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Full text of "Deutsche Reichstagsakten. Auf Veranlassung und mit Unterstütsung seiner Majestät des Königs von Bayern Maximilliam II"

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DEUTSCHE 


REIGHSTAGSAKTEN 


ZWEITER  BAND. 


AUF  VHUSLAS3UNC 

UND  HIT  BSiaM                           DURCH  DIB 

UNTERSTÜTZUNG  HISTORISCHE  COHHISSION 

SEINER  HUESTÄT  BEI  DER 

DES  KÖNIGS  VON  BAVERN  KÖNIGL.  ACADEMIE  DER 

MAXIMILIAN  II.  WISSENSCHAFTEN. 


MÜNCHEN 

VERLAG  VON  RUDOLPH  OLDENBOURG 
1874. 


DEUTSCHE 

REIGHSTAGSAKTEN 


KÖNIG  WENZEL 

ZWEITE  ABTHEILÜNG 
1388-1397 

HEUUSGEOEBEN  VON 

JULIUS  WEIZSÄCKER. 


AUF  VeiUNLASSUNG  ^^M^^                    HEHAÜSGEOEBEH 

UND  UlT  ^^^^g                           DURCH  DIB 

UNTERSTÜTZIfflG  HISTORtSCBE  GOMMISSION 

SEINER  HUESTÄT  BEI  DER 

DES  RÖtlGS  VON  BATERN  KÖNIGL.  ACADBHIE  DER 

HAXUnLUN  11.  WISSENSCHAHEN. 


MÜNCHEN 

VERLAG  VON  RUDOLPH  OLDENBOURG 

1874. 


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Stra&bvg ,  Bncbdrnok«rdl  Ton  R.  Scholts  n.  Oomp.,  Berger-Levranlt'f  Kachf. 


Inhaltsübersicht. 

Vorwort. 

I.  Bearbeitung  des  vorliegenden  Bandes i — vii 

n.  Ergebnisse  desselben •  vii— xx 

Eöniglleher  Friedenstag  zn  Nflrnberg-Neumarkt  im  Merz  1388. 

Einleitung 1 — 7 

A.  Anlassbriefe  beider  feindlichen  Parteien  nr.  1.  2 8—9 

B.  Spruchbrief  Pfalzgraf  Ruprechtes  I,nr.  3 9 — 12 

C.  Städtische  Kosten  nr.  4.  5    .     .    : • 12—13 

Königlicher  Friedenstag  zu  Speier-Heidelberg  im  April  1388. 

Einleitung 14—25 

A.  Städtische  Einberufung  nr.  6 25—26 

B.  Klagen  der  Städte  gegen  die  Herzoge  von  Baiern  nr.  7.  8 26 — 32 

C.  Abmachungen,  dabei  Spruchbrief  Pfalzgraf  Ruprecht's  I,  nr.  9.  10    .     .  32 — 37 

D.  Aufzeichnungen  über  den  letzten  und  diesen  Tag  nr.  11 — 13     ....  38-»— 45 

E.  Städtische  Kosten  nr.  14. 15 45 

F.  Erster  Anhang  :  Friedensversuche  im  Sommer  1388  nr.  16 — 21 ....  46 — 52 

G.  Zweiter  Anhang :  Plan  einer  Thronveränderung  nr.  22 — 31 52 — 67 

Königlicher  Friedenstag  zu  Botenbnrg-Mergentheim  im  Jannar  1389. 

Einleitung 68—82 

A .  Plan  eines  nichtgehaltenen Mergentheimer  Tags  auf  1388  Nov.  8,  nr.  32 — 35.  82 — 85 

B.  Königl.  Ausschreiben  des  Mergentheimer  Tags  auf  1389  Jan.  10,  nr.  36.  37.  86 — 87 

C.  Städtischer  Briefw:echsel  zu  dieses  Tags  Vorbereitung  nr.  38 — 44  .     .     .  87 — 97 

D.  Vollmacht  Sicherheit  und  Geleite  zu  diesem  Tag  nr.  45 — 50 97 — 104 

E.  Verhandlungen  und  Beschlüsse  auf  dem  Tag  nr.  51 — 53 104 — 109 

F.  Städtische  Kosten  nr.  54.  55 109—110 

Königlicher  Friedenstag  zu  Botenbnrg-Mergentheim  im  Febmar  1389. 

Einleitung 111—114 

A.  Vorbereitung  für  das  Zustandekommen  des  Tags  nr.  56 115—116 

B.  Bestimmungen  betr.  neuen  Tag  zu  Bamberg  auf  Merz  28,  nr.  57 — 60.     .  116—125 

C.  Städtische  Kosten  nr.  61.  62 125 


Inhaltsübersicht. 

Beicligtag  zu  Eger  im  April  nnd  Kai  1389. 

Einleitung.     . 126—150 

A.  Ausschreiben  und  Besuch,  vorläufiger  Tag  zu  Bamberg  auf  Merz  28 

nr.  63— 70 150—155 

B.  Landfrieden  nr.  71—75 156—179 

C.  Aufforderung  und  Beitritte  zum  Landfrieden  nr.  76 — 87 180—196 

D.  Berichte  über  Verhandlungen  zu  Bamberg  und  Eger  nr.  88 — 97    .     .     .  196—209 

E.  Städtische  Kosten  nr.  98—101 209—214 

F.  Friede  am  Rhein :  Tage  zu  Speier  Utenheim  Heidelberg,  nr.  102—114  .  214 — 231 

G.  Nachherige  kön.  Maßregeln  betr,  Landfrieden  nr.  115 — 124 231 — 240 

H.  Nachherige  Tage  betr.  Versöhnung  und  Landfrieden  nr.  125 — 147.     .     .  241 — ^271 

Reichstag  zu  Nflmberg  im  September  1390. 

Einleitung 272—289 

A.  Vorbereitendes  nr.  148.  149 289—290 

B.  Mtinzwesen  nr.  150—168 290—306 

a)  K.  Wenzel's  Münzgesetze  nr.  150.  151 290—293 

b)  Königliche  Verordnungen  hiebei,nr.  152— 154 293—296 

c)  Beitritts^Erklärungen  zur  kön.  Münzgesetzgebung,  nr.  155—160  .     .  296—302 

d)  Nürnberger  Rathsverordnungen  darüber,  nr.  161—167 302—306 

e)  Anhang:  Kurrheinische  Münzgesetzgebung  nr.  168 306 

C.  Judenschulden  nr.  169—209 307—353 

a)  Verhandlungen  wegen  des  Städtekriegs,  der  Judenschulden  u.  a.  m., 

nr.  169—173 307—311 

b)  Judenschulden  in  Schwaben  nr,  174—181 312—321 

c)  Judenschulden  in  Franken  nr.  182—188 322—327 

d)  Judenschulden  in  Baiem  nr.  189—194 327—333 

e)  Judenschulden  am  Rhein  und  in  der  Wetterau  nr.  195 — 202     .     .     .  333—345 

f )  Judenschulden  in  Thüringen  nr.  203—205 345—351 

g)  Abrechnung  Nürnberg's  bei  der  Ausführung  der  Judenschulden-Til- 

gung, nr.  206.  207 351—352 

h)  Verhalten    Venedig's    zu    der    Deutschen   Judenschulden -Tilgung, 

nr.  208.  209 352—353 

D.  Städtische  Anstalten  und  Gesandtschaften  nr.  210—212 353—366 

E.  Erster  Anhang:  Plan  einer  Thronveränderung  nr.  213 — 215 367 — 369 

F.  Zweiter  Anhang :  Schisma  und  Romzugsplan  nr.  216 — 219 369 — 376 

Fürsten-  mid  Städte-Tag  zu  Frankfiirt  im  Juli  1394. 

Einleitung 377—386 

A.  Vorversammlung  zu  Nürnberg  nr.  220 387 — 388 

B.  Frankfurtisches  Geleite  zu  der  Versammlung  daselbst,  nr.  221  .     .     .     .  388—389 

C.  Beschlüsse  zu  Frankf ;  Pfalzgr.  Ruprecht  11  Reichsverweser ;  nr.  222—224.  389—392 

D.  Verhältnis  Herzog  Albrecht's  HI  von  Oestreich  zum  Frankfurter  Tag, 

nr.  225— 230 393—400 


Inhaltsübersicht. 

E.  Berichte  über  den  Tag  nr.  231.  232 400-401 

F.  Städtische  Kosten  nr.  233—235 401—405 

G.  Erster  Anhang :  K.Wenzers  Befreiung  aus  d.  Gefangenschaft  nr.  236—240.  405—409 
H.  Zweiter  Anhang :  K.  WenzeFs  Rache  an  Markgraf  Jobst  nr.  241—245.     .  409—414 

Fflrsten-  und  Städte-Tag  zn  Frankflirt  im  Mal  1397. 

Einleitung 415—426 

A.  Vorläufiges  nr.  246—250 426—439 

a)  Plan  einer  Thronveränderung  nr.  246—248 426—438 

b)  E.  WenzeFs  Beabsichtigung  eines  Reichstags  zu  Ntlrnberg  auf  1397 

April  29,  nr.  249.  250 438—439 

B.  Kurfürstliches  Ausschreiben  des  Fürsten-  und  Städte-Tags  nach  Frank- 

furt auf  1397  Mai  13,  nr.  251 439—440 

C.  Frankfurtisches  Geleite  zu  dem  Tag  daselbst,  nr.  252— 265 440—447 

D.  Besuch  des  Frankfurter  Tags  nr.  266— 273 447—452 

E.  Beschlüsse  des  Frankfurter  Tags  und  deren  Ausführung,  nr.  274—278  .  452—456 

F.  Städtische  Kosten  nr.  279—280 457 

Fürsten-  und  Städte-Tag  zu  Frankflirt  im  Joli  1397. 

Einleitung 458—462 

A.  Vorläufiges :  K.  WenzeFs  Beabsichtigung  verschiedener  Tage  im  Juli  1397 

nr.  281.  282 463—464 

B.  Frankfurtisches  Geleite  zu  dem  Fürsten-  und  Städte-Tag  daselbst  auf 

25  Juli  nr.  283-285 464—465 

C.  Besuch  des  Frankfurter  Tags  nr.  286—290 465—467 

D.  Gesandtschaftsanweisung  nr.  291 • 467 

E.  Frankfurter  Briefwechsel  über  den  Tag  daselbst,  nr.  292—294.     .     .     .  468—469 

F.  Straßburger  Briefwechsel  über  den  Frankfurter  Tag,  nr.  295—298     .     .  470—472 

Reichstag  zn  Nürnberg  im  September  nnd  Oktober  1397. 

Einleitung 473—478 

A.  Königliches  Ausschreiben  des  Reichstags  nr.  299 479 

B.  Besuch  des  Reichstags  nr.  300 479—480 

C.  Gesandtschaftsanweisung  nr.  301 480 — 482 

D.  Landfrieden  und  Raubschlösser  nr.  302—307 482—493 

E.  Wirzburger  Streit  nr.  308    .     .     .     ! 493—494 

F.  Gesandtschaftsbericht  nr.  309 495 

G.  Städtische  Kosten  nr.  310— 313 496—498 

Chronologisches  Verzeichnis  der  Urkunden  nnd  Akten 499—508 

AlfabetischeB  Register  der  Orts-  nnd  Personen-Namen 509—542 

Znsätze  nnd  Yerbessemngen 543—544 


Vorwort. 


Dem  1867/68  erschienenen  ersten  Bande  der  Deutschen  ReichstagsaJcten  hätte  längst 
der  zweite  folgen  sollen.  Die  persönlichen  Verhältnisse  des  Herausgebers ,  so  sehr  ihn 
die  nachsichtige  Aufnahme  Jenes  Anfangs  ermuthigen  mußte,  haben  demselben  reicht 
gestattet  rascher  vorwärts  zu  kommen.  Die  im  Frühjahr  1872  erfolgte  Uebersiedlung  von 
Tübingen  nach  Straßbwrg  hat  neue  Verpflichtungen  und  Arbeiten  gebracht.  Doch  kann  die 
bisherige  Verzögerung  dem  Unternehmen  selbst  als  Ganzem  nicht  schaden,  und  es  wird  sich 
die  scheinbar  verlorene  Zeit  durch  das  raschere  Aufeinanderfolgen  der  nächsten  Bände  ein- 
bringen lassen.  Während  die  Periode  Wenzels  und  Ruprechts  im  Druck  erscheint,  schreitet 
die  Bearbeitung  Sigmunds  so  regelmäßig  fort,  daß  sie  eich  in  der  Ausgabe  unmittelbar* 
anschließen  kann.  Und  zugleich  wird  für  Friderich  III  so  vorausgesorgt,  daß  die  Edition 
seiner  Reichstage,  wenn  erst  Sigmund  erschienen  ist,  nicht  auf  sich  wird  warten  lassen.  Ich 
wenigstens  bin  wegen  des  geordneten  und  künftig  auch  beschleunigten  Fortgangs  des  Oesammt- 
Werkes  außer  Sorge. 

L  Bearbeitung  des  Yorliegenden  Bandes. 

Da  in  der  Leitung  des  Unternehmens  der  Deutschen  Reichstagsakten,  welche  in  der 
Hand  H.  v.  SybeVs  liegt,  keine  Veränderung  eingetreten  ist,  so  kann  in  dieser  Hinsicht  auf 
Band  1  P'  L  und  LI  verwiesen  werden.  Auch  was  die  verschiedenen  Mitarbeiter  betrifft, 
welche  außerdem  Unterzeichneten  bei  diesem  zweiten  Bande  betheüigt  sind,  so  ist  ihr  und 
sein  Verhältnis  zu  der  Sache  im  wesentlichen  dasselbe  wie  beim  ersten  Bande,  und  kann  ich 
mich  in  dieser  Hinsicht  ebenfalls  auf  das  Vorwort  zu  letzterem  p.  LH  beziehen.  Ich  widerhole 
daher  hier  nv/r  die  Namen  Menzel  Kerler  Schäffler  Sickel  Kriegk.  Durch  Kerler  sind- 
außer  den  von  ihm  zum  Theil  ganz  selbständig  gelieferten  Nürnberger  auch  die  dießmal 
hinzugetretenen  Augsbwger  Stadtrechnungen  *  bearbeitet.  Die  Korrektwr  des  Drucks  hat  der 
seit  einiger  Zeit  in  Straßburg  eingetretene  Mitarbeiter  Dr.  Friedrich  Ebrard  aus  Erlangen 
besorgt;  von  ebendemselben  wu/rde  auch  das  Alfdbetische  Register  der  Orts-  und  Personen- 
Namen  verfasst.  Seit  dem  Erscheinen  des  ersten  Bandes  ist  der  Verlag  der  Deutschen  Reichs- 
tagsakten von  der  Literarisch-artistischen  Anstalt  der  J.  O,  Cotta'schen  Buchhandlwng  an 
Rudolf  Oldenbourg  in  München  übergegangen,  welcher  es  durch  sein  uneigennütziges 
Verfahren  möglich  gemacht  hat  die  Drucklegung  hier  am  Orte  selbst  in  bequemster  Weise  zu 
bewerkstelligen.  Die  Druckerei  von  Berger-Levrault  et  C*^  in  Straßburg,  welche  wäh' 
rend  des  Drucks  dieses  Bandes  an  R.  Schultz  und  Cu  übergieng,  übernahm  die  schwierige 
Alf  gäbe,  und  hat  sich  durch  die  sorgfältige  Vorkorrektur  und  durch  die  schone  Ausführung 
ein  wesentliches  Verdienst  um  diesen  Band  erworben.  Trotz  dem  gegenüber  vom  ersten  Band 

'  Die  Jahrgänge  von  1876.  77.  79,  7$  werden  in  einem  künftigen  Supplementband  nachgetragen  iJoerden,  eoweit 
sie  in  Betracht  kommen. 

Denttche  Relchetags-Akten  II.  ^  ^ 


II  Vorwort. 

eingetretenen  Wechsel  der  Officin  ist  es  gelungen^  den  zweiten  so  Tier  zustellen ,  daß  dessen 
typisches  Aussehen  ihn  als  den  richtigen  Bruder  von  jenem  erscheinen  lässt.  HaJt  dabei  die 
genannte  Druckerei  ein  nichts  weniger  als  gewinnreiches  Gesdiäft  gemacht,  so  ist  um  so  mehr 
zu  uninscfienj  daß  dieser  Erweis  ihrer  Leistungsfähigkeit  ihr  den  Eintritt  in  die  Gebiete  der 
Deutschen  Wissenschccß  glücklich  inaugurieren  mlöge^ 
AmwiM  if.}i  hatte  früher  die  Absicht,  die  zweite  Hälfte  der  Regierung  K.  Wenzels  ganz  in  dem 

zweiten  Bande  unterzvhringen.  Dieß  hat  sich  aber  als  unthunlich  erwiesen  \  der  Stoff  wurde 
zu  groß,  ich  wollte  lieber  dem  von  andrer  Seite  geäußerten  Wunsche  *  folgen  und  mit  der 
Ausscheidung  des  einmal  gesammelten  Materials  nicht  zu  streng  verfahren.  Es  wird  nicht 
Vieles  sein,  was  man  wegwünschen  möchte ;  vielleicht  am  ersten  die  Stadtrechnungen  wird 
man  kürzer  wümschen,  Manchem  werden  sie  auch  so  willkommen  sein.  In  den  ersten  Bänden^ 
wo  nur  wenig  Akten  da  sindj  ist  es  eben  überhaupt  schwer  Beichstagsdkten  Jierauszugeben, 
und  es  wird  immer  eine  gewisse  Willkür  in  der  Attswahl  des  Stoffes  herschen,  der  herange- 
zogen werden  soü  um  das  eigentliche  Akten-Material  zu  ersetzen.  Manches  vim  minderer 
Bedeutung  erscheint  hier  schon  wegen  dieser  Ersatzbestimmung ^  und  weil  es  zum  erstenmal 
hier  vorkommt^  noch  in  vollem  Text,  wie  Geleite  Herberggesüche  und  andre  Briefe;  es  wird 
die  Zeit  kommen,  wo  dergleichen ',  wenn  es  sich  nur  widerhoU  und  sonst  bedeutenderer  Stoff 
zufließt,  msist  nur  in  abgekürzter  Form  zu  geben  ist.  Die  Sorge  würde  unbegründet  sein,  als 
ob  immer  in  gleicher  Avsführlichheit  vollständiger  Mittheilung  auch  alles  minder  Wichtigen, 
das  zunächst  seine  Bedeutung  vorzugsweise  durch  die  genannten  Umstände  gewinnt,  fortge- 
fahren werden  sollte.  Später  wird  die  Schwierigkeit  vielmehr  darin  bestehen,  die  nur  zu 
ausgibige  Ernte  auch  wirklich  unter  Dach  und  Fach  zu  bringen,  und  manche  Weitschweifig- 
keit wird  auch  da  nicht  weggeworfen  werden  können,  sofern  sie  eben  zur  Sache  gehört, 
manches  aber  auch  gekürzt  werden  dürfen.  Es  scheint  mir  fast,  als  ob  dieser  vorliegende 
zweite  Band,  durch  Hegung  manches  minder  Wichtigen  und  dann  aucJi  insbesondere  durch 
die  Beschränkung  auf  die  Jahre  1388 — 1397,  an  Interesse  wol  etwas  hinter  dem  ersten 
zurückstünde.  Aber  indem  der  Best  der  Begierungszeit  Wenzels,  im  wesentlichen  also  die 
Thronverändertmg ,  einem  eigenen  dritten  Bande  vorbehalten  wurde,  wird  wenigstens  der 
zweite  dem  Umfang  nach  handlicher  und  konnte  rascher  zu/m  Drucke  gelangen,  und  indem 
man  nun  im  dritten  Band  alles  auf  diese  Umwälzung  bezügliche  beisammen  finden  wird, 
ergibt  sich  ein  erhöhtes  Interesse  für  diesen,  und  es  entsteht  eine  in  sich  gleichartige  Masse 
ähnlich  wie  schon  Obrecht  mit  weit  geringeren  Mitteln  einen  ganzen  Band  Acta  depositionis 
komponierte*. 
Zurichtung  Die  Zurichtung  des  Materials  ist  im  wesentlichen  bei  dem  vorliegenden  Bande  dieselbe 

d€t8tofft.  .^^  bisher.  Von  den  freundlichen  Erinnerungen,  für  die  ich  im  Namen  der  Sache  meinen 
besten  Dank  sage,  habe  ich  soviel  wie  möglich  Gebrauch  gemacht,  —  Bei  der  Abfassung  der 
Ueberschriften  der  einzelnen  Stücke*  und  bei  der  Interpunktion^  hoffe  ich  dieftmal  recht 

*  Daher  nun  der  Einweisung  HegeTs  in  St,  Chr,  8,  4$e  nt.  i,  daß  nemlich  in  P.TA.  Band  s  Klarheä  gebracht 
werde  über  die  Folge  der  Verhandlungen  und  Tage  vor  der  Absetzung  K.  Wenzels,  erst  mit  dem  dritten  Bande  voll- 
ständig ^sprochen  werden  kann,  Dodi  war  ich  auch  beider  Bearbeitung  des  vorliegenden  Bandes  mehrfach  genöthigt 
auf  die  Chronisten  kritisch  einzugehen,  und  so  hebe  ich  der  BequemUMeit  halber  hier  eine  Anzahl  von  Stellen  hervor, 
wo  diese  Quellen  behandelt  sind.  Königshofen :  xe,  $9  ff.  180, 18  ff.  Hl,  84  ff.  419,  »e  ff,  (wo  die  Stelle  Königshofens  vor- 
kommt, zu  der  die  HegeTsehe  Hinweisung  gemacht  wurde;  auch  488,  85  ff,),  ülman  Stromer :  4,  88  ff.  Die  anonyme 
Augsburger  Chronik  und  Burkard  Zink :  878,  18  ff,  Dietrich  von  Niem :  419,  li  ff.  iind  86  ff.  481,  18  ff.  und  86  ff, 

484,  16  /f. 

*  Im  Literar.  Centralbl  1870  coL  90. 

*  Im  Einverständnis  mit  dem  Rathe  Revue  critique  1869  nr.  89  p.  808, 

*  Ulrich  Obrecht't  Apparatus  Juris  pubHd  et  historiae  Germanicae  (a^a  deposüionis  Wenceslai  et  electionis 
Ruperti  regum  Romanorum),  Argentorati  i$9e,  108  p.  in  4.  Neue  Ausgabe  von  Jo,  Chn.  Fischer,  Francof,  et  Lips. 
1784  in  4, 

■  Gott,  gel,  Anz.  1869  Stück  4  pag.  148-160,  Recension, 

*  Ibid,  p,  161. 


I.    Bearbeitung  des  vorliegenden  Bandes.  III 

vorsichtig  gewesen  zu  sein.  —  Vielleicht  kann  künftig  einmal  eine  sparsamere  Anwendung  der 
Kursive^  bei  Auflösung  von  Abkürzungen  eintreten.  Doch  ist  bei  den  deutschen  Texten y  die 
in  unserer  Sammlung  vorwiegen,  die  Sache  eine  wesentlich  andere  als  bei  lateinischen.  Haben 
die  letzteren  ihre  sichere  Schreibart ,  so  wechselt  die  letztere  in  jenen  nicht  nur  unter  den 
Stücken  selbst  sondern  auch  innerhalb  des  einzelnen  Stücks,  so  daß  man  nicht  selten  in 
Verlegenheit  geräth  welche  Buchstaben  zu  setzen  sind  wenn  man  auch  das  Wort  sicher  hat. 
Da  hilft  dann  die  Kursive  dem  Unschlüssigen  zum  Schluss,  und  der  Sprachforscher,  dem  auf 
die  Schreibung  etwas  ankommt,  ist  für  die  Vorsicht  vielleicht  hie  und  da  dankbar.  Uebrigens 
werden  kursive  Buchstaben  bei  den  Textbearbeitungen  auch  dann  seltener  vorkommen,  wenn  die 
aus  Vermuihung  gegebenen  Ergänzungsstellen  verstümmelter  Stücke  staU  dessen  durch  eckige 
Klammem  bezeichnet  werden.  Diese  können  auch  dann  eintreten,  wenn  in  einem  Stücke 
öftere  Zusätze  aus  nur  Einer  anderen  Textüberlieferung  einzuschieben  sind  und  man  die 
störende  fortwährende  Verweisung  auf  letztere  vermeiden  will,  bei  deren  Beschreibung  aber 
das  eingeschlagene  Verfahren  anzukündigen  ist.  Diese  fortwährende  Verweisung  kann  jedoch 
nicht  entbehrt  werden,  wenn  die  Zusätze  mehreren  verschiednen  Textüberlieferungen  ange- 
hören, und  wird  überhaupt  für  die  meisten  Fälle  den  eckigen  Klammem  oder  der  Kursive 
vorzuziehen  sein;  jedenfalls  ist  es  überflüssig  die  Einschiebung  neben  der  Verweisung  av>ch 
durch  Kursive  oder  eckige  Klammem  zu  kennzeichnen,  worin  ich  also  einer  gemachten 
Erinnerung  Becht  gebe*.  —  Die  Notierungszeichen  im  Text  stehn  dießmal  wolfast  immer, 
wie  geurUnscht  wurde  ^,  nicht  erst  nctch  der  Interpunktion,  wenn  sie  mit  einer  solchen 
zusammentreffen,  sondern  bei  dem  Worte,  zudem  sie  gehören;  wenigstens  ist  bei  der  Korrektur 
alle  Aufmerksamkeit  darauf  verwendet  worden.  —  Wenn  ich  früher  bei  Stücken,  welche  aus 
Kopüdbüchem  oder  sonstigen  alten  Abschriften  genommen  sind,  die  dort  stehenden  Ueber- 
Schriften  au^  im  Abdruck  unmittelbar  vor  dem  Text  und  in  derselben  Schrift  wie  diesen 
mügeiheilt  habe,  so  wird  man  jetzt  finden,  daß  diese  Dinge  wo  möglich  in  die  Quellen- 
beschreibungen  verwiesen  worden  sindj  wie  gewünscht  wurde  *,  außer  in  Fällen  wie  nr,  46. 
52.  63.  67.  91.  97.  227,  wo  die  Ueberschrift  zum  Stücke  gehört;  auch  in  nr,  68  konnte  die 
Ueberschrift  bleiben.  —  Im  ersten  Band  sind  die  Excerpte  Wenckers '  aus  dem  Straßburger 
Stadtarchivmaterial,  die  den  verlornen  vollständigen  Text  einer  Urkunde  oder  eines  Briefs 
ersetzen  müssen,  im  gleichen  Druck  widergegeben  wie  die  vollständigen  sonstigen  Texte. 
Wenn  nun  inzwischen  verlangt  worden  ist%  es  solle,  wie  ich  bei  meinen  eignen  Regesten 
gethan,  bei  solchen  Aktenstücken,  die  nicht  in  ursprünglicher  Fassung  vorhanden  sind,  schon 
durch  den  Druck  kenntlich  genmcht  werden,  daß,  was  mitgelheilt  wird,  nur  ein  Auszug  sei, 
so  ist  diesem  Verlangen  mit  nr.  214  und  281  entsprochen  worden.  Dagegen  schienen  mir  die 
aus  Wenckers  Excerpten  entlehnten  nr.  143.  232.  246  in  ihrer  Fassung  vollständig  genug, 
um  in  den  gleichen  Lettern  wie  die  übrigen  Texte  erscheinen  zu  dü/tfen. 

Habe  ich  mich  so  in  einer  Anzahl  von  Desiderien  gern  üherzeugen  lassen,  so  vermochte 
ich  es  in  Betreff  anderer  doch  nicht  mich  von  dem  bisherigen  Verfahren  zu  trennen.  Wie  es 
die  Natur  einer  so  weitaussehenden  Edition  mit  sich  bringt,  ist  es  natürlich  jetzt  schwer, 
Vorarbeiten,  die  für  künftig  bereits  nach  der  bisherigen  Methode  angestellt  sind,  wider 
abzuändern.  Auch  nochmalige  Erwägung  führte  dazu,  dem  nicht  grundlos  angenommenen 
Gebrauch  den  Vorzug  zu  geben.  Zudem  hätte  es  sich  fast  von  selbst  verboten,  neue  Wege 
auch  dann  einzuschlagen,  wenn  sie  an  sich  vermeidbar  waren  und  etwa  dem  zweiten  Band 
ein  andres  Aussehen  als  dem  ersten  gegeben  hätten.  Ich  erörtere  diese  Dinge,  einmal  um  mich 


*  Ibid.  160  f.  *  Ibid.  161.  *  Ibid.  161.  *  Ibid.  168  f. 

^  *  Die  beiden  handechriftüchen  Bände  Excerpta  Wenckeri  tind  eeU  dem  Ertcheinen  uneree  ersten  Bandet  mü 
der  Seminarbibliothek  t  der  eie  einverleibt  waren  ur^  die  sich  mit  der  Straßburger  Stadtbibliothek  in  Einem  Gebäude 
befand,  verbrannt. 

'  Gott.  geL  Anz.  l.  c  pag.  168. 


jy  Vorwort. 

wegen  meiner  Beha/rrlichkeit  zu  rechJbfertigeny  und  dann  weil  es  wünschenswertJi  ist  solche 
Editionsgrundsäize  Überhaupt  weiter  erörtert  zu  sehen,  —  Die  Zulassung  großer  Af^angs- 
huchstaben^  war  einmal  durch  den  Brauch  des  ersten  Bandes  in  gewisse  Grenzen  eingeschlossen^ 
die  ich  kaum  mehr  erweitem  durfte,  obschon  neuerdings  auch  WaUenbach*  sich  für  eine 
halbere  Anwendung  derselben  ausgesprochen  hat.  —  Die  durchgreifende  Anwendung  des 
Zahlzeichen»  j  wo  die  Gesammtzahl  in  der  aiten  Vorlage  nur  theilweise  durch  Ziffern  ausge^ 
drückt  war,  also  1370  sexto  du^ch  einfaches  1376  zu  gebend  widerstrebte  meinem  Gefühl 
für  die  Unantastbarkeit  der  Texte,  vielleicht  mit  Unrecht,  aber  man  wird  sich  doch  unschwer 
dieser  mittelalterlichen  Gewohnheit  fügen.  —  Den  Apostroph  in  den  deutschen  Texten  da 
nicht  mehr  anzuwenden  *,  wo  er  doch  das  Verständnis  wesentlich  erleichtert,  habe  ich  mich 
nicht  überwinden  kernen,  wie  z.  B,  bei  wer',  wer'  es,  namentlich  in  Satzanfängen,  wo  die 
Gedankenrichtung  des  Lesers  vonvomherein  sicher  in  die  Konstruktion  geleitet  und  somit  das 
Begreifen  beschleunigt  wird,  wenn  er  gleich  zum  Beginn  einer  oft  langen  wnd  schwerfälligen 
Periode  weiß  ob  dieselbe  mit  wer  =,qui  oder  mit  were  =  ei  esset  eingeführt  ist,  z.  B,  wer 
auch  uns  und  den,  die  über  den  lantfrid  und  pftntnüzz  gesalzt  sind,  dheinen  schaden  tut 
imd  wer'  auch  uns  und  den,  die  Aber  den  lantfrid  und  püntndzz  gesalzt  sind,  dhein 
schaden  gescheen.  Die  Anwendung  des  Apostrophs  hohen  sich  auch  andre  gestattet;  wie 
Homeyer  Ssp.  1,  182  de't  staU  de  it,  he's  staJtt  he  is,  he't  statt  he  il,  wo  die  Handschrift 
ohne  Zweifel  del  hes  het  zeigt;  und  Bartsch  in  seiner  Ausgabe  des  Nibelungenlieds  2.  A. 
1869  Leipzig  Brockhaus  129,  2  wnd  947,  4  dann'  statt  danne,  1816,  3  wann'  statt  wanne, 
1269,  3  denn'  staU  denne,  135, 1  und  900,  1  und  904^  4  und  1268,  3  und  1406,  1  und  1916, 
2  swenn'  statt  swenne,  900,  4  dick'  statt  dicke.  Zwar  meint  G.  Michaelis  in  Kuhn's  Ztschr. 
/.  vgl,  Sprachforschung  Bd.  19  Hft  4  p.  266,  der  Apostroph  könnte  bei  Bartsch  füglich  fehlen, 
und  zur  Vermeidung  einer  Verwechselung,  also  zur  Erleichterung  des  Verständnisses,  dient 
er  allerdings  hier  nicht  und  soll  es  auch  nicht.  Da  ich  nur  von  letzterem  Gesichtspunkt  aus- 
gehe, lasse  ich  dann  wann  denn  swenn  dick  ruhig  stehen,  schreibe  auch  (um  andre  Beispiele 
zu  gebrauchen)  nicht  die  stell',  er  hell',  er  weil',  kern'  aber,  tel'  er;  wo  aber  in  Urkunden 
und  Akten  der  Apostroph  seinen  Dienst  als  Dollmetscher  des  Sinnes  leistet,  halte  ich  ihn  für 
wolangebracht  und  die  Abneigung  gegen  denselben  für  etwas  ganz  individuelles.  Wir  können 
ihn  anwenden,  sogut  wir  den  Stücken  unsre  eigne  Interpunktion  geben.  —  Auch  habe  ich  nicht 
davon  abstehen  können,  einzelne  Stellen  in  den  Texten  du^ch  gesperrten  Druck  hervorzuheben. 
Es  geschieht  dieß  nwr  bei  großem  Stücken  z.  B.  Landfrieden,  die  in  einzelne  Artikel  getheiü 
sind,  und  wo,  in  Ermanglung  einer  Ueberschrift  über  jedem  solchen  Artikel,  diyenigen 
Worte  durch  Sperrung  hervorgehoben  werden,  die  für  den  Inhalt  des  ganzen  Artikels 
bezeichnend  sind.  Macht  man  öfter  die  Probe,  etwa  in  einem  solchen  längeren  Landfrieden 
etwas  zu  suchen,  so  findet  sich,  daß  der  rasche  Ueberblick  dadurch  wesentlich  erleichtert 
wird:  man  muß,  um  einen  Gegenstand  in  einem  solchen  weitschweifigen  Stücke  zu  finden, 
nicht  erst  alle  einzelnen  Artikel  ganz  oder  halb  durchlesen,  man  kann  sie  überfliegen.  Es  sind 
eben  nur  Schlagworte  zur  Bequemlichkeit  des  NachscJdagens  in  dieser  Weise  ausgezeichnet, 
also  diejenigen  Worte  welche  den  Gegenstand  des  Artikels  im  allgemeinen  erkennen  lassen 
und  somit  eine  Inhaltsangabe  ersetzen  für  die  sich  keine  Stelle  fand,  nicht  aber  sind  damit 
die  für  die  historische  Bedeutung  und  die  eigentliche  Willensmeinung  des  Artikels  wichtigsten 
Stellen  gemeint.  Von  diesem  Standpunkt  aus  werden  sich  die  von  einer  Seite  angeregten 
Bedenken  *  wol  erledigen  lassen,  wnd  werden  sich  au^Ji  die  von  einer  andern  Seite  getadelten 


>  Ibid.  ISO. 

*  ZtiUchr.  für  die  Gesch.  d.  Oberrheini  iS7»  p.  15S. 

*  G6U.  gel  Änz.  laes  Stucifc  4  p.  iso. 

*  Ibid.  p.  151. 

*  Revue  critique  tses  nr.  S9  p.  SOS  f. 


I.    Bearbeitung  des  vorliegenden  Bandes.  y 

Sperrungen^  in  JRTA,  1  nr.  80  und  8^,  in  Verbindung  mit  der  Unterlassung  der  seihen  in 
nr.  87  und  79,  vollkommen  rechtfertigen.  Ich  hin  aher  an  dem  Misverständnis  Über  den  Zweck 
dieser  Sperrungen  seihst  schuldig^  da  ich  in  RTA.  1,  Vorwort p,  LXVIIohen,  mich  nicJU 
ausführlich  und  deutlich  genug  ausgesprochen  hohe.  Ich  gebe  sfu,  d<\fi  das  V&rfahren  nicht 
immer  leicht  durchzuführen  ist  u/nd  dem  Aussehen  des  Textes  etwas  unruhiges  gibt ;  allein 
ich  weiß  zu  dem  angeführten  Zwecke  kein  besseres  Mittel,  auch  Hegel  in  St.  Chr.  9j  998  haJt 
es  wenn  auch  in  anderer  Absicht  angewendet,  und  der  Leser  wird  sich  am  Ende  leicht  darein 
finden,  sobald  er  des  darin  liegenden  Vortheils  sich  bewußt  bleibt,  ja  er  würde  das  Hilfsmittel, 
wenn  es  vom  vorliegenden  Bande  an  plötzlich  ausfiele,  wol  bald  sehr  vermissen. 

Es  wurde  erinnert  \  daß  das  Vorwort  des  ersten  Bandes  nur  über  die  gedruckten  Bemerkung 
Sammlungen  eine  Uebersicht  gebe,  während  eine  solche  über  die  ältesten  handschriftlichen  ^^^jj^^^. 
Werke  dieser  Art  nicht  vorliege.  Ich  will  das  im  Auge  behalten,  für  die  ersten  Bände  hätte  itehe 
es  kaum  einen  Werth,  und  die  Uebersicht  wird  nach  längerer  Erfahrung  nur  vollständiger  ^«*'»^«**«*- 
und  reifer  werden.  Die  hundschriftlichen  Reichstagsakten-Sammlungen  {nur  die  Frankfurter 
WdhUagsakta  kommen  auch  hier  schon  in  Betracht)  gehen  nicht  auf  WeTizel  und  Ruprecht 
zurück ;  mxm  kann  sich  davon  aus  den  Jahresberichten  der  historischen  Kommission  über- 
zeugen*.  Ueberhaupt  sind  diese  Sammlungen  eben  nv/r  ziemlich  mechanisch  in  den  Archiven 
erUstanden,  als  literarische  oder  schriftstellerische  Erzeugnisse  können  sie  ohnehin  niiM 
betrachtet  werden,  von  letzterer  Art  ist  die  sogenannte  reichsstädtische  Registratur  die  erste 
Erscheinung  *.  Uebrigens  kann  dem  freundlich  angeregten  Wupsche  künftig  einmal  ent- 
sprochen werden,  wenn  wirklich  aus  den  eigentlichen  Reichstagsakten-Serien  der  Archive 
ediert  wird,  vorausgesetzt,  möchte  ich  hinzufügen,  daß  sich  noch  herausstellt,  daß  diese 
Sammlungen  irgend  einen  andern  als  den  archivalischen  Sammelwerth  haben,  was  ich  vor- 
läufig bezweifle.  Bfs  jetzt  stammt  (abgesehen  von  den  Frankf.  Wahltagsakta)  aus  einer 
solchen  eigentlichen  Reichstagsakten-Serie,  u/nd  zwar  aus  der  Frankfurter,  nur  ein  einziges 
unbedeutendes  Stück^,  die  Uebersetzung  von  nr.  269  des  vorliegenden  Bandes,  die  offeribar 
nur  aus  Versehen  in  jene  viel  später  erst  beginnende  Serie  hineingerathen  ist  und  auch  aus 
unsrer  Edition  hätte  wegbleiben  können.  Einer  etwaigen  künftigen  Uebersicht  über  die 
handschriftlichen  Sammlungen  von  Reichstagsakten  könnte  dann  einzelnes  andere  noch  einver- 
leibt werden  was  nicht  gerade  streng  dazu  gehört.  Sammlu/ngen  anderer  Art,  die  ebetfalls 
benützt  umrden,  z.  B.  den  Städtebund  und  Städtekrieg  des  14  Jahrhunderts  betreffend, 
städtische  Briefbücher,  Kopialbücher  aller  Art,  oft  nur  zufällig  in  einen  Band  oderFascikel 
vereinigte  Urkunden  und  Schreiben  wie  es  ein  Kanzlist  und  sein  Buchbinder  für  gut  fanden, 
können  aber  kaum  hieher  gerechnet  werden.  Die  große  Zerstreuung  des  Stoffs  der  ersten 
Bände  hat  unsere  Arbeit  schon  an  sich  gerade  nicht  leichter  gemacht.  Es  gibt  da  überhaupt 
eigentlich  keine  Reichstagsakten,  die  werden  erst  hier  gemqcht,  und  so  gibt  es  auch  keine 
ReicJistagsakten-Sammlungen.  Kann  somit  die  verlangte  Uebersicht  zunäcJist  noch  verschoben 
werden,  so  hat  doch  eine  Besprechung  der  so  oft  benützten  städtischen  Rechnu/ngsbücher  mehr 
Eile.  Ueber  sie  soll  eine  genauere  Nachricht  schon  dem  nächsten  Bande,  dem  letzten  aus 
Wenzels  Zeit,  beigegeben  werden,  da  diefi  für  die  Benützung  derselben  wesentlich  werden 
kann.  Man  darf  nemlich  auf  die  Nichtbetheüigung  einer  Stadt  bei  einem  Reichstag  oder 
einer  sonstigen  Versammlung  daraus,  daß  im  Abdruck  die  Rechnungs- Angaben  fehlen,  nu/r 
dann  einen  einigermaßen  zuverlässigen  Schluss  ziehen,  wenn  der  Jahrgang  der  Stadtrechnung, 
auf  die  es  ankommt,  wirklich  noch  erhalten  ist. 

'  Gott,  gel,  Änz,  ises  Stückdpag.  isa. 

'  Lorenz  GeechichUquellen  soo. 

'  Ich  habe  eie  im  Vorworte  det  i  Bandes  der  RTA,  p,  L/Int,  9  verzeichnet. 

*  Ibid.  p.  XLV  f. 

*  MügetheiU  im  vorliegenden  Baiuie  p.  449  nt,  8, 


Textnoten. 


der  Stücke, 


VI  Vorwort, 

Giouar-  Ein  GflossaTj  das  beim  ersten  Band  vermisst  werden  konnte,  durfte  dieflmal  um  so  eher 

^''     wegbleiben,  als  inzwischen  durch  das  cdlmähliche  Erscheinen  von  Lexer^s  mittelhochdeutschem 
Handwörterbuch  diesem  Bedürfnis  mehr  wnid  mehr  abgeholfen  wird.  In  der  Regel  hat  auch, 
wer  die  ersten  Bände  der  R  TA.  benützt,  die  Glossare  der  Städtechroniken- Ausgabe  zur  Ver" 
fügwng. 
DieReffüter.  Zu  dem  chronologischen  Verzeichnis  der  Urkunden  und  Akten  muß  ich  bemerken,  daß 

der  Reinlichkeit  und  Uebersichilichkeit  halber  bei  dem  ohnehin  etwas  kleinen  Drucke  die 
Anwendung  der  eckigen  Klammem,  welche  das  abscheiden  was  nur  Vermuikung  und  Zuthat 
der  Redaktion  ist,  dießmal  besser  unterblieb.  Jeder  kann  sich  doch  leicht  beim  Aufschlagen 
der  Stücke  Gewissheit  verschaffen,  was  authentisch  und  was  Beigabe  ist,  —  Wenn  beim  ersten 
Band  in  Betreff  des  alfabetischen  Registers  der  Orts-  und  PersonenrNamen  gewünscht  umrde  *, 
dcß  auch  die  Yomamen  mit  einer  Verweisung  auf  den  Ort  des  Registers,  wo  Näheres  über 
sie  mitgetheilt  ist,  aufgenommen  worden  wären,  so  soll  dem  jetzt  gern  entsprochen  werden, 
soweit  es  nothwendig  ist. 
DU  Um  die  Noten  unter  den  Texten  nicht  zu  häufen,  habe  ich  dießmal  mehr  Erläuterungen 

in  die  den  einzelnen  Versammlungen  vorausgeschickten  Einleitungen  verwoben^  Auch  einzelne 
urkundliche  Mittheilungen  sind  dort  geradezu  eingesetzt.   Die  letzteren  werden  natürlich, 
seien  sie  in  Form  von  Regesten  oder  nach  dem  vollen  Text  mitgetheilt,  auch  in  dem  chronolo- 
gischen Verzeichnis  der  Urkunden  und  Akten  aufgeführt. 
Art  Noch  immer  wiegt  der  wrkundliche  Stoff  vor,  tritt  der  eigentliche  Aktenvorrath  zurück. 

Doch  ist  eine  Zunahme  des  letzteren  gegenüber  dem  ersten  Band  bereits  zu  bemerken.  Zum 
erstenmal  erscheint  ein  wirklicher  Abschied  einer  Fürsten-  und  Städteversammlung,  die  fast 
ebensogut  als  Reichsversammlung  bezeichnet  werden  könnte,  nr.  275,  vom  FVankfurter  Maitag 
1397 ;  und  vom  folgenden  Jvlitag  daselbst  gibt  der  Bericht  der  Stadt  nr.  294  den  Abschied 
oder  eigentlich  das  NichtZustandekommen  eines  solchen  wider.  Beschlüsse  und  Verabredungen 
haben  wir  in  nr.  21.  32.  46.  49.  53. 136—139. 148. 168,  freilich  von  keinem  Reichstag.  Ein 
eigentliches  Sitzungsprotokoll  findet  sich  noch  nicht ;  am  nächsten  kommt  einem  solchen  der 
Bericht  nr.  11  vom  Speier-Heidelberger  Tage  1388,  aber  er  geht  nur  von  ein  paar  Städten 
aus  und  nicht  von  der  Versammlung  als  solcher,  ist  auch  wahrscheinlich  erst  nach  Schluss 
der  Verhandlungen  mehr  oder  weniger  aus  dem  noch  frischen  Gedächtnis,  als  Erzählung  des 
Hergangs  bei  Ausführung  der  ganzen  Mission  der  Verfasser,  ausgearbeitet.  Von  andrer  Art 
ist  das  Stück  nr.  51  (zusammen  mit  nr.  52)  vom  königl.  Friedenstcy  des  Januar  1389 ;  die 
Erzählung  bildet  hier  ein  Minimum,  aber  dwrch  einen  kurzen  Text  sind  die  zwischen  den 
Boten  des  Schwäbischen  Städtebunds  und  den  königlichen  Räihen  gewechselten  Schriften,  die 
da  mitgetheilt  werden,  unter  einander  verbunden.  Einen  solchen  Schriftwechsel  besitzen  wir 
auch  vom  Nürnberger  Reichstag  1390  nr.  169 — 173,  aber  es  sind  lauter  einzelne  Stücke  die 
durch  keinerlei  erzählenden  Text  verknüpft  werden,  und  sie  können  theilweis  erst  auf  dem 
Weg  kritischer  Untersuchung  ihre  gegenseitige  Ordnungsstelle  erhalten  soweit  diejß  überhaupt 
möglich  oder  nöthig  ist,  auch  gehören  vier  davon  nur  der  einen  städtischen  Seite  an,  bloß 
nr.  170  stellt  eine  Replik  der  königlichen  Räthe  vor.  Aehnlich  haben  wir  in  nr.  102  ein 
Aktenstück,  welches  den  Bescheid  enthält,  der  den  Einwendungen  der  Rheinischen  Städte 
gegen  verschiedene  Punkte  des  Egerer  Landfriedens  nr.  72  zu  Theil  wird,  und  aus  welchem 
wir  auch  diese  Einwendungen  selbst  kennen  lernen,  so  daß  wir  auch  hier  im  Orumd  einen 
solchen  Schriftwechsel  zu  erkennen  vermöchten,  lieber  die  Verhandlungen  und  Beredungen 
zu  Bamberg  und  Eger  von  1389  können  wir  wenigstens  ein  Memoriale  von  Rheinisch" 
städtischer  Seite  in  nr.  91  und  ein  solches  von  Nürnbergischer  in  nr.  90  mitiheilen,  ersteres 
nennt  sich  selbst  ein  gedechtniße.  Nicht  sowol  ein  Sitzungsprotokott,  als  vielmehr  eine  durch 


'  Lüerar.  CentralbL  isio  col  9i. 


II.    Ergebnisse  des  vorliegenden  Bandes.  YU 

die  anwesenden  oder  anwesend  gewesenen  Städteboten  als  Ohren-Zeugen  heglavhigte  oder 
begUmbighare  Notiz  über  einen  einzelnen  Hergang  bei  der  zu  Utenheim  in  Betreff  des  Egerer 
Landfriedens  gepflogenen  Verhandlung  ist  in  unserm  Bande  die  nr.  103;  der  Form  nach  hat 
sie  viel  Aehrdichheit  mit  BTA.  1  nr.  301.  Gesandtschaftsanweisungen  haben  vnr  von  Köln 
nr.  291  und  von  Str<\ßbu/rg^  nr.  301,  jene  beim  Frankfurter  Fä/rsten-  und  Städtetag  vom 
Juli  1397,  diese  zum  Nürnberger  Reichstag  des  gleichen  Jahrs;  die  Anweisungen  nr.  57, 
217. 224  beziehen  sich  auf  keine  Versammlung,  nr.  109  wenigstens  auf  keine  Reichsversamm- 
lung.  Eigentliche  Berichte  von  Gesandten  oder  Agenten  kommen  vor  zu  Eger  1389  nr.  88 
und  89,  zu  Frankfurt  1394  nr,  232,  zu  Nürnberg  1397  nr.  309,  und  vielleicht  gehören  auch 
nr.  295  und  298  hieher;  überhaupt  sind  die  Korrespondenzen  ziemlich  reichlich  vertreten. 
Als  Beglaubigungsbrief e  erscheinen  nr.  270  und  290,  aber  beide  sind  nicht  für  die  Versamm- 
lung selbst  bestimmt  Das  Frankfurter  Oeleitswesen  tritt  jetzt  zum  erstenmal  auf  bei  den 
drei  Versammlungen  in  dieser  Stadt  vom  Juli  1394\  vom  Mai*  und  vom  Juli  1397^,  Eine 
Präsenzliste,  unsre  älteste,  haben  wir  endlich  vom  Frankfurter  Fürsten-  und  Städtetag  des 
Mai  1397,  nr.  272,  es  sind  aber  nur  die  Städte,  die  »ich  hatten  vertreten  lassen,  darin  atf ge- 
führt*; die  Aufzählung  in  nr.  273  ist  der  Limbtirger  Chronik  entnommen  undfäüt,  faUs 
dem  Autor  nicht  ein  Aktenstück  vorlag,  rein  ins  historiographische  Gebiet.  Von  den  hier  eben 
genannten  Stücken  {Abschriften  und  Begesten)  sind  bisher  25  völlig  unbekantU  gewesen, 
nendich  nr.  32.  46.  49.  57.  90.  91.  109.  136-139. 148. 169-173.  232.  290.  291.  295.  297. 
298.  301,  309;  ungedruckt,  wenn  auch  bekannt,  waren  6,  nemlich  nr.  11.  51.  52.  53.  89. 
270;  dagegen  11  gedruckt,  und  zwar  nr.  21.  SS.  102. 103. 168.  217.  224.  272.  273.  275. 
294,  wovon  die  drei  nrr.  103.  168.  273  auch  hier  einfach  aus  äUem  Drucken  widerholt 
werden  mußten.  Diese  Rubriken  werden  in  späteren  Perioden  an  Stückzahl  bedeutend  steigen, 
sie  sind  recht  eigentliche  Reichstagsrubriken,  jetzt  bilden  sie  noch,  vne  man  sieht,  ein  ziemlich 
schwaches  Kontingent.  Auch  die  Herbergsangelegenheiten^  gehören  dahin. 

Ueberhaupt  befinden  sich  unter  den  313  in  diesem  Band  vereinigten  Stücken  recht  viel  zom 
neue.  Es  sind  nemlich,  wenn  ich  recht  zähle,  152  Numem  bisher  völlig  unbekannt  geblieben;  if^^^^ 
60  waren  durch  Regest  oder  auszugs-  und  erwähnungsweise  bekannt,  aber  u/ngedruckt;  11 
theilweis  gedruckt;  73  vollständig  gedruckt,  aber  hier  aus  den  Handschriften  widergegeben; 
17,  die  handschriftlich  nicht  wider  aufgefunden  wurden,  sind  aus  älteren  Drucken  widerholt, 
nendich  nr.  24. 26. 27. 29. 30. 103. 161-168. 214. 219. 248.  Also  im  ganzen  sind  212  Numem 
u/ngedruckt  gewesen,  101  ganz  oder  iheilweise  gedruckt.  Ein  Unterschied  zwischen  solchen 
Stücken,  deren  vollen  Text  wir  geben,  und  solchen,  die  wir  bloß  als  Begest  mittheilen  und 
deren  es  nur  ganz  wenige  sind,  ist  bei  dieser  Aufzählung  nicht  gemacht. 

n.  Ergebnisse  des  vorliegenden  Bandes. 

Gemäß  dem  im  ersten  Bande  eingeführten  GebraucJie  schicke  ich  auch  dem  vorliegenden 
eine  Uebersicht  mäßigen  Umfange  voran  über  die  darin  vorkommenden  Hauptsachen,  die 
natürlich  mit  besonderer  Berücksichtigung  der  neu  aufgefwndenen  Stücke  und  der  von  mir 
geführten  Untersuchungen  gemerkt  ist.  Auch  dießmal  kann  dieselbe  um  so  kürzer  sein,  als 
die  betreffenden  Dinge  schon  in  den  Special -Einleitungen  zu  den  einzelnen  Eeichstagen 

*  Vgl,  EinleUung  zu  tUeiem  Tag  lü,  B. 

*  Vgl.  EinleUung  zu  diesem  Tag.  UL  C. 

*  Vgl  EinleUung  zu  diesem  Tag  Ut.  B. 

*  Vgl  EinleUung  zu  diesem  Tag  p.  422,  iO'lö  das  nähere. 

*  Die  Stücke  dieser  Art  bilden  noch  keine  besondre  Rubrik,  ich  hole  sie  eingereiht  beim  Mai-Tag  1S97  Ut.  D  und 
beim  Jtäi-Tag  1897  Ut.  C,  beidemal  unter  tBeeuch  des  Frankfurter  Tags»,  bei  den  andern  Versammhingen  dieses 
Bandes  kommen  sie  nicht  vor. 


1 


VerBamm" 
Iwngtn 


yjjj  Vorwort. 

behandelt  sind,  auf  die  ich  desJialb  in  Betreff  alles  näheren  verweisen  mvfi.  Und  wie  im  ersten 

so  soU  hier  in  dem  zweiten  Bande  bei  dieser  allgemeinen  Uebersicht  nicht  rein  chronologisch 

sondern  zunächst  nach  Stoff-Rubriken  vorgegangen  werden.   Ergibt  sich  Veranlassung  noch 

eine  oder  die  andre  UnJtersuckung  mitzutheüen,  so  ist  hier  passende  Gelegenheit  zu  deren 

Einschaltung. 

1,  Neue  Versammlungen. 

Ntu%  Mit  den  Versuchen  zur  Beilegung  des  großen  Städtekriegs,  die  dann  auf  dem  Reichstag 

zu  Eger  ihren  Abschluss  finden,  beginnt  dieser  zweite  Band  der  Reichstagsakten,  und  scKLießt 
sich  damit  an  seinen  Vorgänger  an  ^  Ob  die  vier  ersten  Versammlungen  dieses  Bandes  das 
Recht  haben  unter  eigener  Firma  aufzutreten,  oder  ob  sie  als  bloße  Eitdeitung  zum  Egerer 
Reichstag  von  1389  diesem  letzteren  einverleibt  und  seinen  eignen  Akten  nur  hätten  vorange- 
stellt werden  sollen,  darüber  kann  man  streiten.  Zu  umgehen  waren  sie  nicht^  da  sie  enge  mit 
dem  zusammenhängen,  wcls  dann  in  Eger  und  noch  vorher  in  Bamberg  geschah.  Und  am  Ende 
ist  es  ziemlich  gleichgiltig ,  ob  sie  als  selbständige  Reichsfriedenskongresse  auftreten  oder  als 
bloßes  Vorfiel  zu  der  nachfolgenden  großen  Reichsversammlung.  Das  erstere  war  deshalb 
zweckmäßiger,  weil  die  Akten  des  Egerer  Tages  sonst  allzusehr  angeschwollen  wären;  und 
der  Gegenstand  berechtigte  dazu.  Es  sind  lauter  Doppelversammlungen,  indem  die  beiden 
Parteien  zunächst  an  verschiedenen  aber  unter  einander  nahgelegnen  Orten  zusammentreten, 
so  daß  jede  für  sich  berathen  und  doch  mit  der  andern  verhandeln  kann;  noch  befindet  man 
sich  nicht  im  Frieden,  und  vielleicht  trauen  die  Städte  einzelnen  unter  ihnen  selbst  nicht  wenn 
sie  aUe  unmittelbar  mit  dem  andern  Theil  zusammen  wären.  Wenn  der  erste  dieser  Tage,  der 
zu  Nümberg-Neumarkt  vom  Merz  1388,  bereits  hinreichend  bekannt  war,  so  ist  diefi  doch 
keineswegs  der  Fall  gewesen  mit  dem  folgenden  zu  Speier-Heidelberg  vom  April  1388  sammt 
den  im  ersten  Anhang  lit.  F  dabei  mitgetheiUen  Friedensversuchen  vom  Sommer  gleichen 
Jahrs;  hier  waren  die  meisten  Stücke  unbekannt  oder  doch  ungedruckt.  Der  nun  folgende 
Plan  eines  nichtgehcdtenen  Mergentheimer  Tags  auf  8  Nov.  1388  ist  fast  völlig  neu,  die  bisher 
allein  bekannte  nr.  34  gab  eine  in  ihrer  Vereinzelung  nwr  unverständliche  Notiz  davon.  Was 
man  aber  von  dem  dritten  Friedenstag  zu  Rotenburg-Mergentheim  vom  Januar  1389  umsste, 
beschränkt  sich  auf  die  kurze  Nachricht  des  Königshofen*,  die  doch  hiehsr  und  nicht  zum 
folgenden  Februartag  zu  rechnen  ist,  und  auf  das  wenige,  was  Wencker*  Gemeiner^  und 
Vischer^  mittheilen  konnten;  hier  ist  fast  alles  neu.  Von  dem  vierten  Friedenstag  endlich 
{nr.  56-62),  der  im  Februar  1389  wider  zu  Rotenburg-Mergentheim  stattfand,  waren  die 
bisherigen  Nachrichten  noch  geringer,  man  wusste  nicht  einmal  daß  er  wirklich  zu  Stand 
gekommen  sei,  und  mit  Ausnahme  der  hiebet  mitgetheüten  nr.  60  sind  alle  Stücke  neu.  Was 
weiter  den  Bamberger  Tag  betrifft  der  1389  dem  Egerer  vorangieng,  so  sind  doch,  wenn  man 
gleich  von  demselben  bereits  wusste,  die  hier  mitgetheiUen  Aktenstücke  ^  sämmüich  ganz  unbe- 
kannt gewesen.  Die  der  Egerer  Versammlung  noch  im  gleichen  Jahre  folgenden  Tage  von 
Speier  Utenheim  Heidelberg  sind  theils  aus  bekannten  theils  aus  unbekannten  Stücken  fast 
uns  neu  hergestellt"^.  Von  den  zwei  Städteversammlungen  (nr,  149),  welche  dem  Nü/mberger 
Münz-  und  Judenschtdden- Tag  von  1390  vorangiengen  und  ihn  vorbereiteten  ^  wusste  man 
bisher  noch  nichts.  Ebensowenig  von  der  zu  Ungunsten  K,  Wenzels  1393  in  Nürnberg  abge- 
haltenen Fwrstenztisammenkunftf  welcher  eine  andere  erweiterte  Versammlung  von  Fürsten 

*  RTÄ.  1,  581,  29  f. 

*  St.  Chr.  9,  858,  10, 

*  DuquU.  de  u€sburgerU  145'147,  uTure  nr.  88. 

*  Regentb.  Chronik  »,  »58  f. 

*  In  den  Forsch,  zur  deutschen  Geschichte  9, 104  nebst  Regest  nr.  887. 
'  Unter  Reichstag  zu  Eger  Ut.  Ä  und  D;  wozu  noch  vgl.  die  ganz  unbekannten  nrr.  57.  58.  59,  die  oben  schon 

zum  vierten  Friedenstag  genannt  und  bei  diesem  eingereiht  sind. 
'  Unter  Reichstag  zu  Eger  Ut.  F. 


IL    Ergebnisse  des  vorliegenden  Bandes.  jX 

und  Städten  in  demselben  Sinn  folgen  sollte;  nr.  215,  Von  dem  Nürnberger  Tag,  welchem* 
1394  noch  vor  dem  Frankfurter^  auch  wegen  der  Gefangenschaft  Wenzels,  gehalten  wurde, 
hatte  man  nur  ungenügende  chronikalische  Nachrichten;  jetzt  besitzen  wir  aus  dem  Nürn- 
berger Schenkbuch  wenigstens  eine  stattliche  Präsenzliste  in  nr,  220  art,  1  und  2.  Die  nach 
dem  Frankfurter  Tag  des  gleichen  Jahres  stattgehabte  Nürnberger  Zusammenkunft  vom 
Juli  1394  lernen  vnr  überhaupt  erst  jetzt  kennen,  nemlich  aus  nr.  220  art  3  und  ausnr.  232. 
Den  gangbaren  Irrthum,  als  ob  im  Jahr  1397  zu  Frankfurt  nur  Eine  Versammlung  gewesen 
sei,  theilen,  soviel  ich  sah,  nur  Lersner  und  Janssen  nicht;  es  werden  nun  hier  die  getrennten 
Akten  der  beiden  so  geschiedenen  Tage  vom  Mai  u/nd  Juli  mitgetheilt,  soweit  sie  erreichbar 
waren.  Ein  andrer  Tag  vom  Jahr  zuvor  mußte  gestrichen  werden,  und  ich  glaube  ein  für 
allemal  die  Erzäfdung  bei  Pelzel  Wenzel  2, 321-323,  der  sich  Aschbach  im  Sigmund  1, 69  f* 
im  wesentlichen  anschließt  und  die  von  einem  zu  Frankfurt  1396  abgehaltenen  Fürstentag 
und  dann  von  der  Beabsichtigung  eines  nach  Jakobi  im  gleichen  Jahr  zu,  haltenden  weiteren 
Färstentages  daselbst  zu  berichten  weiß,  kritisch  beseitigt  zu  haben, 

2.  Frieden  nach  dem  Städtekrieg. 
Wenn  in  den  vier  ersten  Versammlungen  dieses  Bandes  die  Friedensversuche,  welche  Frieden 
der  Klmig  vor  dem  Egerer  Seidistage  machte  um  den  Städtekrieg  zu  beendigen,  zusammen-  ^  "?f* 
gestellt  sind,  so  stehen  sie  zugleich  in  ihrer  Erfolglosigkeit  zum  erstenmal  klar  vor  unsem  krug. 
Äugen,  In  dem  Spruchbriefe  zu  Neumarkt  vom  15  Merz  1388,  der  die  streitenden  Parteien 
auszubleichen  sich  bemühte ,  war  noch  manches  unerledigt  geblieben  und  auf  Heidelberg 
und  den  April  verschoben  u>oraen.  Wäre  ipindort  ein  solcher  ergänzender  Spruch  erfolgt  den 
beide  Parteien  annahmen,  so  würde  der  Friede  dagewesen  sein,  denn  d^ese  Spruchbriefe  sind 
recht  eigentlich  die  Friedensurkunden,  durch  welche  der  Kriegszustand  beseitigt  wird,  wol 
zu  unterscheiden  als  solche  vom  Landfrieden,  der  einen  Bund  zu  gemeinsamer  Durchführung 
gewisser  Rechtsordnungen  darstellt,  und  dessen  Eingehimg  natürlich  den  Friedensstand  schon 
v<yraussetzt,  von  dem  aber  jetzt  noch  gar  nicht  die  Bede  ist.  Vorläufig  handelt  es  sich  um  den 
Siihnspruch  oder  die  Friedensurkunde,  in  der  die  ausgleichenden  Bestimmungen  getroffen 
werden  theils  über  das  was  Anlass  zum  Kriege  war,  wie  die  Gefangensetzung  und  Beraubung 
des  Erzbischofs  von  Salzburg  und  die  Bürgerabf angungen  und  GHlterverluste  der  Städte  vor 
dem  Kriege,  theils  über  das  was  im  Kriege  vorgegangen  war,  wie  Kriegsgefangenschaften, 
Brandschatzungen  und  Gedinge,  Wegnahme  von  Schlössern  und  von  Gut  und  Habe  u,  a,  m. 
Darüber  war  zum  Theil  durch  den  Neumarkter  Spruch  vom  15  Merz  und  durch  den  Heidel- 
berger vom  23  April  1388  entschieden,  zum  Theil  war  die  Entscheidung  noch  vorbehalten. 
Hatten  aber  die  Herzoge  sich  an  den  ersteren  wenig  gekehrt,  so  wurde  der  letztere  von  einem 
Theil  der  Städte  vonvomherein  gar  nicht  anerkannt  Wenn  aber  dieser  letztgenannte  Spruch 
hier  endlich  einmal  vollständig  abgedruckt  und  dazu  der  höchst  interessante  Bericht  nr.  11 
zum  erstenmal  veröffentlicht  wird^,  so  sind  auch  diep.  46-62  unter  lit  Fmitgetheilten Stücke 
über  die  weiteren  Priedensversuche  im  Sommer  1388  fast  edle  neu.  Freilich  diese  Versuche 
blieben  ohne  Ergebnis,  Auf  den  beiden  folgenden  Tagen  nun  zu  Rotenburg-Mergentheim 
vom  Januar  und  vom  Februar  1389  handelt  es  sich  immer  darum,  wie  weit  die  Befugnisse 
ausgedehnt  werden  sollten,  die  dem  König  einzuräumen  wären  um  die  Schlichtung  des  Streits 
zu  bewirken;  vom  Jaoiuar  sind  die  Akten  da,  im  Februar  kam  die  Sache  sichtlich  auch 
wider  vor.  Ich  habe  die  Differenzen  über  diesen  Punkt  sorgfältig  zu  entunckeln  gesucht  *, 
wobei  sich  noch  einige  Bemerkungen  über  den  Siprachgebrauchvon  Minne  Recht  und  freund- 
lich Recht  ergaben.  Die  Städte  zeigen  sich  bei  diesen  Auseinandersetzungen  nicht  gerade  ver- 
trauensvoll gegen  den  König,  und  zwar  um  so  weniger  als  dabei  die  Absicht  des  letzteren  her- 

*  Br  iit  von  Big$l  in  den  St,  Chr.  i,  248  nt,  i  zuerst  trrDähni, 
'  In  der  Einleitung  zum  Januartag  1889  Ht,  E, 

Deutsche  Belehitags*  Akten  II.  Ij 


X  Vorwort, 

vortritty  sich  in  Hinsicht  der  Duldung  des  Städtebunds,  zu  der  er  sich  im  Merz  1387  wenigstens 
mündlich  auf  Lebenszeit  verbindlich  gemacht  hatte,  wider  freie  Hand  zu  versehenen  und  so 
die  nachher  richtig  ausgesprochene  Aufhebung  desselben  vorzubereiten.  Auch  wollte  der  König 
insofern  als  Exekutor  des  Friedensspruchs  auftreten,  als  er  beanspruchte,  demj&iiigen  Theil, 
der  den  Spruch  annähme,  zu  helfen  gegen  den  andern,  der  das  verweigerte.  Und  wenn  nun 
den  Städten  der  zu  erwartende  Spruch  zu  hart  dünken  würde  f  Gerade  darum  kam  ihnen 
auch  soviel  an  auf  die  Zusammensetzung  des  Gerichts :  sie  wollten  den  Frieden,  aber  möglichst 
günstig  für  sie  sollte  er  ausscKLagen,  Der  König  aber  will  nicht  nur  als  Vermittler  sondern 
als  oberster  Richter  auftreten,  auch  den  Städten  gegenüber,  wie  er  ohne  Zweifel  auch  bei 
diesen  Versuchen,  die  Sache  nun  unmittelbar  in  die  eigenen  Hände  zu  nehmen,  darauf 
bedacht  war,  die  Stellung,  welche  der  Pfalzgraf  durch  die  von  ihm  ausgehenden  Neumarkter 
und  Heidelberger  Sprüche  eingenommen  hatte,  demselben  nicht  femer  zuzugestehen,  da  dieser 
wol  schon  damals  als  Kronprätendent  betrachtet  werden  kann.  Es  ist  erst  durch  die  vorliegen- 
den  Veröffentlichungen  in  ihrer  Vollständigkeit  möglich  gewesen,  diese  ganzen  Hergänge 
betreffend  jene  Friedenstage  klar  zu  stellen.  Die  Städte  hatten  dem  König  nicht  nachgegeben. 
Und  wie  auf  dem  dritten,  so  scheint  auch  auf  dem  letzten  der  vier  Friedenstage,  dem  zu 
Uotenburg-Mergentheim  vom  Februar  1389,  ihre  Stimmung  in  dieser  Hinsicht  geblieben  zu 
sein.  Merkwürdig  ist,  daß  es  in  allen  vier  Fällen  immer  Doppelversammlungen  sind,  je  an 
verschiedenen  Orten  für  die  zwei  verschiedenen  Parteien:  Nürnberg-Neumarkt ,  Speier- 
Heidelberg,  Rotenburg-Mergentheim,  und  endlich  abermals  Eotenburg-Mergentheim;  wie  um 
auch  schon  durch  diese  örtliche  Trennung  anzudeuiten,  wie  weit  man  innerlich  noch  von  ein- 
ander entfernt  war.  Offenbar  glaubten  aber  nunmehr  die  Städte,  sie  würden  sich  ebensoleicht 
mit  ihren  Gegnern  vertragen,  wenn  sie  auf  eigene  Faust  mit  denselben  unterhandelten;  denn 
den  neuen  auf  28  Merz  1389  ausgemachten  Bamberger  Tag  wollten  gerade  die  drei  mächtigen 
Städte  Nürnberg  Regensburg  Augsburg  auch  dann  abgehalten  wissen,  wenn  der  König  nicht 
käme  oder  ihn  auch  nur  aufschöbe.  In  der  That  kommt  der  König  nicht,  obschon  er  eingeladen 
ist  und  seine  Räthe  selbst  den  Tag  angesetzt  haben;  offenbar  will  er  sich  als  den  Herrn  zeigen, 
und  er  beruft  Fürsten  und  Städte  eben  auf  die  genannte  Zeit,  wie  recht  zum  Gegensatz,  zu  sich 
nach  Eger,  es  lag  ihm  wol  schon  jetzt  im  Sinn  wo  nöthig  einen  neuen  Weg  einzuschlagen  und, 
wenn  die  Friedensbemühungen  fruchtlos  blieben,  auch  ohne  allgemeinen  Sühnespruch  oder 
Friedensvertrag  die  Ruhe  herzustellen  durch  einen  Landfrieden.  Da  die  städtische  Bundes- 
versammlung zu  Ulm  sich  geneigt  zeigte  dem  König  in  dieser  Ortrfrage  nachzugeben,  so  nützte 
es  nichts  daß  man  dabei  blieb  nach  Bamberg  zu  gehen,  wenn  auch  der  König  dadurch  ge- 
nöthigt  war  die  Egerer  Versammlung  auf  21  April  zu  verschieben.  Der  Friede  kam  auch  in 
Bamberg  nicht  völlig  zu  Stande,  und  alles  gieng  nun  nach  Eger.  Dieser  Zusammenhang  der 
Dinge  ist  erst  jetzt  ans  volle  Tageslicht  getreten.  Aber  auch  zu  Eger  kam  kein  allgemeiner 
Friedensvergleich  zwischen  den  beiden  großen  Parteien  zu  Starkde,  obwol  darüber  verhandelt 
wurde  und  vnr  von  hier  eine  unbekannte  sehr  lehrreiche  Rückäußerung  der  königlichen 
Räthe  in  dieser  Hinsicht  mittheilen  kennen  *;  es  scheint,  daß  im  Unterschied  von  den  Rheini- 
schen die  Mehrzahl  der  Schwäbischen  Bundes-Städte  Schwierigkeiten  machte^.  Will  man  die 
Lage  der  Dinge  recht  verstehen,  so  ist  eben  das  immer  im  Auge  zu  behalten,  daß  dieser  allge- 
meine Frieden,  entweder  durch  einen  königlichen  Spruch  wie  Wenzel  wollte  oder  etwa  durch 
-r  einen  Gesammtvergleich  zwischen  den  beiden  Parteien,  auch  zu  Eger  nicht  abgeschlossen 
wurde.  Statt  des  allgemeinen  Sühnspruchs  und  Friedensinstruments  (mit  Bestimmungen  über 
Gefangene,  Schätzungen  und  Brandschatzungen,  Wegnahme  von  Schlössern  u.  a.  m.^),  was 

*  pap.  801  nt.  2. 
«  nr.  91  art.  9. 10. 11,  Iß. 

^  Wie  in  dem  Stück  p.  201  nl.  2  in  Äuitieht  gestellt  war.  Vgl  entiprechende  Art  in  dem  Neumarkter  Spruch  vom 
15  Merz  1888  und  in  dem  Heidelberger  vom  2S  April  1888. 


II.    Ergebnisse  des  vorliegenden  Bandes.  XI 

der  König,  offenbar  wegen  der  vielfachen  und  widerstreitenden  Ansprüche  und  des  endlosen 
und  aussichtslosen  Geschäfts,  fallen  ließ^,  zog  er  die  Errichtung  eines  allgemeinen  Land- 
friedens vor,  indem  man  die  Aussöhnung  zwischen  den  einzelnen  Gliedern  der  zwei  Parteien 
diesen  selbst  zu  bewerkstelligen  anheimgab,  solche  Aussöhnung  aber  zugleich  zur  Bedingung 
des  allgemein  befohlenen  Eintritts  in  den  Landfrieden  machte.  Auch  auf  dem  Nürnberger 
Tag  vom  Herbst  1390  fanden  dann  noch  Verhandlungen  wegen  des  Städtekrieges  statt, 
nr.  169-173,  von  denen  man  bisher  nicht  wußte.  Wenigstens  ein  Theil  der  Städte  muß  noch 
an  einen  allgemeinen  Friedensschlms  gedeicht  hohen '.  Aber  wenn  auch  der  Konig  verschiedenen 
Städten  des  ehemaligen  Schwäbischen  Bundes  Amnestie  wegen  des  in  den  vorangegangenen 
Kämpfen  Vorgefallnen  ertheilt,  so  bleibt  doch,  nach  wie  vor,  das  Friedenschließen  zwischen 
den  einzelnen  Gliedern  der  Parteien  diesen  selbst  überlassen :  nachdem  der  König  den  Land- 
frieden durchgesetzt  hatte,  wollte  er  natürlich  jene  schwierige  und  undankbare  Operation, 
soweit  sie  nicht  schon  durch  Specialverträge  erledigt  war,  nicht  von  neuem  wider  aufnehmen, 

3.  Landfrieden. 
Wir  sahen,  wie  der  König  seinen  Landfriedensplan  benützte,  um  die  Parteien  zu  land/ruden, 
Friedensvergleichen  zu  zwingen.  Die  Fürsten  einerseits  und  die  Städte  andrerseits  sollten  in 
diesen  Landfrieden  eintreten,  der  bestimmt  war  künftigem  Kriege  vorzubeugen,  und  sollten 
dabei  ihre  gesonderten  Bündnisse  aufgeben.  So  erfolgte  also  doch  die  Aufhebung  des  Städte- 
bundes,  sie  konnte  freilich  Tiach  dem,  was  wir  eben  von  dem  Januartag  des  Jahres  1389 
sahen ',  durchaus  nichts  überraschendes  mehr  für  die  Bürgerschaften  haben,  diese  waren, 
wie  man  dort  sieht,  hinlänglich  darauf  vorbereitet.  Indem  den  Städten  zur  Bedingung  des 
Eintritts  in  den  Landfrieden  gemacht  wird  daß  sie  sich  mit  ihren  Gegnern  vorher  richten, 
vnrd  ihnen  dagegen  zugesagt  daß  ihnen  ihr  Recht  auch  von  den  Fürsten  zu  Theil  werden 
soll.  Ganz  so  genau  ward  es  nun  freilich  nicht  genommen :  es  traten  einzelne  Städte  dem 
Landfrieden  bei,  noch  ehe  ihre  Friedensabmachungen  mit  den  Herren  vollendet  waren,  und 
ihrer  Aufnahme  wurden  keine  Schwierigkeiten  in  den  Weg  gelegt,  da  man  voraussetzen  durfte, 
daß  sie  wenigstens  nachträglich  diese  Bedingung  vollständig  erfüllen  würden,  und  man  ohne 
Zweifel  froh  war,  daß  sich  wenigstens  einige  unter  ihnen  zum  sofortigen  Beitritt  bereit  finden 
ließen.  Denn  zu  Eger  selbst  noch  schwuren  den  Landfrieden  bloß  Regensburg  Nürnberg  und 
Weißenburg,  Vollständig  klar  werden  diese  Hergänge  erst  durch  die  vorliegenden  Veröffent- 
lichungen, wie  auch  der  Streit  zwischen  den  Städten  der  beiden  Bünde  über  die  Zahlung  der 
60000  fl.,  welche  der  Pfalz  zu  gut  kommen  sollten,  wesentliche  Beleuchtung  dadurch  erfährt. 
Von  dem  auf  13  Juni  1389  zu  Nürnberg  stattgehabten  Tag,  auf  welchem  die  übrigen  Städte 
des  ehmaligen  Schwäbischen  Bundes  sich  über  ihren  Eintritt  in  den  Landfrieden  äußern 
sollten,  kennen  wir  jetzt  die  Anwesenden  {s.  nr,  128  undpag.  145,  44  ff.).  Von  der  im  Juli 
zu  Nürnberg  gehaltenen  Versammlung  von  Fürsten  Herren  und  Städten  erfahren  wir  das 
erste  Wort,  ebenso  von  dem  durch  den  König  auf  24  Oktober  nach  Weiden  und  d<mn  nach 
Pilsen  angesetzten  und  wahrscheinlich  nicht  zu  Stand  gekommenen  Tag,  und  von  dem  Nürn- 
berger der  vom  König  auf  1  Januar  1390  veranstaltet  war  und  von  dem  wir  die  städtischen 
Propinationen  haben;  es  scheint  nicht  daß  bei  diesen  Gelegenheiten,  soweit  die  Zusammen- 
künfte  wirklich  gehalten  wurden,  viel  herauskam  (s,  pag,  146,  19-37).  Besonders  gewonnen 
aber  hat  die  Geschichte  des  so  eingreifenden  JEgerer  Landfriedens  selbst  schon  durch  die  hier 
gegebene  möglichst  umfassende  Edition  desselben  in  den  vier  gesonderten  Redaktionen, 
von  denen  jede  ihre  eigene  Bedeutung  für  die  Entstehung  dieser  Institution  hat.  Ich  lege  be- 


•  p.  196,  87  ff.  und  wolle  och  —  rihten .  nfi  het  —  der  künig  die  Sachen  alle  loßen  ligen  —  und  het 

gevordert  —  da2  sie  —  einen  gemeinen  lantfriden  swcrent  u.  «.  u;. 

'  Die  Rheinischen  Städte  zwammen  hatten  eich  noch  im  Jahr  1S89  durch  Schiedspruch  mit  der  Pfaiz  richten 
laeeen,  ».  Einleitung  zum  Egerer  RT.  vom  April  und  Mai  18S9  unter  Ht.  F. 

*  Siehe  auch  die  Einleitung  zu  demselben  Ht.  Ep,  79,  26  ff. 


XII  Vorwort. 

sonderes  Gewicht  auf  die  kritische  Erörterung  in  der  Einleitung  zu  diesem  Reichstag  lit,  F 
pag.  144,  3  ff,,  wo  ich  bewiesen  habe,  daß  der  Rheinische  Landfriede  nr.  73  unmöglich  am 
6  Mai  1389  zu  Eger  ausgefertigt  sein  kann  wie  er  vorgibt,  daß  er  somit  ein  na^ih  Ort  und 
Zeit  falsches  Datum  trägt,  und  jedenfalls  erst  nach  5  Juni  1389  d.  h,  nach  nr.  74  fällt.  Als 
Grund  dieser  Fälschung  läßt  sich  vermutJien,  daß  man  nachf/räglich  den  Rheinischen  Land- 
frieden als  sogleich  zu  Eger  auf  dem  Reichstag  entstanden  darstellen  wollte,  einmal  um  der 
Rheinischen  Institution  mehr  Ansehen  zu  geben,  und  dann  zugleich  um  die  Wirksamkeit  der 
Egerer  Versammlung  in  einem  glänzenderen  Lichte  erscJieinen  zu  lassen.  Und  hier  ist  denn 
auch  darauf  hinzuweisen,  wie  gerade  die  Verhandlungen  über  die  Rheinischen  Verhältnisse 
und  den  Landfrieden  am  Rhein  theilweis  durch  neue  Stücke  theilweis  durch  die  gepflogenen 
Untersuchungen  gewonnen  haben,  und  die  dem  Egerer  Tag  gefolgten  Versammlungen  zu 
Speier  Utenheim  Heidelberg  nun  ziemlich  klar  vorliegen.  Der  Rheinische  Landfriede  wird 
schon  zu  Utenheim  beschworen,  aber  erst  in  Heidelberg  erfolgt  die  Aussöhnung  der  Parteien, 
während  streng  genommen,  dem  art.  36  des  Landfriedens  gemäß,  die  Versöhnung  oder  der 
Friedensschluss  dem  Eintritt  in  den  Landfrieden  vorhergehn  sollte:  sol  und  mag  man  dann 
in  unsern  lantfrid  —  nemen  und  empfahen.  Wir  sahen  schon,  daß  es  auch  zu  Biger  damit 
nicht  ganz  so  genau  genommen  wurde,  und  es  mag  hinzugefügt  werden,  daß  es  wol  überhaupt 
nicht  so  streng  zufassen  ist,  denn  es  heißt  ja  in  jenem  Artikel  nur  welche  stat  —  sich  richtet 
und  nicht  welche  stat  —  sich  gerichtet  hat,  und  in  dem  Schlußsatz  desselben  bedurften 
dann  —  geredet  ist  liegt  offenbar  die  Voraussetzung,  daß  Städten  ihr  Recht  von  den  Herren 
widerfahren  d.  h.  daß  der  Friedensabschluss  zwischen  beiden  stattfinden  kann  auch  erst  dann 
wenn  die  betreffenden  Städte  schon  in  den  Landfrieden  eingetreten  sind,  Au^h  scheint  hier 
für  den  Rhein  der  BViedensschluss  im  wesentlichen  schon  zu  Utenheim  festgestellt  worden  zu 
sein  und  nur  die  schließliche  Ausfertigung  auf  Heidelberg  zu  fallen^,  wie  andrerseits  der 
Landfriede  schon  zu  Utenheim  beredet  überkommen  und  geschworen  wird,  zur  wirklichen 
Ausfertigung  aber  erst  am  6  Juni,  ohne  Zweifel  zu  Heidelberg,  gelangt.  Die  Ausfertigung  der 
Friedensurkunden  vom  3  Juni  und  des  Landfriedens  vom  6  Juni  stehen  dann  au^  in 
korrektem  Zeitverhältnis  zu*  einander.  Faßt  man  die  nach  dem  Egerer  Reichstag  sich  ent- 
wickelnden Landfriedenszustände  ins  Auge ,  so  ergibt  sich  freilich  aus  einer  Reihe  neuer 
Mittheilungen  kein  sehr  erfreuliches  Bild.  Es  zeigt  sich  sogar  sehr  bald,  trotz  dem  Ege- 
rer Verbote  der  Städtebände  und  trotz  dem  an  ihre  Stelle  getretenen  allgemeinen  Land- 
frieden, eine  Reihe  städtischer  Bündnisse  und  Bündnisversuche,  die  eine  wachsende  Ent- 
fernung von  der  durch  das  Reich  getroffenen  Ordnung  erkennen  lassen*,  und  man  sieht  bei 
genauerer  Untersuchung,  daß  das  Städtebundswesen  schließlich  eigentlich  doch  wider  an  die 
Stelle  des  Landfriedens  getreten  ist  und  dessen  Funktionen  zu  übernehmen  sucht.  Die  Thätig- 
keit  des  Königs  für  Erhaltung  und  Verlängerung  der  Reichsinstitution  seines  Landfriedens 
vermag  diesen  Gang  der  Dinge  nicht  zu  ände^m;  man  sieht,  wie  die  Sache  endlich  ausgeht, 
indem  er  die  von  ihm  für  Franken  und  Baiem  bewilligten  Landfriedenszölle  aufhebt,  da  ja 
doch  keine  Sitzungen  mehr  gehalten  würden.  Doch  muß  hier  noch  aufmerksam  gemacht 
werden  auf  nr,  116.  117.  119,  von  deren  ersterer  nur  ein  Regest  bekannt  war,  die  beiden 
letzteren  ganz  neu  sind.  Die  oberste  Behörde  des  Landfriedens  als  eine  Art  Reichsregierung, 
die  Stellung  des  Pfalzgrcfen  Ruprecht  II  als  Hauptmann  des  Egerer  Landfriedens  und  sein 

'  rascher  Abgang  von  dieser  Stellung,  die  dreimalige  Organisierung  der  Leitung  dieses  Land- 
friedens durch  welche  die  Bedeutung  derselben  weit  über  sich  selbst  hinausgehoben  wurde, 
alles  das,  zusammengedrängt  fast  in  den  Lauf  eines  Jahrs,  läßt  uns  einen  ungeahnten  Ein- 

.  blick  in  die  wunderliche  Mannichfaltigkeit  der  politischen  Wege  dieses  Königs  thun.  Endlich 


'  Siehe  p,  141  nt,  s  und  p,  141,  SO  /f. 

*  Siehe  unter  Ht.  H  der  Einleitung  zum  Egerer  Reichetag  p.  ur-iso. 


»ehulden- 
Tilgung, 


II.    Ergebnisse  des  vorliegendon  Bandes.  XIII 

im  Jahr  1397  im  Herbst  erscheint  er  wider  auf  einem  Reichstag^  und  hier  zu  Nürnberg 

er'öffnet  er  in  Landfriedensdingen  eine  'kraftw>lle  ITiätigkeit,  zunächst  für  einen  engeren 

EreiJJ,  aber  wie  zu/r  Vorbereitu,ng  für  den  nahe  bevorstehenden  Frankfurter  Tag  und  dessen 

allgemeinere  hiehergehörige  Tendenz;  nurnr.  307^  seine  später  noch  fortgesetzte  Wirksamkeit 

gegen  die  Baubschlösser  betreffend,  war  unter  den  hier  mitgetheilten  Stücken  noch  nicht 

bekannt. 

4,  Judenschulden' Tilgung, 

Schon  zu  Eger  hatte  der  Konig  j  wie  man  bisher  schon  wußte  j  von  den  Städten  das  «^udeii 
Oerichte-  und  JudenrJRegal  gefordert^.  Es  war  freilich  vergeblich.  Wir  sehen  jetzt,  daß  diese 
Dinge  auch  noch  1390  weiter  spielen;  mit  den  Gerichten  scheint  ihm  nichts  zu  gelingen^  und 
die  Forderung  in  Betreff  der  Juden  löst  sich  allmählich  in  eine  Widerholung  gemeinsamer 
Plünderung  auf*  wie  sie  ähnlich  1385*  stattgefunden  hatte.  Diese  Judenfrage  kam  auf  zwei 
Städtetagen  vor,  11  Mai  und  20  Juni  1390,  die  jetzt  erst  bekannt  werden*;  die  Bürgerschaf  ten 
scheinen  die  ursprüngliche  Forderung  des  Königs,  auf  Zurückgabe  des  Judenschutzregals 
gerichtet,  verworfen  zu  haben  wie  in  Eger,  Aber  auf  dem  Nürnberger  Reichstag  vom  Herbst 
1390  tritt  die  Sache  dann  wider  auf,  in  Gestalt  der  hier  vorgenommenen  Judenschulden- 
Tilgung  j  zu  welcher  Maßregel  das  ursprüngliche  Projekt  zusammenschrumpfte.  Es  ist  für 
diese  letztere  Maßregel  eine  ganze  Anzahl  neuer  Urkunden  zusammengebracht  worden  j  die 
jetzt  erst  die  Ausdehnung  des  ganzen  Verfahrens  vollständiger  überblicken  läßt.  Die  einzelnen 
Städte^  sind  sehr  verschieden  behandelt  worden,  auch  hat  sich,  soviel  wir  sehen,  die  Sache 
nicht  über  das  ganze  Reich  erstreckt.  In  Betreff  des  Beute-Antheils  des  Königs  kann  man 
jetzt,  nachdem  nicht  mehr  viel  weiteres  Material  zu  erwarten  sein  dürfte,  wol  sagen,  daß  es 
unbegründet  wäre  bei  der  Ansicht  zu  bleiben,  als  habe  Wenzel  eich  für  sich  selbst  gemeinhin. 
15  Procent  als  Gewinn  ausbedungen.  Das,  was  er  erhielt,  war  eben  sehr  verschieden,  je  nach 
den  Umständen,  wahrscheinlich  jedesmal  soviel  als  er  erhalten  konnte,  und  die  15  Procent 
sind  nur  in  Betreff  Regensburgs  zu  erweisen ^  dort  soUte  der  König  soviel  erhalten^.  Die 
Nürnberger  Stadtrechnungen  führen  uns  die  auf  der  Versammlung  Anwesenden  vor,  und  es 
entspricht  dem  Charakter  des  dießmaligenJudenschulden-VerfahrenSj  bei  welchem  neben  dem 
König  der  Vortheil  der  Fürsten  im  Vordergrund  steht  und  das  sich  von  dem  früheren  von 
1385  nicht  unwesentlich  unterscheidet  j  daß  auf  dem  Tag  doch  im  ganzen  nicht  allzuviele 
Städte  vertreten  waren,  die  Fränkischen  kamen,  es  kam  das  Bairische  Eegensbvrg,  von  den 
Schwäbischen  doch  nur  ein  geringer  Theil,  die  großen  Städte  am  Ehein  aber  blieben  alle 
aus.  Die  Urkunden  nr.  208  und  209  machen  uns  deutlich,  wie  man  sich  von  Deutscher  Seite 
auch  auswärts  an  einem  solchen  Haupthandelsplatz  wie  Venedig  vor  Umgehung  des  Juden- 
Schuldengesetzes  durch  Vertrag  mit  der  Staatsgewalt  zu  sichern  suchte;  konnten  wir  aus  dem 
Jahr  1385  nur  vermiUhungsweise  über  Verhandlungen,  die  mit  genanntem  Staat  in  dieser 
Angelegenheit  stattgehabt,  berichten  y  so  haben  wir  dießmal  die  urkundlichen  Nachrichten 
gefunden,  aus  welchen  die  dortige  Regelung  derselben  hervorgeht,  und  man  sieht,  mit  welcher 
Vorsicht  jene  Republik  verfährt^  damit  die  vollständige  Unabhängigkeit  des  Staates  dabei 
gewahrt  werde  und  das  Zugeständnis  als  vollkommen  freie  Entschließung  erscheine.  Im  Jahr 
1385,  von  wo  keine  solchen  Urkunden  vorhanden  sind,  hatten  die  wahrscheinlich  gepflogenen 
Unterhandlungen  wol  noch  zu  keinem  Ziele  geführt. 

*  Siehe  p.  jse,  2S  ff. 

*  p,  979,  19  ff. 

*  Verzeichnisse  von  SchtiMbriefen ,  welche  von  einigen  Ulmer  Juden  der  Stadt  übergeben  wurden,  stehen  bei 
Pressel,  Geschichte  der  Juden  in  Ulm,  Festschrift  zur  Einweihung  der  Synagoge  19  Sept.  1878,  p.  88-88  Beil.  8. 

*p.%79,  iff.  über  die  bisher  unbekannte  nr.  148. 

'  ünsre  Urk,  nr.  iso  ist  inzwischen  auch  bei  Presset  l  e.  p.  88*40  BeiL  9  abgedruckt,  demselben  mügetheilt  aus 
dem  Stuttg.  k.  St.  A.  von  Hofrath  Dr.  Staudenmayer,  wie  es  scheint  aus  Ä  («.  unsre  Quellenangaben  p.  819). 
*p.884,  softes,  14. 


Xjy  Vorwort. 

ö.  Mümtoesen. 
MOnxwßtm  Gerade  wie  im  Jahr  1385  ist  auch  mit  der  Judemchuldentilgung  im  Jahr  1390  eine 

Regelung  des  Münzwesens  verbunden.  Besondre  Auf  merksamkeit  erregt  die  bisher  unbekannte 
Veränderungy  die  schon  am  20  Juli  1396  nr.  151  mit  den  zu  Nürnberg  durch  das  Gesetz 
vom  14  Sept,  1390  nr.  150  getroffenen  Bestimmungen  vorgenommen  wurde,  und  daneben  die 
ebenfalls  verborgen  gebliebene  Verstattang  für  den  Nürnberger  Eeichsmünzmeister  t)om 
21  Febr.  1396  nr.  154,  auch  Heller  zu  schlagen,  von  denen  in  dem  Gesetz  nr.  150  nicht  die 
Bede  gewesen  war,  2  Heller  auf  1  der  in  jenem  Gesetze  vorgeschriebenen  Pfennige.  Wie 
für  den  Städtekrieg  die  Arbeiten  W.  Vischer^s  in  den  Forsch,  z.  Deutsch.  Gesch.  Bd.  2 
und  3  eine  unschätzbare  Hilfe  waren ,  so  muß  in  Betreff  der  Judenschuldentilgung  immer 
wider  verwiesen  werden  auf  Hegel  in  den  St.  Chr.  1,  125  ff.  und  Frensdorff  ebenda  4, 169  ff., 
und  in  Betreff  der  Münzsachen  immer  wider  auf  Hegel  ebenda  1,  224  ff.  {2,  531  ff.) 

5,  421  ff. 

6.  Reichsvikariat  und  Vorbereitung  des  Thronwechsels. 
Reichs-  An  die  Spuren,  welche  schon  im  ersten  Bande  der  RTA,  auf  den  Plan  eines  Thron- 

^vo^bereiut  ^^chs^l^  hinweisen,  habe  ich  in  dem  vorliegenden  zweiten  Bande  in  der  Einleitung  zum 
des  Speier-Heidelberger  Tag  vom  April  1388  lit.  G  p.  21  angeknüpft.  Damals  nun  im  Jahr  1388 
wechaeü  9^^  ^^^  Gedanke  von  Wenzel  selbst  aus,  der  aber  die  Krone  noch  seiner  Familie  vorbehalten 
wollte ;  das  Verhältnis,  in  das  er  deshalb  zu  dem  Nassauer  Adolf,  der  auf  dem  Mainzer 
Erzstuhle  saß,  trat,  umrde  aber  von  diesem  sofoH  in  feindselig  er  Weise  ausgebetUet,  und  alles 
deutet  hin  auf  die  Möglichkeit  einer  Absetzung  und  auf  die  Absicht  der  Umgehung  des 
Luxemburgischen  Hauses  bei  der  Neuwahl ;  lauter  gedruckte  oder  doch  bekannte  Urkunden, 
nr.  22-31,  die  hier,  wie  es  ihre  Wichtigkeit  erforderte,  sämmtlich  mitgetheilt  und  übersicht- 
lich zusammengestellt  wurden.  Das  Pfälzische  Haus,  dessen  damaliges  Haupt  Ruprecht  I 
schon  im  Frühjahr  1388  zu  Nümberg-Neumarkt  und  Speier-Heidelberg  als  Schiedsrichter 
zwischen  den  Kriegführenden  eine  so  hervorragende  Rolle  im  Reich  gespielt  hatte,  war  ohne 
Zweifel  bei  diesen  Abmachungen  vom  Oktober  genannten  Jahres  bereits  als  Prätendent  in 
Aussicht  genommen.  Wenn  es  dießmal  noch  zu  keiner  Katastrophe  kam,  so  ist  es  doch  eine 
natürliche  Haltung  des  Königs,  daß  er  nun  bei  den  Friedensversuchen  auf  den  beiden 
Rotenburg-Mergentheimer  Tagen  vom  Jan.  und  Febr.  1389  die  Versöhnung  der  Parteien 
nicht  mehr  dem  Pfalzgrafen  überlassen  will,  sondern  das  in  seine  eigne  Hand  zu  spielen 
sucht.  Aber  es  ist  zugleich  eine  bedenkliche  Erscheinung,  daß  bereits  einige  Städte,  nachdem 
diese  Friedensversuche  gescheitert  waren,  mit  ein  paar  Fürsten  sich  dahin  verabreden,  den 
neuen  Friedensvergleichs' Tag  auf  28  Merz  1389  zu  Bamberg  unter  allen  Umständen  abzu- 
halten, auch  wenn  der  König  nicht  erschiene  oder  den  Tag  aufschieben  wollte  {neu  nr.  68). 
Doch  setzte  Wenzel  statt  dieses  Bamberger  Tags  die  von  ihm  nach  Eger  auf  die  gleiche  Zeit 
ausgeschriebene  und  dann  auf  einen  späteren  Termin  verlegte  Versammlung  durch,  obgleich 
die  Nürnberger  fast  unehrerbietig  gemeint  hatten,  daß  die  Fürsten  den  König  doch  wol  von 
Eger  nach  Bamberg  bringen  würden,  da  es  nur  zwölf  Meilen  Wegs  zwischen  dort  und  hier 
seien  (neu  nr.  68).  Noch  deutlicher  wurde  die  augenblicklich  günstige  Stellung  des  Königs 
durch  die  Errichtung  des  Egerer  Landfriedens  und  die  Aufhebung  des  Städtebunds  daselbst 
im  Mai  1389.  Aber  daß  er  nur  durch  die  Fürsten  sich  so  gehoben  hatte,  zeigte  sich  durch  die 
Einräumung  der  wichtigen  Position,  welche  Pfalzgrqf  Ruprecht  II  als  Hauptmann  des  Land- 
friedens, wenn  auch  nur  auf  kurze  Zeit,  einnahm,  wie  wir  sahen,  nachdem  schon  Ruprecht  I 
als  Mitglied  der  Sechser-Kommission  mit  an  der  Spitze  dieser  InstittUion  gestanden  hatte;  auf 
das  Interesse,  welches  die  hier  zum  erstenmal  gedruckten  nrr.  115.  117.  119  überhaupt  durch 
die  Einsetzung  einer  Art  von  vikarierender  Reichsregierung  erwecken,  ist  schon  oben  beim 
Landfrieden  aufmerksam  gemacht  worden;  wenn  der  König  sich  da  von  den  wichtigsten 
Reichsgeschäften  zurückzieht,  so  erinnert  das  ganz  an  die  Stimmung,  in  welcher  einst  Karl  IV 


II.    Ergebnisse  des  vorliegenden  Bandes.  XV 

dem  Pcibste  von  den  Deutschen  Filrstenkäusem  geschrieben  hatte^  utinaiu  esBem  securus 
quod  non  tntmicarent  domui  mee,  et  numquam  aliquis  ex  meis  intraret  imperium.  Wollte 
es  Wenzel  mit  dem  Pfälzischen  Hause  versuchen^  ihm  ein  legales  hohes  Ziel  stecken  um  dessen 
Ehrgeiz  zu  befriedigen  und  von  dem  höchsten  abzuziehen^  so  scheint  das  dabei  nöthige  könig- 
liche Zutrauen  doch  von  geringer  Dauer  gewesen  zusein,  da  in  derneuen  Sechser-Kommission 
vom  17  Aug.  1390  nr.  119  bereits  kein  Pfälzer  mehr  sitzt.  Es  war  natürlich,  daß  Markgraf 
Jost  die  Aussichten,  welche  sich  ihm  durch  Wenzels  Abdankungsplan  von  1388  zu  eröffnen 
schienen,  im  Jahr  1389  noch  nicht  vergessen  hatte  (nr.  213),  und  daß  dagegen  1390  die 
Rheinischen  Kurfürsten  sich  wider  die  Gedanken  der  Luxemburgischen  Familie  setzten  (nr» 
214),  aber  es  sind  das  bekannte  Dinge.  Dagegen  erfahren  wir  nun  einige  Jahre  später  durch 
den  interessanten  Bericht  zweier  Straßburger,  nr.  215  vom  18  Dec.  1393,  von  bedenklichen 
Bewegungen,  die  gegen  Wenzel  gerichtet  sind:  von  einer  in  Nürnberg  zu  seinen  Ungunsten 
gehaltenen  Fränkischen  Fürstenzusammenkunft  (ein  gros  heimelich  gespreche) ,  sowie  daß 
eine  erweiterte  Versammlung  von  Fürsten  und  Städten  in  demselben  Sinn  bevorsteht.  Und 
um  eben  die  Zeitf  wo  der  König,  wenigstens  zum  Scheine,  die  Schleglergeseüschaft  verbot, 
hören  wir,  daß  die  vier  Rheinischen  Kurfürsten  vier  Ritter  zu  ihm  geschickt  haben,  er  möge 
an  den  Rhein  kommen,  mit  der  Drohung  daß  sie  im  Weigerungsfall  sich  alles  weitere  vorbe- 
hielten; es  ist  gleichfalls  ein  Straßburger  Schreiben,  nr.  246  vom  3  December  1393,  das  uns 
von  diesem  merkwürdigen  Schritte  zum  erstenmal  berichtet.  Die  Gefangenschef t  Wenzels  im 
Jahr  1394  eröffnet  dann  den  strebenden  Geistern  weitere  Aussichten,  das  Oestreichische  Haus 
tritt  in  der  Person  Albrechts  III  auf  den  Kampfplatz  (nr.  226  war  schon  gedruckt,  nr,  230 
wenigstens  bekannt;  nr,  225  ist  neu,  doch  ohne  viel  Bedeutung),  das  Beichsvikariat  zuführen 
wird  der  Pfalz  zu  Theil,  aber  auch  diese  Familie  ist  höher  zu  steigen  dießmal  noch  verhin- 
dert durch  den  nächsten  Zioeck  der  auf  die  Entfernung  eben  der  OestreichiscJien  Ansprüche 
geht.  Nicht  unwichtig  für  den  Frankfurter  Tag  von  1394  ist  der  neue  Straßburger  Bericht 
nr.  232,  Wie  der  König  befreit  worden  und  wie  er  iiachher  Geld  von  Städten  und  Juden  for- 
dert,  ist  durch  einige  wenigstens  noch  ungedruckte  Stücke  nr,  236-240,  und  seine  Rache  an 
Markgraf  Jost  ist  durch  einige  ganz  neue  Berichte  nr.  242.  244,  246  erläutert.  War  nun  der 
König  auch  wider  frei,  so  war  doch  der  Glaube  an  die  lange  Dauer  seiner  Regierung  im 
Reich  sehr  erschüttert,  wie  die  Mittheilung  aus  dem  Jahr  1395  pag.  381,  36  f  wol  erkennen 
läßt.  Schon  während  der  Gefangenschaft  hatte  sich  doch  große  Gleichgiltigkeit  gegen  sein 
Schicksal  gezeigt,  denn  nicht  zu  materieller  Hilfe  mochte  sich  das  Reich  für  seinen  König 
erheben,  es  blieb  auf  dem  bloß  diplomatischen  Wege  stehen,  wenn  gleich  früher  ein  Ein- 
schreiten Deutscher  Streitkräfte  angenommen  worden  ist*:  im  Juli  hatten  die  Städte  in  Nürn- 
berg wider  mit  den  Fürsten  zusammenkommen  und  Antwort  geben  sollen,  ob  sie  für  den  König 
ins  Feld  rücken  woüten  oder  nicht;  aber  in  den  Nürnberger  Ausgaben  wird  weder  in  nr.  220 
art.  3  noch  in  nr.  235  etwas  von  Städten  ersichtlich  die  dort  erschienen  wären;  so  scheint  es, 
daß  sie  sich  den  Feldzug  sparen  wollten,  und  daß  dieß  mit  dazu  beitrug  den  letztem  als  tm- 
thunlich  zu  behandeln.  Dem  Ansehen  des  Königs  im  Reich  wird  av^h  das  Verhältnis  zu  den 
ScMeglem  nicht  genützt  haben;  pag.  384  f.  ist  diese  Angelegenheit  näher  erörtert,  wobei  auch 
die  Urkunde  vom  9  Mai  1396,  worin  er  sie  als  seine  Diener  aufnimmt,  endlich  einmal  in  ex- 
tenso mitgetheilt  ist,  während  wir  außerdem  durch  nr,  240,  von  welchem  Bericht  nur  die  un- 
datierte Notiz  bei  Wencker  Apparatus  226  bekannt  war,  erfahren  was  man  sich  gegen  Ende 
des  Jahres  1394  von  seinem  Verhältnis  zu  ihnen  erzählte.  Befolgt  der  Vikariatsversuch  mit 
Sigmund  vom  Jahr  1396,  das  Kurmainzisch-Pfälzische  Bündnis  vom  gleichen  Jahr,  der 
Versuch  Wenzels  seine  Gegner  mit  einem  Reichstag  auf  29  April  1397  zu  kreuzen,  alles 
schon  bekannt.  Aber  nun  halten  die  Rheinischen  Kurfürsten  einen  Tag  zu  Boppard,  von  dem 

'  RTA.l,98jS2  f. 
^  Siehe  pag,  8S3  iü,  E. 


XVI  Vorwort. 

ans  sie  Konig  und  Eeichs$tände  auf  13  Mai  1397  nach  Frankfurt  zusammenbitten,  und  es 
wird  dabei  gleich  ausgesprochen,  daß  bei  dem  vorhandenen  Nothstande  des  kirMichen  Schis- 
ma's  und  der  Zustände  des  Reichs  der  Tag  gehalten  werden  solle  auch  wenn  der  Konig  nicht 
erschiene;  die  nr,  251  gibt  uns  zum  erstenmal  diese  volle  Auskwnft  über  das  immer  drohender 
herannahende  Gewitter.  Aber  der  Konig  erscheint  nicht,  er  schickt  nur  Borziwoi  von  Swinar 
an  die  Stadt  Frankfurt,  nicht  an  die  Versammlung  seU>st  die  er  nicht  anerkennt;  das  zeigt 
die  wenn  auch  schon  bekannte  so  doch  hier  zuerst  gedruckte  nr.  270.  Es  folgt  der  schon  von 
Janssen  veröffentlichte  Abschied  nr.  275,  aus  welchem  mun  den  Beschluss  der  Kuffürsten 
Fürsten  und  Herren  ersieht,  den  König  um  einen  Beiqhshauptmann  zu  bitten  {sie  meinen  na- 
türlich nicht  etwa  einen  Luxemburger  wie  Sigmund,  den  Wenzel  selbst  zum  Vikar  ernannt 
hatte),  jedenfalls  aber  einen  neuen  Tag  zu  Frankfurt  auf  25  Juli  abzuhalten  um  nöthigen- 
falls  selbständig  vorzugehen.  Der  Bischof  Lamprecht  von  Bamberg  wnd  der  Mwrkgraf  Wilhelm 
von  Meißen  sollen  jene  Bitte  dem  König  selbst  vortragen;  über  das  Schicksal  dieser  Gesandt- 
Schaft  erfahren  wir  neue  Nachrichten  durch  den  Bericht  nr.  278.  Man  weiß,  daß  Wenzel 
dann  im  gleichen  Monate  durch  Parteiversammlungen,  die  er  selbst  halten  wollte,  diese  Ab- 
sichten  der  feindlichen  Rheinischen  Kurfürsten  zu  kreuzen  gedachte,  ohne  daß  das  zur  Atis- 
führung  kam;  dabei  bietet  die  Äeußerung  des  Ifalzgrafen  Ruprecht  II  nr.  288,  obschon  neu, 
doch  freilich  wenig  Aufklärung,  außer  daß  man  sieht,  wie  er  selbst  vom  König  nicht,  und  na- 
türlich  nicht,  eingeladen  war.  Die  neue  Versammlung  der  Reichsstände,  auf  25  Juli  1397  zu 
Frankfurt,  kam  zwar  zu  Stande,  aber  der  zu  schwache  Besuch  von  Seiten  der  FHlrsten  und 
der  Städte  ließ  es  zu  keinem  weitem  Beschlüsse  kommen  als  daß  man  ebenda  auf  11  November 
wider  Zusammensein  wolle;  aber  wenn  das  u)oV>ekannte  Dinge  sind,  so  sieht  man  doch  jetzt  näher, 
wie  namentlich  die  Haltung  der  Städte  das  Bedenken  der  Opposition  erregen  mußte,  indem, 
Frankfurt  sogar  die  gewöhnlichen  Ehrungen  unterlassen  zu  haben  scheint,  andere  Städte  nur 
untergeordnete  Agenten  schickten,  so  daß  auch  Köln,  das  wahrscheinlich  zu  den  Rheinischen 
Kurfürsten  günstig  stand,  ängstlich  wird  (wobei  namentlich  die  Anweisung  der  letztem  Stadt 
an  ihre  Gesandtschaft  erwünschte  Auskunft  gibt,  nr.  291;  vgl.  nr.  290  und  die  Einl.  zu  die- 
sem Tag  lit.  C  pag.  459).  Ebenso  neu  wie  diese  beiden  Numem  sind  auch  die  an  Streßburg 
geschickten  Berichte  über  Gang  und  Besuch  der  Versammlung,  nr.  295  und  298^:  es  bestätigt 
sich  in  dem  letztem  Stücke,  daß  man  Sigmund  den  Reichsvikar  erwartete,  der  aber  nicht 
kam,  so  wenig  als  der  Konig  seihet.  Und  endlich  erhebt  sich  der  letztere  doch,  da  die  Seuche  auf 
der  Spitze  steht,  er  thut  es  au4^h  ohne  seinen  Bruder  Sigmund^  und  hält  eine  große  Versamm- 
lung zu  Nürnberg  im  September  und  Oktober  1397,  von  der  man  weiß  wie  hier  mit  Glück 
gewirkt  umrdefü/r  die  Sache  des  Landfriedens  und  damit  zugleich  für  das  Widererstarken 
des  königlichen  Ansehens.  Und  hier  tritt  u^ns  denn  auch  ein  nicht  unbedeutender  frischgewon- 
nener  Stoff  entgegen: gleich  die  so  eilige  Berufung  Strcßbwrgs  zum  Reichstag  nach  Nürnberg 
nr.  299;  dann  die  Ablehnung  des  Besuchs  desselben  von  Seiten  der  Stadt  Köln  (nr.  300),  die 
nun  in  ihrer  Zurückhaltung,  die  sie  auf  der  letzten  Versammlung  une  unr  sahen  gelernt,  jetzt 
auch  dem  König  gegenüber  fortfährt;  dazu  die  Straßburger  Oesandtschaftsanweieung  nr. 
301,  die  freilich  ntir  ein  Zeugnis  gibt  von  der  AermlichJceit  und  Theilnahmlosigkeit,  von  der 
die  Politik  dieser  Gemeinde  angesteckt  und  deren  Grundlage  die  Selbststicht  ist;  femer  der 
Bericht  dieser  Gesandtschaft,  nr.  309,  der  uns  erzählt,  wie  langsam  die  Reichsstände  eintrafen, 
wie  der  König  noch  eine  Ekctrabotschaft  an  die  Kwrfüflrsten  vom  Rheine  schickt  offenbar  um  sie 
zum  Erscheinen  zu  bestimmen,  wie  er  durch  den  Bischof  von  Bamberg  sich  wegen  seiner  langem 
UnthäUgkeit  hinsichtlich  des  Fehdewesens  vor  den  StraJÜburgem  entschuldigt  und  sie  auffor- 
dert seine  nunmehrigen  Landfriedensabsichten  zu  unterstützen,  wie  dann  sie  sich  zwar  ge- 
neigt zeigen,  aber  doch  natürlich  aUes  nur  wollen  ad  referendum  nehmen;  und  endlich  die 
Stadtredinungen  von  Augsburg  nr.  311  und  von  Frankfurt  nr.  312,  insbesondre  aber  die  von 

*  Auch  dat  Schreiben  der  Frcmzöeiechen  Geeandten  cm  die  Stadt  Frankfurt  nr.  289  i$t  nicht  ohne  Interesse, 


II.    Ergebnisse  des  vorliegenden  Bandes.  XVII 

Nürnberg  selbst  nr,  310.  Aus  der  letzteren  lernen  wir,  daß  (trotz jüler  Bemühung  des  Königs) 
die  vier  Rheinischen  Kurfürsten  nicht  zum  persönlichen  Erscheinen  veranlasst  werden  konn- 
ten  und  sich  nur  durch  Gesandte  vertreten  ließen,  daß  auch  der  von  Sachsen  fehlte  j  und  daß 
vom  Pfälzischen  Haus  zwar  Ruprecht  III  kam ,  aber  Anfangs  wie  es  scheint  ebenfalls  nur  einen 
Rath  dort  hatte,  sowie  auch  von  Wirtemberg  und  Oesterreich  nur  eine  Gesandtschaft  da  war. 
Gleichwol  ist  die  Versammlung  nicht  ganz  unansehnlich,  indem  doch  Stefan  Friderich  und 
Ernst  von  Baiem  und  Markgraf  Wilhelm  von  Meißen,  von  geistlicher  Seite  vier  BischJöfe  und 
der  Deutschmeister,  besonders  aber  eine  stattliche  Anzahl  Städte  sich  einfanden.  Sie  besonders 
schienen  auch  ihre  Rechnung  hier  zu  finden,  indem  der  König  sich  offenbar  wider  einmal  des 
Bürgerthun^  gegen  die  Fürsten  zu  bedienen  hoffte.  Nicht  bloß  weiß  man,  daß  um  diese  Zeit 
verschiedenen  Städten  Begünstigungen  zu  Theil  umrden,  sondern  das  reichsstädtische  Element 
sollte  Oberhaupt  verstärkt  werden,  indem  elf  Stiftsstädte  des  Bischofs  Gerhard  von  Wirzburg 
zum  Reich  gezogen  wurden^.  Die  nächste  Zukunft  mußte  zeigen j  ob  der  König  die  günstige 
Stellung,  in  die  ihn  sein  plötzliches  kräftiges  Auftreten  versetzt  hatts,  auch  v)ürde  behaupten 
können. 

Ich  nehme  hier  die  Gelegenheit  wahr,  noch  von  denjenigen  Stücken  zu  sprechen,  welche  ^•^ 
den  Deutschorden  und  die  beiden  Frankfurter  Versammlungen  vom  Mai  und  Juli  1397  be-  orden. 
treffen  und  im  5  und  6  Bande  von  J.  Voigts  Cod.  dipl.  Pruss.  abgedruckt  sind,  alle  aus 
dem  Königsberger  Archiv,  Direkt  zu  diesen  Versammlungen  gehören  wol  nur  wenige  dieser 
Stücke,  und  zwar  5,  124  ^— 130  nr.  99  die  hier  vereinigte  Kredenz  und  Instruktion  vom  26 
April  1397  zu  der  Maiversammlung,  und  6,  46  f.  nr.  42  die  Instruktion  vom  8  Juli  1397 
zu  der  Juliver Sammlung.  Nachrichten  Ober  beide  Versammlungen  finden  sich  aber  auch  in 
6,  46  nr.  41;  6, 121  — 122  nr,  95;  6,  57  f.  nr.  52.  Diese  Stücke  mögen  vorläufig  in  unserer 
Sammlung  um  so  eher  entbehrt  werden,  als  sie  sich  eben  mit  den  Polnisch-Litthauischen  Ver- 
hältnissen des  Ordens  beschäftigen  und  weder  im  Mai  noch  im  Juli  in  Frankfurt  dafür  etwas 
bewirkt  wurde.  VieUeicJU  wird  es  ehimal  möglich,  sie  in  einem  Supplementband  aus  den  ar- 
chivalischen  Vorlagenneu  abzudrucken.  Dann  dürften  sich  etwa  noch  einige  andere  anschließen. 
Denn  schon  seit  zwei  Jahren  stand  der  Hochmeister  über  seine  Ordensangelegenheiten  mit  den 
Deutschen  Fürsten  und  dem  König  Wenzel  in  Verkehr;  mit  jenen  in  l.  c.  6,  95 — 97  nr.  78 
5, 100  f.  nr.  81;  6, 20—22  nr.  21;  6,  ll—12nr.  12;  6, 12—13nr.  13;  6, 42—43  nr.  38 
mit  diesem  in  l  c.  6, 10—11  nr.  II;  6, 27—30  nr.  26;  6, 40—  42  nr.  37;  6, 43—45  nr.  39 
6,45  nr.  40.  Daneben  die  Beziehungen  zu  K.  Sigmund  von  Ungarn  in  6,49 — 50  nr.  45 
6j  52  nr.  48;  6,  52 — 53  nr.  49;  6,54^  56  nr,  50;  und  zu  Markgraf  Wilhelm  von  Meißen 
6,  15 — 16  nr.  16.  Der  Hochmeister  stimmt  nicht  überein  mit  der  von  K.  Wenzel  empfohlenen 
Politik,  er  verkehrt  mit  den  Kwrfilrsten  fast  wie  wenn  kein  König  da  wäre,  formell  aber  soll 
die  Opposition  gegen  diesen  nicht  sichtbar  und  es  soll  daher  nicht  klagenderweise  aufgetreten 
werden.  Des  näheren  muß  auf  die  Aktenstücke  selbst  l.  c.  verunesen  werden,  sowie  auf  J. 
Voigt  Geschichte  Preußens  6  und  J,  Caroi^eschichte  Polens  3.  In  den  Frankfurter  Stadt- 
rechnungen  findet  sich  keine  Gesandtschaft  des  Ordens  zu  den  beiden  dortigen  Tagen  von 
1397  erwähnt,  sie  reden  aber  bei  dem  ersten  derselben  überhaupt  nur  sehr  allgemein  von  Für- 
sten Herren  und  Städten,  und  von  dem  zweiten  schweigen  sie  ganz,  und  so  beweisen  sie  nichts 
gegen  die  Anwesenheit  einer  solchen  Gesandtschcfft,  Beim  Nürnberger  Tag  vom  Sept,  und 
Okt.  1397  erscheint  dann  in  der  dortigen  Stadtrechnung  (nr.  310  p.  497,  12)  der  Deutsch- 
Ordensmeister  mit  einer  Propination  (vgl.  p.  498,  9  f.).  Es  ist  jener  Konrad  von  Egloffstein, 
der  vom  Hochineister  auf  den  Frankfurter  Juli- Tag  geschickt  worden  war  («.  u.);  ob  auch 
jetzt  nach  Nürnberg  beauftragt,  können  wir  nicht  sagen.  —  Für  die  Geschichte  der  beiden 
Frankfurter  Versammlungen  ergibt  sich  aus  den  Materialien  des  Cod.  dipl.  Pims's.  nicht 

*  In  nr.  sos,  ichon  gedruckt ,  aber  hier  neu  ergänzt. 
Dentsehe  Reiehstags-Akten  IL  m 


XVIII  Vorwort. 

viel  neues.  Von  der  Maiversamndung  wird  richtig  angegeben,  daß  die  Kurfürsten  auf  drei 
Wochen  nach  Ostern*,  das  ist  Jubilate  oder  der  13  Mai,  einen  Tag  gelegt  hohen,  zu  dem  sie 
in  Frankfurt  ztAsammenkommen  werden.  Der  Hochmeister  Konrad  von  Jungingen  erklärte, 
daß  wir  di  unsem  ouch  dorzu  müssen  senden  und  do  lasen  unsere  herren  di  Sachen  vorsten. 
Er  hat  seine  Boten  auch  wirklich  geschickt,  und  sie  bringen  ihm  die  Nachricht  zurück:  weil 
der  König  nicht  auf  dem  Tag  erschienen,  so  sei  der  letztere  verzogen  bis  auf  Jakobi  d.  h.  26 
Juli*.  Die  Abgesandten  waren  Oraf  Konrad  von  Kybv/rg  oberster  Spitteler  und  Komtur  zu 
Elbing  und  mit  ihm  der  Ordensbruder  Herr  Wolf  von  Czolnhart\  ersterer  war  wol  das 
Haupt  der  Gesandtscheft*.  Die  Verlegung  auf  Jakobi  ließ  die  Klagen'^  des  Ordens  nicht 
zur  Erledigung  kommen.  Nunmehr  vmrde  auf  den  neuen  Tag  der  Deutschmeister,  d.  h.  Kon- 
rad  von  Egloff stein,  von  dem  Hochmeister  Konrad  von  Jungingen  beauftragt,  da  dieser  unter 
gegenwärtigen  Umständen  keine  besonderen  Boten  schicken  kann*.  Es  treten  also  auch  hier 
die  beiden  Versammlungen  vom  Mai  und  Juli  genau  aus  einander,  und  sie  werden  auch  aus- 
drücklich neben  einander  gestellt  und  von  einander  geschieden :  beide  uf  dem  irsten  tag  und 
nu  abir  uf  ein  nuwes'.  Es  ist  aber  wol  die  frühste  Vermischung  der  beiden  Frankfurter 
Tage  vom  Mai  und  Juli  1397  (es  wird  sonst  davon  in  diesem  Bande  gehandelt  p.  419, 20 — 
27)y  wenn  eine  solche  in  dem  Schreiben  des  Hochmeisters  an  Witold  vom  3  Nov.  1397  Cod, 
dipl,  Pniss,  6, 67  nr,  52  vorkommt.  Die  Worte  dort  noch  der  ziet  —  ere  botschaft  etc. 
stimmen  mit  nr.  41  alz  ir  letzt  —  vornemen  von  unsem  boten;  das  aües  geht  auf  den  Tag 
vom  Mai,  und  ebenso  das  folgende  bis  dirgangen  hette,  denn  nur  auf  den  Maitag  hatte  der 
Hochmeister  eine  besondere  Gesandtschaft  geschickt,  nicht  auf  den  Tag  vom  Juli,  wo  der 
Deutschmeister,  wie  wir  oben  sahen,  beauftragt  war.  Was  aber  nun  mit  santen  wir  u.  s,  w» 
folgt,  nemlich  der  durch  Herrn  Thomas  Surwylle  dem  Großfürsten  Witold  erstattete  Bericht, 
das  handelt  rein  vom  Julitag,  Denn  das  der  tag  —  nicht  were  zugegangen  kann  nicht  vom 
Maitag  gesagt  werden,  von  dem  doch  ein  Abschied  nr.  275  vorliegt,  wol  aber  vom  Julitag, 
bei  dem  nichts  herauskam^.  Das  Ausbleiben  des  Königs passt  zwar  auf  beide  Versammlungen, 
aber,  daß  auch  vil  ander  herren  di  dorzu  solden  sin  gekomen  nicht  kamen,  das  geht 
nicht  auf  den  ziemlich  zahlreich  von  Seiten  der  Herren  und  Städte  besuchten^  Maitag,  wol 
aber  stimmt  es  zu  dem  was  wir  sonst  vom  Juli  wissen*^.  Auch  die  Vertagung  bis  Martini  passt 
nicht  zur  Versammlung  vom  Mai,  die  ja  auf  25  Juli  vertagt  wurde^^,  wol  aber  zur  Versamm- 
lung vom  Juli,  die  wirklich  auf  11  Nov.  vertag  ward^^.  Mit  dieser  Vertagungszeit  auf  Mar- 
tini reimt  es  sich  völlig,  wenn  Herr  Thomas  Surwylle  einen  Waffenstillstand  zwischen  dem 
Orden  und  dem  Großfürsten  Witold  bis  Andree  d,  h.  30  Nov.  machen  soll.  Die  Sache  wird 
freilich  in  dem  besagten  Briefe  vom  3  Nov,  so  dargestellt:  nachdem  die  Boten  des  Hochmeisters 
vom  Frankfurter  Maitag  zurückgekommen  seien,  habe  jener  durch  Herrn  Thomas  Surwylle 
dem  GroJ^ürsten  Witold  über  diesen  Tag  berichtet.  Aber  alles,  was  diesem  Berichterstatter 
befohlen  war  zu  sagen,  handelt  nicht  vom  Maitag  sondern  vom  Julitag,  und,  daß  der  letztere 
stattgefunden,  wird  gar  nicht  erwähnt.  Vom  Maitag  hier  zu  berichten,  wäre  auch  gar  nicht 

'  Dry  Wochen  noch  ostern  Cod.  dipl.  Pruss.  ßj  46  nr.  41,  also  nicht  um  Ostern  {22  April)  wie  bei  Caro  Sj  iss 
angegeben  wird. 

^  Cod.  dipl.  Pruss.  6y  46  nr.  4t  vom  14  iuni  1897. 
^  Ib.  6, 124  nr.  99  vom  26  April  1897. 

*  Er  wird  allein  genannt  ib.  6, 126  sub  nr.  99  in  der  Ueberschrift  Botschaft  u.  s.  w.j  und  ebenso  ib.  6,  46  nr.  42. 

*  Ib.  5,  126-180  tub  nr.  99. 

*  Ib.  6t  47  nr.  42  vom  a  Juli  1897. 

'  Ib.  6, 121  nr.  96  vom  2  Aug.  1897. 

•  RTA.  2,  462,  1;  470,  14;  472,  11-12. 

'^  Ib.  nr.  272  und  278. 
'"  Ib.  nr.  294. 
"  Ib.  nr.  276. 
'*  Ib.  nr.  294. 


II.    Ergebnisse  des  vorliegenden  Bandes.  XIX 

nöthig  gewesen,  denn  es  war  schon  geschehen^  der  Bericht  war  richtig,  und  es  war  beigefügt 
der  Großßlrst  könne  zum  Julitag  senden  wen  er  wolle.  Diesen  letzteren  Bericht,  vom  Maitag, 
haitte  nicht  SurwgUe  an  Witold  überbracht,  denn  von  ihm  ist  in  demselben  nicht  die  Rede, 
auch  scheint  Surwylle  nur  mündlichen  Auf  trag  gehabt  zu  haben*.  SurwyUe  hat  also  jedenfalls 
dem  Großfürsten  erst  über  den  Julitag  berichtet.  Wenn  man  nun  atbs  dem  Schreiben  des 
Hochmeisters  vom  3  Nov.  nur  herauslesen  kann,  daß  Swrwylle  vom  Maitag  zu  berichten  hatte, 
so  liegt  hier  eine  Verwechselung  zu  Gründe,  die  wol  nv/r  aus  einer  Nachlässigkeit  der  Kanzlei 
und  nicht  aus  irgend  einer  Absicht  zu  erklären  ist. 

7.  Romzugsplan  und  Schisma. 
Es  konnte  nicht  die  Aufgabe  sein,  hier  alle  diejenigen  Stücke  und  Stellen  zu  sammeln,  Romnugspian 
in  welchen  während  der  Zeit,  mit  welcher  sich  dieser  Band  beschäftigt,  einmal  vom  Romzug  g  "J*^ 
die  Rede  ist,  wenn  die  Sache  nicht  auf  einer  der  Versammlungen  wirklich  oder  doch  wahr* 
scheinlich  vorgekommen  ist.  Das  letztere  ist  der  Fall  mit  jenem  Plane,  den  wir  in  nr.  216 — 
219  ausgedrückt  finden,  d.  h.  es  ist  möglich,  es  ist  wahrscheirdich,  daß  derselbe  auf  dem 
Nürnberger  Reichstag  von  1390  besprochen  wurde,  aber  wirkliche  Spuren  haben  wir  doch 
eigentlich  nicht  davon  daß  diefi  geschah.  Und  außerdem  kann  man  wol  zweifeln,  ob  der 
König  überhaupt  ernstlich  daran  dachte,  wenn  es  ihm  auch  wegen  der  Deutschen  Verhältnisse 
vielleicht  nützlich  schien  sich  so  anzustellen.  Die  vier  Stücke,  welche  hier  mitgetheilt  werden, 
sind  auch  alle  schon  gedruckt  gexcesen.  Wenzel  erwähnt  die  Sache  wider  in  nr.  247,  wo  er 
das  Reichsmkariat  seines  Bruders  Sigmund  unter  anderm  damit  motiviert,  daß  ihm  selbst 
bisher  seine  anderweitigen  Geschäfte  den  Zug  nach  Italien  nicht  gestattet  hätten^.  Offenbar 
hatte  Bonifadus  IX^  der  im  Jahr  1389  der  Nachfolger  des  von  Wenzel  so  lebhaft  begün- 
stigten*  Urban  VI  geworden  war,  dem  König  das  Anerbieten  der  Kaiserkrone  gestellt,  um 
sich  selbst  dadurch  ein  größeres  Ansehen  im  Vergleich  mit  dem  Oegenpabste  zu  geben.  Bcdd 
sollte  aber  die  Stimmung  des  Königs  J^ür  den  Römischen  Pabst  wesentlich  abgekühlt  werden. 
Die  Ansprüche  Johannas  auf  den  erzbischöflichen  Stuhl  zu  Mainz,  einer  Persönlichkeit  aus 
dem  von  traditioneller  Feindseligkeit  gegen  Wenzel  erfüllten  Nassauischen  Hause,  eines 
Mannes  der  sich  am  23  Okt.  1396  {nr.  248)  mit  der  Pfälzischen  Familie  in  einen  offenbar 
hochverrätherischen  Bund  eingelassen  hatte,  konnten  vom  König  nicht  gutgeheißen  werden; 
Bonifadus  aber  hieß  sie  gut.  Welche  Ueberlegungen  den  letzteren  dabei  geleitet  haben  mögert, 
ob  er  voraussah,  daß  der  Schutz,  den  ihm  Wenzel  gewährte,  bald  nichts  mehr  werth  sein 
werde,  da  es  mit  der  Regierung  dieses  Fürsten  doch  auf  die  Neige  gehe,  wird  wol  kaum 
jemals  auszumachen  sein.' Jedenfalls  aber  stellte  er  sich  mit  der  Unterstützung,  die  er  Johann 
gewährte,  auf  die  Seite  der  Revolutionäre,  und  ich  glaube  wol,  daß  dieß  erst  den  König 
seiner  bisherigen  Kirchenpolitik  entfremdet  und  der  Französischen  Auffassung  des  Schisma' s 
genähert  hat.  Um  so  mehr  nahmen  sich  jetzt  die  Rheinischen  Kurfürsten  der  kirchlichen 
Frage  an,  ihr  erst  hier  bekannt  gemachtes  Ausschreiben  nr.  251  zu  ihrem  Frankfurter  Mai- 
tag  von  1397  stellt  diesen  Gegenstand  voran,  gerade  wie  der  schon  früher  ans  Licht  getretene 
Geleitsbrief  Frankfurts  nr.  263,  und  ebenso  erscheint  diese  Frage  als  Gegenstand  vorange- 
stellt in  dem  wesentlich  gleichlautenden  Geleite  zum  Julitag  von  1397  nr.  283,  sowie  für  den 
künftigen  Tag  auf  11  Nov.  1397  (der  dann  nicht  mehr  zu  Stande  kam,  weil  Wenzel  selbst 
erschien)  in  dem  Brief  nr.  294,  beides  übrigens  Stücke  die  Janssen  schon  veröffentlicht  hat. 
Um  so  beachtenswerther  ist,  daß  Wenzel  in  seiner  Einladung  zum  Nürnberger  Reichstag  vom 
Herbst  1397  nr.  299  {vgl,  nr.  300,  beide  neu)  die  Kirche  gar  nicht  erwähnt,  sowenig  wie 

*  Cod,  dipl.  Pru98.  e  nr,  41  vom  iß  Juni  1897. 
^  Ib.  nr.  62  und  befulen  im  euch  zu  sagen. 

*  Vgl  auch  p.  416  nt.  2. 

*  RTA.  1,  282  ff.  260  ff.  {265  ff.)  274  ff.  282  ff.  898  ff.  d.  h.  die  beiden  Reichstage  von  1879,  {der  Bund  zu  Wesel  vom 
Jahr  1880),  der  RT.  von  1380,  der  Nürnberger  RT.  vom  Jan.  und  Febr.  1881,  der  Nümb.  RT.  vom  Sept.  u.  Okt.  1888. 


XX  Vorwort. 

in  der  Einladung  zum  nachfolgenden  Frankfurter  Reichstag  {RTA.  3  nr,  1,  neu);  wenn  er 
einmal  in  der  Obedienz  gegen  Bonifacius  schwankte  und  mit  Frankreich  sich  zu  verständigen 
gedachte^  so  ist  das  ganz  natürlich.  Und  um  so  Tuehr  darf  man  auch  annehmen,  daß  die 
versammelten  Fürsten  weder  im  Mai  noch  im  Juli  Beschlüsse  gefasst  hohen  werden y  die  Bo- 
nifacius zu  nahe  traten,  wie  man  auch  die  Nachrichten  Dietrich's  von  Niem  verstehen  möge 
{s.  pag.  421, 35  und  424,  IS).  Die  auf  diesen  beiden  Versammlungen  erschienenen  Franzosen 
haben  gewiss  hei  den  Gänneim  Johann* s  von  Nassau  kein  geneigtes  Gehör  gefunden,  und  die 
gleichgesinnte  Botschaft  des  Königs  i)on  England  ebensowenig.  Der  bisher  unbekannt  gewesene 
Brief  des  Französischen  Gesandten  Simon  Patriarch  von  Alexandrien  nr.  289  gibt  freilich 
darüber  auch  keine  Auskunft,  und  leider  besitzen  wir  kein  Aktenstück  welches  uns  über  das 
Schicksal  der  kirchlichen  Frage  auf  diesen  beiden  Zusammenkünften  aufklärte.  Eigentliche 
Beschlüsse  sind  in  der  Sache  wol  gar  nickt  gefasst  worden.  Es  konnte  aber  wenigstens  eine 
Instruktion  der  Englischen  Gesandtschaft  in  der  Einleitung  ztimi  Julitag  mitgetheilt  werden 
(p.  460, 20  ff.),  die  soviel  ich  sehe  noch  unbekannt  geblieben  war,  und  die  die  via  cessionis  utrius- 
quepartis  empfehlt,  sicherlich  ganz  im  Einklang  mit  dem  was  die  Franzosen  betrieben;  sie 
gehört  sehr  wahrscheinlich  in  diese  Zeit,  und  wenn  sie  auch  ihrer  Form  nach  nicht  für  die 
Verhandlung  auf  dieser  Versammlung  als  solcher  sondern  für  eine  Besprechung  mit  dem 
König  selbst,  der  hier  nicht  anwesend  war,  bestimmt  ist,  so  hohen  doch  sicherlich  jene  Gesand- 
ten eben  auf  diesem  Frankfurter  Tag  nichts  anderes  vorgebracht.  Daß  die  Angelegenheit 
dann  auf  der  Nürnberger  Versammlung  vom  Herbst  1397  vorgekommen  sei,  davon  haben 
wir  keine  Spur,  und  es  ist  bei  der  Haltung  des  Königs,  der  dort  offenbar  Oberwasser  haue, 
und  bei  dem  persönlichen  Fembleiben  der  Rheinischen  Kurfürsten,  die  nur  Gesandte  schickten, 
auch  an  sich  keineswegs  wahrscheinlich :  die  Sache  war,  wie  wir  sahen,  durch  das  königliche 
Berufungsschreiben  nr,  299  (vgl,  nr.  300)  von  der  Tagesordnung  eigentlich  ausgeschlossen* 
Indem  ich  mit  dieser  orientierenden  Hinweiswng  auf  die  Ergebnisse  des  vorliegenden 
Bandes  das  Vorwort  schließe,  darf  ich  vielleicht  die  Hoffnung  aussprechen,  es  möge  derselbe 
eine  so  nachsichtige  Beurtheilung  finden  wie  sein  Vorgänger, 

Si/raßburg  6  Januar  1874. 

Julius  Weizsäcker, 


REICHSTAGE 


von  1388  bis  1397. 


Koniglieher  Friedenstag  za  Nürnberg-l^ainarkt 


im  Herz  1388. 


Mit  deni  Reichstag  zu  Mergentheim  vom  Oktober  und  November  1387  und  dem  daselbst 

fortgesetzten  Versuch  des  Königs  y  Fürsten  und  Städte  unter  seiner  Leitung  zu  vereinigen  j 

indem,  wenn  er  auch  persönlich  nicht  erschienen  war,  seine  Säthe  die  Verlängerung  dei'nur 

auf  3  Jahre  geschlossenen  Heidelberger  Stallung  vom  26  Juli  1384  bewerkstelligten,  wurde 

5  der  erste  Band  der  Reichsta^sakten  beendigt.  Die  Wirkung  der  neuen  oder  Mergentheimer 
Stauung  vom  6  Nov.  1387,  in  welcher  jene  frühere  im  wesentlichen  widerholt  und  zugleich 
ergänzt  und  endlich  bis  23  Apr.  1390  verlängert  war,  durfte  schon  deshalb  zweifelhaft 
erscheinen,  weil  die  das  frühere -mal  betheiligten  Rheinischen  Städte  di^mal  nicht  beige- 
treten waren.  Aber  auch  die  Schioäbischen  Städte  hatten  nicht  lang  Ursache  sich  der  neuge- 

10  wonnenen  Ordnung  zu  erfreuen.  Als  Erzbischof  Piligrim  von  Salzbwrg  im  Kloster  Raiten- 
haslach  von  Bairischer  Seite  überfallen  und  dann  gefangen  gesetzt  war,  entbrannte  der  Streit 
zwischen  den  beiden  großen  Parteien  von  neuem,  da  die  Städte  sich  diese  Behandlung  ihre» 
Bundesgenossen,  der  seit  25  Juli  1387  aufgenommen  war,  nicht  gefallen  lassen  konnten, 
und  sie  überdieß  selbst  feindselige  Behandlung  von  Baiern  zu  erfahren  hatten.      Der  König 

ir>  selbst  stellte  sich  auf  ihre  Seite.  Doch  noch  ehe  es  zu  größeren  kriegerischen  Entscheidungen 
kam,  gelang  es  schon  am  15  Merz  1388  einen  Ausgleich  herbeizuführen,  und  zwar  auf  einer 
Zusammenkunft  die  zugleich  in  Neumarkt  und  in  Nürnberg  vor  sich  gieng  *. 

Ich  nenne  die  Zusammenkunft  nach  diesen  beiden  Orten,  wenn  gleich  der  Ausspruch 
des  Pfalzgrafen  Ruprecht  P  nur  von  Neumarkt  datiert  ist.      In  Neumarkt  waren  die  Für- 

20  sten  und  Herren^.  In  Nilmberg  hielten  die  Städte  ihre  Nebenversamndung*,  sie  waren  hier 
ohne  Zweifel  vor  und  nach  jenem  Ausspruch  beieinander,  und  zwar  vier  Bevollmächtigte  des 
Schwedischen  Städtebundes  und  die  Boten  der  Rheinischen  Städte '.  Vor  dem  Spruch  werden 
sie  sich  über  ihre  gemeinsames  Haltung  verständigt  haben;  nach  dem  Sprach  schickten  sie 
ihre  Dankesbotschaft  an  den  König  für  seine  Vermittelung^.      Aehnlich  war  es  mit  solchen 

2fi  Doppelversammlungen  av^h  früher  :  die  Zusammenkunft  in  Heidelberg  vom  Juli  1384  war 
begleitet  gewesen  von  einer  andern  zu  Speier,  dort  die  Herren,  hier  die  Städte"^,  und  1387 


'  WiOielm  Vi$cher,  in  den  Forschungen  zur  Deutschen 
Geschichte  2,  es-ee  und  94-97;  vgl.  St.  Chr.  i,  »$9, 12-16. 
'  nr.  S. 
30       '  Im  Eingang  von  nr.  s  nach  rate  der  fursten  —  und 
getruwen. 

*  Daher  die  Zusammenkunft  mitunter  auch  nur  nach 
Nürnberg  benannt  wird,  wie  in  nr.  4  art.  2  und  nr.  5  nt.  6. 
So  ist  das  in  den  Städtechroniken  /,  142  nt.  i,  von  dieser 
35  Zusammenkunft  in  Nürnberg  Gesagte  näher  zu  verstehen: 
der  Tag  zu  Nürnberg  in  nt,  i  daselbst  und  der  Tag  zu 
Neumarkt  j/bid.  142,  82  sind  gleichzeitige  ztuammengehö- 
rige  Versammlungen. 

Deutsche  Reichstags-Akten  II. 


*  nr.  4  art.  2  do  gemain  stet  vier  hersanten ,  dieß  ist 
der  Schwäbische  Städtebund.  Die  Zahl  der  Rheinischen 
Städteboten  wird  in  der  Nümb.  St.-Rechnung  l.  c.  nicht 
angegeben,  auch  nicht  bei  ülman  Stromer  St.  Chr.  i,  40: 
mindestens  sind  die  8  dort  gewesen,  welche  im  Eingang 
von  nr.  2  namentlich  aufgeführt  werden,  und  wol  auch 
nicht  mehrere.  Die  Vierzahl  der  Schwäbischen  Städtebe- 
voUmächtigten  ist  auch  in  nr.  e  erwähnt,  und  in  nr.  12 
art.  4.  e. 

•  nr.  4  art.  8;  vgl.  pag.  2  nt.  7. 

'  RTA.  /,  421,  2. 


1 


2  Königlicher  Friedenstag  zu  Nürnberg-Neumarkt  im  Merz  1388. 

hatten  bei  Gelegenheit  des  Mergentheimer  Tags  vom  Okt.  und  Nov.  städtische  Vorberathungen 
zu  Speier  und  Rotenburg  stattgefunden^  und  dazu  eine  nachträgliche  Zusammenkunft  der 
Schwäbischen  Bundesstädte  an  letztgenanntem  Orte*,  Die  gleiche  Erscheinung  zeigt  sich 
auch  bei  den  im  vorliegenden  Bande  zunächst  folgenden  3  übrigen  königlichen  Friedenstagen, 
die  ich  deshalb  wie  diesen  ersten  ebenfalls  nach  den  beiden  Orten  benannt  habe ,  es  ist  der  ^ 
Deutlichkeit  wegen.  Man  wählte  damals  zur  Bequemlichkeit  meist  ganz  nah  gelegene  Orte 
für  solche  Doppelversammlungen,  wie  sich  aus  den  angeführten  Beispielen  ergibt.  Hier  in 
unsrem  Fall  übernahmen  die  Boten  der  Rheinischen  Städte  die  RoUe  der  Vermittlung,  da  die 
Sa^he  zunächst  nur  die  Schwäbischen  betraf,  und  ritten  hin  und  her^. 

Freilich  könnte  es  überhaupt  zweifelhaft  erscheinen,  ob  die  unsem  Band  eröffnenden  lo 
4  Versammlungen  hier  aufzunehmen  waren.      Es  sind  keine  Reichstage.      Aber  wenigstens 
die  2  letzten  derselben,  die  von  1389,  gehen  dem  Reichstag  von  Eger  unmittelbar  vorher  und 
stehen  mit  demselben  in  engem  Zusammenhang ;  sie  waren  daher  nicht  zu  umgehen.      Da 
mochte  es  denn  gerathen  scheinen  auch  die  2  Eriedensversamndungen  von  1388,  unsere  beiden 
ersten,  mitheranzuziehen,  da  sie  die  Brücken  bilden  zwischen  dem  Mergentheimer  Reichstag  i5 
vom  Okt.  und  Nov.  1387,  mit  welchem  der  vorige  Band  schloß,  und  dem  was  nunmehr  im 
zweiten  Band  folgt.      Ich  habe  alle  vier  als  königliche  Friedenstage  bezeichnet.  Zwar  sind 
die  Spruchbriefe  der  beiden   Versammlungen  von  1388  und  die  Beschlüsse  der  beiden  von 
1389  nicht  das  unmittelbare  Werk  des  Königs,  der  sich  dabei  überall  nicht  einfand;  allein 
die  Thätigkeit  eines  königlichen  Abgesandten  tritt  doch  auf  ihnen  allen  hervor.  In  dem  Neu-  so 
markter  Sp^nichbriefe  vom  15  Merz  1388  selbst  ist  freilich  das  Mitwirken  eines  königlichen 
Raths  nicht  erwähnt,  aber  ein  solcher  war  doch  anwesend*,  wie  denn  der  Konig  es  gewesen 
ist  der  den  Streit  zwischen  den  Städten  und  den  Bairischen  Herzogen  schon  im  Januar  1388 
zum  gütlichen  Auftrag  zu  bringen  gesucht  hatte  ^.       Und  deswegen  gehn  dann  auch  Niklas 
Muffel  von  Nürnberg  und  der  Schultheiß  von  Regensburg  nach  Tavfi  um  dem  König  zu  25 
danken  von  Seiten  des  'Städtebunds ^  (d,  h.  hier  des  Schwäbischen  für  sich),  wovon pag.  1 
lin.  23  f  schon  die  Rede  war;  der  Grund  dieser  Verdankung  ist  sicher  kein  anderer  als  das 
Bemühen  WenzeVs  um  die  Neumarkter  Vermittelung  zwischen  den  Streitenden'".       Wer  der 
dort  anwesende  königliche  Roth  war,  wird  freilich  nicht  gesagt;  man  kann  ihn  nur  vermu- 
ihen.      Der  Deutschordensmeister  Sifridvon  Veningen  ist  nicht  gemeint,  denn  er  wird  neben  so 
jenem  noch  besonders  genannt^;  aus  demselben  Grund  wol  auch  nicht  Hubart  von  Eltern^. 
Man  darf  vielleicht  an  Borziwoy  von  Swinar  den  königlichen  Pfleger  zu  Auerbach  denken, 
welchen  sein  Herr  im  Januar  1388  nach  Baiem  geschickt  hatte^^  oder  an  den  Herrn  von 
Rosenberg,  der  im  Januar  1388  in  Nürnberg  toar",  oder  an  Qraf  Johann  von  Sponheim, 
der  in  den  Nürnberger  Stadtgeschenken,  vom  22  Jan.  bis  19  Febr.  1388  aufgezeichnet,  vor-  35 
kommt"  und  am  Schhiss  des  Spruchbriefs  vom  23  Apr.  1388"  als  königlicher  Abgesandter 


'  RTA.  1,  67»  f.  Ut  A  und  580  f.  lU,  E. 

*Äri. /,  681,6'il. 

*  Uhnan  Stromer  St,  Chr.  i,  40, 18;  vgl,  nr.  a  im  Ein- 
gang als  wir  itzund  uzgesant  sin  sAnelich  zu  teydingen. 

*  nr,  4  art.  8  und  8. 

•  St,  Chr.  1,  141  f.  —  Wenn  Hegel  in  St,  Ckr,  i,  148, 
81  vom  König  eagt  daß  er  im  Merz  1888  den  Stillstand 
dee  Kriegt  bewirkt  habe,  und  ibid,  40  nt,  1  daß  auf  eeine 
VeranUueung  der  Tag  zu  Neumarkt  gehtUten  worden  sei, 
eo  iit  dieß  wie  man  eieht  ganz  richtig,  und  entweder  aus 
der  Nümb.  Stadtrechnung  ib.  878,  6  {Im  une  nr.  4  art,  8) 
oder  aue  Gemeiner  Regeneb.  Chr.  8,  848, 18  oder  aus  bei- 
den gezogen.  Woher  Gemeiner  seine  Nachricht  von  des 
Königs  Betheiligung  begründen  kann,  eieht  man  nicht. 

•  nr.  4  art,  8. 

'  IHeee  Fahrt  nach  Tauß  scheint  zwischen  den  Tag 


von  Nümberg-Neumarkt  und  den  folgenden  von  Speier- 
Heidelberg  zu  fallen,  die  städtischen  Gesandten  bringen 
dem  König  die  Richtigung,  et  ist  nur  von  Einer  solchen 
die  Rede,  also  war  vielleicht  erst  der  Neumarkter  und  fioch  40 
nicht  auch  der  Heidelberger  Spruchbrief  da.  In  St,  Chr,  1, 
148  nt.  1  ist  es  unentschieden  grossen,  auf  welche  von  bei- 
den Versammlungen  oder  ob  auf  beide  sich  der  gebrachte 
Dank  bezog.  Mit  dieser  Fahrt  nach  Tauß  scheint  nichts 
zu  thun  zu  haben  die  in  der  Anm.  zu  nr.  8  erwähnte  4» 
kön,  Einladung  nach  Tauß, 

*  nr.  4  art,  8. 

•  St.  Chr,  1,  871,  88. 
*<>  ibid,  141,  88, 

«*  ibid.  868, 19.  •  50 

"  ibid.  870, 18. 
"  nr,  10, 


Einleitung. 


zu  Heidelberg  genannt  wird,  oder  an  Börse  von  Bieeenburg,  der  an  der  letztem  Stelle  eben- 
faUs  vorkommt  sowie  in  dem  Geeammibericht  der  Gesandten  von  Regensburg  Nürnberg 
Augsburg  Omilnd^,  Wie  es  sich  aber  auch  in  Betreff  der  Mitwirkung  eines  königlichen 
RaJtkes  bei  vmsern  Verhandlungen  hier  verhalten  mag,  so  ist  jedenfalls  zu  bemerken,  daß  die 
5  Nevmarkter  Versöhnungsurkunde  nachträglich  vom  Konig  mit  seiner  Zustimmung  versehen 
umrdeK 

Erschien  es  nun  so  als  zweckmäßig  die  4  genannten  Versammlungen  von  1388  und 
1389  unter  dem  Titel  von  königlichen  IViedenstagen  hier  aufzunehmen,  so  konnte  es  doch 
imm/er  noch  fraglich  sein,  ob  ihnen  eine  abgesonderte  Stellung  einzuräumen  sei  wie  den  eigentr 

filichen  Reichstagen  deren  jeder  für  sich  auftritt,  oder  ob  sie  bloß  als  Eifüeitung  des  darauf 
folgenden  Egerer  Reichstages  von  1389  zu  behandeln  und  also  unter  die  vorbereitenden  Akten 
desselben  einzuordnen  seien.  Ich  zog  das  ersteige  vor  zunächst  aus  einem  äußern  Grunde  : 
die  Materialien  des  Egerer  Reichetages  würden  durch  Verbindung  mit  diesen  vorangehenden 
Stücken  allzu  stark  angeschwollen  sein.      Dazu  kommt  noch  eine  innere  Berechtigung  vier 

h  besondere  Versammlungen  als  solche  vor  demselben  auftreten  zu  lassen:  es  sind  die  großen 
Reichsangelegenheiten  der  damaligen  Zeit,  die  hier  behandelt  werden,  der  Städtebu/nd  und 
der  Städtekrieg  und  der  Friede  zwischen  Fürstenthum  und  Bürgerschaften,  und  wenn  auch 
der  große  Landfriede  erst  zu  Eger  in  Stand  kam,  so  können  doch  auch  diese  vier  vorläufigen 
Zusammenkünfte  nahezu  auf  die  Wichtigkeits-Stufe  von  Reichsversammlungen  gestellt  werden. 

A.  Die  Anlassbriefe*  beider  feindlichen  Parteien  zeigen,  daß  die  Rheinischen 
Städte  dabei  nicht  als  Partei  gezählt  werden,  sondern  nwr  die  Rolle  des  Zwischengängers 
annehmen  zwischen  den  drei  Bairischen  Herzogen  auf  der  einen,  vmd  dem  Schwäbischen 
Städtebund  auf  der  andern  Seite.  Daher  sieht  es  fast  aue  als  habe  man  die  Rheinischen 
Städte  betrachtet  als  außerhalb  des  Kriegs  stehend,  so  daß  sie  als  neutrale  Macht  die  Ver- 

v/i  handlung  übernehmen  konnten.  Gleichtool  hatten  die  Rheinischen  Städte  Antheil  am  Krieg 
genommen :  nicht  nur  hatte  der  Schwäbische  Bund  den  Rheinischen  zur  vertragsmäßigen  Hilfe 
aufgefordert^,  sondern  es  war  auch  z.  B.  von  Frankfurt  ein  Fehd^rief  erlassen  wm*den 
gegen  die  Herzoge  FViderich  und  Stefan  von  Baiem\  und  unter  den  städtischen  Truppen, 
welche  den  Winterfeldzug  von  Augsburg  nach  Regensburg  gemacht,  werden  auch  die  der 

so  Rheinischen  Orte  von  guter  Quelle  genannt^.  Man  muß  sich  die  Sache  daher  so  denken:  unmit- 
telbar  ging  der  Streit  zunächst  das  Verhältnis  nur  der  Schwäbischen  Bundesstädte  zu  Baiem 
an,  der  ErMschof  von  Salzburg  war  Mitglied  eben  ihres  Bundes"^  und  sie  also  durch  seine 
Mishandlung  vor  allen  berührt,  und  auch  die  andern  Bairischen  Oewaltihätigkeiten,  welche 
in  der  Kriegserklärung  des  Schwäbischen  Städtebunds  aufgeführt  werden,  hatten  nur  Schwä- 

sb  bische  Städte  betroffen^  und  nur  sie  konnten  Entschädigung  dafür  verlangen^  deswegen 
beschäftigt  sich  auch  der  Spruchbrief  vom  15  Merz  1388  nur  mit  den  Verhältnissen  der 
Städte  des  Schwäbischen  Bundes  zu  den  Bairischen  Herzogen  und  ihren  Hdfem^^.  Die 
Rheinischen  Orte,  als  bei  den  Beschwerden  nicht  unmittelbar  betheiligt  und  als  bhfie  Bun- 


xo 


•  nr.  11  art,  6. 

40       *  nr,  10  im  Eingang. 

'  Ueber  da«  Wesen  des  Aniasslnriefi,  auch  Hecees  Vor- 
kehrung Verwillkürung  genannt,  vgl.  Böhlau  die  MSumma, 
der  rechte  Weg  genannt»  in  Ztechr.  für  Rechtsgetch., 
1BS9  Bd.  8  p.  198-7  und  ibid.  aus  der  Praxis  des  Magde- 

45  burger  Schöffenstuhls  1870  Bd.  9  p.  40-46.  Die  Einfuhrung 
des  Kompromisses  auf  Schiedsrichter  aus  HaUen  nach 
Deutschlofid  s.  Ficker  Ital.  Forschungen  s,  i,  869  und 
Franklin  Reichshofgericht  8,  47  ff.  —  Uhnan  Stromer 
St.  Ch.  /,  40f  18  f.  sagt  und  die  Reynss  stet  di  riten  hl 

AO  und  zwissen  dem  Newenmarkt  in  tayding;  so  ist  auch  ihr 
Anlassbrief  au«  Neumarkt  datiert. 


*  Janssen  Frankf.  Rekhskorresp.  i,  86  nr.  70,  188? 
Dec.  81, 

^ib.nt.*  1888  Jan.  80. 

'  Augsburger  Chronik  von  1986-1406  {1447)  in  SL  Chr. 
4,81,  6. 

'  Seit  1887  Juli  95,  W.  Vischer  in  den  Forschungen  z. 
J).  G.  Bd.  8  Regest  877. 

*  Vischer  Reg.  nr.  890. 

*  nr.  8  art.  6. 

*'  So  wird  aiich  im  Eingang  von  nr.  lo  der  Neumarkter 
Spruchbrief  bezeichne  als  bloß  die  Angelegenheit  zwi- 
sdicn  Baiern  und  dem  Schwabischen  Städtebund  berüh- 
rend. 


4  Königlicher  Friedenstag  zu  Nümberg-Neumarkt  im  Merz  1388. 

desgenossen  rmr  indirekt  in  den  Krieg  vertüickeü,  konnten  aUo  in  dieser  Weise  immer  noch 
als  Träger  der  Vermittlung  auftreten;  sie  haUen  keine  eigenen  Elogen  aufzustellen,  uni  sie 
waren  befriedigt  wenn  ihre  Schwäbischen  Eidgenossen  befriedigt  waren,  Sie  sind  audi 
nicht  aufgetreten  als  völlig  neutrale  Vermittler ,  sondern  als  die  Beauftragten  des  Schwäbi- 
schen Bundes,  also  für  ihre  Partei*,  wie  Herzog  Friderich  zu  Landshut  für  die  andere  s 
Partei*,  so  daß  die  Vertreter  beider  Parteien  den  gemeinsamen  Schiedsmann  aufstellen, 
und  dieser  ist  ein  Dritter,  nämlich  Pfalzgraf  Ruprecht  I,  welchem  sie  dieses  Amt  in  den 
zwei  Anlassbriefen  iibertragen.  —  Bemerkenswerth  ist  dabei,  daß  in  diesen  beiden  Anlass- 
briefen  und  [in  dem  Spruchbrief  des  Pfalzgrafen  die  zwei  Städtebünde  als  solche  genannt, 
also  anerkannt  werden,  gerade  wie  in  der  Heidelberger  Stallung  von  1384^  und  in  der  Mer-  lo 
geniheimer  von  1387*.  Es  geht  dieß  zwar  unter  den  Augen  des  königlichen  Roths  vor  sich, 
aber  eine  Anerkennung  des  Bunds  von  Seiten  des  Königs  ist  darin  noch  nicht  eingeschlossen, 
da  dieser  nicht  selbst  den  Spruchbrief  erlässt  und  eben  nur  seinen  Rath  geschickt  haue.  Jene 
Anerkennung  zu  erlangen  war  aber  auch  damals  wider  versucht  worden,  und  zwar  von 
Nürnberg  in  dem  Schreiben  an  Wenzel  vom  25  Jan.  1388^.  Da  nemlich  dieser  in  seinem  is 
vorausgehenden  Brief  an  die  Nürnberger*  die  Absicht  ausgesprochen  hatte  den  Streit  zwischen 
den  Städten  und  den  Bairischen  Herzogen  zum  gütlichen  Austrag  zu  bringen,  antwortet  ihm 
die  genannte  Stadt,  er  möge  sich  künftig  in  dieser  Sache  nicht  an  sie  wenden,  sondern  an 
die  gemeinen  Städte,  d.  h,  an  den  Bund;  damit  aber  würde  der  König  ja  eben  den  Bund  als 
solchen  anerkannt  haben,  und  gerade  um  dieß  zu  vermeiden  hatte  er  sich  ohne  Zweifel  in  dem,  so 
genannten  Schreiben  nicht  an  den  Bund  sondern  an  das  einzelne  Nürnberg  als  eines  der 
mächtigsten  Glieder  desselben  gewendet. 

B.  Der  Spruchbrief  Pfalzgraf  Ruprechtes  I  ist  noch  in  zwei  Originalen  vor- 
standen, eines  für  jede  der  beiden  Parteien,  und  mehr  sind  ohne  Zweifel  auch  nickt  ausge- 
fertigt worden.      Das  den  Städten  übergebene  befindet  sich  in  Stuttgart,  wohin  es  von  Ulm  *& 
aus  kam;  das  andere,  welches  die  Herzoge  von  Baiem  erhielten,  liegt  im  Münchener  geh. 
Hausarchiv.      Jenes  f  als  für  die  Städte  bestimmt,  enthält  den  Anlassbrief  der  Herzoge  als 
Einschaltung  in  sich;  dieses,  das  den  letzteren  zukommen  sollte,  schließt  den  Anlassbrief  der 
Städte  ein;  und  aus  diesen  beiden  Insertionen  sind  denn  auch  die  beiden  Anlassbriefe  bei  uns 
abgedruckt,  während  für  den  Druck  des  Spruchh^iefs  selbst  die  beiden  Onginale  zu  Orund  so 
gelegt  werden  konnten,  in  denen  nur  die  eine  in  den  Varianten  mitgetheilte  Stelle  abweicht, 
dt(/rch  welche  die  Einschaltung  der  Anlassbriefe  eingeleitet  wird.  —       Ulman  Stromer'' 
berichtet  diese  Neumarkter  Abmachung  ziemlich  unvollständig,  indem  er  nur  die  allgemeine 
Beilegung^  so  wie  die  Ledigmachu^ng  der  Gefangenen*  und  die  Aufhebung  der  noch  unbe- 
zahlten Schätzungen^^  arführt.  Wenn  er  dabei  sagt,  Ruprecht  habe  ausgesprochen,  daz  gut,  ss 
daz  man  zu  Otting  den  kawflewten  genumen  het,  daz  solten  di  herren  von  Payem  auf 
frist  bezalen  und  daz  versichern ,  so  ist  diese  Oettinger  Sache  in  dem.  Spruchbrief  selbst 
nicht  ausdrücklich  zu  finden.      Doch  wurde  sie  ohne  Zweifel  zu  den  vor  dem  Krieg  vorge- 
kommenen Gewaltthätigkeiten^^  gerechnet,  von  denen  in  art.  5  der  Urkunde  im  allgemeinen  die 
Rede  ist,  indem  die  Widerheimgebung  der  von  den  Herzogen  genommenen  Habe  ausge-  40 
sprochen  wird,  mit  Aussicht  auf  endgiltige  Entscheidung  über  Entschädigung  auch  für  die 
nicht  mehr  beizuschaffenden  unter  den  geraubten  Gutem,  so  aber  daji  letztere  Entscheidung 

*  nr,  2.  *  daz  alle  sach  siecht  solt  sein  bei  Stromer,  etwa  art,  t 
\^^  i                                                                              des  Spruchbriefi. 

*RTA  f  494  aß  '  ^^  ^^^-  '  ^^'  Spruchbrf'efe,  45 

niA.J,  494,  9  0.  „  ^^  ^^^  ^  ^  Spruc/ibHefe. 

*  HTA.  /,  «75,  Bt.  II  j)^^  ^.^^  ÖUinger  Sache  fälU  noch  ins  Jahr  18S7 
'&.  Chr.  t,  142,  »6  29.  laut  St.  Chr.  i,  140,  8;  der  Krieg  aber  begann  erst  wider 

*  St.  Chr.  ly  141  f.  im  Jahr  1888  vierzehn  Tage  nach  Pfingsten  d.  A.  um  Mai 
'  St.  Chr.  1,  40, 16-19.  ♦                     81  laut  St.  Chr.  1,  41,  88. 


Einleitung. 


(xaf  eine  künftige  Versammlung  aufgeschoben  wird.  Es  zeigte  sich  dann  im  April  zu  Hei- 
delberg, daß  nichts  mehr  beiziuschaffen  sei^,  und  den  Städten  wird  eine  Pausch-Summe 
von  8000  ß.  zugesprochen,  welche  in  der  Frist  bis  23  Apr.  1389  von  Pf.  Ruprecht  I,  Bisch. 
Lamprecht  von  Bamberg  und  Bf.  Friderich  V  von  Nürnberg  bezahlt  werden  soll,  denn  diese 

»  haben  die  Entschädigung  der  Städte  aiaf  sich  genommen,  da  seit  dem  Neunutrkter  Spruch  von 
den  Bairischen  Herzogen  keine  Sicherheit  dafür  zu  erlangen  gewesen  war*,  was  alles  im  Hei- 
delberger Spruchbrief  e  vom  23  April  1388  steht^.  Von  dem  letzteren  hat  also  Ulman  Stromer 
eine  Erinnerung  in  der  angeführten  Stelle,  aber  eine  in  verschiedener  Beziehung  unrichtige, 
wie  sich  von  selbst  ergibt,  und  er  hat  sie  zudem  in  ungehöriger  Weise  mit  dem  Neumarkter 

10  Spruch  vermengt*.  Genug,  daß  man  in  Betreff  des  letzteren  die  Quelle  seiner  falschen 
Angabe  deutlich  zu  erkennen  vermag.  Und  daß  er  das,  was  er,  wenn  auch  verdreht,  aus 
der  Heidelberger  Urkunde  umsste,  nun  in  die  Neumarkter  hineinbringt,  ist  deshalb  um  so 
begreiflicher,  weil  er  von  der  späteren  besondem  Versammlung  zu  Speier-Heidelberg  im  April 
gar  nichts  weiß.       Wenn  er  dann  sagt,  die  Städte  hätten  sich  auf  die  Neumarkter  Abma- 

15  chung*  verlassen,  weil  die  Herren  von  Baiern  sich  schriftlich  zu  derselben  verpflichtet  hätten*, 
so  ist  damit  nicht  etwa  eine  Tiacbfolgende  besondere  Verpflichtungsurkunde  gemeint  von  der 
wir  nichts  wissen,  sondern  ganz  einfach  der  Bairische  Anlassbrief,  in  welchem  eben  verspro- 
chen wird  sich  an  die  zu  erwartende  Entscheidung  des  Spruchbriefs  zu  halten.  —  In  der 
Deutschen  Weltchronik  St.  Chr.  3,  292,  24  ff.,  die  den  Ulman  Stromer  zu  benutzen  pflegt, 

*»  sind  dagegen  die  beiden  Sprüche  von  Neumarkt  und  Heidelberg  getrennt;  was  vom  Inhalt 
des  letzteren  gesOrgt  wird,  stimmt  mit  der  Urkunde;  aber  die  Angabe  Über  den  Inhalt  des 
erstem  ist  nicht  ganz  genau  nach  art.  6  gearbeitet,  und  lässt  die  beiden  Punkte  von  Ledig- 
machung  der  Gefangenen  und  Aufhebung  der  noch  unbezahlten  Schätzungen  weg,  welche 
Stromer  richtig  hatte;  jedenfalls  hat  sie  hier  neben  Stromer  noch  anderes  benutzt,  und  an  ihn 

»5  erinnert  mit  Bestimmtheit  eigentlich  nur  die  Enoähnung  der  Oettinger  Sache,  die  doch  auch 
in  etwas  anderer  Weise  auftritt.  —  Die  Augsburger  Chronik  von  1368  bis  1406  (1447) 
in  St.  Chr.  4,  82,  17  weiß  von  den  Neumarkter  Abmachungen  nur  sehr  im  groben  wenn 
sie  berichtet  do  chomen  brieflf  von  Nürenberg  von  Herren  und  von  steten,  wie  der  krieg 
verriebt  war:  8chad*gen  schad,  prand  gen  prand,  tod  gen  dod. 

»0  Nur  ein  Theil  der  Streitpunkte  wurde  auf  unsrer  Zusammenkunft  von  Ff.  Ruprecht 

zur  Entscheidung  gebracht^  der  Rest  aber  verschoben  auf  eine  neue  Versammlung,  welche 
nach  Heidelberg  auf  12  April  1388  angesetzt  ward^. 

C.  Unter  den  städtischen  Kosten  enthält  das  Nürnberger  Rechnungsbuch  am  meisten 
Ausbeute  für  die  in  Rede  stehende  Zusammenkunft  selbst,  während  die  Frankfurter  Stadt- 
86  rechnung  Nachricht  gibt  auch  über  einen  frühem  Versuch  der  Rheinischen  Städte  auf  Ver- 
mittlung zmschen  Baiem  und  den  Schwäbischen  Städten,  ein  Versuch  der  jedoch  zu  keinem 
Ziele  führte  und  in  die  Zeit  von  Ende  Januars  bis  Anfang  Februars  fallen  muß  *®.  —  Die 
Namen  der  beiden  Frankfurter  Abgeordneten  kennen  wir  übrigens  nicht  bloß  aus  dieser  Auf- 


*  nr,  10  art.  14  und  unser  vettern  —  nichts  furhanden 
40  gewest  ist. 

*  nr.  10  art,  8  diewile  wir  —  Sicherheit  tun  woUen. 
•^r.  10  art,  a  und  14. 

*  Vgl,  wie  König^hofen  die  beiden  Tage  von  Nürnberg- 
Neumarkt  und  Speier^Heidelberg  vermiechte,  in  der  Ein^ 

45  leüung  bei  une  zu  dem  letztern  Tag  lit,  C. 

\IHeß  iet  hier  zu  verstehen  wenn  es  heißt  di  tayding. 

*  Diefi  i$t  der  Sinn  von  verschriben ,  und  nicht :  weil 
$ie  (di  tayding)  von  den  Herren  von  Baiem  auegeschrie- 
ben worden  loor,  wie  in  St,  Chr,  i,  40  nt,  9  die  Stelle  er- 

50  klärt  wird. 

'  Vgl.  Gemeiner  Regeneb,  Chr.  2,  ua  Zeile  e  und  7  von 


oben,  wo  unter  der  daselbst  erwähnten  Verschreibung  der 
Städte  ebenfalls  der  Änlassbrief,  unsere  nr.  i,  zu  ver- 
stehen ist. 

*  Vlman  Stromer  St.  Chr.  i,  40^  14  sagt  und  ward  ge- 
taidingt  daz  herczog  Rupprecbt  der  alt  di  taiding  aus  solt 
sprechen  mit  wissen;  über  dieses  Kerfa^ren  mit  wissen 
vgl.  die  Einleitung  zu  dem  Rotenburg  -  Mergentheimer 
Tag  vom  Januar  issa  u?Uer  lit,  E,  Fährt  er  dann  fort 
und  daz  alle  sach  siecht  solt  seiUi  so  ist  das  eben  prind- 
piell  zu  veretehen  wie  nr.  8  art,  i  von  der  Widerherstel- 
lung  des  Friedens  im  allgemeinen;  einzelne  Punkte ^  deren 
Entscheidung  verschoben  wird,  s.  nr.  8  art,  4K  s,  5*, 

*  Das  Datum  festgesetzt  in  nr,  8  art,  4^  und  art,  6. 
"» nr.  6  art.  », 


g  Königlicher  Friedenstag  za  Nümber^-Neumarkt  im  Merz  1388. 

Zeichnung \  sondern  auch  au8  dem  Eingang  des  städtischen  Änlassbriefes\  in  welchem  auch 
die  übHgen  Rheinischen  Städteboten  genannt  werden;  mehr  als  die  8  dort  Angeführten  sind 
schwerlich  vom  Rhein  dabei  gewesen,  im  allgemeinen  wnd  ohne  Namen  sind  sie  auch  in  der 
ersten  Änm.  zu  nr.  3  erwähnt.  Von  den  Namen  der  4  Boten  des  Schwäbischen  Städtebunds 
(und  mehr  waren  es  mcht*),  ist  uns  der  des  Nördlinger  Bürgers  Kädorffer  aufbewahrt*,  5 
Man  weiß  femer  aus  nr.  6,  dcji  es  die  Absicht  der  Schwäbischen  Bundesversammlung  war, 
zu  dem  folgenden  Speier-Heidelberger  Tag  die  gleichen  4  Boten  abzuordnen  die  auch  auf 
dem  Nümberg-Neumarkter  Tag  gewesen  waren,  weil  sie  jetzt  einmal  von  daher  diese  Oeschäfte 
besser  kannten  als  andere.  Dieß  wurde  ohne  Ztoeifd  au>ch  atisgeführt.  Nwn  wäre  es  leicht 
zu  sagen  wer  zu  Nürnberg  im  Merz  war,  wenn  man  wüsste  wer  im  Aprü  zu  Speiergewesen  ist.  lo 
Die  Namen  der  letzteren  Personen  aber  kennt  man  eben  auch  tiicht,  man  weiß  bloß  die  Städte 
denen  sie  angehw^ten,  und  auch  da  nur  3  von  den  4,  nämlich  Ul^nl^  ßotweü  und  das  bereits 
genannte  Nördlingen\  das  Küdorffer  schickte.  Wer  die  vierte  Stadt  war,  die  einen  \Boten 
nach  Speier  im  April  und  also  auch  vorher  im  Merz  nach  Nürnberg  gestellt  hat,  ist  nicht  ersieht" 
lieh.  Nürnberg  nicht,  da  zu  Speier  der  specieUe  Nürnberger  Gesandte  Jobs  Tetzel  wnterschiC'  i5 
den  wird  von  den  4  Qesammtbvndesboten^ ;  damit  stimmt,  daß  diese  Vier  nach  Nürnberg,  wie 
der  Ausdruck  lautet,  gesandt  wwrden '',  da  rnan  nicht  gut  annehmen  kann,  daß  ein  Nürnberger 
nach  Nürnberg  geschickt  wurde,  Nürnberg  hatte  ja,  da  die  Städteboten  dort  zusammenkamen, 
ohnedieß  Gelegenheit  sich  bei  den  Verhandlungen  geltend  zu  machen,  und  es  mag  dieß  durch 
Niclas  Muffel,  der  mit  dem  Regensburger  Schultheißen  nach  Taufi  gieng^,  oder  durch  Jobs  so 
Tetzel,  der  später  zum  Speier-Heidelberger  Tag  als  speciell  Nümbergischer  Gesandter  kani^, 
oder  durch  andre  geschehen  sein.  Man  könnte  nun  bei  der  unbekannten  vierten  Stadt  an  Regens- 
bürg  denken,  dessen  Schultheiß  von  Nürnberg  aus  nach  dem  Neumarkter  Spruch  nach  Tauß 
geht^^,  also  doch  wol  auch  beißer  Nurnberg-Neumarkter  Verhandlung  gewesen  ist;  allein  da 
auch  später  zu  Heidelberg  ein  Regensburger  auftritt,  der  nicht  unter  den  Vier  ist,  so  hat  er  » 
wol  auch  in  Nürnberg  nicht  dazu  gehört^^;  auch  könnte  man,  falls  es  Regensbufg  war,  noch 
schwanken  zwischen  dem  Schultheißen  und  dem  EniJdein,  der  wol  damals  auch  in  Nilrnberg 
war*%  für  den  Schultheißen  würde  sprechen,  d^ß  er  bei  der  Sendung  nach  Tauß  zum  König 
gleich  darauf  betheiligt  wird**.  —  Die  Nürnberger  Stadtrechnung  nennt  außer  dem  könig- 
lichen Roth,  von  dem  oben  schon  die  Rede  war,  auch  noch  den  Deutschordensmeister  Sifrid  so 
von  Veningen  in  art.  2,  und  den  KurmainziscJien  Schreiber  ebenda.  Die  Anwesenheit  des 
Herzog  Friderich  von  Landshut  geht  aus  dem  Bairischen  Anlassbrief  mit  Sicherheit  hervor, 
er  ist  aus  Neumarkt  datirt.  Zu  Neumarkt  toar  auch  Pf.  Ruprecht  I  laut  nr.  3,  und  er 
spricht  dabei  noch  von  Fürsten  und  Herren  die  mit  ihm  dort  waren,  sowie  von  andern  seiner 
Freunde  und  Getreuen.  ss 


'  nr.  6  art,  3, 

*  nr.  2, 

*  Uhnan  Stromer  in  St,  Chr.  /,  40,  n,  Viicher's  An- 
«icfU  in  den  Forschungen  s,  M,  daß  je  ein  Bote  au»  i  der 
4  Städteviertel  gewesen,  steht  in  Einklang  mit  der  Auf- 
zählung der  zu  den  einzelnen  Vierteln  gehörigen  Städte 
nr,  68  art.  e. 

*  nr.  €. 

*  nr,  11  art,  4  mit  der  Anm,;  aus  dem  art,  e  ist  klar, 
daß  diese  8  zu  den  4  gehörten, 

*  nr.  11  art.  6;  auch  beschweren  sieh  die  NOmberger 
in  nr.  i»  art.  4  über  das  Verfahren  der  4  Bundesboten, 
unter  denen  ihr  eigner  Gesandter  nicht  war,  vgl  auch 
art,  €  daselbst.  Die  Unbilligkeit,  unter  die  Vier  keinen 
Nürnberger  zu  nehmen,  was  wol  wegen  Nümberg's 
Friedensliebe  geschah,  s.  Vischer  in  den  Forschungen  8, 22 
wo  dieß  als  Ursache  vermuthet  wird. 


'  Ulman  Stromer  in  St.  Chr.  2,  40, 11 ;  und  in  uneerm 
Bande  nr.  4  art.  2, 

*  Siehe  nr.  4  art,  8. 

*  nr.  14  und  nr.  11  art,  6.  e. 

^  nr.  4  art.  8,  40 

"  nr,  11  art,  8;  vgl  die  Einleitung  zum- Speier-Eeidel- 
berger  Tag  Ut,  E. 

«*  St,  Chr,  1,  271,  42,  * 

**  Die  Fahrt  geschieht  von  gemainer  stet  wegen ,  und 
sie  ist,  ebensowol  wie  die  bewaffnete  Begleitung  des  könig-  4S 
Hchen  Ratlis  bis  Amberg,  BundesscLche,  und  wird  daher 
von  Nürnberg  die  Auslage  nur  theihoeis  getragen,  dieß 
Hegt  in  den  Worten  über  daz  man  dem  pfint  zugeschri- 
ben  hcU,  d,  h,  die  Kosten  Nümberg*s  daran  sind  185  Ib. 
18  sh,  hl  nach  Abzug  dessen  was  davon  dem  Bund  auf-  50 
gerechnet  ward,  nr.  4  arK  8. 


EinleituDg.  7 

Es  könnte  auffallen,  daß  den  Rheinischen  Städteboten,  trotz  ihrer  Anioesenheit  zu  Nürn- 
berg und  Neumarkt  im  Merz,  \äoch  erst  am  12  April  in  Speier  von  den  4  Schwäbischen 
Gesammtbundesboten  Tioch  berichtet  werden  mußte^  wie  sie  zu  Nürnberg  von  dem  Tag 
geschieden  wären,  d.  h.  wa^s  die  Schlussabmachung  daselbst  gewesen  sei.  Man  hat  deshalb 
R  anzufnehmen,  daß  jene  vor  Ende  der  Verhandlungen  wider  abgereist  sind,  das  wäre  also 
zwischen  dem  13  Merz,  wo  sie  den  Anlassbrief  ausstellen,  wnd  dem  15  Merz,  von  dem  der 
Spi'uch  datiert  ist. 

Jakob  Wencker  theilt  in  der  disquis.  de  ussburgeris  1 ,  142-144  das  Bruchstück  eines 
Vertrags  mit,  dem  er  die  Ueberschrift  gibt  auß  der  Vereinigung  der  stAdt  deß  Reinischen 

10  und  Schwäbischen  bunds  mit  den  fftrsten  und  herren  überkommen  zu  WArtzburg  anno 
1388  auf  Ostern.  Das  wäre  also  auf  29  Merz  1388,  somit  sehr  in  der  Nähe  des  Nürnberg' 
Neumarkter  Tages.  Man  müßte  einen  Wirzburger  Tag  annehmen  zwischen  diesem  und  dem 
im  April  folgenden  von  Speiei*- Heidelberg.  Allein  die  ganze  Ueberschrift  bei  Wencker  und 
sonach  auch  die  Datieimng  jenes  Bruchstücks  ist  sicher  nur  die  eigene  Vermuthung  dieses 

1*  Forschers,  die  Ueberschrift  hier  rührt  so  gut  nur  von  ihm  her  wie  die  der  beiden  Stücke 
vorher  und  na^chher.  Alf  was  er  nun  seine  Vermuthung  stützte,  kann  ich  nicht  entdecken. 
W.  Vischer*  wusste  denn  auch  nichts  mit  dieser  Notiz  anzufangen.  Esgieng  mir  lang  ebenso, 
bis  ich  fand,  daß  jenes  Wencker* sehe  Bruchstück  nichts  anders  ist  als  ein  Theil  des  Ehinger 
Bündnisses  vom  9  April  1382^.     Durch  diese  Wahrnehmung  ist  die  ganze  Sache  erledigt. 

«>  Es  war  eine  Folge  des  Irrthums  Wencker^s,  daß  er  l.  c.  140  in  eine  dort  mitgetheilte  Stelle 
Kdnigshoferis  die  Worte  einfügt  item  zu  Würtzburg*,  womit  zwischen  einen  der  Roten- 
burg-Mergentheimer  Friedenstage  und  den  Egerer  Reichstag  noch  ein  Wirzbv/rger  Tag 
eingeschoben  wird,  offenbar  derjenige,  von  welchem  er  im  genannten  Bruchstück  etwas  mit- 
zutheilen  glaubt,  und  den  er  hier  übrigens  nicht  einmal  seiner  eigenen  Chronologie  nach  richtig 

«5  inseriert,  da  die  Rotenburg-Mergentheimer  Tage  wie  der  Egerer  in's  Jahr  1389  fallen.  Von 
jener  Wirzburger  Vereinigung  zvnschen  Fürsten  und  Städten  vom  29  Merz  1388  wird  die 
Geschichtschreibung  jedenfalls  Umgang  nehmen  müssen. 

*  nr.  11  ort.  i,  *Dafi  die  Einschaltung  dieser  8  Worte  allein  die  Sache 

*  Forschungen  zur  Deutschen  Geschichte  s,9Snt.  i.  Wencker* s  sei ^  hat  er  übrigens  selbst  durch  dieabweichen' 
80       ^  So  weit  man  aus  dem  Abdruck  des  letzteren  bei  Datt      den  Lettern  im  Drucke  genügend  angezeigt.  Die  Schilter*' 

de  pace  49'-49'  sehen  kann;  nur  gibt  Datt  die  für  die      sehe  Ausgabe  des  Königshof en  p.  869  hat  sie  nicht,  eben- 
Städte  bestimmte  Urkunde  des  Gf.  Eberhard  von  Wirtem-      sowenig  die  Hegetsche  in  St.  Chr.  9,  858, 10, 
berg  und  seiner  Genossen,  während  Wencker*s  Vorlage 
die  Urkunde  der  Städte  selbst  war. 


3  Königlicher  Priedenstog  zu  Nürnberg-Neumurkt  im  Merz  1388. 


A.  Alllassbriefe  beider  feindiiebeB  PirleieD. 

iss€    1.  Herzog  Friderich  zu  Landshut  überträgt,  zugleich  im  Namen  seiner  Brüder  Stephans  II 
^*         zu  Ingolstadt  und  Johanns  zu  München  und  für  Gf.   Ulrich  von  Wirtemberg  und  alle 
andern  Helfer  und  Diener,  dem  Pf.  Ruprecht  I  die  Entscheidung  in  dem  Streit  mit  dem 
Schwähischen  Städtehund  (fürstlicher  Ardasshrief).  1388  Merz  13  Neumarkt^,  5 

Aus  StuUg.  St.  A.  Reichsst.  insgem.  Bündel  18,  ängeachaUet  m  tUu  Orig.  du  Ausspruchs  vom  16  Merz. 

Coli.  Ulm  SL  BibL  Ulmensia  5577  fol.  10«,  ebenso  eingeschaltet,  cop.  coaev. 

Steht  auch  ebenso  eingeschaltet  Frankf.  St.  A.  Stüttebündniß  der  St.  in  Scbw.  Fr.  und  am  Rhein  nr.  49 

cop.  coüev. 
Moderne  Abschrift  StuUg.  St.  A.  Schmid'sche  Samml.  fasc.  I  nr.  77  {cü.  lad.  N  N).  10 

Regest  bei  Vischer  nr.  298,  der  das  SltUlg.  Orig,  des  Ausspruchs  vom  16  Merz  vor  sich  halte. 

Wir  Friderich  von  gota  gnaden  pfalczgrave  bij  Rin  und  herczog  in  Beyern  bekennen 
uns  offinbar  mit  disem  briefe  für  uns  und  die  hochgebornen  forsten  Stephan  und  Johans 
pfalczgraven  bij  Ryn  und  herczogen  in  Beyern  unser  lieben  bruder :  daz  wir  alle  Sachen, 
darumb  sich  der  krieg  zusehen  uns  und  den  obgenanten  unsern  brudern  off  eyn  site  und  15 
den  gemeinen  steten,  die  den  bont  halten  in  Swaben  in  Francken  und  in  Beyern,  off  die 
ander  site  erhaben  hat,  und  waz  darynne  gescheen  und  verlauffen  ist,  an  den  hochge- 
born  fursten  Ruprecht  den  eitern  pfalczgraven  bij  Rin  des  heiligen  Romschen  richs 
obirsten  trochseßen  und  herczogen  in  Beyern  unsern  lieben  vettern  genczlich  gestalt 
haben  und  stellen  mit  craft  diz  briefs,  an  ym  zu  verliben,  also,  wie  derselbe  unser  vetter  so 
uns  und  unser  obgenanten  bruder  umb  alle  obgenanten  Sachen  und  ir  iglich  besonder 
uzwisen  und  entscheiden  wirt  fruntlich  mit  der  mynne  odir  mit  dem  rechten,  daz  sollen 
und  wollen  wir  und  dieselben  unser  bruder,  für  die  wir  daz  auch  versprechen,  für  uns 
und  für  unsern  swager  grave  Ulrich  von  Wirtenberg  und  für  alle  ander  unser  helffer 
diener  und  die  unsern  unverbrochenlich  veste  und  stete  halten  an  alle  geverde  und  arge-  25 
liste,  des  zu  orkund  han  wir  unser  klein  secret  ingesigel  an  disen  brieff  gehencket , 
wann  wir  unsers  gewonlichen  ingesigels  zu  disen  ziten  nit  bij  uns  hatten;  und  als  balde 
daz  zu  uns  kommet,  so  wollen  wir  desselben  glichen  einen  andern  solichen  brieff  mit 
demselben  unserm  gewonlichen  ingesigel  versigeln  und  den  dem  vorgenanten  unserm 
vettern  herczog  Rujprechten  dem  eitern  antworten  an  geverde.  geben  zum  Nuwenmarkt  ao 
off  den  fritag  nach  sant  Gregorien  tag  des  heiligen  babstes  nach  Cristi  geburt  druczehen- 
Mert  13  houdcrt  jar  und  in  dem  echtundachtzigistem  jar. 

i8f(fi    2.  Acht  gen.  Boten  der  Rheinischen  Bundesstädte  als  Bevollmächtigte  des  Schwäbischen  Städte- 
^•"^*      hunds  Übertrafen  dem  Pf.  Ruprecht  I  die  Entscheidung  in  dem  Streite  zwischen  letztgen. 

Bunde  und  den  Herzogen  Stephan  Friderich  und  Johann  von  Baiem  (städtischer  Anlass-  S5 
hrief).  1388  Merz  13  Neumarkt. 

Aus  München  Geh.  Haus-Archiv,  eingeschaltet  in  dcu  Orig.  des  Ausspruchs  vom  I6  Merz. 

Steht  auch  Frankf.  St  A,  Stuttebündniß  der  St.  in  Schw.  Fr.  und  am  Rh.  nr.  60  fol.  49*  cop.  coaev,, 

sowie  als  Einschaltung  in  dem  Aussprtuh  vom  I6  Merz  der  selbst  eingeschaltet  ist  in  den  Heidelb. 

Ausspruch  vom  »8  Apr.  im  Münch.  R.  A.  Salzb.  Erzstift  VIII  */»  fasc.  6  or,  mb.  c.  3  sig.  pend.  40 

Gedruckt  in  Quellen  und  Erörterungen  e,  6S5-S87  aus  unsrer  Vorlage,  bei  Janssen  Frankf.  R.  Korresp. 

1,  97  f.  nr.  78  iool  aus  gen.  Quelle  des  Frankf.  St.- Archivs.  Die  betheiligten  Städtebolen,  mit  Regest, 

nannte  schon  Feßmaier  p.  48  des  Textes,  doch  ohne  die  Urkunde  selbst  mitzutheiten. 

Wir  die  nachgeschriben  Heinrich  z6m  Jungen  und  Peter  Wynsperg  von  Mentze, 
Johan  Dyrolff  und  Ceyßolff  von  Wormeße,  Bertholt  Reynbod  und  Hensel  Fritze  der  elter  45 

'  In  der  OberpfaU,  zwischen  Nürnberg  und  Regensburg. 


A.  Aniassbriefe  beider  feindlichen  Parteien.  9 

von  Spire,  Jacob  Elobelauch  der  junger  und  Bernhard  NyegebAre  von  Franckford,  der  stete    lasa 
die  den  bunte  haltenoffdemRinbotten^als  wiritzunduzgesant  sinsünelich  zu  teydingen  ^^*  '^ 
von  des  krieges  wegen  der  da  ist  zusehen  den  hochgepornen  fursten  hern  Stepfan  hem 
Friderich  und  hern  Johannsen  gebrudere  pfaltzgraven  bij  Rin  und  hertzogen  in  Beyern 

fi  unsern  herren  und  den  gemeynen  steten  die  den  bdnte  halten  in  Swaben  in  Beyern  und 
in  Franken ,  bekennen  uns  offenbar  mit  disem  brif :  daz  wir  von  der  obgnanten  gemeynen 
steten  wegen  in  Swaben  in  Beyern  und  in  Franken,  als  sie  uns  des  gantze  macht  und 
gewalt  geben  hant  von  iren  wegen,  alle  Sachen ,  darumb  sich  derselbe  krieg  erhaben  hat , 
und  waz  darynne  gescheen  und  verleuffen  ist ,  an  den  hochgepornen  fursten  und  herren 

10  hern  Ruprecht  den  eitern  pfaltzgraven  bij  Rin  des  heiligen  Romischen  riches  obirsten 
truchseßen  und  hertzogen  in  Beyern  unsern  gnedigen  herren  von  derselben  stete  wegen 
gentzelich  gestalt  haben  und  stellen  mit  crafft  dis  brifes  an  ym  zu  verliben,  also,  wie 
derselbe  unser  herre  hertzog  Ruprecht  der  elter  die  obgnanten  gemeyne  stete  umb  alle 
obgnanten  sachen  und  ir  igliche  besonder  uzwisen  und  entscheiden  wirt  fruntlichen  mit 

15  der  mynne  oder  mit  dem  rechten ,  daz  sollent  und  woUent  die  obgnanten  stete  für  sich 
alle  ir  helffere  dienere  und  die  iren  unverbrochelichen  veste  und  stete  halten  ane  alle 
geverde.  dez  zu  erkunde  han  wir  Heinrich  zum  jftngen ,  Bertholt  Reynbod  und  Hensel 
Fritze  vorgnante  unser  iglicher  sin  ingesigel  gehencket  an  disen  briff.  und  wann  wir 
die  obgnanten  Peter  Wynsperg,  Johan  Dyrolff,  Ceyßolff,  Jacob  Klobelaüch  und  Bern- 

20  hard  Nyegebüre  unser  ingesigel  zu  disen  ziten  nit  bij  uns  hatten ,  so  verjehen  und  beken- 
nen wir  uns  under  den  obgnanten  drien  ingesigeln  aller  obgnanten  stucke  in  aller  maß 
als  vorgeschriben  stet,  und  wollen  auch  desselben  glichen  eynen  andern  solichen  briff 
mit  unser  selbes  ingesigel  gern  versigeln  dem  obgnanten  unserm  herren  hertzog  Ruprecht 
dem  eitern  zu  geben  alsbalde  wir  heym  komen  ane  geverde.      geben  zum  Nuwenmarkt 

8»  off  den  fritag  nach  sant  Gregorien  tag  des  heiligen  babstes  nac  Cristi  geburt  drutzehen-    issfi 
hondert  jare  und  in  dem  echtundachtzigstem  jare. 


JVcrt  in 


B.  Spruchbrief  Pf.  Rnprecht's  I. 

3,  iy.  Ruprecht  I  entscheidet  in  dem  Streite  zwischen  den  Herzogen  Stefan  Friderich  und    ^^^ 
Johann  von  Baiem  einerseits  und  dem  Schwäbischen  Städtebund  andrerseits  {Spruch- 
so        brief).  1388  Merz  15  NeumarkU 

A  au9  Stuttg,  St,  A.  Reichsstädte  insgemein  Bündel  18  or.  mb,  e,  iig.  pend.y  enthält  aU  EitischaUung 

den  fürstlichen  Anlcusbrief  vom  18  Merz  I888  den  xoir  besonders  abgedruckt  habeti, 
M  coli,  Münch.  geh.  Hausarchiv  Kasten  I  lad.  6  nr.  825  (Repet^t.  Tom.  I  Seite  189)  or.  mb.  c.  sig.  pend. 
deßc,  nur  der  Pergamentstreif  erhalten,  entftält  als  Einschaltung  den  städtischen  Anlassbrief  vom 

85  18  Merz  1888  den  wir  besonders  abgedruckt  haben;  Ueberschrift  auf  Rückseite  wolaus  16  Jahrh. 

herczogen  Ruprechts  des  jungem  [sie]  spnichprief  oder  teidingsprief  zwischen  herczog  Stephan 
Fridrichen  und  Johannsen  gebradern  und  etlicher  reichstet  in  Swaben  Bairn  und  Franken. 
B  coli.  Ulm,  St,  Bibl.  Uimensia  5577  fol.  lO'  —  ii'  cop.  coaev.,  enthält  wie  A  obgenannten  fürstlichen 
Anlassbrief  eingeschaltet. 

40  Befindet  sich  auch  als  Einschaäung  in  dem  Orig.  des  Heidelb.  Ausspruchs  vom  28  Apr.  im  Münch.  R,  A. 

Urk.  Salzb.  Erzstift  VIII 7$  f&sc.  6  or,  mb.  c.  8  sig.  pend.  und  enthält  hier  den  städtischen  Anlassbrief 
vorn  18  Merz  eingeschaltet;  im  Frankf.  St.  A.  Stättebündniß  der  St.  in  Schw.  Fr.  und  am  Rh.  nr,  49 
fol.  40^ —4»*;  in  Regensb.  Bundesbriefbuch  fol.  21  nach  Gemeiner  Regensb.  Chr.  2,  242;  eine  mo- 
derne Abschrift  in  Schmidts  Samml.  fasc.  1  nr.  n  dt.  lad.  NN  im  St.  A.  zu  Stuttgart. 

45  Gedruckt  in  Quellen  und  Erörterungen  e,  686—640  mitsammi  dem  gen.  städtischen  Anlassbrief  als  Ein- 

schaltung, aus  M.  —  Auszug  in  Gemeiner  Regensb.  Chronik  2,  242  f.,  Feßmaier  Oberteutscher  Städte- 
bund p.  48  f.  und  zwar  aiu  dem  Münchener  Hausarchiv  nach  Anm.  102,  Vischer  in  den  Forschun- 
gen 2,  97  f.  und  in  nr.  299  der  Regesten  und  zwar  aus  dem  Stuttgarter  Archiv,  Janssen  Reichskor- 
respondenz 1,  28  nr,  74  wol  aus  dem  Frankf.  St.  A.  l.  c. 

DentBche  Reicbstags-Akten  II.  ^ 


10 


Königlicher  Friedenstag  zu  Nümberg-Neumarkt  im  Merz  t388. 


IHHfi 
Merz  ja 


Wir  Ruprecht  der  elter  von  gots  gnaden  pfalczgrave  bij  Rin  des  heiligen  Rom- 
sehen  richs  obirster  trochseße  und  herczog  in  Beyern  bekennen  uns  offinbar  mit  disem 
briefe :  als  die  hochgebom  fursten  Stephan  Friderich  und  Johans  gebruder  pfalczgraven 
bij  Rin  und  herczogen  in  Beyern  unser  lieben  vettern  off  ein  site ,  und  die  erbern  wisen 
lute  die  gemeinen  stete  die  den  bont  halten  in  Swaben  in  Beyern  und  in  Francken  off  die  ^ 
andern  siten,  alle  Sachen  von  des  krieges^  wegen,  den  sie  iczunt  miteinander  gehabt 
hant,  genczlich  an  uns  gestalt  hant,  wie  wir  sie  beidersit  mit  der  mynne  oder  mit  dem 
rechten  darumb  entscheiden  und  uzwisen,  daz  sie  daz  von  beiden  siten  veste  und  stete 
halten  sollen  und  wollen,  als  der  anlaßbrieff  besaget,  den  uns  der^  obgenant  unser  vetter 
herczog  FriderfcÄ  für  sich  und  sin  obgenanten  bruder  herczog  Stephan  und  herczog  Johans  lo 
unsere  vettern  darüber  geben  hat,  der  von  wort  zu  wort  hernach  geschriben  stet  [folgt 
als  Einschaltimg  der  Arilaasbrief  des  Herzog  Friderich,  zugleich  für  Stephan  wnd  Johann  y 
vom  13  Merz] :  des  haben  wir  herczog  Rupr^cA^  der  elter  vorgenant  angesehen  großen  ^ 
verderplichen  schaden  der  dem  lande  mit  brande  name  und  andern  Sachen  davon  komen 
ist  und  furbaz  noch  großer  komen  mochte;  und  haben  dorumb  got  zu  lobe  unserm  herren  15 
dem  Romschen  kunige  und  dem  heiligen  riebe  zu  eren  und  dem  gemeynen  lande  zu  trost 
und  zu  nücze  nach  rade  der  fursten  und  der*^  herren,  die  mit  uns  iczunt  zum  Nuwen- 
markt  dabij  gewesen  sint,  und  ander  unsere^  frunde  und  getruwen  uns  der  obgenanten 
Sachen  angenomen  und  auch  uzgesprochen ,  bede  parthien  fruntlich  zu  entscheiden  in 
aller  maß  als  hernach  geschriben  stet  [1]  zum  ersten  entscheiden  wir  fruntlich,  daz  ssu 
die  obgenanten  unser  vettern  herczog  Stephan  herczog  FriderfcA  und  herczog  Johans® 
für  sich  alle  ir  helffer  diener  und  die  iren,  und  die  obgenanten  gemeynen  stete  die  den 
bont  halten  in  Swaben  in  Beyern  und  in  Francken  auch  für  sich  alle  ir  helffer  diener 
und  die  iren,  von  beden  parthien,  von  des  krieges  wegen  und  waz  sich  darynne  verlauf- 
fen  hat  und  gescheen  ist,  genczlich  sollent  luterlich  gesunet  sin  und  eyn  ewig 25 
verzig  sin  und  sollent  bede  parthien  gute  ge&unde^  darumb  sin  an  alle  geverde*.  [2] 
darczu  entscheiden  wir,  daz  alle  gefangen  von  beden  siten  edel  und  unedel  burger 
und  gebure  sollent  ledig  und  loz  sin  off  siecht  orfeyde  an  geverde'.  [3]  darczft  alle 
brantscheczunge  und  gedinge*  die  noch*^  vorhanden  sint  ungegeben,  sie  sin  ver- 
bürget odir  nit,  sollent  ledig  und  loz  sin  ane  geverde  und  genczlich  abe  sin.  [4]  auch  so 
umbdenerwirdigen  herren  den  erczbischoff  zu**  Salczpurg'  entscheiden  wir  fr&nt- 


a)  M  entsprechend  »t.  deisen  der  Rlnbchen  «tote  botten ,  die  dazüBohen  geteydlngt  bant ,  darüber  geben  bax&t  yön 
der  obgnanten  gemeynen  stete  wegen ,  derselbe  brlff  von  worte  zu  worte  bemach  geschriben  stet  [folgt  aU  Ein- 
aehaltung  der  Anlattbrief  der  Städtehoten  vom  IS  Merz],  b)  A  vtrechr,  grafien ,  B  grossen ,  M  großen,  c)  Mi  om. 
d]  Ä  $ie,        e)  in  Ä  bedeutung$loie  Punkte  über  o  in  Johans.        f)  M  fmnde.        g)  M  nach.        h)  Jf  Ton.  35 


1  Derselbe  krieg  zw&schen  in  und  uns  und  zfl  beider 
Sit  unsern  hilfern  zft  dem  Nuwenmargt  versunt  wart ,  als 
unser  herre  herzöge  RuprecÄi  darumb  ußsprach ,  dobi 
uwer  und  ouch  andere  uwer  und  unser  eitgenoßen  der 
Hinischen  stette  erbern  botten  gewesen  sint,  «0  im  Sehr, 
der  Bundesstädte  in  Schwaben  Franken  und  Baiern  aus 
Ravenspurg  an  Speier  vom  iS  mai  I888  im  Frankf,  St*  Ä. 
Stättb.  d.  st.  in  Schw.  Fr.  und  am  Rhein  fol.  42b  nr.  62, 
gedr,  ganz  bei  Janssen  Frkf,  R.  K.  1,  28  nr,  75. 

*  Vgl.  Heidelberger  Spruchbrief  vom  28  Apr,  IS88  art,  2, 
3  Vgl,  ib,  art,  10. 

*  Vgl.  ib.  art,  lt. 

'  Vgl.  ib.  art.  2.  —  PUigrim  II  von  Puehheim  1S65  • 
1896,  am  27  Nov.  1887  gefangen  genommen  bei  seinem 
Aufenhaä  im  Kloster  RaitenhaslacJi  durch  Herzog  Fri- 
derich von  Baiem  und  nicht  durch  Pfaizgr.  Ruprecht 
den  Jüngsten,  s.  Höfler  K.  Ruprecht  69,  Quellen  und  Erör- 
terungen 6,  588  nt.  1,  Vischer  in  den  Forschungen  2 ,  94 
und  8,  20.  —  K.  Wenzel  hatte  im  Jan.  1888  an  Nürnberg 


geschrieben,  der  Brief  ist  abgedruckt  St.  Chr.  t,  141  f.,  da 
hat  er  die  Absicht  einer  Zusammenkunft  zu  gütUchem 
Austrag  in  Taufi,  wohin  Worsywoy  den  Hzg.  Fridrich  und 
den  Erzbischof  von  Salzburg  bringen  soll,  dahin  OMch 
die  Nürnberger  die  Ihren  zu  ihm  senden  sollen  «uf  solch  4u 
tag  alz  wir  euch  denn  enbieten  werden  >,  im  Nümb. 
Arch.  Konserv.  cod.  21 B  fol.  20»;  da  die  Nürnberger  am 
26  Jan.  1888  darauf  antworten  und  da  in  dem  Schreiben 
des  Königs  Bezug  genommen  wird  auf  ein  auch  im  Codex 
auf  fol.  19^  vorangehendes  Schreiben  aus  Prag  von  Vin-  ab 
Centn  [Jan.  22],  so  fällt  dieses  erwähnte  Schreiben  des 
Königs  zwischen  22  und  26  Jan.  1888.  Die  Antwort  der 
Nürnberger  vom  26  Jan.  I888  in  demselben  Codex  fol. 
18*  und  daraus  in  den  SU  Chr.i,  142  lautete  ausweichend. 
Vgl  dazu  auch  die  Gesandtschaft  von  gemeiner  Städte  50 
wegen  an  den  König  nach  Prag  zwischen  2  und  22  Jan. 
1888  in  St,  Chr.  1,  269, 12-16  aus  der  Nürnberger  Stadt- 
rechnung. 


