steten und den iren in den krigen die sie mit einander gehabt
haben, das entweder^ teil dorumb uf dhein hofgericht lantgericht oder ander gerichtvon
nymanden, wer' der were, nicht geladen noch beklaget werde'', und das man euch
dorumb nicht richte, geschehe es aber doruber, das solt entwederm' keinen schaden so
a) B hat hlofi geben itatt in unser — an dem nehsten obristen tag, «ol nur naehlättig abkürzend, b) ^derselben ,
AB denselben, c) B add. graffen, AN om. d) add. AN, om. B, e) AB add. Ibt. f) AB bellb. g) A entwedrer,
B etweder. b) N werd wiit Schweif, AB weM. i) N entwerdem , AB entwederm ; AB add, teyl.
* Nach den Münchener Reichsarchivtrepertorien befinden
iieh daeelbet folgende OrigintU-ürkunden : i) K. Karl IV
gebietet dem Schultheiß und Rath zu Nürnberg, daß eie
die Juden datelbet als seine Kammerknechte I6 Jahre nach
einander echützen und schirmen sollen, mit dem Anhang :
was solche Zeit ü&er von den Juden fälU, davon sollen Vj
dem Reich folgen und Vs dem Rath bleiben, dat, laeo
Merz 11 (Mi. n. Oeuli) Prag, Nürnb. Nachtrr. faac. 65 {nr.
4€9 des Repert.); angeführt von Wiener 1, 184 nr, 287 aus
Singularia Norimb. 872; 2) K. Karl IV erlaubt den Bür-
gern des Roths der Stadt zu Nürnberg, daß sie 20 Jahre
nach einander alle Gefälle Zinsen und Gülten von den
Juden zu Nürnberg gesessen einnehmen und dieselben
schützen, jedoch jährlich davon 400 fl. Stadtwährung in
die kais, Kammer reichen sollen, dat. 1871 Merz 26 Can*
nunc. Mar.) Prag, Nürab. Nachtrr. fasc. 65 {nr. 470 des
Repert.); 8) K. Wenzel nimmt alle Juden und Jüdinnen ^
die zu Nürnberg wohnhaft und gesessen sind oder nadi-
her sedelhaft daselbst werden, als seine KammerkneclUe
mit Leib und Gut in seine und des Reichs Gnade Schirm
Friede und Sicherheit auf die nächsten 19 JaJire, und
verleiht sie mit allen Nutzen Zinsen und GüUen und auf S5
die Dauer genannter Zeit an die Bürger der Stadt zu
Nürnberg gegen jährliche Entrichtung von 400 fl. ; audi
gebietet er genannten Bürgern obige Juden und Jüdinnen
während jener Zeit vor Gewalt und Unrecht zu schirmen,
dat. 1882 Okt. 22 {Mi. n. Galli) Elbogen, Nürnb. R. St. 40
Nachträge fasc. 65 (10. 16. 6); angeführt in Müllner's
Ann€Llen Jahr 1882, und bei Wiener 1, 147 nr. 815 aus
Singuiaria Norimb. 872, dieselbe Urkunde ist auch wol
gemeint in Klock's consilia 1, 668. Sie war durdi die
Verordnung in RTA. 1 nr. 274 nicht abgeschafft, da in a
der letztem die besonderen Verhältnisse einzelner Städte
vorbehcdten blieben. Siehe auch Hegel in St. Chr. 1, 118.
* Die Judenschulden -Tilgung von I886, vgl RTA. 1
nr. 272 art, 1. Es scheint also zur Zeil der Ausst^bing
unerer Urkunde noch nicht sMes Geld, was die Nüm- 60
berger in Folge der Maßregel von 1886 von den Juden-
Schuldnern forderten, eingegangen gewesen zu sein; vgl.
dazu Hegel St. Chr. 1, 124, 7-il.
G. Judenschulden. 325
brengen^ mit urkunt dicz brives vorsigelt mit unserm kuniglichen majestat-insigel,
geben zu Nuremberg noch Crists gebarte dreyczehenhundert jar und dornach in dem
newnczigistem jare des nehsten freitages noch des heiligen crewczes tage als es erheben '^^^
wart unserr reiche des Behemischen in dem achtundczweinczigisten und des Römischen
5 in dem fumfczehenden jaren.
r. 1 T> T» x_ j Trr. 1 Ad mandatum tocius consilii
[in verso] R. Petrus de Wischow. -rm i . t ttt . i
^ Wlachnico de W eytenmule.
185. Jf. Wenzel bewilligt der Stadt Nürnberg : welches Sicherheitsversprechen sie den Juden ^S9i
macht, dabei sollen diese bleiben und von ihm nicht weiter beschwert werden, unter Be- ^'
10 dingung der in der Urkunde nr, 184 festgesetzten Ablieferung des halben Juden*
Nutzens und des jährlichen Juden- Guldens, 1391 Jan. 17 BeÜem.
Aus Münch, R, A, Urkk. R. St. Nürnberg Nachträge f. 65 XII '/« or, mb. c. iig. pend.
Wir Wenczlaw von gotes gnaden Romischer kunig zu allen zeiten merer des reichs
und kunig zu Behem bekennen und tun kunt offenlich mit disem brief allen den die in
15 sehend oder hören lesen : das wir unsern lieben getrewen den bürgern des rates und
der stat zu Nuremberg vormals die Juden verschriben haben nach awsweisunge der brief
die Bj von unsern kuniglichen gnaden doruber haben, pu haben wir in darzu die besun-
der gnad von Romischer kuniglicher mochte getan und tun in die in crafl dicz brives,
was trostung' sy den Juden und Judinne, die yczund by in sein oder furbass in kunf-
10 tigen Zeiten zu in kummen, tun versprechen oder verschreiben, dabey sollen dieselben
Juden und Judinne beleiben, und wir noch die unsern wollen sy darüber nicht beswem
hindern noch bekümmern in dhein wise, doch also das uns die von Nurenberg von der
Juden wegen geben sollen das halbe teyl was sy der Juden genießen, und yglicher Jud
alle jare einen guidein, nach des briefs laut und sag den wir in vormals darüber geben
25 haben. mit urkund dicz brives versigelt mit unserr kuniglicher majestat insigele,
geben zun Betlern noch Cristus geburd dreiczehenhundert jare und darnach in dem ein-
undneunczigistem jare an sant Antonien tag unserr reiche des Behemischen in dem jan.i7
achtundczweinczigosten und des Romischen in dem funfczehenden jaren.
[in verso] ß. Petrus de Wischow. ^d relacionem Borziwogii de Swinars
30 Franciscus Olomucensis canonicus.
186. K. Wenzel gestaUet Botenburg a, 71' aujjer den alten die Aufnahme neuer Judengegen laso
Ablieferung eines jährlichen Gfuldens von jedem erwachsenen Juden, regelt für die Stadt ^'^*'^*
da« Verhältnis der neusn Judenschulden- Tilgung von 1390 zu der früheren von 1385,
gewährt Vergessenheit alles im Städtekrieg Geschehenen, u, a. m. 1390 Sept, 16 Nürnberg.
35 A au* Münch. R. A. Urkk. Rotenburg I kais. Privilegia ^/^ X. K. 80 L. 6 or. mb, c. 9ig, pend.; «. Var. A
bei nr. 184.
B coü. Ulm. St. BibUoth. Ulmensia 5577 fol. 26* eop. cotuv.; e. Var. B bei nr. 184.
Auch vorhanden Nümb. A. Koneerv. Botenburg Report, tit. I Generalia G Urkunden Bucber-Nuroer
6 cod. mb. eec. 14. 16. 16 fol. 7$^ cop. coaev.
40 Regest in Reg. Boic. lo, S7ö (c. eig.), wol aue A.
Wir [weiter wie in der entsprechenden kön. Urkunde für Nürnberg vom gleichen Datum
wo man s, Var, A und B, so daß immer Rotemburg steht statt Nuremberg , und mit den
■ VgL Chmcl Regeeta Ruperti nr. 90. ^ üngeU e. ibid. ' Cautio fidei et tecuritatie in genere, HaUaue.
nr. 61. ' ^9^ Renten Eiet. Untertueh. 180 f.
326 Reichstag zu Nürnberg im September 1390.
'^^ naehfolgmden Ahoeichungen, In art. 1 heißt es den burgermeistern , uni am Schlüsse ist
heigefügt und die auch ynnehaben nach lawte und sage der briefe , die sie vormals von
ans und dem reiche redlichen herbraht und erworben haben. Art. 2 fMt. Art, 3 latdet
gleich. Art 4 fehlt. Art. 5. 6. 7. 8 lauten gleich^ nur daß in art. 7 zwischen von der Jaden
wegen und von der tejding eingefügt ist daramb sie briefe bürgen oder pfantschaft haben, s
Auch gleiches Datum, too das gleichgiltige dornsich fehlt],
r. 1 T> T> x^ :. T*T. 1 Ad mandatam tocius consilii
\in verso] K. retras de Wischaw. „., , . , ^rr ^ i
^ -■ Wlachnico de W eytenmale.
i8$i igfj^ j^^ Wenzel hebt die Judenschulden auf für die Stadt Heydingsfeld und den Markt
Bemheim, und gebietet jedermann und insbesondere der Markgr. Katharina von Meißen lo
und ihren Söhnen Friderich IV Wilhdm II und Georg Begünstigung dieser Sache.
1391 Jan. 4 BeÜem.
Am Münch. R. A, Urkk. IX */, fasc. 4 or. mb. c. 9ig, pend.
Gedruckt Stumpf Denkwürdigkeiten Heft i pag. X48 f. nr. lo. — Begeel in Reg. Boic, so, 278 und bei
Stobbe iöS. 15
Wir Wenczlaw von gotes gnaden Romischer kunig za^ allen czeiten merer des
reichs und kunig zu Beheim' bekennen und tun kunt offenlichen mit diesem brive allen
den die in sehen oder hören lesen : als wir vor alle unsre und des reichs fursten herren
ritter knechte burger bawer uberale in Francken gesessen aller Jaden -schult houptgutes
und gesuches genczlichen ledig und loze gelassen , und euch geboten haben das in ire 20
pfant und brive lediclichen widerkart selten werden, also haben wir angesehen sulche
dinste und trewe, als uns die burger und gmeine der stat zu Hejdingsfeld und des
markes zu Bernheim unsre liben getrewen, die uns und die cronen zu Beheim sunder-
liehen angehören, dicke getan haben und furbas tun sollen und mögen in kumftigen
czeiten, und haben dorumbe in allen gmeinlichen und ir iglichem sunderlichen mit wol- 2s
bedachtem mute und rechter wissen euch dieselben gnade getan und tun in die in craft
dicz brives und Romischer kuniglicher mochte, also das sie aller Juden-schult haupt-
geltes und gesuches von allen Juden, wo die gesessen sind, genczlichen ledig und loze
sein, und in euch alle ire pfände und brive, die noch vorhanden sind, lediclichen wider-
kart werden sollen, an allermenicliches hindernusse und Widerrede. und gebieten 90
dorumb allen fursten geistlichen und werntlichen und mit namen der hochgeborn Mar-
garethen marggrafin zu Meissen unserr liben mumen und furstin und den hochgebornen
Wilhelm Fridrichen und Jürgen gebrudern iren sonen und allen andern marggrafen von
Meissen unsern liben ohmen und fursten und sust allen grafen freyen herren dinstluten
ritter knecht gmeinscheften der stete merkte und dorffer und allen andern unsern und 35
des reichs getrewen und undertanen ernstlichen und vesticlichen mit diesem brive, das
sie die egenanten burger von Heydingsfeld und von Bemheim gmeinlichen und sunder-
lichen an den egenanten unsern gnaden nicht hindern noch irren in dheine weys sun-
der in dorczu getrewlichen geholffen und geraten sein als libe in sey unser swere ungnade
zu vormeiden. mit urkunt dicz brives vorsigelt mit unserr kuniglichen majestat insi- *»
gele, geben zun Betelern noch Cristes geburt dreytzehenhundert jare und dornach in
j^^j dem einundnewnczigistem jare des nehsten mitwochen vor der heiligen drey kunig tage
Jan, 4 unserr reiche. des Behemischen in dem achtundczweinczigistem und des Romischen in
dem funfczehenden jaren.
Ad relationem domini Lamperti Bambergensis episcopi «s
.^ „, 1 TTT. t Hinaczkonis*^ de Weissemburff
\in verso] R. Petrus de Wisschow. ,ti- --jg t:i • /m •
^ J et Borziwogii de owynars Franciscus Olomucensis ca-
nonicus.
a) om. or, b) or. llinaczkomis.
G. Judenschulden. 327
188. K. Wenzel gebietet allen Reichsstädten, im Sinn seines Judenschulden- Tilgungsgesetees isse
ihre Juden anzuhalten zu/r Heimgabe der Pfänder und Schuldbriefe an Burggraf^'" "
Friderich V von Nürnberg * und dessen Söhne Johann III wnd Friderich VI. 1396
Merz 27 Prag.
■
5 Au$ Münch, R. A. Urkk. K. 81 L. a XII V^ or, mb. c. tig, pend.,' auf dem Bug unweä neben der Unter^
echrift ein leichtes R.
Gedruckt Man. Zoll. 5, 869 nr, 867 aue Müneh, R, A. or., und älinutoli Friedrich I pctg, 64 nr^ wo
ciber dae Datum faleeh auf 26 Merz berechnet ist. — Regest in Reg. Boic, ti^ SB und daraus bei
Wiener i, 168 nr. 87» , bei Stobbe »68 aus Mon. ZoU. l. c.
10 Wir Wenczlaw von gotes gnaden Romischer knnig zu allen czeiten merer des reichs
und kunig zu Beheim embieten allen und iglichen burgermeistern reten und burgern
gemeinlichen unser ^ und des heiligen reichs stete in Dutschen landen gelegen unsem
liben getrewen unser gnade und alles gut. liben getrewen. wann wir vormals langest
den hochgebomen Fridrichen burggraven zu Nuremberg ynserm sweher und Johansen
15 und Fridrichen seinen sonen burggraven zu Nuremberg unsern fursten und liben swegern
gleicherweis als andern unsern und des reichs fursten getrewen und undertanen besun-
der gnade getan haben , das, sie aller Juden -schuld, beyde hauptgeldes und gesuches,
genezlich frey ledig und loze sein und in ouch alle pfände brife und burgschaft von
sulcher Juden- schuld wegen sollen genezlich und gar widertan widerkart und ledig gesogt
so werden : also ist noch unsere ernste mejnung, und gebieten ouch euch allen gmeinlichen
und sunderlichen bey unsern und des reichs hulden , das ir schaffet und bestellet mit
allen Juden bey euch wonhaften , das den egenanten unsern fursten alle ire pfände und
brife genezlich und gar widertan und widerkart werden gleich andern unsern und
des reichs fursten und undertanen, als libe euch sey unsere swere Ungnade zu Ver-
as meiden, mit urkunt dicz brifes vorsigelt mit unser kuniglichen majestatinsigel, geben
zu Frage noch Cristes geburt dreiczenhundert jare und dornach in dem sechsundnewn-
czigisten jaren des montages noch palmen tage unser reiche des Behemischen in dem um t?
dreyunddreissigisten und des Romischen in dem czweinczigisten jaren.
r. 1 T. -n _xi_ 1 j ^T . -x ^ Per dominum ProcopiummarchionemMoravie
[in verso] ß. Bartholomeus de Novacivitate. .^ i j i-.i k
«0 ^ J Wenceslaus de Olomuncz**.
d) Judenschulden in Baiem.
189. K. Wenzel hebt die Judenschulden auf im Lande Baiem. 1390 Sept, 16 Nürnberg. isso
89pt. 16
B coli Münch. R. A. Juden in Bayern 3 XIV "Z« or. mb. c. sig. pend. defie., das Pergament etwas
verletzt, auf Rückseite von einer Band des 16 Jahrh. ex. oder 16 Jahrh. in. kdnig Wentdauen
35 freiheit für den Judn-besuch anno 1390. — Die Vergleichung mit der kön., Urkunde desselben
Datums, worin Wenzel die Judenschulden aufhebt in Schwaben, ergibt GleichheU des Inhalts, nur
daß an den beiden Stellen, wo dort S woben steht, hier Beyern gesetzt ist; s. Var. B bei der
genannten Urkunde.
Audi in Münch. R. A. tom. privileg. fol. 76^-77* nr. 4i.
40 a) or, anura. b) MmutoU Ad nuind. dorn, regia Weneeslans de Olomflndt ohns Qu€Üenanffäb4.
* Vgl. St. Chr. i, ii6 nt. 2 über die Theilnahme des Burggrafen, den man vergeblich weiß zu wasdien gesucht.
328
Reichstag zu Nürnberg im September 1390.
i3$o J90^ JSf, Wenzd an jedermann in Baiem : wer die wegen Aufhebung der Judenschulden dem
König versprochene Geldsumme nicht gehen willj der sol auch die Wolthat jenes Schuld-
gesetzes nicht genießen, 1390 Sept, 17^ Nürnberg.
B coli. Münch. R. A. eingeicIicUlet in die Urkunde Johanne von Abeneberg vom 6 Merz lasL — Die
Vergleichung mit der kön. Urkunde gleichen Datume an jedermann in Schwaben, belr. die dem
König vereprochene Zahlung, ergibt Gleichheit dee Inhalts, nur daß im Eingang etatt Swaben
gesetzt ist Bayern; auch das Datum ist gleich, nur Unterschrift und Registrata fehlen^voeü es
, Einschaltung ist; s. Variante B bei der genannten Urkunde nr. 175.
Auszug bei Gemeiner Regensb. Chr, 2,277 o, Q. und daraus bei Train p. «/.
1891 J9J^ Johann von Abensberg vidimiert die eingeschaltete Urky,nde K. Wenzels vtym 17 Sept. i«
^^ 1390 y gerichtet an jedermann in Baiem betr. die dem König wegen Aufhebung der
Judenschulden versprochene Zahlung y und setzt mit Ulrich Egger und Harprecht
Harskircher, die sammt ihm von dem kön. Bevollmächtigten Hzg, Friderich von Baiem
bevollmächtigt sind, in Regensburg 15 % zur Ablieferung an den König fest, 1391
Merz 6 Begensburg.
15
Aus Münch. R. A. Juden in Regensburg fasc. 23 v. J. iS9i or. mb. Ut. pat. c. sig. in verso impr.
laeso, auf Riickseite gleichzeitige Bemerkung ein abschrilt von der Juden wegen von kunch
Wenczla.
Ich Johanns herr zu Abensperg bechenn und tun chunt offenlich mit dem brief : umb
den brief, den der allerdurchlöchtigst fftret und herr her Wennczelawe Römischer konig 20
* Gemeiner 9, 177 {daraus auch Slobbe 262) setzt d(u
Stück falsch zu 1891, die Regierung^'ahre weisen auf
1890; im Jahr 1891 würde Sa^ nach exalt. cruc. der
16 Sept. sein, 1890 ist es der 17 September. — Pelzel
Wenzel 1, 287 f. führt zum n Jan. 1891 {Ort: Bettlern)
aus dipl archivi Ratisb. das folgende an : Da sich der
König bei der Lossprechung von don Judenschulden
fünfzehn vom hundert für seine Schatzkammer vorbe-
halten hatte, und sich in Bayern einige Schuldner auch
dielS zu zahlen geweigert haben mögeui so machte ihnen
Wenzel abermals die Erklärung, da(S diejenigen, welche
diese bestimmte Summe an die königliche Kammer
nicht entrichten wollten, noch immer den Juden verhaft
bleiben sollten. Denn weil das Vermögen der Juden dem
Kaiser gehörte, so hatte Wenzel ihre Schulden mit Recht
ganz für sich einfordern können. Er begnügte sich aber
mit 16 fl. von jedem Hundert. Es war also Undank von
Seiten derjenigen , welche diese Kleinigkeit nicht zahlen
wollten. Da nach den Worten verhaft bleiben sollten
am Rande das Datum ausgesetzt ist und die Quellen-
Angabe in der Note folgt, so sind die späteren Worte als
nidU mehr zu dem Urkunden- Auszug gehörig zu be-
trachten. Aber auch von den vorhergehenden Worten
scheint nur so machte ihnen — verhalt bleiben sollten
als dem Inhalt der Urkunde entnommen mit Sicherheit
gellen zu können. Die Urkunde selbst ist von uns nicht
wider aufgefunden worden. — Wiener l, 166 nr. 868 hat
angenommen, daß der Auszug bei Gemeiner 2, 277, also
unsre obige kön. Urkunde vom 17 Sept. 1390 an jedermann
in Baiem betr. die dem König versprochene Zahlung,
identisch sei mit dem von Pelzel Wenzel 1, 287 auf 1891
Jan. 17 angegebenen Regest, dessen Vorlage wie gesagt
flicht meh^ cta ist und wo Pelzel nur ein unricfUiges Da-
tum mügetheilt habe. Allein die Pelzeische Angabe ist,
trotz dem übereinstimmenden Inhalt beider verschieden
datierten Regeste bzw. Urkunden, so lange nicht mit
voller Sicherheit zu verwerfen, bis man erklären kann
wie er zu seinem Irrthume kam. Wenzel hat sich am
17 Jan. 1891 auch sonst mit der Judenfrage abgegeben wie
andre unsrer Urkunden beweisen, und kann damals
ganz gut den früheren Befehl vom 17 Sept. 1890 widerholt 25
haben. Auffallend ist freilich, daß die Urkunde erst jetzt
nicht mehr vorhanden wäre. Auffallend ist femer, daß
in das Vidimus des Johann von Abensberg vom 6 Merz
1891 nicht sie als die spätere sondern daß die ältere vom
17 Sept. 1890 darein aufgenommen wurde. Auffallend ist so
endHch, daß nur die angebliche jüngere vom 17 Jan. 1891
und nicht die frühere vom 17 Sept. 1890 dem Pelzel
bekannt gewesen sein sollte, der zu letzterem Datum nur
Sattler d. h. die an Schwaben gerichtete Urkunde cüiert,
während er doch oft genug das Regensburger Archiv S5
anführt in welchem nr. 190 durch das genannte Vidi-
mus außewahrt war; auch wenn er {Wenzel 1, 287)
sagt der König habe an Baiem abermals die Erklärung
gemacht, so setzt dieß nicht die Bekanntschaft mit einem
Exemplar von nr. 190 v(^auis, sondern ist daraus zu 40
erklären daß er die Sattler*sche Urkunde unrichtig in
daz ganze Reich ergehen lässt oder aus ihr doch die
Folgerung solcher allgemeinen Bestimmung zieht {Pelzel
Wenzel 1, 288)', ohne daß man glauben müsste daß das
Wort abermals in seiner angeblichen Urkunde vom 45
17 Jan. 1891 gestanden habe. — Was Train p. 81 erzählt,
beruht doch wol auf Gemeiner 2, 276-277, er verlegt die
Urkunde wie dieser offenbar auch in das Jahr i89i, der
Zusammenhang aber, in den er sie bringt, ist ohne Sinn.
~ Falls die Angabe Pelzels {Wenzel 1, 287) richtig ist 60
und Wenzel wirklich jene abermalige Erklärung am
17 Jan. 1891 abgegeben hat, so fragt sich, ob dieß, wie für
Baiem, nidU auch für Franken und für Schwaben
geschah; vielleicht war es für diese Gebiete nicht nolh-
wendig die Erklärung zu widerholen, gefunden hat sieh 55
nichts davon.
G. Judenschulden.
329
zu allen zelten merer des reichs und konig zu Behaim mein genediger herr geben ha|
umb di anczal der Juden -schuld wegen, das der von wort zu wort geschriben und be-
griffen ist als hemah geschriben stet [folgt die Urk. K, Wenzel* s vom 17 8ept. 1390 gegen
die Baiem welche ihre Geldsumme an den König nicht bezcMen woUten], also han ich
5 obgnanter Johanns von Abensperg und ülreich Egger und Harrpprecht Harschircher, di
mitsambt mir umb di anczal hie zu Begenspurg mit vollem gewalt gewesen sind von
unsers herren herczog Fridric^n yon Bayern wegen der des von dez obgnanten konigs
wegen gewalt hat, zu anczal gesazt ye auf daz hundert guidein oder pfenmng fünf*
czehen^ und dez han ich Johanns von Abensperg mein insigel auf di abgeschrift
10 gedrukcht mir und meinen erben an schaden , und ist beschehen zu Begenspurg an
suntag alz man singet letare in der vasten nach Christi geburtt drewtzehenhundert jar und
in dem ainsundnewntzgisten jare.
1391
Men 6
1891
Mer»5
192. -C Wenzel hebt die Judenschvlden auf in Begensburg*. 1390 Sept 16 Betiem.
R aui Münch. R, A, Juden in Regensburg 21 XIV "/f or. mb, c. Hg, pend,, auf Rückseite von einer
15 Hand dee epäteren 15 Jahrhunderts der stat burger und all dy iren ledig gschaJIl aller Juden-
schuld bawbtguet und schaden (kollatiomert mit der kön, Urkunde gleichen Datums betr. Auf-
hebung der Judenschulden in Nümb. Rotenb. Schweinf. Windsh. Weißenburg , die ihrerseits
kollationiert ist mit der kön, Urkunde gleichen Datums Mr. Aufhebung der Judenschulden in
Schwaben» so daß an letzterem Orte die Varianten unserer Urkunde unter der Bezeichnung R zu
20 finden sind).
• Kurz angeführt bei Pelzel Wenzel i, 984 aus orig. in archivo Ratisb., also <ms R. — {Gemeiner Regensb.
Chronik 9, 972 spricht von einem •Vorhalte» der den Juden auf dem Nürnberger Tage gemacht
worden sei, citiert aber in der Anmerkung dazu nur die von uns hier gegebene Urkunde. So
könnte es scheinen, er meine mit dem Vorhalte eben nur den Inhalt dieser Urkunde. Allein p. 978
25 -^ unterscheidet er ausdrücklich im Texte den Vorhalt und die Urkunde. In der That ist das, was
Gemeiner p. 979 als Inhalt des Vorhaltes mittheilt, nicht ganz gleichlautend mit unsrer Urkunde,
die er dabei citiert. Er muß hier eine besondre Aufzeichnung aus dem Regensburger Archive noch
weiter vor sich gehabt haben. Nur lässt sich bei der Art seiner Mittheilung nicht genau unterscheiden
was er aus dieser Aufzeichnung des Vorhalts genommen und was er etwa aus der genannten
30 Urkunde dazu gemischt hat. — Wiener i, 156 nr. 867 beruft sich eben auf ihn, auch Train 78 hcU
aus derselben Quelle geschöpft.)
Wir [weiter wie in der kön. Urkunde gleichen DcUvms, worin Wenzel die Judenschulden
aufhebt in Nümb. Botehb. Schweinf. Windsh. Weißenbwrg^ doch mitfolgenden Abweichungen,
In art. 1 heißt es das der burgermeister rate und bürgere gemeinlichen der stat zu Begens-
8ö bürg u. 8, f.; femer fehlt die Stelle und mit namen — unsern Juden, nur und allen iren
erben steht da während es in den Urkunden gleichen Datums für Schwaben Baiern Franken
ebenfalls fehlt; endlich heißt es in der obgenanten stat stcUt in den obgenanten steten, und
noch in derselben stat statt noch in denselben steten. Der art. 3 lautet völlig abweichend
euch sol die obgenant stat und gemeinlichen die bürgere zu Be^ensburg und alle die die
40 in zu versprechen stent gen allen den Juden die bey in nicht gewonet haben, hinder
welchen herren oder in welchen landen steten oder merkten oder wo sie wonen oder
gewonet haben oder furbas wonen werden, ledig und loze sein in aller der mazzen als gen
den Juden die bey in in der stat zu Begensburg gesessen sein, und in euch alle ire pfände
tsso
Sept. le
' Darüber s. d. Einleitung zu diesem Reichstag. — Die
45 an den König von der Stadt Regensburg bezahlte Summe
s. in der Anmerkung zu dem Vebereinkommen vom
17 Jan. 1891 in Betreff der Ausführung der Judenschulden-
Tilgung daselbst.
' Vgl über Gemeiner Regensb. Chr. die Quellen-An-
50 gäbe oben, lieber den Eindruck der Sache auf die Regens-
burgischen Rathsdeputierten und die darauf folgenden
Dentaobe Reiehitags-Akten II.
Vorgänge in der Stadt s. Gemeiner l. c. s, B7S f. und
Train Die wichtigsten ThaUachen aus der Gesch. der
Juden in Regensburg in Illgens ZUchr. f. d. hist. TheoL
1887 Bd. 7 Heft 8 p. 79, und iJUter die iifeUere Entwicklung
der Regensburger Juden-Angelegenheit s. Gemeiner 2, 976-
277 und Train 79-81 und Stobbe 187. In Zusammenhang
mü dieser Sache steht wol auch Reg. Boic, lo, 984 f., vgl.
946.
42
330
Reichstag zu Nümbei^ im September 1390.
t99o genczlichen und gar widergeben werden an alles vercasiehen; OBgenomen was die Juden
^' zu Begensborg gekawfet betten, von wem das were, nnd das mit brieven beweisen mögen,
das sol bey in beleiben an allermeniclich Widerrede. In ort. 4 i$t vor also daz der Jade
langent noch eingesetzt welcherley pfände oder pfantschaft das were, und nach langent
der pfände igt beigefügt oder der pfandschaft. Dann wider gleich bis zum Schlüsse,] mit s
nrkunt dicz brifes versigelt mit unserr kuniclichen majestat insigel, geben znn Bedem
noch Cristes gebärde dreyczenhundert jare und dornoch in dem newnczigisten^ jaren des
nehsten frejtages noch des heiligen crewczes tage als es erhaben warde unserr reiche des
1990 Behemischen in dem achtundczweinczigisten und des Bomischen in dem fumfczehenden
^ jaren«
10
[in verso]
B. Bartholomeus de NoTacivitate.
Ad relacionem Hinaczkonis de Weyssenburg
et Borziboii
de Swinars Franciscus canonicus Olo-
mucensis.
199i
Jtm.l7
193# K. Wenzel kommt mit der Stadt Regensburg Überein in Betreff der Ausführung der' i5
Judenschulden' Tilgvmg^ daselbsty doch ohne zukünftigen Nachiheüfür die besonderen
Privilegien der Stadt und ihrer Judenschaft ^ und bestimmt u. a. dcf/ß alles im Städte-
krieg Geschehene vergessen sein solle*. 1391 Jan. 17 BeÜem,
B out Münch. R. A, Juden in Regensburg f. %t XIV *% or. mh. c. 9ig. pend.; die üntenehriß mü
andrer Hand auf dem Bug unten rechts. Ein TheU ist kollationiert mit der andern kön. Urk, 20*
nr. 194 betr. Vergeuenheit alles im Städtekrieg Geschehenen, wo m. s. Variante B.
Auszug bei Gemeiner Regensb. Chronik », »76 ungenau; daraus bei Train so und aus derselben
Quelle das Regest bei Wiener i, ise nr. 869.
Wir Wenczlaw von gotes gnaden Bomischer kunig zu allen czeiten merer des reichs
und kunig zu Beheim bekennen und tun kunt offenlichen mit disem brive allen den die ss
jn sehen oder hören lesen: [i] wann fürstlich ere und wirdichkeit stet und von erst wirt
behertt mit getrewen undertanen des reichs, dovon czimbt es wol, das eyn iglicher, in
welcherlej wirdikeit der geseczt wirt, seinen undertanen zu rechter czeit sey gutig;
domit wirt die hohe seiner wirdikeit mit lobe geczyret. umb soliche gnade, die wir des
reichs fursten graven herren rittem knechten steten und allermeniglich getan haben, das ao
sie und alle ire undersessen und alle die iren aller geltschuld hauptgutes und gesuches,
die sie schuldig sein unsern camerknechten allen Juden, wie die genant sein, genczlich
ledig und loze suUen sein, seyn wir mit den erberigen weisen dem burgermeister und
rat der stat zu Begenspurg lieplichen und fruntlichen des eynein^ worden : das sie die-
selben unser gnade in irer stat von den Juden gemeinlich unsern camerknechten dosel- ss
a) £ neweziglsten. b) or. ne.
' K. Karl IV bestätigt für sich und seinen Sohn Wen-
zel den Juden zu Regensburg ihre Freiheiten, dat. Nürn-
berg 1916 Maiheus Abend [Sept. 90] r. 81 imp. 99,
München R.A. Neub. Kop. B. 6 f. 19', dass. ib. f. 77.
' Ich sehe nicht, ob sich auf diese Angelegenheit die
folgende Urkunde zurückbezieht : Borziwoy von Swinar
k&n. Hauptmann in Beyern und Landvogt in Elsass
erklärt, daß er mit der Stadt Regenspurg um alle und
jegUche Sachen und Zuspruchs, die er von des Königs
seinet' oder andrer wegen bis heute zu schicken gehabt
habe, gänzlich und gar übereingekommen gerichtet und
gesühnet sei, also daß er fürbaßmehr ihr guter Freund
und Förderer sein soUe und wolle in guten Treuen ohne
alle Geverd, dat. zum Betler 1999 Dec. 4 {an Barbaren
Tag); Münch. R. A. Begensburg B. St Urkunden fasc. 277
X **/, or. mb. c. sig. pend. — Die Münch. Zeltelregistratur
des Reichsarchivs verzeichnet auch eine Vrk. vom is Okt. 40
1899 (in einem Vidimus von [16 Nov.] 1896 Mi. n. Martini),
worin Bokko Herzog zu Slesie Hofrichter Wenzeits beuT'
kündet, daß der König die Ladung von wegen des edlen
Borsiwoyen von Swinar auf die Bürger und die Juden
der Stadt Regensburg für das Reichshofgericht gänzlich 45
abgethan und aus des Hofgerichts Registern zu tilgen
geheißen habe, dat. Prag Mi. n. GaUi, Münch. R. A.
Regensb. Reichs-Stadt Lade 176 fasc. 261.
G. Judenschulden.
331
bist) die iczunt bey in wonent sein, ouch haben lassen volgen^ wiewol das ist das sie ^^'
und ire stat und ouch die Juden zu Regenspurg gefreit seint anders dann andere stete
und Juden, also das dieselbe tejding und gnade, die wir manichlich getan haben von der
Juden-schuld wegen, nu hinfur der vorgenanten stat zu Regenspurg und den Juden do-
5 seibist furbas an iren Privilegien freiheiten und gnaden keynen schaden nicht brengen
sal. teten wir aber furbas jemande dhejnerley gnaden von der Juden wegen, es wer'
mit brifen oder sust , in welcher weise das geschech , das sal der obgenanten stat zu
Regenspurg und den Juden doselbist an schaden sein, und sullen beleiben bey iren
briven fireyheiten und gnaden die sie von uns und von unsern vorfarn haben. [2] wir
10 haben ouch yn und irer stat die besunder genade getan, das^ wir umb alle die Zuspruch
und vorderung, die wir von unsern und des reichs wegen hin czu in gehabt haben, es sey
von unserr camerknecht der Juden zu Regenspurg oder von andern Sachen wegen, wie
sich das alles verlo£fen und vergangen hat, nichtes usgenomen, uncz uff den tag heut,
furbas dhein ansproch dorumb hin czu in haben sullen in dheine weise, noch anders
16 nyemand von unsern wegen", wir wollen ouch [folgt der wörtliche Inhalt der kön, Urkunde
nr. 194 hetr. Vergessenheit alles im Städtekrieg Geschehenen von was übergriff bis keyn
craft noch macht haben , wo m, s. Var, B]. [3] wer' ouch ob die obgenanten burger
zu Regenspurg in kein unser Ungnade^ qwemen, von welcherley sache wegen das geschee,
wann wir in das zu wissen tun mit unserr erberigen^ botschafft, dornach sal dannoch ir
so leib und ir gut sicher sein vor uns und vor allermeniclich in allen unsern landen und
gebieten vier moneid die nehst nach eynander komen. [4] und dorumb von kuniclicher
wirdikeit geheissen wir der vorgenanten stat und den burgern gemeinlich zu Regens-
purch von unsern und des reichs wegen, das wir sie bey allen iren rechten freiheiten
und guten gewonheiten und bey allen iren Privilegien die sie habent von uns und von
25 allen unsern vorfarn an dem reiche Romischen keysern und kunigen sullen und wollen
lassen beleiben und die in keyner weise krenken noch widersprechen; undcreftigen und
bestetigen in die mit gegenwortigen briffe von wort zu werte, als an dem briff und an
a) as in Bagur, b) ..n kein nnser nn.. in Rasur, c) or. eberigen.
* Die Äbkotnmm der Stadt mit den BairUchm Her-
80 zogen erzahü Gemeiner Hegeneb, Chr. 2, 276 f., vgl,
Train p, so. Auch die Verhandlungen mit K, Wenzel s,
bei Gemeiner ibid. Dazu RTA, i, 471, 42—472, 6, Ea scheint,
daß die Stadt dem kön, Gesetze zuvorkam, indem sie eich
von einem Regensburger Juden und dessen FamiHe eine
86 Anzahl von Schuldbriefen Auswärtiger, worunter auch
die Herzoge Friderich und Albrecht von Baiem, abtreten
Heß, 1890 Eritag n, Remin, d. h. Merz i {so daß die
Schuldner von dem Schulden -Erlass nichts haben sollten,
der bevorstandt), Münch, R.A. Urk. Juden in Regensburg
40 XIV '*/, f. 21 or, mb, {Gemeiner 2, 274 scheint den Fall zu
kennen, setzt ihn aber erst nach dem TilgungS'Gesetz an),
AehnHch eine Urkunde über Abtretung einer andern
Schuld ibid, or, mb, von Fr, vor Letare laso d, h. Merz ii.
{Vgl. auch Reg. Boie, lo, 250 vom 17 Sept, 1889 und
45 Gemeiner 2, 265 nl.*; und Reg. Boic. lO, 888 vom 81 Juli
1898 f und ibid. lo, 248 vom 1 Aug. 1889.
' Weitere Aufzeichnungen hat sichtlich Gemeiner vor
sich gehabt 2, 275.— Jm gleichen Jahr 1891 am i Mai gebietet
K. Wenzel der Stadt Regensburg die 5000 fl, , die sie jetzt
50 ihm und dem Reiche von der in ihr ansäßigen Juden
seiner Kammerknechte wegen zu geben pflichtig ist, dem
edeln Borziwogien von Swynars Pfleger zu Awerpach
seinem Heben Getreuen von seinen und des Reichs wegen
zu bezahlen; wann, so sie das gethan hat, so sagt er sie
der gencmnten Summe quitt ledig und los; daJt. zun Bet-
lern 1891 Phil, und Jak. Boh. 28 Rom. 15; im Münch, R,
A, Juden in Regensburg fasc. 88 XIV "/« or. mb. c. sig.
pend, laeso. Pelzel Wenzel i, 241 citiert dipl. orig. in
arch. Ratisb., wol eben unsere Vorlage, sagt aber unrichtig
15000 statt 5000 Goldgulden; 5000 fi, hat auch Gemeiner
Regensb. Chr. 2, 276. Wiener i, I5e nr. aeo nahm sein
Regest aus Pelzel l. c. — Vgl. auch Gemeiner l. c. 289 f.
808, 827. 881. — Das Regensburger Stadtbuch im Münch.
R. A. sign. %, bei Gemeiner als gelbes Stadtbuch benannt,
hat fol. 20* eine Notiz über einen Brief, den weiland
Karl IV für sich und seinen Sohn Wenzel den Fürsten
von Baiem und dein Landgrafen von Leuchtenberg ge-
geben hat, die Juden aus der freien Stadt Regensburg zu
beschatzen, von anderer Hand steht dabei daz geschach
niht, aber ez kostet gen dem kunig und seinen retten
wol 400 gülden; das Datum der Rathssitzung , in der
über die Sache verhandelt wurde, ist 1891 JuH 25. —
Veberhaupt befinden sich über diese Judenschulden-
Tilgung zu Regensburg eine Anzahl Urkunden von 1891
und 1892 jetzt im Münch. R.A» Urk. Juden in Regensburg
XIV 'Vt '• SS ^^ f- SS ^*nd f. 84, auch ibid. Regensburg
Reichsstadt X "/, f. 888 und f. 881 und f. 889 und der
stet labtingpuch fol, 54^ und 57K
332 Reichstag zu Nürnberg im September 1390.
t^' allen andern Iren briffen geschriben stet, trewlich hinfor stete zu haben und nicht zu
""■'^ krenken in dheine weise. [5] es ist ouch gerett, ob jemand wer der were* sich an
dem rechten, als wir fursten und den steten verschriben haben, nicht wolt lassen benugen,
und wolt die vorgenanten burger zu Regenspurch oder die Juden yerrer noten, gen den
suUen wir in geraten und beholffen sein das sich die an solchem rechten lassen benugen 5
als in unsem briffen geschriben stet. [6] wir meynen und wollen ouch, ob die Juden
zu Regenspurch unser camerknechte irs guts, wie das genant wer', icht verflohent betten
hinder geistlich personen wie die genant weren, das die burger zu Regenspurch den do-
rumb wol mögen zusprechen, welche persone des dann in lawgen weren , die sullen und
mögen sich dorumb mit ir ayde und rechten dovon genemen oder geben herwider was in lo
ir gewalt komen sey domit brifF und pfant herfurkomen getrewlich an geverde. [7] ge-
schech ouch das wir von vorgessens wegen oder wie sich das fuget wider soliche gnade
als vor geschriben stet icht teten oder briff geben betten oder furbas geben, die sullen
keyn craft nicht haben wider den briff noch ander^ ir briff die sie haben von uns und
von andern unsern vorfaren an dem reiche. [8] und ob sie doruff es sey mit czerung is
oder mit andern Sachen icht getan haben, dorumb erlauben wir in das sie das von den^
Juden und irem gut wol nemen und bekomen mugen. mit urkunt dicz briffes versigelt
mit unserr kuniclichen majestat insigele, geben zu den Betlern nach Crists geburte drey-
czenhundert jar und dornach in dem eynundnewnczigisten jare an sant Anthonien tage
gggj unserr reiche des Behemischen in dem achtundczweinczigistem und des Romischen in so
Jan. n dem funfczehenden jaren.
Ad relacionem Hinaczkonts de Weissemburg
[in verso] et Borziwogii
R. Bartholomeus de Novacivitate. de Swynars Franciscus Olomucensia car
nonicus. 25
iWi 194. K. Wenzel beurkundet der Stadt Regensburg, daß alles im letzten Städtekrieg Oesche-
Jiene vergessen sein solle^» 1391 Jan, 17 BeÜem,
A au€ Münch, A. A, Urkk. Reichsstadt Regensburg f. 230 X ^/^ , eingetchaäet in die Vidimation de»
Matheus von gotes genaden abbt dez goczhawses zflsand Jacob zA Regenspurch, welch ktzlere
dauert iet von Regensburg 1S91 fer, 6 a. reminitc. [Febr. le] und or. mb. c. sig, abb. pend. so
B coli, die kön. Urkunde nr. i$8 betr. die Aueführung der Judenschuldentilgung in Regensburg und
Vergessenheit alles im Städtekrieg Geschehenen, wo m, s. die Quellen -Angabe.
Regest bei Pelzet Wenzel 1, iSi aus diploma in archivo Raiisb.; in Reg. Boic. to, 280; bei Vischer in den
Forschungen 2, 177 nr. an.
Wir Wenczlaw von gotes genaden Römischer künig zu allen Zeiten merer dez reichs 35
und künig zft Beheim tftn chünt und bechennen offenlichen mit dem brief allen den di
in sehent oder hörent lesen : daz wir wellen, waz übergriff und tat in dem krieg ge-
schehen ist, ez sey von brant von nemen oder ander sache, wie sich di verloffen und ver-
handelt haben, nichcz auzgenomen, ez sein gaistlich oder werltlich la^t^ di dez krieges
gewesen sein oder nicht, daz sol allez absein und gdnczlich verriebt, und sol der stat zum
Regens&t^^ dhainen schaden bringen von iemand in dheiner weiz, und sullen awch fflr-
baz darumb fftr dhain recht, ez sey gaistlichs oder werltlichs, nicht gevodert noch geladen
werden, geschieh aber ez darüber von iemande, ez* wdr' gaistleich oder werltlich, so sol
ft) or. cm. were. b) ar, änderet mit Sehluuihakvn am r. c) cm* or. d) B Uat oder Uat ; LetUc nnd gemeint, e) B er.
* Der Inhalt dieser Urkunde ist wörthch widerhoU in des jungen oder HI vom 9 Juni dieses Jahres, Auszug bei 45
der kön. Urk, gleichen Datums, s, oben in der Quellen'- Gemeiner 2, 280.
Angabe B. — Vgl. die Versöhnungs-Ürkunde Pf. Ruprechts
G. Judenschulden.
333
ez keyn chrafft noch macht haben. geben zft den Betlern nach Christa gepurtt drey- ^^^i
czenhtodert jar und darnach in dem ejnundnewnczigisten jare an sand Anthonien tag ^'
unserr reiche des Behemischen in dem achti^ndzwainczigistem und dez Römischen in
dem fftmfczehenden jaren.
10
15
e) Judenschulden am Rhein und in der Wetterau.
195. iC Wenzel erklärt, daß er mit rfc?' Stadt Basel durch seine SgenjanntenRäthe gänzlich tsso
versöhnt sei in Betreff der Forderungen die er an sie wegen ihrer Juden gehabt, gewährt *
ihr die Hältung und Nutzung von Juden Q!uf 14 Jahre gegen die nach den 4 ersten
Jahren eintretende Ablieferung der Hälfte von ihrer jährlichen Steuer und des gol-
denen Opferpfennigs in die königliche Kammer, und quittiert sie über Bezahlung von
2000 Eh.fl. * 1390 Sept 15 Nürnberg.
B aus Basel St. Ä. Grolles weißes Buch fol LXIII: (Die Formulierung der Urk. hat viel Äehnlichkeü
mit der für Zürich 1892 Merz 81.)
Gedruckt Ulrich SammL Jüd. Getch. pag. 466 f. BeiL W aus unerem B. — Regett bei Ocht Basel », 892 f.
müfU. h.
Wir Wenczlaw von gottes gnaden Römischer künig zft allen ziten merer dez richs
und kiinig ze Beheim bekennen und tfin kunt offenlich mit disem bri^f allen den die in
sehent oder hörent lesen : [1] daz wir umb alle und ieglich zftspruch und vorderung,
die wir von unsern und des heiligen richs wegen unzhar gehabt habent hattent und haben
xo möchten in dehein wise zli den burgermeister rat und burgern gemeinlich der stat ze
Basel unsern und des richs lieben getruwen von wegen der Juden, die bi inen wonhaft
in verloufener zit sint gewesen und noch sint, unser kamerknechten, und insunders von
Moyses' des Juden wegen und alles dez g&tes, so si von Mojses und andern Juden, die
bi in bizher wonhaft gewesen sint und euch noch sint, sament und insunders ufgenomen
25 gehebt und genossen haben wie sich daz gef&get hat, von dem erwirdigen Lamprechten
bischofen ze Babemberg und den edeln Hinaczgen von Wissemburg und Borzywoygen
von Swinars unsern raten gar und genzlichen verrichtet und versunet sint , in söUicher
masse daz wir noch niemant von unsern und des richs wegen dehein zfisprdche noch vor-
derung zfx in noch den iren darumb fftrbaz mer haben söUent in dehein weg, denn daz söl-
30 lieh unser z&spruch vorderung und recht genzlich tod und ab sin söUent, und si und ir nach-
komen für uns und daz riebe und unser nachkomen der genzlich ledig sagen und lassen und
darumb in gnade emphangen und nemen mit disem brief ; [2] und daz die vorgenanten
* Mit Beziehung auf obige Urkunde erlassen der Bur-
germeister Heinrich Rieh Ritter und der Roth der Stadt
35 Batet 1890 Okt. 20 {Do. n. GalH) die entsprechende Be*
kanntmachung, die übrigens nichts neues enthält und von
der wir daher nur den folgenden Zusatz mittheilen ouch
haben wir den egenanten unsern Juden, die ze dirre zit
bi uns wonhaft sint, günnen versprochen und verheis-
40 sen, daz die Juden, so in unser statt sesshaft werdent
und sint in der vorgenanten zit, mit inen überkomen
sdilent [s<5ltent Bf] in bescheidenheit von der schulde
und geltz wegen, so dieselben, so ietzunt bi uns sint,
lins gelten sdlient und briefe geben habent, als wir
45 dazselb gelt, so der brief bewiset, inen verlüben band
und geben unserm herren dem kunig; und daz wir inen
darzü hilflich sin sollen t unge verlieh, daz die Juden und
Judin, die uns nit versprochen band, bi uns seßhaft,
inen in bescheidenheit gehorsam slent und ze hilfe
60 komment in demselben gelte ze gebende ane geverde.
So im Baseler Großen weißen Buch fol 92: Die ganze
Bekanntmachung, die außer dem hier mitgetheilten Zu-
satz nur den vierzehnjährigen Schutz tmd denjährlichen
Gulden enthält, ist sammt dem Zusatz gedruckt bei Ulrich
Samml. Jüd. Gesch. pag. 467 f. Beil. x; eine kurze In-
halteangabe dieses •Reversee des Raths», wie er sie nennt,
gibt Ochs Gesch. von Basel 2, 822 f. nt, h,
' K. Wenzel an die Baseler : er hat das Geld, das sie
von Moyees dem Juden, in ihrer Stadt geseesen, seinem
Kammerknecht, genommen und ihm abgeschätzt haben,
seinem Kammermeister geschaß, und gebietet ihnen daß
sie dasselbe demselben von des Königs und des Reichs
wegen ganz und gar antworten sollen nach Unterweisung
seines lieben Getreuen Peter von Thyedat Schultheißen zu
Colmar seines Gewaltsträgcrs und Beglaubigten; daL
Prag. Sa. vor Thom. Boh, 28 Rom. lO; im Basel. St. A.
St. 111 nr. 22 cop. diart. — Auch bei Heusler Verf.
Gesch. 261 ist ein Jude Namens Moses von Colmar er-
wähnt, über dessen Hinterlassenschaft Streit entstanden
War; und Vischer reg. nr, 88i,
334
Reichstag zu Nürnberg im September 1390.
i8$o von Basel alle Juden, die bi in wonhaft sint oder fürbaz zu inen komen, innehaben halten der
^ ' gemessen st&ren ^ sch&czen^ und schirmen m&gen vierzehen ganze jar die nach enander
volgent, also vernemelichen : wenne die nechsten körnende vier jare vergangen sint und
sich yerlöffent, waz denne rechter sturen von den egenanten Juden daselbs ze Basel geval-
len , die söUent halb in unser küniglich cammer und daz ander halb teil den obgenanten von 5
Basel gefallen, und wir sollen daran des rätes ^ von Basel worten gelouben ; und daz die
Juden dieselben zit uß niemant anders fürer gebunden sind noch sin söUent zfi dienende
oder stüre ze gebende wider iren willen^, denne daz ieder Jude und Jüdin, die zfi iren
tagen komen sint, alle jare einen guldin in unser königlich camer, oder wa wir daz yer-
Bcha£fen werdent, z& gehorsamkeit unser und dez richs rechten ane allerlei hindernüsse lo
und Widerrede geben richten und bezalen an geverd. dis alles wir vor uns und unser
nachkomen versprochen haben z& halden ungeverlich. [3] und hierumb so haben uns
die egenanten von Basel zweitusent guldin rinscher' in unser kamer geben und bezalt ,
der wir si und ir nachkomen ouch ledig sagen und lassen für uns und unser nachkomen
mit diser geschrift. mit urkdnd diz briefs versigelt mit unser kdniglicher majestat in- is
gesigel , geben ze Nürremberg nach Crists geburt druzehenhundert jar darnach in dem
n&nzigosten jare des nechsten durnstags nach dez heiligen crdczes tag als es erhaben
1890 wart unser riche des Behemschen in dem achtundzweinzigosten und des Römischen in
^'^^ dem fiinfzehenden jaren.
i99t 196. Vertrag Frankfwrts mit den Gesandten der Fürsten und Herren über die Anwendtmg w
des königl. JudenschvMen- Tilgungsgesetzes vom 16 Sept. 1390 auf diese Stadt*, ein-
geschaltet in die Bekräftigungs- Urkunde jener Gesandten vom gleichen Tag. 1391 Jan. 3
[Frankfurt^],
Au8 Frankf. Si, Ä, städt, Kop. B. über Varia 1928- 1403 fol 187*-189* nr. 276 cop, chart, coaev.
Ich Herman Scheins woigt^ zu Selginstad und ich Conrad Babenolt edelknechte, >&
als wir itzunt uzgeschicht sin von der fursten graven herren rittere und knechte wegen
zft tedingen mit den burgermeistern scheffen und rade zu Franckenfurd als von der gnade
wegin die der allirdurchluchtigste furste und herre her Wentzlaw Romscher kung zu
allen ziten merer dez richs und kung zu Beheim unser lieber gnediger herre von der
Juden wegen getan hat, irkennen uffinlich vor die vorgnanten fursten graven frihenso
herren rittire* und knechte vflr die erin vür uns und die unsem : daz der edil herre her
Ebirhard herre zu Eppinstein und Gilbrecht Weise von Furbach burggrave zd Bonemese
zusehen uns von beiden siten in fruntlichkeit bered und betedinget han nach inhalde
dez virsiegelten briefes der von werte zu werte hernach geschriben stet.
Wir die burgermeister scheffin und rad zu Franckenfurd irkennen vür uns und die »
gemeinen bürgere^ der stede Franckenfurd und die unsern : also als^ die strengen
a) B sch&ren , auch Ulrich hat Bchnron, die VergUiehung mit der kßn. Urk, für Zürich vom 81 Merz 189» ergibt die
rielUige Leeart. b) B BChfincsen. c) B r&tds vwechr, et. rfttes. d) cod. wigt. e) rlUere t etwae undeutlich in
Bcuur. t) eehwerUch b&rgere. g) cod. (Uus et. ala.
* Vgl. Och$ 2, 202 Auszug aui der Urkunde K. Karle IV
von 1866.
' Hieraue erwähnt bei Oche l. c. pag. 822 und 828.
Für eine weitere Zahlung von 8600 fi. vermuthet er alt
Ureaehe die Befreiung vom RSmerjsug pag. 828; Gesandte
an den K&nig und deren Kosten s. ibid,
* Bäberlin T. Reichsg. s, 686 führt, zum Beweise daß
eich Viele das für Franken erlassene Judenschulden'
Erlassgeeeiz zu Nutze machten, das Vorhandensein von 40
einigen hundert im Frankf. St. Ä. nodi vorhandenen OttU-
tungen von Fürsten Grafen Herren EdeUeuten und Bür-
gerlichen geistlichen und weltlichen Standes ant vgL Kriegk
Bürg. Zw. 480 und Orth Reichsmessen 622 f. — lieber
Frankfurts Juden s. auch Leibniz ed. Klopp 6, 468 ff. is
* Wahrsch. Frankfurt für beide Urkunden, da an
beiden das Frankfurter Sigel hieng, s. den Schbiss beider.
G. Judenschulden.
336
und festen manne Herman Scheins und Conrad Rabenolt von der fursten graven frihen
herren rittere und knechte wegin gemeinlich, die in der gnade begriffin sin die der aller-
durchluchtigste furste und herre her Wentzlaw Romscher kung zft allen ziten merer des
richs und kung zft Beheim unser lieber gnediger herre ubir die Juden ^ sine kammer-
5 knechte gegebin und getan hat in Franckenlande nach lüde siner kunglichen briefe die
er in darubir gegeben hat , an uns gefordert han und fordern als von der Juden wegin
bi uns zA Franckenfurd , die uns von dem heiigen riebe virphendet und virsetzt sin *,
ledigunge irer phande irer briefe widder und irer bürgen lois gesagit nach lüde und in-
halde des vorgnanten unsers gnedigen herren des känigis^ briefe die er in darubir geben
10 htxt : und darumbe daz wir egenante bürgere desselben unsers gnedigen herren des h&nigis^
swere ungnade vermiden mögen und siner kuniglicher macht sinen geboden und briefen
undertenig und gehors&m bliben, und daz groß virderplich schade den die bürgere und
stad Franckenfurd gemeinlich darvon liden mochte virhaldin mochte werden , und daz
die vorgnanten fursten graven frihen herren rittere und knechte und wir di^ von Fran-
ko ckenfurd in gunste und fruntschaft bliben mögen : so han wir mit vorbedachtem beradem
mAde nach rade unser herren und frunde, und auch mit wißen und willin der Juden die
bi uns zu Franckenfurd geseßin und uns virphendet sin, mit den^ vorgnanten Herman
Schelris und Conrad Rabenolde als von wegin der obgnanten fursten graven frihen herren
rittere und knechte zusehen in und uns den von Franckenfurd und unsern Juden lassin
20 tedingen und reddin den edeln herren hern Ebirharten herren zft Eppinstein und Gil-
brechten Weysen burggraven zft Bonemese, die gered und getedinget han mit wissen
und rade Diether Gausen woigts zft Otzperg Heinrich von Wiler® schultheissen zft
Asschaffinburg und Hennen von Hofeheim, die mit den vorgnanten Hermannen Schelrise
und Conrad Rabenolde da geinwortig waren, also : [1] daz die vorgnanten Juden, die^
25 bi uns gesessen und uns virphendit sin , den fftrsten graven friehen herren ritteren und
knechten und den iren, die vor dato des obgnanten unsers gnedigen herren dez kunigis
briefe die iren gewest sin, ane intrag und geverde ire phande ir briefe widdergebin und
keren und ire bürgen lois sagen sollin und wollin' nach uzwisunge dez vorgnanten unsers
iSBI
Jan, M
SO
a) 90 »eheint zu Uten und niekt kfingts. b) hier »eheint dem gleht. Ähaehreiber ein» game Zeile de» Originale» au»-
gefallen tu »ein velehe etwa in obiger Weite ergän*t werden mag. c) dl« f d) rad. und korr, gUhx, au» dam.
e) der letzte Buehetabe i»t hier undeutlich, ergibt »ich weiter unten. Der vorher g. Name ist o. Zw, überaU Gaus
und nidit Gan« su leeen. f) om. eod.
* Die Maßregeln der Stadt zu Gurteten der Juden vor
und n€u:h obiger Festeetzung e. bei Kriegk 480 f. Zu den
35 dort angegebenen Stellen aus den Rechnungsbüchem
fügen wir "noch : 1890 sabb. ante circumcis. dorn.
[Dec. Si] 1 gülden minner lO hell, virzerte Gilbr. Weise
und die burgermeister uf der stoben, alse man rittem
und knechten entwerten solde uf der stoben von der
40 Juden wegin. — 1891 sabb. post epiph. dorn. [Jan. 7]
89 gülden 19 sh. virzerte Henr. schriber von Wetter gein
Präge zfl unserm herren dem kunige als von der Juden
wegin.
* Karl IV hatte 1849 Juni 26 die Frankfurter Juden-
45 Schaft dem dortigen Rathe um 15200 Pfund Heller ver-
pfändet, Senckenberg Selecta l, 684-644, Häberlin Reichs-
gesch. 8, 687, Kriegk 419, Orth Reichamesten 26 f.; hatte
diese Verpfändung 4 Tage darauf bestätigt, Kriegk 421;
bestätigt abermals 1864 Kriegk ib.; endUidh 1877 noch
50 erhöht, Orth Vierte Forts, der Anm. 1167 f. Und
K, Wenzel erklärt 1890 J^ov. 27, mit Beziehung auf die
von Karl vorgenommene Verpfändung und eine von
ihm selbst ausgegangene Bestätigung derselben, daß er
Frankfurt dabei gnädigKch belassen wolle, Senckenberg
Selecta 6, 688 nr. 24. Vgl. auch Orth Reichsmesten p, 229
nt. a und Fichard Archiv 8, 190 f. nr. 8. {In der Urk. v.
1849 verzichtet Karl IV auf alle Ansprüche an die Juden,
mit wenigen AusncJ^men, wie daß sie, wenn er oder seine
Reichsnachfolger nach Frankfurt kommen, denselben
dann dienen «ollen in die Kanzlei mit Pergament, in den
Hof mit Betten, in die Küche mit Kesseln , wie gewöhnlich
sei, Senckenberg l. c. 687; vgl. RTA. 1 nr. 69 art. 4, auch
Orth Anm. über die Frankf. Ref. vierte Forts, pag. 1167
f. und Moser kl. Sehr. 12, 68.) — lieber dieß Verhältnis
der Frankfurter Juden zur Stadt $. Stobbe Juden in
Deutschland pag. 101, vgl. 188.
* Freilich scheinen die Frankfurter nicht «ehr eilig
gewesen zu sein mit Vollziehung dieses Artikels. Am
18 Aug. 1891 schreibt Hardmüd von Drohe an Frankfurt,
er habe sein Pande stehen zu Kaiman dem Frankfurter
Juden, habe sein Pande wider gefordert gegen Frankfurt
auf dem Rathe, auch gegen dem Juden selbst, alles ver-
geblich trotz dem kön. Gesetze, daher er und seine mit-
genannten Knechte Frank furfs Feinde sein wollen t hinten
drauf steht von andrer Hand ist abgesunot; or. eh. im
St. A. zu Frankf. Auswärtiges. Ebenso am 16 Febr. 1892
336
Reichslag zu Nürnberg im September 1390.
19S1
Jon, B
gnedigen herren des kanigis briefe. [2] auch ist geredt, daz wir die von Franckenfiird
umbe soliche schuld, als wir und unser burger odir andere geste uzwendig Franckenlande
und sundirlich die von Botinburg unsern Juden schuldig sin, mögen t&n und lassen als
uns dunket dxiz bescheidenlich si. und daruivcb so sollen wir die von Franckenfurd noch
die unsern von^ den fursten graven frihen herren rittern und knechten , die in der vor^ &
gnanten gnade unsers gnedigen herren dez kuniges und die in dieser terminije umb uns
geseßin sin, ane geverde umbetranget unbesweret und ungeleidegit hüben ane alle arge-
liste und ane bose^ funde. [3] wer' ez auch daz imande zweiende wurde mit den Juden
umb phande odir briefe odir umb andere schuld, daz solde man furdern bi uns zd Fran-
ckenfurd und dem nachgeen nach lüde und uzwisunge des vorgnanten unsers herren des lo
kuniges briefe, und dem sulde man unverzogenlich des rechten helfen ane geverde, und
clegir sulde ime auch damidde lassen begnügen, bedorft auch der geleides , odir wer
anders phande odir briefe forderte, und hiesche der^ geleide, dem undsinen phanden und
briefen und den sinen sulde man geleide gebin bi uns in der stad Franckenfurd alse
unser stede gewonheit steet, also daz er nicht virlantfired virechtit odir unser widdersagit i5
fient nit were. [4] auch ensollen fursten graven frihen herren rittere und knechte
solicher vier heller \ als man uf den gülden gebin sal, von irer^ selbis schulde nicht
geben, und sollen der ubirhaben sin. anders sal allirmenlich , der dez zft schicken hat,
von dem^, als sine briefe und phande steen odir darvür er odir sine bürgen behafi sin, ie
von eime gülden vier heller geben*. [5] auch ist geredt : wer' ez sache daz dheiner, er so
were furste grave herre rittir odir knecht^, den'' Juden phande gesetzit hette, und were
in dieser zid nach dato unsers herren des kuniges briefe zft dem odir zft den Juden kom-
men und hette die phande heissen virkeufen odir mit gerichte ofholen daz kuntlich were,
und hettin die Juden die phande daruf virkauft , daz sulde sinen gang han ; und sulden
wir, odir unser Juden die daz getan hettin, von den vorgnanten fursten graven frihen «»
herren rittern und knechten, odir von den die in dieser gnade begriffin sin, unbetranget
und ungeleidegit werdin und bliben« [6] wer' ez auch daz dheiner' itzunt unser burger
zu Franckenfurd odir die unsern dheime Juden schuldig weren, der undir den vor-
gnanten fursten graven frihen herren rittern und knechten, die in dez vorgnanten
unsers lieben gnedigen herren des kuniges gnaden begriffin sin, geseßin weren, so sulde so
derselbe unser burger odir der unser genießen solicher friheid und gnade als der vor-
gnante unser gnediger herre der kunig getan hat*. [7\ auch ist geredt : wer' es sache
daz die von Mentze in diesin vorgeschriben sachen von dev Juden wegen baß odir wol-
bedechtlicher tedingenten, darnoch sulde uns den von Franckenfurd und unsern Juden
auch gescheen und in demselbin begriffe sin , obe uns daz anders gefüglich were. were ss
abir dez nit, so sulde doch disse vorgeschriben tedinge und sache zwschen fursten graven
frihen herren rittern und knechten und uns den von Franckenfurd und unsern Juden,
als hie vor begriffin ist, in irer craflt und macht bliben und iren vürgang habin. zfl Ar-
a) eod» nnd §t. yon. b) eod. bese f e) mit 1lherftü»9igem SchluMhaken. d) ao 9eh€int gldu, horr. au» helllr. e) ir
viii acMuMhdken. f) »cheint dem und nicht den ra heifien. g) eod. add. der. b) cod, dm npnaial. l) cod. 40
geheint nicht dheln »ondcm dbelner.
9chreibt Dietther H&ne an Frankfurt einen Fehdebrief,
weil ihm die Stadt de« Könige Gnade nach Auaweieung
Meiner Briefe und des Landgerichte Recht auegeht; um
eeinäwiüen auch Bartmann von Waletat; darüber eteht
von andrer Hand ist gesunet ; or, eh. im St. A. zu Frank f.
Auswärtiges. Was für einen Mithrauch dagegen die
Schuldner der Juden trieben oder treiben wollten , geht
aue der k(hi. Urk. v. 10 Merz 1892 hervor. — Zu diesen
Dingen gefiörig Kop. B. Varia isas-iioa foU 142 nr. 282
im Frank f. St. Archiv f
* Diese 4 Heller waren eine Abgabe an die Stadt, wie
eich aus dem Rechnungsbuch ergibt, Kriegk 484 nt. i.
* Von Gegenanerbietungen z. B. von Kurpfalz, dem
Grafen Johann von Wertheim, den Herren zu Hanau,
den Städten Mainz Worms u. s. w., daß sie auch ihre is
Juden zur Herausgabe der Schuldbriefe und Pfandschaf-
ten an Frankfurter Bürger anhalten wollten wenn auch
ihre Unterthanen und Bürger solches vom dortigen Ralhe
nach Wenzels Erlass zu genießen haben sollten, spricht
Orth Reichsmessen 628. — Die ohnedieß fehlerhafte Notiz 60
bei Schudt Jüdische Merkwürdigkeiten 2, 184 f. hatwol
nichts mit den damaligen Dingen zu thun.
G. Judenschulden. 337
künde allir dieser vorgeschriben dinge so han wir burgermeistere scheffin und rad zu ^^^'
Jan. If
Franckenfurd vorgnant unser stede klein ingesigel an diesen brief tun henken, so han
ich Herman vür die vorgnanten fursten graven frihen herren ritter und knechte vür die
iren vftr mich und die minen gebeden Johannen von Hatzfelt daz er sin ingesigel durch
5 miner bede willin an dissen brief hat gehangen , des ich Johan von Hatzfelt vorgnant
dorch des obgnanten Herman Schelris bede willin mich irkennen. so han ich Conrad von
Rabenolt auch vür die obgnanten fursten* graven fi*ihen herren rittere und knechte die
iren vür mich und die minen min ingesigel an dissen brief gehangen, und ich Diether
Gaus der elter woigt** zfi Oitzberg, ich Henrich von Wiler schultheisse zu Asschaffinburg,
10 und ich Henne von Hofeheim irkennen auch uffinlich mit diesem briefe, daz wir gein-
wortig dabi gewest sin und unser guder wille wisse virhengnisse und rad ist daz dise
Sache und fruntlich richtunge also als vor geschriben stet irgangen^ ist; und des zu Ur-
kunde han ich Diether Gaus und ich Henne von Hofeheim unsere ingesigel an diesen
brief gehangin ; so han ich Heinrich von Wiler gebeden den strengen festin rittire hern
15 Rudolff von Sassinhusen daz er sin ingesigel durch miner bede willin an disen brief hat
gehangen, dez ich Rudolff von Sassinhusen^ rittere® vorgnant mich irkennen. und zu
merer sicherheid so han wir die burgermeistere scheffin und rad zu Franckenfurd von
uns und der unsern' wegin, und wir Herman Schelris Conrad Rabenolt Diether Gaus
Heinrich von Wieler und Henne von Hofeheim von der fursten graven friehen herren
20 ritter knechte der iren von uns und der unsern*^ ifegin, gebedin den ediln herren hern
Ebirhard herren zA Eppinstein und Gilbrecht Weisen von Furbach^ burggraven zu Bo-
nemese, diewile sie disser sache tedinges- manne von beiden siten gewest sin, daz ir
iglicher sin ingesigel durch unser beider bede willen an dissen brief hat gebangen ; des
wir Ebirhard herre zu Eppinstein imd ich Gilbrecht Weise vorgnant uns irkennen, daz
25 wir durch der vorgnanten burgermeistere scheffin und rads z& Franckenfurd und Her-
mans Conrades Diethers Heinrichs und Hennen bede willin, und auch zA irkentnisse daz
dise Sache als vor geschriben steet also irgangen und gericht ist und wir des tedinges-
manne gewest sin, unser iglicher sin ingesigel an diesen brief hat gehangen. datum
anno domini millesimo trecentesimo nonagesimo primo tercia feria proxima post festum tasi
so circumcisionis domini.
Und daz solicher' tedinge und fruntlichen^ richtunge also als vor geschriben stet
irgangen und gesehen ist, so han ich Herman Schelris vAr die vorgnanten fursten graven^
friehen herren ritter und knecht vur die iren vur mich und die mine gebeden Johannen
von Hatzfeld daz er sin ingesigel durch "^ miner bede willin an diesen brief hat gehangen,
35 dez ich Johan von Hatzfelt vorgnant mich irkennen. so han ich Conrad Rabenolt auch
vür die obgnanten fursten graven frihen herren ritter und knechte die iren vür mich und
die minen min ingesigel an diesen brief gehangen, und ich Diether Gaus vorgnant,
Heinrich von Wieler, und ich Henne von Hofeheim irkennen auch uffinlich mit diesem
briefe, daz wir geinwortig dabi gewest sin und unser guder wille wissen virhengnisse
40 und rad ist daz dise sache und fruntliche" richtunge als vor geschriben stet irgangen ist;
und han ich Diether und Henne vorgnant dez zu Urkunde unser ingesigel an dissen
brief gehangen; so han ich Henrich von Wiler gebeden hern Rudolffen von Sassenhussen
ritter vorgnant daz er sin ingesigel durch miner bede willin an diesen brief hat gehangen,
des ich Rudolff von Sassinhussen® ritter vorgnant mich irkennen. und wir burgermeister
45 scheffin und rad zu Franckenfurd obgnant han unser stede klein ingesigel auch zu ur-
a) cod. fhntenf h) cod. »eheint vreigt. c) eod, irgagen. d) veraehr. Sasslnhnß. e) ritterf etvfo» undeutlich ver-
korrigiert t) vmB mit Äbkürzungahaken. g) ebento. h) Vokalteiehen über a.f i) sie. k) eic. ]) walirech. von
gleh. Hand korr, «1. herren. m) eod. dnrcho. n) die Abkürzung ergäbe eher fruntUcben ; überflüeHge» Zeichen
vor Bache f o) eod. Sassinhutfi vereehrieben.
Deutacho Relchstags-Akten II. ^^
338 Reichstag zu Nürnberg im September 1390.
t8»i künde diBer sache und richtaiige an diesen brief gehangen, und zu merer sicliirheid so
J<M. 8
ban wir Herman Conrad Diether Heinrieb und Henne alle TOignante von der forsten
graven frihen herren ritter^ knechte der iren von uns und der unsem wegin , und wir
burgermeisterscheffinund radzüFranckenfurd von uns** und der ^ unsem wegin, gebedin
den edeln herren hem Ebirhard herren zu Eppinstein und Gilbrecht Weisen burggraven s
zd Bonemesse, diewile sie disser sache tedinges -manne von beiden siten gewest, daz ir
iglicher sin ingesigel durch unser bede willin an disen brief hat gehangen; des wir
Ebirhard herre zt Eppinstein und ich Gilbrecht Weise vorgnant uns irkennen, daz wir
dorch der vorgnanten Hermans Conrats Diethers Heinrichs und Hennen und der buiger-
meistere scheffin und rads z6 Franckenfurd bede willin, und auch z6 irkentnisse daz dise lo
Sache als vor geschriben stet also irgangen und gericht ist und wir des tedinges-manne
gewest sin , unser iglicher sin ingesigel an disen brief hat gehangen. datum anno do-
^^^ mini millesimo trecentesimo nonagesimo primo tercia feria proxima post festum circum-
cisionis domini.
i8»jf 197. ^. Wenzel verordnet j daß alle Schulden, die bei Frankfurter Juden erst nach seinem Juden- is
schulden- Tilgungsgesetze gemacht worden sind, giltig bleiben sollen. 1392 Merz 10 Prag.
Aus Frankf, Sl. A. Privil. lad. C nr. 50 or. mb. lit. pal. c. §ig. in verso impr.; innen oben Unke von
gleichzeüiger Hand R , innen unten rechts von gkiekzeiUger Band 88.
Gedruckt Privilegia d. h. R. St. Franekfurt a. M. ed. 1614 pag. iOS f.; Lünig Reieluarchiv la, 602 nr. 85;
Orth Reichtmesten 624 eub nr. si Nachricht u. s. f. bekennen — in dheine weis aus dem gen. so
Frankf. Privilegienbuch. — Regest bä Lerener Frankf. Chr. i, i, 667 A; Georgisch », 80S; Pelzet
Wenzel i, 248; Kriegk Bürgerzwiste 481 aus dem PrivHegienbueh.
Wir Wenczlaw von gotes gnaden Romischer kunig zu allen czeiten merer des reichs
und kunig zu Beheim bekennen offenlichen mit diesem brive : wiewol das sey das wir
vormals fursten herren rittern knechten und sust allermeniclich besundre gnade getan ts
haben, das sie aller Juden -schult, die sie den Juden schuldig weren, wo die gesessen
sind, ledig und loze sein und in euch alle ire pfant genczlichen widerkart werden solten,
ydoch so sein wir underweiset, das etliche herren ritter knechte und stete sulche Juden-
schult, die sie uf sich genomen haben von den Juden zu Franckenfurt in der stat geses-
sen noch datum der gnaden die wir in getan haben, euch ledig und loze sein weiten*, so
dovon so ist unser ernste mejnunge und seczen und leutem in disem brive , das ein
iglicher, er sey furste herre ritter knecht oder stat oder in welchen wirden oder wesen
der sey, sulche schulde, die er von den Juden von Franckenfurt noch datum der gnaden,
die wir fursten herren rittern knechten und steten getan haben , von newes enttnumen
hat, genczlichen richten und beczalen solle und der nicht ledig und loze sein in dheine ss
weys. mit urkunt dicz brives vorsigelt mit unserm ufgetruckten insigele, geben zu
Präge noch Cristes geburt dreyczehenhundert jare** und domach indem czweyundnewn-
czigisten jaren des suntags als man singet reminiscere in der vasten unserr reiche de«
i89ii Behemischen® in dem newnundczweinczigistem und des Romischen in dem sechczehen-
den jaren*. «
r. T T> «r» .7 7 Ad relacionem Borziwofifü de Swynarn
\tn versa] H. Bartholomeus. -m . rxj • •
'^ ^ Franciscus Oiomucensis canonicus.
a) eod, und aeheint glehz. ausgettrichtn. b) cod. ansem. c) eod. radiert wol glehx. au* den. d) or. jar nit üeber-
haken wie in dem tttnäehttf olgenden Fall, in dem ich wegen de* weiter folgenden JAten deu letztere gewtUUi
habe, e) or. Beheimflchenf ^
* lieber diese Bergänge vgl. Kriegk Bürger zvoiste 481, auch die Sa^he von 1896 noch mit dieser in Verbindung,
wo die Abwickelung der Angelegenheit in Frankfurt bis sie ist erzählt von Kriegk ibid. 431 f.
ins Jahr 1898 nachgewiesen wird. Den Vertrag vom * Königl. Urkunden für Frankfurt vom gleichen Tag
8 Jan. 1891 nr. 196 haben wir mitgetheill.Vermuthlich steht ausgestellte. Lünig Reichsarchiv 18, 86. 87. 88. — Zwei
Merz 10
G. Judenschulden. 339
198. Jf. Wenzel hebt die Judenschulden auf in Burg und Stadt Fridberg, 1391 Sept, 13 issi
BeOem. '"'■ "
f
D aui Darmst. H. u. St. A. äüere Signatur N. 7 or, mb. c. Hg.pend., auf Hückteite von gleidizeüiger
Hand die gnade Widder die JAden und darunter von andrer gleichzeitiger Band Wenczel
5 (koiUUioniert mit der kön, Urkunde vom le Sept. 1890 betr. Aufhebung der Judenecfiulden in
Nümb. Rotenb. Schweinf. Windeh. Weißenburg, die ihreneits kollationiert ist mit der kön.
Urkunde vom iß Sept. betr. Aufhebung der Judenechulden in Schwaben, so daß an letzterem Orte
die Varianten unterer Urkunde unter der Bezeichnung D zu finden sind).
Gedruckt Lud. Baur Hess. Urkk. I Urkk. zur Hess. Landes- Orts- und Fam.-Gesch. 805 nr. 1207
10 unvollständig. — (Erw^nt von Dieffenbacli Gesch. der Stadt und Burg Friedberg 112 am dem
rothen Buch nr. 126 mit dem wol nur falsch berechneten Datum 1891 Sept. 14.)
Wir Wenczlaw von gotes gnaden Romischer kunig zu allen czeiten merer des reichs
und kunig zu Beheim bekennen und tun kunt ofifenliclien mit diesem brive allen den die
in sehen oder hören lesen: das wir durch dinste und trewe willen, als uns und dem
15 reiche der burggraf burgmanne unsers und des reichs slosses zu Fridberg^ und der bur-
germeister rate und bürgere gemeinlichen der stat doselbist unsere und des reichs liben
getrewen oft nuczlichen und williclichen getan haben teglichen tun und furbas tun sollen
und mögen in kumftigen czeiten, denselben burggraf en burggmannen und der stat zu
Fridberg diese besundere gnaäe getan haben und tun in die in kraft dicz brifes und
M Romischer kuniclicher mechte, das sie alle ire mitburgere ynwonere undersessen und
undertanen aller schulde hauptgeltes und gesuches, die sie unsem camerknechten den-
Juden zu Frideberg oder andern Juden, wo die in dem reiche wonhaftig und gesessen
sind, von in geborget haben oder schuldig worden sind vor sich selber oder vor andere
lute oder bürgen worden sind oder Wechsel getan haben gen den Juden, in welcherley
26 weize das gescheen were, und wie dieselben schulde, sie sein klein oder gros, [hier weiter
wie der ebenso lautende Schluas des 1. Artikels der kön. Urkunde vom 16 Sept. 1390 worin
Wenzel die Judenschulden aufhebt in Nümb. Rotenb. Schweinf. Windsh. Weißenbu/rgy bzw.
wie der Schluss des 1. Art. der Urk. vom 16 Sept. 1390 fitr Schwaben w. m. a.] ist gemachet
und herkomen, genczlichen und gar ledig und loze sein sollen, und solouch sie nyemancz
30 dorumb anlangen hindern oder irren in dheyne weis, [es folgt der art. 3 der genannten
2 Urkwnden; dann art. 4 in der Fassung der gen. Urkunde für Schwaben; weiter der art. 5
der genannten 2 Urkunden ; darauf der art. 6 derselben beiden, wo es aber seines Orts heißt
wir haben ouch den obgenanten burggrafen burggmannen burgermeister rate und bürgeren
gemeinlichen der obgenanten slosses und stat zu Fridberg von b. k. m. u. g. w. u. w. d.
S5 gegeben, das sie an einander getrewlichen u. s.f, und wo der letzte Satz ouch sollen —
dheyne vr eis fehlt; endlich der art. 7 der gen. 2 Urkk., mit der Beurkundung bis insigel,
schließlich das nachfolgende Datum] geben zun Betlern noch Cristes geburde dreyczen-
hundert jare und domoch in dem eynundnewnczigisten jaren an des heiligen crewczes
abende exaltacio unser reiche des Behemischen in dem newnundczweinczigisten und des lasi
4» Romischen in dem sechczehenden jaren. ^*' '*
r . 1 T» T> _xi 1 j -^T ... X Ad relacionem Borziwogii de Swynars
Unv6r«o K.BartholomettadeNovaciYitate. -j^, , . j -nr i. 1
^ ^ Wlachnico de Weytenmule.
Quittungen für 1000 ß, welche Frankfurt dem K. Wen- Friedberg das Privileg daß die Juden unsere camer-
zel gesüienkt hat zu dieser gegenwärtigen Fastenmeese , knechte zu Fridberg gesessen von den burgern und
46 dat. 1898 eabb. a. judiea d, h. Merz 88, finden eich ynwonem der stat zu Fridberg zu gesuche und wucher
im Frankf. ^. A. Imperatores 1, 88 und 89«, beide or. von einem gülden zu der wochen anderthalben heller
Chart. und nicht mere Airbas nemen sollen mit unversehrt
' L. Baur Hett. Urkk. 1, 806 nr. 1807 nt.* bemerkt : anh. k. Sigel.
1896 Mai 86 zum KarUtein gibt K. Wenzel der Stadt
340 Reichstag zu Nürnberg im September 1390.
1391 jgg Vertragt der Stadt Mainz mit Pfalzgr, Ruprecht II wnd Erzb. Konrad II von Mainz
iiber die Anwendung des hon, Judenschulden- Tilgungsgesetzes vom 16 Sept. 1390 Ofuf
diese Stadt, abgeschlossen durch gen, beiderseitige Bevollmächtigte, 1391 Jan. 9 [Mainz],
Aus Frank f. St. A. ttädlisches Kop. B. über Varia 1328-1403 foL 143'-144' nr, 285.
Allirmenlich sal wiessen der disen brief ansihet oder höret lesen : [1] daz ein 5
begriff geredt und betedinget ist zwüschen den hochgebornen försten und Herren hern
R&prechten dem eitern phalzgrave bi Rine dez heiigen Romischen richs obirste drochseße
und herzöge in Beiern und dem erwirdigen in got vatter und herren hern Conraden er-
weitern erzbischofe und Vormünder dez stiftz zd Mencze iren mannen burgmannem ampt-
luden paffen geistlichen und werntlichen bdrgern dieneren und den iren, sie sin edil 10
odir unedil, und dem rade der stad zä Mencze von irer Juden wegen*, als von der
schultbriefe und phande wegen die sie inne haben, nach der gnade als der allerdurch-
luchtigeste förste und herre her Wentzlaw Romischer künig zd allen ziten merer dez richs
und künig zft Beheim fftrsten graven frien herren* rittern und knechten getan hat* : daz
der rad derselbin stad zft Meintze mit iren Jftden, die dezselbin rads und der stad zu 15
Meintze bürgere sint und in zft verentworten stent, geredtb haid, daz sie den obgnanten
zwen fftrsten iren mannen bftrgmannen amptluden^ paffen geistlichen und werntlichen
bftrgern dieneren und den iren solche schultbriefe und pande, die sie of den nesten
1890 samstag nach sand Michels tage nchste vergangen inne gehabt haut und dczselben sams-
^^'' ' tages vorhanden gewest sint , widergeben solnt und aftch ire bftrgen ledig solnt sagen 20
ane allis geverde, also daz dem rade der stad zft Mencze iren bftrgern und den iren von
den Juden, die under den vorgnanten zwein fursten odir abir under iren mannen burg-
mannen amptluden paffen geistlichen und werntlichen bftrgern dieneren und den iren
geseßin sint, die diser gnade gebruchen wolnt, dezglichen widderumbe** geschee in allir
der maße als vor und hernach geschriben stet ane allis geverde. [2] und ist geredt : 25
wer' ez daz dheine schultbriefe virlacht virlorn veruzzert odir nit virhanden wem, da
sal iglicher Jftde den daz anget denselben unsern herren den zwein fftrsten iren mannen
burgmannen amptluden paffen burgern dieneren und den iren, die soliche schultbriefe
antreffent, darfftr ir quitbrief gebin , daz soliche schultbrief nft odir nummerme kein craft
oder macht me haben soln. und solnt daz ® verhesemen ^ fftr sich und alle ir erben und so
j^^^ behelder derselben brief, und solnt aftch daz vor werntlichem gericht zft Mentze tftn. [3] wer'
Okt. 1 ez abir umb phande die vor dem vorgnanten samstage odir sither virkaftft odir virußert
wem worden, weiten danne die*^ vorgnanten zwein fftrsten ir manne burgmanne amptlude
paffen bürgere dienere und die iren dez nit glaftben, so mag derselbe den daz angeet dem
Juden darumb fftr den burgermeistern und dem rade zft Mencze zftsprechen. und mochte S5
er danne denselben Juden bewisen mit erbem unbesprochen mannen zwein odir dren die
die sacho nit anginge, daz derselbe Jude solche phande nach dem vorgnanten samstage
virkaftft oder virußert hette, so sal ime der Jude, der also beredt were worden, darvftr
geben als hernach fulget geschriben. daz ist zft wissen : wern die phande silbern odir
a) cod. herren frion. b) eod, gcreet. c) eod. ampludcn. d) eod, meint widdenunbcn f e) eod. glchz, autgettr. 40
a&ch. f) «ic; Terheißen Ut gemeint? g) eod, e in die auegettr. f
* Auf diesen Vertrag ist in dem Frankfurter Vertrag * Man darf wol anneJimen , daß auch für diese
vwn 8 Jan. 1891 art, 7 Rücksicht genommen als auf einen Gegenden eine ähnliche Urkunde K, Wenzels erUuseti
erst noch abzuschließenden, wurde, wie diejenigen vom le Sept, 1890, in welchen die
* Privileg K. Ruprechts 1401 für die Mainzer Juden Judensehulden aufgehoben wurden für Schwaben Franken 45
wegen Schulden-Erlasses s, Stobbe Die Juden in Deutsch- Baiem, oder es gUt für diese Gegenden die für Franken
land 189, vgl, ChmeJ Regesta Ruperti nr, 96 - 98, gegebene, s. pag. »88, 41 — 284 , 8.
G. Judenschulden. 341
Abirgulte g&rtele gewest odir abir ander virwerket silber welcherlei daz were ez were '*w
ubirgüldet oder nit, f&r ie die marg seß gülden, obe der Jude daz wol neher virkadft*
bette ; hette er abir die marg hoer virkaüft, als vil sal er auch vor ie die marg silbers
bezalen ane geverde. wern abir die phande gülden ringe perlin verwerket oder unver-
5 wirket oder abir ander cleinode gewest wilcherlei daz wer', da sal der den daz angeet
zwene siner fründe und auch der Jude zwene siner fründe darzü geben, und solntsiedie
viere darumbe understen gütlich zu virrichten. enmochten sie abir dieselben vire darumb
nit gerichten, so sal der rad zft Mentze darübir ein obirmann sin; und waz den rad danne
darumbe dünket zitlichen sin, daz sal der Jude darvür geben, und sal ime der, der die
10 forderünge Also getan had, damide lassin begnügen, were abir dhein Jude als arm daz
er nit zu bezalen hette, so sal derselbe der ime zugesprochen hette demselben Juden mit
werntlichem gerichte zu Mentze darumb zusprechen und daz recht daselbis von ime
nemen als von alder herkommen ist. enkonde abir derselbe Jude dez nit also irwiset
werden, so sal der Jude dem, der solche forderünge an in getan hette, vor dem wernt-
15 liehen gerichte zu Mentze einen judischen eit tun als iz von alder herkommen ist, daz
daz also si , ane alle geverde und argelist. und damide solnt sich die vorgnanten zweine
fürsten ire manne bürgmanne amptlude pa£Sn geistlich und werntlich bürgern dieneren
und die iren lassen begnügen^, und den rad der stad zu Mentze ire bürgere und die iren
noch auch die Juden darüber nit drengen krüden noch schaffin getan werden in keine
20 wis ane allis geverde. [4] wer* e^ auch daz dieselben Juden zu Mentze iman icht vir-
kaüft betten an körne wine odir an andern dingen da kein gesuch üfgesatzt^ were, odir
abir iman icht zu behalde gebin hettin : solche schult, iz were an wine körne odir an
andern dingen, solte man in noch gutlichen bezalen und daz behalten gelt widdergebin
ane alle widderrede und geverde. [ö] wilcher auch under den^ vorgnanten zwein
:f5 fursten mannen burgmannen amptluden paffin burgern dieneren odir den^ iren solcher
gnade an den rad gesonnen und in damidde begnügen wulden laßin als vor und hernach
geschriben stet, dem solnt die Juden solche gnade tun, und derselbe sol auch dem rade
zu Mentze sinen offin virzegisbrief darüber gebin. [6] welch Jude auch phande hette
daz mentele rücke odir gefütere were, iz were wollen linen siden oder ander plunder daz
30 sich virergirt odir die mütten geßen hettin odir wie iz anders virergirt were ane geverde,
die phande solnt die Juden widdergeben als die izünt vorhanden sint in der maße als vor
begriffin ist, und sal sich menlich damide lassin begnügen die diser gnade gebruchen
woln. bi disem begriffe sint gewest der erber herre her Clajs vom Steine camerer, her
Wernher Enebil dümhcrren zu Mentze, her Johan von' Sanecke, her Thamme Knebil
35 schultheiße zu Oppinheim, her Sifrid von Lindauwe wicztüm in dem Bingaüwe, her
Johann von Brubach ritter, und Wilhelm von Waldecke, und han die vorgnanten an
ewene her Thamme Enebil und her Sifrid von Lindauwe disen begriff von ir beider ampte
wegen ofgnommen daz also volnzüfüren ane allirlei argelist und geverde. und sal auch
iglich ampt in der vorgnanten zweier fürsten landen dem rade zu Mencze iren offin besi-
40 gelten brief gebin, daz sie bi diseme begriffe virliben^, ane alle geverde. und sal auch
iglichs ampts amptmann durch ire bede willen midebesigeln, ob ez were daz ir dheinre
dawidder tede , daz er von ampts wegen darzü tu als verre er möge daz solcher begriff
gehalden werde^, ußgescheiden alle argelist und geverde. und disen begriff sal man also
uzrichten und folnfÜren zwischen hie und biß üf den nesten sondag in der fasten als man lasi
45 singet invocavit nestkompt. und wer dazwischen nit qweme und daz versümete, der sulde ^*^* ''
der gnaden nit genießen ane geverde. und daz diser begriff also volnfürt feste und
s) «JA haUe vika&ft getchrUhen , eod. wol virka&ft. b) cod. beg&ngen , ebento weiter unten noch »weimal. c) eod.
fiffgcaat«. A) eod. He. e) cod. die. f) cod. vo. g) eod, korr. v, gleh. Tinte *t. ylrhUben. h) cod. werden.
342 Reichstag zu Nürnberg im September 1390.
^**^ stede gehalden werde, so han wir die vorgnanten Clas vom Steine camerer unde* dffim-
herre zl Mentze, Thamme Knebil schaltheiße zu Oppinheim, Sifrid von Lindaftwe wicz-
tAm in dem Bingaüwe, Johan von Bmbach rittere, und ich Johann zt&r Eiche, Ebirhard
Ysenmenger, Heinrich zAm Jungen, und JohannMürer bürgere züMentze, unser iglicher
sin ingesigel durch bede willen an disen brief gehangen, der geben ist df den nesten
1891 mantag nach der heiigen drier künige tage nach Cristi geburte dusent druhündert und
einundnunzig jare.
«/<m. 9
1S92 200. ^. Wenzel erklärt, daß er mit der Stadt Zürich gänzlich versöhnt sei in Betreff der
Forderungen die ei^ an sie wegen ihrer Juden gehabt , und gewährt ihr die Haltung und
Nutzung von Juden unter der Bedingung sechsjähriger Steuerfreiheit derselben und lo
gegen darauf eintretende Ablieferung der Hälfte von ihrer jährlichen Steuer und des
goldenen Opferpfennigs in^ie königliche Kammer^. 1392 Alerz 31 Prag.
Z atM Zürich, StacUsarcMv Neues Sakristei-Register zum Grossen Münster tom. 1. 122* pag. 96 nr. 2S8
or, mb. c. ßig* pend», auf Rückseite von glekhzeüiger Hand fr^'heit von der Juden wegen, dar-
über der Name des Königs wol von einer Hand des le Jahrhunderts, Die Unterschrift steht auf ^^
dem Bug.
U coli Ulrich Sammlung Jüdischer Geschichten in der Schweitz pag, 879 f. Beil. E aus dem Original
wie man aus dem nota bene schließen müsste d(U hinten angefügt ist; die groben Fehler des Ab-
drucks Icusen aber vermuthen, daß dem Herausgeber nur eine Kopie vorUzg, und daß diese schon
das nota bene nach sich hatte, also ihrerseits wol nach dem Original angefertigt war. Registrata ^
und Unterschrift fehlen. Orthographie abweichend von Z.
Gedruckter Auszug bei Gerold Meyer von Knonau, Die Zürcherischen Königs- und Kaiserregesten aus
dem Zeiträume von 869-1400, im Archiv für Schweiz. Gesch. herausg. auf Veranst, der cUlg,
geschichtf. Ges. der Schweiz 1, tso nr. 184,
Wir Wenczlaw von gotes gnaden Romischer kunig zu allen tzeiten merer des reichs 25
und kunig zu Beheim bekennen und tun kunt offenlichen mit diesem brief allen den die
in sehen oder hören lezen : [1] das wir umb alle und igliche zuspruche und vorderunge,
die wir von unsern und des reichs wegen unczher gehabt haben hatten und haben mochten
in dheine weis zu dem burgermeister rate und bürgern gmeinlichen der stat zu Czurch
unsern und des reichs liben getrewen von wegen der Juden , die bej in in vorlaufiier 90
tzeite sein gewesen und noch sind, unser camerknechte sammet und besunder, und von
alles des gutes wegen, so sie von in^ ufgenomen ufgehaben und genossen haben wie sich
das gefuget hat, mit in^ gar und gentzlichen vorrichtet und vorsünet sind, in sulcher
masse das wir noch njmande von unsern und des reichs wegen dheinen zusprach noch
forderunge zu in noch den iren dorumb fxirbasmer haben suUen in dheine weis, dann 35
das sulche unsere zuspruche vorderung und rechte gentzlichen tode und ab sein suUen,
und sie und ire nachkomen für uns und das reiche und unsere nachkomen der gentzlichen
ledig sagen und lassen und dorumb in unsere gnade empfahen und nemen mit diesem
brief, [2] und das die vorgenanten von Czurch alle Juden, die bej in wonhaftig sein
oder furbas zu in komen, ynhaben halden der geniessen stewren schützen und schirmen 40
mögen, also vornemlichen das dieselben Juden die nehsten sechs jare von^ allen scha-
czungen und stewren ledig und loze sein suUen; und, wenn dieselben sechs jare vorgangen
sind und sich vorlauffen, was denn rechter stewer geniesse oder schaczunge von den
egenanten Juden doselbst zu Czurch gevallen werden und mögen, die suUen gentzlichen
a) cod. icheint nnden. b) ZU om. und — In ; dagegen hat Z7 da 8l cteudlien noch sind und unser camerknechte 1 wtu 45
schvierUeh in einem OriginaU gestanden hat; ich ergänzte nach der kön, Urkunde für Ba»el von 1890 Sept. 15.
c) Z uns , U inen, d) Z vor , U yon.
* Die Formulierung der Urkunde hat viel AehnUchkeit mit der kön, Urk. für Basel vom lö Sept. 1890,
G. Judenschulden. 343
in nnser und des reiche camer gefallen, und wir sullen doran des rates von Czurch werten '^'
gelowben; und meynen und wollen, das dieselben Juden njmand anders furbasmer
gebunden sind noch sein sullen zu dinende oder stewer zu gebende wider iren willen ,
dann das jeder Jude und Judinne, die zu iren tagen und mit namen in das dreyczehende
5 jar komen sind, alle jare, antzuheben zu stunde ufdienehstenweynnachtenunddornach
alle jare, einen guidein in unser kunicliche camer, oder wohin wir die vorschaffen werden,
zu gehorsamkeit unserr und des reichs Sachen^ an allerley hindernusse und Widerrede
geben richten und betzalen sullen an geverde. mit urkund dicz briefs vorsigelt mit
unser kuniclicher majestat insigel, geben zu Präge noch Crists geburt dreytzenhundert
10 jar dornach in dem czweyundnewntzigistem jare des suntags als man singet judica in der ^^^
vasten unser reiche des Behmischen in dem newnundtzweintzigisten und des Komischen Merz at
in dem sechczehenden jaren.
r. ix^T^ii j-KT ..XX Ad relacionem Borzywovffii de Swinars
rinver«o|E,BartholomeusdeNovacivitate. -r, . r\y -
^ -' Franciscus ülomucensis canonicus.
15 201. -E, Wenzel gewährt Zürich die Haltung von Juden mit dem Rechte der städtischen t4oo
Verwendung ihres Steuer^Ertrags gegen Ablieferung des jährlichen goldenen Opfer- Juni 24
Pfennigs in die Iwnigliche Kammer^, 1400 Juni 24 Prag,
Z aus Zürich. StaaUarchiv Neues Sakristei -Register zum Grossen Münster tom. I zunr. »89 or. mb,
c. Hg, pend, paene integro, auf Rückseite umbe Juden [Jmden eigentlich] von kling Wenczlaw. Die
20 Unterschrift steht auf dem Bug.
U coli. Ulrich Sammlung Jüdischer Geschichten in der Schweitz pag. lao f. Beil. F aus dem Original
wie man aus dem nota hene. schließen müsste das hinten angefügt ist, auch dieser Abdruck ist nicht
korrekt , doch besser als der der kön. Urkunde für Zürich von 1892 Merz 81 , wo man vgl. die
Quellen- Angabe U. Orthographie abweichend von Z. Unterschrift ist da, Registrala fehlt,
25 Im Züricher St,A, findei sich ein zweites Original dieser Urkunde, mit ganz untergeordneten Unter-
schieden, die Schrift ist weniger fest und schön, sonst ebenfalls or. mb. c. sig, pend, {Mittheilung
des Staatsarchivars Joh. Strickler),
Gedruckt Auszug bei Gerold Meyer von Knonau, Die Zürcherischen Königs- und Kaiserregesten aus
dem Zeiträume von 862-1400, im Archiv für Schweiz. Gesch. herausg. auf Veranstaltung der attg.
80 geschichtf, Ges. der Schweiz 1, 182 nr. 190, wo auch die 2 Ausfertigungen erwähnt sind.
Wir Wenczlaw von gotes gnaden Romischer kunig zu allen czeiten merer des reichs
und kunig zu Beheim bekennen und tun kunt offenlichen mit diesem brive allen den die
in sehen oder boren lezen : das wir haben angesehen gneme dinste und trewe, als uns
und dem reiche der burgermeister rate und bürgere gemeinlichen der stat zu Czurch
85 unsere und des reichs liben getrewen oft und dicke nuczlichen und williclichen getan
haben teglichen tun und furbas tun sollen und mögen in kumftigen zeiten. und haben in
dorumb mit wolbedochtem mute gutem rate und rechter wissen diese besundere gnade
getan und tun in die in craft dicz brives und Romischer kuniclicher macht also, das sie
die Juden unsere camerknechte, die yeczunt bey in sein, und sust alle andere» Juden
40 unsere camerknechte, die sich noch zu in in die stat zu Czurch czihen werden, ufnemen
hawsen hofen halten schirmen und der messen mögen noch irem willen, und sulche
nucze, die sie von in nemen, in derselben stat zu Czurch nucze und fromen keren und
wenden so in das allernuczlichst sein dünken wirdet, on^ allermeniclichs widersprechen
und hindernusse. doch in sulcher masße, das hynnanthinn die egenanten Juden uns und
45 a) <Zt« Urk. für Btuel vom IS Sept. 1390 hat an d«r entsprechenden Stelle den rieJUiger »cheinenden Äusdruek rechten.
b) Z von , ü ane.
' Zwei andre kön, Urkunden für Zürich vom gleichen Reichssteuer, s, die Regesten im Archiv f, Schwz. Gesch,
Datum, die eine wegen der Vogtei, die andre wegen der i , 181 f, nr. 189 und 191,
344
Reichstag zu Nürnberg im September 1390.
J400 dem reiche alle jare den gülden oppferpfennyng^ in unser und des reichs camere geben
jum24 j^Q^Q^xen und antwurten an alles verczihen^ alls das billich und gewonlich ist und sie uns
des pflichtig sein, und gebieten dorumb allen fursten geistlichen und wertlichen grafen
freyen herren dinstleuten^ rittern knechten gemeinscheften der stete merkte und dorffer
und Bust allen andern unsern und des reichs undertanen und getrewen ernstlichen und ß
vesticlichen mit diesem brive, das sie die bürgere und stat*^ zu Czurch an denegenanten
unsern gnaden nicht hindern noch irren in dheinc weis sunder dobey geruhlichen bleiben
lassen, als libe in sey unser und des reichs swer Ungnade zu vormeiden. mit urkunt
dicz brives vorsigelt mit unser kuniglichen majestat insigel, geben zu Präge nach Crists
geburt virczenhundert jare an sand Johannis^ gotes tawffers tage unserr reiche des Beh- u
mischen in dem achtunddreissigistem und des Komischen in dem funfundczweinczigistem
jaren.
r. . Per dominum Wencealaumpsktriarchsim Anthiocke-
Itnverso] ,, .
_ ^ - "^ 1 -ri 1 ww^ oancellarium
K. Johannes de Bamberg.
1400
Juni 24
Franciscus canonicus Pragensis.
15
[1397] 202. K. Wenzel verordnet die Ausführung der Judenachulden- Aufhebung für den Straßhurger
Stift und dessen Bürgen und den jetzigen Bisch. Friderich III zu Utrecht , der zwr
Zeit jener Aufhebung Bischof von Straßhur g gewesen war, gegenüber von zwei gen,
Juden, hei denen sie nicht zur Ausführung gekommen, [1397 *] ohne Zeit und Ort,
Aus Prag. Univ.'Biblioth, cod. Przemisleas VI A 7 foL 6$^ top. chart, 20
Auszug bei Pelzel Wenzel 2, 864 aus dipl. in copiario Przemisl. f. 60, doch unserer Vorlage.
Wir Wenczlaw bekennen etc. : wiewol daz sei daz wir vor Zeiten fursten und
heren rittern knechten burgern und bawern in Deuczschen landen gnade getan hatten ,
daz sie aller Juden-schult, die sie zu denselben zeiten schuldig weren, und ir bürgen
ledig und los sein, und in auch ir schult-brife lediclich wedirkort werden selten, idoch 25
so haben wir vornomen, wie daz der irwirdig Fredrich iczunt bischof zu Utricht unser
furste und liber andachtiger, der zu denselben zeiten bischof zu Strasburg waz, sulche
schulde, die her den Juden mit namen Meulen gesessen zu Trir und Abraham von Eocheim
in dem bischtum zu Trir schuldig waz und verbürget h^tte, zu derselben zeit nicht ledig
a) Die 2 schwachen Striehelchen , Über jinZ, aind im atidtm Exemplar nicht zu erkennen, b) U axntslfiten. c) U 30
rat. d) U add. des.
* PeUel Wenzel 2, 8ß4 echeini diese Urkunde in den
Anfang des Jahres 1898 auf den Reichstag nach Frank-
furt zu verlegen f gibt aber dafür keinen Grund an ; wir
meinen 1897, was er im Urkundenbuch p. 89 über die
wol mü der unsrigen zusammenhängende Urkunde
nr. 144 «eizte, die er im Text der Erzählung p. 864 auch
als gleichzeitig annimmt. Da diese beiden Stücke sich mit
dem Utrechter Bisch. Friderich Hl Grafen von Blanken-
heim beschäftigen, eo müssen sie in seine Zeit fallen. Nun
war Friderich früher Bischof zu Straßburg gewesen,
aber im Jahr 189S bei Nacht um S. Aröogastes Tag ent-
wichen um in sein neues Bisthum Utrecht zu kommen,
diese Zeitbestimmung {Arbogast ist Juli 21) gibt die Auf-
zeichnung Königshofens St. Chr. 9, 696; er stirbt 1428
Okt. 9 {Potthast biblioth. hist. supplem. 488). Es scheint
fast als ob die vier bei Pelzel Wenzel 2, 864 nt. 1-4 eitler-
ten Urkunden sachlich und zeUUch zusammenhiengen ,
sie stehn auch aÜe in dem gleichen Codex nahe bei einan-
der, keine hat ein Datum, eine davon ist die unsrige.
zwei beschäftigen sidi mü dem Straßburger Bisch, Wil-
helm II von Diest, dieser ist erwählt 1894 Dee. 14 und
stirbt 1489 Okt. 6 {Potthast l. c. 416), in diese Zeit fiele also
auch unsre Urkunde. Einen näheren Anhaltspunkt zur 85
Zeitbestimmung gibt nur die eine derselben Urkunden, die
nr. 144 des Pelzet sehen Urkundenbuchs, die von Bisch.
Friderich von Utrecht handelt wie die unsere. Dort heißt
es nemlich, daß es 24 Jahre her sei seit Bisch. Arnold II
von Utrecht {1871-1878) eine den bischöflichen Rechten io
schädliche Urkunde ausgestellt habe. Dieß geschah 1878
bei Beendigung des Streits mit den Utrechtem, vgl. Art de
virif. les dates id. 1819 im 4 Bd. <» 5. 86I'. Ich habe des-
halb in der Ueberschriß unsre Urkunde angesetzt auf
1897, in der Voraussetzung daß sie zeitlich mit derjenigen 49
so ziemlich zusammenfällt deren Text jenen chronolo-
gischen Anhaltspunkt bietet. Derselbe Gedankengang scheint
auch Pelzel auf 1897 geführt zu haben in Betreff der
letztgenannten Urkunde.
so
G. Judenschulden. 345
und loze gelossen sunder doran geirret wurden ist daz im und seinem stifte zu Strasburg [iss?]
dieselben schulde nicht queit ledig und loze werden künden, dovon mit wolbedachtem
mutte guttem rate und rechter wissen und Romischer huniclicker mechte so seczen und
wollen wir, daz der egenant stift zu Strasburg und die, die umbe sulche schulde
5 bürge wurden sein, aller sulcher schulde queit ledig und loze sein sollen in aller
masse und noch laute der gnadenbrife die wir vormals allen andern fursten hern burgern
und knechten getan haben, also daz der egenant stift zu Strasburg und auch die bürgen
und auch der egenant Fredrich bischof zu Utricht und alle die iren aller solcher schulde
genzlich queit und ledig sein und der nicht zu bezalen gebunden sein sollen in dheine
10 weis. und dorumb so gebiten wir allen fursten geistlichen und werntlichen und mit
namen dem erzbischof zu Trir und allen andern hern graven freien knechten steten und
gerichten, die no seinader in zeiten werden, ernstlichen und festiclichen mit disem brife,
daz sie die egenanten Juden noch iren erben kein gericht tun lassen obir dieselben vor-
genanten schulde; und waz gerichte doruber gangen weren gingen ader furbas gen
15 wurden, die wedirruffen wir in craft dicz brives, und seczen und wollen daz sie no noch
hinnoch kein craft noch macht haben sunder genzlich vernichtet und abe sein sollen; und
gebiten auch den vorgenanten Juden ernstlich und festiclich mit diesem brife, daz sie®
dieselben Judenschult-brife umbe die vorgenant schulde unvorzogelich dem stifte zu
Strasburg wedirkeren und wedirgeben, alz lib in sei unser Ungnade zu vormeiden und
80 auch unser und des reichs acht und euch ein pene hundert mark goldes, wo sie daz
, uberfuren, die in unser und des reichs camer an underlos gefallen sullen. mit urkunt etc.
f) Judenschulden in Thüringen.
203. K. Wenzel richtet sich mit der Stadt Erfurt überhaupt, und inshesondre in Betreff ^*^^
der Juden^j hebt ihre Judenschulden auf, nimmt sie in seinen Schutz und befreit sie
25 yo^ ]cön. oder Reichshofgericht u, a, m, 1391 Merz 9 Nürnberg,
Aus Magdeb. Prov. Archiv, verzeichnet unter I 26 tm Repert. über die Akten und Lüeralien der Stadt
und dee Gebiets Erfurt u. «. w., or, mb. c. eig. pend.; die Unterschrift Ad — canonicus auf dem Bug
von andrer Hand. Auf der Rückseite die wol gleichzeitige aber eiwa^ verwischte Zahl IX , darüber
von einer späteren Hand des 16 — 16 Jahrhunderts Privilegium ne cives extra opidum trabaatur ad
30 Judicium cesaree majestalis cum insertione quomodo a Judeis liberati et privilegiatl sunt. Bei dem
Datumsort scheinen die 9 ersten Buchstaben über 4 ursprünglichen Punkten aufgetragen zu sein,
der Schreiber war wol Anfangs im Zweifel welchen Ortsnamen er zu setzen habe f
Eine Abschrift befindet sich in einem nicht näher bezeichneten Kopia^-Buch im Besitze des Herrn Karl
Herrmann zu Erfurt Stadlrath a. />.; und im Magdeb. Staatsarchiv Eopialbücher des Erfurter Ge-
35 biets nr. 23 fol 70 ff., nach Kirchhoff Weisthümer pag. 297 nt. 4.
Auszug gedruckt in Fakkenstein's civit. Erffurt. hist. crit. et diplomatica 1,279 f. % 111, mit Angaben über
die Belohnung der „kayserüchen Räthe und CanceUisten" und über den Betrag der Schätzung welche
die Juden der Stadt geben mußten. Neuerdings vollständiger Abdruck der Urkunde in Adolph
Jaraczewsky Die Gesch, d. Juden in Erfurt 1868 p, 86-90 nacA einer in Privatbesitz befindlichen
*0 Kopie; dazu p. 44 Kostenangaben wahrscheinlich aus FcUckenstein, Erwähnt bei Stobbe 263 aus
MicheUen Zeüschr. f, Thüring. Gesch. 4, 825 f, der das Privileg übrigens „nicht wörtlich sonderi^
nur ganz allgemein seinem Inhalt nckch mitgetheilt** habe.
Wir Wenczlaw von gotes gnaden Romischer kunig zu allen czeiten merer des
reichs und kunig zu Beheim bekennen und tun kunt offenlichen mit diesem brive allen
45 den die in sehen oder hören lesen : [1]* das wir uns mit dem rate burgern und stat
a) om. eod.
* Streit mü Graf Berchtolt zu Hennenberg bzw. p. 46 und die Urkunde p. 90 f. dase&st.
seiner Schwester in Folge des kön. Sdiuldenerlasses s. * nr. 204 art. 2.
Adolph Jaraczewsky Die Gesch. der Juden in Erfurt 1868
Deatsche Reichstags-Akten II. ^^
Mert it
346 Reichstag zu Nürnberg im September 1390.
'5w zu Erffurte unsern und des reichs liben getrewen gutlichen und fruntlichen geeynet ge-
eaczt und gei*icht haben umb alle gebrechen und czuspruche die wir bisher zu in gehabt
han, und besunder als von der Juden wegen doselbist, also das wir oder ymande anders
von unsern oder des «reichs wegen sie oder ire nachkumen furbasmere als von der Juden
wegen, die yeczunt bey in sind oder hernach bey sie qwomen^, von dheinerley sachen, s
welcherley die were oder entsteen mochte, nichtsollen noch wollen anlangen' zusprechen
hindern noch beschedigen in dheine weis, sunder, was wir oder unser nachkumen Ro-
mische keiser und kunige oder ymande anders von der Juden wegen anlangunge oder
zuspruche haben oder gewunnen in kumftigen czeiten , das suUen und wollen wir oder
die tun ansprechen und ustragen kegen dem erczbischoff und dem stifte zu Meincze, und lo
die obgenanten von Erfforte oder die iren domite ungemuet und an rede lassen. [2]* und
sullen sie euch furbasmere bleiben bey aller freyheid eren wirden rechten und gewon-
heid als sie vor gewesen sind und von alders herkumen ist. [3]' dorczu haben wir in
ouch gancze möge und macht gegeben und geben ^ gegenwerticlich mit ganczem wissen
und kuniglicher mochte volkumenheid, das sie aller der schulde houptgeltes und gesuches, i5
der sie oder ire bürgere mitwoner undersessen oder undertan den Juden zu Erflfbrte oder
andern Juden , wo die ouch wonhaftig oder gesessen sind, schuldig sein oder geborget
haben oder selbgelden worden sind uf sich selber oder uf ander lute oder bürgen worden
sind oder Wechsel getan haben kegen die Juden oder mit in, in welcherley weise das
ouch geschehen ist, und aller pfände, die dofur stunden oder gesaczt wer en, sullen gancze so
möge und macht haben zu vorlassen oder selbis ufczuheben einczunemen und in iren
nucze zu wenden und domite zu tunde^ zu orden und zu schicken wie in das beheglich
ist. und wie sie das schicken orden oder machen, also sol das bleiben und gute muge und
macht haben, und sullen wir oder ymande anders sie doran nicht hindern, noch besche-
digen die gnade die wir fursten grafen herren und andern luten gemeinlichen getan 25
haben, also doch das diselbe gnade in allen andern iren punkten und artickeln als die
begriffen ist unvorrucket und in ganczer möge und macht bleibe. [4]* wer' ouch
ymande den Juden zu Erfforte semplichen^ oder sunderlichen schuldig, der oder des
herre oder lande stat sloss oder dorff, do der wonhaftig were als diser brive gegeben ist®,
vor datum dicz brives sich mit uns nicht gerichtet und gesaczt hette noch unserm willen so
als von der Juden wegen noch dem als yeczunt ein lowft ist, oder ab in yemande schuldig
worden were noch datum der obgenanten unserr gemeinen gnaden , die schulde mögen
und sullen die Juden einfordern und einnemen, dorczu wir in ouch gancze muge und
macht geben, doch mit sulcher underscheid : ab sich hinach dhein furste herre oder sust
wer der were, der den Juden zu Erffortt schuldig ist, mit uns richten wurde, so der in 35
unser gnade kumet und des unser brive hette , der sol denn ouch diser gnaden gebraw-
chen\ [6] * was ouch die Juden pfant haben für schulde, die sie vor datum dises brives
nicht vorkawft oder vorussert haben , die sullen sie widergeben, wolde sie ouch ymande
umbe sulche pfant anelangen die sie noch datum dises brives selten gehabt haben , und
sie der nicht bekentlich weren, so sollen die Juden einen eyt dofur tun und domite der 40
ansprach ledig sein. [6] ^ so haben wir ouch die vorgenanten rate bürgere und stat zu
a)«ie. b) or. om. In die. c) Punkt über n abtiehtliehf d) tie. e) or. mid. und.
' Es hatte Streit zwitchen dem König und dem Roth * nr, 204 art. 8,
gegeben, und jener war zur Gewalt gegen n Erfurter • nr, 904 art. X.
Bürger getchritten die er in Schweinfurt aufgreifen Heß, * nr, 204 art. 4. 45
vgl. Alfred Kirchhoff Die äUetten Weiethümer der Stadt ^ So die Markgrafen von Meißen, denen der König
Erfurt, Halle isio, pag. 296 f.; daher die Verzögerung «eine Urkunde erst am 21 Sept. I89i auestelUe, nr. 205.
der obigen Urkunde, die doch auch mit der Maßregel von * nr. 204 art. 8.
1890 zutammengehört, e. ibid. p. 291 f. nähere Auefüh- ^ nr. 204 art. 7.
rung aus archiv. Quelle theihveis. 50
C. Judenschulden.
347
ErflForte und die Iren ir leibe und gute genomen und nemen sie gegenwerticlichen in
unser und des reichs fryde und geleyte schuczunge und beschirmunge in. allen landen
und uff allen Strassen, und sie dorczu gefreyet und begnadet freyen und begnaden sie
gegenwerticlichen mit ganczem wissen® und kuniglicher mechte volkumenheid *, das sie
5 oder die iren oder dheinen der iren semplichen^ oder sunderlichen umb dheinerley sache
schulde oder zuspräche, welcherley die ist oder wurde oder entstünde in kumftigen
czeiten, nyemant, was wesens wirdickeyt der oder die ouch ist oder sind, für uns oder
unser nachkumen oder für des reichs hofgerichte furbasmere nicht laden oder heischen
sol oder laden oder heischen lassen, und ab das von yemanden geschehe wissens^ oder un-
10 Wissens, so sol man sie wider weisen mit der sache gen Erffortt für des erczbischofs von
Meincze gerichte, do sie dann der sache czu recht steen und dem schuldiger rechtes pflegen
sollen, und sol man das tun, als dicke des note geschieht, als das von alders herkumen
ist. [7] ouch haben wir sie sunderlichen begnadet freyen und begnaden sie mit ganczem
wissen und kuniglicher mechte : wer' ab wir oder unser nachkumen Romische keyser oder
15 kunige oder das Romische reiche dheine vehede kryge oder Unwillen hetten oder gewun-
nen in kumftigen czeiten kegen die egenanten rate bürgere oder stat, von was sachen das
were oder entstünde, das dieselben rate bürgere und stat zu Erffortt und die iren und ir
leibe und ir gute dornach sullen fryde und geleyte haben czwen gancze monde in allen
landen und uf allen Strassen an geverde. mit urkunt dicz brives vorsigelt mit unserr kunig-
«0 liehen majestat insigele, geben zu Nuremberg' noch Cristes geburd dreiczehpnhundert
jare und dornach in dem einundnewnczigistem jare des donerstags vor dem suntag als
man singet judica in der västen unserr reiche des Behemischen in dem achtundczwein-
czigistem und des Romischen in dem fumfczehenden jaren.
Ad relacionem domini Lamperti Bambergensis episcopi , Hinaczkonis
de Weissemburg, et Borziwogii de Swinars
Franciscus Olomucensis et Wissegradensis canonicus.
1891
Merz .9
25
[in verso]
R. Petrus de Wischow.
1891
Merz 9
204. £ Wenzel hebt die Judenschulden auf a) in Nordhausen h) in Miilhausen* gegen eine
Summe Geldes^ für die sich die Stadt an den Juden schadlos halten darf; ist ihr diese
Summe eingekommen ^ von da an soll sie die Hälfte ihres Juden- Nutzens an die kön.
80 Kammer abliefern, der goldene Opferpfennig aber soll sogleich jährlich bezahlt werden;
befreit sie vom kön. oder Reichshof gerichte. 1391 Merz 9 Nürnberg,
1891
Merz 9
36
Für Nordhauten : N aus Nordhaus. St.A. nr. lo (mü Bleistift oben 19) or. mb, c. sig. pend.; auf Hück-
seüe gleichzeitige Hand judeuhnS, mit Hand des 16 Jahrh. productum 17 [schwerlich 18] aprilis
anno etc. [14]97; L coli Lünig Reichsarchiv 14, i, 71-72 nr. 9, am Schlüsse das (L. S.)i also aus dem
Originale (wenigstens ursprünglich). — Gedruckt auch in Historische Nachrichten von der freyen
a) or. wissem. b) sie. c) or. wisena.
* Dieser Punkt ist Erneuerung früheren Privilegs, s.
Falckenstein civil. Erffurt. hist. i, 279. Von der Aus-
führung der Judenschulden -Tilgung in Erfurt erzählt
40 die Hut. de landgr. Thuring. bei Pistorius RR. GG. SS.
ed. Struve 1726 Bd. 8, 1856 (auch bei Pistorius Illustr, vet.
Script, ed. 1688 oder 1618 Bd. i, 948).
' Ein Reichstag ist damals zu Nürnberg nicht anzu-
nehmen, die Nürnberger Stadtrechnungen wissen nicht
45 einmal etwas von Geschenken an den König aus dieser
Zeit, ich vermuthe daraus schon daß Wenzel trotz des
Datums obiger Urkunde und der beiden unter nr. 204
vereinigten Diplome damals gar nicht in Nürnberg war,
auch hat er schon am 12 Merz wider zun Betlem geur-
50 kündet {nr. 162) und unter dieser nr. 162 stehn ganz die
gleichen Namen M^e hier oben. Es muß irgend ein Grund
erst gesucht werden, der ihn veranlaßte die nrr. 208 U7%d
204 von Nürnberg aus zu datieren. Auch die in Reg. Boic.
10, 282 angeführte Urkunde vom lo Merz 1S91 ist aus
Nürnberg datiert; wie hätte er da schon am 12 Merz eine
Urkunde in Betlem ausstellen können f So findet sich
falscher Ort noch in mehreren Urkunden, s. Einleitung
Ut. D.
^ Nach einer Mittheilung aus Mülhausen ist dort won
Urkunden, die auf den Judenstreit sich beziehen, nur
noch ein Schreiben des K. Wenzel vom 19 Nov. 1388 vor-
handen, worin er dem Roth der Stcutt anzeigt, daß er
seine Räthe Andres Trugsess und Jerke Keppler zur
Schlichtung des Judenstreites sende 9. Vgl. nr. 149 nt.
348 Reichstag zu Nürnberg im September 1390.
«
tS9i Stadt Nordhausen 1740 pag, Si7-i29, ein Stück der Urkunde in Haltaus GloMarium pag. 1047 mit
Mtrz9 Cilierung von Leeseri chron. p. 227 f. — Auszug in Moser Reichsstadt, Handb. 2, 276, Georgisch
• Regesla 2, 799, Schöttgen Inventar, dipl 822 nr, 2, Hempel Inventar. cUpL 2 col 480, Pelzel
Wenzel i, 289.
Für Müihausen: M coli. Mülhatis. St. A. J. nr. 768 or. mb. c. sig. pend, laeso, ganz wie die Urkunde für 5
Nordhausen so daß die kleinen Abweichungen völlig unwesentlich sind, auch Datum und Registrala
gleich, die Unterschrift rechts unten auf dem Bug lautet Ad relacionem domiai Lamperti Bamber-
gensis episcopi Hiaaczkonis de Weis H semburg et Borziwogii de Swyoars Franclscus Olomucensis
canonicus. Natürlich steht in der Urkunde immer Mulbusen statt Northusen.
Wir Wenczlaw von gotes gnaden Romischer kunigzu allen czeiten merer des reichs 10
und kunig zu Beheim bekennen und tun kunt offenlichen mit diesem brive allen den die
in sehen oder hören lesen : [ly wann sich der burgermeister rate und bürgere gemein-
lichen der stat zu Northusen unsere und des reichs liben getrewen mit uns von der
Juden wegen die bey in gesessen sein vereinet und verrichtet haben, dovon so haben
wir in diese besundere gnade getan und tun in die in kraft diecz brives und Römischer 15
kuniclicher mechte , das sie alle ire bürgere mitwonere undersessen und undertanen
aller schulde hauptgeldes^ und gesuches, die sie den Juden zu Northusen* oder andern
Juden, wo die in dem reiche wonhaftig und gesessen sind, schuldig sint von in geborget
haben oder selbschuldig worden sind uf sich selbes oder uf andere lute oder bürgen
worden sind oder Wechsel getan haben gen den Juden, in welcherley weise das gescheen so
were, genczlichen und gar^ ledig und loze sein sollen, und sol sie euch njemande do-
rumb anlangen hindern oder irren in dheyne weis, und sollen in ouch alle und igliche
Juden alle ire pfände, die bis uf datum dicz brives verhalden sind, genczlichen und
lediclichen widerkeren. und were ouch das dheynerley brife von den Juden iren erben
oder yemanden anders von der Juden- schulde wegen wurden® verswigen verhalden oder «
nicht widergegeben wurden, dieselben brive sollen furbasmer dheynerley kraft noch
macht haben oder gewynnen, die wir ouch genczlichen vernichten toten unmechtig
machen und abetun in kraft dicz brifes. [2]' wolte oder wurde sich aber yemande
geistlich oder wertlich , das wir doch bey unsern kuniclichen hulden vesticlichen ver-
bieten, wider obgeschribnen unsere gnade gäbe und ledigung seczen, oder ichtes tun so
dovon dieselbe unsere gnade gäbe und ledigung geirret oder gehindert mochten werden,
dieselben weren zu stunde in unsere und des reichs swere ungnade komen, und weiten
ouch wider dieselben den egenanten die die schulde schuldig weren und iren helfem
beholfen und beyligende sein das sie bey solchen unsern gnaden vesticlichen be-.
liben. [3]* was ouch die Juden pfant haben für schulde, die sie vor^ datum dicz brives ss
nicht verkewffet oder verewssert haben, die sollen sie widergeben, wolte sie ouch yemande
umb solche pfände anlangen die sie noch datum dicz brives selten gehabt haben, und sie
der nicht bekentlich weren , so sollen die Juden iren eyde dofur tun und sollen domit
der ansprach ledig sein. [4] ' were ouch yemande den Juden zu Northusen sament-
liehen oder besunder dheyne schulde schuldig, es wer' furste herre lande stat, die sich^ 40
vor datum dicz brifes mit uns nicht gerichtet und gesaczet hetten noch unserm willen
von der Juden wegen, die schulde mögen und sollen die Juden doselbist einfordern und
einnemen, doch mit solcher underscheyde : ab sich hynach dheyn furste herre oder sust
wer der were, der den Juden zu Northusen schuldig ist, mit uns richten wurde, alsbalde
a) M houptgelta korrigiert , Vfol aus honptguts. b) N mit Häkehen, M ausgeschrieben gare, c) MLN wurde, d) 2f 45
von , M vor. e) M unrichtig lie.
• nr. 208 ort. 8. * nr. 2O8 art. l.
* Vgl. auch nebenbei Schöttgen Inventar, dipl. 82i * nr. 208 art. 5.
nr. 14, und Förstern, und Pertchm. Nordhusana über die * nr. 208 art. 4.
Juden in OpeVs Neuen Mütheibmgen Bd. 11 Halle 18$7. 60
C. Judenschulden. 349
der in unsere gnade komet und des unsere brife hette , der sol denn euch dieser gnade ^^^
gebrouchen. [5] so mögen die egenanten von Northusen solche summen geldes, die
sie uns gegeben haben, von den Juden bey in gesessen bescheidenlichen wider einnemen
und ufheben^. [6] was sie aber furbasmer hynaeh, so sie derselben summen beykoraen,
5 der Juden genyessen werden, es sey an anfeilen czinsen schaczungen oder woran das
sey, das sollen sye uns halbe in unsere camer antwurten noch iren trewen die sie uns
und dem reiche pflichtig sein , und das ander halbteyle in der stat nucze keren und
wenden, doch zuvoran so sol uns yczlich Jude und Judynne, der über das czwelfte jare
kömen ist, alle jare einen guidein pfennyng geben und beczalen, die euch in unsere
10 camer geantwurtet sollen werden. [7]* so haben wir euch die egenanten rate bürgere
und die stat Northusen gefreyet und begnadet freyen und begnaden sie von Komischer
kuniclicher mechte volkomenheyt, das sie oder die iren oder dheynen der iren semet-
liehen oder sunderlichen umb dheynerley sache schulde oder zuspräche , welcherley die
ist oder wurde oder^ entstünde in kumftigen czeiten, nyemande, was wesens oder wir-
1« dikeit der oder die euch ist oder sint, vor uns oder unsere nachkomen oder vor des reiches
hofgerichte furbasmer nicht laden oder heyschen sol oder laden oder heischen lazsen.
und ab von yman das geschee wissens oder unwissens , so sol man sie wider weisen mit
der Sache kegen Northusen vor ir^ gerichte, do sie denn der sache zu rechte steen und
dem schuldigere rechtes pflegen sollen, als das von alders herkomen ist. [8]* und seczen
20 und sprechen in kraft dicz brifes und Romischer kuniclicher mechte, das die egenanten
unsere gnade und verschreybung den egenanten burgern und stat zu Northusen an iren
freyheyden rechten und gnaden, die sie von Romischen keysem und kunigen redlichen
herbracht haben , dheynen schaden brengen solle in dheyne weis. mit urkunt dicz
brifes versigelt mit unser kuniclichen majestatinsigel, geben zu Nuremberg' nochCristes
isö geburde dreyczenhundert jare und domoch in dem eynundnewnczigisten jaren des doners-
tages vor dem suntag als man singet judica in der vasten unser reiche des Behemischen /«^i
in dem achtundczweinczigisten und des Romischen in dem fumfczehenden jaren.
[in verso] Ad relacionem Hynaczkonis de Weyssenburg et Borziboii
R. Petrus de Wischow. de Swynars Franciscus canonicus Olomucensis.
Merz$
3® 205. JSr. Wenzel hebt die Judenschulden auf für die Markgräfin Katharina von Meißen is9i
Wittwe Friderichs III des Strengen und für deren Söhne Friderich IV den Streitbaren ^^'* *^
Wilhelm II den Reichen und Georg, in der Art daß sie von allen aus der Kapitalauf-
nahme erwachsenen Unkosten frei sein, die Frage wegen des Kapitals selbst aber ihrem
Gewissen und guten Willen überlassen bleiben soll. 1391 Sept, 21 Betlern.
S5 Atu Dreid. St. A. Urk. nr. 4772 or. mb. c. sig. pend.
Gedruckt Born Gesch. Friedr. d. Streitb. €88 f., daraus ein Stück in HaÜaus Glossarium p. 1047. ^Regest
bei Schötigen Inventar. dipL 828 nr. 9, und bei Pelzet Wenzel /, 246, und bei Stobbe 268; auch Notiz
bei Spiker p, 127 nt. 48.
Wir Wenczlaw von gotes gnaden Romischer kunig zu allen czeiten merer des
40 reichs und kunig zu Beheim bekennen und tun kunt offenlichen mit diesem brive allen
den die in sehen oder hören lesen : wiewol das sey das wir vormals beyde fursten
geistlichen und wertlichen grafen freyen dinstluten rittern knechten steten und aUer-
a) N nfhehen , LX nflieben. b) N oder e. in k. cz. nyemande in B<uur. c) M Ire.
* nr. 208 ort. 6. * s. die Anm. zu diesem Datumsort p. 847 tit. 2.
45 ' nr. 208 art. 2.
350
Reichstag zu Nürnberg im September 1390.
1391
Sept. 21
meniclichen unsern und des reichs getrewen gefreyet und in die besundere gnade getan
haben , das sie und ire bürgen aller und iglicher geltschulde , es sey hauptgute gesuche
oder pfände oder sust welcherley das were, die sie den Juden unsern camerknechten, wie
die genant oder wo die gesessen sind, "oder wie und in welcher mazze die schulde dar-
gangen und gemachet were , genczlichen und aller Sachen ledig und embrosten sein sol- 5
ten, ydoch so sind vor uns komen die hochgeborne Katherina marggrafynne zu Meyssen
unsere mume Fridrich Wilhelme und Jurge gebruder ire sone marggrafen zu Meyssen
unsere liben oheimen und fursten, und haben uns underweiset wie das sie von unsern
vorfaren an dem reiche Romischen keysern und kunigen über die Juden die under in
gesessen sind unsere camerknechte etliche gnade und freyheide erworben haben , und lo
baten uns mit fleizze das wir sie solcher freyheide lassen** geny essen und dobey noch
lautte derselben irer brive gnediclichen behalten wolden. des haben wir angesehen ire
redliche und fleizzige bete und euch nucze und getrewe dinste die ire vorfaren und euch
sie uns und dem reiche oft und dike nuczlichen und williclichen getan haben teglichen
tun und furbas tun sollen und mögen in kumftigen czeiten, und haben dorumb mit wölbe- 15
dachtem mute gutem rate und rechter wissen die egenanten unsere mumen und oheimen
und die Juden die under in gesessen sind unsere camerknechte uss der vorgenanten
unserr gnaden* geczogen und genomen cziehen und nemen sie doruss von Romischer
kuniclicher mochte in kraft dicz brifes, also vernemlichen*^ das allermeniclichen beyde
von Wucher gesuche schaden und was über das hauptgute komen und gewachsen ist von so
den egenanten Juden frey ledig und loze sein sollen; und umb das hauptgute meinen
und wollen wir, das das zu der egenanten unserr mumen und oheimen gewissen und
guten willen sten und beleiben sollen, also, was sie domite tun, das das volkomene kraft
und macht habe und dobey unverkerlichen beleiben solle", und gebieten dorumb allen
fursten geistlichen und wertlichen grafen freyen herren dinstluten rittem knechten laut- 25
richtern und mit namen den obmannen und hauptluten des lantfrides wo die gesessen
sind gemeinscheften der stete merkte und dorffer und sust allen andern unsern und des
reichs getrewen und undertanen ernstlichen und vesticlichen mit diesem brife , das sie
die vorgenanten unsere mumen und oheimen wider solche unsere gnaden nicht hindern
oder irren in dheyne weis sunder sie dobey gerulichen beleiben lassen^ als libe in sey so
unsere swere ungnade zu vermeyden. mit urkunt dicz brifes versigelt mit unserr
kuniclichen majestat insigel, geben zun Betlern noch Cristes geburde dreyczehenhundert
a) mangelhafter Satz; vielleicht fehlt hier etwa lehaldig sint — gen den Joden, das p. 84S, 18-20 ateht^ vgl. p. 846f
17-19. b) om. or. c) Hörn vomemelichin. d) Hörn getmwlichin behalden und beliben laßin.
* Die Gnade der Judenschulden-Äufhebung vom 16 Sept.
1890 ißt gemeint. Eine weitere Judenplünderung berichtet
zum Jahr Uli von den Markgrafen zu Meißen und
Landgrafen zu Thüringen Spangenberge Manßfeld. Chr.
foL 866K
• Also das Judenschuldengesetz vom le Sept. 1890 er-
fährt, angeblich mit Rücksicht auf ältere Privilegien der
Markgrafen, hier eine Modifikation, d. h. sie werden oms
dieser Gnade von 1890, die auch für sie bestimmt war,
gezogen und genommen, wie denn auch die oben steltenden
Bestimmungen wesentlich abweichen von den in nr. 174
ort. 1 gegebenen. Offenbar findet hier eine Ausnahme statt
von der Festsetzung in nr. 174 ort. 7, womach das Gesetz
von 1890 durch keine königlichen Spedalpi^ivilegien durch-
kreuzt werden sollte. Das hier zutreffende Privileg ist
wol nicht das von isao, welches A. Kirchhoff Die ältesten
Weisthümer der Stadt Erfurt p. 295 aus Rudolphi Gotha
diplomatica 6, 209 f, anführt, da dasselbe nur auf
Lebzeiten Friderich*s des Ernsthaften geht; aJter ein
Schatzungsrecht der Markgrafen scheint um I868 bestan- 85
den zu haben, s. Kirchhoff l. c. VermuthHch wollten jetzt
die Markgrafen da« Kapital der Juden einigermaßen
geschont wissen, weil sonst das ihnen zustehende Scha-
tzungsrecht gelitten hätte; wie sie dem einen Theilder
Ihren nur die Hälfte des Kapitals bei Erfurter Juden er- io
lassen {Kirchhoff 298), so etwa werden sie es auch bei
Juden ihres eignen Gebiets gehalten haben, dort ohne
Zweifel mit Rücksicht auf das Interesse der Stadt Erfurt,
hier mit Rücksicht auf das eigene Interesse. (Das bei
Kirchhoff und Stobbe citierte Werk Sidori Gesch. der 45
Juden in Sachsen p. J44 f. ist mir hier nicht zur Band,
scheint aber die Sache nicht völlig verstanden zu haben.)
Deshalb befreit Wenzel alle Gebietsangehörigen der
Markgrafen unbedingt nur von Wucher u. s. w., stellt es
dagegen ganz in die Gewalt der Landesherm wie es mit so
dem Kapital gehalten werden soll, während nach nr, 174
art. 1 auch dieses unbedingt zu erlassen wäre.
Merz 7
und
rarhher
G. Judenschulden. 351
jare und domoch in dem eynundnewnczigisten jaren an sand Matheus tage unserr reiche ^^^^
des Behemischen in dem newnundczweinczigisten und des Romißchen in dem sechczehen-
den jaren.
[in verso] Ad relacionem Johanms Merzeburgensis electi
Ä E. Bartholomeus de Novaeivitate. Wlachnico de Weytmule.
g) Abrechnung Nürnbergs bei der Ausführung der Judenschulden -Tilgung.
206. Einnahmen Nürnbergs bei der Ausführung der Judenschulden- Tilgung, 1391 Merz 7 1391
und nachher [Nürnberg].
Aus Nürnb. A. Konterv. Jahresregister 1 ; und zwar Abth. I auf fol. 887* neuer Foliierung, aus dem
10 Rechnungsjahr 1890 Merz i» (sant Gregorii tag in der vasten) bis 1891 Merz 14 (eritag nach sant
Grcgorii tag in der vasten); und Abth, II auf fol 48i^ neuer FoUierung, aus dem Rechnungsjahr
1391 Merz 14 (eritag nach sant Gregorii tag in der vasten) bis 1892 Merz 19 (eritag nach sant Ger-
druden tag in der vasten).
Größtentheils gedruckt von Hegel in St. Chr. 1, 128 aus gleicher Queüe.
15 [/] Reeepta von der Judenschuld wegen.
Itexn recepimus von unsem bürgern , die den Juden schuldig waren und den unser
herre der Kömisch kAnig gnad tet daz sie dez hauptguts mitsampt dem gesuche ledig
wurden (und waz daz kost gen demselben unserm herren künig und den seinen , daz hat
man auf dieselben geslagen die den Juden schuldig warn, also daz ieds 100 guidein 30
20 guidein geben solt nach markzal). und daz ward von dez rats wegen empfolhen dem
Mertein Haller und Karl dem Holtzschuher daz einzewemen. und davon haben sie einge-
nomen biz auf disen hewtigen tag 6700 und 60 guidein und 328 Ib. und 4 sh. newer hllr.,
als sie dasselb schon und redlichen verrechent haben, bei der rechnung gewesen sein
von dez rats wegen her H^rhtolt Beheim, her Ulman StromciV, und her Nyclas M&flfel, her ^^^
25 Jobs Tetzel, Heinrich Fütrer, und Cristan Schopper der frager. actum feria 3 ante j/eisz
Gregorii anno 91. unum pro 1 Ib. und 9 V, sh. hllr. summa in toto in hallensibus
10300 Ib. 9 Ib. und 13 sh. hllr.*
[11] Reeepta von den, die den Juden schuldig waren, sider der nehsten
rechnung.
30 Primo recepiimis 75 Ib. hllr. Item recepimus iterum 200 und 62 7i guidein. unum
pro 1 Ib. und 11 sh. hl. summa in toto in hallensibus 481 Ib. und 17 */, sh. hllr.*
207. Ausgaben Nürnbergs bei der Ausführung der Judenschulden- Tilgung. 1391 Apr. 1 mi
und vorher und nachher [Nürnberg], ^^^- ^
vorher
und
Aus Nürnb. A. Konserv. Jahresregister 1 j und zwar Abth. lauf fol. 426* neuer FoUierung, aus dem
35 Rechnungsjahr 1890 Merz 12 (sant Gregorii tag in der vasten) bis 1891 Merz 14 (eritag nach sant nachher
Gregorii tag in der vasten); und Abth. II auf fol 4e9^~-470* neuer FoUierung, aus dem Rechnungen
Jahr 1891 Merz 14 (eritag nach sant Gregorii tag in der vasten) bis 1892 Merz 19 (eritag nach sant
Gerdruden tag in der vasten).
Theihoeis gedruckt von Hegel in St. Chr. 1, 128 aus gleicher Queüe.
40 [/] Ausgeben von der Judenschuld wegen.
Item es ist zu wissen, daz man awsgeben hat von der wegen, die den Juden schul-
dig waren und den unser herre der küLnig der schuld ledig sagt, von derselben sach wegen
umb brief botenlon und auf teg ze reiten und ander sach biz auf disen hewtigen tag 300
und 31 guidein und 800 und 69 Ib. 17 sh. und 3 haller. und bei der rechnung warn von
4« dez rats wegen Bevhtolt Beheim, Ulman Strcymeir, Nyclais Muffel, Jobs Teczel, Heinrich
* Ich berechne 10299 Ib. 4 sh. hl — Bei unum ist immer * Dieß finde ich richtig,
zu ergänzen florenum.
\
352 Reichstag zu Nürnberg im September 1390.
I3S1 Futerer, und" Cristan Schopper der frager. unum pro 1 Ib. 9 sh. und 9 hllr. summa
^nd ^T^ toto in hallenfiibus 1362 Ib. und 4 7s sh. hl.^
•^•■**'* [//] Ausgeben von der Judenschuld wegen.
nachher [1] Primo dedimus 4000 guidein hern Worziboy, die wir unserm herren küinig
schuldig warn von der gnad wegen die er uns und den unsern getan het von der Juden- s
schulden wegen daz wir der ledig sein selten nach ausweisung dez briefs den er uns
j^j darüber geben hat, darumb wir onsers herren küinigs und sein qmiaxizen* haben, actum
^pr. 1 sabbato ante Ambrosii anno 91.
[2] Item darnach haben wir daz hernachgeschriben gelt widergeben als die burger
vom rat hiezzen widergeben von der wegen die niht burger hie waren, et** omnes jura- lo
verunt, [Folgt nun eine Reihe solcher Ausgaheposten , am Schlüsse noch die] summa 4652
guidein und 1 ort und 19 sh. hl. unum pro 1 Ib. und 11 Vs sh. hl. summa in hallen-
sibus 7328 Ib. 4 sh. und 4.% haller».
h) Verhalten Venedig's zu der Deutschen Judenschulden - Tilgung.
1390 208- Ant(mius Venerio Doge von Venedig an K. Wenzel^ gewährt dessen Fränkischen Bai- is
^**' '^ Tischen und Schwabischen Unterthanen die gerichtliche Gütigkeit der Außiebung der
Judenschulden, falls letztere nicht auf Venetianischem Gebiete gemacht toorden sind.
1390 Okt. 14 Venedig.
Aus Manch. R. A, Reichsstadt Nürnberg Nachträge fasc. so XII % or. mb. lü. cL e. bulla plumbea a la-
tere in filo terico rubro pencUnte. ^
Serenissimo et excellentissimo domino Venceslao dei gratia Romanorum regi semper
augusto et Boemie regi illustri plurimum honorando Anthonius Venerio eadem gratia dux
1390 Venetiarum etc. salutem et prosperos ad vota successus. imperialis excellentie vestre
Sept. 17 literas datas Präge decimo septimo mensis septembris nunc elapsi, per quas requirimur, ut
in casu, quo incole civitatum vestrarum Franconie Bavarie et Suevie vellent per Judeos 25
earum seu alios suo nomine occasione debitorum, in quibus ipsis per cambium seu quovis
modo alio tenerentur, aliqualiter molestari, prohibere velimus, ne in personis et rebus ad
cujusvis instantiam aliqualiter perturbentur, ut imperialis gratia ipsis incolis facta optatum
deducatur in finem etc., suscepimus et intelleximus diligenter, presentibus respondentes :
quod, licet civitas nostra libera et francha fuerit et sit neminique subjecta et in ea jus con- 30
muniter omnibus attributum, tamen ob contemplationem excellentie suprascripte contenti
sumus et sie mandabimus judicibus et officialibus nostris, quod de debitis, contractis per
imperiales subditos predictarum terrarum cum Judeis earum extra terras et loca nostra ,
eos nuUo modo ad alicujus requisitionem debeant molestare, sed venire stare et mercari
sinantur ut primo poterant debitis non obstantibus supradictis. ad beneplacita regalis ex- 3-^
1890 cellentie vestre sincera mente dispositi. data in nostro ducali palatio die quarto decimo
^"' '^ octubrts quarte decime indicionis.
[in verso] Serenissimo et excellentissimo domino
Vinceslao dei gratia Romanorum regi semper augusto
et Boemie regi illustri plurimum honorando. *^
a) eod. Fntrcrer tin. b) eod. if ioll wol et bedeuten.
* Dieß finde ich richtig. — Diese Rechnung ?uit wol einzunehmen er vom König beauflragt war, dat. 189 1
auch im Merz 1891 etattgefunden wie nr. 20e Abth. I. Merz 15 (Mi. n. Gregor.), Münch. R. A. Urk. Nürnb.
* Borzivoy von Swynar des Römischen Königs ober- Reichsstadt Nachtr. fasc. 66« ad 1891 XII '/• op. mb, c.
ster Pfleger in Baiem bekennt, daß ihm Bürgermeister sig.pend. *^
und Roth der Stadt Nürnberg 4000 fl. bezahlt haben, die ' Ist 1 Ort := 7^ hl. , so kommt heraus 7827 Ib. 8 sh.
sie dem König schuldig waren von der Juden-schulde / ort.
wegen der er sie und die im ledig gesagt hat, und die
D. Städtische Anstalten und Gesandtschaaen. 353
209* Antonius Veneria Doge von Venedig an Nürfiberg, gewählt den nach Venedig komr taso
menden Nürnbergem die gerichtliche Giltigkeit der Ai^fhebung der Judengchulden, ^*'' ^^
falls letztere nicht auf Venetianischem Gebiete gemacht worden sind, 1390 Okt. 15
Venedig.
5 Au9 Münch, R,A. Reichsstadt Nürnberg Nachtrüge fasc. so XII % or. mb. liL cl. c. bulla plumbea a la-
iere in filo Unteo pendenle; auf Rückseite unter der Adresse Unke N {wol Norimb. bedeutend und
nwh in Venedig darauf geechri^en), redite pro debitis {eret in Nürnberg beig^ügt).
Anthoniua Venerio dei gracla dux Veneciarum etc. egregiis et nobilibus viriß • • pro-
consuiibus et conaulibns civitatis Norembergi amicis dilectis salutem et sincere dilectio-
10 nis affectum. intellectia imperialibus literis atque veatris necnon bis que nunciua vester
lator earum verbo voluit expllcare super facto gracie vestre conmunitati et nonnullis aliis
per imperialem excellentiam attribute pro debitis Judeorum etc., presentibus responder
mus : quodf qaemadmodum vobis notorium esse potest, civitas nostra semper fuit et est
libera atque francha neminique subjecta et in ea jus conmuniter omnibus est atributum;
i5tamen, prout scribimus serenisaimo domino regi predicto, ob contemplationem sue ma-
jestatis sincereque caritatis quam gerimus ad vestram conmunitatem mandabimus judici-
bus et officialibus nostris, quod mercatores et cives vestros Yenecias accedentes pro debi-
tis, in quibus ipsis Judeis modo aliquo tenerentur, dummodo contracta non sint in terris
et locis nostris, nullatenus debeant molestare nee inquietare, sed permittantur venire
20 Stare et mercari sine contradicione aliqua non obstantibus debitis supradictis, ad bene-
placita vestra sincera mente dispositi. data in nostro ducali palacio die 15 octubris in- i8$o
did/mis 14.
[in verso] Egregiis et nobilibus viris • • pro-
consulibus et consulibus civitatis Korimbergi.
Okt. 16
»6 D. Städtische Anstalteo nnd Gesandtschaften.
210. KosAen Nürnbergs heim Tag im Sept. 1390 sowie zuvor und hemack. laoo
1390 Febr. 23—1393 Apr. 11. ^'^^^^
1898
AuM Nüntbn Ardtio-Konierv. Stadtrechnung von l89Q'i99Si im Auezug. Apr. ii
[1] Fer. 4 in vigilia sancti Mathie apostoli 90 : item ded. F. Pflchler 1 Ib. und 15 ^^^
30 sh. hl., ze lawfen gen Weissenburg und fdrbaz gen Ulm von des tags wegen, als in finser
herre der kunig verkündet het, der do sein solt uf oculi. Mtn e
[2] Post computacionem [diese fand statt an sant Gregorii tag in der vasten anno Menia
etc. 90] : item ded. Hansen Sigel nuncio 8 sh. hllr., ze laufen gen Weissenburg, daz sie
etwen irs rata heraanten zu der atet boten von Swaben, die da hie warn von dez von Zolr
S5 wegen und von dez briefs wegen umb die 40000 guld. von der Juden* wegen daz man
den ledigen solt. — item ded. C. Langen nuncio 15 sh. hll., ze laufen gen Winsheim
und Rotenburg in eodem facto. — item ded. Hansen von Winsheim 15 sh, hllr., ze
laufen gen Regenspurg in eodem facto. — item ded. umb wein auf daz rathawse, da
die stete hie warn und dea tags warten judica, den unser herre der k&nig gemacht het, v«*^ ^o
40 14 V, sh. hllr.
* Auf die Judauacftc «cm iaa& («. RTA.t)zu bcjnehen; St. Chr. /. 208, 28-8iin V&bindung.
mit dieser steht auch die Rechnungsnotiz au* Nürnberg in
Dentscbe Belchitaga-Akten II. ^^
354
BeichsUg za Närnberg im September 1390.
Maiil
^990 j^^j Per. 4 ante diem sancte Marie annnciacioniB : item ded. uni nancio 7 7t ^^*
^ hllr., der ein brief tmg gen Frankenfort, den unser herre der kftnig den steten auf dem
Bein gesant het von dez tags wegen.
[4\ Fer. 4 ante diem sanctonun Nerej et Achillej* : item es kosten die zwu fert,
die Michel Zerer tet, einew gen Prag und die andern an den Reyn zu den Beinischen s
steten von der 30000 galdein wegen, 18 Ib. und 18 '/, sh. hl. — item dedimos C. Mendel
12 sh. hllr. umb wein, do der borggraf her Hinatzko and her Worziboy in seinem garten
waren. — item propinayimns dez bischofs rat von Trier 8 qr. vini, samma 1 Ib. nnd 6 sh.
hl. — item propinavimns den von Rotenburg 4 qr. vini, summa 13 sh. hllr. — item pro-
pinavimus den von Esselingen 4 qr. vini, summa 13 sh. hl. — item propinavimns den lo
von Bewtlingen 4 qr., summa 13 eh. hl. — item propinavimns den von Weyl 4 qr., summa
13 sh. hl. — item propinavimns den von Ulm 8 qr., summa 1 Ib. und 6 sh. hl. — item
propinavimns den von Bvbrach 4 qr. , summa 13 sh. hl. — item propinavimns den von
Botenburg anderwait 4 qr., summa 13 sh. hl. — item propinavimns den von Halle 4 qr.,
summa 13 sh. hl. — item propinavimns den von N6rdltn^en und von Memmingen 8 qr., is
summa 1 Ib. 6 sh. hl. — item propinavimns den von Hailprunnen und Wimpfein 8 qr. ,
summa 1 Ib. 6 sh. hl. — item propinavimns den von Oemftnde und Awln 8 qr., summa
1 Ib. 6 sh. hl. — item propinavimns den von Giengen 4 qr. , summa 13 sh. hl. — item
propinavimns den von Winsheim 4 qr., summa 13 sh. hl. — item propinavimns den von
Weissenburg 4 qr. , summa 13 sh. hl. — item propinavimns den von Augspurg 8 qr. , so
summa 1 Ib. und 6 sh. hl. — item propinavimns hern Heinrich von Aptsperg 6 qr., summa
19 sh. und 6 hl. — item propinavimns hern Hinatzko und hern Worziboy 12 qr., summa
1 Ib. und 19 sh. hl. — item propinavimns den von Tynkelspühel 4 qr., summa 13 sh.
hl. — item propinavimns dem burgermeister und dreien dez rats zu Maidburg 8 qr. vini,
summa 1 Ib. und 6 sh. hllr. — item propinavimns einem ritter von Eolmair* und den von »
Basel 8 qr., summa 1 Ib. und 6 sh. hl. — item propinavimns dem bischof von Bamberg
16 qr., summa 2 Ib. und 12 sh. hl. — item propinavimns dem burggrafen seniori und
seinen sflnen' 24 qr. vini, summa 3 Ib. und 18 sh. hl. — item propinavimns dem apt von
Ebrach 6 qr., summa 19 sh. und 6 hl. — item propinavimns dem von Wertheim 12 qr.,
summa 1 Ib. 19 sh. hl. — item propinavimus den burgern von Bamberg 8 qr., summa so
1 Ib. und 6 sh. hl. — item propinavimus dem pfleger vom Rotenberg 6 qr., summa 19 sh.
und 6 hllr. — item propinavimus dem lantrihter von Awrbach 4 qr., summa 13 sh. hl. —
item dedimus 2 Ib. und 3 7, sh. hllr. umb wein den herren und steten auf daz hawse, do
sie hie warn am auffart-abent*. — item propinavimus der dreier f&rsten reten von Meintz
Cöln und Trier 12 qr. vini , summa 1 Ib. und 19 sh. hl. — item propinavimus dez herzogen -^5
rat von Ghilich und hern Burchar^ Stumpf 12 qr. vini, summa 1 Ib. und 12 '/, sh. hl. —
item es kost die vart, die Ber. Pfintzing tet zu unserm herren k&nig von der Reinischen
stete der Juden und anderer geprechen wegen, 84 Ib. und 12 Vt ßb, hl. — item dedimus
umb visch , die man schankt herzog Ruprec&ten dem eitern und her2^^ RuprecAten dem
iSBo jungern, do sie hie warn sabbato post Urbani, 1 1 Ib. und 18 sh. hl. — item propinavimus 4o
^'' '^ dem alten burggrafen 16 qr. vini, summa 2 Ib. und 12 sh. hl. — item propinavimus dem
i890
Mai 11
' Die nächite Frager-Periode beginnt mit feria 4 post
diem beati Bonifacii d. /i. 1890 Juni 8,
* Kolmar im Elsaß <$t gemeint.
* Friderieh V Bf. von Nürnberg und eeine Söhne
Johann III und Friderieh VI.
* Wenn bis hieher die erete Vertammlung dieser
Rechnungeperiode eich mit ihren Propinationen eretreckt,
eo waren auf derselben zwar meiet Städte, aber auch
einiges von Fürsten und Herren erechienen. Auch der
König scheint damals schon erwarta worden zu sein
{siehe nr. an art. i). Statt seiner kamen die kön. Räthe
Hinatzko und Worziboy. Unter ihrer Mitwirkung ist
wol die Verabredung nr. 148 getroffen worden (vgL 45
nr. 148 art. 6 item alz mit uns gerett ist von unsera
herren dez kunigs raten). Die mitanwesenden Herren
haben wol unter sich eine besondre Verabredung getrof-
fen, die mit der städtischen Verabredung nr. 148 in den
meisten Punkten korrespondierte. 50
D. Städtische Anstalten und GesandtschaAen.
355
bU
Apr, 11
bischof von Bamberg 16 qr., summa 2 Ib. und 12 sh. hl. — item propinavimus graven ^^^^
Johansen von Spanheim 8 qr., summa 1 Ib. und 6 sh. hl. — item propinavimus herzog
Adolfen und herzog Ruprechten seinem sun 32 qr. vini, summa 5 Ib. und 4 sh. hl. — item
es kost die vart, die Ber. Ffintzing und Peter Haller teten zu der Newenstat zum lantfrid,
5 31 Ib. und 8 7, sh. hllr. — item dedimus Mr. nunciö 1 Ib. und 17 Vi sh. hl., ze laufen gen
Münichen zu dem herzogen, do man Jobs Tetzel den eitern bat daz er im verschrib ob
unser herre der k&nig herkomen solt, und von dez aichers^ von Ingelstat wegen. — item
propinavimus den zwein herzogen von Bairn 32 qr. vini halb welsch, summa 5 Ib. und
16 sh. hllr.* — item propinavimus den von Regenspurg und Memmingen 12 qr., summa
10 1 Ib. und 4 sh. hl. — item propinavimus den von Ulm By brach und PfuUendorf 16 qr.^
summa 1 Ib. und 12 sh. hl. — item propinavimus den von Rewtlingen Gemünde Giengen
und Awln 16 qr., summa 1 Ib. und 12 sh. hl. — item propinavimus den von Sweynfdrt
4 qr., summa 9 sh. hl. — item propinavimus den von Augspurg 8 qr., summa 16 sh. hl. —
item propinavimus den von Rotenburg 10 qr., summa 1 Ib. hl., und auch den von Din-
15 kelspuhel. — item propinavimus den von Weissenburg 4 qr., summa 6 sh. hllr. — item
propinavimus den von Hailprunne und Wimpfen 8 qr., summa 12 sh. hl. — item propi-
navimus den von Nördlingen und Poppfingen 8 qr., summa 12 sh. hl. — item propinavimus
den von Halle 4 qr., summa 6 sh. hl. — item propinavimus den von Winsheim 4 qr.,
summa 6 sh. hl. — item dedimus 3 Ib. und 16 7i sh. hllr. umb wein, do sie' sich samen-
20 ten in Ulrich Hallers hawse.