B.  Spruchbrief  Pf.  Ruprechfs  I. 


11 


Apr.    12 


lieh,  daz  derselbe  erczbisehoff  und  alle  sin  diener  und  die  sinen  irs  gefengnißes,  als  zu    ^^^ ^ 
Keytenhaselach  geschach,  ledig  und  loz  sin  sollen  an  alle  furwort  gl ubde  eyde  und  bunt- 
niß.  und  ob  sie  briefe  geben  odir  eyde  geswom  betten  odir  bürgen  gesaczt,  die  sollent  aucli 
ledig  und  abe  sin,  doch  daz  sie  alle  siecht  orfede  sollent  tun  als  des  landes  gewonheit 

5  ist  ane  geverde.  [4^]  wie  auch  derselbe  erczbisehoff  und  unser  vettern  vorgenant  sich 
und  ir  lande  vor  gen  eynander  gesaczt  und  verbrieft  haben,  darüber  sprechen  wir 
nit,  dann  daz  ir  iglicher  daran  tun  sol  als  er  billich  sal.  [4^]  und  umb  die  habe,  die 
der  obgenant  erczbisehoff  und  die  synen  da  verlorn  hant\  wann  wir  nit  wißen  wie 
odir  waz  daz  ist^,  darumb  bescheiden  wir  beden  parthien  des  tage  für  uns  gen  Heidilberg 

10  vierczehen  tage  nach  ostern  nehstkompt  als  hernach  geschriben  stet ,  daz  sie  uns  bei- 
dersit  des  underwisen  sollen  vor  dem  obgenanten  tage  odir  daroff ;  so  wollen  wir  sie  dann 
von  der  widerkerüinge  wegen  fruntlich  entscheiden  und  uzwisen.  [4^]  auch  sol  der 
obgenant  erczbisehoff  den  obgenanten  unsern  vettern  und  den  iren,  die  des  bedorffen, 
uz  dem  banne  helffen  und  schaffen^;  und  daz  sol  er  tön  ane  furczog  getruwlich  mit 

15  ernste  so  er  erste  mag,  daz  ez  geschee  an  alle  geverde ^  [o]  auch  umb  daz  gut^  und 
habe,  daz  unser  vetter  vorgenant  den  von  Nureinberg^  und  etzlichen  andern 
steten  des  bondes^  offgehalten  und  genomen  hantund  ir  burger  gefangen  vor 
disem  kriege  ee  die  vyntschaft  angienge*,  entscheiden  wir  fruntlich:  waz  desselben ^^ 
guts  und  habe  itzunt  vorhanden  ist  an  alle  geverde^  daz  sol  ledig  und  loz  sin  und  daz 

än>  sollent  unser  obgenanten  vettern  ane  furtzog  getruwlich  antwerten  unserm  son  herczog 
RuprecA^  dem  jüngsten '^  an  unser  stad,  als  wir  ym  daz  befolhen  haben,  und  dieselben 
gefangen  und  ir  bürgen^  sollent  ledig  sin;  und  ob  sie  ichtglobt  betten,  daz  sol  auch  abe 
sin.  ob  aber  desselben  guts  icht.abekommen  wer'  ane  geverde,  so  sollent  unser  obgenanten 
vettern  mit  ernste  besehen  waz  sie  des  wider  geschaffen  mögen  ane  geverde ;  daz  sollent 

25  sie  tun  getruwlich  und  daz  sollent  sie  auch  an  unser  stad  antwerten  dem  obgenanten 
unserm  son  herczog  Ruprecht  dem  jüngsten,  waz  abir  desselben  guts  nit  vorhanden  wer' 
odir  sost  getruwlich  ^  mit  ernste  nit  wider  geschaffen  mochten ,  darumb  und  daroff  beschei- 
den wir  beden  parthien  unsern  vettern  und  auch  gemeinen  steten  vorgenant  eynen  tag 
für  uns  gen  Heidilberg  vierczehen  tage  nach  dem  ostertage  nehstkompt  daz  ist  off  den 

sosontag  zu  latin  misericordia  domini  zu  nacht  da  zu  sin",  daz  sie  uns  bedersit  vor  dem 
obgenanten  tage  odir  daroff  umb  dazselbe  gut ,  daz  verliben  wer'  uzsten ,  underwisen 
sollen,  darumb  wollen  wir  sie  dann  auch  **  von  der  widerkerunge  wegen  fruntlich  ußwisen 
und  entscheiden.  [ö^]  waz  auch  me  Sachen  und  stucke  sint  die  sich  in  dem 
obgenanten  kriege  verlauffen  hant  von  beden  siten%  daz  mogent  sie  bedersit  für 

35  uns  bringen  off  dem  obgenanten  tage ,  darumb  wir  sie  dann  auch  nach  rade  fruntlich 
entscheiden  und  uzwisen  wollen.  [6^]  auch  umb  die  name  die  unser  vetter  herczog 
Stephan  vorgenant  etzwielange  vor  disem  kriege  den  steten  off  gehalten  hatte  ^  als 


Apr.  m 


40 


a)  M  add.  und.  b)  AM  nnd  schaffen ,  B  om.  o)  Ä  doch  nicht  g&t  t  d)  oder  Nurexnberg  mit  bedeutungaloaem 
üeberpunkt  f  e)  A  vertehrieben  doMelben.  f)  if  aeheint  mit  unrichtiger  Abkürzung  barger  tu  hohen,  g)  A  hat 
über  e  xwei  echräge  aber  bedeutungeloee  Punkte^  die  in  BM  auch  richtig  fehlen,  b)  M  ancb  dann  et.  dann  anch. 
i)Bhette,Xar  hatte. 


*  Vgl  Heidelb.  Spruchbrief  vom  2S  April  1888  arU  4. 

'  Vgl.  ib.  art,  8,  Das  'Salzburger  Kapitel  hatte  dae 
ganze  Baierland  mit  dem  Bann  belegt,  Viecher  in  den 
45  Forschungen  8,  94. 

'  Vgl  Gesammtbericht  der  Nürnberger  Getandten  von 
dem  Ta^  zu  Heidelberg  1888  Apr,  18-88  arl.  8  ex,  und 
art.  9.  10.  Die  Kriegserklärung  der  Städte  er  folgte  17  Jan, 
1888,  Vischer  reg.  nr.  890, 
50  *  Vgl,  Heidelberger  Spruchbrief  vom  88  Apr,  1888  art. 
8  und  14, 

*  Vischer  »n  den  Forschungen  2,  97  nt.  8  macht  auf  die 


eigenthümliche  Weise  aufmerksam,  in  der  Ruprecht  I  hier 
seinen  Großneffen,  der  ihm  einst  in  zweiter  Linie  nach- 
folgen sollte,  als  seinen  Sohn  bezeichnet.  —  Die  Stellung, 
die  dem  Pf.  Ruprecht  III  in  obigem  Artikel  bei  der  Aus- 
führung des  Friedens  angewiesen  wird,  ist  nur  geeignet 
zu  bestätigen,  daß  derselbe  vorher  bei  der  Gefangen- 
nahme des  Erzbischofs  von  Salzburg  nicht  betheiligt  war. 

•  Vgl.  Heidelberger  Spruchbrief  vom  88  Apr.  1888  Ein- 
gang, 

'  Vgl.  ibid.  art,  $, 


12  Königlicher  Friedenstag  zu  Mümberg-Neumarkt  im  Merz  1388. 

1388  jxhb  furgeben  ist,  darüber  sprechen  wir  nit,  dann,  wie  daz  yor  verteidingt  und  verbrieffit 
ist,  daz  ez  dabij  bliben  sol.  [6]  und  umb  die  sftne  zft  verkünden"  und  zu  halten, 
sollent  unser  vettern  daz  zu  stAnt  embiten  den  iren  gen  Hersprucke  gen  Sulczpach  zum 
Steyne  zur  Frienstad  Rietenborg  Ingelstad  und  waz  dazüschen  liget,  daz  die  sune  von 

1888  denselben  iczunt  angee  und  gehalten  werde  ane  geverde.  so  sollent  ez  die  obgenanten  5 
Mert  16  g^^^  ^u  stuut  embiteu  gen  Nuremberg  Regenspurg  Wißenburg  Eysteten  Berchingen** 
Heidecke  und  waz  dazüschen  liget,  den  iren  zu  verkünden,  daz  die  sune  auch  anegee 
und  gehalten  werde  ane  geverde.  waz  aber  verrer  stete  und  sloße  gelegen  sint  von  beden 
siten,  daz  sollent  bede  parthien  iglich^  den  iren  verkünden  auch  zu  stünt  ane  geverde, 
daz  dieselben  die  süne  auch  laßen  angeen  und  halten  o£F  mitwochen  nehstkompt  so  der  10 

1S88  tag  offget  an  alle  geverde.  waz  auch  hie  zusehen  und  demselben  mitwochen  sloße 
gewonnen  wurden  odir  lute  gefangen  und  ir  habe  genomen,  die  sol  man  widergeben 
und^  ledig  laßen  und  keren  mit  der  name  von  beden  siten  ane  geverde*.  [7]  alle  ob- 
genanten stucke  und  artickel  und  ir  iglichen  besonder  sollent  bede  obgenanten  par- 
thien^  als  verre  ez  ir  iglichen  antrifft,  unverbrochenlich  veste  und  stete  halten  mit  15 
guten  truwen  und  nit  darwider  tun  noch^  schaffen  getan  werden  in  dheinwise  ane  alle 
geverde  in  aller  maß  als  vor  geschriben  stet,  als  sie  des  genczlich  an  uns  gangen  und 
verüben  sint.     des  zu  orkund  han  wir  unser  ingesigel  tun  hencken  an  disen  brieff,  geben 

^^^    zum  Nuwenmarkt  off  den  sontag  in  der  vasten  als  man  singet  judica  nach  Cristi  geburt 
Mtn  15  druczehenhondert  jar  und  in  dem  echtundachtzigistem  jare.  ^^ 


C.  städtische  Kosten. 

J3S8  4.  Kosten  der  Stadt  Nürnberg  bei  dem  Tag  von  Nümberg-Neumarkt.  1388  Jan.  22 

bit  bis  Febr.  19. 

Febr.  1» 

Aus  Nümb,  ArchiV'Konserv,  Stadtrechnung  van  1888;  im  Auszug, 

In  St.  Chr,  i,  264 — 276  ist  die  Stadtrechnung  der  ersten  Monate  von  1888  vollständig  abgedruckt,  dar»  S3 
unter  p,  27i,  5  f.  und  271,  19  —  26  sowie  p,  272,  6  und  9  auch  die  hier  oben  in  art.  l  und2fnüge- 
tlieilien  Posten ,  nicht  mehr  aJber  art.  8  weil  früher  abgebrochen  wird.  Die  Stelle  ez  ist  zft  wissen  — 
und  a  Vs  8h.  lil.  ist  auch  mitgetheilt  ibid.  p.  142  nl.  /.  Nach  St.  Chr.  i,  I48nt.  i  könnte  es  scheinen, 
als  enthalte  dieses  Nürnberger  Jahresregister  auch  die  Kosten  der  Botschaft  Nürnbergs  zu  dem  Neu- 
markter  Tage;  genauer  wol  so :  die  damaligen  Kosten  Nürnbergs,  welche  der  Stadt  durch  die  Ver-  so 
Sammlung  in  Nürnberg  selbst  erwuchsen.  Sonst  scheint  das  Jahresregister  nichts  darauf  bezügliches 
zu  enthalten;  die  Boten,  welche  zwischen  den  in  Nürnberg  versammelten  Städten  und  den  in  Neu- 
markt  befindlichen  Fürsten  hin  und  her  giengen,  wurden  wol  auf  Bundeskosten  bezahlt?  In  Zusam- 
menliang  mit  diesen  Dingen  steht  vielleicht  auch  ibid.  p.  269,  19  f.  270t  ^s.  271,  4.  271^  28  {Hubart 

von  Eltern  f).  271,  42  f.  272,  6.  7  f.  17.  88  f.  85 

1388  [1\  Fer.  4  ante  conversionera  sancti  Pauli:  item  propinavimus  herzog  Ruprehts 

^^'^  canzler  6  qr,  vini,  summa  19  Vi  ßh.  hl. 

Febr.  19  [gj  Fer.  4  ante  kathedra  Petri  ■ :  item^  ez  ist  zft  wissen ,  do  gemain  stet  vier  hersanten , 

Mfert  8  vou  dcz  tags  wcgcu  zwischcu  den  herren  von  Beyrn  und  gemainen  steten  zft  Eunegun- 
den  in  der  vasten,  do  der  meister  Deutschs  ordens  und  die  Reinischen  stet  mit  in  herko>  «o 
men,  daz  man  denselben  vieren  von  den  steten  dem  meister  Deutschs  ordens  und  den 

a)  A  &erkundcn     b)  U»<ihwtr\ich  Berthingeiii  A  deutlich  Berehlngen.     c)  if  igliohe.     d)  ITom  und.     e)  AMver- 
»ehr.  nach  et,  noch ;  B  noch,      f)  am  Rand  von  dereelben  Hand  punt. 

*  Vgl,  den  Heidelb.  Spruchbrief  vom  28  Apr.  1888  art.  Nürnberger  Stadtrechnung  hat  1887  in  der  mit  fer.  4  ante 

12  {18  dazu).  Andree  {Nov.  27)  beginnenden  Frag  er- Periode  die  Angabe  « 

'  Nach  St.  Chr.  1,272^  15  beginnt  die  nächste  Frager-  Item  propinavimus  dem  herzogen  von  Artois  und  seinen 

Periode  mit  fer.  4  post  Gertrudis  d.  h.  Merz  18.  —  Die  vetem  28  qr.  vini,  summa  8  Ib.  11  «/t  sh.  hl. 


G.  Städtische  Kosten. 


13 


Reinischen  steten  schankt  von  der  stat  wegen  fAnf  aimer  welhiaehs  weins ,  die  kosten  mit    '^^^ 
vassen  nnd  mit  allen  Sachen  40  Ib.  und  2  Vi  ßh.  hl.  —  item  propinavimus  dez  kunigs  rat  ''**'^'  ^^ 
24  qr.  vini,  summa  4  Ib.  hl.  —  item  propinavimus  dez  bischofs  Schreiber  von  Meintz  2  qr. 
vini ,  summa  Vi  Ib.  hk 

ß  [3]  Fer.  4  post  Ambrosii  * :  item*  cz  kost  die  vart,  die  Nyclas  Muffel  tet  gen  Tawst  Apr  a 

zu  unserm  herren  dem  kunig  mit  dem  schultha^/?^  von  "Regenahurg  von  gemainer  stet 
wegen,  do  sie  unserm  herren  dem  kunig  danken  selten  von  gemainer  stet  wegen*  und 
im  auch  die  rihtigung'  sagen  selten  die  herzog  Rupreht  der  eltste  zwischen  den  herren 
von  Beyrn  und  gemainen  steten  awzgesprochen  het,  mit  den  16  mit  spiessen  die  man  dez 

10  kunigs  rat  gen  Amberg  leh,  mit  allen  sachen,  über  daz  man  dem  pünt  zugeschribenhat, 
135  Ib.  und  13  sh.  hl.;  daz  hat  Nyclas  Muffel  mit  uns  abgerechent.  —  item  dedimus  Nyclas 
Muffel  1  Vi  Ib.  hl.,  die  seiner  knecht  einer  verzert  het,  do  er  siech  ward,  do  er  gen  Tawst 
zu  unserm  herren  dem  kunig  geriten  waz.  —  item  dedimus  scriptoribus  1  Vi  Ib.  hl.  von 
herzog  RupreAto  awzspruchen*  zu  schreiben. 


15 


5.  Kosten  der  Stadt  Frankfurt  beim  Tag  von  Nümherg-Neumarkt,  1388  Jan,  11 

bis  Merz  28, 

Aus  Frankf,  St,  Ä,  Rechenbücher  Jahr  1888  unter  der  Ausgaben- Rubrik  uzgebin  zerüngo  von  der 
stede  wegen. 


tma 
Jan.  tl 

bu 
Mert  98 


[1]  Sabb.  post  epiphanie  domini  band  virzert  Johan  von Holtzhusen  der  aide,  Adolff   tsaa 
»0  Wieße  der  aide,  Jacob  Weybe,  Bernhard  Nygebure  unde  Conrad schriber  mit  koste  unde  •'«*»• '^ 
schifflone  gein  Oppinhatm  zue  unsers  herren  herzöge  Ruprechtes  frunden  von  Beyern, 
umb  eine  vereinunge  zusehen  ime  unde  uns  widder  sine  unde  unser  vi  ende,  unde  auch 
einen  dag  mit  Gelffer.  von  Nagheym  zue  Mentze  zue  leisten*. 

[2]  Sabb.  post  Blasii  band  ^  Johan  vom  Wyddel  70  g&lden  mit  vier  pherden  5  wochen  Febr.  a 
ib  virzert  gein  Beyern  unde  gein  Swaben  mit  der  andern  Rinschen  stede  frunden  zue  tedin- 
gen  zusehen  den  Bey ersehen  fursten  unde  den  Swebischen  steden,  daz  doch  ane  ende 
schit. 

[3]  Sabb.  in  vigil.  pasce:  item  100  gülden  86  gülden  band  virzert  Jacob  Elobelauch  uen  na 
der  junge  unde  Bernhard  Nygebure  46  dage  mit  9  pherden  gein  Swaben  unde  gein 
so  Beyern  mit  der  andern  Rynschen  stede  frunden,  also  der  krigk  zwischen  den  Beyerschen 
fftrsten  unde  den  Swebischen  steden  gesftnet  ward\ 

a)  hier  gegenüber  und  etwae  weiter  wUen  hei  diesem  Äuegahepotten  eteht  am  Rande  von  derselben  Band ,  welche 
vorliegende  Einträge  <n  das  Jahreeregieter  gemacht  hat,  d<u  Wort  punt.  b)  eod,  scheint  schatth.  nu  haben. 
o)  wol  iu  lesen  had  oder  es  ist  ein  oder  mehr  Namen  ausgefallen. 


35       '  Die  nächste  Frager-Periode  beginnt  mit  feria  4  post 
Walpurgis  d,h,  Mai  6, 

'  Hieraus  wol  die  Notiz  in  St,  Chr,  i,  148  nt,  i. 
'  Spruch  zu  Neumarkt  vom  15  Merz  1888. 
'  Dieselbe  Urkunde;  vielleicht  itt  zugleich  der  Heidel- 
40  berger  Spruchbrief  vom  28  April  1888  zu  verstehen,  wenn 
awzspruchen  der  Plural  ist, 

*  Wencker*s  Excerpta  2,  864^  theilen  mit,  daß  Johann 
von  Kageneck  und  Hanns  Lumbart  alt  Stett-  und  Ammei' 
ster  an  ihre  Obern  schreiben:  wie  sie  von  Speler  im  Namen 
45  des  Bunds  mit  Ruprechfs  de*  altern  Räthen  geritten  zu  den 
Herren  von  Baiern  und  auch  zu  den  Schwäbischen  Städ* 
ten,  zu  werben  daß  sie  sich  gütHch  mit  einander  vertragen 
und  alle  Feindschaß  ablegen,  wie  sie  geworben,  aber  we- 
nig ausgerichtet  auf  Seiten  der  Städte,  die  sich  nicht  dazu 
50  verstehen  wollen;  berichten  auch,  daß  der  Erzbischoff  zu 


Salzburg  noch  nicht  ledig,  und  man  muthe  an  ihn  er  solle 
den  Bund  mit  den  Städten  absagen  und  den  Fürsten  be- 
holfen  sein;  dat.  auf  Pauli  Bekehrung,  das  Jahr  von  Wen- 
cker  nur  angegeben  auf  188.,  als  seine  Ansicht,  es  ist  1888 
Jan,  26. 

•  Hier  ist  ohne  Zweifel  der  Tag  von  Nürnberg-Neu- 
markt gemeint,  in  dem  städtischen  Anlassbrief  zu  Neu- 
markt vom  18  Merz  1888  sind  gerade  die  obigen  beiden 
Frankfurter  genannt.  —  Die  Augsburger  Baurechnung  von 
1888  hat  auffol.  87»  zwischen  domine  ne  longa  [Merz  22\ 
und  resurexi  [Merz  29]  unier  der  Rubrik  legationes  die 
Angaben  Item  32  sh.  do.  einem  boten  gen  Nürnberg,  der 
einen  brief  braucht  von  der  richtung  und  Item  88  sh.  dn. 
dem  Schustel  gen  Nürnberg  ouch  von  der  richtung,  die 
auch  St.  Chr.  4,  82  nt.  6  gedruckt  sind.  Es  ist  zu  bemer- 
ken, daß  braucht  soviel  ist  als  brachte. 


Königlieher  Friedenstag  zn  Speier-Heidelberg 

im  April  1388. 

Es  scheint  daß  es  den  Städten  völliger  Ernst  war  den  am  15  Merz  1388  gefällten 
Neumarkter  Schiedspruch  zu  halten.  Sie  verließen  sich  auch  darauf  daß  dieß  auch  von 
Seiten  der  Herzoge  geschehe  j  da  ja  diese  sich  ebenfalls  schriftlich  dazu  verpflichtet  halten^. 
Allein  die  letzte}*en  kehrten  sich  nichts  an  jene  Abmachungen,  Nicht  allein  daß  sie  den 
gefangenen  Erzbischof  Piligrim  von  Salzburg  nicht  aus  seiner  Heft  entließen,  sie  begannen  5 
auch  ihre  Gewaltthätigkeiten  gegen  die  Städte  von  neuem,  wie  wenn  gar  kein  friedliches 
Abkommen  getroffen  toorden  wäre*,  Gleichwol  kam  es  zu  dem  schon  in  Neumarkt  auf 
12  April  1388  verabredeten  Tag  zu  Heidelberg,  welcher  dort  bestimmt  worden  war  um  den 
Best  der  Streitpunkte  zu  ordnen. 

Ich  nenne  auch  diesen  Tag,  tote  den  vorhergehenden,  nach  beiden  Orten  der  Zusam-  lo 
m^enkunft^,  da  die  Rheinischen  und  Schwäbischen  Bundesgesandten  sich  zunächst  in  Speier 
trafen  und  dann  erst  von  da  aus  zu  den  Herren  nach  Heidelberg  reiten  sollten,  welches  letztere 
auch  wohl  so  in  Gemeinschaft  ausgeführt  worden  sein  wird^. 

Die  Versammlung  kann  mit  Hecht  als  königlicher  Priedenstag  bezeichnet  werden,  wie 
die  vorhergehende.  Und  dießm^d  haben  wir  auch  urkundliche  Nachricht  nicht  bloß  von  15 
der  Anwesenheit  königlicher  Räthe  sondern  auch  von  den  Namen  der  beiden  erschienenen, 
Börse  von  Riesenbwrg  und  Graf  Johann  von  Spanheim,  welche  auch  beide  außer  dem  Pfalz- 
grafen  den  neuen  Spruchbrief  besigelt  haben^.  Deswegen  wol  hat  Königshofen^  berichtet, 
der  Anlass  sei  geschehen  an  Ruprecht  und  an  etliche  me,  freilich  nicht  ganz  genau,  da  doch 
Ruprecht  allein  den  Spruch  erläßt  so 

A,  Die  städtische  Einberufung  nr,  6  ist  von  der  Schwäbischen  Bundesversamm- 
lung zu  Ulm  an  Nördlingen  gerichtet,  welches  einen  der  4  von  Bundes  wegen  bevollmächtigten 
Gesandten  zu  stellen  hatte.  Man  darf  vermuthen,  daß  ähnliche  Schreiben  noch  an  die  3 
andern  Städte  ergangen  sind,  weichte  je  einen  solchen  Gesammtbundesboten  zu  stellen  hatten, 
vgl,  lit»  E,  25 

B,  Klagen  der  Städte  gegen  die  Herzoge  von  Baiern  sind  in  nr,  7  und  8  den 
zu  Stande  gebrachten  Abmachungen  vorangestellt.  Von  den  Beschädigungen,  welche  noch 
nach  dem  Neumarkter  SprucV  den  Städten  von  den  Herzogen  zugefügt  waren,  redet  der 
Bericht  nr,  11  in  art,  8  und  11;  auch  umgekehrt  von  Beeinträchtigungen  der  Herzoge  durch 
die  Städte,  welche  die  erstem  in  derselben  Zeit  erlitten  haben  wollten,  wird  dort  in  art,  14  so 
gesprochen  {auch  art,  16  gehört  ohne  Zweifel  hieher);    auch  in  dem   Ausspruch  nr,  10 

•  Im  Änlaethrief  nr,  i;  ß.  Ulman  Stromer  St,  Chr.  1,  *  nr,  10  ex. 

40,  80.  *  St.  Chr.  9,  88S,  24.  Uebrigeiu  siehe  über  Königtho- 

'  Vitcher  in  den  Forschungen  2,  98.  fen's  Darstellung  weiter  unten  Ut.  C. 
^  Vgl.  Einleitung  zu  dem  kön.  Friedenstag  zu  Nürn-  '  VgL  die  äUeren    Vorgänge  vor   dem  Neumarkter  35 

berg-Neumarkt  p,  i  lin.  18  bis  p.  2  Hn,  9.  Spruch  bei  Vischer  l.  c,2,  96  oben  auf  der  Seite. 

*  Vgl.  nr.  11  art.  i  und  »,  nr.  14,  nr,  16 ,  nr.  e. 


Einleitung.  15 

art.  13  ist  von  Uehergriffen  aus  dieser  Zeit  die  Rede,  und  es  scheint  auch  hier,  daß  beide 
JTieile  sich  beklagten.  Doch  ist  in  diesen  Stellen  nur  im  allgemeinen  von  diesen  Vorfällen 
Erwähnung  geihan.  Es  finden  sich  nun  aber  Aufzeichnungen  im  einzelnen  darüber,  keine 
von  den  FH/rsten,  wol  aber  solche  von  den  Städten,  unsere  nrr.  7  und  8.      In  nr.  7  hat 

5  man  die  Klageschrift,  welche  die  Regensburger  auf  dem  Heidelberger  Tage  selbst  vorbrachten; 
indem  hier  zum  ersten  mal  der  vollständige  Text  derselben  veröffentlicht  wird,  war  es  zugleich 
möglich,  aus  dem  Gesammtberichte  nr.  11  art,  3  das  bisher  nicht  festgestellte  Tagesdatum 
zu  bestimmen,  unter  tcelchem  diese  Klagen  zu  Heidelberg  vorgebracht  xourden.  Eine  abwei- 
chende Stellung  nimmt  die  zweite  Beschwerdeschrift  nr,  8  ein,  welche  Klagen  von  Augsbwrg 

10  Regensburg  Nürnberg  Reutlingen  Sangallen  vereinigt :  sie  wurde  nicht  schon  auf  unserm 
Heidelberger  Tage  selbst  vorgebracht  sondern  erst  später,  und  zwar  ohne  Ziceifel  auf  dem 
Schwäbischen  Bundestag  zu  Ravensburg,  der  Zeit  nach  am  23  Mai  1388  oder  kurz  vorher. 
Von  diesen  Städten  sind  es  Regensbv/rg  Nürnberg.  Augsburg,  welche  nachweislich  schon  in 
Heidelberg  klagend  auftraten,   außerdem  Gmünd  *;  in  uiisrer  nr,   8  sind  Reutlingen  und 

15  Sangallen  hinzu^gekommen,  Gmünd  ist  toeggeblieben.  Das  Fehlen  ,von  Gmünd  rührt  viel- 
leicht aus  einem  zufälligen  Grunde  her,  oder  diese  Stadt  hat  nachträglich  ihre  Beschwerden 
fallen  lassen.  Der  spätere  Hinzutritt  von  Reutlingen  und  Sangallen  erklärt  sich  daraus, 
daß  die  Beschädigung  derselben  erst  nach  dem  Heidelberger  Tag  stattfand^,  also  auf  diesem 
noch  nicht  vorgebracht  werden  konnte,      Regensburg,  dessen  wirkliche  Heidelberger  Klag- 

»0  Schrift  wir  bereits  kennen,  ist  auch  hier  in  Ravensburg  wider  unter  den  Beschwerdeführern, 
die  art,  II 1-9  in  nr,  8  sind  wesentlich  dieselben  mit  art,  1-9  in  nr,  7,  aber  die  weiteren 
Artikel  der  nr,  7  sind  in  nr,  8  fallen  gelassen,  wofür  dann  in  nr,  8  zwei  neue  Klagen  dwrch 
aH,  10  und  11  eintreten,  deren  Veranlassung  später^  fällt  als  die  Denkschrift  nr,  7*  und  die 
daher  in  Heidelberg  auch  noch  nicht  vorgebracht  werden  konnten.     Man  darf  nun  aber  an- 

26  nehmen,  daß,  wie  Regensburg,  so  auch  Augsburg  und  Nürnberg  im  wesentlichen  dieselben 
Klagen,  welche  sie  später  zu  Ravensburg  geltend  machten,  auch  schon  in  Heidelberg  vorge- 
bracht haben  werden^,  und  deshalb  sind  diese  zu  Ravensburg  erschienenen  Beschwerden  hier 
unter  die  Akten  des  Heidelberger  Tags  eingereiht  worden;  einzelnes,  was  der  Zeit  seines 
Geschehens  nach  noch  nicht  in  Heidelberg  vorgebracht  werden  konnte,  fällt  natürlich  weg, 

80  wenn  man  nach  den  Heidelberger  Verhandlungen  fragt :  bei  mehreren  Nürnberger  Punkten 
ist  dieß  durch  das  im  Text  schon  beigefügte  Datum  klar,  von  den  andern  Städten  war 
in  dieser  Beziehung  schon  die  Rede,  bei  den  Augsburgern  ist  eine  solche  Ausscheidung 
einzelner  Punkte  schtvieriger  weil  nirgends  im  Text  eine  Datierung  der  einzelnen  Vorfälle 
gegeben  wird, 

35  C,  Die  Abmachungen,  dabei  der  Spruchbrief  Pf,  Ruprechtes  I,  erscheinest 

in  nr,  9  und  10,  Es  ist  fast  auffallend,  daß  nr,  10,  der  neue  Heidelberger  Spi*uchbrief 
vom  23  April  1388,  bisher  noch  ungedruckt  geblieben  ist,  da  das  kleine  Bruchstück  in 
Gemeineres  Regensb,  Chr,  1,246  nt,*  nicht  in  Betracht  kommen  kann,  Beiunsrem  Abdrucke 
konnte  das  für  Baiern  bestimmte  Original  aus  dem  Münchener  Reichsarchiv  zu  Chrund  gelegt 

AQ  werden;  daß  es  das  Exemplar  für  Baiemiist,  zeigt  die  archivalische  Rückenschrift  des- 
selben*, sowie  der  Umstand  daß  der  darin  eingeschaltete  Neumarkter  Spruchbrief  den  städ- 
tischen und  nicht  den  herzoglichen  Anlassbrief  in  sich  enthält;  in  der  That  hatte  Herzog  Fri- 
derich  von  Baiern  das  eine  Exemplar  erhalten"^.      In  diesem  \fieuen  [Ausspruch  nun,  in  nr,  10, 

<  Ge^amiiitbericht  nr,  u  art,  s.  9,  lo,  gangnen  Tag  zu  Heidelberg  [Apr.  1888]  geklagt  und  wol 

45       *  nr,  8  art,  IV  und  V,  •  erzählt  vor  den  Füreten  und  Herren  die  da  waren,  dobei 

^  J888  Apr.  28  und  Mai  e.  der  von  fiengstperg,  der  von  ewern  wegen  do  waz,  ge- 

*  1S88  Apr.  14.  weaen  ist,  daß  ihnen  Richtung  und  Autspruch  Ruprechts  I 

'  Es  schreibt  StcuU  Nürnberg  im  allgemeinen  von  ihrem  [von  Neumarkt  nr.  8]  an  keinen  Stücken  nie  gehalten 

Vorgehen  dem  Erzb. Püigrim  von  Salzburg  fer.  6  p.  Mich.  worden  sei,  Nümb.  Arch.  Konserv.  cod.  978  fol  48^ -44*. 

50  1888  d.  h.  Okt.  1,  ihre  Botschaß  habe  auf  dem  nächstver-  ®  nr,  ii  art.  17.  '  nr.  ii  art.  17. 


Iß  Königlicher  Friedenstag  zu  Speier-Heidelberg  im  April  1388. 

wird  der  frühere  wider  bestätigt^,  und  insbesondere  nachdrückliche  und  eingehende  Vorsorge 
getroffen  für  die  Freilassung  des  Erzbischofs  Piligrim  von  Salzburg  welche  trotz  dem  Neu- 
markter  Spruch  noch  nicht  vollzogen  war%  sowie  andrerseits  für  die  Befreiung  der  Bairischen 
Herzoge  und  der  Ihren  vom  Banne*.  Der  frühere  Ausspruch  wurde  aber  auch  ergänzt  in 
solchen  Punkten,  deren  Entscheidung  er  selbst  schon  zum  voraus  auf  die  Heidelberger  Ver-  5 
Sammlung  verschoben  Jiatte*.  Einzelne  solche  verschobene  Pv/nkte  konnten  jedoch  auch  jetzt 
nicht  ganz  klar  gestellt  werden^,  und  blieben  abermals  unerledigt,  weshalb  eine  neue  Ver- 
sammlung auf  24  Jv/ni  1388  nach  Heidelberg  angesetzt  wird*,  das  Verständnis  dieser  Punkte 
ergibt  sich  leicht  aus  dem  Wortlaut. 

Eine  Erläuterung  aber  bedarf  die  in  nr.  9  und  10  vorkommende  Geldentschädigung.  10 
ßchon  am  22  April  nemlich  wurde  eine  Vorkehrung  getroffen  zu  der  Entschädigung  ^  die 
pinigen  Städten  zu  leisten  war:  in  nr.  9  leiht  Pf.  Ruprecht  I  den  3  Baiirischen  Herzogen 
4000  fl.  dazu"^.      Es  ist  dieß  offenbar  die  gleiche  Bückersatzfrage,  um  die  es  sich  in  dem 
eigenäichen  JSpruchbrief  nr.  10  art.  8  und  14  am  folgenden  Tage  handelt,  nemlich  in 
Betreff  der  einigen  Städten,  beziehungsweise  ihren  Kaufleuten,  schon  vor  Ausbruch  des  Kriegs  n* 
genommenen  Habe;  nwr  die  Summte  weicht  ab  indem  jetzt  der  Pf alzgrcf  den  Städten  6000 ß.^ 
der  Bischof  Lamprecht  von  Bamberg  und  Bf.  Friderich  V  von  Nürnberg  mit  einander  ihnen 
2000 fl.  versprechen,  zusammen  also  8000  fl.^.      Man  sieht  nicht,  ob  und  wieviel  am  22 
April  etwa  aibch  der  Bischof  und  der  Bvt/rggraf  den  Städten  versprochen  haben,  jedenfalls 
ist  das  Erbieten  des  Pfalzgrafen  am  23  April  ein  noch  günstigeres  als  das  vom  vorherge-  ^0 
henden  Tag,  und  man  sollte  nun  eigentlich  erwarten,  daß  er,  statt  der  Urkunde  vom  22  April 
welche  nur  auf  4O00  fl.  lautete,  eine  neue  auf  6000  ausgestellt  haben  werde.       Von  einer 
solchen  ist  aber  keine  Spur,  sie  ist  wohl  unterblieben  weü  die  eine  wie  die  andere  unnöthig 
wurde  da  die  Städte  auf  den  Spruch  nicht  eingiengen%  und  so  ließ  man  es  nun  bis  auf 
weiteres  bei  der  auf  4000  bewenden,  gab  aber  auch  sie  nicht  aus  den  Händen,  daher  sich  as 
dieses  Original  in  keinem  städtischen  sondei*n  noch  jetzt   im  Bairischen  Reichsarchiv  zu 
Mimchen  befindet.      Nimmt  Tnan  nr.  9  zusammen  mit  nr.  10  art.  8,  so  zeigt  sich  die  ver- 
abredete Zahlufigs 'Einrichtung  als  diese  :  der  Pfalzgraf  {und  die  beiden  andern ,  von  denken 
nur  keine  Urkunde  daist:  der  Bischof  und  der  Burggraf)  leihet  den  Herzogen  das  Geld,  so 
nemlich  daß  er  es  auf  den  23  April  1389  den  Städten  bezahlt  denen  es  die  Herzoge  schuldig  30 
geworden  sind,  und  auf  der  andern  Seite  haben  diese  Herzoge  versprochen  das  Geld  dem 
Pfalzgrafen  {bzw.  au^h  dem  Bischof  und  dem  Burggrafen)  zurückzuzahlen  auf  den  gleichen 
Tag,  es  ist  somit  das  ganze  Geschäft  nichts  als  eine  Bürgschaft  die  in  der  Form  eines  Dar- 
lehens eingegangen  wird  wnd  so  daß  sich  der  Bürge  selbst  wider  sicher  stellt  durch  einen 
Schuldbrief  der  Verbürgten.       Offenbar  wollten  die  Städte  eine  Sicherheit  haben  für  die  35 
Ausführung  der  Entschädigung,  die  Herzoge  waren  aber  {nach  nr.  10  art.  8  in.)  seit  dem 
Neumarkter  Ausspi*UiCh  nicht  zu  bewegen  gewesen  daß  sie  selbst  eine  solche  Sicherheit  stellten, 
so  ihat  es  denn  der  Pfalzgraf  {und  bzw.  die  beiden  andern)  indem  er  als  Bürge  auftrat. 
Königshofen  St.  Chr.  9,  839,  3.  8.  11^^  nennt  eine  andere  Totalsumme:  die  Herzoge  sollten 

*  nr.  10  arL  1.  •  ^i,.,  /ö  ar«.  8  umb  die  widerkerönge,  und  art.  14  die  40 

•  nr.  10  art.  2.  widcrkeninge  umb  dieselben  habe. 

^  nr.  10  arU  8.  '  Siehe  lü.  D  dieser  Einleitung.  Auf  den  Fall  wird 

*  Siehe  die  vorige  Einleitung  Ht.  B.  schon  hier  in  nr.  9  geachtet  ;  wer'ez  nü  —  nit  dorülen 

•  nr.  10  in.  und  daz  doch  da  in  etlichen  stucken  nit      ^®  Jf^' 

eigentlich  -  bewisten.  Unrichtig  üt  in  der  Anm.  1  der  St.  Ch.  9,  889  das  45 

^      .  ,      ,   ,       .       n  ganze  K^)üel  des  Königshofen,  das  die  Ueberschrifl  ein 

nr.  10  art.  4  (darumb  w.r  von  der  habe  nit  wißen  ^^^^,  ^,.,^^j^  ^^^^^^  ^^^  ^^^^^  Neumarkter  Spruch  vom 

mögen),  art.  5,  art.  6,  art.  7;  neu  hinzugekommen  art.  18;  ,^  ^^^  ^,.^^^  Königshofen  nennt  freiüch  weder  Neu- 

vgl.  art.  9.  ^^^^  ^^^^  Heidelberg,  aber  in  dem  Neumarkter  Spruch 

'  an  der  widerkerunge  d.  h.  zur  theilweisen  Berich-  ist  noch  nichU  von  einer  bestimmten  Summe  gesagt,  das  60 

tigung  dtr  Widererstattitng.  war  erst  in  dem  Heidelberger  Spruch  vom  28  April  dei'  Fall. 


Einleitung.  17 

12000  fl,  bezahlen,  wnd  der  Pfalzgraf  wollte  davon  6000  fl,  leihen;  diese  Nachricht  ist 
offenbar  zueammengesebst  aus  denjenigen  beiden,  welche  wir  bereits  kennen;  indem  nemlich 
ausgegangen  wird  von  den  6000  ß.,  die  wir  aus  nr.  10  ari,  8  als  Anerbieten  des  Pfalzgrafen 
vom  23  Aj^l  kennen,  wirkt  zugleich  die  Vorstellung  von  nr,  9  nach  daß  der  Pfalzgraf  am 

5  22  April  4000 fl.  leihen  wollte  d.  h.  die  Hälfte  der  ganzen  Summe,  nemlich  4000  fl.  an  der 
wol  schon  am  22  Aprilfeststehenden  Gesammtsumme  der  Entschädigung  im  Betrag  von  8000  fl., 
und  so  ist  diese  Ghsammtsumme  hier  falsch  berechnet  auf  12000  statt  auf  8000  fl.  Es  ist  dieß 
nicht  der  einzige  Irrthum  Königshof  en's.  Denn  er  hat  offenbar  beide  Sprüche j  den  Neumarktei* 
und  Heidelberger,  zusammengearbeitet^,  [womit  eben  stimmt  daß  er  keinen  der  beiden  Ortsna- 

10  men  nennt,  und  war  überhaupt  nicht  genau  unterrichtet.  So  ist  es  schon  nicht  genau  zu  sagen^ 
noch  vil  reden  geschach  —  ein  anlos  an  herzogen  RApreht  den  eitern  und  an  etliche  me, 
was  auf  keinen  der  beiden  Tage  passt^.  Ungenau  ist  auch  das  ein  schade  gegen  dem  andern 
solte  glich  uf  sin.  Zwar  ließ  man  zu  Neumarkt  die  bis  dahin  bereits  entrichteten  Brand- 
schatzungenund  Zahlungen  (gedinge)  unberüJirt  stehen  art.  3,  und  dieß  blieb  auch  so  zu  HeideL- 

15  berg  art.  1  wnd  11 ;  denn  nur  die  noch  nicht  geleisteten  Brandschatzungen  und  Zahlungen  sollen 

zurückgegeben  werden.  Dagegen  wird  die  Schadloshcdtung  des  Erzbischofs  und  der  Seinigeti 

für  die  Habe,  die  ihnen  zu  Raitenhaslachgenommenwar,principieü  anerkannt  und  m^  wegen 

ungenügender  Information  die  Entscheidung  darüber  verschoben,  sowol  in  Neuma^rkt  als  in 

Heidelberg,  nr.  3  art.  4^  und  nr.  10  art.  4;  ebenso  wird  die  Entscheidung  über  andere  Dinge, 

80  die  während  des  Krieges  selbst  vorkamen,  noch  vorbehalten  in  beiden  Urkunden  nr.  3  art.  5*  und 
nr,  10  art.  6*.  Der  Satz  bei  Konigshofen*  und  soltent  herzöge  Steffan  und  herzöge  Friderich 
den  kouflüten  keren  12  tusent  gülden  für  ir  nome  und  schaden,  und  euch  widergeben  was 
von  derselben  nome  noch  verbanden  were  ist  in  dieser  Allgemeinheit  garkz  falsch,  in  Wirk- 
lichkeit handelte  es  sich  dabei  nur  von  den  Gütern  und  der  Habe  welche  noch  vor  demformlichen 

^  Ausbruch  des  Kriegs  den  Städten  durch  die  Herzoge  genommen  worden  waren,  wie  man  aus 
nr.  3  art.  5  und  aus  nr.  10  art.  8  wnd  14  sieht,  und  zudem  findet  hier  eine  Vermischung  des 
Neumarkter  und  Heidelberger  Ausspruches  statt,  denn  die  eine  Aussage  und  soltent  —  und 
schaden  erinnert  nur  an  den  letzteren  {art.  8  und  14)  und  kommt  im  ersteren  noch  gar  nicht 
vor,  während  umgekehrt  die  andere  Aussage  und  euch  —  verbanden  were  den  Standpunkt 

so  des  Neumarkter  Spruchs  {a/rt.  5)  einnimmt,  und  im  Heidelberger  nicht  mehr  vorkommt,  wo  es 
im  Gegentheil  in  art.  14  heißt  daz  derselben  habe  nichts  furhanden  gewest  ist.  Dajß  es  mit 
den  12000  fl.  nichts  ist,  haben  wir  ohnedieß  schon  gesehen^  wenn  aber  das  Anerbieten  des 
Pfcdzgrafen  6000  fl.  darzuleihen  so  erzählt  wird,  als  ob  es  erst  nach  Abgabe  des  Spruchs 
geschehen  wäre^,  so  ist  einzuwenden,  daß  dasselbe  ja  in  der  Heidelberger  Urkunde"'  selbst 

SS  bereits  steht;  nur  auf  den  Neumarkter  Spruch  passt  es,  daß  das  Anerbieten  als  nach  dem 
Spruch  gemacht  erscheint,  aber  rncht  zu  Neu/markt  vmrde  es  gemacht  sondern  zu  Heidel- 
berg, und  zwar  vor  dem  dortigen  Spruch  oder  durch  denselben  indem  es  in  ihn  aufgenommen 
vmrde.  Wenn  nun  auch  richtig  ist  was  Königshofen  in  kurzen  Worten  von  der  Loslassung 
der  Gefangenen^  v/hd  der  Beilegung  des  Kriegs  im  allgemeinen^  sagt,  so  war  es  doch  um  so 

40  leichter  hier  einem  Irrthum  zu  entgehen,  weü  darin  die  beiden  Urkunden  übereinstimmen^^, 

*  Vgl.  wie  Ulman  Stromer  verfvhr,  in  untrer  Einlei-  *  Was  in  nr.  s  art.  6*  von  Herzog  Stefan  getagt  w(, 

tung  zum  TagvonNümberg-Neumarkt  Ut.  B.  Ueberhaupt  ivird  in  nr.  lo  nicht  wider  erwähnt;  vielleicht  war  der- 

wurden,  wie  es  echeintt  auch  eonet  die  beiden  Sprüche  selbe  inzwischen  «einen  Verpflichtungen  nachgekommen. 

ztuammen  aU  Einer  gefaßt,  wie  sie  denn  freilich  auch  '  St»  Chr.  9,  889,  2-4. 

45  zusammengehören,  von  demselben  Schiedsrichter  her-  *  St.  Chr.  9, 889,  ii-is. 

riihren,  und  der  spätere  die  Ergänzung  des  älteren  ist.  '  nr.  10  art.  8  und  14. 

Die  Augsb.  Chronik  weiß  nur  von  Neumarkt,  vgl  Einlei-  .  *  St.  Chr.  9,  889,  l. 

tung  zum  Ta>g  von  Nümberg-Neumarkt  Ut.  B.  '  St.  Chr.  9,  889, 1-9. 

» 5^  Chr.  9,  888,  29-24.  '"  nr.  8  art.  2  mit  nr.  10  art.  lo,  und  nr.  8  art.  i  mit 

50       >  Der  Änlass  getchah  immer  nur  auf  den  Pfalzgrafen.  nr.  10  art.  l. 

Vgl.  auch  diese  Einleitung  vom  im  8.  ÄUnea. 

Deutsche  Reichstags-Akten  II.  Q 


18  Königlicher  Friedenstag  zu  Speier-Heidelberg  im  April  1388. 

und  man  sieht  jedenfalls  trotzdem  zur  Genüge  y  wie  schlecht  Königskofen  eigentlich  Bescheid 
weiß  in  diesen  wichtigen  Verhandlungen  zu  Neumarkt  und  Heidelberg, 

D.  Die  Aufzeichnungen  über  den  letzten  und  diesen  Tag,  von  denefi  jnr.  II 
und  13  njüch  ungedruckt  waren,  sind  sehr  werthvoü,  indem  sie  höchst  erwünschten  Aufschluß 
geben  über  die   Verhandlungen  zu  Nürnberg-Neuma/rkt  und  Speier-Heiddberg,  namentlich  s 
über  die  letzteren.     Diese  Verhandlungen  zu  Heidelberg  blieben  in  sofern  ohne  Ergebnis,  als 
die  4  Bevollmächtigten  des  Schwäbischen  Städtebunds  den  Spriichbrief  gar  nicht  abgewartet 
hatten  sondei*n  schon  vorher  in  offner  Unzufriedenheit  nach  Hause  gegangen  waren*.  So  hat 
also  der  Heidelberger  Spruch  gar  keinen  praktischen  Werth,  weil  er  städtischerseits  nicht 
angenommen  wm^de.      Die  Cfründe  davon  wie  der  ganze  Hergang  würden  klarer  sein,  wenn  lo 
in  nr,  11  nicht  eine  bedenkliche  Lücke  wäre*.       Von  besonderem  Interesse  ist  Übrigens  hier 
auch  die  Politik  der  Räthe  des  Königs,  in  nr.  11  art,  11,  14,  13,  sowie  die  offen  hervor- 
tretende Spaltwng  unter  den  Städten  selbst,  die  sich  in  allen  drei  Stücken  nr,  IUI 3  zeigt,  — 
Der  Bericht  nr,  11  ist  nicht  das  Werk  der  Gesandten  der  Rheinischen  Städte,  von  denen 
sich  die  Verfasser ,  die  sich  wir  nennen  j  ausdrücklich  in  art.  1  und  6  abscheiden.  Er  rührt  is 
auch  nicht  her  von  den  Oesammtboten  des  Schwäbischen  Städtebunds\  gegen  deren  Verfahren 
er  eigentlich  gerichtet  ist;  von  ihnen  heben  sich  die  Berichterstatter  ebenfalls  fortdauernd 
ab  durch  die  erste  Person  Pluralis  in  der  sie  von  sich  sprechen,  in  art.  1-3.  6-7,  9-14,  Er 
ist   auch  nicht  von  der  Nürnberger   Gesandtschaft  allein  ausgegangen,  in  deren  Stadt- 
archiv er  sich  heute  findet;  denn  es  heißt  immer  wir  und  Jobs  Tetzel  war  der  einzige  Nürn-  *a 
bergische  Gesandte^,  Dagegen  zeigt  sich,  daß  zu  den  unter  wir  zusammengefassten  Personen 
die  Gesandten  von  Begensburg  Nürnberg  Augsburg  Gmünd  gehör en\    Wenn  Jobs   Tetzel 
der  Nürnbei^ger  von  den  wir  unterschieden  zu  werden  scheint^,  so  ist  dieß  eben  nur  Schein, 
er  gehört  zu  ihnen  und  tritt  nur  gleichsam  als  ihr  Obmann  oder  vornehmstes  Glied  besonders 
aus  ihnen  hervor.  Ob  der  Bericht  noch  zu  Heidelberg  verfasst  umrde,  oder  erst  später  an  25 
anderem  Orte,  geht  aus  ihm  selbst  nicht  hervor;  doch  ist  das  erstere  wahrscheinlich  schon 
wegen  dei*  vielen  erzählten  Einzelnheiten,  d-ann  auch  weil  die  Verfasser  wol  nicht  so  leicht 
wo  anders  gleich  hätten  zusammentreffen  können,  und  endlich  weil  es  für  sie  ohne  Zweifel 
Bedürfnis  und  wolgerathen  war  ihren  Standpunkt  im  Gegensatz  zu  dem  Verfahren  der  vier 
Schwäbischen  Gesammtbundesboten  sofort  zu  rechtfertigen.  Bei  der  Beurtheilung  und  Benür  so 
tzung  von  nr,  11  und  12  darf  Toan  denn  freilich  auch  nicht  vergessen,  daß  beides  Partei- 
Schriften  sind.  —  Die  Uneinigkeit  unter  den  Städten  auf  unsrer  Versammlung  gab  noch  im 
Oktober  desselben  Jahres  Anlaß  zu  dem  Schreiben  Nümberg's  an  den  Bundesrath  zu  Uhi 
nr,  13;  denn  Nürnberg,  und  somit  auch  sein  Gesandter  Jobs  Tetzel,  befand  sich  in  Opposi- 
tion gegen  die  Bundesleitung,  War  Jobs  Tetzel,  wegen  seines  Verhaltens  in  Heidelberg,  bei  sr> 
dem  Bundesrath  verdächtigt  worden,  so  konnte  ihm  jetzt  die  Auf  Zeichnung  nr,  11  zu  Statten 
kommen,  um  so  mehr  als  er  bei  Abfassung  dieser  Staatsschrift  nicht  alleine  betheiligt  wa/r 
und  hier  ntm  eine  Gesammtdarstellung  der  übrigen  städtischen  Gesandten  des  Heidelberger 
Tags  oder  doch  eines  ansehnlichen  Tkeils  derselben  gegenüber  der  Auffassung  der  vier 
Schwabischen  Bundesboten  vorlag,  —  Schon  vorher  hatte  sich  Nürnberg  auf  der  Versamm-  40 
lung  des  Schwäbischen  Städtebunds  zu  Ulm  über  diese  Dinge  vernehmen  lassen,  in  den 
Beschwerde-Artikeln  nr,  12,  Diese  sind  freilich  keine  unmittelbaren  Akten  des  Heidelberger 
Tags,  aber  sie  beziehen  sich  einem  guten  Theil  ihres  Inhalts  noA^h  sowol  auf  diese  als  auf  die 

*  nr,  11  art.  17  und  nr,  12  art,  7.  Vitcher  in  den  for-  *  Vgi,  über  diese  die  Einleitung  zu  unerem  Tag  unter 
«chungen  8,  2d  findet  das  Verfahren  der  4  Städlebunde-  lit.  E,  45 
boten  gerechtfertigt.                                                                  *  nr,  14  Rechnungspoeten  8, 

*  Auch  Königshof en  St.  Chr.  9,  889,  e-i4  erzähU  von  '  nr.  tt  ari,  8  und  erzelten  die  — ,  art.  10  darzu  wolt 
diesen  Hergängen;  auch  nach  ihm  widerstreben  die  Städte.  man  —  benAgt  het,  und  art.  9  wo  Jobs  Tetzel  von  Nürn- 
Ulman  Stromer  weiß  nichts  von  der  Heidelberger  Vjsr-  berg  ist. 

Sammlung,  s.  die  vorige  Einleitung  Vt.  B.  *  nr.  11  art.  5  und  $.  50 


Einleitung. 


19 


vorhergehende  Versammlung,  und  durften  deshalb  hier  nicht  übergangen  werden  obgleich 
sie  bereits  ged/ruckt  waren.  Auch  scheint  nr.  11  bei  der  Abfassung  von  nr,  12  beniUzt  wor- 
den zu  sein,  man  vgl.  nr,  11  art.  7  und  nr,  12  art,  10, 

E.  Die  städtischen  Kosten  ergeben  einige  Nachrichten  darüber,  wer  auf  der  Ver- 

(  samwiung  erschienen  ist;  es  kommen,  v/m  uns  darüber  atf zuklären,  aber  auch  noch  eine 
Reihe  anderer  Notizen  in  Betracht.  Anwesend  ist  vor  allem  Ruprecht  1\  der  den  Spruch- 
brief  gibt  und  besigdt^.  Außerdem  besigeln  diesen  die  Räthe  des  Königs  Börse  von  Riesen- 
burg und  Griff  Johann  zu  Spanheim^;  als  königlicher  Roth  hatte  auch  zuvor  schon  der  von 
Riesenburg  Theü  an  den  Verhandlungen  genommen*;  wol  nur  Ungenauigkeit  ist  es,  wenn 

10  einmal  der  von  Spanheim  neben  des  Königs  Räthen  genannt  und  also  nicht  zu  diesen  gerech- 
net tüird\  aber  man  kann  avM  diesem  Umstände,  daß  nemlich  neben  Spanheim  noch  von 
Räthen  in  der  Mehrzahl  die  Rede  ist,  übrigens  wol  schließen,  daß  er  und  Riesenburg  mcht 
die  einzigen  amoesenden  königlichen  Räthe  gewesen  sein  loerden.  Wenn  dabei  die  4  Herren, 
der  von  Spanheim,  der  Deutschordensmeister  Sifrid  von  Veningen,  der  von  Oettingen,  wnd 

15  der  Messenhauser,  zusamm^en  genannt  sind,  so  ist  mit  Grv/nd  zu  vermuthen,  daß  dieß  die 
von  dem  Pfalzgrafen  aufgestellte  Vierer-Kommission  ist  welche  mit  den  städtischen  Vier- 
Toännem  eine  Vereinigung  treffen  sollte*.  Der  Bischof  Lamprecht  von  Bamberg  erscheint  als 
Unterhändler  bei  den  Städteboten,  einnud  zusammen  mit  den  Räthen  des  Königs'^,  ein  ander 
mal  aUein^;  ohne  Zweifel  wofr  auch  sein  Kollege  von  Augsburg  da^.     Erzbischof  Piligrlm 

M  ww  Salzburg  kam  nuAt^^,  denn  er  war  noch  nicht  freigegeben*^,  dochhcUteer  einen  Vertreter 
dabei,  den  von  Hengstperg**,  und  dazu  einen  Schreiber  *\  der  letztere  war  es  der  von  den  2 
Exemplaren  des  Spruchbriefs  das  für  die  Städte  bestimmte  Exemplar  in  die  Hände  bekam**. 
Von  Fürsten  und  Herren  im  allgemeinen  ist  sonst  an  verschiedenen  Stellen  die  Rede*^.  Die 
3  Bairischen  Herzoge  Priderich  Johann  und  Stephan  waren  unter  ihnen*^.     Die  Städte  sind 

Vi  zahlreich  vertreten.  Auf  Seiten  der  Rheinischen  können  wenigstens  die  beiden  Franifurter 
namentlich  bezeichnet  werden,  es  waren  dieß  Jakob  Klobelauch  der  junge  und  Bernhard 
Nygebure".  Ohne  Zweifel  sind  noch  mehr  vom  Rhein  dagewesen,  da  Praiikfiirt  wegen  der 
Speirer  Versammlung  an  Mainz  Speier  und  Worms  geschrieben  hatte  ^^j  und  da  mehr* 
fach  von  den  Rheinischen  Städten,  nie  von  Frankfurt  allein,  die  Rede  f«*".     Auch  sonst 

so  können  meist  nicht  die  Namen  sondern  nur  die  Städte  angeführt  werden  denen  die  Abge^ 
sandten  angehörten.  Die  Nürnberger  Rechnung  weiß,  daß  etlich  vom  punt  dort  waren^; 
dieß  sind  die  Gesammtboten  des  Schwäbischen  Städtebunds^^,  es  waren  ihrer  4^  und  so 
werden  sie  auch  gewöhnlich  einfadi  bezeichnet  als  die  Vier.  Wahrscheinlich  sind  dieß  die- 
selben Personen  gewesen,  welche  auch  bei  der  vorhergehenden  Verhandlung  von  Nürnberg- 


85       '  nr.  14  Rechnungtpoiten  8 ,  nr.  li  ort.  i.  e.  7.  lO.  is, 

15. 16.  17. 

'  nr.  10  in.  und  ex. 
^  nr.  10  ex. 

*  nr.  11  art.  6,  verglichen  mit  ort.  4. 

40       *  nr.  11  art.  14;  son^t  werden  noch  kön.  Räthe,  ohne 
Namen  jedoch,  genannt  nr.  ii  arl,  a  (8).  ii.  17. 

•  nr.  11  art.  7. 

'  nr.  11  ort.  14. 

*  nr.  11  art.  16;  auch  art.  lO  gehört  wol  zum  Beweise 
45  eeiner  Anweeenheil* 

•  nr.  11  art.  10, 

'®  nr.  10  art.  4,  weder  er  noch  die  Seinen  die  gefan- 
gen wa/ren. 

"  nr.  10  art.  2. 
50      "  In  der  Einleitung  lit.  B  nl.,  im  Sehr.  Nümberge  an 
PiHgrkn  vom  i  Okt.  1888. 

*'  nr.  11  art.  lo  und  17,  wol  nicht  identiedi  mit  dem 
von  Hengetperg. 


'*  nr.  11  art.  17. 

"  In  der  Einleitung  Ut.  B  nt.,  im  Sehr.  Nürnberg*«  an 
PiHgrim  vom  i  Okt.  1888 :  Fürsten  und  Herren;  nr.  lo  in.: 
Fürsten  Herren  und  andere  Freunde  und  Getreue  def 
Pfalzgrafen;  nr.  14  Rechnungsposten  8  und  nr.  ii  art.  2. 
16 :  Fürsten;  nr.  il  art.  8. 16..  le,  17:  Herren;  nr.  7  art.  8 
ex. :  Herren  Ritter  und  Knechte. 

"  Friderich  und  Johann  nr.  10  in.;  Friderich  nr.  ii 
ort.  le  und  17;  Herzog  Stefan  von  Baiem  aber  haX,  wie 
die  Ulmer  in  ihren  Klagen  sagen,  die  gutlichen  Tedinge 
und  Tage  selbst  beredet  und  betedingt  zu  Heidelberg,  Ulmer 
Stadtbiblioth.  Ulmensia  5677  foL  18^. 

"  nr.  16. 

'*  nr.  14  Rechnungsposten  9. 

"  nr.  11  art.  i.  e.  7.  lo.  18. 14. 

^  nr.  14  Rechnungsposten  a. 

"  nr.  10  in.,  nr.  li  art.  7. 12. 17. 

^  nr.  e,  nr.  ii  art.  1-8.  6-8.  lo.  ii.  u.  15. 17. 


20 


Königlicher  Friedenstag  zu  8peier«Hoidelberg  im  April  1388. 


Neumarkt  in  dieser  Eigenschcft  erschienen  waren,  da  die  Absicht  bestand  die  gleichen  Boten 
zu  schicken,  laut  nr,  6.  Man  kamt  sagen,  daß  es  ein  Ulmer,  ein  Rotweiler,  ein  Nördlinger 
war,  und  daß  der  letztere  ohne  Zioeifel  K&dorffer  hieß ,  eiber  von  dem  Vierten  laßt  sich  weder 
Nam/e  noch  Ort  angeben,  vgl.  die  Auseinandersetssung  in  der  Einleitung  zum  Nürnberg^ 
Neumarkter  Tag  lit,  C.  Diese  4  bilden  dann  auch  zugleich  die  Kommission  von  städtischer  s 
Seite,  die  mit  den  vom  Pfalzgrafen  ernannten  Vierem  sich  vereinigen  soll,  laut  wr,  11  art,  7. 
Daneben  sind  ober  noch  mehr  Gesandte  aus  dem  Gebiete  des  Schwabischen  Städtebunds 
dagewesen,  aber  diese  nicht  von  Bundes  wegen,  sondern  jeder  von  seiner  Stctdt  aus  vm  wegen 
ihrer  gehabten  Eaubschäden  zu  verhandeln  (nr.  11  art.  7.  12  und  auch  17).  Solche  waren 
offenbar  die  von  Regensbwrg  Nürnberg  Augsburg  Omilnd  (nr.  11  art.  3.  9.  10),  worunter  lo 
der  Nürnberger  Abgesandte  Jobs  Tetzel  allein  mit  Namen  genannt  werden  kann^.  Uebri- 
gens  ist  vielleicht  damit  die  Zahl  der  städtischen  Boten  noch  nicht  erschöpft,  da  wir  nicht 
wissen  können  ob  in  unsem  Quellen  alle  angeführt  sind.  Aus  Nürnberg  waren  audi  beschä- 
digte Kaufleute  erschienen  um  ihre  Forderungen  geltend  zu  macJ^en*;  ob  auch  anderswoher, 
bleibt  dahingestellt,  jedenfalls  kamen  nicht  (üW.  15 

F.  Erster  Anhang:  Friedensversuche  im  Sommer  1388.  Unter  diesem  Titel 
ist  eine  Anzahl  von  Schriftstücken  vereinigt,  welche  zwar  nur  als  Zwischenstationen  zur  fol- 
genden Versammlung  dienen  können,  als  solche  aber  auch  schwer  zu  entbehren  sein  würden. 
Ich  erinnere,  daß  die  Punkte,  welche  in  dem  Heidelberger  Spruchbrief  vom  23  Apr.  1388 
noch  nicht  erledigt  waren,  auf  einem  neuen  Heidelberger  Tag  in's  reine  gebracht  werden  t^ 
sollten  und  daß  dieser  auf  24  Juni  bestimmt  war^.  Eine  Nachricht  von  dem  Zustandekom- 
men einer  solchen  Versammlung  zu  Heidelberg-Speier  findet  sich  nunmehr  in  der  Frankfur- 
ter Stadtrechnung,  wo  auch  die  Zeit  stimmt'^;  und  weitere  Spuren  zeigen  die  3  Schreiben  des 
Pf.  Ruprecht  Ivom  11  Juli  1388^.  Atis  diesen  letzteren  darf  man  venmUhen,  daß  die 
Schwäbischen  Städte  nicht  erschienen,  wofür  auch  die  Art  ypri(Jit  in  der  sie  im  April  zu  ss 
Heidelberg  abgebrochen  hatten ;  ohnedieß  war  der  Krieg  bereits  mit  erneuerter  Wuth  wider 
ausgebrochen'^.  Das  von  den  Baiem  eng  umlagerte  Augsburg  befand  sich  um  diese  Zeit, 
wo  die  Heidelberger  Versammlung  stattfinden  sollte,  sogar  in  gänzlicher  Unkenntnis  der 
Außenwelt,  und  ein  wunderliches  Gerücht  von  einer  Zusammenkunft,  die  zwischen  Fürsten 
und  Städten  in  Anwesenheit  des  Königs  damals  zu  Bamberg,  wie  man  wähnte,  vor  sichgehn  so 
sollte,  war  den  Rathgeben  der  Stadt  zu  Ohren  gekommen^.  Die  Rheinischen  Städte  eiber 
ruhten  nicht  mit  der  Vermittelung ,  und  wollten  einen  neuen  Friedenstag  in  Speier  auf  25 
Juli  zusammenbringen ,  wo  die  Schwäbischen  Städte  auch  erscheinen  sollten,  dazu  die  Herzoge 
von  Baiern*,  Bischof  Burkhard  von  Augsburg,  Graf  Eberhard  HI  von  Wirtemberg,  und 
die  von  Oettingen  ^^,  was  alles  sich  aus  nr.  18  ergibt.  Pf.  Ruprecht  I  aber  zog  vor,  diese  S5 
Versammlung  auf  29  Juli  in  Wirzburg  zu  halten*^  wo  ohnedieß  eine  FUrstenzusammenkwrft 
statthaben  sollte**.  Diese  letztere  nun  kam  zwar  zu  Stande^*,  aber  die  Städte  scheinen  sich 
nicht  gezeigt  zu  haben,  die  Rheinischen  wenigstens  sind  um  diese  Zeit  in  Speier  gewesen  um 
Kriegsmaßregeln  vorzubereiten**.     Ein  gemeinsamer   Friedenstag  zwischen   FUrsten  und 


"  nr,  tt  art  6.  ff.  5,  womit  die  Nürnberger  Stadtreeh- 
nung  nr.  U  Rechnungepo$ten  8  stimmt. 

*  nr,  11  art  9  der  Teczel  mit  seinen  kawflewten  d,  h, 
wol  Nümbergem, 

*  nr.  iO  art.  8. 

*  nr.  to  art.  4.  e.  7.  9,  vgl.  diete  Einleitung  Ut.  C. 

*  nr.  16  art.  2. 

*  nr.  iS'SO;  von  Speier  aus  scheinen  die  Rheinisdien 
Städte  nur  a  Bevollmächtigte  nach  Heidelberg  geschickt  zu 
habent  nr.  19  in. 

'  Vischer  in  den  Forschungen  8 ,  99. 


40 


•  nr.  17. 

*  Wol  alle  drei  früher  genannten,  Stefan,  Friderich, 
Johann. 

«•  Wol  Ludwig  XII  der  Bärtige  und  Fridench  V. 

"  nr.  19,  vgL  nr.  19  und  ao. 

"  nr.  80. 

"  Bommel  Gesch.  von  Hessen  8,  888  mit  Änm.  p.  1S5. 

**  nr.  81  mit  nt.,  vorausgesetzt  daß  ich  das  Stück  rich- 
tig dauere.  {Darüber  habe  ich  meine  Ansicht  später  geän- 
dert, s.  die  Einleitung  zum  Egerer  Beichstag  Ht.  F  die 
Änm.)  50 


45 


Einleitung. 


21 


Städten,  den  man  auf  16  Augtut  vorhatte,  ist  sicher  auch  nicht  ausgeführt  worden^;  aber 
Anfangs  September  finden  sich  in  der  Frankfurter  Stadtrechnung  zwei  Versammlungen  der 
Rheinischen  Städte,  eine  in  Heiddberg  und  die  andre  in  Speier,  welche  die  vermittelnde 
Thätigkeit  derselben  von  neuem  erkennen  husen,  in  Heidelberg  wird  wol  der  Pfahgrcf  mit 

5  dabei  gewesen  sein,  im  übrigen  scheinen  sich  nur  eben  die  Rheinischen  Städte  beiheiligt  zu 
haben%  Erfolg  wird  keiner  sichtbar. 

Q.  Zweiter  Anhang:  Plan  einer  Thronveränderung.  Ohne  Zweifel  in  nahem 
Zusammenhang  mit  den  vergeblichen  Bemühungen  des  Königs  um  die  Widerherstellung  des 
Friedens  im  Reich  steht  der  von  ihm  selbst  gefasste  Gedanke  an  eine  Thronveränderung.    Es 

10  war  seit  1383  eine  große  Wandlung  in  seiner  politischen  Stellung  vor  sich  gegangen.  Da- 
mals hat  er  selbst  noch  den  Fürsten-  oder  Herren-Bund  gestiftet  am  11  Merz  zum  Zwecke 
des  Landfriedens j  und  dieser  Bund  hat  ihm  seine  Reckte  am  Römischen  Reich  und  am  Böh- 
mischen Königreich  gegen  jeden  Widersacher  oder  Empörer  garantiert^.  Ob  dort  in  art.  21 
der  Bundesurkunde*  die  Andeutung  enthalten  ist,  daji  schon  damals  von  einer  Partei  die 

15  Absetzung  des  Königs  ins  Auge  gefasst  gewesen  war,  und  ob  dieß  der  Grund  ist  weshalb  die 
Fürsten  sich  ausdrücklich  zu  seiner  Aufrechihaltung  verpflichten  mussten,  wird  nicht  leicht 
zu  entscheiden  sein;  daß  auch  in  dem  dazu  gehörigen  Ausschreiben^  die  Treue  gegen  den 
König  noch  besonders  als  Forderung  hervorgehoben  wird,  zeigt  wenigstens,  daß  man  auf 
jenen  art.  21  besonderes  Gewicht  legte.     Jedenfalls  schien  der  König  ganz  in  den  Händen  ^ 

80  der  Fürsten  zu  sein  und  sich  völlig  an  sie  angeschlossen  zu  haben.  Doch  wurde  im  April 
1383  zu  Wirzburg  auch  zwischen  den  Fürsten  und  den  Städten  über  eine  Einmüthigkeit 
verhandelt^,  auch  auf  dem  folgenden*  Reichstag  zu  Nürnberg  im  Herbste  1383  ist  dieseihe 
Angelegenheit  wider  auf  der  Bahn''.  Die  Fwrsten  mögen  indes  gefürchtet  haben,  es  könne 
eine  solche  Vereinigung  mit  den  Städten  schließlich  doch  nur  auf  Grund  der  Anerkennung 

95  des  Bundes  der  letzteren  als  einer  mit  ihnen  gleichberechtigten  Macht  [erfolgen^  und  der 
König  schien  ihnen  dv/rch  Beförderung  einer  solchen  Vereinigung  sich  mehr  auf  die  Seite 
der  Städte  zu  neigen^.  Nun  hören  unr,  daß  die  Fürsten,  kurz  ehe  sie  sich  zu  Mergentheim 
im  Februar  1384  gegen  die  Städte  zu  nahem  Kriege  rüsten^^,  auch  mit  dem  Gedanken  v/in- 
gehn,  den  Konig  abzusetzen,  die  früheste  Spur  eines  solchen  Plans^*.   Die  Absicht  des  Kriegs 

30  gegen  die  Städte  und  die  der  Empörung  gegen  den  König,  der  diese  zu  begünstigen  schien, 
fallen  zeitlich  fast  zusammen,  und  sie  hängen  auch  innerlich  ohne  Zweifel  zusammen^*. 


"  nr.  21  art.  i,  wider  unter  Voraussetzung  richtiger 
Datierung  des  Stücks.' 

*  nr.  te  art,  s, 

36       »  RTA,  1  nr.  »06  art,  91,  vgl  nr.  »07. 

*  RTA.  1  nr.  »06. 

^  RTA.  1  nr.  »07 p.  876  lin.  »9-8». 

*  RTA.  1  nr.  »»l  art.  4,  nr.  »»»  art.  4  und  6,  nr.  »»8 
orL  1  und  »,  vgl.  ib.  pag.  866  Ht.  E. 

40       '  RTA.  1  nr.  »8»,  vgl.  ib.  pag.  897  Ht.  C. 

*  So  Franc.  Voiss^  de  Wenceslao  rege  Romanorum 
comm.  hist.,  Bannce  1869  pag.  »8  f.,  vgl.  RTA.  i  pag.  CI. 

*  Voiss,  l.  c.  pag.  »9. 
••  RTA.^1  nr.  »87»»89. 

45      "  RTA.  1  nr.  »se. 

**So  Voiss  L  c.  p.  »9;  vgl,  RTA.  i,  4»».  —  Mit  Recht 
weiet  hier  Voiss  pag.  90  f.  auf  den  Ehrgeiz  der  FamiHen 
Nassau  und  Witteisbach  hin,  die  noch  nicht  vergessen 
hatten  daß  sie  einst  selbst  <m  der  Spitze  des  Reichs  gc 

50  standen  waren.  Mü  Recht  auch  verficht  er  gegen  höher 
{das  Rechtsverfahren  bei  K.  Wenzels  Absetzung  im 
Münch.  Mst.  Jahrbuch  1886  pag.  114}  die  Ansicht  Jans- 
sen*s  (Frank f.  Reichskorrespondenz  i,  18),  daß  in  RTA. 


1  nr.  »88  {aus  Janssen  i,  i»  nr.  87)  derjenige  der  nu  nit 
hie  is  kein  anderer  sein  könne  als  der  Mainzer  Erzbi- 
schof Adolf  der  Nassauer;  ich  füge  hinzu,  daß  die  Worte 
eczwaz  swacham  libe  mit  der  freilich  etwas  später  erst  er- 
wähnten Krankheit  Adolfs  stimmen  {aus  188$  in.,  RTA.  i, 
684,  11  f.).  höher  denkt  gar  an  K.  Wenzel,  was  ein  Mis- 
Verständnis  des  wesentlichen  Zusammenhangs  der  Stelle 
ist.  Wer  der  augenkaipper  sei,  hatte  Janssen  dahinge- 
stellt gelassen ,  hofier  l.  c.  vermuthet  hier  Adolf  von  Mainz, 
ich  glaubte  einen  der  Pfalzgrafen  vermutlien  zu  dürfen 
{RTA.  1,  4»9  nt.  »),  Voiss  l  c.  pag.  80  nt.  »  denkt  näher 
an  Pf.  Ruprecht  d.  h.  den  Kurfürsten  Ruprecht  I  wol,  es 
verschlägt  nichts  welcher  von  den  drei  damals  lebenden 
Ruprechten  es  war,  es  ist  eben  die  Tendenz  des  Hauses, 
und  an  dessen  Spitze  stand  cUlerdings  Rupredit  I  der 
wahrscheinlich  Plane  auf  die  Krone  hatte.  Eine  ähnliche 
Verbindung  zwischen  Nassau  und  Witteisbach  gegen  das 
huxemburgische  Haus  finden  wir  1861  in  einer  wol  noch 
nicht  genug  beachteten  Urkunde,  von  welcher  ich  RTA.  i, 
47nt.  1  einen  Auszug  gegeben  habe.  Damals  gedachte  Pf. 
Rudolf  II,  der  ältere  Bruder  Ruprechts  I,  sich  der  Krone 
zu  bemächtigen  im  Bunde  mit  dem  Nassauischen  Grafen 


22 


Königlicher  Friedenstag  zu  Speier-Heidelberg  im  April  1388. 


Wenig  änderte  im  wesentlichen  an  der  Gefahr  der  Lage  die  Heidelberger  Stallung  vom  26 
Juli  1384  f  und  es  scheint  dafl  der  König  deshalb  das  Bedürfnis  empfand  sich  noch  näher 
an  die  Städte  anzu>8ohli^en\  welche  bedroht  waren  wie  er  selbst :  eine  Einmüthigkeit  zu 
Stande  zu  bringen  zwischen  sich  und  ihnen,  nach  dem  Ausdmcke  der  2kit.  Das  Jahr  1385 
brachte  in  der  Münz-  und  Judenschidden- Sache  ein  neues  Zusammengehen  des  Königs  und  s 
der  Städte,  wodurch  Geldmittel  flüssig  vmrden  zu  einem  etwaigen  Kampfe  mit  den  Fürsten^, 
und  in  derfwr  die  Bürgerschaften  bedrohlichen  Angelegenheit  des  Westfälischen  Landfrie- 
dens führte  Wenzel  auf  dem  Fürstentag  zu  Wirzburg  10  Merz  1387  einen  schweren  Schlag 
gegen  die  Herren-Partei^.  Um  so  enger  wurde  nun  das  Verhältnis  Wenzel' s  zu  den  Städ- 
ten, und  wenige  Tage  nach  jener  letzten  Maßregel  von  Wirzburg  finden  toir  es  in  voller  lo 
Blüte:  die  Bürgerschaften  schließen  mit  dem  König  das  Nürnberger  Bündnis  vom  20-21 
Merz  1387^ ,  und  erstere  versprechen  dabei  dem  letzteren  ihre  Hilfe  für  den  Fall  einer  aus- 
brechenden Thron-Revolution.  Eine  solche  scheint  allerdings  damals  von  den  Fürsten  beab- 
sichtigt gewesen  zu  sein:  noch  im  April  1387  war  es  wol,  daß  die  Fürsten  und  Herren  eine 
Versammlung  in  Wirzbv/rg  hielten  von  etlicher  heimlicher  sach  wegen  ab  der  rat  wol  i5 
waiz  wie  die  Frankfurter  Stadtrechnung  mittheiW^,  und  am  23  April  verbinden  sich  die  vier 
Rheinischen  Kurfürsten  zu  Wesel,  daß  keiner  von  ihnen  ohne  Zustimmung  der  übrigen 
bewilligen  solle,  dajß  K.  Wenzel  das  Reich  einem  andern  abtrete*.  Entweder  hatte  man  von 
einem  solchen  Abtretungsplan  des  Königs  gehört,  vielleicht  ihn  nwr  vermuthet,  und  war  die 
Absicht  nur  zu  verhindern  daß  er  die  Wahl  auf  ein  Mitglied  seines  Hauses  lenke,  wie  denn  so 
dieß  die  Idee  WenzeCs  im  folgenden  Jahre  wirklich  war'';  oder  man  dachJte  auf  Seiten 
der  Irrsten  damals  schon  weiter  an  ein  selbständiges  Vorgehen  zur  Entsetzung  desselben, 
das  man  ja  schon  1384  beabsichtigte  und  jetzt  mit  dem  Bund  gegen  die  Kronabtretung  nwr 
zu  maskieren  gesüßt  hätte.  Es  scheinen  um  diese  Zeit  in  Deutschland  überhaupt  allerlei 
Möglichkeiten  ins  Auge  gefaset  worden  zu  sein:  so  wenn  die  Städte  in  ihrem  Bündnis  mit  25 
Erzb,  Piligrim  von  Salzburg  vom  25  Juli  1387  daran  denken,  daß  das  Reichsvikariat  an 
die  Herren  des  Bairischen  Hauses  kommen  könnte  oder  daß  denselben  das  Reich  empfohlen 
oder  sie  {einer  oder  mehrere  von  ihnen)  zu  Pflegern  des  Reichs  erwählt  würden^,  —  Im 
Jahr  1388,  aus  dem  die  hier  mitgetheilten  Urkunden  nr.  22-31  sind,  gewinnen  die  Sachen 
eine  greifbarere  Gestalt»  Ich  sehe  freilich  nickt,  auf  welche  Quelle  sich  die  Nachricht  zum  so 
Jahr  1388  bei  Pcdacky*  stützt,  daß  einige  Fürsten,  wie  es  scheint  schon  vor  der  Döffinger 
Schlacht  vom  24  August,  bereits  laut  von  des  Königs  Absetzung  sprachen,  weil  er  die  Städte 
begünstigte;  vielleicht  liegt  hier  nur  der  Bericht  PdzeVs  zum  Jahr  1387  zu  Grunde^^,  welcher, 
nachdem  er  von  dem  Nü/rriberger  Bündnis  des  Merz  1387  erzählt  hat,  mit  den  Worten  fortr 


Gerlach  weicher  ErzbUcKof  von  Mainz  war,  nachdem 
erst  wenige  Jahre  zuvor  das  LuxemburgUche  Haut  in  der 
Pereon  Kar  Fe  IV  wider  emporgekommenwar.  Schwer  hat 
eich  dann  die  PfälzUche  Familie  die  Wahl  WenzeVe  he- 
zahlen  lateen  {RTA,  i  nr.  tß-ii.  2a),  nicht  ohne  ihrer  eig- 
nen Hoffnungen  dabei  zu  gedenken  (ib.  nr.  2»),  und  echon 
wenige  Jahre  nachher  iet  eie,  wie  ee  scheint,  bei  diesen 
Zettehmgen  von  18B4  betheiUgt  welche  nichts  geringeres 
aU  die  Widerentfemung  de*  Gewählten  bezweckten.  Man 
sieht,  ee  ist  immer  dasselbe  Haus,  welches  gegen  die 
Luxemburger  aufstrebt,  bieeeihm  1400  endlich  in  der  Per- 
son Pf.  Ruprechts  IJI  geUngt.  Wenzel  hätte  gut  oder 
schlecht  sein  mögen,  diese  Gefahr  drohte  ihm  immerMn, 
sie  hieng  nicht  im  mindeeten  mit  seinem  Charakter  oder 
seiner  Regierungsweise  zusammen. 

■  RTA.  1,  mi,  46-428,  86. 

»  Tag  zu  Ulm  RTA.  1,  461.  —  Wenn  Voies  pag.  89  ver- 
muthet, daß  auf  dem  Fürstentag  zu  Wirzburg  im  Fe- 
bruar 1886  {RTA.  1  nr.  287)  die  'Absetzungsplane  von 


1884  fortgesetzt  worden  seien,  so  mag  an  sich  dagegen  35 
als  Möglichkeit  nichts  eingewendet  werden,  nur  daß  man 
in  dem  Stück  selbst  eine  wirkliche  Spur  davon  nicht  find^. 
Auf  1886  würde  iünigens  die  Friedb.  Notiz  in  RTA.  1, 
429  nl.  1  hinweisen,  wenn  sie  ganz  genau  wäre,  da  wir 
doch  von  dem  Plan  des  Jahres  1884  wiesen.  Wenn  im  40 
Spätsommer  1886  die  Nürnberger  Gesandtefi  in  Bewegung 
gesetzt  werden  von  etlicher  heimlichen  sach  wegen,  so 
Hegt  die  Möglichkeit  abermals  vor  an  so  etwas  zu  denken , 
doch  ohne  daß  der  Inhalt  der  Stelle  dieß  ganz  eicher 
machte,  (RTA.  i,  680,  84.) 
^  RTA.  1,  518-828. 

*  RTA.  1  nr.  801-808. 

*  RTA.  1  nr.  806  art.  4. 
*RTA.i  nr.  806,  vgl.  pag.  644,  84  ff. 
'  Siehe  RTA,  2  nr.  22  und  24. 

*  RT±  1,  656,  4  ff.,  vgl.  664,  22  ff. 

'  PaJacky,  Gesch.  von  Böhmen  8,  a,  60  f. 
^"^Pdzel  Wenzel  1,187. 


45 


50 


Einleitung.  23 

fährt:  denn  es  hatten  schon  damals  einige  Fftrsten  wider  Wenzeln,  weil  er  ihnen  das 
Rauben  nicht  gestatten  wollen,  gemorret  und  ihm  mit  der  Absetzung  gedrohet;  Pelzel 
seihst  gibt  aber  keine  Quelle  für  diese  Mittheilung  an,  es  sieht  ganz  so  aus  als  ob  er  hier  nwr 
seinen  bekannten  Pragmatismus  anbringe,  und  bloß  erklären  wolle  warum  in  dem  Nüm- 
»  berger  Bündnis  von  dem  möglichen  Fall  einer  Thronveränderung  die  Rede  ist,  für  den  die 
Städte  ihm  ihren  Beistand  versprechen.  Aus  Palackg  ist  dann  wol  die  Notiz  Stälin's* 
gefloßen,  der  König  habe  sich  durch  die  Weise,  tvie  er  die  Städte  annahm,  bei  den  Fü/rsten 
so  verhasst  gemacht,  daß  laut  von  seiner  Absetzung  die  Rede  wurde;  wie  bei  Palacky  steht 
hier  diese  Aeußerung  vor  der  Erzählung  der  D'öffinger  Schlacht,     Mag  es  sich  nun  mit  der 

10  Quelle  dieser  Notizen  verhalten  wie  es  will,  so  ist  das  Jahr  1388  jedenfalls  dadurch  merk- 
würdig, daß  Wenzel  im  Herbst,  nachdem  die  Mergentheimer  Stallung  vom  5  Nov.  1387  von 
Anfang  an  ungenügend  ausgefallen  und  schließlich  ohne  allen  Frfolg  gegen  den  Wideraus- 
bruch  der  Feindseligkeiten  geblieben  war,  nachdem  endlich  die  Städte  im  August  1388  jene 
Niederlage  bei  Döffingen  erlitten  hatten,  ernstlich  an  seine  Abdankung  dachte,  wol  aus  Ver- 

1»  druß  über  seine  Machtlosigkeit,  Er  machte  sich  nur  freilich  dabei  den  Vorbehalt,  daß  die 
Krone  in  seiner  Familie  bleibe^  und  gewann  dazu  im  Oktober  1388  Kurmainz*  und  Ku/r- 
Sachsen*.  Sie  werden  nicht  [die  einzigen  Kurfürsten  gewesen  sein,  bei  welchen  der  Ver^ 
stAch  gemacht  wwrde.  Wahrscheinlich  war  schon  damals  Jost  derjenige,  der  sich  selbst 
als  den   ansah  welchem    Wenzel   die  Deutsche  Krone  zudachte,   da  jener  im  folgenden 

«>  Jahre  diese  Aussicht  bei  seinem  Bündnis  mit  Herzog  Albrecht  III  von  Oestreich  zu  Grunde 
legte*.  Die  Gründe,  warum  die  Sache  übrigens  nicht  zu  Stande  kam,  sind  nicht  ans  Tages- 
licht gekommen;  wahrscheinlich  hat  der  König  Anstand  genommen  zur  wirklichen  Abdankung 
zu  schreiten,  weil  er  zu  wenig  Anklang  mit  seinem  Familienplan  fand.  Wenn  er,  wie  wol 
sein  konnte,  von  der  Art  erfuhr  in  welcher  Erzbischof  Adolf  von  Mainz  das  eben  mit  ihm 

w  eingegangene  Verhältnis  misbrauchte,  mochte  er  nwr  um  so  besorgter  werden.  Für  die  ange- 
führte Bereitwilligkeit  Adolfs,  nach  Abdankung  Wenzel' s  einen  Bruder  oder  Vetter  des- 
selben, wie  ihn  Wenzel  bezeichnen  vrärde,  zum  König  zti  wählen,  war  nemlich  dem  Erzbischof 
die  Erlavhnis  ertheilt  worden  einen  Bund  mit  den  Städten  zu  schließen^,  ganz  allgemein, 
cAer  gewis  so  daß  der  Konig  dabei  voraussetzte  es  würden  dadurch  auch  die  Städte  seinem 

so  Projekte  zugeführt,     Ahei*  diese   Voraussetzung   und  Berechnung  war  falsch,  weil  Adolf 

falsch  war.     Der  Erzbischof  freute  sich  wegen  der  städtefreundlichen  Haltung  des  Königs 

ohne  Zweifel  ilber  dessen  Abdankungsidee  ohne  übrigens  für  die  Erhaltung  der  Luxemburger 

auf  dem  Deutschen  Thron  zu  schwärmen.     So  schloß  er  denn,  wie  ihm  erlaubt  war,  in  der 

Thai  am  30  Okt.  1388  einen  Bund  mit  mehreren  Städten,  nicht  mit  vielen,  aber  doch  mit 

^  drei  wichtigen,  nemlich  Mainz  Worms  Speier,  wodurch  er  sich  seiner  Nachbarschaft  ver- 
sicherte. Die  Sache  sollte  übrigens  weiter  ausgedehnt  werden,  es  schloßen  sich  Verhand- 
lungen an  um  auch  Frankfwrt  Fridberg  Gelnhausen'^ und  überhaupt  die  Rheinischen  Städte^ 
hineinzuziehen.  Der  Bund  enthält  dem  Anscheine  mzch  nichts  bedenkliches,  u/nd  die  beiden 
Urkunden*,  welche  darüber  ausgetauscht  werden,  verrathen  nichts,  sie  sind  ohne  Zkoeifelßlr 

*o  die  Oeffentlichkeit  bestimmt  gewesen  um  mit  der  Miene  der  Unschuld  über  die  weiter  gehende 
Absicht  zu  täuschen.  Am  gleichen  Tag  aber  wurde  unter  diesem  Deckmantel  eine,  ohne  Zweifel 
geheim  zu  haltende,  Verabredung  ^^  getroffen,  in  welcher  die  genannten  Städte  sich  verbindlich 
machten,  denjenigen  König  anzuerkennen,  den  Adolf  mit  2  andern  oder  mit  mehr  Kurfürsten 

*  SläHn  Wirtemb.  Gesch.  5,  844.  vorbehielt  einen  Bruder  oder  Vetter  dafür  zu  bezeichnen , 
45       '  Vgl.  nr.  ais  die  Urkunde  Josfe  vom  la  Juni  t989.  hat  er  jedenfalls  Jost  nicht  ausgeschlossen. 

'  nr,  29.  •  nr.  38. 

*  nr.  24.  '  nr.  i$  art.  4. 
'  nr.  218;  Kurz  AWrecht  III  2,  185  meint,  Jost  habe           *  nr.  le  art.  6. 

sichnur  auf  eigne  Faust  damü  geschmeicheUy  daß  Wenzel  ^  nr.  25  und  26. 

50  ihn  hiebei  begünstige.  Indem  letzterer  sich  nr.  22  und  24  *®  nr.  80  und  81. 


24  Königlicher  Friedenstag  zu  Speier-Heidelberg  im  April  1388. 

wählen  würde.  Keine  Rede  dabei  von  einer  Beschränkung  der  Wahl  auf  das  LtioMfmbwr- 
gische  Haus,  keine  Bede  mehr  von  einer  Rücksicht  auf  die  Ausixe  die  Wenzel  unter  seinen 
Verwandten  dazu  treffen  woUte,  obschon  der  Kurfürst  von  Mainz  so  eben  erst  sich  zu  diesen 
Dingenurhjmdlich  verpflichtet  haUe^.  Auch  die  Voraussetzung  einer freimlligen  Abdankwng 
WenzeVs  war  fallen  gelassen  j  der  Mainzer  dehnte  die  Eventualität  einer  Neuwahl  ausdrück-  5 
lieh  aus  auf  alle  Möglichkeiten  einer  Thronerledigwng ^  also  auch  auf  die  der  Absetzung*. 
Es  war  sogar  der  Fall  ins  Auge  gefasst  daß  sich  außer  Adolf  nur  noch  2  Kurfürsten  auf 
seinen  Kandidaten  vereinigen  würden ^  also  eine  MinderheitswaM  einträte^  auch  dann  sollten 
die  Städte  ihre  Anerkennung  gewähren*,  es  ist  das  vollständigste  Revolutions- Komplott. 
Nicht  allen  den  Städten  scheint  es  dabei  ganz  wol  und  ganz  Ernst  gewesen  zu  sein,  denn  die  10 
Stadt  Mainz,  die  sich  dabei  betheiligte,  hat  doch  in  der  großen  Urkunde  nr.  26  art.  18  es 
besonders  stark  betont  daß  sie  Wenzel'n  ausnimmt^,  d.  h.  sie  wül  das  Bündnis  so  erscheinen 
lassen  daß  es  nicht  gegen  ihn  angewendet  werden  könne,  offenbar  indem  sie  sich  noch  eine 
Hinterihü/re  offen  zu  halten  wünscht  für  alle  Fälle,  da  man  ja  doch  nicht  wissen  kann  wie  es 
gehen  toird.  Solche  Vorsicht  war  um  so  zweckmäßiger,  als  die  Tragweite  des  Bundes  kaum  15 
zu  berechnen  war,  wie  sie  sich  aus  den  Zusatzurkunden  nr.  27-29  ergibt.  In  nr,  28  und  29 
ist  die  Richtung  gegen  den  König  nendichganz  offen  ausgesprochen;  kam  es  wirklich  zu  Wen- 
zeVs Absetzung,  so  mochte  dieser  die  Städte  zu  Hilfe  rufen,  hier  dh&r  in  nr,  28  erklären  Mainz 
Worms  und  Speier,  daß  sie  sich  von  ihm  wider  den  Erzbischof  nicht  verwenden  lassen  würden, 
und  in  nr.  29  gibt  der  Erzbischof  die  Erklärung  ab,  daß  er  seinerseits  einem  Ruf  des  Königs  so 
wider  die  Städte  nicht  FolgeJleisten  würde.  Die  Hauptsache  ist  dabei  das  Versprechen  der 
Städte  zu  Gunsten  des  rebellischen  Kurfürsten,  welchem  sie  für  seine  Empörung  freie  Hand 
geben,  indem  sie  die  bestehende  Gewalt  nicht  schützen  werden^  von  mindrer  Bedeutung  ist  die 
entsprechende  Zusage  des  Kurfürsten  an  die  Städte,  nwr  daß  diese  sich  damit  versichert  sehen 
wollten,  daß  nicht  etwa  Adolf,  falls  er  sich  mit  Wenzel  wider  versöhnen  würde,  sich  zum  25 
Rachewerkzeug  des  Königs  gegen  die  Städte  hergebe.  Doch  ist  in  den  beiden  Urkunden  nur 
erst  etwas  negatives  ausgesprochen :  dem  Konig  nicht  zu  helfen.  Tiefer  hinein  mochten  die 
Städte  durch  die  andre  Verschreibung  nr.  27  gezogen  werden.  Sehe  ich  recht,  so  konnten 
sie  auf  Qrund  derselben  auch  zu  einem  positiven  kriegerischen  Einschreiten  gegen  den  König 
veranlasst  werden;  denn  wenn  es  heißt  wer'  ez  sache  daz  einiger  furste  —  oder  ieman  anders  ^ 
wer  der  were,  der  oder  die  itzunt  mit  —  Adolff  —  in  einunge  oder  buntnisse  weren, 
oder  ieman  anders,  so  ist  damit  sichtlich  auch  der  König ^  getroffen;  so  wenig  emsüich  war 
es  mit  der  Ausnehmung  des  letzteren  in  nr.  26  art.  18  gemeint.  Man  sieht  aber  daraus  wie 
enge  die  sämnUlichen  hier  mitgetheüten  Urkunden  nr.  25^1  unter  einander  zusammenhängen, 
und  deshalb  dwften  auch  die  zwei  großen  Diplome  nr.  25  und  26  in  diesem  Zusammenhang  s^ 
nicht  ungedruckt  bleiben,  obschon  sie  durch  ihren  eigenen  Inhalt  die  Thronfrage  nicht 
berühren;  so  wie  jetzt  hier  alles  vereinigt  vorliegt,  ist  das  Verhältnis  klar  und  durchsichtig 
und  leicht  überschaulich.  Es  ist  nur  etwas  auffallend,  daß  nr.  26  im  Archiv  des  Mainzer 
Domkapitels  niedergelegt  war,  wie  die  Na^hforschwng  nach  der  Provenienz  tmsres  Originals 
ergeben  hat,  während  man  es  im  Archiv  einer  der  beiheiligten  Städte  hätte  erwarten  sollen;  ^^ 
wahrsdieinlich  war  es  mit  nr.  28  ebenso,  obschon  sich  dafür  ein  bestimmter  Nachweis  nicht 
erbringen  ließ;  ich  denke  nicht,  daß  man  deshalb  schließen  dürfte,  es  sei  zu  keinem  Austausch 
der  Urkunden  gekommen  und  der  Vertrag  somit  nicht  perfekt  geworden,  vielleicht  ist  ein 
späterer  Zufall  im  Spiel,  oder  man  hat  sie  dort  einfach  deponiert  nach  bloß  formell  geschehe- 

*  vgl  nr.  i2.  nehmen  9eif  ein  Genüge,  aber  die  Hervorhebung  von  45 

*  nr.  80  und  81.  Mtanz  ist  doch  von  besonderer  Bedeutung. 

'  ibid.  ■  Auch  er  war  mit  Adolf  tm  BundetverhäUnis ,  RTÄ,  1 

*  In  demselben  Artikel  ihun  freilich  auch  die  andern      nr.  lee-,  auch  ib.  nr.  20s  in.  und  art.  94  darf  wol  hieher 
Städte  der  Bedingung,  unter  welcher  Wenzel  das  Bund-      gezählt  werden, 

ni$  gestaut  hatte,  daß  nemHch  er  seWst  dabei  auszu-  50 


A.  Stadtische  Einberufung. 


25 


nem  AvMausch,  Damit  mag  es  sein  toie  es  will,  jedenfalls  waren  für  die  Oeffenilichkeit  nur  die 
unschuldigen  beiden  nrr.  25u/nd  26  bestimmt;  die  bedenklichen  Pwnkte  brachte  man  vorsichtig 
in  den  Nebenurkunden  nr,  27-31  unter,  welche  in  nr,  25  und  26  nicht  Platz  finden  konnten, 
eben  weil  man  sie  geheim  halten  tvollte ;  sonst  hätte  man  ja  bequemer  und  natürlichericeise 

5  alles  in  zwei  Urkunden,  jede  für  eine  der  beiden  Parteien,  vereinigen  können.  —  Wer  aber 
waren  die  zwei  andern  Kurfürsten,  auf  welche  Adolf  von  Mainz  bei  dem  Umwälzungsplan 
rechnete,  wenigstens  zunächst  rechnete,  wenn  er  nr.  31  sagt  wen  wir  danne  mit  tzwein  kor- 
fursten  oder  me  zu  eyme  Romeschen  konige  kören  uffrucketen  und  haben  wolden  {ähn- 
lich nr.  30  wen  dan  —  haben  wulde)?     Vielleicht  darf  dabei  an  art,  17  in  nr.  25  und  26 

10  erinnert  werden,  wo  er  sich  sein  besonderes  Verhältnis  zu  Kurkoln  und  Kurtrier  vorbehält, 
schon  im  Weseler  Bund  vom  23  Apr.  1387  {s.  o.)  waren  die  vier  Rheinischen  Kurfürsten 
wegen  der  Reichsabtretungsfrage  zusammengegangen^,  sie  werden  jetzt  abermals  einander 
nahe  gestanden  hohen.  Der  Kurfürst  von  der  Pfalz  Ruprecht  I  tcird  wol  der  Kandidat 
seiner  Kollegen  gewesen  sein,  es  verlautet  zwar  noch  nichts  darüber,  man  wollte  ihn  wol  nur 

15  noch  nicht  nennen,  aber  was  vorher  und  nachher  von  diesem  Haus  bekannt  ist  spricht  dafür, 
bereits  hatte  Ruprecht  bei  den  Friedenstagen  von  Nümberg-Neumarkt  und  Speier-Heidelberg 
in  diesem  Jahr  als  Schiedsrichter  zwischen  den  Parteien  eine  Stellung  eingenommen  die  fast 
der  Rolle  des  Reichsoberhaupts  gleichkam.  Der  Hauptgegner  der  Luxemburgischen  Fami- 
lienplane scheint  immerhin  Adolf  von  Mainz  zu  sein,  die  eigentliche  Seele  des  Unternehmens^, 

20  auch  ohne  Zweifel  schon  bei  dem  Plan  von  1384  betheiligt  und  zwar  in  vorderster  Linie 
{s.  0.),  wie  es  denn  einer  seiner  Nachfolger,  ebenfalls  Mitglied  des  Na^sauischen  Hauses, 
richtig  zu  Ende  gebracht  hat.  Die  Haltung  der  Rheinischen  Städte  aber,  die  so  sehr  den 
Frieden  betrieben,  mag  mitbestimmt  gewesen  sein  durch  die  allmählich  herangewachsene 
Ueberzeugung  daß   Wenzel  den  Frieden  nicht  zu  bringen  vermöge;  auch  bei  dem  Bund 

S5  zwischen  Konig  und  Städten  vom  Jahr  1387  hatten  sie  sich  zurückhaltend  gezeigt*. 


so 


A.  Slädlische  Einberofang. 

6.  Der  ßchwahische  Städtebund  an  Nördlingen,  die  Stadt  möge  ihren  Burger  K&dorffer  zur   laas 
Reise  auf  den  Tag  zu  Speier-Heidelberg  vom  April  anhalten,  den  derselbe,  vsie  den  letzten  ^*"  " 
zu  NilrrAerg-Neumarkt  vom  Merz,  als  einer  der  4  Oesammtboten  des  Schwäbischen  Städte- 
bunds  besu^Aen  soll.  1388  Merz  22  Ulm. 

Au9  NOrdL  St.  Ä.  MUslveii  1880-89  or.  ehart,  lit.  el,  e»  tig,  in  vrw  impr.  abnuo. 


ünsern  fiiintlichen  dienst  voran,  lieben  frdnd  und  aidgenoM6n.      als  iueh  iuwer 
botischafft  wolgeseit  hat,  wie  ain  richtung*  zwischan  der  herrschafft  von  Baigem  und  den 
statten  berett  ist,  in  der  richtung  mit  namen  ain  ander  tag  gen  Haidelberg  vierzehen  tag 
85  nauch  ostern*  begriffen  ist  von  der  widerkerung  und  etlicher  ander  stuk  wegen:  nu  sind    ^^^ 
die  stette  ze  rat  worden,  das  die  vier  botten',  die  zeNftrenberg^  bi  der  richtung  gewesen  ^^' 


'  Auf  den  Zusammenhang  dieses  Bündnisses  mit  den 
oltigen  Hergängen  von  isss  weist  Voiss  61  hin. 

'  Voiss  SO  macht  mit  Recht  darauf  aufmerksam  daß 
40  schon  Karl  IV  in  Rom  gegen  seine  Wahl  gewirkt  haöe, 
sowie  daß  Wenzel  ihn  viele  Jahre  lang  nicht  anerkannt 
habe,  Adolf  habe  dieß  gewis  nicht  vergeseen  gehabt. 

*  RTÄ.  i,  645  HU  D, 

*  Der  Neumarkter  Spmehbrief  vom  16  Merz  1898. 
45       '  Ibid.  art  ^. 

Deutiohe  Beichitaf i-Akten  II. 


*  Von  diesen  4  Gesammtboten  des  Schwäbischen  Städte- 
bundes  auf  dem  Tag  von  Speier-Heidelberg  im  April  1888 
ist  m  dem  Gesammtbericht  der  Gesandten  etc,  von  [1888 
nadh  oder  c.  Apr.  »8  oder  U]  mehrfach  die  Rede ;  vgl  bes. 
die  iü.  zu  art.  i  daselbtt. 

'  Jsl  der  Tag  von  Nümberg-Neumarkt  1868  Merz,  vgl. 
pag.  18  lin.  88  und  41  und  Vischer  in  den  Forschungen 

8.81. 


26 


Königlicher  Friedenstag  zu  Speier-Heidelberg  im  April  1388. 


i888   gin^J  und  der  iuwer  burger  der  Küdorffer  ainer  gewesen  ist,  wider  uff  den  Tag  gen  Hai* 
"'      delberg  riten  sullent,  wan  in  d^  sacli  kündiger  ist  denne  andern  luten  und  baß  wissent 
wez  sich  die  Rinischen  stette  versprochen  haut  gen  jn,  und  das  die  botten  uff  den  fritag 
Apr.  to  zu  nacht  vor  dem  yorgenanf^n  sunnentag  da  zu"  Spire  bi  der  Rinischer  stette  botten  sient ', ' 
wan  wir  den  darumb  ouch  yerscAW&^n  haben,  und  denne  da  für  sich  riten  mit  ainander  5 
gen  Haidelberg  und  den  Sachen  ob  got  wil  guten  ustrag  geben,  darumb  so  manen  und 
haissen  wir  iuch  ernstlich  und  vesteklich,  das  ir  nit  laussen  ir  halten  und  wisen  den 
vorgnan^en  iuwern  burger  bi  dem  aide,  das  er  uff  den  tag  also  rite,  wan  wir  das  den  andern 
drin  stetten'  ouch  also  verkunt  haben,  das  ist  unser  mainung  genczlich ,  das  dw  sach  icht 
gesomt^  werd.      geben  ze  Ulme'  von  unser  aller  haissena  wegen  under  der  von  Ulme  lo 
tB88    insigl  am  balmtag  anno  domini  etc.  80  octavo^. 

\in  verso]  Den  erbern  und  wisen 
dem  burgermaister  und  dem  rate  ze 
Nördlingen  unsern  lieben  aidgnoasen. 


Herz   22 


Qemain  stette  des  bunds  etc. 
als  wir  ze  Ulm  gewesen  sien. 


B.  Klagen  der  Städte  gegen  die  Herzoge  yon  Baiern.  15 

i^M9   7.  Klagen  Regenshurgs  über  das  Unrecht^  das  ihnen  von  den  Bairischen  Herzogen  seit  dem 
Äpr.  14]      2J^eu7narkter  Ausspruch  vom  15  Merz  1388  widerfahren  ist.  [1388  Apr.  14  Heidelberg*.] 

Au$  München  k.  RA,  ürk.  Regensburg  Beichstadt  f.  212  X  ^/^,  Aufzeichnung  auf  Pergament,  langes 
nach  der  Länge  echmal  gebrochnes  Stück ,  8  Seiten  beschrieben,  die  4.  leer,  die  Orthographie  im 
Abdruck  unverändert  belassen,  20 

Auszug  bei  Gemeiner  a,  245  f.  —  Regest  in  Reg.  Boic.  lo,  282  und  daraus  bei  Vischer  nr.  801, 

Nota,  das  ist,  das  uns  den  von  Regenspur^  geschehen  ist  von  den  herren  von  Bairen 
sider  das  herczog  Ruprecht  der  elter  ausgesprochen  hat,  und  das  uns  über  den  ausspruch 
geschehen  ist'. 

[1]  Item  es  hat  unsers  btirgermeisters  hausfrawe*  und  ir  swester  di  Frawenberge-  25 
rinn  ungetailt  ein  vestt  und  ein  dorf ''  mit  einander,  das  wolt  herczog  Stephan  ab  haben 
geprant.  do  kom  di  Frawnbergerinn  und  her  Wilhalme**  von  Mdssenhausen  und  her 
Elristan  der  Frawnberger  und  vil  ritter  und  knecht  und  sprachen :  liber  herre,  wes  wolt 

«)  om*  or,     b)  o.  Zw.  ni€ht  gesemt.    c)  wr,  eig,  ehsr  oteayo.    d)  Wilhalm  9 


'  Sie  kamen  dann  doch  erst  am  12  Apr.  hin  nach 
Speier,  vgl.  den  erwähnten  Gesammtbericht  ort.  t. 

*  Ulm  und  Rotweil  sind  2  von  diesen  8  Städten,  s.  ibid. 
die  Anm.  zu  unsrer  Ueberschrift. 

*  Damals  war  wol  auch  Nürnberg  zu  Ulm  vertreten , 
da  man  doch  die  Angabe  der  Nürnberger  Stadtrechnung 
von  der  manung  gen  Ulm  wird  hieher  zu  beziehen  haben, 
s.  nr  14  Rechnungsposten  i. 

*  Aus  der  Nota  zu  Anfang  und  sontt  sieht  man^  daß 
ein  Ausspruch  Pf.  Ruprechts  I  vorangegangen  ist;  aus 
ort.  a  ex.  geht  hervor,  daß  wider  eine  Entscheidung  des- 
selben bevorsteht,  an  welchen  art.  8  ex.  (vgl.  art.  2)  gera- 
dezu die  Anrede  gerichtet  ist.  Das  alles  weist  hin  auf  die 
Zeit  der  Verhandlungen  zu  Heidelberg,  wo  derNeumark- 
ter  Aussprudi  des  Pfalzgrafen  gelhan  und  sein  Heidel- 
berger zu  erwarten  ist.  Aus  dem  Gesammtbericht  der  Ge- 
sandten c.  oder  nach  Apr.  28  oder  24  art.  8  gehl  hervor, 
daß  die  Regensburger  ihre  Nothdurft  vor  den  Fürsten  zu 
Heidelberg  erzählten  am  14  Apr.  1888.  Dieß  ist  also  d€u 
Datum,  unter  welchem  die  obigen  Klagen  vorgebracht 


wurden.  Sie  stimmen  in  art.  i.  2.  8-9  im  wesentlichen  so 
zusammen  mit  •  Klagen  Augsb.  Regensb.  Nümb.  ReutL 
SangalL  [1888  c.  Mai  28] »  art.  II 1-9. 

'  Regensburg  an  Nördlingen  Fr.  in  der  Ostertoochen 
[18]  88  [Apr.  8]  schreibt :  sie  wollen  thun  was  NördHngen 
ihnen  geschrieben;  Hzg.  Stephan  sperre  ihnen  und  aUen  35 
Reichsstädten  die  Straßen  durch  sein  Land,  ebenso  Hzg, 
Fridrich  in  seinem  Land;  seitdem  der  Ausspruch  [vom  16 
Merz  1888  Neumarkl]  angangen,  seien  sie  Beeinträchti- 
gungen und  vertragswidrigen  Eingriffen  in  ihr  Eigenthum 
ausgssetzt;  also  sei  wir  und  all  stet  laider  in  den  teydin-  40 
gen  [wol  auch  besonders  zu  Neumarkt]  nicht  wol  ver- 
sorgt worden;  da  gedeucht  [gedenchtf]  ew  also  nach  ob 
daz  di  stet  yndert  verpezzern  möchten  wan  d&z  recht 
notdürftig  w&r*.  Im  Nördl.  St.  A.  Missiven  von  1380-89 
or.  Chart.  lU.  clausa  c.  sig.  in  verso  impr.  mutiL  i5 

'  Die  Steinacherin,  Gemeiner  Regensb,  Chr.  2,  24S 
nt.  ••♦. 

'  Das  im  gleichen  Absatz  weiter  unten  genannte  Weil- 
hering,  s.  Gemeiner  ibid. 


B.  Klagen  der  Städte  gegen  die  Herzoge  von  Baiem. 


27 


ir  di  Frawnbergerinn  zeihen?  der  man  und  si  siczzent  in  ewerm  lande  und  gehörent  e^   f^^* 
an;  hat  der  burgermeister  zu  Regenspurg  wider  eiV  icbt  getan,  daran  sind  si  unschuldig, 
das  half  alles  nicht,  si  müsten  mit  im  abdingen  und  müsten  im  geben  50  schaf  habern 
und  20  gülden ,  und  solt  auch  das  gut  furbas  vor  im  sicher  sein,  das  nam  er  alles  ein. 

5  darnach  sider  des  ausspruchs  hat  herczog  Steffan  50  man  geschikt  in  die  v6rst  und 
hölczer  zu  Weilhering^  und  siecht  in  ire^  holczer  alle  nider;  und  hat  den  pesten  hofen, 
so  si  ligent  in  dem  dorff ,  den  mairen  gepoten ,  si  suUen  stiften  mit  seinem  kastner  zu 
Newenburch  und  suUen  furbas  auf  seinen  kästen  dienen,  nu  siczzt  unser  burgermeisterinn 
und  ir  swester  ir  anherr  ir  vater  und  ir  müter  der  gut  und  vörst  mer  dann  fümfczig  jar 

10  bi  nücz  und  gewir  on  alle  ansprach,  und  des  niderslahens  der  vörst  sind  si  komen  teiVrer 
dann  umb  200  Ib.  Regenspurger  pfenning.  getraw  wir  got  und  deme®  rechten  wol,  das  werd 
uns  chert,  wan  es  uns  über  den  auzspruch  geschehen  und  widervaren  ist,  den  unser  herre 
herczog  Ruprecht  der  elter  gesprochen  hat,  und  des  wir  und  ander  stett  sein  brif  und 
insigel  haben. 

15  [2]  Item  bi  dem  ersten  ist  alles  geding  und  alle  prantschdczüng  abgesprochen  das 

nicht  ge Valien  ist,  es  sei  verpurgt  oder  nicht,  das  ist  uns  den  von  Regenspurg  von  der 
herren  von  Bairen  dieneren  gröslich  ubervaren  unsern  lauten  und  klostern,  und  nemment 
das  alle  tag  ein;  wivil  wir  in  dorumb  verschriben  und  si  ermonen,  wie  das  unser  herre 
herczog  Rupprecht  der  eltst  voraus  ab  und  ledig  gesprochen  hab,  da  wellent  si  sich 

20  nichczt  an  keren.  getraw  wir  got  und  dem  rechten  und  unsers  heri'en  herczog  Ruprechcz 
genaden  wol ,  das  werd  uns  kert  nach  des  ausspruchs  sag,  oder  wir  müsten  wider  dorumb 
angreiffen*.  [2**]  item  das  sind  di  der  herren  diener,  von  den  uns  das  vorgeschriben  täg- 
lich widervert  und  widervaren  ist :  item  Peter  Ekker  von  Voburch  hertzogen  Steffans 
hofmeister.        item  her  Hanns  von  Abensperch ,  auch  umb  das  abdingen ;  dorzü  nimt  er 

95  ein  mit  gewalt  unserer  burger  gelt,  wo  man  den  gelten  sol,  und  do  di  vrist  lang  und^ 
niht  aus  ist;  und  das  ist  geschehen  sider  das  di  sün  angangen  ist',      item  Ulrich  Ekker    ^^^ 
von  Ekkenmül.      item  Hanns  Chlosner  von  Wey nting.      item  Hanns  Wartter.      item  ^*"  // 
Steffan  Altman  von  l^^üsperch.      item  Steffan  und  Linhart  di  Schönnsteiner.      item  her 
Doberhos  Waldawer*  herczog  Fridrichs  vitztum  zu  Sultzpach.      item^  Heinrich  Zehent- 

30  tner^  herczog  Fridrichs  pfleger  zu  Rotenburch.      item®  der  Aichperger  im  Mos  herczog 
Fridrichs  diener  hat  nach  der  richtigung  acht  tag  unserer  diener  einem  ein  dorf  laut  und    ^*** 
gut  aufgebebt  ^      item*^  Hanns  Parsperger  herczog  Fridrichs  pfleger  zu  Luppurch. 

[3]  Item  es  ist  der  PfoUenchofer  unser  diener  herab  geriten  von  Nuremberg  und 
brecht  uns  den  ausspruchbrif '.  do  chaman  des  von  Abensperch  diener :  der  Haünperger, 

95  der  Rotoler,  und  der  Eysteter,  und  lasen  den  ausspruchbrif  des  ersten,  und  horten  wol 
wie  der  stund  und  wie  der  krieg  gericht  was.  dannoch  namen  si  im  einen  guten  hengst 
panczer  swert  und  armbst'  und  was  er  bi  im  het,  und  viengen  in  darzu,  und  ist  noch    tssa 
heüt  ir  gevangen.  das  geschach  des  pfincztags  nach  der  süne  eingankch.  ^*"  ^^ 


40 


a)  demmf  derooT  {unter  e^  auf  Zeile  i  heißt  in  der  he,  eig.  ew.)  b)  or.  -  Zettel  umh  tt,  and.  c)  ror  item  «an 
KretM.  d)  or,  -  Zettel  Zebenttem,  durch  die  Abkürzung  währeeh.  verechriehen  für  Zehenitner;  ein  Hain- 
reieh  der  Zehentner  erscheint  in  einer  ürk,  v.  189t  Juni  1  [Pfimt,  n.  Eraatü.)  im  Münch.  R,  Ä.  Reg.  Juden  in 
Regensbarg  faac.  83  {alt  Bürger  tu  Straubing),  e)  tm  or.  -  Zettel  Kr  cum  nor  item  geWeeht.  f)  lu  leeen  aaage> 
bebt  f  vgl.  art.  tl.    g)  im  or.'  Zettel  vor  item  ein  Kreuz, 


*  1898  Jun,  S4  {Jo.  ZU  Ingolstadt)  verkauft  Hanns  v. 
45  Staimuh  Bürgermeister  zu  Regensb,  und  Anna  die  Frawn- 

hergerm  die  Feste  und  Behausung  Weyheringen  an  Her- 
zog Stephan  in  Baiem  dessen  Lehen  sie  ist,  Münch.  R.  A, 
Reg.  Ldger.  Neuburg  i.  Fase. 

*  Aus  Gemeiner  2,  246  {nicht  246)  angeführt  bei  Vischer 
50  in  den  Forschungen  2,  98, 

*  Spruchbrief  zu  Neumarkt  nom  16  Merz  1888  art,  $. 


*  [Thoberhos  der  Waldawer  oder]  Thobrochos  von 
Waldaw  verspricht  dem  Herzog  Stephan  von  Bay.  der 
ihm  die  Feste  Floß  um  8420  fl,  verpfändet,  daß  er  einer 
etwaigen  Lösung  sich  nicht  widersetzen  wolle;  d.  d.  Am^ 
berg  pfintztag  nach  cruc.  inv.  I894j  München,  k.  R,  A. 
Neuburger  Copialb.  48  foL  209^  cop,  eh.  coaev.  [Mai  7]. 

■  Den  Neumarkter  Spruchbrief  vom  16  Merz  1888, 

*  armbflt  =:  armbrustt  s,  Schmeller, 


28 


Kdniglicher  Friedenstag  zu  Speier-Heidelberg  im  April  1388. 


1888 
Merz  20 


1888  [4j  Jtem  aber  an  dem  donerstagnach  der  mittwochen,  do  di^  süne  frft  ein  soltgen  nach 

des  ausspruchs  sag^  nam  Steffan  der  Altman  unserer  armen  mitbürger  einem  zwen  zen- 
ten  smalcz  kds  und  ayr,  ettwivil  slair'  und  ander  dinkch.  das  fürt  man  im  gen  Nusperch. 
do  schriben  wir  im  unsern  brif  und  manten  in  an  di  berichtigdng ;  er  schreib  uns  her- 
wider,  er  kert  sich  nichtz  daran.  5 

[5]  Item  nach  der  s&ne  eingankch  an  dem  freitag  hat  Linhart  und  Steffan  di 
Schönnsteiner   einen    unsern   m&Uern   von    Stouff  gevangen    und    habent  den  noch 
geyangen. 
1888  [&]  Item  des  mittwochen  vor  dem  antlastag  habend  herczog  Stephans  diener,  der 

^*"  *^  Starczhauser  und  sein  gesellen ,  di  er  wol  nennen  kon,  gerant  nicht  verre  von  Aichach  10 
über  unsers  burgers  des  Ordvenreöters  diener,  und  habend  dem  genomen  zwen  gut  hengst 
swert  und  armbest^,  und  habent  in  gevangen  und  einen  erbergen  münich  zwen  hengst 
und  einen  wagen  und  waz  er  het®  bereit  pfenninge^  und  schöne  chleineid,  schaczt  man 
wol  bi  400  gülden,  unde®  der  ProIlse  von  Aichach  hat  den  münich  gefdrt;  der  kennt  si 
wol ,  wil  man  in  dorumb  fragen.  is 

1888  [7]  Item  am  mittwoch  vor  dem  ostertag  hat  Peter  Ekker  von  Voburch  unsers  spi- 

^*"  *^  tals  mair  ainen  gevangen  und  hat  in  umb  4  Ib.  Regenspurger  besch&czt. 

[8\  Item  es  hat  herczog  Stephan  in  allen  seinen^  land  stetten  und  markten  offen- 
lieh  heissen  rüeffen  und  verpieten,  das  uns  niemand  nichts  süll  zufüren  treiben  oder  tragen; 
darzu  wil  er  kain  unser  kaufmanschaft  durch  sein  lant  lassen  gen,  er  halt  es  auf,  auf  20 
wasser  und  auf  land.  genadiger  herre  herczog  Ruprecht,  dabi  verstet  ir  und  all  herren 
ritter  und  knecht  wol ,  ob  uns  in  ewerm  ausspruche  gutlich  geschech  oder  niht. 

[S]  Item^'  da  herczog  Stephan  Newnburch  gewan,  da  sichert  er  nämleich,  und  ward 
auch  getaidingt :  allez  daz,  daz  her  Hanns  der  Zenger  da  het  und  auch  die  von  Regens- 
purg  und  di  iren,  und  daz  wolt  er  si  von  dann  lazzen  fürn  wann^  si  weiten,  daz  chunt  25 
dem'  Zenger  und  uns  den  von  Regenspurg  noch  nye  widervarn,  und  ligen  sein  noch 
hewt  ze  tag  auzzen,  und  hat  doch  der  Zenger  herczog  Stephann-'  offen  gelaitbrif  darumb 
daz  er  ez  solt  lazzen  f&rn  und  solt  sicher  sein  untz  gen  Regenspurg.  daz  chünnen  wir  allez 
nicht  geniezzen. 

[10]  Item*^  der  von  Abensperch  dem  ToUinger*  izwen  pawer  yr  gros  abgedtingt  umb  30 
7  Ib.  Pfenninge,  do  laystt™  man  awf. 

[111  Item"  gedencht  zu  reden  umb  ein  botschaft  zu  unserm  herren  dem  künig*. 

[12]  Item^  umb  die  prantchaczunge  da  laist  man  teglichs  uf,  und  verderbent  die 
unsern  genczlicheu. 
1888  [13]  Item  es  haben  die  gesellen,  die  ze  Rotenburg  ligent,  unsern  burgern  aiger*85 

jfcrc  16  ^^^  ^^  genomen  und  was  si  bi  in  funden,  wol  7  Ib.  Amberger  wert,  nach  dem  usspruch. 

9,)  or,- Zettel  der.    b)  armbst  nü  Ueberttrich.     c)  waz  er  het  tat  von  andrer  Band  hineinkorrigiert,    d)  dn  mit 
Äbkürtungeetrieh,    e)  ander  f  nndef  uodf    f)  aeineiny  abgekürut.    g)  von  Item  em  eine  andre  Hand,    h)  in 
nr,  8  ort,  119  wa.     i)  or.  -Zettel  denn ;  in  nr,  8  art,  II 9  dem.     J)  or.' Zettel  Stehann.     k)  von  Item  an  eine 
dritte  Hand;  nach  geniexzen  ein  Item  mit  leergeUueenem  Baum.     I)  T  im  or,' Zettel  wahrech,.     m)  eeheint  40 
layttt.    n)  von  Item  an  eine  vierte  Hand,    o)  von  Item  an  eine  fOnfte  Hand, 


*  Nach  nr.  8  art.  e  Mittwoch  18  Merz  1888, 

*  rica,  peplum,  wie  lorameTUumf  Ugamen,  Schmelier 

8,447, 

'  Bii  zum  Sdilius  dieses  9.  Artikeh  im  weseniHohen 
gleichlautend,  von  art.  i  an,  mit  nr.  8  art,  II 1—9. 

*  Die  zu  Speier  versammelten  Freunde  der  Städte  des 
Bundes  am  Rheine  schreiben  an  die  Schwäbischen  Städte 
am  i»  Sept.  (8  fer.  post  Matthei)  s.  a.  [1888,  der  Streit  bei 
Wyle  ist  nicht  lang  vorüber]  undrathen  ihnen  hiebei,  daß 


sie  die  UngütHchkeit ,  die  ihnen  von  den  Herren  von  Pet- 
gern  für  und  nach  der  Hachtung  zum  Nuwenmarcket 
geschehen  ist  und  geschieht»  und  ihren  Glimpf  dem  Römi' 
sehen  Könige,  dem  Erzbischof  zu  Meintze  und  andern  45 
Fürsten  und  Herren  verschreiben;  nctch  dem  Auszug  in 
Straßb.  Sem.  BibU  Wenckeri  excerpta  /,  846',  —  VgL 
nr.  e  art,  //. 
*  D.  h,  der, 

50 


B.  Klagen  der  Städte  gegen  die  Herzoge  von  Baiern.  29 

[14]  Item  alle  unser  burger,  die  waischen  win  ietze  sider  des  uspruchs  durch  das    '^^ 
land  ze  Baigern  gefurt  hant ,  der  must  ieglieher  geben  von  ainem  vass  10  guldin  ze  gelait.  j^^^  j^ 
also  haben  die  herren  von  Baigern  die  unsern  beschdczet  und  beschetzent  die  noch  teg- 
lich,  und  das  ist  dem  Graner*'  widerfaren  an  sinem  win  und  dem  alten  Hüber  und  dem 
&  Lausser^. 

[15]  Item  es  gebent  herczog  Steffan  und  herczog  Fridrich  gelaiczbrief  unsern  bür- 
gern zft  irem  win  die  si  us  dem  gebirg  füren ,  und  nement  ie  zehen  guldin  von  ainem  vaß 
und  darzü  die  rechten  mute  und  zolle,  und  sprechent  si  wellen  in  die  sichern,  und  wenne 
unser  burger  in  irs  vettern  herczog  Albrecht  land  komen  ^,  desselben  gelait  nemen  si 

10  denne  och.  so  schaft  und  schiket  denne  herczog  Steffan  mit  sinen  dienern  die  in  herczog 
Aulbrecht  land  siczent,  das  si  die  win  ufhalten  wider  ir  selbs  gelait.  des^  hat  uns  herre 
Aulbrecht  der  Pöchberger*  von  Winczern  von  herczog  Steffans  haissencz  und  geschaftz 
wegen  unsern  bürgern  vier  schdffern®  mit  win  genomen^,  zwo  mit  wdlschem  win  und 
zwo  mit  osterwin.  und  den  waischen  win  hat  man  ußgewunnen  uf  sant  Michels  tag  umb  sept.  ao 

1^  tusent  guldin,  und  zwin  vaß  hat  er  davon  abgezogen,  und  h&t  och  er  den  osterwin  allen 
gar  und  gentzlich  abgezogen  und  behalten. 

[16]  Item  es  hat  herczog  Steffan  unsern  burgern  dem  Schikenberger  und  dem  jungen 
Huber  zu  8  vassen  walsch  wins  sinen  sicherbrief  und  gelait  für  sich  und  sin  bruder  und 
für  alle  die  iren  geben,  und  hat  darumbe  genomen^  von  iedem  vaß  10  guldin  und  von 

^  dem  vaß  dem  schriber  ainen  guldin  zA  den  alten  zollen,  und  do  die  win  komen  gen 

Hochenow,  und  ir  müt  und  zolle  schou  gericht  betten  daselbs,  und  da  dannan  weiten 

faren:  do  hielt  si  herczog  Steffans  zolner  uf  und  sprach,  er  wolt  och  von  iedem  vas  als  vil 

haben  sinem  herren  als  herczog  Fridrich  genomen  hette;  und  also  hat  er  den  win  noch. 

[17]  Item  uns  hat  sider  Nicolas  der  Paulstorffer  dem  Gamrit'  siner  armmann  dry 

25  gefangen  und  hingefürt,  und  newn  roß,  und  was  si  gehebt  haben,  genomen.  so  hat  der- 
selb  Paulstorffer  dem**  Kostner  och  acht  roß  genomen  uß  sinem  hamer^  so  hat  Kalhelhover 
dem  Jordan  von  Kelhain^  ain  dorf  ufgehebt^  und  alles  genomen  das  si  darinne  funden. 

8.  Klagen  Augsburgs  Regensburgs  Nürnbergs  Reutlingens  Sankt-Oallens  über  das  Unrecht,    [issa 
das  ihnen  von  den  Bairischen  Herzogen  seit  dem  Neumarkter  Ausspruch  vom  15  Merz  **""*  "**'' 

oder  an 

30        1388  widerfahren  ist.  [1388  kurz  vor  oder  an  Mai  23  Ravensburg*,]  Mai  ss] 

Au9  Frank  f.  St.  A»  Kopialbuch  Stuttbündniß  der  stutt  in  Schwaben  Francken  und  am  Rhein  fol,  4S^-44b 
nr,  64  (andre  Bezeichnung  ad  nr.  51)  cop,  charU  coaev.  Bei  der  theihoeisen  Schwierigkeit  zwi8c?ien 
fi  und  A  zu  wählen  ist  fl  überall  gesetzt  worden  wo  u  ein  Zeichen  über  eich  hat;  nur  einmal  in  s^ne 
und  einmal  in  mSsse  liefi  ich  ü  zu  im  Drucke. 

33  Erwähnt  ist  das  Stück  bei  Janssen  Frankf.  Reichseorresp.  /,  $o  nr.  75  nt.  *;  befand  sich  früher  auch  im 

Straßburger  Stadtarchiv,  da  Wenckeri  excerptal,  844^(Straßb.  Sem.  Bibl.)  davon  mitlheilen,  wenn 
auch  nur  ganz  wenig  y  fast  bloß  auszugs-  oder  übersichtsweise  {eine  Variante  daraus  bei  uns), 
worauf  bei  We:ikcker  unmittelbar  der  offene  Mahnbrief  der  in  Ravensburg  versammelten  gemeinen 
Städte  des  Bundes  in  Schwaben  vom  28  Mai  1888  {gedruckt  bei  Jannsen  Reichskorrespondenz  i,»8-80 

AO  nr.  76)  folgt,  und  darauf  ein  Auszug  des  andern  Schreibens  derselben  Städte  vom  gleichen  Tag  {mit 

P.  S.  d.  h.  postscriptum ,  bezeichnet;  gedruckt  in  unsrer  nt.  4). 

a)  Orauttr  f  b)  Lanaser  f  e)  om.  or.  -  Zettel,  d)  Jb.  das.  e)  »o  und  nicht  sch&ffertt  i9t  wol  su  »etten  (sohiffertte  f 
seb&fflerttenf),  ht.  hat  scb&ffertt  mit  dem  SeTUu»»-  oder  Ähkürxungehaken.  t)  or.  -  Zettel  add.  haben,  g)  or.  • 
Zettel  genemen.    h)  ht.  den.    1)  h§.  »ie.   J)  Kelhamf    k)  h».  nsgehebt,  vgl.  art.  8. 

^       *  Bans  der  Granär  Bürger  zu  Regensburg  urkundet  1892,  d.  h.  Dec.  8,  im  Müneh  R.  A.  Hilpoltstein  Herschaft, 

1891  Apr.  17,  s.  Münch.  R.  A.  Reg.  Begensb.  R.  St.  Fase.  or,  c.  sig;  Revers  ibid.  (dabei  mitgerechnet  Entschädigung 

tSi  K.  175.  für  einen  Brief  zu  2940  fl.  um  Hilpoästein.) 

*  Wilhelm  der  Puchperger  zu  Winzer  erhält  für  seine  '  Damit  ist  ohne  Zweifel  Gamerit  von  Särching  ge- 

dem  Friderich  Pf.  bei  Rhein  und  Herzog  in  ßaiem  im  meint. 

M  Städtekrieg  geleisteten  Dienste  und  erlittenen  Schaden  *  Es  sind  dieß  die  etwievil  namhafter  stflcke  und  ar- 

6000  ungarische  Gulden ,  Urk.  vom  Eritag  nach  Andres  ilckelfWelchei  in  einem  andern  Schreiben  gleichen  Da^ms 


30 


Königlicher  Friedenstag  zu  Speier-Heidelberg  im  April  1388. 


[isas  Daz  sint  der  stetde  klage,  die  in  von  den  Herren  von  Beyern  und  den  iren  aid  der 

odJl  ^M  rahtünge  zum  Nuwenmarekt  widerfarn  und  geschehen  sint. 

Maiss]  [i]  Des  ersten  klagent  die  von  Auspurg:  [1]  daz  die  herren  von  Beiern  irem  mit- 

bürger  dem^  Sefeld  sin  vesten  brechen  und  die  stein  dannen  f&i*en  gein  Wilhein  in  ir 
etat.      [2]  item  clagent  sie,  daz  in  ein  ir  burger  sid  der  rihtunge  in  irem  lande  und  von  & 
den  iren  durch  rehten  mdtwillen  ane  alle  schult  von  des  krieges  wegin  erschlagen  si. 
[3]  item  daz  die  herren  von  Beiern  eim**  irem  burger  dem  Anweg*^  sin  gut  entweren  und 
nemen  ane  alle  schult  und  wider  reht.      [4]  item  klagent  sie ,  waz  zwuschen  den  herren 
von  Beiern  und  in  zu  Auspurg  und  z&  Fridberg  verteidinget  si ,  darumb  auch  teidin- 
gesbriefe  sin,  ez  si  umb  ungelt  oder  umb  die  zolle,  darumb  sie  gut  briefe  haut  von  den  lo 
herren  von  Beiern ,  daz  in  der  stucke  eins  niht  gehalten  werde.      [5]  item  und  das  sie  in 
und  iren  burgern  ir  schult,  die  man  in  in  irem  lande  gelten  sol,  sid  der  rahtünge  innemen. 
[6]  item  und  daz  sie  in  sid  der  rahtünge  nihtz  uz  iren  landen  in  ir  stad  lassin  gen, 
^    noch  kein  iren  burger  in  ir  land  wollent  wandlen  laßen.     [7]  item  das  sie  ir  burger  und 
die  iren  sid  der  rahtünge^  umb  diebrantschecz&nge,  die  dennoch  nit  gegeben  waz,  noten  n 
und  angriflfen. 

[//]  Item  der  von  RegenspArg  klage:  [1]  des  ersten*,  das  herzöge  Stephan  irs 
burgermeisters  elicher  huBtrauwe^  und  irre  swester  nach  der  rahtünge  iren  vorst  und  holzer, 
die  zft  irem  gut  zti  Wihering^  gehorent,  hat  heissen  abhauwen  und  niderschlahen,  des  sie 
t&rer  danne  umb  200  lib.  Regenspurger  den  schaden  gnommen  haben,  und  dringen  und  so 
zwingen  darzA  ir  besten  gut,  das  sie  gein  Nuwenburg  uf  den  kästen  dienen  soUent,  über  das 
das  sie  ir  anherre  ir  vater  und  ir  müter  in  den  guten  fünfzig  jar  in  ndczlicher  gewer  gesessin 
sint  ane  alle  anspräche.  [2]  item*  das  sie  und  alle  ir  burger  und  die  iren,  und  wer  z& 
in  gehöret ,  von  den  herren  von  Beiern  und  den  iren  gedrungen  gezwungen  und  genotiget 
werden  sid  der  rahtünge,  alle  brantscheczunge  und  gedinge  zu  gebin.  und  wie  faste  sie  25 
sie  der  rahtünge  ermanent,  daz  kan  sie  nihtz  verfahen.      [3]  item'  so  hand  des  von  Aben- 

«)  Wenekeri  exeerpta  add,  von.    b)  cod.  e!n ,  em.  eim.    c)  Anweg  f    d)  ohne  allen  Zweifel  nicht  rahtdnge  zu  leeen. 
0)  versehrUhen  baffr.    f)  in  den  c  Klagen  Begeneburga  [1888  Apr.  14  Heidelberg]  •  heijit  ea  Weilbering. 


verngeU  und  verschlMien,  neben  dem  offnen  Briefe  ver- 
9chi<it  wurden ,  in  welchem  die  zu  Raven^purg  vertam- 
meUen  Boten  gemeiner  Städte  det  Bundes  in  Swaben  in 
Francken  und  in  Beyern  zunächst  die  Stadt  Speier,  und 
durch  diese  auch  alle  andern  Rheinischen  Bundesstädte, 
mahnen  zur  Hilfe  wider  die  Herren  von  Beiern ;  dieß  geht 
hervor  atis  dem  letzteren  offenen  Mahnbrief  selbst ,  der 
vom  88  Mai  1888  datiert  und  bei  Janssen  l,  28—80  nr.  76 
gedruckt  ist  aus  demselben  Kopialbuch  fol.  48^—48'  nr.68 
(andre  Bezeichnung:  ad  nr,  61),  auch  fast  vollständig  stund 
in  Wenekeri  excerpla  l,  844^—846^  in  der  Strafib.  Sem. 
Bibliothek.  Die  etwievil  namhalter  st&cke  und  arückel, 
d.  h.  unser  obiges  Verzeichnis  der  Klagen  genannter  6 
Städte  j  werden  samml  diesem  und  dem  folgenden  Briefe 
vom  28  Mai  1888  abschriftlich  von  der  Stadt  Speier  gesendet 
an  Frankfurt,  zugleich  zur  weiteren  Mittheilung  an  die 
andern  Wetterauischen  Städte,  sabb.  p.  corp,  Christi  s.  a. 
[1888  Mai  80],  in  demselben  Kopialbuch  fol.  42^  nr.  61,  wo 
der  Begleitbrief  steht  mit  dem  jene  Einschlüsse  abgeschickt 
wurden.  —  Ich  füge  bei,  daß  an  demselben  Ta^,  wie  der 
Mahnbrief  vom  28  Mai  1388,  jenes  andre  Schreiben  an 
[Speier]  abgefasst  wurde,  auch  unterzeichnet  Gemein 
stett  die  den  bund  mit  einander  halten  in  Swaben  etc. 
alz  wir  itzflnt  zd  Ravensburg  bi  einander  gewesen  sin; 
es  lautet  Fursicbtigen  wisen  besundern  lieben  frunde  und 
^iigenoßen.  unsern  frun Hieben  willigen  dinst  und  waz 


wir  eren  und  gutes  vermögen  wissint  allezit  von  un« 
bereit  voran,  besundern  lieben  frunde  und  eitgenojSen.  so 
als  wir  uch  uf  unser  herren  von  Paiern  und  ire  helfer  ge- 
mant  haben  [in  dem  genannten  Mahnbriefe  vom  28  Mai 
1888],  bitten  wir  uch  fruntlichen  mit  ernste  und  vlizzic- 
lich:  obe  daz  were  daz  uns  deheine  fVemde  volk,  oder 
die  uch  gesessen  weren,  überziehen  wolte,  daz  ir  dan  35 
zA  den  griffen  und  tflen  als  uwer  und  unser  buntbrief 
wiset  und  seit,  und  ouch  daz  furderlichen  allen  andern 
uwern  und  unsern  eitgenojSen  den  stetden  am  Ryne  ouch 
furderlich  verkünden,  daz  wollen  wir  mit  willen  gerne 
umbe  uch  verdienen,  geben  z&  Ravenspurg  von  unser  40 
aller  gehelsse  wegen  under  der  von  Ravensburg  insigel 
an  samßtag  in  der  phingestwochen  anno  domini  IS88. 
Steht  in  demselben  Kopialbuch  fol.  48'  nr.  58  (andere  Be* 
Zeichnung:  ad  nr.  61),  und  ein  Auszug  daraus  in  Wen- 
ekeri exeerpta  l,  846  mit  der  Bezeichnung  P.  S.  —  Wenn  i& 
obige  Klag- Artikel  am  28  Mai  I888  auf  dem  Ravensburger 
Bundestag  an  Speier  geschickt  werden,  so  sind  sie  wahr- 
scheinlich auf  diesem  vorgebracht  worden,  fallen  also  auf 
28  Mai  1888  oder  kurz  vorher. 

•  Vgl.  nrt.  i  der  m  Klagen  Regensburgs  [I888  Apr.  14  50 
Heidelberg] ». 

«  Vgl  ibid.  art.  2, 

»  Vgl.  ibid.  art.  8. 


B.  Klagen  der  Städte  gegen  die  Herzoge  von  Baiern.  31 

berg  diener  an  dem  donrestage  nach  der  sftne  ingang  einen  iren **  diener,  der**  in  herzog    ^^^ 
Ru^^rehtea  usspruchbrief  brahte,  gefangen,  nach  dem  als  sie  denselben  usspruchbrief 
lasen,  und  namen  ime  darzft  phert  banzer  swert  armbrost  und  waz  er  bi  im^  hette.  und 
haut  den  noch  hützödage  gefangen.      [4]  item*  aber  an  demselben  donrestage  nam  Steflfan  ^*** 

5  Altman  eime  irem  burger  vil  smalzs  kese  eiger  schleier  und  ander  ding,  daz  in  niht 
wider  werden  mag,  wieviel  sie  daz  erfordernt,      [5]  item*  darnach  an  dem  fritage  hant    ^w« 
Lienhar«  und  Steffan  die  Schonnsteyner  in  ein  iren  mulner  gefangen,  und  hant  den  noch 
gefangen.       [6]  item'  an  der  mitwochen  in  der  karwochen  habent  herzog  Steffan«  diener    ^^** 
der  Startzhuser  und  sin  gesellen  gerand  über  irs  burgers  des  Gravenruters  diener,  und 

10 habent  dem  gnommen  zwei  phert  swert  und  armbrost,    und  hant  in  darzü  gefangen, 
unde  eime  erbern  müniche  zwei  pherde  einen  wagen  und  waz  er  bereicz  geltes^  hetde 
und  schone  kleinod  (schätzet  man  für  400  gülden)  gnomen.      [7]  item*  aber  an  derselben    ^«** 
mitwochen  hat  Peter  Egger  herzog  Steffan«  hofemeister  irs  spitdals  meier  einen  gefangen 
und  umb  4  Ib.  Regenspurger  dn.  bescheczt.      [8]  item*  hat  herzog  Steffan  in  allem  sime 

15  lande  stetden  und  merketen  offenU'cA  heissen  beruffen  und  verbieten,  daz  in  niman 
nichczit  suUe  zdfurcn  triben  oder  tragen,  darzü  wil  er  in  kein  ir  koufmanschaft  durch  sin 
land  lassin  geen,  er  halt  ez  uf,  ez  si  uf  wasser  und  uf  lande.  [9]  item'  da  herzog  Steffan 
Nuwenburg  gewan,  da  versichert  er®  f&rnemlich  und  wart  also  getedinget:  alles  das,  das 
her  Hans  der  Zenger  da  hette  und  auch  die  von  Regenspurg  und  die  iren ,  das  wolt  er 

«0  sie  von  dannen  lassin  füren  wa^  sie  weiten,  das  künde  dem  Zenger  noch  den  von  Regens- 
ptirg  noch  nie  widerfarn,  und  ligend  des  noch  hutzudage  uß,  über  das  das  doch  der 
Zenger  herzog  Steffan  offen  gelcitesbrief  darumb  hat,  das  er  sie  das  solte  lassin  fftren  und 
solte  sicher  sin  unze  gein  Regenspurg;  des  kunnenaber  sie  nit gemessen.  [10]  itemreid 
ein  ir  burger  iczo  nach  sant  Georien  dage  gein  !Nuwenburg,  und  sant  hinin  umb  ein    laaa 

ts  geleide,  do  sas  der  phleger  uf*»  und  ilt  an  in  und  nam  ime  ein  phert.      [11]  item  derselbe  ^^^'  *^ 
phleger  zu  Kuwenburg  hat  in  zwene  ir  burger  gefangen,  und  hat  in  ein  schieff  gnomen 
und  waz  sie  bi  in  gehabt  hant.  und  das  geschach  an  dem  offard-abende.  ^^sa 

[IIT]  Diz  sint  der  von  Nurenberg  clage.      [1]  des  ersten,  daz  der  Ramsteyner 
vogt  z&  Harsprugg  den  brantschacz  noch  von  in  inneme,  und  vor^  den  verborget  habe. 

80  darumb  müsse  man  leisten.  [2]  item  dazselbe  tüd  die  stat  zu  Harsprugg  och,  und  darzü 
nemen  sie  iren  burgern  zwei  huser  die  sie  zu  Harsprugg  haben.  [3]  item  der  Frewden- 
berger  von  Ruprehtstein  nimpt  euch  den  brantschacz  noch  in,  und  die  bürgen  müssen 
ime  darumb  leisten.  [4]  item  Lienhar^  Henffenfelder  tut  dazselbe.  [5]  item  Concze 
Bechtaler  tut  dazselbe.      [6]  item  in  ist  ufgehalten  und  gnomen  nach  sante  Georien  dage    laaa 

»5  zu  Landsberg  13  vas  mit  welschem  win.      [7]  item  darnach  ist  in  ufgehalten  und  gnomen  ^p^-^^ 
zu  Schongow**  5  wollsecke.      [8]  item  in  ist  ufgehalten  und  gnomen ,  daz  der  von  Abens- 
perg  getan  hat,  drü  geschirre  mit  stahel  und  andere^  koufmanschaft.      [9]  item  in  hat 
aber  ufgehalten  und  gnomen  der  Frowdenberger^  in  der  wochen  vor  phingesten  gewand    laaa 
und  ander  koufmanschaft,  und  hat  ez  gein  dem  Ruprehtstein  gefüret*''.  ^"*^^ 

40  a)  cod.  Ire  mit  AbJcürtung,  nicht  irer  tote  e«  »eJMint,      b)  eod.  den ,  «m.  der.     e)  eod,  in,  «m.  im.     d)  die ScJUeife  an 

ffclt  bedeutet  hier  wol  die  Abkürzung,  gelteB.  e)  om.  eod.  f)  in  nr.  7  art.  9  wann,  g)  fti«r  ohne  allen  Zweifel 
nicht  &f|  gespritzte  oder  eonet  zufällige  Pünktdien.  h)  tool  dhne  allen  Zweifel  nicht  Bcb&igow.  i)  aibgekArtt , 
anderre  1  könnte  eelbet  andrere  gelesen  werden,  J)  hier  doch  deutlieh  nicht  Frewdenberger.  k)  wol  gef&xet  itt 
gemeint  und  nicht  gefÜret. 

45       *  VgL  art,  4  der  m  Klagen  RegeMburgi  [1888  Apr,  U  *  Vgl  ibid.  art.  9.     Die  art.  lo  und  ti  oben  ^timfuen 

Heidelberg]  >.  nidU,  mehr  mit  den  dortigen  zueammen. 

*  Vgl.  ibid.  art.  6,  '  Vor,  eoviel  aU  zuvor  j  vorher;  nicht  mit  den  zu  ver- 

*  Vgl.  ibid.  art.  €»  binden. 


50 


*  Vgl.  ibid.  art.  7.  *  In  dem  Jahresregieter  I  der  Stadt  Nürnberg  im 

■  Vgl.  ibid.  art.  9.  dortigen  Archiv.  Konserv.  steht  in  der  Frager-Periode 


Maiia 


32  Königlicher  Friedenstag  zu  Speier-Heidelberg  im  April  1388. 

[IV]  So  clagent  die  von  Kütlingen",  das  iren  burgern  Eberhard  Nadler  und 
^^*^  Hansen  Diepolt  gnomen  si  in  der  von  Beiem  land  und  von  den  iren  an  der  mitwochen 
vor  dem  heiigen  phingestag  zwuschen  Dachow  und  Fridberg  30  ros  und  fünf  geschirre 
mit  salz. 

[  V]  Item  so  beclagent  sich  die  von  Santgallen,  das  in  der  Frödenberger**  in  der  5 
1S88    Wochen  vor  phingesten  euch  gnomen  und  z&  dem  Ruprehtstein  gefuret  habe  fünf  vas  mit 
kuppher  sieben  schiben  wahs  und  einen  ballin. 


MailO 
hi»n 


C.  Abmachangen»  dabei  Sprachbrief  Pf.  Rnprecht's  I. 

9.  Pfalzgr.  Ruprecht  I  gibt  eine  Erklärung  ah  in  Betreff  der  Heimzahlung  der  durch  die 
Bairischen  Herzoge  Stefan  Friderich  und  Johann  zur  Entschädigung  der  Städte  von  ihm  10 
^«««        entlehnten  4000  fl.  1388  Apr.  22  Heidelberg. 

Äpr.  28 

Aus  Münch,  R,  A.  Urk.  Haus-  und  Familien-Sachen  f.  29  XV  V3  or.  mb,  c.  sig,  pend,  laeso. 
Regest  in  Reg.  Boic.  10,  222  und  daraus  bei  Vischer  nr,  802. 

Wir  Ruprecht  der  elter  von  gots  gnaden  pfalczgrave  bij  Rin  des  heiligen  Romischen 
richs  obirster  trochseß  und  herczog  in  Beyern  bekennen  offinbar  mit  disem  briefe  :      als  15 
wir  den  hochgebornen  fursten  unsern  lieben  vettern  Stephan  Friderich  und  Johansen 
gebrudern  pfalczgraven  bij  Rin  und  herczogen  in  Beyern  viertusent  guter  gülden  geluhen 
han  an  der  widerkerunge  den  von  Nuremberg  den  von  Regenspurg  und  andern  steten, 
^     die  si  uns  widergeben  und  beczaln  sollen  von  sant  Georgen  tag  nehstkompt  über  ein 
Apr. 28  ganc^jar  als  wir  des  iren  brieff  haben:  wer*  ez  nü  daz  dieselben  stete  die  rachtunge,  20 
darumb  yn  daz  gelt  werden  sol,  nit  weiten  offnem en,  daz  wir  yn  des  gelts  nit  dorfften 
geben,  odir  ob  unser  herre  der  kunig  dasselbe  gelt  uns  an  unsern  zollen  ließ  offheben 
odir  anderswo  widergebe  odir  verschuffe,  waz  wir  dann  des  kuntlich  ynnemen  oder  den 
steten  nit  bezelten  als  vor  geschriben  stet,  daz  sol  unsem  vettern  an  der  obgenanten^ 
summe  gen  uns  abegen  ane  alle  geverde.      erkunde  diz  briefs  versigelt  mit  unserm  u 
anhangendem  ingesigel.  datum  Heidilberg  feria  quarta  ante  diem  beati  Qeorii  martyris 
anno  domini  millesimo  trecentesimo  octuagesimo  octavo. 


1888 
Apr.  22 


1888  10.  jy.  Ruprecht  I  ergänzt  den  Neumarkter  Spruchbrief  vom  15  Merz  1388. 

^pr-  M  1388  Apr.  23  Heidelberg. 

Maus  Münch.  R.  A.  Urkk.  Salzb.  Erzstift  VIII  %  fasc.  6  or.  mh.  c.  8  sig.  pend.  mit  der  gUi^zeitigen  30 
Üeberschrift  auf  der  Rückseite  herczog  Rueprechto  apracbbrif  zwischen  meiner  herrn  von  Beyern 
und  des  reichs  stet  von  des  kriegs  wegen  gen  dem  von  Salczburg;  eingeschaltet  ist  der  Neumarkter 
Spruchbrief  vom  16  Merz  1888  und  in  diesen  der  Antassbrief  der  Rheinischen  Städte  vom  18  Merz 

1388. 

N  colL  Nümb.  Arch.  Konserv.  cod.  673  (außen  248)  fol.  70^-78*  mit  der  üeberschrift  des  Stückes  Daz  ist  35 
der  awzsprfich  den  hertzog  Rupprecbt  zfi  Heydelberg  zwischen  seinen  vetern  den  herren  von 
Beyrn  und  ^emainen  steten  getan  bat,  die  Einschaltung  nicht  ausgeführt. 

B  colL  Ulm.  St.  Bibl  cod.  Ulmensia  6577  foL  11^-18^. 

Steht  auch  im  Frankf.  St,  A.  cod.  Stutteböndniß  d.  St.  in  Schw.  Fr.  und  am  Rh.  f.  BB'-B^  nr.  59 ,  und 
im  Münch.  R.  A.  Stadt  Regensburg  Literalien  Stadibuth  seeundus  über  cop.  chart.  coaev.,  und  in  ^ 
Straßb.  Sem.  Bibl,  Wenckeri  excerpta  1, 124^-127^. 

Der  Anfang  von  art.  2  gedruckt  bei  Gemeiner  Regensb.  Chr.  2,24€nt.*  —  Regest  in  Reg,  Boic.  10,  228 
und  bei  Vischer  nr.  808. 

%)  wd  nicht  Bdtllngen  ist  gemshU.    b)  «0  «imI  hMU  FrSdenbeiger  f «  Ie«en  f    0)  or.  obff. 

vom  8  Apr.  (fer.  4  pott  AmbrosH)  bis  e  Mai  (fer.  4  post  unsem  in  dem  krieg  und  auch  domach  getan  het,  mit  45 

Walpurgis)  des  Jahres  I888  die  Notiz  Item  es  kost  die  allen  Sachen  44  Ib.  und  7  sh.  hl.    Am  Rand  von  derselben 

vart,  die  Jobs  Tetzel  tat  gen  Amberg  z&  herzog  Rupreht  Hand  punt. 
von  der  prantschatzung  und  ubergrüT  wegen,  die  man  den 


C.  Abmachungen,  dabei  Spruchbrief  Pf.  Ruprecht's  I.  33 

Wir  Buprecht  der  elter  von  gotes  gnaden  pfaltzgrave  bij  Rine  des  heiligen  Romschen    ims 
riches  obirster  truchseße  und  hertzog  in  Beyern  bekennen  uns  offenbar  mit  disem  brif:  ^p^*^ 
als  die  hochgepornen  forsten  Stepfan  Friderich  und  Johans  gebruder  pfaltzgraven  bij 
Rine  und  hertzogen  in  Beyern  unser  lieben  vettern  für  sich  alle  ir  helffer  diener  und  die 

5  iren  off  ein  sijtOi  und  die  erbern  wisen  lute  die  gemeynen  stete  die  den  bunte*  in  Swaben 
in  Beyern  und  in  Francken  halten  für  sich  alle  ir  helffer  diener  und  die  iren  und  als 
von  dez  erwirdigen  herren  des  ertzbischoffs  von  Saltzpurg  wegen  off  die  ander  sijte,  umb 
iren  krig  und  tzweyunge  an  uns  gegangen  sint^  als  wir  von  beden  sijten  anlaßbrife* 
darüber  haben ,  und  wir  uns  auch  derselben  sachen  zu  der  zijt  angnomen  haben  got  zu 

10  lob  unserm  herren  dem  Romschen  konige  und  dem  heiligen  riebe  zu  eren  und  dem 
gemeynen  lande  zu  notze  zu  tröste  und  zufriden,  und  auch  zu  der  zijt  zum  Nuwenmarckt 
off  den  sontag  judica  in  der  vasten  nehstvergangen  eyns  teils  darumb  uzgesprochen    ^^^ 
haben  waz  wir  zu  derselben  zijt  uzgesprechen  mochten,  und  daz  beden  parthien  verschri-  Mertis 
ben  und  versigelt  geben  haben ,  der  uzspruchbrif  von  worte  zu  werte  hernach  geschriben  stet 

j5  [folgt  der  Neumarkter  Spnichbrief  vom  15  Merz  1388,  eingeschaltet  darin  der  AnLaßhrief 
der  Rheinischen  Städte  vom  13  Merz  1388] ,  des  brachten  wir  hertzog  Ruprecht  der  elter 
die  obganant  sache  des  uzspruchs  für  unsern  herren  den  konig.  diewile  wir  ym  und  dem 
riche  daz  zu  eren  getan  betten ,  so  det  er  darzu  sin  gnade  daz  die  richtunge  und  sdne  mit 
sinem  willen  und  wolgefallen  gegangen  ist.  und  wann  wir  hertzog  Ruprecht  der  elter 

20  voTgenant  bede  parthien  in  den  ohgenanten  Sachen  off  dem  obgenanten  sontag  judica  nehst-    tass 
vergangen  nit  vollen  uzgesprechen  mochten,  diewile  wir  bede  parthien  umb  alle  obgö-  ^«^«'^ 
nanten  stucke  nit  eigentlich  verhört  betten  oder  anders  daz  yn  ^  nod  were  für  uns  zu 
brengen,  darumb  beschieden  wir  den  ohgenanten  parthien  beder  sijte  eynen  andern  tag 
für  uns  gen  Heidelberg  off  den  sontag  virtzehen  tage  nach  ostern  genant  zu  latin  mise-    laas 

26  ricordia  domini  nehstvergangen  zu  nacht  da  zu  sin  als  oben  in  dem  uzspruchbriff'  ge-  ^^'  ^' 
schriben  stet,  und  off  denselben  tag  kamen  die  ohgenanten  unser  vettern  hertzog  Friderich 
und  hertzog  Johans  und  auch  der  ohgenanten  gemeynen  stete  frunde,  die  uns  auch  von 
beden  sijten  ir  rede  furgaben  und  erzalten  und  daz  doch  da  in  etlichen  stucken  nit  eigent- 
lich gein  eynander  verantworten  noch  ir^  kuntschafft  bewisten.     darumb  entscheiden  wir 

30  die  ohgenanten  parthien  beder  sijte  aber  fruntlich  und  dest  folliclicher  mit  wolbedahtem 
müde  nach  rade  der  forsten^  und  herren  und  ander  unser  frunde  und  getruwer,  die  wir 
iczund  dabij  gehaben  mochten,  in  aller  maz  als  hernach  geschn&en  stet.  [1]  zum  ersten 
daz  die  ohgenanten  parthien  beder  sijte  igliche  für  sich  ir  helffer  und  diener  und  ouch^ 
die  iren,  als  verre  es  ir  iglichen  antriffet,  den  ohgenanten  unsern  uzspruch,  den  wir 

86  zum  Nuwenmarckt  gesprochen  haben,  wo  daz  nit  vollenczogen  were,  veste  und  stete 
halten  sollen  getruwelich  ane  alles  vertzihunge  irrünge  und  geverde.  [2]  darzu  umb 
dez  erwirdigen  herren  des  ertzbischofs  von  Saltzpurg  siner  diener  und  der 
sinen  gefengnis  als  zu  Reitenhaselach  geschach,  als  wir  uzgesprochen  haben'  daz  er 
und  die  sinen  irs  gefengniß  selten  ledig  sin  und  doch  sumeniß  d^ran  gescheen  ist,  als  wir 

40  bede  parthien  off  disem  tage  zu  Heidelberg  darüber  verhört  haben  daz  derselbe  ertzbi- 
schoff  und  die  sinen  noch  nit  ledig  sin :  darumb  entscheiden  wir  fruntlich  anderwerbe , 
daz  unser  vetter  hertzog  Friderich  den  obgeTianten  ertzbischoff  und  alle  die  sinen,  die  zu 

a)  M  bfinte  f  bunt«  f    h)  B  in  Rcuur  als.    c)  B  über  Bamr  mit.    d)  M  f&rsten  f  ftiraten  J    e)  diener  und  onch  add.  B. 

*  Darunter  sind  wol  die  früheren  vom  18  Merz  2888  hat  und  noch  gern  tut,  ob  di  zu  einem  guten  end  mocht 

ib  zu  verstehen,  die  wir  mitgetheiit  haben.  —  Auf  diese  Ver-  kumen,  dat.  Cham  Mar.  Magd.  1888,  im  Nürnb.  Archiv- 

mütlungstfUUigkeü  Ruprechts  I  bezieht  sich  auch  wol  die  konserv.  cod.  278  foL  82  «. 

Stelle  in  einem  Schreiben  Pf.  Ruprecht's  des  Jüngsten  an  *  Im  Neumarkter  Spruchbrief  vom  16  Merz  I888  arl.  5. 

Nürnberg  vom  22  Juli  I888:  wann  ir  selber  wol  wizzen ,  ^  Vgl,  ib.  art.  4. 

daz  sich  unser  alter  herr  in  den  sach  freuntlich  gearbait 

Dentsehe  Belchstags-Akten  II.  ^ 


34  Königlicher  Friedenstag  zu  Speier-Heidelberg  im  April  1388. 

J888    Reitenhaselach  gefangen  worden,  sol  ledig  sagen  ane  allen  furtzog  und  hinderniß  desselben 
'^^^*  *^  gefengnis  und  darzu  aller  glubde  furwort  ey de  brife  b&nteniß  bürgen,  und  auch  die  vesten 
undsloße,  die  sie  ym  oder  den  sinen  darumb  getan  oder  gesatzt  betten,  sol  derselbe 
unser  vetter  denselben  ertzbiscboff  und  die  sinen  auch  ledig  und  loz  sagen  ane  allen  furtzog 
und  hinderniß.  und  dez  sol  derselbe  unser  vetter  dem  ertzbiscboff  vorgenant  ^  und  den  5 
sinen  die  gefangen  waren  sinen  offen  versigelten  briff  geben  und  uns  itzund  hie  zu  Hei- 
delberg den  antworten  in  der  forme  als  wir  ym  des^  ein  notel  geben  haben,  darynn  er 
sie  des  gefengniß  und  aller  obgenanten  stucke  ledig  sage  als  vor  geschrieen  stet,  auch  sol 
derselbe  unser  vetter  sin  offen  brife  geben,  und  uns  die^  zu  Heidelberg  antworten,  an 
sinen  vicztum  den  Waldecker  und  an^  ander  sin  amptlute  und  diener  wo  dez  not  ist,  den  w 
der  obgenante  ertzbiscboff  oder  die  sinen  globt  betten®  von  des  obgenanten  gefengniß  wegen 
an  siner  stat  oder  yn  selbir,  daz  dieselben  unsers  vettern  amptlute  und  die  sinen  den  sie 
globt  betten  denselben  ertzbiscboff  und  die  sinen  als  vor  geschn6en  stet  irs  gefengniß  ledig 
sagen  von  sinen  und  iren  wegen  ane  furtzog  und  hinderniß.  und  ob  der  ertzbiscboff  oder 
die  sinen  darumb  briff  geben  betten  oder  bürgen  oder  vesten  zu  jinderphande  gesaczt  als  i5 
vor  geschrihen  stet,  die  soUent  sie  auch  ledig  sagen  und  die  brife  ledig  widei;  geben  dem 
ertzbischoff  und  den  sinen  ane  furtzog.  und  sol  daz  alles  gescheen  in  dem  nehsten  manet 
nach  datum  dis  brifes  ane  alles  vertziehen ,  also  daz  derselbe  ertzbischoff  ein  siecht  orfede 
zu  den  heiligen  sweren  sal,  als  ein  bischoff  billich  tftn  sal,  für  sich  sin  capitel  und  stift 
für  sin  lante  und  lute  und  die  sinen  und  für  alle  sin^  frunde  und  die  von^  beden  sijten  so 
darunder  verdacht  sin.  und  sin  diener,  die  gefangen  worden ,  soUent  die  orfede  sweren 
als  dez  landes  gewonheit  ist  für  sich  und^  alle  die  iren  für  alle  ir  frunde  und  die  darunder 
verdacht  sin,  von  der  geschieht  wegen  gute  frunde  zu  sin^,  und  daz  gen  dem  obgenanten 
unserm  vettern  hertzog  FridericA  gen  sinen  landen  und  luten  sinen  amptluten  und  gen 
allen  den  sinen  gen  sinen  brudern  und  den  iren  und  gen  allen  den  die  darunder  ver-  25 
dacht  sint  nummer  gerochen  in  dheine  wise,  dann  daz  es  darumb  eyn  gantz  luter  sune 
ist  und  ein  ewig  vertzig  ane  alles  geverde  als  wir  daz  für  auch  zum  Nuwenmarckt  uzge- 
sprochen  und  ges&net  haben  \  und  umb  die  ohgenante  orfede  sol  der  ohgenante  ertzbischoff 
dem  egenanten  unserm  vettern  hertzog  FridertcA  auch  sinen  offen  besigelten  briff*  geben 
J388    und  den  antworten  unsern  frunden,  die  wir  darumb  zu  ym  senden,  off  den  mitwochen  do 
Mails  für  dem  pfingstac^  hernachgeschri&en,  in  der  forme  als  wir  ym  bij  denselben  unsern 
frunden  eyn  notel  senden,  und  darumb  sol  der  obgenanto  ertzbischoff  und  die  sinen,  die 
gefangen  worden,  als  vor  geschri&en  stet,  komen  gen  Dytmaringen,  und  unser  vetter 
i389    hertzog  Friden'cA  sal  komen  gen  Burghusen ,  beder  sijte  off  den  dinstag  zu  nacht  vor  dem 
Mai  12  heiligen  pfingstac'^  nehsikompt   daz   ist  von  dinstag  nehstkompt  über  virtzehen  tage.  85 
und  off  den  mitwochen  darnach  sol  derselbe  unser  veter  sins  rades  mit  macht  schicken 
mit  unsern  frunden  gen  Ditmaringen  zu  dem  ertzbischoff  vorgenant^  daz  sin  rad™  an 
siner  und  der  sinen  stat  den  ertzbischoff  und  die  sinen  ledig  sagen  als  vor  geschn&en  stet, 
und  daz  dieselben  unser  frunde  daselbes  den  orfedebrif  von  dem  ertzbischoff  nemmen  als 
die  obgenant  notel  besaget,  dieselben  unser  frunde  soUent  dann  dem  ertzbischoff  und  40 
unserm  vettern  vorgenant  iglichem  dez  andern  brife  antworten,  und  daz  sol  in  keyne 


a)  M  abgekürnt ,  vorgenantem  t  vorgenanten  f    h)  B  add,  iets  (ain  sottel).    c)  N  add.  hie.    d)  Waldegger  nnd  aa 
hei  B  <n  Bamr,     e)  B  die  obgnanton  der  e.  und  die  sinen  g.  babent.     f)  B  Ir.     g)  B  aft.     b)  add.  N.    1)  B  g&t 
fhinde  (ze  sind  und  frwnd  Mfuinkorrigiert  von  andrer  gleiehMeitiger  Hand)  au  firande  gewinnen  und  gen. 
J)  Jf  pflngstat  wol  versehrieben  für  pfingstac ,  eeheint  blofie  NaehläJiigkHt  der  Hand  die  wirklich  o  eehreiben  45 
wollte ;  N  pflngstag.    k)  toi«  in  der  Uttten  Variante,    I)  M  abgeküntf  vorgcnantem  f  vorgenanten  f    m)  B  aln  r&t. 


Mai  18 


*  Vgl.  ib,  arL  i,  '  V<yin  16  mai  1888  Regest  bei  Vischer  nr,  90i  aus  Reg, 

Boic.  10,  »24, 


G.  Abmachungen,  dabei  Spruchbrief  Pf.  Ruprecht's  I. 


35 


1888 


wise  vertzogen  werden.      [3]  auch  als  wir  in  dem  ersten  uzspruchbrife  gesprochen  han\ 
daz  der  ertzbischoff  yorgenani^  unsern  ohgenanten  vettern  und  den  iren,  die  des  be-    ^' 
dorffen,  uz  dem  banne  helffen  und  schaffen  sol,  dabij  sol  ez  noch  bliben,  daz  das  der 
ertzbischoff  tun  sol  mit  ernst  ane  alles  vertzihen  so  er  ummer^  erst  mag  getruwelich,  daz 

6  es  geschee  ane  alles  geverde.  und  dez  sol  der  obg^nante  ertzbischoff  unsern  ohgenanten 
vettern  sinen^  offen  versigelten  briff*  geben,  und  sol  den  auch  antworten  mit  dem  orfe- 
debrif  den  obgenan^an  unsern  frunden  off  dem  ohgenanten  tage  zu  Dytmaringen  ane  alles 
vertzihen,  in  der  forme  als  die  notel  saget  die  wir  ym  senden  mit  denselben  unsern 
frunden,  darynn  er  verspreche  und  globe  mit  guten  truwen  bij  rechter  warheit  daz  er 

10  daz  schaffe  und  tdwe  als  vor  geschrt&en  stet,  und  sol  auch  unser ^  vettern  und  die®  iren 
uz  sin  selbes  banne  lat^en  und  schaffen  wo  der  sang  darumb  verslagen  were  oder  nit. 
[4]  auch  umb  die  habe,  die  demselben  ertzbischoff  und  den  sinen  zu  Reiten- 
haselach gnomen  wart,  darumb  wir  demselben  ertzbischoff  und  unserm  vettern  hertzog 
FridertcA  off  diese  zijt  tage  bescheiden  betten  gen  Heidelberg',  und  doch  der  ertzbischoff 

15  und  die  sinen ,  die  gefangen  waren,  off  den  tag  nit  komen  sint  uns  davon  zu  underwisen, 
darumb  wir  von  der  habe  nit  wißen  mögen  wie  oder  waz  des  sij  ,  darumb  bescheiden  wir 
beden  obgenan^  parthien  von  derselben  habe  wegen  eynen  andern  tag  gen  Heidelberg 
off  sant  Johans  baptisten  tag  als  er  geborn  wart  nehstkompt  zu  nacht  da  zu  sin ,  oder  ir 
rete  mit  gantzer  macht  ^,  daz  sie  uns  beder  sijte  dez  underwisen  sollen  off  dieselben  zijt; 

>o  so  wollen'  wir  sie  dann  von  der  widerkerunge  wegen  fruntlich  entscheiden  und  uzwisen. 
[6]  waz  auch  die  ohgenanten  unser  vettern  und  die  iren  dem  ertzbischoff  von  Saltzpurg 
und  den  sinen  in  irem  lande  und  sloßen  gutes  und  habe  offgehalten  und  nider- 
gelegt  betten  von  der  zijt  als  der  ertzbischoff  gefangen  wart,  und  waz  auch  derselbe  ertz- 
bischoff und  die  sinen  unsern  ohgenanten  vettern  und  den  iren  in  sinem  lande  und  sloßen 

B5  auch  gutes  und  habe  offgehalten  und  nidergelegt  betten  auch  von  der  zijt  als  der  ertz- 
bischoff gefangen  wart,  und  daz  noch  von  beden  sijten  furhanden  ist  in  iren  landen  un- 
geverlich,  daz  sol  alles  von  beden  sijten  ledig  sin,  und  daz  sol  man  widergeben  ane 
geverde.  wo  aber  dez  nit  geschee  unge verlieh,  daz  mogent  sie  auch  beder  sijte  für  uns 
brengen  off  dem  ohgenanten  tag  zu  Heidelberg;  darumb  wir  sie  dann  auch  fruntlich 

30  uzwisen  wollen.  [6]  wann  wir  auch  in  unserm  ersten  uzspruchbrife  gesprochen  haben*, 
waz  mee  Sachen  und  stucke  sint  die  sich  in  dem  ohgenanten  kriege  verlauf- 
fen  haut  von  beden  sijten,  daz  mochten  sie  beder  sijte  für  uns  brengen  off  disen  tag  zu 
Heidelberg,  darumb  wir  sie  auch  dann  fruntlich^  uzwisen  und  entscheiden  weiten  :  des 
haut  bede  parthien  etliche  stucke  für  uns  bracht  und  uns  doch  dez  nit  eigentlich  under- 

85  wiset.  darumb  mogent  bede  parthien ,  waz  me  Sachen  und  stucke  sint  als  vor  geschre&en 
stet,  off  den  ohgenanten  tag,  den  wir  gen  Heidelberg  bescheiden  han  off  sant  Johans  tag 


1888 
Junig4 


1888 
Juni »4 


a)  Jf  ahgtkürMt ,  Torg«nanter  >    b)  ^  ymer.    o)  B  om.  sinen — und  lol  au  oh  nnier  rettern.    d)  N  unsern.    e)  M  den , 
em.  die.    t)B  sollen,    g)  B  add,  oArichten. 


«  Vgl,  ib,  ort.  #«. 

40  *  Vom  16  mai  1888  Regest  bei  Vischer  nr,  805  au*  Reg. 
Boic,  10,  824,  Sodann  weiterhin  ist  zu  beachten:  P.  Bo- 
nifacnu  IX  gewährt  den  8  Herzogen  Stephan  Friderich 
und  Johann  t  daß  sie  mit  80  andern  Personen  volhtändige 
Sündenvergebung  erlangen  können,  wie  sie  Urban  VI  für 

45  die  Besucher  der  Kirchen  von  Rom  gewährt  hat,  wenn 
sie  nur  4  andre  Kirchen  besuchen,  1889  Nov,  18,  Reg.  Boic 
10,  866;  vgl,  das  dort  vorhergehende  Regest  vom  gleichen 
Datum,  Auch  befindet  sich  im  Münch.  R.  A,  kön.  Haus- 
und  Familien- Sachen  1/3  das  Original  einer  Urkunde, 

60  deren  Inhalt  der  Regesten-Zettel  dahin  angibt:  Johannes 
episcopus  Ratisbonensis  executor  (tenore  biMce  Bonifa- 


cii  IX  dat.  Rome  8  non.  Martii  pontif.  8  [1891  Merz  6]) 
Fridericum  comitem  Palatinum  et  ducem  Bavarice,  ob 
captationem  Pilegrini  in  Raiten?uislach  monasterioett^us- 
dem  deduäionem  ad  oppidum  Purchusen  excommunica- 
tum,  absolvit,  simulque  interdictum  latum  in  monaste- 
rium  et  oHa  loca  toUit;  dat.  Lantzhui  4  mai  1891  indict.  14, 

•  Vgl  Neumarkter  Spruchbrief  vom  16  Merz  1888 
art,  4i, 

•  Man  hat  nicht  etwa  zu  ergänzen  zu  schicken ,  es  ist 
so  zu  denken:  sie  oder  ihre  Rätf^  sollen  dasein. 

•  Vgl,  Neumarkter  Spruchbrief  vom  16   Merz  138S 
art.  6*. 


36  Königlicher  Friedenstag  zu  Speier-Heidelberg  im  April  1388. 

i988  zu  nacht  da  zu  sin ,  dann  für  uns  bringen ;  darumb  wir  sie  auch  dann  fruntlich  uzwisen 
Apr,28  ^(jjjgjj  ^jg  ^jj.  biiiich  sollen.  [7]  auch  hat  uns  unser  vetter  hertzog  Johansoff 
disem  tage  zu  Heidelberg  furbracht,  daz  er  dem  obge^iant^n  ertzbischoff  mit  dem  ersten 
rerbotschefft  und  verschn'&en  habe,  daz  er  mit  siner  und  der  sinen  gefengniß  nit  zu  schaffen 
noch^  rat  noch  ^  dat  daran  gehabt  habe  und  mit  dem  kriege  nit  zu  schaffen  hette,  und  ym  s 
auch  von  dem  ertzbischoff  nit  widersaget  sij ,  und  habe  doch  der  ertzbischoff  und  sin  gewalt 
darüber  yn  und  die  sinen  swerlich  angegriffen  und  geschedigt.  und  wann  itzund  off  dem 
tage  zu  Heidelberg  nyman  waz  von  des  obgenanf^n  ertzbischofe  wegen  der  dez  machte 
hette  zu  verantwerten,  darumb  bescheiden  wir  denselben  beden  parthien  einen  andern 

1888  tag  gen  Heidelberg  off  den  obgerzant^n  sant  Johans  tag  zu  nacht  da  zu  sin,  oder  ir  rete  lo 
mit  ganczer  macht,  daselbes  wollen  wir  dann  bede  parthien  darumb  verhören  und  sie 
dann  darumb  fruntlich  entscheiden  und  uzwisen  als  wir  billich  sollen.  [8]  auch  umb 
die  widerkerunge  der  habe,  die  unser  vettern  den  von  Nurenberg  und  etlichen 
andern  steten  für  der  fintschafft  gnomen  haut,  als  in  unserm  ersten  uzspruche 
geBchriben  stet*,  entscheiden  wir  fruntlich,  diewile  wir  nach  unserm  uzspruche  zum  Nu-  is 
wenmarckt  an  unser  vettern  nit  möge  hatten  daz  sie  für  die  widerkerunge  Sicherheit  tun 
weiten ,  und  auch  umb  daz  die  kaufflute  der  die  habe  eigen  waz  selber  nit  sweren  dorffen, 
und  die  auch  nit  alle  zu  Heidelberg  genwortig  waren :  so  han  wir  und  der  erwirdige 
unser  besonder  frund  her  Lamprecht^  bischoffzu  Bamberg  und  unser  sweher  der  burgrave 
von  Nurenberg  die  widerkerunge  über  uns  gnomen ,  und  entscheiden  ez  auch  firuntlii:^h  so 
daz  den  ohgenanten  steten  umb  die  widerkerunge  für  die  obg^nante  habe  acht^  dusent 
gülden  werden  sollen  die  man  yn  zu  Nurenberg  bezalen  sal.  derselben  summe  verspre- 
chen wir  hertzog  Ruprecht  der  elter  yorgenant^  denobgnanten  steten  sehs  dusent  gülden, 
und  der  bischoff  von  Bamberg  und  unser  sweher  der  burgrave  vorgenant'  versprechent 
bede  den  obgenanten  steten  für  die  andern  tzwey  dusent  gülden ,  daz  wir  und  sie  die  as 

1889  obgnanten  acht  dusent  gülden ,  iglicher  sin  summe ,  den  ohgenanten  steten  off  sant  Georgen 
^^^'  **  tag  nehstkompt  nach  datum  dis  brifes  gutlich  bezalen  sollen  und  wollen  ane  alle  geverde*. 

[9]  welche  parthie  auch  sumig  werde  und  nit  keme  oder  schickte  gen  Heidelberg 
1888    off  den  obgenanten  sant  Johans  tag  in  der  maz  als  vor  geschn'&en  stet,  daz  sal  der  andern 
parthien ,  die  daroff  koment  oder  schickent  als  vor  geschrt&en  stet ,  unschedelich  sin ,  daz  wir  so 
doch  in  der  Sachen  sollen  fruntlich  uzwisen  als  vor  geBchribeii  stet  als  wir  billich  sollen. 
[10]  item  als  wir  indem  ersten  uzspruche  zum  Nu  wenmarckt  gesprochen  han',  daz.  alle 
gefangen  edel  und  unedel  und  ir  bürgen  sollent  ledig  sin,  dabij  sol  ez  noch  bliben, 
daz  bede  parthien  bestellen  sollen  daz  alle  gefangen  von  beden  sijten  sollen  ledig  gesagt 
werden  off  siecht  orfede  in  disen  nehsten  virtzehen  tagen,  wo  ez  nit  ee  gesin  mag,  ane  85 
alles  vertziehen  ane geverde.     [11]  item  daz  alle  brantschetzunge  und  gedinge  ane 
vertziehen  ledig  sollent  gesagt  werden  von  beden  sijten,  und  auch  die  bürgen,  sie  sin  ver- 
bürget verbrifet  oder  nit  oder  suste  versichert,  als  wir  daz  in  unserm  ersten  uzspruche  zum 
Nuwenmarckt  auch  gesprochen  haben  \  und  waz  des  geben  were  nach  demselben  uzspruch 
zum  Nuwenmarckt,  daz  sol  man  ane  furtzog  widerkeren.  und  dieselben,  die  daz  geben  4o 
betten  und  selber  antriffet,  sollent  daz  behalten  off  ir  gesworn  eyde.  und  sol  daz  auch 
alles  gescheen  in  disem  nehsten  mande  nach  datum  dis  brifes  ane  alle  geverde.     [12]  auch 

a)  add.  N.      b)  M  nach,      c)  JT  Lampretht.      d)  M  atht  wie  auch  im  näduten  Fälle  weiter  unten  und  iwe<inol  in 
art.  14.    e)  M  abgekürzt ,  Torsenanter  T    f)  «.  die  vorige  nU 

«  Vgl  ib.  art.  6.  *  Vgl.  Neumarkter  SpruchbrUf  vom   16  Merz  1888  45 

*  Müliner  in  teinen  Änmüen  behauptet  bei  dieeer  Ge-  art.  9. 
legenheit  um  diese  Summe  [von  8000  fl.]  habe  der  Roth  zu  *  Vgl.  ib.  art.  8,  auch  hier  oben  üt  wie  dort  zu  veretehn 

Nürnberg  quittiert  Dinetag  nocA  Laurentii  1889  [Aug. n];  die  noch  vorhanden  sint  ungegeben. 
ohne  nähere  Angabe. 


C.  Abmachungen ,  dabei  Spruchbrief  Pf.  Ruprecht's  I.  37 

als  wir  den  uzspruche  zum  Nuwenmarckt  daten*  off  den  sontag  judica  nehstvergangen,    tass 

Mtrs  i8 


waz  zusehen  demselben  sontag  und  dem  mitwochen  nehst  darnach  sloße  gewonnen^*"  '* 


worden  lute  gefangen  oder  ir  habe  gnomen,  die  solte  man  widergeben  und  ledig' 
laßen  und  keren  mit  der  name  von  beden  sijten,  dabij  sol  ez  noch  bliben,  daz  es  geschee 

5  in  disem  nehsten  mande  in  aller  maz  als  vor  geschn'&en  stet  ane  alle  geverde.  \13\  item 
waz  auch  übergriffe  gescheen  sint  nach  unserm  uzspruche  zum  Nuwenmarckt 
zu  der  zijt  darnach  als  die  sune  angangen  ist*,  daz  mogent  bede  parthien  off  dem  obgnan- 
ien  tage  zu  Heidelberg  auch  für  uns  bringen;  darumb  wir  sie  auch  gutlich  understen 
wollen  zu  richten  als  verre  wir  mögen.      [14\  auch  wann  unser  obgenanter  uzspruch  zum 

10  Nuwenmarckt  besagt*,  waz  der  von  Nurenberg  und  der  andern  stete  habe  zu  der  zijt 
furhanden  were,  daz  yn  für  der  vintschafft  gnomen  wart ,  daz  solten  unser  vettern  gekert 
haben,  und  unser  vettern  daz  verantwert  hant  off  disem  tage  zu  Heidelberg  daz  derselben 
habe  nichts  furhanden  gewest  ist  ane  alle  geverde,  darumb  han  wir  der  bischoffvon 
Bamberg  und  unser  sweher  der  burgrave  vorgenant"  in  die  widerkerunge  umb  dieselben 

10  habe  gesatzt,  daz  wir  den  obgenanten  steten  acht  dusent  gülden  für  alle  ir  Yovgenante 
habe  bezalen  sollen  und  wollen  als  vor  geschri&en  stet  ane  alle  geverde.  und  damit 
sollent  auch  die  ohgenanten  unser  vettern  und  die  iren  von  den  ohgenanten  steten 
und  auch  von  gemeynen  steten  und  den  iren  aller  forderunge  und  ansprach  von  des- 
selben gutez  und  habe  wegen  ledig  und  loz  sin  ane  alle  geverde.  und  die  obgenanten 

so  acht  dusent  gülden  sollent  die  von  Nurenberg  und  die  andern  stete,  der  die  habe  gewesen 
ist,  mit  einander  für  die  ohgenanie  habe  teylen  nach  markzal^  als  dann  iglicher  stat  daran 
geburen  sol  ane  geverde.  [1S\  alle  obgenanten  artickel  und  ir  iglichen  besonder 
sollent  bede  ohgenante  parthien  ^  als  verre  ezir  iglichen  antriffet,  unverbrochelichen  veste 
und  stete  halten  mit  guten  truwen  und  nit  darwider  tun  noch^  schaffen  getan  werden 

» in  dheine  wise  ane  alle  geverde  in  aller  maz  als  vor  geschrt&en  stet,  als  sie  dez  gentze- 
lich  an  uns  gangen  und  verliben  sint.  dez  zu  erkunde  han  wir  der  ohgenanie  hertzog 
Ruprecht  der  elter  unser  ingesigel  an  disen  briff  tun  hencken.  wir  han  auch  gebeten  die 
edeln  hern  Börsen^  von  Risenburg  und  Johan  graven  zu  Spanheim  unser  swester  son  unsers 
herren  des  konigs  rete,  die  sin  gnade  von  sinen  wegen  zu  disen  ziten  zu  dem  tage  gen 

so  Heidelberg  gesant  hatte,  daz  sie  ir  ingesi^eZ  auch  an  disen  briff  gehangen  hant.  des  wir 
uns  Börse  von  Riesenburg  und  grave  Johan  von  Spanheim®  vorgenant'  auch  erkennen, 
und  haben  dez  zu  orkunde  unser  beder  ing^&igel  bij  des  obgenanten  unsers  gnedigen 
herren  hertzog  RuprecAts  des  eitern  ingestgreZ  auch  an  disen  briff  gehangen,  geben  zu 
Heidelberg  off  sant  Georgen  tag  des  heiligen  mertelers  nach  Cristi  geburt  drutzehenhon-    /w« 

36  dert  jare  und  in  dem  echtundachtzigstem  jare.  ^^*  ** 

a)  M  abgekürzt ,  vorgenanter  9      b)  tf  manal ,  N  markzal.      c)  M  nach ,  ^  noch.      d)  B  Borao.       c)  B  Spanhain. 
t)  M  abgekürzt  f  voi^enantef 

•  Vgl.  ib.  ort.  e.  »  Vgl.  ib.  art.  6, 

t     *  Vgl.  ebendaselbßt. 


38 


Königlicher  Friedenstag  zu  Speier-Hoidelberg  im  April  1388. 


D.  Aufzeichnungen  über  den  lelzten  und  diesen  Tag. 

[tM8    XI.  Gesammthericht  der  Gesandten  von  Regensburg  Nürnberg  Augsburg  Gmünd^  über  die 
*^^!l        städtischen    Verhandlungen  zu  Steter  vom  12  April  und  Über  die  zwischen  Fürsten 
e.Äpr.28     Städten  und  königlichen  Eäthen  zu  Heidelberg  vom  13-23  oder  24  April  1388.      [1388 
'*'"'  *^      nacA  oder  c.  Apr.  23  oder  24  Heidelberg\]  6 

Aui  Nümb,  Arch.  Konserv.  cod.  278,  früher  foL  «0*  80"  78^  79*  7«*  78-  77*  tu  dieser  Reihenfolge  der 
falsch  numerierten  Blätter,  Jetzt  fol.  e9'-72',  cop,  chart,  coaev.  Mehrere  Vermerkzeichen  am  Rande 
des  Codex,  soweit  solche  trotz  theilweisen  Verklebtseins  sichtbar  sind,  s.  Varianten,  Die  Alineas 
der  Vorlage  sind  im  Abdruck  nidit  beachtet  worden.  Das  Stück  hat  mehrfach  die  Schreibung  under 
statt  unser,  doch  auch  nnaer,  vgl,  die  QueUenangciben  von  nr,  848  und  877  sowie  die  erste  Anmerkung  lO 
zu  nr,  847;  das  weist  auf  Nürnberg  oder  Herman  Ebner  s^st  hin. 

Erwähnt  von  Hegel  in  den  St.  Chr.  i,  148  nt.  i. 

j^^  Hie  hebent  sich  die  teiding  an,  alz  sich  die  14  tag  nach  ostern  uf  dem  tag  zu  Hai- 

Apr.  18  delberg  verhandelt  haben  anno  88. 

1888  [^]  ^®^  ersten  alz  wir  komen  uf  den  suntag  misericordia'  domini  gen  Speir,  do  is 

Apr.  18  gingen  die  vier^  und  wir  zu  den  Reinischen  steten,  und  do  erzalten  die  vier  den  Beini- 
Bchen  steten  wie  sie  zu  Nüremberg  von  dem  tag'  gescheiden  wern.  do  antwürten  die  Rei- 
nischen stet :  swaz  sie  gesagt  heten,  da  heften  sie  daz  tet  herzog  Rupreht,  aber  sie  heten 
in  fär  niht  gesprochen,  sie  heten  in^  daz  best  darzu  getan  und  wölten  auch  noch  darzu 
tun  zu  Heidelberg^  do  sie  heften  daz  in  ging  wi^  ez  in  pillichn  gen  s61t.  20 

1888  [^]  ^^^°^  ^^  ^^^  S^^  Haidelberk  komen  an  dem  mentag,  do  gingen  wir  zu  dez  kflnigs 

Apr.  18  reten  mit  den  viern;  und  erzalten  den  reten,  daz  der  von  Salczpurg  noch  die  seinen 
noch  niht  ledig  wem''  noch  kein  under  gevangen  ledig  wer'*  und  daz  wir  weder  umb 
prantschecz  und  umb  abdingen  auch  niht  ledig  wern'  und^  daz  der  spruch  an  uns  in 
keiner  weiz^  niht  gehalten  wer';  und  baten  sie  rats  darinne.  do  gaben  sie  uns  zu  ent-  S5 
würt',  daz  wir's  den  fürsten  in  aller  der  maß  erzein  s6lten  alz  wir  in's  erzelt  heten;  waz 
sie  von  irs  herren  wegen  denn  darzu  selten  reden,  daz  wölten  sie  gern  t&n. 
1888  t^]  ^^^™  ^^  ^^™  eritag  komen  die  vier  und  wir'^,  und  erzalten  wie  der  bischof  und 

Apr.  14  die  seinen  niht  ledig  wem  und  wie  der  spruch  an  uns  in  keiner  weis  gehalten  wer',  und 
erzelten  die  von  Regenspurg"  und  die  von  Nüremberg**  die  von  Augspurg"**  und  die  von  so 


a)  «<e.    b)  t'm  cod.  »ehtint  wl  aut  wo  korrigiert,    c)  Merlaieiehen  am  Sand  in  ditter  Gegend,    d)  eod.  add.  an  uns. 


'  Wer  die  Verfasser  des  Berichtes  waren,  ist  nicht  ge^ 
sagt;  siehe  darüber  die  Einteilung  lit.  D. 

*  Vgl,  art,  17  nt,  und  die  Einleitung  lit,  D, 

*  Apr,  18  misericordia  ist  eben  14  Tage  nach  Ostern, 
daher  die  Zeitangabe  in  der  handschriftlichen  lieber- 
Schrift  des  Stüdts  nicht  ganz  genau  ist;  denn  am  18  Apr. 
waren  die  Städteboten  nochin  Speier,  erst  Montag  18  Apr, 
kamen  sie  nach  Heidelberg,  vgl,  art,  1  und  8, 

*  Sind  die  4  Gesammtbolen  des  Schwäbischen  Städte- 
bunds,  vgl  Einleitung  HL  E, 

■  Der  Nümberg-Neumarkier  Tag  vom  Merz  1888. 
'  Eben  der  Tag,  auf  welchem  die  in  obigem  Stücke  ge- 
schilderten  Verhandlungen  vorkamen. 
'  nr,  8  art,  4, 

*  nr,  8  art,  a, 

*  nr,  8  art,  8, 

*^  NemHch  zu  den  Fürsten,  wie  aus  dem  vorhergehen^ 
den  und  dem  nachfolgenden  Artikel  hervorgeht. 


"  Siehe  Klagen  Regensburgs  über  das  Unrecht  u.  s,  w, 
[1888  Apr,  141  und  art,  11  i-ii  in  dem  Stücke  Klagen 
Augsburgs  Regensb,  Nümb,  Reutl.  Sankt-Gallens  über  das 
Unrecht  u,  s,  w,  [I888  kurz  vor  oder  an  Mai  88].  35 

**  Siehe  das  letztere  Stück  art,  III 1-9,  Die  Nürnberger 
hatten  übrigens  auch  nachher  von  neuem  Grund  zur 
Klage;  wenigstens  beklagt  sich  der  Roth  von  Nürnberg 
bei  K.  Wenzel  I888  Dec,  4,  daß  die  Berren  von  Baiem 
und  die  ihren  den  Nümbergem  ihr  Hab  und  Gut  zu  40 
Lantzberg  zu  Schongew  und  zu  Füssen  und  anderswo  in 
derselben  Landen  unbesorgter  und  unentsagter  Dinge  ge- 
nommen Juiben  (uns  unser  hab  und  gut  —  genomen  d.  h. 
Nürnberg;  oder  ist  hier  zu  denken  an  uns  Städte  d,  h. 
hier  Augsburg  f  vgl  Füssen  St,  Chr,  4,88  f.  887,  814)  seit  45 
dem  freundlichen  Tag  der  zu  Haidelberg  nächst  vergan- 
gen ,  Nümb.  Arch,  Konserv.  cod.  878  foL  51K 

"  Siehe  art.  1 1-7  in  dem  Stücke  Klagen  Augsburgs  Re- 
gensb. Nümb,  u.  s.  w.  [1888  kurz  vor  oder  an  Mai  88]. 


D.  Aufzeichnungen  über  den  letzten  und  diesen  Tag. 


39 


Gem&nd^  irer  stet  notdftrft  alz  sie  best  künden,  domit  hieß  man  uns  gen  und  gab  uns  dez    [tass 
iSLgB  kein  antwftrt.  ""** 

[4]  Do  gingen  der  von  Ulm  der  von  Rotweyl  und  der  von  N6rdlingen  die  drei"  zu  e.Apr.sa 
dez  künigs  reten,  und  sagten  den  wie  daz  sie  vor  den  Herren  erzelten  wie  der  sprach  *******  ^^ 

6  niht  gehalten  wer'. 

[5]  Do  sant  der  von  Rysenburg  nach  Jobs  Teczel,  und  sagt  im  aber  daz  wie  sie  ab 
heten  gesagt,  und  daz  geviel  im  niht  wol.  daz  sagt  uns  Jobs  Teczel. 

[6]  Do^  gingen  wir  mitsampt  dem  Jobs  zu  den  viern  und  saczen  sie  darumb  zurede, 
die  gaben  uns  zu  antwürt,  sie  heten' kein  absagen  mit  der  red  niht  gemeint,  denn  daz^ 

10  sie  meinten  keinen  sprach  noch  red  u&enemen  denn  dez  sie  habent'  wern.  und  die  ant- 
wärt  gaben  sie  den  Reinischen  steten  und  baten  sie  daz  sie  daz  glimpflich  an  herzog 
Rupreht  brehten,  wann  sie  wölten  ie  vertröst*  sein  umb  daz  daz  da  geteidingt  wftrd, 
wann  in  vor  niht  gehalten  wer'  worden. 

[7]  Do  komen  die  Reynischen  stet  wider  von  dem  herren*,  und  retten  mit  uns  daz 

16  wir  vier  darzu  geben,  so  wölt  er  auch  vier  darzu  schiken,  und  daz  man  von  den  Sachen 
rett  ob  man  ein  end  moht  treffen,  wez  niht  geschehen  wer'  daz  ez  noch  geschehe,  wann 
herzog  Rupreht  niht  wol  mit  dem  sprach  wer'  und  sehe  gern  daz^  wir  uns  sust  freuntlich 
mit  einander  einten,  da  gaben  sich  die  vier  selber  zu  und  sprachen :  sie  weren  von  aller 
stet  wegen  da,  und  sust  wer'  iede  stat  von  irer  nam  wegen  da. 

20  [8]  Do  ward  mit  den  viern  gerett:  wölten  sie  vertröst  sein,  so  wölten  die  herren  umb 

den  pan  widerumb  vertröst  sein,  und  retten  auch  mer:  ob  wir  teidingen  wölten  umb  under 
gut  und  wölten  dez  etwaz  entweichen '  daz  uns  unser  gut  versichert  wftrd ,  wann  ez  der 
Spruchbrief  niht  lawtet  daz  man  uns  versichern  sölt.  da  gaben  die  vier  zu  antwürt :  in  wer' 
umb  solch  teiding  niht  enpfolhen ,  denn  wölt  man  in  den  bischof  und  die  seinen  ledig 

SS  lassen  on  all  hinterteiding  und  under  gevangen  ledig  und  die  nam  mit  wissen  ^  keren ,  so 
wölten  sie  förbaz  von  dem  daz  hernach  gescheen^  wer'  gern  reden';  und  sie  heten  auch 
anders  gewalts  niht ;  wölt  dardber  iemant  hinter  in  umb  sein  hab  teidingen ,  da  wölten  sie 
niht  bei  sein,  und  weiten  davon  reiten. 

[9]  Und  daz  horten  wir  all  wol ,  und  möht  iederman  wol  antworten  waz  er  tun  oder 

30  lassen  wölt.  do  besprach  sich  der  Teczel  mit  seinen  kawflewten,  und  antwürten  er  und 
die  kawflewt  also :  sie  wölten  bei  dem  sprach^  beleiben,  wann  der  Jobs  und  sie  von  irn 
reten  also  geschaiden  wern,  und  weiten  auch  von  der  hab  wegen  niht  anders  tun  denn 
in  ir  rete  enpfolhen  heten.  da  gaben  die  von  Regenspurg  und  die  von  GemAnde  zu  ant- 
wftrt: sie  wölten  bei  dem  sprach'^  beleiben,  daz  in  vergftt  wArd,  daz  sie  ir  hab  habend 

•*  wern ,  und  ir  gevangen  ledig  wern. 

[10]  Darnach  ward  mit  uns  gerett  von  der  Reinischen  stet  wegen:  sie  heten,  alz 
verre ^  daz  der  von  Salczburg  und  sein  ritter  und  kneht  ledig  und  loz  sölten  sein,  und 


40 


•)  eod,  dorf  »chverlich.  b)  Merktekhtn  am  Rand  »chHnt  nicht  in  di€»er  Gegend,  c)  Merkxeichen  am  Rand  in  dieeer 
Gegend,  d)  eod,  geschriben.  e)  hier  konnte  ein  gawiee  Blatt  auegef allen  eein;  vielUieht  doch  weniger,  denn  e» 
»eheint  auch  d(U  Äuegefaüene  tu  dereelben  Verhandlung  uwiechen  den  Bheinieehen  Städtäboten  und  den  vier 
Geeammthoten  des  Schwdhiechen  Bund»  gehört  tu  haben ,  weWu  mit  uneerem  ÄUnea  beginnt  und  mit  dem»elb»n 
»ehU^t;  tU>rigen»  waren  bei  dieeer  Verhandlung  auch  die  Spedalhoten  d»r  tinselnen  Städte  anweeendf  wie  man 
aue  d€m  Anfang  dee  Alinea  mit  niu  gerett  ereieht. 


*  Die  Klagen  Gmünde  fehlen, 

45      s  Dieß  eind  wol  8  von  den  4  Geiammtbundeeboten. 

*  Habend,  habene ,  tenene  Jure  dominii,  certa  poeeee- 
eione  äuHHiate,  eine  uüiue  impedimento,  HaÜaue  Gloeear, 

*  Vertröeten,    KavUon  stellen,    Bürgschaft    leisten, 
nM,  WB,  a,  iiT;  eavere  aHcui  de  fide  publica,  de  eecu- 

80  fitate,  Scherz  Glossar. 
» Pf.  Ruprecht  I. 

*  Darin  nachgeben  daß  sie  keine  Versicherung  mehr 
forderten,  vgl.  mhd.  WB.  a,  Wfi*. 


'  Mit  wissen,  mit  wissenden  dingen,  tUriusque  can- 
sensu,  condüionibus  utrinque  acceptis,  Haltaus  Glossar. 

*  Die  nam  betrifft  also  die  vor  dem  Krieg  den  Städten 
durch  die  Herzoge  genommenen  Güter,  s.  nr.  a  art.  5  und 
nr.  10  art,  8  und  14;  daz  hernach  gescheen  wer'  ist  das 
seit  der  Gefangennahme  des  Erzbischofs  bzw.  seit  Anfang 
des  Kriegs  VorgefaUne,  vgl.  bes.  nr.  a  art.  Bß  und  nr.  lO 
art.  eu.  a.m. 

*  Spruchbrief  zu  Neumarkt  vom  15  Merz  1888  art.  f.  8. 5. 
"  Ebenso. 


40 


Königlicher  Friedenstag  zu  Speier-Heidelberg  im  April  1388. 


[jssa  daz  die  37000  guldin  *  ab  sölten  sein,  und  daz  im  sein  vestcn  wider  geantwftrt  würden, 
"^^^'^  und,  ob  er  iht  brief  geben  het  oder  geldbde getan  het,  daz  er  umb  all  sach ledig  solt  sein 
c.Apr.23  alz  uf  deu  tag  e  er  gevangen  ward;  aber  umb  die  nam,  die  im  und  seinen  rittern  und 
oder  24]  ^j^ej^ten  zu  Raitenhaslach  geschehen  sind,  damöht  der  herzog  ieezunt  niht  awßsprechen , 
wann  niemant  da  wer'  der  die  hab  bestetten  möht ;  darumb  w5lt  er  tag  bescheiden  an  5 
gelegen  stet,  da  dez  von  Salczburg  rat  und  herzog  FridricA^n  rat  hinkömen,  da  wolt  er 
seinen  rat  auch  zu  schiken  und  da  versuchen  ob  man  sie  freuntlichen  umb  die  nam  möht 
berihten;  so  sölt  iederman  mit  seim  aid  sein  roz  behaben  alz  lieb  sie  im  gewesen  wern  uf 
den  tag  alz  er's  verlorn  het;  also  solt  ez  wider  an  herzogt  RupreA^  komen,  der  wolt  denn 
awzsprechen  wie  ez  besten  sölt  daz  er  reht  tet  und  niht  unreht;  darzu  wolt  man**,  umb  10 
daz  die  von  Kegenspurg  die  von  Nürnberg  und  die  von  Gemünde  verlorn  habent,  darumb 
wolt  man  uns  Sicherheit  haben  getan  zu  Heidelberg,  der  unswol  benügt  het';  darnach  solt 
wir  komen  sein  gen  Nürnberg  uf  einen  tag;  möht  wir  uns  beriht  haben  on  aid,  daz  wer' 
gut;möht  daz  niht  gesein,  waz  denn  iederman  mit  seinem  aid  behabt  het,  daz  solt  man 
im  awzgeriht  haben,  und  solt  dabei  sein  beliben.  do  gaben  die  vier  zu  antwürt :  sie  wölten  15 
mit  dem  pann  niht  zu  schaffen  haben,  so  wölten  sie  auch  von  der  roß  wegen  auch  niht  ze 
schaffen  h^en,  man  wolt  in  denn  daz  vergüten  eins  mit  dem  andern,  do  sprach  dez  von 
Salczburg  Schreiber :  er  wolt  für  den  pan  gnug  tun  mit  dem^  von  Babenberg  und  mit 
dem  von  Augspurg ,  daz  sein  herre  den  pan  abtrüg  nach  dez  alten  spruchbriefis  sag ';  darzu 
wolt  er  auch  dabei  gern  bleiben,  waz  herzog  Rupreht  darumb  Sprech  von  der  roß  wegen,  20 
dabei  wolt  sein  herre  beleiben ,  wann  er^  dez  herzog  Rupreht  einen  glawbbrief  braht  het. 
do  sprachen  die  vier :  waz  er  von  seins  herren  wegen  tet,  dez  günden  sie  im  wol;  sie  wölten 
ez  aber  niht  awfnemen.  aber  die  herren  heten  sich  wol  benügen  lassen,  dez  weiten  die 
vier  niht  awfnemen,  und  besprachen  sich  mit  einander  und  gaben  zu  antwürt:  sie  weiten 
den  herzog  Rupreht  sprechen  laßen;  Sprech  er  alz  mit  red  her  wer'  komen,  daz  wer*s5 
gut;  geschehe  dez  niht,  so  wölten  sie  heim  reiten  und  wölten  den  spruch  die  stet  hören 
lassen;  wie  sie  in  denn  verantwürten,  daz  liesens  gut  sein,  und  die  antwürt  gaben  sie 
den  Reinischen  steten. 


a)  au$g€8triehen  Fridrich  ,  dann  Rnprehi  veiter  auf  der  Linie  fort,      b)  Merkzeichen  am  Rande  in  dieeer  Gegend, 
0}  cod,  den.    d)  cod.  ez.  30 


>  ht  dieß  ein  Theil  der  60000  fl.  von  denen  die  Rede  iH 
in  dem  Schreiben  vom  11  Febr.  1888  bei  Janesen  Rei<^- 
korresp.  /,  iß  nr.  7«?  Oder  waren  die  6OOOO  fl.  von  denen 
dort  und  bei  Königshofen  in  den  St.  Chr.  9,  888  die  Rede 
ist,  eine  fcUsche  Sage,  und  87000  die  richtige  Geeammt- 
zahlf  Jedenfalls  darf  man  die  Nachricht  Königshof ens , 
nachdem  Janssen*  Veröffentlichung  daist,  nicht  mehr  mit 
den  2  Urkunden  vom  is  Mai  verbinden ,  wie  Vischer  For- 
schungen 9  f  99  that  ehe  Janssen  erschienen  war.  Dieselbe 
gehört  offenbar  zu  der  nunmehr  doch  wol  erhobenen 
ersten  Freigebung  des  Erjzbisdiofs,  vgl.  Janssenp.  87  nt.  *; 
siehe  auch  Vischer  8,  81,  wobei  zu  bemerken  ist,  daß  nicht 
die  erste  Freigebung  selbst,  wol  aber  die  Bedingungslosig- 
keit  derselben  als  unwahr  erscJmnt,  wie  sich  seit  Vischer 
durch  Janssen  1,  86  nr.  78  herausstellt.  Eine  dem  Erzbi- 
schof während  seiner  Gefangenschaft  abgenöthigte  lieber^ 
einkunfl  mit  Herzog  Friderich  stund  in  dem  Manuskript 
der  verbrannten  Straßb.  Sem.  BibU  Wenckeri  Excerpta 
Band  1,  Wenn  Janssen  l  c.  nt  *  schließt,  daß  d&r  Erzbi- 
schof nach  dieser  ersten  Freilassung  wider  in  die  Gefan- 
genschaft  zurückgekehrt  sei,  so  muß  man  dem  ganz  bei- 
ßlimmen.  Zeigt  Janssen  L  c,  daß  Pilgrim  bereits  1888  Febr.  8 
in  Freiheit  gesetzt  war,  so  geht  aus  einer  Aufzeichnung 
Wencker's  L  c.  hervor,  daß  er  das  am  18  Jan,  I888  noch 
nicht  war;  sie  latäet:  gemalner  stütt  botten  schreiben 


auQ  Saltzburg  berichten,  daß  der  erzb.  von  seiner  gefang- 
nus  nit  ledig,  man  mache  seine  Untertanen  es  also  zu 
glauben ,  und  stünde  man  mit  ime  [wol  so]  in  traclaten 
daß  er  den  bund  absage;  exhortiren  die  stüdt,  wider  die 
von  Bayern  alles  ernsts  drauf  zu  setzen  etc. ;  dat.  Saltzb.  S5 
samstag  post  Hilarii  [1888  Jan.  18] ;  Österreich  wolle 
dem  von  Saltzburg  helfen.  Wenn  Wencker  etwas  weiter 
oben,  durch  eine  andere  Notiz  getrennt,  die  Angabe 
macht  es  hatte  den  könig  gar  sehr  verdrossen ,  daß  hr. 
Worsiboy  vorgegeben  gehabt,  der  erzb.  zu  Saltzburg  40 
wäre  ledig,  da  es  sich  doch  änderst  befunden ,  und  wenn 
er  nach  jenen  Angaben  aus  dem  Schreiben  vom  18  Jan, 
1888  mü  neuer  Zeile  fortfahrt  es  hatten  die  fürsten  zu 
Bayern  und  andere  herren  mit  Worsiboy  von  Swlmar 
solches  angelegt  und  an  dieselbigen  geschrieben  wie  ir  45 
herr  ledig  wäre,  damit  die  Saltzburg.  stünde  die  wafen 
nidorlegen  solten ;  war  alles  falsch  und  ein  erdichtes 
vorgeben,  so  ist  das  aäes  doch  nur  seine  Vermuthung, 
die  sich  nicht  bestätigt;  die  Nachricht  Borziboy's  St.  Chr. 
1, 141, 18-81  war  nicht  unrichtig,  außer  Schätzung  und  50 
beswernüizz. 

*  Vgl.  nr,  18  art.  7  die  fast  wörtliche  üebereinstim- 
mung, 

■  Neumarkter  Spruch  nr.  8  art.  4^. 

55 


D.  Aui^eichnuDgen  über  den  letzten  und  diesen  Tag.  41 

[11]  In  der  weil  komen  dez  kAnigs  ret  zu  den  viern  und  zu  uns  ,  und  teten  uns  zu   [laas 
wissen  wie  sie  besorgten  daz  uns  der  spruch  alz  nücz  niht  wer'  alz  uns  die  teiding  mit    "^ 
wissen*  wem;  wann  sie  vorhten  daz  uns  umb  all  sach  niht  awzgesprochen  würd;  davon  c^Apr.aa 
geviel  in  wol ,  daz  wir  den  bischof  ledig  nemen  und  under  nam  kert  wern  und  under  *  *' 
sgevangen  ledig  und,  waz  sich  nach  dem  spruch  verloffen  het,  daz  wir  daz  Schüben  an 
unsern  herren  den  künig*,  der  solt  tag  daran  machen  und  wölt  daz  freuntlich  scheiden, 
do^  gaben  sie  zu  antwürt:  sie  wern  da  alz  vier  boten  und  heten  keinen  gewalt  dann  alz 
sie  ez  vor  oft  und  tick  ervordert  heten;  m6ht  in  daz  gen,  so  nemen  sie  ez  auf;  möht  in 
dez  niht,  so  wölten  sie  wider  heim  reiten. 

10  [12]  Darnach  ließen  sie  uns  einen  brief  sehen  von  den  von  Ulm;  die  heten  in  ver- 

schriben,  daz  sie  sich  niht  mer  gewaltz  annemen  dann  in  geben  wer',  und  daz  sie  sich 
niemant  anders  weisen  ließen  und  vast  hielten  alz  in  enpfolhen  wer',  und  fragten  uns, 
waz  wir  in  rieten  waz  sie  nu  tun  selten  über  den  brief.  do  waz  unser  red  aller  awz  einem 
münde:  uns  wer'  nihts  darumb  enpfolhen;  wir  wern  nu^  von  unser  nam  und  schaden  da, 

15  wie  uns  die  kert  würden  daz  wir  die  habent  wern;  wann  sie  wern  die,  die  die  stet  awz- 
gesent  heten;  wie  sie  ez  verantwürten  und  wie  ez  in  enpfolhen  wer',  daz  sie  daz  teten, 
daz  sehen  wir  gern. 

[13]  Do  santen  sie  nach  den  Reinischen  steten,  daz  sie  iht  reten  furbaz,  sie  kömen 
denn  vor  zu  in.  also  komen  die  Rejnischen  stet,  die  ließen  sie  den  brief  auch  hörn,  und 

29  gaben  daruf  zu  antwürt:  sie  horten  an  dem  brief  wol  daz  sie  niht  gewaltz  heten,  dann, 
wölt  man  in  daz  gen  lassen,  daz  sie  vor  oft  und  dick  gevordert  heten,  mit  wissen,  und 
daz  sie  dez  habent  wern,  daz  woltens  ufhemen;  möht  dez  niht  gesein,  so  selten  sie  niht 
fürbaz  reden;  wann  sie  sehen  wol  daz  mansieufzüg,  und  in  möht  kein  end  werden,  und 
nemen  doheim  grossen  schaden ,  und  sie  weiten  niht  lenger  beleiben,  sie  wölten  heim 

25  reiten,  do  sprachen  die  Reinischen  stet:  ez  geviel  in  niht  wol  daz  sie  also  dervon  riten, 
wann  sie  wol  westen  wez  sie  hinter  herzog  Rupreht  gangen  wern'.  do  sprachen  sie:  daz 
wer'  in  niht  gehalten  worden,  darumb  wern  sie  keins  Spruchs  mer  schuldig,  do  fragt 
mans:  ob^  in  die  stet  enpfolhen  heten  daz  sie  dez  spruchs  niht  au&emen  sölten.  do  spra- 
chen sie:  sie  westen  wol  waz  in  die  stet  enpfolhen  heten,  so  west  wir  wol  waz  uns  unser 

sorete  entpfolhen  heten,  sie  teten  anders  niht,  und,  solten  wir  umb  30000  guldin  komen 
oder  sölten  ewiclichen  kriegen,  sie  weiten  ez  ie  wider  an  die  stet  bringen,  waz  die  do- 
mit  teten  daz  wer'  in  lieb. 

[14]  Do  wir  also  retten,  da  komen  dez  kunigs  rete*  und  der  von  Spanheim  und  der 
maister  von  Tewtschem  erden  und  der  von  Oetingen  und  der  Messenhawser.  die  ließen  uns 

S5  hören,  waz  übergriff  den  herren  von  Bairn  von  uns  und  den  undern^in  dem  sun*  geschehen 
wern  daz  weiten  die  vier  und  wir  verantwürt  haben,  dez  weiten  der  von  Otingen  und  der 
Messenhawser  niht  awfnemen  und  sprachen :  wir  seitens  vor  den  filrsten  verantwürten.  do 
sant  wir  die®  Reinischen  stet'  zu  den  fürsten  und  baten  daz  sie  under  antwürt  uinemen. 
die  weil  kom  der  bischof  von  Babenberg  und  dez  künigs  ret,  und  retten  mit  uns  von 

40  unsers  herren  dez  künigs  wegen,  wie  der  maint  daz  wir  gedehten  wie  daz  land  bei  frid 
belib,  und  wie  im  daz  gesagt  wer'  wie  frömds  volk  in  daz  land  komen  solt,  dovon  wer 

a)  Merkzeichen  am  Band  in  dieser  Gegend,  b)  eof^,  nnr.  c)  Merkzeichen  am  Band  in  dieeer  Gegend,  d)  eod.  dem 
undem ,  Uee  den  andern,  d.  h.  den  nnaern  noich  dem  widerkehrenden  Sehreihgebraueh  des  Stücks ;  nndem  ist 
im  cod.  korrigiert  aus  andern,    e)  cod.  om.  die. 

45       «  Siehe  pag.  89  nt  7.  •  Siehe  nr.  8  arU  e. 

*  Vgl.  nr.  7  ort.  ii  und  nr.  n  art.  14.  •  In  Folge  dieser  Sendung  der  Rheiniichen  Städteboten 

*  Vgl.  den  etädtitchen  Anlaßbrief  nr.  9,  in  welchem  der  zu  den  Fürsten  kam  dann  der  Zusammentritt  der  Nüm- 
Hinlergang  auf  den  Pfalzgrafen  genommen  wird.  berger  Gesandten  mit  den  Herren  zu  Stande,  von  welchem 

«  Vgl.  die  EinkUung  lit.  E.  in  art.  te  die  Rede  ist. 

Dentaohe  Reichstagi-Akten  II.  A 


42 


Königlicher  Friedenstag  zu  Speier-Heidelberg  im  April  1388. 


[iS88   not  daz  daz  land  mit  frid  wer',  auch  schuf  er  mit  uns  daz  wir  einen  tag  ufhemen,  do  weil* 
"^*    er  selber  zu  reiten  und  gedenken,  waz  zu  Mergentheim*  niht  begriflfen  wer\  daz  daz  noch 

eApr.28  begriffen  würd,  domit  daz  land  mit  frid  belib. 

oder  84]  j-^gj  ^^.jj  hicsscn  uus  die  herren  sagen,  daz  der  von  Oesterrich*  vast  maint  uf  die 

Sweiczer.  imd  fragten  uns,  ob  wir  den  Sweiczem  helfen  wölten  oder  niht.  do  antwürten  * 
die  vier:  ob  sie  zu  schaffen  heten  und  daz  yolk'  in  daz  lantköm,  so  wölten  sie  ir  gescheft 
unterwegen  loßen  und  wölten  tun  waz  sie  dem  künig  und  dem  heiligen  reich  schuldig 
wem ;  umb  die  andern  stuk  wer'  in  nihts  enpfolhen ,  daz  müst  man  an  ir  aidgenoßen 
bringen ,  wann  sie  darumb  keinen  gewalt  heten.  do  sprach  der  von  Babenberg :  ir  herren, 
sind  ir  anders  niht  wölt,  so  wist,  daz  herzog  Rupreht  awzsprechen  wil  alz  der  tag  herbe-  lo 
scheiden  ist,  und^  wil  auch  sprechen  daz  den  herren  und  den  steten  beiderseit  gleich 
geschiht  und  daz  er  auch  wol  verantworten  müg  gen  got  und  gen  der  weit,  do  sprachen 
die  vier :  sie  weiten  keinen  spruch  ufnemen  und  wölten  auch  niht  hören,  er  möhte'n  im*^ 
aidgenoßen  senden,  die  ließen  sie  ez  verantworten,  do  sprachen  wier:  lieben  herren,  lat 
uns  den  sprach  hören;  und,  wer'  uns  alles  daz  gesprochen  daz  man  uns  sprechen  solt,  sölt  i5 
wir  daz  niht  auftiemen?  da  ward  uns  niht  umb  geantwürt. 

[16]  Darnach  komen  wir  für  die  herren*,  und  verantwfirten  alle  die  stuck,  die  herzog 
Fridrich  von  uns  für  het  braht,  alz  wir  best  künden,  darnach  baten  wir  die  herren,  daz 
sie  under  clag  auch  verhörten,  do  sprach  herzog  Rupreht:  er  wolt  gern  darzu  schiken, 
aber  sein  tet  niht  not,  wann  wirs  vor  vor  im  erzelt  heten.  und  hießen  uns  awztreten:  er  m 
wolt  sich  beraten  mit  den  fürsten  und  wolt  uns  antwürten.  also  ward  ez  nahts  zu  spet. 
[1888  [17]  Do  wir  dez  morgens*  hinwider  komen  und  die  antwürt  awf  weiten  nemen,  do 

'^^*'**' warn  die  vier  hin*  und  heten  niemant  dovon  gesagt;  daz  die  herren  gar  wunderlichen 
dawht.  da  komen  die  ret  und  brahten  den  spruchbrief.  und  retten  mit  uns :  wölt  wir  den 
Spruchbrief  u&emen  von  aller  stet  wegen,  den  wölt  man  uns  geben,  do  sprachen  wir :  25 
lieben  herren,  wir  haben  keinen  gewalt  ufzunemen,  ez  wem  die  vier  hie.  do  vordert  dez 
von  Saltzburg  Schreiber  den  spruchbrief.  und  den  gab  man  dez  von  Saltzburg  Schreiber 
einen  und  ^  herzog  Fridrichen  den  andern,  also  must  der  Schreiber  versprechen :  weiten 
sie^  den  spruchbrief®  ufhemen,  so  sölt  er  in  den  geben;  wölten  sie  dez  niht  tun,  so  solt 
er  sie  den  brief  weder  hören  sehen  noch  lesen  noch  abschreiben  laßen ;  er  solt  den  brief  so 
seinem  herren  von  Saltzburg  füren^,  wann  in  der  spruch  allmeist  anging,  und  darumb 
must  er  herzog  Rupreht  sein  trew  vor  allen  fürsten  geben. 

a)  m  eod,  dtu  e  übtrguehrUbtn  vne  unten  in  dem  Worte  Sweieser;  diefi  do  weil  er  iatjedei^alUAtk'wolieer, 
b)  Merkseichen  am  Band  in  dieeer  Gegend,    c)  eod  im  Irn  ;  dae  mShten  iet  mShte'n  ==  mSlite  in  {den  »prudi) , 
odw  iet  SU  verbeeeem  xnßhte  und  etatt  de»  nweiwMUgen  im  eretmale  zu  leaen  in ,  aUo  mhh\»  in  im.      d)  Mer  35 
avugeetrichen  o.  Zte.  von  gleich*.  Hemd  des.    e)  eod.  spmchbref. 


*  DaJbei  itt  wol  nicht  an  die  Mergentheimer  Vereinba- 
rung vom  8  Aug.  1888  zu  denken  sondern  an  die  Mer- 
gentheimer StaUung  vom  6  Nov.  1887;  Jene  e.RTA.  /,  686  ff., 
diete$.RTA.i,688ff. 

*  Vgl.  RTA.  1,  686  nt.  i  und  l,  688, 19  und  l,  670, 14. 
"  Dom  in  ort.  14  erwähnte  frdmbd  volk. 

^  Man  hat  et  eich  wol  eo  zu  denken,  daß  dieser  Zu- 
eammenlrüi  der  Nürnberger  Geeandten  mit  den  Herren 
vermittelt  war  durch  die  Rheinischen  Städtd>oten,  vgl. 
art.  14. 


'  Da  an  diesem  Tage,  wie  das  Folgende  ergibt,  der 
Spruchbrief  vom  »8  Apr.  1888  ausgefertigt  wurde  oder  es 
schon  war,  so  ist  mit  diesem  Morgen  der  des  28  oder  der 
des  84  April  1888  gemeint.  4o 

■  =  hinweg.  • 

^  Die  Städte,  Daß  sie  den  Wortlaut  des  Heidelberger 
Spruchs  dann  doch  erhielten,  zeigen  unsre  Quellen- 
Angaben  bei  nr.  lo. 

•  =  bringen,  mhd.  WB.  8,  8eo^,  87.  45 


D.  Aufzeicbnungen  über  den  letzten  und  diesen  Tag. 


43 


12.  Beschwerdeartikel  Nürnbergs  [auf  der   Versammlung  des  Schwäbischen  Städtebundes]   [^*** 
betr,  die  Verhandlungen  von  Nürnberg  /-Neumarkt/  im  Merz  und  die  von  Heidelberg  im  ^pr.M 
April  1388  u.  a.  m.  [1388  zwischen  Apr.  23  und  Mai  17  Ulm\] 


und 

Maiir[ 


Aut  Nürnb.Arch.Komerv.  cod,  278,  früher  foL  77-  7^*  74»  in  (Ueaer  Reihenfolge  der  falsch  numerierten 
5  Blätter,  top.  chart,  coaeü,,  jetzt  foL  7t*- 7«*,  folgt  im  cod.  gleich  auf  den  von  um  eo  eben  als 

nr,  tt  mitgetheiUen  Bericht  gemäß  der  ursprünglichen  Reihenfolge  der  Blätter,  von  gleicher  Band 
wie  dieser,  auch  deshalb  das  nahe  Zeitverhältnis  wahrscheinlich. 
Gedruckt  von  Hegel  in  St.  Chr.  i,  164  f.  aus  derselben  Quelle. 

Daz  sind  die  gebrechen  die  uns  anligend  Bein ,  und  uns  dewht  daz  allen  steten  und 
10  uns  ein  notürft  wer  wie  man  solch  sach  fürkom  daz  sein  ffirbaz  niht'  mer  geschehe  und 
daz  uns  auch  solch  sach  gewendet  wurden. 

[1]  Item  zu  dem  ersten  daz  wir  unberetenlichen  von  dez  von  Saltzburg  wegen  hinter 

den  krieg  komen  sein ,  also  daz  wir  demselben  bischof  von  Saltzburg  nihts  schuldig  noch 

verbunten  sein  hie  zwischen  und  pfingsten*,  und  daz^  man  dez  von  Saltzburg  noch  seins 

15  landes  noch  nie  sicher  ist  worden  wiewol  der  stet  boten  lang  zeit  dort  oben  gelegen  sind. 

[2]  Item  auch  ist  zu  wissen ,  daz  herzog  Klemme  und  der  burggraf  den  steten  nach- 

riten  biz  gen  Gftntzburg',  und  weiten  uns  dof^  gesprochen  haben :  daz  allen  steten ,  den 

ir  hab  genomen  waz  worden,  wider  worden  wer',  wann  die  all  dennoch  unvertan  dolag, 

und  daz  man  von  dez  bischofs  von  Saltzburg  wegen  zu  einem  freuntlichen  tag  komen  wer', 

20  so  heften  sie  daz  sie  darzu  reden  weiten  daz  dieselb  sach  gAtlich  beriht  und  abgenomen 

würd;  geschehe  dez  niht,  daz  wir  dann  unser  hab  enpfor*  und  wider  nemen  und  daz  wir 

dann  hinnach  alz  vast  kriegten  und  uns  alz  ernst  ließen  sein  alz  vor.  und  dieselben  red 

haben  sie  vor  und  hernach  wie  oft  an  etlich  von  unserm  rat  braht ,  dez  weiten  die  stet 

niht  tun ,  wie  vast  wir  darumb  baten,  domit  sein  wir  umb  unser  hab  komen,  daz  die  vertan 

J5  ist  worden  und  daz  wir  niht  wissen  wenn  uns  die  vergolten  wirt*. 

[3]  Item  und  über  daz  vieng  man  den  krieg  an*,  dez  wir  zu  der  zeit  wol  geraten 
heten  und  überhaben  wem  gewesen. 

[4]  Item  darnach  ward  ein  tag  gemäht  gen  Nüremberg^,  und  wurden  vier  von  den 
steten  darzu  geben,  und  wurden  wir  doselbst  und  hernach  von  allen  tegen  und  teidingen 


so 


a)  om.  cod.      b)  m  diMer  Oegtnd  ein  Merkxeiehen  om  Bande. 


*  Regelst.  Chr.  i,  leo,  »5  setzt  das  Stück  in  die  Zeü 
der  Friedensunterhandlungen  zwischen  Ostern  (29  Merz) 
und  Pfingsten  {n  Mai)  1888.  Vischer  in  den  Forschungen  8, 
4  nt.  1  meint,  es  falle  etwa  in  den  Mai  1888,  Aus  dem 

S5  Stück  selbst  sieht  man  nur  i)  in  ort.  l,  daß  Pfingsten  1888 
Mai  17  nodi  bevorsteht,  und  »)  in  art.  4.  e.  7,  daß  der  Hei- 
delberger Tag  (mit  Ausspruch  v.  28  April  1888)  vorüber  ist. 
Die  Klagen  scheinen  auf  der  Schwab.  Bundesversamm- 
lung vorgebracht  zu  sein.  Diese  saß  während  des  ganzen 

40  Krieges  zu  Ulm,  Vischer  in  den  Forschungen  2,  96;  8,  21. 
Da  die  Artikel  zur  Aufklärung  der  Vorgänge  von  Heidel- 
berg dienen,  haben  wir  sie  hier  mitgetheüt. 

*  Auf  Mittwoch  vor  Pfingsten  =  Mai  18  sollte  gemäß 
dem  Heidelberger  Ausspruch  nr.  lo  art.  2,  8  auf  einer 

45  Zusammenkunft  zu  Dytmaringen  (Tittmoning)  der  Erz- 
bischof  ledig  gesagt  werden,  wogegen  er  einen  Urfedebrief 
ausstellen  soll  und  eine  Versicherung  den  Herzogen  aus 
dem  Banne  zu  helfen. 

*  Hegel  in  St.  Chr.  l,  164  nt.  i  meint,  dieß  sei  vielleicht 
50  nach  dem  Tage  von  Neumarkt  im  Merz  1888  geschehen. 

Dagegen  Vischer  in  den  Forschungen  8,  21  sagt,  es  müsse 
in  den  Dec.  1887  oder  Jan.  1888  fallen,  der  ganze  Zusam- 
menhang spreche  gegen  Hegels  Ansicht.  Und  allerdings 


scheinen  die  Klagen  einigermaßen  chronologisch  auf- 
geführt zu  sein.  Da  nun  erst  im  Absatz  4  die  Versamm- 
lung der  Städte  zu  Nürnberg  (parallel  mit  der  Neumarkter 
Fürstenzusammenkunfl]  vorkommt,  so  ist  hier  oben  wcthr- 
scheinUdi  nicht  die  Rückreise  der  Boten  des  Bundes  von 
dieser  Nürnberger  Versammlung  sondern  irgend  etwas 
früheres  gemeint.  Vischer  denkt  nun.  Jene  Boten  kehrten 
ohne  Zweifel  von  einer  Gesandtschaft  an  die  Baiem- 
herzöge  wider  nach  Ulm  zurück  um  den  dort  versammel- 
ten Städten  über  das  Mislingen  ihrer  Sendung  zu  be- 
richten. Dieß  ist  möglich,  aber  man  wird  es  abzuwarten 
haben  ob  sich  Nachrichten  von  einer  solchen  Sendung 
finden  werden.  Man  wird  wol  an  die  Sendung  von 
Städteboten  denken  dürfen,  die  in  art.  i  erwähnt  ist. 

*  enpfor  Adv.  aus  inbevor,  voraus,  St.  Chr.  i,  485*  in 
Lexer's  Glossar. 

*  Vgl.  St.  Chr.  1, 184  Hegels  nt.  2. 

*  Vischer  in  den  Forschungen  2,  96  f.  (Kriegserklärung 
des  Schwäbischen  Bundes  fällt  17  Jan.  1888.) 

'  Die  Zusammenkunft  der  Städte  zu  Nürnberg  vom 
8  Merz  1888,  parallel  mit  der  Fürstenversammlung  von 
Neumarkt,  St.  Chr.  i,  271, 19-26  und  i,  142  nt,  i  und  bei 
uns  nr.  4  art.  2. 


[1888 
Mai  17] 


44 


Königlicher  Friedenstag  zu  Speier-Heidelberg  im  April  1388. 


zw, 
Apr.  98 

nnd 
Mai  IT] 


iisas  geschoben,  und"  die  vier  fürten  teidipg  umb  unser  hab,  haben ^  wir  doch  wol  fftnf  stund 
alz  vil  verlorn  alz  all  stet  verlorn  haben,  und  wenn  man  mit  den  viern  rett  zu  Nurem- 
berg*  und  zu  Haydelberg",  so  berieten  sie  sich  und  gaben  antwürt  on  uns  alz  ob  wir  darzu 
niht  gehorten,  ez  wer'  dann  gar  selten,  riet  wir  dann  darzu  iht,  dez  ward  uns  doch  niht 
gevolgt.  * 

[S]  Item  auch  ist  zu  wissen :  alz  der  krieg  umb  uns  anging  und  die  herren  von 
Baim  wol^  sechs  hawfen  mit  vil  volks  umb  uns  heten  ligend'  die  uns  teglich  angriffen 
pranten  und  vast  beschedigten  von  Sultzpach  von  Herspruk  vom  Stain  von  der  Newen- 
stat  von  Hajnberg  und  von  der  Sultzburg*,  do  baten  und  manten  wir  die  stet  zu  Ulm  daz 
sie  uns  etwievil  volks  lihen.  dez  moht  niht  gesein,  und  weiten  dez  niht  tun,  und  musten  lo 
wir  unser  spieß  von  unser  stat  lassen  ligen  zu  Aystet,  die  doch  zu  derselben  zeit  niht  vil 
do  schuffen,  und  der  krieg  zu  derselben  zeit  mer  uf  uns  lag  dann  uf  keiner  einigen  stat 
in  dem  punde.  also  haben  uns  die  stet  in  disem  krieg  entholfen  daz  wir  unser  spieß  hinawz 
musten  leihen  und  daz  sie  uns  kein  volk  herleihen  weiten'. 

[6]  Item  darnach  ist  zu  wissen,  daz  all  f&rsten  umb  uns  samnung  und  volk  bei  ein-  ift 
ander  beten',  besunder  der  bischof  von  Wirczburg  der  bischof  von  Babenberg  und  der 
Burggraf;  und  wir^  heten  war  kuntschaft,  alzpald  sich  die  teiding  zu  Nuremberg  ge- 
stossen  heten,  so  weiten  sie  fftr  unser  stat  gezogen  sein  und  weiten  unser  gut  vor  der  stat 
gewüst  und  verprant  haben,  daz  teten  wir  den  vier  boten  ze  wissen  die  gemain  stet  her 
gen  Nürnberg  geschikt  heten,  und^  baten  die  daz  sie  uns  etwievil  spieß  zuschicken  to 
sölten  und  uns  unser  spieß  herheim  ließen  reiten,  do  sprachen  sie,  sie  heten  dez  keinen 
gewalt.  do  verschriben  wir  darumb  gemainen  steten  und  baten  die  auch  darumb ;  dez 
moht  aber  niht  gesein. 

[7]  Item  darnach  und  die  richtigung  zu  Nüremberg^geschach,  do  ward  ein  tag  gen 
Haydelberg  gemäht',  do  wer'  uns  unser  gut  wol  versichert  und  vergwist  worden,  daran  « 
uns  wol  benügt  het';  do  riten  die  vier  boten,  die  von  gemainer  stet  wegen  dohin  geschikt 
woren,  von  den  teidingen,  und  weiten  dez  niht  ufnemen,  ez  wer'  dann  daz  dem  bischof 
von  Saltzburg  und  den  seinen  ir  hab  und  pferd,  die  in  zu  Raitenhaslach  genomen  wart, 
auch  versichert  würden '^  und  also  wissen  wir  niht  ob  uns  unser  hab  bezalt  wirt  oder  niht. 
und  umb  die  andern  stuck,  die  uf  demselben  tag  zu  Haidelberg  gehandelt  wurden,  daz  so 
wissen  die  von  Regenspurg  und  die  von  Augspurg  und  auch  wir  wol. 


a)  in  dieser  Gegend  ein  JüerkMeiehen  am  Bande.       b)  om,  eod.       c)  cod.  toI.       d)  om.  eod,       e)  in  dieeer  Oegend 
ein  Merkxeiehen  am  Bande. 


'  Dieselbe  Städtezueammenkunfl  wie  in  der  vorher- 
gehenden Anmerkung.  Der  Schwäbieche  Städtebund  war 
hier  gerade  wie  nachher  in  Heidelberg  durch  4  Geeammt- 
beüoümächtigte  vertreten,  «.  den  GeeamnUbericht  der  Ge- 
eandten  nr.  ii  art.  i  und  die  in  der  vorigen  Anmerkung 
angeführten  Stellen. 

'  Wo  der  Auetpruch  vom  28  April  J888  erfolgte. 

'  Scheint  vor  der  Nümberg-Neumarkter  Verhandlung 
geweeen  zu  »ein,  e.  den  folgenden  Absatz. 

*  Sulzbürg  eüdl  von  Neumarkt  nach  Hegel  in  den  St. 
Chr.  t,  164  nt.  8. 

* «.  t&id.  p.  168  nt.  1. 


*  Wie  sogleich  ereichtUch  wird,  fand  diefi  statt  um 
die  Zeit  der  Nürnberg  •  Neumarkter  Verhandlung  vom  U 
Merz  1888. 

'  Der  Ausspmch  zu  Neumarkt  vom  16  Merz  1888,  aU 
die  Städte  zu  Nürnberg  versammelt  waren. 

*  Auf  12  April  1888,  nr.  8  art.  4^  und  6. 

*  Fast  wörtlich  wie  in  dem  Gesammtbericht  der  Ge^  io 
sandten  nr.  ii  art.  lO;  vgl  auch  Königshof en  im  Code 
hist.  et  dipL  de  la  vUle  de  Strasbourg  i,  iro, 

*^  Vgl.  art.  8.  lo.  lt.  18.  16.  n  des  GesammtberidUs 
nr.  11. 

4ft 


E.  Slädtische  Kosten. 


45 


13.  Nürnberg  an  den  zu  Ulm  versammelten  Städtebund :  Jobs  Tetzel,  d&r  bei  letzterem  wegen  [laas] 
des  nächstvergangenen  Heidelberger  Tages  verleumdet  worden,  will  sich  ehrlich  verant-  ^^**'  ** 
wtyrten.  [1388^]  Okt.  28  NürtAerg. 

Aus  Nümb.  ArdL  Konterv.  cod,  S78  foL  46*  conc,  cKarL  coaev. 

5  Unser  willig  freüntlich  dienste  bevor,  lieben  besundem  freunde  und  eidgenossen. 

uns  hat  fürgelegt  Jobs  Tetzel  unser  lieber  btirger,  daz  in  f Arkomen  sei ,  daz  er  vast  gen 
euch  versagt  sei  worden  von  dez  tags  wegen,  der  zu  Haidelberg  waz  nehstvergangen, 
und  auch  sust,  und  daz  ir  in  vast  in  verdehtnftsse  habt  als  im  gesagt  sei  worden,  nd  biten 
wir  euch  daz  ir  uns  lazt  wissen  ob  dem  also  sei  oder  ob  ir  in  iht  beschuldigt,  so  maint  er 

10  sich  dez  erberclich  ^  zu  verantworten^  als  ein  piderman  tun  sol.     liben  freunde,  wir  haben 
BertoÜ  Beh^m  unserm  freunde  alle  lewf  wol  verschriben  die  wir  zu  diser  zeit  wissen,  der 
euch  die  furbaz  sagen  sol.  ewer  verBchriben  antwurt^  lat  uns  wider  wissen,      datum  in  [isas] 
die  Symonis  et  Jude.  ^"*  ** 

Gemainen  steten  Vom  rate 

gen  Ulme  \  zu  'Ntremberg. 


15 


E.  Städtische  Kosten. 

14.  Kosten  der  Stadt  Nürnberg  bei  dem  Tag  zu  Speier-Heidelberg,  1388  Apr.  8. 

Aus  Nümb.  Areh,  Konserv,  Stadtrechnung  von  1889;  im  Auszug;  die  nächste  Frager- Periode  beginnt 
mit  fer.  4  post  Walpurgis  d,  h.  Mai  e. 


1888 
Apr,8 


1888 


^  Fer.  4  post  Ambrosii:  item  ez  kost  die  vart,  die  BertoZ^  Beh^'m  und  Peter  Haller 

teten  zu  der  manung  gen  Ulm,  do  die  herren  von  Beyrn  mit  gemainen  steten  kriegten,  ^^'^ 
mit  allen  sachen  400  Ib.  und  16  Ib.  hl.;  daz  haben  wir  mit  Bertolt  Beheim  also  abgerechent. 
—  item  ded.  Otten  Heiden  22  Vi  sh.  hl.,  die  er  boten  geben  het,  die  von  der  stat  wegen 
brief  trugen  gen  Meintz  Speir  und  gen  Wurms  von  dez  tags  wegen  zu  Speir.  —  item^  ez 

S5  kost  die  vart,  die  Jobs  Tetzel  tet  gen  Heidelberg,  do  die  fursten  und  etlich  vom  punt^ 
dahin  komen,  do  herzog  Rupreht  awzsprechen  solt  von  der  herren  von  Beyrn  und  gemai- 
ner  stet  wegen,  87  Ib.  und  7  sh.  hl. 


15.  Kosten  der  Stadt  Frankfurt  bei  dem  Tag  zu  Speier-Heidelberg.  1388  Apr.  25. 

Aus  Frankf.  St,  A.  Rechenbücher  unXer  der  Ausgaben- Rubrik  uzgeben  zerunge  im  Jahr  1888, 


1883 
Apr.  85 


80  Sabb.  post.  Georgii :  item  band  virzert  Jacob  Elobelauch  der  junge  und  Bernhard    ^^^ 

Nygebure  17  dage  mit  8  pherden  gein  Spiro  undgein  Heidelberg,  alse  herzöge  Huprecht  ^^'^ 
der  elter  da  uzsprach  zusehen  den  Beyerschi  n  fursten  und  dem  bischofe  von  Saltzburge 
und  den  Swebischen  steden,  70  Vi  gülden*. 


35 


a)  von  gleicher  Hand  einkorrigiert;  echwerUeh  erberllch.  b)  hier  auegettriehen  das  wir  hoffen ,  dann  in  der  Linie 
fortgefahren,  o)  wol  a  korrigiert  etatt  einee  andern  Buehetabens,  d)  ftlme.  e)  eod.  am  Sande  von  derselben 
Hand  pant.    f)  Hber  t  ein  Punkt  etchtbar,  vieUeieht  p&nt  t 


*  Das  Stück  steht  zwist^hm  einem  datierten  von  1888 
UTid  einem  undatierten  ebenfalls  sicher  dahin  gehörigen. 
Die  Erwähnung  des  Heidelberger  Tages  weist  stJum  auf 

40  dieses  Jahr  hin,  es  ist  der  Heidelberger  Tag  vom  April 
1888  gemeint, 

*  Die  Augsburger  Baurechnung  von  1888  hat  auf  foL 
88'  zwischen  vocem  jocunditatU  [Mai  8]  und  exaudi  [Mai 
10]  post  ascensionem  [Hat  7]  unier  der  Rubrik  legationes 

45  die  Angabe  Item  Johannen  Langenmantel  von  Radafi  und 
Johansen  Plienabach  gen  Spir  und  gen  Haidelberg,  da  die 
fursten  und  der  bund  da  wauren,  66  guldin  von  8S  tagen 
(auch  in  den  St.  Chr.  4,  88  nt.  5  abgedruckt).  Mit  Alinea, 


aber  durch  keinen  großem  Zwischenraum  getrennt, 
reihen  eich  unmittelbar  noch  zwei  weitere  Posten  an,  die 
sich  wol  auf  dieselbe  Gesandtschaft  beziehen  Item  8  Ib. 
6  sh.  dn.  ze  rosslon  von  einem  saumpferd  und  s  guldin 
zo  atzun^  demselben  pferd  und  Item  8  Ib.  ii  sh.  dn.  ze 
gelait  und  umb  brief  ze  schriben.  Auf  fol.  88^  unter  der 
gleichen  Rubrik  desselben  Jahres  zwischen  Exaudi  post 
ascensionem  [Mai  10  exaudi ,  Mai  7  ascensio]  und  do- 
mlne  in  tua  [Mai  U]  gehört  sicher  noch  hieher  die  Auf- 
zeichnung Item  8  Ib.  4  sh.  dn.  dem  Henslin  gen  Spir  gen 
Haidelberg  gen  Franckenfurt  zu  unser  botschaftJohafMei» 
dem  Langenmantel  und  dem  Plienspacli. 


46 


Königlicher  Friedenstag  zu  Speier-Heidelberg  im  April  1388. 


i398 
Junild 

f88i 
Jon.  i 


F.  Erster  Anhang  :  Friedensversache  im  Sommer  1388. 


1888 
Juni  13 


Jfdi  4 


1889    1^*  ^0^^^  Frankfurts  hei  verschiedenen  Unterhandlungen  letr.  Aussöhnung  zwischen  Fürsten 

und  Städten.  1388  Juni  13  bis  1389  Jan.  2. 

Aus  Frankf.  St,  A,  Rechenbücher,  ort.  1-4  unter  der  Autgctben- Rubrik  uzgeben  zernnge  im  Jahr  1868, 
arU  s  unter  der  Ausgaben -Rubrik  uzgeben  zerflnge  im  Jahr  1389.  5 

[1]  Sabb.  ante  Viti :  18  gülden  minus  2  sh.  virzerte  HenricA  von  Holtzhusen  mit 
4  pherden  9  dage  gein  Spire,  umb  eine  einmüdekeid  zuo  begriffen  zusehen  dem  bischufe 
von  Mentze  und  herzöge  RuprccÄ*  dem  eitern  unde  uns  steden  des  bundes  am  Ryne,  unde 
auch  alse  die  Swebischen  stede  von  nüwes  uf  die  Beyerschen  forsten  gemanet  hatten.  — 
item  9  %  golden  haid  virzert  Bernhard  Nyegebur  mit  4  pherden  drie  dage  gein  Heidel-  lo 
berg  an  herzöge  Ruprechten  von  der  von  Cronenberg  wegen ,  unde  zwene  dage  zu  schiffe 
mit  der  Swebischen  stede  frunden  an  unsern  herren  von  Mentze. 

[2]  Sabb.  ipso  die  Udalrici :  21  gülden  7  sh.  virzerte  HenricA  von  Holtzhusen  mit 
fünf  pherden  echte  tage  gein  Heidelberg  unde  gein  Spire  von  des  dages  wegen  zusehen 
den  Beyerschen  fursten  unde  den  Swebischen  steden,  den  in  herzöge  Ruprecht  der  elter  15 
gein  Heidelberg  bescheiden  hatte  *, 

[3]  Sabb.  post  Egidii :  30  V,  gülden  virzerete  Joh.  vom  Widdel  mit  5  pherden  14 
dage  mit  der  andern  Rynschen  stetden  frunden  gein  Heidelberg,  da  zue  tedingen  von 
der  Sache  wegin  zusehen  den  Beyerschen  fursten  und  den  Swebischen  stetden.  —  item 
23  gülden  minus  5  sh.  virzerte  Joh.  vom  Wyddel  mit  4  pherden  11  dage  gein  Spire  zu  »0 
der  andern  Rynschen  stede  frunden ,  da  zu  ratslägen  zusehen  den  Beierschen  fursten  und 
den  Swebschen  stetden  von  des  krieges  wegin,  und  den  Swebschen  stedten  hülfe  zu  tüne*. 

[4]  Sabb.  post.  Andree  band  Gipel  zum  Eber  und  Brün  zu  Brunenfels  virzert  12 
gülden  2  grosse^  siben  dage  mit  koste  und  schifflone  gein  Mentze  und  gein  Eltwil,  umb 
eine  einmudekeid  zusehen  unserme  herren  von  Mentze  und  den  steden  Mentze  Wormjje  25 
Spire  Francken/wrd  Frydeberg  und  Geilnhusen ,  und  auch  von  geldes  wegin  daz  wir  die 
von  Franckerifwrd  ime  lihen  solden. 

[5]  Sabb.  post  circumcis.  dorn,  virzerten  Jacob  Weybe  Jacob  Klobelauch  unde 
Brun  zue  Brunenfels  10  dage  mit  9  pherden  gein  Mentze,  umb  eine  einmüdekeid  zusehen 
unserme  herren  von  Mentze  unde  den  Rinschen  steden ,  31  gülden  1  sh.  so 


Sept.  6 


Dee. 


1389 

Jan,  8 


1388 
Juni26 


17.  Augshurg  an  Rotenburg  a.  d.  Tl,  hittet  um  Nachrichten  von  einem  Bamherger  Tag 

zwischen  Herren  und  Städten.  1388  Juni  25  Augsburg. 

Aus  Bamb.  Areh,  Konserv,   Acta  über  Rothenburg  an  d.  T.  wegen  des  Landfriedens  1S48-1447  sign, 
roth  Nr.  80.  a.  B.  or,  mb.  lü.  cl,  c.  sig,  in  verso  impr,  (mit  Chrismon  t) 

Den  ersamen  weisen  unsern  lieben  frunden  und  aidgenossen  dem  rate  der  stat  czü  »* 
Rotenburg  uff  der  Tauber  enbieten  wir  die  ratgeben  der  stat  czü  Augspurge  unser  frünt- 
lieh  dienste.  lieben  fründe.      wir  pitten  ew  mit  gar  vlizzigem  ernste,  daz  ir  uns  bey 

ü)  oder  grosBen  f 

nach  Heidelberg,  welche  sich  am  11  Juli  daselbst  bei  ihm 
befanden,  s.  die  von  uns  mitgetheiüen  Schreiben  Rup-  40 
rechts  I  von  diesem  Datum,   Bei  achttägiger  Dauer  der 
Abwesenheü  müssen  die  Frankfurter  Gesandten,  späte- 
stens 3-4  JuU  heimgereist  sein;  diefi  ist  also  wol  die 
Heidelberger  Zusammenkunft,  welche  im  Spruchbriefe 
vom  98  April  art.  4,  e,  7.  9  auf  den  24  Juni  in  Aussicht  50 
genommen  war, 
» s,  ibid. 


»  Da  obige  Frankfurter  Gesandtschaftskosten  in  der 
mit  dem  4  JuH  beginnenden  Rechnungswoche  eingetragen 
sind,  müssen  diese  Gesaiidten  in  dieser  Woche  oder  noch 
früher  wider  nach  Hause  gekommen  sein.  Sie  waren, 
ohne  Zweifel  darf  man  sich  hier  genau  an  den  Wortlaut 
hatten,  zuerst  in  Heidelberg  gewesen,  und  dann  in  Speier, 
An  letzterem  Orte  waren  die  Rheinischen  Städte  ver- 
sammelt, und  es  giengen  von  eben  da  aus  ihre  Boten,  nem- 
lieh  zwei  Bürger  von  Speier,  an  den  Pfalzgr,  Ruprecht  I 


F.  Erster  Anhang :  Friedensversuche  im  Sommer  1388. 


47 


disem  potten  verschriben  wissen  lazzent ,  ob  ew  iht  wissend  sie ,  ob  unser  herre  der  Bömsch 
künge  chomen  sie  gen  Babenberg*,  und  ob  iht  vil  fiirsten  und  herren  bey  im  sien,  und  ob 
der^  Rinschen  stette  und  der  Swdbischen  stette  unser  aidgenossen  pottschafft  auch  bey 
im  daselbst  sien,  und  ob  ihcz  täding  angefangen  sien,  auch  ob  sich  der  bischoff  von 
6  Wirczburge  umb  euch  oder  ander  herren  iht  besamenen ,  oder  waz  ir  sust  löuff  odermAre 
habent.  die  lazzent  uns  wissen,  daz  wir  uns  dester  baz  künden  und  wissen  cz&  besorgen, 
wann  herczog  Stephan  von  Bairn  nach  bey  ainer  meil  umb  unser  stat  ligt  mit  vil  rittem 
und  knehten  und  gendem  volck ,  und  beschedigt  uns  täglichen  mit  prande  und  name. 
lieben  fründe.  lazzent  uns  unverzogenlichen  wissen  sölich  16uffe.  daran  erczaigent  ir  uns 
10  sunder  liebe  und  frAntschafft.      datum  ferfa  5  post  Johannis  anno  88. 
[in  verso]  Den  ersamen  und  weisen  un- 
sern  lieben  fr&nden  und  aidgenossen  dem 
rate  der  stat  czü  Rotenburg  uff  der  Tauber 
dari  debet. 


1889 
JuniSS 


1888 
Juni  86 


15  18.  Pfalzgr.  Ruprecht  I  an  seine  Vettern  von  Baiem,  betr,  Vorbereitung  des  Besuches  des  [i888] 
auf  29  Juli  zur  Versöhnung  zunschen  Fürsten  und  Städten  angesetzten  Wirzburger  Tages.  ^^^" 
[1388]  Juli  11  Heidelberg. 

Saut  Straßb.  St,  A,  AA.  corresp.  des  souverains  art.  112.  cop.  charl  coAva  mit  den  Vertchickungt- 
schnitten,  auf  i  Blatt  nUt  und  nach  dem  Schreiben  desselben  Pfalzgrafen  an  die  Rheinischen  Städte 
2(f  vom  gleichen  Tag. 

Hochgebomen  fursten  lieben  vettern,  ez  hant  die  Einsehen  stetde  uf  hüte  ire^ 
frnnde  bi  uns  gehabt  zu  Heidelberg*,  und  reten  mit  uns,  wie  sie  geworben  betten  an  die 
Swebschen  stetde,  daz  die  gerne  einen  gutlichen  tag  leisten  weiten  zu  Heidelberg  uf  sant 
Jacobs  tag  nehste  kompt  mit  uch  dem  bischqf  von  Auspurg  dem  von  Wirtemberg  unserm  i'888] 
s£oheim  und  mit  den  von  Otingen.  daruf  entwurten  wir  in,  daz  wir  uns  versehin  daz  der-  '^**'''* 
selbe  tag  zu  Heidelberg  nit  wol  sin  mohte ,  wann  von  diser  leufe  wegen  die  herren  nit 
gerne  darzu  riden  als  ferro  herabe.  und  sageten  in,  daz  uns  baß  gefiele  daz  der  tag  wer' 
zu  Wirtzburg,  und  weiten  uch  daz  gerne  embieten.  darumb  hant  sie  geratslagit,  daz  der- 

a)  or.  der  korr,  aut  die.    b)  8  ir  nit  einem  Haken  an  r. 


80  '  DieVersammlung  scheint  nicht  zu  Stande  gekommen 
zu  sein.  Um  diese  Zeit  wollten  kön,  Bäthe  eine  Städte- 
versammlung in  Ravensburg  besuchen.  In  der  Nürnberger 
St,  Rechnung  vom  6  Mai  (fer.  4  post  Walpurgis)  bis  8  Juni 
heißt  es  nemHch:  item  ez  kost  die  vart,  die  Berthoft 

85  Bebetm  und  Peter  Haller  teteo  zu  der  manung  gen 
Ravensburg,  mit  allen  sachen  lOO  Ib.  56  Ib.  und  14  sh. 
hl.,  und  in  der  nächsten  Frager- Periode,  die  mit  fer.  4 
ante  Bonifacii  d.  h.  8  Juni  beginnt  {8  oder  4  Wochen  lang, 
s.  St,  Chr.  1,  868-878)  steht:  idem  dedimua  16  sh.  hl.  von 

40  zweiu  ziehpferden,  die  man  dez  kunigs  rat  gelihen  het, 
do  sie  gen  Ravensburg  zu  den  steten  geriten  wolten  sein 
und  wider  umbkerten.iDama^  befand  sich  eine  Gesandt' 
schaß  des  [Schwäbischen]  Städtebundes  beim  König  in 
Böhmen,  da  die  letztgenannte  Frager- Periode  folgenden 

45  Posten  enthält:  item  dedimus  uninunceio  i  Ib.  i7Vs  sh.  hl., 

zu  lawfen  gen  Prag  zu  gemainer  stet  boten ,  do  herzog 

[herzöge  f]  FridertcA  und  der  von  Saltzburg  hineinkomen 

solten,  daz  sie  sich  dester  lenger  dort  inn  enthielten. 

*  VgLKostenFrankfurts  bei  verschiedenen  Unterhand- 

$0  btngen  isse  Juni  is  —  188S  Jan,  8  art.  8  nebst  nt,  l,  — 
Wenn  in  den  Mainzer  Beschlüssen  der  Städte  von  [1888  c. 


JuH  18-14]  ebenfalls  von  einer  Botschaß  die  Rede  ist, 
welche  Pf,  Ruprecht  mit  Wissen  der  Städte-Freunde  zu 
den  Fürsten  gethan  fiat,  so  passt  dieß  zwar  im  allgemei- 
nen zu  der  Vermittler -Rolle,  welche  Ruprecht  damals 
ausübte,  nicht  aber  sind  damit  die  8  bei  uns  mitgetheiüen 
Briefe  des  Pfalzgrafen  vom  li  JuH  1888  gemeint,  in  wel- 
chen er  im  Einverständnis  mit  den  Städten  eine  Zusam- 
menkunß  beider  feindlichen  Parteien  vorbereitet.  Denn 
der  Termin  der  Zusammenkunft  ist  beidemal  verschieden 
bestimmt,  in  den  '8  genannten  Briefen  auf  89  Juli,  in 
jenen  Mainzer  Städte- Beschlüssen  auf  le  August,  Man 
darf  wol  annehmen,  daß  zuerst  eine  Zusammenkunß 
bäder  feindlichen  Parteien  auf  89  JuH  nach  Wirzturg  in 
Aussicht  genommen  war  vom  Pfalzgrafen  im  Einver- 
ständnis mit  den  Städten,  daß  aber  diese  Zusammenkunß 
versdioben  wurde  auf  16  August  durch  die  Mainzer 
StädtebeschHuse  von  [1886  c.  JuH  18-14],  und  daß  der 
Pfalzgraf  auch  diesem  neuen  Vorschlag  seine  Vermute- 
hing  Heh,  Ob  es  aber  dann  wirklid^  zur  Abhaltung  der 
verschobenen  Versammlung  kam,  ist  freiHch  zweifelhaß, 
s.  die  folgende  Anmerkung, 


48 


Königlicher  Friedenstag  zu  Speier-HeideJberg  im  April  1388. 


118B81  selbe  tag  si  zu  Wirtzburg  uf  den  mitwochen  nach  sant  Jacobs  tag  nehste  kompt',  und  daz 

juui9  i^feman  friden  habe  dann  die  von  beiden  siten  uf  den  tag  riten  dar  und  dannen  ane 
geverde.  und  sie  meinent,  daz  wir  zu  den  Swehschen  stetden  gein  Ulme  unser  erber  bot- 
schaft  tun  selten,  die  mit  der  Swehschen  stetde  frunden ,  die  sie  gein  Wirtzburg  schicken 
wurden,  herabe  riten  solte,  daz  sie  sichir  riten  für  uch  dem  bischofe  von  Auspurg  dem  & 
von  Wirtemberg  unserme  oheim  und  für  den  von  Otingen  und  uwer  aller  und  iegelichs 
helfem,  und  daruf  solten  wir  den  meister  Dutsches  ordens  odir  den  lantcomentur  den 
Eglofi&teiner  oder  ander  unsere  erber  botschaft  gein  Ulme  schicken  die  der  Swehschen 
stetde  frunde  also  zu  dem  tage  dar  und  dannen  füren  selten,  ist  uch  der  tag  zu  sinne, 
daz  uwer  einre  selbir  uf  den  tag  wolte  kommen  odir  uwer  frunde  mit  mäht  daruf  schicken ,  lo 
für  uch  den  bischof*  von  Auspurg  und  die  von  Otingen,  so  schribent  daz  widdir  dem 
meister  Dutsches  ordens  gein  Ellingen  in  daz  Dutsche  hus,  daz  er  dann  odir  der  lant- 
commentur  vorgenan^  oder  ander  unsere  erber  hotßchaft,  die  wir  darzu  bescheiden,  der 
Swehschen  stetde  frunde  sichir  möge**  und  solle  füren  von®.  Ulme  uf  den  tag  gein  Wirtz- 
berg  und  widdir  heim  für  uch  dem  bischof  von  Auspurg  und  den ^  von  Otingen  und  allen  i& 
uwern  heifern  und  wer  darundir  uf  uwer  siten  verdacht  ist.   dazselbe  han  wir  unserme 
oheim  von  Wirtemberg  also  euch  geschrieen,  daz  er  sine  frunde  mit  mäht  uf  denselben 
tag  gein  Wirtzeburg  also  schicken  wolte,  und  daz  der  stetde  frunde  euch®  sichir  solten 
sin  für  ime  und  für  sinen  sünen  und  allen  iren  heifern,  desselben  glichen  sollint  euch  ir, 
ob  ir  uf  denselben  tag  ritent,  odir  wer  von  uwern  wegen  daruf  ritet^,  euch  sichir  sin  dar  2a 
und  dannen  für  den  stetden  und  allen  iren  heifern  und  wer  von  iren  wegen  darunder 
verdaht  ist.  auch  han  wir  geretd,  ob  ez  wer'  daz  hie  zwuschen  und  dem  ohgenanten  tage 
iemans  me  vient  wurde  von  fursten  herren  odir  euch  von  stetden,  daz  sol  doch  nit  hin- 
dern an  dem  ohgenanten  tage,  man  solle  dannoch  den  obgenan^en  tag  leisten  von  beiden 
siten,  und,  wer  uf  den  tag  ritet  von  beiden  siten,  die  sollint  sichir  sin  als  vor  geschri&en  sa 
steet  und  euch  für  den  die  hie  zwuschen  mohten  vient  werden,  waz  uwers  willen  darinne 

[1388]  ^^^1  ^^  Iftnt^  uns  zu  stunt  euch  widder  wißin.      datum  "Heidelberg  sabbato  ante  Marga- 

jnii  11  reihe  yirginis. 

Von  uns  herzöge  Rnpreht  dem  eitern. 


a)  S  hitr  auiige9triehne*  den.    b)  8  mögen  mit  tuttgettriehnem  n.    c)  nicht  lool  van.    d)  8  dem.    e)  9chw«rUeh  auch.  3a 
f)  8  ritett.    g)  1  mit  DurcJutrieh  gilt  doch. 


/  Gemäß  der  vorigen  Anmerkung  wäre  anzunehmen, 
daß  diese  Versammlung  beider  feindlichen  Parteien  vom 
29  Juli  auf  den  le  August  verschoben  wurde.  In  der  That 
haben  wir  Nachricht  von  weiteren  Friedensunterhand- 
lungen  zwischen  Herren  und  Städten,  s.  Kosten  Frank- 
furts bei  verschiedenen  Unterhandlungen  1388  Juni  18  — 
1889  Jan.  9  arU  8,  Diese,  welche  zu  Heidelberg  statt- 
fanden, könnten  di^enigen  der  auf  16  August  verschobe- 
nen Zusammenkunft  beider  feindlichen  Parteien  sein. 
Denn  da  die  Frankfurter  Kosten  L  c.  art.  8  eingetragen 
sind  in  der  mit  dem  6  Sept.  beginnenden  Rechnungswoche, 
und  der  Gesandte  i4-hii  Tage  aus  war,  so  konnte  er, 
möglicherweise,  schon  am  il  Aug.  von  Frankfurt  abgereist 
sein,  und  es  fiele  somit  der  le  August  gerade  in  die  Zeit 
seiner  Abwesenheit.  Freilich  ist  der  Ausdruck  im  Frank- 
furter Rechnungsbuch  l.  e.  nicht  ganz  deutlich }  es  kann 
dort  auch  nur  so  viel  gesagt  sein ,  daß  die  Städte  in  Hei- 
delberg teidingten  in  Angelegenheilen  des  Streites  der  Bai- 
riechen  Fürsten  und  der  SchwäHschen  Städte,  ohne  daß 
diese,  Bairische  Fürsten  und  Schwäbische  Städte,  anwesend 


waren.  Dieß  ist  dem  knappen  Wortlaut  nach  sogar  das 
wahrscheinlichere.  Dann  hat  eben  die  in  jenen  Mainzer 
Städtebeschlüssen  und  im  Schreiben  des  Pfalzgrafen  an 
seine  Vettern  von  Baiern  vom  ii  Juli  beabsichtigte  aüge-  3& 
meine  Zusammenkunft  beider  feindlichen  Parteien  nicht 
stattgefunden,  und,  was  die  gen.  Kosten  Frankfurts  l.  c. 
art,  8  sagen,  ist  nur  ein  Tag  zwischen  dem  Pfalzgrafen 
und  den  Rheinischen  Städten,  dessen  Verhandlungen  den 
Streit  zwischen  Baiem  und  d^n  Schwäbischen  Städten  be-  4a 
trafen,  vielleicht  auch  eine  solche  allgemeine  Zusammen- 
kunft beider  feindlichen  Parteien  von  neuem  herbeiführen 
sollten.  Wirklich  zu  Stande  gekommen  ist  letztere  dann 
freiUch  zunächst  nicht;  wie  in  den  gen.  Kosten  art.  8  er- 
gibt, kamen  die  Rheinischen  Städte  gleich  nachdem  sie  4& 
in  Heidelberg  mit  dem  Pfalzgrafen  gesprochen  hatten^ 
unter  sich  in  Speier  zusammen,  und  in  ihrer  Berath- 
schlagung  kam  die  Kriegshilfe  für  die  Schwäbischen  Städte 
vor,  so  daß  friedliche  Zwammenkünfte  zunächst  über- 
flüssia  umrden,  6a 


F.  Erster  Anhang :  Friedensversuche  im  Sommer  1388.  49 

[Dazu  Nachschrift^  darunter]  Gedenkent  ouch,  daz  die  von  Franckenford  irer  ma-    laaa 
nunge  einen  ufslag  geben  hant,  biß  daz  der  criegz wuschen  Herren  und  stetden  zu  Swaben  "^""^^ 
gefridet  gefurwortet  odir  mit  einander  versunet  wirt  und  nit  lenger,  als  dae  die  von 
Meincze  der  stat  zu  Wormß^  verschn'&en  hant^. 


5  19.  Pfalzgr.  Ruprecht  I  an  die  Rheinischen  Städte  :  sie  sollen  die  Schwäbischen  Städte    ^^* 


Juli  u 


benachrichtigen  j  daß  er  dieselben  zu  dem  auf  29  Juli  zur  Versöhnung  zwischen  Fürsten 
und  Städten  angesetzten  Wirzburger  Tage  sicher  führen  lassen  wolle.  1388  Juli  11 
Heidelberg. 

Am  Strafib.  St.A,AA  corresp.  des  souverains  art.  iia  cop.  Chart,  co&va  mit  den  Verschickunguchnitten, 
10  auf  1  BUUt  mit  und  vor  dem  Schreiben  desselben  Pfalzgrafen  an  eeine  Vettern  vom  gleichen  Tag, 

Von  uns  herzöge 
Rupreht  dem  eitern. 

Unsern  grüß  bevor,  erbern  wisen  lute ,  guten  frunde.  als  ir  Hennel  Fritzen  und 
Hennel  Dielen  von  Spire  zu  uns gesant  hant,  han  wir  wol  verstanden,  des  han  wir  unsern 

15  vettern  zu  stunt  unser  botschaft  darumb  getan  und  in  verschrieen  als  wir  uch  abeschrifi^ 
herinne  versloßin  senden*,  in  derselben  maße  han  wir  unserme  oheim  von  Wirtemberg 
ouch  verschrt&en.  und  dunkit  uns  gut  sin  daz  ir  daz  zu  stunt  ouch  also  verbotscheften 
wollint  den  Swehschen  stetden  :  ob  unsere  vettern  und  der  von  Wirtemberg  daz  also 
ufnemen,  so  komme  der  meister  Dutsches  ordins  odir  der  lantcomentur  der  EglojB&teiner 

20  in  Francken  odir  ander  unser  erbir  botschaft  von  unsern  wegen  gein  Ulme,  die  der 
SwebscAen  stetde  frunde  alsdann  von  unsern  wegen  sicher  füren  sollin  biß  gein  Wirtz- 
purg  und  widdir  heim,  daz  sie  dann  mit  derselben  unsere  botschaft  heraberiden.  und 
waz  uns  in  den  ohgenanten  sachen  widdirferit,  daz  laßin  wir  uch  wißin.  daz  wollint  ouch 
uns  widdir  ttin^  wann  waz  sich  zu  friden  treffen  mohte,  darzu  wollen  wir  uns  gerne  ar- 

25  beiden.       daium  Heidelberg  sabbatho  ante  Maxgarethe.  juuii 


£888 


1888 
JuU  11 


20»  Pf'  Ruprecht  I  an  die  Bisch.  Lamprecht  von  Bamberg  und  Gerhard  von  Wirzburg, 
Burggr.  Friderich  V  zu  Nürnberg  und  Pfalzgr.  Ruprecht  III,  betr.  Vorbereitung  einer 
Wirzburger  Fürstenzusammenkunft  gegen  Ende  Juli  sowie  des  auf  29  Juli  zur  Ver- 
söhnung zwischen  Fürsten  und  Städten  angesetzten  Tags  daselbst  1388  Juli  11  Heidetbe^y. 

so  ^U9  Nümb.  Ar  eh.  Koneerv.  cod.  878  foL  8i^  cop,  ehart.  eoaev.,  mit  Ueberechrifl  des  Stücks  Ein  brief, 

dez  abschrift  uns  der  Topler  und  der  Ebner  santen/wie  herzog  Bupreht  der  elter  den  bischofen 
von  Babenberg  und  von  Wirczburg  und  dem  burggraven  verschrlben  hat,  folgt  der  Brief,  dann 
die  Unterschrift,  endHch  die  Adresse, 

Unser  freuntlich  dienst  bevor,  erwirdigen  herren,  lieben  besundern  jßpeund,  und*^ 
35  hochgeborner  lieber  sweher.       alz  ir  uns  verschriben  hant,  daz  ir  euch  werbent  und 
unsern  vetern  helfen  wöUent,  han  wir  wol  verstanden;  und  lassen  euch  wissen,  daz  wir 
uns  auch  ieczunt  werben  und  wollen  den  Swebischen  steten  widersagen  uf  den  mentag    jass 
nach  sant  Jacobs  tag  nehstkumpt.  und  vor  allen  sachen  gevellet  uns  wol,  daz  ie  der  tag  '^""  ^ 

a)  ichverlieh  Warmß.      b)  8  hat.      c)  doch  wol  ein  VokdlzHehen  über  n.      d)  VtrmerJcMeichtn  om  Sand  tu  dieeer 
40  ersten  Zeile  oder  beeeer  Mwieehtn  ihr  und  der  folgenden, 

'  Die  Nachschrift  gehört  wol  doch  zu  diesem  Brief  *  Der  Brief  des  Pf,  Ruprecht  I  an  seine  Vettern  von 

und  nicht  zu  dem  desselben  Pfalzgrafen  vom  gleichen      Baiem  gleichen  Datums, 
Tag  an  die  Rheinischen  Städte, 

Deutsche  Belchstagt-Aktcn  II.  ^ 


50 


Königlicher  Friedenstag  zu  Speier-Heidelberg  im  April  1388. 


1388  za  Wirtzporg  fftr  sich  gee.  wiewol  wir  hiezwischen  veint  werden  %  so  ist  ez  doch  unser 
^"'^'^  aller  not&rft,  sunderlich  von  der  zweiung  wegen  zwischen  unserm  öheim  von  Meintze 
unserm  swoger  dem  lantgrafen  von  Heßen  und  unsern  öheimen  von  Meichsen,  daz  wir 
die  da  gestellen  mAgen  und  daz  wir  auch  da  unsern  öheim  von  Meintz  dester  baz  in 
unser  hilf  bringen  mögen,  und  gevellet  uns  wol,  daz  ir  unsern  vetern*  auch  euwer  bot-  & 
Schaft  tut ,  daz  ir  einer  zu  dem  tag  gen  Wirtzpurg  auch  komen  wolle  oder  daz  sie  ir 
frewnd  mit  mäht  dar  schiken  umb  der  obgenanten  unser  sach  willen  und  waz  anders 
unser  notörft  sei*.  ez  sind  auch  der  Beinischen  stet  frewnd  of°  heut  bei  uns  ge- 
wesen und  hant  an  uns  geworben  umb  ein  tag  zu  laisten  zwischen  unsern  vetern  •  •  dem 
von  Wirtenberg  und  den  von  Oetingen  und  den  steten  one  frid*.  dez  han  wir  unsern  lo 
vettern^  und  auch  dem  von  Wirtenberg  darumb  verschriben,  alz  wir  euch  dez  abschrift 
senden,  daz  ir  euch  darnach  wissent  zu  richten:  ob  unser  vetern  und  ir  den  tag  wurdent 
ufnemen,  daz  ir  dann  bestellen  wollet,  ob  ir  doz wischen  veint  wArdent*,  daz  ir  doch  mit 
den  euwem  bestellent,  daz  der  stet  freund  sicher  zu  dem  tag  dar  und  dannen  mügen 
Juli  11  gefdrt  werden.       datum  Haidelberg  sabbato  ante  Margarete  anno  88.  is 

Den  erwirdigen  in  got  vetern  hern  Lamprehten  zu 
Babenberg  und  Gerharten  zu  Wirczpurg  bischöfen 
und  Fridrichen  burggrave  zu  Nüremberg  unsern 
öheimen  sweher  und  besundern  freunden  und  un- 
serm sun  herzog  Rupreht  dem  jüngsten. 


Von  uns  herzoe;  Rupreht 
dem  eitern. 


sa 


21.  Beschlüsse  der  Rheinischen  Städtehoten  betr.  eine  Zusammenkunft  zwischen  Fürsten  und 
11SS8       Städten  irgendwo  auf  16  August  zur  Versöhnung ,  oder,  im  Fall  daß  diese  Zv^ammen- 
ii>-irfi       Jcunß  nicht  zu  Stande  käme,  eine  Versammlung  der  Rheinischen  Städte  zu  Speier  auf 
29  Juli  wegen  Kriegsmaßregeln.  [1388  c.  Juli  12-14  Mainz.] 

Aus  Heidetb.  Univ.  Bibl.  Urkunden  Schrank  i  nr.  49  cop.  chart.  coaev,  23 

Gedruckt  von  Wattenbach  und  Perlbach  in  Ztschr,  f.  d,  Gesch.  des  Oberrheine  U,  20i  f.,  Regest  ibid, 
p,  179  nr.  101. 

[1]  Zum  ersten  als  herzöge  Rupreht  der  elter  sine  botschaft  mit  wißende  der  stetdo 
[1388]  frunde  zu  den  fursten  getan  hat,  umb  ein  stallunge  von  beiden  siten  zu  lidende  biz  uf 
Aug.  16  unser  vrauwen  tag  nativitatis  z&  nehest,  und  dazuschen  uf  den  ersten  tag  nach  unser  so 

vrauwen  tag  assumpcionis  z6  eime  tage  z&  komende  eft  volendenne  die  einmütekeit 

[1888   zusehen  fursten  herren  und  stetden  nach  den  artikeln  die  zu  phingesten  nehest  zu  Hei- 

[1388    delberg'  übertragen  sint :  und  wanne  dieselben  botschaft  den  von  Spiro  verkündet  wirt, 

Juli  26]  daz  da  geschehen  sol  zusehen  hie  und  von  sontage  nehestkomet  über  aht  dage,  so 


a)  cod.  oflt. 

*  Dieser  Wirzburger  Tag  sollte  also  nicht  vor  obigem 
27  Juli  stattfinden.  VgL  Rommel  Gesch.  von  Hessen  2,  228; 
und  ibid.  Anmkgn.  p.  165,  wo  das  Datum  der  schiedsrich- 
terlichen Wirzburger  Urkunde,  auf  die  wir  hier  weiter 
keine  Rücksicht  nehmen  können,  auf  Mo.  n.  Jak.  angegeben 
ist  und  somit  auf  27  Juli  fällt ;  sie  bezieht  sich  nur  auf 
den  Fürstenstreit. 

*  Den  Herzogen  von  Baiem, 

*  Bis  hieher  ist  von  einem  Wirzburger  Fürstentag  die 
Rede,  der  gegen  Ende  Juli  stattfinden  sollte.  Im  folgenden 
nun  handelt  es  sich  um  eine  Versöhnungs  •  Zusammen- 
kunft der  Fürsten  mit  den  Städten,  welche,  wie  man  aus 
dem  Schreiben  des  Pf.  Ruprecht  I  an  seine  Bairischen  Vet- 
tern vom  11  Juli  1888  sieht ,  am  29  Juli  zu  Wirzburg, 
also  zu  gleicher  Zeit  und  am  gleichen  Orte,  stattfinden  soll. 

*  d.h.  ohne  Waffenstillstand. 


Si 

*  Das  in  der  dritten  Anmerkung  genannte  Schreiben 
ist  gemeint. 

*  NemHch  gegen  die  Städte. 

'  Ist  doch  v)ol  die  Versammlung  vom  April  1988,  und 
der  Ausdruck  zA  phingesten  nehest  wäre  somit  nur  eine  40 
Ungenauigkeit.  Das  Jahr  1888  scheint  doch  ziemlich  sicher; 
um  die  genannte  Jahreszeit  können  obige  Verhandlungen 
ganz  gut  stattgefunden  haben,  da  die  Rheinischen  Städte, 
die  hier  in  Betracht  kommen,  erst  nacfi  der  Dö/pnger 
Schlacht  vom  24  August  I888  den  PfaLsgrafen  und  den  45 
andern  benachbarten  Herren  absagten  {W.Vischer  in  den 
Forschungen  2, 102).  Das  Stück  ist  dann  Jedenfalls  nach 
17  Mai  abgefasst,  da  Pfingsten  vorüber  ist;  der  16  August 
aber  steht  noch  bevor.  Man  wird  das  Datum  noch  näher 
bestimmen  dürfen.  Der  Sonntag ,  bis  wann  der  Waffen-  50 
stillstand  {die  Botschaft  von  der  Stallung)  an  Speier  ver- 


F.  Erster  Anhang :  Friedensversuche  im  Sommer  1388. 


51 


sullent  sie  ez  furbaz  furdelichen  ^  in  die  andern  stetde  lassen  wissen,  und  get  dieselbe   ^^^^ 
stallunge  für  sich,  so  sullent  die  stetde  zft  dem  tage  darumbe  ire  frunde  mit  gewalt  n-t4i 
schicken,  get  aber  die  stallunge  nit,  so  soUent  der  stetde  frunde  von  mitwochen  nehest  [taaa 
über  vierzehen  tage,  die  ist  die  nehest  mitwoche  nach  dem  vorgenanten  sontago,  dazu-  *'"'*^^} 

5  sehen  die  vorgenant  stallunge  abegesaget  oder  angesaget  sol  werden,  gein  Spiro  mit 
gewalt  komen  den  krieg  zu  bestellen. 

[2]  Ouch  haut  die  botden  geratslagen :  wer*  ez  daz  deheine  stad  des  bondes  mit  eime 
deinen  Zugriffe  anegriffen  und  geschediget  wurde,  die  sol  doch  darwider  keinen  zügriff 
dün,  ez  were  danne  daz  sie  zft  frischer  getat  daz  ir  beschutden  mohten;  wolte  aber  die- 

10  selbe  stad  oder  deheine  andere  stad  anegriffe  dun,  daz  sol  sie  vorhin  die  andern  lassen 
wissen  wie  und  uf  welichen  tag  sie  daz  willen  haben  zu  d&n,  of  daz  sich  die  andern  stetde 
darnach  versorgen  und  gerihten  mögen,  wer  ez  aber  daz  eine  stad  gröblichen  gesche- 
diget werde  mit  brande  mit  name  oder  mit  überziehen,  so  mag  dieselbe  stad  zu  den- 
selben, die  ir  solichen  schaden  dünt,  wider  Zugriffen  unde  schedigen  und  daz  auch  die 

15  andern  stetde  lassen  wissen. 


a)  9oll  rool  htifitn  farderllchen. 

kündet  werden  toll,  füül  doch  wol  nUndettens  8  Tage  vor 
le  August  j  wo  die  Venamtnlung  der  Fürsten  und  Städte 
sein  «o//(zfi  eime  tage  zfl  körnende)  und  wo  eelbst  Sonn- 

20  tag  ist,  also  spätestens  auf  9  August,  Da  die  ohige  Auf- 
zeichnung nun  in  der  zweitvorhergehenden  Woche  vor 
diesem  Sonntag  (zusehen  hie  und  von  sontage  nehest 
komet  uher  aht  dage)  geschrieben  ist,  so  fälU  sie  späte- 
stens in  die  Zeit  vom  26  JuH-  t  August.    Femer:  am 

85  Mittwoch  nach  diesem  Sonntag  sollen  die  Städteboten  sich 
in  Speier  versammeln  den  Krieg  zu  bestellen  ^  also  späte- 
stens am  12  August;  in  den  7  Wochentagen  vor  demjeni- 
gen Mittwoch,  von  welchem  es  noch  14  Tage  bis  zu  dem 
genannten  Mittwoch  bzw,  12  Aug.  sind,  muß  unsre  Auf- 

SO  Zeichnung  spätestens  geschrieben  sein ,  aiso  spätestens 
22  •  28  Juli.  Wir  haben  also  für  die  Abfassung  der  Auf- 
zeichnung 26  Juli -1  Aug.  und  22-28  JuR  d.  h.  näher  26-28 
JuU.  Man  darf  aber  nicht  vergessen,  daß  dieß  der  spä- 
teste Termin  ist,  wenn  man  nemUch  annimmt,  daß  der 

95  Sonntag  bis  wann  der  Waffenstillstand  an  Speier  ver- 
kündet werden  soll,  nur  8  Tage  vor  den  16  Aug.  falle, 
an  welchem  dieVersammlung  der  Fürsten  und  Städte  sein 
soll;  diese  8  Tage  sind  eben  nur  die  etwa  anzunehmende 
mindest  mögliche  Zwischenfrist,  a,ber  es  ist  an  sich  noch 

40  keineswegs  ausgeschlossen  daß  diese  größer  sei.  Jedenfalls 
sind  es  Beschlüsse  der  Rheinischen  Städteboten  auf  einem 
ihrer  Versammlungstage.  Von  einem  solchen,  der  zu 
Mainz  abgehaUen  wurde,  gibt  uns  die  Frankfurter  Stadt- 
rechnung Nachricht  aus  dem  Jahre  1888  Sabb.  post  Mar- 

45  garete  [Juli  18] :  12  gülden  10  grosse  vlizerten  Johan  von 
HoltzhAsen  der  aide  Gipel  zum  Eber  unde  Hennef  von 
Holtzhusen  mit  koste  unde  schilllone  7  dage  unde  auch 
zue  botenlone  zue  Mentze,  also  man  da  waz  in  tedingen 
zflachen  den  herren  [muß  wol  heißen  steten]  des  Hin- 

50  sehen  bundcs  unde  den  von  Strasburg  unde  von  des 
Zolles  wegen  zue  Iloesto  unde  anders  umb  allirloio  sache 
des  bfindes.  —  item  21  g&Iden  8  grosso  fürten  Johan  von 
Holtzhusen  der  eldeste  Gipel  zum  Eber  unde  HenricA 
von  Holtzhusen  gein  Mentze,  die  uns  geborten  zue  geben 

55  von  der  rechenunge  wegen,  die  die  von  Wormße  zue 
Spiro  taden;  iglicher  gleven  der  grossen  summe,  die 
man  zfim  bflnde  heldet,  geborte  8  sh.  zue  geben.  Das 
kann  der  Ta^g  gewesen  sein,  auf  welchem  obige  Beschlüsse 
gefasst  wurden.  Da  nun  die  Frankfurter  Boten  in  der 

60  Rechnungswoche  vom  18-24  Juli  bezahlt  wurden  und 
7  Tage  gebraucht  hatten,  so  müssen  sie  frühestens  am 


17  JuH  zurückgekommen  sein  und  waren  somit  frühe- 
stens am  11  Juli  nach  Mainz  abgereist,  und  sie  sind  spä- 
testens am  28  Juli  zurückgekommen  und  waren  somit 
spätestens  am  17  Juli  nach  Mainz  abgereist.  Mehr  als 
1  Tag  können  sie  von  einem  zum  andern  Ort  nicht  wol 
gebraucht  haben ,  die  Versammlung  zu  Mainz  hat  also 
frühestens  am  12  JuU  begonnen  und  am  16  geschlossen, 
spätestens  am  18  begonnen  und  am  22  geschlossen.  Man 
darf  also  den  Sonntag,  bis  wann  der  WaffenstillsTand  an 
Speier  verkündet  werden  soll,  ansetzen  auf  JuH  26  oder 
Aug.  2,  und  den  Mittwoch  f  an  welchem  sich  die  Städte  in 
Speier  versammeln  sollen,  den  Krieg  zu  bestellen,  auf 
Juli  2$  oder  Aug.  6.  Nun  hat  aber  die  in  ort.  i  unserer 
Mainz  er  Beschlüsse  angekündigte  Speier  er  Städteverswmm  - 
lung  wirklich  stattgefunden,  indem  die  Frankfurter  Stadi- 
rechnung im  Jahr  1888  die  Nachricht  enthält  Sabb.  post 
Jacobi  [Aug.  i]'.  17  gülden  9  sh.  haid  virzert  Henrich  von 
Holtzhusen  mit  5  pherden  7  dage  gein  Spiro ,  der  stede 
gleven  am  Byne  gein  Swaben  zue  schicken  unde  eines 
gemeinen  heubtmannes  da  zue  ubirkommen.  —  item 
3  Ib.  minus  i  sh.  virzerten  Gipel  zflm  Eber  unde  Conrad 
schriber  gein  Mentze  von  der  widdersagebriefe  wegen 
an  die  Beyerschen  herren.  Da  auch  dießmaJ  die  Boten 
7  Tage  auswaren  und  ihre  Kosten  in  der  Woche  vom 
1-7  Aug.  verrechnet  sind,  so  hat  die  Versammlung  zu 
Speier  nicht  erst  6  Aug.  beginnen  können,  weil  diese  Kosten 
dann  erst  in  der  Woche  vom  8-14  Aug.  verrechnet  sein 
könnten.  Somit  bleibt,  da  der  5  Aug.  als  Anfang  dieser 
Versammlung  wegfällt,  die  andere  obige  Möglichkeit  übrig, 
sie  sollte  sein  und  war  wol  auch  wirklich  am  29  JuU.  Da- 
raus folgt  auch  weiter  zurück  für  den  Sonntag,  bis  zu 
welchem  der  Waffenstillstand  an  Speier  verkündigt  wer- 
den soll,  das  Ergebnis,  daß  unter  ihm  der  26  Juli  und 
nicht  der  2  August  gemeint  ist,  und  es  folgt  femer  für  die 
Mainzer  Versammlung  selbst,  auf  welcher  obigßBeschlüsse 
gefasst  worden  sind,  das  Ergebnis,  daß  ihre  Beschlüsse 
gefasst  wurden  vor  dem  15  JuU,  als  dem  Mittwoch  von 
welchem  es  gemäß  art.  i  noch  14  Tage  sein  müssen  bis 
zum  29  Juli.  Nun  hatten  wir  oben  gefunden,  daß  diese 
Versammlung  frühestens  vom  12-16  Juli  gehalten  worden 
sei;  jetzt  fanden  wir:  ihre  Beschlüsse  fallen  vor  is  Juli; 
daraus  folgt,  daß  diese  Beschlüsse  anzusetzen  sind  auf 
c.  12-14  JuU.  —  Meine  spätere  Ansicht  über  dieses  Stück 
s.  in  der  Einl.  zum  Egerer  Reichstag  Ut.  F  in  der  An- 
merkung. 


52  Königlicher  Friedenstag  zu  Speier-Heidelberg  im  April  1388. 

[i888  |^3j  £22  ist  auch  der  stetde  frunde  meinunge  :  ob  sich  die  sache  mit  den  fursten  wol 

12-14]  stiesse ,  daz  doch  die  stetde  den  krieg  nit  anehuben ,  ez  worde  danne  von  den  fursten 

oder  von  den  iren  vor  anegehaben. 
11888  [^  Ouch  suUent  die  botden  an  ire  rete  brengen  und  darumb  mit  vollem  gewalt  uf 

die  Yorgenant  mitwoche  gein  Spiro  komen,  ob  ez  sich  mit  den  fursten  stosset,  daz  die  & 
stetde  ire  krieg  ane  füinfe  ane  sieben  oder  ane  nüne,   die  darzft  ntlcze  und  g&t  sint, 
bestellen  zA  arbeiden  und  zA  dribenne^,  und  daz  dieselben  bi  enander  blibent  an  einer 
stad  der  man  uberqueme;  und  sullent  auch  danne  uf  dieselbe  vorgenant  mitwoch  die  drft 
teil  der  stetde  ieglich  teil  iren  heubtman  zu  Spiro  haben  den  krieg  zu  bestellen. 

[5]  Waz  geltes  auch  ieglich  stad  nach  den  rechenungen,  die  geschehen  sint,  von  lo 
des  bondes  wegen  usgeben  hat,  daz  sol  sie  of  den  nehesten  tag  gein  Spire  mit  iren 
frunden  beschriben  senden,  rechenunge  darumbe  z6  dunde. 

G.  Zweiler  Anhang :  Plan  einer  Thronverändernng. 

1888    22.  ^.  Wenzel  verspricht  Erzbt  Adolf  von  Mainz,  welcher,  falls  Wenzel  die  Römische  Kö- 
^^' '         mgskröne  niederlegte,  einen  von  demselben  beliebig  zu  bezeichnenden  Bruder  oder  Vetter  is 
desselben  zum  Römischen  König  zu  wählen  zugesagt  hat :  daß  er  dann  dep(^  Erzbischof 
zur  Bestätigung  seiner  Rechte  behilflich  sein  will.  1388  Okt,  4  Beraun. 

Äui  Münch.  B.  A.  Urk.  VI!  '/j  or.  mb.  c.  sig,  pend. 

Gedruckt  Rege$t  in  Reg.  Bote,  lo,  880  und  hier  au»  bei  Vischer  nr.  816, 

Wir  Wentzelaw  von  gots  gnaden  Romescher  kuning  tzu  allen  tzeiten  merer  des  20 
reiches  und  kuning  tzu  Beheim  bekennen  und  tun  kunt  offenlich  mit  diesem  briefe :     daz 
der  erwirdiger  Adolff  ertzebischoff  tzu  Mentze  des  heiigen  reiches  in  DAtschen  landen 
ertzecantzler  unser  lieber  neve  und  furste  uns  von  sunderlicher  liebe  und  fruntschafft 
wegen  verschriben'  und  geredt  hat,  wer*  ez  daz  wir  daz  heiige  Romesche  reiche  uffgeben 
wurden,  daz  er  dann  ejme  under  unsem  brudern  oder  eyme  under^unsern  vettern  den  2^ 
marcgraven  von  Merern,  wilchen  wir  under  den  wolden  und  koren,  tzu  dem  heiigen 
Romeschen  reiche  furderlich  sin  sal  und  den  tzu  eyme  Romeschen  kuninge  welen  und 
kysen ,  also  doch  daz  der  vorgenante  Adolff  und  sin  stifft  tzu  Mentze  vor  darynne  ver- 
sorget werden  als  yme  und  demselben  sinem  stiffte  dann  noyt  ist  ane  geverde.  und  wann 
auch  derselbe  tzu  eyme  Romeschen  kuninge  gewelet  und  gekorn  wirdet,  so  sal  er  un-3» 
vertzogelich  als  eyn  Romescher  kuning  und  darnach,  als  balde  er  keyser  wurde,  als  eyn 
Romescher  keyser  dem  vorgenanten  Adolffe  und  sinem  stiffte  tzu  Mentze  daz  von  n&wens 
bestedigen  versichern  und  vershrieben  in  solicher  maße,  daz  derselbe  Adolff  und  sin 
stifft  daran  versorget  und  bewart  sin  ane  alle  geverde  und  haben  wir  geredt  und  reden 
bie  guten  truwen  mit  diesem  briefe  dem  obgenanten  Adolffe,  daz  wir  yme  und  sinem  ss 
stiffte  dartzu  mit  gantzen  truwen  furderlich  und  beholffen  sin  sollen  und  wollen,  daz 
yme  und  sinem  stiffte  daz  geschee  ane  geverde.  auch  sollen  alle  eynunge  und  buntnisse 
tzwuschen  der  cronen  von  Beheim  und  dem  stiffte  tzu  Mentze,  die  vor  data  dieses  briefes 
gemachet  und  versigelt  sin,  in  yren  krafft  und  macht  blieben,      mit  Urkunde  dieses 
briefes  versigelt  mit  unser  kuninglicher  majestad  ingesigel,  geben  tzu  Beme  an  sente  40 
Francisci  tag  nach  Cristes  geburte  drutzehenhundert  jare  und  darnach  in  dem  achte- 
1888    undachtziegesten  jare,  unser  reiche  des  Beheimeschin  in  deme  sechsundtzwentzigesten 
und  des  Romeschen  in  deme  drutzehenden  jaren. 

a)  dribenno  mit  au/getehriehentm  e. 

*  Diese  Verechreibung  hat  auch  noch  geleistet  Rudolf      übereinstimmt  und  deshalb  wol  auch  ungefähr  in  dieselbe  45 
von  Sachsen ,  dessen  Urkunde  mit  dem  hier  angegebenen      Zeil  fällt  nr.  84. 
Inhalt  der  Verschreibung  Adolfs  von  Mainz  fast  wörtlich 


Okt.  4 


G.  Zweiter  Anhang:  Plan  einer  Thronveränderung.  53 

23.  £  Wenzel  erlaubt  Erzb,  Adolf  von  Mainz  einen  Bund  mit  den  Städten  zu  schließen  y    ^^ss 
doch  mit  der  Bedingung  daß  er  dabei  ihn  und  das  Römische  Reich  und  die  Böhmische 
Krone  ausnehme,  1388  Okt.  4  Beraun. 

Aus  Münch.  R,  A.  Urk.  Stadt  Mainz  f.  140  VII  V«  or»  ^nb.  c.  €ig.  pend.,  auf  der  Rückseiie  tteht^ej. 
5  Wencislaus  consentit  Ädolfo  archiepiscopo  Maguntino,  quod  possit  facere  ligam  cum  subjectis 

imperii  et  aliis,  dum  tarnen  id  non  fiat  contra  Imperium  et  coronam  Bohemie. 
Gedruckt  Regest  in  Reg,  Boic.  lo,  SSO  und  hieraus  bei  Vischer  nr.  Sie, 

Wir  Wenczlaw  von  gotes  gnaden  Romescher  kunig  zu  allen  ziiten  merer  des  reichs 
und  kunig  zu  Beheim  bekennen  und  tun  kunt  offinlichen  mit  diesem  briefe  :       daz  wir 

»0  deme  erwirdigen  Adolffen  erczbischofen  zu  Mencze  des  heiligen  Romeschen  reichs  in 
Dutschen  landen  erczcanceler  unserme  lieben  neven  und  forsten  erlawbet  und  gegunnet 
haben  erleuben  und  gunnen  yme  geinwortlichen  *  in  craft  dieses  briefes  und  von  Ro- 
mescher kuniglicher  mechte,  daz  er  sich  mit  unsern  und  des  reichs  und  andern  steten 
in  Dutschen  landen  seczen  und  vereynigen  möge  wie  yn  dunket  daz  yme  und  syme 

>5  stifte  zu  Mencze  daz  allernuczlichste  und  bequemelichste  sie,  doch  also  daz  er  uns  daz 
heilige  Romesche  reiche  und  die  cronen  von  Beheim  in  solichen  saczungen  und  eynungen 
uzneme*  ane  geverde.  mit  Urkunde  dieses  briefes  versigelt  mit  unser  kuniglicher 
majestad  ingesigel,  geben  zu  Berne  an  sand  Francisci  tag  nach  Cristes  geburt  druczen- 
hundert  jare  und  darnach  in  deme  achtundachczigesten^  jare  unser  reiche  des  Beheim- 

so  sehen  in  deme  sechsundczwenczig^esten  und  des  Romeschen  in   deme  druczehenden    ^^^ 

Okt.  4 

jaren. 

24.  KurfUi/rst  Rudolf  III  von  Sachsen  verspricht  K.  Wenzeln j  falls  dieser  die  Römische    tssa 
Königshrone  niederlegte,  einen  von  demselben  beliebig  zu  bezeichnenden  Bruder  oder  \^^J' 
Vetter  desselben  zum  Römischen  König  zu  wählen.  1388  [c.  Okt,  med,  oder  ex.*]  Bellem.  od.  e».] 

25  P  aus  Pelzet  Wenzel  l  Urk.  B.  p.  86  nr.  es  ex  origiuali  arcbivi  appell.  regni  Boh.  et  curiaB  feud.  etc. , 

auch  nach  Palacky  s  a,  61  befindet  sich  diese  Urkunde  im  Böhmischen  Kron-ArcJUv,  das  uns  von 
Prof.  Höfler  mitgetheilte  Verzeichnis  der  Urkunden  dieser  Sammlung  enthält  sie  unter  nr.  368,  die 
*  Anstalt  selbst  ist  bekanntlich  unzugänglich.  Auffallend  ist  bei  einem  Original  das  Fehlen  des  Tages- 

daiums,  falls  dieß  nicht  bloß  am  Abdruck  liegt. 

SO  Wir  Rudolf  von  gots  gnaden  herzöge  zu  Sachsen  und  zu  Lüneburg  des  heiligen 

riches  erzemarschalk  bekennen  und  tun  kunt  offenlich  mit  diesem  briefe :  daz  wir  ange- 
sehen haben  soliche  gnade  fruntschaft  und  forderuuge,  die  der  allerdurchluchtigeste  furste 
und  herre  her  Wentzelaw  Romischer  kunig  zu  allen  ziten  merer  des  riches  und  kunig  zu 
Behem  unser  lieber  gnediger  herre  uns  und  unser  herschaft  uft  getan  und  bewiesen  hat 

^5  und  auch  furbas  in  künftigen  ziten  beweisen  und  tun  sal  und  mag.  darumb  und  von  sun- 
derlicher  Zuversicht  und  liebe  wegen,  die  wir  zu  demselben  unserm  hern  dem^  Romischen 
kunige  und  den  seinen  haben,  haben  wir  ime  geredt  und  reden  bie  guten  truwen  mit 
diesem  briefe,  wer'  ez  daz  er  daz  heilige  Romische  riche  ufgeben  wurde,  daz  wir  dann 
einem**  under  seinen  brudern  oder  einem®  under  sinen  vettern  den  margrafen  von  Merern, 

40  welchen  under  den  er  wolde  und  köre,  zu  deme  heiligen  Romischen  riche  furderlich^  sin 
sollen  und  zu  einem  Romischen  kunige  welen  und  kiscn,  also  doch  daz  wir  und  unser 

a)  or.  geinworllchen.    b)  or,  aehnndacheziffesten.    o)  P  anBern  hern  den.    d)  P  einen,    e)  P  einen,    f)  P  sinderlich. 

*  Diese  Ausnehmung  erscheint  dann  in  der  großen  Ur-  in  Betlern,  von  wo  er  das  Schreiben  vom  18  Okt.  erließ 

künde  des  Bundes  vom  80  Okt.  1888  ort.  18.  bei  Pelzet  Wenzel  l,  204  f.  (Straßb.  St.  A.  I  partie  lad.  B 

^       '  Vgl.  die  kön.  Urk.  für  Adolf  von  Mainz  1888  Okt.  4.  fasc.  VII  nr.  48  or.  eh.)  und  das  andre  vom  81  Okt.  bei 

—  Als  Rudolf  die  obige  Urkunde  ausstellte,  war  er  deren  Pelzet  Wenzel  i,  805  {von  Pelzet  unrichtig  auf  i  Nov.  be- 

OrtS' Angabe  zufolge  in  Betlem^  wo  sich  ohne  Zweifel  rechnet,  es  ist  Aller- Beiligen  Abend  im  Abdruck  bei  Leh- 

der  König  damals  selbst  außielt.  Ani  18  Okt.  war  Wenzel  mann  Speir.  Chr.  ed.  Fuchs  766^»). 


54  Königlicher  Friedenstag  zu  Speior-Heidelberg  im  April  1388. 

1888   herschaft;  vor  darinne"  versorget  werden  als  daz  dann  migelich  und  billich  ist  ane  geverde. 

^  «^'  und  wann  auch  derselbe  zu  einem  Romischen  kunige  gewelet  und  gekorn  wirdet,  so  sal 

cd.  ex,]  er  unverzogelich  als  ein  Romischer  kunig  und  darnach  alsbalde  er  keiser  wirdet^  als  ein 

Romischer  keiser  uns  und  unser  herschaften  von  neuwens  bestedigen  versichern  und 

verschreiben  als  dann  das  migelich  und  billich  ist  als  vor  geschrieben  stet  ane  alle  5 

1888   geverde.     des  zu  Urkunde  ist  unser  ingesigel  an  diesem  brief  gehangen,  der  geben  ist  zu 

[c,  okt,  3etlcr  nach  Christs  geburte  druzehenhundert  jar  darnach  in  dem  achte-und-achtziegestem 

od.  «St.]  jare. 

1S88  25.  Erzh.  Adolf  von  Mainz  verbindet  sich  mit  den  Städten  Mainz  Worms  Speier  auf  seine 
oku  80  Ld>enszeitj  nicht  wider  sie  zu  thun,  sondern  im  Fall  der  Unmöglichkeit  gütlichen  oder  10 
rechtlichen  Austrags  ihnen  gegen  ihre  Feinde  zu  helfen j  mit  hesondem  Bestimmungen  für 
den  gegenwärtigen  Städtekrieg  und  in  Betreff  des  Verhältnisses  des  Erzbischofs  Adolf  zu 
den  Erzbischofen  von  Köln  und  Trier y  und  so  daß  er  den  Römischen  König  und  das  Rö- 
mische Reich  und  seinen  mit  der  Böhmischen  Krone  der  Mark  Brandenburg  und  dem,  Lavr 
sitzer  Land  bestehenden  Bund  sowie  alle  seine  und  seines  Stiftes  Eigenthümer  und  Frei-  ^^ 
heiten  ausnimmt,  {Die  große  erzbischöfliche  oder  kurfürstliche  Bundesurkunde,)  1388 
Okt.  30  [Mainz*]. 

M  au8  Münch,  R.  A.  Mainzer  Domkapitel  f.  140  VII V3  or.  mb.  c.  Hg.  pend.  defic, 
S  coli.  SchcMb  Gesch.  det  großen  Rhein.  Städtebundet  9,  aoa-sis  nr.  289,  am  Schlüsse  mü  der  Angtüte 
in  den  Bundbriefen  der  Stadtbibliothek  zu  Mainz;  gegen  Ende  von  ort  6  beginnt  eine  große  übrigens  io 
nicfU  angedeutete  Lücke  nach  den  Worten  kost  schaden  und  verlost  als  dicke  das  noit  geschit  ane 
'  allez  geverde  und  datiert  bis  nit  beholfen  sin  ane  geverde  incL  am  Ende  von  art,  17;  von  dem 

fehlerhapen  Abdrucke  des  übrigen  Theils,  dem  kein  Original  zu  Grund  gelegen  haben  kann,  ist 
nur  weniges  zu  Variante  S  benutzt  worden,  Schaab  ist  in  Vischer's  Regest  zu  citieren  vergessen. 
Das  Regest  bei  Würdtwein  nov,  subsid.  dipl.  e  proef.  pa^,  L  f,  nr.  XXXIII  soll  ohne  Zweifel  diese  und  25 
keine  andre  Urkunde  anzeigen ,  es  loiutet  Adolphi  arehiep.  unio  cum  civitatibus  Moguntina  Wor- 
matiensi  et  Spirensi.  czplicit :  und  han  des  zu  waren  Urkunde  unser  ingesiegel  an  diesen  brieff 
dun  hencken,  der  geben  ist  uff  den  nehston  fritag  nach  der  zweier  aposteln  tag  sente  Symon  und 
Jude  nach  Gristi  geburte  drutzenhundert  und  echtundachtzig  jare;  für  die  Identität  dieses  Regests 
mü  der  obigen  Urkunde  spricht  auch  unio  als  Titel  des  erstem,  da  die  große  städtische  Bundes-  so 
Reversurkunde  des  gleichen  Tags  bei  Würdtwein  ebenfalls  die  Ueberschrift  eynunge  führt;  dit 
etwas  feierlichere  Schlussformel  des  Regests  endlich  stimmt  unter  allen  den  7  Urkunden  des  80  Okt. 
1888  dllein  mit  den  Schlussformeln  der  beiden  Haupturkunden,  speciell  mit  der  des  Erzbischofs,  — 
Erwähnt  ist  die  Urkunde  bei  Joannii  ad  Serarium  pag,  699,  —  Regest  Reg.  Boic.  10,  281  oben,  0. 
Zw.  aus  M;  bei  Vischer  nr,  819  erster  Absatz,  aus  Reg.  Boic,  mit  der  unrichtigen  Seiten-Angabe  280.  S5 

Wir  Adolff  von  gottes  gnaden  des  heiigen  stules  zu  Mentze  erczebisschoff  des  heil- 
geYi  Romeschen  riches  in  Dutschen  landen  erczcantzeler  bekennen  und  tun  kunt  allen 
den  die  diesen  brieff  ansehent  oder  horent  lesen  :  daz  wir  durch  kuntliche  notdurfft 
nutzes  friedes  und  gemaches  willen  des  gemeynen  landes  und  der  unsern  uns  zu  den 
erbern  wisen  luden  burgermeistern  und  reten  der  stete  Mencze  Wormß  und  Spiro  ver-  *o 
eynet  und  verbunden  han  vereynen  und  verbinden  uns  zu  yn  mit  craft  dieses  briefes , 
diewile  wir  Adolff  erczebisschoff  zu  Mencze  geleben,  daz  wir  yn  und  yr  iglicher  getru- 
welichen  geraten  und  beholfen  sollen  und  wollen  sin  zu  allen  den  kriegen  die  sie  in  der 
vorgenanten  zijt  dieser  vereinunge  gewinnen,  in  aller  der  maße  als  hernach  geschrieben 
stet.  [1]  zum  ersten  daz  wir  Adolff  erczebisschoff  czu  Mencze. .  vorgenant^  unser  ampt-  *5 
lüde  diener  undertane  und  die  unsern  ane  geverde  widder  die  obgenanten  stete  Mencze 

a)  P  von  dämme,  b)  P  vrirde.  c)  iehheib*  diese»  Wort,  vo  et  dem  Suhtttmtiv  naeheteht,  ohne  l%exiontendung 
gesetzt,  wenn  es  nur  durch  rorgen  mit  dem  üeberstrieh  ausgedrückt  war;  mit  der  Flexhnsendung ,  wenn  es 
gegeben  war  durch  yorgenant  mit  angehängtem  Sehlusshaken ;  ganz  ausgesehriehen  t'n  dieser  Stellung  hinter  dem 
Substantiv  ist  das  Wort  in  diesem  Stacke  nie,  50 

*  Der  Ort  dieser  und  der  nachfolgenden  e  Urkunden      bei  diesen  Verträgen, 
ist  ohne  Zweifel  Mainz  gewesen,  wegen  der  Theilnehmer 


G.  Zweiter  AnhaDg :  Plan  einer  Thronveränderung.  55 

Wormße  und  Spire  yre  bürgere  dienere  undertane^  und  die  jrren  gemeinlichen  oder  be-    /»« 
Bunder  nit  dun  sollen,  diewile  wir  Adolflf  erczebiaßchoff  tzu  Mentze  geleben,  in  dheyne  wise  ^***  ^ 
ane  allez  geyerde.  welche  aber  Ton  den  unsern  des  nit  halden  weiden,  die  ensoUen  wir  nit 
husen  noch  halden  noch  auch  yn  widder  die  obgenanten  stete  nit  zulegen  in  keyne  wise 

ft  ane  allez  geverde.  [2]  auch  sin  wir  erczbisschoff  Adolff  vorgenant  mit  den  reten  und 
burgern  der  vorgenanten  stete  Mencze  Wormß  und  Spire  überkommen  und  gutlichen  ver* 
eynet,  daz  sie  yre  burger  dienere  undertane  und  die  yren  gemeinlichen  und  besonder  in 
allen  unsern  und  unsers  Stiftes  sloßen  gebieten  herscheften  und  landen  guten  frieden  und 
geleide  haben  sollen  glich  den  unsern  ane  allez  geverde,  alleyne  die  ußgenomen  die  uns 

10  unsern  stift  und  die  unsern  geraubet  oder^  gebraut  haben  daz  nit  gesunet  were,  darinne 
und  daruß  zu  farende  zu  riden  zu  wandern  und  da  ynne  zu  sine  zu  keufen  und  tzu  ver- 
keufen  als  dicke  yn  des  unser  lebetage  uß  noit  gesohiet  ane  allez  geverde;  und^yn  auch 
da  inne  feilen  kauff  laßen  geben  umbe  yre  phenninge  als  verre  man  des  entpheren^  mag, 
und  in-  und  ußfuren  und  gen  laßen  ungehindert  ane  allez  geverde.      [3]  waz  auch  unser 

ift  phafheit  zugehoret  und  yn  von  yren  gotsgaben  wirdet,  daz  mögen  sie  uß-  und  infuren 
ungehindert  ane  allez  geverde,  also  daz  die  obgenanten  stete  oder  die  yre  nyman  in  den 
vorgenanten  unsern  sloßen  landen  und  gebiten  bekümmern  noch  beklagen  sal  weder  yr 
lip  noch  yr  gut  mit  keyme  gerichte,  ußgenomen  die  selbschuldener  den  man  auch  umbe 
scholt  mit  gerichte  zusprechen  mag  als  daz  gewonlich  herkommen  ist.  wer'  ez  aber  daz 

so keyn  kommer  oder  clage  geschee  über  daz  als  vor  geschrieben  stet  ane  geverde,  die 
sollen  wir  abetün  unverczogelichen  als  dicke  des  not  geschehe,  ane  allez  geverde. 
[4]  wer'  ez  auch  sache  dazymand  der  yren  in  unsern  sloßen  landen  oder  gebieten  frevelte, 
der  sal  und  mag  sin  wert  daran  nemen  als  daz  herkommen  ist  und  daz  gerichte  wiset  da 
er  gefrevelt  hat.       [5]  und  ist  geredt  und  überkommen,  daz  wir  Adolff  erczebisschoff  tzu 

»Mentze  denselben  steten  Mentze  Wormße  und  Spire  getruwelichen  beholfen  sollen  und 
wollen  sin  widder  alle  die,  die  yn  oder  den  yren  furbaßer  unrecht  dAnt  sie  leidigen 
schedigen  angriffen  oder  die  yr  viende  werden  widder  dem  rechten,  als  hernach  eigent- 
lich geschrieben  stet,  wer'  ez  daz  die  vorgenanten  stede  Mencze  Wormße  und  Spire  ire 
bürgere  dienere  undertanen  und  die  yren  gemeinlich  oder  besunder  in  cziten  dieser 

»overeynunge  geschediget  angegriffen  oder  geleidiget  wurden  von  yman  wer  der  were 
widder  dem  rechten  oder  aber  yman  yn  oder  den  yren  unrecht  dete ,  darumbe  sich  der 
rat  der  stete  die  daz  anginge  uff  yre  eyde  erkennen  wolden  uff  die  oder  den  die  yn  also 
unrecht  teden  und  sie  geschediget  hetten  daz  sie  yn  unrecht  getan  hetten  :  darumbe  sal 
dieselbe  stat  die  daz  anginge  uns  Adolff  erczbisschoff  tzu  Mencze  vorgenanten®  verschriben 

9.')  und  wißen  laßen  ee  sie  sich  daruff  erkennen,  und  des  rechten  an  uns  gein  den  die  sie 
oder  die  yren  also  geschediget  hetten  bieden  zu  verliben.  so  sollen  wir  Adolff  erczebis- 
schof  tzu  Mencze  die  oder  den,  die  soliche  stad  und  die  yren  also  geschediget  hetten  oder 
unrecht  teden,  beschriben,  daz  sie  derselben  beclageten  stad  darumbe  karunge  dünoder 
des  rechten  darumbe  an  uns  verliben;  oder  wir  mußen  yn  widder  den  oder  die  beholfen 

^0  sin.  wolden  dann  dieselben,  die  also  von  uns  Adolff  erczebisschofftzu  Mentze  beschrieben 
weren,  des  rechten  also  gein  yn  an  uns  erczebisschoff  Adolff  verliben,  daz  sollen  sie, 
oder  welche  stad  daz  under  yn  anginge,  nemen  und  yn  damidde  gnugen  laßen  und  sich 
darüber  nit  erkennen ;  und  soUent  beide  parthie  yre  anspräche  und  widderantwerte  uns 
dem  vorgenanten  Adolfe  erczebisschofe  tzu  Mentze  beschrieben  und  besigelt  geben  bynnen 

^  virczehen  tagen ;  und  sollen  dan  wir  Adolff  erczebisschoff  tzu  Mentze  der  Sachen  ende 
geben  mit  der  mynne  mit  der  parthie  willen  die  daz  angeet  oder  mit  dem  rechten  bynnen 
eynem  mande  darnach  nehstkommende  ane  alle  geverde.  wolden  aber  soliche  personen, 

a)  om.  8,      b)  S  und.      c)  hier  fehlt  in  M8  tigentlieh  das  wir  aoUen.      d}  8  begereni  in  dw  »tädt,  Urkunde 
enperon.      e)  M  vorgenantem  ? 


56  Königlicher  Friedenstag  zu  Speier-Heidelberg  im  April  1388. 

1S88  die  also  von  uns  Adolff  erczebisschoff  vorgenant  beBchrieben  weren,  des  rechten  an  uns 
^*'  *^  gßiß  d®ö  vorgenanten  steden  oder  ir  eynre*  welche  daz  anginge  nit  verüben  :  erkennet 
sich  dan  der  rad  derselben  stad  die  daz  also  anginge  in  yrem  rade  uff  yre  eyde,  daz  sie 
und  die  yren  von  dem  oder  den,  die  yn  des  rechten  also  ußgingen,  geschediget  weren 
Widder  dem  rechten  und  daz  yn  unrecht  geschehe^,  und  derselben  erkentnisse  yre  offen  ^ 
besiegelten  briefe  uns  gein  Eltevil  in  unser  sloß  schicketen,  und  uns  Adolff  ercze- 
bisschoffe  zu  Mentze  darumbe  ermanent  daz  wir  yn  uff  die  oder  den  uff  die  sie  sich 
erkant  hetten  beraden  und  beholfen  sin :  so  sollen  tind  wollen  wir  Adolff  erczebisschoff 
tzu  Mencze  bynnen  virczehen  tagen  darnach,  nachdem  als  uns  die  manunge  verkündet 
wirdet,  der  viende  werden  und  yn  vy entlich  dun  glich  als  obe  ez  uns  selber  anginge,  lo 
und  derselben  stad  oder  steten  die  uns  also  gemant  hetten  senden  und  unverczogelichen 
schicken  sieben  und  tzwenczig  unser  diener  mit  gleven  wolerczuget  und  wolgeryden, 
als  daz  unsem  eren  wol  ansteet,  in  eyn  unser  sloß  daz  allernehst  der  stete  da  wir  hin 
gemant  weren®  gelegen  ist,  die  auch  mit  derselben  stede  dienern**  ryden  und  yn  folgen 
yre  viende  zu  suchen  und  zu  schedigen  und  yn  damidde  getruwelichen  zft  raden  und  czu  i& 
helfen,  biz  daz  yn  der  schade  und  übergriff  gckert  werde  von  den  uff  die  sich  soliche 
stad  erkant  und  uns  gemanet  hat,  und  auch  widder  alle  die  die  sie  husen  halden  hegen 
spisent  yn  radent  oder  helfent.  und  sollen  daz  dün  uff  unser  des  vorgenanten  erczebis- 
schoff Adolffs  eygen  kost  schaden  und  verlost,  als  dicke  das  noit  geschit,  ane  allez  geverde. 
doch  also,  daz  wir  uns  gein  den  mit  widdersagen  be waren  mögen,  daz  wir  auch  bynnen  so 
den  obgenanten  virtzehen  tagen  dün  sollen;  und  auch  also,  daz  die  selbe  stat,  die 
uns  also  gemanet  hat,  ire  zal  gleven  zuvor  by  yn  in  derselben  stat  habe  da  sie  uns  hin 
gemant  hetten.  und  uff  welche  zijt  dieselbe  stad,  der  wir  unser  zal  gleven  geschicket  und 
gelacht  hetten,  ire  gleven  und  dienere  von  dannen  ließen  riden  ane  geverde,  so  sollen 
und  mögen  auch  unser  des  vorgenanten  erczebisschoff  Adolffs  dienere  widder  heimriden.  25 
und  sal  daz  auch  von  uns  gehalden  werden  ane  allez  geverdp.  queme  ez  aber  also  daz 
soliche  personen,  uff  die  sich  der  vorgenanten  stede  eyne  oder  welche  daz  were  erkant 
und  uns  gemant  hetten  als  vor  geschrieben  stet  nach  demselben  irem^  erkentnisse , 
queme  und  karunge  bode  zu  tftnde,  daz  mag  dieselbe  stad  nemen  ob  sie  wil.  [6]  und 
sollen  und  wollen  wir  Adolff  erczebisschoff  tzu  Mencze  obgenant  die  vorgenanten  stede  so 
Mencze  Wormße  und  Spire  und  die  yren  in  allen  unsern  sloßen  festen  landen  und  ge- 
bieten enthalden  uß-  und  inlaßen  sich  daruß  und  darin  zu  behelfen  zu  allen  iren  noden 
widder  alle  yre  viende  oder  die  sie  leidigen  schedigen  oder  angriffen ,  uff  die  sie  sich 
erkant  und  gemant  hat,  als  vor  und  hernach  geschrieben  stet.  [7]  und  nemen 
wir  Adolff  erczebisschoff  zu  Mentze  uß :  obe  wir  gemeyne  oder  offen  sloße  mit  yman  S6 
hetten  oder  gewonnen  da  wir  burgfrieden  hetten,  dieselben  burgfrieden  sollen  und 
mögen  wir  beschudden  und  helfen  weren  als  verre  die  gent,  und  sal  daz  widder  diese 
eynunge  nit  sin,  ane  geverde.  [8]  wer'  ez  auch  daz  kriege  entstanden  weren  oder 
entstunden  czwisschen  fursten  und  herren,  den  wir  verbonden  weren,  und  den  steten, 
den  die  vorgenanten  stede  Mencze  Wormße  und  Spire  verbonden  weren,  so  sollen  wir  40 
Adolff  erczebisschoff  tzu  Mencze  widder  die  vorgenanten  stete  Mencze  Wormße  und  Spire 
und  die  yren  nit  ddn  als  lange  die  bonde  werent  die  wir  mit  den  fursten  und  herren  han. 
wurden  wir  aber  ermant  als  verre  daz  wir  des  von  eren  wegen  nit  uberiggesin  mochten, 
so  mochten  wir  unser  parthie  unser  zal  lüde  schicken  damidde  wir  yn  verbonden  weren , 
und  nit  me,  und  yn  damidde  helffen,  die  auch  yr  wert  daran  nemen  mochten;  und solde  4» 
daz  diese  gutlichkeit  und  eynunge  nit  hindern,  wurden  wir  aber  erczebisschoff  Adolff 
vorgenant  hernach  dheine  bonde  machen  oder  erlengen  mit  yman  wer  der  were,  da  inne 

ft)  aneh  8  hat  etnre.      b)  8  ^ecolieii.      e)  8  werden,     d)  8  mit  denielben  stete  dlcner.     e)  irem  ergänzt  nach 
der  $tädti»ch9n  Urkunde, 


6.  Zweiter  Anhang  :  Plan  einer  Thronveränderung.  57 

sollen  wir  Adolff  erczebischoff  vorgenant  diesen  bont  ußnemen ,  also  daz  wir  und  die    '^^ 
nnsem  ye  widder  die  yorgenanten  stete  Mencze  Wonnße  und  Spire  gemeinlichen  oder  ^^'  ^ 
sunderliclien  noch  die  yren  nit  dun  sollen  und  wir  yn  getruwelichen  geraden  und 
beholfen  sin  widder  allermenlich  die  yn  unrecht  teden  als  vor  geschrieben   stet. 

5  welche  aber  von  den  unsem  des  nit  halden  wolden,  die  ensollen  wir  nit  husen  noch  halden 
noch  auch  yn  widder  die  yorgenanten  stete  nit  zulegen  in  keyne  wise  ane  allez  ge- 
yerde.  [9]  und  ist  auch  geredt,  daz  wir  Adolff  erczebisschoff  czu  Mentze  die  vorgenanten 
stede  Mencze  Wormß  und  Spire,  diewile  unde  als  lange  der  krieg  weret  den  sie  iczunt 
haut  mit  den  hochgebornen  fursten  den  herczogen  von  Beyern  und  iren  heifern,  gemein- 

10  liehen  oder  sunderlichen  nit  manen  sollen  noch  mögen  umbe  keyne  hülfe  uns  zu  schicken 
in  dheyne  wise ;  ez  were  dan  daz  derselbe  krieg  gesünet  werde  oder  tzu  eyme  langen  frie- 
den oder  furworte  queme,  ein  halb  jar  ein  jar  oder  lenger  gestalt  wurde,  so  mochten  wir 
Adolff  erczebisschoff  tzu  Mencze  nach  der  süne  oder  bynnen  demselben  langen  frieden 
oder  furworten  die  vorgeschrieben  stete ^  manen, ob  wir  wollen,  uns  ir  hülfe  zu  schicken 

15  bynnen  der  czti  als  vor  geschrieben  stet,  daz  sie  auch  dan  dftn  sollen,  wan  aber  solich 
friede  oder  furworte  ußweren  und  in  fehede  stonde,  so  mögen  derselben  stete  dienere, 
ob  sie  uns  die  also  gesant  und  gelacht  betten,  widder  heimriden.  und  als  lange  dan  so- 
lieber  kriegt  in  fehede  stonde^  ane  friede  oder  furworte,  ensollen  wir  Adolff  erczebis- 
schoff tzu  Mentze  dieselben  stete  gemeinlioh  oder  sunderlich  nit  manen  in  dheyne  wise, 

M  als  in  diesem  selben  artickel  geschrieben  stet,  ane  geverde.  [10]  auch  ist  geredt :  wer' 
ez  Sache  daz  die  yorgenanten  stede  Mencze  Wormße  und  Spyre  yr  bürgere  dienere  un- 
dertanen  oder  die  yren  dheine  anspräche  und  forderunge  an  uns  erczebisschoff  Adolff 
vorgenant  unser  amptlude  dienere  undertane  und  die  unsern  gewönne  von  tzweyunge 
ufileuffe  bruche  oder  missehellunge  wegen  die  furbaz  in  tziten  diser  vereynunge  ent- 

ssstonden  oder  furbaz  geschehen^  gemeinlich  oder  besunder,  so  sollen  wir  Adolff  erczebif»- 
schoff  tzu  Mencze  zwene  scheidelude  dartzu  geben  und  bescheiden ;  so  soUent  die  vor- 
genanten stete  oder  yr  eyne,  welche  daz  anginge,  ußer  yrem  rade  auch  zwene  manne 
darczu  geben  und  bescheiden,  die  viere  soUent  danne  beider  parthie  anspräche  und 
antworte  verhören   und  sie  understen  gutlichen  zu  riechten  mit  der  parthie  willen 

30  die  daz  angeet.  mochte  aber  des  nit  gesin,  so  sal  die  stat  oder  stete  vorgenante®,  die  daz 
also  anginge,  eynen  ungeraden  uß  unserm  des  vorgenanten  ertzebisschoff  Adolffs  rade 
darczu  nemen  und  benennen,  und  soUent  beide  partie  ire  anspräche  und  antworte  be- 
schrieben geben  den  funffen  bynnen  virtzehen  tagen,  die  funffe  soUent  danne  beider 
parthie  anspräche  und  antworte  auch  verhören  und  recht  by  iren  eyden  darüber  sprechen 

85  zu  Eltvil  in  unserm  sloße  ynnewendig  eynem  mande  dem  nehsten  als  die  sache  an  sie 
bracht  und  yn  beschrieben  geben  wirdet,  ob  sie  daz  sost  nit  gutlich  gerichten  mochten. 
und  waz  dan  die  funffe  oder  daz  mererteil  under  yn  erkennen  und  sprechen  für  recht, 
daz  sie  auch  darüber  beider  parthie  beschrieben  und  besigelt  geben  sollen  mit  yren 
offen  briefen':  daz  sal  von  beiden  siten  gehalden  werden,  wer'  ez  aber  daz  unser  amptlude 

40  dienere  undertane  und  die  unsem  eynre  oder  me  daz  nit  halden  wolden  der  wir  nit 
mechtig  weren,  den  oder  die  sollen  wir  Adolff  erczbisschoff  vorgenant  widder  die  vorge- 
nanten stete  Mencze  Wormße  und  Spire  in  unsem  sloßen  vesten  und  gebieten  nit  husen 
halden  noch  hegen  verantworten  oder  den  tzulegen  in  keyne  wise  ane  aUez  geverde. 
wer'  ez  aber  daz  die  obgenanten  stede  Mentze  Wormße  und  Spire  yr  eyne  oder  me  yr 

45  bürgere  dynere  undertanen  und  die  yren  in  der  vorgenanten  zijt  der  vereynunge  zu 
sprechen  gewonnen  an  unser  des  vorgenanten  Adolffes  erczebisschofes  und  unsers  stiftes 
manne  burgmanne  oder  dinstmanne,  und  wolden  die  yres  rechten  und  auch  der  mynne 

*)  Jf  als  Yor  getcluieben  tt|t  ttatt  die  Torffeaelirieben  stete,  in  8dU  große  LQekt.    b)  in  Mverbesttri  au»  kriege 
äurth  Radierung,    c)  in  M  verhueert  au$  ftonden  durch  Radierung,    d)  Jfgeeehelie.    e)  Jf  TorgenAnten  f 

Deutsche  Reiehstagi-Akten  II.  3 


58  Königlicher  Friedenstag  zu  Speier-Heidelberg  im  April  1388. 

1888  bj  den  vieren  oder  by  den  fonffen  verliben  in  der  maße  als  vor  geschrieben  stet,  daz 
were  gut;  wolden  sie  aber  des  nit  dun,  so  ist  geredt,  daz  man  soliche  tzweynnge  und 
brache  für  uns  Adolff  erczebisschoff  zu  Mencze  oder  den  unsem  ußtragen  sal,  jede  sache 
als  daz  von  alter  herkommen  und  gewonlichen  ist.  deden  aber  soliche  unser  manne  burg- 
manne oder  dinstmanne  anspräche  zu  den  egenanten  steten  yren  burgern  dienern  ander-  s 
tauen  und  den  yren  in  der  obgenanten  zijt  dieser  vereynunge,  daz  solde  man  ußtragen 
für  den  vieren  oder  funffen  in  der  maße  als  vor  von  uns  und  den  unsem"  geschrieben 
stet,  welche  personen  von  den  unsem  des  nit  dun  enwelde,  die  ehsoUen  wir  erczbisschoff 
Adolff  vorgenanter  widder  die  obgenanten  stete  und  die  yren  nit  husen  hegen  noch  halden 
verantworten  noch  yn  tzulegen  in  dheyne  wise  ane  allez  geverde.  [li\  were  aber  so-  lo 
liehe  Sache  umbe  lehen,  daz  sal  man  u&dragen  an  der  stad  da  daz  hyn  gehöret;  umbe 
eygen  und  erbe,  an  den  gerychten  da  die  gude  gelegen  sint.  [12]  were  auch  sache  daz 
dheine  kriege  in  tziten  dirre  vereynunge  entstonden,  da  wir  Adolff  erczebisschoff  tzu 
Mentze  des  krieges  heubtman  weren  und  die  obgenanten  stete  unser  helfer  weren,  da 
mögen  wir  uns  wol  frieden  und  sunen,  doch  also  daz  wir  die  vorgenanten  stete,  die  unser  15 
belfere  weren ,  da  inne  versorgen  glich  als  uns  selber ;  und  soUent  sich  die  vorgenanten 
stete  da  inne  nit  frieden  furworten  noch  sftnen  ane  unsem  wißen  und  willen  in  keyne 
wise  ane  allez  geverde.  [13]  wer'  ez  auch  daz  die  vorgenanten  stede  yr  eyne  oder  me, 
welche  daz  were,  uns  erczebisschoff  Adolff  umbe  unser  hülfe  und  zal  gleven  gemant, 
und  wir  ^  yn  die  geschicket  und  gelacht  betten  :  wurden  dan  wir  erczbisschoff  Adolff  die  so 
vorgenanten  stede  umbe  yr  hülfe  und  zal  gleven  ermanen  uns  die  zu  schicken  und  tzA 
legen,  diewile  wir  in  yre  manunge  und  hülfe  weren :  so  sollen  uns  die  vorgenanten  stede 
nit  schuldig  sin  ire  hülfe  und  zale  gleven  zu  schicken ,  ez  were  dan  daz  die  stad  oder 
stede  vorgenant,  die  uns  also  gemant  und  der  wir  unser  zal  gleven  also  geschicket  betten, 
yre  dienere  und  yr  zal  gleven  von  yn  ließen  riden;  und  wan  daz  geschee,  so  sollen  s5 
sie  danne  dem,  der  zum  ersten  darnach  gemanet  bette,  ir  zal  gleven  unvertzogelich 
schicken  und  dem  damidde  beholfen  sin,  also  daz  ye  die  erste  manunge  furgangk  haben 
solle.  [14]  wer'  ez  auch  daz  wir  erczebisschoff  Adolff  mit  den  vorgenanten  steden  dheyne 
sloße  sementlich  gewonnen,  ez  weren  bürge  oder  stede,  von  weme  die  dan  under  uns  zu 
lehen  rürten  oder  des  eygen  oder  offen  die  weren,  dem  sollen  sie  verliben  obe  er  wil ;  der  so 
solde  doch  den  klegern  yren  schaden  keren ,  der  yn  uff  die  sloße  gescheen  were  und 
darumbe  der  tzüg  getan  were  und  geschee,  ane  geverde.  gingen  auch  die  vorgenanten  sloße 
von  uns  und  unseim  stifte  nit  zu  lehen  oder  enweren  unser  eygen  oder  offen  huser  nit,  so 
solde  man  soliche  sloße  brecheh  oder  miteinander  behalden,  wie  wir  dan  des  eymudecli- 
eben  zu  rade  werden;  und  solde  dan  ygliche  parthie  da  an  deil  haben  nach  marczal  reisi-  35 
ger  gewapenter  lüde  die  sie  dan  uff  dem  velde  gehabet  betten ,  ane  geverde.  [15]  und 
waz  sie  gevangen  vingen,  die  soUent  der  parthie  sin  und  bliben  der  die  hülfe  und 
volge  dann  geschee.  waz  sie  aber  ander  habe  gewonnen  die  in  die  bfite  geboret,  die  sal 
man  bftten*  nach  gewonheit  des  landes  ane  geverde.  und  wes  die  gefangen  also  weren, 
der  sal  die  ander  parthie  mit  urfe"  verbuntnisse  und  Sicherheit  besorgen  und  bewaren  40 
als  sich  selber,  ee  er  die  soliches  gefengnisses  ledig  sage,  ane  geverde.  [16]  auch  sol- 
lent  in  dieser  eynunge  und  verbuntnisse  sin  alle  sloße  laut  lüde  und  undertane  des  stiftes 
zu  Spiro,  die  wir  iczunt  innehaben  oder  hernach  ingewonnen,  als  lange  wir  die  inne 
hau,  ane  geverde.  [17]  auch  sollen  wir  Adolff  erczbisschoff  vorgenant  von  dieser  ey- 
nunge wegen  Widder  die  erwirdigen  zu  Collen  und  tzu  Triere  erczebisschofe  nit  schuldig  45 

a)  U  ahgtlünt ,  s  mü  dem  Haken,     b)  om.  M. 

*  Beulen,  rauben,  vertheilen,  mhd.  WB.  1,  I90m.  Die  '  Urfehde  Ut {femeint,  DieetädHeche  Revere-Urkunde 

ßtädlieche  Revers-Urkunde  Keet  bute  und  buten.  Uett  urphe. 


G.  Zweiter  Anhang  :  Plan  einer  Thronverändorung.  59 

sin  czu  tonde,  und  sollen  wir  auch  denselben  erczebisschofen  tzu  Colne  und  tzu  Trier e    isss 
Widder  die  obgenanten  stede  und  die  yren  nit  beholfen  sin  ane  geverde.       [18]  in  allen  ^*''  *^ 
diesen  vorgeschrieben  stucken  und  puncten  nemen  wir  Adolff  erczebisschoff^  uß  unsern 
herren  den  Romeschen  kunig,  daz  heiige  Bomesche  rieh,  und  den  bont  den  wir  haben 

5  mit  der  cronen  von  Beheim  der  marcke  von  Brandenburg  und  Lusetzer  land ,  und 
alle  unser  und  unsers  Stiftes  eygentdum  herschefte  friheit  rechte  gnade  und  alde^  gude 
gewonheit  wie  oder  von  weme  wir  die  haben.  [19]  alle  diese  vorgeschrieben  st&cke 
puncto  und  artickel  und  ir  iglichen  besonder  han  wir  Adolff  erczebisschoff  zu  Mentze 
globet  by  unsern  furstelichen  truwen  zu  foUenfuren,  stede  veste  und  unverbrochenlichen 

10  zu  halden  ane  allez  geverde.  und  han  des  zu  warem  Urkunde  unser  ingesigel  an  diesen 
brieff  dun  hencken,  der  geben  ist  uff  den  nehsten  fritag  nach  der  zweyer  aposteln  dage 
sante  Symonis^  und  Jude  nach  Cristi  geburte  druczehenhundert  und  echteundachtzig  jare.  okt.  so 

26.  -Diß  Städte  Mainz  Worms  Speier  verbinden  eich  mit  Erzh,  Adolf  von  Mainz  auf  dessen    isaa 
Lehenszeit,  nicht  wider  ihn  zu  thun,  sondern  im  Fall  der  Unmöglichkeit  gütlichen  oder  ^***  ^^ 

15  rechtlichen  Austrage  ihm  gegen  seine  Feinde  zu  helfen,  mit  besondem  Bestimmv/ngen  für 
den  gegenwärtigen  Städtekrieg  und  in  Betreff  des  Verhältnisses  des  Erzbischofs  Adolf 
zu  den  ErzbiscJiöfen  von  Köln  und  Trier,  und  so  daß  alle  Städte  den  Rom,  und  Böhm. 
König  Wenzel  und  das  Römische  ßeich  und  alle  ihre  städtischen  Freiheiten  sowie  daß 
die  Stadt  Mainz  noch  besonders  ihren  Herrn  den  König  und  die  Böhmische  Krone  aus- 

20       nimmt.  (Die  große  städtische  Bundeswrkwnde.)  1388  Okt.  30  [Mainz], 

IVaM  Würdtwein  nov,  subM,  dipL  9,  815-827  nr,  270  mit  der  üeberschrift  Einunge  der  stUdte  Meintz 
Worms  und  Speier  mit  erzb.  Adolff.  Die  Artikel- EiiUheikingy  von  une  beigefügt,  dient  zur  VergL  mit 
der  kurfüretHchen  Urkunde. 

Regest  bei  Viecher  nr.  822,  aue  Regest  bei  Schcuib  9,  808  nr.  288  nach  W. 

25  Wir  die  burgermeister  und  rete  der  stete  Mentze  Wurms  und  Spir  bekennen  uns 

unde  tun  kunt  allen  den  die  diesen  brief  ansehent  oder  horent  lesen :  das  wir  durch 
kuntliche  noiturft  nutzes  frides  und  gemaches  willen  des  gemeinen  landes  und  auch  der 
unsern  uns  zu  dem  erwirdigen  in  got  vatter  und  herren  herrn  Adolff  des  heiigen  stules 
zu  Mentze  erzbischof  des  heiigen-  Romischen  riches  in  Dutschen  landen  erzecanzeler 

80  vereinet  und  verbunden  han  vereinen  und  verbinden  uns  zu  ime  mit  craft  diess*^  briefes , 
diewill  derselbe  erwirdige  herre  her  Adolff  erzbischof  zu  Mentze  gelebet,  daß  wir  ime 
getruwelichen  geraten  und  beholfen  sullen  und  wollen  sin  zu  allen  den  kriegen  die  er  in 
der  vorgenanten  zit  dirre  vereinunge  gewinnet,  in  aller  der  masse  als  hernach  geschri- 
ben  steet.       [1]  zum  ersten  das  wir  die  stete  Mentze  Wurms  und  Spir  unser  burger  die- 

80  ner  undertanen  und  die  unsern  ane  geverde  wieder  den  obgenanten  erwirdigen  herrn 
herrn  Adolff  erzebischof  zu  Mentze  sin  amptlude  diener  undertanen  und  die  sinen 
gemeinlich  oder  besunder  nit  dun  ensuUen,  diewil  derselbe  Adolff  erzebischof  gelebet, 
in  diheine  wise  ane  alles  geverde.  welich  abir  von  den  unsern  daz  nit  halden  wolden, 
die  suUe  wir  nit  husen  noch  halden  noch  auch  in  wieder  den  vorgenaiiten  erzbischoi 

40  Adolff  nit  zulegen  in  keine  wise  ane  alles  geverde.  [2]  auch  sin  wir  die  vorgenante  stete 
Mentz  Wurms  und  Spir  mit®  dem  vorgenanten  erwirdigen  herren  herrn  Adolff  erzebi- 
schof zu  Mentze  ubirkommen  und  gutlich  vereinet,  daz  derselbe  erzbischof  Adolff  sin 
amptlude  diener  und  undertanen  und  die  sinen  gemeinlich  und  besunder  in  allen  unsern 
steten  slossen  und  gebieten  guten  fride  und  geleide  haben  sullen  glich  den  unsern  ane 

46  9^)  8  add.  bu  Mentse.     b)  8  aUe.      0)  M  Symon  mit  U^ntrich.      d)  W  langet  und  kuraet  s ,  vielleicht  für  ß. 

e)  om.  W. 


QQ  Königlicher  Friedenstag  zu  Speier-Heidelberg  im  April  1388. 

1988  alles  geverde,  alleine  die  nzgenommen  die  uns  die  yorgenante  stete  unser ^  bnrger  oder 
Okt.  so  ^j^  unsem  gemeinlich  oder  besunder  geraubet  oder  gebraut  haben  daz  nit  gesunet  were , 
darinne  und  daruz  zu  faren  zu  riden  und  zu  wandern  und  da  inne  zu  sinde  zu  keufen 
und  zu  verkeufen  als  dicke  in  des  des  yorgenanten  erzebischof  Adolfb  lebetage  uz  noit 
geschit  an  alles  geyerde;  und^  in  auch  da  inne  feilen  kauf  lassen  geben  umb  ire  phen-  5 
nige  als  yerre  man  des  enperen  mag,  und  inne-  und  uzfuren  und  geen  lassen  ungehindert 
ane  alles  geyerde.  [d]  waz  auch  der  phaffheit  zugehoret  und  in  yon  iren  gotsgaben 
wirt,  daz  mugen  sie  uz-  und  inne  füren  ungehindert  ane  alles  geyerde,  also  daz  den^ 
obgenanten  erzbischof  Adolff  oder  die  sinen  nieman  in  den  yorgenanten  unsem  steten 
und  gepieten  bekümmern  noch  beclagen  sal  weder  ir  lip  noch  ir  gut  mit  keime  gerichte,  lo 
uzgenommen  die  selpschuldener  den  man  auch  umb  scholt  mit  gerichte  zusprechen  mag 
als  das  gewonlich  herkommen  ist.  wer'  ez  abir  daz  kein  kommer  oder  clage  geschee  ubir 
das  als  für  geschriben  steet  ane  geyerde,  die  suUen  wir  die  yorgeschriben  stete  abedun 
unyerzogelich  als  dicke  des  noit  geschee,  ane  alles  geyerde.  [4]  wer'ez  auch  das  ieman  der 
sinen  in  unsern  steten  slossen  und  gebieten  freyelt,  der  sol  und  mag  sin  wert  daran  nemen  is 
als  daz  herkommen  ist  und  daz  gerichte  wiset  da  er  gefreyelte  hat.  [6\  und  ist  gerette  und 
ubirkommen,  daz  wir  die  yorgenante  stete  Mentze  Wurms  und  Spir  dem  yorgenanten  erwir* 
digen  herren  herm  Adol£P  erzbischof  zu  Mentze  getruwelichen  beholfen  suUen  und  wollen 
sin  wieder  alle  die,  di  ime  oder  den  sinen  furbas  unrecht  dunt  sie  leidigen  sehedigen 
angriffen  oder  die  sine  fiende  werden  wieder  dem  rechten ,  als  hernach  eigentliche  ge-  so 
schriben  steet.  wer'ez  daz  der  yorgenante  erwirdige  herre  herr  Adolff  erzbischof  zu  Mentze 
sin  amptlude  diener  undertanen  und  die  sinen  gemeinlich  oder  besunder  in  ziten  dirre  yer- 
einunge  geschediget  angriffen  oder  geleidiget  wtu*den  yon  ieman  wer  der  were  wider  dem 
rechten  oder  abir  iman  ime  oder  den  sinen  unrecht  dede,  darumb  sich  derselbe  erwirdige 
herre  erzbischof  Adolff  erkennen  wolde  of  die  oder  den  die  ime  also  unrecht  deden  und  ge-  85 
schediget  betten  daz  sie  ime  unrecht  getan  betten :  darumb  sal  der  erwirdige  herre  erzbi- 
schof Adolff  uns  der  yorgenanten  stete  eine  weliche  er  wil  yerschriben  und  wissen  lassen 
ee  er  sich  darof  erkenne,  und  des  rechten  bieden  zu  yerliben  an  dem  rait  derselben^  stait 
gein  den  die  in  oder  die  sinen  geschediget  betten  odir  unrecht  deden.  so  sol  die  stad ,  di  er 
also  beschriben  bette,  die  oder  den,  die  in  oder  di  sinen  also  geschediget  betten  oder  unrecht  so 
deden,  beschriben,  daz  sie  deme  yorgenanten  erwirdigen  herren  darumbe  karunge  dun 
oder  des  rechten  darumb  an  der  yerschribener  stat  yerliben ;  oder  sie  musen  demselben^ 
erzbischof  Adolff  wieder  den  oder  die  beholfen  sin.  wulden  dan  die,  die  also  yon  derselben 
stait  yerschriben  weren,  des  rechten  also  gein  den  yorgenanten  erwirdigen  herren  an  dem 
rade  der  yerschriben  staid  yerliben,  daz  solde  der  yorgenante  erzbischof  Adolff  nemen  ^;  85 
undsullent  bede  partie  ire  anspräche  und  widerantwort  derselben  stait,  an  die  daz  recht 
also  gangen  wer',  beschriben  und  besigelt  geben  binnen  yirzen  dagen ;  und  sal  dann  die- 
selbe stad  der  sache  ende  geben  mit  der  minne  mit  der  partie  wille  die  daz  angeet  oder 
mit  dem ^  rechten  binnen  eime  mande  darnach  nehstekomet  ane  alle  geyerde.  wolden  abir 
soliche  personen,  die  also  yon  uns  der  yorgenanten  stete  einre  welich  daz  were  beschri-  «o 
ben  weren*^,  des  rechten  an  derselben  stete  einre*  gein  dem  yorgenanten  erwirdigen  herren 
nit  yerliben :  erkennet  sich  dann  der  yorgenante  erzbischof  Adolff  of  sine  fursteliche  ere , 
daz  er  und  die  sinen  yon  den  oder  dem,  die  im^  des  rechten  also  uzgingen,  geschediget 
weren  wider  dem  rechten  und  daz  ime  unrecht  geschee ,  und  derselben  erkentnisse  sine 
offen  besigelte  mane-briefe'  in  unser  rette  der  yorgenanten  stete  schickete,  und  uns  45 
darumb  ermanet  daz  wir  ime  of  die  oder  den  darof  er  sich™  also  erkand  und  ermanet  hat 

»)  W  onie.  b)  hUr  fthU  in  W  •igetUUeh  das  wir  •ollen.  0)  IT  dem.  d)  TTdenelbe.  e)  W  deiuelben. 
f )  naäh  AnaXogU  der  Bwermrktmde  mM»i§  hier  no€k  gtähm  nad  im  damidde  gniifeii  UAen  und  «ich  dunber 
alt  erkennen,  g)  Wdnt,  h)  Www,  f)  IT  mit.  k)  on.  W,  9r§ämi  mach  der  kmrfarttUOim  Urktmde. 
1)  kur/üntUeh$  Urkunde  einfach  briefe.      m)  om,  W,  ergäiut  nwh  der  kurfüretUektn  Urkunde.  60 


6.  Zweiter  Anhang  :  Plan  einer  Thron  Veränderung.  gl 

beraten  und  beholfen*  sin :  so  auUen  und  wallen  wir  die  vorgenante  stete  binnen  vir-   ^^as 
sehen  dagen  darnach,  nachdem  als  uns  dieselbe  manunge  verkündet^  wird,  der  finde 
werden  und  in  fintliche  dun  glich  als  ob  es^  uns  selbir  anginge,  und  demselben  erzbi- 
Bchof  Adolff  senden  und  unverzogenlich  schicken  hundert  und  zehen  unser  diener  mit 

5  geleven^,  darzu  wir  die  von  Hentze  senden  und  schicken  suUen  48  unser  diener  mitgle- 
ven,  wir  die  von  Wurms  81  unser  dienere  mit  gleven,  und  wir  die  von  Spir  auch  31  mit 
gleven  unser  diener,  also  bescheidenlichen,  ob  die  oder  der,  of  die  der  vorgenant  erzbi* 
schof  Adolff  sich  erkant  und  uns  gemant  hat,  gesessen  ^nd  wonhaftig  sin  hie  dissite 
Ameneburg  sinem  slosse;  wem  abir  die  oder  der,  of  die  sich  der  vorgenant  erzbischof 

10  Adolff  erkand  und  uns  gemanet  hette®,  jensite  Ameneburg  gesessen,  so  sollen  wir  die 
vorgenante  stete  darzu  schicken  und  senden  78  unser  diener  mit  gleven,  darzu  wir  die 
von  Mentze  geben  und  schicken  sullen  34,  wir  di  von  Wurms  22,  und  wir  die  von  Spir 
auch  22  unser  diener  mit  gleven  wol  erzugt  und  wol  geriden  ane  geverde  in  die  stait  do 
wir  hin  gemanet  werden ;  die  auch  mit  desselben  erzbischofs  Adol£b  diener  riden  und 

15  in  volgen  sin  finde  zu  suchen  und  zu  schedigen  und  ime  damit  getruwelich  zu  raden 
und  zu  helfen,  bisse  daz  ime  der  schade  und  ubirgriffe  gekart  werde  von  den  of  die  er 
sich  erkant  und  uns  gemant  hait,  und  auch  wieder  alle  die  di  sie  husen  halden  hegen 
spisen  und  in'  raden  oder  helfen,  und  sullen  daz  dun  of  unser  der  vorgenanten  stete 
eigen  kost  schaden  und  verlost ,  als  dicke  des  noit  geschiet ,  ane  alles  geverde.  doch 

toalso,  daz  wir  uns  die  vorgenante  stete  gein  den  mit  widersagen  bewarn  mugen,  daz  wir 
auch  binnen  den  obgenanten  virzehen  dage  dun  sullen;  und  auch  also,  da^  der  erwir- 
dige  herre  sin  zal  gleven  zuvor  bi  im  an'  denselben  steten  habe  do  er  uns  hin  gemanet 
hat  und  of  welich  zit  derselbe  erzbischof  Adolff,  dem  wir  unser  zal  gleven  geschicket 
und  gelacht  betten,  sine  diener  und  gleven  von  dannen  liesse''  riden  ane  geverde,  so 

M  sullen  und  mugen  auch  unser  der  vorgenanten  stete  diener  wider  heimriden ,  und  sal 
daz  auch  von  uns  gehalden  werden  ane  alles  geverde.  cueme  ez  abir  also  daz  soliche 
personen,  of  die  sich  der  vorgenante  erwirdige  herre  erkant  und  uns  gemanet  bette  als 
für  geschriben  steet  nach  demselben  sime^  erkentnisse,  quemen  und  karunge  boden  zu 
tun ,  das  mage  der  vorgenante  erwirdige  herre  nemen  ob  er  wil.      [6]  und  sullen  und 

80  wollen  wir  die  vorgenant  stete  Mentze  Wurms  und  Spir  den  vorgenanten  erzbischof 
Adolff  und  die  sinen  in  allen  unsem  steten  sloss  und  gebieten  enthalden  uz-  und  inne* 
lassen  sich  daraz  und  darinne  zu  behelfen  zu  allen  sinen  noiten  wieder  alle  sine  finde 
oder  die  in  leidigen  schedigen  oder  angriffen,  of  die  er  sich  erkant  und  gemanet  hat,  als 
vor  und  hernach  geschriben  steet.      [7]  und  nemen  wir  die  vorgenante  stete  uz :  ob  wir 

86  gemeinlich  oder  besunder  gemeine  oder  offen  slosse  [tveiter  wörüich  wie  in  der  kuffäreü. 
Urkunde  gleichen  Daiwm$].  [8]  wer'z  auch  daz  krieg  entstanden  weren  oder  entstunden 
zusehen  fursten  und  herren,  den  der  obgenant  erzbischof  Adolff  verbunden  were,  und 
den  steten ,  den  wir  die  vorgenante  stete  verbunden  wern ,  so  sullen  wir  die  vorge- 
nante stete  wider  den  obgenanten  erzbischof  Adolff  und  die  sinen  nit  dun  als  lange 

40  die  bunte  werent  die  wir  mit  den  steten  han.  wurden  wir  aber  die  vorgenante  stete 
ermanet  als  verre  daz  wir  ez  von  eren  wegen  nit  uberig  gesin  muchten,  so  mochten 
wir  die  voigenante  stete  unser  partie  unser  zal  lüde  schicken  damit  wir  in  verbunden 
wem,  und  nit  mee,  und  in  domit  helfen,  die  auch  ir  wert  daran  nemen  mochten;  und 
solde  daz  dise  gutlicheid  und  einunge'^  nit  hindern,  wurden  wir  abir  die  vorge- 

46  nante  stete  gemeinlichen  oder  besunder  hernach  diheine  bunde  machen  oder  erlengen 
mit  ieman  wer  der  were,  da  inne  sullen  wir  die  vorgenante  stete  disen^  bund  uznemen^ 
also  daz  wir  und  die  unsem  ie  wider  den  vorgenanten  selben  erzbischof  Adolff  gemein- 

a)  W  b«helf«ii.       b)  W  T0rbind«t.       e)  W  «r.       d)  W  felenen ,  «o  auek  im  folgmätn  bei  diesem  Wort  n 
f «Imm  eimtt  n.      •)  W  h«tt«ii.      f)  trgättBt  mu  der  kur/IhreiUchen  Urkmnde,      g)  W  lOTor  an  der  oder 
60  in,  pgl.p,  5$  Un»  it.     h)  fTlMfMi.      1)  W  9un9,  em,  slAe.      k)  IT  elvoge.     1)  IF  dlM. 


62  Königlicher  Friedenstag  zu  Speier-Heidelberg  in^  April  1388. 

1888    lieh  oder  sunderlich  noch  die  sinen  nit  dun  sullen  und  wir  ime  getruwelich  geraden  und 
^^''  ^^  beholfen  sin  wieder  allermenlich  die  ime  unrecht  deden  als  für  geschriben  steet.  welich 
abir  yon  den  unsem  des  nit  halden  wulden,  die  ensuUen  wir  nit  husen  noch  halden  noch 
auch  in^  wieder  den  obgenanten  erzbischof  Adolff  nit  zulegen  in  keine  wise  ane  alle^ 
geverde.      [9]  und  ist  auch  gerette,  daz  wir  die  vorgenante  stete  Mentze  Worms  und  5 
Spir,  diwile  und  als  lange  der  krieg  wert  den  Vir  itzunt  han  mit  den  hochgebom  fursten 
den  herzogen  von  Beyern  und  iren  helfem,  gemeinlich   noch  sunderlich  den  yorge- 
nanten  erwirdigen  herren  l^errn  Adolff  erzbischof  zu  Mentze  nit  manen  sullen  noch 
mugen  umb  kein  hulf  uns  zu  schicken  in  diheio^  wise ;  ez  enwere  dan  das  derselbe 
krieg  gesunet  wurde  oder  zu  eime  langen  friden  oder  furworten  queme,  ein  halpjareio 
ein  jare^  oder  lenger  gestalt  wurde,  so  mochten  wir  vorgenante  stete  nach  der  sune  oder 
binnen  demselben  langen  friden  oder  furworten  gemeinlich  den  vorgenannten  erzbischof 
Adolff  manen,  ob  wir  wulden,  uns  sin  hulf  zu  schicken  binnen  der  zit  als  für  geschriben 
steet,  daz  er  auch  danne  dun  sol.  wann  abir  solich  fride  und  furworte  uzweren  und  in 
vehede  stunde ,  so  mugen  desselben  erzbischof  Adolffs  diener ,  ob  er  die  uns  also  gesant  15 
odir  gelacht  hette ,  wider  heimriden.  und  als  lange  dan  solicher  krieg  in  vehede  stunde 
ane  fride  odir  furworte,  ensuUin  wir  die  vorgenante  stete  gemeinlich  oder  besunder  den 
vorgenanten  erzbischof  Adolff  nit  manen  in  diheine  wise,  als  in  disem^  selben  artickel 
geschriben  steet,  ane  geverde.       [10]  auch  ist  gerette  :  wer'  ez  sache  daz  der  vorgenante 
erzbischof  Adolff  sin  amptlude  diener  undertanen  und  die  sinen  diheine  anesprache  odir  so 
furderung  an  uns  die  vorgenante  stete  Mentze  Wurms  und  Spir  unser  bürgern^  dienern 
undertanen  und  die  unsern  gewinnen  von  zweiunge  ofleuf  bruche  oder  missebellunge 
wogen  die  furbass  in  ziten  dirre  einunge  enstunden  oder  furbass  geschehen  gemeinlich 
oder  sunderlich ,  so  sal  der  vorgenant  erzbischof  Adolff  zwene  scheidelude  darzu  gebei) 
und  bescheiden®;  so  sullen  wir  die  vorgenante  stete  oder  unser  eine,  weliche  daz  anginge,  35 
uz  irme  rade  auch  zwene  manne  darzu  geben  und  bescheiden,  die  viere  suUent  dan  bei- 
der partie  ansprach  und  antworte  verhören  und  sie  understen  gutlichen  zu  richten^  mit 
der  partie  willen  die  daz  angeet.  mochte  abir  des  nicht  gesin ,  so  mag  derselbe  erwirdige 
herre  erzbischof  Adolff,  ob  er  wil,  uz  der  stat  rate,  zu  der  er^  oder  die  sinen  anspräche 
betten,  ein  ungeraden  darzu  nemen  und  benennen;  wulde  er  abir  des  nit  tun,  so  sal  er  so 
ein  ungeraden  uz  dem  rate  zu  Mencze  darzu  nemen  und  bescheiden,  und  suUent  beide 
partie  ir  anspräche  und  antworte  beschriben  geben  den  funfen  binnen  vierzehen  dagen. 
die  funfe  suUent  danne  beider  partie  anspräche  und  antworte  auch  verhören  und  recht^ 
bi  iren  eiden  darubir  sprechon  zu  Mentze  in  der  stad  inwendig  eime  mande  dem  nehsten 
als  die  sache  an  sie  bracht  und  in  beschriben  geben  wirt,  ob  sie  daz  suste  nit  gutliche  ss 
gerichten  mochten,  und  waz  dan  die  fünf  oder  das  merer  deil  under  in  erkennen  und 
sprechen  für  recht,  daz  sie  auch  darüber  beder  partie  beschriben  und  versigelt  geben 
sullen  mit  iren  offen  brieven :  daz  sal  von  beiden  siten  gehalden  werden,  wer'  ez  abir 
daz  des  vorgenanten  Adolffes  und  sines  Stiftes  manne  burgmanne  oder  dinstmanne  an^ 
unser  der  vorgenanten  stete  burger  diener  undertanen  und  die^  unsern  gemeinlich  oder  40 
sunderlich  in  ziten  dirre  vereinunge  zu'  sprechen  gewinnen,  daz  sal  man  uztragen  vor 
den  vieren  oder  funfen  als  der  artikel  do  vor  uzwiset.  deden  wir  die  vorgenante  stete 
Mentz  Wurms  und  Spir  eine  oder  mee  unser  burger  diener  undertanen  oder  die  unsern 
in  der  obgenanten  zit  der  vereinunge  ansprach  zu  des  obgenanten  erwirdigen  herrn 
herrn  Adolff  erzbischof  zu  Mentze  und  sines  stiftes  manne  burgmanne  oder  dinstmanne ,  45 
da  dieselben  manne  burgmanne  odir"'  dinstmanne  der  minne  oder  des  rechten  bi  den 

a)  W  ile.  b)  ein  Jaro  ergäiut  nach  Analogie  der  kur/üretüehen  Urkunde,  c)  W  diu.  d)  W  uüm  borgen, 
e)  W  benennen.  f )  W  gntlicbe  bq  rechten.  g)  W  u%  dem  rate  an  der  er ,  eoU  «ool  he^en  u%  der  stat 
rate  au  der  er  oder  u%  dem  rate  der  stat  an  der  er.  h)  W  rech.  1)  Wom.  des — an,  ergänxtnaeh  der 
kurfüretlichtn  Urkunde,      k)  W  den.      1)  W  aon  scn.      m)  W  add,  me.  60 


G.  Zweiter  Anhang :  Plan  einer  Thronveränderung.  63 

vieren  oder  funfen  nit*  bliben  wulden,80  ist  gerette,  daz  man  soliche  zweiunge  und    isaa 
brach  fiire  dem.**  egenanten  wirdigen  herrn  heren  Adolff  erzbischof  zu  Mentze  oder  den  ^*'*  ^ 
sinen  ustragen  sal,  ie  die  sache  als  daz  von  alder  herkommen  und  gewonlich  ist.  wer'  ez 
Abir  das  unser  der  vorgenanten  stete  burger  diener  undertane  ader  die  unsern  einre  oder 

ß  mere  des  nit  halden  wulden  der  wir  nit  mechtig  wern,  den  oder  die  ensullen  wir  die  vor- 
genante stete  wider  den  obgenanten  erzbischof  Adolff^  in  unsern  steten  slossen  und 
gebieten  nit  husen^  halden  noch  hegen  verantworten  noch  den  zulegen  in  deheine 
wise  ane  alles  geverde,  [ort.  11  wörtlich  wie  in  der  kurfürstlichen  Urkunde  gleichen 
Datums,]     [12]  wer'  ez  auch  daz  diheine  krieg  in  ziden  dirre  vereinunge  entstunden,  da 

10  "wir  die  vorgenante  stete  eine  oder  mee  des  krieges  heuptlude  weren  und  der  obgenante 
erzbischof  Adolff  unser  hclfer^,  do  mugen  wir  uns  wol  friden  und  sunen ,  doch  also  daz 
wir  den  vorgenanten  erwirdigen  herren ,  der  unser  helfer  were,  da  inne  versorgen  glich  als 
uns  selber ;  und  sal  sich  auch  der  vorgenant  erzbischof  Adolff  da  inne  nit  friden  furwor- 
ten  noch  sunen  ane  unsern  wissen  und  willen  in  keine  wise  ane  alles  geverde.     [13]  wer'  ez 

15  auch  daz  der  vorgenante  erzbischof  Adolff  uns  die  vorgenante  stete  eine  oder  mee,  welich 
daz  were,  umb  unser ^  hülfe  und  zal  gleven  ermanet,  und  wir  ime  die  geschicket  und 
gelacht  betten :  wurden  wir  danne  die  vorgenante  stete  eine  oder  mee,  die  dan  noit  an- 
ginge, den^  vorgenanten  erzbischof  Adolff  manen  umb  sin  hulf  und  zal  gleven  der  stat  zu 
schicken  und  zu  legen  die  also  gemanet  hette ,  diewil  wir  in  siner  manunge  und  hülfe 

20  weren :  so  sal  uns  der  vorgenant  erwirdige  herre  erzbischof  Adolff  noch  keiner  unser 
stete  nit  schuldig  sin  sin  hulf  und  zal  gleven  zu  schicken,  ez  were  dann  daz  sin  zal  gle- 
ven wider  heimkommen  wern;  und  wan  daz  geschehe,  so  solde  danne  der  vorgenant 
erzbischof  Adolff  unverzogelichen  dem,  der  zum  ersten  darnach  gemanet  hette,  sin 
zal  gleven  schicken  und  im  damit  getruwelich  geraten  und  beholfen  sin ,  also  daz  ie  die 

s5  erste  manunge  iren  furgang  haben  suUe.  [14]  wer'  ez  auch  daz  wir  die  vorgenante 
stete  mit  dem  vorgenanten  erzbischof  Adolff  deheine  sloss  sementlichen  gewonnen,  ez 
wern  bürge  oder  stete ,  von  weme  die  dann  under  uns  zu  leben  rurten  oder  des  eigen 
oder  offen  die  wern,  dem  suUen  sie  verliben  ob  er  wil;  der  sulde  doch  den  clegern  iren 
schaden  keren ,  der  in  of  die  slosse  gescheen  were  und  darumb  der  zog  getan  were  und 

80  geschee ,  an  geverde.  gingen  auch  die  vorgenante  sloss  von  uns  den  vorgenanten  steten 
gemeinlich  oder  sunderlich  nit  zu  leben  oder  enwere  unser  eigen  odir  offen  huss  nit ,  so 
solde  man  soliche  sloss  brechen  oder  mit  einander  behalden,  wie  wir  dan  des  einmu- 
teclichen  zu  rade  werden  ;  und  sulde  dan  iglich  partie  da  an  deil  haben  nach  marczal^ 
reisiger*  gewapenter  lüde  die  sie  dan  uf  dem  felde  gehabt  betten,  an  geverde.     [art.  15 

85  im  wesentlichen  wörtlich  gleichlautend  mit  der  kurfürstl.  Urk.  gleichen  Datums,]  [16]  auch 
suUent  in  dieser  einunge  und  buntnisse  sin  alle  sloss  lande  und  lüde  und  undertanen  des 
Stiftes  zu  Spir,  die  der  vorgenant  erwirdig  herre  herr  Adolff  erzbischof  zu  Mentze  itzunt 
innehat  oder  hernach  ingewonne,  als  lange  er  die  inne  hat,  ane  geverde.  [17]  auch 
ensal  der  vorgenante  erzbischof  Adolff  von  dieser  einunge  wegen  wider  die  erwirdigen 

40  in  got  vatter  zu  Coln  und  zu  Triere  erzbischof  nit  schuldig  sin  zu  tun ,  und  ensal  auch 
derselbe  erwirdig  herre  erzbischof  Adolff  denselben  erzbischof  zu  Coln  und  zu  Triere 
wieder  uns  die  obgenante  stete  und  die  unsern  nit  beholfen  sin  ane  geverde.  [18]  in 
allen  diesen  vorgenanten  stucken  und  puncten  nemen  wir  die  vorgenante  stete  alle 
mit  einander  uz  den  allerdurchluchtigsten^  fursten  und  herren  herrn  Wentzlaw  Romi- 

45  sehen  konig  zu  allen  ziten  merer  des  riches  und  kunig  zu  Beheim  unsern  lieben 
gnedigen  herren,  daz  heilige  Römische  riebe,  und  darzu  alle  unser  der  vorgenanten 
stete  und  ir  iglicher  friheit  gnade  recht  und  gewonheit  und  herkommen  wie  oder  von 

a)  Wme.     b)  IFden.    c)  W  o«.  wider— >  Adolff,  trgänst  nach  der  kurfüntliehen  Urkunde,    d)  W  om,,  eheneo 
§rgätui.       e)  W  faelftm.        f)  W  nnse.      g)  W  hat  zweimal  die  Worte  von  vorgeiumte  bie  den.       h)  W 
50  martsal.      i)  W  retiger,      k)  TT  allerdarchlnchtigen. 


g4  Königlicher  Friedenstag  zu  Speier-Heidelberg  im  April  1388. 

1986  weme  wir  die  gemeinlich  oder  sanderlich  haben,  so  nemen  wir  die  von  Mentze  son- 
okt,  90  ([opiieh  uz  unsern  herren  den  konig  und  die  crone  zuBeheym«  [19]  alle  dise  vorgenante 
stucke  punte  und  artikele  und  ir  iglichen'  besunder  han  wir  die  rete  der  vorgenanten 
stete  Mentze  Wurms  und  Spir  gelobt  in  guden  truwen  zu  voUenfuren ,  stede  veste  und 
unverbrochenlich  zu  halden  ane  alles  geverde.  und  haben  des  zu  warem  Urkunde  unser  5 
igliche  der  vorgenanten  stete  ingesigel  an  diesen  brief  dun  henken,  der  geben  ist  nach 
Cristi  geburte  druzenhundert  und  echtundachzig  jare  die  quo  supra  [im  vorhergehenden 
oict,  80  Stücke  of  den  nehsten  fritag  nach  der  zweier  aposteln  dag  sant  Symonis  und  Jude]. 

1888    27-  Die  Städte  Mainz  Worms  Speier  erläutern  den  ort,  6  ihrer  großen  Bundeaurkunde  nr,  26 
^*'*  ^        dahin  f  daß  sie  für  gewisse  Fälle^  aiich  wenn  die  Feinde  des  Erzbischofs  zu  rechtlichem  Aus-  lo 
trage  sich  erbietm,  gleichwol  unbedingte  Kriegshilfe  versprechen.  1388  Okt,  30  [Mainz], 

W  atM  Würdtwein  nov.  €ubH(L  dipL  9,  819 -816  nr,  i$9  mit  der  Uebertchrift  Verbindniss  der  at&dte 
Melatz  Worms  and  Speier  mit  orzb.  Adolff. 

Regest  bä  Vit  eher  sub  nr,  819  zweiter  Absatz,  aus  Regest  bei  Schaab  a,  809  nr.  287  nach  W;  bei  Vischer  er- 
scheint diese  Urkunde  aU  die  Gegenverschreibung  der  Städte  zu  der  großen  erzbischöflichen  Bundetut'  15 
künde  {unsrernr,  u),  mit  Unrecht,  denn  Jene  große  »tddtische  Gegenversdireibung  iet  in  Visdier 
nr,  828  zu  erkennen;  unere  hier  abgedruckte  Urkunde  iet  nur  eine  Klausel  zu  Jener  Gegenver- 
schreibung der  Städte  und  im  Interesse  des  Erzbischofs  beigefügt.  Die  InhaMsangabe  untrer  Urkunde  bei 
Schafib  nr,  287  ist  falsch,  und  hat  ohne  Zweifel  Vischer  zu  seiner  unridUigen  Auffassung  verführt. 

Wir  die  burgermeister  rete  und  burger  gemeinlich  der  stete  Mentze  Wurms  und  so 
Spir  bekennen  und  tun  kunt  offenlichen  mit  diesem  briefe  :  als  wir  uns  mit  dem  erwir- 
digen  in  gotte  vatter  und  herren  herm  Adolff  erzbischofe  zu  Mentze  des  heiigen  Komi- 
schen riches  in  Dutschen  landen  erzecanceler  vereinet  und  verbunden  haben  umb  hülfe 
die  wir  ime  tun  suUen  wieder  diegeeine  die  ime  unrecht  deden  und  des  rechten  an  uns 
nit  verliben  enwolden ,  als  die  briefe  die  zusehen  demselben  erwirdigen  herren  herm  25 
Adolff  erzbischof  von  Mentze  und  uns  darubir  gemacht  und  geben  sint  clerlich  uzwi- 
sent  \  des  haben  wir  demselbin  erwirdigen  herren  herrn  Adolff  erzbischof  zu  Mentze 
gerette  und  globet  reden  und  globen  ime  in  craft  dieß  ^  briefes :  wer'  ez  sache  daz  eini- 
ger furste  grave  herre  ritter  oder  knecht  oder  ieman  anders  wer^  der  were,  der  oder  die  ^ 
itzunt  mit  demselbin  erwirdigen  herren  herrn  Adolff  erzbischof  zu  Mentze  in  einunge  so 
oder  buntnisse  weren,  oder  ieman  anders,  umb  daz  daz  er  in  nit  geholfen  enhat  oder 
hernach  nit  enhulfe  ader  von  einiger  globde  oder  brieve  wegen  die  etwan  bischof  Lude- 
wig von  Missen  der®  bischof  zu  Babenberg  waz  globit  getan  oder  gegeben  hette,  dezselben 
erwirdigen  herren  hern  Adolfib  finde  wurden  oder  in  und  die  sinen  schedigeten  odir 
schedigen  wolden,  wieder  die  oder  den  soln  wir  die  burgermeister  rete  und  burger  der  ss 
vorgenanten  stete  Mentze  Wurms  und  Spir,  wanne  wir  von  dem  vorgenanten  erwirdigen 
herren  herrn  Adolff  erzebischof  zu  Mentze  darumb  ermanet  wurden  mit  sinen  offenen 
brieven ,  da  inne  er  erkennet  of  sine  fursteliche  ere  daz  ime  unrecht  von  dem  oder  den 
geschie,  so  sollen  wir  die  burgermeister  rete  und  burger  der  vorgenanten  stete  des  oder 
der  fiende  werden  binnen  vierzen  dagen  nach  der  manunge,  unde  den  fintlichen  dun,  40 
und  ime  of  den  und  die  getruwelichen  geraten  und  beholfen  sin,  und  nit  vor  uns  ziehen 
daz  der  oder  die  des  rechten  an  uns  buden  zu  verliben,  ane  alles  geverde,  des  zu 
Urkunde  haben  wir  unser  ^  iglicher  der  vorgenanten  stete  ingesigel  an  diesen  brief  dun 
henken,  der  gebin  ist  of  den  nehsten  fritag  nach  der  zweier  aposteln  dag  sant  Symonis 
Okt.  80  und  Jude  nach  Cristi  geburte  druzehenhundert  und  echtundachtzig  jare.  45 

a)  W  iglicher.      b)  lange»  und  kurztt  s  Mtuammen  bedeuten  hier  vol  ß.      c)  W  were.      d)  W  om.  oder  die. 
e)  om.  W,      t)  W  mit  zwei  langen  s. 

*  nr.  26  ort.  5,  vgl.  nr,  26,  art,  5,  —  Unsere  Urkunde  ist  eine  ähnliche  von  Seiten  des  Erzbischofs  zum  Vortheil  der 

insofern  einseitig  geblieben,  als  sie  offenbar  nur  im  Inte-  Städte  gegebene  enttpricht,  wenigetens  kennt  man  eine 

reese  des  Erzbischofs  den  genannten  art.  5  erläutert,  wäh-  solche  bis  Jetzt  nicht.  50 

rend  ihr  nicht,  wie  bei  den  übrigen  Urkunden  dieses  Tags, 


6.  Zweiter  Anbang :  Plan  einer  Thronveränderung.  g5 

28.  Erzbischof  Adolf  von  Mainz  erkJ'ärt  den  art.  18  seiner  großen  Bundesurkunde  nr.  25    '^^ 
doMn^  daß^er  dem  K.  Wenzel  wider  die  Städte  Mainz  Worms  Speier  nicht  helfen  toillj     ^' 
faUs  jener  ihn  darum  mahnte.  1388  Okt.  30  [Mainz]. 

Aus  Müneh,  A.  A.  Mainz  Erzstift  Nachtrage  fasc.  45  IX  8o/6  or,  mb.  c.  Hg»  pencL  OAmlso. 
5  Coü,  WürdUwHn  nov,  wb€id,  dipL  9,  899  f.  nr.  m,  üeöenchriff  Adolff  erzb.  will  nicht  gegen  die  drei 

Städte  Meintz  Worms  und  Speier  sein. 

Regest  bei  Vischer  nr.  Sia,  aus  dem  Regest  bei  Schaab  8,  807  nr.  886  nach  Würdtwein  L  c;  übrigens 

eitiert  Schaab  und  ihm  folgend  VUcher  unrichtig  Würdtwein  886  statt  889,  sowie  sie  auch  faJUch 

88  etatt  80  Oktober  setzen;  das  Datum  iet  nicht  Simon  und  Judas  sondern  Freitag  nachher;  die 

10  Urkunde  könnte  auch  gar  nicht  zeitUch  vor  die  HcMpturkunde  des  Bundes  vom  80  Okt.  faüen»  da 

die  letztere  im  Texte  der  erstem  auedrücktidi  vorausgesetzt  wird;  zu  bemerken  ist  jedoch  ^  daß 
Schaab  im  Texte  i,  867  richtig  alle  sieben  Urkunden  auf  80  Okt.  setzt. 

Wir  Adolff  von  gots  gnaden  des  heiigen  stules  zu  Mentze  ertzebisschoff  des  heiigen 
Romeschen  riches  in  Datschen  landen  ertzcanceler  bekennen  und  tun  kunt  offenlich 

ifi  mit  diesem  briefe  :  als  wir  uns  mit  den  erbern  wisen  luden  den  burgemeistern  und 
den  reten  der  stete  Mentze  Wormße  und  Spiro  vereyniget  und  verbonden  haben ,  und 
in  solicher  ejnunge  und  buntnisse  den  allerdorchluchtigesten  fursten  unsern  gnedigen 
herren  hern  Wentzelauw  Romeschen  kunig  und  daz  heiige  Romesche  rieh  uQgenomen 
haben  ^  des  sin  wir  mnbe  merer  friedes  und  gnaden  willen  der  gemeynen  lande  uber- 

M  kommen  und  eyndrechtig  worden  :  wer'  ez  sache  daz  derselbe  unser  herre  der  Romesche 
künig  uns  widder  die  vorgeschrieben  stete  und  die  yren  umbe  hulffe  manete ,  so  sollen 
noch  enwollen  wir  umbe  der  manunge  willen  widder  die  vorgenanten  stete  yre  rete  und 
die  yren  nit  helfen  ane  geverde.  des  zu  Urkunde  ist  unser  ingesigel  an  diesen  brieff 
gehangen )  der  geben  ist  uff  den  nehsten  fritag  nach  der  tzweyer  aposteln  dage  sant 

^5  Symon  und  Jude  nach  Cristi  geburt  drutzehenhundert  und  echteundeachtzig  jare. 


1888 
Okt.  80 


29.  Die  Städte  Mainz  Worms  Speier  erklären  den  art.  18  ihrer  großen  Bundesu/rkunde    isss 
nr.  26  dahin,  daß  sie  dem  K.  Wenzel  wider  den  Erzb.  Adolf  von  Mainz  nickt  helfen  ^^^'  ^ 
wollen ,  falls  jener  sie  darum  mahnte.  1388  Okt.  30  [Mainz]. 

W  aus  Würdtwein  nov.  subsid.  diplom.  9,  sog  nr.  166  mit  der  Ueberschrift  VerbindniBse  der  st&dte 
30  Meintz  Worme  und  Speier  mit  erzb.  Adolff. 

Regest  bei  Vischer  nr.  881,  aus  Regest  bei  Schaab  8 ,  808  nr.  888  nach  W. 

Wir  die  burgermeister  retde  und  burger  gemeinlich  der  stedte  Mentze  Worms  und 
Spir  bekennen  und  dun  kunt  offenlich  mit  dissem  brieve  :  als  wir  uns  zu  dem  erwirdigen 
in  gote  vatter  und  herren  herr  Adolff  erzbischof  zu  Mentze  des  heiigen  Romischen  riches 

86  in  Dutschen  landen  erzcanceller  vereiniget  und  verbunden  haben,  und  in  solicher 
einunge  und  buntenisse  den  allerdurchluchtigesten  fursten  unsern  lieben  gnedigen 
herren  herm  Wentzelauw  Romischen  konig  zu  allen  ziten  merer  des  riches  und  konig 
zu  Boheim  und  daz  heiige  Romische  rieh  uzgnommen  haben',  des  sin  wir  umb  merer 
frides  und  gnaden  willen  der  gemeinen  lande  ubirkommen  und  eindrechtig  worden^*  : 

40  wer'  ez  sache  daz  derselbe  unser  herre  der  Romische  konig  uns  wider  den  vorgeschriben 
erwirdigen  herren  hern  Adolff  erzbischof  zu  Mentze  umb  hulf  manete,  so  soln  noch 
enwoln  wir  umb  der  manunge  willen  wider  den  vorgenanten  erwirdigen  herm  hern 


a)  IV  werden. 


*  In  der  großen  Bundes-Urkunde  vom  gleichen  Tage  *  Diese  Ausnehmung  geschah  in  der  großen  Bundes- 

^  ^^^  gg^  Urktmde  vom  gleichen  Tage  nr.  86  art.  18. 

Dentsehe  BelehatagB-Akten  II.  ^ 


1888 


55  Königlicher  Friedenstag  zu  8peier*Heidelberg  im  April  1388. 

Adolff  erzbischof  zu  Mentze  nit  helfen  ane  geverde.     des  zu  Urkunde  ist  unser  iglich 
der  Yorgenanten  ingesigel  an  dissen  brief  gehangen,  der  geben  ist  of  den  nesten  fritag 
nach  der  zweier  aposteln  dag  sant  Symon  und  Jude  nach  Cristi  geburte  druzehenhun- 
oiu^ao  dert  und  echteundachzig  jare. 

1888  3Q  2>i6  Städte  Mainz  Worms  Speier  versprechen  dem  Erzb.  Adolf  wm  Mainz :  faUs  Wemd  s 
stürbe  oder  eine  Thronerledigtmg  auf  irgendwelche  andere  Art  einträte,  denjenigen  Konig 
anzuerkennen  den  er  mit  2  andern  oder  mehr  Kurfürsten  wählen  würde,  unter  der  Be- 
dingung daß  dieser  ßkdg  ihnen  ihre  alten  Freiheiten  bestätige  und  daß  der  BirMschof 
ihnen  zv/r  Erlangung  noch  weiterer  Vortheile  bei  demselben  behilflich  sein  soll,  1388 
Okt.  30  [Mainz].  lo 

W  am  Würdtwein  nov.  iubHd.  dipL  9,  807  f.  nr.  lee  ohne  Quellen- AngcUfe ,  wol  am  einem  Kopial- 
Buch  in  dem  tchon  eine  ähnliche  oder  dieeeVbe  Ueberechrift  geetanden  hat  wie  hier  Ifaintz  Worms 
und  Speier  Tersicheren  erzb.  Adolff  jenen  für  Rom.  konig  zu  halten  den  er  mit  andern  welen  wird« 

Regeet  bei  Vischer  nr.  828,  aue  Regeet  bei  Schaab  2,  812  nr.  240  nach  W.  —  Ein  Bruchelück  der  Urkunde 
iit  mitgetheiU  bei  Joannit  ad  Serarium  699.  15 

Wir  die  burgermeister  redte  und  bui^r  gemeinlich  der  stedte  Mentze  Worms  und 
Spir  bekennen  uns  und  dun  kunt  ofFenlich  mit  dissem  brieve :  das  wir  umb  frides  und 
gnaden  willen  der  gemeinen  lande  und  umb  sunderliche  liebe  und  Zuversicht,  die 
wir  haben  zu  dem  erwirdigen  in  gotte  vatter  und  herren  herm  Adolff  erzbischof  zu 
Mentze  des  heiigen  Bomischen  riches  in  Dutschen  landen  erzcanceler  und  sime  stifte,  so 
ime  geret  und  globit  han  reden  und  globen  ime  in  craft  dib  ^  brieves  :  wer*  ez  sache  das 
der  allerdurchluchtigeste  furste  her  Wentzelauw  itzunt  Romischer  konig  von  dodes  wegen 
abeginge  oder  anders  das  Romische  rieh  ledig  wurde  wie  das  queme  odir  geschee,  wen 
dan  der  vorgenant  erwirdige  herre  her  Adolff  erzbischof  zu  Mentze  mit  zwein  corfursten 
oder  me  zu  eime  Romischen  kunig  köre  ufruckte  und  haben  wulde,  das  wir  den  auch  25 
für  einen  Romischen  konig  haben  und  halden  soln  und  woln  und  demselben  erwirdigen 
herrn  hem  Adolff  erzbischof  zu  Mentze  vesteclich  dainne  bistendigbeholfen  und  beraten 
sin  ane  geverde,  also  daz  derselbe  konig,  den  er  also  köre,  uns  unser  friheid  gnade  und 
gude  gewonheit  bestetigen  und  confirmeren  sal,  als  das  ander  Romische  keiser  und 
konige  für  getan  haut  und  herkommen  ist.  mochten  wir  auch  an  demselben  Romischen  so 
konige,  der  also  gekom  und  ofgeruckt  wurde,  id  merer  ^  gnaden  odir  nutzis  erwerben  und 
geschaffen,  darzu  sulde  uns  der  egenante  erwirdige  herr  her  Adolff  erzbischof  zu  Mentze 
getruwelichen  furderlich^  und  beraten  sin  an  alles  geverde.  des  zu  Urkunde  ist  unser 
iglicher  der  vorgenanten  stetde  ingesigel  an  dissen  brief  gehangen,  der  geben  ist  of  den 
uehsten  fritag  nach  der  zweier  apostlen  dage  sand  Symon  und  Jude  nach  Cristi  geburte  25 
ojcL  80  druzehenhundert  und  echtundachzig  jare. 

1888    31.  JErzb.  Adolf  von  Mainz  verspricht  den  Städten  Mainz  Worms  Speier  ^  die  ihm^  falls 
Okt.  80         Wenzel  stürbe  oder  eine  Thronerledigung  auf  irgendwelche  andere  Art  einträte,  zuge- 
sagt haben  denjenigen  Eonig  anzuerkennen  den  er  mit  2  andern  oder  mehr  Kurfürsten 
ADdJden  toürde :  daß  er  ihnen  helfen  wolle,  daß  dieser  König  ihnen  ihre  alten  Freiheiten  40 
bestätige  und  noch  weitere  Vortheile  gewähre.  1388  Okt.  30  [Mainz]. 

M  €M*  Mainz.  StadtbibKoth.  Urk.  n.  les  or.  mb.  c.  eig.  pend. 

W  coli.  Würdtwein  nov.  eubeid,  dipL  9,  887-889  nr.  171,  nicht  aui  M  wie  außer  der  Rechtechreibung 
die  haib-alte  UAertchrift  zeigt  erzb.  Adolff  verspricht  den  drei  stidten  daz  der  neu  zu  w&hlende 
R5mi8clie  k^nig  ihre  freiheiten  bestätigen  soll.  45 

Regeet  bei  Viecher  nr.  880,  aue  Regeet  bei  Schaab  8,  818  nr.  8II  nach  M  und  W. 

a)  lange§  und  kurnu  ■  in  W  vertritt  Mtr  vol  ft.  b)  W  l&aimm,  Id  »tthl  für  i\,  icbt|  vgl.  <Üe  Revere-lMemtde, 
c)  ITtanderlieh)  001^.  fmrderlleh,  vgl.  die  Bw9r9mür1cv.ndt  nr,  81. 


6.  Zweiter  Anhang  :  Plan  einer  Thronveränderung.  g7 

Wir  Adolff  von  gotes  gnaden  des  heiligen  stuls  zu  Mencze  erczbischoffdefi  heiligen    ^^^ 


Okt.  ao 


Romeschen  riches  in  Datschen  landen  erczcanceller  und  Vormünder  des  Stiftes  zu  Spiro 
bekennen  und  ttln  kunt  offinlichen  mit  diesem  brieve :  als  die  erbern  wiesen  lute  bur- 
germeistere  rete  und  bürgere  gemeinlichen  der  stete  Mencze  WormQe  und  Spiro  uns 

6  gerodt  und  globet  haut,  wer'  es  sache  daz  der  allordurchluchtigeste  furste  und  herro  her 
Wenczlauw  iczunt  Bomescher  konig  von  todes  wegen  abeginge  oder  anders  daz  Bomesche 
riche  ledig  wurde  wie  daz  queme  oder  geschee,  wen  wir  danne  mit  tzwein  korfursten 
oder  me^  zu  eyme  Bomeschen  konige  kören  uffirucketen  und  haben  wolden,  daz  sie  den 
auch  für  ejnen  Romeschen  konig  haben  und  halden  sollen  und  wollen  und  uns  vestig- 

10  liehen  da  jime  bigieatmdig  behalfen  und  geraten  sin  ane  gevarde :  des  wollen  und  sollen 
wir  yn  auch  in  denselben  Sachen  vestiglich  bigestendig  beholfen  und  geraten  sin  ane 
geverde,  also  daz  derselbe  konig,  den  wir  also  koren,  yn  ire  frieheit  gnade  und  gude 
gewonde  bestedigen  und  confirmiren  solde,  als  daz  andere  Romesche  keisere  und  konige 
vere  getan  haut  und  herkomen  ist.  des  haben  wir  anegesehen  soliche  gnade  und  frunt- 

15  schafft  die  wir  zu  den  vurgenanten  steten^  Mencze  Wormfie  und  Spire  haben,  und  han 
yn  geredt  und  globet  reden  und  globen  ynin  diesem  briefe :  wer^  ez  sache  daz  sie  an 
demeselben  Bomeschen  kon^,  der  also  gekoren  und  uffgerucket  wurde,  icht  merer 
gnaden  oder  nuczes  erwerben  und  geschaffen  mochten,  daz  wir  yn  darczu  getruwelichen 
furderlioh  und  geraten  sin  solden  ane  alles  geverde.      des  zu  Urkunde  ist  unser  inge- 

M  sigel  an  diesen  brief  gehangen ,  der  geben  ist  uff  den  nehsten  fritag  nach  der  zweyer 
aposteln  tage  sand  Symonis  ^  und  Jude  nach  Crists  geburten  druczenhundert  und  echt- 
undachczig  jare.  oju,  ao 

tk)  W  unrichtig  ane  ttait  me.     b)  ftter  wii  tu  J^famg  vor  burgenneiitere  ein  Punkt  t  dem  vieUeieht  die  Bedeutung 
der  »onat  gebräuehUehen  8  Punkte  zukommt,      e)  Symon  im  or.,  mit  üeberetrieh;  Würdtwein  Symon. 


lasa 


Königlieher  Friedenstag  zu  Rotenburg -Mergentheim 

!■  Jainar  1389. 

Der  Krieg  hatte  ntich  dem  Speier-Heidelberger  Tag  vom  Aprä  1388  bald  wider  be- 
gönnen,  eine  Einigung  war  ja  dort  nickt  erzielt  worden,  auch  die  nachfolgenden  SüJiwoer" 
suche  waren  gescheitert,  die  Schktcht  von  Döffingen  24  Äug.  1388  war  geschlagen,  auch 
bei  Worms  6  Nov.  1388  hatten  die  Städte  eine  Niederlage  erlitten.  Die  großen  Unter- 
nehmungen Jurten  auf,  aber  der  Schaden  nmchs  auf  beiden  Seiten  durch  Ba/ub  und  Brand.  6 
Der  König  begann  das  Werk  der  Vermittlung  von  neuem.  AUe  Stücke,  die  hiemit  unter 
obigem  Titel  folgen,  sind  bisher  ungedruckt  gewesen,  mit  Ausnahme  von  nr.  34;  man  erfährt 
also  von  diesen  Dingen  hier  fast  durchweg  zvm  erstenmal  das  Authentische,  vgl.  Über 
Qem^inei^s  Miüheilwngen  weiter  unten  pag.  73  lin.  32  bispag.  74  lin.  30. 

A.  Plan  eines  nichtgehaltenen  Mergentheimer  Tags  auf  1388  Nov.  8.  —  lo 
Auf  der  ühner  Bundesversammlung  war  es  ohne  Zweifel^,  daß  der  königliche  Baih  Hanko 
Brunonis  mit  den  Chsandten  des  Bischofs  von  Bamberg  und  des  Erzbischofs  von  Mainz 
erschien,  um  die  Vorbereitungen  zu  einer  königlichen  Vermittlung  zu  treffen*.     Darauf 
waren  diese  beiden  geisüichen  Fürsten  beim  König  gewesen},  wol  in  Berawn  wo  der  König 
seine  Urkunden  nr.  22  und  23  dem  Enäbischof  ausgestellt  hat,  also  c.  4  Okt.  1388*.      Von  is 
dort  hatten  sie  sich  wegbegeben  mit  VermiiÜungsavfträgen,  die  sie  in  Qemeinschoft  mit  dem 
königlichen  Roth  Wursik  von  Wistritz*  autführen  sollten*.    Ein  Tag  wurde  angesetzt  umbe  . 
firid  und  ander  sach  ze  teidingen  und  aufzenemen  ^,  der  Ort  sollte  Mergentheim  sein*, 
der  Termin  war  der  8  Nov.  1388*.     Nilmberg,  schon  friiher  ein  unzufriedenes  Glied  des 
Städtebunds^*  und  jetzt  toider^^,  war  voUkommen  bereit  das  seinige  dazu  zu  thun^,  auch  m 
erschienen  Wursik  und  die  Räihe  von  Kurmainz  und  Bamberg  personlich  in  dieser  Stadt^. 
Auch  die  Bundesversammlung  zu  Ulm  ging  darauf  ein,  und  besorgte  durch  besondere  Boten 
die  weitere  Mitthexlv/ng  an  solche  Städte,  welche  auf  der  Bundesversamndung  nicht  selbst 
durch  eigene  Diener  oder  Gesandte  vertreten  waren,  durch  die  sie  es  sonst  enfahren  häUen^^. 
Aber  am  11  Nov.  1388,  als  die  GeseUschaft  bereits  hätte  beisammen  sein  sollen,  hatte  » 

>  von  den  stetten  schieden  nr.  SS  ort,  i.  zu  einem  KompromUi  zu  vermögen.  Waäer  von  Zittau 

*  her  Hanko  und  dl  andern  nr.  86  ort.  i;  die  letztem  heißt  er  in  dem  5cAr.  Wenz9t€  vom  St  Okt.  ISSS  bei  Lth- 
§ind  ohne  Zweifel  die  Boten  derjenigen  Füreten  die  dann  mann  Speyr.  Chr.  7«ff ^  wo  er  aU  an  Erzbüdiof  PiUgrim 
zum  König  giengen,  oder  audi  nodi  mehrerer  anderer  von  Salzburg  geeehickt  erechelnt. 

Herren,  oder  et  eind  kön,  Räthe  eo  daß  nr.  41  ort.  s  hie-  '  nr.  S9.  30 

hergehört.  '  nr.  s». 

*  nr.  SS,  und  nr.  86  ort,  i.  *nr.86  art.  i. 

*  Siehe  die  Einleittmg  zum  vorigen  Tag  lü.  G.  *  fir.  «ff  ort.  t  und  nr,  88, 

*  In  da«  Spä^ahr  von  1888  echeinJl  et,  nach  der  Reihen-  '*  nr.  is. 

folge  der  Erzählung  bei  Gemeiner,  ungefähr  zu  gehören,  '*  nr.  84,  vgl.  nr,  89  ort.  8  und  ff.  $5 

was  dieeer  in  der  Regeneb.  Chr.  8, 868  ohne  Quellen-Angabe  **  nr.  88. 

mittheiU :  Wavor  von  Zittau  war  an  veredUedene  Füreten  "  nr,  88  ort.  l. 

und  Stande  geeandt  worden  um  die  kriegführenden  TheUe  "  nr.  86  ort.  1, 


Einleitung. 


69 


Nürnberg  an  seinen  Gesandten  auf  der  Ulmer  Bundesversammlwng  zu  berichten^,  daß  der 
Tag  niiihi  zu  Stand  kommen  werde ;  der  königliche  Roth  Wwrsik  war  wider  nach  Böhmen 
geritten.  Warum  die  Sache  so  zu  Boden  ßel,  wiesen  die  Nürnberger  seü}st  nicht.  Doch 
scheint  es,  daß  Wursik  Schwierigkeiten  am  Rhein*  gefunden,  wo  er  gewesen  war*;  der  Zeit 

5  nach  muß  er  dort  gewesen  sein  noch  kurz  vor  der  Schlacht  von  Worms  (die  am  6  Nov.  1388 
geschlagen  wurde),  also  zu  einer  Zeit  wo  in  jenen  Gegenden  alles  auf  der  Spitze  stand  v/nd 
die  Entscheidung  durch  das  Schwert  erwartet  wurde,  so  dafi  jetzt  niemand  auf  Vermittlung 
hören  mochte  oder  konnte.  Genug,  der  nach  Mergentheim  auf  8  Nov.  1388  angesetzte  Tag 
mußte  bei  den  Städten  wider  abgesagt  werden^.      Nürnberg  war  der  Meinung,  daß  die 

10  Städte  des  Schwäbischen  Bundes  Übrigen»  mm  um  so  entgegenkommender  sein  sollten,  wenn 
wider  ein  AnJbrag  auf  Friedensverhandlungen  an  sie  käme^.  Und  schon  muß  die  Nachricht 
bekannt  geworden  sein,  daß  der  König  den  Erzbischof  von  Salsäbwrg  von  den  Städten  zu 
trennen  suchte,  indem  er  ihm  vorstellte,  daß  Herzog  Friderich  von  Baiem  sich  zu  dem 
Rechten  erboten  und  er  der  KSnig  die  Seuche  mit  Raihe  der  Fürsten  schlichten  werde*;  noch 

15  hatte  sich  der  Scdzbwrger  nicht  entschieden'^,  und  Nürnberg  drang  dajrauf  ihn  nicht  aus  der 
Hand  zu  lassen*. 

B.  Königliche  Ausschreiben  des  Mergentheimer  Friedenstags  auf  1389 
Jan.  10.  —  Es  ist  ein  königlicher  Friedenstag  :  die  noch  vor  4  Dec.  1388  fallenden  Aus- 
schreiben des  Königs*  besagen,  daß  ein  königlicher  Rath^*  den  Wc^enstiüstand^*  daselbst  ver- 

so  mittein,  und  daß  während  dieses  Waffenstillstands  auf  einem  allgemeinen  Landfriedenstag** 
vom  K&nig  seihst  persönlich  aUer  Streit  geschlichtet  werden  solle.  In  der  That  erscheinen 
vier  königliche  Räthe  mit  VoUmacht  auf  dem  Tag  :  Herzog  Przemyslav  I  von  Teschen,  der 
Kander  Johann  Elekte  von  Camin,  der  Deutschordenemeister  Sifrid  von  Veningen,  und 
Chef  Johann  von  Spanheim  der  jüngere^.    Der  König  hat  sich  bereits  mUndlich  Ober  diese 

96  Absichten  mit  Herzog  Friderich  von  Baiem  verständigt^^.  Die  Nachricht  Königshof en's^^ 
und  wtirdent  vil  tage  und  stunden  gehalten  zii  Mergentheim  und  zft  Bobenberg,  die 
entslftgent  alle  dofif  man  wol  auf  diesen  Tag  beziehen,  obschon  man  cm  dieser  Stelle 
nidd  sieht  ob  er  nur  diesen  Mergentheimer  Tag  vom  Januar  oder  auch  den  vom  Februar 
gekannt  hat;  so  auch  in  der  deutschen   Weltchronik**,  wo  es  heißt  als  zwischen  der  für- 

30  sten  und  stet  krieg  yil  teg  zu  Mergetheim  Bamberg  und  andern  enden  gesucht  wur- 
den Wid  wol  mit  aius  Königshofen  geschöpft  ist.  Der  Tag  ist  Obrigens  vom  König  auf 
10  Jan.  1389  ausgeschrieben",  nicht  auf  25  Januar  wie  Feßmaier  47  aus  Oemeiner's  An- 
gabe^ gemacht  Aat**;  Zeteterör  sagt  y,auf  Pauli  Bekehrung  den  25  Januar  waren  sie  oiuf 


*nr.u. 

35  »  K,  Wenzel,  indem  er  Straßburg  Botel  Hagenau  Ehen- 
heim  Roeeheim  Weißenburg  MülKaueen  Kauereberg  Mün- 
eter  Duringheim  von  FeindeeMgkeUen  gegen  HwpreMe 
dee  altem  [/]  Lande  Leute  Güter  und  Untertaßen  abmahnt, 
erklärt,  daß  derselbe  eich  vor  ihm  zum  Rechten  erboten 

40  habe  und  erbiete,  dat.  Betlem  Lucas  Boh.  »e  Rom.  is 
[ISSS  Okt.  18],  Straßb.  St.  A.  l  partie  lad,  B  faec  VII 
nr.  48  or.  cfcort.  c.  eig.  in  vereo  impr.,  auch  bei  Schöpflin 
Aleat.  dipl.  t,  »89  f.  {aber  falsch  1891  in  der  Ueberschrift), 
Abechrift  war  in  Wendter's  Bxc.  h  isi;  Notiz  dariiber, 

45  aus  Straßb.  St.  A.  bei  Probet  8 ,  419  und  aus  Schepflin  bei 
Pelzet  lyenzel  i,  894  f.  ^  Auch  Herzog  Friderich  von 
Baiem  erbietet  eich  zu  dem  Recht,  s.  Sehr.  WenzeTe  vom 
81  Okt.  1888  bei  Lehmann  Speyr.  Chr.  785*;  vgl.  das  Er- 
bieten desselben  in  früherer  ZeU  St.  Chr.  l,  141,  81,  dazu 

50  Viedier  in  den  Forschtmgm  8,  81  und  Voies  48. 
*nr.S4,  vgl.  nr,  88  ort.  l. 

*  nr.  85  art.  a. 
*nr.84. 

*  Vischer  Reg.  nr.  884. 


'  Düß  geschah  erst  7  Dec  1888  im  Sinn  des  Gehor- 
sams gegen  den  König,  Vischer  Reg.  nr.  885. 

'  nr.  84  ex.,  vgl  nr.  41  daz  ir  euch  niemant  lat  ab- 
weisen. 

*  nr.  86  und  87. 

'*  unflem  namhaften  rate  nr.  86  und  87,  sin  erberg 
namhaft  botachaft  nr.  40  art.  i  und  nr.  41  art.  8. 

•1  einen  frid  zu  bestellen  nr.  86  und  87,  zum  Unter- 
echied  von  der  in  der  nächsten  Anmerkung  folgenden 
SteUe. 

''und  auch  frid  und  gnad  zu  machen  reichen  und 
annen  in  dem  heiligen  reiche  nr.  86  und  87, 

**  nr.  58  Eingang.  Der  erwähUe  Bischof  von  Kammin 
ist  Johann  II  von  Oppeln,  Bischof  im  Amt  1898-1898. 

*^  nr.  86  ex.,  vgl  mit  Vischer  in  den  Forschungen  8, 
104  und  dessen  Reg.  nr.  884. 

"  St.  Chr.  9,  858,  10. 

"  St.  Chr.  8,  894,  9  f. 

"  nr,  86  und  87. 

"  Gemeiner  Regensb.  Chr.  8 ,  868. 

"  Vgl.  nr.  58  Quellenangabe, 


70  Königlicher  Friedenstag  zu  Rotenburg -Mergentheim  im  Januar  1389. 

eiTien  Tag  nach  MergevUheiin  zusammengekoinmen^ ,  in  der  That  erfolgte  die  städtische 
Antwort  an  die  königlichen  RätJie^  am  26  Janiuir,  aber  die  vorhergehende  Bestimmung  der 
Zeit  der  Zusammenkuv^  darf  damit  nicht  verwechselt  werden. 

(7.    Städtischer  Briefwechsel  zu  dieses  Tags  Vorbereitung.  —    IHe  Sache 
war  doch  nicht  so  ganz  einfach,  auch  nachdem  der  König  die  Ausschreiben  erlassen  hatte.  & 
Denn  nachdem  das  Vorhaben,  einen  Friedenstag  zu  Mergeniheim  auf  8  Nov.  1388  zu  halten, 
zu  Wasser  geworden  war,  hatten  noch  im  November  der  Bischof  von  Bamberg  und  der 
Erzbisdiqf  von  Mainz  einerseits  und  die  Stadt  Nürnberg  andrerseits  es  auf  sich  genommen, 
einen  Austragstag  zu  Stande  zu  bringen  zwischen  Fürsten  und  Städten,  schon  war*  für 
Nürnberg  die  Vollmacht  des  Schwäbischen  Bundes  eingetroffen,  von  der  Bereitwilligkeit  lo 
des  Pf.  Ruprecht  I  und  etlicher  anderer  Fürsten  hatte  man  ebenfalUs  günstige  Nachricht  \ 
die  Vollmacht  der  Rheinischen  Städte  stand  noch  aus  *,  die  Zeit  der  Versammlung  sollte  erst 
noch  bestimmt  werden^,  man  wartete  damit  tool  bis  alle  Vollmachten  eingetroffen  wären, 
übrigens  war  dazu  die  Frist  zwischen  Ende  November  1388  und  13  Januar  1389,  vielleicht 
nwr  vorschlagsweise,  ins  Auge  gefasst^.       Es  sollte  eine  Doppdversamndung  werden,  eine  i5 
der  Fürsten  zu  Mergentheim  und  eine  der  Städte  zu  Rotenburg'',  die  besondere  Versammlung 
der  Städte  ist  wol  ihr  eigener  Vorschlag  gewesen.    So  weit  war  man  schon  mit  diesen  Vor* 
bereitungen,  als  die  königlichen  Ausschreiben  nr,  36  und  37*  ankamen*,  in  welchen  dei* 
Ort  auf  Mergentheim  allein  ohne  besondere  Rotenburger  Versammlung  der  Städte,  die  Zeit 
auf  10  Januar  1389  bestimmt  waren.    Diefi  verstimmte  in  Nürnberg,  man  suchte  dort  die  20 
Bestimmung  von  Ort  und  Zeit^*  sich  selbst  und  den  Bischöfen  von  Mainz  und  Bamberg  vor* 
zubehalten,  und  wollte  daß  die  Bundesversammlung  in  Ulm  sich  eber^aUs  in  diesem  Sinn 
aussprechet^    Da  die  durch  den  König  getroffne  Zeitbestimmung  nicht  im  Gegensatze  zu  der 
enoähnten  allgemeinen  Absicht  der  genaniüen  Unternehmer  eines  solchen  Tags  stand,  so  lag 
der  Orwnd  zu  der  Opposition  gegen  den  königlichen  Willen,  außer  einem  gewissen  Sdbstge-  so 
füU,  wol  darin,  daß  dieser  beide  Theile,  Fürsten  und  Städte,  nach  Mergentheim  beschieden 
hatte,  während  dieletzteren,  wiebei  Nürnberg-Neumarkt  und  Speier-Heidelberg,  so  auch  hier 
zunächst  unabhängig  für  sich  auf  einer  besondem  Versammlung  zu  beraihen  vorzogen^*.  Die 
Sache  wyißrAe  dann  dadurch  ausgeglichen,  daß  gleich  darauf  zwei  königliche  Bäthe,  Qraf 
Johann  von  Spanheim  der  junge  und  Ulrich  von  Wolfsberg  Pfleger  zum  Botenberg,  erschienen,  so 
mit  denen  Nürnberg  und  der  Bischof  von  Barnberg  (welcher  letztere  wol  als  das  ausgleichende 
Element  dabei  zu  betrachten  ist)  sich  vereinigten  den  Tag  nach  des  Königs  Willen  auf  den 
10  Januar  1389  zu  halten,  doch  so  daß  nicht  Fürsten  und  Städte  zusammen  in  Mergentheim, 
sondern  daß  die  Fürsten  zwar  dort,  die  Städte  aber  in  Botenburg  auf  die  genannte  Zeit 
sich  einstellen  soUten^.    Zu  den  bisher  noch  schweigsamen  Bheinischen  Städten  begaben  sich  35 
dann  die  beiden  königlichen  Bäthe*\  und  dazu  gesellte  sich  auch  der  dritte  königliche  Be- 
vollmächtigte der  Deutschmeister  Sifrid  von  Veningen**;  Nürnberg  schrieb  an  diese  Bheini-- 
sehen  Bü/rgersch<tften*^  und  an  den  Erzbischof  von  Salzburg*'',  und  wahrscheinlich  hat  auch 


*  nr.  M.  "  nr.  SS  arU  4. 

*nr,  SS  ort.  1  und  i,  und  nr,  s$  ort,  i,  und  nr,  40  '*  Siehe  die  Anm.  zu  nr,ß9  arL  4  und  die  Anm,  zu  der  40 

ort,  1,  nr.  4M  arL  1,  Ueberechriß  von  nr,  4S. 

'  nr,  SS  ort.  6.  '^  nr,  40  ort.  2;  die  KotnmunikaUon  xwiechen  beiden 

*  nr.  S9  ari.  s  nf .,  vgl  nr.  4i  ort.  s.  nr.  4S  arl.  1, 

*  nr.  SS  ort.  itnr.89  ort.  s,nr.40  arL  1.  **  nr.  40  arL  S,  vgl  nr.  49  arL  t. 

*  nr.  45  arL  i.  '*  nr.  40  arL  1  nt.,  nr.  48  arL  1.                                   46 
'  nr.  45  arL  1.  "  nr.  42. 

'  Sieke  UL  A  dieeer  EinleUung.  "  nr.  41.  Piligrim  von  Salzburg  hatte  eich  bereue  dem 

'  nr.  89  arL  4  und  nr.  40  arL  1.  König  gefügt  und  war  um  dee  Frieden*  vrilien  von  den 

*^  Diefi  beides  liegt  wol  in  dem  Auedruek  ein  tag  ze  Städten  eo  gut  wie  abgefallen  f  Viecher  in  den  Forechun" 

machen  und  zu  henennen  nr.  89  arL  4.  gen  2, 104  und  Reg,  nr.  825.                                            60 


Einleitung. 


71 


die  Ulmer  Bundesversammlung  an  diese  beiden  geschrieben  K  Es  ist  auffallend,  daß  Nürnberg 
den  Sheinischen  Städten  die  S€uAe  so  mitiheilt*  als  ob  die  Doppelversam/mlung  vom  König 
selbst  angeordnet  wäre,  toährend  dieser  doch  nnir  von  Mergentheim  geredet  hatte;  das  geschieht 
entweder  nur  kürzerer  Fassung  zuiieb,  oder  man  wollte  wirklich  bei  den  Adressaten  diesen 

5  Glauben  erwecken  um  nicht  neue  Weiterungen  oder  Bedenken  bei  ihnen  hervorzurufen,  wol 
aus  ersterem  Gründe,  da  der  Brief  des  Königes  seihst  an  die  Rheinischen  Städte  geschickt 
worden  zu  sein  scheint^  und  ihnen  auf  diese  Art  die  ursprüngliche  Meinung  des  Königs  doch 
bekannt  geworden  sein  muß.  —  Die  Zusage  der  Stadt  Sotenhurg  a,  T.  in  Beireff  ihres 
Erscheinens  zu  Mergentheim*  haben  wir  hier  aufgenommen,  wiewol  es  nicht  ganz  sicher  ist 

10  ob  das  Stück  hieher  gehört;  die  Angabe  des  13  Januar  als  Versammlungstag  zu  Mergentheim 
stimmt  freilich  nur  ungefähr,  als  äußerster  Termin  erscheint  der  13  Januar  übrigens  nicht 
bloß  hier\ 

D.  Vollmacht  Sicherheit  und  Geleite  zu  diesem  Tag,  —  Die  sechs  hier 
vereinigten  Stücke^  tragen  alle  kein  Datum,  aufler  dem  letzten.      Sie  waren  deshalb  erst 

15  chronologisch  einzureihen.  Ich  glaube,  dciß  im  wesentlichen  dabei  ein  sicherer  Boden  er- 
reicht wurde,  indem  die  drei  ersten'^  in  die  Zeit  gesetzt  sind  ehe  der  König  den  Tag  bestimmt 
hatte,  und  die  drei  letzten  ^  in  die  Zeit  nachdem  dieß  geschehen  war.  Eine  genaue  Beachtung 
ihres  Inhalts  läßt  im  allgemeinen  darüber  keinen  Zweifel,  die  Anmerkungen  unter  dem  Texte 
geben  darüber  Auskurft.    In  diesen  Anmerkungen  habe  ich  audi  versucht  die  Stücke  nach- 

20  zuweisen,  welche  in  den  Texten  mehr  oder  weniger  deutlich  erwähnt  sind,  obschon  ich  nicht 
behaupten  möchte  daß  in  jedem  einzelnen  Fall  das  richtige  getroffen  sei. 

Unter  den  6  hier  gegebenen  Abdrücken  geben  nr.  45.  47.  48  nwr  Entiwürfe^  von  der 
städtischen  Urkunde  (Sicher-  und  Oeleitsbrief)  nr,  48  wissen  wir  jedoch,  daß  sie  auch  wirk- 
lich zu/r  Ausfertigung  gelangt  ist,  wie  die  entsprechende  fürstliche  Urkunde  die  wir  nicht 

s5  haben;  das  ergibt  sich  aus  der  Schlussbemerkung,  welche  der  Codex  hinter  nr,  48  hinzugefügt 
hat.  Daß  es  zu/r  Ausfertigung  und  Auswechselung  dieser  fürstlichen  und  städtischen  Urkunde 
(nr.  48  und  ihr  Revers)  kam,  ist  auch  an  sich  vorauszusetzen,  weil  der  Tag  ohne  das  nicht 
zu  Stand  gekommen  wäre*.  Außerdem  ist  der  Oewaltsbrief  nr.  45  wenigstens  wn  Seiten  der 
Schwäbischen  Städte  zur  Ausfertigung  gdangt^^,  und  zwar  zwischen  30  Nov.  und  4  Dec.  1388 

80  oder  zwischen  nr.  38^^  und  39^.     Ebenso  ist  es  mit  nr.  47,  dem  Sicherbrief  ^^ 

Ich  sagte  :  nr.  46-47  fallen  in  die  Zeit  ehe  der  Konig  den  Tag  bestimmt  hatte.  Näher 
verhält  es  sich  mit  ihnen  so.  Das  Stück  nr.  45  ist  im  Codex  eirfcuh  als  der  geleitbrif  uf 
den  tag  bezeichnet.  Damit  ist  zu  wenig  gesagt.  Der  Inhalt  besteht  vielmehr  aus  drei 
Punkten :  einmal  städtische  Vollmacht  für  den  Erzbischof  von  Mainz  und  den  Bischof  von 

85  Bamberg  soune  für  die  Stadt  Nürnberg  ^*,  also  GewaÜsbrief;  dann  Zusage  der  Sicherheit 

für  die  Fürsten  zum  Besuch  des  Tags  ",  also  Sicherbrief;  endlich  Verpflichtung  dieselben  zu 

geleiten  *\  also  Geleitsbrief.  Unter  diesen  drei  Gegenständen  aber  ist  hier  die  Vollmacht  die 

Hauptsache,  der  Vollma,chtS'  oder  Gewaltsbrief  bleibt  in  den  Händen  der  drei  genannten 


'  Wenig9lent  wurde  es  ihr  von  den  Nümbergem  nahe 
40  gelegt  nr,  40  ort,  S;  die  Städte  wuseten  ohne  Zweifel  noch 
ntcüi  von  dem  genannten  Schritte  det  Erzhiechofe  gegen- 
über dem  König,  der  eret  am  7  Dec  isse  erfolgt  war, 

*  nr.  4»  ort.  i. 

'  in  den  briefen,  nr,  42  ort,  i. 
iS       *nr.44. 

*  Sondern  auch  in  nr,  46, 

*  nr.  46-^60. 

'  nr.  45' 47,  alle  drei  undaiHert 
'  nr.  4S'S0;  nr.  so  ietim  Codex  eelbet  echon  datiert , 
50  nr.  48  und  49  nicht, 

*  Vgl.  in  dieser  Beziehung  die  Geleitung  der  Nürn- 


berger in  nr.  60  ^  die  doch  ohne  Zw^el  so  vor  sich  gieng, 

"  Siehe  nr.  89  ort.  l.  4,  nr.40  art,  i.  8,  nr,  49  ort.  /, 
nr,  48  art.  i, 

"  Nach  art.  i  von  nr,  88  ist  das  Stück  noch  Entwurf. 