[6] Fer. 4 ante diem sancti Eyliani : item ez kost die vart, die Peter Haller tet gen
Nördlingen, do die stet dohin all gemant heten, 36 Ib. 19 sh. und 6 hl. — item ded.
26 sh, hllr. dem Eraftshofer, die er verzert het zu hern Worziboy gen Awrbach von dez
tags wegen, den unser herre der könig erlengt het biz auf Bartholomei.
85 [6] Fer. 4 ante diem sancti Egidii': item ded. 2 Ib. und 11 sh. hllr. Michel Zerer, Äug,8i
ze reiten gen Ulm mit den briefen, die her Worziboy und die andern, die mit im hie
warn, von dez tags wegen, der erlengt waz worden biz auf unser frawen tag nativitatis, sept.a
dargesant heten. — item ded. 1 Ib. und 2 sh. hl. F. Eitel nuncio, ze laufen gen Regens-
purg und Weissenburg von dez tags wegen, der Bartholomei hie gewesen solt sein, den Äug. 24
so unsers herren dez kunigs ret erlengt heten biz auf Marie nativitatis. — item propinavimus sept.8
hern Hinatzko und hern Worziboy 12 qr. vini , summa 1 Ib. und 19 sh. hllr. — item
propinavimus hern Hintschich Pflug 8 qr., summa 1 Ib. und 6 sh. hl. — item propinavimus
18$0
JuU 6
1890
Äug. 24
ft) Name Aioher^ oder BtMeha/tigung eioher (der von OMgkeitt v/egen MqßgeicMrre abmitat mkd. WB. 1, 414h)t
* Ein TumieTj welches während der obigen Rechnunge-
35 Periode in Nürnberg abgehalten wurde, hatte eine große
Anzahl von Fürsten Herren und Rittern in die Stadt
geführt und den Rath zur Verabreichung vieler Wein-
geschenke an die Besucher veranlaßt. Man kann nicht
genau erkennen, an welcher Stelle des JaJiresregisters die
40 liste der zu der politischen Versamn^ung Gekommenen
auPiört und wo das Verzeichnis derjenigen beginnt
welche nur des Ritterspiels wegen erschienen waren. Es
wurden in der obigen Rechnungsperiode 1890 Mai ii-
Juni 8 zwei läge in Nürnberg verrechnet^ da verschiedene
45 Namen zweimal unter den Beschenkten erscheinen. Doch
kommt es auch sonst vor, daß zweimal bei einem Aufent-
halt an dieselben Slädteboten gegeben wurde, s. Hall
anderweit, Nördlingen anderweit, Ulm anderweit, Weis-
senburg zu zwein moln nr. 180 art. 2 ex. Hier ist es
50 übrigens eine zweite Versammlung t die Städtenamen
beider Gruppen decken sich nicht.
' Ohne Zweifel die Gesandten der Städte Regenspurg
bis Winsheim. Denn unmittelbar vor dem Posten über die
Versammlung im Haller^schen Haus zählt das Jahres-
register die oben mitgetheilten Weingeschenke an die eben
erwähnten Städteboten auf. Diese Namen würden zur
zweiten Versammlung in dieser Rechnungsperiode gehö-
ren, außerdem vielleicht alles was nach am auffart-abent
steht, also von item propinavimus der dreier fflrsten reten
von Meintz C^in und Trier an. Auf dieser zweiten Ver-
sammlung erschienen die kön. Räthe Hinatzko und Wor-
siboy, welche zu der ersten Versammlung dieser Rech-
nungsperiode gekommen waren, nicht wider; dafür wird
Berthold Pfinzing zum König geschickt. Daß außer den
Städten auch Fürsten und Herren auf diese zweite Ver-
sammlung kommen sollten, geht doch wol schon aus
nr. 148 art. 8 und 4 hervor.
' Die nächste Frager-Periode beginnt mit fer, 4 in vig.
sancti Michelis d. h. 1890 Sept. 28,
356 Reichstag ta Nürnlierg im September t390.
t39o hem Wlachniko 8 qr. , sumina 1 Ib. und 6 sh. hl. — item propinavimus den von Sotenbarg
^*^*^4qr., summa 13 sh. hl. — item propinavimus dem pfleger bu Parkstain 6 qr., summa
tasa 19 sh. und 6 hll. — item propinavimus den zwein burggraven 24 qr., summa 8 Ib. und
Apr.ti jg ^^ j^j^ — j^^^ propinavimus den von Sweinfurt 4 qr., summa 13 sh. hl. — item pro-
pinavimus hern Cristan von Pl&menrod 6 qr., summa 19 sh. und 6 hl. — item propina- 5
vimus den von Regenspurg 6 qr., summa 19 sh. und 6 hl. — item propinavimus dem
pfleger vom Rotenberg 6 qr., summa 19 sh. und 6 hl. — item propinavimus den von
Augspurg Ulm und Rewtlingen 12 qr., summa 1 Ib. und 19 sh. hl. — item propinavimus
graven Johansen von Spanheim 10 qr., summa 1 Ib. 16 sh. und 3 hl. — item propinavimus
den von Wesel 6 qr. , summa 1 Ib. und 3 hllr. — item propinavimus den von Nördlingen lo
4 qr. , summa 13 7i sh. hl. — item propinavimus den zwein lantgraven vom Lewchtenbeig
isoo ^^ Vo summa 2 Ib. und 18 V, sh. hl. — item ded. 15 Yi ^^- hllr. umb wein pim nusse
Sept. 11 und ander ding den burgern auf daz hause dez suntags vor exaltacionem sancte crucis,
do die f&rsten und herren hie warn und die burger auf dem hawse bei einander warn. —
86pti4 item ded. 6 sh. hllr. umb malfasy auf daz hawse, do die herren hie warn crucis. — item ts
propinavimus der alten margrafin von Meichsen' 16 qr. vini, summa 3 Ib. hl. — item
propinavimus herzog FridTichen von Bayrn 24 qr. , summa 4 Vi Ib. hl. — item propina-
vimus den zwein burggraven* 24 qr., summa 4 */« Ib. hl, — item propinavimus margraf
PridricÄen von Meichsen und graven H. von Hennenberg 24 qr. , summa 4 */, Ib. hllr. —
item propinavimus dem bischof von Wirtzpurg 24 qr. , summa 4 7i Ib. hl. — item propi- ao
navimus dem bischof von Bamberg 16 qr., summa 3 Ib. hl. — item propinavimus graven
FridWcAan von Oetingen* 8 qr., summa 1 */, Ib. hllr. — item propinavimus dem von
Wertheim 12 qr., summa 2 Ib. und 5 sh. hl. — item propinavimus hern Hinatsko und
hern Worziboy 12 qr., summa 2 Ib. und -5 sh. hl. — item propinavimus hern Hyntschik
Pflug 8 qr., summa 1 y, Ib. hl. — item propinnvimus hern Dyßlaw von der Weytenmftl ss
8 qr., summa 1 7s !">. hl. — item propinavimus den zwein von Heydegk 8 qr., summa
1 7« Ib. hl. — item propinavimus den*^ marschalken von Pappenheim 8 qr., summa 1 7s Ib.
hl. — item propinavimus der frawen von Prawnegk 6 qr., summa 1 Ib. und 2 7s ^h« hl. —
item propinavimus dem apt von Ebrach 6 qr., summa 1 Ib. und 2 7s ^^^ h^* — ^tem pro-
pinavimus dem bischof von Augspurg 12 qr., summa 2 Ib. und 5 sh. hl. — item propina- 3o
vimus graven Bieinrich und graven Quntherre von Swartzpurg 12 qr., summa 2 Ib. und
5 sh. hllr. — item propinavimus hern Heinrich von Aptzberg zu Aptsperg 4 qr. , summa
15 sh. hl. — item propinavimus den von Regenspurg 10 qr. vini, summa 1 Ib. und 17 7s sh.
hl. — item propinavimus hern Erkinger von Heßpurg 10 qr., sumtna 1 Ib. und 17 7s ß^-
hl. — item propinavimus den von Halle 4 qr., summa 15 sh. hl. — item propinavimus S5
den von Dynkelspöhel 4 qr., summa 15 sh. hllr. — item propinavimus den von Weissen-
burg 4 qr., summa 15 sh. hl. — item propinavimus den von Winsheim und Sweinfört
6 qr. , summa 1 Ib. und 2 7s ^^' ^1* — ^^^^ propinavimus den bürgern von Sultzpach
6 qr. , summa 1 Ib. und 2 78 sb. hl. — item propinavimus dez von Wirtenberg rat 10 qr.,
summa 1 Ib. und 17 7s ^^- ^I* — ^^™ dedimus 6 sh. hllr. umb wachs zu den briefen von 4o
der m&Qz wegen. — item dedimus 6 sh. hllr. von den schenkkandeln* ze samnen und
herwider heim ze tragen, do die herren von der mAnz wegen hie warn. — item dedimus
4 Ib. und 19 7s ^^^ ^1* ^^^ wein auf daz rathause, do die herren von der münz und der
w) cod. wie.
* Die Wittwe Fridericha deB Strengen Katharina ' ühnan Stromer St, Chr. l, tB, e Aal grafen ^ die tat. 45
Tochter Heinriche XII Grafen von Benneberg, vgl Cohn Bearbeitung dee ehr. Norib. bei Oefele SS. HR. BB. 1, st?
Stammtafeln nr. ei. übertetzt mit comes. Ebenso iet et mit Wertheim.
* Von Nürnberg, 9. ülman Stromer St. Chr. i,fte,5 ^ Kanne zum Schenken, e. Lexer in S(. Chr. i, «9/*.
wo nur purkgraf in der Einzahl steht.
D. Städtische Anstalten und Gesandtschaften. 357
Juden wegen hie warn und nach tisch ie rat waz. — item dedimus 15 sh« hllr. den sold- tsso
B-JL^ OB
nem^ die mit den von Regenspurg riten zu dem Newenmarkt, do sie hie gewesen warn ^^
von der mAnz und der Juden wegen. '^^
[7] Fer. 4 ante Tyburcii et Valeriani' : item 37 Ib. 17 sh. und 3 hllr. kost die vart, ^^^^
5 die Bertolt Pfinczing und Jobs Teczel teten gen Vorcheim auf den tag, den fürsten herren 4pr. it
und stete da laisten von dez lantfrids wegen.
[8] Fer. 4 ante diem sancti Thome apostoli : item ded. 1 Ib. und 12 sh. hll. Hansen issi
Syghart, ze laufen gen Winshetm Rotenburg und Sweinffirt, do wir in den tag verkunten, ^'*' ^
der da solt sein dominica ante Anthonii, do die bischöf und forsten von Bamberg •• '^^i
10 Wirczburg • • herzog Klemme und der burggraw herkumen selten von dez lantfrids und
der mftnz wegen. — item ded. 8 sh. hl. eim boten, ze laufen gen Weissenburg in eodem
facto. — item ded. 3 sh. hl. eim boten gen Regenspurg in eodem facto. — item ded.
10 Ib. und 10 Vs sh. hl. umb wein auf daz hawse, do die •• fürsten die bischöf von Bam-
berg -• von Wirczburg herzog Klemme und der hnrggrave und etlich stete hie warn
15 und ein tag beten von dez lantfrids der mAnz und anderr* sach wegen.
[9] Feria 4 in die sancti Anthonii': propinavimus dem von Haidegk 6 qr., summa i^>
1 Ib. und 4 sh. hl. — propinavimus hern Hinatzko und hem Worziboy 12 qr., summa 2 Ib. ^"^' ''
und 8 sh. — propinavimus graven BertoZ^ von Hennenberg 10 qr., summa 2 Ib. hl. —
propinavimus dem bischöf von Wirtzpurg 24 qr., summa 4 Ib. und 16 sh. hl. — propina-
90 vimus herzog Klemmen und seinen zwein sAnen 32 qr., summa 6 Ib. und 8 sh. hl. —
propinavimus graven Guntherren von Swartzburg 12 qr., summa 2 Ib. und 2 sh. hl. —
propinavimus hern Apeln Fuchs 4 qr., summa 14** sh. hllr. — propinavimus dem burg-
graven und hem Johans^n seinem sun 24 qr., summa 4 Ib. und 16 sh. hl. — propinavimus
dez lantgraven von Hezzen rat 10 qr., summa 2 Ib. hll. — propinavimus den von Regens-
25 purg 6 qr., summa 1 Ib. und 4 sh. hl. — propinavimus den von Rotenburg 6 qr., summa
1 Ib. und 4 sh. hl. — propinavimus dem bischöf von Bamberg 16 qr., summa 3 Ib. und
4 sh. hl. — propinavimus den von Weizzenburg 4 qr., summa 16 sh. hl. — propinavimus
den von SweinfArt 4 qr., summa 16 sh. hl. — propinavimus dem von Aptzberg von Renn-
bürg und dem Jostorffer lantrihter 6 qr, , summa 1 Ib. und 4 sh. hl. — propinavimus
so graven WilheZm^n von Kastei 8 qr., summa 1 Ib. und 12 sh. hl. — propinavimus dem
Stawffer dez herzogen von Bairn rat 6 qr., summa 1 Ih. und 4 sh. hL — propinavimus
dem pfleger vom Rotenberg 6 qr. , summa 1 Ib. und 4 sh. hL — propinavimus dem her-
zogen von Degk 8 qr., summa 1 Ib. und 12 sh. hl. — propinavimus hem Oorgcn Kratz
4 qr., summa 16 sh. hll. — propinavimus UlrfcA^n Weizzenberger lantrihter 4 qr., summa
35 16 sh. hl. — propinavimus den von Ulm und von Halle 10 qr., summa 2 Ib. hll. — pro-
pinavimus den von Augspurg 8 qr., summa 1 Ib. und 12 sh. hll. — propinavimus den
von Memmingen 4 qr., summa 16 sh. hl. — propinavimus den von Kauffpewrn 4 qr.,
summa 16 sh. hll. — propinavimus den von PfuUendorff 4 qr., summa 16 sh. hl. — pro-
pinavimus den von Rewtlingen 4 qr., summa 16 sh. hl. — propinavimus dem bischöf von
40 Eysteten und graven FridrtcAen von Oetingen 24 qr. , summa 4 Ib. und 16 sh. hllr. —
propinavimus dem^ von Anhalt 8 qr., summa 1 Ib. und 12 sh. hll. — propinavimus den
von Nördlingen 4 qr., summa 16 sh. hl. — propinavimus den von Winsheim 4 qr., summa
16 sh. hl. — propinavimus den von Poppfingen 4 qr., summa 16 sh. hl.
a) eod, andr mit äem Haken an d. b) vers^ritben für 16 f <m eod, oder von unat c) cod. der.
45 ' Äiu der Stadtrechnung von i89i eind art. 7 und 9. Periode begimU feria 4 in dMianctJ VaienUni d, h, 18$2
* Aue der Stadtrechnung von 1892. Die nächete Frager- Fi^, 14,
358
Reichstag zu Nürnberg im September 1390.
1898
Merz 19
1892 [10] Fer. 4 post Tyburcii et Valeriani : item 23 Ib. 6 8h. und 3 hll kost die vart,
^^' • die BertoZ^ Ffintzing tet gen der Newenstat auf den tag, den man zum andern mol do
het von der m&nze und dez lantfrids wegen, und do die f&rsten selber do warn. — *
[11] Fer. 4 post Gerdrudis: primo ded. 9 sh. hllr. Wernlein nuncio, ze laftfen gen
Amberg, do die fürsten und herren einen tag do beten, zu Jobs Tetzel von etlicher sach 5
wegen^. — item es kost dieselb vart, die Jobs Tetzel tet gen Amberg auf denselben tag,
18 Ib. und 2 sh. hll.
[12] Fer. 4 post diem pasce : item ded. 12 sh. hllr. den Schreibern und zwein zu in
ze trinkgelt yon den notein ze schreiben von der m&nz' wegen, do der fürsten und herren
Äpr. 11 rete hie warn feria 6 ante Tyburcü et Valeriani. *o
1898
Apr. 9
1890 211. Kosten Augsburgs vor hei und nach dem Nürnberger Tag vom Sept. 1390,
^7f 1390 Apr. 17 bis 1396 Juli 16.
1896
*^"^' ^^ Aut Augsb. St, A. Baurechnnng von 1890- 189€, nemUch art. 1-9 aus Jahreirechnung 1890, art, 10-88 aiu
1891t art. 84-88 aut 1898, art. 88 und 84 aut 1898, art. 86 aut 1894, art. 86 aut 1895, art. 87-89 aut
1896; und zwar art. 8. 6. 9. 80. 88. 88. 88 unter der Rubrik generalia, art. 19 und 88 unter (distributa I5
und näher unter) generalia, art. l. 8. 4. 6. 7. 8 unter legationes, art. 10-18. 16. 17. 20. 81. 88. 24.
26-89. 81. 84-87. 89 unter legatlones nostre, art. 14. 16. 18 unter daz wir uf dea lantfrid unserm
burger Patern Langenmantel usgeben haben uf gemain stette, art. 26 unter legaciones uf den lant-
fride gemain er stett.
Theilweu gedruckt in Frentdorff*t Beil. 4 in St. Chr. 4, 171 . *o
1890 [1] Misericordia domini bis Spiritus domini : item 10 sh. dn. ainem potten gen Ulme
^^u^ zu dem Radawer, daz er ritte gen N&mberge zu den stetten. — item 30 sh. dn. ainem
Mai 22 poten gen Nüi^berg mit ainem prief, da unser herre der kftng dar solt chomen uf
Apr. 23 Georii. — item 2 Ib. dn. dem Rager gen Nümberge, der lag 9 tage stille, von haissen dez
ratz zu erfarn ob der künig oder sein rate herus-chome. 25
[2] Spiritus domini 6u> dominus illuminatio : item 12 guldin haben wir geben Petem
dem Langenmantel kostgelt gen Ndmberg, dez mauls do die stett da wauren und unsers
herren dez küngs warten weiten.
[3] Suseepimus bis ecce deus : item 100 und 25 guldin haben wir bezalt den von
N&mberg, die haut in geben ^ Peter Egen an unsers herren dez kAngs gelt, daz wir so
daran schuldig wauren, darumb uns die von Nürnberg zusprachen von dez küngs priefe
wegen'.
[4] Suseepimus bis deus in loco : item 7 */s guldin Hansen dem Ilsung gen Nördlingen
Juli 26 zÄ den stetten uf Jacobi, dez mauls do unser herre der kAnge gen Wirczburge tage
Mai 22
Juni 19
Juli 17
hU24
Juli 17
a) eod. weg mit Strich von g hin, b) eod. von denelben Hand korrigiert aut bexalt.
35
* 1892 ibid. Fer. 4 post Katherine [Nov. 27] : item ded.
umb ^ein afif daz hawse, do die f&rsten herren der
lantfrid und die von Straßburg hie warn nach Andre e
[Nov. 80] 10 Ib. und 2 *i\ ab. hll.
* Vgl. weitere Münzverhandlungen in den Kotten
Nürnbergt beim Tag zu Frankfurt im Juli 1304 art. 8. 9.
10 und in den Kotten Nürnbergt beim Tag zu Frankfurt
auf 18 Mai 1897 art. 8.
' Bezieht tich wol noch zurück auf die Judentchulden-
Tilgung von 1886, wie auch die Notiz in der Baurechnung
von 1890 : Quasimodogeniti bit misericordia domini
[Apr. 10-17] : item 35 guldin haben wir geben UlricA dem
Chiinczzelman, die er fürt gen Nördlingen und die er von
unsern wegen den stetten bezalt an den 40000 guldin
dem k&og von der Juden wegen an dem sunntag quasi-
modogeniti unter der Rubrik generalia. Dat JcJir 1886
telbtt itt in der Augtburger Baurechnung nicht enthalten.
— Im Jahr 1890 enthält tie unter der Rubrik legationes
noch die Notizen : Oculi bit judica [judica durchttrichenf 40
Merz 6-20] : item so guldin haben wir geben dem Rada-
wer gen N&mberg z& den stetten uf letare [Merz la] ,
und unter gleichem DcUum auf der folgenden Seite: item
18 sh. dn. ainem potten gen Kirchain zu dem Radawer,
daz er z«!i den stetten rite gen Nördlingen , und : judica 45
bit misericordia domini [Merz 20- Apr. n] : item 1 Ib. dn.
unserm Henslin gen N&rnberge mit ainem prief z& dem
Radawer.
D. Stadtische Anstalten und Gesandtschaften.
359
1890
Sept. 4
beschaiden hett. — item 1 Ib. dn. zft rosslon dem Usunge beruf von N&rnberge, wann er
daz sein lebe Petern Langenmantel gen Präge*.
[5] Inclina bis da pacem ante Micbabelis : item 7 V, guldin Jobansen Ilsung und
Johansen Venden gen Aicbacb zu berzog FridrtcA und berzog Johanßen von der Juden ^'j^'
5 wegen von dez Holczbammers* wegen und ander saebe wegen. »<><• *5
[6] Miserere ante Matbei bis da pacem, post Micbabelis' : item 14 Ib. dn. und 2 sb. dn. septn
umb wein gescbenkt den berren und stetten uf Micbabelis, und den die uf dem lantfrid ^*g|'
bie wauren, von dez ratz baissen: dem boptman, dem von Oetingen, dem Oumppenber- nach 29
ger, dem Griffen, dem von Wellewart, ber Hansen dem Herter, den von Ulme, den von ^^'' **
10 Nördlingen, den von Dinckelspübel, den von LAtkircb, den von Gemünd, den von Giengen'.
[7] Da pacem ante Micbabelis* bis gaudete : item 12 7« guldin Jobansen Venden sept 26
gen Ulme und von Ulme gen Nörnberg von 10 tagen , dez mauls do fürsten und berren ^^^
ftberaincbomen von der mdns wegen. — item 14 guldin minder ain ort Jobansen dem oec, n
Venden gen Nürnberg von 11 tagen zA den stetten, do man tag bescbeide gen Laugingen. —
15 item 1 7s guldin unsern scbficzen zu kostgelt, die mit dem Venden aucb ritten uf die vart
biz gen Oetingen. — item 1 '/^ guldin zfi gelait aucb die vart, do der Vende berbaimrait
von Nürnberg. — item 12 7« guldin Jobansen Ilsung und Jobansen Venden gen Ulme
von 9 7i^ tagen zu den stetten, dez mauls do fÜrsten und berren tage betten bescbaiden
gen Laugingen von der münse wegen und andrer sacben. — item 20 guldin baben wir
20 bezalt Johansen Ilsung und Jobansen Venden gen Laugingen und gen Giengen von abt
tagen, dez mauls do berzog FridricA und dez küngs rate gen Laugingen komen solten von
der Juden wegen und andrer sacbe uf Galli. — item 8 sb. dn. Cbüntzlin prewknebt^ om. ig
gen Giengen zu der vorgnanten potscbaft. — item 25 sb. dn. ainem potten gen Nürnberg
mit ainem brief zu dem Venden.
25 [8] Gaudete : item 10 7i guldin baben wir bezalt Jobansen dem Venden gen Ulme zu ^**' ^^
den stetten uf gaudete. — item 9 guldin minder ain ort Jobansen dem Usunge gen Ulme
uf an aftermentage vor Symonis et Jude zu den stetten, dez mauls wie man gen Laugin- oja. 20
gen uf den tag cbomen sölt. — item 1 Ib. dn. dem Hyrn unserm scbüczen zu dem Ilsung
uf dieselben vart. — item 15 guldin Jobansen Ilsung und Jobansen Venden gen Laugingen
so zu den stetten , do berzog FridricA da waz und do si mit im retten von der gefangen wegen'.
[9] Circumdederunt* : item 4 guldin baben wir geben dem statscbriber von Ulme i^^^l
umb ainen prief , den unser berre der küng den stetten geben baut.
Jan. 22
a) eod, Holczluminen. b) cod. 10 1 c) nom, propr. t
' Langenmantel war na^h Prag abgeordnet von des
95 Frauenbergers wegen von der Vogtei wegen ^ s, Baurech-
nung vom Jahr 1890 foU 76 h.
' Der zwischen So. miserere und So. da pacem fallende
So.'justus ist in der Baumeisteramts -Rechnung nicht ge-
nannt; der Schreiber verstößt also hier gegen den frei-
40 lieh auch sonst von ihm häufig genug nicht beachteten Usus
2 Sonntage aufzuführen die i Woche begrenzen und zu-
gleich Grenzen des Zeitraums sind in welchen Ausgabe-
Posten fallen. Der Schluss dieses Zeitraums ist hier dop-
pelt bezeichnet mit da pacem d. h. Sept. 26 und mit post
45 MichaheUs d. h. nach Sept. 29, vielleicht weil der Schrei-
ber die erste Fixierung unbestimmter machen oder weiter
hinausrücken wollte, damit obiges Weingesclienk, das erst
auf Mich. d. h. auf Sept. 29 gemacht wurde, noch hier
verrechnet werden konnte, nemlich post MichaheUs d. h.
60 nach Sept. 29. Das ante Mathei [vor Sept. 21] dient bloß
der näheren Bestimmung, dieß ist das wahrscheinlichste.
— Aehnlich wie dieses post MichaheUs ist wol auch das
in ort. 5 stehende ante MichaheUs zu betrachten; zur nä-
hern Bestimmung von da pacem kann es nicht dienen^ da
es nur l Sonntag da pacem gibt; doch besser p. 860 nt. 2.
* Gemeinsame Ausgaben der Städte in Landfriedens-
Angelegenheiten sind verzeichnet in der Baurechnung vom
Jahr 1890 fol. 91^ 98 'K
* Wozu hier die Bestimmung ante MichaheUs t es gibt
nur 1 Sonntag da pacem, der also keine nähere Bestim-
mung bedarf. Doch vgl. die Anm. zu art. 14; da pacem
als der 18. So. nach Pfingsten fiel dtu Jahr zuvor auf
Okt. 10, also nicht vor sondern nach Michaelis.
* Die Herzoge von Baiem halten Augsb. Bürger ge-
fangen genommen; zu ihrer Befreiung lange Verhand-
lungen, die noch 1890 den gewünschten Erfolg halten, vgi
Baurechnung 1890 fol. 71^ ff., wol auch fol. 6oK
* Der So. circumdederunt ist der Anfangstermin für
den Zeitraum in den die Verrechnung der obigen Ausgabe
fällt. Diese Ausgabe ist der letzte Posten unter der Rubrik
Generalia des Rechnungsjahrs 1890—91. — Ebenso ist
gaudete in art. 8 der Anfangstermin; Titel der letzten Aus-
gaben-Serie unter der Ruhr. Legationes vom J. 1890-91.
360
Reichstag zu Nürnberg iin September 1390.
Apr. 2
Apr.ie
Apr,80
bis
Jttnitt
Apr,aO
Ha
Juli 9
1891 ^xo] Oculi bü letare : item 12 guldin und ain ort ains guldin Hansen dem Ilsong
^bü g^^ Ulme zA den stetten uf den sanntage reminiscere [^ebr. 19] von der manong' wegen,
Mm 5 do ^Q gtett ain pottschaft tftn weiten zA unserm herren dem kftng.
Mtn 19 [li] Domine ne longe hia quasimodogeniti : item 7 Vi gnldin Jansen dem Hsnnge
gen Ulme uf judica [Merz 12] zft den stetten, dez mauls do man der stett pottschaft Ter- 5
tigot zft unserm herren dem künge gen Präge.
[12] Jubilate bis cantate : item 12 sh. dn. ainem potten gen Ulme mit ainem prief ,
das uns die von Ulme abschrift santen dez priefs alz die potten der stette herus von Prag
gesant betten.
[13] Vocem jocunditatis^ bis dominus illuminatio : item 7 '/i guldin Hansen dem lo
Ilsung gen Ulme von 6 tagen zA den stetten dez lantfrids, dahin wir gemanot wurden von
der potten weg^n die von dem kAng komen wauren.
[14] Vocem jocunditatis bis omnes gentes ante Margarethe' : item 92 guldin haben
wir bezalt unserm burger Peter dem Langenmantel gen Prag von gemainer stette wegen
vor 18 von 46 tagen mit Peter Leow und dem Herttrich von Nördlingen^ — item 6 guldin auch t&
uf dieselben fart von ains maiden wegen der in abgieng und von gelaitz wegen. — item
18 sh. dn., die er zA gelait gäbe dez marschalks knehten. *- item 6 guldin unserm bur-
ger Petern Langenmantel gen Ulme zA den stetten von . . .^ tagen, dez mauls do man in
mant daz er mit andern potten riten solt gen NAmberg.
[15] Dominus illuminatio bis dominus fortitudo : item 23 sh. dn. unserm Henslin so
16ufel gen NArnberg mit ainem priof zA Peter Langenmantel.
[16] Dum clamarem bis deus in loco : item 3 guldin haben wir geben ainem potten,
den uns der Zindel sant von Prag wie gemain stett unser herre der kAng uf sinem hofiF-
geriht geclagt hett.
[17] Dum clamarem bis inclina : item 2 Ib. dn. ainem potten zA herzog FridricA mit ss
Aug". 27 ai^em prief gen Oetingen von der Juden wegen. — item 4 % Ib. dn. dem Henslin unserm
löufel mit priefen zA den von Franckenfurt und zA dem pischof zA Mencz.
Juli 80 [i8] Deus in loco* : item 88 guldin ungersch haben wir bezalt Petern dem Langen-
mantel gen Praug von gemainer stette wegen mit andern potten zA unserm herren dem
Aug. 24 l^i^e uf Bartholomei. die potten seind gewesen Peter Leo und Sitz Haberling. so
okt,22 [jfg] Dicit dominus bis dicit dominus 2®, poi^t omnium sanctorum* : item 2 Ib. dn.
Okt. 29, und 8 sh. dn. dem EAdorffer von NArnberg, den man us der herwerk lost, do er brief
No^i zaigt von der ladung wegen die uns unser herre der kAng tet^.
Okt. 22 [20] Dicit dominus* bis memento : item 24 sh. dn. aber dem Fritzlin gen Ulme mit
De!^24 ^^^^ prief zA den stetten. — item 12 sh. du. ainem potten mit ainem pn'^f gen Ulme ss
von der ladung wegen unsers herren dez kAngs.
a) cod. manmg. b) eod, tm Band von glchz» Hand nngencli ^Idln. o) eod. LSek*. d) über tet ein gebogner
Strich ; t&t fu lesenf
Juni 11
bia25
Juli 23
biaSO
Juli 29
bU
' Oder die T%t7 von ChruH Bimmelf ahH Mai 89
bester der Sonntag Apr. 80, weil die Sonntage in Augsb.
Baurechnung die üblichen Termine eind,
* Daee nur i Sonntag omnes gentee gibt, so kann der
Beieatz anJte Margarethe nicht zur nähern Bestimmung
dienen für omnes gentes. Man kann immerhin annehmen^
daß die Schreiber eine solche Bezeichnung voie die Titel der
Sonntage, die vielleicht nicht so sehr dienten weil sie be-
wegliche Tage smd, dadurch noch er lautem wollten, daß
sie dieselbe in Verbindung brachten mit dem nächstgele-
genen größeren Heiligen - Tag, der den Vorzug der Unbe"
weglichkeü und auch den der allgemeinen Geläufigkeit
hatte; oder es soU mit dem Beisatz ante Margarethe der
Zeilraum, in den die Verrechnung der betreffenden Sache
fäilt, weiter autgedehnt werden t Vgl. die Jtfwierkungen
zu ort. e und 7. «o
• Der So. deus in loco iet der Anfangs- Termin für
den Zeitraum in den die Verrechnung der obigen Aue-
gäbe fällt; Titel der letzten Ausgaben 'Serie unter der
Rubrik daz wir uf den lantrrid unserm burger Petern Lan-
genmantel usgeben haben uf gemain stette in dem Rech- 45
nung^'ahr 1891 - 92.
* Vgl, die Anm. zu ort. e.
' Ist 28. So, n. Pfingst. und jeder nachher bie Advent,
also Okt. 22, 29, Nov. 6, 12, 19, 2$; weil nichts näheret
dabei steht, haben wir den 28, So. angenommen, also so
Okt. 22.
D. Städtische Anstalten und GesandtschaHen.
361
[21] Memento bis exurge : item 6 guldin Petern dem Langenmantel gen Ulme von ^«*'
vier tagen zfi den stetten uf circumcisionis domini [Jan, 1], — item 18 guldin Petern dem
bis
Langenmantel von 12 tagen gen N&rnberge zu den stetten, do man taget mit unsere t'*^*^
Herren dez k&ngs rftten uf adorate primo. — item 30 sh. dn, ainem potten mit ainem jan,si
5 brief von Petern dem Langenmantel uf derselben fart.
[ä£] Adorate 3** bis circumdederunt : item 1 Ib. dn. dem statschriber von den prief , **«*»••
die man den zunflimaistern gäbe von der newen münse der herren von Bairn.
[23] Exurge*: item 10 sh. dn. ainem potten gen Ulme mit ainem® prief. — item ^e6r. is
18 sh. dn. aber ainem potten gen Ulm mit ainem prief von der fünf artickel wegen, —
10 item 8 guldin dem Chüntzelman gen Ulme zft den statten in crastino beate virginis ad g^/l
nativitatem. — item 10 guldin dem Radawer gen Ulme zö den stetten Symonis et Jude. — okt. 28
item 8 Ib. dn. dem Rauppot gen Werde zu den herren von Bairn und zu den stetten. —
item 12 guldin dem Radawer gen Ulme zu den stetten Lucie von der potschaft wegen zu De«, la
tun zd unserm herren dem küng.
16 [24] Domine ne longo bi8 misericordia domini : item 5 guldin dem Pregentzzer gen ^***
Ulme zd den stetten an fritage vor judica. — item 1 Ib. dn. zu rosslon uf dieselben fart. Mtn29
[25] Resurrexi 6t8 jubilate : item 16 */» guldin haben wir geben Peter dem Langen- ^^'^*
mantel gen Nürnberg von gemainer stett wegen, von dez tags wegen den her HainrtcA Mai 6
der Absperger von der stett wegen und unsers herren dez küngs wegen gemacht hette. —
so item 1 guldin haben wir geben dem Absperger zu ere zerung auch uf dieselben fart.
[26] Benedicta bis factus est^ ; item 12 guldin und ain ort Petern Langenmantel <^*****
und Peter Scherer, Petern Langenmantel von 4 tagen mit 3 pfAritten und dem Scherer
von 5 tagen, zu den stetten', do her Borsiboy da waz.
[27] Factus est^ bis respice', post Petri et Pauli : item 4 Ib. dn. haben wir geben Juniie
u unserm Uelin ; der rait mit Petern Scherer gen Präge. '
[28] Respice, jÄst Petri et Pauli* bis dum clamarem : item 14 guldin haben wir •^***»*
geben Petern Langenmantel und Petern^ Scherer gen Ulme zu den stetten, jeglichem au^,ii
von fünf tagen, tercia feria post Margare^Ae, zu her Borsiboy. — item 2 guldin dem Juuie
Henslin gen Behaim zu dem von Absperg von unsers herren wegen dez kungs.
so ' [29] Dum clamarem bis inclina, Mauricii*: item 9 guldin haben wir geben unserm Äug.ii
schftczen^ Henslin von Aeferdingen gen Prag, do er uns den prief praht alz her Borsiboy j,/^'^
* mit uns überain chom. — item 2 guldin den schribern von demselben prief in die kanzellei.
[30] Deus in loco, post Bartholomei bis respice' : item 30 sh. dn. umb wein geschenkt '**^'
unsers herren dez küngs raute. — item 30 sh. dn. umb wein geschenkt^ dem von Absperg, stpu i
85 dez mauls do er mit uns überain chom von unsers herren dez kftngs wegen ^
a) eod. aimem oder aixnen. b) cod. es. c) cod, es. d) cod. wahrteh. sch&ozzen , kttnn Jetzt nicht mehr naehgetehen
werden, e) cod. geichenk.
* Der So. exurge ist der Anfange • Termin für den
Zeitraum in den die Verrechnung der obigen Ausgabe
40 fällt; Titel der letzten Ausgaben- Serie unter der Rubrik
Legationes des Rechnung^akru 1891-9»,
* Der Ort der Versammlung ist nicht angegeben i viel-
leieht NördUngen^ danochin derselben Rechnungs-Periode
fol. 70t (Ue Notiz folgt Item 25 sh. dn. Petern Scherer zfl
45 rosslon gen Ndrdlingen.
* Es ist jedenfalls Respice i^ d,h, der 8. So. n, Pfing'
sten d. h, Juni 88 gemeint , und nicht der So. Respice »^
d. h. der 18, So. n, Pfingsten d. h, Sept. i. Der Beisatz
post Petri et PauH hat hier doch wol nur die Bedeutung
50 einer, vielleicht erst nachträglichen, Erweiterung des obigen
Verrechnungs' Zeitraums; vgl. die Anm. zu ort. 6.
* Wol wegen der Erweiterung des Verrechnungs-
DentBche BelohBtags-Akten II.
Zeitraums in art. 27 ist hier die 2 fache Anfangsbestim-
mung gewählt.
' Dreifache Zeit wol wie in art. 27. (Die erste obige
Notiz ist gedr. St. Chr. 4, 17 1, 29-81,)
* Das 2. Datum unmittelbar nach dem ersten auf
derselben Zeile.
' Die Augsburger Baumeisteramts-Rechnung hat unter
der Rubrik Legationes nostre des Jahres 1892 mit dem
Datum Inclina, Bfauricii bis gaudete [Sept. 15, 22, Dec.22]
auch die Angabe item 14 guldin aher Setern dem Scherer
gen NArnberg von her Borsyboys wegen von aillf tagen
Michaheli8[Sepl.S9]. Inclina tindllauricii stehen unmittel-
bar neben einander auf derselben Zeile; vgl. die Anm,
zu art. 28. Die beiden obigen Posten eiehe in St, Chr.
4, 171, 17-19.
4C
362
Reichstag zu Nürnberg im September 1390.
laoi I3i] Gaudete bis circumdederunt : item 48 guldin Johansen dem Radawer und
y^ Ludwigen dem Hftrnlin gen Nftrnberge zft her Borsiboy von 16 tagen mit 6 pfäritten von
[1898] Chnnrads von Fryberg wegen von dez Tainhusers wegen und der andern. — item 7 gul-
din haben wir geben Andresen dem Schoppffloch zergelt auch mit der obgnanten pottschaft
gen NArnberg uf und abe. — item 16 guldin umb die prief von der Juden wegen her 5
Borsiboy schriber und andern schribern umb die santprief den herren von Bairn uf den
Rein herzog Rüpprehten dem von Sponhain dem Fronberger dem von Oetingen dem lant-
fiide und her Hansen von Slibach*. — item 6 guldin haben wir geben her Borsiboys
diener und pottschaft , die wir us der herberg lösen mflsten z& Nfirnberge, und zerung
heruf biz her. — item 2 7i ll>- <1°- "^^^ ^ ^^' haben wir geben unserm soldener dem lo
. Schoppfflocher zerung gen NArnberg zA her HainricA von Absperg von der 400 guldin
wegen ^, die wir dem Haiden von her Borisiboy schuldig beliben. — item 30 sh. dn.ainem
poten gen NArnberg von Otten dez Haides wegen von der 400 guldin wegen. — item IIb.
dn. dem PrAderlin gen NArnberge zA unser pottschaft dem Radawer und dem H6rnlin. —
item 30 sh. dn. ainem potten gen NArnberg von dez geltz wegen , daz wir Otten dem is
Haiden schuldig beliben \
[32] Omnis terra bis adorate : item 200 guldin haben wir geben dez kAngs canzler
an den 1800 guldin ; die fArt Peter Scherer gen NArnberg.
[33] Esto mihi bis invocavit^ : item 400 guldin und 24 guldin haben wir geben hern
Boricziboy von unsers herren dez küngs wegen an den achtzehenhundert guldin , und lo
haben die bezalt zA NArenberg und die schaden darzA. recepit Hans Czidler hern Bori-
cziboy diner ^ *.
[34] Resurexi &ts jubilate: item 2 lib. dn. dez von Absperg kneht gen Ulmen, zA
erfaren ob dez kungz^ kanzler und her Boriziboy dar chomen. — item 6 guldin dem
Mangmaister unserm burgermaister gen München zA herzog Hansen, von dez priefez
wegen den uns unser herre der kung von seinen wegen sant'.
[35] Domine in tua, factus est^^ : item 17 sh. dn. ainem poten zA den von Oetingen ,
juniii die mAnse ze verkünden. — item 2 7s lih. dn. ainem poten zA dem von Wirtenberg, die
mAnz ze verkAnden. — item 4 Y, guldin dem Venden gen MAnchen von 3 tagen , zA reden
mit herzogen Hansen sinen riten und den von MAnchen, ob si uns gAnnen wölten zA^o
reden von ainer fruntschaft wegen mit den stetten.
[36] Dum clamarem bis inclina:item 3 guldin 3 ort aber dem Venden gen MAnchen
[1898]
Jan.
19 '96
[1894]
Mers 1-8
1898
Apr.
6-97
95
1894
Juni 14
1896
^Li9 ^^^ ^^ tagen Afre [Aug, 7] von der mAnse wegen.
[37] Resurrexi bis quasimodogeniti : item 24 sh. dn. dem Späten gen Ulm von ainer
1898
Apr. 8-9 abschrift von der 40000 guldin wegen die man dem kAng gäbe.
So
a) eod. undentlieh. b) eod. om. c) eod. Invooavi. d) Ut vieUHcIU rieMiger deiner bu Uien und leMertt oU Aeftr«ifr-
fehler/ür diener ansu§€hen. e) eod. k&ngsf f) eod. es.
I Die Baumeuteramtß- Rechnung von 1899 Hat unter
dem Datum Ecce deus bi§ dum clamarem [Aug. 4-ii]
auch noch die Notizen Item la Ib. dn. und 8 sh. dn. dem
Amman zerung, die der von Absperg hie verzart, und die
wir bezalt haben von dez ralz haissen, do er hie waz und
da wir sinen raut betten von her fiorcziboys wegen [gedr,
St. Chr. 4, 171, 14' le]. — item i guldin demselben von
Absperg dezselben mauls umb ain par hosen. — Und
ebendort unter dem Datum Circumdederunt [Febr, il d. A.
1898, vgl die Änm. zu nr. »81 art, Sj Anfange- Termin
dee Verrechnunge • Zeiträume] die weitere Notiz Item
[am Rande die gleichz. vieiL von andrer Hand herrüh-
rende Bemerkung non lege] lo guldin haben wir geben
Petern dem Scherer gen N&rnberg von 8 [8 glü^z. korri-
giert aue siben] tagen mit zwain pf&rritten dez mauls do
er dar ffirt »00 guldin her Borisiboy in die Bartholomei
[1899 Aug. 94; foet vollständig gedr. St, Chr. 4, 171, 81-88]. 40
' Dieser Poeten ist gedruckt St. Chron. 4, 17», »7-80.
^ Die Btuimeieteramte- Rechnung von 1898 hat unter
derselben Rubrik und unter dem Datum Domine ne longe
bis resurexi [Merz 80 — April e] auch nodi die Notiz
Item 8 Vt un<l ^0 guldin haben wir geben Petern dem 45
Scherrer gen NArenberg von 16 tagen mit drei pferenden
dez maulz da unsers herren dez kunigs kanzler [cod.
kanzlerz] und her Boriziboy dar chomen solten. — ArL
8» ist gedruckt in St.Chron. 4, 171, 88-85.
* Siehe die Anm. zu nr. »81 art. ». so
D. Städtische Anstalten und Gesandtschaften.
363
1899
Apr,
»8- 80
Mai i
[38] Jubilate hü cantate, Philipi et Jacobi' : item 1 guldin umb ain abschrift dem
Btatschriber von Ulm umb ain absebrift der 44000^ guldin;
[39] Vocem joeunditatis' bis dominus fortitudo, omnes gentes, suBcepimus : item Mai i
1 Ib. dn. dem Späten gen Ulm von ainer abgeschrift wegen der 44000^ guldin unserm ^^^\l
5 herren dem kfing. — item 27 sh. dn. ainem poten gen Ulm ^ z& Herman dem Roten von
der Ordnung wegen der m&ns.
10
212. Kosten Frankfurts heim Tag im Sept. 1390 sowie zuvor und hernach. '^^
1390 Jan. 1 — 1398 Jan. 26. ''tli '
1898
Au9 Frankf. St, Ä. Rechnungsbücher, art. l. »-. 4. 5. 7. 9. /i*. W-. 13 unter der Rubrik ußgebin zerAnge, •^*'*' *^
art. 19. 21. 22*. 98. 99, 80 unter uzgebin zer&age, art. 2*. 2«. 8, e. 8. 10, li; 18 ^. 19', 14-17 unter
bisundern einzelingen u(Sgebin, art, 18. 90. 22'. 25-27 unter bisundern einzeLiogen uzgebin, art.
81-84. 88 -88 unter besundern einzlingen uzgebin, art, 86 unter besundern einzlingen innemen.
Theilweis gedruckt bei Kriegk Frankf. Bürgerzwiste p. 498 f. nt, 48-48,
1890
Jan, 1
[1] Sabb. post nativ. domini : 42 gülden minus 45 regensburger virzerten Adolff
15 Wiesse der aide unde Bernhard Njgebur mit 8 pherden 11 dage, also sie zue unserm
herren dem konige gereden solden sin unde zue Nürenberg wendig worden.
[2*»] Sabb. post Valentini : Adolffe Wißen dem alden und Bernhard Nygebure 6 '«^r. 19
Wochen mit 8 pherden gein Präge zd unserme herren dem kunige 200 gülden 62 gülden;
des han sie mit namen 77 gülden in die canzelie gegebin, so han sie daz uberigegegebin
20 z& geleide und virzert, und han auch zwene boden yirkostiget mit in heruz und unsers
herren des küniges diener einen von Nurenberg an biz gein Präge. — [2*] 100 gülden
20 gülden 1 sh. umb 3 fddere wins, die man unserme herren dem kunige und den sinen
gein Präge schichte ;^nd 70 gülden fürluden', dieselbin wine gein Präge zu füren; und
5 gülden eime knechte, der mit den winen heninging , daz die icht virwarloset würden ;
25 und 5 sh. schrodern, dieselbin wine uzzüschroden^ — [2^] item 18 gülden 12 sh. 3 hell,
umb hosen und hüben', die Adolffe Wiße der aide und Bernhard Nyegebure gein Präge
fürten , alse sie zu unserme herren dem kunige geschieht wurden und die unsers herren
des kuniges dienern schenketin, und auch umb worze und dresenye *.
[3] Sabb. post Viti : 36 sh. schenkete man umb fische dem hiBchofe von Babinberg juniis
so und dem Kepler unsers herren des küniges rade. — item 2 gülden schenketen wir unsers
herren des kunigis boden , alse er zu zwein malen von unsers herren des kunigis wegin
in hotßchaft zum rade geschieht waz.
a) «ic. b) »ie, c) eod, &lm.
* Jubilate ist Anfange • Termin für den Verreehnungt-
35 Zeitraum i Philipi et Jacobi steht unmittelbar nach Can-
tote auf derseü>en Zeile, und ist wol Erweiterung des Fer-
rechnungs' 2^raums,
* Könnte auch Christi Himmelfahrt Mai 10 «etn, aber
Mai 7 ist als Sonntag vorzuziehen in Betracht der Augs-
40 burger Rechnungsperioden.
' Fuhrleuten.
* schroten =9temmen, in besonderer Anwendung von
dem Auf- und Abladen schwerer Lasten, namentlich Wein-
fässer; daher schrötare, bierschrötfere, -winschrötsere,
45 der die betreffenden Fässer auf- und ablädt} mhd. WB.
9,9, 919 i und 290 h,
* hübe = Haube, Kopßedeckung für Männer und
Weiber, mhd, WB. 1, 798 1,
* Das Wort kommt auch im Rechenbuch noch vor beim
50 94 {oder 98) Fsbr, i<22:sabb. ipso die Mathie : 18 sh. han
wir gegebin leikil Lentzil, die er vor ziden in eime bur-
germeisterampte gegeben hat umb dresenij hem Johan
von Mülheim unsers herren des kuniges ritter und zwein
unsers herren von Triere rittern. Matthias fälU im ge-
wöhnlichen Jahr auf 94, im Schaltjahr auf 96 Febr,, in
dem Scha^ahr 1899 also auf Sonntag Esto mihi und auf
keinen Samfitag-, Samßtag der 94 Febr. ist wol gemeint,
da der Wodtentag Samßtag der Frankfurter Rechnungs-
tag war. JekU Lentzil war nach Kriegks Mittheilung Bür-
germeister gewesen vom Frühfahr 1890 bis zum Frühjahr
1891, vgl, auch dessen Frankfurter Bürgerzwiste p, 996.
Das obige Wort hängt wol zusammen mit trese, das ver-
dorben ist aus dem Französischen träsor thesaurus aera-
rium fiscus, Haltaus Glossar coL 1799. (Auch im Rechen-
buch Frankfurts von 1896/96 wird einem Ritter ein dre-
seuye geschenkt, kostet 1 Gulden.)
364 Reichstag zu Nürnberg im September 1390.
laso [4] Sabb. ante Jacobi : item 20 gülden 7 sh. minner 3 hell, virzertin Jacob Klobe-
jaiaa lo^'ficji der junge und Jekil Herdan selbnftnde gein Mentze, und als derselbe Jacob Elobe- "
\auch und Bernhard Nygebüre vorwerter selbseste gein Boparten fören, als fürsten und
stede dar bescheiden hatten.
Aug,i8 [5] Sabb. post Laurentii : 34 gülden 15 sh. virzerte her Hans von Molnheim und 6
noch ein ritter mit ime unsers herren des Romischen künegis rette 8 tage mit 8 pherden
und eime mdle, also daz der rad vür sie hieß bezalen.
stpt.n [^] Sabb. ante Mathei : 16 gülden hat virzeret Henne Schilder zu unserm herren
von Triere und den von Dorpmunde mit pherden und auch davon zu lone in bisundern
heimlichen sachin von des rades wegin, als die wol wissin die daz angeet. lo
oku 8 [7J Sabb. post Francisci : 3 Ib. 4 sol. verzerete Henricus schriber gein Heidelberg
an unsers herren des koniges canceller von der Juden wegin.
okt,2i [8] Sabb. post Galli : 100 gülden 10 gülden unsers herren des kuniges kanzler^ z&
schenken als des rades frunde etzliche gnade und auch briefe in unsers herren des
kuniges hofe irklertin ^, und dan 31 gülden umb win und düch die man dem canzler is
vorgenan^ schenkete als er zu Mentze waz, und 2 Ib. 4 sh. hem Wlachnico** dem under-
kanzler um 1 par hosen und einen hüt die man ime auch schenkete.
Nov. 6 \9] Sabb. post omn. sanct. : 12 gülden virzertin GilbrecA* Weyse und Heinn'cÄ von
Wettere gein Heydelberg zu dem herzöge und auch unsers herren des kuniges canzler
von der Juden und anderer sache wegin. 20
Nov. 19 [iO] Sabb. ante Katherine : item 5 V« gülden Hennen Kempen umb ein ame wins,
die man unsers herren des kuniges canzlere schenkete'.
Dee. 81 [ii«] Sabb. ante circumcis. domini : 1 gülden schenketen wir unsers herren des
kuniges boden. — [H^] 1 gülden minner 10 hell, virzerte GilbrecÄ^ Weise und die bur-
germeister uf der stoben, also man rittem und knechten entwortÄi solde uf der stoben 26
von der Juden wegin.
1391 [^2*] Sabb. post epiphanie domini : 29 gülden 12 sh. virzerte Henrich schriber von
Wetter gein Präge zii unserm herren dem kunige als von der Juden wegin. — [-^^*] 46
gülden unsers herren des kuniges , canzler umb einen brief , den HeinricA schriber von
Wetter erwarp'. — [12^] item 4 gülden minner 2 grossen*^ umb fische, die man schenkete so
dem canzler vorgcnan*. — [12 **] item 50 gülden schenkte man dem canzler yorgenard
und unsers herren des kuniges marschalke in die^ herberge als sie von hinnen zogen. —
[i2*] item 2 Ib. 9 sh. virzerte der burggrave GilbrecAi* die burgermeister und des rädes
frunde, als sie die notein machten von der Juden wegin zusehen fursten herren rittem
und knechten und der stad. »
Jan. 14 [13] Sabb. post octav. epiphanie domini : 1 gülden virzertin GilbrecAf Weise,
Winther ' von Vilmar, unde des rades frunde, als man bi ein waz und rittem und knech-
ten phande von der Juden wegin widergab.
a) cod. irkelertln. b) wd. VoUchnito^ 0) oder grouef d) cod. hie «(. die.
* Der erwählte Büchof Johann von Camin. den umb ein pherd Herten Voigt, daz Johan von Holtz- 40
* Andre Angaben des RechenbucJu zeigen, daß um «busen den alden und Bernhard Nygebflre ein wenechin
diese Zeit ein elarkbemchtes Turnier in Frankfurt gehcU- nebint in henin gein Präge zuhet.
ten wurde {Mütheilung Kriegkt). — Das Frank f. Rechen- ^ Dieß ist vielleicht mit auf die Judensa>che zu 6e-
buch hat beim 18 Nov. 1891 : sabb. post Martini : 6 Ib. 8 sh. ziehen.
Heinrich Herren [verschrieben für Herdan f], als er mit * Gilbrecht Weise von Furbach Burggraf zu Bonamös, 45
Adolffe Wißen dem alden und auch mit Henn'cA schriber «. den Vertrag vom 8 Jan. 1891.
9 wochin mit sime pherde zu zwein malen gein Präge " Dieß ist der Name, ohne Abkürzung in der Stadt-
gerldden hat. Und ibid. beim le Dec. 1891 : item 18 gul- rechnung von 1894.
D. Städtische Anstalten und Gesandtschaften.
365
10
[14] Sabb. post Anthonii : 2 Ib, 13 sh. 7 hell, hat virzert daz pherd , daz HenrtcA ^^si
schriber von Präge reit 28 7« *ftg-
[15] Sabb. post Blasii : Herman Schelriß * 50 gülden , als man ime gab , da er half ^«^- ^
tedingen von der fursten graven herren ritter und knechte wegin mit dem rade alse von
5 der Juden wegin.
[16] Sabb. ante Gregorii* : 50 gülden Conrad Rabenolte', ime zö schenken, als er '^^^
half tedingen mit dem rade von der Juden wegin.
[17] Sabb. ante Gerdrudis : GilbrecÄ* Weisen 50 gülden, ime zu schenken, als er nertii
half tedingen mit dem rade von der Juden wegin.
[18] Sabb. ante Urbani : 1 gülden schenketen wir unsers herren des k&niges boden. ^^iso
[19] Sabb. post Margarethe : Jacob. KlobelawcA 7 gülden 5 hell.; virzerte er selb- •^"" ^'
vierde gein Mentze f&nf tage zu unsers herren des kuniges frdnden.
[20] Sabb. ante Jacobi : 1 gülden schenkete man unsers herren des kuniges zwein «^»w »
beckern, als sie dem rade ein kleinode uz brode gemacht geschenkt hattin.
15 [21] Sabb. post Michahel. : 100 gülden minner 24 sh. virzertin Adolff Wiße der Sept. ao
aide und HeinricÄ schriber von Wetter f&nf wochin mit seß pherden gein Beheim zft
unserm herren dem konige, alse sie der rat heninschichte mit unserm herren von Mentze \
[22^] Sabb. ipso die Mathie : item 100 gülden 64 gülden umb drü fuder wins und ^*^*
davonfüren , unserm herren dem kdnige zu schenken , als Johan von Holtzhusen und (j^V)
20 Bernhard Nygeb&re zu ime ridden. — [22^] item 400 gülden 39 gülden 15 sh. virzertin
Johan von Holtzhusen der aide und Bernhard Nygebdre mit 10 pherden 10 wochin gein
Beheim zu unserm herren dem kdnige; des geborten von dem gelde 20 gülden umb briefe
von hoffgerich^es wegin alse uns etzliche unser gnade und friheide da bestetiget wurden,
und 16 gülden vür ein pherd , und auch unsers herren des kuniges dorkem-
85 merern keinem und anderm sime hoffgesinde zu schenken.
[23] Sabb. in vigil. palmar. : 37 gülden umbeinrottftch vonMechil, und 36 gülden Apr.e
umb ein kornblüm tftch von Brüssel, die man schenkete hern Hanatzko und hem Bürzo-
boy's fraüwen zu der zid alse Johan von Holtzhusen und Bernhard Nyegebüre zu Präge
waren.
90 [24] Sabb. ante Georgii : 300 gülden 10 gülden han wir bezalt unsers herren des Apr. 20
kuniges canzler umb die briefe als Johan von Holtzhusen der aide und Bernhard Nyege-
büre an dem riebe han irworbin zu Beheim. — item 12 gülden hern'Ditr^are, alse d«f
mit der stede frunden Johan von Holtzhusen und BernharcZ eins teils und auch süst allein
f Anfezehin wochin zu Beheim uzgewest ist*.
35 [25] Sabb. post Albani : 6 gülden Suchen Syn unsers herren des kuniges Sprecher junin
und heralt, die ime der rad hieß schenken.
[26] Sabb. post Lamperti : 12 gülden umb 12 eleu düches, Johan Kircheim dem 8tpt.2i
hoffschriber zA schenken. «
* Vogt zu Seligenstadt, «. pag, 884, 26.
40 * Sabb. ante Greg, papae würde denselben 11 Merz ge-
ben wie da* folgende eabb. ante GerdrudU; man konnte
daher eher an Greg. epUc. Nyss. denken, wobei man für
diesen Posten den 4 Merz erhält ^ oder man liest in dem
folgenden Posten post Gerdrudis statt ante Gerdrudis,
45 also 18 Merz für 11 Merz.
* Edelknecht, s. den Vertrag vom 8 Jan. 1891.
* Das Frankf. Rechenbuch hat bei 9 Dec. 1891 ; sabb.
post Nicolai : 1 gülden schenkten wir unser frauwen der
keiserinne heraldCi als der reit von kflnig Sygemond von
50 Ungern. — Daselbst bei 11 Nov, 1391 : sabb. ipso die Mar-
tini : 98 gülden 6 sh. virzertin Adolff Wiße der aide und
Jacob Herdan 30 tage mit 7 pherden gein Präge und mit
8 pherden her heim, alse wir von unserm herren dem
konige und auch von Henrich Swartzen von Eger an
hoffgerichte gebeiscben waren; so hiße der rad dem
hoffschriber schenken 11 eleu duches, die kosten 12 ib.
2 sh.
■ In eine frühere Zeit gehört ursprünglich : Sabb. ante
Servatii [Mai 11] : item 18 V« gülden han wir gegeben JekU
Lentziln, als er uzgab vor ziden in sime burgermeister-
ampt zt bodenlon gein Präge und an daz heimliche ge-
richt alse die von Breydenbach etzwivil vom rade dar
geheischen hattin. Eingetragen 1892, s. aber art.2'die
Anm.
3gg Reichstag zu Nürnberg im September 1390.
199» [27] Sabb. post omn. sanct. : Hertwin Guldenschaff und Lorentzen Landecke 10
^^^ ' gülden zu lone, die Metzschen gülden und der fursten gülden ufzüsetzin zA zwein malen.
— item 14 gülden, die man also ufsatzte und braute,
oee. ii [28] Sabb. ipso die Thome : 14 sh. virzeriin drie diener, die man unsers herren des
kftniges frunden geluhen hatte. s
1996 ^29] Sabb. ante Sixti : item 9 gülden 7 sh. alder* virzerte Jier Habart^ Hertenberger
"' bi Fritzen Mager, als der rat daz v6r in bezalte, als in her Börzoboy von unsers herren
des kuniges wegin hergesant hatte umb stüre dem riche zd tunde.
s%ft.9o [30\ Sabb. post Michahel. : 14 sh. hell, virzerten dez rades fründe fd einen abent in
der schriberi, als her B&rziboy waz hie zft Francken/t*rf. — item 200 gülden 43 gülden lo
8 gross« virzerte her Burzoboj und her Franciscus unsers herren des kuniges diener, als
die hie acht dage lagin und der rad daz vfir sie bezalte.
Okt. 7 [31] Sabb/ ante Dyonisii : 3 gülden hern Bürzoboy's phiffern geschenkt. — item
14 sh. 2 knechten iglichem von f&nf dagen, der storm zu h&den, also her Burziboi hie
waz. — item 40 gülden HeinncA von Holtzhusen vAr alle soliche virlost , als er virlore , 15
da er von der stede wegin gein Beheim geriden waz und der herre von Plawen des rades
frftnde da angreif und er da auch schaden nam.
okt.u [ß2] Sabb. post Luce : 7 Ib. 16 sh. 26 schützen, einen tag und nacht an den por-
then zd hdden , als her Bdrzoboy und her Franciscus unsers herren des kuniges diener
hie waren. so
Nov,4 [ßS^ Sabb. post omn. sanct. : 4 engl, zwein knechten, 1 tag an Affin-porthen zd
hdden, als her Bdrzoboy hie waz '.
1997 [34] Sabb. ante Ambrosii : 1000 gülden han wir bezalt unserm herren dem kdnige
von solicher richtunge wegin , als her Burzoboj und her Franciscus von unsers herren
des kuniges wegin mit uns troffen von der vier echter von der Juden und ander sache ts
Jan. 19 wegin, daz gelt virfallin waz uf den achtzehenden tag zd Wyhenachten nestvirgangin ;
und darzd 2000 gülden von der vorgenanten sache wegin von der nesten virgangin fas-
tenmessen.
Apr. 18 \ß5\ Sabb. ante Walpurgis : dusent gülden han wir enphangin von den Juden, die
sie uns gegebin han zd dem gelde, als wir unserm herren dem kdnige gebin sollin von so
der richtunge wegin, als her Burzoboj und her Franciscus von unsers herren des kdniges
wegin mit uns troffin von wegin der Juden der vier echter und von ander sache wegin*.
jtifiiM , [ßß"^ Sabb. post Albani : 20 gülden Johannes Eircheim umb einen brief von hoffe-
gericAte, alse her Bdrziboj den rad und stad und Juden geladen hatte, daz die ladunge
abe wer'. 55
^ov,9 [ßj] Sabb. post omn. sanctor. : ddsend gülden han wir gegebin dem bischof von.
Babinberg ; darzd so han wir fdnfhundert gülden gegebin hern Burzoboy als von unsers
herren des kdniges wegin von solicher lösten zweidusent gülden wegin , als wir unserm
herren dem kunige plichtig sin von der richtdnge wegin, als her Burzoboy und her Fran-
ciscus mit dem rade und der stad hie zd Francken/urt machten. 40
1999 \38\ Sabb. post convers. Pauli : 500 gülden han wir gegebin von hern Burzoboys
wegin in namen unsers herren des kunges; und han damide bezalt vdr voll die lösten
zweidusent gülden , als wir unserm herren dem kAnige schuldig waren in der nesten
alden messe von der richtunge wegin, als her Burzoboy und her Franciscus hie traffen.
a) atM^7iu«en heller, b) eod, HalMit nach KritgVt Äbtehrift, 45
* Kriegk Frankf, Bürgerz^Ute p, 49t nt. 44 führt vom * Ibid. p. 499 nt. 4ü : „ebento wird die Richtung in
glächm Datum noch an : die richtuDge als her Burzoboy der Ausgaben-Rubrik unter demeeiben Datum bezeichnet**,
and her Franciscus mit dem rade und der stad hie zu Vgl, ibid. p. 99,
Franck. machten. Vgl, ibid, p, 98.
£. Erster Anhang : Plan einer Thronveränderung. 367
E. Erster Anhang : Plan einer Thronverandernng.
213. Markgraf Jost von Mähren verpflichtet sich gegen Herzog Alhrecht III von Oesterreich '^89
Juni 18
zu Beistand wider jedermann und sonstiger Förderung^ so tote zu besonderer Rück-
sicht auf denselben und dessen Vettern falls Jost die königliche oder eine andere Würde
5 im Reich erhielte. 1389 Juni 18 Olmütz,
Aus Wien. B. H, St. Archiv, jetzt signiert Oesterreich 407 or, mb. c. Hg.pend,, auf Rückieüe ziemHch
gleichzeitig puntnus mit herzog Albr. 1889 Murhern.
Gedruckt Kurz Oetterreich unter Albrecht III Bd. 2 p. »64 f, nr. 70, — Hegest bei Lichnowtky 4 nr, 217 1,
Wir Jost von gotes gnaden marggraff und herre ze Merhern bekennen und tun kunt
10 offenbar : das wir uns durch frids und gemachs willen unsrer land und leut freuntlich
und liepleich voraynet und vorpunden haben und vorpunden uns auch mit kraft dicz
briefs mit dem hochgebornen fursten unserm lieben oheiem herczog Albrechten herczogen
ze Oesterreich etc., daz wir dem mit allem unserm vermugen trewlich und freuntlich ge-
holffen und beygestendig sein sullen und wellen wider allermenkleich , wie die gnant
15 oder in welchem wesen eren und wirden die sein, njemand ausgenomen, an alls geverd.
und sullen und wellen auch allenthalben und in allen Sachen sein ere und frumen allezeit
werben mit ganczen trewn. und waer' daz uns in dem Romischen reich icht eren und
wirden widerfueren oder zu demselben Romischen reich chemen, so sullen und wellen
wir sunderlich unser sachen handeln und darum gevarn noch desselben unsers lieben
*o ohems herczog Albrechts von Osterreich rat, und auch in sein vettern und all ir erben
allezeit getrewlich in besunderer freuntschafft und lieb für all ander fursten behalten,
und in auch alle die recht wird und ere, die si ire land und herscheft von den Romischen
kunigen und kaisern habent, besteten und vemewn und in die allezeit pessern und nicht
ergern genczleich an alle Widerrede und gever wenn si des an uns begerent. waer' auch
^ das wir uns yndert vergessen und uns furbas wider die obgenanten gelub und puntnuss
mit yemant anderen icht verlubten und vorpunden, mit wem dez wer', mit priefen oder
mit Worten*, des nicht geschehen sol : dieselben gelub und verpuntnuss sullen wider
diesen gegenwortigen brief und die puntnuss dhain chraft nicht haben, wan wir mit namen
die obgenanten gelub und puntnuss mit unserm egenanten unserm lieben ohem herczog
^0 Albrecht von Osterreich halten wellen wider allermenikleich, nyemann ausgenomen, als
vor begriffen ist. daz geloben wir mit unsern furstleichen eren und trewn an aides stat
und an alls geverd , als wir darumb leipleich gesworn haben. mit urkunt dicz briefs
vorsigelt mit unserm anhangunden ingesigel , geben zu Olomuncz noch Crists geburt
dreiczenhundert jare darnoch in dem newenundachczigsten jare des neohsten freitags noch ^^^
85 des heiligen leychams tag.
Juni 18
214. Vereinigung von Kurpfalz Kurkdln und Kurtrier wider aUe fremden Gesellschtxßen ib9o
imdfür den Fall einer ohne der Kurfürsten Willen sich erhebenden gewaitsamen Ihron- ^** *
Veränderung. 1390 Mai 3 Boppard.
Au» Weneker appar. et instructui archiv. 418 ohne Quellenangabe.
40 ZiemHch wörtUche Anführung in oratione indirecta bei Häberlin Teuteche R, G, 4, 182 ati# Weneker /. c.
Als zu einem femer ezempel [von dem Vorkommen von Kurfürstenvereinen iU)erhaup(\ auch in anno
1390 sich begeben, daß pfalzgraf Ruprecht der älter und die geistlichen kurfürsten Friderich zu Gdln und
Wemher zu Trier sich miteinander wider alle IVembde gesellschailen (der Walen und auß Welschland)
a) CT, warten«
368
Reichstag zu Nürnberg im September 1390.
nso vereiniget, darauß nachgesetzter artikel zu bemerken : wer' es sache auch dai^ ieman nach dem Romischen
Mui8 riche mit gewalt stellen oder'darumb krigen wolte one der kurfürsten willen", das sollen und wollen wir
auch einander getruweiich helfen weren in aller maße als vor geschriben stet, durch daü das riche in sime
1390 wescn und eren bliben möge als das herkommen ist. datum etsigillatum Bopardiae in die inventionis sanctae
Jfai 3 cnicis anno 1390.
6
189S 215. Zkoei genannte Straßburger an ihre Stadt, berichten vom Fortgang ihrer Böhmischen
Reise, den Böhmisch- Mährischen Verhältnissen, einer in Nürnberg zu Ungunsten K,
WenzeVs abgehaltenen Fiirstenzusammenkunft, einer in demselben Sinne bevorstehenden
erweiterten Versammlung von Fürsten und Städten, der Krankheit K. WenzeVs, 1393
Dec. 18 Nürnberg, ' lo
Aus Straßb, St. A. I. D. G. lad. S fasc. 12 or. chart. Hl. cl. c. sig. in veno impr. wovon Reste vorhanden.
Unseren gewiligenn dienst befor und alles gftt. liebenn herenn. [1] wir lont üch
wissenn, daz uns der marggrofe und der vonn Wirttennberg und öch die vonn Oettingenn
1893 «6^ genedeklichenn und frdntlichenn unns geleittet' und geschenken haut, daz wir üch
Dec, /ä'zü rümende haut. [2] wissent öch, daz wir uf disenn fiirgangenn samestag gen Nüerenn- is
berg kumen sint, und santten zu stunt uweren und unsern brief z& heren Heinrich vonn
Appesberg. do antwwrtte er uns® mit diseme briefe der herin beslossenn ist. do santten
wir Eleselin zft stunt zu lime, und der rette mit lime noch unserme geheisse daz er zu
uns kumenn ist gen Nüerenberg. und wir hant mit üme geret, daz er mit uns ritten
wil gen Behem. dez** sint wir zftmolle fro , wene wir one in mit truwettenn zu schaf- «>
fende, [3] öch wissenn, daz marggrofe Jost vonn Merherri und sin brÄder' grossenn
krieg mittenander hant, und der künig vonn Ungern und hertzoge Obereth vonn Oesterich
helffenn marggrofe Jost *, und het der ander marggrofe Brokorp kein ander helffe dene
daz er in unsers herenn dez küniges slos us - und inrittet, so het der künig vonn Un-
gern einenn gar hefttigenn erneslichenn undugenlichenn brief geschiket unserme herenn »
demm künige , dovon nüt zu sribenn ist , also uns daz alles geseit ist. uns ist öch geseit ,
daz ein grosse samenunge in Mereren^ si. was derus werde, daz wissenn wir nüt. [4] euch
wissenn, daz hertzoge Friderich vonn Peigern dot ist^ [5] wissent öch, daz der büschof^
vonn Bobennberg und der büschof vonn Wirtzeburg und der burggrofe vonn Nüerenn-
berg und hertzogenn Klemenn rette und ander heren , die do umbe gesessenn sint , ••
ein® gros heimelich gespreche gehebet hant zu Nüerennberg. was aber der sachen si ,
daz wissent wir nüt, wene daz uns geseit ist daz in dip grossenn dienste nüt wol ge-
fall ent die ritter und kneth demm andern" dünt. und süUent die korfiirstenn uf dem
Rine und die forgenanttenn heren und die richstette, die derzft gehören, kürtz-
lichenn züsammene kumen z& Mergeltheim' und von demsellen dienste und anderer as
a) or. uB. b) or. dazt c) oder Merernnf Mererern^ d) or. büchof wie aiu^ gleich darauf toider. e) einen
vereehr. et, ein.
« Bezieht eich wahrecheinUch auf den in der vorher-
gehenden Urkunde vom 18 Juni 1889 angedeuteten Plan.
HäberHn machte die nicht ungeschickte Bemerkung daß
der obige Vertrag bald nach dem Regierungsantritte von
Ruprecht II folge, TeuUche R, Gesch. 4, 162. Ruprecht I
starb 1890 Febr. le, Voigtel-Cohn Tafel 60. Vgl. über die
Plane des Kurpfäl;fischen Hausee die Urkunde der 8 Bu-
prechte 1376 Febr. »» RTA. i nr. »2 sammt nt, i und den
Vertrag von 1896 Okt. 28,
• Auf der Reise von Straßburg über Nürnberg wich
Böhmen.
• Procop.
* Schutz- und Trutxbündnis zu Znaim 1898 Dec. is
zwischen K. Sigmund von Ungarn t Markgraf Jost, Her-
zog Albrecht III von Oesterreich, Markgr. Wilhelm von
Meißen, s. Padacky Gesch. von Böhmen 8 a, 71 und Pelzet
Wenzel i Urk. B. nr. 96.
" Friderich Herzog zu Landshut starb 4 Dec. 1898.
' Damit ist wol K. Wenzel gemeint, und zwar sein
Verhältnis zu den Schleglem; letztere s. nr. 240 nt. AuchiS
Bruno von RappoUsteinf s. L. Spach Oeuvres choisies
8,41.
^ Diese Mergentheimer Zusammenkunft fand bald dar^
aufrichtig statt, s. nr. 286 art. 8. 4.
F. Zweiter Anhang : Schisma und Romzugsplan. 369
Sachen underreden. daz ist uns für wor geseit. [6] und derof het der lantfride zft der ^^^
Naweniytat^ offenlich fiirkiinden, daz niemann denn anderen angriffenn süUe anerfolget;
wer daz dette, daz wel menn richtenn und rethferttigen^ für ein rop. [7] wissenn Ach,
daz der künig kräng ist und her Burschebo lit fich kräng bi Dach&we und ist noch nüt
6 zft unserme herenn dem künige kumenn. [8] ander merenn wissenn wir z& dirre zit
nät. einpeindenn wir üt fdrbasser, daz lont wir äch wissenn. was uwers willenn ist, daz
lont uns wissenn. [9] Och wissenn, daz wir also mome vonn Nderenberg rittenn, wene
uns herre Heinrich vonn Appesberg gesumet het. gebenn^ ann dunderstag for sant^ i89s
Dummans dag in demm 93 jore.
jo \in verso] Denn erberen wisenn demm „ rr t_ j
, •■ . , ■' - - . « «. 1 Hans vonn Kagenecke und
burfirermeisteren und dem rat zu Strosburff . , tt -i ^i
^ ... - T . 1 1 . Anderes Heilmann* \
unseren liebenn herenn dan debet.
F. Zweiter Anhang : Schisma nnd Romzngsplan.
216. £ Wenzel an P. Banifacins IX, beglaubigt seine Gesandten den Doktor Ubaldinus isso
16 von Florenz und den Minoritenbruder Nicolaus von Prag. 1390 Nov. 21 Prag. ^«••w
Au» Valikan. Arch. cod. Hgn, Urban. VI secret. anno XII; Bon. IX de cur. anno i. 9. foL 286* 'ise» eop.
Chart, coaev., die Adre$9e steht hier voran.
Gedruckt bei Rayn. ann. eeclet. se, 62e anno iSBO % 8, mit der nicht ganz genauen Qu^len^Angabe am
Rand Ext. apud Bonif. 1. i p. SSO, richtiger unsere Angabe; er theiU den Brief zwar beim Jahr
20 1890 mit, epricht aber unrichtig von ihm ale von literis auperiori anno datis. Wider gedruckt bei
Theiner cod. dipl. dominü temporalii eanctae eedie 8, 87 nr. ii ebenfalls aue unerer Quelle.
Sanctissime pater et domine reverendissime. etsi per tocius mundi monarchiam
et ambitum in rebus singulis varietas detestanda viguerit et vigeat usque modo, ex quibus
propter successus diverses presentis sinistri temporis plurima noscuntur inconveniencia
86 subsecuta, serenissimusque princeps dominus Elarolus Bomanorum imperator augustus et
Boemie rex genitor noster carissimus, dum ageret in humanis, circa scandalorum diremp-
cionem® ipsorum feliciter procurandam soUerti christianissimaque sedulitate vacaverit :
nichilominus tamen nos, altissimi favente clemencia, nostri genitoris prefati vestigiis
accuracius inherentes, ad hoc invigilamus assidue curaque sollicita meditamur, qualiter,
30 divina nobis assistente clemencia, fructum uberem afferentes, malignitati temporis et
malorum incursibus finem optabilem imponamus, erigentes volonte domino regium animum
ad queque paratum magnifica, sicut secreta agibilia certis oculatis et utilibus respectibus
deposcentibus exegerint^nos acturos, eo videlicet quod, qui rem quampiam aggressurus
dignoscitur, humeri valitudinem juxta rei difficilis, circa quam versatur intencio, magni-
Mtudinem, quantum possit efferre, rimari debeat et accurate^ metiri. ut autem, pater
beatissime, sanctitati vestre de premissis et aliis secretis agibilibus nostris plenarie patefiat
intencio, ecce^, nunc animo deliberato sano fidelium nostrorum accedente consilio et ex
a) or, rethferttige. b) im or. Ut entweder gMtimet oder gebenn vereehr. go — oder ga — . e) aanntl d) or. da§
durdutriehene dd, tool dar! debet, ist hier vol eher als au*gt$iriehen €aunuehen, dadiee« Notiz hieher auch
40 nicht paett; ee io{d«r%oll aieh richtig am Sehlueee der Adresse, e) cod. direpclonem, 2%e<fier diceptionem ,
Bayn. em. dlrempüonem. t)Sayn. exegemnt» ebenso Theiner. g) eod. accorare. b) nicht eccleiiae, wie
Bayn. liest.
■ Vgl. nr, 78 art. 8. Ribeaupierre in den Oeuvres choieies 8, 48 Paris und
* Wol derselbCj der auch bei der Straßburger Gesandt- Straßburg laee. Das Verhältnis Straßburgs in Jenen Zd-
46 Schaft vom Merz 1885 nach Böhmen betheiligt war und ten zu K. Wenzel s. in der angef. Abh. überhaupt,
dort in Gefangenschaß gerieth, s. Louis Spach Bruno de
Deutsebe Beicbitags-Akten II. ^7
370 Reichstag zu Nürnberg im September 1390.
1890 certa sciencia ad sanctitatis vestre presenciam destinamus honorabiles Ubaldinum de
Florencia decretorum doctorem consiliarium familiärem domesticum commensalem et
firatrem Nicolaum^ ordinis fratrum minorum confessorem devotos nostros dilectosde inten-
cionibus nostris distinccius informatoe, quibos inier cetera capitula' seu articulos presen-
tibus interclosos responsionem literarum sanctitatis vestre commisimus exponendam, 6
eidem sanctitati vestre devotissimo studio supplicantes , quatenus eadem vestra sanctitas
dictis familiaribus nostris in exponendis eisdem fidem velit adhibere plenariam, tamqoam
vobis personaliter loqueremur, ipsosque favorabiliter exauditos dignetur misericorditer*
ad specialem reverenciam majestatis regie tamquam servitores nostros dilectos suscipere
commendatos, singularem in eo nobis, pater beatissime, graciam facientes. personamio
vestram beatissimam sanam et incolumem conservare dignetur altissimus regimini ecclesie
t89o ^^^ sancte per tempora diuturna. datum Präge die 21 novembrisb regnorum nostrorum
Nw, 81 anno Boemie 28 Romani vero 15.
Sanctissimo in Christo patri ac Sanctitatis vestre devotus filius
domino domino Bonifacio digna dei^ Wenceslaus dei gracia Romanorum rex i5
providencia sacrosancte Romane semper augustus et Boemie rex.
ac universalis ecclesie summo pon- Ad relacionem Cunrati^ Keppler
tifici domino nostro reverendissimo. Franciscus Olomucensis canonicus.
[1890 217. Anweisung K. WenzeVs für den Dr. übaldimut von Florenz und den Minoritenbruder
Nov. ii] Nicolaus von Prag seine Gesandten an P. Bonifcudus IX: unU sich von letzterem mög- so
liehst bald zum Kaiser krönen lassen und mit ihm alle Aergemisse in der Christenheit
beseitigen, einstweilen aber den Markgrafen Jobst von Mähren als Generalvikar des
Reichs nach Italien schicken. [1390 Nov. 21 iVogr'.]
Au$ Vatik. Archiv cod. iign. UrbazL VIsecret. anno XII; Bon. IX de cor. anno i. s. fol. ase^ — 287* cop.
Chart. co€Lev. »
Gedruckt bei Rayn. ann. ecclet. ae.SSf anno laso § 4, mit der QiteÜenangabe am Rand («. unere Quet-
lenangdbe zu nr. sie) Bonif. IX 1. i ep. cur. p. S19, wat doch tool nur unere Quelle i€t. Wider
gedruckt bei Theiner cod. dipl dominü temporalit tanctae eedie 8,37 f. eub nr. ii ebenfaXU au»
unserer Quelle.
In&ascripta sunt capitula exponenda domino nostro pape ex parte serenissimi domini so
regis Romanorum etc. per dominum Ubaldinum et fratrem Nicolaum suum confessorem etc.
[1] Et primo, quod ipsi cum omni reverencia recommendent prefatum serenissimum
dominum regem Romanorum sanctissimo domino^ domino Bonifacio pape nono cum illis
honestis et condecentibus verbis, que in tali recommendacione requiruntur etc.
[2] Secundo exponant sanctitati sue, qualiter dictus dominus rex recepit literas s&
apostolicas cum certis capitulis dicte sanctitatis , in quibus certa credencia continebatur
in personam honorabilis domini Antonii Baraballi militis Neapolitani et in personam
eciam dicti domini Ubaldini, et quod ipsum dominum Antonium diucius exspectavit. qui
*) Theiner Uett nuno , Ragn. lOtte rielUig dU Abküntung auf vi« iihtn. b) die AbMirzung im eod. ergäbe noTem-
brnin. o) Bagn, divina etatt digna dei, Theiner om. digna. d) cod. Cnnati, Bayn. om* Ad — oanonicaa. 40
e) Themer add, noitro.
* lieber dieee Beiden und ihre Geechäfte in Rom «. Pa- von P. Bonif. IX ad regnum Trinacrie Sardiniam et Cor-
lacky 8 a, 67 f. Wol derselbe übaldinus der in Palacky's aicam geschickt, im Vatik. Archiv Regesten dieses Pabstes
Formelbüchern Lief. 2 p. 44 f. als ardUepiscopus TurrUa» lib. V fol. 87 ff., dal. 8 non. sept. a. 9.
nus (Sassari auf Sardinien) kön. Gesandter und kön. con- * nr. 8i7. 45
siHarius erscheint {vgl. unsre nr. 819), und in einem Stück * Das fehlende Datum ergüft sU^ aus dem Sdw. £.
vom 8 Sept. 1898 als archiepiscopus Arborensis [auf Sar- WenzeVs an P. Bonif acius IX vom 81 Nov. 1890; vgl. das
dtnien] referendarius noster et apostolice sedis nuncius Sdir. des Pabstes an übaldinus v. 88 Jan. 1891.
F. Zweiter Anbang : Schisma und Romzugsplan.
371
cum non venisset, dictns dominus Ubaldinus practicavit dicta capitula cum dicto domino ['^^
rege et demum de ipsius voluntate cum ejus consilio ob hoc insimul congregato. et quod ^'
Visum est dicto domino regi et ejus consilio , quod in dictis capitulis continetur honor sue
regio majestatis et eciam sedis apostolice, et^ regraciatur domino nostro pape de ita per-
s fecto amore, et eum dei auxilio intendit omnino recipere imperialem coronam a prefato
domino papab et attendere cum omni diligencia ad publicum bonum Italic et imperii sacri
et simul cum domino papa operari omnia utilia pro bona reparacione christianitatis et pro
removendis omnibus scandalis et guerris, ut cum honore sacri imperii et Romane ecclesie
quiete et cum bona pace vivatur, et ita quam cicius poterit, cum summe sint sibi cordi et
10 yigilanter in iis vacet et intendat continue, et nullam in iis negligenciam committet sed
cum favoribus^ sanctitatis sue se cito expediet etc.
[3] Tercio , quod regia majestas provida deliberacione disposuit mittere ad partes
Italic serenissimum principem dominum marchionem Moravie vicarium generalem sacri
imperii \ et propter bonam et oculatam^ consideracionem fuit aliqualiter retardatus ipsius
15 accessus, et ad bonum finem ; sed cum dei auxilio ipsum dominum marchionem omnino
mittet et non tardabit, ita quod honor sacri imperii et Romane ecclesie conservabitur cum
tranquillitate et bono statu Italic, de qua ipse paternam curam habet etc.
[4] Quarte, quod dictus dominus rex cum multa devocione et sincero amore offert se
tanquam christianissimum principem dicto domino pape ad omnes suos honores et sedis
20 apostolice, et certa alia specialia et particularia sua desideria' commisitper dictos suos
nuncios ambaxiatores exponenda et perficienda cum domino papa, prout habent in com-
missis sive in articulis , videlicet per honorabiles vires dominum Ubaldinum de Florencia
decretorum doctorem consiliarium familiärem domesticum commensalem devotum dilec-
tum et fratrem Nicolaum ordinis fratrum minorum de Praga devotum dilectum confesso-
s5 rem Serenissimi ac invictissimi domini Wenceslai regis Romanorum semper augusti et
Boemie regis ambaxiatore« dicti domini regis etc.
218. P- Bonifadua IX an Ubaldinua^ verordnet die Erhebung des Zehnten^ der kirchlichen i89i
Einkünfte eines Jahrs in naher bezeichneten Gebieten zur Unterstützung K, Wenzels ^^*^^
bei dem Kostenauf wand des Romzugs und der Kaiserkrönung, undbeaufl/ragt Ubaldinus
so mit Aufführung dieser Maßregel. 1391 Jan. 23 Rom,
Aus Vatik, Archiv eod, 9ign, Urban. VI secret. anno XII; Bon. IX de cur. anno i. 2. fol 819* — 821^ eop.
Chart, coaev; Hnks unten am Schbiw steht noch P. de Wser, dereelbe heifit fol, 829^ P. de Vser, foL
880^ wider P. de Wser.
36
a) die ganz4 Steüe von receplt Uten« apostolioas hii Meher fehlt bei Bayn, b) eod. pape. c) Rayn. fitatoribna , eod.
und Theiner fttvoribni. d) Bayn, occaltam , eod, und Theiner oculatam.
• K. WenzeTt Urkunde hierüber gedruckt bei Pelzet
Wenzel l Urk. B. nr. 70 pag, 90 f. Vgl. Palacky Formel-
bücher 8, 11 und Sickel Vikariat der Viskonti Wien. akad.
Sitz, Ber, 80, M nt. i. Die Urkunde ist vom i Mai 1890. —
40 Die andre Urkunde, auf welche der König eich in der
letzteren bezieht {prout in aUis nostre mc^'eetatie Htterie
demperconfectie pleniue continetur), ist schon vomieSept,
1889, Or, im Wien. H. H. St. Ä., welches das Plassenburger
Original ist das nach Wien extradiert wurde, so daß
AS Jetzt in Bamberg nur eine Abschrift vom Jahr 1775 vor-
handen ist {in Saal I Kasten A l Lade /); gedruckt bei
BäberUn Neueste T. Reichsgesch. Bd. i Vorrede pag.
XIII' XXVL Es gehört zu diesem Diplom vom leSept. 1889
der Revers des Markgrafen Jobst vom n Sept. 1889, Or.
50 im Wien. H. H. St. A., Abschrift vom Jahr 1777 im Bamb.
A. Konserv. l, c. ; gedruckt bei EäberUn Neueste T. R. G.
Bd4 Vorrede pag. IX-XII. — Man sehe übrigens auch
RTA, 1 , 894 f. in Betreff der Urkunden von 1888. — Die
Vorausschickung des Vikars ist erwähnt in dem Schreiben
Italienischer Großer an den König ohne Datum bei Pa-
lacky Formelb. 8, 44 nr. 81,
* Man darf hiebet ^ol an die Geldunterstützung den-
ken nr. 818; vielleicht caich an das Jubeljahr, wiePaJacky
8, a, 67 und ihm folgend Hefele Concitien-Geschichte e,
894 ohne weiteres thun,
' 1890 Dec. 19 {Rome ap, s, Petr, 14 kaL Jan. ponHf a,
8) erließ Bonif. IX ein Schreiben an den Ntmeius Pavo
epiec. Tropieneis :daer noch^or kurzem {nupor) aus ge-
wiesen Gründen einen Zehenten gelegt habe auf die kirchL
Einkünfte in den Prow. von Köln Mainz Trier Prag
372
Reichstag zu Nürnberg im September 1390.
1991
Jan. 93
Gedruckt bei Rayn, ann. ecelet, i€, 697 anno 1890 9 5; die Quellenangabe de% Raiynaldui zu unterer nr.
917 Bonif. IX 1. 1 ep. cur. p. 319 gehört richtiger zu untrer nr, 918; übrigem iteht bei Rayn. auch
gar nicht dat ganze Stück sondern nur bis per Alamaniam in ort. 9 und dann noch die Stelle in
releyamen — per präsentes, worauf mit einem etc. getchloeeen wird und nur noch das Datutn
folgt. VoUetändig gedruckt bei Theiner cod. dipL dominü temporcUie eanctae eedie 8,89^84 nr, 14
aue derselben Quelle wie bei uns und bei Rayn.
•
Bonifatius etc. dilecto filio Ubaldino electoCortonensi^ referendario nostro fractuom
et proventuum in civitate et dioce^i ac provincia Fragensi camere apostolice debitonun
coUectori apostolice sedis nuncio salutem etc. [1] in laudis jubilum exultans mater
ecclesia leta consurgit ad dominum sibique refert plenitudinem.graciarum, dum carissi- lo
mum in Christo filium nostrum Wenceslaum regem Romanorum illustrem veluti christianis-
simum principem circa exaltacionem fidei catholice fervere indefesse promptitudinis studio
intuetur. letamur in qua^ et nos, dum mente revolvimus magnifica sue celsitudinisopera,
que conatur laudabiliter in exterminium scismaticorum adimplere. gaudemus eciam et
merito, quod ipse, celestis benediccionis et gracie rore perfusus, ea, que sunt in oculis is
divine majestatis accepta et que eciam sacrosancte Romane ac universalis ecclesie ac
Romani imperii exaltacionem et statum respiciunt, studio diligentis indagacionis exqui-
rens illa prosequi et efficere nititur virtutibus studiosis. [2] sane nuper tam ex literiß
quam ex relacione certorum nunciorum dicti regis percepimus , quod ipse rex pro susci-
piendo imperiali diademate almam urbem Romanam accedere disposuit et disponit infra so
breve. nos, ipsius regis laudabile propositum in domino commendantes, ac speranteä quod
per hujusmodi ejus adventum in Italiam et suscepcione^ diadematis hujusmodi pax uni-
▼ersali ecclesie et terris imperii proveniet sedabuntur scandala dissidentes et discordes ad
pacem reducentur, et propterea yolentes prefato regi, ut expensarum onera, que in hujus-
modi veniendi itinere cum suo felici exercitu ipsum regem necessario oportet subire, 25
facilius valeat supportare, de alicujus subvencionis auxilio providere, ac considerantes
quod id quod pro universorum commodo disponitur eciam universiad eafavores et auxilia
prebere tenentur, deliberacione super hoc prehabita diligenti , decimam unius anni om-
nium^ reddituum et proventuum ecclesiasticorum , in regno Boemie et terris tam dicioni
predicti regis racione regni Boemie et alias® subjectis quam eciam Romani imperii per so
Alamaniam et eciam in terris patriarchatus Aquilegensis ad patriarcham Aquilegensem qui
est pro tempore et ecclesiam Aquilegensem qualitercunque pertinentibus necnon in Wra-
tislaviensi et Aquilegensi^ ac eciam in illis civitatibus et äiocesilms que venerabili fratri .
nostro •• archiepiscopo Pragensi apostolice sedis legato nato' racione legacionis hujusmodi
subesse dinoscuntur consistencium, in certis terminis per te statuendis solvendam et eciam as
exigendam ab omnibus patriarchis archiepiscopis episcopis ceterisque prelatis et personis
ecclesiasticis secularibus et regularibus exemptis et non exemptis, hujusmodi redditus et
proventus in regno et terris ipsis obtinentibus et infra dictum annum obtenturis, cujus-
cunque preeminencie dignitatis Status religionis ordinis vel condicionis existant, quibus
a) 90 lUit auch Rayn, und Theiner. b) Bayn, inquam $tatt In qna , wmOtMge Emendation. c) Bagn. suBceptio- 40
nem, ehento Theiner. d) om. Bayn. , add. Theiner und eod, e) Rayn, aliis, cod. und Theiner alias, f) eod.
necnon qul WratUlavien. et Aqnilegen.
Salzburg Gnesen Magdeburg und in Stadt und Diöcese
von Kammerich, v. i Jan. I89i an auf 9 Jahre zu bezalden
und zur Erleichterung der auf die päbstUche Kammer
drückenden Lasten zu verwenden, und es vielleicht gut
sei {pro necessitate rerum agendarum) wenn man mit der
Geistlichkeit darüber ein Abkommen treffe, so gibt er ihm
hiezu Vollmacht, Valik. Ä. ib. f. 987^ (schickt eben den Gen.
pro quibusdam magnis et arduis nostris et Romane eccle-
sie negociis in jene Gegenden). — Es bezieht sich vielleicht
hierauf was über das Verhalten des Erzb. Konrad II von
Mainz im Jahr 1898 zu päbstUcher Geldforderung her-
vorgeht aus Münch. R. A. üb. reg. Ut. eccl. Magunt. nr. 4 45
(20) f Ol. 498^-498.
* lieber dieses Verhältnis des Prager Erzbischofs zu
den Diöcesen Meißen Bamberg Regensburg vgl. Gersdorfs
Erörterung im Cod. dipl. Sax. regiae Haupttheil 9 Band
9 oder Urk. B. des HochstifU Meißen Bd 9 Vorberichtpag, 50
IX-XII.
F. Zweiter Anhang : Schisma und Romzugsplan. 373
aut eorum alicui nulla privilegia et indulgencias sub qaacunque verborum forma yel ^^^
ezpresfiione concessa quoad hoc volnmus suffiragari, (preterquam a yenerabilibos fratribus ^'
noBtris sancte Romane ecclesie cardinalibus hujusmodi redditus et proventus inibi obti-
nentibus et obtenturis imposterum qai nobiscum assidue indefessis laboribus onera uni-
6 versalifi ecclesie sorciantur, necnon a dilectis filiis hospitalis sancti Johannis Jero^olimitani
et beate Marie Theotonicorum magistris prioribus preceptoribus et fratribus qai contra
hofltes fidei Christiane exponunt jugiter se et sua, et preterquam a personis eccleeiasticis
in civitatibus terris atque locis que per dilectos filios nobiles yiros Stephanum et alios
duces Bavarie consanguineos ejusdem dueis Stephani mediate vel immediate ubique tenen-
lotur consistentibus , in quibus quidem civitatibus terris atque locis ducum et consan-
guineorum Stephani ducis predicti prefato Stephano duci ex certis causis racionabilibus
eciam decimam unius anni duximus concedendam'^ \ quos cardinales magistros priores pre-
ceptores et fratres ac personas ecclesiastica^ in civitatibus terris atque locis dicto Stephano
duci concessis consistentes a prestacione hujusmodi decime exemptos esse volumus et im-
15 munes) solvendam exigendam et colligendam ac in relevamen onerum expensarum itineris
dicti regis veniendi pro suscepcione diadematis hujusmodi convertendam imposuimus et
imponimus per presentes, volentes quod hujusmodi decima per te, qui fructuum et pro-
ventuum in dicto regno ac civitate et dioc^^t ac provincia Pragensi camere apostolice
debitorum collector existis et quem ejusdem decime collectorem deputavimus et tenore
so presencium deputamus, et succollectores tuos , videlicet diocesanos locorum vel alias^ de
quibus tibi videbitur clericos duntaxat quos tu ad id deputabis, ab ipsis patriarchis archi-
episcopis episcopis et prelatis ac personis aliis ecciesiasticis secularibus et regularibus
exemptis et non exemptis in regno et terris patriarchatu ac civitatibus et äiocesibus pre-
dictis redditus et proventus hujusmodi ut prefertur habentibus et infra dictum annum ha-
85 bituris (preterquam a predictis cardinalibus magistris prioribus preceptoribus et fratribus
ac personis ecciesiasticis in civitatibus terris atque locis dicto Stephano duci concessis
consistentibus) de ipsis ^ duntaxat redditibus atque proventibus coUigatur et eciam exigatur
sine injuria et oppressione quacunque et quorumcunque, ita quod per te vel succollectores
predictos ad redditus et proventus ecclesiasticos extra regnum et terras patriarchatum
30 et civitates ac dioc^^e« predicta consistentes compulsionis officium nuUatenus exten-
datur. [3] primum enim terminum solucionis medietatis decime hujusmodi statuimus
et esse volumus festum assumpcionis beate Marie virginis proxime futurum, secundum Aug.i6
vero terminum solucionis alterius medietatis ipsius decime festum nativitatis domini nostri 2><e.M
Ihesu Christi extunc immediate secuturum. [4] denique volumus, quod hujusmodi
35 decime exaccio fiat secundum taxacionem decime in dictis regno terris patriarchatu civi-
tatibus et diocen&t^ factam, vel, ubi nulla hujusmodi taxacio certa fuit facta, secundum
modum morem et consuetudinem in exaccione et solucione hujusmodi decime in illis
partibus hactenus observata, et sine aliquo onere illorum a quibus hujusmodi decima
exigetur^. [5] et ne de moneta, in qua fiet et fieri debebit solucio dicte decime, valeat
40 hesitari, vitenturque gravamina que propter hoc viri ecclesiastici pati possent, volumus,
quod per te et succollectores prefatos ipsa decima ad monetam in prefatis regno terris
patriarchatu civitatibus et diocm&t^ communiter currentem levetur et eciam exigatur et
a) eod. concedendam. b) eod. als mit Uebentrich ergibt alias , Theiner alios. c) Theiner ipsis, cod. ipsiiuu d) Theiner
exigatur; da» vcrhergthende observata ist em, aut dem obserratis, das eod, und Theiner htiben.
45 ' Darüber eine bes, Urk. Vatik. A. ib, f. 82f'-8»4^, daJt, %e-8atu ib, f. 826^-827'. Die bei Rayn. 1890 9 8 atu ib,
Rome apud #. Petrum 8 id, nw. [e Nov.] pontif, a. 1 [i89oy, f. 827'' 828* und f, 828'* erwähnten Schreiben des Pabstt
er eoUte den Zehnten erhalten wegen seiner Auslagen zur darüber an alle geistl, u^ weül. Gewalthaber sind ebenfalls
Beilegung des Schtsma's, vgl, den päbsil. Auftrag mit Cle- v, e Nov, {Rome apud s, Petr, 8 id. nov- pontif, a, /).
mens zu unterhandeln v. 1890 Nov, s bei Rayn, ann, 1890
374 Reichstag zu Nürnberg im September 1390.
18^1^ tibi et succoUectoribus predictis nomine camere nostre apostolice recipientibns persolvatcir
jnxta oonstitacionem super hoc editam in ooncilio Wiennensi \ ita qnod pretextu alicujue
cambii debitores et solutores dicte decime non grayentar, quodque circa hoc joxta con-
stitacionem ejusdem Wiennensis concilii calices libri et alia omamenta ecclesiastica divinis
officÜB deputataex causa pignoris^ vel alias occasione dicte exaccionis nullatenos capian- s
tnr recipiantor distrahantur vel eciam occupentor*. [6] quocirca discrecioni tue per
apostolica scripta mandamuB, quatenus decimam ipsam a prefatis patriarchis archiepis-
copis episcopis prelatis et personis ecclesiasticis de ipsorom ecclesiasticis redditibos et
proyentibus, quos iofra regnum et terras patriarchatum civitates et iioceses predicta ob-
tinent et per dictum annum obtinebunt, (preterquam a cardinalibus magistris prioribus lo
preceptoribus et fratribus et aliis pro dicto Stephane dnce deputatis supradictis) per te
vel alium seu alios exigere et coUigere studeas diligenter. nos enim tibi prefatos patriar-
cbas archiepiscopos episcopos prelatos et personas ecclesiasticas, hujusmodi redditns et
proventus infira prefata regnum terras patriarchatum ac civitates et dioceses obtinentes et
infra hujusmodi annum ut premittitur obtenturos, (cardinalibus magistris prioribus pre- is
ceptoribus et fratribus et pro dicto duce deputatts duntaxat exceptis) ad solvendum tibi
vel a te deputandis dictam decimam in eisdem terminis auctoritate nostra per censuram
eoclesiasticam et eciam per sequestracionem ipsorum reddituum et proventuum in eisdem
regno et terris patriarchatu ac civitatibus et dioceaibtis consistencium (si expediens fuerit)
per te vel alium seu alios compellendi et invocandi ad hoc (si opus fuerit) auxilium brachii »
secularis plenam et liberam concedimus tenore presencium facultatem , non ohstSLntibus
tam felicis recordacionis Bonifacii pape VIII predecessoris nostri ac de una et de duabus
dietis^ in concilio generali quam aliis constitucionibus apostolicis quibuscunque , seu si
eisdem patriarchis archiepiscopis episcopis prelatis et aliis personis ecclesiasticis vel qni-
bttsvis aliis communiter vel divisim a predicta sit sede indultum quod ad solucionem n
hujusmodi decime minime teneantur et ad id compelli aut quod interdici suspendi vel
excommunicari aut extra vel ultra certa loca ad Judicium evocari non possint per iiteras
apostolicas que de indulto hujusmodi et toto ejus tenore ac de verbo ad verbnm et propriis
ipsorum ordinum loc^rum et personarum nominibus plenam et expressam non fecerint
mencionem , et quibuslibet privilegiis indulgenciis exempcionibus et literis apostolicis so
quibuscunque dignitatibus seu ordinibus et specialiter sanctorum Benedicti et Augustini
Cluniacensi Cisterciensi Premonstratensi Carthusiensi Grandimontensi Vallis umbrose et
Camaldulensi et ipsorum nniversitatibus generaliter vel specialiter sub quacunque forma
vel expressione verborum a memorata sede concessis de quibus quorumque^ totis teno-
ribus ac de verbo ad verbum in nostris literis plena et expressa mencio sit habenda. [7] ad sa
hec volumus, quod predicti ordinarii de fructibus redditibus et proventibns suis ecclesias-
ticis hujusmodi decimam fideliter et integre persolvant, ita quod sibi circa hoc non indul-
geant sed in hoc agant bona fide ac si tali officio in extraneis fungerentur, quodque ipsi
ordinarii in scriptis redigi faciant quidquid pro dicta decima de ipsorum proventibus ec-
clesiasticis duxerint persolvendum . [8] eciam volumus tibique eadem auctoritate con- 4o
eedimus, quod tu necnon a te deputandi illis^ de regno et terris patriarchatu ac civitatibus
et äioceaibus predictis, quos ex defectu non facte solucionis hujusmodi decime excommu*
nicacionis suspensionis et interdicti sentencias incurrisse contigerit, ab eisdem sentenciis
post satisfaccionem debitam, facta prius tibi fide vel hujusmodi deputandis de satisfaccione
hujusmodi, absolucionis beneficium impendere valeatis, et super irregularitate, si quam 45
a) cod. {»ignerls. b) «te. 0) TMmmt qnorUBqne y eod, qnonunennque. d) «od, «md Thoftur Ulos.
* Clem, 2 de deeimü 8, a (conc. Vtenn, 18I8 1 . Hefek ' IMd.
CondUen-Geschichte e, 471).
F. Zweiter Anhang : Schisma und Romzugsplan. 375
forte sie ligati, non tarnen in conteniptum clavium, celebrando divina vel immiscendo ae 1391
illis contraxerint, poasitis eciam dispensare. ceterum quia forsan nonnuUe expersonis eccle- ^^^^^
siasticis supradictis adeo pauperes sunt, quod ad solucionem hujusmodi decime impotentes
existerent, volumos, quod quoad ilios de regno terris patriarchatu ac civitatibus et dioc^
6 8ibii8 predictis, qui per te summarie et de piano reperti fuerint in solucione hujusmodi
decime in predictis terminis facienda ut premittitur impotentes, super quo tuam conscien-
ciam oneramus, relaxes prefatas sentencias, et super irregularitate, si quam sie ligati, non
tamen in contemptum clavium, celebrando divina aut immiscendo se illis contraxerunt^,
cum eisdem eciam auctoritate apostolica dispenses et facias dispensari. nostre tamen in-
lotencionis existit, quod bii, quorum facultates ad integram solucionem hujusmodi decime
supportatis aliis oneribus consuetis non suppetunt, ultra quam juxta suarum hujusmodi
facultatum exigenciam commode possint, illi vero, qui de illa decima nichil solvere pote-
runt, super qua impotencia tuam eciam conscienciam oneramus , ad solvendum aliquid^
pretextu imposicionis hujusmodi nuUatenus compellantur. nos enim tibi etsuccoUectoribus
15 per te deputandis et vestrum^ cuilibet quitandi liberandi et absolvendi illos, a quibus
hujusmodi decimam receperitis, plenam et liberam concedimus tenore presencium facul-
tatem. tu igitur premissa sie exequi studeas solicite et prudenter, quod de bona dili^
gencia et providencia possis apud nos merito commendari. datum Bome apud sanctum j^ ss
Petrum 10 kal. febr. pontificatus nostri anno secundo^.
80 De curia
Johannes de Canevariis.
219. P. Bonif actus an Ubaldintt^, bevollmächtigt ihn^ von Bisch. Johann von Lebtis, welcher 139s
den vom Pabste dem König zum Romzag gewährten Zehnten eigenmächtig erhoben und ^^-^^
nicht abgeliefert hat, das Geld für die apostolische Kammer einzuziehen. 1393 Jan. 16
25 Perugia.
Aus Pelzel Wenzel 1 ürk. B. pag. 95 f, nr. 74 und zwar wie er sagt ex originaU archivi eecl. Rom.,
allem diese Angabe über ein zu Grund liegendes Original ist wol nicht richtig, das Original wird
an den Adressaten geschickt und in Rom nur eine Abschrift zurückbehalten worden sein, die von
uns mit Kursive aufgelösten PelzeFschen Abkürzungen sprechen auch mehr für eine vorgelegene
SO Kopie, die Verzeichnisse des Pariser Archivs über das Vatikanische kennen kein derartiges Ori-
ginal.
Bonifacius etc. dilecto filio Ubaldino electo Turritano referendario nostro et apos-
tolice sedis nuncio^ salutem etc. dudum accepto, quod carissimus in Christo filius
noster Wenceslaus Romanorum et Boemie rex illustris ad Italic partes pro imperiali diade-
85 mate suscipiendo habebat personaliter se transferre, prout id suis etiam diversarum litte-
rarum tenoribus et nunciis significavit : tibi, ut expensarum onera, que propterea habebat
subire, facilius supportare valeret, in regni Boemie et Alamanie et patriarchatus Aquile-
gensis partibus imponendi decimas unius anni, casu quo veniret, alias secus, tibi dedimus
a) Theiner contraxerint, eod. aehHnt oontraxenmtt su haben oder letztet t getilgt? b) Theiner aliquo. c] eod. nos-
40 tnun , Theiner veHtrun. d) den Reet hat Theiner weffgelaaeen.
* Es wird mit obigen Dingen nicht mehr zusammen- dioceeis seinen Nuntius ad Alamanie et nonnuUas alias
hängen, was wir von einer Gesandtschaft des Jahres 1996 partes pro nonnulUs nostris et ecclesie Romane negocüs,
unssen. Das Vatikanische Archiv enthält nämHch in einem dat, Rome apud s. Petrum n kal mardi pontif. a.7d.h.
Bande der Pabstregesten sign. Bon. IX litt. div. a. VII. I89e Febr. 19. Dagegen ist zu vgl Palacky Gesch. Böhm.
45 vni. IX. IIb. IV auffol. 88' das GeleUe des P. Bonifacius 8, a, 66 und nt. 74 sowie Palacky Formelbücher s, es
IX für seinen Gesandten Abt Benedict vom Kloster des h. nr. 46.
Pdrus de Perdpiano Benediktinerordens Terdonensis
376 Reichstag zu Nürnberg im September 1390.
J8$8 potestatem. quarum medietatem in recessu ipsius regis, reliqnam vero partem in introitu
jtin.i6 j^^Q p^ ^Q eidem mandavimus assignari, prout in nostris inde confectis litteris plenius
continetur. cnm autem, sicut accepimus, yenera&i7i8 fro^r noBter Johannes episcopus Lu-
bicensi«, hujusmodi litteris tibi directis et ad manus ejus deductis, prefatas decimas im-
posuerit propria auctoritate, nuUum ad hoc a nobis habens mandatum legitimum, cui in &
hac parte non poteras vices tuas subdelegare, ipsasque exegerit, et tibi aut camere nostre
nt debuit non assignavit, quas nobis et dicte camere ex justis et rationabilibas causis
duximus reservandas, prout etiam presentium tenore reservamus : nos, cupientes eidem^
camere indempnitatibus providere et ut de dictis decimis sicut premittitur exactis fiat
quod decrevimus , discretioni tue , de qua in hiis et aliis gerimus in domi'no fiduciam lo
pleniorem, a^ prefato Johanne episcopo petendi nostro et dicte camere nomine quascum-
que pecuniarum summas sicut premittitur per cum exactas ac ipsas recipiendi et retinendi
ac ad dictam cameram transmittendi necnon de receptis habitis et recuperatis dumtaxat
quitandi eundem episcopum et plenius absolvendi plenam et liberam tenore presentium
concedimus potestatem. volumus autem, quod de hiis, que receperis, duo facias confici is
consimilia publica instrumenta, quorum uno penes episcopum retento aliud dicte camere
1898 studeas quantocius destinare. datum Perusii 17 kalend. febr. pontificatus nostri anno
"^""•^^ quarto.
a) e(Nv'. fjnadem. b) tm. at. ac.
Fürsten- and Städte -Tag zn Frankfurt
im Jnli 1394.
Mehrere Jahre unterblieben die Seichaversammltmgen seit 1390, Erst das Jahr 1394
brachte eine solche wider , aus einer sonderba/ren Veranlassung. Markgrc^ Jost der Vetter
des Königs hatte sich mit der unzufriedenen Böhmischen Aristokratie, an deren Spitze Herr
Heinrich von Rosenberg stand, vereinigt, wnd mit ihm im Bvmde war WenzeVs eigner Bruder
5 König Sigmund j Herzog Älbrecht HI von Oestreich und Markgraf Wilhelm von Meißen;
dagegen Josifs Bruder der Markgraf Prokop und des Königs Wenzel andrer Bruder Herzog
Johann von Görlitz zur königlichen Seite hielten. Am 8 Mai 1394 begann die Gefangenschaft
des Reichshauptes, das schließlich am 5 Juli den Herren von Starhemberg zur Verwahrung
auf der im Oestreichischen gelegenen Burg Wildberg übergeben ward. Herzog Johann hatte
10 ein königliches Heer zusammengebracht, dem sich auch Markgraf Prokop anschloß; dieses
Heer lagerte bei Budweis, Aber noch war der König nicht frei. Diese Lage der Dinge
verursachte in Deutschland gewaltige Aufregung, und bot dem Pfälzischen Haus eine schöne
Gelegenheit, die ehrgeizigen Hoffnungen, die es hegte, auf einer wolgelegenen Versuchsstation
eine Vorstufe ihrer späteren vollen Verwirklichung durchmachen zu lassen. Ich schicke
15 zum Verständnis des folgenden eben nur soviel voraus, indem ich im übrigen auf Pelzel
Wenzel 1, 277-290, Palackg Böhm. Gesch. 3, a, 70-83, Städte- Chroniken 3, 170. 4, 98
nt. 1-4. 5, 46. 8, 494 verweise.
Daß die aus diesem Anlass im Juli 1394 in Frankfurt vereinigte Versammlung in
unsere Kollektion aufzunehmen sei, blieb keinen Augenblick zweifelhaft. Schwieriger war
20 die andere Frage, ob hier ein eigentlicher Reichstag zu erkennen sei, oder ob die Zusammjenr
kunft nur den Titel einer Fürsten- und Städteversammlung oder gar bloß den einer FWrsten-
versammlung verdiene. In letzterer Hinsicht kommt in Betracht, daß Frankfurt nur die
Fürsten und Herren beschenkt, nr. 234 art, 4 und 7. Auch gemäß nr. 235 art, 5 wäre es nur
ein Fürsten- und Herren-Tag ^ und Nürnberg, woher diese Aufzeichnung kommt, ist auch
25 durch keinen Eathsherrn sondern nur durch jenen öfter genannten untergeordneten Boten
Halbwachsen vertreten. Allein rnan sieht doch aus nr. 233 art. 2, daß Augsburg, vermuthlich
aber auch andre oder aUe Städte, von Borziboy nach Frankfurt gemahnt wurde. In der That
spricht die Haupturkunde nr. 222 aus, daß Kurfürsten FHlrsten Grafen Herren und Städte
beisammen gewesen, wenn auch nur die anwesenden Kurfürsten das Reichsvikariat bestellend
30 Au^h der in nr. 231 erwähnte BeschLuss ist nwr von Kurfürsten Fürsten und Herren gefasst,
aber sie lassen dann doch die Städteboten zu sich kommen um ihnen denselben mitzutheilen.
Wenn gleich aus nr. 224 art. 3 eine besondere Stellung der Städte ersichtlich wird, die man
vieUeickt auch in den ScJUuss- Aufforderungen von nr. 222 erkennen mag, so ist das doch
nichts ungewöhnlicJies, und sie sind doch da gewesen. Wo sie nicht genannt sind, scJieint
35 eine gewisse Flüchtigkeit des Ausdrucks obzuwalten, oder der Grund ist daß der Tag ohne
* Wozu laut nr. 888 da» Einverständnis der Fürsten kam : und andern forsten davon gescbeiden sin.
Deniiohe Reicbstags-Aktan II. ig
378
Fürsten- und Städte-Tag zu Frankftirt im Juli 1394.
Zweifel von fürstlicher Seite ^ veranstaltet war wenn auch das Ausschreiben fehlt. Auch die
vorhergehende Versammlung zu Nürnberg wird in nr. 233 art, 1 als Versammlung der
Fürsten und Herren {s, auch Zink weiter unten) bezeichnet^ und doch ergibt sich aus nr. 220
art. 1 und 2 daß auch eine Anzahl Städte da waren. Ich blieb bei dem Namen einer Fürsten-
und Städteversammlung stehen, Reichstag woüte ich lieber nickt sagen, da der König gefangen f
ist u/nd wenigstens direkt keinen solchen ausschreiben kann, au^h die anwesende Gesandtschaft
des Herzogs Johann nicht gleichbedeutend mit der fehlenden ausdrücklichen Vertretung des
Königs ist.
A. Die Vorver'sammlung zu Nürnberg im Mai 1394 wird von Burkhard Zink*
berichtet, PelzeP kannte noch kein anderes Zeugnis. Von dem nachfolgenden wichtigeren lo
Frankfurter Tag weiß aber Zink nichts, er kennt nur den Nürnberger : item auf sant Urbans
tag [Mai 25] da kamen die churftlrsten und herrn gen Nürmberg, und küng Wentzlaw
ward wider ledig ; und darnach was es gar unfridlich im Behmerland. Die Qtieüe für
diese Nachricht ist die anonyme Augsburger Chronik, gedruckt bei Mone Anzeiger für Kunde
der Deutschen Vorzeit 1837 Jahrg. 6, wo jedoch dieses Jahr durch eine Lücke der Handschrift is
ausgefallen ist; die betreffende Stelle findet sich eiber in dem vollständigen Texte, wie er in
St. Chr, 4, 98 mitgetheiU ist : in der jarzal unsere herren in dem 1394 jar als daz hailg
crütz funden ward [Mai 3] do ward künig Wentzelaus von Pechaim und auch Römischer
ktlnig gefangen zu den Pettlern vier mil von Praug. die fanknüss tatten sin vettern die
herzogen von Merchern und der herzog von Tütschin und ander fürsten und herren der so
vil was von dem land z& Pechaim. und f&rten in gen Praug uff sin aigen fest und legten
in da gefangen und besorgten in gar wol. und besanten die küLrflirsten und ander fÜrsten
und vil herren gen Nürenberg uff sant Urbanus tag [Mai 25], nota : darnach über ettwie-
vil zit ward er ledig ; aber ez st&nd darnach gar unfridlich in dem land z& Pechaim ,
wann siner lantzheren vil wider in waren \ Von dieser seiner Quelle, die seine einzige ist ^
und auch nichts vom Frankfurter Tag weift, hat Zink nur einen kurzen doch wortgetreuen
Auszug gegeben. Er verwechselt aber die Jahrszahl, indem er das ganze auf 1395 statt 1394,
welches letztere seine Quelle richtig hatte, zu verlegen scheint^ ; die nähern Veranlasser und
somit auch der vermuihliche Zweck des beabsichtigten Nürnberger Tags sind ihm ausgefallen :
es blieb nur noch Nürnberg unA die Zusammenkunft. Urkwaden und Berichte von diesem so
Tag fehlen. Uebrigens mag das Datum auf Urbani, das dia anonyme Augsburger Chronik
und aus ihr Zink bieten, seine Richtigkeit haben. Dasselbe steht weder mit der Augsburger^
noch mit der Nürnberger Rechnungsang oibe in Widersprach. Und diese beiden Quellen
bestätigen die Versammlung in erwünschter Weise. Die letztgenannte nr. 220, welche hier
zum erstenmal bekannt wird, gibt uns nun zwar auch nicht in die Verhandlungen selbst, 35
aber doch in die Bedeutung der Versammlung einen bessern Einblick : Fürsten und Städte
waren doch ziemlich zahlreich versammelt, rnehr die ersteren. Die Sache des gefangenen
Königs wird Borziboy geführt haben und der Oberste zu dem Deutschen Hause [Sifrid von
Veningen, art 1], besonders aber war ein Gesandter des Herzogs Johann von Görlitz an-
wesend um sich WenzeVs anzunehmen'', und mit ihnen zusammen wird des Königs Kanzler 10
Herr Johanko (art. 2) gewirkt haben. Diesen gegenüber des Herzogs von Oestreich Roth *,
* Dazu die erwähnte Wirkeamkeit Borziboy't»
s St. Chr. 6, 46, sO'Si {cf, Oefele SS. RR. BB, 1, sei),
* Im Wenzel 1,287.
* Vgl dazu die Berichtigungen Frentdorffe in St. Chr.
4, SS nt. 1'4.
" ülman Stromer St. Chr, 1, 84, 1-7 weiß von beiden
Vereammiungen zu Nürnberg und Frankfurt nichte,
ebenso die Ännalee Matteeneee M. G. SS. 9, 887. Pelzel
Wenzel 1, 887 und Palacky Böhm. Geech. 8, a, so, welche
die beiden Vereammiungen berichten, tetzen die Nürn-
berger, für die eie offenbar nur dae Zeugnie Zinfe haben,
doch richtig auf 1894 und nicht 1896.
* Siehe die Anm, zu nr. I88 art. 1.
' Nicht aber Herzog Johann telbet, wie Häueeer 1, 807 45
anführt; nur sein Rath iet eowol in nr. 88O art. 8 alt in
der Proklamation nr. 882 , auf die eich Häueser beruft,
erwähnt, sin erber bodschailt heißt es an letzterer SXeÜe.
' Auch nr. 880 art. 8 dez von Osterrich rat, und dann
wider dez herzogen von Oesterrich rat so
Einleitung. 379
ohne Zweifel von Seiten Herzog AlhrecMs III und der Aufständischen überhaupt. Wahr-
scheinlich beziehen sich edle die Schenkausgaben in art. 1 und 2 von nr. 220 auf diesen Tag;
daß auf solche Art Einige doppelte Propination erhalten^ ist wol als Begrüßung und Ab^
schied zu deuten; art, 3 geht auf eine spätere Versammlung («. lit. E). Man kann froh sein,
5 daß in Nürnberg dieses Schenkbu^h erhalten blieb j da die eigentliche Stadtrechnung vom
Jahr 1394 fehlt und man für diese Versammlung so wesentlich auf die städtischen Notizen
angewiesen ist: denn außerdem wissen wir ja sehr wenig.
Und doch lässt sich der Verlauf der Versammlung durch ziemlich sichere Vermuthung
charakterisieren. Zwar, daß, wie Häusser^ berichtet, die Deutschen Fürsten sclion auf
10 dieser Nürnberger Zusammenkunft beschlossen hätten ^ gemäß den Reichsgesetzen den Pfalz-
grafen bei Rhein zum Verweser des Königs zu ernennen und ihm die Sorge der Befreiung
WenzeVs zu übertragen » und daß somit die folgende Frankfurter Versammlung wol eigentlich*
nur die Bedeutung gehabt hätte « daß Ruprechtjetzt das Vikariat wirklich antrat (Juli 1394)*,
das wird sich nicht belegen lassen. Im Gegentheil, alle diese Dinge gehen erst auf der zioeiten
'5 Zusammenkunft vor. Was war es aber mit der ersten? In der anonymen Augsburger Chronik
ist es die Böhmische Gegenpartei des Königs welche die Deutschen Herren zu der Nürnberger
Versammlung antrieb ; ist dieß richtig , so kann die Absicht nur gewesen sein diese Deutschen
Herren auf ihre Seite und somit ebenfalls zum Abfall von Wenzel zu bringen^. Wir sahen
schon f daß auch die Vertreter des Königs erschienen und die neue Versammlung zu Frank-
wfurt nöthig wurde , und man darf denken daß durch den Einfluss der königlichen Sachwalter
die Absicht der Böhmischen Rebellen in Nürnberg verpuffte. Wahrscheinlich wurde aber
auch nichts positives zu Gunsten der Befreiung des Königs erzielt ; wahrscheinlich haben die
genannten Fürsprecher des gefangnen Fürsten zwar Hilfe fUr diesen verlangt y aber die Auf-
richtung des Pfälzischen Reichsvikariats nicht begünstigt. Die folgende Frankfurter Ver-
25 Sammlung bringt dann für den König wenigstens die vorläufige Aussicht auf Hilfe und
zunächst die moralische Unterstützung, zugleich aber für den Pfalzgrafen die Erhebung zum
Reichsvikar,
Der in nr. 220 art, 1 erwähnte Werthaim ist Qraf Johann , der am 26 Mai (Dinst,
vor unsers Herrn Auffahrttag) 1394 nebst derkAcht, die mit ihm über den {Egerer) Landr
w frieden zu Franken und zu Baiem gesetzt sind^ aus Nürnberg von der Stadt Regensbwrg
ihren Beistand gegen die schädfßichen Leute verlangt^. Im Eingang des betreffenden Schreibens
wird gesagt : als wir jeczo zu Newrenberg mit den fursten herren steten und ewch geret
haben von der gleven wegen die man Hansen Renczel zuschicken sol, die schedlich lewt
in dem lantfrid s&chen und angreyffen süIIen, gebieten und manen wir ewch u. s, w.
35 Daraus sieht man, daß zugleich mit der wegen der Gefangenschaft des Königs hier zusam-
mengetretenen größeren Gesellschaft auch die genannten Landfriedensvorstände hier tagten,
und diese werden die Gelegenheit benützt hohen sich mit den anwesenden Reichsständen '
ihres Bezirks über die schwebenden Landfriedensangelegenheiten zu verständigen,
B. Frankfuriisches Geleite zu der Versammlung daselbst, — Indem die
40 Deutschen Fürsten und Städte sich zu Frankfurt versammeln sollen, ist diese Gemeinde ver-
anlasst, in dem denselben^ eriheiUen allgemeinen Geleite nr, 221 sich zu ihrer Sicherheit
gewisse Bedingungen auszumachen, an welche sie ihr eignes Geleitsversprechen knüpft. Es
ist der erste Geleitsbrief zu einer solchen Reichsversammlung den wir besitzen. Aus nr, 255
darf man wol schließen, daß damals diese Einrichtung für genannte Gelegenheiten erst in
45 ' Getehichle der HhärUichen Pfalz 1, ioe. Reg. Boic. u, 17. {Vgl auch untere nr. 12a.)
' So tind die Worte l, c. doch zu verstehen t ^ Die Regensburger Botschaft («. nr. 920 art. 1) war da.
' Die epedeUe Oeetreichische Abeicht stand damit im " Unter den andern l&den kann man doch auch die
Einklang, vgl in dieser Einleitung lü. D. Städteboten verstehen.
* Aus Münch. R. A. Ürkk. X **/, or, chart.. Regest in
380
Fürsten- und Stadte-Tag zu FrankAirt im Juli 1394.
der EntuaicJdung begriffen war*, Fette sie nicht jetzt erst getroffen^ sondern früher schon
ähnlich verfahren umrde, so toird doch nun eben in den Zeitverhältnissen, die die Urkunde
theils erwähnt und wozu noch die Besorgnisse wegen der halben Thronerledigung kommen
mochten, ein Grund gelegen hohen , besonders jetzt ein derartiges festes Abkommen mit den
Theilnehmem der Versammlung zu treffen'^. t
C. Beschlüsse zu Frankfurt; Pf alz graf Ruprecht II Reichsverweser, —
Hier zu Frankfurt nun kommt es zu positiven Beschlüssen in Betreff der Befreiung des
Königs^ : sie enthalten diplomatisches Einschreiten mit allenfallsiger Aussicht auf militärische
Hilfe, und Bestellung des Pfalzgrafen zum Reichsverweser. Daß Oestreichische Strebungen
nach der Römischen Königskrone mit der Oefangenschoft WenzeVs und zugleich mit dem lo
wegen letzterer gehaltenen Reichstag in Frankfurt zusammenhängen, das liegt durch die unter
lit. D zusammengestellten Urkunden offen da; dieser Zusammenhang ist nicht eine bloße
Behauptung WenzeVs^, die Thatsachen sprechen ihn laut aus. Der Frankfurter Tag erscheint
so in dem Licht einer Abwehr der Oestreichischen Gelüste auf den Deutschen Thron, denen
sich die Deutschen Fürsten entgegenstellten. Und ein Mitglied desjenigen Hauses, dessen i5
ähnliches Streben dann endlich gelungen istj steht hier im Jahr 1394 naturgemäß an der
Spitze der Opposition gegen Oestreich^ als Reichsvikar für den gefangenen König. Freilich
hat die Niederlage von 1394 die Gedanken der Oestreichischen Familie noch keineswegs zur
Ruhe gebracht, wol aber war sie das Vorspiel für die entschiedne Ausschließung derselben
bei der endlichen Neubesetzung des Throns'^. Es ist wol möglich, daß schon jetzt das PfäL «o
zische Haus gleich weiter gekommen wäre, wenn es nicht zunächst sich um die Abweisung der
Habsburgischen Erwartungen gehandelt hätte. So gieng die Gelegenheit sich WenzeVs zu
entledigen ungenützt vorüber, die Beschlüsse lauteten für den König in seiner Gefangenschaft
und für das Hilfsgesuch Johann' s von Görlitz im wesentlichen günstig : man schickte eine
Botschaft an die Böhmische Gegenpartei um seine Loslassung zu bewirken^ mit einem heftigen s5
Brief an Josf^ und der Drohung bewaffneten Einschreitens in einem Schreiben an die Böh-
mischen Landherren^, Pfalzgraf Ruprecht H aber, der Vater des nachmaligen Königes
Ruprecht, wurde für die Dauer der Unfreiheit WenzeVs zum vicarius und furseher des
richs bestellt^. Er selbst lässt dabei durchblicken ^ daß er als Pfalzgraf eigentlich schon
bisher bei dem Zustande des Reifhs das Recht gehabt hätte eine solche Stellung einztmehmen, so
und daß er nur nicht Gebrauch davon habe machen wollen ^is die jetzige Gefangenschaft
eingetreten sei^^; zugleich stellt er das militärische Aufgebot zu Gunsten des Königs in Aus-
sicht^^. Man sieht dann in nr. 223 und 224, wie der Reichsvikar sein Regierungsrecht aus-
zuüben beginnt.
D, Verhältnis Hzg, Albrecht*s III von Oestreich zum Frankfurter Tag. — »
Schon bei dem zweifellos gegen Wenzel gerichteten Schutz- und Tmtzbündnis, welches am
18 Dec. 1393 in Znaim wider allermeniglich usgenomen dem heiligen Bomischen riebe
{nicht ausgenommen ist der König dieses Reiches) geschlossen wurde, ist, außer dem König
Sigmund sowie dem, Markgrafen Jost und dem Meißnischen Markgrafen Wilhelm, auch
* Siehe Anm, zu nr, 22t.
> Vgl. weiter die Einleitung zum folgenden Tag lit. C.
3 Vgl. dazu liU E.
* Vgl. seine Anklage^ enthalten in der Verantwortung
des Herzoge Albrecht nr. 227 art, 6.
' Hofier Ruprecht 164.
• In nr. 222.
' In nr. 282.
• In nr. 231. Ich zähle die Worte täten sie — ledig
werde noch zu dem InhaUe des an die Landherren zu
Beheim gerichtäen Briefe, der wol nicht identisch ist mü
dem in nr. 282 erwähnten Schreiben an Jost , aber mit 40
seiner Drohung natürlich ebensogut auch dem letzteren
galt.
• nr. 222.
^* Vielleicht sind die Worte und wollen uns doch —
leider gefangen ist doch eher so zu verstehen, daß er 45
sich nicht sclton durch die bloße Thatsache, sondern erst
durch die ofßcielle Nachricht von Seüen des Herzogs Jo-
hann, bestimmen ließ von seinemVikariatsrecht Gebrauch
zu m<i(Jien.
" Ebenda. 50
Einleitung.
381
Herzog Alhrecht 111 von Oestreich betheiligt^. Aber noch deutlicher ist der Veri/rag der vier
Oestreichischen Herzoge nr. 225 und 226, zu JEnsisheim 6 Mai 1394 mit 14 Schwäbischen
Städten geschlossen : er spricht schon die Thronkandidaiur unverblümt atis^, v/nd als den
eigentlichen und Hauptkandidaten muß man sicher Alhrecht HI wegen seiner vorhersehenden
5 Stellung in der Familie und Landesregierung betrachten^. Gegen ihn sind dann auc^ die
Anschuldigungen K. WenzeVs gerichtet, auf welche dieser Herzog in nr, 227 antwortet^, und
zwar beziehen sich spedell auf den Frankfurter Tag die art. 5 und 8, Der Angeschuldigte
behauptet, er habe nie wider den König nach dem Reich gestellt, und seine Gesandten auf
diesem Tag seien nv/r angewiesen gewesen sich den Maßregeln anzuschließen welche dort die
10 Mehrheit der Fürsten für Wenzel ergreifen würde. Das letztere mag richtig sein, weü er
sich schon im Mai zu Nürnberg hatte iiberzeugen können daß seine Saat nicht reif sei; aber
was er eben dort im Mai zu Nürnberg mit seiner Gesandtschaft^ wollte ^ davon erwähnt er
nichts, gerade darauf aber werden sich die Worte der Anschuldigung in nr, 227 art. 5 be-
ziehen :dBZ wir in der zite, so er gevangen und sein selbs unmSchtig w^r\ nach dem rieh
15 haben gestalt und darumb unser erber botschaft zu den kurfursten und andern fursten
herren und stetten des richs getan haben. Damit fällt denn auch auf die vorhergehende
Nürnberger Versammlung ein unerwartetes Licht, das übrigens ganz zu dem stimmt was wir
dort über den Charakter jener Zusammenkunft behaupten durften^. Man kann überhaupt
nicht sagen, daß die Selbstveriheidigung des Herzogs einen günstigen Eindruck macht; und
20 sie wurde dadurch nicht besser und überzeugender^ daß man sie nicht bloß an K, Wenzel
schickte sondern ihr auch wie es scheint sonst im Reiche Verbreitung gab''. Die wahre
Stellung des Herzogs zum König kommt dann nicht bloß am 17 Dec. 1394 durch den Bund
zu Weytra^ und am 13 Juli 1395 durch die Absage an Wenzel^ zu Tage, sondern noch mehr
durch das Gelöbnis des Markgrafen Jost^^ vom 9 August 1395^^ : Herzog Alhrecht erscheint
s5 darin innig verbunden mit WenzeVs Hauptgegnem in Böhmen, diese stellen ihm die Gewalt
und Vikarie des Römischen Reichs in Aussicht, sie wollen ihm beistehn daß ihm dieselbe vom
König übertragen werde, mit dem weitgreifenden Zusatz oder wie sich das fueglich geschi-
cken mag, d. A. er soll die genannte Stellung erhalten mit Grüte oder Gewalt. Wir haben
eine Aufzeichnung aus denselben Tagen, an der man sieht wie verbreitet damals schon im
»0 Reich die Zweifel an der Dauer der Regierung WenzeVs waren; da redet Berthold Pßnczing
im Namen der Städte Nürnberg Rotenburg Schweinfurt Windsheim Weißenburg mit Bischof
Gerhard von Wirzburg : ob das were daz der egenant herre • • von Wirczburg iht ze
schicken gewinne und daz er handelt nach des lantfrids laufe und daz den lantfrid an-
rürt und antreff, so solt er gAt getrawen haben zu den vorgenanten steten daz sie im darinne
35 willig weiten sein und t&n was sie pillichen selten, es wer' dann daz ein ander lauf auf-
stünde oder ein ander hawbt würde, desgeleichen redt der vorgenant herre, daz er das
den vorgenanten steten herwider auch wolt tun on geverde".
» Abdruck bei Pelztl Wenzel i Urk. B. 136-128 nr. ä?,
vgl. PtUacky Böhm. Getch, s, a, 74 nebst nt, 79.
40 > Uebrigena scheint Graf Eberhard von Wirtemberg
nur bei dem allgemeineren Bundesvertrag dieses Datums
(«. Anm, zu nr, 226) betheiUgt zu sein , nicht aber bei obi-
ger Abmachung selbst in Betreff Erhebung eines Oestreichi-
sehen Fürsten auf den Deutschen Thron (vgl. überliaupl
45 hinsichtlich dieser Verträge StäUn 8, 860-862). Denn ein
Vertrag zwischen ihm und dem Habsburgischen Hause,
der dem zwischen diesem und den Städten in nr. 225
und 226 geschlossenen entspräche, findet sich ni'cAt vor.
> Stalin 8, 860.
50 * Vgl. dazu Kurz Albrecht HI 2, 169-176 und Aschbach
' Sigmund ij 64.
" Siehe oben diese Einleitung Ht. A.
• Siehi ebendort.
' nr. 228; wie an Straßburg so wurde das Aktenstück
gewis auch an andre Reichsstände verschickt.
• Lichnowsky 4 Regest nr. 2447 aus k.k. g, A.^ gedruckt
Pelzel Wenzel i Urk. B. 140-142 nr. 112 ebendaher, auch
Orig. im Dresd. Archiv nr. 4872.
• nr. 229.
'* Der früher selbst nach der Deutschen Krone gestrebt,
s. Einl. zum Nürnb. R. T. vom Sept. laso lit. E.
" nr. 280.
« Auf einem am 11 Aug. (Mi. vor aesu. Mar.) im Jahr
[18]95 zu Bamberg gehaltenen Tage, wo auch die Bot-
schaften der vorgenannten Städte da waren, Nürnb. A.
K. cod. nr. 673 fol. 104* cop. coaev.
382 Fürsten- und Städte-Tag zu Frankfurt im Juli 1394.
E. Die Berichte über den Tag, nr, 231 und 232, der größere bisher ganz unbekannt,
kommen aus städtischen Kreißen : nr, 231 erzählt denn amJi von dem Antheil der Städteboten
an der Versammlung, während nr, 232 von einer neuen Zusammenkunft der Fürsten und
Städte berichtet die zu Nürnberg auf 26 Juli gehalten werden soll. Dort haben die Städte
zu antworten, ob sie ihr Kontingent, zur militärischen Unterstützung WenzeVs, stellen wollen &
oder nicht, und ebendahin soll auch Josifs Antwort kommen. Daß dann eine solche Ver-
sammlung zu Nürnberg wirklich stattgefunden hat, ergibt nr. 220 art. 3. Es erscheint dabei
wider der Roth des Herzogs Johann von Görlitz, vermuthlich derselbe VogÜander wie im
MaV, und der Roth Herzog Älbrecht's HI von Oestreich, auch ein Conrad Flemmivk von
Oesterreich neben ihm, dazu der Kanzler des gefangenen Königs '. Was aber hier vorkam, lo
davon haben wir keine Nachricht. Weiterhin sagt Pelzel*, der neue Reichevikar habe sich
entvpeder selbst, oder, was wahrscheinlicher sei, Ruprecht HI an seiner Statt, vermvMich
mit einiger Mannschaft, in das Lager des Herzogs Johann vor Budweis verfügt. Man darf
denken, dieß sei im Auftrag oder in Vollmacht seines Vaters des Reichsvikars und von der
erwähnten Versammlung aus geschehen*. Daß Ruprecht III in der Thai am 1 Äug. in i^
Budweis war, hat seine Richtigkeit laut des Briefs nr, 238, den er von dort schrieb^; aber
er berichtet darin nur von seiner diplomatischen Thätigkeit und sagt kein Wort von Mann--
Schaft die er etwa bei sich gehabt hätte, während er doch von den militärischen Zuriistungen
des Herzogs von Görlitz ausführlich redet. Und wenn, wie wir sahen, die Städte erst auf
dieser Zusammenkunft vom 26 Juli über ihre Kontingentstellung Bescheid geben sollen, so 20
wäre die Zeit bis 1 August doch viel zu kurz um die kriegerische Aktion ins Werk zu setzen,
es müsste denn Ruprecht nur mit eigenen oder au,ch sonstigen fürstlichen Streitkräften aus-
gerückt sein, was doch nicht wahrscheinlich ist. Kurz* folgt offenbar nur Pelzel, und wenn
AschbacV sowie Häusser^ undHöfler^ ebenfalls annehmen, daß Reichshüfe durch Ruprecht IH
zugeführt worden sei, so kann diese Annahme auch nur von Pelzel herrühren, der hier ein- 25
fach wider eine pragmatisierende Vermuthung aufgestellt hat, dießmal aber ausdrücklich sie
eben nur als solche kennzeichnet, was vor unvorsichtiger Aufnalime derselben hätte warnen
können. Vielmehr blieb die Dazwischenkunft des Reichs offenbar eine bloß unterhandelnde,
und mit Recht hat daher Palacky*^, wenn atuh ohne kritische Erörterung, nur von dem per-
sönlichen Erscheinen des genannten Fürsten bei dem Böhmischen Heer gesprochen und die so
militärische Reichshilfe damit fallen lassen.
F. Städtische Kosten. — Die Augsburger Ausgaben nr. 233 art. 2 bringen Nach-
richten über die Vorbereitung des Frankfurter Tags. Die Nürnberger Stadtrechnung nr. 235
art, 5 nennt die Städteboten von dort, die nach Frankfurt geschickt worden. Man würde zur
Herstellung der Präsenzliste spedellere Angaben aus den Frankfurter Notizen 9ir. 234 gerne 35
annehmen, es werden uns aber hier in art. 4 und 7 nur Fürsten und Herrn im allgemeinen
und dazu, in art. 2 nebst 3, der königliche Kanzler und seine Schreiber aufgeführt, alles
ohne Namen. Man muß die näheren Nachrichten sich aus den übrigen Schriftstücken zu-
sammetüesen in Betreff der Anwesenden und ihrer Namen : nr. 221 in., nr. 222 in. {hier
auch die Botschaft des Herzogs Johann von Görlitz), nr, 227 art, ö und 8 {die Botschaft des «o
Herzogs Albrecht HI von Oesterreich), nr. 231, nr, 232^\ Die Anwesenheit der Städteboten
' Siehe in dieser EinleUung lU. A. * Jm Albrecht 111 pag. les-ie?,
* Siehe ebenda. ' Im Sigmund /, es.
3 Im Wenzel 1, 2SS, ' In Gesch, der Pfalz 1, 907.
* Die Zeit, um nach Budweis zu kommen, wird wol * Im K. Ruprecht 97. 45
reichen. ^^ Böhm. Geech. s, a, so.
' Vgl. die BeHgelung der kön. Urkunde vom i Aug. " Die Anwesenheit det Landgrafen Hermann von Bes-
aue Budweis in Pelzel Wenzel i Urk. B. 136 nr. lOS, und een {und wol auch des Erzbischofs Konrad von Mainz ,
diejenige der kön. Urkunde aus Pisek vom 26 August bei der zudem eeinen Rath nr. 220 art. 8 dort hatte) ergibt
Palacky Böhm. Geech. 8, a, 82 f. tich außer nr. 282 noch aut den 8 Aussöhnungsverträgen 50
Einleitung.
383
geht aus nr. 231y nr. 232, und aus nr, 222 in, hervor; Straßburg scheint keinen Rathrfreund
geschickt zu hahen, da es sich von Frankfurt und Hans Fritze der Stadt Diener (wobei
Wencker's Bezeichnung tool richtig ist) berichten lässt nr, 231 und 232. Kriegk^ erzählt , wol
nach einer Aufzeichnung des Stadtarchivs : zu dem 1394 in Frankfurt gehaltenen Reichstag
5 waren den Fürsten und Herren mehr als 800 Freudenmädchen nachgefolgt.
O. Erster Anhang : K. WenzeVs Befreiung aus der Gefangenschaft. —
Bei der Wichtigkeit des Gegenstandes und dem nahen Zusammenhang mit den angeführten
Versammlungen schien es zweckmäßig noch einige Stücke hier beizufügen über die Befreiung
des Königs, die diplomatische Thätigkeit Ruprechtes HI in dieser Richtung, die Bedingungen
10 der Loslassung und die nachfolgenden Anforderungen des Königs an das Reich*. Die Be-
dingungen der Loslassung sind zweifach Überliefert, in sehr abweichender Gestalt, nr. 236
und 237. Man könnte zuerst versucht sein die Aufzeichnung nr. 236 für officieU und au-
thentisch zu halten, der Anfang zum ersten so ist berett worden lautet ganz une auch bei
officiellen Aufzeichnungen dieser Art. Allein die Sache verhält sich anders, wir hohen hier
15 nicht den Text der Verabredung selbst sondern die beliebige Notiz eines beliebigen Schreibers
der von Pfalzgraf Ruprecht III den Auftrag dazu erhalten hatte {vgl. nr. 238 ex.) und es
doch nicht genau wusste. In einer aktenmäjßigen Aufzeichnung würde am Schluss oder an
einer sonstigen passenden Stelle ein Actum oder Datum zu erwarten sein; es müssten die vier
Schlösser in art. 1, von denen es hier nur heißt vir slosse die dann benant sein, auch wirk-
80 lieh mit Namen auftreten ; es könnte nicht heißen sechzig oder sibenzig bern ohne wirkliche
Fixierung der Zahl; der ganze Styl ist für eine kanzleimäßige Darstellung nicht der korrekte.
Dagegen berichtet in nr. 237 ein Theilnehmer der Verhandlungen, Borziwoy von Swinar,
der sogar selbst eine der Geiseln war; der musste es doch wissen, zumal da er an demselben
Tage, an welchem der Vertrag gemacht wurde, auch seinen Bericht davon macht (daz wir
85 als bewt gesworn und verbriefet haben im Eingang). Ich gebe daher durchaus, wo zwischen
nr. 236 und 237 ein Widerspruch obwaltet, der Angabe von nr. 237 den Vorzug, und nehme
nur an, daß art. 2 von nr. 236, der in nr. 237 gar nicht erscheint, und die eventuelle Er-
weiterung des Termins bis zu vier Wochen, die ebenfalls nur in nr. 236 art. 6 steht, deshalb
doch richtig sein können, sofern weder das eine noch das andere Stück den Anspruch machen
so kann alles vollständig zu enthalten und dieß doch nur Nebenpunkte sind. Dagegen ist in
nr. 236 art. 1 falsch angegeben : 1) der 2 August für das Einlegen der Geiseln nach Krumnau,
statt 31 Juli, wo der Irrthum entstand durch Verwechslung mit der Freigebung und Ablie-
ferung des Königs nach Krumnau, welche letztere richtig auf 2 August fällt laut nr. 237
und 238; 2) die Zahlangaben von 60 — 70 Geiselpersonen und 4 Geiselschlössem, statt 50
85 der beiden zu Frankfurt vom 14 Juli tSH^ im Münch. R.
A. Mainz Erzstift Nachtrüge fasc. 48 IX *'/,i orr. memltrr.,
auf der Teklur mit den nrr, 60, 6 1, 62 {der erele auch im
Wirzb, A, Konserv. Mainz-AscbafTenburger Ingrossatur-
buch 18 foL 107'). Dagegen wird man aus demmü nr. 61
40 bezeichneten StiUk auf die Anweeenheit der dort erwähn-
ten Erben dm Landgrafen (Balthazar Landgraf zu Do'
ringen und Markgraf zu Miessen, und Otto Herzog zu
Br&newig Herzog Emetie eetigen Sohn) nicht echUefien
können.
45 ' Deuttchee Bürgerthum im MittelaUer, neue Folge,
pag. sei,
* Vgl. dazu teine Geldbemühungen in Böhmen, Pa-
lacky s,a,S4 und Pelzet i, »91. Von Geld, dem König zu
geben, iet auch die Rede in einer Instruktion für eine
50 Straßburger Getandtechaft an K. Wenzel [1894 c. Dec.
se] im Straßb. St. A. an der Saul I partie lad. G fasc. XIV
llasse 11 nr. 5, ähnlich Bensen Rothenburg so$ f. und
StäUnWirtemb. Getch.9, S$7nt, ». WahrtcheinHch gehört
hieher auch das Schreiben WenzeTe an Straßburg, in
welchem er bei dieter Stadt als seine Gesandten beglau-
bigt den edlen Fredrichen Grafen zu Otingenn seinen
Kammermeister Rath und Hansen Heekil von Amberg
seinen lieben Getreuen zu mündlichem Auftrag von
wegen ettlicher notlicher sache die uns selber ange-
boren, dat. Prag 1895 Febr. si (Sonntag vor Fastnacht),
im Straßb. St. A. an der Saul I partie lad. B fasc. VIII nr.
57 or. Chart. Am s Okt. 1896 (Sonntag nach Michaelis)
schreibt Heinrich von Mülheim Rüter an Straßburg aus
Prag : do wissent, daz der kunig gerne lute hette und
sich gerne rorte, so wil er kein gelt usgen, so wil im
nieman vergeben dienen, ibid. nr. 19 or. chart. Und
Martin von Schilteken schreibt an Straßburg [1896] Juni 8
(sabb.post corp. Christi) aus Prag:ala ir wol wissent ,
daz ane gelt nieman nüt schaffet in diseme bofe, ibid.
nr. 41 or. chart. Unsre bisher nur im Regest bekannte
Urkunde nr. 989 und die ganz neue Berichterstattung
nr. 840 werfen Ucht auf die Geldbemühungen des Könige.
384
Fürsten- und 8tädte-Tag zu Frankfurt im Juli 1394.
Personen und 5 Schlössern; 3) in art, 3 ist an sich unwahrscheinlich, daß den EebeUen alle
Häuser und Festen in Böhmen eingeräumt werden sollen, da die Härte der Bedingung nicht
zu der Lage der Umstände passt ; auch gehört das hier ausgenommene Schloss Kutten im
Gegentheil laut nr, 237 zu den fünf sofort zu übergebenden Geiselschlössem ; 4) in art. 4
sind die Worte dieselben vir — nucz ist eine sehr unvollkommene und schiefe Widergabe 5
der Bestimmung von nr. 237 und sol auch der awsspruch — an sie kumen ist; 5) art. 5
fällt mit art. 3 gegenüber der Angabe von nr. 237. Der ganze Schluss von nr. 237 ist diesem
Stück allein eigenthümlich und ganz dazu geeignet den Eindruck der Authenticität seiner
Angaben zu verstärken.
Wenn nr. 239 und 240 die Ansprüche beleuchten, welche der geldbedürftige König in 10
Folge der Böhmischen Unruhen an die Städte macht, so ist in nr. 240 außerdem auch die
Schlussnotiz über die Schlegler merkwürdig. Schon in nr. 215 vom 18 Dec. 1393 lasen wir
von einer Unzufriedenheit mit dem König, fürstlicher - und wol auch städtischer seits, und
ohne Zweifel ist der Gfrund davon in seinem Verhältnis zu den Schleglem zu suchen^. Nun
wird in unsrer nr. 240 vom 21 Nov. 1394 weiter berichtet, daß dieses Verhältnis eine feste 15
Gestalt gewonnen: man erzählte sich, Wenzel hohe die Gesellschaft in seinen Sold genommen
und ihr einen Hauptmann gesetzt. Also hat dieselbe damals jedenfalls schon bestanden, und
ihre Zeitbestimmung erhält durch die beiden Stücke nr. 215 und 240 nähere Anhaltspunkte
als bisher^. Die Fürsten müssen die Sache sehr ernst aufgefasst haben, man fürchtete wol
dbr König machte durch die Verbindung mit den Ritterg esellschaften neue Macht gewinnen; 20
und so wurde der FUrstenbund vom 23 Mai 1395, und zwar mit Berufung auf art. 18 des
Egerer Landfriedens selbst, wider die Schlegler geschlossen^. Es muß als die Folge dieser
Opposition betrachtet werden, daß nun der König plötzlich am 27 Nov, 1393 dem Schlegler-
verein bei schwerer Ungnade gebietet sich aufzulösen^. Aber schon werden am 30 Nov.* und
18 Dec. 1395^ und 15 Jan. 1396'^ neue Verabredungen gegen die bedrohliche Rittergesell- 25
Schaft getroffen, der Spruch des Schiedsgerichts^ zwischen ihr und Graf Eberhard von
Wirtemberg 6 April 1396 ' will die Auflösung des Vereins ; das Gebot des Königs hatte also
noch nichts geholfen. Ob es ihm auch nur völlig Ernst war ? Er nimmt die Mitglieder
wenigstens gleich am 9 Mai 1396 als Diener auf; die noch ungedruckte wenn auch bekannte
Urkunde lautet so : Wir Wenczlaw von gotes gnaden Romischer kunig zu allen czeiten so
merer des reichs und kunig zu Beheim bekennen und tun kunt offenlichen mit diesem
brife allen den die in sehen oder hören lesen : wann wir Hennel Streiflf von Lawdemburg
gesessen zu Greiffenstein und Friczen von Urbach gesessen zu Steinecke unsere und des
reichs Üben getrewen , und sust alle andere herren ritter und knechte die man nant von
Siegeln, zu unsern dinern und hofgesinde ufgenomen und empfangen haben, also vor- 95
nemlichen das sie uns drey jare iait aller irer macht, als ofte wir sie des ermanen, dinen
und zu dinste bereyte sein und gereiten suUen an geverde und Widerrede, und dorumb.
* Siehe die Einleüung zum vorigen Reichttag Ut. E,
und da» Slück nr. 21s Anm.
' Vgl. über da» Datum der Auebreüung dieter Gesell-
schaft SläHn Wirtemb. Gesch. 8, 869 nt. 3 und 800 nt.
9, und überhaupt in Betreff der Schlegler ibid. 8, 862 -See.
* Guden cod. dipU 8, eis-eiö nr. 888; Münch. kön.
Staatsarchiv Urkk. betr. äu(Sore Verhältniase der Kur-
pfalz "Vf. ff or. mb. c. 4 eig. pend., und Karkr. G. L. A.
Pfalz. Kop. B. 44 foL 187K
* Straßb. St. A, correspond. polit. art. 107 nr. 73, wo-
rcais direkt oder indirekt alle Abdrücke zu kommen schei-
nen : Wencker Apparatus 249 f., Lünig Cod. dipl. Germ.
2f 408 f. nr. 47, SoAiler Graven 2 Aufl. 2 Beil. pag. 7 nr. 7.
' Regest in Ztschr. f. d. Gesch. d. Oberrheins 22, 188 f.
nr. 26* aus Karlsr. G. L. A. or. mb., und Auszug in
Lehmann Speir. Chr. 768^.
* Wencker ussburg. lOS-ios, Lünig Reichsarchiv 7,4, 40
84-87 nr. 16, Saltler Graven 2 Aufl. 2 Beil pag. 8 nr. 8.
' Bamb. A. Konserv. Acta über Rotenb. a. d. T. wegen
des Landfriedens cop. chart. coaev., nach dem Hauptin-
halt gedruckt bei Wencker appar. 260-264; bei Stalin
8, 866 soll es Febr. 6 heißen statt Febr. 6. 45
* Anlassbrief vom 8 Febr. 1896 im Sttätg. A. der her-
schaft feinde or. mb. c. I6 sig. pend., Steinhof er 2, 626 f.,
Sattler l, c. nr. 11.
' Schiedspruch vom 6 Apr. 1896 im StuUg. A. ibid. or.
mb. c. 8 sig pend., Steinhof er 2, 628, Sattler l. c. nr. 11. 50
Einleitung.
385
zu widerstatung snlcher irer dinste, 80 haben wir mit wolbedachtem mute und rechter
wissen in und allen herren rittern und knechten, die [or. erat geschrieben vnd, dann in sehr
undeväicher Weise korrigiert ^ kann nur die heiJSen] sie zu in uns zu dinste nemen werden,
in iglichem jare der egenant dreyen jaren, als sie uns dincn werden , dreytawsend gülden
5 uf unser und des reichs lantvogtey zu Swaben ufzuheben uf sand Martins tage [Nov. 11]
gnediclichen benumpt [or. bemimpt; unwaJirscheinlich] und beschieden, benumen und
bescheiden in die doruff ufzuheben und ynczunemen in craft dicz brifes und Bomischer
kuniglicher machte von allermeniclich ungehindert, und gebieten dorumb dem lantYOgt
in Swaben, der nu ist oder in czeiten wirdet, ernstlichen und vesticlichen mit diesem
10 brife, das er in die egenant drey jare alle jar dreytawsent gülden uf sand Mertins tage
[Nov. 11] hantlange richte und reiche, als er unsrer hulde behalden wolle, mit urkunt
dicz brifes Yorsigelt mit unsrer kuniglichen majestat insigele, geben zu Earlstein noch
Cristes geburte dreiczenhundert jare und dornach in dem sechsundnewnczigisten jaren
des dinstages in der creuczwochen [1396 Mai 9] unsrer reiche des Behemischen in dem
16 dreiunddreissigisten und des Romischen in dem czweinczigisten jaren. Mit der Unterschrift
Per dominum Przimislaum ducem Teschinensem || Franciscus prepositus Northusensis.
Atif der Bückseite R. Johannes de Wratislavia und die Registraturbemerkung des 15 Jahr-
hunderts dienstbrief fftr die hern von Siegel etc. 1396. Auffallend ist dqß dieser Bestal'
lungsbrief in Wien liegen geblieben ist ; wäre es ein Duplum oder sollte die Sache nicht zwr
20 vollen Ausführung gekommen, das Diplom den Bestallten nicht übergeben worden seinf
Jedenfalls ist in der Urkunde die Aufhebung^ der Gesellschaft als solcher, vom 27 Nov. 1395,
festgehalten; daher das Imperfektum die man nant von Siegeln, sowie die Nennung der
beiden Namen Hennel Streiff und Fricz von Urbach nebst und sust alle andere während
von einer Gesellschaft oder einem Bunde derselben hier nicht mehr die Rede ist Gleichwol
«6 wird natürlich jene Aufhebung ganz bedeu>tungslo8 für die Fürsten, wenn der König gleich
nachher in ein solches Verhältnis zu den Mitgliedern der aufgehobenen Gesellschaft tritt,
durch welches sie sofort wider als organisierte Masse auftreten können, Ist nun die Nachricht
unsrer nr. 240 zuverlässig, und hatte somit der König die Schlegelgesellschaft schon 1394
in seinen Sold genommen, so würde Wenzel nur das alte Verhältnis mittelst unsrer mitge-
80 theilten Urkunde vom 9 Mai 1396 wider aufgenommen haben , und um so mehr wäre zu ver-
muthen es sei die Aufhebung vom 27 Nov. 1395 nur zum Schein geschehen*.
H. Zweiter Anhang : K. WenzeVs Rache an Mf. Jobst, — K. Wenzel hat
sich an Markgraf Jobst im folgenden Jahr für seine Gefangenschaft gerächt, indem er auch
ihn in Gefangenschaft setzte. Einige darauf bezügliche äußerst lebendige Briefschaften
35 sollten hier nicht übergangen werden. Freilich PelzeP Aschbach* und Palacky^ setzen die
Gefangenschaft Jobsfs nicht auf 1395 sondern auf 1396. Ihre Darstellung gründet sich
durchaus nur auf den bei Wencker abgedruckten Brief, welchen wir als nr. 243 hier gleich-
* Einer nicht ganz klaren Aufzeichnung toi/Z ich hier
gedenken, die vielieicht in diesen Zusammenhang gehört ^
40 ohne daß ich es doch wagte sie oben einzureihen. Im
Neuburger Kopialbuch 21 foL 297^ des Münchener Reichs-
archivs steht in einem Verzeichnis ander berichtbriefe
das folgende Regest : item ain brief von konig Wenözlaw
widerraflt all puntnusse zu Swaben Elsaß Francken am
45 Rein und in der Weterau, dat. Prag an sannd Dlasius
tag des Beb. im SS dem Romiscben im 19 jar [1896
Febr. S].
* Lehmann Speir. Chr. les^ berichtet, daß auf Bemü-
hung der sich bedroht glaubenden Fürsten {besorgten ^
50 daß solche mit der Zeit gar zu weit schreiten und ihnen
schädlich fallen dörffte) die Gesellschaft mit dem Schlegel
Deatiche Keichstaga-Akten IL
189€ Mi. vor demh. Nuntage als unser Herr zu Himmel
fuhr [Mai io] aufgehoben worden sei. Das wäre also die
zweite Außebung. Nun enthält das Frankfurter Rechen-
buch von 1895/0 bei der Ausgaben- Rubrik uzgcbiu zcrunge
zum Jahr 1896 unter dem Datum sabb. ante Valentini
[Febr, i2] laut Krieges Mittheilung eine Sendufig nach
Mainz als die fursten ire (hinde da hatten, als sie ließen
briefe lesen daz die Slegil-gesellscha/^widderruffen wero;
allein das passt der Zeit nach auf die königliche Auf-
hebung vom 27 Nov. 1895t und nicht auf Lehmann" s
Nachricht.
* Im Wenzel », 828 f.
* Im Sigmund i, 69.
* In der Böhm. Gesch. 8, a, 98 f.
49
386 Fürsten- und Städte-Tag zu Frankfurt im Juli 1394.
fcdU mittheilen. Nun hat aber dieser Brief, gerade wie nr, 241. 242, 244, 245, die sich aUe
ebenfalls auf Jobst's Gefangenschaft beziehen, kein Jahresdatum, Es fragt sich also noch
sehr, ob die Annahme von 1396 begründet ist, Pelzel Aschbach und Palacky haben eine
solche Begründung nicht gegeben. Nun ist aber bei den sämmüichen fünf Briefen nr, 241-
245 sichtlich j daß die eingekerkerten Straßburger Gesandten, welche bei ihrer Rückkehr aus 5
Prag 1395 angehalten und nach Schwanberg geführt vmr den, noch nicht frei sind. Zugleich
geht aus den Aktenstücken und Untersuchungen bei Spach Bruno (Braun) de Ribeaupierre
et les deleguSs de Strasbourg prisonniers h Schwanberg {Strasb. 1865) mit aller Sicherheit
hervor, daß die genannten Straßburger noch 1395 frei geworden sind. Also fallen auch jene
5 Briefe noch in das Jahr 1395, und somit nothwendig auch die Gefangenschaft des Markgr, lo
Jobst von der sie berichten. Gegen 1396 als Jahr dieser Gefangenschaft spricht auch diefi,
daß nach den bei Pelzel Wenzel 2, 327 gegebenen urkundlichen Daten im Jahr 1396 der
Ebnig schon im April und Anfang Mai auf dem Karlstein war, während er nach nr, 243,
falls dieses Stück auf 1396 gienge, erst am Mittw, vig, corp, Christi d. h, am 31 Mai von
Petlern auf den Karlstein, und zwar wenigstens ein Stück weit noch mit Herzog Stefan und 15
Markgraf Jobst selbst, geritten wäre. Nach nr, 241 kämen die beiden letztgenannten, wenn
dieses Stück auf 1396 gesetzt würde, ebenfalh erst am 31 Mai auf den Karlstein, sogar noch
vor dem König, Ja nach nr, 242, falls man 1396 annähme, wäre Jobst gar erst am 14 Juni
auf dem Karlstein eingetroffen^. Man sieht, daß die brieflichen Angaben, solange man 1396
festhält, nicht nur mit den urkundlichen Daten dieses Jahrs in Widerspruch stehen, sondern so
auch unter sich selbst nicht stimmen. Ganz anders, sobald man das Jahr 1396 fallen lässt wnd
1395 annimmt ; sind die Briefe aus letzterem Jahr, so stimmen ihre Zeitangaben unter sich voUr
kommen : nr, 243 spricht vom mitwochen vigilia corporis Christi, nr, 242 von nu am nehsten
mittboch; nr, 241 von unsers herren fronlichem abent znnehest, und jeder Brief bezeichnet
damit wie der andere den 9 Juni, wie es nothwendig ist wenn es richtig sein soll, weil sie alle 95
von demselben Ereignis ^rechen. In der That befand sich 1395 der König um diese Zeit
urkundlich auf demKarlstein^, Und während er 1396 von Prag aus dahin gekommen wäre*,
geht er 1395 von Petlern aus dahin *, wie die Urkunden erweisen, ganz wie nr, 243, womit
nr, 241 und 242 durchaus nicht streiten, es eher begünstigen. Dazu kommt schließlich noch,
daß der König am 19 Juni 1395 noch eben auf dem Karlstein dem Herzog Stefan von Baiem »0
die Reichslandvogtei in Ober- und Niederschwdben ertheilt ', und derselbe Herzog in unsem
nrr. 241-244 als bei den damaligen Ereignissen betheiligt erscheint, AUes zusammengenommen,
so darf man, was die Gefangensetzung Jobsfs betrifft, ruhig beim Jahr 1395 stehen bleiben,
das auch die Ann, Matseenses^ für dieses Ereignis angeben"^,
' Denn du am nehsten mittboch Ut tm Jahr 1896 eben Original im Münchener Reichsarchiv. S5
der U Junif da der Brief eelbH von Vili datiert ist und * Mon. Germ. SS. $, 887, 15.
der Veitstag im Jahr 1896 auf Donnerstag 15 Juni fallt. ' Louis Spach schon, dem ich mich oben anschließe ,
* Pelzel Wenzel », 808 f. hat l. c. pag. 87 und 18 unsre nr, 241 auf das Jahr 1896
' 3 Ibid. a, 82$ f. gesetzt und auch nr, 248 als ebendahin gehörig behandelt
* Ibid. 808. l' c. pag. 88 und 20. 40
* Gedruckt bei SchHdt Bibl hUt. Goetting. leof. nr. 6 ;
A. Vorversammlung zu Nürnberg. 387
A. Vor?ersammlDDg zn Nürnberg.
220. Kosten Nürnbergs an Geschenken dabei und nachher. 1394 Mai 20 — Aw. 12. ^*w
MaiiO
hii
N aus Nürnberg. Archiv- Konservat. cod. mec. Chart, «oec 14-15. 4°. nr. 489. Auf der Vorderseite des j^^ .^
Pergamenteinbands Nota hie innon stet geschrlben waz man fursten harren rittcrn knehten und
5 steten geschenkt hat und anhub feria 4 post Egidii [Sept. 8] anno etc. 93 , also Schenkverzeichnis,
[1] 10. Bürgermeisterperiode des Rechnungsjahres 1394 feria 4 ante Urbany anno 94 i894
bis feria 4 post Viti. J^^//^
Propinavimus dem bischof von Wirtzpurg* 24 qr., summa 51b. 8 sh. hl. — propina-
vimus dem bischof von Aistet 16 qr., summa 3 Ib. 12 sh. hl. — propinavimus graven
10 Fridricb von Ottingen 8 qr., summa 1 Ib. 16 sh. hl. — propinavimus herzog Klemmen
24 qr., summa 5 Ib. 8 sh. hl. — propinavimus dem burkgraven und sein sünen 32 qr.,
summa 7 Ib. 4 sh. hl. — propinavimus herzog Steflfan und seim sün 32 qr. , summa 7 Ib.
4 sh. hl. — propinavimus markgrof Wilhalm von Meischen 24 qr., summa 5 Ib. 8 sh. hl.
— propinavimus dem jungen von Maillant l(i qr., summa 3 Ib. 12 sh. hl. — propinavimus
16 dem bischof von Babenberg 16 qr., summa 3 Ib. 12 sh. hl, — propinavimus dem bischof
von Regenspurk 16 qr., summa 3 Ib. 12 sh. hl. — propinavimus dem bischof von Augs-
purk 16 qr., summa 3 Ib. 12 sh. hl. — propinavimus dem von Werthaim 12 qr. , summa
2 Ib. 14 sh. hl. — propinavimus herren Borsibo 12 qr. , summa 2 Ib. und 14 sh. hl. —
propinavimus graffen Fridrich von Henberk 8 qr., summa 1 Ib. 16 sh. hl. — propinavimus
80 des von Wirtenburk rot 8 qr., summa 1 Ib. 4 sh. hl. — propinavimus dez von Maintz rot
8 qr., summa 1 Ib. 4 sh. hl. — propinavimus herre Hainrich von Erlbach Wolf genant
6 qr., summa 18 sh. hl. — propinavimus dem fogt von Koburk 4 qr., summa 12 sh. hl. —
propinavimus herre Qorgen FrawnhoflFer 6qr., summa 18 sh. hl. — propinavimus dem von
Blaben^ 8 qr., summa 1 Ib. 4 sh. hl. — propinavimus herre Hainrich von Abtzsperk von
25 Ronburk 6 qr., summa 18 sh. — propinavimus den von Regenspurk 8 qr. , summa 1 Ib.
4 sh. hl. — propinavimus den von Botenburk 4 qr., summa 12 sh. hl. — propinavimus
den von Winschaim und Sweinfurt 6 qr., summa 18 sh. hl. — propinavimus den von
Weissenberg 4 qr., summa 12 sh. hl. — propinavimus den von Ingelstat 6 qr., summa
18 sh. hl. — propinavimus deri von Augspurk Ulme undNordling 12 qr., summa 1 Ib. 16
30 sh. hl. — propinavimus dem obersten zu dem Tewtzen hawse 12 qr., summa 2 Ib. 14 sh. hl.
— propinavimus hern Ber. von der Ker dez bischofs von Wirtzpurg marschalk 4 qr.,
summa 12 sh. hl. — propinavimus hern Eber, von Stewßlingen 4 qr., summa 12 sh. hl. —
propinavimus hern H. Schenken von Geym 4 qr., summa 12 sh. hl. — propinavimus dem
alten burggrafen und grafen Fridrich seinem sun 24 qr., summa 5 Ib. und 8 sh. hl. —
35 propinavimus burggrafen Johansen 16 kann, summa 3 Ib. und 12 sh. hl. — propinavimus
graven Johansen frawen der burggrafin 20 qr., summa 4 Ib. und 10 sh. hl. — propinavi-
mus derselben burggrafin aber 24 qr., die ir unser frawen schankten, summa 5 Ib. und
8 sh. hl. — propinavimus hern Hansen von Kulmnach 6 qr., summa 18 sh. hl. — propina-
vimus meister Walramen von Wirtzpurg 4 qr., summa 10 sh. hl. — propinavimus C. Men-
40 del juniori 4 qr., summa 10 sh. hl.^ — summa in toto 95 Ib. und 16 sh. hl.
[2] 11. Bürgermeisterperiode feria 4 post Viti bis feria 4 post Margarete. 1334
Propinavimus hern Fridrich von Haidegk 8 qr. , summa 1 Ib. und 4 sh. hl. — pro-
pinavimus graven Johansen und graven Fridrich fratri suo burggraven 24 qr. , summa
ti)N tttig ein Haken, wol nur sur Verzierung, b) 2fadd. propInaTimus ohne weiteren Zueatt.
45 • Plauen.
Juniir
Juli IS
388 Fürsten- und Städte-Tag zu Frankfurt im Juli 1394.
'«»* 5 Ib. und 8 sh. hl. — propinavimus Lern Fridrich Haiden 4 qr., summa 12 sh. hl. —
Tu propinavimus her Hansen von Görlitz rat dem Vogtlander und dez von Osterrich rat
Aug.ia 8 qr., summa 1 Ib. und 16 sh. hl. — propinavimus den von Weissenburg 4 qr., summa
12 sh. hl. — propinavimus den von Rotemburg 4 qr., summa 12 sh. hl. — propinavimus
Winsheim und Sweinfört 6 qr., summa 18 sh. hl. — propinavimus dem bischof von Frey- ß
singen und dez herzogen von Oesterrich rat 16 qr., summa 3 Ib. und 8 sh. hl. — propi-
navimus burggraven Fridrich juniori 16 qr., summa 3 Ib. 8 sh. hl. — propinavimus unsers
herren künigs canzler hern Johanken 16 qr., */, Passawner und Yt Welsch, summa 6 Ib.
hl. — propinavimus Hansen Rentzel 6 qr., summa 18 sh. hl. — propinavimus hern Con-
rad von Reischach 6 qr., summa 18 sh. hl. — summa 25 Ib. und 14 sh. hl. *<>
1894 i^gj ^2. Bürgermeisterperiode feria 4 post Margarete his feria 4 post Laurentii anno
Aug. 12 etc. 94.
Propinavimus hern Ilian von der Tesche von Köln und dez herzogen Hansen und
dez herzogen von Oesterrich rat 16 qr. , summa 3 Ib. und 8 sh. hl. — propinavimus dem
Conrad Grozzen von Herspruk 2 qr., summa 5 sh. hl. — propinavimus Fridrich Eramer is
und dem Fewrer von Sultzpach 6 qr., summa 15 sh. hl. — propinavimus dez bischofs von
Köln und dez bischofs von Trier rate 8 qr. ", 1 Ib. und 14 sh. hl. — propinavimus dez
bischofs von Meintz rat 10 qr., summa 2 Ib. und 2 7, sh. hl.* — propinavimus dem Pursner
von Hailsprunne 4 qr., summa 17 sh. hl. — propinavimus dem Conrad Flemmink von
Oesterreich 4 qr., summa 10 sh. hl. — propinavimus unsers herren kdnigs canzler 16 qr., 20
summa 4 Ib. hl. , on daz in dem register geschriben stet. — propinavimus C. Kastner
lantschreiber zu Amberg 4 qr., summa 16 sh. hl. — propinavimus dem provincial zu
unser frawn brüdern 6 qr., summa 15 sh.hl. — propinavimus hern Conrad von Reischach
4 qr., summa 10 sh. hl. — summa 15 Ib. und 12 Vt &b. hl.
B. Frankfartisches Geleite zo der VersammlaDg daselbst. «s
1894 221. OeleiUbrief Frankfurts für alle Besucher der daselbst bevorstehenden Reichsver Sammlung,
Juli 9
1394 Juli 9 [Frankfurt].
Aus Frankf. St. A. städt, Kop. B, über Varia isas-iiOS f, 196^ nr. 267 cop, eh. coaeva.
Unserm herren von Mentze unserm herren von Triere unserm herren dem herzogen
und den iren und andern unsern herren den korfArsten forsten graven herren rittern so
knechten und andern lüden, die zu diser zid also von unsers herren dez Romischen kuniges
wegen zu dem tage gein Franckenfurt geheischen sin und komende werden, hat der rad
zu Franckenfurt ein strag fri geleide gegeben bi in in der stad Franckenfurt ane alle
geverde und argelist. doch wer virlantfridt** were im lantfriden am Rine, odir wer getan
Lette Widder den lantfriden zu Westfolhin, dem geben die von Franckenfurt nit geleide. S5
doch brechten unsere herren die fürsten und die lantvoigte der etzlichen mit in gein
Franckenfurt und geben den geleide , daz sulden sie virentworten , also daz die von
Franckenfurt dez unbetedinget® und ane schaden bliben. auch geben sie nit geleide der
ft) NfthU hi€r da» tontt folgend« summa, b) cod. mit Sehtuathaktn wie das folgende nnbetelnget. c) eod. aabe-
teinget. 40
•
* In der nächstfolgenden Fragerperiode feria 4 post und hern Eber, von Hartheim .dez bischofs von Meines
Laurentii anno etc. 94 [Aug. 12] bü feria 6 post Marie na- hofmaister 8 qr., summa 1 Ib. hl. — propinavimus der
tivitatis anno 94 [Sept. 11] finden eich u. a. folgende Ein- bischfif von Coln und von Trier rete 8 qr., summa 1 Ib. hl.
träge : propinavimus hern Eber. Schenken von Ertpach Dae gehört vielleicht auch noch hieher.
C. Beschlüsse zu Frankfurt ; Pf. Ruprecht II Reichsverweser.
389
von Franckenfart fienden, oder keim der die iren nüwelingen^ bi Wißenkirchen hat i8$4
helfin niderwerfin. doch brechten unser herren die forsten** etzlichen irer fiende mit in '^•*" ^
gein Franckenfurt ungeverlich , wulden die von Franckenfurt der in der stad nit liden
und forderten daz, so sulden sie hinuzriden ane geverde. geschee auch dheinerlei üflatif ,
5 iz were einer oder me, daz sulden die von Franckenfurt handeln nach rade unser herren
der korfürsten die zft disem tage gein Franckenftlird körnend und sal dit also lange
weren , alse unsere herren die korfftrsten üf disem tage zu Franckenfürd sin , ane alle
geverde. z& Urkunde diser dinge han wir der rad zft Franckenf&rd derselben stede jg^
ingesigel an disen brief gedrucket, datum anno domini 1394 feria quinta post Kiliani. «^«i** ^
10
15
80
25
80
85
40
45
C. Beschlüsse za Frankfort; Pf. Roprecht 11 ReicbsYerweser.
222. Pfalzgr. Büprecht II an Städte^ berichtet die auf der FrankfuHer Reichsversammlung iS94
tjcegen K. Wenzels Gefangenschaft getroffenen Verabredungen^ in Folge deren er seihst j^J ^^
das Reichsvikariat für die Däuser der Unfreiheit des Königs übernommen hat, undfor^
deri zur Nachachtung auf, 1394 Juli 13 Frankfurt, bzw. Juli 20 Alzei.
An Frankfurt : A aus Frank f. St, A. Imperatores 1,89 or. chart, Ut, pat, e, sig, in vereo ifijgipr.f auf t8B4
Rückseite von gleichzeitiger Hand Franckefurd. — Gedruckt Janseen Frankf, Reichtkürreepon' JuU 20
denz 1, 86-88 nr. 96 aus A, (Vgl Lersner J, 8I:)
An Straßburg: B coli. Slraßb, St. A. I. XIII 6. lad. 1 1. 6 (/e^^t corresp. des souverains ort. 109) or,
Chart, lit. pat c. sig. in verso impr., auf Rückseite von gleichzeitiger Hand Straßburg; Wortlaut
wesentlich wie A, nur daß vom in der Anrede gesetzt ist zu Straßburg statt zt Franckefurd, und
daß die schUeßliche Beglaubigung nach als ir daz schuldig sint von des richs wegen hier in B
lautet und senden darum be zu uch unser lieben getruwen Hanneman von Sickingen unsem vicz-
t&m zur Nuwenstad und andere unsere frunde die mit yme also zu uch koment. den wollent glau-
ben waz sie uch zu diesen zijlen von unsem wegen foUeclicher darz& sagend sint. datum Fran- I8ü4
ckefiird in die beate Margarete virginis anno domini 1890 quarto sub sigillo nostro presentibus JuU ts
tergotenus afflxo. — Stand auch in Straßb. Sem. BibU Excerpta 'Wenckeri l, sn^ und 288* 0. Zw.
aus B.
An Stadt NN : K coli. Von deß h. R. reiche der ehurf, Pfaltz ztutehendem vicariat kurtzer bericht, Bai-
delb, teu. 4^ BeiL D in i versch. Ausgg, desselben Jahrs, die ich hier successive benutzt; aus dem
kurf, Pfalz. Archiv gemäß den Eingangsworten, — T coli. Tolner Hist, Palat. cod. dipl. 188 f. nr,
187; aus K.^L coli. Lünig R. A. 8, 1, 16 f. nr. 16; Wenfalls aus K.— M coli. Lünig R. A. 8, l, 142 f.
nr, 106; aus T. — Es liegt also diesen 4 Abdrücken schUefiUch die gleiche Vorlage aus dem kurf.
Pfalz, Archiv zu Grunde, Wortlaut wesentlich wie A, nur daß vom in der Anrede gesetzt ist N. N.
statt z& Franckefurd, und daß die schUeßliche Beglaubigung nach als ir daz schuldig sint von des
richs wegen hier in KTLM fehU und in KTL durch ein etc. ersetzt ist welche^ in M auch noch weg-
blieb; das Datum lautet in KTLM wie in B, nur falsch partibus statt presentibus , und in M Mariae iS84
aus Versehen statt Margarete. Das Fehlen des Namens und der Gesandtschaftsbeglaubigung läßt JtiU 18
vermuihen, daß hier das im Kurpfälz, Archiv aufbewahrte Formular zu Grunde liegt, nach wel-
chem an verschiedene Städte damals geschrieben wurde, wie z. B, wol auch an Speier {vgl, Lehmann
Speir, Chr. res'), — Regest bei Georgisch 2, 818 aus TLM; auch in WenckerU Apparatus 408; und
in Lersner 2, 87* aus Tolner l, c.
Ruprecht der elter von gots gnaden pfaltzgrave bij Rin oberster druchseß und an
unsers herren des Romschen konigis stad vicarius des heiligen Romschen richs und
herczog in Beyern ^
a) cod. n&weling mit Schituthaken, b) hatte hier «ol wuertt nur au* Vereehcn da§ mit gleicher Tinte getilgte der
geeehriehen, c) KL add, etc.
* Ueber die Geleitsbriefe Frankfurts zu den Reichsver-
sammlungen dcuelbst und die von den Ständen auszu-
stellenden Gegenbriefe, wie letztere von 1897 an vorkom-
50 men, s, Orth Reichsmessen 92-97 § 67-69, Die obige Auf-
zeichnung ist die erste und unterscheidet sich von der
Weise der Maiversammlung des J. 1897, welche letz-
terefür später maßgebend wird; man könnte fragen ob
obige Form nicht die eines allerersten Entwurfes sei; im-
merhin scheint die Sache erst bei Gelegenheit des Mai- Tags
von 1897 vollends geordnet worden zu sein. Die obigen
mü dem Rheinischen oder Westfälischen Landfrieden
Zerfallenen sind auch ausgenommen in dem Geleit für
Clais von Wulff skeel 1402 Aug. 12, Lersner 2', €17 und Orth
Reichsmessen 99,
390 ' Fürsten- und Städte-Tag zu Frankfurt im Juli 1394.
i894 Unsern* grus bevor, ersamen wisen lüte, bürgermeistere b rat und bürgere gemein«
b^v},90 ^ic^ ^®^ ß**^ ^ Franckefurd, lieben besondern und*^ des^ richs getröwen. als ir wol
verhöret hant wie daz unser herre der Eomscher konig Wenczelaw von etlichen lant-
herren zu Beheim bekümmert solt sin daz^ er sin selbs nit mechtig were, darumb sint
die erwirdigen in got vatter und herren her Conrad, zu Menczen und her Wemher zu 6
Trier erczbischoffe und des erczbischofs von Collen rat mit sinem gewalt unser mitkur-
fursten und auch wir und viel andere fursten graven herren und stette^ die zum riebe
gehorent, bij einander bij uchgewest^ zu Franckefurd. da hat der hochgeborn furste
unser lieber swager herczog Hans^ unsers herren des konigis bruder, sin erber bodschafft
von unsers herren des konigis wegen bij uns gehabt, und hat uns laßen underwisen daz lo
man eigentlich in der warheit befindet, daz unser herre der konig leider bekumert ge*
fangen und sin selbs nit mechtig ist; und hat uns alle fast angeruffen daz wir alle darzu
raten und helffen wollen von des richs wegen daz unser herre der konig möge ledig
werden , als wir uns des auch willeclich erbodten haben zu ddn als wir alle des wol
schuldig sin von des richs wegen, und haben darumb itzund zu stunde unser ernstliche is
bodschafft getan an dieselben die unsern herren den konig gefangen haltent^, daz sieyn
ungedrenget von des richs wegen genczelich ledig sagen und laßen, und diewile leider
unser herre der' konig also gefangen ist, so sin wir obgenante kurfursten ubirkomen,
umb daz daz rieh nit warlose und in sumenisse stee , daz unser iglicher von des richs
wegen desto flißlichor darzu sehen und gewarten solle sins rechten zu gebruchen und zö ^o
üben als ym zugehoret von sins rechten wegen am rieh, und wir als ein pfalczgrave bij
Rin, von unsers kurfurstentüms und wirdekeit wegen, nach dem als ez leider zu dieser
zijt umbe unsern herren den konig und daz rieh gestalt ist, sollen ein vicarius und für-
seher des richs sin, als auch daz unser altfordern pfalczgraven bij Rin kurfursten des
richs gebruchet und off uns bracht hant. so sin wir mit unsern mitkurfursten^ auch also 25
davon gescheiden , diewile leider unser herre der konig gefangen ist , daz wir dann uns
underwunden haben ein vicarius und furseher also zu sin an unsers herren des konigis
stad von des richs wegen, yme und dem riebe und des richs undertanen zu staten und zu
nocze , als lange biz daz unser herre der konig mit gots hilff ledig und sin selbs wol
mechtig wirt^. und weiten uns doch solichs unsers rechten bizher nit underziehen, biz so
daz wir von unsers™ herren des konigis bruder herczog Hansen unserm swager under-
wiset sin daz unser herre der konig leider" gefangen ist als vor geschriben stet, darumb
so bidten heißen und gebieten wir uch ernstlich und vesteclich als ein vicarius und fur-
seher des richs an unsers herren des konigis stad, daz ir keynem® amptman oder ymand
anders gewarten oder gehorsam sin sollent dann uns von des richs wegen und die wir uch 35
•an unsers herren des konigis stad zu lantvogten und amptluden setzen, biz daz unser
herre der konig also ledig ist; und daz ir uch auch furderlich darzü stellent, wann wir
a) BKTLM add, fr&ntllchen. b) BKTLM einfach meyiter. c) A wol »chwtrlieh find, d) KTLU add. heUlgen.
e) TM and »tatt das. f) BKTLM om. bU ach ; da§ gewest am Schlus$e de» Satze», g) »o ABK; L daram Jetzt
and zu stond ; 71f daram bitz and za stand, h) »o ABEL ; haltend TM, i) »o ABKTM; L and »tatt der. k) »o 40
ABTMK; L einfach churf&nten. I) TMBLK ist m) M nnterm, BKTLA nnsera. n) ABKL leider, TM wider.
o) BKTLM am an ansers herren des konigis stad als eym vlcarien des richs nnd nymand anders gewarten oder
[M und »tatt oder] gehorsam sin soUent ron des richs wegen , bis das »tatt kejmem — setzen , bis daz.
* Herzog Johann von GörlUZt der im Einverständnis der oben im Text genannten Botsduift des Herzogs nach
mit dem gefangenen Wenzelwar, Palackys, a, 77. Erhalle Deutschland und auf den Frankfurter Tag milgebracht 45
am 7 Juni von Kuttenberg aus ein Manifest an die Böh- worden sein, wenn es nicht schon früher verbreitet wurde;
mische Nation sowie an alle Fürsten und Getreuen des h, an die Versammlung gerichtet ist es nicht. Vgl auch Pa-
R, Reichs erlassen, gegen Jost und für den König, gedruckt facky Formelb, 97-99 nr» 104, 105, — Zum obigen Stück
bei Gust, Köhler Beitrr. zur Gesch. der JmusUz i, »i-2a, Lersner Gesch. Frankf, i,ij 827.
ein Auszug bei Palacky 8, a, 77 f. Dieses Manifest mag von 50
G. Beschlüsse zu Frankfiirt; Pf. Ruprecht II Reichsverweser. 391
uch* enbieten, daz ir dann wollent bereit sin unserm herren dem konige uwer folke^ zu 1894
schicken yme z& staten mit den andern unsern mitkurfursten mit uns*^ und andern fursten f"'*!*
herren und stetten zu ziehen, als ir dann billich dftnt und schuldig sint von des richs
wegen, auch ist itzftnd uns kurfursten obgenant bij uch^ zuFranckefurdfurkomen, daz
5 viele briefe* gemachet und versigelt sin mit unsers herren des Romschen® konigis majestad
und auch sinem deinen ingesigel^ sint der zijt als unser herre der konig bekumert ge-
west ist. darumb wir kurfursten und andere fursten auch mit ein ubirkomen sin und
gesetzet haben, dem rieh zu nocze und des richs schaden zu vermyden, daz man keyne
briefe, die also gemacht und versigelt sint off die zijt und sijther^ als unser herre der
10 konig bekumert und sin selbs ungeweldig gewest ist und als lange er nit genczelich ledig
wirt, nit halten noch achten sal. darnach wißent uch auch^ zu richten. daz allez han
wir allen andern des richs stetten auch also verschriben. und bewisent uch also darinne
als ir daz* schuldig sint von des richs wegen, und senden darumb zu uch unseren^ lieben
getruwen Heilman von Prümheym ritter etc.^; dem wollent glauben waz er uch von un-
15 Sern wegen zu diesen zijten folleclicher darzu sagende sij. datum Alczey secunda feria
ante diem beate Marie Magdalene anno domini 1394 sub sigillo nostro presentibus tergo- ^9^4
tenus affixo. •^'*" *^
223. Pfalzgr. Ruprecht II an Straßburg ^ kündigt ah Reichsvikar seine Vermittlung an in ia94
dem Krieg zwischen Wilhelm von Diest und Burkhard von Lützelstein um das Straß- '^" *
20 bu^ger Bisthum, 1394 Juli 17 Älzei,
Aus Straßb, St, A, corresp. des souverains art. io9 or. eh. lU. cl c, tig. in veno impr.
Gedruckt Von deß h. R. reicht der churf. Pfaltz zustehendem vicariat kurtzer bericht, Haidelb. leu.
40 Beil. E; aus dem Kur jt falz, Archiv gemäß den Eingangsworten; haX nach Beyern ein etc., aber
die Adresse fehlt; wahrscheinlich ist aber hier nicfU an ein für die Städte überhaupt bestimmtes For' •
S5 mular zu denken^ obschon die üeberschrift des Herausgebers das Stück an die Reicbsstätt gerichtet
sein läßt; der Streit zwischen Burkhard Graf von Lützelstein und Wilhelm von Diest ist eine
Straßburger Sache, und der hier beglaubigte Hanneman von Sickingen ist auch in dem Straß-
burger Exemplar beglaubigt das wir abdrucken sowie in dem Sehr. Ruprechts an Straßburg vom
X8 Juli 1994; man wird also auch hier nur an Straßburg als Adresse zu denken haben. — Auch in
80 Tolner Hist. Pal, cod. dipl. 144 nr, 189 aus diesem Druck.
Ruprecht der elter von gots gnaden pfalczgrave bij Rin obirster truchseß und an
unsers herren des Romschen kunigs stat vicarius des heiligen Romschen richs und herczog
in Beyern.
Unsern fruntlichen grus bevor, ersamen wisen lutde, guten besundern frunde. wann .
36 wir iczunt, diewile unser herre der Romsche kunig leider gefangen ist, an sin stat vica-
rius des richs sin sollen und sin von rechts wegin, und auch iczunt zu Franckfort mit
andern unsern mitkurfursten und andern fursten davon gescheiden sin des richs Sachen
zu handeln als ein vicarius, biz daz unser herre der Romsche kunig ledig und sin selbs
wol mechtig wirt, als uns daz zugeburet : darumb sehen wir an unsers herren des kunigs
40 stat von des richs wegin solichen kriege, als iczunt ist zusehen dem von Dyst' und dem
a] 90 ABKTM; L OQch tt. uch. b) BA folke, T folckre, L voick, M volckere, JS folcke. c) M ansem falsch, d) BKTML
cm, by nch. e) BTMLK om. Romschen. f) £T£lf seinen deinen ingesiegeln, Jcmsten siner deinen ingesiegel;
aber es ateht nicht» im Wege die Abkürzungen in AB aufzulösen mit sinem deinen wie natürlich ist ; ingesigeln hat
nur B vollständig f A Inges, abgekürzt, g) KL sinther, Tif sinth or, B sint her. h) L euch st. auch, KTM auch
^ Srie AB. i) ABKL daz , TM unß. k) n am Schlüsse undeutlich oder unvollständig in A, 1} A ein oder zwei Zei-
chen, hier wol nichts anderes als etc.
' Dieß Steht wol in keinem Zusammenhang mit dem bei * Straßburger Bischof Wilhelm II von Diest und Straß-
Wenzels Absetzung vorgebrachten Misbrauch der Mem- burger Bischof Burkhard II von Lützelstein,
branen, vgL die Absetzungs-Ürkunde vom 20 Aug, 1400,
392 Fürsten- und Städte-Tag zu Frankfürt im Juli 1394.
1394 von Luczelstein und ir beider helffer, in dem riebe nit gern, und senden darumbzu uch
Hanneman von Sickingen unsem vitztum zur Nuwenstat und lieben getruwen und ander
unsere frunde die er mit ym zu uch bringet von unsern wegin. den wollent glauben waz
sie uch umb einen gütlichen tag von des obgenanten kriegs wegin für uns zA leisten sa-
gent werden, uns darinne gefolgig zu sin an unsers herren des kunigs stat von des richs 5
1394 "^^gi^ aI'b wir uch auch wol getruwen. datum Altzei sexta feria post diem beate Mar-
Juli 17 garethe virginis anno 90 quarto.
[in verso] Den ersamen wisen lutden
meistcr und rat der stat z& Straßburg unsem
guten besundern frunden®. »o
[1394 224. Anweisung des Pfalzgr, Ruprecht II als Reichsvikars für seine an Frankfurt gerichtete
j^ai 20} Gesandtschaft, [1394 c, Juli 20 Älzei.]
A aus Frankfurt St. A. Imperatores 1, 171 cop, eh. coaev.
B coli. ibid. 170 cop. eh. coaev., wo aber dUu letzte Alinea fehlt.
Gedruckt Janssen Frankf. Reichskorreep, 1, 88 nr. 97, mit dem letzten Alinea. 15
[1] Item ir sollet an die von Franckirj/T^r* fordern als der uffin brief stet den ir in
brengit*.
[2] Item darzü sagent in : diewil mim herren dem herzogen von rechte z&gehore
daz er schuldig sl von des richs wegin daz riebe z& virsehen und vicarius zA sine, als iz
leider icz&nt umbe daz riebe gestalt ist, so wolle min herre iz gerne getruwelichen tfin so
und daz riebe und sie und ander sine undertanen virsprechen virantworten schirmen und
hanthaben, als er des allis^ ein vicarius^ schuldig si zu tüne unserm herren dem konige
und dem riebe zA staten und zA nAcze : daz si mim herren widdirumbe gehorsam sin und
tAn also sie des schuldig sin von des richs wegin ime zA warten an unsers herren des kö-
niges stad bi(^ daz er ledig wirt. S5
[3] Item sagent den von Francktn/Wt, daz min herre sie auch biddet, daz sie die
andern stede, die zA in geboren, zA in gein Franckin/t^r^ besenden uf einen benanten
tag, so si erst mogin; so wolle min herre dan uf demselben tage selbir sin odir sinen rad
mit macht daruffe han ; und waz sie mim herren alse eime vicario darinne tAn sollent und
gehorsam zA sine, daz sie mim herren daz tAn; waz in min herre auch widdirumbe tAn so
solle alse ein vicarius, daz wolle er auch tAn.
[4] Item daz die von Francktnft^r^ uch den gnanten tag sagen, daruf sie die andern
stetde also dar besenden, daz min herre den tag gewissin moge^ selbir da-uffe zu sine
odir sinen rad also daruffe zu haben.
[5] Item daz sie uch des allis ein antwort geben, und auch von dem folke zu schicken. 35
[6] Item sendit den von Geilnhusen den von Frjdeberg und den von Weczflar ir
iglichen iren offin brief, den ir an sie haut.
a] or. add. etc. f b) cie AB. o) A Tlcariea oder yicariens, B vicar mit Abkürzungihaken. d) A Ssge y B möge.
* Der vom 20 JüU, womaxh auch der vorliegenden GeeandtschafUanweisung das obige Datum angesetzt iet.
D. Vorhältnis Hzg. Aibrecbts III von Ocstreich zum Frankfurter Tag.
393
D. Verhältnis Hzg. Albrechts III Yon Oestreich zum Frankfurter Tag.
225. Die Oestreichüchen Herzoge Atbrecht III Wilhelm Leopold IV und Albrecht IV ver-
sprechen vierzehen gen. SchwabiBchen Städten ihre Hilfe für den Fall der Noth, nach-
dem diese sich gegen sie verpflichtet haben, ihnen für einen aiLS ihrer Mitte bei etwaiger
Bewerbung behilflich zu sein zur Erlangung der Römischen Königskrone, falls diese in
den nächsten 9 Jahren erledigt würde, 1394 Mai ö^^Ensisheim.
1334
Mai 5
Aus Stuttg. St. A. Reichsstädte insgemein Bündel 6 or. mb. c, 4 tig. pend. (alle abgefallen).
Ebenda in Schmidts Sammlung /. 86 ein handichriftlicher Auszug.
Wir Albrecht der elter und wir seine vettern Wilhalm und Leupolt und wir Albrecht
10 der junger des yorgenanten herczog Albrechts sun alle von gots gnaden herczogen ze
Oesterreich ze Steyr ze Kßrnden und ze Elrain grafen ze Tyrol etc. bechennen oflfenleich
mit dem brief : wan sich die erbern weysen unser besunder lieben • • die burger-
meister • • rete und alle burger gemainlich diser nachgenanten des hailigen Bömischen
reichs stett, mit namen Ulme Rotwil Nördlingen Memmingen Halle Gmunde Bibrach
35 Kempten Kofbüren PfuUendorf Isny Aulun Lütkirch und Bophingen, von bcsundern
getrawen, die sy z(i uns habent, gen uns verpflicht und verschriben habent, ob das wer'
daz ynner den nächsten newn jaren von dato dicz briefs ze raitten beschichi daz das hailig
Römisch reich ledig wirdt, daz sy denn uns egenanten herczogen von Oesterreich, ob wir
darnach stellen wurden ^ füx meniklichen darczü geraten und beholiSen sein suilent, alz
20 verr sy das mit eren getftn miigent, daz unser ainer darczü gefurdert werde ^ als euch das
sölich ir briefe, die sy uns darumb gegeben habent, volkömenlichen weysent: daz wir in
darumb versprochen und verhaissen haben , ob das wer' daz sy gemainleich oder besunder
von der sache wegen von yemand bekrieget oder bekümert wurden, daz wir denn des
mit ganczen trewn bey in beleiben und beholffen sein wellen, alz lang biz sölich kriege
25 verriebt und versünt werden, an alle gevörde. darczü sol euch der ünder uns, welher denn
also zu dem reich köme, den vorgenanten stetten gemainleich und ir yegleicher besunder
alle ire besiczunge slosse I^ute und gute und euch darczü alle ire recht privilegia gute
gewonhaite freyhaite geseczde hantveste und briefe, als sy die von Bömischen kaysern
' Am gleichen Tag e, L echließen dieeelben u Städte
30 ein Bündnis auf 9 Jahre mit Herzog Albrecht dessen Sohn
und zwei Vettern sowie mit Gf. Eberhard von Wirtem-
berg solange er der Herzoge Diener ist; reg. bei Lich-
nowsky IV nr. 2404 aus dem Wien. H. H. St. A. , und
werden daselbst auch zwei Entwürfe vom s Febr. 1334
35 aus Linz erwähnt, einer von dieser Bundesurkunde der
Städte, der andre von dem Gegenbrief der Herzoge, Das
Original des Gegenbriefs der Herzoge vom 6 Mai 1894,
datiert aus Enseshein, befindet sich im Stuttg. St. A.
Reichsstüdte insgemein Bündel 6 und ist ausgestellt von
40 Albrecht WilhtUß^ und Lüpolt für sich und für der beiden
letzteren Brüder Ernst und Friderich {womach wol auch
die Angabe bei Lichnowsky zu berichtigen wäre), es ist
eine Art Landfriedensbündnis, auf 9 Jahre Dauer, mit-
eingeschlossen auf Seite der Herzoge wird Graf Eberhart
45 von Wirtemberg alldiewil der unser diener ist , sie neh-
men aus den K, Wenzel u, s. k;» Der erwähnte Bufid und
Dienstvertrag des Gfn. Eberhard von Wirtemberg mü
denHzgn. Albrecht Wilhelm und Leopold auf 8 Jahre,
deren Bruder RcUh Diener und Hof gesind er geworden,
50 ist aufgeführt unter 18 Apr. 1894 bei Lichnowsky IV reg.
Dentaohe Beichstagi-Aktcn II.
9409 aus Wien. H. H. St. A. (Zu vgl. StäUn 3, 860 nebst
nt. 6. 7 und p. 861 f, 866 f., und Lichnowsky IV Reg. nr.
9496; Kurz Albrecht III 9, 167 f. mit nt. aufp. im und
Janssen Frankf. R. K. i, 988 nr. 440 nt.^ über die wört-
lich mit der oben abgedruckten gleichlautende Urkunde
V, 99 Sept. 1410 in Kurz Oestreich* s MiL Verf, in alt. Zei-
ten p, 419. 418.) Es entspricht der oben hervortretenden
Tendenz, wenn zu Wien am 9 Mai i89ä. (So. n, Phil,
und Jak.) die Herzoge Albrecht Wilhalm und LeuppoU
von Oesterreich für sich und für die Oesterreichischen
Herzoge Ernst und Fridrdch geloben, daß sie den oben
genannten Städten, mit welchen sie sich verbunden haben
[Bund vom 6 Mai 1894 in unsrer Anm.] , selbst gegen den
Römischen König, der ursprünglich ausgenommen worden
sei, beistehen wollen, wenn dieser sich Ungerechtigkeiten
gegen die genannten Städte erlauben würde, Stuttg. St. A.
Reichsst. insg. Bündele-, viell. identisch mit ibid. Schmid's
Sammlung 1. 86 aus der alten Registratur, womach unter
gleichem PcUum die Oesterreichischen Fürsten sich gegen
die Städte verschreiben sie bei ihren Freiheiten handhaben
zu helfen. ( Vgl, Lichnowsky 6 Reg. nr. 189 und 148, und
ibid. 4 Reg. nr. 9490 und 9491.).
50
394 Forsten- und 8tädte-Tag zu Frs^nkfurt im Juli 1394.
i8$4 und kiinigen erlanget herbracht und erworben hant, ouch gnSdiklich bestöttigen und
^** ^ confirmieren und ouch sy dabey sein lebtage und bey im und dem hailigen reich getrew-
leich schirmen und behalten als ir gnediger herr an gevörde. mit urchiinde dicz briefe,
1894 geben ze Enseshein^ an zinstag nach des hailigen krüczs tagze mayennach Cristi gepürd
Mai 6 drewczehenhundert jar darnach in dem vierundnewnczigistem jare.
^^^ 226. Vierzehen gen. Schwäbische Städte verpflichten sich gegen die Oestreichischen Herzoge
Albrecht III Wilhelm Leopold IV und Albreckt /F, ihnen bei etwaiger Bewerbung
behilflich zu sein zur Erlangung der Römischen Königskrone y falls diese in den nächsten
9 Jahren erledigt würde. 1394 Mai 6 [Ensisheim],
Aus Wien, k, k. geh. H. E. St. Ärch. or. mb.; an Pergamentstreifen, auf denen der betreffende Name lo
steht, hängen in der im Text befolgten Ordnung die braunen Wachs-Sigel der sämmtUchen Städte;
a tergo Huncz Kopf d. h. der Name de« Schreibers des Briefs und von späterer Band Aia punttnus
zwischen dea herz, von Osterreich und der reichstete.
Gedruckt bei Kurz Oeslreiehs MiUtairverfaesung 412 (nach Höfler Ruprecht 97 nt. 6).
Regest bei Kurz Oesterr. unter Albr. III a, iMf Lichnowsky 4 Reg. nr. 2406 1 StäÜn 8, 860 nt. 7. i5
Wir die burgermaister rate und alle burger gemainlichen riebe und arme diser
nachbenempten des hailigen Roemischen richs stette mit namen Ulme Botwil Noerdlingen
Memningen Halle Gemunde Bibrach Kempten Kouffbueren PhuUendorff Isny Aulun
Liuckirch^ und Botphingen bekennen und t&n kunt offenlich mit dem brieffe f ur uns und
unser nachkomen : das wir betracht und angesechen haben die manigvaltigen gnade 20
und fördrung so unsern vordem und uns geschechen sind von den hochgebomen fursten
den herczogen von Osterrich. und da durch billicher erchantnusse haben wir uns z& dem
hochgebornen fursten unserm lieben herren herczog Albrechten dem eitern von gocz
genaden herczog ze Osterrich ze Styre ze Kernden und ze Krayne graffe zft Tyrol etc.
und sinen vettern herczog Wilhalmen herczog Lwtpolten und herczog Albrechten sinem 25
sune^ och herczogen ze Osterrich ze Styre ze Kernden und zfi Krayne graffen zu Tyrol
etc. verpflichtet und veraynet wissentlichen mit dem brieffe : ob ynner*^ den nechsten
nwn jaren von dem hwtigen tage ze raitent geschieht das das hailig Römisch riebe ledig
wurde, das wir denne denselben unsern herren von Osterrich, ob die darnach stellen
wurden , für maniglichen darcz& geraten geholffen und furderlichen sin suUen und wellen so
mit ganczen truwen und allem unserm vermugen, das ir ainer zu demselben Romischen
riebe z& behaben und ze besiezen gefurdert und daby gehalten werde, als verre wir das
mit eren getun mugen, ane alle geverde, mit der beschaidenhait das denne derselb uns
mitsampt andern getruwen und undertanen des richs innehabe und by unsern rechten
genaden und g&ten gewonhaiten schierm und halte. und des alles ze warem Urkunde 35
so haben wir vorgenante richsstette gemainlichen und unser ieglichw besunder ir stat
insigel offenlich gehenket an disen brieffe, der geben ist an zinstag nach des hailigen
1B94 crucz tage in dem maygen do man zalt von Cristus geburte drwczehenhundert jare und
ifoi 6 darnach in dem vierundnwnczigistem jare.
a) oder Enteahemf b) da die ganse Schrift verhUuet, »ind die einzelnen Buehatahen hier nicht mehr Heker zu 40
ernennen; auf dem Sigel eteht LIVEIBCH. c) or. ynmer.
* D. h. Albrechts III Sohn.
D. Verhältnis Hzg. Albrechts III von Oestreich zum Frankfurter Tag.
395
227. Verantwortung des Herzogs Älhrecht III von Oesterretch gegen die artikelweise aufge^ ['W5
führte Anklage K, Wenzels, namentlich in Betreffe der Beziehung des ersteren zu der j^^^s]
Gefangenschaft des letzteren und zu dem Frankfurter Reichstag, [1395 vor Jan. 18^
ohne Ort,]
5 A aus Strafib, St, Ä, an der Saul I partie ladula G fasc. XIV hasse II nr 4^ jetzt correspond. des sou-
verains art. iio, cop. chart. co€iev,t mit Schnillen ohne Sigel, ai$o an Straßburg geschickt. Die d
meiit vollkommen deutÜch und sicher, in allen untern Fällen zweifellos. Die im Abdruck eingefügte
Zählung der Artikel ist meist im Anschluss an die Absätze in A,
B coli ibid, nr. i" cop. eh. coaev., Jetzt corr. des sou verains art. iio, ohne Schnitte und Sigel, wol
10 eine in Straßburg gemachte Abschrift, zusammengeschrieben mit der Kopie des Schreibens des Her-
zog Leopold vom 18 Jan, 1896. Deshalb ist es allerdings wahrscheinlich, daß letztgenanntes Schrei-
ben im Original an Straßburg gerichtet war und A als Einschluss enthielt, und daß dann in Straß-
burg diese beiden Stücke zusammenkopiert wurden (unser B und S, s. Quellen- Angabe S bei dem
Sehr. Leopolds), das Original des Schreibens dee Herzog Leopold aber eben nicht erhalten blieb.
15 K coli. Kurz Albrecht III », 292-297 sehr genauer Abdruck aus Wien. H. H, St, Archiv Oesterreich
Kasten 406 Lade 62; auf Rückseite [der Wiener archivaiischen Vorlage des kflngs klag und mines
herren herczog Albr. widerred , sie ist von glchzt. Hand wie A und B, Sickel hat sie ganz mit dem
Abdruck verglichen, der letztere ist Buchstabe für Buchstabe getreu, nur die Vokalzeichen nicht in
allen Fällen richtig^ vier Blätter Papier groß Oktav.
2Q Gedruckt Wencker Apparatu» 409-412. — Auszug bei Pelzel Wenzel i, 294-296; Regest bei Lichnowsky
4 reg. nr. 24öo.
Daz Bind die artikel als* unser Herr und swage/ der Bomisch kunig zu uns herzog
Albrechten herzogen ze Osterrich mainet ze sprechen haben^, und unser antwurt dagegen.
[1] Dez ersten als unser herre und swager der Komische kunig spricht, wie wir uns
25 weilent zu dem allerdurchluchtigisten fursten unserm herren kaiser Karin sinem vatter
und euch darnach zu im haben verbunden : sprechen wir, daz unser egenanter herre
kaiser Karl und ouch derselb kunig Wenczlaw sich zu unserm brudern* seligen uns und
unsern erben zu gelicher wise herwider ouch also habent verpunden, als die puntbrief
lautent die wir dawider haben, und sprechen och, das uns in denselben puntnussen und
80 ainigung von unserm egnanten herren und swager dem Eömischen kunig mßnger ingriff
und inbruch sind beschehen unverschuldet, und ist ouch der anvank derselben ingriff^
sein gewesen und nicht unser, als sich das wol wirt vinden an den artikeln und clagen
als hienach steet geschriben.
[2] Item alz der vorgnante unser herre und swager spricht, wie er als ain Römischer
35 kunig uns hab belehent mit ® den herzogentümen furstentftmen und landen die wir von
im als von ainem Romischen kunig zu lehen haben suUen, und wie wir ouch die von im
als von ainem Romischen kunig sinem rechten ordenlichen erbherren zu rechtem ^ lehen
emphangen haben mit gewonlichen gelerten gestabten aiden und darüber gelobt gehul-
40
a) die ersten 4-6 Worte mit andrer Tinte unterstrichen, von wele?ur auch in der Uehereehrift herrührt herzogen ze
Osterrich einkorrigiert und in art. 8 und dawider nit getan haben ehenfaUe einkorrigiert und in art. 7 In zwi-
aehen und und nieht gleiehfalle einkorrigiert und ibid. die Korrektur e aus a in das zwieehfn wem und wir und
in art. 10 das tweite e in welle, alles von gleichseitiger und vielleieht der nemliehen Hand wie das iUnige. b) K
habent , om. mainet. c) K bruder. d) B angriff, AK ingriff. e) A nnit , BK mit. f) K rechten.
* Diese Zeit eicher, weil das Stück an diesem Tag von
45 Herzog Leopold bereits verschickt wird, s. sein Schreiben
von diesem Datum. Aus dem Inhalte der Verantwortung
selbst geht hervor, daß Hzg. Albrecht die Starhemberge
zur Zeit ihrer Abfassung noch nicht wider zu Gnaden
aufgenommen hatte (dieß erfolgte erst 1896 Juni 26, s. u.),
50 daß er aber bereits von Wenzel dazu aufgefordert war
(geschah 26 Aug. 1894, siehe eben falle unten in derselben
Anmerkung zu art. 7). Man wird annehmen dür/en,
daß die Abfassung der Verantwortung erst 1896 fällt, und
zwar auf den Anfang des Jahrs, da Hj?g, Leopold mit
ihrer Verschickung nicht lange gezögert haben wird. —
Pelzel Wenzel i, 296 nt. i setzt die vorausgehende Anklage
noch ins Jahr 1894 vor Dec. n, weil an diesem Tag die
Böhmischen Herren fnit Oestreich einen Bund schlössen,
der einer der wichtigsten Klagepunkte gewesen wäre, aber
in der Verantwortung, und somit wol auch in der An-
klebe, nicht erwähnt wird; der genannte Bund steht bei
Pelzel gedruckt im Wenzel i Urk. B. nr. 112 pag. 140-142,
ein Regest desselben bei Lichnowsky 4 reg. nr. 2447, Diese
Datierung der Klage würde zu unsrer Datierung der
Verantwortung ganz gut stimmen.
396
Fürsten- und Städte-Tag zu Frankfurt im Juli 1394.
[tasß det und gesworen seinen und des Römischen reichs frummen zu werben und iren schaden
jal^iB] ZU wenden, als das wol kuntlich und offenbar sey : sprechen wir, daz wir von dem-
selben unserm herren und swager dem Kömischen kunig unser furstentftm und land
haben zu lehen emphangen als von ainem Komischen kunig und nicht als von ainem
erbherren, mit allen den rechten frihaiten gnaden und guten gewonhaiten als unsem ^
vordem die vormalen von andern Kömischen kaisern und kunigen habent emphangen
nach lut unser brief und frihait die wir von Kömischen kaisern und kunigen und euch
von im haben, und nicht anders.
[3] Item alz unser egenanter herr und swager der Kömisch kunig mainet, wie wir in
der lehenschaft unser gelupt übervaren* und nicht gehalten haben : sprechen wir, lo
das wir uns allezit gen im und dem hailigen Kömischen riche haben gehalten als wir
rechteclich*^ tun selten, und dawider nit getan haben.
[4] Als denn unser herre und swager der Komisch kunig spricht, daz wir uns ver-
punden haben mit fursten und andern herren an sin wissen willen und wort' : sprechen
wir : sid dem mal derselb unser herre und swager uns in die vorgnanten^ unser ver- ^^»
puntnus^ und ainigung ingriff und inbruch und uns und unsern landen und leuten da-
rüber mengerlai beswerung getan hat, und der anvang sin ist gewesen und nicht unser,
so haben wir uns mit fursten und herren beholfen nach unser notdurft, und doch nur®
uf das reicht, und haben das hailig Komisch reich darin allezit erberlich auzgenomen.
[5] Item als denn unser egenanter herre und swager der Komisch kunig spricht, «o
daz wir in der zite, so er gevangen und sein selbs unmöchtig wör', nach dem rieh haben
gestalt und darumb unser erber botschaft zu den kurfursten und andern fursten herren
und stetten des richs getan haben : sprechen wir, das wir wider in nach dem reich nie
haben gestellt, und hoffen daz sich nicht erfind ^ daz wir das ie getan haben, sunder als
uns die kurfursten vorderten gen Frankenfurt* zu dem tag als ander des reichs fursten, 25
kam uns die botschaft ze kurz das wir darzu selber nicht komen mochten, und santen
dahin an unser stat mit vollem gewalt den erwirdigen unsern^ lieben frund und kanzler
hern Berchtolden bischofen^ zu Frysingen und die edeln unser lieben getruwen Engel-
harten von Winsperg unsern lantvogt und FridricA^n von Waise unsers lieben vettern
herzog Lupoltz hofmaister. die habent euch da von unsem wegen an die kurfursten und so
fursten geworben : wes si da ze rat und uberain wurden unserm egenanten herren und
swager dem Komischen kunig und dem hailigen Komischen reich zu eren und frummen,
daz wir euch darzu geraten und geholfen sein weiten getruwelich als ander fursten die
zu dem reich gehörent, und wes die egnanten kurfursten und fursten da uberain wurden
mit briefen oder botscheften, darin sind die egnanten unser r6te an unser stat, als ob wir ss
selber da wören gewesen, beschriben und begriffen, und des ziehen* wir und ouch die-
selben röt uns an die egnanten kurfursten fursten und herren die da waren.
a) K Tbemam ist wol nur flüchtig gelesen, h) K reohtcnlich , A wol kein Zeichen über dem ersten e. c) BA hinten
abgekürzt; K liest vorgnant. d) B vert>ÜDtniae , K Terbantnas. e) B nnwent , K nwr. f) K erfinde, g) A
sehwerlich hn»&m. h) A sehwerlieh hiachbten. i)£'zihen. 40
* Hieher gehört wol das Bündnü zwischen K. Sigmund
von Ungern Herzog Albrecht von Oesterreich und Mf, Jost
von Mähren 1899 Jan. J8, worin allerdings K. Wenzel
ausgenommen wurde, Kurz Albrecht III 2, 284-7 Beil. 79.
Aber schon damals in dem Bunde Albrecht's mit Jost v.
14 Jan. 1392 war ausdrücklich gesagt wider allermenich-
liehen nyemande ausgenomen, ib. 288 Beil. 80. Und auch
in der Allianz der Oesterreichischen Herzoge Albrecht und
WilfuUm mit Johanns und Ernst von Baiem v.'20 Mai
1894 war nicht, von einer Ausnehmung K. WenzeVs die
Rede, es hieß bloß wider allermenichlich auzgenomen
dem heiligen Römischen reich, ib. 289-292 Beil. 81. (VgL
überhaupt Kurz Albrecht III Band 2 Hauptstück 6.) Zu
letzterer Allianz trat Bisch. Perchtold von Freysing 1894
Juni 9 bei {München Eritag n. Pfingsten), Münch. R. A. 45
Freysing Ilochstift fasc. 41 K. 35 L. 6 c. sig. AehnUch das
Bündnis vom 18 Dec. 1898 zu Znaim, s. die Einleitung Ut.
D; dieses Bündnis versteht hiebet Palacky 8, a, 71.
* Unser Frankfurter Tag von 1894 Juli.
50
D. Verhältnis Hzg. Albrechts III von Oestreich zum Frankfurter Tag. 397
[6] Als denn unser egenanter herre und swager spricht, das unser lut ritter und r/^^
knecht mit ainer ufgerackter panier unwidersagt in sein land gen Behem gezogen und ja^^**^^]
daselbs leut gevangen und mit roub mord und prand swSrlich angegriffen haben : sprechen
wir, daz wir unsers ohems marggraff Josten helfer sein gewesen nach siner vlissegen ma-
5 nung und anrüffung als wir im des schuldig und gepunden sein, und wir und die unsern
haben ouch margraff Procopen und sinen heifern erberlich abgesagt, und unser swager
der kunig von Ungern und wir haben ouch vormalen unserm obgenanten herren und
swager dem Romischen kunig unser erber botschaft getan, und in gebetten daz er sinen
flizz darzu keren wölt daz solich stözz zwischen den vorgnanten marggraffen gebrüdern
10 wurden understanden und fruntlichcn mit ainander berichtet, damit wir sölicher hilf
überhaben wurden; wan ob des nicht bescheh, so mochten und weiten^ wir denselben
unsern ohem margraff Josten nicht gelazzen. dasselb wir ouch des egenanten unsers her-
ren und swagers erber botschaft under ougen gesagt haben, und was sich in demselben
krieg hat vergangen, daz ist erberlich und nicht unentsagt geschehen, und uns und den
16 unsern geschiht nicht gütlich, das man die unsern darin dehainerlai mord zieh oder
zuziech**.
[7] Als denn unser egenanter herr und swager der Romisch kunig spricht, wie^ er
in unser land zu Oesterrich und wider darauz sei gevangen gefürt, und das si mit unser
verhengnusse wissen und willen geschehen : sprechen wir, das das an unser wissen und
20 willen ist geschehen und wider uns ist gewesen , als sich das wol wirdt erfinden. und
als er spricht, daz wir in gern zu unsern banden bracht betten : sprechen wir, daz wir
des unschuldig sein und nie nach im gesteh haben, sunder als pald wir vernomen^ das er
gen Wiltperg gefürt w6r', da tetten wir den Starchenbergem mit unser erber botschaft
zu erkennen daz das wider uns w6r'. item so hat uns unser egenanter herr und swager
« sidher geschriben und gebetten, das wir das den Starchenbergem vergeben und in nicht
dester vinder wörn; des wir noch® nicht getan haben noch tun weiten'.
[8] Als unser egenanter herr und swager spricht, wie wir unsern rittern und knechten
vormalen erloubt haben zu baiden tailn zu riten und haben das darnach wider verbot-
ten : sprechen wir, daz wir daz nieman nie erloubt haben, sunder wir haben es verbotten,
30 und haben das darumb getan daz wir unser ritter und knecht weiten bi uns haben ', uf
das, wes die kurfursten uberain wurden unserm herren dem Römischen kung und dem
hailigen Römischen reich zu eren frum und nutz, daz wir in des möchten gehelfen als
ain fürst der zu dem rieh gehöret, und haben ouch darumb zu in unser erber botschaft
getan gen Frankenfort', die ouch daz also^ geworben habent, als wir uns des andiekur-
s5 fursten und ander fursten ziehen die da waren als vor geschriben stat.
[9] Als** ouch derselb unser herr und swager spricht, wie wir uns zu etlichen des
richs stetten in Teutschen landen verbunden haben' an sin wissen und willen: sprechen
wir, daz wir die puntnus* weder wider unsern egnanten herren und swager noch wider
das hailig rieh mit des richs stetten nicht getan haben, sunder wir haben die getan durch
40 a) iT möchten und wOlten. b) ÄK zieh oder za zlech {letwiere» kann in Ä auch heifien zlcth), B zihe oder sä zIeche.
c) K add. daz. d) K vemament. c) in Ä »cheint das von derttlben Hand korr. in des, B des wir nach , K des
wir noch, f) K behoben, g) K als. b) K add. Item vor Als. 1) B buntnüAe , K wie A,
* J894 Aug, S6 Piesk, K, Wenzd ertucht den Hzg. AI- beiden wider zu Gnaden auf, angeführt Kurz a, 168,
brecht, Koipar und Gundacker Gebrüdem von Starhem- gedruckt Wurmbrand Coüectaneam f.,lIoheneck Stände
45 berg eeine (WenzeVs) Gefangenschaft in ihrer Feste WiÜ- 9, 627, Lünig Coli, nova i coL 408-e nr. 7.
perg zu vergeben und ihnen darüber Briefe auszustellen , ' Tag von 1894 Juli.
reg. bei Liehnowsky IV nr. 2437, gedruckt Pelzel Wen- * 1894 Mai 8 die beiden von uns mitgetheiüen Urkun-
zel 1 Urk. B. nr. 104 pag. 186, beidemal aus dem Wie- den, nebst den in der Anm. daselbst erwähnten,
ner Archiv. Aber erst 1896 Juni 26 nimmt Albrecht die
398
Fürsten- und Städte-Tag zu Frankfurt im Juli 139i.
[i3$B Schirms frids und gemachs willen unser land und ISut, und haben ouch in derselben
jaT^m P^ötnus* unsern herren und s wager den Römischen kunig und ander furstenund herren
unser frund erberlich usgenomen*.
[10] Als denn unser egnanter herr und swager der Romisch kunig mainet, siddem
mal das im von uns sdlich bruch** und* ubervaren geschehen sein, das er hern Pilgrei- s
men^ erzbischofen ze Saltzburg herzog Stephann von Baygem und die von Schawnberg®
und ander die seinen von im nicht auzlazzen welle : sprechen wir, das wir sölicher in-
pruch' und ubervaren unschuldig sein, denn umbe den erwirdigen unsern lieben besundem
frund den^ von Saltzburg und umb die von Schawenberg sprechen wir, daz wir nicht
wissen mit in anders ze schaffent haben denn lieb und g&t. denn umb herzog Stephann , lo
mit dem wellen wir gern an gelegen stett ze tagen '^ komen; und was er gen uns hat zu
sprechen, daz wellen wir im gern voran twurten, also, waz wir hinz* im haben zu sprechen ,
daz er uns sölich merklich gebrechen^ ouch verantwuxt und wendet
1895
Jan. 18
Herzog Leopold IV von Oesterreich an Stadt Straßburg*, schickt ihr die in unsret'
letzten Numer mitgetheilte Verantwortung seines Oheims Albrecht III; mit der Bitte, is
ihrerseits denselben darin zu verantworten, 1395 Jan, 18 Feldkirch.
S aut Straßb. St, A, an der Saul I partie ladula C fasc. XIV Ilasse II nr. 4* cop, chart. coaev.^ zutam-
menge^chrieben mit dem Exemplar B der Verantwortung dee Hzg. Albreehl III von [1S96 vor
Jan. 18], ohne Schnute und Sigel.
Gedruckt iVencker Apparatu$ 40S, wol aus S. — Daraus Regest bei Georgisch 8, 814; da* Regest bei 20
Lichnowsky 4 reg. nr. i4ö4 cUiert den angeführten Abdruck bei Wencker, erwähnt aber auch ein
Exemplar des Wiener H. H. St, Archivs, das jedoch bei unsrer Anfrage im Jahr 1866 nidU gefun^
den wurde.
Lüpolt von gotes genaden herzöge zft Osterrich etc.
Erbern wisen und sunder lieben. wir laßen lieh wissen, das uns der hochgeborn «s
fiirste unser lieber herre und vetter herzog Albrecht heruf verschriben hat von der zü-
spniche wegen, die unser herre der Römische künig zft ime meinet zu haben, und ouch
a) B bnntaiße, f bantnns. b) J^brOch. c) om. JET. d) AFilgreim mit Ueherttrieh j ^K Pllgnimen , B Pi]g«rincn.
e) K hier und weiter unten Scbowenbarg. f) B inbrüch , K inbrach. g) hier ertzbyschoff atugestrieheH in A ,
fehlt in BK. h) B toge , AK tagen, i) B bin e& wol verechr. , K bincs. k) B gebresten , AK gebrechen. 1) K SO
add. X , wol nur ein bedeutungeloees etc.
' Aber schon, am i Mai 1395 (So. n. Phil. u. Jac.) geloben
zu Wien die Oestr. Herzoge Albrecht Wilhalm und Leup-
polt für sich und für Ernst und Fridreich, daß sie den
Städten Ulm Rot weil Nor dlingen Memmingen Ball Gmünd
Biberach Kempten Kaufbeuren Pfullendorf Isny Aalen
Leutkirch und Bopfingen, mit welc?ien sie eich verbunden
haben [p. 898^ iff.], selbst gegen den Römisclien König, der
ursprünglich ausgenommen worden sei, beistehen wollen
wenn dieser sich Ungerechtigkeiten gegen die gen. Städte
erlauben würde, Stuttg. St. A. Reichsstädte insg. Bündel 6.
Auch in den beiden Urkk, v. 16 Juni 1895 heben die Her^
zöge und die Städte die Ausnehmung des Königs für ge-
wisse Fälle des Angriffs von Seiten des letzteren auf,
Kurz Albr. III 2, 815 nr. 89 und Stuttg. St. A. Schmid*sche
Sammlung I. 86, vgl. Lichnowsky IV reg. nr. »490. 2491.
Dem entspricht bis auf einen gewissen Grad das Verfah-
ren des Gfn. Eberhard von Wirtemberg. Er nimmt in dem
Bunde, den er am 97 Aug. 1895 {Fr. n. Barihol) mit den
Städten Ulm Nördlingen Memmingen Biberach Gmünd
Kempten Pfullendorf Dinkelsbühl Kaufbeuren Isni Leut'
kirch Aalen und Bopfngm bis auf Martini über 6 Jahre
schließt, den K. Wenzel aus, Stuttg. St. A. Reichsstädte
insgem. Bündel 6, vgl Steinhof er Ehre etc. 2, 521-524.
Und am gleichen Tage gelobt er denselben Städten, daß
er gegen sie, falls sie von K. Wenzel unbilligerweise an- So
gefeindet werden, nur dann feindselig auftreten werde,
wenn ihn eine in dieser Sache abgegebene Entscheidung
der Kurfürsten dazu auffordere, Stuttg. ibid. {Die beiden
letzteren Urkunden sind or. membran.)
• Die Adresse fehlt. Sdwn Wencker in seiner Ueber- 40
Schrift im Apparatus pag. 408 nahm an, daß der Brief an
Straßburg gerichtet sei; so haben dann audi Georgisch
und Lichnowsky in ihren Regesten gesagt; aber Wencker,
der auch nicht die Adresse des Briefs aus dem Brief ab-
druckt, hat wol auch nicht mehr das Original und dessen 45
Adresse gesehen, sondern eben nur unsere Vorlage. Indes-
sen ist allerdings wahrscheinlich, daß das Original an
Straßburg gerichtet war, vgl. die Quellen-Angaben A und
B bei der Verantwortung Albrechts nr. 227. Man darf
annehmen, daß diese Verantwortung auch an andere be- 5o
deutende Städte geschickt wurde, wol als Einschluss in
ähnlichen Schreiben des Hzg. Leopold IV wie das obigeist.
D. Verhältnis Hzg. Alhrechts III von Oestreich zum Frankfurter Tag. 399
sin antwärte dagegen, des wir üch ein abgeschrift versloßen senden in disem briefe. und tsss
bitten lich mit flisse, wer* ob icht rede davonvur üch kerne, daz ir denn denselben unsern •^*"'*
herren und vettern darin verantwurten und beredent, als wir üch des sünderlichen wol
getruwen; wann ir doch wol verstand an der abgeschrift, das demselben unserm herren
5 und vettern von unserm herren dem Römischen künnige* ungütlichen beschiht. geben isss
zu Veltkilch an mentag nach sant Anthonyen tag etc. nonagesimo quinto.
Dominus dux
in consilio.
Jun. 18
229. Herzog Alhrecht III von Oesterreich und sein Neffe Wilhelmuni sein Sohn Albrecht IV '***
10 an K. Wenzel, sagen ihm ab wegen Gefangetinehmung des Markgrafen Jost u, a. m,
1395 Juli 13 Wien,
Äu$ Straßb. St. A, an der Saul I partie ladula C fasc. XIV Hasse II ad nr. 4* cep. Owri. coaw,, ohm
Sigeli mit Verschickunguchnitten , die Schnitte eind aber andre als die in dem Exemplar A der Ver-
antwortung des Herzog Albrecht III , also ist das Stück an Straßburg nicht in derselben EinscfiHe-
15 ßung wie diese gekommenf was schon aus dem Datum hervorgeht ; vgl. audh die Quellm-AngaAen A
und B der Verantwortung des Herzog Albrecht HI von [1396 vor Jan. is],
DurlSuchtiger** fürst herr und swager, her Wenczla Bömischer künig und künig ze
Beheim. wir Albrecht der elter und wir sein vetter Wilhalm und Albrecht der junger des
egenanten herzog Albrechts sün , all von gots gnaden herzogen ze Osterreich ze Steyr ze
20 Kfemden und ze Krain grafen ze Tyrol etc., lazzen ew wissen, daz wirzümenigernmaln
unser erber rfet und botschaft zu ew* gesendet haben und ew fleizzi^KcÄ angerüffl und
gepeten, daz ir^ uns und unser land und ISut beleiben liezzet bei den gnaden freihaiten
rechten und guten gewönhaiten die unser vordem s&liger gedöchtnüsse und wir von alter
herbracht haben, und ew gen uns halten und beweisen gerüchtetalsir^ uns des phlichtig
25 w^ret^ nach laut der brief die wir darumb haben, das hat uns von ew nicht mügen wi-
dervaren, sunder ir^ habt uns und unser land und Ißut darüber gedrungen und* dringen
und anvallen geschafft in manigerlai unpilleich weg. darczü haben uns die Pehemischen
und Mfirherischen lantherren zu wissen getan, wie ir** den hochgebornen fürsten hern
Josten marggrafen und herren ze Mörhern unsern lieben oheimen wider ewr und ander
30 fürsten herren und stet sicherhait und gelait habt aufgehalten und gevangen, und daz in
auch von ew ander 8w6r' und merkchleich geprechen anligund sind, und haben uns er-
mant und angerüfft der puntnüsse die wir mit einander haben und dahinder ir uns und
si gedrungen habt, und davon ist unser notdürft wie wir gedenkchen daz wir und die
unsern und auch die egenanten herren bei wirde und rechten beleiben und damit wir
35 auch sölher dringnüsse hiniür von ew überhaben werden, und bewaren uns auch des gen
ew mit disem gegenwürtigen brief alz gegen ainen künig ze Beheim. mit urkund dicz
briefs versigelten mit unsern aufgedruckten insigiln, geben ze Wienn^ an sand Margre- issb
tcn tag anno etc. 95.
a) d»« Ahkürxung ist to oder küninge zu Uatn. b) an mthrtren SteUtn ist das a tUter e gans deutlich; an andern
AO erseheint es nur in Form eines Daches, darunter 8nud in denselben Worten wo die Verantwortung nr. 827 ^
half wodurch die Identität heider Zeichen hergestellt ist (r«t, a«Iig,leut)| so daß an allen diesen ßteUen^
durchzuführen war. c) Punkt über e oder w wol ohne Bedeutung, d) mit e über i. e) wie das vorige mal.
f) das Zeichen über e ein mit e verschränktes a wie es aussieht , oder nur verschrieben f jedenfalls ist c genug,
g) wie weiter vom. h) wie weiter vom, i) das Zeichen über e wol so tu verstehen, k)Wie]mef
Juli 13
400 Fürsten- und Städte-Tag zu Frankfurt im Juli 1394.
1395 230. Markgr. Jost von Mäkren und Heinrich von Rosenberg geloben dem Hzg, Albrecht 111
"^' von Oesterreich für sich und für die jetzt sammt ihnen gegen K, Wenzel im Krieg ste-
henden Böhmischen Landherren, dahin zu wirken, daß demselben von Wenzel oder
sonstwie die Gewalt und Vikarie des Römischen Reichs übergeben werde. 1395 Aug. 9
Zwetl, 5
Au$ Wien. k. k. geh. H. H. St. Archiv, jetzige Signatur Oesterreich K 408 or. mb.f an Pergamentstreifen
1) kleine* markgräflichee Sigel von gelbem Wacht (in der Mitte roth eingelatsenes Wachs) 9) Rosen-
bergisches Sigel größer als das vorige und gleichfalls roth in gelb.
Regest bei Lichnowsky 4 Reg. nr. 249S aus dem angefahrten OrigincU, und bei Palacky Böhm. Gesch.
8, a, 90 aus Lichnowsky l. c. lo
Wir Jost von gotes gnaden marggraff und herre zu Merhern und ich Heinrich von
Kosemberg bekennen mit discm brief für uns und alle ander lantherrcn des kunigreichs
zu Beheim, die sich yeczund yn unserm krieg gegen unserm herren •• dem Romischen
kuenig mit uns habende^, für die wir uns ouch in der gegenwortigen sach wissentlich
annemen : daz wir bedacht haben die grossen namhaften hilff und fuerderung, die der \ü
durchluchtig fürst unsers egenanten marggraf Josten lieber oeheim herczog Albrecht
herczog zu Osterreich etc. uns in unsern lewflFen vormal und auch yeczund gegen unserm
egenanten herren dem kuenig und andern unsern Widersachern hat erczeiget und noch
steticlich beweist, und haben uns dorumb durch billicher dankparikait gen dem egenanten
herczog Albrecht vorphlichtet und globen im wissentlich mit disem brief, daz wir mit allem m
unserm vermuegen leibes und gutes getrewlich daruf raten und helffen wollen , daz der
gewalt und die vicarey des heiligen Romischen reichs von unserm egenanten herren dem
Romischen kuenig, oder wie sich das fueglich geschicken mag, demselben herczog Al-
brechten** erapfolhen und ingegeben werd. daz globen wir im bey unsern trewen an aids
stat. und des zu urkunt haben wir unsere ingesigel an disen brief gehangen, geben zu «•>
1395 Czweitl noch Crists geburt dreiczenhundert jare dornoch in dem fumfundnewnczigsten
Aug. 0 jjjj.g ^jj gg^jj^j Laurencen abendt.
E. Berichte über den Tag.
[1894] 231. Frankfurt an Strajßburg\ berichtet über den Frankfurter Reichstag und den Antrag a7i
■^"" ^^ die Städte. [1394] Juli 13 [Frankfurt]. 3o
E aus Straßb. Sem. BibL Excerpta Wenckeri 2, 604*.
A coli. Wencker Apparatus et instr. 408 Excerpt inor.indir.: Franckfurt berieht Straßburg wie die kur-
f Arsten u. s. f. bis datum ipsa die Margarethae. Wo der Abdruck die gleichzeitige Rechtschreibung
darstellt, ist ohne weiteres ihm gefolgt worden.
Ferner gedruckt bei Janssen Frankf. R.-K. i, se nr. 96 nach Abdruck A, mit Ansetzung des Datums auf 35
12 Juli.
Kurfürsten fürsten und herren, zu Franckfort vorsammlet, haben nach der städt' botten gesandt und
sie laßen versten : weil der Rumische kunig Wenceslaw gefangen ist, so weiten sie eine bottschaft an die
lantherren zu Beheim tun, daß sie den könig on alle verbuntniße und schaden ledig laßen und sagen; täten
[J394] sie das nit, so meinen sie die fürsten mit hülf der richsstatte darzu zu tun, daß der Komische kunig ledig 40
Juli 18 werde^ ita Franckfurt an ^ivaßburg ipsa die Margarethae.
a) OT. habend mit Ueherstrieh durch d. b) or. Albrecbt nit SeMusshaktn. c) A Stadt.
* Also nicht von Seiten der Fürsten geschrieben an die dort ist von einer Mittheilung der Fürsten an die in Frank-
Reichsstädte, wie Höfler Ruprecht 97 meint. Sein Irrthum fürt selbst anwesenden Städteboten die Rede,
ist wol aus dem ersten Satze des Stücks entstanden, aber 45
F. Stadtische Kosten.
401
232. Hans Fritze an Ritter Joh. von Kageneck und Ammanmeister Wilhelm zu Straßburg, [^«*<1
berichtet über den Reichstag zu Frankfurt und das Bevorstehen einer neuen Zusammen-
kunft in Nüi*nberg auf 26 Juli. [1394] Juli 14 [Frankfwty,
Au^ Straßb. Sem. Bibl. Exoerpta Wenckeri i fol. 878^ mit der vorausgehenden Angabe Hans Fritze der
5 Stadt diener schreibt an heim Johann von Kagcnecke ritter und dem ammanmeistor herrn Wilhelm.
Ich laße uch wisßen, daß hie ist geweeen der bi8choflFe von Mentzc, von Trier, der
von Wirtzeburg, der von Babenberg, von Spire,' min herre der herzöge*, und herzog
Steffan von Beyern, der burggraf von Nurenberg, der lantgraf von Hessen, und der von
Swartzenburg, und deß bischoffes rat von Kolle, und der meister Dutsches ordens. die
10 Sassen alle an dem rate, und sint ubereine worden, daß sie haben einen heftigen brief
geschriben marggrafen Josten von Merhern, daß er in iren kunig ledig sage, den er wider
ere und ane recht gefangen hat; das wollent sie von ime gehabet han. auch laße ich uch
wissen, daß die fursten und die stette wider zu häufe kumen gein Nurenberg von sundag [/5mj
über acht" dage. und sullen wir stette da entwerten, ob wir darzu dienen wollen oder nit, •^""*^
15 daß sie sich wissen darnach zu richten, da kumet marggraf Jostes antwort auch hin [i894]
etc. datum an dinstag nach sant Margreten. •^"" ^^
F. Stadtische Kosten.
233. Kosten Augsburgs zu dem Frankfurter Tag vom Juli 1394. 1394 Merz 15 bis 1396 1394
Jan, 30. ^^"^^
bu
1896
to
Aus Augsb. St. A. Baurechnung von 1894 und 1896, art. 1. 2. 8. 6 aus erster er, art. 4. e aus letzterer; Jan. 80
ort. 8. 4. s. Gunter generalia, art. i> unter legacioues nostre, art. 1 unter Icgaciones nostre uf
gemain stette.
Gedruckt ist art. 1 in St. Chr. 4, 98 nt. 3.
[1] Reminiscere^' : item 10 7i flor. Petern dem Scherer gen Nürnberg von der stett 1394
25 wegen von 7 tagen, dez mauls do die försten und herren daselben waurn von unsers
herren dez küngs wegen, do er gefangen waz.
[2] Domine in tua, factus est*^*: item 14 sh. dn. ainem potten gen Ulm mit ainem^
prief zu gemainen stetten factus est ®, do man gen Franckenfurt gemant bette. — item ^""!
24 sh. dn. ainem potten gen Nürnberg zu her Borizoboy. — item 30 sh. dn. unserm schü-
30 czen dem Stöcklin gen Ulm mit ainem prief zu den stetten von her Boriziboys wegen. —
item 14 sh. dn. ainem potten gen Nördlingen, zu erfarn ob si her Boriziboy auch gemant
a) Wtneker acb. b) etwa» undeutlich, aber »icher. c) cod. es. d) cod. almem. e) eod. es.
Merz 16
1894
Juni 14
91
' Ort und Jahr ergeben sich mit Nothwenddgkeit aus
dem Inhalte, namentlich aus der Vertretung des Kur für-
36 ßtenvon Köln durch seinen Rath während die Erzbischöfe
von Mainz und Trier persönlich erschienen waren, ganz
wie in Ruprechts Ankündigung des Vikariats v. 18 resp.
iO JuH 1894.
» D. h. Pfalzgraf Ruprecht 11.
40 ' Sonst kein Datum vorhanden als Veberschrift in die-
ser Ausgaben - Kategorie legaciones nostre uf gemain
Btette. Reminiscereist nur terminusaquo. Die obige Notiz
folgt unmittelbar auf eine Ausgab- Aufzeichnung, in deren
Kontext die ausgabverursachende Thatsache auf miseri-
46 cordia domini [Mai 8] angegeben wird; sie geht zunächst
Deutsche Reichstaga-Akten II.
voran einer solchen, wo dieß auf Mittwoch vor Kyliani
[JuH 1] geschieht. Es ist wol die Nürnberger Versamm-
lung vom 96 Mai gemeint, s. Einl. lit. A.
* In der ganzen Ausgaben- Rubrik legaciones nostre
von 1894 kommt außerdem kein Datum als Veberschrift
nachher mehr vor, somit fehlt der terminus ad quem, die
beiden obigen in derselbigen Zeile unmittelbar auf ein-
ander folgenden Data sind nemlich als termini a quo für
die unter ihnen stehenden Ausgaben anzusehen; diese
doppelte Zeitbestimmung ist wol so zu erklären, daß der
Schreiber unter dcu erste Datum irrigerweise Ausgaben
setzte die erst nach dem zweiten gemacht waren, er fügte
nun einfach dieses zur Berichtigung bei.
51
402
Fürsten- und Städte-Tag zu Frankfurt im Juli 1394.
hette. — item 9 guldin dem Mangmaister gen Ulm gen Nümberge von ains haimlichs
1894 wegen der stett, alz die burgermeister und die siben wol wissen, omnium sanctorum. —
^^' ' item Petern Zelter 23 sh. dn. uf dieselben vart.
[3] Dyonisii bis saulus populi : item 23 Ib. dn. 7 sh. dn. herzog Stephan und herzog'
J894
^^^'^'^^ huäwigen sinem sun, do si hie waurn ufDionisii*, geschenkt Wdlsche wein 2 aimer. — s
item 11 Vi Ih. dn. her Boriziboy auch dezselben mauls geschenkt Wälschen wein. — item
13 Ib. dn. 3 sh. dn. umb Wälschen wein geschenkt disen nachgeschrtien stetten Ulm
Rütlingen Eßlingen Gemünd Rotenburg Weisenburg Windshain Nördlingen Bopffingen
Kempten Bdrren Memmingen ^ Eysnin Pfullendorff Bibrach Halle Lötkirch Dinckelspft-
hel. — item 4 Ib. dn. umb wein Wdlschen undBuminnier, die gemainstett verdrunken** 30
hie oben uf dem huse in den rdten. — item 6 sh. dn. umb ainen prief herzog Stephans
Sept. »9 schriber dem Gewolff. — item 14 Ib. dn. den wahtern under allen torn Michahelis und
den wahtern uf den tor^, do herzog Stephan und her Boriziboy hie waurn ^. — ^ item 1 Ib.
dn. zwain knehten, die hüten zwen tage und ain naht under dem roten turn Michahelis. —
item 100 Ib. 20 Ib. dn. minus 10 sh. dn. und 8 7t guldin haben wir bezalt her Boriziboy i&
kostgelt, do er hie waz von dez ratz haissen.
[4] Populus Syon bis circumdederunt : item 3 Ib. dn. 15 sh. dn. umb wein geschenkt
herzog Hansen rdten und den von München uf Lucie [Dec, 13]. — item 12 Ib. dn. 16 sh. dn.
umb wein geschenkt allen stetten, die dezselben mauls hie wauren. — item 6 Ib. dn. 9 sb.
dn. umb Raifail^ und umb andern wein, den der herren rdte die stette und unser rate dez- so
selben mauls uf dem huse gedrunken habent. — item 3 Ib. dn. 15 sh. dn. umb wein ge-
Dee.27 schcukt dcr herren rate von Bairn und den von München dum medium silentium. —
item 5 Ib. dn. 16 sh. dn. umb wein geschenkt allen stetten, die hie wauren dum medium
silentium. — item 10 Ib. dn. 4 sh. dn. umb Romiennier umb wein und. kost, die die stet
hie oben uf dem huse verzarten, do si hie wauren. — item 22 sh. dn. der von Absperg 23
und irr tohter der von Hessburg umb wein geschenkt, do si hie wauren dum medium
silentium. — item 16 sh. dn. umb wein geschenkt her Petern dem Losinger underlantvog^
zu Swauben dum medium silentium. — item 8 sh. dn. umb wein geschenkt dem Wil-
haimer von Weil underlantvogt under der Albe. — item 4 Ib. dn. und 5 sh. dn. unserm
rate und der herren von Bairn rate und den von München umb wein, die si hie oben so
verdrunken.
[5] Ad te levavi bis die Stephanni, dum medium silentium': item 6 lib. dn. umb
Dee, 26 wciu gcschcukt dcm von Küngsegg dem von Reischach dem mit dem R6sslin dem Biencz-
Jan, 6 iiAwer und her Lutzen von Landaw, do dez küngs rat hie waz.
[6] Circumdederunt' : item 21 lib. dn. umb ain Idgel Rainfal geschenkt hern Benit- ss
sehen von Küssnig unsers hern dez kungs rate, do er hie bei uns waz.
1S94
Dec, 6
hu
1886
Febr. 7
1894
1S96
Nw,28
1896
Jan, HO
a) cod. Menningrcn. b) rod. vcrdrttck«ii. c) nie, d) mit Strich durch die 4 ereten Bachetahen, c) weiter uiUen
Rainfal in art. 6.
' 1894 Okt. 9. — kk füge bei, daß Städte- Chr. 4, 98 nl. i
aue der Augsburger Baurechnung 1894 Legat., Cantate
[Mai 17] j auch noch anführen : item lo sh. dn. ainem
polten von Nördlingen, der uns ainen prief braht daz der
küng gefangen wäre.
' Terminut a quo i^t ad te levavi [1895 Nov. 28],
Dum medium silentium kann Sonntag in der Weihnachis-
oktav oder Vigil vor Dreikönigen eein, hier wol das letztere
weil der Sonntag in der Weihnachtsoktav auf den oben
ebenfalls genannten Stephans - Tag fallt. Die Stephanni
steht unmittelbar über dum medium silentium , ohne daß
zwischen beiden DaJLen eine Ausgabe eingetragen wäre.
^ Circumdederunt ist terminus a quo. Die Ausgabe 4a
fällt in das Jahr 1896, wie sich aus dem Rechnungsbuch
ergibt. In Augsburg erstreckte sich das Rechnungsjahr in
der Regel vom Merz des laufenden bis zum Merz des fol-
genden Jahres. Circumdederunt ist die letzte in dieser
Rubrik vorkommende Zeitüberschrift, daher kein terminus 4S
ad quem au« dieser Rubrik dieser Jahresrechnung zu ge-
winnen, man kann vermuthen daß das Ende des Zeit-
raums mit dem Ende des Rechnungsjahrs zusammen-
fälU.
F. Stadtische Kosten. 403
234. Kosten Frankfurts beim Tag daselbst im Juli 1394 sowie zuvor und heimach, ^^^
1394 Jan, 31 — 1395 Apr, 10. ^'^t^f'
1396
Apr. 10
Aus Frafikf. St. A. Rechnimgsbücher, art. i unter der Ausgabeti-Hubi-ik bis&ndern einzeUngeu uzgebin,
art. 3. 3. 4. 7. 8. 9. 11 unter bisundera enzüDgeu uzgabea, art. 6. 6. 10 unter uzgebea zerunge.
ö [1] Sabb. ante Blasii : 18 Ib. 3 sh. umb 3 virteil und 2' stogfische, und umb hüde, i894
und zft beslahen, damide ein ganz hundert stogfische irfollet wart, die man unserm herren •'"**• *^
dem canzler schankte, und 3 gülden davon zft fürlon gein Präge.
[2] Sabb. post Bonifacii : 40 gülden Bechtold von Fulde umb 1 blach düch , daz «'«w* <»•
man dem canzler unsers herren des küniges schenkete ; und dan 30 gülden WilheZm von
10 Caldenberg umb 1 grftn ddch, daz man des canzlers schribern schenkte.
[3] Sabb. ante Margarethe: 2 Ib. eim boden gegebin, den uns Conract Zingel sante «/u/t//
von unsers herren des koniges wegen. — item 3 golden 40 hell, schenkte man unsers
herren des kAniges canzlere umb fische.
[4] Sabb. post Marie Magdal. : 5 grosse knechten z& lone, die fleschen helfin zAtra- juhu
15 gin, als man fursten und herren den win schenkte.
[5] Sabb. ante Sixti : 6 */, gülden 1 sh. virzerte Heinr^'cA von Boltzhusen der aide -^«»- '
und Peter schriber einen tag gein Mentze und einen tag heruf , als sie den canzler such-
ten, als uns herzog Rupr^cA^ der elter geschri&en vicarius des richs zu sin.
[6] In vigil. assumpt. Marie : 33 Ib. virzertin Qipel zum Eber und Henn'cA von -*«»/<
<o Holtzhusenzddendren forsten uf dem Rin, ires rades zülebin,als sich° herzöge Rupr^cAt
der elter underzoch vicarius des richz zA sin, und darzd 1 Ib. schenkten sie iren porthe-
nern ; und sin uße gewest 11 tage.
[7] Sabb. ante Bartholom. : 81 gülden han wir gegebin hern Brünen zA Brünenfels ^^^g-^
umb 13 Vt 011^6 wins, die man f&rsten und herren schankte, als die hie waren von unsers
w herren des küniges gefengnissc wegin.
[8] Sabb. ante Michah. : 10 gülden Conrac? Zingel in diser aldin mess6 geschenkt. '^«i><- -^
[d] Sabb. post Galli : 12 sh. umb 3 phünd waßs z& luchtkirzen, als der bischqf von out. n
Mentze und der lantgrave von Hessen hie warn.
[10] Sabb. ante Lucie : 15 sh. 2 hell, virzertin Adolflf Wiße und Junge Frosch 1 tag dw. n
30 mit etzlichen des rades frunden, als sie ratslagetin uf die botschaft gein Präge.
[li\ Sabb. post Ambrosii : 2 gülden dem graven von Otingen und andern unsers /^»^
herren des küniges reten von vier schützen die mit in gein Mentze fören. — item 12 gül-
den umb einen salmen, den man halb schenkte dem graven von Ottingen Hans Heckil
und Conrad Beheim und halb auch schenkte hern Cristan von Blftmenrode und Johannes
S5 Kischeim*.
a) cod. sie laut Kritgk'tt Ahsehri/t.
* Bier fehlt wahrecheinlich das die Gewichtart ange- vom Jahr 1896, eine Sendung geiu Mencze , 2650 guldea
bende Wort iKriegk'B Meinung). von unsers herren des kunige« und siuer rete wegin
* Nach Kriegk's Mittheilung enthält das Frankfurter kaufluden zu bezaln , als sie unsorn frunden zu Utilieim
40 Rechenbuch von I896l6 unter der Ausgaben • Rubrik uz- geluhen hatten.
gebia zerunge zum 8 Juli (tabb. ante Udalrid), offenbar
Apr. 10
404
Fürsten- und Städte-Tag zu Frankrurt im Juli I39i
£898 235. Kosten Nürnbergs heim Tag zu Frankfurt im Juli 1394 sowie zuvor und hernach^
^"^^ ^ 1393 Juni 4 — 1395 Dec. 23.
hi»
1896
Dec. 23
Aus Nürnb. Archiv-Konserv, Stadtrechnung von 1898'189S ; im Auszug.
Nov. 29
1894
Jan. 14
Merz 11
Juli 15
1898 [i] Fer. 4 ante Bonifatii : item es kost die vart, die Bertolt Beheim* Ber^o^^ Pfin-
czing und Jobs Teczel teten gen Bamberg zu dem tag, den föirsten und herren dohin s
genomen beten *, und do bede lantfrid von Franken und von Swaben auch da waren *>i
106 Ib. 18 sh. und 9 hllr. — item es kost die vart, die BertoZ^ Pfinezm^r tet gen Mergent-
heim auf den tag, den f&rsten und herren dohin genomen beten, 44 Ib. und 13 7t sh. hll.
[2] Fer. 4 in die sancte Elizabeth : item es kost die vart , die C. Haipwachsen tet
gen Prag zu herzog Klemmen und dem canzler von Parcifal Zengers wegen und auch von lo
dez tags wegen den die fürstengen Prag genomen beten, 24 Ib. und 19 sh. hller.
[3] Fer. 4 ante Prisce virginis: item es kost die vart, die Bertolt Pfinczing tet auf
den tag gen Mergentheim *, da er wider kert zu Swabach , 4 7i Ib. und 2 sh. hllr.
[4] Fer. 4 ante Gregorii : item 66 Ib. und 14 Vj sh. hllr. kost die vart, die BertoZ^
Pfinczing tet gen Mergentheim auf den tag. 15
[5] Fer. 4 post Margarete: item 18 Ib. und 19 sh. hll. kost die vart, die C. Haip-
wachsen tet gen Frankenfurt, do die fdrsten und herren einen tag do beten und doer da
lag biz der tag ein ende het.
[0] Fer. 4 post nativitatem Christi: item ded. 1 Ib. undösh. hllr. F.Eitel,zelawfen
gen Mergentheim herberg da ze beslahen zu dem tag doselbst auf obirsten. — item ded. 20
15 sh. hll. F. Sender, ze reiten zu dem burggrau^n gen Onlspach von dez tags wegen
Jan. c der zu Mergentheim gewesen solt sein auf obirsten.
Apr. 14 [7] Fer. 4 in die Tyburcii et Valeriani: item 245 Ib. und 10 Vi sh. hll. kost die vart,
die Bertolt P&nczing Jobs Teczel und Alhreht Ebner teten gen Mergentheim aÄf den tag
und von dann gen Wirczburg zu den tag die sie leisten mit Dieczen von Tungen von ss
Herman Ebners wegen.
Juni 9 [gj Fer. 4 ante Viti: item 76 Ib. und 19 sh. hll. kost die vart, die Jobs Teczel und
Peter Haller teten gen Amberg, do der tag da waz, ze reden von der m&nz und mit her-
zog Alhreht von dez Plessings und des Ramspergers wegen der uns entsagt het.
Juli 7 [9] Fer. 4 ante Eyliani : item 64 Ib. und 18 sh. hllr. kost die vart, die Bertolt Pfiu- so
czing und Jobs Teczel teten zu der Newenstat', do die fursten herren und der lantfrid
einen tag dohin gemacht beten , und auch da ze reden von der münz wegen.
Dee. 30
1895
Jan. 6
a) eod. Bcbeinn. b) eod. warn mit dem Haken Über r.
* Lampr. Bisch, von Bamberg, Johann erwählter Bisch,
zu Camin des Königs Kanzler, Borzywoy von Swinar
Landvogl in Schwaben und zu Elsaß sagen in einem
Brief an Straßb., sie seien zwar von Wenzel ausgefertigt
gewesen nach Hagenau auf Jun. 8 {auf So.) zu kommen
um dort alles völlig zu Ende zubringen zwischen Slraßb.
und dessen Feinden; sie hätten aber, da sie jetzt nach
Nürnberg kamen, erfahren, daß geistliche und weltliche
Fürsttti, Herren und Städte aus Meißen Franken Bai.
u. Schwb. auf 16 Juni (So. üb. 8 Tage) zu Bamb. zusam-
menkommen wollten zu bestellen und zu schicken daß
solcher Gebrechen und Irresal, der in den Landfrieden
daselbst ist, bestallt und in einen redlichen Satz gebracht
würde; vom König seien sie unterwiesen von dems. Tag
nicht zu reiten sondern zur Beseitigung jener Uebelstände
zu helfen und zu raihen, weswegen sie den Bog. Tag bis
29 Juni {Pet. u. Paul.) verschieben, dat. Nürnb. Leichnam
Abend [1398 Juni 4], Straßb. St. A. an der Saul I partie lad.
B fasc. IX nr. II. N. or. chart. Ut, cl. e. 8 sig. Nach einem
Bericht Herman Ebner's an einige Straßburger waren in ss
Bamberg versammelt die Bischöfe von Bamberg Wirz-
bürg Eichstädt Regensburg, Herzog Stephan von Balem,
Herzog Ruprecht selbdritt, zwei Herren von Meißen, der
Burggraf selbdritt, und sonst wol 14 Grafen; die Ver-
sammlung habe sich mit den Misständen in dem Land' 40
frieden zu Schwaben Baiem und Franken und müder
Münze beschäftigt, sei jedoch nur zu dem Beschlüsse ge-
kommen am iiJuU wider zusammenzukommen in Forch-
heim; die Rheinischen Fürsten oder ihre Räthe, die Bi-
chöfe von Bamberg und Wirzburg und der Burggraf 46
sollen »2 Juni in Mergentheim mit dem Kanzler und Herrn
Bursibw zusammentreffen, alsdann wollen sie gen Hage-
nau; dat. Fr. n. Vitis. a, [1898 Juni 20], aus Wenckeri
Excerpta 1 fol. 888'^.
' Vgl. nr. 216 art. 6. 50
* Vgl. nr. 246 letzte Anmerkung.
6. Erster Anhang : K. Wenzels Befreiung aus der Gefangenschaft. 405
[10] Fer. 4 in vigilia sancte Katherine: item ded. 4 Ib. und lö*/« st. hl. C. Haid- '«*«
naber, ze reiten selbvierd mit spiezzen mit der kürfürsten reten gen der Newenstat. —
item 116 Ib. und 11 eh. hll. kost die vart, die Bertolt Ffinczing und Jobs Teczel tetengen
der Nei^enstat zu dem tag, den man da het vor dem lantfrid und auf dem lantfrid von der
ö mflnz und anden*^ sach wegen; actum fer. 5 ante nativitatem Christi anno 95. />«.?«
G. Erster Anhang : K. Wenzels Befreiung ans der Gefangenschaft.
236. Aufzeichnung der mit den Böhmischen Landherren verabredeten Bestimmungen in Be- U^*
treff der Freilassung K. Wenzels, [1394 Juli 80 Dorf hei Budweis^]
Aus Frankf. St. Ä. Imperatores i, 169 cop. chart, coaev.; vgl. die Quellen- Angabe zu dem Schreiben des
10 Pf, Ruprecht III vom l Aug, 1894; mit Verechickungs- Schnitten im Papier.
Erwähnt in d&in Regest bei Janssen Frankf. A. K. i, 89 nr. 99.
[1] Zum ersten so ist berett worden von unsers herrn des kunigs wegen : das uf den
suntag morgen das ist uf den suntag noch vincula Fetri sich zu geisel legen suUen für J894
unsern herrn den kunig sechzig oder sibenzig hern ritter und knechte und vir slosse die ^^' *
15 dann benant sein; doruf wirt unser herr der kunig ledig.
[2] Item herzog Hans ist der geisel euch einer, ober er hat zil virzehen tag, das er
nicht mit den andern geisein zu stund einfaren bedarf.
[3] So ist ouch beredet, das man dem von Rosemberg in treweshanden alle hewser
und vesten in Beheim einantworten sol, ausgeseczt Betlern Burgleins Earlstein Klingen-
«0 berg und Kutten das slosse und das berkwerke. und wenn die vesten und hewser einge-
antwort werden, so sein die geisel ledig.
[4] Item so sein vir lantherrn dorzu erkoren, der unser herr der kunig zwen und
die lantherrn zwen dorzu geben sullen, den uspruch zu tun. dieselben vir lantherrn suUen
nicht anders ussprechen, dann das unsers herrn des kunigs ere und nucz ist.
86 [5] Item wenn der usspruch vergewisset wirdet, so sullen die obgeschriben hewser
und vesten alle ledig sein.
[6'] Der usspruch sol gescheen in virzehen tagen oder uf das lengste in vir wochen.
237. Borziwoi von Stoinar an [Nürnberg *], berichtet über die Verhandlungen bei Budweis i894
betr. die Loslassung K, Wenzels. 1394 Juli 30 Budweis, «^w" ^^
90 A aus Frankf. St. A. Imperatores J, 91 cop. chart. coaev., mit Verschickung s- Schnitten im Papier, also
den Frankfurtern zugesandt (wahrscheinlich von der Stadt Nürnberg), daher auch keine Adresse auf
der Rückseite und keine Sigelspuren, vgl. die Quellen- Angabe zu dem Schreiben des Pf. Ruprecht III
vom 1 Aug. 1894.
B coli. Straßb. St. A. an der Saul I partie ladula B fasc. VII nr. 68 cop. chart. coaev., auch ohne Sigel,
35 aber mit Verschickungs-Schnitten im Papier, also den Strafiburgern auch von auswärts zugesandt,
und zwar wol ebenfalls von der Stadt Nürnberg an die der Brief wahrscheinlich gerichtet ist.
Regest bei Janssen Frankf. R. K. i, 89 nr. 98 aus A.
Meinen dienst zevor. lieben frewnde. ich tun ewch zo wissen, daz wir als hewt
gesworn und verbriefet haben für unsern gnedigen herren den Kömischen künig unser
4ofAnfzig, mein herre herzog Johanns und mein herre der hofmeister und andere herren
a) cod. andr mit dem Haken über r.
• Ort und Zeit ergeben sich aus dem Schreiben Borxi- muthlich an Nürnberg, wie der Brief des Pf. Ruprechtlll
woVs von Swinar an Nürnberg von 1894 Juli 80 ; daz wir vom i Aug. 1894 an den Nürnberger Burggrafen geht;
als hewt gesworn und yerbriefet haben. vgl, dort die Quellen- Angabe.
45 » Der Brief ist Jedenfalls an eine Stadt gerichtet, ver-
406
Fürsten- und Städlo-Taar zu Frankfurt im Juli 1394.
iS94 ritter und kuecht, daz wir auf morgen einreiten süllen gen Krumenaw, und zd geysel
also fönf slozze darzü, mit namen Kutten Lihtemburg ISleb Freyemburg und Taws, daz
die der von Eosemberg einnemen sol zft trewshant, und daz die sache vier herren aws-
sprechen sdllen, zwen von meins heiren des kftnigs wegen und zwen von der herren
wegen, aber ich wais nicht welich die mein herre der kAnig wirdt nemen. und derselb *
awsspruch sol in vierzehen tagen geschehen zürn Budweis. und wenn der awzspruch ge-
schehen ist, so sdilen die gevangen und die egenanten slozze ledig sein, und sol auch der
awsspruch meinem herren dem kdnig an seinem künigreich an seinen landen an seinen
renten^ nicht schaden, und sol als ein mehtiger herre sein als er vor gewesen ist. auch
so s&llen die herren bei allen rechten beleiben als es von alter her an sie kumen ist. auch lo
so haben alle hawbtlewte gesworen daz sie aws dem lande wider ziehen sollen unbesche-
digt, und Süllen auch dheinerlei vihe nicht nemen dann fi^terung. welicher hawbtman
aber das tet und das land beschedigt, das sol dann bestan an den vier herren, und sol
diselb beschediguug an seinem sold abgeen. und daz die berihtigung geschehen ist ein
vierteil einer meil in einem dorfe vor Budweis, und der vom Newenhawse und her i&
Brzenik vom Skal die sein teidinger dozwischen gewesen von der herren wegen, und mein
herre der künig sol auf den suntag nu schierst^ ledig sein. geben zum Budweis am
Juli 80 donerstag nach Jacobi anno 94.
Borziboy von Swynar meins herren dez Römischen kftnigs
hawbtman in Beyrn lantvogt in Swaben und in Elsazzen. »»
JJ04
Aug,»
1894
[1894] 238. Pfalzgr, Ruprecht III an Burggi\ Fnderich V von Nüf*nberg, berichtet über die Vor-
^^^'* gävge betr, die bevorstehende Freilassung K, Wenzels. [1394] Aug, 1 [Budweis]^,
Au9 Frankf. St. A. Imperatores i, 90 cop. chart. coaev., mit Vergchickungt-Schnitten im Papier, aliO
den Frankfurtern von auswärts zugeschickt, und zwar vermuthlich vom Nürnberger RcUf^; der
Fntfemung nach, in welcher die beiden Yerschickungt- Schnitte zu einander stehen, gehört dazu s5
1) die darin erwähnte Zedel ti. h, die Aufzeichnung vom [30 Juli 1894] und 2) der Brief Bor ziwoVs an
Nürnberg vom 80 Juli 1894^ welche beide zugleich mitgeschickt wurden. Das vorauszusetzende Be-
gleitschreiben der Nürnberger fehlt, es wird wol nichts besonderes enthalten haben und daher kein
IVerlh darauf gelegt worden sein. Die Adresse unseres Stücks steht als Ueberschrift vor demselben.
Hegest bei Janssen Frankf. R. K. i, 89 nr. 99 ebendaher. 30
1894
Juli 26
Unser freuntliche dinste allzit bevor, hochgeborner furste, lieber sweher. wir
lazzen ewer liebe wissen, das wir auf den nechsten suntag nach sant Jacobs tag nechst-
vergangen zu nacht her gen Budweys komen sein, und den hochgebornen fursten hern
Johansen* marggraven zu Brandemburg etc. unsern lieben oheimen mit grosser macht, als
man scheczet wol mit dreintusent glen gutes gereisiges zeugs, zu velde da funden haben, 56
Sin^ ander herschtc die er anderswo hat ligen die man euch scheczt bi zweintusent glen.
a) iU AB. b) w«c. an m*( den 2 Punkten die ihrer Lage nach eher zu a gehören und hier cUe v bsto. u zu fasten
wären, oder e» iet durch Kolumnation sti lesen auc.
' Das ist der 2 August. Ad vincula Petri d. h, i Aug.,
wie das ehr. univ. Prag, bei Palackys, a, 81 nt. 91 hat, ist
als unbestimmterer Ausdruck zu/assen, genauer aber wäre
der 2 August das ric/Uige.
* Der Ort ergibt sich aus dem Eingang des Stücks, das
Jahr aus dem ganzen Inhalt. Das JaJir ist auch schon
von einem alten Archivar dazu bemerkt worden.
' Derselbe alte Archivar aus ii Jahrh. bemerkt dazu
Rectius legendum videtur Josten cui Sigismundus pa-
truelisarmis regnum Pannoniae recuperaturus marchiam
Brandeburgensem pro certa pecuniae summa oppignora-
rat a. 1888 {vgl Pelzel Wenzel i, 166 f. ni f. 198. 200 f.
und Palacky 8j a, 89 und 47). Allein die Titulatur hindert
nicht, und die Lesart Johansen ist auch bestätigt aus der
Aufzeichnung vom [so Juli 1894] und aus BorziwoCs Schrei- A9
ben vom gleichen Tag. Im Böhm. Kronarchiv ( Verzeichnis
nr. 867) findet sich eine Urkunde von Johann Mark-
graf zu Brandenburg und Herzog zu Görlitz : Bestal-
lungs- und Schadlosbrief für Otto von Kolditz und die
von ihm geworbenen Truppen zur Befreiung K. Wen- 45
zeTs aus der Gefangenschaft, dat. Böhmischbrod 16 Juni
1894, und eine andre von demselben für Wenzel von
Kolditz gleichen Inhalts und Datums ( Verzeichnis nr. 868};
beides mitgetheilt von Höfler aus den Verzz. d. stand.
Registratur. 60
G. Erster Anhang : IC. Wenzels Befreiung aus der Gefangenschaft. 407
und haben also mitsampt andern sinen frunden und reten als von unsers lieren des kunigs liS94]
wegen mit den lantheren helfen tedingen, so verr das wir hoflfen, das unser herre der kunig ^"^' ^
ledig werden sulle in solicher masse, das die lantheren unsern heren den kunig uf den
nechstkomenden suntag zu nacht gen Krumnaw bringen sollen, das ist auf morgen, und isa-j
& sollen wir und ander unsers heren des kunigs fründ und rete, mit namen der bischof von '^"^' *
Missen und her Heinrich von der Duben hofmeister, doselbisthin auf den nechstkomenden
montag frö zu im zukummen, als uns des unser oheim herzog Hans flissclich gebetten '*^^
hat, und unserem heren dem kunig die teding wissentlichen machen wie er den lant- ^
heren vergiseln sulle als ir in der zedeln* die wir euch hiemit senden wol vernemen
10 werdet, ist dann das unser herre der^ kunig die teding also ufnemen und halten wil, so
sol es dabi beliben. nicht anders wissen wir ewer lieb zu disem mal zu verschribende. ^^^^^j
datum Budweys in die vincula Petri anno etc. -Ang. i
Dem burgrafen zu Nurenberg etc. ^^'^ ^°« ^^f^'^S
Ruprecht dem jungern.
15 239- T^' Wenzel hevoU/raächtigtHzg, Stephan von Baiem und Borzitcoi von Swinar Landvogt sept. ss
in Schwaben und Elsaß ^ eine einmalige Hilf e} für den König mit den Städten in Ober-
und Niederschwaben, Franken und Baiern zu vereinbaren. 1394 Sept. 22 Pisek.
Awt Mönch, R. A. Urk. XI *% or. «i6. c. %\q, pend. laeso.
Hegest gedruckt in Reg, Boic. li, s».
jo Wir Wenczlaw von gotes gnaden Romischer kunig czu allen czeiten merer des rcichs
und kunig zu Beheim bekennen und tun kunt ofFenlichen mit diesem brief allen den die
in sehen oder hören ,lezen: das wir durch sunderlicher trewe und vorsichtikeit willen,
der wir uns zu dem hochgebornen Stephan pfalczgraven bey Rein und herczogen in
Beyern unserra lieben ohemen und fursten und dem edlen Borzywoyen von Swinar lant-
«5 fogten in Swaben und Elzsassen unserm liben getrewen genczlichen vorsehen, demselben
unserm ohemen und lantfogten mit wolbedachtem mute und rechter wissen volkomene
und gancze macht gegeben haben und geben in in kraft dicz briefs, zu reden zu teydingen
und ubereinzukomen umb hulffe, uns zu diesem male czu tun, mit den burgermeistem**
reten und burgern gmeinlichen der stete in Obern- und Nydern-Swaben in Franken und
«0 Beyern gelegen unsern und des reichs liben getrewen. und was dieselben unser oheme
und lantfogte mit den obgenanten unsern und des reichs steten von unsern wegen reden
teidingen oder ubereinkomen werden, das ist unser guter willen und wort, und wollen
ouch das stete und gancze halden und volfuren gleiherweis als ab wir das selber mit in
gerett und geteydingt betten. mit urkund dicz briefs vorsigelt mit unser kuniclicher
M majestat insigel, geben zum Piesk noch Crists geburt dreiczenhundert jar und dornach
in dem virundnewnczigisten jaren an sand Mauricius tage unser reiche des Böhmischen j^^^
in dem czweyunddreissigisten und des Romischen in dem newnczehenden jaren. sept. 22
[in verso] Per dominum Henricum® de Duba magistrum curie
R. Wenceslaus de Olomuncz. Wlachniko de Weytmule,
4Q a) om. «Ute. b) or. bnrgermeister. c) or. Hnr mit 2 Abkürzungazeiehtn.
• Die Aufzeichnung vom [30 Juli 1894] nr. 286. Pelzel Wenzel /, 29t, Vgl, Reg. Boic, //, 106 von 1897 Juli
* Es handelt eich um Geldhilfe, welche auch in Bök- 12 und 14.
men zu erlangen Wenzel damals von Pisek aus betrieb.
408
Fürsten- und Städte-Tag zu Frankfurt im Juli 1394.
yov. 21
[t994] 240. Herman Ebner der ältere von Nürnberg an die Straßburger Thomas von Endingen
und Wilhelm Metziger: der König icill Hilfsgelder von den Städten und Juden wegen
der kostspieligen Böhmischen Unruhen. [2394] Nov. 21 [Nürnberg].
A\u Slraßb. St. A. A k roiations avec Tempire Germ. 1336 ä 1399 or. eh. Hl. cl. c. 9ig. in veno impr.
Auch in Straßb. Sem. ÄtW. Excerpta Wcnckeri i, loi*» B ziemlich volUtändige Abschrift, wol eben- 5
daher. — Was in Wencker's Apparatus 265 steht (wie er dann — hauptmann f&rgesetzel) ist vool
hieraus genommen, während die vorhergeJienden Wenckerischeti Worte als wann kayser -^ verblei-
ben möge auf HTA. i nr. 809 beruhen.
Mein williger dinst und allez gut bevor. wizt, lieber her Thoman und lieber her
Wilhelm, daz her Wurziboy hie gewesen ist und brief mit im braht hat von unserm her- lo
ren dem künig an die stete zu Franken und zu Beim , daz sie und ir Juden unserm
herrcn dem künig helffen solten mit etwievil gelts von dez gro:5zen kriegs wegen der in
Beheim wer* gewest. und also komen die stete zu ime : Rotenburch Weizzenburg Wins-
heim Sweinfürt. und mut sie an und begerot von in und von irn Juden zehentausent
gülden, also gaben sie ime zu antwurt, sie heten dez keinen gewalt und weiten ez gern is
hie heim an ir rete bringen, domit riten sie heim. auch wizt, daz her Wurziboy brief
hat von unsers herren dez küngs wegen an alle stete zu Swaben, daz hertzog Steffan von
Beim und her Wursiboy vollen gewalt haben mit den steten und mit den Juden zu tei-
dingen von unsers herren dez köngs wegen*, und ez reit ietzund der ToUinger zu hertzog
Steffan mit vollem gewalt von her Wursiboi's wegen , und wil mit im gen Swaben. so wil to
her Wurziboy selber hinab an den Reyn untz gen Kölen zu allen dez reichs steten , und
wil auch mit den steten und mit den Juden teidingen von unsers herren dez küngs wegen,
aber wie die gewaltsbrief lauten, dez kan ich niht aigenlich ervarn. auch wizt, daz her
Praun von Ropoltstein hie gewesen ist wol sehs tag. und man sagt, er für* brief grafen
Emichen von Leining von unsers herren dez küngs wegen, daz er mit allen steten und ss
Juden in Elzassen teidingen sulle von unsers herren dez küngs wegen, und man sagt,
welche sich niht teidingen , ez sein stete oder Juden , den main man dorumb zu bckümern*.
daz vindet sich an den gewaltsbriefen wol, wann her Praun vil briefe heimfürt herren
rittern und knehten als ich vernomen han. auch sagt man, daz er sich veraint hab mit
unserm hen*en' dem kunig umb etlich seine sloz die furbaz gehörn suUen an die krön gen ^
Beheim. und dorumb hat ime unser herr der kunig verschriben ein müntz und daz schult-
heizzenampt zu Kolmar und die halben steur zu Sletsstat die man dez jars dem reich gibt',
und ist in guter hoffenung, er woll ez mit den kürfürsten auzbringen daz sie ime ez ver-
schreiben, auch laz ich euch wizzen, daz sich her Praun vast von euch beklagt, daz im
ungutlich von euch beschehe, und ir wölt im niht lazzengen nach auzspruch seins briefs, ss
und man het einen tag doran gemacht, daz zieht ir für, den hab er versäumt, do kom in
der stein an daz er von ehafter not niht darkumen möht. und hat hie seinen gelimph vast
fürgeben. und man sagt auch für war, wie ine" unser herre der kunig zu einem habt-
man^ gesetzt hab in der geselschaft die man nent die Siegler*, und unser herre die ge-
«) or, ime. b) or. tie.
« Wenn auch in dem VoUmachtsbrief vom 22 Sept.
1894 von den Juden nichts erwähnt wird, so ist doch offen-
bar dieser hier gemeint.
* Wenn diese Bedrohung richtig ist, so legt Wenzel
keinen großen Werth auf die Freundschaft der Städte.
Auch die Wahl seiner Unterhändler wird nicht durchaus
befriedigt haben. Die gleich im folgenden eru ahnten übri-
gen vil briefe für Herren Ritter und Kiiechte werden wol
kaum alle hieher zu beziehen sein.
* Dieß ist wol eine wenn gleich ungenaue Analyse der
40
Urkunde K. Wenzels für Bruno von RappolUtein vom
9 Juni 1894 bei Schöpflin AUat. dipl. 2, 294 f., vgl. Pelzel
Wenzel i, 284 und Spach Bruno li. Folglich fällt unser
Brief ebenfalls in dieses Jahr, womit auch das Datum
der Voilmachtsurkunde vom 22 Sept. 1894 vollkommen 45
stimmt.
* Vgl. 1896 Nov. 27 und 1896 Mai 9, erstere Urkunde
in Wenckers Apparatus pag. 249 f. praesid. nr. XLIV,
letztet^e nur im Auszug bei Pelzel Wenzel 2, 827; vgl.
Stalin 8, 864 nt. 4 und 8, See nt. i. 50
H. Zweiter Anhang : König Wenzels Rache an Mf. Jobst. 409
selschaft bestellt hab, und hat den ietzund geschikt zweitaueent gülden daz sie ime war- [i8$4]
tend sein wann er ir bednrff. ich waiz euch ietz niht anders zu schreiben, und daz sagt
ewem guten freunden daz ez in geheim beleih, geben am samztag nach Petri et Pauli *.
[in verso] Dem erbergen vesten ritter hern
6 Thoman von Ending und hern Wilhelmen Herman Ebner
Metzger meinen besundern guten freunden der elter etc. ^
etc.®
H. Zweiter Aohaog : König Wenzels Rache ao Mr. Jobst.
241- Martin von Schilteken* an Strajjhnrg, über die Gefangennehmung Markgr. Jobsts durch usss]
10 K. Wenzel auf Karlstein u. a, w. [1395^] Juni 12 Prag,
Au4 Straßb. St. A. an der Saul Ipartie IadulaBfBSc.VIIlDr.41 or, charL lit. clausa c. eig. in verso impr.;
doch ivol nicht eigenhändig , das scheint bei nr. ao des Stadtarchivs zu Straßb. ibid. der Fall zu
sein^ nicht aber bei dortiger nr, 84 und unsrem Stück.
Gedruckt bei Spach Bruno (Braun) de Ribeaupierre et les diliguis u. «. w. Strasb. 1966 p. 87 f. annexe
15 nr. 18 ebenfalls aus dem gen. Orig.; auch im Bulletin de la societe pour la conservation des monu-
ments historiques d'Alsace tom. 8 {2. sirie), wogegen in L. Spach's Müanges d'histoire et de critique
lütiraire (Strasb. 1864) i, 276 und in dessen Oeuvres dioisies2, 70 die piices annexes hinter der
Abhandlung über Bruno nicht mitgetheilt sind.
[1896]
Minen gewilligen undertenigen dienst bereit zu allen ziten. lieben gnedigen her-
20 ren. ich laß üch wissen , das uf unsers herren fronlichem abent zünehest herzöge Stephan Jnni .9
von Pegern und marggrafe Jost der alte von Mernhern und der junge von Oetingen rit-
tent von Präge mittenander zu dem Carlistein. do het in der künig bescheiden einen dag,
daz er zu ynen wolte darkomen, von des crieges wegen die der marggrafe hette mit dem
kunige und die anderen herren, und die sache gerue^ uszürihtende uf demselben tage.
25 do wissent , daz die vorgenant^n herren e worent zu Earlistein denne der kiinig. darnach
kam der künig gon Carlistein zti den herren in die vesten. do besloß men die vesten z6
ze stunt. do hebt der künig uf, und fohet denselben alten marggrafe in siner vesten, und
alle die zu ym hortent und sine diener worent, und zwene der herren di« do des crieges
sint, und sü öch het gefangen, und meynet der künig den alten marggrafen nüt von ime
30 zu laßen. wissen öch, daz ich reit mit den egenanten herren von Präge gon Karlistein,
und hette mit mime herren herzöge Stephan gered und mit dem jungen von Oetingen
daz sü mir hülfent den alten marggrafen bitten von miner herren wegen die dogefangen
sint daz er sin bestes darzü wolte tun und keren. do sprach er, er wolte gerne tun sin
bestes von miner herren wegen, wissen öch, daz der vorgenant herzöge Stephan und der
36 von Oetingen mir hettent den dag dar bescheiden vür den künig, und woltent darzü han
geton ir bestes von miner herren wegen daz ir sache gerihtet solte sin worden uf dem-
selben tage, hette der künig den marggrafen nüt gefangen und andere herren mit yme ,
so werent alle sache do gerihtet worden, und nüt anders wustent die herren dazemal. wis-
sen öch, daz des küniges hofemeister^ zu dem Bettelerstarb. do der künig nach yme hette
40 a) or. doch wol etc. gemeint, b) or. doch tool etc. gemeint, c) or. gerbe oder gerre.
* Hier ist Petri et Pauli basilicarum dedicatio zu ver- annexe nr. 9 Abdruck eines Briefs des Martin von Schil-
stehn; denn offenbar geht die Vollmacht vom 22 Sept. tikio an Straßburg (wo er sich auch Mwer diener unter-
1894 voraus, wie vnr sahen. zeichnet) von fer. 8 p. ascens. domini d. h. Mai 26 (bei
* Ohne Zweifel Schiltigheim Dorf bei Straßburg, nörd- Spach Mai 28).
45 lieh davon. Vgl. bei Spach L c. (s. unsere Quellen-Angabe) ' Ueber das fehlende Jahr s, die Einleitung zu unsrem
p. 17 Auszug eines Briefs des Martin de Schiltecken an Frankf. Fürsten^und Städte- Tag vom Juli 1894.
den Straßburger Magistrat vom 2 Juni, und ibid. p. 84 f. * Sein Name in nr. 242.
Deutiohe Beicbstagi-Akten II. ^2
410 Fürsten- und Städte-Ta« zu Frankfurt im Juli (394.
[1896] geschicket, und er eine stege solte ufgon zu dem kiinig, do sprach er «och wie ist mir so
'^****^ we», und mit demselben do waz der man zu stunt dot. öch wissent, daz ich nieman
habe der mir hilfet zft miner* herren Sachen denne herzöge Stephan, und der cantzeler
der ertzbischof von Megdeburg, und der junge von Oetingen. üch wissent, daz her
Bursebu nät in den landen ist, und in der könig het enweggeschicket. und die briefe habe 6
ich noch, die ir yme geschicket hant. wissen üch, daz der kunig het geschicket nach
Volke und schribet in alle laut nach herren rittere und knehten und stat nach ejme
grossen volke. waz er willen habe, daz weis noch nieman. do wissent, daz ich zu miner
herren sache nü^ zu disen ziten nüt kan getün, wan ich müs warten bitzmen aber zft dem
künig mag komen, wan nieman nuzemal viir in mag wol komen und sich iederman lo
untzizet^ und nieman weis wen dise sache anegat. ich blibe zu Präge oder wo der kunig
ist. do vindet men mich allezit. und warte viirbasser von miner herren wegen ob ich nützit^
darzft konde getün und erfaren. und waz ich viirbasser in disen Sachen befinde oder von
miner herren wegen, daz laß ich üch allezit wissen, uwer antwort lant mich wissen waz
«Lwer wille sige in disen Sachen, als ir wol wissent daz ane gelt nieman nüt schaffet in is
juniis diseme hofe. datum Präge sabbato proximo** post festum corporis Christi.
\in verso] Minen® ffnediffen herren ^t j- hx x- ci t.-i^ i
^ . J , , ^ °^ „, Uwer diener Martin von iSchilteken.
dem • • meister und dem rat zu Straüburg.
[1896] 242. Herman Ebner der ältere an Straßburg ^ über die Gefangennehmung Markgr, Jobst»
durch K, Wenzel auf Karlstein u. a. m. [1395] Juni 15 [Nilmbergy, ifo
Au9 Straßb. St, Ä. I. D. G. lad. 3 Hasse 12 or. charL Ul. cl. c. tig. in verso impr., mit cedula inclusa; die
auffallende Rechtschreibung am auffallendsten in under statt unser (es ist Ebneres eigne Hand)» er
schreibt auch sonst under, s, Anm. zu nr. 247 {nr. 277 Quelle, und nr. ii Quelle).
Mein willigen dinst und alles gut wevor. genedygen liern. ich lozz c'ät weysait
r#«o>n wissen, daz Hainrich Schopp unsers hern kungs hofmaister gehling tod ist zu den Petlem, 2.%
Juni 9 dem got genedig sey. auch hab wir hie für war potschaft, daz nu am nehsten mittboch
markgraff Jobs und ander zwien lantzhern, die nitt gar namhaft sind, ritten zu underm
hern küng zu dem Karellstein, die hot er all drey gevangen. und markgraff Jobs der get
in ainem gemach sunderlich hin und her, doch ist er wol wehüt. die andern zwien lantz-
hern hot man in die stökk geschlagen, also sprach herzog Steffan : her, wer hot euch daz so
gerotten? do sprach under her der künk : ich hon ez von im gelernt; alz er an mir ton hot,
also wil ich im auch ton. also hot herzog Steffan urlawb von im genomen und maint in
der Wochen herauzzukümen hintz Amberk. do kfimendiePayrisen^furstenhin und ander
[t896] }jQj.jj g^^ff ^en nehsten suntag. auch wissent, daz der von Oting und her Wursybw stos-
sig sind von der lantvogtey wegen zu Elsossen, wann her Wursibw sybentausent gülden 35
kaufleutten anthaiss' worden ist; die scholt er dovon rihten. nu maint her Würsybw, die
schuU der von Oting rihten. also waiz man noch niht wer noch dopey weleibt. auch ist
her Würsybw zu Aurbach und hot underm hern küng westelt 400 spyes. aber sie wollen
vor ain menet wezalt sein, daz hot er underm hern küng enpotten, wann er ez über sich
a) or. tool eher minen (mine mit Abkürzung), b) or. »thr wahr$eheinüch «o. c) or, üntzit, oderf da cUm n ausge^tri- 40
chen seheint t litzit. d) or. prozlmA. e) or, mine mit Usberstrieh über e. f) tiemUeh ufdeeerliehf ttiuieft«r,
theüweiae nerstCrt.
* Wahrsch. zu verstehen sich entsetzet. St. Chr. — lieber das fehlende Jahr s. die Einleitung zu
* Wahrscheinlich ist diefi der fehlende Datierungsort, dieser Reichsversammlung von 1894.
weil der Briefsteller ein Nürnberger war, s. das Ge- ' Qtd quid se soluturum promittü =anthei88ig, an- 45
schlecht im Personen' Verzeichnis des ersten Bandes der theisse, Scherz.
H. Zweiter Anbang : König Wenzels Rache an Mf. Jobst.
411
niht nemen wil. ich wart all tag gutter potßchaft von meiner hern wegen zw Swanberk, [^*^*J
wann man mir gesagt bot, daz sie hin und her gien in der vesten^ und waz ich dorzu gutz
Herman Ebner der eltyr.
tun mag, daz wil ich alzeit gern tun. geben an sand Veitz tag.
[in verso] Den erbergen weisen hern dem
6 meister und dem rat der stat zu Strozspork.
[cedtda] Liben hern. do ich den priff geschriben het, do kom herHainrich pfleger
zu Tauchaw; und seit uns hie, daz in under her der kftnk zu den^ von Swanberk gesant
het, daz er mein hern von Strozspurk ledig lizz on alle schetzzung und on hindernuss.
hetten sie dann priff von im oder von seinem prüder herzog Haussen, daz sje in^ schuldig
10 wem, daz wolt er in^ wezaln. wolt er sye doruber niht ledig lossen, so wolt er schikken,
wo man sie oder die iren anköm, daz man in ir haubt abschlug und nit gevangen nem. so
haben sie zu entburt geben, sie wollen zu sein genaden kümcn mit einem guten gelait
und wollen sich gegen seinen genaden verentburten ; doch waz nit vorbauten sej, daz
mügen sie nit wol wider pringen. also wart ich guter potschaft von demMartein'. derselb
16 her Hainrich pfleger zu Tauchaw, hot man mir gesagt, der reit heut hin gen Hagnaw von
ainer pfarr wegen , und ich versih mich er werd gen Strozspurk kfimen zu meinem hern
pichsoff.
243- Ulman Stromer an Herrn Claws in Straßburg bzw. an Meister und Roth daselbst, über [laas]
die Gefangennehmung Markgr, Jobsts durch K, Wenzel auf Karlstein u. a. m. [1395]
»0 Juni 16 bzw. 15 [Nümbergy,
An Herrn Clawt in Straßburg [I89ö] Juni 16 : A aus Straßb. St. A. an der Saul I partie ladula B fasc. VIII
nr. 42 or. Chart,, Autograph ergibt sich aus der VergL mit dem Facsimile am Schlüsse von Sl Chr. t;
ohne Sigel und Adresse auf Rückseite, doch mit Verschickungi • Schnitten im Papier, also o. Zw.
nach Straßburg gekommen als Einlage des verlornen Originals vonB; dasJost betreffende unsinnige
25 markolsh malkolcz markolcz {oder makolcz^) margolcz margkolcz marckolcz ist allemal durch mar-
grove u. s, w. schon im Orig. korrigiert.— Gedruckt bei Spach Bruno de Ribeaupierre p. 88 annexe
nr. 14 aus dem gen. Original
An die Stadt Straßburg [1896] Juni 16 : B coli. ibid. \. D. G. lad. 3 Ilasse 12 cop. chart. coaev. ohne
Sigel und ohne Verschickungs - Schnitte und ohne Adresse auf der Rückseite (wol an Meister und
80 Rath zu Straßburg), also eine in Straßburg selbst gemachte Abschrift des jetzt verlornen Originals;
ohne Unterschrift, aber wegen Inhalts sicher ebenfalls von Ulman Stromer. Ziemlich wilde VokcU-
zeichen, daher bei u im Abdruck einfach immer durch fl widergegeben. — Gedruckt bei Wencker
Coüecta archivi et cancellariaejura 896 f. mit der Überschrift Ex ejusdem [Herrn. Ebneri sen.patritii
Norimb.] et alteriua literis dat. in die s. Viti, et d. Mercurii post Dionysii d. h. aus ß und A, wobei
86 aber B falsch für Herman Ebnere Werk gehallen und in A unrichtig Dionysii statt Weinz [ Veits]
verstanden wird; der Abdruck geht nur bis zfl hilf aflf den von Swanberg, und sdiUeßt dann mit
etc. ; beginnt mit wissent an dem roitwochen ohne Anrede und Gruß.
Minen ^ willigen dienst bevor. wyßent, lieber her Claws ^, daz unser herre der
kiinig den margrove Jost von Merhern gefangen hatte, und daz ist alß geschehen, unser
4Q a) 9ie. b) He. o) tie. d) B htgiwnt Erberg weisen fftraichtigen lieben heiren. mein willigen undertenlgen dinit
alcxeit bereit, wiseenti an dem mitwochen an nntera herren leichnam abent do rait unser herre der konnig von
den Petllem gen dem Karelitein. do qnam stott Minen willigen ~ da kam.
Juni 16
htw. 16
* Vgl, Spach L e* p. 86 annexe nr. ii-, es sind die zu
Schwanberg gefangnen Straßburger gemeint.
45 * Auch in dem Brief Herman Ebneres des altem an
den Straßburger Ammeister Klos Perman bei Spach L c.
pag. 8» annexe nr. » wird ein Martein genannt, es ist
einer der übrigens freigegebenen Diener der von den
Sehwanberg gefangenen Straßburger.
50 ' Das in A und B fehlende Jahr ergibt eidi aus der
Einleitung zu unsrer Reichsversammlung Ht. H, der Brief-
steller Ulman Stromer (St. Chr. l, 8 ff.) als Nürnberger
läßt auf Nürnberg als Datierungsort schließen.
* VielL ist der Ammanmeister Klos Perman von Straß-
burg gemeint, an den Herman Ebner schreibt aus Nürn-
berg [1896] So. V. Kreuztag d. h. Mai » über die gefangnen
Straßburger, Straßb. St, A. an der Saul I partie lad. B
fasc. VIII nr. 6 or. eh. Uebrigens ist der Name Claus in
Straßburg um jene Zeit sehr verbreitet.
412
Fürsten- und Städte-Tag zu Prankflut im Juli 1394.
faerre der k&njg reit von den Pettlem zft dem Elarelstein am mitwochen vigilia corporis^
[1895] Christi, da kam>> z& imen herczog^ Steffan von Baiern und der margrove^ Joßt von Mer-
hem und rytten mit dem k&nige zft dem Earelstein. do gingen die herren zft dem kftnige
in sin gemach^, do sprach der kiinig zft dem margrove Jost : du hast geschickit daz die
von Strofiburg und die von Franckenfiirt gefangen sin ', und schickest daz mich die lant- 5
herren angryfiFen und mjn lant wftsten und die stroße darnyderlegend, und du hast den
kawffluden^ groß gftt in dem lande ^ genommen wyder reht, und ist beßer du verderbest
danne daz land und lüde verderben^, alße ward er gefangen und 6 rytter mit imen. do
schickit der kunyg zft stunt gen Präge, daz man allen portden zftslftg. unde waz dez mar«
groven diener zft Proge woren *, die worden euch gefangen, doch had in der künyg allen 10
dag geben, on eim rytter, heißet her Bußk von WoUenbraht^, den hat er hart^ ingeslo-
ßen, und euch den margrove Jost. doby waz herczog Steffan™ von Beyeren, dem waz zft
mole leit, und ziigend vast gelaid für", do sprach der kftnyg zft dem marckgroven : du
hast mir gesworen^ mich für dinen herren zft halden und dez hatte ich dine brieffe, liber
daz hast du mich gefangen und hast mich nyht wol behaltden', ich sol aber dich gar wol 15
behaltden. und der kftnyg had botschaft gen Merhen getan^ dem margraff Prokob daz er
allez sins brftder land sol innemmen. euch sagt man, daz unser herre der kunyg groß
samnung habe und^ ziehen wollen^ off den von Swannenberck der die von Stroßburg
[1896] göf'a'ig®^ ^a<l' ouch SO ist her Vorsawe* zft Awrbach^, der hat ouch groß samnung off den
Juni 20 nehsten sonnendag und wil unserem herren dem kunnig zft hillff kommen ove die von ao
Swanberg". und man hortde noch nyht von den von Stroßbftrg oder von den von Franck-
juniie fiirt daz sy ledyg syen^. got sy mit üch. datum mitwoche noch sand Weinz dag*.
Ulman Stromer.
a) A corporem. b) B add. unterwegen. c) Ä herczo korrigiert »tatt hem , B herezoge. d) A mangelhaft am Rand,
wol abgeaehnitten ; B margrafT. e) B die gingen z& dem Karelutein In des k. gemach etait und rytten — sin ge- S5
mach, f) B add. ein. g) B om. in dem lande, h) B add. schfillen. i) B und tet %h st&nt botscliaft gen Prag ;
do slfig man alle dor b& , und fing alle die dem marggraven angehörten , und »tatt do — woren. k) ß B&sk von
Kolebrat ; Palacky 8, a, 99 nennt ihn den Herrn Boeek von Podebrad. 1} B hat man £ast. m) A auegeetrichen Stef-
fkn , add. B» n) B nfi waz herczoge SteflQin zfimal leit umb die fengnna und daz er dobey waz , und maynten si
schölten gelait haben etatt doby — Mr. o) B ich waz der rechter beer, und best mir gcsworen ; soll wol heijien so
din rechter beer, p) B nfi had der konnig zfi st&nt potschafFt t&n ; A hat nach Merhen zwei ziemlich eenkrechte
Striche durch die Zeile f deren Bedeutung nicht klar iet. q) B add. zh stund, r) B woU. s) A Vorsawe, B Wor-
sAwe , gemeint iet Borziboi von Swinar. t) A Awrlach , B hat b. u) B die fif den nehsten sfindag gen A&rbach
kommen sehullen unserm herren k&ng zfi hilf afif den Ton Swanberg etatt off — Swanberg. v) B von ewem
frenden y die in venknns sein , do enweis ich nit anders z& schreiben dann daz man gemeinkleich sagt sie schollen
wol ledig werden »tatt und man — ledyg syen. x) B in die sancti VIti , auch Weinz in A i»t »oviel al» Viti , aleo
B amlS und A am 16 Juni [189S] geechri^en.
35
* lieber die Gefangennehmung der Strafiburger Boten
durch den von Schvüonberg 9. die angeführte Schrift von
Lotds Spach; und über den Angriff auf die Frankfurter
insbesondere durch Reusi von Platten «. ebenda p, 86 an-
nexe nr. 9 dae Schreiben Herman Ebner's an Straßburg
vom »9 Mai 1896, in welchem auch von andern solchen
Angriffen auf Städtische erzählt wird, sowie das Schrei-
ben Martinas von SchiUikin vom a6 Mai ibid, p, 84 f,
annexe nr, 8, und Frankf, Stadtrechnung, In Vorstel-
lungen an einflussreiche Persönlichkeiten macfien die
Straßburger darauf aufmerksam, daß von der Sache viel
Rede sei am Rhein und in Deutschen Landen, es werde
auch bei Fürsten Herren und andern Städten großen Un-
willen hervorbringen falls nicht ernstlich dazu gethan
werde daß die Boten ledig würden-, und in zweien der-
selben ist davon die Rede, daß man im Reich künftig wenig
Lust fiaben werde an den Hof zu gehen, Straßb. St, Ä, an
der Saul I partie ladula G fasc. XIY liasse II nr. 9. Das
Versprechen Wenzels, im Lauf des Sommers an den Rhein 40
zu kommen (Spach l. c. pag. 18), war wol nicht emstUch
gemeint. Auch in dem Schreiben vom 89 Dee. 1894 bei
Böhmer Cod. dipl. Moenofrancf. i, 778 f. (aus Stadtarchiv
or. Barthol. T III nr. sis nach Böhmer^s MiUheihmg)
braucht er wol nur leichthin die Redensart so wir ab got 45
wil kurtzlichen gen Datschen landen komen. Eine ähn-
liche Versicherung s. Pelzel Wenzel 8, 816 aus Wencker
Apparatus a, 860 im Schlegler- Verbot vom 87 Nov. 1896
(dieses Verbot audi im Straßb. St. A. an der Saul I partie
lad. B fasc. VII nr. 79 cop. diart.). 50
2 Dieß Ut die bei Pelzel Wenzel l, 890 nt. l eUierte Stelle,
wo aber faisch vide 9 Juni 1897 steht.
H. Zweiter Anhang : König Wenzels Bache an Mf. Jobst. 4x3
244. Der Ffälzüche Schreiber Otto an Strqfiburg, über die Gefangennehmung Markgr, C^***!
Jobst' 8 dvrch K, Wenzel auf Karlstein u, a. m. [1395^] Juli 1 ohne Ort.
Au% Straßb. St. Ä. k k relatioDS avec Teiopire Germ. 1S86 ä 1899 or. eh. Hl. cl. c. Hg. in verso impr.
dat zweimal vorkommende u mit dachförmigem Zeichen haben wir dur^ fi im Abdruck widerge-
5 geben, beidemcU betrifft es zft.
Auch in Straßb. Sem. Bibl. Excerpta 'Wenckeri a, 489^ fatt ganz; eicher ebendaher.
Minen willigen dinst bevor, lieben herren. ez ist mym herren dem bertzogen off
hüte war botscbaffi; komen von sinen reten die itzunt von dem kunig komen sin, das der
margrave von Merbern gefangen ist, und wie yn der* kunig gefangen babe zu dem Karl-
10 stein, und gebe ym under andern sacben aueb scbolt das uwer frunde von Straßburg ge-
fangen sin, das sij sin scbolt, und wolle das und anders von ym abegetan baben. und der
kunig balte yn und einen siner ritter barte gefangen, aber den andern sinen dienern
babe er zile geben, und das berczog Stepban den kunig sere für yn gebeten babe : wann
der fürte den margraven zum kunig gen Karlstein ; aber die bede jnocbte nit gebelf-
15 fen. sunderlicb so babe der kunig groß gewerbe in Bebeim und for dem Walde ; und
meyn zu ziben off den von Swannenberg, der uwer frunde gefangen babe, umb uwer
frunde ledig zu macben. und das aueb der kunig gesant babe naeb dem jungen mar-
graven von Merbern, der solle Merbern innemen. ander leuffe weiß icb iczunt davon
nit, dann das man sieb versiebt das des kunigs kanczler' kurczlicb off den Ryn komen
so werde. datum quinta feria post diem beatorum Petri et Pauli apostolorum. juui
[in versa] Den ersamen berren meister und Otto myns berren des
rat der stat zfi Straßburg mynen lieben berren. bertzogen obirster scbriber.
245. Johann Dieffental an Rudolf von Rynach Sigelbewahrer zu Straßburg ^ über eine [ia96\
Gesandtschaft K, Wenzels an K. Karl VI von Frankreich wegen der KirchenfragSy die •^"'* *
M Freilassung des Markgr. Jobst u. a. m. [1396^] Juli 3 Nürnberg.
Aue Straßb. St. A. an der Saul I partie ladula B fasc. IX nr. XVI 46 or. eh. Hl. cl c. eig. in veno impr.
Die ünterschriflt ohne einen beeondem Absatz zu bilden, fährt auf der Zeile fort, und eo auch der
Rest, alles wie in vollem Kontext, nur daß auf der letzten Zeile vor dicitur ein Spatium ist. Das
Wort festinanter gehört vielleicht nicht zur Unterschrift sondern zum Postskriptum.
30 Humili recommendacione premissa. domine Ruodolfe. noveritis, quod de presenti
dominus mens est bic cum domino arcbiepiscopo Magdeburgensi cancellario regis Koma-
norum, qui crastina die sunt ituri versus Heydelbergam et deinde ad prosequendum iter [1095]
versus regem Francie in factis sanete matris ecclesie * prout vobis constat. sed tamen si '^^^ *
ibunt per Argentinam vel Coloniam, adbuc ignoro. insuper sciatis, quod rex Romano-
t5 rum relaxavit marcbionem Jodocum de Moravia et alios quos alias captivaverat dum adbuc
eramus Boemie, et speratur de bona concordia inter regem et barones regni Boemie.
dominus dux Jobannes multum laboravit et laborat in premissis prout dicitur, quod
montes Cutonienses sibi juraverunt et totum introitum velint sibi presentare, cum quibus
a) or. den.
40 ' Das Jahr ergibt sich aus dem Gegenstand. Der Ver- * 1896 Dec. 28 erklärt K. Wenzel, daß er den P. Bo-
fasser ist wol ein Pfälzischer Schreiber. nif, IX sammt den Kurfürsten und andern Fürsten und
' Der Magdeburger Erzbischof Albert III von Quer- Großen des Reichs anerkenne und von dessen obedientia
fürt, s. nr. »46 und 241. und fides keineswegs abzuweichen beabsichtige (nequa-
* Das fehlende Jahr ergibt sich aus den vorhergehen- quam resilire disponimus), in der Urk. bei Scheidt Bibl.
45 den Briefen. hut Gotting. 176-178.
414
Fürsten- un^ Städte-Tag zu Frankfurt im Juli 1394.
[1896] Yult satisfacere stipendiariis et aliis quibus obligatus est, ita quod idem dominus dux et
Juli 4 dominus marchio et alii omnino velint laborare pro concordia. sie crastina die erit dies
placiti inter regem et barones dicti regni, ubi erit magna congregacio baronum et
principum. sie dominus dux Stephanus^ Bavarie eciam ivit illuc. in quo parlamento,
non dubito, erit magnus traetatus concordie et paeis tocius regni Boemie, et erit in a
loco Dauß^ prope silvam Boemicam. ubi speratur de relaxacione dominorum captivo-
rum Argentinensium una cum dominis de Swamberg. ex quo domini sunt ita bone inten-
cionis cum rege, non dubito ipsi deliberabuntur. pro qua liberacione Martinus* familiaris^
civitatis Argentinensis multum est solicitus erga dominum ducem Stephanum, qui suas
partes, prout se, obtulit me präsente et andiente pluribus vicibus. credo quod Borzobosius lo
eciam erit in eodem parlamento. qui, ut audivi, in introitu ipsius noviter versus Pragam
fuit in Swamberg una cum dominis. quid autem tractaverit, nescio. spero enim firmiter,
quod ipsi relaxentur de captivitate. si dominus cancellarius regis veniet Frankenfordie ,
ubi credo sit per aliquos dies mansurus incertis de causis^, bonum esset, domini Argen-
tinenses mitterent^aliquem fide dignum ad cum ad sciendum et percipiendum aliqua in i6
factis illorum Argentinensium. ceterum rogo amicitiam vestram paternalem, ut velitis
me et facta mea Habere recommendata, ut confido, ex quo deo dante ut audivi® tota
patria est in bono statu et pace ita quod quilibet possit ulterius gaudere beneficiis suis,
fratrem meum Henricum vobis recommendo, et quod sit diligens in omnibus negociis meis,
et quod babeatis eum sub vestra correccione, et quod omnia mea negocia velitis una cum 20
[i«9f ) procuratoribus meis deputare et ordinäre in bonum. alia non sunt scribenda. salutantor
Q^M ü omnes salutandi^ valete in Christo. datum Ndrenberge die 3 mensis julii.
[in verso] Honorabili et circumspecto viro . Per vestrum servitorem
domino Ruodolfo de Rynach sigillifero curie Johannem^ Dieffental
Argentinensis domino et fautori meo intimo. festinanter.
[postscriptum] Hie in brevi erit eciam dies placiti' nonnullorum principum baronum
et dominorum etc. dicitur de morte magistri Kodis in Boma.
25
a) or. nur der Anfangthuehttdbe S. b) or, Darißf tieher Daaß , jttzt Tau», »wUehen Puten und Fürths va» der
geeehilderten Lage enttprieht; a hat ein DÜehelchen über »ich. c) or, faxnil mit Strich über den 3 letzten Budk'
»toben, d) or. ex certls de cansis , «m. iocertl« de caosis odef auch einfach certis de caiuit oder ex certia 90
cauais. e) or. add. quod. f) or. salntan oms salutand , die beiden ereteren Worte mit Uebex»trieh , da» letefere
mit SeMu»»haken. g) or» Jo., o. Zw, i»t Johannem gemeint.
' Dieß kann nicht der Diener Martin tein wie in dem
Schreiben Herman Ebner*» vom 16 Juni, auch wol nicht
jener Marlin von der Wüenmulen den die Stadt Straß-
burg am 18 Mai um «eine guten Dienste ersuchte (Louis
Spach L c. pag. 84 annexenr, 7), sondern wahrschein-
lich der thätige Martin von Schiltikin (ibid. p. 84 annexe
nr. 8, undp. 87 annexe nr. 18 welches letztere Schreiben
wir ebenfalls mügetheiU fiaben sub [i396] Juni 19 nr. 241).
* Dabei ist wol zu denken an den Tag zu Neustadt 95
an der Aisch wenige Stunden westHch von Nürnberg
nr, 886 art, 9, so daß dcu obige hie nur ein nicht ganz
genauer Ausdruck wäre.
Fürstefl- und Städte-Tag za Frankfurt
in Hai 1397.
Die von Wenzel nach seiner Befreiung aus der Gefangenschaft getlianen Aeußerungen
über sein bevorstehendes Erscheinen im Reich haben nur wenig Werth\ Dasselbe ist wol der
Fall mit der hieher bezüglichen Kundgebung vom 27 Nov. 139ö' in einem königlichen Schreiben
an Diel/rieh Hesse Pfleger zum Rotenberg^, und wol ähnlich mit dem Schreiben an Pfalzgrqf
6 Ruprecht III vom gleichen Datum^. Er kam keineswegs.
A. Vorläufiges, — Da der König nicht ins Reich kommtj so schicken die vier
Rheinischen Kurfürsten endlich im Spätherbst 1395 vier Ritter an ihn nach Prag,
er möge an den Rhein kommen, von grosses bresten wegen des sich teglich verliefe, mit
drohender AeuJJerung für den Weigerungsfall : wo er das nit dette, so woltent sie gedenken
10 waß in darzue zu duende were. Er will ihnen aber nur seinen Bruder Johann und einige
Rätfie schicken. Man darf an Landfrieden und Kirchenfrage denken bei dem was die Kurfür-
sten ihren bresten nennen. Der interessante Brief, nr. 246, aus dem wir diese Vorgänge zum
erstenmal erfahren, ist den Excerpten Wenckers entnommen. Es scheint aber nicht, daß Herzog
Johann heraufkam; des Königs Roth zwar wird in der Augsburger Stadtrechnung* um die
15 bestimmte Zeit als dort anwesend aufgeführt, aber dieß kann irgendeine andere ganz zufällige
Sache sein, zu einer Reichsversammlung kam es jedenfalls nicht. Doch ist vielleicht mit als
Folge jenes auffallenden Schrittes der Kurfürsten die Ernennung K. Sigmund' s zum
Deutschen Reichsvikar zu betrachten^, die in unwiderruflicher Weise am 19 Merz 1396
zu Prag erfolgte, nr, 247, Die innem Streitigkeiten Böhmens, welche zugleich die Luxem'
w burgische Familie entzweiten, und um die Zeit des Todes des Herzogs Johann von Görlitz* in
einer scheinbaren Annäherung zwischen Wenzel und seinem Bruder Sigmund sowie Markgraf
Jost endeten, erlaubten jetzt eine solche Auskunft. Sigmund"^ hatte bedeutenden Einfluss in den
Böhmischen Dingen ausgeübt, das Uebergewicht seiner Stellung machte sich nun auch in den
Deutschen Angelegenheiten geltend, er benutzte die Lage WenzeVs um hierfür sich eine SteU
25 lung zu gewinnen die ihm selbst in der Folge als die erste Stufe zum Thron dienen konnte.
Daher sein Reichsvikariat nicht etwa auf eine bestimmte Zeit beschränkt, oder wenigstens
toiderruflich, sondern nur ein immerwährendes sein durfte, so daß Wenzel, ohne die einmal
getroffne Bestimmung zurücknehmen zu können, auf Lebenszeit dadurch gebunden war^. Es
* Siehe nr, 848 nt.
30 * Münch, R, A, Angabe der Zettel- Registratur aus
NOrnb. Reichsstadt Nachtrr. 23 Fase. (10. 25. 4).
* Ibidem,
* nr. 288 ort. 6 und e.
* Dieser konnte freilich damals eine Reisenach Deutsch-
85 land gar nicht unternehmen, weil ihn die Ungarischen
Angelegenheiten beschäftigten, Palacky Böhm. Gesch. 8,
a, 97.
' Stirbt 1896 Merz u Hinsichtlich jener innem Zwiste
muß ich auf Aschbach Sigmund /, 64-70 undPcUacky 8, o,
81-96 verweisen.
' Seine Stellung zu Wenzel und zu Jost noch nicht all-
zu lange vorher «. den Eingang der Einleitung zum Tag
von 1894.
■ Vgl. die Urkunde vom 4 Febr. 1402, angeführt bei
Pelzet Wenzel 2, 458; so/wie ibid. 2, 491, und die Nach*
rieht im Forts, d. Königshofen bei Mone Quellen i, 288
nr. 27. Daß Sigmund sich noch 1408 und 1404 Deutsehen
Reichsvikar nannte, s. Pfeffinger Vitriar. iüuetr.
416 Fürsten- und Stadte-Tag zu Frankfurt im Mai 1397.
ist aber jeder^alls ztigleich ein SckcuAzug des widergeeinigUn Luxemburgischen Hauses gegen
die Haltung der Rheinischen Kurfürsten, sowie gegen die Oestreichische Politik welche jene
Streitigkeiten benutzt hatte um sich selbst die Aussicht auf die Vikarie des Reichs zu ver-
schaffen^. Auf keinem Reichstag freilich erlangt nun Sigmund seine Wurde, aber der Akt der
Urkunde nr, 247 steht doch mit der Versammlung von 1394 und mit der vom Mai 1397 tcie 6
derjenigen vom Juli 1397 so eng im Zusammenhang, und ist für die Entwicklung der Ober-
hauptrfrage von solcher Wichtigkeit, daß das Stück hier nicht Übergangen werden durfte.