*'  Nach  art.  i  von  nr,  89  ist  der  ausgefertigte  Voll- 
machtsbrief  den  Nümbergem  ertheill  worden. 

'^  Wenigster^  ükn  hat  ihn  besigeU  gemäß  nr,  40  art,  i. 
9,  von  Nürnberg  versteht  es  sich  wol  von  selbst f  und  von 
Rotenburg  ist  es  wahrscheinlich  (da  man  wenigstens  weiß 
daß  es  kommen  wollte,  falls  nr.  44  richtig  hierher  gehört). 

"  nr,  45  art.  i. 

"  nr,  46  art.  9, 

••  nr,  46  art.  8. 


72  Königlicher  Friedenstag  zu  Rotenburg -Mergentheim  im  Januar  1389. 

Bevollmächtigten,  er  wird  nicht  ausgetauscht  zwischen  FUreten  und  Städten.  Dagegen  wird 
ebendeshalb  von  Seiten  der  Städte  den  Fürsten  noch  ein  besonderer  Sicherbrief  ertheiU,  nr. 
47,  der  dem  ort.  2  von  nr.  46  entspricht  und  zum  Austausch  bestimmt  ist  gegen  einen  andern 
entsprechenden  Sicherbrief,  welcher  den  Städten  von  den  Fürsten  ausgestellt  worden  sein  muß, 
weil  hier  eine  Art  von  W(Xjffenruhe  für  die  Personen  der  Besucher  des  Tags  von  beiden  6 
Seiten  gewährt  ist,  bei  sonstiger  Fortsetzung  des  Kriegs  (nr.  47,  und  ort.  2  von  nr.  45). 
Ein  besonderer  Geleitsbrief,  welcher  dem  art.  3  von  nr,  46  entsprochen  hätte,  scheint  nicht 
gegeben  worden  zu  sein,  ist  wenigstens  nicht  da.  Die  genannten  zwei  Briefe  aber,  nr.  46 
und  47,  sind  auf  einer  Zusammenkunft  verabredet  worden,  welche  der  Bischof  von  Bamberg 
mit  der  Nürnberger  Cresandtschaft  eine  Meile  von  dieser  Stadt  hatte^.  Auf  derselben  Zu-  lo 
sammenkwrft  entstanden  auch  die  artikel  Ton  des  tags  wegen  zwischen  den  fnrsten 
und  den  steten  nr.  46 :  es  sind  Bestimmungen,  wie  das  Geleite  der  Fürsten  und  der  Städte 
gegenseitig  zu  dem  Tag  gewährt  werden  soll,  und  es  gieng  davon  der  art.  6  ziemlich  wörtlich 
iiber  in  den  zuerst  genannten  Entwu/if  nr.  46.  So  gehören  alle  diese  3  Stücke  sichtlich  aufs 
engste  zusammen,  und  es  erklärt  sich  insbesondere  das  erwähnte  Fehlen  eines  besondem  i5 
Oeleitsbriefs  hinlänglich  daraus  daß  dafü/r  durch  nr.  46  gesorgt  war.  Alles  diefi  vor  der 
Bestimmung  des  Tags  durch  den  König. 

Als  der  Tag  dann  von  dem  König  auf  den  10  Januar  bestimmt  war,  schien  es  ziwar 
nicht  nöthig  die  Vollmachten  zu  erneuern  die  in  nr.  45  schon  gegeben  waren,  wol  aber  wird 
statt  des  bisherigen  Sicherbriefs  nr.  47  ein  neuer  für  noihwendig  gehauen,  weü  es  doch  nun-  so 
mehr  eine  andre  Versammlung  war.      Dieser  neue  Sicherbrief  ist  nr.  48.      Er  normiert 
zugleich  die  Art  wie  das  Geleite  der  Fürsten  und  der  Städte  zu  dem  Tag  gegenseitig  gewährt 
werden  soll,  und  zwar  abweichend  von  den  früher  in  nr.  46  getroffenen  Bestimmungen;  man 
kann  sagen,  er  ist  zugleich  Sicherbrief  und  Geleitsbrief.     Es  versteht  sich,  daß  die  Fürsten 
eine  entsprechende  Urkunde  für  die  Städte  auszustellen  hatten,  wenn  wir  sie  auch  nicht  ^ 
haben.     Bestimmungen  nun  über  die  Art,  wie  diese  Sicher-  und  Geleitsbriefe  der  FUrsten 
und  der  Städte  beschafft  und  gegen  einander  ausgetauscht  werden  sollen,  finden  sich  in 
nr.  49  {^nd  es  war  ohne  Zweifel  früher  mit  nr.  47  und  der  entsprechenden  fü/rsüichen  Ur- 
kunde ähnlich  gehalten  worden).     Diese  Bestimmungen  von  nr.  49  und  der  Entwurf  nr.  48 
beruhen  auf  einer  Vereinbarung,  welche  zwischen  8  und  11  December  durch  Nürnberg,  den  ^ 
Bischof  von  Bamberg,  und  die  beiden  königlichen  Gesandten  Johann  von  Spanheim  den 
jungen  und  Ulrich  von  Wolfsberg  Pfleger  zum  Botenberg  getroffen  worden  war*. 

Auf  10  Jan.  1389  aber,  auf  welchen  der  Tag  angesagt  war,  sind  dann  mindestens 
noch  nicht  alle  Gesandten  dagewesen,  die  Nürnberger  sicher  nicht,  diese  letztem  können 
nicht  vor  17  Jan.  von  Haus  abgereist  sein^,  das  urkundliche  Datum  der  Aktenstücke  des  *^ 
wirklich  abgehaltenen  Tags  nr.  52  und  53  stimmt  damit  überein. 

E.  Verhandlungen  und  Beschlüsse  auf  dem  Tag.  —  Die  Fürsten  waren  aiso 
zu  Mergentheim,  die  Städte  zu  Rotenburg  versammelt,  die  Verbindung  zwischen  beiden 
Theilen  sollte  dadurch  bewirkt  werden  daß  die  Städte  eine  Gesandtscheft  hinüb&rschickten^. 

lieber  die  Verhandlu/ngen  sind  wir  ziemlich  unterrichtet  durch  die  Aufzeichnung  ^^ 
nr.  51,  wir  können  den  Gang  derselben  und  den  Grund  ihres  ergebnislosen  Verlaufs  ver- 
folgen. Es  bietet  nemlich  nr.  51  art,  I  den  Vorschlag,  welchen  die  Städte  in  Betreff  der 
Aufstellung  eines  königlichen  Schiedsgerichts  machten,  art.  II  die  darauf  von  den  königli- 
chen Raulen  ertheilte  abweichende  Antwort,  und  endlich  art.  III  den  vermittelnden  Vor- 
schlag der  Städte,  dessen  Ergebnislosigkeit  daran  erkannt  wird,  daß  die  königlichen  Räthe,  ^ 


*  nr.  88  art.  i.  *  nr,  41  arL  s  und  nr.  48  art.  t;  «o  wird  der  Tag  in 

*  nr.  40  art.  i.  äner  und  derselben  •tädiiidien  Quelle  bald  nach  Mergent- 

*  Wie  aus  nr.  60  hervorgeKt.  heim  bald  nach  Rotenburg  bezeichnelf  nr.  64  art.  e  und  7. 


Einleitung.  73 

wis  ük  der  Uebergchrift  gesagt  Ut,  keine  Antwort  daratff  gaben  d.  h,  ihn  als  nicht  annehmbar 
betrachteten.     Offenbar  sind  damit  diese  Verhandlungen  im  wesentlichen  erschöpft. 

Außerdem  aber  haben  wir  vn  nn  52  noch  eine  besondere  Aufzeichnung  über  die  Ant- 
wort, welche  die  Schwäbischen  Bundesstädte  den  königlichen  Räthen  gegeben  haben.    Das 

^  Stück  he\ßt  in  der  Textüberschrift  die  antwArt,  wnd  am  Ende  des  Eingangs  desselben 
ist  eberfaUs  gesagt  daß  damit  diese  Städte  den  Eäthen  also  geantwürt  Iiant.  Es  muß 
also  von  letzteren  etwas  vorausgegangen  sein,  aber  man  hat  sich  darunter  nichts  besonderes 
zu  denken  als  eben  eine  Abfrage  an  die  Städte  w(ms  sie  thim  wollen,  oder  näher  eine  Aäffor- 
dertu^  den  König  zu  bevollmächtigen  zur  Vermittlung  oder  Entscheidung  in  dem  Streit. 

10  Man  mufi  cdso  aus  dem  Ausdruck  antwArt,  wenn  man  fragt  ob  nr.  52  mit  nr.  51  art.  I 
oder  art.  III  zusammeffaUe,  rdcht  schon  schliefien,  daß  es  art.  HI  sei,  weil  diesem  Artikel 
die  Aeußerung  der  Rätiie  art.  II  vorausgeht,  dem  art.  I  aber  keine.  Der  Inhalt  von  nr.  52 
ergibt  bei  näherer  Prüfung  im  Qegentheil,  daß  diefi  nwr  eine  protokollarische  Aufzeichnung 
von  dem  ist  was  nr.  51  art.  I  in  urkundlicher  Fassung  gibt,  wnd  daß  hier  so  ziemlich  das- 

\b  selbe  gesagt  wird  wie  dort,  nur  im  einen  Fall  erzählend  in  der  dritten  Person  und  im  andern 
urkundend  in  der  ersten  Person.  Der  Ziasatz  in  nr.  52,  den  die  andre  Fassung  nicht  hat, 
und  der  sagt  daß  der  König  beiden  Theüen  Tag  bescheiden  soll  an  einen  andern  Ort  da  die 
Städte  und  die  Ihren  eicher  hinkommen  mögen,  begründet  keinen  wesentlichen  Unterschied, 
denn,  was  er  enthält,  wird  eigentlich  auch  in  nr,  51  art.  I  vorausgesetzt,  da  auch  hier  der 

^  König  es  ist  an  den  der  Hintergang  genommen  werden  soll,  der  aber  jetzt  nicht  da  ist,  und 
dessen  schiedsgerichtliches  Eintreten  also  ouci  eine  künftige  neue  Versammlung  noihwendig 
macht;  man  hat  also  bei  nr.  62  hierin  nur  einen  Zusatz  zu  sehen  wie  er  sich  aus  den  miindr 
liehen  Verhandlungen  ergab,  aber  als  selbstverständlich  in  die  urkundliche  Fassung  von 
nr.  öl  nicht  ausdrücklich  aufgenommen  zu  werden  brauchte,  während  die  freiere  protokol- 

25  larische  Form  von  nr.  52  diese  Erwähnung  als  natürlich  erscheinen  läset.  So  können  also 
nr.  61  art.  I  und  nr.  52  als  eigentlich  identisch  angesehen  und,  wo  es  nöthig  iet,  zur  gegen- 
seitigen Erläuterung  verwendet  werden.  Endlich  das  Stück  nr.  53  gibt  uns  die  Verabredung 
der  Schwäbischen  Bundesstädte,  welche  wie  auf  diesem  Tag  unter  sich  trafen,  und  die  theils 
ausschließlich  städtische  Bundes-Sachen  theils  aber  auch  die  Angelegenheit  des  allgemeinen 

30  Friedens  betrifft  und  somit  die  nrr.  51  und  62  ergänzt. 

Man  kannte  bisher  von  diesen  Verhandlungen  nur  das,  was  Viecher  Reg.  nr.  327  au« 
der  Schmidschen  Sammlung  im  Stuttgarter  Archiv,  und  was  Gemeiner  Regensb.  Chr.  2, 
268  f.  aus  Regensburger  Auf  Zeichnungen,  Wencker  aus  Streßburg  (unsre  nr.  88)  mittheiüen. 
Gemeiner  führt  jene  Aufzeichnungen  aus  Regensburg  p.  258  nt.  ^  an  als  ,^  Protokoll  über 

S5  den  von  den  Städten  an  den  Konig  genommenen  Hintergang  dat.  Mergentheim  am  Aftermon- 
tag  nach  Pauli  Bekehrung  1388,  im  Bundbriefbuch  fol.  38^^,  wndp.  259  nt.*als  ,^der  Städte 
Ordnung  zu  Mergentheim  d.  d.  eod.  ebendaselbst  fol.  39^.  Das  letztere  Stück  ist  ersichtlich 
unsere  nr.  63.  Dagegen  scheint  das  erstere  nicht  mit  nr.  51  sondern  mit  nr.  52  bei  uns  identisch 
zu  sein  oder  doch  die  gröste  Aehrdichkeit  zu  haben :  in  beiden  werden  die  vier  königlichen  Räthe 

40  mit  den  Namen  abgeführt,  die  nr.  51  nicht  hat;  in  beiden  steht  nichts  von  der  königlichen 
Räihe  Antwort,  die  nr.  51  kennt.  Es  hindert  nicht,  daß  Gemeiner  dazu  einleitend  erzählt, 
daß  Wavor  von  Zittau  an  verschiedene  Fürsten  und  Stände  gesandt  worden  war  um  die 
kriegführenden  Theile  zu  einem  Kompromiss  zu  vermögen,  wovon  wir  aus  vnsrer  nr.  52 
nichts  wissen;  er  scheint  das  aus  einer  andern  Quelle  zu  haben.    Auch  das  andre,  daß  den 

45  Städ^^n  auf  der  Versammlung  gegen  ihre  Erwartung  der  Vorwurf  gemacht  worden  sei  daß 
sie  ihrestheils  selbst  dem  Ai^spru^h  RuprecMs  kein  völliges  Genügen  geleistet,  steht  nicht  in 
unxrer  nr.  52^,  hindert  aber  auch  nicht,  sofern  hier  ein  bloßes  Misverständnis  Gemeiner* s 

'  BbeM(A09nig  »n  nr.  stund 58;  der  Vorwurf  üt  ihnen  früher  gemacht  nr.  11  art.  14  und  le. 
Deutsche  Reicbstagt-Akten  II.  10 


74  Königlicher  Friedenstag  zu  Rotenburg- Mergentheim  im  Januar  1389. 

vorliegt*.  Dm  Gemeiner^sche  „  Protokoll  ^j  dessen  Datierung  vom  J^iermontag  sich  nur  im 
Ausdruck  vom  Eritag  in  nr.  62  unterscheidet,  ist  also  wahrscheinlich  ganz  oder  beinahe 
dojsselhe  mit  unsrer  Aufzeichnung  nr,  62,  und  es  ist  irrthümlich,  wenn  Vischer  Reg.  nr.  327 
vermuthet,  die  Vorlage  B,  in  den  Quellenangciben  unsrer  nr.  61,  sei  ein  Stück  dieses  Proto- 
koUes.  Oemeiner  benützte  wol  eine  Regensburger  Aufzeicknu/ng  Ober  diesen  Tag,  die  den-  5 
seihen  Ursprung  hatte  wie  die  Nürnberger  nr.  62.  Man  sieht  Übrigens  nicht  einmal  genau, 
wo  in  Gemeineres  Darstellung  das  ^ Protokoll^  Quelle  zu  sein  aufhört  und  „der  Städte 
Ordnung^  Quelle  zu  sein  anfängt;  es  scheint  fast,  der  Satz  y^dae  Recht  sollte  auf  diesen 
FaU  zu  Rotenburg  ob  der  Tauber  mit  unjpartHischen  Ständen  besetzt  werden  **  sei  aus  beiden 
Quellen  zusammen  geflossen :  die  Besetzung  des  Rechts  mit  unparteiischen  Ständen  hat  ohne  lo 
Zweifel  in  seinem  „  Protokoll  ^  gestanden  wie  bei  uns  in  nr,  62  *,  der  Ort  der  schiedtgeridU- 
liehen  Verhandlung  aber  ist  wahrscheinlich  aus  „  der  Städte  Ordnung  ^  genommen,  wo  der- 
selbe auch  bei  uns  in  nr.  63  zu  finden  ist,  während  es  auffaüend  wäre  wenn  in  dem ,, Protokoll^ 
bloß  der  Zusammenkunftsort  der  Städte  für  sich,  nemlich  Rotenburg,  und  gar  nicht  der  der 
Fürsten,  nemlich  Mergentheim%  genannt  wäre.  —  Was  endlich  das  Datum  betrifft,  so  hat  is 
Vischer  sdion  l.  c.  richtig  bemerkt,  dcß  das  bei  Oemeiner  2,  268  nt.  **  angegebene  Jahr 
1388  bloßer  Drucl^ehler  sei  statt  1389  wie  der  Zusammenhang  zeige  {im  Text  nimmt  ja  auch 
Oemeiner  das  Stück  ins  Jahr  1389  auf),  und,  können  wir  beifügen,  wie  jetzt  auch  das  Jahr 
am  Schlüsse  von  nr.  62  beweist.  Uebrigens  ist  der  Oemeiner'sche  Aftermonta>g  {oder  in 
nr.  62  der  damit  identische  Eritag)  im  Jahr  1389  nicht  der  27  Januar  wie  Vischer  l.  c.  >o 
berechnet,  sondern  der  26;  er  ist  der  27  in  dem  unrichtigen  Jahr  1388,  wenn  man  außer- 
dem noch  vergisst  daß  1388  ein  Schahjahr  ist^  im  Schaltjahr  1388  wäre  er  sogar  erst  der 
28  Januar.  Wenn  aber  Gemeiner  in  seinem  Teocte  sagt  „  auf  Pauli  Bekehrung,  den  26  Ja- 
nuar, wa/ren  sie  auf  einen  Tag  nach  Mergentheim  zusammengekommen^^  so  ist  d<u  sichtlich 
nur  als  eine  vngeführe  Zeitangabe  zufassen,  die  er  sich  in  seiner  Weise  aus  dem  Datum  des  » 
^  Protokolls  ^  zurechtgemacht  hat,  ohne  daß  man  gerade  schließen  dütfte,  es  sei  an  diesem 
Tag  die  Zusammenkunft  eröffnet  worden^.  Ich  bemerke  noch  :  das  Gemeiner* sehe  Stück 
jj  der  Städte  Ordnung  ^  war  nach  ihm*  vom  gleichen  Tag  datiert  wie  sein  ^  Protokoll  ^,  also 
ebefffaüs  vom  26  Januar ;  das  zwverläßigere  ist  wol  die  in  der  handschriftlichen  Aufschrift 
unserer  nr.  63  angegebene  Datierung  vom  28  Jan.  1389.  so 

Das  wichtigste  der  3  Stücke,  welche  hier  unter  lit.  E  vereinigt  sindj  ist  Übrigens  die 
Aufzeichnung  nr.  61,  die  seihst  wider  aus  3  Theilen  besteht  und  in  deren  Aufeinanderfolge 
die  Entwicldung  der  Verhandlungen  sswischen  den  Oesandten  des  Schwäbischen  Städtebunds 
und  den  4  kön.  Räthen  in  drei  Stufen  zeigt.  Jene  sind  es  von  der  einen  Seite  die  verhan- 
deln*, für  sich  und  ihre  Helfer'',  diese  sind  es  von  der  andern  Seite\  Die  Antwort,  welche  35 
die  letztem  den  erstem  eriheilen,  d.  h.  art.  II,  ist  freilich  ohne  Zweifel  erst  erfolgt  als  man 
der  Zustimmung  der  Fürsten  und  Herren  sicher  war,  und  kann  daher  auch  als  die  fürstliche 
Antwort  betrachtet  werden.  Somit  kann  man  auch  sagen  :  die  Fürsten  und  Herren  haben 
den  städtischen  Vorschlag  nicht  angenommen,  sie  verwerfen  ihn  ja  dwrch  den  Mund  der 
Räthe  in  art.  II,  abgesehen  davon  daß  die  Städte  auf  ihren  neuen  Vorschlag,  in  art.  III  lo 
niedergelegt,  gar  keine  Antwort  mehr  erhalten*.  Die  Räthe  stehen  wolformeü  als  Vermittler 
zwischen  oder  über  den  Parteien,  was  in  II 4  deutlich  hervortritt  :  item  ouch  wort  gerett 


1 


Siehe  die  Anm.  zu  nr.  6$  art.  i.  *  nr.  st  ort.  J  und  III  in  ihren  U^enchriften,  ebeneo 

'  Und  in  nr.  st.  th  der  Uebenehrift  von  nr.  69  und  ebendort  am  Ende  dei 
^  An  dae  doch  wegen  det  ntkehfolgenden  Tage  von      Eingange.  Auch  in  der  Ueberechrift  von  ort.  II  vereteht  ia 

Rotenburg-Mergentheim  zu  denken  iet.  eidi  von  eelbet,  daß  diejenigen  antworten  an  wekhe  die 

*  Vgl  dieee  EinleUung  Ut.  D  ex.  Frage  gerichtet  iet,  d.  h.  zunächet  die  Räthe. 

*  Gemeiner  a,»S9nt.:  *  VUcher  Reg.  nr.  827  drückt  eich  daher  nicht  richtig 

*  nr,  6t  art.  1 1.  aue,  wenn  er  eagt,  der  etädtieche  Vorechlag  eei  von  den 

'  nr.  6»  in.  Füreten  und  Herren  angenommen  worden.  50 


Einleitung.  75 

den  fursten  herren  und  stetten,  d.  h.  die  kön.  Räihe  haben  den  beiden  streitenden 
Theilen  ihren  Vorschlag  gemacht^  aber  eigentlich  ist  ihr  Vorscklagj  wie  er  den  Städten  vor- 
gelegt wird,  zugleich  der  der  Filreten,  auf  deren  Seite  der  Konig  eich  bereite  wider  neigt, 
wie  es  dann  zu  Eger  so  nachdrUcklich  ans  Licht  tritt.     Darüber  nun  ist  alles  einig,  daß  ein 

5  neuer  kön,  Friedenstag  zum  Austrag  der  Sache  stattfinden  soU,  den  der  König  selbst  besucht '. 
In  anderen  Punkten  gieng  man  aus  einander. 

Diese  Differenzen  betreffen  das   Verfahren  bei  dem   neuabzuhaltenden  königlichen 
Friedenstag. 

Die  erste  Differenz  waltet  ob  Über  den  Gegenstand  der  königlichen  Entscheidung.    Die 

10  Städte  nemlich  halten  die  vor  dem  Neumarkter  Spruch  gehabten  Streitigkeiten  durch  diesen 
Spruch  für  beigelegt,  halten  an  diesem  Spruche  fest,  und  überlassen  dem  König  die  Ent- 
scheidung über  alle  diejenigen  Händel  welche  sich  seitdem  zugetragen,  bzw.  über  die  den 
Fürsten  vorgeworfne  Nichtvollziehung  dieses  Spruchs;  dagegen  ist  von  dem  Heidelberger 
Ausspruch,  den  sie  wie  wir  wissen  nicht  anerkannten^,  deshalb  auch  nicht  die  Rede*,  —  Im 

16  Gegensatz  hiezu  wird  von  den  kön.  Bäthen  verlangt,  es  soUe  dem  König  die  Entscheidung 
überlassen  werden  nicht  bloß  über  die  seit  Newmarkt  sondern  Über  alle  seit  dem  Beginne  des 
Kriegs  vorgekommenen  Händel,  wobei  jedoch  nicht  bloß  der  Neumarkter  sondern  auch  der 
Heidelberger  Ausspruch,  die  als  Ein  Ganzes  betrachtet  werden,  nicht  hintangesetzt  werden 
sollen  (vnan  bemerke  den  vorsichtigen  negativen  Ausdruck  daz  er  nicht  solt  hindan  geseczt 

so  sin),  d.  h.  der  König  erhält  hier  eine  höhere  Stellung  gegenüber  vom  Pfalzgrafen  und 
seinen  Sprüchen,  er  soll  bei  seiner  Entscheidung  von  vom  anfangen  dürfen,  und  soweit  er 
sich  eben  an  die  früheren  Schiedsprüche  hält  und  halten  mag,  soweit  sollen  dieselben  CKltig- 
keit  haben  und  nicht  weiter;  die  Städte  aber  sollen  weder  auf  der  strikten  Festhaltung  des 
Neumarkter  noch  auf  ihrer  Verwerfung  des  Heidelberger  Spruchs  bestehen  bleiben^.  —  Da- 

25  rauf  zeigen  die  Städte  eine  große,  aber  iheilweis  nur  scheinbare  Nachgiebigkeit;  sie  lassen 
nemlich  ihre  ursprüngliche  Forderung  fallen,  daß  die  königliche  Entscheidung  sich  nwr  auf 
alle  diejenigen  Händel  beziehen  soüe  welche  sich  seit  Neumarkt  zugetragen  haben,  bzw.  auf 
die  den  Fürsten  vorgeworfene  Nichtvollziehung  des  dortigen  Spruchs,  und  sie  genehmigen, 
dcß  der  Konig  über  alles  entscheide  was  sich  seit  dem  Beginn  des  Kriegs  zugetragen  habe ; 

30  zugleich  erkennen  sie  Twnmehr  den  Heidelberger  Spruch  an,  und  steüen  ihn  eberfaUs  dem 
Neumarkter  gleich,  verlangen  aber  dabei,  daß  diese  beiden  frühem  Aussprüche  nicht  bloß 
nicht  hintangesetzt  sondern  ihrem  vollen  Wortlaute  nach  festgehalten  werden  sollen,  so  daß 
also  auch  der  Konig  in  seiner  Entscheidung  sich  streng  daran  hätte  binden  müssen  und  ihm 
nwr  dasjenige  frei  anheimgestellt  geblieben  wäre  was  bei  jenen  beiden  Gelegenheiten  nicht 

35  zum  Austrag  gebracht  oder  erst  nachher  vorgrfatten  war^.  —  Es  ist  dabei  zu  bemerken,  daß 
der  Standpwnkt  der  königlichen  Qewtdt,  der  so  sehr  in  nr,  51  art.  H 1  und  i*  betont  wird, 
auch  in  art.  U4  entschieden  hervortritt.  Spuren  eines  solchen  Bestrebens  finden  sicti  schon 
auf  dem  vorigen  Heidelberger  Tage  nr.  11  art,  11  und  14  ex.  Aus  den  Händen  des  Pfalz- 
grcfen  soll  die  Sache  in  die  Hände  des  K&nigs  Übergeleitet  werden,  jener  Heidelberger  Ver» 

40  such*  tritt  nun  erneut  hervor;  darum  legen  die  kön,  Räihe  so  wenig  Gewicht  auf  die  frühem 
Sprüche  des  Pfalzgrcfen,  der  dwrch  die  Spruchthätigkeitvon  Neumarkt  und  Heidelberg  eine 
fast  schon  zu  bedeutende  Stellung  einnahm,  und  auch  den  Oktoberplanen  von  1388  nicht 


*  In  nr.  ßS  arU  1  vnd  nr.  si  art  Ii  Hegt  doch  «ein  per-  *  nr.  si  art.  III 1  und  u. 

tonUch»  Erscheinen,  und  in  nr.  5i  art.  II  Ott  das  nicht  *  In,  nr.  10  art.  is  behalt  §kh  der  Pfalzgraf  die  nach 

^  abgeMint.  Neumarkt  geschehenen  Vebergriffe  zur  Entscheidung  vor, 

*  Vgl  Einleitung  zum  k6n.  Friedenstag  von  Speier-  in  nr.  11  art.  ii  vounschen  die  Räihe  daß  städtischerseiU 
Heidelberg  im  April  isss  lü.  D.  die  Entscheidung  über  eben  diese  Sache  dem  König  Ober' 

'  nr.  6i  art.  I  i  und  nr.  ö2  art.  i.  tragen  werde. 

*  nr.  5i  ort.  II  i  und  im. 


76 


Königlicher  Friedenstag  zu  Rotenburg-Mergentheim  im  Januar  1389. 


fem  stand  y  wol  gar  der  deutsche  Kronprätendant  toar^.  Es  ist  die  Bedeutung  des  Egerer 
Tags  dann  die,  daß  die  königliche  Macht  wider  in  den  Vordergrund  tritt,  der  Pfalzgraf 
zurücksteht. 

Die  zweite  Differenz  zwischen  den  Städten  und  den  Räihen  betrifft  das  VeffcAren  auf 
dem  bevorstehenden  neuen  königlichen  Friedenstag.    Die  Städte  beantragen,  der  König  solle  5 
die  Streitigkeiten  entscheiden  zu  der  Minne  mit  beider  Parteien  Wissen*  und  Witten,  d.  A.  er 
soll  persönlich  allein  einen  Silhneversuch  machen  mit  bloßem  Vergleichsvorschlag,  welcher 
letztere  den  beiden  Parteien  bekannt  gemacht  wird  und  dann  von  jeder  derselben  angenommen 
oder  aber  verworfen  werden  kann;  diejenigen  Punkte,  welche  auf  diesem  Weg  nicht  ins  reine 
gebracht  werden  können,  sollen  mit  einem  freundlichen  Reckte  entschieden  werden  zu  welchem  lo 
der  König  die  Spruchleute  ernennt,  d.  h,  die  vom  Konig  als  Obmann  dazu  ernannten  Spruch- 
hüte  bilden  ein  wirkliches  Schiedsgericht,  dessen  Spruch  sich  die  beiden  Parteien  von  vorn- 
herein unterwerfen  ohne  ihn  zu  kennen,  doch  so  daß  dabei  von  eifier  gewaltsamen  Exekution 
des  Spruchs,  falls  eine  der  Parteien  ihm  nicht  TMchkommen  würde,  nicht  die  Rede  ist*,  — 
Im  Gegensatz  hiezu  wird  von  Seiten  der  königlichen  Räthe,  nachdem  sie  zwar  Verfalls  den  15 
bloßen  Vergleichsversuch,  den  der  König  allein  machen  soll,  vorangestellt  haben*,  als  der 
zweite  Weg,  wenn  dieß  fehlschlägt,  verlangt,  daß  die  vom  König  ernannten  Spruchleute 
nicht  etwa  ein  bloßes  Schiedsgericht  bilden,  dessen  Aussprtich  am  Binde  dach  von  einer  oder 
v(m  beiden  Seiten  miscuhtet  werden  könnte,  sondern  einen  förmlichen  Gerichtshof^,  dessen 
Urtheil  Wenzel  in  Ausübung  seiner  königlichen  Befugnisse  als  Hüter  des  Reichsrechts  im  so 
Fall  des  Widerstands  einer  Partei  dadurch  Nachdruck  verleiht,  daß  er,  seine  neutrale  Stel- 
lung verlassend,  der  andern  Partei  zu  Hilfe  zu  kommen  droht^.     Offenbar  wiU  sich  der 
König,  falls  der  einfache  Sühneversuch  mislingt,  nicht  dazu  hergeben  die  von  ihm  gesetzten 
Schiedsrichter  etwa  einen  kraftlosen  Spruch  thun  zu  sehen,  wie  dem  Pfalzgrafen  auf  dem 
Tag  zu  Heidelberg  begegnet  war.     Vielleicht  hängt  es  mit  diesem  imponierenderen  Atrftreten  25 
Wenzel' s  zusammen,  daß  sichtlich  der  Sühneversuch  als  ein  ganzes  betrachtet  wird  und  somit 
der  zweite  Weg,  hier  der  des  einfachen  Rechts,  schon  eintritt  für  alle  Streitpunkte,  falls 
auch  nur  bei  einem  oder  bei  einigen  derselben  der  Sühneversuch  gescheitert  ist,  und  daß 
nicht,  wie  in  der  Proposition  der  Städte  gewollt  war,  diejenigen  Punkte  als  (zbgethan  aus- 
genommen  wurden,  welche  durch  den  gütlichen  Vergleich  als  erledigt  gelten  konnten :  wenn  so 
man  es  so  machte,  kam  um  so  eher  alles  an  denKönig;  daher  es  nicht  mehr  heißt  was  er  der- 
selben brncfae  —  mit  der  minne  nicht  verrichten  möcht,  sondern  einfach  und  umfassend  ob 
dez  nicht  gen  künde''.  —  Darauf  zeigen  die  Städte  wider  eine  scheinbare  Nachgibigkeit, 
indem  sie  zwar  sich  dem  Wortlaut  ob  daz  nicht  gen  künde  anschließen,  dann  aber  doch  von 


*  Siehe  die  Einleitung  zum  Speier- Heidelberger  Tag 

lü.  G  ex. 

*  Mit  wissen,  vgl.  nr,  li  art,  8.  11, 18  und  dazu  ort, 
17  ex,  die  Erläuterung  im  Texte  seihet;  auch  die  Einlei- 
tung zum  Nürnberg-Neumarkter  Tag  vom  Merz  I888  Ht. 
B  nt,;  daeeelbe  iit  wol  Spruch  —  dez  sie  habent  wem  nr.  11 
art.  €. 

*nr.  51  art.  1 1  und  weeentUch  gleich  nr.  5t  art.  1. 
Wenn  ee  auch  in  nr.  5S  art.  1  einmal  einfach  zu  dem 
rehten,  und  endlich  wider  rebts  beholfen  sein,  reht  umb 
reht  gestatten  heifit,  to  iet  doch  dieser  allgemeinere  Aus- 
druck näher  heetimmt  in  der  Hauptsteite  durch  die  Wen- 
dung ein  frewntlich  reht  bestellen  d.  h.  ein  Schiedegericht, 
gerade  wie  in  nr,  61  art.  1 1  dat  ureprvngHche  zfl  dem 
rechten  sofort  erläutert  wird  durch  das  spedellere  ain 
firuntlich  recht  besetzen.  Daß  in  nr.  d»  ort.  1  das  mit  der 
stet  wissen  und  willen  ^en  nur  von  den  Städten  gesagt 
iet,  schUefit  die  Fürsten  nicht  aus,  da  ihnen  nicht  verwei- 
gert werden  konnte  was  die  Städte  für  sich  in  Anspruch 


nahmen,  ohne  dafijene  hier  besonders  dabei  genannt  zu  35 
werden  bratichten.  —  Als  Obmann  der  Spruchleute  ist 
der  König  selbst  zu  denken,  nr.  61  art.  1 1  ex. 

*  daz  er  sie  richten  suUe  der  minne  mit  wissen  in 
nr.  61  art.  II 1  iet  doch  nur  der  kürzere  Auedruek  für  das 
städtische  mit  baider  partie  wissen  und  willen  mit  der  40 
minne  in  nr.  61  art.  1 1,  oder  wie  es  in  nr.  6»  art.  1  heifit 
die  minne  —  fflr  band  nemen  —  mit  der  stet  wissen  und 
willen  und  gleich  darauf  mit  der  stet  wissen  und  willen 
frewntlich  —  verrihten. 

'  mit  dem  rechten,  recht  zu  sprechent  in  nr.  61  art.  45 
//  /,  tm  Gegensatz  zu  dem  städtischen  ain  fruntltch  recht 
in  nr.  61  art.  1 1  und  ein  frewntlich  reht  in  nr.  68  art.  l. 

*  Vgl.  Homeyer  über  die  Formel  «der  Minne  und  des 
Rechts  eines  Andern  mächtig  sein »  Berlin  1867  aus  den 
Abhandlungen  der  k.  Akad.  d.  Wissensch.  zu  BerHn  von  50 
I8S6  pag.  40  lit.  b,  wo  auch  der  Mächtige  an  der  Fehde 
gegen  den  unfriedfertigen  Gegner  TheÜ  nehmen  will 

'  nr.  61  art.  II  i;  vgl.  art.  II 4  wegen  der  Exekution. 


Einleitung.  77 

dem  mf^achen  Rechtsweg  nichta  wissen  mögen,  sondern,  im  Fall  des  Mislingens  des  Sühne- 
versuche,  das  schiedsgerichüiche  VerfcAren  eingeschlagen  wissen  wollen  mit  ainem  frunt- 
liehen  rechten,  wobei  sie  formell  sich  freilich  von  vornherein  dem  zu  erwartenden  Spruch 
unJterwerfen  mMsien,  faktisch  aber,  wenn  ihnen  dieser  nicht  geßel,  immer  noch  sich  dazu 

5  verhalten  konnten  wie  sie  woüten,  sofern  niemand  da  war  sie  zu  zwingen,  und  somit  fällt 
luMrlich  auch  der  Exekutumsparagraph  art.  II 4  dann  in  der  Proposition  der  Städte,  der 
zweiten,  wie  sie  in  nr.  öl  art.  III  niedergelegt  ist,  völlig  hinweg^.  —  Idi  bemerke  hiebei 
geUgenÜick,  dqfi  sich  aus  den  Stücken  nr.  61  und  52  auch  Gewinn  ziehen  läßt  fiJi/r  die 
Erklärung  gemsser  Rechtsausdrücke,  mit  welchen  sich  Homeyer  in  der  Abhandlung  lieber 

10  die  Formel  j^der  Minne  und  des  Rechts  eines  Andern  mächtig  sein^  Berlin  1867  {aas  den 
Abhandlv/ngen  der  kön.  Akademie  der  Wissenschaften  zu  Berlin  von  1866)  beschäftigt  hat. 
Ich  halte  mich  zunächst  an  die  von  Homeyer  mitgetheiüen  numerierten  Beispiele,  und  gehe 
dann  zu  unsem  Stücken  über.  Es  ist  sicher,  daß  Minne  und  Recht  einander  entgegen  stehen, 
Homeyer  nr.  2-7.   9-19.  22.  25.  28.  29.  31-33. 36. 37. 51.   In  gleicher  Weise  stehen  einander 

15  Freundschaft  und  Recht  entgegen,  ib.  nr.  20.  35.  40.  41.  Ebenso  Oleich  und  Recht,  ib.  nr. 
23.  26.  27.  30.  34.  35.  48.  Die  Zusammenstellung  von  Freundschaft  und  Recht  wechselt 
ib.  nr.  35  ab  mit  der  Zusammenstellung  von  Gleich  und  Recht,  man  sieht  daß  Oleich  und 
Freundschaft  eben  so  gut  identisch  sind  wie  Freundschaft  und  Minne,  offenbar  auch  Liebe 
{ib.  nr.  45)  und  QuÜichkeit  (Haltatts  Glossar  1347).     Also  Minne  Freundschaft  Liebe  Gut- 

so  lichkeit  Gleich  bedeuten  dasselbe.  Die  vier  ersteren  Ausdrücke  hält  atuh  Homeyer  p.  30 
schon  fllr  identisch,  das  Gleich  aber  stellt  er  p.  31  f.  cUs  die  Billigkeit  in  die  Mitte  zwischen 
Minne  und  Recht.  Allein  die  Billigkeit  wird  eben  auch  durch  die  Minne  gesucht ,  und  was 
so  das  charakteristische  ist  für  Gleich,  das  trifft  auch  auf  die  'Minne  zu.  Minne  und  Gleich 
unterscheiden  sich  auch  nicht  dadurch,  daß  auf  dem  Weg  der  Minne  die  Parteien  sich  ettoa 

t6  unmittelbar  verständigen,  zum  Gleich  sich  Dritte  eher  eignen  werden,  toie  Homeyer  p.  32 
meint;  für  diesen  Unterschied  ist  kein  Beweis  beigebracht,  und  ich  bin  Überzeugt  daß  ei* 
sich  auch  nicht  beibringen  läßt.  Ich  denke,  die  Solche  verhält  sich  folgendermaßen,  Minne 
Frewndschcft  Liebe  Gutlichkeit  Gleich  bedeuten  den  Vergleichsversuch,  und  dieser  kann  wol 
ohne  Zvoeifel  auch  unmittelbar  zwischen  den  Pai*teien  gemacht  werden,  oder  man  kompro* 

so  mittiert  wie  hier  auf  einen  Schiedsmann,  der  hier  sogar  allein  ohne  Beihilfe  von  Sprachleuten 
fungiert,  wie  er  dieß  der  Natur  der  Sache  nach  kann,  sei  er  Konig  wie  hier  oder  nicht.  In 
unsem  Stücken  geschieht  dieser  Vergleichsversuch  ausdrücklich  mit  der  Parteien  Wissen 
und  Willen,  nr.  62  art.  2  tMd  nr,  51  art,  II,  oder  im  kurzem  Ausdruck  einfach  mit  Wissen, 
nr,  51  art,  II 1  und  art,  III 1.     So  ist  auch  in  Homeyer^ s  Beispiel  nr,  16  gesagt  rechtes 

So  —  u.  minne  mid  user  witschop;  ebenso  was  erp,  45  aus  Haltaus  1288  arfÜhrt,  to  früntschop 
mit  wetten  [wissen]  und  to  rechte;  u/ndp.  30  die  minne  bit  der  wise  [mit  der  wisse,  mhd, 
WB,  1,  168  und  Scherz  Glossar  2,  2051  und  2052;  nicht  precario]  oder  daz  recht  als  sich 
daz  heischet.  Diefi  Wissen  versteht  sich  eben  beim  Vergleichsversuch  von  selbst,  beide  Par- 
teien müssen  seinen  Inhalt  kennen  ehe  er  Giltigkeit  bekommt,  und  er  bekommt  diese  nur  durch 

40  ihren  beiderseitigen  zustimmenden  Willen;  materiell  kommt  es  hier  der  Natur  der  Sache  nach 
offenbar  mehr  atf  Billigkeit  an  als  auf  das  strenge  Recht.  —  Beide  Theile  können  aber  auch 
einen  freiwilligen  Hintergang  nehmen  d,  h,  durch  einen  Anlassbritf  kompromittieren  auf  einen 
Schiedsrichter,  dessen  Spruch,  erfolge  er  nun  durch  ihn  seihst  allein  wie  zu  Neumarkt  nr,  3 
und  zu  Heidelberg  nr,  10,  oder  durch  ihn  als  Obmann  von  Spruchleuten  wie  hier  gemeint  ist, 

46  sie  im  voraus  anerkennen  ohne  ihn  zu  kennen;  so  wnterwetfen  sich  beide  Parteien  im  voraus 
zu  Neumarkt  durch  die  Anlassbriefe  nr.  1  und  2,  Das  ist  es  was  in  wnsem  Stücken  nr.  51 
und  52  ein  fruntlich  recht'  heißt  im  Unterschied  von  der  bloßen  Minne  oder  Freundlichkeit. 

'  Die  f.  Propoiition  der  Städte  handelt  über  diese  *  Vgl.  des  friuntlichen  und  mügellchen  rechten  Aigön , 

Dinge  in  nr.  6i  art.  III  i.  mhd.  WB.  9,  /,  /o*. 


78 


Königlicher  Friedenstag  zu  Rotenburg-Mergentheim  im  Januar  1389. 


Wir  haben  schon  in  RTA.  1  wr.  205  art.  12  den  Unteracfded  vor  uns :  ein  Ohnumn  mit 
4  Rathleuten  versucht  zuerst  beide  Parteien,  deren  Ansprache  und  Antwort  er  gehört,  gfttlich 
zu  gerichten^  d.  h.  den  Vergleichsversuch  zu  machen;  und  wenn  es  damit  nicht  geht,  d.  h, 
wenn  kein  Einverständnis  zwischen  den  Parteien  zum  Vergleich  zu  erzielen  ist,  so  sprechen 
jene  Fünf  ein  frantlich  reht  uf  ir  eyde  daz  auch  von  beiden  partejen  gehalten  sol  werden  ^  5 
Ebenso  steht  fruntligkeit  mit  wissen  gegenüber  einem  fruntlichen  rechten,  Haltaus  Olossar 
491  unten;  und  in  gütlicher  freundschaft  gegenüber  einem  gleichen  rechten,  %b.  492;  und 
gutlicher  KM&tchg gegenüber  von  billigem  rechten,  ibid.;  sogar  noch  deutlicher  heißt  es  einmal 
die  Sachen  gütlichen  verrichten  mit  beyder  parthien  wißen  und  willen,  ader ,  ob  des  nit  gesin 
möchte,  sie  mit  einem  fruntlichen  verrichten  [soU  wol  heißen  rechten]  entscheiden ,  ibid,\  lo 
Ein  solches  Schiedsgericht  steht  in  der  Mitte  zwischen  dem  Verfahren  mit  der  eififa^ihen 
Minne  und  dem  mit  dem  einfachen  Recht*;  mit  jenem  hat  es  gemein  den  Grundsatz  der  Bil- 
ligkeit, mit  diesem  das  tvirkliche  Chbundensein  beider  Parteien  durch  den  Spruch;  es  unter^ 
scheidet  sich  aber  wider  von  dem,  Vergleicheversuch  der  Minne  dadurch  daß  die  Parteien 
sich  von  vornherein  dem  Spruch  unterwerfen  ohne  ihn  vorher  zu  kennen,  von  dem  wirklichen  15 
Rechtsverfahren  durch  den  Mangel  der  Exekution  im  Weigerungsfälle.  Es  ist  natürlich, 
daß  bei  dem  Doppelcharakter  dieses  fruntlichen  rechten,  der  sich  schon  in  der  Zusixmmenr 
Setzung  des  Ausdrucks  abspiegelt,  es  in  manchem  einzelnen  Fall  zweifelhcft  sein  kann,  ob  da, 
wo  von  demselben  die  Rede  ist,  es  zur  minne  oder  zum  rechten  gezählt  wird*. 

Die  dritte  Differenz  zwischen  den  Städten  und  den  Rätiien  liegt  in  der  Frage  von  der  so 
Zusammensetzung  des  Gerichts.  Gieng  es  mit  der  Minne,  so  hatte  man  freilich  nicht  nöthig 
darnach  zu  fragen,  denn  es  blieb  dann  bei  der  Vermittlung  durch  den  König  allein;  gefiel 
ihnen  seine  Meinung  nicht,  so  konnten  die  Parteien  sie  ja  ablehnen,  da  zu  allem  ihr  Wissen 
und  Willen  nöthig  war.  unterwarfen  sie  sich  aber  einem  freiwilligen  Schiedsgericht  oder 
gar  einem  strengen  Rechtsverfahren,  so  fand  sich  die  nöthige  Oarantie  besser,  wenn  der  25 
König  nicht  cMein  entschied  sondern  sich  mit  einem  Spruchkollegium  umgab.  So  wird  es 
doch  wol  zu  verstellen  sein,  daß  er  nenUich  nicht  bloß  die  Richter  ernannte  sondern  selbst  ihr 
Obmann  war.  Das  wird  denn  angenommen;  und  alle  Theile  wie  es  scheint  sind  damit  ein- 
verstanden, daß  die  Spruchleute  vom  König  emarM  werden  sollen,  und  auch  damit  daß 


*  Die  ctäjuraH  vgl  bei  Homeyer  l  c.  pcbg.  47. 

>  Vgl  doi  Beispiel  in  den  Reichetagsakten  Band  S  nr,  eo 
art.  1  nt. 

^  nach  recht,  BöMau  Aus  der  Praxis  des  Magdebur- 
ger Schöffenstuhls,  in  der  Ztschr.  für  Hechtsgeschichte 
tsii  Band  9  pag.  4S. 

*  Ich  fvLge  hier  anmerkungsweise  noch  einiges  bei  über 
Ausdrücke  der  obigen  Art,  die  doch  hier  in  unsern  Ur- 
künden  nicht  vorkommen.  Was  zunächst  den  Ausdruck 
Ehre  betrifft  (Eines  zu  Ehren  mächtig  sein),  so  scheint 
derselbe,  so  oft  er  auch  vorkommt,  doch  nicht  darnach 
angethan  ihm  eine  eigenthümUche  Bedeutung  beizulegen. 
In  dem  Beispiel  bei  Homeyer  (Anhang  nr.  86,  betr.  Ver- 
pfändungsurkunde  von  i456)  gehört  er  nur  zu  jenen  Häu- 
fungen von  Ausdrücken,  wie  sie  im  spätem  MittelaUer 
nichts  seltenes  sind;  es  heißt  dort  zuerst  to  eren  frunt- 
flchop  und  rechte,  und  ganz  für  dieselbe  Gedankenreihe 
wird  gleich  darauf  die  einfachere  TTendtmy  rechten  edder 
fruntschap  gebraucht,  und  sofort  im  folgenden  noch  glyck 
und  recht,  glyck  edder  recht  Ebenso  ist  es  mit  dem  Burg- 
frieden von  1562  ib.  nr.  88;  da  heifit  es  einmal  uher  ehre- 
gleich- und  recht-erbieten,  dasselbe  ist  aber  in  demselben 
^ück  bkfi  durch  gleich-  und  recht- erbieten  (UM9edrücifc^ 
dann  auch  wider  umständlicher  durch  recht  gleich  und 
billigk,  zu  rechte  gleich  und  aller  billlgkeit  Man  sieht, 
der  Ausdruck  ehre  kann  auch  wegbleiben,  ohne  dafi  der 


Sinn  unvoüitändiger  wird;  mit  fruntschop  gleich  billigk  so 
ist  eben  audi  die  Ehre  gewahrt,  oder  Ehre  erwiesen,  und 
etwas  weiteres  hat  es  ni^  zu  bedeuten  (auch  sonst  kommt 
minne  und  ere  zusammen  vor,  wie  minne  und  6re  bie- 
ten ,  a.  Heinr.  680  nach  mhd.  WB,  t,  444^).  Wenn  daher 
ehre  mit  recht  allein  verbunden  vorkommt ,  hat  es  eben  S5 
die  Bedeutung  von  gleich  oder  billlgkeit,  wie  bei  Homeyer 
pag.  87  wo  wir  ihrer  zu  ehren  und  zu  rechte  mächtig 
sind,  oder  ib.  pag.  44  sich  zu  eren  und  recht  verantwor- 
ten. Erscheint  es  in  Verbiwhmg  mit  redelichelt  (das  ro- 
tionMHtaz  aequitas  bedeute,  Haltaus  Glossar  1584)  und  iO 
recht  (6et  Homeyer  pag.  88),  oder  mit  lieve  und  recht 
(bei Homeyer  im  Anhang  wr.  46),  oder  mit  glich  und  recht 
(bei  Homeyer  pag-  88  unten,  und  im  Anhang  nr.  89),  so 
ist  eben  kein  anderes  Verfahren  dctdurch  angedeutet  als 
dasjenige  wekhes  in  redelicheit  lieve  glich  bereits  enX-  45 
haJUen  ist.  —  Dagegen  ist  bescheidenheit  nicht  mit  gleich 
zusammenzusteUen,  wie  Homeyer  pag.  8»  nL  1  versucht, 
in  dem  Sinn  dafi  das  bescheidene  wie  gleich  das  den 
Umständen  angemessene  bedeuten  würde  im  Gegensatze 
zu  der  gereuten  Richtschnur  des  Rechts;  bescheidenheit  50 
ist  das  beschiedene  d.  h.  entschiedene,  die  richterliche 
Entscheidung,  s.  Lexer  mhd.  Handwörterbuch  s.  v.  be- 
scheiden und  bescheidenheit,  doch  wol  so,  dafi  es  audi 
eine  blofi  schiedsrichterliche  Entscheidung  ausdrüdten 
kann.  55 


Einleitung.  79 

diese  nicht  mit  aus  der  Reihe  der  Städte  genommen  werden.  —  Zuerst  bezeichnen  die  letztem 
als  wählbar  dazu  neutral  gebliebene  Fürsten  v/nd  Herren^,  —  Dann  verlangen  die  hon. 
Räihej  die  Beschränkung  auf  diese  solle  fallen  gelassen  werden;  es  scheint  ihnen  genug,  zu 
sagen,  daß  keiner  im  Gericht  sitzen  soU,  der  bei  den  betreffenden  Streitsachen  interessiert  ist. 

6  Ohne  Zweifel  schien  durch  die  städtische  Fassung  der  Pfahgrcf  ausgeschlossen,  dem  der 
König  doch  so  weit  entgegenzukommen  wünschen  mochte,  daß  er  ihn  unter  die  Spruchleute 
nähme\  Man  gab  aber  die  Zusicherung,  der  KSnig  werde  nur  solche  zum  Rechtsprechen 
setzen  deren  Wahl  er  vor  der  Billigkeit  verantworten  könne*.  < —  Darauf  gehen  die  Städte 
ein,  wol  weil  sie  sich  Überzeugten  daß  es  besser  sei  der  Wahl  des  Pfalzgrafen  nicht  unnach- 

10  giebig  sich  entgegenzustemmen;  es  mochte  dann  ziemlich  werihlos  erscheinen,  wenigstens  die 
Ausschließung  der  Interessierten,  die  die  Bäthe  zugaben,  zu  fordern,  und  sie  lassen  atich 
diese  Beschränkung  faUen,  die  Wahl  ganz  dem  königlichen  Billigkeitsgefühl  anheimgebend^. 
Vielleicht  war  es  zugleich  ihre  Absicht,  so  den  Schein  großer  Nachgiebigkeit  zu  erwecken 
und  daneben  gleichzeitig  um  so  eher  dae  eigentliche  Rechtsverfahren,  das  die  königlichen 

15  Räthe  woUen,  ablehnen  zu  können. 

Die  vierte  Differenz  zwischen  Städten  und  Räthen  geht  die  Bestimmung  über  Acht  und 
Bann  an,  —  Jene  fordern  zuerst  nur  für  sich,  daß  Acht  und  Bann,  in  denen  etwa  eine  oder 
mehrere  von  ihnen  sich  befänden,  bei  dem  bevorstehenden  Verfahren  als  nicht  vorhanden 
angesehen  werden  sollen*.  —  Die  Räthe  dehnen  das  auch  auf  die  Herren  aus,  scheinen  es 

so  aber  in  Betreff  beider  Theile,  indem  sie  statt  des  von  den  Städten  gebrauchten  sol  das  Wort 
mocht  wählen,  in  das  Belieben  des  Königs  zu  stellen*.  —  Die  Städte  lassen  sich  die  Aus- 
deknu/ng  auf  die  Herren  gefallen,  die  vielleicht  nur  zufällig  von  ihnen  Übersehen  war  {sie 
dachten  eben  an  sich),  entziehen  aber  die  Behandlung  beider  Theile,  welche  die  Räthe  wol 
in  jedem  einzelnen  Fall  dem  Gutbeßnden  des  Königs  anheimgeben  wollten,  dieser  zufälligen 

uund  schwer  berechenbaren  Bestimmung,  indem  sie  das  Wort  sol  wider Jierstellen''. 

Die  fünfte  Differenz  ist  am  meisten  in  diplomatische  Umschweife  eingehiült.  Nicht 
schon  in  dem  ersten  Vorschlag  der  Städte  ist  davon  die  Rede  \  erst  die  königlichen  Räthe 
kommen  in  ihrer  Erwiderung  darauf  zu  sprechen^ :  §er  König  soll  die  Fürsten  Gfrafen  und 
Herrn  behalten  bei  ihren  Fürstenthümem  Herrlichkeiten  Freiheiten  und  Rechten,  die  sie  von 

so  ihm  und  dem  Reiche  hergebrcuAt  haben;  ebenso  die  Städte  bei  ihren  Rechten  und  Freiheiten, 
die  jede  einzelne  vom  Reiche  hergebracht  Juxt.  Dieß  ist  wol  zunächst  so  zu  verstehen  wie 
derlei  allgemeine  Vorbehalte  auch  sonst  gemacht  wwrden^^  zur  Beruhigung  der  Theilnehmer 
an  einem  Bunde,  so  hier  zur  Beruhigung  der  PartÜen  die  im  Begriff  waren  sich  einem 
Schiedsgerichte  zu  unterwerfen.    Daraufgehen  denn  auch  die  Städte  vollkommen  ein^^,  doch 

s5mit  einer  kleinen  Abweichung^  Es  war  nemlich  in  der  Proposition  der  kön,  Räthe^*  zu 
Otmsten  der  Städte  nur  von  denjenigen  Rechten  und  Freiheiten  die  Rede  die  jede  vom  Reiche, 
nicht  auch  von  denjenigen  die  sie  von  Wenzel  selbst  hergebracht  habe.  Daher  wird  in  der 
Gegenforderung  der  Städte  ergänzend  beigefügt:  von  im  und".  Ich  glaube  nicht,  daß  der 
Abmangel  dieser  Bestimmung  in  der  Proposition  der  Räthe  an  dieser  Stelle  ein  zufälliger 

ißist:  die  verschiedenen  Quellen  unseres  Abdrucks  stimmen  darin  über  ein;  auch  ist  sie  eben 
nickt  ausgelassen  an  der  andern  Stelle  derselben  Proposition,  wo  von  den  Fürsten  die  Rede 

*  nr.  61  ort.  1 1;  autführUcher  V)erdeii  in  nr,  59  art.  t      lot9  niehibeUebige  Anwendung  hin, 
auch  ehrbare  RUter  und  Knechte  dazu  gerechnet.  '  nr.  51  art  III 9. 

'  VgL  den  ereten  DifferenzpunkL  '  Ee  feML  in  tut.  51  art  /,  wie  auch  in  nr»  59, 

45       *  nr.  51  art.  II  i  die  er  hillichen  nnd  muglichen  dana  '  nr.  5i  art  II 8  und  S'. 

setien  sol;  mhd.  WB.  s,  i,  lo*  mügelich ,  wozu  Grund  '^  z.  B.  HTA.  i  nr.  S4e  art.  14  oder  ib.  nr.  905  art.  is. 

und  Recht  vorhanden  iet,  billig,  "  nr,  51  art.  III 8  und  s*. 

*  nr.  51  art  III  /.  "  nr.  51  art.  II  a«. 
*nr.5lartl9,  und  nr.  59  art.  9.  "  nr.  51  art  III 9». 

50       *  nr.  51  art.  II  f ;  doch  deutet  iedennan  auf  auenahme- 


80 


Königlicher  Friedenstag  zu  Rotenburg-Mergentheim  im  Januar  1389. 


f 

ist^  und  in  der  Gegenäußerung  der  Städte  in  Betreff  der  Fürsten*.  Und  so  fügen  sie 
dieselbe  ausdrücklich  auch  für  sich  selbst  bei^.  Die  Weglassung  ist  ebenso  absicJiÜich  wie 
die  Beifügung.  Man  wird  kaum  irren^  wenn  man  darin  eine  Beziehung  auf  die  Berechti- 
gung der  Existenz  des  Städtebunds  erkennt.  Die  Weglassung  jener  Bestimmung ^  wenn  sie 
zufällig  geschah,  ließ  eben  doch  nicht  erkennen,  ob  der  König  sich  noch  gebunden  halte  an  5 
sein  wenigstens  mündlich  gegebenes  Versprechen,  daß  er  sein  Leben  lang  den  Städtebund 
nicht  auflösen  wolle^ ;  wenn  jene  Weglassung  aber  absichtlich  wa/r,  gab  sie  sogar  zu  ver- 
stehen, daß  er  von  der  frühem  Zusage  nichts  mehr  wissen  wolle.  Deswegen  beeilen  sich  die 
Städte  ihn  von  neuem  zu  binden,  indem  sie  den  betreffenden  Zusatz  zu  ihrer  Sicherung  bean- 
tragen; um  so  mehr,  als  sie  es  nicht  erreichen  konnten  daß  die  kön.  Räthe  in  nr.  51  ort.  III  10 
auf  die  Fassung  von  ort.  1 1  eingegangen  wären,  wo  ausdrücklich  vom  Städtebunde  die  Bede 
ist :  die  Räthe  sagen  nur  die  stette  und  lassen  den  bund  weg,  und  dazu  verstehen  sich  dann 
au>ch  die  Städte  selbst  in  ihrer  Fassung  von  nr.  öl  art.  III  1.  —  Diese  ganze  Vermvthung 
über  die  fünfte  Differenz,  betreffend  den  Zusatz  von  im  und  in  nr.  51  ort.  III 3^,  ist  um  so 
gerechtfertigter,  als  wenige  Monate  darauf  zu  Eger  die  Auflosung  des  Städtebunds  wirklich  is 
erfolgte.  Sehr  wahrscheinlich,  daß  der  König  schon  jetzt  diese  Absicht  hegte,  und  die  Vor- 
sicht, mit  welcher  die  Städte  bei  diesen  Mergentheimer  Verhandlungen  hier  überhaupt  zu 
Werke  gehn,  war  sehr  wol  angebracht.  Wäre  es  zu  einem  wirklichen  Eechtsveifahren  ge- 
kommen, wie  ja  die  Räthe  es  in  Aussicht  nahmen,  und  hätte  dann  das  Urtheil  unter  anderm 
auch  die  Auflösung  des  Städtebunds  enthalten,  so  war  ja  seine  attsgesprochne  Absicht,  die  wir  so 
kennen,  falls  eine  Partei  dem  Spruch  nicht  folgen  wollte,  dann  dem  andern  Theil  beizustehen, 
für  die  Bürgerschaften  höchst  bedrohlich;  und  da  die  Städte  damals  ohne  Zweifel  noch 
keineswegs  gesonnen  waren  von  ihrem  Bund  abzugehen,  da  sie  somit  Widerspruch  gegen  das 
kön.  Urtheil  hätten  erheben  müssen,  so  wäre  sein  Beitritt  zur  Füretenpartei  eine  gegebene 
Sache  gewesen.  Der  Hßrrenbund  vom  11  Merz  1383^  bestand  ja  noch,  der  König  war  AKt-  «5 
glied  desselben,  er  konnte  jeden  Augenblick  darauf  zurückgreifen^. 

Es  ist  zu  vermuthen,  daß  in  der  Zwischenzeit  zwischen  diesem,  Mergentheimer  Januar- 
Tag  und  dem  folgenden  Mergeniheimer^Tag  vom  Februar  ein  städtischer  Gesandter  an  den 
Konig  naA:h  Böhmen  gieng  mit  bestimmten  Aufträgen,  die  sich  wahrscheinlich  auf  die  obigen 
Verhandlungen  wegen  des  an  den  Konig  zu  nehmenden  Hintergangs  bezogen.  Der  Gesandte  so 
Namens  C.  Sator  scheint  sich  noch  in  Böhmen  befunden  zu  haben,  als  die  spätere  städtische 
Gesandtschaft  von  genanntem  Februar-Tag  dahin  abgeordnet  vmrde,  und  man  kannte  auf 
der  letztem  Zusammenkunft  das  Ergebnis  seiner  Sendung  noch  nicht,  er  sollte  dasselbe  erst 
dieser  neuen  Gesandschcft  mittheilen,  und  diese  hatte  sich  deshalb  an  ihn  zu  halten''. 

Nachdem  die  Städte  ihre  zweite  Proposition,  in  Form  des  Anlassbrief  s-Entwurfs  nr.  51  ss 
art.  III,  den  kön.  Räthen  übergeben  hatten,  erhielten  sie  darauf  keine  Antwort  mehr.  Es 
ist  also  zu  keiner  endgiltigen  Abmachung  darüber  gekommen,  in  welcher  Weise  auf  dem  zu- 
nächst abzuhcdtenden  königlichen  Friedefistag  der  König  die  Schlichtung  der  Streitigkeiten 
vollziehen  sollte.  Die  Städte  aber  scheinen  es  so  angesehen  zu  haben,  daß  sie  nun  auch  nicht 
mehr  an  die  Zugeständnisse  gebunden  seien,  die  sie  in  nr.  51  art.  III  den  Räthen  gemacht  m 
hatten.     Daher  erklärt  es  sich,  daß  sie  nun  ihre  Atfzeichnung  nr.  52  so  fassen  als  ob  es  bei 


«  nr,  51  arL  U  8. 

*  nr.  61  art.  III 8. 
^  nr.  61  art.  III  s». 

*  HTA.  1  nr.  soi  art.  1.  Man  kann  aber  auch  an  RTA. 
1  nr.  loe  denken,  wo  Wendel  is  Schwäbischen  Reichi' 
Städten  das  Recht  gibt,  zwar  nicht  zur  Abschließung  eines 
dauernden  Bundes,  aber  doch  zu  gemeinsamer  Abwehr; 
vgl.  auch  die  Urhmde  Karfs  IV,  welche  eingeschaltet  ist 
in  RTA.  2  nr.  US,  sowie  die  Anmerkung  daselbst,  und  RTA. 


1, 191  ni.  1,  auch  RTA.  1  nr.  so».  Vgl.  asuh  die  Anmerkung 
zu  den  Einschaltungen  in  nr.  14s  unseres  Bandes. 

*RTA.inr.  SO6. 

*  Vgl.  nr.  169  art.  9  und  nr.  17S  art.  i;  wo  auch  von  45 
Sladtprivilegien  die  Rede  ist,  und  die  Einleitung  dazu. 

^  RTA.  9  nr.  67  art.  8.  Daß  der  Gegenstand  des  Auf- 
trags Sawr's  eben  jener  Hintergang  gewesen,  vergeht  sich 
wol  von  selbst,  und  es  lässt  sidi  auch  aus  der  Aufeinan'^ 
derfolge  der  art.  7  und  9  in  nr.  67  schließen.  50 


Einleitung.  gl 

ihrem  ersten  Erbieten  von  nr.  51  ort.  I  geblieben  wäre^  so  findet  es  sich  in  der  NiJl/rnbei'ger 
Handschrift^  tmd  ährdich  war  es  wol  auch  in  Regensbwrg^.  In  diesem  Sinn  berichten  auch 
der  Nürnberger  Roth  u/nd  zwei  dort  anwesende  Begensburger  Beauftragte  an  Erzb.  Piligrim 
ix>n  8<dzburg  am  2  Febr.  1389  in  nr.  56 :  einfach  die  Streitigkeiten ,  die  sich  seit  dem  Neu- 
5  markter  Spruch  erhoben,  sind  diesem  Briefe  nach  von  den  Städten  an  die  Entscheidung  des 
Königs  gestellt.  Nirgends  ist  gesagt,  was  denn  eigenüich  die  Ursache  der  ünnachgiebigkeit 
der  Städte  gewesen  ist,  die  die  Verhandlung  eff olglos  machte;  man  wird  am  wenigsten  fehl- 
gehn,  wenn  man  an  den  zweiten  und  fünften  Differenzpunkt  und  deren  Zusammenhang  unter 
sich  denkt  wie  er  oben  dargelegt  ist,  wol  auch  an  den  ersten,  während  der  dritte  beigelegt 

10  war,  und  der  vierte  keine  so  große  Bedeutung  haben  konnte.  Wie  es  nwn  aber  weiter  gehen 
würde,  das  vermochte  natürlich  niemand  zu  sagen.  Daher  die  Städte  dann  auch,  als  sie  sich 
unter  einander  noch  weitei'  beriethen,  edle  Möglichkeiten  ins  Äugefassten:  in  ihrer  besondem 
Verabredung  nr.  63  richten  sie  sich  gleichmäßig  ein  auf  Frieden  und  auf  Krieg.  Sie  wollen 
den  nächsten  Fehraar-  Tag  beschicken,  die  gleichen  Gesandten  vne  dieJjTnal  sollen  doM  von 

15  ihnen  aus  auftreten,  und  diese  Gesandten  sollen  bevollmächtigt  sein  ohne  weitere  Rückfrage 
auf  einen  Austrag  einzugehen,  andemfcdls  aber  den  Krieg  oder  was  vorkäme  zu  bestellen^. 
Sie  müssen  aber  die  Fortsetzung  des,  Kriegs  für  sehr  möglich  gehalten  haben,  denn,  um  die 
groß  sache^  aufrecht  zu  erhalten,  machen  sie  ganz  außerordenüiche  finanzielle  und  militä- 
rische Anstrengungen^,  und  gehen  dabei  so  offen  zu  Werke,  daß  sie  eine  bedevJtende  Truppen- 

so  macht  auf  den  gleichen  To/g,  derfü/r  die  neue  Zusammenkunft  bestimmt  ist,  bei  Weißenburg 
im  Elsaß  zusammenziehen  wollen*. 

F.  Die  städtischen  Kosten  sind  bei  der  Herstellung  der  Präsenzliste  wider  von 
Wichtigkeit.  Die  Betheiligung  des  Schwäbischen  Städtebunds  ist  schon  aus  nr.  51-53  klar, 
sie  ist  auch  in  nr.  54,  namentlich  in  art.  9,  erwähnt.     Und  wenn  die  Verabredung  '^,  die 

t&  gleichen  Boten,  die  im  Januar  fungiert  hatten,  auch  auf  den  Februar-Tag  zu  schicken, 
wirklich  ausgeführt  vmrde,  so  gilt  dieß  wol  nicht  bloß  von  den  Bundesboten  sondern  auch 
von  den  Gesandten  der  einzelnen  Schwäbischen  Bundesstädte ;  der  Ulmer  Stadtschreiber  war 
in  Diensten  des  Bundes  auf  diesen  beiden  Tagen^.  Ueber  die  Vertretung  von  Nürnberg  Augs- 
burg  Regensburg  vgl.  die  Eivleitwng  zum  folgenden  Tag  lit.  C.     Vielleicht  gehört  der  in 

so  nr.  57  art.  8  erwähnte  C.  Sawr  auch  schon  auf  die  Präsenzliste  unsere  Tags  und  gieng  von 
da  nach  Böhmen^.  Die  Räihe  des  Erzb.  Piligrim  von  Salzburg  fehlten  nicht^^.  Von  den 
Rheinischen  Städten  hat  Frankfurt  zwei  mit  Namen  aufgeführte  Gesandte  dort  gehabt^^,  die 
gleichen  wie  im  Februar^*.  Auch  diese  und  jene  andre  Stadt  vom  Rhein  mag  da  gewesen 
sein.     Ob  der  Rheinische  Bund  als  solcher  vertreten  warf  Am  11  Dec.  1389  hatte  er  trotz 

35  Aufforderung  noch  keine  Vollmacht  zur  Vorbereitung  des  Tags  geschickt  ^\  und  es  sollten 
erst  die  drei  kön.  Räthe  die  Sache  mit  den  Rheinischen  Städten  ausmachen^*.  Man  kann 
nicht  sicher  sagen,  wie  dieß  dann  weiter  verlief.  Wenn  nr.  48  wirklich  so  atisgefertigt*^ 
vmrde  wie  dieser  Efntumrf  intendierte,  so  miisste  diese  Rheinische  Vollmacht  noch  eingetroffen 
sein,  denn  die  drei  urkwndenden  Städte  sprechen  im  Eingang  und  in  art.  1  auch  für  die 

40       '  I>i«  Ueberechrift  von  nr,  68  hie  stet  geschriben  die  Gesandie  da^  wie  zu  Neumarkt  und  wie  zu  Heidelberg 

antwArt— ,  und  ibid,  am  Ende  det  Eingange  daz  gemein  lass. 

stete  —  den  —  reten  —  also  geantwÄrt  hant,  wie  wenn  •  nr.  64  art.  8  und  nr.  €8  art.  a.  —  Eine  Verabredung, 

ee  keine  weitern  Verfumdbrngen,  keine  zweite  Antwort  der  die  Gleichen  zu  schicken ,  t.  auch  nr.  e. 

Städte  gäbe.  *  Vgl.  Ut.  Epag.  so  nt.  7. 

45       '  Siehe  Quellenangabe  zu  nr.  68  und  dieee  Einleitung  *®  nr.  66, 

pag.  7S  Un.  SS  ff.  "  nr.  66. 

^nr.68  art.  i.  "  nr.  68. 

*  nr.  68  art.  »i               ,  "  nr.  48  art.  8  und  nr,  40  art.  8,  vgl.  mit  nr.  48  art.  i 

*nr.68  art.  8-6.  und  wol  auch  nr.  49  art.  i, 

50       *  nr.68  art.  4.  "  nr.  49  art.  i. 

'  nr.  68  art.  i.  —  Der  Bund  hatte  wol  auch  toider  4  "  Vgl  lit,  D. 

Deutsche  Reiehstagi-Akten  II.  11 


g2  Königlicher  Friedenstag  zu  Rotenburg-Mergentheim  im  Januar  1389. 

vom  Rhein y  aber  eben  in  art.  1  erklären  sie  zugleich  deutlich  daß  sie  nur  von  dem  Schwäbischen 
Bund  Vollmacht  haben,  denn  sie  sagen  das  nicht  zugleich  vom  Rheinischen^  so  daß  sie  nur 
anticipando  auch  für  die  Rheinischen  Städte  gesprochen  haben  können,  indem  vorausgesetzt 
wurde  daß  deren  Vollmacht  noch  eintreffen  werde;  es  kann  auch  sein,  daß  man,  da  wir  von 
nr.  48  nur  den  Entumrf  haben,  im  Eingang  der  Ausfertigung  den  Rheinischen  Buohd  wegließ,  ^ 
falls  dessen  Vollmacht  nicht  noch  eintraf     Auch  nr,  45  beweist  nicJds,  obschon  hier  gesagt 
ist  daß  die  drei  Urkundenden  Städte  den  Bischöfen  von  Mainz  und  Bamberg  und  der  Stadt 
Nürnberg  Gewalt  zur  Bestimmung  eines  Tags  von  Seiten  auch  der  Rheinischen  Städte  geben ;   ' 
wir  wissen  nicht  ob  letztere  sie  dazu  bevollmächtigt  hatten,  denn  in  nr.  45  können  wir,  wie 
das  Stück  hier  vorliegt,  nu/r  einen  Entwurf  sehen.     Aehnlich  ist  es  mit  nr.  47.     Es  ist  vor-  lo 
läufig  nicht  heraiiszubringen,  ob  der  Rheinische  Städtebund  eine  Vollmacht  geschickt  hat,  und 
noch  weniger  läßt  sich  sagen  ob  er  sich  als  solcher  auf  dem  Tag  selbst  dann  weiterhin  vertreten 
ließ.    Denn  auch  aus  den  drei  Aktenstücken  nr.  61-63,  die  wir  von  dem  Mergentheimer  Tag 
selbsi^haben,  sieht  man  nichts,  nur  daß  sie  alle  bloß  von  den  Schwcßnschen  Städten  ausgehn. 
Hat  sich  aber  auch  etwa  der  Städtebund  vom  Rhein  dort  vertreten  lassen,  so  hat  er  wahr- 15 
scheifdich  wider  die  Rolle  von  Niimberg-Neumarkt  (Merz  1388)^  Übernommen,  in  einer  Art 
von  vermittelnder  Stellung,  wie  im  Krieg  diese  Städte  als  bloße  Helfer  der  ihnen  verbündeten 
Schwäbischen  Bürgerschaften  auftreten^;  ähnlich  war  es  auch  tu  Heidelberg  im  April  1388 
getoesen^.  —  lieber  die  Anwesenheit  von  vier  königlicJ^en  Räthen  siehe  oben  liL  B;  ursprüng- 
lich hatte  man  den  Städten  Hoffnung  gemacht,  daß  der  KSnig  selbst  kommen  werde  *.  —  ^ 
Jedenfalls  waren  au^h  Fürsten  und  Herren  von  der  Chgef^artei  anwesend^. 


A.  Plan  eines  nichtgehalteBen  HerieDtheimer  Tags  aof  1388  Not.  8. 

J96S    32*  Verabredung  des  Erzb.  Adolf  I  von  Mainz  und  des  Bisch,  Lamprecht  von  Bamberg  \und 
okTtß]        ^  ^^*  S^^  Wursik  von  Wistritz],  die  mit  K,  Wenzel  gesprochen  haben,  wegen  der 
Vorbereitung  eines  auf  den  8  Nov.  1388  zu  Mergentheim  zwischen  Herren  und  Städten  » 
(umzuhauenden  Tags.  [1388  vor  Okt.  16^]  Bamberg. 

Aus  Nümb.  A.  Konserv,  cod.  S78  foL  4^-«^  cop,  chart,  coaev. 

Man  ist  gescheiden  von  Bamberg,  daz  mein  herr  von  Meintz  und  von  Bamberg 
beide  ir  freund  schiken  mit  hern  Wursik  gen  der  Newenstat,  dem  burgrafen  von 
Nürnberg  und  mins  herren  von  Wirtzburg  freunden  ze  sagen,  wie  baid  herren  und  so 
auch  her  Wursik  von  dem  kunig  gescheiden  sein ,  und  daz  danne  dieselben  von  dannen 
reiten  suUen  zu  meinem  herren  von  Meintz  gen  Wirtzburg,  do  ze  rate  ze  werden  dem 
alten  Herzogen^  botschaft  ze  tun,  in  ze  biten  seinen  vetem  den  herzogen  von  Beim  dem 
von  Wirtenberg  und  den  andern  die  daz  anget  botschaft  ze  tun  daz  sie  zu  dem  tag' 

*  Siehe  die  Einleitung  zu  disiem  Neumarkter  Tag  Ht,  A,  noch  nicht,  85 

*  Vgl.  nr.  40  nt.  *  lieber  die  Datierung  vgl.  die  Anm.  zu  dem  Sdtreiben 

*  Vgl.  nr.  u  ort.  i.  NOmbergt  an  den  Biechofvon  Bamberg  vom  i€  Okt.  ISSS. 

*  Zu  Heidelberg  war  in  dieeem  Sinn  von  dem  künf-  ^  Pfalzgraf  Ruprecht  I. 

tigen  Tag  Seitent  der  Räthe  geeprochen  worden,  nr.  it  '  let  eicher  der  in  dem  Schreiben  Nümberge  an  die 

art.  14.  RhHnUchen  Staate  vom  so  Na%.  tsss  ort.  i  erwähnU  Tag,  40 

*  nr.  st  art,  U  4;  der  Biechofvon  Bamberg  war  mit  der  auf  lass  So.  vor  Martini  d.  h.  Nov.  s  feetgeeetzt  war 
andren  Fürsten  und  Städten  eingeladen  nr.  se-,  ob  Hzg.  und  nicht  zu  Stande  kam. 

Friderich  von  Baiem  kam,  eieht  man  doch  auenr.  se 


A.  Plan  eines  nichtgehaltenen  Ifengentheimer  Tags  auf  1388  Nov.  8. 


83 


kumen ;  und  daz  die  sicher  sein,  die  zu  dem  tag  reiten  von  der  stete  wegen,  fAr  den  forsten    [isss 
und  herren,  die  daz  anget,  irn  belfern  und  den  irn,  dar  und  danne  und  do  ze  sein ,  on  gj^^^^^j 
geverd.  auch  sol  her  WArsik  mit  dez  alten  herzogen  botschaft  reiten  zu  dem  von 
Wirtenberg,  und  daz  auch  danne  dornach  herr  Wursik  und  baider  herren  freund  zu 

^  den  steten  gen  Ulme  reiten  sullen  mit  in  ze  reden,  daz  sie  dez  tags  auch  warten  und 
dorzu  schiken  mit  mäht,  also  daz  die,  die  sie  also  schiken,  sullen  gewalt  haben  umbe 
fridund  ander  sach  ze  teidingen  und  aufsenemen.  und  daz  auch  die  füLrsten  und  herren, 
und  wer  mit  in  oder  von  iren  wegen  zu  dem  tag  reiten^,  vor  den  steten,  die  daz  anget, 
im  belfern  und  den  im  auch  sicher  sein  dar  und  dann  und  do  ze  sein  on  geverd.  und 

10  daz'  mein  herr  von  Bamberg  den  von  NArnberg  diz  schreiben  sol.  und  auch  daz  sie 
bestellen  mit  den  steten,  daz  der  herren  freund,  die  also  reiten  in  den  Sachen  zu  werben, 
auch  sicher  sein  vor  den  steten  irn  belfern  und  den  irn.  und  daz  die  von  Nürnberg 
dez  meinem  herren  von  Bamberg  ein  antwurt  sullen  lazzen  wizzen,  die  er  meinem  ^ 
herren  von  Meintz  dann  fiirbaz  schiken  sol.  auch  sol  mein  herre  von  Bamberg  den  von 

15  Nürnberg  schreiben,  daz  die  fftrbaz  den  gemeinen  steten  schreiben*  und  sie  unterweisen 
als  verre  sie  mügen,  wann  herr  Wursicke  und  der  herren  freund  zu  in  kumen  zu  werben 
als  vor  geschriben  stet,  daz  die  gemein  stete  dorzu  geneiget  und  dez  gevolgig  sein. 


33.  Nürnberg  an  Biach.  Lamprecht  von  Bamberg  :  die  Stadt  thut  das  ihrige  bei  denü  Schioä-  [laae] 
bisiJien  Städtebund  um  den  von  Erzb.  Adolf  I  von  Mainz  wnd  dem  GenanrUen  [und  dem  ^*''  ^^ 
äo        kön.  Raihe  Wursik  von  Wistritz]  auf  den  8  Nov,  1388  vorgeschlagenen  Mergentheimer 
Tag  zwischen  Herren  und  Städten  zu  Stande  zu  bringen.  [1388^]  Okt.  16  Nürnberg. 

Aui  Nümb.  A.  Koruerv.  cod.  878  foL  4S^  cop,  chari,  coaev.,  scheint  nicht  Concept;  üeberechrift  Einen 
solchen  brief  dem  bischof  von  Babenb^r^. 


Unset  willig  untertenig  dinst  sein  ewem  gnaden  allzeit  voran  von  uns  bereit,  ge- 
25  nediger  herr.  als  ir  uns  geschriben  habt  wie  unser  herre  von  Meintz  von  euch 
gescheiden  sei,  und  uns  ein  notelen*  in  demselben  ewerm  brief  gesant  habt,  die  haben 
wir  wol  vernomen,  und  haben  dorumb  gemeinen  steten  unser  zwifache  botschaft 
getaa,  und  wollen  auch  fürbaz  allez  unser  vermugen  gern  dorzu  tun.  und  besunder  als 
ir  uns  verschriben  habt,  daz  her  Bursick  und  der  fursten  und  der  herren  rete,  die  sie 
somit  hern  Bursiken  gen  UlQie  zu  den  steten  werden  schiken,  vor  dem^  egenanten 
unaerm  herren  von  Meintz  wol  noch^  verbotschefien  und  verschreiben  :  daz  wir  daz 
den  steten  verschriben  haben  und  dez  für  sie  versprochen  haben.      datum  in  die  Galli.  okt.i'e 

Vom  rat  ze  Nürnberg. 


[1388] 


a)  eod.  He.     b)  eod,  den.      c)  eod.  lutcli. 

33  '  Die  AnlfDort  Nürnberg»  hierauf  an  Biechof  Lam- 
predU  von  Bamberg  folgt  in  der  nächsten  nr.  88,  Das 
Sehreiben  des  Bischofs  selbst  fefUt. 

*  Vgl  das  Sehr.  Nürnbergs  an  die  Rhänischen  Städte 
vom  80  Nov,  1888  und  die  Sehr,  an  die  gemeinen  Städte 

40  (den  Schwäbisdien  Städt^und)  und  an  die  Rheinischen 
Städte  vom  u  Dec  1888.  Das  hier  oben  ent>ähnte  Schrei- 
ben Nürnbergs  an  die  gemeinen  Städte  sowie  das  ent- 
sprechende (erste)  Schreiben  an  die  Bheiniechen  Städte 
scheint  nicht  mehr  vorhanden  zu  sein.  Dom  {zweite)  an  die 

45  RheMsehen  vom  so  Nov.  isss  weist  in  ort.  i  schon  auf 
jenes  frühere  zurück.  Es  erfolgte  das  nicht  mehr  vor* 


handene  Schreiben  Nürnbergs  an  die  gemeinen  Städte 
sdion  vor  oder  an  dem  le  Okt.  1888,  vor  dem  Schreiben 
Nürnbergs  an  den  Bischof  von  Bamberg  vom  le  Okt.  1888, 
wie  aus  letzterem  Schreiben  zu  ersehen  ist;  um  diese  Zeit, 
vielleicht  etwas  später  mag  auch  das  {erste)  Schreiben 
Nürnbergs  an  die  Rheinischen  Städte  ergangen  sein, 

^  Das  Jahr  ergibt  die  Stellung  im  Codex  und  der  Zu- 
sammenhang, wie  bei  dem  Nümb.  Sehr,  an  die  Rhein. 
Städte  vom  so  Nov.  1888  und  folgenden  Stücken. 

*  Die  Verabredung  der  Bischöfe  von  Mainz  und  Bam- 
berg  vor  le  Okt,  1888  zu  Bamberg,  welche  im  Codex  dem 
obigen  Stück  unmittelbar  vorangeht. 


34  Königlicher  Friedenstag  zu  Rotenburg -Mergentheim  im  Januar  1389. 

[1383]  34^  Nürnberg  an  seinen  Gesandten  Bertolt  Beheim  in  Ulm  :  der  kön.  RaOi   Wwrsik  von 

Kots    it 

Wistritz  sei  wider  nach  Böhmen  geritten  und  der  auf  8  Nov.  1388  vorgeschlagene  Mer- 
gentheimer  Tag  zwischen  Herren  und  Städten  komme  nicht  zu  Stande;  Kriegs-  v/nd  Frie- 
denS'Angelegenheiten.  [1388*]  Nov.  11  Nürnberg, 

Au8  Nümb,  Arch,  KoMerv,  cod.  978  foL  46* '47*  eono.  ehart.  eoaev,,  korripert.  5 

Gedruckt  in  Städte-Chroniken  J,  169  f.  ebendaker. 

[taas]  Unser  grAz  bevor.      wisse,  lieber  Bertolt^  daz  wir  an  dem  nehsten  vergangen 

^^'  ^  montag  hie  vor  tag  awz  sein  gezogen  wol  mit  500  spiezzen  und  einem  grossen  f&zvolk  in 
daz  lant  daz  gen  Sultzbach  gehört,  und  sein  nber  naht  of  den  veinden  gelegen  in  einem 
markt,  heisset  Eungstein'  und  ligt  unter  dem  Preitenstein.  und^  habenden  dez morgens  lo 
awzgeprant,  und  haben  gestern  daz  lant  her  wider  heim  geprant,  also  daz  wir  uf  dem  rite 
*mer  dann  40  dorfer  und  weiler  verprant  haben,  on  hemer  und  mul,  die  alle  zu  dem  land 
gen  Sultzbach  gehören,  und  haben  in  wol  2000  haupt  vihs  genomen  und  sust  daz  lant 
vast  gewust  und  grossen  schaden  getan.      euch  wisse,  daz  her  Wuschik  von  Wistritz 
unsers  herren  dez  kunigs  rate  her  wider  uf  vom  Rein  ist  geriten.  und  ist  für  Babnberg  15 
wider  gen^  Behem  geriten.  und  ez  get  der  tag  niht.  so  kumpt  er  auch  zu  den  steten 
niht*,  als  er  von  uns  gescheiden  waz^'.  worumb  daz  ist,  dez  können  wir  noch  niht 
gewissen.      euch  als  du  uns  geschriben  hast  von  der  Ordnung  und  der  50  spiez  wegen 
die  wir  gen  Regensbu^rg^  schikken  selten,  dez  sein^  wir  gar  unwillig,  wanne  uns  dewht 
daz  uns  die  stet  pillicher  hilf  zuschüben,  nach  dem  und  wir  uns  angreifen,  dann  dheiner  to 
andern  stat.  so  ligt  der  krieg  auch  mer  uf  uns,  und  haben  mer  slozftmb  uns  ligen  dorawz 
man  uns  teglich  angreift  und  beschedigt  danne  dhein  ainige  stat  die  iendert  in  dem 
punde  ist.  wir  heten  auch  gen  Bx)tenburg  unserm  virteir  yerBchriben  daz  wir  zu  der  zeit 
dhein  spiez  von  uns  geschiken  mohten,  und  wir  heten  auch  gern  ein  unsers  rats  hin- 
ubergesant,  do  mohten  wir  niemant  von  unfrids  wegen  hinuberbringen.  doch  domach  S5 
wurden  wir  zu  rat  und  weiten  gemainen  steten  genOk  tftn^,  wiewol  wir  volks  bei 
uns  bedorflen,  und  schriben  zwen  brief  gen^  Roten&ur^  (derselben  botschaft  wart  eine 
demidergeworfen)  daz  wir  dieselben  50  spiez  gern  gen  Tiegensburg  schikken  weiten 
so  verre  ob  die  andern  stet  ir  spiez  auch  hinab  weiten  schikken  und  derselben  Ord- 
nung genuk  tftn^  weiten,  und  auch  also  bescheidnlich ''f  daz  sie  gen  Regensburg  ver^  so 
Bchriben  daz  sie  denselben  50  spiez  ein  monad  seid  für  liehen^  so  weiten'  wir  in  hie 
zwen  moned  seid  liehen^,  und,  wez  unser  virteil  zu  Rotenburg  dorftmb  zu  rat  wOrden, 
daz  sie  uns  daz  wissen  liessen.  also  ist  uns  noch  kein  hoiBch(rft  komen  K       lieber  Bertolt. 
du  seit  niht  lassen  dd  redst  ernesth'cA  mit  den  steten,  daz  sie  gedenken  und  den  krieg 
anders  in  die  haut  nemen  dann  sie  noch  bizher  getan  haben,  und  daz  sie  unserm  virteil  35 
und  auch  uns  die  drifachen  anzal  der  spiez  und  der  schützen  in  di*ein  oder  vier  wochen 

a)  in  dU99T  Gegend  am  Rand  ein  Vermerkxeichen,  b)  gon  f  g«ii  f  e)  a^f  dtr  Li$Ue  fort  nach  mugettriehenem  bt. 
d)  Mj.  e)  wol  nicht  Urne,  f)  gon  f  8)wol  niehi  tan«.  h)  beaeheidal  mit  Ueheretrieh.  l)  lo  wolten  — 
liehen  ift  dureh  Korrektur  im  ma.  verändert  aue  wanne  wir  in  Tor  hie  swen  moned  lold  gelihen  nnd  besalt 
[eod.  bezaltn]  haben  wie  es  wol  ureprUnglieh  geheijien  haUn  wird,  mittlere  Btufe  der  Korrektur  vielieieht  wanne  40 
wir  in  Tor  hie  xwon  moned  sold  Uehen ,  in  besaltn  ist  auch  einmal  X  wUt  bläeeerer  Tinte  in  besaUn  vtrwand€U 
worden,     k)  leihen  f  e  Übergeeehrieben.     1)  hier  ein  Krnu,  wol  etwae  blüeeer, 

<  Dae  Jahr  fthU  im  Datum  des  Briefe,  iet  aber  eieh$r,     weten  zu  eein,  oder  er  muß  eon^two  eine  Zueammenkunfl 
vgl,  St.  Chr.  1, 158.  «»tt  den  Nümbergem  gehabt  haben. 

<  Bertolt  Beheim,  s.  ibid.  *  Siehe  Hegel  in  den  St.  Chr.  1, 159  nt.  l :  Regeneburg  45 
'  Siehe  ibid.                                                                   bedrängt  von  den  Herzogen  von  Baiem.  Vgl.  Viecher  in 

*  Siehe  Verabredung  von  [ISSS  vor  Okt.  le]  und  Brief     den  Forschungen  »,  lOi  f.  unA  8,  so.  —  Bin»  Forderung 
Nümberge  an  Biech.  Lamprecht  zu  Bamberg  von  [isss     von  80  Spießen  e.  auch  St.  Chr.  1, 148,  88. 

Okt.  18].  ^  t>ai  Städte 'Viertel  in  Franken,  e.  Verabredung  der 

*  Wureik  von  Wietrüz  seheint  also  in  Nürnberg  ge-     Städte  von  1889  Jan.  88.  50 


A.  Plan  eines  nichtgehaltenen  Mergentheimer  Tags  auf  1388  Nov.  8  g5 

berabschikken  und  uns  die  leihen ,  und  daz  sie  die  legen  gen  Windshetn  "Rotenburg  und   t'^^] 
Sweinfurt,  und  daz  sie  uns  dienen  und  helfen  als  wir  in  vor  oft  hinauf  auch  getun  haben, 
wann,  tun  siadez  niht  und  daz  sie  wollen"  wenen  daz  wir  in  Iren  krieg  allein  wollen*' 
treiben  und  verlegen,  dez  sein  wir  unwillig,  und  wollen^  auch  gedenken  wie  wir  weg 

5  yinden  daz  die  sach  anders  gestalt  werde,  wann  wir  haben  ir  mäht  iren  rat  und  hilfe 
itzunt  und  in  dem  vordem  krieg  wol  versucht,  und  haben  wol  entpfunden  wie  sie  uns 
•geholfen  haben,  und  red  auch  mit  den  steten,  ob  furbaz  red^  umb  teg  oder  teiding  an 
sie^  oder  an  uns  körn,  daz  sie  dester  gelimpfiger  dorin  sein,  wann  sol  der  krieg  lenger 
wem,  so  wer'  not  daz  sich  die  stet  anders  angreifen,  sol  uns  dez  anders  mit  eren  zurin- 

10  nen.      red  auch  mit  in,  daz  sie  dem  Enigkel  und  dem  Aingehüm  yerschribenj  daz 
sie  bei  dem  bischof  von  Saltzburg  bleiben,  daz  uns  der  icht  abgestrikt  werde,  und  auch 
mit  demselben  herren  awztragen,  ob  die  stet^  dftnk  daz  dez  ein  notdftrft^  sei,  ob  ez 
furbaz  zu  einem  frid  oder  rihtigung  kom ,  daz  man  dez  von  Saltzburg  mehtig  moht   ^i^^^ 
gesein.    datum  in 'die  Martini''.  Kw.it 


15  35.  Kosten  des  Schwäbischen  Städtebunds  wegen  des  auf  8  Nav,  1388  nach  Mergentheim  Zw.isbs 
bestimmten  Tages.  Aufgezeichnet  zwischen  1388  Mai  17  und  1389  Sept.  26  Ulm.  undiasn 

8epi,  26 

Au*  Münch.  R,  A.  Bibl.  Manuskripte  nr.  50^  Aufzeichnung  von  VonchüsMen  welche  ühn  bei  Autgtiben 
für  den  Städtebund  machte  ^  und  wora/ue  obiger  Auezug  gezogen  iet,  mit  der  Aufechrift  Das  ist  das 
di  von  Ulme  auf  gemain  statt  ausgeben  und  dargelihen  habent  seind  der  rechnfiog  dl  nfi  nechst 

SO  zfl  Ravenspurkch  geschach  vor  pflngsten  [Mai  17\  anuo  88,  n  BL  in  foi  auf  Papier,  wol  die  ah- 

echUeßende  Reineehrifl,  gleichzeitige  Hand.  Mit  foL  7«  beginnt  eine  eigne  AbtheÜung  mit  der- Auf- 
echrift fiotenlon  auf  all  stett.  ^t»  dem  letzten  Poeten  eieht  man,  daß  die  Rechnungeperiode  des 
Stücke  und  eeiner  Auegaben  echließt  mit  dem  Rechnungelag  zu  Ravenepurg  der  in  der  Ulmer  Städte- 
vereammhing  von  Bartholomei  [Aug,  »4]  auf  So.  vor  Mich.  [1889  Sept.  2€]  bestimmt  wurde.  Da  keine 

S5  etreng  chronologieche  Ordnung  bei  Aufzählung  der  einzelnen  Poeten  feetgehaUen  wird  und  die 

Zeitangaben  in  denselben  epärUch  eind,  muß  ich  ee  bei  Prüfung  der  Zueammenetellung  in  dieeem 
Abdruck  um  eo  mehr  dem  Vrtheil  des  Lesere  überlassen ^  ob  er  meinem  Verfahren  beipflichtet;  dieß 
giü  von  aUen  Auszügen  aus  dieser  Vorlage :  bei  den  Tagen  zu  Mergenth,  1888  Nov.  e,  1889  Jan.  lo, 
Febr.  14/16,  Bamberg  und  Eger  1889  Mai^  Nümb.  1889  Juni  18,  JuU  85.  An  diesen  verschiedenen 

30  Stellen  unsere  Abdru^s  dieser  Auszüge  sind  in  den  Varianten  auch  bei  der  Textbehandlung  befolgte 

Regeln  zu  ersehen»  Im  Abdruck  aller  dieser  Auszüge  sind  für  die  Re^echreibung  die  Regeln  zur 
Anwendung  gekommen  wie  bei  den  gewöhnlichen  Abschriften. 

[1]  Do  unsers  herren  des  kunigs  rat  her  Hanko  *  und  di  andern  von  den  stetten 
schieden,  und  der  bischof  von  Mencz  und  von  Babenberg  von  unserm  herren  dem  kunig' 
85  komen  waren  und  an  di  von  Nurmberg  würben '  umb  einen  tag  gen  Mergenthettn  auf  ^^^ 
den  suntag  vor  Martini,  das  verchünten  wir  in  vil  stett,  wann  vil  stett  nicht'^  selb  aigen  Nov.e 
boten  heten ',  und  gaben  ze  botenlon  7  Ib.  hl. 

[2]  Da  gemeinen  stetten  verchunt  wort  das  der  tag  auf  Martini*  nicht  volgieng',  irov.ii 
und  das  in  di  stett  verchünten,  da  betten  etwivil  stett  nicht  aigner  knecht,  in  diselben 
40  stett  mästen  wir  di  sach  verchflnden  und  gaben  zu  botenlon  8  Ib.  hl. 

a)  wol  nicht  weUen.      b)  ehen$o.       c)  ehtnto ;  Ut  aif/8erelM»  onfkorrigiert  über  ausgtitriehenm  manen.      d)  Mn- 

Hnkorriffitrt.      e)  fle  wol  f      f)  die  itet  hinehäcorrigiert  ttatt  de*  ausgettriehenen  sie.      g)  »ehwerUeh  notddrft 

stt  nehmen,      h)  datnm  in  die  ICartini  mit  hläeeerer  Tinte,  wol  eret  nachgetragen  von  gleicher  Hand;  auch  en- 

dere  der  Korrekturen  hVteeer  wie  dae  aufgee^riebene  e  Über  I  in  dem  aus  gelihen  veränderten  liehen ,  und  die 

45  itat ,  wol  nur  ein  tnnfäUiger  Uwietand;  Mee  scheint  von  derselben  Hand,      i)  Doppelpunkt  {oder  e  •  Zeichen  f) 

fi6er  1 ,  wol  nur  verschrieben,      k)  om.  cod. 

'  Wol  Hanko  Brunonie.  *  Iet  hier  nur  ungenauerer  Auedruck  etatt  So»  vor  Mar- 

*  Vgl.  nr.  88  und  nr.  88.  tini  wie  ort.  t. 

^  Geeandte  auf  der  Bundesversammlung  zu  ükn,  die  *  nr.  84. 

50  während  dee  Kriege  dort  saß;  oder  Diener  daeäbst  toie 
ort.  8. 


86 


Königlicher  Priedenstag  zu  Rotenburg  •Mergenibeim  im  Januar  1389. 


B.  Ken.  Aasscbreiben  des  Mergentheimer  Tags  anf  4389  Jai.  40. 

[1399    36«  £  Wenzel  an  [Bisch.  Lampreckt  von  Bamberg],  bescheidet  ihn,  wie  er  auch  andere 
^^  Fürsten  und  Städte  besehieden  hat,  zu  kommen  nach  Mergentheim  auf  10  Jan.  1389, 

wobei  er  durch^^fiinen  kön,  Roth  Waffenstillstand  schließen  will  um  während  desselben 
den  Streit  zu  schlichten  auf  einem  allgemeinen  Landfriedenstag.  [1388  vor  Dec.  4  Prag  ^]  5 

Aus  Nümb.  Arch,  Konterv.  cod.  878  foL  öS*  cop,  chart  coaev,;  Veberichrift  Dez  kunigs  brief  von  dez 
tags  wegen. 

Hochwirdiger  lieber  öheim  und  f&rste*.  uf  daz  daz  solch  krieg  zweiung^  und  teg- 
lich  scheden  in  unsern  und  dez  reichs  landen  und  steten  nidergelegt  werden,  ist  unser 
1899]  meinung  und  wollen,  daz  du  uf  den  nehsten  suntag  nach  dem  obirsten  tag  kumstio 
*'*^^^  gen  Mergentheim,  dohin  wir  auch  andern  unsern  und  dez  reichs  fiilrsten  geistlichen 
und  werltlichen  und  steten  ze  kumen  bescheiden  haben  mit  unsern  boten  und  briefen. 
und  wollen  und  gebieten  dir,  alz  wir  auch  andern  forsten  getan  haben,  daz  ez  also  be- 
stalt werd,  daz  die,  die  von  der  stet  wegen  daselbsthin  gen  Mergentheim  ziehen  oder 
reiten  werden,  sicherlich  und  in  geleit  fAr  dich  und  die  deinen  dohin  gen  Mergent-  n 
heim  und  wider  heim  komen  mügen :  wann  wir  unsern  namhaften  rate  darzu  schicken 
und  senden  wollen  uf  den  tag,  doselbst  fürbaz  einen  firid  zu  bestellen  und  zu  machen, 
und  in  dem  frid  ein  tag'  zu  legen  den  fürsten  und  den  steten  darzu  wir  selber  unver- 
zogenlich  komen  wollen  sulch^  zweitraht  und  teglich  scheden  abzunemen  und  nider- 
zulegen  und  auch  frid  und  gnad  zu  machen  reichen  und  armen  in  dem  heiligen  reiche ,  20 
alz  wir  auch  daz  mit  dem  hochgepornen  Fridrichen  pfalzgrave  bei  Reyne  und  herzog 
in  Bairn  müntlichen  awzgetragen  haben  und  deiner  liebe  ze  schreiben^  un  ze  enpieten 
bevolhen  haben.      geben  etc. 


Dee.  4] 


[1899    37.  K,    Wenzel  an  die  Ober-  und  Niederschwäbischen  Fränkischen  Bairischen  Rheinischen 

und  Wetterauischen  Bundesstädte,  gebietet  Bevollmächtigte  zu  schicken  zu  den  Fürsten  »5 
nach  Mergentheim  auf  10  Jan,  1389,  wobei  er  durch  einen  kön,  RaJth  Waffenstillstand 
schließen  will  um  während  desselben  den  Streit  zu  schlichten  auf  einem  allgemeinen 
Landfriedenstage.  [1388  vor  Dec.  4  Prag*.] 

Au8  Numb,  Ar  eh.  Konterv.  cod.  278  fol  58^  cop,  charL  coaev. 

Wir  Wentzlaw  etc.  enbieten  den  •  -   burgermeistem  reten  und  bürgern  gemein-  30 
liehen  gemeinen  steten  in  Obern-  und  Nydern-Swaben  in  Franken  in  Bairn  an  demReyn 
und  in  der  Wetrej  unsern  und  dez  reichs  lieben  getrewen  unser  gnad  etc.  lieben  ge- 
trewen.     uf  daz  daz  solch  krieg  zweiunge  und  teglich  scheden  in  unsern  und  dez  reichs 
landen  und  steten  nidergelegt  werden,  ist  unser  mainung  und  gebieten  ewern  trewen 

*)  Ein  V9rmerkM€iek9n  am  Band,  wol  xu  dUaer  ertten  ZHU  odtr  twüehen  ihr  und  der  folgenden,      b)  hier  iat  wol  35 
aueg^äUen  krieg,  vgh  da§  Jb0n.  Sehr,  an  die  Stddta  vom  gleichen  Oaium.    e)  MbriebeB  t  e  at^fgeeehrieben  $0,  daß 
ea  wol  swieehen  r  und  l  mu  leeen  iet. 


'  8,  da»  Sehr,  an  die  Städte  von  gleichem  Datum. 

*  Der  Bieehof  von  Bamberg.  Denn  dieeer  schickte  die 
beiden  Briefe  des  Königs,  an  Fürsten  und  an  Städte,  den 
Nümbergem  zu,  wie  aus  dem  Sehr,  der  lezteren  an  Ber- 
thoä  vom  4  Dec.  isss  hervorgeht  {ort.  4  deuelbst). 

^  Vgl.  Wenzel  an  die  Städte  unter  gleichem  Datum. 

*  In  dem  Schreiben  Nürnbergs  an  BerthoU  Beheim  vom 


4  Dec.  iass  iet  gesagt,  arti  4,  daß  Bisch.  Lampreeht  v<m 
Bamberg  am  gläehen  Tag  der  Stadt  Abschrift  von  dem 
Ausschreiben  des  Künigs  an  die  Füreten  und  an  die  Städte  40 
gesandt  habe.  Also  fallen  die  beiden  an  tieft  undaüerlen 
Schreiben  des  Königs  Jedenfalls  vor  diesen  Tag.  Der  Ort 
ist  wahrsdieinUeh  Prag,  wenigstens  urkundet  K.  Wenzel 
von  dort  aus  am  99  Nov.  IS8S,  s.  Bensen  Roter^mrg  p,  tre. 


G.  Städtischer  Briefwechsel  zu  dieses  Tags  Vorbereitung.  g7 

ernstlich  mit  disem  brief ,  daz  ir  uf  den  nehsten  suntag  nach  dem  obirsten  tag  unrerzo-   [/m9j 
genlich  ewer  frewnde  mit  voller  mäht  euwer  aller  gen  Mergentheim  sendet,  dahin  wir  *^^'*^ 
auch  unsern  und  dez  reichs  f&rsten  geistlichen  und  werltlichen  zu  komen  bescheiden 
haben  mit  unsern  boten  und  briefen.  auch  wollen  und  gebieten  wir  euch,  alz  wir  auch 

5  den  forsten  getan  haben,  daz  ir  also  bestellet,  daz  unser  und  dez  reichs  fursten  und  die 
iren  Ton  iren  wegen,  die  doselbsthin  gen  Mergentheim  ziehen  oder  reiten  werden,  sicher- 
lich und  in  geleit  vor  euch  und  den  euwern  dohin  gen  Mergenthem  und  wider  heim 
komen  mAgen  :  wann  wir  unsern  namhaften  rat  darzu  schicken  und  senden  wollen  uf 
den  tag,  doselbst  furbaz  einen  frid  zu  bestellen  und  zu  machen,  und  in  dem  frid  einen 

10  tag  zu  legen  den  ffirsten  und  euch  darzu  wir  selber  unverzogenlich  komen  wollen  solch 
krieg  zweitraht  und  teglich  scheden  abzenemen  und  niderzelegen  und  auch  frid  und 
gnad  ze  machen  reichen  und  armen  in  dem  heiligen  reich.      geben  etc. 


C.  Stadtischer  Briefwechsel  zn  dieses  Tags  Yorbereitang. 

38-  Nürnberg  an  die  Städte  des  Rheinischen  Bundes ' ;  nachdem  der  auf  8  Nov.  1388  i'^ss] 
15  beabsichtigte  Tag  zunscJien  Herren  und  Städten  nicht  zu  Stande  gekommen  ist^  wollen  ^' 
E9*zb.  Adolf  I  von  Mainz  und  Bisch.  Lamprecht  von  Bamberg  und  die  Nürnberger  sich 
von  den  Herren  einerseits  und  von  den  Städten  des  Rheinischen  und  des  Schwäbischen 
Städtebunds  andrerseits  Vollmacht  geben  lassen  zur  Ansetzung  eines  neuen  Tags  auf 
eine  nocKzu  bestimmende  Zeitj  darauf  sollen  die  Rheinischen  Bundesstädte  eingehen; 
io        dazu  Nürnberger  Kriegsnachrichten.  [138S\  Nov.  30  Nürnberg, 

Aus  Nümb.  Arch,  Kotuerv,  cod,  S78  fol  ^«•-4P«  conc.  charL  coctev.,  korrigiert;  auch  enUchlofi  man 
tith  den  gUidifaUi  durchkorrigierten  ort.  $  ganz  wegzukueen,  e.  SdUueevariante  zu  ort.  5;  üeber- 
Schrift  Den  Reinschen  steten. 

Lieben  besundern  freund  und  aidgenoßen.       [1]  alz  wir  euch  vormals  verschriben 

isheten*,  wie  herr"  Wurschik*'  von  Wistricz  von  unsers  ^  herren  dez  Romischen  kunigs 

wegen  und  unsers  herren  von  Meintz  und  dez  von  Babenberg  rete  bei  uns  warn  und  mit 

uns  retten  umb  ein  freuntlichen  tag,  der  zwischen  fursten  herren  und  den  steten  gewe- 

sen  solt  sein  am  suntag  vor  Martini  nehstvergangen ,  der  aber  niht  vollgangen  ist',  alz  if^,  ß 

ir  wol  wist :  darnach  so  hat  unser  herre  von  Babenberg  einen  seins  rats  zu  uns  gesant 

80  und  mit  uns  reden  lassen  aber  von  eins  tags  wegen,  darnach  so  ist  unser  herre  von 

Bsihenberg  alz  gestern  ein  meil  wegs  von  unser  stat  gewesen,  do  unser  erber  botschaft  bei  kov,29 

im  gewesen  ist^.  und  hat  aber  mit  uns  gerett  von  eins  frewntlichen  tags  wegen  alz  wir 

euch  ein  abschrift*  verslossen  senden  in  disem  brief.  nach  derselben  notein  laut-  wurden 

wir  den  fursten  und  den  herren  ein  brief  geben,  darin  ewer  Weisheit  wol  verstet  wie  der 

96  tag  und  die  sach  gehandelt  solt  werden,  und  hat  mit  uns  gerett,  daz  wir  darumb  an  euch 

a)  eod.  horrn.      b)  eoil.  om.  r,  am  k  dne  Abkartung$9dd$if;     e)  eotf.  nntem. 

■  Die  im  Codes  etehende  Uebertchrift  Den  Reinschen  dann  die  Nachricht  den  andern  Städten  ihret  Bundes 

steten  kann  aus  ort,  S  näher  dahin  erläutert  werden,  weiter  verkünden.  In  diesem  Sinn  bezeichnet  die  ü^er- 

daß  der  Sicherheit  halb  8  Exemplare  des  Briefs,  wol  auf  sehrift  des  Codex  die  richtige  Adresse, 

40  8  verschiedenen  Wegen,  durch  8  veredäedene  Boten  aus  *  Dieser  Brief  fehlt. 

Nürnberg  abgesdiickt  wurden,  und  daß  diese  Boten  nur  *  VgL  nr.  84, 

die  Weieung  im  allgemeinen  hatten  ihr  Exemplar  an  ir-  *  Das  persönliche  Erscheinen  des  Bischofs  wird  her- 

gend  eine  der  Städte  des  Rheinischen  Bundes  abzuUefem  vorgehoben  nr.  48  ort.  i. 

(viäleieht  war  Jedem  der  Boten  eine  besondere  Gruppe  *  Wol  nr.47  als  der  zwis^ien  Fürsten  und  Städten 

46  von  Städten  bezeidmet  zu  denen  er  eich  durchzuschlagen  auszutausdiende  Sieherbrief, 

hatte),  und  die  Stadt,  welcher  eo  der  Brief  zukam,  solUe 


88 


Königlicher  Friedenstag  zu  Rotenburg -Hergentheim  im  Januar  1389. 


[i886]  and  an  den  Swebischen  punt  arbeiten  und  verschreiben  solten,  ob  ir  and  sie  anBern' 
N9V.  90  ]^Qj.].Q|^  y^j^  Meintz  von  Babenberg  und  uns  gewalt  wolt  geben  ein  tag  ufssenemen  in  der 
weise  alz  dise  ingeslossen  notel^  weist,  so  wirt  unser  herr  von  Meintz  ez  do  niden.mit 
herzog  Rnprehten  dem  eltsten  und  herzog  Adolfen  arbeiten  und  versuchen  ob  er  daz 
also  mit  in  awztragen  müg,  so  wirt  imser  herre  von  Babenberg  hie  oben  arbeiten  und  5 
versuchen  an  all  ander  fursten  und  herren^  die  in  dem  krieg  begriffen  sind  ob  sie  unserm 
herren  von  Meintz  und  im  den  gewalt  also  geben  wollen.  [2]  lieben  besundern  freund, 
daz  tun  wir  ewer  Weisheit  zu  wissen,  daz  ir  euch  darumb  gutlich  und  frewntlich  beden- 
ken wollet,  ob  ir  den  vorgenanten  zwei  försten  und  uns  ewem  gewalt  also  geben  wollet, 
so  haben  wir  den  Swebischen  steten  gen  Ulm^  auch  darumb  verschriben  und  abschrift'  lo 
gesant  in  aller  der  weise  alz  wir  euch  getan  haben ,  und  versehen  uns  daz  uns  die  iren 
gewalt  geben  werden«  darumb,  lieben  freunde,  so  bitten  wir  euch  ernstlich  und  frewnt- 
lich, daz  ir  uns  ewern  gewalt  mit  ewem  briefen  auch  geben  wollet,  daruf  daz  ir  und  wir 
zu  tagen  wol  erweisen  und  kftntlich  machen  wollen,  daz  solch  krieg  und  verdurpnüsse 
der  land,  die  bizher  geschehen  sind  und  noch  geschehen  mAgen,  der  fiirsten  und  herren  i5 
schuld  sein  und  unser  niht,  und  daz  euch  und  uns  in  dem  ersten  und  disem  krieg  ungut- 
lieh  und  unreht^  geschehen  ist.  und  wer'  daz  daz  ir  und  die  Swebischen  stet  uns  ewer 
brief  und  gewalt  also  sant,  so  wurden  wir  unserm  herren  von  Babenberg  ein  brief  geben 
nach  laut  diser  ingeslossen  notein'  mit  der  dreier  stet  anhangenden  insigeln;  so  wurd 
unser  herr  von  Babenberg  uns  einen  brief  herwider  geben  mit  dreier  forsten  anhangen-  so 
den  insigeln  nach  der  form  diser  eingslossen  notein  ^,  darin  dieselben  drei  fursten  euch 
unsern  freunden  dem  Swebischen  pund  und  uns  globen  und  versprechen,  alz  wir  mit 
unsern  briefen  uf  dise  selten  tun*,  und  alzpald  unserm  herren  von  Babenberg  und  uns 
die  gewaltbrief  also  komen,  so  reiten  wir  zu  stund  zusamen  und  werden  den  tag  benen- 
nen, und  werden  unser  herren  von  Meintz  und  von  Babenberg  den  fursten  verkAnden  25 
denselben  tag,  so  wollen  wir  euch  und  unsern  freunden  den  Swebischen  steten  densel- 
ben tag  auch  verkünden,  auch  hat  unser  herre  von  Babenberg  unserm  herrren  von 
Meincz  ietzunt  verschriben,  daz  er  in  wissen  lasse :  ob  der  tag  also  für  sich  gee,  uf  weli- 
chen  tag  er  denselben  tag  von  ir  beder  wegen  benennen'  und  setzen  suUen^  besunder  so 
haben  wir  mit  unserm  herren  von  Bahenberg  gerett,  daz'unser  herr  von  Meintz  der  stet  so 
vom  Reyn  frewnd  von  hawse  awz  zu  dem  tag  uf  dem  tag  und  von  dann  wider  heim  zu 
hawse  sicher  beleitensor  fiCir  all  fursten  und  herren  ir  freund  helfer  und  diener  die  ewer 
und  unser  feind  sind.  [3]  lieben  besundern  freund,  wer'  auch  ob  ir  von  dez  tags  und 
diser  notein'  wegen  iht  redlicher  geprechen  het,  darin  euch  dawht  darin  wir  euch  niht 
besorgt  heten ,  daz  ir  dann  ewer  schnell^  botschaft  darumb  getan  het  zu  unserm  herren  m 

»)  cod.  nnaer.  b)  eod,  herre.  c)  doch  wol  kein  VokalxHehen  über  U.  d)  und  anreht  hineinkorrigiert  im  Codex, 
e)  eoci.  eic,  t)  cod.  whbeU  [sthbelirj  vereehHehen  für  tclmeU  f  Da»  Wort  iet  im  Codex  kineinkorrigitrt  etatt 
einee  ureprüngUeken  deU  oder  üeü  (eduint  nicht  ibeU  oder  fbell). 


*  nr.  46  von  VoUmachX  Sicherheit  und  Geleit,  vielleicht 
zusammengeeehrieben  mü  nr.  46  wie  im  Codex  (vgl 
Quellen-Angabe  zu  nr,  4$),  beide»  verabredet  ztoischen 
dem  Bischof  von  Bamberg  und  der  Stadt  Nürnberg  am 
29  Nov,  1888. 

*  Wol  nr,  46  und  47,  vielleicht  auch  4€  {vgl.  über  nr.  48 
die  vorige  Anmerkung). 

^  nr.  47;  derselben  gleich  soü  dann  auch  die  Ausfer- 
tigung lauten,  denn  nr.  47  ist  nur  Entwurf  daher  nach 

laut. 

*  Dieselbe  nr.  47,  nur  mit  den  nöthigen  Veränderun- 
gen wenn  ein  Geleitsbrief  der  8  Fürsten  daraus  werden 
soll,  daher  nach  der  form.  —  Zu  der  Austausch- Procedur 


vgl.  nr.  49  art.  8,  des  späteren  Verfahrens  Beschreihung. 

'  VgL  das  spätere  Verfahren  in  nr.  49  art.  e.  40 

*  Soviel  als  anberaumen,  Lexer  mhd.  HWB. 

'  Diefi  ist  jedenfalls  die  in  nr.  48  art.  1  getroffene  Be- 
stimmung, die  Wortübereinstimmung  ist  überzeugend, 
wenn  gleich  in  nr.  48  art.  1  außer  dem  Mainzer  auch 
noch  von  dem  Pfalzgrafen  die  Rede  ist.  Dagegen  fehä  in  45 
nr.  4B  art.  6  diese  Wortühereinstimmung,  und  werden 
auch  noch  weiter  Veningen  und  Sponheim  genannt.  Von 
Pf  Ruprecht  1  hatte  man  eben  erst  die  Einwilligung  zu 
dem  Tag  überhaupt  gehört,  s.  unten  art.  6. 

'  nr,  46  und  47,  wol  zusammen  mit  nr.  48.  59 


G.  Stadtischer  BrieiWechsel  zu  dieses  Ta^s  Vorbereitung.  gQ 

von  Meincz  und  solch  ewer  gebrechen  mit  im  awztragen  het,  wann  wir  wol  wissen  daz    [isits] 
unser  herre  von  Meintz  alles  sein  vermügen  in  disen^  sachen  tut.  und  wir  haben  dise  -^'"''-^^ 
botschaf):  euch  gedrifacht  darumb  ob  ir  etlicher  derniderleg.  und  bitten  euch  gar  fleis- 
dich,  welicher^  stat  diser  oder  die  andern  brief,  die  wir  euch  senden,  geantwürt  werden, 

5  daz  ir  dann  zu  stund  den  andern  steten  ewers  pünds  verkünden  wollet,  daz  sie  ir  erberg 
frewnd  bei  ein  schiken  wollen  ob  die  niht  bei  einander  wem,  und  daz  uns  von  gemeinen 
steten  ewers  punds  darumb  ewer  verschriben  antwurd  werd  so  ir  erst  mügt^,  und  daz  ir 
uns  dieselben  botschaft  und  antwurt  auch  drifacht  und  den  boten  befelht  daz  sie  dreierlei 
weg  heruflaufen,  daruf,  ob  einer  derniderleg,  daz  der  ander  hinköm^.         [4]  lieben 

10  frewnt.  ob  daz  wer'  daz  aber  etwaz  in  dise  sach  viel  daz  der  tag  niht  f&r  sich  ging  oder 
ob  ez  gesäumt  wurd  mit  niderlegen  der  boten  oder  mit  andern  sachen  daz  man  den  tag 
in  der  zeit  an  all  stet  niht  verkAnden  möht,  so  bitten  wir  euch,  daz  ir  uns  ewern^gewalt- 
brief  sendet,  ob  in  der  zeit  oder  furbaz  ander  red  an  uns  köm  umb  fruntliche  teg,  daz 
wir  dann  ewem  gewalt  heten^  die  ufzenemen.       [S]  auch  ist  uns  gesagt  von  etwem  der 

16  daz  wol  waiz,  daz  herzog  Rupre^  der  eltz  und  etlich  ander  fCirsten  ietzunt^  iren  willen 
zu  dem  tag''  geben  haben  den  tag  ufisunemen.  und  ob  ir  uns  ewem  gewaltbrief  niht  gern 
gebt  on  der  Swebischen  stet  rat  und  wissen,  uf  die  dürft  ir  kein  sorg  haben,  wann  wir 
den'  tag  niht  ufnemen,  ez  sei  dann  daz  sie  uns  verschreiben  daz  wir  ez  von  ewern  und 
iren  wegen  tun  süllen^«      [6]  auch  biten  wir  euch ,  daz  ir  uns  verschreiben  wölt,  wie  ez 

90  euch  mit  dem  krieg  gee.  auch  wisset,  daz  wir  zwen  züg  nach  einander'  getan  haben  in 
dazlant  daz  zu  Sultzpach'  gehört,  und  sein  den  ersten  zug  in  dem  laut  ein  naht  gele- 
gen, und  haben  umb  SultzpocA  die  stat  umb  und  umb  gezogen,  und  daz  meist  alles "^ 
verprant  daz  in"  demselben  land  gewesen  ist,  und  haben  in  auch  vil^  hemer  und  mül  ^ 
verwust  und  verprant,  und  wissen  auch  dazselb  laut  niht  mer  zu  beschedigen  denn  an  , 

u  den  slossen,  darnach  so  sein  wir  an  sant  Elzbethen  abent  ^ '  mit  zwein  häufen  von  imser  nw.is 
stat  awzgezogen ;  und  der  ein  häuf  zoch  für  die  Newenstat  an  die  Aische,  und  pranten 
und  wüst  jenseit  und  hie  disseit  der  Aisch  die  Aisch  ab  wol  20  dörf  und  vil  mül ;  und 
der  ander  häuf  gewan  ein  gut  vesten  uf  denselben  tag  die  Newburg  genant^  und  ist 
gewesen  der  von  Maiental  guter  edelleut  vier  brüder,  der  sind  zwen  in  der  vesten  der- 

80  schozzen  worden,  und  haben  gevangen'  hem  Hiltpolt  von  Mayental  ritter  dez  burggra- 
fen  lantrichter  und  Wilhelm  seinen  bruder  und  darzu  18  erberger  und  reisiger  undsust'' 
15  man  in  der  vesten,  und  vil  hab  din  fanden  und  genomen,  und  wundert  ieden  man 
daz  wir  ein  solch  gut  vesten  alzpald  gewunnen  haben,  wann  si  sich  gar  vast  gewert  haben, 
und  ir  mer  hinein  erschossen  und  geletzt  haben,  und  von  den  gnaden  gotz  ist  uns  noch 

36  nie  kein  niderlegung  geschehen  noch  kein  schaden  genomen^.       datum  in  die  sancti  [lass] 
Andree  *.  ^<«'-  ^ 

«)  eod,  ditem.  b)  eod»  welieh.  e)  so  Ir  ent  m&gt  im  Codex  hmnnkorHgUri»  d)  §ehw€rUeh  hinkome  mU  Kolum- 
naUon,  t)  eod,  vielMehi  ewer,  vahraekekUieh  ewem.  f)  cod.  korr,  9t.  haben,  g)  cod.  ietsut  wU  atriehar' 
Hgem  Zeichen  nwiechen  m  und  a.      h)  willen  sn  dem  tag  im  Codex  durch  Korreklur  atatt  gewalt.      i)  cod.  dez. 

40  k)  am  Bande  von  der  Hand  die  auch  eonet  korrigiert  htU  und  dieeelbe  iet  mit  der  des  urepr.  Sehreibere  hie 

eeaaa.  1)  nach  einander  hineiniorriffiert  im  cod,  m)  daa  melat  alles  hineinkorrigiert  im  eod.  et.  alles  dax. 
n)  cod.  im.  o)  cod.  wU.  p)  Tintenkleeke  noeft  1 ,  etund  hier  noch  t  (ipol  kaum  et)  oder  tilgt  der  BeOken  den 
Xleeket  q)  sant  Blzbethen  abent  m  cod.  hineinkorrigiert  etait  eim  tMg.  r)  aast  hineinkorrigiert  im  cod. 
s)  eod.  genonen.     t)  dieeee  Datum  eleht  im  cod.  nicht  hier  am  Schlueee  dee  Briefe  eondem  auf/ol.  48k  ganz 

45  oben  ohne  Zueammenhang  mit  dem  übrigen  Inhalte  der  Seite,  bezieht  eich  aber  eicher  auf  dieeen  Brief  und  ist 

deshalb  im  Abdruck  hieJur  geeettt  worden. 

*  Vgl  dat  Sehr.  Nürnbergs  an  BerthoÜ  Beheim  vom  *  Der  zweite  Zug  ins  Sulzbachische  fäiU  also  auf  den 

11  Nov.  1888  in  St.  Chr.  l,  159,  auch  ib.  168.  Es  ist  der  erste     18  Nov.,  vgl  die  Erzählung  davon  in  St.  Chr.  i,  168. 
Zug  ins  Suizbachische  vom  9  Nov.  1888.  » Die  Gefangenen  vgl.  St.  Chr.  l,  168,  bes.  nt.  4. 


Deutsche  Beiohstags-Akten  II.  49 


90 


Königlicher  Friedenstag  zu  Rotenburg -Mergentheim  im  Januar  1389. 


[lass]  39^  Nürnberg  an  Bertholt  [Beheim] :  hat  die  VoUmacht  den  Tag  zu  machen  vom  Schwab. 
Städtebund  erhalten,  bittet  um  Zusendung  des  von  Ulm  und  Rotenburg  besigeUen  St" 
cherheitsbriefs  um  ihn  selbst  auch  zu  besigeln,  wiU  den  Tag  ausschreiben  sobald  derselbe 
bestimmt  ist.  Bisch,  Lamprecht  von  Bamberg  hat  heute  Abschriften  der  kön.  Ausschreiben 
an  Fürsten  und  an  Städte  zum  Tag  nach  Mergentheim  auf  10  Jan.  1389  gesandt,  die  s 
Schwäbischen  Bundesstädte  sollen  dagegen  antworten  daß  eie  den  Tag  annehmen  werden 
den  ihre  Voümachtträger  die  Bischöfe  von  Mainz  und  Bamberg  und  die  Stadt  Nürnberg 
bestimmen  werden.  [1388]  Dec.  4  NUmberg. 

Au$  Nümb.  Ar  eh.  KoMerv.  cod.  S78  fol  5S^  conc.  chari.  coaev. 

Unser  freftntlich  grAz  bevor,  lieber  Bertholt'.       [1]  als  uns  die  stete  gewalt  haben  lo 
geben  den  tag  ze  machen,  daz  haben  wir  wol  vernomen,  und  sind  uns  auch  der  stet  ge- 
waltbrief  zwen*  komen.  und  do  wollen  wir  gern  unser  bestes  zu  tAn.  wir  wolten  aber  dem 
bischof  von  Bamberg  niht  als  schir  embieten  daz  uns  der  gewalt  von  den  steten  wer' 
«      komen,  wanne  wir  ez  noch  zwen  oder  drei  tag  verziehen  wollen,  uf  daz  daz  wir  gern 
sehen  daz  er  uns  zum  ersten  enbüt^  ob  er  den  gewalt  genzlich  het^  von  den  fursten  und  is 
herren  den  tag  ufzenemen.     [2]  davon  laz  niht,  dA  schikst  mit  den  steten,  daz  sie  uns  zwen 
oder  drei  versigelt  sicherbrief  herabsenden  mit  der  von  Ulm  und  der  von  Rotenburg  insigel, 
so  wollen  wir  die  hie  auch  besigeln,  und  die  do  lawten  als  die  notein'  sagt  die  wir  dir  in 
disem  brief  senden  und  der  wir  dir  auch  vor  drei  hinufgesant  haben,  und  heizz  die  brief 
und  botschaft  drifachen,  ob  eine  derniderleg,  daz  dann  die  andern  herkomen.  und  alspald  so 
wir  den  tag  benennen  und  dez  uberein  werden,  so  verkünden  wir^  in  zu  st&nden  ge- 
mainen steten^  den  Reinischen  steten*  und  auch  dem  erzbischof  von  Saltzburg*.     [3]  wisse 
auch,  lieber  Bertholt,  daz  wir  unser  virteir  her  haben  gemant  dorumb  daz  uns  dunkt 
daz  die  stet  unserm  virteil  und  uns  niht  als  vast  geraten  und  beholfen  sein  nachdem 
als  der  krieg  itzunt  uf  unserm  virteil  ligt.    und  dorumb  hat  unser  virteil  hinaufge-ss 
sant  den  ToUinger  von  Regensburg  und  ein  von  Dinkelspuhel,  die  unser  notdurft  mit 
den  steten  reden  suUen  und  die  wir  unser  mainung  wol  unterweist  haben,  als  sie  dir 
wol  sagen  werden,  den  biz  geraten  und  geholfen  und  stee  mit  in  uf  und  red  unser  not- 
dfirft  voUiclichen,  wann  wir  noch  niht  aignlichen  wissen  ob  der  tag  f&r  sich  gee.  und  ob 
der  tag  danne  fftr  sich  get,  so  wissen  wir  niht  ob  uns  ein  rihtigung  get  die  uns  u&enemen  so 
ist.  davon  d&nkt  uns  daz  den  steten  und  uns  notdurft  sei  daz  sich  die  stet  und  wir  fur^ 
sehen,  ob  dhein  rihtigunge  gee,  daz  wir  wissen  woran  wir  sein.       [4]  wisse  auch,  daz 
unser  herre  von  Bamberg  uns  hewt  abschrift  gesant  hat  als  unser  herre  der  kunig  den 
fftrsten  und  den  steten  verschriben  hat*,  derselben  abschrift  haben  wir  eine  dem  Tollin- 

ft)  wol  nUhi  enbnte  mit  KolnrnnaHon.      b)  lei  dm  mtt  het  und  mit  dem  folfendtn  dfi  ^^miefMl«n  ZHItn  d«  Ver-  SS 
mtrkzHehem  am  Sand,  aber  wol  ahtitMUeh  ausgeviechi.       e)  hei  den  mit  wir  und  dem  folgenden  dem  begin- 
nenden Zeilen  ein  Vermerkteiehen  am  Rand, 


■  BirthoU  Behekn  NümbergUcher  Rathsburger  und  in 
der  ZbU  des  großen  Städtekrtege  itandiger  Raüitbote  bei 
dem  leUenden  Städteaueechuß  in  Uhn,  vgl  St.  Chr.  i, 
SS7, 10-17  und  die  daeelbet  au»  unerem  Codex  abgedruck- 
ten Schreiben  de»  Rathe  an  ihn  p.  147. 149, 1S4. 159.  Ueber 
einem  der  Briefe  eteht  Ber.  Beh,,  eonet  heißt  e$  immer  nur 
Ber. 

*  Auch  in  nr.  49  ort.  i  wird  erwähnt ,  daß  die  Sdiwä- 
bischen  Städte  ihre  VoUnMcht  gegeben  haben.  Von  den 
Rheinischen  war  noch  keine  da,  vgl.  nr.  49  ort.  9  und 
nr.  48  ort.  i  und  nr.  40  ort.  8.  Es  heißt  oben  zwen ,  wor- 
unter 9  Exemplare  von  nr.  46  zu  vergehen  sind;  man 
schickte  der  Sicherheit  halber  mehr  als  i  Exemplar,  vgl 


nr.  88  ort.  8  und  nr.  48.  Die  VollmadU  ist  nr.  45  ort.  i 
entworfen. 

■  nr.  47.  io 

*nr.40. 

*  nr.  49. 

*  nr.  41. 

'  Vgl.  nr.  58  ort.  e. 

*  Die  beiden  AusschreÜten  des  Königs  von  [1888  vor  45 
Dec.  4]  an  Bisch.  Lamprecht  von  Bamberg  und  an  die 
Städte;  oder  nur  das  erstere,  während  das  letxterevon 
den  kün.  Räthen  selbst  iiberbracht  wurde  nach  Nürnberg, 
vgl  nr.  49  ort.  i;  oder  wol  am  besten  so  wie  es  in  der 
Anmerkung  zu  nr.  49  ort.  1  erklärt  ist.  60 


G.  Städtischer  BrielWechsel  zu  dieses  Tags  Vorbereitung. 


91 


ger  geben,  ob  derselb  brief  den  steten  hinaufkom,  so  red  mit  den  steten,  daz  sie  zu   (^^^l 
antwflrt  geben,  sie'  haben^  vor  den  hochwirdigen  fursten  etc.  den  bischofen  zA  Meintz 
und  zA  Bamberg  gewalt  geben^  und  uns  von  Nuremberg,  ein  tag  ze  machen  und  zu 
benennen ;  welchen  tag  die  gemacht  oder  benennet  haben  oder  noch  machen  und  benen- 

5  nen,  den  wollen  sie  gern  suchen  und  ufnemen^  versuch  furbaz  die  heidnischen  kunst^   f^^^l 
datum  feria  6  poBt  Andree.  '^•' 

[5]  Wisse  auch,  Bertholt,  daz  du  mit  den  steten  solt  reden:  wollen  sie  sich  niht 
anders  zu  dem  krieg  stellen  und  senten  sie  uns^  niht  die  drifachen  anzal  der  spiez  und 
der  schützen  herab  in  einer  zeit  als  der  ToUinger  werben  wirt  und  wollen  sie  uns  dez 

10  kriegs  also  zAsehen,  so  wollen  wir  gedenken  wie  wir  weg  vinden  daz  wir  unser  stat  niht 
verderben. 


35 


SO 


40*  Nürnberg  an  die  Bundeweraammlung  der  Schwäbischen  Städte  zu  Ulm^:  zwischen  Bisch.  C^^^l 
Lamprecht  von  Bamberg  und  2  gen.  kön.  Räthen  und  der  Stadt  ist  durch  Uebereinkwnft  ^ 
ein  Tag  zwischen  Herren  und  Stadien  auf  10  Jan,  1389  gemäß  des  kön.  Willens  bestimmt 
worden j  aber  mit  dem  Unterschiede  daß  nicht  beide  Parteien  sich  in  Mergeniheim  ver- 
sammeln j  sondern  nur  die  Fürsten,  während  die  Städte  in  Rotenburg  zusammentreten 
werden;  die  Schwäbische  Bundesversammlung  mJoge  die  Einleitung  dazu  bei  den  Rhei- 
nischen Städten  und  bei  Erzb.  Piligrim  von  Salzburg  unterstützen.  [1388]  Dec.  11 
Nürnberg. 

Aus  Numb,  Arch*  Kofuerv.  nr.  S78  foL  66^  conc.  chart.  cotuv,;  Babenberg  Ut  mehrmaU  abgekur:it 
durch  Babbn  mU  ütber^triehi  üebenehrift  Alz  wir  gemainen  steten  zum  losten  umb  den  tag 
geschriben  haben. 


Unser  willig  freuntlich  etc.     lieben  freund.     [1]  alz  wir  euch  vormals  wieoft  ver- 

'  schriben  haben,  wie  daz  unser  herre  von  Meintz  und  der  bischof  von  Babenberg  von 

25  unsers  herren  dez  kunigs  wegen  mit  uns  gerett  haben  von  eim  freuntlichen  tag  zwischen 

fursten  herren  und  gemainen  steten,  und  ew  auch  etwievil  notein ^  gesant  haben,  alz  die 

Sicherbrief*  sten  selten  die  wir  den  fursten  und  herren  und  sie  uns  herwider  geben  sölten, 

alz  wir  der  mit  dem  bischof  von  Babenberg  uberein®  waren  komen,  der  uns  auch  ainer 

von  euch  komen  ist  versigelt  mit  der  von  Ulm  insigel  und  zwen  gewaltbrief  *  daz  ir  uns 

80  gewalt  geben  habt  den  tag  u&enemen  :  darnach  so^lazz  wir  ewer  Weisheit  wissen,  da» 

der  hochwirdig  fürst  der  bischof  von  Bahenberg  seinen  rät  zu  uns  gesant  hat  an  dem     ^ 

nehsten  dienstag,  und  wolt  mit^  uns  Aberein  sein  worden  von  der  fursten  wegen,  daz  wir  Dec.  s 

den  tag  gesetzt  und  benant  heten.  und  indem  alz  unsers  herren  von  Babenberg  botschaft 


35 


a)  hier  auegeetriehen  wollen  denselben  tag  gern  tuehen ,  also  besoheldenlieh  das  man  awatnig  das  sie  sicher  in  dem 
tag  komen  mögen ,  doeh  so.  b)  hier  emegettri^m  sie.  e)  hUr  auegestriehen  ein  tag  ae  machen  nnd  z.  d)  hei 
dieser  ZeUe  nna  —  her  «ia  VermerHeieke»  am  BamA.  e)  hisr  auegestriehen  worden,  f)  scheint  ursprünglieh 
sol.      g)  in  dieser  Gegend  ein  Vsnnsrkseiehisn  am  Rand. 


*  VieUäeht  rührt  die  Opposition  gegen  da»  kön.  Au»- 
tchreiben  mit  daherf  daß  die  Städte  nicht  mit  den  Fürsten 

40  zusammen  in  Mergentheim  sein  wollten  wie  der  König  in 
diesem  Ausschreiben  gebot,  sondern  vorzogen  abgeson' 
dert  für  sich  in  Rotenburg  zu  berathen  wm  wo  dann 
ihre  Boten  nach  Mergentheim  gehn  konnten,  s,  Nümb,  an 
die  Schwab.  Städte  von  isss  Dec.  ii  ort.  i,  an  Piligrim 

45  [tsss  Dec  ii]  ort.  »,  und  Sicherheits-  und  Geleitsbriefs' 
eniwurf  der  S  Städte  von  [Jssa  vor  Dec.  ii]  ort.  i.  Die 
Absicht  einer  doppelten  Versammlungt  zu  Mergentheim 
und  zu  Roler^urg,  zeigt  sich  schon  in  dem  städtischen 
VoUmachtsbrief  von  [isss  Nov.  »9], 

50       *  Geheimsprache,  vgl.  nr.  57  ort.  is. 


*  laut  der  Ueberschrift  des  Stücks  im  Codex  galt  dieses 
Schreiben  gemainen  steten.  Die  Boten  ritten  mit  dem 
Briefe  zu  gemainen  steten  gen  Ulm,  vgl.  das  Verzeichnis 
der  Boten  vom  ii  und  is  Dec.  issa  ort. ».  s.  7.  Es  ist  nichts 
anderes  zu  verstehen  als  die  während  des  Kriegs  in  Ulm 
tagende  Versammhmg  der  Städte  des  Schwäbischen  Bun- 
des. Dieses  ergibt  sich  auch  aus  Nürnbergs  Schreiben  an 
die  Rheinischen  Städte  vom  u  Dec.  laas  ort,  /,  den  Swe- 
bischen  steten  gen  Ulm  wie  es  dort  heißt. 

*  Wol  nr.  45  und  47,  eiwa  noch  mit  nr.  de  (vgl.  nr,  ss 
ort.  s), 

•  nr.  47. 

•  nr.  46. 


92 


Königlicher  Friedenstag  zu  Rotenburg -Mergentheim  im  Januar  1389. 


[1389] 
Jan. 10 


[1988]  bei  uns  waz,  do  kom  her  zu  uns  gen  Nuremberg  der  edel  herr  graf  Johon«  von  Spanheim 
^"'  ^'  der  junge'  und  UbicA  von  Wolfsperg  pfleger  zum  Rotenberg  von  unsers  herren  dez  ku- 
nigs  wegen,  und  brahten  glawbbrief  an  gemein  stet  unsers  punds  und  an  uns  und  an  die 
stet  an  dem  Rein,  die  stunden  uf  sie  und  uf  den  von  Veningen"  *  meister  Teutsch  ordens, 
der  doch  uf  die  zeit  niht  bei  in  waz.  und  die  würben  von  unsers  herren  dez  kftnigs  wegen  5 
umb  ein  freuntlichen  tag  zwischen  fursten  herren  und  den  steten,  und  den  het  auch 
unser  herr  der  künig  iczunt  gesetzt  und  benant,  daz  der  sein  solt  uf  den  nehsten  suntag 
nach  dem  heiligen  obirsten  tag  der  schierst  köm^  also  daz  die  ffirsten  herren  und  gemain 
stet  uf  denselben  tag  solten  sein  zu  Mergenthetm^  dahin  auch  unser  herre  der  k6nig  sein 
erberg  namhaft  botschaft  tun  wölt.  und  also  wurden  wir  zu  rat  und  verkunten  dazselb  lo 
unsers  herren  dez  kunigs  gewerb  dem  egenanten  unserm  herren  von  Babenberg.  und 
also  ist  derselb  herre  von  Babenberg  und  die  vorgenante  unsers^  herren  dez  kunigs  bot- 
schaft und  wir  ftberein  worden  umb  einen  freuntlichen  tag  zwischen  fursten  herren  und 
den  steten,  und  haben  den  ufgenomen  uf  den  vorgenanten  nehsten  suntag  nach  dem 
heiligen  obirsten  tag  der  schirst  kumpt,  also  daz  die  fiirsten  und  herren  sullen  sein  uf  i5 
denselben  tag  zu  Mergenthetm  und  die  stet  zu  Rotenburg,  alz  ir  daz  aigenlichen  wert'' 
erfinden  in  der  notein'  die  wir  euch  in  disembrief  verslossen  senden.      \2]  lieben  freund, 
nu  müssen®  die  sicherbrief  *,  der  ir  uns  einen  gesant  habt  versigelt  mit  der  von  Ulm  in- 
sigel,  verkert  werden,  wann  wir  den  forsten  und  sie  uns  gleicherweise  herwider  solch ^ 
Sicherbrief  geben  mflssen  alz  die  notel  laut  die  wir  euch  ieczunt  in  disem  brief  verslossen  >o 
senden*,  dovon,  lieben  freund,  so  lat  nit  ir  sent  uns  zu  stund  solch  sicherbrief  zwen  oder 
drei,  ob  einer  derniderleg,  daz  der  ander  herköm  ^  :  so  wollen  wir  den  vordem  sicher- 
brief der  uns  komen  ist,  und  ob  uns  der  mer  köm^  ^,  abtun,  und  rett  auch  mit  den  von 
Ulm  und  schreibt  den  von  Rotenburg  darumb,  daz  sie  die'  auch  besigeln.       [d]  auch 


[1389] 
Jan.  10 


a)  TOii  Venigen  [»<e]  au/korrigiert,      b)  der  ichient  kSm  durch  Verweiiungtzeiehen  auf  Aem  Rand  Hnkorrigiert.  15 
o)  eod.  nnser.       d)  wol  nicht  went  tu  Icttn.       e)  wol  nicht  mftnen.       fjeod,  solsch.       g)  wol  nicht  herkome 
mit  KolumnaHcn,      h)  ehtnco  anMu^chn. 


*  Am  9  Dec.  I888  ifer.  4  p.  Andree  t.  a.)  tchräbt  Siraß- 
bürg,  es  tolle  von  der  Rheinischen  Bundesstaate  wegen 
dem  Erzh.  Friderich  von  Köln,  der,  aufK,  Wenzels  Be- 
gehren vom  18  Okt.  (Betlem  Lucas  Boh.  »e  Rom.  it(),  den 
Bädten  vom  Rhein  Elsaß  und  Wetterau  mit  Krieg  drohte 
fa^ls  sie  nicht  von  ihren  FeindseHgkeÜen  ahsiiAnden  wider 
den  sich  zu  Recht  erbietenden  Pf.  Ruprecht  /{Bonne  sdbb. 
p.  00.  SS.  [d.  h.  Nov.  7]  s.  a.),  geantwortet  werden,  daß 
sie  des  Krieges  nicht  Hauptleute  seien  und  nur  Helfer  der 
ihnen  verbündeten  Schwäbischen  Städte,  Pf.  Ruprecht  I 
habe  durch  allerlei  Beschädigung  zur  Gegenwehr  ge* 
zwungen,  es  seien  des  Königs  Kanzler  Gf.  Johanvon 
Sponheim  und  der  Lf.  von  Luhtenberge  vormals  <  bi  uns 
stetten»  gewesen  und  haben  mit  ihnen  von  des  Königs 
wegen  geredet  von  derselben  Sachen  und  des  Krieges 
wegen,  diesen  habe  man  geantwortet  daß  «un«»  Unfriede 
und  die  Kriege  leid  sind,  u.  s.  f.  AUe  diese  8  Briefe  Strien 
in  Wenckeri  excerpta  1,  180^  in  der  Straßb,  Sem.  BibL 
—  Der  kön.  Auftrag,  mit  dem  Spanheim  und  Leuchtenberg 
nach  Straßburg  geschickt  wurden,  ist  vom  8  SepL  1888 
(dat.  Burgleins  Do.  n.  Aegid.  Boh.  »e  Rom.  18)  wo  Wenzel 
an  Strafiburg  schreibt,  er  sende  zu  ihnen  seinen  Kanzler 
Johann  erwählten  Bischof  zu  Camyn,  und  die  Edlen  Jo» 
hann  Gr.  zu  Sponheim  und  Johann  den  jungen  Ldgr. 
zum  Leutemberg  seine  Räthe,  mit  mündlichem  Auftrag, 
Straßb.  St.  A.  an  der  Saul  I  part.  lad.  B  fasc.  VII  nr.  40 
or.  Chart. 

*  Sigfrid  von  Veningen,  vgl.  nr.  49  ort.  1.  —  Hidier 


seheint  die  datumlose  Aufzeichnung  in  Wenckeri  eseerpta  i, 
ii4ß  zu  gehören  {Strajfb.  Sem.  Bibl.)  Nota :  die  aiadt 
Speir  bericht  der  Stadt  [Straßburg] ,  dal^  herr  Syfrit  von  so 
Venygen  etc.  und  andere  an  sie  geworben  von  eins  tages 
wegen  in  Mergenthdm,  als  die  von  Nuremberg  auch 
darumbe  den  statten  am  Ryne  geschriben  nach  auswei- 
sung  ires  hriefs  und  der  notteln  harinne  versloßen,  und 
fernere  anstalten  den  tag  zu  besuchen  hegriffen.  Am  85 
Rande  die  note/  vide  supra,  womit  nichts  anderes  gemeint 
ist  als  was  ibid.  fol.  118^- 114»  steht,  nemHch  der  Sicher- 
heitsbrief  von  Nürnberg  Ulm  und  Rotei^urg  von  [I888  vor 
Dec  11]  und  die  Bestimmungen  über  Austausch  der  Sicher- 
heitS'  und  Geleitsbriefe  [I888  vor  Dec  u],  während  unter  40 
dem  ebenfalls  erwähnten  Brief  zu  verstehn  ist  das  Schrei- 
ben Nürnbergs  an  die  Rheinischen  Städte  von  1888  Dec.  11. 
Die  darauf  in  Wenckers  exeerpta  folgende  Aufzeichnung 
bezieht  sidi  nidU  auf  die  Mergenthämer  Tage  zu  Anfang 
des  Jahres  1889  sondern  auf  den  Mergenlheimer  Stal-  4S 
lungstag  von  1887,  es  ist  die  von  uns  in  RTA»  1  nr.  »99 
und  nt.  4  daselbst  mügdheilte  Aufzeichnung  Wenckers 
w.m.  s. 

'  nr.  48,  hier  zusammen  vereinbart  mit  nr.  49  zufisehen 
den  Genanntm.  50 

*  nr.  47. 
'  nr.  48. 

•  nr.  47. 


'  Mdir  Exemplare,  vgl  nr.  89  ort.  9. 
'nr.48  d.  h.  den  neuen  Si^erbrief. 


55 


G.  Städtischer  Briefwechsel  zu  dieses  Tags  Vorbereittmg. 


93 


wisset,  daz  der  von  Spanheim*  and  der  pfleger  vom  Botenberg*  von  unsere  herren  dez  l'^a»} 
kunigs  wegen  geriten  sein  uf  den  Rein  zu  nnsem  freunden  den  Reinischen  steten  und 
mainen  den  tag  von  unsere  herren  dez  kAnigs  wegen  auch  mit  in  also  awzutragen.  mit 
den  haben  wir  ein  reitend  botschaft  gesant,  und  haben  in  verschriben'  und  ein  notein 

5  gesant  wie  wir  den  tag  haben  ufgenomen  *,  und  haben  sie  gebeten  daz  sie  uns  gewalt 
geben '^  umb  den  tag  und  die  Sicherheit  alz  die  notel  laut  für  sie  zu  sprechen*,  doch  so 
gevelt  uns  wol,  ir  schreibt  in  selber  auch  darumb,  wann  wir  in  vormals  wieoft  verschriben 
haben  von  eins  freuntlichen  tags  wegen  alz  wir  euch  verschriben  haben;  nu  ist  uns  noch 
nie  kein  antwürt  darumb  von  in  komen;  ob  die  boten  demidergelegen  sein,  dez  enwissen 

10  wir  niht.  wir  haben  auch  dem  bischof  von  Saltzburg  den  tag  auch  verkunt  ^  und  im  ein 
notein*  gesant  wie  man  dez  tags  ftberein  ist  worden,  wolt  ir  dem  auch  darumb  verschrei- 
ben, daz  mugt  ir  tun.  wist  auch :  daz'  wir  den  sicherbrief  ieczunt  also  besigelten  hie 
heten,  so  geb  wir  sein  den  ftlrsten  niht,  uns  kom  dann  vor  gewalt  von  den  Reinischen 
steten,  dovon'  tut  in  botschaft,  darumb  daz  ez  iht  versäumt  werde,  wir  heten  auch  die 

16  vorgenanten  unsers  herren  dez  kunigs  botschaft  gern  hinauf  an  ewer  Weisheit  geweist ; 
do  het  wir  vor  awzgelassen  gen  dem  bischof  von  Bs^henberg,  daz  wir  ewern  gewalt  umb 
ein  fruntlichen  tag  ufzenemen  hie  heten;  darzu  het  wir  sorg  daz  ez  sich  vast  gelengt  itass] 
het.     datum  feria  6  ante  Lucio  zu  naht  etc. 


Dtc.ii 


4L  Nürnberg  cai  Erzb.  Piligrim  von  Salzbwrgj  verkündet  ihm  von  seiner  und  der  Bundes-   ussa 
20        Städte  wegen  den  auf  10  Jan,  1389  fü/r  die  Herren  nach  Mergentheim  und  für  die  Städte    ***'  "^ 
nach  Rotenburg  bestimmten  Tag,  falls  er  denselben  ebenfalls  besuchen  oder  beschicken 
wiU.  [1388  Dec.  11  Nürnberg'^] 

Äu$  Nümb.  Arch,  Koruerv,  cod,  978  foL  ßS'^canc.  chart.  coaev.;  Ueber$ehrift  Alz  man  dem  bischof 
TOD  Saltzpurg  von  des  tags  wegen  geschriben  hat. 

25  Hochwirdiger  fürst  etc.  gnediger  herre.       [1]  wir  danken  ewern  gnaden  der  erbe- 

rigen  hilf  und  trostlicher  angriff,  die  ir  von  gemainer  stet  und^  von  unsern  wegen  getan 
habt;  und  bitten  ewer  gnad,  daz  ir  euch  niemant  lat  abweisen,  wann  wir  ob  got  wil 
kurzlich  ein  redlich  volk  an  etlich  stet  schicken  wollen,  daz  ewern  gnaden  und  uns  gen 
den  herren  von  Baim  wol  trostlich  und  hilflich  wirt  sein,  und  heten  daz  langst  gern  ge- 

jioschikt,.so  hat  ez  etwaz  sach  gehindert,  die  uns  niht  fflglich  sind  zu  schreiben^.  [2]  gne- 
diger herre.  wist  auch,  daz  der  hochwirdig  fürst  und  herre  her  Adolf  erzbischof  zu 

*)  eod,  doronV  .    b)  Vermtrkteiektn  am  Bamd  in  dieser  Oegemd.      c)  cod.  and  heten  das  —  xn  ■elirelben  nuehträg' 
Ueh  eingefügt  durch  ein  VerweieungtBeU^ien, 


*  Johann  von  Spanheim  der  Junge,  Hdie  audi  nr.  4S 
35  Oft.  /,  dazu  nr,  40  hier  ort,  i, 

*  ührieh  von  Wolfiberg,  vgl  nr.  49  arU  t. 
'  nr.  4», 

*  nr.  48,  wo  in  ort.  /  davon  die  Rede  i»t,  io<e  Nürn- 
berg den  Tag  für  eich  aufgenommen  habe  und  für  die 

40  Schwäbischen  Bundeteiädte,  ak  von  welchen  et  VoUmacht 
dazu  gehabt;  dabei  war  wol  nr.  49  auch  nUtgeechickL 

*  Vgl.  EinleUung  Ut.  D  und  F  (und  nr.  tfff),  und  nr.4S 
ort.  t. 

'  BbenfaUi  nr.  48. 
46       '  nr.  4U 

*  nr.  48,  wol  mü  nr.  49. 

*  daz  hier  im  Conceeeiveaiz  eoviel  aU  obgleich;  der 
Sinn  itt :  wenn  wir  anch  den  neuen  eicherbrief  nr.  48 
hier  hätten  und  zwar  beeigeit  von  euch  Schwabiechen 


Städten ,  80  würden  wir  ihn  doch  den  fürsten  nicht  geben. 
Um  den  alten  Sicherbrief  nr.  47  kann  ee  eich  hier  nicht 
handeln,  der  war  freilich  längtt  da,  eolUe  aber  durch  den 
neuen  ersetzt  werden  («.  art.  i  ex.).  Zur  Sache  vgl  nr.  es 
ort.  9  wann  wir  den  herren  —  darumb  sullen  haben. 

'^  Wahrscheinlich  ist  das  Datum  das  gleiche  wie  in  den 
beiden  Briefen  an  die  gemeinen  {Schwäbischen)  und  an 
die  Rheinischen  Städte  vom  ii  Dec.  1888,  zwischen  denen 
das  obige  Schreiben  im  Codex  steht.  Wenn  am  Schlüsse 
gesagt  ist,  daß  man  den  Brief  tragen  lasse  des  Bischofs 
von  Bamberg  Boten,  so  ist  nicht  unvereinbar  damit,  daß 
die  Nachricht  über  den  bevorstehenden  Tag  auch  außer' 
dem  noch  durch  zwei  städtische  Boten  für  den  Erzbischof 
von  Salzburg  weiter  befürdert  wurde,  wie  aus  dem  Ver- 
zeichnis der  Nürnberger  Boten  des  n  und  19  Dec,  1988 
hervorgeht  (nr.  48). 


94  Kdniglichdr  Friedenstag  zu  Rotenburg -Mergentheim  im  Januar  1389. 

[1388}  Meintz  und  der  hochwirdig  fürst  her  Lampreht  bischof  zu  Babenberg  und  etlich  ander 
'''**'  "  unsere  herren  dez  kunigs  ret  von  unsere  herren  dez  kftnigs  wegen  an  gemain  stet  und  an 
uns  geworben  haben  umb  ein  frewntlichen  tag  zwischen  forsten  herren  und  den  steten 
und  iren  heifern',  und  domach  so  hat  unser  herre  der  kunig  sein  erberg  botschaft  auch 
zu  gemainen  steten"  und  uns  getan'  und  hat  den  forsten  herren  und  steten  ein  tag  ge-  5 
setzt^.  darumb  uns  unser  irewnd  gemain  stet  gewalt  und  ganze  mäht  geben  haben',  daz 
wir  ein  frfintlichen  tag  mit  den  fursten  von  iren  wegen  suUen  und  mAgen  ufnemen.  und 
also  haben  wir  ein  frewntlichen  tag  mit  den  fursten  und  herren  von  gemainer  stet  und 
von  unsern  wegen  ufgenomen.  und  derselb  tag  sol  sein  uf  den  nehsten  suntag  nach  dem 

[1889]  heiligen  obirsten  tag  der  schierst  kumpt,  also  daz  die  forsten  uf  denselbem  tag  sein  lo 
sullen  zu  Mergentheim  und  gemain  stet  zu  Botenburg  uf  der  Tawber,  die  ir  botschaft 
auch  sullen  schicken  zu  den  fursten  gen  Mergentheim  %  dahin  unser  herre  der  kunig 
sein  erberg  namhaft  botschaft  auch  meint  zu  schiken,  alz  daz  ewer  hochwirdikeit  alles 
wol  erfinden  wirt  in  den  notein'  die  wir  ewern  gnaden  verslossen  senden  in  disem  brief, 
und  daz  verkund  wir  ewern  gnaden  von  gemainer  stet  und  von  unsern  wegen,  darumb  i6 
ob  ewer  gnad  uf  denselben  tag  auch  komen  oder  iemant  von  ewern  wegen  dar  schicken 
wölt.       [3]  auch  lassen  wir  ewer  gnad  wissen,  daz  ez  uns  zu  dem  krieg  von  gotz  gnaden 
noch  gluklich  und  wol  geet.  und  wir  verschreiben^  ewer  gnad  gern  all  lewf :  so  ist  ez 
niht  fuglich,  wann  wir ^  dise  brief  von  dez  tags  wegen  unsers  herren  von  Babenberg^  bo- 
ten lassen  tragen,  darumb  daz  ewern  gnaden  dise  botschaft  dester  ee  kom  und  dester  20 
minder  demidergelegt  werd. 


[1888]  42*  Nürnberg  an  die  Bheinüchen  Städte* :  die  Schwäbischen  Städte  haben  Nürnberg  ihre 
Dte.  11  VoUmacht  zwr  Eingehung  eines  Tags  zwischen  Herren  wnd  Städten  gegeben j  der  durch 
die  Bischöfe  von  Mainz  und  Bamberg  von  Seiten  des  Königs  vorgeschlagen  war;  Nürnberg 
hat  dann  den  von  zwei  gen.  kön.  Räthen  betriebenen  Tag  auf  10  Jan.  1389  angenommen,  25 
wo  sich  die  Herren  in  Mergentheim  und  die  Städte  in  Rotenburg  versammeln  soUen;  die 
Rheinischen  Städte  möchten  darauf  auch  eingehen  und  den  Tag  durch  Bevollmächtigte 
beschicken,  den  Nümbergem  aber  vergönnen  den  Herren  Sicherheit  von  Jener  Seite  zu 
versprechen.  [1388]  Dec.  11  Nürnberg. 

Aut  Nürnb,  Arch,  Konterv,  cod,  278  foL  54^ -6&*  conc.  charU  coaev,}  Uebenchrift  Item  ein  brief  alz  wir  SO 
den  Reinischen  [om.  steten]  nu  am  lesten  ein  brief  von  dez  tags  wegen  gesant  haben. 

Unser  frewntlich  willig  dienst  sein  ewrer  Weisheit  allzeit  voran  mit  fleiz  bereit, 
erbem  weisen  besundern  lieben  frewnd  und  aidgenoQen«  [1]  alz  wir  euch  vormals  oft^ 
und  dick  verschriben  haben,  daz  die  hochwirdigen  fursten  und  herren  her  Adolf  erz- 
bischof  zu  Meintz  und^  her  Lamprei^  bischof  zu  Babenberg  mit  iren  erbern  reten  und  sa 
auch  der  egenant  her  LampreAt  bischof  von  Babenberg  selber^  von  unsers  herren  kunigs 
wegen  an  uns  wieoft  braht  haben  von  frewntlicher  teg  wegen  zwischen  fursten  herren 
und  den  steten  die  doch  bizher  niht  gangen  sein,  daruxab  wir  auch  unsern  freunden  den 

ft)  im.  eod,     b)  «od.  und  domacb  ~  getetst  naehträgliOt  eingefügt.     0)  cod.  venchr.     d)  «od.  wvr.     e)  cod.  korr. 
Babbn  wM  UebereMeh  etait  einee  auegeetriehenen  von  (o.  Zw.  nicht  Tor).      f)  ood.  off«       g)  hei  der  mU  uid  40 
beginnenden  ZeOe  ein  Vermerkeeiehen  am  Band, 

*  Damä  i$t  wol  der  Plan  Jene$  nidUgehaUenen  Mar-  *  Ebtmo  der  Verkehr  zwiichen  beiden  Vereammlungen 
gentheimer  Tage  auf  8  Nov.  isss  gemeint,  8.  Einleitung      getchildert  in  nr.  48  ort,  i, 

Ut,  A.  *nr.48,  wol  mä  nr,  49. 

*  nr.  40  ort  J,  vgL  n.  89  ort.  4.  *  VgL  nr,  64  art.  i.  45 
'  nr,  45,  dieee  ältere  Volhnacht  brauchte  nicht  erneuert           '  nr,  88  ort.  1  darnach  so  ist  unser  herre  — • 

zu  werden,  s.  Einleitung  Ut,  D, 


C.  städtischer  BriefVrechsel  zu  dieses  Tags  Vorbereitung. 


96 


•TOfl./O 


Swebischen  steten  gen  Ulm  verschriben  haben,  die  uns  auch  iren  vollen  gewalt  und  1^*98] 
mäht  daromb  geben  haben ,  also  daz  wir  ein  fruntlichen  tag  von  iren  wegen  mit  den  ^*^'  ^^ 
forsten  und  herren  sullen  und  mugen  u&emen' :  darnach  so  ist  zu  uns  komen  der  edel 
herre  graf  Johans  von  Spanheim'  der  jftnger  und  Ulrich  von  Wolfsperg  zum  Rotenberg, 

5  mit  den  sölt  auch  zu  uns  komen  sein  der  erwirdig  herre  her  Sejfrid  maister  Tewtsch 
Ordens*,  und  die  haben  gemainen  steten  unsers^  punds  und  uns  von  unserem  herren^ 
dem  kunig  brief  braht'  und  von  seinen  wegen  aber  geworben  umb  ein  freuntlichen  tag 
zwischen  fursten  herren  und  den  steten,  und  den  hat  auch  unser  herr  der  kunig  den 
fursten  herren  und  den  steten  gesetzt  und  gemacht  daz  der  sein  sol  an  dem  nehsten 

10  suntag  nach  dem  heiligen  obirsten  tag  der  schierst  kumpt,  also  daz  die  fursten  und  her-  i'^^} 
ren  sein  sullen  uf  denselben  tag  zu  Mergentheim  und^  gemain  stet  zu  Botenburg*.  und 
denselben  tag®  haben  wir  von  gemainer  stet  wegen  unsers  punds  ufgenomen,  alz  ir  daz 
alles  aigenlichen  wol  vememen  wert  in  den  briefen  und  notein'  die  wir  euch  in  disem 
brief  verslossen  senden.       [2]  darumb  bitten  wir  ewer  erberkeit  mit  allem  fleiz  von  ge- 

15  mainer  stet  unsers  punds  und  von  unsern  wegen,  daz  ir  denselben  auch  ufnempt,  und 
ewer  frewnd  mit  mäht  uf  denselben  tag  schikt,  und  uns  auch  gflnnet  und  verschreibet, 
daz  wir  umb  die  Sicherheit,  die  wir  den  herren  verschreiben  sullen  alz  die  notel'  lawt 
die  wir  euch  in  disem*  brief  verslossen  senden,  für  euch  versprechen  mügen.  wann  wir 
den  herren  dez  sicherbriefe  von  ewem  und  von  unsern  wegen  niht  geben,  ir  verschribt 

to  uns  dann  vor,  daz  wir  ewern  gewalt^  darumb  sullen  haben',  und  mäht  die  botschaft 
zwifach,  ob  eine^  derniderlig,  daz  uns  die  ander  kom.  [3]  lieben  frewnd  und  aidge- 
noßen.  wist  auch,  daz  ez  uns  von  den  gnaden  gotz  wol  zu  dem  krieg  get,  und  daz  wir 
unser  veint  teglich  vast  bescheden^  mit  prant  und  mit  nam;  und  ist  uns  noch  den  unsern 
in  disem  ^  krieg  von  gocz  gnaden  noch  nie  kein  niderlegen  geschehen  dann  in  der  nehsten 

s5  wuchen :  do  luffenwol  150  plossen*  kneht  und  freihen'^  awz  on  der  rat  und  haiz  die  über 
den  krieg  gesetzt'  sein;  an  die  komen  dez  burgraven  diener  und  slugen  in  10  zu  tod  und 
viengen  ir  etwievil,  und  waz  auch  kein  raisig  man  niendert  bei  in.  wer  euch  anders  sagt, 
dem  gelaubt  niht.  dann  wist  für  war,  daz  im  niht  anders  ist.      datum  feria  6  ante  Lucio.  Dee,n 


[1888] 


43.   Verzeichnis  der  Boten,  welche  Nilmberg  am  11  und  12  Dec.  1388  ausschickte  wegen   U^^ 
»0        des  für  die  Herren  nach  Mergentheim  undfü/r  die  Städte  nach  Rotenburg  auf  10  Jan.  od?6aM 
138Q  bestimmten  Tages y  um  die  drei  Briefe  vom  11  Dec.  1388  abzulief em.  [1388  Dec.  nachher] 
11/12  oder  bcdd  nachher.] 

Aus  Nümb.  Areh.  Konterv.  coiL  878  foL  57',  ckart.  eoaev,,  toolals  Original-Aufzeichnung  zu  fa$$en. 

Item  hernach  sten  geschriben  die  boten  die  wir  von  dez  tags  wegen  awz  haben 
85  gesant. 

a)  eod.  Spaoheiii.  b)  cod.  venehr,  unas.  c)  eod.  ver$€hr.  berrem.  d)  eod.  yn  mit  einer  Art  kunen  echrägab- 
fallenden  Ueherttrieh».  e)  ein  sn  »cKeint  auegeetr.  im  eod.  hier,  f)  eod,  mit  ÄhküruttngHlberetriehf  aleo  einen 
oder  einem.  g)  eod.  besebed  mU  Ueheretrieh,  b)  cod.  vereehr.  ditenn.  i)  nicht  »ol  ra  erkennen  ploaeer. 
k)  eod.  freyb  mit  Ueheretrieh.     1)  eod.  gesetc. 


40  *  nr,  89  ort.  l  zu  vgi;  die  VoUmaeht  eelbet  e,  nr,  46 
ort,  1, 

*  Vgl  nr.  40  ort.  i. 

*  Vgl,  nr.  SB  art.  4;  der  Brief  könnte  nr.  87  »ein;  viel- 
leicht iet  dereelbe  Brief  der  zueret  in  Abechrift  vom  BU 

46  »ehof  von  Bamberg  nach  Nürnberg  getchickt  worden  war, 
wie  er  ihn  abtehriftUch  erhaäen  hatte,  nun  der  Stadt  von 
den  kän.  Geeandten  im  Original  gebracht  worden. 

*  Hier  an  die  Rhein.  Städte  (mU  Abeicht  f)  kurzer  und 
ungenauer  ale  in  dem  Sehr.  Nümberge  an  die  Schwabi- 

50  »chen  Bundetetädte  vom  gleichen  Tag  art.  i,  vgl.  dae  Sehr. 
Nümberge  an  BerthoU  Beheim  vom  4  Dec.  isss  art.  4. 


*  Dieee  Notein  »ind  wol  nr.  4S  und  dazu  vielleicht  noch 
nr,  49,  vgl  nr.  40  art,  8.  Die  unmittelbar  zuvor  erwähn- 
ten Briefe  k&nnten  mögUcherweiee  mittelst  Tautologie  die- 
»elben  Stücke  bedeuten,  falle  nicht  an  nr.  87  und  nr.  45 
noch  zu  denken  iet.  In  nr.  48  art.  t  iet  echon  erwähnt, 
daß  Nürnberg  den  Tag  aufgenommen  habe  mit  Vollmacht 
des  Schwäbischen  Städtebunds, 

*  nr.  48, 

'  06  die  Rheinischen  Städte  diese  Vollmacht  ausgaben, 
eieht  man  nicht;  vgl  nr.  40  art,  8. 

*  Zur  Sache  vgl.  nr.  40  art,  s  wist  auch  daz  wir  — 
gewalt  TOD  den  Reinischen  steten. 


96 


Königlicher  Friedenstag  zu  Rotenburg- Mergentheim  im  Januar  1389. 


[188S}  [1]  Primo  Conrad  Weissenburger  reit  mit  dem  Ton  Sponhetm  zu  den  Reinischen 

^"■^'  steten,  exivit  feria  6  ante  Lucie« 

Dee.  11  [2]  Item  Herman^  Mannrieder  *  rait  zu  gemainen  steten  gen  Ulm  eodem  die  ze  naht. 

Dee.  11  [d]  Item  Conrad^  Hübner  lief  zA  gemainen  steten  gen  Ulm*  eodem  die. 

[4]  Item  Kek  dez  Ulman  StromeiV^  bot  lief  gen  Hohenbftrk,  und  die  solten  die-  5 
selben  botschaft  farbaz  gen  Regensburg,  so  solten  ez  die  von  Regens&uii^  furbaz  dem 
Dee.  11  bischof  von  Salczbürg  verkftnden ;  exivit  eodem  die. 
Dcc.  li  \S\  Item  Thomas  lief  auch  gen  Salczbürg  in  eodem  facto,  exivit  sabbato  anteLucie. 

\6]  Item  Fridrich'^  ELitel  lief  zu  den  Reiuschen  steten  in  eodem  facto,  exivit  sabbato 
Dtc,  12  ante  Lucio.  lo 

Dte.ii  [7]  Item  Martin®  nunccius  lief  gen  Ulm  in  eodem  facto,  exivit  sabbato  ante  Lucie. 


[1889  44.  [Botenburg  a.  21]  an  einen  weltlichen  Fürsten  ^  will  den  Mergentheimer  Tag  beschicken  ^ 
^^  wohin  die  Fürsten  und  Herren  auf  13  Januar  kommen  sollen  und  die  Stadt  sich  mit  ihnen 

gütlich  richten  will.  [1389  vor  Jan.  13  Rotenburg  a.  T. '] 

AuM  Bomb.  Arch,  Konterv.  Acta  über  Rotenburg  a.  T.  wegen  des  Landfriedens  1S4B>1447  nr.  76  a  B  15 
conc  Chart,  coaev.  Daß  man  hier  keine  Abschrift  iondem  ein  Concept  vor  eich  hat,  geht  aue  den  in 
den  Varianten  angezeigten  Korrekturen  mit  Wahrscheinlichkeit  hervor,  und  aue  dem  Fehlen  det 
Datums,  Die  Vokalzeichen  bzw.  kohimnierten  Vokale  tind  in  diesem  Stücke  der  Art  geschrieben  und 
angebracht,  daß  ßr  die  richtige  Widergabe  der  Abeicht  des  Schreibere  durch  den  Druck  meist 
nicht  eingestanden  werden  kann,  einzelne  mußten  sogar  unberOckeichtigt  bleiben,  die  übrigen  eind  10 
sämmtlich  durch  Übergesetztee  e  ausgedrückt  worden,  es  war  nicht  einmal  immer  eicher  ob  e  auf 
die  Linie  herabzusetzen  sei  oder  nicht.  Verschickungs -Schnitte  im  Papier  eind  nicht  da,  aber  das 
Stück  war  einmal  ziemlich  klein  zusammengelegt. 

Unser  dienst  etc.  gnediger  herre.  alz  ir  ein  friden  zwischen  Graft  von  Gaten- 
[1889]  hofen  und  Eberhart  Schreken  und  uns  geredt  und  geteidingt  habt  uf  unser  frawen  tag  25 
purificacionem  nü  nehst,  derselben  mi^e  und  früntschaft  danken  wir  euch'  mit  allem 
fleisse  und  wollen  daz  mit  willen  allzeit  gern  ümb  euch  verschulden  und  verdienen,  und 
senden  euch  unsern  fridbriefe ;  und  biten  euch,  daz  ir  uns  ewern^  fridbrief  auch  schi- 
kent,  domit  wir  bewart  sein,  wanne ^  wir  uns  genzlich  an  euch  dorümb  lossen'.  und 
lossen  euch  wissen,  daz  die  fursten^  und  die  herren  an  dem^  achten  tag  noch  dem  heil-  30 
gen  obersten  tag  zu  Mergenthein  zu  einander  kümen  suUen.  do  wollen  wir  unser  erber 
botschaft  auch  hinschiken;  und  biten  &9rr  gnade,  daz  ir  mit  in  redent  und  bestellent, 
daz  sie  uf  denselben  tag  auch  gen  Mergenthein  kümen.  so  wollen  wir  dez  andern  tagz , 
Jan.  14  alzgevellet  und  ist  sdnt  Felix  tag,  unser  botschaft  bevelhen,  daz  sie  ein  firüntlichen  tag 
mit  in  suchen  dezselben  tagz,  und  zu  besehen  ob  wir  gutlich  mit  in  gericAf  mögen  werden.  S5 

a)  eod.  H.,  Berman  var  wol  gebräuehlieh  in  der  Familie,  ».  St.  Ckr.  2,  889,  6,  b)  cod.  hat  nur  0.  c)  eod,  hat 
nur  St  mit  übergeechriebenem  o  (oder  e  9).  d)  cod.  hat  nur  F.  e)  cod.  Mr  mit  llbergeethriebenem  AbkOnunge' 
teiehen  für  ar  oder  ra  oder  a.  f)  Vokalxeiehen  Über  n  f  g)  em.  etatt  nnsem.  h)  w&nnf  i)  und  seaden — dorftnab 
lossen  iet  er  et  am  SeMueee  beigefügt  und  gehört  gemäß  dem  Verweieungmteichen  hieher;  domlt  wir  bewart  aeia 
iat  außerdem  korrigiert  aue  aad  das  wir  domit  bewart  sein,     k)  eehmertieh  ein  VokalMoiehen  ftber  n.     1)  deme  f  40 


[1889] 
Jan.  18 


«  Seine  Betheiügung  am  Städtekrieg  e.  St.  Chr.  1, 188, 
81  und  184,  4. 

*  Nach  Ulm  an  die  gemeinen  {Schwab.)  Städte  gehn 
also  nach  obigem  Verzeichnie  8  Boten,  an  die  Rheinischen 
Städte  8,  und  auch  der  Brief  an  Erzb.  PiHgrim  von 
Salzburg  wurde  doppelt  abgefertigt,  immer  der  Sicher- 
heit halber.  Die  Beziehung  auf  die  8  Nürnberger  Briefe 
vom  11  Dee.  I888  ergibt  sidi  au»  der  Stellung  des  Stücks 
im  Codex  wie  aue  dem  InhaJtte  dee  Verzeichniesee  selbst. 

*  Hier  fehä  jedes  Datum,  Zeit  und  Ort.  Ich  weiß  kei- 
nen Tag  zu  Mergentheim  zwischen  Fürsten  und  Städten 


im  Monat  Januar  außer  dem  auf  10  Januar  1889  beeUmm- 
ten,  deswegen  reihe  ich  das  Stück  hier  ein.  Die  Schrift 
passt  in  die  Zeit  Wenzels.  Da  wir  ein  Concept  eines  etäd- 
tischen  Briefs  vor  ujie  hcUten  das  eich  unter  den  Roten" 
burger  Sachen  findet,  so  ist  der  Abeender  ohne  Zweifel  46 
eben  Rotenburg  an  der  Tauber.  Der  Empfänger  ist  ein 
Fürst,  der  Titulatur  nach  kein  geistlicher,  eicherHch  ein 
benachbarter,  tdelleicht  der  Burggraf  von  NürrU>erg  Fri- 
derich  V  {1887-1898).  Auch  die  Erwähnung  von  Gatten- 
hofen  weiet  auf  Rotenburg  hin.  so 


Jan.  ii 


D.  Vollmacht  Sicherheit  und  Geleite  zu  diesem  Tag.  97 

mag  aber  dez  nicht  gesein,  so  biten  wir  e&ch  daz  ir  mit  in  rcdent  daz  sie  gen  Wirtzburg 
kdmen  uf  sdnt  Angneten  tag  der  gevellet  an  dem  achten  tag  noch  sAnt  Felix  tag.  do  {laaQ] 
wollen  wir  unser  botschafl  aber  hinschiken  und  do  besehen  ob  wir  uns  do  mit  in  geeinen 
mögen,  sunder"  wir  biten  e^  gnade,  weihen  tag  sie  ufnemen^  wollen  alz  vor  geschri- 
5  ben  stet,  daz  ir  uf  denselben  tag  bei  uns  sein  wollet,  und  daz  ir  uf  demselben  tag  ver- 
horent  unser  gelimpf  und  ungelimpf.  daz  wollen  wir  allzeit  ümb  euch  verdienen,  und 
lot  uns  dez  ewr  verschriben  antwurt  wider  wissen,  mocht  ir  aber  selber  nicht  kftmen,  so 
schikent  einen  ewrs  rates  zu  uns ;  so  getrawen  wir,  ir  oder  ewr  rat  werdent  verhören 
daz  uns  zämol  ungütlich  von  in  beschehe. 


10  D.  Vollmacht  Sicherheit  und  Geleite  zu  diesem  Tag. 

45.  Nürnberg  Ulm  und  Rotenburg  y  für  sich  und  die  Rheinischen  Schwähü^  {tsss 

und  Bairtschen  Bundesstädte,  gehen  den  Bischöfen  von  Mainz  und  Bamberg  und  der  i^ov.ss] 
Stadt  Nürnberg  Vollmacht  einen  Tag  zu  bestimmen  zwischen  jetzt  und  13  Jan,  1389  für 
die  Herren  nach  Mergentheim  und  für  die  Städte  nach  Rotenburg;  auf  den  noch  zu  be- 
15  stimmenden  Tag  sollen  die  Herren  sicher  sein  vor  den  Städten,  während  im  übrigen  der 
Krieg  seinen  Fortgang  haben  darf;  auch  sollen  die  Städte  den  Herren  auf  Verlangen 
Geleite  geben.  (Entwurf.)  [1388  Nov.  29  unweit  Nürnbergs*.] 

Au9  Nürnb.  Arch.  Konserv.  cod.  278  fol.  so^  und  5i«,  d<u  Stück  hat  die  Uebenchrift  Der  geleitbrif  uf 
den  tag;  datselbe  Ut  chart.  coaev,,  wol  Abschrift  de*  Entwurfs t  nicht  dcu  ursprüngHche  Concept; 
20  Datum  fehlt  noch. 

Wir  die  l^ernachgeschriben  stete  Nüremberg  Ulm  und  Rotenburg  bekennen  für  uns 
und  all  ander  stet  die  püntnüsse  mit  einander  haben  uf  dem  Rein  in  Swaben  Franken  und 
in  Bayrn  und  tun  kunt  o£fenlich  etc. :  [1]  alz  die  hochwirdigen  f&rsten  und  herren  her 
Adolf  erzbischof  zu^  Meintz  und  her  Lampreht  bischof  zu  Babenberg  und  her  Wurschik^ 

26  von  Wistricz  unscrs  herren  dez  kilnigs  rat  von  dezselben  unsers  herren  dez  kunigs  wegen 
geworben  haben  umb  ein  freuntlichen  tag  zwischen  f&rsten  und  herren  und  den  gteten , 
daz  wir  darumb  von  der  egenanten  stete®  und  von  unsern  wegen  vollen  gewalt  geben 
den  egenanten  unscm  herren  •  •  von  Meintz  und  von  Babenberg  und  den  obgeschriben 
von  Nüremberg  daz  sie  einen  freuntlichen  tag  machen  und  benennen  mügen  hiezwischen 

30  und  aht  tag  nach  obixsten  nu  schierst,  also  daz  die  fursten  und  herren  kumen  sullen  [isss] 
gent  Mergentheim  und  die  stet  gen  Rotenburg.       [2]  und  uf  welichen  tag  die  egenanten  '^"'''  ^* 
unser  herren  •  •  von  Meintz  und  von  •  •  Babenberg  und  die  von  Nüremberg  denselben  tag 
machen  und  benennen,  uf  denselben  tag  sullen  all  fftrsten  grafen  freien  herren  ritter 
und  kneht  ir  frewnd  helfer  und  diener,  die  zu  dem  tag  reiten,  von  hawse  awz  zu  dem 

85  tag  uf  dem  tag  und  von  dannen  wider  heim  vor  den  egenanten  steten  vor  uns  und  allen 

a)  idiiderf      b)  Zeichen  über  m  punktturtig,  zu  e  oder  mf  ohne  Bedeutung?      0)  dodi  w>l  nicht  sft.      d)  fod. 
Waschlk.     e)  wol  nicht  steif 

*  Dieeer  Entwurf  iet  erwähnt  in  nr.  SB  ort.  1.  s.  8,  die  kön.  Briefe  (hr.  86  und  87)  eind  noch  nicht  angekom- 

und  gehört  zu  demjenigen  was  auf  der  Zusammenkunft  men.  Es  stimmt,  daß  aus  nr.  46 ^  welches  Stück  ich  in 

40  vom  29  Nov.  ausgemacht  worden  ist  («.  nr.  88  ort.  1  ein  die  gleiche  Zeit  versetze,  der  arU  e  hieher  übergegangen 

meil  wegs  von  unser  etat).  Die  Zeit  des  abzuhaltenden  ist  in  art.  8j  in  etwas  erweiterter  Form  mü  Weglassung 

Tags  ist  noch  nicht  genau  bestimmt  {art.  i),  gerade  wie  in  .  des  beschränkenden  allernehst  gelegen. 
nr.  88  art.  8.  Die  königlichen  Räthe  {nr.  40  art.  1)  und 

Dcatsehe  Reichtt«gi-Aktcn  II.  13 


98  Königlicher  Friedenstog  zu  Rotenburg-Mergentheim  im  Januar  1389. 

[ias8  iren  und  unscrn  heifern  und  dienern  genzlicli  ir  leib  und  ir  gut  sicher  sein,  doch  daz 
man  den  krieg  uf  bed  Seiten  treiben  mag,  doch  awzgenomen  daz  alle  die,  die  von  der 
cgcnanten  stet  und  unscrn  wegen  zu  demselben  tag  reiten,  von  haws  awz  zu  dem  tag  uf 
dem  tag  und  von  dannen  wider  heim  dheinen  zugriff  noch  beschedigung  niht  tunsullen, 
doch  daz  alle  die,  die  von  beiden  teiln  zu  dem  tag  reiten,  sicher  sullen  sein  in  aller  der  s 
weise  alz  vor  geschriben  stet.  [3]  wer'  auch  ob  iemant  von  der  fursten  grafen  herren 
und  der  iren  wegen,  die  zu  dem  tag  reiten  weiten,  begerten  an  der  obgenanten  stet  eine 
oder  mer  die  pAntnftsse  mit  einander  haben,  daz  sie  in  etwen  der  iren  zuschickten  die 
mit  in  uf  den  tag  riten  und  von  dem  tag  wider  heim,  an  welich  stet  sie  daz  würben  oder 
begerten,  die  stat  oder  dieselben  stet  sullen  in  unverzogenlichen  ir  frewnd  und  erberg  lo 
diener  leihen  und  zuschicken  die  mit  in  reiten  zu  dem  tag  und  von  dem  tag  wider  heim 
und  sie  getrewlichen  bewarn  und  versichern  vor  allen  vorgenanten  steten  im  heifern 
dienern  und  den  iren.  und  dez  globen  und  versprechen  wir  obgenante  drei  stet  für  die 
obgenanten  stet  alle  bei  unscrn  aiden  all  vorgeschriben  sach  und  teiding  getrewlichen 
stet  zu  halten  und  zu  vollf&ren  alz  hie  vor  geschriben  stet  on  geverd.  und  dez  zu  15 
urkund  etc. 


[I8S8    46«  Bestimmungen  wie  cUm  Geleite  der  Fürsten  und  der  Städte  zu  dem  Tag  gegenseitig 
^''*-  *^^  gewaJiH  werden  soll.  [1388  Nov.  29  unweit  Nürnbergs \] 

Aus  Nümb.  Arch.  Konscrv.  cod.  278  foL  M^  cop.  chart.  coaev,,  wolvon  gleicher  Hand  mä  dem  geleit- 
brif  uf  den  tag  vom  [29  Nov.  1888]  und  dem  Nümb.  Sehr,  an  die  Rheinischen  Städte  vom  80  Nov.  20 
1888.  Letzteres  ist  im  Codex  das  zweitvorhergehende  Stück  f  das  unmittelbar  vorhergehende  dagegen 
ist  das  Schreiben  Nürnbergs  an  Erfurt  vom  18  Mai  1889,  das  unmittelbar  folgende  ist  der  Voll- 
machtbrief  der  drei  Städte  vom  29  Nov.  I888. 

Artikel  von  des  tags  wegen  zwischen  den  fursten  und  den  steten. 

[1]  Ez  sullen  unser*  alter  herre^  herzog  Rupreht  und  unser  herre  von  Meintzgelei-  25 
ton  der  stet  ireunde  und  boten,  die  in  dem  Reinischen  pund  sind,  und  all,  die  mit  in 
reiten,  von  hawse  awz  zu  dem  tag*^  und  von  dannen  wider  heim  zu  hawse  getrewlichen, 
wohin  der  tag  berett  und  gemacht  wirdet,  on  alle  geverd,  vor  allen  fursten  grafen  freien 
herreu  rittern  und  knchten  und  vor  allen  iren  frewnden  heifern  dienern  und  den  iren 
die  in  disem  krieg  sind  oder  noch  in  diser  zeit  darein  komen  on  geverd.  30 

[2]  Item  die  bischöf  von  Wirtzpurg  von  Babenberg  und  der  burggrave  ze  Nürem- 
berg  werden  geleiten  die  von  N&remberg  und  welich  von  den  steten  dez  Swebischen 

a)  cod.  unser T  unser  f      b)  cod.  alten  herren.      c)  in  ditacr  Gegend  ein  Vermerkxetchen  am  Rande, 

• 

*  Dieses  Stück  steht  im  Codex' zwischen  dem  Schreiben  wohin  der  tag  bereit  oder  gemacht  wirdet),  so  dürfte 

Nürnbergs  an  Erfurt  von  [1889]  Mai  18,  welchem  nr.  88  man  vielleicht  schließen,  daß  dasselbe,  wenn  auch  auf  die  35 

vorausgeht,  und  dem  Entwurf  nr.  46.  In  die  Gruppe  von  gleiche  Zusammenkunft  mit  nr.  46  gehörig  wo  bereits 

nr.  88  und  46  gehört  es  atich  chronologisch.  Die  lieber-  Mergentheim  und  Rotenburg  in  art.  1  genannt  werden, 

Schrift  lautet  noch  ganz  unbestimmt,  im  Text  ebenfalls  docli  eine  frühere  Stufe  der   Verhandtungen  auf  dieser 

7iichts  von  einer  Festsetzung  de«  Tags  auf  10  Jan.  1889,  Zusammenkunft  bezeichne.  Oder  man  nimmt  an,  daß 

diese  Fixierung  hat  wahrscheinlich  noch  nicht  stattge-  diese  Orte   doch  nur  vorläufig  genannt  sind,  und  die  40 

fanden.  Dm  passt  in  die  Zeit  von  nr.  88.  Der  art.egieng  endgiltige  Bestimmung  noch  vorbehalten  bUeb;  es  ist  die 

geradezu  über  in  nr.  46  art.  8,  ziemlich  erkennbar,  wenn  Bezeichnung  jener  Orte  wahrscheinlich  zunächst  nur  von 

auch  nicht  ganz  wörtlich.  Das  Stück  geliört  ohne  Zweifel  den  Städten  erfolgt  gewesen,  während  eine  Aeußerung 

zu  den}jenigen,  was  am  »9  Nov.  I888  zwischen  dem  der  Bischöfe  von  Bamberg  und  Mainz  darüber  nodi 

Bischof  Lamprecht  von  Bamberg  und  der  Stadt  Nüm-  ausstand  und  erst  erwartet  wurde  (so  nach  nr.  88  art.  2),  45 

berg  auf  der  Zusammenkunft  ausgemacht  wurde,  die  daher  der  Wunsch  der  Städte  noch  nicht  einmal  in  nr. 

ein  meil  wegs  von  letzterer  Stadt  abge/ialtcn  worden  88  Ausdruck  fand;  man  war  darüber  noch  nicht  eins  ge- 

ist  und  von  der  in  nr.  88  art.  l  erzählt  wird*  Da  in  worden  {nr.  89  vom  4  Dee.  art.  2  dez  ubereia  werden) , 
art.  1  unser s  Stücks  auch  der  Ort  oder  die  Orte  des  abzu-  •  nemlich  zwischen  städtischer  und  fürstlicher  Seite, 
haltenden  Tags  noch  nicht  festgesetzt  sind  (es  heißt  dort  50 


D.  VoUmaclit  Sicherheit  und  Geleite  zu  diesem  Tag. 


99 


pundes  mit  in  reiten,  und  auch  all  ander  die  mit  in  reiten,  zu  dem  vorgenanten  tag  uf  [isss 
dem*  tag  und  von  dannen  wider  heim  in  aller  der  weise  alz  vor  geechriben  stet,  und  sullen  ^^*''  ^"^ 
auch  ir  erber  diener  und  geleitzleut  schicken  gen  Nuremberg  oder  allernehst  dabei ,  die 
mit  in  reiten  und  sie  geleiten  süllen  alz  vor  geschriben  stet  on  geverd. 

«  [3]  Item  zu  gleicher  weise  der  burggrave  zu  Nuremberg  und  die  von  Oetingen  sul- 

len geleiten  all  die  stete  die  den  pund  in  Swaben  mit  einander  haben,  und  all  die  mit 
in  reiten,  zu  dem  tag  uf  dem  tag  und  von  dem  tag  wider  heim  in  aller  der  maße  alz  vor 
geschriben  stet,  alz  verr  daz  an  sie  braht  und  gevordert  wirdet.  und  die  egenanten  her- 
ren  stillen  ir  erberg  diener  und  geleitzleut  schicken  gen  Ulm  oder  nahen  dabei,  die  sie 

10  uf  den  tag  geleiten  alz  vor  geschriben  stet  on  geverd, 

[4]  Item  also  zu  gleiche^  weise  sol  herzog  Rupreht  der  jüngst  geleitcR  die  von 
Regenspurg  zu  dem  egenanten  tag  von  hawse  awz  uf  den  tag  und  wider  heim  zu  hawse , 
und  sol  sein  erber  diener  und  geleitsleut  schiken  gen  Regenspurg  oder  aber  nahen 
dabei,  und  sol  sie  auch  geleiten  alz  vor  geschriben  stet  on  geverd. 

15  [5]  Item  der  bischof  von  Wirtzpurg*  und  der  burggrave  zu  Nöremberg  sullen  gelei- 

ten die  von  Sweinfürt  zu  dem  egenanten  tag  uf  dem^  tag  und  von  dannen  wider  heim, 
und  sullen  in  auch  ir  erberg  diener  und  geleitzleut  schicken  gen  Sweinf&rt  oder  nehst 
dobei  und  sie  geleiten  zu  gleicher  weise  alz  vor  geschriben  stet  on  geverd. 

[6]  Item  welicher  der  vorgenanten  f&rsten  und  herren ,  oder  ander  die  in  dem  krieg 

sjo  sind  oder  in  der  zeit  darein  kumen ,  uf  den  tag  reiten  oder  die  iren  daruf  schicken  wür- 
den, sülln  ie  die  stete,  die  den  herren  allernehst  gelegen  sind,  die  iren  zuschicken,  ob 
daz  an  sie  gevordert  wirdet  und  dez  begern,  die  mit  in  reiten  uf  den  tag,  daz  sie  sicher 
sein  vor  den  steten  dez  punds  iren  frewnden  dienern  heifern  und  den  iren  on  geverd. 


^5 


47.  Nürnberg   Ulm  und  Rotenhurg,  für  sich  und  die  übrigen  Kheiniecken  Schwäbischen   [ists 
Fränkischen  und  Bairischen  Bundesstädte,  geben  den  Herren  Sicherheit  vor  den  Städten  ^^^'  ^^' 
zum  Besuch  des    Tages,  den  die  Bischöfe  von  [3Iainz  und]  Bamberg  und  die  Stadt 
Nürnberg  bestimmen  werden,  toährend  im  übrigen  der  Krieg  seinen  Fortgang  haben  darf. 
/Entwurf/  [1388  Nov.  29  unweit  Nürnbergs^.] 


80 


Au%  Kürnb.  Areh,  Konsero,  cod,  978  foL  78^,  cfmrt.  coaev.,  wol  Abschrift  des  Entwurfs,  nicht  das  ur- 
tprüngliche  Concept ;  Datum  fehlt  noch. 


Wir  die  hernachgeschriben  stet  Nuremberg  Ulm  und  Rotenburg  bekennen  für  uns 
und  all  ander  stet  die  püntnüsse  mit  einander  haben  uf  dem  Reyn  in  Swaben  Franken 
und  in  Bairn  unser  aidgenoßen  und  tun  kunt  offenlich  mit  disem  brief  :     umb  den  tag , 


a)  eod.  den.      b)  cod.  den. 


35  *  Die  Geleüsbettimmungen  von  art.  i-  6  enthalten  die 
Geldlspflichten  der  Fürsten,  die  in  arU  e  diejenigen  der 
Städte.  Die  letzteren  sind  übergegangen  in  die  städtische 
Urkunde  nr.  46  art.  8,  die  erster en  sollten  wahrscheinlich 
übergehen  in  die  fürstliche  Vollmachts^  Sichrungs-  und 

40  Geleitsurkunde  welche  der  städtischen  nr.  45  entsprach. 
Später  wurden  die  Geleitsbestimmungen  verändert,  und 
sowol  die  fürstlichen  wie  die  städtisdien  Geleitspßichten 
in  die  städtische  Urkunde  nr.  48  gesetzt,  beide  ohne 
Zweifel  ebenso  in  die  entsprechende  fürstliehe  Urkunde. 

45  *  Dieses  Stück  ist  die  Notel  des  Sii^erbriefs,  welche 
Nürnberg  an  BerthoU  Beheim  schickt  in  dem  Brief  vom 
4  Dec.  [1888]  nr.  89  art.  2.  Noch  ist  in  diesem  Stück  nicht  die 


Rede  von  einem  bestimmten  Termin  des  Tags,  und  gerade 
in  Jenem  Briefe  vom  4  Dec.  art.  i  ist  die  Uebereinkunft 
darüber  noch  vorbehalten  obschon  man  benrits  unterrich' 
tet  ist  (nacA  art.  4)  von  dem  Ausschreiben  des  Tags  durch 
den  König  nach  Mergentheim  auf  lo  Jan.  1889.  Das  ge- 
nannte Stück  wurde  übrigens  nicht  erst  am  4  Dec.  1888 
sondern  auch  schon  früher  an  Bertholt  Beheim  nach  Ulm 
geschickt  {s.  nr.  89  art.  8).  Wahrscheinlich  ist  dasselbe 
schon  in  nr,  88  art.  i.  a.  8  gemeint,  und  wurde  daher  von 
uns  mit  demselben  Datum  verseJten  wie  nr.  45  und  4e  auf 
welche  ebenfalls  in  nr.  88  art.  i. ».  8  bsrcils  Beziehung 
zu  finden  ist. 


XQO  Königlicher  Friedenstag  zu  Rotenburg -Mergentheim  im  Januar  1389. 

[1888  den  der  hochwirdig  f&rst  und  herr^  her  Lampreht  bischof  zu  Babenberg  und^  wir  die 
ifov.  99}  egenanten  von  Nftremberg  zwischen  fürsten  herrcn  und  den  steten  machen  und  benen- 
nen werden  und  uf  welichen  tag,  daz  all  ffirsten  herren  und  die  iren,  die^  zu  demselben 
tag  reiten  oder  komen ,  zu  demselben  tag  von  hawse  awz  uf  dem  tag  und  von  dannen 
wider  heim  zu  hawse  sicher  sein  süllen  vor  den  yorgenanten  steten  und  auch  uns  den  & 
egenanten  dreien  steten  und  allen  iren  und  unsern  heifern  und  dienern  ungeverlichen. 
und  wir  egenante  drei  stet  sprechen  und  geloben  auch  dez  fAr  die  egenanten  stete  und 
die  iren,  daz  ungeverlichen  und  getrewlichen  zu  halten  alz  vor  geschriben  stet,  doch 
mit  der  bescheidnheit  daz  füirsten  herren  und  die  stet  den  krieg  gen  einander  dennoht 
wol  treiben  und  f&ren  mdgen,  awzgenomen  alle  die  die  uf  bed  Seiten  zu  dem  tag  reiten,  lo 
die  suUen  von  hawse  awz  zu  demselben  tag  uf  dem  tag  und  von  dem  tag  wider  heim  zu 
hawse  keinen  zugriff  noch  beschcdigung  niht  tun  und  sullen  auch  von  beiden  tailn  sicher 
sein  und  bleiben  in  aller  weise  alz  vor  geschriben  stet  on  geverd.  und  dez  zu  urkünd  ge- 
ben wir  die  von  Nuremberg  von  Ulm  und  die  von  Rotenburg  disen  brief  versigelt  für  die 
obgenanten  stet  all  und  für  uns  mit  unser  dreier  stet  anhangenden^  insigeln.  geben  etc.  i5 


[1888   48.  Nürnberg  Ulm  und  Rotenburg ,  für  sich  und  die  Rheinischen  Schwäbischen  Fränkischen 

^'  ^^'         and  Bairischen  Bundesstädte,  geben  den  Herren  Sicherheit  vor  den  Städten  zum  Besuch 
^-11]  '' 

des  Tags,  den  der  König  auf  10  Jan.  1389  bestimmt  hat,  und  wobei  die  Herren  sich  zu 
Mergentheim  und  die  Städte  zu  Rotenburg  versammeln  sollen,  während  im  übrigen  der 
Krieg  seinen  Fortgang  haben  darf;  verkünden  die  verabredeten  Bestimmungen  wie  das  20 
Geleite  der  Fürsten  und  der  Städte  zu  dem  Tage  gegenseitig  gewährt  werden  soll.  (Ent- 
wurf.) [1388  c.  Dec.  8-11  s.V] 

N  atu  Nümb.  Arch.  Konserv.  cod.  878  foL  89* -60;  charL  coaev.,  wol  Abschr.  des  Entwurf« ,  nicht 

dat  urspr.  Concept. 
W  coli  Straßb.  Sem.  Bibl  Wenckeri  excerpta  /,  iiih'iis^.  25 

Wir  die  hernachgeschriben  stet  Nuremberg  Ulm  und  Rotenburg  uf  der  Tauber 
verjehen  für  uns  und  für  all  ander  gemain  stet  der  pünd  an  dem  Rein^  in  Swaben  in 
Franken  und  in  Bairn  und  tun  kunt  mit  disem  brief:  [i]  alz  die  hochwirdigen  fursten 
und  herren  her  Adolf  erzbischof  zu  Meintz  und  dez  heiligen  reichs  erzkanzler  in  Teut- 
schen  landen,  her  Lamprecht  bischof  zu  Babenberg,  und  her  Wurschik^  von  Wistricz  so 
von  unsers  herren  dez  küniges  wegen  zum  ersten  von  eins  freuntlichen  tags  wegen  zwi- 
schen fursten  herren  und  steten  geworben  haben,  und  darnach  derC^  erwirdig  herr  her 
Seyfrid  von  Veningen  meister  Teutsch  ordens  und  der  edel  herr  grafJohan  von  Spanheim 
der  jünger  und  Ulrich  von  Wolfsperg  pfleger  zum  Rotenberg**,  die  unser  herre  der  künig 
darnach  zu  den  steten  herawz  gesant  hat,  aber  von  unsers  herren  dez  kunigs  wegen  ge-  35 

«)  hitT  ui  wo!  nur  durch  Zufall  die  Nennung  det  Erth.  Adolf  von  Mainz  aufgefallen ,  der  ehenfalla  dabei  bethei- 
ligt war,  t.  Sehr.  Nürnbergs  an  die  Städte  de*  Rhein.  Bunde»  vom  80  Nov.  J888  art.  t  und  Sehr.  Nürnberg»  an 
Bertholt  Beheim  vom  4  Dee.  i888  art.  4;  da»  Auefallen  erklärt  eieh  wol  darauej  daß  au f  der  Zusammenkunft 
{nr.  88  art.  1)  nur  Nürnberg  und  der  Bieehof  von  Bamberg  anwesend  waren,  h)  in  dieser  Gegend  ein  Verwurk- 
zeichen  am  Band ,  'wahrscheinlich  das  einzige  bei  diesem  Stück  obsehon  der  Band  niehi  mehr  ganz  erhalten  ist.  40 
c)  om.  cod.  d)  cod.  anbanged  mit  Ueberstrieh.  e)  W  add.  and.  f)  N  Waachik ,  W  Vonsckik.  g)  hier  zwischen 
zwei  Zeilen  ein  Vermerkzeichen  am  Sand,  b)  lUer  ein  angefangenes  aber  wider  ausgelCscJUes  Vermerkzeiehen 
am  Rand? 

*  Dieser  Entwurf  fällt  zwischen  8  und  11  Dec.  1888  Rheinüchen  Städte  am  gleichen  Tag  («.  nr.  4S  art,  8),  we- 
is, die  Anm.  zu  der  Zeitbestimmung  in  unsrer  Ueberschrift  nigstens  sind  die  begleitenden  Briefe  nr.  40  und  48  von  45 
von  nr.  49).  Er  ward  von  Nürnberg  an  die  Schwäbischen  diesem  Datum. 
Städte  abgeschickt  am  11  Dec.  {s.  nr.  40  art.  2),  an  die 


D.  Vollmacht  Sicherheit  und  Geleite  zu  diesem  Tag. 


101 


rett  und  geworben  haben  umb  ein  freuntlichen  tag  zwischen  fürsten  herren  und  den  steten,  U^es 
und  denselben  tag  auch  unser  herr  der  künig  ietzunt  den  försten  herren  und  den  steten  V//i 
gesetzt  und  benant  hat  uf  den  nehsten  suntag  nach  dem  heiligen  obirsten  tag  der  nu  [laas 
schierst  kumpt,  also  daz  die  fftrsten  und  herren  uf  denselben  tag  sein  suUen  zu  Mergent-  *^^'  ^^^ 

ö  heim  und  gemain  stet  zu  Rotenburg,  die  ir  erberg  botschaft  von  dann  auch  gen  Mergent- 
heim schiken  suUen  \  und  denselben  tag  auch  iczunt  wir  die  von  NAremberg  von  ge- 
mainer  stet  wegen  dez  punds  in  Swaben  Franken  und  in  Bairn  haben  ufgenomen  alz  wir 
auch  dez  von  den  vorgenanten  steten  gewalt  und  mäht  haben':  und  darumb  so  sprechen 
und  globen  wir  vorgenant  drei  stet  bei  unsern  guten  trewen  för  uns  und  all  ander  stet 

10  unser  frewnd  und  aidgenoßen  beder  pAnd  uf  dem  Reyn'  in  Swaben  Franken  und  in 
Bairn  filir  uns  und  all  unser  und  ir  helfer  und  diencr  also,  daz  all  fursten  und  herren 
und  die  iren  die  zu  dem^  tag  ziehen  oder  reiten  sicher  suUen  sein  vor  uns  und  vor  den 
vorgenanten  steten  und  allen  den  unsern  und  den  iren  zu  dem  tag  uf  dem  tag  und  von 
dem  tag  wider  heim  zu  hawse  on  alles  geverd«  auch  mügen  die  fursten  herren  und  die 

15  stet  den  krieg,  diewcil  ez  niht  beriht  ist,  von  beden  selten  wol  treiben;  doch  also  daz 
der  keiner,  die  von  der^  f&rsten  herren  oder  von^  der  stet  wegen  zu  dem  tag  reiten, 
keinen  zugriff  noch  beschedigung  niht  tun  suUen  von  hawse  awz  zu  dem  tag  uf  dem  tag 
und  von  dem  tag  wider  heim  zu  hawse ;  und  sülIen  beder  seit  sicher  sein  in  der  weise 
alz  vor  geschriben  stet.       [2]  auch  ist  mit  nemlichen  werten®  gerett  und  awzgetragen, 

20  daz  der  hochgeboren  f&rst  und  herre  herr  Fridrich  burggrave  zu  Kuremberg  und  die 
edeln  herren^  graf  Ludwig  und  graf  Fridrich  grafen  zu  Oetingen  und  Ulrich  von  Wolfs- 
perg  pfleger  zum  Rotenberg  von  unsers  herren  dez  kunigs^  wegen  gemain  stet  dez  punds 
in  Swaben  beleiten  süllen.  und  die  vorgenanten  herren  s&llen  ir  frewnd  und  erberg  diener 
mit  dem  egenanten  Ulrich  von  Wolfsperg  unverzogenlich  gen  Ulm  schicken,  also  daz  die 

M  da  sein  uf  den  nehsten  oberst  abent  ze  naht,  die  dann  gemain  stet  getrewlichen  furbaz  J'^^. 
belaiten  suUen  zu  dem  tag  uf  dem  tag  und  von  dem  tag  wider  heim  zu  hawse.     [3]  so 
sol  der  hochwirdig  fürst  und  herre  her  Lamprec&t  bischof  zu  Babenberg^  und  der  vor- 
genant fürst  und   herr  herr  Fridn'cA  burggrave  zu  Nuremberg  die  von  Nüremberg 
beleiten  und  in  ir^  frewnd  und  erberg  diener  gen  Nuremberg  schiken  uf  den  nehsten 

80  donrstag  nach  dem  heiligen  obirsten  tag  der  schirst  kumpt,  die  sie  dann  getrewlichen    U^^ 
belaiten  süllen  in  aller  der  weise  alz  vor  geschriben  stet.       ['^J  so  sol  der  hochgeboren 
fürst  und  herr  herzog  Ruprecht  der  j Angst  pfalzgrave  etc.^  die  von  Regenspurg beleiten, 
und  sol  in  sein  frewnd  und  erberg^  diener  gen  Regenspurg  schicken,  also  daz  die  do 
sein  uf  den  nehsten  heiligen  obirst  abent,  die  sie  auch  getrewlichen  beleiten  sAllen  in    [i88$ 

35  aller  der  weise  alz  vor  geschriben  stet.       [S]  so  suUen  die  bochwirdigen  f&rsten  und  ^^'  ^^ 
herren  her  Adolff  erzbischof  zu  Meintz  herzog  Ruprecht  der  eltst'  etc.  und  der  erwirdig 
herre  her  Seyfrid  von  Venyngen  meister  Tewtsch  ordens  und  der  edel  herre  graf  Johan 
von  Spanheim  der  jAnger  von  unsers  herren  dez  •  •  kAnigs  und"^  iren  wegen,  ir  einer '^ 


40 


a)  Wadd,  und.  b)  W  add.  vorg.  e)  ^den,  TT  der.  d)  o».  W.  e)  TF  nemmellcben  §tatt  m.  n.  w.  f)  ^  herre, 
IV  heTTen.  g)  W  add,  und  Iren,  b)  hier  war  wol  Hektr  kein  Vtrmerkteichen  am,  Rande  1»  dieaer  Gegend, 
I)  If  win,  W  ir.  k)  W  hat  bl  Ryno  und  henoge  In  Feigem  eiaU  ete.  1)  W  add.  botten  und.  m)  W  add.  der 
unrichtig,    n)  TTelnre. 