Wenn im Eingang des Diplomes selbst unter den Gründen der Vikariatsbestdlung auch der
mitspielt, daß der König wegen zu wichtiger anderer Geschäfte bisher den Zug nach Italien
nicht habe unternehmen können^, so darf man billig zweifeln ob das ernstlich gemeint war. lo
Es wird mit dieser Sigmund'schen Vikariatsgeschichte bei PelzeV die Erzählung ver-
knüpft, daß im Frühjahr 1396 einige Kurfürsten sich in Frankfurt versammelt hätten 9
wohin auch Herzog Leopold von Oesterreich gekommen, und daß sie sich über den König be-
schwerten d(ijS er nicht nach Deutschland komme, und daß sie verlangt tiätten, er möge ihnen
einen Reichsverweser setzen, der an seiner Statt dem Reiche vorstünde, in welcher Absicht 15
sie auch ihre Boten an Wenzel schickten, welcher sich^den Vorschlag gefallen ließ; daher
nun der König das Reichsvikariat seinem Bruder Sigmund überträgt in der genannten Ur-
kunde nr. 247 vom 19 Merz 1396; Wenzel möge es den Reichsfürsten angekündigt haben,
welche dann beschloßen sich nach Jakobi wider zu FrankfuH einzufinden, und der König
Sigmund sollte auch daselbst mit den Vikariatsbriefen zu der Zeit erscheinen; es scheine aber, so
dcß die Reichrfürsten den K, Sigmund, der ohnedieß selbst mit seinen Ungarn und mit den
Türken viel zu thun hatte, nicht dafür haben annehmen wollen, und daß er die Reise nach
Fraiikfurt unterlassen habe, denn er gerieth bald darauf in den Türkenkrieg. So die Ansicht
PelzeVs, womack also im Frühjahr 1396 eine Kurfürstenversammlung zu Frankfurt und
vielleicht auch eine zweite ähnliche Zusammenkunft {der Reichsfürsten) im Juli 1396 daselbst 25
gewesen wäre, Av^Ji Aschbach* schließt sich dem im wesentlichen an, während Palacky
Höfler Voiss nichts davon erwähnen. Es fragt sich, ob 1396 wirklich eine solche Versamm-
lung stattgefunden hat, ob vielleicht gar zwei, oder lieber gar keine, Pelzel stützt sich einzig
und allein auf den Brief des Matthias Sobemheim an Wemher Spatzinger vom 16 Dec,
[1400]^ und auf den Auszug eines Schreibens Fmich's von Leiningen an Straßburg vom 28 Juli 30
[1397\^. Allein die Darstellung Sobemheim's geht auf den Frankfurter Tag vom Mai 1397''
und Leiningen' s Brief auf den Frankfurter Tag vom Juli 1397^, also beide nicht auf 1396.
Man überzeugt sich leicht, daß Pelzel nur durch das Datum der Vikariatsurkunde vom
19 Merz 1396 verführt war, die genannten Nachrichten, die eben auch vom Vikarius han»
dein, auf das Jahr 1396 zu beziehen. Allein jene Vikariatsurkunde selbst deutet nirgends 35
eine vorausgehende Bitte der angeführten Art von kurfürstlicher Seite an; wir wissen sogar
jetzt im Gegentheil, daß die vier Bheinischen Kurfürsten kurz vorher im Decemher 1396
nicht etwa einen Vikarius forderten sondern die Anwesenheit des Königs am Rhein*, Wcls
dann noch das Erscheinen Herzog Leopold' s auf der angeblichen Frühjahrsversammlung von
1396 betrifft,, so ist dabei ebenfalls nicht an dieses Jahr sondern an 1397 zudenken*^. Wenn 40
• Vgl nr, »80 vom 9 Aug. 1896, * Abgedruckt in Wencker^t Apparalut et imtr, archiv .
* Et hat vielleicht ebentowenig Werth, wenn Wenzel in p, 968, und im folgenden Bande der Deutechen Reich s-
seiner Klagtchrift gegen Sigmund {Windeck hist. Sigitm. tagsakten,
bei Mencken 1, 1079) tagt, aus dem Zug nach Rom zur * Gedruckt bei Wencker l. c. nt, * und vollständiger
Kaiserkrönung sei deshalb nichts geworden, weil die aus bei uns nr. 296. 45
der ersten Gefangenschaft erwachsenen Kosten das Geld ' Vgl. die Anm. zu seinem Brief im folgenden Bande
aufgezehrt hätten, welches zur Romfahri bestimmt gewe- der Deutschen Reichstagsakten,
sen sei; Sigmund habe ihn allezeit daran gehindert. ( Vgl. * Vgl, die Anm, zu nr. 296,
Pelzel Wenzel 2, 499.) • In nr, 246.
» Im Wenzel 2, 821828. " Vgl. nr. 262. 268. 267. 278. 50
4
Im Sigmund t, 69 f.
Einleitung. 417
PdzeV sagtf er habe dieß alles auf das Jahr 1396 gesetzt, weil man Sigmund, der nach der
Schlacht hei Nikopolis in Ungarn hervmgeirrt, im Jahr 1397 nicht in Frankfurt erwarten
konnte, so liegt darin einmal kein entfernter Grund das eben von Herzog Leopold erwähnte
zum Jahr 1396 zu erzählen, und dann würde, was das Erscheinen Sigmund' s betrifft, derselbe
5 Einwand auch das Jahr 1396 treffen, da letzterer seit Juni dieses Jahrs in Dalmatien und
Ungarn war und schließlich die SchUicht bei Nikopolis verlor. Daß man 1397 in der That
glaubte, Sigmund werde nach Prag und von da mit Wenzel heraus ins Reich kommen, zeigt
nr. 282; die schwierigen Verbindungen und die Mangelhaftigkeit der Nachrichten in jener
Zeit müssen dabei in Anschlag gebracht werden. Auch ist ja nirgends gesagt, daß er gekom-
10 men sei, sondern rmr erwartet; bloß das erstere wil/rde unmöglich sein, die Erwartung aber
h<xt vielleicht Wenzel selbst rege gemacht oder trat er doch einem solchen Gerüchte nicht ent-
gegen wenn es in Deutschland beruhigend wirkte. Es bleibt also dabei, daß die zwei Frank-
furter Fürstentage von 1396 ins Fabelreich gehören.
Durch die Ernennung Sigmunds zum Reichsmkar war freilich die Lage der Dinge in
15 DeuUschland nicht wesentlich verbessert. Noch im Herbste des gleichen Jahres 1396 nr. 24S
wird die enge Verbindung zwischen Kurmainz und Kurpfalz geschlossen, welche
die Katastrophe einleitete, durch die König Wenzel den Deutschen Thron verlor. Schon im
Jahr 1351 war es ein Erzbischof von Mainz, der Nassauer Gerlach, gewesen, der dem Kur-
pfälzischen Haus zur Krone verhelfen wollte\ In den Jahren 1384 und 1388 ist es ein andrer
20 Erzbischqf von Mainz, auch ein Nassauer, Adolf mit Namen, der die Seele der Bevoluitons-
partei zu Gunsten dieser Familie zu sein scheint^. Man darf annehmen, daß es sich 1390
und 1393 ebenfalls wider um die Pläne derselben Dynastie gehandelt hat*. Das Jahr 1394
musste ihrem Ehrgeiz einen mächtigen Aufschwung geben ^, und wenn gleich damals die
parallelen Bestrebungen Herzog Albrechfs Ulvon Oesterreich noch hemmend entgegenstanden^
25 so zeigte sich doch bereits 1396, nachdem dieser Herzog am 29 AugvAt 1396 gestorben war,
wie jene Pfälzischen Herschaf tsgedanken fortwucherten. Und zwar ist es in diesem Jahr wider
ein Nassauer, hold Erzbischof zu Mainz, jetzt noch Domherr daselbst, Graf Johann, welcher
sich mit der genannten Familie zum Sturz des Luxembti/rgischen Hauses verbindet, 1396
Okt. 23 nr. 248. Wenn sich der König der Erhebung dieses Mannes auf den erzbischöflichen
so Stuhl zu Mainz versagte, so war dieses Verfahren in der fast traditionellen Haltung der
Mainzer Kurfürsten jenes Hauses wol begründet; nur mutete es auch zu einem glücklichen
Ziele führen. Aber vergebens war es daß Wenzel seinen Einfluss bei P, Bonifaciu^ IX zu
Gunsten des vom Kapitel gewählten Domherrn Grotfrid von Leiningen einsetzte^ die Kurie
war schon von Johann gewonnen. Bei dem bereits zwischen Kurmainz und Kurpfalz beste-
zbhenden engen Verhältnis war es freilich natürlich, daß nwn Bonifacius den Pfalzgrafen
Ruprecht HI aufforderte dem zum Erzbischofe von Mainz erwählten Johann von Nassau ein
treuer Schützer zu sein''. So stand nun also die Sache : Ruprecht begünstigt die erzbischöf-
liche Stellung Johann* s, Johann will den drei Rupr echten helfen zu edlen Ehren und Würden
nach denen sie stellen wollen^. Indem aber die Kurie diese beiden noch fester verknüpft und
40 ihnen ihre Ounst zuwendet y stellt sie sich damit zugleich auf die Seite der Deutschen Revolur
tionäre. Und doch hatte gerade Wenzel in der Frage des Schisma's einst so lebhaft Partei
genommen gegen Clemens VII für Urban Vly dessen Nad^olger Bonifacius IX war. Und
noch am 28 Dec. 1396 hol er sich über sein treues Festhalten an Bonifaz ganz befriedigend
* Jm Wenzel 2 j SSS nU s. daeelbei HL C.
45 ^RTA. i, 47 nl. i. • tWd. W. D.
* EinL zum kön, Friedemtag von Speier-Heideiberg im ^ Würdtwein Nova tubsid, dipl S, 818 f, nr. 42 : 1897
April 1888 Ht, G mit nt. i» der pag. 91. Jan. »8.
* EinL zum Nümb. R.T. vom Sept. 1890 Ut. E. ' nr. 848.
" Akten dee Frank f. Tage von 1894 Kt. C mit Einleitung
DentBohe Belebitagi-Akten 11. ^3
418
Fürsten- und Stadte-Tag zu Frankfurt im Mai 1397.
ausgesprochen^. Es ist schwer zu sagen ob gleichwol der Pabst dem König nicht mehr
zu trauen gerechten Orund hatte* und deshalb mit seinen Gegnern gieng, oder ob die nach-
folgende Hinneigung des Königs zu der Französischen Auffassung des Schisma's bestimmt
wurde durch die Gunst welche Bonifacius dem Johann von Mainz erwies; ich neige mich der
letzteren Auffassung zu. In Rom scheinen besonders die Geldmittel Johanns gewirkt zu s
haben ', und man stellte, seitens eines Theils der Mainzer Domherren, die Wahl Gotfrid's als
eine Unterstützung der Französischen Kirchenpolitih dar*; Wenzel aber musste sich jedenfalls
von der Kurie verletzt fühlen, die auf seine Verwendung zu Gunsten des regelrecht erwählten
Gotfrid nicht Rücksicht nahm. Die Verbindung zwischen Bonifacius IX Ruprecht III
und Johann von Mainz hat dem König dann richtig im weiteren Verlauf den Thron lo
gehostet^.
Endlich scheint es inzwischen unter dem Druck der Umstände bei Wenzel Ernst zu
werden mit der Reise ins Reich, er lädt noch im Februar 1397 dringend ein zu einer
Reichsversammlung auf 29 April, nr, 249. Es verlautete auch richtig aus Böhmen^,
daß er vnrklich Reisevorbereitungen treffe, aber er kam nicht und aus dem Reichstag wurde i5
nichts, nr, 250, Vielleicht wollte er erst die weitere Entwicklung der Mainzer Angelegenheit
abwarten.
B, Aber das kurfürstliche Ausschreiben des Fürsten- und Städte-Tags
nach Frankfurt auf 1397 Mai 13 nr, 251 leitet nun die Aktion von der gegnerischen
Seite ein. Die drei Rheinischen Kurfürsten (Johann von Mainz war noch nicht von Rom 20
zu/rück"^, aber der mit ihm so eng verbündete Ruprecht war dabei) lad&n nach Frankfurt nicht
bloß die übrigen Kurfürsten Fürsten Grafen Herren und Städte sondern auch den König
ein, aber auch wenn dieser nicht erschiene, soll der Tag vor sich gelten; sie sprechen mit
Pathos von dem drohenden Untergang des Christenglaubens und des Reichs^ von einem Noth-
Stande der die eiligste Abhilfe erfordere wenn er überhaupt noch geheilt werden solle, nr,251, 25
Sie geben also die kirchlichen Zustände und die des Reichs gleichmäßig als Gegenstand der
zu ertcartenden Berathung an, und indem sie erklären daß sie die Versammlung halten
werden ob der König erscheine oder nicht, leihen sie damit nur der Selbständigkeit ihres
Vorgehens den vollen Aufdruck, nachdem dieselbe formell schon durch die Initiative der
Einladung hervorgetreten war. Man sieht aus dem Datum von nr, 251, daß die genann- so
ten Herren im Februar eine Zusammenkunft in Boppard gehalten haben müssen, wo sie
dieses eigenmächtige Verfahren von sich aus einzuschlagen beschlossen^, Sie wollen aber
zuvor wissen, wie weit sie bei dieser Methode auf die Theilnahme der Reichsstände rech-
nen können, daher sie die Stadt Köln eben in nr, 251 auffordern sich über ihre Be-
schickung des Tags zu äußern^. Natürlich hatten die Kurfürsten auch an Frankfurt S5
' Siehe nr, 846 nt. Die in nr. 846 «elbet erwähnte Ge-
eandtechaft WenzeFs nach Frankreich in der Kirchen-
frage vom Sommer 1896 beweist nickte gegen eeine treue
Haltung für damals.
* Wenn Bonifaz den König am 9 September 1896 wegen
seiner unwandelbaren Treue belobt, so gibt er ihm doch
zugleich die freundliche Ermahnung sich von keinen
ScJiismatikem verführen zu lassen, und diese Warnung,
nicht Jenes Lob, war wol die eigentliche Absicht dieses bei
Pelzel Wenzel a ürk. B. p. n f. nr. 189 abgedruckten
Briefs.
* Palacky 8, a, 106 nt. 118 und Höfler 188 nt, 8.
* Hofier 180.
* Ueber das Verhältnis ^ in welches die beiden Ru-
prechte, Friderich von Köln und andere Deutsche Fürsten
zu König Richard II von England traten, s. Häusser 1,
809j Höfler 187-189, Palacky Formelbücher 8, ri f. nr. 66
und seine Böhmische Geschichte a^ a, 98 f. nt. 109.
• Wenn der in St. Chr. 1, 191 abgedruckte Brief Ülman
Stromer' s vom n Merz 1897 in dieses Jahr gehört, so
wurde von des Königs Geschäflslrägern selbst verbreitet,
er wolle noch vor 16 April herauskommen Frieden zu
machen. Auch die Aeußerung des Königs bei Würdtwein 4o
Subs. dipl. 8, 178-176 nr. 88 gehörtwol auf 1897 wie Pelzel
Wenzel 8, 847 will, und nicht auf 1898 was Würdtwein's
Meinung ist; er stellt darin dem PabsU die schUmmen
Folgen vor, die in Sachen des Schisma's 'aus seinem Ver-
halten sich entwickeln könnten, Pelzel l. c. und Höfler 184. 46
' Höfler Ruprecht 188. — Worauf die Nachricht Haus-
ser*s 1, 809 beruht, daß Johann den Frankfurter Tag be-
rufen habe, sehe ich nicht; in der Einladung nr. 861 sind
es gerade die drei andern Rheinischen Kurfürsten und
nur diese. 50
• VgL nr. 880 art. l.
• Was auch geschieht in der Antwort vom 8 Merz 1897
nr. 896.
Einleitung. 4^g
Meldung von ihrer Absicht gethan^; ausdrücklich wissen wir es sonst noch, daß Wetzlar'^
Maim^ die Grafen Adolf von Waldeck und Engelbrecht vonZiegenhain^ Herzog Leopold IV
von Oesterreich^ und Mülhausen^ eingeladen waren; natürlich war dieß auch bei den andern
der Fall, welche erschienen sind '^y man wird die Aufforderung rnoglichst weit ausgedehnt
5 haben oder doch so weit als man auf Zustimmung hoff enkonnte. Ich wollte aber die Versamm-
lung doch nicht geradezu als Reichstag bezeichnen, da eben nur die drei genannten Rheini-
schen Kurfürsten dazu einladen und der von ihnen hergebetene König weder in Person kommt
noch sich durch einen unmittelbar bei der Versammlung bevollmächtigten Rath vertreten lässt^.
Was die Zeit der letzteren betrifft, so ist ihr Arfang schon durch die Einladung bestimmt,
10 und in der Anmerkung zu nr. 275 zeigen wir, daß der zwischen Fürsten und Städten in der
Reichsangelegenheit zu Stand gekommene Abschied zwischen 13 und 22 Mai fällt. Die
Angabe des Theodorich von Niem l. 2 c. 33 vernali tempore — videlicet pontificatus dicti
Bonifacii anno octavo [1397] mense aprili ist also nicht ganz genau; wenn er beifügt qui
{rmncii multorum regum etprincipum) per duodecim dies in hujusmodi consiliis remanse-
isrunt^ so Tnag das von der Beraihung der kirchlichen Dinge gelten oder vom ganzen, wir sahen
schon daß man zu den Reichsangelegenheiten nicht ganz so lange gebraucht hatte, die Behand-
lung beider Gegenstände wird aber neben einander hergegangen sein, vielleicht darf man
die Zahl der Tage bei der Art, wie Dietrich von Niem hier unterrichtet oder vielmehr wenig
unterrichtet scheint, av,ck nicht gerade zu genau nehmen,
so Der Irrthum Aschbach' s^ und Hößer's *®, welche statt der zwei zu Frankfurt, zuerst
im Mai und dann im Juli 1397, gehaltenen Tage nur eine einzige Versammlung annehmen",
ist neuerdings von Janssen** berichtigt worden. Uebrigens hat schon Lersner*^ diese Unter-
Scheidung gemacht, erkannte diefasti Limpurgenses** aus welchen er auch seine Angaben
über den Besuch des Maitcys zog, und eben diese Limburger Chronik unterscheidet beide
25 Tage richtig. Dietrich von Niem*^ freilich erzählt nur von einem Tag, dem des Frühjahrs^
desgleichen Matthias Sobemheim*^ und J^migshofen" ; das ist erklärlich, weil der Juli- Tag
bei seinem ergebnislosen Verlauf kaum gezählt zu werden verdiente. Mit der Kritik des
Königshofen müssen wir uns jedoch noch etwas naher beschäftigen. Nachdem er eine Darstel-
lung der Fehler WenzeVs und der an ihn gerichteten Fh^mahnungen der Kurfürsten, nach der
80 ihm dabei vorliegenden Absetzungsurkunde^^, gegeben, fährt er weiter fort : herumb wurdent
die kurfürsten zft rote, das sü woltent disen künig entsetzen und das heiige rieh bas ver-
sorgen, und koment züsamene zt Frankefurt die drie ertzebischofe von Mentze Triere und
Kölle, der pfaltzgrove vom Ryne und der herzöge von Sahssen, und euch herzöge Lüpolt
von Osterich und vil andere fiirsten und herren, und von allen stetten am Byne erbere
36 botten. und gingent die kurfürsten also heimeliche zA rote, das die andern herren und
aller stette botten nüt wustent werumb sü do werent oder was men t&n wolte. also künden t
die kurfürsten nüt einhellig werden und mahtent einen andern dag gein Marpurg. Dieser
Bericht von dem Frankfwrter Tag ist ganz konfus. Es kann kein anderer gemeint sein als
' nr. 276, führung der dabei gewöhnlich übersehenen Limburger
40 * nr. 268, Chronik.
» nr. 261. " Frankf. Chron. i, 828 auf den zweiten congress
* nr. 269, seind diese beide brief vorhanden , zum Jahr 1897.
" nr. 267. " Siehe nr. 278.
* Zweite Anmerkung zu nr. 277. " De echismate l. 2 e. 88.
45 ' Siehe Einl. lü. C und A mit den Texten. " Wencker Apparatue 267 f. der Brief vom 16 Dec. uoo
■ Siehe Einl. lit. D. an Wernher Spatzinger : tunc principes electores conve-
* Sigmund i, 188, nerunt - ut daret hujusmodi yicarium — ab eo spreta — ;
•• Hupreckt 126. auch in RTA. 8.
" Auch Rayn, Ann. eccL 1897. 8 kenninur eine, die vom " St. Chr. 8, 496, 12 (ed. Schilter p. 142).
50 Frühjahr. '* Vgl. St. Chr. 8, 496 nt. l; der Aneehluse an die Ab-
«• Frankf. Reichekorreep, 1, 126 nr. 46 nt. •, mit An- seizungsurkunde dauert 6m etwa pag. 496 Un. 14.
420 Fürsten- und Städte-Tag zu Frankfurt im Mai 1397.
der vom Mai 1397, Denn er ist offenbar als At^aTigepunkt in der Reihe dieser revolutionären
Ve^'sammlungen gekennzeichnet v/nd vor die Marburger Versammlung vom Juni 1399 gesetzt;
ein wirklicher Tag zu Frankfurt j ungeföhr in der von Königshofen angegei)enen Absicht,
und vor dem Marburger Tagy findet sich aber nur 1397, und zwar gleich in zwei Exemplaren,
im Mai und im Juli; der Juli-Tag, der wegen schwachen Besuches erfolglos blieb^ und auf s
wdchem Herzog Lupolt von Oesterreich nickt wie bei KSnigshofen erwähnt wird, ist nicht
gemeint, es kann nur der Frankfurter Mai- Tag sein, wo dieser Herzog die große BoUe spielt
und deshalb auch bei Königshofen ausdrücklich und ntben den Kurfürsten genannt ist.
Allein nun hat unser Chronist mit dieser richtigen Nachricht noch anderes zusammengewoffen,
das nicht dahin sondern zu andern Versammlungen jener Zeit gehört, und zwar zu solchen lo
die er theilweise gar nickt kennt theilweise nur flüchtig erwähnt. So ist 1) der Erzbischof von
Mainz als anwesend genannt, allein die Aufzählung der Anwesenden im chron. Lünpurgenae^
nennt ihn nicht und gibt auch den Ghrund dafür an; dem entepricM vollkommen, dqß auch
die Einladung nur von den drei andern Bheinischen Kurfürsten ausgeht \ die auch allein dets
gemeinschaftliche Beglaubigungsschreiben an Franlrfurt^ ergehen lassen, einen gemeinsamen is
GeleitS'QegerJmef^ ausfertigen, und der Stadt Franlrfurt vereint ihren Bath geben* in Betreff
des Geleites für die übrigen Beichsstände; die Nachricht von der angeblichen Anwesenheit
des Erzbischofs von Mainz beruht wahrscheinlich auf Verwechselung mit dem Bopparder
oder dem Marburger Tag von 1399''. Eine ähnliche Bewandtnis hat es 2) mit der von
Königshofen behaupteten Anwesenheit des Herzogs von Sachsen : er erschien weder im Mai to
noch im Juli 1397 zu Frankfurt, auch noch nicht auf der Bopparder Zusammenkunft im
April 1399, sondern erst in Marburg im Juni 1399; von dorther ist also diese Notiz über-
tragen auf den hier in Bede stehenden Frankfurter Mai -Tag von 1397. Auch ist 3) die
weitere Nachricht Königshof en's unrichtig, es sei die BeraJthung der Kurfürsten so geheim
gehalten worden, daß die andern Herren und Städteboten nicht einmal wussten warum sie da ts
waren oder was man thun wollte; denn den letzteren wenigstens werden die Beschlüsse der
Kurfürsten offiziell mitgetheilt* und dann von der Stadt Frankfurt wider abschrifüich an
Kolmar Mülhausen und Eger versendet^; auch hier ist die falsche Nachricht des Chronisten
durch eine Verwechselung entstanden *^, indem Frankfurt allerdings unterm 10 Aug. 1399
an K. Wenzel berichtet^\ daß die Stadt zwar zweimal Boten bei den Fürstenzusammenkünften so
gehabt habe, jedoch trotzdem nie etwas erfahren konnte, nemlich zu Boppard im April und
zu Marburg im Juni 1399^\ Natürlich ist es 4) ebenso falsch, daß auf dem F^anJ^urter
Mai 'Tag 1397, wie es nach Königshofen scheinen kann, von den Kurfürsten beschlossen
worden sei einen andern Tag nach Marburg zu machen; der Marburger Tag kommJt erst 1399
vor, und zwischen ihm und dem vorgenannten liegt noch manches in der AGtte^*; der Chronist ss
fuit nur die richtige Erinnerung, daß auf unserer Versammlung die Abhaltung einer neuen
beschlossen wurde, während ihm entfallen ist, daß die neue auf Juli und nach FrtnJtfurt
bestimmt ward**, und er lässt, mit Ueberspringung alles dazwischenliegenden, gleich zu
Frankfurt im Mai 1397 die Marburger Juni -Versammlung von 1399 beschlossen werden.
* Siehe nr. IM. '* An den Jakohi-Tag 1S97 üi dabei nUhl su denken, 40
* nr, 978, denn omcA dort blieben die Städte mit dem Hergang nic9U
^ Siehe nr, 261 und Einleitung Ut. B, unbekannt, e. nr, »$4.
* nr. »S9. " Im fönenden Bande der RHehttageakten,
'^ nr, »64. ^ Dieee Tage eind die sweifeUoee nähere BeeOmmung,
* nr. »66, die dort eupponiert werden muß. 45
' Denn an den Jakobi-Tag tssi i$t nitht zu denken , "/>er Frankfurter JuHtag von tS97, der Nürnberger
da auch dort Kurmainz nicht erechien, vgl, nr. »98. »84, im September iS97, der Frankfurter vom Jan. iSSS, der
»86 wo et nie dabei iet, Bopparder vom April 1899, von weUhen allen der Chro-
* nr, »76, niit echweigt.
* nr. »7€, ** nr. »7» und »76. 60
Einleitung.
421
eine Angabe j die schon an sich, wegen der langen Zeit zwischen den beiden Tagen, als ganz
unwahrscJieinlich bezeichnet werden müsste.
C Frankfurtisches Geleite zu dem Tag daselbst. — Gegenüber vom Jahr
1394^ erscheint Jetzt das Geleitswesen zur Versammlung nach den erhaltnen Urkwnden schon
5 weit entwickelter. Wir theilen dtejjmalfast noch alle darauf bezüglichen Stücke nach vollem
Texte mit. In der Folge sollen diese Urkunden von doch nur untergeordnetem Werth bloß aus-
züglich gegeben werden, zunächst mit Anzeige der wesentlicheren Abweichungen die gegenüber
von den vorliegenden eintreten. Hier aber, wo sie uns, nach dem schwachen Anfang' in 1394,
zum erstenmal in vollerer Entwicklung entgegentreten, durften sie mehr Berücksichtigung in
«0 Anspruch nehmen. — In Bef/reff der hier vorliegenden bemerke ich nv/r, daß in nr. 266 von den
Übrigen Reichsständen zum Schluss noch ein weiteres Versprechen und auch daz nimand —
virhengniß si {auf das Verhältnis Johanns von Nassau zu Gotfrid von Leiningen wegen des
Mainzer Stuhles bezüglich?) verlangt wird, welches die Kurfürsten in nr. 264 nicht ablegen;
aber es zeigt sich in nr. 263 und 265, daß man, wie es scheint, auch diesen andern Reichs-
1* ständen gegenüber darauf wider verzichtet hat. Auch was in nr. 253 von der Stadt in Betreff
der Geächteten u. s. w. gewünscht wird, kommt in den übrigen Stücken nicht weiter vor.
D. Besuch des Frankfurter Tags. — Was zuerst den Konig betrifft, so erscheint
er persördich nicht. Nach Dietrich von Niem* hätte er zwar das öffentliche Versprechen
gegeben zu kommen, was ich aber bei der Eigenmächtigkeit des Auftretens der einladenden
«0 Fürsten bezweifeln möchte, namentlich wegen der Art wie sich Wenzel bei der Versamndv/ng
dann vertreten oder richtiger nicht vertreten lässt. In nr. 270 nendich beglaubigt er Borziwoy
von Swinar bei der Stadt, aber auch nur bei der Stadt; man sieht wie er es macht um sich
aus der Schlinge zu ziehen : Borziwoy wurde doch wegen der Versammlung dahin geschickt,
^aber bei dieser wollte ihn der König nicht beglaubigen, weil damit von seiner Seite die Aner-
S5 kennung derselben ausgesprochen gewesen wäre, er schickt ihn aber dochj nur daß er ihn
bloßfü/r die Stadt, wo der Tag gehalten wird, mit Vollmacht versieht, er hat also seinen
Berichterstatter* dort für den Tag, aber keinen Gesandten auf dem Tag.
Eine eigne Gesandtschaft der Universität Paris ist neben der des Königs von Frank-
reich bereit zu erscheinen, nr. 269. Man könnte zweifeln ob sie auch wirklich erschienen
»0 igt, da kein besondrer Brief von ihr vorliegt^ und die Liste nr. 273 von Frankreich nur die
Gesandtscheft des Königs erwähnt. Allein das Schreiben vom, 26 Apr. 1400^ zu einer späteren
Frankfwrter Versammlung bezeugt, daß hier im Mai und auf dem, nachfolgenden Juli^Tag
1397 eine solche Gesandtschaft bereits gewesen ist*.
Dagegen scheint K. Richard II von England dießmal noch nicht vertreten zu sein, wie
35 doch das nächstemal geschah. Da Dietrich von Niem'' nur berichtet, mit den Gesandten der
Deutschen Fürsten seien nachher auch solche des Königs von England zu P. Bonifadus ge*
kommen, so lässt sich daraus noch nichts schli^en für deren Anwesenheit auch auf dem
Frankfurter Tag. Durch einen solchen voreiligen Schluss ohne Zweifel ist Rayn. 1397. 3 zu
der Behauptung verführt* worden, doß auch dieser Fürst auf dem Frankfurter Tag vom
40 * Vgl. nr. Mi und Einleitung zum vorigen Tag Ut. B,
*De ichUmaie L » e. 88; er erzähU auch, daß der
König eingeladen war, wae wir eekon aus nr, ssi witeen.
* Borziwoy heriehiet nachher dem König, e. nr. 977.
Dae treue Frankfürt hatte, noch aU der gefährliche Tag
45 eret bevoretand, dem König Bericht eretattet, worüber
fftcfc dieeer eehr erfreut zeigte «• nr. 870.
* Wie dodi zu einer epätem Frankfurter Vereamm-
hing in dem Schreiben vom 86 April 1400 vorliegt, e. RTA.
Band 8.
50 * Siehe RTA. Band 8, und die Binl. zum Frankfurter
Tag vom Juli 1897 Ht. C.
' Die Franzöeieche GeeandUchaft von 189$ siehe bei
Hofier Ruprecht 187 und bei Befeie Conc. • Gesch. e, 781-
786. Es wäre vielleicht der Mühe werth zu untersuchen,
ob die angebliche G^andtschafl von I89e wirklich schon
in diesem Jahr stattgefunden hat und nicht wie mir schei-
nen will identisch mit der von 1897 ist.
' De schismate (. > c. a«. — /h unsrer nr, 878 steht nur
eine Französische und keine Englische Gesandtschaft auf
der Uste.
• Aehnlich Hofier Ruprecht 188, dochfikgt er zweifelnd
bei „wie es seheint".
422 Fürsten- und Städte-Tag zu Frankfurt im Mai 1397.
Frühjahr 1397 durch eine Gesandtschaft vertreten gewesen sei, üehrigens gehört die eben
angeführte Nachricht des Dietrich von Niem vielleicht auch gar nicht ins Frühjahr sondern
in den Sommer 1397 ^ wo vnrklich bei dem Juli-Tag zu Frankfurt Englische Gesandte an-
wesend waren und dann von da mit denjenigen der Deutschen Fürsien nach Born gegangen
sein mögen : eine Verwechselung beider Versammlungen *, die um so wahrscheinlicher ist, als s
Dietrich von Niem^ wie erwähnt , von der spätem im Juli nichts weiß und wol beide zusamr
mevigeworfen hat. Die multi reges et principes^ die er ihre Boten auf den Tag im Frühjahr
1397 schicken lässig reducieren sich freilich, was die reges betrifft^ bei unsrer Annahme auf
den König von Frankreich allein.
In nr. 272 haben wir wol unsere älteste Präsenzliste. Allerdings zählt sie nur die Boten lo
der Städte auf und ist noch kein amtliches Verzeichnis das etwa vom Reichstag selbst aus-
gienge, sondern wahrscheinlich nur eine Zusammenstellung die von der Stadt Frankfurt
gemacht wurde um mit nr. 275 an befreundete Städte verschickt zu werden. {Eine äJinLiche
Zusammenstellung findet sich schon 1387 \ aber dort ist der Zweck nwr die Aufführung von
Zeugen für den Akt.) Eine Herrenliste entnahmen wir der Limbu^ger Chronik, in nr. 273, 15
Es ist leicht, aus nr. 252. 254-269. 271-273 ein, wenn auch wol nicht ganz vollständiges, doch
in den Hauptpersonen zuverlässiges Verzeichnis auszuziehen. Ich erwähne nur noch aus
nr. 280 art. 5, daß Nürnberg seinen Berthold Pfintzing und Jobs Tetzel schickte. Augsburg
ist in nr, 272 als anwesend aufgeführt, aber der Auszug aus der Rechnung der Stadt in
nr. 311, wo aus dem Jahr 1397 alles von derartigen Ausgaben gesammelt ist, hat davon so
keine Spur.
E. Beschlüsse des Frankfurter Tags und deren Ausfährung. — Wie
ernst die Lage in Deutschland sich für Wenzel bereits gestaltet hatte, das sieht man wol aus
dem Schreiben der Frankfurter noch vor der Maiversammlung daselbst nr. 274 : wenn der
König nicht selbst kommt, kann mxin für nichts gutstehn. Konigshofen* rechnet nicht mit «5
Unrecht diese Versammlung schon zu denjenigen der Revolutionsperiode; nur daß man ge-
radezu jetzt schon die Entsetzung des Königs beabsichtigt habe, das geht wol zu weit; man
doof seine Worte hier nicht pressen, versteht man sie aber in dem eben formulierten allgC"
meineren Sinne, so mag nichts dagegen eingewendet werden. Der Beschluss der Fürsten
wenigstens ist zunächst noch kein so offener; sie entscheiden sich, allerdings weiteres damit ao
vorbereitend, dahin, eine große Gesandtschaft an den König zu schicken und ihn um einen
Reichshauptmann zu bitten, jedenfalls aber einen neuen Tag in Frankfurt auf Jakobi zu
halten um alsdann fridde und gnade und alle Sachen, die notdorftigsin^furbasser zft dem
besten zu versorgen und z& bestellen. Noch ein Versuch soll also mit dem König gemacht
werden, er soll sich selbst seinen Ersatzmann stellen dürfen, es ist die legitime Regierungs- sn
Veränderung auf der Grundlage der RechtskontinuitäU Aber doch nur scheinbar; denn ob er
das ihun vnll oder nicht, das soll nicht in seinem Belieben stehen, er selbst soll jedenfalls
nicht weiter regieren : thut er nicht was man jetzt verlangt, so wird man alle dringlichen
Dinge, also auch diese Oberhauptsfrage, von sich aus ordnen. Die Städte versprechen auf
Jakobi wider zu kommen und dann eine bestimmte Erklärung abzugeben, ob sie mit dem 40
künftigen Reichshauptmann und den Fürsten gehen, oder, falls Toan den erstem nicht er-
hielte, mit den letztem sich über das weitere verständigen wollen. Alles nach nr. 273*. Auch
Matthias Sobemheim in seinem Briefe vom 16 Dec. 1400* läset die Fürsten beim König um
einen Vikarius bitten. Man muss schließen : Die Ernennung Sigmund^s zum ReicJisvikar
nr. 247, obwol schon vom 19 Merz 1396 datiert, ist damals entweder in Deutschland noch 45
* Die Erwähnung der Boten der Univereitäl Paritf die * Vgl nr. ase gelich man davan gescheiden is; dcusu
bei ihm nicht fehlt , paut eben zu beiden genannten Ver- nr. sss und 29»,
eammlungen. * Wencker Apparatui aes, und im Bande s der Deut-
* RTA. 1 nr. 801 art, 4, echen ReichstagecLkten,
' 5t. Chr, 8, 496, IS' 14, 50
Einleitung.
423
nicht bekannt gewesen j sonst hätte, als man einen Reichshauptmann verlangte, doch darauf
Rücksicht genommen werden müssen, oder, was wahrscheinlicher ist, man ignorierte sie ab'
sichtlich, weil den Fürsten mit der Ernennung eines Bruders des Königs glicht gedient war;
sie wollten keinen Luxemburger sondern einen aus ihrer Mitte häben^. Daß sie, dem König
5 ein Zugeständnis der letztem Art abzuringen gedachten, sieht man auch an der Wendung in
nr. 276, wo von den Städten die Rede ist : ob sie bi demselben heubtman — und — den
korfärsten fursten und herren bliben und bistendig sin wuUen : der künftige Hauptmann
gehört zur Partei der Fürsten. Die Städte hatten sich noch nicht gleich entscheiden wollen,
und Voiss* hat wol Recht, wenn er den Ghrund davon in ihrer Erkenntnis sieht, wie weit
10 eigentlich die Absichten der Fürsten giengen. Man wird^ kaum zweifeln können, daß dabei
an Pfalzgraf Ruprecht II gedacht war ; er und sein Sohn Ruprecht III waren auf der
Versammlung anwesend^. Das flotte Auftreten Leopold's von Oestreich^ scheint ebenfalls
nicht ohne besondere' Absicht zu sein, doch von plumper Art; er geriert sich mit einer Frei-
gebigkeit wie ein Konig*.
15 Borziboy v, Swinar berichtet nun Wenzeln über den Verlauf des Tags, laut nr. 277''.
Auch die Gesandtschaft der zu Frankfurt versammelten Fürsten an Wenzel hatte sich auf den
Weg gemacht. Sie bestand aus einem geistlichen und einem toeltlichen FUrsten, Bisch. Lam-
precht von Bamberg und Markgr, Wilhelm I von Meißen •, und wenn die beiden Berichte
nr, 277 und 278 auch noch den Burggrafen von Nürnberg als Mitreisenden nennen^, so ist
«0 derselbe vermuthlich nur als Geleitsmann mitgegangen. PelzeV^ bezeichnet den Meißener und
den Burggrafen als Botschafter, hat aber unsere bei Wencker schon abgedruckte nr. 277
offenbar nicht genau gelesen; ganz deutlich ist dort gesagt, daß die Botschaft der Fairsten
aus dem Bischof und dem Markgrafen bestand^^, und damit stimmt nr. 278, die Pelzel noch
nicJd kannte, die aber auch diese zwei zusammen nennt^*; in den beiden Stücken wird der
2ß Burggraf erst nachträglich als Reisegenosse des Bischofs genannt. Wenn Pelzel ihnen die
Bitte an den König aufgetragen sein läset, er möchte wider einmal nach Deutschland kommen,
wo er seit sechs Jahren nicht gewesen wäre, so stimmt das keineswegs mit den aus nr. 275
ersichtlichen Frankfurter Beschlüssen, und ist nichts als eine pragmatisierende Erfindung
PelzeVs. Die zwei Gesandten müssen nach beiden Berichten " auf verschiedenen Wegen gereist
fiü sein, der Bischof hatte den Burggrafen bei sich. Der Ort in Böhmen, bis zu dem die beiden
letzteren gelangten, sowie der Ghrund ihrer Umkehr, wird verschieden angegeben^* ; der Mark-
grcf hatte dann nicht Lust allein zum König zu gehen^^. So scheint die ganze Gesandtschaft
ander Ungunst der Umstände gescheitert zu sein. PelzeV* sagt freilich j^sie mögen aber sodann
ihre Reise nach Böhmen wider fortgesetzt haben und um diese Zeit [d. h. wol nach den in
8fi nr. 277 erzählten Ereignissen] nach Prag gekommen sein^ ; doch lässt sich das durchaus nicht
belegen. Immerhin muss die Bitte der Fürsten auf irgend eine Art an Wenzel gelangt sein,
weil der wolunterrichtete Matthias Sobemheim schreibt", derselbe habe diese Bitte nicht im
* So auch Voiu de Wencwlao es.
* Vom« /. c.
40 * Vgl. nr, 948.
* nr. »71 und »78.
' nr. »87 und »78; auch in dem ichon erwähnten
Schreiben des Matthias Sobemheim ist er extra erwähnt,
Wencker Appar, »87 f. und HTA. 8.
4t * JHe Hoffnungen seines Hauses s. nr. »80.
' Vgl.nr.»70.
* Der letztere bittet in nr. »88 um Herberge in Frank-
furt, kommt aber in dem Verzeichnis nr. »78 wol nur aus
Versehen nidU vor.
bo • Auch in nr. »78 wird der Burggraf von Nürnberg
genannt, er war also in Frankfurt; der Name fehlte wahr-
scheinlich ist es Friderich V. Dagegen hat sein Sohn der
Junge Johann III den Bischof auf der Reise begleitet, s.
nr. »78.
" Im Wenzel », 846.
** n&a erhab — in potschaft.
** ich liego — keiner dahin; offenbar weiß Verf., daß
diese zwei die Gesandten sind, wenn er auch das Wort
nicht anwendet.
" nr. »77 und »78.
** In nr. 977 anders als in nr. »78.
" nr. »78.
•• Im Wenzel 9, 846.
" Wencker Apparaius »88 Brief vom 18 Dec. 1400, auch
inRTA.8.
424 Fürsten- und Städte-Tag zu Frankfurt im Mai 1397.
mindesten erhört sondern mit Verachtung behandelt. Jeder^aUs erfuhr er die Sache dwrch
BarziuxnfK Daß er nickt darauf eingehen konnte ^ versteht sich, da er den seiner Familie
feindseligen CharaJUer der Forderung nicht büligen oder unterstützen durfte '^ zwmal er doM
Vikariat bereits aus seinem Hause besetzt hatte. Ob ihn die Fürsten atrf den Juli- Tag nach
FSrankfart einluden, sieht man nicht; aber es ist höchet unwahrscheinlich, da sie ja, wenn s
er ihren Vikariatswünschen entgegen wäre, selbständig vorzugehn gedachten*. Freüich war
die Sage verbreitet, der Konig solle dazu kommen \ aber es ist diefl vermuihlich nur ein leeres
Oerücht gewesen; man hatte erfahren, daß der König reisen und Versammlungen halten
wolle*, und diese Absicht Wenzel* s brachte man dann in falsche Verbindung mit dem Frank-
furter Juli' Tag y den er aber offenbar nicht besuchen sondern auf besondem Versammlungen lo
durch selbständige Aktion kreuzen wolltet
Es ist noch beizufügen, daß der Abschied nr. 275 nur von den politischen Dingen
handelt; in dem kurfUrsÜichen Ausschreiben nr. 261 war auch das kirchliche Schisma attf
die Tagesordnung gesetzt^ und diese Frage hatte ja au^ die Französische Gesandtscheft her-
geführt; von Beraihungen dieser Art besitzen wir kein Aktenstück. Aus Dietrich von Niem'' i^
erfährt man, daß einzelne Kurfürsten schon zuvor von BVansiösischer Seite bearbeitet worden
waren, bei Bonifa^us IX die Cession zu beireä}en, und daß sie sich auch günstig gezeigt
hätten^ aber nur unter der Bedingung daß Benedict XIII zuerst weiche. Die Namen der
Kurfürsten sind nicfit genannt, und wenn die Sache wahr ist, mag man aue der gestellten
Bedingung den Zweifel ziehen ob ihre Geneigtheit auch nur ernstlich gemeint war. Die An- to
gäbe desselben Gewährsmanns, daß die Deutschen Fürsten eine Gesandtschaft an Bonifaz
geschickt haben, in deren Begleitung sich auch Botschafter des Königs von England befanden,
scheint dort so zu verstellen, dcß die GesandJtschcft von unsrer Fürstenversammlung oder
ihrer Mehrheit ausgieng; doch gehört wahrscheinlich die ganze Nachricht von einer Sendung
dahin erst auf den Juli-Tag^. Er erzählt weiter, Bonifadus habe die Deutschen Gesandten s5
durch unbestimmte Antworten hingehalten und endlich bestochen, so daß aus ihrem Geschäft
nichts geworden sei; man muss aus seinen Worten* doch wol schließen, daß er sagen will, die
Versammlung selbst habe sich für die Französisch- Englische via cessionis entschieden, und
diese sei von den Deutschen Fürstenboten dem Bonifacivs empfohlen worden, AUein diefi ist
höchst unwahrscheinlich, schon WenzeVs Hinneigung zu Frankreich war diesen fW^ten ja so
zuviel j und es ist nicht. denkbar ^ daß die Pfälzisch' Kurmainzische Partei, welche die Ver-
Sammlung gutentheils beherschte, jetzt dem Pabste Bonifacivs, auf dessen Unterstützung sie
angewiesen war und der auch wirklich Johann von Mainz unterstützte, eine solche Zumuihung
gestellt habe^^. Die Fürsten müssten nur, um die Gunst Frankreichs für ihre sonstigen poli-
tisch-revolutionären Plane nicht zu verscherzen, sich etwa zum Schein^^ zu einer Sendung S6
verstanden haben^ die in Wahrheit auf nichts ernstliches ausgieng*\ Wenn Dietrich von Niem
endlich die Schuld dieses angeblichen Auftretens der Fürsten auf K* Wenzel schiebt, weü
dieser auf der Frankfurter Versammlung nicht erschienen sei "^ so ist dieß eben auch nur
eine vollständige Verkennung der Partei-Lage,
« nr, »77. *• Auch Höfler Ruprecht 1S9 tpricKt iich darüber mit 40
* Voisi 68. Bedenken aut,
* nr. 276. " AehnUche Schiauheit in dem unhettknmten AnerHeten
* nr. 899. an K. Karl VI von Frankreich in der GetandUchafU-
' Siehe Einl. zum folgenden Tag Ut. A. Anweisung vom 4 Juni 1400, e. RTA. 8,
* Siehe ibid. Ui. F. '* Später, eagt Dietrich von Niem, hätten noch einmal 45
' De echiemate l. a e. 88. einige dereelben den Bonifaciu» zur Ceteion ermahnt ,
* Siehe untere BnUeitung Ut. D. und für den Weigerungefall mit NeutralÜät gedrohL Da
* Negotio cessionisi pro quo ad eum venerunt, in pri- iet aber wenigetene von keinem Deutschen Reiche^ oder
mis terminis remanente, und quod dicti principes eom Fürsten -Tag die Rede,
hortabantur ad cedendum. — Auch Eöfler fasst den Sinn ** Hoc polissime contigit ex eou.s, w. ao
Dietriches von Niem so auf, im Ruprecht IM.
Einleitung. 425
F. Städtische Kosten. — Eirdge Notizen zu dem Tag gehen die Frankfurter und
Nürnberger StadJbrecknungeuy aus denen wir die betreffenden Auszüge in nr. 279 wnd 280
Tnittheilen {vgl. BTA,.3 die erste Anmerkung zu nr. 21). Ueber die Augsburger Stadtrech-
nung s. diese JEinl. lit. D ex.
^ Ich habe in RTA, 1, 398, 10 die Besprechung der munteren und vielfach nachei'zählten
Hagek^schen Berichte über Botschaften, welche aus dem Beich nach Böhmen
gehn mit der Aufforderung der König möge ins Beich kommen, hieher verschoben* Ich citiere
Böhmische Chronica Wenceslai Hagedi, aus dem Böhmischen übersetzt durch Jo, Sandel
1696 Theil2. Es sind die Stellen: a. 1370 fol 37^, a. 1383^ fol. 47^-48^, a. 1389 fol.
10 51^ '52^; die erste bezieht sich auf Karl IV, die zwei letztem auf Wenzel. (Daran schließt
sich noch, was bei Ludetüig BechÜiche Erläuterung der Beichshistorie p. 253 über Wenzel
erzählt wird und dem Hagek'schen Bericht von 1370 über Karl IV nachgebildet scheint)
AUe diese Hagek'schen Geschichten sind so anekdotenhaft gehalten und bekommen durch
ihren Gewährsmann so wenig Autorität, daß man sehr geneigt sein darf sie ins Gebiet der
15 Fabeleien zu verweisen, und dieß ist denn auch die allgemeine Meinung hierüber. Doch ist
neuerdings sogar auf die Erzählung von der Bademagd Susanna in Hagek 2 fol. 64^,
welche schon PdzeV Aschbach^ und Palacky^für ein Mährchen erklärten^ wider ein besseres
Licht gefallen, m, s. WaUenbacKs Bemerkungen zu einigen 'österreichischen Geschichtsquellen
Wien 1870 pag. 22, Freilich können zufällige Bilder Ardass zu Sagen geben, die sonst keinen
20 Grund haben \ aber abgemacht ist die Sache damit vielleicht doch nicht ganz. Was nun die
erwähnten Botschaften aus dem Beich mit der angegebenen Bitte betrifft, so haben solche ja
tmstreitig stattgefunden. In den Supplementen unsrer Beichstagsakten z. B. wird künftig
eine solche Botschaft von Kurköln Kurtrier Kurpfalz mitgetheilt werden, die uns für den
ersten Band, in den sie gehört, nur zu spät zukam ; es ist ein Schreiben an den König und
25 eine Gesandtschcftsanweisung, welche ich beide mit guten Ghninden auf [1380] Jan. 13 nach
Wesel verlege^. Darin'' ist eine sogar noch frühere Sendung der genannten drei Kurfürsten
erwähnt, die also vor 1380 fällt und die nach Prag gieng und Wenzel bat daz er umbe dez
richs not herus uf den Eine komen wolt, und es wird beigefügt: dez sante unser herre der
küng zu den kurfürsten sin erber bottschaft, und kome selber nit. Und nun 1380 also
30 bitten sie ihn abermals an den Bhein zu kommen und einen Beichstag zu halten ; die Sprache
ist in den beiden Aktenstücken eine derbe, eigentlich unehrerbietige, Aehnlich ist die Botschaft,
welche in unsrer nr. 246, dat 3 Dec. [1395], zu Anfang erwähnt wird, mit übler Drohung
verbunden. Ein andres Beispiel gibt in unsrem Bande das Schreiben nr, 277 undnr. 278, und
im nächsten Bande die Einladung vom 4 Juni 1400 zum Tag von Oberlahnstein, die durch
35 vier Bitter überbracht sein soll, Ulman Stromer^ erzählt ebenfalls von widerholten Auffor-
derungen gen Deutschen Landen zu kommen ; dem Zusammenhang nach sind hier wol nur
die dem Jahr 1400 zunächst vorangegangenen Jahre zu verstehen, doch kann es auch auf
noch früheres gehn. Was aher die spaßhaften öeschichten Hagek s betrifft, deren chronolo-
gische Einreihung mindestens nur auf diesen Erzähler zurückzuführen sein wird, so sehe ich
40 mich außer Stande ein Urtheil abzugeben. Man sollte doch vermuthen, daß er irgendwelcher
wenn auch noch so unzuverlässigen Tradition gefolgt sei und nicht aUe diese Einzelheiten
aus den Fingern gesogen habe. Ich muß gestehen, daß sie dem Humor, welchen wir sonst an
WenzeVs Beden kennen, nicht widerstreiten *, und nur so geradezu zu erklären, daß Hagek
« Von Häberlin 4, 188 und Pelzel /, isi f, Heber auf * Vgl. Ideler Einhard i, 26,
45 1886 gesetzt; erstrer p, 124 hält für mögUch daß die Be- ^ Vgl. RTA, l nr, 162 und 168.
gehenheü in noch epälere Zeiten gefallen eei, letzterem ^ In der Gesandtschaftsanweitung art. 8; das Schrti-
scheint die Erzählung doch sehr fabelhaft zu sein, ben erwähnt nichts davon.
* Im Wenzel i, 291. ■ St, Chr. i, 60, 9 und 12.
* Im Sigmund i, 64 nt. 26. ' Zu der Erzählung von Karl IV vgl deseen Aeuße-
50 * Böhm. Ge$ch. 8, o, 81 nt. 9S. rung RTA» /, 98, 82 f.
Deutsche ReichstegB-Akten II. 5^
426
Fürsten- und Städte-Tag zu Frankfiirt im Hai 1397.
sie nicht in einer äüem Qt^elle, wenn attch nur in mündlicher Ueberlieferung des VoUcSf vor-
gefunden sondern rein erfunden habe, scheint mir etwas gewagt. Doch möchte ichkeinev^alU
Gewicht darauf legen daß in der einen Stelle hei Hagek 2, 48^ die nacA Hause zurückkek-
renden Gesandten etliche Reichsfilrsten in Köln beisammenfinden, als ob diefi etwa ein beson-
drer FUrstenta^ gewesen wäre. Für die Datierung der Vorgänge geben die Erzählungen
seihst gar keine Anhaltspunkte ; das scheint mir die Annahme ganz spontaner Fiktion nicht
zu begünstigen^ in die der kluge Urheber auch den chronologischen Hinweis einzwwAen
nicht vergessen würde^ während die populäre Tradition in dieser Beziehung unbesorgt zu
sein pflegt.
A. Vorlaofiges. i»
a) Plan einer Thronverändemng.
[iSBS\ 246- Hans Bock^ an Straßburg : die 4 Rheinischen Kurfürsten haben dwrch 4 Ritter dem.
^^' ' König nach Prag sagen lassen ^ er möge an den Rhein kommen ; diesen ist am 1 Dec.
zugesagt worden y daß sein Bruder Hzg. Johann von Görlitz und andre hon. RäJtheauf
6 Jan. zu Frankfurt sein sollen^ wohin auch die Städte werden berufen werden u. a. m. is
[1395] Dec. 3 Prag.
Waus Straßb. Sem. Bibl Ezcerpta Wenckeri 9, #«7*.
Wissen, daß die vier korfursten uf dem Rine vier* ritter bi dem kunige gehebet
hant. und hant die geworben , daß der kunig uf den Bin solte komen von grosses bresten
wegen des sich teglich verliefe ; und wo er das nit dette, so woltent sie gedenken waß in so
_ darzu zu duende were. also sint sie von Präge ^ gescheiden.am nehesten dage nach sant
Det. 1 Andres tag, daß herzöge Hanß des kunigen bruder und ander des kuniges rete mit ime
[i89e\ sicher sin sullent zu Franckenfurt an dem zwölften dage noch winnahte, und sullentOch
^••- « vollen gewalt do han also obe der kunig selbe gegenwertig were. und daruf werdent ir
und ander stette uf dem^ Rine und des rieh es stette besant, daß sie ir botten euch do ss
hant. dis hant mir der fursten rete in heimlichheit geseit. lieben herren. wissent, daß
mir der forsten rete dugentlich geton hant gen dem kunige und herzöge Hanse sim^
bruder. und bin vor dem kunige und herzöge Hanse gewesen und han min bresten erzalt.
also maint der kunig, er welle gedenken wie ich ledig werde, darzu sprichet herzöge
a) W Praoe. b) om. TF. c) W sin.
* DUfi üt Einer vtm dm S »m Jahr 1896 gefangenen
Straßburger Gesandten ^ die in Böhmen auf Schwanberg
feelgeietzt vmrden. Er iet hier der zuletzt noch allein
Uehriggebliebene, da Ritter Heinrich von Mülheim schon
im Sommer ledig geworden (Sehr, desselben vom 14 Juli
1B95 bei Spach Bruno p. 41 annexenr. 90) und Endres Beil-
man mü Tod abgegangen war {Schreiben des Hans Bock
nach ae Nov. 1896 bei Spaeh p. 46 annexe nr. 81). Hans
Bock war vorläufig auch entlassen worden, auf das Ziel
Sa, n. Weihn. d, h, I89e Jan, i; sein Lösegeld betrug
9000 fl,, die noch zu bezahlen waren und wofür er Borzi-
boi von Swinar als Bürgen zu gewinnen hoffte («. den
letztgen. Brief), In diesem Zwischenzustande befindet er
30
sich eben noch zur Zeit wo er diesen Brief schreibt, und
denkt nun unter dem Schutz des Herzogs Johann von
GörHtz die Heimat wider zu gewinnen. Das Datum
{fehlendes Jahr) ist durch diesen Zusammenhang der
Dinge für unsem Brief gesichert, 35
* Vier Boten senden die vier Rhdnischen Kurfürsten
auch mit der Einladung vom 4 Juni 1400 an den König,
wo m. s, die Anmerkung, Aehnlich scheinen früher 8 Kur-
fürsten 8 Boten, 1 von jedem, an den König geschickt zu
haben , s, die künftig erscheinenden Nachträge [188O] Jan. 40
18. Vgl. auch die letzte Anmerkung zu dem Briefe vom
IS Dec, 1400 in Band 8 der RTA.
A. Vorläufiges.
427
HanB '• et welle darzu thun was er vermöge daß es beschelie. und daruf liant mir der ['^^
forsten rete geroten , möge ich es iemer zubringen , daß icli mit herzöge Hanns hinußziehe ;
so wil iegelicher mit sime herren zubringen daß die fursten selber darzu redent, daß sie
meinent^ es solle mir gar wol komen. und daruf so mein' ich zu werbende ob ich mag,
.5 daß ich mit herzöge Hannß hinußziehen wil. wissent^, daß es aber mit dem kunige
und den herren in tedingen ist*, und wan man igenotent^ seit es sige geriht, zu stunt seit
man es sige entslagen. und domit enkan sich nieman uß den sachen gerihten. fich^ ist
der alte kanzeler wider kanzeler worden etc. datum feria sexta® post Andreae.
Hannß Bock'an die Stadt Straßburg^.
[1898}
Dtc,8
»• 247. K, Wenzel ernennt K. Sigmund* von Ungarn zum Deutschen Beichavikar in unwider- '^^
ruflicher Weise. 1396 Merz 19 Prag.
MtnlS
16
10
B atM Berlin, Geh, St. A.K, iE, Abschrift fehlt (S. i. s. Reich), or, mb, c. eig. pend. Die Uebereehrift
auf der RiiekseUe itt aui U oder 16 Jahrhundert litera generaüB procuratorii vicariatus Bomani
ixDperii serenissimo principi domino Sigismundo inclito regi Hungarie etc. cum plenissima et irre-
▼ocabili potestate conmissi data etc. Die Gedankenstriche im Abdruck sind bloß der Uebenicht-
Uchkeit der langen Sätze wegen eingefugt, und bedeuten keine Auslassung,
S coli, ScheUU BibHoth, hist, Goetting, i, 168-176 nr, VI mit o. Zw. modemer Uebereehrift, ohne Quel-
len-Angabe, Da dieser Abdruck direkt oder indirekt auf ein anderes aU das Berliner Original
zurückgeführt werden zu müssen scheint, lassen eich aus ihm Verbesserungen für dieses gewinnen
alles weeentKchere ist dabei berücksichtigt worden, (VgL Gott. gel. Anz, 1766 p. 124,)
Pelzet Wenzel 8 ürk. Buch pag. 18 f, nr. 186 gibt einige Varianten zu dem Scheidtiechen Abdruck, und
zwar nach dem Berliner Original, wovon er eine kollationierte Abschrift erhalten habe; auch auf
diese Varianten ist Rückeicht genommen.
Wenceslaus dei gracia Romanorum rex semper augustus et Boemie res. notum
15 facimus tenore presencium universis, quod, incuihbentibus nobis assidue negociorum va-
rietatibus innumeris dum pro felici statu reipublice animus noster hincinde distrahitur,
») TT meist, b) IKwisent. c) W igenotent mit ütherttrieh amf g. d) TFöcb. e) W das attr<m<miache FrHtagt-
MeiehenfHr feria sezta. f) What dUfi aU Ueherachrift,
' Derselbe Johann Markgraf zu Brandenburg und zu
80 Lausitz und Herzog zu Görlitz war von Straßburg an'
gegangen worden außer andern, für die gefangenen Bür-
ger dieser Stadt bei K, Wenzel zu wirken, s, Spach p. 88
annexe nr. 6; er Jtatte am 80 Sept. 1896 von Prag aus ge-
antwortet, er wolle für die gefangenen Boten arbeiten,
S6 sobald es mit seiner Böhmischen Hauptmannschaft ganz
im reinen sei, s. Spach p. 48 annexe nr. 86.
^ Von dieeen Unterhandlungen spricht Hans Bock auch
in seinem undatierten, dem Inhalte gemäß nach 86 Nov.
1886 fallenden, Briefe an Straßburg, bei Spach p. 46 an-
40 nexe nr. 81.
' Ueber ihn berichtet Herman Ebner der iUtere an
Straßburg [1896 Febr. 18 aue Nürnberg] : Meinen willigen
untertenigen dinst und allez gut wevor. genedigen
hern. ich loz eur weishait wissen , daz sich under her
45 der kfink zu under fra&n der k&ngin gelegt und geschlof-
fen bot an der nehsten samptztag naht noch sand Antony
tag [1896 Jan. 88] zu Prag in seinem hof. also bat er drey
naht pey ir geschloffen. aAch sagt man, daz der kdnk
Ton Ungern gen Prag kämen woU. und hat daz etzlicben
50 undem fursten und hern, die pey uns gesessen sein, ver-
kflndet. und die meinen zu im dar zu kflmen. wizzt
auch, daz her fiflrsibw zu der Plan ligt. und wie freftnt-
lich im under her der k&nk yerschreibt daz er zu im
kflm, dez wil er niht tun dann mit der lantzhem wil und
wort, und stAnd nie alz unfridlich zu Pehaim. aAch ist
mir fAr bar gesagt, daz her Hainricb*s fraw von Absperg
und ir swoger Steffan die eAren und ir hab bekAmem
und aAfthalten wollen wo sie die ankAmen. und wo
ich west euren genaden zu dinen, daz tet ich alzeit
gem. geben am sAntag vor Juliane der heiligen junk-
firaAn. Unterschrift Herman Ebner || der eltyr. In verso
Den erbergen weysen hern stetmeister und dem rat der
stat zu StrosspArk. Aus Straßb. St. A. an der Saullpartie
lad. B fasc. VIII nr. 44 or, ch, Ut. cl. c, sig. in verso impr.
Auffallend ist die Schreibweise under statt unser, wie in
den Schreüten desselben Mannes nr. 848 und nr. "877. —
Ein anderer Brief des nemUchen Nümbergers an Straß-
burg befand sich in der Straßburger Sem.-Bibl. in Wen-
ckeri ezcerpta /, 847^, und ist gedruckt in Wencker Col-
lecta archivi 894 f. Ich gebe ihn hier im nachfolgenden
aus der Handschrift mit Vergleichung des Drucks i im
Stadtarchiv scheint er eich nicht erhalten zu haben. Her-
man Ebner bericht Siraßburg, daß der kunig zu Prag auf
dem hau(^ lig [ Wencker in den Excerpta wie in den CoU
lecta archivi fügtj offenbar aue dem von uns so eben mit'
getheiUen Briefe vom 18 Febr. 1896, in Klammem bei als
wie er bei der königin geschlaffen], und will die taiding
nicht steet halten die geschehen sind zwüschen im und
428
Fürsten- und 6tadte-Tag zu Frankfurt im Mai 1397.
Uerz 19
dignum eatimamos existere et necessariam arbitramur, ut, qui tot regionibos nobis oon-
missis provide gubernandis adesse conmode non possumus, viros fide et circumspeccione
probates in partem nostre sollicitudinis statuamua. sane licet proficisci veiBUS Italiam in
sttbsidium sancte Romane ecclesie matris nostre, que prochdolor retroactis temporibns in
Ulis partibos opprimebatar quamplurimum et adhuc cotidie opprimi dinoscitnr, necnon &
pro reformando felici statu sacri Bomani imperii majestas regia decrevisset: tarnen, non-
nollis arduis et evidentissimis causis urgentibus que ultimata regnorum et principatniun
nostrorom procorare potuissent et possent dispendia, iter nostrum extitit impeditum. id-
circo serenissimum principem dominum Sigismundum Ungarin Dalmacie Croacie etc.
regem illustrem fratrem nostrum carissimum, quem ydemptitas sangwinis fides virtutum lo
approbata merita et ezperiencia rerum magistra constantem fidelem et utilem nobis edocuit
nedum ad talia sed eciam ad majora, in partem nostre sollicitudinis evocantes, nostrum*
et imperii sacri Romani in omnibus et per omnia — universaliter in universis et singula-
riter in singulis regnis principatibus ducatibus provinciis territoriis civitatibus conmuni-
tatibus*' districtibus dominus atque terris, et signanter per universas Lombärdie, Italic, is
Tuscie, marchie Anconitane, Romandiole, Apulie, Pedemoncium, Abrucie, Calabrie,
Sicilie, Fori Julii et marchie Tervisine*, et nominatim ac expresse in regno Arelatensi,
Delphinatu Wyennensi, provincia Provincie, Brabancie et Lothoringie ducatibus, comi-
tatibus Burgundie, Sabaudie, Flandrie, Montisfalcarie, et Gebenensi^, necnon tocius
Germanie et^ Alemanie ac aliis terris principatibus dominus tarn acquisitis quam acqui- 20
rendis, necnon^ in archiepiscopatibus episcopatibus abbaciis principatibus ducatibus
comitatibus baroniis in imperio et per totum Imperium^, regno Arelatensi, et omnibus ac
singulis terris et districtibus, eciam in hijs que a nobis et sacro Romano imperio cum
banderiis vexillis cerimoniis et solempnitate debita juramento eciam et fide desuper debitis
solitis et consuetis in feodum retroactis antiquissimis temporibus ex juris et legis obser- 2-1
vancia legittima suscipi debita sunt et vecipi consueverunt^, signanter eciam et expresse
in de et super advocaciis provincialibus superioris et inferioris Sweyie et aliarum regionum
provinciarum et parcium ad imperium sacrum Romanum pertinencium ubicunque sitis,
cum omnibus et singulis earundem provincialium advocaciarum castris, tenutis, terris,
provinciis, districtibus, locis, judiciis provincialibus, et aliis juribus, inmunitatibus, so
stewris, annalibus, emolimentis, fructibus, censibus, stacionibus, redditibus, serviciis,
a) 90 luU auch Seheidt; die BmendatUm bei Pelzel gibt nostromm, auch dem Sinn nach unptueend. h)p. 429, 14
heißt ee an der eniepreehenden Stelle conmunitatibiu et, comitatibus, dae hier eteht und das wir darnach wer-
beteert haben, o) B Gkbenen mit Strich über den i leUtten Buchetaben, S Gkbennen, in Pelzel» Ewiendation Qe-
bonnensls. d) dieeee et fehlt p. 489, 19 an der entepreehenden Stelle, e) hier hat 8 noch beigefügt in et per totnm 35
lacram Bomannm imperium; wenn ee hieher gehört, eo müjite e» , wie in der entepreehenden Stelle p. 499, 20
wo ee tieft aXUrdinge findet , jedenf alle doch »wischen acquircndis und necnon etehen, t) 8 om. imperium, dann
eteht regnnm Arelatense wie in der entepreehenden Steüe p. 429t 82 auch B hat gleich 8 ; hier oben hat B abge-
kürst Axelaten mit üeheretrich, dae richtig auftulöeen iet mü ArclatenBi wie wir geeetMt haben, g) an der «i»(-
epreehenden Stelle p, 429, 26 f. iet beigefügt qnalitercanque — ezcluso. 40
herzog Hansen seinem bruder und den lantherren. und
alsbald'herzog Hans Ton Prag schid , de macht er ein an-
dern rat zu Prag, do ward die stat zugeschlossen , und
ward ein rumor [Wencker in den Excerpta rumar, in den
CoUecta archivi rumor], und walS stett in Behuim herzog
Hansen nicht gesworn haben , den widerbeut der künig
daiS sie im nicht hulden etc. so weiten ettltc^ lantsherrn
herzog Hansen gern haben , ettliche aber marggra/e Jobs
von Merhen [Excerpta Merhen, CoUecta archivi Merhern].
so hat der kunig noch herr Bursybow ges'ant, der ist
itzunt dinnen; und sehe gern daß er im volk brecht von
Deutschen landen etc. datum Nürnberg am suntag nach
unser freuen tag. Die CoUecta archivi geben doi Stück
unter der Uebertchrift e literis Hermann! Ebneri senioris
patritU Norimbergensis. Im Datum fehä dae Jahr; aber
die Beziehung auf die dem Hzg. Johann ale Böhmischem
Landeshauptmann zu leistende Huldigung weist auf die
Urkunde vom 10 Aug. 1896 (Wencker ibid. 898 f.) hin.
Unter dem Frauentag ist sehr ioahrsch, 1896 Lichtmesse 43
zu verstehen, der Sonntag daraufist der 6 Februar. Da-
mit stimmt auch der Grund Pelzet s, daß nemlich noch
am 2 Dec. 1896 die Urkunde bei Pelzel Wenzel 2 Urk. B.
p, 8 f. per dominum ducem Gorlicensem ausgefertigt
wurde {s. Pelzel Wenzel 2, 816 nt. 8) sowie der Brief 50
Herman Ebner's vom [18 Febr. 1896] den wir eben müge-
theilt haben; also 6 Febr. 1896.
' ec. terrae was aus Hn. 16 zu erganzen ist, falls nicht
äwa partes ausgefallen sein sollte.
A. Vorläufiges.
429
servitatibuB et pertinenciis universis in eisdem, nichil penitus excludendo — non per
errorem aut inprovide sed animo deliberato, sanoque et maturo tarn ecclesiasticorum quam
aliorum sacri imperii principum procenim et nobilium accedente conBilio, creavimus
constitaimus fecimns ordinavimus et firmayimus creamaa constitnimus facimus ordinamus
5 et firmamuB virtute preBencium de noBtre Romane regle potestatis plenitudine verum
legittimum irrevocabilem universalem ordinarium locumtenentem^ vicariumgeneralem*:
dantes exnunc et concedentes virtute preBencium eidem serenisBimo fratri nostro regi
SigiBmundo auctoritate predicta de certa noBtra Bciencia plenam liberam expreBBam et
omnimodam licenciam auctoritatem poteBtatem, temporalem et generalem jurisdicionem ,
10 necnon gladii poteBtatem, merum mixtum liberum et absolutum imperium ac eciam
adminiBtracionem et jurisdicionem omnimodaB contenciosas et voluntarias vice auctori-
tate atque nomine nostriB et Bacri imperii in omnibus et per omnia — universaliter in
univerBiB et singulariter in BinguliB regniB principatibus ducatibuB provinciis territoriis
civitatibuB conmunitatibus^ diBtrictibus dominÜB atque terriB , et signanter per univerBas
isLombardie, Italic, TuBcie, marchie Anconitane, Romandiole, Apulie, Pedemoncium,
Abrucie, Calabrie, Sicilie, Fori Julii et marchie TerviBine, et nominatim ac exprcBBC in
regno ArelatenBi, Delphinatu WyenneuBi, provincia Provincie, Brabancie et Lothoringie
ducatibuB, comitatibus Borgundie, Sabaudie, Flandrie, Montisfalcarie, et Gebennensi^,
necnon tocius Germanie ^ Alemanie ac aliis terriB principatibuB dominus tam acquisitis
20 quam acquirendis in et per totum sacrum Bomanum imperium ^, necnon in archiepiscopa-
tibus epiBcopatibuB abbacÜB principatibus ducatibus comitatibus baroniis in imperio et per
totum imperium, regno Arelatensi ^, ac omnibus et singulis terris et districtibus, eciam
in hijs que a nobis et Romano imperio cum banderiis vexillis cerimoniis et solempnitate
debita juramento et fide desuper debitis soHtis et consuetis in feodum retroactis antiquissi-
25 mis temporibus ex juris et legis observancia legittima^ suscipi debita sunt et recipi con-
sueverunt, qualitercunque et quomodocunque nominatis et ubicunque sitis nichilo penitus
excluBO ^, signanter eciam et expresse in de et super advocaciis provincialibus superioris
et inferioris Swevie et aliarum regionum provinciarum et parcium ad imperium sacrum
Romanum pertinencium ubicunque sitis, cum omnibus et singulis earundem provincialium
80 advocaciarum castris, tenutis *, terris, provinciis, districtibus, locis, judiciis provincialibus,
et aliis juribus, immunitatibus, stewris, annalibus, emolimentis, fructibus, censibus, sta-
cionibus, redditibus, serviciis, servitutibus et pertinenciis universis in eisdem, nichil
penitus excludendo — per se alium vel alios, quibus hoc comiserit, exercendum; literas
1896
UtnS9
35
40
a] S add. et. b) p. 498, 14 f, hieß e» an der entepreehenden Stelle comitatibus atatt conmnnitatlbas. c) B Oeb«n-
nen mit Ueberetrieh, 5Gebennexi. d) j>. 428, 20 Ut an der efUepreehenden Stelle et eingefügt , hier aher felM
e» in B und S. e) in — imperinm feldt p. 428, 21 an der entepreehenden Stelle in B, während ee S auch dort
hat , nur etwas vereeint. t) B regntun Arelaten mit Strich Ober en , es ist zu lesen regno Arelatenti vi« tn der
entsprechenden Stelle p. 428 ^ 22; in 8 fehlt auch hier wie p. 428, 22 wider imperinm, dann folgt regnum Arela-
tenie. g) legitima om. S hier, hat es aberp. 428, 26 an der entsprechenden Stelle, h) qualitercnnque — ex-
elaso fehlt p, 428, 26.
' Indem Scheidt die*e Utk. zum erstenmal veröffent-
lichte, konnte er eich gegen Struve Corp, hüt. Germ, i,
776 nr. 46 wenden, der meint, Sigmund habe nach Wen-
zete Gefangenechaft das Vikariat rein usurpiert; und
45 gegen Ger lach Buxtorff Dies, ad 17 prior a aureae buUae
capita conchts. 64, der glaubt, Sigmund habe diese Würde
dem Ruprecht, und gegen Griesfteim De s. R. i. vicarieUu
concl. 20, der behauptet, er habe sie dem Jobst zu verdan-
ken gehabt; gegen Pfeffinger Vitriar. illustr. l. l tit. 11
50 § 7nt. 996, wo dieses Vikariat nur von Böhmen und den
zugehörigen Provinzen verstanden wird; zum erstenmal
habe Joh.Gotilob Boehme Comm. de Sigismundo Hungariae
rege s. R. i. vicario generali lApeiae 1767 das richtige ge-
sehen, während erst durch Scheidt's Veröffentlichung
auch die Zeit des Vorgangs bestimmt wurde. Vgl, awÄ
Scheidt in Göttingische Anzeigen von gel. Sachen a. 1766
p, 124, und Bibl. hüt. Goett. 1, 162 nt. Seit dieser Urkunde
schrieb sich der ernannte in mehreren bei Boehme L c, an-
geführten Urkunden Siegmund von gottes gnaden kunig
zu Unghem und marggraf zu Brandenburg und des hei-
ligen Römischen reiche vicarius und des konigreichs zu
Böhmen verweser etc.; so beginnt auch eine, bei Boehme
nicht abgedruckte, Urkunde ohne Datum bei Bartsch Biet.
Dohnensis pag. 161, vgl. Scheidt l. c. 176.
' Tenuta, possessio, Ducange.
430 Fürsten- und Städte-Tag zu Frankfurt im Mai 1397.
ia$e privilegia jora libertates statuta observancias et consuetudineB, quas et que regna regea
archiepiscopi episcopi prelati abbates principes daces comites vicecomites gubematores
barones nobiles milites clientes civitates conmunitates opida ville rustici plebeji et ad
glebam astricti habuerunt habent et sunt in poateram habituri, innovandi renovandi
ratificandi affirmandi et confirmandi quocienscunque fuerit oportunum ; regalia qaoqae 5
sive feoda cum vexillis seu banderiis et aliis solempnitatibos et cerimoniis consuetis neo-
non et alia feoda qaelibet imperialia tarn ecclesiasticis quam eciam secularibus personis,
» cujuscunque preminencie^ statufi gradus seu condicionis existant, conferendi; et easdem*^
de novo concedendi libertandi instituendi destituendi inveatiendi et confirmandi ac de
novo in imperio regnis terris et locis predictis bona et res quaslibet infeödandi et in feodom 10
disponendi et assignandi ; vasallos et feodotarios constituendi et ordinandi et ab eisdem
bomagia fidelitatis et alterius generis cujuscunque juramenta solita et consueta nostro et
imperii nomine recipiendi, a principibus et vasallis ecciesiasticis et secularibus coUegiis
universitatibus civitatibus conmunitatibus et singularibus personis et aliis quibuscunque
quacunque occasione causa vel jure debeantur vel proveniant, ac eciam de novis vasallis 15
per ipsum de novo creandis; necnon vice versa in animam nostram jurandi; feoda omagia
feodotarios et vasallos, cujuscunque preminencie gradus aut Status extiterint, eciam si
regis principis ecclesiastici vel secularis ducis comitis vicecomitis gubernatoris baronis
nobilis et cujuscunque alterius condicionis prefulgeat dignitate, renovandi innovandi
deponendi et alteri dandi donandi et deputandi assignandi vel libera^ relaxandi ordinandi 20
statuendi disponendi et destruendi, prout eidem serenissimo principi fratri et vicario nostro
consonum fore videbitur ; duces marchiones principes vicanos locumtenentes conmunitates
gubematores potestates rectores judices et officiales quoslibet perpetue vel ad tempus in
imperio et per totum Imperium regnis terris et locis predictis ac eorum quolibet de novo
statuendi faciendi creandi disponendi ordinandi instituendi et investiendi ; presentes ss
principes duces marchiones comites vicecomites conmunitates vicarios gubematores rec-
tores et locumtenentes vasallos milites clientes rusticos plebejos et ad glebam astrictos seu
quovis nomine nuncupentur in et per totum Imperium regnis terris et locis predictis per
nos aut nostros predecessores ordinatos et constitutos aut de jure vel facto ad nos et sacrum
Imperium devolutos et devolvendos, racione suadente vel prout sibi videbitui*, renovandi so
ordinandi et destituendi, se de hijs intromittendi, ac eciam per se alium vel alios nostro
et imperii vice et nomine tenendi; privilegia literas seu rescripta prefatorum tollendi
renovandi cassandi et annuUandi in totum vel in partem , et in eis et in quolibet ipsorum
addendi minuendi declarandi et corrigendi, ac iterum de novo dandi et concedendi, prout
eidem carissimo fratri regi Sigismundo nostro vicario videbitur vel prout racio merita vel ss
demerita ipsorum vel alicujus eorum suadebunt; ac eciam occupatores detentores invasores
seu possessores regnorum principatuum ducatuum archiepiscopatuum episcopatuum abba-
ciarum vicariatuum provinciarum regionum civitatum terrarum opidorum castrorum conmu-
nitatum seu villarum et quarumcunque^ bonorum rerum districtuum et locorum ad nos et
sacrum imperiumspectancium seu quomodolibetpertinencium, ut relaxent dimittant resti-4o
tuant, ammonendi® convocandi et constringendi ; et contra eos et quoslibet resistentes aut
alias delinquentes quandocunque quocienscunque quomodocunque et ubicunque, sive sit
conmunitas collegium universitas seu specialis aut singularis persona cum dignitate vel sine,
et ipsorum quemlibet summarie de facto per dictum' carissimum fratrem et vicarium nostrum
alium seu alios per eum suo nomine ordinandum^ et ordinandos procedendi cognoscendi sen- 45
tenciandi detinendi exequendi et puniendi, et inobedientes animadvertendi , et predictos
realiter et personaliter mulctandi et puniendi; gwerras exercitus cabalcatas destrucciones
a) ßfaUeh provlncie. b} 8 eadem. c) BS Üben gleiehmäfiig. d) B qnarumeunqne , 8 qaoramcanque. o) S amon-
endl , gewU» nteht richtig, t) 8 dominnm , lool falich geUten, g) B8^i, conj. — um.
A. Vorläufiges. 431
vastaciones et* confiscaciones bonorum indicendi faciendi disponendi ordinandi prosequendi ^^^
animadvertendi exequendi et exercendi in facinorosos et reos homines ; eosque et rebelles
quoscunquepuniendi relegandi deportandi et ultimo supplicio adficiendi^, in faeie buUandi®,
et alias cohercendi, racione vel justicia mediante aut prout sibi videbitur et prout criminis
squalitas vel delicti exigit vel requirit^; culpasque delinquencium et excessus, crimina
eciam in Judicium deducta et penas inflictas, tam ipsis punitis adhuc® viventibus, quam,
ipsis mortuis, ipsorum liberis, si eorum intersit obtinere indulgenciam, aut eciam illaque
non sunt in Judicium deducta, aut deducta sed non punita, remittendi per indulgenciam
aut restitucionem ad patriam seu larem^, bona dignitates bonam famam et honores resti-
lotuendi, sive sint singulares persone sive generales, eciam si per eundem carissimum
firatrem et vicarium nostrum essent de quocunque crimine condempnati, sicut per ipsum
suum vel suos ut premittitur conmissarium seu conmissarios officialem seu officiales merum
et mixtum imperium administracio et omnimoda jurisdicio auctoritas et potestas conten-
ciosa seu yoluntaria in loca et bomines, cujuscunque Status preminencie vel condicionis
15 existant, per omnia et singula sacrosancti Bomani imperii^ regna principatus etprincipes
ecclesiasticos et seculares archiepiscopatus episcopatus abbacias ducatus comitatus baronias
advocacias provinciales superioris et inferioris Swevie et aliarum regionum provincias
territoria civitates conmunitates districtus dominia atque terras consistencia et^ consistentes
habitantes vel moram trabentes, exerceantur et exerceri possint, et tam hie in regnis
so Alemanie Ungarie Boemie Dacie Swecie Norwegie ac aliis regnis sub sacro Romano imperio
ubicunque consistentibus necnon tocius Germanie et Alemanie advocaciis provincialibus
superioris et inferioris Swevie, tam in partibus Italic Tuscie Pedemoncium ultramontanis,
quam alibi ut premittitur ubi ipsüm fratrem carissimum nostrum vicarium esse contigerit,
et antequam ipsas partes ipse intret et postquam intraverit vel inde recesserit , libere se-
85 cundum quod eidem jus vel racio persuadebunt,etiam^ quacunque temporis prescripcione
seu usucapione non obstantibus ^ ; cohcedentes nichilominus ex certa scienpia tenore
presencium eidem carissimo fratri et vicario nostro et illi vel illis quibus hoc vel aliquid
aliud conmiserit, et in ipsum vel ipsos jure plenario transferentes auctoritatem et licen-
ciam generalem plenam expressam liberam et omnimodam ac omnem nostram et sacri
so imperii potestatem, eciam que meri mixti liberi^ et absoluti imperii et jurisdicionis sunt,
et omnia et singula supra- et infrascripta, et coUectas dacias onera realia et persona-
Ha ac mixta, et quelibet alia onera nobis et imperio debita et debenda, necnon omnes
stewras census redditus jura proventus emolimenta obvenciones penas mulctas con-
ductus thelonea dacias^ etpedagia imperii, regnorum archiepiscopatuum episcopatuum
35 abbaciarum prelaturarum principatuum ecclesiasticorum et secularium ducatuum marchi-
onatuum comitatuum provinciarum vicecomitatuum dominiorum civitatum terrarum terri-
toriorum monasteriorum districtuum opidorum castrorum villarum et locorum ad nos et
sacrum imperium et loca predicta quomodocunque qualitercunque et undecunque perti-
nencium vel spectancium et devolutorum ac devolvendorum quomodolibet de facto con-
^ suetudine vel de jure , exigendi , se de bijs intromittendi , levandi recipiendi recipi faciendi
et nostro ac imperii nomine confiscandi disponendi ordinandi et exequendi necnon in
personas alias transferendi et desuper penas ac mulctas racione previa vel prout eidem
a) 8 om. et. b) B a4iciendiy S adflciendi. o) 8 hat dcuu in Klainmem in Kurrive geaettt brnlandi ; et igt aber bnllaadi
gans richtig, da» Brandmarken ist gemeint, d)8add, magnitudo. e)8 01». adhuc. f) 8 ttaae et prime ingenni-
45 tatia statt ad patriam seu larem , weUhe letztere Leeart in B zwei/elloe iet. g) 8 sacrosancti Romanl imperii , B
sacroaanctam Bomanum imperium. h) et om. BS, gehört aber her »o gut wie vorher das et zwischen loca und
homines I auf welche Worte sieh diese Partieipien beziehen, l) 8 et^ in B ist wie mir scheint zu verstehen
etiam, wol erst nachgetragen, vielleicht sogar von andrer Hand, k) J3 obstan mil Ueberstrichf 8 obstantc.
1} om. 8.
60 ' Dada, tributum,peniü€Uio, vectigal, Ducange.
432 Fürsten- und Städte-Tag zu Frankfurt im Mai 1397.
isoe consonum esse yidebitar imponendi toUendi augmentandi minuendi et ordinandi et in
judicio et extra remittendi disponendi exequendi et execucioni mandandi ; in causisques-
tionibus arbitriis arbitramentis litibuB quiboscunque diffinicionibufi et sentenciis, cum
causarum congnicione vel sine, deam tarnen habende pre oculis, simpliciter summarie et
de piano sine strepitu et figura judicii sola veritate inspecta vel prout sibi videbitor pro- s
cedendi detenninandi sentencias exequendi fugitivos inquirendi et puniendi maleficos et
alios'; infamiam tarn juris quam facti irrogandi toUendi et disponendi et inhabiles ac in-
fames quacunque infamia seu inhabilitate restituendi et habilitandi; spurios mansereB**
seu ex quocnnque illicito vel dampnato coytu natos legittimandi habilitandi et capaces
habiles et integri Status, quoad omnes actus honores dignitates officia publica et honesta lo
hereditates parentum et aliorum quorumcunque ac eciam ad^ feoda, faciendi constituendi
et ordinandi; comites palatinos et tabelliones seu notarios publicos creandi faciendi et
ordinandi recepto ab eis juramento debito et consueto cum clausulis oportunis, et factos
revocandi; de causis principalibus, et appellacionibus tarn civilibus quam criminalibus
eciam interjectis ad nos, tamquam noster et sacri imperii verus legittimus et Ordinarius 15
locumtenens generalis et^ universalis ut prefertur vicarius per se vel alium seu alioif au-
diendi terminandi et congnoscendi sentenciandi ordinandi et delegandi; monetas sub vero
pondere et caractere auream et argenteam et quamvis aliam cudendi et cudi faciendi ,
monetarios constituendi, et ipsam monetam ubicunque et quocienscunque voluerit insti*
tuend! concedendi et ordinandi publicandi recipi faciendi ac eciam revocandi juxta sue so
libitum voluntatis; salvos conductus liberaciones et exempcionesinet pertotum imperium
regna et ut premittitur vicariatum sibi conmissum et quaslibet partes ejus pontes passuB
terminos et districtus dandi concedendi et realiter observari mandandi ; 'decreta statuta
et promissiones® in predictis omnibus et premissorum quolibet de novo faciendi , jam facta
ordinandi mutandi et in totum toUendi, semel et pluries, tocies quocies sibi visum fuerit ss
expedire et ordo dictaverit racionis; et ad prelafuras preposituras prioratus dignitates
canonicatus prebendas capellanias altaria personatus et officia qualiacunque et quantacun-
que ac ecclesias parrochiales et quecunque alia beneficia ecclesiastica curata et non curata
vacancia, et dum et quociens vacaverint, que ad nostram et sacri imperii presentacionem
seu quamvis aliam disposicionem spectare noscuntur, personas aptas et ydoneas presen- so
tandi et de eisdem beneficiis realiter disponendi; et insuper cum personis omnibus et
singulis supradietis, cum dignitatibus vel sine, honoribus vel sine, civitatibus conmuni-
tatlbus' terris castris opidis villis et cum ipsorum dominus et conmunitatibus ^ et cum
omnibus et singulis supranominatis — in imperio regnis archiepiscopatibus episcopatibus
abbaciis prelaturis, et signanter regno Arelatensi, Delphinatu Wyennensi, Brabancie et S5
Lothoringie ducatibus, provincia^ Provincie, Montisfalcarie comitatibus^ Flandrie Bor»
gundie Sabaudie et Gebennensi, necnon in'tota Germania Alemania et advocaciis pro-
vincialibus superioris et inferioris Swevie ac aliarum regionum^ et provinciarum, ac om-
nibus et singulis aliis terris principatibus ecclesiasticis et secularibus ducatibus comitatibus
baroniis territoriis civitatibus conmunitatibus provinciis districtibus et dominus, acquisitis «o
et acquirendis, ubicunque sitis, stantibus habitantibus vel quomodolibet moram trahenti-
bus — de quibuscunque questionibus litibus altricacionibus' preteritis presentibus vel
futuris et de omni eo, in quo predicti vel aliquis predictorum esset seu essent vel fierent
ft) He BS, b) 8 mansorei. c) «tc BS. d) add. 8^ om. B. e) Pelttl gibt zu dieser Stelle {Seheidt pag. 168 Un, 84)
an, da» Original lete pennissionibua »tattde» Seheidtisehen prominionihu»; dieß ittjedenfaUa ein DrueJ^eh- 45
2er; et »oll v>ol heißen, da» Original le»e permlssionei »tatt de» Scheidtiaehen promisslones, denn auf «Um fol-
gende premisRoniin kann »ich Pelzet» Bemerkung doch vol nicJU beziehen, obeehon die erete Sylbe die»e» Worte»
»ich bei Seheidt auch noch auf lin, 84 bandet; permissiones »cheint in der That einen be»»em Sinn tu geben al»
promlMiones, obeehon ich, vie auch Seheidt hat, im Berliner Original promisiiones geUten hohe, M>a» ich d<ih«r
auch im Texte »tehen la»»e. f) »ie BS. g) «te BS. h) S comiutlbui »t. provincia. i) S om. comitalibns. 50
k) S alloram regnomm »t. aliarnm regionnm. l) 8 «Itercatioxiibiu.
A. Vorläufiges. 433
nobis imperio sacro et ejus erario quomodolibet obligati vel astricti seu obligati vel astricti* '^^
dicerentur quacunque racione occasione causa re verbo vel facto, paciscendi exigendi
transigendi contrahendi obligandi dissolvendi distrahendi et ordinandi; pacem confede-
raciones et ligas eciam cum Romano summo pontifice regibus principibuB ecclesiasticis et
5 secularibus ducibus marchionibus comitibus vicecomitibus^ gubernatoribus et aliis qui-
buBCunque personis quantumcunque magnis ecciesiasticis et secularibufi civitatibus con-
munitatibus et aliis quibuscunque faciendi iniendi et ordinandi, jam factas renovandi et
confirmandi cum cautelis et clausulis oportunis, jam factas seu facta vel ordinata toUendi
revocandi annullandi declarandi et ordinandi, pro honore et bono statu reipublice ecclesie
10 et imperii, prout sibi melius et utilius videbitur expedire ; ac eciam donaciones concessiones
liberaciones absoluciones et libertaciones^ quaslibet et inmunitatespersonatus^ et honores,
per nos seu predecessores nostros alicui civitati conmunitati vel^ personis ecciesiasticis
seu secularibus quantumcunque magnia, eciam si regis principis ducis comitis vicecomitis
baronis nobilis gubematoris vel quacunque alia ecclesiastica seu mundana prefulgeat®
]5dignitate, et cuicunque^ qualitercunque quomodocunque quocunque tytulo vel causa
concessos^ concessas datas assignatas concessa vel ordinata, causa inobediencie rebellionis
ingratitudinis seu quacunque'^ alia causa, que' eidem serenissimo principi domino Sigis-
mundo carissimo fratri et vicario nostro equa seu justa visa fuerit, appellacione remota
toUendi revocandi disponendi^ annullandi per se alium seu alios; visitaciones juramenta
» tam a predictis quam eciam aliis vicariis seu yasallis^ et a singulis hiis, qui de jure seu
consuetudine nobis et imperio Romano tenentur seu astricti esse dicuntur vel sunt, reci-
piendi , et super inobediencia negligencia seu resistencia disponendi remittendi transigendi
et ordinandi ; injurias rebelliones et maleficia quelibet puniendi exigendi remittendi et
compensandi ; cunctis benemeritis de nostris et sacri imperii bonis retribuendi donandi
s6 infeodandi in perpetuum vel ad tempus prout sibi videbitur concedendi'"; cum demeritis
paciscendi transigendi et quietandi'^; gwerras et lites monendi^; exercitus congregandi;
imperiale vexillum sive banderiamP erigendi contra quoscunque, cujuscunque Status pre-
minencie gradus vel condicionis extiterint, eciam si regis principis ducis marchionis co-
mitis vicecomitis baronis conmunitatis vel quacunque alia ecclesiastica vel mundana
3oprefulgeat^ dignitate,^ rebellionis inobediencie seu alia quacumque racionabili causa;
necnon adversus tales et quemlibet eorum procedendi, prout necessitas autracio id exegerit
dictoque carissimo fratri et vicario nostro melius et utilius videbitur expedire, cum ple-
nissima nostri et imperii sacri jurisdicione administracione mera libera auctoritate et
omnimoda potestate; necnon omnia et singula gerendi faciendi et exercendi, que nos in
35 predictis regnis principatibus archiepiscopatibus episcopatibus abbaciis terris comitatibus
advocaciis provincialibus terris provinciis et eorum quolibet necnon in et per totum sacrum
Romanum imperium auctoritate imperiali mero mixto libero et absolute imperio nostris'
exercere facere ordinäre mandare disponere exequi et execucioni mandare vel precipere
quomodolibet valeremus si personaliter adessemus, eciam si qua vel si quod ex eis jure
40 vel consuetudine mandatum e^igerent speciale et de quibus necesse foret mencionem in
presentibus facere specialem, que omnia et singula gesta facta mandata ordinata disposita
seu declarata execucioni mandata vel mandanda volumus perpetuo attendere observare et
decernimus inviolabiliter ab omnibus observari ; dantes et concedentes eidem serenissimo
principi carissimo fratri et vicario nostro in omnibus et per omnia totaliter vices nostras
45 «) 5 om. au9 Venehen sea obl. Tel astricti. b) 8 om. aus Vertthen Tloecomltlbm. c) 8 ow. absol. et llbertacionea.
d) 8 om. conm. vel. e) »ie BS. f) 8 cqjQsconqne. g) 8 otn. eoncesaoi. h) 8 qnecunqae. 1) 8 om. que. k) 8
om. disponendi. 1) B yaaall mit Uebentrieh. m) He B8. n) 8 quitandl. o) 8 moaendi, B nach den 8ehrift-
sügen »ehtotrlieh dugleidien. p) He BS. q) $io BS. r) 8 add. ex. s) He BS.
* Per«<matu9, perionae dignäas, «eu benefiäum tpn<m, ac ecclesia quam quU ßub penonatu poiHdetj Ducange*
Dentaohe RelehBtagfi'Akten II. r^g
434 Fürsten- und Städte-Tag zu Frankfurt im Mai 1397.
iase auctoritatempotestatem jurisdicionem et administracionem noatram et imperii sacri Bomani,
omni eo modo ordine jure disposicione causa et forma quibus melius possumus et valemus,
cum Omnibus et singulis clausulis necessariis utilibus et oportunis; promittentes eidem
carissimo fratri" vicario nostro presenti et recipienti bona pura legali et sincera fratemali
regia fide nostra de certa nostra sciencia virtute presencium, ipsum non revocare literis verbo 5
vel facto cunctis temporibus vite nostre, et nichilominus quod exnunc inantea nuUo umquam
tempore cuicunque persone ecclesiastice vel mundane, cujuscunque Status dignitatis^ pre-
minencie seu condicionis extiterit, eciam si regali archiepiscopali episcopali principis ducis
comitis vicecomitis baronis nobilis vel quacunque alia^ prefulgeat dignitate, literas privi*
legia rescripta legaciones ambassiatas intersignia seu mandata directe vel indirecte publice 10
vel occulte dabimus faciemus facere^ mandabimus aut permittemus fieri conmittemus
ordinabimuB aut disponi faciemus aut permittemus qualitercunque vel quomodocunque sub
sigillis autenticis signetis verbo facto seu per nuncpios aut alias quovis modo, nuUis desuper
per quempiam novitate adinvencione permissione ingenio aut quovis colore quesitis, dolo
fraude et machinacione quibuslibet procul motis, per quod que vel quas dictus Serenissimus 1$
princeps dominus Sigismundus carissimus frater et vicarius noster aut ille vel illi quibus
hoc conmiserit in ordinacione disposicione et® execucione presentis vicariatus sibi oonmissi
seu in aliqua parte ejus uUo umquam tempore possent verbo re jure vel facto involvi
distrahi molestari seu aliquatenus impediri ; sed pocius ipsum carissimum fratrem et vica-
rium nostrum necnon substitutum^substituendum et deputandum Substitutes substituendos so
et deputandos per eum circa presentem vicariatum et omnia et singula premissa et infra-
scripta in^ eodem vicariatu contenta eisdem vite nostre temporibus irrevocabiliter conser-
vare volentes et promittentes bona regia fide nostra qua-supra de certa sciencia eidem
carissimo fratri et vicario nostro presenti et recipienti hoc presenti nostro'' rescripto et
privilegio nostro et imperii sacri nomine, omnes et singulas sentencias mulctas animad- s»
versiones publicaciones confiscaciones donaciones concessiones renovaciones liberaciones
absoluciones execuciones presentaciones et dbposiciones prelaturarum ett beneficiorum
ecclesiasticorum, obligaciones disposiciones infeodaciones recepciones quietaciones liber-
taciones^ revocaciones vasallagiorum illustrium insignium principatuum ducatuum comi-
tatuum vicecomitatuum vicariatuum gubemaciarum et aliorum officiorum^ quorumcumque, ^o
annuUaciones declaraciones ac eorundem omnium et cujuslibet eorum de novo infeodaciones
concessiones donaciones renovaciones innovaciones conmissiones disposiciones et execu-
ciones, et omnia alia quecunque per eum vel alium seu alios ab eo ut premittitur depu-
tandum seu deputandos facta gesta ordinata disposita executa vel eciam exequenda in
predictis et aliquo predictorum, eciam omnia et singula illa et illas, et cum illis que in sa
premissis et aliquo premissorum necessaria seu oportona fuerint vel que ad predicta vel
predictorum aliquod possent seu deberent quacunque de causa quomodolibet pertinere cum
dependentibus annexis emergentibus seu descendentibus ab eisdem , eciam si talia forent
de quibus esset necesse vel utile in presentibus mencionem fieri specialem, de qua speciali
mencione habenda exnunc prout extunc in supra- et infrascriptis et in clausulis generalibus m
decemimus declaramus et volumus contineri indusum esse de certa nostra sciencia et
Bomane regio plenitudine potestatis ac plenum robur et firmitatem habere et teuere, ac
si actus ille seu pars illa vel illud, de quibus utile fuisset"^ seu necesse mencionem facere
specialem, esset in presentibus specialiter et presencialiter scriptum emanatumconcessum
dictum declaratum seu indultum, omni prorsus excepcione remota, mandamus et volumus «s
a) 8 add, et. b) 8 digBitays, B dignitatoa. 0) 8 om. all«. ^8 hat nur Ikeere , B nur imeiemxu ; iMAp«dktteUdb Ut
MAti tu verHndtn , «o dafi der Komtmetion nadi fkoere m mandabünat gtkifrt. e) i9 vel •£. eC f)8om.
inbatifntnm. g) 8 om. In. h) 8 om« presenti et — nostro. I) add. 8. k) 8 libetatlones. 1) 8 gnbemaBtiarom
et aliomm offlelaUnm. m) S de qno utile ftilsset, B de quibn« falsset ohne utile.
A. Vorläufiges. 435
ab Omnibus et singulis inviolabiliter observari, non obfitantibos predictis vel aliquibufi ^^^
predictorum aliquibos* rescriptis sive privilegiis per nos aut nostros in imperio predeces- *"
flores alicoi vel lüiquibns, cujoscunque preeminencie Status gradus seu condicionis existapt,
ecclesiasticis seu secularibus, eciam quacunque sicut premittitur prefulgeant dignitate,
fi indultis factis seu concessis, eciam si de eis vel aliquo eorum in presentibus foret necesse
mencionem facere specialem, et insuper si per inadvertenciam oblivionem importunas
supplicancium preces aut alias quovis modo scienter vel ignoranter quecunque privilegia
^ rescripta literas mandata donaciones vel concessiones alicui persone quantumcunque magne,
cujuscunque preminencie vel Status foret, eciam si regis principis ecclesiastici seu secularis
10 ducis comitis vicecomitis vicarii gubematoris nobilis baronis seu cujusvis alterius ut pre*
fertur prefulgeat dignitate, in distraccionem seu prejudicium sacri Romani imperii nos
aut predecessores nostri Romanorum imperatores aut reges absque venerabilium et illus*
trium nostrorum et imperii sacri principum electorum consilio voluntate scitu et expresso
consensu hactenus dedissemus aut concessissemus seu quod absit in posterum daremus
16 Tel concederemus quovis ingenio vel colore quesitis : bec et has universa et singula uni-
yersas et singulas, si et in quantum presenti vicariatui seu contentis in eo in toto vel in
parte possent aut yalerent aliqualiter obviare seu involucionem errorem vel impedimentum
aliquatenus generare, prefatus Serenissimus princeps dominus Sigismundus frater et vica-
rius noster cassandi irritandi revocandi et annuUandi habere 'debebit debet et habet plenam
20 expressam liberam auctoritatem et omnimodam potestatem, que et quas nos ipsi animo
deliberato de certa nostra sciencia ex regio Romane potestatis plenitudine virtute presen-
cium revocamus cassamus invalidamus irritamus necnon revocatas cassas invalidas irritas
pronuncciamus et decernimus ac dedaramus nullius debere esse seu posse subsistere de
cetero^ perpetuo^ firmitatis vigoris efficacie roboris vel momenti, et nichilominus non
25 obstantibus quibuscunque legibus conmunibus statutis vel consuetudinibus municipalibus
provinciarum regionum civitatum seu^ quorumcunque locorum que in contrarium essent
edita emanata facta ordinata seu concessa et specialiter legibus infräscriptis — L. nee
dampnosa, L. quocies, et L. rescripta, C. de precibus imperatori offerendis*; et L. pre-
scripcione, et L. omnes, C. si contra jus vel utilitatem publicam'; et L. sacri, et L. £.,
30 C. de diversis rescriptis'; et Authen.^ ut divine jussiones habeant subscripcionem glorio-
sissimi questoris^ et ut nuUi judicum liceat habere loci conservatorem ' — cum omnibus
similibus et cum omnibus aliis legibus que in contrarium quomodolibet starent obstarent
vel possent obstare et generaliter omnibus et singulis legibus juribus observanciis consue-
tudinibus et statutis que obstarent vel^ obstare possent, quibus, in quantum predictis vel
95 alicui predictorum obstarent et derogarent, in hac parte dumtaxat et non ultra penitus
derogamus et esse volumus decernimus pronuncciamus et declaramus de certa nostra
sciencia virtute presencium totaliter derogatum ; supplentes de prefata Romane regio
potestatis plenitudine omnem defectum, si quis in premissis aut premissorum aliquo dubia
seu obscura interpretacione verborum aut sentenciarum seu alicujussolempnitatisobmisse
40 aut alias compertus fuerit quoquomodo; mandantes nichilominus universis et singulis
regibus principibus ecclesiasticis et secularibus archiepiscopis episcopis abbatibus prelatis
ducibus marchionibus comitibus vicecomitibus potestatibus gubernatoribus baronibus no-
9) 8owu predletonun •liqiiibai, hei P«b«l itt dU V9rUsMrun§ nicht ganM genau aMgegehem* b) 8 decreto «f. d«
Mtero* e) 8 peipetoe. d) A oai. wn. 9)B «atam , 8 Mthen. f^Som. postent obttare ~ Tel au* Vereehen.
46 * /. 5 und 9 und 7 C. de prec. imper. offer, (i, iP). 7 Cod. de diverHe reecriptü i, 28).
* L Munde an contra jus (J, 82). * Nov. 184 UulhenL ut nulU judicum Hceat hadere lod
* l9 und iC.de dioereU reeeriptU [i, 88). tervatorem, CoU. IX tu. 8).
* Nov. 114 cap. 1 {Äuthent, ut divinaejueeioTiee ad L.
436 Fürsten- und Städte-Tag zu FrankAirt im Mai 1397.
1896 bilibus vasallis feodotariis subditis temgenis incolis habitatoribus castellanis custodibus
^^'^ officialibos universitatibus conmunitatibus civitatum castrorum opidorum villarum distric*
tuum et territoriortim^ rusticis et plebejis nobis et sacro Romano imperio quomodolibet
subjectis et subiciendis et omnibus in et per totum sacrum Romanum imperium existen*
tibuB*^ ubilibet constitutis presentibus et futuris firmiter et districte, quatenos prefatum &
dominum Sigismundum Ungarie Dalmacie Croacie etc. regem illustrem fratrem nostnun
carissimum nostrum et imperii saeri vicarium benigne recipiant absque diffipultate aliqua,
ac sibi et suis officialibus ambaxiatoribus nuneciis et literis ac illi seu illis, cui vel quibus
hoc in toto vel in parte duzerit conmittendum, obediant pareant et intendant, et nichilo
minus ad requisicionem suam et officiatorum suorum et cujuslibet^ eorum in partibussibi lo
conmissis, que imperio subsunt vel in futurum subesse poterunt, ad predicta et quodlibet
predictorum personaliter et cum eorum potencia intersint prestentque gentes equestres et
pedestres amesia' passus^ victualia et alia necessaria et oportuna quocies per eum vel
ejus nunccium seu nunccios fuerint requisiti, sub pena indignacionis nostre gravissime
eris^ et persone ac confiscacionis bonorum vel alterius pene que per dictum serenissimum is
principem dominum Sigismundum carissimum fratrem et vicarium nostrum seu alios de-
putatos seu deputandos ab eo fuerit ordinata. quas penas , si secus attemptare vel in aliquo '
contra facere negligenter seu contumaciter vel^ venire presumpserint, volumus incurrisse
et incurrere ipso facto, quam'penam camere seu erario nostro, seu proutdictus carissimus
frater et vicarius noster seu deputandus ab eo de eadem duxerit ordinandum, decernimus 20
applicari et per eundem fratrem et vicarium nostrum vel deputandos ab eo exigi recipi et
levari. nuUi ergo omnino hominum liceat hanc nostre constitucionis sanccionis^ ordi-
nacionis creacionis et firmacionis paginam infringere vel ei quovis ausu temerario contraire.
si quis autem contrarium attemptare presumpserit, penas prescriptas et penam millemar-
carum auri puri, quarum medietatem camere nostre erario seu fisco, residuam vero pre- ss
dicti fratris' et^ vicarii nostri usibus applicari volumus, se noverit tocies, quocies contra
fecerit, irremisibiliter ' incursurum. presencium sub regio nostre majestatis sigillo
testimonio literarum, datum Frage anno domini millesimo trecentesimo nonagesimo sexto
1896 die decima nona mensis marcii regnorum nostrorum anno Boemie tricesimo tercio Roma-
norum vero vicesimo. 30
UenJO
Ad mandatum domini regis
[in verso] R. Bartholomeus de Nova civitate. Johannes Brunonis " • cancellarina.
a) B Oerritorioram , 8 territorioram. b) B exlston mit UeberttrMiy 8 exlstentibiu. e) 8 cniualibet , B cnllibet. *
d) 8 paittts «(. pMSUt. e) 8 aeriSi Oeldttra/e ist gemeint, f) mit einem üeheretrieh in B, der aber ein zu/älUger
ohne Bedeutung tu »ein eeheint, g) om. 8. h) B fiicclonia et. tanctionU y deu 8 richtig hat. i) B fratri, 8 fra- 35
tri«, k) 8 om. et. 1) 8 irremissibillter. m) B Brunon mit üeheretriehj 8 Biimann.
* Amesium, hamois, carmatura, Ducange. kleidet hqUet «• Palacky Böhm. Geech, 8, a, 86; dazu vgl.
* Veber Hanko Sohn Bruno's, derl884 Kanzler wurde, über ihn Pelzel Wenzel /, 96. 146. 176. 880 und Palacky
nacMem er bis dahin das Amt einet Unterkämmerere be- Formelb. 8 nr, 88.
A. Vorläufiges. 437
248. öVqf Johann von Nassau Domherr zu Mainz verbindet sich mit den 3 Euprechten* von /w«,
der Pfalz, insbesondre mit dem Versprechen ihnen zu helfen zu- allen Ehren und ^*'" ^'
Würden nach welchen sie stellen wollen. 1396 Okt. 23 Oppenheim,
Au9 Gudeniu Cod. dipl. s, ets-en nr. 889 ex autogr., mü Auslassungen die durch Punkte und Striche
5 angedeutet sind; wg diese Zeichen nur einzelne Worte oder Redensarten ersetzen zu sollen
scheinen t ist vermuthungsweise ergänzt worden; wo es mehr sein mag, vielleicht ganze Sätze oder
Artikel, wurden die Striche beibehalten; auch unvollständig gegebene Worte sind ergänzt worden;
alle Ergänzungen in Kursive, doch u. einfach durch und. JHe Absätze bei GudenuSf abgesehen von
dem letzten, sind nicht beibehalten, sie wie die von uns weggelassene lieber schriß rühren von
10 Gudenus her.
Ich grave Johan von Nassauwe grave Adolfs von Nassauwe seligen son dumherre
zu Mentze bekennen und dun kunt offenbar mit diesem briefe allen den die in ummer
ansehen lesen oder horent lesen : das ich von mime friem eigen willen und mit wol
vorbedachtem mute und rate miner mage und frunde mich zu den durchluchtigen hoch-
15 gebomen fursten und heren hem Ruprecht dem eitern pfalzgraven bi Rine des heiligen
^Römischen vichs obersten druchsesse und herzog in Beyern und herrn Ruprecht dem
jungen sime sone und herrn Ruprecht dem jungesten desselben heren Ruprechts des
jungen son pfalzgraven bi Rine und herzogen in Beyern minen lieben gnedigen herren
und allen iren erben, alle zit als lange ich geleben, verbunden han und verlinde mit craft
ao dieses briefs, in aller masse als hernach geschrieben stet, umb sunderlich gnade liebe
und fruntschaft die mir derselbe min gnediger here herzog Ruprecht der elter alle zit
gnedeclich und getruwelich bewiset hat und er und die obgenante sine sone mine liebe
gnedigen herren mir in zukunftigen ziten wol bewisen und erzeugen mögen. [1] zum
ersten sal ich Johan obgenant mit allem dem daz ich itzunt vermag oder hernach ver-
25 mögen werden, ez sin bistum oder ander herschafte und wirdekeit geistlich oder wernt-
lich Blossen landen und luten da mir unser her^ gott zu gehilfet, wieder die obgenanten
mine gnedigen herren die herzogen alle dri und ir erben und herschaft samentlich und
sunderlich nummer getun noch schaffen getan werden noch sin ; und sal daz alle zit mit
allen minen amptluten bestellen daz sie daz also halten und daz iz gehalten werde, und
so sal ich auch nummer mit obgenanten heren den herzogen und iren erben zu kriege oder
zu fientschaft kommen in dheine wise an alle geverde. und sal dieselben mine gnedigen
herren die herzogen alle dri und ir erben und die iren^ alle zit als lange ich geleben mit
rechten guten ganzen truwen meinen haben und handeln ane geverde, [2] auch sal ich
grave Johan von Nassauwe den obgenanten heren den herzogen allen drin und ir iglichem
85 zu allen eren und wirdekeiden darnach sie stellen wuUen, wie die gesin mögen geistlich
oder wemtlich, mit aller min er macht und mit allen minen magen und frunden die ich
darzu erbitten und gehabep mag in guten truwen bigestendig behulfen und beraten sin
und daran auch verliben festeclich und crefteclich, als dicke den obgenanten herren den
herzogen und iren erben des not geschit, ane geverde, es were dann daz dieselbe obgenanten
40 herren die herzöge , daz got verbiete, nach solichen wirdekeiten wieder got und wieder
recht stellen wulten, oder daz ich daz von eren und von rechts wegen nit getun künde
oder solte. [3] auch sal ich grave Johan von Nassauwe keinerlei sache geistlich oder
wemtlich für mich nemen oder der gebruchen, darumb ich der obgenanten stucke puncto
und artikel einz oder me nit halten und fullenfuren sulte, sunder ich sal die alle zit in
45 ' Ruprecht II, Ruprecht 11/, Ruprecht Pipan, Vater *chichtschr, der hussit, Bewegung a, 4es vom 24 Merz 1898
Sohn und Enkel, vgl. Höfler Ruprecht tis nt. 9 und Voigtel- wird im nächsten Bande der RTA, vorkommen.
Cohn Stammtafeln nr. 60. — Das Regest bei Höfler Ge-
438 Fürsten- und 8tadte-Tag zu Prankftirt im Mai 1397.
1896 guten truwen feste und stete dun und halten. — ' [4] und han auch daz alles denohgenanllien
OM, is ^^^ herzogen kern Ruprecht dem eitern und herm Ruprecht dem jungen sime sons und herm
Ruprecht demjungesten desselben heren Ruprechts des jungen son^, xmimimegnedigenheren
herzog Ruprecht dem eitern selbs in sine hant, globet, und reden und globen daz alles
mit craft dieses briefes. und han daz auch allez lipplich of dem heiligen gotea-ewangeliom s
gesworn genzlich und getruwelich feste und stete, alle zit als lange ich geleben, zu dun
und zu halten und in keine wise zu uberfaren ane geverde. und han dez allez zu warem
Urkunde v/nd gezugnisse min eigen ingesiegel an diesen brief gehangen, ich han auch zu
merer Sicherheit aller vorgeschrieben stucke flisseclich gebeten die edeln Philipps graven
zu Nassauwe und zu Sarbrucke minen lieben vettern und Friderich graven zu Veldentze lo
minen lieben swager, daz sie auch für mich gelobt und gesprochen hant, daz ich alle vor-
geschriben stucke puncte und artickel genzlich und getruwelich feste und stete halten sal
und wil ane geverde. — und wir Philipps g;rave zu ISassauwe und wir Friderich grave zu
Yeldentze bekennen, daz wir den obgenanten unsem' gnedigen herren den drin herzogen,
und unserm gnedigen heren herzog Ruprecht dem eitern selbs in sine hand, globet hanis
für unsern lieben vettern graven Johan von Nassauwe, daz er alle vorgeschriben stucke
puncte und artickel genzlich und getruwelich fest und stete dun halten und nit uberfaren
sal in aller masse als vor geschriben stet, und han beide zu merer Sicherheit und fester
stetejceit unser eigen ingesiegele auch an diesen brief gehangen, der geben ist zu Oppen-
isB€ heim of den dinstag vor der heiligen zwolfboten sante Sjmonis und Jude tag nach Cristi ^
geburte druzehenhundert und in dem sehsse-und-nunzigistem jare.
Diese nachgeschrieben sint genwortig gewest bi allen diesen obgeschn&en dedingen
und beredungen , und hant daz allez also gesehen und gehört, mit namen die ersamen wisen
meister Matheus von Crackauw der heiligen schrifte, und meister Niclauß Borgman von
sant Gewere des geistlichen rechten lerere, her Hanß von Hirtzhorn hofemeister, her a
Tham Enebil der alte, her Johan von Brubach, her Rudolff von Zeysekem, her Thaxn
Enebil der junge schulteiß zu Oppenheim, her Herman von Geispesheim, und her Johan
Böse von Waldecke rittere, Hamman von Sickingen vitzdum zur Nuwenstat, Wilhelm
von Waldecke burggrave zu Stalberg über Bacherach, und Hennel Wisskrejß von Lin-
denfeltz edelknechte, und Mathis von Sobernheim oberster schriber unsers obgenanten so
gnedigen herren herzog Ruprecht des eitern.
Okt, 28
b) K. Wenaers Beabsichtigung eines Reichstags zu Hfirnberg auf 1397 April 29.
9
18S7 249. ^- Wenzel an FranJ^uH Fridberg und die andern Wetterauischen Städte, benrft tufi^
'*^' ^« Reichstag auf 29 Apr\ 1397 nach Nürnberg. 1397 Febr. 16 Prag.
*
A aus Frankf. St. A. Imperatores /, 96 or. chart, Ut. pat. c Hg. in verw impr. ^
B coli. ibid. Wahltagsakta i foL 8^-4' nr. la cop. coaev.
Regest bei Janeten Frankf. Reiehekorretp. i, SB nr. lOS am Frankf. St. A.
«
Wir Wenczlaw von gotes gnaden Romischer kunig zu allen czeiten merer des reichs
und kunig zu Beheim embieten den burgermeistern reten und bürgern gemeinlichen der
stete Frankenfurt uf dem Meyne Fridberg und der andern in der Wedreb gelegen unsem tf
Üben getrewen unser gnade und alles gut. liben getrewen. wann wir alle unsere sachen
1897 ^^ bestalt haben das wir meynen an lengem vorczug und ufschube genczlichen und un-
Äpr.st verczogenlichen uf die nehsten ostern zu Nuremberg zu sein unser und des heilig^i^
ft) h9i QuAmiu StriA itmerhalb du AUntaU. b) bH Oudemu : [dadlrai prae&tis].
B. Kurfürstliches Ausschreiben des Fürsten- und Städte-Tags nach Frankfurt auf t397 Mai 13. 439
reichs Sachen zu handeln und zu bestellen als des notdürftig sein wirdet, dovonso begern ^^^
wir an euch mit ganczem ernste und fleisse, das ir ewer frunde mit YoUer macht ewer
aller uf den nehsten suntag domach als man singet quasimodogeniti doselbisthin gen ^^"^
Noremberg zu uns schiken und senden wollet, doran erczeigt ir uns sunderliche beheg-
fi lichkeit, wann wir alle des heiligen reichs Sachen und gebrechen noch irem' und anderer
unserr fursten des reichs rate handeln und volfuren wollen, geben zu Frage des doners-
tages noch sand Valentini tage unserr reiche des Beheimschen in dem 34 und des imi
Romischen in dem 21 jaren. ^*^' '^
Ad mandatum domini regis
10 Franciscus canonicus Pragensis.
A9T,i9
250. Nürnberg an Frankfurt : zu dem auf 29 Apr, nach Nürnberg berufenen Reichgtag ein
bü jetzt weder Konig noch Städte erschienen. 1397 April 30 Nürnberg,
Ä aiu Frankf, St, A. Imperatores /, iOO* or, mb. Ht. dama e. iig. in ver$o impr,, glekz, KanzUibemer'
kung innen unten ^egittrata.
15 B coli. ib. Wahltagsacta J, tf* nr. 18 cop. chart. coaev.
Gedruckt bei Janssen Frankf, Rekhskorresp. 1, 49 nr, iii aus Frankf. St. Ä,
Unser willig freuntlich dienst sein ewrer ersamkeit allezeit voran bereit, ersten
weisen und besunder lieben freunde, als ir uns verschriben habt, daz euch unser herre
der künig verschriben hab her zu uns gen Nflremberg ze kumen auf den nehsten suntag '^^
80 der vergangen ist, und daz wir euch lazzen wißen ob unser herre der kftnig hie sejoder
ob jemandes^ von den steten hie sey : daz haben wir wol vemomen, und lassen ewr er-
berkeit wißen daz unser herre der künig noch jemandes von den steten noch niht bey
uns sein, so hat man auch unserm herren dem kftnig noch jemanden anders kein herberge
noch niht bej uns verfangen, man hat uns aber wol verschriben und empoten von Beheim,
25 daz sich unser herre der kunig darczu schick und bereit daz er je herawzwöUe. aber ab
das geschiht und wenn ez geschehe, dez kftnnen wir euch niht ejgenlichen verschroben,
und wo wir ewrer Weisheit gedienen möhten, dez wem wir willig und tetten daz allezeit /«97
gern. datum feria secunda ante Walpurgis anno etc. 97. ^^' *^
[in verso] Den ersamen und weisen bur-
30 germeistem und rate der stat zu Franckfftrtt Von dem rate zu Nftremberg.
unsern besunder lieben guten freunden.
B. Korfirstliehes Anssehreiben des Forsten- und Stadte-Tags nach Frankfurt anf 4397 Hai 43.
* 251. Kurköln Kuririer Kurpfalz an Stadt Köln, laden ein zum Tag auf 13 Mai nach t997
Frankfwrt. 1397 Febr. 17 Boppard. ''*^' '^
35 Äaus Köln, St. A. üb. cop. 1896. 1397. 1398 foL 140^ cop. Chart coaev. mit der Uebersdirift Det is der
^ brief , den die kurfürsten der stat leste gesant haint van dem dage zo Frankenfort anno 97.
Friderich zo Coelne Werner zo Triere erzebuscAqfa und Roprecht der elter phalcz-
graye etc. kurfürsten.
Liebe getruwen und gude yrunde. umb grose noit und sachen der heiiger kirchen
40 des kristenglauben^ des heiigen Roemschen reichs und der gemeinen kristenheide han
») Ä irem; B urtpr, oweft irem, dann von glehM, Hand mU andrer TinU korrigiert in irram oder weniger wahreeh,
br«m , foal im Sinn von ewrem (arem, mm) und miehi ohne »tädtieehe \AbeieM, b) Ä yema&d mit Ueberetrieh
wnd Sehweif f B mU Sehme^fi ebeneo im ndehtUn Faüe. c) A klntengUuban.
f
440 Fürsten- und 8tädte-Tag zu FronkAirt im Mai 1397.
rTx7 ''^ ^ '^^ ^^^ ^®'*®° "^"^ geschreben und gebeden unsem gnedigen heren den
Boemscben koning , daz er wille comen gen Franckenford uf den Medn uf den dritten
sontag na dem heiligen oistertage niestkomende, daz ist uf den sontag ajs man singt
Mai 18 in der hilger kirchen jubilate, und ob er doch niet enqueme, des wir niet enhoffen, so
willen wir dri doch ob got wille uf de zit daselbes zo Franckenford sin. und han darzo 6
geschreben dem coninge van Ungeren as eime marchgraven zo Brandenburg und dem
herzougen van Sassen unsern mitkurfursten und andern fursten geistlich ind werent-
lich graven herren und steden van Duytschen landen, daz sie euch darselbest comen
und daz die stede ire erbere boitschafte bi uns dar senden, herumb, wan wir wol wissen
daz uch undergang des cristenglauben und dez ^ reichs leit ind betroebnisse were , lo
bidden wir uch mit ganzem fleiÜe ind ernste, daz y- uwerer eirber«» frunde uf den vur-
genanten dach geen Franckenford wuUet schicken , de groisse noit und sachen helfen
zo bestellen, und darzu zo raiden daz den in ziden wederstanden werde, und wa des nit
engeschicht, so ist sich wail und genzlich zo versien, daz dem reiche uns ind uch selber
und andern und der gemeinen kristenheid sulch übel ind unrat ufferstain werde, den i5
^^y hemamails nit si wederstand zo dein, uwere entwert* herup schribet uns widder bi desem
Ftbr. 17 boden. datum Bopardie die 17 mensis februarii anno domini etc. 97.
C. Frankfartisches Geleite zu dem Tag daselbst.
{i89T\ 252. Kv/rköhi Kurtrier Kurpfalz an Frankfurt, beglatibigen Ritter Tham Knebel zur Unter-
Febr. 18 Jiajidlung wegen des von der Stadt zu gewährenden Geleites. [1397] Febr. 18 Boppard. lo
Au9 Frankf, St. A. Imperatores i, 96 or. eh. Ut. cL c. 8 iig, in verto tmpr., glekhz. Kanzleibemerhing
innen unten ^egistrata.
coli. ib. Wahltagsacta i, i' nr. i cop. eh. eotiev.
Gedruckt Lerener Franckf. Chron. i, 827 und Janssen Frankf. Reiehskorresp. i, 89 nr. 104.
Fridericus Coloniensis Wernherus Treverensis archiepiscopi ac Rupertus senior ss
comes Palatinus Reni etc. sacri imperii principes electores.
Lieben fründe. wan wir mitsampt andere unsere herren und mitkurfursten
fCLrsten herren geistlichen und werentlichen und steden zu dem heiligen rijche gehoerich
umb treffliche sache und noitdorfft die heilige kirche daz hejlige Roemsche rijche und
die cristenheidgrosselich antreffende bij ftch zu Franckenford werden züsamenkomen uff so
Mai 18 den dritten sondag nach dem heiligen oesterdage als man singet in der heiligen kirchen
jubilate, so senden wir zu üch den strengen ritter Dam Knebel unsern lieben getrüwen
und frftnd von uns underwijst mit üch umb ejn geleyde zu reden, des wollet jmegentz-
liche gleüben waz er üch zu dieser zijt von unsern wegen in den vftrgenanten Sachen
wirdet vürlegen, und adch also darzü doet als wir üch sonderlich des getrftwen. datum ss
Ftbr. 18 Bopardie die 18 mensis februarii*.
\in verso] Den erberen wisen lüden bürgermeisteren rade
und bürgeren der stede zu Franckeford unsern lieben fründen.
a) A dAz. b) A eirbe nit dem Eaktn.
• nr. fee. den Frankfurter WafUtageacta vor unsrer nr. 958. 40
* Das Jahr ergibt eich aue der Stellung du Stücks in »
G. Frankfurtisches Geleite zu dem Tag daselbst. 441
253. Die Stadt Frankfurt macht bekannt , daß sie allen Reicksständen zum Frankfurter ib97
Tag vom 13 Mai Geleite gegeben hat. 1397 Febr. 24 Frankfurt. ^'^' ^*
A CMS Frankf. St. A. Wabltagsacta /, i** nr. 2 cop. ch, coaev.
B coli ib. Varia 13284403 fol. 196^ nr. 258 cop. eh. coaev.
6 Gedruckt Jameen Frankfurts Kekhskorresp. i, 40 nr. 106 aus Frankf. St. A.
Wir der sch<heiß die burgermeistere scheffen und rat zu Franckinfürd® tftn kunt
allen luden **: wanne die erwirdigen ddrchlAchtigeste und hochgebom herren unsere
gnedige herren die kurfursten mit andern unsern gnedigen herren fursten herren geist-
lichen und werntlichen graven frihen und steden zu dem heiigen riche gehorich züsa-
10 men werdent kommen in des heiigen richs stad bi uns z& Franckinfurd umb der heiigen
kirchen und des heiigen richs treffliche sache und notdorft uf den dritten süntag nach
dem helgen^ oistirdage als mann singit in der heiigen kirchen jubilate, so bekennen wir
erkunde dissis briefes, daz wir den vorgenanten unsern gnedigen herren den kürfürsten
andern försten herren graven frihen und steden, die in des heiigen richs stad bi uns
16 zu Franckinfurd zu dem tage komen werden, sementliche und besundern, und allen den,
die sie mit in, auch sementliche odir besundem, brengen werden, geistlichen und wernt-
lichen, zu lande odir zA wassir gegeben han^ und geben mit dissem briefe ein göt sichir
strag geleide vor allirmenlich, in die vorgenant stad zft kommen, da z& sine als^ lange
sie von disser vorgeschriben sache zu sprechen und zu raden band, und widir von dannen
80 zd riden odir zA faren, ane allerlei argeliste und geverde. auch flehen und biden wir die
obgenanten unsere lieben gnedigen herren, obe imands were in des heiigen richs achte
odir virwisit odir virlantfridt in den ^ lantfridden , odir obe imands umb mort odir dot-
siege zA Franckinfurd* virzalt odir virwisit were, daz uns dann die obgenanten unsere
lieben gnedigen herren darinne gnedeclich virsorgen wuUen, i\f daz wir an eide odir an
85 eren nit geleczt werden, und geben in^ doch daz geleide als vor geschriben stet. und
han des zA erkunde und bekentnisse der vorgenanten stede Franckinfurd ingesigel an
dissen brief tun drAcken. datum anno domini 1397 ipso die Mathie apostoli. Febr. 24
18B7
Mai 13
254. Kurköln Kurtrier Kv/rpfah machen bekannt, daß sie, nachdem Frankfurt ihnen zum lasi
dortigen Tag vom 13 Mai Geleite gegeben hat, wahrend der Zeit ihres Aufenthaltes ^**'*' *'
so daselbst die Stadt bei Unterdrückung von Ruhestörungen unterstützen wollen. 1397
Febr. 27 [Boppard].
A aus Frankf. St. A. Imperator es /, 97 or. eh. lü. pat. c. 8 sig, intus subtw impr., glchz. Kanzleibe-
merkung innen unten ^egittrata.
B coü. ib. Wabltagsacta i, i^ nr. 8 cop. eh. coaev.
35 Regest bei Janssen Frankf. Reichskorresp. i, 40 nr. loe.
Wir von gots gnaden Friderich zA Colne, Wemher zA Trier der heiigen kirchen
ertzbisschofe, und Ruprecht der elter phaltzgrave bij Bin und hertzoge in Beyern, des
heiligen Boemschen riches kArfArsten , dAn kAnt : also als die wisen lute scholtheifi
bArgermeistere scheffen und rait der stat zA Franckford uns ein strak geleidte geben
40 hant zA und uff den tag gen Frankford zu kommen der da sin sal des dritten sontages uai in
a) d nit Sehwtif hier und einmal im folgenden hei diesem Wort, b) B add. etc. c) B heiigen, d) add, B, korr. von
gleh. Hand aus hat. e) ^ ala xweimal. f) auch B hat den , radiert aue dem. g) om. B.
* Vgl Orth Reichsmessen 96 und Anmerkungen über die Reformation der St. Franckfurt s. Forts, ses f.
Dentiche Reichatags-Akten II. ^6
442 Fürsten- und Städte-Tag zu Frankfurt im Mai 1397.
^^7 nach dem heiligen OBtertage als man singit jubilate, bij ein" zA Frankford alfidannbzu
sin und von dannen zu faren, in all der maiß als ir geleitsbrieff uns davon gegeben
innheltet, so bekennen wir orkftnd dis briefes: wer'ez sache daz in der vorgenanten stat
zu Frankford, bynnen der zijt als wir da sin, eynch misshel oder offlaftff erstände^ and
sich erhübe, von wem daz were, daz got verbiede, daz wir ^ jpit den unsem dem rad und s
bürgern zu Frankford bijbestentlich sollen helffen^ weren und nyderlegen als ferr wir
mögen ane argelist und geverde. geben under unsern ingesigel heran gedrücket nach
jg^j Crists geburte drutzehenhündert sybenundnuntzig jare off den dinstag nach sant Mathijs
Febr, »7 dag dcs heiligen aposteln'.
[/«57J 255. Kurköln Kurtrier Kurpfalz an Frankfurt ^ rathen der Stadt von den andern Reich- lo
^* ständen dasselbe Versprechen zu fordern welches sie selbst in nr. 264 gegeben haben.
[1397] Apr. 30 Boppard.
Aus Frankf. St. Ä, Imperatores i, 97' or. eh. iü. clausa c. 8 sig. in verso t'titpr., mit gleichzeitiger Kani-
leibemerkung innen unten Registrata.
coli. ib. Wahltagsacta i, 8» nr. 4 cop. Chart, coaev. ^^
Regest bei Janssen Frankf. Reichskorresp. /, 41 nr. iio aus Frankf. St, A.
Friederich zu Colne, Wemher zu Triere ertzbisschove, und Ruprecht der elter
pfaltzgrave bij Rijne und hertzog in Bejeren.
Bürgermeistere raid und bürgere zu Franckeford. lieben fründe. als wir leste
unser erber boetschafft zu uch geschicket haben, umb uns andern fürsten herren und so
steden, die wir bij^ uns geen Franckeford gebeden han zu komen uff den sondag drij
[1897] Wochen na oesteren, geleyde zu geben, und ir uns daz gelejde gegeben hait, düncket
^'^'^ uns gut und raden in dem besten, daz ir von den fÜrsten herren und steden, die dar
komen werdent, rede und spräche nemet, ob ejncheuffleüffe oder zwejonge sich erhüben
in der zijt als wir alle bij uch syn werden, daz sie dan bij uns und uch verliben und bij- ^
steen suliche uffleüffe und zwejonge njderzülegen und zu saeßen. wan wir in den Sachen
bij uch verliben wollen, als wir uch daz vür han geschrieben, datum Bopardie crastino
Apr. 80 quasimodogeniti*.
[in verso] Den erberen wisen luden bürgermeisteren rade
und bürgern der stede zu Franckeford unsern lieben fründen. ^
a) AB; dagsgen yn in der glHehlauienden nr. 886 towol in Impn'atoret aU fo WaMtagttuUa. b) AB; dagegen alda
in den ähnlielien Urkunden der Frank/. Imperatoree vom 8€ und 80 Jan, 1400, c) AS {und in Frank/. Impera-
* toree i, 106 vom 80 Dee. 1897 entand«) ; entt&ade <n nr. 886 vom 86 Juli 1897 in den Frtml^. Imperatoree {und
enstande iMd. in den WahUageaeta). d) nr, 886 in Imperatoree und Wahltn^/eaeta add, das; wie hier in AB
eo /ehU ee aueh in Frank/. Imperatoree 1, 106 vom 80 Dee. 1897. 96
* Vgl. EinL HL C. — Zu einem Tumiergeleit ein ähnU- ' Der Ort ist aus nr, 868 zu vermuthen, sowie am
ches Versprechen bei Lersner Chronica Franckf, 8, a, nr. 866.
888; Orth Reichsmessen setzt es unbedenklich auf 1867, * Das fehlende Jahr ist durch die Stellung in den Frank-
was aber aus dem dort citierten Lersner doch nicht furter WahUagsacta gesichert.
xicher ist.
4»
G. Frankftiriisches Geleite zu dem Tag daselbst 443
256. Aufzeichnung über den Inhalt des von den andern (». nr. 254 und 255) Reichsständen us$7
abzulegenden Versprechens, f4397 zwischen Apr. 30 und Mai 13 Frankfurt.] '^^
und
A au9 Frankf. St. A, Imperatores i, JOi Archwnota {oder Concept) auf Papier, daher von uns in der ^"' ^*1
Orthographie det Abdrucks nicht <Us Original behandelt; glchz, Kanzleibemerkung innen unten
5 V^egistraXa. Der Schweif am ersten FranckenAird nicht berücksichtigt.
B coli. ib. Wahltagsakta i, 8* nr. 9 cop. cKarU coaev.
Gedruckt bei Janssen Frankf. Reichskorresp. i, 42 f. nr. na aus B.
Nota, also ist andern* forsten graven herren etc. geleide gegebin, so han sie auch
widdirumb des radsfrunden" das geleide also globit^ zu halden.
10 Zu wissen si : also als^ die erwirdigen erluchten hochgeborn fdrsten unser gnedigen
herren die erzbischof von Collen und von Triere und herczoge Kuprecht der eltir von
Beiern zu in gein Franckenfurd zu kommen virbodet und virschriben han andere ire
midekürffirsten forsten graven frihen herren und stede z& dem heiigen riche gehörig
umb treffeliche sache und notdorft die heiigen kirchen daz heiige Romische riche und
15 die cristenheid großlich antreffende, wer' es nü daz einch missehel odir üflaftf erstünde
odir sich erhübe, von wem daz were, daz got virbiede, daz sollen die^ korf&rsten forsten
herren und stede iglichir vür sich und alle die sinen redden und globen mit den iren bi
den rad und bürger zu Franckenford zu kommen und in bibestentlich daz helfen zu
weren und niderlegen als verre sie ummer mögen, alse dicke des noit geschieht, ane alle
so argeliste und geverde; und auch daz nimand werte odir werke tu odir briefe lese odir
scheldunge tft die andern luden zu libe odir eren treffen, ez si danne daz sie® iz vor mit
den burgermeistem und rade zft Franckford ußgetragen haben daz is ir wille und vir-
hengniß si.
257. Köln^ an Frankfurt^ bittet um Geleite zum Frankfurter Tag vom 13 Mai, [tasT]
95 . [1397] Mai 5 Köln. ^«< ^
Aus Frankf. St. A. Wahltagsacta i, 5* nr. le cop. eh. coaev. mit der Adresse als üeberschrift.
Erwähnt bei Janssen Frankf, Reichskorresp. i,44nr. iie nt. *
Sunderlingen guede vründe. wir han wille nü zu desen ziden unse frünt heen
gen Franckenford zo schicken, biden wir uch darumb mit alre früntschaft; ind flisse,
ao dat ir si binnen urre stad ind motgen^ wilt geleiden, also dat si da bynnen vür alremal-
lich sin mögen velich. ind wilt uns des uren offenn geleitzbriff mit desem unsem boden
herafischicken, as wir uch zogetruwen. datum sabbato post dominicamquasimodogeniti'. uats
Prudentibus viris magistris opidano- ^ . , .. . i ^ i
,.. ^ ,., .j.-nii/. Burgermeistere rait md andere bürgere
rum scabmis et consulibus opidi Franckfor- ° j x j /^ i
, . . . ^. . j-i X« der stad van Coelne.
36 densis amicis nostris smcere dilectis.
*) det nds fhmden add* B, om. A. b] B glabit. ^)inA vorletzt, au« B ergätut, d) ttdd, B, <m. A. e) add. B,
on, A. f) He; ocUr wärt riehHger »u trewntn motg enwilt f <U« Bedeutung det Worte finde ich nicht.
■ Andere Fürsten, nemlich abgesehen von den bereits 257) Wetzlar {nr. 258) Mainz (nr. 2ei) ihr Geleite erhielten
in nr. 254 gen. Kurfürsten. -^Die Stellung in den Wahl- auf ihre Bitten, obschon besondere Briefe darüber sich
40 tagsacta ergibt das Jahr; nr. 255 geht zeitHch voraus, der nicht gefunden haben.
Anfang des Tags ist auf is Mai bestimmt; also zwischen * Das fehlende Jahr ist durch die Stellung im Codex
80 April und 18 Mai tssi. gesichert,
* Es ist nicht zu bezweifeln, daß die Städte Köln (nr.
444 Fürsten- und Städte-Tag zu FrankAirt im Mai 1397.
1/Ä97] 258. Wetzlar an Frankfurt, bittet um Geleite zum Frankfurter Tag vom 13 Mai.
Main
[1397] Mai 11 Wetzlar.
Aus Frankf. St. A. Wahltagsacta l, ö^-cnr. 18 cop, chart. coaev. mit der Adrette alt Uebertchrifl.
Erwähnt bei Jantten Frankf. Reiclitkorretp. t, 44 nr. ii$ nU *
Unsern dinst vor entboden. ersamen Heben frunde. die erwirdige in gote vadere s
und herren und der hochgeborn her^ Fryderich und her Wernhir erzbischofe zu Colne
und zu Dryre und her Rupracht der elter palczgrave bi Ryne und herzöge in Beyern,
des heiigen Romeschen richs corfursten, hant uns geschriben, daz wir unser fründe
[/5Ö7] wollen schicken gein Franckenford, daz sie da sin uf den dritten süntag nach dem heil-
^^ '* ff cn ostirdage. des bidden wir uwere ersamen vursichtikeid dinstlich mit flisse , daz ir lo
unsern frunden , die darzü kommen werdent, bi uch in uwir stad und widir daruß gut
strack geleide geben woUent, unser noit und gebrestlichkeid alda zA oftgen und rat darzü
zu nemen. uwir ersamen wißheid biden wir, uch gutliche herzft bewisen und tun, als wir
uch gleuben und getruwen. daz wollen wir zu allen ziden gerne virdienen. uwir frunt-
lichen antworte biden wir virschriben bi disem geinwortigen boden. datum nostro sub i5
Mfuu secreto feria sexta ante dominicam jubilate *.
Den ersamen wisen luden burgermeistern scheffen ^^^ ^^^ ^^^ ^^^
und rade der stad zu Franckinfurd unsern lieben besün- ^^ Wetzflar.
dern fründen debet.
Itaili
11397] 259. Adolff Graf ZU Waldegke und Engilhracht Graf zu Zieginhain^ und zu Nidde an Frank- so
fürt, bitten um Geleite zum Frankfurter Tag vom 13 Mai. [1397] Mai 12 Nidda.
Frankf. St. A. Imperatores /, 99 or. eh. Ht. cl c. tig. in verto impr., gleichzeitige Bemerktmg innen
ttnten hegittrata : da die Kurfür tten unt bei euch zu Franckford geheitcht haben, begehren wir v<m
euch Geleite für unt und untere Freunde, die wir mit unt dar bringen, und tchriftliche Antwort,
darauf wir unt verlatten können s dat. tabb. a.Jubil.* Nidde. S5
Dattelbe ib. Wahltagsacta /, ff- nr. 19 cop, chart.
Erwähnt bei Jantten Frankf. Reichtkorretp. i, 44 nr. lie ni. ♦
[mn 260. Ulrich Herr zu Hanau an Frankfurt , bittet für die Grafen Adolf zu Waldeck wnd
^"*^* Engelbrecht zu Ziegenhain und Nidda um Geleite zum Frankfurter Tag vom 13
Mai. [1397'] Mai 13 [Nidda]. so
Aut Frankf. St. A. Wahltagsacta i, e» nr. 20 cop. chart. coaev.
Vgl. die Notiz in Jantten Frankf. Reichtkorretp. i, 44 nr. ne nt. ♦
Ulrich herre zft Hanauwe.
Unsern fruntlichen grüz zuvor, lieben frunde. also als unser swagir der grave
von Waldegk und von Ziegenhayn umb geleide uch geschriben hatte *, und ir in geant- u
wurt hat^ ir woUit in ein stragk geleide geben als andern herren , biden wir und begem
von Äch daz ir in ein geleide geben woUit und in des uwem offen brief mit dissem boden
schicken wuUit. tut herzu als wir uch besundir gleuben. under unserm ingesigel uf
Mai 18 den Buntag nach sant Pancracien tag.
Den ersamen wisen luden burgermeistern und rat der stad 40
zt Franckinfurd unsern besundern guden fründen dari debet litera®.
a) Imperatorea Zieglnh. , ergänzt au9 Wahltagioeta. b) über a ein punktariigee Zeichen , b&t f hll J c)dae abgekSbnU
debet litera Ut wol tveifelloe, dae vorausgehende vfol mit überetrichene d habe ich durch darf gegeben , vgl. nr, 968.
« Dat fehlende Jahr ergibt tich aut der Stelhing im Codex. • Die Stellung im Codex ergibt dat fehlende Jahr, nr.
* Dat fehlende Jahr ergibt tich aut der Stellung in den »8S hai 1897 und beweitt vollends, ebento nr. »64. ^
Wahllagtakta, und aut den vollständig datierten nr. 294 '* nr. 969; die im Text erwähnte Antwort FrankfurTe
und 966, vgl. nr. 960. f^^'
G. FrankAirtisches Geleite zu dem Tag daselbst. 445
261. Mainz an Frankfurt, bittet um Odeite zum Frankfurter Tag vom 13 Mai. {issi]
[1397] Mai 13 Mainz. ^"' ''
Au» Frank f. St. Ä. Wahltagsacta /, 5* nr. 17 cop. charU coaev, mit der Adresse als Ueberschrift.
Erwähnt bei Janssen Frankfurts Reichskorresp. i, 44 nr. tie nt. * ebendaher.
5 Unsem fruntlichen dinst und waz wir liebes virmogen zfivor. ersamenwisen besun-
dern lieben frftnde. als wir uch geschriben und gebeden hatten uns virschriben lassen
zu wissen obe unsere bürgere die zu uch wandern werdent geleide bi uch haben und ien
auch geleide geben woltent, des ir uns doch kein antworte hant lassen wissin , und want
wir unsere fründe unsers ratzszü der grossirsamenünge unser ^ herren der furstengraven
10 herren und stete, die bi uch züsamen komment, meinen zu schicken, want wir auch
darzü virbotschaft sin : dovon biten wir uwere ersamen wißheid mit ganzem flißigem
ernste, daz ir unsern fründen, die wir darzft schicken werdent, und den iren und auch
andern unsern burgern und biwoneren, die iczunt bi uch in uwer stad sint und die auch
zft uch und von uch die zit als die fursten graven herren und stete bi uch sint wandern
15 werdent, ein strack geleide bi uch in uwere stad und widir daruß geben woUent, üf daz
unsere fr&nde unsere bürgere und biwonere zu uch und von uch desto sichir wandern
mögen, und lasset uns des uwir virschriben antworte mit dissem boden widir [/^7]
wissin. datum die dominica qua cantatur jubilate*. ^'^ ^*
Den ersamen wisen burgermeistern und rade Bürgermeisterei' und rad
80 zA Franckenfurd unsern besundern lieben fründen. zd Mencze.
262. Frankfurt an Herzog Leopold IV von Oesterreich: er steht im Geleite wie die drei t99f
Kurfürsten , sobald er sich schriftlich verpflichtet wie sie in nr. 254 gethan, 1397 Mai ^"* ^
13 Frankfurt.
A aus Frankf. St, A. Wahltagsacta i, 2^ nr. 7 cop. chart. coaev., einzelne Abkürzungen von unsicherer
55 Auflösung sind im Druck durch Kursive angedeutet.
Dem erluchtigen hochgebom fursten und herren herzog Lupolt herzogen zft
* Osterich zft Styr zft Eernden zft Elreyn graven zft Tyrol etc. enbieden wir der rat zft
Franckenfurd unsern undirtenigen willigen dinst mit flisse bevor, hochgebomer furste,
liebir gnedigir herre. also als uwere dienere^ und die uwern an uns gesonnen han von
sogeleids wegen uwern fftrstlichcn gnaden zft geben, gnediger furste, des han wir den
erwirdigen erluchtigen und hochgeborn fursten unsern gnedigen herren den erzbischofen
zft Colne und zft Trier« und herzog Ruprecht dem eitern und andern kftrfursten fursten
herren geistlichen und wemtlichen graven frihen und steden zft dem heiigen riebe gehö-
rig als die iczund herkommen ein gftt sichir stracke geleide gegeben nach lüde der stede
56 Franckinfurd besiegilten briefis den sie von uns inne han. darftf die vorgenanten unsere
gnedigen herren die drie kurfursten uns iren besigelten brief^ gegeben han ftf die forme,
als uwern fürstlichen gnaden wir des auch ein notein hiemide senden, uns in der forme
einen brief besiegelt zft senden, und wann uwir gnade uns den brief nach lüde der notein
besigilt sendit, so steet uwir gnade mit uwern fursten graven herren und den uwern, und
40 die ir mit uch brengende werdet, in dem geleide glich den vorgenanten unsern herren
a) gemäß der Mkürtung eigetUUeh nnsen. b) abgekürzt , burgenneistcrt e) abgekürstf uwer dienert nach nr. 967
ist et wol Plural, d) hineinkfnrigiert , jedenfall$ von gleichseitiger, vtol dtreelben Hand,
* Das Jahr ergibt sieh aus der Stellung des Stücks im Codex.
Maiia
44g Fürsten- und Städte-Tag zu FrankAirt im Mai 1397.
iB$7 den drien kArf&rsten. geben undir der stede Franckenfurd ingesigel des Bftntagea als
mann in der heiigen kirchen singit jubilate anno 97.
Audita a domino Rudolffo de Sasainhusen Bchultheifi^ et Wolffo ejns fratre, et Gil-
berte Rietesel capitaneo, Jacobe Weiben, Johanne Frosch , Heilman von Spir«, Johanne
Elobelauch, Johanne de Holczhftsen^, Arnold z&Lichtenstem, Heinrich von Holczhftsen, s
Jacobe de Bomerl^heim^ Johanne Eempe, Jacobe Herdan Hermanne Burggraven et
Diele Monthaburen proconsulibus^, anno ut supra.
1897 263. Herzog Leopold IV von Oesterreich macht bekannt, daß er ein Versprechen abgelegt
hat nach Art von nr, 254 und 256 K 1397 Mai 14 Frankfurt.
Mai u
A au« Frankf. St. A, Imperatores i, 100 or. eh. lit. pat, c. iig. in veno impr,, gleichjgeilige KanzUibe' lo
merkung innen unten Registrata.
B coli ib. Wahltagsacta i, 8* nr. 8 cop» chart, eooet;.
Begeet bei Janssen Frankf. Beichskorresp. J, 44 nr. 116 aus Frankf. St. A.
Wir Leupolt von gots gnaden hertzog ze Osterreich ze Steyr ze Eernden und ze
Erain graf ze Tyrol etc. tun kunt : als des heiligen Römischen richs kürfärsten wir 15
andere forsten geistliche und weltliche grafen fryen herren und stett, die zu demselben^
heiligen riebe gehörent, yetzund her gen Frankenfurt zesamenkömen von grosser und
trefflicher sach wegen der heiligen kirchen und des obgenanten Römischen richs, und
als uns die ersamen wysen unser besunder lieben der schultheizz die burgermeister
scheffen und der rat daselbsgeleitund sichrung hergegeben habentnach ItLt und begrif-M.
fung irs besigelts briefs den sy darumb habent gegeben , also haben wir gelobt und ver-
heissen by unsern fürstlichen gnaden : ob das were daz in der vorgenanten stat, inner
der zit und wir da yetzund bliblich sien , dheynerley misshelung oder uflouff erstünde^
oder sich erhdbe, von wem das beschehe, daz wir denn den egenanten dem rate und den
burgern ze Frankenfurt bygestendig und hilflich sein wellen mit allen den unsern söliche tf
ufloüffe und misshelung ze weren und nach allem unserm vermügen niderzelegen, als
dike des not geschieht', an geverde. mit urchund ditz briefs, geben ze Frankenfort
Mai 14 an montag nach Pangratii martyris anno nonagesimo septimo.
Dominus dux per magistrum camere^
et alios con^üiarios. so
1897 264. Frankfurt an Ulrich Herren zu Hanau, gibt den Greven Adolf zu Waldeck und Engel-
*«* ^* brecht zu Ziegenhain und Nidda zum Frankf. Tag v. 13 Mai Geleite unter der Be-
dingung des Gegenversprechens nach Art von nr. 264 [bzw. 256]. 1397 Mai 14 FranJrfurt.
A aus Frankf. St. A. Wahltagsacta /, e^ nr. si cop. ch, coaev. mit der Ueberschrift Hanauwe.
Erwähnt bei Janssen Frankf. Beichskorreep. 1, 44 nr. iie nl. * ^
Unsern dinst zuvor, liebe junghir. als uwir edilkeit uns geschriben hat' von ge-
leids wegen zft geben den edilnherrenjunghemAdolffgravenzfl Waldecke undjunghem
Engilbrecht graven zu Ciegenhein und zA Nyde, des lassen wir uwir edilkeit wissen, das
a) daa Zeichen üJber n in HoleshfiMn «cAeinf heidemal von »päterer Hand, b) A pro com mit Abkürzung durch den
Haken am langen i, pro consilio f Vgl. Kriegk BürgerMW. 804. 889. c) B c^i^ocft dem. d) B onttnndo. e) AB 41t
Mca mit Strich über aUen 8 Buchetahenf wol maglitnun camere.
' Wie erste Anm. zu nr. ses.^ enJthaJien.
> alB • geschieht ist nicht in nr. 264, wol aber in nr. 2se ^ nr. seo.
D. Besuch des Frankfurter Tags. 447
wir in und den iren, als sie zft dissir zit mit in breogen, ein strack geleide geben bi uns '^'
zfl Franckenfurd ane alle geverde, als andern unsern herren den korfursten fursten
herren und steden, nach lüde des briefes den wir unsern herren den korfursten uf dem
Ryne darubir besigilt han gegeben, also, obe in dissir zit einch misshell odir uflauf er-
5 stunden und sich erhübe, von wem daz were, daz dann die yorgenanten ediln herren mit
den iren bi uns und unsere midburgere zft Franckenfurd kommen und uns bibestentlich
daz helfen weren und nidirlegen als yerre sie ummer mögen, als dicke des not geschieht,
ane argelist und geverde, und uns des iren besigilten briff geben in der forme als uns
auch die vorgnanten kftrfursten des iren offen besigilten brief gegeben han. datum feria ^^7
10 secunda post Pancracii anno 97.
Audita a consilio^.
265. Die Grafen Adolf zu Waldeck und Engelbrecht zu Ziegenhain und Nidda an Frank- '^"^
fuH, danken fä/r das Geleite zum Tag vom 13 Mai und geben ein Versprechen nach
Art von nr. 254 und 256\ 1397 Mai 15 [Nidda],
15 Atu Frankf. St. A, Wahltagsacta i, e^ nr, » c(^. ckart. cotiev.
Vgl. die Notiz in Jantien Frankf. Reich$korrup. l, 44 nr. tte nt. *
Adolff graye zA Waldegke, Engilbracht graye zu Ciegenhein und zfl Njde.
Unsern fruntlichen gruz zAyor. ir der rad zA Frangford, lieben frunde. als ir uns
und den unsern , die wir zA dirre zid mit uns gein Frangfurd brengin, ein geleide gegeben
so had nach inhaldAnge des briefes den ir unserme swagir yon Hanauwe darubir gesant
hat *, des danken wir Ach fruntlichen und wollen daz auch gein uch besundern gerne
yirschAlden. ist iz auch daz, binnen dirre zid als wir bi uch zA Franckfurt sin, einichir-
hande ufleAfte missehellAnge odir zweiAnge enstunden, yon weme daz were, daz got
yirhalde , so wollen wir mit den unsern bi uch den rad kommen und uch und uwem
s5 middeburgem bibestentlich sin und uch daz getruwelichen helfen Veren und niddirlegen
als yerre wir immer mögen, als dicke des nod geschieht', an alle argelist und geyerde.
und geben uch des dissin offin brief besigilt mit unserme Adolffis graye zA Waldegke
ingesigil, des wir uns graye Engilbracht mit unserme obgnanten swager nAzAmale ge-
brachen wann wir unser ingesigil nicht haben m Achten, datum ^ anno domini millesimo la»?
•0 300 nonagesimo septimo tercia proxima post dominicam jubilate.
Malis
D. Besuch des Prtnkfarter Tags.
266. Stadt Köln an Kurköln Kurtrier Ku/rpfalz, mU den Frankfurter Tag auf 13 Mai [iB9r\
beschicken, [1397] Merz 2 Köln.
A au* Köln. St. A. lib. cop. 1896. 1397. 1898 fol HS* cop. Chart, coaev.
86 ünsen getruwen underdanegen willigen dienst ind wat wir nA ind zo allen ziden
eren liebsb ind gucz vermögen yurscArev^n. erwerdige in goide yadere ind hogeboirene*^
a) A cons mit Abkürsung durch den Haken am langen s , oonallio f consnllbos 7 b) ^ lieai. o) A hogtholrtnn.
* E€ i$tim wetentHchen dat Vertprechen der s KuT' * nr. »64.
füriten von nr. 254, der Schhut von nr. 9se iit dagegen * Wie zweite Anmerkung zu nr. ses.
40 niehJt mitaufgenommen. * Der Ort ist wakrecheinUch Nidda wie in nr. »59.
Merg»
448 Fürsten- und Städte-Tag zu Frank Airt im Mai 1397.
durluchtige korfursten , gnedige herren. als ir uns nü geschrev^n halt \ we ir of got
[£897] will^ up den snndach as man singt in der hilger kirchen jabilat nü na dem oisterdage
Mai 18 ^'1^ gjj^ 20 Frankenfort umb zo bestellen ind darzo zo raden daz snlgen groessen noeden,
as dem kristengelouven*^ dem heiigen rieh ind der ganzer gemeinen kristenheit anliegende
is, zo in zide wederstanden werde, ind dacz wir darumb unser erbere frunde aldarasdan 5
schicken willen etc. : hain wir sere wal verstanden, ind begeren ure gnaden darup vlis-
ligen weder zo wissen daz wir dis van alme hertzen vre sin, ind han dese Sachen ind
boitschaff usser maessen gerne gehoirt ind vemoimen, ind willen darumb unse vrundeoi
got wil up die vurschreven zit, ir uns geschreven hait, zo Franckenford willenclichen
gerne schicken umb zom besten^ helpen zo raden ind zo doen alz dacz wir vermögen, lo
Men » ind damit si unser herre got mit uch allevege. datum secunda die mensis marcii.
1897 267. Heimzog Leopold IV von Oesterreich an Frankfurt, bittet um Herberge filr 2500 Pferde
^^' auf den dortigen Tag vom 13 Mai. 1397 April 16 Utzisheim.
A au$ Frankf. Sl, A, Wahltagsacta /, 8^ nr. 6 cop, chart. coaev.
Gedruckt Janssen Frankf, Reichskorresp, i, 40 f. nr, 107 aut A. i^
Leupolt' von gots gnaden herzog ze Osterrich etc.
Erbern weisen und besunder lieben, uns habend die hochwirdigen und besunder
lieben frunde die erzbischove von Coln und von Triere und der hochgeborn furste unser
lieber oheim herzog Huprecht der elter etc. des heiigen Romschen richs kurfursten vir-
1897 schreben gebeten und ber&ft zft in gein Franckinfurd in ewr stat auf den sünta^ jubilate t^)
Maii8 jgg kommen von grossir und nemlichir sach wegen der heiigen kirchen des christenglan-
bens und des heiigen Romschen richs; und daz wir auch also mit der hilfe gotes meinen
ze tun. dovon bitten wir ew mit allem fleizz und ernste, daz ir unsern gegewürtigen boden
und dienern in derselben ewerr ^ stad herbdrge gebet und schaffet ze geben auf dritthalb-
tausent pherde an ein soliche gelegenheit der egenanten ewr stad, da unser füirsten graven ^
frihen herren ritter und knechte, die wir daselbishin brengen werden, bi Ans in einer
nehent gesein mAgen, und, ob die egenanten odir andir unser hotten icht bedürfen und
ew umb ichts anrftfen werden, daz ir denn darin® auch t&t als wir ew des sunderlich wol
getrüwen. daran erzeiget ir uns solich gevallnAsse, der wir ew sunderlich gern dankchen
Apr. 16 wellen. geben ze Uczisheim an dem palmtag anno domini etc. nonagesimo septimo. m
[in verso^ Den erbern weisen unsern be-
sunder lieben dem burgermeister und dem Dominus dux.
rat ze Franckenfurd.
a) A wilt. b) A kintengelonvea , das r kann auch b sein» c) A bestaln. d) Ä ewr mit ai^ffalUnd^m Abkünungi-
ueiehen, ähnlich in cUm folgenden gern über gn. e) Ä darim. 35
* nr. »51. Daß untere obenstehende nr. 8ee die Ant- der Adresse,
wort aufnr. 861 wirklich ist, ergibt der Wortlaut der in * Vgl. das Sehr, des Matthias Sobernheim an Wen-
ihr enthaltenen Rekapitulation der Einladung von nr. 851, her ^atzinger v. le Dec. 1400 im 8 Bande der RTA,, wo
daher auch das fehlende Jahr völUg gesichert ist sammt die Ankunft dieses Herzogs erwähnt wird.
D. Besuch des Frankfurter Tags.
449
268. Markgr, Wilhelm I zu Meißen an FrarJcfurty littet um Herberge für 300 Pferde auf iss?
den dort bevorstehenden Tag, 1397 April 17 Dresden. ^^' ^'
Au$ Frankf. St. A, Wahltagsacta /, a* nr, u eop, eh. coaev.
Regeit bei Jantsen Frankf. Reich«korre§p. /, 41 nr. loa ebendaher.
6 Wilhelm margrave zft Missin und lantgrave in Doringen.
Uns6r gdnst zAvor. ersamen wisen lute, besundern lieben, wir bitten uch mit sun-
der lichin flisse, daz ir uns helfet und ratit daz uns herberge bi uch werde zu drienhundert
pferden Af den tag der da bi üch sin sal. und furdert dissen geinwortigen unsern diener
dazfl, daz uns die herbergen beslagen und genomen werden, daz ist uns sundirlichen von
10 uch zA danke. gegeben zd Dresden am dinstage in der martirwoche anno etc. 97.
Den ersamen fromen luten burgermeistern und ratzlftten
zfl Frangkenfurd unsern liben besundern debet^
1897
Apr. 17
a
269. K, Karl VI von Frankreich an Frankfurt, bittet um Herberge für seine Gesandten und [i897]
die Abgeordneten der Universität Paris auf den demnäcJistigen Tag daseibat, [1397] ^^^' *^
16 Aprü 30 Paris.
A aue Frankf. St. A. Wahltagsacta i, 8^ nr. 10 cop. eh. coaev.; nach rex 2 wagerechte Puncte ohne Alinea.
Gedruckt bei Lersner Franckf. Chronica l, a, 82a und bei Janssen Frankf. Reichekorresp. i, 41 f. nr. iii,
bei letzterem aue A, wol auch bei ersterem.
Earolus dei gracia Francorum rex.
80 Amici carissimi. disponentes presencialiter ad illud solenne coUoquium, quod
Franckfordie per venerabiles et egregios sacri imperii electores aliosque quamplures pre-
latos et principes Almanie super facto unionis ecclesie et aliis arduis negociis est in pro-
ximo prout intelleximus celebrandum, nuncios nostros destinare, latorem hunc quem
cemitis cum hiis nostris presentibus duximus premittendum , earundem serie vestras
85 amicicias affectuose rogantes, quatenus dictis nunciis nostris nonnuUisque deputatis uni-
versitatis Parisiensis carissime filie nostre, qui pariter cum eis proficisci^ sunt parati*, de
hospiciis congruentibus pro personis eorum et equis victualibus et aliis necessariis velitis
suismoderatissumptibuscompetenterprovidere, ipsosque nostri contemplacione suscipere
favorabiliter commendatos, et eis tam amicabiliter in cunctis suis agendis subvenire quod
so vobis inde merito teneamur aut vestris' occurrentibus casibus ad similia rependenda, in
hoc nobis non parvam complacenciam prebituri. datum Parisius ultima die aprilis^
Magistris civium et consulibus civitatis
Franckfordiensis amicis nostris carissimis.
[1397]
Apr. 80
Gk)ntier ^
85
a) Ut mit der gewßhnUchen Abkürzung die$e$ Worte gegeben, tu ergänzen iet dari litera; m einem or. nb. de» Frank'
furter 8t, A. Imperatores i, 72 heißt entsprechend die Adresse auf der Rückseite Demme bargermeyitor und
demme rade aa Frankinfürt lal dirre biif. Vgl. nr. 260. b) A profiscitl. c) konnte fast auch Qencior geleseti
werden, heifit aber gewiss Gontier, so lesen auch Lersner und Janssen.
* Auf diese frühere Gesandtschaft als die erste scheint
auch das Schreiben der Universität Paris vom 26 April
40 1400 im nächsten Band hinzuweisen : jam dudum semel.
Das Jahr fehlt, das Stück steht im Codex stoischen lauter
Stücken von 1897, dieses Jahr haben auch Lersner und
Janssen angenommen.
* Zu verbinden vobis aut vestris {den Eurigen).
45 ' /m Frankfurter St. A. Reichstagsakten s nr. 72 fin-
det sidi die nachfolgende auf Papier geschriebene lieber'
Dentsohe RelehttagB-Akten II.
Setzung des Stücks, offenbar in der Frankfurter Kanzlei
verfertigt und recht ungeschickt, sie sieht unrichtig bei
Sachen von 1446, Schrift und Papier weisen auf 14 Jahrh.
ex. oder 16 Jahrh. in. hin ; Karolus von gots gnaden konig
zfl Franckenrich [ms. Franckemrich]. allirliebsten fninde.
zjl dem hochwirdigen gespreche, daz zfl Franckenftird
von den erwirdigen und edeln des heilgin richs erwellern
und von andern viel prelaten und fflrsten zfl Dutschen
landen ubir geschieht einungen der cristenheid [ms. d
57
I
450
Fürsten- und Städte-Tag zu Frankfurt im Mai 1397.
1807 270. K. Wenzel an Frankfurt, leglaitbigt Borziwoi von Swinar hei der Stadt, 1397 April 30
Apr. 80 -Tk
Frag.
A aus Frank f. St, A. Imperatores i, 98 or. eh. Ut, clausa c. sig, in veno impr,, gleichz. KanzUibe-
m&rkung innen urUen hegislrata.
B coli tfr. Wahltagsacta i, 6* nr. 15 cop. chart. coaev. ü
Regest bei Janssen Frankf, Reichskorresp, i, 4t nr. 109 aus Frankf, St. A,
Wenczlaw von gotes gnaden Römischer kunig zu allen czeiten merer des reichs
und kunig zu Beheim.
Liben getrewen. ewern brive *, den ir uns gesant habt von wegen des tages, den
unsre und des heiligen reichs kurfursten fursten herren und stete bey euch iczunt kurcz- lo
liehen leisten suUen, haben wir wol vorstanden; und versteen nicht anders an euch denn
grosse übe und trewe, die ir uns erczeigt habt, und dorumb senden wir zu euch den edlen
Borziwoien von Swinar^ hauptman in Beyern und lantfogt in Eisassen unsem rate und
liben getrewen umb die und andere sachen unser meynunge mit euch zu reden eigent-
lichen underweiste, und begern von euch mit gantzem ernste und fleisse, was er euch lo
von unsem wegen sagen wirdet, daz ir im des genczlichen gelawbet als uns selber, ge-
^3P7 ben zu Frage an sand Fhilippi und Jacobi abende unserr^ reiche des Behemischen in dem
Apr. 80 34 und des Romischen in dem 21 jaren.
{in v^86\ Dem burgermeister rate und ^^ relacionem Sigismundi subcamerarii«
burgern gemeinlichen der stat zu Franken- Franciscus canonicus Pragensis. "
fürt unsem und des reichs liben getrewen.
[iÄ57] 271. FfaXzgr. Ruprecht III an Frankfurt, bittet für sich und seinen Vater Pfalzgr. Ru-
precht II zum bevorstehenden Tage die herkömmliche Holzlieferung beim Deutschor-
denskommentur zu besorgen, [1397] Mai 3 Oppenheim.
Aus Frankf. St. A, Wahltagsacta i, 2' nr. 6 cap. chart. coaev.
Regest bei Janssen Frankf. R, K. i, 48 nr, 114 mit einem wörtlichen Abdruck der Hauptstelle, ebendaher.
23
Von uns herzog Ruprecht dem jungern.
Unsem fruntlichen grüz bevor, ersame wise gute frAnde. als ir wol wißind daz
unser lieber herre und vatter und wir iczdnd geen Franckfort zum tage kommend werden,
und auch nit wissen wanne wir dannen riten, biten wir uch mit fliß, daz ir mit dem co ::o
metCbr zu Franckfort redent und schaffent daz er uns die obgenant zit holz gnftg bestelle
und duwe fdirenals von alters herkommen ist. und dftnt darzü als wir uch fifetruwen,
Mai 8 wand wir uns darüf virlaßen. datum Oppenheim feria quinta post quasimodogeniti*.
Den ersamen wisen unsern besundern frdnden burger-
meistern und rade der stat zt Franckfort. ss
a) A mit Haken , doch eehnerlieh Swinftre ; B mit SdiU^e. b) A uiuery mit Äbkünung. c) mit etwa» ouffäOender
Abkürzung de» min A und B.
mit Schweif, cristenheide f] und andere heftige geschefte
zÜneste ist zu begeende, als wir virstanden han, wir
geinworteclich schickende sia unser boden z& senden,
dissen boden, den ir sehet, mit dissen unsern geinwur-
tigen wir vflrsenden in denselben Sachen, uwer frunt-
schaft ernstlich begierlich biedende, daz ir den genanten
uDsern boden und den, die da bescheiden sin yon der
universiteten zu Parüs unser allirliebsten dochter, die
auch mit in bereit sin notz zu schicken, von beqwemlichin
herbÜrgen für ire personen und pherde zu lebin und an-
ders ire notdorft meßlich [ms. nießlichf für das andere
spricht der lateinische Text] zeruuge beqwemlich f&rseliin,
und sie umb unser behegelichkeld willen gunstUch en-
folhen nemen , und in als fruntlich in allin iren sachin, 4:>
als sie zu schickende werden han, zu hülfe kommen, daz
wir davon billich schuldig sin uch und uwern zukommen-
den sachin in glicheniß zu t&nde, in dem ir uns nit klein
behelichkcit erbiedende sit. gebin zA Parijs des lesten
tages des apryllis. a3
* Ist auch in nr. 274 erwähnt.
* Nach der Stellung im Codex ist das Jahr wol siäter.
O. Besuch des Frankfurter Tags. 451
272. Verzeichnis der auf dem Frankfurter Tag vom 13 Mai 1397 anwesenden Städtehoten. t'^*^
[1397 c. Mai 13 Frankfurt.] ''^"''''^
Aui Frank f. St. A. Wahltagsacta i, 7« nr. 24 cop. ch, cofiev,, gehört vielleicht mit unerer nr, 275 zwam-
men auf welche das Stück im Codex folgte doch kann man auch abtrennen wie ich gelhan habe,
5 Jamten hcU beide zusammengelaisen. Franckinfurd hat zweimal das geschwänzte d, Wormß ein
wol überflÜMige» Zeichen das ich doch durch e anerkennen wolüe.
Gedruckt Janssen Frank f, Beichskorreep, l, 44 sub nr. ii7; wir ha^en wie er die vielen Alinea! s der
Vorlage zweckmäßig vermieden , indem dort jede Stadt ihre eigne Zeile hat.
Nota, dissir stede fründe sin iczünt uf dissem tage zft Franckinfurd gewest : item
10 Basel, item Wißenburgh, item Spire, item Wormße, item Straspurg, item Mencze, item
Colne, item Ayche, item Nftrenberg, item' AÄspörg, item Ulme, item Nordelingen, item
Eßlingen, item Wyle, item Geilnhusen, item Friedeberg, item Weezfiar, item Franckin-
förd.
273. Aufzeichnung über den Besuch des Frankfurter Tags vom 13 Mai 1397. [Nach 1397 l^ach
15 c. Mai 19 s. l.].
13$?
L aus Limburger Chronik des Johannes, ed. Rössel Wiesbaden iseo in den Annalen des Vereins für
Nassauische Alterthumskunde und Geschichtsforschung Band e Heft 8pag.60&-606 {Shparatausg.
p. 97-99), vgl. Lorenz Gesch.- Quellen S870p. 9S.
H coli. Chr. Limb, hei Hontheim Prodr. iiii-iii2, scheint dieselbe ursprüngliche Aufzeichnung vor
20 sich gehabt zu haben wie L, nur in etwtu anderer Redaktion, s. die Varianten. Vgl. Vorwort Ros-
sete zu seiner Ausg. der Limb. Chr. pag, VU.
Anno 1397 da kamen die fürsten von Teutschland^ gen Franckfurt, und hatten
einen grosen rat und consilium, und überkamen eines landfriden*. und lagen da bei
acht tag^* mit groser kost und herrligkeit. mit namen so hatte der Romische keiser und
s5 konig zu Beheim genant Wenccslaus sein gewalt dahin gesandt, und in disser zeit wai*en
zwen bischof erwelet zuMentz als vor geschrieben steht', und hatten da keine müge^\
und was da herr Friderich von Saarwerden erzbischof zu Coln, Werner von Falckenstein
erzbischof zu Trier, der bischof zu Wirtzburgk, von Babenberg, zu Speier, und andere
viel mer pfaffen fttrsten herm , und herzöge Ruprecht von Beiern pfalzgraf bei Rein ,
30 herzöge** Steffan herzog Wilhelm herzog Clemme und herzog Heinrich herzogen zu
Beierland^, herzog Lupolt von Osterreich, der lag da mit groser herrligkeit, also daß er
tete rufen : wer da wolt essen trinken und seinen pferden fuder haben umb gott und umb
ere, der enkeme zu seinem hoff, und gab er alle tag bei viertausend pferden fuder. auch
war da landgraf Herman zu Hessen mer dann mit fünfhundert pferden. auch waren da
85 die markgraffen von Meissen markgraff Friederich und markgraf Jörg und hatten bei
zwölfhundert pferd, herzog Otto von Braunschweig, der markgraf von Baden, und der
burggraf von Nürnberg*^, also daß der herzogen und ftirsten da waren zwei und dreissig.
item des konigs^ rät von Franckreich, graf Philips graf Johann grafHeintz von Nassau w,
a) H in der mei-zeit des Jkn 1897 kamen zusammen %. Fr. die cbur- and ftirsten Tentiehen lants. b) J7iel lagen
40 da bei ein 8 tag lang, e) H add. nocbbnlf. d) am SehluM im Druel^Mervtneiehnis iitda§ e am Ende de*
Worte» beigefügt, denn »tatt Z. 6 ▼. o. »oUte et dort wol keißen Z. 7 v. o. e) B odd. vettern nnd gebrudem.
f) H add, nnd andere mehr, g) H add. geiante und.
* Dieß iet ein Irrthum, der Landfriede kommt im SepL konnte,, s. nr. 2ie und 276. Die Aufzeichnung selbst ist
1897 zu Nürnberg, zu Frankfurt erst 1398 im Januar vor. also frühestens nach c is Mai 1897 gemacht.
45 * Damit stimmt, daß der Tag auf iß Mai auMgeschrie- ' In obiger Chronik pag. 97; es ist Johann II von
ben war und Frankfurt schon am 28 Mai den zwei Städten Nassau 1897 Jan. 24 '1419 Sept. 28 und Jofrid von Lei'
Kohnar und Mülhaueen den Abschied demselben mitthälen ningen der nie in Besitz kam.
452
Fürsten- und Städte-Tag zu Frankfürt im Mai 1397.
(Kach graf Eberhard Dither und Johann zu Catzenelnbogen , graf Günther Heinrich und Johann
eMails] ^^^ Schwartzenberg, graf Simon von Sponheim, Johann herr zuLimpurg, graf Adolf von
Dietz^, graf Otto von Solms. disse grafen und herren alle zu nennen were zu viel; dann
die summa von den grafen und herren trift sich höher dann an anderthalbhundert und
1897 beschieden ein andern tag wider gen Franckfurt uf sunt Jacobs tag nechstkommend'. a
*^~'''^ auch waren da dreizehenhundert ritter^ und dreitausent siebenhundert edelenknecht^.
sodann waren da vierhundert und fünfzig vornemer leut, sodann spileut pfeifer trommeter
Sprecher und farenschuler^*.
E. Beschlfisse des Frankfnrter Tags and deren AnsfähroDg.
[tao7] 274. Frankfurt an K. Wenzel ^ von der Lage der Dinge vor dem Frankfurter Tag : Noth- io
wendigkeit persönlichen Erscheinens des Königs in Deutschland. [1397] Med S
[Frankfurt].
Aus Frank f. Si. Ä. Wahltagsacta i foL 4^-6' nr. 14 cop, ch, coaev,, mü der Uebartehriß domlDo regi
Romanoruzn; die Worte Audita — anno 97 etwat tiefer cUs im Abdruck,
Gedruckt Janseen Frankf. R, K. i, 43 nr. 116 ebendaher, i^
Uwern allirdurchluchtigsten königlichen gnaden embieten® wir unsern schuldigen
undirtenigen willigen demutigen dinst mit ganzen tr&wen bereit, allerdurchluchtigister
furste, lieber gnediger herre. als uwern königlichen gnaden wir vor geschrieben* han
von zük&nft unsere*^ herren der korfursten fursten herren und stede gein Franckenfurd
[13971 uf den süntag als man singit jubilate, darumb ein teil unsere herren der korfursten uf ^o
ifaii<i ^jgjjj Eine uns botschaft^ getann han : des han wir icztind unsere erbern botschaft hie zft
Franckenfurd gehabt bi dem ediln herren hern Philips herren zft Falkenstein und zu
Minczenberg, in zA biden, obe er icht wissen kftnde odir sich virsehe wie sich die sache
anlegende werden, des han uns dieselben unsere fründe und botschaft wider gesagit, wie
in der vorgenant edil herre geentwort habe, er virsehe sich, als er virnommen habe : wer' v^
es daz üwir königliche gnade herußkommende wurde, so hoffe er, daz dann alle sache
sich gnedeclich zA friden und gnaden kerende wurden, als er uwern königlichen wirde-
keiden iczunt darumb volleclichir und eigentlichir virschribe. und uwern königlichen
gnaden tun wir diß zu wissen in schuldigir ganzir dinstberkeid. dann waz wir wisten daz
uwern königlichen gnaden und dem heiigen riebe dinstlichen were, daz teden wir allzit so
[1397] ™^^ willen gerne als billich ist. geben des dinstdages nach des heiigen crAces tage
^ais invencionis.
«
Audita a conailio et eciam specialiter a Gil- Von uns dem rate Awir und des heiigen richs
berto Rietesel et Heinrico Wißen anno 97, stad Franckenfurd uf dem Mein gelegen,
a) H add. und Xanisanwe. b) H add. wollgerastet. c) Wetzlarer Äu»g. v. 1730 edelknecht. d) S vermischt die S5
Angaben dieeee Saite»: darbeneben an farenden Bcboleren fecbtem ipllleaten Sprengern nnd tmmpetem 450
perschonen, e) eod» einbieten, f) eod. nü Abkürzung unsere, g) eod* botschaff.
* Somit bezieht eich die Aufzeichnung selbst nicht auf
obigen Jakobitag sondern auf unsern Jubilatetag. Dem
Autor lag für seine Chronik ohne Zweifel ein Aktenstück
vor wie bei dem Schöffenweisthum von 1874 pag. 61 • 65.
H sagt in obiger Stelle unrichtig uf Jacobi an. 1398. Die
Notizen bei Gebhard Florian Chronica der St, Franckf.
p, 62 gehn wol schließlich auch auf die Limburger Chro-
nik zurück. Der Abdruck in Lersner*s Franckf. Chronica
1, a, 828 ist nach eigner Angabe ebenfalls atu fasti Limp.
pag, 68 genommen, ohne nähere Bezeichnung der Vorlage,
* L bringt im folgenden noch die Erhd>ung des Berm
Philips Herren zu Falckenstein in den Grafenstand als 49
im Mai dieses Jahres von Wenzel zu Frankfurt geschehen;
E nennt den Monat und die Stadt nicht, nimmt aber an et
sei bei diesem gemeinen reichatag gewesen. Allein der
König war ja auf demselben nicht anwesend,
• Dieser Brief scheint nicht mehr vorhanden. Vgl nr, 45
»70, Vielleicht hat man ihn absichtlich verschwinden ktesen.
E. Beschlässe des Vrankfarter Tags und deren Ausführung:
453
275. Abschied zwischen Fürsten und Städten des Frankfurter Tags : nach großer Gesandt- T^w?
Schaft der Fürsten zum König mit Bitte um einen Reichshauptmann sollen zu dem 'j^J ^
netten Tag in Frankfurt auf 25 Juli auch die Städte erscheinen u, s. «?. [1397 «««JW]
zunschen Mai 13 und 22^ Frankfurt,]
0 Äui Frankf, SU A. Wahltagsacta / fol 7« nr, 28 cop. eh. coaev,
Gedmckt Janssen Frankf, R. K, i, 44 nr, in ebendaher.
Ez sint der siede frunde, die iczunt Af dissem tage zu Franckenfurd gewest sint,
von unsern herren den korfursten andern fursten und herren, die auch uf demselben tage
waren, gescheiden : als unser herren die kürfürsten andir fursten und herren vorgenant
loire grosse erbere botschaft zu unserm herren dem konige schicken' und enbieden wollend
daz er umb grosse notdorft und gebresten willen einen heubtman seczen und geben wuUe
der von des heiigen richs wegen fride und gnade in den landen mache und bestelle, und
als die korfursten fursten und herren einen andern tag widir gein Franckenfurd zu komen
uf sant Jacobs tag nestkompt gemacht hant : daz der stede frunde uf denselben sant Jacobs [lasr]
15 tag mit macht auch gein Franckinfurt kommen zu demselben tage, unsern herren den •^""**
korfursten fursten und herren ein folleclich antwort zu geben, ob siebi demselben heubt-
man, den unser herre der konig geben wirdit, und unsern herren den korfursten fursten
und herren bliben und bistendig sin wuUen, und, ob daz were daz unser herre der konig
des heubtmans nicht engebe, des unser herren die korfursten andere fursten und herren
20 sinen gnaden doch nit getrüwen, daz doch alsdanne uf dem obgnanten tage zu Francken-
furd unser herren die korfursten fursten herren und stede mit ein zfi raden werden und
ubirkommen mögen, alsdann fridde und gnade und alle Sachen, die notdorftig sin, fur-
basser zu dem besten zA versorgen und zu bestellen.
276. Frankfurt an Kolmar Mülhausen und Eger, sendet ihnen den Abschied des Frankfurter [i3]97
85 Tags nr. 275. [13]97 Mai 23 [bzw. nach Äfai 25 FrankfuH], ^^*J*
nach
Aue Frankf. St. A. WahlUigsacta i fol, «• nr. 28 cop. eh. coaev. Mai 25
lieget in Janssen Frankf. R. K. /, 46 nr. 119 ebendaher.
Den von Colmar' Molhusen^* Egir* ist in dissir nachgeschriben forme ge-
schriben.
80
a) cod. Melhosen.
* AufJ8 Mai Jubilate ist der Tag bestimmty am 28 Mai
verschickt Frankfurt obigen Abschied bereits (*. nr. 276);
das Jahr ist durch die Stellung im Codex gesichert. Viel-
leicht gehört es mit nr. 272 als Ein Stück zusammen. Da
85 am 22 Mai schon der Woi'tlaut von nr. 288 {Geleüsbrief
zu dem Tag vom 25 Juli) vorliegt j so fällt obige nr. 276
wol noch vor 22 Mai oder spätestens auf diesen Tag.
* Vgl. nr. 277 und 278. Der Inhalt der BiUe der Ge-
sandtschaft an den König ist also ein ganz anderer als
40 Pdzel Wenzel i, 845 sich zu wissen getraut (er möchte
wider einmal nach Deutschland kommen, wo er seit sechs
Jahren nicht gewesen wäre).
* Kolmar an Frankfurt, bittet, wie Frankfurt kOrzlich
schon ihnenund ihren Freunden zu Schlettstatt mit einem
45 üriefe auf Ersuchen davon Nachricht gegeben habe, ihnen
umgehend zu schreiben von dieser jetzigen Tage und
Läufe wegen bei und um Frankfurt, was sie von den Sa-
chen sicher awa weiter empfunden oder erfahren haben,
das denselben anmuthig sei ihnen zu sagen-, dat. [18] 97
Mai 18 (fer. e p.jubil.). Frankf. St. A. Wahltagsakta i fol
7* nr. 26. — Vgl. nr. 292.
* Mülhausen an Frankfurt : da die Herren des h.
Reichs Kurfürsten und andere Landesherren und auch
des Reichs Städte Jetzt bei euch zusammengekommen sind
zu Verhandlungen deren Gegenstand die Kurfürsten in
ihren Briefen [nr. 251] rühren, und da sie uns auch vir-
bot hatten daß ujir unsere Freunde zu ihnen schicken
sollten, und da dieß doch nicht möglich ist vor Fede wegen
darin wir sind, so bitten wir euch uns zu schreiben, was
euch fügt, wessen die genannten Kurfürsten und Landes-
herren übereinkommen und ob es vor die Städte sei oder
nicht; dat. [18]97 Mai 9 (Mi. n. misericord,). Frankf St.A.
Wahltagsakta i fol 7* nr. 2S.
* Eger an Frankfurt, bittet dringend, daß ihnen Franko
454
Fürsten- und Städte-Tag au Frankflirt im Mai 1397.
[t8]97 ünsern fruntlichen dinst zuvor, ersamen lieben frdnde. als ir uns geschriben hat,
[ftw. ^®8 lassen wir uch wissin, daz unser kerrcn die korfiüirsten andere forsten und herren,
nach als die iczünt von uns gescbeiden sin, andern sieden und uns einen zedil* geschriben
r«W gegeben han, als wir uch des abeschrift hie-inne beslossen senden. datum feria quarta
Utti 28 ante Urbani*anno 97.
Von uns dem rade zu Franckinfurd*.
[1837] 277. Herman Ebner der ältere an Straßburg : Borziwoy's Bericht beim König van dm
Frankfurter Tag und die Mordgeschichte auf Karlstein, Gesandtschaftsreise des Bisch.
Lamprecht von Bamberg und des Markgr, Wilhelm von Meißen zum König, Absicht
des letztem auf 13 Juli in Eger und dann in Nürnberg zu sein, Wirzburger Streit,
[1397''] Juli 5 [Niirnherg].
v>
Aus Siraßb. St A. an der Sani I partie lad. B Tasc; VITI nr. 45 or. eh. Ht, cl. c. tig. in veno impr.-.
durchweg ynder statt unser, wcu im Abdruck verändert wurde.
Gedruckt Wencker Collecta archivi et canc, jura 895 /l, vom und hinten gestutzt, beginnt mit wisseot
do herr Worsibuw zu unserem herren künig kam , schließt mit kurtzlich zu Nüremborg sein etc. i:>
datum am pfintztag Tor Kiliani. {In Wenckeri exe. /, 846* begann es ebenso, und schloß viUeicht
mag es geschehen oder nicht etc. mit nachfolgendem Datum.)
Mein willing untertenigen dinst und alles gftt wevor. genedigen hern. ich dank
euren genaden eftr freüntschaft der schenk^ die ir mir getan habt, dez ich got wol getrau
die fürbas umb eür genad zu verdinen wöll. auch wizzt, liben hern: do her Worsibiir' *«>
zu unserm hern küng kom und zu Frankenfürt gewesen was und im die mer<> seyt von
Frankenfülrt von fursten hern und steten als sich daz verloffen het, do* wesant manunsers
hern küngs rat, all die dorzu gehorten, daz die all ktlmen schölten hintz dem EareLstein
Juni ff an dem andern pfingstag. und do betten sie ratt und unterretten sich' mit einander von
der sach wegen, also ging aus dem rat herzog Hans von Tropaw hofmaister, der her von
sand-Michelssperk, und der von Swanberk, und der von Risenbürk, und gingen in ein
kamem wesünder. und westelten die aussen mit iren dinern , und hissen aus dem rat zu
in gien her Stirnat^ und ainen von Chussennik der Pressla inen het, und den Kreützzer
lankameteür in Hanser® orden, und her Steflfan kamerer'. und do sprach der herzog zu
in : ir hern, ir sejt die die tag und naht unserm hern küng raten daz er niht gen Deützen 3i>
landen schull , und wolt in pringen von dem Romichssen reich, mitt dem zügt der herzog
sein degen und stizz den dreystünt* in her Stirnat. also nam ider den sein, daz sye all
a) mit Schwanz, FrancUnfarde f b) or. mit o über q, §oll tool e Ober e sein xur Btseiahnung d«f> Läng«^ c) Hansen.*
abgekürzt mit dem Haken am langen s.
furt der Fürsten Herren und Städte daselbst Westmge
und ihrer Sache Austragunge, als verre das der gen. Stadt
füglich ist, zu wissen thue und beschreibe j dat. [18]97 Mai
25 (Urbani). Frankf. St. A. Wahltagsakta / fol. 8»nr. 97.
» nr. 375.
' Da der in der vorvorigen Anm. erwähnte Brief Eger' s
vom 26 Mai datiert ist, so muß man annehmen, daß an
diese Stadt zwar geschrieben wurde wie an die 2 andern,
daß man aber in den Wahltagsakta vergaß das spätere
Datum dieser Antwort einzutragen.
^ Das Jahr ist sidier, vgl. die Datierung von nr. 278.
* Wol für Berichterstattung.
* nr, 270.
* Vgl zum folgenden, etwas abweichend, nr, 278.
' Bessere Aufführung der Namen hat nr. 278. Die Ur-
kunde Wenzels vom is Juli ja»7, worin er etilen Ständer* ss
bekannt macht daß die Vier als Verrät/ier und zum war-
nenden Beispiel mit Recht ihr Schieksal erlitten hätten.
nenni Sirnad, Stephan Opoczna, Stephan Poduska, udg
Markold commendor der creucziger; sie ist abgedrudä
bei Pelzet Wenzel 2 Urkk. p. 2ß nr. 184 ea or. arehiv 40
Ratisbon,, also wol aus derselben Vorlage die sich jetzt
befindet im Münch. R. A. 6emeiner*s Nachlaß Materialien
zur Chronik der Stadt Regensburg II 546 or. üwart. iit.
pat. c. sig. in verso impr. Vgl. Pelzet Wenzel 2, 841 f.,
Palacky B. G. 8, a, loi f. 45
* Dreyitend, dreystund, ter, Scherz; Wencker in den
Collecta am Rand forte zu stund zu überflüssiger Emen-
dation.
E. Beschlüsse des Frankfurter Tags und deren Ausführung.
455
vier erstochen wurden« doch lebot* der Hanser** etwoviP zeit dornock also sossen sie auff I ['«*'!
mit^ irem gesind und ritten gen Fern' inn hof. do was unser her der künk. der was niht
pey dem rat gewesen, und kniten für in und sprachen : sie hetten daz getan ^ sagt man,
waz her Stimat selig het in Polan von unsers^ hern küngs wegen, daz hab unser her der
^ kftnk dem herzog Hansen verlihen. so hot unser her der künk dem von Swanberk pürk-
graff gemäht zu Prag. n&n erhub sich mein her von Pobenberk, und wolt zu unserm
hern köng sein mit dem marckgroff von Meichssen von der fursten wegen, die zu Fran-
kenfArt gewesen warn, in potschaft'. do er kom gen Eger, do ward er und der purkgraflf
zu Nurenberk gewar daz die erstochen warn, also kerten sie wider umb. auch was
10 markgroff Jobs von Merhern zu Prag noch dem do daz geschach. do enpot im unser her
der künk, daz er^aüz der stat ritt : er wolt sein stat und sein lant selber wol versehen,
also rait er heraüz. also ist unser her der künk zugefarn und wolt die von Prag niht zu
genoden nemen, sie geben im dann sehstausent schok und all keten niderlegtten und
alle tor derniderlegtten und den turn und die maür gegen der Neuen stat. und hot in alles
IS ir wopen genümen in der Newen stat. so sind der pesten^ wol zwelff auz der Nidrern stat
zu dem markgroffen und den lantzhern geflohen, also sein sie noch in grosen sorgen, wie
ez in gien werd. und ward nie als irr zwichssen unserm hern dem küng und dem mark-
groflfen von Merhern und den lantzhern. auch rett unser her der künk oflenlich : er wol
ie heraüz gen Deützen landen und w6ll sein auff Margerete zu Eger und w611 noch etlichen [iso?]
20 fursten senden* und wöU dornoch kurtzlich zu Nurenberk sein, villeibt mag ez geschechen
oder niht. wizzt auch, daz unser her von Wirtzpürk ein widerwertikeit hot mit sein
steten, der sind zwuundzwaintzzig' die ein verpuntnüss mit einander haben, die doch
geschechen ist mit seinem willen und wort, und ist der stoz dorumb daz er ein zol gesetz
hot, auff ides fuder weins ain gülden, auff idew malter traids vier türnas. und sie seind
25 gar veraint mit einander, und sein auz ider stat zwin zu Wirtzpürk mit vollem gewalt.
und sie hetten^ in umbiegt auff Unser fraün perk. doch ist er dorvonkümen. also reit
mein her von Pobenberk mein her der purkgraff und drey auz unserm rat gen Wirtzpürk,
und wollen dozwichssen reden ob sie ez verrihtten mügen. liben hern. als ir Hans
Hell herabgcsant habt von dez zeugs wegen, loz ich euch wissen, daz man im allen zeug
30 den wir haben, dez er wegert, gesehen hot gelossen und in unterweist hot aigenlich, dez
doch niht gewonlich ist gen niemant zu ton. und wo ich euren genaden möht gedinen,
daz tet ich all gern, geben am pfintztag vor Kilianj.
[in verso] Den erbergen weysen hern pur- Herman Ebner
germaisterunddemratderstatzuStrosspurk. eür diner'.
Juli 18
[IBbl}
Juli 6
35
a) or. «ie. h}B,BjiMef ebtMo ohgtMrzt vis v<nrhinMainBer; in nr, 978 heifit et die Johaaadien, c)or. «ie. d) om.
or, e) or, vndems. f) or. r autgerieten, g) or. tcheint petten; konnte fatt auch posten {bütetten) heifienf und
eo tat Weneker in den Exeerpia und in den Collenta; die hetten Bürger ttären ale die looViabendtten tu ver-
ttehen , und diefi teheint vorzuziehen, h) or. futi dhnt Zweifel hetten «ml nidU hotten.
^ Beraun; Weneker las Piro , o. Zw, aus derulben Vor-
40 lagey in CoUecta 896,
* Die Zeit des Vorgangs ist nach nr, S77 und i78 ganz
sidier; Hagek in SandeTs Uebers, 1596 Bd. 2 pag. 57« hat
falsch das Jahr 1896, nennt aber doch den h, Pßngsttag
{Pfingstsonntag in 1896 ist Mai 9ij in 1897 ist er Juni lO;
45 Pfingstmontag ist das genauere). Auch Königshofen St.
Chr, 8j 494 irrt sich im Jahr, indem er 1400 annimmt, vgl.
dort Hegers Anm, 8; doch hat er richtig Pfingstmontag.
Den Zusammenhang des Ereignisses mit den Böhmischen
Parteien s. Palacky Böhm, Gesch, 8, a, 99108.
50 * Vgl. nr. 878 und 878.
* Vgl. nr. 881 und 888,
* Soll heißen ii, vgl. die Einleitung zum folgenden
Reichstag lU, E. Der Jrrthum, der in der Verdopplung
der Zahl liegt, kommt tool her von der sofort im folgen-
den erwähfUen doppeUen Vertretung der Städte bei ihrem
Zusammenkommen in Wirzburg,
* Unterzeichnet sich sonst auch mit dem Beinamen der
eltir, ist ein Nümb. Patrizier, hat eine kundige Feder. In
demselben Fasdkel finden eich mehr Berichte an Straß-
burg von seiner Hand. Einmal nennt er in einem Briefe
vom P fingstabend s. a. ibid. nr. 81 seinen Vetler Albreht
Ebner, den der Nürnberger Rath zum König sandte und
der [von Böhmen nach Nürnberg] herausgeschrieben habe;
dieser ist vielleicht auch hier seine Quelle,
456
Fürsten- und Städte-Tag zu Frankfurt im Mai 1397.
[ta»7 278* ^in Ungenannter an einen Kurfürsten, von der Mordgeschickte auf Karlstein und der
Mi^m Gesandtschaftsreise des Bisch. Lamprecht von Bamberg und des Markgr. Wilhelm von
Meißen zum König, [ 1397 nach Juli 13 Prag .]
A au» Slraßb, St, A, an der Saul I partie lad. B fasc. X nr. 15 cop, eh, fnü VertchiekungsichniUen, also
der Stadt von auivjärt» gugetendet, der Anfang nicht erhalten, das Papier bkUt volUtändig, AUnea ^
und Zwiecftenraum nach geschichte und nach dann vor da.
Auch laße ich uwer gnade wißen, daz ez gar übel stet in des kunigs hofe und in
dem lande zu Beheim. die lantherren zu Beheim die kriegent under einander, so sint des
11897] kunigs rete gepartiet. und of den pfingstmantag datum diß briffs' da reit der kunig fruwe
vom Earlstein gen Burgelicze, und herzog Hans von Tropa der hoffmeister der von lo
Rysenberg und der von Michelsperg bliben zum Karlestein und etliche andere des kunigs
rete bi in. und als man schire zft morgeneßen solte ^en, da hiesche man in den rat wer
darin gehorte, und da sie alle darinne waren , da hieß man den Borsjboj und den kemerer
wieder ußgen, und sloßen da die dure nach in z&, und herstachen den Stjrrnacz, der da
hauptman waz z& Eger, SteffanBodiskadenunderhoffmeister, undSteffan von derOpicze, la
der da heuptman waz zft Breßlaw, zft stunde zu tode. und die fürte man auch alsbalde
gen Frage, und leget die dri in ein grabe zft Unser frauwen bi der brücken da die Johan-
niten wonent. und die waren dem kunig allerheimlichst. auch stachen sie hem Marquart
den meister zft den Johanniten, daz man meinet er möge nit genesen, und leufet die
rumore zfi. Frage, ez si mit den noch nit zftgangen. auch meinent etliche, ez si mit des 20
kunigs wißen gescheen. doch weiß nimant die ganze warheit davon, und entsiezet sich
iderman der geschichte. gnediger lieber herre. ich liege als zu Frage und warte wann
margrave Wilhelm von Missen und der bischof von Babenberg' dahin komen, daz ich in
uwer gnaden und der ander miner herren der kurfursten' sache erzele mochte, als mir
dann enpholhen ist. und der kumpt noch keiner dahin, auch waren der bischof von Bam- 25
berg und burgrave Hans von Nurenberg* biß z6 dem Einbogen komen und weiten z& dem
kunig sin; da verhielte in der Fflftg' dri tag und wolte sie ie nidergeworfen han ; und da
sie des gewar wurden, da riten sie widerumb heime. so han ich wol vernomen, daz mar-
grave Wilhelm von Missen nit zum kunig komen wolle, der bischof von Babenberg si
dann vor da'. auch schribet der kunig offen briff uß fursten herren stetden etc., daz 30
den ^ obgenanfen Styrnat etc. rechte gescheen si und als verreder an im gefaren haben,
doch so dunkt mich, daz iz ein wonderlich geschieht si in eins kunigs rat. und weren sie
soliche lute gewest, so hette man daz billich anders mit in ußbracht.
a) Ä der,
' Am Pfingstmontag [Juni n] eelbtt kann dieser Brief
nicht getdirieben »eint der Schreiber weiß ja echon von
der Ueberfiihrung der Leichen vom KarUtein nach Prag
und von Gerüchten die in dieser Stadt über die Sache
gehn. Wenn es also oben heißt off den pfingstmantag da-
tum diß briffs, so ist dieß nur vom Jahresdatum zu ver-
stehn. Für das Tagesdatum gibt auch wenig Anhalt der
Umstand daß in dem Sehr, v, 6 Juli der Johanniter schon
todt zu sein scheint, während er hier oben noch schwer-
verwundet lebt; denn jenes Schreiben berichtet den Vor-
fall auch sonst nicht irrthumsfrei. Aber es geht aus dem
Schluss unseres Briefs hervor, daß dessen Schreiber die
öffentliche Bekanntmachung des Königs vom 18 Juli schon
kannte ufid zwar sogar dem Wortlaut nach-, er fäUt also
wahrscheinlich kurz nach diesem Tag, Der Ort ergibt
eich au» dem Inhalt, das Jahr aus jener bei Pelzet Wen"
zel 2 ürk, B, p, 26 nr, 184 mügetheilten Bekanntmachung
vom 18 JuU 18S7; vgl Pelzel Wenzel 2, 827 und S4S und 3ä
Palacky Böhm. Gesch. 8^ a, 108.
' lieber deren Absicht vgl. nr, 277,
' Aus diesem Zusammenhang ergibt »ich der Adreeeal
als ein Kurfürst,
* Dieser scheint nur cUs Geleüer des Bisehof» mitzu- 4a
reieen; die Gesandlschaft selbst bestand bloß au» den zwei
andern, dieß ist in nr, 277 deutlich gesagt,
■ Hintzko Pflug im Städtekrieg s. Hegel St, Chr. 1, 183.
187. 189; ein Beamter K, Wenzets in der Oberpfalz da-
mals. K. Wenzel bestätigt ihm als seinem Roth» I89e Merjs 4r»
17 den Besitz der Feste Kießberg im Egerkmde und über-
gibt ihm das Forstmeisteramt dieses ganzen Lande», Pel-
zel Wenzel 2, 820, Er hatte also an diesem Punkte die
Straße nach Böhmen inne, ( Vgl, Pelzel Wenzel 2, 814.)
* VgL über diese Reise des Bischofs und de» JUark- so
grafen die abweichende Darstellung in nr. 277.
P. Städtische Kosten. 457
F. Städtische Kosten.
279. KogUn FranJtfurU beim Tag daaelbH auf 13 Mai 1397. 1397 Mai 19 — Juli 7. ^^
Aw Frankf, St, Ä, Rechnungsbücher unter der Autgaben-Ruhrik besundern einstingen uzgebin. j^u 7
[1] Sabb. ante ürbani : 57 Ib. 38 schützen , 8 dage an den porthen z& hnden, als die js»?
& forsten und herren hie waren S ''^'^
[2] Sabb. post Urbani : 28 Ib. 10 sb. echt und dryßig schützen, 3 tage an den porthen Maite
tA huden, als forsten ond herren hie waren.
[3] Sabb. ante Eliliani : 300 golden 25 golden 1 sh. han wir ozgegebin omb win , juu ?
den forsten herren ond stedin zu schenken, als die of den sontag jobilate nach ostern uaita
10 hie waren wol acht dage. — item 32 Ib. 5 sh. 1 hell, virzerten des rades fronde mit dem
8cholthe(/(fen dem heobtmann richtem soldenern ond andern iren fironden ond dienern ,
als sie of die ohgenante zid of der Farporthen bi ein waren forsten ond herren zu enphahen
ond tage zu leisten ond zft handelogin.
280. Kosten Nürnbergs leim Tag zu FrankfuH auf 13 Mai 1397 und vorher. 1396 Febr. tass
15 16 — 1397 Mai 23. '^' '^
tS97
Au§ Nümb. ArchiV'Konterv. Stadtrechnung von isse-issi; im Autzug, ^^ ^
[1] Fer. 4 post Valentini : item ez kost die vart, die C. Halpwachsen tet aftf den '^^
Rein, do die kürfürsten mit einander tegten, von etlicher sach wegen alz im der rat em-
pfolhen het, 14 7, gold., onom pro^ 3 Ib. 1 sh. hll., somma 44 Ib. ond 4* sh. hl.
Bo [2] Fer. 4 post Ambrosii anno 96 : item ez kost die vart, die Bertolt Pfincziny tet Apr,6
gen Wirczporg aof den lantfrid ond von dann gen Bamberg aof den tag den forsten
herren ond der lantfrid dahin gemacht beten, 124 Ib. ond 18 V, sh. hl.
[3\ Fer. 4 post ürbani : item ded. 30 Ib. ond 3 sh. hll. omb wein omb confect^ , do ^a« si
die fürsten herren ond stet hie warn von der münz ond eins hawptmans wegen dem lant-
3^ frid fer. 2 ante Johannis baptiste. juni ts
[4] Fer. 4 in die Loce ewangeliste : item ded. 7 Ib. ond 8 sh. hl. omb wein den ou. la
fÜirsten ond herren , do sie hie warn fer. 4 ante Sjmonis et Jode. om. u
[5] Fer. 4 ante Urbani anno 97 : es kost die vart, die BettoU Pfinczing ond Jobs is»?
Teczel teten gen Wirczporg zo dem tag, den man leist mit dem •• von Hohenloch ond ^^^
^0 Dietrtc& von Heitingsfelt von onserer^ borger wegen die sie gevangen beten, ond forbaz
gen Frankenfort^, do die korfürsten® tag da beten, 248 Ib. 13 sh. ond 8 hllr.
a) äbgtleQnt pro , too< nickt per, UMere» wärejedenfalU niehi htabtiehtifft, »ontt immer m dieaem ZutammMhong
pro. b) eod. confett f c) cod. anaer mit dem Haken Über r. d) eod, Frakenfurt. e) cod. k&rf&rstenf
* Unter derselben Rubrik hat die Stddtrechnung in Ei ist, ntich Kriegk^eMittkeilung, einer der Männer, w^he
Sfi dietem Jahr : Sabb. post Antbonii [Jan. 20]: 15 gülden mit Einer Gleve im städtischen Dienste standen und da-
Hennen Ruting, als er in der stede dinste z& Beheim ni- für monatlich 9 Ib. 6 sh, erhielten.
derlag und bi fünfhundert mile da lief widder und vAr. * Richtiger wäre 4*/,.
Deottebe Reietastagt-Akten II. 58
Fdrsten- und Städte -Tag zu Frankfurt
iH Jili 1397.
Dem Frankfurißr Tag vom Mai 1397 folgte rasch der dort verabredete* Franl^rier
JtUi' Tag gleichen Jahres. Aber inzwischen hatten die dortigen Vorgänge auch auf den
König gewirkt und ihm ein rasches Einschreiten nahe gelegt.
A. Vorläufiges : K. WenzeVs Beabsichtigung verschiedener Tage im
Juli 1397, — Schon die Nachrichten, welche Borziwoy von Swinar über den Tag vom Mai 5
1397 an den Hof gebracht hatte, bestimmten Wenzel zu dem Entschlüsse den er lavJt ä^fiertey
daß er auf 13 Juli zu Eger sein und nach etlichen fairsten senden, darauf aber in Bälde
sich in Nürnberg einfinden woUe*, Man sieht aus diesem Bericht nwr^ daß er eine Partei-
Versammlung der ihm ergebenen Fürsten zu veranstalten gedadite% ohne daß ganz klar
würde, ob er diese schon zu Eger stattfinden lassen wollte um dann in Nürnberg einen andern lo
Tag zu halten, oder ob er sie erst von Eger aus zu berufen und in Nürnberg zu haben beab-
sichtigte. Ersteres ist das wahrscheitdichere, weil man nicht sieht ^ warum er sie von Eger
aus erst berufen sollte, und wird auch durch nr, 281 bestätigt, wo atisdrücklich gesagt t^
daß er etliche Fürsten und Herrn dahin bereits bestellt habe. Auch sieht man aus nr. 281,
daß er auf den darauf folgenden Nürnberger Tag eine andere Gesellschaft, nemlich die 15
Schwäbischen Städte, zum 13 Juli bestellt hat, ohne daß dabei von FHlrsten Erwähnung ge-
than würde. Ein Theil dieser Städte war schon auf dem letzten Tag in Frankfurt gewesen,
und hatte Theil genommen an der zuwartenden Haltung der übrigen bürgerlichen Vertreter,
die für den König so günstig war; er wird sich ihrer vollends hohen versickern woüen, und
vielleicht hat er nicht bloß die Schwäbischen berufen wenn gleich Nürnberg in nr. 281 20
nwr von diesen als eingeladenen zu berichten weiß. Von einem Reichstag aber in Eger oder in
Nürnberg war nicht die Rede*. Der Eonig wird wol allenfalls auch einen solchen irgendwo
zu unternehmen sich vorbehalten haben, je nach den Umständen und der Stimmung die er zu
Eger y/nd Nürnberg fände. Allein auch zu den vorgehabten Versammlungen an den beiden
letzteren Orten kam es nicht. Schon Herman Ebner in nr. 277 hatte es als zweifelhaft hinge- ts
stellt, und der Brief von Eger an Frankfurt nr. 282 weiß zwar von den Vorbereitungen
WenzeVs zu der Reise zu erzählen, aber nicht daß er eingetroffen sei, wie man denn auch von
der Ausführung der Nü/mberger Zvsammenhwnft nichts mehr hört*. Wenzel wollte nicht ohne
Sigmund kommen und hatte ihn vergeblich zu Prag erwartet, nr. 282. Man sieht, er hat die
Absicht der Fürsten, um den Luxemburgischen Reichsvikar herumzukommen, wol verstanden^ $0
und da er seinerseits an diesem festhält, so ist es allerdings, um den widerspenstigen Großen
entgegenzutreten, das beste und einzige Mittel, daß er ihn selbst mitbringt. Er scheint ihn
' nr, sse, und die vorige Einleitung Ut, E. ohne Zweifel richtig, aber dodi nur Pelzet e Änticht.
' nr. 977, Daraus hat Pelzet Wenzel 2, S46 f. eeine * Etlichen ist zu beachten in nr. 277 und 281.
Angäbet er lieft sich öffentlich verlauten — seyn wolle ; * Voi»$ Amdruck comitüs p. es schließt diese Aue- 35
das folgende besonders w&Dschte er die Streitigkeiten legung wol nicht aus.
wegen des Enbisthums Maynz ausgemacht zu sehen ist * Vgl, nr. 2SS,
Einleitung.
459
wirklich in Prag erwartet zu haben y das alles kann doch nicht hlofle Spiegelfechterei^ die
SwJie muß aiso mit Sigmund abgeredet gewesen sein, wir wissen aber nur daß dieser nicht
kam weil er mit Ungarischen Dingen beschäftigt war^ und dieses Ausbleiben ist ohne Zweifel
der Grund warum auch Wenzel seine Reise verschob^.
\ B. Frankfurtischss Geleite zu dem Fürsten- und Städte-Tag daselbst
auf 25 Juli. — Während Wenzel sich seine Aktion umsonst vorbereitete, waren inzwischen
natürlich die FUrsten um so weniger von ihrem Plan abgestanden, die schon im Mai zu
Frankfurt mit den Städten verabredete neue Zusammenkunft im Juli daselbst abzuhalten
(nr, 288). Der Geleitsbrief der Stadt nr, 283 ist schon vom 22 Mai datiert, also sehr früh-
10 zeitig ausgestellt; sie muff diese Maßregel gleich nach der Verabredung nr. 275 getroffen
haben, wol noch während der Versammlung selbst;, die Fürsten sahen darin vielleicht eine
BiJi/rgschaft für das Zustandekommen des künftigen Tages und mögen deshalb die vorläufige
Ausfertigung der Geleitswrkunde von der noch nicht für ihre Flane gewonnenen Stadt verlangt
haben. In dem Geleitsgegenbrief nr, 285 fehlt unter den Rheinischen Kurfürsten Mainz, Johann
lawar von Born noch nicht zurück^ und in nr. 286, wo die Stadt Köln von den vier Rheini-
sohen KurfUrstenthümem sich Geleite zu dem Tag erbittet, ist bei Kurmainz noch kein Erz-
bischof^ sondern nur Dekan und Kapitel, als Adressat genannt^.
C. Besuch des Frankfurter Tags. — Die namhaftesten Fürsten^ welche erschie-
nen, hat Frankfurt an Mülhausen geschrieben, nr. 294 {vgl. nr. 295 und 298). In der Frank-
$9 furter Stadtrechnung sind sie auch nicht im allgemeinen erwähnt, nicht einmal die Versamm-
lung als solche, wol weil der Tag eigentlich im Sand verlief und kaum recht zu Stande kam;
in dem Umstände, daß die Bürgerschaft dießmxd gar keine Kosten aufwandte, liegt auch
wol eine gewisse unfreundliche Stimmung ausgedrückt, entsprechend der auch später noch
hervortretenden Geneigtheit für den König. Die Nürnberger Stadtrechnung hört hier bedauer-
2ß licher Weise auf; die Stadt schickte (nr. 290) nur Konrad Halbwachsen, der keiner aus dem
Bathe war und mehr nur als Bote denn als eigentlicher Gesandter zu betrachten ist, nicht
bei der Versammlung selbst sondern nwr bei der Stadt Frankfurt beglaubigt, eine diploma-
tisch untergeordnete Stellung, in der er auch sonst vorkommt. Von dieser ungenügenden Art
der Vertretung machten auch andere Städte Gebratich, wnd gaben damit offenbar ihren
HO. üblen Willen kund, nr. 291*. Augsburg kam nicht% ebenso Straßbv/rg wnd BaseV, ebenso
Kolmar und MiÜhausen* die beide auch im Mai gefehlt hatten. Von Kaisersberg und Schlett-
stadt ist aus nr. 295 nichts zu schließen. Die Stadt Köln ist in nr. 295 erwähnt, die
Namen ihrer Gesandten in nr. 291. Nicht bloß Städte sondern auch Herren fanden sich
nicht so zahlreich ein wie im, Mai\ — Frankreich, welchem sich Wenzel bereits genähert
^bhatte^^ schickte eine Gesandtschaft, die zum Theil aus denselben Personen bestand wie im
* Püxel Wenzel i, S49 eieht dm Grund darin, daß er
er't eine Antwort von Botiifaciue IX ctbwarten wollte, an
den er gesehrieben hatte um ihn in der Kurmainziechen
Frage zu Gunsten Gotfrid's von Leiningen und gegen Jo-
49 hann von Nassau zu stimmen.
* Höfler Ruprecht lU u,
* Durch die Stadt Mainz erfolgt Johannas Anerken-
nung erst € Nov, 1897, s. Höfler Ruprecht 195,
* Nach unsrem sonstigen Verfahren kann beim Aus-
45 bleiben des Königs, der auch keinen Vertreter zu der von
ihm nicht veranlaßten Zusammenkunft schickte, diese
nicht als Reichetag bezeichnet werden. ~ Da Frankfurt
schon am 8 August in nr,. 894 von dem Ende des Tags
berichten kann, so muß dieser spätestens an diesem oder
60 dem vorhergehenden Tag auseinandergegangen sein; ich
h€U>e dann in der Ueberschrift der Einleitung nur Juli
genannt, aufweldien Monat (86 Juli) der Tag ausgemacht
worden war, mährend August kaum in Betracht kommt,
' ind auch dat etzligen van den steden niet dan slech-
tes ir geloive-breve dar geschickt haben ind haven ir
vrent darop daheime behalden; sie sollten besser ihre
Rathsfreunde geschickt haben mit Vollmacht zu der für
die Städte in nr, 876 eventuell in Aussicht genommenen
Erklärung.
' Wie aus nr. 811 hervorgeht, vgl. Band 8 die erste
Anmerkung zu den Kosten Augsburgs Frank f. R.T. 1898
' Siehe diese Einleüung Ut. F.
* nr. 898 und 898,
* nr, 891, Und schon im Mai waren doch auch nicht
aÜzuviele Städte in Frankfurt gewesen, s, nr. 878.
'^ VgL auch Einleitung zum Nürnberger Tag vom Sept.
1897 Ht. F.
460 Fürsten- und 8t&<Ue-Tag zu Frankfurt im Juli 1397.
Mai (itr. 287 ^ vgl.nr. 295 und 298); eine derselben erkundigt eich bei Franl^rt noch
besondere ob die Versammlung nickt verschoben worden oder sonst eine Veränderung erlitten
habe (nr. 289), man war wol von Deutschland solche Unregelmäßigkeiten bereits gewohnt.
Das Pariser Archiv enthält eine Urkunde KarVs VI Monom, historiquea K. 54 nr. 55|
betreffend die ZcMung von 610 livres ioxanoises an seinen ame et feal clerc notaire et s
Bec[retaire] für eine auf kön. Befehl es partiea d'Ale[magne chez] le roy des Romains
poor le fait de la — union de leglise gemachte Reise, welcher er oblag du 13 jour de jau-
let mil 380 et dix sept josques (/«AZ^ EndJtermirC^^ dat. Paris... janv. 1398 r. 19, also Jan.
1399 wohin die Begierungsjahre und die Französische Berechnung des Jahresanfangs weisen.
Inunsrernr, 289 und in nr. 287 ist zwar keine abermalige Vertretung der Universität Paris lo
erwähnt, wie eine solche zum Frankfurter Tag vom 13 Mai neben der königlichen Gesandt-
Schaft erschienen war, aber sie scheint doch dabei gewesen zu sein*. — Die Englischen Ge-
sandten betr., s. den vorigen Tag Einleitung lit. D. Die nrr. 295 und 298 enoähnen den Baih
des Königs von England, Ich theile hier im folgenden die soviel ich sehe noch ungedruckte
Anweisung des K. Bichard II für seine Gesandten zur Beilegung des Schisma's mit. Diese 15
erscheinen zwar hier für Verhandlungen mit dem Konig selbst instruiert^ sie haben aber
sicherlich ganz dasselbe hier a/uf unserer Versammlung ebenfalls geltend gemacht. Das Stück
ist genommen aus dem Vatik. Archiv cod. chart. de schismate UrbaniTo. ^Yfol. 213^ und
fängt auf der zweiten Seite an. Ich zweifle kaum daß es in diese Zeit gehört*. Es lautet fol-
gendermaßen. Cedula Anglicorum. [1] In primis, prepositis hiis que ad statom atti-io
nent, exponator intencio regis et propositom ac magnnm desiderium, que obtinet, ut cele-
riter fiat unio in ecclesia. [2] item quomodo, exposita regi via consilii generalis ac
intellectis difficultatibos ex hujusmodi via necessario proventuris, yidelicet de convocando
hujosmodi consilium, de loco etiam tnto quoad omnes vix reperiendo, et de expensis im-
portabilibas, ac de temporis diuturnitate, et de fine dubio propter raciones presertim vali- ss
das et fortes utriusque partis, et de verecundia partis contra quam fieri contigerit hujus-
modi determinatio , et potissime in illo casu de tot lesis conscienciis omnium hujusmodi
parti adherencium , non videtur regi ista via expediens ista vice. [3] item , exposita sibi
via consilii particularis seu mutue compromissionis in aliquo« solempnes viros quos ipsi
ambo duxerint eligendos , qui sint onerati de discuciendo seu sentenciando juxta infor- so
mationes et probationes ex utraque parte ministratas, et quod sit sufficiens caucio de
parendo sentencie etc., videtur sibi in hac discucione versari magnum periculumi preser-
tim cum acta in conclavi vix probari poterunt nisi per partem adversam. et licet alia
acta, utpote coronatio, intfonisatio, et publicatio, actibus papalibus adhibitus per partem
adversam consensus et cohoperatio, per partem nostram probari potuerint*, nichilominus ss
hujusmodi lesis conscienciis, que* forsan omnia possibilia ad optinendum eorum intentum
dicerent et jurarent, non esset tutum aut providum conjungere jus suum, presertim in
ministrandis probationibus super hiis que acta fuerant in conclavi , juxta que plerique
forsan faciliter judicarent. [4] item exposita sibi via cessionis et libere resignationis
utriusque partis in manibus seu presencia amborum coUegiorum seu seorsum cujuslibet 40
in presencia sui collegii seu aliis modis rationabilibus et quod postea fieret provisio de
novo papa per amborum coUegia etc., domino regi videtur, quod hec via videtur magis
secura, jmo optima, tum propter faciendi facilitatem, tum propter sumptuum evitationem,
* Vgl im folgenden Bande dae Schreiben dieeer Uni- mit demselben zusammen die beiden verlornen Schreiben
vereüäX vom se April 1400 : ilerum secundo. der Handtchrifl E 9 des Prager Domkapitels rez Anglo- 45
' Art. 6, rum super scismate und rez W. super eodem , die Pala-
' Vgl. Hefele Conc. Gesch. e, 7if. Es wird in unsrem eky Formdbücher s , s anführt.
obigen Stiiek die via cessionis utriusque partis empfohlen * Cod. poterint.
im Sinn des Schreibens Karts VI an K. Wenzel bH Mar- ■ Cod. qui.
thie et Durand Ampliss. coli 7, sss-ew. Vielleicht hängen 50
Einleitung. 461
tum propter quietationem conscienBiarum omnium utrique parti adherencium, tum propter
honorem principum utrique parti adherencium conservandum. [6] ideo videtur sibi ,
quod per omnes principes in unico hoc proposito est laborandum ut scilicet utraque pars
requireretur ad cedendum, et quod via faciliter provideretur* qua post cessionem hujus-
B modi consuleretur ecclesie de capite seu paätore, ac statui dictorum cedencium' honorifica
fiat provisio per ecclesiam seu per principes antedictos. et quia rex firme sperat quod
hujusmodi pacis ecclesie ac unitatis facilior via est regi Bomanorum plus accepta, utpote
quia plures ambaxiatores ad cedandum hujusmodi scisina sepius miserat ac labores et ex-
pensas sepius sustinuerat in hac parte, ideo sibi rex pre ceteris regibus magis fiducialiter
>o suum intentum et desiderium scribit corditer, exorans quatenus ambaxiatores suos digne-
tur ad eundem finem ad curias Bomanam et Avinionensem transmittere qui cessionem
utriusque partis requirant prout superius est notatum. et petatur, quod clare dignetur scri-
bere domino regi per intimatores et presentatores istorum articlorum suum propositum et
intentum super premissis etc. — ViMeicht darf man cmnehmen, daß die päbsilichen Ge-
iB sandteriy welche auf Bitte der Kurfürsten abgeschickt, aber durch die von Leiningen gefangen
genommen und gehalten vmrden j bestimmt gewesen waren auf diesem Tag zu erscheinen
oder etwa auf einem folgenden; am 11 Okt. 1397 hat Bonifacius IX den Johann von'Maim
aufgefordert im Verein mit den andern Kurfürsten für deren Befreiung thätig zu sein*. Wir
kennen die Namen einiger päbstlicher Gesandten, die in diesem Sommer nach Deutschland
20 geschickt vmrden; vielleicht sind es eben diese. Pahst Bonifacius IX weist nemlich die Kollek-
toren und Subkollektoren in der Mainzer Kölner und Trierer Provinz an, seine Gesandten
eventuell mit Geld zu versehen, und nennt die letzteren dilectos filios magistros Riccardum
Tong causarum palacii apostolici auditorem, Petrum de Pisis consistorii apostolici advo-
catum, etMichaelem de Dulcinio* decretorum doctorem in cancellaria nostra presidentem,
86 apostolice sedis nuncios et presencium exbibitores, ad Alamanie et nonnuUas alias partes
pro nonnuUis nostris et sancte Romane ecclesie arduis negociis presencialiter [destinatos],
dat. Rome ap, s. Petr. 2 non, jul. pont. 8 d. h. 1397 Juli 6, aus der Abschrift im Vatik.
Archiv auf fol. 241'^ des cod. chart. infol., sign. Bonif. IX litt, diver. an. VII. VÜE. IX
lib. IV, gebunden in rothes Bchafleder, auf dem Rücken mit grünem Schild und Golddruck,
so 360 Blätter umfassend.
D, Gesandtschaftsanweisung ist nur von der Stadt Köln da, nr, 291. Der geringe
Besuch der Versammlung und die unansehnliche Vertretung etlicher Städte^ machten auch
Köln, das sich durch eine stattliche Gesandtschaft au^ dem Rathe und nicht durch unterge-
ordnete Boten repräsentieren ließ, mit Recht stutzig; die Vollmacht, die man sicher mitgege-
86 ben hatte, kennen wir zwar nicht, sie wird aber den Fürsten günstig gewesen sein, denn nach-
träglich wird es hier in nr. 291 für nöthig befunden die Gesandten zur Vor sieht zu ermahnen.
E.Frankfurter Briefwechsel über den Tag daselbst. — Innr. 283 {vgl. nr. 275.
294) ist zwar der Gegenstand der Berathung vorläufig nach 2 Richtungen, Bedürfnisse der Kir-
che und des Reichs, im allgemeinen bezeichnet. Aber über die Verhandlungen selbst haben wir
40 keine Aufzeichnung. Der Gang der Dinge wird jedoch durch die Korrespondenzen ziemlich
aufgehellt. — In Kolmar setzte man voraus, daß au^h der Konig kommen solle ^ davonmacht
die Stadt ihre Betheiligung abhängig : nur wenn er selbst oder wenn eine Gesandtschaft von
ihm erscheint, will sie den Tag ebenfalls beschicken, oder vielmehr sie will an ihn oder seine
Vertretung schicken, nr. 292; damit nimmt sie Posto auf Seiten der rechtmäßigen Reichs-
« gewalt. — Wir erfahren aus nr. 294% daß, wie selbst die Fürsten andeuten, wegen zu schwachen
« Cod. provideretur. darüber tcheint im Münch. R. A, zu Hegen.
* Cod, cendencium. * So wahncheiniich , oder Dulcimof
* Würdtwein Nova eube. dipl, 9, 882 f. nr. 46; Regest • Siehe Einleitung Ut. C.
daraus bei Scriba 8, S82 nr, 8460; das breoe plumbatum • Vgl. nr. 891.
462 Fürsten- und Städte-Tag zu Frankfurt im Juli 1397.
Besuchs der Versamndunff nichts bei derselben herauskam; die jetzt wider hervortretende tmd
schon auf dem vorigen Tag sichtbare zuwartende Haltung der Städte, welche von dem bevor-
stehenden Erscheinen des Königs und der daran zu knüpfenden seihständigen Aktion dessel-
ben unterrichtet waren\ mag dazu wesentlich mitgewirkt haben, wovon die Fiirsteninnr. 294
natürlich nichts sagen. Es bleibt nun den letzteren nichts andres Übrig als einen neuen Tag 5
nach Frankfwrt auf 11 November auszumachen, Thema der Verhandlungen soll wider das
kirchliche Schisma und die Befriedung des Reiches sein. Aus diesem Vorhaben einer neuen
oppositionellen Versammlung wwrde dann aber zunächst nichts, da das Erscheinen des Königs
im Reich im SepU 1397 und die von ihm abgehaltenen VersamrßLungen zu Nürnberg und baid
darauf zu Frankfurt für dießmal die Unternehmungen der Fürsten einigermaßen störten, lo
F. Straßburger Briefwechsel über den Frankfurter Tag. — Aus nr. 295-
297 {298) geht hervor , daß Straßburg den Tag nickt beschickt hatte; die beiden Straßburger
Gehrüder Lentzelin waren so wenig wie Graf Emich von Leiningen die Vertreter der Stadt
bei dieser Versammlung^ wenn sie ihr gleich von derselben berichten. Die Stellung der Stadt
erhält vielleicht einige Beleuchtung durch das nahe Verhältnis, in welchem sie zu dem is
genannten Leiningen stehtj nr. 296; sie wird auf der Seite dieser Familie gegen Johann von
Nassau in der Mainzer Frage, und also auf Seiten des Königs in der Reichsfrage gestanden
haben. — Der Brief nr. 297 zeigt, daß auch Basel in Frankfurt nicht vertreten war; es
wird die Richtung der Straßburger getheüt haben. — Die Vermuthung, welche ich in der
Einleitung zum vorigen Tage lit. E ausgesprochen habe, daß der König axif die neue Ver- so
Sammlung im Juli {aus guten Gründen) nicht kommen wollte, bestätigt sich durch nr. 298 :
es war seine Absicht nicht. Dagegen tritt nun in nr, 296 und 298 die Erwartung aufy daß
K. Sigmund erscheinen werde y und zwar tritt sie in sehr bestimmter Gestalt auf^ man sieht
seiner Ankunft mit großem Gefolge in der Woche vom 29 Juli bis 4 August entgegen, die
Fürsten wollen ihn dort abwarten (nr. 296), in ihrem Kreiß ist also diese Meinung verbreitet, ss
und sie gilt für sicher (nr. 298). Mit daher wird es Icommen, daß ihre Berathwngen keinen
rechten Fortgang nehmen^; sie müssen erst sehn ob Sigmund eintrifft. Man darf doch
schließen, daß sie bestimmte Nachrichten gehabt haben, wenn auch unbegründete; woher sie
dieselben hatten, lässt sich nicht sagen, vielleicht von Wenzel selbst, der ihre Unternehmungen
dadurch aufzuhalten suchen mochte. Dieß gelingt ihm auch offenbar, denn die Stimmung so
muß dadurch, neben andern Umständen^ derart beeinflusst worden sein, daß man glaubte, es
werde Sigmund gelingen durchzudringen, wenn er nur seine Vikariatsurkunde* mitbringe*.
Die Opposition hatte doch noch nicht die Stärke und den Muih, der urkundlich vorliegenden
Willensmeinung des rechtmäßigen Herschers, unterstützt durch die persönliche Anwesenheit
des gesetzlich bestellten Reichsvikars, sich geradeaus zu widersetzen. ss
' nr, 281. {889.) ' Vgl diete Einleitung Ht, C. D. E.
* nr. 296 noch nüt vil bi'nander geveaen , und nr. 298 * nr. 247.
noch nit by eyn gewest. ■ nr. 296.
A. Vorläufiges : K. Wenzel's Beabsichtigung verschiedener Tage im Juli 1397. 453
A. Vorlaofiges : K. Wenzel's Beabsiehtigang yerschiedener Tage im Juli 4397.
281. Nürnberg an Frankfurt^ K. Wenzel hohe die Schwäbischen Städte zu sich nach Nilm- 1397
berg auf 13 Juli bestellt, man rede von einer bevorstehenden Zusammenkunft desselben •^"" ^*
mit etlichen Fürsten und Herren zu Eger. 1397 Juli 12 Nürnberg.
ft Au» Frank f. Sl. A. Imperatores i, 102 or, mb, lü, cL c. tig. in vereo impr.f gkhz. KanzUibem. unten
innen hegiitrata.
coli, ib. Wabltagsacta i fol 10».
Gedruckt bei Jansten Frank f. Reichekorreep. 1, 46 nr. 121 aus Frank f. St, A,
Unser willig frewntlich dienst sein ewer fursichtikeit allzeit von uns voran bereit.
10 füirsichtigen ersamen und weisen lieben besundern frewnde. als ir uns verschriben habt
von unsers herren dez Römischen künigs wegen, also lassen wir ewer weysheit wissen ,
daz derselb unser herre der künig den Swebischen steten verschriben het*, daz sie zu
seinen gnaden komen solten als morgen auf sant Margreten tag her zu uns gen Nürem- J^*^^
berg. aber wir hören noch nicht, daz derselb unser herre der k&nigoder ycmant von seinen
15 wegen auf denselben tage herawzkom, dann uns ist gesagt worden, daz unser herre der
künig kumen sAlle gen Eger, dahin er etlich fflrsten und herren zu ^inen gnaden ze
kumen betagt hab. und wir wissen ewer ersamkeit zu diser zeit nicht anders ze ver-
schreiben, datum feria 5 ante Margarete anno etc. 97. juu 12
[in vers6\ Den fürsichtigen ersamen und weysen \r a
so burfifermeystem und rate der stat zu Frankenfurt .^. ,
iji.i. xpj zu Nüremberg.
unsern besunder lieben guten irewnden. °
Juli 18
1307
282. Eger an Frankfurt^ Wenzel wolle nach Deutschiandy warte aber noch auf Sigmund 1397
zur Begleitung. 1397 Juli 19 Eger. •'"" ''
Aue Frankf, St, A, Wabltagsacta /, lo» nr, 85 cop, eh. eoaev., die Adresee ale Ueberechrifl vorangetcliickt
25 mit geschwänztem d ^n Franckinfurd.
Regeet bei Janssen Frankf, Reichskorreep, 1, 4ö nr, 122 ebendaher, mit Abdruck der Stelle danne daz
unser herre — heruß werden zihen.
Unser fruntliche willige bereite dinst zuvor, ersamen in wißheid vorbesichtige
lieben herren und besundern frunde. als ir uns habt beschrieben, verkünden wir uch,
^ daz wir uwern boten vier tage bi uns haben gehalden , uf daz daz wir uch ganze mere
mochten beschriben. nü kunnen wir andir mere nicht wissin noch erfaren, danne daz
unser herre der künig alle sin sache zu Präge darnach stelle daz er meine zu Dutschen
landen zihen und kommen, und warte allein seins bruders unsers herren küniges^ von
Ungern zukunft (der waz am nehstvorgangen mantage noch^ nicht gegen Präge komen), 1397
SS und, wenne er zu ime kümet, daz sie danne mit einandir heruß werden zihen. erfaren "^"^^ '^
wir abir ander gewissen mere, die wollen wir uch bei unserm boten beschreiben; wann,
a) cod, ein Äbkürtungihakm, b) cod. nacb.
' Natürlich nicht ileM damü in Zusammenhang der nach Viti [Juni 19] Boh, 88 Rom, 20 [1896], per dominum
Brief K, Wendete an Rotenburg, worin er bei dieser Stadt Przimisbium ducem Tescbineosem || Franciscua canoni-
40 den edeln Borziwoy von Swynar Hauptmann in Beyern cus Pragensis, aus Bamb, A. Koneerv. Acta über Rotenb.
seSnm Rath und Heben Getreuen als seinen Gesandten be- a. d. T. wegen des Landftiedens nr. 21 a B or. chart, lit,
glaubigt zu mündlicher MittheHung, dat, Prag Sonnab, clausa c. sig. in verso impr.
464 Fürsten- und Städte-Tag zu FrankAirt im Juli 1397.
in welchen Sachen wir nwir wißheit undfruntschaft mflgen behegelich sein and gedinen,
S897 daz tdn wir fruntlich gern. geben am dornstage nach Allexii anno etc. 97.
Den erbern in weißheit vorbesichtigen dem burger-
meister und dem rate der stad zAFranckinfurd unsern Der rat zft Egir.
lieben herren und besundem guten fr&nden.
B. Frankfartisehes Geleite za dem Firsten- nnd Stidtetag daselbst aar 25 Joli.
i8$7 283* Frankfurt 8 OeUiUbrief für aUe BeicJustände und ihr Oefolge zum dortigen Tag *ai{f
^*" ** 25 Juli. 1397 Mai 22 [Frankfurt].
Frank f. St. A. Imperatores i, lOS eonc. chart., gleichzeüige Bemerkung innen unten Viegiitrata : wann
die erwirdigen durcbluchtigisten und hochgeborn herren unser gnedigen herren die korfürsten lo
mit andern unsem gaedigen herren füreten herren geistlichin und wemtlichin graven firihen und
Kteden zu dem heilgin riebe gehorich zflsamen werdent' kommen in des heilgin richs stat bi uns
zfl Franckenfurd umb der heilgin kirchin und des heügin richs treffeliche sache uod notdorlt uf
[auige$trichen den dritten suntag n. d. h. osterdage als m. s. in d. h. k. jubilate d. k, Mai l$] sant
Jacobs tag Destkompt, so bekennen wir u. t. f., in dieten Worten und weilerMn nur Abschrift de$ is
Prarmjfurter GeUüechreUfeni nr. 258, da$ dieter neuen Urkunde, indem nur die Data verändert
sind, zu Grund gelegt ist, woher e$ auch kommt daß der Schreiber zueretjene angeführten und
dann wider ausgettrichenen Worte echrieb die er nur übereiüerweiee out nr. 868 aufnahm; doL
1897 fer, 8 a. Urbani ohne Ort, natürlich Frankfurt, autgeetridten ipso die Mathie apostoli [d. h.
Febr. 24 wie in nr. »68], SO
Dateelbeib. Wahltagsacta /, 9^ nr. 81 cop. chart., bricht ab mit da zft sine als lange etc. als in der vor-
geschriben der stede geleidsbriefen, womit eben aufnr. 868 hingewiesen sein muß; zum Schluee
das Datum.
Regest bei Janssen Frankf. Heichskorresp. /, 44 nr. 118 aus Frankf. St. A.
[2897] 284. Bitter IHderich von SacJuenhausen an Frankfurt^ bittet um den Geleitsbrief für die »
Erzbb. Friderich von Köln und Wernher von Trier sowie für den Pf aizgr. Ruprecht II
gegen Auslieferung des kuffürsüichen Gegenbriefs. [1397] Juli 25 [Sachsenhausen].
Aus Frankf. St. Ä. Wahltagsacta /, ^ nr. 29 cop. chart. cooev., die Adresse als üeberschrift vorange-
schickt mit geschwänztem d in FranckinAird.
Minen frftntlichen dinst vor geschriben. lieben herren und besundern frunde. als so
ich nü mit uch rede hatte umb unsem drin herren den kurfursten am Rine geleide in
uwir stad zu geben , des sendent uch dieselben unser herren die kurfursten iren brief*
mit irer drier ingesigel versiegelt, und sendent uch auch solichen brief'von dem geleide
den ir in virsigelin und geben suUit. des biden ich uch, daz ir unsern herren yurgeschri-
ben den brief mit dissem boden virsigilt senden wuUit; so sal uch der bode auch iren 35
brief widirumb geben. geben under mime ingesigel uf sente Jacobs tag des heiigen
juusö aposteln'.
Den erbern wisen luden burgermeistern
und bttrgern zA Franckinfurd minen lieben Friederich von Sassenhusen rittir.
herren und besundern frunden. 40
' nr. 886. 8 Das Jahr 1891 ergibt eich aus der Stellung des StOdu
' Siehe nr. 888. im Codex.
B. Geleite. G. Besuch des FrankAirter Tags. 435
285. Oeleitsgegenbrief der Erzhh. Friderich van Köln und Wemher von Trier sowie des '**'
Pfalzgr. Ruprecht des altem IL 1397 Juli 26 Mainz.
Frankf. Si, A. Imperatores 1, lOS* or, eh. Ut. paL e. 8 9ig, intus subtiu impr., gMehzeitige Bemerkung
innen unten ^egietratct. Die Auseteller verpflichten sich, der StcuU im Fall von Ruhestörung beizu-
stehen bei dem auf morgen Do. ie JuU bevorstehenden Tag; von den Daten abgesehen gleichlautend
mit dem Oeleitsgegenbrief derselben Kurfürsten nr. 864; dat. 1897 Jak. Mainz.
Dasselbe ib. Wahltagsacta 1, 9* nr, so cop. ehart.
Gedruckt bei Lersner Franekf. Chron. 1, a, 8i8 f.; und bei Orlh Reichsmessen 96 ein Stück davon. —
Regest bei Janssen Frankf. Reichskorresp. i, 46 nr, 124.
10 C. Besuch des Frankfarter Tags.
286. Stadt Köln je an Kurpfalz Kurköln Kurtrier Kurmainz, fragt oh der Frankfwrter l'^^n
Tag auf 25 Juli vor sich gehe^ und bittet um Geleite. [1397] Juli 12 Köln.
Aus Köln. St. Ä. lib. cop. 1S96. 1897. 1398 fol. 24* cop. chart. coaev. mit den 4 Adressen aJs Ueberschrift,
und jsu*oberst Van dem daige zo Frankenfort über den 4 Adressen.
15 Unsen willigen deynst ind wat wir gAcz vermoigen. erwerdige^ fftrste, liebe beson-
der berrc. wi begeren van uch zo wissen, of der dach nft sent Jacobs misse zo Fran- U^^^]
kenfort vor sich gee , up dat wir uns dama zo stellen wisten. ind wa der dach , gelich
man davan gescheeden^ is, vür sich gaende wirt, as wir ambers noch niet anders wissen,
so wille ure gnade bestellen laissen, dat unse vrent, die wir zo dem daige schicken wer-
80 den*, in urme lande ind gebeide an allen enden zo wasser ind zo lande yur alremallich
veilich^ sin ind sicher geleidet werden mit desem unsem beiden^, got gespar ach. datam iiS97\
feria quinta post Kyliani martiris. •^"'* '^
Dem hogeboren fürsten ind durluphtigen herren hern Rüprechte
dem eiteren pallanczgraven bi Ryne des heiigen Roemschen richs obersten
86 throssessen ind herzoch in Beyeren ansme lieben ind bisander herren.
Reverendissimo in Christo® patri ac domino domino Friderico archie-
piscopo Coloniensi etc. et domino nostro sincere dilecto.
Reverendissimo in Christo patri ac domino domino Wemero archiepi-
scopo Treverensi domino nostro sincere dilecto.
80 Venerabilibus ac sapientibas viris domino decano et capitulo ecclesie
Mogantinensis dominis et amicis nostris presincere dilectis.
287. K Karl VI von Frankreich an Frankfurt, dankt für Behandhmg der Französischen [tasi]
Gesandten heim Tag daselbst vom 13 Mai und bittet für die nev£ Gesandtschaft um '^^^^ ^^
Glauhen und Herberge. [1397] Juli 12 Paris.
85 Aus Frankf. St, A. Wahltagsacta /, ^ nr. 82 cop. eh. coaev.; nach res weder Alinea noch Interpunktion.
Gedruckt bei Lersner Franekf. Chron. 1, a, 829; Regest bei Janssen Frankf. Reichskorresp. 1, 46 nr. 120
mü Abdruck von ad — aspiramus; 1170/ beide ebendaher.
Earolas dei gracia Francorum rex.
Amici carissimi. percepto^ relatu nanciorum nostroram , qui nuper de partibas
40 Almanie' redierant , qaam hilariter et jocande ipsos ob nostri culminis reverenciam
s) €od. erwdlge. b) ee kolumtUert. c) ei kolumniert mit übtrgttetztem l. d) tu ergänzen nre Tenchreven antwurt
Uiut uns mit deaem unsem beiden weder wissen f oder mit dem vorT^ergehmden su vtrhindmf e) Mer und
Z. 28 abgekürzt ; Crislo t f) mit andrer Tinte korr, aue preeepto.
' Im gleichen Codex fol. M* ohne Datum bestellt Köln * Von dem Frankfurter Mai^Tag, s. Einl zu demsel-
45 Herberge und Wein in Frankfurt. — Vgl. auch nr. 291. ben Ut. D. — Zu gelich m. d. g. ia Hn. ii f. vgl nr. 276.
Deutsche Relohstags- Akten II. rn
466 Fürsten- und Stadte-Tag zu FrankAirt im Juli 1397.
ii897] recepistifi et tractaatis eis liberaliter impendendo quam plores corialitates et honores,
juuta |gJQ^^ nostre celsitadinis in conspectu di£EuBius oretenus retulerunt, exhibitisque^ provide
decentibus actionibos graciarum , circumspectiones vestras ex hoc nobis conmendabilioreB
effectas jam confidencius censuimus rogitandas, quatinus nonnuIloB ex eis et alios e nos-
tris consiliariis, quos pro facto unionis ecciesie, ad quam revera infatigabiles aspiramus, 5
ad easdem partes duximus iterum remittendos, suscipere velitis favore solito reconmissos
eisque fidem in dicendis indubiam adhibentes sibi de hospiciis victaalibos et aliis con-
gmis necessitatibos providere studeatis sufficienter et honeste, sicud in casu simili pro
U897] ^^^^ ^^^^ profecto liberaliter juberemus, in boc nobis quam plurimum placituri. datom
jtiii 12 Parisius die 12 mensis julii \ lo
Dilectis nostris magistris consulibus ^ .
et scabinis civitatis Franckfurdensis^.
i897 288. Pfalzgr. Ruprecht II an eine Stadt% weiß nichts von dem [durch den Konig auf 13
jtM 16 j^. bestellten] Nürnberger Tag [nr. 281], der auf 25 Juli verabredete Frankfurter
Fürsten- und Städtetag dagegen wird vor sich gehen. 1397 Juli 15 Heidelberg. ts
Am Nördl St. A. Missiven von 1390-1399 cop. chart, coaev. mü den die Veref^ckung anzeigeruien
Schnitten im Papier ohne Adrette.
Bupreht der elter von gotz gnaden pfalzgrave bi Rine etc. und berzog in
Baygem.
Unsem gr&s bevor, crsamen wisen lute, g&te frunde. wir haben iuwern briefso
wol vemomen und wissen niht von dem tag ze Nftrenberg'. und wissen och niht anders,
juuw denne daz der tag ze Frankenfurt uf sant Jacobs tag nehstkompt für sich gang als kur-
fursten andre fursten herren und och der stette frunde vor z& Frankenfurt davon geschai-
den sind , und daz wir kurfursten und andre fursten also uf den tag komen wollen, und
dunkt uns gut sin, daz ir iuwer frunde denne och mit mäht da haltend, datum Hajdel- ts
Juli 16 berg dominica die post beate Margrete virginis anno etc. nonagesimo septimo.
[1897] 289. Der Französische Gesandte Patriarch Simon von Alexandrien an Frankfurt, bittet um
juu M Herberge und um Nachricht Hier etwaige Verschiebung der Versammlung u. s. w.
[1397] Juli 21 Arien.
Aue Frankf. St. A. Wahltagsacta tj 9^ nr. 88 cop. chart. coaev, 80
Venerabiles domini , amici carissimi. literas Serenissimi principis domini nostri
Francorum regis regraciatorias obsequiorum multiplicium nuper suis nunciis per vos ejus
contemplacione impensorum nostrique et tocius comitive^ nostre reconmandatorias vestris
prudenciis dirigimus per harum portitorem presentandas*. quarum quidem literarum
regiarum Serie, sicut ex earum inspectione liquidius apparebit, ortamini', nos vero pre-ss
sentibus affectuose deprecamur, quatinus nobis et comitive^ predicte per eundem sere-
a) eod. exhibltls quia. b) eod. Fnnokftird mü Schve^. c) eod. eonlÜTe, do€h wol nieht eonltare. d) wit vorige Anm.
* Da» Jahr geeichert durch die Stellung im Codex, eelbet nicht der Adreeeat geweeen.
auch Lertner und Janeeen nehmen 1897 an. ' Ueber dieeen e, Einleitung Ut, A.
* Da die Abechrift dietee adreeseloeen Briefe von aut- * nr. »87. 40
warte her an NdrdUngen, in deeeen Stadtarchiv eie eich ' Hier pateiviech.
findet, geechiekt tourde, eo iet wenigttene NördUngen
D. Gesandtschaftsanweisung. 467
nissimum principem ad illam cosgregacionem solennem apud vos per principes Alemanie V^^}
secandario celebrandam presencialiter destinatis de congrais hospiciis et aliia necessariis
grate velitis et amicabiliter, prout alias fecistis pari casu, providere, et, si quid forsan
circa hoc dilatum vel inmutatam fuerit, quemadmodum nonnumquam urgentibus negociis
5 aliis fieri solitum est, illico per eundem nuncium intimare, ut tucius deliberare valeamus
super nobis conmissis quid agendum , in hoc nobis maximam complacenciam impen- [tas?]
süri. scriptum Arlunii 21 die mensis julii\ •^**" *'
Venerabilibus dominis et amicis tt x • m x„- i. a i j • •
... . . ... ^ Vester m Omnibus patriarchaAIexandrinus'
carissimis magnstris consulibus et -v • j - • . • xii
...... T^ 1 /. 1 . consiliarius domini nostri Francorum refifis.
10 scabims civitatis Franckfurdensis.
290. Nilmherg an Frankfurt^ heglaubigt Konrad Halbwachaen. [1397] Juli 22 Nürnberg. {ta$7]
Juun
Frankfurt St, A, Wahltagsacta i, la^ nr. ae cop. ch, coaev, : wir beglaubigen bei euch CAnrod den
Halbwachsein umern Diener, mit euch zu reden von des Tage wegen, der Jetzt bei euch zu Franck-
infurd iet, daß ihr eeine von untern wegen an euch vorgebrachte Werbung in dieeen Sa,chen glaubt,
15 gütUch verhört, und freundlich fertigen wollt; auch dürft ihr, wenn ihr un$ etwas entbieten wollt,
dieß dem genannten «o gut sagen cUs unser einem aus dem Rathe, da er unser heimlicher und ge-
echwomer Diener ist; dat» in die Mar, Magd, anno etc. nonageaimo noao. Diese Jahrszahl, obwol
mit Buchstaben ausgeschrieben, kann doch nicht angenommen werden, da im JuU 1899 kein Tag
zu Frankfurt war; nono ist wol ein Versehen des Abschreibers; der Brief stellt im Codex zwischen
SO lauter Stücken von 1397 und gehört ohne Zweifel zu dem Frankfurter Tag vom JuU dieses Jahrs,
aufweichen sich Jene beziehen.
D. Gesandtsehaftsanweisang.
291. £i)ln an seine Gesandten j bei dem schwachen städtischen Besuch des Tags soUen sie [iss?]
vorsichtig sein um Köln nicht mit bedenklichen Verpflichtungen zu belasten. [1397] *^^ ^
M Jvli 30 Köln.
Aus Köln. St. A. lib. cop. 1S96. 1897. 1398 foL a6^'26*cop. chart. coaev. mit der Adresse als lieber-
Schrift.
Samen raiczgesellen , leve vrende'. wir han verstanden, dat die hern ind stede zo
desen ziden niet alle zo Frankenvort comenalsi lestmailsda weren,ind auch dat etzligen
80 van den steden niet dan slechtes irgeloive-breve^ dar geschickt haben ind haven ir vrent
darop daheime behalden. also wilt verhoeden , dat ir geinre Sachen alleine uAsser die
gemeine stede^ ramet noch angeet, da wir und unse stat mochten mit geletzt oder besne-
den^ werden, ind wist ir iet anders, dat moigt ir uns herap scriven. ind proift vort in
allen Sachen dat beste as wir uch getrewen. datum feria secunda post Panthaleonis. juuso
86 An den^ eerberen birven^ ritter hern Godart vam Hertze unsen rend-
meister, Qodert van Lisenkirchen, ind den anderen unsen liven vrenden ind
sammen raiczgesellen van unser stede wegen zo Frankenvort geschikt.
a) eod. Btedet. b) wd, beraedenf o) eod. bis. d) für biderben f
' Das Jahr gesichert durch die Stellung im Codex. gehörte im Sommer 1898 auf der Versammlung zu Paris
40 ' iSiffio» Cramaudus, patrid Lemovicensis ex vico Cra- zu denjenigen, welche für die totalis subtr actio obedien-
maudo, administrator ecclesiae Careassonensis ac subinde tiae zu sprechen haUen {Spendanus 1898. 6), und verthei-
aHarum, postea etiam RemensiSf ac demum cardinahs digte die Rechtmäßigkeit dieses Verfahrens in einer beson-
sub Joanne XXIII, factus autem patriarcha a Clemente dem Mhandlung {Spondanus 1898, 6).
post obitum Joannis de Cardaillaeo archiepiscopi Tolo- ' Vgl nr. sse.
A& sani anno 1890 defuncti, nocft Spondanus I89i. e. Er * Vgl. nr. 890.
468 Fürsten- und 8tadte-Tag zu Frankfurt im Juli 1397.
B. Frankforter Briefirechsel iber den Tag daselbst.
ts97 292. Kalmar an Frankfurt, dankt für den Bericht über den Tag daseibat vom 13 Mai,
•^"" " bittet um Nachricht betr. den bevorstehenden Tag daselbst vom 25 Juli u. a. m. 1397
Juli 23 Kolmar,
Au9 Frankf, St. A. Wahltagsacta /, lo^ - //' nr, 88 eop, eh. eoaev. mit der Adreue aü Uebenehrift, 5
Regest bei Janseen Frankf. Rekhskorreip. i, 46 nr. 188 ebendaher.
Unser fruntlicher willigir dinst mit ganzen trftwen si uwer guten fruntschaft all*
zit von uns vor geschriben. besundem und lieben frunde. wir habent uch emals geschri-
ben* von solichir tage wegen, so unsere gnedigen herren die kurfursten fursten und
andere herren zu uch gen Franckenfurd einander bescheiden^ hatten, dabi der allirdurch- lo
luchtigeste furste unser gnediger herre der Bomsche konig gewest solte sin ; und boten
uch uf dieselbe zit mit ernste, daz ir uns ze wussend deten in welcher maße man do von
tage schiede und von waz sache wegen die tage als bescheiden werent, daz euch ir uns
volleclich und luter schribent', des wir uch mit fieifieund ernste dankent undbesundere
tr&we und fruntschafk darinne gegen uch virstant. nft habent wir vernommen und 15
besundern in uwerm schriben virstanden, daz unsere gnedigen herren die kurfursten
fursten und herren einen andern tag zA uch gen Franckenfurd bescheiden habent uf
Juli 85 dissen künftigen sancte Jacobs tag, dabi der obgenant unser gnediger herre derRomsche
konig selbs gegenwertig kommen sal. bitent wir uch abir in sundern tr&wen fruntÜch
durch iemer unsers diensts willen, daz ir uns ganze warheit darinne z6 verstände gebeut, so
so verre ir daz wussent,ob derselbe tag mit unserm herren dem Romschen konige den
kurfursten fursten und herren nAzemal vur sich gange odir nüt^, und besunder obe
unser gnediger herre der Romsche k&nig selbs odir waz botschaftvon sinen wegen dahin
komme, wand uns daz notdorftig ist ze wüssent. auch, lieben frunde, kundent wir uch
in heimlichkeid, daz uns vurkomen ist, wie daz in unsers horrendes koniges boffettewaß is
n&wir loife und unfrids uferstanden si', daz uns doch an ganzen truwenleit were als
billich ist. biten wir abir uwere gute fruntschaft, ob ir üt® dovon vernomen habent, daz ir
uns daz in guter fruntschaft laßent wussent. und laßent uns als umb bede stucke uwere
frftntliche meinunge luter und eigenlich wüssen bi disem hotten virschriben. datum
juu 23 feria secunda post beate Marie Magdalena anno domini etc. 90 septimo. so
Bürgermeisterei* und rat
des heiigen richs stad Colmer.
(Item in eime zedel in dem vorgeschriben briefe beslossen :) lieben und besundern
frunde. wussent, daz wir gerne unsere erbern boten vertigen weiten zä unserm* gnedigen
herren dem Romschen konige oder zft siner botschaft zd oich gen Franckenfurd. darumb 86
begerent wir uwere meinunge desto furderlichir ze wussend bi dissem hotten, daz wir
daran nit gesumet werdent.
Den ersamen und wisen unsern besundern und
lieben frftnden dem rate z6 Franckenfurd '^.
a) eod. geschelden , em. bescheiden, b) der ÄbiehrHber §€heiiU geschvankt zu haben »wuehen n&t und nüt, wctdbM 4Q
leMert er ohne Zwei/ei in eÜnem Orlg. vor/tu^, c) cod. nt, im Or, hiefi ee o. Zw. At. d) bargonneüter^ Ah^
kürtung. e) eod. unsern. f) d geechwänzi.
* pag. 458 nt. 8. * nr. 877 und 878 und Einleitung zum, vorigen FOreten"
* nr. 876. ^nd Städtetag Ut. E.
£. Frankfurter Briefwechsel über den Tag daselbst. 4gg
293. Mülhausen an Frankfurt, bittet um Mittheilung der Beschlüsse der Fürsten und [isst]
Herren auf dem dortigen Tag vom 26 Juli. [1397] Juli 25 Mülhausen. "^"^ **
Aus Frankf, St. A. Wahltagsacta i, to^ nr, 87 cop, charL cwmv,, die Adresse eUs Uebersekrift fnü dem
geschwänzten d <n Franckenfürd.
6 Unse willige frAntliche dinst zuvor, yorsichtigen ersamen und wisen manne, borger-
meistere schepplien und rad zft Franckenforth, lieben besundem frdnde. als wir vor-
nemen daz unser herren die korfursten andere fursten und herren und ouch des richs
stede bi ucb nft abir züsamene kommen', und wir nehest, da sie bi uch waren, uwern
erbem wißheit m&weten und baten daz ir uns verstehe liezzit wez die genanten herren
10 obirqwemen, daz ir zu deme male tadet*, dez wir uch ouch sunderlichen danken mit
fiizze: wann^ denn uns wole fügete und noid were daz wir unse frunde here gevertiget
und gesant hetten als andere des richs stede getan haben als wir meinen, und unser ding
von manchirleige fede wegen und anevechtünge also gelegen sin daz wir dez^ zA dissem
male nicht geende müchten : herumb bitten wir uwere vornemen wißheit mit flizze, daz
15 ir uns wollet virstehe lassen*, ab uch daz fuget, wez die obgnanten unser herren die kor-
fursten fursten und andere herren ein werden und sich obirtragen. wnd wuUit uch daz
nich lazze swersein. daz wollen wir uwer^ erbarkeit gerne dankende sien®. mit unser
diensten, gegeben an der mittewochen sente Jacobi tage des groizzim aposteln' undir [isst]
unserme secrete.
so Den ersamen vorsichtigen und wisen mannen borgermeigtern ^ .
schepphen und rade zu Franckenfurd unsern lieben besundern . ^, ^
- Y zft Molhusen.
frunden.
Juli »a
294. Frankfurt an Mülhausen : Besucher des Tags, Erfolglosigkeit desselben wegen mangel- ^^si
heften Besuchs, neuer Tag daseiest auf 11 Nov. verabredet, 1397 Aug. 2 Frankfurt. *^'
S5 Aus Frankf. St. A. Wahltagsacta i, w^ nr. 89 eop. chart. coaeo., mit der üebenchrift Den von Molhn-
sen ist in disser nacbgeschriben forme geschriben.
Gedruckt bei Janssen Frankf. Reichskorresp. i, 46 f. nr. 126 ebend<üier.
Unsem fruntlichen dinst zuvor, ersamen liebe frunde. als ir uns geschriben hat^,
des lassen wir uch wissen, daz hie zA Franckinfurd iczunt gewest sin unsere herren die
80 erzbischofe von Colne und von Triere^, unsere herren herzöge Ruprecht der eltir' und
der jüngir* von Beyern, die bischofe von Wirczburg und von Babinberg, und burggrave
Friederich der junger von Ndrenberg, und anders graven herren und stede. und wissen
dovon nit anders dann daz unsere herren die fursten andrer stede frunden und den unsem
han tftn sagen : diewile daz fursten und stede nit als vollich hie gewest sin, so haben sie
35 einen andern tag gein Franckinfurd zu kommen gemacht uf sant Mertins tag nestkommet, laor
und meinen sie dann mit der fursten und stede hülfe und rade umb einunge der heiigen ^'®'*'^
kirchen zu reden und darzü zft griffen als verre sie mögen daz fride und gnade werde, tas?
datum feria quinta post Petri in vinculis anno 97. ^*'8 *
Von uns dem rade z& Franckinfurd^.
40 a) kftmmen? »chwerUeh. b) iir. wenne; »oll vtröndert Min in wanne, wann (wamm)f e) eod. deci. d) uwere f
äbgekünt. e) eod. lio. f) eod. TVier wtU dem Haken, g) geeehwänztee d.
» nr. Sie {vgl p. 45S nt. 4). * nr. sss,
* nr. 294. • Bupreeht IL
* Das Jahr ergibt sich aus der Steüung im Codex. * RupredU IIL
470
Fürsten- und Städte-Tag zu Frankfurt im Juli 1397.
F. Straszborger Briefwechsel ober den Frankflirter Tag.
[i8$7 295. K&ntze Lentzelin an Strqfiburg, vom Gang und Beguck des Tags. [1397^ Juli 26]
^"^^^ Frankfurt.
Aut Straßb, St, Ä. AA corresp. des souverains art« HO or, di. Ut. c/. c. iig. in v9r$o impr.
Min gewilligen underdenigen dienst allezit befor. lieben herren. wissent, also 5
ich äch vor geschriben han* von der Johanser wege z& Hagen&we, daz* daz her Borsibo
vor dem künige swerlich geklaget het, also men mir seit, nu sint die Johanser hie, und
bin ich bi in gewesen und han sd noch den Sachen gefroget. so meinent sü , sü wellent
sich und, die dobi sint gewesen, wol furenwurten. aber wein weg daz falle, daz kan ich
nüt wissen. färbaz so ist mir geseit , daz üch her si geboten von der von Eolmor und 10
Keisersberg und Sletstat wegen, daz ir in enwurten sdllent ir klage, die sü gedon hant ,
untze z& dem zwelften dage. do rotent unser gftten frunt die der stat holt sint, daz su gftt
duhte daz ieman hie wer' von der stete wegen und zft den Sachen enwurte. Ach kan ich
noch mit erfarn waz der herren gewerp si, wenne sü sint noch nüt vil bi'nander gewesen,
und kumet Och noch alle dage me herren und stete zu. und ist herkumen, sit ich üch nu 15
schreip, der junge hertzog^ von Beigern, des küniges^ rot von Frankenrich, und des
künlges rot von Engellant, die stat von EfiUe, und sus ettewievil kleinre herren und
stete. fürbas kan ich üch nuzümol nüt geschriben, denne ich blibe nüt hie. und wil
min br&der ' beten , si ez daz nieman herkume von uwern wegen , daz er sin bestes du
und erfar noch allen Sachen, und waz er erfar daz er üch daz heinschribe. geben zft m
Juli K] Frankenfurt uf sante Jacobs^ * dag.
[in verso] Den wisen virsihtigen her Johans Berlin
dem meister und dem rote zu Strosburg min lieben Küntze Lentzelin.
herren.
[1897
A) ds WS enwrte enwrten ut ofau weitere« <» Äbdruek er^Aul. b) or, buteo. c) or, künig«. d) or, Joham.
' Den Briefen nr. 996-298 fehU das Jahr, Gemäß nr.
898, 896, 898 vHrd der König von Ungarn in Frankfurt
erwartet; laut nr, 888 vom i9 Juli 1897 tollte dieser wirklich
kommen, nur dc^ in nr. 888 K, Wenzel mitwill, eine
Verschiedenheit der Angabe welche die sonstige Kon*
gruenz nicht stört. Die nr, 896 und 898 erwähnen auch
eine Französische Gesandtschaft; diese ist eben in dem
genannten Jahre erschienen, vgL nr, 887 und 889, Die
Aufzählung der anwesenden Deutschen Fürsten in nr,
898 stimmt fast ganz mit den Angaben in nr. 894 vom
8 August 1897, Auch die Anwesenheit der Kölnischen 6e-
sandten in nr. 896 stimmt mit der Thatsache, wie man
aus den ohne Zweifel in dasselbe Jcüir gehörigen nrr. 888
und 891 sieht. So ist also das Jahr 1897 für die nrr. 896,
896, 898 gesichert; und nr. 897 richtet sich nach nr, 896,
üeberhaupt wüßte ich kein andres Jahr zu nennen, wo
ein Frankfurter Tag unter Wenzets Regierung um diese
Jahreszeit gehaäen wäre, außer I888, was aber schon des-
halb nicht passt weil da der König selbst anwesend ist,
* Dieser Brief fehlt, Verwüstung des Johanniterhau'
ses in Hagenau erzählt Strobel 8, 448, aber von 1884.
* Lauwel Lentzelin nr, 898,
* Ich h(ibe dieses Wort Heber geradezu in den Text 90
gesetzt, da offenbar statt Johans zu lesen ist Jacobs, was
dem Briefschreiber leicht begegnen konnte weil ,er eben
von den Johansern gesprochen hatte und Johans mü Ja-
cobs schon den Buchstaben nach leicht zu verwechseln
ist. Der 84 Juni ist nicht anzunehmen, weil in dem Briefe t6
von der bereits erfolgten Ankunft der Kölnischen Geeandt-
Schaft die Rede ist, die Kölner aber erst am 18 JuH bei
den Rheinischen Kurstaaten um Geleit bitten (nr, 88^.
Ein ähnlicher Fehler in der Datierung findet sieh in nr.
899. Man könnte übrigens auch an einen andern Johann 40
nes-Tag denken : Johannes monachus fällt auf 81 JuH,
Johannes Columbinus auf 81 JuH,
F. Straßburger Briefwechsel über den Frankftirter Tag.
471
296. Chraf Emichvon Leiningen an Straßhurg^ berichtet vom Frankfurter Tag. [1397^] f^**'^
JtUi 28 Frankfurt.
A CM9 BaseL St, Ä, 6 III cop, chart. mit den Versehickungsschniiten im Papier weil Einsehkus von nr.
»97, die Adresse ali üeberechrift, und zu alleroberst copia.
5 Ziemlich vollständiger Auszug in Wenckeri excerpta 3, 487^, der Orthographie nach aus dem Original
Ziemlich vollständiger Abdnick dieses Auszugs bei Wencker Appar, et instructus archivorum 268 nt.*
Gräfe Emiche von Liningen.
Unsern früntlichen gr&ß zuvor, lieben frdnde. wir lassent üch wissen °, wiedaz der
kiinig von Ungern in der wuchen die da kommet gon Franckfort komme, unde wellent
10 die fiirsten sin da beiten, unde bringet der kiinig z&mol vil Iiite alse man saget , und
meinet man er bringe die briefe' mit imme von dem Römischen künige daz er vicarie
suUe werden, bringet er die, so versehent sie, das es imme gee. da wisset licb nach zft
rihtende. danne wellent ir uwer botschaft nüt gon Franckfort t&n, schribent ir danne
daz ich äch lit werben solle, das wil ich gerne tfüi. datum Franckfort sabbato post 11997]
15 Jacob! apostgli.
(Cedula inclusa:) Ouch wissent, daz die hu£Pange hienidenan in dem lande wen-
dig ist.
Den erbem wisen meistern und rat zft Straz-
burg unsern besundern gftten fründen.
JuU 28
20 297. Straßhwrg an Basel , schickt Abschrift von nr. 296 und 295. [1397 "] Aug. 2
Straßhwrg.
Aus Basel, St. A, 6 III or, mh. Ht. cL c. sig. in verso impr.
Unsern sundern gbten frunden und eytgenossen dem burgermeister und dem rate
z& Basel embieten wir Johans Elobelouch der meister und der rat von Strazburg unsern
«5 frdntlichen gewilligen dienst, lieben fninde. von des tages wegen zft Franckefurt, der
do ist, hant uns der edel here graff Emyche^ vonLjningen^ der lantfogt und ouchLawe-
lin Lentzelin' unser gftter firdnt zwene*brieffe verschriben, der wir üch beder abschrif-
ten harjnne sendent verslossen, uff daz, wenne wir vernomen habent daz ir uwer erbem
botten nit hinabegeschicket hant und wir ouch kein erbem hotten aldo habent, daz ir
80 denne wissent das wir wissent. und waz wir redeliches me dovon empfindent, wellen wir
dch ouch lossen wissen, desglich befiindent ir dovon üt, bitten wir üch das ir uns das
ouch lossent wissen. datum feria quinta proxima post diem ad vincula sancti Fetri.
[in verso] Unsern sundern g&ten frunden und eyt-
genossen dem burgermeyster und dem rate zti Basel.
[1897]
Äug. 2
[1897]
Aug. 2
35
a) o«. A, b) mit Üt^rttrieh Über dvn gröflem Theil dea Worts, Emycbenf
* Ueber das Jahr s. die Anm. zu nr. 296. Auch schon
Janssen 1,46 nr. 125 ni.*haX das Schreiben auf diese zweite
Frankfurter Versammlung des Jahres 1897 bezogen. Pelzet
im K. Wenzel 2, 828 setzt es 1898, wo aber ein solcher Tag
40 zu Frankfurt nicht stattfand. Wencker im Appar. et instr.
archiv. 268 gibt darüber keine Vermuthung.
> nr. 247.
' Ueber das Jahr s. nr. 295 nt.
* nr. 298. Als Landvogt erscheint er auch 1896 Apr. 14
45 in SchöpfUn's Alsat. dipl. 2, 296.
* Es ist wol nicht Lauwel LentzeUn's Brief nr, 298 ge-
meint, sondern stcUt dessen der Brief seines Bruders
Kunz Lentzelin nr. 296 zu verstehen. Es ist ganz der
Zeit entsprechend, wenn hier oben die beiden Briefe nr.
296 vom [26 Juli 189t] und nr. 298 vom 28 Juli [1897],
die kurz nacheiruinder oder zugleich in Straßburg an-
gekommen waren, nun auch zusammen von da nach
Basel geschickt werden, wie hier oben am 2 Aug. in nr. 297
geschieht. Lauwelin's Brief nr. 298 ist dann am 6 Aug.
von Straßb. nach Basel nachgesendet worden, s. Anm.
zu nr. 298.
472
Färaten- und Stadte-Tag zu Frankfurt im Juli 1397.
[1897 298. Lauwel Lentzelin an Straßhv/rg : Bestach der Veraamnihing, die ilhrigens noch nicht
*^' eröffnet ist [1397 zwischen Jvli 25 und Aug. 5 Frankfurt *.]
und
^^9' ^1 Am Sirafih, Si, A, I. D. 6. lad. i liasse 8 or. chart; dat Sigel fehlt, aber SchniUe «tnd da, doch wol
Original.
Mynen wilgin dinst z6 allen zidin. liebin hern. ich laß üwere erbirkejd wißin , daz 5
noch nymand hie ist dan die dri korfübnBten an dem Eine* unde der jfinge borgrafe von
Norenberg* unde herzog Clemme^ unde ein zwene sonne unde der bißhoff von Babinberg
unde der bißhoff von Wurzeburg unde dez konges rad von Engelaut unde des konges
rad von Franckerich. auch so saget man hie, daz der kongvon üengeren sicher herwolle;
abwol der Bomsche konig nit herwolle, so meynet man doch, daz der konig von üengeren lo
sicher herkome. suß so kan ich üch noch umbe kejn lauff enbeten, wan die fursten noch
nit by ejn gewest sin. auch so had Contzeman uwer böte den drin fursten üwere brieffe
geantwort, unde mejnen ^ in by mir behalde eyn wile. befonde ich dan icht ernstlicher
Sache, so enbote ich's Ach von stund mit eme. a&ch so. wil ich myn bestes z6 win unde
z& haffem dftn. doch so ist win faste wolfeyl hie.
[in versa] Den ersamen unde wisin dem meyster
unde rade zA Straßpftrg myn liebin hern debet litera.
Lauwel Lentzelin.
15
a) or. a».
* Ueber das Jahr «. nr, 995 nt, lieber den Monatttag
läßt Hch foigendee tagen. Vorausgegangen ist nr. 995
vom [as Juli 1897], an dessen Schlüsse das Bevorstehen
unsres Briefs angezeigt wird. Nachgefolgt ist ein Brief
vom 6 Aug., den Johans Klobelouch der Meister und der
Roth von Straßburg an Basel sehreiben : Wir haben euch
nächst die Mähre geschrieben [nr. 297 Aug. 9], die uns von
Frankfurt herauf entboten war; nun hat uns auf heute
prime zu Lawelin Lentzelin einen Brief verschrieben von
des Tags wegeti zu Frankfurt, des wir euch auch aber
eine Abschrift senden hierin verschlossen, daß ihr euch
darnach zu richten wißt; dat. dominica a. LaurencU s. a.; 20
im Basel. St. A. 6 III or. nUt. Ht. cl. c. «^. in verso impr.
Der hiemit überschickte Brief ist unsre nr. 998, die also
zwischen 96 JuH und 6 Aug. fäUt.
* Näheres s. nr. 994.
• Friderich F/, s. nr. 994. 25
^ Ruprecht III; die Söhne sind in nr. 994 nicht er-
wähnt.
Reiehstag zu Mrnberg
m September and Oktober 1397.
Die Parteiversammlungen, welche K. Wenzel noch im Sommer' 1397 zu Eger mit
etlichen Fürsten und zu Nürnberg mit den Schwäbischen Städten zu halten vorgehabt haUe^y
waren Projekt' geblieben ; aber axich das eigenmächtige Zusamment/reten der Fürsten und
Städte im Juli 1397 zu Frankfurt hatte zu keinem Ergebnis geführt^. Vor allem, Sigmund
5 hatte sich nicht bei Wenzel eingefunden, der mit dessen ßeichsvikariat, und persönlich von ihm
unterstützt , den oppositionellen Reichsvikariatsplan der Irrsten über den Haufen zu werfen
gedachte. Hatte die vorsichtige Haltung der Städte und die Erwartung des legitimen Reichs-
vikars im Seich die fürstliche Opposition einen Augenblick gelähmt, so konnte dieselbe sich
doch sofort wider zu neuen Anstrengungen und Erfolgen erheben. Es galt, hier einen Riegel
10 vorzuschieben. Besonders die Städte mußten in ihrer Haltwng gestärkt werden, damit sie
(bei noch längerer Abwesenheit des Königs war dieß wol zufürchten) nicht doch den Kur"
fürsten zufielen^, Wenzel erkannte, daß er auch ohne seinen Bruder Sigmund sich aufmax^hen
müsse ins Reich um sein Ansehn widerherzustellen. Er sagt selbst, er habe beschlossen na^h
Deutschland zu gehen pro disponenda imperii sacri republica et recuperandis ejusdem im-
15 perii joribus que partim diminuta partim vero conculcata fuere^.
A. Königliches Ausschreiben des Reichstags. — Am 13 Sept. 1397 wrkundetder
König noch zu Eger\ am 17 Sept. war er jedenfalls in Nürnberg*; von diesem Tag ist das
Ausschreiben nr, 299 aus dieser Stadt datiert^ in welchem er die Strcßbwrger einlädt sofort
zu erscheinen. Die Absicht ist, den Nothständen im Reich zu steuern; nicht ausdrücklich ist
so der Landfriede genannt, aber daß man es so verstehen darf, zeigt nr. 309*; gelang ihm dieß,
so leistete er was die Fürsten in ihren zwei dießjährigen Versammlungen nicht geleistet
hatten, und das königliche Ansehn war auf einige Zeit widerhergestellt. Die kirchliche Fra^e
erwähnt er nicht, auch in der Einladung der Stadt Köln nicht^. Man da.vf vei^muthen, daß
er sie für dießmal umgehen woUte. Denn wenn er im Sinn hatte sie mit Frankreich zu erle-
id digen oder doch zufördem^^, so konnte er nicht wünschen jetzt die Stimme eiries Reichstags zu
hören, in welchem sich die mit Bonifacius befreundete Oppositionspartei der Fürsten in einer
Weise würde geltend gemacht haben, die eine Verständigung mit Frankreich von vornherein
auszuschließen drohte : denn die letztere mochte auefaUen wie sie wollte, die strikte Obe-
dienz gegen Bony^acius IX war von ihr nicht zu erwarten^*. Es entspricht vollkommen, wenn
so der Konig auch in der Einladung zum nachfolgenden Frankfurter Reichstag '* die Kirchen-
35
' Siehe die vorige Einleitung Ht, A.
* Siehe itid, lU. E und F.
* Voiee ei.
* Pebsel Wenzel 2 ürkk. nr, 1S9 pag. S4.
* Pelzel Wenzel 2, SSJ.
* VgL nr. 299 Jnm.
' Siehe d)enda die Untereuchung des Datume.
Deutsche BeiebstAgs-Akteo II.
* friden machen u. s. w.
* nr. 800 ergibt, daß er an Köln wahrscheinlich wie in
nr. 299 an Straßburg getchrieben haX.
'* Vgl. die Reinuer Zusammenkunft vom folgenden
Frühjahr.
" Vgl Einl. zum Frankfurter Mai-Tag lü. A.
'*RTA.Snr.i.
60
474
Reichstag zu Nürnberg im September und Oktober 1397.
frage ganz bei Seite lässt Es muß daher die Behauptung PelzeVs *, daß der Konig wegen
JEi^chtung eines nennen Landfriedens, und um es noch einmal zu versuchen die Einigkeit in
der Kirche herzustellen, sich auf die Reise nach Deutschland begeben und, dieß zu erreichen,
die Reichsfiirsten zu einem Reichstage nach Frankfurt vorgeladen habe, als ungenau oder
nicht ganz erweisbar " bezeichnet werden, Palacky* scheint den Nürnberger Tag nicht für einen s
Reichstag anzusehen; allein sowol der Gegenstand der Berathung als der Umfang der Ein-
ladung * und die Zahl der erschienenen oder vertretenen Reichsstände, wie sich das alles aus
den nachfolgenden Texten darstellt, lassen hier eine Zusammenkunft erkennen die nicht besser
als mit diesem Namen bezeichnet werden kann; und kein Zweifel ist mehr nach den Worten
des Bisch. Lamprecht von Bamberg, die er als beauftragter Unterhändler des Königs an die lo
Straßburger Gesandten richtet^, Wenzel hohe alle Fürsten Herren wnd Städte besandt und
tvolle mit ihrem Rathe und ihrer Hilfe Frieden machen^.
B, Besuch des Reichstags, — Wir erfahren zunächst, daß die Stadt Köln, welche''
auf dem letzten Frankfurter Oppositionstag so stattlich vertreten war, aber sich schon dort
durch die Lage der Dinge zur Zwilckhaltung veranlasst sah, sich jetzt eben so zurückhaltend 15
gegen den König stellt, indem sie, zwar unter Betheurungen höchster Ergebenheit und mit dem
Vorwande der Unsicherheit der Straßen, die Beschickung des Tages ablehnt, nr, 300, Ueber-
haupt war am 13 Okt. noch keine Stadt vom Rhein und von dem Elsaß außer Straßburg
und Hagenau, ebenso kein Fürst vom Rhein außer dem Bischof Raban von Speier und auch
sonst von den Fürsten verhältnismäßig wenige ^, gekommen. Diese Langsamkeit mag theilweis 20
in der etwas tumultuarischen Berufung ihren Grund gehabt haben ^, und die Sache stellte
sich allmählich auch günstiger, doch erschienen die sämmtlichen Kurfürsten vom Rhein,
dem eigentlichen Herde der Verschwörung gegen den Thron, nicht persönlich sondern
schickten nur ihre Räthe, vom Pfälzischen Haus kam nur Ruprecht IH*^. Der König hat, erst
von Nürnberg au>s wie es scheint, noch extra seinen Gesandten an die Rheinischen Fürsten 25
geschickt ". Die Kosten Augsburg's^^ lassen keine Gesandtschaft dieser Stadt erkennen, doch
war eine solche anwesend^^; Frankfurt ließ sich ebenfalls zu Nürnberg vertreten^*, aber unter
den Nürnberger Propinationen^^ kommt sein Name nicht vor, — Ob auch Gesandte von
Bonifacius IX hieher bestimmt waren ? Vgl. die Einl, zum vorigen Tag lit. C. — Der Konig
selbst erschien 17 Sept,^^ und erließ noch am gleichen Tag sein Ausschreiben an Streßburg", so
Wenn er nun bis 30 Nov. in Nürnberg ^^ gewesen ist, so lässt sich freilich für die Dauer des
Reichstags daraus kein Schluss ziehen*^. — Das umständliche Geleitswesen, wie es in Frank-
' Im Wenzel 2, S60,
* Wenn der undaJLierte Brief in Palacky Formelb. 2,
39 nr, 28 {vgl. dessen Böhm. Gesch. s, a, 103 f. nt. in)
hieher vor die Deutsche Reise des Königs gehört, würde
sich das allerdings anders stellen; allein diese Zeitbestim-
mung ist noch keineswegs sicher, und von Palacky For-
melb. l. c. selbst in Zweifel gestellt. Auch ob das von Rayn.
1897. 8 aus Goldast citierte Stück richtig auf dieses Jahr
gesetzt tutrd, möchte ich unentschieden lassen.
* Bößm. Gesch. 8, a, 108 (wol auch Wölckem Eist.
Norimb. dipl. 821).
* Köln und Straßb. waren aufgefordert, vgl. nr. 299
und 300.
' Fn nr. 809.
**' Daß die Ordnungen nr. 802. 808. {806) sich nur auf
eineJi Theil des Reichs beziehn, hindert nicht hier eine
allgemeine Versammlung zu sehen.
' nr. 286 und 291.
■ nr. 809,
* nr. 299 an Straßburg von stad an nach angesiclit
ditz brives ohne einen Anfangstag der Versammlung an-
zugeben; und eben so unbestimmt seheint er an die Stadt
Köln geschrieben zu fioben, soweit man aus der Antvoort
nr. 800 sieht. 35
" nr. 810 art. 1. 2.
" nr. 809.
'* nr. 811.
*' nr. 810 art. i und 2.
** nr. 812 art. 1. 40
" nr. 810.
" Siehe nr. 299 nt. Daß er, wi^iWölckem) Eist. Nor.
dipl. 821 sagt, von Rotenburg aus zu dem Tag nach Nürn-
berg gekommen sei, ist doch ganz unwahrscheinlich ^ wenn
er bis 18 Sept. in Eger war {Pelzel Wenzel 2, 86I). — 45
Die Zeit betr. sagt Ulman Stromer St. Chr. l, 67, 18 f., er
sei von Böhmen herausgekommen bei 14 Tagen vor Mi-
chaelis [16 Sept.].
" nr. 299.
•• Kern in St. Chr. /, 86I nt. 1 und Pelzel Wenzel 2, 50
856.
'* Vgl. lü. G dieser EinleUung.
Einleitung.
475
fuii} stattfandy hat hier in Nürnberg entweder keine Nachahmung gefunden oder doch keine
Spuren von sich hinterlassen.
C, Gesandtschaftsanweisung. — Eine solche besitzen wir bloß von Strqßburg^
m\ 301 j und auch diese ist eigentlich bloß darum interessant j weil man daraus sieht y daß
5 eine so bedeutende Stadt wie diese von den allgemeinen Dingen gar nichts sagte und wollte y
sondern nur in ihren besonderen lokalen Sachen (vgl, nr, 295 wegen Kolmar und Schlettstadt)
lebte y trotz dem die Weltbewegenden Schisma^ und dem herauf ziehenden politischen Gewitter,
D. Landfrieden und Saub Schlösser, — Das Schicksal des Egerer Landfriedens
v<m 1389 haben wir früher bis zum Jahr 1397 verfolgt^. Nichts konnte den sinkenden Thron
10 loider mehr zu Ansehen bringen als eine erfolgreiche Widerauf nähme dei" Landfriedens-
bemühungen durch das Seichsoberhaupt, Dieß geschah denn auch, jetzt hier zu Nürnberg
und gleich darauf zu FrarJcfurt^,
Wenn PelzeP die Sache so darstellt y als ob eine Vereinigung einiger Fürsten, in der
Absicht die Ravischlösser der dortigen Gegend zu zerstören y schon vorher mit Zuthun
15 Wenzels stattgefunden, und dieser jetzt jenen vereinigten Fürsten ordentlich [will sagen :
urkundlich] beigetreten wäre, und als ob man schon vor seiner Ankunft einige solche Rauh-
Schlösser zerstört gehöht hätte y so ist dieß ohne Zweifel ein ganz grundloser Irrthum; was
Pelzel von jener frühem Vereinigung mittheilt , das ist eben aus der Urkunde des 20 SepU
1397 nr. 302 genommen^, und die Annahme früherer solcher Burgenzerstörungen Utsst sich
20 wahrscheinlich auf eine ungenaue Angabe wie die der Nürnberger Chronik bis 1434 {1441)
zurückführen'^. Aber richtig isty daß der König der Stadt erlaubt hatte schon am 16 Dec.
1396 y das sie und ir nachkomen sich mit forsten herren ritter knechten oder wer die
dann sind voreynen mögen umb Vorwort stall ang oder umb hilfe, auf 4^9 &b es geschee
das jemanden, es weren fursten Herren ritter knechte oder wer die weren, die egenanten
25 von Nuremberg oder den oder die die sich mit in umb hilfe voreynet hotten wider ire
recht oder gnade freyheide und brive oder gute gewonheit bekrenken bekrigen oder an-
greiffen weiten oder wurden, das sye beyderseyt yetweder teile dem andern dorzu behol-
fen sein und sich des aufhalten .und weren mügen und suUen; doran dieselben von
Nuremberg, und euch die die sich also mit in voreynen , wider uns und das reiche nicht
30 getan haben sollen; doch also das sie dieser unserr gnaden wider uns selber und unser
nachkomen an dem reiche Romische keiser und kunig und euch wider die crone zu Be-
heim nicht gebrawchen, dann das sie bey denselben gnaden gen allermeniclichen anders
bleiben sollen furbas ewiclichen; dat. Prag Sonnab. vor Thomas Boh. 34 Rom. 21; auf
dem Bug Ad relacionem B. Strnadi de Janowicz || Franciscus canonicus Pragensis, und
35 auf der Rückseite steht R. Petrus de Wischow ; aus Münch. k. R. A. Reichsstadt Utirn-
berg Nachträge XTt V« 52 or. mb. lit.pat. c, sig. majest. infilo serico nigro-ßavo pend. et
secr. in verso sigiüi (coli. ibid. ein identisches Duplum); ein Regest davon in Histor. Nach-
richt von . . . Nürnberg pag, 193.
' Siehe die drei vorigen Frankfurter Tage.
40 ' Im Jahr I88I R TA. 1 nr. lea und 164 halle das Schisma
in Straßburger Verhältnieie eingegriffen.
' Siehe Einleitung zum Egerer Reichstag von 1SS9
IÜ.G.
* Diese Frankfurter Versammlung siehe im nächsten
45 Bande,
^ Im Wenzel 2, ssi f., angeblich auf Grund von Wöl-
ckern's Eist. Norimb. dipl. ssi, auf die er sich wenigstens
allein beruft. Allein da lautet es ganz anders als bei Pel-
zel, nemlich : die Städte des Landfriedens [des Verlan-
50 gerten Egerer, vgl nr. 12 Jl- HS bei uns] hätten im Jahr issi
schon zu Ostern [d. h. April 2»] eine Zusammenkunft zu
Nürnberg gehalten^ und in eben diesem Jahr sei noch
eine zweite, und an S. Matthäus-Abend [Sept. 20] die
dritte Zusammenkunft der unaufhörlich fortgewährten
Plackereien und Befehdungen halber in Nürnberg gehalten
worden; zu letzterer sei auch Wenzel gekommen und
habe eine Vereinigung [nr. 802 f. bei uns] geschlossen; —
darauf loird dann die Brechung der Burgen erzählt. Die
zwei dem Reichstag vorausgehenden Zusammenkünfte,
von denen hier die Rede ist, sind ganz glaublich. Was
Pelzel erzählt, ist aber äwtu ganz anderes.
* Die eben auch Wölckern Bist. Nor. dipL 821 f. analy-
siert hat.
' Siehe Kern's Exkurs in St. Chr. 1, 42f.
476
Reichstag zu Nürnberg im September und Oktober 1397.
Wahrscheinlich hat Wenzel beabsichtigt hier gleich einen allgemeinen Landfrieden
aufzurichten j toie dann am 6 Jan. 1398 darauf zu, Fravikfwrt geschah^. Die Art der Zu-
sammensetzung der Versammlung, wo die mächtigen Kutfilrsten vom Rheine nicht einmal
persönlich erschienen waren^j mag dieß für den Augenblick nicht gestattet haben. Es galt
aber sofort einen Erfolg zu erringen, und so konnte es für den Augenblick genügen jene Land- 5
friedensordnung vom 20 Sept. 1397 nr. 302 (vgl. nr. 303) zunächstfür die benachbarten Gegen-
den festzusetzen^. Und diesem ersten Erfolg schloß sich gleich eine That an, die Zerstörung
der Raubschlösser daselbst, nr. 304, vgl. nr. 306 und 307^. Auf wie gutem Boden sich die
Wirksamkeit des Königs entfaltete, zeigt die günstige Fortbildung, welche die Landfriedens-
Ordnung gleich am 2 Merz 1398 in nr. 305 durch die übrigen Theilnehmer erfuhr, zwar 10
ohne den erneuten urkundlichen Beitritt des Königs, aber mit seiner vorausgegangenen Bevoll-
mächtigung*. Wie dann dieser selbst die dortigen Dinge auch 1398 fortwährend überwachte,
zeigen die Urkunden nr. 306 und 307. Die Theilnehmer sind in den gleichdatierten nr. 302
art. 1 und nr. 303 natürlich dieselben, nur daß die in nr. 302 oH. 1 namenlos erwähnten
Burggrafen in nr. 303 genau bezeichnet sind als Friderich Vund seine Söhne Johann III und 15
JPriderich VI. Dagegen in nr. 305 in. ist zu Johann von Leuchtenberg noch Albrecht von
Leuchtenberg hinzugekommen*, während ib. in. und ex. Rotenburg Windsheim Schweinfurt feh-
len'^; doch ist der Eintritt von Windsheim und Schweinfurt in nr. 305 art. 19 vorbehalten.
Wenn wir in nr. 305 art. 20 und 21 zugleich einen Ansatz der Bückkehr zur Reichs-
münzgesetzgebung haben, so werden wir doch bei dem sonstigen Stande dieser Angelegen- so
heit darauf nicht allzuviel Gewicht legen dürfen*. Was Will* sagt, indem er nach der
Erzählung von unserer Urkunde nr. 304 fortfährt et de cudendis novis denariis cumprin-
cipibus quibusdam imperii et magistratu Norico convenit, bezieht sich wol hierauf oder
es ist vielleicht eine Verwechselung mit 1390.
E. Wirzburger Streit, — Wie der Streit des Bisch. Gerhard von Wirzburg mit ss
seinen Städten begann und verlief, kann hier deshalb übergangen werden, weil die nöthigen
Erläuterungen sich zusammenfinden bei Friess ed. Ludewig Geschichtschreiber von dem
Bischoffthum Wirtzburg 672 cap. 45, und ganz besonders in Wegele Fürstbischof Gerhard
und der Städtekrieg im Hochstift Wirzburg (Nördl. 1861) p. 26. 27. 44, sowie in St. Chr. 1,
56 ff. 361 mit den Anmerkungen von Hegel (auch 473) wnd Kern (vgl. auch unsere nr. 277). so
Eine Gesandtschaft der gegen ihren Bischof auf gestandenen Städte war nach Prag zu
K. Wenzel gekommen, und dieser hatte den Bürgern geschrieben er wolle in Kürze bei ihnen
sein*^. Er geht dann in der That von Nürnberg nach Wirzburg, zuvor aber gibt er schon in
Nürnberg eine Entscheidung am 13 Okt, 1397 nr. 308, die m^it einem Maie den rebellischen
Städten eine ganz neue Stellung verleiht : er erklärt die bischöflichen Landstädte zu Reichs- ss
städten^^. Wenn gleich darin zum Schluss dem Bischof diejenigen Rechte vorbehalten waren.
* RTA, s.
* Siehe pag. 474 itn. 19 und aa-ie.
* Pakicky Böhm. Gesch, 8, o, lOS eagt, der König habe
auch mehrere ungesetzliche Waffenbündnisee aufgelöet
und aufgehoben; eolüe damit nr. SOS art. 8-7 gemeint
eein f und Pelzet Wenzel t, S56 Nov. if
* In Betreff dieeer kriegeritchen Aktion verweise ich
auf Th. von Kem*s Exkurs in St. Chr. 1, 4ae-480 zu seif,
und auf dessen Anm. s in St. Chr. 10, ise, vgl Wölckem
Eist. Norimb. dipl SSf f.
* nr. 806 Eingang. — Die Münze in art. SO und ai,
vgl. Einl. zum Nümb. R. T. von 1890 Ht. B b.
* Daß Pf. Ruprecht III Jetzt nicht mehr als der jüngere
bezeichnet wird, rührt daher daß sein Vater AiiprecÄl //
im Februar 1898 gestorben war ; und ebenso ist Burggraf
Friderich V weggefallen, weil er ai Jan. 1898 starb. Bei*
tritte zu dem Bund s. in Anm. zu nr. a&a. 808. 806.
' Diese drei Städte fehlen auch in andern Aufzählun-
gen, s. Anm. zu nr. soa und 808.
* Vgl. Einl. zum Nümb. Tag vom Sept. 1890 lit. B a 40
und b.
* De Weneeslao, AUorfii nee, pag. le.
** Mit Recht macht Voiss 66 darauf aufmerksam, daß
Gerhard auf dem letzten Frankfurter Tag bei den wider-
epensHgen Fürsten erschienen wart f'ul Berufung auf 45
Janssen nr. las im 1. Bande der Frankf. Reichskorr. {bei
uns RTA. a nr. 894), wozu Jetzt auch auf unsre nr. 898
verwiesen werden kann. Dasselbe war im Mai der FcUl
gewesen, RTA. a nr. 878. Jetzt in Nürnberg ist Bischof
und Stadt Wirzburg erschienen, nr. 810 art. a. 50
** Es sind aber 11, und nicht 7 wie ühnan Stromer St.-
Chr. 1, 67, 16 f. hat, dem Voiss 86 folgt.
Einleitung. 477
die er von Alters von Rechtes und guter Gewohnheit her habe, so hatte sich doch die staats-
rechtliche Stellung seiner Stiftsstädte völlig verändert. Der König mußte wissen, was er that,
indem er sich in einem fürstlichen Gebiete der Revolution anschloß : ein Beispiel auch für
die andern in der Opposition zur Krone stehenden Reichsfürsten, was sie erwarten durften,
5 wenn sie den König zum äußersten trieben; auf jeden Fall, wie die eben aufgerichtete Land-
friedensordnung , ein Merkzeichen der sich wider erhebenden königlichen Gewalt, die nun
zurückzukehren schien zu der städtefreundlichen Politik, welche sie 1389 zu Eger verlassen
hatte*. Wir haben übrigens offenbar nicht mehr alles, was in dieser Streitsache hier zu Nürn-
berg verhandelt tourde*. In Betreff der weiteren Entwicklung der Angelegenheit muß ich
10 auf die Akten des folgenden Reichstags im nächsten Band veinveisen. — Wenn ich hier unsere
Urkunde nr. 308 so bald nach ihrer ersten Veröffentlichung wider abdrucke , so war dieß
doch wegen ihrer reichsgeschichtlichen Bedeutung für den Reichstag nicht zu vermeiden. Zu-
gleich habe ich den Versuch gemacht, die nicht unerheblichen Lücken zu ergänzen, welche
das verstümmelte Original verunzieren. Die Ergänzung der Ortsnamen ist aus der Urjcande
15 Wenzels vom 17 Jan. 1399 RTA. 3 genommen. Bei dem ursprünglichen Bunde nennt Friess
ed. Ludewig p. 671 auch Schwartzach noch dazu; bei unsrer Ergänzung muß man sich
aber wahrscheinlich an d<i8 genannte Diplom halten, das Schwartzach nicht hat; auch Friess
zählt auf derselben Kolumne außer Wirzburg doch nur 10 Städte d. h. so viele als es in der
gen. Urk, v,17 Jan, 1399, die Schwartzach nicht hat, eben sind, und Ludewig bemerkt, daß ms.
20 B und C des Friess die letztere Stadt hinweglassen. Daß Wegcle^ annimmt, Fladungen und
Konigshofen seien , weil in der Urkunde nr. 308 nicht genannt, erst später hinzugetreten, ist
ohne Zweifel nicht das richtige; daß sie nicht genannt sind, ist wahr, erklärt sich aber eben
aus der Beschaffenheit des verstümmelten Exemplars der Urkunde*. Sie standen sicher
schon darin, denn die Lücken dieses Exemplars fordern ungefähr gerade soviele Buchstaben
SS zur Ergänzung wie diese beiden Namen wirklich enthalten. Der eine dieser Namen ergibt-
sich auch aus Ulman Stromer St. Chr. 1, 57, 14 — 16, wo wenigstens Konigshofen mitgenannt
ist; Fladungen fehlt dabei sicherlich nur aus Zufall, indem das Stromer sehe Verzeichnis
überhaupt nicht vollständig ist. Unsere Ergänzung der beiden Namen ist daher außer Zweifel.
Sonst ist zu den bei diesem Stück ausgefüllten Lücken zu bemerken , daß zu den zwei ersten
so und zu den zwei letzten derselben die kön. Urkunde vom 21 Jan. 1398 RTA. 3 berück-
sichtigt wurde. Die muihmaßliche Länge der zu ergänzenden Stellen ergibt sich eben aus
diesen vier Lücken, deren Ausfüllung am sichersten ist; es fehlen demnach überall 21 oder
etwas mehr Buchstaben; dieß ist bei Prüfung meiner Einschiebungen zu beachten.
Die Rotenburg er Angelegenheit^ durfte billig übergangen werden. Ich füge nur
35 bei, daß das Datwm von Wenzel* s bekanntem grobem Brief an genannte Stadt, wie es Bensen
208 gibt und von Hößer 140 nt. 1 mit Recht in Zweifel gezogen wird, besser steht in Gode-
frid Röschens Chronica von deß heyligen reichs statt Rotenburg 419-1619'/oZ. 124' :
datum sabbatho post omnium Banctorum [1397 Nov. 3] Lora vesperi ex Nurmberg, und
daß dort auch die von Höfler gemachte Korrektur rex per se bestätigt wird,
40 F. Den* Gesandtschaftsbericht nr. 309, bisher gänzlich unbekannt, ist von Werth;
so unbedeutend auch die Instruktion war, welche die Stadt Straßburg ihren Beauftragten
mit auf den Weg gab'^, um so mehr wird das für uns nrider gut gemacht durch deren Schil-
derung vom Reichstag. Ich habe die einzelnen Angaben derselben bereits in dieser Einleitung
an den betreffenden Orten verwerthet, w. m. s.
45 ' Auf di€$e Wideraufnahme eines früheren Wege weiet ^ FürstLischof Gerhard p. 43 nt. 41.
Voite 65 hin; auch sonstige Begünstigung von Städten * Vgl. die Siückbeschreibung in der Quellen- Angabe
siehe Voiss es und Hößer Ruprecht 141, von nr. 808.
' Vgl die kön. Urkunde vom 21 Januar 1898 RTA, 8 * Siehe Böfier Ruprecht 189-141.
als das und ouch etliche andere Sachen vormals langest ' Im Nümb. A. Konservatorium.
80 zu Nuremberg geteydingt worden sint. ' nr. 80i, vgl. p. 475 Hn. 8-7.
478 Reichstag zu Nürnberg im September und Oktober 1397.
G, Städtische Kosten, — Das Nürnberger Schenkbuch, van dem hier in nr. 310
ein Auszug mitgetheilt wird, gibt ein reichhaltiges Verzeichnis von Anwesenden. Die Äugs-
burger Stadtrechnung * nr. 311 zeigt y wie man dort schon 1395 und dann 1397 das Er-
scheinen des Königs im Reich erwartete und Nachrichten von Nürnberg bezog, welches letztere
in jener Zeit, schon durch die geographische La^e dazu geeignet, die Neuigkeiten aus Böhmen 5
für das südliche Deutschland vermittelte. Die Frankfurter Rechnungsnotizen, nr, 312,
theilen uns nicht bloß wie gewöhnlich die Namen der Gesandten dieser Stadt mit, sondern
auch wie lange sie im ganzen auswaren*, nemlich 18 Tage; aber ich führe diejß nur an, um
gleich zu bemerken, daß daraus auf die wirkliche Dauer der Versammlung kein Schluss
gezogen werden kann ', sowenig als aus den Daten unter loelchen die Nürnberger Schenkungen 10
eingetragen sind^. Darf man etwa aus dem Schluss -Satz vonnr, 309 folgern, daß die Frank-
furter am 13 Okt. noch nicht da waren, so müssen sie doch bald darauf eingetroffen sein;
denn ihre Oesandtschaftskosten sind ins Rechenbuch eingetragen in der Woche vom 27 Okt.
bis 2 Nov,\ sie müssen also ungefähr in der Woche vom 9 — 15 Okt. von Haus abgereist
sein; jedenfalls brachten sie fast ztoei Wochen in Nürnberg zu. Ich habe in der üeberschrift 15
der Einleitung die Monate Sept. und Okt. als Zeit des Reichstags genannt; eben mit Rück-
sicht auf nr. 309, dann auch loegen nr. 310, 300, 312, 313, 308, 301, den Oktober; Nov.
schien mir doch aus nr. 304 und 310 nicht so ganz sicher.
Der König hatte offenbar gefühlt y welche Gefahr im Verzug liege. Lange war er nicht
erschienen, hatte das Fehdewesen im Reich hingehn lassen, durch die Böhmischen Unruhen so
war er abgehalten worden, so stellt Bischof Lamprecht von Bamberg , offenbar in seinem
Auftrag, den Straßbwrger Gesandten da» zur Entschuldigung vor, es sei eine notorische
Thatsache; nachdem er dort Ruhe geechjafft^^ sei er audi wider gekommen um Frieden im
Reiche zu machen (nr. 309). Das war von höchster Bedeutung, nicht nur wie selbstverständ-
lich für das Reich, wenn es gelang oder auch nur von neuem versucht wurde, sondern im. s5
jetzigen bedenklichen Augenblick besonders auch für den König selbst wnd seine Stellung
überhaupt. Und in der That der B^olg entsprach der Absicht : die Landfriedensordnung,
das prompte und ergebnisreiche Einschreiten gegen die Raubschlösser, die unerwartete Aus-
richtung des befreundeten städtischen Elements im Wirzburger Streit , alles ließ ihn als den
glücklichen Herrn der Lage erscheinen. Er war überlegt und entschlossen, er war rasch und so
kühn aufgetreten. Es kam darauf an, ob er sich auf dieser aufsteigenden Bahn zu halten
vermochte.
' Baurechnung. pflegen nach Wochen zu gehn; «0 Ut e$ wol auch hier.
* nr, SIS art, /. * Auch fuiUe er den Markgrafen Prokop zum Kapitän
^ Vgl, Ut, B dieser Einleitung. des Königreichs Böhmen vor seiner Abreise gemacht um 35
* nr. 810 Quellen-Angabe, dort während der Zeit seiner Abwesenheit Ruhe zu erhol-
^ Denn die Eintragungen der Frankf, Rechenbücher len u. s, w., Pelzet Wenzel s Urk, B. p, 88 f, nr. 18$.
A. Königliches Ausschreiben des Reichstags. — B. Besuch des Reichstags.
479
A. Königliches Aasschreiben des Reichstags.
299- K, Wenzel an Straßburg, beruft zum Reichstag sofort nach Nürnberg. t'**^
[1397 Sept. 17 *] Nürnberg, ^'' "^
A}i$ Straßb. St, A, an der Saul I part. lad. B fasc. VIII nr. 53 or. chart. Ut. cL c, sig. in verso itnpr,
5 coli, ib. nr. 79 cop, chart.j ohne Versehickungtschnittej wolvon einem Schwaben abgeschrieben, ohne
die Unterschrift des Kanzlers.
Wenczlaw von gotes gnaden Bomisclier kunig zu allen tzeiten mererer des reiche
und kunig zu Beheim.
Liben getrewen. wann wir zu understeen des heiligen reichs notdurft und ge-
10 brechen yeczunt hie zu Nuremberg sein und sulche des heiligen reichs Sachen zu rich-
ten und zu handelen , dovon so begern wir von euch mit gantzem ernste und wollen , das
ir von stad an nach angesicht ditz brives ewer freunde mit voller macht zu uns doselbist-
hin gen Nuremberg sendet, doran tut ir uns sunderliche beheglichkeit und lasset des
nicht in dheine weis. geben zu Nuremberg des dinstages vor sand Mathias" tage [isy?
16 unserrb reiche des Behemischen in dem 35 und des Romischen in dem 22 jaren. ^*^*' '^^
[in verso] Dem burgermeister rate und Äd mandatum domini regis
burgern gemeinlichen der stat zu Straspurg Wenceslaus patriarcha Anteochenus can-
unsern und des reichs liben getrewen. cellarii«®.
B. Besuch des Reichstags.
20 300. Köln an K. Wenzel, entschuldigt sich wegen Nichtbeschickung des Reichstags.
[1397'] Okt. 8 Köln.
Aus Köln. St. A. lib. cop. 1396. 1397. 1398 (Missiven 1 Band 2) fol. est cop. eh. coaev. mit der Adresse
als Ueberschrift.
Unsen undertanigen schuldigen willigen dienst ind allis daz wir uwer koninkliger
25 gnaden zo eren ind wirdickeit vermögen allzit ind alle weige zovor. alrehoeste-geboirenne
ind alredurluchtigste furste, lieber gnatiger herre. als uns nd uwer groisse koninklige
gnade verschreben hait, wie daz uwer gnade umb zo understeen des heiigen richs notftrft
ind gebresten ieczont zo Norenberg sint suelge des heiigen richs sachen zo richten ind zo
handelen, und begerent davan van uns, daz wir unser frunde mit voller macht zo uweren
30 gnaten daselbestheen^ geen Noirenberg senden : uweren gnaten brief han wir gutlichen
a) ein. Mathens. b) Abkürsung; vtnterf unsrerf c) dat durch unbettimmte Abkürzungen eratlMte oder auch einfach
fehlende iet hier in Kursive gedruckt, d) cod. daaelbensteen oder daielbersteonf
* Im Text steht freilich Di. vor Mathias, was der 19
Febr. 189S wäre. Aber in diesem Jahr an diesem Tag kann
85 Wenzel nicht in Nürnberg gewesen sein, da er ii Febr.
1898 in Luxemburg ur kündet (vgl Pelzet Wenzel 2, seö).
Es ist fast außer Zweifel, daß hier die kön. Kanzlei einen
DaXumsfehler gemacht hat, und daß Matheus zu lesen ist
statt Mathias. Dann fällt das Schreiben auf 17 Sept. 1897.
40 Dieß stimmt auch vollkommen mit der Zeit des kön.
Tags zu Nürnberg von 1897, wo in der Tfiat Straßburger
Gesandte erschienen wie wir aus ihrem Berichte vom 18
Okt. nr. 809 sehen. Jedes Bedenken schwindet vollends
durch nr. 800, wo die an Köln gerichteten Einladungs-
45 Worte des Königs aus dessen an Köln gerichtetem Schreiben
widerholt werden .- es sind dieselben wie in dem obigen
kön. Schreiben an Straßburg. (Will De Wenceslao imp.
Altorfii 1766 sagt vom König ; die lunae post f. crucis
[Sept. 17] Norimbergam iniit, ohne Quelle, pag. 16, und
Pelzet Wenzel 8i 861 mit dem Zusatz daß daselbst bereits
verschiedene Reiehsfürsten seiner gewartet haben; die
Nürnberger Chronik St. Chr. 1, 861, 8 f. gibt den gleichen
Tag an.)
* Das Jahr fehlt im Datum, dessen Angaben sonst auf
1897 passen, da in diesem Jahr Dionysii auf Dinstag fällt,
das Profestum oder die Vigil also richtig auf Montag,
während sonst nach der Ueberschrift des Codex die Wahl
bliebe zwischen 1896 1897 1898.
[1897]
Okt. 8
480 Reichstag zu Nürnberg im September und Oktober 1397.
*
wail verstanden, wilchen uwerengnaten brief uns gelevert wart nf den anderen^ dach
[S897] na sent Remyess dage njestvurgangen, ind begeren daruf ure gnate vlelich ind oitmo-
^^*' ' denclich zo wissen, daz wir ind unse stat ie ind ie dem heiigen riche ind uweren gnaten
nndertenich ind gehoirsam sin geweist ind noch hudezotage in ^ alle weige gerne wulden
sin. nor^', lieber gnetiger herre, so kunnen wir n& leiter uwer gnate alda zo Noirenbei^ 5
keine wis libs noch gucz velich gelangen, nadem is wonderiichen mit kreftigem unfreten
ind ungenaten hie zo lande belegen ist ind Sonderlingen zwischen hie ind Norenberg, as
uwer groisse coenincliche gnate daz alz vil wal betrachten solen, ind ouch, gnatiger herre,
sint dem maile uns geinreleie frede noch geleide hilft, wann de unse bi kurcen ziten nf
des richs Rijns-strodmo nedergeworfen sint ind des einwerf anderwerf vur ind na ver- 10
derfligen groissen schaden genoimen habent, as daz also unserm hern van Coelne ind
ouch eczligen anderen uweren gnaten kurfursten ind vil andern herren wol kuntig ist,
daz uns keinreleie Stade brengt, wewail si darumb dicke ind feie zo maengen ziten ge-
schreben habent. dazselben willen uwer coenincliche groisse gnaten betenken; dan
mochten unser frunde zo^ uwer gnade felich gelangen, so weren wir darzo ind vurbaz zo 15
alle tem, daz uwer groisse gnate an uns begerten, sere untertenig willich ind bereit, de
almechtige got moes uwer coeniclige gnate gesont sparen selich geluckig ind lanklivich
[1897] ^ langen ziten. datum nostre civitatis majori sub sigillo feria secunda proxima in pro-
okt.8 feato beati Dionisii et sociorum ejus.
An den alrehoegesten-geboiren ind allerddrluchtigesten f&rsten ind herren so
herren Wenczlaus Roempschen coening merer des ^ richs zo allen ziten ind
coening zo Beheym unsern allreliebsten gnatigen ind untforten® herren.
C. Gesaadtschaftsanweisong.
1997 301* Anweisung für die Straßhurger Gesandten Thomas von Endingen und Konrad
^*'*' Armbruster auf den Nürnberger Reichstag, 1397 Oct.4 [Straßburg]. 25
A au» Slrafib, StA. relations avec l'empire Germanique 1386 & 1399 ReiMchrift auf Papier, doch auch
mU Korrekt, (ehemals an der Saul I partie lad. B fasc. IX nr. II J).
B coli. ib. Concept auf Papier, korrigiert, auf der leeren vierten Seile von gleichzeitiger Hand die libri-
gern bedeutungslose Bemerkung wir Eberhart grofe von Kirchberg {ehemaU an der Saul I partie
lad. C fasc. XIV Hasse II nr. 6). 30
Diso gedehtnüsse wurdent empfolhen hern Thoman von Endingen ritter und hern
Cflnrat Armbroster , do si gen N&remberg zu unserme herren dem künige rittent , feria
Okt. 4 quinta post diem sancti Michahelis anno etc. 90 septimo.
[i] Zdm ersten, also unser herre der kdnig uns gebetten het umbe unser erbern hotten
ime zu schickende, do sollend unser hotten ime sagen, das si do sint noch der begerunge 35
sinre botschaft und verhören waz man mit in rede^
[2] Item wurde ieman sich do beklagen von der herren wegen von Bytsch* und ouch
der vestin Herrenstein , daz sollend unser hotten verantwurten , in welher massen wir
unsern herren den bischof und die herren von Bjtsch miteinander rihtetent, und in der
a) eod. Ind. b) eod, avr ^ avn J ayn f »jr t itt der erste Buehetabe ein n, «o wäre wol nnn vorzuziehen oder nur. c) om. 4^
eod. d) eod. dia. e) cod. antoortenf tollte an antfermt, entfermt, erbarmungevoll, ttu denken »einf t) B redet;
A redet Itorr. in rede.
* Es ist doch der Tag nachher und nicht der zweite = &Def i&. 41", avr = aver, aberf t6. 7S^; nun oder nor
Tag nachher zu verstehen, letzteres wäre Okt. 3. entspräche dem Sinne gut.
' Ayn wäre im Sinn von allein mhd. WB. 1, 420^; aun ^ Vgl. nr. 80$, 4»
G. Gesandtschailsanweisung. 481
bischof zwölfdusent guldin gegeben wolte haben , der er in doch nit schuldig waz , und '**'
in allewegen reht darumbe bot zu tünde, wände die schulde, die die herren von Bjtsch
vordertent, sogetane® schulde waz, die des bischofs vorfaren inen schuldig worent, alse
die herren von Bytsche sprochent. so hat der bischof inen alle die schulde bar bezalt, die
6 er in von sin selbes wegen umbe iren dienst schuldig waz etc. item wie wir usser der
alter** herren von Bytsche slossen und wider darin und mit nammen von der vestin Her-
renstein geschediget sint von derselben alten herren s&nen und den iren , und wie wir
unser vigende uf Herrenstein fundent, und wie das ganze land ab der vestin vil größliche
geschediget sint, und vil gefangen von vil landen do uffe in dem turne fundent und siin-
10 derliche ein priester®. item wie man darnoch gen Germershehn zu tage kam und wider
von dannan schiet etc.
[3] Item wurdent die von Colmar clagende von des schaden wegen der in vor Gemer
geschach, das soltent unser botten verantwurten , daz wir si nit besunder wissent
geschediget haben, do sient vil lutes bi uns in dem leger gewesen, sient si gesche-
15 diget, daz sie nit anders gewesen denne essende dinge alse man in legem pfliget zu
bruchende etc.
[4] Item wurdent die von Colmar eine glocke vordem, darzti sal man antwurten, das
wir nit dovon wissent, und das wir in dovon geantwurtet habent : wir sient nit alleine in
dem leger gewesen, und habent doch von den unsern donoch gevorschet, und kdnnent
20 nit erfinden das keinre der unsern dovon wisse ; wer' aber das si von iemanne erfundent
der si hette, und si uns das verkündetent^, wir woltent alles unser bestes darzd keren
das si in gekert wurde etc.
[5J Item von Peterman von Duntzenheim's wegen, alse der si anegriflfet, do ist Fri-
derich von Duntzenheim Peterman's vatter, het anesprache umbe sin eigin gut an hern
«5 Wernlin von Hunnenwiler® ritter zu derselben zit burgermeister und burger zu Colmar.
demme woltent si von irem burger nie kein reht lossen widerfaren. und liessend Fride-
richen wol fünf vierteil jores zu Colmar in der stat ligen des rehten zu wartende, esmöhte
ime aber nit vollegon, wiewol er umbe sine anesprache gegen irme burger desrehten vor
in begerte und do suchte, und do Friderich rehteloz von Colmar scheiden müste, wände
«0 die von Colmar Friderichen vür gewalt von sin widersachen nit vertrösten woltent, dohet
Peterman umbe bescheideliche anegriffen, umbe das es zft rede keme, wenne Peterman
und sin vatter noch hütdistages uf gelegen tagen und gemeinen liiten sich mit rehte wil
lossen benügen etc.
[6] Item von Erhart Henselin's und Biderman süns wegen, wurdent die von Colmar
85 dovon redende , so sollend unser botten antwurten : alse in unsers herren des küniges
rihtunge begriffen ist das man uns und unsern burgern unser schulden bezalen sol , do
habent die von Colmar Erhart Henselin gelopt bi geswornem eide^ und des iren brief
über sich geben mit irem anhangenden^ ingesigel Erhart Henselin der schulden zu be-
zalnde mit kosten und schaden obe er sin dbeinen nemme, und solte si dovor nit schir-
40 men etc. dovür habe er anegriffen mit rehtem gerihte etc.