*  JHeie  Art  de»  Verkehr»  zwUchen  beiden  Vereamm- 
langen  wird  auch  erwähnt  in  nr.  41  ort.  l. 

45  *nr.  4ö  ist  der  Gewaltbrief  von  den  Schwäbiichen 
Städten,  ort.  i  datelhet-,  vgl  Einleitung  lU.  D.  Die  VoU- 
macht  war  nach  obigen  Worten  er»t  von  den  Schwäbischen 
Bundesstädten  eingetroffen  t  nicht  von  den  Rheinischen, 
Immerhin  aber,  der  Form  wegen,  sprechen  und  globen 

50  gMch  im  unmittelbar  folgenden  dies  Urkundenden  Städte 
auch  im  Namen  der  Rheinischen,  gerade  «o,  wie  die  Ur- 
kunde ausgefertigt  werden  konnte,  wenn  erst  auch  die 


Vollmacht  der  Rheinischen  Städte  da  war. 

*  Eine  Auszugsnotiz  in  Wenckeri  excerpta  t,  845^ 
(Slraßb.  Sem.  Bibl)  gibt  an,  daß  am  7  Jan.  (fer.öpost 
epiph,)  f.  a.  [vermuthUch  1889]  der  Stadt  Strafiburg  Boten 
an  ihre  Obern  aus  Spire  berichten,  daß  die  Städte  des 
Rheinisdien  Bunds  einen  Vfslag  der  Mahnung  halben 
suchen  und  mit  Kurf,  Ruprechts  Botschaft  helfen  wollen 
daß  die  Sachen  in  GtUHehkeU  hingelegt  werden.  Die  tin- 
vollend^e  Jahrszahl  188  kann  nur  Wenckers  Vermuthung 
sein. 


102  Königlicher  Friedenstag  zu  Rotenburg  •Mergentheim  im  Januar  1389. 

[i888  oder  ir  mer,  an  welich  sie  dez  begern  oder  muten,  der  Reinischen  stet  frewnd  beleiten, 
'^8-11]  u^<^  sullen  in  ir  frewnd  und  erberg  diener  zuschicken  an  solch  stete  und  uf  solch  zeit  alz  sie 
dez  dann  von  in  begern  und  von  in  vordem;  die  sullen  sie  dann  getrewlichen  von  haws 
awz  zu  dem  tag  uf  dem  tag  und  von  dem  tag  wider  heim  zu  hawse  belaiten.  [6]  auch 
ist  gerett,  ob  der  hochwirdig  fftrst  und  herre  her  Pilgrin  erzbischof  zu  Saltzpurg  zu  & 
dem  vorgenanten  tag  komen  oder  sein  frewnd  und  die  seinen^  daruf  schicken  wölt, 
den  sdllen  beleiten^  die  hochgeporen  fursten  und  herren  herzog  Stephan  herzog Fridrich 
herzog  Johan  und  herzog  Albrecht  ir  veter  all*^  pfalzgraven  etc.^  und  sullen  dem  vorge- 
nanten herren  und  den  seinen  ir  frewnd  und  erberg  diener  zuschicken  gen  Tytmaryngen, 
uf  welich  zeit  und  an  welich  ander  stet  er  ir  begert,  die  in  und  die  seinen  dann  auch  i<> 
getrewlich  belaiten  sullen  zu  dem  tag  uf  dem  tag  und  von  dem  tag  wider  heim  zu  hawse 
on  geverd.  [7]  wer'  auc^  ob  dhein  fürst  herre  oder  die  iren  an  ein  stat  oder  ir  mer® 
begerten,  daz  sie  in  die  iren  zuschickten,  daz  sie  mit  in  riten  uf  den  tag:  an  welich  stet 
man^  dez  begert,  die  sullen  daz  unverzogenlich  tun,  und  sullen  in  die  iren  zuschicken 
daz  sie  mit  in  reiten  zu  dem  tag  und  von  dem  tag  wider  heim  zu  hawse ;  und  dieselben  i^ 
solten  sie  dann  getrewlichen  bewaren  vor  den  vorgenanten  ^  steten  und  den  iren  daz  sie 
sicher  reiten.  [8]  wer'  auch  ob  sust  dhein  ander  stat  wer',  ez  wer'  eine  oder  mer,  die 
an  die  fursten  und  herren  begerten,  daz  sie  sie  belaiten  uf  den  vorgenanten  tag^ :  an 
welich  fursten  oder  herren  daz  praht  wurd,  der  oder  die  solten  daz  unverzogenlichcn 
tun,  und  solten  in  ir  frewnd  und  erberg  diener  zuschicken  an  solch  stet  und  uf  solch  zeit  ^^ 
alz  man  dez  dann  von  in  begert ;  und  die  solten  dann  dieselben  stet  auch  getrewlichen 
beleiten  von  haws  awz  zu  dem  tag  uf  dem  tag  und  von  dem  tag  wider  heim  ^u  hawse  on 
alles  geverd.  und  dez  alles  zu  einem  warem  urkdnd  geben  wir  vorgenant  drei  stet  f&r 
uns  und  für  all  ander  gemain'  stet  der  pünd  an  dem  Rein  in  Swaben  in  Franken  und  in 
Bairn  disen*'  brief  versigelt  mit  unsern  anhangenden  insigeln^       geben  etc.™  *5 

Und  glicher '^  wise,  alse  dise  notdel  von  der  stette  wegen  stot,  also  haut  die  herren  den 
stetten  widerumbe  euch  einen  brief  gegeben  von  der  herren  wegen  *,  der  fleh  versigelt  ist. 

11888    49.  Bestimmungen  wie  die  Sicherheits-  und  Geleitabriefe  der  Fürsten  und  Städte  beschafft 
* H-m  ^^^  9^9^'^  einander  ausgetauscht  werden  sollen.  [1388  c,  Dec.  8-11  s,  l,*] 

N  aus  Nümb,  Ar  eh.  Kofuerv.  cod.  S78  foL  ec-  eo^  cop.  eharl.  coaev,  30 

W  colL  Strafib.  Sem.  Bibl.  Wenckeri  excerpta  i,  /i5*  -  U4'. 

Nota. 
[1]  Ez  sol  der  erwirdig  herr  her  Seyfrid  von  Veningen  meister  Teutsch  ordens*^ 
und  der  edel  herr  graf  Johan  von  Spanheim  i*  und  Ulrich  von  Wolfsperg  pfleger  zum 

a)  W  om.  und  d.  s.     b)  om.  Nj  add.  W»      e)  W  o«.  Ir  veter  all.      d)  W  bi  Rlne  and  herzogen  in  Pefg«m  »tatt  etc.  35 

e)  Wom.  oder  Ir  mer,  ddhtr  dann  ts  im  folgenden  heifit  (stoar  zuschicke ten)  im  Sing,  an  welche  stat —die  toi 

nndsol.  f]  TTieman.  g)  om.  W.  h)  YF om.  nf  —  tag.  l)  om,  W.  k)  A'ditem,  IFdlsen.  I)XinsIgl 
mit  UeheritHeKj  W  ingeilgeln.  m)  wn  hur  an  nur  am  W,  fehlt  in  N.  n)  W  gliche,  o)  W  add.  in  Datschen 
landen,      p)  TT  add.  der  Junger. 

»  Vgl  nr,  64  art.  5.  »ind,  oder  wakrecheinlich  etwas  früher.  Vergleicht  man  40 

*  Das  Stück  folgt  im  Codex  unmittelbar  auf  nr.  48,  nr.  40  art.  1,  so  ergibt  sidi  mit  aller  wünschenswerthen 

und  eben  aufnr.  48  bezieht  sich  der  Ausdruck  die  vorge-  Sicherheit  ^  daß  unsere  nr.  49  das  Ergebnis  einer  Abma- 

nant  sach  und  geleit  in  art.  i  und  i.  Beide  gehören  chung  sei,  welche  zwischen  der  Stadt  Nürnberg  dem  Bi- 

auch  der  Zeit  nach  zusammen;  wenn  eich  nr.  49  ehro-  schofe  Lamprecht  von  Bamberg  und  den  zwei  kön.  Ge- 

nologisch  bestimmen  läßt,  so  ist  auch  nr»  48  mitbestimmt.  sandten  Johann  von  Sponheim  dem  jungen  und  Ulrich  45 

Nun  wird  die  Reise  der  königlichen  Bevollmächtigten  zu  von  Wolfsberg  Pfleger  zum  Rotenberg  zwischen  8  und  li 

den  Rheinischen  Städten  in  unsrem  art.  i  von  nr.  49  mit  Dec.  1388  vor  sich  gegangen  ist.  Zu  derselben  Abmaduing 

bestimmter  politischer  Aufgabe  in  Auseicht  genommen ,  in  gehört  dann  auch  nr.  48,  welches  Stück,  wie  schon  er- 

nr.  40  art.  8  vom  ii  Dec.  I888  ist  diese  Reise  ah  bereits  wähnt,  von  nr.  49  nicht  zu  trennen  ist.  Man  kann  hinzu- 

unternommen  erw^nt.  Ebenso  ist  es  mü  der  Botschaft  fügen,  daß  der  8  Dec.  Jedenfalls  vorüber  oder  daß  er  doch  50 

und  dem  Briefe  Nürnbergs  an  dieselben  Städte  nr.  49  ort.  t  die  äußerste  Grenze  rückwärts  ist  für  die  Zeit  der  Ver- 

und  nr,  40  art.  8.  So  fällt  eUso  nr.  49  spätestens  auf  n  Dec.  einbarung  auf  welcher  nr.  48  und  49  beruhen  {s.  nr.  40 

1888,  von  wo  die  beiden  Schreiben  nr.  40  und  48  datiert  art.  1). 


D.  Vollmacht  Sicherheit  und  Geleite  su  diesem  Tag.  103 


Botenberg  von  unsers  herren  dez  kunigs  wegen  die  vorgenant  sach  und  geleit^  also  wer-   [lasa 
ben  gen  den  Reinischen  steten,  daz  sie  dez  tags  volgen  und  iren  willen  darzu  geben^.  '*  ^'^ 
darzu  suUen  in  die  von  Nüremberg  auch  darumb  verschriben'  und  ir  botschaft  darumb 
tun. 

5  [2]  Item  so  sullen  die  hochgeboren^  fürsten  und  herren  her  Lamprecht  bischof  zu 

Babenberg  und  her  Fridrich  burggrave  zu  N&remberg  mit  den  forsten  awztragcn  die 
vorgenant  sach  und  geleit,  und  s&llen  schicken  daz  die  fürsten  den  steten  einen  brief 
geben  gleicherweise  alz  die  stet  den  fdrsten  einen  brief  geben  haben'  und  alz  discnotel' 
lawt,  und  der  sol  versigelt  werden  mit  dreier  fursten  anhangenden  insigeln^,  und  die 

10  sullen  der  voi^enanten  sach  aller  für  sich  und  all  ander  fCürsten  und  herren  sprechen. 

[3]  Item  und  dieselben  drei  flClrsten  sullen  sein  der  hochwirdige  fürst  und  herre 
her  Adolf  erzbischof  zu  Meintze  etc.  und  die  hochgeboren  fürsten  und  herren  herzog 
Ruprecht  der  eltst  pfalzgrave  etc.  und  her  Fridrich  burggrave  ze  Nüremberg.  und  moht 
man  der  einen  niht  gehaben,  so  sol  man  der  hochwirdigen  fürsten  und  herren  der  bischöf 

15  von  Babenberg  oder  von  Wirzburg  einen  an  dezselben  st&t  nemen. 

[4]  Und  wenn  der  fursten  brief  besigelt®  wirt,  so  sol  man  in  antwürten  dem  hoch- 
wirdigen fürsten  dem^  bischof  von  Babenberg. 

[6]  Item  wenn  der  stet  brief  besigelt  wirt,  so  sol  man  in  antwürten  den  von  Nü- 
remberg. 

20  [6]  Item*  wenn  die  brief  bede  versigelt  werden,  so  sol  der  egenant  ftlrst  her  Lam- 

precht bischof  zu  Babenberg  den  von  Nüremberg  der  fürsten  brief  geben,  so  sullen  im 
die  von  Nüremberg  der  stet  brief  hinwider  geben  *• 


50.  Ritter  Albrecht  vom  Eglof stein  an  Heinrich  Wirsberger  und  den  Wolmershauser ,  wie    ibsb 
sie  die  ihnen  von  Burggr.  Friderich  V  von  Nürnberg  aufgetragene  Geleitung  der  Nilm-  *'*"*'  ^*^ 
25        berger  Gesandten  zu  dem  nach  Rotenburg  auf  10  Jan.  1389  bestimmten  Tage  ausführen 
sollen.     1389  Jan.  16  Nürnberg, 

Au*  Nümb.  Arch,  Konserv.  cod.  278  fol.  57^  conc.  ehart,  coaev.;  üeberackrifl  Derbrief  den  man  dem  •• 
Wirsberger  und  dem  Wolmershuser  von  dez  belaitena  wegen  gesant  hat. 

Mein  dinst  bevorK  lieber  Heinrich  und  Wolmershawser.  als  euch  mein  herre  der 
30  burkgraf  verschriben  hat  daz  ir  die  von  Nurmberg  und  ander  stet  die  mit  in  reiten  zu 
dem  tag  gen  Rotenburg  und  von  demselben  tag  wider  heim  belaiten  sult,  bit  ich  euch, 
daz  ewer  einer  odir  ir  bede  biz  morgen  ze  naht  an  dem  süntag  her  gen  Nüremberg  kumpt  ^ass 
mit  8  oder  10  pferden.  und  besteh'  zu  Kadolczburg  als  vil  volK,  die  ewer  botschaft  do  *'^^' 
warten,  biz  ir  in  enbiet,  ez  sei  wenig  oder  vil,  daz  euch  dünke  daz  sie  sicher  reiten,  und 
ssals  ir  meinem^  herren  dem  burkgrafen  und  euch  ewer  ere  bewaren  wolt.  und  wolt  ir 
daz  tun,  daz  lat  mich  an  ewerm  brief  bei  disem  boten  wider  wissen,  so  hon  ich  awzge- 


17 


a)  W  om.  und  gclelt.    b)  W  hat  daz  —  geben  er«<  n<teh  tnn.    g)  W  hochwirdigen.     d)  v(m  hier  an  lautet  N  und  41o 

der  vorgcnunten  Mch  aller  f&r  sich  all  ander  ffireten  und  herren  sprechen ,  W  und  der  vorgenanten  sache  aller 

far  alle  andere  ftirsten  und  herren  «prechen.      e)  om,  W,      f)  TThem  Lampreht  etatt  dem.      g)  vw  dieter 

^  Zeile  ein  Vermerkxeichen  am  Rande,     h)  hier  auegettriehen  als  ea  [beeondere  auegeetriehen  is]  itz&nt  gestalt  iat. 

1)  etw€u  unter  der  hiemit  eehliefienden  Zeile  ein  Vemerkzeichen  am  Rand,     k)  eod,  meine  mit  üeheretrich;  da» 
/olgende  dem  auegeschrieben. 

•  nr.  4».  *  Vgl.  d(U  Verfahren  in  nr.  88  art.  », 

*Mit  dietem  geben  haben  ist  nicht  übergeben  gemeint  *  Der  Burggraf  hatte  die  Nürnberger  zu  geUüen  echon 

45  tondern  nur  die  Bestimmung  dazu,  er  war  noch  nicht  nach  den  Meren  Beetimmungen  vom  29  Nov.  1888  nr.  46 

einmeU  beeigeU  («.  art.  ö),  geschweige  denn  übergeben  art.  a,  und  dann  ufider  nach  dem  Entwürfe  von  c.  s-ii 

(f.  art.  6),  Dee.  1888  nr.  48  art.  8. 

*  nr.  48. 


]04  Königlicher  Friedenstag  zu  Rotenburg-Mergeniheim  im  Januar  1389. 

1889    tragen  mit  dem  rate,  daz  ir  und  alle  die,  die  mit  euch  reiten  und  sie  belaiten  wollen, 

jmi,i8  ^Iq]^qj>  guUen  sein  vor  den  steten  und  allen  iren  heifern  und  den  iren  on  geverde,  also 

daz  sie  und  die  stet,  die  mit  in  reiten,  dezgleichen  vor  euch^  auch  sicher  sein  on  geverde. 

ich  hon  auch  awzgetragen,  daz  du,  und  wer  mit  dir  gen  Ndremberg  reit,  ein  gut  slehts 

^«^    sicher  geleit  sult  haben.      datum  sabbato  ante  Anthonii  anno  89.  5 

Albr^cA^  vom  Eglofiatein  ritter**. 


E.  VerhaDdlnogen  und  Beschlösse  aof  dem  Tag. 

[1889  gj^  Aufzeichnung  Über  die  Verhandlungen  zwischen  den  Boten  der  Schwäbischen  Bundes- 
Städte  und  den  4  kön.  Räthen^  auf  dem  Tag  zu  MergenÜheim :  ly  die  Städteboten  Übei^ 
gehen  den  hon.  Räthen  einen  Urkundsentwurf  worin  sie  die  Entscheidung  zwischen  sich  10 
und  den  Fürsten  dem  König  übertragen;  II,  die  kön,  Räthe  Übergeben  den  Städteboten 
einen  davon  abweichenden  Vorschlag  einer  solchen  Uebertragung  des  Entscheids  an  den 
König ;  III,  die  Städteboten  übergd>en  deih  kön.  Räthen  ihre  Meinungsäußerung  in  Be- 
treff dieses  Vorschlags  der  letzteren.  [1389  Jan.  26  f  Mergentheim*.] 

A  au9  Ulm.  St.  BibL  cod.  Ulmensia  5577  foL  14* -is*  cop.  coaev.,  enlhäU  aUe  drei  Abtchnüte  (uw  heißt  15 

im  cod.  ww). 
N  coli  Nördl,  St,  A,  Kop.  B,  losee  Blatt  ohne  Bezeichnungt  cop.  chart.  coaev.,  enthält  nur  die  s  ersten 

Abschnitte  I  und  IL 
B  coli  Stuttg.  StaaiS'Archiv  Schmidische  Sammlung  fasc.  i  nr.  76  moderne  Abchrift  von  N,  also  auch 

nur  die  s  ersten  Abechnüte.  20 

Regest  bei  Vischer  nr.  827  aus  B,  vgl.  unsere  Einleitung  Ht.  E. 

[I]  Also  gaben  wir  unsers  herren  des  kunigs  raten  den  anlAss  verschriben^. 
[1]  Wir  die  stette,  die  den  bund  mit  ainander  haltent  in  Swaben  in  Franken  und  in 
Baigern^,  bekennen :  umbe  die  krieg  bruche  und  übergriffe  die  zwischen  fursten  herren 
und  uns  vorgnanten  stetten  uferstanden  und  gewachsen  sind  sid  dem  usspruch  den  der  «5 
durchluchtig  fürst  und  herre  herzog  RAprecht  der  elter  zd  dem  Kuwenmargt'  getan  hat, 
und  umb  denselben  usspruch  der  uns  noch  nicht  voUezogen  noch  voUgangcn  ist,  wan  wir 
noch  gerne  dabi  beliben  wellen  ^,  das  wir  des  zu  dem  allerdurchluchtigosten  fursten  und 
herren  hem  Wentzlawe  von  gotz  gnaden  Römschen  kunige  z&  allen  ziten  merer  des  richs 
und  kunig  zu  Bechem  unserm  gnädigen  herren  komen  und  gegangen  sien  zu  der  minne  so 
imd  zu  dem  rechten,  also,  was  er  derselben  bruche  und  übergriffe  mit^  baider  partie 
wissen  und  willen  mit  der  minne  nicht  verrichten  möcht,  darumbe  sol  der  vorgnante 
unser  herre  der  Romische  kunige  baiden  tailen  ain  fruntlich  recht  besetzen  mit  solichen 
fursten  und  herren  die  des  kriegs  nicht  sien,  und  sol  da  ietwederm^  tail  gen  dem  andern 
von  der  vorgnanten  bruche  und  übergriffe  wegen  ains  fruntlichen  rechten  beholfen  35 
sin.  [2]  euch  ist  gerett  worden^,  ob  das  were  das  dehain  stat,  ir  were  ainw  oder  mer, 
oder  die  iren  in  aucht  oder  in  ban  wAren,  das  das  weder  in  anklag  noch  in  antwurt  nicht 
sol  furgezogen  werden ,  und  sol  in  uf  die  zite  kainen  schaden  bringen. 

a)  enoh  aufgen^r.  $t.  das  anugutr.  den  hoiren  und  den  Iren,      b)  dAtiSber  «IhikI,  «r«pr.  wol,  dann  tnugutriehen 
▼on  Appel  Fachs  ritter.    c)  2f  om.  Uehtrtehrift.    d)  B  add.  eto.  aus  Nwoti  tchwerUeh  au»§€9trichen  i*t.     e)  ^  40 
B  »etzen  wan  —  wellen  an  di*  Stelle  ztoteehen  getln  hit  und  and  nmb  Aiiiai^.     f)  N  Inn  et.  mit.    g)  B  ledwe- 
der  talle ,  If  ledwederia.    h)KB  om,  worden. 

Sie  sind  genannt  im  Eingang  von  nr.  6».  Sammlung  für  die  2  ersten  Abschnitte  unrichtig  :  (isssf). 
*J)ie  Verhandlung  in  Abschf^itt  I  kommt  offenbar  iiber'  Wir  setzen  bei  nr.  61.  62.  68  das  Datum  der  Verhand- 
eln mit  der  in  der  nr.  62  und  wird  daher  auf  1889  Jan.  2€  hingen  oder  des  Beschlueses  selbst!  aufgezeichnet  sind  sie  45 
zu  sdzen  sein,  die  der  beiden  folgenden  Abschnitte  auf  wol  gleich  darauf, 
denselben  oder  den  oder  die  folgenden  Tage.  Schmid^sche  ^  Spruch  zu  Neumarkt  vom  16  Merz  issa. 


E.  Verhandlungen  und  Beschlüsse  auf  dem  Tag.  105 

[IT]  Uf  den  vorgefichriben  anläss  ward  uns  also  geantwort^.      [1]  item  zum  ersten^    U^^ 
daz  die  fursten  herren^  und  die  stette  aller  stösse  zwitracht  and  krieg,  die  sich  verloffen  ^ 
haben  zwischen  fursten  herren  und  stetten  unzher  alz  sich  die  krieg  zwischen  in  baider 
Site  erhebt  haben,  daz  si  des  an  unsem  herren  den  kunig  gegangen  sind  in  sölicher 

s  mAsse,  daz  er  sie  richten  sulle  der  minne  mit  wissen,  und,  ob  dez  nicht  gen  künde,  so 
mit  dem  rechten  daz  er  dez  richs  fursten'  darzA  setzen  sol  recht  zu  sprechent  die  er  bil- 
lichen  und  muglichen  darzu  setzen  sol,  also  daz  der  fürst  oder  herre  bi  dem  urtail  nicht 
sitzen  sol  den  die  Sachen  antreten^.  [1^]  item®  so  ward  gerett  von  dez  ußspruchs 
wegen  den   der  hochgeborn  herzog  Ruprecht  der   elter  zum  Nuwenmargt'   und  zu 

10  Haidelberg*  gesprochen  hate^,  daz  er  nicht  solt  hindan  gesetzt  sin.  [2]  item^  ward 
gerett,  daz  unser  herre  der  kunige^  herren  und  stetten,  die  in  siner  und  des  richs 
aucht  und  bdnne  sind  oder  weren,  den  ban  und  aucht  wol  mocht  abnemen  von 
sinen  gnaden  die  zit  so  daz  recht  gen  sol,  also  daz  sich^  die  zite  iederman  verantwurten 
mag  und  euch  klagen,      [d]  item  euch  wart  gerett,  daz  unser  herre  der  kunig  die  fursten 

15  gr&fen  und  herren  bi  iren  furstentftmen  herlichhaiten  frihaiten  und  rechten  behalten*^ 
sulle,  alz  sie  daz  von  unserm  herren  und  dem  riebe  herbracht  haben.  [3^]  item'  euch 
ward  gerett,  daz  unser  herre  der  kunig  die  stette  bi  iren  rechten  und">  frihaiten,  die  sie 
von  dem  hailigen  riche  herbracht  haben,  ie  die  stat  bi  den  rechten  alz  si  herkomen  ist, 
beliben  lausse  ^.     [4\  item^  euch  wort^  gerett  den^  fursten  herren  und  stetten,  daz  unser 

20  herre  der  Römische  kunig  ir  herre  ze  baider  site  beliben  welle,  und  sin  und  dez  hailigen 
richs  recht  behalten,  alz  in  daz  biUichen  angehört;  und  weih  partie  im^  nicht  wolgen» 
wold,  so  wolt  er  dem  andern  tail  beholfen  sin. 

[///]  Damach  gaben  wir  unsers  herren  dez  kunigs  raten  den  anlazz  also  verschri- 
ben,  der  belaib  uns  unverantwurt       [1]  item  zu  dem  ersten  daz  die  fursten  und  die 

28  herren  und  euch  die  stette  aller  stozze  zwitracht  und  krieg,  die  sich  verloffen  haben 
zwischen  fursten  herren  und  den  stetten  unzher  alz  sich  diser  krieg  zwischen  in  baider 
site  erhept  hat,  daz  sie  dez  an  unsern  herren  den  kunig  gegangen  sin  in  sölicher  masse, 
daz  er  si  richten  sol  der  minne  mit  wissen,  und,  ob  daz  nicht  gen  künde,  so  mit  ainem 
fruntlichen  rechten  also  daz  er  dez  richs  fursten  darzü  setzen  sol  die  er  billich  und  mug- 

30  lieh  und  von  rechtz  wegen  darzu  setzen  sol.  [1 ']  so  ist  euch  gerett  von  dez  usspruchs 
wegen  den  der  hochgeborn  herzog  Ruprecht  der  elter  zu  dem  Nuwenmargt^  und  zu 
Haidelberg*  gesprochen  hat,  daz  der  nicht  sol  hindan  gesetzt  sin  und  sol  beliben  alz  er 
usgesprochen  h&t.  [2]  euch  wart  gerett ,  daz  unser  herre  der  kunige  herren  und  stet- 
ten, die  in  siner  und  des  richs  aucht  und  banne  sind  oder  weren,  den  ban  und  aucht  von 

35  sinen  gnaden  sol  abnemen  die  zit  so  daz  recht  gen  sol,  also  daz  sich  die  zite  iederman 
▼erantwurten  mag  und  euch  klagen.  [3]  item  euch  wort  gerett,  daz  unser  herre  der 
kunig  die  fursten  gr&fen  und  herren  bi  iren  furstent&men  herlikait  frihaiten  und  rechten 

a)  N  d*raf  ward  uns  »in  s^llch  ant^t  geben,      b)  N  des  enten  $t.  item  zum  ersten,      e)  herren  om.  Bf  N  und 

herren  and  Bch  die  stett.     d)  Ä  fkirsten  o.  herren  b.  d.  u.  n.  sitaen  s.  d.  d.  saeh  a.,  B  fürst  o.  herre  b.  d.  n.  n. 

40  sin  s.  d.  d.  Sachen  a.|  N  f&rst  o.  herre  b.  d.  n.  n.  sitzen  s.  d.  d.  sach  a.      e)  ^ aaeh  »t.  Item,      f)  2f  getXn  haut 

(<&«fMo  gut  hant  su  U»en,  da»  abtr  nUhipatt)  odtr  hantef  mit  [f  ÄbkürMungs')  Haken  om  t.  g)  ^  add.  och. 
h)  NB  add.  die  f&rsten  granffen.  i)  2T  om,  sich,  k)  NB  beliben.  1)  N  om.  item,  m)  en.  add,  n)  N  add, 
tin  ZHehen  wol  ohne  Bedeutung,  kaum  auch  nur  eie,  o)^om.  item.  p)JVward.  q)Bder.  r).yB  in.  »)N 
▼olgen. 

45       '  Demgemäß  »chreibt  dann  Bisch.  Gerhard  von  Wirz-  vergleicht -,  au«  Bamh,  Arch,  Konserv.  Acta  über  Roten - 

bürg  an  Hzg.  Stephan  von  Baiem,  de»  Königs  Roth  habe  bürg  a.  d.  T.  wegen  des  Landfriedens,  or.  chart,  mü  Ver- 

zu  Mergentheim  Bamberg  und  Eger  den  Ausspruch  ge-  schickungs-Schnitten  und  sehr  schwachen  Sigelspurent 

than,  der  König  solle  deutsche  Reichsfürsten  und  Herrn  sign,  roth  Nr.  S7  a.  B. 
als  Schiedsrichter  zwischen  Gerhard  und  der  Sladt  Ro-  '  1888  Merz  16. 

50  tenburg  aufstellen ;  dat.  Wirzburg  So,  vor  V.  H.  Leich-  *  1888  Apr.  88. 

namstag  ohne  Jahr,  also  wol  laso  Mai  29  oder  1891  Mai  81  *1888  Merz  15. 

wenn  man  die  in  Viecher^s  Reg.  nr.  888  enthaltenen  Daten  '  1888  Apr.  28. 

Deutsche  Reiehstags-Akten  II.  •  44 


106  Königlicher  Friedenstag  zu  Rotenburg  •Mergentheim  im  Januar  1389. 

[1S89    behalten  sulle,  alz  si  daz  von  unserm  herren  und  dem  riebe  berbracbt  baben.     [d'j  ouch 
'^'       wart  gerett,  daz  unser  berre  der  kunige  die  stette  bi  iren  rechten  und  frihaiten,  die  si 

von  im  und  dem  hailigen  riebe  berbracbt  haben,  iedw  stat  bi  den  rechten  alz  si  her- 

komen  ist,  beliben  sol  laussen. 


1389    52.  Aufzeichnung  über  Inhalt  der  Antwort,  welche  der  Schwäbische  Städtebund  den  4  gen.  s 
kön.  Bäihen  auf  dem  Tag  zu  Mergentheim  gegeben  hat.  1389  Jan.  26  Mergeniheim. 

Aus  Nümb.  Ar  eh.  Koiuerv.  cod.  277  fol.  n^-iB*. 

Gemeiner  Regensb.  Chr.  a ,  968  gibt  seinen  Autzug  wahrscheinlich  au*  diesem  Stück,  das  er  nt,  ^  Pro- 
tokoll u. «.  w.  nennt  f  und  niehi  aus  nr.  61.  Feßmaier  p.  47  und  Anm.  in  hat  wol  nur  Gemeiner  vor 
eich  gehabt,  den  er  auch  allein  cüiert.  Vischer,  dem  nr,  69  zur  genaueren  Vergleiehung  noch  nicht  lo 
vorlag,  bezieht  Gemeiners  Auszug  unrichtig  aufnr.  6i;  vgl.  unsere  Einleitung  lit.  E. 

Hie  stet  geschriben  die  antwürt  die  gemain  stet  uf  dem  tag  zu  Mergentheim  unsers 
1889    herren  dez  ktinigs  reten  geben  haben  an  dem  nehsten  eritag  nach  sant  Pauls  tag  alz  er 

Jan.  26  bckcrt  wart  anno  89. 

Ez  ist  zu  wissen:  umb  die  krieg  und  stoß,  die  zwischen  den  hochgeporn  f&rsten  i5 
und  herren  herzog  Stephan  herzog  Fridrich  und  herzog  Johan  gebrüdern  pfalzgraven 
bei  Rein  und  herzogen  in  Bairn  und  andern  fursten  und  herren  iren  belfern  und  den 
iren  uf  ein  seit  etc.  und  gemeinen  steten  dez  punds  in  Swaben  in  Franken  und  in  Bairn 
und  andern  iren  heifern  und  den  iren  uf  die  andern  Seiten  uferstanden  und  gewachsen 
sind,  und  darumb  der  allerdurchlewchtigst  först  und  berre  herr  Wenczlaw  von  gotz  20 
gnaden  Romischer  kunig  zu  allen  zeiten  merer  dez  reichs  und  künig  zu  Beheim  einen 
freuntlichen  tag  gemacht. hat  gen  Mergentheim,  und  daruf  auch  er  von  seinen  wegen 
mit  seinem  vollen  gewalt  und  gewaltbriefen  gesendet  hat  den  hochgeporn  fürsten  und 
herren  hern  Primißlawen  herzog  zu  Teschsin,  und  auch  die  erwirdigen  herren  hern 
Johansen  erweiten  bischof  zu  Camyn  seinen  canzler,  hern  Seyfrid  von  Veningen  meister  »5 
Tewtsch  Ordens  in  Teutschen  landen,  den  edeln  grafen  Johan  von  Spanheim  den  jungem 
sein  rete :  daz  gemein  stete  dez  punds  zu  Swaben  in  Franken  und  in  Bairn  den  egenan- 
ten  unsers  herren  dez  Römischen  künigs  reten  von  der  vorgenanten  krieg  und  brüch 
1389    wegen  uf  heut*  den  tag  zu  Mergentheim  also  geantwürt  hant :       [1]  waz  sich  übergriff 

Jan.  2$  ^^^^  brüch  sider  dem  awzsprucb,  den  herzog  Ruprecht  der  elter  zu  dem  Newenmarkt*  30 
getan  hat,  nach  dez  awzspruchsbrief  lawt  und  sag,  den  er  darüber  besigelt  und  geben 
hat  (derselb  awsspruch  doch  an  den  steten  niht  gehalten  noch  vollgangen  ist'),  zwischen 
fürsten  herren  und  den  iren  und  den  steten  dez  pundes  und  den  iren  biz  uf  heut  disen 
heutigen  tag  verloffen  und  ergangen  hant,  daz  sie  dez  bei  den  obgenanten  unsers  gne- 
digeu  herren  dez  Römischen  kunigs  gnaden  zu  dem  rehtcn  gern  beleiben  wollen  und  an  35 
in  komen  sein,  also  bescheidenlichen  daz  der  vorgenant  unser  gnediger  berre  der  Römisch 
künig  beiden  teiln  einen  gelc^gen  tag  beruf  zu  Teutschen  landen  in  einer  genanten  zeit 
bescheiden  sol  an  solch  stete  da  die  vorgenanten  stet  und  die  iren  sicher  hinkomen  mügen 
dar  und  dannen  und  auch  da  zu  sein  on  alle  geverd.  und  da  mag  der  vorgenant  unser  - 
gnediger  berre  der  Römisch  künig  die  minne  dez  ersten  wol  für  band  nemen  ob  er  ichts  40 

a)  mit  ZeieKen  wit  Äeeentu»  gravi»  übtr  n. 

'  1988  Merz  16.  obiger  Stelle,  es  heißt  aber  nicht  von  sondern  an  den 

*  Gemeiner  2,  268  sagt  «obwol  da  den  Städten  gegen  steten  d.  h.  von  den  Fürsten  nicht  gehalten  den  Städten 

ihre  Erwartung  der  Vorwurf  gemacht  wurde,  daü  sie  gegenüber,  wcls  immer  der  Gegenstand  ihrer  Klage  ist, 

ihrestheils  selbst  dem  Ausspruch  Pf.  Ruprechts  kein  völ-  vgl  «  Aufzeichnung  über  die  Verhandlungen  u.  1.  w. »  von  45 

liges  Genügen  geleistet  >.  Dieß  ist  wol  ein  Misverständnis  [1889  Jan.  26  f.]  Abschnitt  1. 


E.  Verhandlungen  und  Beschlüsse  auf  dem  Tag. 


107 


der  Yorgenanten  brfich  und  stück  mit  der  stet  wissen  und  willen  verrihten  m&g.  wer*  ez 
aber  daz  er  daz  mit  der  stet  wissen  und  willen  frewntlich  niht  verrihten  möht,  welich 
stück  und  übergriff  denn  also  unverriht  hinderstellig  beliben,  darumb  sol  denn  der  vor- 
genant  unser  herre  der  Römisch  künig  ein  frewntlich  reht  uf  denselben  tag  bescczen  mit 

5  solchen  fürsten  und  herren  und  auch  erbem  rittern  und  knehten  die  die  sach  niht  angange 
noch  die  dez  kriegs  niht  sein  und  domit  niht  zu  schicken  haben,  und  da  sol  denn  der 
vorgenant  unser  herre  der  Römisch  künig  ietwederm  teil  gen  dem  andern  von  der  vorge- 
nanten übergriff  wegen  rehts  beholfen  sein  und  da  reht  umb  reht  gen  einander  gestatten 
on  alle  geverd;  [2]  also  bescheidenlichen,  ob  daz  wer' daz  dhein  stat,  ez  wer'  einew  oder 

10  mer ,  in  eht  oder  pann  weren,  daz  daz  denselben  steten  oder  der  stat  noch  den  iren  weder 
in  der  minne  oder  an  dem  rehten  zu  keinem  schaden  komen  sol  und  weder  in  anclag 
noch  in  antwürt  niht  sol  fÜrgezogen  werden  und  sol  zu  der  zeit  und  uf  den  tag  genzlich 
awzgeseczt  sein,  daz  geschach  und  wart  die  antwurt  geben  an  dem  nehsten  erilagnach 
sant  Pauls  tag  alz  er  bekert.wart  anno  89. 


188» 
Jan.  26 


1889 
Jan.  26 


15  53.   Verahredunff  der  Schwabischen  Städte  wnter  sich  auf  dem  Tag  zu  [Rotenburg-]  Mergent-    laas 
heim  :  die  Städte  sollen  ihre  zu  Frieden  oder  Krieg  hevolhnächtigten  Boten  auf  14  Febr,  '^^^'  ^* 
1889  wider  nach  Rotenburg  schicken;  Bestellung  von  Geld  und  Mannschaft  für  den 
Krieg ;  Anschlag  der  Städte  auf  Geld  in  aUen  4  Bundesvierteln.  1389  Jan,  28  [Roten- 
burg-] Mergentheim*. 

20  Atu  Nümb.  Ardi.  Konserv.  cod.  277  fol.  le*  {die  Ordnung)  und  foU  le^^iT'  {dieAnzalder  Guidein 

und  Haller), 
Atiszug  bei  Gemeiner  Regentb,  Chr.  a,  258  f.  mit  nt.  *  aufpag.  269.  Der  Matrikularanschla^g  der  Städte 
erwähnt  in  St.  Chr.  i,  186  nt.  i  aue  untrer  Qußlle. 

Daz  ist  die  Ordnung  die  gemacht  wart  uf  dem  tag  zu  Mergentheim  feria  5  ante 
25  purificacionem  sancte  Marie  anno  89.  * 

[i]  Kota.  ez  sol  ein  ieglichew  stat  ir  botschaft,  mit  namen  die  die  ieczunt  uf  dem 
tag  gewesen  sein,  aber  senden  gen  Rotenburg  uf  den  suntag  zu  naht  an  sant  Valentini 
tag  mit  solchem  vollen  gewalt,  richtung  ufzenemen,  den  krieg  ze  bestellen  oder  waz  sach 
hergat,  daz  sie  daz  niht  bedürfen  wider  hinter  sich  ziehen. 
30  [2]  Item  so  sol  einer  ieglichen  stat  botschaft  mit  ir  uf  den  tag  bringen  bei  dem  aide 

einen  halbteil  irer  gewonlichen  stewr'  und  ie  einen  reinischen  guidein  für  ein  pfunt  hal- 
ler ;  und  sol  dez  kein  stat  sewmig  sein,  darumb  daz  die  groß  sache  niht  gewendet  werd'. 
[S\  Item  so  sol  ein  ieglichew  stat  fünf  anzale  irer  gewonlichen  stewr  bei  dem  aid 
geben  an  guidein  halb  uf  den  weissen  suntag  und  halb  uf  mitvasten,  und  suUen  die  ant- 
35  würten  gen  Nüremberg  gen  Ulm  gen  Rotweyl  oder  gen  Rafenspurg,  in  waz  stat  unter 
den  vier  steten  denn  iegliche  stat  wil.  und  sol  daz  aber  kein  stat  bei  dem  aid  verziehen 
von  solcher  gepresten  wegen  alz  ieglicher  stat  botschaft  wol  gesagen  kan. 


1389 
Jan.  28 


1889 
Fthr.  14 


1889 
Merz? 
Merx28 


*  /n  der  Ueberschriftf  wie  eie  der  Codex  gibt,  ist  cUier- 
dinge  nur  Mergentheim  genannt;  da  aber  die  Städte  ur- 

40  «prüngUch  in  Rotenburg  zutammenkamen,  habe  ich  vor- 
gezogen deutlicher  zu  eagen  :  [Rotenburg-]  Mergentheim. 
Man  nannte  damal»  die  Verhandlungen  wol  einfach  von 
Mergentheim,  weil  dieses  dU  Versammlungsplatz  der 
Forsten  der  Bauptort  schien.  Ich  habe  die  Ordnung  und 

45  die  anzal  der  guidein  und  haXler  zusammengedruckt^  weil 
sie  im  Codex  aufeinanderfolgen  und  letztere  auf  den 
gleichen  Tag  zu  gehören  scheint.  Das  Datum  ist  in  St. 
Chr.  1, 186  nt.  1  nicht  ganz  richtig  auf  60  Januar  berech- 
net. Die  artikel  der  man  zu  Mergentheim  zu  rat  ward  sind 

50  auch  erwähnt  nr.  64  ort.  9. 


*  Ihrer  Reichssteuer, «.  Vischer  in  den  Forschungen  2,  76. 

^  In  der  Aufzeichnung  von.  Vorschüssen  Ulms  für  den 
Städtebund  aus  der  Zeit  von  1888  Mai  17  bis  1389  Sept.  26 
in  Münch.  R.  Arch.  Bibl.  Manuskripte  nr.  50*'  steht  fol  9* 
nach  einem  Posten  aus  der  Zeit  da  man  Tor  Windsheim 
läge  der  folgende  Dezseiben  mont  man  dl  stett  umb  den 
See  etwivil  dikch  umb  ir  spiess  und  auch  graf  Heinrich 
und  von  der  halbtail  wegen  Ir  stefife  und  das  si  ir  bot- 
achaft  wider  zu  den  stetten  santen,  gaben  wir  ii  Ib.  hl. ; 
auf  demselben  Blatte  weiter  Einem  boten  gen  Memingen 
[cod.  Memimgen]  Lutkirch  und  Ysni  [Tsinf],  umb  den 
halbtail  ir  stefir  und  das  si  ir  botschaft  herabsauten, 
16  8h.  hl. 


108  Königlicher  Friedenstag  zu  Rotenburg-Mergentheim  im  Januar  1389. 

[4]  Item  ez  suUen  die  stet  dez  yierden  teils  in 'Francken  umb  den  Sew  und  in  der 
1S89    von  Ulm  vierteil  ir  zwifPach  anzal  der  spiez  ^  uf  sant  Valenteins  tag  ze  naht  bei  dem  aid 
Fehr,  14  j^^-  einander  haben  zu  Weissenburg'.  und  sol  ein  ieglichew  stat  ir  diener  mit  gelt 
versorgen  daz  sie  nAczlichen  gedienen  mügen,  und  auch  in  enpfelhen  daz  sie  gehor- 
sam sein.  5 

[5]  Item  so  sdllen  die  stete  unter  der  Albe  ir  zwiffach  anzal  der  spiez  auch  bei  dem 
aid  an  ein  stat,  welich  in  allerfftglichst  ist,  zesamenlegen,  und  süUen  ir  diener  ordi- 
nieren daz  allda  etwaz  auch  geschikt  werd. 

[6]  Daz  ist  ieder  stat  anzal  der  guidein  und  haller  die  ieder  stat  angelegt 

Wirt«.  w 

Regenspurg  : 800  guidein 

Augspurg 800  guidein 

NAremberg 800  guidein 

Rotenburg 400  guidein 

Nördlingeu 600  guidein  15 

Winsheim 200  guidein 

Sweinfürt 200  guidein 

Dinkelspühel 150  guidein 

Boppfingen 80  guidein 

Summa 4100  und  30  guidein ^  so 

Basel 800  guidein 

Costencz 600  guidein 

Ueberlingen 350  guidein 

Lyndaw 350  guidein 

Rafenspurg 180  guidein  »5 

Sant-Qallen 140  guidein 

PfuUendorff 100  guidein 

Wangen 100  guidein 

Buchorn 80  guldeiu 

Weyl  in  Turgew' 100  guidein  so 

Summa 2800  guidein*. 

Ezzlingen 800  guidein 

Rewtlingen 400  guidein 

Rotweil 400  guidein 

Weil 200  guidein  S5 

Hailprunn 600  guidein 

a)  eod,  Sargew. 

*  Vgl,  W,  Vitcher  in  den  Forschungen  8,77,  81  f.  *Die4  AbtheUungen  dee  Anschlage  sind  die  vier  Vim^tel 

*  Die  vorhin  genannte  Aufzeichnung  von  Vorechüseen  des  Bundes  in  Schwaben  Franken  und  Bayern,  St,  Chr. 
Ulms  hat  auf  foL  11^  den  Artikel  Do  uns  di  von  Nuremherg  1 ,  lu.  186  bes,  ni,  i  mit  Bez.  auf  dieses  Stück,  und  Und.  40 
verschrieen,  das  wir  den  stetten  umb  den  Sewe  [Se^f  ]  159  nt.  8,  sowie  W.  Vischer  in  den  Forschungen  a,  70  f. 
verschrieen,  das  si  di  50  spiess,  di  si  auf  gemein  stett  Nach  obiger  Bezeichnung  1.,  das  Vierteil  in  Franken  f., 
bestell  betten,  auch  mit  ir  zwivalter  anzal  gen  Weissen-  um  den  See  8.,  die  Städte  unter  der  Alb  4,,  Vierteil  der 
burch  santen  auf  mitfasten  [Merz  28] ,  gaben  wir  zu  von  Ulm. 

botenlon  i  Ib.  Das  oben  im  Text  genannte  Weißenburg  *  Diefi  ist  das  Viertel  in  Franken;  die  Summa  stimmt  45 

ist  jeden fcMs  das  Elsäßische,  vgl.  nr.  54  art,  10.  Wenn  nicht,  es  kommen  bloß  4080  fi.  heraus.  Verglichen  mit  der 

Gemeiner  Regensb.  Chr.  2,  268  f.  von  den  Städten  erzählt,  Mergentheimer  Stalhmg  vom  6  Nov.  1887  art.  I4k  RTA  1, 

sie  hätten,  ais  vollendete  Thatsache,  ihr  Volk  zu  Weißen-  694, 18-19  fehU  hier  Weißenburg  im  Nordgau. 
bürg  gesammelt  u.  s.  w.,  so  beruht  dieß  wol  eben  nur  auf  '        '  Dieß  ist  das  Viertel  um  den  See;  die  Summa  stimmt, 

dieser  Abmachung,  aus  der  wenigstens  hervorgeht  daß  Verglichen  mit  der  gen.  SteUhtng  fehlt  hier  Mülhausen  im  50 

sie  es  thun  wollten,  Elsaß,  wogegen  dort  Weil  im  Thurgau  fehlt. 


F.  Städtische  Kosten. 


109 


10 


Hallo 600  guidein 

Gemftnd 270  guidein 

Awlun 100  guldein 

Summa 3700  und  20  guidein  *. 

Ulm 750  guidein 

Memmyngen 300  guidein 

Bybrach 250  guidein 

Isni 100  guidein 

Lewtkirch 100  guidein 

Eawffbewrn 150  guidein 

Giengen 100  und  20  guidein 

Buchaw 40  guidein 

Summa 1800  und  10  guidein'. 

Summa  summarum  .  12110^  guidein'. 


1889 
Jan.  38 


16 


F.  Städtische  Kosten. 


54.  Kosten  des  Schwäbischen  Städtebtmds  bei  dem  auf  10  Jan.  1389  angesetzten  Tag  zu  zw.iass 
Mergentheim.  Aufgezeichnet  zwischen  1388  Mai  17  und  1389  Sept.  26  Ulm.  mdilsB 

8ept.»e 

Aus  Münch.  R.  Arch.  Bibl,  Manuskripte  nr.  50^  woraus  dieter  Auszug  gezogen  ist;  vgl.  die  Queüen- 
Angabe  bei  den  Kosten  des  Schwäbischen  Slädtebunds  wegen  des  aufs  Nov.  1888  nach  Mergentheim 
80  bestimmten  Tags, 

[1]  Fumf  boten  gen  Straspurg  ^,  da  wir  in  verchftnten  all  handldng  und  wie  von 
eins  tags  wegen  gen  Mergentheitn  an  uns  geworben  wdre ,  16  flor. 

[2]  Einem  boten  gen  Costencz^  do  in  gemein  stett  verschrt&en  wie  si  mit  dem 
Wdhinger  reden  selten  von  dez  gewerbs  wegen  daz  er  an  si  getan  ^  hett  von  dez  von 
85  OsterrtcA  wegen,  wann  ez  in  rede  was  umb  einen  tag gon^  Mergentheim,  16  sh. 

[3]  Aber  einem  boten  gen  CostencZ;  da  der  tag  gen  Mergentheim  beredt  was  auf  den 
sunto^^  nach  dem  oberisten,  das  si  dem  Wahinger  darauf  voUekomenlich  antwurten,  16  sh. 

[4]  Da  uns  der  tag  verchünt  word  gen  Mergenthetm  auf  den  snntag^  nach  dem 
oberisten,  das  verchftnten  wir  da  in  vil  stett  di  nicht  aigner  boten  hetten,  und  das  si  ir 
so  hoiachcft  vollen  gewalt  santen  wie  man  sich  da  halten  solt,  6  Ib.  hl. 

[5]  Einem  ^  reitenden  knecht  und  einem  laufenden  boten  gen  Nuremberg  aber  von 
der  Ordnung  wegen  gen  Hegensburg,  und  auch  das  si  di  stett  wissen  Hessen  ob  in  der 
sicherbrif  von  den  fursten*  auf  den  tag  gen  Mergentheim  worden  wer'  oder  nicht,  8  Ib.  hl*. 


1889 
Jan,  10 

1889 
Jan.  10 


85 


%)  im  Codex  »tvnd  Muertt  1S510,  welehes  in  19110 ,  nicht  12910,  verhesttrt  teheint.  b)  getont  c)  He.  d)  nicht 
wol  ifintag;  mit^kürtung.  e)  mit  AhkürMung.  t)  eod.  einen;  wo  der  BeMufihimeonaiiü  durtk  AJbkürtung 
gegeben  iet ,  vurde  immer  einem  gewählt  in  ähnUehen  Fällen. 


iO 


45 


*  Dieß  ist  das  Vierte  unter  der  Aib;  die  Summa  stimmt 
nicht  j  es  kommen  bloß  8870  fl.  heraus.  Verglichen  mit  der 
gen.  Stallung  fehlen  hier  Wimpfen  und  Weinsberg. 

^Dieß  ist  das  Viertel  der  Stadt  Ulm;  die  Summa 
stimmt.  Verglichen  mü  der  gen.  Stauung  fehü  hier  Kempten. 

*  Stimmt  nicht.  Die  Summa  der  Summa  des  Textes 
wäre  18480,  die  Summa  der  verbesserten  Summen  müßte 
18010  sein. 

*  Vgl  Sehr.  Nürnbergs  an  Schwab.  Städte  1888  Dec. 
11  ort.  8.^ Inder  obigen  QueUe  lautet  ein  Posten  Wir 
gaben  ii  poten  zu  den  Reinischen  stetten  gen  Straspurg 
und  gen  Speir  bis  auf  den  suntag  vor  dez  heiligen 


chrauezs  ze  herbst  [isss  Sept.  li]  88  Ib.  hl. 

*  Vgl.  Bestimmungen  wie  die  Sicherheits-  und  Geleits- 
briefe  u.  s.  w.  nr.  49  art.  8.  4.  $.  —  Vgl.  nr.  48  Zusatz. 

*  Das  von  Fridrieh  Presed  zu  erwartende  Uhnische 
ürk.  Budi  wird  die  ganze  Aufzeichnung  bringen  aus  der 
wir  hier  autziehen,  und  damit  auch  mehr  hierüber.  Der 
zweitvorhergehende  Artikel  vor  dem  obigen  lautet  auffol. 
10^  Do  sich  der  bischo^  von  Salczburg  mit  den  berren 
von  Beiren  uss6nt  und  di  stett  der  dritten  anzal  zu  rat 
w&rden  das  ein  igliche  stat  di  haben  solt  auf  liechtmess 
[Febr.  8]f  das  verchunten  wir  in  all  stett,  und  gaben  zu 
bottenlon  12  Ib.  hl. 


110  Königlicher  Friedenstag  zu  Rotenburg-Mergentheim  im  Januar  1389. 

xw.1868  l^gj  Einem  reitenden  knecht  zu  der  schar  und  gen  Pfullendorf  nach  der  obern 

undiaas  stett^  ßoldneren,  das  si  gen  ülme^  komen^  und  mit  den  stetten  auf  den  tag  gen  Mergent- 
sept.2€  heim  riten,  da  waren  aber  diselben  spiess*  gen  Rotweil,  2  Ib.  8  sh.  hl.  4  tag. 

[7]  Einem  boten  gen  FfüUendorP ,  daz  si  di.  50  spiess,  di  si  auf  gemein  stett  bestelt 
hetten,  unverzogenlich  herab  gen  Ulme  santen,  das  si  mit  den  stetten  auf  den  tag  gen  & 
Rotenburg  riten,  15  sh.  hl.' 

[8]  Dem  statschreiber  zu  dem  ersten  tag  gen  Mergentheim  13  tag  20  Ib.  16  sh.  hl. 
[9]  Do  gemein  stett  dez  ersten  von  Mergenthetm  von  dem  tag  komen,  enphulhen 
uns  gemein  stett,  daz  man  di  artikel,  der  man  zu  Morgen them  zu  rat  ward',  in  alle  di 
stett,  do  man  dez  notdurftig  was,  verchunte,  und  sonderlich  daz  ein  iglich  bott  ein  halb  lo 
anzal  an  guld  darbrächt  *,  5  Ib.  hl. 

[10]  Einem  boten  gen  Weissenburg  in  Eisassen'  mit  den^  widersagsbrifen  an  di 
von  Bergzabern,  als  di  stett  zu  Morgen th^m  zu  rat  würden,  5  Ib.  hl. 


isas    55.  Kosten  der  Stadt  Frankfurt  bei  dem  auf  10  Jan.  1389  angesetzten   Tage  zu  Mergent- 

heim.  1389  Fehr,  6,  is 

Au€  Frankfurt  St.  A.  Rechenbücher,  unter  der  Au$gaben- Rubrik  uzgeben  zer(ünge. 

Fehr.  6  Sabb.  post  Blasü  :  95  gülden  minus  8  sh.  band  virzert  Job.  von  Holtzhusen  der 

junge  unde  Bernhard  Nygebdre  mit  9  ph erden  22  dage  gein  Mergentheym'uf  einen  dag 
zusehen  den  Beyerschen  fursten  unde  den  steden^. 

a)  P/tillnd  mit  üeberstrieh.      h)  cod.  stett  zweimal,      c)  cod.  Ulm  mit  Oberttrieh ;  auch  Ulme  hat  im  Codex  vertchie-  20 
d9ne  male  einen  Oberttrick,  überfiüeeig,  ich  JuU/e  <«  dann  gleieh/aU*  einfach  durch  Ulme  widergegeben.       d)  a 
find  o  Hnd  im  Codex  meht  immer  gut  su  nnteracheiden ,  hier  doch  getoiea  o.      e)  Pf&lnd  mit  Strich.       f)  im  cod. 
korrigiert  atu  dem. 

'  Der  vorhergehende  Rechnungsposten  heißt  Da  gemein  vovi  28  Jan.  isas  zu  verstehn. 

stett  nach  den  von  Horestein  aanten  und  si  mit  6  spiessen  *  Davon  ist  ebendort  die  Rede  in  art.  2.                         25 

wollen  bestelt  han,  di  verzerten  zu  Ulme  2  Ib.  4  sh. ,  dns  *  Vgl.  nr.  68  art.  4. 

lüessen  in  gemein  stett  auch  schenkchen.  ^  Vgl.  nr.  62. 

*  Nach  drei  weitem  Artikeln  folgt  hier  fol.  il*  Ottlein  ^  Nürnberger  Gesandschaß  auf  diesen  Tag  e.  Kosten 
den  Luffel  zu  zwain  malen  zu  den  stetten  an  den  Rine  der  Stadt  Nürnberg  bei  dem  Tag  von  Bamberg  und  Eger 
und  gen  Menczc  gab  man  1 1  flor.  art.  4.                                                                                 30 

*  Unter  diesen  Artikeln  iit  die  Verabredung  der  Städte 


Königlieher  Friedenstag  za  Rotenburg  -Mergentheim 


in  Febroir  1389. 


Als  königlicher  Friedenstag  ist  auch  diese  Versammlung  mit  Recht  zu  bezeichnen ,  wie 
aus  den  Akten  des  früheren  hervorgeht:  der  König  soll  den  Tag  ansetzen^  und  dort  die 
Streitigkeiten  zwischen  Fürsten  und  Städten  zu  beendigen  suchen^.  Zwei  königliche  Eäthe 
sind  dann  wirklich  daselbst  erschienen^,  —  Man  wußte  bisher  nicht,  daß  diese  Versammlung 

5  vom  Februar  1389  wirklich  abgehalten  worden ;  und  mit  Recht  konnte  W.  Vischer*  noch 
sagen,  daß  der  auf  der  Januar-  Versammlung  verabredete  Tag  zu  Rotenhurg  nicht  zu  Stande 
gekommen  sei^.  Nach  den  vorliegenden  Aktenstücken  ist  nun  aber  darüber  kein  Zweifel  mög- 
lich, daß  es  doch  der  Fall  gewesen;  mit  Ausnahme  von  nr,  60  sind  sie  aUe  hier  zum  erstenmal 
abgedruckt  Diese  zweite  Mergentheimer  Versammlung  wird  auch  ausdrücklich  als  die  andere 

10  von  der  ersten  unterschieden  in  den  städtischen  Rechnungen  ^.  —  Wie  die  vom  Januar  so  ist 
auch  diese  neue  Zusammenkunft  sowol  nach  Rotenburg  als  nach  Mergentheim  bestimmt :  am 
erstem  Ort  wollen  die  Städte  auf  14  Februar  zusammentreten'^,  die  allgemeine  Abrede  zwischen 
Fürsten  und  Städten  gieng  aber  nach  Mergentheim  ofuf  den  folgenden  Tag^,  Diese  Zeitbestim' 
mungen  passen  ganz  gut,  wenn  die  Städte  von  Rotenburg  nach  Mergentheim  ritten,  oder  ein 

15  iihvlicher  Hergang  wie  bei  der  letzten  Versammlung  •  gedacht  wird. 

A.  Vorbereitung  für  das  Zustandekommen  des  Tags,  —  Es  war  wichtig  den 
Erzbischof  Piligrim  von  Salzburg,  der  sich  den  Anmuihungen  des  Königs  mit  Preißgebung 
der  Städte  Frieden  zu  schließen  geneigt  zeigte  ^^,  so  zu  bearbeiten^  daß  er  seinen  bundesmäßigen 
Verpflichtungen  gegen  die  Bürgerschaften  nachkam  und  keinen  Sonderfrieden  ohne  dieselben 

20  eingieng.  Dieß  wurde  in  dem  städtischen  Schreiben  nr.  56  vom  2  Februar  1389  versucht.  Es 
ist  sogar  möglich,  daß  eine  gewisse  üngenauigkeit  der  Ausdrücke,  mit  welcher  hier  die  Ver- 
handlungen  der  letzten  Versammlung  dargestellt  werden,  auf  Rechnung  des  Wunsches 
zu  schreiben  ist,  dem  Erzbischof  in  jener  Absicht  die  eignen  Friedensbestrebungen  der  Städte 
so   hoffnungsvoll  wie  möglich ,  ihre  Nachgiebigkeit  so  groß  wie  möglich  darzustellen.  Man 

25  sagte  also  dem  Erzbischof,  die  Städte  hätten  sich  dort  bereit  erklärt  sich  nöthigenfalls  einem 
vom  König  niederzusetzenden  Gerichte  zu  unterwerfen^^,  und  verdeckte  damit  den  einen  Diffe- 


'  nr,  68  art.  i. 

*  nr.  61  art,  1 1,  II  i  und  4,  III  l;  und  nr,  62  art,  i, 

^  Siehe  wäier  unten  in  dieser  Einleitung  b't,  B  und  C, 
30       *  In  den  Forechungen  zur  Deutschen  Gesch.  2,  104  u, 

*  Aus  dem  Wortlaut  bei  Königshofen  (s.  die  Einleitung 
zum  vorigen  Tag  lit.  B)  ist  nichts  bestimmtes  zu  entneh- 
men. 

*  Der  erste  Tag  als  solcher  genannt  nr.  64  art.  8  {woi 
35  auch  art.  9)  und  nr.  61  art.  i,  der  andere  nr.  €i  art.  2 

und  8  iwol  auch  art.  i)  und  nr.  $2;  zwei  Mergentheimer 


Tage  sind  auch  unterschieden  in  nr.  loo  art,  4. 

'  nr.  68  art.  i. 

•  nr.  66. 

'  VgL  Einleitung  zu  der  vorigen  Versammbing  Ht.  E 
ganz  vom. 

*•  Vischer  Reg,  nr.  824  und  826,  vgl.  auch  nr.  68  art,  6. 6, 

"  darumb  sol  er  ein  reht  besetzen ,  vxu  ein  fhintlich 
recht  im  Sinne  der  Städte,  aber  catch  ein  förmliches 
Heehtsverfahren  bedeuten  kann  wie  es  die  kön.  Käthe  vor- 
schlugen-, vgl.  nr.  66  nt. 


1 12  Königlicher  Friedenstag  zu  Rotenburg-Mergentheim  im  Februar  1389. 

rempunkt  der  zwischen  ihnen  und  den  kön,  Ruthen  geblieben  war^;  auch  vmrdefär  die  Ver- 
handlungen jenes  Tags  der  Ausdruck  als  dann  uf  dem  tag  beret  ist  gebraucht,  worunter 
sowol  die  Besprechung  an  sichj  wenn  sie  au^h  zu  keiner  Schlussahniadtung  führte,  verstanden 
werden  kann,  als  auch  die  wirkliche  bindende  Verabredung^ ,  während  doch  eine  eigentliche 
Verabredung  eben  gerade  nicht  getroffen,  sondern  man  ohne  Ende  geschieden  war.  Die  auf  s 
jenem  Tag  auch  gegenwärtig  gewesenen  erzbischöflichen  Gesandten^  konnten  nun  freilich 
ihren  Herrn  Ober  den  wirklichen  Sachverhalt  aufgeklärt  haben  oder  es  noch  thun,  aber  esmodiie 
doch  auf  diesen  einen  günstigen  Eindruck  machen  wenn  man  nachträglich  jenen  Besprechungen 
eine  recht  versöhnliche  Färbung  gab,  und  um  so  bereitwilliger  mochte  er  seinfO/r  die  Einhal- 
tung der  verabredeten  Zeit  wie  man  wünschte  aufzutreten,  falls  von  andrer  Seite  der  König  lo 
zur  Verschiebung  angesprochen  werden  solüe*. 

B,  Bestimmungen  betr.  neuen   Tag  zu  Bamberg  auf  Merz  28.  —  Zu  einem 
Austrag  des  Streits  kommt  es  auch  jetzt  nicht,  aber  es  wird  ein  neuer  Tag  verabredet,  der 
zu  Bamberg  am  28  März  zwischen  den  Fürsten  und  den  beiden  Städtebünden  stattzufinden 
hat'^.  Nach  einer  Notiz  bei  Wencker  in  seinen  Excerpten*  sollte  der  Konig  selbst  auf  diesem  \h 
Tag  erscheinen,  den  seine  Räthe  ausgemacht;  daß  diese  in  der  That  denselben  angesetd 
haben,  ergibt  nr,  59  art,  1;  aber  ob  sie  dabei  die  Anwesenheit  des  Königs  in  irgend  einer 
Weise  zusagten  oder  in  AussicfU  stellten,  sieht  man  atts  letzterer  Stelle  nicht,  jeder^oils  war 
es  das  Verlangen  sowol  auf  fürstlicher  als  auf  städtischer  Seite''.   Die  Fürsten  nahmen  den 
neuen  Tag  an*  und  stellten  noch  in  Mergentheim  den  Sicher-  und  Oeleits-Brief  aus*.  Auch  t) 
der  Schwäbische  Städtebund  gieng  darauf  ein,  unter  der  Bedingung  daß  die  Eheinischen 
Städte  ebenfalls  kämen;  ja  die  Nürnberger  Regensburger  und  Augsburger  verabredeten  auf 
dem  Heimweg  mit  Pf.  Ruprecht  III  und  Landgraf  Johann  von  Leuchtenberg,  daß  man  im 
Bamberger  Tag  von  fürstlicher  und  städtischer  Seite  unter  allen  Umständen  abhalten  wolle, 
auch  wenn  der  König  nicht  erscheine  oder  den  Tag  aufschieben  wollte  ^^,  ein  Beweis  wie  sehr  ts 
die  Städte  bereits  dem  König  mistrauten,  zugleich  aber  auch  die  Nothwendigkeit  des  Friedens 
fühlten.  Zunächst  aber  woüte  man  auf  sein  Erscheinen  hinwirken,  und  es  gieng  eine  städtische 
Gesandtscheft  zu  ihm  nach  Böhmen,  versehen  mit  einer  Instniktion  (nr.  67)  welche  dahin 
eben  lavJtete  und  eicher  noch  auf  dem  Mergenbheimer  Tag  ihr  von  Seiten  des  Schwäbischen 
Bundes  ertheilt  war.  Diese  Gesandtscheft  sollte  in  Böhmen  sich  in  Verbindung  setzen  nUi » 
dem  früheren  Boten  C.  Sawr,  welcher  noch  nicht  zurückgekehrt  war^^.  Welche  Anweisung 
sie  aber  in  Betreff  des  auf  den  König  zu  nehrnenden  Hintergangs  j  einer  Hauptsache,  erkieUj 
ist  nwr  angedeutet.  Man  sah  leicht  voraus  daß  beim  König  davon  die  Rede  werden  kiowniej 
und  in  der  Gesandschcftsinstruktion  nr,  ö7  sollte  offenbar  du/rch  den  besondem  art.  7  dcfär 
Vorsorge  getroffen  werden.  Auf  dem  Mergeniheimer  Februar-Tag  selbst  scheint,  wie  ncMr-  ^ 
lieh,  von  der  Sache  die  Rede  gewesen  zu  sein.  Denn  was  in  dieser  Beziehung  in  der  Urkunde 
nr.  60,  welches  Stück  deshalb  hier  Aufnahme  verdiente,  von  einer  Mergentheimer  Versamm- 
lung gesagt  istj  das  muß  man  doch  wol  auf  die  vom  Februar  und  nicht  auf  die  vom  Jaimar 
beziehen ;  sonst  könnte  es  in  art.  2  nicht  wol  heißen  als  man  nechst  zu  Mergentheim  davon 
gescheyden  ist,  was  bestimmt  auf  den  letzten  d.  h.  den  Februar-Tag  hinführt.  Es  wird^o 
freüich  daraus  die  Verhandlung  des  Februar-Tags  Ober  diesen  Punkt  keineswegs  eben  so 


*  Siehe  Einl.  zum  vorigen  Tag  Ut.  E  zweite  Differenz.  *  nr.  6$  art.  l  imd  nr.  70. 

*  Lexer  vnhd.  HandwOrterbtich.  '  nr,  69. 

^  nr.  se.  "  nr.  68  {und  nr.  70).  Wencker's  Notiz  (m  der  Idzten 

*  nr.  6$.  Anm.  zu  nr.  68),  wekhe  hier  nicht  dat  Atubleibeii  det  ^ 
'  nr.  69  art.  i,  und  nr.  70.  Königs  eondem  da*  seiner  Räthe  ins  Auge  faset,  itt  wol 

*  Siehe  die  letzte  Anm.  zu  nr.  66.  nur  au*  irgend  einer  üngenauigkeit  herzuleiten,  deren 
^  nr.  57  art.  1-8;  und  die  Stelle  nr.  68  ob  unser  harre  —  Urheber  gldchgUtig  ist. 

not  wegen  legt  die  Vorauetetzung  nahe  daß  Wencker**  "  nr.  67  art.  8,  vgl.  die  vorige  Einleitung  Ut.  E  ex. 


Notiz  im  Hecht  Ut. 


50 


4 


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4    '• 


^ 


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Einleitung.  113 

ausführlich  beleuchtet ,  wie  es  mit  der  vom  Januar  durch  die  Aufzeichnungen  nr.  51  und  52 
der  Fall  war.  Aber  wenn  man  in  nr,  60  die  art  2. 4.  (5.)  7. 9  mit  einander  vergleicht,  so  wird 
man  tool  schließen  dürfen,  daß  die  Städte  auf  ihrem  Standpunkt  vom  Januar- Tag  auch  im 
Februar  stehen  geblieben  sind,  indem  sie  ein  wirkliches  Rechtsverfahren  vor  dem  König 

5  ablehnten.  Denn  wenn  auch  in  art,  2.  4.  (5.)  7  einfach  von  daz  recht,  des  rechten,  (daz 
recht,)  zu  dem  rechten  die  Rede  ist,  so  zeigt  doch  art.  9  daß  hier  nur  an  ein  fruntlich 
recht  ^e{2acA^  werden  kann^.  Es  war  also  allerdings  in  dieser  Beziehung  dem  König  nichts 
neues  mitzutheilen  d.  h»  keine  weitere  Concession  der  Städte,  und  man  mochte  es  wol  bei  dem 
bewenden  lassen  was  nach  dem  ersten  Mergentheim^  Tag  dwrch  C.  Sawr  dem  König  darüber 

10  vorgetragen  worden  war.  So  ist  denn  dieß  der  Sinn  jenes  kurzgefassten  art.  7  in  der  Anwei- 
sung nr.  57 :  die  Angelegenheit  des  Hintergangs  zunächst  nicht  berühren,  auf  Befragen  aber 
den  bisherigen  Standpunkt  vertheidigen.  Das  Wie  dieser  Vertheidigung  konnte  den  mit  dem 
bisherigen  Verlaufe  vertrauten  Gesandten  überlassen  werden,  oder  man  begnügte  sich  es 
ihnen  mündlich  einzuschärfen ;  deswegen  hatte  man  nicht  nöthig  es  in  diesem  Artikel  noch 

15  näher  auszuführen.  Wol  deshalb  ist  er  auch  als  überflüssig  im  Codex  durchstrichen  worden, 
einer  besondem  Anweisung  bedurfte  es  ja  in  einer  Sache  kaum,  worin  die  städtische  Politik 
sich  nicht  verändert  hatte  und  ihre  bisherige  HciUung  dem  König  bereits  bekannt  war.  Wenzel 
wusste  eben  authentisch  dwrch  C.  Sawr  was  die  Städte  wollten^  bei  der  Verhandlung  zunschen 
beiden  muß  besonders  auch  von  dem  Hintergang  die  Rede  gewesen  sein,  von  Sawr  sollten  die 

ao  neuen  Gesandten,  die  ihn  bei  sich  zu  behalten  hatten,  sich  informieren  lassen  was  der  König 
darauf  erwidert  hatte^.  Die  Hoffnung  auf  den  Frieden  war  übrigens  schon  im  Merz  von 
solcher  Stärke,  daß  die  Stadt  Nürnberg  und  die  Burggrafen  darauf  rechneten,  derselbe 
werde  bis  1  Mai  entweder  dwrch  den  König  oder  sonstwie  zu  Stande  gebracht  sein*. 

Aus  der  Rechnung  des  Schwäbischen  Städtebunds  nr.  61  art.  3  ersieht  man^  daß  auch 

85  ouf  diesem  Tag  zu  Mergentheim  die  Städte  für  sich  Beschlüsse  über  ihre  Hgnen  Angelegen- 
heiten fassten,  Ordnungen  trafen,  wie  auf  dem  Mergentheimer  Januar- Tag  durch  die  Ord- 
nung nr.  63  geschehen  war;  aber  das  nähere  darüber  wissen  wir  nicht.  Man  darf  vermuthen, 
dcß  bei  aller  friedlichen  Neigung  derselben  sich  diese  Vereinbarungen  doch  wie  nr,  63  auf 
aUenfallsige  Fortsetzung  des  Kriegs  bezogen  haben,  wenn  kein  Friede  zu  Stand  käme. 

80  C.  Städtische  Kosten.  —  Man  hatte  auf  dem  Mergentheimer  Januar-Tag  im  Kreiße 

der  Schwäbischen  Städte  verabredet,  die  gleichen  Boten  auch  im  Februar  wider  dahin  zu 
schicken^.  Es  mocJUe  dieß  zweckmäßig  erscheinen,  weil  die  Betreffenden  in  der  Sache,  um 
die  es  sich  auf  beiden  Versammlungen  ebenmäßig  handelte,  einmal  bewandert  waren.  Der 
Ulmer  Siadtschreiber  wwrde  in  Diensten  des  Bundes  dahin  beordert^  er  war  auch  im  Januar 

86  dabei  gewesen^.  Nürnberg  hatte  auf  beiden  Mergentheimer  Tagen  4  Gesandte,  dieselben  wie 
nachher  in  Eger,  nerrdich  Bertolt  Beheim,  Ngdas  Muffel,  Bertolt  Pfintzing,  Jobs  TetzeV. 
Eis  ist  nicht  unwahrscheinlich,  dcß  der  Regensburger  Enekel,  der  ein  Mitglied  der  Gesandt- 
Schaft  an  den  Konig  ist^,  in  Mergentheim  dabei  war,  und  ebenso  der  Augsburger  Peter  Lan- 
genmantel,  aus  demselben  Grunde^;  doch  nicht  nothwendig,  denn  Albrecht  Ebner j  der  mit  nach 

40  Böhmen  gieng*^,  befindet  sich,  obschon  Nürnberger,  nicht  unter  den  genannten  4  Nürnberger 
Boten  der  beiden  Mergentheimer  Tage.  Man  könnte  auch  vermuthen,  daß  die  beiden  Regens- 
burger  Ritter  Hans  von  Steinach  und  Gamriet  von  Selchingen,  die  am  2  Febr.  1389  in 


*  Vgl  in  der  Einleitung  zum  vorigen  Tag  lit,  E  den  *  nr,  68  art.  i;  vgl,  ähnlich  nr,  e, 

zweiten  Differenzpunkt,  "  nr.  ei  art,  2, 

Ar»       •  nr,  57  ort.  8,  •  nr,  84  art.  8, 

^nr.  60  art,  t,  9,  vgl,  art,  8,  ii,  —  Alt  etwas  weiteres,  '  nr,  ioo  art,  4. 

was  auf  diesem  Tag  vorkam,  ist  die  Beauftragung,  welche  *  nr,  67  im  Eingang. 

Nürnberg  vom  Schwäbischen  Städtebund  betr.  die  Ver-  *  ibid, 

handbmgen  mit  Erzb,  Adolf  l  von  Mainz  erhalten  hatte,  '®  ibid. 
50  tMS  nr,  67  zu  erwähnen, 

Deutsche  Belchstags-Akton  II.  |i^ 


X14  Königlicher  Friedenstag  zu  Rotenburg- Mergentheim  im  Februar  1389. 

Nürnberg  sind  *,  von  da  mit  den  Nümhergem  zu  der  Versammlung  reisten;  die  Boten  von 
Nilmberg  Augsburg  wnd  Regenshurg  reiten  auch  zusammen  von  Mergentheim  weg*.  Die 
genannten  3  Regenshv/rger  und  jener  LangemnanieL  von  Augsburg  mögen  auch  im  Januar 
schon  zu  Mergentheim  gewesen  sein^faUs  durchweg  auf  beide  Tage  die  gleichen  Leute  geschickt 
wurden^.  Jene  Verabredung,  die  gleichen  zu  schicken  (oder  war  es  Zufaüf),  scheint  auch  6 
den  Rheinischen  Städten  eingeleuchtet  zu  haben;  wenigstens  sind  die  2  Frankfurter  Boten 
dieselben  im  Februar  wie  im  Januar*.  Ob  aber  der  Rheinische  Bund  als  solcher  vertreten 
war,  mag  zweifelhaft  bleiben,  da  in  Mergentheim  nur  der  Schwäbische  Städtebund  (und  nicht 
auch  der  Rheinische)  die  Zusage  für  Bamberg  gibt,  und  zwar  so  daß  er  sein  Erscheinen 
von  dem  der  Rheinischen  Städte  abhängig  nuicht,  welchen  das  brieflich  gemeldet  wird*.  Das  lo 
Eintreffen  der  Räthe  des  Erzb.  Piligrim  von  Salzburg  wurde,  wie  es  scheint,  mit  Sicherheit 
vorausgesetzt*;  es  waren  wol  auch  wider  die  gleichen  wie  in  der  letzten  Versammlung.  — - 
Die  beiden  anwesenden  kön.  Räthe  werden  in  nr.  69  art.  1  genannt.  Von  Mitgliedern  der 
Fil/rstenpartei  können  wir  vier  aus  dem  Eingang  von  nr,  59  namhaft  mcuihen'',  ein  weiterer 
kommt  noch  hinzu  nr.  68  im  Eingang.  10 

Beim  Jahr  1388  hat  Gemeiner  Regensb.  Chr.  2,  249  die  Angabe :  c  Conrad  Enjfnchl, 
einer  des  RaOis,  der  nach  Augsbtji/rg  die  Mahnu/ngsbriefe  iiberbrachJt  hatte,  berichtete  herab, 
daß  der  Kbnig  die  Städte  von  femerweiten  Feindseligkeiten  abmahne,  daß  er  einen  Tag 
nach  Bamberg  anberaumt^,  nachher  wider  abgestellt  und  nun  etliche  Fürsten  zu  sich  nach 
Eger  berufen  habe.  Diese  Nachricht  hatte  Enynchl  unterm  18  des  Monats  Julius  gemeldet,*  so 
Hier  ist  ein  Irrtkum,  den  Vischer  Reg,  nr,  329  richtig  bemerkt  und  aufgelöst  hat :  es  scheine 
daß  Gemeiner  zwei  in  einem  Stadibuche  zufäüig  unter  einander  stehende  Notizen  zusammen- 
geworfen habe,  von  denen  die  eins  mit  jenem  Datum  versehen,  die  andere,  welche  sich  auf 
die  beabsichtigten  FHedeneverhandlungen  bezieht,  ohne  Zeitbestimmung  war.  Die  Mahnungs- 
briefe  Regensburg^s  an  Augsburg,  die  Enynchl  dahin  iiberbracht,  fallen  wol  richtig  um  die  25 
angegebene  Zeit  des  18  Juli  1388,  wo  Regensburg  der  Hilfe  bedurfte ' ;  die  Frage  um  Bam- 
berg und  Eger  aber  gehört  eben  so  sicher  ins  Jahr  1389. 

'  nr,  6€  QueUen-Ängabe  und  ünter$ehHft.  *  nr,  se. 

*  nr,  68.  ^  Einer  kehrt  im  Eingang  von  nr,  88  wider, 

'  Vgl,  die  Einleitung  zum  vorigen  Tag  tö.  F  und  nr,6e  *  Daß  die  Sae/ie  hier  to  gefaut  wird  tU$  ob  der^  König  $0 

die  erite  Anmerkung  dee  Stücks;  ob  und  wer  unter  obi-  idbtt  den  Tag  zuerst  nach  Bamberg  anberaumt  habe, 

gen  Namen  von  Seiten  des  Bundes  da  war,  weiß  man  während  es  doch  seine  Räthe  gethan  hatten,  madU  keine 

nicht.  weitere  Schwierigkeit;  vgl  nr.  es  nf.,  auch  nr,  70, 

*  Vgl  nr,  es  mit  nr,  55,  '  W.  Vischer  in  den  Forschungen  s ,  tos,  s  von  oben. 

'  nr,  58,  85 


A.  VorbereituDg  für  das  Zustandekommen  des  Tags. 


115 


A.  Vorbereitong  fiir  das  Zostandekommen  des  Tags. 

56.  Nürnberg  und  die  gen.  zwei  Begemburger  Boten  an  Erzb.  Piligrim  von  Salzburg :  soll 

ohne  die  Städte  keine  Richtigung  aufnehmen  und  ihnen  die  bundesmäßige  Hilfe  leisten 

faVs  sie  trotz  der  Mergentheimer  Abmachungen  von  den  Bairischen  Herzogen  bekriegt 

6        würden,  soll  im  Fall  Widerspruchs  wirksam  sein  für  das  rechtzeitige  Zustandekommen 

des  neuen  nach  Mergentheim  auf  15  Febr.  1389  verabredeten  Tages.  1389  Febr.  2 

[Nürnberg^]. 

Atu  Nürnb,  Arch.  Konterv.  cod.  878  fol,  €S^  conc,  chart.  coaev.  mü  der  Uebenchrift  Ein  solchen  brif 

sreib  man  dem  pischof  von  Salczburg  von  der  stat  zu  Nurenberg  und  Hansen  von  Stainnacb  ritter 

10  und  dem  Gamriet  von  Serchingen  [in  dieter  Gegend  ein  Vermerkzeichen  am  Rande;  zu  der  Person 

vgl.  Gemeiner  Regeneb,  Chronik  8,  204  und  sn  nt»  ttf]  von  Regensburg  an  u&ser  frawen  tag 
lihtmese  89. 


1889 
F^br,  2 


Genediger  fürst  und  herre.  wir  lazzen  eur  genad  wizzen,  als  ein  freuntleich  tag 
iczund  zu  Mergentheim  gewesen  ist  zwischen  fnrsten  herrn  und  den  steten  da^  eur  ret 

15  bei  gewesen  sein,  des^  sind  di  stet  der  stfis  und  bruch,  di  sich  zwischen  den  hochgeboren 
forsten  den  herren  von  Bayren  und  iren  heifern  und  in  seit  des  auzspruches  zu  dem 
Newenmarkt,  der  doch  an  den  steten  niht  volzogen  ist,  verlaufen  haben  ^,  beliben  an 
unserm^  herrn  dem  kunig,  also,  was  er  geminen  mag  mit  beider  parti  wizzen ,  daz  wir 
des  nimant  pilleicher  gehorsam  sein  dan  sein  genaden ;  was  er  aber  mit  peider  parti  wiz- 

aozen  niht  geminen  moht,  darumb  sol  er  ein  reht'  besetzen  und  sprechen  lazzen,  als  dann 
uf  dem  tag  beret  ist',  genediger  herre.  nu  ist  uns  gesagt  wie  daz  ir  eur  stös  und  bruch, 
di  ir  mit  dem  hochgeboren  fursten  herzog  Fridreich  habt,  auch  an  unsern®  herren  den 
kunig  kumen  seit  darumb  bit  wir  eur  gnade  fleizziklich ,  seit  ir  und  di  vorgenanten  stet 
ir  sach  also  bei  unserm  egenanten  herrn  dem  Komischen  kung  beliben  seit,  daz  ir  dann 

s5  an^  di  stet  kein  rihtigung  niht  ufnempt,  und,  wer'  daz  daz  di  herrn  von  Bayren  und  ir 
helfer  wider  solch  reht  und  bescheidenheit  di  stet  bekrigen  weiten,  daz  ir  uns  dan  fuder- 
lich beholfen  wert  als  uns  des  eur  genad  schuldig  und  gepunden  ist.  auch  ist  ein  ander 
tag  zwischen  fursten  herren  und  den  stetei}  beret  worden  wider  gen  Mergentheim  uf  den 
montag  noch  sand  Valentins  tag  nu  schirst,  da  eur  ret  auch  zukomen,  als  auch  daz  vor  Fe&r.  is 

80  euren  genaden  auch  versriben  ist.  nu  bit  wir  eur  genade  fleizziklich,  ob  daz  wer'  daz 
imant  darauf  ret  daz  unser  herre 'der  kung  den  vorgenanten  tag  erlengen  oder  ufslahen 
solt,  daz  ir  dann  darein  rett  daz  der  tag  also  volge,  wann  in  di  fursten  herren  und  distet 
zu  Mergentheim  o%enomen  haben  und  suchen  wollen,  wan  wo  kein  hinderung  in  den 
tag  vil,  so  wizze  wir  niht  anders  dan  daz  solch  gros  einfell  darein  fillen  daz  unserm  herrn 


86 


a)  auigetMehenf     b)  cod.  add,  und.      e)  cod.  om.  TerUnfeii  hAben.      d)  eod,  nAMrn.      e)  cod.  niiBenn;  deu  fol- 
gmd*  den  abgtkürtt  de  mit  Ueberatriek, 


*  Der  Ort  dee  Datum»  ergibt  eich  atu  der  ünterechriftt  die 
Zeit  au»  der  Uebertchrift  de»  Stück»  im  Codex.  E»»cheint 
faxt,  daß  die  2  untereckriebenen  Regeneburger  al»  Ge- 

40  »andte  auf  dem  Mergentheimer  Januar-  Tag  gewesen  und 
dann  ztoiechen  dem  ereten  und  zweiten  Mergentheimer 
Tag  nicht  nach  Haute  zurückgekehrt  »ondem  mit  der 
Nürnberger  Botechaft  nach  Nürnberg  gegangen  waren, 
wol  um  dort  den  zweiten  Mergentheimer  Tag  abzuwarten; 

45  e»  war  ja  auch  verabredet  worden  die  gleichen  Geeandten 
wider  zu  »chicken{nr.  68  ort.  /).  Andrertett»  i»t  e»  doch  wol 
wahrecheinlich,  daß  Enekel  der  andere  Regeneburger , 


welcher  im  Eingang  von  nr.  57  al»  Geeandter  de»  zwei' 
ten  Mergentheimer  Tag»  an  den  König  genannt  wird, 
aU  Geeandter  auf  eben  dieeem  Tage  fungiert  hatte,  und 
»omit  auch  wol  auf  dem  ereten  Mergentheimer  Tag,  E» 
können  alle  s  geweeen  »ein. 

*  Deutlicher  ain  fruntlicb  recbt  nr,  61  I  ort,  i  und 
nr,  62  art,  t,  ».  Einl.  zum  vorigen  Tag  lit.  E, 

*  Im  Sinne  von  betffrochen,  nicht  aber  fe»tge»etzt,  denn 
dazu  kam  e»  eben  rddU,  »,  nr.  öl  III  Eingang, 

*  ane,  an,  ohne. 


116  Königlicher  Friedenstag  zu  Rotenburg -Mergentheim  im  Februar  1389. 

^^^    dem  kung  und  dem  reich  niht  nucz  wem.  und  tot  in  disen  sachen  als  wir  eur  hochwir- 
dikeit  besonder  wol  getrawen.  und  lat  uns  eur  gesriben  antwort  wizzen^ 

Vom  rat  zu  *  JSwreriberg,  Hanse  von  Steinach  ritter, 
Gamriet  von  Selchingen  bur^«r  zu  Heffenaburgy 
als  wir  zwen  ieczunt  zu  ^nreriberg  gewesen  sein. 


B.  Bestimmangen  betr.  neuen  Tag  za  Bamberg  anr  Merz  28. 

[1889    5Y,  Anweisung  für  3  gen.  Schwab.  Städtehundagesandte  an  K.  Wenzel^  besonders  wegen 
Febr.  24]        persönlichen  Erscheinens  des  Königs  zu  dem  auf  28  Merz  1389  nach  Bamberg  bestimmten 
Tag  und  Ausschreiben  des  letzteren  an  die  Herren  mit  Ankündigung  jener  persönlichen 
Theilnahme.  [1389  vor  Febr.  24  Rotenburg-Mergentheim*.]  *o 

Aus  Nümb.  Ar  eh.  Konserv.  cod.  277  fol.  is^-iS'. 

Hie  ist  geschriben  die  sach,  alz  der  Enekel,  Peter  Langenmantel  und  Albrecht 
Ebner  an  den  künig  von  gemeiner  stet  wegen  geworben  haben  nach  dem  leczsten  tag  zu 
Mergentheim. 

[1]  Item  daz  man  unsern  herren  den  kftnig  ernstlichen  bitt,  daz  er  uf  den  tag  gen  m 
Babenberg  kom,  und  ob  er  etwievil  tag  vor  dem  tag  herawzkomen  möht. 

[2]  Item  daz  unser  herre  der  künig  zu  stund  allen  fursten  und  herren  verschreib, 
daz  sie  auch  zu  dem  tag  komen,  wann  er  on  alles  verziehen  selber  dohin  komen  wöll. 

[3]  Item  rett  auch,  daz  etlich  herren  gerett  haben,  daz  sie  niendert  reiten  wollen, 
ez  sei  dann  daz  sie  vor  hAren  daz  unser  herre  der  kunig  hie  awssen  sei^.  20 

[4]  Item  rett  auch  mit  unserm  herren  dem  künig,  daz  er  hern  Worziboy  und  hern 
Hintschich  Pflug'  einen  erbern  seiner  diener  zu  in  schik  mit  seinem  gelawbbrief,  daz 
sie  ir  entsagen  abtun  gen  uns,  und  daz  uns  her  Worziwoy^  und  der  pfleger*^  zum  Roten- 
berg  zu  lassen  füren  kost  und  kawfmanschaft  und  daz  sie  darzu  die  straß  belaiten. 

[5]  Item  und  daz  unser  herre  der  künig  -•  dem  bischof  von  Salczpurg  verschreib,  w 
daz  er  auch  uf  den  tag  gen  Babenberg*  kom. 

a)  cod.  zQin.      b)  dieter  ArtiJcel  8  Ut  im  Codex  durch*triehen. 

'  Wencker  bemerkt  in  seinen  Excerpta  i,  ilB^  am  Hände  oben  abgedruckte  Anweisung  erhalten.  Diese  fällt  also,  da 

{Straßb.  Sem.  Bibl.),  es  werde  in  etHchen  Briefen  gemeldet,  sie  von  gemeiner  Städte  wegen  werben,  wol  noch  auf  den 

daß  ein  Tag  vorhero  [vor  dem  Bamberger  von  1889]  aber  zweiten  Rotenburg  -  Mergentheimer  Tag  selbst,  wo  eben  so 

zu  Msrgenlheim  gewesen,  und  auf  demselbigen  des  Königs  die  gemeinen  Städte  zusammen  vertreten  waren.  Da  nun, 

Räthe  einen  andern  Tag  gen  Babenberg  gemacht,  dahin  wie  atts  dem  Schreiben  Nürnbergs  an  die  Rheinischen 

der  König  selbst  kommen  soll;  allein  es  müsse  dieser  Tag  Städte  vom  24  Febr.  1889  ersichtlich  ist,  die  Nürnberger 

unfruchtbar  abgegangen  sein,  doch  habe  man  der  Geleit  Boten  an  diesem  Tage  schon  wider  zurück  in  ihrer  Stadt 

halben,  zu  dem  nächsten  Tag  gen  Babenberg,  auf  dem-  waren ^  so  fällt  obige  Anweisung  vor  eben  diesen  Tag;  ob  85 

selben  überkommen  [vgl,  nr,  69],  nach  Rotenburg  oder  Mergentheim,  ist  schwer  zu  sagen, 

*  Datum  fehlt.  Die  obige  Gesandtschaftsanweisung  folgt  die  Nürnberger  wenigstens  scheinen  zuletzt  in  Mergent- 

im  Codex  auf  die  beiden  Stücke  des  Rotenburg-Mergent»  heim  gewesen  zu  sein,  s.  ibid, 

heimer  Tags  vom  28  und  vom  28  Jan.  1889.  Auf  diesem  war  *  Seine  Thätigkeit  mit  Wcrziboy  im  Slädtekrieg  s.  St. 

ein  neuer  Rolenburg-Mergenthämer  Tag  aufuflö  Febr,  Chr.  1, 148, 17. 147,  82, 149,  80,  40 

1889  verabredet  worden,  s.  Verabredung  der  Städte  vom  *  Pfleger  des  Königs  in  Auerbach,  s.  St,  Chr.  i,  141, 18. 

28  Jan.  1889  ort.  i  und  Schreiben  Nürnbergs  und  zweier  148  nt.  2. 

Regensburger  Boten  an  Erzb.  PiUgrim  vom  2  Febr.  1889,  ■  Ulrich  von  Wolfsperg,  s.  •  Bestimmungen  wie  die  Si-. 

Und  erst  auf  diesem  zweiten  Rotenburg-Mergentheimer  cherheits-  und  Geleitsbriefe  u.  s.  w, »  von  [1888  c.  Dec 

Tag  vom  14/ 15  Febr.  1889  wurde  der  Tag  von  Bamberg  auf  8-li]  art.  l  und  nr.  69  art.  2.  45 

28  Merz  1889  bestimmt,  s.  hier  art.  6  nt.  Darum  heißt  es  *  AufLetare  d.  h.  28  Merz  1889,  s.  Schreiben  Nürnbergs 

in  der  Ueberschrift  des  StiUks  im  Codex  nach  dem  lecz-  an  die  Rheinischen  Städte  vom  24  Febr.  [1889];  dieser  Barn- 

sten  tag  zu  Mergentheim  d.  h.  nach  diesem  zweiten  vom  berger  Tag  war  zu  Mergentheim  im  Februar  verabredet 

Februar,  Jetzt  werben  die  städtischen  Gesandten  beim  worden,  s,  ib.  und  Wenzel  an  die  Städte  1889  Apr.  2  und 

König  wegen  des  Bamba-ger  Tags,  und  dazu  haben  sie  die  Geleitsbrief  1889  Febr.  27.  60 


B.  Bestimmungen  betr.  neuen  Tag  zu  Bamberg  aur  Merz  28. 


117 


[6]  Item  daz  er  auch  den  bischöfen  von  Salczburg  und  von  Eystet  und  dem  von    l^^^ 
Haidegk^  verschreib,  wez  sie  sich  gen  den  steten  verpunden  und  verschriben  haben,  daz  fot.u] 
sie  daz  tun  und  halten  und  daz  sie  daran  wider  in  und  daz  reich  niht  tun. 

[7]  Item  ob  man  auch  fragt  umb  den  hintergank,  wie  man  daz  verantwürten  solt®, 
5  [8]  Item  ir  sult  auch  hern  C.  Sawrn  dort  innen  bei  euch  behaben ;  und  sult  euch 

auch  den  heissen  sagen  alles  daz  gewerb,  daz  er  vor  unserm  herren  dem  künig  getan  hat, 
und  die  antwürt,  die  im  darumb  von  unserm  herren  dem  künig  worden  sein. 

[9]  Item  ir  sÄlt  auch  gewinnen  von  unserm  herren  dem  künig  oder  von  dem  von 
Teschin  4  oder  5  gelaitzbrief  den  boten  die  herawzkomen. 
10  [10]  Item  gedenkt  auch,  daz  ir  mit  unserm  herren  dem  künig  awztragt,  daz  er 

euch  sein  gelait  zuschik  und  euch  benenne  wer  euch  belaiten  suU  wenn  ir  herawzreit. 
und  tut  auch  daz  bei  zeit,  daz  ir  sicher  seit. 

[11]  Item  auch  tut  uns  ie  über  zwen  tag  botschaft. 

[12]  Item  und  waz  ir  uns  heimlicher  sach  schreiben  wölt,  die  schreibt  uns  allweg 
15  heidnisch*. 

[13]  Item  umb  Heinrich**  Eysvogel '. 


58.  Nürnberg  an  die  Rheinischen  Städte :  sie  sollen  den  Tag  zu  Bamberg  auf  28  Merz  1389 y   i^^^} 
der  nach  einer  auf  der  Heimreise  von  Mergentheim  getroffenen  Abrede  im  Nothfall  auch 
ohne  den  Konig  zur  bestimmten  Zeit  gehalten  werden  soll,  besuchen,  oder  aber,  wenn  sie 
so        wegen  etwaigen  Ausbleibens  des  Königs  nicht  kommen  woUten,  di^  möglichst  bald  an- 
zeigen. [1389]  Febr.  24  [Nümbergy. 

Au8  Nümb,  Arch.  Koruerv.  cod.  278  fol.  es*  conc.  chart.  coaev.  Entworfen  von  den  Nürnberger  Boten 
de*  Mergenlheimer  Tage,  dann  diese  Fassung  verlassen ^  s,  Varianten.  Die  Ueberschrift  lautet  Den 
Reynscben  [so  korr.  f  oder  gilt  Beinschenf  ]  steten  von  dez  tags  wegen  zu  Bamberg. 


85 


Liben  freunde  und  eidgenojjen.  als  unser  freunde^  nehst  von  Mergenthßim  von 
dem  tag  riten,  also  riten^  der  hochgeborn  fftrste  herzog  HvLfrecht  der  jungst  etc.  und®  der 
edel  herre  graf  Johann  der  lantgraf  zum  Lewttenberg  und  unser  freunde  und  eidgenoßen 
die  von  Regensburg  und  die  von  Auchsburg  mit  densel&^n  unsern  freunden^  herauf^, 
und  haben  sich  unser  freunde  uf  dem  weg  mit  den  vorgenant^n  herren  mit  einander^ 
80  unterredt  und  veraint  von  dez  tags  wegen  der  zu  Bamberg  uf  mitfasten  sein  sol  zwischen  [isss] 
fursten  herren  und  steten,  also,  ob  unser  herre  der  kunig  zu  demselben  tag  niht  komen 
moht  von  ehaftiger  not  wegen  odir  denselben  tag  lenger  verziehen  oder  schieben  wolt 


86 


b)  diettr  art.  7  ist  im  Codtx  dureJutriehen.  b)  eod,  H.  o)  eod.  autgeair,  vrlr,  dafür  aufkorrigiert  unser  freunde, 
d)  anfkorrigiert  statt  rait.  e)  etwas  itber  der  hiemit  beginnenden  Zeile  ein  Vermerkzeiehen  am  Rand,  f)  eod. 
fremden,  g)  hieß  ttusrst  mit  nna  gen  IXtremherg.  h)  statt  sich  —  mit  einander  hieß  es  zuerst  uns  do  mit  ein- 
ander. 


*  Gehörte  fvie  die  beiden  andern  zum  Städtebund.  Am 
18  Dec.  ISSB  hatte  ihn  K.  Wenzel  zur  Neutraläät  aufge- 
fordert, namentlich  den  Fürsten  kein  Leid  zu  thun  «wann 

40  wir  mit  der  bilf  gots  solch  zweiung  alz  zwischen  in  [den 
Fürsten  und  Städten]  sind  selber  k&rzlichen  unterkomen 
und  zu  eim  frewntlicben  ende  bringen  wullen»atMP£r<^- 
leins,  cod.  arch.  reg.  Nur,  278  fol  4»;  —  Vgl.  Viecher  Reg. 
nr,  894  und  886. 

4&  *  Vgl.  Schreiben  Nürnbergs  <in  Bertholt  Beheim  vom 
4  Dec.  1868  arU  4. 

^Heinrich  Eisvogel  beglaubigt  bei  Nürnberg  von  K. 
Wenzel  in  dem  Schreiben  von  1888  Jan.  8»l»6  im  Nümb. 
Arch.  Konserv.  cod.  278  fol.  sc  und  daraus  in  St.  Chr.  i, 

50  141  f.  {vgl  Neumarkter  Spruchbrief  vom  16  Merz  1888  ort. 


4  nt.).  Derselbe  ist  beglaubigt  von  demselben  bei  den  gemei- 
nen Städten  in  Ober-  und  Niederschwaben  wegen  ihrer 
Händel  mit  Bzg.  Friderich  von  Baiernt  dat.  Prag  Do.  n. 
Vincent.  Boh.  85  Rom.  18  [isss  Jan.  88],  im  gleichen  Codex 
fol.  80^;  er  war  Nürnberger,  s.  St.  Chr.  1,  78,  18. 

*  Die  als  Varianten  angemerkten  Korrekturen  zeigen 
daß  die  ursprünglichen  Verfasser  des  Schreibens  auch  in 
Mergentheim  gewesen  waren  {resp.  Rotenburg).  Das  Jahr 
ist  des  Zusammenhangs  wegen  sicher,  und  außerdem 
fäXU  gerade  1889  der  Matthiastag  auf  Mittwoch  wie  hier  in 
dem  Briefe.  Eine  wegen  Besuchs  des  Tags  zustimmende 
Antwort  erfolgte  von  (Mainz  t  und)  Speier,  s.  Sehr.  Nürn- 
bergs an  Speier  (und  Mainz)  von  1889  Merz  17. 


118 


Königlicher  Friedenstag  zu  Rotenburg- Mergentheim  im  Februar  1389. 


[1889]  dez  wir  doch  niht  getrawen",  daz  dannoch  der  vor  genante  tag  zu  Bamberg^  uf  mitfaBten 
für  sicli  gen  Bolt  und  daz  fursten  herren  und  stet  dahin  körnen  sullen^  so  verre  ob  ez 
ewer^  yreiBheit  gevellet.  und  suUen  auch  die  gleitsbri^^  die  die  fursten  herren  und  stet 
gen  einander  geben  haben,  bleiben  und  gehalten  werden  und  diefdrsten  die  stet  belaiten 
gleicherweise  als  man  zu  Mergenthetm  davon  geschaiden  ist*,  und  daz  haben  die  yorg6-5 
nanten  zwen  herren  herzog  Ruprecht  der  jungst^  etc.  und  graf  Johann  vom  Lewttenberg 
allen  andern  fursten  und  herren  YerBchriben.  dorumb  biten  wir  ewer  erberkeit  mit 
allem  fieiz^von  unsern  und  ander  stet  unsers  punds  wegen,  daz  ir  uf  den  vorgenanfen 
tag  komen  wollet,  wanne  wir  den  von  unsers  pünds  wegen  also  ufgenomen  haben  also 
bescheidnlich^  ob  ir  denselben  tag  auch  suchen  und  dorauf  komen  wollet,  wer'  aber^  lo 
daz,  ob  unser  herre  der  kunig  uf  denselben  tag  niht  komen  moht,  wolt  ir  danne  dorumb 
zu  dem  tag  also  niht  komen,  daz  lat  uns  wissen  so  ir  allerschirst  kondt  oder  mugt,  daz 
wir  daz  den  fursten  und  herren  auch  zu  wissen  tün^  wann  wolt  ir  zu  dem  tag  niht  komen, 

[1889]  SO  müssen  wir  daz  dem  egenanten  herren  herzog  Rnf recht  dem  jüngsten  zum  minsten^ 
Febr.  84  -yQ  ^  ^^^  ^^^^  egenanten  tag  verkünden.       datum  feria  4  in  die  sancti  Mathie  apostoli.  is 


i889  59.  Herzog  Stefan  II  von  Baiem-Ingohtadty  Pf,  Ruprecht  III^  Bisch,  Lamprecht  'oon  Bamr 
Febr,  87  herg,  und  Bf.  Friderich  V  von  Nürnberg ^  für  sich  und  die  andern  verbündeten  Herren  ^ 
geben  den  Städten  Sicherheit  vor  den  Herren  zum  Besuch  des  Tags  zu  Bamberg  auf  28 
Merz  1389  j  den  die  kön.  Räthe  Hzg.  Przemyslav  zu  Teschen  und  der  erwählte  Bisch, 
Johann  zu  Camin  jetzt  in  Mergentheim  von  des  Königs  wegen  bestimmt  hohen,  während  so 
im  übrigen  der  Krieg  seinen  Fortgang  haben  darf;  verkünden  die  verabredeten  Bestim- 
mungen wie  das  Geleite  der  Fürsten  und  der  Städte  zu  dem  Tage  gegenseitig  gewährt 
werden  soll,  {Ausfertigung*,)  1389  Febr.  27  Mergentheim, 

Aus  Straßb.  Sem,  BibU  Excerpta  Wenckeri  2  foL  400* -401^,  mü  der  Ueberschriß  Tag  zu  Bamberg  1389. 

Wir  Stepfan  von  gots  gnaden,  Ruprecht  der  jüngste  herzogen  in  Bayern  und  alle  ts 
pfalzgrafen  bi  Ryn,  Lamprecht  bischof  zu  Bamberg,  und  wir  von  demselben  gnaden 
Friderich  burkgraf  zu  Nüremberg,  bekennen  mit  disem  brief  für  uns  und  alle  ander 
fursten  grafen  freien-herren  rittern  und  knechte  die  in  ainung  und  verpuntnuß  mit 
einander  sind  und  in  disem  krieg  begriffen  sein :  [1]  als  der  hochgeborn  fürste  herr 
Primislau  herzogt  zu  Teschin  und  der  erwurdig  herre  her  Johann  erweiter  bischof  zu  30 
Camyn  unsers  herren  deß  Römschen  ktlnigs  rete  itzunt  hie  zu  Mergentheim  von  unsers 
egenanten  herren  deß  kunigs  wegen  aber  ein  freuntlichen  tag,  zwischen  uns  den  vorge- 
nanten fursten  und  allen  andern  fursten  und  herren  die  in  einung  und  verpuntnuß  mit 

a)  hiefi  zuerat  hoflfen ;  der  ganxe  Pombu»  dez  —  getrawen  Ut  übrigen»  nachträglich  hinei$tkorrigiert,      b)  cod.  B  wtit 
Abkürzungneiehen.     c)  au*ge*triehen  hier  ein  Wort,  o.  Zw,  Ton.    d)  Abkürzung  ewrerf  ewerrf    e)  ood,  Janit.  35 
f)  hier  autgeetriehen  das  Ir  zu  demselben,      g)  eod,  bevcheidnl  mit  ü^eretrich.     h)  hier  mugeetriehen  dai^  ir  af 
[cod.  na].      1}  cod.  eig,  inne  mit  am  SdUueee  au/gteehriebtnem  e.      k)  hier  auegettriehen  vor.      1)  cod.  he. 


•  Vgl,  den  SicherheÜB-  und  Geleitsbrief  der  4  Fürsten 
vom  37  Febr.  1S89.  —  AehnUch  bemerkt  Wencker  in  seinen 
Excerpta  i,  116*  {Straßb,  Sem.  Bibl),  es  sei  beredet  gewe- 
sen von  etlichen  Herren  und  Städten ,  wenn  schon  des 
Königs  Räthe  [sie]  nicht  dahin  [nach  Bamberg]  kommen 
können  oder  der  König  denselben  länger  verschieben 
wollte,  daß  der  Tag  doch  solle  fortgehen ;  wegen  der  Ge- 
leite sei  beredet  worden,  daß  es  bleiben  solle  wie  auf  dem 
Tag  zu  Mergetheim  man  davon  gescheiden  und  tiber- 
kommen ist, 

*  Aus  den^  Schreiben  Sürnbergs  an  die  Rheinischen 


Städte  vom  94  Febr.  1889  sieht  man,  daß  auf  der  Februar- 
versammlung zu  Mergentheim  schon  Bestimmungen  über 
das  Geleite  vereinbart  wurden.  Also  die  in  obiger  Urkunde  40 
enthaltenen  Bestimmungen  waren  schon  vor  »4  Febr.  fest- 
gestellt, die  Ausfertigung  derselben  durch  die  Fürsten 
erfolgte  dann  erst  am  27  Febr.  obwol  der  Miturkundende 
Pf.  Ruprecht  lil  damals  schon  abgereist  war  (s.  gen.  Sehr, 
vom  84  Febr.),  Die  Bestimmungen  haben  viel  AehnlichkeU  46 
mit  dem  SicJ^erheits-  und  Geleitsbrief  der  8  Städte  von 
[1888  c.  Dec  8-11].  —  Vgl.  auch  die  letzte  Anm.  zu  nr.  56. 


B.  Bestimmungen  betr.  neuen  Tag  zu  Bamberg  auf  Merz  28. 


119 


1889 

JmtTZmO 


einander  sind  als  vor  geschrieben  stet  uf  ein  seit  und  gemainer  stet  beder  punte  an  dem    '^^ 
Rein  in  Eisassen  in  der  Weterey*  in  Sweben  Franken  und  in  Beyern  uf  ander  seit  und 
allen  den  die  uf  bed  seiten  dorinne  begriffen  sind,  gemacht  und  benant  haben  gen  Bam- 
berg uf  den  suntag  letare  in  der  vasten  ze  naht  de  ze  sein  der  schirst  kumpt,  denselben 

6  tag  wir  obgenanten  vier  fürsten  von  unsern  und  aller  anderer  fursten  grafen  und  herren 
wegen  die  in^  ainung  und  yerpuntnusse  mit  einander  sein  als  vorgeschrieben  stet  itzunt 
ufgenommen  haben  :  und  dorumbe  so  sprechen  und  geloben  wir  bei  unsern  furstenlichen 
trewen,  für  uns  und  alle  ander  fursten  grafen  und  herren  die  in  ainung  und  verpunt- 
nusse  mit  einander  sein  als  vor  geschrieben  stet  und  für  alle  unser  und  ir  helfer  und 

10  diener,  also,  daz  die  vorgenanten  stet  alle  ir  frunde  helfer  diener  und  die  iren  die  zu 
dem  vorgenanten  tag  reiten  oder  ziehen  und  alle  boten  die  dozwischen  laufen  reiten 
oder  geen  sicher  sullen  sein  vor  uns  den  obgenanten  vier  fursten  und  vor  allen  andern 
fursten  grafen  und  herren  vor  den  unsern  und  den  iren  als  vor  geschrieben  stet  zu  dem 
tag  uf  dem  tag  und  von  dem  tag  wider  heim  zu  hause  on  alle  geverde.  euch  mugen  wir 

15  die  fursten  herren  und  stete  den  krieg  uf  bed  seiten  wol  gen  einander  treiben^,  die  weil 
ez  nicht  bericht  ist;  doch  also  daz  der  dheiner,  die  von  der  fursten  herren  und  der  stet 
wegen  zu  dem  egenanten  tag  reiten,  dhein  zugrif  noch  beschedigung  niht  tun  sullen  von 
baufi  auß  zu  dem  tag  uf  dem  tag  und  von  dem  tag  wider  heim  zu  haus ;  und  sullen 
bederseit  sicher  sein  in  der  weise  als  vor  geschrieben  stet.       [2]  euch  ist  beredt  worden, 

so  daz  der  hochgebom  furste  und  herre  her  Fridrich  burkgraf  zu  Nürenberg  die  edeln 
Ludwig  und  Friderich  grafen  zu  Otingen  und  Ulrich  von  Wolffberg  pfleger  zum  Roten- 
berg  oder  ein  ander  an  seiner  stat  von  des  egenanten  unsers  herren  deß  kunigs  und  iren 
wegen  gemain  stete  die  den  punt  in  Swaben  halten  belaiten  sullen.  und  die  vorgenanten 
fursten  und  herren  sullen  ir  erberg  diener^  mit  dem  egenanten  Ulrich  von  Wolffberg, 

95  oder  wer  an  seiner  stat  reitet,  unverzogenlichen  gen  Ulm  schikken,  daz  die  do  sein  uf 
den  Sonntag  oculi  in  der  vasten  nu  schierst  kumend,  und  der  vorgenant  furste  und  herre 
her  Friderich  burkgrafe  zu  Nürenberg  sol  sein  sunderlich  gelait  schikken  uf  denselben  ^'^^'^ 
suntag  gen  Eslingen,  die  dann  die  vorgenanten  gemain  stet  belaiten  sullen  zu  dem  ege- 
nanten tag  uf  dem  tag  und  von  dem  tag  wider  haim.       [3]  so  sullen  die  hochwurdigen 

30  fursten  her  Lamprecht  bischof  zu  Bamberg  und  der  egenant  herr  Fridrich  burkgraf  zu 
Nürenberg  die  von  Nürenberg,  und  wer  von  den  stetten  mit  in  reitet,  belaiten,  und  sul- 
len in  ir  erber  diener  gen  Nürmberg  schiken  uf  solch  zeit  als  sie  dann  von  in  begem 
and  in  ir  botschaft  darumb  tun,  die  sie  getreulichen  belaiten  sullen  in  alle  der  weise  als 
vor  geschrieben  stet.       [4\  so  sol  der  hochgebom  furste  herzog  Ruprecht  der  jungst  die 

85  von  Regensburg  belaiten,  und  sol  in  sein  erber  diener  uf  solch  zeit  und  an  solch  stet 
schikken  als  sie  dann  deß  von  im  begem,  die  sie  auch  belaiten  sullen  in  der  weiß  als 
vor  geschrieben  stet.  [S]  so  sol  der  hochgebom  furste  und  herre  herzog  Ruprecht  der 
eltste  her  Seyfrid  von  Veningen  meister  Deutsches  Ordens  und  der  edel  graf  Johann  von 
Sponheim  der  junger,  ir  einer  oder  mer,  an  welch  sie  das  vordem  und  begern,  von  un- 


1889 


40 


ft)  »o  o.  Zv,  hei  Weneker  «tid  nkht  Wetorev.      b)  e  <n  die  nicht  dwtUeh ,  In  mugetiriehenf     c)  eod,  erbger. 


'  Doch  vereinigten  »ich  Hzg,  Friderich  wm  Landthtä 
und  Pf.  Ruprecht  III  und  Hzg.  Albrechi  in  Niederbaiem 
{Sirauhing)  und  die  S^adt  Regeneburg  und  alle  ihre  beider' 
eeitigen  Diener,  von  heute  bie  So.  zu  Mitterfaeten  d.  h. 

4&  Merz  »8,  (tuf  welches  Ziel  der  Bamberger  Tag  zwischen 
Fürsten  und  Städten  bestimmt  war,  gewisse  Bestimmun» 
gen  von  Waffenruhe  zu  beobachten  und  diefi,  faüs  der 
Bamberger  Tag  vor  sich  gehe,  auch  noch  fortzusetzen  bis 
die  Fürsten  und  ihre.Räthe  und  die  Regensburgischen 

50  Räthe,  die  auch  zu  dem  Tag  reiten  werden,  von  da  wider 


heim  kommen,  dat.  s.  L  Mo.  n.  Herrn  Fastnacht  esto  mihi 
1889  d.  h.  Merz  l,  im  Münch.  R.  A.  Urk.  X.  **/•  o^^f  «inem 
2Mel  von  Pergament,  scheint  die  protokoUarische  Origi- 
nalauf Zeichnung ,  beginnt  Item  es  ist  gerett  worden  zwi- 
schen — .  Ein  etwas  modernisierter  Abdruck  bei  Gemeiner 
8,  869  wo  das  Datum  unrichtig  auf  Merz  8  berechnet  ist 
Regest  in  Reg.  Boic.  lo,  887  hat  Mo.  n.  Mathias,  was  aber 
auch  den  i  Merz  ergibt,  unter  welchem  richtigen  Datum 
das  Regest  bei  Viecher  nr.  888  steht,  der  die  Gemeiner*sehe 
Berechnung  korrigiert  hat. 


120  Königlicher  Friedenstag  zu  Rotenburg -Mergentheim  im  Februar  1389. 

1889  gers  herren  des  kunigs  und  iren  wegen  der  Reinischen  stete  freunde  belaiten,  und  sol 
der  obgenante  forste  herzog  Ruprecht  der  eltste  in  sein  erberg"  diener  mitsampt  den 
egenanten  herren,  ir  einem  oder  in  beden,  schikken  an  solch  stet  und  ufsolch  zeit  als  sie 
deß  dann  von  in  begem  und  vordem;  die  suUen  sie  dann  auch  getrewlich  belaiten  in  der 
weise  als  vor  geschriben  stet.  [6']  ouch  sol  der  hochgeborn  furste  herzog  Ruprecht  der  5 
jungst  belaiten  deß  hochwirdigen  fursten  und  herren  hern  Pilgrin  erzbischof  zu  Saltzburg 
botschaft  zu  dem  obgenanten  tag  in  alle  der  weise  als  vor  geschrieben  stet,  und  sol  in 
sein  erberg^  diener  schikken  uf  solch  zeit  und  an  solch  stet  als  sie  dann  von  im  ^  vordem 
und  begem.  [7]  wer*  ouch  ob  die  fursten  herren  oder  die  iren  an  der  vorgenanten  stet 
eine  oder  mer  bcgerten,  daz  sie  in  die  iren  zuschikken,  die  mit  in  riten  uf  den  tag  :  an  lo 
welch  stet  sie  des  begem  oder  vordem,  die  sullen  daz  unverzogenlichen  tun,  und  suUen 
in  die  iren  zuschikken  daz  sie  mit  in  reiten  zu  dem  tag  und  von  dannen  wider  heim  zu 
hause  ]  und  dieselben  sullen  sie  dann  getreulich  bewaren  vor  den  obgenanten  steten  und 
den  iren,  daz  sie  sicher  reiten.  [8]  were  auch  ob  sust  dhein  ander  stat  wer',  ir  wer' 
eine  oder  mer,  die  an  uns  vorgenan^e  fursten  oder  an  ander  fursten  und  herren  als  vor  i5 
geschrieben  stet  begerten,  daz  sie  sie  belaiten  zu  dem  obgenanten  tag :  an  welchen  fursten 
oder  herren  das  braht  wurde,  der  oder  die  selten  das  unverzogenlich  tun,  und  selten  in 
ir  erborgt  diener  zuschikken  an  solch  stet  und  uf  solche  zeit  als  sie  dann  des  von  in  be- 
gem ;  und  die  sullen  dann  dieselben  stet  auch  getrewlichen  belaiten  zu  dem  tag  als  vor 
geschrieben  stet.       und  des  alles  zu  einem  waren  Urkunde  geben  wir  obgjBnanten  vier  so 

1889    ^^^^^^^  disen  brief  versigelt  mit  unsem  anhangenden  insigeln.       datum  Mergentheim 
F§br.  27  sabbatho  post  Petri  kathedram  anno  80  nono. 

J889    QQ^  Burggraf  Friderich  V  von  Nürnberg  für  sich  und  seine  beiden  Söhne  Johann  und  Fn- 
derich  einerseits  und  die  Stadt  Nürnberg  andrerseits  schließen  einen  Sondervertra^g  zur 
Widerherstellung  des  Friedens,  mit  mehrfacher  Beziehung  auf  die  letzten  Abmachungen  ^ 
zu  Mergentheim;  in  der  burggräflichen  und  in  der  städtischen  Ausfertigung,  1389  Merz 
24  Hailsbronn  {resp,  Nürnberg  f '). 

Au$fertigung  des  Burggrafen  Unks  :      M  cum  München  B.  A.  Urk.  Reichsstadt  Nürnberg  Nachträge  f.  50 
XU  •/»  or,  mb.  c,  tig.  pend,  —  [Auszug  bei  W dickem  hisL  Norimb»  dipL  erster  Pariodue  p.  477  f.  nt,  ♦) 

Ausfertigung  der  Stadt  Nürnberg  rechts  :  A  aus  Nürnb,  Archiv- Konserv.  Kopialbuch  nr.  80  Nurnbergisch  SO 
Buch  lit.  Z  de  a.  1225-1586  f.  26^-96*  cop.  cfiart.  sec  le  der  dritt  brief  u.  s.  w,  {vgL  der  erst  und  der  ander  in  den 
Erläuterungsnoten);  B  coli,  ibid.  Nürnberger  Bücher  nr.  83«  Libcll  mii  ii  Blättern  in  fol.  fragmentarisch  foL  6^*8^ 
cop,  Chart,  sec.  16,  älter  aU  A,  aber  ziemlich  gldchwerlhig,  hat  eine  längere  werthlose  Veberschrift  wol  aus  le  Jahrh. 
wie  die  ganze  Handschrift,  an  der  Seite  Anzeichnungen  des  Inhalts  der  einzelnen  Abschnitte»  —  (GedrutAt  in  Mon. 
Zoll.  5t  281'888  nr.  820  ous  einem  tNürnberger  Copialbuch»,  welches  dtr  Orthographie  nacA  unser  A  ist;  hieraus  ihir-  S5 
zer  Auszug  bei  Hegel  in  den  St.  Chr.  i,  166  f.)  ' 

Es  schien  bei  den  vielfachen  Verschiedenheiten  des  Textes  der  beiden  Ausfertigungen  zweckmäßig  hier  nicht 
nur  eine  sondern  die  beiden  Urkunden  abzudrucken  und  zwar  in  Kolumnen  neben  einander  wegen  der  Übersicht- 
lichkeit; bei  vollständiger  Identität  eines  Artikels  in  beiden  Ausfertigungen  ist  nur  die  burggräfliche  gegeben,  und  zwar 
über  die  ganze  Seite  herüber^  doch  so  daß  alle  kleineren  Unterschiede  von  irgend  einer  Bedeutung,  die  sich  in  der  40 
städtischen  finden,  in  die  Varianten  aufgenommen  sind. 

Ausfertigung  des  Burggrafen.  Ausfertigung  der  Stadt  Nürnberg, 

Wir  Fridrich  von  gotis  gnaden  burcgrave  Wir  die  burger  des  rats  der  statt  zu 

zu  Nuremberg  bekennen  für  uns  und  peyde     Kurmberg  verjehen  für  uns  und  für  die  ge- 
unser  süne  und  tun  kunt  offenlichen  mit     main  gemainlichen  daselbst  und  tun  kunt  ^^ 

a)  cod.  erbger.      b)  cod.  erbger.      c)  eod.  in.      d)  eod.  erbgor. 

*  JHe  Nürnberger  Urkunde  hat  keinen  Ort.  Man  muß  ihre  Urkunde  in  Nürnberg  selbst  gleichzeitig  mit  der 

entweder  annehmen,  daß  die  Nürnberger  Gesandten  ihre  Hailsbronner  des  Burggrafen  ausUellte  wozu  eine  Verab- 

Urkunde  auch  in  Hailsbronn  ausfertigten  und  dahin  zu  redung  getroffen  sein  konnte, 
dem  Burggrafen  gekommen  waren,  oder  daß  die  Stadt  50 


B.  Bestimmungen  betr.  neuen  Tag  zu  Bamberg  auf  Merz  28. 


121 


difiem  brive:  [1]  umb  sulch  krige  und 
czweyung,  die  zwischen  uns  und  den  unsem 
uff  ein  Seite  und  den  ersamen  und  weysen 
den  bürgeren  des  ratis  und  der  gemeynn 

5  gemeiniglichen  der  stat  zu  Nuremberg  und 
allen  den  iren  uff  der  andern  sejten  sein , 
dorumb  ist  czwischen  uns  und  in  geredt 
und  geteydigt  worden  also :  wer'  es  sach 
das  hie  zwischen  und  sand  Walpurg  tag, 

10  der  schirst  komet,  der  allerdurchleuchtigst 
fürst  unser  liber  her  her  Wenczlaw  Romi- 
scher  und  Behamischer  konig  ein  gemeine 
richtigung  machet  czwischen  uns  andern 
fursten  und  herrn  unserr  eynung'  und  den 

15  Stetendes  bunds*,  oder  dazsust  ein  gemein 
richtigung  czwischen  uns  und  in  geschee 
in  derselben  zeit,  dobej  sullen  wir  beyde 
partey  bleiben  und  sullen  auch  doruff  alle 
hemachgeschriben  artikel  und  teyding  ab- 

M  sein,  ausgenomen  des  artikels  von  des  ent- 
sagens  wegen,  der  sol  uff  dem  von  Wert- 
heim besten  als  die  briff  ausweisen  die  wir 
in  und  sie  uns  dorumb  geben  haben'.  [2] 
wer'  aber  sach  daz  von  unserm  egenanten 

s5  herrn  dem  konig  oder  sust  kein  gemeine 
richtigung  geschee  oder  ob  daz  recht  nicht 
ausgesprochen  wurde,  als  man  nechst  zu 
Mergentheim   davon  gescheyden   ist,   hie 


offenlichen  mit  disem  brief :     [1]  umb  solch    ^^^ 

Merz  24 

krieg  und  zwaiunge,  die  zwischen  den 
hochgebornen  fursten  und  herrn  herrn 
Friderich  burggraven  zu  Nurmberg  und 
herrn  Johannsen  und  herrn  Friderichen  sei- 
nen sunen  und  den  iren  und  uns  und  den 
unsem  sein,  darumb  ist  zwischen  in  und 
uns  geredt  und  getaidingt  worden:  wer'  es 
sach  das  hie  zwischen  und  sanct  Walburg  ^^* 
tag,  der  schirst  kumbt,  der  allerdurchluch- 
tigste  fürst  und  herr  herr  Wentzlaw  der 
Romisch  konig  unser  gnediger  herr  ein  ge- 
maine  richtigung  macht  zwischen  fursten 
herrn  und  gemainen  stetten  und  uns,  oder 
das  sunst  ein  gemaine  richtigung  geschech 
in  derselben  zeit ,  da  sollen  wir  baide  par- 
tei  bei  bleiben  und  sollen  alle  hemach- 
geschriben artickel  und  taiding  darauf  ab- 
sein, ausgenomen  des  artickels  von  des  ent- 
sagens  wegen ,  das  sol  auf  den  von  Wert- 
haim  besteen  als  die  brief  ausweisen  die 
sie  uns  und  wir  in  darumb  geben  ha- 
ben. [2]  wer'es  aber  sach  das  von  unserm 
gnedigen  herrn  dem  konig  oder  sunst  kain 
gemaine  richtigung  geschech  oder  das  recht 
nicht  ausgesprochen  wurde,  als  man  zu  Mer- 
gethaim  davon  geschaiden  ist,  hie  zwischen 
und  sanct  Walburg  tag  als  vor  geschriben 


*  LandfriedembündnU  zu  Nürnberg  1888  Merz  ii. 

80  *  Der  SchwäbUche  Städtebund  1876  JuU  4,  der  Rheini- 
sche 1881  Merz  20,  der  Gesammtbund  1881  Juni  17, 

'  Die  in  dieeer  Hineicht  von  Nürnberg  ausgestelite  Ur- 
kunde^  vom  gleichen  Jahre-  und  Tageedatum  wie  die  obige^ 
<•  /.,  iteht  in  Mon.  ZolL  6,  280  nr.  219  out  einem  •Nüm- 

85  berger  CopicUbuch»,  nemUch  o.  Zw,  aus  fol.  24^  der  oben 
bei  uns  in  den  Quellen-Angaben  mit  A  bezeidmeten  Hand- 
schrift, wo  dieser  Brief  der  ander  genannt  wird.  Darin 
erklärt  die  Stadt,  da  Bf,  Friderich  Vund  seine  Söhne  Jo- 
hann und  Friderich  sie  beschuldigen  ihnen  bei  Anfang  des 

40  Kriegs  zu  spät  entsagt  und  sie  zu  früh  angegriffen  zu 
haben  [vgl,  Vischer  in  den  Forschungen  8,  24  f.],  so  gehe 
sie  ein  auf  ein  Schiedsgericht  von  4  MügUedem  unter  dem 
Obmann  Johann  Graf  zu  Wertfuiim  welches  mit  beider 
Parteien  Wissen  und  Willen  entscheiden  solle,  eventtiell 

45  unterwerfe  sie  sich  einem  freundlichen  Recht  von  diesen , 
der  Obmann  soll  beiden  Parteien  Tag  bescheiden  gen 
Onnoltzbach.  Die  entsprechende  ähnliche  Erklärung  in 
Betreff  dieses  Rechtsverfahrens  stelÜ  der  Burggraf  aus  in 
Betreff  seiner  und  seiner  Söhne  unter  dem  nemlichen  Da- 

50  tum,  aiue  Halsprunn;  befindet  sich  im  Münch,  R,  A,,  unter 
Nümb.  I^eichsstadt  Nachtrr.,  nocA  Angabe  von  nr.  868  im 
Repert,  der  Nümb,  Urkunden,  und  zwar  als  Original  (c. 
«ig.  ist  angegeben  ibid,),  —  Am  5a.  n.  annunc.  Mar,  in 
der  Vazten  [27  Merz]  1889  geben  Johann  und  Fridrich 

55  eeine  Söhne  ihre  Einwilligung  zu  dieser  Erklärung  ihres 

Dentsobe  ReicbstagB-Akten  IT. 


Vaters;  nach  Angabe  von  nr,  864  im  letztgenannten  Re- 
pertorium  befindet  sich  dcu  Original  dieser  Einwilligung 
(c.  2  sig.)  auch  im  Münch.  R.  A,  ibid.  —  Am  Sa,  n,  corp, 
Christi  zu  Nürnberg  auf  seiner  Feste  bekennt  dann  der 
Vater  für  eich  und  seine  Söhne,  daß  er  mit  Nürnberg 
wegen  jenes  zu  späten  Entsagens  und  zu  frühen  Angrei- 
fans  lieblich  und  freundlich  verrichtet  und  vereint  sei 
[1889  Juni  19];  Orig.  c.  sig,  ibid.;  nach  Angabe  von  nr.  866 
in  jenem  Repertorium,  —  Endlich  Mi,  n.  Laur enden  [1889 
Aug.  11]  quittiert  der  Vater  für  sich  und  seine  Söhne  die 
Stadt  Nürnberg  über  den  Empfang  der  8000  fl.,  die  sie 
ihm  zahlte  von  seines  Zuspruchs  wegen,  ihr  zu  spätes 
Entsagen  und  zu  frühes  Angreifen  betreffend;  Orig,  c,  sig. 
ibid,;  nach  Angabe  von  nr.  866  in  jenem  Repertorium,  — 
Vgl,  Hegel  in  den  St,  Chr.  i,  166  f,  —  Klagen  des  Burg- 
grafen nebst  Antworten  der  Nürnberger,  vom  24  Merz 
1889,  s,  Wökkem  l,  c.  pag,  478  f.nt.*  —  Am  lo  Aug.  1894 
sagen  die  Burggrafen  Fridrich  der  ältere  und  Johann 
und  Fridrich  der  jüngere  der  Stadt  Nürnberg  die  Einung 
auf,  di^  eie  bisher  mit  ihr  gehabt  haben  die  do  stet  ein 
halp  jare  vor  [bevor  der  Krieg  anfängt]  aufDeusagen ,  da 
sie  an  dem  Landfrieden  Einung  genug  mit  ihr  ha^en; 
und  wollen  dannoch  tuen  was  euch  liep  ist,  desgleichen 
wir  euch  auch  w.ol  glauben  herwider  zu  tuen,  dat.  Onols- 
paeh  Laurentü  a.  looo  etc,  94,  Münch,  R,  A.  Urk.  R.  St. 
Nürnberg  fasc.  52  XII  6/5  or.  chart.  c,  8  sig.  in  verso 
impr. 

16 


122 


Königlicher  Friedenstag  zu  Rotenburg -Mergentheim  im  Febraar  1389. 


1389  zwischen  und*  sand  Walpurg  tag  als  vor 
^*  geschriben  stet,  so  sol  uff  denselben  sand 
1889  Walpurg  tag ,  ier  schirst  komet ,  ein  gancze 
sune  und  berichtigung  angeen  czwiscben 
uns  unsern  sunen  und  allen  den  unsern  uff 
ein  seyte  und  den  vorgenanten  bürgeren 
von  Nuremberg  und  den  iren  uff  die  ander 
Seiten,  und  sullen  wir  und  alle  die  unsern 
dieselben  richtigung  furbaz  dann  getrewli- 
chen  halten  und  volfuren  an  alles  ge- 
verd.  [3]  auch  sullen  wir  die  vorgenan- 
ten burger  und  die  iren,  die  nicht  ubeltetig 
leut  weren,  wandeln  und  erbeiten  in  allen 
unsern  steten  slossen  landen  und  gepiten 
ungehindert  und  ungeirret  lassen  kaufen 
und  verkaufen  füren  treyben  und  tragen 
und  zulassen  gen  an  alle  unser  und  der 
unsern  hindrung,  außgenomen  unser  ge- 
wonlicher  geleite  und  czol  an  alle  ge- 
verd.  [4]  auch  ist  geredt  und  getedingt 
worden  :  welch  fürst  greve  oder  her  unser 
einung^  des  rechten  bey  unserm  herrn  dem 
konig  bleiben  wolt  als  man  zu  Meigentheim 
davon  gescheyden  ist,  mit  dem  sullen  die 
vorgenanten  burger  von  Nuremberg  auch 
gericht  und  gesunet  sein,  ob  dieselben  fürs- 
ten  oder  herrn  mit  in  also  auch  darauff  ge- 
sunet wollen  sein.  [5]  wer  aber  ein  sach 
also  gestalt  czwischen  fursten  herrn  und 
den  steten,  der  sich  unser  egenanter  her 
der  konig  nicht  annemen  wollet  und  do- 
rumb  daz  recht  nicht  ausgesprochen  wurde, 
oder  daz  man  dieselben  sach  sust  nicht 
mocht  fruntlichen  oder  uff  gemein  leutt  be- 
richten noch  ausgetragen,  wurden  wir  dann 
von  den  fursten  und  herrn  unser  einung 
gemant  daz  wir  sein  von  eren  wegen  nicht 
mochten  überhaben  sein  als  uns  deucht, 
so  mugen  wir  unser  anczal  hundert  mit 
gleen  darleyhen,  doch  also  daz  wir  und  die 
unsern  mit  aller  unser  macht  landen  und 
leuten  über  die  vorgenante  unser  anczal 
wyder  die  obgenanten  burger  von  Nurem- 
berg noch  wider  kein  ander  stat,  die  in 
irem^  punde  ist,  die  mit  uns  andern  fursten 
und  herrn  unser  einung  veräunet  und  ver- 
riebt wurden,  nicht  sein  sullen  noch  wollen 
in  dhein  weiß  an  geverd.       [6]  es  sol  auch 


stet,  so  soll  uf  denselben  sanct  Walburg 
tag,  der  schirst  kumbt,  ein  ganze  sön  und 
richtigung  angeen  zwischen  den  vorgenan- 
ten hochgebomen  fursten   und  herrn  den 
burggraven  allen  den  iren  und  uns  und  5 
den  unsern,  und  sollen  und  wollen  wir  und 
alle  die  unsern  dieselben  richtigung  furbas 
dann  getrewlichen  halten  und  volfurn  on 
alles  geverde.       [3]  und  sollen  auch  die 
vorgenanten  fursten  die  burggraven   und  10 
die   iren,    die  nicht  ubeltetig  leut  wem, 
wandeln  und  arbaiten  in  unser  statt,  und 
sollen  sie  ungehindert  und  ungeirret  las- 
sen   kaufen   und  verkaufen  furn  treiben 
tragen  und   zulassen  geen  on  alle  unser  15 
und  der  unsern  hinderung  und  on  alles  ge- 
verde. [4]  auch  ist  geredt  und  getaidingt 
worden:  welch  statt  unsers  bundes  in  Schwa- 
ben in  Francken  und  in  Baym  des  rechten 
bei  unserm  herrn  dem  könig  bleiben  wol-  20 
ten  als  man  zu  Mergethaim  davon  geschai- 
den  ist,  da  sollen  die  vorgenanten  fursten 
die  burggraven  auch  mit  bericht  und  ge- 
sont  sein,  ob  dieselben  stet  mit  in  auch  da- 
rauf gesönt  weiten  sein.     [5]  wer'  aber  ain  25 
Sache  also  gestalt  zwischen  fursten  herrn 
und  stetten,  und  das  sich  der  unser  gnedi- 
ger  herr  der  könig  nicht  annemen  wolt  und 
das    recht    darumb    nicht    ausgesprochen 
wurde ,  oder  das  man  dieselben  sache  sonst  so 
nicht  freuntlich  oder  auf  gemain  leut  nicht 
berichten  noch  ausgetragen  möcht,  wurden 
wir  dann  von  den  vorgenanten  stetten  un- 
sers bundes  gemant  das  uns  deucht  das  wir 
sein  von  eren  wegen  nicht  überhaben  moch-  S5 
ten  gesein^  so  mögen  wir  unser  anzal  hun- 
dert mit  spiesen  darleihen,  doch  also  das 
wir  und  die  unsern  mit  unser  statt  macht 
und  mugen  über  die  vorgenanten  unser  an- 
zal wider  die  obgenanten  fursten  die  bürg-  40 
graven  noch  die  iren  noch  wider  kainen 
fursten  graven  noch  herrn,  die  in  irer  ai- 
nunge  und  buntnusse  sein,  die  mit  uns  und 
andern  stetten  versönet  und  verriebt  wur- 
den, nicht  sein  sollen  noch  wollen  in  dhein  45 
weise  on  geverde.       [6]  und  soll  auch  die- 
selb  anzal,  die  wir  also  darleihen  wurden, 
aus  unser  statt  zu  Nurmberg  noch  aus  kai- 


a)  om.  Jf.      b)  Jf  einng  oder  einag.      0)  M  iren. 


B.  Bestimmungen  betr.  neuen  Tag  zu  Bamberg  auf  Merz  28. 


123 


nem  unserm  schlos.  das  wir  oder  unser  ^^^ 
mitborger  innen  haben  der  wir  gewaltig 
sein ,  nocb  darein ,  die  vorgenanten  forsten 
undherrn,  die  mit  uns  und  andern  stetten 
gesönet  wurden,  nicht  angreifen  noch  be- 
schedigen  on  geverde.  [7]  auch  ist  geredt 
und  getaidingt  worden:  welcher  furste  graf 
Oder  herr  irer»«  puntnusse  und  ainunge  mit 
gemainen  stetten  unsers  bundes  und  uns 
auch  gesont  weiten  sein  uf  unsem  herm 
den  könig  zu  dem  rechten  als  man  zu  Mer- 
gethaim  davon  geschaiden  ist,  oder  auf  ge- 
main  leut  ob  man  der  mit  in  ubereinkomen 
möcbt,  mit  den  selten  wir  auchgesonet  sein, 
und  solt  dieselbe  son  mit  denselben  fursten 
graven  herrn  und  zwischen  den  stetten 
angen  alsbald  das  verbrieft  und  besigelt 
wurde. 


dieselb  anczal,  die  wir  also  darleyhen  wur- 
den, aus  keinen  unsem  steten  und  slossen 

noch  aus  keynes  unsers  diners  sloß,  des  wir 

mechtig  sein,  die  vorgenanten  von  Nurem- 
sberg  noch  die  iren  noch  kein  ander  stat, 

die  mit  uns  andern  fursten  und  herrn  also 

gesunet  wurde,  nicht  angreifen  noch  be- 

schedigen  an  geverd.      [7]  auch  ist  geredt 

und  geteydigt  worden :  welch  stat,  die  mit 
10  in  in  irem  punde  ist  zu  Swaben  Francken 

und  zu  Beyern,  es  wer'  eine  oder  mer,  mit 

uns  andern  fursten  und  herrn  unser  einung 

auch  gesunt  weiten  sein  auf  unsem  egenan- 

ten  unsem  herm  den  konig  zu  dem  rechten 
15  als  man  zu  Mergentheim  davon  gescheyden 

ist,  oder  uff  gemein  leut  ob  man  der  mit  in 

ubereinkomen  mocht,  mit  den  selten  wir 

auch  gesunet  sein,  und  solt  die  sun  mit 

denselben  fursten  herm   und  den  steten 
20  angen  alsbald  daz  verbrivet  und  versigelt 

wurde. 

[8]  Es  ist  auch  geredt^  worden :  wer'  es  sach  daz  ein  gemeine  richtigung  oder  fride 

getroffen  oder  gemachet  wurde  zwischen  fursten  herm  und  gemein  steten  von^  sand    j^^^^ 

Walpurg  tag^  schirst  komendbiß  uff  wejnachten  dornach  von  unserm  egenanten^  herm  Decse 
x5  dem  konig  oder  von  wem  es  geschee,  da  selten  wir  beiderseit  auch  bej  bleyben,  doch 

also  daz  wir  alle  vorgeschriben  sach  und  artikel  beyderseit  ie  getrewlichen  gen  einander 

halten  und  volfuren  suUen  und  wollen  in  aller  maß®  als  vor  und  nach  geschriben  stet, 
[ö]  Auch  wardgeteydigt:  welch  fürst  oder  [9]  Mer  ist  geredt  und  getaidingt  wor- 

herre  '  unser  eynung,  es  wer'  einer  oder  den:  welch  statt  unsers  ^^  bundes  in  Schwa- 
ben in  Francken  und  in  Bayrn,  ir  wer'*^ 
eine  oder  mer,  sich  nicht  weiten  lassen 
benugen  an  ainem  freuntlichen  rechten  vor 
unserm  oftgenanten  gnedigen  herrn  dem 
konig  als  man  zu  Mergethaim  davon  ge- 
scheiden^^  ist,  und  die  fursten  darüber 
bekriegen  und  hindern  wolt,  der  oder  den- 
selben stetten  solt  wir  nicht  beholfen 
sein.  [10]  auch  ist  geredt  und  getaidingt 
worden,  das  die  vorgenanten  fursten  die 
burggraven  uns  den  von  Nurmberg  noch 
wir  in  hinwider  kainen  zusprach  noch 
clage  tun  sollen  noch  wollen  vor  unserm  ob* 
genanten  herrn  dem  könig  umb  alle  sach 
wie  die  genant  sein  die  •  sich  zwischen  in 
und  uns  verloffen  und  vergangen  haben 
bis  auf  disen  heutigen  tag. 


so  mer,  sich  nicht  wolt  lassen  benugen  an  ei- 
nem fruntlichen  rechten  vor  unserm  obge- 
nanten  herrn  dem  konig  als  man  zu  Mer- 
gentheim davon  geschiden  ist,  und  wolt 
die  stete  doruber  bekrigen  und  hindern, 

85  dem  oder  denselben  fursten  oder  herrn  sel- 
ten wir  nicht  beholfen  sein.  [10]  auch 
ist  geredt  und  geteydigt  worden ,  daz  die 
vorgenanten  von  Nuremberg  uns  noch  wir 
in  hinwider  dheinen  zusprach  noch  klage 

40  tunn^  suUen  noch  wollen  vor  unserm  obge- 
nanten  herrn  dem  konig  umb  alle  sach  wye 
di  genant  sein  die  sich  zwischen  uns  und 
in  verloffen  und  vergangen  haben  biß  uff 
disen  heutigen  tag. 

45 


ft)  Ä  beredt,     h)  Ä  B  vor.     c)  Ä  add,  nun ,  om.  körnend,     d)  Ä  gnädigen  itatt  egenanten.      e)  A  in  aUe  der  weit. 

f)  M  herr  mit  «üMfli  Ähkürtung*hakMn.      g)  M  tnnn  f  tann  f 
aa)  A  ir,  B  ir«r.      bb)  A  nneeri  B  unßor«.      ce)  B  vor  vernihrieUn  tt.  wer.      dd)  A  getchieden ,  B  geeobeiden. 


1 


124 


Königlicher  Friedenstag  zu  Rotenburg -Mergentheim  im  Febtuar  1389. 


1889 
Men   »4 

1889 
Mail 


[11]  Es  ist  auch  geredt  und  getejdigt  worden,  daz  alle  gefangen,  die  wir  bejder- 
seit  haben,  sie  sein  edel^  unedel  ritter  knecht  burger  oder  gebauern,  tag  suUen  haben 
hie  czwischen  und*'  sand  Walpurg  tag  der  schirst  komet;  und  sol  auch^  all  schaczung 
und^  brantschaczung,  die  nicht  gevallen  sein  uff  disen  tag  als  diser  briff  geben  ist,  sie 
sein  verpurget  oder  nicht  verpurgt,  auch  besten  biß®  uff  denselben  sand  Walpurg  tag. 

[12]  Auch  ist  geredt  und  geteydigt  wor-  [12]  Auch  ist  geredt  worden  und  getai- 

den  :  wenn  di  sun  und  richtigung  angeet     dingt:  wenn  die  sön  und richtigung  angeot 


zu  sand  Walpurg  tag  schirst  kernend,  so 
suUen  und  wollen  wir  und  die  unsern  den 
vorgenanten  von  Nuremberg  und  den  iren 
und  iren  dinern  unverczogenlichen  wider 
eingeben  und  antworten,  ob  wir  oder  die 
unsern  uns  icht  unterwunden  oder  unter- 
zogen haben  ires  eigens  erbes  oder  lel^ens 
in  disem  krige  biß  uff  disen  heutigen  tag , 
daz  noch  vorhanden  ist ,  an  geverd.  [13] 
auch  ist  geret  worden :  wenn  die  sune  an- 
geet uff  den  nechsten  sand  Walpeurg  tag, 
so  sullen  alle  gevangen,  die  wir  und  die 
von  Nuremberg  an  einander  gevangen  ha- 
ben, an  alle  schaczung  und  ptotnftß  ledig 
sein  uff  ein  siecht  urveh ;  und  sullen  alle 
schaczung  und  brantschaczung,  sie  sein 
verpurget  oder  nicht,  die  nicht  gevallen 
sein  uff  denselben  sand  Walpurg  tag,  wenn 
die  sun  angeet,  auch  absein  und  von  bej- 
den  seyten  nicht  beczalt  werden,* und  sol 
auch  kein  purg  doruber  gemant  werden ; 
leyst  aber  imand  doruber,  derselb  sol  die- 
selben le jstung  selber  beczalen.  [14]  auch 
ist  geredt  worden :  waz^  wir  der  vorgenan- 
ten von  Nuremberg  armer  leut  in  unsern 
steten  und  slossen  eingenomen  und  die  dor- 
ein  gesworen  betten ,  alspald  die  sune  an- 
geet zu  sand  Walpurg  tag,  so  sullen  sie 
desselben  swerens  von  uns  und  den  unsern 
ledig  sein,  ob  sie  wollen,  und  von  uns  und 
den  unsern  ungehindert  varen^  des  zu 
urkund  geben  wir  für  uns  und  unser  bejde 


zu  sanct  Walburgen  tag  schierst  kumend, 
so  sollen  und  wollen  wir  den  hochgebornen 
fursten  den  burggraven  ir  vesten  zu  Nurm-  lo 
borg  und  auch  die  vesten  zu  Schonberg* " 
unverzogenlichen  einantwurten  und  wider- 
geben, es  were  dann  das  uns  das  vorgenant 
haus  Schönberg '^  von  unsern  feinden  in 
derselben  zeit  ungeverlichen  angewunnen  is 
wurde,  das  wir  doch  getrewlichen  bewaren 
und  behueten  sollen,  on  geverde.  [^dj  es 
ist  auch  geredt  worden :  wenn  die  sön  angeet 
uf  sanct  Walburg  tag  der  schierst  kumbt, 
so  sollen  alle  gefangen ,  die  die  vorgenan-  so 
ten  fursten  und  herrn  und  wir  an  ^  ainan- 
der  gefangen  haben,  on  alle  Schätzung  und 
buntnusse  ledig  sein  auf  ain  schlechte 
urphed;  und  sollen  alle  Schätzung  brant- 
schatzung  und  gedinge,  sie  sein  verbürgt  S6 
oder  nicht  verbürgt,  die  nicht  gevallen  sein 
uf  denselben  sanct  Walburg  tag,  wenn  die 
son  angeet,  auch  absein  und  selten  von 
baiden^  selten  nicht  bezalet  werden,  und 
sollt  auch  kain  bürg  darüber  gemant  wer-  >o 
den ;  laistet  aber  iemand  darüber,  derselb 
der  da  laistet  der  solt  dieselben  laistung 
selber  bezalen.  [14]  auch  ist  geredt  wor- 
den und  getaidingt :  was  der  vorgenanten 
fursten  und  herrn  arme  leut  in  unser  statt  85 
oder  anderswo  in  unser  schloss  geschwom 
hetten,  alsbald  die  son  angeet  zu  sanct 
Walburg  tag  schierst  koment,  so  sollen  sie 
desselben  schwerens  von  uns  und  den  un- 


a.)  Ä  add,  oder,      h)  <m.  M,  add.  Ä.      c)om.Ä.      d)(m,  Ä,  add*  BM.      e)  il  ans.      t)Md»M. 
aa)  B  beidnuü  Schonnberg»      bb)  AB  mit  »t,  an.      cc)  Ä  balder,  B  baiden. 


40 


*  Vgl,  die  Urkunde  Nürnbergt  vom  gleichen  Jahr  und 
Tag  vHe  die  obige,  «.  /.,  worin  eich  die  Stadt  vereint  mit 
den  8  erwähnten  Burggrafen  in  Betreff  der  armen  Leute 
der  letztem,  in  Mon,  Zoll  6,  884  nr,  881  am  einem 
•  Nürnberger  Copialbueh»,  nemHch  o.  Zw.  aui  fol  84* 
der  bei  um  oben  in  dm  QueUen-Angaben  mit  Ä  bezeich- 
neten Handechrift,  wo  dieser  Brief  der  erst  genannt  wird. 
Die  entsprechende  Erklärung  des  Bfn.  Friderich  V,  worin 
er  sich  für  sich  und  seine  beiden  Söhne  vereint  mit  der 


Stadt  Nürnberg  in  Betreff  der  armen  Leute  der  letzteren, 
datiert  aus  Ealsprunn  von  vig.  annunc.  Mar.,  befindet 
sich  als  Orig.  c.  sig.  im  Münch.  R.  A.  unter  l^ümh.  Reichs- 
stadt Nachtrr.  nach  Angabe  von  nr.  867  im  Repertorium  45 
der  Nürnberger  Urkunden;  ein  Auszug  der  letzteren  Ur- 
kunde steht  in  Wölckem*s  hisL  Norimb.  dipl.  erster  Perio- 
dus  pag.  478  nt.  * 

*  Schönberg  bei  Lauf  wurde  1888  Sept.  9  von  Nürnberg 
eingenommen,  nach  Ulman  Stromer  in  St.  Chr.  i,  48,  i8f.  6o 


G.  Städtische  Kosten. 


125 


sonne  disen  briff  versigelt  mit  unserm  an- 
hangenden insigel,  geben  zu  Halsbrun  an 
der  mitwoch  vor  unser  frawen  tag  anunccia- 
cionis  in  der  vasten  nach  Cristi  gepurt 
5  drewczehenhundert  jar  und  dornach  in 
dem  neunundachezigstem  jare*. 


Sern  Icdiff  sein,  ob  sie  wollen,  und  von  uns    ^*^ 
und  den  unsern  ungehindert  varen.       und 
des  zu  urkund  geben  wir  disen  brief  ver- 
sigelt mit  unser  statt  zu  Nurmberg  anhang- 
endem insigel,  geben  an  dem  mittwochen 
vor  unser  frawen  tag  annunctiationis  nach    issb 
Cristus  geburt  dreizehenhundert  jar  und  **"  ** 
in  dem  neunundachtzigsten  jar. 


C.  Slädtische  Kosten. 

10  61*  Kosten  des  Schwäbischen  Städtehunds  bei  dem  auf  14/15  Febr.  angesetzten  Tag  zu  Mar-  zw.isas 
gentheim.  Aufgezeichnet  zwischen  1388  Mai  17  und  1389  Sept,  26  Ulm.  undisss 

Aui  Münch.  R,  Arch.  Bibl.  Manuskripte  nr.  50 b,  woraus  dieser  Auszug  gezogen  ist;  vgl.  die  Quellen^ 
Angabe  bei  den  Kosten  des  Schwäbischen  Städtebunds  wegen  des  aufs  Nqv.  isss  nach  Mergentheim 
bestimmten  Tags. 

15  [/]  Wir  gaben  dem  pfleger  zu  dem  Rotenberg*  mit  allen  sachen,  und  mit  den  50 

flor.  di  man  im  gab  do  er  erst  gen  Ulme  chom,  und  das  er  und  der  Tanner*  und  ir  gesel- 
len zu  Ulme  verzerten  do  si  von  dem  ersten  tag  von  Mergenthem  riten  bis  man  zu  dem 
andern  tag  rait,  1J5  flor. 

[2]  Dem  statschreiber  zu  dem  andern  tag  gen  Mergentheim  13  tag  20  Ib.  16  sh.  hl. 

M  [3]  Do  der  stett  boten  umb  den  Sewe'  herkomen,  do  erfand  sich  under  irem  und 

unserm  vi  erden  tail*,  das  alle  stett  den  Ordnungen,  der  man  auf  dem  andern  tag^  zu 
Mergentham  zu  rat  wart ',  genflg  wolt  tftn ,  das  hiessen  di  stett  allen  stetten  umb  den 
Sewe^  verchftnden,  und  gaben  2  Ib.  5  sh.  hl. 


1S89 
F9hr.  27 


62.  Kosten  der  Stadt  Frankfurt  bei  dem  Tage  zu  Mergentheim.  1389  Febr.  27. 
25  Aus  Frankf,  St.  A.  Rechenbücher,  unter  der  Ausgahen-huhrik  uzgeben  zerflnge. 

Sabb.  post  Mathie:  56  gülden  7  grosse^  virzerten  Joh.  von  Holtzhusen  der  junge  Febr.  si 
unde  Bernhard  Nygebure  mit  9  pherden  15  dage  uf  den  andern*  dag  gein  Mergentheym 
zusehen  fursten  unde  steden. 

a)S€^f     b)<lodk«kUtogf     e)  SeArf     d)  oder  groMenf 


80  I  Voramgegangen  war  ein  Tag  zu  Fürt :  die  Stadt 
Nürnberg  gibt  dem  Bfn.  FHderich  dem,  äUem  und  den  mit 
ihm  reitenden  oder  sänen  Räthen  und  den  seinen ,  die  er 
von  seinen  wegen  zu  demselben  Tage  schicktj  nachdem  Gf. 
Ludwig  zu  Werthaim  Kommentur  zu  Nürnberg  und  Berr 

35  Ber.  Abt  zu  HaUprunn  einen  freundlichen  Tag  beredet 
und  gemacht  haben  gen  Fürt  auf  Sa.  [Merz  so]  zwischen 
jenem  und  der  Stadt,  Sicherheit  auf  den  genannten  Samß- 
tag  und  i  Tag  vor  und  i  nachher,  dat.  fer.  4  in  die  Ger- 
drudis  1889  d.  h.  Merz  I7,  Nümb.  A.  Konserv.  cod.  S78 

^  fol.  M*. 

*  Ulrich  von  Wolfsberg,  der  die  Schwäbischen  Städte 
geleitete,  und  zwar  von  Seiten  des  Königs,  vgl.  den  Ent- 
wurf der  Urkunde  der  8  Städte  Nürnberg  Ulm  und  Roten- 
burg von  [1888  c.  Dec.  8-ii]  ort.  a. 

*  Nach  der  in  der  vorigen  Anm.  angeführten  Stelle 
halten  auch  die  Gfn.  Ludwig  und  Fridrich  von  OHingen 
die  Schwäbischen  Städte  zu  geleiten;  der  Tanner  aber 


45 


(von  der  Tann)  war  dez  von  Oting  diener,  s.  Kosten  des 
Schwab.  St.  Bundes  bei  dem  Tag  von  Bamberg  und  Eger 
ort.  7. 

*  Das  Viertel  der  Städte  um  den  See  (Bodensee)  und 
das  Viertel  in  Franken. 

*  Darunter  iet  doch  wol  nicht  die  Gesandtschafts-An* 
Weisung  von  [1889  vor  Febr.  84]  zu  verstehen,  sondern 
eine  ähnliche  Verabredung  der  Städte  unter  sich  wie  die 
vom  88  Januar  1889,  ohne  daß  vom  Februar-Tag  eine 
solche  aufzuweisen  wqre  bis  jetzt. 

'  Auch  hier  also  werden  die  beiden  Mergentheimer  Tage 
genau  unterschieden,  vgl.  nr.  66.  Zwei  Mergentheimer 
Tage  werden  auch  gezählt  in  den  Nürnberger  Gesandt- 
Schaftskosten  zu  obigem  Tag,  s.  Kosten  der  Stadt  Nürn- 
berg bei  dem  Tag  von  Bamberg  und  Eger  ort.  4,  woraus 
sich  auch  die  Nürnberger  Gesandten-Namen  für  den  zwei- 
ten Mergentheimer  Tag  ergeben. 


Reiehstag  zu  Eger 

im  April  md  lai  1389. 


Haben  wir  die  vier  ersten  Versammlungen  dieses  Jahres  nicht  als  eigentliche  Reichs- 
tage bezeichnen  können^  so  ist  es  doch  bei  der  zu  Eger  im  Frühjghr  1389  gehaltenen  kaum 
einem  Zweifel  unienjQßrfen  daß  sie  wirklich  in  diese  Klasse  gekört y  sowol  wegen  der  großen 
Anzahl  der  Theilnehmer  zu  denen  auch  der  Konig  selbst  kommt  j  als  wegen  der  Thätigkeit 
derselben  für  die  Gesetzgebung  des  Reichs  in  welcher  der  große  Egerer  Landfriede  eine  her-  5 
vorragende  Stelle  einnimmt. 

A.  Ausschreiben  und  Besuch,  vorläufiger  Tag  zu  Bamberg  auf  Merz  28, — 
Fürsten  und  Städte  hatten  auf  dem  königlichen  Friedenstag  zu  Rotenburg-Mergentheim  vom 
Februar  1389  einen  neuen  Bamberger  Tag  auf  den  28  Merz  ausgemacht  j  man  wollte  den 
König  zum  persönlichen  Erscheinen  bestimmen,  doch  hatte  man  auf  dem  Heimweg  schon  10 
davon  gesprochen  den  Tag  abzuhalten  auch  ohne  den  König*.  Da  berief  dieser  die  Städte, 
vielleicht  gereizt  durch  das  eigenmächtige  Vorgehen  der  Stände  und  vm  ihnen  gegenüber 
die  Initiative  des  Königs  zu  zeigen,  auf  den  gleichen  Tag  na^  JEger*.  Nürnberg,  zuerst 
unschlilfiig  was  nun  zu  thun  sei\  erholt  sich  bald  von  seinem  Schwanken  und  wirbt  auf  fürst- 
licher und  städtischer  Seite  für  Bamberg*,  zu  Gunsten  dessen  sich  auch  Speier  und  Mainz  15 
ausgesprochen  hatten^  und  woran  die  Schwäbischen  Städte  gleicJ^aUs  festhielten*.  Inzwischen 

•  

waren  auch  die  Geleitsvorbereitungen  fwr  die  Elsäßischen  Städte  weiter  geführt  worden  und 
zeigten  in  entsprechender  Weise  nach  Bamberg''.  Allein  als  der  König  jetzt  erklärte,  daß  er 
nicht  nach  Bamberg  kommen  könne,  und  cds  er  dabei  seine  Einladung  auf  ^8  Merz  nach 
Eger  widerholte,  wohin  er  aiLch  die  Fürsten  entboten  habe  %  da  besannen  sich  die  Schwäbi-  so 
sehen  Bundesstädte,  welche  noch  einen  Tag  in  Heidelberg,  wol  mit  den  Rheinischen  Städten, 
und  vielleicht  vorher  einen  in  Heilbronn  beabsichtigt  hatten,  und  hießen  ihre  Boten  zu  dem 
König  reiten  wo  sie  ihn  fänden^,  was  nicht  anders  zu  verstehen  ist  als  daß  sie  allenfalls  auch 
nach  Eger  zu  ihm  gehen  könnten.  Damit  hatte  der  Wille  des  Königs  natürlich  alle  Aussicht, 
avich  überhaupt  durchzudringen,  nachdem  er  einmal  das  selbständige  Vorgehen  der  Stände  u 
glücklich  gestört  hatte,  er  war  nur,  da  die  Bamberger  Zusammenkunft  doch  stattfand,  genö- 
ihigt,  den  Egerer  Reichstag,  dessen  Abhaltung  bereits  außer  Zweifel  war,  vom  28  Merz  auf 
den  21  April  zu  verschieben^^.  Dabei  ist  es  dann  auch  geblieben ''. 


*  SUke  die  vorige  Einleitung  Ut.  B. 

'  10  Merz  1889  nr.  68;  die  Fürsten  wol  zugleich,  nr.  69 
zu  vgL 

*  Vorläufig  fragt  et  beiPfcUzgr.  Ruprecht  Ulan,  nr.  64. 

*  17  Merz  1889  nr.  67  und  68. 

*  nr.  68. 

*  Ihre  GeeandUchaft  woüle  auf  dem  Weg  dahin  zuvor 
in  Nürnberg  einsprechen,  nr.  68. 

'  Merz  18  nr.  66  und  Merz  14  nr.  66. 

*  Wol  auch  10  Merz  wie  die  Städte  in  nr.  68,  ein  zwei- 
tet  Schreiben  an  die  Fürsten  fnag  ebenfalU  wie  an  die 


Städte  gefolgt  sein. 

•  Merz  87  nr.  69.  /  30 

*•  April  8  nr.  70. 

"  Daher  Ulman  Stromer  St.  Chr.  1,  46, 16-18  berichtet, 
der  König  und  aUe  Füreten  und  Herren  und  Städte  eeien 
nach  Eger  gekommen  auf  MUtwoch  in  der  Otterwodu 
1889,  denn  dae  iet  eben  der  81  ApriL  Man  hat  nemlich  den  85 
MUtwoch  nach  Ostereonntag  zu  verstehen,  und  nicht  den 
Mittwoch  vor  Ostern;  letzterer  wäre  der  14  April,  wel- 
cher in  den  St.  Chr.  l.  c.  in  der  Randbemerkung  unrichtig 
herausgesetzt  ist. 


Einleitung.  |27 

Ich  weiß  nichty  oh  es  vielleicht  heim  Schwäbischen  Städtebund  einen  gewinnenden  Ein- 
druck gemacht  hatte,  daß  der  König  sich  in  den  beiden  Ausschreiben  vom  10  Merz  und  2 
ApriU  des  Ausdrucks  gemeinlichn  der  gemainen  stet  bediente,  Oder  schien  er  nicht  dadurch 
schon  vorläufig  den  doppelten  Bund  der  Rheinischen  und  Schwäbischen  Städte  anzuerkennen  f 

5  konnte  dieß  bei  ihnen  nicht  die  Hoffnung  erregen,  daß  endlich  das  ersehnte  Ziel  einer  förm- 
lichen Legitimation  der  beiden  Bünde  werde  erreicht  werden?  Es  sollte  freilich  ganz  anders 
kommen.  Die  Anrede  in  dem  Schreiben  vom  1  Mai  1389 ",  durch  welches  der  König  zu  Eger 
die  Bürgerschaften  auffordert  von  ihren  Bünden  abzulassen,  kündigt  die  neue  Aussicht  schon 
durch  die  Fassung  an,  welche  den  königlichen  Gruß  den  burgermeistern  reten  und  burgern 

10  gemainlichen  unser  und  des  richs  steten  in  Obern-und  Nidern-Swabin  —  gelegin  ent- 
bietet. Schon  mit  dieser  Formel  war  gesagt,  daß  man  den  Bund  nicht  wolle. 

Der  Konig,  so  sahen  wir,  hatte  alle  Aussicht,  seinen  Egerer  Tag  statt  des  von  den 
Ständen  beabsichtigten  Bamberger  Tags  durchzubringen.  Mochte  man  jetzt  immerhin  zunächst 
nach  Bamberg  gehen,  so  war  doch  von  da  nicht  weit  nach  Eger^.  Was  nun  zunächst  in  Bam- 

15  berg  auf  der  Versammlung,  gemacht  in  der  Woche  vor  dem  Palmtag* j  vor  sich  gieng,  erfah* 
ren  wir  erst  durch  die  unter  lit,  D  zusammengestellten  Berichte,  so  wie  auch  wer  dort  war. 
Die  daselbst  anwesenden  Rheinischen  Städteboten  sind  zum  größesten  Theil  mit  Namen  auf  ge- 
führt ^,  die  Elsäßischen  Städte  werden  erschienen  sein  *,  au^h  die  Boten  des  Schwäbischen 
Bundes  waren  da  und  vier  genannte  Nürnberger'^.  Von  der  fürstlichen  Seite  muß  der  Tag 

M  ebenfalls  beschickt  worden  sein,  da  eine  allgemeine  Abkunft  zwischen  Fürsten  Herren  tmd 
Städten  in  Aussicht  genommen  wurde^.  Zu  dieser  allgemeinen  Abkunft  kam  es  freilich  nicht^. 
Als  Vermittler  im  königlichen  Auftrag  hauen  sich  Erzbischof  Adolf  I  von  Mainz,  Bischof 
Lamprecht  von  Bamberg,  und  der  Deutschmeister  Sifrid  von  Veningen  eingefunden^^.  Sie 
brachten  es  wenigster^  zu  einem  partiellen  Schiedspruch,  durch  welchen  dem  Pf.  Ruprecht  I 

25  eine  Fintschädigung  von  60000  fl.  zugesprochen  ward*^,  da  es  schien  als  werde  man  dann  um 
so  leichter  zu  einem  friedlichen  Austrag  mit  den  übrigen  FUrsten  und  Herren  gelangen^*. 
Dieser  Schiedspruch  ist  nicht  erhalten,  er  kann  aber  als  Vorläufer  des  ähnlichen  Stücks 
vom  3  Juni  1389^^  betrachtet  werden,  wo  in  art.  3  ebenfalls  eine  Zahlung  von  60000  fl.,  an 
Ruprecht  I  und  II,  festgesetzt  ist.  lieber  seinen  Inhalt  haben  %oir  Nachricht  aus  nr.  91  art. 

30  3;  und  ich  vermtUhe  aus  der  Wendung  doch  ist  zu  wissen  daz  man  —  geben  sal  —  der  wil, 
dctfi  keine  definitiv  ausgefertigte  Urkunde  aufgenommen  sondern  nu/r  eine  Art  protokollari- 
scher Aufzeichnung  gemacht  wwrde,  wie  denn  die  angeführte  Stelle  so  aussieht  als  ob  sie  aus 
einer  solchen  genommen  sein  kannte.  Jedenfalls  erwuchs  daraus  ein  langjähriger  Streit,  indem 
die  Rheinischen  Städte  nicht  alles  alleine  bezahlen  wollten,  sondern  verlangten  daß  die  Schwär- 

35  bischen  die  Hälfte  davon  tragen  sollten.  Es  wäre  ein  artiges  Geschäft,  zu  untersuchen,  welche 
von  den  beiden  Parteien  nach  den  vorliegenden  oder  sonst  erreichbaren  Aktenstücken  Recht 
haue.  Ich  habe  unter  den  Berichten  und  Briefen,  die  sich  aus  diesem  Streit  herschreiben, 
zur  Mittheilung  nur  das  ausgewählt*^,  was  Auskunft  über  die  Bamberger  und  Egerer  Her- 
gänge selbst  verhieß.  Den  ganzen  langen  Zwist  zu  verfolgen,  lag  nickt  in  meiner  Aufgabe. 

40  Er  wurde  zu  Eger  weiter  gesponnen*^.  Der  königliche  Spruch,  der  am  8  Jan.  1398  in  der 

« 

'  nr,  es^und  70;  und  woi  auch  tn  dem  dazivUchen  Ue-  *  nr.  90. 

genden,  das  in  nr,  es  erwähnt  üt,  d<u  wir  aber  nicht  *  nr.  so.  Vgl.  Königehofen  St,  Chr,  9^  858,  il, 

mehr  haben.  ^^  nr.  91  art.  9,  nr.  98-98 ,  und  im  kön,  Gebot  vom 

'  nr.  78.  8  Jan.  1898  in  Band  8.  Dazu  echickte  der  König  noch  teine 

46       ^  FreiUch  rechnete  Nürnberg  umgekehrt,  daß  die  Für-  Bolen  um  die  Städte  nach  Eger  abzurufen,  nr,  91  art.  6. 

ßten  den  König  nach  Bamberg  bringen  würden,  da  ee  "  nr,  90,  nr.  91  art.  8,  nr.  98-97. 

nur  la  Meilen  Wege  von  Eger  dahin  eei,  nr.  68.  "  nr.  9i  art.  a,  und  nr.  94. 

*  d.  h.  April  4-10}  vgl.  nr.  90  vom,  "  nr.  loe. 

■  nr.  90,  vgl.  nr.  88.  "  nr.  90,  91,  98-97. 

SO       •  nr.  66  und  66.  "  Sieht  Ht.  D. 

'  nr,  90. 


128  Reichstag  zu  Eger  im  April  und  Mai  1389. 

S<iche  erfolgte  j  tmd  den  ich  später  mitiheüe  {im  AnaclduBS  an  ihn  noch  einige  Notizen ^  vgl. 
Einleitung  zum  Frankfurter  Tag  vom  Merz  1398  lit.  F),  zeigt  vielleicht  neben  nr.  97  die 
meiste  Unparteilichkeit. 

B.  Landfrieden.  —  Eb  gelang  dem  Konig  die  Bamberger  Versammlung  nach  Eger 
zu  ziehen^.  Hier  wurde  der  Landfriede  gemacht ^  aber  er  war  keineswegs  das  einzige,  nicht  5 
einmal  das  erste,  was  da  verhandelt  wurde,  wie  wir  gleich  nachher  unter  lit.  D  sehen  werden. 
Doch  ist  es  derjenige  Gegenstand,  der  wirklich  zu  Ende  gebracht  wurde  tmdvon  dem  wir  die 
Urkunde  haben.  Schon  in  seinen  Ausschreiben  des  früheren  Mergentheimer  Tags  auf  10 
Jan.  1389  hatte  der  König  von  seiner  Absicht  einen  Landfrieden  zu  machen  gebrochen*. 

Die  zweckmäßige  Auseinandersetzung,  welche  W.  Vischer*  über  die  Abdrücke  des  10 
Landfriedens  bei  Datt  und  Lehmann  sowie  über  ihr  Verhältnis  zu  einander  gegeben  hat, 
brauche  ich  hier  nicht  ganz  zu  widerholen,  da  alle  die  Punkte,  um  die  es  sich  dort  handelt, 
schon  durch  ihn  erledigt  sindy  und  da  die  Aufstellung  unserer  vier  Redaktionen  an  Klarheit 
wie  ich  glaube  kaum  etwas  zu  wünschen  übrig  laßt.  Doch  möge  zur  Charakterisierung  der- 
selben das  folgende  dienen.  —  Die  Urkunde  vom  1  Mai  nr.  71  stellt  sich  als  Entwurf  dar,  15 
wie  Vischer  richtig  gefunden  hat.  In  art.  45  sind  außer  dem  König  noch  keine  Namen  der 
Theilnehmer  genannt,  noch  ist  niemand  beigetreten,  aber  der  Beitritt  von  Kurfürsten  Fürsten 
Grafen  und  Herren  wie  die  genant  sein  steht  in  Aussicht;  die  Städte  sind  dabei  noch  gar 
nicht  miterwähnt,  auch  nicht  im  allgemeinen,  offenbar  weil  man  damals  überhaupt  noch  an 
ihrem  Beitritte  zweifelte,  sie  sollen  aber  beitreten,  denn  in  art.  2  wird  ihr  Antheil  an  der  20 
Besetzung  des  Landfriedensvorstands  vorausgesetzt.  In  demselben  art.  2  ist  die  Anzahl  der 
Mitglieder,  welche  von  Herren  einerseits  und  von  Städten  andrerseits  zum  Landfriedensvor- 
stand  gestellt  werden  sollen,  noch  unbestimmt  gelassen ;  doch  wird  an  andern  Stellen  wie  art. 
9.  11.  16  wenigstens  die  Gesammtzahl  derselben  angegeben  und  auf  9  angesetzt.  In  demselben 
Artikel  sind  au^h  noch  keine  bestimmten  Zusammenkunftsstädte  für  die  Landfriedenstage  u 
genannt.  Die  Beurkundung  am  Schluß  ist  sehr  kurz  gefaßt,  von  einer  Besigdung  noch  keine 
Bede.  Auch  das  Datum  von  Wcdpurgis  d.  h.  1  Mai,  da  doch  erst  am  5  Mai  in  nr.  72  die  Aus- 
fertigung erfolgte,  erklärt  sich  aus  der  Eigenschaft  von  nr.  71  als  Entwurf.  Zugleich  ist  nr. 
71  aber  seinem  Inhalt  nach  zu  betrachten  als  Theilbrief  für  den  Landfriedensbezirk  Fran- 
ken.  Denn  in  art.  2  der  Vorlage  0  werden  vier  Fränkische  Städte  als  Zusammenkunftsorte  so 
der  Landfriedenstage  genannt;  und  in  art.  40  werden  als  andere  Landfriedensbezirke,  im 
Unterschied  von  dem  vorliegenden,  nur  der  Rheinische  Bairische  Schwäbische  Thüringische 
Meißnische  genannt,  also  ist  der  vorliegende  der  Fränkische^, —  Dagegen  die  Urkunde  vom 
6  Mai  nr.  72  ist  der  Hawptbrieffür  den  ganzen  Landfriedensbereich,  da  in  art.  40  alle 
Theilhezirke  genannt  sind;  zugleich  aber  ist  sie  TheiJhrirffWr  Franken^,  denn  in  art.  2  wer-  35 
den  nwr  Fränkische  Städte  als  Berathungsorte  aufgeführt,  gerade  wie  in  den  beiden  Rhei- 
nischen Theilbriefen  nr.  73  und  74  im  nendichen  Artikel  nur  Rheinische  Städte  in  solcher 
Eigenschaft  angegeben  sind.  —  Der  Charakter  von  nr.  73  und  74  ist  schon  aus  dem  letzteren 
Umstände  klar,  wie  auch  aus  den  Namen  der  Theilnehmer  in  art.  2*^.  4.  38^.  45  und  aus 
den  geog'faphischen  Grenzen  in  art.  39.  Daß  übrigens  nr.  73  nicht  bereits  zu  Biger  am  5  Med,  «0 
wie  die  Urkunde  selbst  angibt,  abgefaßt  worden  ist,  werde  ich  unter  lit.  F auseinandersetzen 
in  dieser  Einleitung  selbst.  Wenn  ich  hier  unter  den  Stücken  von  Eger  eben  noch  die  nr.  74 
mittheile,  ohschon  dieselbe  nicht  nach  Eger  sondern  zu  den  Urkunden  von  lit.  F gehört,  so  leitet 

*  nr,  91  ari,  e,  und  nr.  so.  der  gleichen  Steile  der  Fränkische  Landfriedenebexirk  mü 

*  nr.  8€  und  87,  vgl.  die  Einleitung  zum  kön.  Friedens-  den  übrigen  erwähnt,  und  die  läzteren  werden  deshalb  iß 
tag  von  Rotenburg-Mergentheim  im  Januar  isss  Ut,  B.  nicht  als  andere  bezeichnet. 

*  Regest  nr.  8S6,  *  Landfrieden  in  Franken  nennt  sie  offenbar  auch 

*  Dagegen  in  nr.  79,  der  Urkunde  dieneben  der  Eigen-  Wencker  disquis.  de  glevenburg.,  spedfication  u.  s.  w. 
Schaft  des  Fränkischen  TheUbriefs  zugleich  die  des  Haupt-  p,  tis. 

briefs  für -den  ganzen  Landfriedensbereich  hat,  ist  an  60 


Einleitung.  129 

micA  dabei  die  Absicht  die  BämmÜichen  zusammengehörigen  vier  Landfriedensredaktionen 
übersichtlich  zusammenzustellen.  — -  Und  endlich  war  der  Landfriede  vom  21  Dec,  1389  nr, 
75  hier  aufzimehmen,  obschon  er.  gleichfalls  weder  zuEger  noch  Überhaupt  auf  einem  Reichs- 
tag vorkam,  ja  zu  den  Egerer  Absichten  sogar  in  einem  gewissen  gegensätzliiJien  Verhältnisse 

5  steht;  in  art,  2  und  24^  ist  doch  die  Beziehung  zu  dem  genannten  Theilfrieden  am  Rhein , 
von  dem  als  dem  Niederrheinischen  er  sich  selbst  unterscheidet  und  ablöst  j  in  ihm  selbst  aus- 
drücklich ausgesprochen.  Bezeichnend  ist,  daß  hier  kein  Artikel  von  den  Pfalbürgem  vor- 
kommt und  die  Versicherung  der  bisherigen  Freiheiten  in  art.  23  auch  hierin  alles  beim  alten 
lässt;  das  war  8traßburgische  Politik,  für  sie  wol  sogar  Beweggrund  zu  dieser  Absonderung. 

10  Die  in  den  Abdrücken  hier  angebrachte  Artikeb-Einiheilung  v/nA  -Zählung  faulet  sich 

in  den  Originalen  nicht.  Beides  ist  in  Uebereinstimmung  mit  der  alten  gleichzeitigen  Zäh- 
lung gemacht,  die  in  nr.  102  enthalten  ist  sowie  in  der  Vorlage  T  zu  nr.  72\  Datt  und 
die  von  ihm  abhängigen  Drucke  haben  zwar  die  EinJbheilung  von  T,  weichen  aber  in  der 
Zählung  meist  ab,  was  hier  wegen  der  Citate  in  älteren  Werken,  die  darnach  gemacht  sind, 

15  bemerkt  sein  soU. 

Der  Landfriede  war  sdion  im  Entumff  nr.  71  art.  40  berechnet  auf  den  Rhein  Baiem 
Schwaben  Thüringen  Meißen,  wobei  sich  Franken,  da  es  der  Fränkische  Theilbrief  ist,  von 
selbst  versteht.  Ebenso  lautet  es  dann  in  der  Ausfertigung  nr.  72  im  gleichen  Artikel,  und 
in  nr.  73  und  74\  In  art.  39  der  nrr.  71  und  72  ist  außerdem  auch  Hessen  genannt,  dessen 

20  Weglassung  in  art.  40  wol  von  keiner  Bedeutung  ist.  —  Erhalten  sind  uns  bloß  die  zwei 
Theilbriefe  vom  Rhein  nr.  73  und  74,  und  von  Franken  nr.  71  und  72.  —  Was  Schwaben 
betrifft,  so  scheint  es  fast  als  ob  kein  besonderer  Theilbrief  gemacht  worden  wäre,  wenn  gleich 
die  Schwäbischen  Städte  beitraten*  sowie  eine  Anzahl  von  Herren*,  und  aiuJi  in  nr.  133  nt. 
vom  Schwäbischen  Landfrieden  die  Rede  ist.    Allerdings  spricht  art.  39  (und  40)  dem  strengen 

S5  Wortlaut  nach  dafür,  daß  auch  ein  Theilbrief  fWr  Schwaben  gemacht  wurde  ^  allein  dieß 
kann  bloße  Formel  sein,  vorgefunden  hat  sich  keiner.  Wie  der  Rheinische  Theilbrief  nr.  73 
und  74  erst  später  abgefasst  ist^,  so  kann  der  Schwäbische  ganz  unterblieben  sein.  Das  scheint 
auch  ausfolgendem  hervorzugehen.  Zwanzig  Jahre  später  nendich  stickte  Hzg,  Ludwig  von 
Baiem,  in  seinem  Streite  mit  Herrn  Hainrich  von  Elrbach  der  als  Ulmer  Bürger  auftrat, 

SQZu  beweisen,  daß  die  Ulmer  diesen  nicht  zu  versprechen  hätten,  weil  die  Pfalbilrger 
durch  den  Egerer  Landfrieden  gesetzlich  abgeschafft,  er  also  nicht  Ulmer  Bürger  sei;  die 
Landfriedenaurkunde  aber,  die  von  Bairischer  Seite  zum  Beweis  vorgebracht  wurde  daß 
Ulm  und  andre  Reichsstädte  sich  verschrieben  hätten  keinen  Pfalbürger  noch  Ausbiirger 
mehr  zu  haben,  war  der  Theilbrief  vom  Rhein  (wol  nr.  73),  in  dem  zwar  eine  Anzahl  Rhei^ 

S5  niscJier  Städte,  aber  neUHrlich  mcA^  Ulm  aufgeführt  war,  so  daß  nun^on  der  andern  Seite 
behauptet  werden  konnte,  diese  Urkunde  und  also  auch  ihr  Artikel  von  den  Pfalbihgem 
binde  Ulm  nicht.  Freilich  wurde  Ulmiscfierseits  nicht  im  allgemeinen  behauptet,  daß  die 
Stadt  dem  Landfrieden  nicht  beigetreten  sei,  sondern  nv/r  daß  die  beigebrachte  Urkunde 
nichts  gegen  sie  beweise.    Bairischerseits  aber  konnte  mit  Recht  gesagt  werden,  daß  es  ain 

40  landtgewissent  ist  das  dy  von  Ulme  auch  nAmlich  mit  irer  guten  wilkür  mit  andern  steten 
in  demselben  lantfrid  und  richtigung  begriffen  sint*.    Daß  man  nun  die  Ulmische  Bei- 

'  Siehe  die  Quellenangaben  zu  nr,  7S  und  die  erste  An-  in  St.  Chr.  ly  47,  is,  auch  bei  uns  nr.  95  ex.,  und  78.  79. 

merkung  zu  diesem  Stück.  so.  s». 

*  nr.  99  in  den  vier  landen  nf  dem  Ryne  in  Peygern  *  nr.  86. 

45  in  Francken  nnd  zu  Swoben  berichten  die  Straßburger  *  Siehe  lä.  F  der  Einleitung. 

Boten  am  S  Mai,  aber  da  iet  doch  nur  Ungenauigkeit  an-  *  Siehe  Reg.  Boic.  i»,  49  f.  1409  Okt.  ss,  ibid.  p.  so 

zunehmen  f  denn  tchon  in  nr.  7i  vom  i  Mai  eteht  mehr.  Okt.  so,  und  p.  68  Dec  U;  die  Urkunde  des  letztem  Da- 

AehnUchin  Königehof en,  siehe  hier  weiter  unten  die  An-  tums,  in  welche  die  beiden  andern  eingeschaltet  eind, 

merkung.  befindet  sich  im  Münch.  R.  A.  ürk.  XI "/,  or.  mb.  c.  sig. 

50       *  Mit  Ausnahme  der  7  Bodenseestädte,  Ulman  Stromer  pend.,  und  eine  Abschrift  aus  der  8  Eälfte  des  16  Jahr- 

Dentiche  Reichatagt-Akten  II.  ly 


130 


Reichstag  zu  Eger  im  April  und  Mai  1389. 


trittsurkunde  nicht  aufbrachte,  würde  noch  weniger  auffallen,  als  daß  man  nicht  einmal 
einen  Schwäbischen  LandfriedemhTheilbrief  aufzubringen  vermochte;  der  Grund,  daß  es 
keinen  gab,  ist  fast  der  einzige  welcher  hinreicht  dieß  zu  erklären.  Daß  Ulm  übrigens 
wirklich  den  Landfrieden  in  Schwaben,  den  der  Römische  Klhiig  gegeben  und  Chrafen  Fri- 
derich  von  Oettingen  zu  einem  Hauptmann  desselben  sammt  Achten  dazu  gesetzt,  geschworen  s 
habe,  gibt  ein  Spruchbrief  Heinrich  Besseret^ s  Bürgermeisters  daselbst,  vom  6  Febr.  1403 
datiert,  zu^.  — .  Auf  Meißen*  und  Thüringen  wird  der  Landfriede  erst  am  30  April  1390 
in  nr.  116  ausgedehnt,  da  die  Sache  bis  dahin  Schwierigkeiten  gefunden  hatte,  und  weiterhin 
am  1  Juli  1390  in  nr.  118.  Man  sieht,  daß  diese  Landschaften  in  zwei  Landfriedentbezirke 
vertheilt  umrden,  abenein  neuer  Landfriedensiheübrief  in  der  Art  etwa  vonnr.  72  oder  73  lo 
scheint  dabei  nicht  abgefasst  worden  zu  sein,  da  es  mit  den  Urkunden  nr.  116  und  118  ab- 
gemacht wurde.  —  Auch  von  Baiern  bezweifle  ich,  daß  ein  eigener  lAmdfriedenstheilbrief 
für  dieses  Gebiet  ausgefertigt  wurde,  einmal  weil  sich  keiner  findet,  und  dann  weil  schon 
16  Dee.  1391  ein  für  Franken  und  Baiem  gemeinsamer  Landfriedenshauptmann  erscheint^, 
ebenso  gemeinsame  Achter*,  wie  denn  auch  bei  den  Verlängerungen  von  1395  und  1396*  und  la 
bei  der  Landfriedensz/bUe-Aufhebung  von  1397^  beide  immer  zusammen  genannt  werden. 
Wahrscheinlich  war  in  Baiem  von  Anfang  an  und  Überhaupt  mit  dem  Landfrieden  nicht 
viel  zu  machen"^.  —  Wie  es  mit  Hessen  war,  weiß  ich  nicht  zu  saugen.  —  Der  Elsäßische 
Landfriede  wird  bei  Konigshqfen^  nicht  in  die  richtige  Verbindung  gebracht :  ouch  wurdent 
do  vier  lantfriden  gesworn  und  gemäht  sehe  jor,  einre  in Pejgern,  der  ander  in  Franken,  so 
der  dirte  in  Swoben,  der  vierdo  in  Elsas.  Wenn  hier  diese  4  Landfriedensgründungen 
als  gleichzeitig  hingestellt  werden,  so  ist  dieß  ganz  und  gar  nicht  richtig  :  der  Elsäßische, 
nr.  75,  ist  erst  vom  21  Dec.  1389,  er  hat  sich  losgerissen  von  dem  größeren  Rheinischen 
nr.  73  und  74,  den  ei^  selbst  erwähnt  in  art.  2  und  deutlich  genug  als  Niederrheinischen  von 
sich,  also  dem  Oberrheinischen,  unterscheidet  in  art.  24^.  Allem  Anscheine  ncuJi  ist  dieser  ss 
Elsäßische  Landfriede  wirklich  abgeschlossen  worden,  mag  auch  seine  Geltung  von  keiner 
Dauer  gewesen  sein^.  Die  Unbestimmtheit  der  Orenzbezeichnung  in  art.  3  nach  der  w- 
sprünglichen  Fassung  der  Vorlage  B*^  zeigt  Übrigens,  Uaß  diese  genannte  Quelle  uns  mir 
einen  Entwurf  bietet;  die  zweite  bestimmtere  Fassung,  welche  in  B  als  Korrektur  erscheint^ 
blieb  dann  stehen  und  gieng  von  da  aus  in  A  über,  so  ist  daher  A  die  spätere  Redaktion,  so 
Dasselbe  Verhältnis  zwischen  A  und  B  geht  auch  hervor  aus  art.  9^,  wo  eine  Stelle  in  B 
ausgestrichen  ist,  die  dann  in  A  einfach  fehlt.  Ebenso  steht  art.  10^,  der  in  B  noch  erst 
auf  dem  Rande  zugesetzt  ist,  dann  richtig  auch  wider  in  A.  Aehrdich  die  Einsetzung  von 
Worten  am  Schluss  von  art.  14,  die  Korrektur  am  Schluss  von  art.  15,  gewonheit  in  art,  23, 
der  Zusatz  doch  mit  —  weltlich  im  gleichen  Artikel,  die  Beifügung  in  art.  24^,  der  Zusatz  sa 
rittem  knehten  in  art.  23,  das  zweite  öch  in  art.  24.  Es  hindert  nicht,  daß  in  art.  16  der 
in  B  ausgestrichne  Zusatz  widerkehrt  in  A,  und  daß  ebenso  in  art.  18  die  ältere  Wendung 
von  B  im  wesentlichen  beibehalten  ist  in  A  :  solche  Schwankungen  können  vorkommen,  ohne 
das  angeführte  Verhältnis  von  AzuB  umzustoßen.  Beide  hängen  sehr  eng  zuscmmen^  da» 
zeigt  das  in  beiden  widerkehrende  auffallende  Fehlen  des  unenJtbehrlichen  mit  in  art.  13. 40 


hundert»  ibid.  Neub.  Kop.  B.  39  fol.  iS9''ie4',  und  eine 
Abschrift  des  17/18  Jahrhunderts  ibid.  Ulm.  R.  St.  fiBiac.  6 
1 1  V|,  endlich  eine  Abschrift  des  Spruchs  vom  so  Okt.  allein 
aue  der  s  Hälfte  des  15  Jahrhunderte  ibid.  Neub.  Kop.  B. 
SS  fol  164^  •166'. 

*  Stuttg.  St.  A.  Schmid's  Sammlung  I  08  aus  lad.  nn. 
Vgl.  vLber  den  Landfrieden  in  Schwaben  und  den  genann- 
ten Grafen  auch  bei  uns  nr.  iie  nt.  und  nr.  isi  nt.;  die 
innere  Entwicklung  dieses  Landfriedens  stellt  sieh  in  nr. 
ise-iBS  dar. 

•  Siehe  auch  Höfter  Ruprecht  7«,  aus  Wenzets  Brief  an 


Markgr.  Wilhelm  von  Meißen  vom  18  Sept.  1S91. 

'  nr.  isi  nt.i  und  dann  widerholt  is$6  nr.  i»i,  und 
zum  drittenmal  isse  nr.  iss. 

*  nr.  144  tmd  14$. 

*  nr.  ifi  (vgl.  nr.  iss)  isss,  und  isse  nr.  iss.  45 

*  nr.  1S4. 

'  Vgl  nr.  SB  nt.  und  nr.  187. 

'  St.  Chr.  9,  868,  Si'fS;  vgl  die  Zählung  von  4  Land- 
frieden in  nr.  88,  wo  aber  Rhein  etatt  BUaß  steht. 

*  SieAe  die  erste  Anmerkung  daselbst.  60 
*'  Vgl  die  Quellenangabe  von  nr.  76. 


Einleitung.  131 

Obschon  aber  B  Entwwrf  ist^  so  ist  es  doch  vollständig;  nur  der  Schluss  fehlt,  d.  h.  die  Oe- 
lobungen  durch  die  Theünehmerj  die  Au^nehmungen,  die  Beurkundung  und  Datierung,  was 
eben  für  einen  Entwv/rf  ^laülrUch  ist,  während  das  aUes  in  der  Ausfertigung  A  wirklich 
steht.  Aus  W  geht  hervor,  daß  wahrscheinlich  auch  im  Strafiharger  Stadtarchive  früher 
5  ein  Original  oder  eine  Abschrift  der  Awfertigung  vorhanden  war.  Möglicherweise  sind 
die  Korrekturen  in  B  von  der  ursprünglichen  Hand  oder  atich  wenigstens  aUe  unter  sich  von 
gleicher  Hand,  doch  ist  das  in  diesem  Fall  ziemlich  gleichgiltig.  Da  Türkheim  und  Selz  in 
B  art.  1  ausgestrichen  sind,  so  scheint  dieser  JEhUwuff  in  eine  Zeit  zufaüen,  wo  diese  Städte 
mit'iftrem  Beitritt  noch  Schwierigkeiten  machten.     Straßburg  hat  wol  schon  im  Sommer 

10  1389  an  diesen  besondem  Oberrheinischen  oder  Elsäßischen  Landfrieden  gedacht^,  der 
dem  Rheinischen  Landfrieden  einen  Theil  seiner  Angehörigen  nahm;  nun  im  December 
kam  dieß  mittelst  unsrer  Urkunde  nr.  76  eben  durch  den  König  selbst  zu  Stande.  In  B 
€urt.  6  ist  vor  der  vorg.  bischof  ausgestrichen  wir  und  steht  noch  darnach  setzent  in  entr 
sprechender  Weise,  woraus  auf  die  wesentliche  Beiheiligung  der  bischöflichen  Seite  bei 

15  Abfassung  von  B  geschlossen  werden  kann.  In  nr.  120  ist  dann  wider  von  diesem  besondem 
Landfrieden  die  Rede,  der  König  lehnt  aber  vorläufig  ah  sich  in  die  Sache  zu  mischen. 

Die  Formel  im  Eingang  des  Egerer  Landfriedens,  daß  derselbe  gemacht  sei  mit  gutem 
Eathe  der  Kurfürsten  Fürsten  und  Herren,  ist  dießmal  sehr  bezeichnend  :  denn  ganz  im  In- 
teresse der  Kurfürsten  Fürsten  und  Herren  ist  derselbe  geschlossen  worden.    Zwar  zunächst 

to  konnte  die  Wage  s^unschen  der  fürstlichen  und  städtischen  Partei  gleich  zu  stehen  scheinen, 
denn  die  Auflösung  der  Bünde  bezieht  sich  nicht  bloß  auf  den  der  Städte  sondern  auch  auf 
den  ihm  gegenüberstehenden  Herrenbund*,  und  es  wurde  somit  auf  den  Versuch  zurückge- 
gangen das  ganze  Reich  zusammenzufassen;  sogar  noch  über  die  Idee  der  Stauungen  von 
Heidelberg  1384  und  von  Mergentheim  1387  hinaus,  welche  zwischen  beiden  getrennten 

85  Parteien  ais  solchen  abgeschlossen  waren,  sollte  einmal  wider  der  Gedanke  des  Ganzen,  in 
dem  es  keine  solchen  selbsiberechtigten  Parteien  geben  durfte,  in  Wirklichkeit  gesetzt  werden, 
und  das  hätte  denn  die  Auflösung  des  fürstlichen  wie  des  städtischen  Bundes  allerdings  vor- 
ausgesetzt. Allein  es  war  doch  zunächst  nicht  ganz  in  diesem  letztem  Sinne  gemeint,  denn 
nach  art.  35  soU  zwar  der  Städt^nmd  jedenfalls  absein  und  kein  neuer  mehr  gemacht  werden 

30  dürfen,  der  Herrenbund  dagegen  hört  nur  auf  gegenüber  von  denjenigen  Städten,  welche 
sich  mit  den  Herren,  gegen  die  sie  im  Krieg  gewesen  waren,  richten  und  in  den  Landfrieden 
eintreten,  während  er  ausdrücklich  noch  fortbesteht  gegen  diejenigen  Städte,  welche  eine 
solche  Richtung  nicht  aufnehmen,  d.  h.  er  besteht  überhaupt  noch  fort,  und  es  war  nicht 
abzusehn  wann  er  erlöschen  soüte,  da  man  nicht  wissen  konnte  ob  alle  Städte  dem  Landfrieden 

S6  beitreten  würden,  wie  es  denn  auch  nicht  von  allen  geschehen  ist.  Ein  eben  so  großer  Vor- 
theUfür  die  Herren  als  es  ein  Nachiheilfür  die  Städtewar:  jene  behielten  ihre  Organisation 
weiter,  diese  verloren  sie.  Ja  es  war  den  Bürgerschaften  auchfü/r  die  Zukurft  die  Stärke 
der  Vereinigung  abgesprochen,  ein  wirksamer  Widerstand  unmöglich  gefnacht,  während  die 
günstigen  Bestimmungen  des  Landfriedens,  der  Schutz  den  sie  in  ihm  hätten  finden  können, 

40  nur  werthhses  Papier  blieb,  solange  man  nicht  wusste  wie  er  ausgeführt  werden  würde^. 

Es  war  doch  wahrlich  ein  schlechter  Trost,  wenn  den  Städten  nun  aufgegeben  umrde*  sich 

fürderhin  an  niemand  anders  als  an  den  Konig  und  das  heilige  Reich  zu  halten.    Nicht 

mehr  wie  in  nr.  63  und  70  war  jetzt  in  dem  Schreiben  nr.  76  noch  von  den  gemeinen  Städten 

die  Rede  sondern  nur  von  des  Reichs  Städten,  und  die  Drohung  für  die  Säumigen,  daß  sie 

45       '  SkKe  nr,  109  ort.  s  wur^eat  wir  denne  bf  \ms  lant-  '  ^ehe  nr.  7»  art.  S5  mit  nt. 

friden  machende ,  und  dazu  danne  diewile  wir  in  disem  *  Königthofen  St.  Chr.  9, 8S4,  is  f.  doch  weis  got  wol 

nidem  lantfridea  sint  (in  dem  Rheiniichen  Landfrieden,  wie  es  gehalten  wart.  ' 

der  auch  die  weiter  abwärts  am  Rhein  Hegenden  Stände  *  nr,  76, 

enthielt),  vgl  art.  s  und  9. 


132 


Reichstag  zu  Eger  im  April  und  Mai  1389. 


alle  Privilegien  verlieren  und  in  des  Reichs  Unfrieden  und  Ungnade  kommen  sollten  *,  war 
eine  deutliche  Sprache.  Daß  die  Landfriedensgerichte  zu  gleichen  Theilen  aus  BevoUmäch- 
tigten  der  Fürsten  und  der  Städte  zusammengesetzt  waren%  hatte  so  lange  keinen  Werthßir 
die  letzteren,  als  der  König,  der  den  Obermann  zu  ernennen  hatte,  sich  auf  Seiten  der  Für- 
sten befand,  ja  es  konnte  sogar  eine  Gefahr  darin  erblickt  werden,  daß  die  so  vom  König  5 
abhängigen  Behörden  (nr.  72  ort.  2  und  3)  auch  die  Exekution  einzuleiten  hatten  *;  in  der 
Mergentheimer  Stauung  vom  5  Nov.  1387  waren  die  Schiedsgerichte  auch  schon  zu  gleichen 
Theilen  aus  Vertretern  beider  Parteien  zusammengesetzt  gewesen^  aber  der  Obermann  wurde 
nicht  vom  König  ernannt,  sondern  von  der  klagenden  Partei,  wenn  auch  allerdings  mit  Be- 
schränkung, selbst  erwählt  '^  umd  die  Exekution  wurde  von  der  Partei  eingeleitet,  welcher  lo 
der  Spruch  nicht  gehalten  ward^;  auf  diesen  unmittelbar  vorhergehenden  Stand  der  Dinge 
muß  man  zwrückgehen,  um  zu  beuriheilen  ob  die  Städte  durch  den  Egerer  Vertrag  verloren 
oder  gewannen,  und  nicht  auf  die  Goldene  BulW.  Auf  die  Pfalbürger  hatten  beide  Theüe 
schon  1384  und  1387  verzichtet^,  aber  doch  nur  auf  die  weitere  Annahme  von  solchen;  jetzt'* 
sollen  außerdem  auch  die  bisher  gehabten  derartigen  Verhältnisse  aufgehoben  werden,  und  i5 
noch  dazu  werden  die  Bestimmungen  Ober  Bürgerauf  nähme  gewisser  Personen,  die  1384  doch 
wesentlich  in  den  guten  Willen  der  Städte  gestellt  blieben*^  und  1387  auch  nickt  in  die  Stal- 
lung zu  Mergeniheim  eingefügt  wwrden,  nunmehr  ausdrücklich  in  art,  38  als  Landfriedens- 
bestimmungen  eingeführte^.  Der  Eindruck,  den  diese  neue  Ordnung  der  Dinge  auf  die 
damaligen  Bürgerschaften  inachte ,  war  denn  auch  trosüos  genug ;  man  sieht  es  an  der  so 
gleichzeitigen  Alf  Zeichnung,  welche  Lehmann  J^eyr.  Chr.*^  757^-758^  mittheilt,  wo  die  Mei- 
nung ist :  indem  der  König  sich  auf  die  Seite  der  Fürsten  stellt,  schlägt  alles  zum  Schaden 
der  Städte  aus,  ihr  Bund  ist  aufgelöst,  wnd  der  Lanifriede  wird  ihnen  von  den  Herren 
nicht  gehalten;  ja  im  Zorn  üher  seine  Politik  wünschen  sie,  daß  Gott  dem  heiligen  Reich 
und  der  heiligen  Christenheit  eines  Tags  ein  recht  Haupt  geben  möge.  Wenzel  war  eben  ss 
völlig  zu  den  Fürsten  übergangen,  der  Schrecken  über  die  Gefahr  vom  Oktober  1388  mag 
dazu  mitgeioirkt  haben,  denn  ohne  Zweifel  hat  er  davon  Wind  bekommen,  er  machte  nun 
sehen  wie  er  sich  mit  den  Fürsten  auf  dem  Thron  erhielt^*.  Ganz  anders  als  bei  den  Städten 
fand  sich  daher  bei  den  Fürsten  eine  große  Bereitwilligkeit  zum  Landfrieden^^,  es  war  sehr 
natürlich,  denn  was  Königshofen"  von  der  Versöhnung  der  Parteien  am  Rhein  im  Juni  so 
sagt,  das  gilt  auch  schon  von  Eger  :  der  Krieg  ward  verrichtet  nach  d^r  Herren  Willen. 
Wie  schlecht  übrigens  K  Wenzel  für  sich  selbst  sorgte,  indem  er  in  diesem  Äugenblick  die 
Städte  preißgab  und  sich  an  die  Seite  der  Fürsten  hielt,  hat  Voiss  de  WencesUio  rege  Rom. 
diss,  Bonn.  1869  p.  52  f.  gut  gezeigt. 

C.  Aufforderung  und  Beitritte  zum  Landfrieden.  —  Noch  am  1  Mai  1389  w 
erließ  Wenzel  zu  Eger  die  bekannte  Aufforderung  an  die  Städte**  ihre  Bünde  aufzugeben 
und  dem  Landfrieden  beizutreten,  nr,  76,  also  am  Datumstag  des  Landfriedensentwurfs  nr. 


*  Ebenda, 

*  Vgl.  cUae  Einleitung  Ut.  Ä. 