[7] Item von Byderman's süns wegen, demme waz Hanman** ain graben schuldig und
het ime die schulde gesworen zu gebende, darumbe bekümberte er in mit gerihte zu
Colmar. das gerihte gap Byderman pfände, die pfände nam ime des gerihtes büttel und
Hanman wider mit gewalt one reht. und künde ime darnoch zu Colmar kein reht nie'
45 widerfaren. dovür greif er an etc.
a) A sogatouo , B sogctase. b) B alten , Ä alter, c) B add. etc. d) und — verkiindetent om. Bj in A vom Rand
au» hinäberbesogen in den Text, e) B Hunewilre. f)9o Ä; B eiden , Äbkürztmgaatrieh über e om Sehlu*§ von
gcsworne. g) ^ d mit Schweif j B Äbkürzunge»trieh über dem ickliejienden e. h) B Uanneman hier und weiter
unten noch einmal, i) An\e, B me d. h. ohne Punkt,
Dentaehe ReSchitagi-Akten lt. ^1
Okt. 4
4g2 Reichstag zu Nürnbeiig im September und Oktober 1397.
1397 IS] Umbe alle vorgeschribenen^ dinge habent wir ^ in allezit geschriben und beschei-
denliche geantwurtet und gebetten von iren yordernngen zu sinde. möhtent si uns aber
anesprache nit erlossen, so söltend si ire erbem botten uf ein tag schicken, darzü woltent
wir die unsern ouch schicken, und woltent uf dem tage ir meinunge verhören, und unsern
schaden den si und die iren uns zfigef&get haut ouch erzalen. denne si uns grossen acha- 5
den geton hant, den si uns billiche kertent etc.^
[9] Wurdent die von Sletzstat vordem von Wilhelm Botzheims wegen und des scha-
den den wir ime geton sollend haben, daz wir ime denkeren oder reht darumbe dfigcnt,
sollend unser botten antwurten : alse uns die von Sletzstat dovon schribent, do verschri-
beut wir in ouch : in dem kriege, do ime der schade inne gescheen solle sin, sient wir lo
nuwent helfer gewesen etc. item so habend der von Sletzstat bürgere Hiigelin Kannen-
giesser und andere hern Burekarte von Mülnheim von Rechperg ritter unserme burger
gen Scherwiler^ in sin dorf geloufen, und hant ime sine armen liite do-innc geslagen ge-
wundet und äbel gehandelt und in sime dorfe gefangen und uß demme dorfe und sime
gerihte geföret unverschuldet, so habend die von Sletzstat hern Burckartc und sinen ge> is
meinern ire lüte abe-empfangen, die in ir gewerf schuldig sint. und hant wir ^ geantwurtet
den von Sletzstat : wir wellent irme burger gern reht t&n uf gelegen tagen und gemeinen
lüten, also das si unserme burger dazselbe uf demselben tage und gemeinen liiten wider-
umbe d&gent und ein reht mit dem andern gange, daz slahent die von Sletzstat von
uns uzz ^.
20
[10] Item wie wir si nit anders in unser stat zollent denne alse uns seJber.
[11] Item das si noch alse vil von uns nemment und von nieman me etc.
D. Landfrieden und Ranbscblösser.
1897 302. JT. Wenzel macht eine Landfriedensordnung bekannt, die er mit einer Anzahl genannter
Stpt, 20 Fränkischer und Bairischer Reichsstände gemacht hat, und die bis 2 Febr, 1399 währen ss
soU. 1397 Sept 20 Nürnberg.
N aus Münch, R, A. Reichsstadt Nürnberg Nachtrage fasc. 53 XII */« or. mb. e. 9ig. pencL, auf Rüek-
$eaeh,
A coli. Nümb, A. K. cocL 673 (außen 248) foL lOö" $ecundo--i07^ cop. coaev,{Var. sachlich zu beachten*)
B und C coli, die art, i-J4, welc?ie in den beiden Originalen von nr, 808 eingeechaltet tind, w. m. «. in 30
den Quellenangaben.
Z und 0 coU, bei wesentlichen Punkten die Einschaltung unerer Urkunde in dem Berliner und dem
Münchener Original von nr. 806, w. m. s, in den Quellenangaben; sonst genügte die Kollationierung
mit dem Abdruck dieser Einschaltung in Mon. Zoll, e, 8-6 sub nr. 8 {mit M in den Vasianlen bezeichnet),
M coli, der Abdruck in Mon. Zoll. €, 8-6 sub nr. 8, wo die Urkunde eingeschaltet ist in unsre nr. 80S; S5
Abdruck aus Z.
Weiterer Abdruck bei MinutoH Friedr. 2 Kur f. p. 88 ff. nr. i, wo die Urkunde ebenfalls in unsre nr.
806 eingeschaltet ist. — Die art. 1-14 sind als Einschaltung von nr. 808 abgedruckt in Mon. ZoU. c,
892-896 sub nr. 899.
Wir Wenczlaw von gotes gnaden Romischer kunig zu allen zeyten merer des reichs -:'>
und kunig zu Behem bekennen und tun kunt offenlich mit dfsem briefe allen den die in
sehen oder hören lesen : das wir angesehen und betrachtet haben soliche grosse unfride
gebrechen und rowbrej die lang zeyt in disen landen gewesen und noch sein, und do-
rumb, dieselben gebrechen unfrid und rowbrey zu weren zu understen und guten fride
zu machen, mit disen nachgeschriben unsern und des reichs fursten hercn und steten 4^
a) A vorgetchriben mit Ueberstrieh, B vorgoschribeno. b) Ä tehtint wer verbttsert in wir, B wir. c) B kerent
ohiu eto. d) B Scberwilre. e) B hat In Mtatt wir, dbtr atugettrichtn. f] £ uß etc.
D. Landfrieden und Raubschlösser.
48S
diso nachgeschriben Ordnung stuke und artikele mit wolbedachtem mute gutem rate und
rechter wissen geordinieret geseczet und gemachet haben und der mitsampt in einhellic-
lieh uberein worden sein*.
[1] Zum ersten also das wir von unsern und des reichs wegen zu solichem fride zu
6 machen an unserr ' anczal funfczig mit gleven, funfczig schuczen ^, ejn grosse b&chssen,
pulvers scherme und geczeuges genug darczu^ an geverde leichen sollen und wollen an
vercziehen; item^ der hochgeborn Ruprecht der junger pfalczgraf bey Reyn und herczog
in Beyrn unser lieber oheim und furste an seiner anczal funfczehen mit gleven , fünf-
czehen schuczen zu rosse wol geczewget^, eyn bAchssen die eins czentners swere scheus-
10 set, eynen czentner pulvers, czweinczig stein, drey czimmerman, drey steinmeczen,
scherme und zu dem allen geczeuges genug an geverde; item der erwierdig Lamprecht
byschof zu Bamberg euch gelich als vil®; item die hochgebornen •• burggraven zu
Nürnberg an irr anczal euch geleich als vil als der egenant Ruprecht®; item der erwirdig
Fridreich byschof zu Eysteten^ sechs mit gleven, sechs schuczen, eyn buchssen die eins
15 czentners swere scheusset, eynen czentner pulvers, czweinczig stein, czwen czymmer-
man , czwen steynmeczen, scherme und geczeuges genug dorczu^ an geverde ; item der
edel Johans ^ lantgraf zum Lewtemberg sechs mit gleven und sechs schuczen ; item die
von Nürnberg gleich als vil als der egenant Ruprecht etc.® ; item die von Rotemburg
sechs mit gleven, sechs schuczen, ein pdchssen die eins czentners swere scheusset, eyn
vo czentner pulvers, czweinczig stein, czwen czymmerman, czwen steinmeczen, scherm und
geczeuges genug darczu an geverde; item die von Wynsheim drey mit gleven, drey
schuczen, ein buchssen die eins czentners swer scheusset, eynen czentner pulvers,
czweinczig stein, czwen czymmerman, czwen steinmeczen, scherme und geczeuges genug
dorczu an geverde; item die von Weyssenburg drey mit gleven, drey schuczen, czwen
25 czymmerman, czwen steinmeczen; item die von Sweinfurt vier mit gleven und vier
schuczen zu solichem frid zu machen leyhen sollen^.
[2] Item wer' euch das wir in disem land nic^^t gesein mochten , so sollen wir so-
liehe Sachen einem houptman bevelhen, der den egenanten fursten heren und steten
gelych sey und hye-uss im land bey in belibe, das man wisse wen man zu manen habe,
1897
S9pt. iO
80
33
40
a) N abgekürzt f unseror^ b) f. ach. Utt in A Zutaiz von andrer Handf vom Rand hinein verwiegen, steht aveh in
OZBC; eheneo iet «« mit dem folgenden darcsu , und mit demselben weiter unten nochmdU, twieehen die Linien
eingesetzt, c) die Reihenfolge der Aufzählung ist in BC eine andere : der König, tamprechi von Bamberg, Pri-
derieh von Eichst&dt, Herzog Rupreehif die Burggrafen, der Landgraf , Nürnberg, Rotenburg, Winds?uim,
Weißenburg, Sehweinfurt. d) zu r. wol g. fehlt in HP, steht aher auch in OAZ (tn Z sn rozze wol gezewgt).
e) ist tn BC ganz ins einzelne ausgeführt wie bei Ruprecht, aber aueh hier fehlen die Worte wie in der vorigen
Var. t) BC add, an uiuerer anczal. g) in M falsch ergänzt der [hohgebom Jo] hani aus der copia vidimata;
aueh in Z ist übrigens deutlieh zu erkennai edel [Jo] hans. h) BC widerJiolen am Schlüsse der Aufzählung hier
die oben beim König gebrauchten Worte Sa Yercziehen , haben aber die Worte zu i. fr. z. m. nicht, die iUnrigens
wie hier in N so aueh in OAZ stehen ; ich sehe nachträglich aus Man. Zoll. 6, 398, daß die Einschaltung oder
Widerholung in nr. 808 titer nach aollon noch beifügt und wollen , während sie weiter oben beim König nur
giht loyhen sol an vercziehen (vgl. dazu auchpag. 486 nt, 1).
' Fridrich Graf zu Hennberg eint und verbindet
sich mit dem /?. König, mit Lamprechlen zu Bamberg,
Fridrichen zuEyslet, Pf. Rupprehle^, Walthesar Landgr.
45 zu Dueringen und Markgr. zu MeViaten, Fridrichen
etinem Sohn, Jokansen und Fridrichen Burggr. zu Nue-
renberg, Conraien Herren zu Wtin«perg, Worcziboy
von Swinar, und mit Rittern und Knechten die zu Fran-
cken in dem Lande und an der Pawnach gesessen und
60 mit einander in Einung sind, und mit den von Nuerenberg
und Weyssenburg, zu Beistand mit allen Schlössern Lan-
den und Leuten nach allem Vermögen wider jeden hie
diesseit des Meines bis in die Puechen, dd. 1898 Sept. 2,
Mon. ZolL e, 29 nr. 28; das Gegenversprechen am folgen-
65 den Tag ib. pag. 80 f. nr. 29. — Wallhesarr von Du-
ringen und Mtissen verpfl. sich 1898 Sept. 8, ib. p. 88
nr. 81, Heinrich von Hennberg tritt ein 1898 Sept. 3, ib.
p. 88 f. nr. 32. — iJie von Schaumberg, die Füdue, die
vom Lichtenstein, die von Hessburg, die vom Stein, die
Truchspßen, die vom Rotenhan, die Marschalk, die
Zollner, die von Fülbach, die in der Einung sind oder
noch darein kommen, einen sich mit Burggraf Frideri-
chen zu Nurenberg gegen die Räuberei hie dieshalben des
Main's bis in die Püchen und in dem Lande um sie als
sie gesessen sind, 1898 Sept. s, ib. p. 34 f. nr. 88 (vgl.
nr. 87. 89. 68 ibid.). — VgL auch Hdberlin Neueste Teut-
sehe Reichsgeschichte 1 Vorrede p. XXXVI f. — (Wöl-
ckcrn) Hist. Norimb. dipl. 822 nennt unter naditrägHch
Zugetretenen auch Berthold Grafen zu Hennenberg {vgL
Mon. Zoll. 6, 28 nr. 27 und e, 73 nr. 68 oder Minutoli
Frid. I nr. 38 und nr. 40).
/kpt.M
484 Reichstag zu Nürnberg im September und Oktober 1397.
i9»7^ und der ouch soliche dinst von unsem und des reichs wegen t& und alle ding volfftre ak
hje in disem brief geschriben stet.
[3] Item wer' es ouch das derselb unser houptman von der egenanten forsten heren
oder^ stete wegen gemant wurde für ein slosse oder Testen zu cziehend^ in der
masse als hie begriffen ist, so sol er in in den nechst^n acht tagen nach der manung <;
ejnen tag bescheyden an gelegetlich stete; und sollen dann die egenanten fursten und
heren drej und die egenanten stete ouch drej zu demselben unserm houptman
kjesen und dargeben; und wes dann dieselben sechs und derselb unser houptman oder
der merer teyl under in uberein werden von solichs cziehens wegen, das sol unser houpt-
man tdn und vollenden als hje in disem brief geschriben^ stet. lo
[4] Item und ob solich vorgeschriben volk keynerley sloss gewinnen wirdet, das sei
man von stad an zerbrechen, und das sol ouch furbass ewjclich njmmermer gebawet
werden, und sollen ouch wir noch der egenanten fursten heren oder stete keine dawider
nicht sein noch tun in dhein weys, es rure von uns oder in zu lehen oder nicht, oder es
sey unser oder ir offen haws oder nicht**. • js
[d] Item was man ouch yerleumunter oder schedlicherleuteuffsolichenslossen
oder sust vinden oder begriffen wirdet®, die sol unser houptman von stad an haben ' las-
sen; und sol ouch dieselben seh edlichen leute keinerley frid noch geleitte, das vor ge-
geben were oder gegeben wurde, daf&r helfen noch furtragen in dhein weys.
[6] Item wer ouch einen knecht hat oder mere, der sol die verantworten, t&t er »^
des nicht, so sol man des Schadens zu im warten und an im zukumen als ob er die getat
selber getan hette.
[7] Item ob uns denselben fursten heren oder steten von solicher sachen wegen
keynerley vehde oder vein tschaft uffersten wurde, so sollen wir getreulich an ein-
ander beholfen sein und unser keiner^ an den andern keynerley vorwort frid richtigung 25
noch teyding sunderlich^ nicht auffnemen in dhein wys, als lange bys das solich sachen
veintschaft und vehde durch uns alle einhelliclich und genczlich und gar abgetragen
und hingeleget wirdet. ♦
[8] Item und ob ouch yman von solicher sache wegen der egenanten fursten heren
oder stete einen oder mere kriegen oder angreyffen wurde, so sol in der egenant unser rc
houptman aber einen gelegen tag bescheyden; und wes dänne' aber^ die egenanten
sechs und der egenant unser houptman mit in' oder der merer teyl under in da uberein
werden, wye man dem, den man also krieget"^ und angriffet, helffen solle, dabey sol es
beleiben.
[9] Item ob es geschehe das den egenanten fursten oder*^ heren oder den irenss
hilfe notdurft wurde, so sol man in ein vart und den egenanten steten die ander vart
helfen, ob sy° dorumb manen oder in notdurftig ist.
[10] Item ob die egenanten fursten heren oder stete gemant und dorumb zu felde zie-
hen wurden, wann sie dann drey tag zu velde gelegen betten undP belybe dann der
merer teyl ujider in ussen, so magder minner teyl, der also zu velde geczogen were, w
a) oder aueh in BC, und in ÄZO. b) hier fügt Ä , doch mit andrer Handf vom Rand hinein verwieten, bei oder B&ste
EÜg ze tun oder von andrer eacbe wegen; dieß fehlt aber hier in Nund in BCZO, c) so aueh OAZ, begrif-
fen BC. d) ei rure — haws oder nicht eteht aueh in OÄZ, fehlt aber in BC; vgl, art. 12 erete VtO', «) 90 auch
BC; ZO Tindet oder begroififen wirdot ; A hat oder sust anderswo wo das wer* rindet oder ankumt oder
begrciffen wirdet , die Worte anderswo wo daz wer* eind in A Zmatz von andrer JTand , vom Rande hinein ver- 45
wieten, auch die Worte oder ankumt sind ein Zusatz f evieehen den Linien , wol von einer dritten Bandf ver-
eehrieben ist ankunt etatt ankumt. f] O hoben, g) BC add. teyle , dae aber in OAZ aneh fehlt; etatt dtej«^
genden an hat A on» der Sinn ist jedenfalls ohne, b) om. C; sunderlichen Z. i) N mit üeber strich , eig, danne
also, k) aueh in AZCO, om. B. 1) mit in auch in AZO, om, BC. m) OA bekrieget , auch gleich c^en schon
bekriegen, n) so aueh BC, fehlt in AZO, o) die Städte, Mon, Zoll. 6, 894, p) A am Rand nota vonßHchtigtr 50
Hand , unweit darüber ein Kreuz,
D- Landfrieden und Raubschlösser. 435
zu demselben mal wyder heimzyelien , und sol noch mag im ouch das an disem seinem* ^^^
gelubde und insigele keinen schaden bringen. *^ '
[11] Item wer' es ouch sache das man für keinerlej sloss ziehen oder das beiigen
wurde und das nicht alsbald gewinnen mochte, wann es danne unsern houptman und die
<^ egenanten sechs zejte dünken wirdet oder das merer tejl under in, so sollen wir ein
pastey^, die egenanten fursten eine, und die egenanten stete auch eine, vor demselben
slosse aufslahen und bawen lassen, und yglichs teyl in seiner pastey czehen mit gleven
und czehen schuczen halden. deucht aber unseren houptman und die obgenanten sechs
oder den mereren teyF das er zu wenik volks an denselben dreissig mit gleven^ und
10 dreissig schuczen oder an der obgenanten anczal volkes hette, so mag er und dieselben
sechs oder der merer teyl under in das meren nach markczal, darnach als dann die sach
gelegen und notdurftig ist. und wie sy das danne da schiken und ordinieren werden,
dabey sol es beleyben, und sol in ouch yglichs® teyle mit seiner anczal gehorsam sein
kn vercziehen. und sol ouch dasselb volk von demselben sloss nicht komen noch ziehen,
i6 als lang bys das es geobert und zerbrochen wirdet.
[12] Item^ ouch haben wir mitsampt den egenanten fursten heren und steten diso
vorgeschriben Ordnung* von unsern und des reichs wegen gesetzt geordinieret und ge-
machet, und sollen ouch soliche Sachen und züge unser und des reichs sein, und alle ding
von unsern und des reichs wegen geschehen, und sol ouch unser houptman unser und'
so des reichs banier füren.
[13] Item ouch sol dise Ordnung als verre reichen als der egenanten fursten
heren und stete lande geen und als sy vormals im landfrid' begriffen waren.
[14] Item^ ouch sol dise Ordnung weren von data dicz briefs bis uff unserr
frowen tag der lyechtmess der schierist komet und dannanthin' über ein gancz jar, un- jsos
85 schedlich den egenanten fursten heren und steten an iren fryheyten, doch also das dise ^'^' *
vorgeschriben Ordnung*' stuk und artikele die egenant zeyte genczlich und gar stete
und krefftig beleyben und gehalden werden sollen kn geverde.
[15] Und gebieten ouch allermeniclich von Romischer kunigklicher macht, das
nyman dawider sey in dhein wys.
80 Mit urkund dicz briefs versigelt mit unserr kunigklicher majestat insigel, geben
zu Nürnberg nach Crists geburt dreuczenhundert jar und dornach in dem sibenund-
newnczigistem jare an sant Matheus abende unserr reiche des Behemischen in dem
funfunddreissigistem und des Komischen in dem czweyundczweinczigistem jaren. ^ej>/. 2
Ad mandatum domini regis
85 Johannes de Ejrchen^
a) AZO und sol und mag Im auch das an seinem — , BC und sol noch mag uns ouch das an dlsem nnseim >-. b) BO
add. und, da* aber auch in OAZ fehlt, c) BC add. under in , da$ aber auch in OAZ fehlt, d) so auch OAZ ; B
das man k. w. v. a. d. mit dreyssig gleven , C das man e. w. ▼. a. d. dreissig mit gleven. e) Z yedlicbs. f) vor
item habvn BC noch folgendes , da» hier in Nwie in OAZ fehlt: und welichs sloss also belegen gewnnnen oder
40 serbrocben wirdet, da sol der egenant unser herre der kunig noch wir egenanten fursten heren oder stete noch
unser keiner teyle [dieeet Wort fehlt in C] nicht wider sein noch tun in dhein wis, es r&re von demselben un-
serm heren dem kunig oder uns su lehen oder nicht, oder es sey sein oder unser offen haus oder nicht; vgl.
oben ari. 4 die Vor, {das Wort item selbst ist in A Zusatz der zweiten Hand am Bande.) g) BC add, stdk und
artikel, das auch in OAZfehU. h) A am Band zu diesem Artikel nota von flüchtiger Hand, i) so auehBC, und
45 wol auch Z; AO dannachin; Jf danach in. k) om, Z. I) die Unterschrift fehlt in OAZ und natürlich in BC,
' Damit kann nur der Egerer Landfriede vom S Mai der drittenf Fürsten Herren und Städte in der ereten
1889 nr, 72 gemeint eein. ~ Unter sy eind die lande zu Person stehen, wovon soviel ich sehe nur in ort. 9 eine
verstehen, wie sich aus Mon. Zoll. 6, 895 ergibt. Es ist zu sichere Ausfiahme gemacht ist bei den Städten, In nr, 80a
bemerken, daß in der Insertion von nr, 808 der König in urkundet eben der König, in nr, 808 die Reichsstände,
486
Reichstag zu Nürnberg im September und Oktober 1397.
i»97 303. Eine Anzahl genannte?* Fränkischer und Bairischer Reichsstände machen bekannt^ daß
^^^' -^ 9ie mit K. Wenzel über die Landfriedensordnung nr, 302 übereingekommen aindj und
geloben dieselbe zu halten. 1397 Sept. 20 Nürnberg.
B aus Münch. R, A. Urkunden Nürnb. Losungamt X '% ii K. 77 L. 5 or. mb. e. J» Hg. pend. quomm
€ adsunt. 5
C coli. ibid. 2weile$ Exemplar or. mb. c. is tig. pend. quorum 7 adntnt.
Gedruckt Mon. ZolL 6, S92'89S nr. 899 au$ Münch. R. A. or. (in duplo), mit Bern, über die burggräfl. SigeL
— Regest in Reg. Boic. IJ, lOS, wol aus C.
Die Art. 1-14 der Urkunde nr. 802 vom 20 Sept. 1897 sind eingeschaltet in B und C sowie in dem emge-
führten Abdruck der Monumenta Zollerana. ( Var. B und C in nr. 802 sachlidi^zu beachten wegen lO
Veränderungen für die Uebereinkunft nr. 808.)
#
Wir Lamprecht von gotes gnaden bischof zu Babemberg, Fridreich bischof zu Ejste-
tcn, Ruprecht der junger pfalczgrafbey Rein und herczoge in Beyern, Fridreich der elter
Johans und Fridreich der junger* burggraven zu Nürnberg, Johans landgrafe zum Leu-
temberg und graf zu Hals, und wir die burgermeister und rete der stete K&rnberg Rotem- is
bürg Windsheim Weissenburg und Sweinfurt bekennen und tun kunt offenlich mit disem
briefe allen den die in sehen oder hören lesen : das wir von gebotes und geheisses wegen
dcö allerdurchleuchtigisten fursten und heren hem Wenczlaus Romischen kunigs zu allen
Zeiten mercrs des reichs und kunigs zu Behem unsers lieben gnedigen heren von solicher
grosser unfride gebrechen und rouberey wegen, die lange czeit in disen landen gewesen ta
und noch sein, mit demselben unserm heren dem kunig einhelliclich uberein worden
sein diser hernachgeschribenn Ordnung stük und artikele, die derselb unser herre der
kunig mitsampt uns, dieselben gebrechen unfrid und rouberey zu weren zu understen
und guten fride zu machen, mit wolbedachtem mute gutem rate und rechter wissen
geordinieret geseczet und gemachet hat, als das soliche majestatbrive, die doruber gegeben sa
sein, eygentlichen usswisen. [folgen die art. 1 — 14 von nr. 302, wo man sehe die Varian--
ten B und C; darauf fährt unsere Urkunde also fort : ] und wir obgenante Lamprecht
zu Babenberg und Fridreich zu Eysteten bischöfe, Ruprecht der junger pfallczgraf bey
Rein und herczog in Beyern, Fridreich der elter Johans und Fridreich der junger burg~
graven zu Nürnberg haben gelobt bey unsern fürstlichen eren und trewen und geloben so
in craft dicz briefs, und wir obgenanter Johans lantgrafe bey unsern trewen, und wir die
burgermeister und rete der egenanten stete Nürnberg Rotemburg Windsheim Weissen-
burg und Sweinfurt haben gelobt bey unsern eiden und geloben in craft dicz briefs, alle
vorgeschriben Ordnung stuke und. artikele, die von uns und von unser yglichen in disem
brief begriffen sind , stete veste und unverruket zu halden und zu volfüren an alles ge- S6
verde. und des zu Urkunde geben wir disen brief versigelt mit unserer ^ YorgenarUen
fursten yglichs und der egenanten stete yglicher anhangunden insigeln, geben zu Nürn-
^^^. berg nach Crists geburd drewczenhundert jar und dornach in dem sibenundnewnczigi-
stpt. 20 stem jare an sant Matheus abende.
a) B mit AhkärMungj nnserr t .
4Q
' An diesen Burggr. Friderich VI ist su denken in den
beiden Urkunden vom 18 August 1898 in Mon. ZolL e, 26
nr. 26 und vom 2 Sept. 1898 ib. p. 27 nr. 27, da der obeti
gleichfalls erwäfmte Friderich der ältere [V] schon am
21 Jan. 1899 gestorben war. In jener erscheint er als Haupt-
mann der Einung zu Beyren und zu Francken; in dieser
kommt er vor als ein Hauptmann von des Reichs wegen
über die Einung, ausgerückt mü Hilfe und Dienste des
Lamppfechlen zu Bamherp, Fridrichen zu Eijstet, Pf. Riiep-
pr echten, Conrat's Herren zu Weinsperg, Worcziboy*svon
Swinar, und anderer Herren Ritler und Knechte in dem
Lande zu Francken und an der Pawnach gesessen die
mit einander in Einung und in dieses Burgyrafen Dienst
und Hilfe sind, und der Nuerenberger und WeyssenbuT' a&
ger die mit ihm in Einung sind. (Die Worte und ihme
zugeben — Weissenburg in Hist. Norimb. dipL 822 sind
wol eine Kombination Wölckems aus letzterer oder einer
ähnlichen Urkunde und dem art. 3 in untrer nr. 802,)
D. Landfriedon und Raubschldsser.
487
304. K. Wenzel gebietet, daß zerstörte Raübachlösser, zunächst Spieß Löwenstein Leupoltstein, n^7
nicht wider gebaut werden^ und daß alle Fürsten und Städte sowie insbesondre Nüm- ^^^-'^
berg die Vollmacht haben sollen jeden derartigen Versuch zu vereiteln. 1397 Nov. 19
Nürnberg.
5 AuB Münch, R.Ä. Reichsstadt Nürnberg Nachtrüge fasc. 58 XII % or. mb, c. tig. pend. (hängt cm tchwarz
und getber Seidenschnur).
Gedruckt ^, Chr. l, 4S9 f. aus Münch. R. A. fasc. 53 X "/« or. mb. c. «ig. pend. (tcfiänt doch umere
Vorlage zu eein).
Wir Wenczlaw von gotes gnaden KomiBcher kunig zu allen czeiten merer des reiche
10 mSBl kunig zu Beheim bekennen und tun kunt offenlichen mit diesem brive allen den die
in sehen oder hören lesen : umb die vesten und hewser, zum Spieß das der vom Berge
was ', der Lewenstein das man anders nant das Newehawse das der von Eglofstein was ,
und euch der Leupoltstein *, zu denselben vesten und hewsern und doruss grosse und vil
rawberey und ander untat und beschedigung landen und luten geschehen sind, der wir
15 nicht lenger vortragen weiten, dorumb euch die obgonanten vesten und hawsere von
unsern und des heiligen reichs wegen gebrochen worden sind, dorzu unsere und des
reichs fursten und stete und mit namen unsere und des reichs liben getrewen die von
Nuremberg von unsers geheisses und gcbotes wegen geholfFen haben', haben wir mit
wolbedachtem mute rechter wissen und gutem rate unserr fursten und getrewen geseczt,
20 wollen und seczen euch in craft dicz brives und Romischer kuniglicher mochte : das die
vorgenanten vesten und hawsere, und ab euch icht anderr vesten und hawsere von unsern
und des reichs wegen gebrochen wurden d(H'zu sie unsbeholffeil weren,furbas ewiclichen
ungebawet zustoret und wüste beleiben sollen, und das nyemande, wer der sey, in dheinen
kumftigen czeiten derselben hawser dheins wider bawen aufrichten noch anvahen sol in
25 dheine weis, wer' es aber das yemande, wer der wer', solicher gebrochner hewser dheins
doruber wider pawen oder anvahen^ wolt, welichs hawse oder vesten undalsofte das wer',
sollen fursten und stete alle und igliche besunder und mit namen unsere und des reichs
liben getrewen die von Nuremberg, sie selber alleine und wer in darzu beholfcn sein wil,
über alle und igliche solche gebrochen hewsere und vesten gancze und volle macht und
30 gewalt haben, das zu weren und zu understen, und, ab ichtes an ir dheinem gepawet
oder angevangen werde, als ofle und dicke das wer', wider abzunemen und zu erprechen,
und doran suUen sie wider uns noch yemand anders nicht gefrevelt noch getan haben,
und sollen euch mit namen die Von Nuremberg und ander stete nyemanden dorumb ichtes
a) or. anfrabeo.
36 ' Außer dem Revers der RÜter Heinrich und Eberhard
vom Berge wegen des Zugs gegen ihre Festen Spyeße und
Weyssendorfivomu Okt. 1897, gedruckt St. Chr. i,4saf.y
Regest in Reg. Boic. ii, iii) vgl. auch noch die Erklärung
des Eberhart von Eglofstein vom 6 Okt. 1897 in Reg. Boic.
40 iij HO, die des Dietrich von Wiesenlau vom 21 Okt. ib.
pag. 112 , und die des Hans Erkinger und Heinrich* s und
Wilhelm's von Sawtisheim vom M Okt. ibid. — Siehe
iWölckern) HUt. Norimb. dipl. 822 f.
* St. Chr. 1, 429 nt. i bemerkt Kern : Leupoltstein
45 war von den Bischöfen von Bamberg an die von Wisen-
thau zu Lehen gegeben, vgl. Oesterreicher Denkwürdig k.
d. fränk. Gesch. 2,82, 88.
* Das Münchener R. A. Repertorium hat noch folgende
Angaben aus dieser Zeit , unter nr. 879 und 880 : einmal
60 1897 Okt. 5 {Fr. vor Dionys.) gelobt Hanns von Aufsezz
nichts mehr wider den R. K. Wenzei König zu Böhmen
noch wider andere Fürsten Herren und Städte zu thun ,
auch der Sicuit Nürnberg und den ihrigen alle abgenom-
mens Habe wider zu erstatten und 8 Jahre jenseits des
Lombard. Gebirges sich zu enthalten, c. 4 sig., in dem
fasc. 68 wie unsre Urkunde; sodann 1897 Okt. 28 (Erittig
nacli Ursulas) versprechen Ulrich Wilhelm und Fridrich
der junge von Lysperg für sich und für ihren Vetter Fri-
drich von Lysperg den älteren, auch für aUe Lysperge
die noch nicht zu ihren Tagen gekommen sind und Theil
haben an der Feste Lysperg, daß ihre Feste kein Raub'
nest mehr sein soll, in dem gleichen FascikeL — VgL über
Belagerung des Hauses Rußenberg die Urkunde des Münch.
R. A. vom 19 April 1898. — Ueber die 8 Sddösser unsrer
nr. 804 vgl. unsre nr. 809 und Hist. Norimb. dipl. { Wöl-
ckem) 822 f.
Nov. 19
488 Reichstag zu Nürnberg im September und Oktober 1397.
1997 schuldig sein*, mit urkunt dicz brives vorsigelt mit unserr kuniglichen majestat insigel,
geben zu Nuremberg noch Cristes geburt dreyczenhundert jare und dornoch in dem
sibenundtiewnczigisten jaren au sand Elzbethen tage unserr reiche des Behemischen in
dem fumfunddreissigisten und des Romischen in dem czweyundczweinczigisten jaren.
Ad mandatum domini regis
[in ver8o] R. Petrus de Wischow. ^^nceslaus patriarcha Anthfocent«. cancellarius.
U4rs2
i898^ 305- Eine Anzahl genannter Fränkischer und Bairischer Reichsstände^ machen die von ihnen
getroffene Vereinbarung bekannt y durch welche die kön. Landfriedensordnung vom
20 Sept. 1397 nr. 302 verschärft und bis 11 Nov. 1399 verlängert wird, nebst Besttm-
mungen über Münze und Landfriedenszölle. 1398 Merz 2 Nürnberg. lo
Z au« Berlin. Geh. Hausarchiv or. mb., mit 9 Sigel^chnüteHf aber nur 7 vorhandnen Sigein, nemüch
1) Lamprecht von Bamberg a) der Reihenfolge nach Friderich von Eichetädt (die rothe Sigelplatte
innerhalb der Wachakapeel t eheint abtichtlich ruiniert zu sein, nur zwei kleine Rette eind von der
Umschrift übrig) 8) Ruprecht von der Pfalz 4) Johann und 6) Friderich Burggraf von Nürnberg
e) Johann von Leuchtenberg 7) leer (o. Zw. Albrecht von Leuchtenberg) 8) Stadt Nürnberg 9) leer 15
(0. Zw. Weißenburg) ; ohne Ärchivsignaiur, auch ohne gleichzeitige Aufschrift oder Registraturbe-
merkung, auf der Rückseite nur eine Inhaltsangabe aus 17 Jahrhundert. Das Pergament hat in den
Falten z. Th. sehr durch Brücket übrigens audi durch stellenweises Verblassen der Schrift in Folge
von Feuchtigkeit gelitten; die Ergänzungen aus 0 sind in Kursive gedruckt f übrigens sind durcJi
Ammonium hydrosulphuratum einige Stellen deutlicher erkannt worden als in den Mon. Zoll. Da 20
das Original für den Umlaut des langen und des kurzen u das fl gebraucht, so konnte im Ab-
druck dieses Zeichen auch da für den Umlaut des kurzen u durchgeführt werden, wo das OriginaL
was promiscue auch vorkommt, ü dafür anwendet.
0 coli. Münch. R. A. Nürnb. R. St. Nacliträge fasc. 54 XII % or. mb. c. 9 sig. pend, wovon das siebente
fehlt, wahrscheinlidi das Albrechfs von Leuchtenberg, da aile andern Sigelder Theilnehmer vorhan^ S5
den sind; nur der Pergamentstreif ist da, man sieht aber nicht daß er gebraucht wäre; die Reihen-
folge wie oben, alles fast ganz unversehrt; keine gleichzeitige Bemerkung auf der Rückseite.
Gedruckt bei Minutoli Frid. I Kurfürst p. 83-88 nr. i; in Mon. Zoll. €, 2-9 nr. a aus Z, die unlesbaren
Stellen ergänzt aus einer copia vidimata imk. Hausarchiv zu Berlin, weiche von 1725 Mai 5 Onoiz-
bach datiert und nach dem im hiesigen bochfürstlicben Archiv befindlichen Or. (0. Zw. auch Z) an- 90
gefertigt ist als das Or. bereits nicht mehr unverletzt war, daher ErgänzuTigen nicht immer gut (vgL
nr. 802 Var. M); die 2- burggräflichen Sigel betr. s. pag. 100 beinr. 94 und die Abbildungen ö, 218
und 6, 9.
Die Urkunde nr. 802 vom 20 Sept. 1897 ist eingeschalte in Z und 0 sowie in beiden angeführten
Drucken. 3^
•
Wir Lamprecht von gotz gnaden byschoff zu Babemberg, und von desselben gnadeu
Fridrich byschoflf zu Eysteten , Ruprecht pfaltzgrave bey Reyn und hertzog in Beym ,
Johans und Fridrich burggraven zu Nuremberg, Johans und Albrecht lantgrafen zum
Lewtemberg, und wir* die burgermeister und rete der stete N&remberg und Weissemburg,
bekennen und tun kunt offenlichen mit disem brief allen den die in sehen oder hören 40
lesen : als der allerdurchlewchtigst fürste unser gnediger herre her Wentzlawe Römi-
scher kdnig zu allen zeiten merer dez reichs und künig zu Beheim , soliche grozze unfride
und rawbrey , die lange zeit in disen landen gewesen und noch sein , ze wem ze untersteen
und guten fryde ze machen, mit uns vorgenanten fftrsten herren** und steten ordnunge
und lantfride, der er mitsampt uns einhelliklichen uberkumen ist, gesetzet gemacht und 4&
darüber seiner kuniglichen majestat brief geben hat die von wort zu wort lawten also
[folgt nr. 302, wo man sehe die Varianten ZOM; darauf weiter so :] , und als auch darnach
der egenant unser herre der Römische künig von solichs £rids und unfrids wegen mit uns
a) 0 nach wir 2 Punkte, b) Ozwei Punkte vor fureten und vor hcrreu.
' Vgl. St. Chr. 1, 195, aa. 50
^ Nahezu dieselben wie in nr. 802 und 803; vgl. die Einleitung zu diesem Taj lit. D.
D. Landfrieden und Raabschlösser. 489
geredt und uns bevolhen gegunnet und erlawbt hat alle und ieglicli sach stftgk punt und '99s
artikel, die darüber in der vorgeschriben Ordnung begriffen sein und geschriben steen, "^'^
ze mem ze myndern ze erlengem ze kürtzen ze lewtern und davon ^ und darzu ze setzen
wie wir dez mit einander e jnige und einheUiklichen ze rate werden : also sein wir darumb
5 einheUiklichen Aberkomen ze rat worden und haben uns mit einander vereinet.
[1] Zum ersten von der antzal wegen, die wir und unser yeglich haben und dar-
leihen sullen, sein wir zu rat worden, daz ein yeglich fürst herr und stat an seiner anzal
spiezz schüczen und lewte darleihen und haben sol dez vierteils mer dann in dem vorge-
nanten unsers herren^ dez kunigs brief ist begriffen.
10 [2] Damach von dez hawptmans wegen sein wir eing<^ worden, daz der die sechs,
die wir zu im kiesen und dargeben suUen, zu im manen und vordem mag, ez sey umb
zug ze tun oder umb ander sach warumb daz sey, daz die ainnunge und den lantfiride
antriffet, als oft in dez noturfftig dünken wirdt. und sollen auch dieselben sechs, die wir
geben suUen zu dem hawptman, swem zu den heiligen, daz sie geleiche richter und ur-
]5 teiler sein on geverde ; und als offt ir einer verkert würde, wer dann an sein stat gesetzt
wirdt, der sol yeder dez auch also swem. und mag auch der hawptman wol richten lassen
über verlewmunt und schedliche lewte, waz man der vindet oder begreyffet, ez sey auf
slozzen oder sust anderswo wa^ daz ist.
[d] Darnach als in dem egenanten unsers herren dez kunigs brief begriffen ist : ob
80 wir gemant und ze veld ziehen würden und belib dann der merer teil unter® uns
awssen, daz dann der mynder teil, der^ also ze velde gezogen wer', zu demselben mal
wider heim ziehen müg, und daz im daz an seinem gelübde und iTiaigel^ keinen schaden
bringen sülle: sein wir ze rate worden, daz derselb artikel absein sol. und haben uns
darumb mit einander vereynet also : wenne und als oft ez geschiht daz der hawptman
25 mant umb hilff und zuge, so sol ein yeglich fürst herre und stat sein anzal volks, als vil
ym dann aufgesetzt wirt, zu dem hawptman schiken auf den tag, als er dann gemant ist 9
on geverde; wer' ez aber daz dhein furste herre oder stat sein oder ir anzal zu dem
hawptman also niht schikten, welches anzal dann awssen belib gar oder ein teil, oder, so
sie zu dem hawptman komen wem, wider dannen riten ee der zuge ende het, derselben^
30 solt yeglicher, ez wer' fÜrste •• ' herre oder stat, als vil und an seiner oder irer antzal^
gepreche, dem hauptman geben für yeden spieße ye daz monade zweintzig gülden als
lange der gepreche der anzal wert; und von demselben gelt sol der hawptmann bestellen
ander spieß als vil der awssen beliben oder von im geczogen wem, und möchte dieselben
spieße besteUen so er nehst möhte; und waz er die neher bestellt dann ye einen daz^
86 monad umb zweintzig gülden , so solt daz übrig gelt gemaynem nutze und dem lantfride
ze statten komen ; und ob auch daz wer' daz der hawptman der spieß gar oder ein teil niht
bestellt, so solt der fürst herre oder stat, dez anzal gepreche, daz gelt dennoch alles
richten und bezalen, und daz solt gemaynem nutze dez lantfrids an kost und andern
dingen, der man darzu bedarff, ze statten komen; und darzu sol auch der hawptman die-
40 selben fürsten herren oder stete, der anzal dann geprochen ist, zu im betegen; und waz
dann der hawptman und die sechs die mit im über den lantficide gesetzt sein oder der
merer teil unter in erkennen und sprechen, daz dieselben, ez sein furMen herren oder
stete, der anzal also geprochen ist, von solichs geprechens und auch der ungehorsamkeit
a) 0 zweimal, b) deutUdi m O. c) Z enigf 0 eynig. d) 0 wo. e) O deuiUeh unter, f) 0 vtrtehr. dar. g) O d^ut'
45 lieh ixuigel. h) Z derselbe ,. O derselben, i) dU 2 Punkt€ fehlen O. k) O anccal. 1) von dem a , das »ieher in
Z daeiamdf iet noch der oberste Haken zu eehen; ganM deutlich O das; «o iet dann der Sinn der: um wieviel er
dUee Spieße woJf eiler beeteüt ale naeh dem obigen AneaU von twaneig Gulden für je einen Spiefi im Monot, dae
eoU dem allgemeinien Nuteen und dem Landfrieden eu gute komwun.
* nr, 802 art, 10.
Dentsehe Belehstagi-Akten H^ 62
490 Reichstag zu Nürnbei^ im September und Oktober 1397.
i898 wegen leyden und tun s&llen, daz sol ein yeglich" furste herre und stat voUfftren halten
und tun zu dem gelt^ daz sie von den spiessen geben euUen als vor geschriben und be-
griffen ist; und umb daz alles, als vor gescbriben stet von der anzal wegen, sol ein jegli-
cher furste herre und stat dem hawptman gewisheit tun und gut bürgen und geysel setzen,
die im geloben suUen, wenn sie der hawptman darumb mane, daz sie dann mit ir selbe s
leiben einreyten und leisten^ sftUen, und awz den steten, dahin sie gemant werden, niht
k6men, als lange biz dieselben fursten herren oder stete, der bürgen und geyselsie sind,
daz vorgenant gelt alles von irer anzal spieß, die dann geprochen ist, gerichtet und be-
zalet, und darzu alles daz volfftret awsgericht und getan haben, daz in der hawptman
und die sechs oder der merer teil zu demselben ^ gelt darumb ze pen aufgelegt haben , lo
gentzlich on geverde.
[4] Wer' auch daz uns oder unser dheinem, ez wer' furste herre oder stat, oder dem
hawptman widersatze würde, also daz den^ hawptman und die sechs, die mit im über
dise ordnunge und lantfryd gesetzt sein, dez notürft deweht, von waz oder welicherley
Sache daz wer', so möchten sie^ fürsten herren unc^^ stete wol manen, daz sie sich merten i5
und volk zuschikten, oder daz volk myndern, nach markzal als in diser Ordnung und
eynunge ist begriffen.
[5] Und wir sein auch mit einander eynig worden, daz dise ordnunge gesecze
lantfryde und eynunge, als vor und hernach geschriben stet, wern besteen'' beleiben
i89B und von uns allen gehalten werden suUen biz auf sant Merteins' tag der schierst kumpt m
Nciv.ii ^21^ nach demselben sant Merteins tag über ein gantz jar; und darüber sol ez in allen
stucken^ punten und artikeln, alz in dem vorgenanten unsers herren dez künigs und
auch in disem unserm briefen' ist begriffen, beleiben und besteen.
[6] Und sein auch wir umb soliche ordnunge und lantfryde darzu mit einander ejnig
worden, ob"* daz wer' daz jemanden" unter uns° fursten herren oder steten oder unsem ss
rittern knechten lewten oder dheinen den unsem, die in disem lantfride begriffen sind,
zu frischer tat mit nam rawb prant oder unrecht widersagen beschedigt angriffen oder
beswert würde, darzu sol der hawptman, alspald er dez gewar wirt, tun, und suUen auch
die nehsten, da die tat geschehen i^, nacheylen, alspald siedezgewar oder ermant werden,
und darzu tun, und daz auf recht behalten gleicherweyse als ez ir eigen sache und gute so
wer'.
[7] Wer' auch ob in disem lantfiride und kreissen als er begriffen ist yemande
angriffen beschedigt oder beswert Würde, ez wer' mit prant rawb mort name^ oder
unrecht widersagen, alspald daz dem hawpünan ze wissen getan oder geklagt wirt, so sol
er den Sechsen, die über den lantfridmit im gesetzt sind, zesamengepieten. und wie dann ss
der hawptman und die sechs oder der merer tejl unter in ze rat werden waz man dann
darzu tun suUe , dabe j sol ez beleiben.
[8] Wer auch vor disem lantfride beklagt wirdet, wil der solicher sache, darumb
man in beklagt, beleiben bey dem hawptman und den sechsen die darüber geseczt sind,
so sol der anklager dez auch bey dem hawptman und den sechsen beleiben, also daz die m
oder der merer teil zu derselben sach beder teyl gewaltig sein sullen on geverd.
[9] Auclf sullen wir vorgenanfe fürsten herren und stete die vorgenante zeit wider
einander niht sein on ein frewntlich recht, und die aynunge und lantfride halten als
vor geschriben ist.
%)Oha!ti FwütU nach diMtm Wort, b) da« 1 M notk nmm ThM vwhtayUn . O dtutlkik gelt, c) 0 AnMkk leiitaa. 45
d) O dtutUeh demielben. e) O der. f) 0 wwti Punktt nath dUaem Wort, g) O und. h) O iten. i) •• O.
k) Z itnnkeni O stfiekeii. 1) urtprUngUch ttand Z an diten nnaem briefen, daher derjtttige FehUr; O einfach
«btf^faUt in disem nnsenn brlefen. m) ob Ut wwtiftUo; da» Wort Ut durcKbro^en; auch 0 ob. n) m H^okU
ziemUeh tielur doMuttehtn yemandenn , auch O i»t fUeht gant klar. o)0 2 PunkU naeh dUtom Wort, p) O
geacheh. q) Z da» e Hbtr der Zeil» ge»ehrieben , 0 nun. 50
D. Landfrieden und Raubschlösser. 49 X
[10] Wer' auch ob man dheinerley zuge oder bilff tet, so sol nyemant nihts anders '^>m
nemen dann zeitlich kost und futer dez er die yart auff dem velde bedarfif, also daz
er nihts heimfür noch schik hingeb noch verkawffe. wer daz uberf&r, daz wil man für
einen rawb halten^.
6 [11] Es sol auch nyemant dheinen aigen ritt^ niht werben noch tun, daz er ye-
mant angreiffen well, tet ez aber yemant- darüber, so sol er doch llgen auf dem seinen
und auf niemantz anders, und sol nyemant dheinen schaden damit zuziehen, oder man
wil ez für einen raup haben.
[12] Es sol auch nyemant auf keinen gleichen teyl niht werben reiten noch
10 den nemen. wer daz tet, daz wil man für einen rawp haben.
[13] Es sol auch nyemant fftter pitten dann eyn amptman; der mag in seinem
ampt wol pitten^. wer ez aber darüber tut, daz sol man für einen rawp^ haben.
[14] Wer' ez auch daz yemanden umb redlich geltschulde die, die im schuldig
wem, angreiffen wftrd, der sol damit pfentlich gevarn und tun als recht wer'.
15 [15] Auch suUen alle der fursten® herren und stet sloz, die in disem lantfrid be-
griffen sein, umb soliche sach, die den lantfrid antreffen, dez hawptmans offne sloz
sein, wo er der bedarff zu dez lantfrids notürfft.
[16] So mag auch der hawptman yedem man, wen er zu im vordert, von dez lant-
frids wegen fride und geleyt geben.
so [17] Ez sullen alle fursten herren ir amptlewte ritter und kneht und die rete oder
schepffen in den steten und merckten, die in disem lantfride gesezzen sein, swern zu
den heiligen disen lantfrid ze halten getrewlichen on geverde. und sich mag auch nye-
mant yerantwürten, noch man sol auch nyemanden helffen, er hab dann vor disen lantfride
geswom.
t5 [18] und man sol auch richten umb waz geschehen ist sider data dez vorge- la»?
nanten unsers herren dez kunigs brief der über disen frid geben und hirynnen begriffen ^^^*' *^
ist.
[19] Man sol auch disen lantfrid niht erlengern noch yerkern noch yemanden mer
dareyn nemen', wir tun ez dann alle einhelliklichen; awsgenomen der von Winsheim
80 und von Sweynfurt, darumb sullen die von Nuremberg gewalt haben hie zwischen und ^^^
dem' palmtag nu schierst, daz sie die wol dareyn nemen und bringen mügen mit sulicher jr«ri«/
hilff und anzal als vor geschriben stet, wer' auch daz wir einhelleklichen disen lantfrid
erlengten oder darynne iht merten oder mynderten, dabey sol ez' beleiben und gehalten
werden.
85 [20] Wir sein auch einig worden : ob dhein müntzemeyster^ anders slüge dann*^
unsers herren dez künigs und der £(irsten und herren brief die sie über die müntz geben
haben* awsweysen , zu dem sol der hawptman oder wer sie ankumt richten als zu velschern
von recht.
[21] Gleicherweyse ob yemand pözz gelt in daz land oder in die stete precht, den
40 mag man daz gelt nemen und zu dem und derselben yeglichen auch richten alz zu vel-
schern. und sol dieselben noch solich müntzmeister dheinerley fride freyung noch geleit
niht helffen noch fürtragen.
a) 0 haben, b) 0 rite, c) 0 beidemal biten. d) hinter rawp iUhi ein hedetUungeloeee Zeichen wnmütelbar ange-
eeMoeeen, ee iet kein eigentUehee t, daher nicht rawpt nu leeen; O einfach rawp. e) 0 8 Punkte nach dieeem
45 Wort, t) 0 den. g) Z dae e twiechen s und m iet über die Zeile geeehri^en »wiechen m und o {echeint m&ntse •
moyster}, 0 m&nczmeiflter. b) O add, als.
* VgL MinutoU Frid, I Kurf. p, 89 ff. nr, M. (85. * Vgl nr. lao-ieo,
8€.) 87.
492 Reichstag zu Nürnberg im September und Oktober 1397.
1B9B [22] Auch sein wir mit einander zu rate worden umb die zöl 1 e, daz man die redlichen
besetzen und legen sol an die stete da sie vormals in dem lantfrid gelegen sein ; ez wer^
dann daz ein teyl zöUe nicht gelegenlich wem, die sol man an gelegenlich stete legen,
und sol von den zollen nemen alz vil alz man vor genomen hat. und sol einem hawptman
ein genant gelt davon geben als man zu rate wirdt. und waz daran überbleibt, daz sol s
gemaynem nütz und dem lantfride ze statten komen. wer' aber daz daran icht zerünne,
daz sol man dem hauptman erfüllen, also daz fÜrsten herren und stete daran geben suUen
yederman nach seiner markzal. und wenn dise ordnunge lantfride und ajnung awsget,
so sullen auch dann solich zAU alle absein und furbaz niht mer genomen werden.
Und dßz^ ze Urkunde geben wir vorgenanten fursten und herren und auch die stete lo
Nuremberg und Weissemburg disen^ brief versigelt mit unsern anhangenden insigeln, der
t89a S^^^ ^ ^^ Nuremberg am samstag vor dem suntag als man singet reminiscere in der
Mtn 2 vasten nach Cristi gepurt drewzehenhundert jar und in dem achtundnewntzigsten jare.
189B 306. K, Wenzel gebietet dem Burggrafen Friderich VI als Hauptmann der Einung nr. 302.
303, 305 und den Sechsem derselben sowie insbesondre der Stadt Nürnberg, die eroberte ts
Feste Eeicheneck von Grund aus niederzvbrechen *. 1398 Juli 10 Nürnberg.
Aus Münch. R, A. Reichsstadt Nürnberg Nachtrüge fasc. 54 XII '/b ^' chorU Hl. pai. c. Hg, in fjerso
impr. laeio, auf der Rückseite eteht von gleichzeitiger Hand ain brif von Reichenek wegen, die
Urkunde ist in Stücke zerrissen.
Kern in St. Chr. i, 427 nt. i weist eine Abschrift nach im Nümb. A. K. Kopialbuch nr. 668 foL in^, sofut so
gleichzeitige Abschriften des u und lö Jahrh. enthaäend, während diese Urkunde von einer Bcmd
des 17 Jahrh. unter Verweisung auf die Archivbezeichnung des Originals nachgetragen sei; eine
Stelle daraus gedruckt l. c. 4»7, 14 f. in dem dort von Kern gegebenen Regest.
Wir Wenczlaw von gotes gnaden Romischer kunig zu allen zeiten merer des reichs
und kunig zu Behem embieten dem hochgebornen Fridrichen burggraven zu Nürnberg 25
unserm lieben swager fursten und houptman, und den sechsen die mit im über die ejnung
die wir gemachet haben geseczet sind, und mit namen^ den bürgern der stat zu Nürn-
berg unsern und des richs lieben getrewen, unser gnad und alles gut. hochgeborner^ und
lieben getrewen. wir heyssen und gebieten euch allen und yglichem, das ir die vesten
Reichenek, die yczunt gewunnen ist, von stad an genczlich undgar vongrund auf nider- so
brechen, und, was schedlicher lewte doruff begriffen sein , das ir von den euch unver-
czogenlichen richten heissen sollet als recht ist und als solich obgenan^ unser eynuDg
eygentlicher usswiset. und lasset des nicht in dhein wis, bey unsern hulden. geben zu
Nürnberg des mittwochens vor sant Margreten tage unserer® reiche des Behemischen in
juu 10 dem 36 und des Romischen in dem 23 jaren. ss
Ad mandatum domini regis
Johannes de Kirchen.
a) 0 deutlieh des. b) Z disemi 0 dlsen. c) or. nam mit Ueherstrieh. d) «ol Amte tti ergäfusn. e) ttbgtkSrat ,
nnserrorf nnierrf
' VgL Falckenstein Antiq. et memorab. Nordg. s, I8I f. Aug. lasa aus dem Münch. Rei(Juarchiv. Weiteres otM tsee 40
§ 4, und Kern m St. Chr. 1, 497. VgL im Münch. R. A. die und 1899 in Mon. ZoU. e und bei MinuloU Friedr. I. Vgl.
Urkunden vom la {und zwar hier zwei) und is Aug. 1898 insbes. Nümb. A. K. tod. 678.
und 19 Mai 1899, sowie Mon. ZoU. €, 96 f. nr. M vom 18
B. "Wirzburger ^Streit. 493
307. K- Wenzel gebietet dem Burggrafen Friderich VI und seinen Landfriedens -Sechsern ^^^
sowie edlen Getreuen des Reichs ^ den trotz dem Verbot nr. 304 etwa vorkommenden
Wideraufbau von Eaubschlössem, die von Reichs und Landfriedens wegen gebrochen
wurden, zu verhindern mit Hilfe der besonders beauftragten Stadt Nürnberg. 1398
5 Nov. 13 Zebrak.
Au9 Müneh. R. A. Reichsstadt Nüroberg Nachtrüge fasc. 64 '/^ XII or. mb. Hl, pat. c. eig. in verto impr.,
auf der Rüek$eüe unten Hnk$ von gleichzeitiger Hand von. dez Spis und ander hewser wegen di di
ainung zebrochen hot.
Wir Wenczlaw von gotes gnaden Romischer kunig zu allen czeiten merer des reichs
10 und kunig zu Beheim embieten allen forsten geistlichen und wertlichen und mit namen
dem hochgebornen Fridrich burggrafen zu Nuremberg unserm liben swager und fursten
und den sechsen die mit im an dem lantfride siezen und allen grafen frejen dinstluten
ritt em und knechten gemeinscheften der stete merkte und dorffem unsern und des reichs
liben getrewen unser gnade und alles gute. wir tun euch zu wissen, das wir mit rate
15 des reichs fursten und getrewen von Romischer kuniglicher mechte ein gesecze und
ordenunge geschicket und gemacht haben, das alle hewser und vcsten , dovon rewberey
geschehen ist, die unczher gebrochen sind oder hinach von des heiligen reichs und euch
der lantfride wegen gebrochen wurden, furbas ewiclichen sollen ungebawet und zustort
bleiben, als das unsere majestat-brive* wol usweisen. dovon, wer' es sache das yemant,
so in welchem adel wesen oder wirden der sey, solcher zubrochner hewser, und die noch
gebrochen werden als vor geschriben stet , anvahen bawen oder bessern wolte oder von
newes aufrichten wie das darqweme, so gebieten wir euch allen gemeinlichen und ewer
iglichen sunderlichen ernstlichen und vesticlichen bey unsern und des reichs hulden,
das ir das von unsern und des reichs wegen weren und nicht gestaten sollet in dheine
15 weis, sunder, wo ir das derfaret das ichts von newes aufgericht wurde, zu stunt abbrechet
und derniderleget zustoret und wüstet mit hülfe unserer' und des reichs stat zu Nuretii-
berg , der wir das sunderlichen zu tun geboten und bevolhen haben, und lasset des
nicht in dheine weis, als libe euch sey unser und des reichs swer Ungnade zu vormey-
den. geben zun Betlern nach Cristes geburt dreyczenhundert jare und dornoch in dem
so achtundneunczigistem jaren des mitwochen nach sand Merteins tage unserr^ reiche des gs98
Behemischen in dem 36 und des Romischen in dem 23 jaren. nov.is
Ad relacionem Sigi«mundi subcamerarii
Franciscus canonicus Pragensis.
E. Wirzbnrger Streit.
M 308. £ Wenzel nimmt die 11 genannten -Bu/ndesstädte des Stiftes Wirzburg in seinen und '^^
des Reichs Schutz und steUt sie den ilhrigen Reichsstädten gleich, mit Vorbehalt der
alten Rechte des Bischofs. 1397 Okt. 13 Nürnberg.
Aue Sammlung dee Würzb. hiet. Vereine nr. 66S or, mb.; hat längere Zeit als Einband eines städtischen
Steuerbuchs gedient und ist am linken Rande verdorben und beschnitten; scheint das Sigel auf dem
40 Rücken gehabt zu haben, [keine Einschnitte im Pergament. Contzen, Die Sammlungen d. hist, Ver-
eins zu Würzburg isse, hat zuerst auf die Wichtigkeit dieser Urkunde aufmerksam gemacht.
Gedruckt bei Wegele, Fürstbischof Gerhard und der Städtekrieg im Hochstift Wirzburg, NördHngen
isei, Beil nr. f pag, 65-67, mit den Lücken des Originals, die aber nicht überall angezeigt eind.
Wir Wenczlaw von gota gnaden Romischer kunig zu allen zijten merer des riches
45 und kunig zu Beheim bekennen und tun kunt offenlichen mit disem brieffe allen den die
a) or, anMrr ntibit dem Haken om SdUusi. b) äbgeküret , nnier f
* nr. S04, vgl nr. 90» ort. 4,
Okt. IS
494 Reichstag zu Nürnberg im September und Oktober 1397.
i897 in sehen oder hören lesen : wanne der erwirdig Gerhart bischoff za Wirczpurg unser furßt
und Über andehtiger unsern und dez heiligen riches stifft zu Wirczpurg, der des heiligen
richea ein mercklich glide ist, an sinen sloßen merckten dorffern renten gulten und nftczen
an unsern und des heiligen riches Urlaube wißen und willen also swerlichen vil und dicke
verkümmert verändert empfromdet" und verseczt hot, daz uns und dem heiligten riebe &
gröblichen und mercklichen schaden bringt an unsern leben dinsten und n&czen die uns
von dem bisixan^ geburen, und wanne auch der egenant bischoff Gerhart denselben stifft
und die stete swerlichen angriffen und beschediget hot und noch teglichen angre^ und
be8chedigt\ t£7iewol wir doch an im mutende woren daz er mit denselben steten firide
uffnemen solte : so weiten wir uns zwischen in der Sachen underwinden und die mit der lo
minne oder mit dem rehten noch rate des heiligen riches fursten edelen und getruwen
vorrihten, daz igliches teyle bej reht und gnaden belibe als billich wer', und do derselbe
bischoff dem nit volgen wolt und mercken in den Sachen , als wir auch vernftmen haben
daz er sin selbes nit gewaltig ist, davon derselbe stiffte leWterlich nnderdrucket und ver-
derbet wirt : daz derselbe stifft zu Wirczpurg also zu ewigen undergang und verderben 10
nit kome, so haben wir ijait wolbedahtem mute gutem rate unser und des heiligen riches
fursten und getruwen und von rehter wißen die burgermeyster rete und die bürgere ge-
meinlichen der stete Wirczpurg Earlstat Newenstat Meierstat Kunigshoven Fladung Mey-
ningen Sesselach Ebern Hasfurt ^ und Gerolczhoffen und ire libe und gute in unsern
und des heiligen riches schucz und schirme gnediclich genomen und empfcthen, nemen »
und empfaJhen sie zu uns unser leptag in krafft dicz brieffes von Romischer kuniglicher
mehte, also daz sie uns furbasmer in allen Sachen undertenig und gehorsam geraten und
beholffen sin und sweren und hulden sollen als ander des heiligen riches stete, und uns
auch alle jare ein gewonliche stwre und hilffe tun sullen. und wenn ez zu schulden kerne
und uns not geschee daz wir in dem riebe here betten und ein felde machten und uns is
andere des heiligen riches stete ir^ volk uff daz felde schickten, so sollen sie uns auch
also mit etwievil^ spießen uff ire koste dyenen an saumpnisse. so wollen und sollen wir
auch die egenanten stete gen allermenlichen für gewalt und für unreht trewlich und
festiclichen verantworten schuczen und schirmen, doch so sollen die egenanten stete
eynem bischoff von Wirczpurg reichen alle reht die er von alders von rehtes und guter w
gewonheit hat^ und im die nit vorhalden noch doran hindern in keine wise. mit Urkunde
dicz brieffes versigelt mit unser kuniglichen majestat insigel, geben zu Nurenberg noch
Crietes gebvH c^rifrczehenhundert jar und domach in dem sybenundnftnczigsten jare des
sunabends vor sant Gallen tage unser riebe des Bohemischen in dem iimihmddreieeig'
oki.is istem und des Romischen in dem zweyundzweinczigsten jaren. ^
a) vertehrieben im or, »tatt empi^emdetf b) or. fil c) or, Hmlhirt. d) r nUM ««Ar gamä dwiUeh, e) meUtkkt
war hier im dw ürkundt b€$Hmmt€r gesagt , mit wiwiel Spiefitn.
* Vgl nr. 277, * Die Rege$ta Boica n, 102 verzeichnen bürg befreit, dcU, Prag So. vor PhU. und Jak. [Apr. 29,
zu 1837 eine Urk., durch welche K. Wenzel die Bürger nicht Apr. 28], cum 1 eig.; im Münch. Reichearchiv eign.
und Kaufmanmchaß zu Meynbemheim von der Entrich' Würzb. Archiv Lade 21 or. 11s. 18; 1. fasc. — {Vgl. 4ß
tung neuer Zölle und Ungelde an die Bitchöfe wm Wirz- Wegele pag. 28.)
F. Gesandtschaflsbericht. 495
F. GesaDdtsehaftsberieht.
309. Zwei genannte Straßburger Gesandte an ihre Stadt, berichten vom Reichstag : Land- i^^^)
frieden, Bitsch, Eroberung dfr 3 Baubschlösser, Anwesende, [1397] Okt 13 [Nürn-
berg'] *.
5 Am Slrafib, St. A, an der Saul lad. P. Q. w, chart. liL clausa c. €ig, in verßo impr., Sigelrett vorhan'
dm ; auf der ganzen Unken Seite beeehädigt , die Ergänzungen in Kureitfe gegeben.
Unsem lieben heren dem meister und dem rote zfi Strosburg enbieten wir unsern ge- "7,
willegen dienst, und lont üch wissen : also wir uf die nehste mitwoche for sante Gallen om. 10
dag gen Nftrenberg mit genossen koment, das wir darnoch uf den dunnerstag koment für 0«. //
10 unsern heren den kiinig und mit ime rettent also ir uns befolhen Aant. do wissent, das er
uns gnedeklich enpfing , und befalch ^r das fiirbas dem bischof von Bobenberg und dem
Patriarchen sinem kanczeler' und her^^rsybo und andern sinen reten. also koment wir
uf den fritag for dieselben rete. do rette der bischof von Bobenberg mit uns : do werent 0«. /»
lange zite gewesen grosse hriege und gespenne in den landen, dozü unser herr der känig
15 nüt getftn künde von Sachen wegen die in selber anfallende worent, also mengelich wol
weis; das habe er gestellet, und si daruf harus in das laut Aomen, und habe daruf alle für-
sten heren stette besant, und welle mit irme rote und ire helfe friden machen, unc? sprach
der bischof von Bobenberg: wir soltent darzft roten, do sprechen wir: was zft friden treffen
künde, das were unsem frdnden liep, wan, also uns unser here der kiinig besant het, do
so hant uns unser fründe z& sinen gnoden geschicket, und, was uns sine gnode seit, das wel-
lent wir unsem frdnden sagen, und do wir fon in alao scheiden woltent, do sprochent die
rete : unser here der künig wolte uns selber besenden und mit uns reden, was der mit uns
reden wil, das wissent wir zft dirre zit nüt. dch wissent, das von der von Bischzze*
wegen noch nieman nüt do geret het. und ist uns geroten : sit nieman nüt do geret het,
25 das wir öch nüt redent. und wissent Ach, das von den von Sleczstat noch von Eolmor fich
nieman nüt geret het. do hant wir öch nüt von geret. öch wissent, das unser here der
künig drie vesten gewunnen het mit den stetten do in dem lande und er die gebrochen
het. die eine heisset der Spies und waz zweiier gebrüder, heissent von dem Berge, lit
vier mile von NArenberg. die ander heisset Layenfels*, ist Eberharcz Egenolfsteiner'sN
30 lit eine mile fürbaz. die dritte heisset Leupolzstein , ist des von Wisentaw', lit zwo mil
fiirbaz. Och wissent , das der künig den von Ztmngen' gesant het noch den fürsten uf
dem Bine, und noch nieman do ist wanne die forgenanten heren ^ und herzog Steffan und
herzog Ernst von Feigere, und drie margrofen von Myssen, zwen lantgrofen von Lühten-
berg, zwene von Swarzburg, herzöge Brokob sin hofemeister, der junge von Hohenloch,
SS der bischof von Spiro ; und ist keine stat von dem Rine do noch von dem riebe von unserm ,^^^^.
lande wan die von HagenOwe. geben an samstag for sante Gallen dag. om. 1$
ftw verhol Den wisen und bescheiden dem -., -m 1.
\ ^ ^ , , X _it c!x_ 1- Toman von Endingen ritter,
meister und dem rote zu otrosburg unsem -rrjL x a t_ ^ i^ . . ^,
... , j . j 1 xh Künrat Armbruster altammanmeister ''\
heben heren dan debet".
^ a) p. 49S Un. tS «imI 19. b) or. gwimal d , jedetmal mit tenkreehtem DureKttrieh , vol nickt dandun oder danda ,
Mondem darf d«bet «e. lit^ra, 0) or. altamameliter mit langem Uebtratrieh.
' Jahr und Ort ergeben eich au» nr. 801. ^ Weder gie noch Slraßburg überhaupt eind in den
' Siehe die Unterschrift von nr. 804. Nürnberger Schenkungen («. nr. 810) genannt , tmd doch
* VgL nr. 801 ort, >. haben uHr nicht bloß ihren obigen Brief sondern auch
46 * Beuer Lewenstein, s. nr, 804; Pelzet Wenzel », die ausdrücklich für sie bestimmte Instruktion nr. soi.
868 falsch Leinstein, 8, 866 richtig L6wenstein. Dagegen tritt in jenen Schenkungen Hans von Mülheim
* Von Eglofstetn, s. nr. 804. auf der doch gewis ein Straßburger ist (diese Straßbur-
* Siehe nr. 804mitnt.l, ger Familie e. im Register zu St. Chr. 9 pag. 1148^.
496 Reichstag zu Nürnberg im September und Oktober 1397.
G. Städtische Kosten.
'«»7 3]^0. Kosten Nürnbergs bei dem dortigen Eetchsttui vom Heilst 1397. 1397 0kl. 10
***•'* —Dec 5
Dm. 6
Aus Nürnberg, Archiv- Konservat. cod. nu. nr. 489 fol. ae^-ae^, Papierhdschr, aus dem 14'15 Jh. #> M
beschriebene Blätter neuer Zähbing, Auf der AußenseUe des vordem Einbanddeckels von einer i
Hand des I4ri6 Jh.: Nota hie innen stet geschriben , waz man forsten herren rittem knehten
und steten geschenkt hat, und anhub feria 4 post Egidii anno etc. 93 [Sept. 6], Der letzte EinXra/s
gehört zum J. I42i, Der ort. i ist aus der Bürgermeister-Periode von feria 4 post 'Dyonisii anno 97
bis feria 4 ante Martini anno 97 [Okt. 10 bis Nov. 7] , der ort. 9 aus derjenigen von llria 4 ante Mar-
tini anno 97 bis feria 4 ante Nycolay [Nov. 7 bis Dec. 6]. * lO
1997 [i] Item propinayimus visch, die costen 4 Vi guldin, dez bischofs von Meintz reten,
^ do^ sie hie waren bei unserm herren kdnig^ — propinavirntis herzog Steffan von Bairn
»•V. 7 und herzog FridrtcA« 8un' 32 qr., summa 4 Ib. f^d 16 sh. hll. — propinavimus herzogen
Ernst von Bairn 20 qr., summa 3 Ib. hl. — propinavimus dem bischof von Speir 12 qr.,
summa 1 Ib. 16 sh. hl. — propinavimus den von Hagnaw6 qr., summa 18 sh. hll. — propi-is
navimus hern Wilhelm Frawemberger, und Partzifal Zenger, Preissinger, und drein Prei-
singern , 12 qr. , summa 1 Ib. und 16 sh. hl. — propinavimus dez von Wirtemberg rate
8 qr., summa 1 Ib. 4 sh. hl. — propinavimus dem bischof von Passaw 16 qr., summa 2 Ib.
8 sh. hl. — propinavimus dem bischof von Schedem' und hern Conrad von Pickembach
16 qr. , summa 2 Ib. und 8 sh. hll. — propinavimus hern Ulrich von Hohenloch 8 qr., m
summa 1 Ib. 4 sh. hl. — propinavimus den von Sweynflirt 4 qr., summa 12 sh. hl. — pro-
pinavimus graven Fridrich von Leyningen 12 qr., summa 1 Ib. 16 sh. hl. — propinavimus
C. von Reischach 6 qr., summa 18 sh. hl. — propinavimus hern Albrecht von Hohenloch
tumherre zu Meintz und hern Glasen von Stayn und hern Johannen von Kolhawsen 12 qr.,
summa 1 Ib. und 16 sh. hl. — propinavimus dem richter und burgermeister von Pilsen »
6 qr., summa 18 sh. hl. — propinavimus dem abt von Lankheim 6 qr., summa 18 sh. hll.
— propinavimus den von Eger 6 qr., summa 18 sh. hllr. — propinavimus graven Hansen
von Werdemberg 8 qr. , summa 1 Ib. 4 sh. hll. — propinavimus hern Worziboys wirtin
12 qr., summa 1 Ib. 16 sh. hl. — propinavimus dem von Leyningen 12 qr., summa 1 Ib.
und 16 sh. hl. — propinavimus den von Kostnitz und Uiberlingen und Rafemspurg so
12 qr., summa 1 Ib. und 16 sh. hllr. — propinavimus den von Augspurg Überlingen Bot-
weil und dez herzogen von Oesterrich rat 12 qr., summa 1 Ib. 16 sh. hl. — propinavimus
dem Grefenrewter von Regenspurg 4 qr., summa 12 sh. hllr. — propinavimus den von
Colmar Slettstat^ und M&lhawsen 10 qr., summa 1 7, Ib. hll. — propinavimus den von der
Weyden 4 qr., summa 12 sh. hl. — propinavimus herzog Klemmen rat und den von Speir ss
10 qr., summa 1 y, Ib. hll. — propinavimus graven Rudolff von Suicz 10 qr., summa
1 Y, Ib. hl. — propinavimus dez herzogen rat von Sachsen 8 qr., summa 1 Ib. und 4 sb.
hll. — propinavimus Peter Valczner 6 qr., summa 18 sh. hllr. — propinavimus hern Kraft
von Hohenloch 10 qr., summa l'/i Ib. hll. — propinavimus den von Swebischen -Halle
4 qr., summa 12 sh. hl. — propinavimus meister Conrad dez kunigs diener 6 qr., summa m
18 sh. hl. — propinavimus dem lantrichter und lantschrei&er von Sulczpach 2 qr. Welisch
weins, summa 8 sh. hllr. — propinavimus den von SweinfArt 6 qr., summa 18 sh. hll. — pro-
pinavimus den von Hailprunne von Weyl und Weinsperg 10 qr., summa 1 Vt Ib- ^^^
Summa 54 Ib. und 18*/, sh. hll.'
») eod. die. b) eod. Slekstat. H
* Vgl. auch Hegel in St. Chr. i, »89, 9 f. ' Sitten ist dodi wol nicht zu verstehen f ader Seckauf
^ Der 1886 gebome Heinrich der Reiche von Baiem Chiemseet doch nicht Seben{-Brixen)f
Landshut t dessen Vater Fridrich 1898 stirbt, s. Buchner * Ohne die 4*1% Gulden des i. Postens bringe ich 44 Ib.
0, 1, 190, Hopf Hist. genecU. Atlas p. 10. und e sh. hl. heraus.
G. Stadtische Kosten. 497
1S97
Nor. 7
Dec. 5
[2] Propinavimus den von Freyberg" und dem von Schellemberg und derf von
Lawgingen 8 qr., summa 1 Ib. 4 sh. hll.— propinavimus den von Augspurg 4 qr., summa "lu
12 sh. hlbr. — propinavimus den von der Weyden 4 qr., summa 12 sh. hllr. — propinavi-
mus dem von Hornstein 4 qr., summa 12 sh. hllr. — propinavimus dem apt von Ebrach
ö8 qr., summa 1 Ib. 4 sh. hl. — propinavimus markgraf Wilhelm von Meichsen 24 qr.,
summa 3 Ib. 12 sh. hll. — propinavimus herzog Ernsten von Beyrn 20 qr., summa 3 Ib.
hll. — propinavimus herzog Klemmen 24 qr., summa 3 Ib, und 12 sh. hll. — propinavi-
mus graven Johanaen vom Lewtemberg 16 qr., summa 2 Ib. 8 sh. hll. — propinavimus
Schenk "Ebefhard von Flüglingen4 qr., summa 8 sh. hll. — propinavimus dem bischof
10 von Wirtzpurg 20 qr., summa 3 llj. hl. — propinavimus den vonPerninUechtlande4qr.,
summa 12 sh. hll. — propinavimus hern Hansen von MAlheimr 10 qr., summa 1 7s Ib. hll.
— propinavimus dem maister Tewtsch ordens 10 qr., summa 1 Vi Ib. hll. — propinavimus
den burgern von Bamberg 4 qr, , summa */, Ib. 8 dn. — propinavimus der bischof von
C61n und von Trier reten 14 qr., summa 2 Ib. und 2 sh. hll. — propinavimus dez herzogen
15 von Heidelberg rate 8 qr., summa 1 Ib. 4 sh. — propinavimus den von Wirtzpurg 4 qr.,
summa 12 sh. hll. — propinavimus den von Erndorff 4 qr., summa 6 sh. hll. — propina-
vimus dem von Schönemburg 8 qr. , summa 1 Ib. 4 sh. hll. — propinavimus den von der
Newenstat 4 qr., summa 6 sh. hll. Summa 30 Ib. 1 sh. und 4 hllr.*
311. Kosten Augsburgs zu dem Nürnberger Reichstag vom Herbst 1397, 1395 Merz 28 — ^«»^
20 1397 Nov. 30, "^\7/*
1807
Nvv.SO
Aus Attgsb. SL A. Baurechnung von 1896 und von 1397, art. i und 2 unter legationes nostre der Bau-
rechnung von 1896, art. 3 unter generalia von^i307, art. 4 unter legationes nostre von 1897 ohne
vorgetetztee näheres Datum. Der letzte Posten von art. 4 steht zwischen dem vieriletzten und den
drei letzten Posten von art. i in Kosten Augsburgs zum nächsten Frankf. RT. im 8. Bande, gehört
25 aber der darin enthaltenen Zeitangabe nach jedenfalls hieher. Vgl. ferner hieher die erste Anm. dort
in Band 8.
[1] Judica 6w jubilate : item 2 Ib, dn. dem Späten gen Nürnberg, zu erfarn wenn i806
unser herre der küng herus-chome. ^i ^
[2] Cantate bis dominus illuminatio, Udalrici: item 2 guldin dez küngs potten, der Mai»
80 uns prief praht von dem küng und dem margra£fen von Prandenburg. juu 4
[3] Exaudi, dominus fortitudo, Oswaldi, omnes gentes bis si iniquitates : item 3 Ib. J^J^
dn. unserm löufel Berhtolden gen Nürnberg, dez mauls do unser herre der kAng herus- Juiam
chomen wolt. juub»
[4]^ Item 7 sh. Angspurger dn. unserm Berhtolt löufel gen Nürnberg mit ainem ^*^*''^
35 prief, zu erfarn ob unser herre der küng herus-chomen wölt. — item 7 guldin dem Mang-
maister purgermaister von drin tagen gen München zu herzog Stephan von dez küngs
wegen umb ain pottschaft Andree. — item 4 Ib. dn. dem Murer ainem löufel in kunt*
schaftwise, dez mauls do her Borriziboy semenung hette bei Nürnberg. — item ö sh. dn.
ainem potten von Nürnberg, daz der küng chomen war*. — item 2 guldin Chunrad dem
40 Purtenbach unserm schützen gen Nürnberg, zu erfaren ob der küng*^ chomen wäre. —
item 2 Ib. dn. aber dem Perhtolt gen Nürnberg, zu erfarn ob unser herre der küng da l^J^
wäre, post Michahelis. *v'- ^•'
a) eod. von dertetten Hand korrigiert aus Freybnrg. b) kein Datun , vgl. Konten Angab, cum nächsten Frankf.
RT. in Band 8 Quellenangabe und erste Anmerkung, c) schwerlieh k&ng, welch letzteres allerdings in unserer
"^^ Vorlttge durchaus vorJurseht.
' Ich bringe hier 30 Ib. B sh. hU heraus.
Deutsche RelchBtftgs-Aktcn n. 63
1397
Nov. 8()
1397
498 Reichstag zu Nürnberg im September und Oktober 1397.
ff
'^^ 312. Kosten FrankfurU bei dem Nürnberger Reichstag vom Herbst 1397. 1397 Okt. 27
^''''' —Nov. 24.
Nw.24
Aus Frankf. St. A, RechDungsbücher, ort. i unier der Ausgaben-Rubrik uzgebin zer&Dge, ort. S und 3
unter besundern einzüngon uzgebin.
1897 rfi Sabb. ante omn. sanctor. : 7Ö g^ulden minus 4 eh. virzertin Jekt7 Herdan und s
Okt. 27
Johan Erwin selbseste mit pherden achtzehin dage gein Nurenberg zu unserm herren
dem kdnige; des sin^ bi 25 gülden gebort zd geleidegelde und auch unsers herren des
koniges hofgesinde z& schenken, und han auch die geleids-lude verkostiget.
Kov.io [2] Sabb. ante Martini : 3 gülden 6 sh. umb fischte, dem hohen meister Dutschs
Ordens geschenkt. lo
ir0v.u [3] Sabb. ante Andree : 3 */, Ib. 7 schützen, also sie mit dem bischof von Slescwig
gein Mentze füren.
^«^7 313. Kosten Windsheims bei dem Nürnberger Reichstag vom Herbst 1397. 1397 Okt. 28.
Okt. M ^ »7
Aus Windsh. St. A. Stadtrechnung 1397-98 unfoliiertf mit kolumniertem e über e in der Tonsylbe von
Greffen und in gen. Das ganze glchz. durchstrichen und darunter notandum daz reitgelt^es^f^t, i5
tüei7 unter der 7 Blätter vorher stehenden Rubrik daz reitgolt schon derselbe Posten aufgeführt ist
mit den Worten Item dedimus so lib. Zöloer und Greffen gen Nflrberg zur zerung.
1897 Item dedimus Herman Zolner Herman Grefifen 30 lib. gen Nürnberg z^ unserm
Okt. 28 jj^jj ^Qjjj kdnig dominica ante omnium sanctorum.
a) »ie.
SO
I
I
Chronologisches Verzeichnis
der
Urkunden nnd Akten.
Die mit einem * bezeichneten Stflcke sind nicht yollst&ndJg, loiidem nnr «In Regest Anssog oder Brachstflck mitgetheilt.
Vgl. Aber diesea chronologische Verxeichnis das Vorwort des 1. Bandes p. LX XXIII.
1348
Jan. 9 0. 0. K. Karl IV erneuert 23 gen. Reichsstädten ihre Privilegien, u. a. m p. sei, 8 (S66, 43*)
27 Ulm. • p. 261, 46*
1360
Hrz 11 Prag. K. Karl IV gebietet Nürnberg Judenschutz auf 15 Jahre gegen Leistung * p. 384, 35«
1375
Mrz 25 Prag. K. Karl IV erlaubt Nürnb. Judenzios-Elnnahme auf 20 Jahre gegen jührl. Zahlung *. . . p. 324, 43*
1376
Spt. 20 Nürnberg. K. Karl IV bestätigt für sich und Wenzel den Juden zu Regensb. ihre Freiheiten *. . p. 330, 37«
1377
Mai 31 Rotenb. K. Wenzel erneuert 18 gen. Reichsstadt, ihre Privileg., u. a. m. (RTA. i nr. 106) * p. 261, il; 266, 45
1379
Fbr. 23 Frankf. K. Wenzel bestätigt Pf. Rupr. II s. Privill. u. s. w., gibt Kur- u. a. Gemeinsch. mit Rupr. I * p. 233, 47'*
1380
Jan. 13 Wesel. Kurköln Kurtrier Kurpfalz an K. Wenzel : er soll auf 4 Merz an den Rhein kommen * . . p. 425 , 24
Anweisung einer Gesandtschaft v. Kurköln Kurtrier Kurpfalz an K. Wenzel* . p. 425, 25 (p. 426, 38i*)^
1382
Okt. 22 Elbogen. K. Wenzel gebietet Nürnberg Judenschutz auf 19 Jahre gegen jährliche Zahlung * . . p. 324, 50«
1385
Dec. 16 Prag. K. Wenzel an Basel, betr. die Schätzung des Juden Moyses daselbst * p. 333, 39i>
1387
Mrz 20 Nürnb. K. Wenzel bestät. 39 gen. Reichsstädten ihre Privileg., u. a. m. (RTA. i nr. 302) * p. 261, IS; 266, 47
Apr. 2 Lucca. P. Urban VI an Regensb., beglaubigt seine gen. 2 Gesandten, btr. Romzug u. a. m. * . . p. 288, 40«
1388
Jan. 11 — Mrz 28. Frankfurts Kosten beim Tag zu Nümberg-Neumarkt vom Merz 1388 nr. 5 p. 13
18 Salzburg. Städtebundsgesandtschaft an eine Stadt, btr. Kriegsvorbereitung u. Erzb. PiUgrim * . p. 40 nt. 1
22 — Fbr. 19. Nürnbergs Kosten beim Tag zu Nürnberg-Neumarkt vom Merz 1388 nr. 4 p. it
22/25 Prag. K. Wenzel an Nürnberg, beglaubigt Heinrich Eisvogel bei der Stadt * p. 117 nt. 3
23 Prag. K. Wenzel an die Schwab. Städte, beglaubigt Heinrich Eisvogel etc. * p. 117 nt s
25 o. 0. Joh. von Kageneck und Hanns Lumbart an ihre Straßb. Oberen, von ihrer Friedenssendung * p. 13 nt. 5
Mrz 18 Neumarkt. Hzg. Friderichs zu Landshut Anlassbrief auf Pf. Ruprecht I nr. 1 p. 8
Der Rhein. Rundesstädte-Roten nr. 2 p. 8
15 Pf. Ruprechts I Spruchbrief zw. 8 gen. Rair. Herzogen u. dem Schwab. Städtebund nr. 3 . p. 9
22 Ulm. Schwab. Städtebund an Nördl., über Reschickung d. Tags zu Speier-Heidelberg v. April nr. 6 . p. 25
22— 28. Augsburgs Rotenkosten btr. den Tag von Nürnberg-Neumarkt . .' p. 13 nt 6
89 Wirzburg. Vereinigung des großen Städtebunds mit den Fürsten und Herren, falsch i * P* 7> 9
Apr. 3 Regensburg. Die Stadt an Nördl., klagt über Hzg. Stef. und Friderich von Raiem * p. 26 nt 5
8 Nürnbergs Kosten beim Tag zu Speier-Heidelberg vom April I888 nr. 14 p. 45
14 Heidelberg. Klagen Regensburgs über die Rairischen Herzoge nr. 7 p. 28
88 Heidelberg. Pf. Rupr. I erklärt sich btr. Heimzahlung der v. ihm vorgestreckten 4000 fl. nr. 9 . . . . p. 52
83 Pf. Ruprecht I ergänzt den Neumarkter Spruchbrief vom 16 Merz I888; nr. 10 p. 33
nach od. c. Apr. 88 od. 84 Heidelb. Gesamratber. d. Gesandten v. 4 gen. Städten über d. Speier-Heid. Tag nr. 11. p. 33
zw. Apr. 88 u. Mai 17 Ulm. Reschwerdeartikel Nürnb. btr. d. Verhandll. d. kö. Friedenstage dieses Jahrs nr. I8. p. 43
Apr. 86. Frankfurts Kosten beim Tag zu Speier-Heidelberg vom April 1888 nr. 16 p. 45
500 Chronologisches Verzeichnis der Urkunden und Akten.
1388
Mai 3 iT. Augsburgs Kosten bei dem Tag zu Speier-Heidelberg vom April 1888 p. 45 nt. >
kurz vor oder an Mai 83 Ravensburg. Klagen 5 gen. Städte über die Bair. Herzoge nr. 8 p. 29
Mai 83 Ravensburg. Schwab. Städtebund an Speier, mahnt zur Hilfe wider die Bair. Herzoge * . . . . p. 80, S9*
wegen Kriegshilfe gegen fremdes Volk p. 80, 60*
80 Speier. Die Stadt an Frankf., sclückt abschriftlich die 8 Briefe v. 83 Mai und unsre nr. 8 * . . . p. 80, 40*
Jun. 18—1389 Jan. 8. Frankfurts Kosten bei Aussöhnungsversuchen zw. Fürsten und Städten nr. 16 . . . . p. 4«
85 Augsburg. Die Stadt an Rotenburg a. T., bittet um Nachrichten von einem Bamb. Tag nr. 17 . . . . p. 46
Jul. 11 Heidelberg. Pf. Rupr. I an seine Vettern von Baiem, btr. Wirzb. Tag auf 89 Juli nr. 18 p. 47
an die Rheinischen Städte nr. 19 p. 49
an mehrere genannte Fürsten u. a. m. nr. 80. . . p. 49
c. Jul. 18-14 Mainz (besser s. 1889 Jun. 7/8). Beschlüsse der Rhein. Städte btr. Tag auf 16 Aug. u. a. m. nr. 81 . p. 60
Jul. 88 Cham. Pf. Rupr. HI an Nürnb. : Windsheims Gewaltthätigkeit, Pf. Rupr. I Vermittlerrolle *. . . p. 83, 47*
86 Frankfurt. Die Stadt an Bisch. Burkhard von Augsburg, kündigt ihm Fehde an * p. 166, 48
Spt. 3 Bürglitz.K. Wenzel an StralSburg, schickt zu ihnen 3 gen. Gesandte* . . p. 98, 46*
88 Speier. Rhein. Städteb. an d. Schwb. Städte, weg. d. ihnen v. d. Bair. Hzgn. geschehnen Unrechts* p. 88 nt. 4
Okt. 1 Nürnberg. Die Stadt an Erzb. Piligrim von Salzburg, btr. Heidelberger Tag vom April* . . . . p. 15 nt. 5
4 Beraun. K. Wenzel verspr. Erzb. Adolf v. Mainz behllfl. zu sein bei d. neuen König aus Lux. Hause nr. 88 p. 58
erlaubt einen Bund mit den Städten zu schliefen nr. 88 . . . p. 53
c. Okt. m. oder ex. Betlern. Kurf. Rud. HI v. Sachsen verspr. K. Wenzeln Königswahl aus Lux. Hause nr. 84. . p. 58
vor Okt. 16 Bamb. Verabredung zw. Kurmainz und Bamberg, btr. Tag zu Mergentheim auf 8 Nov. 1886; nr. 88 p. 88
Okt. 16 Nürnberg. Die Stadt an Bisch. Lampr. v. Bamb., btr. Tag zu Mergentheim aufs Nov. 1388; nr. 83 . . p. 88
18 Betlem. K. Wenzel an Erzb. Frid. v. Köln, btr. dessen Verfahren gegen die Rhein. Städte* . . p. 98 nL 9
an 10 gen. Rhein. Städte, mahnt ab v, Krieg gegen Pf. Rupr. I (nicht 1891)*. p. 69, 85*
98 Nürnberg. Die Stadt an den Städtebund zu Ulm , btr. Jobs Tetzels Verantwortung ; nr. 13 p. 45
80 Mainz. Erzb. Adolf I von Mainz verbindet sich mit den Städten Mainz Worms Speier nr. 85 p. 55
— Mainz Worms Speier verbind en sieb mit Erzb. Adolf I von Mainz nr. 86 p. 59
erläutern den art. 6 der nr. 86 vom gleichen Datum; nr. 87 p. 64
Erzb. Adolf I von Mainz erklärt den art. 18 der nr. 95 vom gleichen Datum; nr. 88 p. 65
Mainz Worms Speier erklären den art 18 der nr. 86 vom gleichen Datum; nr. 89 p. 65
verspr. Erzb. Adolf I von Mainz Unterstützung bei Königswahl nr. 80 . . p. 66
Erzb. Adolf I von Mainz verspr. Mainz Worms Speier behilflich zu sein bei neuem König nr. 81. p. 66
Nov. 7 Bonn. Erzb. Frid. v. Köln an die Rhein. Städte (oder nur an Speier zunächst?), Kriegsdrohung* . p. 98, 80«
ad Nov. 8. Kosten des Schwb. Städtebunds btr. den nach Mergenth. auf 8 Nov. bestimmten Tag; nr. 85 . . . p. 85
Nov. 11 Nürnberg. Die Stadt an Bertolt Beheim in Ulm : Tag zu Mergentheim auf 8 Nov. unterbleibt; nr. 84. . p. 84
19 K. Wenzel an Mülhausen, er sende 8 gen. Räthe zur Schlichtung des Judenstreits* p. 347, 47^
99 unweit Nürnb. Stadt. Vollmacht einen Rot.-Merg. Tag auf vor 18 Jan. 1889 zu bestimmen u. a. m. nr. 45 p. 97
< Bestimmungen, wer und wen er zu dem Tag von nr. 45 geleiten soll, nr. 46 . . . . p. 98
Städtische Sicherheit für die Herren zu dem in nr. 45 erwähnten Tag, nr. 47 . . . . p. 99
80 Nürnberg. Die Stadt an Rhein. Städtebund, btr. Vollmacht zur Ansetzung eines neuen Tags, nr. 88 . . p. 87
Dec. 8 StralSburg. Die Stadt an eine Stadt (Speier?), btr. das Verh. zu Erzb. Frid. von Köln * p. 98, 98
vor Dec. 4 Prag. K. Wenzel an B. Lampr. v. Bamb., beruft ihn zum Mergenth. Tag auf lO Jan. 1889, nr. 86 . . p. 86
an die Bundesstädte , sie nr. 87 . . p. 86
Dec. 4 Nürnberg. Der Rath beklagt sich bei K. Wenzel über Plünderung seitens Baiems * p. 88, 38^
Die Stadt an Bertholt Beheim, btr. Vollmacht zur Ansetzung eines neuen Tags u. a. m., nr. 39 p. 90
c. Dec. 8-11 0. 0. Die Städte geben d. Hm. Sicherheit z. Tag v. lo Jan. 1389; wer u. wen er geleiten soll; nr. 48. p. loo
— Bestimmungen über Beschaffung und Austausch der Sicher- und Oeleitsbriefe ; nr. 49 . . p. I08
Dec. 11 Nürnberg. Die Stadt an Ulmer Bundesversamml.: Tag bestimmt n. Rot.-Merg. auf 10 Jan. I889;{nr. 40. p. 91
an Erzb. Piligrim v. Salzb., verkünd. ihm d. Rot.-Merg. Tag auf 10 Jan. 1389, nr. 41. p. 93
an die Rhein. Städte, lädt ein zum Rotenb. -Mergenth. Tag auf 10 Jan. 1889, nr. 48. p. 94
Dec. 11/18 oder bald nachher. Verzeichnis der Boten, welche die Briefe nr. 40. 41. 48 bestellen sollen; nr. 43. p. 95
nach Dec. ii Speier. Die Stadt an Straßburg, btr. Mergentheimer Tag auf lo Jan. 1869* p. 98 nL a
Dec. 13 Bürglitz. K. Wenzel an den von Heidegk, fordert ihn zur Neutralität im Städtekrieg auf*. . . p. 117 nU i
1389
Jan. 7 Speier. Stral^burgs Boten an ihre Obern, btr. Friedensbemühungen* p. lOi nt. s
ad Jan. lO. Kosten des Schwb. Städtebunds bei dem Mergentheimer Tag vom lo Jan.; nr. 54 p. 109
vor Jan. 13 Rotenb. a. T. Die Stadt an einen weltL Herren, will d. Merg. Tag v. 13 (sie) Jan. beschicken ; nr. 44. p. * 96
Jan. 16. Nürnberg. Ritter Albr. v. Eglo&tein an 8 Gen., btr. Geleitung Nürnb. z. Rotenb. Tag v. lo Jan.; nr. 50. p. lOS
86 Mergentheim. Antwort d. Schwb. Städteb. an die 4 gen. kön. Räthe auf d. Merg. Tag v. lo Jan.; nr. 58. p. 106
86f. Mergenthelm. Verhandlung zw. Schwb. Städtebund und 4 gen. kön. Räthen ebenda nr. 51 . . . . p. 104
88 Verabredung der Schwb. Städte unter sich 'ebenda nr. 53 p. 107
Fbr. 2 Nürnberg. Die Stadt u. s. w. an Erzb. Piligrim v. Salzb., btr. neuen Mergenth. Tag auf 15 Fbr.; nr. 56 . p. 115
6. Frankfurts Kosten bei dem Mergentheimer Tag vom 10 Jan.; nr. 56 p. iio
ad Fbr. 15. Kosten des Schwb. Städtebunds bei dem Mergentheimer Tag vom 15 Februar; nr. 61 p. 195
Chronologisches Verzeichnis der Urkunden und Akten. 501
1389
vor Fbr. 84 Mergenth. Anweisung f. 8 gen. Schwb. Bundesb. an K. Wenzel, btr. Bamb. Tag auf 98 Mrz ; nr. 57. p. 116
Fbr. 24 Nürnberg. Die Stadt an die Rhein. Städte, btr. Bamberger Tag auf 28 Merz; nr. 58 . p. 117 (vgl. p. ii8, 89« *)
27 Mergenth. Die Fürsten geben d. St&dten Sicherh. z. Tag v. 28 Mrz ; wer u. wen er geleiten soll; nr. 59 p. 118
Frankfurts Kosten bei dem Mergentheimer Tag vom 15 Fbr.; nr. 62 p. 125
Mrz 1 0. 0. Hzg. Frid. u. Älbr. v. Baiem u. Pf. Rupr. III schließen Waffenruhe mit Regensb. ♦ p. 119 nt. i, p. 198, 82*»
10 Prag. E. Wenzel an die Bundesstfidte, beruft sie auf 28 Merz zu sich auf den Tag nach Eger; nr. 68 . p. 150
c. 10 (vor 28) Augsburg. Conrad Enynchl an Regensburg, btr. Berufung des Egerer Tags *. . . . p. 211 nt. 4
zw. 10 u. 28 bzw. 17 Nürnb. Die Stadt an Pf. Rupr. III , btr. Wahl d.Tage v. Bamb. u. Eger auf 28 Mrz ; nr. 64 p. 151
18 Mannh. Pf. Rupr. I an s. Beamten u. Unterth., btr. sichre Reise gen. Städte z. Bamb. Tag v. 28 Mrz ; nr. 66 p. 151
14 Speier. Die Stadt an gen. Elsaß. Städte, btr. Geleitung zum Bamberger Tag vom 28 Mrz ; nr. 66 . . . p. 152
17 Nürnb. Die Stadt an Erzb. Adolf I v. Mainz : er soll auf 28 Mrz statt Eger nach Bamb. kommen ; nr. 67. p. 152
an Stadt Speier : die letztere nr. 68. p. 163
. Mainz : sub nr. 68. p. 158
gibt dem Bfh. Frid. V Sicherheit zum Fürter Tag auf 20 Merz ♦ p. 126 nt. 1
24 Hailsbronn. Die Burggrafen v. Nürnberg vertragen sich mit Stadt Nürnberg (burggr. Urk.) sub nr. 60. p. 120
(Nürnberg?) Die Stadt Nürnberg vertragt sich mit den Burggrafen daselbst (studt. Urk.) sub nr. 60 . p. 120
Hailsbronn. Die Bfh. v. Nürnberg vereinen sich m. Nürnb. in Btr. der armen Leute der Stadt * . p. 124, 49*
(Nürnberg?) Die Stadt Nürnberg vereint sich mit den Bfn. Bfh. ♦ . p. 124, 42«
Hailsbronn. Borggrafl. Anlassbrief btr. die burggr. Klage wegen zu Truhen Angriffe * p. 121, 47>
(Nürnberg?) Der SUdt • p. 121, 82«
27 Die 2 jungen Burggrafen geben ihre Einwilligung zu ihres Vaters Anlassbrief v. 24 Mrz* . . . p. 121, 58«
27 Ulm. Die Stadt an Regensb.: die Schwb. Bundesboten reiten zum König wo sie ihn finden; nr. 69. . p. iö4
Mrz — Mai (Bamberg? Eger?) Aufzeichnung über die Antwort der kön. Rathe an die Städte p. 201 nt. 2
ad Mrz— Mai. Kosten des Schwb. Städtebunds bei den Tagen von Bamberg und Eger nr. 98 p. 209
der Stadt Regensburg nr. 99 p. 211
Nürnberg nr. 100 p. 21s
Frankfurt nr. 101 p. 214
Apr. 2 Bürglitz. K. Wenzel an die Bui^sstädte, verlegt das Bamb. Geleit nach Eger z. Tag v. 21 Apr., nr. 70 p. 155
Mai 1 Eger. K. Wenzels Landfriede bis l Mai 1895 (Entwurf, Fränkischer TheilbrieO nr. 71 p. 156
K. Wenzel an die Städte : sollen Bünde abthun und dem Egerer Landfrieden beitreten; nr. 76. . p. 180
3 Drei gen. Straßburger an ihre Stadt, berichten vom Egerer Reichstag; nr. 88 p. 196
4 Stef. Frid. Job. v. Baiem versöhnen sich mit Regensburg wegen des Städtekriegs* p. 185, 49>'; I86, 51«
4 Reversbrief der Stadt Regensburg zur letztgenannten Urkunde * p. I86, 50*'; 186, 52«
5 K. Wenzels Landfriede bis 5 Mai 1895 (Hauptbrief, zugleich Frank. Theilbrief) nr. 72 p. 157
5 (Rheinischer Theilbrief) nr. 78 p. 167
5 Hans von Steinach an Regensburg, berichtet vom Egerer Reichstag; nr. 89 p. i98
5 K. Wenzel befreit Eger von Steuern auf 5 Jahre wegen eben erlegter besondrer Steuer *. . p. 284, 38^
nach Mai 5 Nürnberg. Auf^eichn. über die VerhandU. zu Bamb. u. Eger (Nürnb., bzw. Schwb. Darst.) nr. 90 . p. 198
nach 1889 Mal 5, vleU. 1890 ex. od. später. Verzeichnis der in Schw. dem Egerer Ldfr. Beigetretenen nr. 85 p. 184
o. 0. Landfriedenabeschluss in Schwaben wegen Zueilens des Obmanns u. s. w. nr. 186 . . p. 255
1889 Mai 5-1390 Fbr. 25 0. 0. Ungen. Städte verein, sich z. Erhalt, u. Stärkg. d. Eger. Ldfr. (Entwurf) nr. 184. p. 248
Mai 6 Eger. Nürnbergs Anlassbrief auf gen. Schiedsmänner in seinem Streit mit Baiem u. 8. w.* . . . p. 186, 19
8 Elbogen. K. Wenzel an Regensb. : die Stadt soll seinen 2 gen. Judenpflegem beholfen sein * . . p. 290, 89<
9 Bamberg. Kurmainz u. Bamberg entsch. zw. Wirzb. und Rotenb. Schweinf. Windsh. * .... p. 1 86, 88*
Nürnb.* p. 8O8, 32* u. 42«
12 Miltenberg. Aufzeichnung über d. Verhandlungen zu Bamb. u. Eger (städt. Rhein. Darstellung) nr. 91 p. 200
16 SchweinAirt. Die Stadt protestiert gegen den erstangeführten Spruch vom 9 Mai * p. 188, 50«
18 Nürnberg. Die Stadt an Erfurt, berichtet v. Egerer Tag, neuer Tag auf 18 Juni nach Nürnberg; nr. 92. p. 203
20 Wirzburg. Bisch. Gerhard daselbst bezeugt Beschwörang des Egerer Ldfr. durch Windsheim; nr. 77 . p. 18I
0. 0. Ulrich Herr von Schwarzenberg an Straßburg , btr. Tag zu Eger u. a. m. * p. 2O8 nt. 8
21 Weinsberg. Die Stadt tritt dem Egerer Landfrieden bei ; nr. 78 p. I8I
ad Mai 25— Jun. in. Frankfurts Kosten bei den Tagen zu Speier Utenheim Heidelberg u. a. m. nr. 114 . . . p. 280
Mai 26— Jun. l Utenheim. Bescheid auf d. Einwendgn. d. Rhein. Städte gegen d. Egerer Ldfr. u. s. w. nr. 102. p. 214
Utenheim. Aufzeichnung über die VerhandU. btr. Straßburgs Erbebürger u. s. w. nr. 108 . . p. 217
27 Utenheim. 4 gen. Frankf. Gesandte erheben Klage gegen Gf. Walram von Nassau u. s. w. nr. 104 . . p. 218
Jun. 8 Heidelberg. Kurmainz Bamberg u. Deutschmeister thunkundstädt. Ehrenerklärungf.Pf. Rupr. I;nr.i05 p. 219
entscheiden zw. Pfalz u. d. Rhein. Städten nr. 106 . p. 220
Mainz Worms Speier Frankfurt verpfl. sich Kurpfalz auf 27 Jun. lOOOO fl. zu zahlen*, p. 222, 17*
auf29Spt. • •. p. 222,20«
— ^ auf c.26Dec. 40000 fl. zu zahlen*, p. 222, 21*
4 BaseL Die Stadt an Straßburg, erkundigt sich über den auf 25 Mai bestimmten Speirer Tag * . . . p. 231, 42«
5 Heidelberg. K. Wenzels Landfriede bis 5 Jun. 1895 (Rhein. Theilbr., besigelt durch gen. Stände) nr. 74. p. 171
Jun. 5 — Aug. 8. Aufzeichnung über Kurtriers Verhältnis zum Egerer Landfrieden . p. 168 nt. 2
7/8 Speier. Beschlüsse d. Rhein. Städte btr. Versöhnungstag auf 22 August u. a. m. nr. 21. p. 5o (vgl. p. 142 nt. 6)
502 Chronologisches Verzeichnis der Urkunden und Akten.
1389
JuD. 9 Eßlingen. Die Stadt tritt dem Egerer LandMeden bei ; nr. 79 p. 18»
12 Rotenburg. Die Stadt protestiert gegen den erstangeführten Spruch vom 9 Mai * p. iss, S8^
ad Jun. 13 Ulm. Kosten des Schwb. Städtebunds bei dem Nürnberger Tag vom 18 Juni; nr. 127 p. 84»
- — Nürnbergs Kosten bei dem Tag daselbst vom 13 Juni; nr. 128 p. 245
Jun. 15 Nürnberg. Die Stadt gibt Konstanz Ulm u. a. Städten Geleite zum Nürob. Tag vom IS Juni nr. 125 . . p. 241
16 Heidelberg. Pf. Bupr. I verkündigt Ulr. von Hanau den art. 8 der nr. 106 vom 3 Juni; nr. 107. . . . p. 224
denen von Kronberg den art. 9 u. aus art. 6 ders. ürk.; nr. 108 . . p. 224
nimmt Hall in den Egerer Landfrieden auf ; nr. 80 p. 18»
18 Olmütz. Mf. Jobst verpflichtet sich, falls er König würde, gegen Hzg. Albr. III von Oestreich, nr. 213. p. 367
19 Nürnberg. Burggräfl. Erkl., mit Nürnb. wegen zu frühen Angreifens verrichtet zu sein *. p. 121, 3ib ; i46, 14 f.
21 Mainz. Die Stadt an Strai^burg, btr. die an Kurpfalz schuldigen 60000 fl. u. a. m. * . . . p. 142, 4 ; 204, 47*
kurz vor Jun. 26/27 bzw. 29 StralSb. Aufzeichnung d. Stadt für ihre Gesandten nach Heidelb. u. Speier nr. 109. p. 225
Jun. 27 Speier. 4 gen. Rhein. Stüdte an Sliaßburg, btr. die an Kurpfalz schuldigen 60000 fl.; nr. 93 . . . . p. 204
Heidelberg. Kurmainz Bamb. u. Deutschmeister sprechen über d.im Krieg aufgegebnen Lehn nr. iio. p. 227
ad Jun. 29. Frankfurts Auslagen beim Speirer Abrechnungstag d. Städte d. ehm. Rhein. Bundes auf 29 Juni p. 225, 85*
Jul. 2 o. 0. Die Ldfr.-Neuner verkündigen die Glefenzahl Frkfts Fridb. Gelnh. zum Ldfr.-Dienst * . . . p. 218, 40**
9 Heidelberg. Pfalz. Quittung über Frkfts Antheil an den auf 27 Juni (alligen lOOOO fl. * p. 222, 23*
o. 0. Thamme Knebels Quittung über dasselbe (durchstrichen) * p. 222, 26*
19 Speier. Die Rhein, an die Schwb. Stüdte btr. die an Pfabs schuldigen 60000 fl. u. a. m. nr. 94 . . . . p. 205
-^*— 24 Bürglitz. K. Wenzel bestellt 6 gen. Vollmachttrager btr. Egerer Ldfr. und alle Reichssachen ; nr. 115 . p. 231
25 Pfalzgraf Bupr. I an Straßburg, begehrt Gehör für seine 2 gen. Abgeordneten * p. 23i, 38^
ad JuL 25 Ulm. Kosten des Schwb. Stadtebunds beim Nürnberger Tag vom 25 Juli; nr. 129 p. 244
Nürnbergs Kosten beim Tag daselbst vom 25 Juli; nr. 130 .* p. 244
nach Jul. 25 Rotenburg. Klagen der Stadt gegen Bisch. Gerhard v. Wirzb. bes. btr. Egerer Landfrieden; nr. 126 p. 84i
JuL 31 Nürnberg. Die Schwb. an die Bhein. Städte , btr. die an Kurpfalz schuldigen 60000 fl. u. a. m.; nr. 95 . p. 806
Aug. 1 o. 0. Hzg. Albrecht von Baiern vereinigt sich mit Begensburg wegen Beschädigungen* . . . . p. 146 nt. 13
^ wegen der Regensburger Juden ♦. p. 146 nt. 13
10 Nürnberg. Job. v. Leuchtenberg entscheidet zw. Begensburg u. den 2 gen. Grafen v. Oettingen* p. 146 nt. 12
11 — Bf. Frid. V quittiert für sich u. seine Söhne d. Stadt über Empfang v. 8000 fl.* p. 121, 37b; 146, 23
Job. von Leuchtenberg entscheidet zw. den 3 gen. Bair. Hzgn. und Nürnberg ♦ . . . p. 146, 2i
Die Stadt urk. btr. Unverklagbarkeit d. 3 gen. Bair. Herzoge wegen der Kriegshändcl • p. 146, 22
Die Hzge. v. Baiem urk. btr. Unverklagbarkeit d. Nürnberger ♦ p. 146, 22
12 Die Stadt urkundet in Btr. der v. Hzg. Frid.von Bai. zu Neu-Oetting genommenen Habe * p. 146, 22
17 Der Rath quittiert um die 8000 fl. des Spruchs nr. lo art. 8 vom 23 Apr. 1388* . . . p. 36 nt. 2
28 Boppard. Erzbischof Wemher von Trier tritt dem Egerer Landfrieden bei, nr. 81 p. 182
Spt. 14 Weil d. St. Die Stadt tritt dem Egerer Landfrieden vom Rhein bei mit Austrittsvorbehalt; nr. 82 . . p. 183
Spt. 14 frühestens, oder besser nachher. Verzeichnis der dem Egerer Landfr. v. Rhein Beigetretenen nr. 86 . p. 185
Spt. 16 Beraun. K. Wenzel bestellt Mf. Jobst zum allgemeinen Reichsverweser über Italien * p. 371, 40«
17 — Mf. Jobsts Revers auf letztgenannte Urkunde * p. 371, 49*
27 Betlem. K. Wenzel an die Schwb. Städte, beruft zum Tag nach Weiden auf 24 Okt.; nr. 131. ... p. 245
ad Spt. —Nov. Nürnbergs Kosten btr. Tag, auf 28 Okt. nach Weiden, dann nach Pilsen statt dessen; nr. 132 . p. 246
Okt. 8 Dinkelsbühl. Die Boten gemeiner Städte an Nördlingen , btr. Tag auf 28 Okt. nach Weiden * . . p. 245 , 44«
9 Oppenheim. Pfalz. Quittung über Frkfts Antheil an den auf 29 Spt. fälligen lOOOO fl.* p. 222, 25*
14 Strasburg. Die Stadt an Mainz u. s. w., btr. ihre Zahlung an den der Kurpfalz schuldigen 60000 fl.* p. 222, 34''
29 Betlern. K. Wenzel ertheilt den Straßburgern Geleite zu ihm u. 8. f. * p. 218,42«
31 (Boppard?) Erzb. Friderich III von Köln tritt dem Egerer Landfrieden bei, nr. 83 p. 183
c. Okt. 31 o. 0. Beitrittsformel für die Kurkölnischen zum Egerer Landfrieden vom Bhein ; nr. 84 p. 184
Nov. 13 Bom. P. Bonif. IX gewährt 3 gen. Bair. Herzogen u. a. m. bedingte Sündenvergebung * p. 35, 41*
14 Aschaflenburg. Erzb. Adolf I von Mainz verkündigt den Spruch nr. 110 v. 27 Juni; nr. 111 p. 227
thut seinen Spruch btr. die Kriegsgefangnen; nr. 112 . . . p. 829
15 an Stadt Mainz, überschickt nr. 111 u. 112 v. 14 Nov.; nr. 113. p. 830
28 Mainz. Die Stadt an Frankfurt, überschickt nr. 111. 112. 113, * p. 230, 36«
nach Nov. 28 Frkft. Die Stadt an Fridb. und letztgen. Brief vom 28 Nov.,* p. 830, 33*'
Gelnh. * p. 830, 36»»
vor Dec. 81 o. 0. Klagen d. Gfh. Eberh. III v. Wirtemb. wider die Städte zum Nürnb. Tag auf l Jan. 1390* p. 847, 48^
Dec. 81 Ulm. Die Stadt an Nördlingen, btr. Tag zu Nürnb. auf 1 Jan. 1390* p. 847, 45«
Prag. K. Wenzels Landfir. für gen. Elsaß. Gebiete u. Basel auf Daner d. Egerer Landfr. t. Rhein; nr. 75 p. 172
c. Dec. 21. Anweisung der Baseler Gesandten btr. Rheinbrücken-Bauholz für Straßburg p. 172, 22
Dec. 87 o. 0. Pfalz. Quittung 4iber Frkfts Antheil an den auf c. 86 Dec. fSUigen 40000 fl. * p. 888, 86«
Dec. 88 Ulm. Die Stadt an Nördlingen, btr. Tag zu Nürnberg auf 1 Jan. 1S90* p. 847, 4Si»
1390
ad Jan. 1. Nürnbergs Kosten bei dem Tag daselbst zw. Fürsten Herren und Städten auf l Jan.; nr. 183 . . . p. 847
Jan. 10 Worms. Die Rhein, an die Schwb. Städte, btr. die an Pfalz schuldigen 60000 fl.; nr. 9C p. 807
— btr. die an Kurmainz schuldigen 6000 fl. * p. 807, 44«
Chronologisches Verzeichnis der Urkunden und Akten. 5Q3
1390
Jan. 80 Scbiedspruch ZW. den Rotenberger Burgleuten u. 8. w. und Nürnhergbtr.Studtekrieg* . . . p. ii6, 49i>
Die Schwb. an die Rhein. Städte , Geldforderungen * . . . p. 199 nt. 4; p. 2a7 nt. 4; p. 207, 85^; p. 2081 49^
22 Konr. Kölner quitt. Nümb. über 900 wegen Stüdtekriega an Pf. Rupr. III schuldige fl. * . . . . p. 147, 44«
c. Fbr.— Jun. Mainz. Domdek. Eberh. yerkündet, daß er d. Egerer Ldfr. für Kapitel u. Stift beschworen ; nr. 87. p. 195
Fbr. 25 o. 0. 12 gen. Städte verein, sich bis 23 Apr. 1891 z. Erhalt, u. Ausführg. d. Eger. Ldfr. (Ausfert.) nr. 185. p. 258
27 Regensburg. Jude Chalman u. seine Frau geloben Regensburg, in der Stadt zu bleiben u. s. f. * . p. 290, 40^
Mrz 1 Gnendl u. s. w. treten den Regensburgeru gen. Schuldbriefe ab * p. 831, 88*
10 T^ürnberg. 8 gen. Bürger an d. gem. Städte d. Ldfr. in Schwbn., über Kommen des Königs * . . p. 286, 87b
11 Regensburg. Jude Gnendl uu s. w. treten der Stadt Regensburg einen gen. Schuldbrief ab * . . p. ssi, 42«
Apr. 80 Betlem. K. Wenzel macht einen Meißn.-Naumb. Theilbezirk des Eger. Ldfr. u. gibt Obmann nr. 116 . p. 282
Mai 8 Boppard. Kurpfalz Kurköln Kurmainz wehren gewaltsame anderweitige Thronveränderung nr. 214 * . p. 867
11 Nürnberg. Städtische Verabredung, btr. Tag zu Nürnberg 5 Juni wegen der Juden, nr. 148 . . . . p. 289
29 (oder 1891 Mai 21 ?) Wirzb. B. Gerh.anHzg. Stef. v. Bai., btr. Schiedsr. zw. jenem u. Rotenb. a. T.* p. 105 nt. 1
Jun. 7 Rotweil. Gf. Rud. t. Sulz k. Hof^ichter bestät. Regensh. die Freihh. t. 20 Mrz 1887 RTA. 1 nr. 802 * p. 280, 46*
15 Betlern. K. Wenzel belehnt Pf. Ruprecht II mit Kur und Kurfürstenthum u. s. w. * p. 288, 48'*
bestätigt seine Privilegien u. s. w. ♦ ' p. 238, 45**
u. Pf. Ruprecht II vereinen sich z. Verh. friedL Austragsverfahrens u. s. w. •. p. 284, 27*
verbindet sich mit Pf. Rupr. II zu gegenseitigem Schutze * p. 234, 29*
Pf. Rupr. II K. Wenzel • p. 234, 82*
17 K. Wenzel setzt Pf. Rupr. II zum Hauptm. d. Eger. Ldfr. ein, m. großen Vollmachten, nr. 117. p. 288
JuL 1 macht e. Egerl.-Vogtl.-Thür.-Meißn. Theilbez. d. Eger. Ldfr. u. gibt Obermann nr. 118 p. 285
21 Bürglitz. an Regensburg, beruft 2 Rathsherrn u. 2 Juden auf 1 Aug. nach Nürnberg, nr. 149 p. 290
31 Heidelberg. Pf. Rupr. II an Frkf. u. s. w. wegen Handhabung des Ldfr.*. . . . p. 171, 51^; 284, 50**; 240, I4k
vor oder an Aug. 2 Heidelberg, üeboreinkunft der Neuner am Rhein wegen Zöllen und Geleiten des Ldfr. p. 234, 28^
Aug. 2 Heidelberg. Pf. Ruprecht II an Straßburg wegen des Landfriedenszollgeldes* p. 234, 86*
nach Aug. 2 o. 0. Die Neuner am Rhein an Straßburg, btr. LaudfriedenszöUe* p. 234, 89b
Aug. 17 Prag. K. Wenzel bestellt 6 zum Theil andre VoUmachttrüger wie nr. 115 v. 24 Juli 1389 ; nr. 119 . . p. 236
28 vor Blaubeuren. Gf. Frid. v. Oett. u. seine Mitvorstände d. Schwb. Ldfir. an NördL, btr. Mannschaft*, p. 238, 45*
Spt. 9 Nürnberg. Städtischer Vorschlag btr. Friedensstand, Ungeld, Judenschuldentilgung v. 1385; nr. 169 . p. 807
c. Spt. 9 Nürnberg. Bescheid der kön. Räthe auf letztgenannten Vorschlag; nr. 170 p. 808
Spt. 12 Nürnberg. Erneuter städtischer Vorschlag btr. die Punkte wie nr. 169 vom 9 Spt.; nr. 171 p. 808
ad Spt. m. Nürnbergs Kosten vor bei und nach dem dortigen Reichstag vom Septemb.; nr. 210 p. 858
Augsburgs Nürnberger nr. 211 p, 858
Frankfurts nr. 212 p. 868
um 1890, wol vor Spt. 14. Erste Nümb. Rathsverordnung btr. Silberkauf und -Verkauf(ad Münzwesen) nr. I6I p. 802
Spt. 14 Nürnberg. K. Wenzels Pfenningmünz-Gesetz nr. 150 p. 290
Willebrief der Fürsten zum letztgenannten Stück; nr. 155 p. 296
zw. 1890 Spt. 14 und 1891 Mrz 5. Zweite Nürnb. Rathsverordnung btr. Münzwesen, nr. 162 ....... p. 802
Spt. 15 Nürnberg. K. Wenzel erklärt, mit Basel verrichtet zu sein wegen der Juden, u. a. m.; nr. 195 . . . p. 888
zw. 1890 Spt. 16 u. 1892 Jun. 5 Ulm. Vorschlag v. Städten , ähnlicher Art wie nr. 169 v. 9 Spt.; nr. 172 .. . p. 809
V. Ulm, } nr. 178 . . . p. 8ii
ad 1890 Spt. 16 0. 0. K. Wenzel erlässt Fürsten u. Getreuen d.^ Judenschulden G&t. Formel; unvoUend. Urk.) p. 812, 88*
Spt. 16 Nürnberg. K. Wenzel hebt die Judenschulden auf im Lande Schwaben nr. 147 p. 812
_____ : Franken nr. 182 p. 822
— Baiem nr. 189 p. 827
Betlern. in Regensburg nr. 192 p. 829
Nürnberg. in Nürnb. Rotenb. Schweinf.Windsh.Weißenb.nr. 188 p. 322
gestattet Nürnberg außer den allen die Aufhahme neuer Juden u. a, m. nr. 184. p. 828
Rotenbg. -— nr. 186. p. 825
17 an alle Schwaben, btr. Zahlring an ihn wegen Judenschuldenaufhebung; nr. 175. p. 814
Baiern, nr. 190. p. 828
18 Prag. K. Wenzel ernennt 4 gen. Bevollmächtigte für den Bund mit Karl VI v. Frankreich* p. 288, 47^; 289, 82*
Saint-Denys. K. Karl VI v. Frankr. ernennt 8 gen. Prokurator. für d. Bund mit K. Wenzel* p. 288, 48^; 289, 89*
24 Weißenfels. Beitritt der 8 gen. Thüring. Landgrafen zum Münzgesetz nr. 150 vom 14 Sept.; nr. 166 . p. 297
zw. 1890 Spt. 24 und 1891 Mai 14. Dritte Nümb. Rathsverordnung btr. Münzwesen, nr. 168 p. 808
Vierte nr. 164 p. 804
Fünfte nr. 165 p. 804
Okt. 7 Schlettstadt. Die Stadt an Straßb., btr. Tag zu Hagenau auf 9 Okt wegen der Juden * p. 284, 6
Okt. 14 Venedig. Doge Antonius Venerio an K.Wenzel, btr. Judenschnldenaufhebung, nr. 208 p. 868
16 an Nürnberg, nr. 209 p. 858
20 Basel. Bekanntmachung des Bürgerm. Heinrich Rieh und des Raths btr. Juden * p. 888, 88*
29 Heidelberg. 8 gen. Französische Bevollmächt. verspr. Bundesverhältnis zu K. Wenzel* p. 288, 44b; 289, 89*
4 Wenzelsche zu K. Karl VI • p. 288, 47»»; 289, 82*
Nov. 6 0. 0. 11 gen. Städte setzen für Nördlingen die Bundesgeldanlage herab * p. 254, 49*
504 Chronologisches Verzeichnis der Urkunden und Akten.
1390
Nov. 6 Prag. K.Wenz. an 6f. Emich v. Leinlng. Ldvgt. i. Elsaß, btr. Elsüß. Ldfr. (vgl. 1389 Dec. Si nr. 75); nr. 120 p. 137
Rom. P. BoQif. IX an Hzg. Stefan v. Baiem, gibt ihm Zehnten wegen Aualagen z. Schisma-Beileg.* p. S73, 46«
Auftrag mit Clemens VII zu unterhandeln * . p. 373, ts»
an alle Könige u. s. w. (weltliche Seite), btr. Schisma* p. 373, ASh
an Geistliche, btr. Schisma* p. 373, 45i>
21 Prag. K. Wenzel an P. Bonif. IX, beglaubigt a gen. Gesandte, nr. 316 p. 369
Anweisung K. Wenzels für seine 2 gen. Gesandten an P. Bonif. IX nr. 217 p. 370
Dec. 19 Rom. P. Bonif. IX an Nuntius Pavo episc. Tropiensis, btr. Zehnten * p. S7i, 46^
1390 ex. od. 1391 in. o. 0. Beschluss d.Vor8teher d. Eger. Ldfr. in Schwab., zu klagen geg. d. Bair. Hzge., nr. 137 p. 256
wol 1890 ex. oder später o. 0. Gemeins. Beschl. d.Vorsteher d. Eger. Ldfr. in Franken u. in Schwaben nr. 138. p. 257
Beschlüsse d.Vorsteher d. Egerer LdAr. in Schwb. über Pfändung u. 8. f. nr. 139 p. 257
1391
Jan. 3 Frkft. Die Stadt vertrugt sich mit den Herren wegen Judenschuldentilgungsgesetzes, sub nr. 196 . . p. 334
Gen. 2 Gesandte der Herren bekennen sich zu dem letztgenannten Vertrag; nr. 196 p. 334
4 Betlem. K. Wenzel hebt die Judenschulden auf in Heydingsfeld und Marktbernheim nr. 187. . . . p. 326
< 9 Mainz. Die Stadt verträgt sich mit Pf. Rupr. II und Kurmainz über das Judenschuldengesetz ; nr. 199 . p. 340
17 Betlern. K. Wenzel kommt überein mit Regensburg btr. Judenschuldentilgung u. a. m. nr. 198 . . . p. 330
— gewährt Regensburg Vergessenheit alles im Städtekrieg Geschehenen nr. 194. . p. 332
bewilligt Nürnberg künftige Schonung ihrer Juden, gegen Gegenleistung, nr. 185. p. 325
( widerholt seine Willenserklärung nr. 190 vom 17 Spt. 1390* p. 328, SO*)
23 Rom. P. Bonif. IX an Dr. Ubaldinus von Florenz, btr. Zehnten für K. Wenzels Romzug, nr. 218 . . . p. 371
26 Boppard. Bestätigung u. Ergänzung des Kurrhein. Münzvertrags RTA. i nr. 286 v. 8 Jun. 1386; nr. 168. p. 306
ad 1391 Jan. 26 o. 0. Aufseichnung über den Schlagschatz des Erzb. Werner von Trier u. a. m p. S06, 42^
Jan. 31 Nürnberg. Die Stadt an Regensburg, btr. Tag zu Neustadt an der Aisch auf 12 Fbr.; nr. 140 . . . . p. 258
Mrz 6 Regensb.Joh.v.Abensbergvidmrt. nr. 190 v. i7Spt. 1390U. setztinRegensb. i5*/of. d. König fest, nr. 191. p. 328
6 Rom. P. Bonif. IX Bulle btr. die Exkommunikation Hzgs. Frid. v. Baiem (vgl. 1391 Mai 4) *. . . . p. 35, 51*
7 und nachher. Nürnbergs Einnahmen bei Ausführung der Judenschuldentilgung, nr. 206 p. 351
9 Nürnb. K. Wenzel richtet sich m. Stadt Erfurt, bes. btr. Juden ; hebt ihre Judenschuld, auf; u. a. m. nr. 203 p. 345
— hebt die Judenschulden auf in Nordhausen, u. s. w., nr. 204 p. 847
in Mülhausen, nr. 204 p. 347
10 quitt. Nür.Rot.Windsh.Weiß. über gen. Summen v.d. Judenschuldentilg.* p. 285, 41*; 323, 42*
12 Betlem. verbietet Annahme der Münze der widerstrebenden Herren, u..s. w., nr. 152 . . . p. 293
15 Ulm. Die Städte des Landfriedens in Schwaben urk. btr. einen Geldbeitrag Regensburgs . . . . p. 239, 40*
-—^ o. 0. Borziwoi v. Swinar quitt. Nürnb. über 4000 fl. für K. Wenzel (ad Judenschuldentilgung)* . . p. 352, 44*
Apr. 1 und vorher und nachher. Nürnbergs Ausgaben bei Ausführung der Judenschuldentilgung, nr. 207 . p. 35i
22 Betler. K. Wenzel an Köln , befiehlt die Juden in den besondem Schutz der Stadt * p. 285, 49^
Mai 1 Zahlungsbefehl mit Quittung für Regensburg über 5000 fl. Judcngeld * . . . p. 331, 48«
4 Landshut. Bisch. Job. v. Regensb. absolviert Hzg. Friderich von Baiem (vgl. 1391 Merz 6)* . . . p. 35, 50«
13 Stuttgart. Beitritt der Gräfin Elisab. v. Wirtemberg z. Münzgesetz nr. 150 v. 14 Spt. 1390; nr. 157 . . p. 298
14. Sechste Nürnb. RathsTorordnung btr. Münzwesen (i. Ausrufung ders., vgl. 1392 Jan. 28), nr. 166 • . p. 305
21 Wirzburg. (Siehe 1890 Mai 29)* p. 105 nt. i
Jun. 26. btr. dieselbe Sache wie 1891 Okt. 12* p. 142, 44b
Jul. 8 Bamberg. Apel Fuchs erkennt zw. Nürnb. und andrerseits Ulr. v. Aufsezz und Hans Styber • . . p. 134, 48b
20 Ulm. Elf gen. Reichsstädte versprechen Kempten Haltung der geschlossenen Freundschaft; nr. 141 . p. 259
25 Regensb. Rathsverhdig. btr. Urk. K. Karls IV über Beschatz. d. dort. Juden durch Bai. u. Leucht.* p. 331, 40b
Aug. 12 Wirzburg. Bf. Friderich V bezeugt, daß K. Wenzel alle Städtekriegs-Händel geschlichtet hat * . p. 134, 22
B. Gerb, daselbst • . p. 134, 29
nach Aug. 12 Bamb. Apel Fuchs urtheilt zw. Nürnb. und andrerseir^ Ulr. von Aufsezz und Hans Styber*. p. 135, 40«
Aug. 18 o. 0. Hardmfld von Drahe an Frankfurt, Fehdebrief wegen kön. Judenschulden-Gesetzes*. . . p. 335, 46^
23 Betler. K. Wenzel gewährt Eßlingen ein Ungeld auf die Bürger u. s. w. * p. 320 nt 2
Spt. 13 hebt die Judenschulden auf in Burg und Stadt Fridberg nr. 198 p. 339
21 triflft für Mf. Kathar. v. Meißen u. gen. 3 Söhne bes. Best. btr. Judenschulden nr. 205 p. 849
Okt. 12 Frankf. Die Stadt an Weißenb. i. E., btr. Heidelb. Ueberelnkft. zw. Frkf. u. s.w. u. 4 gen. Elsaß. Stadt.* p. i42, 51«
18 Betlem (besser 1888 Okt. 18 w. m. s.)* p. 69 nt. 2
Dec. 16 Regensburg. Die Stadt an Gf. Joh. v. Werth. u. die übrigen Neuner, Vollmacht f. i gen. Gesandt.* p. 238, 36«
30 0. 0. Hans von Eilerbach urkundet den 7 Bodensee-Städten btr. Geleit * p. 133, lo
1391/92. Siebente Nürnberger Rathsverordnung btr. Münzwesen, nr. 167 p. 305
1392
Jan. 28. Sechste Nürnb. Rathsverordnnng btr. Münzwesen (2. Ausrufung derselben, vgl. is9i Mai 14) nr. 166. p. 305
Fbr. 15 o. 0. Dietther H&ne (u. gen. Genosse) an Frankf., Fehdebr. wegen kön. Judenschulden-Gesetzes* p. 335, 54b
Mrz. 10 Prag. K. Wenzel verordnet Giltigkeit gewisser bei Frankf. Juden gemachten Schulden , nr. 197 . . . p. 338
31 urkundet für Zürich btr. Juden nr. 200 p. 342
Mai 3 Gf. Joh. v. Spanh. urtheilt btr. Klage K. Wenzels gegen Augsburg wegen lOOO Mark Goldes nr. 176 p. 8i5
Chronologische! Verzeichnis der Urkunden und Akten. 505
1392
Mai 4 Prag. K. Wenzel gebietet jedermann Hilfe f. 6f. Eberh. IV von Wirtemb. btr. Judenschulden nr. 181. p. 321
5 . quittiert Gf. Eberh. IV t. Wirtemb., über 2000 il. für Judenschuldentilgung, • . p. S2i, 47«
Jun. 5 Ulm. Borziwoi von Swinar erlaubt Ulm Geld von den Juden daselbst zu erheben nr. 179 ... . p. 318
Aug. 11 Betlern. K. Wenzel gewährt Ulm Vergessenheit alles im Studtekrieg Geschehenen u. a. m. nr. 180 . p. 3i9
Nördl. «etc.»». . p. 319 nt. 2
Augsburg Haltung von Juden auf 12 Jahre u. a. m. nr. 177 p. sie
Spt. SO 0. 0. Gf. Joh. V. Wertheim quittiert Nürnberg über 300 fl., ihm v. des Landfried, wegen schuldig,* p. 238, 38^
Okt. 18 Nürnberg. Borziwoi von Swinar quittiert Ulm, über ÖOO fl. für sich* p. 318 nt. 2
21 , über 2000 fl. für den König* p. 318 nt. 2
Otto Heiden quittiert Ulm, über 500 fl. für Borziwoi von Swinar* p. 318 nt. 2
, über 2000 fl. für den König * p. 318 nt. 2
Nov. 20 o. 0. 15 gen. Studte schließen eine bis 1 Mai 1895 dauernde Uebereinkunft nr. 142 p. 260
Dec. 3 Wilh. der Puchperger zu Winzer erhält v. Hzg. Frid. v. Bai. Geld f. Dienste u. a.; (dazu Revers);* . p. 29 nt. 2
6 Gf. Joh. v. Wertlieim quitt. Nürnb. über 1600 fl., ihm v. Ldfr.-Hauptmannschaft wegen schuldig, *. p. 238, 40«
10 Nürnb. Borziwoi von Swinar gestattet der Stadt Augsburg ihre Juden auszubeuten nr. 178 . . . . p. 3i7
1393
Jan. 8 Wertheim. Gf. Joh. v.Wertheim bittet Nürnb. btr. Geldzahlung, ihm v. des Ldfr. wegen schuldig, * p. 238, 41«
16 Perugia. P. Bonif. IX an Dr. Ubaldinus v. Florenz, btr. Bisch. Joh. v. Lebus u. den Zehnten, nr. 219 . p. 375
Mrz. o. 0. Erzb. Konr. U v. Mainz bestellt einen Münzmeister mit bestimmtem Münzauflrng*. . ' . . . p. 276, 49>
c. Mrz. 5 Eltvil. Erzb. Konr. II v. Mainz urkundet btr. päbstliche Besteuruog des Mainzer Klerus * . . . p. 372, la^
Mrz. 5 btr. Steuer von Klerus ji. Laien in Mainzer Diöcese * . p. 372, 43*»
22 Frankfurt. Zwei Quittungen über Geldgeschenke der Stadt an K. Wenzel * '• P- 338, 49^
Apr. 22 o. 0. Uans der Zenger zu dem Tannstein u. s. w. quittieren Regensburg über 14000 fl.*. . . . p. 136, 23
Jun. 4 Nürnberg. 3 gen. an Straßburg, btr. Tag zu Bamberg auf 15 Juni u. a. m.* p. 404, 34«
20 Herman Ebner an 5 gen. Straßburger: Bamberger Verhandll. u. s. f.; nr. 143 p. 264 (* p. 404, 34»»)
24 Ingoist. Hanns V. Stainach u. Anna die Fraunbergerin verkaufen Weilhering an Hzg. Stef.v. Baiern* p. 27 nt. i
Nov. 11 Mainz. Die LandMedens-Beisitzer an Frankfurt, btr. Landfriedenszollgeld* p. 168, 47«
18 Bamb. in Frank, u. Bai. an Rotenb. a. T.: Nürnb. Tag auf lO (9) Dec; nr. 144 p. 265
Dec. 18 Nürnberg. 2 gen. Straßburger an ihre Stadt, politische Berichterstattung, nr. 215 p. 368
1394
ohne Tag. Trier. Aufzeichnung btr. Verordnung des Erzb. Werner von Trier über Münzprüguugen . . . p. 307, 41^
Apr. 13 Stuttgart. Bündnis u. Dienstvertrag des Gf. Eberh. IV von Wirtemb. mit 3 gen. Oestr. Herzogen* p. 393, 46>
Mai 5 Ensisheim. 14 gen. Städte schließen ein Bündnis mit gen. Oestr. Herzogen* p. 393, 29«
Gegenbricf gen. Oestr. Herzoge * p. 393, 37«
14 gen. Städte verpfl. sich gegen 4 gen. Oestr. Herzoge btr. d. Deutschen Thron nr. 226 . p. 394
— Gegenbrief 4 gen; Oestr. Herzoge nr. 225 p. 393
7 Amberg. Thobrochos v. Waldaw vertrugt sich mit Hzg. Stef. v. Bau wegen Lösung d. Feste Floß *. p. 27 nt. 4
ad Mai 25. Nürnbergs Kosten an Geschenken bei dortigem Fürsten- u. Städtetag und nachher nr. 220 . . . p. 387
Mai 26 Nürnberg. Die Neuner des Ldfr. an Regensb., verlangen Mannschaft oder Geld *. . . ^. 238, 43^,- p. 379, 28
Jun. 6 Joh. V. Ketz D. 0. M. und Gf. Frid. v. Oetting. Ldfr.-Hauptm. in Schwab, geben eine Entscheid, ab* p. 238,*47a
9 München. Bisch. Perchtold v. Freising tritt bei zur Allianz Oestr. und Bair. Hzge. vom 20 Mai * . p. 396, 43''
15 Böhmischbrod. Bestallungs- u. Schadlosbrief d. Hzg. Joh. v. Görlitz für Otto v. Kolditz u. Truppen* p. 406, 42>>
Dasselbe von demselben fiür Wenzel von Kolditz* p. 406, 47^'
16 Bamberg. Gf. Joh. v. Wertheim quittiert Nürnb. über 100 fl., ihm v. des Landfr. wegen schuldig ,* p. 238, 42»
Jul. 9 Frankfurt. Geleitsbrief der Stadt für alle Besucher der dortigen Versammlung nr. 221 p. 388
13 Die Stadt an Straßburg, berichtet über die Frankfurter Versammlungj nr. 231* p. 400
Alzei. Pf. Ruprecht II an Stadt NN., berichtet Verabredungen des Frankfurter Tags, sub nr. 222 . . . p. 389
an Straßburg, — ,subnr. 222. . . p. 389
14 Frankfurt Hans Fritze an 2 gen. Straßb., über den Frankf. u. den künftigen Nürnb. Tag ; nr. 232 . . p. 40i
— — Sühne zw. Lf. Hermann von Hessen und Erzb. Konrad II von Mainz* p. 382, 50^'
Uebereinkunft der 8 Letztgenannten wegen der gegenseitigen Gefangenen* .... p. 382, 601*
u. event. a gen. Erb. d. Lfn. wegen 4 gen. Schiöss.* p. 382, 50*»
ad Jul. m. Nürnbergs Kosten beim Frankf. Tag vom Juli sowie zuvor und hernach nr. 235 p. 404
Frankfurts nr. 234 p. 403
Augsburgs zum nr. 233 p. 40i
Jul. 17 Alzei. Pf. Ruprecht II an Straßburg, kündigt seine Vermittlung im Bischofstreit an, nr. 223 .... p. 391
20 an Frankfurt , berichtet Verabredungen des Frankfurter Tags, nr. 222 . . . . p. 389
c. Jul. 20 Alzei. Anweisung Pf. Rupr. 11 als Retchsvikars für seine Gesandtschaft an Frankfurt nr. 224 .. . p. 392
Jul. so Dorf bei Budweis. Aufzeichnung über die Bestimmungen btr. Freilassung K. Wenzels, nr. 236 . . . p. 405
Budweis. Borziwoi von Swinar an Nürnb., über die Verhandll. btr. Loslassung K. Wenzels, nr. 237 . p. 405
Aug. 1 Pf. Rupr. III an Bf. Frid. V : Vorgänge btr. Freilassung K. Wenzels; nr. 238 p. 406
10 Ansbach. Die 8 Burggrafen sagen Nürnberg die bisherige Einung über Kriegserklärung auf* . . p. 121, 45**
Deutsche Relebitags-Akten IL 54
506 Chronologisches Verzeichnis der Urkunden und Akten.
1394
Spt. 22 Pisek. K-Wenzel bevollm. 2 Gen., mit gewissen Studten einmalige Hilfe f. ihn zu vereinbafen, nr. 839 p. 407
Nov. 21 Nürnb. Herman Ebner an 2 gen. Straßburger : Hilfsgelder von Städten u. Juden f. den König; nr. S40 p. 408
zw. 1394 Dec. 14 u. 1395 Okt. 13. K. Wenzel gebietet die nüchstgenannte Einung ihre 5 Jahre zu halten* . p. 173, 8
Gemeine Einung gen. Elsuß. Gebiete und Basels auf 5 Jahre • . . . . p. i72, 33
Dec. 17 Weytra. Bund des Mf. Jobst und gen. Böhmischer Landherren mit 4 gen. Oestr. Herzogen * . . . p. $8i, 22
c. Dec. 26 Straßburg. Anweisung für die Boten der Stadt an R. Wenzel * p. 383, 48*
Dec. 29 Prag. K.Wenzel an 8 gen. Stifte zu Frankf.: Streit ders. mit d. Stadt, kön. Erscheinen in Deutschi.* p. 412, 42^
1395
Jan. 3 Prag. K. Wenzel ratificiert den Vertrag mit Frankreich vom 29 Okt. 1390 * p. 289, 28«
vor Jan. 18 o. 0. Verantwortung des Hzg. Albr. III v. Oestr. gegen K. Wenzels Anklage; nr. 227 p. 395
Jan. 18 Feldkirch. Hzg. Leop. IV v. Oestr. an Straßburg, schickt letztgen. nr., u. s. f.; nr. 228 p. 398
Fbr. 3 Prag. K. Wenzel widerruft alle Bündnisse in gen. Gegenden* p. 885, 43«
21 an Straßburg, beglaubigt 2 gen. Gesandte* p. 383, 35^
Apr. 23 o. 0. 12 gen. Stüdte schließen Landfriedensbuud auf 5 Jahre nr. 145 p. 266
Mai 2 Wien. Albr. III u.a. Oestr. Hzge. geloben 14 gen. Studten selbst gegen d. König Hilfe event.*p. 393,36^; 398,32«
( Die Oestr. Fürsten verschr. sich gegen die Stüdte, sie bei ihren Frhtn. handhaben zu helfen* p. 393,45b)
Nürnberg. Herman Ebner an Klos Perman in Straßburg, über die gefangenen Straßburger* p. 411, 45* und 45^
23 Heidelberg. Bund gen. 4 Fürsten wider die Schlegler* p. 384, 21
c. Jun.? Straßb. Die Strnßburger an einen Fürsten, btr. die in Böhmen gefangenen Straßburger* . . . p. 412, 46*
— an Dietherich ♦ . . . p. 412, 46«
an Borz. V. Swinar ^ • . . . p. 412, 46«
an Wlachn. v. W^eitmül • . . . p. 412, 46«
Jun. 11 Karlstein. K. Wenzel verlang, d. Eger. Ldfr. in Frank, u. Bai. um 3 Jahre u. gibt Obmann nr. isi . . p. 237
— > 12 Prag. Martin v. Schilteken an Straßburg, über Gefangennehmung Mf. Jobsts u. a. m., nr. 241 . . . p. 409
15 Nürnberg. Herman Ebner nr. 242 . . . p. 410
— ülman Stromer sub nr. 243. . p. 4ii
16 an ClawB in Straßb. nr. 243 .. . p. 41 1
Albr. III u. a. Oestr. Hzge. verb. sich mit gen. Stüdt. unter event. Aufhbg. d. Ausnehmg. d. Königs* p. 398, 42«
19 Karlstein. K. W^enzel ertheilt Hzg. Stefan II v. Baiem d. Landvogtel in Ober- u. Niederschwaben* p. 386, 30
(1896 Juni 17?) Prag. K.Wenzel an Rotnbg. a.T., bevollm. Borz. v. Swinar zu mündl. Miltheilung, * p. 463, 39«
Jul. 1 o. 0. Der Pfalz. Schreiber Otto an Straßb., über Gefangennehmung Mf. Jobsts u. a. m., nr. 244 . . . p. 413
3 Nürnberg. Job. Dieffental an Rud. v. Rynach zu Straßb., politische u. a. Nachrichten, nr. 245 . . . p. 413
5 Neustadt a.Aisch. Die Ldfr. -Neuner in Franken u. Bai. an Rotenb. a.T.: Nürnb. Tag auf 18 Juli; nr. 146 p. 270
13 Wien. Hzg. Albr. IH v. Oestr. u. Neffe Wilhelm u. Sohn Albrecht IV sagen K. Wenzeln ab, nr. 229 . . p. 399
Aug. 9 Zwetl. Jobst v. Miihren u. s. w. geloben Albr. III v. Oestr. btr. Gewalt u. Vikarie des Reichs, nr. 230 . p. 400
1390-96, viell. 1395 vor od. c. Aug^ 11 o. 0. B. Lampr. v. Bamb. an Kurmainz, btr.Verhandll. zu Bamb. u. Eger, nr. 97 p. 209
Aug. 11 Aufzeichn. über Bamberger Abrede zw. 6 gen. Studten u. Bisch. Lampr. v. Bamberg* . p. 209, 40«; 381, 29
27 0. 0. Gf. Eberh. IV v.Wirtemb. verbündet sich mit gen. Städten unter Ausnehmung des Königs* . p. 398, 48«
gelobt gen. Stüdt., event. d. König nur bedingt gegen sie zu helfen,* p. 398, 84*»
28 Paris. K. Karl VI v. Frankreich ratificiert den Vertrag mit K. Wenzel v. 29 Okt 1390 • p. 289, 35«
Okt. 3 Prag. Hnr. V. Mülheim an Straßburg, btr. K. Wenzel* p. 383,43^
13 o. 0. Einigung gen. Elsüßischer Gebiete* .' p. 173, 14
0. 0. Gf. Emich V. Leiningen urk. btr. eine gemeine Einung im Elsaß* p. 173, 24
ad 1395 Okt. 13. K. Wenzel bestätigt ein im Elsaß auf 5 Jahre geschlossenes Bündnis * p. 173, 21
Nov. 27 Prag. K. Wenzel gebietet dem Schleglerverein sich aufzulösen * p. 884, 23; 412, 46>*
Dec. 3 Hans Bock an Straßburg, politische Nachrichten, u. a. m., nr. 246 p. 426
20 Neustadt a. Aisch. Beitritt Bamb. Wirzb. Rupr. III u. des Bf. Frid. zu nr. 150 v. 14 SpL 1390; nr. 158 . p. 298
1396
Jan. 1 Prag. K. Wenzel übergibt Herdegen Valczner die Reichsmünze in Nürnberg, u. s. w., nr. 153 . . . p. 294
15 Mergentheim. Verabredung eines Bündnisses wider die Schlegler * p. 384, 25
Fbr. 3 Pforzheim. Anlassbrief zum Schiedspruch vom 6 April* p. 884, 46^
6 Nürnberg. Herman Ebner an Straßbnrg , berichtet über Böhmische Dinge * p. 487, 47^
13 p. 427, 42«
19 Rom. P. Bonif. IX Geleite für seinen Nuntius Abt Benedict nach Deutschland und anderswohin *. p. 375, 45«
21 Prag. K. Wenzel gestattet Herdegen Valczner gewisse Heller zu schlagen nr. 164 p. 295
Mrz. 19 ernennt K. Sig^iund zum Deutschen Reichsvikar nr. 247 p. 427
27 an die Reichsstädte btr. Judenschuldentilgung der 3 gen. Burggrafen nr. 188 . . . p. 327
Apr. 6 Brackenheim. Schledspmch zw. Gf. Eberh. IV v.Wirtembergu. der Schleglergesellschaft* . . . p. 384, 26
15 Prag. K. Wenzel entbindet Regensbnrg vom Egerer Landfrieden nr. 78 v. 6 Mai 1389; nr. 122 . . . p. 238
Mai 9 Karlstein. K. Wenzel nimmt die Schlegler zu Dienern und Hofgesinde auf. p. 384, 30
29 Landshut. Beitritt Hzg. Stefans II V. Baiern zu nr. 150 V. 14 Spt. 1890; nr. 159 p. 801
Jun. 3 Prag. Martin von Schilteken an Straßburg, berichtet von K. Wenzels Hof* p. 883, 48^
— 18 o. 0. Einung Basels und Straßburgs bis 11 Not. 1399* . • p. 173, 26
Chronologisches Verzeichnis der Urkunden und Akten. 507
1396
Jun. 17 (7) Prag. E.Wenzel an Rotenburg a. T. (8. 1895 Juni 19)« p. 463, 39«
Jul. 8 Prag. K. Wenzel verlungert den Egerer Ldfr. für Franken u. Baiem um 2 Jahre u. gibt Obmann nr. 128. p. 239
90 ^"8 Pfennig- und Hellermünz-Gesetz nr. 151 . . . . , p. 293
Okt. 18 Hzg. Bokko ▼. Schlesien Hofrichter urk. btr. Vorladung Regensburgs und eelner Juden * . . p. 8S0, 40^
88 Oppenheim. 6f. Job. v. Naeeau Domherr zu Mainz vbdt. sich mit den 8 Pfalz. Ruprechten nr. 248. . p. 437
Mov. 87 Prag. R. Wenzel an Dietrich Hesse Pfleger zum Rotenberg, btr. kön. Erscheinen im Reich* . . p. 415, 8
an Pf. Ruprecht HI, btr. kön. Erscheinen im Reich • p. 4i5, 4
Dec. 16 erlaubt Nürnb. sich mit Jederm. um Vorwort Stallung od. um Hilfe zu vereinen* p. 475, 21
20 o. 0. 16 gen. Studte schlie&en Landfriedensbund auf 5 Jahre nr. 147 p. 27i
1397
o. Z. u. 0. K. Wenzel verordnet für den Straßb. Stift u. s. w., btr. gewisse Judenschulden , nr. 202 .... p. 344
Jan. 4 Rotenburg. Die Stadt an Ulm , btr. Besuch der Frankfurter Messe * p. 271, 22
Fbr. 15 Prag. K. Wenzel an Frankfurt u. s. w., beruft zum Tag auf 29 Apr. nach Nürnberg, nr. 249 .... p. 438
17 Boppard. Kurköln Kurtrier Kurpfalz an Köln, laden ein zum Tag auf 13 Mai nach Frankfurt , nr. 251. p. 439
18 an Frankfurt, Beglaubigung Tham Knebels, nr. 252 p. 440
24 Frankfurt. Die Stadt macht bekannt, daß sie allen Stunden z.Tagv. is Mai Geleit gegeben, nr. 258 . p. 441
27 Boppard. Kurköln Kurtrier Kurpfalz versprechen Frankfurt Hilfe bei Ruhestörungen nr. 254 ... p. 441
Mrz. 2 Köln. Die Stadt an Kurtrier Kurköln Kurpfalz, will den Frankf. Tag auf is Mai beschicken, nr. 266 . p. 447
Apr. 14 o. 0. Pf. Rupr. III tritt d. Bair. Münzvereinig, v. 30 Okt. 1395 bei, mit Beibrief gleichen Datums*, p. 298 nt. 2
15 ützisheim. Hzg. Leop. IV v. Oestr. an Frankfurt, bittet um Herberge für 2500 Pferde, nr. 267 . . . p. 448
17 Prag. K. Wenzel erkl. d. Ausspr. zw. Wirzb. u. Rotenb. als ohne seine Einwilligung geschehen*, p. 135, 88
Dresden. Mf. Wilhelm I v. Meißen an Frankfurt, bittet um Herberge für 800 Pferde, nr. 268. . . . p. 449
29 (nicht 28) Prag. K. Wenzel befreit Meynbemheim v. gewissen Auflagen der Bischöfe v. Wirzb.* . p. 494, 39«
80 Boppard. Kurköln Kurtrier Kurpf. an Frankf., rathen d.Verspr. nr. 254 v. 27 Fbr. allg. zu fordern, nr. 255 p. 442
Paris. K. Karl VI v. Frankr. an Frankf., bittet um Herberge f. Französ. Gesandte, lat., nr. 269 . . . p. 449
deutsche Uebers. p. 449, 41*»
Nürnberg. Die Stadt an Frkft.: der auf 29 Apr. ausgeschr. (nr. 249) Nürnb. Tag ist nicht besucht; nr. 250. p. 439
Prag. K. Wenzel an Frankfurt, beglaubigt Borziwoi von Swinar bei der Stadt, nr. 270 p. 450
zw. Apr. 80 u. Mai 18 Frankfurt. Aufzeichnung d. Stadt über das von den Stunden abzulegende Verspr. nr. 256 p. 443
Mai 8 Oppenheim. Pf. Rupr. 10 an Frkft., btr. Holzlieferung für sich und seinen Vater, nr. ^71 p. 450
5 Köln. Die Stadt an Frankfurt, bittet um Geleite zu dem Frankfurter Tag v. Mai, nr. 257 p. 443
8 Frankfurt. Die Stadt an K. Wenzel, berichtet über die Lage der Dinge, nr. 274 p. 452
9 Mülhausen. an Frankfurt, bittet um Nachricht btr. Frkf. Tag v. Mai,* p. 453, 35^
11 Wetzlar. um Geleite zu dem , nr. 258 p. 444
12 Nidda. Gf. Ad. v. Waldeck u. Gf. Engelbr. v. Ziegenh. an Frkft., bitt. um GeL zum Frkf. Tag v. Mai , nr. 259 p. 444
18 Hr. ULr. v. Hanau an Frkft., bittet für die 2 letztgen. Gfn. um Geleite zum Frkf. Tag v. Mai, nr. 260 p. 444
Frankfurt. Die Stadt an Hzg. Leop. IV v. Qestr., gibt bedingtes Geleite z'um Frkf. Tag v. Mai, nr. 262 p. 445
Hzg. Leop. IV v. Oestr. verspricht der Stadt Hilfe bei Ruhestörungen nr. 263 p. 446
Mainz. Die Stadt an Frankfurt ,' bittet um Geleite, zum Frankfurter Tag vom Mai, nr. 261 p. 445
c. Mai 18 Frankfurt. Verzeichnis der Stüdteboten auf dem Tag daselbst vom Mai, nr. 272 p. 451
ad Frankfurts Kosten beim Tag daselbst auf 18 Mai, nr. 279 p. 457
Nürnbergs zu Frankfurt auf 18 Mai und vorher, nr. 280 ..*....... p. 457
zw. Mai 13 u. 22 Frankfurt. Abschied zwischen Fürsten und Städten des Tags daselltst vom Mai, nr. 275 . . p. 453
Mai 14 Frankf. Die Stadt an Hrn. Ulr. v. Hanau, gibt 2 nachgen. Graf, bedingtes Geleite z. Tag v. Mai, nr. 264. p. 446
16 Nidda. Gf. Ad. v. Waldeck u. Gf. Engelbr. v. Ziegenh. an Frkft., verspr. Hilfe bei Ruhestörung., nr. 265. p. 447
— — 18 Kolmar. Die Stadt an Frankfurt, bittet um Nachricht btr. Frankfurter Tag vom Mai, • p. 453, 43«
nach c. Mai 19. Aufzeichnung über Besuch d. Frankf. Tags vom Mai, aus Johannes Limb. Chronik; nr. 273 . p. 451
Mal 22 Frkf. Der Stadt Geleitsbrief für alle Reichsstände zum Tag daselbst auf 25 Juli nr. 283 * p. 464
23 Die Stadt an Kolmar, überschickt den Abschied des Frankf. Tags vom Mai; nr. 276 .... p. 453
an Mülhsn. ; sub nr. 276 . . . p. 453
25 Eger. an Frkft., bittet um Nachricht btr. Frankfurter Tag vom Mai,» p. 453, 47'»
nach Mai 25 Frkft. Die Stadt an Eger, überschickt den Abschied des Frankf. Tags vom Mai; sub nr. 276 . . p. 453
Jun. 24 Frankfurt. Küntze Lentzelin an Straßb., s. richtiger sub JuL 25; nr. 295 p. 470
Jul. 6 Nürnb. Herm. Ebner an StraCb., über d. Fürsten gesandtsch. v. Frkf. Mai-Tag an K. Wenzel u. a. m., nr. 277 p. 454
6 Prag. K. Wenzel hebt d. von ihm f. den Eger. Ldfr. v. 5 Mai 1389 in Frank, u. Bai. bewilligt. Zölleauf, nr. 124 p. 240
Rom. P. Bonif. IX : event. Geldanweisung f. seine 8 gen. Gesandten in Deutschland u. sonstwo*, p. 461, 20
12 Paris. K. Karl VI v. Frankr. an Frankf., bittet f. Gesandtschaft um Glauben und Herberge, nr. 287 . p. 465
Nürnb. Die Stadt an Frkft., Nachr. v. bevorstehenden Zusammenkünften mit K. Wenzel , nr. 281 . . p. 463
Köln. Die Stadt an Kurpfalz, bittet eventuell um Geleite zum Frankf. Tag vom 25 Jul., nr. 286 . . p. 465
an Kurköln , sub nr. 286 . p. 465
« an Kurtrier, sub nr. 286 . p. 465
an Kurmainz, sub nr. 286 . p. 465
c. Jul. 12 an Frankfurt , "bestellt Herberge und Wein in Frankfurt * p. 465, 44«
Jul. 18 Prag. K. Wenzel an jedermann, erkennt daß 4 gen. Umgebrachten Recht geschehen ist *. . . p. 454, 95^
508 Chronologisches Verzeichnis der Urkunden und Akten.
1397
nach Jul. 13 Prag. Ungen. an e. Kurf., üb^r d. Fürstengesandtsehafty. Frkf. Mai-Tag an K.Wen2elu. a. m., nr. 878 p. 456
Jul. 15 Heidelberg. Pf. Rupr. 11 an eine Stadt, btr. Nümb. Tag auf IS Juli u. Frkf. Tag auf 85 Juli, nr. 888 . p. 466
19 Eger. Die Stadt an Frankfürt, btr. K. Wenzels Absicht nach Deutschland zukommen, nr. 282. . . p. 463
81 Arien. Französ. Gesandter Patr. Simon v. Alex, an Frkft., bittet um Herborge u. Nachricht, u. a. m., nr. 889 p. 466
22 Nürnberg. Die Stadt an Frankfurt, beglaubigt Konrad Halbwacbsen, nr. 890*
83 Kolmar. ■ bittet um Nachricht btr. d. Frkf. Tag vom Juli u. a. m., nr. 298
85 Mülhsn. ; , nr. 893 . . .
— Sachsenhausen. Ritter Friderich v. Sassenhusen an Frkft., btr. deleite f. 3 gen. Kurff., nr. 284. .
— Mainz. Kurköln Kurtrier Kurpfalz versprechen Frankfurt Hilfe bei Ruhestörungen nr. 885 . . ,
— Frankfurt. Kflntze Lentzeiin an Straßburg, berichtet über den Frankfurter Tag vom Juli; nr. 295.
Jul. 25/Aug. 5 Frkft. Lauwel Lentzeiin nr. 298.
Jul. 28 Frkfl. Gf. Emich v, Leiningen ■ nr. 296.
30 Köln. Die Stadt an ihre thlw. gen. Gesandten auf dem Frkf. Tag v. Juli, mahnt zur Vorsicht, nr. 291
ad Frankf. Tag v. Juli. Anweisung K. Richards II v. England für seine Gesandtschaft an K. Wenzel . .
.\ug. 2 Frankfurt. Die Stadt an Mülhausen, berichtet über den Frankf\irter Tag vom Juli, nr. 294 .. .
Straßburg. an Basel, schickt 2 Briefabechriften über den letztgen. Tag; nr. 297. . . .
p. 4B7
p. 468
p. 469
P. 464
p. 466
p. 470
p. 478
p. 471
p. 467
460, 20
p. 46»
p. 471
6 1 Briefabschrifl ♦ p. 472, 22«
Spt. 17 Nürnberg. K. Wenzel an Straßburg, beruft zum Reichstag sofort nach Nürnberg, nr. 299 ... . p. 479
20 . '8 Landfiriedensordn. mit gen. Frank, u. Bair. Reichsständen bis 2 Fbr. 1890 nr. 302 p. 482
-. Gen. Frünk. u. Bair. Reichsstande gelob, d. Ldfr.-Ordn. gleichen Datums zu halten; nr. 303 p. 486
Herbst. Nürnbergs Konten bei dem Nürnberger Reichstag vom Sept. u. Okt. nr. 310 p. 496
Augsburgs zu nr. 3ii p. 497
Frankfurts bei nr. 312 p. 498
Windsheims nr. 813 p. 498
Okt. 4 Straßburg. Anweisung f. 2 gen. Gesandte d. Stadt auf d. Nürnb. Reichstag v. Sept. u. Okt. nr. soi . p. 480
5 Hanns v. Aufseß gelobt nichts mehr wider K. Wenzel u. a. m. zu thun u. s. w.*^ . . . . . . p. 487, 49«
8 Köln. Die Stadt an K. Wenzel, entschuldigt sich wegen Nichtbeschickung des Reichstags, nr. 300 . p. 479
— — 11 P. Bonif. IX fordert Joh. v. Mainz auf, mit andern f. Befreiung päbstl. Gesandter thütig zu sein * . p. 461, 17
13 Nürnberg. K. Wenzel macht 11 gen. Wirzburgische Landstädte zu Reichsstädten, nr. 308 .... p. 493
2 gen. Straßburger Gesandte an ihre Stadt, berichten vom Reichstag, nr. 309 p. 495
23 Lysperg'sches Versprechen , daß die Feste kein Raubnest mehr sein soll* p. 487, 40^
Nov. 8 Nürnberg. K. Wenzel an Rotenburg a. T., grober Brief wegen Geldverweigerung • p. 477, 35
19 verbietet Wideraufbau zerstörter Raubschlösser, zunächst 3 genannter, nr. 304 p. 487
1398
Fbr. 19 Nürnberg (siehe besser unter dem Datum 1397 Spt. 17) nr. 299 p. 479
26 Transsumpt der Urk. der 4 gen. Wenzel'schen Bevollmächtigten vom 29 Okt. 1390, w. m. s.; *' . p. 288, so**
Mrz. 8 Nürnb. Gen. Reichsstände verschärfen u. verlängern bis li Nov. 1399 die nr. 808 v. 80 Spt. 1397; nr. 305 p. 488
Apr. 19 Urkunde btr. Belagerung des Hauses Rußenberg* p. 487, 46^
Jul. 10 Nürnb. K. Wenzel an seine Einung, gebietet die eroberte Feste Reicheneck niederzubrechen, nr. 306 . p. 492
Aug. 18 Amberg. Entscheidung zw. 3 gen. v. Absberg u. a., btr. den Zug gegen Reicheneck u. a. *. . . p. 498, 43«
Nov. 13 Betlem. K.Wenzel an die Ldfr.-Siebener u. alle Getr. des Reichs, btr. gebroclme Raubschlösser, nr. 307 p. 493
1399
Jan. X Paris. K. Karl VI v. Frkrch. weist Zahlung an für eine is Juli 1397 begonnene Gesandtschaftsreiso • p. 460, 4
Dec. 4 Betler. Borziwoi von Swinar erklärt , mit Regensburg gänzlich gesühnt zu sein * p. 330, 4S«
1400
Jun. 84 Prag. K. Wenzel gewährt Zürich die Haltung von Juden nr. 801 p. 343
JuL 85 o. 0. Beitritt der Gfn. Lud. und Frid. zu Oettingen zu nr. 151 bzw. 150 Münzgesetze; nr. 160 . . . p. soi
1401
Jan. 6 Köln. K. Ruprecht bestätigt Nürnberg die Urk. Wenzels nr. 183 vom 16 Sept. 1390* p. 388, fti^
1403
Fbr. 6 Spruchbrief Heinrich Besserer's in einer Ulmischen Streitsache * p. 130 nt. i
18 Konstanz. Städtebund v. Bodensee u. Albgau an Straßb., btr. Geldzahlung (vgl. 1389 Jun. 8i)* . p. 199 nt. a
1409
Okt. 85 o. 0. Urtheil 8 Genannter, daß Ulm den Heinrich von Elrbach zu versprechen habe • . . . . p. 189 nt. e
- 80 o. 0. nicht verantworten solle •. . . p. 189 nt. 6
Dec. 11 Günzborg. Urtheil des Berioger H&le zu Gunsten des Urtheils vom 80 Okt. * p. 189 nt. 6
Alfabetisches Register
der
Orts- und Personen-Namen.
Vgl. zu diesem alfabetischen Register Band I Vorwort pag. LXXXm.
1.
Aachen (Ayclie) 45i| li.
Aalen (AuId, AwId, Awlun) Stadt an Kocher und Aal 109,
3. 147, 17. 807, 49l>. 248, 20. 245, 21. 248, 17. 258, 18.
254, 49». 259, 7. 260, 1. 266, 1. 271, 14. 854, 17. 356,
12; 34l>. 881, 2; 47*. 898, 8; 29« ff. 894, 6. 897, 37. 898,
34b; 36«; 40«; 48»; 52*.
Abach in Niederbaiern s. w. von Regensburg 212, ii;
13; 80 f.
Abcziher, Hainczl, aus Regensburg 211, 26. 212, 5; 28.
213, 8.
Abenheim s. Solre.
Abensberg Stadt und Schloß in Niederbaiern s. s. w. Yon
Regensburg 21 1, 84; 88. — Herr Johann zu— , 828, 10;
28*». — Herr Hans von — , 27, 24. — Der von — , (wol
Hans) 27, 34. 28, 30. 30, 26. 31, 36.
Aberkeim s. Gabol.
Abraham, Jude von Kocheim (j* Cochem) im Bisthum
Trier 844, 19.
Abrucia 428, 16. 429, 16.
Absberg (Absperg, Appesberg, Aptsperg, Aptsperk)bei
Gunzenhausen , Heinrich von ^ , (Heinrich der Abs-
perger) 248, 80. 354, 21. 361, 18; 20. 362, 11. 368, 16.
869, 8. ^ Heinrichs Frau von Absperg und ihr Schwa-
ger Steffan 427, 8 ib. — H. von Aptsperg 245, 7. 247, 88.
—Der von Absperg 861, 29 ; 84. 862, 41»; 45«. — Des von
Absperg Knecht 862, 28. — Die von Absperg und ihre
Tochter die von Hessburg 402, 25. — Heinrich von
Aptsberg zu Aptsperg 856, 32. — Heinrich von Apts-
perg (Abtzsperk) von Ronnburg (Ronburk) 247, 18.
387, 24. — Der von Aptsperg (Aptzberg) von Ronnburg
243, 88. 857, 38.
Achensaßen, Andres von — , 193, l.
Achtzehen-heller s. Wiße, Henne von — .
Adelman, Chftncz 185, 2.
Adolsheim (cod. Adosheim ; j. Adelsheim n. ö. von Mos-
bach?), Fritz und Zeyßolf von — , 187, 84.
Aeferdingen s. Henslln van Aeferdingen.
Albteten (Afbtädt in Wirtemberg, Schwarzwaldkreis ,
OAmt Herrenberg?), der Schultheiß zu ^, 190, 48.
Agersheim s. Oggersheim.
Ahr (Are) Nbfl. des Rheins 168, 54».
' Aichach an der Paar n. ö. von Augsburg se, 10. 859, 4.
Aidier, der — , s. unter Ingolstadt
Aichperger, der — , im Mos, Diener Hzg. Friderlchs von
Baiern-Landshut 27, 80.
Aingeh&rn 85, lO. (Ainküm ist eine Nördlinger Familie.)
Aisch Nbil. der Rednitz 89, 26 ; 27 bis.
Alb, Studte unter der — , 108, 6; 48»». io9, 37». 210, 4; 6;
11. — Unterlandvogt unter der Alb s. Wilhaimer,
der — .
Albe (scheint nicht Awe?), Rudolf von — , Burgmann auf
Sant'Michelsberg 186, 88.
Aldendorff, Craflt von — , 189, 9.
Aletzheim , Götz von — , Vogt zu Wimpfen (am Neckar)
188, 7.
Alezandrien Patriarch Simon Gramaudus, Gesaodter K.
Karls VI von Frankreich XX. 466, 27. 467, 40» ; 45».
Allguu (Alga^, Albgdw), Städte in dem — , 199, 34».
210, 27.
Alt-Eberstein s. Mangolt.
Altman, Steffan, aus Nfllsperch (Alt- und Neu-Nuüberg
sind Dörfer in Niederbaiern bei Viechtach) 27, 28. 28,
2. 31, 4.
Alzei s. unter Pfalzgraf Ruprecht 11, unter Roste und
unter Saltzkerne.
Amberg in der Oberpfalz 6, abK 18, 10. 32, 47». 212, 20.
218, 8. 858, 5; 6. 404, 28. 410, 33. — Der Landschreiber
von Amberg, ohne Namen 245, 12. S. auch Kastner,
G. und Landschreiber, der — .
Amman (aus Augsburg?) 862, 41*.
Ammerbach s. Rüde.
Amöneburg (Ameneburg) o. s. ö. von Marburg 61, 9;
10.
Amorbach s. Rüde.
Ancona Mark (marchia Anconitana) 428, 16. 429, 15.
Ancze, Vogt zu Kircheim (Kirchheimbohinden in der
Rheinpfalz am Donnessberg?) I86, 9.
Andelfing 256, 1.
Anglach, Diether von ^, Schultheiß zu HeidolüBheim
(Heidelsheim s. 6. von Bruchsal oder Heidolsheim s. ö.
von Schlettstadt?) I86, 4.
— Henneln von — , Schultheiß zu Heidelberg i85, 87.
Anhalt Haus IS8, 49^. — Der von Anhalt 857, 41.
Annen son s. Hana.
Ansbach (Onlspach, Onnoltzbach) 121, 47». 257, 86».
404, 21.
Anshelm (al. Ashalm) und Jfldlein (al. Judlia), Juden,
Söhne der Isackin (al. IsUdLin) 322, 48.
510
Alfabetisches Register der Orts- und Personen-Namen.
Antiochenos (Anteochenus, Anthiocenus) patriarcha s.
Weneeslaus.
Antonius 8. Baraballua.
An weg (Auweg?) aus Augsburg 80, 7.
Appesberg s. Absberg.
Apt, G&nczeln, Vogt zu Liebeozelle (Liebenzell zw.
Pforzheim und Calw) 190, 20.
Aptsperg, Aptsperk s. Absberg.
Apulien 428, 16. 429, 15.
AquUeja 872, 81; 82; 88. 875, 37.
Are 8. Ahr.
Arelatense regnum 428, 17; 22. 429, 17 ; 22. 482, 85.
Armbruster, Konrad , Altammanmeister in Straßburg 480,
24. 495, 2; 42^
Armsheim s. unter Eydenheim.
Arslipplein aus Regensburg 212, 15.
Artlieb, Herr -- , 248, 7.
Artois, der Herzog von — , (Philipp, Gf. von Eu, connd-
table von Frankreich) und seine .Vettern 12, 46^.
Aschaffenburg (OsschalTenburg) 168, 5. — S. auch unter
Fechenbach und unter Wiler.
Ashalm s. Anshelm.
Assenheim (Assinheim) am Zusammenfl. der Nidda und
Wetter s. ö von Friedberg 285, 43i>.
Auerbach in der Oberpfalz n. n. w. von Sulzbach 244, 14.
855, 23. 410, 38. 412, 19; 33. — Landrichter daselbst
854 , 82. — Eönigl. Pfleger daselbst s. Swinar, Boriboy
von — .
A&we, Herman von der — , 198, 18.
Afiwesheim s. Driegel.
Aufseß (Aufsezz, UiTsezz) zw. Bamfberg und Baireuth,
Hans von — , 487, 50«. — Hermann von — , 247, 80. ~
Ulrich von — , 184, 52». 185, 87*.
Augsburg (Auspurg, Ougespurg, Ougspurg) Bischof Bur-
kard von Eilerbach 1878-1404 : 19, 19. 20, 84. 40, 19.
47, 24. 48, 5; 11; 15. 186, 21. 166, 28(hier Otte, al. auch
. Gocze genannt, S. 166, 4I ff.), 196, 19. 275, 80. 292, 29.
298, 46«. 297, 7. 803, 42^ 816, 10. 856, 80. 887, 16^
— Stadt X. XVI. 8, 8; 29. 18, 48l>. 15. 18, 22. 20, 10; 27;
31. 29, 28. 80, 41«. 88, 2; 45^ 44, 81. 45, 42«. 46, 81. 81,
28. 108, 12. 112, 22. 114, 2; 17; 25. 117, 28. 210, 28.
211, A5K 248, 12. 245, 14. 248, 10. 250, A6K 261, 8. 271,
26; 28. 278, 22; 42«. 274, 49«. 279, UK 281, 49>>. 282,
16; 48«. 285, 4. 287, 20. 298, 44«. 815, 18. 816, 29; 87;
A9K 817, 32. 819, 45«. 854, 20. 855, 18; 3iK 856, 8. 857,
36. 858, 11; 38^ 877, 26. 878, 82. 882, M, 887, 29. 401,
18. 402, 42*>. 415, 15. 422, 18.425, 8. 451, 11. 459, 80.
474, 26. 478, 8. 496, 81. 497, 2 ; 19. — Bote ohne Namen
13, 46l>. 211, 86. 858, 21; 28; 44b. 859, 2S. 860, 7; 22;
25; 85. 861, 4; 8; 9. 862, 13; 15; 27; 28. 868, 5. 401,
27; 29; 81. -— Juden in Augsburg s. unter Juden. — .
Knechte 402, 14. — Der Reichsvogt 817, 16. — Die
Schreiber 361, 32. — Schützen 859, 15. — Der Stadt-
schreiber 361, 6. — Die Thorwfichter 402, 12; 13. —
Vogtei 859, 35«.
Augustinerorden 374, 81.
Aul, Vogt zu Gay (Kayh in Whrtemberg s. ö. von Herren-
berg) 190, 87.
Auln s. Aalen.
Ausweiler s. Reinbolt.
Auweg (?) s. Anweg.
Avignon46i, 11.
Awe (?), Rudolf von — , s. Albe.
Awln, Awlun s. Aalen.
Ayche s. Aachen.
Ayrer, Hans, Bürgermeister von Heilbronn 138, 14.
Aystet s, Eichstädt.
B vgl. P.
Bache, SchultheilS zu Bütmersheim 191, i.
Baden Markgraf 868, 18. 451, 86.
— Markgraf Bernhard 1 1878-1481 : 144, 43b. 168, 17. 170,
6 ; 32. 172, 8. 190, 10.
— Markgraf Rudolf VH Bruder Bernhards 1, 1872—1891 :
144, 43\ 168, 17. 170, 6; 82. 172, 8. 189, 31.
— Vogt s. unter Bruniger.
Baden-Hachberg (Sausenburger Linie) Markgraf Rudolf m
(von Rotel, d. L Röthein) 1852—1428 : 244, 84.
Baiern Herzoge IX. i, ii; 14. 2, 28. 8, 81; 38; 50^. 4. 5,
6; 15; 86; 48«. 12, 89. 18, 9; 26; 80; 46«. 14. 20, 34.
21, 48>>>. 22, 27. 26, 16. 27, 17. 28, 42^ 29, 8; 29. 80,
81*»; 84«. 82, 81; 87. 88, 39K 89, 47*. 40, 85^; UK 41,
85. 48, 88*»; 47«. 44, 7. 45, 21 ; 26 ; 82. 46. 48, 49« ff. 51,
89«». 57, 9. 62, 7. 84, 46»». 98,29. 109, 45'. 110, 19. 115,4.
184, 45«. 198, 2. 246, 88«; 86«. 256, 10. 291, 45*'. 298, 45*.
816, 7. 881, 29«; 41*». 859, 44"». 861, 7; 12. 868, 6. 873,
9; 10. 410, 88. — Die zwei Herzoge von Baiem 355, 8.
— Der Herren von Baiem Ratfa 402, 22 j 30. — Bloß der
Herren Räthe, wol von Baiem 402, 20. — Vgl. Pfiali.
— Herzog Albrecht der junge (d. h. wol Hzg. Albrecht II
in Straubing, Mitregent, f 1899, Sohn Hzg. AlbrechU I
in Straubing) 186, 6. » Herzog Albrecht, ohne nähere
Bezeichnung 29, 9; il. 102, 8. 119, 42«. 146, 26.211,
47«. 244, 22. 831, 86«. 404, 29. — Der Herzog, ohne Na-
men, in Straubing 212, 5; 14.
— Herzogin Elisabeth (Elspett), wol Tochter K. Ludwigs
des Baiern s. unter Wirtemberg.
— Herzog Ernst, Sohn, Hzg. Johanns von München
1397—1438 : XVH. 896, 49«. 495, 88. 496, 14. 497, 6.
— Herzog Friderich von Landshut 1875—1392 : XVH. a,
22; 28; 37. 4, 5. 6, 82. 8, 2 ; 85. 9, 28. 10, 88*»; 50«. 15,
42. 16. 17, 21. 19, 24. 20, 41*. 26, 87*». 27. 29, 6; 23;
49«. 32, 10. 88—87. 85, 40k; 42«. 40, 47«. 42, 18; 28. 47,
15; 47«. 49, 15; 18; 86; 41*». 50, 5 ff.; 48«. 69, 13; 25;
V 46«. 82, 33; 48«. 86, 21. 102, 7. 106, 16. 115, 22. 117, 89b.
119, 41«. 132, 43*». 135, 80. 186, 20. 166, 21. 196, 17.
211, 47«; 51«. 212, 18. 281, 14. 286, 16. 244, 27. 256,
37»». 275, 81. 276, 10. 285, 14. 291, 44«. 292, 30. 297, 8-
808, 29. 816, 7. 828, 18. 881, 86«. 856, 17. 859, 4; 21;
80. 860, 25. 868, 28. 496, 13. — Sein Rath 40, 6.
— Herzog Heinrich (wol der Reiche 1892—1450) 451, 80.
496, 18.
— Herzog Johann von München 1875—1418 : 8, 22; 37.
8, 8; 85. 9, 29. 16. 19, 24. 20, 42«». 82, 10. 88—87. 85,
43«. 47, 15. 49, 15; 18; 36; 41*». 60, 5 ff.; 48«. 82, 83.
102, 8. 106, 16. 185, SO. 211, 61«. 244, 20. 291, 45«. 855,
6. 859, 4. 862, 25. 396, 49«. — Seine Rüthe 862, 30.
402, 18.
— Herzog Ludwig VH der Burtige von Ingolstadt, Sohn
Hzg. Stefans II, 1418—1447 : 129, 28; 82; 39. S. auch
unter Hzg. Stefan IL
— Herzog Stefan U von Ingolstadt 1876—1418 : XVU. 8,
22; 28; 37. 8, 2; 85. 9, 28. 11, 87. 16. 17, 21 ; 41^ 19,
24. 20, 41*». 26, 26; 35*». 27, 5; 28; 46*»; 47«. 28. 29. SO,
17. 31. 82, 10. 83—87. 85, 42«. 47, 7; 15.49, 15; 18; 86;
41*. 60, 5 ff.; 48«. 82, S3. 102, 7. 105, 46«. 106, 16. 118,
16. 185, 80. 186, 20. 166, 21. 196, 17. 211, 61«. 247, 8.
256, 87*». 264, 28. 265, 15; 86. 275, 25. 291, 44«. 299, 17.
301, 1. 316, 6; 36. 878, 8 ff.; 47«. 874, 11; 16. 886, 15 f.;
Allkbetlsches Register der Orts- und Personen-Namen,
511
30 f. 387, 12. 398, 6; 10. 401, 8. 402, 4; 18. 404, SlK
407, 15. 408, 17; 80. 409, 20; 81; 34. 410, 8; 30; 32.
412, 2; 12; 29. 418, 18. 414, 4; 9. 461, 80. 495, 32. 496,
12. 497, 86. — Sein Sohn Ludwig (d. h. wol Ludwig VII
der Bärtige 1418—1447) 402, 5. — Sein Sohn, ohne
Namen 387, 12.
— Herzog Wilhelm (Sohn Hzg. Johanns von München,
1897-1435?) 461, 30.
— Land XIL 2, 33. ll, 44«. 18, 25; 30. 20, 27. 25, 83. 29,
2. 82, 2. 108, 39^. 146, 22. 223, 2. 282, 1 ; 23. 283, 38.
284, 87. 285, 2. 814, 47«. 327, 31; 32. 828, 1; 11 ; 29«;
381»; 53^. 340, A&^. 852, 15. 404, 42«. — Hauptmann in
Baiern s. Swinar, Boriboy von — . — Juden in Baiem
8. unter Juden. — Oberster Pfleger in Baiern s. Swinar,
Boriboy von — .
— Landfriede XU. 128, 32. 129, 16; 44«. 180, 12; 14; 17;
20. 145, 84; 89. 156, 89. 157, 42 t 165, 18; 21; 40. 166,
29. 170, 8. 182, 20. 197, 2. 237, 19. 288, 13; 36«; 44^;
51«. 239, 29. 240, 13; 15; 44«. 248, 19; 28. 264, 16; 25.
205, 1. 270, 80; 81. 879, 80; 84; 86; 38. 404, 4ll>; 45«.
482, 25. 486, 1; 46«. 488, 7. 492, 14. 493, 1. — Haupt-
mann des Landfriedens s. Wertheim. — Obmann des-
selben s. unter Fuchs und unter Henneberg.
— Städte 86, 24. 97, 12. 99, 25. 100, 17. 150, 24. 155, 8.
180, 8. 184, 841» bis. 209, 87«. 283, 38. 407, 17. 408,
11.
Baldemar 188, 81.
Ballenburg s. Uchusen.
Bamberg (Boberck) Bischöfe 487, 46«.
— Bischof Ludwig von Meißen 1866—1378 s. Mainz Erz-
bischöfe.
— Bischof Lambert von Brunn 1878—1398 : XVL 6, 4.
16. 19, 17. 86, 19; 24. 87, 13. 40, 18. 41, 39. 42, 9. 44,
16. 49, 26. 68, 14 ; 21. 70, 7; 21; 81. 71, 84; 38. 72, 9;
31. 82, 7; 23; 41«. 88, 18 f.; 85«; 87-^; UK 86, 34. 86,
8; 38>»; 89«. 87, 16; 42^ 88, 42«. 90, 4; 7. 91, 13. 94, 1;
24. 96, 44«. 97, 12. 98, 31 ; 44l>; 46«. 99, 26. 100, SO ; 39.
101,27. 102, 43i>. 103, 6 ff. 118, 16. 127, 83. 185, 34;
39«. 139, 88. 140, 38. 142, 6; 39«; 44«. 166, 20. 196, 19.
200, 12; 22. 201, 23. 202, 24. 204, 14; 18. 205, 18; 40«.
206, 15; 23. 208, 6. 209, 2; 97K 217, 16 ff. 219, 29. 220,
16. 224, 21. 226, 85l>. 227, 1 ; 27; 44« f. 229, 21; 23. 281,
14. 236, 16. 243, 27. 244, 28. 247, 25. 258, 20. 264, 22;
27. 265, 31; 36. 275, SO; 34. 292, 29. 294, 25. 297, 7.
298, 15; 41«. 801, 471». 303, 30. 816, 10. 826, 45. 333, 6.
347, 24. 348, 7. 354, 26. 355, 1. 866, 21. 367, 9; 13; 26.
363,. 29. 866, 36. 868, 28. 887, 16. 401, 7. 404, 34«; 36l»;
451». 423, 17 ff.; 89^; 44b. 451, 28. 464, 9. 466, 2; 401» f.;
50^ 469, 81. 472, 7. 474, 10. 478, 21. 488, 11 ; 48«. 486,
12; 27; 49«. 488, 86. 495, 11; 18; 18. — Seine Boten
98, 44i>. 94, 19. — Seine Gesandten 68, 12. — Sein Rath,
Räthe 87, 26; 29. 91, 81; 33. 94, 86.
— Diöcese 372, 48^.
— (Bobenberg) Stadt VUL X. XIY. 20, 80. 46, 31. 69, 26;
SO. 82,28. 88, 46>». 84, 16. 85> 29. 106, 47«. 112, 12; 14;
24. 114, 9; 19; 26; Sl>». 116, 8; SO«; 82"; 46*; 47i»; 60*.
117, 17. 118, 18; 42«. 119, 45«; 48«. 126. 127, 13; 14bi8;
88; 46«. 126, 4. 188, 88. 184, 2. 186, 6. 187, 6. 188, 14 ;
19; 41«*>; 471»; 49«. 189, 4. 142, 89«. 146, 88«. 161, 7; 24;
29; 86«; 891»; 41«; 48^. 152, 18; 81. 158, 14; 42*. 154, 6.
155, 9; 40\ 166, 85; 86; 87. 168, 85. 169, 19; 28. 168,
4. 196, 5. 198, SS. 199, 88"; 4lK 200, 1 ; 40«. 801, 38«;
49I». 804, 7. 805, 8. 806, 8. 808, 8; 17; 46«. 809, 8; 86;
86^; 48*; 46«. 810, 4l\ 811, 1; 48^ 818, 41«. 818, 81.
814, 1. 848, 87. 846, $9, 847, 81. 867, 48«. 864, 7 87^
865, 16. 354, 30. 381, 49»». 404, 5 ; 36*»; 43«. 457, 81. 497,
18.— S. auch Johannes de Bamberg.
Bappenhain s. unter Pappenheim.
Baraballus, Antonius, miles Neapolitanus 870, 37; 38.
Bartholomeus de Novacivitate 233, 22. 240, 39. 327, 29.
380, 18. 382, 24. 339, 41. 343, 13. 351, 5. 436, 31. —
Bartholomeus, ohne Weiteres 321, 85; 42b. 888, 41.
Basel Bischof Imer Freiherr von Ramstein 1882 (I39i
resign.) 179, 19.
— Stadt 69, 35«. 108, 21. 139, 49«. 172, 14; 21 ; 44. 173,
25. 231, 42*. 273, 43«. 282, 61«. 885, 6. 287, 5. 333, 6;
86*; 39l»f. 854, 26. 451, 10. 459, 30. 462, 18. 471, 20;
42*» ; 44K 472, 24«. — Der Diener einer 243, 22. — Ge-
sandte an den König 334, 44*. — Juden in Basel s. unter
Juden und Moyses.
Basenbach s. Heincz.
Bassenstein, Hans von — , Vogt zu Ortenberg (zw. Offen-
burg und Gengenbach oder zw. Schlettstadt und Dam-
bach?) 191, 17.
Baunach (Pawnach) Nbfl. des Mains 483, 49«. 486, 43>'.
Bebenhausen Abt Heinrich von HAlflngen 261, 60«.
Bechtaler, Concze 81, 33.
Bechtelsheim s. Ingebrant.
Bechtold von Fulde 403, 8.
Bechtblsheim s. Ingebrant.
Becker, Johann, aus Worms 199, 14. 218, 5.
Beckingen, Bertholt von — , I86, 21.
Beder, Hensel, der jange, aus Frankfurt 235, 33«; 37*.
Beheim s. Morll.
Beheim (Pehaim), Berthold, aus Nürnberg 46, ll; 20; 22.
47, 84«. 69, 1. 84, 1. 86, 44«. 90, 1; 38*. 99, 41»>; 46«. 118,
86. 198, 29. 218, 24; 27; 35. 246, 24. 286, 37^ 351, 24;
45. 404, 4.
Beheim, Conrad 408, 84.
Beinberg s. Romicher.
Beinheim s. Elikort.
Beihein (Belhem? jetzt Bellheim in der Pfalz), Philipp
von — , früher Burggraf zu Starckenberg (wol Starken-
burg in Hessen-Darmstadt) 188, 45.
Benedict, Abt vom Kloster des h. Petrus de Percipiano
Benedictinerordens Terdonensis diocesis, päbstlicher
Nuntius 875, 46«.
Benedictinerorden 874, 81.
Benesch, Herr — , (Benessius de Nachod? Nachod un-
weit Josefstadt an der Böhm. Grenze) 248, 7.
Benfeld (Benefelt) zw. Stral^burg und Schlettstadt 176, 4;
86. 176, 3.
Ber., Abt zu Halsprunn (Kloster Heilsbronn zw. Ansbieich
und Nürnberg) 125, 35«.
Beraun (Pem) zw. Prag und Pilsen 68, 14. 455, 2.
Berching (Berchingen) an der Sulz zw. Neumarkt und
Eichstadt 12, 6.
Berge, Eberhard vom — , 487, 35«. — Heinrich vom — ,
487, 86«. — Zwei Brüder von dem Berge 496, 28. —
Die vom Berge 487, 11.
Bergen s. Peter zu Bergen.
Bergzabern in der Pfalz zw. Landau und Weißenburg
110, 18.
Berhtold (Berhtolt, Perhtolt), Läufer der Augsburger 497,
82; 84; 41.
Berlichingen , Engelhart von — , 848 , 80.
Berlin, Johans, aus Straßburg 470, 88.
Bern in der Schweiz (Pem in üechtlande) 497, 10.
Bemheim s. Burgbemheim.
Besserer ,Heinrich, Bürgermeister von Ulm I8O, 6.
512
AlftbetischM Register der Orts- und Personen-Namen.
Beüem 8. Zebrak.
Biberach n. w. von Memmingen 80, 46«. 109, 7. 147, 16.
809, SO; 81. 810, 1. 845, 17. 848, 14. 853, 18. 854, 49«.
859, 7. 860, 1. 861, 4. 866, 1. 871, 14. 354, 13. 865, 10;
34»». 381, 8; 47«. 898, 8; 89« ff. 394, 6. 397, 37. 398, 34^;
36«; 40«; 43«; 50«. 408, 9.
Bibra (Bybra), Crafl^von — , 191, 30.
Bickel, G&ncie, Schultheiß zu Resingen 190, 44,
Bickenbach (zw. Bensheim und Darmstadt an der Berg-
straße), Conrad der ältere von—, 189, 5. — Conrad
der jüngere von — , 189, 6. — Conrad von Pickembach
496, 19.
Biderman (Byderman), wol Straßburger 481, 34; 41; 43.
Bielstein, Hans, Bitter 187, 47.
Biencznawer, der — , 408, SS.
Bienetsch, Heincze, Schultheiß zu Portheim. (Pforzheim
zw. Karlsruhe und Stuttgart?) 190, 19.
Billung , Heinrich 188, il.
Bilung, Concze, Schultheiß zu Richenbach 190, 89.
Binbach, Conrad von — , 193, 6.
— Heincze von — , 193, 8.
— Heinrich von — , der junge 198, 7.
Bingen (Binge) am Rhein 168, SSK 835, 44*.
Biringen (Bimigen? wol Biringen (Buren) n. n. w. von
Saarlouis), Heinrich von —, 190, 4.
Birkenfeld (Birckenfelt) s. Porting und Rapewilr.
Bitsch (Bischzze, Bytsch) zw. Zweibrücken und Elsaß-Za-
bem, die von — , 886, 16. 480, 37 ; 39. 481, 8 ; 4; 6. 495, 3.
Blähen s. Plauen.
Blanckwalt, Hans von — , 191, 89.
Blaubeuren Abt Johann 861, 48«.
— (Blaubüren) Stadt 856, 86 ; 38*>; 34>'; 36*.
Blieck, Oodelman und Henne , beide von Liechtenberg
(wol Lichtenberg n. ö. von St. Wendel) 186, 39.
Blopsheym aus Schlettstadt 818, 9.
Blfimenrode, Crlstan von — , 403, 34. — Cristan von PlÖ-
menrod, wol derselbe 856, 5.
Blumcher, Ulrich 194, 30.
Bobenberg, Boberck s. Bamberg.
Bock, Johann, aus Straßburg 864, 6. — Hans Bock,
ebendaher, wol derselbe 486, 18; 31* ff. 487, 37".
Bockeshemmer, Schultheiß zu Lamsheim (Lambsheim in
der Rheinpfalz w. s. w. von Prankenthal) 186, lo.
Bode(?), Wickint vom — , s. Rode.
Bodensee (See, Sew), Städte um den — , 107, 44»». 108, i;
41«; 48^; 49^. 185, 80; 83. 189, 50*. 133, 5; 7; 11. 199,
34*. 807, 18. 808, 48*. 810, 18; 87.
Bodiska s. Martinic.
Böhmen (Pechaim) Königreich 81, 18. 47, 44*. 58, 38. 53,
2. 54, 14. 59, 19. 69, 8. 80, 89; St. 81, 31.84,2. 112, 28;
30. 113, 40. 138, 10. 145, 3. 150, 33. 151, 36l>. 163, 13.
831, 8. 845, 44K 858, 81. 887, 3. 888, 80. 386, 83. 361,
89. 365. 366, 16. 368, 6; 7; 48«. 869, 46«. 372, 89; 30.
375, 37. 378, 13; 81; 84. 879, 16; 81. 380, 25. 381, 25.
382, 3p. 383, 47*. 384, 8; 11. 390, 46«. 395, V>. 397, 8.
403, 39l>. 405, 19. 407, 48*. 408, 8; 31. 413, 15; 36. 414,
5. 415, 19; 83. 418, 14. 483, 30; 34. 485, 6.486,38*. 487,
30l>. 429, 50«. 431, 80. 439, 84. 455, 48«; 49^ 466, 8; 49^
457, 86«. 474, 47>>. 478, 5; 80; 83; 35^ f. — Böhmische
Aristokratie 377, 3. — Juden in Böhmen s. unter Juden.
— Landeshauptmannschaft 487, 35*. 428, 42b. — Land-
herren 378, 85. 380, 86; 49«. 890, 8. 399, 87. 400, 3; 39.
405, 7. 406, 3 ff. 4a7, 8; 3; 8. 410, 87; 89. 412, 5. 413,
36. 414, 3 bis. 487, a9>>. 488, 41-; 47«. 456, 16; 18. 456,
8. - Städte 488, 45*.
Böhmen Könige s. unter Luxemburg.
Böhmerwald (Wald, Silva Boemica) 840, 14. 301, 3. 305,
81. 413, 16. 414, 6.
Bomersheim (Bommersheim bei Homburg), Jacob too — ,
aus Frankfurt 883, 43«. 446, 6.
Bonacker von Nidemwiler 848, 88.
Bonamös (Bonemese) s. Weise.
Boparten, Kolbe von ~, Marschall des Erzb. Werner voo
Trier 195, 87.
Bopfingen (Botphingen) zw. Aalen und Nördllngen i08,
19. 147, 17. 843, 11. 845, 38. 853, 18. 854, 49*. 259, 40^.
860, 1. 866, 1. 871, 14.355, 17; Z^, 347,43.381, 2; 47*.
893, 3; 89* ff. 894, 6. 397, 37. 398, 34>»; 37«; 40*; 48*;
58*. 408, 8.
Boppard am Rhein XV. iss, S6i>; 38*; 40*. 235, 48*.^864,
8. 418« 81. 480» 18; 81 ; 81 ;'48^.
Borgheim s. Rüde, Wiprecht.
Borgwol, Amtmann zu Landenspurg (oder Laudenspurg?
wol Schloß Moschel-Landsberg bei Obermoschel o.
n. ö. von Meisenheim), unter den Amtleuten der von
Veldenz 195, 7.
Boriboy, Boricziboy s. Swinar.
Bomcze, Emiche von —, 189, 40. 818, 15.
Borsa, Fricze von — , 191, Si.
Böse s. unter Waldecke.
Botzheim, Wilhelm, wol aus Schlettstadt 488, 7.
Boymburg, Hans von — , 198, 3.
Brabancie ducatuA 488, 18. 489, 17. 432, 35.
Bramebach s. Porting.
Brandenburg Mark 54, 14. 406, 49>.
— Markgraf, ohne Namen 497, 30. — Markgrafen und
Kurfürsten s. unter Luxemburg Herzoge und unter
Nürnberg Burggrafen.
Brauneck s. Prawnegk.
Braunschweig Herzog Ernst I in Göltingen isis — 1S67:
383, 43«.
— Herzog Otto VI der Quade, Sohn Hzg. Ernsts I, 1367—
1894 : 383, 48>.
— Herzog Otto VII der Einäugige , Sohn Hzg. Otto's VI.
1394—1448 : 451, 36.
Brechtein, Amtmann zu Liechtinberg (wol Lichtenberg.
Dorf mit Schloß n. ö. von St. Wendel) 186, 27. — V^l.
übrigens Obimstein, Giselbrecht vom — , der gleich-
falls als Amtmann zu Liechtenberg erscheint.
Brechtheim s. Helmstat.
Breidenbach, Friderich von — , 188, 29. — Sifrit von — ,
188, 26. — Die von Breydenbach 865, 49i>.
Breitenstein (Preitenstein) in der Oberpfalz n. n. w. toq
Sulzbach 84, lO.
Brendeln s. Kydenheim.
Brenden, Hans von — , 191, 19. — Otte von — , lai, 28.
Brenner vom Stein s. Stein.
Breslau 372, 32. — Hauptmann zu Breslau s. unter
Chaustnik und Opoczna. — Vgl. Johannes de Wralis-
lavia.
Breththeim, Bretten s. Helmstat.
Breydenbach s. unter Breidenbach.
Brubach, Johann von — , Ritter 341, 36. 342, 3. 438, 26.
Brückenau (Bruckenawe) n. w. von Schweinfurt 133, lo.
198, 31.
Brüsseler (Pr&ssel) Tuch 365, 87.
Brumat n. n. w. von Straßburg 834, 29^; K}^\ 44«.
Brun zu Brunenfels aus Frankfurt 46, 23 ; 89. 403, 83.
Bruniger, fiörkart, Vogt zu Yberg (zw. Baden und Bühl)
189, 38.
Ailiibetisches Register der Orts- und Personen-Namen.
513
Bruniger, C&nrad, Vogt zu Baden (s. ö. von Rastatt) 189, 38.
Brunonis, Ilanko s. Gamin Bischof.
Braenik s. Skal.
Buchau EW. fiiberach und Saulgau 109, is.
Buchenauwe (Buchenawe, B&chena&we, BAchenauwe,
Di!ichenawe)| Apel von — , Ritter 189, 9.
— Ebirhart von — , Ritter 191, 44.
— Ebirhart von — , der junger 192, 7.
— Ootschalke von — , Ritter 191, 46.
— Herman von — , Ritter 193, 8.
— Ludewig von -*, Ritter 192, 8.
— Richard von — , 192, 8.
— "Weczel von — , 193, 19.
Buchhom, jetzt Friedrichshafen, am Bodensee 80, 4C«.
lOt, 29. 133, 5. 261, 4.
Bnchoniä (Puechen , Püchen, die — ,), der Gau um Fulda
483, 40»»; 68«.
Büdingen s. Iseuburg.
Budweis an der Moldau 377, ii. 382, 13; 16; 45«. 405,
28. 406, 6; 38. — Ein Dorf dabei, ohne Namen 406, 15.
Büchelbach s. Vose.
B&cheler, Apel von — , Hans sei. Sohn 192, 31.
B&chelspoch s. Voso.
B&chenaAwe, B&chenauwe, BAchenawe s. Buchenauwe.
BAches (Buches w.n. w. von Büdingen), Heinrich von ~,
Burgmann zu Friedberg 193, 40.
— Herdan von — , Burgmann zu Fri^dberg 194, i.
— Lutter von dem — , 188, 82.
Büdingen s. Iseuburg.
BAhel, Bühl s. Wiker.
BAra, Eckart 'von — , 188, 27.
BürgUtz (Burgellcze, Burgleins) an der Mies oder Beraunka
bei Beraun 405, 19. 456, lO.
BArren s. Raufbeuren.
BAsenbach, der Schultheiß zu — , 191, 10.
BAtmersheim s. Bache.
Bumershoeven, Johan von — , Bürger zu Sand>Truden,
Münzmeister zu Govelontz (Koblenz) 306, 45i».
Buren s. Biringen.
Burgbemheim (Bernheim) zw. Rotenburg a. d. Tauber
und Windsheim (oder Mainbernheim gemeint?) 279,
41^ 326, 10.'— Juden in Bemheim s. unter Juden.
Burggrave, Hermann, aus Frankfurt 446, 6.
Burghausen (Purchusen) an der Salzach bei Altötting 34,
34. 35, 42b.
Burgman, Meister Niclauß, von Sant-Gewere (Sankt-Goar
zw. Oberwesel und Boppard), des geistl. Rechts Lehrer
438, 24.
Burgstat s. Creiß.
Burgundie (Borgundie) comitatus 428, 19. 429, 18. 432, 3G.
Burkbeim s. Rüde, Wiprecht.
Burschebo s. Swinar.
Bursick s. Wistritz.
Bursybw s. Swinar.
Burtelgrifift 234, 29^; 43l>; 44*.
Bybra s. Bibra.
Byderman s. Biderman.
Bytsch s. Bitsch.
C vgl. K.
Galabrien 428, IC. 499, 16.
Galdenberg, Wilhelm von — , 403, 9.
Camaldulenserorden (Campus Maldoli in den Apenninen
bei Arozzo) 374, 83.
Cambray (Kammerich) Stadt und Diöcese 372, 48*.
DentscbG Reichstags-Aktrn IT. ^
Gomin Bischof Johannes (Hanko, Johanko) Branonis,
Gegenbischof 1386 Juni 7 gegen Johannes II Wilkini
(Wilcken) von Kosselyn, Probst von Leubus, seit 1384
Kanzler K. W^enzcls, vorher Landes-Unterkömmerer in
Böhmen 68, 11. 69, 23; 47b (vgl. Zus. u. Verbess.). 85,
33. 92, 50«. 104, 9 fl". 106, 6. 118, 20. 165, 34. 157, 13.
167, 24. 171, 6. 196, 14. 202, 24. 231, 14. 236, 16. 284,
35. 290, 16. 295, 24. 364. 365, 31. 378, 41. 382, 10. 388,
8; 20. 404, 34>. 436, 32; 38-. Vgl. Hanatzko u. Luxem-
burg K. Wenzels Kanzler.
Ganevariis, Johannes de — , s. Johannes.
Ganne, Engelhar* von der — , 193, ii. — Wilhelm von
der — , 193, 16. — Apel von der Cannen von Grieges-
berg 193, 15.
Garlistein s. Karlstein.
Garmeliterorden s. Unser Frauen Brüder.
Gastel am fare, d. i. an der Ueb erfuhr, gegenüber von
Mainz 234 , 32b.
Gestell (Kastei) Gf. Wilhelm 1 1863—1399 : 245, 5. 367, 30.
Gay s. Aul.
Geyßolff nus Worms 8, 33.
GhalaÄwe, Hans von— ,193,18.— Andres Chalauwe 193, 4.
Ghalmincz s. Kallmünz.
Ghaustnik (Ghusnik) in Böhmen bei Tabor undSobieslau,
Benessius de — , 239, 27. — Benitsch von KAssnig, Rath
K. Wenzels, wol derselbe 402, 35. — Einer von Ghussen-
nik, der Pressla (Breslau) innen het, wol unrichtig ge-
nannt statt Stefan Opoczna 454, 28; 36b. 455, i.
Ghemptfin s. Kempten.
Ghiemsee(?) s. Schedem.
Ghlosner, Hans, aus Weynting (j. Burgweinting, Dorf eine
Stunde von Regensburg) 27, 27.
Ghrebser, Kunz, aus Regensburg 212, I8; 27.
Ghudorfer, Stefan 316, 4. (Die KAdorffer hatten in Mörd-
lingen und in Nürnberg Bürgerrecht; vgl. KAdorffer.)
GhAnczzelman, Ulrich der — , Bote der Augsburger 368,
47«. — Der GhAntzelman ohne Vornamen, in gleicher
Eigenschaft und wol derselbe 86 1, 10.
GhAntzlin, Brauknecht (?) von Augsburg, wol eher Nomen
proprium s. Prewkneht
Ghusnik, Ghussennik s. Ghaustnik.
Gistercienserorden (Giteauz bei Dijon) 374, 32.
GkAne (doch nicht Okfine?), Jos, aus Worms 199, 42b.
207, 60b.
Glas, keiner (d. i. herschaftlicher Steuerbeamter, Ver-
walter; oder Nomen proprium Keiner?) zu Veldenz,
unter den Amtleuten der von Veldenz 195, 14.
— Schultheiß zu Konckem (Konckein?), wol Konken s.
s. w. von Kusel 186, 30.
Glaws aus Straßburg 4ii, 18. Vgl. auchPerman, Klos, der
vielleicht gemeint ist.
Gleve, GAnrad von — , Burgmann zu Friedberg 193, 4S.
— Gunrad und Eppichen von — , Brüder 186, 24.
— Grafen s. Mark und Gleve Grafen.
Glingenstain s. Klingenstein.
Gluniacenscrordcn (Glugny in Burgund) 374, 32.
Gochem, Juden daselbst s. Abroham.
Golmer, Golmor s. Kolmar.
Golnhusen, Johann von — , Pastor zu Hoinstad (al. Hoen-
stad) 228, 27. — Ein Golnhusen, ohne Vornamen 228,
45". — Johans von Kolhawsen 496, 24.
Goncze, Münzmeister von Wirzburg, dann erzb. Main^
zischer Münzmeister zu der Nuwenstad (Neustadt an
derHaardt?)276, 49*.
Gonrad, Schreiber, aus Frankfurt 13, 20. 5i« 37^
65
514
Alfabetisches Register der Orts- und Personen-Namen.
Conrad, Schultheiß zu Pelsbach 186, 32.
Gontzemann, Bote der Straßburger 472, 12.
Coppe, Heinrich, Schultheiß zu Scheltbome 190, 26.
Goppenheim, Copperenheim s. Reyseler.
Gorsica 870, 42^
Gorsseln s. Symon.
Gostencz s. Konstanz.
Govelontz s. Btimershoeven.
Grackauw s. Matheus.
Craczer, Schultheiß zu Wiler 189, 89.
Greiß von Burgstat, Amtmann daselbst 188, 14.
Griegesberg s. unter Ganne.
Grobe, Heintze, von Offenbach, Schultheiß zu Grumbach
(unweit Lauterecken) 196, 43.
Gronberg (Gronenberg) bei Frankfürt unweit Soden 218,
14. 222, 54*. 223. 225,8. — Die VOn — , 46, 11. 148, 24«.
• 224, 81. 285, 85*.
Gftncze, Schultheiß zu Dorlach (Durlach o. s. ö. von Karls-
ruhe) 190, 21.
Gftnczeman, Hans, Vogt zu Phorzenheim (wol Pforzheim
zw. Karlsruhe und Stuttgart) 190, 17.
Guncze, Schultheiß zu Ottenbronnen (wol Ottenbronn
n. von Galw) 190, 28.
Guppingen (wol Kuppiugen n. w. von Herrenberg in
Wirtemberg), der Schultheiß zu — , 190, 41.
Gutonienses montes s. unter Kuttenberg.
Gzidler, Hans, Diener Borlboy's von Swinar 862, 21.
Gzolnhart, Wolf von — , Deutschherr XVHI (auch nt. 4).
—Vgl. Ziilnhart.
Gzurch s. Zürich.
D vgl. T.
Dachau (Dachow, Dachöwe) n. w. von München 82, 8.
869, 4.
Dachslan , Dachslanden s. Wielant.
Dacie regnum 431, 20.
Dalmatien 417, 5.
Dalsheim, Beflmung(=iBo€mund?) von —, Ritter 189, 24.
Dauß 8. Tauß.
Dechbetten (Dechpeten), Pfarrdorf '/, St. von Großprü-
fening Ldger. Stadtamhof 212, 25.
Degk 8. Teck.
Delphinatus Wyonnensis 428, 18. 429, 17. 482, 86.
Denkendorf (s. von Eßliogen am Kerschbache) Probst
Jobaon von Ringingen 261, 61*.
Deutschland K. Karl IV 1840—1878 s. Luxemburg. — K.
Wenzel 1376—1400 s. Luxemburg. — K. Ruprecht 1400
— 1410 s. Pfalz.
— Fürston- oder Herrenbund (I888 Merz 11) si, 11 f. 18I.
132, 40«. 164, 24; 81; 49* f. 165, 8. 196,84.201,80.
215, 26.
— Juden s. Juden.
— Landgerichte, kaiserliche 8II, 3.
— Pfalbürger (Ausbürger) 142, 21. 147, 42. 165, 12. 171,
26. 215, 51>. 216, 1; 3. 217, 10; 18; 26; 81.226,28.
268, 89. — Vgl. auch Straßburg Ausbürger.
— Roichshauptmann 453, 2.
— Reichsvikariat XIV— XVIL XIX. 22, 26. 877, 29. 879,
18; 24; 27. 880, 6 S.} 48^. 881, 26. 889, 13. 891, 18. 892,
12. 400, 4. 403, 21. 415, 18; 26; 37b. 416. 417, 14. 419,
47^. 422, 44. 424, 4; 6. 427, 10. 429, 44* ff. 458, 30. 462,
82; 35.471,11.478,5; 6; 7.
— Stüdtebund s. Rhein Städte, Studtebund und Schwaben
Studte, Studtebund.
— Thronveränderung II (auch nt. i). XIV— XVIL XIX.
21—25. 52—67. 287. 288. 867—369. 898, 6. 394, 8.
426, 11.
Deutschorden XVO- XIX. — Beate Marie Theotonicorum
magistri priores preceptores et fratres 873, 6. — Vgl.
Gzolnhart und ElUngon Deutsches Haus.
— Hochmeister Konrad von Jungingen 1394—1407 : XVn.
XVin. XIX.
— Deutschmeister Sifrid (Seyfrid) von Venningen (Veny-
gen) 1382—1893 (tl895) : 2, 80. 6, 80. 12, 40 f. 19, 14.
41, 84. 48, 7; 12. 49, 19. 69, 23. 70, 87. 81, 36. 88, 47K
92, 4; 30^ i 55*. 95, 5. 100, 33. 101, 87. 102, 83; 46>. 104,
Off. 106, 6. 119, 88. 127, 23. 139, 39. 140, 34.142,5;
39«; 44>. 184, 17. 196, 16. 200, 13; 22. 202, 24. 204, 14:
18. 205, 19 ; 40*. 206, 15; 23. 208, 5. 217, 16 ff. 219,19.
220, 16. 224, 21. 226, 351>. 227, 1; 28; 44«; 46*. 229, 21;
23. 243, 6. 244, 86. — Johann Venninger, falsch statt
Sifrid, welcher gemeint ist 142, 47«.
— Deutschmeister Johann von Ketze 1893—1396: 378,38
(wol richtiger, als Sifrid von Venningen). 387, so. 40i, 9.
— Deutschmeister Konrad von Eglofstein 1396—1416:
XVn. XVIIL 497, 12. 498, 9.
— Kommenthur zu Frankfurt 460, 23.
— Kommenthur zu Nürnberg Gf. Ludwig zu Wertheim
(Werthaim) 125, 84«.
— Kommeuthur, der — , ohne Weiteres 196, 15.
— Landkommenthur in Franken der Eglofsteiner 48, 8;
12. 49, 19.
— Oberst-Spittler und Komthur zu Elbing Graf Konrad
von Kyburg XVIU.
Dhaun s. Eichhorn.
Dickino s. Mnnich.
Dieffentfil, Johann 413, 23. — Sein Bruder Henricus 414,
19. — Sein Herr, ohne Namen 4i8, 81.
Diel, Hans, aus Speier 218, 7. — Hennel Diel, ebendaher,
^ol derselbe 49, 14.
Diele, Schultheiß zu Dionsperg 186, 85.
— Schultheiß zu Peffelnbach (Pfeffelbach n. ö. von
St. Wendel) 1^6, 81.
Dionsperg s. Diele.
Diepolt, Hans, aus Reutlingen 32, 2.
Diez (Dietz, al. Dietz und Nassauwe) an der Lahn bei Lim-
burg, Graf Adolf von — , 452, 2.
Dinkelsbühl (Tynkelsp&hol) 90, 26. 108, 18. 147, 16. 843,
14. 245, 27; 45l>. 247, 23. 258, 18. 254, 49% 259, 7. 260,
1. 266, 1. 271, 14. 354, 23. 355, 14; 34^ 856, 36. 359, 10.
398, 84b; 51«. 402, 9.
Dirbach, Hertwig von — , 186, 18.
Dirmstein (Dirmestein) s. Mal.
Ditmar, Herr — , Gesandter der Frankfurter 365, 32.
Doberhos s. unter Waldau.
DulIIngcn ö. von Galw 22, 31. 23, 0 ; 14. 50, 4lK 68, S.
Donaldus, Abt dos Klosters S. Gilgen zu Nürnberg 3SS,
21; 31; 83.
Donauwörth (Swebischwerde, Werde) 316, 14. 361, is.
Dorlach s. CAucze.
Dormersheim s. Gerung.
Dorren, Marckort von — , Amtmann zu Dorren 188, 9.
Dortmund (Dorpmunde) in Westfalen 864, 9.
Draho, Uardmüd von — , 835, 47K
Driefels s. unter Sickingen.
Driegel, Ulrich, von A&wesheim 190, 18.
Drotte, Hans 198, 2.
Drubenbach (cod. Drubenbech) Locze von — , 192, 15.
Duben (Duba), Heinrich (Hynko) von der — , genannt von
WeiBsenburg, oberster Kämmerer von Böhmea und
Alfobetisches Register der Orts- und Personen-Namen.
515
ObersthofaieiBter K. Wenzels 281, 14. Ohne den Zusatz:
genannt von Weissenburg 236, 89.^407, 6; 88. Vgl.
Luxemburg K. Wenzels Hofmeister. — Hinaczko von
Weissemburg (Weyssenburg, WissemburgX wol der-
selbe 286, 16. 285, 47*. 294, 26. 828, 49*. 326, 46. 880,
11. 882, 22. 833, 6. 847, 24. 848, 8. 849, 28. — Hinatzko,
(Hinatscliko, Uinatsko), ohne Zunamen, königlicher
Rath, wol derselbe und nicht etwa Hin tzko Pflug ge-
meint 248, 4.864, 7; 22; 44^ 865, 81; 4Sl>. 856, 28.
357, 17.
fiudelsheim (wol Düdelsbeim w. von Büdingen), MengoiS
von — , der alte, Burgmann zu Friedberg 194, 4.
Dfino s. Eichhorn.
Dflrre, Berchtold von — , 189, 19.
Dulcimo (?), besser Dulcinio, Michael de — , s. MiebaeL
Duntzenheim, Friderich von — , 481.
— Peterman von ~, Sohn d. vor. 481, 28; 81 bis.
Durgen s. Thüringen.
Duringhelm s. Turkheim.
Durlach s. Cflnczc.
Durmersheim s. Gerung.
Dyrolir, Hennyn, aus Worms 199, 14. 218, 6. — Johan
DyrolfT, ebendaher, wol derselbe 8, 83.
Dytmaringen s. Tittmonning.
E.
Eber s. Gipel.
Eberbach s. Symon.
Ebern an der Baunach n. n. w. von Bamberg 498, 86.
Ebirbach s. Symon.
Ebiriin, Schultheiß zu Igelslach (wol jetzt Igelsloch n.'w.
von Calw) 190,31.
Ebirstein, Bote von — , 192, 12.
— Bote von — , der junge 192, 14.
— Ebirhard von — , 198, 10.
— Hcinczc von — , 191, 27.
— Gräfin Margreto zu — , 185, 84.
Ebirstein, Schultheiß daselbst 's. Mangolt
Ebner, Albrecht, aus Nürnberg 118, 89. 116, 7. 404, 24.
455, 48b.
— Hermann, dorültcre, ebendaher 137, 81. 188, 7; 9.
408, 1. 410, 19. 411, 38; 45«. 427,41«; 42l>; «7b. 428, 61b ;
öl«. 451, 7. 465, 46b; 47»». 468, 25.
— Hermann, ohne weitere Bezeichnung, ebendaher und
wol derselbe 38, ll. 264, 6. 404, 26; 35^ 411, 46K 412,
42>.
— der — , ohne alles Weitere 49, 81.
Ebrach (Cisterciensorkloster zw. Bamberg und Wirzburg)
24-1, 16. — Abt Peter I 1886—1404 : 243, 9. 944, 26.
247, 14; 34; 39. 354, 28. 856, 29. 497, 4.
Echter, Bcrtliolt 195, 20.
Echtzelo (Echzell n. ö. von Friedberg), Friderich von — ,
Burgmann zu Friedberg 103, 41.
Eckebrecht, Heinrich, Pfulzischer Amtmann zu Zwein-
brucken (Zweibrucken in der Rheinpfalz) 162, 2. 187, 82.
Egen, Peter, aus Augsburg 358, 80.
Egenolfstciner, Eberhart s. unter Egiofstein.
Eger (Egir) VIII— XIV. 2, 12. 8, ll; 18; 18. 7, 22; 26. 76,
4. 76, 1. 80, 15. 85, 29. 105, 47*. 113, 86. 114, 20; 27.
126—150. 126, 34l>. 134, 41>»; 47^ 136, 24. 137, 84. 140,
11; 48*. 150, 25. 161, 8; 87>; 88K 162, 82. 163, 18. 154,
7; 47* f. 155, 10; 41^ 156, 20; 48"; 61'>>. 167, 16. 160,
47>»; 50>>. 164, 29. 167, 29. 171, 24; 29. 172, 14. 180, 4;
7; 10. 181, 1; 18; 46l>. 182, 1; 16; 81 ; 42«. 188, 10; 26.
184, 2; 12; 39-; 40l>; 44*. 185, 10; 89«; 49^ 196, 81.
196, 6; 6. 198, 23. 199, 87« . 200, 1; 42«; 45«. 201,
88* f; 49^ 202, 4d*>. 208, 14; 85^; 38l>. 206, 8. 208, 17;
46*. 209, 3; 26; 37l>f.; 40b. 211, 1; 9; 60b. 212,41*;
42l»; 44i»; 48**. 218,21; 40*>. 214, 1; 18.217, 46>». 231,
16. 232, 85. 238, 24. 835, 8; 47b. 237, 19; 43*. 238, 14.
239, 29. 240, 18. 241, 14. 248, 26; 51*11. 258, 19. 265,
12; 49« f. 256, 8; 9; 34*. 267, 2; 18. 269, 8. 260, 2; 5.
266, 2; 4. 272. 278, 12; 16. 277, 87; 47^ 279, 19. 284,
39l>f. 287, 81. 808, 10; 29*; 8SK 379, 29. 884, 22. 420,
28. 468, 24; 47^ 454, 10; 40>; 42«. 458. 463, 4; 22. 473,
1 ; 17. 474, 15K 475, 8; 60*. 477, 7. 485, 46*. 496, 27. —
Ein Bote 463, 86. — Hauptmann zu Eger s. Janowicz. —
Juden daselbst s. unter Juden. — Der Wirth der Schwä-
bischen Bundesstüdte daselbst 210, 25.
Egcrland 286, 8. — Das Forstmeisteramt dieses Landes
456, 47^
Egger s. Ekker.
Egiofsheim 21 1, 38. (Alt- und Neu>Eglofsheim sind Dörfer
und Schlösser s. ö. von Regensburg.)
Egiofstein in Oberfranken s. ö. von Ebermannstadt, Al-
brecht vom — , 103, 28. 243, 8. 245, 10. — Eberhart
von — , 487, 39*. — Eberhart Egenolfsteiner 495, 29.—
Konrad von — , s. unter Deutschorden. — Der Eglof-
Steiner, Land kommenthur in Frankens, unter Deutsch-
orden. — Die von Egiofstein 487, 12.
fihenheim s. Oberehenhoim.
Ehingen zw. Ulm und Zwiefalten 7, 18.
Eiche, Johann zur — , aus Mainz 342, 3.
Eichhorn, Heincze, Truchseü zu D&ne (wol Dhaun w. s.
w. von Kreuznach) 194, 41.
Eichnich s. Weie.
Eichrich s. Straßler.
Eichstüdt Bischof Friderich IV Graf von Oettingen 1388
— 1416 : 117, 1. 243, 28. 244, 29. 247, 10. 264, 23. 816,
9. 867, 40. 887, 9. 404, 87K 488, 14; 44*. 486, 12; 28;
49*. 488, 87.
— (Aystet, Eystetenn) Stadt 12, 6. 44, ii. 816, 14.
Eisvögel, Heinrich, aus Nürnberg 117, 16; 87b; 41b j 47«.
Ekker (auch Egger), Peter, aus Voburch (Vohburg Markt
an der Donau 4 Stunden o. n. Ö. von Ingolstadt), Hof-
meister Hzg. Stefanos II von Baiern -Ingolstadt 27, 23.
28, 16. 81, 13.
— Ulrich, von Ekkenmfll (Eggmühl s. s. 6. von Regens-
burg) 27, 26. — Bloß Ulrich Egger (derselbe?) 828, 12.
Elbogen (Einbogen) n. w. von Eger 466, 26.
Elchenheim, Elchesheim s. Riebart.
Elikort, Dietmar von — , Vogt zu Beinhelm (wol Belenheim
n. ö. von Friedberg in der Wetterau) 190, 16.
Ellerbach (EIrbach) s. s. ö. von Dillingen, Burkard von — , '
8. Augsburg Bischof. — Heinrich von — , aus Ulm 129,
29. — Die Vilibächin ze EIrbach gesezzen 184, 22.
Ellingen s. ö. von Gunzenhausen 48, 12. — Deutsches
Haus daselbst 48, 12.
Ellwaagen zw. Nördlingen und Hall 248, 21.
Elmendingen, Elmendfigen s. Hammer und Hennel.
Einbogen s. Elbogen.
Elsaß Land 264, 18.284,6; 42*. 886, 44*. — Juden im
Elsaß s. unter Juden. — Landfriede (Oberrheinischer)
129, 2. 180, 18. 181, 10. 172, 18; 81 f.; 47*; 60"b. 178,4;
7. 225, 28^ 226, 8. 287, 2. — Landvogt, ohne Namen
284, 8; 12. Vgl auch Leiningen Swinar WeitenmüL —
Landvogtei 172, 18. 410, S5, — Städte 92, 32*. 126, 17.
127, 18 IT.; 49b. 188, 21 bis. 160, 40*. 166, 7. 172, 19; 86.
178, 22. 180, 2. 222, 66*. 408, 26; 27; 46\ 474, 18. 496,
86. — Obere Städte im Elsaß 152, 12.
516
Alfobetisches Register der Orta- und Personun-Namon.
\
UUaßer, Heane,voa EriTeDStein (Schioßniiue w. von Neu-
stadt aa der Haardt?) 187, S6.
Eltern, Hubart von — , Truchseß zu Luxemburg s, 31.
ifl, 84.
Eltville (Eltevil, Eltwil) oder Blfeld am Rhein zw. Bie-
brich und Bingen 46, 24. 06, C; 85.
End, Tiem vou — , 248, 2:.
Kndingen, Thomaä von — , Ritter, aus Strasburg 408, i.
480, 24. 495, 8 ; 421».
England König Ilichard 11 1877—1399 : 418, 51«. 421, 84;
8G; 39; 47^ 422, 3. 424, 22; 28. 460, 15 ff.; 45''. —Seine
Uesandten XX. 460, 15. — Sein Rath 460, 18. 470, 17.
472, 8. ^
Kniklein aus Bogensburg 6, 27. — Enekei, ebendaher,
wol derselbe 118, 87. 114, 8. 115, 47«. 116, 7. — Enig-
kol, ohne Angabe der Heimath (derselbe?) 85, 10. —
Conrad Enynchl, aus Hegonsburg 114, 16; 20; 25. 211,
45*»; 60^. 212, 43b.
Epirlin, Bencze, Schultheil^ zu Gilnstein 190, 88.
EppensteiB zw. Wiesbaden und dem Königstein , Eber-
hard vou — , 188, 19. 834, 82. 885, 20. 887, 21; 2-t.
.)38, 5; 8.
Eppingen s. unter Gemmiogen.
Eptingen, Johann von — , aus Basel 172, 44.
Erbach (Erpach) im Odenwald, Schenk Eberhard Herr zu
— , Landvogt des Rheinischen Landfriedens 168 , 4';
30*; 40>; 45«. 171, 58>>. 218, 44^ 234, 40^. — Bloß Eber.
Schenk von Ertpach 888 , 44«. — Else von Gatzeneln-
bogen frauwe zu Erpach s. Katzenellenbogen. — Schenk
Hans von Erpach 187, 35.
Erenberg, Albrecht von — , 195, 21. — Bertholt von — ,
187, 20. — Heinrich von — , 187, 10.
Erffenstein s. ElsaÜer.
Erfurt 98, 85*. 203, 14. 273, 48«. 279, 42^ 283, 1. 345, 23;
38. 846, 43«; 44*. 347, 89*. 850, 43^ -^ Juden daselbst
s. unter Juden.
Erkinger, Hans 487, 4i*.'
Erkinger von HelSpurg, Herr—, 856, 84. — Vgl. Uessburg.
Erlangen 891, 18.
Eribacb, Heinrich von—, genannt Wolf 387, 21.
Eriebaoh, Heinrich von —, 189, 8.
Erndorff, die von — , 497, 16.
Erostlein aus Regensburg 211, 24.
Krpuch s. Erbach.
Erthal, Diecze vou — , der alte lOi, 37.
— Loczo vou — , 191, 88.
Ertpach s. Erbach.
Erwin, Johann, aus Frankfurt 222, 40*. 223, 44b. ssi, lo.
235, S8b; 42^. 498, 6.
El^lingen 60, 46«. 108, 82. 119, 28. 182, 1; 42*. 210, 46".
113, 34. 245, 15. 247, 20. 250, 46^. 261, 5. 298, 44^. 820,
45« ,* 48b. 354, 10. 402, 8. 451, 12.
Ettondorff, Beymont (=r Boemund?) von — , i90, ii.
Ettlingen (Etlingen) s. von Karlsruhe 234, 32b. . Vgi,
auch Scholle.
Eysenbach (Eisenbach im Yogelsberg), Rorich von — ,
Ritter (f 1428) 198, 5.
Eysnin s. Isny.
Eystctenn s. Eichstüdt.
Eystetcr, der — , Diener des von Abensberg 27, 35.
Eythinger, Hans, aus Nürnberg 218, 87.
F vgL V.
Falkenateiu in der Wetterau bei Cronborg, Kuno von — ,
a. Trier Erzbischof. — Philipp, Herr zu Falkenstein und
zu Mintzinbarg (Münzenberg io der Wetterau bei Butz-
bach) 187, 46. 452, 22 ; 40b. — Philips von Falkenstein
(derselbe?) 194, 18. — Werner von Falkenstein s. Trier
ErzbisehoL — Der Herr von Falkenstein 285, 44^.
Fauerbach s. Weise von Furbach.
Fechenbach (Vechenbach)in ünterfranken bei Ess«lbach
am Main Ldger. Klingenberg, Ebirhart von — , Vizdam
des Erzb. Adolf I von Mainz zu Aschaffenburg 1S8, 54.
— Ebirhart von — , der junge, Bitter 189, 8.
Feldenczen s. Veldenz.
Fewrer, der — , von Sulzbach 888, 16.
Fischbom (n. ö. v^n Büdingen?), Hans von — ^ 192, 34.
Fladungen an der Streu in Unterfranken s. w. von Mei-
ningen 477, 20; 27. 498, 86.
Flandrie comitatus 428, 19.429, 18. 482, 86.
Fleckenstein, Heinrich von — , der jüngste* 195, 25.
Flemmink, Conrad, aus Oeaterreich 882, 9. 886, 19.
Flol^, Marktfl. mit Schloß in der Oberpfalz n. ö. von Am-
bcrg 27, 46b.
Fl&glingeh s. unter Schenk.
Folde s. Fulda.
Folkershüsen, Berchtold von — , I9i, 34.
— Herman von — , 193, 28 (hier Ffilkersh&sen ?).
Folrad, Henne, von Selistad (wol Seligenstadt n. w. von
Aschaffenburg) 194, 82.
Forcheim, Forchheim s. w. von Karlsruhe s. Wielant.
Forchheim (Vorcheim) zw. Bamberg und Erlangen S€4,
8. 805, 39«. 357, 5. 404, 4db.
Forstmeister, Diether, Ritter 188, 21. — Henne 188, 24.
Fortheim s. Wielant.
Forum JulU s. Frlaul. .
Franciscus, Herr — , K. Wenzels Diener 866, ii ff.; 48«.
— prepositus Norlhusensis 287, 18. 239, 28. 296, 27.
385, 16.
— Olomucensis canonicus 283, 2i. 236, 40. 285, 47*. 294,
27. 321, 36 ; 4lb. 328, 49*. 325, 30. 826, 47. 880, 18. SS2,
24. 338, 42. 843, 14. 846, 26 (hier als Olomuceosis et
Wissegradensis canonicus). 848, 8. 849, 29. 870, 18.
— canonicus Pragensis 240, 12. 293, 34. 844, 15. 439, lo.
450, 20. 463, 39b. 475^ 54. 493^ 33.
Franken Land Landfriede XII. 108, 89b. 12s, 29; 33; 3«^;
44b; 47b; 4U*. 129, 17; 45«. 130. 14; 20. 145. 156, 4; 45.
157, 11. 165, 19; 22. 170, 8. 197, 2. 223, 2. 237, 19. 238,
13; 85"; 44b; 51«. 239, 29. 240, 13; 15; 44*. 248, 19; 23.
257, 1; 86«. 256, 20. 264, 16; 25. 265, 1; 8. 270, 29; 31.
277, 1. 282, 1; 23. 283, 32. 284, 2 bis; 84; 36; 37. 265,
2. 297, 14. 314, 48*. 816, 13. 822, 1 ; 2. 326, 19. 82$, 53b.
334, 47«. 835, 5. 836, 2. 840, 45b; 4eb. 352, 15. 357, 6;
10; 15. 858, 3; 38«. 869, 1. 879, 80; 34; 36; 88. 881, 33
bis. 885, 44>. 404, 6; 81; 4lb; 42>; 45«. 405, 4 bis. 457,
21; 22; 24. 482, 25; 48*. 486, 1; 48b; 4Ga. 488, 7. 492,
u. 493, 1. — Der Hauptmann des Landfriedens, ohne
Namen 267, 7. S. auch Wertheim. — Der Obmann
desselben s. unter Fuchs und unter Hennoborg. — Der
Landkomnicnthur s. unter Deutschordeu. — Fürsten
288, 15 f. — Juden in Franken s. unter Juden. — Städte
Xin. 84, 23; 85. 86, 24. 90, 28; 24; 25 bis. 97, 11. 99,
25. 100, 16. 108, 1 ; 42b; 45!». 125, 21. 128, 30; 86. 150,
23. 155, 8. 180, 3. 209, 37«. 280, 6; 43. 282, 20. 283, 33.
327, 1.407, 17. 408, II.
Frankenberg s. Seckendorf.
Frankengrüner von Eger 247, 17.
Frankfurt am Main IX. XIIL XV. XVI (auch nt. 1). XVH—
XX. 3, 27. 5, 34; 38. 13, 15. 19, 25; 27; 29. 21, 2. 23, 37.
30, 44*. '45, 28; 47b. 45, £; sc«. 42b. 49, 44*. 49, ]. 51^
Aifabetiscfaes Register der Orts- und Personen-Nomen.
617
Sl^; 43*; 69«. 81, 92. 110, 14. lli, 6. ISO, S4. 138, 18;
18; 43«. 139, 3; 13; 36 { 40. 141, 45«. 149, 97; 31 f.; 37*>;
59«. 143, 40« ff. 151, Sfil»; 51*. 166, 43. 168, 19; 40*; 44^
170, 34. 171, 54^ 179, 9. 180, 10. 199, 16.4t04, 6; 39*.
905, 89«. 906, 40*. 914, 1. 918, 7; 19; 39l>£,; 46^ 990,
471». 999, 1; 14« ff.; 37^; blK 993, 7 ff. 9*95, 3; 93«;
48*. 930, 93; 37*; 40"; 45*. 934, 84^; 60^ 935, 39*;
41*. 946, 99. 948, 9. 971, 97. 983, 17. 984, 1 f.|
34 bis. 987, 20. 819, 49*. 334, 90; 91; A6^ f. 335,n
33*; 37I»; 43b; 46"^; 47l>; 49l>; 52b; 54*. 336, 42« f. ;
47^ f. ; 69«. 338, 15 ; 47«; 48>>. 889, 43>. 340, 49>. 344, 33^
354,9. 360, 97. 363, 7. 864, 49«. 377—386. 378, 48-; &1«.
879, 89. 383, 9. 388, 96. 389, 11 biS; 47«. 390, 45^ 891,
36. 392, 19. 395, 3. 400, 29 biS; 43i>. 401, 9 ; 18. 403, 1
bis. 404, 1. 405, 81. 406, 24. 412, 6; 91; 40«. 414, 13.
415—496. 416, 19; 19; 93; 94. 417, 9; 19. 418, 35; 47b.
419,39.420,15; 16; 97; 29; 46b L 491/ 39; 44>; 47*.
422, 12; 94; 32. 423, 47«; 51*. 425, 1. 426, 15. 436, 33.
439, 11; 34. 440, 19; 20. 441, 1 biS; 98; 80. 449, 10 bis.
443, 19; 18; 92; 24 bis. 444, 1 biS; 20; 21; 28; 29; 46^.
445, 1 bis; 91. 446, 17; 25; 31; 32. 447, 12; 32. 448,
12; 13. 449, 1; 9; 13; 14; 88b; 43l>. 450, 1 biS; 22. 451,
1; 12; 14; 44«; 46*. 452, 10 bis; 4lb. 453, 1; 3; 24 bis;
32«; So»»; 43« bis; 47«; 47»» bis. 454, 8; 36«. 457, 1; 14;
36*. 458—462. 459, 47>; 49^. 463, 9; 22. 464, 7; 13; 16;
25. 465, 4; 11; 32; 44^; 45«. 466, 14; 27. 467, 11; 19;
20; 29; 37. 468, 2 bis; 3. 469, 1 f.; 23 f. 470, 7; 18; 97«;
42*. 471, 1; 25; 38*; 40*. 472, 6; 9; 26«; 28*. 478, 4; 30.
474, 4; 14; 27; 32. 475, 19; 44*. 476, 2; 44^. 478, 6 f.;
11. 498, 1. — Die vier Aechter (echter) 306, 25; 32. —
Bote, Boten 363, 20. 403, 11. 463, 30. — Die Bürger-
meister, ohne Namen 335, 38". 364, 24; 33. — Capita-
neus s. unter Rietesel. — Diener, Knecht, Knechte 368,
24. 366, 4; 14; 21. 403, 14. — Fuhrleute 363, 23. —
Heubtniann s. unter Rietesel. — Juden s. unter Juden.
— Koinmenthur daselbst s. unter Deutschorden. — Die
Richter 457, 11. — Die Schröder 363, 95. — Schützen
366, 18. 403, 32. 457, 4; 6. 498, 11. — Schultheiß 8. Sas-
senhusen. — Die Söldner 457, 11.
Frankreich König Karl VI 1880—1422 : 289, 36«. 413, 24.
422, 9. 424, 43^. 449, 13; AlK 460, 4; 49*. 465, 32. 466,
32. 467, 1. — Seine Gesandtschaft XVI nt. 1. XX. 421,
28; 31 ; 40^; 48b; 47^ 424, 14. 459, 35. 465, 39; 33.466,
32. 470, 32*. Vgl. Alexandrien Patriarch Simon. — Rath,
Ruthe 451, 38. 470, 16. 472, 9. — Sein clerc notaire et
secretaire 460, 5.
— Land XIX. XX. 288, 87; 43\ 289, 98^; 80*; 39«. 418, 3;
7; 37«. 491, 30. 424, 16; 98; SO; 34. 459, 34. 473,
24; 27.
Frantzit (Frantzic?) von Heidelsdorff 188, 2.
Frauenberger, der — , 359, 35*. — Änna'die Frawnber-
gerin 27, 45«. — Die Frawnbergerinn (Frawenber-
gerinn), Schwester der Hausfrau des Regensburger
Bürgermeisters Ritters Hans von Steinach (es ist wol
Anna gemeint) 26, 25 ; 27. 27, i; 9. 80, 18. — Kristan der
Frawnberger (Mann der Anna?) 96, 98. 97, 1. — >Vil-
helm Frawemberger 496, 16. — Wilhelm Frawnberger
(derselbe?) 316, 1. — Alle Frawnberger 316, 11. — Der
Fronberger 369, 7.
Frawnhoffer, Herr Georg —,387, 88. — Vgl. Frownhofer.
Fredeberg s. Friedberg in der Wetterau.
Freising Bischof Borthold von Vaihingen 1381— 1410,
Kanzler Hzg. Albrechts III von Oesterreich 388, 6. 896,
28; U>,
Frewdenberger (auch Frödonberger , Frowdenberger),
der — , vou Ruprechtstein (Hof und Bergschlol^ in der
Oberpfalz n. w. von Sulzbach) 81, 81; 88. 89, 5.
Froyberg (corr. aus Freyburg), die von — , 497, 1. Vgl.
Friberg.
Freyemburg, Schloß in Bölimen 406, 9.
Freystadt (Frienstad) in der Oberpfalz s. w. von Neumarkt
19, 4. 801, 8.
Friaul (Forum Julii) 428, 17. 489, 16.
Friberg (Fryberg), Conrad von — , 316, 11. 862, 8. — Alle
von — , 316, 11. Vgl. Freyberg.
Fricz s. unter Fritze.
Frideberg, Henne von — , 180, 8.
Friedberg an der Ach in Oberbaiern n. w. von München
80, 9. 32, 3.
Friedberg (Fredeberg, Frydeberg) in der Wetterau, Burg
und Stadt 83, 37. 46, 96. 168, 19. 170, 84. 179, 9. 193,
85. 918, UK 222, 16*; 55«. 930, 88*; 41«. 984, 83*; 50*.
835, 43*. 279, 42*. 339, 1; 43* f. 398, 36. 438, 88. 451,
18. — Der Burggraf s. Low von Steinfurt. — Burg-
mannen 198, 86—194, 6. — Juden s. unter Juden.
Frienstad s. Freystadt. #
Frij, Ebirhard, Schultheii^ zu Holczergringen (Holzger-
lingen s. von Böblingen?) 190, 85.
Frischborn (in der Wetterau s. s. w. von Lauterbach?),
Albrecht von — , Ritter 199, 4.
Frisinheim, Wilhelm von — , Ritter 187, 13.
Fritze, Hans, Diener Strasburgs 383, 8. 401, l ; 4.
— Hensol, der ältere, aus Speier 8, 33. — Hans Fritze,
ebendaher 918, 6. — Hennel Fritze, ebendaher 49, 13.
— Henslio Fricz, ebendaher 199, 16.
Fritzlin aus Augsburg 360, 34.
Fronberger, der — , s. unter Frauenberger, der — .
Frosch, Johann, aus Frankfurt 446, 4. — Junge Frosch,
ebendaher 403, 89.
Frddeni)ergcr, Frowdenberger, der — , s. Frewdenber-
ger, der — .
Frownhorer, Doseriecz 316, 19. — Alle Frowenhofer 816,
19. — Vgl. Frawnhoffer.
Fryberg s. Friberg.
Frydeberg s. Friedberg in der Wetterau.
Fuchs, Apel, von Stockheim, Obmann des Bairischen und
Fränkischen Landfriedens 937, 91. 239, 31. 970, 99. 857,
22. — Appel Fuchs, Ritter 104, 40.
— Herr Hart. — , 248, 11.
Füchse, die —,488, 43*.
Fülbach, die von — , 483, 46*.
Fuerlach (?) s. Weise von Furbacli.
Fürth bei Nürnberg 185, 80«; 36*.
Füssen bei Hohenschwangau 38, 41*; 45*.
Ffitrer, Heinrich, aus Nürnberg 851, 25. — Heinrich Fute-
rer, ebendaher, wol derselbe 851, 45.
Fulda (Felde) Abt Friderich von Romrod 1388—1395 : 191,
40; 42. 194, 17. — Sein Land 191, 40. Vgl. Buchonia.
— Stadt 133, 18. 193, .95.
Fulda s. Bechtold von Fulde. ^
Fulhaber, Gotfrid 198, 80.
Fulhober Guntz 188, 3.
Furbach s. Weise von Furbach.
Fußichen, Jost I88, 98. — Peter 188, 95.
Futerer s. unter F&irer.
6.
Gabel, Ebirhart, Vogt zu Aberkeim 187, 5.
— Gerhart, Vogt zu Lindenfels (s. s. ö. von Darmstadt)
186, 9.
518
Alfabetisches Register der Orts- und Personen-Namen.
Gaggenau (Gackennawe) s. Mocze.
Gattenhofen zw. Rotenburg a. d. Tauber und Uffenbeim
96, 49i>. — Graft von Gatenbofen 96, 24.
Gaus, Dietber, der altere, Vogt zu Otzperg (aucb Oite-
berg; jetzt Otzberg 8. ö. von Darmstadt) 885, 28. 887.
338, 2; 9.
Gauwer, Heinrich, von Liechtenberg (wol Lichtenberg
n. ö. von St. Wendel) 186, 87.
Gebennensis comitatus s. Genf Grafschaft.
Gebirge s. Schwarzwald und Vogesen.
— Lombardisclies s. unter Lombardia.
Goisa an der Ulster zw. Eisenach und Fulda 133, 18.
193, 27.
Geiapesheim , Ilerman von — , 438, 27.
Geist, Henne 180, 8.
Gelnhausen (Geilnhusen) im Kinzigthal in der Wetterau
23, 37. 46, 26. 168, 19. 170, 84. 172, 9. 218, 41«. 222,
16*; 56*. 230, 35b; 41*. 234, 84»»; öl«». 892, 86. 451, 12.
— Schultheiß s. Ruckelingen.
Gemar (Gemer) zw. Kolraar und Schlettstadt 481, 12.
Gemmingen (Gemmyngen) bei Heilbronn, Eberhard
von — , Amtmann zu Mekmftln (wol Möckmühl in Wir-
temberg s. s. w. von Osterburken) 186, 18.
— Hans von — , Amtmann im Stift von Speier 188, 18.
— Rftcker von — , Schultheiß zu Eppingen (wol n. ö. von
BrotteD) 191, 2.
Gcmfind s. Gmünd.
Genf Grafschaft (Gebennensis comitatus) 428, 19. 429, 18.
432, 37.
Gerbode, Vogt zu Milmersheim, unter den Amtleuten der
von Veldenz 195, 8.
Gerhart, Schultheiß zu Agersheim 0'- Oggersheim in der
Rheinpfalz w. von Mannheim) 186, ii.
— Henne , Amtmann zu Meisenheim (an der Glan s. w.
von Kreuznach) und zu Luterecken (Lauterecken n. ö.
von Kusel an der Mündung der Lauter in die Glan)
186, 26.
Gericz s. Schlitz.
Germersheim an der Queich in der Rheinpfalz 481, lO.—
Vogt 8. unter Sickingen. ,
Gernsheim am Rhein s. w. von Darmstadt 234, 80»».
Gerolzhofen in ünterfranken zw. Wirzburg und Zeil 498,
35.
Gerung, Amtmann zu Gummersheim Dormorsheim (letz-
teres wol Durmersheim n. n. ö. von Rastatt) 189, 87.
Gewolff, Schreiber Hzg. Stefans H von Bai ern- Ingolstadt
402, 12.
Geylingsheim (Gailsheim bei Wassertrüdingen?) 241, 25.
Geyrn s. Schenk von Geyrn.
Giengen an der Brenz zwischen Heidenheim und Gun-
delfingen 109, ii. 147, 17 bis. 243, 21. 245, 19. 248, 16.
253, 18. 254, 49*. 259, 40*». 354, 18. 855, 11 j 84»». 359,
10; 20; 23.
Gilfershftson, Otte von — , 192, 17.
Gilnstein s. Epirlin.
Gipel zum Eber, aus Frankfurt 46, 23. öl, 37i»; 46*; «8*.
235, 43*. 403, 19.
Gmünd (Gem&ud) an der Rems zwischen Aalen und
Schorndorf 3, 3. 15, 14; 15 bis; 16. 18, 22. 20, 10. 88,
2. 39 , 44«. 109, 2. 147, 16. 210, 28. 248, 20. 245, 20.
:!.18, 17. 253, 18. 254, 49*. 259, 7. 260, 1. 261, 5. 266, 1.
271, 14. 293, 45b. 854, 17. 355, 11 ; 34^. 859, 10. 881, 2;
47*. 393, 3; 20* ff. 894, 6. 897, 87. 898, 34»»; 85*; 40*;
43*; 50*. 402, 8.
Gnoscn Provinz 372, 43*.
Göler, Berhtolt, Diener B. Gerhards von Wirzb. 242, IS.
Göppingen s. w. von Gmünd 210, 11.
Görlitz Herzog Johann s. Luxemburg.
Görz 8. Schlitz.
Gonsrade (Gonsrod zw. Hanau und Gelnhausen ?), Hein-
rich von — , Burggraf zu Miltenberg (am Main zw.
^ertheim und Aschaffen bürg) I88, 6.
Gontler 289, 88*. 449, 82. 466, 11.
Goßheim, Heinrich von — , 195, 24.
Grävenre&ter s. unter Grefenrewter, der — .
Granür, Haus der — , aus Regensburg 29, 45*. — Der
Graner (Grauer?) , ebendaher 29, 4.
Grandmont (in der Auvergne), Orden von — , (ordo Gran*
dimontensis) 874, 32.
Graschlock (Grayßlock wüster Ort i. d. Wetteren bei
Hochstadt), Heinrich, Burggraf zu Starckinberg (wol
Starkenburg in Hessen -Darmstadt) 139, 40. 218, 15.
Grass in Nicdorbaiern o. n. ö. von Eelheim 211, 12.
Grauer (?) s. unter Granur.
Gravenruter s. unter Grefenrewter, der — .
Grefenberg s. Schetzel.
Grefenrewter, der—, aus Regensburg 496, 88. — Des
Grävenrefilers (auch Gravenrutcrs) aus Regensburg
Diener 28, 11. 81, 9.
Greif, Herman , aus Windsheim 498, K; 18.
Greiff, Otte 248, 7.
GrellTcnstein s. Streiff.
Griff, der — , 859, 9.
Grossen, Cunrad und Leupold, genannt Reich-Heinczen,
Reichsmünzmeister in Nürnberg 295, 18 ; 16.
Großprüfening (Pruflinng) w. s. w. von Regensburg am
rechten Donau-Ufer 212, 25.
Grozz, Conrad, aus Hersbruck 888, 15.
Grumbach, Grunbach s. Grobe Mauwenheim Mulnstein.
Grunberg, Ebirhard von — , gesessen zu Dßicken (Ober- u.
Nieder-Issighcim i. d.Wetterau n. n. ö. v. Hanau) 189, 12.
Gllich s. Jülich.
Günzburg an der Donau 43, 17.
Gtisregen, Jos 185, 5.
G&ibrat, Cüncze, Schultheiß zu Walprechtswilre (Wal-
pertsweüer n. von Ueberlingen ?) 190, 1.
Guldenschaff, Hertwin 866, 1.
Gummersheim s. Gerung.
Gumppenberger, der — , 859, 8. (Gumpenberg zw. Augs-
burg und Neuburg.)
Gundclfingen bei Münsingen auf der Alb, Agnes von — ,
geb. Gräfin zu ZoUern (f vor 1409) 184, 20.
Gundlach, Fritz, aus Bamberg 199, 16.
Günther, Graf (von Schwarzburg?) 242, 9.
H.
H. von Mcincz, Bote der Nürnberger 246, 27.
Habelzheim, Fritz von — , geschworner Munzbrenner in
Nürnberg 802, 19; 25; 89i». 803, 14. — Der Haboltz-
heimer, wol derselbe 304, 32.
Haberling , Sitz 860, 30.
Habsburg, Graf von — , Herzog Albrecht (Obereth) III in
Oesterrelch 1865—1395 : XV. 23, 20. 42, 4. 287, 85; 37.
867, 2. 868, 22 ; 40^. 877, 5. 879, 1. 880, 85. 881. 898, 1 ;
80« ff. 894, 7. 895, Ij 2; 47«. 896, 42«; 45«; 48«. 897, 43*;
49«. 398, 15 f.; 83>. 899, 9. 400, I. 417, 24 f. — Sein ver-
storbener Bruder (wol Hzg. Leopold III f 1386) 896, 27.
— Seine ungenannten Vetlern 367, 4. — Seine Gesandt-
schaft 881, 8; 12; 15. 882, 40. 896, 22. — Sein Rath ,
Rüthe 382, 9. 896, 85. — Herzog Albrecht IV der Ge-
Alfabetisches Register der Orts- und Personen-Namen.
519
duldige, Sohn Hzg. Albreclits Ilf, 1895—1404 : 881, s.
398, 1 ; 80B. 394, 7. 399, 9. — Herzog Ernst der Eiserne,
Sohn des 1886 gest. Hzg. Leopolds III, 1386 — 1424,
in Steiermark 1406 : 898, 39i>; 41«. 398, 34*. — Herzog
Friderlch IV mit der leeren Tasche, Bruder Hzg.
Emsts, in Tirol 1386—1439 : 393, 39^; 41«. 398, 34*. —
Herzog Leopold IV der Stolze, Bruder der beiden vori-
gen, 1386—1411 : 298, 46«. 881, 2. 893, 1 ; 81« ff. 394,
7. 895, 45* i 54". 898,14; 83*; 58l>. 416,18; 39.417, 8.419,
2; 33. 420, 6; 7. 423, 12. 445, 21. 446, 8. 448, 12; 39^
451, 31. — Sein roagister camero 446, 29. — Herzog
Wilhelm der Höfliche, Bruder der drei vorigen, in
Kurnthon und Steiermark 1386 — 1406 : 381, 2. 393, i ;
81« ff. 894, 7. 896, 48*. 898, 83*. 399, 9. — Oester-
reichisebe Fürsten, ohne nähere Bezeichnung 393,
47^. 398, 42*. — Der von Oesterreich 109, 25. 264, 30.
— Des Herzogs von Oesterreich Rath XVU. 378, 41 ;
49*>; 601». 388, 2; 6; 14. 496, 32. — Oesterreich, Haus
und Land XV. 40, 36l>.377, 9. 379, 47*. 380. 381, 5; 43^;
46« f. 395, 47l>. 897, 18. 416, 2. 423, 45«.
Hademar, SilVit von — , 195, 29.
Härmlein s. Harmlein.
Hagenau (Hagenöwe, Hagnaw) 69, 35«. 139, 5; 37. 142,
38^. 161, 25. 152, 12. 168, 20. 170, 34. 172, 9; 14; 42.
178, 16. 201, 8. 218, 8. 222, 15«. 264, 8. 284, 7; 13; 15.
404, 38«; 47l>; 49*. 411, 35. 474, 19. 495, 36. 496, 15. —
Johanser (d. i. Johanniter) daselbst 470, 6; 7; saK —
Johanniterhaus 470, 2iK — Juden in Hagenau s. unter
Juden.
Haid (Haiden?), Friderlch, (aus Nürnberg?) 388, i. —
Otto der — , (ebendaher?) 362, 12; 13; 15. — Otten
Heiden (Dativ) 45, 23.
Haidenheim 8. Heidenheim.
Haidnaber, C, Bote der Nürnberger 405, i.
Hailprunnen s. Heilbronn.
Heinrich, Herr — , Pfleger zu Tauchaw (wol Tachau 8. s.
ö. von Eger)4ll, 6; 15.
Halbwachsen (Halbwachsoin,Halpwachsen), Konrad (Con-
rad, auch blo(S C), Diener und Bote Nürnbergs 377, 26.
404, 9; 16. 457, 17. 459, 25. 467, 11.
Hall (Halle, Swebischen-IIalle) am Kocher 109, 1. 147, 18;
19. 182, 15. 243, 21. 245, 18; 27. 247, 23. 259, 7; 4ll».
260, 1. 261, 6. 354, 14. 355, 18; 34^. 356, 35. 357, 85.
381, 2; 47«. 893, 3; 29* ff. 894, 6. 397, 37. 898, 35*; 40";
43*. 402, 9. 496, 39.
Haller, Mertein, aus Nürnberg 351, 21.
— Peter, ebendaher 45, 20.47, 35«. 218, 24; 27. 355, 4;
21. 404, 28.
— Ulrich , ebendaher 855, 20 ; 36b.
Hals 8. Leuchtenberg.
Halsprunn s. Heilsbronn.
Hammelburg (Hammelnburg) a. d. Saale zw. Gemünden
und Kissingen 133, 19. 193, 32.
Hammer, Amtmann zu Elmendfigen (Elmeodingen w. von
Pforzheim?) 191, 8.
Hanatzko, Herr 365, 27. (Ist vielleicht Hanko Brunonis,
Bischof von Camin und Kanzler K. Wenzels gemeint?)
Hanau (Hanauwe) am Main bei Frankfurt, Herren zu — ,
143, 23*. 336, 44^ — Juden in ihrem Gebiet s. unter
Juden. — Ulrich Herr zu — , 188, 41. 223, lo. 224, 16.
444, 28. 446, 31. 447, 20. — Der von — , (wol Ulrich)
194» 15. — Vgl. Henne genannt zu Hanauwe.
Handschuhsheim s. Hentschusbeim.
Hanko Brunonis s. Camin Bischof.
Hanman (Hanneman), wol aus Kolmar 481, 4i; 44.
Hans, Ritter, aus Hogenau 218, 8.
Hans, von Windsheim, Bote 246, 21. 853, 87.
Hans Annen son, SchultheilS im Riet 189, 38.
Hanser, der — , s. Wrutic.
Hant-im-sag, Albrecht, unter den Amtleuten der von
Veldenz 195, 13.
Harbruch, Clas von — , Schultheiß zu Yrmenach (wol
Irmenach in der Preuß. Rheinprovinz s. von Zell) 187,
43.
Harmlein (Härmlein), Hainczl,aus Regensburg 212,20; 34.
Harskircher (Harschircher), Harprecht 328, 12.
Harsprfigg s. Hersbruck.
Hartheim, Cuntz von — , Amtmann zu K&chen (doch wol
nicht Kirchen zu lesen?) 188, 8.
— Eber, von — , HoAneister des Erzb. Konrad II von
Mainz 388, 41i>.
Hartlein, Regensburger Bote 211, 40. 212, 3.
Hasslach (Hasselach) s. Kessel.
Haßfurt n. w. von Bamberg 493, 85.
Hattenbach, Locze von — , 192, 16.
Hatzfeld , Johann von — , 837.
Hafilsingen , Merkel von — , Vogt zu Herrenberg (n. w.
von Tübingen?) 190, 16.
Hafinperger, der — , Diener des von Abensberg 27, 34.
Hauenstein (Howenstein) 174, 5. (Oberer- und Unterer-
. Hauenstein sind zwei Juraberge auf der Grenze zwi-
schen Kanton Basel und Kanton Solothurn.)
Hälflngen, Heinrich von — , s. Bebenhausen Abt.
Haynberg 44, 9. Vgl. Heimberg.
Heckil, Hans, aus Amberg 383, BsK — Bloß Hans Heckii,
ohne Angabe der Heimath, jedoch wol derselbe 403,
83.
Hedenkein, Endris, Gocze und Weruher von — , 189 ,14.
Hedensdorff, Billung von — , 194, 29.
Hegneyn, Hans 248, 15. (Hegnein ist ein Nürnberger Ge-
schlecht.)
•Hoideck s. von Nürnberg bei Rothund Hilpoltstein 12, 7.
— Friderich von — , 166, 25. 887, 42. — Der von — ,
117, 2. 243, 89. 245, 8. 247, 32. 357, 16. — Zwei von—,
366, 26.
Heidelberg VIH— X. XIL XIV. 1, 4; 6; 25. 2, 38^; 41^. 3,
1. 4, 10. 5, 1 ff.; 44«. 6, 7; 21; 25. 7, 13. 11, 9; 29. 14—
25. 15, 441». 16, 8; A9\ 17, 36. 18, 25; 35. 19,45l>.20, 20;
26; 28; 48«. 21, 3; 4. 22, 1. 25, 16; 28; S%\ 26, 43* f.;
48«. 32, 36. 33, 24; 40. 34, 6; 9. 85. 86. 87,8; 12; 30.38,
4; 89«; MK 40, 12. 42, 42^. 43, 2; 36«; 41*; 44*. 44, 36*.
45, 2; 17; 28; 39* f; 46*; 47^. 46, 10 ff.; 39^; 49«l>. 47,
22; 23; 26. 48, 88*; 46l>; 48*. 50, 32. 68, 1. 70, 27. 75,
13 ff.; 47>. 76, 25. 77, 44. 81, 40^ 82, 18; 88«. 105, 10;
82. 126, 21. 131, 24. 133, 30. 184, 4. 139, 1; 43. 140, 1;
38*. 141, 22 ff.; 43^ 142, 1 ff.; 36^;46l>; 49^; 50«. 143,
11* ff. 144, 14. 145, 49«. 154, 13. 168, 4. 214, 16. 219,
44>> f. 223, 47b; 51*. 224, 17; 32; 40l>. 225, 6; 29^; 48^
226, 44I»; 53«. 227, 2; 42*. 229, 1. 230, 23. 273, 9. 277,
46^ 364, 11; 19. 413, 32. — Schultheiß s. unter Anglach.
— Vogt s. Massebach.
Heidelsdorff s. Frantzit.
Heideisheim s. unter Anglach.
Heiden (?) s. unter Haid.
Heldenheim (Haidenheim), BenediQtinerkloster in Mittel-
franken 8. ö. von Wassertrüd logen , der Abt von — ,
243, 26.
Heidingsfeld (Heydingsfeld) am Main s. s. ö. von Wirz-
bürg 279, 41^ 826, 9. — Juden daselbst s. unter Juden.
— Dietrich von Heitingsfelt 457, 30.
520
Aifabetisches Register der Orts- und Personen-Namen.
Heidolfsheim, Heidolsheim s. unter Anglach.
Heilbronn (Hailprunnen) am Neckar 108^ 36. 186, 8S. 133,
19. 138, 24. 154, 13. 188, 36«. 194, 33; 36. 943, 18. 845,
24. 248, 18. 861, 6. 354, 16. 365, 16; S4l». 496, 48.
Heilmann, Andres, ans Straßburg 368, 6. 369, 44*. 486,
36«.
Hellsbronü (Halsprunn), Kloster zwischen Ansbach und
Nürnberg 180, 48*; 49«. 181, 50«. — Abt s. Ber.
Heimberg, Feste (zw. Neumarkt und Hersbruck?) 833, 43*».
Vgl. Haynberg.
Heincz, Schultheiß zu Basenbach 186, 33.
Heincze, Bauer 195, 8.
— Schultheiß zu Nüberingen (Nufringen zw. Böblingen
und Herrenberg ?} 190, 39.
Heinrich, Qraf s. unter Werdenberg.
— Landschreiber zur Nuwenstat (wol Neustadt an der
Haardt) 186, 6.
— erzbischöfl. Mainzischer Zöllner zu WertheLm (am Ein-
fluß der Tauber in den Hain) 188, 4.
Heinrich von Wettere s. unter Henrich.
Heinrichin, Schultheiß zu Veldenz, unter den Amtleuten
der von Veldenz 195, 15.
Heintz, Schultheiß zu Hontheim (Dorf in der Preuß. Rhcin-
provinz zw. Wiltlich und Cochem?) 186, 34.
Heintze, Burggraf zu Hoenberg 187, 88.
Heintzenberg, Dilman Herr zu — , 187, Si.
Heißberg, Otte von — , 198, 83.
Heitingsfelt, Dietrich von — , s. unter Heidingsfeld.
Hrlfenstein bei Geislingen in Wirtemberg, Graf Friüe-
rich I 1378 — 1438 : 845, 4.
-— Graf Johann (Hans) Hl 1375—1444 : 184, 19. 844, 31.
Hell, Hans, aus Straßburg 455, 88.
Helmstat, Wiprecht von — , Vogt zu Breththeim (Brecht-
beim zu lesen ? wol Bretten an der Salzbach zwischen
Pforzheim und Bruchsal) 186, 15.
Henberk, Graf Friderich von — , s. unter Henneberg.
Henchin s. unter Bodenstein.
Henckel, Herman, aus Frankfurt 830, 88.
Henczel (wol nicht Heuczel?), Hans von — , I9i, S9.
Henffenfelder, Lienhart 31, 33. (Henfenfeld Pfarrdorf mit
Schloß in Baiern ö. von Nürnberg zw. Ottensoos und
Hersbruck.)
Hengist, Cflncze, Schultheiß zu Mdlnberg 190, S8.
Hengstperg, der von — , 15, 46*». 19, 8i ; 53*.
Henne, Schultheiß zu Moer 187, 89.
— Schultheiß zu N&frawe (wol Neufta, deren es mehrere
giebt) 190, 33.
Henne genannt zu Hanauwe, Diener Frankfurts 818, i.
219, 1; 6; 8.
.Henneberg s. s. w. von Meiningen, Graf Berthold von^,
Obmann des Landfriedens in Franken und Bafem 839,
31. 840, 43*. 848, 19. 84^, 47*. 357, 18. 483, 54*». —Seine
Schwester 346, 48«. — Friderich Graf zu — , (wol Fri-
derich I 1403—1488) 483, 4i;«. — Graf Friderich von
Henberk, wol derselbe 387, 19. — Heinrich von — ,
(wol Graf Heinrich XI 1359—1405) 483, 42'». — H. von
Hennenberg 356, 19. — Katharina, geb. Gräfin von
Henneberg s. unter Thüringen Landgrafen.
— (Hennenberg), Schultheiß daselbst s. Smit.
Hennel, Schultheiß zuElmenu&gen(Elmendingen w. von
Pforzheim?) 191, 9.
Henrich, Frankfurter Schreiber 231, 4. 364, il; 46*. 365, l.
— schriber von Wetter 335, 41«. 364, 87; 29. 365, 16. —
Heinrich von Wettere 364, 18.
Henselin, Erhard, (aus Straßburg?) 481, 34; 37; 38.
Hcnslin, Laufer der Augsburger 45, 46«. 358, 47b. 360, iO;
86. 361, 89.
Henslin von Aeferdingen, Augsbuiger Schütze 86i, 3i.
Hentschusheim (wol j. Handschuhsheim unweit Heidel-
berg), Diether von — , 187, 8.
Hoppenheim unter der Starkenburg bei Lorsch und Bens-
heim 139, 3. 194, 45. 801, 10. 814, 8.
Herbeshusen (al. Herleshusen), Johann von — , Kanoniker
des Stifts zu Aschaffenburg Mainzer Bisthums, kaiser-
licher offenbarer Schreiber 888, 89.
Herbstein (Herbestein) w. von Fulda 138, 19. 193, 29.
Herda, Fricze von — , 191, 39.
Herdan, Heintz, der junge, aus Frankfurt 835, 36^. — Jn-^
cob Herdan, ebendaher 865, 39^. 446, 6. — Jekel Herdan,
, ebendaher, wol derselbe 168, 46^; 5oV 835, 48«. 3S4,
8. 498, 5. — Vgl. Herren.
Herfelstad, Pa5els von — , 198, 28.
Herman, Meistor — , aus Frankfurt 168, 49>>.
Hernsheim (Hermsheim n. n. ö. von UfTenheim?) 941, so.
llcrolt, Peter, aus Oppenheim 187, 82.
Herren (od. verschr. für Herdan?), Heinrich, aus Frank-
furt 364, 45«.
Herrenberg s. Ha&lsingen.
Herrenstein im Elsaß s. ö. von Lützelstein bei Neuweiier
480, 38. 481, 6; 8.
Hersbruck (HarsprAgg) zw. Nürnberg und Amberg 18, s.
31, 89; 30; 31. 44, 8. 301, 8. — Vogt s. Ramsteyner,
der — .
Ilersfeld Abt Reinhard II von Boyneburg — Hohenstein
194, 18. — Vgl. Rororod, CAnrad von — .
Herte von Sintern (Schlüchterns, s.w. von Fulda) 194, 34.
Herteuberger, Ilabart (Habait?) 366, 6.
Herter, Hans der — , 859, 9.
Herttrich von Nördlingen 360, 15.
Hertze, Godart vam — , aus Köln 467, 83.
Hessburg, die Herren von — , 483, 44^ — Die von — ,
Tochter der von Absperg s. unter Absberg. — Vgl.
Erkinger von Heßpurg.
Hesse, Dietrich, Pfleger zum Rotenberg (n. w. von Hers-
bruck) 415, 4.
Hessen Landgraf Hermann II der Gelehrte 1377— 1413 :
50, 3. 166, 24. 196, SO. 388, 47^ 383, 41«. 401, 8. 403,
28. 451, 34. — Sein Rath 357, 84. — Sein Schreiber
243, 84.
— Land, Land friede 129, 19. 130, 18.166, 19.284, 4 bis; 5.
Heßpurg s. Erkinger von Heßpurg und Hessburg.
Hetikeim, Gerhart von — , 187, ii.
Heuczel (?) s. Henczel.
Heydingsfeld s. Heidingsfeld.
Hilpoltstein (Stein) in der Oberpfalz zw. Spalt und Neu-
markt 12, 4. 29, AlK 44, 8.
Hiltmar, Amolt, Hofmeister B. Gerhards von Wirzburg
241, 36.
Hinatschko, Hinatsko, Hinatzko s. unter Doben.
Hintschig, Hintzko s. Pflug.
Hirschhorn (Hirtzhorn) in Hessen-Darmstadt am Neckar
n. ö. von Heidelberg, Eberhard vom — , (wol Eberh. IV
3 390—1416) 168, 51b. — Haus von — , Hofmeister (wol
Johann V f 1480) 438, 25. — Hans vom — , (derselbe ?)
186, 1.
Hirsfelden s. unter Romrod.
Hirtzberg, Martin von — , Diener PAilzgr. Ruprechts 1 168,
8; 19; 25.
Hirtzhorn s. Hirschhorn.
Hochenow s. Hohenau.
Albbetisches Register der Orts- und Personen-Namen.
521
Höchst (Hoeste) am Main bei Frankfurt 01, 51«.
Höchstudt 8. 8. ö. von Nördiingen 298, 8.
Hoelin, Benno 180, 10. — Richolffvon — , 191, 86.
Hoenberg s. Heintze. ^
IloenstAd 8. Colnhusen.
Hoenstein, Rudolf von — , Vizdum 191, 14.
Hurnlin, Ludwig, aus Augsburg 362, 2; 14.
Hoeste s. Höchst.
Hofcheim, Henne von — , 835, 23. 337. 388, 2; 9.
Hofer, Fritz 246, S5K
Hohenau (Hochenow), Dorf in Niederbaiem Ldger. Wolf-
stein 29, 21. — Uzg. Stefans H von Baietn-Ingolstadt
Zöllner daselbst 29, 22.
Hohenbürk (wul in der Oberpfalz) 96, 5.
Uohen-Landsberg s. Landspurg.
Hohenlohe (Hohenloch), Albrecht von — , Domherr zu
Mainz 496, 23. — Friderich H von — , (f nach 1397)
242, 21. 243, 35. 245, 6. 275, 33. 287, 16. 296, 33. 297,
10. 303, 32. — Georg von — , s. Passau Bischof. —
Kraft von ~, 496, 38. — Ulrich von — , 496, 20. — Der
von — , 457, 29* — Der junge von — , 495, 34.
Hohenlohe-Brauneck s. Prawnegk.
Hohonzollern (Zoliern, Zolr), die von — , 210, 6. 247, 46»». —
Der von ~ , 247, 26. 358, 84. — Gräfin Agnes von — ,
s. Gundelflngen. — Vgl. Nürnberg Burggrafen.
Hoinstad s. Colnhusen.
Holczergringon s. Frij.
Ilolczhammer (cod. Ilolczhanmer), der — , 359, 6.
Holderb5m , AVilheim , aus WeilSenburg im £isa£ 218, 9.
Holtzhuscn, aus Frankfurt, Heinrich von — , der alte
403, 16. — Henrich von ~ , ohne nähere Bezeichnung
46, 6; 13. 51, S8l>; 46«; 53*. 168, 42*. 366, 15. 403, 19.
446, 5. — Johann von — , der alte 13, 19. 51, 46*; 52«.
230, 27. 364, 40^ 365. — Johann von — , der junge 110,
17. 125, 26. 151, 48«. 214, 7; 10; 14. 235, 32^— Johann
von — , ohne nähere Bez. 218, 7; 12. 446, 6. — Johans
von Holtzhawsen Sohn 199, 16. — Sifr. von — ,222,39*.
Iloltzschuher, Karl der — , aus Nürnberg 351, 21.
Holzgerlingen s. Frij.
Ilonthoim s. Heintz.
Horestein, die von — , 110, 25*.
Hornstein, der von — , 497, 4.
Howenstein s. Hauenstein.
Huber, der alte — ,aus Regensburg 29, 4. — Der junge— ,^
ebendaher 29, 18. — Der Huber, ebendaher 213, 7.
H&bner, Conrad, aus Nürnberg 96, 4.
H&gstal s. Loczo.
H(üne, Dietther 836, 42«.
Hünfeld (HJÜnefelt) n. n. ö. von Fulda 133, 19. 193, 28.
Hflsen (Hausach an der Kinzig?), der Schultheiß zu — ,
190, 34. —S. auch Streckewasam.
Hunnonwiler (Hunewilre; j. Hunaweior s. w. von Rap-
poltsw Piler), Wernlin von — , Ritter, ausKoImar 481, 25.
Hyrn , Schütze der Augsburger 859, 28.
I vgl. Y.
Igelslach , Igolsloch s. Eblrlin.
lisung, Johann (Hans), aus Augsburg 358, 33. 359. 360, i;
4; 10.
Ingebrant , Dielhcr, von Bechtelshoim (Bechtolsheim in
Hhoinhesson rechts am Salzbach?) 187, 37.
Ingolstadt (Ingelslat) an der Donau 12, 4. 316, 14. 387, 28.
— Der aicher (oder Nomen proprium : Aichor?) von — ,
355, 7.
Deutsche Relchstagi-Akten II.
Irmenach s. Harbruch.
Isackin , Isukkin s. unter Anshelm.
Isenburg, Johann von — , 194, 20. — Johann Herr zu
Ysenburg und zu Büdingen (Büdingen; Johann 1 1354—
1395'/), wol derselbe I88, 44.
Isenheim s. Symont.
Isny (Eysnin, Isnyn, Ysny) im AUgüu 80, 46«. 107, 48»».
109, 8. 133, 6; 10. 147, 17. 248, 16. 253, 18. 254, 49«.
259, 7. 260, 1. 266, 1. 271, 14. 381, 2; 47«. 893, 3j 29* ff.
394, 6. 397, 37. 898, 34>»; 86«; 40«; 43«; 51«. 402, 9.
Italien 3, 46*. 288, 35. 870, 23. 372, 22. 375, 34. 376, 2.
428, 3; 15. 429, 15. 431, 22, — Generalvikor des Reichs
in Italien 288, 31. — Italienische Große 371, 40b. —
Vgl. Romzug.
J.
Jacob, Burggraf zu Pedemsheim (wol Pfeddersheim an
der Ptrim bei Worms) 186, 28.
Jäcklin (Jäkel, Jeccel, Jecklein), Jude von Ulm S22, 48-
51«; 54«.
Janowicz, Burkhard Strnad (Stirnat, Styrnat, Styrnacz)
,von — , K. Wenzels Oberstkümmerer 454, 28; 32; 36*;
38'». 455, 1; 4. 456, 14 (hier als Hauptmann zu Eger);
31.475, 34.
Jorijs, Schultheiß zu Rasteten (Rastatt) 189, 41.
Jarman, Heinrich 193, 21.
Jaßa, Eckhard von — , 192, 20.
Johanko, Herr — , s. Camin Bischof.
Johannes de Bamberg 344, 14.
— de Ganevariis 375, 21.
— de Kirchen s. unter Kircheim, Johann.
— episcopus Lubucensis s. Lebus Bischof.
— Merzeburgensis electus 351, 4.
— de Wratislavia 238, li; 19. 885, 17.
Johanniterorden (Olli hospitalis sancti Johannis Jeroso-
limitani) 373, 5. — Vgl. Hagenau Prag Rodis Wrutic.
Jordan von Kelhain (Kelham ? j. Kelheim an der Mün-
dung der Altmühl in die Donau) 29, 27.
Jostorffer, der — , Landrichter 367, 29.
Juden XIII-XV. 136, 29; 35. 137, 42«. 139, 17. 197, 8; 23.
201, 30. 232, 16. 272, 5; 32»»; 86»». 273. 274, 3; 9; 12; 42.
277,36—286. 277, 86. 278, 3*8. 279, 22; 26; 30; 34; 35;
36bis. 281, 4. 282, 2; 8; 10; 27; 29; 48»». 283, 10; 16;
30; 81; 39.284, 19; 21; 22; 23; 26; 31; 50«. 285, 12; 22.
286, 15; 19; 83; 45«. 289, 7. 307—863. 307, 1; 2; 41»»;
44»»; 47»». 308, 15. 312, 32»»; 34«; 38»»; 89»»; 46«. 815, 48«.
321, 3. 323, 19. 324, 48»». 325, 33. 327, 1; 2. 328, 23»»;
27«; 34«. 329, 22. 330, 16. 334, 21. 338, 15. 839, 22; 24.
340, 2. 344, 16. 350, 8; 35*; 36<; 40«. 352, 14. 353, 35;
41>. 354, ^8. 357, 1; 3. 358, 44*. 359, 4 ; 22. 360, 26.
364, 12 ff.; 43»». 365, 5 ; 7 ; 9. 366. 408, 2. — Vgl. Anshelm.
— in fiaiern 282, 1. 327, 3I; 82. 328, l; 12; 33>. 340, 45»».
352, 17. 408, 11. — J. in Regensburg XIII. 278, 37.
290, 1; 33« ff. 328, 14. 829, 13; 47«; 48b. 330, 17; 38«;
441). 331, 34«; 43»»; 48b; 50«.
— in Böhmen 312, 5l»>. — J. in Eger 284, 40»».
— im Elsaß 284, 41-. 408, 26 ; 27. — J. in Hagenau 284,
8. — J. in Kolmar s. Moses. — J. in Schlettstadt 284, 8.
— in Franken 280, 43. 282, 1. 284, 2. 322, 1; 2. 326, 19.
327, 2. 334, 47«. 335, 4. 340, 45»»; 46^ 352, 17. 408, 11.
— J. in Beruheim (j. Burgbernheim; oder Mainbern-
heim?) 326, 10. — J. in Heidingsfeld 826, 9. — J. in
Nürnberg 280, 42. 285, 43*. 286, 10. 310, 48*. 822, 15.
323, 16; 18} 37«; 43»»; 45«b. 324, 37« ff.; 51»». 325,8; 9;
66
522
Alfabeiisches Register der Orts- und Personen-Namen.
10; 11. S51, 6; 7; 32. 352, 47«. 353, 2. — J. in Roten-
burg a. T. 285, 43*. 310, 46«. 322, 15. 323, 45«. 325, 31;
S2. 408, 14. — J. in Schweinrurt SlO, 48". 822, 15. 408,
14. ~ J. in WeüSenburg 285, 43>. 310, 48*. 322, 16.
323, 45". 408, 14. — J. im Gebiet des Grafen Johann
von Wertheim 336, 46*. — J. in Windsheim 285, 43«.
310, 48". 322, 16. 323, 45". 408, 14.
— in Mühren 312, &i^,
— in den Rheiogegenden 282, i. 333, 5. 408, 22. — J. in
Cochem s. Abraham. — J. io Frankrurt 283, 17. 284,
48\ 334, 45»». 335, 6; 16} 19; 24; 33«; SS»»; 40«; 42«;
43^; 44". 336, 3 ff.; 48*. 338, 15. Vgl. auch Kaiman. —
J. im Gebiet der Herren von Hanau 336, 46V *- J. in
Köln 285, 47b; 5oV — J. in der Kurpfalz 336, 46^. 340,
82. — J. in Mainz, Stift und Stadt 336, 33; 46K 340,
11 ff.; 45". 341. — J. in Trier s. Meule. — J. in "Worms
336, 46>>.
— in Schwaben 280, 9; il; 20. 281, 3. 282, 1. 807, 4.
309, 12; 21; 31; 41>. S12, 1; 2. 814, 21. 321, 3; 37>»; 45*.
340, 45>>. 352, 17. 408, 18 ; 42*. — J. in Augsburg 282,
17 ; 43*. SIC, 29; 49K 317, 33. 319, 47". 358, 36^ 362, 5.
— J. in Ulm XIII nt. 3. 278, 38 f.; 40; 46. 282. 17. 311,
9. 318, 15; 21; 47'». 319, 2; 4; 47«. Vgl. auch JückUn. —
J. in Weil 309, 31.
— in der Schweiz : J. in Basel 285, 6. 338, 7;-8; 38"; 40";
47« f. Vgl. auch Moyses. — J. in Zürich 342, 9; 10.
343, 15.
— in Thüringen 282, 2. 845, 22. 349, 30. 350, Zl^i 42^ —
J. in Erfurt 345, 24 bis; 88. 347, 89". 350, 40i>. — J. in
Mülhausen 347, 27; 28; 29; 46^. — J. in Nordhausen
347, 27; 28; 29; 50»».
— in der Wettcrau 232, 2. 333, 5. — J. in Friedberg 389,
1 ; 43"».
Judlin , J&dlein s. unter Anshelm.
Jülich (Gülich), des Herzogen (d. h. wol Wilhelms II
1362 — 1393) Rath 354, 36.
Jungen , Heinrich zQm — , aus Blainz 8, 33. 199, 12. 218,
5. 342, 4.
Jungingen, Konrad von — , s. unter Deutschorden.
K vgl. C.
Kaczenbis, Henne, Amtmann Abt Wilhelms von Sluthern
(d. i. Schlüchtern an der Kinzig s. s. w. von Fulda)
194, 35.
Kadolzburg zw. Ansbach und Erlangen 103, 33.
Kageneck, Johann (Hans) von — , aus Straßburg 13, 42".
264, 6. 368, 6. 401, 1.
Kaisersberg bei Kolmar 69, 36". 172, 14; 22. 173, 16. 459,
81. 470, 11.
Kaiserslautern (L&torn, Lutcrn) Inder Pfalz 133, 18. 187,
23. 194, 22. 226, 10.
Kalhelhovcr 29, 26.
Kalimünz (Chalmincz, wol verschr. Ohalming), Markt am
Zusammenfluß der Vils und Naab n. n. w. von Regens-
burg 212, 6.
Kaiman, Jude in Frankfurt 335, 48^; 60V
Kammerich s. Gnmbray.
Kannengiesscr, Hügelin, aus Schlettstadt 482, ii.
Karlstadt zw. Wirzburg und Gemünden 493, 35.
Karlstein (Garlistein, Karellstein), Burg In Böhmen un-
weit Beraun Kreis Prag 386. 405, 19. 409, 10. 410, 20.
411, 19; 42. 413, 2. 454, 8. 456, 1; 37".
Karthüuserorden (la Chartrouso bei Gronoble) 374, 32.
Kastei 8. Castell.
Kastener, Hans, Schnltheiß zu Obirwilre (Oberweiler m
Baden bei Offenburg?) 189, 44.
Kästner, C., Landschreiber zu Amberg 388, 21. Vgl. Am-
berg und Landschreiber, der — .
Katzenellenbogen (Catzcnelnbogen), Graf Diether VI
1357—1402 : 452, 1. — Graf Eberhard VI 1385—1403 :
188, 1. — Graf Eckhard (es ist wol gleichfalls Graf Eber-
hard VI gemeint) 194, 16. — Else zu CaUenolnbogen
frauwe zu Erpach 185, 33. — Graf Johann III, Sohn Gf."
Dielhers VI, 1402—1444: 452, 1.
Kaufbeuren (Bfirren) bei Kempten und Memmingen so,
46«. 109, io. 147, 18; 19. 243, 12. 248, 16. 260, 1. 261,
4. 357, 37. 381, 2; 47". 393, 3; 29" ff. 394, 6. 397, 87.
398, 84*; 36«; 40"; 43"; 61". 402, 9.
Kayh s. Aul.
Kek, aus Nürnberg, Bote Ulman Stromers 96, 5.
Kelhain (Kelham?), Jordan von — , s. Jordan.
Keiner (Nomen proprium?) s. Glas und Wilhelm.
Kemmerer, Heinrich 230, 6. — Vgl. Rodenstein.
Kerope, flenne, aus Frankfurt 364, 21. — Johann Kempe,
ebendaher, (derselbe?) 446, 6.
Kempfe, Hflg, Schulthei(S zu Rotenfels (wol Rothenfels in
Baden s. ö. von Rastatt) 189, 43.
Kempten (Chempt&n) bei Memmingen 80, 46". 109, 41«.
147, 18. 259, 41".260, 1. 261, 4; 12^; 44b; 5iK 266, 1. 271,
14. 381, 2; 47«. 393, 3; 29« ff. 394, 6. 397, 37. 398, 34^;
86*; 40«; 51«. 402, 9.
— Abt (Friderich VI von Hirsdorf 1382— 1405) und Gon-
vent des Gotteshauses 184, 23.
Kenneckeim s. Senman.
Kepler, der — , K. Wenzels Rath 363, 30. Vgl. Keppler,
Jerke.
Keppenloch 256, 26; 39*.
Keppler, Cunradus 233, 22. 370, 1 7.
Keppler, Jerke, K. Wenzels Rath 347, 49i>. Vgl. Kepler,
der—.
Ker, Herr Ber. von dec — , Marschall B. Gerhards von
Wirzburg 387, 31.
Kessel, Schultheiß zu Hassclach (Hasslach s. ö. von Of-
fenburg) 190, 40.
Ketter (oder Kettere?), Eckhard von — , 192, 35.
Ketze, Johann von — , s. unter Deutschorden.
Kießberg, Feste im Egerland 456, 46^
Kinne (?) s. Riechter.
Kirberg s. Wildgraf.
Kirchain s. Kirchheim.
Kirchberg, Graf Eberhard von — , 480, 29.
KIrcheim s. Ancze.
Kircheim, Johann, K. Wenzels Hofschreiber 365, 87.
366, 33. 403, 34. — Johannes de Kirchen, ohne die Be>
Zeichnung als Hofschreiber, aber wol derselbe 485, 85.
492, 37. — Vgl. Luxemburg K. Wenzels Hofschreiber.
Kirchen (?) s. Hartheim.
Kirchen, Johannes de — , s. unter Kircheim, Johann.
Kirchheim (Kirchain) s. w. von Augsburg 358, 44*.
Kirchheimbolanden s. Ancze.
Kirn (Kirme (?), Kirne) s. Riechter.
Kitel, Friderich, aus Nürnberg 96, 9. — F. Kitel, eben-
daher, wol derselbe 355, 28. 404, 19.
Kleselin (aus Straßburg?) 368, 18.
Klingenberg, Burg in Böhmen n. n. ö. von Pisck 405, 19.
Klingenstein (Clingenstain) in Wiriemberg n. ö. von Blau-
beuren, Berchtolt von — , und sein Weib 184, 28. —
Vgl. Stain von Clingenstain.
Klobelauch, Jacob, der junge, aus Frankfurt 8, 83. 13, 28;
Alfobetisches Register der Orts- und Personen-Namen.
523
IBK 19, 26. 45, 80. 168, 49l>. 223, 48*. 304, 1; 2. — Jacob
— , ohne nähere Bezeichnung, ebendaher 46, 28. 865,
11. — Johann — , ebendaher 446, 4.
Klobelouch, Johans, aus Straßburg 471, 24. 472, 23*.
Knebel (Knebil), Tham, der alte 438, 26. — Tham — , der
junge, Ritter, Schultheiß zu Oppenheim 222, 26*. 841,
84; 87. 342, 2. 438, 26. — Dam — , Ritter, ohne nähere
Bezeichnung 440, 19. — \Vernher— , Domher zu Mainz
341, 34.
Koblenz Münzmeister s. Bumershoeven.
Koburg (Koburk), der Vogt von — , 887, 22.
Kocbeim s. Abraham.
Kochondorf, Hans von — , Amtmann zur Nuwenstat (wol
Neustadt an der Haardt) I86, 17.
Kühl Erzbischof Friderich III Graf von Saarwerden 1370—
1414 : 22, 17. 25, 10 f. 64, 13. 59, 17. 92, SO«. 156, 48^';
50l>. 182, 31; 83. 183, 25. 184, 34«. 195, 28. 208, 27. 235,
S9>>. 277, 38. 306, 7; 15. 367, 86. 401, 84*. 418, 20; 49l>;
50*. 419, 6; 83. 420, 14. 425, 23; 26. 426, 12; Se>i 3SK
480, 33. 440, 19. 441, 28. 442, 10. 443, 11; 89«. 444, 6.
445', 22. 447, 3; 82. 448, 18. 451, 27. 452, 20. 453, 96^1
38^; AS\ 454, 2. 464, 26. 465, 1; 11. 469, 80. 472, 6. 480,
11. Vgl. Rhein Fürsten, Kurfürsten. — Sein Rath,Ruthe
138, 28. 854, 85. 855, 41^ 388, 17 ; 48K 890, 6. 401, 9;
35*. 497, 14. — Vasallen oder Amtleute 184, 1.
— Provinz 371, 50'. 461, 21.
— Stadt XVI. 284, 18. 285, 17; 48'; 50'. 408, 21. 418, 84.
418, 84. 426, 4. 439, 83. 443, 24; 43*. 447, 82. 451, 11.
459, 15; 82. 461, 81; 38. 465, 11; 44«. 467, 28; 24. 470,
17; 36-'; 37'. 478, 23; 32'. 474, 18; 84^; 44«. 479, 20;
44"; 45*. — Bote 465, 21. — Juden s. unter Juden.
Künigshofen an der Saale im Grabreld n. ö. von Schwein-
furt 477, 21; 26. 493, 85.
Königstein (Kungstein) in der Oberpfalz s. von Auerbach
84, 10.
Kölner, Herr H. — , 247, 28.
Kolbe von Boparten s. Boparten.
Kolditz, Otto von — , 406, 44'.
— Wenzel von — , 406, 47'.
Kolebrat s. Podebrad.
Kolhawsen s. unter Colnhusen.
KoUing, Ulrich 188, 23.
Kolroar (Colmer, Golmor, Kolmair) 172, 14; 22. 173, 16.
175, 5; 36. 176, 8. 217, 1. 354, 25. 408, 32. 420, 28. 451,
47*. 453, 24; 43*. 454, 42*. 459, ^1. 461, 41 f. 468, 2.
470, 10. 475, 6. 481. 495, 25. 496, 84. — Des Gerichtes
Büttel 481, 48. —Juden daselbst s. Moses. — Ein Ritter
daher 354, 25. — Schultheiß s. Thyedat.
Kommenthur, der — , s. unter Deutschorden.
Konken (Konckein, Konckem) s. Glas.
Konrad, Meister — , Diener K. Wenzels 496, 40.
Konstanz (Costencz, Kostnitz) 80, 46*. 1O8, 22. 109, 23;
26. 183, 5. 199, 88-. 210, 80. 241, 1. 247, 21. 250, 46'.
496, 80.
Kopf, Huncz 304, 12.
Korben, Herman von — , 189, 18.
Kostner, der — , wol aus Regensburg 29, 26.
Kraftshofer, der — , aus Nürnberg 855, 28.
Krakau s. Matheus.
Kramer, Friderich, (aus Sulzbach?) 388, 15.
Kranch, Heinrich, aus Straßburg 264, 6.
Kranich, Johann, aus Frankfurt 223, 44'; 49*.
Kratz, Herr Oorg — , 357, 83.
Kroglinger, Peter, aus Rotenburg a. T. 188, 25; 48'.
822, 22.
Krenkingen, Hans von — , 247, 36. — Heinrich von — ,
179, 18; 25. — Der von — , 289, 25.
Krefltzzer, der — , s. Wrutic.
Krummau (Krumenaw, Krumnaw) s. s. w. von Budweis
383, 81; 83. 406,1.407, 4; 6.
Küchenmeister (Kuchenmeister, Küchenmeister), Cflncze
191, 21. — Heinrich 191, 22. — Henne 191, 23. —
Hennlchin 191, 24. — Ruprecht 191, 20.
K&dorffer, der—, von Nördiingen 6, 5; 18. 20, 8. 25, 27 f.
— Der — , von Nürnberg 360, 32. —Vgl. Chudorfer.
Küngsegg, der voq — , 402, 33.
Kflrsner (Kursner), Kunz, aus Regensburg 211, 18; 21.
212, 4. 218, 2.
Küssnig, Benltsch von — , s. unter Chaustnik.
Kulmnach, Herr Hans von — , 248, 6. 387, 38.
Kume (?) 8. Riechter.
Kungstein s. Königstein.
Küchen s. Hartheim.
Kuppenheim s. Reyseler.
Kuppingen s. Guppingen.
Kursner s. KArsner.
Kuttenberg in Böhmen w. s. w. von Pardubitz 390, 46*. —
Kutten 884, 8. 405, 20. 406, 2. — Montes Cutonienses
413, 88.
Kyburg, Graf Konrad von — , s. unter Deutschorden.
Kydenheim, Brendeln von — , Burggraf zu Rfiprechtsecke
(wol Ruppertsecken i. d. Rheinpfalz zw. Rockenhausen
und Kirchheimbolanden) 189, 27. — Heincze Kyden-
heimer, Vogt zu Armsheim (wol in Rheinhessen n. w.
von Alzei), unter den Amtleuten der von Veldenz 195,
12.
I.
Laber, Markt und Schloß in der Oberpfalz unweit Hemau
211, 82; 36.
Ladenburg s. unter Sickingen.
Lambsheim (Lamsheim) s. Bockeshemmer.
Lamprecht, Herr G. — , 248, 11.
— Herr Lemplin — , 248, 5.
Landau (Landaw), Lutz von — , (d. i. Ludwig 1 1868—1398)
247, 25. 402, 34.
Landecke, Lorentz, (aus Frankfurt?) 366, 1.
Landenspurg s. Borgwol.
Landsberg (Lantzberg) am Lech in Oberbaiem s. von
Augsbnrg 81, 35. 38, 41&.
Landschreiber, der — , und sein Johan 243, 40. — Vgl.
Amberg und Kastner.
Landshut an der Isar in Niederbaiern 816, 14.
Landspurg (wol Hohen-Landsberg, Schloßruine zw. Markt-
Bibart und Uffenheim) 241, 85.
Lang, G., Bote der Nürnberger 853, 36.
Langenaflwe (Langenau in Baden n.w. von Schopfheim ?),
der Schultheiß zu — , 191, 11.
Langenmantel, Johans, von Radaß (Radau s. s. w. von
Augsburg), Bürger zu Augsburg 45, 45* ; 48'. — Johans
der Radawer, wol derselbe 862, i; 14. — Der Radawer,
wol gleichfalls derselbe 358, 22; 41'; 44i»; 48'. 361,
11; 13.
— Peter, aus Augsburg 113, 88. 114, 8. 116, 7. 358, 18;
26. 359, 2; 34". 360, 14 IT.; 44'. 361.
Langheim (Lankheim), Cistercienserkloster in Oberfran-
ken s. ö. von Licbtenfels, der Abt von — , 496, 26.
Langsdorff, Ebirhard von — , 189, 17.
Lansser (?), der — , s. Lausser, der — .
524
Alfabetisches Register der Orts- und Personen-Namen.
Lantscbade, Blicker, Amtmann zu Nuwenburg 186, 5.
— Diether 168, 5lb.
Lantzberg s. Landsberg.
Laudenspurg (?) s. Borgwol.
Laudinburg s. unter Sickingen.
Lauf (Lawffen) an der Pegnitz bei Nürnberg 801, >.
Lauingen (Laugiogen , Lawgiogen) an der Donau unweit
Dillingen 359. 497, 2.
Lausitz 54, 14.
Lausser (Lansser?), der — , aus Regensburg 29, 5.
Lauterbacb (Luterbach, Luternbach) n. w. von Fulda 133,
19. 193, 33.
Lauterecken s. unter Gerhart.
Lawdemburg s. Streiff.
Layenrels s. Neuhaus.
Lebus n. ö.von Frankfurt a. d. Oder, Bischof Johannes III
Mraz (Mras), Bohemus 189S— 1397, dann Bischof von
OlmÜtz 240, 39. 375, 22.
— Probst Johannes (Hanko , Johanko) Brunonis s. Camin
Bischof.
Lederhoso, Diele, zu Wirstad 195, 4.
Leinbach (cod. eigentlich Lembach; wol Leinbach, Leim-
bach an der Eiter n. voa Hünfeld gemeint und nicht
Leimbach zw. Bcrka und Heringen; oder Lembach
zw. Weißenburg i. E. und "Wörth ?), Herman von — ,
192, 19.
Leiningen (Linlngen), Graf Emich (wol Emicho VI 1381—
1442), Landvogt im Elsaß 172, 62>. 173, 16; 22. 287, 1.
408, 25. 416, -30; 32. 462, 13; 16.471, 1; 26; 44*. —
Graf Friderich (Frid. VII junior 1342—1398?) 495, 31.
496, 22; 29. — Graf Gottfried, Domherr zu Mainz u.
Speier s. Mainz Erzbischof. — Die von Leiningen 226,
16. 461, 15.
Leinstein s. Neuhaus.
Lembach s. Leinbach.
Lengesfclt (cod. wol LengelTelt; %s ist wol Lengsfeld zw.
Eisenach und Fladungen und nicht Schenklengsfeld
o. 8. ö. von Hersfcld, s. Zus. und Verbess.) 133, 19.
193, 80.
Lentzcl (Lentzil), Jcckel, aus Frankfurt 168, 46^. 930, 29.
235, 47». 363, 34»>; 42»». 365, A€>.
Lentzolin, Kunlze, aus Straßburg 462, 13. 470, 2.471,
37^ — Lauwel, «ein Bruder, ebendaher 462, 13.470,
19; 2gb. 471, 26; 43»»; 46«. 47.2, 1; 27".
Leo (Leow), Peter, (aus Ulm? vgl. Band i unter Leow)
360, 15; 30.
Lerwangen, Albrecht von —, Hofmeister 190, 14.
Lesche, Cuntz 188, 5.
Lcucbtenberg (Leutemberg, Lewchtenberg, Lewhten-
berg, Lewtemberg, Lewttenberg, Lichtenberg, Lfich-
temberg, Luhtemberg, Luhtenberg, Lühtenborg, Lüh-
tenberge), Landgraf Albrecht I 1378—1898 : 166, 25.
476, 16. 488, 38. — Landgraf Johann , ohne nähere Be-
zeichnung 112, 23. 117, 27. 118, 6. 146, 24. 151, 19.
275, 32. 297, 9. 303, 43i>. 497 , 8. — Wol sicher Jo-
hann I Landgraf von Leuchtenberg und Graf zu Hals
1375—1407 : 196, 15. 476, 16. 483, 17. 486, 14; 81.
488, 38. — Ausdrücklich Landgraf Johann der jun^^e
(d. h. wol Johann II, f 1394) 92, 40«; 46«; 61«. — Der
Landgraf, ohne Weiteres 210, 23. 244, 23. SSi, 42^. —
Zwei Landgrafen 366, ii. 495, 83. — Vgl. Sigiobst.
Leupoltstein (Leupolzstein) in Oberfranken zw. Grüfen-
bcrg und Pegnitz 487, i ; 44«; 48^ 495, 30.
Loutkirch zw. Memmingen und Isny 80, 46*. 107, 48*>.
109, 9. 147, 17. 253, 18. 254, 49". 259, 7. 260, 1. 261, 4.
266, 1. 271, 14. 359, 10. 881, 2; 47«. 393, 8; 29« ff. 394,
6. 897, 37. 898, 91^; 37«; 40«; 43«; 51«. 402, 9.
Lewe, Lowe von Steinford s. Low von Steinfurt.
Lewenstein s. Neuhaus.
Leyboldes, Cunradvon — , 192, 45. — Locze vom — , i92,
44. — Schade von — , 191, 35.
Lichtenberg (Liechtenberg, Liechtinberg) n. ö. von
St. Wendel, Heincze von —, 192, 25. — Petze von — ,
192, 23.— Vgl. Blieck Brechtein Gauwer Obirnstein.
Lichtenberg, Landgrafen von — , s. Leuchtenberg.
Lichtensteio, Arnold zu — , aus Frankfurt 446, 5.
Lichtenstein, die vom — , 488, 44b.
Liebenzell (Liebenczelle, Liebenzelle) 8. Apt und B&lin.
Liechtenberg, Liechtinberg s. Lichtenberg.
Lihental 241, 25.
Lihtemburg (wol Lichtenberg o. s. ö. von Czaslau) 406, 2.
Limburg (Limpurg) an der Lahn, Johann Herr zu — ,
452, 2.
Limpurg (Lintburge) in Schwaben, Frau Yta Schenkin
zu der — , und ihre Söhne ChSnrat und Fridrich 184, 21.
Lindau am Bodensee 80, 46". 108, 24. 133, 5. 261, 4.
— (Lindauwe), Sifrld von — ,Vizdum im Rheingau 341, 35;
87. 342, 2. — Bloß Sifrit von Lindauwe, ohne die Be-
zeichnung als Vizdum 189, 4.
Lindenfels s. Gabel und Wisskroyß.
Liningen s. Leiningen.
Lintburge s. Limpurg.
Lisenkirchcn, Godert vnn — , aus Köln 467, 36.
Litthauon Großfürst Witold (geb. 1350, gest. 1430) XVIIL
XIX.
Lochnor, der — , Diener des Burggrafen Friderich V von
Nürnberg 210, 9 f ; 47«.
Locze, Schultheiß zu Il&gstal 190, 27.
— Schultheiß zu Munnenkanpf 190, 26.
Löffel, Ottlein der — , iio, 28*. (Es ist jedoch wol kein
Eigenname, sondern löfel zu losen, s. Mhd. W\ B. i,
1047« löufol Läufer.) Vgl. Ottlein.
Low von Steinfurt (Steinf. in der Wetterau n. ö. von
Friedberg), Eberhard II, Burggraf zu Friedberg 1386—
1405 : 839, 15; 18; 33. — Ebirhard Lewe, Burgmanu zu
Friedberg, des Burggrafen (also wol Eberhards II) Sohn
193, 39. — Sybolt Lewe von Steinford, Ritter, Burg-
mann zu Friedberg I94, 2. — Zu dieser Familie schei-
nen ferner zu gehören : Ebirhart Lewe, Burgmann zu
Friedberg 193, 44. — Erwin Lewe, ohne alles Weitere
186, 40. — Gilbrecht von Steinfurt, Ritter, Burgmann
zu Friedberg 193, 45.
Löwenstein s. Neuhaus.
Lombardia 428, 15. 429, 15. — Lombardisches Gebirg
487, 39^.
Lorch s. Schetzel.
Lose, Heintz 242, 20. '
Losinger, Peter der — , Unterlandvogl zu Schwaben 402, 27.
Lothringen Herzogthum (Lothoringie ducatus) 428, 18.
429, 17. 482, 36.
Ludwig 8. Schenk.
Lflchtemberg s. Leuchtenberg.
Lficzelnburg, Egenolff von —, Schultheiß zu Zabern (doch
wol Zabern im Unterelsaß gemeint und nicht Bergza-
bern in der Rheinpfalz) 191, 15.
L&tern s. Kaiserslautern.
LAlern, Otte von — , der elter s. untBf Lutern.
Luhtemberg, Luhtenberg, Luhtenberg, Lühtonberge s.
Leuchtenberg.
Lumbart, Hans, aus Straßburg 13,43".
Alfabetisches Register der Orts- und Personen-Namen.
525
Luter 8. unter Lutorn.
Luterbach s. Lauterbach.
Luterecken 8. unter Gerhart.
Lutern s. Kaiserslautern.
Lutern, Echard von — , 192, 89. — Hcrman von — , 191,
26. — Hieher gehören doch wol : Otto von L&tern der
elter 198, 9. — llerman von Luter 192, 40. ~ Wiczel
von Luter 192, 41. — CAnrad von Luthers 192, 43.
Luternbach s. Lauterbach.
Luthers, C&nrad von — , s. unter Lutern.
Luxemburg, Herzoge XIV— XVI. 21, 49i>. 22, 20; 36«. 23,
16. 24, 1. 25, 18. 52, 26. 68, 89. 287, 29. 288, 2; 4. 378,
20. 415, 19. 410, 1. 417, 28. 421, 2; 4. 458, 80.
— Jobst (Jodocus, Jost), Sohn Markgraf Johann-Heinrichs
von Mühren, geb. 1351, gost. 141 1, Markgraf von Mäh-
ren 1375—1411, Markgraf und Kurfürst von Branden-
burg 1395—1411 : XV. 23, 18 f.; 45*^; 48". 287, 38; 39.
288, 31. 367, 2; 4. 368, 21; 23; 89b. 370, 22. 871, 89^;
49*. 377, 2; 6. 380, 26; 39; 40i>. 381, 24; 45^. 382, 6.
385, 32; 33; 36. 386. 390, 48*. 396, 42*; 45«. 397, 4; 12.
399, 10. 400, 1. 401, 11; 15. 406, 47". 409, 9. 410, 19.
411, 19. 413, 2 ; 25. 415, 22 ; 31b. 428, 48*. 429, 48". 455,
10; 16; 17.
— Johann, Bruder K. Wenzels, Herzog von Görlitz 1377
— 1396 : 238, 11. 377, 7; 9. 378, 7; 39; 45^. 380, 24;
47b. 382, 13; 19. 300, 9; 31 ; 44>b. 405, 16; 40. 406, 34;
SOb; 42b. 407, 7. 411, 9. 413, 37. 414, 1. 415, 10 ; 14; 20.
426, 14; 32b. 427, 29>. 428, 41" fT. — Sein Bath, ohne
Namen 378, 39; 46b; 48b. 882, 8; 40.388,13.390,9.
VgL Vogtlatider, der — .
— Karl IV, geb. 1316, gest. 1378, Deutscher König 1346-
1378, Kaiser 1355, Markgraf von Mähren 1333, König
von Böhmen 1346—1378, regiert die Mark Brandenburg
1373— 1378: XIV. 22, 87". 25, 40". 80, 49". 133, 8. 149, 88b;
46b. 180, 23. 216, 2. 260, 3. 261, 45b. 266, 3. 824,5;
35"; 43". 330, 37". 331, 41b. 334, 40". 835, S5b; 44"; 62".
369, 25. 395, 25; 27. 425, 10; 12; 49b. _ Der Kaiserin
(d. i. Elisabeths, Gattin K. Karls IV, Tochter Hzg. Bogis-
laws V vonPommern— Wolgast, heir. 1363, gest. 1393)
Herold 365, 49«.
— Margaretho I(, Tochter K. Karls IV, geb. 1373, heir.
Burggr. Johann III von Nürnberg 387, 86; 37.
— Procop (Brokorp) , Bruder Jobsts, Markgraf von Müh-
ren, gest. 1405 : 327, 29. 368, 21; 23. 377, 6; 10. 397, 6.
412, 16. 413, 17. 478, 34b. ~ Sein Hofmeister 495, 84.
— Sigmund,. Bruder K. Wenzels, geb. 1368, gest. 1437,
Deutscher König 1410—1437, Kaiser 1433, König von
Ungarn 1387, König von Böhmen 1419, Markgraf und
Kurfürst von Brandenburg 1378 — 1395 und 1411 — 1415 :
XV— XVIL XIX. 287, 37. 365, 49«. 868, 22; 24; 39b. 377,
5. 380, 39. 396, 41". 397, 7. 406, 47". 415, 17; 21; 22;
31b; 34« j 37I>. 416, 4 IT.; 48"; 48". 417. 422, 44. 427, 10 ;
48". 429, 43"; 46"b. 440, 6* 458, 29. 459, 2. 462, 23; 27;
32. 463, 22. 470, 27". 471, 9; 10. 472, 9; 10. 473, 4; 12.
— Wenzel, Sohn K. Karls IV, geb. 1361, gest. 1419,
Deutscher König 1376—1400, Mitregent in Böhmen
1363, König daselbst 1378— 14 19, Markgraf und Kur-
fürst von Brandenburg 1373 — 1378 : Die Königin (d. i.
Sophie, Tochter Hzg. Johanns von Baiern-München,
zweite Gemahlin K. Wenzels, gest. 1425) 427, 45"; 52b.
<— Seine Brüder, ohne nühere Bezeichnung 150, 33. —
Zwei Bücker des Königs 365, 14. — Bote, Boten, Diener
172, 86. 363, 21; 28; 31. 364, 24. 365, 10.497, 29. —
Gesandte an F. Bonifacius IX : 372, 19. -^ Hofjgesind
865, 25. 498, 8. — Der Hoftneistcr (od. magister curie).
ohne Namen 233, 21. 405, 40. Vgl. auoh Duben und
Schopp und Troppau. — Der Hofschreibor, ohne Na-
men 865, 43b. VgL Kircheim, Johann. — Der judex
curie 317, 25 ; 27. — Der Kammermeister 833, 42b f. —
Der Kanzler, ohne Namen 264, 17; 29. 362, 17; 24; 47b. *
382, 87. 403. 404, 10; 46. 427, 8. Vgl. Gamin Bischof,
Magdeburg Erzbischof, Sponheim Graf Johann und
Wenceßlaus patriarcha Antiochenus. — Des Kanzlers
Diener (plur.) löl, 50". — Dessen Schreiber (plur.) 882,
37. 403, 10. — Die keiner 365, 25. — Der kemerer,
ohne Namen, wol unrichtig 456, 13. — Der Marschalk
364, 32. — Des Marschalks (doch wol der K. Wenzels
gemeint 7) Knechte 860, 17. — Bath, Büthe 13, 2; 10.
38, 22 bis. 39, 4. 41, 1 ; 33; 39. 42, 24. 47, 40". 69, S9b f.
86, 4; 26. 105, 47". 185, 26. 151, 43". 152, 5. 155, 8. 164,
28. 165, 6. 196, 16; 30. 197, 10; 17. 201, 14; 40". 244,
14. 273, 4Sb; 46b. 289, l4 ; 36". 308, 7; 30". 831, 45b. 354,
47b. 355, 30. 858, 25. 359, 21. 361, 4; 34. 364, 6. 365, 12.
866, 6. 371, 2; 3. 397, 13. 402, 34. 403, 32; 38b. 415, 11;
14. 418, 38b. 426, 14. 454, 23. 456, 9; 12. 495, 12 f.; 22.
— Die Thorkümmerer 365, 24. — Der Thorwürter 151,
50". — Der Unterkanzler s. Wlachnlco.
— Stadt 479, 36".
— Truchseß s. Eltern.
Lydwach , Hans von — , 243, 25.
Lysperg (wol j. Liesberg, Schloß w. von Bamberg) 487,
45b. — Friderich von — , der üllere 487, 42b. — Seine
Vettern Friderich der junge, Ulrich und Wilhelm von
Lysperg 487, 4ib. — Alle Lysperge 487, 43b.
M.
Mühren (Merchem, Mereren, Merern, Merhen, Merhern)
Markgrafen s. Luxemburg.
— Land 368, 7. 412,16.413, 18. — Juden daselbst s. unter
Juden. — Landherren 399, 28.
Mässenhausen (wol Massenhausen an der Mosach w. s.
w. von Freising), Herr Wilhalme von — , 26, 27. — Vgl.
Mossenhawser, der — .
Magdeburg (Maidburg, Megdeburg) Erzbischof Albrecht III
von Querfurt 1382—1403, Kanzler K. W'enzels 410, 4.
418, 19; 31. 414, 13. — VgL Luxemburg K. Wenzels
Kanzler.
— PrdVinz 372, 43".
— Stadt 354, 24.
Mager, Fritz, (aus Frankfurt?) 366, 7.
Maidburg s. Magdeburg.
Maiental (Mayental), Hiltpolt von — , Ritter, burggrüfl.
Landrichter 89, 30. — Wilhelm von — , Bruder Hiltpolts
89, 31. — Vier Brüder von — , 89, 29.
Maillant, der junge von — , 887, 14.
Main 483, 49b; 53".
Mainbernheim in Unterfiranken zw. Kitzingen und Ipho-
fen 494, 40". — Vgl. Burgbemheim (Bemheim) und
Juden in Bernheim unter Juden.
Mainfeit, Armenleute daselbst s. Botenberg.
Mainz Erzbischof Gerlach Graf von Nassau 1346 — 1S71 :
22, 35". 417, 18.
— Erzb. Ludwig Markgraf von Meißen 1873—1381 : 64,
33.
— Erzb. Adolf I Graf von Nassau 1379 — 1390 (seit i37i
Bischof von Speier) ; XIV. 21, 34b; 36b; 40b. 22, 17. 23.
24. 25, 6 f.; 11; 19; 42". 28, 46b. 46. 50, 2; 4. 52, 14; 16;
47«. 58, 1. 54, 9; 12. 59, 13; 16. 64, 10; 48b; 50*. 65, 1;
27. 66, 5; 8; 37. 68, 14; 15; 21. 70, 8; 21. 71, 34; 38.
526
Alfkbetisches Register der Orts- und Personen-Nomen.
82, 7; 28. 8S, 19; U>, 85, 84. 87, 16. 88, 44^. 90, 7. 91,
24. 93, 81. 94, 24. 97, 12. 98, 26; 44K 99, 26. 100, 29 ;
86. 101, 86. 108, 12. 118, 49«. 127, 22. 185, 84. 187, 19.
139, 8; 11; 88. 140, 88. 142, 4; 89*; 44«. 148, 66*} 69*.
152, 31. 168, 16; 46»». 164, 61«. 168, 14; 48«; 64^ 169,
40. 170, 26. 172, 8. 187, 44. 196, 46'*. 196, 18. 200. 201,
4;22. 203, 8; 11; 37«; 44>; 46«. 204, 14; 18. 205, 11; 18;
40«. 206, 14; 22; 45*. 208, 5; 26. 209, 40>». 217, 16 ff. 219,
29. 220, 16; 46>>. 222, 88*. 224, 20. 226, 1; 35*; 40«. 227,
1; 27 bi«; 44«. 229, 1. 230, 10; 40«. 234, 62«? 287, 41.
806, 16. 417, 20. -— Seine Rüthe 68, 12 ; 21. 87, 26. 94,
86. — Sein Schreiber 6, 31. 13, 3.
— Erzb. Konrad 11 von Weiosberg 1390—1396 : 195, 45*.
209, 2; 42b; 44b. 276, 49«. 277, 80. 806, 7. 340, 1. 846,
10. 847, 10. 860, 27. 366, 17. 872, 43*. 882, 48*. 888, 29.
890, 6. 401, 6; 86«. 403, 27.' 426, 12. — Sein Rath 854,
34. 356, 41b. 882, 49*. 387, 20. 388, 18.
— Erzb, Johannes II Graf von Nassau , vorher Domherr,
1897-1419 : XV. XIX. XX. 209, 43*. 228, 26. 417. 418,
4; 5; 10;20;47*. 419, 82.420, 11; 18; 47«. 421, 12.424,
88. 426, 86*. 437, 1. 461, 86. 459, 14; 89«; 42«. 461, 17.
462, 16. — Seine Räthe 466, 11.
— Gegenbischof Gottfried Graf von Leiningen , gewühlt
1396, drang nicht durch : 417, 88. 418, 6; 9. 421, 12.
451, 26. 469, 89«. — Vgl. Rhein Fürsten , Kurfürsten.
— Domdekan Eberhard 196, 81.
— Erzstuhl Kapitel Provinz Stift XIV. XIX. 24, 88 f. 62,
28 ff. 68, 16. 64, 16. 62, 89; 46. 138, 41*. 189, 48*. 196,
32; 44*. 288, 8. 846, 10. 871, 50*. 417, 80; 88. 418, 6;
16. 421, 18. 424, 31. 458, 87". 459, 16; 88-. 461, 21. 462,
17. 466, 11. — Dekan und Kapitel 459, 17. 466, 80. —
Juden im Stift Mainz s. unter Juden.