*  Der  König  war  ja  noch  immer  Mitglied  det  Herren- 
bundee  vom  ii  Merz  isss,  «.  Einleitung  zum  Januartag 
1SS9  lü.  E.  Und  so  iet  auch  die  Anschauung  Königshof en's 
St.  Chr.  9f  664  y  wenn  auch  formell  ungenau,  doch  sach- 
lich nicht  so  unrichtig,  wenn  er  sagt,  über  Jeden  Land- 
frieden seien  9  Mann  geseizt  worden ,  5  von  den  Herren, 
und  4  von  den  Städten.  Der  König  nahm  natiirKch  den 
Obermann  aus  der  Reihe  der  Herren. 

^  RTÄ.1  nr.  894  art.  if. 
"  Ebenda  art.  isK 

*  Ebenda  art.  /9». 

'  Droysen  Gesch.  d.  Preufi.  PoHtik  2,  Sio  thut  so. 

*  Heidelb.  und  Mergenth.  StaUung  art.  18. 


•  nr.  79  art.  S7. 

^^  RTä.  1  nr.  946. 

"  Es  sind  wol  so  ziemlich  dieselben  Personen-Katego-  40 
rien. 

**  Ich  citiere  immer  neich  derAusgaJte  von  Fuchs  1711.— 
Die  Einwirkung  des  Hzg.  Friderich  von  Baiem  auf  Wen- 
zel ist  hier  hervorgehoben,  vgl  Palacky  s,a,69  f. 

"  Vgl   Friedenstag  zu  Speier -HMelberg  Apr.  isss  is 
Ut.G. 

**  Siehe  unsere  Einleüung  Ut.  C. 

"  St.  Chr.  9, 868, 17. 

*'  Wenn  Pelzet  Wenzel  i,  914,  gestützt  auf  ehr.  Norimb. 
(vgl.  darüber  St.  Chr.  t,  19)  apud  Oefele  rer.  Bote,  scriptores  60 
1,  896  (et  rex  Wenceslaus  scripsit  omnibus  civitatibufl  ut 
communem  pacem  et  patriam  conservarent  ist  von  Pelzet 


Biiüeitung. 


133 


71  und  mehrte  Tage  vor  der  Ausfertigung  der  Hcnipturku/nde  vom  5  Mai  nr.  72.  Die  Städte 
Regensburg  Nürnberg  Weißenburg  beschworen  den  Landfrieden  noch  zu  Eger  und  nicht 
nach  dem  5  Mai  selbst  sondern  tDol  an  diesem  Tag  *j  später  Nördlingen  Schweinfurt  und  die 
übrigen*.  Von  mehreren  haben  vnr  die  Urkunden  darüber,  nr.  77-80.  82.  Der  Bund  der  sie- 

6  ben  Städte  um  den  Bodensee  aber,  nemlich  Konstanz  Lindau  SangaUenBuchhom  Ravensburg 
Ueberlingen  und  Isny,  ließ  sich  nicht  auflösen^;  und  bald  erhielt  dieses  Verhältnis  sogar 
seine  öffentliche  Anerkennung.  Denn  K.  Wenzel  bestätigt  den  Bund  der  7  Städte  um  den  See, 
den  schon  Karl  IV genehmigt,  auf  10  Jahre  und  darnach  auf  Widerruf,  1389  Aug.  21,  in 
Monds  Zeitschr.  12,  341  f.  aus  dem  Ueberl,  or.,  toahrsch.  im  Karlsruher  G.  L,  Archiv;  doch 

10  ist  hier  staJtt  Isny  nunmehr  Wangen  genannt.  Und  in  einer  Urkunde  vom  30  Dec.  1391  ist 
daher  ganz  offen  die  Rede  von  den  sjben  steten  die  uß  dem  lantfrid  sint  ze  den  zijten^. 
Ueber  den  Beitritt  der  Rheinischen  Städte  s.  lit.  F  dieser  Einleitung.  Bei  sämmüichen  Für- 
sten und  Herren  hatte  die  Sache  keine  Schwierigkeit^,  Von  einigen  derselben  haben  wir  die 
Urkunden  darüber,  nr.  81,  83  {84.  87)  ^  alle  erst  nach  dem  Eger  er  Tage,  und  wol  deshalb 

15  erhalten.  Die  gleich  in  der  Urkunde  nr.  72  art  46  genannten  Fürsten  sind  schon  zu  Eger 
beigetreten.  Die  nr,  86  gibt  ein  Verzeichnis  solcher,  die  den  Landfrieden  zu  Schwaben 
beschworen,  Städte  sind  nicht  mit  aufgezählt.  In  nr.  86  ist  eine  lange  Reihe  von  Mitgliedern 
des  Landfriedens  am  Rhein  aufgeführt,  auch  Städte  wie  Kaiserslautem  Fulda  Vach  Oeisa 
Hünefeit  Herbestein  LengerfeU  Bruckenawe  HamTnelnburg  Luterbach  Heilbronn  Wimpfen 

so  Oppenheim  Weilderstadt.  Die  in  nr.  73  art.  4.  38^.  39.  46  aufgeführten  Reichsstände  sind 
jedenfalls  beigetreten,  in  der  Haupturkunde  nr.  72  [stehen  sie  alle  noch  nicht ;  die  darin 
genannten  Fürsten  werden  schon  zu  Eger,  soweit  sie  anwesend  waren,  geneigt  gewesen  sein, 
die  darin  aufgeführten  Städte  traten  keinerfalls  schon  zu  Eger  bei ;  über  die  eigenthündiche 
Bewandtnis,  die  es  übrigens  mit  nr.  73  in  Betreff  des  Datums  hat,  siehe  lit.  F  dieser  Einlei- 

M  tung.  Der  Erzbischof  Werner  von  Trier  ist  in  nr.  73  art.  2*  erst  in  Aussicht,  er  trat  dann 
ein  nr.  81,  und  steht  auch  in  dem  Verzeichnis  nr.  86  gegen  Ende^. 

D.  Berichte  über  Verhandlungen  zu  Bamberg  und  Eger.  —  Schon  auf  dem 
Bamberger  Tag,  der  dem  Egerer  vorausgieng,  war  eine  allgemeine  Berichtigung  der  Streitig- 
keiten zwischen  Fürsten  und  Städten  beabsichtigt  gewesen,  etwa  nach  Art  des  Neumarkter 

80  Sprudis  nr.  3  und  dessen  Heidelberger  Ergänzung  nr.  10  {16  Merz  und  23  April  1388y. 
Jetzt  zu  Eger  stellt  der  Konig  diesen  Gesichtspunkt  voran,  er  will  selbst  die  Sachen  richten 
in  der  mofien  alse  der  anläß  uf  in  kommen  yrer^  zft  Mergentheim  uf  dem  dage  (nr.  88 
art.  2).  Wie  es  sich  mit  diesem  Anlass  verhielt ,  darüber  geben  die  Einleitungen  zu  den 
beiden  Mergentheimer  Friedenstagen  vom  Jan.  und  Febr.  1389  Auskunft  (siehe  auch  hier 


86  nicht  geruoA  cüiert;  et  heißt  bei  Oefele  l.  e.  ut  a  confoede- 
ratione  recederent  et  communem  patriazn  conservarent, 
wo  man  freilich  vermtUhen  eolUe  communem  pacem),  an- 
nimmt, Wenzel  habe  eret  nach  Aue fertigung  der  Landfrie- 
deneurkunde  die  Reicheetädte  zum  Beitritt  aufgefordert, 

40  $0  hai  er  eich  eben  geirrt;  die  Stelle  bei  Oefele  hat  ohne 
Zweifel  nur  das  echon  einige  Tage  vorher  erlaesene  Sdurei- 
ben  vom  i  Mai  1889  nr.  78  vor  Augen,  nach  welchem  noch 
ein  zweites  zu  erkuten  ganz  unnölhig  geweeen  wäre. 
FreiHch  setzt  dieeee  Schreiben  die  Errichtung  dee  Land- 

46  friedene  als  echon  geschehen  voraue  (und  in  den  gemainen 
lantfiride,  den  wir  gemacht  habin,  treient),  und  doch  ist 
die  Ausfertigung  dieses  letzteren  erst  vom  6  Mai.  Allein  er 
galt  eben  für  gesichert,  für  gemacht  und  fertig,  nachdem 
der  Entwurf  vom  1  Mai  zu  Stand  gekommen  war.  —  Eine 

50  auefOkrHchere  Inhaltsangabe  von  nr.  78  hat  Stromer  SL 
Chr,  1,  48,81-47,4  ous  der  Urkunde  oder  gutem  Gedächt- 
nis gegeben. 


*  nr.  89,  nr.  90,  nr.  91  art.  15,  vgl.  nr.  79  art.  45.  Dazu 
Stromer  St.  Chr.  i,  47,4  f.  und  Königshof en  St.  Chr.  9,  858, 
14.  In  Forts,  des  Königshofen  {Konstanzer  Jahrgeschich- 
ten) Mone  Q.  Samml.  i,  so»  f.  heißt  es:  [die  von  Nftren- 
berg]  brachent  ouch  den  bunde  zum  ersten  und  aw&rent 
den  landfride  wider  den  bunde ;  vgl.  Vischer  in  den  For- 
eehungen  8,  89  und  nt.  i  und  »  daselbst. 

'  Stromer  St.  Chr.  l,  47, 11.  Ueber  Ulm  s.  Ut.  B. 

*  Stromer  St.  Chr.  i,  47,  i»  ff.,  vgl  Vischer  in  den  For- 
schungen 8,  71, 

*  Samßtag  vor  dem  neuen  Jahr,  Münch.  R.  A.  ürk. 
Hochstift  Augsburg  f.  74  II  V4  im  Vidimationsoriginal. 
( VgL  bei  uns  nr.  95  ex.) 

'  Ulman  Stromer  St.  Chr.  1,  48,  88. 

*  Ich  führe  nur  gdegentUdi  an,  daß  ich  die  Anhaltische 
Sache  {Pelzet  Wenzel  1,  809)  übergehen  zu  dürfen  glaubte. 

'  Siehe  Ht.  A  dieser  Einleitung  hier  oben. 


134 


Reichstag  zu  Eger  im  April  und  Mai  1389. 


piig.  135).  Aber  man  konnte  zu  Eger  mit  diesem  Oesdutft  eben  $o  wenig  zu  Ende  kommen  als 
zu  Bamberg,  Nichts  ist  bestimmt  worden  Hier  das  Verfahren  mit  Gfefangenen  Brand- 
Schätzungen  Schadenersatz  Rückstellung  t;on  genommenen  Schlossern  und  dergleichen,  wie 
einst  zu  Neumarkt  und  Heidelberg  geschehen  war.  Der  Landfriede  wurde  zwar  gemacht  y 
obschon  nur  wenige  Städte  gleich  beitraten;  der  allgemeine  Friedensschluss  aber,  den  man  5 
ja  nicht  damit  verwechseln  darf,  unterblieb.  Die  Schilderung  der  vergeblichen  Bemühungen 
um  eine  solche  allgemeine  Versöhnung  ist  sehr  lebendig  geikalten  in  dem  Sbraßbwrger  Bericht 
nr.  88  ^  Ein  Stück  aus  den  darüber  gepflogenen  Verhandlungen  haben  wir  noch  in  einer 
Rückäußerung  d^er  königlichen  Bäthe,  die  wol  auf  die  Aanfrage  oder  Forderung  nicht  bloß 
Rotenburges  sondern  der  Städte  überhaupt  erfolgt  ist.  Ich  habe  sie  in  nr.  91  art.  6  nt.  müge-  lo 
theiltj  sie  hätte  eigentlich  verdient  eine  eigene  Nummer  zu  erhaUen.  Wir  haben  hier  die  all- 
gemeinen Grundzüge,  nach  welchen  die  einzelnen  Richtungen  gemacht  werden  soüen.  Und  hier 
ist  nun  in  der  That  die  Rede  nicht  bloß  von  der  Auflösung  des  Städtebunds  und  dem  Eintritte 
der  Bürgerschaften  in  den  Landfrieden,  sondern  auch  von  Gefangenen,  Brandschatasungen, 
Rückstellung  von  Schlössern  Erbe  Eigen  oder  Lehen.  Aber  zu  einer  endgiltigen  urkundlichen  u 
Bestimmung  darüber  kam  es  nicht,  es  ist  nur  eine  unvorgreifliche  Aeußerung  welche  die  kön, 
Räthe  mündlich  abgaben.  Bei  späteren  Verhandlungen  suchen  freilich  die  Städte  es  so  darzur 
stellen,  als  ob  die  Sache  bereits  ins  reine  gebracht  wäre,  und  die  bezüglichen  Aeufierungen  können 
nur  auf  Eger  gehen^,  aber  sie  sagen  doch  nichts  von  einer  urkundlich  fixierten  allgemeinen  Bei" 
legung  der  Streitigkeiten,  die  dort  geschehen  wäre.  Auffallend  ist  auch  die  spätere  Behauptung  so 
mehrerer  Fürsten^  daß  der  König  alle  diese  Zwiste  geschlichtet  habe,  und  man  kann  dabei  nur 
an  Eger  denken.  So  bezeugt  am  12  Aug.  1391  Burggraf  Friderich  V  von  Nürnberg  das  ans 
künt  und  gewissen  ist,  und  sein  auch  dobey  gewesen,  das  der  allerdurchlawhtigste  fillrste 
und  herre  her  Wenczla  Römischer  kAnig  zu  allen  zeiten  merer  des  rejchs  und  kftnig  zu 
Beheim  genczlich  und  gar  gerichtet  und  geslihtet  hat  alle  sache  zwilawffe  und  Aber-  i6 
greiffen  dein  und  groß,  wie  die  genant  sint,  die  sich  verlauffen  und  verhandelt  haben 
von  des  kryegs  wegen  der  do  gewesen  ist  zwischen  fursten  und  herren  auff  ein  seyt 
und  den  steten  dez  pundes  auff  die  andern  in  der  zeit  als  derselbe  punt  hat  gewert, 
on  allez  geverde;  daJt.  Wirczburg  Sa.  n.  Laurencii  9P.  Und  am  gleichen  Tag  bezeugt  Bisch. 
Gerhart  von  Wirczburg  dasselbe  fast  ganz  mit  denselben  Worten*.  Aber  diese  Zeugnisse  kön-  so 
nen  doch  nur  auf  den  Umstand  gehen,  daß  K.  Wenzel  im  allgemeinen  den  Krieg  beseitigt 
zu  haben  glaubte,  indem  er  den  Egerer  Landfrieden,  der  die  Friedensschlüsse  zwischen  den 
einzelnen  Streitenden  zur  Voraussetzung  hatte \  für  gesichert  hielt;  man  darf  hinzufügen, 
daß  diese  Zeugnisse  bei  keiner  eigentlich  politischen  sondern  bei  einer  gerichtlichen  Gelegen- 
heit ausgestellt  sind  und  sich  als  advokatische  Machwerke  von  zweideutiger  Haltung  kenn-  zs 
zeichnen  lassen^.   Würde  wirklich  eine  allgemeine  Richtigung  zwischen  den  Parteien  schon 


■  Vgl,  nr.  90,  und  nr.  91  ari.  7.  s.  10. 10. 

*  nr.  169  art.  6  wan  daz  allez  bereit  und  bet&dingt  iat; 
nr.  171  art.  s  uod  daz  —  der  Römisch  künig  dw  stukk 
2X\ir  _  zft  ainer  richtung  betedinget  und  usgesprochen 
habe ;  und  wt6  an  letzterer  SteUe  so  oMch  in  nr.  17»  art  8, 

'  Die  Urkunde  befindet  eich  im  Münch.  R.  A.  Urk. 
Reichsstadt  Nürnberg  Nachtrüge  f.  53  XII  Vn  in  einer  Vi- 
dimation  vom  S6  Juni  1897  {Mo.  n.  Joh.),  versehen  mit  dem 
Sigel  des  Landgerichts  für  die  Stadt  Nürnberg  zur  Be- 
glaubigung bei  etwa  nöthig  werdendem  Gebretuch  vor  Ge- 
richt, or.  mb.  c.  sig.  pend. 

*lbid.  unter  gleicher  Signatur  ^  gleiches  Vidimus,  or. 
mh.  c.  sig.  pend. 

•  Vgl  nr.  7»  art.  85. 

'  Es  fiandeäe  sich  nenüich  um  eine  Klage  der  Nürn- 
berger gegen  Ulrich  von  Aufsezz  undHannsen  Styber  we- 


gen einer  im  Städtekrieg  verweigerten  Oeffnung  der  Feste 
Rabeneck,  die  der  Nürnberger  offen  Haus  wäre,  und  des- 
haünger  Beschädigung  von  looo  Mark  Silbers.  Die  Beklag- 
ten sagten  und  darnach  so  "were  ein  gancze  rychtigung  40 
ze  Eger  gesebehen  zwyschen  forsten  und  herren  und 
steten  und  den  Iren,  also :  waz  geschehen  ver*  vor  dem 
kryg  unde  nach  dem  kryg  von  dezselben  kryges  wegen 
zwyschen  f&rsten  herren  und  steten  und  den  iren  auff 
bed  seyten ,  daz  daz  genczlich  ab  solt  sein ;  und  wollen  46 
auch  daz  bryngen  mit  (ürsten  oder  herren  oder  mit  bry- 
ven,  daz  dy  rychUgimg'und  deyding  zu  Eger  also  gangen 
und  geschehen  wern ,  und  es  wurde  den  Beklagten  darauf 
gerichtlieh  auferlegt  jene  Richtigung  in  8  mal  14  Ta/gen, 
also  bis  14  August,  zu  bewysen  mit  fursten  oder  herren  60 
oder  mit  bryven  (ifüncA  R.  A.  Nümb.  Nachtrr.  fasc.  61 , 
nr.  sei  des  Repertor.,  dat.  issi  Mo.  v.  Kiliani  d,  h,  JuH  8, 


Einleitung. 


135 


zu  Eger  durch  den  König  zu  Stande  gebracht  worden  sein,  so  wären  ja  die  zahlreichen  Rieh- 
tigungen,  die  später  zwischen  den  Einzelnen  stattgefunden  haben,  gar  nicht  mehr  nöthig 
gewesen,  Stromer  *^  sagt  ganz  richtig  dp  gesacli  vil  taiding,  dann  daz  kajn  gemain  frid  \ehen 
die  allgemeine  Richtigungy  nicht  der  Landfriede  ist  gemeint]  do  niht  gin  mocht,  wanne  daz 
5  unser  berr  der  kung  ein  gemain  lantfriden  do  macht ,  ganz  wie  in  nr.  90  da  kund  man 
aber  kein  ribtung  finden  noch  treffen,  denn  daz  ein  lantfrid  da  gemacht  ward,  und  in  der 
Konstanzer  Chronik^  do  kond  die  herren  und  die  stett  nieman  mit  enander  verichten. 

Da  es  mit  der  allgemeinen  Richtigung  nichts  war,  scheint  der  König  die  Absicht  ge- 
höht zu  haben  für  die  Beilegung  der  einzelnen  Streitigkeiten  dadurch  zu  sorgen,  daß  er  die 
10  Verpflichtung  dazu  in  den  Landfrieden  aufnahm.     In  dem  Landfrieden*  wurde  nendich 
festgesetzt,  daß  die  Städte  vor  ihrem  Eintritt  in  denselben  sich  mit  ihren  Gegnern  zu  richten 
haben,  entweder  gütlich  oder  mit  dem  Rechten,  und  es  wird  bei  dieser  Festsetzung  auf  eine 
frühere  Mergentheimer  Versammlung  Beziehung  genommen.     Bei  letzterer  ist  ohne  Zweifel 
vornehmlich  an  die  vom  Januar  1389  zu  denken*.     Allein  dort  war  gerade  übet*  einen  wich- 
15  tigen  Punkt,  ob,  wenn  es  güüich  durch  den  König  nicht  gienge,  mit  dem  freundlichen  Rech- 
ten oder  mit  dem  einfachen  Rechten  verfahren  werden  solle,  nichts  ausgemacht  worden^  und 
auch  auf  dem  zweiten  Mergentheimer  Tag  im  Februar  1389  scheinen  die  Städte  auf  ihrem 
abweichenden  Standpunkte  verharrt  zu  haben*.    Nun  beruft  sich  hier  in  unserm  Landfrie- 
den'' der  König  doch  gerade  auf  Mergentheim  für  den  Satz  :  das  Verfahren  solle  sein  ent- 
80  weder  gütlich,  oder  mit  dem  Rechten  (d.  h,  also  mit  dem  eirfachen  %  nicht  mit  dem  freund- 
lichen Rechten,  was  besonders  gesagt  sein  müjSte).     Darüber  aber,  ob  mit  einem  freundlichen 
oder  mit  dem  einfachen  Rechten,  hatte  man  sich  zu  Mergentheim  eben  nicht  verständigt  gehabt, 
und  das,  worauf  er  sich  beruft,  war  nur  eine  Proposition  seiner  Räthe  gewesen,  die  die 
Städte  eben  ausgeschlagen  hatten.    Darum  wählt  er  auch  wol  den  Ausdruck  etwas  vorsichtig, 
86  indem  er  nur  sagt  als  vor  unserm  rate  geredet  ist  zu  Mergentheim  ^  womit  nicht  behauptet 
ist  daß  eine  Verabred^/ng  stattgefvffiden,  zu  der  sich  auch  die  Städte  verstanden  hätten,  und 
vielleicht  ist  sogar  die  noch  weniger  sagende  Lesart  von  statt  vor  die  bessere.     Uebrigens 
sitzt  der  König  dann  in  keinem  der  nachfolgenden  Schiedsgerichte,  und  selbst  der  frühere 
Mergentheimer  Gedanke,  daß  der  König  Fürsten  als  Schiedsrichter  setzen  solV,  wird  nicht 
w  festgehalten,  wenn  doch  die  Versöhnung  Regensburg's  mit  den  drei  Bairischen  Herzogen  am 
4  Mai  1389  durch  die  Parteien  selbst  ohne  aüe  sichtliche  Vermittlung  geschieht*^ :  und  auch 
in  andern  von  uns  eingesehenen  Urkunden  dieser  Art  findet  sich  nichts  von  einer  Einsetzung 
der  Schiedsleute  du/rch  den  König,  ja  in  Bei/reff  eines  Falles  erklärt  er  selbst  am  17  April 
1397 j  daß  der  Ausspruch,  den  Adolf  von  Mainz  wnd  Lamprecht  von  Bamberg  zwischen 
zb  Gerhard  von  Wirzbwrg  wnd  der  Stadt  Rotenburg  gethan,  ohne  seine  vorhenknusse  und 


or.  eh.  lU.  pai.  e.  Hg.  nibtva  impr.).  In  der  Thal  bringen 
die  Beklagten  drei  eolche  färtlHche  ZeugnUse  bei,  und 
zfoar,  aufier  den  zwei  obgenannten  die  wir  noch  haben, 
auch  einee  von  dem  Bischöfe  von  Bamberg  das  wir  nicht 

40  hükben;  und  darauf  hin  werden  jene  losgesprochen 
(Müneh.  R.  Ä.  Nürnb.  Machtrr.  fiisc.  6i,  nr.  869  des  Re- 
perL ,  Vid^nuUionsoriginal,  Vidimus  von  J998  Sa.  n.  Er- 
hardi  d.h.  Jan.  ii,  die  ürk.  selbst  von  tssi  s.  d.).  Die  bei- 
den une  erhaltenen  Zeugnisse  vom  i»  Aug.  1891  dienten  also 

46  hier  zum  Schaden  der  klagenden  Nürnberger,  eiekonnten 
ihnen  aher  künftig  ttu(^  einmal  vor  Gericht  nützen,  des^ 
halb  Uefien  sie  sich  ohne  Zweifel  die  vidimierten  Abschrif- 
ten machen  und  dadurch  sind  diese  beiden  Urkunden  uns 
erhaäen  geblieben ;  wir  dürfen  uns  aber  durch  dieselben 

80  nicht  irre  führen  lassen,  ais  wären  zu  Eger  Dinge  gesche- 
hen, die  nachweislich  nicht  geschrien  sind. 
*  St.  Chr.  1,46,  96. 


*  Mone  QueUensammhtng  i,  Sil. 

*  nr.  72  art  85. 

*  nr  61  und  68  zu  vgl 

*  SiOie  dort  die  Einleitung  zu  dem  Tag  Hl.  E  Diffe- 
renzpunkt  8. 

*  Einleitung  zu  Jenem  Tag  lit.  A  und  B.  Audi  vgl  was 
hier  oben  gleich  zu  Anfang  von  Ht,  D  gesagt  ist  in  unsrer 
vom  Egerer  Tag  handelnden  Einleitung. 

'  nr.  78  art.  86. 

*  Dreimal  ist  in  nr.  78  art.  86  einfach  von  dem  Ver- 
fahren nach  dem  Rechte  die  Rede,  cUso  mit  Absicht  so 
gesprochen. 

*  nr.  61  art.  Ii  und  II  i  und  III  i. 

"  Viecher  Regest  nr.  884;  Münch.  R.  A.  ürk.  X  "/,  or, 
mb.  c.  8  sig.  pend.,  und  Regensb.  Revers  ib.  Regensb. 
Stadt  fasc.  7  XI V4  or.  mb.  c.  sig»  pend.  laeso. 


136 


Reichstag  zu  Eger  im  April  und  Mai  1389. 


-willen  geschehen  seV,  —  Auch  füge  ich  noch  bei,  daß  die  Bestimmung  des  Landfriedens- 
artikds  35,  womach  die  Aufnahme  der  Einzelnen  in  den  Landfrieden  dv/rch  vorhergehende 
Richtigung  mit  den  Gegnern  bedingt  war,  nicht  streng  genommen  worden  sein  kann.  Denn 
wenn  spätestens  am  5  Mai  die  Städte  Regensburg  Nürnberg  und  Weißenburg  den  Landfrieden 
geschworen  haben,  so  folgte  doch  die  Sühne  zvnschen  Nürnberg  und  dem  Bischof  Gerhard  s 
von  Wirzbu/rg  erst  am  9  Mai  zu  Bamberg*  und  die  zvnschen  Regensburg  und  Hzg.  Albrecht 
dem  jungen  in  Baiem  erst  am  21  Mai  in  Straubing^. 

Solche  einzelne  Sühnen  oder  Richtigungen,  weiche  noch  vor  oder  wahrend  und  nach 
den  Egerer  Verhandlungen  staUfanden,  sind  bei  Vischer  in  den  Regesten*  aufgezeichnet  und 
zwischen  nr.  331  vom  27  April  1389  und  nr.  386  vom  19  Okt.  1393  zerstreut,  vgl.  auch  lo 
Reg.  Boic.  10  und  Stalin  3,  349-351.     Wir  haben  eber^alls  gesammelt;  aber  ich  überzeugte 
mich  schließlich,  daß  es  unmöglich  in  der  Aufgabe  dieser  Edition  liegen  kann  diese  Dinge 
alle  zu  verfolgen,  die  doch  meist  nur  in  weiterem  oder  fernerem  Sinn  als  2!uthaten  des 
Reichstags  bezeichnet  werden  können,  wogegen  sie  als  partikulare  Friedensschlüsse  in  einer 
Geschickte  des  Städtekriegs  in  Betracht  kommen.    Eine  AusnaJvme  soU  jedoch  mit  den  Sahn-  is 
Urkunden  vom  Rhein  {lit.  F)  gemacht  werden,  wo  der  Untfang  und  die  BedevJtung  derselben 
eine  Berücksichtigung  zuließ,  ja  fa^t  forderte.     Nicht  aber  mit  den  andern,  auch  wenn  sie 
auf  Eger  selbst  fallen  vne  Vischer  Reg.  nr.  331  und  nr.  334*  (vgl.  Gemeiner  2,  261).   Ich 
führe  nur  noch  an,  daß  Nürnberg  schon  am  6  Mai,  also  ohne  Zweifel  noch  zu  Eger,  willigt 
in  Beilegung  seines  Streits  mit  den  Herzogen  Stephan  und  Friderich  von  Baiem,  Bisch,  so 
Burkhard  von  Augsburg,  und  den  Grafen  Ludwig  und  Friderich  von  Oetingen  durch  ein 
Schiedsgericht^.     Noch  eine  andre  Aussöhnung  fand  zu  Eger  selbst  statt,  wie  aus  einer 
Urkunde  vom  22  April  1393  hervorgeht,  worin  Hans  der  Zenger  zu  dem  Tannstein  und 
seine  Haurfrau  und  alle  seine  Erben  bekennen,  umb  di  teiding,  dy  zu  Eger  geschalien 
zwischen  der  von  Regenspurg  auf  ain  seitt  und  zwischen  unser  auf  di  andern  seitt,  25 
also  das  uns  für  all  sach  von  in  geschaiden  und  gesprochen  ist  worden  14000  guidein  : 
diese  Summe  hätten  die  Regensburger  jetzt  bezalt,  und  er  sage  sie  der  Schuld  ledig'^. 

Schon  hier  zu  Eger  nun  hat,  laut  der  vorhandenen  Berichte,  der  König  Wenzel,  die 
starke  Forderu/ng  gemacht,  daz  man  ime  alle  Juden  gebe  und  sin  geriht  widergebe'.  Die 
Forderung  gieng  an  die  Städte  ^,  den  Fürsten  gegenüber  hätte  es  der  König  wol  jetzt  am  so 
wenigsten  gewagt.  Es  war  ein  neuer  und  schwerer  Verlust,  der  hiemit  den  Bürgerschaften 
drohte;  ihre  Gesandten  legten  sich  auf  ein  dilatorisches  Verfahren}^.  Regalien,  die  längst 
in  städtischen  Besitz  übergegangen  waren^^,  sollten  sie  plötzlich  in  die  Hände  des  Königs  zur 
rücksteUen;  er  suchte  diese  Gelegenheit  ihrer  Demüthigung  zu  benutzen  um  die  königliche 
Stellung  auf  ihre  Kosten  zu  verbessern.  In  dem  Judenschutz,  einträglich  wie  er  war,  steckte,  S6 


<  dat,  Prag  1897  Boh.  84  Rom,  Si  Di,  n,  pcUm.,  Münch, 
R,A,  Reichsstadt  Rotenb.  I  kais.  Privill.  X  "*/,  or,  mb,  c, 
sig,  pend.  —  Der  Spruch  war  vom  9  Mai  1889  {Vitcher 
Reg.  nr,  888  und  Reg,  Boic,  10 ^  889  f.)  und  befindet  eich 
im  Münch,  R,A,  Urk.  Hochstia  Wirzb.  fasc.  I60  IX  «^/.  or, 
mb.  c.  8  eig.  pend,  und  ebenda  Urk.  Rotenb.  nr.  80  Nach- 
trr.  cop.  mb,  coaev, 

*  Viecher  Reg,  nr.  889,  üebrigene  wird  hier  die  Auf- 
nahme in  den  Landfrieden  doch  wider  abhängig  ge- 
macht von  der  Richtung  mü  dem  Biechof  wae  eich  frei- 
lich nicht  auf  dae  echon  beigetretene  Nürnberg  eondem 
nur  auf  die  mübetheüigten  8  andern  Städte  beziehen 
kann;  vgl.  Windeheim  nr.  77  bei  une. 

3  Vücher  Reg,  nr,  84». 

*  Fortdiungen  zur  Deutechen  Geechichte  8,  iio-iso. 

'  Münch,  R,A.  Urk.  X  *"/,  or.  mh.  c.  »  eig.  pend.;  dazu 
der  ReverebriefRegeneburge ebenfalle  im  Münch.  R.A,  Re- 


gensbarg  Stadt  fasc.  7  XI 74  or.  mb.  c.  eig,  pend.  laeeo, 

'  dat,  1889  Do.  n.  inverU.  cruc.,  Münch.  R.A.  Urk.  Augsb. 
Hochstift  f.  86  II  Vi  or.  mb.  c  eig.  pend.,  und  ebenda  im 
Neuburger  Kopialbuch  33  foL  188  cop,  chart.  coaev.;  Reg. 
Boic  10,  889.  40 

'  Sein  Schwäger  Ritter  Eane  von  Stainach  Bürger' 
meitter  zuRegeneburg  eig^  mit,  dat.  1898  GeorgU  Abend, 
Münch.  R.A,  Urk.  Regensb.  Reichsstadt  f.  246  X  *^l^  or.  mb. 
c  aeig.  pend.,  wovon  dcu  erete  Sigel  fehlt  und  nur  noch 
der  Schnitt  im  Pergament  vorhanden  iet  [Apr,  »8],  45 

'  nr.  88;  vgl.  nr.  91  art,  8,  nr.  91  art,  e  die  Anmer- 
kung wo  die  mutung  dee  Könige  hieher  zu  beziehen  ist , 
wol  auch  nr.  95  grolS  —  zugemutet. 
*  nr.  91  art.  8. 

**  nr,  S8f  und  nr,  91  art,  8,  9.  le.  60 

"  Stobbe  Die  Juden  in  Deutschland  p.  9-87, 


Einleitung.  137 

wenn  er  wider  Eegal  umrde,  ein  bedetUender  Nutzen  für  das  Reichsoberhaupt y  der  sich 

ausbeuten  und  steigern  ließ.     Der  König  hat  sich  dann  im  folgenden  Jahre  mit  wenigerem 

begnügt,  und  hat,  um  auch  nur  dieses  wenigere  zu  bekommen,  mit  Andern  theilen  müssen^ ^ 

Auch  die  60000  fl.,  weiche  städtischerseits  an  Pfalz  gezahlt  werden  sollten  und  von 

A  denen  schon  zu  Bamberg  die  Bede  war*,  kamen  hier  in  Eger  wider  vor  \  ohne  daß  es  zu 
einem  Einverständnis  zwischen  den  Rheinischen  und  Schwäbischen  Städten  gediehen  wäre* 
Die  nachfolgenden  Korrespondenzen  darüber  sind,  wie  erwähnt,  hier  iheilweise  gesammelt. 
Ich  füge  bei,  daß  sich  Urkunden  aus  den  Jahren  1391-1400  über  den  Streit,  der  sich 
zwischen  Nürnberg  einerseits  und  den  Städten  Mainz  Worms  Speier  andrerseits  wegen  J3e- 

10  zaJdung  jener  Summe  erhob,  im  Manch.  R,  A,  befinden  *•  Ein  städtischer  Briefwechsel  aus 
den  Jahren  1402-1416,  ebenfalls  diesen  langjährigen  Handel  zwischen  den  drei  genannten 
Rheinischen  und  den  Schwäbischen  Städten  betreffend,  liegt  im  Straßburger  St.  A.^.  Nach 
Hegel  St.  Chr.  1,  166  nt.  7  befinden  sich  Aktenstücke  zu  dieser  Sache  auch  im  Nürnberger 
A.  Konservatorium*. 

15  Von  den  Städten  des  Schwäbischen  Bundes  waren  Regensburg  Nürnberg  Weißenburg 

noch  zu  Eger  dem  Landfrieden  beigetreten,  wie  wir  sahen ;  die  andern  wollten  auf  13  Juni 
wider  zusammenkommen,  und  ihren  Bescheid  geben,  zu  Nürnberg  '^,  wohin  auch  die  Fürsten 
und  Herren  sich  verfügen  soUten^.  Die  Rheinischen  Städte  ihrerseits  wollten,  mit  dem 
Pffdzgrafen  ins  reine  zu  kommen,  einen  Tag  leisten  vor  dem  Erzbischof  e  von  Mainz  auf  26  Mai 

so  zu  Utenheim,  und  zuvor  noch  in  Speier  unter  sich  zusammentreten  am  25  Mai*.  Es  war 
bereits  klar,  daß  zuletzt  so  ziemlich  alle  Städte  sich  fügen  würden^  in  Folge  der  unter  ihnen 
selbst  eingetretenen  Spaltung,  indem  von  den  Schwäbischen  Städten  die  gröfisten  und  mäch- 
tigsten bereits  abgefallen  waren  '^;  man  muß  darunter  eben  die  genannten,  Regensburg  und 
Nürnberg  als  Mitglieder  des  Schwäbischen  Bundes,  verstehen,  woneben  das  kleine  Weißenburg, 

15  das  zu  Eger  attch  schon  geschworen  hatte,  weniger  in  Betracht  kam*  üeber  jenen  Nürn- 
berger Tag  s.  lit.  H,  über  diesen  Utenheimer  s,  lit  F  unserer  Einleitung  hier. 

Die  meisten  der  hier  unter  lit.  D  mitgetheiüen  Stücke  sind  vollständig  neu.  Ich  muß 
aber  dabei  noch  eines  berühren,  das  Wencker  hieherzieht,  das  aber  nicht  hieher  gehört.  Es 
könnte  nemlich  nach  Wencker  appar.  et  instructus  266  scheinen,  als  ob  er  noch  einen  Bericht 

80  von  Wichtigkeit  über  diesen  Reichstag  gekannt  hätte,  wenn  er  sagt :  ferner  erhellet  auß 
vertraulicher  und  geheimer  correspondentz  Herman  Ebners  deß  eitern  eines  vornehmen 
Nümbergischen  patritii,  mit  etlichen  der  obersten  des  löbl.  regiments  der  Stadt  Stral^burg 
gepflogen,  tempore  dissolutionis  deD  grossen  stAttischen  bunds  et  constitut»  pacis  publicie 
Egran»  zwischen  herren  und  st&tten ,  wie  nicht  weniger  auch  auß  andern  alten  docu- 

86  menten  von  selbiger  zeit,  als  wann  kayser  Wenceslaus  selber  gern  gesehen  und  allen 
fleiß  angewendet  hätte,  dal^  forsten  und  stAtt  geschwAchet  und  zu  nichts  würden,  damit 
er  ihre  mächtige  und  formidable  verb&ndnusse  alsdann  desto  leichter  zertrennen  und 
ausheben,  sich  aber  bey  dem  reich  zu  manuteniren,  und  bey  scepter  und  krön  verbleiben 
mAge.  Allein  das  Schreiben,  auf  das  er  hier  anspielt,  ist  ohne  Zweifel  dasjenige  welches  wir 

40  RTA.  1  nr.  309  mitgetheüt  und  in  den  Febr.  1387  gesetzt  haben.  Denn  die  Stelle  daselbst 

*  In  Zusammenhang  damit  9teht  wol  der  geheime  Ver-  '  0.  U.  P.  lad.  50  nr.  so,  welcher  Fasdkel  fast  durch- 
haßungibefeM  für  die  Jiiden  ex  tpec.  mandato  serenii-  weg  dieee  Sache  angeht.  Nach  der  neuen  Ordnung  jetzt 
«imt  1SS9  Apr,  19  in  PdUicky'e  FormeOnichem  »,  ISO  f.  wol  zu  iuchen  in  corresp.  des  souverains  art.  106  und 
nr.  ISO.  112. 

45       *  Siehe  Ut.  A  dieter  Einleitung.  •  Cod.  673  fol,  loiios, 

*  nr,  91  ort,  10. 11. 17. 18,  nr.  90,  nr.  96,  nr.  96,  nr.  97.  '  nr.  91  art.  le,  nr.  92  ^  und  ülman  Stromer  St.  Chr. 

*  Nümb.  Reichsstadt  Nachtrr.  fasc.  SS«  und  99^  {nr.  946      i,  47,  e  ff. 

det  Repert.),  in  ein  Päckchen  zusammengebunden,  wel"  *  Stromer  l.  c. 

ehern  ein  beeonderee  Verzeichnis  beigegeben  ist.  Vgl.  auch  *  nr.  91  art.  is. 

50  die  Zettebregietratur  im  Münch.  R.  A.  *^  nr.  9i  art.  9  und  12,  vgl.  nr.  98. 

Dentsebe  Belohiiag •-Akten  IL  |g 


138 


Reichstag  zu  Eger  im  April  und  Mai  1389. 


10 


jp.  560y  8-9  wan  der  herre  wil  mit  nihte  recht,  er  meint,  als  ich  virstanden  han,  das  er 
gerne  sehe  daz  herren  und  stett  zfi  nichte  worden  ist  offenbar  gemeint  mit  der  Stelle  hei 
Wencker  l.  c.  als  wann  —  nichts  wArden ,  und  diejß  ist  um  so  wahrscheinlicher  weil  er  jenes 
in  RTA,  1  nr.  309  mitgetheilte  Schreibern  ja  in  seinen  Excerpten  besaßt.  Somit  ist  die  hei  ihm 
abgedruckte  SteUe  ohne  Bedeutung  für  den  Egerer  Reichstag,  Man  sieht  aber^  daß  er  das 
Schreiben  RTA.  1  nr.  309,  dessen  Verfasser  wir  damals  nicht  näher  bezeichnen  konnten, 
von  dem  Nürnberger  Hermann  Ebner  dem  altem  herleitet;  er  mag  dazu  durch  seine  Vorlage 
berechtigt  gewesen  sein,  wenn  gleich  es  aus  seinen  Excerptafülr  uns  nicht  hervorgieng,  und 
es  ist  die  Urheberschcft  jenes  Ebner  um  so  wahrscheinUcher  als  er  auch  sonst  wie  hier  über 
Böhmische  Verhältnisse  berichtet^, 

'  E.  Städtische  Kosten,  — Dießmal  sind  auch  wider,  wie  bei  den  beidenletzten  Frie- 
denstagen, die  Kosten  des  Schwäbischen  Städtebunds  veifügbar  gewesen,  und  außer  Nürnberg 
und  Frankfurt  konnten  auch  von  Regensburg  die  Ausgabeposten  ausgezogen  werden.  Ohne 
Zweifel  sind  alle,  die  in  der  vorausgehenden  Versammlung  zu  Bamberg  erschienen^,  auch  in 
Eger  gewesen.  Aus  den  unmittelbar  auf  Eger  bezüglichen  Angaben  aber  erhellt  folgendes,  is 
Die  Namen  der  Schwäbischen  Bundesgesandten  sind  zwar  in  nf .  98  art.  10  und  13  nicht 
genannt^,  auch  die  der  Regensburger  Boten  nicht  in  nr.  99  {jnan  kennt  sie  sonst,  s.  nr.  89 
mit  nt),  wol  aber  die  der  vier  Nürnberger  in  nr.  100  art.  4  und  die  der  fünf  Frankfurter 
in  nr.  101  art.  2,  und  zwar  scheinen  diese  Boten  alle  in  Bamberg  und  in  Eger  die  gleichen 
gewesen  zu  sein  wie  natürlich*.  Die  Schwäbischen  Städte  sind  vertreten  nr.  88  ungenannt,  die  ao 
ElsäfiiscJien  und  Rheinischen  nr.  88  ebenso^  Namen  von  Elsc^ßischen  gibt  nr.  91  art.  5,  die 
drei  Straßburger  unterschreiben  mit  ihren  Namen  nr.  88  {ungenannt  erscheinen  sie  nr.  97), 
die  Namen  von  Rheinischen  Boten  enthält  nr.  90"*,  Weißenburg  i,  N.  war  ohne  Zweifel  da*, 
es  war  Schweinfurt  ebenfalls  da*,  von  den  Heilbronnem  wurde  Bürgermeister  HansAyrer  nach 
Eger  geschickt^^,  Rotenburg  sandte  seine  RathgeseUen  Peter  Kreglinger  tmd  Heinrich  TopUr^^,  ss 
Der  König  selbst  ist  anwesend}^,  seine  Räthe  kommen  in  nr.  88  vor.  Fürsten  und  Herren  sind 
aufgezählt  in  nr.  72  aH.  45,  nr.  SS,  nr.  91  art.  2. 3. 11,  bei  Stromer  St.  Chr.  1,  46, 19-24;  Kur- 
trier,  obschon  sein  Beitritt  zum  Landfrieden  sich  noch  verzog,  erscheint  in  nr.  81  und  88;  Kur^ 
kölnische  Räthe  nr.  88  und  84  sowie  bei  Stromer  St.  Chr.  46, 19,  obwol  auch  dieser  Stand  erst 
später  beitrat.  Die  Namen-Angaben  von  nr.  73  sind  für  die  Egerer  Präsenz  nicht  beweisend  ".  so 

Wenzel  und  edle  Fürsten  und  Herren  und  Städte  kamen  gen  Eger  auf  den  Mittwoch 
in  der  Osterwoche,  sagt  Stromer  St.  Chr.  1,  46,  16-18.  Man  darf  natürlich  nicht  denken^ 
als  wären  alle  am  nemlichen  Tage  dort  eingetroffen;  es  ist  diefi  vielmehr  nur  der  Termin, 
der  im  Ausschreiben  des  Reichtags  nr.  70  vom  König  angesetzt  war.  In  St.  Chr.  L  c.  ist  am 
Rande  unrichtig  der  14  April  berechnet,  die  Osterwoche  ist  vielmehr  die  Woche  nach  Ostern,  S5 
also  der  Mittwoch  fällt  auf  den  21  April. 


*  Siehe  Quellenangabe  B  von  HTA.  i  nr.  809. 

*  Vgl  HTA.  9  nrr.  »49.  U7und  eein  Sehr.  v.  5  JuH  1S97. 
'  SiOie  diete  Einleitung  Ht.  A. 

*  Der  namenloee  Ulmer  StadUehreiber  war  mit  zu 
Bamberg  und  Eger,  nr.  98  art,  9, 

*  Die  4  Nürnberger  sind  die  gleichen  nr.  90  und  nr.  loo 
art.  4,  von  den  6  Frankfurtern  iet  es  ausdrücklich  gesagt 
nr.  101  art.  f. 

*  Vgl  Kt.Ader  Einleüung. 

'  Alle  Städte  des  Bundes  in  Schwaben  auf  dem  Hhein 
und  in  Franken  sagt  allgemein  Stromer  St.  Chr.t,  48, 24  f. 
■  Siehe  Ht.  B  der  EinleUung. 

*  Hatte  seine  Botschaft  9  Mai  in  Bamberg,  aleo  sieher 
auch  vorher  zu  Eger,  «.  Vrk.  v.  18  Mai  1889  bei  VisiJier 
Heg.  sub  nr.  888;  Münch.  H.  A.  Urk.  St.  Rotonb.  kais. 
Landger.  X  */,  or.  mb.  Ut,  pat.  c.  sig.  pend. 

*'  Wie  Jäger  Gesch.  von  Beilbronn  i,  169  nt.  478  aus 


einem  MS.,  wol  aus  einem  Hechnungsbuchf  erwähnt, 

"  In  dem  Hotenburgieehen  Protest  vom  i»  Juni{  Vtscher 
Heg.  sub  nr.  sss)  behauptet  die  Stadt,  der  Sprudi  wegen 
des,  Landgerichts  vom  9  Mai  1889  (L  c.  nr.  888)  sei  von  40 
Kurmainz  und  Bamberg  geschehen  on  a^lez  wizzen  willeo 
und  wort  unser  und  aller  der  unsern  gemeinclich  und 
sunderlich,  und  mit  namen  Peter  KregUngers  und  Hein- 
rich Toplers  unserr  ratgesellen  die  dozumal  uff  demsel- 
hen  tage  by  fürsten  herren  und  steten  von  unsrer  etat  45 
wegen  do  worn.  Diese  waren  wol  auch  zu  Eger,  wenn 
auch  der  Spruch  vom  9  Mai  aus  Bamberg  datiert  ist.  Die 
Urk.  Uegt  im  Münch.  H.  A.  Urk.  St.  Botenb.  kais.  Landger. 
X  *^/4  f.  8  or.  mb.  c.  sig.  pend. 

*'  nr.  78  in.  und  ex.,  nr.  88,  nr.  91  art.  7,  Stromer  —  SO 
St.  Chr.  1,  48, 18. 

"  Siehe  pag.  144  Hm.  e. 


Einleitung.  139 

F.  Friede  am  Rhein:  l'age  zu  Speier  Utenheim  Heidelberg.  —  Um  die  Aus- 
eöknung  der  Sheiniechen  Städte  mit  dem  Pfalzgrafen  zu  Stande  zu  bringen^  hatte  eine  Zusam- 
menkuf^  in  Heppinheim  $tattgefunden,  wo  zwei  genannte  Frankfurter  Gesandte  erschienen  y 
die  auch  untei*  den  nach  Bamberg  und  Eger  geschickten  Boten  wider  genannt  werden*;  Straß- 

5  hurg  HcLgenau  Schlettstadt  und  Weijßenburg  i.  E.  waren  zwar  dabei  nicht  vertreten,  zeigten 

^    sich  aber  dann  in  Eger  sehr  bereit  zur  Versöhnung  \ 

Wir  sahen,  wie  dann  in  Eger  verabredet  ward^  einen  Tag  zwischen  beiden  Theilen  zu 
Utenheim  zu  leisten  vor  dem  Erzbischofe  von  Mainz,  er  selbst  hatte  diesen  Vorschlag  gemacht^. 
Zuvor  aber  wollten  die  Rheinischen  Städte  unter  sich  in  Speier  zusammenkommen  auf  25 

10  Mai,  wol  zu  einer  Vorberathung,  um  sich  dann  gleich  am  26  Mai  zu  Utenheim  vor  dem 
Mainzer  zur  Verhandlung  zu  stellen^  natürlich  jetzt  zusammen  mit^  der  Gegenpartei.  Die 
Speirer  Vorversammlung  der  Städte  gieng  in  der  That  vor  sich,  man  kennt  die  Namen  der 
Frankfwrter  Gesandten^,  und  auf  eine  Reihe  anderer  darf  man  mit  Sicherheit  schließen,  da 
die  nachher  in  Utenheim  erschienenen  wol  eile  auch  in  Speier  gewesen  waren.  Mit  der  Aus- 

15  söhwung  zwischen  diesen  Städten  und  der  Pfalz  hieng  natürlich  auch  die  Berathung  über 
die  Forderung  des  Königs  zusammen  daß  jene  den  Bund  ausgeben  und  in  den  Landfrieden 
treten  möchten.  Was  die  andern  königlichen  Forderungen  in  Betreff  der  Juden  und  Gerichte 
angeht,  so  gehen  uns  die  Akten  keinen  AufsMuss  Über  etwaige  Berathungen  und  Beschlüsse 
der  Versammlung.     Ueberhaupt  ist  keine  Aufzeichnung  über  die  dortigen  Verhandlungen 

so  da.  Aber  wir  dürfen  annehmen,  d<nß  daselbst  die  Einwendungen  berathen  und  redigiert 
worden  sind,  welche  die  Städte  gegen  einzelne  Landfriedensbestimmungen  erhoben  und  auf 
welche  der  Bescheid  nr.  102  nachher  zu  Utenheim  ertheilt  worden  ist;  aus  diesem  Bescheide 
lassen  sich  jene  Einwendungen  im  wesentlichen  noch  gut  erkennen.  Ich  will  dieselhen  sowie 
ihren  theilweisen  Frfolg  hier  nicJU  näher  erörtern,  da  diejj  in  meinen  Anmerkungen  zu  nr, 

u  102  bereits  geschehen  ist;  ich  habe  dort  durch  Vergleichung  der  entsprechenden  Bestimmungen 
der  ausgefertigten  Rheinischen  Landfriedensurkunden  nr,  73  und  74  nachzuweisen  gesucht, 
wie  weit  man  auf  die  von  den  Bürgerschaften  geäußerten  Wünsche  eingieng  und  loie  weit 
nicht.  Die  Spuren  dieser  Verhandlungen  zeigen  sich  deutlich  in  beiden,  soweit  sie  von  nr, 
71  und  72,  wie  diese  zu  Eger  ahgefasst  wurden,  abweichen.     Ich  füge  hier  noch  bei,  daß  die 

so  VaHavden  zu  nr.  72  ebenfalls  dergleichen  Einwendungen  oder  Erinnerungen  enthalten; 
in  Variante  A  sind  es  wol  solche  Vermerke,  welche  sich  die  Nürnberger  zu  ihrem  Gebrauche 
gemacht  haben'',  etwa  noch  weiter  vorhandene  Zeichen,  die  ich  nicht  aufgenommen  habe,  sind 
allzu  unsicher  zu  erkennen  als  daß  in  dem  Abdruck  auf  sie  hätte  Rücksicht  genommen 
werden  können. 

S5  Auch  die  verabredete  Versamrfdwng  zu  Utenheim^  gi^^g  wirklich  vor  sich.  Man  kennt 

nicht  nur  die  Namen  der  Frankfurter  Gesandten^  sondern  auch  die  der  Bevollmächtigten 
der  Städte  Mainz  Worms  Speier  Straßburg  Hagenau  Weißenburg  Schlettstadt  Ehenheim^^. 
Von  Herren  sind  anwesend  Erzbischof  Adolf  von  Mainz,  Bischof  Lamprecht  von  Bamberg, 
der  Deutschordensmeister  Seif rid  von  Veningen^^,  wol  auch  der  Chraf  Ruprecht  von  Nassau, 

«0  Heinrich  Oraschhck  Burggraf  zu  Starkenburg,  und  Emich  von  Bomcze,  die  in  der  Frank- 
furter Anschuldigung  gegen  Gfrcf  Walram  von  Neusau  vom  27  Mai  '*  ais  Schiedsrichter  in 
Aussicht  genommen  sind.  Dagegen  darf  man  von  Pf.  Ruprecht  I  vermuthen,  daß  er  nicht 
kam,  da  man  von  Utenheim  aus  nachträglich  zu  ihm  nach  Heidelberg  gieng.     Im  übrigen 

■ 

*  nr.  101  ort.  iK  '  Vgl  überhaupt  die  Quellenangaben  zu  nr,  72. 
4ft       ^nr.91  ort.  6.  '  PhiUppiburg,  Mone  Quellen  i,  866. 

*  pag.  187  Un.  so.  *  nr,  lu  art,  /,  und  nr,  104,  und  nr.  lOS. 

*  nr,  si  arl.  is.  "  nr.  loa. 

'  J^enda.  "  IHete  a  in  nr.  lOS;  vgl.  wegen  Kurmainz  auch  nr.  si 

'  nr,  114  art.  i,  wo  man  aue  der  Anm.  ereieht  daß  Ba-      art.  is. 
SO  Hl  nichX  verU'Hen  war,  *'  nr.  104, 


140 


Reichstag  zu  Eger  im  April  und  Mai  1389. 


werden  die  nachher  in  Heidelberg  anwesenden  wol  alle  auch  in  Utenheim  gewesen  sein.  — 
Wir  haben  nun  von  dieser  Versammlung  nicht  weniger  als  3  Aufzeichnungen,  aber  davon 
ist  nur  eine  zeitlich  datiert  nr,  104  vom  27  Mai  1389,  sie  und  nr.  103  haben  den  Ort  Uten- 
heim  im  Text,  nr.  102  zeigt  weder  Ort  noch  Zeit  an.     Bei  nr:  104  nun  stimmt  alles  mit  der 
oben  erwähnten  Nachricht,  daß  der  Tag  zu  Utenheim  geleistet  werden  soll  auf  26  Mai  1389,  * 
Aber  auch  die  Utenheimer  Aufzeichnung  nr,  103  gehört  dem  Inhalt  nach  sicher  hieher,  wenn  • 
auch  das  Jahr  1389  in  der  Ueberschrift  des  Wencker* sehen  Abdrucks  nur  auf  die  Rechnung 
des  Editors  kommt.     Und  kaum  minder  sicher  ist  diefi  von  nr.  102,  obwol  hier  weder  Ort 
noch  Zeit  im  Stücke  selbst  erscheint.    Die  Natur  dieses  Aktenstücks  ist  früher  lange  verkannt 
worden.     Die  Ueberschrift  bei  Datt  bezeichnet  es  als  der  stette  declaration,  und  die  bei^^ 
Wencker  nennt  dasselbe  declaration  der  reichs-städte  auf  den  land-frieden  zu  Eger;  die 
letztere  rührt  jedenfalls  von  dem  Herausgeber  her,  vielleicht  wol  auch  die  erstere;  aber  beide 
sind  falsch.     Erst  neuerdings  hat  Vischer  Regesten  nr.  335  richtig  erkannt,  daß  wir  hier 
keineswegs  Bemerkungen  der  Städte  sondern  vielmehr  die  Antwort  haben,  welche  solchen 
Städten,  die  den  Landfrieden  nicht  unbedingt  wie  Regensburg  Nürnberg  und  Weißenburg  t5 
annehToen  wollten,  auf  ihre  Einwendungen  ertheiU  vmrde.    Dieser  Bescheid  nun  fällt  jeden- 
falls zunschen  5  Mai  und  5  Juni  1389,     Denn  diejenigen  Veränderungen,  welche,  als  an 
dem  Landfrieden  vom  5  Mai  nr,  72  vorzunehmen,  hier  zugegeben  und  in  Atusicht  gesteUt 
werden,  sind  dann  in  dem  Rheinischen  Theilbriefe  vom  6  Juni  1389  nr,  74  wirklich  ausge- 
führt worden^,  wie  ich  bei  den  einzelnen  Artikeln  des  Bescheides  in  den  Anmerkungen gewie^  so 
sen  habe;  namentlich  das,  was  in  dem  Bescheide  zu  art,  40  gesaugt  wird,  stimmt  auffallend 
wörtlich  mit  den  Veränderungen  iiberein,  welche  dann  in  nr.  74  mit  den  art,  40  und  42 
vorgenommen  worden  sind*;  also  fällt  der  Bescheid  vor  6  Juni  1389  und  nach  6  Mai  1389, 
welches  letztere  auch  durch  das  bestätigt  wird,  was  in  dem  Bescheide  zu  art,  35  steht,  dtifi 
nemlich  etwievil  stete  den  bund  auch  abegelassen  haben,  denn  dabei  darf  man  doch  wol  an  u 
die  drei  Städte  denken  deren  Beitritt  zum  Landfrieden  in  dem  Schreiben  vom  5  Mai  nr,  89 
berichtet  wird.     Der  Tag  von  Eger  ist  vorüber^,     Ist  es  aber  mit  der  Zeit  von  nr,  102  so, 
dann  ist  es  am  natürlichsten  an  Utenheim  zu  denken;  denn  dort  wird  ja  der  Landfrieden 
berett  und  Aberkommen*.     Die  Sache  ist  noch  nirgends  erörtert  worden,  auch  Vischer* 
Regest  nr,  335  unterlässt  eine  genauere  Zeitbestimmung  und  spricM  von  keinem  Orte;  es  ist  so 
jetzt  durch  unsere  neuen  Archivalien  der  Weg  erst  gewiesen  worden.    Fragt  man  nui\  weiter, 
wer  diejenigen  gewesen  sind,  von  welchen  dieser  Bescheid  auf  die  Einwendungen  der  Städte 
atisgieng,  so  darf  man  in  dieser  Beziehung  an  Erzbischof  Adolf  von  Mainz,  Bisch,  Lamprecht 
von  Bamberg  imd  den  Deutschordenemeister  Seifrid  von  Veningen  denken,  wdche  in  der 


'  Auch  noch  andere  Veränderungen  wurden  daran 
vorgenommen,  vgl,  ari,  t.  s»,  u;  so*,  se»,  ae^,  M*  m 
nr,  74.  Die  Beeprechung  cuich  hierüber  wird  in  Utenheim 
vorgekommen  »ein,  oder  darauf  erst  in  Heidelberg,  da- 
gegen wol  nicht  echon  auf  der  Vorvereammlung  in  Speier 
weil  dleee  Punkte  in  nr,  lOS  fehlen,  —  Wegen  der  gemach- 
ten Zuiätze  nennt  Janssen  Frankf,  R,  Korrespondenz  t, 
88  nr,  81  nt,  *  die  Urkunde  nr.  74  vollständiger  als  nr,  71 
und  78;  besser,  wie  man  jetzt  sieht,  wird  gesagt,' es  sei 
eine  Veränderung  der  ursprünglichen  Urkunde. 

*  Dieser  lantfride  d,  h.  der  Rheinische  Theilbezirk 
wird  hier  wie  dort  den  andern  lantfriden  gegenüberge- 
HeÜt, 

*  nr.  108  {vor  art.  40)  heifit  es  also  Ist  man  zu  Eger 
davon  gescheiden. 

*  Im  Eingang  von  nr,  108. 

'  Dafi  die  Einwendungen ,  auf  die  sich  der  Bescheid 
bezielU,  von  städtisi^ier  und  zwar  von  Rheinischer  Seite 
OMsgiengen,  hat  übrigens  Vischer  l.  c.  bereits  ausgespro- 


chen, indem  er  nach  dem  Schlüsse  des  Bescheids  urtheilte,  86 
d.  h,  nach  den  beiden  letzten  Absätzen  desselben :  die 
Grenzen  des  Landfriedens  und  der  Dienstaneatz  für 
Strafiburg  weisen  in  der  That  dahin.  Dafi  hier  den  Städ- 
ten geantwortet  wird,  zeigen  gleich  auch  die  ereten  Worte 
des  Beseheids,  und  dafi  es  die  Rheinischen,  die  auch  zur  40 
Mergentheimer  Stauung  von  1887  ihre  eigene  Haltung  ein- 
genommen hatten,  sind,  ergibt  das  Verhältnis  desselben 
zu  nr,  78  und  74,  Für  Uiztere»  spricht  auch  der  Umstand , 
dafi  gerade  im  Strafiburger  Stadiarchiv  sich  niclU  nur 
der  Bescheid  selbst  findet,  sondern  auch  die  gleichzeitige  46 
Abschrift  T  des  Hauptbriefs  nr,  78,  welche  sicher  benutzt 
worden  ist  als  die  städtischen  Einwendungen  zu  einzel- 
nen Artikebi  verhandelt  und  redigiert  wurden  (s,  Quellen^ 
angaben  von  nr,  78  Beschreibung  der  Vorlage  T),  Man 
wird  nicht  irren  wenn  man  der  Stadt  Strafiburg  einen  so 
besondem  Antheil  bei  Abfassung  der  Einwendungen  zu- 
schreibt {vgl,  nr.  io$  art.  lO  die  Thätigkeit  der  Strafibur- 
ger Schreiber), 


Einleitung. 


141 


Landfriedensangelegenheit  die  Unterhandlung  zu  Utenheim  führten  \  gewis  auf  Grund  ir- 
gend einer  Vollmacht  von  Seiten  der  Reichsgewalt,  Noch  fragt  sich  aber,  in  welcher  Rei- 
henfolge die  3  Utenheimer  Stücke  nr.  102-104  anzusetzen  sind.  Man  darf  wol  annehmen^ 
daß  der  Bescheid  vor  die  Verhandlung  Ober  die  Straßburger  Erbe-Bürger  fällt ;  denn  man 
6  sieht  aus  nr,  103 ^  daß  bei  der  Verhandlung  über  die  Strqfiburger  Erbe-Bürger  der  Land- 
friede vorgelesen  wurde:  und  als  der  artickel  von  der  pfalburgere  wegen,  in  demselben 
lantfride-briefe  begriffen,  gelesen  wart;  ohne  Zweifel  wurde  nicht  bloß  dieser  Artikel 
vorgetragen y  sondern  indem  man  das  ganze  las,  kam  man  atJLch  an  diesen;  und  es  scheint , 
daß  das,  was  vorgelesen  wurde,  nicht  der  Hauptbrief  vom  5  Mai  nr,  72  war,  sondern  ein 

10  Exemplar  das  bereits  die  Veränderungen  enthielt  wie  sie  sich  im  Theilbriefe  vom  5  Juni 
nr,  74  finden,  ein  solches  Exemplar  gab  es  also  schon,  es  war  hervorgegangen  aus  den  Ver- 
handlungen d.  K  den  Einwendungen  und  dem  Bescheid,  diese  Verhandlungen  waren  somit 
vorüber,  und  die  Vorlesung  fand  nur  deshalb  noch  einmal  statt  weil  die  Städte  den  Land- 
frieden gleich  darauf  beschwören  sollten  *,  und  dieß  geschieht  darauf  au^h  wirklich.     Wenn 

16  wir  deshalb  den  Bescheid  nr,  102  vor  die  Aufzeichnung  über  die  Siraßbv/rger  Erbe-Biirger 
nr.  103  mit  Recht  stellen  dürfen,  so  fehlen  dagegen  alle  Anhaltspunkte  um  das  chronologische 
Verhältnis  von  nr,  104  zu  nr,  102  und  103  festzustellen.  Wir  wissen  nur  daß  der  Uten- 
heimer Tag  atf  26  Mai  bestimmt  war  und  daß  nr,  104  vom  27  Mai  datiert  ist.  Daß  nr,  102 
und  103  noch  gleich  am  26  Mai  vor  sich  gegangen  sein  sollten,  dünkt  mir  etwas  zu  viel  für 

80  den  einen  Tag^  diese  Dinge  zusammen  haben  sich  doch  wol  auf  etwas  längere  Zeit  verüieiü, 
dazwischen  hinein  mögen  solche  Specialsachen  vorgekommen  sein  wie  nr,  104,  War  man 
abery  wie  ich  zu  zeigen  hoffe^  am  3  Juni  schon  in  Heidelberg ^  wurde  dort  an  diesem  Tag 
die  Versöhnung  der  Parteien  schon  beurkundet,  und  ist  diese  letztere  im  wesentlichen  schon 
zu  Utenheim  festgestellt  worden  %  rechnet  man  endlich  auch  einen  Tag  für  Aufbrach  von 

s6  Utenheim  und  Heise  nach  Heidelberg,  nemlich  den  2  Juni,  so  kann  als  nähere  Zeitbestim- 
mung für  die  beiden  Stücke  nr.  102  und  103  recht  wol  die  Frist  vom  26  Mai  bis  1  Juni 
angenomm,en  werden.  • 

Von  Utenheim  gieng  man  nach  Heidelberg*.     Darin  drückte  sich  das  Verhältnis  der 
Städte  zum  Pfalzgrafen  aus  :■  sie  kommen  zu  ihm  in  seine  Residenz  und  wollen  Frieden 

80  machen.  Denn  zu  Utenheim  hatten  die  Städte  zwar  den  Landfrieden  beschworen,  ohne 
Zweifel  war  attch  über  die  Äustragsbedingwngen,  zwischen  ihnen  und  Pfalz  aufzusetzen, 
verhandelt  worden,  aber  es  scheint  daß  die  Urkwnden  über  beide  Angelegenheiten  erst  zu 
Heidelberg  ausgefertigt  worden  sind.  Freilich  alle  die  Stücke,  nr.  74. 105.  106,  die  hierher 
gehlen,  haben  keinen  Ort  im  Datum  angegeben.  Es  kommt  hiebei  die  Stelle  bei  Eonigshofen 

85  St.  Chr.  9,  853,  14-20  in  Betracht :  und  donoch  an  pfinkestobende  des  vorgenanten  jores 
do  überkoment  die  Byneschen  stette  und  das  mereteil  der  Swebeschen  stette  zfl  Heydel- 
berg  mit  den  herren,  und  wart  der  krieg  verrihtet  noch  der  herren  wille.  und  müstent 
die  stette  gros  g&t  den  herren  geben  und  alle  usburgere  abelossen  und  sich  vil  iriheite 
begeben  die  sü  vor  hettent :  one  die  von  Strosburg,  die  blibent  bi  iren  friheiten  und  us- 

40  burgern  also  vor.  Hier  ist  nur  von  Heidelberg  die  Rede  und  gar  nicht  von  Utenheim,  und 
die  Verhandlungen  wegen  der  Straßhurger  Erbe-Bürger,  die  wir  schon  zu  Utenheim  haben 


*  nr.  tos  Eingang t  vgl  nr.  91  art.  IS. 

*Daß  die  Städte  wirklich  zu  Utenheim  echvmren, 

geht  aiM  nr.  lOS  ex.  unbeMtreühar  hervor.  Die  Ausdrucke' 

46  weiee  der  Frankfurter  Stadtrechnung  nr.  U4  art.  i  ist 

niehl  dagegen,  sie  fasst  nur  die  8  Versammhmgen  zu- 

ioitMnen. 

*  Daß  dieß  beabsichtigt  war,  darf  doch  wol  aus  nr.  91 
art.  18  geschlossen  werden. 

50       *nr.  114  art.  i.  —  Ich  halte  übrigens  die  Angabe  Kö- 


nigshofen*8  St.  Chr.  9^  868, 16  daß  auch  das  mereteil  der 
Swebeachen  stette  eich  zu  Heidelberg  mit  den  Herren 
vertragen  habe,  far  falsch;  übertül  ist  nur  von  den  Bhei- 
nischen  Städten  dabei  die  Rede,  die  Schwäbischen  kommen 
ja  im  GegentheilimJunizu  Nürnberg  zusammen,  nr.  186- 
188,  vgl.  Einleitung  Ut.  H.  Damach  wird  also  auch  die 
auf  Königshof en  beruhende  Angabe  StäUn's  8,  849  zu  be- 
richtigen sein. 


142 


Reichstag  zu  £ger  im  Apri]  und  Mai  1389. 


vor  rieh  gehen  sehen,  sind  fälschlich  nach  Heidelberg  verlegt .   Besser  steht  es  mit  der  andern 
Angabe,  daß  die  Versöhnung  in  Heidelberg  stattgefunden  habe  :  die  Aussöhnungswrkunden 
nr,  105  und  106  fallen  nendich  wirklich  nach  Heidelberg»     Man  sieht  diejß  atu  einem 
Schreiben  der  St€^dt  Mainz  an  Straßburg  vom  21  Juni  1389  {Albani  ohne  Jahry  :  der  Erz- 
bischof von  Mainz,  der  Bischof  von  Bamberg,  und  der  Meister  Deutschen  Ordens  in  Deutschen  5 
Landen  hätten  zu  Heidelberg  ausgesprochen  eine  Geldsumme  den  Pfalzgrafen  Ruprecht  I 
und  Hzu  geben,  auf  Ziele  zu  bezahlen,  wie  dieselbe  Ausspra^che  Jdärlich  ausweise  und  Stnifi- 
bwrg  von  seinen  eigenen  dort  anwesenden  Boten  etfakren  haben  werde  u.  a.  m.     Damit  iet 
der  Spruchbrief  nr.  106  gemeint,  und  somit  fällt  dieser  und  die  gleichdatierte  nr,  105  nach 
Heidelberg,  dort  muß  wenigstens  die  Auefertigung  beider  Urkunden  am  3  Juni  stattgefunden  lo 
haben*.     Nur  irrt  somit  Konigshofen  wider,  wenn  er  die  Versöhnung  zu  Heidelberg  auf  den 
Pßngstdbend  {d.  h.  Bonifacii,  Juni  5)  vor  sich  gehen  lässt,  da  die  Urkunden  doch  vom  3  Juni 
sind;  er  kam  zu  diesem  Irrthum  ohne  Zweifel  dadwrch,  daß  er  das  DaJbwm  der  Landfrie- 
densurkunde  nr,  74  vom  5  Juni  mit  dem  der  Versöhnungsurkunden  nr.  105  und  106  vom 
3  Juni^  verwechselte.  —   Und  jetzt  können  wir  auch  mü  aller  Bestimmtheit  sagen,  daß  die  i5 
Ausfertigung  der  Landfriedeneurkunde  nr.  74  ebenfalls  nach  Heidelberg  fällt.     Es  kann  ja 
ganz  gut  sein,  daß  die  Beschwörung  des  Landfriedens  durch  die  Rheinischen  Städte  sdum 
in  Utenheim  stattfand,  die  etwas  umständliche  Ausfertigung  der  Urkunde  aber,  wol  auch 
des  Pfalzgrafen  wegen,  erst  in  Heidelberg  vorgenommen  wurde.     So  konnte  denn  in  dieser 
Beziehung  Konigshofen  l.  c.  auch  nicht  ganz  mit  Unrecht  sagen,  daß  der  Verzicht  der  Städte  to 
auf  ihre  Ausbürger  und  andere  Freiheiten  in  Heidelberg  eingetreten  sei;  dieser  Verzicht  lag 
in  ihrem  Beitritte  zum  Landfrieden*  der  freilich  schon  zu  Utenheim  erfolgte,  aber  wenn  die 
Landfriedensurkunde  erst  in  Heidelberg  ausgefertigt  wurde,  konnte  man  es  auch  so  verstehen 
als  ob  es  erst  in  Heidelberg  vor  sich  gegangen  wäre.  -»  Hienach  darf  man  soviel  für  gesichert 
annehmen,  daß  die  Heidelberger  Versammlung  vom  3-5  Juni  tagte^.     Wie  lange  vorher,  ss 
wird  sich  nicht  genau  sagen  lassen,  außer  daß  man  am  27  Mai  noch  zu  Utenheim  war  wie 
wir  sahen.     Aber  toie  lange  nachher  war  man  noch  in  Heidelberg  f  Die  Frankfurter  Boten  ^ 
die  nicht  hlofi  hier  sondeZ  zuoor  auch  in  Speier  und  üienh^\,aren,  brcZL  dazu  t« 
ganzen  19  Tage  (nr,  114  art,  1) ;  in  Speier  früher  einzutreffen  als  am  24  Mai  Abends  war 
kein  Grrund,  da  die  Städte  dort  erst  am  25  Mai  tagen  wollten ;  frühestens  werden  also  die  so 
Frankfurter  von  Hause  abgereist  sein  am  23  Mai,  und  somit  wären  sie  am  10  Juni  wider 
na<Ji  Hause  gekommen,  und  würden  daher,  2  Tage  auf  die  Rückreise  gerechnet,  in  Heidelr 
berg  geblieben  sein  bis  8  Juni;  die  andern  vielleicht  ebenso,  da  zur  Ordnung  der  langen 
Wirren  wol  noch  manches  zu  besprechen  war,  was  bei  den  Verhandlungen  zu  Utenheim  und 
dann  durch  die  3  Heidelberger  Urkunden  nr.  74,  105,  106  noch  nicht  erledigt  war\     Es  35 


*  Straßb,  St.  A»  corresp.  des  soaveraios  art.  iia  or. 
Chart,  lit.  clama  c.  sig.  in  veno  impr, 

'  Vorbereitet  war  der  Aiu$pruch  ja  nicht  bloß  zu  Uten- 
heim,  eondem  echon  früher  zu  Bomber g^  wo  auch  die  8 
gleichen  Spruchleute  wirkeam  tind,  «.  diese  Einleitung 

m.A. 

3  Zorn'e  Wormser  Chronik  in  der  BibHoth.  d.  Stuttg: 
Ht,  Verein*  48, 160  gibt  keinen  Ort  an  und  verlegt  die  Ver- 
tragung  durch  rUe  8  genannten  Schiederichter  ine  Jahr 
1887 ;  die  ganze  dortige  Nachricht  gehört  aber  zu  1889  und 
bezieht  eich  auf  uneere  Urkunde  nr.  loe.  Ee  iet  nur  ein 
weiterer  Irrthum ,  wenn  dort  von  einem  Johann  ttatt  Si- 
frid  Venninger  geeprochen  wird.  • 

*  art.  87  deeeelben,  vgl.  art  88. 

*  VieÜeidU  ist  e$  auch  auf  diese  Heidelberger  Zusam- 
menkunft zu  beziehen,  wenn  in  einem  Concept  eines 
Schreibens  der  Stadt  Frankfurt  an  Weißenburg  18$1  fer.  6 


a.  Galli  d.  h,  Okt.  18  einer  zu  andern  Zeiten  zu  Eeidel- 
berg  zwischen  Frankfurt  und  den  Wetterauiechen  Städten 
und  Weißenburg  Hagenau  SchletUtadt  Ehenheim  getrof- 
fenen  Uebereinkunft  gedacht  wird,  wegen  Besendung  von 
Gesprächen  und  Landgerichten  durch  einen  gemeinsamen  io 
Mann,  ctbwechsebid  zwischen  beiden  TheHen  [Frankfurt 
und  die  Wetterauischen  Städte  auf  der  einen,  die  andern 
auf  der  andern  Seite],  Frankf.  St.  Ä.  Auswärtiges.  Ein 
andres  Stiick  von  [1891]  Juni  »e  betrifft  dieselbe  Sache, 
Frankf  St.  A.  ibid.  Auch  in  dem  Regest  bei  Janssen  Frankf.  45 
R,  K.  1,  84  nr.  88  muß  wol  bei  der  dort  erwähiüen  Hetdet- 
'  berger  Absprache  an  diesen  Tag  gedacht  werden. 

*  Vgl  nr.  109  arL  7.  —  Es  ist  auch  mögUeh,  daß  die 
Städt^oten  sich  gleich  nach  der  Heidelberger  Versamm- 
lung noA  einmal  in  Speier  trafen  und  dort  die  BeechHUse  60 
nr.  81  fassten.  Ich  habe  diesu  Stück,  undatiert  wie  es  ist , 
früher  aufi888  c  JuH  IS'U  angesetzt  und  demgemäß  ein- 


Binleitong. 


143 


tragen  ja  auch  verschiedene  der  Urkunden,  welche  das  AusMöhnungswerk  betreffen,  erst  ein 
späteres  Datum,  toie  der  Ausspruch  in  Betreff  der  Lehen  vom  27  Juni  nr,  110  und  der  in 
Betreff  der  Kriegsgifangenen  vom  14  Nov.  nr.  112.  —  Die  Anwesenden  werden  so  ziemlich 
dieselben  gewesen  sein  wie  zu  Speier  und  Utenheim,  die  Nennen  in  nr.  74  mrt,  4.  38*.  39. 45 


5geriäU;  naehträgHch  teke  ich,  daß  Watlenhaeh  und 
Perlbach  demteiben  da»  Jahr  1S89  geben  (ZeiUchr.  f.  d. 
Geech.  des  Oberrhein»  S4,  179  und  109),  und  muß  mich 
iknen  an»dUUßent  obtrhon  ich  jetzt  unmSUetbar  vor  der 
Drucklegung  nicht  tncAr  im  Stande  bm  da»  Stiiek  an  »ei- 

10  ner  rechten  SteUe  einzureihen.  Da  in  ort.  t  äieee»  Stiict» 
ausdrücklich  ein  Heidelberger  Friedentechhu»  von  Pfng- 
«ten,  wenn  auch  ohne  Jahr,  vorkommt ,  und  da  die  Hei- 
delberger Friedeneurkunden  von  isss  gerade  in  die  Pfng»i' 
xeä  fallen  (nr.  tos  und  loe  auf  Juni  s,  nr.  74  auf  Juni  6, 

15  Pfinget»onntag  »elb»t  auf  Juni  €) ,  »o  pa»»t  die»e»  Jahr 
dodk  am  beeten.  Da  übrigen»  in  un»erem  Stück  die  Städte 
wider  an  Kriegerüetungen  denken,  »o  würde  au»  dem- 
»üben  hervorgehn,  daß  trotz  den  Tagen  zu  Speier  Uten- 
heim und  Heidelberg  {nr.  1&S-1J4)  der  Friede  noch  keine»- 

SO  weg»  aüteitig  geeichert  »chien.  In  der  Thal  vereöhnen  »ich 
am  s  Juni  isss  zu  Heidelberg  doch  nur  die  Pfalz  und  die 
Kheini»chen  Städte  {nr.  105  und  loe),  während  in  nr.  104. 
107.  lOS  die  Verhi^ni»»e  der  letzteren  zu  N<u»au  Hanau 
und  Kronenberg  al»  noch  keine»weg»  geordnet  ereeheinen 

85  {vgl  auch  nr.  109  art.  7  und  nr.  loe  art.  s.  9,  »owie  die 
noch  nicht  ent»diiedenen  Punkte  nr.  loe  art.  4  {et),  is  tm4 
dazu  nr.  HS  und  nr.  HO.  in  und  nr.  iis).  J»t  e»  nun 
richtig  daß  un»er  Stück  aufisas  fällt ,  »o  muß  jeden faJJe 
Pfngeten  vorüber  »ein  {art.  i),  da»  Stück  alto  ertt  nach 

80  e  Juni  angeeetzt  werden.  Außerdem  »ieht  man  au»  art.  s, 
daß  ein  «  nächster  •  Speirer  Tag  zur  Bundeeabrechnung 
beetimmt  i»t,  aUo  noch  bevoreteht,  ohne  ZeUangabefür 
dieten  Tag.  Dieeem  Bundesabrechnungetag  begegnen  wir 
nun  auch  »on»t,  nemUch  in  nr.  114  art.  a  (gemeine  reche- 

86  nunge)  und  in  der  ereten  Anmerkung  zu  nr.  109  (gemeine 
reehenunge)  »owie  in  nr.  109  art.  i  »elbet  (von  der  reche- 
nungtf  wegen),  vgl.  nr.  9S.  Nach  der  genannten  Anmer- 
kung zu  nr.  109  i»t  er  zu  Speier  am  S9  Juni  gehalten 
worden,  laut  nr.  98  waren  dort  »chon  am  27  Juni  Mainz 

^^  Worm»  Frankfurt  Speier  vertammelt,  und  in  nr.  114 
art.  S  »ind  die  Frankfurti»ehen  Ko»ten  der  Be»chickung 
die»e»  Speirer  Tag»  unterm  17  JuU  aufgezeichnet  y  ange- 
»agt  »cheint  der  Tag  auf  se  Juni  {».  nr.  98  nt.  i).  ün»ere 
nr.  si  fiele  »omit  zwiechen  e  und  se  Juni  1989.  Doch  findet 

tf  »ich  in  den  Frankfurter  Stadtre^nungen  keine  Notiz  von 

einem  »olchen  Städt^ag  zwitchen  dieeen  Terminen ,  auch 

i»t  e»  an  »ich  auffcUlend  daß  zw{»chen  den  beiden  Ver- 

'  »ammbmgen  von  Anfang  und  Ende  Juni,  die  »elbet  nur 

drei  Wochen  aueeinander  »ind,  die  Städte  noch  einmal 

60  beieammen  geweeen  »ein  »oüten.  Mir  i»t  daher  da»  wahr- 
»dieinKch»te,  daß  die  Städte  gleich  nach  Pfingeten  unnUt- 
telbar  von  dem  Heidelberger  Tag  weg  noch  einmtd  zu 
einer  beeonderen  Beeprechung  nach  Speier  giengen.  Man 
braucht  dann  nicht,  wie  oben  geechieht,  anzunehmen, 

bS  daß  die  Frankfurter  Boten  bi»  8  Juni  in  Heidelberg  bKe- 
ben,  eie  hatten  wol  vom  ebi»8  Juni  Zeit  genug  für  die»e 
Speierer  Besprechung.  Nun  i»t  der  7  Juni  ein  Montag,  der 
8  Juni  ein  Dtnetag,  und  dieß  trifft  überraechend  zu»am- 
men  mit  dem  Ergebni»  da»  »ich  au»  dem  Stück  »elbtt  ziehen 

00  laßt.  Wenn  e»  nemHch  dort  heißt  in  art.  i  von  mitwochen 
nehest,  eo  muß  da»  Stück  innerhalb  der  »idfentägigtk 
Periode  vor  dieeem  Mittwoch  fallen,  von  Mittwoch  bie 


Dinetag  gerechnet;  und  wenn  e»  im  gleichen  Artikel  heißt 
von  sontage  nehestkomet,  »o  muß  da»  Stück  innerhalb 
der  »iebentägigen  Periode  vor  dietem  Sonntag  fallen,  von 
Sonntag  zu  Samßtag  gerechnet;  und  da  die»e  beiden  eie- 
bentägigen  Perioden  einander  nur  in  drei  Tagen  decken, 
»o  muß  da»  Stück  auf  einen  dieeerdrei  Tage  fallen,  nem- 
Uch Sonntag  Montag  oder  Dinetag.  Von  dieeen  dreien  i»t 
aber  einer  auch  wider  »ehr  urtwahrecheinlich,  nemb'di 
der  Sonntag,  da,  wenn  da»  Stück  auf  ihn  fiele,  etatt 
zusehen  hie  und  von  sontage  nehestkomet  über  aht 
dage  auch  ein  einfacherer  Auedruck  genügt  hätte,  etwa 
«  binnen  vierzehen  tagen  ».  Somit  bleiben  für  uneer  Stitck 
noch  Montag  und  Dinetag  übrig,  al»o  gerade  die  Wochen- 
tage de»  7  und  s  Juni,  d.  h.  zweier  von  den  drei  Tagen 
von  denen  urir  vorhin  nach  andrer  Berechnung  «oÄen 
daß  »ie  den  Frankfurter  Boten  für  eine  nachträgliche 
Beeprechung  in  Speier  nach  der  Heidelberger  Pfingetver- 
»ammlung  noch  zur  Verfügung  »landen.  Die  in  un»rer 
nr.  91  enthaltenen  Zeilbettimmungen  würden  »ich  dann 
»o  fixieren  laseen :  nativ.  Mar.  1889  Sept.  8,  ereter  Tag 
(al»o  Sonntag=feria  prima)  nach  a»»umpt.  Mar.  Aug.  tt, 
Pfing»ten  Juni  e,  «  näeheter  Sonntag  über  acht  Tage  »  Juni 
so,  •näeheter  MiUwochüber  vierzehn  Tage  d.  i.  Mütwoeh 
nach  dem  vorgenannten  Sonntag »  Juni  ss.  Möglich  iet 
freilich,  daß  doch  uneer  Stück,  für  da»  wenigetene  die 
Zeitgrenzen  vom  e-se  Juni  ziemUeh  klar  »ind  und  für 
da»  wir  aUo  einen  Spielraum  von  drei  Wochen  haben, 
nicht  in  die  erete  »ondem  in  die  zweite  oder  dritte  Woche, 
alto  auf  14/15  oder  si/ss  Juni  fiele,  und  der  »nädute  Sonn- 
tag über  acht  Tage » könnte  »omit  auch  auf  17  Juni,  epäte- 
»ten»  auf  4  JuH,  und  in  gleicher  Weiee  könnte  dann  der 
•  nächste  Mittwoch  über  vierzehn  Taged.  i.  Mittwoch  nach 
dem  vorgenannten  Sonntag»  auch  auf  so  Juni,  »päteeten» 
auf  7  JuH,  angenommen  werden.  Doch  iet  die  »päteetmög- 
liehe  Zeitbeetimmung  für  un»er  Stück  und  de»»en  Ver- 
»ammSung  wegen  der  Nähe  de»  Speirer  Bundeeabrech- 
nungetag»  {Juni  se,  ».  un»er  Stück  art.  5  nebet  der  vorhin 
gegebenen  Zeitbeetimmung  dieee»  Abrechnungetag»)  am 
wenig»ten  wahr»cheinlich,  und  der  14/15  Juli  iet  de»halb 
»dnoer  glaublich  weil  er  zu  nahe  an  den  vorhergdienden 
Heidelberger  Tag  von  Pfingeten  isss  etößt,  an  welchen  eich 
im  Gegentheil  eine  nochmeUige  abge»onderteBerathung  der 
Städte  zu  Speier  naturgemäß  anechließt.  Ich  bleibe  aleo 
für  un»er  beeagte»  Stück  am  liebeten  bei  7/8  Juni  1SS9 
»tehen.  Ich  füge  nur  noch  bei,  daß  auf  weitere  Frieden»- 
Verhandlungen  im  Sommer  1889,  wie  eie  in  nr.  si  art.  i 
für  den  le  Augtut  in  Aiu»icht  genommen  eindf  »ich  viel- 
leicht die  folgenden  Aufzeichnungen  in  den  Frankfurter 
Stadtrechnungen  beziehen  laeeen :  sabb.  post  Bartbolom. 
[Aug.  98]  6  g&lden  minus  i  sh.  virzerte  Behihard  Nygebur 
mit  8  pherden  8  dage  mit  der  von  Straspurg  frnnden  an 
unsem  herren  von  Mentze.  —  item  7  gülden  6  sh.  vir- 
zerte  Bernhard  vorgenani  mit  7  pherden  4  dage  mit  der 
von  Mentze  unde'von  Wonnige  fhinden  an  unsem  herren 
von  Mentze;  wol  nicht  mehr  dahin  gehört :  sabb.  post 
Egidii  [Sept.  4]  5  Vi  gAlden  i  sh.  virzerte  Bernhard  Nyge- 
bure  mit  5  pherden  8  dage  gein  Heidelberg  von  des  lant- 
gerichtes  wegen. 


144 


Reichstag  zu  Eger  im  April  und  Mai  1389.. 


kommen  dabei  in  Betracht y  einzelne  Fürsten  haben  vielleicht  nur  ihre  Säthe  dazu  geschickt; 
vgl.  auch  nr.  105  und  106. 

Die  Landfriedenswrkunde  nr.  74  vom  5  Juni  1389  habe  ich,  obschon  sie  der  Zeit  nach 
hieher  gehört,  wegen  der  Uebersichtlichkeit  zu  den  verwandten  Egerer  Landfriedensurkunden 
gestellt,  und  dasselbe  ist  der  Fall  mit  dem  fast  ganz  gleichlautenden  Eheinischen  Theilbriefe  5 
vom  6  Mai  1389  nr.  73,  der  ebenfalls  nicJd  zu  Eger  ausgefertigt  ist.  Doch  bedarf  diese 
letztere  Behauptung  noch  des  Beweises,  Dieses  Stück  nr.  73  ist  nemlich  allerdings  aus  Eger 
vom  5  Mai  1389  datiert  wie  der  Hauplbrief  nr,  72,  und  geht  von  dem  dort  anwesenden 
Konig  aus  der  ihn.  besigelt  wie  letztem.  Allein  es  enthält  gegenüber  von  nr.  72  doch  schon 
alle  die  Abweichungen,  welche  in  nr.  74  erscheinen  und  durch  die  städtischen  Einwendungen,  lo 
die  man  aus  nr.  102  erkennt,  hervorgerufen  sind.  Wie  sollte  schon  zu  Eger  Ober  Dienst 
und  Grenzen  des  Landfriedens  in  nr.  73  art,  4  und  39  bestimmt  worden  sein,  wenn  später 
in  nr.  102  (hinter  art.  44)  diese  Frage  noch  offen  ist  und  ebenda  (hinter  art.  40)  erst  der 
Anfang  zur  Lösung  gemacht  wird,  und  wenn  wir  erst  am  5  Juni  1389  zu  Heidelberg  in 
nr.  74  art.  4  und  39  die  urkundliche  Feststellung  dieser  Dinge  eintreten  sehen  f  So  kann  i5 
denn  nr.  73  jedenfalls,  so  gut  vne  nr.  74,  erst  nach  nr.  102  fallen,  und  trüge  hiemach  ein 
nach  Ort  und  Zeit  gefälschtes  Datum.  Man  konnte  freilich  die  Sache  auch  umzudrehen 
versuchen,  indem  man  sagte :  wenn  die  datierte  nr,  73  schon  Rücksicht  nimmi  auf  die  unda- 
tierte nr.  102,  so  ist  das  Datum  von  nr.  102  durch  das  von  nr.  73  zu  bestimmen,  d.  h. 
nr.  102  muß  vor  nr.  73,  also  vor  3  Mai  und  wol  auf  den  Egerer  Tag  sell>st  f  edlen.  Allein  «o 
es  wäre  dann  sehr  auffallend,  daß  über  diese  ganzen  Verhandlungen,  die  in  nr.  102  ent- 
halten sind  und  durch  welche  die  Fassung  von  nr.  73  entstanden  ist,  alles  auf  die  Rheinischen 
Städte  ausschließlich  sich  beziehend,  in  den  Berichten  aus  Eger  und  über  den  Egerer  Tag 
gar  nichts  gesagt  sein  sollte,  wenn  es  doch  dort  schon  vorgekommen  wäre.  Auch  weiß  man 
nichts  davon,  daß  schon  zu  Eger  die  Rheinischen  Städte  dem  Landfrieden  beigetreten  wären,  ss 
wie  doch  gemäß  nr.  73  art.  45  der  Fall  sein  müsste,  wenn  nr.  73  noch  selbst  auf  diesen 
Egerer  Tag  fiele ;  im  Gegentheil  hohen  wir  ja  gesehen,  daß  diese  Städte  den  Landfrieden 
erst  zu  Utenheim  beschworen  haben.  Die  Solche  verhält  sich  vielmehr  so :  erst  nachdem  diese 
Beschwörung  stattgefunden  hatte,  ja  ohne  Zweifel  erst  nachdem  die  Mitglieder  des  Rheini- 
schen Landfriedens  sich  urkundlich  durch  das  Diplom  nr.  74  vom  6  Juni  1389  verpflichtet  so 
hatten,  ist  auch  nr.  73  nachträglich  angefertigt  worden.  Dadurch  wird  die  eigenthümliche 
Form  von  nr.  74  erst  klar:  die  Urkunde  geht  ja  eigentlich  von  den  Rhein.  Ständen  aus  und 
diese  allein  auch  haben  sie  beurkundet  und  besigelt  in  dem  Original  S,  undgleichwol  lässtsie 
im  Eingang  den  König  in  erster  Person  mit  wir  auftreten,  während  er  doch  gar  nicht  dabei 
war^.  So  hat  dieses  Stück  die  doppelte  Eigensdiaft :  es  ist  die  ausgefertigte  Urkunde  des  ss 
Beitritts  der  Rheinischen  Stände,  die  es  besigeln*,  und  zugleich  sollte  es  dienen  und  diente 
auch  als  Enttüurffür  die  Abfassung  von  nr.  73,  welche  dann  der  Eonig  besigelt  hol,  der 
darum  in  beiden  Urkunden  am  Eingang  in  erster  Person  voransteht.  Es  hat  idoI  seine  Gründe, 
daß  mjan  dann  dieser  nachträglich  angefertigten  Urkunde  nr.  73  das  Datum  vom  5  Mai  und 
von  Eger  gab  wie  nr.  72  es  haJtte;  man  kann  aber  mit  Ruhe  behaupten,  daß  sie  nicht  auf  nn 


'  Di€  kleinen  eonttigen  Abweichungen  zwüchen  nr,  78 
und  74  eind  untergeordneter  redaktionneUer  Art. 

*  Ich  bemerke  hiebet,  daß  am  Schluee  der  Urkunde  ge- 
eagt  iet  Jede  der  Städte  habe  ihr  Sigel  an  den  Brief  gehängt, 
während  uneer  Original  nur  aufgedrückte  Sigel  zeigt  und 
der  Zahl  nach  bloß  deren  fünfinnoch  vorhandenen  Spu- 
ren erkennen  lätH  (vgl.  QueUenoingabe  S  zu  nr.  74).  Ee 
eind  dieß  wol  die  Sigel  der  Füreten,  denn  wir  haben  hier 
dae,  den  Städten  autgetteHte  Exemplar  vor  um:  da^enige 
Exemplar,  welchee  die  FOnten  von  den  Städten  erhielten. 


wird  die  Sigel  der  letzteren  an  eich  gehabt  haben.  Daß 
es  6  Fürsten  und  nur  6  Sigel  sind,  darf  doch  nicht  irre 
machen :  die  beiden  Pfälzer,  oder  die  beiden  Badener, 
mögen  zusammen  gesigelt  haben  (was  freilich  sonst  in  der 
Beurkundung  ausdrOckUch  angemerkt  zu  werden  pflegt),  45 
oder  man  müsste  annehmen  daß  die  Spur  von  1  Sigel  eben 
völlig  verschwunden  sei.  Daß  in  der  Beurkundung  von 
einer  Anhängung  der  Sigel  gesprochen  wird,  während  sie 
doch  nur  aufgedrückt  sind,  darf  als  bloße  Nachlässigkeit 
passieren.  m 


Einleitung.  145 

Eger  wnd  nicht  auf  den  5  MaifälÜ  sondern  erst  nach  6  Juni,  ohne  daß  die  eigentliche  Zeit 
und  der  wirkliche  Ort  ihrer  Ausfertigung  näher  bestimmt  werden  könnte.     Sie  hat  wol  in 
Böhmen  in  der  königlichen  Kamlei  irgendwo  das  Tageslicht  erblickt,  nachdem  nr,  74  zur 
Grundlage  dort  eingetroffen  war.     Der  Zweck  dieser  Fälschung  ist  wol  nicht  bloß  der,  die 
6  Rheinische  Urkunde  ihrer  Bedeutung  und  Kraft  nach  auf  gleiche  Linie  mit  der  echten  Land- 
friedensausfertigung  nr.  72  vom  5  Mai,  wie  sie  auf  dem  Reichstag  als  Hauptbrief  und  zw- 
gleich  als  Theilbrief  für  Franken  zu  Stande  gekommen  war,  zu  stellen  und  dadurch  die 
Rheinische  Institution,  die  doch  wesentlich  ein  Vertrag  der  dortigen  Stände  war,  zu  dem 
Range  der  Fränkischen  zu  erheben,  die  als  das  Werk  vorzugsweise  des  Königs  erschien;  dazu 
10  hätte  doch  wol  eine  königliche  Urkunde  genügt,  welche  der  der  Rheinischen  Stände  bestäti- 
gend nachfolgte  UTid  diese  spätere  Entstehung  auch  in  ihrem  Datum  bekennen  durfte.     Viel- 
mehr liegt  die  Vermuihtmg  nahe,  daß  durch  die  unberechtigte  Zwrückdatierung  des  nach- 
träglichen  königlichen  Diploms,  wodurch  dieses  nach  Eger  verlegt  vmrde,  zugleich  beabsichtigt 
umrde,  die  Ergebnisse  dieses  Reichstags  glänzender  undfruchä)arer  erscheinen  zu  lassen  als 
15  sie  in  der  That  gewesen  waren. 

G,  Nachherige  kön.  Maßregeln  betr.  Landfrieden.  —  Die  Vollziehung  des 
Egerer  Landfriedens  machte  dem  Konig  noch  genug  zu  schaffen.     Er  setzt  zu  dem  Ende  am 
24  Juli  1389  in  nr.  115  eine  Art  Reichsregierung  ein,  bestehend  aus  6  Mitgliedern,  die 
iheilweis  Reichsfürsten  theilweise  seine  Beamten  sind,  mit  ausgedehnten  Vollmachten.     Die 
M  Sache  scheint  nicht  gegangen  zu  sein,  denn  schon  am  27  Juni  1390  nr.  117  setzt  er  über  den 
ganzen  Egerer  Landfrieden  einen  obersten  Hauptmann  in  der  Person  des  Pfalzgrafen  Ru- 
precht II*;  und  schon  wider  am  17  Aug.  1390  nr.  119  bestellt  er  zu  denselben  Zweck  wie 
in  nr.  115  ein  neues  Kollegium  von  6  solchen  Bevollmächtigten,  in  welchem  das  königliche 
BeaTntenelement  verstärkt  ist.    Er  gieng  damit  entschieden  Hier  das  hinaus,  was  auf  dem 
S5  Reichstag  selbst  für  die  OrganisaJtion  des  Instituts  festgesetzt  war,  und  diese  bisher  wenig- 
stens ungedruckten  {nr.  115)  oder  sogar  ganz  unbekannten  Urkunden  (;nr.  117  und  119)  sind 
höchst  merktvU/rdige  Erscheinungen  seiner  RegierungsthöJtigkeit  aus  der  Zeit  nach  dem  Egerer 
Tag  und  vor  seinem  Widererscheinen  auf  dem  Nürnberger  Reichstag  von  1397.  Insbesondere 
die  Stellung,  welche  er  in  nr.  117  dem  Pfalzgrafen  gibt,  nachdem  er  ihn  schon  in  nr.  IIa 
80  begünstigt  hatte,  verglichen  mit  dem  plötzlichen  Abbrechen  in  nr.  119  wo  derselbe  aus  dem 
hohen  Kollegium  ausgeschlossen  bleibt,  gibt  üher  die  Reichspolitik  des  Königs  in  dieser  Zeit 
überraschende  Aufschlüsse;  ist  dieß  doch  das  Haus,  aus  welchem  ihm  nach  wenigen  Jahren 
der  glückliche  Nebenbuhler  erwuchs.  —   Wie  dann  der  Egerer  Landfrieden  nach  6  Jahren 
abgelaufen  ist  {er  läuft  schon  5  Mai  1395  ab),  verlängert  er  ihn  für  Franken  und  Baiem 
85  11  Juni  1395  nr.  121,  und  wider  8  Juli  1396  nr.  123,  und  bestellt  je  einen  neuen  Obmann; 
ob  dieß  auch  für  andre  Landfriedensbezirke  geschehen  ist,  weiß  ich  nicht.  —  Aber  noch  ehe 
jene  Verlängerungstermine  ablaufen,  entbindet  er  Regensburg  von  dem  Landfrieden  15  Apr. 
1396  nr.  122 ;  als  Grund  wird  die  zu  weite  Entfernung  der  Stadt  angegeben,  während  sie 
doch  ordentlich  in  Baiem  und  nahe  genug  bei  Franken  liegt     Es  ist  der  Anfang  vom  Ende, 
40  denn  die  Aufhebung  der  Landfriedenszölle,  vom  26  Juli  1397  nr.  124,  noch  vor  Ablauf  der 
beiden  Verlängerungstermine,  vnrd  dadurch  motiviert,  daß  der  Landfriede  ja  doch  keine 
Sitzungen  mehr  haue.     Im  Herbst  dieses  Jahrs  erschien  Wenzel  zu  Nürnberg  um  eine  neue 
Thätigkeitfür  Landfriedens-Sachen  zu  entfalten,  wovon  später. 

H.  Nachherige  Tage  betr.  Versöhnung  und  Landfrieden.  —  Die  auf  dem 

45  Reichstag  noch  angesetzte  spätere  Versammlung,  für  die  Abgabe  der  Erklärung  derjenigen 

Schwäbischen  Bundes-Städte  die  dem  Landfrieden  noch  nicht  beigetreten  waren,  sollte  zu 

Nürnberg  auf  13  Juni  1389  stattfinden*.     Sie  ist  wahrscheinlich  wider  gemeint  in  nr.  98 

*  Vgl.  die  bedeutende  Stellung,  welche  Pf.  Ruprecht  I     genommen  hatte, 
bd  den  Sprüchen  von  Neumarkt  und  Hädelberg  isss  ein-  *  nr.  91  art.  le, 

Dentiche  Reiobstaga-Akten  II.  ig 


146 


Reichstag  zu  Eger  im  April  und  Mai  1389. 


art.  15  und  16 y  wol  auch  in  nr,  99  art.  39  und  41  *.  Auch  ülman  Stromer  St.  Chr.  i,  47, 
6  kennt  das  Projekt  der  Abhaltung  dieser  Zusammmkunft,  dann  verlautet  aber  bei  ihm  nichts 
mehr  über  dieselbe*.  Die  nrr.  125-128  geben  uns  wol  einigen  Aufschluss  :  man  sieht,  daß 
sie  stattgefunden  hat,  daß  sie  zahlreich  besucht  war,  vorzugsweise  von  Städten;  aber  was  dort 
ausgemacht  wurde,  sehen  wir  daraus  noch  nicht.  Die  Historischen  Nachrichten  von  Nilm-  5 
berg  pag.  182  sagen,  indem  sie  den  Tag  für  einen  Reichstag  ansehen  :  durch  Pfalzgr<xf 
Ruprecht  den  alten  sei  daselbst  zwischen  den  Fürsten  und  den  Schwäbischen  Städten  ein 
Friede  gemacht,  mit  dem  Bedingen  daß  die  Fürsten  zu  Fristen  bezahlen  sollten  was  den 
Kaufleuten  wäre  genommen  worden.  Wenn  dabei  eine  gemeinsame  und  allgemeine  Abhwnft 
zu  verstehen  wäre,  so  müsste  man  eine  solche  wol  bezweifeln.  Obschon  daran  gedacht  wwrde,  lo 
daß  Herren  und  Städte  auf  diesem  Tag  einen  geTneinen  Mann  filo'  ihre  Händel  aufstellen 
sollten  *;  so  wird  es  dazu  doch  nicht  gekommen  sein,  wol  aber  zu  Abmachungen  zwischen 
einzelnen  wie  die  vom  15  Juni,  welche  Vischer  in  den  Regesten  nr.  345-348  aufführt^,  wenn 
gleich  nur  die  eine  nr.  346  den  Ort  Nürnberg  angibt.  Auch  die  Urkunde  des  Münchener 
Reichsarchivs,  dat.  Nürnberg  auf  der  burggräflichen  Feste  1389  Juni  19^,  wird  hieher  zu  is 
rechnen  sein.  Doch  ist  zu  bemerken,  daß  von  den  Namen  der  kontrahierenden  Theile  jener 
Urkunden  sich  in  dem  Verzeichnis  {nr.  128)  derer,  welche  eine  Ehrung  von  der  Stadt  Nürn- 
berg empflengen,  nicht  alle  vorfinden. 

Schon  im  Jvli^  liegen  Fürsten  Herren  und  Städte  abermals  zu  Nürnberg  und  warten 
auf  den  Konig"^.  Es  wird  daraus  abermals  eine  zahlreiche  Versammlung*,  und  mehrere  so 
Einzelabmachungen  scheinen  hieher  zu  gehören,  wie  die  bei  Vischer  Reg.  nr.  354^,  und 
weitere  Urkunden  zwischen  Nürnberg  und  Baiem  die  um  dieselbe  Zeit  fallen^^,  auch  die 
Urkunde  vom  11  August  die  schon  früher  erwähnt  ist^^,  und  der  Schiedspruch  des  Landgrafen 
Johann  von  Leuchtenberg  zwischen  Regensburg  und  den  Grafen  Ludwig  und  Friderich  von 
Oettingen  vom  10  August  "^  vielleicht  auch  die  Urkunden  vom  1  August  zwischen  Herzog  ss 
Albrecht  von  Baiem  und  der  Stadt  Regensburg*\  Nach  der  Angabe  der  Nürnberger  Stadt- 
rechnung  hätte  die  Versammlung  vom  10-15  August  gedauert^*.  Aber  auch  auf  ihr  ist 
keineswegs  alles  erreicht  oder  ins  gleiche  gebracht  worden. 

Denn  der  König ^  zu  welchem  Boten  von  gemeiner  Städte  Reißens  wegen  geritten  waren*\ 
lädt,  um  da  alle  Streitigkeiten  zwischen  Herren  und  Städten  beizulegen*^  am  27  Sept.  1389  w 
die  Schwäbischen  Städte  zu  einem  Tag  nach  Weiden  auf  24  Oktober  ein.  Die  Nürnberger 
schicken  auch  richtig  vier  Gesandte  auf  diesen  Tag  aus,  diese  kommen  aber  nicht  bis  nach 
Weiden,  und  der  Tag  selbst  wird  nach  Pilsen  verlegt".  Man  erfährt  weiter  nichts  mehr 
darüber,  er  scheint  nicht  gehalten  worden  zu  sein.  Schon  auf  1  Januar  1390  ma(ht  der 
König  daher  einen  neuen  Tag  zwischen  beiden  Parteien,  welcher  zu  Nürnberg  gehalten^ 
werden  soll ;  er  ist  stark  besucht,  aber  der  König  fehlt,  und  man  sieht  aus  der  späteren 
Nürnberger  Versammlung  vom  Sept.  1390**,  daß  die  Sachen  dabei  nicht  zu  Ende  kamen^*. 


■  Wenn  diese  8  Sendungen  nicht  vor  den  Tag  zu  Bam- 
berg failen,  e.  nr,  es. 

*  Die  dort  erwähnten  weiteren  Eintritte  von  Städten 
in  den  Landfrieden  scheinen  etwat  tpäter  ah  diese  Ver- 
sammhmg  zu  fallen,  Stromer  l.  c.  Un,  lo  darnach  in  14 
tagen. 

*  nr.  so. 

*  Vgl.  Mon.  Zoll  6,  S87  nr.  M»e. 

*  Siehe  bei  uns  nr.  so  nt. 

*  Tag  aufJakobi  d.  h.  JuU  15,  nr.  ifS  art.  l. 
'  nr.  180  ort.  i. 

■  nr.  iSO  art.  8. 

*  Or,  im  Münch.  R.  Ä.,  und  Vidimus  ibid.,  und  Kopie 
im  Nun^,  A.  K.  cod.  678  foi  94^-95^. 


*^  Im  gleiten  cod.  f.  96s  -P7«,  vgl.  St.  Chr.  i,  tee,  a-U. 

"  nr.  $0  nt. 

^  Nümb.  Laurent*  1889,  or.  im  Münch.  R.  A.  Regenab.  40 
reichastadt.  Archiv  fasc.  918. 

"  Vine.  Pari,  im  Münch.  R.  A. 

"  nr.  180  art.  8. 

*'  Anm.  zu  nr,  181, 

"  nr.  181.  45 

"  nr.  188  art.  8. 

"  nr.  ie9-i78  wäre  sonst  nicht  mehr  erklärlich. 

'*  Sollte  hieher  das  Schreiben  vom  80  Jan,  1890  («.  nr. 
98  nt.)  gehören  f  Am  gleichen  Tag  Spruch  zvnschen  Nürn- 
berg einerseits   und  den  Burgleuten  zu  dem  Rotenberg  SO 
und  deren  Armenleuten  zu  Mainfeit  andrerseits  {Münch, 


Einleitung.  147 

Es  schien  zweckmäßig  hier  av>ch  die  Stücke  nr.  136-139  einzureihen,  an  deren  Hand 
sich  die  innere  Entwicklung  des  Schwäbischen  Landfriedens  verfolgen  lässt,  wenigstens  bis 
auf  einen  gewissen  Orad  verfolgen  lässt,  da  wir  nicht  anzunehmen  brauchen  dctfi  hiemit  alles 
derartige  erschöpft  sei;  es  mag  früher  noch  manches  vorhanden  gewesen  sein.  Die  nrr.  140, 

5  143.  144.  146  dienen  gleichfalls  dazu,  die  Lahdfriedenszustände  nach  dem  Egerer  Tag  zu 
beleuchten;  ein  sehr  erfreuliches  Bild  gewinnt  man  nicht  daraus.  Uebrigens  ersieht  man 
aus  nr.  143  und  146,  wie  solche  Zusammenkünfte  in  Landfriedenssachen  dann  aicch  zu  an- 
derweitigen Besprechungen  verwendet  wurden^  hier  in  der  Münzangelegenheit^, 

Bei  solchen  Zuständen,  in  denen  sich  die  Unzulänglichkeit  der  Landfriedensiristitution 

10  immer  deutlicher  herausstellte,  war  es  denn  natv/rlich,  daß  die  Städte  doch  wider  auf  Son- 
derbündnisse  in  ihrem  speciellen  Kreiße  zurückkamen,  so  sehr  diese  auch  zu  Eger  verboten 
sein  mochten.  Es  ist  von  Interesse  zu  sehen,  wie  sich  dieses  Wideraufleben  des  städtischen 
Bündniswesens  einleitete  und  weiter  entwickelte.  Wir  theilen  5  solche  Urkunden  mit,  edle 
bisher  ungedruckt.     Die  Theilnehmer  sind  lauter  Mitglieder  des. gewesenen  Schwäbischen 

15  Städtebunds;  nr.  134  als  bloßer  Entwurf  ist  noch  ohne  Namen  der  Mitglieder,  nr.  136  ist 
geschlossen  zwischen  Ulm  NörtUingen  Memmingen  Gmünd  Biberach  Dinkelsbühl  Pfullendorf 
Isny  Leutkirch  Giengen  Alen  Bopfingen,  in  nr.  142  ist  Giengen  weggefallen  und  Rotweil 
Hall  Kempten  Kaufbeuren  sind  hinzugekommen,  in  nr.  145  und  147  treten  die  Namen  von 
142  wider  auf  ohne  Rotweil  Hall  Kaufbeuren.     Es  verlohnt  sich  diese  Urkunden  näher  ins 

90  Auge  zufassen,  was  in  den  folgenden  Bemerkungen  geschehen  soll. 

Der  undatierte  Entwurf  einer  Städtevereinigung  nr.  134,  mit  Beziehung  auf  den 
Landfrieden,  aber  noch  ohne  Namen  der  Theilnehmer,  fällt  ohne  Zweifel*  zwischen  den 
Egerer  Landfrieden  vom  5  Mai  1389  nr.72  und  den  Städtebund  vom  25  Febr.  1390  nr.  135, 
auch  zu  dem  letzteren  steht  er  in  Beziehung.     Es  ist  offenbar,  daß  man  sich  mit  diesem 

25  Versuch  bereits  in  Opposition  zu  dem  Egerer  Verbot  stellte;  er  enthielt  freilich  nicht  dieselben 
Bestimmungen  wie  der  gewesene  Städtebund,  aber  es  war  doch  etwas  ähnliches.  Von  vorn- 
herein* nun  war  das  neue  Bündnis  vorsichtigerweise  in  enge  bejahende  Beziehung  zu  dem 
Landfrieden  gesetzt,  indem  man  avsdrilcklich  sagte,  es  solle  zur  Erhaltung  und  Stärkung 
des  letzteren  dienen.    Allein  nach  art.  1  soll  doch  die  gegenseitige  Hilfe,  welche  sich  die 

80  Städte  leisten,  von  ihrer  Versammlung  ausgehen  und  also  nicht  etwa  von  dem  Landfrieden : 
die  beschädigten  und  klagenden  soUen  sich  daran  genügen  lassen,  d.  h.  sich  nicht  an  den 
Landfrieden  wenden.  Auch  sind  es  nun  durchweg  nur  die  Städte  unter  sich,  welche  hier 
eine  gegenseitige  Hilfsorganisation  neben  dem  Landfrieden  errichten,  und  nicht  zugleich  die 
Fürsten,  deren  Theilnahme  doch  bei  der  Egerer  Institution  überall  die  Voraussetzung  war.  Die 

85  unmittelbare  thatsächliche  Hilf  leistung,  welche  die  Städte  gemäß  dem  Bündnis  vom  28  Sept, 
1382  art.  2-4*  sich  zu  leisten  hatten,  ist  freilich  weggefallen,  es  soll  immer  erst  ein  Beschluss 
der  Städteversammlung  vorausgehen^;  aber  das  ändert  doch  nichts  an  dem  Erfolg,  daß 
eigentlich  der  Landfriede  durch  diese  neue  Vereinigung  der  Bürgerschaften  nicht  gestärkt 
sondern  unnöthig  gemacht  vmrde.    Man  hatte  nur  darauf  gesehen  daß  durch  diese  einseitige 

40  Gründung  nicht  die  Herren  und  die  Reichsgewcdt  sich  herausgefordert  fülHen  möchten,  und 
es  waren  deshalb  die  Bestimmungen  des  Egerer  Landfriedens^  über  Bürgeraufnahme  bzw. 
Pfalbürgerverbot  mit  einer  gewissen  Ostentation  aufgefrischt '',  das  musste  zur  Beruhigung 

R.  A.  Nürnb.  R.  St.  Nachtruge  nr.  868  du  Repert.)  und  '  Gkich  im  Eingang  von  nr.  184. 

vom  22  Jan.  Quittung  für  Nürnberg  wegen  Zahlung  von  *  Vitcher  Regtet  nr.  182,  und  Abdruck  ebenfalls  von 

46  900  fl.  an  Pfalzgraf  Ruprecht  den  jüngsten  wegen  der  ihm  in  den  Forschungen  2 ,  194  ff. 

lieber  griffe  im  vergangenen  Krieg  ( VincencU ,  Münch.  R.  A.  *  nr.  184  art.  i. 

ibid.  nr.  869  des  Repert.).  '  nr.  72  art.  87.  88. 

*  Vgl.  Münjisachen  des  Nürnberger  Tags  vom  Septem-  '  nr.  184  art.  6  und  dorumb  das  land  —  dest  bas  be- 

ber  1890,  und  dort  die  Einl,  Hl.  B  b.  liben. 
60       '  Siehe  die  Anm,  zu  nr,  1S4. 


148  Reichstag  zu  Eger  im  April  und  Mai  1389. 

der  Fürsten  dienen.  —  Oleichtool  scheint  das  Projekt  einer  solchen  Städtevereinigung  in 
dieser  Form  gescheitert  zu  sein,  entweder  an  dem  eingetretenen  Widerspruch  von  König  und 
Herren  oder  gleich  an  der  Vorsicht  der  Städte.  Denn  es  scheint  Entwurf  geblieben  zu  sein, 
und  schon  25  Febr.  1390  nr.  136  sehen  wir  eine  Städteliga  in  anderer  Form  auftau^ihen,  die 
nun  wirklich  zu  Stande  kam^  und  zwar  wahrscheinlich  ungefähr  in  denselben  Gebieten  für  die  5 
jener  Entvmrf  bestimmt  gewesen  war;  das  Original  lag  uns  vor.  Hier  treten  die  Bürgerschaf- 
ten noch  behutsamer  auf :  mit  ausdrücklichen  Worten  ist  in  art.  2  von  wirklicher  Hilf  leistung 
mit  bewaffneter  Macht  nicht  die  Rede,  sondern  davon  daß  man  sich  an  den  Landfrieden 
wende f  an  den  König  oder  andre  Fürsten  oder  Herren  Botschaft  thue;  es  wird  also  dem  Land- 
frieden, und  damit  den  Fürsten  die  ja  aiuih  Mitglieder  desselben  waren,  ihr  Recht  gelassen,  lo 
und  nur  am  Schlüsse  dieses  art.  2  ist,  wenn  man  es  darin  finden  will  und  darf  wie  wahr- 
scheinlich ist,  mit  verblümten  Worten  auf  Selbsthilfe  des  Städtebunds  hingewiesen*  und  ebenso 
in  dem  Artikel  von  den  Bundeskosten*.  Wenn  die  Städte  dem  Landfriedensinstitut  gegen- 
über so  schonend  auftreten,  so  hatten  sie  es  dabei  andrerseits  av^h  nicht  nothig  wie  bei  dem 
früheren  Entwurf  nr.  134  die  Fürsten  zu  beruhigen  durch  Widerholung  der  art.  37  und  38  is 
des  Egerer  Landfriedens,  der  art.  6  der  nr.  134  konnte  also  wegbleiben.  Die  Organisa- 
tion ist  lockerer,  die  Strafen  wegen  Nichterscheinens  auf  Versammlungen  wie  Nichter- 
füllung der  Bundespflicht  und  Austritts  aus  der  Vereinigung  sind  aus  dem  Entwurf 
nr.  134  nicht  under  in  die  Urkunde  nr,  135  herübergenommen,  es  ist  mehr  eine  Samm- 
lung von  Ausfährungsnormen  des  Landfriedens  für  eine  bestimmte  Gruppe  von  Mitgliedern  so 
desselben. 

Im  wesentlichen  ist  in  der  Aufeinanderfolge  der  nrr.  134.  135.  142.  145.  147  doch 
eine  fortschreitende  Entfernung  von  der  durch  das  Reich  und  seinen  Landfrieden  gemachten 
Ordnung  zu  erkennen,  wenn  man  von  dem  kleinen  Rückgang  in  nr.  135  absieht.     Die  erste 
Stufe  liegt  in  nr.  134  und  135,  die  zweite  in  nr.  142,  die  drifte  in  nr.  145  und  147 .     Wir  s5 
sehen  leicht  wie  sich  die  Sache  entwickelt.     Ziemlich  gleichmäßig  wird  in  nr.  134  und  135 
der  Form  nach  das  Verhältnis  zum  Landfrieden  erörtert  :  in  nr.  134  so,  daß  man  bei  dem- 
selben  gern  bleiben  und  ihn  getreulich  halten  wolle,  daß  man  aber  bei  den  unzureichenden 
Anstalten  des  Königs  sich  zur  Behältnis  und  Stärkung  dieser  Institution  zusammengethan^, 
doch  mit  Vorbehalt  aller  Rechte  des  Königs  und  des  Reichs  und  der  Beobachtung  des  Land-  so 
frieden»  selbst*;  in  nr.  135  so,  dcßman  den  letzteren  mit  ganzen  Treuen  festiglich  handhaben 
und  halten  wolle,  daß  man  aber  wegen  der  Kosten  schon  in  MisJielligkeiten  gerathen  sei,  und 
daß  man  deshalb  zur  Behältnis  des  Landfriedens,  und  damit  allem,  wcls  dazu  gehört,  desto 
vollkommener  von  den  Theilnehmem  der  neuen  Vereinigung  genug  geschehe,  über  die  betref- 
fende Ordnung  übereingekommen  sei*.  Da  der  Landfriede  bestehen  bleibt,  so  ist  in  den  beiden  ^ 
Bündnissen  nr.  134  und  135  nicht  die  Rede  von  Raub  Mord  Brand   Vahen  und  unrechtem 
Widersagen,  gegen  welche  einzuschreiten  eben  die  Aufgabe  des  Landfriedens  war^.  Die  2. 
Stufe  erkennen  wir  in  nr.  142.  Hier  wird  zwar  ebenfalls  erklärt,  daß  man  beim  Landfrieden 
gern  bleiben  und  ihn  getreulich  halten  wolle,  aber  es  ist  auch  beigefügt,  man  erfahre  trotz 
und  bei  demselben  sehr  schädliche  Widersatze  mit  Beeinträchtigung  der  städtischen  Privile-  4o 
gien,  und  nicht  mehr  zur  Behältnis  oder  Stärkung  jenes  Instituts  vereinigt  man  sich  hier 

'  nr.  ISS  art.  s  oder  wie  man  —  gestait  were.  auf  ihre  Freiheiten  auch  Raub  Mord  Brand  und  unrechte» 

*  nr.  1S6  art.  4  vom  oder  in  ander  wise.  Widertagen,  deren  Ah%Dehr  und  Bestrafung  den  etehen- 

*  nr,  184  art.  t.  den  Satz  bildet  mit  weichem  alle  Landfriedenebündnieie 

*  nr.  184  art.  S.  eingeleitet  werden.  Sie  thaten  dae  damali  offenbar  um  46 

*  nr.  186  grt.  i.  auch  ihrem  Bunde  dadurch  gewieeermaßen  den  Aneiridi 

*  Als  die  Schwäbischen  Städte  am  »S  Sept.  188%  ihren  einet  solchen  zu  geben  und  dem  Könige,  wenn  er  etwa 
Bund  bie  »8  April  1895  verlängerten,  bezei^nen  sie,  wae  dem  Wortlaute  der  Goldnen  Bulle  gemäß  die  Auflösung 
bis  dahin  nicht  geschehen  war,  unter  den  Fällen,  welche  desselben  verlangen  würde,  damit  entgegen  zu  treten  : 
gegenseitige  Hilfleistung  bedingen,  neben  den  Angriffen  er  gehöre  ja  in  die  Reihe  der  in  jenem  Reichsgeeetz  er-  50 


Einleitung. 


149 


um  Hilfeleistung  sondern  zur  Erhaltung  der  städtischen  JPreiheiten*.  Und  wenn  bei  dem 
Bunde  auch  aUe  Rechte  des  Königs  und  des  Reichs  wider  vorbehalten  werden,  so  ist  doch  in 
diesen  Vorbehalt  das  Halten  des  Landfriedens  nicht  mehr  mit  eingeschlossen '  wie  das  in  nr. 
134  geschehen  war*.  Ja  es  behalten  sich  die  Städte  viebnehr  vor,  im  einzelnen  Fall  erst  noch 

5  zu  beschließen,  ob  man  densHben  oder  wie  man  denselben  an  den  Landfrieden  bringen  oder 
was  für  Maßregeln  man  sonst  dabei  ergreifen  wolle,  und  dieses  selbständige  Vorgehen  ist 
denn  auch  die  Hauptsaclie  warum  hier  dieser  Bund  geschlossen  wird,  der  Landfriede  wird 
durch  ihn  völlig  überflüssig.  Nur  sind  Raub  Mord  Brand  Vahen  und  unrecht  Widersagen 
noch  nicht  als  Bundesgegenstände  aufgeführt,  also  damit  das  Diplom  noch  nicht  als  eine  Art 

10  Landfriedensurkunde  charakterisiert.  Aber  immer  kecker  und  offener  rücken  die  Städte  mit 
der  Sprache  heraus,  je  schwächer  und  bedeutungsloser  sich  die  Reichs-Institution  und  die 
Reichsgeiocdt  selbst  erweisen.  Und  damit  betreten  wir  die  3.  Stufe  in  der  Entwicklung  dieser 
städtischen  Bündnisse.  Ganz  frischweg  wird  in  nr.  145  erklärt,  daß  man  zwar  gern  beim 
Landfrieden  geblieben  sein  würde  wenn  er  den  Städten  gehalten  worden  wäre^  daß  dieß  letz- 

15  tere  aber  nicht  der  Fall  sei  indem  man  in  mancherlei  Weise  wider  die  Privilegien  schwer 
o/ngegriffen  und  beschädigt  worden  sei.  Und  nun  ist  hier  auch  nicht  von  Erhaltung  des  Land- 
friedens als  Bundeszweck  die  Rede,  sondern  nur  daß  man  sich  vereinige  für  Beieinander- 
bleiben  zur  Erhaltung  der  städtischen  Freiheiten^.  Und  indem  das  Halten  des  Landfriedens 
hier^  so  wenig  vorbehalten  wird  wie  innr.  142,  ist  zugleich  noch  weiter  gegangen  als  dort, 

»sofern  jetzt,  Mord  Brand  Rauh  und  unrechtes  Fähen  und  unrechtes  Widersagen  zu  weh- 
ren ,  als  Zweck  des  städtischen  Bundes  aufgestellt  wird  :  damit  ist  die  Charakterisie- 
rung des  letzteren  selbst  als  Landfriedensbundes  offen  vollendet  und  verkündet.  Ganz  ebenso 
ist  es  mit  nr.  147  von  1396,  worin  die  Bestimmungen  von  1395  nr.  145  widerholt  wer- 
den, wahrscheirdich  weil  inzwischen  sich  Mishelligkeiten  gezeigt  hatten*.     Der  Städtebund 

»hat  die  Pflichten  des  Reichslandfriedens  Übernommen  und  ist  an  dessen  Stelle  getreten, 
wider  hat  sich  der  autonome  Organisationstrieb  des  besonderen  Lebenskreißes  aus  dem 
faulenden  Zustande  der  Reichsordnung  ans.  Licht  gearbeitet  und  über  diese  den  Sieg  davon 
getragen''. 

Ich  lasse  hier  noch  zum  Schluss  dieser  Erörterung  eine  Uebersicht  der  zusammenge- 

30  hörigen  Artikel  der  Städtebündnisse  nr.  134.  135.  142.  145.  147  folgen,  während  bei  den 
einzelnen  Artikeln  von  nr.  134  in  den  Anmerkungen  verwiesen  ist  theils  auf  den  Egerer 
Landfrieden  (nr.  72)  theils  auf  das  ältere  Städtebündnis  vom  28  Sept.  1382  (Vischer  Reg, 
nr.  182  und  Abdruck  nr.  III  daselbst  pag.  194-200). 


laubten  Vereine.  So  Viecher  in  den  Forechungen  2, 5i,  an 
85  deeeen  treffUchen  Worten  ich  hier  nichte  ändern  wollte. 
Auch  die  Weglaesung  jener  charakteriititchen  Beetini' 
mungt  die  in  nr.  184  und  186  fehlt,  iet  nun  von  Bedeu- 
tung  :  die  Städte  wollen  eich  Jetzt  nicht  ale  Landfriedene- 
bund  vereinen,  wegen  dee  Landfriedene, 
40       *  nr.  149  ort.  i. 

*  nr.  14S  ort.  S. 
>  nr.  184  ort.  ». 

*  nr.  145  art.  i.  Vielleicht  Hegt  auch  ein  NcuJidruck  auf 
dem  bi  ainander  beliben,  im  ünterechied  von  nr.  149 

45  ort.  1  ainander  —  beholffen  sient. 
'  nr.  145  art.  9. 

'  VgL  nr.  147  nt.  —  Die  Abweichungen  der  nr.  147  von 
nr.  145  eind  höchet  unbedeutend;  die  weggelaesenen  Worte 
in  art.  4  oder  dem  land  und  und  dem  land  weieen  wol 
60  da/rauf  hin,  daß  die  Städte  dabei  eben  nur  an  eich  dach- 
ten und  auch  dieee  Formel  vermeiden  wollten  welche  noch 
an  den  alten  Landfrieden  erinnern  konnte. 


'  Die  Städte  fühlen  in  den  8  weitergehenden  Bündnie- 
Urkunden  nr.  149.  145.  147  doch  eehr  dae  BedOrfnie  ihr 
Vorgehen  aU  ein  nicht  unberechtigtee  erecheinen  zu  laeeen, 
in  allen  dreien  berufen  eie  sich  gleichmäßig  auf  dieeelben 
8  Urkunden  Karte  IV  und  WenzeCe  wn  ihr  Recht  zu  be- 
weieen,  wa^  eie  in  nr.  184  und  185  noch  nicht  für  n5thig 
gefunden  hatten.  Sie  ecMießen  aue  dieeen  8  Urkunden  mit 
Recht,  daß  ihnen  erlaubt  eich  bei  einem  Angriff  auf  ihre 
Freiheiten  gegeneeSUg  zu  helfen;  aber  indem  eie  von 
neuem  einen  Städtebund  echUeßen,  gehen  eie  doch  dar- 
über hinaus,  vgl.  Anm.  zu  nr.  149.  Wenn  ihnen  im 
Egerer  Landfrieden  art.  48  ihre  Privilegien  garantiert 
waren  und  also  auch  jene  8  Urkunden  Karte  IV  und 
Wenzels,  so  war  m  demselben  doch  nidU  mehr  garan- 
tiert ale  in  diesen.  (Vgl.  die  etädtischen  Begehren  wegen 
Erneuerung  ihrer  Privilegien,  Einleitung  tum  folgenden 
Reichstag  HU  C  a.) 


150  Reichstag  zu  Eger  im  April  und  Mai  1389. 


nr.l34 
a.  1389 
1       ... 

nr.  135 
a.  1390 

.  .  .  .     1     .  .  .  . 

nr.  142 
a.  1392 
...     i     ... 

nr.i45 
a.  1395 

.  .  .  .    i    ... 

.  .  .  .     3-   .  .  . 

.  .  .  .     2     ... 

.  .  .  .     3     ... 

.  .  .  .     ff     .  .  . 

.  .  .  .     7     .  .  . 

.  ...  13    ... 

.  .  .  .  iÖ    ... 

.  .  .  .  i2    ... 

.  .  .  .    8    ... 

nr.  147 
a.  1396 

.  .  .  .     1 

i"      ... 

.  .  .  .     3»   .  .  .  . 

.  .  .  .    3"  .  .  . 

.  .  .  .     3" 

2       ... 

...    2     ... 

.  .  .  .     2 

3       ... 

.  .  .  .     2.3.  .  .  . 

...    3    ... 

.  .  .  .     3 

4  ... 

5  ... 

•     •••••         •••■ 

.  .  .  .     4    .  .  .  , 

...    4    ... 

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.  .  .  .     7 

6  ... 

7  ... 
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9 

•            •••••                     •••! 

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.  .  .  .     3     .  .  .  . 

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...     7    ... 

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.  ...  10 
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12       ... 

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.  ...  11     ... 

i4     .  .  . 

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.  ...  14 
.  ...  15 
.  .  .  .     4 

•          •                              •          ■          • 

.  .  .  .    5    .  .  . 

.  .  .  .    5 

10 


15 


20 


A.  Ansschreiben  uod  Besach,  vorlänflger  Tag  za  Bamberg  auf  Merz  28. 

t98$    63.  K,  Wenzel  an  die  Ober-  und  Niederschwäbischen  Bheinischen  WeUerauischen  Fränki- 
uen  to       sehen  und  Bairischen  Bundesstädte j  beruft  ihre  Bevollmächtigten  auf  28  Merz  zu  sich 
auf  den  Tag  nach  Eger,  1389  Merz  10  Prag.  w 

Au9  Nürnb.  Arch.  KoMerv.  cod,  278  foL  79^  cop.  charU  cociev.,  mit  verletzter  Veber9chrift :  Ein  brief 
vom  kunig  von  dez  tags  wegen  zu  Eger  utge»eMben, 

Wir  Wentzlaw  von  gotz  gnaden  Bömischer  künig  zu  allen  zelten  merer  dez  reichB 
und  kunig  zu  Beheim  enbieten  den  burgermeistem  reten  und  burgern  gemeinlichn  der 
gemainen  *  etet  in  obern  und  nidern  Swaben  an  dem  Rein  in  der  Wetrey  in  Franken  so 
und  in  Baim  gelegen  unsern  und  dez  reichs  lieben  getrewen  unser  gnad  und  alles  gut. 
lieben  getrewen.  wiewol  daz  sei  daz  wir  groß  und  trefflich  sach,  die  bede  uns  unser 
br&der  und  unser  erblich  land  antreten ^  zu  bestellen  haben,  alz  daz  küntlichen  und 
offenbar  ist:  idoch  uf  die  rede,  daz  solch  krieg  und  unfflg,  die  in  Tewtschen  landen  ge- 
wesen und  noch  sind,  hingelegt  und  gemein  nütz  frid  und  gnad  bestalt  werd,  so  wollen  ss 
lasB  ^ir  unser  aigen  Sachen  unterwegen  lassen,  und  uf  den  suntag  so  man  singet  letare  gen 
*^  Eger  unverzogenlichen  komen  zu  behalten  und  zu  voUfüren  den  tag,  den  unser  rete,  die 
wir  nehst  gen  Teutschen  landen  gesant  heten ,  von  unsern  wegen  übertragen  und  bestalt 

*  Hier  itt  also  der  Städtebund  vom  König  noch  erwähnt,      Städte  eind  ivol  unter  den  Rheinieehen  mitbegriffen  und 
tfi  dem  Verbot  vom  t  Mai  tass  nicht  mehr.  Die  EUäßischen      deshalb  nicht  auidrUckUch  mägenannt.  ^ 


A.  Ausschreiben  und  Besuch ,  vorläufiger  Tag  zu  Bamberg  auf  Merz  28. 


151 


haben*,      darumb  so  begern  wir  von  ewern  trewen  mit  ganzem  ernst,  daz  ir  ewerfrewnd    ^^^ 
mit  ganzer  und  voller  mäht  doselbsthin  gen  Eger,  do  wir  on  allerlei  sawmnuß  und  hin-    ^^ 
temftß  sein  wollen,  uf  den  egenanten  tag  unverzogenlichen  senden  süUet.       geben  zu 
Prag'  dez  mitwuchen  vor  sant  Gregorii  tag  unser  reich  dez  Beheimischen  in  dem  26  und 
s  dez  Römischen  in  dem  13  jaren. 

64.  Nürnberg  an  Pf.  Ruprecht  III y  fragt  an  wob  zu  thun  sei  in  der  Wahl  zwischen  dem    UWp 
auf  28  Merz  von  den  kön.  Räthen  nach  Bamberg  und  dem  auf  dieselbe  Zeit  vom  Konig  '^^^^ 

und  88 
r€»p.  IT] 


10 


nach  Eger  bestimmten  Tage.  [1389  zwischen  Merz  10  und  28  resp.  17  Nürnberg^.l 

Am  Nümb.  Arch,  Komerv.  cod,  S78  foL  ao^^ai'  conc.  chart.  coaev,,  die  Ueberschrift  de»  Stücke  iet  Ein 
brief  herzog  Kiemen. 


Genediger  herre.  wir  lassen  ewer  hochwirdikeit  wissen,  daz  unser  herre  ••  der 
kunig  den  steten  einen  brief*  gesant  hat  von  dez  tags  wegen®  zu  Babenberg,  der  uns  als 
hewt  erst  geantwftrt  ist  worden,  dez  wir  ewern  gnaden  ein  abschrift  verslossen  senden 
in  disem  brief,  dorinne  ewer  gnade  wol  verstet  unsers  herren  dez  kunigs  mainung.  und 

15  derselb  brief  der  hat  unsern  rat  und  uns  gar  irre  gemacht,  wann  wir  besorgen  daz  ein 
tag  den  andern  tag  hindern  werde ^.  und  ob  die  stet  gern  gen  Eger  riten  zu  dem  tag,  so 
ist  ez  nicht  awsgetragen  ftmb  kein  geleit*,  wann  ewer  gnade.wol  weiz,  daz  die  gleitsbrief, 
die  fftrsten  herren  und  stet  an  einander  geben  haben,  uf  den  tag  gen  Babenberg  sagen ^. 
nü^  weiz  ewer  gnade  wol,  wie  ir  und  unser  herre  der  lantgraf  mit  uns  geredt  habt,     do- 

20  rumb  biten  wir  ewer  hochwirdikeit  mit  allem  fieizz,  daz  ir  doruf  gedenkt,  ob  ir  keinen 
wek  west  der  zu  disen  sachen  nfttz  wer',  daz  ir  uns  daz  bei  ewerm  lantschreiber  liest 
wissen,  ob  ez  ewern  gnaden  geviel.  kond  wir  dann  dorzü  iht  gedienen  daz  nfttz^  und  gut 
wer',  daz  wolten  wir  auch  gern  tun®,  ewer  genedig^  antwürt  lazt  uns  wider  wissen. 


65.  Pf'  Ruprecht  I  an  seine  Beamten  und  UntertJmnen,  sollen  die  den  Bamberger  Tag  auf    ^*** 
»6       28  Merz  bestehenden  Boten  von  Straßburg  Hagenau  Weißenburg  unter  seinem  Oeleite    ^ 
sicher  reisen  lassen.  1389  Merz  13  Mannheim. 

W  au8  Strafib,  Sem.  Bibl.  Wenckeri  excerpta  i,  ns*,  Wencker  bemerkt  am  Rande,  ee  müsee  aus  diesem 
Tag  nichts  worden  sein  und  darnach  der  Tag  zu  Wtartzbwrg  gefolgt  haben.  Es  war  der  Tag  zu 
Bamberg  welcher  folgte. 


SO 


Von  uns  herzöge  Rupreht  dem  eitern. 
Allen  unsern  houbtlute  amptlute  dienere  belfere  und  undertanen.      wir  heißent 

a)  hier  auggestriehen  der  Ewisehen  fflrBt«n  her,  tlbrigeni  ist  die  gcaue  Stelle  Ton  des  —  Babenberg  einkorrigiert 
dureh  VertoeUung»ze{ehen.  b)  §tatt  hindern  werde  hUß  e§  zuerst  gar  Irre  werde  machen,  e)  eod.  nfif  nfit 
d)  eod.  nfiu  f     e)  eod.  t&n  t      f)  eod.  brieJu  hier  ab. 


35     *  Nur  daß  dieser  allerdings  auf  28  Merz  1889  verabredete 

Tag  bisher  nach  Bamberg  beetimmt  war  und  jetzt  vom 

König  willkürlich  nach  Eger  verlegt  wird,  ohne  daß  er 

Jedoch  in  obigem  Ausschreiben  dieser  Abänderung  aus- 

dräckUch  Erwähnung  thäte.  —  In  Wenckeri  excerpta 

40  1,115^  ist  von  des  Verfassers  Hand  bemerkt,  der  Tag  zu 
Bamberg  1889  sei  vom  König  auf  den  Tag  zu  Mitter  fasten 
angesetzt  worde%  [laetare  Merzas],  Straßb,  Sem,  Bibl; 
d,  h.  seine  Räihe  hatten  es  gethan,  von  des  Königs  wegen , 
f.  SicherheiUbriefvon  1889  Febr,  »7, 

45  *  Die  Frankf,  Stadtrechnung  unter  der  Ausgaben- 
Rubrik  des  Jahres  1889  bisundem  einzelingen  uzgeben 
hat :  aabb.  po8t  Oeorgii  [Apr,  U] :  item  lo  gnlden,  die 
Job.  TOD  Holtzbusen  der  junge  und  Bernhard  Nyegebfire 
von  der  stede  wegen  schankten  unaers  herren  des  ko- 

50  niges  dorwerter  und  sins  canzlers  dienern.  IHeß  geht 
nicht  auf  eine  Anwesenheit  des  Königs  in  Frankfurt  um 


diese  Zeit,  sondern  auf  eine  Sendung  der  gen.  Frankfurter 
nach  Böhmen. 

*  Das  Schreiben  des  Königs  an  die  Städte,  von  dem  in 
diesem  Briefe  geredet  wird,  ist  vom  10  Merz.  Der  Barn- 
berger  {bzw,  Egerer)  Tag  war  auf  88  Merz  angesagt.  Da- 
zwischen  fäüt  dieser  Brief;  vielleicht  noch  vor  17  Merz, 
da  der  Brief  Nümberge  an  Speier  [bzw,  Mainz]  von  die- 
sem Tag  die  obige  Unsicherheä  Nürnbergs  in  Betreff  des 
Bamberger  Tags  nicht  mehr  zeigt. 

*  Vom  10  Merz  1889, 

*  Dafür  sorgte  dann  K.  Wenzel,  vgl.  sein  Schreiben 
an  die  Städte  vom  2  April  1889. 

'  Vgl  SicherheitS'  und  Geleitsbrief  der  4  Fürsten  vom 
»7  Febr.  1889  art,  i.  Der  der  Städte  fehä. 

'  Ldgr.  Johann  von  Leuchtenberg,  s.  Sehr.  Nürnbergs 
an  die  Bheinisd^en  Städte  vom  u  Febr,  1889. 


152  Reichstag  zu  Eger  im  April  und  Mai  1389. 

1889    xLch  ernstliche,  daz  ir  der  stette  von  Straßburg  von  Hagenawe  und  von  Wißembarg  frunde, 

die  Martin  von  Hirtzberg  unser  diener  oder  ein  ander  unser  diener,  den  Heinrich  Ecke- 

1889    breht  unser ^  amptman  zu  Zweinbrucken  darzu  schicket,  herabe  füret  gen  Spiro  uf  fritdag 

,19^0  ^^^  uf  samestdag  nehstkommet  herabe  zu  riten  gen  Spiro  und  vurbaß  uf  den  tag  gen 
Babenberg  zu  ritende,  den  unsers  herren  des  kuniges  frunde  dar  gemachet  habent  s 

MenM  zwischent  fursten  und  stetten  uf  halpfasten  nehstkomet,  sicher  läßent  vurfaren  ungehin- 
dert; wanne  es  also  geretd  ist',  daz  wir  sie  herabe  geleitdn  sullent  zu  dem  obgenanten 
dage.  dieselben  stettefrunde  sullent  Ach  uns  und  den  unsern  uf  demselben  ritde  keinen 
schaden  zufügen,  so  sullent  die  unsern,  die  sie  geleitent,  vor  den  stetten  und  den  iren 
och  sicher  sin  uf  und  abe.       urkund  dis  briefes  versigelt  mit  unserm  ufgedrucktem  lo 

M«ni3  ingesigel.  datum  Manneheim^  sabbato  post  dominicam  invocavit  anno  etc.  80  nono. 


'**^    66.  Speier  an  Strafiburg  Hagenau  Weijßenhurg  und  die  andern  obem  Städte  im  EUctfi, 
*"  sollen  den  ihnen  von  Pf.  Ruprecht  I  wegen  Besuchs  des  Bamberger  Tags  vom  28  Merz 

zu  stellenden  Geleitsmann  sicher  reisen  lassen,  1389  Merz  14  Speier. 

W  aus  Straßb.  Sem,  BihL  Wenckeri  excerpta  i,  liSk.  16 

Den  ersamen  wisen  meistern  und  reten  der  stette  Straßburg  Hagenowe  Wißemburg 
und  den  andern  obern  stetten  in  Elsaß  unsern  sundern  guten  frunden  und  eitgenoßen 
embieten  wir  die  burgermeistere  ^  und  rat  zu  Spiro  unsern  willigen  dienst,  lieben 
frunde.  also  Martin  von  Hirtzberg  edelkneht  oder  ein  ander  an  sinre  stat  bringer  dis 
briefes  von  des  hochgebornen  fursten  herzöge  Ruprecht  des  eitern  pfalzgraven  bi  Bine  so 

1889  yjjy^  herzogen  in  Peygern  wegen  uwere  frunde  und  erbern  hotten,  die  ir  zu  dem  dage 
uf  mitterfasten  nehst  gen  Babemberg  schickende  werdent,  herabe  furende  wirt  uf  fritdag 
i9y  20  oder  uf  samestdag  nehstkommet,  bittent  wir  uch  alle  gemeinlichen  und  uwer  iegliche 
besunder,  daz  ir,  vur  uch  und  alle  die  uwern  und  vur  alle  die  die  durch  uwern  und 
unsern  willen  tunt  und  läßent,  den  egenanten  Martin  von  Hirtzberg  oder  einen  andern,  25 
der  disen  brief  bi  ime  het,  und  die  sinen,  die  mit  ime  ritent,  ungeverlichen  vertröstent^ 
und  sicher  läßent  riten  uf  und  abe  uwere  frunde  und  erbern  hotten  also  zu  geleitende 
von  des  vorgenanten  hochgebornen  fursten  wegen  alse  daz  bered  ist'.       urkuade  dis 

1889    ^^^^^^^  daruf  zu  rucke  unserre  stette  ingesigel  getrucket  ist.  datum  dominica  reminis- 
M9n  14  cere  anno  domini  1380  nono.  so 


[1889  67,  Nürnberg  an  Erzb.  Adolf  I  von  Mainz,  er  soll  auf  28  Merz  zu  dem  Tag  nach  Bamberg 
kommen,  trotz  der  kön.  Einladung  vom  10  Merz  welche  auf  gleiche  Zeit  nach  Eger  beruft. 
[1389  Merz  17  Nümberg\] 

ÄU9  Nürr^,  Arch,  Konterv,  cod,  878  fol  79*  conc,  chart,  eoaev^t  mit  Vebenchrift  du  Slücku  Bischof  Ton 
Meintz.  S5 

Unser  etc.  gnediger  fArste  und  herre.  als  ewer  gnade  gemainen  steten  verschriben 
hat\  daz  ir  besorgt,  daz  der  tag  zu  Bamberg  niht  ser  endlich  werden  wolle*  und,  ob  man 
dheinerlei  ander  lewf  erfur  von  unserm  herren  dem  Romischen  kunig,  daz  man  die  ewer 

a)  W  uuern.     b)  W  doch  nicht  tool  ICanneheinn.     c)  W  burgermeister.    d)  W  yertrSstentf  vertrSstent  f  wi<  Mwei- 
mal  Üb0r  a  in  iftOent  40 

'  Siehe  Sicherhetteprief  vom  »7  Febr,  1889  ort  6,  Einschluee  in  dem  Schreiben  Nümbergt  an  Speier  vom 

*  Siehe  den  SicherheiUbrief  vom  87  Febr,  1889  art,  6.         17  Merz  1889  abgeechickt  wurde,  •.  da»  letztere  Sehreiben. 

*  Dieeee  Datum  iet  ziemlich  ncher,  da  der  Brief  aie  *  Erwähnt  in  nr,  88. 


A.  Ausschreiben  und  Besuch,  vorläufiger  Tag  zu  Bamberg  auf  Merz  28.  153 

gnad  ßolt  wissen  lazzen ;  waz  ir  danne  den  steten  nach  gelegenheit  ewer  sach  zu  lieb    i^^^ 
moht  getdn ,  daz  ir  dorzA  geneigt  seit :  denselben  ewern  brief  haben  wir  ufgebrochen    ^' 
gelesen  und  wol  vernomen  (wanne  uns  daz  gemain  stet  zu  Mergentheim  enpfulhen :  waz 
antwurt  in  von  ewern  gnaden  wurde,  daz  wir  dieselben  verhören  und  ewer  hochwirdikeif 

5  ein  antwurt  von  iren  und  unsern  wegen  doruber  geben  solten  etc."),  und  danken  dez  ewer 
hochwirdikeit  etc.  von  gemainer  stet**  und  unsern  wegen  mit  ganzem  fleiz  etc.  gnediger 
herre.  nü  senden  wir  ewern  gnaden  ein  abschrift  eins  brief*  den  unser  herre  der  Romisch 
kunig  den  steten  gesant  hat,  dorin  ewer  gnade  sein  mainuDg  wol  verstet,  gnediger 
herre.  nü  biten  wir  ewer  hochwirdikeit  etc.  mit  allem  fleiz  von  gemainer  stet  und  unsern 

10  wegen ,  daz  ir  uf  denselben  tag*  komen  wollet,  daz  wollen  unser  frund  ^  und  wir  umb 
ewer  hochwirdikeit  allezeit  gern  verdienen. 


68.  Nürnberg  an  Speier  (bzw.  Mainz),  diese  Stadt  soll  nebst  den  anderen  Rheinischen   u^ssj 
Bundesstädten,  trotz  der  kön.  Einladung  vom  10  Merz  welche  sie  auf  28  Merz  nach  Eger    *" 
beruft,  auf  diese  genannte  Zeit  zu  dem  Tag  nach  Bamberg  kommen,  und  auch  den  Erzb. 
'5        Adolf  I  von  Mainz  dahin  zu  bestimmen  suchen.  [1389]  Merz  17  [Nürnberg]. 

Au9  Nürnb,  Ar  eh.  Konserv.  cod.  878  fol.  88^  conc,  chart.  coaeo.,  mit  der  Uebenchrift  da  Stückes  MeinU 
und  Speir,  d.  h.  der  vorliegende  iet  an  Speier  gerichtet,  der  an  Mainz  in  dentelben  eingeechloesen 
und  natvurlich  mit  den  nöthigen  Abänderungen  versehen,  vgl.  Schluss  unseres  Schreibens. 

Lieben  freunde  etc.  als  ir  uns  verschriben  habt',  ob  daz  wer'  daz  dheinerlei  irrung** 

5J0  von  unsers  herren  dez  kunigs  wegen  in  den  tag  viel ,  daz  ir  ewer  freunde  dannoch 
schikken  wolt  uf  den  tag  gen  Bamberg :  daz  haben  etc.  und  lassen  etc.,  daz  unser  herre 
der  kunig  gemainen  steten  bedcr  pAnt  am  Rein  und  in  Swoben  ein  brieP  gesant  hatt,  dez 
wir  euch  ein  abschrift  verslozzen  senden  in  disem  brief,  wanne  wir  denselben  brief  gen 
Ulm  gesant  haben;  an  der  abschrift  ir  wol  vememt  unsers  herren  ••  dez  künigs  mai- 

25  nung.  euch  wisset,  daz  uns  als  gestern  ein  brief  von  Ulm  komen  ist,  daz  gemain  stet 
herab  zu  uns  gen  Ndremberg  vor  dem  tag  komen  wollen,  so  reit  der  pfleger'  mit  dez  burk- 
grafen  gleit  als  hewt  hinnf  gen  Ulm  und  wil  dieselben  unser  freund  herab  belaiten.  so 
wissen  und  hören  wir  noch  anders  niht  danne  daz  der  tag  für  sichgee.  dorftmb,  lieben 
freund,  ob  ez  ewer  Weisheit  geviel,  so  dunkt  uns  gut  sein  und  raten  ez  auch  mit  ganzen 

80  trewen,  daz  ir  und  ander  ewer  und  unser  freund  an^  dem  Rein  zu  dem  tag  volreit ;  wann 
doch  versehenlich  ist,  daz  die  forsten  unsern  herren  den  kunig  gen  Bamberg  bringen, 
wanne  newer  12  meil  wegs  von  Eger  gen  Bamberg  sind,  so  wissen  wir  auch  solch  groz  lewf 
und  sach  die  euch  und  uns  antreffen,  die  niht  fuglich  sind  zu  schreiben,  daz  uns  dunkt 
daz  euch  und  uns  nutz  und  gut  sei  daz  wir  zesamenkomen.      lieben  fireund.  euch  senten 

35  wir  euch  ein  abschrift  eins  briefs  den  unser  herre  von  Meintz  gemainen  steten  unsers 
punds  gesant  hat^  dorumb  geviel  uns  wol  und  biten  euch,  daz  ir  denselben  herren  biten 

a)  Dje«e«  etc.  i»t  tool  ithetßüttig;  et  hieß  urtprünglieh  denselben  ewern  brief  h&ben  etc.,  swi»eh«n  baben  und  etc. 
ist  dann  durch  VerweiHmgixtiehen  eingefügt  da»  nter«!  durch  etc.  tnetste  wir  nfgebrocben  —  doruber  geben 
solten.    b)  cod.  om.    e)  cod.  nur  tr.,  mit  Haken,    d)  im  eod.  hier  ausgeetridien  oder  hindemusse.    e)  eod.  den ; 
40  dae  e  viell.  verändert  in  a ,  während  d  stehen  blieb. 

'  Vom  10  Merz  iss$.  '  Ulrich  von  Wolfsberg  Pfleger  zum  Rotenberg  hatte 

*  NemHch  von  dem  bisher  die  Rede  war,  auf  den  Bam-  mit  dem  Burggrafen  Friderich  u.  a.  die  Bundesstädte  in 
berger  Tag,  vgl.  das  Sehr.  Nürnb.  an  Speier  von  1889  Schwaben  zugeüüen,  s.  Sicherheits-  und  Geleitsbrief  der 
Merz  17.  4  Fürsten  vom  87  Febr.  1889  ort.  8. 

45       *  Als  Antwort  auf  den  Brief  Nürnbergs  an  die  Rheini-  *  Nicht  vorhanden,  der  Inhalt  ersichtlich  aus  dem  Sehr, 

sehen  Städte  vom  84  Febr.  1889.  Nürnbergs  an  den  Erzbischof  von  [1889  Merz  17], 

*  Der  Brief  vom  10  Merz  1889. 

Dentsche  Relcbstags-Akton  II.  20 


154 


Reichstag  zu  Eger  im  April  und  Mai  1389. 


[1889]  wollet  von  ewern  und  unsern  wegen,  daz  er  uf  den  tag  kome^  ouch  senten  wir  euch  zwen 
brief  mit  disem  brief,  der  sol  einer'  unserm  herren  von  Meintz  und  der  ander*  der  etat 
zu  Meintz,  und  biten  euch  daz  ir  dieselben  brief  furderlich  demselben  herren  und  den 
von  Meintz  bei  ewern  boten  schikken  wollet,     datum  in  die  Gerdrudis. 


t/M.9    69.  [  Ulm  an  Regensburg]  :  die  Boten  der  Schwäbischen  Bundesstädte  sind  beauftragt  zu  s 
MtTz  »71        j^^  Konig  zu  reiten  wo  sie  ihn  finden^  nachdem  dieser  den  Bamberger  Tag  widerholt 
nach  Eger  verlegt  hat ;  u,  a,  m,  betr.  die  von  Oettingen  und  betr.  Parcival  und  Otto  die 
Zenger.  [1389  Merz  27'']  Ulm. 

Aus  Münch.  R.  A.  Regensburger  Stadtbuch  mit  dem  Zeichen  %  {etwa  dat  Samßtagt-Zeichen)  fol,  118*  cop. 
Chart,  coaev.;  beim  Dialekt  zu  beachten  daß  hier  wahrtcheinUch  ein  Schwäbische*  Original  von  einem  lO 
Bairiichen  Schreiber  verändert  worden  ist. 

Unsern  willig  dienst  wizzt  allzeit  vor.  lieben  herren.       als  ir  uns  vcrschriben  habt 
von  dem  reiten  gein  Hailbrftnn  und  von  dem  tag  gein  Haidelberg  das  ew  das  nicht  gefall, 
das  hat  sich  nd  als  geändert,  als  ir  daz  an  den  briefen  wol  gehört  habt  die  wir  ew  nach 
demselben  brif  gesant  haben,  wizzt  auch ,  das  wir  ew  sider  vier  brif  gesant  haben,  ob  si  15 
ew  aber  worden  sein,  dez  wizz  wir  nicht,  wist  auch,  das  den  stetten  nachten  ein  brief* 
chom  von  unserm  herren  dem  chunnig^  und  der  stund,  das  di  stett  als  he\Vt  pei  im  zu 
Eger  sein  selten,  wann  er  gein  Pabenwerch  nicht  chomen  mocht,  als  er  den  stetten  vor 
enpoten  und  vcrschriben  het ,  und  er  het  es  den  fursten  auch  also  enpoten.  also  sind  di 
stett  zu  rÄt  worden,  das  man  gein  Nilrnberch  vcrschriben  hat  den  poten  die  man  vor  20 
geördent  het  zu  dem  chunnig,  das  di  reiten  schullen  wo  si  den  chunnig  vinden,  und 
schullen  di  stett  verantwurten  und  auch  ir  notdürft  erzelen.     wisst  auch,  das  man  an  dem 
{1S89    montag  fr&e  angehäben  hat  di  von  Oting  zu  beschedigen  mit  prant  und  mit  näm  und 
^*^***5  was  man  in  tun  mocht,  und  tut  auch  das  noch;  und  ist  der  Eies  mit  einander  gewdst,  als 
uns  di  chüntschaft  saget,  anderer^  mdr  wizz  wir  e\V  ieczdnd  nicht  zu  schreiben,     wizzt  S6 
auch ,  lieben  herren ,  alz  ir  uns  vcrschriben  habt  von  Parcival  und  Otten  der  Zenger 
wegen,  das  hab  wir  an  di  stett  prächt  in  der  masz  als  ir  uns  vcrschriben  habt,  darauf 
antwürtten  uns  di  stett,  wir  beten  etwas  hert  geworben,  und  nach  unserm  werben  so 
stund  di  s&ch^  an  den  Zengern  und  nicht  an  den  stetten,  und  wdr'  der  stett  gewonnhait 
nicht  das  si  chain  solich  versprechen  niemann  tdten;  si  selten  aber  chainen  zweifei  han,  so 
das  di  stett  chain  richtüng^  aufnammen,  si  wurden  dann  darin  versorgt  als  ander  ir  diener 
helfdr  und  aitgenozzen.  und  als  wir  dann  gerett  heten  wie  si  gut  brief  beten,  darauf 
retten  si,  si  schölten  ein  gut  getradn^  zu  den  stetten  haben ,  wes  si  brief  oder  recht  heten, 
daz  man  in  darin  beraten  und  be helfen  wdr'  nach  erchantnüs  gemeiner  stett  als  verre  si 
mügen.  auch  retten  si,  das  si  auf  das  chürtz  vier  jar  pei  ew  waren  und  pei  den  stetten;  35 
mocht  es  aber  lenger ^  sein,  das  war  auch  gut.  darnach  pdt  wir  si,  das  si  ew  ir  mainung 

a)  ^wtrlieh  kSm,  holumnitrt,  b)  ein  Schaft  des  n  odtr  n  tu  wenig;  da»  eine  n  durch  Ueberetrieh,  also  chnnnlg  oder 
cbnningf  c)  Ander  mit  Haken.  d)8&ch^  e)  cod.  richtfim.  ()  eod,  r  mit  2  Punkten  »tatt  t.  $)mitbedeu' 
tungetotem  üebereirieh  wie  das  vorhergehende  aitgenoKzen  und  die  beiden  Ulm  am  Schlüsse  wo  man  vielleiehi 
Ulme  vermuthen  könnte.  40 


*  Ist  das  Schreiben  Nürnbergs  an  Erzb.  Adolf  I  von 
Mainz  [1889  Merz  17]. 

*  Gleichlautend  mit  obigem  an  Speier  gerichteten  Brief, 
ncUürlich  mit  den  nöthigen  Abänderungen  versehen. 

'  Der  Johannistag  im  Datum  kann  kaum  Johannes 
ante  portam  latinam  oder  Mai  e  sein,  zu  spät  für  den 
Eger  er  Tag;  vielleicht,  da  doch  der  König  schon  einmal 
von  dem  Tag  zu  Eger  geschrieben  hat  (vor  enpoten  und 


verschriben)  und  dabei  wol  an  sein  Ausschreiben  vom 
10  Merz  mit  der  Einladung  auf  28  Merz  zu  denken  ist, 
ist  es  Johannes  eremita  oder  Merz  27  wa^  so  ziemlich  mit 
der  Einladung  auf  Merz  28  (als  heiKt)  stimmt.  Absender 
ist  wahrscheinlich  Ulm ,  der  Empfänger  Regetisburg  in  45 
dessen  Stadtbuch  die  Kopie  steht. 

*  K.  Wenzels  Einladung  vom  10  Merz  1889,  vgl.  sein 
Schreiben  vom  2  April  1889. 


A.  Ausschreiben  und  Besuch ,  vorläufiger  Tag  zu  Bamberg  auf  Merz  28.  155 

selber  verschriben,  daz^  wir  icht  zu  vil  oder  zu  luczel  schriben.  da  hies  man  uns  aber   U^^ 
aAstretten.  darauf  ward  uns  geantwurt,  es  war  nicht  not  das  ew  die  stett  darumb  ver-    ^^  ^^ 
schriben,  es  waren  ewern  boten  gegenbärtig,  die  chünden  ew  das  wol  verschriben.  nicht 
mer  wizz  wir  ew  von  der  sach  wegen  zu  schreiben,      geben  zu  Ulm  an  sand  Johanns  tag   ^'^^ 
5  zu  nacht,  der  pot  ist  aber  erst  zu  Ulm  ausgeloffen  des  pfinztags  nach  sand  Johanns  tag  [^p*.  /^ 
zwo  Ar  nach  mittag. 


70.  K.  Wenzel  an  die  Ober-  und  Niederschwähischen  Elsäßischen  Rheinischen  Wetterauiachen    '*** 

•  Apr.  i 

Fränkischen  und  Bairischen  Bundesstädte :  da  er  den  von  seinen  Räthen^  zu  Mergent- 
heim} auf  28  Merz  nach  Bamberg  mit  den  Reichsständen  verabredeten  Tag  von  da  verlegt 
10        hat  auf  21  April  nach  JSger,  so  verlegt  er  auch  die  Geleite  dahin,  und  ertheilt  ihnen 
hiemit  Sicherheit  und  Geleit,  1389  Apr.  2  Biirglitz. 

Aus  Nümb,  Arch.  KoMerv.  cod,  278  fol.  80'  cop.  chart.  eoaev.,  mit  üeberschrift  det  Stücks  Em  sicher- 

brief  von  unserm  herren  dem  kunig  gen  Eger  zu  dem  tag. 
W  coli.  Straßb,  Sem,  DibL  Wenrkeri  ezcerpta  9,  40iK 

m 

15  Wir  Wentzlaw  von  gotz  gnaden  Romischer  künig  zu  allen  zeiten  merer  dez  reichs 

und  kftnig  zu  Beheim  enbieten  den  burgermeistern  reten  und  burgern  gemeinlichen  der 
gemeinen  stet^  in  obern  und  nidern  Swaben  in  Elsazzen  an  dem  Rein  in  der  Wetrey  in 
Franken  und  in  Baym  unsern  und  dez  reichs  lieben  getrewen  unser  gnad  und  alles  gut. 
lieben  getrewen.       wiewol  daz  sei  daz  unser  ret  die  wir  gen  Mergentheim  gesant  heten 

so  einen  tag  gemacht  hatten  gen  Bamberg  zu  kumen  mit  der  forsten  und  stet  willen,  darumb 
auch  beide  unser  und  dez  reichs  kurfursten  fursten  und  herren  euch  gesichert  haben  zu 
kumen  alz  daz  in  den  geleits-  und  sicher-briefen  die^  beid  teil  darumb  geben  haben' 
wol  eigenlich  begriffen  ist :  idoch,  wann  wir  denselben  tag  von  Bamberg  gen  Eger  gelegt 
haben*  uf  den  nehsten  mitwuchen  nach  dem  ostertag',  dohin  auch  dieselben  unser  und    ^^^ 

u  dez  reichs  kurfursten  forsten  und  herren  und  auch  ir  kumen  sdllen,  dovon  so  ist  unser 
mainung  und  wollen  ernstlichen,  daz  all  sülch  geleit  in  allen  stucken  und  weise  bleiben 
und  ganz  kraft  und  maht^  haben  suUen  gen  Eger  und  von  dann®  wider  heim  sicher  leibs 
und  guts  in  aller ^  masse  alz  dasselb  geleit  gen  Babemberg  versprochen  und  verbrieft  waz. 
und  dovon *^  so  geben  wir  euch  und  den  ewern,  die  von  ewern  wegen  gen  Eger  komen 

80  werden,  Sicherheit  und  geleit  in  kraft  diz  briefs  doselbsthin  gen  Eger  zu  kumen  do  zu 
sein  und  wider  heim  zu  reiten  on^  geverde.      geben  zum  PArgleins  dez  freitags  vor  dem 
suntag  judica  unser  reich  dez  Beheimischen  in  dem  26  und  dez  Romischen  in  dem  13    ^^^ 
jaren.  ^' 

Ad  mandatum  domini  regis  Johannes 

35  Camjnensis  electus  cancellarius. 

a)  eod.  dar.  b)  IT  der  («main  derttette.  c)  xwUehen  diesen  beiden  Eeüen  ein  Vemerkxeiclien  am  Sand;  dateeJhe 
iei  etwas  verwischt ,  absiehtliehf  d)  W  oai.  nnd  mäht,  e)  W  om,  von  dann,  f)  W  add,  der.  g)  W  darom. 
h)  W  add.  aUe. 

*  VgL  SieherheitS'  und  Geleitsbrief  der  4  Fürsten  vom      Urkunde,  was  die  Aenderung  der  Zeit  bärifft,  da  das 
40  27  Febr.  1889  ort,  l,  kön.  Ausschreiben  vom  10  Merz  1889  zwar  Bamberg  in 

'  Vgl  ibid.;  es  ist  der  Tag  vom  U/IB  Febr.  1889 gemeint.  Eger  verändert,  aber  den  M  Merz  als  Zeit  belässt. 

*  SicherkeitS'  und  Geleitsbrief  der  4  Fürsten  von  1889  *  Pelzel  Wenzel  /,  808  ungenau :  auf  Ostern,  wol  nach 
Febr.  87.  Oefele  ehr.  Norimb.  1,  888. 

*  üeber  diese  Verlegung  find^  weiter  sich  keine  eigene 


X56  Reichstag  zu  Eger  im  April  und  Mai  1389. 

B.  Landfrieden. 

1889  71.  K,  Wenzels  Landfriedey  den  er  nebst  noch  nicht  genannten  Fürsten  zu  halten  geloht y 
untoideri'ußich  auf  6  Jahrey  also  bis  1  Mai  139oy  und  darnach  weiter  bis  auf  Widerruf 
/Entwurf  des  Theilbriefs  für  den  Landfriedensbezirk  Franken).  1389  Mai  i*  [Eger], 

R  au8  Münch.  R.  A,  Gemeiners  Nachlaß  H  Materialien  zur  Chronik  der  St.  Regensb.  nr.  444  cop.  eh.  5 
coaev.  in  einem  Hefte  von  e  BL  wovon  die  a  letzten  unbeschrieben  eind,  auf  der  Deckeeite  hinten 
von  glchz.  Hand  super  salutem ,  sonet  keine  Bemerkung;  dae  Stück  von  »  verschiedenen  Händen 
geschrieben  1  indem  art.  26  und  se  von  andrer  Hand  eingesetzt  ist,  worauf  wider  die  erste  fortfährt 
bis  zum  Schlüsse;  mit  vielen  AHnea'St  diemeist  durch  kleinere  oder  größere  Zwischenräume  getrennt 
sind.  10 

B  colL  Rotweil  St,  A.  8.  Archiv  2.  Abt^.  lad.  51  fasc.  4  nr.  8  cop,  chart,  coaev.;  eine  zweite  Hand  von 
den  Worten  an  nemen  si  aber  die  pfand  nicht  uß  in  art,  25, 

0  coli  Nördl.  St,  A.  Ropialbuch  f,  62* -es*  cop,  eh.  nahezu  coaev.,  nur  an  einer  Reihe  von  Stellen  kolla- 
tioniert, wol  R  am  ähnlichsten. 

L  coli  Fuchs  in  Lehmann's  Speir,  Chron,  759*-  761*  0.  Zw.  aus  dem  Speirer  Stadtarchiv.  Der  Jrrthum,  15 
die  Jahrszahl  LXXXVIII  tm  Schlussdatum  zu  setzen,  rührt  ohne  Zweifel  von  der  Schreibung 
LXXXVIIII  her,  welche  sich  auch  in  R  findet.  Lehmann  selbst  p.  766*  hatte  richtig  1889  angegeben. 

Gedruckt  hatte  schon  Lehmann  L  c.  p,  766  f,  noch  extra  den  art,  S6t  aber  verstümmelt  ^  Jahresangabe 
richtig  1889;  für  die  Vorlage  Lehmann's  dabei  hielt  Datt  66,  49  f.  diejenige  Landfriedensurkunde, 
welche  die  Rheinischen  Theilnehmer  ex  tenore  Egranae  constitutionis,  d.  h.  nach  dem  Reichs-  oder  20 
Hauptbriefe  vom  0  Mai,  den  Datt  selbst  gibt,  nachträglich  unter  sich  gemacht  haben,  was  aber  schon 
durch  das  beiderseitige  Ta/ges-Datum  widerlegt  wird.  —  Das  Ganze  gedruckt  noch  beiDumont2, 
1,  210* '212'  aus  L,  daher  auch  falsch  I888;  Tages-Datum  fcUsch  nach  dem  andern  Walpurgis-Tag 
berechnet  auf  Febr.  26.  —  Regest  bei  Georgisch  2,  786  cms  L  und  aus  Dumont,  daher  auch  falsch 
1388;  bei  Vischer  sub  nr.  886  aus  L,  hat  den  Grund  des  Schreib-  oder  Druckfehlers  im  Jahresdatum  85 
erkannt  und  das  Stück  richtig  als  Entwurf  bezeichnet. 

Wir  Wenczlawe  etc.  bechennen  etc.  daz  wir  [Eingang  weiter  wie  im  Hauptbriefe 
vom  5  Mai  1389], 

[Art.  1  wie  art.  1  im  genannten  Haupibrief] 

[Art,  2  wie  art.  2  ebendort;  nur  a)  na>ch  billichen  richten  sol  lautet  R  und  darzu  so 
sollen  die  obgenanten  kurfursten  fursten  graven  und  herren  alz  vil  etc. ,  die  stete  alz  vil 
etc.  seczen.  darüber  etc.  so  haben  wir^Bhat  nach  herren  etwas  abweichend  als  vil  und  die 
stette  seczen,  L  ebenda  etc.  und  die  städt  etc.,  0  läßt  nach  herren  als  vil  und  nach  und 
die  stete  einen  leeren  Zivischenraum  für  eins  bis  zwei  Worte,  b)  es  fehlen  R  die  Namen  der 
Zusamm^nkunfts-Städte  und  es  heißt  nur  komen  gen  etc.  worauf  nach  einem  Zwischenraum  S5 
ein  neues  Alinea  folgt ,  so  lautet  auch  Z,  und  auch  in  B  fehlt  vyer  —  Nuremberg,  während 
0  doch  schon  hat  in  der  vier  stete  aine  Nurenberg  Babenberg  Wirtzburg  und  Nüenstat.] 

[Ah.  3-39  wie  art.  3-39  ebendort.] 

[40]  Auch  alz  wir  auf  dem  Rein  in  Beiern  in  Swaben  in  Duringen  und  in  Meissen 
ander  lantfn'äen  ofgesaczt  haben,  wellen  wir,  ob  der  lantfriden  einen  solche  sache  an-  40 
stoßen*  daz  der  lantfride  die^  allein  nit  geweitigen ^  [weiter  wie  art.  40  ebendort]. 

[Ah.  41.  42.  43  wie  aH.  41.  42.  43  ebendoH.] 

a)  RL  add.  oder  unriehtig;  B  den  UntA*.  sollch  steh  anatouen ,  dat.     b)  om.  RO;  L  landfried  allein  dai  nicht;  e«. 
die  aus  M  det  Haupthrief§  vom  6  Kai.      e)  Aach  ~  ^weltigen  au»  R;  damU  »HmiMn  m  wtstntlich^n  ^Über- 
Hn  OßL,  to  ftm  a«eh  «<c  Fra'nJkeii  nidU  n«fin«n,  die  vw  demfolgnuUn  landfrlde  »rsttten  durch  ander,  §tait  45 
geseccet  und  getejlet  hlofi  da»  eint  Wort  nfegeeeUt  \ah»n ;  vgl,  Variantt  ü  d»»  Hauptbrie/»»  vom  6  Mai  i389. 

*  Wenn  die  Aufzeichnung  bei  Lehmann  Speir.  Chr.  porum  Colon,  bei  Seibertz  Quellen  der  wettfäl.  Getch. 

ed.  1711  pag.  769*  die  Egerer  VereamnUung  auf  den  Hör*  i,  2ii  a.  d.  Fryderici  84  fuit  paz  generalis  per  regem 

nung  1889  verlegt,  »oiet  darin  vielleicht  eine  Erinnerung  Wenzlaum  Romanorum  et  Bobemie  provocata;  dieeee 

an  den  kön.  Friedenetag  zu  Mergentheim-Rotenburg  vom  Jahr  det  Kölner  Erzb.  Friderich  III  fällt  18  Nov.  1898-4,  50 

Februar  1889  erhaUen,  und  dieeer  Tag  mit  dem  Egerer  und  der  Egerer  Landfriede,  der  hier  o.  Zw.  gemeint  i$t, 

zueammengeworfen.    unrichtig  i$t  auch  die  Bemerkung  hat  nicht  die  richtige  Zeitbestimmung  erhalten, 
dee  Jacobui  de  Sueato  (f  1440)  ineeinem  chronieon  epüco- 


B.  Landfirieden.  157 

[Art.  44  wie  art.  44  ebendort,  nur  daß  die  Worte  in  allen  puncten  und  artykeln  als    laaa 
er  begriffen  ist /cAZcn.]  ^^^ 

[4S\  Und  wir  kunig  Wenczlaw  vorgenant  geloben  bei  unsern  kunclichen*  trewen 
und  wir  kürfursten  Fürsten  grav.en  herren  wie  die  genant  sein  geloben  disen  lantfrid  mit 
5  allen  seinen  püneten**  und  artykeln^  [weiter  wie  art,  45  ebendort], 

[Art,  46  wie  art,  46  ebendort.} 

*•  1389 

Mit  Urkunde  diez  briefs  etc.  actum  Walpurgis  anno  domini  etc.  89^.  Mait 

72.  K,  WenzeVa  Landfrieden  den  er  nebst  genannten  Fürsten  und  Städten  zu  halten  gelobt,    isss 
unwiderruflich  auf  6  Jahre^  also  bis  6  Mai  1395,  und  darnach  weiter  bis  auf  Widerruf  ^"'  ^ 
10        /Haupibrief  für  den  ganzen  Bereich  des  Landfriedens,  zugleich  Theilbrief  für  den 
Landfriedensbezirk  Franken/ \  1389  Mai  5  Eger. 

N  aus  Münch.  R.  A,  Urkk.  Reichsst.  Nürnb.  Nachtruge  fasc.  50  XII  '/b  or.  mb,  c.  Hg.  pend. ,  die  Unter- 
»chrift  Ad  —  cancellariua  ist  von  andrer  Hand  in  Kursive,  wahrscheinlich  vom  Kanzler  selbst; 
Vermerkzeichen  am  Rande,  siehe  in  den  Varianten  zu  art.  5. 10. 12.  ii.  28.  26.  88. 

15  A  coli.  Nürnb,  Ar  eh.  Konserv.  cod.  Bis  {außen  Si8)  fol,  88^-98^  cop.  coaev.,  Ueberschrift  des  Stücks  der 

lantfrid  der  zfl  Eger  gemacht  wart;  mit  Randbemerkungen  von  andrer  glchz.  Hand  zu  art.  ii. 
12.  18.  84,  welche  theilweis  Verbesserungsvorschläge  enthalten  (zu  art.  12.  is.  84),  von  denen  der 
zu  art.  84  widerkehrt  in  dem  «  Beseheid  auf  die  Einwend. »  nr.  102,  man  sehe  in  den  Varianten. 
C  coli.  Prag.  Bibl.  des  Domkapitels  cod.  K  XIX  p.  se-ii  cop.  chart.  coaev. 

20  U  coU.  Stuttg.  geh.  H.  und  St.  A.  Ainungen  mit  Adel  und  Reichstädten  Bschl.  6«.  C  xxiv.  89  cod.  mb. 

coaev.  in  4  foL  i*-4^  cop.',  mit  Vermerkzeichen  zu  art,  88  und  44,  man  sehe  in  den  Varianten;  ob 
sonstige  Vermerkzeichen  f  zu  zweifelhaft  um  beachtet  zu  werden;  früher  dem  Ulmer  Archiv 
angehörig. 
D  coli.  Datt  depace  publica  ee^^li'  ohne  nähere  Quellenangabe,  aber  nach  Wencker  dissert,  depfalburg. 

25  remiss.  et  suppl.  (vgl,  Datt  p,  es  art,  47)  ist  der  Abdruck  gemacht  nach  der  tabula  im  Slraßb. 

Archiv  cura  Schilteriana  und  Wenckero  inventore,  es  ist  unser  T;  vgl.  Quellenangabe  V. 
T  coli,  Straßb,  St,  A,  AA  corresp.  des  souverains  avec  la  commune  art.  106  cop.  cA.  coaev.,  Vorlage 
des  Abdrucks  bei  Datt;  mit  Zahlen  am  Rande  versehen  sind  diejenigen  Artikel  weiche  in  dem 
«  Bescheid  auf  die  Einwend,  >  nr,  102  mit  Zahlen  versehen  sind,  die  Zahlen  sind  die  gleichen  wie 

30  dort,  statt  86  ist  Schreibfehler  86,  zu  Anfang  der  art,  2  und  e  steht  ein  Kreuz  am  Rand,  vielleicht 

ist  auch  art,  10  mit  einem  Zeichen  notiert  gewesen,  art,  11  wol  nur  aus  Versehen  und  falsch 
numeriert  und  daher  die  Summer  (scheint  10  gewesen)  auercuiiert,  art.  12  scheint  mit  jetzt  radierter 
12  bezeichnet  geweseti  zu  sein,  art,  84  und  86  (vieü,  auch  26)  hatten  ein  jetzt  radierte»  Kreuz 
(bedeuten  die  2  Zeichen  am  Rand  von  art.  28  etwojsf)  Da/s  Stück  steht  in  einem  Hefte  von  e  Folio- 

35  blättern,  von  denen  die  letzten  8  */$  Seiten  leer  sind;  es  scheint  von  dreierlei  Händen  geschrieben. 

Die  Kollatierung  habe  ich  nur  auf  einzelne  Stellen  erstreckt, 
RBLO  coli,  der  Entwurf  vom  1  Mai  1889,  vgL  dort  die  Quellen-Angaben. 
M  coli,  der  Rheinische  Theilbrief  vom  6  Mai  1889,  vgl.  dort  die  Quellen-Angabe. 
SFHVW  coli,  der  Rheinische  Theilbrief  vom  6  Juni  1889  ^  vgl,  dort  die  QwUen-Angaben. 

io  Eine  Abschrift  aus  der  2  Hälfte  des  16  Jahrhunderts  pndü  sich  im  Münch.  R.  A.  Neuburger  Kopialbuch 

38  fol,  6^-11'.— Eine  andre  ebenfalls  aus  der  2  Hälfte  des  16  Jahrh,  im  Egerer  St,A.hs.BeLl  fol  9*-^ 
lässt  den  art.  88  aus,  ebenso  in  art.  89  und  40  die  Worte  in  Beyren ,  desgleichen  in  art,  46  Ruprecht  — 
Beyren,  alles  das  doch  wol  nur  aus  Versehen.  Vgl.  Anzeiger  f,  K.  d,  D,  Vorzeit  1686  p,  111  art,  88, 
und  die  mir  jetzt  nicht  zu  Gebot  stehende  Arbeit  Kürschner*s  über  d.  Archiv  zu  Eger, 

45  Gedruckt  ist  bei  Datt  l,  c,  noch  pag.  60»  fast  der  ganze  art,  86,  und  ibid,  pag,  60^  ein  Stück  von  art,  46, 

Das  Ganze  bei  Lünig  R,  A,  2,  io-i4  nr.  8  am  Datt,  und  widerhoU  ibid,  9, 1,  88-48  nr,  21  ebendaher, 
femer  bei  Dumont  2, 1,  220^-228'  ebendaher,  endlich  in  der  Neuen  Sammlung  1,  91-96  nr.  27  eben- 
daher (scheint  zugleich  verbessert  aus  V).  —  Auszug  bei  Pelzel  Wenzel  l,  211-214,  —  Regest  bei  Geor- 
gisch 2,  791  aus  Datt  und  aus  Lünig  e,  1,  86  und  aus  Dumont,  bei  Böhmer  Reichs-Gesetze  p,  16  aus 

50  Dali  und  aus  der  Neuen  Sammlung  (über  Reg.  Boic.  10,  289  s,  die  Quellen-Angaben  zum  Rhein. 

Theilbrief  vom  6  Mai  1889),  und  bei  Vischer  nr.  886  aus  Datt. 

a.)  RO  heimlichen,  B  haimllcb,  L  handllcheiii  em.  knDcIicben  (vieUtieht  hitfl  et  forstlichen  wi«  in  U det  Haupthri^ft 
vom  6  Mai  1889),      b)  B  banden ,  O  p&ncten.     c)  Und  wir  konig  —  artykeln  atu  S ;  BLO/att  icörtUth  tbento, 
d)  L  mit  nrkand  diA  brieft  etc.  actom  Walburgia  ete.  anno  ete.  88,  B  mit  nrknnde  dlts  brlefi  ohne  das  wH- 
55  tere ,  0  »chliäfit  mit  art.  46  ab. 

'  Bei  der  Artikel-Eintheihing  dieses  Stücks  habe  ich  sogar  Zählen  beigefügt  hat,  und  zwar  diese  nicht  zufäl- 
mich  ganz  an  die  Vorlage  T  gehalten,  welche,  une  man  Ugerweiee  sondern  in  U^ereinettmmung  mit  den  ZeJUen 
aus  der  Quellen- Beschreibung  sieht,  bei  einzelnen  Artikeln     in  dem  Bescheid  auf  die  Einwendungen  der  Rheinieehen 


158  Reichstag  zu  Eger  im  April  und  Mai  1389. 

1889  Y/'iY  Wenczlaw  von  gotes  gnaden  Romisclier  kunig  zu  allen  czeiten  merer  des 

reichs  und  kunig  zu  Beheim  bekennen  und  tun  kunt  offenlichen  mit  diesem  brieve  allen 
den  die  in  sehen  oder  hören  lesen  :  das  wir ,  dem  almechtigen  gote  zu  lobe  dem  hei- 
ligen reiche  zu  eren  und  sust  landen  und  luten  gemeinlichen*  zu  nucze  fride  und  gemache, 
mit  wolbedachtem  mute  gutem  rate  unserr^  und  des  reichs  kurfursten  fursten^  geistlich  & 
und  wertlich  und  herren  und  von  rechter  wissen  eines  gemeinen  lantfrides  uberkomen 
sein  und  den  gemachet  haben  in  aller  der  massen  als  hernach  geschriben  stet. 

[1]  Czum  ersten  so  sollen  und  wollen  wir,  boyde  kurfursten  fursten  grafen**  herren 
und  stete  die  in  diesem  lantfrid  sein,  an®  einander  zulegen  und  beholfen  sein  des 
rechten  und  redlicher  Sachen  mit  steten  trewen  und  mit  ganczem  fleizze  noch  usweisung  lo 
der  nachgeschriben  artikel  dieses  lantfrides,  als  yerre  uns  allen  leibe  und  gute  gereichen 
mag,  an  alle  argelist  und  geverde^. 

[2]  Ouch  haben  wir  uns  mit  den  kurfursten  fursten  grefen  herren  und  steten,  die 
in  diesem  lantfrid  sint,  umb  rawbe  mort  brande  vahen  und  unrecht  widersagen, 
die  uns  und  allen  den,  die  in  diesen^  lantfrid  und  byntung^  gehören,  ufersten  mögen,  15 
genczlichenTereinet,  das  die,  die  über  den  lantfrid  geseczet  sein,  oder  der  merer  teyle 
under  in  erkennen,  dorumb  dieser  lantfrid  billichen  richten  sol.  und  dorzu  sollen  die 
obgenanten  kurfursten  fursten*  grafen  und  herren  vyere,  und  die  stete  ouch  vyere  ge- 
ben*^, doruber  so  haben  wir  obgenanter  kunig  Wenczlaw  von  kuniclicher  machte  einen 
gemeinen  oberman  dorzu  erkoren  und  geben,  mit  der  bescheidenheit:  ob  wir  oder  dhein  so 
furste^  graf  herre  oder  stat,  oder  die  die°^  in  diesen  lantfrid  und'^  buntnusse  gehören,  von 
yemand  beschediget  wurden  wider  die  artikel  die  in  diesem  lantfrid  begriffen  sind,  das 
sol  man  an  den  oberman  brengen.  der  sol  denn  andere  seine  gesellen,  die  über  den  lant- 
frid und  buntnusse  geseczet  sein,  besenden  in  vyerczehen  tagen  oder  ee^  zu  einander  zu 
komen  in  der  vyer  stete  einer  gen  Wirczburg  Newnstat*  Bamberg  oder  Nurem-  25 
berg,  ob  in  deuchtet  uff  den  eyde  das  sein  notdurftig  sey.  und  wes  sich  denn  die  oder 
der  merer  teyle  under  inP  erkennen ^  uff  ir  eyde,  das  dem"^  die  täte  wider  rechte  gescheen 
ist,  so  sollen  sie  denn  die  nehsten  herren  stete  amptlute  und  richter'  manen  an  ge verde 
wider  dieselben  zu  helfen  noch  irem  erkentnusse  uff  iren  eydeK  und  sie  sollen  in  dann™ 
dorzu  beholfen  sein  uff  den  eyde  getrewlichen ,  als  lang  uncz  im^  der  schade  usgerichtet  30 
wirdet  an  geverde  noch  erkentnusse  der  die  über  den  lantfrid'^  geseczet  sein. 

[3]  Deuchte  aber  die,  die  über  den  lantfrid  und  buntnusse  geseczet  sein,  oder  deuz 
merer  teyle  under  in  uff  ire  eyde,  das  si  es^  also  an  ander  ir  eydgenossen  hülfe'  nicht 
uberkomen  mochten,  so  sollen  und  mögen  sie**  der  nehsten  herren  und  stete  zu  in 
nemen  an  geverde  als  vil  sie  dunket  das  sie  derselben  bedurffen  werden,  und  dieselben  S5 
sollen  in  dann  ouch  beholfen  sein  an  vercziehen^^  uff  die  eyde,  als  vor  geschriben  stet, 
an  geverde. 

a)  add,  MU.      b)  2f  ahgtkürtt,  nnserf      t)  om.  M;  L  chnrf&nten  gcUtlichen  nnd  weltlichen  grafen  herrn  und 
■t&dten.     d)  add,  M.     e)  om.  M,  add.  NL.     f)  M  om.  an  —  gcrerde.     g)  N  diesem ,  M  dlsen.     h)  M  bontnng 
R  p&ndnng,  C  bindnnge;  A  pnntnfine,  D  buntnusse.     i)  om.  M.     k)  MA  seczen.    I)  D  oder  kein  kurftinte  40 
»tatt  ob  wir  oder  dhein  fUrsto.      m)  add.  M.      n)  Jfoder.      o)  L  om.  oder  ee.      p)  nnder  ja  add.  D,  om.  Jfy. 
q)  If  vergaß  zuerst  dat  r  tinct  wollte  gleich  k  eehreiben,  daher  die  Schleife  über  r  »tehen  geblieben  iet.    r)  M  dem 
NAUS  den.    s)  RBLMÜ  laesen  die  Richter  veg,  NAD  hohen  »ie.    t)  M  noch  irer  erkentnnss  nf  ir  eyde.    n)  Jfin 
denne  {den  über  den  Landfrieden  Oeeetstenf).    v)  ^  in ,  Jf  im  (dem  Beeehädigten),     w)  M  add.  und  buntnusa. 
z)  K  dem,  M  der.      y)  FSV  des.      s)  N  andere  Ire  eydgenossen  und  hnl/e,  Jf  ander  Ir  cidgenossen  hulffe.  4A 
aa)  ORBU  add.  ye ;  L  add.  in  wo!  nur  faUeh  geleeen  eteUt  dieeee  le.    bb)  D  om.  an  yercaiehen ;  Jfan  vorciiehen. 

Städte  [1889  Mai  »e-Juni  i  nr.  lOi],  Mü  dieter  Zählung  zusammengeredtnet  war,  annehmen,  daß  der  Eingang 

stimmen  auch  die  betreffenden  Zahlen  bei  uns,  Art,  8  bii-  ^ir  —  stet  alt  erster  Artikel  gezählt  ward.  Unser  letzter 

det  in  Tnur  d^halb  keinen  besonderen  Absatz,  weil  die  ungezählter  Absatz  Und  wir  —  jaren  ist  in  T  zu  Einem 

Anfangsworte  Deuchte  —  geseczet  sein  ausgefallen  und  Alinea  vereinigt  mit  art.  47,  50 

daher  der  art,  8  zusammengeflossen  ist  mit  art,  f ;  er  ist  *  VgL  nr»  8i6  art.  6, 

aber  mitgezählt,  oder  man  mOssle,  falls  er  hier  mü  art,  9 


B.  Landfrieden.  159 

[4\  Ouch  sollen  die,  die  über  den  lantfrid  geseczet  sein,  uff  ir  eyde  den  forsten    tas» 
herren  und  steten,  die  in  diesem  landfrid  sind  oder  dorein  komen,  hülfe  und  dinste, 
die  man  tun  sol,  anlegen  getrewlichen  noch  irem  vermugen  an  geverde. 

[5]  Ouch  sollen  die  newne",  die  über  den  lantfrid  und**  buntnusse^  geseczet  sein, 

ssweren  zu  den  heiligen  gemeine  richter  zu  sein  getrewlichen  dem  armen  und  dem 
reichen  an  geverde. 

[6]  Were  ouch  das  der  oberman  abging,  als  oft  das  geschieht,  so  sollen  wir 
kunig  Wenczlaw,  oder  wem  wir  das  an  unserr^  stat  bevelhen,  mit  gutem  rate  und  wissen 
ye  einen  andern  seczen  an  desselben  stat,  der  sich  alles  des  verbynde  und  swere  des® 

10  sich  der  verbunden  und  gesworen  hette  der  abgangen  were.  und  deuchte  die,  die  über 
den  landfrid  und  buntnusse  gesaczet  sein ,  oder  den^  merer  teyle  under  in  uff  Jre  eyde, 
das  der  oberman,  den  wir  dorzu  also^  gesaczet  betten,  dem  lantfrid  nicht  beqwemlichen 
were,  so  sollen  und  mögen ^  wir  in  mit  gutem  rate  und  wissen  einen  andern  dorzu  geben 
in  dem  nehsten  mande,  als  es  uns  verkündet  wirdet,  an  geverde,  als  oft  in  und  dem 

15  lantfrid  des  not  geschieht,  der  sich  alles  des  verbynde  und  swere,  das  hievor  und  hernach 
geschriben  stet,  an  geverde. 

[7]  Ouch  sollen  die,  die  über  den  lantfrid  und  buntnusse'  geseczet  sein,  alle  male 
zusammenkomen  an  dem  nehsten  suntag  noch  yeder  goltvasten^*  in  der  vor- 
geschribenen  vier  steten  eyner,  und  den  landfrid  do  besiezen,  und  alle  klage  und  was 

20  landen  und  luten  anligend  ist  do  verhören  und  usrichten  getrewlichen  uff  ire  eyde  an 
geverde.  deuchte  aber  den  uberman  das  sein  öfter  not  were,  so  mochte  er  den'  andern 
seinen  eidgenossen™  zusammengebieten,  als  oft  das"  not  wirdet,  in  der  obgenanten"  vyer 
stete  eine  wo  in  deuchte  das  es  allergeleglichist  were. 

[8]  Ouch  sol  der  gesworne  Schreiber  noch  yemandes  von  seinen  wegen  nyemand 

25  kein  furgebot"  geben,  es  haben  dann  vor  die  newneP  oder  der  merer  teyle  under  yn 
crkant  uff  die  eyde,  das  es  umb  solche  Sachen^  sey  dorumb  der  lantfrid  billich  richten 
sol. 

[9]  Ouch  mag  der  merer  teyle  under  den  newnen,  die  über  den  lantfrid 
und  buntnusse  gesaczet  sein,  wol  richten,  ob  der  andern  ein  teyle  nicht  komen  mochten, 

30  an  geverde. 

[10]  Were^  ouch  das  eyn'  kriege  oder  uflawfe  czwischen  herren  und  ste- 
ten oder  andern,  die  in  diesem  lantfride  und  buntnusse  sein  oder  noch  do- 
rein komen ^,  uferstunden,  do  gote  für  sey,  das  sol  man  brengen  an  den  uberman  und  an 
die  die  über  den  lantfrid  geseczet  sein,  und  was  die  oder  der^  merer  teyle  under  in  denn^ 

35  zu  rate  werden  und  ussprechen^  uff  die  eyde,  des  sollen  in  beyde  teyle  gevolgig  sein 
umb  solche  sachen^  als  vor  geschriben  stet,  und  wer  sich  des  widert  und  sein  nicht  ge- 


a)  BOBLÜ  om.  newno.  b)  su  der  mit  tUuem  Wort  beginnenden  und  mit  mit  gutem  rate  und  »chUefienden  Zeüe 
hat  N  link*  am  Rand  O  {eine  Null  f)  tdt  Merkxeiehen ;  ein  eenkreelitee  Striehelehen  su  der  folgenden  mit  also  gesa  - 
eehließenden  Zeile  iet  al*  altes  Merkäeiehen  nicht  sicher  genug.      e)  OL  om,  und  bantnnise.      d)  Neo  ohne  Ab- 

40  kürtung.      e)  N  6tLB,  M  dei.      f)  2i  dem,  MB  der.      g)  om.  LB.      b)  If  wollen,  NADBL  mögen,      i)  Jf  om. 

und  buntnusse.  k)  D  ft-oneCuten.  1)  Jf  den ,  ^denn.  m)  A  gesellen ,  C/aldegetellen.  n)  If  des.  o)  om. 
NüAf  add.  MDBL,  p)  Jf  es  baben  denn  die  vor,  die  über  den  lantfHd  gesecst  sein ;  ähnUeh  vermeiden  BOBLU 
die  Zahl,  q)  Jf  sulicbe  saebe.  r)  dieser  Artikel  ist  in  B  am  Band  mit  dem  Paragraphseichen  ^ff  eingeleitet, 
s)  Jf  wer'  es  ouch  das  krige  oder  uflawff...  uferstnnde,  D  ein  krieg  oder  uflauf...  uferstunde,  B  ein  krieg  oder 

45  aafleuf...  auferstund,    t)  zu  der  mit  diesem  Wort  beginnenden  und  mit  vor  gescbriben  scJUieJienden  Zeile  scheint 

N  links  am  Band  durch  einen  Punkt  ein  Merkseiehen  su  geben,  u)  om.  2f,  add,  Jf.  v)  NB  denn ,  AD8F  dann , 
Jf  wn.      w)  N  nspreehen ,  Jf  ussprecben.      z)  Jf  solioh  sacbe. 


^  Die  Quatember-  oder  Fronfatten,  e,  Weidenbaeh  *  Ladung  vor  Gericht,   Wetlenrieder  Glouar  s.  v. 

196.  194.  Fürbot, 


160 


Reichstag  zu  Eger  im  April  und  Mai  1389. 


1389 
Mai  6 


horsam  were°,  so  sollen  die  herren  und^  stete  und  alle  die,  die  in  diesem^  lantfrid  und 
buntnusse  sein,  dem  andern^  beholfen  sein  und®  zulegen  in  der  vorgeschribnen  weise. 

[llY  Were  euch  das  die,  die^  über  den  lantfrid  geseezet  sein,  oder  den**  merer 
teyle  under  in  deuchte*  und  erkenten,  das  man  gesesses*^*  bedurfte,  es  wer'  herre 
oder  stat,  wo  man  dann^  sein  hin  bedürfen  wurde,  dobey  sollen  denn  die  nehsten  drey  s 
herren  und  drey  stete  die  koste  darleihen™,  der  man  denn  bedarf  zu  werken*  und  zu 
bawen.  und  wenn  das  gesesse  denn  zurget ",  so  sollen  die ,  die  über  den  lantfrid  und 
buntnusse  gesaczet  sein,  dornoch  in  einem  manden  zusammenkomen,  und,  wie  sie  oder 
der  merer  teyle  under  in  dieselben  koste  denn  anlegen  yedem  herren  oder  stat  die  in  dem 
gesesse  gewesen  sein,  so  sollen  sie  dornoch  in  eynem  mande  den  herren  oder®  steten  die  lo 
koste  usrichten,  die  sie  dargeliehen  haben,  an  geverde.  euch  welche  nehste  herren  und^ 
stete ^  die  werk  puchssen  und  andere  geczeuge'',  das  zu  dem  gesesse  not  ist,  haben,  die 
sollen  das  euch  leihen'  zu  dem  gesesse,  so  das  von  den  die  über  den  lantfrid  geseezet 
sein^  an  sie  gefordert  wirdet". 

[12]  Were^  euch  das  das  heilige  Komische  reiche  oder  dieser  lantfride  reisten',  in  is 
denselben  reisen  sol*  nyemand  anders  nicht  nemen  weder  mit  drowen  oder^  mit 
bete  denn  czeitlich*  koste  und  futer«  das*^'*  er  zu  seinen  noddurften  bedarf  und  die 
er  uf  dem  felde  vernuczen^^  wil,  und  sol  euch  des  nicht"^  heimfuren  noch  verkawflFen. 
wer  aber*^**  das  uberfure,  das  sol  man  haben  für  eynen  rawbe,  und  sol  zu  dem  richten  als 
der  lantfrid  stet.  «o 

[13]  Ouch  ist  geredet  worden,  und  wollen  das  vor  allen  dingen,  wenn  das  heilige 
reiche  oder®®  dieser  lantfrid  also  reysen,  das  alle  Strassen  kirchen  closter  pfaffen" 
kirchhove  mulen^^  und  besundern  alle  phlug  mit  pferden  und  wasdorzu  gehöret  und  die 
die**  weyngarten  ecker  und  das"  felde  bawen  sicher  s»ein  und  fride  haben  sollen,  und 
das  die  nyemand  angreiffe  leidige  noch  beschedige'.  und  wer  das  uberfure,  das  sol  man  s5 
für  einen  rawbe  haben,  und  zu  dem  sol  der  lantfrid  richten  als  vor  geschriben  stet. 

[14]  Es  sol  ouch  nyemand  futern  weder  mit  bete  noch  mit  nemen  denn  uff  dem 


a)  B  sin  wolt.     b)  M  add.  die.     e)  M  disem ,  N  dieMn.      d)  B  gen  eln&nder  (I>  gegen  einander)  »tatt  dem  andern, 
e)  M  add.  ini|  om.  NARL.    f)  hier  hat  A  am  Randt  nota.    g)  om.  N^  add.  M,    h) om.  N;  U  der.    i)  N  dencliten , 
M  deuchte,    k)  M.  beieBies  {weiterhin  der  besetse,  in  dem  beiesse ,  an  dem  beseise,  tc.  «.  /.).    1)  M  denn,    m)  R  SO 
darlegen,     n)  Jf  saget  mhd.  WB.  1,  468,  N  znrget,  R  zerget,  AD  aergat,  L  aergeheti  Cxargeet.     o)  B  und. 
p)  Jf  oder,      q)  RL  o».  nnd  stete,      r)  M  die  werke  bncbsen  nnd  ander  gecsug,  R  die  werkcb  puchsen  und 
ander  seng,  A  die  werk  puchsen  und  andern  gesewg,  L  die  werkbfiohser  oder  andern  seng  {folgt  des),    s)  B 
tän  nnd  sdllen  das  darliehen,     t)  MüRBL  so  das  von  den  newn  des  lantfrides.     n)  tu  diesem  Abeatn  hat  A  auf 
dem  Band  nota.  doch  also,  was  das  kostet  mit  f&re  und  andern  saohen ,  das  sol  der  oder  die,  von  der  wegen  der  35 
zvg  gescheh|  außribten.  nota.      v)  dieser  Artikel  ist  in  H  am  Band  mit  dem  Paragraphzeiehen  c\l  eingeleitet. 
x)  ÜA  add.  man.      y)  Jfnoch.      s)  M  add.  nnd,  om.  NADUB,      aa)  Jf  des.      bb)  MDB  nncsen,  VAU  ver- 
nucsen.      cc)  M  nichte».  —  Nod%  ist  zu  bemerken :  zu  der  mU  diesem  Wort  beginnenden  und  mit  closter  s^Ue»- 
senden  Zeile  {doch  nicht  wol  zu  der  folgenden,  die  mit  pfkiTen  beginnt  und  mit  rawbe  haben  sehließt)  hat  N 
rechts  am  Band  ein  Stridtelchen,  das  ober  kaum  als  Merkteichen  betrachtet  werden  dürfte,     dd)  om.  M.     ee)  A  4^ 
nnd.  tF)  KAU  pfaffen ,  M  p&fheit.    gg)  A  auf  dem  Band  nota.  kanflent  nnd  pilgreim  debet  addi.    hh)  M  die  die 
die,  NCDBL  die  die.    11)  om.  M, 


'  Geseß,  beteßt  obsidio,  Scherz  Glossar. 

^  Zu  Belagerungswerken,  mhd.  WB.  8, 688';  wercaucfi 
Maschinerie,  Wurfmaschine  ibid. 

^  Einen  Feldzug  unternehmen,  eine  Heerfahrt  thun, 
mhd.  WB.  a,  1,  ees: 

*  TemporaHs,  mhd.  WB.  8, 916K 

*  Königshof en  St.  Chr.  9, 854,  2-6  und  das  alle  Strossen 
—  und  reysen  ist  ziemlieh  richtig  zusammengesetzt  wol 
aus  nr.  78  {oder  74)  art.  18.  16.  28.  26';  daß  er  nemlich 
aus  dem  Rheinischen  Theilbrief  seine  Notizen  hat,  wenn 
auch  wol  nur  indirekt,  sieht  man  aus  pflfige  mit  den 
pferden  und  aller  z&gehorde,  was  in  nr.  72  ni<:ht  vor- 


kommt, wol  aber  in  den  beiden  Rheinischen  Landfriedens- 
urkunden nr.  78  und  74;  für  eine  Straßburger  Chronik 
ist  dieß  sehr  natürlich.  Doch  die  stifte,  die  er  nennt t  hat  i^ 
er  seÜtst  hinzugefügt.  Uebrigens  ist  er  über  den  Inhalt  des 
Egerer  Landfriedens  ziemlich  gut  unterrichtet  {vgl  oben 
Kritik  über  ihn  in  der  Einleitung  zum  kön.  Friedenstag 
von  Speier- Heidelberg  im  Apr.  I888  lit.  C  ex.).  Auch  Stro- 
merte Nachrichten  über  Eger  St.  Chr.  1,  48  f.  sind  schätz*  50 
bar  {vgl.  ebenfalls  oben  Einl.  zum  kön.  Friedenstag  von 
Nümb.-Neumarkt  im  Merz  I888  lit.  B).—  Vgl.  auch  St. 
Chr.  8,  294  nt.  4;  Mone  Quellensammlung  1,  821  item  der- 
selb  lantfrid  st&nd  also;  wer  ^. 


B.  Landfrieden.  161 

seinen  oder  do  er  amptman^  ifit.  wer  das  uberftire.  zu  dem  sol  man  richten  mit  dem  lant-    ^^^ 

IMai    ß 

fride,  usgenomen  so  man  reyset  als  vor  geschriben  stet^. 

[15]  Onch  solnjemand  in  dheiner^  reyse  nicht  nemen  den  frunden^  weder 
sakrawb*  plunder^*  pherde  noch  nichtes  wie  das  genant  ist  das  er  verkawffen  wolle  und 

ft  meinet®  koste  dorumb  zu  kawffen.  des  sol  er  nicht  geniessen,  und^  das  sol  man  für  einen 
rawbe  haben,  und  sol  dorumb  richten  als  der  lantfrid  stet  an  geverde. 