— Stadt 18, 23. 19, 28. 28, 36; 42. 24. 45, 24. 46, 24; 25;
29.47,40*; 45*; 51«. 48, 83*. 49, 4.61, 43« ff. 64, 9;
52*. 69, 18; 17; 19. 62, 81; 34. 64, 9; 49*. 66, 2; 26.
66, 6; 87. 117, 48*. 128, 16. 187, 9; 11. 189, 87. 142, 4.
143, 39*; 68*. 151, 41*. 168, 12 bis. 164, 8; 4. 168, 6; 8;
17; 43«; 47*; fij^*. 170, 88. 172, 9. 199, 12; 48*. 204, 6;
34*. 205, 39*. 206, 48*. 209, 17. 218, 6. 221, 40. 222, 18«
ff.; 86* bis; 61*. 223, 44«. 226, 30«. 280, 10; 86*. 284, 81*.
886, 88; 46*. 840, 1; 8. 864, 2; 16. 865, 12. 885, 44*. 408,
17; 82; 87*. 419, 2. 448, 88K 445, 1. 451, 10. 469, 42*.
498, 12. — Zu Mentze am h'eubte (d.i. an der Insel-
spitze zw. Rhein und Main) 234, 81*. — Jacob von
M&ntze 8. unter Metreiz. — Juden in der Stadt Mainz s.
unter Juden.
Mal, Jekeln, von Dirmestein (Dirmstein unweit Franken-
thal in der Rheinpfalz) 187, 17.
Malkoß (Malkes zw. Fulda und Herbstein?), Diether von
— , 192, 18. — Hans Malkos 198, 6.
Maisch 8. Swarczheincze.
Malteserprior s. Wrutic.
Mangmaister, der — , Rürgerroeister von Augsburg (es ist
wol Johann M.) 862, 26. 402, i. 497, 86.
Maugolt, Gocze, Schultheiß zu Ebirstein (wol Alt-Eber-
stoin n. n. Ö. von Raden) 189, 40.
Mannrieder, Hermann, aus Nürnberg 96, 3.
Mansperg (Mannsberg in ^'irtemberg OAmt Kircbheim
bei Gutenberg?), Rurkhard von — , 280, 81. 810, 7.
Manße, Oertelin (Ortcl), aus Straßburg 196, 6. 199, 18.
217, 20. 226, 11; 20; 22. 264, 6.
Marburg (Marpurg) 419, 87. 420.
Marie Theotonicorum magistri etc. s. Deutschorden.
Marienberg (Unser frafin perk) bei Wirzburg 456, 26.
Mark und Gleve, die Grafen von — , 286, 40*.
Markold, Marquart 8. Wrutic.
Marschalke, die — , s. Pappenheim.
Martein aus Straßburg 411, 14; 47*. 414, 33".
Martin, Rote der Nürnberger 96, ii.
Martin, Martin us s. Schilteken.
Martinic, Stefan von — , zugeoannt Poduska (Rodiska),
Hofkummerer K. Wenzels 464, 88* (ohne Titel). 454,
29; 86*. 455, 1 (als Kümmerer). 456, IS (wol falsch
Unterhofmeister).
Massebach, Henne, Vogt zu Heidelberg 185, 86.
Matheus, Abt zu S. Jacob in Regensburg 882, 29.
Matheus, Meister — , von Crackauw (Krakau in West-
galizien), der heil. Schrift Lehrer 488, 24.
Mauwonheim , Wilhelm von — , Rurggraf zu Grunbach
(Grnmbach unweit Lauterecken n. ö. von St. W^endel?)
189, 1.
Mayental s. Maiental.
Mechersches (Mochil) Tuch 865, 26.
Meckinheim (Mockenheim zw. Neustadt a. d. Haardt und
Oggersheim), Friderich von — , Amtmann zu Wachen-
heim (zw. Neustädte, d. Haardt undDürkheim) 185, 8.%.
Medetrost, Jacob, aus Mainz 218, 6. (Scheint identisch mit
Metreiz, Jacob, w. m. s.)
Megdeburg s. Magdeburg.
MeigenblJüt (Mergerblut?), Henne 180, 8.
Meincz s. H. von Mcincz.
Meiningen 493, 85.
Meisenheim s. Gerhart und Wilhelm.
Meißen (Meicbsen, Michsen, Missen) Rischof Johannes II
von Jonstein 1376—1379 s. Prag Erzbischof.
— Rischof Nicolaas I Ziegenbock 1379—1892, vorher seit
1377 Rischof von Lübeck 232, 37.
— Rischof Johannes lU von Kittlitz 1393—1398 (11408)
407, 6.
— Diucese 872, 48*.
— Land 285, 10. 284, 8. 404, 42*.
— Landfriede 128, 9S, 129, 17. 180, 7; 9. 156, 89. 166,
19; 21; 40. 170, 9. 404, 46*. — Obermann desselben s.
Schwarzburg Graf Johann.
— Markgrafen s. Thüringen Landgrafen.
MekmAln s. unter Gemmingen.
Meirichstadt (Meierstat) an der Streu s. w. von Meiningen
493, 85.
Memmingen (Hemningen)bei Leutkirch und Kaufbenren
80, 46*. 107, 47K 109, 6. 147, 16. 248, 21. 248, 14. 258,
18. 254, 49*. 259, 7. 260, 1. 261, 8. 266, 1. 271, 14. 854,
15. 355, 9; 84b. 857, 37. S81, 2; 47" ff. 893, 3; 29« ff. 394,
6. 897, 37. 398, 34*; 85"; 40"; 48"; 60". 402, 9.
Mendel, C., aus Nürnberg 854, 6. — Mendel, €., junior,
(ebendaher?) 887, 40.
Mentzingen, Ebirhart Von — , 187, 21.
Merchern, Mereren, Merem s. Muhren.
Mergentheim (Mergoltheim) an der Tauber VIH— X. XIY.
1, 1; 6. 2, 1; 15. 4, 10. 7, 22; 25. 21, 27. 28, 11. 42, 2;
87"; 88". 68—82. 68, 10; 18. 69, 8; 26; 80. 70, 1; 6. 72,
47*. 74, 24; 46«. 80, 28. 82, 25. 88, 20. 84, 2. 85, 15; 28.
80, 3; 26. 90, 5. 91, 16; 40«; 43«; 47«. 92, 82b; 44*; 45*.
93, 20. 94, 26; 42«. 95, 80. 96, 12; 51«. 97, 14. 98, 87*.
99, 8*A 100, 19. 104, 9. 106, 47«. 106, 6. 107, 15; 39« ff.
108, 47*. 109, 17. 110, 14. 111 — 114. 111, 86«. 112, 89.
113, 9. 115, 4; 6; 40« ff. 116,14; 81*; 88« ff. 117, 18;
28; 44*. 118, 20; 89*; 46". 120, 26. 125, 10; 24; 40*;
46*. 126, 8. 128, 8. 181, 24. 182, 7; 18. 183, i2i 84. 185.
140, 41*. 158, 8. 155, 8. 166, 50«. 164, 28; 49*. 166, 6.
190, 28. 200, 9; 15; 37. 201, 1; 26; 48*. 20^. 218, 86;
Alf^etisches Register der Orts- und Personen-Namen.
527
89b. 264, 8; 37^. 873, 47«. 888, 18.368, 36; 48^. 404,
7 ff. j 46>'.
Mergerblut (?), Henne s. Meigenblfit.
Merhen, Merhern s. Mühren.
Marsch s. Zelte omel.
Merzeburgensis electus s. Johannes.
Messenhawser, der — , 19, 15. 41, 34; 37. — VgL Massen-
hausen. '
Metreiz, Jacob, aus Mainz 199, 18. — Jacob von Mantze
(wol Jacob Metreiz aus Mainz gemeint) 199, 43^. 807,
6 ib. — (Mit Jacob Metreiz scheint ferner identisch zu
sein Medetrost, Jacob, w. m. s.)
Metz'sche Gulden 366, 8.
Metziger, Wilhelm, Altammanmeister in Straßburg 817,
80. 864, 6. 408, 8. —Blolj Herr Wilhelm, ohne Zunamen,
aber gleichfalls als (Alt-) Ammanmeister, wol derselbe
196,6. (199, 13.) 401t 1.
Meule, Jude von Trier 344, 19.
Meyne, Godefrid 194, 41.
Michael de Dulcinio (Dulcimo?), decretorum doctor in
cancellaria Bonifacii IX papae presidens 461, 84.
Michelspcrg (Sand-Michelssperk), der Herr von ~, (d. i.
wol Johann von Michalowic, Mitglied des obersten Re-
gierungsrathes für das Königreich Böhmen) 454, 86.
456, 11.
Milmersheim s. Gerbode.
Miltenberg am Main zw. Wertheim und Aschaffenburg
800, 43«. — Burggraf daselbst s. Gonsrade.
Mintzinberg s. unter Falkenstein.
Mocze, C&ncze, Schultheiß zu Gackennawe (jetzt Gaggenau
an der Murg bei Rastatt) 191, 6.
Möckmühl s. unter Gemmingen.
Möochberg s. Resche.
Moer s. unter Henne.
Mörle gen. Böhm s. Morll.
Morsch s. Zelteomel.
Molhusen s. Mülhaosen im Elsaß.
Molnheim s. Mulnheim.
Molsheim s. unter Wickersheim.
Monchberg s. Resche.
Monczenhelm, Ebirhartvon — , 186, 80.
Montes Cutonienses s. unter Kuttenberg.
Monthabur, Diele, aus Frankfurt 440, 7.
Montisfalcarie comitatus 488, 19. 489, 18. 438, 36.
Moris, Fricze 193, 17.
Morkelsheim s. Strauzz.
Morll (d. i. Mörle; Ober- und Nieder-Mörle in der Wet-
terau n: n. w. von Friedberg), Cunrad von — , Beheim
(d. i. Böhm) genannt 198, SS.
Morscheide, Glas von —, Schultheiß zu Werspach 187, S.
Morsheim , Johann von — , Ritter 189, 83.
Morßheim, Diether von — , 187, 18.
Moschel-Landsberg s. Borgwol.
Moses, Jude von Kolmar 333, 49^.
Moyses, Judo von Basel 333, 83 bis; 40^.
Mr., Bote der Nürnberger 355, 5.
Mühldorfs. Muldorf.
Mulhausen (Molhusen) im Elsaß 69, 36". 108, 50b. 178, 14;
88. 173, 16. 419, 8. 480, 88. 451, 47*. 453, 84'; 35b. 454,
48*. 459, 19; 31. 469, 1; 83. 496, 34.
Mülhausen (Molbusen) in Thüringen 878, 43*. 879, 43b.
885, 8. 890, 39b. 347, 87 f.; 45b; 48b. — Juden daselbst
s. unter Juden.
MAlheim, Herr Hans von ~, s. unter Mainheim.
M&lnberg s. Hengidt.
Mulnheim (Mülheim, Mulnheym), Heinrich von ~, Ritter,
aus Straßburg 383, 44b. 486, 34". — Heyntze von — , eben-
daher, (derselbe?) 817, 19. — Zu dieser Familie gehört
doch wol auch : Burekart von Mulnheim vou Rech-
perg, Ritter, Straßburger Bürger 488, 18; 15. — Vgl.
auch Mulnheim.
München (M&nichen) 316, 14. 355, 6. 368, 85; 89; 30; 38.
408, 18; 88; 30. 497, 36.
Münich, Cuntz, Amtmann zu Stelnsperg 187, 18. — Vgl.
Munich.
Münster im Elsaß an der Focht w. von Kolmar 69, 36«.
178, 14; 88. 173, 16.
Münzenberg s. unter Falkenstein.
M&rer, Johann, aus Mainz 348, 4.
Muffel, Niclas, aus Nürnberg 8, 84. 6, 80. 13, 5; 11 bis.
113, 36. 199, 1. 813, 35. 846, 84. 351, 84; 45. — Sein
Knecht 18, 18.
Mulnheim, Burekart von — , von Rechperg s. unter Muln-
heim.
Muldorf (Mühldorr in Oberbaiern am Inn?), ein Bote da-
her, ohne Namen 818, 33.
Mulheim s. Mulnheim.
Muller, Cuntz, aus Straßburg 817, 80.
Mulnheim (Molnheim , Mulheim), Herr Johann (Hans) von
— , Ritter, Rath K. Wenzels 881, 7. 863, 35b. S64, 5. —
Derselbe ist wol Herr Hans von Mfllheim 497, 11 und
also kein Straßburger, wie 495, 46^ f. vermuthet ist. —
Vgl. Mulnheim.
Mulnheym s. Mulnheim.
Mulnstein, Herman, von Grumbach (wol unweit Lauter-
ecken) 186, 36.
Munich ,*Rapel , von Dickine 188, 18. — Vgl. MAnich.
Munnenkanpf s. Locze.
Murer, Läufer der Augsburger 497, 87.
N. •
Nachod s. Benesch.
Nadler , Eberhard , aus Reutlingen 88, 1 .
Nagelspurg s. Uchusen.
Nagheym, Gelffer. von — , 18, 83.
Nahe (Nae), NbQ. des Rheins 168, 80b; 346; 35b; 54a.
Nassau , Grafen von ~, XIX. 81, 48«b. 85, 81. 143, 88«. 4i7,
81. — Adolf II von der Linie Wiesbaden-Idstein 1355 —
1370: 437, 11.— Adolf, Sohn des vor., Bischof von Speier
und Erzbischof von Mainz s. Mainz Erzbischof. — Ger-
lach, Bruder Adolfs II s. Mainz Erzbischof.— Hoinczichin
194, 81. — Heinrich 189, 10. — Heintz 451, 88. — Jo-
hann , Sohn Adolfs II und Bruder des Erzb. Adolf von
Mainz, erst Domherr und dann selbst Erzbischof da-
selbst 8. Mainz Erzbischof. — Johann, ohne nähere
Bez. 451, 88. — Philipp Gf. zu Nassau u. Saarbrücken (d. i.
w^ol Philipp I von Nassau -Weilburg 1871 — 1489} 488, 9;
18. — Philipp, ohne nähere Bezeichnung 185, 48«. 451,
88. — Ruprecht, Landvogt in der Wetterau, Bruder
Adolfs II, 1 1890 : 139, 39. 818, 15. ~- Walram 189, 41.
818, 13. — Vgl. Diez.
Nauheim s. N&fieim.
Naumburg (Newenburg) Bischof Christian von Wilzleben
1888^1394: 838, 86.
Neubürg (Newburg) an der Seebach zwischen Erlangen
und Höcbstüdt 89, 88.
Neuburg (Newenburch, Newnburch, Nuwenburg) an der
Donau 88, 88. 80, 81. 81, 18; 84; 86. 811, 80. — Der
Kastner Hzg. Stefans II von Baiern-IngoUtadt daselbst
87, 7. — Der Pfleger daselbst 31, 85; 86.
528
Airabetisches Register der Orts- und Personen-Namen.
Neufra s. unter Henne.
Neuhaus (Newehawse» auch Lewenstein d. i. Löwen-
stein; falsch Layenfels, Loinstein) in der Oberpfalz an
der Pegnitz n. w. von SuUbach 487, i; 18; 48b. 495, 89;
45* f.
Neumarkt (Nuwenmarcket, Nuwenmargt) in der Ober-
pfalz zw. Nürnberg und Regensburg VIII-X. XIV. 1-7.
1, 37*. 8, 87^; 40»; 4Ö«. 8, 48»»; 60«. 6, 44*. 6, 88. 10, 17;
87*. 18, 89; 88. 18, 15; 40b. 14, 8; 7; 88; 85l». 15, 41 ;
48^ 16, 8; 37; 47b ff. 17, 8 IT.; 47*. 18, 8; 6. 80, 1. 85, 16;
89; 48»; 44*. 86, 17; 41^ 87, 50»; 61*. 88, 48». 89, 89.
88, 88; 88. 88, 84; 89; 48«. 89, 4; 31; 84. 40, 19. 41, 5.
48, 8; SS»; 50*; 58b. 44, 35b; 87»; 41«. 70, 87. 75, 10 £[.;
45». 77, 48; 46. 81, 4; 40». 88, 16. 104, 86; 47^ 105, 9;
81. 106, 80. 115, 17. 183, 89. 184, 4. 145, 49«. 877,46».
857, 3.
Neu-Oetting (Otting) am Inn 4, 36 ; 37 ; 47». 5, 85.
Neustadt (Ne^enstat, Newenstat, Newnstat, N&cnstat)
an der Aisch westl. von Nürnberg 82, 89. 89, 86. 156,
35; 36; 37. 158, 85. 159, 19; 28. 168, 4. 848, 3. 858, 19.
355, 4. 358, 8. 404, 31. 405, 8 ; 4. 414, 35». 497, 18.
— (Nuwenstad, Nuwenstat) an der Haardt s. Goncze
Heinrich Kochendorf Rauch Sickingen.
— (Newenstat) an der Saale 493, 85.
— (Newenstat) an der Waldnaab in der Oberpfalz (?)
44, 8.
Newburg s. Neubürg.
Ne\Venstat s. Neustadt.
Newehawse s. Neuhaus.
Newenburch s. Neuburg.
Newenburg s. Naumburg.
Newenhawse, der vom — , 406, 15.
Newenstat s. Neustadt.
Newgepur s. Nygebure.
Newnburch s. Neuburg.
Newnstat s. Neustadt
Newrenberg s. Nürnberg.
Niclaus, Stadtschreiber von Oberehenheim 818, 10.
Nicolaus,.Minoritenbruder von Prag 369, 15. 370, 80; 48*.
Nidda s. Ziegenhain.
Nidernwiler s. Bonacker.
Nikopolis 0*. Nicopoli) in Bulgarien 417, 8; 6.
Nördlingen im Riel^ 14, 88. ^0, 8. 86, 87. 86, 38^ f. 89, 3.
108, 15. 183, 3. 147, 16. 843, 11. 845, 83; 88; 45*. 846,
34* IT. 847, 19; 43»; 45«. 853, 18. 854, 44^ 859, 7. 860, 1.
861, 5. 866, 1. 871, 14. 878, 81. 319, 48». 854, 15. 855,
17; 88; 34». 856, 10. 357, 48. 858, 33; 46»; 48«. 359, 10.
360, 15. 361, 48«; 45«. 381, 8; 47*. 387, 89.'393, 3; 89*fr.
894, 6. 397, 37. 898, 34»; 85*; 40*; 43*; 50*. 401, 31.
408, 8. 451, n. 466, 41*; 48*. — Bote, Botschaft daher
25, 33. 213, 1. 402, 48*.
Noirenberg s. Nürnberg.
Nordhausen in Thüringen 873, 43*. 879, 43». 885, 7. 347,
27 f. — Juden daselbst s. unter Juden. — Vgl. Fran-
ciscus prepositus Northusensis.
Norwegie rcguum 4SI, 80.
Novacivitas s. Bartholomäus.
Nuberingen s. Iloincze.
Nfienstat s. Neustadt.
N&frawe s. unter Henne.
N&heim (j. Nauheim in der AVetterau n. n. w. von Fried-
berg), Gerhard von — , Burgmann zu Friedberg 198, 38.
Nürnberg Burggrafen 483, 12. — Zwei Burggrafen 356,
3; 18.
— BurggrafFriderichV 1357— 1397(11898): 5, 4. 16. 86, 19;
84. 87, 14. 43, 16. 44, 17. 49, 87. 88, 89. 95, 86. 96, 48».
98, 31. 99, 5; 8; 15. 101, 80; 23; 88. 103, 6; 13; 24;
44». 113, 22. 118, 17. 120, 23; 48*. 121, 38« ff. 124, 44-;
49*. 125, 31«. 134, 22, 153, 26; 42». 166, 84. 196, 20. 210,
9; 44« f.; 47-. 241, 33. 243, 15. 244, 26. 847, 9. 858, 27.
264, 24; 28. 875, 31; 34. 898, 81. 897, 9. 898, 16; 41*.
801, 47». 303, 31. 387, 3; 41. 354, 7; 87; 41. 357, 10; 14;
82. 368, 29. 367, 11; 34. 401, 8. 404, 21; 39^; 45». 405,
43». 406, 21. 423, 19 ff.; 50«. 451, 37. 476, 15; 52«. 486,
13; 89; 44*. — Sein Sohn, ohne Kamen 196, 81.
— Burggraf Friderich VI, Sohn Bf. Friderichs V, unter-
halb des Gebirgs 1398—1440, Markgraf und Kurfürst
von Brandenburg als Friderich 1 1417—1440 : 113, 22.
120, 83. 181, 39* ff. 124, 44«; 50«. 247, 9. 264, 84. 387, 3.
364, 88. 387, 11; 34; 43. 388, 7. 404, 39». 469, 38. 478,
6. 476, 16. 483, 46«; 47». 486, 14; 29; 41«; 44». 488, 38.
498, 14. 493, 1.
— Burggraf Johann III , Bruder Bf. Friderichs VI, ober-
halb des Gebirgs 1398—1420: H3, 22. 120, 23. 121,
88« ff. 124, 44«; ÖO*. 247, 9. 264, 24. 327, 8. 354, 28. 357,
83. 387, 11; 35 ; 43. 404, 39». 483, 39^ 455, 8 ; 27. 456,
86; 40». 476, 15. 483, 46«. 486, 14; 89. 488, 38.
— Burggnifin Margarethe, Frau Bf. Johanns III , Tochter
K. Karls IV s. Luxemburg.
— (Newrenberg, Noirenbcrg) SUdt VIII— XI. XIII— XVH.
XIX (auch nt. 4). XX. 1—7. 1, 33*; 35* f. 8, 37». 3, 8 ;
40«. 4. 5, 28; 48«. 6, 15 ; 18; 21 ; 45«; 47»; 49« biS; 49».
10, 54* ff. 11, 16. 12, 6; 22 bis ; 29—32; 44*. 13, 15; 40»;
46»; 48». 15, 10 ff.; 48*. 18. 19, 31; 34.20, 10; 11; 13;
43*. 21, 22. 22, 11; 34; 41». 23, 4. 25, 16; 29; 48». 26,
34«. 87, 33. 89, 88. 30, 41*. 31, 49»». 38, 18; 80. 33, 48«.
36, 13; 22; 48«. 37, 10; 20. 38, 2; 11; 17; 86» ff.; 42«.
40, 13. 41, 47^ 42, 44«. 43, 1 ; 2 ; 33*; 36»; 50». 44, 35»;
88»; 41«. 45, 1; 17. 47, 32*. 68, 19; 21. 69. 70. 71, 1;
85; 38; 39«j 44»; 46»; 61«. 72, 10; 30; 34. 81, 1; 3; 28;
89. 82, 7; 8; 16; 39*. 83, 10; 12; 15; 18 bis; 35*; 38* ff.;
42». 84, 1; 44»; 50-. 85, 29; 35. 86, 39»; 41«; 44«. 87, 14;
16; 20; 41«. 88, 42*. 90, 1; 7; 88«; 42*; 48*. 91, 18 f.;
44*. 98, 32*; 38»; 42*. 93, 19; SS«; 48*. 94, 28 bis; 24;
28. 95, 29; 45« f; 45»; 49«. 96, 47*. 97, 11; 13. 98,32;
85«; 45«; 47«. 99, 8; 24; 87; 46*. 100, 16; 39; 46*. 101,
88; 89; 60«. 108, 43»; 51*. 103, 8 ff.; 84; 44». 107, 35.
108, 13; 40*. 109, 81. 110, 88». 118, 82. 113, 22; 35; 40;
48«. 114, 1 bis; 2. 115, 8; 43«. 116, 5; 33» f.; 87». 117,
17; 22; 41»; 47«. 119, 81; 32. 120, 24; 47« f. ; 47*; 50«.
121, 29*; 32* ff. 124, 42»; 43«; 49». 125, 31«; 37«; 42*;
45». 126, 13; 36*. 127, 19; 45«. 133, 2; 38». 134, 38b;
45*; 51«. 135, 45«. 136, 4; 5; 19; 46«. 137. 138, 12; 18;
42«. 139, 81. 140, 15; 26. 141, 40*. 146, 88; 42; 47. 146,
14 ff.; 49». 147, 44«; 48*. 161, 6; 41* f. 152, 31; 41*.
153, 12; 45«; 46*. 154, 20; 41«. 156, 35; 86; 37. 158, 85.
159, 19; 22. 166, 26. 168, 4L. 181, 14; 42». 182, 8; 83;
43«. 197, 46*. 198, 8; 25; 82"; 34«; 38»; 45». 199, 30;
39*. 200, 7; 17. 202, 35; 39; 45»; 48». 203, 14; 15; 45*.
205, 43b; 46«. 207, 36*; 42*. 808, 49*. 809, 1; 40«; 44*.
810, 5; 34; 85; 48»; 49». 811, 18; 88. 818, 35. 813, 8; 3;
21. 215, 48». 227, 46*. 238, 89». 240, 15. 241, 1; 2; 15;
46*. 242, 81; 42. 243, 1. 244, 1; 11. 246, 16. 247, 1 ; 8;
4 f.; 4^; 47*. 858, 19. 865, 8. 870, 3. 878—889. 878, 15.
878, 48«. 874, 5; 80; 85. 875, 86; 28. 276, 18. 277, 1;
46». 279, 51«. 280, 42. 283, 6; 22; 34; 50«. 284, 21. 285,
8; 25; 27 bis; 41«; 54*. 286, 9 biS; 16; 24; 32; 41»; 43*;
46*. 287. 288, 16; 28. 289, 6; 38*. 290, 8; 87; 37». 294,
80. 295, 26 bis. 297, 1 ; 45*. 298, 9. 301, 8. 302—806.
305, 40»; 42«*. 308, 43«. 309, 88. 310, 31. 816, 14. 820, 8.
Alfabetisches Register dQr Orts- und l*ersoii«n-Namen.
529
32t, 15; S4; 35; 52^. 328, 16; 18; iS^. 324, 3Ö* ff. ; dOi».
325, 8. 329, 22. 847, 43* ff. 351, 6; 7 ; 32. 352, 46*. 353,
I; 2; 7; 26; 42*. 355, 35« f.; 44>. 358, 11; 42l>; 47^ 361,
48^ 362, 46^; 51*. 363, 16; 21. 368, 7;47>. 377, 24.
378, 2; 9 ff.; 48''; 51*. 879. 381, 11 ff.; 50^ 382, 4; 7;
33. 387,2. 401, 3; 24; 29; 34&. 402, 1. 404, 1; 41*. 40Ö,
28; 31; 36; 42&. 406, 24; 28. 410, 45*. 411, 43>>; 44''.
420, 46K 422, 18. 425, 2. 438, 34. 439, 11 bis. 451, 11 ;
44*. 454, 10. 455, 45b; 49i»; 50l>. 457, 14. 458. 459, 24;
25. 462, 9. 463, 2 bis. 466, 14. 467, 11. 473—478. 474,
43^ 475, 21; 25; 29; 39b; 42b. 476, 23; 49^. 477, 50'.
479, 2; 28; 30; 35*; 36^; 41*. 480, 5; 7; 25.483, 18; 50".
486, 15 ; 82; 45^. 487, 2; 3lK 488, 89. 491, 30. 492, 11 ;
15. 493, 4. 495, 9; 29; 43^. 496, 2. 497, 19. 498, 1; 13.—
Botfl, Boten 47, 45>. 84, 27. 87, 31 ; 40* f.; 44>. 89, 3.
95 f. 213, 2ftbiS. 246, 18. 286, 24. 353, 10. 354, 1. 497,
39. — Burggräfliche Feste 121, 32^. I24, iob. — Juden
s. unter Juden. — Kloster S. Gilgen Abt s. Donaldus.
— Der Kommenthur zu Nürnberg Graf Ludwig zu
NVerthaiffl (d. i. Wertheim) s. unter Deutschorden. —
Münzwesen, Nürnbergisches 277. 302—306. 306, 39«. —
Reichsmünze daselbst 294, 29. — Beichsmünzmeistcr
s. Grossen und Yalczner. — Die geschwomen Münzbe-
schauer 302, 26. 305, 2. — Die geschwornen Münz-
brenner s. Habelzheim und Schuler. — Der geschwome
Münzwüger 302, 22. — Schreiber 358 , 8. — Söldner
367. 1.
NAwenstein, Enfrid von — , 189, 7.
Nufiringen s. Heincze.
Nusperg (Alt- und Neu-Nußberg Dörfer in Niederbaiern
bei Viechtach) 28, 3. — Vgl. Altman.
Nuwenburg s. Neuburg.
Nuwenburg, Amtmann daselbst s. Lantschade.
Nuwenmarcket, Nuwenmargt s. Neumarkt.
Nuwenstad , Nuwenstat (d. i. wol Neustadt a. d. Haardt)
s. Concze Heinrich Kochendorf Rauch Sickingen.
Nyde s. Ziegenhain.
Nygebure (Ne wgepur, Nyegebfire), Bernhard, im Santhof,
aus Frankfürt 8, 33. 13, 20; 29; 48^ 19, 26. 45, 80. 46,
10. 110, 18. 125, 27. 143, 54b; 57>>; 60^. 151, 48M99,
15. 214, 8; 10; 14. 218, 8; 12. 225, 80«. 280, 28. 281, 4;
9. 363, 15; 17; 26. 864, 8; 41b. 865.
0.
Oberehenheim (Ehenheim) s. w. von Straßburg 69, 35".
189, 87. 142, 88b. 168, 20. 170, 84. 172, 9; 14; 22. 178,
16. 216, 9. 222, 16«.
OberlahDstein (am Einfluß d. Lahn in den Rhein) 425, 84.
Oberndorf s. Remchingen und Wemher.
Oberweiler s. Kastener.
Oberwesel (Wesel , Wisel) am Rhein zw. Bacharach und
Sankt-Goar XIX nt. 4. 22, 17. 25, ii. — Wahrscheinlich
auch Oberwesel gemeint (und nicht Wesel an der
Mündung der Lippe in den Rhein) 170, i ; 2. 217, 2.
356, 10.
Obirndorff s. Remchingen und Wemher.
Obirnstein (wol Oberstein an der Nahe n. ö. von Birken-
feld), Giselbrecht vom — , Amtmann zu Liechtenberg
(wol Lichtenberg n. ö. von St. Wendel) 187, so. —
Vgl. übrigens Brechtein, der gl eichfklla als Amtmann
zu Liechtinberg erscheint.
Obirwilre s. Kastener.
Oohsenfurt (Ochsenfiürt), Herr Conrad (auch bloß C.) von
— , 248, 9. 244, 25.
Deutsche Beiehitags-Akten II.
Oesterreich s. Habsburg.
Oottingen (Oetingen, Oetyngen, Oting, Otingen) zw.
Nördlingen und Nürnberg 80 1, 25. 359, 16. 360, 26. —
Der Münzmeister daselbst 302, 4.
— Die Grafen von — , 20, 35. 47, 25. 48, 6; ll; 15. 50,
10. 99, 5; 8. 154, 7. 298, 44^. 802, 39*. 362, 27. 368, 13.
— Der von— , 19, 14. 41, 34; 36. 125, 30^. 196, 22.
210, 15. 242, 39. 285, 15. 359, 8. 362, 7. 410, 34; 37.—
Der von — , Rath K. Wenzels 403, 31; 33. — Der junge
von — , 409, 21 j 81; 35. 410, 4.— Graf Friderich V 1870—
1423 : 20, 43l>. 101, 21 ; 23. 119, 21. 125, 46*. 130, 4 ; 48*.
186, 21. 146, 24. 166, 25. 178, 1; 9. 210, 40^ 248, 3i.
244, 30. 275, 88. 276, 37. 277, 45«. 299, 50*. 301, 24.
316, 8. 356, 22. — Graf Friderich VI, Bruder Gf. Frider.
V s. Eichstädt Bischof. — Graf Friderich, Hauptmann
des Landfriedens in Schwaben 233, 43*. 238, 45*; 47".
255, 85. 267, 7. 258, 1; 46*. 265, 21. 388, 37b. 387, 10. —
Graf Friderich von — , ohne nähere Bezeichnung 357,
40. — Bloß Graf F. von — , 247, lO. — Gräfin Irmen-
gart, Tochter Gf. Ludwigs VII s. Pfalzgräfln Irmengart.
— Graf Ludwig XII der Bärtige, Bruder der Gfn. Frider.
Vund VI, 1378 — 1440: 20, ASK 101, 21; 23. 119, 21. 125,
46«. 186, 21. 146, 24. 210, 40b. 245, 2. 275, 38. 276, 37.
277, 45*. 299, 50.. 301, 24. 316, 8.
Offenbach s. Grobe.
Offenburg in Baden 170, 5.
Offenheim s. Warman.
Offonloch s. Smit.
Oggersheim (Agersheim) in der Rheinpfalz w. von Mann-
heim 284, 30K — Schultheiß daselbst s. Gerhart.
Ohalming (?) s. Kalimünz.
Oitzberg s. Gaus.
Oküne (?) s. Ck&ne.
Olmütz s. Franciscus Olomucensis canonicus und Wen-
ceslaus de Olomuncz.
Onlspach , Onnoltzbach s. Ansbach.
Opoczna (von der Opicze), Stefan von — , aus dem
Hause Dobruska, kö. Hauptmann zu Breslau 454, 88^.
466, 15. — Vgl. Chaustnik.
Oppenheim (Oppinheim) am Rhein 18, 21. 138, 20. 194,
25. 221, 35; 86. 284, 8iK 285, 85*. — Schultheiß da-
selbst s. unter KnebeL
Orlamünde (Orlemfinde) an der Saale n. ö. von Rudol-
stadt, der von — , (d. i. wol Graf Otto XI 1868—1406)
248, 6.
Ortenberg s. Bassenstein.
Osschaffenburg s. Aschaffenburg.
Osterland 285, lo.
Oting, Otingen s. Oettingen.
Ottenbronn , Ottenbronnen s. Guncze.
Ottike s. Parkstein.
Otting s. Nen-Oetting.
.Ottlein , Läufer der Augsburger iio, 28«. Vgl. Löffel.
Otto, oberster Schreiber Pfalzgr. Ruprechts II 4i8, i.
Otzberg (Otzperg) s. Gaus.
Ougespurg, Ougspurg s. Augsburg.
P vgl, B.
Pannonia s. Ungarn.
Pappenheim (zw. Eichstädt und Oettingen), die Marschalke
von — , 856, 27. — Ghfinrat der Marschalke von Bappen-
hain 184, 25. — Die Marschalke, ohne n&here Bezeich-
nung, wol die M. von Pappenheim 488, 45^.
Paris 467, 89*. — Die Universit&t daselbst 421, 28. 422.
46«. 449, 14; 89*. 460, 45*. 460, 10; 44«.
67
530
AlfobetUches Register der OrU- und Personen-Namen.
Parkstein (Pftrkstaia) in der Oberpfalz n. w. von Weiden,
Herr Ottike von — » 248» 20. — Der Pfleger daselbst 2 4ß,
9. 956, 2.
Parsperger, Hans, Hzg. Fridericbs Yon Balem-Landshut
Pfleger zu Luppurg (Markt an der Laber im Ldger. Pars»
borg zw. Neumarkt und Regensburg) 27, 82.
Passau Bischor Georg I von Hohenlohe 1387— 1428 : (XVII.)
496, 18.
PauLstorffer, Nicolas der— , 29, 24; 26. (Paulsdorf bei
Amberg in der Oberpfalz.)
Pavo episcopus Tropiensis s. Tropea.
Pawnach s. Baunach.
Pechaim s. Böhmeu.
Pedeipontes s. Piemont.
Pedernsheim s. Jacob.
PefTelnbach s. Diele.
Pehaim s. Beheim.
Pelsbach s. Conrad.
Perhtolt 8. Berhtold.
Perraan, Klos, Ammanmeister in Strasburg 411, 45^; 46*.
S. auch Claws.
Peru s. Beraun.
Peru in üechtlande s. Bern.
PerlSdorfl', Conrad von — , der junge 192, 24.
— Dieczel von — , 192, 26.
— Gocza von — , 193, 12.
Peter, Schreiber der Frankfurter 403, 17.
Peter, Vogt zu Winczenheim, unter den Amtleuten der
von Veldenz 195, lO.
Peter zu Bergen 195, 8.
Petrus de Pisis, consistorii apostolici advocatus 461,
23.
Petrus de Wischow 167, 23. 171, 4. 232, 33. 236, 14; 39.
239, 27. 240, 11. 292, 87. 293, 84. 294, 27. 295, 23. 296,
26. 314, 19. 823, 14. 325, 6; 29. 326, 7; 46. 847, 25. 349,
29. 475, 85. 488, 5.
Pettlern s. Zebrak.
Pfalz, Pfälzisches Haus XI (auch nt. 2). XIV. XV. XVH.
XIX. 21, 45K 22, 88'; 44*. 25, 15. 187, 4. 14.% 21«. 145,
.12. 222, 24«; 31*. 288, 11. 836, 48K 868, 41-. 877, 12.
380, 15; 20. 417. 424, 31. 474, 24. — Juden in der Kur*
pfalz s. unter Juden.
Pfalzgrafen 60 , 45^. — Vgl. Baiern Herzoge und Rhein
Fürsten und Rhein Kurfürsten.
Pfalzgraf Adolf 8. unter Pfalzgr. Huprecht II.
Pfalzgröfln Irmengart, Wittwe des 1827 Jan. (7) 29 gest.
Pfalzgr. Adolfs des Kinfültigen, Tochter Gf. Ludwigs
VII von OetLingen, f 1889 Nov. 6 : 223, 10; 14.
Pfalzgraf Rudolf II der Blinde iS29-~iS5d : 21, 62i».
PfabEgraf Ruprecht I der altere 1353—1390 (f 1390 Febr.
16) : X. XIV. 1, 19. 4. 5, 3; 30; 43l>. 6, 83. 8, 4; 84. 9,
28. 10, 38*. 11, 42^. 13, 8; 14; 21; 45«. 14, 17; 19; 20.
15, 85; 47^ 16. 17, 1 ff.; 50*. 19, 6; 16; 89>>. 20,.6; 85.
21, 4; 48'>; 46>>; 52^. 22, 17. 25, 11; 18; 16.26, 23; 39« f.;
44*. 27, 18; 19; 20. 28, 21. 31,2. 82, 9; 28; 81; 36; 47*.
33, 46*; 49*. 38, 18. 39, 12; 14; 17. 40. 41, 26; 48*. 42,
10; 19; 82. 48, 16. 45, 26; 31. 46, 8; 11; 15; 40l>; 62«.
47, 15; 21; 8ll> ff. 48, 84>»; 38l>; 46>». 49, 5; 26; 41^; 42*.
50, 28. 69, 87*. 70, 11. 73, 46. 75, 20; 88; 41 ; 44^ 76, 2;
24. 79, 6; 9. 82, 38. 88, 4; 45^; 48l>. 89, 15. 92; 84«; 87'.
96, 25. 101, 86; 49^. 103, 18. 104, 26.105, 9; 81. 106,
SO; 45*. 119, 87. 120, 2. 127, 24; 29. 137, 19. 189. 141,
29; 31. 142, 6; 19. 144, 43^. 146, 7. 151, 94. 152, 13. 168,
15. 170, 28. 172, 8. 182, 16. 186, 81. (196, 21.) 198, 24.
300, 2. 204, 7. 205, 9. 206, 16 ff.; 4lK 208, 2; 9; 28. 209,
4. 214, 9. 218, 42«. 219, 80 f. 220, 16. 222, 17*; 45k; 48*;
53^ 223, 4.'S«; 47^; 51*. 224, 16; 81.225, 44" f. 226, 2.
227, 15. 228, 2. 229, 13. 230, 16. 281, 14; 88^ 234, 26*.
287, 80. 288, 1. 806, 16. 868, 4S*; 44«. 426, SS; 26. 426,
38i>. — Seine Botschaft 83, 8. — Sein Kanzler I2, 37. —
Sein Rath 40, 7. 228, 26.
Pfalzgraf Ruprecht II der jäugere 1390— 1398 (gest. im
Febr. 1398) : XU. XIV. XVI. 127, 29. 142, 7. 144, 48b.
146, 21; 29. 168, 16. 170, SO. 172, 8. 200, 24; 26. 801,
2. 204, 8. 205, 9. 206, 19. 218, 86*. 220, 2; 18. 222, 17«;
45^; 48«. 227, 16. 228, 8. 229, 14. 280, 16. 233, 24; 42^;
44^; 48l>. 234, 27*; 80>; 86*; 49^ 985, S5*; 44«. 256, 9;
53: 264, 23. 277, 30. 288, 1. 806, 7. 840, 1. 854, 39. 862,
7. 864, 19. 867, 86; 48«; 44*. 879, 10; 18; 24; 26. 380,
6 ff.; 45l>. 382, 11 ; 14. 389, 11.391, 18. 892, 12. 401, 7.
403, 18; 20. 404, 38^. 413, 7. 417, SS. 418, 20; 2) ; 49*^.
419, 6; 33. 420, 14. 423, 11.426, 12. 429, 47*. 437, 1.
489, 33. 440, 19. 441, 28. 449, 10. 448, 11; S9". 444, 7.
445, 22. 447, 3; 82. 448, 19. 460, 99. 451, 29. 462, 20.
453, 86^; 88^; 48». 454, 2. 464, 26. 466, 2; 11. 466, 13.
469, 30. 472, 6. 476, 60*. 488, 7; IS; 18 j 44*. 486, 13;
28 ; 49«. — Herzog R&precht der jAoger von AJczey
(Alzei zw. Kreuznach und Worms) 189, 20. — Der Her-
zog, ohne Namen, wol Pfalzgr. Rupr. II 888, 29. —
Adolf ist Ruprecht II 88, 4. 956, 14. 856, 8. — Seine
Gesandtschaft 892, 18. — Seine Rütbe 418, 7. — Des
Herzogen von Heidelberg Rath 497, 15.
Pfalzgraf Ruprecht III der jüngste, genannt Clem, 1398—
1400, Deutscher König 1400— 1410 (f 1410 Mai 18) : XVII.
10, 61*. 11. 21; 26; 45*. 22, 45*. SS, 47«. 49, 27. 99, 11.
101, 32. 112, 2S. 117, 26. 118, 6; 14; 16; 44K 119, 42*.
126, 32*. 147, 45*. 150, 6. 167, 42. 166, 22. 196, 17. 211,
30; 48*. 243, 26. 946, 1. 964, 23. 276, 82; 36. 276, 10. 287,
16. 288, 12. 291, 48«. 297, 8. 298, 16; 41*; 44*. 801, 47>>.
S03, 29. 322, &lK 832, 47*. 340, 46«. 364, 39. 867, 10;
14; 20. 368, 44*. 380, 98. 882. 383, 9; 16. 387, 10. 404,
10; 38l>. 405, 42». 406, 21/415, 6. 417, 86; 87; 88. 418,
9; 49*. 423, 11. 426, 86l>. 437, 1. 460, 22. 461, SO. 469,
31. (470, 16.) 472, 7. 474, 24. 476, 49*. 488, 37. 497, 7. —
Seine zwei Söhne 357, 2u. 472, 7. — Sein Bote 21 1, 30.
— Sein Landschreiber I6I, 21. —Sein Rath,R&the XVII.
368, 30. 496, 35.
Pfalzgraf Ruprecht Pipau, Sohn Pfalzgr. Rupr. III, geb.
1375, gest. 23 Dec. 1897 (?): 417,38. 437, 1. — Wol
derselbe : 264, 23. 404, SSK
Pfeddersheim an der Pfrim bei Worms 222, 16*; 9i^ —
Burggraf -daselbst s. Jacob.
Pfeffelbach s. Diele.
Pflntzing, Berthold, aus Nürnberg iis, 36. 199, i; 19.
209, 1; 40«; 47*. 213, 35. 246, 94; 97. 973, 96. 986, 37^
354, 87. 366, 4; AS^. 857, 6. 358, 2. 381, SO. 404. 405, S.
422, 18. 457, 20; 28.
Pflug, Hinizko (Hintschig) , Beamter K. Wenzels in der
Oberpfalz II6, 22. 286, 10. 856, 82.856, 94.466,97;
41^. ff. — Hinatzko (Hinatschko, Hinatsko), ohne Zu-
namen, kö. Rath, ist wol nicht Hiutzko Pflug, sondern
Hinatzko von Weissemburg, s. unter Duben.
Pfollenchofer, der — , Diener der Stadt Regensburg 97,
88. — 81, 1.
Pforzheim zw. Karlsruhe und Stuttgart 16I, 5o*. — Vgl.
Bienetsch und CAnczeman.
PfrumbJlm, Hans, aus Speier 918, 6.
Pfüllendorf zw. Sigmaringen und Ueberlingen 108, 97.
110, 1; 4. 147, 16. 946, 96. 248, 14. 968, 18. 954, 49*.
259, 7. 260, 1. 261, 6. 266, 1. 271, 14. 366, 10; 84*. S67,.
Alfabeüsches Register der Orts- und Personen-Namen.
631
38. 381, 2; 47>. 898, 3; 99« ff. 894, 6. 897, 87. 898, 84b;
86«; 40«; 48»; 51*. 408, 9.
Phorzenheim s. Cflnczeman.
Pickembach s. Bickenbach.
Piemont (Pedemontes) 488, 16. 489, 15. 481, 88.
Pilsen XI. 146, 38. 818, 15. 846, 15. — Der Bürgermeister
496, 85. — Der Richter 818, 16. 496, 85.
Pisek n. n. w. von Budweis 407, 48*.
Pisis, Petrus do — , s. Petrus.
Plan in Böhmen w. n. w. von Pilsen 487, 58*.
Plauen (Blaben, Plawen)an der Elster zw. Hof und Elster-
berg, der von — , 866, 16. 887, 84. ^ Reuss von Plauen
418, 41«. — Heinrich III ReuIS von Plauen genannt von
Ronneburg (Ronberg), gest. 1898 : 885, ii.
Plessing, der — , 404, 99.
PUensbach (Plienspach) , Johann, aus Augsburg 45, 46«;
48».
Plftmenrod s. unter Blflmenrode.
Podebrad (Kolebrat, WoUenbftht), Bocek (Bflsk, Bußk)
von— ,419, 11; 27; 88.
Poduska s. Martinic.
Polen (Polen) 455, 4.
Polster, der ~, von Sulzbach 245, 18.
Portheim s. Bienetsch.
Porting, Hans, Schultheiß in den Aemtern zu Bramebach
(Ober- und Nieder-Brombach n. ö. von Birkenfeld), Bir-
ckenfelt (Birkenfeld an der Nahe) und zu Richenbach
(Reichenbach n. w. von Baumholder) 187, i.
Pr&monstratenserorden (Pr^montrd zw. Rhelros und Laon
in der Champagne) 874, 88.
Prag Erzbischof Johann VI (II) von Jenstein 1879—1896,
vorher 1875—1879 Bischof von Meißen 196, 15. — Der
Erzbischof 878, 84; 47».
— Provinz 871, 50*>. 872, 8. 873, 18.
— (Praug) Stadt lO, 61». 47, 46*. 86, 48». 890, 80*. 815,
31. 885, 42*. 854, 5. 859, 2; 84«. 860. 861, 25; 81. 363.
364, 88; 48»; 47«. 865, 8; 28; 89»; 48». 866, 33. 872, 8.
878, 19; 81. 888, 45^»; 40». 886, 6; 27. 408, 7; 80. 404,
10; 11. 409, 82; 80. 410, 11. 412, 9; 10. 414, 11. 415,
7. 417, 7. 428, 86. 425, 27. 426, 18. 427, 47"; 48>>; 49*.
428, 42«; 43*. 456, 10; 18. 456, 17; 20; 22; 87. f.
458, 89. 459, 1. 468, 32; 34. 476, 31. — Neue Stadt
455, 14; 15. — Niedre Stadt 455, 15. — Johanniten
456, 17. — Das heimliche Gericht, wol in Prag 865,
48». — Das königliche oder Reichs-Hofgericht 290,
31»; 86». 815, 16.816, 82. 380,45»; 46». 845, 25. 847,
31. 860, 23. 865, 83; 48».
Pragensis canonicus s. Franciscus.
Prawnegk, der von — , 247, 27. — Die Frau von — , 856,
28. (Brauneck ist eine Hohenlohische Linie.)
Pregentzzer, der — , Bote der Augsburger 861, 15.
Preissinger 496, 16. — Drei Preissinger 496, 16.
Preitenstein s. Breitenstein.
Pressla (Breslau) s. ChausLnik.
Prewkneht (wol Nomen proprium , und nicht : ein Brau-
knecht), GhAntziin, Bote der Augsburger 859, 22.
Prollse, der — , von Aichach (an der Paar n. ö. von Augs-
burg) 28, 14.
Provence (provincia Provincie) 428, 18. 429, 17. 438, 36.
Provincial, der — , zu Unser Frauen Brüder (d. i. o.JSw.
des Garmeliterordens) s. Unser Frauen Brüder.
Prfiderlin, Bote der Augsburger 369, 14.
PrAmheim, Damme von — , Burgmann zu Friedberg 198,
42. — Heilman von Prflmheym, Ritter 891, 14.
Prfissel s. Brüssel.
PruQinng s. Großprüfening.
Prunnhofer, der — , aus Regensburg 243, 33. 245, 32.
Puchler (Puhler), Friderlch, aus Nürnberg 246, 29; 40». —
F. PÜchler, wol derselbe 858, 29.
Plichberger, Aulbrecht der — , von Winczem 29, 12. —
Wilhelm der Pucbperger zu "Winzer 29, 48*. — Hans
der Pucbperger (ohne den Beisatz : Winzer) 212, 6.
213, 6.
Püchen, Puechen, die — , s. Buchonia.
Purchusen s. Burghausen.
Purgerperg 212, 12.
Pursner, der — , von Kloster Heilsbronn 388, I8,
Purtenbach, Chunrad der — , Schütze der Augsburger
497, 39.
Q.
Quidenbaum, Heinrich I88, 22.
ß.
Rabeneck, Sehloßruine in Oberfranken s. s. w. von Wai-
schenfeld 184, 88^.
Rabenolt, Conrad, Edelknecht 884, 25.835, i; 18; 24.
387. 338, 8 ; 9. 365, 6.
Radau, Radafi, Radawer s. unter Langenmantel.
Rafemspurg s. Ravensburg.
Rager, der — , Bote der Augsburger 858, 84.
Raidlein, Bote der Regensburger 212, ii; 30.
Raitenhaslach an der Salzach unweit Burghauson 1, 10.
10, 50*. 11, 2; 8. 17, 17. 88, 88. 84, 1. 85, 12; 41». 4«, 4.
44, 28.
Ramberg, Hug von — , 187, '89.
Ramsperger, der — , 404, 29.
Ramsteyner, der — , Vogt zu Hersbruck (zw. Nürnberg
und Amberg) 31, 28.
Rapartshöben, Herman von — , I88, 48.
Rapewilr, Johann von — , Burggraf zu Birckenfelt (Bir-
kenfeld an der Nahe) 186, 42.
Rappoltstein (Ropoltstein) n. von Kolmar, Bruno (Praun)
von — , 217, 44K 368, 46^ 408, 24; 28; 34; 41».
Rappot, Engelhart 242, 20.
Rastatt (Rasteten) s. Jarijs.
Rauch, Bertholt, Schultheiß zur Nuwenstat (wol Neustadt
an der Haardt) 186, 7.
Rauppot, Bote der Augsburger 361, 18.
Ravensburg (Rafemspurg) 10, 42*. 15. 29, 88. 80, 80*; 40^ f.;
46»; 52*. 47, 86«; 41«. 80, 46*. 85, 20; 28. 107, 35. 108,
85. 138, 5. 289, 45*. 261, 4. 496, 80.
Rechberg (Rechperg) o. n. ö. vom Hohenstaufen , Herr
Wilhelm von — , 848, 19. 244, 82.
Rechperg s. unter Mülnheim.
Reckenzelle, Eckhard von — , 192, 28.
Regensburg Bischof Johannes I Bastard von Baicrn ge-
nannt von Hoosbnrg 1884—1409 : 35, 50". 166. 22. 264,
23. 298, 45«. 387, 16. 404, 87».
— Diöcese 378, 48».
— Stadt X. XI. Xni. 8, 2; 29. 6, 22; 25; 26. 12, 6. 15. 18,
22. 20, 10. 26, 16; 88»; 47«. 29, 28. SO, 41*. 32, 18; 20.
38, 2. 44, 31. 78, 88; 84. 74, 5. 81, 8; 8; 29. 84, 19; 28;
30; 46». 96, 6 bis. 99, 12; 13. 101, 38; 83. 108, 11. 109,
82. 112, 22. 114, 2; 25; 26. 115, 2; 89«; 47«. 117, 28. 119,
85; 43>; 49«. 183, 2. 135, 30. 136,4 ff.; 52«. 137, IR;
28. 188, 18; 17. 140, 15; 26. 145, 37 f. 146, 24; 26. 154,.
5; 46». 166, 26. 181, 14; 38' ; 42K 188, 2; 48«. 197, 46«.
198, 1; 2 bis; 34«; 88^; 46". 199, 80. 202, 35. 211, 1; 7;
532
Alfabetisches Register der Orts- und Personen-Namen
43J>; 48«. XS8, 18; A5K 839» 41*»; 44«. 243,^1. 845| 31.
247, 88. 250, 45^ 258» f^. 278, 87; 42«. 279, 42*». 280,
46«. 282, 20. 285, 5. 286, 4; 8. 287, 8. 288, 41*. 290, 1;
34* fiT. 291, 44*»; 46'*. 298, 89*>. 816, 14. 828, 14. 329, 13;
44^; 45«; 50*. 330, 15; 17; 38«; 44>; 46^ 331, 29«; 33*;
43*»; 49«*>. 332, 26. 353, 38. 355, 9; 28; 34'». 356, 6; 33..
357, 2; 12; 24. 379, 30; 46^ 387, 25. — Bote, Boten 211.
212. 213, 5. — Chorherrün 212, 28. — Gotteshaus zu
S. Jacob, Abt 8. Matheus. — Juden s. unter Juden. —
Kümmerer s. Sittawer. — Meister (Bürgermeister) 213,
11. Vgl. Steinach. — Regensburger Pfennige 276, 5i«.
291, 17. — Schultheiß 2, 25. 6. 13, 6. — Des Spitals
Mair 28, 17. 31, 13. — Vgl. Tunau.
Rehtembach (Rechtenbach in der Rheinpfalz n. von Wel-
Üenburg), Heinrich von — , aus Weißenburg (Wissem-
berg) i. E. 218, 9.
Reichenbach s. Porting.
Reicheneck, Feste in Mittelfranken s. von Hersbruck
492, 16.
Reichenstein s. Stain von Richenstain.
Reichenweier (Reichenwile) n. n. w. von Kolmar 321, 2.
Reicb-Heinczen s. Grossen.
Reinbolt, Schultheiß zu Ueßwilre (wol Ausweiler bei
fiaumholder, u. von St. Wendel, ö. von Birkenfeld)
190, 3.
Heinbot ^Reymbotte, Reynbod), Bertholt, aus Speier 8,
33. 199, 14. 218, 6.
Reischach, Conrad von — , 888, 9; 23. — C. von — , wol
derselbe 496 , 23. — Der von — , 402 , 33. — Eberhart
von Rischach 184, 29. —Eichel von Rischach 184, 80.
Remchiogen (in Baden bei Wiiferdingen?), Reinhard von
— , Vogt zu Obirndorff (Oberndorf an der Murg o. s. ö.
von Rastatt?) 190, 16.
Rente (?) s. Reute.
Rentzel (Renczel), Hans 379, 33. 388, 9.
Resche, Schultheiß zuMonchberg (wol Mönchberg in Wir-
temberg s. ö. von Herrenberg) 190, 36.
Resingen s. Bickel.
Reuss, Reuß s. unter Plauen.
Reussenberg s. Rußenberg.
Reute (Reute?), Glos, Schultheiß zu Richenbnch 190, 5.
Ueutlingen 15, 10; 14; 17. 29, 28. 30, 41«. 80, 46*. 108, 33.
243, 21. 245, 22. 247, 19. 261, 5. 854, 11. 355, 11; 34^
356, 8. 357, 39. 402, 8. — Vgl. Ungelter.
Reymbotte, Reynbod s. Reinbot.
Reyseler, Heincze, Schultheiß zu Coppenheim (Copperen-
heim zu lesen? wol Kuppenheim an der Murg bei Rn-
statt) 191, 5.
lUieims 473, 34*».
Rhein, Fürsten 264, 27. 404, 44*». 474, 19; 25. 495, 82. —
Die drei Fürsten am Rhein und ihre Pförtner 403, 20 f.
— Ruthe der Rheinischen Fürsten 404, 44*».
— Kurfürsten XV— XVH. XIX. XX. 287, 28. 288, 3; 6; 17.
368, 83. 415, 7. 416, 2; 37. 459, 14; 15. 470, 38^474, 22.
476, 8. — Ruthe derselben 405, 2. 474, 24.
— Land XV. 282, l. 885, 45«. 408, 21. 412, 40*»; 49*. 413,
19. 415, 8. 416, 38. 425,28; 30.426,13.457,18. — Juden
in den Rheingegenden s. unter Juden.
— Landfriede XIL 128, 82; 36. 129, 5 ff.; 44*. 130, 23 f.;
49*>. 131, 11; 16; 47". 133, 18.139 — 14.5.156, 89.160,
43^; 52«. 165, 18; 21; 40. 167, 27. 168, 31*; 86^ IT.; 46«;
.'i3«. 170, 8. 171, 8; 54**»; 55*" bis. 172, 14. 174, 2. 179,
4 r. 183, 10. 184, 1. 185, 10; 39« ff. 196, 2. 197, 2. 214—
281. 234, 38* ff.; 41*» ff. 285, 89*»; 45* bis; 48*. 240, 43*».
.109, 41*». 388, 34. 389, 50K >- Landvogt desselben 8.
Brbacb, Schenk Eberhard Herr zu — . — Oberrheinischer
Landfriede s. Elsaß Landfriede.
— Städte , Stüdtebund X. XI (auch nt 2). XII. XIU. 1, 8 :
22; 28^ 2, 8. 8, 20 ff.; 49«. 4, 8; 9; 12. 5, 8V6, 2; 3.
7, 1; 9. 8, 33. 10, 32; 40*. 12, 40. 13, 1; 25; 30; 45«. 14,
11. 18, 14. 19, 85; 27; 29. 20, 31; 38; 47«. 21, 3; 5; 25.
23, 37. 25, 82. 86, 3; 4. 88, 48*. 30, 38-; 88^ 88, 33. 38,
16 bis; 17. 39, 11; 14; 36; 40. 40, 28. 41, 18 ff.; 4GK 42,
46«. 46, 8 ff.; 50«. 47, 8; 51- ff. 48, 39"; 45^; 48V 49,
5; 48«. 50, 8; 10; 14; 21; 23; 38^; 43^ ff. 56, 39. 61, 38;
40; 42. 68, 4. 70, 12; 35; 37. 71, 1; 8; 6. 81, 38; 34; 36.
82, 1 ff.; 40*». 83, 38* ff.; 48K 86, 84. 87, 14; 17; 19:
ST«*; 48«. 90, 88; 47«. 91, 17; 45*». 98, 4; 89«; 82*; 33*;
ifK 93, 2; 13; 41^ 94, 22; 27. 95, 48**; 5U. 96, 1; 9:
44*. 97, 11. 98, 26. 99, 23; 24. 100, 16; 44*. 101, 48*:
48«*; 51«. 102, 47«; 51«. 103, 2. 109, 47". 110, 19; 29«.
112, 14; 21. 114. 117, 17. 119, 2. 120, 1. 121, 14*; 15'.
123, 23. 126, 21. 127. 128, 37. 129, 34. 131. 132. 133, 12;
35*. 134, 13; 28 bis. 137. 138, 21; 28. 139, 2 ff. 140, 10
ff.; 38*; 40*; 47fc; 52«. 141, 13 ff.; 43«; 44*. 142, 17; 20;
SO; 49b. 143, 16* ff. 144, 10 ff.; 44* ff. 150, 23; 59*. 151,
49*. 158, 18; 22; 45". 155, 7. 157, 58*. 164, 28; 44*. 168,
43>. 180, 2; 3; 6. 196, 23; 26; 28. 197, 8 ff. 198, 24. 199,
35*; 40*; 42". 200, 2; 3. 203, 36"; 48*. 204, 7; 87". 205,
7. 206, 7 bis; 40*; 42i>. 207, 26; 45" ff. 209, 4; 85*. 210,
32. 214, 5; 9; 17. 215, 81 ff.; 43**. 816, 38*; 42*. 217,
7; 37*; 46*. 219, 34; 41*. 220, 3; 6; 18. 222, S5*; 30*;
47*. 283, 4G" ff. 224, 23. 225, 7; 26* biS; 33*; 50*. 226,
38". 227, 16. 228, 4. 229, 17. 230, IG. 831, 8; 5; 11; 89*;
43*; 45*; 47*. 283, 41. 287, 29. 354, 2; 5; 87. 364, 4. 365,
33. 866, 16. 368, 9. 392, 27.408, 21; 22. 419, 34; 3€.
426, 25. 474, 18. 495, 35. — Niedere Städte 226, 11 ; 47»;
51*. 284, 18. — Bote der Rheinischen Städte 210, 33; 35.
— Stände 144, 82; 36. M5, 8; 10. l.'^G, 20. 862, 7.
Rieh, Heinrich, Ritter, Bürgermeister von Basel 383, 34..
Richart, Hans, Schultheiß zu Elchenheim (Elchesheim n.
von Rastatt?) 191, 7.
Richenbach s. Bilung Porting Reute.
Richenstain s. Slain von Richenstain.
Rickingen (Rückingen zw. Hanau und Langenselbold ?},
Helffrich von — , Burgmann zu Friedberg 194, 6.
Riechter, Peter, zu Kirne (oder Kirme? schwerlich Kuroe
oder Kinne; wol Kirn an der Nahe zw. Birkenfeld und
Kreuznach) 194, 42.
Riedenburg (Rietenborg) an der Altmühl zw. Regensburg
und Eichstädt 12, 4.
Riesenberg, Brenek von — , s. Skal.
Riesenburg, Bores (Börse, Borso) von — ,3, 1. 14, 17. 19,
7; 9; 12. 37, 88; 31. — Der von Rysenburg, wol Bores
39,6. — Der von Riesenburg (Risenb&rk, Rysenberg),
ohne nähere Bezeichnung 454, 26. 456, ii.
Rieß, die Gegend um Nördlingen 154, 24.
Riet s. Hans.
Rietesel, Gilbert, aus Frankfurt 458, 33. — 2ns capitaneus
446, 4. — Der heubtmann , ohne Namen , wol derselbe
457, 11.
Ringingen, Johann von — , s. Denkendorf.
Rischach s. unter Reischach.
Risenb&rk, der von — ^ s. unter Riesenburg.
RispüD, Erwin von — , Truchseß zu Tranrebach (Trarbach
an der Mosel s. s. w. von Zell?) 187, 4o.
Rißgaflwe s. unter Windeck.
Rode (wol nicht Bodo zu lesen). Wickint vom — , 191, 33.
Rodenstein (Rodinstein) in Hessen-Darmstadt Prov. SfAr-
kenburg bei Fränkisch- Grumboch, Johann Herr zu — ^
Alfebetisches Register der Orts- und Personen-Namen.
538
ISO, 6. -* Henchin kemmerer von Rodenstein 288, 46K
— Vgl. Kommerer.
Rodis, magister — , 414, 27. (Ea ist wol an Rhodus zu den-
ken und gemeint Richard Caraccioli, Prior von Capua,
1381 von P. Urban VI an Stelle des abgesetzten schis-
matischen Johann Fernandez von Heredia zum Johan-
uitergroßmeister ernannt, gest. zu Rom 1395 Mai 18.)
Rdsslin, der mit dem — , 402, 83.
Röttingen (Rotingen) an der Tauber s. s. w. von Ochsen -
fürt 241, 26.
Rom Pabst Bonifacius VIII 1294—1808 : 874, 22.
— P. Urban VI 1878— 1S89 : XV. XIX. 34, 44«. 288, 25;
40*. 417, 42.
— Gegenpabst Clemens VII 1378—1894 : 373, 48*. 4i7, 42.
— P. Bonifacius IX 1389—1404 : XIX. XX. 85, 41% 51-.
288, 24; 27; 85; 88; 48*. 289, 85^ 369, 14; 42^ 370, '20.
871, 27; 47i». 872, 44>>. 373, 46 ^ 48«. 375, 22; 23; 45*.
413, 40^». 417, 82; 35; 42; 48. 418, 1; 4; 9; 40«; 48*>.419,
18. 421,86. 424, 17 ff.; 46>»; 48* f. 459, 37". 461, 17; 20.
473, 26; 29. 474, 29. — Seine Gesandten nach Deutsch-
land 461, 14; 19; 21. — Sein Legat 247, 35.
— Gegenpabst Benedict XIII 1894, gest. 1423 : 288, 27.
424, 18.
— Stadt 25, 40«. 84, 45*. 288, 49*. 289, 2 ; 85>'. 870, 42*.
•1!4, 27. 418, 5. 422, 4. 459, 15. 461, 11.
— - Zug XIX. XX. 288. 289. 334 , 44*. 869 — 376. 416 , 9 ;
4\*; 47*. 428, 8. — Vgl. Italien.
Romagna (Romandlola) 428, 16. 429, 15.
Romicher, Heincze, SchuItheilS zu Beinberg (wol B. s. ö.
von Neuenbürg im Wirtemb. Schwarz waldkreis) 190, 80.
Romrod (Romerod) n. w. von Fulda, Gdnrad von — , Mar-
achalk des Abts zu Hirsfelden (d. i. wol Hersfeld) 193,
34. — Friderich von — , s. Fulda Abt. — Vgl. Rfiroerat.
Ronberg s. unter Plauen.
Rooburk, Ronnbnrg s. unter Absberg.
Ronneburg s. unter Plauen.
Ropoltstein s. Rappoltstein.
Rorbach 189, il.
Rosenberg, Amolt von — , 187, 25. — Concz von — , 248,
15. — Conrad von — , Vizdnm, (derselbe?) 186, 14. —
Gocze von — , 189, 18. — Der von — , Vizduro, (Conrad
gemeint?) 244, 24.
Rosenberg (Rosemberg), Heinrich von — , Oberstburggraf
377, 4. 400 , 1. — Der von — , wol derselbe 2 , 34. 405,
18. 406, 3.
Roshelm im Elsaß bei Oberehenhcim 69, 86*. 172, li; 22.
178, 16.
Rost marschalg von Waldeck I88, 12.
Rost, Hermann, Costor zu S. Peter auswendig Mainz und
innerster Rath des Erzb. Adolf I von Mainz 220 , 46>».
228, 26. 280, 22.
Roste, Wernher, von Alczey (Alzei zw. Kreuznach und
Worms) 189, 80.
Rot, Hermann, aus Ulm 868, 5.
Rotel (d. i. Röthein), Markgraf Rudolf von — , s. Baden-
Ilachberg.
Rotenberg (n. w. von Hersbruck), die Bnrgleute zu dem — ,
und ihre Armenleute zu Mainfeit (Groß- und Klein-
Mainfeld in der Oberpfalz w. n. w. von Sulzbach) 146 ,
50"» f.
— Pfleger daselbst s. Hesse und Wolfsberg.
Rotenburg (d. i. wol Rottenburg in Niederbaiern n. 0. von*
Straubing) 28, 35. — Pfleger daselbst s. Zehentner.
Rotenburg &n der Tauber VIII— X. XIV. 2, 2; 8. 7, 21 ; 2.'i.
46, 81. 68-82. 71, 8; 11^. 72, 48i'. 74, 9; 46*. 81, 89. 82,
7. 84, 23; 27; 82. 85, 1. 90, 2. Ol, 16; 42«; 48*. 92, 24;
88>>. 93, 21. 94, 26. 95, 80. 96, 12 f.; 44^; 46l>; bOK 97,
11; 14. 98, 37^ 99, 24. 100, 16; 19. 101, 50*. 108, 25.
105, 49*. 107, 15; 17; 40* f. 108, 14. 110, 6. 111 — 114.
116, 38* ff. 117, 44^ 126, 8. 184, 10. 185, 85. 186, 47*.
188, 25; 88^ f. 156, 50*. 164, 19^. 181, 89k; iiK 20I, 47^.
209, 40*; 44*. 223, 88. 241, 13; 42*. 243, 17; 28; 42.
245, A. 247, 22. 257, 40*. 265, 2. 270, 80. 271, 22; 28.
278, 42*. 279, 61*. 286, 10; SS^] 41*. 308, 43*. 822, 15;
22; 28; 82. 823, 48*. 325, 31; 32. 386, 8. 853, 37. 354, 9;
14. 855, 14; 84>». 356, 1. 867, 8; 25. 381, 81; 50*>. 887,
26. 888, 4. 402, 8. 408, 13. 468, 89*. 474, 4S>. 476, 17 ;
88^ 477, 34 f. 483, 18. 486, 16; 82. — Juden daselbst S.
unter Juden.
Rotenfels s. Kempfe.
Rotenhan, die vom — , 488, 46^.
Rothenfels s. Kempfe.
Rotingen s. Röttingen.
Rotoler, der — , Diener des von Abensberg 27, 86.
Rottenburg s. Rotenburg.
Rotweil zw. Hechingen und Villingen 6, 12. 20, 2. 26, 9. '
89, 3. 80, 46*. 107, 86. 108, 84. 110, 8. 147, 17; 19. 248,
21. 245, 16. 247, 19. 248, 1. 260, 1. 261, 6. 280, 49*. 381 ,
2; 47*. 398, 8; 29* ff. 894, 6. 897, 87. 898, 35*; 40*; 48".
496, 81. — Das Hofgericht daselbst 260 , Ad^. —Hof-
richter s. Sulz.
Ruckelingen, Rudolf von — , Schultheiß zu Gelnhausen
188, 20.
Rüde, Diether, Ritter I88, 86. — Ebirhart — , 188, 40. —
Heinrich — , der alte 188, 89. — Heinrich — , der junge,
Amtmann zu Wildenberg (in Unterfranken s. s. w. von
Amorbach?) und zu Ammerbach (wol Amorbach s. s. w.
von Miltenberg) I88, 10. — Raben — , I88, 87. — Wi-
precht — , Amtmann zu Borgheim (Burkheim n. von
Breisach?) 188, 15.
Rndensheim (j. Rüdingshain in der Wetterau n. ö. von
Schotten?), Hug von — , 186, 22. 196, 22.
Rückingen s. Rickingen.
Rülin , Schultheiß zu Liebenczelle (Liebenz^U zw. Pforz-
heim und Calw) 190, 23. ^
R Am erat, Fricze 191, 18. — Vgl. Romrod.
UAprechtsecke s. Kydenheim.
Rüllingen s. Ungelter.
Rnppertsecken s. Kydenheixn.
Ruprechtstein (Ruprehtstein), Hof und Bergschloß in der
Oberpfalz n. w. von Sulzbach si, 89. 82, 6. — Vgl.
Frewdenberger, der — .
Rußenberg (j. Reussenberg o. n. ö. von Gemünden) 487,
47»».
Ruting, Henne, Bote der Frankfurter 467, 86*.
Rynach, Rudolf von — , Sigelbewahrer zu Straßburg
418, 28.
Rynckemberg, Claus, aus Speier 218, 7.
Rysenberg, Rysenburg, der von — , s. unter Riesenburg.
s.
Sabaudie comitatus s. Savoyen Grafschaft.
Sachsen, Wettiner, s. Thüringen.
Sachsen-Wittenberg (Askanier) Herzog Rudolf III 1388—
1419 : 23, 16. 52, 45*. 58, 22; 46*. 440, 7. — Der Herzog
von Sahssen, ohne Namen, wol derselbe 419, 33. 420,
20. — Des Herzogen Rath von Sachsen XVII. 496, 37.
Sarching (Serchingen, Selchingen; j. Sarching ö. von
Regensburg), Gamerit (Gamriet) von —, aus Regens-
burg 29, 48^ 81, 8. 118, 42. 114, 8. 115, 2; 10; 89.
534
Alf^etiscbes .Register der Orts* uod Personea-Namen.
198, 45«. — Gamerit, ohne Zunamen, ebendaher, (der-
selbe?) 81S, 81.-- Gamrit, ohne Zunamen, ebendaher,
wol sicher derselbe 89, 84.
Salcza (?), Herting von — , s. Solcza.
Saltzkeme, Ulrich, Burggraf zu Alczey (Alzei zw. Kreuz-
nach und Worms) 189, 81.
Salzburg Erzbischof Piligrim H von Puchheim 1365—
1396 : IX. 1, 10. 3, 38. 10, 31; 39»»; 48-. 11, 1 ff.; 48*».
13, 50*. 14, 5. 15, 49*. 16, 8. 17, 16. 19, 19 f. 88, 86. 38, 38.
38-87. 35, 41«». 38, 88; 88. 89, 84; 87 ; 49»». 40, 1 ff.; 41* ff.
41, 4. 48, 31. 43, 18 ff.; 46«. 44, 88. 45, 38. 47, 47«. 68,
88*. 69, 18; 15. 70, 38j 47*. 71, 1; 41*. 81,8. 85, 11; 18;
13. 90, 88. 91, 18. 98, 10; 19; 46'. 96, 7; 45*. 108, 5; 9.
109, 44^ 111, 17; 83; 85. 118, 7. 115, 8. 116, 85. 117, 1.
180, 6. 808, 33. 398, 5; 9. — Sein Rath, Ralhe 40, 6.
81, 31. 118, 6. 114, 11. 115, 14. — Sein Schreiber 19,
81. 40, 18. 48, 87 biS; 89.
— Kapitel Provinz Still ii, 43«. 34, 19. 378, 43«.
— Stadt 40, 31&. 96, 8.
Sand-Michelssperk , der Herr von — , s. Uichelsperg.
Sand-Truden s. Bumershoeyen.
Sanecke , Johan von — , Hofmeister Erzb. Adolfs I von
Mainz 888, 86. — Ohne Angabe des Standes, jedoch
wol derselbe 341, 34.
Sankt-Gallen 15, lO; 15; 17. 89, 88. 80, 41>. 80, 46*. 108,
86. 188, 6.
Sankt- Goar (Sant-Gewere) s. Burgman.
Sant-Uichelsberg s. Albe.
Sarching s. Särching.
Sardinien Insel 370, 48b.
Sassenhusen (Sassinhusen), Cristine von — , 187, 16. —
Friderich von — , Ritter 464 , 85. — Rudolf von — ,
SchultheilS zu FrankAirt 1376—1409 : 446, 3. 457, ii.
— Rudolf von — , Ritter, (derselbe?) 387. — Wolffvon
— , Bruder des SchultheilSen 446, 8.
Saßen, Gocze von — , 193, 84.
Savoyen Grafschaft (Sabaudie comitatus) 488, 19. 489,
18. 488, 87.
Sawnsheim s. Seinsheim.
Sawr, G., Cfesandter des Schwäbischen Stüdtebundes an
K. Wenzel 80, 88; 81; 48»». 81, 30. 118, 81. 118, 9; 18;
19. 117, 5.
Sayn (Seine , Seyn) 6. von Neuwied , Graf Johann der
ältere 194, 86. 195, 30.
Schecken, Heinrich von — , 198, 48.
Schaumberg, die von — , 483, 43»».
Schawnberg (Schawenberg, Schowenburg), die von — ,
898, 6; 9.
Schedem (doch nicht Sitten? oder Seckau? Ghiemsee?
doch nicht Sehen (— Brizen?), der Bischof von — ,
(ZVII.) 496, 19.
Scheide (wol Schaidt in der Rheinpfalz s. ö. von Berg-
zabern) 174, 48.
Schellenberg, alle von — , 316, 18. — Der von Schellem-
berg 497, 1.
Scheinberg {j, Schellenberg) in Oberfranken w. s. w. von
Grafenberg 846, 87.
Schelris, Herman, Vogt zu Seligenstadt (n. w. von
Aschaffenburg) 384, 85. 836, l ; 17; 83. 337. 338, 8; 9.
866, 3.
Scheltborne s. Goppe.
Schencwalt (?) s. Schentwalt.
Schenk Conrad der elter 195, i8.
— Ebirhard der junge 195, 19.
Schenk, Prik 866, 4.
Schenk, Ludwig (wol der Söldnermeister Nürnbergs im
Städtekrieg, s. St. Chr. i, 186, 18) 845, 18.
Schenk von Erbach s. Erbach.
Schenk Eberhard von Flflglingen (zwei Burgruinen in
Mittelfranken w. s. w. von Ellingen bei Weimersbeim)
497, 9.
Schenk von Geyrn, Herr H. — , 387, 33.
Schenk von Limpurg s. Limpurg.
Schenklengsfeld s. Lengesfelt.
Schentwalt (Schencwalt? Scheue walt? Scheut walt?),
Heinrich von — , Ritter 198, i.
Schepfer, Stefilein, Bote der Regensburger 818, i. —
Bloß Stefilein, ohne Zunamen, ebendaher und in glei-
cher Eigenschaft, wol derselbe 818, 19; 35.
Scherer, Peter, aus Augsburg 36i, 88 bis; 85; 87; 44*;47K
368, 18; 451»; 61>. 401, 84.
Scherweiler (Scherwiler, Scherwilre) im Unterelsaß n. w.
von Schlettstadt 488, 13.
Schetzel, Heinrich, von Lorch , früher Burggraf zu Gre-
fenberg I88, 46.
Schencwalt (?), Schentwalt (?) s. Schentwalt.
Schikenberger, der — , aus Regensburg 89, 17.
Schilder, Henne, aus Frankfurt 364, 8.
Schilteken (Schiltikin; j. Schiltigheim n. von Straßburg),
Martin von — , 383, 48^. 409, 9; 4ll>; 46*. 418, 45*. 414,
38*. — Martlnus, ohne Weiteres, wol derselbe 4i4, 9.
Schleglergesellschaft XV. I6I, 46K 868, 451». 884, irff.;
40«; 48«. 385, 18 ff.; 46^; 51«. 408, 39.
Schleifj-as s. Sleifk>aß.
Schlesien (Slesie), Herzog Bokko, Hofricbter K. Wenzels
330, 48i.
Schlesien, Oberschlesien (Plasten), Herzog Przemyslav
(Primislau, Primißlaw) I von Taschen (Teschin, Tesch-
sin) 1358—1400, gest. 1410 : 69, 88. 104, 9 ff. 106, 6.
117, 9. 118, 19. 196, 14. 808, 88. 840, 11. 898, 88. 385,
16. 468, 89^. — Der Herzog von Tütschin, wol derselbe,
wenn auch irrthümlich , gemeint (vgl. St. Chr. 4, »B
Dt 8) 378, 80.
Schleswig (Siesewig) Bischof Johannes III Scboneleue
1878—1481 : 498, 11.
Schlettstadt (Sleczstat, Slitzstad) 189, 6; 87. 149, 88^. I68,
80. 170, 84. 178, 9; 14; 88. 178, 16. 801, 9. 818, 9. 881,
16*. 884, 6. 408, 38. 468, 44«. 459, 81. 470, 11. 475, 6.
488. 495, 86. 496, 34. — Juden daselbst s. unter Juden.
Schlitz (Slicz) , Heinrich von — , genannt Görz (Gericz)
198,6.
Schlüchtern (Sluthern) s. s. w. von Fulda, Abt Wilhelm
194, 33. — Sein Amtmann s. Kaczenbis. — Vgl. Herte
von Sintern.
Schönberg (Schonberg, Schonnberg) in Mittelfranken s.
ö. von Lauf 184, li^; 14>»; 49^.
Schönemburg, der von --, 497, 17.
Schunnperg (d. i. wol Schönberg in der Oberpfalz 9, ö.
von Regenstauf) 818, 80. .
Schönsteiner, Linhart und Steffen die — , 87, 88. 88, 6. 81,
7. (Schönstein in Niederbaiern Ldg. Mitterfels.)
Schdnwaldt Herr — , 848, 7.
Scholle, Cfincze, Schultheiß zu Etlingen (Ettlingen s. von
Karlsruhe) 189, 86.
Schonberg s. Schönberg.
Schonberg, Schultheiß daselbst s. Smid.
Schonenberg, Johann von — , 196, 6.
Schongau in Oberbaiern w. s. w. von Weilbeim si , 86.
38, 41^..
Schonnberg s. Schönberg.
AllUbetisches Register der Orts- und Personen-Namen.
535
Schopp, Hainrich, K. Wenzels Hofimeister 409, 89. 410,
S5.
Schopper, Cristan, aus Nürnberg 851, 85. 852, i.
Schoppflloch, Andres der — , wol aus Augsburg 862, 4.
— Unser (d. i. Augsburgs) soldener der Scboppfflocher,
wol derselbe 862, ii.
Scbowenburg s. Schawnberg.
Scbrag, OUTman 185, 7.
Schreiber (scriptores), ohne nähere Bezeichnung 18, 18.
862, 6.
Schrek, Eberhard 96, 25.
Schflcze, Heinrich 192, 27.
SchAler, Dietherlln, SchultheilS zu Usingen (am Usbach
n. n. ö. von Wiesbaden) 190, 42.
Schuler, Hans, geschworner Münzbrenner in Nürnberg
802, 18; 25. 808, 14.
Schultheiß s. Zorn.
Schumpeler, Diele, Amtmann zu Wickenrode (zw. Kassel
und Groß- Alm erode?) 195, l.
Schustel aus Augsburg 18, 48^
Schwabach (Swabach) s. s. w. von Nürnberg 404, 18.
Schwaben Land 18, 25; 29. 49, 2. 51, 85^ 108, 89^ 228,
2. 277, 1. 282, 1; 28. 283, 82. 284, 87. 285, 2. 812, 1; 2.
814, 21; 47>. 821, 50«. 828, 84l>; 53i'. 340, 45^ 852, 16.
885, 44«. 404, 43«. 408, 20. — Juden in Schwaben s.
unter Juden.
— Landfriede 128, SS, 129, 17 ff.; 45«. 130, 2; 4; 21; 47«;
49«. 188, 16. 147. 148. 149, 8 ff.; 89«; 52-. 156, 89. 165,
18; 21; 40. 170, 8. 182, 20. 184, 12; 89« ff. 197, 2. 199,
39l>. 205, 7 f. 206, 6. 207, 27; 42«; 45« ff. 208, 50<1>. 209,
34«. 233, 42*; 46*. 234, 47^ 288, 44«. 247, 47^ 255, 12;
46l>; 48« f.; 50^; 52«. 266, 8. 257, 1; 18; 36«. 260, 2. 264,
25. 265, 8. 266, 1; 2; 4. 271, 14. 279, 8. 285, 11. 286,
38b. 309, 80. 816, 13. 358, 17; 18. 359, 7; 36^ 860, 11;
44^ 362, 7. 404, 6; 41b; 45«. — Hauptmann des Land-
friedens 859, 8. Vgl. Oettingen Graf Friderich. ~ Schrei-
ber des Landfrledens 256, 28. — Städte desselben s.
unter Schwaben Stüdte.
— Landvogtei 385, 5. 886, 31. 428, 27. 429, 28. 481, 17;
22. 432, 28. — Landvogt 885, 8. Vgl. Swinar. >- Unter-
landvogt s. Losinger.
— Städte, Städtebund Vni— XIV. 1, 9; 22; 28^; 83^. 2, 3;
9; 26. 8, 22 ff.; 50*. 4. 5. 6, 4; 6; 46'*; 48*; 50*. 7, 2 ;
10; 32«; 34«. 8,5; 83; 34. 9, 29. 10, 41"; 50*. 11,48«. 12,
38; 89; 41; 43. 13, 6 ff.; 26; 31; 33; 36*; 46«; 49«. 14.
15, 12. 17, 25. 18. 19, 16; 18; 22; 31; 32. 20, 5; 7; 25 ; 33.
21, 25. 22, 25. 28, 6; 7; 18. 25, 25; 27; 29; 37*. 28, 48«-
29, 89; 40. 30, 31«; 51«. 82, 82; 87; 47*. 33— 87. 38, 16 bis;
22; 28; 40«. 89, 8 ff.; 40; 45*. 40, 15; 22; 24; 26; 84*;
55«. 41. 42, 6 ff.; 42*. 48, 1; 28; 83* ff.; 88*; 49*; 60*.
44, 1 ff.; 85«. 45, 1 bis; 21; 26; 26; 82; 36; 47«. 46. 47, 3;
23; 41«; 43«; 46«. 48, 8 ff.; 50* ff. 49, 6; 87. 60, 10; 14;
38*. 68, 11; 20'; 22 f. 69, 1; 9 f.; 12. 70, 10; 22; 49*. 71,
1; 29; 89«. 72—76. 78—82. 81, 41«; 51«. 82, 25. 83, 19;
21; 89« ff. 84, 8. 85, 15; 18; 19'; 23; 49«. 87, 17. 90, 1;
6; 40«; 45«. 91, 12; 17; 89'*; 40*; 48*; 45*. 92, 37'. 98,
19; 40«*; 49«. 94, 22. 95, 46*; 49-. 96, 8; 4; 48*. 97, 11.
98, 82. 99, 6; 23; 24. 100, 16; 46'. 101, 45«; 47«. 104,
8ff. 106, 5; 48'; 43* bis. 107, 15; 89'; 40*; 46*. 108,
39*; 42«. 109, 16; 45*; 47*. 110, fö; 24'; 27«. 111 — 118.
111, 34*. 118, 48*. 114, 8; 82«. 115, 8. 116, 7; 29*; 48*.
117, 87«. 118, 8; 9. 119, 2; 28; 28. 121, 14*; 15'. 122,
18*; 84*; 45'. 123, 9*; 10«; 28; 29*. 125, 10; 41«; 47«.
126, 20. 127. 129, 28. 181. 182. 138, 35«; 39* f. 184, 18;
28 bis. 187. 188, 12; 16; 20; 46«. 140, 26. 141, 86; 43^\
45*. 145, 46. 146, 7; 29; 31.147.148, 1 ff.; 46*; 47«.
149, 1 ff.; 84*; 88'; 50«. 150, 39'. 152, 86. 153, 1; 8; 6;
9; 22; 25; 35; 42*. 154, 5. 164, 28; 48*. 180, 3. 196, 88;
26; 28. 197, 8 ff.; 48«. 198, 24; 25. 199, 36*. 200, 2. 201,
43'. 203, 36'; 48'. 204, 7. 205, 7 f.; 40*. 206, 6. 207, 26;
41'; 45« ff. 208, 50**. 209, 4; 26; 36'. 210, 41"*; 48*. 211,
47*. 218, 25; 29; 82. 214, 12. 215, 21 ff. 217, 46*. 222,
28*; 43«. 226, 35«. 231, 45'. 289, 40'; 45'. 241, 1 ; 15. 242,
81. 244, 1. 245, 44'. 246, 32«; 39«. 247, 47' ff. 248, 24;
41* f.; 47*. 258, 18. 260, 51'. 271, 17; 23; 25. 272, 6.
273, 28. 274, 42. 277, 40. 280, 6; 7. 281, 1; l9. 282, 14;
19; 44*. 286, 38*. 307, 3; 42*; 43*; 46*. 808, .7; 18. 309,
30. 810, 47'. 821, 2. 653, 34; 39. 854, 38. 865, 22. 358,
18; 19; 22; 27; 84; 48*; 45*; 49'. 369, 7 ff.; 86*. 860,
2 ff.; 45*. 361. 362, 31. 868, 9. 401, 24; 28; 80.402.408,
17; 18. 458, 16; 17; 20. 463, 2. 473, 2. — Städte in
Ober- und Nieder-Schwaben 86, 24. 117, 38*. 187, 10.
150, 23. 165, 7. 180, 2. 245, 36. 407, 16 f. — Obere
Städte in Schwaben 209, 80. 210, 8. — Söldner der
obern Städte in Schw. 110, 2.— Bote, Boten der Schwab.
Städte 107, 47*. 109, 21 ff. 110, 4; 10; 12. 209, 80. 810,
5; 21 ; 23. — Gesandter an K. Wenzel s. Sawr. — Rei-
tender Knecht 109, di. 110, 1. 210, l; 10; 18. — Wirth
der Schwab. Bundesstüdte zu Eger s. unter Eger.
Schwanberg (Swamberg, Swanberg, Swanberk, Swannen-
berck, Swannenberg), ScbloDruine n. w. von Pilsen 886,
6. 411, 1; 44«. 414, 12. 426, 32«. —Die VOn — , 411, 7;
49'. 412, 21. 414, 7. — Der von — , 412, 18; 39«. 413,
16. 454, 26. 455, 5.
Schwartzenberg s. Schwarzburg.
Schwarzach s. Sladt-Sch warzach.
Schwarzburg (Swarczburg, Swartzburg, Swartzenburg,
Swartzpurg, Swarzburg, Schwartzenberg), Graf Gerhard
8. Wirzburg Bischof. — Graf Günther 247, 13. 856, 81.
857, 21. 452, 1. — Graf Heinrich 856, 81. 452, i. — Graf
Johann II 1356—1407, Obermann des Meißnischen Land-
friedens 232, 37. — Graf Johann, ohne nähere Bezeich-
nung 452, 1. — Zwei von — , 495, 34. — Der von — ,
401, 9.— Hieber gehört vielleicht auch: Günther, Graf,
w. m. s. — Scbwarzburger Pfennige 276, 52'.
Schv/arzenberg(Swartzenberg), Herr Ulrich von— , 203,36*.
Scbwarzwald (das gebyrge) 170, 4.
Schweden Königreich (Swecie regnum) 481, 20.
Schweinfurt am Main 85, 2. 99, 16; 17. 108, 17. 133,8.
136, 47'. 138, 24. 181, 39*; 41*. 209, 41'; 44«. 243, 21;
42. 245, 30. 246, 22. 248, 18. 279, 51«. 285, 10. 808, 43«.
322, 15; 35. 828, 87*. 846, 45*. 865, 12; 34*. 866, 4; 87.
357, 8; 28. 381, 31; 50*. 887, 27. 888, 5. 408, 14. 476,
17; 18; 88*. 488, 25.486,16; 83. 491, 80. 496, 21 ; 42.
— Juden daselbst s. unter Juden.
Schweiz 42, 6 bis. — Juden in der Schweiz s. unter Juden.
Schwinar s. Swinar.
Scriptores s. Schreiber.
Sehen (— Brizen) (?) s. Schedem.
Seckau (?) s. Schedem.
Seckendorff, Herr Burkhart von — , gesessen zu Franken-
berg 242, 14.
See, Städte um den — , s. Bodensee.
Seftild aus Augsburg 90^ 4.
Seine s. Sayn.
Seinsheim (Sawnsheim)in Mittelfranken n. von Uffenheim,
Erkinger, Hans, Heinrich und Wilhelm, Grafen von — ,
487, 41' f. (S. 616 ist auf der ersten Spalte die Zeile 37
von oben, wo ein Hans Erkinger fälschlich als geson-
derte Person angenommen wurde, zu streichen.)
536
Alfabetisches Regisler der Orts- und Personen-Namen.
Selchingen s. Sürching.
Seligenstadt (Selistad) s. Folrad und Scheins.
Selz, Nbfl. des Rheins 170, 2; 8. 174, 5.
Selz im Elsaß n. w. von Rastatt i3i , 7. 168, 20. 170, 84.
172, 9; 14; 22. 178, 16.
Sender, F., Bote der Nürnberger 404, 21.
Senman (Seuman?), Heinrich, von Kenneckeim 188, 17.
Serchingen s. Särching.
Sesslach (Sesselach) in Oberfranken s. w. von Koburg
493, 85.
Seuman (?) s. Senman.
Sew, Städte um den — , s. Bodensee.
Seyn s. Sayn.
Sieilien Königreich (regnum Trinacrie) 370, 42^. 428, 17.
429, 16.
Sickingen, Eberhart von — , Amtmann zu Driefels (Trifeis
in der Rheiapfalz bei Annweiler) 186, 12. — Hanne-
man (Hamman) von — , Vizdum Pfalzgr. Ruprechts II
zur Nuwenstad (d. i. wol Neustadt a. d. Haardt) 389, 22.
391, 27. 392, 2. 488, 28. — Hanneman von — , Vogt zu
Laudinburg (Ladenburg am Neckar?), doch wol der-
selbe 186, 3. — Swiker von — , Vogt zu Germersheim
(in der Rheinpfalz) 186, 8.
Sigel, Hans, Bote der'Nürnberger 353, 33.
Sigiobst, Graf (von Leuchtenberg?) 213, 10.
Sigismundus, K. Wenzels subcamerarius 450, 19.498, 82.
(Es ist wol der Palacky 8, a, 82 genannte Sigmund
Huler, Landesunterkämmerer in Böhmen.)
Simon Cramaudus s. Alexandrien Patriarch.
Sinder (?) s. Snider.
Sittawer, Thomas, Kämmerer der Stadt Regensburg 211,
7 ff. 212, 21. 218, 5.
Sitten (?) s. Schedem.
Skal, Brzenik vom —,406, 17. (Es ist wol Brenek von Rie-
senberg auf Skala im Prachiner Kreis, Hoflehnrichter,
s. Palacky 8, a, 96 und 116 nt. 182.)
Sieb 8. Zieh.
Sleifraß, Wiczeli98, 14. (Schleifiras ist eine Wetterauische
Familie, s. Landau , Beschreibung des Gaues Wettereiba
204.)
Siesewig s. Schleswig.
Slibacb, Herr Hans von — , 362, 8.
Slicz s. SchliU.
SUczenrade, G5nrad 192, 18.
SliUstad 8. SchletUtadt.
Slutern, Horte von — , s. Herte.
Sluthem s. Schlüchtern.
Smid, Heinrich, Schultheiß zu Schonberg 191, 4.
Smit, Hans, genannt Offenloch, Schultheiß zu Henenberg
(nicht ganz mit Sicherheit als Henneberg s. s. w. von
Meiningen zu erklären, wie oben S. 520 geschehen, wo
es außerdem eingeklammert Henenberg statt Hennen-
berg heißen muß) 190, 82.
Sneberg, Herman von — , 192, 38.
Snider (Sinder?), BArkard, Schultheiß zu Stetigen 190, 6.
Sobernheim , Matthias , oberster Schreiber Pfalzgr. Rup-
rechts H 416, 29; 31. 419, 26. 422, 43. 423, 87; 48*.
488, 80.
Solcza (wol nicht Salcza zu lesen), Herting von — , 192, 30.
Soldener, Friderich 188, 80.
Solms n. von Wetzlar, Graf Johann der alte (Johann II
Springsleben 1372—1405?) 2i9, 41*; 45*. — Graf Johann,
ohne nähere Bezeichnung 189, 15. 194, 19. 225, 32«. —
Graf Otto (I von Braunfels 1349—1409) 452, 8. — Vgl.
■Sulms.
Solre, Glas, Vogt zu Abenheim, unter den Amtleuten der
von Veldenz 195, 9.
Som erlade, Heincze 189, 11.
Sotern , Ebirhart von — , 187, 4.
Sp&nlin, Hans, von Wile (d. i. Weil der SUdt) 207, S9^.
Sp&t aus Augsburg 362, 84. 868, 4. 497, 27.
Spala, Symon von — , 191, 25.
Spanhain, Spanheim s. Sponhelm.
Sparwaßer, Apel 192, 10.
— Bartholomeus 192, 9.
Spatzinger, Wernher, aus Straßburg 416, 29. 419, 46^.
Speier Bischof Adolf I 1871— IS8I (1890) s. Mainz Erzbi-
schof.
— B. Nicolaus I aus Wiesbaden 188I— 1896 : 187, 45.
401, 7.
— B. Rhaban Frhr. von Helmstädt 1396—1488 : (XVII.)
451, 28. 474, 19. 495, 85. 496, 14.
— Stift 58, 48. 68, 87. 67, 2. 169, 41. — Amtmann des
Stifts s. unter Gemmingen.
— Stadt Vni. X. XIL XIV. 1, 26. 2, 2; 87^. 5, 13; 44>. 6.
7, 2; 18. 10, 42*. 18, 44«. 14—25. 19,28.20, SS; 88; 4 7*.
21, 3. 28, 85; 42. 24. 25, 16; 28; 88^ 26, 31>. 28, 47*.
30, S2>; 43*; 47b; 60*. 88, 3; 88«. 45, 17; 24; 28; 46"^.
46, 7 ff.; 49*; 52«. 48, 47^ 50, 23; 38; 51*» ff. 54, 9. 59,
13; 17. 64, 9; 49^ 65, 2; 26. 66, 5; 87. 68, 1. 70, 27. 75,
46>. 92, 80^. 101, 47^ 109, 48". 117, 48K 126, 15. 137,
9; 11; 20. 189. 140, 39>. 142, 28; 29; 80; 50K 148, i;
18« ff. 151, 41fc. 152, 3 f.; 12; 41^ 158, 12. 154, 48«. 168,
5; 8; 19; 3V> bis. 170, 38. 172, 9. 199, 15. 208, 10. 204,
6 bis; 86b; 37«; 42b; 44«. 205, 89*; 45*. 214, 16. 218, 6.
219, 23 f. 222, 1; 14* ff.; 87^; 51^ 225, 7 ; 27> ff. 230, 2S;
46'. 231, 43". 277, 46''. 889, 39. 461, 10. 496, 35. — Die
Schreiber der Stadt 226, 27.
Spiegelberg, CAncze von — , 194, 28.
Spies (Spyeße), Schloßruine in Oberfranken ö. von Grä-
fenberg487, l; 86«; 48b. 493, 7. 495, 28.
Spieß (Spies, Spiess), Dietrich, Dienstmann des Burggra-
fen Friderich V von Nürnberg 210, 4; 11 ; 12; 44"; 47*.
Spüre, Heilman von —, aus Frankfurt 446, 4.
— Henselyn (Henseln) von — , ebendaher 214, ii; 14.
Sponheim (Spanhain, Spanhelm), Graf Godefrit 187, 7. —
Graf Heinrich 185, 82. 194, 8. 196, 21. — Graf Johann
der ältere (d. i. wol Johann III der Blinde 18S2— 1399)
186, 41. — Graf Johann der jüngere od. junge (d. i.
wol Johann^ IV, Sohn Gf. Johanna UI, 1859—1418) 69,
24. 70, 80; 86. 72, 81. 81, 86. 88, 47'. 91, 13. 94, 25. 95,
47*. 100, 88. 101, 87. 102, 84; 45'; 46". 104, 9 ff. 106, 6.
119, 89. 315, 80. — Graf Johann, Kanzler K. Wenzels,
(derselbe?) 92, 39"; 46"; 50". Vgl. Luxemburg K. Wen-
zels Kanzler. — Graf Johann V (Johan gref Johans sun
des Jungen) 1387—1487 : 815, 16. — Graf Johann, ohne
nähere Bez. 2, 84. 14, 17. 19. 37, 28; 81. 194, 10 (hier
wol sicher Joh. d. ä.). 855, 2. 356, 9. — Graf Simon zo
Spanheim und zu Vianden I88, 85.— Graf Simon, ohne
den Beisatz Vianden 194, 9 (wol sicher derselbe). 452,
2. — Der von — , 41, 88. 96, 1. 862, 7.
Stadt -Schwarzach (Schwartzach) ö. von Wirzburg 477,
16; 17; 19 f.
Stein von Glingenstain (Klingenstein u. ö. von Blaubeu*
ren 7), Ch&nrat vom —, 184, 81. — Vgl. Klingenstein.
Stein von Richenstain (wol Reichenstein in Wirtemberg
am Lauterthal w. s. w. von Ehingen), Wals vom — ,
185, 6.
Staioach s. Steinach.
Stalberg über Bacherach s. unter Waldeck. .
Albbetiscbes Register der Orts- und Personen-Namen.
537
Stalhofen s. Zoller.
Starhemberg, Gnndakkar (Gundacker) VII (1390— 1418)
und Kaspar I (1S90— 1418) von — , Brüder 897, 43^;
44«. — Die Herren von — , (die Starchenberger) 377, 8.
395, 47>. 397, 23; 25.
Starkenburg (Starckenberg, Starckinberg) s. Beihein und
Graachlock.
Starzhauser, der — , Diener Hzg. Stefans II von Baiem-
Ingolstadt 28, lO. 31, 9. (Starzhausen in Oberbaiern n.
n. ö. von Pfaffenhofen.)
StawlTer, der — , des Herzogen von Baiern Rath 357, 81.
Stayn s. Steine.
Steffan , Herr — , kamerer s. Martinic.
SteflQein s. Schepfer.
Stein s. Hilpoltstein.
Stein (an Groß- und Klein -Steinfeld in der Rheinpfalz n.
ö. von Weißenburg zu denken?) 174, 42.
Stein , die vom — , 483, 44^.
Stein, Brenner vom —, Ritter 189, 26.
— Johan vom — , Ritter 194, 39.
Steinach (Stainach), Ritter Hans von — , Bürgermeister
von Regensburg 26, 25. 27, 2; 44«. 30, 18. 81, 3. 113,
42. 114, 3. 115, 2; 39«. 136, 41b. 198, 1; 41^ 211, 16. —
Seine Hausfrau 26, 25. 27, 8. 30, 18. — Vgl. Frauen-
berger, der — , und Regensburg Meister (Bürger-
meister).
Steine (Stayn), Glas (Clays) vom —, Kümmerer und Dom-
herr KU Mainz 341, 38. 842, 1. 496, 24.
Steinbach s. Weiß.
Steinecke s. Urbach.
Steinfurt, Gilbrecht von —, Ritter s. unter Low von
Steinfurt.
Steinrficke, Otte 193, 22.
Steinsperg s. M&nich.
SterflTades, Berchtold von — , 192, ii.
Stetigen s. Snider.
Stewßlingen , Herr Eber, von — , 387, 82.
Stille, Johann von ~, Ritter, aus Straßburg 196, 6. 199,
13. 217, 20.
Stirnat s. Janowicz.
Stockheim s. Fuchs.
Stdcklin, Schütze der Augsburger 401, 30.
StoUhofen s. Zoiler.
Stouff (Donaustauf bei Regensburg?) 28, 7.
Straßburg Bischof Friderich II Graf von Blankenheim
1375—1393, dann Bischof von Utrecht als Friderich III
1393 — 1423 : 131, 14. 168, 16. 170, 5; 81. 172, 8; 13.
191, 13. 231, 40^ 344, 17; SS^; 39«; 41«.
— B. Burchardn Graf von Lützelstein 1393, resign. 1394,
gest. 1451 : 391, 19; 26.
— B. Wilhelm II von Diest (Dyst) 1394—1439 : 172, 40.
173, 15; 21; 80. 344, 32^. 391, 19; 26. 411, 17. 480, 39.
481, 1; 3; 4.
— Bisthum Stift 344, 16. 891, 19.
— Stodt XV. XVr. 13, 44*. 51, 50«. 69, 85«. 78, 38.92, 28«;
80»»; 47«; 49«. 101, 46>». 109, 21; 47«. 129, 9; 45*. 131,
9. 184, 7. 137, 32. 188, 22. 189, 4; 37. 140, 38^; 50K 141,
39. 142, 4; 7. 148, 5S\ 151, 25. 152, 12. 165, 46«. 168,
18; BiK 170, 83. 172, 9; 14; 28 bis; 37; 43; 51^178,
18; 22; 26; 31. 175, 4; 36. 176, 8. 196, 6. 199, 13; 84*.
201, 8. 203, 36l>. 204, 6; 8; 84l> f.; 42«; 44l> f.; 46*. 205,
42*. 209, 17. 215, 48>. 217, 3; 6; 47*. 218, 83«; 41«; 44*f.
222, 15«; 34»»; 54«. 225, 6; 40« ff. 226, 52« ff. 231, 39»» f.;
42«. 234, 37«; 89»»; 45^ 264, 6. 284, 6. 288, 19. 358, 38".
368, 6 ; 47*. 869, 44*»». 381, 39^. 383, 1; 50* ff. 386, 5; 9. 889,
Deutsche Relohitft^s-Akten II.
11. 891, 18; 27; 29. 395, 6. 398, 14; 42b; i%b, 399, u. 400,
29. 401, 1. 404, 85»»; 37*; 39*. 406, 35. 408, 1. 409, 9; 42»»
47*. 410, 19. 411, 8; 16; 18; 24; 30; 44*; 48^; 49«; 50»»
412, 5; 18; 21; 38*; 42*; 48*. 413, 1; 34. 414, 7; 14
16; 85*. 416, 30. 426, 12; 32*. 427,. 30*; 82*; 39*; 42*^
48»». 45 1\ 10. 454, 7. 455, 46^ 459, 80. 462, 11 ff. 470, 2
' 471, 1; 20; 40»»; 44*. 472, 1; 24*. 473, 18; 38»». 474, 11
18; 30; 44*; 52*. 475, 3; 41*. 477, 41. 478, 22. 479, 2
84»»; 41>. 480, 24. 495, 2 ; 42»»; 47>>. — Ausbürger, Erbe
bürger, Pfalbürger 141. 2X5, 50*. 217, 6; 45*. 218, 38*
226, 29. — Schreiber 140, 52*. 226, 25.
Straßler , Glas , von Eichrich, Truchseß daselbst und zu
Traurebach (Trarbach an der Mosel s. s. w. von Zell?)
187, 38.
Straubing 136, 7. 211, 24; 26; 38. 212, 5; 14; 28.
Strauzz, Guntz, von Morkelsheim 242, 19.
Streckewasam, Amtmann zu H&sen (Hausach an der Kin-
zig?) 194, 43.
Streiff, Hennel , von Lawdemburg , gesessen zu Greiffen-
stein, Schlegler 384, 32. 385, 23.
Stmad s. Janowicz.
Stromer (Stromeir), Ulman, aus Nürnberg 96, 5. 28e, 37*.
351, 24; 45. 411, 18; 31; 43»». 418, 36*.
Strümpell Herr — , Ritter 195, 16.
Stumpf, Herr Burchart 354, 36.
Styber, Hans 134, 52*. 135, 37*.
Stymacz, Styrnat s. Janowicz.
Sftchensyn, Sprecher und Herold K. Wenzels 365, 35.
Sulms(Solms?Sulz?), Graf Rudolf von — , 247,16.
Sulz (Sulcze) im Elsaß zw. Hagenau und Weißenburg
170, 2; 3.
Sulz am Neckar, Graf Rudolf von — , Hofrichter zu Rotweil
319, 13. — Sein gleichnamiger Vater 319, 14. — Graf
Rudolf von — , ohne nähere Bezeichnung 496, 36. —
Vgl. Sulms.
Sulzbach (Sultzpach) in der Oberpfalz n. w. von Amberg
12, 3. 44, 8. 84, 9; 18. 89, 21; 22; 47*j 49*. 246,26. 356,
88. — Der Landrichter daselbst 496, 41. — Der Land-
schreiber daselbst 496, 41. — Der Vizdum daselbst 248,
8. Vgl. Waldau.
Sulzbürg (Sultzburg) s. s. w. von Neumarkt 44, 9.
Surwylie, Thomas XVIU. XIX.
Susanna, die Bademagd 425, 16.
Swabach s. Schwabach.
Swamberg, Swanberg, Swanberk, Swannenberck, Swan-
nenberg s. Schwanberg.
Swarcza, Jerla von — , 192, 21.
Swarczburg s. Schwarzburg.
Swarczheincze, Schultheiß zu Maisch (wol M. zw. Dur-
lach und Baden) 190, 2.
Swartz, Henrich, von Eger 365, 41*.
Swartzburg s. Schwarzburg.
Swartzenberg s. Schwarzen berg.
Swartzenburg, Swartzpurg, Swarzburg s. Schwarzburg.
Swebischen-Halle s. Hall.
Swebischwerde s. Donauwörth.
Swecie regnum s. Schweden Königreich.
Sweinheim, Dietze von — , 187, 9.
— Volcze von — , 189, 29.
Swendeman 187, 27.
Swinar (Schwinar, Swynam), Boriboy (Boricziboy, Bflrzo-
boy, Burschebo, Bursybw, Vorsawe, Worsywoy) von
— , königl. Pfleger zu Auerbach (in der Oberpfalz n.
n. w. von Sulzbach), Hauptmann (oberster Pfleger) in
Baiem und Landvogt in Schwaben und Elsaß XVI. 2,
68
538
Alfobetisches Register der Orts- und Personen-Namen.
Si. 10, 88«». 40, iOkj 44^; 4»*. 116, «1; 88; SO^j 4U. 178,
1; 0. 281, 14. 286, 16. S37, 17. 848, 86. 244, 14; 84. 848,
4. 264, 17; 89. 885, 45«. 886, 41»»; 44»». 890, 81«; 40«; 44*.
294, 87. 815, 17. 817, 80; 88. 818, 14; 85; 44>». 880, 89.
.381, 35; AlK 888, 46*. 885, 29. 886, 47. SSO, 18; 48»;
44I». 881, 58*. 888, 88. 888, 6. 838, 41. 839, 41. 343, 18.
347, 85. 348, 8. 349, 88. 858, 4; 44*. 354, 7 ; 88 ; 44^ 855,
23; 86; 31; 48>». 356, 84. 357, 17. 861, 83; 88; 31; 48''.
362, 3 ff.; 89»»; 43-; 48»». 366, 7 ff.; 47»». 869, 4. 877, 87.
378, 38; 42«. 383, 88. 387, 18. 401, 89; 80; 81. 409, 6;
13; 15. 404, 35«; 47^ 406, 88.406, 40*. 407, 15. 408.
410. 5; 34 ff. 418, 19. 414, 10. 491, 81 ; 83; 48>. 488, 15.
424, 8. 486, 41«. 487, M*. 488, 50*. 450, 1. 454, 7. 456,
13. 458, 5. 463, 40'. 470, 6. 483, 47". 486, 41»>. 495, 18.
497, 38. — Seine Frau 365, 88. 496, 88. — Diener und
Bolschaft 368, 9. Vgl. Czidler. — Seine Pfeifer 366, 18.
— Sein Schreiber 368, 6.
Syghart, Hans, Bote der Nürnberger 857, 7.
Symon, Amtmann zu Ebirbach (Eberbach am Neckar n.ö.
von Heidelberg?) 187, 83.
— Schultheil^ zu Corsseln I86, 89.
Symont, Vogt zu Isenheim, unter den Amtleuten der von
Veldenz 195, 11.
Syn, S&chen, (Dativ), wol besser SAchensyn, w. m. s.
T vgl. D.
Tachau s. Hainrich.
T&czlein s. unter Tetzel.
Taflla, Heinrich von — , 198, 89.
Tainhuser, der — , 868, 8.
Talheim (Thalheim in Mittclfranken 8. ö. von Hersbruck?)
246, 28.
Talheim, Raven von — , 196, 88.
Tanner, Lucz 185, 1. — Der Tanner, Diener des von Oet-
tingen 125, 16; 47>. 810, 15.
Tanustein (Thannstein in der Oberpfalz n. ö. von Neun-
burg vor'm Wald?) 8 10, 80; 88. 8I8, 88.— Vgl. Zenger.
Tauberbischofsheim 819, 48*.
Tauchaw s. Hainrich.
Tauß (Dauß, Tawst) in Böhmen s. s. w. von Teinitz 8, 85;
44>»; 46»»; 58«. 6, 80; 83; 88. 10, 88*. 18, 5; 18. 406, 8.
414, 5.
Teck (Degk), Herzog Friderich IV 1858—1390 : 844, 38.
847, 11. — Wol Herzog Friderich V 1890—1411 : 857,
38.
Tervisina marchia s. Treviso Mark.
Tesche, Ilian von der — , von Köln 888, I8.
Teschen (Teschin, Teschsin), Herzog von — , s. Schlesien,
Ober — .
Tetzel (Teczel), Jobs, der ultere, aus Nürnberg 855, 6. —
Jobs Tetzel, ohne nähere Bez., ebendaher 6, 15; 80.
18, 80 ff.; 48*. 80, 11; 48V 88, 47*. 89. 45, 1 ; 85. 118, 86.
199, 1. 818, 36. 846, 85; 88. 851, 85; 45. 857, 5. 858, 5;
6. 404. 405, 8. 488, 18. 457, 88. — Taczlein, ebendaher,
wol Jobs Tetzel gemeint 811, 18.
Thoberhos, Thobrochos s. unter Waldau.
Thomas, Bote der Nürnberger 96, 8.
Thüngen (Tungen) in Unterfranken an der Werra 0. s. ö.
von Karlstadt, Diecz von — , 404, 85.
Thüringen (Durgen), Landgrafen zu — und Harkgrafen
zu MeilSen (Wettiner) 50, 8. 196, 80. 864, 83. 808, si ;
36*. 860, 85*; 87*. 404, 88*. 496, 83. — Des von Meichsen
Rath 818, 7. — Balthasar (Walthesar), Sohn Frid. U des
Ernsthaften, in Thüringen 1849—1406 : 888, 36. 883,
41*. 488, 44«; 65«. — Friderich H der Ernsthafte 1884—
1849 : 850, 58«. — Friderich IH der Strenge, Sohn Pri-
derichs'II und Bruder Balthasars, in Meißen Landsberg
und im Qsterland 1349—1381 : 849, 81. 856, 45«. —
Friderich IV der Einfältige, Sohn Balthasars, 1406—
1440 : 483, 45«. — Friderich (IV) I der Streitbare, Sohn
Friderichs HI, in Meiüen 1381—1488, Kurfürst von
Sachsen 1488 — 1488 : 885, 9. 897, 13. 303, 31; 86*. 886,
11. 846, 46*. 849, 81; 87*; 48«; 49* f. 356, 19. 451, 36.
— Des jungen Markgrafen (d. i. wol Friderichs (IV) I
des Streitbaren) Schreiber 196, 88. — Georg (Jurg),
Sohn Friderichs III und Bruder Friderichs (IV) I, in Ko-
bürg 1381-1403 : 835, 10. 897, 13. 308, 81; 86*. 886,
11. 346, 46*. 349, 38; 37*; 48«; 49* f. 451, 86. — Katha-
rina, Gemahlin Friderichs III, geb. Gräfin von Henne-
berg 886, 10 (im Text lin. 3i wol irrthümlich Margare-
the genannt). 349, 30. — Die alte margrafln von Meich-
sen, dieselbe 356, 16; 46*.- Ludwig, Sohn Friderichs II
und Bruder Balthasars und Friderichs III s. Mainz Erz-
bischof. — Wilhelm I (der älteste) der Einäugige, Sohn
Friderichs II und Bruder Balthasars, Friderichs III und
Ludwigs, in Ober-MeilSen 1349—1407 : XVI. XVII. 832,
36. 488, 18 ff.; 44*; 47«. 449, 1. 454, 9 f. 456, 8; 41*; 50*.
— Wilhelm II (der junge) der Reiche, Sohn Friderichs
ni und Bruder Friderichs (IV) I und Georgs, in Alten-
burg 1898-1485 : 166, 83. 835, 10. 897, 18. 386, 11.
846, 46*. 849, 88. 850, 37*; 48«; 49* f. — Wilhelm, ohOB
nähere Bezeichnung 180, 41*. 368, 40*. 877, 6. 980, 39.
387, 18. 497, 5.
— Land 835, 10; 48*. 888, 8. 883, 50*. 884, 1 ; 4. — Juden
in Thüringen s. unter Juden.
— Landfriede 188, 38. 189, 17. I8O, 7; 9. 156, 89.166,
19; 81; 40. 170, 9.
Thürikein s. Türkhoim.
Thyedat, Peter von — , Schultheiß zu Kolmar 833, 46*.
Tiem s. End.
Tittmonning (Dytmaringen , Tytmaryngen) in Oberbaiem
8. s. w. von Burghauseu 84, 88; 87. 85, 7. 48, 45*.
108, 9.
ToUinger, der — , aus Regensburg 88, 30. 90, 86; 84. 91,
9. — 408, 11 (ebendaher?).
Toppler, Heinrich, aus Rotenburg a. T. 49, 81. 138, 85;
43*. 865, 88. 888, 81.
Traurebach (Trarbach an der Mosel s. s. w. von Zell?),
Herman von — , Bürgermeister zu Traurebach 187, 42.
— Vgl. Rispe und Straßler.
Treviso Mark (marchia Tervisina) 428, 17. 489, 16.
Trier Erzbischof 86, 10. 54, is. 69, 17. — Vgl. Rhein Für-
sten , Kurfürsten.
— Erzbischof Kuno (Coene) II von Falkenstein 1868—
1888: 88, 17. 85, 11. 306, 15. 485, 83; 86 486, 38*.
— Erzbischof Werner von Falkenstein 1388— 1 41 8 : 133,
85. 168, 7; 9; 88*; 43*; 51« f. 188, 81; 33. 195, 86. 196, 18.
808, 88. 877, 80. 806, 7; 48*. 307, 36'; 41«. 845, 11. 864, 9.
867, 86. 888, 89. 890, 6. 401, 6; 86*. 418, 80; 49*. 419, 6;
89. 480, 14. 486, 18; 36*. 439, 88. 440, 19. 441, 28. 442,
10.448, 11; 39«. 444, 6. 445, 88. 447, 3; 88. 448, 18. 461,
87. 468, 80. 463, 36*; 88*; 43*. 454, 8. 464, 26. 465, 1;
11. 469, 30. 478, 6. — Sein Rath, Räthe 854, 8; 86. 355,
41*. 888, 17; 43*. —Zwei Ritter desselben 868, 87*.
— Provinz Stift 188, 87. 871, 50*. 461, 81.
— Stadt 807, 41«. — Juden daselbst s. Meule.
.- Währung 807, 46«. — Trier'sche Groschen 307, 34>;
86*. — Tr. Petersgroschen 807, 88*; 86*; 88*; 48«; 46«.
— Tr. Schillinge 807, 84*; 86*; 87*; 48*.
Alfabetisches Register der Orts- und Personen-Namen.
539
Trifels 6. unter Sickingen.
Trinacrie regnum s. Sicilien Königreich.
Tropea (an der Westküste Galabriens) Bischof Payo,
pübstl. Nuntius 871, 47^ 372, 48>; 49>.
Troppau (Tropa, Tropaw), Herzog Hans von — , Oberst-
bofimeister K. Wenzels 454, 25; 29; 31. 455, 5. 456, 10.
Vg). Luxemburg K. Wenzels Hofmeister.
Truchseßen, die — , 483, 45^.
Trugsess, Andres, Rath K. Wenzels 347, 49^.
TrütUngen, Wirch von — , 184, 24.
TAnnfelt, Herr Her. von — , 247, 29.
— Herr Otte von —, 245, il.
Türken 416, 22; 23.
Türkheim (Duringheim , Thürikein) im Elsaß an der
Focht w. von Kolmar 69, 37«. 131, 7. 172, 14; 22. 173,
16.
Tütschin, der Herzog von — , s. unter Schlesien,
Ober — .
Tunau, Probst Ulrich auf—, (Regensburg) 198, 45'.
Tungen s. Thüngen.
Tuscia 428, 16. 429, 15. 431, 22.
Twingenberg s. Zwingenberg.
Tynkelsp&hels. Dinkelsbühl.
Tytmaryngen s. Tiltmonning.
ü.
übaldinus aus Florenz, decretorum doctor, päbstl. Nun-
tius und GoUector 869, 14. 370, 19; 42* ff. 871, 27; 29.
375, 22.
Uchusen , Ditze von — , Amtmann zu Ballenburg und zu
Nagelspurg 188, 16.
Udenheim, Dyele von — , Ritter 189, 22.
— Peter von — , Edelknecht 189, 25.
Ueberlingen am Bodensee 80, 46>. 108, 23. 133, 6. 261, 5.
496, 30; 31.
Uelin aus Augsburg 361, 25.
Ueßwilre s. Reinbolt.
Uffsezz 8. Aufseß.
Ulm X. 6, 12. 14, 22. 18, 33; 41. 19, 44^ 20, 2. 22, 51«. 26,
9; 18; 34>; 36*. 39, 3. 41, 10. 43, 39^; 40«. 44, 9. 45, 1
21. 48, 3; 8; 14. 49, 20. 68, 11 ; 22. 69, 1. 70, 22. 71, 1
451». 80, 46*. 81, 89. 82, 7. 83, 5; 30. 84, 1. 85, 17; 19
23; 49«. 88, 10. 90, 2; 40*. 91, 12; 29; 40>>; 42l>; 46i». 92
38>>. 95, 1. 96, 8; 4; 11; 43«. 97, II. 99, 9; 24; 41^ 100
16. 101, 24; 50". 107, 35; 89l>. 108, 40«. 109, 5. 110, 2
6; 26*. 119, 25. 125, 16; 17. 129. 130, 3. 147, 16. 153
24; 25; 27. 154, 5; l^, 165, 5. 205, 46«. 210, 8 ff.; 42*
213, 25. 239, 42- ; 43^. 241, 1. 243, 21. 244, 7; 9. 245
17; 34. 247, U*"', 45«. 248, 14. 250, 46^. 253, 18. 254, 5
8; 49>. 255, 47^. 259, 7; 34. 260, 1. 261, 3. 262, 40. 266
1. 270, 17. 271, 14; 18 ff. 273, 42«. 278. 279, 1 ff.; 44^
281, 10 ff.; 3Si>; 48^; 51*. 282, 16; 44*. 293, 44^. 311, 8
45^; 47^ 316, 14; 48^ 9I8, 14; 44*; 46^; 48^. 319, 1
12; 45«. 322, 53*. 353, 30. 354, 12. 355, 10; 26; S4l>. 356
8. 867, 35. 858, 21.359—361. 362, 23; 34.363, 4; 5.381
2; 47*. 387, 29. 393, 3; 29* ff. 394, 6. 397, 37. 398, 84^
35«; 40«; 43«; 50*. 401, 27; 30. 402, 1; 7. 451, 11. —
Juden in Ulm s. Jücklin und unter Juden. — Der Schrei-
ber 255, 47^ — Der Stadtschreiber 81, 27. 110, 7. 11s,
34. 125, 19. 138, 40*. 210, 20. 244, 6. 359, 31. 363, 2. —
Städte viertel der von Ulm 1O8, 2; 43^ 109,.,40*.
ülner, Anshelm 188, 42.
Ulrich Probst s. Tunau.
Ungarn (Pannonia) König Sigmund s. unter Luxemburg.
Ungarn Und 406, 48«. 415, 85«. 4i6, 21. 41 7, 2; 6. 431,
20. 459, 3.
Ungelter, Claus, von Rütlingen (d. i. Reutlingen?) i85, 9.
Unser Frauen Brüder (ohne Zweifel der Carmeliterorden
gemeint), der Provincial zu — , 888, 22.
Unser frafln perk s. Marienberg.
Urbaqh, Fritz von —, gesessen zu Steinecke, Schlegler
384, 33. 385, 23.
Usingen s. Schöler.
Ußiken s. Grunberg.
ütenheim (j. Philippsburg im Groüherzogthum Baden s.
von Speier) VHL XIL 137, 20; 26. 139, 1 ff.; 45^. 140,
1 ff.; 87*. 141, 1 ff.; 43«. 142, 18 ff.; 38-. 143, 4; 18«. 144,
28. 203, 11. 214, 16. 217, 5; 40*. 218, 12. 226, 40»; 42*.
230, 23. 231, 87«.
Utrecht Bischof Arnold II Graf von Hörn 1S71»1878, dann
Bischof von Lüttich 1378 — 1389 : 344, 39^
— Bischof Friderich III Graf von Blankenheim 1393—1423
s. Straßburg Bischof Fndericb II.
— Bisthum 344, 43«.
— Stadt 344, 42».
V vgl. F.
Vach zw. Hersfeld und Salzungen 138, 18. 193, 26.
Valczner, Herdegen, Reichsmünzmeister in Nürnberg
XIV. 274, 20. 276, 20 f. 294, 29. 295, 25.
— Peter 496, 38.
Vallombrosa (Vallis umbrosa) in den Apenninen unweit
Florenz, der Orden von — , 874, 32.
Vechenbach s. Fechenbach.
Veczer, Hans, Sohn Wilhelms des Veczers 186, 8.
Veldenz (Feldenczen), Graf Friderich zu — , 187, 6. 194,
12. 438, 10; 13. — Graf Heinrich ZU — , I86, 26.194,
14. — Amtleute der von Veldenz 195, 6— 15. — Vgl.
Glas und Heinrichin.
Vend, Johann, aus Augsburg 359. 862, 29; 32.
Venedig Doge Antonius Venerio 283, 38. 286, 22. 352,
15. 353, 1.
— Stadt und Gebiet XIU. 286, 15 ff. 362, 14; 17. 353,
1; 3; 7.^
Venningen (Venigen, Venygen), Albrecht von —, 187,
14. — Hans von — , 189, 28. — Sifrid von — , s. unter
Deutschorden. — Jobann Venninger, falsch statt Sifrid
9. ebendaselbst.
Vianden s. unter Sponheim.
Vienne 874, 2; 4; 47«.
Vilibachin, die — , s. unter Eilerbach.
Vilmar, Winther von — , 364, 37. — Vgl Wilmar.
Virnkans (Virnkaus?), Hans 242, 22.
Vischlin, S., von Wirzburg 243, 23.
Vogesen (das gebyrge) 170, 4.
Vogtland 285, 9.
Vogtlander, der — , Rath Hzg. Johanns von Görlitz 382,
8. Soo, 2.
Voigt, Horte, wol aus Frankfurt 364, 40>».
Volachnito (?) s. Wlachnico.
Vonschik s. Wistritz.
Vorcheim s. Forchheim.
Vorsawe s. Swinar.
Vorster, F., Bote der Nürnberger 244, 16.
Vortzsche, die — , 233, 42».
Vose, Schultheiß zu BAchelspach (Büchelbach in Baden
bei Bühl?) 190, 24.
Vser 8. Wser.
540
Alfobetisches Register der Orts- und Personen-Namen.
w.
Wachenheitn s. Meckinheim.
Wahinger (Wähinger), der — , wol aus Konstanz 109,
24; 27.
Wald s. Böhmerwald.
Waldaffen (j. Ober- und Nieder- Walluf am Bbeiu o. n. ö.
von Eltvilie) 234, 32^.
Waldau (Waldaw) in der Oberpfalz bei Yohenstrauß,
Thobrochos von — , (Doberhos, Thoberhos der Walda-
wer), Vizdum Hzg. Fridericbs von Baiern-Landshut zu
Sulzbach (in der Oberpfalz n. w. von Amberg) 27,
29; llK
Waldeck s. Rost.
Waldeck (Waldecke, Waldegk, Waldegke), Graf Adolf III
von — , in Landau 1397—1481 : 419, 2. 444, 20; 28.446,
31. 447, 12.
Waldeck (Waldecke), Johann Böse von ->, Ritter 438,
28. — Wilhelm von — , Burggraf zu Stalberg über
Bacherach 438 , 28. — Wilhelm von — , ohne nähere
Bezeichnung, (derselbe?) 341, 36.
Waldecker, der — , Vizdum Hzg. Friderichs von Baiern-
Landshut 34, 10.
Waldhausen s. Walthfisen.
Walen, Welschland , fremde Gesellschaft daher 367, 43.
Walluf, Ober- und I^ieder-, s. Waldaffen.
Walpertsweiler, Walprechtswilre s. GAtbrQt.
W^alram, Meister — , von Wlrzburg 387, 89.
Waise, Friderich von — , Hofmeister Hzg. Leopolds IV
von Oesterreich 396, 29.
Walstat, Hartmann von — , 336, 45*.
Walthfisen (Waldhausen, Burgruine in Wirtembergan der
Rems. o. s. ö. von Schorndorf?), Ch&ncz von — , und
seine Schwester 185, 4.
Waltkirch, Egghart von — , 184, 27.
Wambolt, Ebirhard 195, 17.
Wangen zw. Tettnang und Isny 80, 46*. 108, 28. 138, lO.
261, 4.
Warman, Cuncze, Schultheiß zu Offenheim 190, 9.
Wartter, Hans, Diener der Herzoge von Baiern 27, 27.
Wasam, Strecke, wol besser Streckewasam, w. m. s.
Weczflar s. Wetzlar.
Weddereybe s. Wetterau.
Weichering (Weilhering, Weyherlngen, Wihering) in
Schwaben o. s. ö. von Neuburg 26, 26, 27, 6; 46*.
30, 19.
Weiden (Weyden, Widen) in der Oberpfalz n. ö. von
Amberg XI. 146, 31; 33. 246, 86. 246, 15; 40*. 496, 35.
497, 3.
Weie, Glas, centerer zu Eichnich 187, 4i.
Weil (Wyle) oder Weil der Stadt zw. Leonberg und Kalw
28, 50«. 80, 46". 108, 35. 133, 20. 188, 10; 35«. 185,
46* fr. 194, 24; 37. 243, 20. 248, 16. 261, 5. 285, 11. 809,
SO; 45*. 820, 49l>. 354, 11. 451, 12. 496, 43. — Juden
daselbst s. unter Juden.
Weilheim (Wilhein)in Oberbaiern s.vom Ammersee 80,4.
Weilhering s. Weichering.
Weinsberg in Wirtemberg o. n. ö. von Heilbronn 109,
39*. 181, 13. 243, 18. 248, 12. 261, 6. 496, 43.
Weinsberg (Weinsperg, Winsperg), Engelhard von — ,
(d. i. wol Engelhard IX 1367— 1413), Landvogt Hzg.
Albrechts III von Oesterreich 369, 29. — Engelhard von
— , ohne Standesangabe, sicher derselbe 186, 16. —
Konrad von — , (d. 1. wol Konrad XIII 1897—1448) 483,
47*. 486, 41^
Weise von Furbach (cod. einmal auch Fueriach;j. Fauer-
bach in der Wetterau), Gilbrecht, Burggraf zu Bone-
mese (Bonamös a. d. Nidda bei Homburg) 834, 82. 835,
20. 837, 21; 24. 338, 6; 8.364, 83 ; 45^. — Gilbrecfat,
BurgmauD zu Friedberg, (derselbe?) 194, 3. — Herman,
Burgmann zu Friedberg 198, 87. — Zu dieser Familie
der Weise von Furbach scheinen doch auch zu gehören:
Ebirhard W^eise, Burgmann zu Friedberg 194, 5 — ,
Gilbrecht Weise, (vielleicht identisch mit dem oben
genannten Burggrafen?) 285, 42^ 335, 37*. 864, 18; 24:
86. 865, 8. — Herman Weise, bfimeister zu Friedberg
198, 46.
Weissemburg, Hinaczko von — , s. unter Duben.
Weissenberger, C., Bote der Nürnberger 244, 13. — Vgl.
Weissenburger.
Weissenburg s. Duben.
Weissenburger, Conrad, Bote der Nürnberger 96, i. —
Vgl. Weissenberger.
Weissendorf (Weyssendorf) an der SeebacU in Oberfran-
ken zw. Herzogenaurach und Höchstädt 487, 87*.
Weiß, Hans, Schultheiß zu Steinbach (wol St. n. n. ö. von
Bühl) 189, 36.
Weißenburg (Weissemburg, Wlssemberg, Wissemburg,
Wißenburg, Wißenburgh) im Elsaß an der Lauter 69,
86". 81, 20. 108, 8; 48>; 45*; 48*. 110, 12. 189, 5; 37.
142, 38^; 52*. 151, 25. 152, 12. 168, SO. 170, 34. 172, 9;
14; 42. 173, 17. 174, 42. 201, 9.218, 8. 222, 15*. 451,
10. — Abt Hugo daselbst 172, 40. — Vogt s. unter Wi-
ckersheim.
W^eißenburg (Weissemburg, Weissenberg, Weizzburg,
Weizzenburg, W^eyssenburg, Wißenburg, W^yzzenburg)
zw. Nördlingen und Neumarkt XL 12, 6. 108, 48^ 183,
2. 136, 4. 137, 15; 24. 188, 28. 140, 15; 26. 166, 26.
181, 14; 43>>. 182, 2; 48«. 197, 47«. 198, 2; 84*; SSK 199,
SO. 202, 85. 209, 41«; 44*. 212, 85. 248, 82. 245, 35. 246,
19. 248, 2. 279, 41^. 285, 10; 84l>; 42*. 322, 16; 85. 823,
44*. S5S, 80; 38. 854, 20. 355, 15; 29; 84^ 856, 86. 357,
11; 27. 881, 81; 60^. 887, 28. 888, 8. 402, 8. 408, 13.
483, 24; 51*. 486, 16; 82; UK 488, 89.492, 11. — Juden
daselbst s. unter Juden.
Woitenmül (Weytmule, Witenmülen), Martin von der — ,
414, 85*. — Stislaw von der — , Landvogt im Elsaß 172,
41 (hier Dietrich). 178, 48. 281, 43^ — Herr Dyßlaw von
der — , ohne nähere Bezeichnung, wol derselbe 356,
25. — Herrn Tißlabs Sohn von der W. 248, lO. —
Wlachnico von der — , oberster Schreiber K. W^enzels
232, 84. 236, 16. 288, 12. 240, 40. 289, 82*. 292, 88. 814,
20. 815, 15. 817, 81. 820, 40. 828, 16. 825, 7. 826, 8. 839,
42. 851 , 5. 407, 89. (Vielleicht identisch mit ihm ist :
Wlachnico (Volachnito?), Unterkanzler K. Wenzels,
8. Wlachnico )
^Weizzenberger, Ulrich, Landrichter 857, 84.
Wellwart, Uolrich von — , 185, 8. — Der von Wellewart
359, 9.
Wel&chland s. Walen.
Wenceslaus patriarcha Antiochenus (Anteochenus, An-
thiocenus), Kanzler K. Wenzels, (heißt urspr. Wenzel
Kralik von Burenic und ist zuvor Wysehrader Dekan)
844, 18. 479, 17.488, 6.495, 12. YgL Luxemburg K.
Wenzels Kanzler.
— de Olomuncz (aL Olomündt) 817, so. 820, 89. 827, 30.
407, 89.
Werde s. Donauwörth.
Werdenberg (Werdemberg) im Kanton St. Gallen unweit
Vaduz, Graf Hans von — , 496, 27. — Graf Heinrich ,
Alfitbetisches Register der Orts- und Personen-Nomen.
541
ohne Zunamen I wol sicher von Werdenberg 107»
Wernher, Hans, Schultheis zu Obirndorff (Oberndorf an
der Marg o. s. ö. von Rastatt?) 191, 3.
Wernlein, Bote der Nürnberger 868, 4.
Werspach s. Morscheide.
Wertheim am Einflul^ der Tauber in den Main , Oraf Jo-
hann von — , (d. i. wol Johann I mit dem Barte 1373~
1407), Hauptmann des Landfriedens in Franken und
Baiern 121, 20>>; 81«; 43«; 46*. S37, 21. 238, 86*^;
39^; 43b; 50«. 286, 1. 275, 33. 297, 10. 303, 82. 386, 43^.
879, 28; 36. 387, 17. — Juden in seinem Gebiets, unter
Juden. — Graf Ludwig von — , Kommenthur zu Nürn-
berg s. unter Deutschorden. — Der Graf von ~ , ohne
Weiteres 202, 34. 248, 5. 245, 3. 247, 15. 354, 29. 356,
23. — Vgl. Heinrich.
Wesel s. OberweseL
Westfalen (Westfolhin) Landfriede 22, 7. 388, 35. 389,50^.
Wetter, Wettere s. unter Henrich.
Wetterau (Weddereybe, Wetrey) Land 289-, 2. 284, i. 385,
45*. — Juden in der Wetterau s. unter Juden. — Land-
friede 196, 2. — Landvogt s. Nassau Graf Ruprecht. —
Städte 30, 45«. 86, 25. 92, 32«. 142, 37^. 150, 23. 155, 7.
180, 2. 234, 51>>. 283, 41. 438, 33.
Wetzlar (Weczflar) 392, 36.419, 1.443, 38l>. 444, 1. 451,12.
Weybe (falsch : Werbe), Jacob, aus Frankfurt 13, 20. 46,
28. 214, 10; 14. 218, 8; 12. 230, 28. 446, 4.
Weyden s. Weiden.
Weyheringen s. Weichering.
Weyl 8. Wil.
Weyssenburg, Hinaczko von — , s. unter Duben.
Weyssendorf s. Weissendorf.
Weytmule s. Weitenmül.
Wickenrode s. Schumpeler.
Wickersheim (al. Wikershein; j. lU-Wickersheim s. s.w.
von Strasburg), Ludewig von ~, Vogt zu Molsheim
(w. s. w. von Straßburg) I9i, 16.
— Volmar von — , Vogt zu Weißenhurg i. E. 281, A4P.
Widen s. Weiden.
Wielant, Bersche, Schultheiß zu Dachslan (wol j. Dachs-
landen bei Karlsruhe) und zu Forcheim (cod. Fort-
heim; wol j. Forchheim s. w. von Karlsruhe) 190, 8.
Wiesenthau in OberDranken s. w. von Ebermannstadt,
Dietrich von — , 487, 40*. 495, 30.— Die von — , 487, 45«.
Wieße (Wiße), aus Frankfurt: Adolf, der alte 18, 19. 230,
28. 363, 14; 17; 26. 364, 46«. 365, 15; 51*. — Adolf,
ohne nähere Bezeichnung, (derselbe?) 2i8, 7; 12.
403, 29. — Heinrich 206, 42*. 452 , 34. — Rulman 223,
43«. 235, 43*.
Wihering s. Weichering.
Wihers, Berchtolff von — , 192, 36.
— Heinrich von — , 192, 37.
Wiker, Schultheiß zu Bflhel (j. Bühl in Baden u. ö. von
Achem) 189, 42.
Wil (Weyl) im Thurgau 108, 30; 5ii>. 183, 35*. 309, 45*.
Wildberg (Wiltperg), Burg der Starhemherge in Oester-
reich 377, 9. 397, 23; 45«.
Wildeoberg s. Bude.
Wildgraf Gerhard V, in Kirbnrg (Kirberg) im Westerwald
o. n. ö. von Hachenburg, 1858—1408 : 187, 19. — Wiid-
gräfin Jfitte 194, 40.
Wiler s. Graczer.
Wiler (Wilr, Wilre), Albrecht von — , 187, 24. 196, 28.
— Cflncz von — , 186, 19.
— Endris von — , 187, 26. 195, 23.
Wiler, Heinrich von — , Schultheiß zu Aschaffenburg
188, 33. 335, 22. 887. 338, 2; 9.
Wilhaimer, der — , von Weil, Unterlandvogt unter der
Alb 402, 28.
Wilhein s. Weilheim.
Wilhelm , Herr — , (Alt-) Ammanmeister in Straßburg s.
unter Metziger.
Wilhelm, keiner (d. i. herschalllicher Steuerbeamter,
Verwalter, oder Nomen proprium Keiner?) zu Meisen-
heim (an der Glan s. w. von Kreuznach), unter den
Amtleuten der von Veldenz 195, 6.
Wilmar, Wernher von — , Burgmann zn Friedberg 193,
36. — Vgl. Vilmar.
Wilnauwe, Gerhard von — , 191, 43.
Wilr, Wilre s. Wiler.
Wimpfen (Winpin, Winpfln, Winppfen) am Neckar 109,
89«. 133, 19. 183, 37«. 194, 24; 38. 243, 18. 245, 23. 261,
6. 854, 16. 355, 16; 34^ — Vogt daseihst 8. Aletzheim.
Winczenheim s. Peter.
Winczern s. PAchberger.
Windeck (Windecke, Windegk), Dietrich von — , 247,
30.
— Reinhard von — , Laudvogt im RißgaAwe 190, 12.
Windsheim (Winschaim) an der Aisch n. ö. von Roten-
burg a. d. Tauber 85, 1. 107, 42^. 108, 16. 136, 47«; 48*.
181, 1; 89^; 41^; 45>». 209, 41«; 44*. 223, 36. 241, 38.
243, 13 ; 42. 245, 29. 246, 22. 247, 24. 279, 51*. 285, 10;
341>; 41*. 808, 43*. 322, 16; 35. 328, 48*. 853, 36. 354,
19. 355, 18; 34^ 356, 37. 357, 8; 42. 881, 31; 50^. 387,
27. 888, 5. 402, 8. 408, 18. 476, 17; 18; 38^ 483, 21.
486, 16; 82. 491, 29. 498, 13. —Juden daselbst s. unter
Juden.
Winsperg s. Weinsberg.
Winzer s. Pflchberger.
Wirsberger, Heinrich , Dienstmann des Burggrafen Fri-
derich V von Nürnberg 103, 23 ; 28.
Wirstad s. Lederhose.
Wirtemberg Graf Eberhard III Rauschebart Greiner 1844—
1392 : 7, 32*. 20, 34. 47, 24. 48, 6; 17. 49, 16; 18. 50, 10;
. 11. 82, 84. 88, 4. 166, 24. 196, 21. 210, 10. 242, 38. 248,
29. 244, 21. 247, 42^; 43^ 285, 16. — Sein Rath 243, 31.
247, 12. 356, 39.
— Graf Eberhard IV der Milde 1892—1417 : 298, 46". 316,
8. 821, 1; 46*; 48*. 862, 28. 368, 18. 881, 40*. 384, 26.
393, 31*; 44*; 47«. 398, 34^; 48^ — Sein Rath XVIL
387, 20. 496, 17.
— Gräfin Elisabeth (Elspett), Pfalzgräfln bei Rhein und
Herzogin in Baiem , Wittwe, (wol die Tochter K. Lud-
wigs des Baiern und Wittwe des 1888 gest. Grafen
Ulrich von Wirtemberg, f 1402) 298, i.
— Graf Ulrich, gest. 1388 : 8, 3.
— Herzogthum 321, 41*.
Wirzburg Bischöfe 494, 30; 41*.
— Bischof Gerhard Graf von Schwarzburg 1372—1400 :
(XVIL) 44, 16. 47, 4. 49, 26. 82, 30. 98, 31. 99, 15. 103,
15. 105, 45«; 49*. 134, 30. 185, 35. 136, 5; 45*. 166, 20.
181, 1. 196, 19. 209, 41*. 241, 13. 243, 41. 244, 37. 258,
21. 264, 22; 28. 275, 30; 34. 285,15. 292, 29. 297,6. 298,
15; 41>. 301, 47^ 303, 30. 808, 42*. 316, 10. 356, 20. 357,
10; 14; 19. 368, 29. 381, 32. 387, 8. 401, 7. 404, 86^;
45^ 451, 28. 455, 21. 469, 31. 472, 8. 476, 25; 31; 36;
44>>; 49^ 493, 37. 497, 10.
— Kapitel Stift 493 , 35. — Landstädte desselben XVH.
455, 22. 476, 26; 31; 35 bis. 477, 2.
— Pfennige 291, 17.
542
Alfabetisches Register der Orts- und Personen-Namen.
Winburg Stadt 7. so, 16. S1,S1.SS, S; lO; 15;6t«. i7, 16;
48^ 4», 7; 98 f. 60, 96«; 44*; 49*. 82, 38. 97, 1. 161, 88.
156, 86; 36; 37. 158, 85. 159, 19; 88. 168, 4. 358, 34.
404, 85. 454, 10. 456, 86; 87; 43^ 457, 81; 89. 476, 33;
501». 477, 18. 478, 89. 493, 35. 497, 15. — MÜazmeiBtOr
daselbst s. Goacze. .
Wiachow, Petrus de — , s. Petras.
Wisel s. Oberwesel.
Wissegradensia(Wy8ehrad}canoQicus s. Franciscus Olo-
mucensis canonlcus.
Wissemburg, Hinaczko von — , a. unter Dubeu.
Wiaskreyß, Hennel, von Lindenfela (Stadt mit Burg-
ruine in Hessen-Dannstadt s. a. ö. von Darmstadt),
Edelknecht 488, 89.
Wistritz, Wursik (Buraick, Vonschik, Wuschik) von — ,
Rath K. Wenzels 68, 17; 81. 69, 8; 4. 88, 84. 83, 80. 84,
1. 87, 85. 97, 84. 100, 30.
Wiße 8. Wieße.
Wiße, Henne von — , genannt Achtzehen-heller 186, 83.
WiDenkirchen (wol j. Weisskirchen im ehem. Nassau ö.
vom Königstein) 389, i.
Witenmülen s. Weitenmül.
Witteisbach Haus s. Baiern Herzoge.
Wlachnico (Volachnito?), K. Wenzels ünterkanzler 884,
36. 364, 16. — Herr Wlachniko, ohne alles Weitere,
(derselbe?) 366, i. — Vgl. Weitenmül, Wlachnico von
der — .
WöUstodt , Ober- und Nieder —, s. Wullenstad.
Wolfs. Erlbach.
Wolfeberg, Ulrich von — , Pfleger zum Rotenberg (n. w.
von Hersbruck) 70, 30; 36. 78, 38.81, 36. 91, 18. 94, 25.
95, 47«. 100, 34. 101, 81; 84. 108, 34; 45>»; 46«. 116, 83;
43*. 119, 81; 84. 185, 15; 41«. 153, 86 ; 41*. 810, 8 ff.;
40». 841, 9. 848, 36; 48«. 848, 16. 845, 8. 847, 31. 890,
38«; 40*. 354, 31. 356, 7. 367, 38.
WoUenbraht s. Podebrad.
Wolmershauser (Wolmer8hawser,Wolmershu8er), der—,
Dienstmann des Burggrafen Friderich V von Nürnberg
103, 83; 88.
Worms Bischof Eckhard von Ders 1370—1405 : I9i, 18.
194, 11.
- Stadt 19, 88. 83, 35 ; 48. 84. 46, 84. 46, 85. 49, 4. 51,
55«. 54, 9. 69, 13; 17. 64, 9; 49*. 65, 8: 86. 66, 5; 37.
68, 4. 69, 5. 137, 9; 11. 189, 87. 143, 40»; 68*. 168, 18.
170, 33. 178, 9. 199, 14 biS; 48*. 804, 6* 805, 89«. 808,
37; 40. 818, 5. 881, 40. 888, 18« ff.; 86*; 51*. 883, 9; 11 ;
45*; 50-. 836, 45». 451, 10. — Juden daselbst 8. unter
Juden.
Worsywoy s. Swinar.
Wratislavia, Johannes de — , s. unter Johannes.
Wrutic, Markold von — , Johanniterprior 454, 88 (der
Krefltzzer lankameteflr in Hanser orden); 86*. 455, i.
454, 39* (Markold commendor der creuczi^^er). 455, 1
(der Hanser). 456, is (Herr Harquart der meister zfl
den Johanniten) ; 48*.
Wser (al. Vser), P. de — , 371, 38 .
WulffSkeel . Glais von — , 389, 68*.
Wullenstad (al. Wulnstod; j. Ober- und Nieder- Wöllstadt
in der Wetterau s. von Priedberg) 834, 33*. 835, 3Sb.
Wunnstein , Cuntz von — , I88, 88.
Wursik, Wuschik s. Wistnte.
Wyddel, Johann vom — , aus PrankAirt 13, 84. 46, 1 7; so.
Wyddel, Lotze vom — , ebendaher 814, 11 (hier: zum
Wyddel); 14. 881, l.
Wyle s. Weil.
Wynsperg, Peter, aus Mainz 8, 33.
Y vgl. I.
Yberg s. firuniger.
Tong, Riccardus', causarum palacii apostoUci auditor
461, 88.
Yrmenach s. Harbrach.
Ysenburg s. Isenburg.
Ysenmenger, fibirhard, aus Mainz 348, 3.
Ysny 8. Isny.
z.
Zabem s. Lücselnburg.
Zebrak (Betlem, Pettlern) zw. Pilsen und Prag 53, 43k;
47i. 887, 9. 347, 42*; 49«. 378, 19. 386, 15; 88. 405, 19.
409, 89. 410, 85. 411, ^8. 418, 1.
Zehentner, Hainreich der — , Bürger zu Straubing 87, 40.
— Heinrich Zehenttner (Zehenttern wol verschr.),
Pfleger Hzg. Fridericbs von Baiera-Landsfaut zu Roten-
burg (wol j. Rottenburg in Niederbaiern n. ö. von Strau-
bing) 87, 89. '
Zeißinkeim (j. Zeiskam in der Rheinpfalz bei Germers-
heim?), Rudolf von — , 187, 15. — Rudolf von Zeysekem,
(derselbe?) 488,86.
Zelteomel, Schultheiß zu Mersch (j. Morsch w, n. w. von
Ettlingen) 190, 7.
Zelter, Peter, aus Äugsbarg 408, 3.
Zenger, Herr Hans der — , 88, 84; 86; 87. Si , 19 ; 80; 12.
— Hans der Zenger zu dem Tannstein (Thannstein in
der Oberpfalz n. ö. von Neunburg vor'm Waid?) und
seine Hausfrau 1 36, 83.— Der Zenger, ohne Vornamen,
auf dem Tannstein, wol derselbe 8ii, so; 88. 212, 2S.
Otto d. Z. 154, 7. — Parcival d. Z. 154, 7. 404, lO. 496,
16. — Wolfhart d. Z. 212, 6.
Zerer, Michel, Bote der Nürnberger 854, 5. 356, 25.
Zeysekem, Rudolf von — , s. unter Zeißinkeim.
Ziegenhain und Nidda(Nyde), Graf Engelbrecht (Bngil-
bracht) HI zu — . 1394—1401 : 419, 2. 444, 20; 29. 446.
31. 447, 12.
Zindel (aus Augsburg?) 360, 23.
Zingel, Conrad, aus Nürnberg 403, ii; 26.
Zittau, Wavor von —, 68, 26* (hier Walter); S7«. 73, 42.
Zieh (Sieb) in Böhmen o. s. ö. von Gzaslau 406, 2.
Znaym an der Taya in Mahren 880, 87.
Zöllner, Herr Friderich 247, 29.
Zölner (al. Zolner), Hermann, aus Windsheim 498, 17; 18.
Zoiler, Hans, Vogt zu Stalhofen (j. StoUhofen w. von
Baden?) 189, 84.
Zollern s. HohenzoUern.
Zollner, die — , 488, 46*.
Zolr 8. HohenzoUern.
Zorn, Lienhart, genannt Schultheiß, ausStraßburg 172, 4S.
Zürich ((^zurch) 278, 43-. 282, 50*. 285, 7. 342, 8. 848, 15 ;
47«. — Juden daselbst s. unter Juden. — Reichssteuer
343, 47*. — Vogtei 848, 48*.
Zülnhart, Sifride von — , 184, 26. — Vgl. Czohihart.
Zweibrücken (Zweinbrucken) s. Bckebrecht.
Zwingenberg (Twingenberg) an der Bergstraße 234, 38*.
J
Zusätze und Yerbessemiigen.
p. e^ 15 Hei : Regenshurger tmßreten, die nicht unter den Vier sind, $o haben eie, etatt : ein Regeneburger auftritt ^ der
nicht unter den Vier i$t, to hat er.
p, 6, se^ lies : St. Chr. i, statt : St. Chr. a.
p. II, 46* üee : nr. 11, etatt : Geeammtbericht der Nürnberger Geeandten von dem Tag iu Heidelberg 1888 Apr. n-w.
p. 28, 88 lie$ prantschaczuQge etatt prantchaczunge.
p. 51 f 89* liee : Zwitchenfritt kürzetter Dauer, etatt : mindeet mögliche Zwischenfritt.
p. 67, 16 Ues czit etcUt czti.
p, 69, io lies : Friedenstag, statt : Landfriedenstag.
p. 69, 47^ Ues • Johannes Brunonis» etatt • Johann II von Oppein, Biechofim Amt 1898-1898 •.
p. 10, 42^ Ues : ort. l, statt : ort. 2.
p. 78, 84^ lies : 648, Statt : 680.
p. 81j 84 Ues : 1888, Statt : 1889.
p. 86, 6 lies : Friedenstagt statt: Landfriedenstag.
p. 86, 28 lies : Friedenstage, statt : Landfriedenstage.
p. 91, 46* Hes : c. Dec. 8 11, statt .- vor Dec. li.
p. 92, 46' füge bei, daß der Straßburger Brief in Excerpta Wenckeri die Ueberechrift hatte •Concepi der Stadt Straßb,
Schreiben an diejenige Stadt, die ihr das Churfürstl. CöUnische Schreiben zugeschickt, begreifend eine Antwort
auf daeselbige». Da» wird wol richtig und die in dem Straßburger Brief angeredete Stadt wird Speier eein; ee
scheint, daß eben diese angeredete Stadt dem Erzbiechofe von Köln von der Rheinischen Bundesetädte Wegen
schreiben sollte.
p. 104, 89 Ues : des, statt : das.
p. 106, 46^ lies : Abschnüt I Artikel l, statt : Abschnitt l.
p. 109, 85 Ues : a^ntag, statt : s&ntag.
p. 111, 84* soU das letzte undeutlich gekommene Wort heißen: woL
p. 128, 2 Ues : Januar, statt : Merz.
p. 183, 46^ Ues : eingeschaUet in das Original eines Spruchbriefs vom 4 Febr. lui, etatt : im Vidimationsoriginal.
p. 148, 48^ lies : Juni, statt : Juli.
p. 146, 86 f. ZU •gehalten werden soU» wäre unten beizufügen' gewesen die Anmerkung »Siehe pag. 247 nt. 4».
p. 146, 86 zu « fehU» wäre unten beizufügen gewesen die Anmerkung • Siehe nr. 188»,
p. 162, 86 solUe « verteilet • in Antiqua stehen.
p. 118, 8 streiche das Komma zwischen •haben» und • bengeU».
p. 180, 44 nach p) einzufügen « ze Eger om. A, ».
p. 184, 48* nach •Aufzeichnungen» einzufügen •{siehe vnsre nrr. 186-189) ».
p. 198, 47 Ues : ee ist an Lengs feUt zwischen Eisenach und Fladungen zu denken , statt : es ist an Sehenklengsfeld
0. s. ö. von Hersfeld zu denken.
p. 198, 84^ nach •Feßmaier» einzufügen •(pag. 47 mit nt. 112) ».
p. 206, 42*- 48^. Hiezu vgl. die nt. i bei uns pag. 226 und die offenbar die nemUche Sache betreffende Kostenauf-
zeichnung bei Janssen Frankf. Reichskorresp. i, 26 f. nr. 71.
p. 226, 40^ ist eine Schlussklammer nach »nr. 108» einzusetzen.
p. 226, 42^ ist eine AnfangskUimmer vor • nr. 74 • einzusetzen.
p. 226, 41* füge am Schlüsse bei : und aiu unsrer nt. 8 zu pag. 206.
p. 283, 42^ Hes : war, statt : wurde.
p. 246, 39'nach •Städte» einzufügen «[als ouch er allen fürsten herren und atetten uf denaelben tag]».
p. 246, 40' Ues : hoi, Statt : habe.
p. 247, 48^ beizufügen, daß dieser KindUintag von 1890, wegen des Jahresanfangs mit Weihnachten, nach heutiger
Rechnung auf 1889 fäUt.
p. 268, 44^ Ues « die in der UebersidU pag. 160 genannten Artikel» statt • art. i. 2. 4. lo und Schiuss». «
p. 266, 8 Ues : 10 Dec., statt : 9 Dec.
p. 277, 41 Ues : nr. 169 und 171-178, statt : nr. 169-178.
p. 286, 18 Ues : wobei wesentlich oder ausschließlidi, statt : worunter auch,
p. 288, 88 Ues : eben von der Sendung dieses Generalvikars nach Italien, statt : ebendavon.
p. 290, 48' nath 'Müneh. A. A, » einzufügen «nach den dortigen handed^riftHchen ZeUelregesten unter der Bezeich-
nung»,
p, 297, 28 Ues : Schöttgen, statt : Hom.
p, 299, 82 ist wol m&l und eyaen als Ein Wort zu lesen.