[16]  Ouch  wenn  das  ist  das  dieser  lantfrid  also  reyset,  so  sollen  herren  und  stete 
iren  hauptluten,  die  von  iren  wegen  uf  dem  felde  sein,  bevelhen  uff  die  eyde  an  geverde, 
das  sie  den  iren  getrewlichen  und  mit  ernste  weren,  das  sie  den  frunden^  nicht 

10  anders  nemen  denn  czeitliche  koste  und  futer  in  der  weise  als  vor  geschriben  stet,  und 
were  das  sich  des  yemand  widerseczte,  des  sie  nicht  gewaldig  mochten  sein,  das  sollen 
sie  brengen  an  den  hauptman**  des  lantfrides,  und  der  sol  denne  dorzu  tun  das  das  wi- 
dertan  werde,  und  sol*  der  gestraffet  werden  der  das  getan  hat,  wie  die  newne  an  dem 
lantfride  oder  der  merer  teyle  under  in  erkenten,  dornoch  und  er  die  sachen^  gehandelt 

15  hette. 

[17]  Ouch  sol  nyemand  dheinen  brande  in  der  reyse  nicht  tun.  wer  das 
uberfure,  zu  dem  sol  man  richten  als  recht  ist,  es  wer'  denn  das  das  der  hauptman  des 
landfrides  der  denn  uf  dem  felde  ist  hyesse  und  erlawbet  *  zu  tun  uf  den  feynden'". 

[18]  Were  ouch,  das  got  nicht  enwolle,  das  dheine  boze  geselleschaft^  ufer- 

80  stund  in  diesem  landfrid  oder  in  diesen  landfrid  qweme  oder  czuge,  wider  die  sollen  wir 
und  die  fursten  herren  und  stete  mit  aller  unserr'^  und  irer^  machte  zucziehen  und  in 
widersten^  sie  zu^  vertreiben  an  alles  geverde. 

[19]  Ouch  ist  geredet  worden:  wenn  der  landfrid'  einen  redlichen  czuge  oder 
gesesse  tun  wolde,  so  sol  ein  iglich  herre  und  stat,  die  in  diesem  lantfrid  und  buntnusse 

25  sein,  mitschiken  die^  die  an  demselben  landfrid  von  iren  wegen  siezen,  die 
dobey  sollen  sein  als  lang  uncz  derselbe  czug  und^  gesesse  weret  und  ein  ende  nymet. 
und  ob  derselben  dheiner^,  die  an  dem  landfride  siezen,  von  eehafter  note  dobey  nicht 
sein  mochte  ^,  so  sollen  dieselben  herren  oder  stete  einen  andern  biderman  %  der  den 
landfrid^  gesworen  hat,  an  desselben  stat,  der  nicht  dobey  sein  mochte,  seczen  und 

so  schiken  als  oft  des  not  were.  und  sol  ouch  der  hauptman  des  lantfrides,  der  >  uff  dem  felde 
ist,  unser  und  des  reichs  panyre  haben,  ouch  als  ofte  des  not  were. 

[20]  Were  ouch  das  yemand,  die  in  diesem  lantfrid  und  buntnusse  sein  oder  noch 
doreyn  komen,  beschediget  wurden  wider  rechte  als  der  lantfrid  stet,  von  wem  das 
geschee,  und  wenn  die,  die  über  den  lantfrid  gesaczet  sein,  dorumb  zuvor  erkennen,  so 

35  sollen  denn  dieselben,  die  doruber  gesaczet  sein,  das^^  herren  und  steten  und  andern ^^, 
die  in  diesem  landfrid  und  buntnusse  sein,  kunt  machen  und  verbotschaften  mit  iren 
brifen  oder  mit  in  selber,  und  wenn  sie  des  also  geynnert  werden,  zu  wem  denn  derselben 
dheiner,  der  den  schaden  getan  hat,  komet,  der  sol  uf  den  eyde  gebunden  sein  denselben 

a)  C  om.  art.  14  au$  r<r«eften,  wey«ii  gUichtn  Sehlutttt  «nl  art,  18.      b)  Jf  dheine,  Jf  dbeyner.      e)  LD  frembden 
40  wie  art.  1€,      d)  Jf  plander,  ^plnndem.     e)Jf  meine,     f)  om.  Jf.     g)  LD  fnnxbden  wie  ort.  15.     h)  NADü 

hauptman ,  MB  obennan ,  L  obmann.  I)  M  add.  denn,  k)  M  sache,  Ä  lach.  1)  D  erkante.  m)  M  add,  an 
geverde.  n)  N  abgekürzt,  nnserf  o)  N  iren ,  M  ir.  p)  B  add.  li  sn  werren.  q)N  o.  Zw,  nicht  e&.  r)  F  ver- 
echrieben  lantYoygt.  a)  L  falsch  drey.  t)  If  doch  wol  keine  üeberetreiehung  die  etwae  zu  bedeuten  hätte ,  M 
oder,  n)  L  faleeh  nenn,  v)  M  mochte ,  N  mochten,  x)  8  bederwen  man ,  F  byderwin  man ,  Ä  pidem  man. 
45  y)  M  add.  oach.     a)  Rü  add.  denne ,  LD  add.  dann,     aa)  M add.  farbas ,  om.  NACD.     bb)  B  om.  nnd  andern. 

*  Vgl  Anm.  zu  art  88,  18  Dec.  1896  gegen  die  Schlegler  angewendet,  wo  dieser 

'  In  den  Sack  geschobener  Raubt  mhd.  WB.  8,  lj7e^,  Artikel  ziemHch  wörtlich  angeführt  ist,  Wencker  de  ust- 

vgl.  777«.  bürg.  pag.  108,  vgl.  StäUn  Wirtemb.  Gesch.  8,  886  und 

'  Hausgeräthe,  Westenrieder  Glossar.  Roüi  von  Schreckenstein  Reichsritterschafl  624. 
50       *  IHeß  wird  in  der  Pforzheimer  Vereinigung  vom 

Deutsche  Belchetagi-Akten  II.  ^^ 


162*  Reichstag  zu  Eger  im  April  und  Mai  1389. 

i<ft9    ZU  holden  und  ufczuhaben^  mit  ganczem  ernste  getrewlioh  an  alles  geverde,  und  sol  doran 
dhein^  geleitte*'  furtragen  \ 

[21]  Wer  ouch  uns  und^  den,  die  in  disem  lantfride  sind  oder  noch  dorein  kumen% 
dheinen  schaden  tut  mit  morde  rawbe^  brande  djpstal  vahen  oder  unrecht 
widersagen  oder  mit  andern  sachen  als  vor  geschriben  stet,  wer  die  oder  der^  dheinen'^  6 
hawset  hofet  esset  trenket  oder  hejmet  mit  wissen,  derselbe  sol  in  denselben  schulden 
sein  als  der  selbschuldig. 

[22]  Were  ouch  das  yemand  mit  dem  rechten*  verderbet^  wurde,  wolt  je- 
mand dorumb  vejnt  sein,  der  sol  in  denselben  schulden  sein  als  der  der  mit  dem  rechten 
verderbet  ist.  und  wer*  ouch  einen  kuntlichen  verlempten""  schedlichen'^  man,  das  vor'  lo 
dem  lantfrid^  kuntlich  gemachet  were,  wo  man  den^  weis,  ufheldet  oder  angreifet **,  der 
ist  dorumb  nicht^  schuldig  noch  gebunden,  wer  sich  aber  sust  vor  dem  lantfi^d  verant- 
wurten  solt  oder  wolt%  dem  sol  der  lantfrid  geleitte  geben  dar  und  danne  an  geverde. 

[23]  Were  ouch  das  der  uflawfe  oder  stozze  mer  denn  einer  wurde  umb" 
solche  Sachen  als  vor  geschriben  stet,  so  sol  man  den^,  die  über  den  lantfride  und  bunt-  is 
nusse*  gesaczet  sein,  dorumb  zusprechen,  und  wes  denn  die  oder  der  mere  teyle  under 
in  zu  rate  werden  uf  die  eyde,  das  allernotdurftigist  sej^  anczugreiffen,  das'  sol  man  in 
gefolgig  und  gehorsam  sein. 

[24]  Were  ouch  das  yemand,  der  in  diesem  lantfrid  und  buntnusse  ist  oder  noch 
dorein  komen  wirdet,  von  den^"  Sachen,  die  in  diesem  lantfrid  gescheen,  dheineto 
vejntschaft  wugse,  der  man  an  demselben  noch  diesem  lantfrid  und  buntnusse^^  zu- 
komen  wolte,  so  sollen  demselben  herren  und  stete,  die  in  diesem  lantfrid  und  buntnusse 
sein,  zulegen  und  getrewlichen  beholfen  sein  uf  den  eyde,  als  lang  uncz  er  derselben 
veyntschaft  entladen  wirdet  an  geverde. 

[2S]  Were^*^  man  ouch  yemand  kuntliche  redliche  mugliche*^^*  unleukenber  25 
schulde  schuldig,  so  sol  eres  vor  den^  hauptman^  des  lantfrides  lassen  wissen  ee  er 
dofur  pfendet,  das  er  den  der  do  schuldig  ist  dorumb  beschreibe,  das  er  den  dem^^  man 
also  schuldig  were  gutlichen  beczalen  und^^  richten  wolle,  wurde  der  dornoch  dorumb 
pfenden  und  angreiffen%  mit  den  pfänden  sol  er  pf endlichen'^  gefaren  und  in  das  nehste 
slosse  treiben  do  ein  gerichte  ynne  ist^\  das  doch  desselben,  der^  gephendet  hatte  ^\  nicht  so 
sey.  und  sind  es  essende  pfände,  die  sol  er  lassen  stan  drey  tag  und  drey  nachte;  weren 
es  aber  andere"^  pfände,  die  sol  er  lassen  vier  wochen  stan.  ist  es'"^  das  yemand  komet 

s)  M  nfcznheben;  Ä  tilfft  und  nfzehaben  und  korrigiert  haben  aus  halten,  b)  M  kein,  c)  if  add.  In,  o«. 
NADüROL,  d)  MROL  oder.  —  Weiter  Ut  zu  httnerken  :  tu  der  mit  dieeem  Wort  beginnenden  und  mit  mit 
wlM«n  derselbe  »ehließenden  Zeile  eeheint  N  linke  am  Rande  durch  einen  Punkt  ein  Merkzeichen  zu  gehen.  S5 
c)  80  M;  unptuaend  NADTROL  die  aber  den  lantfride  uud  bantnnase  gesaczet  sein ,  eheneo  TT  wo  nur  und  bunt- 
nasse  weggeblieben  ist.  f)  om.  L,  g)  N  den ,  M  der.  b)  N  scheint  zuertt  dhelner  geheißen  zu  haben  und  m 
dheinen  umgeschrieben  tu  «ein;  Jf  dheinen.  1)  S  add.  in  diiem  lantfHden.  k)  V  verteilet f  Jf  vertert>t  worams 
sieh  die  Lesart  V  erklärt.  1)  N  were,  M  wer.  m)  M  verlamthen ,  A  verleyrnfinten ,  D  Terlamdten ,  L  vcr- 
leambten.  n)  om.  B.  o)  U  mit.  p)  BO  rechten,  q]  £  das ,  i2  dez ,  NMD  den.  r)  0  om.  oder  angreifet,  s)  A  40 
nicht«,  t)  B  om.  oder  wolt.  u)  N  und ,  M  amb.  t)  A^  denn ,  M  den.  x)  Jf  om.  und  buntnusse.  y)  zu  der  mit 
diesem  Wort  beginnenden  und  mit  noch  diesem  lantfrid  und  sehliejienden  Zeile  [oder  zu  der  vorhergehenden 
mU  das  der  uflawfe  beginnendenf)  scheint  N  Unks  am  Band  durch  einen  Punkt  ein  Merkseiehen  zu  geben,  z)  ÜA 
dez ,  NM  das.  aa)  NDRSF  den ,  M  der.  bb)  N  scheint  dod^  kein  Vokalteichen  flfter  dem  ersten  u  zu  höben. 
ce)  <2i«eer  Artikel  ist  in  H  am  Rand  mit  dem  Bild  einer  weisenden  Hand  eingeleitet,  dd)  P  om.  mngliche.  46 
ee)  OBLC  dem »  L  om.  vor  (hier  soviel  als  Torher).  ff)  N  hanptmannen ,  M  hanptman.  gg)  N  den,  M  dem. 
hh)  NAD  nnd ,  M  oder,  ii)  MV  add.  an  geverde ,  om.  NADR.  kk)  MDO  add.  do.  11)  M  hatte ,  ND  ÜROSFVL 
ist.    mm)  N  ande  mit  Abküroing ,  M  ander,    nn)  Jf  es ,  iV  das. 

*  ProveherCt  promovere,  prodetse,  HaUaus  Glo9ßar.  *  Ein  Gut  angreifen  =  poseeieionem  boni  aul  per  euc- 

*  Der  in  üblem  Rufe  steht ,  vgl.  mhd.  WB.  i,  tosi*  ver-      eetsionem  devohUi  aut  judiciaHter  adtUdi  rite  ac  eymbo-  6o 
Hwmde.  Uce  apprehendere  et  oceupcere,  Baltaut. 

'  Wozu  Grund  ttnd  Redit  vorhanden  iet,  bilHg,  hier  '  Titulo  acjurepignorie;  pfändlich  gebaren  (gevaren) 

wol  nicht  im  Gegenealz  zu  dem  etrikten  Rechte  wie  es     mit  den  Pfänden,  aequius  melius  et  moribus  Germ,  con- 
auch  vorkommt t  vgl.  mhd.  WB.  i,  J,  iC.  venienter  circa  pignora  capta  agere,  HaUaus, 


Mai  5 


B.  Landfrieden.  Ig3 

der  die  pfände  wollet  usnemen ',  dem  sol  man  sie  uf  rechte  und  nf  gewisheit^*  oder  bürgen    ^^^ 
usgeben'  mit  kantschaft  des  richters  oder  amptmannes  in  des  gerichte  die^  sein,  oder  andere 
erbere  lute  dorzu  nemen  die  dobej  sein,  nemen  sie  aber  die  pfände  nicht  uss  in  der 
vorgeschribnen  czeite,  so  mag  er  sie  verkawffen  ungeverlichen  so  er  tewriste  mag,  euch 

5  mit  kantschaft  des  amptmannes  in  des  gerichte  die^  gefuret  sein  oder^  ander  erber^ 
late  doselbist.  und  dasselbe  gelte  sol  dem,  der  do  gepfendet  hette,  an  seiner  schulde 
abgan;  was  er  euch  koste  hette  getan  mit  der  pfandung,  die  redlich  were,  die  sol  im  euch 
abgan^;  was  aber  unredlich  doran  were,  das  sol  man  für  den  lantfrid  brengen,  und,  wie 
es  denn  der  lantfrid  erkennet,  dobey  sol  es  beleiben,  were  euch  das  von  solcher  pfan- 

10  düng  wegen  jemand  gefangen  wurde,  dieselben  gefangen  sollen^  uf  recht  usgeben 
werden. 

[26]  Doch  so  seczen  wir,  das  alle  und  igliche  unsere  und  des  heiligen  reichs  des^ 
kunigreichs  zu  Beheim  aller  kurfursten  fursten  grefen  herren  und  der  stete'  lute  geistlich^ 
und  wertliche  pfaffen  layen  ritter  knechte  burger  kawflute  pilgreim  gebawren  und  aller- 

15  menich  erberige'  unversprochen'"^  lute,  die  die  strazzen  bawen'  oder  wandern,  von 
welchen  landen"  die  sein,  ire  leibe  und^  ir  gute  in  diesem  landfrid  sicher  sollen  sein, 
were  aber  das  derselben  dheiner  beschediget  wurde  uff  wasser  oder  uf  lande  an  leib  oder 
tin  gut,  so  sol  der  nehste  herre  oder  stat  oder  ander  ^,  die  in  diesen^  landfrid  und  bunt- 
nusse**  gehören,  bey  den  es  gescheen  ist,  alsbalde  sie  des  ynnen  oder  ermanet  werden, 

so  z&eylen  mit  allem  irem  vermugen,  und  sollen  dorzu  tun  getrewlichen  an  alles"  geverde 
das  das  widergetan  werde,  und  mögen  sie  es  also  nicht  uberkomen,  so  sol  man  in^  furbas 
noch  der  rate,  die  über  den  lantfrid  gesaczet  sein,  oder  des  mereren  teyles  under  in  als 
umb  einen  rawbe  beholfen  sein  als  vor  geschriben  stet. 

[27]  Ouch  sollen  alle  closter  pfaffen^  und  andere  geistlich  lute  ir  leibe  oder ^ gute 

S5  nicht  pfandbar  sein  für  jemanden*  in  dheine  weis. 

[28]  Es  sol  ouch  nyemand,  er'  sey  furste  herre  ritter  oder  knechte  oder  stete,  die 
in  diesem  landfrid  sein  oder  dorein  komen,  nyemanden  verantwurten^  oder  ver- 
sprechen wider  diese  ordenung  und  landfride. 

[29]  Es  sol  ouch  keiner  verlempter'  kuntlicher  schedlicher  man,  das  vor'^ 

so  dem**^  lantfrid  kuntlichenr  gemachet  were,  nyndert  weder  fride  noch  geleitte  haben,  und 
wo  man  den  nymet  und^  ufheldet^^,  doran  sol  man  wider  nyemancz  tun  noch  getan  haben, 
und  wer  in  ouch  hawset  oder  hofet  wissentlichen  oder  im  verliehen^®  hinhulfe,  der  sol  in 
demselben^  rechten ^^  sein,  man  sol^^  ouch  einen  verlempten"  kuntlichen^^  schedlichen 


a)  M  nff  rechte  nnd  gewiaseoheit ,  U  uf  rechte  gewlahnite.     b)  M  sie.     e)  M  ile.    d)  B  und.    e)  N  andere  erbere ,  M 
35  ander  erber,  L  om,  oder  a.  e.  1.     0  ^^  <>">•  '^'^  "^  *bgan.     g)  D  add,  auch,     h)  M  nnd  unsere.     1)  hier  i§t  in 

H  ein  tool  doch  auf  den  Inhalt  bexügUehe»  DoppeUeiehen  angehraehtj  wo  ein  neuer  Papierttrei/en  beginnL  k)  tu 
der  mit  dieeem  Wort  beginnenden  und  mit  were  aber  eehliejienden  Zeüe  »cheint  N  linke  am  Sande  durch  einen 
Punkt  ein  Merkzeichen  eu  gehen,  I)  Jf  erbere.  m)  M  nnrersprochene ,  H8F  nnbeiprochen ,  D  unersproehen. 
n)  ilT  welche  land^e  mit  Ü^eretrieh  kemn  heißen  welchem  lande  oder  welchen  landen,  M  welichen  landen,  D 
4Q  unriehtig  in  (welchem  lande),     o)  om.  M,    p)  M  weniger  paseend  oder  ouch  die.    q)  M  diien ,  N  dieeem.     r)  M 

om,  und  buntnusee.  e)  om,  M,  t)  om*  M,  n)  L  pfaifen ,  cl&ster.  ▼)  M  nnd.  x]  M  es.  y)  N  berantworten ,  M 
TOrantworten.  a)  M vorlewmnter,  8F  verlumpter,  S  verl&mpter ,  D  verlumeter.  aa)  L  von ,  MN vor.  bb)  M 
dem, 2^ den.  cc)  if  oder,  dd)  Z>£L  ufhebet.  ee)  ^  yerleihen,  Jf  geferlichen.  ff) ^£5.F demselben ,  XuD 
denselben,  gg)  B  in  denselben  schulden,  hh)  UBBLC  mag.  ü)  M  yerleumthen ,  8F  verlumpten ,  B  Terl&mp- 
45  ten ,  D  verlnmeten ,  0  verlalmgoten.    kk)  om.  BLBOÜ, 


*  Ein  Pfand  autn^men,  eximere  jdgnu»  e(  ahitrahere  *  Einen  Ort  zu  teinem  Aufenthalt  haben,  mhd,  WB. 
intra  eeriwm  tempue  nepropter  moram  vendatur,  EaUauß,  i,  289^, 

*  Cautio  MteuritatU,  SaltaMt.  '  Autgenommen  für  Hch  selber,  falle  eie  Jemanden  et- 

*  Dimittere,  EaUau».  u)aM  echtddig  sind;  eo  deutlicher  in  K,  AiiprecAf  «  Land- 
50       *  UnbeeehoUen,  in  gutem  Ruf  stehend,  mhd,  WB.  s,  f,  frieden  vom  »e  Aug.  t408  im  vierten  Bande  der  Reiehs- 

Ö8M*.  tagsakten. 


164 


Reichstag  zu  Eger  im  April  und  Mai  1389. 


i389    Q23,Q  fi^  allen  gerichten  vesten  und  steten  wol  verbieten  und  uflialden  uff  recht  ^,  und 
Yon^  dem^  oder  den  boI  man  rechtes^  unverczogenlichen  helfen. 

[30]  Es  ist  euch  geredet :  wer'  das  die  herren  oder  andere  lute  hofe*  nemen  in 
des  reichs  und®  andern  steten,  so  mag  man  allen  den,  die  des  muten  und  das  fordern, 
ein  fireye'  sicher  geleitte  geben  ^  dieweylen  der  hofe  weret,  an  geverde.  s 

[31]  Were  euch  das  jemand  seine  ere  kempflichen  verantwurten  wolteoder 
muste  vor  den  herren  oder  steten,  den  und  iren  frunden  mochte  man  ouch^  wol  ein  freye 
sicher  geleitte  geben  uff  die  tege*^  als  er  furkomen  sol. 

[32]  Ouch  ist  geredet*  :  welich  knechte  ein  reysig*  pfert^  oder  mer  und 
keinen  herren  hat  oder  einen  erbern  gesessenen*  man  der  diesen  lantfrid  gesworen  lo 
habe'"  der  für  in  spreche  das  er  landen  und  luten  unschedlichen  sey,  dem  sol  der  lantfrid 
feynt  sein  und  sol  dorzu  tun  als  der  lantfrid  stet. 

[33]  Ouch"  ist  geredet  worden,  das  man  umb  keinen  alden  kriege,  noch  umb 
dheinerley^  Sachen^  die  sich  verlawffen  haben  vor  datum  dicz  brifes,  mit  diesem  lantfrid 
nichtes  richten  noch  beholfen  sein  sol^  an  geverde.  i5 

[34]  Ouch  mag  der  oberman  des  landfrides'  in  den  lantfrid  empfahen  und 
nemen,  wer  in  diesen  lantfrid  komen  wolde,  der  in  dunket  das  er  dem  lantfrid  nucze  sey, 
an  geverde".  und  die  er  also  empfehet ,  sollen  *  globen  und  sweren  und  ire  versigelte  ^ 
brife  geben  den  landfrid  zu  halden  als  der  usweiset,  und  die  sollen  dann^  ouch  des  lant- 
frides  geny essen  als  andere  die  yeczunt  dorynne  sein,  an  geverde.  und  so  sie  der  haupt-  >o 
man  also  emphehet,  der  sol  das^  in  dem  nehsten  monden  domoch  den  fursten  herren 
und  steten  in^  diesem  lantfrid'  verkundigen. 

[35]  Ouch  sol  der  gmeine  bunde  der  gemeinen  stete,  der  bisher  gewesen  ist, 
absein,  und  sollen  furbas  keinen  mer  machen,  so"^  sol  die  eynung',  die  czwischen 
uns  und*'^  den  fursten  und  herren  gewesen  ist^^,  ouch  abesein  in  der  massen  als  s5 
hernach  geschriben  ist.  also :  welche  stat  eine  oder  mere  sich  richtet  mit  den  fursten  und 
herren,  die  yeczunt  in*''*  dem  kriege  gen  den  steten  sein,  eintweder  gutlichen  oder  mit 
dem  rechten,  als  vor®®  unsermrate  geredet  ist  zu  Mergentheim*,  dieselben  stat  oder  stete^ 
sol  und  mag  man  dann  in  unsern^^  lantfrid,  den  wir  yeczunt  zu  Eger  gemachet  haben, 
nemen  und  empfahen;  und  die  also  empfangen  werden,  gen  denselben  steten  oder  stat  so 
sol  unserr*^**  und"  der  fursten  und  herren  eynung  vorgenant*'^  ouch  genczlichen  abesein; 

a)  M  rechte,  b)  M  vor,  RDUSFN  von.  c)  N  deini  d)  NACDBL8F  rechtes,  R  rechtens,  M  des  rechten,  e)  M  oder 
In.  f)  <m.  B,  g)  o».  M.  h)  LBBD  den  tag,  U  den  tage,  i)  M  add.  worden,  k)  M  add.  hat.  I)  om.  M,  add. 
NÄDB.  m)  B  om.  oder  —  habe,  n)  U  hat  ein  Kreuz  bei  diesem  Artikel  von  andrer  Tinte,  o)  D  add.  ander, 
p)  SU  der  mit  diesem  Wort  beginnenden  und  mit  nucze  sey  an  ge-  echliefiertden  Zeile  {oder  xu  der  folgenden ,  85 
die  mit  -verde  nnd  beginnt  und  mit  der  »ol  das  in  dem  »chiieflt  f)  hat  N  ganz  aujien  linke  am  Rand  einen  kleinen 
Strich;  Merkzeichen?  q)  jlf  nicht  richten  noch  beholffen  dorife  sein,  r)  M  der  über  disen  lantfrid  gesaczt  ist. 
s)  A  auf  dem  Rand  nota.  daz  der  haabtman  mit  dem  merem  teil  sol  gewalt  haben,  t)  M  die  sollen  ouch. 
n)  M  besigelte ;  D  iren  Tersigelten  bricf.  v)  om.  M.  x)  if  das  sol  er.  y)  If  in ,  ^  an.  s)  ROBLÜ  die  in  disem 
lantfr.  sind  etatt  in  d.  lantfr.  aa)  3f  so,  ^  oach.  bb)  om.  N,  add.  M.  cc)  R  add.  etc.  wol  überflUtHg.  dd)  M  40 
an.  ee)  M2f  vor,  A  Ton.  ff)  B  add.  aine  oder  mer.  gg)  M  unser,  hh)  N  eo  ohne  Abkürzung,  ii)  om.  M. 
kk)  ohne  Abkürzung. 


*  Hof  =  yersammlung  der  Fürsten  und  Edien  am 
Hofe  zu  einer  Festlichkeit,  zur  Berathung  oder  zum  Ge- 
richte, mhd.  WB.  i,  $98^, 

'  Zum  Kriegszug  ausgerüstet,  dazu  gehörig ,  mhd. 

WB.  2,  /,  666*. 

'  Vischer  in  den  Forschungen  a,  ioa-ioe  erkennt  darin 
das  Nürnberger  Bündnis  von  1886,  die  Jahrszahl  ist 
ein  Druckfehler,  es  ist  der  Landfriede  zu  Nürnberg  1888 
Merz  11  gemeint,  RTA.  i,  867  nr.  806,  daran  htUten  nur 
die  Fürstefi  mit  dem  König  Theil  genommen.  Was  die 


Städtebünde  betrifft,  so  ist  der  Schwäbische  gegründet 
1876  JuH  4  Vischer  Reg.  nr.  82,  der  Rheinische  1881  Merz 
80  ibid.  nr.  166,  der  aus  beiden  veränigte  1881  Juni  /7  45 
ibid.  nr.  169  und  160.  —  Wie  freilich  obiges  Verbot  der 
Bündnisse  unbeachtet  bei  den  Städten  blieb,  s.  Stalin 
8,  868  ff. 

*  Siehe  die  beiden  Tage  zu  Mergentheim-Rotenburg 
1889  im  Jan.  und  im  Febr.;  die  dort  anwesenden  königli-  50 
chen  Räthe  sind  genannt  im  Eingang  von  nr.  68  und  in 
nr.  69  art.  l. 


Mai  6 


B.  Landfrieden.  165 

welche  aber^  stete  oder  stat  des  nicht  teten  und  ungehorsam  beliben^  und  sich  nicht  jf^ 
richten  wolden  mit  mynne  oder  mit  rechte  als  vor  geschriben  stet,  gen  denselben  sol 
unserr^  und^  der  fursten  grafen  und  herren  eynung®  beleiben  in  iren  kreften  als  die  us- 
weiset^;  bedurften  dann  dieselben  stete,  die  also  in  diesen^  lantfrid  komen  oder  komen 
5  wollen,  des  rechten  widerumb  von  den  obgenanten  fursten  oder^  herren,  so  sollen  sie  das 
denselben'  steten  ouch  widerumb^  tun  als  zu  Mergentheim  vor^  unserm  rate  geredet  ist. 

[36]  Ouch  welche  furste  herre  oder  stat  yeczunt  oder  furbas  zu  uns"^  in  diesen 

lantfrid  komet,  wolte  den  jemand  vehe'^  oder  veyntschaft  dorumb  tragen 

oder  in  dheinerley  schaden^  zucziehen,  dem^  oder  denselben  sollen  wir  und  die  vorge- 

10  nanten  kurfursten  fursten  herren  und  stete  wider  dieselben  zulegen  und  beholfen  sein 

getrewlichen^  mit*"  unserm  vermugen*  an  geverde, 

[37]  Ouch^  sollen  alle  und  igliche  pfalburgere,  wer  die   hette,  genczlichen° 
abesein,  und  furbas  nyemand  haben  ^  noch  emp£ahen\ 

[38]  Ouch  sol  nyemand  des  andern  eygene  lute  und  unverrechende^*  amptlute', 
15 oder  die  nachvolgend  kriege*  haben,  oder  die  vor  datum  dicz  brifes  abtrunikeit^  verswo- 
renoder'  verbrifet  betten,  zu  burgern  empfahen.  und  wurde  dorumb®"  kein  stozze****,  das 
sol  der  lantfrid  erkennen ^^. 

[39]  Ouch  sol  dieser  lantfrid  sein  und  gen  am  Reyne  in  Beyren  in  Swaben  in 
Franken  in  Hessen  in  Duryng  und  in  Meissen  als  es^^  begriffen  ist  in  den  teylbrifcn^  die 
20  doruber  geben  sein. 

[40]  Ouch'^  als  wir  uf  (fem  Reyne  in  Swaben  in  Beyren  in  Duryngen  in  Meyssen 
und  in  Franken  die  landfride  ^^  geseczet  und  geteylet  haben,  wollen  wir,  ab  der  lantfrid 
eynichen  solche  Sachen  anstiesse  das  der  lantfrid  die  allein  nicht  geweidigen  nochbetaw- 
ben^^  mochte,  das  dann  die  andern  lantfride  ir  einer  oder  mere,  so  sie  des  von  dem  haupt- 
25  man''  des  lantfrides,  den  das  anget,  kuntlichen  ermanet  werden  mit  seinen  offenen  bri- 
fen,  dorynn^^  er  sich  mit  seinen  eydgesellen,  die  mit  im  über  den  landfrid geseczet  sein, 
oder  der  merer  teyle"  uff™"*  ire  eyde  erkennen  das  sie  dorzu  der  ""andern  landfride  hülfe 
ouch  bedurffen,  so  sollen  im^°  die  andern  lantfrid,  die  also  ermanet  werden,  ouch 


a)  om.  M.     b)  N  bcbiben  f  If  tete  —  blibe  —  wolte.     e)  N  »o  ohne  Abkürzung,     d)  o«i.  M.     o)  B  add.  oach.     f)  M 

30  QBweysent.    g]Jf  dem.    b)ifund.    i)  If  don.    \.)  N  doch  nicht  rridomtabf    1}  Jf  yor,  21^  von.    m)NADUROFS 

furbas  za  nxx» ,  M  statt  de$ien  einfach  bemacb.  n)  M  yeden ,  F  scbedi^n.  o)  M  add.  dorumb.  p)  M  dem , 
N  den.  q)  om.  BOL,  r)  B  nacb.  •)  0  om.  mit  tmaerm  Termugen.  t)  das  Paragraphaeichen ,  weichet  tm  Ab- 
druck Vje  tu  Anfang  von  arl.  87  und  88  iteht,  gehört  vielleicht  nur  dem  Herauegeber  Wencker  und  nicht  »einer 
Vorlage  an;  er  hat  die  beiden  Artikel  wegen  ihrer  Wichtigkeit  noch  besonder»  abgedruckt,  e.  W  in  den  Quellen- 

35  Angaben  des  Rheinischen  Theilbriefs  vom  5  Juni  1389.     u)  0  gemainllcb.     v)  D  balten.      x)  D  aogerechente. 

y)  M  obtrunnykeit »  F  abetrenekeit.  t)  BL  und.  aa)  if  domber ,  NADR0F8  dornmb.  bb)  NAD  itoxse ;  Bü 
brncbe,  L  brach ;  M  brüste ,  F  brcst ,  W  brost  mit  der  Randbemerkung  allbi  Stoß  welches  alibl  sieh  bezieht  auf 
unfern  oben  stehenden  Hauptbrief  vom  6  Mai  1889  {vgl.  die  Spedfication  bei  Wencker  hinter  der  disquis.  de 
glevenburgeris p.  110).    cc)  D  add.*eic.    dd)  OBLDT  er,    ee)  BO  falsch  tedingsbriefen.    ff)  U  Onch  all  wir 

40  nf  dem  Bino  in  Baygern  in  Swaben  Dargen  und  in  Hlchsen  Sn  dem  [soll  heijien  andere]  lantfride  geseczet 

haben ,  wellen  wir,  ob  der  lantfrid  ein  anstiezze  daz  der  lantfride  ellein  nicht  gewaltigen  — ,  also  ähnlieh  dem 
Entwürfe  vom  1  Mai  1889.  gg)  DT  den  lantfriden  auch,  hh)  C  betwingen  noch  betagen  (I>  bedawen,  T  be- 
dauwen,  ü  betewben).  ii)  0  unrUiht^  amptman.  kk)  N  verändert  aus  dornmb.  II)  N sie;  0  dem  merern  tail ; 
ü  add.  under  in.     mm)  N  soll  doch  wol  uff  heißen  und  nicKt  uf.     nn)  DTÜRBLO  des  oder  der  {U  verschrieben 

45  den  statt  der),    oo)  ÜNA  in,  OBBL  im. 


*  Wie  sich  zu  diesem  Artikel  Straßburg  verhielt,  vgi.  deutschland  Ambbauer,  Amman;  ebenso  werden  in  der 
•  Aufzeichnung  Ü6er  die  zu  Utenheim  gepflogenen  Ver-  Mark  Brandenburg  die  Pächter  noch  Amtmann  genannt ; 
Handlungen  »  [1889  c.  Mai  26],  die  wir  aus  Wencker  du-  mhd.  WD.  »,  i,  86'. 

ijuis.  de  ussburgeris  p.  le»  f.  entlehnt  haben,  und  außer-  ^  Lis  pendens,  Scherz  8,  1098.  —  Vgl  zu  diesem  Ar- 

50  dem  Wencker  l.  c.  p.  140  f.  tikel  RTA.  l,  487  nr.  246  nebst  nt.  i,  sowie  Lünig  Reichs- 

*  Quinondumrationesreddidü,  Scherz  Glossar.  archiv  14,  490  nr.  69  (auch  Lehmann  Speir.   Chronik 
'  Verwalter  eines  Bauernhofs  der  als  Amtslehen  eines  768  f.). 

Fürsten  oder  Stißes  genossen  wird;  nodi  ietzt  in  Ober- 


166 


Reichstag  zu  Bger  im  April  und  Mai  1389. 


1989 
Mai  6 


beholfen  sein  die  Sachen  zu  rechtvertigen^  noch  dem  als  den^  lantfrid  dergemanet 
wirdet  danket  das  sie  im^  zu  hülfe  komen  sollen  an  geverde.  ^ 

[41]  Es  sol  euch  derselben  lantfrid  einer  in  den^  andern  nicht  richten  oder 
evnfelle*  machen  an  geverde. 

[42]  Wer^  ouch  in  einem  landfrid  verczalet®  wirdet,  der  sol  in  den  andern  5 
landfriden  ouch  verczalet'  sein  mit  denselben  penen^  als  der  lantfirid  stet  an  geverde^. 

[43]  Ouch  sol  dieser  lantfrid,  der  nor^  zu  einem'  gemeinen  nucze  erdacht'^  ist, 
uns  und  dem  heiligen  reiche  und  den  obgenanten  kurfursten  fursten  grafen  herren  rittern 
knechten  phaffen  steten  und  leyen  keinen  schaden  brengen  und  genczlichen  an 
schaden  sein  an  unsem  und  iren  furstentumen^  herscheften™  undgerichten  frejheiden  lo 
rechten  und  an  andern  unsern  und  iren  guten °  gewonheiten  geistlichen  und  wertlichen, 
usgenomen^  der  sachen  die?  vor  geschriben  stet*i,  doch  mit  beheltnusse  unser''  als  eines 
Romischen  kuniges  zukumftigen  keisers  aller  rechte  die  wir  haben  und  von  rechtes' 
wegen  haben  sollen  und  mögen  von  Römischer  kuniclicher  mochte  sie  sein  geistlich  oder 
wertlich  ^  is 

[44]  Und^  dieser  landfrid  sol  weren  in  allen  puncten  und  artykeln,  als  er 
begriffen  ist^  sechs  gancze  jare'  noch  einander  von^  datum  dicz  brifes  zu  czelen^  an 
widerruffen  und  domoch  als  lang  bis  wir  den  widerruffen. 

[45]  Und  wir  Wenczlaw  Komischer  kunig  und  kunig  zu  Beheim  vorgenanter'  glo- 
ben  bey  unsem  kuniclichen"*  trewen,  und  wir  Lamprecht  zu^^  Bamberg,  Gerhart  zu  so 
Wirczburg  bischofe^^,  Stephan  und  Fridrich  pfalczgrafen  bey  Reyne  und  herczogen  in 
Beyren,  Ruprecht  der  jungist  pfalczgraf  bey  Reyne  und  herczog  in  Beyren ,  Johans  zu 
Regensburg  und  Otte'^^^  zu  Auspurg  bischofe<»,  Wilhelm  der  Jung  marggraf  zu  Meyssen, 
Herman  lantgraf  zu  Hessen,  Fridrich  burggraf  zu  Nuremberg,  Eberhart  gref  zu  Wyr- 
temberg,  Fridrich  grefe  zu  Otyngen,  Albrecht  lantgraf  zum  Luthemberg^,  Fridrich  von  ss 
Heydek',  und  wir  die  bürgere  und  rete  der  stete  W  Regensburg  Nuremberg  und  Weyssen- 
burg^  globen  diesen  lantfride  in  allen  seinen  puncten  und  artikeln,  als  er  geschriben 


a)  N  verändert t  aus  der  wit  u  »eheint;  TDRO  der.  b)  ÜNADT  ia ,  OBBL  im.  c)  DT  dem.  d)  N  were.  e)  BO  bei- 
demal TemrUllt.  f)  L  formen,  g)  hier  widerholi  N den  ort,  89  wörtlich,  nur  daß  in  Beyren  tioeitMl  geeetst 
ist;  TUD  viderholen  ihn  nidU,  wa§  auch  das  ridUige  ist,  daher  wir  ihn  im  Abdruck  wegließen,  h)  NO  nnr,  Jf  SO 
nori  B  newr,  Ä  newer,  t,  nnn,  DB  na,  TO  nfi,  vgl.  dae  ÖUat  in  dem  Bescheid  auf  die  Einwendungen  der 
Bhein.  Städte  nr.  102  ad  art.  10.  i)  om.  N,  odd.  Jf.  k)  Jf  erdacht,  N  derdacht.  1)  om.  M,  add.  NA.  m)  0  add. 
herlieluüt.  n)  om.  NA ,  add.  M,  C  gnteni ;  vgl.  den  Bescheid  auf  die  Einw.  nr.  109.  o)  T  ane  ichaden  tin  an 
nnsem  [das  folgende  durehstriehen\  und  der  ftanten  (erihtcn  friheiten  rehten  und  an  andern  nneem  [das  fol- 
gende nicht  mehr  durehsiriehen]  und  Iren  guten  gewonheiten  geistlichen  und  weltlichen ,  angenommen,  p)  Jf  95 
als ,  NAD  die.  q)  A  sten.  r)  MN  onsers ;  DAB8FV  unser,  i)  M  rechtes ,  N  rechte,  t)  0  o».  sie  s.  g.  o  werb- 
lich, u)  ü  hat  ein  VermerJtxeiehen,  wie  bei  art.  88  («.  pag.  164  nt,  n)  von  derselben  andren  THnte,  und  ein  noeites 
wol  udder  von  dritter  ünte,  doch  ersteres  nur  dann  tu  diesem  Artikel  gehörig  f  aus  es  nicht  su«  Sehluss  des  vor- 
hergehenden SU  bestehen  ist  wo  es  eigenilieh  steht,  v)  üom.  in  —  ist.  x)  D  add.  die  nehsten.  j)  M  noch,  i)  N 
TOrgenan  mit  Ueberstrieh.  aa)  U  fürstlichen,  bb)  N gewiss  nicht  sft.  ec)  N  schließendes  e  beigefügt,  vieUeieht  40 
der  Tinte  nofch  vom  unterteiehneten  Kasaler.  dd)  C  Otto,  TD  Gocse,  BLAU  Barkhart  [Burkard  von  Sllerbach 
1878-1404];  hieß  Burkhart  auch  Ottof  Ich  führe  bei  diesem  at^allenden  Umstände  an,  daß  bei  dem  Fehdebriefe 
PranJ^urts  vom  26  Juli  1888,  welcher  dem  erwirdigen  forsten  dem  blschof  von  Auspurg  gaU  und  in  dem  Frank- 
furter Stadtarehivs-Kopialbueh  SttttbOndnifi  der  statt  in  Schwaben  Francken  und  am  Rhein /o(.  44*  nr.  66  {em- 
dre  Beseiehnung:  nro.  62)  steht,  mit  andrer  Hand  angemerkt  ist  Nota,  der  bischof  helsaet  Burghard,  er  sted  aber  45 

* 

nit  mit  namen  in  dem  widdersagesbriefe;  warum  nicht f     ee)  A" bischof ,  «m.  bischofe.     ff)  Z>  tu  Lichtenberg» 
T  s&m  Lnhtenberge.    gg)  0  add.  an ,  auch  17  it.    hh)  U  Wissenh  mU  Abkünung,  falsch. 


'  Poenat  Ugum  repetere;  punire,  etiam  capitaHier, 
jtuta  aHquim  ac  debita  poena  afficere;  exequi  ienterUtam 
capüaUijudkii;  Baitaus  p.  1622. 

*  Invatio  nve  improvita  JurU  aUeni  turbatio,  oHm 
occasio,  Haäatu  p.  1010. 

*  GericfdUdt  verurtheUt,  begondert  mit  Acht  oder  Bann, 
mhd.  WB.  8,  847K 

*  In  der  Verlängerung* -Urkunde  Wenzütvom  11  Juni 
1896  wird  gerechnet  bit  1  Mai  1896,  aUo  vom  Tag  dee 


Entwürfe  an,  doch  wol  nur  aue  UngenauigkeU.  Bei  der 
Erzählung  dee  Püttrich-  Oneorg'echen  Streite  erwähnt  die 
Chronik  von  1868  bis  1406  (1447)  in  Sl.  Chr.  4,  104, 16  60 
zum  Jahr  1896  dae  Ende  dee  Landfriedene. 

*  Man  erkenht  hieraue  die  Anwetenden,   dazu  vgl. 
weiter  die  Angaben  dee  Ulman  Stromer  in  St.  Chr.  t,  46, 
18-26.  Aut  diesen  beiden  Stellen  iet  die  in  MuUners  hand- 
ichriflHchen  Annalen  ad  a.  1889  gegebene  Liete  zueam-  55 
mengeetellt,  ohne  Quellen-Angabe. 


B.  Landfrieden.  Ig7 

begriffen  und  versigelt  ist,  genczlichen  und  vesticlichen  zu  halden  und^  volfuren^  an    ^^^ 
geverde  bey  den  eyden  die  wir  doruber  leiplichen  getan  haben  ^. 

[46]  Ouch  sollen  wir  bey  den  eyden,  die  wir  doruber^  gesworen  haben,  bestellen 
und  schaffen,  das  alle  unsere  amptlute  vogte  richter®  und  schultheissen ^  die  in  die- 

A  sem  lantfrid  gesessen  sein,  vor  uns ,  oder  wem  wir  das  emphelhen  ^,  zu  beheltnusse  des 
lantfrides  und  der  artykel,  die  dorynne  begriffen  sind,  semlich^^  eyde  sweren  an 
geverde;  und  dasselbe  soll  gescheen  und  volfuret  werden  ungeverlichen *  ynnwenig^ 
czwen  monden  noch  datum  dicz  brifes.  so^  sollen  ouch  alle  unsere  °^  dyenere  manne  gra- 
fen  herren"  ritter  und  knechte,  die  in  dem  lantfrid  gesessen  sein,  denselben  landfride 

10  sweren  ynnwenig^  den  nehsten  czweyn  monden ;  welche  des  nicht  tun  wolden,  die  sollen 
des  landfirides  nicht  geniesseni^. 

[47]  Ouch  sol  ein  iglich  herre  und^  sein  amptlute  gebunden  sein  bey  den  eyden: 
welche  ire  dyenere  und  amptlute  sweren,  das  sie  dem  hauptmann'  des  lantfrides  diesel* 
ben  zu  wissen  tun  und  geschriben  geben,  und  wer  der  were  der  in  diesem  lantfrid  siezet 

15  und  den  lantfrid  nicht  gesworen  hette,  dem'  sol  der  lantfrid  nicht  richten,  und  der  sol 
ouch  des  landfrides  nicht  genyessen. 

Und  wir  kunig  Wenczlaw  vorgenanter*  haben  des*  zu  urkunt  und  warer  geczewg- 
nusse  unser  kuniclich  majestat-insigel  an  diesen  brif  gehenget ,  der  geben  ist  zu  Eger 
noch  Cristes  geburt  dreyczehenhundert  jare  und  dornoch  in  dem  newnundachczigisten 
sojaren^  des  mitwochen  noch  sand  Philippes  und  sand  Jacobs  tag  der  czwelfboten*  unserr'  isas 
reiche  des  Behemischen  in  dem  sechsundczweinczigisten  und  des  Romischen  in  dem 
dreyczehendeny  jaren*. 

r.  iT>  T^x       1    TTT*    1  Ad  mandatum  domini  regis 

un  t;er«o  R.  Petrus  de  Wischow.  ^x  rt     »        »     %    .  n. 

^  ^  Johannes  ijammensis  electus  cancellanus. 


Mtüß 


25  73.  K.  Wenzels  Landfriede,  den  er  nebst  genannten  Fürsten  und  Städten  zu  halten  gelobt,    isss 
auf  6  Jahre  schlechthin,  also  bis  5  Mai  1395  (JTieilbrief  fü/r  den  Landfriedensbezirk     "*  * 
am  Ehein),  1389  Mai  5  Eger. 

M  aus  Münch,  R.  Ä,  Bayerns  Verhh.  zum  Deutschen  Reich  fasc.  8  XV  '/i  or-  ^b.  c.  sig.  pend,  deß- 
dente,  auf  der  Rückseite  von  einer  Hand  wol  de*  16  Jahrhunderte  kung  Wentzia  landfrid  von  Eger, 
^^  von  gleichzeitiger  Hand  weiter  unten  rechte  lantfrid. 

SFHVW  coli  der  Rheinische  Theilbrief  vom  6  Juni  1S89,  vgl  dort  die  Quellen- Angaben;  nur  ist  Va- 
riante W,  die  sich  bloß  auf  die  beiden  art.  87  und  88  bezieht,  nicht  hier  bei  dem  Rheinischen  Theil- 
brief e  vom  6  Mai  1869  sondern  in  dem  an  diesen  Stellen  wesentlich  gleichlautenden  Hauptbriefe  vom 
6  Mai  1889  zu  suchen, 
35  Das  Regest  in  Reg,  Boic.  lo,  289  ist,  wie  die  Schreibung  des  Datums  ergibt,  nicht  genommen  aus  dem 

Origincd  N  des  Hauptbriefs  vom  «  Mai  1889;  wahrscheinlich  lag  obiges  Original  M  des  Rheinischen 
Theilbriefs  vom  gleichen  Tag  zu  Grund,  wo  im  Eingang  auch  fürsten  fehlt  wie  im  Regest. 

a)  DTUBOBL  add.  la.  b)  N  bolftnen  f  c)  DT  adcL  etc.  d)  B  dammbe.  e)  om.  M,  add,  NADÜRO,  f)  N  Mhnlt- 
bestell,      g)  M  beTelbea»  NADÜRO  empbelben.     b)  L  uunmentlicb  und  sonderlleb ,  om.  ejde  twerea;  M  aem- 

40  liehe,      i)  D  om.  an  geverde  —  angeTerlioben ,  ü  om.  nngeyerUcben.      k)  M  inwenig,  OF  inwendig,  8  inne* 

wendig.  1]  if  and.  m)  N  bnsere^  n)  o«.  Jf ;  odd.  NADUB0L8FV.  o)  M  inwenig,  F  inwendig,  0 inwendigen , 
S  Innewendig.  p]  TD  add.  etc.  q)  0  oder,  r)  M  das  sie  den  amptman,  om.  dieselben  im  folgenden;  0  das 
sie  den  [für  dcnnj  die  den  amptinten  ohne  dieselben;  BSFDVdäx  wy  die  dem  banptman  ohne  dieselben;  L  d.  s. 
es  d.  h.  ohne  dieselben,  U  d.  s.  das  d.  h.  ohne  dieselben,      s)  NMDU ne;  L  den.      t)  JV  vorgenan  mit  Ueber- 

45  sirieh,     i>)  If  ye«.     v)  O  om.  noch  Cristes  —  jaren ;  loeiUr  Ut  tu  hemerken  daß  von  hier  an  TD  »ehUeßen  ohne 

thtterwekrift  und  BeffMr.  mit  des  nebcten  mittewocben  nach  Philippe  nad  Jacobi  der  swefer  swolfbotden  dag 
{TeehmorUeh  dage].  z)  N  äbg^cüntf  nnserf  7)  Clt.  m)  ü  hai  eteM  dee  gamten  Äbeatzee nur  nnd  des  sfi 
nrkiind  ete.  datom  feria  4  post  PhUippi  et  Jacobi  appostolomm  anno  etc.  8d»>  etc. 

*  SameHch,  ebenso  beschaffen  ^  ebensdldtf  dergUieKen,      verrichtet  worden  nach  Ostern  am  18.  Tag,  wobei  man 
50  mkd.  WB.  >,  9,  40*.  den  Ostertag  als  1.  Tag  mitzählen  muß  um  auf  den 

*  Uhnan  Stromer  St.  Chr.  1, 48, 18  sagt,  der  Krieg  sei     5  Mai  zu  kommen  iOetertag  1889  ist  Apr.  18). 


168 


Reichstag  zu  Eger  im  April  und  Mai  1389. 


1889 
Mai  6 


Wir  Wenczlaw  [EingaTig  weiter  wie  im  Hauptbriefe  vom  6  Mai  1389]. 

[Art,  1  wie  art,  1  im  gencmnten  Hauptbrief.] 

[Art.  2  wie  art.  2  ebendort ;  nur  ist  a)  vor  mit  der  bescheidenheit  eingeschtiUet  mit  na- 
men  schenk  Eberhart  von  Erbach®*,  b)  statt  in  —  Nuremberg  gesetzt  gen  Heidelberg  gen 
Osschaffenburg  gen  Meincze  oder  gen  Speyer,  c)  am  Schlüsse  des  Artikels  beigefügt  der  5 
folgende  Absatz:] 

[2*]  Wurde  ouch  der  erczbischof  von  Tryere  in  disen  lantfiride  kumen*,  80 
selten  man  der  lanttag  einen,  die  zu  Meincze '  oder  zu  Speir  sein  selten,  von  derselben 
stete  eyner  in  des  erczbischofs  von  Triere  slosse  legen  und  haben. 

[Art,  3  foie  art,  3  ebendort.]  10 

[4]  Wer'  ouch  das  die,  die  über  den  lantfride  gesaczt  sind,  oder  das  merer  teyle 
under  in  deuchte  und  erkenten,  das  man  besesses  bedurfte,  es  were  herre  oder  stat,  wo 
man  denn  sein  hin  bedurffen  wurd^ :  so  sollen  die  fursten  herren  und  stete,  die  in  disem 
lantfride  sein,  dorzu  dyenen  helffen  und  schicken,  mit  namen  der  erczbischof  von  Meincze^ 
vierczig  mit  glewne,  herczog  Ruprecht  der  elter  und  herczog  Ruprecht  der  junger  vierczig  15 
mitglewne,  Fridreich^  bischof  zu  Straspurg  fumfundczweinczig  mit  glewne,  marggraf 
Bernhart  und  marggraf  Rudolf  von  Baden  yclicher  czwelf  mit  glewne,  die  stat  von  Meincze 
vierczig,  die  stat  von  Straspurg  vierczig,  die  stat  Wurms  fumfundczweinczig,  die  stat 
Speyer  fumfundczweinczig ,  die  stete  Frankenfurt  Fridberg  und  Geilnhusen  vierczig, 
Hagenow  sechsczehen,  Sels  viere ,  Weissemburg  czehen,  Sleczstat  vierczehen,  Ehenheim  so 
sechs  mit  glewne.  wer'  es  aber  das  die  newne  oder  das  merer  teile  under  in,  die  über 
den  lantfrid  gesaczt  sein ,  deuchte,  das  die  sachen  also  gelegen  weren ,  das  man  suliche 
Sachen  mit  der  obgenanten  czale  volkes  nicht  usgetragen  oder  rechtfertigen  mochte,  und 
das  erkenten  uf  ir  eyde :  wie  denne  die  obgenanten  newne,  die  über  den  lantfrid  geseczt 
sind,  mer  hulffe  unddinste,  die  man  zu  sulichen  sachen  bedurfft  und  tun  solle,  den  25 
fursten  herren  und  steten,  die  yczund  in  disem  lantfride  sind  oder  hernach  dorein  kumen, 
anlegen  uf  ir  eyde  noch  icliches  vermugen,  das^  sol  man  in  gefolgig  und  gehorsam  sein 


a)  8FV  herren  sn  Brpach  [in  8  Hnd  die  4  Worte  E.  h.  s.  B.  in  Baaur  geeehrieben).      b)  FSV  4er  Hatt  Fridx«fchT 
von  etatt  zu.    c)  V  des. 


*  Dertelbe  thtU  aU  Lantfaut  des  Landfriedens  am 
Ryne  mit  den  Achten  einen  Spruch  s  Merz  1890,  bei 
Schaab  Rhein.  Städtebund  a,  819  f.  nr,  S49  {Schaab  be- 
rechnet 20  Merz;  es  heißt  aber  acta  I8906fer.  p,  remin,  = 
8  Merz,  scriptum  fer,  6  p.  remin,  =  4  Merz);  vgl.  ibid. 
nr.  266  p.  826  f.;  vgl.  auch  die  Citation  1890  Sept.  28  bei 
Lünig  R.  A.  21,  I800  nr.  178  {Georgisch  Regg.  2,  797)  und 
die  Erwähnung  in  der  königlichen  Urkunde  vom  18  JuU 

1891  bei  Schannat  hist.  episc,  Worm.  2,  206  nr.  281  (Regest 
bei  Pelzel  Wenzel  1, 242  f.),  auch  an  diesen  beiden  Stellen 
heißt  er  Landvogt.  —  Die  Frankfurter  Stadtrechnung  von 

1892  hat  den  Posten  :  Sabb.  post  Laurentii  [Aug.  it]: 
7  gülden  17  8h.  virzerte  Heinrich  von  Holtzhusen  6  tage 
gein  Mentze  zfl  unaers  herren  von  Mentze  und  der  atede 
frunden  umb  einen  heubtman  von  lantfride«  wegin.  — 
Der  Genannte  erscheint  auch  1891  Sept.  28  als  lantfaut 
des  von  Wenzel  aufgerichteten  Landfriedens  am  Rhein 
bei  Simon  Gesch.  der  Grafen  zu  Erbach  p.  804,  und  1898 
Nov.  11  in  einem  Sehr,  an  Frankfurt  im  Frankf.  St.  A. 

*  Janssen  Frankfurts  Reichscorrespondenz  1, 88  nr.  81 
theilt  die  nachfolgende  Archivnote,  waJwscheinlich  aus  dem 
Frankf.  ^.  A.,  über  BeitriU  und  Biifleietung  des  Erz- 
bischofs von  Trier  mit  Iz  ist  zu  wissen,  daz  unser  herre 
von  Triere  sich  verbinden  wil  dem  gemeinen  frieden 
nidenwendig  der  Nao  blz  uf  die  Are  mit  fünfzig  gleven 


[bei  Janssen  glenen]  und  oben  wendig  der  Nae  biz  zu  so 
Spire  mit  funfe  und  zwanzig  glehen  und  vort  von  Spire 
geen  Strasburg  mit  zehen  glehen  und  von  Binge  umb 
und  umb  zwölf  mllen.  zu  wissen :  nidewendig  [Janssen 
indewendig]  der  Nahe  mit  vunfzich  glehen  und  oben- 
wendich  der  Nahe  mit  vunf  und  zwenzich  gleen.  und  35 
obe  einche  boese  geselleschaft  uf  denselben  fiiden  zuge, 
so  wa  daz  were  binnen  dem  friden,  so  wil  derselbe 
unser  herre  zu  dem  gemeinen  friden  wider  dieselbe  ge- 
selleschaft dinen  nadem  als  demselben  friden  gefurlich 
[nützUch,  mhd.  WB.  8,  266^]  und  ime  erlich  ist.  Vgl.  40 
RTA.  1,  821  nt.  1.  Gehört  diese  von  Janssen  mügethHUe 
Archivnote  richtig  zu  1889,  so  wäre  unter  dem  Erzbischof 
zu  verstehen  Werner  1888-14I8.  —  Vgl.  RTA.  2  nr.  81. 

*  Die  Frankfurter  Stadirechnung  bei  1890  Okt.  l  hat 
die  Angabe  sabb.  post  Michah. :  7  gülden  ane  1  ort,  die  45 
virzereten  der  burgermeister  Lentzil  und  Jekel  Herdan 
uf  dem  tage  zu  Mentze  zum  lantgedinge.  Und  ibid.  bei 
1891  Febr.  25  sabb.  post  Mathie :  18  Ib.  minus  89  hell, 
virzerten  melster  Herman,  Jacob  Elohelaiuch  der  junge 
und  Jekil  Herdan  6  tage  zfl  Mentz,  einen  tag  uf  den  m 
lantdag  mit  hern  Ebirhard  vom  Hirtzhom  und  Diether 
Lantschaden  zfl  leisten. 

*  Sachs  Bad.  Gesch.  2, 198  nennt  ihn  unrichtig  Conrad, 
es  ist  noch  Adolf  J. 


B.  Landfrieden.  169 

als  vor  geschriben  stet*,  qweme  es  ouch  zu  teglichem  kriege,  wie  denne  die  obgenanten    taa» 
newne  oder  der  merer  teile  under  in  erkennen  uf  ir  eide  das  yclich  furste  herre  oder  '^'**  * 
stat  dorzu  helffen  und  djenen  solle,  das^  sol  man  in  ouch  gefolgig  sein. 

[Art.  5-11  wie  art.  5-11  ebendort;  dann  am  Schlüsse  van  art.  11  ist  beigefügt  der  fol- 
5  gende  Absatz ;] 

[11^]  Wer'  es  Sache  das  kein  sloss  oder  stat,  die  man  also  besicisen  oder 

bestellen^  solte  oder  muste,  von  yemants,  der  yeczund  in  disem  lantfrid  were  oder  her- 

noch  dorein  qweme,  zu  lehen  rurten  oder  von  in  vorsaczt  oder  verpfändet  weren  oder 

ir  offen  sloss'  weren,  so  mugen  die  oder  derselbe,  die  oder  den  das  also  angienge,  umb 

10  Bulich  rawb  und  schaden,  als  doraus  und  dorinn  geschehen  were,  richten  keren  und 

beczalen  noch  erkentnuss  der  die  über  den  lantfrid  gesaczt  sein,  ee  man  vor  das  slos 

oder  stat  geczogen  were,  und  das  sloss  oder  stat  denn  domit  an  sich  nemen  an  ge verde, 

also  doch  das  er  dem  lantfride  gut  Sicherheit  dofur  tun  sol,  das  in  czeiten  dicz  lantfrides, 

als  lang  der  weret,  allen  den,  die  yczunt  in  disem  lantfride  sein  oder  furbas  dorein  kumen, 

15  kein  schade  me  doraus  oder  dorein  geschehe,  und  sol  ouch  denn  der  lantfrid  demselben, 

der  die  kerung  richten  wirdet,  furderlich^  beholffen  sein  an  den  ^  der  den  schaden  getan 

hette,  das  im  die  kerunge  von  demselben  widjßr  werde  an  geverde.  wer'  es  aber  das  das 

nicht  geschehe  noch  volendet  wurde  ee  das  man  zu  felde  geczogen  were,  so  sol  man 

volfaren  und  volcziehen  und  zu  den  sachen  greiffen  und  tun  als  der  lantfrid  stet,  an 

«0  geverde. 

[Art.  12-20  wie  art.  12-20  ebendort;  dann  am  Schlüsse  von  art  20  ist  beigefügt  der 
folgende  Absatz :  ] 

[20**]  Wirt  dem  nochgefolget'  mit  clage,  so  sol  man  im  uf  den  eyde  gebunden 
sein  des  rechten  zu  helffen  als  der  lantfride  stet. 
»5  [Art.  21-25  wie  art.  21-25  ebendort;  dann  am  Schlüsse  4)on  art.  26  ist  beigefügt  der 

folgende  Absatz:] 

[25^]  Wer'  man  ouch  ymand  gulte  czinse  geliehen  oder  verbürgte  schulde® 
schuldig,  doran  er  sein  kawffmanschacz  oder  gut  geben  hatte,  der  mager  wol  geniessen 
als  es  herkumen  ist,  und  mag  man  dem  nochfolgen. 
80  [Art,  26  wie  art.  26  ebendort;  dann  am  Schlüsse  sind  beigefügt   die  2  folgenden 

Absätze :] 

[26^]  Und  dorzu  sol  ouch  der  pflüg  und  eygen^Ieute  vi  ehe  und  anders  was 
dorzu  gehöret  sicher  sein  uff  dem  acker,  von  dem  hause  zu  dem  acker  und  wider  heim, 
an  geverde. 
35  [26^]  Ouch  sollen  die  bürg  fr  ide  bleiben  bey  iren  krefften,  und  die  mag  man 

weren  als  die  burgfride  sten,  an  geverde,  und  doch  nicht  verrer  oder  mit  sterker  macht 
den  als  die  burgfriden^  sten,  an  geverde. 

[Art.  27-38  wie  art.  27-38  ebendort;  dann  am  Schlüsse  von  art.  38  ist  beigefügt  der 
folgende  Absatz:] 
40  [3<S"]  Ouch  nympt  der  erczbischof  von  Meincze  vorgenant  zu  im**  in  disen  lantfrid 

den  stifft  zu  Speyre  mit  seinen^  slossen  und  landen  und  zugehorungen. 


a)  FSV  om.  alt  ▼.  g.  itet.  b)  V  des.  e)  F  innderllch,  SV  Airderliclion  (ui  B  Xroftnf«  «M  flüchtiger  Abedurtibtr  sun- 
derlichen  herau*U*en).  d)  M  den ,  8FV  dem.  e)  F  gelt  wol  nur  vertehriehen.  f)  H  egen.  g)  SFHVhnrg- 
friden ,  M bnrglehen .    h)  M in,  8FV yme.    i)  om,  SFV. 

i5       '  UiMlelUn,  besetzen  mit  Leuten,  namentlich  bewaff-  et  aperiendum  domino  in  cam  neceeeUaiit,  HaUatu  tue, 
neten  zur  Sicherung  oder  zum  Angriffe,  im  HinterhaUe,  *  Nachfolgen,  nachfolgend  sein,  persequi  rem  in  Judi- 

mhd.  WB,  2 ,  9,^8K  da  e.  actionem  ineUhtere  rä  eauea,  Sd^erz  f ,  lass, 
'  Offenes  Haus  oder  Schloss,  castrum  pcUens,  apertum 

Deutsche  Reiofaitags-Akteii  II.  22 


Jfa«  5 


170  Reichstag  zu  Eger  im  April  und  Mai  1389. 

^*»*  [39]  Ouch  8ol  diser  lantfrid  sein  und  gen  am  Reyn  von  Wisel  an  bis  gen 

Sulcze  den  Reyne  uff  und  von  Wisel  an  bis  an  die  Sels  ytweder  seite  Reynes  czwelff 
meyle  weges.  und  obwenig^  der  Selsse  bis  gen  Sulcze  uf  dieselbe  seytReins  sol  der  lant- 
frid  gen  vom^  Rein  bis  an  das  gebyrge  doselbst  als  der  sne  yetweder  seyt  smylczet  in 
den  Reyn,  und  des  bischofs  von  Straspurg  lant  uf  diez  seit  Reynes  als  Offenburg  gelegen 
ist,  und  sollent^ouch  marggraff  Bernhart  und  marggraff  Rudolff  von  Baden  mit  Iren  lan- 
den in  disem  lantfrid  sein. 

[40.  41,  42,]  Ouch  als  wir  am  Reyn  in  Swaben  in  Beyern  und  in  Franken  in 
Duringen  in  Meissen  lant&id  gesaczt  und  geteilet  haben,  wollen  wir  :  wer  in  derselben 
lantfrid  eynem^  oder  mer  vorurteylt®  oder  vorweiset  wurde,  der  sol  ouch  in  denio 
andern  lantfriden  ^verurteilte  und  vorweist  sein,  so  demselben  lantfrid  das  von  der  ander 
lantfriden  eynem  oder  mer  verkündiget  wirdet ;  und  sol  man  von  dem  richten  als  recht 
ist^  anders  sol  diser  lantfrid  den  andern  lantfriden  furbas  nicht  verbunden 
sein  zu  helffen  und  die  andere^  lantfriden  herwiderumb  disem  lantfride  ouch  furbas 
nicht  verbunden  sein  zu  helffen;  es  were  denn  ob  dheyne  boze  geselschafft  ufferstundeis 
oder  in  die  lant  czuge  als  vor  geschriben  stet,  des  sollen  die  lantfride  einer  dem  andern 
samentlichen  und  getrewlichen  ouch  helffen  weren*.  es  sol  ouch  derselben  lantfriden 
eyner  in  den  andern  nicht  richten  oder  einfelle^  machen  an  geverde'. 

[Art-,  43  wie  ort.  43  ehendort.] 

[Art.  44  wie  art,  44  ehendort;  nur  daß  am  Schlüsse  die  Worte  an  widerruffen  und  so 
domoch  als  lang  bis  wir  den  widerruffen  weggelassen  sind.] 

[45]  Und  wir  Wenczlaw  Romischer  kunig  und  kunig  zu  Beheim  vorgenant  gelow- 
ben  bey  unsern  kuniglichen  trewen  disen  lantfrid  in  allen  seinen  puncten  und  arfik- 
len  genczlich  und  vesticlich  zu  halden  und  zu  volfuren  an  geverde,  und  haben  des  zu 
urkund  und  warem  geczeugnuss  unser  kuniglich  majestat-insigel  an  disen  brif  gehen-  ss 
get.  ouch  glowben  wir  Adolff  von  gotes  genaden  des  heiligen  stules  zu  Meincze  ercz- 
bischof  des  heiligen  Romischen  reichs  in  Deutschen  landen  erczcanczler,  und  wir^ 
Ruprecht  der  elter  von  denselben  genaden  pfalczgraf  bey  Reine  des  heiligen  Romeschen  ^ 
reichs  obrister  trugsess  und  herczog  in  Beyern,  bey  unsern  guten  fürstlichen  trewen  und 
bey  den"  eyden  die  wir  dem  heiligen  reiche  gesworen  haben,  und  wir**  Ruprecht  der  so 
junger  auch°  von  gots  genaden  pfalczgraf  bey  Rein  und  herczog  in  Beyern,  Fridreich 
von  denselben  gnaden  p  bischoff  zu  Straspurg,  und  wir  Bernhart  und  Rudolff  marggrafen 
zu  Baden ,  und  wir  die  burger  und  rete  der  stete  Meincze  Straspurg  Wurms  Speyer 
Frankenfurt  Fridberg  Geilnhusen  Hagenow  Sels  Weissenburg  Sleczstat  und  Ehenheim 
gelowben  disen  lantfride  in  allen  seinen  puncten  und  artikeln,  als  er  begriffen  und  besi-  as 
gelt  ist^,  genczlichen  und  vesticlichen  zu  halden  und  zu  volfuren  an  geverde  bey  den 
eyden  die  wir  doruber  leypHch  gesworen  haben. 

[Art.  46.  47  wie  art.  46.  47  ehendort.] 

Mit  urkund  dicz  brives  vorsigelt  mit  unserm  kuniglichen  majestat-insigel,  gehen 
zu  Eger  noch  Crists  gepurte  dreyczenhundert  jar  dornach  in  dem  newnundachczigistem  4o 


%)  8V  obenwendigy  F  obendig.  b)  M  Ton ,  SFV  vom.  o)  om,  M,  add.  SFV,  d)  M  eynen ,  8  eynem ,  FV  eime. 
e)  Fvert4>{Iet.  f)  SFV  add.  allen,  g)  F  ▼erteilet  h)  M  ander  mit  SeMiushaktn.  i)  SV  Intal;  F  Irreeal 
irrthümlieh.  k)  and  wir  o«.  M,  add.  SFV.  1)  om.  M,  add.  SFV.  m)  om.  M,  add.  SFV.  n)  M  add,  der. 
o)  om.  M,  add.  SFV,    p)  von  deneelben  gnaden  om.  M,  add.  SFV.    q)8V  versigelti  F  virslgelt. 


I  Für  die  i^elle  Ouch  als  wir  am  Reyn  ~  als  recht  ist      vergleichen  art.  40  ehendort.  45 

iei  zu  vergleichen  ari.  42  den  Hauptbriefe»  vom5MaiiS89.  '  Fitr  die  Stelle  von  es  sol  oach  —;■  machen  an  geverUe 

*  Für  die  Stelle  von  anders  sol  —  helffen  weren  ittgu     ietzu  vergleichen  der  gleichlautende  art.  41  ebmdort. 


B.  Landfrieden.  171 

jare  des  nehsten  mitwochs  noch  sand  Philips  und  sand  Jacobs  tag  der  heiligen  czwelf-    laas 

boten  unserr  reiche  des  Behemischen  in  dem  sechsundczweinczigisten  und  des  Römischen  ^'*  ^ 

in  dem  dreiczehenden  jaren  ^ 

r.  1  T>  Ti  X       j    TTT.    1  Ad  mandatum  domini  reffis 

hn  verso]  R.  Petrus  de  Wischow.  ,.  .  r^      .        .     i     .  n    . 

s         '^  -*  Jokannea  Uammensis  electus  cancellarius. 


r 

74.  -£  Wemela  Landfrieden,  den  er  nebst  genannten  FUrsten  und  Städten  zu  halten  geloht,    jbsb 
auf  6  Jahre  schlechthin,  also  bis  6  Juni  1395  (Theilbrief  für  den  Landfriedensbezirk  *'***'* 
am  Rhein,  mit  der  Besigelung  durch  genannte  Fürsten  und  Städte).  1389  Juni  5  {Hei- 
delberg], 

20  5  au9  Speier.  St,  A.  Urk.  nr.  90,  auf  der  Rüclueite  die  Bezeichnung  N.  N.  6.  1389,  «or.  mb,  ohne 

hängendee  Sigel  und  ohne  SchnüUpur  dazu ,  dagegen  finden  eich  unten  linke  deutlich  die  Spuren 
von  6  und  nicht  mehrern  au fgedrückten  jedoch  abgefallenen  Sigeln.  (Im  Reperl,  steht  falsch  1381.) 
F  coli.  Frankf.  St.  A.  Kopialbuch  Landfrieden  anno  1408  foLi'-ö^,  cop.  chart.  coaev.  mit  der  Ueber' 
Schrift  *des  Stückes  der  lantfridde.  Wol  dasselbe  was  Janssen  Frankf.  R.  K.  l,  88  nr.  8int.*  als 
1^  Ausfertigung  für  die  Rheinischen  Fürsten  und  Städte  bezeichnet;  lieber  :  Ausfertigung  durch  die- 

selben. 
H  coli.  Straßb.  St.  A.  Kk  corresp.  des  souverains  etc.  avec  la  commune  art.  106  cop.  chart.  coaev.  auf 
e  breiten  Papierstreifen  von  ungleicher  Länget  o,uf  der  Rückseite  des  ersten  derselben  die  alte 
Archiv-Signatur  von  Wenckers  Hand,  Randbemerkungen  s.  in  den  Varianten  zu  nr.  79  art.  10,  li. 
^  95.  »6.  Die  von  mir  vorgenommene  Kollalionierung  erstreckte  sich  nur  auf  einzelne  wenige  Stellen. 

Gleiche  Hand  in  der  Ueberschrift  Datum  per  copiam. 

VcolU  Wencker  disquis.  de  u*8burgeris  p.  t60-i6i,  wo  übrigens  nur  einzelne  wenige  Punkte  v(m  mir 

zur  Vergleichung  beigezogen  wurden.  Wca  Wencker  dissert.  de  pfalburgeris  p.  47  von  tabuHs  des 

Egerer  Landfriedens  des  Jahrs  1889  erwähnt,  die  im  Straßb.  St.  A.  eben  aufgefunden  worden  seien, 

^  bezieht  sich  wahrscheinlich  sowol  auf  T  als  auf  H  {vgl.  Quellen-Angabe  T  beim  HauptbfHefe  vom 

6  Mai  1889);  er  theiU  daselbst  den  art.  87  aus  diesen  tcUmHs  mit,  der  von  den  Pfalbürgem 
handelt. 
W  coli.  ibid.  p.  I46f  wo  übrigens  nur  die  beiden  art.  87  und  88  noch  besonders  abgedruckt  sind ,  trotz 
kleiner  orthographischer  Abweichungen  vielleicht  aus  der  gleichen  Vorlage  wiepag.i69;  zu  Egeri 
5ö  voie  Wencker* s  Ueberschrift  hat  pag.  144,  stund  gewiss  nicht  in  der  Vorlage. 

Eine  weitere  Abschrift  befindet  sichim  Düsseid.  Prov.  A.  coreaceus  minor  p.  679-684;  gleichzeitige  Kopie 

im  Kölner  St.  A.;  und  ebenfalls  glchz.  Kopie,  nebst  einer  späten  Abschriß  dabei,  im  Koblenzer 

Prov.  Archiv. 

Regest  bei  Georgisch  »,  791  aus  Wencker  ussburg.  144,  wo  übrigens  nur  die  Ueberschriß  steht,  welche 

^  Wencker  zu  den  beiden  auf  pag.  146  folgenden  art.  87  und  88  gemacht  hat,  die  er  hier  allein  ohne 

das  übrige  mittheiU;  und  aus  Lvnig  R.  A.  6,  l,  88  unrichtig,  weil  da  in  Wirklichkeit  nicht  der  Rhei<' 
nische  Theilbrief  vom  6  Juni  sondern  der  Reichs-  oder  Hauptbrief  vom  6  Mai  steht.  Auch  Schöpflin 
Alsat.  dipL  i,  287  nr.  1214  führt  bei  seinem  dort  mitgetheilten  Regest  außer  Wencker  ussburg.  160 
noch  ganz  unricfitig  dieselbe  Stelle  aus  Lünig  an.  Ertdlich  bringt  Georgisch  2,  886  noch  einmal  ein 
^^  Regest  dieses  Stücks,  aus  Wencker  ussburg.  160,  unterm  6  Juni  des  falschen  Jahrs  1898.  Neusten/s 

erwähnt  Gyss  hist.  de  la  vUle  d'Obernai  i,  188  die  Urkunde,  aber  nicht  aass  dem  Oberehenheimer 
Archiv,  sondern  o.  Zw.  aus  Wencker  L  c.  iso  ff. 

Wir  [Eingang  weiter  wie  im  Rheinischen  Theilbrief  e  vom  5  Mai  1389]. 
[Art.  1-19  wie  art.  1-19  im  genannten  Rheinischen  Theilbrief  ey  einsddießlich  art.  2« 
45>ifcnd  11^.] 

[Art.  20  wie  art,  20  ebendort  (rmr  daß  die  Worte  der  sol  uf  den  eyde  —  furtragen 
fehlen  "),  einschließlich  art.  20».] 

a)  tieh^  fehlen  ete  nur  tufäUig,  ohsehon  8FH  wie  Vp.  166  diese  Auslassung  gletehmO/iig  haben;  auch  die  llbrigen 
hier  oben  verzeichneten  Abweiehungen  des  Rheinieehen  TkmUbriefes  dee  6  Juni  1889  vom  Bheinieehen  27Mfl6rti/ 
dO  dee  6  Mai  1889  finden  eich  gleichmäßig  in  8FH  V. 

*  Veber  dieses  wahrscheinlich  falsche  Datum  s.  in  (Ue-  Stück  das  auch  im  Straßb.  St.  A.  corresp.  des  souverams 
ser  Einleitung  Ht.  F.  art.  1 06  or.  chart.  Ht.  cl.  c.  sig.  in  verso  impr.  vorAandan 

*  Schriftstiicke  des  Frank farter  Stadtarchivs,  zu  dii-  ist.  Quittungen  von  Schenck  Eberhart  Herren  zuErpaeh 
sem  Landfrieden  gehörig,  erwähnt  aU  dort  befindlich  Landvogt  des  LandfHtdens  am  Rheine  für  Franiifurt 

5S  Janssen  R.K.i,  88  nr.  81  nt*.  Einige  davon  theilt  er  im     über  empfangene  LandfriedenszoU-  und  Landfriedens- 
Regest  mit  in  nr.  82-84.  88-98;  nr,  84  scheint  dasselbe     güeHsgüder  $.  Frankf.  St:  A.  Auswärtiges  1889-1390. 


172  Reichstag  zu  Eger  im  April  und  Mai  1389. 

1889  [Art.  21-26  wie  ari.  21-26  ebendart,  einschließlich  art.  25^  und  26^  und  26  \  nur 

^^^^  daß  art.  26'  ziemlich  in  die  Mitte  des  art.  26  hinein  zwischen  sicher  sein  sollen  und  wer' 
aber  das  versetzt  ist.] 

[Art.  27-39  wie  aH.  27-39  ebendoH,  einschließlich  art.  38'.] 

[Art.  40,  41.  42  wie  art.  40.  41  42  ebendort,  nur  daß  die  Worte  und  die  andere  —  5 
es  were  denn  durch  das  einzige  Wort  doch  ersetzt  sind.] 
[Art.  43-47  wie  aH.  43-47  ebendort.] 

Und  des  zu  Urkunde  haben  wir  die  obgnanten  fursten  und  herren  unser  iglicher 
sin  ingesigel  und  wir  die  obgenanten  bürgere  und  rete  der  obgenanten  stete  igliche  irer 
stad  ingesigel  an  diesen  brieff  gehenket,  geben  uf  sand  Bonifacien  dage  des  heiligen  10 
/89P    bischofs  nach  Crists  geburte  di*utzenhundert  jare  und*  darnach  in  dem  nunundachtzige- 
sten  ^  jare  .unser  reiche  etc. 


J%mi  6 


Die.  21 


1889    75,  Jf.  Wenzels  Landfriede  für  Bischof  Friderich  II  von  Straßburg,  die  Landvogtei  Elsaß, 
elf  genannte  Elsäßische  Reichsstädte,  Straßburg  und  Basel,  auf  die  Dauer  des  Egerer 
Landfriedens  am  Rhein,  also  bis  6  Mai  bzw.  5  Juni  1395,  mit  der  Besigelung  durch  den  15 
Konig  und  die  gen.  Theilnehmer^.  1389  Dec.  21  Prag. 

Ä  aut  BtueL  St.  A,  Lade  YV  litera  XX  df.  9  cop.  c^rt.  cMjeo»,  auf  einem  langen  Streifen  von  zutam- 
mengenäheten  Papierblättem ,  fast  ganz  auf  der  einen  Seite.  Da»  Stück  hat  auf  der  ROckseite 
die  Äufechrift  der  lantfride  mit  den  richs-etetten  etc.  Außerdem  ete/U  auf  der  HückteUe,  toolohne 
Zusammenhang  mit  der  von  gleicher  Mond  geschriebenen  Urkunde,  vielleicht  zur  Erinnerung  für  so 
die  Baseler  Gesandten  auf  dem  Tag  der  Zusammenkunft  wo  dieser  Landfriede  abgeschlossen 
wurde  oder  auf  einem  der  etwa  folgenden  Landfriedenstage  Oedenkent  vog^  des  buholzes  wegen, 
daz  Z&  der  von  Stral^burg  Rin-bnicke  geburet,  daz  man  daz  den  von  Straßburg  loße  volgen.  Das 
Zeichen  über  e  schien  mehrfach  durch  d  widerzugeben  zu  sein  wie  in  rfite  freger  besfisse  argwenen 
käme  gehSlle  tete.  25 

B  coli  Heidelb.  Univ.  BibL  Urkunden  Schrank  I  nr.  143  conc,  chart.  coaev.,  auf  einem  Streifen  von  vier 
zusammengenäheten  Papierblättem,  ganz  auf  der  einen  Seite,  der  Schluss  fehlt  indem  abgebrochen 
wird  mit  den  Worten  des  art.  %4*  ouch  unschedelich  sin  ane  alle  geverdo.  Das  Stück  stammt  ohne 
Zweifel  aus  dem  Archive  von  Hagenau.  Weil  der  Schluss  weggefallen  ist,  hat  es  auch  kein  Datum. 
Die  Korrekturen,  deren  wichtigere  in  den  Varianten,  scheinen  ein  bloßes  Concept  zu  verrathen.        so 

W  coli,  an  einzelnen  Stellen  Straßb.  Sem.  BibL  Wenckerl  excerpta  J,  114^,  wo  ein  Auszug  und  vom 
Schlüsse  eine  Abschrift  steht  {letztere  von  Olsen  obg.  gem.  friden  an). 

P  coli,  an  einzelnen  Stellen  ein  anderer  sehr  ähnlicher  Vertrag,  Basel.  St.  A.  Reichstagsaktenband 
Reicbsabschiede  von  1400  bis  ans  Ende  dieses  Seculi  foL  2,  auf  der  einen  Seüevon  e  aneinander 
gehefteten  Bogen,  cop.  chart.  coaev.,  auf  der  Rückseite  die  gleichzeitige  Aufschrift  die  leste  35 
Terelnunge  herren  und  der  ricbs-stetten  durch  des  kdniges  hotten  zfthraht  von  sins  geheisaes 
wegen  und  darunter  von  andrer  gleichzeitiger  Hand  Strassburg  dz  leiste.  Diese  Urkunde  ohne 
Ort  und  Datum  enthält  eine  spätere  von  Datum  des  Briefs  (welches  aber  fehlt)  bis  über  6  Jahre 
gesetzte  gemeine  Einung  (so  und  nicht  Landfriede  ist  sie  in  der  Urkunde  konsequent  genannt) 
zwischen  Wilhelm  erwähltem  bestätigtem  Bischöfe  zu  Straßburg  zu  einem  Theile,  Abt  Hug  zu  40 
Wissemburg  und  Dietrich  von  der  Witenmülen  Landvogt  in  Eiißaß  oder  wer  dann  zu  Zeiten 
Landvogt  in  Eilsaß  ist  und  dazu  den  obgenannten  11  Städten  zu  dem  andern  Theile,  Lienhart 
Zorn  dem  man  sprichet  Schultheiß  dem  Meister  und  dem  Rath  von  Strazburg  zum  dritten  Theil, 
Johans  von  EpOngen  dem  Meister  und  dem  Rath  der  Stadt  zu  Basel  zu  einem  halben  Theile,  das 
ist  vierthalb  Theile,  gemacht  auf  Befehl  K.  Wenzels,  von  dessen  wegen  sie  das  geheißen  sind  von  45 

a)  om.  E  und  Wencker  p.  16».     b)  8  falsch  naand  — . 

*  Ceber  die  AehnHchkeü  dieses  Landfrieden  mit  dem  gUch  Reg.  2,  836  f.  und  bei  SchöpfUn  Als.  dipl.  9,  800 

früheren  in  RTA.  l  nr.  116  vom  [5  Mai  1978]  und  über  und  bei  Pelzel  Wenzel  9,  840.  ~  Zu  dem  was  Wencker 

die  entsprechende  Artikel-EintheUung  s.  RTA.  i,  204  f.  sub  von  dem  oben  abgedruckten  mittheilt ,  fügt  er  bei .  pro 

A  und  ffOf  fit  i.  —  Bald  war  ein  neuer  Landfriede  in  nota  :  es  iat  aber  auß  dießem  landfriden  nichts  worden  50 

diesm  Gegenden  nothwenddg,  vgl  Quellen-Angabe  P;  1897  weiln  die  Stadt  Strasburg  mit  könig  Wentzlaus  in  un- 

Apr.  19  gibt  K.  Wenzel  dem  Grafen  Emich  von  Läningen  friden  und  ungnad  gerathen  und  zerfallen.  —  Vgl  auch 

UtnAeogt  kn  Elsaß  den  Auftrag  einen  solchen  daselbst  nr.  190, 
aufzurichten,  Lünig  RA.  H,  899,  daraus  Regest  bei  Geor- 


B.  LandfWedeii.  173 

dem  eddn  wolgebomm  Herren  Berren  Friderich  Graf  zu  OeUngen  und  dem  edeln  Herrn  Borziboy    188$ 
von  Swinnar  Hauptmann  in  Peygem  und  Landvogt  in  EiUaß,  die  er  darum  zu  ihnen  getandt  hat  D^c.  ii 
mit  seinem  GewaÜsbrief,  den  diete  jenen  gegeben  haben,  bengelt  mit  des  Königs  Majestält-SigeL 
Diese  undatierte  Urkunde  ist  verschieden  von  dem  oben  abgednuikten  Landfrieden  des  ii  Dec.  188$ 
5  z,  B.  in  Bestimmung  der  Koniingentszahlen,  der  Zusammenkunftsorte,  der  Ausgenommenen;  sie 

scheint  eine  von  den  betheiHgten  Reichsständen  vorgenommene  Fortbildung  eben  unseres  königlichen 
Landfriedens  zu  sein,  dde  hier  bei  uns  außer  den  gewonnenen  Varianten  keine  Aufnahme  weiter 
finden  kann.  Eingeschaltet  in  ihr  ist  der  in  ihr  erwähnte  GewaUsbrief  K.  Wenzels  ohne  Ort  und 
Zeit,  der  eben  die  Vollmacht  enthält  für  seine  beiden  Räthe,  die  fünfjährige  Einung  unwiderruflich 

10  bestätigt,  die  getreue  Beobachtung  derselben  gebietet,  dem  Hauptmann  ihres  Volks  erlaubt  des  Reichs 

Fähnlein  zu  führen  so  oft  derselbe  es  zweckmäßig  findet.  In  der  Einungsvrkunde  selbst  ist  die 
Rede  von  dem  Majestäts-Sigel  des  kön,  Vollmachtsbriefs,  in  letzterem  von  jener  als  besigelt  von  den 
Herren  und  Städten  mit  ihren  Ingesigeln;  der  Mangel  jeglicher  Datierung  beweist  nicht,  daß  wir  es 
hier  etwa  mit  bloßen  Entwürfen  und  Projekten  zu  thun  hätten;  doch  ist  auch  dieß  möglich.  —  Es 

15  schließen  jedenfalls  am  18  Okt.  1896  {Mi,  vor  GtdÜ)  Bisch.  Wilhelm  von  Straßburg  an  einem,  der  Land- 

vogt im  Elsaß  GrafEmich  von  Leiningen  samml  zehen  Elsäßischen  Reichsstädten  {die  in  A  genannten,    ' 
außer  Weißenburg  für  dessen  Namen  Pl<Uz  leer  gelassen  ist)  von  Geheiße  und  Empfehlnis  wegen  des 
K.  Wenzel  am  andern  Theile,  und  Straßburg  am  dritten  Theile  eine  Einigung,  Straßb.  St.  A.  G.  U.  P. 
lad.  ^/^g  nr.  80  or.  mb,  c.  18  sig.  pend.,  und  dabei  noch  ein  verletztes  Exemplar  an  dem  keine  Sigel 

20  hängen  noch  gelangen  zu  haben  scheinen.  Die  Excerpta  Wenckeri  i  fol.  ue^-in*  enthielten  noch 

eine  undatierte  Urkunde,  in  welcher  K.  Wenzel  ein  von  Bisch.  Wilhelm  von  Straßburg,  Graf 

Emieh  von  Lyningen  kön.  Landvogt,  den  Reichsstädten  im  Elsaß  und  der  Stadt  Straßburg  auf 

.  6  Jahre  geschlossenes  Bündnis  {mit  Siebenem  und  des  Riehes  VenUn)  bestätigt,  ohne  Zweifel  zum 

18  Okt.  1896  gehörig,  da  unmittelbar  fol.  u?*^  die  Schöpflin'sche  Urk.  dieses  Tags  folgt.  {Vgl. 

25  die  andre  Urkunde  bei  Schöpflin  Alsat.  diplom.  9,  296  f.).  Da  Basel  nicht  Theil  nahm  am  18  Okt. 

1896,  schließt  es  I89e  Juni  li  {Mb.  vor  Vüi  und  ModesH)  eine  besondre  Einung  mit  Straßburg  auf 
8  Jahre,  Basel.  St.  A.  Oberes  Gew.  lad.  VV  (i),  und  Straßb.  St.  A.  Q.  U.  P.  lad.  *|^f  nr.  88  wo  an 
dem.  or.  mb.  dcLs  eine  der  beiden  hangenden  Sigel  fehlt  {vgl  Ochs  Gesch.  von  Basel  »,  889). 
Wahrscheinlich  fällt  unsere  Urkunde  der  undatierten  Einung  P  noch  vor  di^enige  vom  18  Okt. 

so  1896  {die  wol  an  ihre  Stelle  trat),  jedenfalls  nach  dem  Einzug  Bisch.  Wilhelms  JI  von  Diest  in 

Straßburg  vom  14  Dec.  1894;  ihr  Charakter  als  bloßer  Entwurf  wird  dadurch  waJirscheinlich. 
Gedruckt  Regest  aus  B  in  Zeitschr.  f.  d.  Gesch.  des  Oberrheins  Band  i4  Jahrg.  1872  p.  179  nr.  lOO  von 
Perlbach. 

Wir  Wentzelawe  von  gottes  gnaden  Römischer  kiinig  z&  allen  ziten  merer  des  ricbs 

S5  und  künig  zu  Beheim  t&nt  kunt  allen  den  die  disen  brief  sehent  oder  hörent  lesen :  das 
wir  umb  gemeinen  nutz  des  landes  und  aller  liiten  die  darinne  wandelent  wonende  oder 
sessebaft  sint,  und  umb  daz  das  alle  biderbe  und  gerechte  lüte  dester  baß  mugent  sicher 
gesin  libes  und  gutes  uf  wassere  und  uf  lande  und  an  allen  enden  vor  den  ungerechten, 
gemacht  und  ufgeseczet  hant  einen  gemeinen  friden  in  disen  nachgeschribenen  zilen 

40  und  landen. 

[i]  Und  sint  mit  nammen  in  disem  gemeinem  friden  von  unserem  geheisse 
und  gebotte  der  erwirdige  Friderich  bischof  ze  Straßburg  unser  lieber  nefe  fiirste  und 
andehtiger  an  eim  teile ;  darzü  der  edele  unserr  lieber  getrüwer  Stislaw  von  der  Witen- 
miilen  unser  lantvogt  mit  der  lantvogtien  in  Eilsaß  mit  ire  zügehörden  oder  wer  denne 

46  zu  disen  ziten'  unser  und  des  richs  z&  Eilsaß  lantvogt  ist,  und  darz&  die  schultheissen 
die  meistere  die  r^te  und  die  bürgere  gemeinliche  unser  und  des  richs  stette  in  Eilsaß 
mit  nammen  Hagenowe  Colmor  Sletzstat  Wissenburg  ^  Oberenehenhein  ßoßheim  Key- 
sersperg  Münster  Mülnhusen  Thürikein  und  Selß^  von  iren  iren  bürgeren  gemeinlichen 
und  besunder  und^  der  iren  wegen  zu  dem  anderen  teile;  und  denne  dai*zü  der  meister 

50  der  rat  und  die  bürgere  gemeinlichen  der  stette  zu  Straßburg  von  iren  und  derselben 
ire  stette  und  der  iren  wegen  zu  dem  dritten  teile ;  und  denne  aber  darzft  der  burger- 
meister  der  rat  und  die  bürgere  gemeinliche  der  stette  zft  Basel  von  iren  und  derselben 
ire  stette  und  der  iren  wegen  zA  eime  halben  teile;  daz  ist  vierdehalb  teil. 

$)  B  danne  bS  xitea.    b)  tttht  in  AP,  ist  in  B  mugtttrithen;  A  Winenbürgf    c)  »ttht  hu  AP,  ist  in  B  ausgestrichtn 
55  und  das  mitgttilgte  und  sugleieh  vor  DArinkbelm  eingesetzt,    d)  add.  B. 


]^74  Reichstag  zu  Eger  im  April  und  Mai  1389. 

1883  [2]  Und  8ol  derselb  gemein  fride  angon  an  der  date  dia  briefes,  und  soI 

^*'' "  weren  als  lange  als  der  lantfride  weret  den  ieczent  forsten  herren  und  stette'  am  Ryne 
mit  einander  hant'. 

[3]  Und  sint  dis  die  zile  und  begriffe  der  landen  disselben  gemeinen 
friden :  und  söUent  gen  hinuf  biz  an  den  Howenstein  und  hinab  biz  uf  die  Selße,  und  ^^ 
ietweder  siten  biz  als  die  sneschleifen  gent  gegen  dem  Ryne^. 

[4]  Wir  setzent  euch  und  gebietent,  das  man  uf  wasser  und  uf  lande  weren 
sol  in  dis  gemeinen  friden  zilen  allen  roupt^  brant  mort  gefengnisse  und 
unrecht  widersagen  und  allen  gewalt  und  unrecht,  die  den  widerfarent,  die 
disem  gemeinem  friden  zAgehörent,  und  euch  allen  koufliiten  und  anderen  erbern  bider-u 
ben  Idten,  sie  sient  wer  si  sient,  phaffen  oder  leien  geistlich  oder  weltlich,  die  in  dis 
gemeinen  friden  zilen  unargwonlich  ritent  oder  varent  gond  oder  wandelent,  ane  alle 
geverde. 

[6]  Und  süllent  die  vorgenanten  teile  einander  getrüwelichen  beraten 
und  beholfen  sin  z&  allen  iren  kriegeu  und  n6ten  die  inen  uferstont  in  disen  vorge-is 
schribenen  zilen  und  ziten  von  den  Sachen  die  den  gemeinen  friden  anrftrent  ane  geverde, 
und  gegen  allen  den  die  ire  vigende  enthaltent  husent  oder  hofent  eßent  trenkent  oder 
in  zulegende  sint  mit  werten  oder^  mit  werken,  und  euch  wider  alle  die  die  söliche  mis- 
setat  tfetent  als  da  vor  geschriben  stot,  als  es  die  sibene  oder  der  merteile  under  in  uf  ir 
eide  erkennent  die  darz&  benempt  und  geseczet  werdent  von  den  vorgenanten  teilen.       to 

[6]  Das  ist  ze  wissende  :  von  den  drien  teilen  von  iedem  teile  zwene, 
und  der  egenante  halb  teile  einen®;  und  von  den  zwein,  die  der  vorgenant  bischof 
Friderich  z&  disem  lantfriden  seczet,  sol  einer  das  erste  vierteil  jores  ein  fr^ger  und  ein 
sibende-man  under  den  egenanten  sibenen  sin ;  so  sol  darnach  das  ander  vierteil  jores 
von  den  zwein,  die  die'  richs-stette  zft  den  sibenen  setzent,  einer  euch  ein  freger  und  25 
ein  sibende-man  sin;  so  sol  daz  dritte  vierteil^  jores  von  den  zwein,  die  die  von  Straßburg 
zft  disen  sibenen  des  lantfriden  seczent,  euch  einer  ein  freger  und  ein  sibende-man  sin; 
und  wenne  also  sechs  vierteil  jores  ie  eins  umb  daz  ander  also  umbkomment*^,  so  sol  daz 
sibende  vierteil  jores  der  von  Basel  man,  den  su  denne  zu  den  sibenen'  geseczet  haut, 
ouch  ein  freger  und  ein  sibende-man  sin.  so 

[6*]  Und*  welhre  denne  also,  z&  weler  zite  das  ist,  ein  freger  und  ein  sibende-man 
idt,  wenne  der  die  anderen  sechsse  sine  gesellen  gefroget*^,  so  sol  er  ouch  urteil  spre- 
chen; und  waz  das  mereteil  denne  erkennet,  das  sol  furgang  haben  etc.^ 

[7]  Und  s611ent  ouch  die  vorgenanten  sibene  und  ieklichs  teiles  man"' 
sweren  an  den  heiligen  daz  recht  z&  sprechende  umb  alle  die  Sachen  die  ftir  siss 
komment  von  des  egenanten  gemeinen  friden  wegen,  in  alle  die  wise  als  ob  die  teil  alle 
in  fr6mde  werent  und  si  zu  inen  noch  zft  deheinem  teile  under  inen  nit  gehortent.  und 
sol  ouch  ir  keiner  nit  miete  oder"  miete won'  nemmen  noch  niemant  von  iren  wegen  ane 
geverde. 

«    [8]  Und  ist  es  daz  under  inen  den  vorgenanten  teilen  deheins  deheiner-40 
hande  not  oder  gebreste  anegienge  in  die  wise  daz  man  es  angriffe  kriegete  oder 

a)  B  add.  nlden.     b)  »n  B  korrigiert  itatt  (and  hiaabe)  bii  an  den  Btein  gen  Scheide  nidewendlg  Winembnrg  (und 
ietweder  lite)  al«  man  es  danne  machet  etc.,  doM  »elf  int  atu  urtprüngliehem  Schedde  nachirilglieh  Seheide 
verbessert,     t)  B  add,  allen,     d)  ß  und.     e)  P  Ton  iedem  teile  iwene  man  und  der  egenante  halbe  teil  einen 
man.      f)  om.  A ,  add.  BP.      g)  Ä  vlerteilf.      h)  BP  fürlioment.      i)  B  add.  des  lantf.,  P  add.  dlrre  einnag«.  ^ 
k)  B  gefreget.    I)  B  om.  etc.    m).  AB  sie,  der  tlbende-man  ist  gemeint,  vgl,  BTA.  1,  208,  6.    n)  BP  noch. 

^K.  Wenzeli  Landfriede,  Theilbrief  für  den  Land-  ^  Vgl.  zu  dietem  Artikel  den  Egerer  Landfrieden  ort.  2. 

friedenebezirk  am  Rhein,  1889  Mai  6  Eger  {1889  Juni  6  *  Miete-wan,  mereedie  $ive  lueri  ojdnio  et  praetumtio 

[Heidelberg]  zu  vgl.).  HaUaus. 


B.  LandÜrieden.  175 

schedigete,  so  mag  dazselb  teil,  das  man  also  schedigete,  oder  die  in  dem  teile,  den  der    jsa$ 
schade  geschehen  ist,  den  anderen  teilen  verschriben  und  si  manen,  dassi  unverzögenli-  ^^-^^ 
chen^dieiren,  die  si  darzü  gesetzet  und  gegeben  habent,  (und  denne  des  teiles  man,  den 
die  Sache  anegot^)  senden  zu  dem  ersten  lantage  gen  Straßburg,  zu  dem  anderen  gen  Be- 

finefelt,  und  zu  dem  dritten  tage  gen  Colmer,  und  also  die  lantage  für  sich  ufhin^  und 
söUent  dieselben  sibene  bi  iren  eiden  unverzogenlichen  varn  in  die  stat  dar  si  denne 
gemant  worden  sint,  die  Sachen  verhören,  und  nit  von  dannan  kommen  si  oder  der  mer- 
teil  under  in  habent  denne  erkant  bi  iren  eiden  waz  si  dunkt  daz  denne  zu  derselben 
Sachen  ze  tiinde  sie ;  es  were  denne  daz  si  es  mit  des  klagenden  teiles  willen  übertragen 

10  möchtent. 

[9]  Und  waz  die  sibene  oder  der  merteil  under  in  darumb  bekennent  das  dem 
klagenden  teile  ze  tünde  ze  helfende  und  ze  rotende  sie,  es  si  mit  ußzogende^  mit  eim 
beseße  und  mit  allen  Sachen ,  das  söllent  si  die  vorgenanten  teil  bi  iren  eiden  getr&we- 
lich  volleffiren  ane  alles  ander  erkennen  ane  alles  sumen  und  hindernisse;  doch  also, 

15  waz  helfe  dieselben  sibene  oder  der  merteil  under  in  erkennent,  daz  zu  der  helfe  diesel- 
ben vorgenanten  dni  teile  ein  teil  glich  als  vil  helfen  und  dienen  sol  als  das  ander,  und 
der  halb  teil  vorgenant  halb  als  vil  als  der  drier  teil  einre,  es  sie  mit  gerittem  oder  füß- 
gondem^  volke  oder  mit  kosten  ze  habende,  one  geverde. 

[d°]  Würde*  man  euch  ein  bes^sse  also  tun,  so  söllent  die,  die  zu  disem  lantfriden 

jogehörent  und  den  sachen  gesessen  sint,  den  gezüg',  so  si  hant  und  des  man  darzü  bedarf, 

fürderlich  darzü  lihen.  und  were  daz  üczit  von  sölichem  gezüge  verlorn  oder  gekrenket 

würde,  daz  sol  man  widerkeren  nach  der  siben  erkantnisse  oder  des  merteils  under  in.  was 

kosten  daruf  got,  welerhande  der  ist,  den  sol  der  lantfride  gemeinlich  liden  und  gelten^. 

[9^]  Were*  es  euch  ob  diser  lantfride  dehein  schloß  oder  vestin  gewünne,  wo 

15  denne  die  sibene  oder  der  merteil  under  in  erkennent  das  man  das  schloß  oder  die  vestin 
brechen  sol,  da  sol  man  das  schloß  oder  die  vestin  unverzogenlich  brechen  mit  gemeinem 
kosten  des  lantfriden''. 

[10]  Were  aber  das  der  vorgenanten  sibenen  einre  oder  me,  so  si  uf  sölich 
tage  varen  söllent,  nit  heime  werent  oder  daruf  nit  kommen  möchtent  oder  ein  teil 

so  die  sinen  enderen  wölte,  so  sol  dazselb  teil  andere  an  des'  stat  schikcn  unverzogenlich. 
und  söllent  denne  die  oder  der,  die  darzü  also  geschikt  werdent,  sweren  daz  recht  zu 
sprechende  in  alle  die  wise  als  davor  ist  bescheiden,  und  alles  des  macht  haben  zu  er- 
kennende das  der  oder  die  hattent  an  der  stat  si  denne  da  sint,  ane  alle  geverde. 

[10^]  Ouch'  söllent  die  sibene,  die  über  den  lantfriden  gesetzet  sint,  allemal  zü- 

S6  sammenkommen  an  iedem  nechsten  sunnentage  nach  ieder  vronfasten  in 
der  obgenanten  drier  stetten  eine,  imd  den  lantfriden  alda  besiezen,  und  alle  klagen 
und  Sachen,  die  für  den  lantfriden  gehörent,  verhören  und  ußrichten  getrüwelich  uf  ir 

a)  Ä  nnverzBgvnliehen  f  P  doch  wol  siemtieh  deutlich  fi ;  J}  8  oder  8  9  B  weiter  unten  tpol-  u  im  Reichen  Wort,  b)  den 
—  aaegot  ist  Smendation;  AßP  haben  die  in  eÜ  derselben  Eite  baben  »ßUent,  wo  offenbar  ein  Irrthum  in  der 

4t  Äb/cutung  der  Urkunde  vorgegangen  ietf  indem  man  »ich  zu  »treng  an  da»  Vorbild  det  Landfrieden»  vom  6  Mai 

1878  hielt,  allein  die»e»  Vorbild  pa»»te  hier  nicht,  J878  mutete  bei  bloß  drei  Tkeilen,  deren  jeder  2  Vertreter 

»teilte,  ein  »iebenter  Mann  extra  geetellt  werden ,  hier  1889  mit  8  Vi  Thdlen  i»t  der  »iebente  Mann  immer  »ehon 

mit  dabei  wenn  die  8  Theileje  ihre  zwei  und  der  halbe  Theil  »einen  1  Vertreter  »ehiekte;  e»  »olt  wol  nur  geeagt 

«,  werdtn,  dofi  nicht  bloji  die  andern,  die  gemahnt  »ind,  »andern  auch  der  be»ehädigte  oder  mahnende  und  kla- 

^  gende  Theil  oder  HalbtheÜ  »eine  oder  «einen  Vertreter  »chieken  »oll.    c)  BP  nß  »tatt  ufbin.    d)  em.  au»  nfiogende. 

e)  Ä  »eheint  fZßgondem  tu  haben,  P  »ieher  »o,  B  filßgandem  mit  abbreviertem  m.  t)  A  »chcint  gealg  zu  herben, 
cm.  gezdg  (~  gesinc  mhd,  WB.  8,  917*)  wie  B  hat.  g)  BP  geben,  b)  hier  folgt  in  B  die  Stelle ,  die  jedoch  au»- 
geetrichen  i»t,  aber  in  P  widerkehrt  were  ea  8cb  daa  man  In  sollcben  Blossen  oder  Testen  gefkngen  odergSt 
gewünne ,  oder  ob  sas  anderswa  des  gemeinen  lantfriden  gieren  und  diener  debeinrehande  ge&ngen  oder  g&t 

§0  gewünnent,  do  sol  man  die  gefkngen  nnd  das  gut  teilen,  ieglicben  teile  nacb  mark sal,  alles  nngeTerliebea 

ßeglicben  oder  leglicbemf  Äbbreviatione-Strieh],    i)  tn  B  »eheint  des  verändert  au»  der  «ml  nidU  umgq^hrt. 

'  Vgl  zu  diernn  Artikel  den  Egerer  Landfrieden  arU  ii.     $pr eckender  Artikel 

*  Im  Egerer  Landfrieden  findet  eich  Mezu  kein  ent-  '  Vgl  zu  dieeem  Artikel  den  Egerer  Landfrieden  art.  7, 


I 
I 

!  Dee,  81 


176  Reichstag  zu  Eger  im  April  und  Mai  1389. 

1889  eide  ane  geverde.  duhie  aber  den  sibende-man  der  denne  z6  zitcn  ist,  daz  es  notdürftig 
were  dazw&schent  zesammen  ze  kommende,  so  mag  er  die  andern  secbße  sin  gesellen 
verschriben  und  zA  im  besenden  in  der  vorgenanten  drier  stetten  eine  oder*  in  ein  ander 
stat  da  es  den  vorgenanten  sibende-man  allemuczlichest  und  -gelegenlichest  bedanket 
sin  **.  5 

[11]  Was  krieges  ouch  in  disen  zilen  des  gemeinen  friden  deheinen 
teil  under  in  angefallen  were,  und  yor  den  sibenen  usgetragen  were  das  man  dem 
teile  helfen  sölte,  und  die  kriege  in  disen  zilen  nit  gericht  noch  versdnet  wdrdent :  darzü 
söUent  si  nach  dem  zile  ein  ganzes  jor  einander  beraten  und  beholfen  sin,  nach  dem 
als  die  sibene,  die  des  moles  warent  da  sich  der  krieg  erhüb,  oder  der  merteil  ander  in  lo 
erkennent,  ane  alle  geverde. 

[12]  Was  Sachen  oder  kriege  sich  euch  erhftbe  under  einem  sibenden 
manne,  von  welhem  teile  der  were,  die  sol  euch  derselb  sibende  man  ußrichten^  und 
ir  ein  ende  geben,  wie  doch  daz  ein  ander  sibende-man  dar  gegeben  und  gesetzet  were, 
ane  alle  geverde.  15 

[13]  Und  umb  daz  die  stroße  uf  lande  und  wasser  desto  bas  gefridet  werden^  mii- 
gent,  so  sol  ieklichs  teil  under  den  vorgenanten  drien  teilen  mit  sime  kosten 
und  schaden  ußrichten  und  haben  fünfzehen  manne  mit  glefen,  ieklich  glefe 
selbdritte,  mit®  hengesten  pherden  und  bereitscheften  wol  ungerichtet,  und  vier  ge- 
waffente  reisige  knechte  darzü  mit  arenbrösten,  und  waz  zfl  den  ^  gehört,  ouch  wol  ußge-  so 
richte,  und  die  von  Basel  von  irem  halben  teile  siben  man  mit  glefen  und  drie  gewoffente 
reisige  knechte  mit  arenbrösten,  und  waz  z&  den  gehört,  ouch  wol  ußgenistet  in  der  masse 
als  von  der  drier  teile  glefen  und**  gewofenter  knechte  wegen  davor  wol  bescheiden  ist; 
der  werdent  zesammen  etc.* 

[14]  Ouch  sol^  dazselb  gesinde  einen  houptman  haben,  der  von  des  ge- 85 
meinen  friden  wegen  dar  gegeben  und  gekosen  sie,  von  erst  ein  ganz  jor  uß  und  danach 
als  lange  als  die  sibene  oder  der  merteil  under  inen  erkennent  daz  es  disem  lantfriden 
gefftgklich  oder'  näcze  sie.  und  sol  derselb  houptman  und  das  gesinde  unser  und  des 
richs  venlin  mit  in  f&ren,  und  stellende  sin  nach  bösen  argwönigen*"  und  übel- 
tetigen  lüten  die  mit  nome  roube  mort  brande  gefengnisse  unrechtem  widersagende  ao 
oder  anderen  bösen  werken  den  stüken  glich  iemand  schedigeten  an  libe  oder  an  güte^ 
so  verre  daz  si  söliche  getat  nit  verantwürten  möchtent  mit  eime  gemeinem  glichen  rechte 
und  darumb  si  nit  gemeines  gliches  rechtes  sich  erbietend  ze  nemmende  ze  gebende  und 
des  gehorsam  ze  sinde  vor  den  sibenen  des  lantfriden".  « 

[IS]  Und  wa  in  söliche  übeltetige^  lüte  fürkement  oder  si  si  wüstent  oder  S5 
befündent,  die  söllent  si  bi  iren  eiden  vahen  angriffen  ufenthalten  und  die  ze  stunt  ant- 
würten  dem  teil  das  zu  derselben  zite  sinen  sibenden  man  hette.  und  sol  man  ouch  da 
von  ineni*  richten  nach  dem  rechten,  und  nach  der  getat  als  si  denne  begangen  habent 
mit  den  egenanten  bösen  stüken  nach  gelegenheit  der  Sachen,  mit  einre  sölichen  büsse^ 
und  besserunge  als  si  denne  nach  dem  rechten  beschuldet'^  haut  nach  erkantnisse  der  40 
vorgenanten  sibenen  oder  des  merteils  under  in.  und  sol  man  die  ouch  von  banden  nit 
lassen  ane  aller  der  vorgenanten  sibenen*  willen. 

a)  B  otdd.  aber,  b)  B  wo  es  in  denne  bedanket  das  es  allernütslicbeste  nnd  -geleipenlleheite  aie  statt  da  — -  ain ; 
der  ganze  art,  10*  Ut  in  B  naehträglieh  auf  den  Rand  eret  eingetragen  mit  Verweisung  hieher.  c)  Ä  nfricbten 
wol  versehrieben  für  nßrlcbten,  B  hcU  nßribten.  d)  A  hatte  werdent,  BP  haben  werden,  e)  om.  AB;  add.  45 
aus  P,  wo  zwar  andre  Bestimmungen  stehen  f  aber  der  Ausdruck  ist  iede  glefe  mit  zweien  pferden.  f)  B  darxii 
statt  EU  den.  g)  B  nsgerdstet.  h)  B  add.  reisiger.  J)  AUnea  in  AB.  k)  B  nnd  sol  8cb.  1)  B  nnd.  m)  A  arg- 
wlnen  ,  BP  argwenigen,  in  B  seheint  e  aus  o  verändert  und  nicht  umgekehrt,  n)  in  B  vor  —  lantfriden  erst 
aufkorrigiert.  0)  om.  B.  p)  B  im.  q)  cUa  Bedeutung  des  Zeichens  auf  n  .in  A  erkenne  ich  oms  meiner  Abschrift 
nicht  mehrt  BP  haben  bSssen.    r)  B  verschaldet.    s)  in  B  sibcner  durch  Korrektur  statt  teile.  M 


B.  Landfrieden.  177 

[16]  Es  söllent  ouch  aller  derselben  teile  stette  und  vestinen  demselben    ^88$ 
gesinde  und  ouch  allen  anderen  die  zft  denselben®  teilen  gehörent,  von  aller  der  Sachen  ^**'*" 
wegen  die  zu  disem  gemeinen  friden  treffent,  offen  sin  sich  selben  darinne  und  daruß 
ze  behelfende  und  inen  selber^  daz  beste  ze  t&nde  zä  iren  nötcn  des  gemeinen  friden  ane 

6  alle  geverde,  doch  unschedelich  den  der^  die  schloß  werent,  wand  alle  burgfriden,  die 
vor  datum  dis  briefes  gemacht  sint,  in  allen  iren  kreften  söllent  bliben  unschedelich  disem 
lantfriden^. 

[16^]  Dieselben*  vorgenanten  teile  söllent  ouch  bestellen  und  besorgen,  daz  man  in 
allen  stetten  und  vestin  dis  lantfriden  den  vorgenanten  glefen  und  dienern  iren  pherden 

10  und  in  selber  koste  geben  sol  umb  bescheiden  zitlich  gelt  ungeverlichen. 

[17]  In  weles  teiles  gebiete  oder  gerichte  ouch  iemant  k^me  der  ein 
schedelich  übeltetig  man  were,  und  den  anderen  teilen  oder  ir  eim  oder  der®  iren 
schaden  getan  hette  in  den  zit^n  dis  friden,  und  dazselb  teil  und  der  rot  desselben 
teiles  uf  iren  eit  erkantent  daz  er  ein  schedelich  inan  were  und  si  wider  recht  geschediget 

10  hette :  da  sol  daz  teil,  dahin  er  kommen  ist,  in  angriffen  und  in  büssen  und  besseren  nach 
dem  rechten  ze  glicher  wise  als  ob  demselben  teile  dazselb  unrecht  geschehen  were. 

[18]  Wa  ouch  si  dieselben  teile  vindent,  das  iemant,  wer  der  were,  der  under 
ir  deheins  teiles  gebiete  sessehaftig  were,  ein  frömde  volk  oder  krieg  in  der  teil 
deheins  brechte^,  unerfolget  siner  Sachen  vor  dem  teile  darinne  er  denne  sessehaftig 

so  ist:  den  sol  das  teil,  under  dem  er  sessehaftig  ist,  herteklichenundvesteklichenstroffen^, 
durch  das  sich  sin  ander  liite  dester  e  erlaßent,  zu  glich  er  wise  als  es  denne  die  sibene 
oder  der  merteil  under  inen  erkennent,  ouch  ane  geverde. 

[19]  Weler  herre  ritter  knecht  oder  stette,  die  in  dis  lantfriden  zilen  sitzent,  disen 
lantfriden  nit  gesworen  hant,  wa  do  die  vorgenanten  sibene  oder  der  merteil  under  inen 

86  erkennent,  ob  es  si  echt  notdurft  und  güt^  dunket  sin  disem  lantfriden,  das  der  oder  die 
disen  lantfriden  sweren  suUent,  die  söllent  unverzögenlichen'  etc.  in*^  sweren,  mit 
allen  puncten  und  artikelen  zu  haltende  und  ze  vollefdrende  und  ze  tünde  alles  das  da 
vor  geschriben  stet,  in  eime  sölichen  zile  als  es  die  sibene  oder  der  merteil  under  in 
denne  erkennent,  und  ouch  zft  dem  lantfriden  ze  dienende  nach  erkantnisse  der  vorge- 

80  nanten  sibenen  oder  des  merteiles  under  in.  wer  daz  nit  töte  und  daran  ungehorsam  were, 
dem  oder  den  sol  diser  lantfride  weder  beraten  noch  beholfen  sin.  und  sol  diser  lantfride 
den  oder  die  solich^  haben  und  underwisen,  das  si  gehorsam  sint  disen  lantfriden  zA 
swerende  und  ze  tfinde  als  vor  geschriben  stat.  würbe  ouch  iemant  in  disen  lantfriden,  da 
die  vorgenanten  sibene  oder  den  merteil  under  inen  beduchte  das  er  disem  lantfriden 

35  nit  gefüglich  were,  den  sol  man  darin  niit  nemmen  noch  entphahen,  und  sol  im 
ouch  diser  lantfride  nit  beholfen  noch  in  ^  schirmende  sin  in  deheinen  weg  ungevärlichen. 
[20]  Were  es  ouch  das  dehein  angriff  in  den  obgenanten  zilen  des  fri- 
den den  egenanten  teilen  oder  ir  deheinem  under  in  geschehe,  da  söllent  ie 
die  nechsten  zflziehen  fiirderlich  und  mit  eime  geschrei  nochvolgende  sin  und  das  weren 

40  und  darzü  beholfen  sin  getniwelichen  nach  irem  besten  vermügende  darzö  ze  tünde,  ze*^ 
glicher  wise  als  ob  inen  die  geschieht  und  der  schade  selber  geschehen  were,  ungever- 
lichen. 

a)  B  den.      b)  B  doch  nicht  In  selben  §<mdem  in  selber,      c)  B  des.      d)  wanne  —  lantfriden  autgeatriehen  in  B, 

Olli.  P.    e)  A  der,  BP  den,  UUteres  vol  d<u  richtige;  liest  mcm  gleiehwol  der,  «o  wäre  aua  den  vorliergeheTtden 

45  zu  ergäfuen  elm  (eim  der  iren).    f)  A  brecbe ,  BP  brebte.    g)  BP  nnervolget  siner  Sachen  vor  den  sibenen ,  den 

sol  daz  teile,  unter  dem [B  dem,  P  den]  er  danne  seshaiUg  ist,  bertiklichen  und  vest.  str.;  B  hatte  eret  geechrie- 
ben  nnervolget  slnre  Sachen  vor  dem  teile  darinne  er  danne  seshaftig  ist  bertiklichen  nnd  vest.  str.  h)  BP  om, 
nnd  gftt  (B  ehte  notdurftig),  i)  A  unveraSgenliehen  f  BP  doch  vol  MietnUch  deutUeh  6.  k)Binf  A  inen. 
1)  ABP  tie.    m)<m,B,  add.  AP,    n)  om.  B. 

50       ■  Im  Egerer  Landfrieden  findet  eich  hie;iu  kein  enUprechender  Artikel. 

Dentsche  Beiohstags-Akten  IL  23 


278  Reichstag  zu  Eger  im  April  und  Mai  1389. 

iaa^^i  [21]  Ouch  söllent  alle  herren  und  stette,  die  in  disem"  friden  eint  oder  noch  darin 

^**'"  komment,  von  keiner  sache^  wegen,  davon  krieg  uferstanden  were  in  disem  friden,  de- 
kein  tegedinge^  s&ne  richtunge  oder  ursage^*  nit  ufnemmen  ane  der  vorgo- 
nanten  sibenen  oder  des  merteils  under  in^  willen  und  gehMle  ane  geverde. 

[22]  Wir  wellent  ouch  und  seczent,  das  man  kein  kloster  noch  kirchhöfe  nüt  ^ 
rouben  stdrmen  oder  stören  sol  in deheinerhandewege in  disem friden;  es  werent  denne^ 
klöster  oder  kirchhöfe,  daruß  oder  darin  diser  lantfride  geschediget  were  worden  oder 
wurde,  ungevdrlichen. 

[23]  In  allen  disen  stiiken  sol  usgenommen  und  behalten  sin  allen  vor- 
gcschriben  herren  stetten  ritteren  knechten  und  anderen,  die  in  disem  gemeinen  friden  lo 
sint  oder  hamach  darin  komment,  und  ir  ieklichem  besunder,  alle  ire  freiheite  ge- 
richte  und  g&te  gewonheit  und  rechte^  als  si  die  bizhar  bracht  und  gehept  hant 
und  als  daz  von  alter  harkommen  ist ;  doch  mit  behaltnisse  unser  als  eins  Römischen 
küniges  eins  z&kiinftigen  kcisers  aller  rechten,  die  wir  habent  und^  haben  söllent  und 
niögent  von  Römischer  kliniklicher  mochte,  si  sient  geistliche  oder  weltlich ^  15 

[24]  Ouch  söllent  lehen  fiir  die  lehen-herron  gehören,  und  eigin  und  erbe  für 
die  gerichte  da  si  gelegen  sint,  als  das  ouch  von  alter  harkommen  ist. 

[24^]  W er e*  es  ouch  das  iemant,  der  z&  disem  lantfriden  gehöret,  an  dem  dienste, 
so  er  zu  disem  lantfriden  tftn  sol,  sumig  were,  also  daz  er  sin  liite  mit  den  glefen  den^ 
gewoffenten  knechten  oder  den  pherden ,  so  darz&  gehöret ,  nit  bereit  noch  wol  usgerästet  to 
hette  uf  die  zite,  als  im  denne  von  dem  houptmanne  dis  friden,  der  denne  z&  ziten  ist, 
verkündet  were :  was  bresten  denne  ieman  also  hette,  sin  sie  lutzel  oder  vil,  den  sol 
derselb  houptman  den  vorgenanten  sibenen  des  nechsten,  so  si  z&sammenkomment,  f6r- 
derlich  verkünden  und  sagen,  und  söllent  denne  die  oder  der,  an  den  der  gebreste  ge- 
wesen ist,  für  ie  die  glefe  alle  tage  dem  gemeinen  friden  zwene  guldin  geben  und  für  ie  >6 
den  einspennigen  alle  tage^  einen °^  güldin  ouch  geben;  und  süUent  daz  gelt  die  vorge- 
nanten sibene  bi  iren  eiden  niemand  varen  lassen. 

[24^]  Were*  es  ouch  ob  dehein  herre  oder  stat  oder  wer  die  werent,  die  z&  disem 
lantfriden  gehörent,  zu  der  zite,  so  si  z&  dem  lantfriden  dienen  söllent,  semlich  lüte  mit 
glefen  darzü  schiketent,  die  dem"  houptman  und  den  sibenen  dis  friden  nit  gefel-  so 
lig  werent:  die  mögent  der  houptman  oder  die  sibene  wider  heimsenden  und  andere 
heissen  an  der  stat  schiken  in  den  nechsten  achte  tagen  darnach,  die  dag&t  redelich  und 
reisig  sint  ze  ritende,  ane  geverde.  doch  söllent  die  lüte  mit  den  glefen  und  die  reisige 
knechte,  die  inen  nüt  gefeilig  sint  als  davor  stat,  bi  dem  houptman  bliben,  unz  andere, 
die  man  denne  an  ir  stat  dar  sendende  wirt,  komment.  ss 

[24^]  Were*  es  ouch  das  iemant  offen  widerseite  vigentschaft  oder  krieg 
in  disen  lantfriden  bracht  hette,  waz  Sachen  oder  schaden  davon  vormals  ufer- 
standen oder  erwachsen  were,  darz&  sol  im  der  lantfride  nüt  beholfen  sin,  si  tetent  es 
denne  gerne^  wolte  man  aber  denselben  furbas  kriegen,  über  das  daz  er  sich  rechtes 
crbütte  und  gehorsam  wolte  sin  vor  den  sibenen  dis  friden,  so  sol  man  im  uf  den  eidto 

0}  in  B  einkorrigiert  wol  von  andrer  Band  lant.  b)  B  keinre  aaehdn.  c)  B  add,  friden.  d)  BP  xmage ;  Ä  nrfttfe  t 
nnagef  e)  B  ureprünglieh  one  der  egenonten  teile  aller,  dann  korrigiert  im  Sinn  von  Ä.  f)  BP  add»  soliclie. 
g)  Ä  am  Rande  noU  gewonheit ,  B  friheite  g&te  gewonheit  [diese  beiden  Worte  einkorrigiert]  gerihte  und  rehte , 
P  firiheiten  gerihte  nnd  reht  nnd  gewonheit.  h)  B  add.  von  rehtes  wegen,  i)  B  hat  die  Worte  doch  mit  — 
weltlich  am  Bande  in  dieser  Gegend,  doch  ohne  Verveieungsaeiclien.  k)  om,  B,  1)  B  om.  alle  tage,  m)  A  eine.  45 
n)  B  korr,  et.  eime.    o)  in  B  lü  deten  es  denne  gerne  nachträglich  eingeeetst. 

*  ürBage,  Aufkündigung  der  Freundschaft,  mhd.  WB,  '  Im  Egerer  Landfrieden  findet  eich  hiezu  kein  ent- 
2  i  i£«.  sprechender  ArtikeL 

*  Im  Egerer  Landfrieden  findet  sich  hiezu  kein  ent"  *  VgL  zu  diesem  Artikel  den  Egerer  Landfrieden  ort* 
fprechender  Artikel.  M»  «»d  etwa  noch  art.  20.  50 


B.  Landfbieden.  179 

von  die  lantfriden  wegen  beholfen  sin  umb  alles  das  waz  im  darnach  geschehe  oder    ^^^ 
widerfore. 

[24^]  Doch'sol  diser  lantfride  unschedelich  sin  dem  lantfriden  den  färsten 
herren  und  stette  da  nidenan  am  Ryne  mit  einander  hant*,  und  sol  euch  derselbe 

8  lantfride  da  nidenan^  disem  lantfriden  euch  unschedelich  sin  ane  alle  geverde  etc.^ 

Disen  obgenanten  gemeinen  iriden  in  allen  sinen  puncten  und  arti ekeln,  also  do 
vor  begriffen  ist  von  uns  des  obgenanten  känig  Wentzelaus  geheiße  und  gebotte,  hant  die 
obgenanten  Friderich  bischof  zfl  Straßburg,  Stisläw  von  der  Witenmiilen  unser  lantvogt, 
und  die  andern  obgenanten  stette  alle,  gelobet  und  zft  den  heiligen  gesworen  stete  und 

10  veste  z&  haltende  one  alle  geverde.  und  wir  die  obgenanten  Friderich  von  gocz  gnoden 
bischof  zft  Straßburg,  Stisläw  von  derWitenmulen  lantvogt  in  Eilsaß,  und  wir  die  riches- 
stette  egenant,  und  wir  die  meistere  die  rete  und  die  bürgere  gemeinliche  der  stette 
Straßburg  und  Basel,  bekenneut  offenliche  mit  disem  briefe,  daz  wir  von  geheiße  und 
gebotte  des  allerdurchliihtigesten  fursten  unsers  lieben^  gnedigen  herren  künig  Wentze- 

15  laus  disen  obgenanten  gemeinen  fridcn  in  allen  stucken  puncten  und  artickeln,  alz  hie 
vor  begriffen  ist,  gelobet  und  gesworen  hant  an  den  heiligen  stete  und  veste  zu  haltende 
one  alle  geverde.  doch  nement  wir  die  von  Straßburg  uß  die  viirwort  die  wir  habent 
mit  jungher  Heinrich  von  Krenkingen.  so  nement  wir  die  von  Basel  uß  den  erwirdigen 
unsern  gnedigen  herren  den  bischof  z&  Basel,  doch  sol  dis  ußnemmen  mit  der  gedinge 

so  sin,  obe  derselben  deheinre,  die  hie  vor  von  uns  den  von  Straßburg  und  den  von  Basel 
ußgenommen  sint,  detent  wider  disen  obgenanten  gemeinen  friden  und  daz  nit  keren 
woltent  so  su  es  ermanet  wördent,  so  soUent  wir  die  von  Straßburg  und  von  Basel 
noch  geheiße  unsers  gnedigen  herren  des  küniges  wider  dieselben  beholfen  sin  und  dftn 
alz  die  siben^  oder  der  merreteil  under  in  erkennent,  doch  daz  wir  die  von  Straßburg 

26  unser  ursage,  alz  vor  geschriben  stot,  die  zit  uß  wider  den  egenanten  jungher  Heinrich 
von  Krenckingen  vor  ufsagen®  sollent,  e^  daz  wir  unser  helfe  wider  in  dün  soUent ,  one 
geverde. 

ZA  Urkunde  und  vester  gedehtniße  aller  vorgeschribener  stucke  und  artickele  hant 
wir  der  obgenant  kunig  Wentzelaw  mit  unser  küniglicher  majestat  ingesigel  disen  brief 

30  loßen  versigeln,  und  wir  der  obgenant  Friderich  bischof  zA  Straßburg,  Stisläw  von  der 
WitenmAlen,  und  wir  die  andern  burgermeistere^  rete  und  bürgere  gemeinliche  der  ob- 
genanten stette,  zft  merer  vestigunge  und  Sicherheit  dis  gemeinen  friden  habent  wir 
unser  aller  ingesigele  zA  des  obgenanten  unsers  herren  des  küniges  ingesigel  an  disen 
brief  laßen  henken,  der  geben  ist  zu  Frage ^  noch  Cristus  geburte  druzehenhundert  jor    ^gg^ 

A5  ahtzig  und  nun  jore  uf  sant  Thomans  tag  des  zwelfbotten.  ^««*  ^^ 

a)  B  deneib  nlder  laatf.  b)  o».  B.  c)  add.  W,  A)  add,  W»  e)  ^TTafingen,  mi.  nftafpen.  f)  WA  om.  e,  add, 
MR. ;  P  hat  du  Bedeweüe  so  wolten  wir  in  anaer  nnage  TÜrderllohe  abflagen  nnd  daraocb  vigentliche  gegen 
in  t&n  alM  gegen  andern*    g)  Ä  bnigmelstere.    b)  W  hat  in  Präge  »tatt  etc.  da§  in  A  steht, 

'  Im  Egerer  Landfrieden  findet  sieh  Mezu  kein  ent-      friedenebezirk  am  Rhein,  t889  Mai  6  Eger  {J889  Juni  6 
^0  sprechender  ArtikeL  [Heidelberg]  zu  vgl,). 

>  K,  WenzeU  Landfriede,  Theilbrief  für  den  Land- 


]gO  Reichstag  zu  Eger  im  April  und  Mai  1389. 

C.  AafforderaBg  nnd  Beilritte  zam  Landfrieden. 

1889    76.  ^.  Wenzel  an  die  Ober-  und  Niederschwäbischen  Elsäjßischen  Rheinischen  Wetterauischen 

^"*^  Fränkischen  und  Bairischen  Städte,  sie  sollen  von  ihren  Bünden  ablassen,  sich  nwr  an 

ihn  und  das  Reich  halten,  und  dem  Egerer  Landfrieden  beitreten,  1389  Mai  1  *  Eger, 

Ä  au9  Frankf,  St.  A.  Kap.  B.  Landfrieden  aoi 403,  auf  der  vordem  innem  Seite  de$  Pergament- Um-  & 
tchktgt,  dazu  die  Bemerkung  daselbst  Diese  vorge8cArt6^  abeschr»/lt  brachten  der  stede  fr&nde 
von  Eger,  wozu  doch  nicht  wol  die  auf  der  hintern  innern  Seite  des  Pergament-Umschlags  stehen' 
den  drei  Namen  gehÖrenUenne  Geist,  Henne  Meigenblflt  [Mergerblut 7j,  Henne  von  Frideberg,  die 
Band  die  die  8  Namen  schrieb  ist  wahrscheinlich  eine  andere  aber  gleichzeitige,  die  Gesandten 
Frankfurt's  zu  Eger  waren  aridere,  vgl,  nr.  iOi  ort.  2.  lo 

B  coli  Stuttg.  St,  Ä.  El^Unger  rothes  Buch  foL  TS*  {s,  Repert,  Efil,  pag.  119), 

D  coli.  Datt  de  pace  61'  ex  archivo. 

L  coli.  Lünig  Reichsarchiv  18,  46  nr.  86,  mit  der  falschen  Jahrszahl  1888  {bei  Georgisch  Regest  zwei- 
mal aus  derselben  Stelle,  s.  u,). 

Gedruckt  audi  bei  DumofU  corps  dipl.  a,  i,  220  aus  Datt. — Auszug  bei  Pelzel  Wenzel  1,  210  f.  — Regest  15 
bei  Georgisch  2,  786  unter  1888  aus  L,  und  2,  790  unter  1889  aus  D  und  L  und  Dumont;  bei  Böhmer 
Reichsgesetze  15;  bei  Scriba  8,  228  nr.  8887;  bei  W.  Vischer  in  den  Forschungen  zur  Deutschen  Ge- 
schichte 2, 170  nr.  882;  bei  Janssen  Frankf.  Reichskorrespondenz  1,  82  nr.  77  oms  A, 

Wir  Wenczlaw  von  gottes  gnaden  Römischer  künig  zu  allen  zeiten  merer  des  richs* 
etc.  embiten  den  burgermeistem  reten  und  burgern  gemainlichen  unser  und  des  richs  so 
steten'  in  Obern-  und  Nidem-Swabin  in  Eisessen  an  dem  Rine  in  der  Wederey  in 
Franken  und  in  Baigern  gelegin  unsern  liebin  getreuwin  unser  gnade  und  alles  göt. 
liebin  getruwen.  also  als  ir  iuch  wider  unsern  und  unsers  vatters  seligen  willin 
züsamengebftnden  und  verainet  hant  bi  ainander  zt  blibin,  darinne  ir  uns  und  daz 
heilig  riche  usgenommen  hant,  das  das  wider  uns  und  daz  heilige  riebe  nicht  sin  sülle:  25 
also,  wann  wir  genzlichen  erkennen  und  wissentlichen  virsteen,  daz  solich  böntnisse 
wider  got  wider  uns  und**  daz  hailige  riche  und  wider *^  daz  recht  ist,  so  gebiten  wir 
iuch  allen  gemainlichen  und  iuwer  ieglichem  ^  besunderlichen  bi  unsern  und  des  richs 
hulden  und  irmanen  iuch  auch  solich  er  aide  und  truwen  als  ir  uns  und  dem  hailigen® 
riche  schuldigt  sint,  des  wir  iuwer  brief  haben  und  auch  sust  kuntlichen  ist,  daz  ir  alle  so 
solich  bftnde,  welherlei  die  sind,  die  ir  züsamen  gehobt  habin,  und^  mit  namen  den 
gemainen  bunt,  von  stad^  an  genzlichen  lassent  absin  abtügent  und  absagint',  und  iuch 
an  niemand  anders  denne  an  uns  und  ^  daz  hailige  riche  haltent,  und  in  den  gemainen 
lantfride  den  wir  gemacht  habin  tretent.  wann  wo  ir  des  nicht  tedent,  des  wir  nicht 
glauben,  so  benemen  entvv'eren  und  priveren  wir  iuch  in  kraft  diz  briefis  aller  frihaitenss 
rechten  und  gnaden  die  iuch  von  uns  und  unsern  vorfaren  an  dem  riche  Romischen 
kaisern  und  kunigen  gcluhen  und  gegebin  sind,  und  seczen  iuch  in  unsern  und  des 
hailigen^  richs  und  aller  der  unsern  unfride  und  ungenad  als  mainaidcr  ungetrew°^  und 
^^^  unrechte'^  lewte.  mit  urkund  diz  briefs  virsigelt  mit  unserm  angedruktem^  insigel, 
Mail   gebin  ze  Eger p  an  sand  Sigmunds  tag  anno  domini  etc.  89 *!'.  40 

a)  von  —  richs  add.  L.  b)  add.  BDI.  c)  add.  BDL.  d)  i^L  —  en ,  In  ^  ahgtkartt.  e)  add,  BDL.  t)  BDL  ver- 
bunden and  pfllchtig  ttatt  schuldig,  g)  add.  BDL.  h)  AB  st«d ,  DL  stund,  i)  Ä  abt&gen  und  absagin ,  BDL 
abt&gent  und  absagent;  in  Ä  abt&gen  korr.  aus  abrfigen.  k)  add.  BDL.  I)  add.  BDL.  m)  wit  Abkürzung 
eig.  ungetrerew.  n)  B  nngereht ,  DL  ungerecht.  0)  B  anhangendem,  DL  lesen  anhangenden,  p)  add,  BDL. 
q)  L  fcOeeh  1888.  45 

'  Sigmund  wird  verschieden  berechnet,  Piigram  cal.  Chr.  2,  261  j  Datt  de  pace  60^,  und  im  allgemeinen  den 

chron.  hat  Mai  i  und  2,  Helwig  und  Grotefend  nur  art.  88  des  Landfriedens  selbst.  Sie  sind  bereits  nicht 

den  2  Mai,  Weidenbach  und  Potthast  nur  den  i  Mai;  mehr  als  Bundesstädle  bezeichnet,  vgl.  im  Gegentheüdas 

Georgisch  Pelzel  Böhmer  Stalin  Scriba  Janssen  Vischer  Ausschreiben  vom  lo  Merz. 

berechnen  2  Mai.  Lünig  RA.  18,  46  nr.  86  und  hieraus  '  Wenn  Pelzel  Wenzel  i,  214  aus  chron.  Norimb.  fio 

GeorgischRegesten2,  786  haben  die  falsche  Jahreszahl  1888.  apud  Oefele  1,826  noch  einen  Brief  des  Königs  an  aÜe 

'  Ueber  den  Eintritt  der  Städte  vgl.  Gemeiner  Regensb.  Reichsstädte  erschließt ,    der  nach  dem  Landfriedens- 


G.  Aufforderung  und  Beitritte  zum  Landfrieden. 


181 


77.  Buch.  Gerhard  von  Wirzburg  bezeugt,  daß  Windaheim  den  JEgerer  Landfrieden  vor  ihm   f^ 

beschworen  hohe.  1389  Mai  20  Wirzburg. 


Au8  Münchi  R.  A.  Urk.  X  ^1^  or.  mb,  c.  tig,  pend. 

Regelt  in  Reg.  Boxe  lo,  24i  und  darauB  bei  Vischer  nr,  84i, 

5  Wir  Gerhart  von  gotis  gnaden  bischoff  zu  Wirczpurg  bekennen  und  tun  künt 

offenlichen  an  diesem  brive  allen  den  die  in  sehen  hören  oder  lesen  :  das  vor  uns 
sint  gewesen  die  ersamen  wisen  lute  die  burger  der  stat  zu  Windeshein  \  und  haben 
vor  uns  gesworen  den  lantfride,  den  unser  genediger  herre  d^r  Römisch  kunig  die 
fursten  und  herren  nehste  zu  Eger  gemachet  und  gesworen  haben,  in  aller  wise  und 

10  maße  als  der  begriffen  und  gemachet  ist.  zu  Urkunde  ist  unser  insigel  an  diesen  brif 
gehangen ,  der  geben  ist  zu  Wirczpurg  des  nehsten  donerstages  vor  sante  Urbans  tage 
anno  domini  millesimo  trecentesimo  octuagesimo  nono. 


1889 
Mai  20 


78.  Weinsberg  tritt  dem  Egerer  Landfrieden  hei  und  will  diejß  auf  Verlangen  beurkunden    ^^^ 


15 


gleich  Regensburg  Nürnberg  Weißenburg  i,  N.  1389  Mai  21  s,  l. 

Au4  Müneh.  Sl.  A,  Urk.  betr.  äußere  Yerhultnisse  der  Kurpfalz  iS7/f.S8  or,  mb,  c.  tig.  pend. 


Mai  9t 


Wir  die  bürgermeister  der  rat  und  gemeinlich  die  bürger  zu  Winsperg  verjehen 
und  bekennen  offenlich  myt  disem  briefe  :  als  der  allerdürluhtigst  höchgeborne 
fi&rste  und  herre  der  Bömysch  künyg  Wenczlawe  allezit  merer  dez  riches  künjg  z& 
Beheme  unser  lieber  gnediger  herro  myt  rat  der  küref&rsten  ünd^  herren  und  stet 

20  ieczünt  zA  Eger  gemacht  haut^  einen  lantfriden  myt  sinerküniglichenmajestat  versigelt, 
dez  erkennen  wir  Ans,  daz  wir  von  geheiß  und  gebötez  wegen  dez  öbgnanten  ünsers 
gnedigen  herren^  dez  Romischen  künigez  in  denselben  lantfriden  aftch  kömen  sin,  als 
wir  ime  ^  adch  billich  und  gern  gehörsam  sin  sollen  und  wollen,  und  geloben  adch  mit 
g&ten  trügen   &nd  haben  aAch  liplich  zA  den  heiligen  geswörn,  daz  wir  demselben 

25  Anserm  gnedigen  herren  dem  kAnige  And  dem  obgnanten  lantfriden  Anser  briefe  geben 
And  tAn  sollen ,  in  aller  der  maß  als  die  stet  von  RegenspArg  von  NArenberg  And  von 
WisßenbArg  getan  ^  And  geben  hant  die  vor  Ans  in  den  lantfriden  kömen  sin,  alsbalde 
sin  gnöde^  oder  sin  haAptman  dez  lantfriden  daz  an  Ans  erfördert,  an  allen  fArzög  And 
ön^  alle  geverde.      And  dez  zA  urkAnde  haben  wir  Anserer  obgnanten  stat  insigel 

80  gehangen  an  disen  brieff,  datum  anno  domini  millesimo  389  feria  sexta  proxima  ante 
diem  sancti  Urbani  ^  pape  etc.  * 

«)  in  der  EfiUnqer  Urkunde  vom  9  Juni  1889  A8  ffinten  statt  find,     b)  Im  Orig.  hant;  in  der  Eßl.  Urk.  vom  9  Juni 

8  hSt ,  Ä  h&nt  oder  haut,    c)  or.  add.  wegen,    d)  in  der  Efil.  Urk.  vom  9  Juni  ASD  in.     e)  getSn  f  in  der  Efil. 

Urk.  vom  9  Juni  ASD  geben  h£nt  nnd  t&nd  (D  getan  »tatt  geben  unrichtig)  statt  g.  &.  g.  h.    f)  gn8de9    g)  onef 

35  b)  or.  firbani.      i)  das  Zeichen,  das  wir  mit  etc.  gehen,  ist  im  Original  unvollständig,  soll  aber  doch  wot  diese 

Bedeutung  haben. 


Hauptbrief  vom  6  Mai  1889  geschrieben  wäre  und  so 
ziemlich  von  gleichem  Inhalt  wie  der  oben  abgedruckte 
vom  1  Mai  1889,  so  ist  das  nur  eine  irrthümUche  Verdop' 

40  pelung.  Ulman  Stromer  in  St.  Chr.  1,46  f.  hat  den  Inhalt 
des  vermeintlichen  zweiten  Schreibens  genauer  angegeben 
als  das  chron.  Norimb.,  und  zwar  in  einer  Weise  daß 
kein  Zweifel  sein  kann  es  sei  nur  das  vom  i  Mai  1889 
und  kein  anderes  gemeint.  Das  letztere  ist  bei  Pelzet  in 

45  ausführlichem  Auszug  ibid.  p.  8io  f.  mitgetheiü  aus  Du- 
mont  l.  c.  —  Vgl  Konstanzer  Chronik  Mone  Quellen- 
Sammlung  i,  82i  und  wer  in  nit  schweren  wolt,  über  den 


erlopt  er  mengkUcbem. 

*  Gemeiner  2,  2ei  sagt,  [wie  Regensburg]  so  stehen  auch 
Rotenburg  Windsheim  Sehweinfurt  in  der  Anlegung  zur 
Hilfleistung  im  Landfrieden,  Bundbriefbuch  fol.  88,  wo- 
raus ersichtlich  sei  daß  diese  Reichsstädte  die  ersten  ge- 
wesen die  dem  Beispiel  der  8  andern  [Regensburg  Nürn- 
berg Weißenburg,  s.  Sehr,  des  Hans  von  Steinach  vom 
5  Mai  1389]  nachgefolgt.  Uebrigens  hat  nach  obiger  Ur- 
kunde der  Eintritt  von  Windsheim  erst  20  Mai  stattge- 
funden, nicht  schon  auf  dem  Tag  zu  Eger. 


1889 
Mai  21 


132  Reichstag  zu  Eger  im  April  und  Mai  1389. 

^^^    79.  Eßlingen  tritt  dem  Egerer  Landfrieden  bei  und  will  dieß  auf  Verlangen  beurkunden 
^""'  *  gleich  Begensburg  Nürnberg  Weißenburg  i.  N.  1389  Juni  9  8.  l 

A  aut  Münch.  St.  A,  Urk.  betr.  üuf^ere  Verhh.  der  Kurpfalz  191 /(.  24  or.  mb.  c.  tig.  pend. 

S  coli.  Stuttg.  St.  A.  Eßlinger  rothes  Buch  f.  7#*  («.  Repert»  EfiL  p.  ti9),  schließt  ohne  Datum  mit  der 

geben  ist.  5 

D  coli  Datt  depaee  69^,  tchUeßt  der  geben  ist  etc.  etc.,  wol  aut  S. 
Regett  bei  Vitcher  nr.  887  au*  D,  daher  ohne  Datumetag. 

Wir  die  burgermaister  rate  und  barger  gemainlich  der  etat  ze  Esselingen  ^  bekennen 
uns  offenlich  an  disem  brief  vor  allermenglich :  alz  der  [fast  wörtlich  wie  in  der 
Urkunde  Weinsberga  vom  21  Maij  nur  mit  einigen  stilistischen  Aenderungen  welche  dort  lo 
als  Varianten  verzeichnet  sind  soweit  sie  es  verdienen]  und  ane  alle  geverde.  und  dez 
ze  Urkunde  so  haben  wir  unser  stett  insigel  offenlich  gehenkt  an  disen  brief,  der  geben 
ist  an'*  der  nechsten  mitwochen  nach  dem  hailigen  tag  ze  pfingsten  do  man  zalt  von 


1889 


Juni  9  Cristz  gebürt  drwzehenhundert  jär  und  in  dem  nünundachtzigostem  j&r. 


1889    80-  Pfalzgr.  Ruprecht  I  al8  kön.  VoUmachtträger  nimmt  Hall  in  den  Egerer  Landfrieden  is 
'^"""^  auf.  1389  Juni  16  Heidelberg. 

Aue  Karltr.  G.  L.  A.  PßUz.  Kop.  B.  nro.  8  fol.  18: 

.  Wir  Ruprecht  etc.  bekennen  offinbar  mit  disem  brief  und  tun  kunt  allen  den  die 
in  sehent  oder  horent  lesen  :  daz  wir  die  von  Halle  in  den  lantfrieden,  den  unser 
gnediger  herre  der  Komische  kftnig  Wenczelauw  gemacht  hat  in  Swaben  und  in  Beyern,  io 
genomen  han  an  siner  stad,  als  er  uns  des  ganz  macht  geben  hat,  in  aller  der  maß  als 
der  lantfrieden  uzwiset  und  als  man  nehst  zu  Eger  davon  geschieden  ist.  und  wcre  ez 
daz  herren  und  stete  itzunt  zu  Nürnberg  of  dem  tage  eines  gemeinen  mannes  nit  uber- 
kemen  umb  ir  bruche,  so  sollen  wir  zusehen  den  fursten  und  herren  die  dez  bedorfen 
und  den  von  Halle  vorgenant  einen  gemeinen  man  nach  ir  iglichs  gelegenheit  darzu  ss 
geben,  die  Sachen  zusehen  in  gutliche  oder  mit  dem  rehten  zu  eintrihten  als  der  lant- 
frieden stet.  orkund  des  briefs  versigelt  mit  unserm  anhangenden  ingesigel.  datum 
Juni  18  Heidelberg  feria  quarta  ante  diem  corporis  Cristi  anno  89. 


1889    81.  Erzb.  Wemher  von  Trier*  tritt  dem  Egerer  Landfrieden  bei.  1389  Aug.  23  Boppard. 

Ätig.  28  ■" 

Aue  Dueeeld.  Prov.  Ar  eh.  Kurköln,  coreaceus  minor  pag.  884  cop.  mb.  coaev.  Die  Urkunde  ist  dadurch  80 
erhalten  daß  eie  alt  Muster  gedient  hctt  für  die  Beitriitsurkunde  des  Erzb.  Friderich  III  von  Köln 
vom  81  Okt.  1889.  In  dem  Codex  war  erst  einfach  unsere  Kurtrierische  Urkunde  abgeschrieben , 
dann  totirde  Wemher  —  erzcanceller  ausgestrichen  und  darübergeschrieben  Friderich  etc.,  ebenso 
ausgestrichen  druyzeenbundert  und  darüber  geschrieben  dusent  800 ,  endlich  ausgestrichen  uf  — 
opostelcn  und  regelmäßig  zum  Schlüsse  fortgefahren  des  neesten  —  apostelen.  Durdi  diese  Verän"  86 
derungen  vmrde  die  Kurtrierische  Beitrittsurkunde  vom  88  Aug.  1889  zur  KurköhUschen  vom  si  Okt. 
1889,  die  u}ir  aU  eigenes  Stück  mitUieilen. 

Wir  Wemher^  von  gotz  genaiden  erzebuschof  zu  Triere  des  heiligen  Roemschen 
rijchs  durch  Welschlant  erzcanceller  bekennen  an  diesem  brieve  :      daz  wir  in  sulichen 

ft)  OM.  or.     h)  eod.  Wenher.  40 

*  Es  ist  nach  obigem  Datum  also  nicht  richtig,  ^as  sei;  die  certa  formula  ist  eben  die  obige  Urkunde,  die  bei 

Datt  S2*  erzählt,  daß  Eßlingen  noch  auf  dem  Egerer  Datt  kein  Datum  hat  im  Abdruck. 
Tage  nach  Regensburg  Nürnberg  und  Weißenburg  in  *  VgL  nr.  78  Anm.  zu  art,  8: 

den  Landfrieden  sub  certa  formula  aufgenommen  worden 


G.  AuiTorderuDg  und  Beitritte  zum  Landfrieden.  Jg3 

gemeinen  lantfrieden  komen  sin,  als  der  gemacht  und  begriffen  wart  nuweliche  zu  Egre    i889 
ubermitz  den  allerdurchlnchtigsten  fursten  herren  hern  Wentzeslaw  Roemschen  kunigh  ^^^'  *^ 
zu  allen  zijden  merer  des  rijchs  und  konigh  zuBeheim  und  ubermitz  unser  mitkurfursten 
fursten  graven  herren  und  steten  die  daselbes  zu  Egre  zu  der  zijt  waren,  und  demselben 
5  gemeinen  lantfrieden  hude  uf  diesen  dagh  data  dis  briefs  globt  haben  in  der  mazen  als 
die  brieye  darüber  gemacht  innehalden.      und  han  wir  des  zu  Urkunde  unser  ingesiegel 
an  diesen  brief  dun  henken,  der  gegeben  ist  zu  Bopard  do  man  zalte  nach  Cristus  geburte 
druyzeenhundert  nuynindechtzich  jair  uf  sente  Bartholomeus  avende  des  heiligen  apos-    '88$ 
telen.  ^"^'^ 


10  82.   Weil  d.  SV  tritt  dem  Eheinischen  Landfrieden  von  Eger  hei  mit  Vorbehalt  des  Wider-    ^^^ 

auatritU.  1389  Sept.  14  8,  l  ^^''  '^ 

Au$  Münch.  St,  A.  Urk.  betr.  äul^ere  Verhh.  der  Kiirpfalz  127/ f.  26  or,  mb,  c.  $ig.  pend. 

Wir  die  burgermaister  und  raut  und  du  gemeinde  gemainlich  der  statt  zfi  Wile 
bekennen  unß  offenlichen  mit  disem  brieffe:       sölichen  lantfriden  am  Ryne,  alß  der 

15  allerdurchluhtigoste  hohgeborn  fCbrst  und  herre  herr  Wenczlä  von  gotes  gnaden  Bömscher 
kftng  zCi  allen  ziten  merer^  deß  richs  und  künig  z&  Behem  unser  gnädiger  herr  mit  kur- 
färsten  fursten  gräven^  und  herren  z&  Eger  geseczt  und  gemachet  haut^,  den  globen  und 
schweren  wir  liplichen  zft  den  heiligen  mit  g&ten  träwen  veste  stette  und  unverbrüchlich 
z&  haltent  in  allen  sinen  püncten  und  artikeln  alß  er  ußwiset  und  begriffen  ist  an  geverde. 

so  wdr'  aber  ob  wir  an  dem  lantfrid  am  Byne  nit  beliben  möhten,  das  sol  unß  an  den  aiden, 
die  wir  an  den  lantfrid  am  Ryne  getan  h&n,  dehainen  schaden  bringen,      deß  zfi  warem 
und  sicherm  urkfind  so  hän  wir  unser  stett  insigel  gehenkget  an  disen  brieff,  der  geben 
wart  deß  jars  do  man  zalt  von  Cristus  gebfirt  druzehenhundert  jar  und  darnach  in  dem    taes 
nünden^  und  achtzigesten®  jar  an  deß  hailigen^  crfttz*^  tag  alß  eß  erhött  warde.  s^pt.u 


«       83.  Erzb.  Friderich  III  von  Köln  triU  dem  Eger er^ Landfrieden  hei.  1389  Okt.  31  ^^ 

[5oppard?'j. 

Aus  IHußeld.  Prov.  Arch.  Karköln,  coreaceus  minor  pag,  684  cop,  mb,  coaev. 


Wir  Friderich  etc.  [weiter  wie  die  BeitrittsiM'kunde  Erzb,  Wernhers  von  Trier  vom 
23  Aug,  1389]  dusent  300  nujnindechtzich  jair  des  neesten  sondages  na  sent  Symons 
30  ind  Juden  avent  der  heilgher  apostelen. 

a)  merr  mit  dem  Ähkürxumgthdken,  lUto  merrer  oder  merer.  b)  nur  Punkt  auf  e  im  or.  c)  eher  baut  al»  hent  Hu 
or,  d)  ein  toeUeree  Zeichen  Über  n  kann  niehte  bedeuten,  e)  or,  om,  und  achtsigestexi.  f)  die  gewiümlieh  in 
dieeem  Stück  bedeutungeloee  Schleife  am  S^Uuee  de«  Worte»  iet  bei  ballig  hier  durch  en  aufgelöet  worden,  g)  or, 
craczet 

35       *  Wil  im  Thurgau  ist  nicht  gemeint ,  sondern  Weil  »8  Aug.  1889  sondern  auch  für  die  Kurkölnische  vom 

zwischen  Leonberg  und  Kalw,  s,  nr,  86  wo  es  mit  Heil-  81  Okt,  1889,  oder  ob  der  Kurtrierische  Ort  ßoppard  für 

bronn  und  Wimpfen  genannt  ist,  die  Kurkölnische  nur  aus  Versehen  stehen  geblieben  ist 

*  Dieser  Ort  «feAt  zwar  in  der  Urkunde,  aber  bei  der  während  die  übrigen  Datumsbestimmungen  umgeändert 

eigenthümHchen  Form,  in  welcher  diese  erhalten  ist,  muß  wurden.   Vgl,  die  Beschreibung  der  Kurtri&rischen  Ur- 

40  es  zweifelhaft  bleiben,  ob  Boppard  der  Ausstellungsort,  künde, 
war  nicht  bloß  für  die  Kurtrierische  Beitriltsurkunde  vom 


1889 
Okt.  81 


184 


Reichstag  zu  Eger  im  April  und  Mai  1389. 


[1889    84.  BeitritUformel  [für  die  Kurkölnischen  Vassalien  oder  AmÜeute*]  zum  Rheinischen  Land- 
''•^«•«J  f Heden  von  Eger.  [1389  c.  Okt.  31]  s.  l. 

Au»  DÜ€$eld.  Prov»  Arch.  Kurköln,  coreaceus  minor  pag,  684  cop.  mb.  coaev. 

Ich  etc.*  erkennen  mich  offintlichen  mit  desem  brieve  :  sulghen  lantfreden,  als 
der  allerdurchluchtigste  hogeborne  furste  ind  herre  her  Wentzeslae  van  gots  genaden  6 
Romischer  kunig  zu  allen  zijten  merer  des  rijchs  und  kuning  zu  Beheim  mijn  genedige 
herre  mit  kurfursten  fursten  greven  ind  herren  am  Ryne  gesast  und  gemacht  hat,  den- 
selben lantfreden  han  ich  gelobt  und  lijplich  zu  den  heiligen  gesworen  veste  stete  und 
unverbrüchlich  zu  haldcn  in  allen  synen  ponten  und  artikeln  als  er  uysswyset  und  be- 
griffen ist.  des  zu  Urkunde  han  ich  etc.  mijn  ingesiegel  unden  an  desen  brief  gehangen,  lo 
c.okt.8i]  datum  etc. 


Inath   gg^   Verzeichnis  derjenigen  die  den  Egerer*  Landfrieden  in  Schwaben  beschworen  [oerfasst 

1089 
Mai  6] 


nach  1389  Mai  5,  vielleicht  1390  ex,  oder  später.] 


Aui  StiUtg,  geh,  H.  und  St.  Archiv  Ainungen  mit  Adel  und  Reichstädten  fischl.  5«  C  xxiv  89  cod,  mb. 
coaev.  auf  der  9  Seite  de»  6  und  vor  letzten  Blatte»  in  4^".  15 

Nota,  daz  sind  die  die  den  lantfride  ze  Swaben  gesworen  hänt. 
Dez  ersten  der  maister  Tutschen  ordens  in  Tutschen^  landen  mit  allen  sinen  husem 
schloßen  und  guten  die  in  dem  lantfride  ze  Swaben  gelegen  sind. 
Item  graufe  Johanns  von  Helffenstain. 

Item  frowe  Agnes  von  Gundelffingen  grdf&n  z&  Zolm.  so 

Item  frowe  Yta  schenkin  z&  der  Lintburge  und  Fridrich  und  Chfinrat  ir  süne. 
Item  d'fr  Vilibichin  ze  Elrbach  gesezzen. 
Item  der  apt  und  der  convent  dez  goczhuse  ze  Kempten. 
Item  hern  Wirch  von  Trütlingen**. 

Item  hern  Ch&nrat  der  marschalke  von  Bappenhain.  k 

Item  hern  Sifride  von  Zülnhart^. 
Item  hern  Egghart  von  Waltkirch. 
Item  hern  Berchtolt  von  Clingenstain  und  sin  wibe. 
Item  Eberhart  von  Rischach. 

Item  Michel  von  Risehach.  so 

Item  Ch&nrat  vom  Stain  von  Clingenstain. 


a)  tcheint  Dach  auf  n.    b)  &  f    c)  &  f 


*  Eine  etwaige  Nebenformel  oder  Enttourf  für  den 
Beitritt  de»  Erzbiechof»  von  Köln  iet  e»  nicht,  »on»t  könnte 
da»  ertte  Wort  nicht  ich  im  Singular  heißen.  Da»  Stück 
folgt  im  Codex  unmittelbar  auf  die  KurkölnUche  Bei- 

'  tritUurkunde  vom  81  Okt.  1889,  die  obige  Vermulhung 
mag  daher  nicht  ungerechtfertigt  er»cheinen, 

*  Daß  der  von  Eger  gemeint  iet,  zeigt  der  Codex, 
welcher  auf  »einen  4  ertten  Blättern  den  Hauptbrief  vom 
6  Mai  1889  enthält,  woraus  unsere  Varianten  Uzunr.  72 
genommen  »ind.  Der»elbe  gibt  außerdem  auffol,  6'  und 
8*^  Aufzeichnungen  betr.  Landfriedenetage,  offenbar  in 
Folge  dieee»  Egerer  Landfrieden»  gehaUen,  aüe»  undatiert. 
Man  »ieht  darau»  wie  »ich  die  Herren  von  Baiem  gegen 


da»  Landfriedenegericht  mit  Berufung  auf  ihre  Freiheit 
»träubten,  ihre  Städte  und  Amtleute  in  den  Städten  und 
auf  dem  Lande  deneelben  in  der  durch  art.  49  de»  Land-  85 
frieden»  fe»tge»etzten  Friet  von  9  Monaten  nicht  beechwö- 
ren  ließen,  zur  Bezahlung  de»  Hauptmanne  und  Schrei- 
ber» nicht»  gaben,  zu  einem  aufgemahnten  Zug  nicht 
folgten  und  auch  nicht  an  de»»en  Ko»ten  tragen  woUten. 
—  In  art.  41  de»  Egerer  Landfrieden»  i»t  befohlen,  daß  40 
die  füretUchen  Diener  undAmptleute,  die  den  Landfrieden 
echwören,  dem  Hauptmann  de»  Landfrieden»  »chrifiHch 
angezeigt  werden  müeeen;  mit  dadurch  enUtunden  wol 
»olche  Verzeichni»»e  wie  nr.  86  und  es. 

45 


G.  Aufforderung  und  Beilritte  zum  LandfHeden. 


185 


Item  Lucz  Tanner. 

Item  Chfincz  Adelman. 

Item  Uolrich  von  Wellwart. 

Item  Chfincz  von  WalthAsen  und  sin  swester. 

Item  Jos  Gflsregen. 

Item  hem  Wals  vom  Stain  von  Richenstain. 

Item  Olffman  Schräg. 

Item  Hans  Veczer  Wilhalmen  dez  Veczers  sfine. 

Item  Claus  Ungelter  von  Rütlingen". 


[nach 

1889 

Mai  6] 


10  86.   Verzeichnis  derjenigen  die  den  Egerer^  Landfrieden  am  Mein  beschworen  [verfasst  U^^ 

frühestens  an  oder  besser  nach  14  Sept,  1389].  oder 

nachher] 

Am  Frankf,  St,  A.  Kopialbuch  betr.  den  Landfrieden  von  1389  (von  i860-liOS)/b/.  48*'6r'  nr,  89  cop, 
diort  C(Mev.  EtUehe  Namen  iind  Hnks  tnü  einer  Art  Paragraphzeichen  vereehen,  dadurch  scheinen 
die  wichtigeren  Mitglieder  dee  Landfrieden*  hervorgehoben  werden  zu  eoUen,  wir  haJten  diefi  im 

15  Druck  durch  einen  Stern  auegedrückt  und  denselben  rechts  hinter  den  Namen  versetzt;  vier  Namen 

sind  Hnke  bezeichnet  durch  8  Striche,  diese  haben  wir  durch  ein  Kreuz  ausgedrückt  und  dasselbe 
ebenfalls  rechts  hinter  den  Namen  versetzt.  Der  linke  Rand  der  ersten  Seite  bis  Item  Heincz  scholt- 
heilS  zu  Basenbach  inclus.  ist  in  Pergament  eingeklebt,  doch  sind  dadurch  schwerlich  solche  genannte 
Zeichen  verdeckt  worden,  die  wir  mit  Stern  oder  Kreuz  ausdrücken  im  Abdruck;  gar  nicht  scheint 

30  eine  solche  Verdeckung  stattgefunden  zu  haben,  wo  Papier  aufgeklebt  ist.  Die  6  ersten  Seiten  haben 

je  8  Kolumnen  von  Namen,  die  siebente  nur  eine.  An  mehreren  Steilen  sind  merkliche  Zwischen- 
räume leer  gelassen,  ohne  daß  eine  neue  Ueberschrift  einträte;  wo  irgend  etwcu  darauf  ankommen 
zu  können  schien,  sind  dieselben  im  Abdruck  durch  einen  Gedankenstrich  angedeutet  worden.  Da 
die  Ueberschrift  der  von  Feldencze  amptlude  sich  wahrscheinlich  nur  auf  die  lo  darauf  folgenden 

i5  Samen  bis  Ende  der  vollen  Seite  bezieht,  worauf  mit  Item  her  Strumpel  rittcr  eine  neue  Seite  be- 

ginnt, habe  ich  die  genannte  Ueberschrift  im  Abdruck  an  den  Rand  gesetzt  und  jene  lO  Namen  mit- 
telst einer  Klammer  darauf  bezogen.  Die  Abkürzung  vn  mit  Ueberstrich  ist  immer  durch  und  und 
nicht  durch  unde  aufgelöst  wordeti. 

Diz  sint  die  korfursten  graven  herren  ritter  und  knechte,  die  den 
solantfriden  bi  Rine  gesworne  haut. 

Zum  ersten  herzöge  Ruprecht  der  elter*. 

Item  grave  HeinncA  von  Spanh^m. 

Item  Else  von  Caizenelnbogen  frauwe  zu  Erpach. 

Item  Margr^  grafinnen  ^  zu  Ebirstein.  "      ^ ' 

Item  FridertcA  von  Meckinh^m  amptman  zu  Wachenheim. 

Item  Henne^  Massebach  faut  zu  Heidelberg. 

Item  Henneln  von  Anglach  scholtheiß  zfi  Heidelberg. 

ft)  ü  7  eehein}  $o,      b)  «»«.      c)  «o  o.  Zw,  und  nicht  herre. 


35 


*  Daß  der  Egerer  von  1889  gemeint  ist,  wie  er  für  den 
40  Rhein  angenommen  wurde,  lässt  sich  nur  vermulhen.  Der 
Codex   enthält  zwar  unmittelbar  vorher  die  Urkunde 
PhiHpps  von  Nassau  1408  Juli  8,  die  sich  auf  den  Land- 
frieden von  1898  bezieht.  Aber  mit  unserem  Stück  beginnt 
eine  unabhängige  Bläuerlage,  und  der  Landfriede  von 
15  1898  seheint  diese  Ausdehnung  nicht  gehabt  zu  haben,  vgl. 
die  Landfriedensurkunde  vom  8  Merz  1898.  Von  Weil  d. 
St.,  welches  in  oben  stehendem  Verzeichnis  als  Theilnehmer 
des  Rheinischen  Landfriedens  genannt  ist,  wissen  wir, 
daß  es  dem  Rheinisehen  Landfrieden  von  Eger  in  der 
50  That  beigetreten  ist,  s.  die  Urkunde  vom  14  Sept.  1889. 
Wenn  in  unserem  Verzeichnis  dieser  Stadt  eine  bestimmte 

Dentiche  Reichitagi-Akten  II. 


Anzahl  Glefen  angesäzt  wäre  wie  einigen  andern  Städten, 
so  müssle  man  sdUießent  daß  dieses  Verzeichnis  jedenfalls 
nicht  vor  dem  Beitritte  von  Weil  angefertigt  sein  kann, 
also  nicht  vor  14  Sept.  1889.,  So  aber  bleibt  immer  die 
Möglichkeit,  daß  Weil  in  das  Verzeichnis  nur  aufgenom- 
men wurde,  weil  sein  Beitritt  in  Aussicht  stand.  Doch  ist 
es  wahrscheinlich,  daß  diese  Stadt  nicht  unter  den  übrigen 
stände,  die  den  Landfrieden  geschworen  hatten,  wenn 
dieß  nidU  auch  von  ihr  schon  wäre  geschelien  gewesen. 
Man  kann  also  mit  Wahrscheinlichkeit  immerhin  sagen , 
die  Anfertigung  des  ganzen  Verzeichnisses  falle  1889  an 
oder  nach  Sept.  14, 


24 


Igg  Reichstag  zu  Eger  im  April  und  Mai  1389. 

[1889  Item  her  Hans  vom  Hirtzhorn. 

^^J^  Item  Gerhart  Gabel  faut  zu  Lindenfels. 

nachher]  Item  Hanneman  von  Sickingen  faut  zu  Laudinburg. 

Item  Diether  von  Anglach  scholtheiß  zu  Heidolfsheim. 

Item  her  Blicker  Lantschade  amptman  zu  Nuwenburg".  5 

Item  HeinricA  lantschriber  zur  Nuwenstat. 

Item  Bertholt  Rauch  scholtheiß  doselbis. 

Item  Swiker  von  Sickingen  faut  zu  Germersheim. 

Item  Ancze  faut  zu  Eircheim. 

Item  Bockeshemmer  scholtheiß  zu  Lamshetm.  10 

Item  Gerhard  scholtheiß  zu  Agersheim. 

Item  Ebirhar^  von  Sickingen  amptman  zu  Driefels. 

Item  Ebirharf  von  Gemmjngen  amptman  zu  Mekmftln. 

Item  her  Conrad  von  Rosenberg  vitzdum. 

Item  Wiprecht  von  Helmstat  faut  zu  Breththeim^.  15 

Item  Engelhart  herre  zu  Winsperg*. 

Item  Hans  von  Eochendorf  amptman  zur  Nuwenstat. 

Item  Hertwig  von  Dirbach. 

Item  CAncz  von  Wilre. 

Item  Ebirhart  von  Monczenheim.  so 

Item  Bertholt  von  Beckingen. 

Item  Hug  von  Rudensheim. 

Item  Henne  von  Wiße  gnant  Achtzehen-heller'. 

Item  Cunrad  und  Eppichen  von  Cleve  gebruder. 

Item  HeinrfcÄ  grave  zu  Veldentze*.  25 

Item  Henne  Gerhart  amptman  zu  Meisenheim  und  zu  Luterecken. 

Item  Brechtein  amptman  zu  Liechtinberg, 

Item  Jacob  burgrave  zu  Pedernsheim. 

Item  Symon  scholtheiß  zu  Corsseln. 

Item  das  scholtheiß  zu  Eonckem^.  so 

Item  Diele  scholtheiß  zu  Peffelnbach. 

Item  Conrad  scholtheiß  zu  Pelsbach. 

Item  Heincz  scholtheiß  zu  Basenbach. 

Item  Heintz  scholtheiß  zu  Hontheim, 

Item  Diele  scholtheiß  zu  Diensperg.  35 

Item  Herman  Mulnstein  von  Grumbach. 

Item  HeinncÄ  Gauwer  von  Liechtenberg. 

Item  Rudolf  von  Albe^  burgman  uf  sant  Michelsberg. 

Item  Henne  Blieck  und  Godelman  Blieck  bede  von  Liechtenberg. 

Item  Erwin  Lowe.  40 

Item  grave  Johan  von  Spanheim  der  elter*. 

Item  Johan  von  Rapewilr  burgrave  zu  Birckenfelt. 

Item  Heintze  Grobe  von  Offenbach  scholtheiß  zu  Grumbach. 

a)  f u  Anfang  diete§  ÄUnea*s  o.  Zw.  keinerlei  Hervorhebung$zeiehen  beabHehtigt ,  mindeetene  keintt  von  den  »onet  in 
dem  Stück  üblichen,     b)  kann  Brechthelm  oder  Breththeim  geleeen  werden,  wahreeheinlich  ist  letztere»  gemeint  i5 
in  überßüeeiger  Sehreibung  »tatt  Bretheim,  wobei  wol  an  Bretten  im  Badiechen  Mittelrheinkreiß  an  derSalzbaeh 
gedacht  werden  mvß ,  »witehen  Pfortheim  und  Brucheal.    c]  zfi  Konckefn  9    d)  echeint  niehi  Awe. 

'  Hängt  dieser  Beiname  zutammenmüdem  bei Schmeller  \VB.  i,  840  unter  Tdtenbftum  (^^voahfUen  G^aiuehf 


G.  Aufforderung  und  Bettritte  zum  Landfrieden.  Ig7 

Item  Hans  Porting  scholtheiß  in  den  ampten  zu  Bramebach  Birckenfelt  und  zu    [isa» 
Richenbach.  ^^'  '^ 

Item  Clas  von  Morscheide  scholtheiß  zu  Werspach.  nachher] 

Item  Ebirhart  von  Sotem. 
5  Item  Ebirhart  Gabel  faut  zu  Aberkem. 

Item  FridericA  grave  zu  Veldentze* 

Item  her  öodefrit  grave  zu  Spanheim*. 

Item  Diether  von  Hentschushetm. 

Item  Dietze  von  Sweinheim. 
10  Item  HeinricA  von  Erenberg. 

Item  Gerhart  von  Hetikeim. 

Item  Diether  von  Morßheim. 

Item  Wilhelm  von  Frisinheim  ritter. 

Item  her  Alhrecht  von  Venigen  ". 
16  Item  her  Rudolf  von  Zeißinckeim. 

Item  Cristine  von  Sassenhusen. 

Item  Jekeln  Mal  von  Dirmestein. 

Item  Cuntz  Mftnich  amptman  zu  Steinsper^. 

Item  jungher  Gerharf  ven  Kirberg*. 
20  Item  Bertholt  von  Erenberg. 

Item  her  Ebirhart  von  Mentzingen. 

Item  Peter  Herolt  burger  zu  Oppinheim. 

Item  die  stat  von^  Lutem*. 

Item  AlbrecA^  von  Wiler. 
25  Item  Arnolt  von®  Rosenberg. 

Item  Endris  von  Wiler. 

Item  Swendeman. 

Item  Heintze  burgrave  zu  Hoenberg. 

Item  Henne  scholtheiß  zu  Moer. 
30  Item  Gtiselhrecht  vom  Obirnstein  amptman  zu  Liechtenberg. 

Item  Dilman  herre  zu  Heintzenberg*. 

Item  her  HeinricA  "Eckehrecht  amptman  zu  Zweinbrucien. 

Item  Sjmon  amptman  zu  Ebtrbach. 

Item  Fritz  und  Zeißolf  von  Adolsheitn^. 
35  Item  schenk  Hans  von  Erpach. 

Item  Henne  Elsaßer  von  Erffenstein. 

Item  Diether  Ingebrant  von  Bechtelsheim. 

Item  Clas  Straßler  von  Eichrich®  droßseße  doselbis  und  zu  Traurebach. 

Item  Hug  von  Ramberg. 
40  Item  Erwin  von  Rispe  drosseße  zu  Traurebach. 

Item  Clas  Weie  centerer  zu  Eichnich  ^. 

Item  Herman  von  Traurebach  burgermeister  doselbis. 

Item  Clas  von  Harbruch  scholtheiß  zu  Yrmenach. 

Item  Adolff  erzbischof  zu  Mentze*. 
45  Item  Niclas  bischof  zu  Spiro. 

Item  Phillips  herre  zu  Falkenste/n  und  zu  Mintzinberg. 

Item  her  Hans  Bielstein  ritter. 

a)  ne.      b)  §ieh*rHeh  nicht  yom.      c)  cmfgetckrUben  itatt  de»  auegeetrielunen  so.      d)  cod.  Adoihem.      e)  sie. 
t)  eie. 


138  Reichstag  zu  Bger  im  April  und  Mai  1389. 

[1889  Item  grave  Ebirhart  von  CaizendTibogen*. 

sept,  14  it^m  Frantzit*  von  Heidelsdorff. 

nachher]  Item  Cuntz  Fulhober. 

Item  HeinricA  mins  herren  von  Mentze  zoller  zu  Wertheim. 

Item  Cuntz  Lesche.  5 

Item  HeinrtcA  von  Gonsrade  bnrgrave  zu  Miltenberg. 

Item  Götz  von  Aletzhetm.faut  zu  Winppfen^. 

Item  Cuntz  von  Hartheim  amptman  zft  Efichen^. 

Item  Marckart  von  Dorren  amptman  doselbis. 

Item  Heinrich  Rüde  der  junge  amptman  zu  Wildenberg  und  zu  Ammerbach.  lo 

Item  Heinrich  Billung. 

Item  Rost  marschalg  von  Waldeck. 

Item  Hans  von  Gemmingen  amptman  im  stifte  von  Spire. 

Item  Creiß  von  Burgstat  amptman  doselbis. 

Item  WiprerAf  Rüde  amptman  zft  Borgheim.  15 

Item  Ditze  von  Uchusen  amptman  zu  Ballenburg  und  zu  Nagelspurg. 

Item  Heinn'cA  Senman^  von  Eenneckeim. 

Item  Rapel  Munich  von  Dickine. 

Item  Ebirhar«  herre  zu  Eppinstein*. 

Item  her  Rudolff  von  Ruckelingen  scholtheiß  zu  Geilnhusen.  20 

Item  her  Diether  Forstmeister  ritter. 

Item  HeinncA  Quidenbaum. 

Item  Ulrich  Eolling. 

Item  Henne  Forstmeister. 

Item  Peter  Fußichen.  95 

Item  Sifrit  von  Breidenbach. 

Item  Eckart  von  Bftra. 

Item  Jost  Fußichen. 

Item  Friden'cÄ  von  Breidenbach. 

Item  FridericÄ  Seidener.  so 

Item  Baldemar. 

Item  Lutter  von  dem  Bftches. 

Item  HeinrtcA  von  Wilr  scholtheiß  zu  Aschaffenburg. 

Item  Ebirhart  von  Vechenbach  vitzdum  zu  Aschaffenburg. 

Item  grave  Simon  zu  Spanhetm  und  zu  Vianden^*.  ss 

Item  her  Diether  Rüde  ritter. 

Item  Raben  Rüde. 

Item  Cuntz  von  Wunnstein. 

Item  HeinrtcA  Rüde  der  alter. 

Item  Ebirhart  Rüde.  40 

Item  Ulrich  herre  zft  Hanau we^. 

Item  Anshelm  Ulner. 

Item  Herman  von  Rapartshoben. 

Item  Johan  herre  zu  Ysenburg  und  zu  Büdingen*. 

Item  Phillips  von  Beihein  ^  etwan  burgrave  zu  Starckenberg.  45 

Item  Heinn'cA  Schetzel  von  Lorch  etwan  burgrave  «u  Grefenberg. 

ft)  0.  Zw.  nidU  Frmatsie.  b)  WInpp  mü  Strich  durch  die  Sehä/te  von  pp,  aleo  v>ol  für  Winppfen  (Wimperg  iit  eehon 
p,  186  lin.  18  genannt),  c)  u  mit  Zeichen  wol  fi ;  doch  wol  nicht  Kirchen,  d)  Senmanr  e)  nur  Vland  mit 
ü^retrich  noch  Hchtbar,  am  Bundetegt  der  mU  Papier  hekleU  iet,     t)  BtÜhemf  jetnl  BeÜhcim  in  der  P/alx, 


G.  Aufforderung  und  Beitritte  zum  Landfrieden.  189 

Item  Wilhelm  von  Mauwenheim  burgrave  zu  Grunbach.  l^^so 

Item  Apel  von  Buchenauwe  ritter.  ^^'^^ 

Item  Ebirhar*  von  Vechenbach  ritter  der  junge.  nachher] 

Item  her  Sifrit  von  Lindauwe. 
5  Item  her  ConrocZ  von  Bickenbach  der  elter  2  gleven  '. 

Item  her  Conrcu2  von  Bickenbach  der  junge  2  gleven. 

Item  Enfrid  von  Nfiwenstein. 

Item  Heinrich  von  Erlebach. 

Item  her  CrafiFt  von  Aldendorff. 
10  Item  Henne  Hoelin. 

Item  Rorbach  und  Heincze  Somerlade. 

Item  Ebirhard  von  Qrunberg  geseßen  zu  U&icken. 

Item  Gocze  von  Bosenberg. 

Item  Wemher  und  Qt>cze  und  Endris  von  Hedenkein. 
15  Item  her  Johan  grave  zu  Solms. 

Item  HeinncA  grave  ^  zu  'Saasauwe. 

Item  Ebirhard  von  LangedorfiP. 

Item  her  Herman  von  Korben. 

Item  Berchtold  von  Dfirre. 
20  Item  herzöge  RAprecAt  der  jftnger  von  Alczey*. 

Item  UlrtcA  Saltzkerne  bdrggravo  zu  Alczey. 

Item  her  Dyele  von  Udenheim  ritter. 

Item  her  Johan  von  Morsheim  ritter. 

Item  her  Beftmung^  von  Dalsheim  ritter. 
s5  Item  Peter  von  Udenhetm  edilknecht. 

Item  her  Brenner  vom  Stein  ritter. 

Item  Brendeln  von  Ejdenheim  burggrafe^  zft  RAprec&foecke. 

Item  her  Hans  von  Venigen  ^. 

Item  Volcze  von  Sweinheim. 
80  Item  Wemher  Roste  von  Alczey. 

Item  Rüdolff  marggrave  zft  Baden  ^. 

Ifem  Cturad  Bruniger  vogt  zCl  Baden. 

Item  Btikart  Br&niger  vogt  zu  Yberg. 

Item  Hans  Zoller  vogt  zu  Stalhofen. 
35  Item  Cüncze  Scholle  Schultheiß  zu  Etlingen. 

Item  Hans  Weiß  Schultheiß  zu  Steinbach. 

Item  Gerung  amptman  zft  Gummershetm  Dormershetm. 

Item  Hans  Annen  son  schdltheiß  im  Riet. 

Item  der  Craczer  Schultheiß  zft  Wiler®. 
40  Item  Gt)cze  Mangelt  Schultheiß  zft  Ebirstetn. 

Item  Jarijs  Schultheiß  zu  Rasteten. 

Item  Wiker  schftltheiß  zft  Bfthel. 

Item  Hftg  Eempfe  schftltheiß  zft  Rotenfels. 

Item  Hans  Eastener  Schultheiß  zft  Obirwilre  ^. 

45  a)  glen  mii  Uthentrieh  wie  btim  folgenden,    b)  eod.  gre.    c)  eekr  ech»erliek  b&rggrafe.    d)  eic.    e)  eod,  Wilrr  «iV 

Schluathaken,     f)  r  a»  Sehlute  tnü  Haken,  aleo  «rol  wllre  und  nkht  wllr;  «o  auch  in  WalpreehUwilre  und 
Ueßwilre,  welche  gleich  folgen, 

*  Soll  wol  Bodmund  bedeuten  ^  wie  weiter  unten  Beymont. 


1 


290  Reichstag  zu  Eger  im  April  und  Mai  1389. 

[1989  Item  Cüncze  GAtbrüt  scholtheifi  z&  Walprec&tswilre. 

sep4.  J4  j^^j^  Swarczheincze  Schultheiß  zu  Maisch. 

WUT 

nacMur]  Item  Rciiibolt  scholtheiß  zu  Ueßwilre^. 

Item  HeinricA  von  Biringen**. 

Item  Clas  Reute  ^  scholtheiß  zt  RichenbocA.  r> 

Item  BürkarcZ  Snider^  Schultheiß  zu  Stetigen. 
Item  Zelteomel®  Schultheiß  zd  Mersch. 

Item  Bersche  Wielant  scholtheiß  zu  Dachslan'  und  zu  Forcheim  ^. 
Item  Cuncze  Warman  Schultheiß  zu  Offenhetm. 

Item  marggrave  Bernhard  von  Baden*.  lo 

Item  her  Beymont  von  Ettendorff. 
Item  her  Reinhard  von  Windecke  lantfogt  im  Rißgaftwe. 
Item  ülrtcA  Driegel  von  Aüwesheim. 
Item  AXbrecht  von  Lerwangen  hofemeister. 

Item  Merkel  von  Haftlsingen  vogt  zu  Herrenberg.  15 

Item  Reinhard  von  Remchingen  vogt  zu  ObtVndorff. 
Item  Hans  CtLnczeman  vogt  zu  Phorzenh^tm. 
Item  Dietmar  von  Elikort  fogt  zu  Beinheim. 
Item  Heincze  Bienetsch  scholtheiß  zu  Porthetm. 

Item  Cftnczeln  Apt  faut  zu  Liebenzelle.  ^0 

Item  Cüncze  scholtheiß  zu  Dorlach. 
Item  Cüncze  Hengist  scholtheiß  zu  Mülnberg. 
Item  Rülin  schAltheiß  zu  Liebenczelle'^. 
Item  Vose  Schultheiß  zft  Büchelspach. 

Item  HeinrtcA  Coppe  Schultheiß  zft  Scheltborne.  25 

Item  Locze  Schultheiß  zu  Munnenkanpf. 
Item  Locze  Schultheiß  zu  HügstaL 
Item  Cuncze  Schultheiß  zft  Ottenbronnen. 
Item  Concze  Bilung  Schultheiß  zu  Richenbach. 

Item  Heincze  Romicher  Schultheiß  z6  Beinberg.  so 

Item  Ebirlin  Schultheiß  zu  Igelslach. 
Item  Hans  Smit  genant  Offenloch  Schultheiß  zu  Henenberg. 
Item  Henne  Schultheiß  zu  NAfrawe. 
Item  der  Schultheiß  zu  Hüsen. 

Item  Ebirhard  Frij  Schultheiß  zu  Holczergringen.  35 

Item  Resche  Schultheiß  zu  Monchberg. 
Item  Aul  fadt  zu*  Cay. 
Item  Bencze  Epirlin  Schultheiß  zu  QUnstefn. 
Item  Heincze  Schultheiß  zu  Ndberingen. 

Item  Kessel  Schultheiß  zd  Hasselach.  40 

Item  der  Schultheiß  zd  Cuppingen. 
Item  Dietherlin  Schdler  schdltheiß  zd  Usingen. 
Item  der  schdltheiß  zd^  Affisteten. 
Item  Cdncze  Bickel  Schultheiß  zd  Resingen. 


ft)  <kr  trtU  BuOutabt  ccMnl  ▼,  wol  vtändertt  vi«lUieht  aut  0;  mU  de»  Vokoheiehtn  darüber  ;«a  Ut  wol  dtu  45 
jetzige  Aueweüer  bei  Baumholder  n.  von  8»  Wendel ,  C,  von  Birkenfeld,      b)  cod.  eher  Birnigon ;  es  iel  wol  da» 
jettige  Biringen,  Buren  hei  Saarloui».     c)  Rentof     d)  Sinderf    e)  eic.    f)  tie;  et  iet  wol  Daxlanden  bei  KarU' 
ruhe,    g)  eod.  Fortlielm.    h)  vorher  getilgt  Dor,  wolUe  wol  aue  Vergehen  wider  Dorlach  echreüten.     i)  om.^eod. 
k)  om.  eod. 


G.  AufiTordenmg  und  Beitritte  z\im  Landfrieden.  X9J 

Item  Bache  Schultheiß  zu  Bütmersheim.  iiss» 

Item  Rücker  von  Gemmyngen  Schultheiß  zu  Eppiugen.  ^Zder^ 

Item  Hans  »Wemher  Schultheiß  zu  ObtVudorff.  naeKker) 

Item  HeinncA  Smid  Schultheiß  zd  Schonberg. 
5  Item  Heincze  Hejseler  Schultheiß  zd  Coppenhetm. 

Item  Cdncze  Mocze  schdltheiß  zu  Gackennawe'. 

Item  Hans  Richart  Schultheiß  zd  Elchenheim. 

Item  Hammer  amptman  zd  Elmenddgen. 

Item  Hennel  scholtheiß  doselbis. 
10  Item  der  scholtheiß  zd  Bdsenbach, 

Item  der  scholtheiß  zd  Langenadwe. 

Item  bischof  Echard  zd  Wormjje*. 

Item  her  FridencÄ  bischof  zd  Straßbdrg*. 

Item  her  Rudolfif  von  Hoenstetn  viczdum. 
15  Item  her  Egenolff  von  Ldczelnburg  Schultheiß  zd  Zabern. 

Item  Ludewig  von  Wikershein  faut  zd  Molsheim. 

Item  Hans  von  Bassenst^'n  vogt  zd  Ortenberg. 

Item  Fricze  Rdmerat. 

Item  Hans  von  Brenden. 
so  Item  RvLf recht  Küchenmeister. 

Item  Cdncze  Kuchenmeister. 

Item  HeinrtcA  Kdchenmeister. 

Item  Henne  Kuchenmeister. 

Item  Hennichin  Kuchenmeister. 
25  Item  Symon  von  Spala. 

Item  Herman  von  Lutern. 

Item  Heincze  von  Ebtrstein. 

Item  Otte  von  Brenden. 

Item  Hans  von  Blanckwalt. 
so  Item  Crafft  von  Bybra. 

Item  Fricze  von  Borsa. 

Item  Fricze  von  Herda. 

Item  Wickint  vom  Rode^. 

Item  Berchtold  von  Folkershdsen. 
35  Item  Schade  von  Lejboldes. 

Item  Richolff  von  Hoelin. 

Item  Diecze  von  Erthal  der  alte. 

Item  Locze  von  Erthal. 

Item  Hans  von  Henczel^ 

40  Diß  sint  die  mit  mime  herren  von  Felde  den  lantfriden  in  sime  lande 

gesworen  haut: 

Primo  FrydericA  apt  zd  Felde. 
Item  her  Gerhard  von  Wilnauwe. 
Item  Ebirhard  von  Buchenauwe  ritter. 
45  Item  Gotschalke  von  Buchenawe  ritter. 

a)  w«nn  der  Strich  fi5«r  on  stun  darMer  iUhenden  Goppenheim  gthOrt  detatn  uwette*  p  erjtdmfalU  noch  §ehneidet, 
»o  wäre  tu  Uatn  Copperenbeim  und  Gaekenawe ;  u  Ut  über  wakraehsMieh  an  KnppenhHm  hei  Raetadt  an  der 
Murg  tm  denken,  mtd  ee  bleibt  dann  Oaekennawe,  dat  ehen/atte  an  d$r  Murg  bei  Raetadt  liegt,  jettt  Gaggenav. 
b)  vol  eieher  nicht  Bode.    e)  wol  nicht  Hencael. 


192  Reichstag  zu  Eger  im  April  und  Mai  1389. 

[1889  Item  HeinricA  von  Schentwalt*  ritter. 

*^«/  ^*®™  Herman  von  Buchenauwe  ritter. 

naehhtr]  Item  Ludewig  von  Btchenauwe  ritter. 

Item  Alhrecht  von  Frischborn  ritter. 

Item  Borich  von  Ejsenbach  ritter.  s 

Item  HeinncA  von  Slicz  von  Gericz  genant. 

Item  Ebirhart  von  Buchenawe  der  jünger. 

Item  Bichard  von  Bftchenatre. 

Item  Bartholomeufi  Sparwaßer. 

Item  Apel  Sparwaßer.  ,o 

Item  Berchtold  von  Sterffades. 

Item  Bote  von  Ebirstei'n. 

Item  Diether  von  Malkofi. 

Item  Bote  von  EbirBtein  der  junge. 

Item  Locze  von  Drubenbach^.  j5 

Item  Locze  von  Hattenbach. 

Item  Otte  von  GilfershAsen. 

Item  Ctnrtid  Sliczenrade. 

Item  Herman  von  Leinbach  ^. 

Item  Eckhard  von  Jaßa.  ^ 

Item  Jerla  von  Swarcza. 

Item  Paftela  von  Herfelstad. 

Item  Petze  von  Liechtenberg. 

Item  Conrad  von  Persdorff  der  junge. 

Item  Heincze  von  Liechtenberg.  »s 

Item  Dieczel  von  Perßdorff  t. 

Item  HeinrtcA  Schftcze. 

Item  Eckhard  von  Beckenzelle. 

Item  Heinn'cA  von  Taffta. 

Item  Herting  von  Solcza^.  so 

Item  Apel  von  Bücheier  Hans  seligen  son. 

Item  CunrocZ  von  Morll  Beheim  genant. 

Item  Otte  von  Heißberg. 

Item  Hans  von  Fischborn. 

Item  Eckhard  von  Eetter^.  35 

Item  Berchtolff  von  Wihers. 

Item  HeinricA  von  Wihers. 

Item  Herman  von  Sneberg. 

Item  Echard  von  Lutern. 

Item  Herman  von  Luter.  4o 

Item  Wiczel  von  Luter  ^. 

Item  HeinncA  von  Schacken. 

Item  Cünroä  von  Luthers. 

Item  Locze  vom  Leyboldes. 

Item  Cunra<2  von  Leyboldes.  45 

a)  cod.  ehT  Schentwalt  dU  Bchenew»lt;  oder  Sehentwaltf  Scbeacwaltf      b)  cod.  Drubenbcch.      c)  cod.  eig.  Lern- 
bMhy  wol  LeliibMli,  LHmhaeh  an  d€r  BiUr  «.  von  Htk^tld,  gemeint  und  nicht  Lcimbaeh  i«.  Berku  und 
Heringen ;  oder  Lemhnch  ww,  Weiflenhurg  und  Wörthf      d)  cod.  wol  Solcza  und  nicht  Salcz«.      e)  die  Äbkür- 
tung  kannte  auch  K«tten  au/gelOet  werden.    T)  Sehluethaken  wol  ohne  Bedeutung. 


n 


G.  Aufforderung  und  Beitritte  zum  Landfrieden.  193 

Item  Andres  von  Achensaßen.  ,  umv- 

Item  Hans  Drotte.  *"'•  " 

oder 

Item  Hans  von  Boymburg.  nachher] 

Item  Andres  Chalauwe  +. 
5  Item  Hans  Malkos. 

Item  Conrad  von  Binbach. 

Item  Heinrich  von  Binbach  der  junge. 

Item  Heincze  von  Binbach. 

Item  Otte  von  Lütern  der  elter. 
10  Item  Ebirhard  von  Ebirstetn. 

Item  Engelhard  von  der  Canne. 

Item  Gocze  von  Perßdorff  ■**. 

Item  Hans  von  Chalauwe  +. 

Item  Wiczel  Sleifraß. 
15  Item  Apel  von  der  Cannen  von  Criegesberg. 

Item  Wilhelm  von  der  Canne. 

Item  Fricze  Moris. 

Item  Herman  von  der  Aftwe. 

Item  Weczel  von  Böchenaüwe. 
20  Item  Gotfrid  Fulhaber. 

Item  Heinn'cA  Jarman. 

Item  Otte  SteinrAcke. 

Item  Herman  von  Folkershüsen^. 

Item  Gocze  von  Saßen.  — 
25  Item  die  stad  Felde*. 

Item  die  stad  Vach. 

Item  die  stad  Geisa. 

Item  die  stad  Hftnefelt. 

Item  die  stad  Herbestetn. 
30  Item  die  stad  Lengesfelt^. 

Item  die  stad  Bruckenawe. 

Item  die  stad  Hammelnburg. 

Item  die  stad  Luternbach.  — 

Item  Cüm'od  von  Romerod  marschalke  des  apts  zu  Hirsfelden. 

35  Diß  sint  die  bürgman  zA  Frydeberg: 

Primo  Wernher  von  Wilmar^ 

Item  Herman  Weise  von  Furbach^. 

Item^Gerhard  von  NtÜieim. 

Item  Ebirhard®  Lowe  des  bftrggraven  son. 
40  Item  HeinrtcA  von  Buches. 

Item  FridertcA  von  Echtzele. 

Item  Damme  von  Pr&mheim. 

Item  Cünrad  von  Cleve. 

Item  Ebirhart  Lewe. 
45  Item  Gilbrecht  von  Steinfnrt  ritter. 

Item  Herman^  Weise  bftmeister  doselbis. 

a)  doch  nkhi  wol  Fftlkenhfiten.      b)  cod.  wol  Leogefielt;  e»  igt  an  SeKcnkUngs/cld  o,  »,  0,  von  Hersfcld  mu  denken.    . 
e)  du  ScMu—ecMeife  am  r  lool  ohne  Bedeutung,    d)  cod.  Faerlach.    e)  cod.  Ebird.    f)  cod.  hi». 

Dentsebe  Relebitagt-Akten  II.  t)^ 


I 


194  Reichstag  zu  Eger  im  April  und  Mai  1389. 

[1989  Item  Herdan  von  Buches. 

*oder  Item  Sybolt  Lewe  von  Steinford  ritter. 

nachher]  Item  GübrccÄ*  Weise  von  Furbach. 

Item  Mengoß  von  Dudeisheim  der  alte. 

Item  her  Ebirhard^  Weise. 

Item  her  Helffrich  von  Rickingen. 

Der  herren  dienste: 

Item  grave  HeinricA  von  Spanhcim  4  gleven**. 

Item  grave  Symon  von  Spanheim  8  gleven. 

Item  grave  Johan  von  Spanheim  6  gleven.  to 

Item  der  bischof  von  Wormße  2  gleven. 

Item  grave  FridericA  von  Veidencze  4  gleven. 

Item  her  Philips  von  Falkenstetn  6  gleven. 

Item  grave  HeinrtcÄ  von  Feldenczen  4  gleven. 

Item  der  von  Hanaüwe  6  gleven.  15 

Item  grave  Eckhard  von  Eaczenelnbogen  5  gleven. 

Item  der  apt  von  Felde  10  gleven. 

Item  der  apt  von  Hersfelden  3  gleven. 

Item  grave  Johan  von  Solms  3  gleven. 

Item  her  Johan  von  Isenburg  3  gleven.  20 

Item  Heinczichin  von  ISassauwe  2  gleven. 

Item  die  stad  von  Lötern  5  gleven*^. 

Item  die  stad  von  Heilprün  7  gleven. 

Item  die  von  Winpin  und  die  von  Wile. 

Item  die  von  Oppenheim^  4^  gleven.  25 

Item  grave  Johan  von  Seine  der  alter  3  gleven. 

Dise  hant  auch  den  lantfriden  gesworn  : 

Item  Cüncze  von  Spiegelberg. 
Item  Billung  von  Hedensdorff. 

Item  UlrfcA  Blumcher^  30 

Item  Godefrid  Meyne. 
Item  Henne  Foli;£id  von  Selistad. 
Item  her  Wilhelm  apt  zft  Sluthern. 
Item  Herte  von  Slutern. 

Item  Henne  Eaczenbis  amptman  des  obgenan^en  apts.  35 

Item  die  stad  Heilprün. 
Item  die  stad  Wile. 
Item  die  stad  Winpfin. 
Item  Johan  vom  Stein  ritter. 

Item  frauwe  Jütte  wildegrafinne  zA  Eirberg.  40 

Item  Heincze  Eichhorn  drochseß  zu  Dftne. 
,  Item  Peter  Riechter  zu  Eirne*-. 
Item  Streckewasam^  amptman  zu  Hülsen. 

a)  cod.  Eblrhad.      b)  bei  dieser  Glevenaufxählung  atehi  im  cod.  mit  AlkürMungezeichen  theiU  glen  theiU  gl  IheiU  g. 
0)  davor  begonnen  und  getilgt  gnl  {guldcn).      d)  mit  Korrektur,  »eheint  xuerat  Heppenheim  geheijien  tu  haben.  45 
e)  doch  wol  4  giUig  und  nicht  verändert  in  3,  o.  Zw.      t)  »o  lautet  vol  das  Wort,     g)  «o  wahreeheinlieh ;  oder 
Kinner  schwerlich  Knme  oder  Kinne;  es  ist  wol  an  Kirn  an  der  Nahe  zu  denken ^  zwischen  Birke^feld  und 
Krnunaeh.    h)  Sirecke  Wasam  t 


5  ^ 


C.  Aufforderung  und  Beitritte  zum  Landfrieden.  195 

Item  Diele  Schumpeler  amptman  zu  Wickenrode.  [nfsa 

Item  Heincze  gebüer.  '^'*'-  '^ 

Item  Peter  zA  Bergen.  nachher] 

Item  Diele  Lederhose  zu  Wirstad. 

ö  Item  Johan  von  Schonenberg. 

Item  Wilhelm  keiner  zt  Meisenheim. 

Item  Borgwol  amptman  zä  Landenspurg^. 

Item  Gerbode  faud  zt  Milmersheim. 

Item  Clas  Solre  faud  zA  Abenheim. 

10  Item  Peter  faud  zö  Winczenheim.  ,  ,  ^^  , ,  ,    -,   ^ 

T,       c*  x^     j    ^T      1    .  /  der  von  l^eldencze  amptlude*. 

Item  bymont  faud  zu  Isenheim.  j  ^ 

Item  Heincze  Kydenheimer  fautzd  Armshet«?. 

Item  Alhrecht  Hant-im-sag, 

Item  Clas  keiner  zA  Veldencze. 
^'^  Item  Heinrichin  scholtheiß  doselbis. 

Item  her  Strumpel  ritter. 

Item  Ebirhard  Wanibolt. 

Item  schenk  Conrad  der  elter  2  gleven* 

Item  schenk  Ebirharc2  der  junge  2  gleven  ^ 
20  Item  Bertholt  Echter. 

Item  Albr^cA^  von  Erenberg. 

Item  Hug  von  Rudensheim. 

Item  Alhrecht  und  Endris  von  Wiler. 

Item  HeinricÄ  von  Qoßheim. 
*5  Item  Heinn'cÄ  von  Fleckenstein  der  jungest^*.  — 

Item  Wernherus  archiepiscopus  Treverensis^*. 

Item  Kolbe  von  Boparten  sin  marschalg.  —  . 

Item  Fridericus  archiepiscopus  Coloniensis*. 

Item  her  Sifrit  von  Hademar. 
30  Item  Johan  grave  zu  Seyn  der  elter*. 


87.  Domdekan  Eberhard  von  Mainz  verkündet  öffentlich^  daß  er  den  Egerer  Landfrieden   l^^o 
für  Kapitel  und  Stift  beschworen  hat.  [1390  c.  Febr.-Juni^  Mainz.]  bitjuni] 

Aus  Wirzb.  A.  Konserv.  Mainz- Aschaffenb.  Ingross.  Buch  12  foL  25'  cop.  chart.  coaev.  mit  der  Ceber- 
9chrifl  Utera  dominonim  de  capitulo  super  pace  provinciali. 

35  Wir  Ebirhard  von  gots  gnaden  dcchand  des  ddmes  zu  Mencze  bekennen  und  tun 

kunt  ofiinlichin  mit  diesem  brive :       daz  wir  von  geheiße  und  mit  wißen  des  gemeinen 
capitels  des  dümes  zA  Mencze  den  lantfriden,  den  der  allerdurchlAchtigeste®  fArste  und 

a)  Laudcnspnrgf  e«  Ui  fool  an  Sehloa»  Moaehel-Lcmdaherg  zu  denken,  hei  Obermoeehel  o.  n.  ö.  von  Meitenheim.    b)  hier 

und  im  vorhergehenden  Fall  glen  mit  üeberatrich.    c)  mit  Schluesfiaken,  Jnngestof    d)  cod.  TreveiislB.  Da«  Zei- 

40  ehen  vor  dieeem  Alinea  »oll  tool  deueelbe  sein  wie  dasjenige  welche»  wir  durch  einen  Stern  widergehen ,  dieß 

kann  al»  »ieher  gelten,     c)  allcrdurcbl&chtlgcsterf  abgekürtt. 

*  Das  vorhergehende  Stück  ist  von  vig.  ncUiv.  Mar.  folgende  von  eabb.  a.  oculi  1390  d.  h.  6  Merz.  Ins  Jahr 

J390  d.  h.  7  Sept.,  das  zweitvorhergehende  von  fer.  8p.  13$0  fällt  daher  ohne  Zweifel  die  obige  Urkunde;  näher 

oculi  1390  d.  h.  8  Merz;  das  unmittelbar  nachfolgende  in  die  Zeit  der  Erledigung  des  Mainzer  Stuhles  vom  Tode 

45  Stück  im  Codex  ist  von  Steph.  prothomart.  1390  d.  h.  se  Dec.  Erzb.  Adolfs  1  Febr.  e  bis  zur  Wahl  Konrads  II  im  Juni, 

{oder  inventio  8  Aug.  oder  translaiio  7  ifoif),  das  zweit-  s.  Potthast  supplem.  p.  866. 


196 


Reichstag  zu  Eger  im  April  und  Mai  1389. 


[1890    heiTe  her  Wenczlau  Römischer  koning  zft  allen  ziten  merer  des  riches  und  kunige'  zft 
c.  Fehr.  3ßjjejn  unser  liebir  gnediger  herre  am  Rine  und  in  der  Weddereybe  geseczet  und  gema- 
chet hait,  (Clt  uns  daz  capittel  und  stift  zft  Mencze  in  truwen  gelobt  und  z&  den  heiligen 
geswom  haben  zft  halden  in  aller  der  maße  als  er  begriffen  ist.        dez  zft  Urkunde  etc. 


D.  Berichte  über  Verhandlangen  zu  Bamberg  and  Eger. 


:> 


[I98&]   88.  Drei  gen,  Straßhurger  Boten  an  ihre  Stadt,  berichten  vom  Besuch  des  Egerer  Tags  und 
'^"^  *  den  Verhandlungen  daselbst  [1389]  Mai  3  Eger, 

S  aus  Straßb,  St,  A.  AA  corresp.  des  souveralos  otc.  avec  la  commune  art.  iii  cop.  chart.  coaev.;  der 

alte  Ahechr eiber  konnte  aber  in  seiner  Vorlage  nicht  alles  lesen,  s,  die  Varianten. 
W  coli  Wencker  disq,  de  tissburg.  145-147  ebendaher. 
Regest  bei  Vischer  nr.  888  aus  Wencker  L  c. 


10 


Den  erbern  wisen  und  bescheiden  dem  meister  und  dem  rate  zft  Strazburg  emhieten 
wir  unsern  undertenigen  willigen  dienst,  lieben  herren.  [1]  wir  länt  lieh  wißen,  daz 
unser  herre  der  kunig  zft  Egern  ist,  und  bi  ime  het  den  herzogen  vonTeschin*,  dencan- 
zeler*,  den  lantgrofen  von  dem  Lühtenberge',  den  bischof  von  Proge*,  der  cometiir",  der  is 
von  Veningen^',  und  ander  vil  siner  rete  und  diener  grofen  herren  ritter  und  knehte. 
ouch  ist  zft  Eger  herzöge  Stephan  und  herzöge  Friderich  und  herzöge  Clemmin^  von 
Feiern,  unser  herre  der  bischof  von  Mentze*,  der  bischof  von  Triere*,  der  bischof  Von 
Bobemberg*®,  der  bischof  von  Wirtzeburg",  der  bischof  von  Ougespurg",  zwene  marg- 
grafen  von  Mißen,  der  lantgräfe  von  Heßen",  der  burggrafe  von  Nftremberg^*  und  sin  so 
sun,  grofe  Heinrich  von  Sponheim,  und  ander  herzöge  Rftprehtz  rete,  der  alte  von  Wir- 
temberg",  der  von  Oetingen,  Raven  von  Talheim,  und  dez  jungen marggrafen*'  schriber, 
und  alle  botten  von  allen  Swebeschen  stetten,  und  alle  botten  von  den  Rineschen  stetten, 
und  vil  ander  grofen  herren  ritter  und  knehte  die  öch  da  sint.  [2]  öch  lAßent  wir  üch 
wißen,  daz  unser  herre  der  kiinig  die  fiirsten  und  herren  und  ouch  die  botten  von  allen  25 
stetten  besant  het,  und  gar  frftntlichen  rette  wie  ime  der  krieg  zft  beiden  siten  leit  were 
und  wolte  Ach  die  sachen  zft  beiden  siten  rihten  in  der  moßen  alse  der  anl&ß  uf  in 
kommen  wer'  zft  Mergentheim  uf  dem  dage*^  dez  wir  die  botten  von  den  stetten  alle 
fro  woren ,  wenne  wir  wondent  daz  es  also  vollegän  solte.  also  schicket  unser  herre  der 
kiinig  sine  rete  zft  den  sachen  zft  tedingen.  und  waz  da  iegenote  gevordert  wart,  so  so 
wart  zft  stunt  ein  anders  drus.  und  waz  da  an  eime  dage  man  wende  geriht  haben 
und  übertragen ,  daz  waz  an  dem  andern  dage  wider  abe.  nft  het  unser  herre  der  kiinig 
die  Sachen  alle  loßen  ligen,  darumbe  der  krieg  gewesen  ist,  und  alse  die  sachen  uf  in 
kommen  sint.  und  het  gevordert  an  die  fiirsten  und  herren ,  daz  sie  ir  einunge  abe- 


a)  kunlg  mit  SehUift,     X))SW  Venigen. 


S5 


'  Herzog  Przemyslav  I  in  Teschen  1868-1400,  f  1410, 
n.  Hopf  Atlas  p,  240. 

*  Der  erwählte  Bisch.  Johann  von  Camin. 

*  Wol  Johann  I  von  Hals  1876-1407. 

*  Erzb.  Johann  VI  {II)  von  Jenstein  1879-180$. 

*  De»  Deutschordens, 

*  Seifrid  von  Veningen  Deutschordensmeisler, 
'  Pfalzgraf  Ruprecht  III. 

"  Adolf  I. 

*  Wtmer  von  Falkenstein, 
"  Lamprecht. 


'  Gerhard  von  Schwarzburg. 

''  Burkard  von  Eilerbach. 

"  Hermann  II, 

'*  Friderich  V. 

^^  Graf  Eberhard  IIL  40 

'•  Wol  Friderich  IV  der  Streübare  Markgraf  von 
Meißen. 

"  Vgl.  Aufzeichnung  von  [1889  Jan.  »e  f.  Mergentheim] 
und  andre  Aufzeichnung  von  1889  Jan,  8$  Mergentheim, 
dazu  den  Tag  vom  Februar  1889.  45 


D.  Berichte  über  VerhandluDgen  zu  Bamberg  und  Eger.  197 

loßent  und  einen  gemeinen  lantfriden  swerent  mit  ime  zu  haltende  und  mit  den  stetten  [lass] 
zu  haltende  in  den  vier  landen  uf  dem  Ryne  in  Peygern  in  Francken  und  zu  Swoben,  ^*'  * 
und  het  oueh  mit  den  hotten  von  den  stetten  uf  dem  Rine  und  fich  zu  Swoben  geret,  und 
het  öch  sie  alle  ire  eide  gemant  die  sie  ime  und  dem  riche  getan  habent,  daz  man  die 

5  blinde  abelo&e  und  ime  die  briefe  gebe  die  darüber  gemachet  sint,  wenne  sie  die  piinde 
wider  daz  rieh  gemäht  sin  und  Ane  sinen  willen  und  urlop,  und  daz  öch  die  stette  alle 
in  den  lantfriden  komment  und  den  swerent  den  er  uns  euch  gelesen  het  allen  hotten , 
und  welle  uch  daz  man  ime  alle  Juden  gebe  und  sin  geriht  wider  gebe,  und  weihe  stat 
daz  nit  tun  welle  der  vient  welle  er  sin.  dez  hant  wir  hotten  von  den  stetten  uf  dem  Rine 

10  unsers  herren  dez  küniges  reten  geentwurtet,  wir  habent  der  rede  nie  mere  gehört,  und 
habent  ouch  sin  keine  mäht  noch  keinen  gewalt  zft  ttinde,  und  wir  wellent  es  gerne  an 
unsere  rete  bringen ;  welle  uch  unser  herre  der  kdnig,  so  mag  er  sine  botschaft  öch  zfi  in 
tun.  so  habent  der  Swebeschen  stette  ein  teil  der  mehtigesten  ^,  von  den  der  krieg 
allermeist  uferstanden  ist,  geentwurtet :  sie  wellent  unserm  herren  dem  kiinige  gerne 

16  entwurten,  wände *>  der  si^  ouch  daruf  geseßen,  darzft^  etlichen  fiirsten  und  herren;  die® 
hant  sich  vereiniget  zil  dem  künig^^  und  sich  dez  die  stette^  gar  übel  herschrockent ^ ; 
und  habent  unsers  herren  des  kdniges  reten  geenttourtet,  daz  man^  in  g&nne  an  ir  frunt 
zti  bringen,  wenne  sie  sin  keine  mäht  noch  gewalt^  habent  zu  tünde,  und  solte  man  sie 
darumbe  töten,  wanne  ir  frunde  und  sie  der  vorderunge  nie  me  gehört  hettent,  und  wel- 

30  lent  ouch  darumbe  ein  kurz  entwurte  geben  daz  sie  truwent  daz  sie  in  unsers  herren  des 
küniges  gnaden  bliben^  süUent.  obe  in  daz  gegünnet  und  erlöbet  wirt  an*  ir  frünt  zu™ 
bringende,  dez  wißent  wir  nit;  wenne  ir  meinunge  ist  alles,  daz  man  die  bünde  abeloße 
und  den  lantfriden  da  swere  und  die  Juden  und  daz  gerihte  in"  verspreche  zu  ge- 
bende.      [3]  lieben  herren.  wißent  öch,  daz  wir  üch  nü°  lange  verschrieen  und  enbotten 

2^  hettent;  so  sint  die  löflFeP  also  wilde  gewesen  und  noch  sint:  waz  wir  iegenote  wondent 
wißen,  daz  waz  zu  stunt  danne  ein  anders,  also  wir  üch  wol  sagende  werdent  so  wir  z^^ 
üch  komment;  daz  wir  hoffent  und  getruwent,  daz  wir  schiere  bi  üch  wellent  sin.  em- 
pfindent  wir  üt  anders,  daz  wellent  wir  üch  öch  laßen  wißen.  besigelt  mit  herrn  Wil- 
helms ingesigel ,  geben  z&  Egern  an  dez  heiligen  crützes  dage.  Mai  a 

^  Johans  von  Stille  ritter,  Oertelin  Manße , 

und  her  Wilhelm  ein  alt  ammanmeister  der 

stat  zu  Strazburg. 

a)  8  der  mohtigestcn  ist  an/korrigiert  wol  von  derselhen  Hand,  b)  gcrno  enlwurten  wando  i*t  atugttlriehen  in 
Sf  *teht  in  W.     c)  51V  hId.      d)  dar  iti  au/korrigiert  taol  von  der»elben  Hand  in  8.       e)  8  die  au/korrigiert 

35  ttatt  ur»pr.  und,  vol  von  derselben  Hand,    f)  S  vereiniget  ausgestrichen,  dann  Lücke  von  e.  10  Buchstaben,  zu 

dem  künig  om.  ohne  Lücke  W,  g)  S  und  sich  dez  die  stette  ausgestrichen,  und  sich  mit  sehwänerer  Tinte, 
h)  diese  Lücke  mit  11  Punkten  bei  W  ohne  weitere  Bemerkung;  e»  fehlt  wol  nicht  viely  c.  18  BucJistaben  in  S; 
in  dem  Passus  sie  wellent  unserm  —  frünt  sS  bringen  stehen  in  Walle  obigen  Worte  außer  dem  kursiv  Gedruck- 
ten und  dem  angemerkten  sin  in  8W  statt  unseres  si.      i)  8  add,  e  tiemlich  xerstört.     k)  SITblibent  nnd  sül- 

40  lent.      1)  8  ist  mit  der  Feder  verändert,  der  Schreiber  scheint  zuerst  ein  Wort  mit  anfangendem  d  beabsichtigt 

oder  ausgeführt  »u  haben,  man  konnte  es  noch  etwa  dis  Uten;  TFan  ohne  Bemerkung,  m)  8  zhf  zlt  n)  sicSW. 
o)  W  in.    p)  S  so  scheint  hier  tu  lesen  und  nicht  loffe.    q)  8  zhf  zÜ  f 

*  .Sinn  :  etn  Theil  der  mächtigiten  unter  den  Schwä-  ber  die  übrigen  Städte  heftig  enchracken  (und  sich  dez 

bischen  Städten  (die  hant  sich—)  eei  mit  dem  König  eine  die  stette  gar  übel  herschrockent),  weil  nemlich  jetzt  eben 

15  geworden   ( vereiniget  zu  dem  künig ;  indem  eie  den  damit  Vir  Zusammenhalt  gesprengt  und  längere  Weige- 

Landfrieden  beschworen,  nemlich  Nürnberg  und  Regens-  rung  hoffnungslos  schien,   * 
bürg,  daneben  das  minder  mächtige  Weißenburg):  worü- 


198 


Reichstag  zu  Eger  im  April  und  Mai  1389. 


[tsm  g9  Hans  vo7i  Steinach  an  Begensburg :  Beschwörung  des  Landfriedens  durch  die  Gesandten 
von  Regensburg  Nürnberg  Weißenburg  hat  stattgefunden^  Eegensburg  ist  mit  den  Bairi- 
sehen  Herzogen  in  Uebereinkunft  getreten,  [1389]  Mai  5  [Eger], 

Aut  Münch.  R.  Ä.  Urk.  X  'Va  or.  chart.  HL  clausa  c.  eig.  in  vereo  impr.  paene  defie. 
Gemeiner  Regensb.  Chr.  i ,  ieo  gibt  ein  etwas  modernisiertes  Stück  davon.  Vgl.  Feßmaier  47  f.  und  5 
nt.  118  f.  —  Regest  in  Reg.  Boic.  lo^  249  unterm  16  Sept.  und  bei  Vischer  nr.  sse  unterm  d  Mai. 


Unsern  willigen  dienst  wizzt  vor.  lieben  Lern,  alz"  wir  ew  vor  verschriben  haben 
von  einz  lantfrid  wegen,  laz  wir  ew  wizzen^  daz  der  für  sich  gangen  ist  und  daz  wir  und 
dy  von  Nurenberg*  und  dy  von  Weizzburg  den  gesworcn  haben,  und  het  wir  dez  nicht 
tan,  so  wer  wir  und  manleich  an  alz  ent*  von  hinn  geschaiden.  und  sein  auch  mit  den  lo 
hern  von  Pairn  wericht;  wie  und  welher  mazz,  daz  chunn  wir  ew  nicht  verschreiben, 
dann  sunderleich  schullen  all  gefangen  ledig  sein  auf  siecht  urfe  an  all  Schätzung  und 
puntnüzz.  und  darumb  gefeit  wol,  waz  ewr  diener  gefangner  heten,  daz  ir  dy  zu  ew 
pracht,  wann  wir  wesorgen,  ir  möcht  mit  in  gedrungen  werden,  wann  sy  inn  wurden 
daz  wir  dofur  versprochen  heten.  wizzt  auch,  alzpald  ir  den  prief  secht,  so  schult  ir  i» 
versorgen ,  daz  chain  angriff  von  den  ewern  nicht  mer  geschech ;  dezgeleich  hab  wir  mit 
uai  's  den  fursten  auch  geret.     geben  an  mitichen*  nach  dez  heyligen  chrautz  umb  vesperzeit*. 

Hans  von  Stainach 
und   sein   gesellen  \ 

Lieben  hern.  ir  schult  chainen  soldner  abschreiben,  untz  wir  selber  chomen,  ez  warn  so 
dann  moneydsoldner ;  umb  dy  andern  verziecht  ez  wie  ir  mugt. 

[in  verso]  Den  erbergen  und  weysen  dem  rat  zu  Regensburg ^'. 


1389] 


I  /s/19 

nach    90.  Aufzeichnung  über  die  Verhandlungen  zu  Bamberg  und  zu  Eger,  besonders  die  von  den 
*^»»^3         Städten  an  Pf.  Ruprecht  I  zu  zahlenden  60000  fl.  betreffend.  {Darstellung  von  Seiten 
Nürnbergs,  bzw,  der  Schwäbischen  Bundesstädte,)       [1389  nach  Mai  5  Nürnberg*.] 

Aus  NOrnb.  Ar  eh.  Konserv.  cod.  673  {außen  S48}  fol.  loi^-ios*  cop.  mb.  coaev. 

13S9  Ez  ist  zu  wissen,  daz  ein  tag  gen  Bamberg  gemacht  ward  in  der  wuchen  vor  dem 

Apr.4-10  pi^im^ag  anno  domini  ®  1389  jar  in  dem  krieg  den  fdrsten  herren  und  stet  in  Swaben  und 

auf  dem  Rein  mit  einander  heten.  da  schikten  die  burger  vom  rat  Bertholt  Beheim, 


25 


a)  or.  om.      h)  doppelt  üfterstrichf-n.      c)  or.  mfchcn.      d)  or.  Regeng  doppelt  überttriehen.      e)  im  rod.  abgekürztet  SO 
dcus  oder  domlnuR. 


*  Vgl.  was  von  dieser  Stadt  der  Fortsetz  er  des  Königs- 
hofen  sagt  bei  Mone  Quellen  /,  808  f.  Der  Beitritt  der 
8  Städte  ist  auch  erwähnt  in  der  Aufzeichnung  (über  die 
Verhandlungeti  zu  Bamberg  und  Eger)  von  1889  nach 
Mai  6  und  in  der  andern  Aufzeichnung  vom  is  Mai  1889 
ort.  16. 

'  Ohne  alles  Ende,  entscheidungslos,  fruchtlos. 

'  Das  fehlende  Jahr  ist  zweifellos.  Der  Kreuztag  ist 
inventio  crucis,  Mittwoch  darnach  der  6  Mai;  die  Reg. 
Boica  berechnen  falsch  den  15  Sept.,  indem  sie  exaltatio 
crucis  verstehen,  s.  Vischer  l,  c.  Der  Ort  ist  jedenfalls 
noch  Eger. 

*  Als  solche  nennt  Gemeiner  Regensb.  Chr.  2 ,  260  den 
Gamerit  von  Särching  und  den  Probst  Virich  auf  Tunau. 

^  Heber  den  Beüritt  von  Regensburg  und  seine  Anlegung 


im  Landfrieden  s.  Gemeiner  l.  c.  260  f.  —  Die  Abmadiung 
vom  1  Merz  1889  Reg.  Bote,  lo,  287  und  Vischer  nr.  828 
ist  von  Gemeiner  2,  269  unterm  8  MerZf  von  Feßmaier 
offenbar  dieselbe  Sache  unterm  22  Februar  angezeigt;  das  85 
Original  ist  im  Münch.  R.  A.  Ürk.  X  ^ly 

*  Der  Schluss  des  Stückes  zeigt,  daß  jedenfalls,  als  es 
abgefasst  wurde,  Regensburg  Nürnberg  und  Weißenburg 
dem  iMndfrieden  bereits  beigetreten  waren.  Der  Entwurf 
des  Landfriedens  ist  vom  i  Mai,  die  Ausfertigung  vom  40 
5  Mai,  und  an  dem  letzteren  Tag  meldet  Hans  von 
Steinach  in  seinem  Briefe  jenen  Beitrüt.  Letzterer  geschah 
also  in  der  Zeit  zwischen  i  und  6  Mai^  wahrscheinlich 
erst  am  6  Mai  1889.  Obige  Aufzeichnung  fällt  also  wol 
na^  6  Mai  1889.  Sie  ist  von  Nürnberg  ausgegangen  [da  45 
schikten  — ]  und  wol  auch  dort  entstanden. 


O.  Berichte  über  Verhandlungen  zu  Bamberg  und  Eger. 


199 


Nyclas   Muffel,   Bertholt  Pfinczing,    und  Jobs  TeczeP   auf  denselben  tag.   da  wart    ['««^ 
geteidingt  zwischen  den  steten  die  den  punt  hilten  am  Kein  und  den  steten  die  den  ^^^^f. 
punt  hielten  in  Swaben  :  wer'  ez  sach  daz  alle  die  stük  und  stözz,  die  ffirsten  herren 
und  stet  gen  einander  auf  beid  Seiten  heten,  auf  die  zeit  alle  genzlich  und  gar  beriht 

5  würden  zu  Bamberg  auf  dem  vorgnanten  tag,  so  solt  der  Swebisch  punt  dem  Beinischen 
punt  30000  guidein  ze  stewr  geben  an  den  60000  guidein  die  der  Eeinisch  punt  herzog 
Rupreht  dem  cltsten  verheissen  heten  ze  geben  von  irs  kriegs  wegen  den  sie  mit  im 
heten.  wer'  aber  daz  alle  stück  und  stözz  auf  dem  egenanten  tag  zu  Bamberg  zwischen 
fürsten  herren  und  steten  niht  genzlich  verriht  würden  als  vor  geschriben  stet,  so  sölten 

10  der  Swebisch  punt  dem  Beinischen  punt  der  egeschriben  30000  guidein  niht  schuldig 
sein  ze  geben*,  und  do  ez  also  geteidingt  ward,  da  giengen  der  Beinischen  stet  frewnde, 
mit  namen  Heincz  sum  Jungen  und  Jacob  Metreiz  von  der  von  Meincz  wegen,  und  der 
von  Stille'  ein  ritter  und  ander  zwen  mit  im  von  der  von  Straßburg  wegen,  und  der^ 
und  noch  einer  von  Wurms  *  mit  im  von  der  stat  zu  Wurms  wegen,  und  Bertholt  Beinbot 

15  und  Henslin  Fricz  von  der  stat  wegen  zu  Speir,  und  Bernhart  Newgepur  im  Santhof  und 
Johans  von  Holtzhawsen  sun  von  der  stat  wegen  zu  Frankenfürt,  in  dez  Friczen 
Gundlachs  hawse  zu  Bamberg  in  die  grossen  stuben,  do  der  Swebisch  punt  bei 
einander  sazzen.  da  wurden  die  teiding  gelawtmert',  daz  es  der  stete  boten  all  hor- 
ten ,  in  aller  der  weise  alz  hievor  geschriben  stet,  und  darnach  ging  Bertholt  Pfinczing 

20  allein  von  der  stat  wegen  zu  Nüremberg ,  und  sagt  den  vorgenanten  Beinischen 
steteboten  :  ob  daz  wer'  daz  die  vorgenant  teiding  all  beriht  würden  und  daz  man  den 
Beinischen  steten  die  30000  guidein  geben  müst  als  vor  geschriben  stet,  daz  wir  dann 
von  der  stat  wegen  zu  Nüremberg  niht  mer  geben  weiten  dann  unser  anzal  die  uns 
angepurt  an  denselben  30000  guidein  und  weiten  auch  für  die  andern  stet  dez  punds  in 

25  Swaben  niht  geben  noch  verpunden  sein,  und  also  geschach  zu  Bamberg  auf  demselben 
tag  kein  rihtung  niht,  dann  ez  ward  da  ein  anderer  tag  erlengt  und  gemacht  gen  Eger 
aht  tag  nach  ostern  in  dem  89  jar.       darnach  do  man  zu  dem  tag  gen  Eger  kom ,  da    laao 
kund  man  aber  kein  rihtung  finden  noch  treffen,  denn  daz  ein  lantfrid  da  gemacht  ward.  ^^^'  ^^ 
in  denselben  lantfrid  dhein  stat  dez  Swebischen  punds  niht  komen  noch  den  swern 

so  wölt,  dann  die  von  Begenspurg  Nüremberg  und  Weissenburg. 


a)  fehlt  der  Name. 


*  Vgl  Nürnbergs  Kosten  ort.  4. 

*  Die  Costenczer  Versammlung  der  gemeinen  Städte 
des  Bunds  um  den  See  und  im  Albglh)  schreibt  an  Strazz- 

35  bürg  in  Betreff  des  Streits  zwischen  den  Rheinischen  und 
den  Schwäbischen  Städten  um  obige  Geldzahlung  vom 
Eger  er  Landfriedenstag ;  darin  heißt  es  das  wir  aber  von 
0*^1^6111  die  botten,  die  ze  Babenberg  und  ze  Egern  warend, 
getrülich  und  ft'ÜQtlich  geflragot  haben,  ob  von  in  iht 

40  verhaissen  oder  versprochen  sig.  die  sprechent  mit  na- 
men,  das  weder  si  noch  niemant  von  unsem  wegen ,  des 
si  icht  wissen,  den  vorgen.  drin  Rinischen  stellen  ie 
icht  verhaissen  und  versprochen  haben,  und  die,  die 
noch  leben,  mugend  darumb  tun  waz  si  tun  sullen.  — 

45  darzfi  lazzen  wir  iuch  wissen,  daz  wir  daz  denselben 
unsern  hotten  noch  nie  niemand  emphulhent,  das  si 


iemand  kain  g6t  oder  ül  verhiezzen  oder  umb  ihle  ver- 
sprichen ;  dcU.  Costencz  Zi,  v.  Valentini  1408  d,  h.  Febr. 
18,  im  Straßb.  St.  A,  G.  ü.  Pf.  lad.  "/,,  fasc.  20. 

^  Johans  von  Stiüe,  s.  Bericht  der  Straßburger  Boten 
vom  8  Mai  1889,  wo  auch  die  beiden  andern  in  der  Unter- 
schrift stehen. 

*  Ein  Brief,  den  die  Boten  der  Reichsstädte  des  Land- 
friedens in  Schwaben,  zu  Nürnberg  versammelt,  an  die 
Städte  des  ehemaligen  Rheinischen  Bundes  1890  Do.  n. 
Anton,  [d.  h.  Jan.  20]  schreiben,  nennt  als  zu  Bamberg 
anwesend  Josen  Ckünen  [doch  wol  nicht  Okfinenf]  von 
Worms  und  Jacoben  [Metreiz  hier  oben]  von  Mäntze,  in 
Ulm.  St.  Bibl.  Ulmensia  5577  fol  M*-B8'  cop.  coaev. 

^Lautmaeren,  lutmeren,  pronuntiaret  palam  narrare, 
manifestarej  HaÜaus  Glossar  1808. 


I 


200  Reichstag  zu  Eger  im  April  and  Mai  1389. 

1:^9  92,  Aufzeichnung  Über  die  Verhandhengen  zu  Bamberg  und  zu  Eger,  besonders  die  von  den 
Städten  an  Pf.  Ruprecht  I  zu  zcMenden  60000  fi,  betreffend.  (Darstellung  von  Seiten 
der  Gesandten  der  Rheinischen  Bundesstädte.)  1389  Mai  12  Miltenberg. 

Aus  Siraßb,  Sem.  BibL  Wenckeri  ezcerpta  2,  402^- 408^, 

Diz  ist  das  gedechtniße  als  der  Rinschen  stetde  frunde  und  boten  von  dem  dage  r. 
zu  Babinberg '  und  zu  Eger  gescheiden  sin. 

[i]  Zum  ersten  das  die  von  Nurenberg  uns  offenlichen  gesagit  Lant,  daz  die 
Swebsche   stede   ihre   summe  gleven   und   auch   ir  gelt  nit   enhettent   alß   man   zu 
Mergentheim'  überkomen  were,  und  in  auch  eide  noch  briefe  nie  gehalten  hettent,  und 
were  an  iren  dingen  nüß  nit;  daz  wir  uns  wisten  darnach  zu  richten,  wand  sie  sich  auch  10 
woltent  darnach  richten. 

[2]  Item  da  quam  unser  herre  von  Mentze^,  der  bischof  von  Babinberg*,  und  der 
obirste  meister  Dutsches  ordens',  und  brachten  rede  an  die  botden,  daz  der  krieg  nit 
verrichtet  mocht  werden,  herzöge  Ruprecht  der  elter  were  dan  vorabe  gerichtet,  daz  alle 
andere  sache  desto  baz  gingen  und  gerichtit  wurden  als  man  zu  Mergentheim  *  von  dem  is 
dage  gescheiden  were. 

[3]  Da  worden  die  boten  zu  rade  nach  der  rede  als  in  die  von  Nurenberg  gesagit 
betten  und  auch  nach  rade  unsers  herren  von  Mentze,  es  were  weger  ^  man  keufte  den 
frieden  wan  den  Unfrieden,  unn  auch  daz  die  gefangen  ledig  worden  und  ire  gelubde 
und  eide  und  verbuntniße  auch  abegetan  werde,  und  noch  viel  redde,  die  sich  da  so 
geginander  verliffen,  da  geschach  ein  anlaß  uf  unsern  herren  von  Mentze  den  bischof  von 
Babinberg  und  den  meister  Dutsches  ordens,  also  mit  den  Vorworten  daz  alle  gefangen 
zu  unsers  herren  von  Mentze  banden  gestalt  soUent  werden ,  die  die  *  herzöge  Ruprecht 
der  elter  und  herzöge  Ruprecht  der  junger  und  die  iren  den  steten  abegefangen  habent 
of  dem  Rine  und  in  Swaben,  und  auch  die  gefangen,  die  dieselbin  stete  den  obgenanten  25 
herren  abegefangen  habent,  und^  soUent  gein  einander  ledig  gesagit  werden;  habent  sie 
auch  keinrehande^  gelubde  eit  oder  verbuntniß  getan  zu  beiden  siten^,  der®  suUent 
sie  auch  ledig  sin,  uzgenomen  einer  siechten  orphe'.  habent  auch  die  gefangen  zu 
1889  beiden  siten  keinerhande  gut  gegeben  sit  des  heiigen  osterdages,  daz  sal  man  in 
^'^'  widderkeren  zu  beiden  siten.  habent  auch*die  gefangen  imand  keinerhande  gut  oder  so 
1869^^  anders  icht  globet  sit  des  heiigen  osterdages  oder  darvor  daz  noch  unbezalet  were,  daz 
äal  auch  abesin.  doch  ist  zu  wissen,  daz^  man  darumb  dem  alten  herzogen  geben  sal 
60  duscnt  ^  gülden,  der  wil  unser  herre  von  Mentze '  geben  10  dusent  gülden  und  die 
Swebschen  stete  25  dusent  gülden,  wan  die  Swebschen  steteboten  allezit  bi  der 
richtunge  und  tedinge  warent  und  auch  den  anlaß  vor  ire  frunde  mit  uns  versprachent.  ss 
doch  wart  der  anlaß  allewegent  also  beredt :  were  ez  daz  die  sache  gingent  und  gericht 
worden  alß  man  von  Mergintheim  gescheiden  were,  so  soltent  die  sache  und  der  anlaß 

a)  im  cod.  fehU  dat  iweM«  die.     b)  eod,  0».  und.     c)  eod,  keine  hande.     d)  eod,  üdd.  getan,    e)  dlef    f)  eod.  add. 
der.    g)  cod.  mtr  <K>. 

*  Man  sieht,  daß  ort  i-e  eich  auf  den  Tag  zu  Bamberg  *  LamprecfU.  40 
beziehen,  womit  auch  der  Anfang  von  art  e  und  der  von          '  Seifrid  von  Veningen, 
art.  7  deutlich  stimmt.  Von  ort.  7  an  wird  über  die  Egerer          '  Der  Januartag  oder  Februartag  f  beide  f 
Verhandlungen  berichtet.  In  Miltenberg  und  schon  am          '  waehe,  zierlich,  fein,  herrlich,  werth,  theuer;  dann 
12  Mai  1889  ist  die  Aufzeichnung  gemacht,  also  gleich  auf  in  abgeschwächter  Bedeutung  :  angemessen,  gut;  ahd. 
dem  Rückweg  aus  Eger  nach  dem  Rhein.  w&hi,  mhd.  WB.  8, 489.  45 

*  Vgl.   Verabredung  der  Städte  unter  sich  von  1889  *  d.  h,  urfede. 
Jan.  28,  und  weiter  unten  in  unserem  Stück  art.  18.  '  Vgl.  nr.  94  nt.,  und  hier  unten  in  nr.  91  die  Anm. 

^  Adolf  I.  zu  art.  17. 


Apr.  18 


D.  Berichte  über  Verhandlungen  zu  Bamberg  und  Eger. 


201 


bliben  und  gericht  sin.  were  ez  abir  daz  die  sache,  alß  man  von  Mergintheim  schiede, 
nit  gingen  und  gericht  worde,  so  Bolte  der  anlaß  und  die  Sachen,  die  mit  den  herzogen 
beretd  ist,  ze  nichte  ^  werden. 

[4]  Diz  hat  unser  herr  von  Mentze  der  Hinsehen  stede  botden  gesagit.  als  der 

5  Swebschen  stetde  botten  an  in  heimliche  geworben  haben  und  in  ernstlichen  gebeten 
haben  das  er  uns  darzu  riede  und^  wiesete,  und  dazselbe  sie  auch  an  uns  werben  daz 
wir  den  vorgenanten  anlaQ  also  ofhemen  weiten. 

[6]  Item  auch  ist  zu  wissen,  daz  die  von  Straßburg  die  von  Hagenowe  von 
Slitzstad  und  von  Wißenburg  dise  sache  nit  ofgenomen  oder  besatzt  habent,  wand  sie  zu 

10  Heppinheim  ^  uf  dem  dage  nit  warent;  und  duchte  sie  doch,  betten  sie  macht  und 
gewalt  darumb  gehabet,  daz  es  beßer  were  getan  wan  gelan,  den  iriden  kauft  dan  den 
Unfrieden,  und  weiten  ez  gerne  an  ire  rete  bringen  und  ir  bestis  darzu  redin  daz  sie 
auch  iren  willen  darzu  geben. 

[6]  Item  da  unsers  herren  des  konigis  boten '  gen  Babenberg  quamen  und  mit  uns 

13  retden  daz  wir  gen  Eger  riden  selten  zu  unserm  herren  dem  konige ,  da  weren  wir 
gerne  widder  heim  gewesen,  da  weite  man  uns  kein  geleide  heim  geben,  und  sprachen  : 
weren  wir  uf  dem  dage  nit,  waz  unrades  dan  in  die  sachen  vielen,  das  were  unser 
scholt,  wan  wir  die  Swebschen  stete  baß  mochten  gewisen  dan  imand  anders;  und  man 
hette  uns  auch  uf  dem  dage  nit  zuzusprechen,  wan  sie  wol  wisten,  das  wir  nuwent  der 

so  Swebschen  stete  belfere  werent.  darof  baden  uns  auch  die  Swebschen  stede  ernstlichen 
mit  in  zu  riden  :  wand,  were  ez  daz  wir  nit  enriden,  so  weiten  sie  auch  nit  riden,  wand 
sie  ane  uns  nit  daselb  schuffen.  darof  rieden  uns  unser  herre  von  Mentze  und  von 
Babinberg,  daz  wir  nit  enließen,  wir  rieden  zu  dem  dage  gen  Eger. 

[7]  Item  da  wir  gen  Eger  quamen,  da  finge  unser  herre  der  konig  die  sachen  an 

25  gar  dogentlichen  zu  richten  in  der  maßen  als  der  anlaß  zu  Mergintheim  of  in  ^  gelassen 
und  gegangen  wart  und  auch  da  beret  wart*. 

[8]  Item  an  dem  andern  dage  darnach  da  rete  er  mit  den  Rinschen  und  den 
Swebschen  stetden,  daz  sie  ire  bunde  abe  selten  lassen  und  selten  einen  gemeinen 
lantfriden  mit  den  fursten  und  herren  sweren;  so  selten  auch  die  fursten  und  herren 

30  ire  einunge  abedun;  und  selten  auch  ime  die^  stede  ir  Juden  gebin^,  und  selten  ime 
auch  sine  gerichte  wider  gebin.  darof  habent  ime  die  Rinschen  stete  geantwort,  sie 
habent  der  forderunge  in  iren  reten  nie  me  geboret  und  betten  auch  darof  kein  macht 
noch  gewalt  zu  antworten. 


1889 
Mai  Ja 


as 


a)  e».  eot^,  se  niehte  ttatt  gericbtet.     b)  om.  cod.    o]  off  In  Ut  wol  m  2e«cn,  «oHel  oU  auf  ihn ;  nickt  offin.    d)  eod. 


'  Vgl,  nr.  loi  arL  i*. 

*  Man  hat  die  Wahl  ob  man  den  Inhalt  dar  nachfol- 
genden Aufzeichnung  nach  Bamberg  oder  nach  Eger  ver- 
legen will,  beeeer  wol  nach  Eger,  Sie  lautet :  Die  antwurt 

40  hot  uns  unsers  herren  dez  Romischen  kunigs  rete  geben, 
und  haben  gesprochen  daz  sie  mfiglich  und  zitlichdflnke 
[dünke  t]  daz  die  nochgeschriben  stfick  vollgiengen.  item 
wer'  ez  daz  man  von  dem  bunde  stunde  und  an  den 
lantfiride  gieng,  doruf  sollen  wir  gesflnt  sin.  item  so 

45  sollen  alle  unser  geyangen  ledig  sin  on  alle  verbuntnisse. 
item  waz  schatzunge  von  gevanger  wegen  oder  hrant- 
schatzunge  noch  unhezalt  vorhanden  wem,  sie  wem 
verbrieft  verswom  verbürgt  oder  nit,  die  solt  abe  sin. 
item  waz  slozz  uns  abgewunnen,  die  noch  vorhanden 

fio  wem,  sollen  uns  widerkert  werden,  item  waz  uns  erbe 
eigen  oder  leben  entwert  oder  in  disem  kriege  genumen 
Deutsche  Reiehstaf  i-Akteii  II. 


weren,  sie  beten  die  fursten  und  herren  fUrbaz  vergeben 
oder  verUhen,  daz  sol  ab  sin  und  sol  uns  widerkert 
werden,  item  wir  sollent  unter  boten  echicken  mit  vollem 
gewalt  umb  unsers  fterren  dez  kuniges  mutung.  Das 
ünleebargewordene  am  Schluse  haben  wir  in  Kursive  ge- 
geben. Die  Aufzeichnung  steht  im  Münch.  R.  A.  Urk. 
Rothenburg  nr.  80  Nacbtrüge  cop.  memhr.  coaev.  aU 
Anfügung  von  andrer  Hand  hinter  der  Abschrift  des 
Stücks  welches  W,  VUcher  im  Regest  miUheilt  nr.  asa  in 
den  Forschungen  zur  Deutschen  Geschichte  9,  in,  Sie 
rührt  ohne  Zweifel  unmittelbar  oder  mittelbar  von  den 
Rotenburger  Boten  her, 

'  Vgl,  nr.  61,  und  besonders  die  nt,  zu  II  i  betr,  Mer- 
gerUheim  Bamberg  und  Eger. 

*  Vgl.  Reg.  Bote,  lo,  ue. 


26 


202  Reichstag  zu  Eger  im  April  und  Mai  1389. 

1889  [9\  Item  die  Swebschen  stedeboten  frageten  uns  radea.  was  wir  in  zu  den  Sachen 

rieden  zu  dun.  da  sagedin  wir  in ,  wie  wir  geantwort  betten ,  und  riedin  in  aucb  in 
'ganzen  trewen,  daz  sie  die  sache  follenzogen  als  sie  den  anlaß  of  unsern  herren  den 
konig  getan  betten,  wan  in  und  aucb  uns  gesagit  were  under  äugen  daz  man  in  genug 
dun  wolte  alß  der  anlaß  gescbeen  und  dag  dar  gemacbt  were;  darzu  were  uns  aucb  » 
gesagit,  daz  sie  zweiunge  under  einander  betten  und  die  gresten  mecbtigesten  stete  sieb 
von  in  scheiden  weiten ;  geschee  daz  oder  den  anlaß  nit  follenfuren  in  der  maßen  als  er 
zu  Mergintheim  beret  were  und  an  unsern  herren  den  konig  gelaßen  den  er  in  aucb 
gerne  foUenfurte,  wo  ir  des  uzgingent  oder  ucb  von  einander  schiedent  und  ein  teil 
under  uch  darüber  kriegen  wolte  und  meinent  darumb  daz  man  ucb  helfe  dun  solte,  so  lo 
wißent,  so  musten  wir  ez  unsern  frunden  sagen  wie  sich  alle  sache  verlauf en  hettent, 
und  was  sie  dar  vorbaz  in  den  Sachen  teden,  daz  ließen  wir  sie  versorgen. 

[10]  Item  nach  dem  alß  wir  mit  in  retdcn  alß  vor  geschriben  stet  und  sie  daz  nit 
tun  enwoltent,  da  quam  uns  redde  vur,  daz  das  gelt  verfallen  were  dem  herzogen  als 
zu  Babemberg  beret  were,  sit  dem  male  das  die  Swebschen  stete  von  dem  anlaße  zügen  is 
und  man  ^  in  auch  gern  genug  wolte  ^  dun  alß  zu  Mergintheim  geret  were.  da  gingen 
wir  aber  zu  in,  und  sagetin  in  die  rede  daz  man  das  gelt  von  uns  haben  wolte,  und 
baden  sie  aber  das  sie  den  anlaß  foUenflirten;  wan,  were  ez  daz  man  uns  umb  keinerlei 
gelt  zuspreche  von  des  anlaßes  wegen  zu  geben,  sie  mtisten  das  halb  teil  gebin.  des 
antworten  sie  und  sprachen,  daz  man  in  den  anlaß  nit  follenziehen  wolte  alß  zuio 
Mergintheim  geret  were;  und  wem  aucb  ir  Sachen  nit  gericht;  betten  aucb  etzlicb  ir 
botden  ibt  versprochen  zu  geben ,  das  man  denselbin  biesch  ^. 

[11]  Damach  so  worden  sie  und  wir  besant  vor  den  herzogen  von  Teschin  *,  den 
canzler*,  den  bischof  von  Babinberg',  den^  meister  von  dem  Dutschen  orden^.  und 
wart  in  aber  da  gesagit,  daz  in  unser  herre  der  konig  ®  den  anlaß  follenfuren  wolt  in  S5 
aller  der  maße  als  er  an  in  gestalt  were  und  zu  Mergintheim  geret  wart,  und  wolte  darof 
alle  andere  sache  ußsetzen;  und  gingen  sie  des  uz,  so  wolt  doch  der  herzöge  sin  gelt 
haben  als  ez  geret  were  von^  den  Rinschen  steten,  und  beseigten  sie  ez  aucb  zu  dun, 
ob  man  ez  von  in  haben  wolte. 

[12]  Item  auch  habent  sich  die  Swebschen  stede  faste  beclaget  von  den  steden  die  so 
sich,  von  in  gescheiden  habint,  daz  sie  sich  fast  gevorwort  haben  mit  den  herren  vormals, 
und  sie  ir  summe  gleven  und  gelt  haben  als  ez  zu  Mergintheim  geret  wart*. 

[13]  Item  von  des  bichofs  wegen  von  Saltzburg*. 

[14]  Item  von  des  graven  wegen  von  Wertheim. 

[15]  Item  so  habint  die  von  Regenspurg  von  Nurenberg  und  die  von  Wißenburg  S5 
in  Swaben  den  lantfriden  mit  den  herren  geswom  und  mit  dem  ^  konige  und  habent  die 
bunde  abegesaget; 

[16]  Item  so  habint  die  andern  stede  in  Swaben  einen  tag  benent^  umb  alle  sache 


1889 


junii8  ZU  antworten  zu  Nurenberg  of  den  sondag^  nebst  nach  dem  heiigen  phingestdage.  und 

a)  eod.  om.  man ,  wu  leieht  tu  ergäiuen  i$t  au9  den  kunvorkergthenden  du,  man  In  gennff  dnn  wolto  In  «rf.  9.  40 
b)  Bcheint  wolte  und  nicht  wolten.      e)  hiesehe  f      d)  cod.  dem.      e)  eod.  tidd.  in.      1)  •ekeini  korr.  aus  tot. 
g)  dem  om,  cod.    h)  tag  om,  cod. ;  beret  ichdnt  korr,  in  benent. 

*  Przemyslav  l.  wer  bemerhit  daß  denjenigen  Städten,  wekhe  »u  Eger 
s  Der  erwählte  Bischof  Johann  von  Camin.  keine  Vollmacht  halten  den  Landfrieden  zu  echwürent 

*  Lamprecht.  auf  8  Tage  nach  Pfingsten  ein  Tag  zu  Nürnberg  feetge-  46 

*  Seifrid  von  Veningen.  setzt  wurde,  auf  welchem  sie  eine  bestimmte  Erklärung 

*  Vgl.  art.  i;  das  Subjekt  sie  im  letzten  Satztheils^id     über  ihr  Verhältnis  zum  Landfrieden  abzugeben  hätten; 
die  Schwäbischen  Städte.  von  diesem  nach  Nürnberg  bestimmten  Tage  verlautet 

*  Piligrim.  übrigens  bei  Ulman  Stromer  nichU  mehr,  St.  Chr.  l,  47, 

'  Vgl,  Nümb.  an  Erfurt  v.  18  Mai,  Auch  Ulman  Stro-      eff.  ^ 


D.  Berichte  über  Verhandlungen  zu  Bamberg  und  Eger. 


203 


183$ 
Mai  12 


habent  dieselbin  botden  an  uns  gefordert,  ob  wir  in  helfen  wollen,  obe  die  sache  nit 
gericht  werde,  da  haben  wir  in  geantwort :  wir  wollen  die  und^  alle  andere  sache  an 
unsere  frunde  bringen;  waz  die  dan  damidde  dunt,  daz  befelhen  wir  in. 

[17]  Item  auch  retden  sie  mit  uns  von  des  ofslages  wegen  der  funfe  und  drißig 
5dusent^  gülden  wegen,  und  da  wir  den  ofslag  fundent,  da  wolten  sie  ez  nit  dun.  da 
antworten  wir  in  :  wir  wolten  bi  unsern  werten  bliben  und  den  ofslag  nemen  als  sie  und 
wir  den  gefordert  betten  *. 

[1S\  Item  daruf  hat  unser  herre  von  Mentze  einen  dag  beret  zwischen  dem  herzogen 
und  uns  sich  zu  underreden,  obe  man  da  gutlich  überkommen  möge  in  der  maße  als  man 
10  von  Eger  gescheiden  ist.  und  sal  man  zu  Spir  sin  von  ^  dinstage  nestkommet  über  achte 
dage.  und  sal  man  of  mitwochen  darnach  zu  Utdenheim  vor  unserm  herren  von  Mentze  ^^|.  ^ 
den  dag  leisten. 

Scriptum  Miltenberg  quarta  post  jubilate  anno  1389. 


1389 
Mai  25 


1889 
Mai  12 


15 


92.  Nürnberg  an  Erfurt,  ierichtet  von  dem  vergangenen  Tag  zu  Eger,  wo  ein  neuer  Tag  [i889] 
auf  13  Juni  nach  Nürnberg  anberaumt  xoorden  wegen  Eintritts  noch  nicht  beigetretener 
Städte  in  den  Landfrieden.  [1389]  Mai  18  [Nürnberg], 


Aus  Nümb,  Arch,  Koraerv.  cod,  278  fol.  49*  conc.  chart.  coaev.,  Ueberschrift  de»  Stücks  Ertfflrt. 

Unser  etc.    lieben  freunde,    als  ir  uns  verschriben  habt  von  der  rihtigung  wegen 
zwischen  fursten  herren  und  steten,  also  lazzen  wir  ewer  erberkeit  wissen,  daz  unser 

20  herre  der  kunig  itzunt  zu  Eger  ein  rihtigung  *  und  ein  lantfrid  gemacht  hat  zwischen 
fursten  herren  und  steten,  als  wir  euch  dez  ein  abschrift  verslozzen  senden  in  disem 
briefe.  und  an  denselben  lantfrid  wir  und  etlich  ander  stet  itzunt  zu  Eger  getreten  sind, 
wanne  der  lantfrid  und  die  rihtigung  niht  moht  sein  gangen',  und  moht  auch  den  andern 
steten  dhein  zug^  niht  worden  sein,  ez  wer'  dann  daz  der  stet  ein  teil  itzunt  zA  Eger 

iji  an  den  lantfrid  und  richtigung  getreten  wern.  so  beten  etlich  stet  so  vil  gewalts  zu  Eger 
nicht®  daz  sie  ez  zu  den  zeiten  getun  mohten.  den  hat  unser  herre  der  kunig  ein  tag 
gesetzt  uf  den  suntag  nach  pfingsten^,  daz  fursten  herren  und  stet  uf  denselben  tag  her  i^^^] 
gen  Nüremberg'  komen  suUen.  und  wer  den  lantfrid  dann  also  uf  demselben  tag  swert,  "^""'^^ 
der  ist  dorauf  gesünet.  ez  hat  auch  unser  herre  der  kunig  den  lantfrid  bei  seinen 


so 


a)  eod,  hitf  h)eod.  o«.  dnaent.    c)eod.  vor.    d)  hei  den  Mer  zutamw^enttofiendtn  beiden  Zeilen  Ein  Vermerkteiehen 
am  Sande,  e)  hier  war  hineinkorrigiert  und  dcam  wider  ausgeetriehen  als  wir. 


'  Kann  hier  nicht  Erhöhung  eondem  nur  Aufschub 
der  Zahlung  heißen,  die  ereiere  würde  janictU  eine  Forde-^ 
rung  der  Städte  h€Lben  eein  können  (als  sie  und  ^ir  den 

35  gefordert  betten).  Aber  warum  iet  hier  von  Sßooo  fl,  die 
Redet  In  art.  8  waren  Söoao  auf  jeden  der  beiden  Städte- 
bünde  genannt  {vgL  nr,  109  art,  2),  loooo  auf  den  Erz- 
biechofvon  Mainz,  zusammen  eoooo.  Soviel  eind  ee  auch 
in  der  Abmachung  nr.  loe.  Doch  kommt  auch  70000  vor 

40  *n  ^n^  Stelle,  die  ich  in  der  Anmerkung  zu  art.  8  der 
nr,  106  behandle.  Ich  halte  beide  Summen,  70000  ade  Gan- 
zes und  86000  als  Hälfte,  für  unrichtig;  die  oben  genann- 
ten 88000  sind  vielleicht  entstanden  aus  Vermischung 
Jener  ssooo  {soviel  machte  die  Hälfte,  wenn  Kurmainz 

45  10000  bezahlte)  mit  80000  (soviel  machte  die  Hälfte,  sobetld 
Kurmainz  nicht  bezahlte,  was  der  spätere  Stand  der 
Dinge  zu  sein  scheint);  oder  sie  bezeidmen  gar  nicht  die 
Hälfte  die  jedem  der  beiden  Bünde  zukam  zu  bezahlen, 


sondern  eine  beliebig  gewählte  Abschlagssumme  die  vor- 
läufig ins  Auge  gefasst  worden  sein  mag, 

*  d,  h,  eben  in  dem  Landfrieden,  denn  außerdem 
fand  eine  allgemeine  Richtigung  zu  Eger  nicht  statt, 

'  Ulrich  Herr  von  Swartzenberg  berichte  Straßburg , 
daß  in  seine  Gegend  Botschaft  gekommen  sei,  daß  die 
Herren  und  die  Städte,  die  zu  Eger  bei  einander  waren , 
von  einander  seien,  und  daß  weder  er  noch  jemand  in 
eeiner  Gegend  eigeniUch  wiese  wie  eie  von  einander  ge- 
echieden  seien,  u,  a,  m.,  dat,  1889  fer,  6  node  ante  Urbani, 
nach  Wenckeri  Excerpta  2,  498'  der  Straßb.  Sem,-Bibl, 

*  Vgl.  Aufzeichnung  {über  die  Verhandlungen  zu  Bam- 
berg und  Eger)  von  1889  Mai  1»  art.  16, 

'  Hieraus  wird  klar,  daß  der  Brief  von  Nürnberg 
ausgeht;  die  Ueberschrift  des  Stücks  im  Codex  ergibt,  an 
wen  er  gerichtet  ist. 


204 


Reichstag  zu  Eger  im  April  und  Mai  1389. 


1^889:   kuDglichen^  trewen  gelobt  zu  halten,  so  haben  in  die  hemachgeschriben  ^  (ttrsten  und 
herreif  zu  den  heiligen  gesworn  zu  halten,  niht  mehr  wissen  wir  euch  zu  diser  zeit  zu 
11889]   schreiben,  dann  waz  wir  euch  zu  lieb  und  zu  dinst  tun  solten  oder  mohten,  daz  teten 
Mai  18  ^r  allezeit  williclichen  und  gern.      datum  feria  3  post  Nerei  et  Achillei. 

Von  dem  rate  zu  Nflremberg. 


1889  93,  jyie  21^  Speier  veraammeUen  Städte  Mainz  Worms  Frankfurt  Speier  an  Straßburg  :  da 
auf  dem  Tag  zu  Bamberg  durch  Ausspruch  die  von  den  Stadien  an  Pf.  Ruprecht  lund 
II  zu  bezahlende  Summe  von  50000  fl.  um  10000  erhöht  worden  ist,  möge  Straßburg 
av^h  an  diesem  Zuschlag  nach  Verhältnis  mittragen,  1389  Juni  27 '  Speier. 


Aus  Straßb.  St,  A.  kk  corresp.  des  souverains  art.  iia  or.  ch,  Ut,  cL  c.  iig.  in  verso  itnpr. 


10 


Unsem  fruntlichen  dienst  mit  vlil^e  bevor,  ersamen  besundern  lieben  frunde.  als 
wir  umbe  friden  willen  der  lande  auch  uff  uwem  und  der  andern  stetde  trostlich 
volleist'  und  gut  getruwen  einen  anlafi  uff  dem  dage  zu  Babenberg  an  unser  herren 
von  Meintze  von  Babenberg  und  den  meister  Dutsches  ordens  in  Dutschen  landen  getan 
haben,  jn  der  meynunge  das  die  summe  geltes  die  uns  darumbe  gesprochen  wurde  zu  i5 
gebenne  funfftzigtusent  guldin  nit  übertreffen  solte,  daran  die  Swebischen  stetde  als  sie 
den  anlas  mit  uns  datdent  daz  halbe  teil  derselben  summe  bezaln  solten  :  als  nu  die 
vorgenanten  herren  in  irem  usspruche  die  vorgenant  summe  geltz  umbe^  zehentusent 
guldin  gemeret  hant  als  uwere  ersame  wisheit  wol  vernommen^  hat,  und  als  ir  vorhin 
von  uwerm  guten  willen  uwere  antzale  zu  funffeundzweinczigtusent  guldin  zu  gebenne  20 
rede  ^  getan  hant  * :  bitden  wir  uwere  fruntschafft  vlisseclichen,  diewile  unser  meynunge 
gewesen  ist  und  das  auch  also  in  unsere  rete  braht  haben  das  ir  zu  dem  halben  teile  der 
vorgeschrt66n  summe  guldin  die  also  gesprochen  wurden  uwere  antzal  geben  weitend 
und  wir  Ans  auch  nit  anders  versahen  danne  daz  ez  bij  den  fun£&igtusent  guldin  solte 
beliben  sin,  daz  ir  danne  auch  uwere  antzal  an  den  übrigen  funfftusent  guldin  nachts 
margzal  als  uch  an  den  funffundzweintzigtusent  guldin  geburt  uns  wollent  helffen 
mitdragen  zu  bezalende,  alz  wir  uch  dez  sunderlichen  wol  getruwen,  nachdem  als  wir 
den  YOTgeßchriben  anlaß  umbe  dez  besten  willen  und  uff  uwer  und  der  ander  stetde  gut 
getruwen  getan  haben,  herzu  so  wollent  uch  als  fruntlichen  bewisen  als  wir  auch  umbe 
uwem  willen  wa  dich  daz  geburet  willig  weren  zu  tunde  in  sollichen  und  in  großem  so 
Sachen,  und  laßent  uns  dez  uwere  fruntlich  antwurt  wider  beschriben  wissen  bij  disem 

«)  attfkorrigitrt  itatt  de»  au»gt9triehnen  /tantenliehen.     b)  or,  om.     c)  »eheitU  mm.     d)  hier  fehlt  offenbar  dieeee 
oder  ein  ähnliehee  Wort, 


'  Dines  Verzekhnii  fehlt.  Et  wird  so  ziemüch  die 
Namen  von  nr.  n  art,  46  enihaüen  haben, 

*  Das  Datum  dieses  Abrechnungstages  der  Mitglieder 
des  ehemaligen  Rheinischen  Städtebundes  zu  Speier,  von 
wo  oben  stehender  Brief  schon  am  »7  Juni  ausgieng,  ist 
in  der  Frankfurter  Stadirechnung  auf  Peter  und  Paul 
d,  h.  Juni  99  angegeben  {s.  die  erste  Anmerkung  zu 
nr,  109).  Die  letztere  Angabe  auf  29  Juni  ist  doch  nur  eine 
ungefähre.  Ob  am  27  Juni  auch  die  Strafiburger  Boten, 
mit  ihrer  BereitwilHgkeits- Erklärung  an  den  25000  fl. 
mitzuzahlen  (nr,  109  art.  2),  schon  in  Speier  eingetroffen 
waren,  oder  ob  sich  die  obigen  Worte  als  ir  Torhin— getan 
hant  auf  eine  frühere  derartige  Erklärung  Straßburgs 
beziehen,  lässt  sich  nicht  sicher  erkennen.  In  einem  Briefe 


von  Mainz  an  Straßburg  dat.  Albani  s.  a.  [1989  Juni  21] 
ist  von  den  Straßburger  Frunden  die  HedCt  die  bis  Samß-  S5 
tag  [Juni  26]  nach  Speier  kommen  werden  (Straßb,  St,  A, 
corresp.  des  souverains  art.  11s  or,  ch,  lit,  d.  c.  sig,  in 
verso  impr.), 

*  Volleist,  stm.  stf.,  vollständige  Leistung,,  Fülle,  Hufe, 
Unterstützung,  mJid.  W.  B.iy  9e2K  40 

*In  art.  2  der  nr,  109,  die  theüweis  auf  den  Abrech- 
nungstag Bezug  hat  der  zu  Speier  gehalten  wurde  von 
wo  aus  obenst^iendO'  Brief  ausgeht,  und  die  im  weseni' 
Hchen  als  Straßburgische  Gesandtschaflsanweisung  be- 
trachte werden  kann,  ist  die  Rede  von  Straßburgs  45 
Bereitwilligkeit  seinen  Antheil  an  den  25000  fl,  zu  tragen. 


D.  Berichte  über  Verhandlangen  zu  Bamberg  und  Eger. 


205 


botden.       datum  dominico  proximo  post  diem   sancti  Johannis  baptiste  sub  secreto    ^9»$ 

Civitatis  Spiren»«.  * 

Von  uns  der  von  Meintze  Worms  Fran- 


\in  verso]  Den  ersamen  wisen  meister 
und  rate  zfl  Straßburg  unsern  besundem 
'  guten  «runden. 


ckenfurt  frunden  und  botden  ||  burgermei- 
stern  und  rate  zu  Spiro  als  wir  itzunt  zu 
Spiro  bij  einander  sien  || .  * 


94.  Die  Städte  des  ehemaligen  Rheinischen  Bundes  an  die  Reichsstädte  die  den  Landfrieden    tsas 
mit  einander  halten  in  Schwaben  :  letztere  sollen  gemäß  dem  Ausspruche  zu  Bamberg  "^"'^  ^^ 
30000  fl,  bezahlen  als  ihren  Antheil  an  der  dem  Pf.  Ruprecht  I  und  II  zu  gebenden 
^^        Summe  van  60000  fl.,  ebenso  die  noch  ausstehenden  1150  fl.  an  der  von  denselben  dem 
Erzh.  Adolf  I von  Mainz  geschuldeten  Summe  von  6000 fl.     1389  Juli  19  Speier*. 

Au*  Uhn.  St.  Bibi.  Ulmensia  6677  foL  /7«  cop.  coaev. 

Unser  willig  dienst  voran  etc.  fursichtigen  wisen  besundem  lieben  frunde.  alz 
ir  und  euch  wir  uf  dem  tag  lest  ze  Bamberg ,  die  krieg  und  vigenschefte,  darinne  wir 

16  uwer  helfer  gewesen  sin,  gen  dem  hochgebornen  fursten  herzog  RAprecht  dem  eitern 
von  Paigern  furan  niderzelegende ,  uf  daz  man  dornach  dester  baz  mit  den  andern 
fursten  und  herren  dez  kriegs  zti  friden  komen  möcht,  ains  anlaßes  komen  sin  uf  die 
erwirdigen  herren  unseren  herren  den  erzbischof  zu  M&ntze  unsern  herren  von  Bamberg 
und  den  maister  Tutsches  ordens,  als  iuwern  frunden  und  erbem  hotten,  die  uf  denselben 

«0  tagen  gegenwirtig  warent  und  den  anlaß  mit  unsern  frunden  tatent,  darumbe  wol 
wissentlichen  ist :  dez  mugent  ir  euch  wol  vernomen  haben,  daz  die  vorgnanten  herren 
von  dezselben  anlaß  wegen  usgesprochen  haben  die  lande  in  friden  zu  seczen,  und  daz 
darumb  die  stette  dem  egnanten  herzogen  Ruprecht  dem  eitern  und  herzog  Ruprecht 
dem  jungern  sechzigtusent  guldin  geben   sullen ,  der  wir  euch  ain  tail  bezalt  haben 

26  und  die  übrigen  guldin  uf  zukünftige  benante  kurze  zil  noch  zu  bezalende  sint 
darumbe,  lieben  frunde,  wann  ir  und  euch  wir  umbe  dez  besten  willen  den  vorgeschriben 
anlaß  get&n  haben  und  ir  und  och  wir  dez  nicht  widerkomen  mochtent,  so  bitten  wir 
iuwer  fursichtig  wißhait  flißig%  daz  ir  bestellen  wellent,  daz  iuwer  anzale  der  vorge- 
schriben summe  ^  guldin  mit  namen  drissigtusent  guldin,  den  vorgnanten  herren  von 

aoBaigern  zu  geben,  wann  wir  in  euch  dafür  versprochen  haben,  vergolten  und  bezalt 
werden,  uf  daz  wir  dez  von  iuwern  wegen  in  kainen  schaden  gezogen  werden,  alz  wir 
iuch  sunderlich  wol  getruwen ,  nach  dem  alz  wir  iuwernthalben  und  iuch  ze  hilf  darzü 
komen  sien.  were  aber  daz  von  dezselben  iuwers  gelcz  wegen  also  zu  geben  dehain 
verzog  oder  widerstentnusse  dorinne  geschee,  daz  wir  dez  in  schaden  oder  in  kosten 

35  kamen,  dez  wir  iuch  doch  nicht  getruwen,  musten  wir  denne  gedenken,  wie  wir 
dezselben  geltes  und  euch  der  zwölfthalbhundert  guldin,  die  ir  noch  schuldig  sind 
unserm  herren  von  Mäntz  iuwer  sechstusent  guldin '  zu  erfüllen  und  darumbe  wir  von 


a)  eod.  fllA  mil  ütiUratrieh,  vielUicht  fllAielichen.    b)  eod,  turne. 


*  Ei  Hnd  dieß  die  4  Städte,  welche  in  der  Anm.  zu 
40  art.  s  der  Mamz-  Bamberg-  Veningieeken  Sühf^ürkunde 

vom  8  JurU  1889  genannt  Hnd  als  di^enigen  die  nicht 
bloß  für  eich  eondem  auch  für  Straßburg  u.  s,  to.  dU 
Bezahlung  versprochen  halten. 

*  Der  Ort  ergibt  eich  aus  der  Beeigelung  mit  dem  Sigel 
45  der  Stadt  Speier.  Der  obige  Brief  ist  woi  derjenige,  der 

dann  von  Uhn  nach  Nürnberg  nachgeschickt  wurde  den 


statten  d,  h.  den  dort  bereits  versammelten  oder  wenig- 
stens  dahin  abgereisten  Städteboten  {s.  Kosten  des  Schwab. 
Städtebunds  bei  dem  Tage  von  Bamberg  undEger  art.  16  f.) ; 
von  der  damaligen  Versammlung  von  Rei^stän'den  zu 
Nürnberg  theilen  wir  Angaben  aus  der  Stadtrechnung 
mit  w.  m.  s. 

*  Bedeutet  wol :  den  euch  treffenden  Betrag  an  dm 
eooo  Gutden.  Diese  Geldangelegenheit  ist  wol  zu  erklären 


206  Reichstag  zu  Eger  im  April  und  Mai  1389. 

1889    iuwern  wegen  gnug  getan  haben,  von  iueh  bekamen,  daz  were  uns  lieber  zu  fruntschaft 

juui9  ^Qj^j^g  2a  Undank,  wann  wir  ho£fen  und  meinen,  daz  wir  in  den  Sachen  fiir  und  nach 

kainen  undank  umb  iuch  verschuldet  haben,  iuwer  fruntlich  antwurt  lassent  uns  wider 

1889  beschriben  wissen.  datum  sub  sigillo  civitatis  Spirensis  ex  jussu  omnium  nostrum 
juu  19  secunda  feria  ante  diem  beate  Marie  Magdalene  89. 


10 


i889  95.  Die  Reichsstädte  die  den  Landfrieden  mit  einander  hauen  in  Schwaben  an  die  Städte 
des  ehemaligen  Rheinischen  Bundes  :  letztere  sollen  gemäß  den  Verhandlungen  zu 
Bamberg  und  Eger  sie  wegen  Bezahlung  der  in  dem  Schreiben  vom  19  Juli  gefederten 
30000  fl.  unbehelligt  lassen ^  die  Entrichtung  der  1150  fi.  aber  wird  gefördert  werden. 
1389  Juli  31  Nürnberg. 

Aus  Ulm*  St.  BibL  Ulmensia  5677  fol  /?«*  eop.  coaev. 

Unser  fruntlich  willig  dienst  und  waz  wir  eren  und  g&tz  vermugen  wissent  allezit 
von  uns  berait  voran,  fursichtigen  wisen  besundem  lieben  frunde.  alz  ir  uns  verschriben 
hant^,  wie  daz  wir  mit  iuch  ains  anlaß  komen  sien  uf  unser  herren  den  erzbischof  zu 
MAncz  den  bischof  von  Bamberg  und  den  maister  Tutsches  ordens  von  wegen  unsers  i5 
herren  herzog  Ruprechts  dez  eitern,  in  abzelegen,  umb  daz  daz  wir  mit  andern  fursten 
und  herren  dez  kriegs  dest  baz  zft  friden  komen  möchten,  und  daz  von  dezselben  anlaß 
wegen  usgesprochen  sie  sechszigtusent  guldin  dem  vorgnanten  unserm  herren  herzog 
Ruprecht  dem  eitern  und  herzog  Ruprecht  dem  jungern  ze  geben  und  ze  bezalen  und 
daran  wir  drissigtusent  guldin  geben  sullen  :  denselben  iuwern  brief  haben  wir  wol  so 
verstanden,  und  lassen  iuwer  fruntschaft  wissen  daz  wir  nicht  ingedenk  sien  daz  wir  mit 
iuch  dehains  anlaz  uf  die  vorgnanten  unser  herren  den  erzbischof  von  Mflntz^  den 
bischof  von  Bamberg  und  den  maister  Dutsches  ordens  gangen  oder  komen  sien,  und 
haben  euch  dez  nicht  getan,  wol  ward  mit  uns  gerett  zu  Bamberg,  wie  daz  ir  in  etwaz 
tedingen  weren  mit  unserm  herren  herzog  Ruprecht  dem  eitern,  darumbe  ir  euch  gelt» 
gebotten  betten;  wer'  es  nü  daz  derselb  herre  abgeleit  wurde,  so  were  versechenlich  daz 
alle  ander  fursten  und  herren  dez  kriegs  dest  furderlicher  und  dest  baz  von  dem  krieg 
gewiset  wurden;  und  wurden  daruf  von  iuwern  frunden  gebetten,  wan  ir  von  unsern 
wegen  alz  unser  helfer  in  den  krieg  komen  weren,  daz  wir  iuch  denne  hilflich  weren  an 
dem  gelt  ze  tragen,  daruf  ward  iuwern  frunden  von  unsern  frunden  widerumbeso 
geantwurt,  daz  wir  dez  von  unsern  rAten  nicht  m Achtig  weren;  doch  wiewol  daz  were 
daz  uns  unser  rAte  dez  nicht  enpholhen  betten,  mochten  uns  denne  alle  unser  sache  mit 
fruntschaft  zerfurt  werden,  so  weiten  wir  iuch  ze  lieb  an  der  berichtigunge  dez 
vorgnanten  unsers  herren  herzog  Ruprechts  mit  drissigtusent  guldinen  zft  hilf  komen; 
wer'  es  aber  daz  uns  alle  unser  sache  mit  fruntschaft  nicht  mochtent  zerfurt  werden,  so  s5 
weiten  wir  iuch  darumbe  nichtzit  schuldig  noch  verbunden  sin  ze  geben  in  dehainen 
weg.  und  alz  ir  und  euch  wir  do  von  Bamberg  uf  den  tag  gen  Egern  komen,  do  uns 
groß  hftftig^  Sachen  zugemfttet  wurden  und  sich  kuntlich  erfand  daz  uns  nichtzit  mit 

a)  eod.  Manu,    b)  cod.  b&fti«  f  hdftlg  f  htgtig  f  hüfUgf 

aut  der  Frankfurter  Sla4trechnung  von  1889,  yßo  ei  unter  Rynschen  bflnde,  umb  daz  er  viend  -werden  aolde  her-  40 

derAuegahen-RubrikhiAxm^ttii einzelingen  uzgeben heißt :  zogen  RupredU  dea  eitern ,  alse  ieder  gleven  der  grosaen 

aabb.  poat  Oeorgii  [Apr,  24]  :  item  -wir  hau  mit  Heinr.  summe  unser»  bundes  geborte  18  Vt  gAlden;  die  beia- 

Wieften  gein  Mentze  gesand  850  gülden  S7  V,  gOlden ,  lunge  geschach  sext.  ante  Valentin!  [Fe6r.  /f].  VgL  nr,  96 

die  uns  zue  unser  anzal  geborten  zue  den  ersten  6000  ex. 
gfilden ,  die  dem  bischflfe  von  Mentze  werden  von  dem  *  Brief  vtm  1889  Juli  19,  45 


O.  Berichte  über  Verhandlungen  zu  Bamberg  und  Eger. 


207 


fruntschaft  noch  mit  lieb  wolgan  mocht :  do  ward  iuwern  frunden  von  unsern  botten    ^889 
aigenlich  geseit,  daz  wir  iuch  von  der  sach  wegen  nichtzit  verbunden  wolten  rfn  su 
richten  noch  ze  geben,  ez  ward  ouch  denselben  iuwern  botten  von  unsem  frunden  aber 
abgeseit,  do  wir  von  Eger  anderwaid  wider  gen  Bamberg*  komen,  daz  wir  iuch  an  dem 

6  gelt  nichtzit  geben  wolten,  wann  uns  laider  dehain  unser  sache  fruntlich  wolgangen 
were  noch  voUgan  mocht.  darumbe,  lieben  frunde,  biten  wir  iuwer  wißhait  mit  allem 
ernst  und  vlissig  und  immer  durch  unser  dienst  willen,  daz  ir  uns  von  solichs  gelcz 
wegen  unbekumbert  und  ane  notrede  beliben  lassent,  wann  iuwer  frunde  und  erbem 
botten,  die  uf  den  tagen  gewesen  sind,  muglichen  wissen  und  wol  ingedenk  sin  sullen, 

10  daz  alle  sachen  gangen  sind  alz  vor  geschriben  stat.  daz  wellen  ouch  wir  in  allen 
Sachen  umb  iuwer  fruntschaf%  williclichen  und  gern  verschulden  und  verdienen,  wer'  es 
aber  daz  ir  uns  darumbe  ane  zuspruche  nicht  gelassen  möchten,  dez  wir  iuwer  wiühait 
doch  nicht  getruwen,  so  wellen  wir  iuch  darumbe  gerne  gerecht  werden  an  den  stetten 
da  wir  billich  sullen  wenne  ir  dez  begern  ungevarlich.     und  alz  ir  uns  denne  sunderlich 

15  mer  verschriben  haut  von  der  zwölfthalbhundert  guldin  wegen,  die  iuch  noch  usligent 
an  den  sechstusent  guldinen':  sol  iuwer  fruntschaft  wissen,  daz  wir  darumbe  und  och 
umbe  ander  sachen  ain  manunge  zusamen  getan  betten  solich  und  ander  gelt  anzelegen. 
do  künden  noch  mochten  aber  die  stette  an  dem  Sew',  von  kriegs  wegen  den  si  noch 
haben,  und  etlich  ander  stette  uf  die  zit  darzü  nicht  komen.  darumbe  bitten  wir  iuwer 

so  wißhait  mit  ernst  und  vlissig,  daz  ir  daz  von  uns  vor  äbel  nicht  haben,  wann  wir  uns 
ane  alle  geverde  unverzogenlich  darzft  schiken   und  fügen  wellen  daz  ir  derselben 
zwolfthalbhundert  guldin  bezalt  werden  alz  billich  ist.  wann  wa  wir  iuch  fruntschaft 
liebi  oder  dienst   erzaigen  oder  tftn  mugen,   dez  wellen  wir  zu  allen  ziten  willig   ^^^ 
sin.      geben  zu  Nurenberg  ex  jussu  omnium  nostrum  in  die  sabati  post  Jacobi  etc.  89.      ^^^  ^ 

n  Gemain  stette  etc/ 


96-  Di^  Städte  des  ehemaligen  Rheinischen  Bundes  an  die  Reichsstädte  die  den  Landfrieden    tsso 
mit  einander  halten  in  Schwaben :  widerholte  Aufforderung  zu  BezcMung  der  30000  ß.,  •'***^^ 
zugleich  ßlr  den  VemeinungsfaU  Vorschlag  schiedsgerichtlichen  Austrages.  1390  Jan. 
10  Worms*. 

80  AuM  Ulm,  St.  Bihl  Ulmensia  6577  fol  SS*  eop,  coaev, 

Unsern  willigen  dienst  und  waz  wir  eren  und  g&tes  vermugen  vor  geschriben. 
fursichtigen  wisen  besundern  g&ten  frunde.  alz  ir  zft  andern  ziten  in  unsern  Schriften 
und  briefen  wol  vemomen  habent  unser  aller  furderunge  von  der  drissigtusent  guldin 


*  Vgl,  Vitcher  in  den  Forschungen  »,  m  nr.  sss  va%d 

35  SS9. 

«  Vgl  nr,  94  ex,. 

*  Bodeneee. 

*  GenoMer  wird  hier  im  Original  wol  gestanden  haben 
voie  im  gleichen  Codex  ale  Unterschrift  eines  Schreibens 

40  vom  20  Jan.  isso  fol,  ss*  von  uns  den  botden  dez  hailigen 
richs  stette  die  den  lantfHden  mit  einander  haitent  in 
Swaben  alz  wir  uf  dis  zite  ze  ^Nurenberg  bi  ainander 
gewesen  sien. 

*  Der  Ort  ergibt  sich  aus  der  Besigelung,  Am  gleichen 
40  Tag  schreiben  dieselben  [an  dieselben]:  da  die  Empfänger 

trotz  ihrer  Zusicherung  [von  J8S9  JuH  Sl]  wegen  der 
iJSO  fl,  als  ihres  Äntheils  an  den  eooo  [vgl  ibid,  sowie 
Schreiben  der  Städte  des- ehemaligen  Rheinischen  Bundes 
von  1SS9  Juli  19]  noch  nichts  bezahlt  haben,  so  bitten  die 
50  Absender  um  unverzügliche  Bezahhtng  gemäß  der  Aeu- 
fierung  der  Empfänger  in  jenem  Briefe  [von  isss  JuU  Sl] 


und  um  Antwort  durch  den  Ueberbringer(bidisem  botten), 
Ulm,  St,  Bibl.  Ulmensia  5577  fol,  M^—  Die  Antwort  von 
den  zu  Nürnberg  versammeüen  Boten  der  Reichsstädte, 
die  den  Landfrieden  mit  einander  halten  in  Schwaben, 
an  die  Städte  des  ehemaligen  Rheinischen  Btmdes  ist 
unter  Bansen  SpAnUns  von  Wile  Insigel  datiert  vom  Do, 
n.  Anton,  [18]90  [d.  h,  Jan,  90]  und  befindet  sich  ibid. 
fol,  as^-9S':  sie  hätten  von  den  Sachen  vormals  nicht 
gewusst,  daß  jene  solche  Rechtsansprüche  an  sie  stellten, 
und  sie  wollten  es  wegen  mangelnder  Vollmacht  erst  an 
ihre  Räths  bringen,  baldigst  solle  eine  Zusammenkunft 
der  Städte  des  Landfriedens  in  Schwaben  stattfinden, 
dann  wollten  sie  ihnen  ulS  den  raten  ein  usricbtig  [uf- 
richtigr]  antwurt  darüber  verkünden  «daz  wir  hoffen 
daz  die  stette  in  gelimpf  und  in  beschaidenhait  bestan- 
den;» die  1160  ft,  betreffend,  so  haben  die  von  Aulun 
gesagt,  daß  sie  Josen  Ckünen  (Ok&nen  f)  von  Worms  und 
Jacoben  von  Mäntze  60  fl,  geantwortet  haben  damadi 


208  Reichstag  zu  Eger  im  April  und  Mai  1389. 

iS9o  wegen,  die  ir  uns  schuldig  sind,  alz  wir  meinen,  nach  ergangen  und  vertedingeten 
"^""'^  Sachen  allda ^  ze  Babenberg,  alz  von  dez  hochgebornen  fursten  herzog  Rftprechts  dez 
eitern  von  Baigern  wegen,  den  f&rhin  abzelegende,  uf  daz  man  mit  andern  fursten  und 
herren  dez  krieges  dest  baz  z&  friden  der  land  möchte  komen,  und  alz  ain^  anlaz  an  un- 
sem  herren  den  erzbischof  von  Mdncze  den  bischof  von  Bamberg  und  den  maister  Tutsches  ^ 
Ordens  gestalt  warde  allezid  in  iuwer  frunde  und  erbern  hotten  gegenwertekeid  mit  irem 
willen  und  gehelle,  und  die  sich  euch  dez  in  denselben  tedingen  gen  den  unsern,  alz 
si  behalten  haut,  uf  dieselben  zite  versprochen  habent,  daz  gelt,  daz  von  dezselben 
anlaß  und  usspruchs  wegen  dem  egnanten  herzogen  von  Baigern  werden  solte,  z&  dem 
halben  tail  mit  namen  drissigtusent  guldin  zu  bezalende,  und  alz  aber  ir  darwider  lo 
mainen  und  euch  uns  daz  verschriben  haut,  daz  iuwer  erber  hotten  nit  ingedenk  si,  daz 
si  den  vorgeschriben  anlaz  mit  den  unsern  icht  getan,  dann  daz  si  sich  an  der 
mitdebezalunge  ^  dez  geltes  mit  fürderlichen  Vorworten  versprochen  habent,  alz  daz  in 
derselben  iuwer  antwurte  begriffen  ist,  und,  ob  wir  iuch  darunvbe  ane  zuspruche  nit 
gelassen  möchtent,  so  woltent  ir  uns  darumbe  gerecht  werden  an  den  stedten  do  ir  is 
billich  soltent :  daruf  lassen  wir  iuwer  wißhait  wissen,  daz  uns  darumbe  nach  ergangen 
Sachen,  alz  sich  daz  uf  dem  egnanten  tag  zu  Babinberg  und  euch  zu  Eger  mit  tedingen 
verhandelt  hAt,  am^  recht  gen  iuch  wole  begn&gte.  iedoch  wann  wir  ungerne  darumbe 
mit  iuch  rechten,  so  bitten  wir  iuwer  fruntschaft  zu  bekennende,  alz  wir  iuwernthalb 
und  iuch  zu  dienste  und  zu  hilfe  zu  den  sachen  komen  sin  und  euch  dez  grossen  kosten  so 
und  schaden  gehabt  haben ,  daz  ir  uns  denne  die  vorgeschriben  drissigtusent  guldin  ane 
notrecht  ®  fruntlichen  bezalen  wÖUent,  alz  wir  iuwer  fursichtigen  wißhait  und  fruntschaft 
wol  getruwen.  möcht  aber  daz  nicht  gesein,  so  wollen  wir  darumbe  gerne  mit  iuch  an 
ain  fruntlich  recht  komen  für  diser'  hienach  geschriben  gaistlicher  und  weltlicher 
fursten  ainen  weihen  ir  wellent ,  mit  namen  für  den  egnanten  unsern  herren  den  s5 
erzbischof  von  Mdncze  der  uf  den  tagen  und  bi  den  tedingen  gegenwortig  gewesen  ist, 
oder  vor  unserm  herren  dem  erzbischof  von  Köln,  oder  vor  unserm  herren  dem  erzbischof 
von  Tryre,  oder  vor  unserm  herren  herzog  Rüprechten  dem  eitern,  und  wa  ir  uns  dez 
ufigiengen,  umb  diso  vorgeschriben  sache  an  daz  recht  für  der  vorgnanten  fursten  ainen 
weihen  ir  ^^  woltent  nit  zu  komen,  so  beduchte  uns  daz  ir  uns  der  sachen  mit  noch  lenger  so 
Verzügen  furgeen  woltent.  darumbe  wir  euch  denn  gedenken  müsten  wie  wir  dez 
vorgeschriben  gelte  von  iuch  bekomen  möchtent,  daz  uns  doch  lieber  und  ammfttig^ 
were  g&tlich  oder  mit  ußtrage  ains  fruntlichen  rechten  dannzA  undank,  wann  wir  hoffen 
und  mainen  in  allen  sachen  fiir  und  nach  kain  undankeberkeit  sunder  dienst  und  alle 
fruntschaft  umb  iuch  beschuldet  haben,  lieben  frunde.  iuwer  verschriben  antwurt  laut  96 
uns  wider  wissen  mit  disem  hotten,  geben  under  der  von  Wormße  unser  frunde  der 
19S0  vorgnanten  insigel  von  unser  aller  geheiß  uf  den  mantag  nach  dem  zwölften  tag  anno 
^^'^0  domini  etc.  90"^ 

Von  uns  den  botden  der  stette  die  den  bunde  an  dem  Rine  mit 
ainander  gehebt  haut  alz  wir  ieczunt  zu  Wormße  bi  einander  40 
sin.  * 

a)  eod,  *ld  da.  b)  cod.  ainen ,  om.  nnd  alz.  c)  cod.  mltdenbenUnnge  ( —  ö  — ).  d)  eocL  am  f  wol  ther  ane ;  der  8imu 
verlangt  am  oder  auch  ame.  e)  eod.  vertchr.  «1.  notretf  notrede  9  vgl.  den  Brief  vom  81  Juli  1889  das  ir  nne 
▼on  BoIichB  gelcz  wegen  nnbeknmbert  und  ane  notrede  beliben  iasaent.  f)  eod,  dlte.  g)  eod.  in  etati  ir.  b)  cod. 
ammfttlg  oder  alnmStlg,  lool  entere»  d.  h.  anm&tig  expetibiU»  Qrimm  WB.  1,  410  f.  45 

[wol  nach  der  Egerer  Versammlung]  zu  Bamberg ,  «0  daß  kurze  Zeit  ruhen  zu  lauen,  und  hoffen  daß  eie  der 

nur  noch  1100  fL  auselehen,  deren  größerer  TfuüäUchen  Sache  kurzen  Auetrag  geben  wollen,  damü  die  Bezah- 

Städten  um  den  [Boden-]  See  obHegt,  mit  denen  noch  kein  lung  berichtigt  werde  wie  möglich  und  billig  eeL 
Verkehr  möglich  war  wegen  Unfrieden  und  Kriege  den  *  In  dem  Schreiben  der  in  Nürnberg  f)ereammelten 

dieeelben  hauten;  Absender  bitten  daher  die  Sache  noch  Boten  der  ReichMtädte,  die  den  Landfrieden  mit  einander  80 


E.  Städtische  Kosten. 


209 


97-  Aufzeichnung  aus  dem  Gedächtnis  des  Nürnberger  Bürgers  Bertholt  Pfinczing  über  den    \.^^^ 

Inhält  eines  Briefs,  in  welchem  Bisch.  [Lamprecht]  von  Bamberg  dem  Erzb,  [Konrad  II]    ^^^b/ 

von  Mainz  Außdärung  gibt  Über  die  Verhandlungen  zu  Bamberg  und  Eger,  die  an  Pf,    '^^ 

Ruprecht  I  von  den  Städten  zu  zahlenden  60000  fl.  betreffend,  [Der  Brief  selbst  1390-  J^^ 

6        1396y  mdleicht  1395  vor  oder  c.  Aug.  11].  ^»ff-  '^1 

Aus  Nürnb.  Arch.  Konterv.  cod.  673  (außen  248)  fol.  loa^  cop.  coaev. 

Hernach  stet  geschriben  die  mainung  von  einem  briefe,  als  mein  herre  von  Bamberg 
meinem  herren  von  Meincz  yerschriben  hat  von  der  zweiung  wegen  der  60000  guldein 
wegen,  die  di  Reinischen  stete  geben  haben  herzog  Rupreht  dem  eltsten,  als  verre  es 

10  dann  Bertholt  Pfinczing'  behabt  und  gemerket  hat. 

Gnediger  herre.  als  mir  ewr  gnade  verschriben  hat,  daz  ich  ew  wissen  süll  lazzen 
von  der  zweiung  wegen  zwischen  den  Reynischen  und  Swebischen  steten  von  der  60000 
guidein  wegen  die  die  Reinisclien  stete  meinem  herren  herzog  Rupreht  geben  haben,  wie 
sich  das  verloffen  hab  :  lazz  ich  ewer  gnad  wissen,  daz  ich  nicht  anders  wais  dann  daz  zu 

15  Bamberg  geredt  und  geteidingt  ward  daz  gemain  stete  selten  geben  dem  vorgenanten 
meinem  herren  herzog  Rupreht  60000  guidein.  und  do  seczt  sich  niemant  von,  dann  der 
von  Strazzburg  boten,  also  wurden  die  von  Meincze  und  die  Reynischen  stete  gepeten , 
daz  sie  fär  das  gelt  sprechen,  darnach  ward  ein  tage  gen  Eger  gemachet,  do  sprachen  die 
Swebischen  stete,  in  wer'  botschaft  kumen  von  iren  frewnden,  daz  sie  an  den  60000 gul- 

so  dein  nichts  selten  noch  weiten  geben,  da  weiten  die  Reinischen  stete  di  teiding  abgesagt 
haben  und  wem  gern  davon  gewesen,  da  ward  erkant  mit  dem  rechten,  daz  sie  bei  den 
teidingen  und  bei  der  versprechnüzz  beleiben  selten,  nicht  anders  wais  ich  ewem  gnaden 
von'  den  Sachen  ze  schreiben*. 


E.  Städtische  Kosten. 


S5  98.  Kosten  des  Schwäbischen  Städtebunds  bei  dem  Tage  von  Bamberg  und  Eger.    Aufge-  zw.iasa 

zeichnet  zwischen  1388  Mai  17  und  1389  Sept.  26  Ulm.  ^^/^^ 

S9fit.»€ 

Aus  Münch.  R.  Arch,  Bibl  Haouskripte  nr.  50i>,  woraus  obiger  Auszug  gezogen  ist;  vgl.  die  Quelien- 
Angabe  bei  den  Kosten  des  Schwäbischen  Städtebunds  wegen  des  auf  s  Nov.  tass  nach  Mergent- 
heim  bestinmten  Tags  nr.  86, 

90  [1]  Einem  boten  gen  Bibrach,  do  wir  in  veTBchriben,  daz  si  den  obern  stetten  ver- 

ch&nten,  das  si  zu  in  gen  Bibrach  kAmen,  do  man  gen  Babenberg"  seit  reiten,  so  weiten 
wir  gedenkchen  wie  wir  si  herab  beleiten,  7  sh. 


ft)  ahgtkOrMtt  seheM  nicht  Babenborg. 

halten  in  Schwaben,  vom  ao  Jan,  isso  heißt  es,  sie  ant- 
36  Worten  hiemä  auf  das  Schreüien  [der  Rheinischen  Städte] 
an  die  Bürgermeister  und  Räihe  der  Städte  in  Schwaben 
in  Franken  und  in  Baigem  [vom  lO  Jan.  iSSO],  Hieraus 
ergibt  eich  an  wen  nr,  96  gerichtet  üU  Die  Unterschrift 
der  Antwort  der  damit  Gemeinten  steht  pag.  ao7  nt  4, 
40       ^Derselbe  redet  im  Namen  Nürnbergs  Rotenburgs 
SchweinfurU  Windsheims  Wäßenburge  mü  Bisch,  Ger- 
hard von  Wirzburg  zu  Bamberg  auf  dem  Tage  der  da 
war  am  Mi,  vor  assu.  Mar,  1896  [Aug,  li],  wo  auch  die 
Botschaften  der  vorgenannten  Städte  da  waren.  Steht  im 
45  gleichen  Codex  fol  104*  unmittelbar  nach  dem  oben  ab- 
gedruckten Stück.  Dort  auf  Jenem  Bamberger  Tage  könnte 
Bertholt  Pfinczing  zur  Kenntnis  des  letzteren  gekommen 

Dentiebe  Relebitag i-Akten  II. 

« 


sein,  welches  selbst  in  diese  Zeit  fallen,  aber  auch  noch 
älter  eein  kann.  Der  Bischof  von  Bamberg,  welcher  dem 
Erzbischof  von  Mainz  über  die  Vorgänge  zu  Bamberg 
und  Eger  berichtet,  üt  ohne  allen  Zweifel  Lamprecht 
(i87S'tS98)  der  selbst  in  Eger  anwesend  war  (vgl.  Schreiben 
der  Straßburger  Boten  vom  s  Mai  1889).  Der  Mainzer 
Erzbischof  ist  nicht  Adolf  I  (1881-1890),  der  auch  in  Eger 
gewesen  war  und  daher  einer  solchen  Unterrichtung 
nicht  bedurft  haben  würde,  sondern  entweder  Konrad  U 
(1890-1896)  oder  dti;a  Johannes  II  (1897-1419),  höchst 
wahrscheinlich  der  erstere.  Dann  fällt  also  obiger  Bericht 
zwischen  1890  und  1896,  vielleleht  gemäß  dem  zuerst  be- 
merkten näher  auf  1896  vor  Aug.  il  oder  c.  Aug.  ii. 
*  Si^e  1898  Jan,  s  Band  8. 

27 


210 


Reichstag  zu  Eger  im  April  und  Mai  1389. 


1389 
Merz  20 


\2]  Darnach  einem  reitenden  knecht  aber  gen  Bibrach,  da  wir  verchtlnten  das  der 

1389  L    J  "  ' 

jfers  SO  pfleger  von  Rotenberg'  auf  den  sambztag  vor  oculi  zu  uns  komen  were"  und  das  der  nicht 
furbas  reiten  wolt  hinauf,  das  si  das  den  obern  stetten  auch^  verchönten,  1  Ib.  4  sh.  hl. 

[3]  Do  DietrfcÄ  Spiess,  der  di  stett  under  Albe  belait",  gevangen  ward  von  den 
von  Zolr,  das  verchönten  wir  bi  zwivalter  hotschaft  gen  Nürmberg,  ob  aine  derniderldge,  5 
das  di  ander  hinchdme,  das  si  versorgeten  das  denselben  stetten  ein  ander  gelait  chdme 
der  si  gen  Babenberg  belait,  und  gaben  zu  botenlon  6  Ib.  hl. 

[4]  Do  der  pfleger  von  dem  Rotenperg  gen  Ulme  chom  in  der  vasten  auf  den  sambz- 
tag vor  oculi  und  mit  im  der  Lochner  dez  burggraven  diener,  da  gaben  wir  demselben 
Lochner'  und  mit  im  einem  reitenden  knecht  zu  zerAnge  zu  dem  von  Wirttenberg^,  das  10 
er  di  stett  under  Albe  belaite,  wann  der  Spiess  gevangen  was  (da  si  aber  gen  Göppingen 
komen,  da  was  der  Spies  ledig  worden),  4  flor. 

[ö]  JDezselben  mals  verzert  der  pfleger*  zu  Ulme  35  flor. 

[6]  Wir  gaben  dem  pfleger  zu  zerftng,  da  er  di  stett  gen  Babenburg^  belait,  18  flor. 

[7]  Da  gab  man  dem  Tanner  dez  von  Oting  diener'  für  einen  maiden^  und  umb  15 
seinen  dinst  36  reinisch  guld^in. 

[8]  Do  der  pfleger  in  der  vasten  gen  Ulme  kom,  da  santen  wir  unverzogenlich  einen 
reitenden  knecht  gen  den  stetten  an  den  See  und  verchdntcn  in  das,  dem  gaben  wir  1  Ib. 
4  sh.  hl.  2  tag. 

[9]  Dem  stSLiBchreiber  auf  den  tag  gen  Babenberg  und  gen  Eger  52  tag  83  Ib.  4  sh.  hl.  20 

[10]  Und  do  der  stett  hotschaft  zu  Babenberch  lagen,  und  di  schikchten  einen  boten 
gen  Eg^*  daz  man  in  herberg  bestallte,  1  Ib.  hl. 

[11]  Dezseiben  mals  schikchten  di  stett  einen  boten  nach  dem  lantgraven  von  dem 
Lftchtemberg^,  daz  er  auf  den  tag  kime^,  1  Ib.  hl. 

[12]  Do  gab  man  dem  wirt  zu  Eger  von  der  stuben,  darinnc  man  zu  rat  ging,  4  flor.  »» 

[13]  Do  der  stett  hotschaft  zu  Eger  was,  da  verchtlnt  uns  unser  hotschaft  allwegen 
all  laftf ,  daz  verschn'&en  wir  allwegen  allen  stetten  umb  den  Scwe  ^  in  das  Alga^  gen 
Augspurg  und  gen  Gemünd,  und  gaben  zu  botenlon  wol  zu  fumf  malen  12  Ib. 

[14]  Do  der  pfleger  von  dem  Rotenberg  die  stett  belait  herwiderauf  von  dem  tag 
zu  Eger,  da  verzert  er  zu  Ulme,  und  do  er  von  Costenc^;  herwiderab  chom  und  der  stett  so 
wartet,  92  reinisch  flor. 

[15]  Do  uns  di  Reinischen  stett  einen  brif  santen  der  gemeinen  stetten  zugehört^ 
von  der  30000  flor.  wegen  *,  der  bot  wort  sich  **,  do  santen  wir  den  brif  den  stetten  nach 
gen  Nuremberg,  und  gaben  7  sh.  hl. 

[16]  Derselb  bot,  do  er  gesunt  ward,  lief  auch  hinnach  gen  Ndrmberch',  und  lag  35 
da  etwilang  e  im  ein  antwurt  würd ',  dem  must  man  geben  zu  zer&ng  1  flor. 


a)  kamen  weren.  b)  wol  nUht  oucbf  c)  abgeküntf  »eheint  Babenbnrg.  d)  teheint  L  und  nicht  ü.  e)  §chenä  «o 
und  nicht  k5me.  f)  SevVf  g)  Papier  verUtzt,  sngebort  ganz  Hehtiar,  »ehwerlich  ingeborte.  h)  «t  wird  siech 
gemeint  »ein.    i)  wollte  »t.  m  sueret  wol  Abkürzung  {vderhf)  maehtn. 


'  Ulrich  von  Wolfsberg  Pfleger  zum  Rotenberg  eoUte 
von  Seiten  det  Königs  die  Schwab.  Städte  geleiten  und  wn 
2t  Merz  in  Ulm  sein»  s.  Sicherheils-  und  Geleitsbrief  der 
4  Fürsten  von  1389  Febr:  27  art.  2. 

*  Durch  diesen  Spieß  übte  walirscheinlich  Bf.  Friden'ch 
von  Nürnberg  seine  Geleilsp flicht  aus,  der  Burggraf  soUie 
sein  Geleit  auf  21  Merz  nach  Eßlingen  schicken,  vgl.  ibid. 

*  Offenbar  hatte  nicht  er  sondern  Spieß  das  vom  Burg- 
grafen zu  leistende  Geleite  auszuführen. 

*  Gf.  Eberliard  HL 

*  Der  Pfleger  von  dem  Rotenberg  Ulrich  von  Wolfs- 
berg. 


'  Die  Gfn.  Ludwig  und  Friderich  von  Oettingen  hatten  40 
ebenfalls  die  Schwäbischen  Städte  nach  Bamberg  zu  ge- 
leiten, s.  Urk.  der  4  Fürsten  vom  27  Febr.  1389;  vgl. 
Kosten  des  Schwab.  Städtebunds  bei  dem  auf.  u/iß  Febr. 
angesetzten  Tag  zu  Mergentheim  nr.  ei  art.  l,  p.  125  nt.  8. 

'  m  ei  dem,  geschwächt  meiden,  Hengst  oder  WcUlach,  45 
mhd.  WB.  2, 1,  Ol, 

'  Schreiben  von  1889  Juli  19  nr,  94. 

*  Von  den  daselbst  versammelten  Städteboten;  die  da- 
malige Versammlung  von  Reichsständen  zu  Nürnberg  ist 
von  uns  durch  Mittheilungen  aus  der  dortigen  Stadtrech-  50 
nung  berücksichtigt,  nr.  I80. 


E.  Städtische  Kosten. 


211 


99.  Kosten  der  Stadt  ßegensburg  bei  dem  Tage  von  Bambeiy  und  Eger.  Aufgezeichnet  zwi- 
schen 1388  Dec.  25  und  1389  Juni  21. 

A\A%  Münch.  R.  A,  Gemeinerß  Nachlaß  Material,  zur  ehr.  d.  St.  Regensburg  II«  1880-1899  nr.  441 ;  man 
wird  das  Stück  bezeichnen  können  aU  or,  mb.,  doch  habe  ich  in  der  Schreibung,  Eigennamen  aiM- 

5  genommen,  y  durch  1  und  tt  cz  {oder  tz)  im  UeberflwngkeiUfall  durch  t  z  ereetzt.  Die  gleichzeitige 

Ueberechrift  lautei. unuo  etc.  89  des  Dachsten  mootags  [Juni  21]  vor  dem  s&nbenttag  hat  man«  her 
Thoman  Sittawer  der  stat  kam erer  wider  gorait,  was  er  von  der  stat  wegen  hat  ausgeben  von 
weichnahten  [1888  Dec  26]  unz  auf  sunbenden  [1889  Juni  24].  Im  Abdruck  iet  amgewähü,  wa4  von 
allgemeinerem  Interesse  mit  besonderer  Beziehung  auf  den  Tag  zu  Eger  ist;  dabei  ward  die  Ord- 

10  nung  der  Artikel  festgehalten  irt'e  in  der  Vorlage.  In  letzterer  laufen  ort,  42-44  unter  der  besonderen 

Rubrik  scbenkchwein,  nr.  45-61  unter  der  Ueberschriß  item  so  habend  mein  herren  daz  dem  käme- 
rer  vertrfinkcben  selnd  weichnachten  her ;  auf  letztgenannte  Ueberschrift  folgt  zuerst  der  Posten 
item  bi  dem  ersten  zum  virmal  umb  wein,  do  mein  herren  zum  kamerer  waren,  99  Pfenninge, 
dann  unser  art,  46.  Auf  der  letzten  SeÜe  heißt  es  summa  totalis,  das  man  her  Thoman  dem  Sit- 

15  tawer  kamerer  an  der  raitfing  schuldig  ist  u.  s.  w. 


Zw.  1388 
Dee.  26 

undlSSB 
Juni  21 


JW 


[I]  Item  einem  boten,  bracht  brief  von  dem  Schultheißen'  von  dem  kunig,  32  am- 
berger. 

[2]  Item  dem  ChAnczcn  Kdrsner  gen  Nuremberg  zu  dem  Tdczlein'  7t  I^<  amberger 
miüus  10  amberger. 

[3]  Item  zwain  boten  nach  dem  Zenger  zum  Tannstein  40  pfenninge. 

[4]  Item  Chdnczcn  dem  Kursner  gen  Eger  umb  herberg  zo  vahen,  und  von  Eger 
gen  Babenberg,  und  dann  wider  gen  Eger,  und  von  Eger  zum  Tannstein  zum  Zenger, 
und  wider  gen  Eger,  der  was  aussen  6  y,  wochen,  6  Schilling  10  amberger. 

[oj  Item  dem  Ernstlein  gen  Strawbing,  der  was  da  niden  unz  an  dem  vierden  tag, 
s5  27  Pfenninge,  von  der  vorred'  wegen. 

[6'J  Item  dem  Hainczl  Abcziher  auch  gen  Strawbing  16  pfenninge,  auch  von  der 
vorred  wegen  di  an  den  unsern  ubervaren  ward. 

[7]  Item  einem  boten  gen  Nurmberg  von  des  tags  wegen  gen  Eger  und  do  er  köm , 
60  pfenninge. 
30  [8]  Item  einem  boten  von  Newenburch  von  herzog  Giemen,  den  sant  er  her  von 

der  vorred  wegen ,  24  amberger. 

[9]  Item  gen  Laber  von  der  vorred  wegen,  di  verlengt  ward,  8  pfenninge. 

[10]  Item  aber  einem  boten  gen  Strawbing  von  der  vorred  wegen  16  pfenninge. 

[II]  Item  gen  Abensperch  einem  boten  von  der  vorred  wegen  16  pfenninge. 
35           [12]  Item  zwain  boten  di  brif  herbrachten  ze  trinkgelt  6  pfenninge. 

[13]  Item  einem  boten  von  Auspurch,  der  was  zu  Laber  gevangen  gelegen,  32  am- 
berger schuffen  mein  herren. 

[14]  Item  einem  boten  gen  Eglofsheim  und  gen  Abensperch,  ob  si  bi  der  vorred 
beleiben  weiten,  16  pfenninge. 
40  [15]  Item  dem  Hartlein  gen  Babenberg*  zu  unsern  frunden,  di  ander  vart  gen  Eger, 

und  da  er  von  Eger  herheimkom,  Vi  pfund  und  12  pfenninge. 


a)  fthlt  in  der  Vorlagt. 

*  Hans  von  Stainach  nr.  89. 
^  Jobst  Tetzel  woL 
45       '  Treuga,  induciae,  pax  temporaria,  Haltaus  1996.  Es 
ist  hiebet  wahrschänUch  an  die  Waffenruhe  zwischen 
den  Bairischen  Herzogen  Friderich  und  Albrecht  und 
Pf.  Ruprecht  III  einerseits  und  der  Stadt  Regensburg  an- 
drerseits vom  1  Merz  1889  {Vischer  reg.  nr.  828)  zu 
50  denken,  und  nicht  schon  an  die  Versöhnung  der  Bair, 
Herzoge  Stephan  Friderich  und  Johann  mit  der  Stadt 


Regensburg  vom  4  Mai  1889  ( Vischer  reg,  nr.  884). 

*  Gemeiner  Regensb.  Chr.  2, 249  erzöJUt  zum  Jahr  1888: 
•  Conrad  Enynchl  einer  des  Raths,  der  nach  Augsburg  die 
Mahnungsbriefe  iiberbr<icht  hatte,  berichtete  herab,  daß 
der  König  die  Städte  von  femerweiten  FeindseUgkeUen 
abmahne,  daß  er  einen  Tag  ncuA  Bamberg  anberaumt, 
nachher  wider  abgestellt,  und  nun  etUche  Fürsten  zu  sich 
nach  Eger  berufen  habej  diese  Nachrieht  hatte  Enynchl 
unterm  18  des  Monats  Julius  gemeldet,  •  Da  die  Verlegung 


212 


Reichstag  zu  Eger  im  April  und  Mai  1389. 


KertSa 


Zw.  1388  ^i6]  Item  dem  Stefflein  Schepfer  auch  gen  Babenberg,  di  ander  vart  gen  Eger,  di 

Hf^t389  ^i**  ^^^  ^^^^  S^^  Eger,  und,  do  er  herwiderkom,  also  di  drei  vert  9  Schilling  amberger. 
juniai  [i7]  Item  dem  Hartlein  gen  Eger  66  amberger. 

[18]  Item  Chunczen  dem  Eursner  gen  Eger  66  amberger. 

[19]  Item  dem  Hainczl  Abcziher  zum  herzog  gen  Strawbing  von  der  bericht  wegen,  s 
und  gen  Chalmincz^  zu  Hannsen  dem  Puchperger  von  Wolf  hart  dez  Zenger  wegen,  di 
zwo  vert  36  pfenninge. 
laau  [20]  Item  des  suntags  zu  mittervasten,  do  mein  herren  auf  den  tag  gen  Babenberg 

riten,  dem  gelait  umb  visch  umb  preczen  umb  walisch  und  umb  pairisch  wein,  do  si  zu 
sand  Mang  waren,  72  pfenninge.  lo 

[21]  Item  dem  Raidlein  gen  Abach  wer  do  war',  und  einem  boten  gen  Qrass  da  di 
veint  am  Purgerperg  waren  zeleczt,  18  amberger. 

[22]  Item  einem  boten,  von  herzog  FridricA«n  volkch  wegen  das  zu  Abach  lag,  gen 
Strawbing  zum  herzog  28  amberger. 

[23]  Item  dem  ArsUpplein  gen  Pillsen  zum  richter,  von  der  mÄr  wegen  ze  ervaren,  is 
V,  pfund  und  6  amberger. 

[24]  Item  ein  bot  bracht  einen  brif  von  Babenberch,  ze  trinkgelt  8  amberger. 

[25]  Item  Chunczen  dem  Chrebser  gen  Eger  40  amberger. 

[26]  Item  dem  Stefflein  10  amberger,  der  beleih  hie*». 

[27]  Item  der  Hainczl  HArmlein^  lief  gen  Amberg,  darnach  gen  Babenberg  und  ao 
gen  Eger,  des  ist  42  meil,  da  hat  im  der  Gamerit  geben  36  amberger,  so  han  ich'  im 
geben  86  regenspurger. 

[28]  Item  einem  boten  gen  Tannstein,  das  der  Zenger  gen  Eger  solt  reiten,  20  pfen- 
ninge. 

[29]  Item  einem  von  Dechpeten,  der  sagt  ez  weren^  veint  hinter  Pruflinng,  4  pfen-  >5 
ninge*, 

[30]  Item  Chunczen  dem  Chrebser  gen  Eger  76  amberger. 

[31]  Item  dem  Hainczl  Abcziher  gen  Strawbing  von  der  korherren  wegen  26  am- 
berger. 

[32]  Item  dem  Raidlein  gen  Abach  und  gen  SchÖnnpergauf  kftntschaft  16  amberger.  so 

[33]  Item  zwain  boten  gen  Abach  von  des  vrids  wegen  16  amberger. 

[34]  Item  einem  boten  der  den  lantfridbrif  herbracht  40  amberger. 

[35]  Item  einem  boten  von  Muldorf  zu  trinkgelt  8  amberger. 

[36]  Item  Hainczl  dem  Harmlein  ^  di  leczt  vart  gen  Eger  60  amberger. 

[37]  Item  dem  Stefflein  gen  Nuremberch  von  der  von  Weissenburch  wegen  61  am-  S5 
berger. 

a)  o.  Zw.  i$t  da»  in  der  Vorlage  stehende  OhAlming  vereehrtehen  et,  Chalmincx ;  Kallmüne  Markt  am  Zueameun- 
flm*  der  Vü»  und  Kab,  8  Stunden  von  Burglengenfeld  und  6  von  Regenehurg  entfernt,  b)  dUeer  AheatM  ist 
gleiehteitig  auegeetriehen ,  wol  von  derselben  Hand,  c)  H&rml  wUt  üeberetrieh.  d)  wegen  Verletmng  de»  Per- 
gament»  nicht  mehr  zu  leeen,    e)  ebeneo,    f)  Harml  mU  UeberetrU^.  40 


de$  Tagi  von  Bamberg  nach  Eger  nicht  i888  eondem 
1889  tpielt,  90  behält  W,  Vitcher  in  Regest  899  Recht  wenn 
er  sagt :  «  es  scheint,  daß  Gemeiner  zwei  in  einem  Stadt- 
buche  zufällig  unter  einander  stehende  Notizen  zusam- 
mengeworfen  hat,  von  denen  die  eine  [uns  unbekannte 
und  nicht  hieher  gehörige]  mit  jenem  Datum  versehen, 
die  andre  [oben  mitgetheiUe],  welche  sich  auf  die  beabsich- 
tigten Friedensverhandlungen  bezieht,  ohne  Zeilbestim- 
mung war,»  Vischer  reiht  das  Stück  unter  seinen  Regesten 
zwischen  zwei  andere  vom  i  und  28  Merz  em,  und  dahin 
gMrt  es  auch;  man  kann  noch  näher  sagen,  nachdem 


das  Schreiben  des  Königs  vom  lo  Merz  1889  nr,  es  veröf- 
fentlicht ist,  worin  die  Städte  nach  Eger  berufen  werden, 
daß  EnynchFs  Nachricht  von  der  Berufung  der  Fürsten 
nach  Eger  wol  nicht  viel  früher  sondern  aufih  c,  lO  Merz 
1889  fallen  wird  {an  das  spätere  königliche  Schreiben  45 
vom  a  April  1889  nr.  lo  ist  hiehei  wol  nicht  zu  denken) 
und  natürlich  vor  den  dort  angegebenen  Termin  des 
98  Merz  in  Betreff  der  Egerer  Versammlung,  also  c.  10 
{vor  88)  Merz  1889. 

*  Der  Stadtkämmerer  Thomas  Sittauer,  s,  dieBeschrei-  50 
bung  des  Stücks  in  der  Qttellen-Ängabe  oben. 


E.  Stadtische  Kosten.  213 

[38]  Item  einem  boten  von  Nordling  zu  trinkgelt  4  amberger.  zw,i88a 

[39]  Item  Chünczem  dem  Kursner  gen  Nurmberg  28  pfenninge.  J^*/äsL 

[40]  Item  Hainczl  Abeziher  auch  gen  Ntlrmberg  40  pfenninge,  der  ist  3  tag  da  Junm 

gelegen. 
5  [41]  Item  so  ist  der  dritt  noch  aussen,  dem  han  ich  geben  20  amberger. 

[42]  Item  an  dem  liechtmess-abende  Hannsen  dem  Puchperger  und  des  von  Meich-    issB 

sen  rat  16  köpf  walisch  wein  ze  4  Vt  Pfenningen  von  dem  Huber.  '***"* ' 

[43]  Item  nach  der  berichtig&ng  schankt  man  den  von  Amberch  8  köpf  rumani  ze 

8  Pfenningen  und  8  köpf  walisch  wein  ze  6  ambergem. 
10  [44]  Item  graf  Sigiobst  24  köpf  walisch  wein  zu  6  ambergem. 

[45]  Item  zum  meister  zu  zwein  malen,  da  man  auf  den^  tag  wolt  gen  Eger,  ver- 

trankch  man  27  pfenninge. 

[46]  Item  an  dem  mittichen  vor  mittervasten  vertrunkchen  si  13  pfenninge.  Men  u 

[47]  Item  an  dem  pfinztag  darnach  7  pfenninge.  Men  as 

16  [48]  Item  an  unserer  frawen  tag*  vertrunkchen  si  21  pfenninge.  Men  96 

[49]  Item  an  dem  osterabend  4  pfenninge  umb  ein  seidel  rumani.  ^pr.  n 

[50]  Item  an  dem  montag  nach  dem  ostertag  23  pfenninge  und  4  pfenninge  umb  Apr.  i9 

bairisch  wein. 

[51]  Item  do  mein  herren  von  Eger  komen,  da  man  in  schankt,  da  ging  ab  an  der 
80  schenkch  y,  pfund  und  5  pfenninge. 


100-  Kosten  der  Stadt  Nürnberg  bei  dem  Tag  von  Bamberg  und  Eger.  1389  Jan.  13  bis    taas 


Juni  16.  j^ 


bis 
Juni  iß 

Au9  JVum6*  Ärch.  Koruerv.  Stadtrecbnung  vim  1889;  im  Auizug. 


[1]  Fer.  4  post  Erhardi  :  item  ez  kost  die  vart,  di  Bertolt  Beheim  und  Peter  Haller  J'on./a 
85  teten  zu  gemainen  steten  gen  Ulme,  800  und  86  Ib.  hlr.,  die  sie  verzerten,  und  auch  den 
reitenden  boten  die  zu  in  und  von  in  auf  und  ab  riten,  und  sust  den  andern  boten,  und 
auch  in  zu  liebung,  und  do  Peter  Haller  awzzen  wa2  33  tag  und  Bertolt  Beheim  200  und 
40  tag,  und  sust  mit  allen  Sachen. 

[2]  Fer.  4  ante  Gregorii :  item  propinavimus  den  gemainen  steten,  do  sie  hie  woren  Mert  to 
80  in  der  vasten  zft  dem  suntag  letare,  do  sie  uf  den  tag  gen  Babenberg  weiten  reiten,  17  Ib.  Mm  98 
und  8  sh.  hlr.  pro  vino. 

[3]  Fer.  4  ante  Oeorii :  item  propinavimus  gemainen  steten,  do  sie  komen  von  dem  Äpr,9i 
tag  zft  Eger,  als  vil  sich  ieder  stat  do  gebflrt  zu  schenken  do  man  in  Urlaub  gab,  18  Ib. 
und  19  sh.  hlr. 
35  [4]  Fer.  4  post  Viti* :  item  dedimus  Bertolt  Beheim,  Njclc»  Muffel,  Bertolt  'P&atzing  Junne 

und  Jobs  Tetzel'  7  Ib.  und  2  sh.  hl.  umb  wein  und  confett  zu  zwein  moln  gen  Mergent- 
hein ^  und  einmol  gen  Eger;  recepit  Hanse  Eythinger. 

a)  Vorlage  dem.    b)  mit  üeherttrieh;  vegen  aneret  beabeiehtigter  Abkünung  f 

• 

*  Es  kann  doch  nur  annuntUMo  Mariae  gemeint  sein,      anderes  gemeint  sein  kann  alt  die  beiden  Mergentheimer 
40  dann  ist  es  ober  der  gleiche  Tag  mü  dem  des  vorher-       Tage  vom  Jan.  und  Febr.  und  der  Egerer  Tag  vom  Mai 

gehenden  Artikels.  1889. 

*  Offenbar  ein  verspäteter  Eintrag,  da  er  in  der  Frager-  '  Vgl  Nümb.  Aufzeichnung  nr,  90, 
Periode  steht  die  mü  le  Juni  beginnt,  während  nichts 


214  Reichstag  zu  Eger  im  April  und  Mai  1389. 

1889    101.  Kosten  der  Stadt  Frankfurt  hei  dem  Tag  von  Bamberg  und  Eger.  1389  Merz  27  bis 
^  Juni  19. 

Junil9 

Aus  Frankf.  St,  A,  Rechenbücher,  nr,  i*  unier  der  Atugaben^Rubrik  bisundera  einzelingen  uzgeben , 
nr.  1^  unter  uzgeben  zerAnge,  nr,  f  unter  ul^gebin  zerAnge. 

Mwt  87  [i^]  Sabb.  post  annunt.  Marie :  27  sh.  6  hell,  virzerten  die  gesellen,  die  der  stede  s 

frunde  hie  haleten  mit  geleide  zue  dem  dage  gein  Babinberg  zue  riden  zusehen  herren 
unde  steden.  —  [Ü]  18  gülden  minus  30  hell,  band  virzert  Job.  von  Holtzhusen  der  junge 
unde  Bernhard  Nyegebure  mit  9  pherden  6  dage  uf  einen  dag  gein  Heppenheym'  zusehen 
herzöge  RuprecA^  dem  eitern  unde  den  Rinschen  steden. 

juniis  [2]  Sabb.  post  Viti  band  Jacob  Weybe  Joh.  von  Holtzhusen  der  junge  unde  Bern-  lo 

hard  Nygebüre  unde  darzue  Lotze  zum  Wyddel  unde  Henseljn  von  Spire  mit  24  pherden 
virzert*  gein  Eger  zue  unserme  herren  dem  konige  unde  den  fursten,  den  Swebischen 
steden  iren  dag  zue  Babinberg  unde  zue  Eger  helfen  zue  leisten,  49  dage,  unde  hatten 
Lotze  und  Henseln  vorgenant  8  pherde,  unde  band  die  vorg«nanfen  virzert  300  gülden 
26  golden  1  ort.  i£ 


F.  Friede  am  RheiD :  Tage  zu  Speier  Utenheim  Heidellierg. 

[1889    102*  Bescheid  auf  die  Einwendungen  der  Rheinischen  Städte  gegen  die  Fassung  verschiedener 
-^u^in        Punkte  des  Egerer  Landfriedens  in  dessen  Entwutfe  vom  1  Mai  und  im  Hauptbriefe 
vom  6  Mai  1389,  sowie  gegen  die  vom  König  wider  digenigen  gerichtete  Drohung  die 
den  Landfrieden  nicht  schwören  wollten.  [1389  Mai  26  —  Juni  1  Utenheim^. ^  ^ 

S  aus  Strafib.  St.  A.  AA  corresp.  des  souverains  etc,  avec  la  commune  art.  106  cop,  cftart,  coaev., 
Quelle  für  sämmtliche  bisheiHgen  Abdrücke,  Die  t  letzten  Absätze  von  anderer  Hand  auf  der 
dritten  FoKo- Seite  welche  sonst  wie  die  vierte  leer  ist;  es  fragt  eich,  ob  sie  eigentlich  dazu  gehören, 
da  sie  die  schon  zuvor  berührten  Fragen  vom  Dienst  und  den  Marken  des  Landfriedens  wider 
aufnehmen  und  zu  erledigen  suchen;  die  Zahlen  am  Rande  des  MS.  habe  ich  vor  den  zugehörigen  i^ 
Absatz  drucken  und  rund  einklammem  lassen,  vgl.  Quellenangabe  T  zu  nr.  7S  und  pag.  xs?  nt.  i. 

D  colL  Datt  de  pace  71  f.  o.  Q.;  na^ih  Wencker  dissert.  de  pfalburgeris  in  den  vorangeschickten 
remissiones  et  supplementa  quaedam,  welche  in  der  Straßburger  Ausgabe  von  1702  vorhanden  sind 
und  in  det*  Straß  burger  von  1698  fehlen,  hol  Datt  aus  S  geschöpft  cura  Schilteriana  und  inventore 
Wenckero,  er  gibt  die  beiden  letzten  Absätze  wie  S,  den  letzten  ebenda  tüfbrechend  wo  ihn  S  so 
abbricht;  die  Ziffern  der  Artikelzählung  sind  alle  abgeändert  und  di^'enigen  dafür  ges^t  mit 
denen  Datt  die  einzelnen  Artikel  des  Egerer  Landfriedens- Hauptbriefes  vofn  6  Mai  1889  in  seinem 
Abdruck  bezeichnet  hat. 

E  coli.  ibid.  60,  18,  wo  übrigens  nur  der  auf  art,  86  des  Hauptbriefes  vom  8  Mai  1889  bezügliche 
Abschnitt  abgedruckt  ist,  o.  Zw.  aus  derselben  Quelle  wie  D  trotz  der  namentlich  auch  orthogra-  35 
phischen  Abweichungen  von  D. 

W  coli.  Wencker  disquis,  de  ussburgeris  p.  147-149  nr.  2,  wol  o.  Zw.  auch  aus  S;  die  Ziffern  der 
Artikelzählung  sind  übrigens  alle  weggelassen  {außer  48  im  Kontext  des  ersten  Absatzes),  wie  sie 
auch  in  Wencker' t  Abdruck  des  Rheinischen  Theilbriefes  vom  6  Juni  1889  fehlen;  die  beiden  letzten 
Absätze  fehlen  ebenfalls,  4o 

Auch  gedruckt  bei  Lünig  R.  A.  2, 15  ad  nr,  8  und  ibid.  6, 1,48  f.  ad  nr.  21,  bei  Dumont  2,  i,  228,  in 
der  Neuen  Sammlung  i,  96  f.,  überall  aus  D.  —  Regest  bei  Böhmer  Reichsgesetze  16  sub  1889  Mai  6, 
und  bei  Vischer  sub  nr.  886. 

(10)^.  Zum  ersten  so  ist  der  stete  meinunge  uf  den  zehenden^  artikel  des  l&nÜridee, 
der  da  saget  «ob  ein  krieg  zwischen  herren  und  steten  des  lantfride«  uferstunde ^»  ötc. :  45 

a)  virzert  om,  eod,  b)  D  «in  Kreui  ttatt  der  Zahl,  c)  SW  lebenden ,  D  9.  d)  8  »ehwerlick  ein  Zeichen  über  dem 
zweiten  n. 

•  Vgl.  nr.  91  art.  6.  *  Die  Begründung  dieses  Datums  s.  pag,  140  f. 


F.  Friede  am  Rhein  :  Tage  zu  Speier  Utenheim  Heidelberg. 


215 


daz  man  fursten  herren  und  stete  friheit  und  gute  gewonheit  ussneme  etc.       nu  ist  zu   i'^^ 
wissen,  daz  zu  beheltnisse  aller  fursten  herren  und  stete^  friheit  und  gute  gewonheit  .j^^i  ^ 
diesem^  artikel  und  allen  andern  artikeln  dieses  lAnttrides  usgenomen  ist  und  eigentlich 
geachriben  in  dem  43^  artikele,  der  da  angeet  «auch  sal  dieser  lantfnc^en,  der  nü  zA^ 
seinem  gemeinen  nutze»  etc.,  also  daz  nit  noitdorft  ist  daz  man  den  an  diesen®  artikel 
verschriebe  als  der  stete  meinunge  ist^ 

(25°'  articulus)^.  Item  in^  deme  artikel  von  der  pfandunge  wegen,  der  angeet  «were 
man  auch  imand  kuntlich  redeliche  schuld  schuldig»  etc.,  zu  deme  artikele  mag  man 
setzen  « item  ist  iman  gulte  oder  zinse  schuldig ,  die  sal  man  reichen  als  bizher ;  hette 
10  auch  iman  briefe  darüber,  derselbe  mag  siner  briefe  und  rechts  genißen»'. 

(27)'*.  Item  der  artikel  «auch  sollen  alle  clostere  paffen  und  ander'  geistliche  lute» 

etc.,  derselbe  artikele  ist  begriffen  daz  man  sie  für  nimanden^  pfenden  sal,  und  ist  nicht 

darip  begriffen  ob  sie  iman  icht  schuldig  weren.  darumb  darf  man  nicht  darzu  setzen'. 

(34) ^  Item  der  artikel  «auch  mag  der  oberman  des  lantfrides  in  diesen  lantfri(2en 

15  nemen  unde  emphaen»,  derselbe  artikel  blibet,  also  daz  der  oberman,  der  da  fursten 

herren  und  steten  sweren°^  wirdet,  mag  in  den  lantfrtt^an  nemen  wen  in  dunket  der  dem 

lantfric^  nutze  si  etc.;  wann  ez  were  ein  groz  hindernisse  und  sumenisse,  wann  ein 

furste  herre  ritlere'^  knechte  oder  stete  in  den  lantfrte^en  wolde,  daz  der  oberman  darumb 

die  andern  achte  besenden  solde.  doch  mag  man  den  oberman  wol  underwisen,  wie  er  ez 

io  darumbe  halten  solle  ^ 

(35)*^.  Item  der  artikel  «auch  sal  der  gemeine  bund  der  gemeine  stete»  etc.,  der  muß 
bliben,  also  daz  sie  keinen  gemeinen  bund  me^  machen  und  daz  der  gemeine  bund  itzunt 
abe  si,  wann  von  der  gemeinen  einunge  und  des  gemeinen  bundes  wegen  diese  kriege 
in  Dutschen  landen  uferstanden  sin.  und  darumb  hat  unser  herre  der  kunig  als  ein  Bo- 
ss mischer  kunig  die  einunge  abegenomen,  und  auch  gesetzet  daz  der  gemein  bund  abe  si 
(des  ime  auch  die  fursten  und  herren  gefolget  haben  und  von  der  einunge  gelassen  haben, 
unde  auch  etwievil  stete ^^  den  bund  auch'  abegelassen  haben),  und,  durch  daz  daz  aller- 
menglich  friede  und  gnade  habe,  diesen  IsLutfriden^  gemachet  und  ufgesetzet  von^  kuni- 
glicher  mechte.  und  wann  auch  in  allen  einungen"  und  buntnissen  ein  Romischer  kunig 
so  und  daz  riebe  ussgenomen  ist,  und  darumb  hat  er  auch  geboten  daz  die  einunge  und  der 
gemeine  bund  abe  sin  solle,  und  hat  auch  geboten^  und  gesatzet  diesen  lantfrieden,  und, 
wer  darin  komet  und  den'  sweret  als  er  begriffet  ist,  der  oder  die  sollent  gerichtet  sin 
mit  allen  fursten  graven  herren  rittern  und  knechten  etc^' 


35 


40 


a)  hier  auagettriehen  gute  in  8,  b)  8D W dlcaen.  c)  SW 43,D12.  d)  n&  b&  (oder  nu  kS)  korrigiert  in  8 mit  an- 
drer  Tinte  au$  nur  dan  tu.  e)  8  $nit  Abkürzung t  diesen  oder  diesem  f  DW  n.  f)  D  24  ohne  articnlns.  g)  8D 
in,  YF  an.  h)  D  26.  i)  8  wol  cloitore,  auch  andere  f  DW  closter;  TT  ander,  D  hat  hier  etc.  eintreten  lasten 
tviechen  closter  und  derselbe,  k)  8  njmand  mit  Sehlusehaken,  1)  D  83.  m)  8  von  gleicher  Hand  korrigiert 
au»  sweret.  n)  8  wol  nicht  ritter,  D  ritter,  W  rittcre.  o)  D  84.  p)  E  nie  »tatt  me ,  es  fehlt  auch  da»  näehet- 
folgende  itsant.  q)  8  hier  aH»ge»triehen  die  auch,  r)  8  da»  aach  hier  aufkorrigiert.  »)  8  hier  au»ge*triehen 
gosatzct  und.  t)  E  add,  RSmischcr.  n)  8  eynnge  mit  langem  Oberetrieh  zugleich  über  a  und  e.  v)  E  om,  das 
—  geboten,    z)  8  verändert  au»  der.    y)  E  om.  etc. 


*  Art.  10  bUeb  denn  auch  unverändert  in  den  Rheini- 
schen Theilbriefen  vom  6  Mai  und  6  Juni  iit89.  Die  Städte 
vieinlen  offenbar,  man  soU^  ort.  48  hieherversetjsen  zu 

45  art.  10,  oder  ihn  doch  bei  detn  letzteren  widerholen,  damit 
»eine  Beziehung  auf  dieeen  recht  klar  und  bindend  werde. 
Sie  forderten  dieß  wol  namentlich  im  Hinblick  auf  art.  87 
(oder  auch  88);  die  Straßburger  erhielten,  ehe  eie  den 
Landfrieden  schwuren,  wenigstem  die  mündliche  Verein 

50  cherung,  daß  ihre  Erbe- Burger  nicht  unter  Begriff  und 
Verbot  der  Pfalbürger  fielen  {nr.  108). 

*  Einen  ähnlichen  Zusatz  haben  dann  wirklich  die  ge- 
nannten Theilbriefe  erhalten  in  art.  »5*. 


*  Art.  27  blieb  denn  auch  unverändert  in  den  genann- 
ten Theilbriefen.  —  Die  Städte  hatten  offenbar  den  Zusatz 
verlangt,  daß  Kloster  Pfaffen  und  andere  geistliche  Leute 
pfandbar  sein  sollen,  falls  sie  selbst  jemanden  etwas 
schuldig  sind. 

*  Art.  84  ebenso.  An  diesem  Artikel  stießen  sich  wol 
auch  die  Nürnberger,  s.  nr.  72  art.  84  Variante  nt.  s. 

"  Art.  86  ebenso.  Vebrigens  ist  der  letzte  Satz  hier 
oben  ungenau,  die  Bestimmung  in  art.  85  des  Landfriedens 
lautet  vielmehr  dahin,  daß  diejenige  Stadt,  die  sich  mit 
den  Fürsten  gerietet  habe,  in  den  Landfrieden  aufzu- 
nehmen sei. 


216 


Reichstag  zu  Eger  im  April  und  Mai  1389. 


[S889  (37)'.  Item  der  artikel  «auch  sollen  alle  und  icliche  pfalburgere»  etc.,  derselbe  ar- 

j^^.  j^  tikel  blibet  also,  wann  unser  herre  der  keiser  selige  darüber  ein  recht  gesetzet  hat*  das 

alle  pfalburgere  selten  abe  sin  und  sie  niman  me  empfaen  solte ;  dawidder  mag  oder  kan 

niman  getun*. 

(38)^.  Item  von  der  verswom  und  verbriveten^  lute  wegen ,  das  ist  von  sache  wegen  '^ 
darin  gesetzet  die  daz  getan  betten  vor  datum  dieses  lantfncles  den  unser  herre  der  kunig 
zu  Eger  gemachet  hat;  nach  deme  datum  desselben  lantfricZe«  blibet  ie  daz  laut  bie  sinen 
guten  gewonheiten  und  rechten'. 

(18)^.  Item  der  artikel  «were  auch,  das  got  nicht  enwoUe»  etc. :  daz  ist  zu  wissen  % 
daz  dieser  lantfriden  ist  widder  raub  mord  brand  und  unrecht  widdersagen  und  fahen  ^^  lo 
darumb  ist  nicht  noit,  daz  man  icht^  darzu  setze,  dann  wer  daz  tede,  ez'^  were  in  gesel- 
schaft-wise  oder  sust,  widder  den  oder  die  mdstent  die,  die  in  diesem  lantfriden  sin,  be- 
holfen  sin*. 

(44)'.  Item  daz  der  lantfriede  sechs  jare  slechtes  were  etc.*. 

Item  umb  den  dinst,  sal  man  ufsetzen  und  beschriftend  i^ 

Item  umb  die  merke  des  lanifrides,  die  sal  man  auch  bezeichen*. 

Item  weliche  diesen  lantfrieden  nicht  sweren,  der  vint  ist  unser  herre  der  kunig 
von  des  Romischen  richs  wegen  und  alle  die  die  in  diesem  lantfrieden  sin  oder  kommen, 
ez  sint  fursten  herren  rittere^  knechte  oder  stete,  und  widder  die  sal  unser  herre  der 
kunig  nach  des  riches  rechte  und  gerichte  tun  als  recht  ist  zu  tune  widder  den  die  ime  »o 
und  deme  riebe  ungehorsam  sin.  also  ist  man  zu  Eger  davon  gescheiden,  und  ist  auch 
verbriefet  und  versigelt*. 

(40)  ^  Item  dieser  lantfride  sal  den  andern  lantfWcIen  nicht  furbaz  verbunden  sin  zu 
helfen,  dann:  wer  in  einem °^  andern  lantfrieden  verorteilt  und  verwiset'^  wurde,  der 
sal  auch  hie  verorteilet  und  verwiset  sin ;   und   sal  man  dan  dem  richten  als    ez  S5 
recht  ist". 


a)  D  86.  b)  8  «o  korrigiert;  D  37.  c)  8  verbraeten ,  »ie  Aemn  auch  W  druckt«;  D  verbrivet^n.  dj  8  §ekeint 
88  radiert ,  D 17.  e)  8  wiison  ««rMArieAen.  f)  8  faheen  oder  fithten ,  letBteree  la*  auch  W;  D  Athen,  g)  8DW 
recht,  em.  icht  {vgl,  huMu  auch  pag.  U6  l«n.  i8),  h)  8DWer.  l)  D  43.  k)  S  rltter  mU  Baken,  aUo  woi 
ritterei  letzteres  Uu  auch  W;  D  rltter.  I)  dieee  Zahl  »teht  eigentUeh  am  Sande  des  vorhergehenden  Abseknüts,  so 
tu  dem  eie  aber  nicht  paeet;  eie  paaet  dagegen  tu  dem  chigcn,  an  den  eie  auch  durch  einen  herabgehenden  Stridi 
verioieeen  iet;  hieher  hat  »ie  offenbar  auch  D  beMogen,  nur  daß  er  eie  in  39  vervandeUe ;  eo  hat  denn  bei  D  wie 
bei  uns  der  vorhergehende  Artikel  wie  die  beiden  noch  früheren  keine  Zähbing,  Die  obige  Zahl  40  eeheint  in  8 
ureprIingUch  45  (f)  geheijien  eu  haben,  jetMt  radiert  40 ;  da  eie  eigentUdi  bei  dem  vorhergehenden  Artikel  eiund, 
erklärt  eich  dieß ,  indem  letsterer  wenigetene  einigerfnaßen  s»  art.  46  dee  Haupthricfee  vom  6  Mai  JS89  paeet.  85 
m)  DW  einen ,  8  eine  mit  Abkürtungeetrieh, 


■  KaUer  Kork  IV  Goldene  BuUe  cap.  Minder  Neuen 
Sammlung  i,  7<h7i,  und  in  OlenMchlager*s  Auegabe. 

*  Art,  87  hUeb  denn  auch  unverändert  in  den  genann- 
ten Thei&riefen. 

*  Arl,  88  ebeneo. 

*  Vgl,  ort.  8  {und8i).  —  Die  Städte  hatten  wol  verlangt, 
et  eoUe  näher  beetimmt  werden,  was  eine  b6ee  GeeeUtduift 
«et,  damü  nicht  auch  irgend  welche  Städtevereinigung 
{vgl,  die  Urk,  vom  26  Febr.  1890)  eo  behandelt  werden 
könne, 

'  Art,  18  blieb  denn  auch  unverändert  m  den  genann' 
ten  Theilbriefen. 

*  AUo  ee  wird  zugegeben,  daß  echlechthin  geeagt  werde, 
der  Landfrieden  daure  €  Jahre;  daher  m  art,  44  der 
Bheimedien  Theübriefe  die  Worte  dee  Bhtwurfe  vom 
1  Mai  und  de»  Hauptbriefe  vom  6  Mai  1889,  die  vom 
Widerrufen  handeln,  richtig  weggeblieben  eind, 

'  JDieß  geechah  dann  in  art,  4  der  gen,  Theilbriefe,  wo 


der  Landfriedenedienet   der  Rheiniichen  Fürsten  und 
Städte  im  einseinen  beetimmt  wurde, 

*  Dieß  geechah  dann  in  art,  89  der  gen,  Theilbriefe, 
wo  die  Grenzen  de»  Rheiniechen  Landfriedentgebietee  40 
bezeichnet  eind, 

*  Zu  vergleichen  i»t  hier  art.  84.  86  und  48  de»  Egerer 
Landfrieden»,  der  Befehl  de»  Könige  vom  1  Mai  1889  an 
die  Städte,  und  der  Straßburgied^  Ge»andt*chafl»berieht 
vom  8  Mai  1889  arl.  a.  Doch  edieint  der  obenetehende  45 
Wortlaut  noch  auf  eine  nicht  mehr  vorhandene  Urkunde 
hinzuweieen,  die  verbrieft  und  vereigeU  war-,  wäre  bloß 
im  cUlgemeinen  an  die  ebengenannten  Landfrieden»artikel 
zu  denken,  eo  dürfte  wol  die  Ziffer  von  einem  dereelben 
am  Rande  genannt  »ein,  wa»  nicht  der  Fall  i»t,  so 

*«  Beetraft,  mhd,  WB.  8,  788, 

"  Wenn  man  art.  40  und  4»  dee  EnUaurfe  vom  1  Mai 
und  de»  Hauptbrief»  vom  6  Mai  1889  vergleicht  mü  arL  41 
und  40  der  beiden  Rheiniechen  Theilbriefe,  »0  zeigt  eidi 


F.  Friede  am  Rhein :  Tage  zu  Speier  Utenheim  Heidelberg. 


217 


Item  der  begriff  und  kreiße  des  laxxifrides,  der  sol  anfaben^  zu  Eolmar  >ind  biß    U^^ 
gein  Wesel  und  iegweder  sit  Rijnes  12  mile  wegea*.  .^^^^  ^j 

Item  von  des  dienstea  wegen,  darzu  sollen  die  von  Stra&borg  dienen  mit  40  gleven^' 
und  die  andern^ 


^  103.  Aufzeichnung  über  die  zu  Utenheim  gepflogenen  Verhandlungen  wegen  auanahmsweiser    [ises 
Behandlung  der  Straßhurger  Erbe-Bürger  im  Landfrieden  und  die  daselbst  von  Seiten  . j^**^i 
verschiedener  gen.  Rheinischer  Städte  erfolgte  Beschwerung  des  Landfriedens.  [1389 
Mai  26'Juni  1  Utenheim^^ 


10 


W  QU»  Wencker  disq,  de  ustburg.  p.  162.  les,  mit  der  offenbar  von  Wencker  herrührenden  Ueberschrift 
Bericht,  xr&a  puncto  der  statt  Stroßburg  ausbürgere  Aber  dem  artickel  von  den  pfalburgem  auf 
dem  tag  zu  Utenheim,  als  der  landfrieden  auf  dem  Rhein  beredt  und  flberkommen  ward, 
gehandelt,  und  wie  darauf  der  landftied  geschworen  worden  anno  1S89. 

RegeU  bei  Georgieeh  s,  794  aui  Wencker  L  e. 

Es  ist  ze  wissende  :  als  der  lantfride,  den  unser  herre  der  kunig  in  disen  landen 

15  bestalt  hatt,  für  den  erwurdigen  in  gotte  vettern  und  herren  hern  Adolff  des  heiligen 
stules  ze  Mentze  erzbischof  hern  Lampreht  bischof  zu  Babemberg  und  dem  meister  Dut- 
sches  Ordens  in  Putschen  landen^  zu  Utenheym  berett  und  überkommen  wart,  und  als 
der  artickel  von  der  pfalburgere  wegen,  in  demselben  lantfride-briefe  begriffen,  gelesen 
wart :  daß  do  der  von  Straßburg  erbern  hotten,  mit  namen  her  Hejntze  von  Mulnheym, 

20  her  Johans  von  Stille  rittere,  Oertelin  Mansse,  Cuntz  Muller,  und  Wilhelm  Metziger 
altammanmeistere,  in  gegenwertikeit  der  vorgenanten  herren  und  der  hienochgeschri- 
benen  der  stette  erbem  hotten  darzu  rettent,  das  die  stat  Straßburg  in  dem  lande  umb  sich 
etteliche  bürgere  wonende  hettent,  die  da  erbe*'-burgere  hiessent,  die  sti'  von  alter  her- 
broht  hettent;  und  vordertent  und  begertent  an  die  vorgenanten  herren  das  sü  der  stat 

25  von  Straßburg  dieselben  ire  erbe-burgere  mit  zugesatzeter  schriftin  dem'  vorgeschribenen 
artickel  der  pfalburgere  behalten  woltent,  wanne  ouch  dieselben  ire  bürgere  den  herren 
hinder  den  sä  sessent,  als  das  harkomen  were,  mit  zitlichen  gewönlichen  diensten  gewartig 
und  gehorsam  werent.  des  antwurtetent  die  vorgenanten  herren ,  das  des  mit  notdurftig 
were'  und  es  ouch  die  von  Straßburg  not  bedorftent  das^  man  sä  mit  sunderlicher  schrifl^ 

so  in  dem  lantfride-briefe  von  derselbe  ire  erbe-burgere  wegen  versorgete,  wanne  sü  an  ime 
selb  darane  versorget  werent,  und  das  es  sii  nüt  aneginge,  diewile  es  nüt  pfaleburgere 


a)  8  oder  doch  nicht  amihhenf  antfkhenf  b)  8  gleven  teheint  korrigiert  mu  ü.  d,  h.  Ovlden,  i»t  aber  iicher. 
c)  hier  eehliefit  S  ohne  weiteree,  eogar  ohne  Punkt  oder  Auelaeeungezeiehen  oder  etc.;  ee  eolUen  die  Kontingente 
der  übrigen  folgen,  d)  W  orbe ;  Weneker  de  ueeburg.  p.  141  heijit  eie  der  lUtt  erbare  bnrgere ,  vgl.  p.  216  und 
218.  «)  What  dieHekereertpr.  porhamitnen ü  I  8  durch  ukS  gegeheek,  wu  In  dem  neuen  Abdruck  hier  eer- 
beeeert  worden ieL   t)Wdeix,em. dem.    g)  W d&i.    b)  Wadd.  in marg,  eA.  OctchrUt  [eoü keifien  Ocncbrift]. 


nung  vom  12  Mai  1889  über  die  Verhandlungen  zu  Bam- 
berg und  Eger.  Die  obigen  Verhandlungen  kamen  wot 
nach  dem  « Bescheid  auf  die  Einw. »  nr.  102  vor.  Die 
Aufzeichnung  hat  wol  noch  zu  Vtenhekn  selbst  stattge- 
funden. Ueber  die  Datierung  vgl.  Einleitung  tit.  F. 

*  Seif rid  von  Veningen. 

•  Gut  wäre  es  doch  gewesen;  denn  Bruno  Herr  von 
BappoUHein  behauptete  nachher  doch  daß  der  konig  die 
ußburger  abegeseit  bete  zu  Egern  in  dem  kriege  der  do 
was  zwischen  den  herren  und  den  statten,  Wencker 
düquis.  de  ussburgeris  1,  221.  —  Vgl.  ibid.  186  ff.  und  de 
pfalburg,  88-99. 


28 


35 


wie  hier  oben,  daß  die  betreffende  Einwendung  der  Städte 
genehmigt  wurde.  In  diesen  Theübriefm  ist  die  Verpflich- 
tung der  einzelnen  Landfriedensbezirke  zum  Zusammen- 
40  wirken  bedeutend  eingeschränkt  gegenüber  der  umfoisen- 
derenVerpflichtung  in  den  beiden  erstgenannten  Urkunden, 
und  zwar  geschieht  dieß  im  wesentlichen,  sogar  mit  Bei- 
behaltung der  obigen  Worte,  in  dem  hier  oben  angegebenen 

Sinne. 
45       '  Vgl.  art.  89  der  gen.  Theilbriefe,  wo  die  Zwölfmetlen- 
Bestimmung  aufgenommen  ist. 

>  Soviel  ist  der  Stadt  Straßburg  in  der  That  catgesetzt 
in  den  gen.  Rheinischen  Theilbriefen  art.  4. 

*  Der  Tag  ergibt  sich  aus  dem  Schlüsse  der  Aufzeich- 


DentBcbe  Relehatags-Akten  II. 


218 


Reichstag  zu  Eger  im  April  und  Mai  1389. 


•Juni 


[1889  hies8ent*noch  werent'.  und  daruf  so  swurent  die  egenanten  der  von  Straßbarg  erbem 
^"^  '^^  botten  den  lantfriden  mit  den  andern  hienoebgenanten  der  stette  botten,  doch  mit  oßge- 
dingeten  forworten  das  die  stat  Strosburg  bei  iren  erbe-borgern  bliben  solte  und 
wolte.  hiebi  sint  zegegene  gewesen  und  hant  das  gehöret  der  stette  frunde  und  erber 
botten,  mit  namen  von  Mentz  Heinrich  zum  Jungen,  Jacob  Medetrost;  von  Wormß  Johann  h 
Becker,  Hennyn  Dyrolff ;  von  Spiro  Berthold  Reymbotte,  Hans  Fritze,  Hans  Pfrumb&m, 
Hans  Diel,  und  Claus  Rynckemberg;  von  Franckenfurd  Johan  von  Holtzhusen,  Adolff 
Wiesse*,  Jacob  Weibe**,  Bemhart  Nygebur';  von  Hagenowe  ritter  Hans;  von  Wissemberg 
Heinrich  von  Rehtembach,  Wilhelm  HolderbSm;  vonSletzstatBlopshejm;  von  Ehenheim 
Niclaus  ir  stetteschriber;  und  vil  andere  erbere^  lute  die  do  zegegen  stunden  als  man  den  lo 
lantfriden  swur*. 


1889  104.  Yien*  genannte  Frankfurter  Gesandte  auf  dem  Tage  zu  Utenheim  beschuldigen  Gf 
Walram  von  Nassau,  daß  er  sich  ihrer  Haft  nicht  stelle,  obwol  er  seit  dem  Treffen  von 
Cronenberg  1389  Mai  14  ihr  rechtmäßiger  Gefangener  sei,  und  überlassen  die  Sache 
drei  genannten  Schiedsrichtern.  1389  Mai  27  Utenheim.  ^ 

Au»  Frankf.  St,  Ä,  Kopialbuch  Stattbund  der  statt  in  Schw.  Fr.  und  am  Rhein  foL  M*  nr.  26  cop. 

Chart  coaev, 
RegMt  bei  Jansen  Frankf.  R,K.i,  8»  nr,  78  ebendaher, 

Dit  ist  die  schuldegunge  und  anspräche,  als  wir  diese  nachgeschrtfren  Jacob  Weybe 
zu  dieser  zit  burgermeister  Johan  von  Holczhusen  Adolff  Wieße  scheffene  und'Bemhard  » 
Nygebure^  ratman  zu  Franckinfurd%  als  wir  zu  dieser  zid  von  dem  rade  der  stede  Fran- 
ckinfurä  zu  dage  gein  Utinheim  gesant  sin,  von  desselbin  rades  wegin  zu  Franckinftird 
dun  und  fordern  an  den  edeln  herren  graven  Walram  graven  zu  TSasaauwe,  mit  namen 
sprechin  wir  ime  zu  und  schuldigen  in  eins  gefengnißs,  als  in  Henne  genant  zu  Hanauwe 
i989  ^®ö  rades  der  stede  Franckin/t^rd  geswomer  virsolter*  diener  uf  den  nehsten  fritag  nach  «s 
Maii4  sant  Servacien  dage  nehstvirgangen  uf  dem  felde  bi  Cronenberg'  gefangen  haid,  als  in 
des  der  rat  zu  Francktn/i^rel  etwedicke  in  iren  offen  briefen  ermant  hat  in  dazselbe  ge- 
fengnisse  zu  halten,  und  hoffet  und  meinet  der  rad  zu  Franckinfurd,  daz  in  der  vorgnant 
edel  herre  grave  Walram  grave  zu  Nassau we  dazselbe  gefengniße'  von  eren  wegin  bil- 

9)  Wim  Text  MeiiMi  in  marg,  «l.Wiene  {vgl,  da§eSbit  nnmdanda  et  addtnda  hinttr  dt  Spee^ation  fuuh der  d»«-  90 
qui»,  de  glevenburg.),    b)  W  Werbe  faUeh,    c)  TTebere.    d)  Nygebur  wUt  Haken,    e)  oder  Tersolter,  ahgtkMrzt. 
f)  unvoUkommnee  ft. 


*  VgL  die  Straßburgi9che  Aueeinandereetzung  bei 
Weneker  de  uetburg.  p,  8i5  und  818,  woraut  er  offenbar 
ciUert  p,  141  daß  der  statt  —  angehen ,  vgl,  bei  une 
nr,  109  ort.  ii.  Dagegen  die  Behauptung  det  Pf,  Ruprecht  II 
bei  Weneker  L  c.  pag.  819,  -- Königthofen  St,  Chr,  9,  868, 
90  nennt  Ueburger,  wa»  oben  Erbebürger  heißt. 

*  VgL  Frankfurts  Kosten  bei  dieeen  Rheinischen  Ver- 
handlungen art,  1, 

*  So  hat  aUo  Straßburg  den  Landfrieden  beschworen. 
Doch  ertheUt  K,  Wenzel  auf  Büte  Ruprechts  des  altem 
Sicherheit  Friede  und  Geleit  bis  e  Jan.  1890  d^enigen 
Strafiburgem  die  zu  Wenzel  und  zu  solchen  Tagen  ra- 
ten werden,  da  die  Straßburger,  zu  vollenden  den  Land- 
frieden den  Wenzel  nächst  gemacht  hat  und  sich  mit  ihm 
um  ihre  Acht  zu  verrichten,  ihre  Freunde  setkden  müssen 
zu  ihm  dem  König  und  auch  auf  die  Tage  als  das  noth 
sein  wirdf  dat.  Betlem  1889  Fr,  v,  omn.  saneU  [Okt.  99] 


Boh,  >7  Rom.  14,  Straßb,  St,  A,  an  der  Saul  I  partie  lad.  B. 
fasc.  VII  nr.  61  or,  f7i6.  Ut,  pat,  c,  sig,  in  verso  impr. 

*  VgL  Kosten  der  Stadt  Frankfurt  bei  den  Tagen  zu  35 
Speier  Utenheim  und  Heidelberg  u.  a.  in.  1889  Juni  19  bis 
Nov,  »7  arL  l, 

*  Verschiedene  Nachrichten  in  Betreff  jener  Ereignisse 
enthalt  die  Frankfurter  Stadtrechnung;  vgL  Königshofen 
St,  Chr.  9,  850.  —  Die  Anlegung  der  Städte  Frankfurt  40 
Fridberg  Gelnhausen  zum  Landfriedensdienet  s,  Janssen 
Frankf.  Reichskorresp.  1,  M  nr,  89  aus  Frankf.  St.  A. 
Kop.  B,  sign,  Stättbund  der  St.  in  Schw.  Fr.  und  am 
Rhein  nr.  »7.  —  Quittungen  von  Schenck  Eberhart  Her- 
ren zu  Erpach  Landvogt  des  Landfriedens  am  Rhein  für  45 
Frankfurt  über  empfangene  Landfriedensjtoü-  undLand^ 
friedensgeleiugelder  1889-1896  befinden  eich  im  Frankf. 
St.  A.  Auswärtiges  1889-1890. 


P.  Friede  am  Rhein :  Tage  zu  Speier  ütenheim  Heidelberg.  219 

liehe  halden  Bulle,  wiewol  daz  were  obe  der  vorgnant  Henne  zu  Hanauwe  denselben  edeln    '^ 
herren  grave  Walram  solichs  gefengnisses,  von  ime  selbis  oder  obe  er  darzu  gedrungen 
were  wordin,  ledig  gesaget  hette,  und  daz  iz  denselbin  edeln  herren  graven  Walram  an 
dem  gefengniße  gein  dem  vorgnanten  rade  zu  Franckt7)/t^rc2  nit  schüren  noch  entheben 

5sulle  noch  möge,  diewile  auch  wol  kuntlich  ist  das  des  rades  der  stede  Fr&rickinfurd 
baner  des  tagis  uf  dem  felde  waß  und  sie  auch  heubtlude  waren  und  Henne  zu  Hanauwe 
YOTgnant  ir  gesworn  virsolter  diener  auch  uf  dieselbin  zit  gewest  ist  und  noch  hudestages 
ist.  so  hat  sich  auch  derselbe  Henne  zu  Hanauwe  dem  rade  zu  FrsjickinfiMrd  als  ander 
ire  yirsoltin  diener  nemelich  yirschri&en  in  truwen  globet  und  zun  heiigen  gesworn  nach 

10  uzwisunge  eins  offen  besigelten  briefes,  den  derratyorgnanter^darubirvon  ime  innehat: 
waz  gefangen  er  finge  in  der  zit  als  er  ir  diener  ist,  daz  dieselben  gefangen  des  rades  zu 
FrancktTi/T^rcZ  vorgnant  gefangen  sin.  und  hoffet  der  rat  zu  Frsinckinfurd  und  wir  von 
iren  wegin,  daz  in  der  egenante  edel  herre  grave  Walram  grave  zu  Nassawt(?e*  nach  vor- 
geschriien  ergangen  Sachen  ein  gefengnifi  ^  von  eren  wegen  billich  halden  suUe.  und 

15  umbe  dieser^  vorgeschn&en  anspräche  so  wollin  wir  nemen  und  ein  gnugen  daran  han 
von  des  egnanten  rades  zu  Fra,ncki7^urd  wegin,  waz  der  edel  herre  grave  Ruprecī  grave 
zu  "SsLSsauwe  lantvoigt  zu  Wedreuben  und  die  strengen  vesten  ritter  her  Heinrich  Grasöh- 
lock  burggrave  zu  Starckinberg  und  her  Emiche  von  Borncze,  an  die  diese  sache  gestalt 
ist,  sie  alle  dri  oder  daz  m erteil  under  in,  darumbe  wisen  und  erkennen,  obe  der  egenant 

20  edel  herre  grave  ^  Walram  nach  vorgeschr liener  beschuldigunge  von  eren  wegin  dem 
rade  zu  Franckinfurd  ein  gefengniße  billiche  halten  suUe.  und  des  zu  Urkunde  so  han 
wir  von  des  egnanten  rades  zu  FTSLnchinfurd  wegin  gebedin  die  ersamen  wisen  lüde  bur- 
germeister  und  rad  zu  Spir,  daz  sie  irer®  stetde  ingesi^aZ  an  diese  anspräche  gedrucket 
han.  und  wir  die  burgermeister  und  rad  zu  Spir  irkennen  uns  uffenlichen,  daz  wir  umbe 

25  bede  willen  der  obgnan^^n  Jacob  Weyben  Johans^n  ^  von  Holczhusen  Adolff  Wiessen  und 
Bernhard  Njgebures  von  des  rades  zu  Franckinfurd  wegin  unser  stede  ingCBigel  han 
gedrucket  an  diese  anspräche  zu  ende  dieser  schrift.      datum  anno  domini  1389  ipso  die    laso 
ascensionis  domini.  *  ^«* '' 


105.  Erzb.  Adolf  I  von  Mainz  Bisch.  Lamprecht  von  Bamberg  und  Deutschmeister  Sifrid    '989 
30        von  Veningen  thun  kund  in  Betreff  eines  von  einigen  Städten  wider  Pf.  Ruprecht  I  ge- 
.     richteten  Schreibens,  daß  diese  Städte  für  den  genannten  Pfalzgrcfen  eine  mündliche 
Ehrenerklärung  abgegeben  hohen.  1389  Juni  3  [HeideJierg*]. 

Atu  Karltr,  G.  L.  A.  PHUz.  Kop.  B.  43  V«  fol-  964^^  cop.  Chart  tec.  15/ le-,  Uebertchrift  des  Stückt  Wie  die 
bundischen  statt  am  Rin  Elsaße  und  Wedderawe  pfalzgrave  Buprechtea  dem  eitern  von  etlicher 
35  feigen  schrift  wegen  ein  Widderspruch  getan  haben,  darunter  Widderspruch. 

Wir  Adolff  von  gots  gnaden  des  heiligen  stules  zu  Meintz  erzbischof  des  heiligen 
Romischen  richs  in  Tutschen  landen  erzcanzler,  Lamprecht  von  denselben  gnaden  bischof 
zu  Bamberg,  und  Syfritt  von  Venningen  meister  Deutschs  ordens  in  Deutschen  landen, 

a)  vorgnant  mit  Haken,     b)  «»«olttomwuc«  ß.      c)  dlew  t  abgtkünL      d)  doch  nicht  wol  gr&ve.      e)  ir  mit  Haken. 
40  f)  lange»  •  mü  Haken  gerade  wie  bei  HoIcshiiMn  gleich  nachher. 

>  In  Bäreff  dee  Grafen  von  Sohne  enthää  das  Frank-  in  der  sune  zusehen  ime  und  den  steden  des  bundes  am 

furter  Rechenbuch  von  1896/6  bei  der  Ausgaben- Rubrik  Rin. 

besundem   einzlingen  uzgebin,  zum  Jahr  J89e  nach  *  Haben  wir  die  Heidelberger   Vereöhnungturkunde 

Kriegk,  die  Angabe:  Sabb.  ante  Walpurg.  [Apr.  29]:  70  vom  8  Juni  1889  nr,  loe  richtig  auf  gen.  Ort  Heidelberg 

45  gülden  2  sh.  umb  einen  beugest  grave  Johan  von  Sobns  angesetzt,  so  geht  eben  daraus  dieser  Ort  auch  für  die 

dem  alden  geschenkt  durch  fruntschaft  und  auch  sun-  obige  Urkunde  fiervor,  vgl.  nr.  loe  ort.  2. 
derlich  als  er  meinet  daz  daz  vor  ziden  beredt  si  worden 


220  Reichstag  zu  Eger  im  April  und  Mai  1389. 

'^^  bekennen  und  tun  kunt  öffentlichen  mit  disseni  brief :  als  in  dem  ußapruch,  den  wir 
^  zwußchen  den  hochgebornen  fursten  hern  Ruprecht  dem  eitern  hern  Ruprecht  dem 
jungem  pfalzgraven  bi  Rine  und  herzogen  in  Beyern  uf  ein  und  den  stetten  die  den 
bnnt  halten  in  Ebaßen  am  Rine  und  in  der  Wedderauwe  uf  die  ander  sitten  getan 
haben,  in  einem  artickel  begriffen  ist  und  geschrieben  stett  von  dem  schriben  das  der-  s 
selben  stett  ein  deile  von  dem  vorgenanten  hern  Ruprecht  dem  eitern  getan  haben,  des 
hant  dieselben  stette  vor  unfi  in  geinwertigkeit  vil  graven  herren  ritter  knecht  und 
stett  gerett,  wie  das  sie  mit  dem  schriben^  den  vorgeschn«&6n  herzogen  Ruprechtten 
den  eitern  an  sinem  glimpf  und  an  sin  ere  nit  meinten  zu  schuldigen,  und  si  auch 
ir  meinung  nit  gewesen  das  sie  ine  damit  an  sin  ere  oder  glimpf  schuldigen  weiten,  lo 
und  wissen  auch  anders  nit  von  ime  dan  das  er  ein  erber  biderbe  furste  si,  und,  hörten 
sie  das  ine  iemans  anders  an  sin  ere  schuldigte,  das  wer'  ine  leit  und  weiten  ine  des 
verantwurten  alß  ferr  sie  mochten.  des  zu  Urkunde  sint  unßer  ingesigel  an  dissen 
1389  brief  gehangen,  datum  feria  quinta  proxima  ante  festum  penthecostcs  anno  domini  mil- 
lesimo  380  nono.  15 


Juni  8 


Junta 


1889  iQQ  Erzb.  Adolf  I  von  Mainz  Bisch,  Lamprecht  von  Bamberg  und  Deutschmeister  Sifrid 
von  Veningen  entscheiden  durch  freundliche  Sühne  die  Streitigkeiten  zwischen  den  Pf, 
Ruprecht  I  und  11  einerseits  und  den  Rheinischen  Elsäßischen  Wetterauischen  Städten 
andrej^seits.  1389  Juni  3  [Heidelberg*], 

A  aus  Frankf.  St.  Ä.  Kap,  Buch  Slättbund  der  Statt  iu  Schwaben  Francken  und  am  Rhein  fol  28'- 24*,  20 
nr.  25  eop,  ehart.  coaev.;  einzelne  glchz,  Korrekturen  der  he,  bedurften  ihrer  Natur  netch  keine 
Verewigung  in  den  Varianten  und  konnten  einfach  in  den  Text  aufgenommen  werden. 

B  coli  Karler.  G.  L  A.  Pfalz.  Kop.  Buch  43  Vs  fol-  262'-2ö4'  cop.  chart.  eec.  löfie, 

C  coli  Üünch.  R.  A.  Neuburg.  Kop.  B.  nr.  ss  fol.  11^ -18^  eingeschaltet  in  ein  Vidimus  des  K,  Ru- 
predU  von  Haidelberg  140$  Jakobi  Abend  [JuU  24]  a.r.B,  cop.  chart.  aus  der  2  B&lße  des  15  Jahr-  25 
hunderts. « 

V  coli  der  art.  8  als  Einschaltung  in  der  Verkündigung  durch  Pf,  Ruprecht  vom  16  Juni  1889  an 
Hanau. 

W  coli,  der  art.  9  als  Einschaltung  in  der  Verkündigung  durch  Pf.  Ruprecht  vom  le  Juni  1889  an 
Cronenberg.  30 

Vidimus  K.  Ruprechts  vom  24  JuH  1409  Heidelberg  or.  c.  sig.  befindet  sich  nach  Reg,  Boic.  12,  48  im 
Münch,  R.  A,;  da  unser  A  0.  Zw.  älter  ist  als  dieses  Vidimus  und  in  C  die  Absdmft  eines  solchen 
Vidimus  benützt  werden  konnte,  so  schien  es,  bei  hinreichender  Klarheit  des  Textes,  überflüssig 
auch  noch  dieses  Vidimtu- Original,  das  doch  nur  eine  spätere  Abschrift  als  A  enthält,  zur 
Vergleichung  beizuziehen.  —  (Auch  in  Wenckeri  exe.  1,  lOS^-iogK)  35 

Auszug  bei  Lehmann  Sp.  Chr.  767'.  —  Regest  bei  Vischer  in  Forschungen  2,  178  nr.  844  ctus  Lehmann, 
und  bei  Janssen  R.  K.  1,  82  nr.  79  aus  A. 

Wir  Adolff  von  gots  gnaden  des  heiigen  stuls  zu  Mencze  erzbischof  des  heiigen 
Romschin  richs  in  Dutschen  landen  erzkanzler  **,  LamprecAt  von  denselben  gnaden  bischof 
zu  Babenberg,  und  Sifrid  von  Veningen^  meister  Dutsches  ordins  in  Dutschen  landen,  40 
bekennen  und  tfln  kunt  uffink'cA  mit  diesem  hrief:      umb  soliche  krige  zweiunge  und 

a)  Die  Öfter  vorkommenden  Haken  an  g  r  t  heim  Wortedituse  in  Ä  sind  nur  theilweie  nie  Abkürzungen  gefaest  worden , 
»onet  ale  hedeutungeloe  unberüekeiehtigt  geblieben  wie  hier,  b)  il  Venigen  f  Veningen  f  der  Sinn  itt  freiUeh 
Veningen. 

*  Vgl  Hetdetb,  Versöhnungsurk.  nr.  tos  vom  8  Juni     27  Nov.  1889  folgenden  Posten  :  sabb.  post  Katherine :  45 
1889  ort.  2.  Vielleicht  steht  diefi  zu  der  Erzählung  K6-      item  >oo  gülden  hem  Hermanne  Rost  unsers  herren  von 
nigskofen*s  St.  Chr.  9, 846,  8-9  in  Beziehung.  Mentze  innersten  rade,  die  ime  der  rad  geschenket  hat , 

*  Den  Ort  betr.,  s.  Einleitung  Ht.  F.  unter  der  AusgaJ>en- Rubrik  bisundem  einzelingen  uß- 
*Die  Frankf.  Stadtrechnung  im  St.  A.  enth^  zum     gebin. 


F.  Friede  am  Rhein  :  Tage  zu  Speier  Utenheim  Heidelberg.  221 

mißhellunge,  als  gewesin  sin  zusehen  den  hochgebom  forsten  hern  RupTeehte  dem  elftem  '^^ 
und'  hern  'Rwprechie  dem  jungern  phalzgraven  bi  Rine  und  herzogen  in  Beyern,  iren 
beiden^  heifern  dienern  undertanen  und  den  iren,  die  mit  diesem  krige  odir  darinne 
zu  vintschq/t  komen  und  auch^  darinne  begriffin  sin,  uf  eine  siten,  und  den  steden,  die 
5  den  bunt  uf  dem  Rine  in  Elsaß  und  in  der  Wedreb  mit  einander  halden,  allen  iren  die- 
nern heifern  und  undertanen  und  den  iren,  die  mit  diesem  krige  odir  darin  zu  vint- 
schüft  komen  und  auch  darin  begriffin  sin,  uf  die  andern  siten,  derselben  krige  zweiunge 
und  mißhellunge  sie  uf  beiden  siten  an  uns  gegangen  gestalt  und  genzlich  bi  uns  bliben 
sin,  darumbe  haben  wir  sie  mit  rechter  wissen  mit  gudem  rade  und  wolbedachtem  müde 

10  fruntlich  entscheiden  gesunet  und  gerichtit ,  intscheiden  sunen  und  richten  sie  auch  mit 
craft  diese«  hriefes  in  aller  der  maße  alse  hernach  geschriben  steet.  [1]  zum  ersten  scheiden 
wir  fruntlich,  daz  die  obgenanten  partie^  ir  beider  diener  helfer  undertanen  und  die  iren, 
die  der  krige  halb  zu  yintschq/%  komen  und  darinne  begriffen  sint,  gutlich  gerichtit  und 
gesunet  sollen  sin  umbe  alle  name  raub  brant  mort  und  krige  und  waz  sich  anders 

15  in  diesem  krige  virlaufin  hat  und  oferstanden  ist  biß  uf  datum  diese«  hriefes j  wie  man 
daz  genennen  mag  und  kan,  in  welcher  maße  daz  gescheen  ist  und  sich  daz  virlaufin 
hat;  und  sal  deheine  partie  der  andern  darumbe  zusprechen,  uzgenommen  diese  hienach- 
geschn'&en  artikele.  [2]  auch  als  der  hochgeborn  furste  herre  RuprecA^  der  elter 
obgenant  meinet,  daz  der  vorgenanten  stede  ein  deil  von  ime  etzlichen  fursten  und  hen*en 

20  geschriben  sollin^  habin  daz  ime  sinen  gelimphe  und  ere  anrure,  meinen  die  stede^ 
und  sprechen,  daz  ir  meinunge  nit  gewesin  si  und  daz  auch  darumbe  nit  geschriben  habin 
daz  sie  ime  sinen  gelimph  und  ere  damit  meinitin  zu  schuldigen,  als  sie  daz  auch  offen- 
lichen  vor  uns  andern  fursten  graven  herren  rittern  knechten  und  steden  gesagit  und 
bekant  habin  und  sich  des  intschuldiget,  alse  in  unsern  briefen*  eigentlich  begriffin  ist 

«5  und  geschriben  stet  die  wir  darüber  gegebin  habin.  [3]  auch  scheiden  wir  die  vor- 
gnanten  partie^,  daz  die  obgenanten  stede  den  egnanten  herren  RuprecAte  dem  eitern, 
herren  "Rnprechte  dem  jungern,  und  iren  erbin  ob  sie  nit  enweren,  vur  solich  gefangen, 
alse  den  steden  abegefangen  sin,  und  ander  ufleufe  und  ubirgriffe',  die  sich  in  diesem 
krige  virlaufin  habin  biß  uf  datum  dieses  hriefes,  gebin  und  bezalen  sollin  sechzigtusent 

ao  gülden  gut  an  gulde  und  schwer  gnung  an  gewichte,  derselben  summe  geldis  die  vor- 
gnanten  stede  den  vorgeschriben  herren  gebin  und  bezalen  sollin  zehentusent  gülden  uf 
den  nehsten  sundag  nach  sant  Johans  dage  des  heiigen  teufers  alse  er  geborn  wart  schierst-  juni27 
kommende,  und  zehentusent  gülden  uf  sant  Michels  dag  nehst  darnach  kommet,  und  die  sept.  2u 
andern  vierzigtusent  gülden  uf  wiennachten  nehst  darnach  kommen^,  und  dieselbe  beza-  Dtc.  m 

35  lunge  sal  gescheen  zu  Oppenheim  in  der  stad.  und  sollin  auch  die,  die  daz  vorgenante 
gelt  dahine  gein  Oppenheim  brengen  und  bezalende'  werdin,  sicher  sin  und  geleide 
habin  mit  dem  gelde  zu  der  obgnanten  stad  darinne  und  widder  von  dannen,  als  dicke 
sie  des  bedorfin  und  die  bezalunge  tunde  werdin,  ane  geverde.  und  uf  daz,  daz  die  vor- 
genanten herre  Ruprecht  der  elter   herre  RuprecAt  der  junger  und  ire  erbin  solicher 

40  bezalunge  desto  sicher '^  werdin,  so  sprechin  wir,  daz  die  viere  stede  Mencze  Wormße^ 

a)  und  add.  «neiui.  b)  A  doch  nicht  irer  beider,  c)  add,  C,  §.  «.  d)  Cpartien  der  andern ,  leUt^res  ohne  Sinn. 
e)  C  lolden.  f)  «m,  meinen  die  stede  statt  nnd  die  itede  meinen ,  weil  9on»t  der  Naehtatx  fehlen  würde,  g)  C 
partliien.  h)  C  chomende.  i)  C  becsaln,  weiter  vnten  t(in.  k)  Ä  echwerlieh  sicherer 7  1)  Ä  Worm  mit  der 
gewShnlieken  Äbkürsungf  wie  no^  eweimal  in  ort.  7. 

45     *  Vgl.  die  Kundgebung  der  s  Vrhmder  in  Betreff  die-  keinenoegs  ganz  richtig.  Ich  kenne  die  dort  angedeuiele 

ier  Ehrenerklärung  1S89  Juni  8  Heidelberg  nr.  105.  Quelle  dieeer  chronikaHschen  Mittheihing  nicht;  die  vor- 

*  Soiet  denn  die  Notiz  bei  Wencker  diequie.  deueeburg.  hergehenden  Worte  die  blibent  —  vor  etehen  in  der  Am- 

14/0  n^  6  und  wart  ein  schad  glich  dem  andern  ufgehaben  gäbe  des  KOnigihofen  in  St.  Chr.  9,  S6S,  19  f.  und  im 

und  wurdent  alle  gefangen  zu  beiden  sitten  lidig  gelosaen  Code  isOy  aber  nicht  in  Schilter't  Ausgabe  869. 


222 


Reichstag  zu  Eger  im  April  und  Mai  1389. 


1889 
Juni  8 


1889 
Apr.  18 


Spire  und  Franckiw/wH  in  des  inwendig  vierzehen  dagen  ire  gude  virsigelten  briefe* 
gebin  sollin,  daz  den  vorgnanten  fursten^  and  iren  erbin  die  bezalunge  ievYOTgeschriben 
summe  geldis  zu  ieder  zit  und  in  der  stad  gescheen  suUe  als  vor  geBchriben  stet  ane  iren 
schaden  ane  geverde.  [4]  so  sollin  auch  alle  gefangin  von  beiden  siten  in  unser 
AdolfiEs  erzbischo/e«  zu  Mencze  vorgenanten^  (und  alle  schatzunge  die  denselbin^  gefangin  s 
von  dem  osterdage  bißher^  bescheen  sin,  und  auch  alle  b&ntniße®  die  dieselbin  gefangen 
vor  odir  nach  getan  habin)  haut  steen,  also,  wie  wir  daz  mit  in  bestellen  und  heißen 
halden,  daz  sal  von  beiden  siten  gescheen  gehalden  werdin  und  dabi  bliben*.  [5]  auch 
sal  alle  brantschatzunge  und^  gedingnisse^',  die  vorhanden  sin  und  in  burgen- 

a)  C  add,  and  herren.    b)  add.  C.    c)  ABC  dieselbin.    d)  A  nangtlhafU»  ß  «ne  et  »chtint.    e)  A  tie.    t)  add.  emend.  10 
g)  A  gedingcze ,  B  gedingnisae ,  C  gedingn&Bs. 


*  In  der  ThcU  tteUten  noch  am  gleichen  Tag  1889  Do, 
V.  Pfingsten  [d.  h.  Juni  8]  die  4  Städte  Mainz  Wormt 
Speier  Frankfurt  8  Urkunden  aue,  worin  eie  bekennen 
für  eich  und  die  Städte  Slraßburg  Hagenau  Weifienburg 
Schlettetadt  Ehenheim  Fridberg  Geinhauten  Pfeddershem: 
1)  in  der  ersten  Urkunde  :  loooo  fl.  an  die  beiden  Pfalz- 
grafen  schuldig  zu  sein,  so  daß  die  4  schuldig  sind  zu 
bezahlen  für  sich  und  die  andern  auf  87  Juni  in  Oppen- 
heim, 2)  in  der  zweiten  Urkunde  :  lOOOO  fl.  ebenso  auf 
89  Sept.,  8)  in  der  dritten  Urkunde :  40000  fl.  ebenso  in  den 
nächsten  Weihnctchtstagen;  Frankf.  St.  A.  Stüttbund  d.St. 
in  Schw.  Fr.  und  am  Rhein  nr,  80.  —  Die  8  Quittungen 
für  die  8  Zahlungen  Frankfurts,  ausgestelU  von  Pfälzi- 
scher Seite,  sind  vom  9  JuU,  9  Okt.,  87  Dec  1889;  ibid. 
nr.  »9.  81.  8».  —  Eine  Quittung  des  Thamme  Knebel 
Ritters  Schultheißen  zu  Oppenheim  für  die  erste  Zahlung 
Frankfurts  ist  auch  vom  9  Juli  1889,  aber  durchstrichen  ; 
sie  hatte  wol  nur  einen  vorläufigen  Charakter,  und  war 
daher  überflüssig  sobald  die  wol  nicht  sogleich  vorhandene 
Pfälzische  Quittung  übergeben  werden  konrUe;  ibid.  nr.  28. 
—  Die  erste  Zahlung  Frankfurts  ist  im  Rechnungsbuch 
beim  24  JuU  eingetragen;  die  zweite,  sammt  einer  beson- 
deren Berechnung  der  Ablieferungskosten,  beim  6  Nov.  Die 
letztere  Zahlung  war  schon  früher  versucht  worden,  da 
schon  beim  16  Okt.  Ablieferungskosten  berechnet  werden 
mit  der  Bemerkung  die  bezalunge  doch  blöder  sich  ging; 
es  hängt  wol  nicht  damit  zusammen,  daß  beim  28  Okt. 
eingetragen  ist  sabb.  post  Luce  ewan. :  Sifr.  von  Holtz- 
liusen  und  Job.  Erwin  mit  7  pherden  6  dage  gein  Wormjde 
han  virzert  13  gülden  minner  l  sh.,  als  der  von  Mentze 
von  Worrojde  von  Spiro  frunde  und  sie  ratslagetin  von 
der  80000  gülden  wegin  die  die  Swabin  bezalen  solden. 
Die  dritte  Zahlung  Frankfurts  ist  im  Rechnungsbuch  beim 
8  Jan.  1890,  sammt  einer  besonderen  Berechnung  der  Ablie- 
ferungskosten, eingetragen,  unddabei  die  Gesammisumme 
auf  70000  fl.  für  die  Städte  des  Rheinischen  Bunds  ange- 
geben als  schuldig  von  diesen  an  die  beiden  Pfalzgrafen; 
alle  andern  Stellen,  wo  die  Gesammt-Summe  in  den 
Stadtrechnungen  genannt  wird  bei  diesen  Gelegenheiten 
{dreimat),  sprechen  nur  von  eoooo  wie  die  oben  abge- 
druckte Urkunde  {70000  ist  wahrscheinUeh  entstanden 
durch  Verwechselung  mit  der  so  viel  betragenden  Summe 
für  die  bei  Cronenberg  gefangenen).  Die  von  Straspurg 
und  etzliche  ander  die  ELseschen  stede  die  von  Fryde- 
bürg  und  von  Geilnhusen  wurden  aber  bei  der  dritten 
Zahlung  säumig  und  bezahlten  ihren  Antheit  nicht,  so 
daß  Mainz  Worms  Speier  Frankfurt  gemäß  der  vorhin 
angeführten  Bürgschaflsurkunde  vom  8  Juni  1889  für  sie 
bezahlen  mussten,  wobei  auf  Frankfurt  1727  fl.  18  sh. 
4  hell,  trafen;  deren  Bezahlung,  sammt  einer  besonderen 


Berechnung  der  Ablief erungskosten ,  ist  im  Frankfurter 
Rechnungsbuch  beim  26  Merz  eingetragen.  —  Ja^issen  R. 
K.  1,  88  nr.  80  nt.*  erwähnt  als  in  dem  Frankfurter 
Stadtarchiv  vorhanden  auch  noch  die  detailUerlen  Ver-  15 
zeichnisse  der  Summen  der  einzelnen  andern  Städte  und 
theilt  die  Summen  der  8  Raien  der  Stadt  Frankfurt  mü; 
Mone  in  der  Ztschr.  f.  d.  Gesch.  d.  Oberrheins  6,  409  /*• 
Frankfurtische  und  andrer  Städte  Zahlungen  aus  Karler. 
G.  L.  A.  Pfalz.  Kop.  B.  8  fol.  14,  vgl.  10,  74  f.  der  gen.  SO 
Ztschr.;  von  Mainz   Worms  Frankfurt  Pfeddersheim 
Speier  wird  eben  in  dem  Pfalz.  Kop.  B.  8  fol.  14^-15*  be- 
richtet. Wegen  Verrechnung  der  60000  fl.  s.  auch  Frankf^ 
St.  A.  Auswärtiges.  —  Man  sieht  jedenfalls  soviel :  die 
60000  fl.  sind  bezahlt  worden,  und  zwar  von  den  Rhei-  85 
nischen  Städten  allein,  wie  denn  auch  die  oben  abge- 
druckte   Urkunde  nichts  von   einer  Verpflichtung  der 
Schwäbischen  Städte  weiß,  und  bei  der  dritten  Zahlung 
auch  das  gen.  Rechnungsbuch  ausdrücklich  sagt  daß  die 
Städte  des  Rheinischen  Bundes  schuldig  waren  zu  bezah-  so 
len  (vgl.  weiter  vorne  in  unsrer  Anm.). 

'  Dieser  Ausspruch  geschah  dann  in  der  Urkunde 
Erzb.  Adolfs  I  von  Mainz  vom  14  Nov.  1889  über  die 
Kriegsgefangenen.  —  Nicht  ganz  genau  sagt  Straßburg, 
das  innerhalb  14  Tagen  seinen  Antheil  an  der  2,  Rate  an  85 
Mainz  übergeben  will,  in  einem  Brief  an  Mainz  Worms 
Speier  Frankfurt  vom  14  Okt.  (fer.  5  a.  GcUli)  1889  also  kun- 
dent  wir  ucb,  also  ir  ouch  das  selber  wol  wissent  dez  wir 
getruwent,  daz  in  der  sunen,  die  zwischent  herren  und 
stetten  zugicng,  beret  wart,  daz  alle  gefangen  ledig  sin  40 
soltent,  und ,  was  von  brantschatzes  oder  von  gefangenre 
wegen  noch  ußestunde  dazumale  und  das  verbürget  und 
nit  gegeben  were,  daz  das  solte  abe  sin  Straßb.  Sem.  Bibl. 
Wenckeri  excerpta  1, 184*  {es  verlangt  hier  daher  Straß- 
burg, daß  an  seiner  Zahlung,  an  die  beiden  Ruprechte,  abe>  45 
geslagen  werde  daz,  das  unsere  bürgere  und  die  unsern 
von  gefengnulSe  von  brantscbatzes  oder  von  anderre  dinge 
wegen  nach  der  vorgenanten  sunen  gegeben  hant ,  und 
daz  ouch  ir  burgschaft  darumbe  ledig  werde  geseit).  Es 
folgten  bei  Wencker  L  c.  foL  184^  noch  4  Schreiben  Straß-  60 
burg's  an  obige  Städte,  8  aJs  Regest  und  i  in  Abschrift, 
aus  1890  in.,  aus  denen  erhellt ,  daß  an  WeihntLchten  eine 
weitere  [die  dritte]  Rate  von  25000  fl.  [sie]  an  Pf.  Ruprecht 
von  den  Städten  zu  zahlen  war,  daß  die  Straßburger 
immer  noch  dieselbe  Klage  wie  14  Okt.  1889  vorbringen  55 
mussten,  und  daß  sie  nun  von  der  Summe,  zu  deren 
Entrichtung  sie  verpflichtet  waren,  ihre  seWstgeschäizte 
Entschädigung  cUtziehen  wollten, 

*  Gedingnus ,  pecunia  pacta  pro  avertendo  incendio 
aUisque  malis  belli,  Haltaus  Glossar.  604.  60 


F.  Friede  am  Rhein :  Tage  zu  Speier  ütenheim  Heidelberg. 


223 


1889 
Juni  8 


1889 


henden  sten,  und  alles  unbezalt  gelt  von  beiden  siten  abesin  und  die  bürgen  auch  ledig 
sin.  [6]  were  auch  daz  deheine  stad  were  in  Schwaben  in  Francken  und  in  Beyern 
die  in  dieser  rachtunge  nit  sin  wulde^  und  mit  den  andern  sieden  tragen  undliden 
alse  sie  vor  undir  einander  übereinkommen  sin  und  getedinget  habin  und  daz  in  drin 

5  Wochen  nit  virkundigen,  die  sollen  dieser  rachtunge  nit  genissen  und  ir  gefangen  sollin 
bliben  in  gefengniß  als  sie  iczunt  sin,  doch  uzgenommen  der  gefangindieuf  den  nehsten 
fritag  nach  sant  Servacii  dage  nehstvirgangen  zusehen  Franckinfwrt  und  Cronenberg 
niderlogen  und  gefangen  wurden  von  beiden  siten,  und  wollen  auch  daz  die  in  diesem  ^"'^^ 
Spruche  nit  begriffin  sollen  sin.       [7]  auch  als  man  claget  daz  etzliche  von  Wormße  der 

10  hochgeborn  furstinnen  frauwe  Irmengart  herzogin  zu  Beyern  werte  getan  suUen  habin 
die  ir  ubil  ansten,  da  sprechin  wir,  daz  der  rat  zu  Wormße  darnach  getruwenlich  und 
ernstlich  irfaren  sollin  wer  daz  getan  und  geredt  habe ;  der  sal  daz  uffinlich  widderredin, 
und  sal  in  darumbe  büßen  alse  wir  obgenanta  drie  odir  daz  merteil  irkennen  und  daz 
heißen,  were  auch  der  obgenanten  frauwen  und  den  iren  ichtes^  von  den  egnanten  ge- 

isnommen,  daz  sal  man  in  widderkeren  ane  geverde.  [8\  wir  sprechen  auch,  daz  der 
edel  Ulrich  herre  zu  Hanauwe  in  der  Yorgenanten  herzogen  sftne®  und  richtunge^  sin 
sal,  und  daz  in  die  von  Franckinfurt  bliben  lassen  sollen  bi  rechte  als  sin  aneche®  und 
vatter  gehabt  und  uf  in  bracht  haben  nach  lüde  und  sage  siner  hriefe  die  er  von  dem 
riche  darüber  hat,  uzgenommen  der  gefangen  die  zusehen  Franckirifurt  und  Cronenberg 

^0  niderlogen  und  gefangen  wurden  alse  vor  geschn&en  stet.  [9]  auch  sprechen  wir  von 
der  von  Cronenberg  wegin,  daz  die  auch  in  der  vorgnanten  herzogen  sune  und 
rachtunge^  sin  sollen,  also  daz  der  vorgenan^  her  RuprecA^  der  elter  sie  mit  den  von 
VvBXickinfwrt  gutlichen  sunen  und  richten  sal  umbe  die  anspräche  die  sie  zu  den  von 
Francktnfur^  habin.  mochte  er  abir  sie  nit  gutlich  gerichten  mit  den  von  Franckiri/t^rf^ 

SA  so  sollen  die  von  Cronenberg^  des  rechten  bliben  bi  dem  egnanten  herren  Ruprac^  dem 
eitern  odir  bi  sime  rade^  daran  sollin  sich  die  von  Franckiri/Wf  auch  lassen  gnügen  und 
ufnemen  waz  mit  dem  rechten  gesprochin  wirt  alse  vor  g^Bchnben  stet,  uzgenommen  der 
gefangen  die  zusehen  Cronenberg  und  Francktn/ttr^  niderlogen  und  gefangen  wurden  als 
vor*  geschriben  steet**,      [10]  so  sprechin  wir  auch,  wilche  stede  bi  dieser  richtftnge^ 

30  bliben  wollen  und  den  lanlfriden  schweren,  daz  die  mit  den  obgenanten  fursten  andern 
fursten  graven  herren^  rittern  und  knechten  der  fursten  einunge  und  iren  heifern  gesu- 
net  sollin  sin  umb  alle  sache^  darumbe  sich  dirre  krig  irhaben  had  ane  geverde.  [11]  auch 
sprechen  wir,  daz  die  von  Rottenburg  uf  der  Tuber  dem  oiigenarden  herren  Ruprec&f« 
dem  eitern  und  den  sinen  ire*^  wine  und  habe,  die  sie  ime*^  genommen  haben  e  derselbe 

36  herre  RuprecAt  der  elter  in  die  vintschq/l^^  kommen  ist,  widdergebin  sollin  nach  der 
marczal^  alse  die  von  Winßheim  widdergebin  und  sich  gerichtit  habin  waz  in  worden 


40 


*)  C  wolden.  b)  C  iohti,  A  ieht  m,U  Hdktn*  c)  A  FoftoZceieAcn  tiMonmen^^/lMtm  aHnef  afinef  d)  V  richtig &nge. 
e)  0  anldie ,  F  anohe.  f)  W  riehtange.  g)  O  Fnmkohfard  «f.  Cronenbeiv.  h)  C  o«.  a.  y.  g.  st.  i)  A  aic. 
k)  C  om.  herren.  1)  BO  Mchen.  m)  tool  täfg^künt  mU  Hakm,  nicht  ix  «oiuleni  Ire ;  £C  Ir  (C  wein),  n)  BC  in. 
o)  CfaUeh  firewniohaft.    p)  Cmarekzale. 


*  In  der  Frankf,  St.  Rechnung  beim  %e  Merz  1890 
$iefU :  sabb.  post  Benedicti :  item  6  Ib.  minner  4  sh.  yir- 
zertin  Rnlman  Wiße  und  Jacob  von  Bömenheim  i  tage 
geia  Mentze  z&  schifllone  und  mit  koste ,  alse  man  einen 

45  tag  da  leistete,  da  ulTe  berzoge  Ruprec^  der  elter  den 
steden  tfln  solde  nacb  inbalde  des  uzsprucbs  zusehen 
berren  und  steden.  Und  ibid.  beim  80  Apr.  1890 :  sabb. 
post  Marci :  68  gülden  minner  i>  hell,  virzertin  Jacob 
KlobelatfcA  der  jftnge  und  Johan  Kranicb  mit  8  pherden 

50  15  tage  gein  WormjS«  alse  umb  übergriffe ,  und  vorwer- 
ter gein  Heydelberg  alse  berzoge  RuprecM  der  elter  den 


steden  keren  und  tfin  solde  nach  inhalde  des  uzspruchs 
zusehen  berren  und  stetden.  Und  ibid.  beim  21  Mai  1390: 
sabb.  ante  Urbani :  85  gülden  minner  84  hell,  virzertin 
Johan  Kranich  und  Johan  Erwin  18  tage  mit  8  pherden 
gein  VfoTtnße  von  übergriffe  wegin ,  und  auch  einen  tag 
mit  Henchin  kemmerer  von  Rodenstein  zfi  leisten,  und 
vorwerter  gein  Heidelberg  alse  herzöge  RupreeM  der 
elter  den  stetden  vollenenden  und  tAn  solde  nach  in- 
halde  dez  uzspruchs  zusehen  berren  und  steden. 
*  9.  art.  e. 


224  Reichstag  zu  Eger  im  April  und  Mai  1389. 

ia89  ist  von  der  habe  der  name.  [12]  wir  sprechin  auch,  daz  alle  festen,  die  in  diesem 
^^^^  krige  gebrochen  sin  uf  beide  partie^,  daz  die  die^  oder  der,  des  dieselbin  vesten  ge- 
wesin  sin,  widder  buwen  mögen  ob  sie  wollin.  [13]  wir  behalden  uns  auch  von  der 
lehin  wegen,  die  in  diesem  krige  ufgebin  sin,  uns  darumbe  zu  irfarnde  und  uzzuspre- 
chen^  [14]  ez  sollin  auch  beide  und  iglich  vorgenante  partie  bi  iren  friheidenguden  5 
gewonheiden  und  herkommen  bliben,  als  das  in  dem  lantfru2en  auch  begriffen  und  einem 
iglichen  behalden  ist,  unschedelich  den  vorgnanten  artikeln.  [15]  auch  sprechin  und 
scheiden  wir  obgnant^  dri,  daz  alle  vorgeschriben  artikela  und  usspruche  getruwelich 
und  unverrucket  gehalden  sollin  werdin  von  iglicher  partie  besunder  als  sia  daz  an- 
geboret und  zugehoret^  ane  geverde.  und  daz  die  ohgenanten  artikele  und  scheidunge  to 
alle  also  von  den  ohgenanten  partien  genzlichen  und  vesteclichen  gehalden  werdin  und 
unzubrochen  bliben,  so  habin  wir  egenante  dri  unser  ieglicher  sin  ingesigd  zu  warer 
befestigunge^  an  diesen  hrief  mit  guder  wissen  und  eindrechtikeit  lassen  henken,  der 
gebin  ist  am  nehsten  donrstage  vor  dem  heiigen  phingstage'  des  jares  da  man  zalte  nach 


1389 


Juni  8  gots  geburte  druzenhundert  jare  und  darnach  in  dem  n&n^  und  achtzigesten  jare  etc.        is 

1889    107.  Pf.  Ruprecht  I  verkündigt  dem  edeln  Ulrich  Herrn  zu,  Hanau  den  auf  denselben  he- 
Juni  IG       züglichen  art,  8  der  HeideO)erger  Veraöhnungsurkunde  vom  3  Juni  1389.       1389  Juni 
16  Heidelberg, 

V  am  Karhr,  G.  I.  A,  Pfalz.  Kop.  B.  8  foL  li*. 

Wir  Ruprecht  etc.  bekennen  etc. :  als  die  erwirdigen  herren  her  Adolf  erzbischof  so 
zA  Meintze  unser  lieber  oheim,  Lamprecht  bischof  zu  Bamberge,  und  her  Sifrit  von  Ve- 
ningen '  meister  Dütsch  Ordens,  uzgesprochen  haut  in  eim  brieP  zusehen  uns  allen  unsem 
heifern  und  den  unsern  of  ein  site  und  den  steten  of  dem  Rine  und  in  der  Weterauwe 
allen  im  helfem  und  den  iren  of  die  ander  site,  dez  haut  sie  in  demselben  uzsprechbrief 
gesprochen  einen  artickel  zusehen  dem  edeln  unserm  nefen  von  Hanautoe  und  den  von  25 
Fr&nckßird,  als  derselbe  artickel  von  wort  zu  wort  hernach  geschrieben  stet  [folgt  art.  8 
der  Heidelberger  Versöhnungeurkunde  nr^  106  vom  3  Juni  1389;  dann  weiter  wie  folgt], 
und  daz  der  obgenant  unser  nefe  wi&en  möge,  wie  der  ußsprechen-brte/^  besagt,  als  verre 
in  daz  antrifft,  so  geben  wir  im  disen  obgenant  artickel  versigelt  mit  unserm  anhangenden 
Juni  16  ingesigel.      datum  Heidelberg  feria  quarta  ante  diem  corporis  Cristi  anno  89.  30 

1989    108-  Pf'  Ruprecht  I  verkündigt  denen  von  Kronenberg  den  auf  dieselben  bezüglichen  art.  9 
*'""*  '^      der  Heidelberger  Versöhnimgsu/rkunde  vom  3  Juni  1389.     1389  Juni  16  Heidelberg. 

W  au$  KarUr,  G.  L.  A.  PfiUz.  Kop.  B.  s  fbl  it". 

[Diese  Urkunde  Ruprechts  des  altem  für  die  von  Kronenberg  lautet  wie  die  für  den 
edeln  Ulrich  Herrn  zu  Hanau;  eingeschaltet  ist  aber  hier  art.  9  der  Heidelberger  Versöh-  85 
nungsurkunde  nr.  106  vom  3  Juni  1389,  mit  dem  hier  nachfolgenden  Ztisatz]  und  darzu 

a)  C  beden  parthlea.      b)  Da»  gwtiie  die  imreh  Evtenä.  leiye/Syl.      c)  O  mvgMtnu      d)  A  vtndir.  b«f«tiniige. 
e)A9io.    1)Ywl89mUüei»r$tndi, 

*  Dister  Avwprueh  guduih  dann  in  der  Urkunde  vom  er  hat  sich  gsrade  um  f  Tag$  geitofien.  Wmn  er  aU  Ort 
27  Jnni  iSSB.  ^  Aufgebig  lehn,  feudum  aperibiie  i.  e,  ffeidelberg  nennt,  so  ist  di^  %doI  ntuh  Kßnigshofen  ge-  40 
castrum  domino  ad  necessitaies  belli  contra  quoevis  ape-  sagt;  denn  in  dem  dazu  dtierten  Lehmann  Speir.  Chr. 
riendum,  EaUaus  Glossar,  61,  p,  S46  (Ausg.  von  i7U  Fuchs  p.  767)  stehlt  so  wenig  ein  Ort 

*  Es  ist  offenbar  bloß  irrlhümlich  wenn  Feßmaier  wie  in  uneerm  oben  abgedruckten  Texte, 
Oberteutscher  Städlebund  pag,  48  den  S7  Mai  berechnet ,  '  Heidelberger  Versöhnungsurkunde  nr,Joe, 


F.  Friede  am  Rhein :  Tage  zu  Speier  Utenheim  Heidelberg. 


225 


1889 


habent  sie  in  demselben  uzsprechen  disen  artickel  auch  gesprochen  :  «doch  uzgenomen 
der  gefangen  die  of  den  nehsten  fritag  nach  sant  Servacius  dage  nehstv ergangen  zusehen  ^^^  ^^ 
Franckfurd  und  Cronenberg  niederlagen  und  gefangen  wurden  von  beden  siten,  und 
wuUen  auch  daz  die  in  dieser  spräche  nicht  begriffen  suUen  sin»'. 


ft  109.  Alifzeichnung  der  Stadt  Straßburg  in  Betreff  ihrer  Gesandtschaft  (im  wesentlichen  l^ssa 
Anweisung  für  diese)  zu  einer  Sitzung  des  Landfriedensgerichts  in  Heidelberg  und  zu  ^^^^ 
einem  Abrechnungstag  der  Mitglieder  des  ehmaligen  Rheinischen  Städtebundes  in  Speier,  2<7/27 
[1389  kurz  vor  Juni  26127  bzw.  29^  Straßburg.]  *'"'•  *''^ 

Au9  Slrafib,  St.  A.  AA  corresp.  des  souverains  etc.  art.  ixi  eop,  eh.  coaev.  auf  einem  einzelnen 
10  Blatt.  Die  Abkürzungen  wz  und  dz  wurden  im  Druck  ohne  weiteres  durch  waz  und  daz  gegeben. 

Vielleicht  Concept  weil  nicht  ohne  Korrektur,  eine  davon  t.  in  den  Varianten,  die  andere  bedeu- 
tungelos  wol  auch  für  diese  Frage.  Die  8  letzten  Absätze  art.  9-ii  stellen  allein  auf  pa/g.  s,  durch 
große  Zwischenräume  von  einander  getrennt,  von  gleicher  Hand  wie  das  übrige. 

[i]  Von  der  rechenunge  wegen  süUent  unsere  hotten  also  vaste  haben  alz  verre  sü 
15  mägent.  doch  so  sollent  sii  vollen  gewalt  haben  von  aller  stucke  wegen,  also  von  der 
rechenunge  wegen  zfi  t&nde  und  zu  loßende  waz  sii  bedunket  uns  gut  und  nutzlich  z& 
Binde,  und  waz  sü  euch  domitte  dünt,  daz  sol  uns  wol  gevallen.  und  wenne  sü  von  der 
rechenunge  scheident,  so  sollent  sü  des  ein  offen  brief  vordem  under  der  von  Spire"  in- 
gesigel  versigelt,  also  daz  wir  gerwcb  von  in  koment. 


20 


a)  ha,  doch  wol  fdeht  Spiren.    b)  h*.  nicht  gerne;  o.  Zw.  ist  geruowe  gemeint  =  gernowec,  «.  mhd.  W.  B.  8,  /,  810*. 


»  s.  in  ort.  e  der  Heidelberger  Versöhnungsurkunde 
vom  8  Juni  1880  nr.  loe. 

*  In  der  Frankfurter  Stadtrechnung  unter  der  Rubrik 
Bisundern  einzelingen  ußgebin  des  Jahres  1889  ist  zum 

85  sabb.  in  vigil.  Jacobi  [JuU  24]  bemerkt  Item  als  gemeine 
stetde  des  bflads  am  Ryne  zAleste,  als  der  b&nd  abe  waz, 
gemeine  rechenunge  taden  zfl  Spire  uf  sand  Peders  und 
sand  Pauls  dage  [Juni  99]  in  dem  89  jare  etc. :  des  hatten 
^'ir  zfi  bodenlone  uzgegeben  18  guldeo,  und  darzA  gob 

30  Bernhard  Nyegebure  den  von  Mentze,  den  daz  beschei- 
den waz  zA  geben,  200  gülden  47  gülden,  und  auch  sun- 
derlich  zfl  den  500  gülden  die  grave  Johanne  von  Solms 
von  des  bflnds  wegen  worden  sin  von  nativit.  Mario 
[Sept.  8]  und  von  mittefasten  [Merz  88]  nestvirgangen. 

35  Dieselbe  Bundesabrechnung,  gemeine  rechenunge ,  zu 
Speier  ist  gemeint  mit  der  Aufzeichnung  unter  dem  n  Juli 
in  nr.  114  art.  8.  Dieß  ist  nun  zugleich  auch  die  reche- 
nunge in  art.  l  der  obigen  Gesandtschaßsanweisung ; 
denn  diese  Abrechnung  hat  offenbar  in  Speier  staitgefun- 

40  den,  da  sich  die  Straß  burger  Boten  ihre  Quittung  unter 
dem  Sigel  der  Stadt  Speier  ausstellen  lassen  sollen  (art.  i 
ex.)  und  diejenige  Stadt  zu  sigeln  pflegte  in  der  man  ver- 
sammelt war.  Damit  stimmt  zugleich  art.  2,  wo  von  der 
Zahlung  an  Pf.  Ruprecht  die  Rede  ist;  die  erste  Abschlags- 

45  Zahlung  an  diesen  sollte  ja  vertragsmäßig  am  27  Juni 
vor  ftcA  g^n,  und  sie  ist  auch,  wie  die  eben  mügetheille 
Stelle  über  die  Speirer  Abrechnung  vom  Peter- Pauls- Tag, 
beim  24  JuU  im  Frankfurter  Rechnungsbuch  eingetragen 
(«.  die  Anm.  zu  art.  8  der  Mainz-Bamberg -Veningi- 

^  sehen  Sohn-Urkunde  nr.  loe ;  vgl.  auch  das  städtische 
Schreiben  aus  Speier  nr.  93).  Wenn  somit  unsre  oben 
abgedruckte  Gesandtschaftsanweisung  auf  Ende  Juni 
1889  fällt,  so  passt  dieß  auch  in  den  chronologischen' 
Rahmen,  der  sich  sonst  aus  ihr  selbst  ergibt;  denn  nach 

55  art.  8  derselben  befindet  sich  Straßburg  damals  noch 
in  dem  niedem  Landfrieden  d.   h.   in  dem   Rheini- 

Dentacho  Relchstagi-Akten  II. 


sehen  vom  6  Juni  1889,  dieser  Tag  ist  also  vorüber;  daß 
er  vorüber  ist,  zeigt  auch  art.  8  ausdrücklich;  dagegen  ist 
der  [obere]  Elsäßische  landfriede  vom  21  Dec.  1889  noch 
nicht  abgesdilossen ,  wol  aber  bereits  ins  Auge  gefasst 
{art.  8  wurdent  wir  denne  bi  uns  lantflriden  machende). 
Femer  ist  in  art.  9  die  Rede  von  einem  Landfriedenstage 
(zfi  rehte  ston  vor  dem  lantfriden),  wol  dieselbe  Zeit  in  die 
wir  auch  geführt  werden  in  nr.  114  art.  2  mit  dem  ersten 
lantgericA/e  zu  Heidelberg,  wo  ja  der  Landfriedenstag, 
nach  art.  2  des  Rheinischen  Landfriedens  votn  6  Juni 
1889,  zuerst  stattzufinden  hatte  {vgl  nr.  110).  Daß  in 
art.  6  und  9  der  Land friedens  -  Schwur  als  bevorstehend 
erwähnt  wird,  würde  nur  dann  Schwierigkeit  machen, 
wenn  man  ihn  auf  den  Beitritt  der  Stadt  Straßburg  zum 
Landfrieden  beziehen  wollte,  denn  dieser  Beitritt  war 
längst  geschehen  und  es  waren  dazu  auch  nicfU  bloß  8 
Straßburger  Boten  wie  hier  sondern  deren  6  erschienen 
{s.  oben  art.  9  in  den  iantflrideD  kommen  sint,  und  die 
Aufzeichnung  über  die  zu  ütenheim  gepflogenen  Ver- 
handlungen nr.  108;  es  ist  aber  hier  nur  an  die  Beei- 
digung der  Mitglieder  des  Landfriedensgerichtes  zu 
denken  nr.  74  art.  2  ufT  ir  eyde  und  art.  8),  daher  es  hier 
oben  in  art.  9  auch  deutlich  heißt  zä  dem  lantfriden 
sitzen  und  sweren.  —  Es  ist  mit  Einem  Wort  kein  Zwei- 
fel möglich,  wir  haben  in  dem  oben  abgedruckten  Stücke 
zu  erkennen  eine  Aufzeichnung  der  Stadt  Strafiburg  in 
Betreff  ihrer  Gesandtschaft,  die  sie  zu  einer  Sitzung  des 
Landfriedensgerichtes  in  Heidelberg  und  zu  einem  darauf 
in  Speier  erfolgenden  Abrechnungstag  der  Mitglieder  des 
ehemaligen  Rheinischen  Städtebunds  schicken  wird,  oder, 
dem  wesentlichen  Theile  nach  kurz  ausgedrückt,  die  Ge- 
sandtschaftsanweisung für  diese  2  Zusammenkünfte;  und 
da  die  Abrechnung  auf  29  Juni  fiel,  so  fiel  auch  die  An- 
weisung der  Boten  kurz  vor  diesen  Tag.  Oder :  kurz  vor 
28/27  Juni,  s.  die  erste  Anmerkung  zu  dem  städtischen 
Schreiben  vom  27  Juni  1889  nr.  98. 

29 


226 


Reichstag  zu  Eger  im  April  und  Mai  1389. 


[1889 
kurz  vor 


btto.  89] 


1389 
Juni  6 


10 


15 


[2]  Waz  ouch  uns  angeburt  an  den  sehsdueent  guldin  dem  bischofe  von  Mentze  z& 
Tunr  gebende*,  und  umbe  die  25000  guldin  nft  zftmole  mit  den  Rinschen  stetten  dem  herzogen 
86187   2&  gebende  unser  anzal,  darumbe  soUent  unser  botten  vollen  gewalt  haben  zfi  den  zilcn 
alz  die  stette  den  herren  daz  gelt  geben  sollent. 

[3]  Daz  man  dem  hübtmanne  geben  sol,  daz  sollent  unser  botten  ziehen  so  sie 
neheste  mögent.  und  sollent  gewalt  haben  unser  anzal  darz&  zu  gebende,  also  daz  mit 
nammen  kein  zol  darumbe  gemäht  werde,  und  waz  wir  darz&  geben  söUent,  wurdent  wir 
denne  bi  uns  lantfriden  machende,  daz  sol  uns  noch  margzal  abegon,  wände  wir  disem 
hübtmanne  nit  lenger  geben  siillent,  danne  diewile  wir  in  disem  nidern  lantfriden  sint. 

[4]  Item  von  der  von  Keyserslutem  wegen*. 

[5]  Item  Oertelin  Manße  sol  sweren  alz  die  andern  die  von  der  nidern  stette  wegen 
von  des  lantfriden  wegen  swerende  werdent. 

[6]  Item  von  der  herren  diener  oder  von  der  andern  wegen  die  den  stetten  ziigehö- 
rent,  würde  do  ieman  anegriffende,  es  were  umbe  brant  oder  umbe  andern  schaden,  do 
sol  man  gedenken,  daz  der  lantfride  gemeinliche  gegen  den  beholfen  sin  sollen. 

[7]  Item  von  der  von  Bitsch  von  der  von  Liningen'  und  der  andern  herren  schatzunge 
wegen,  daz  noch  in  burgscheften  stot,  sol  man  ouch  reden. 

[8]  Item  von  solicher  nome  wegen,  die  sider  dem  pfingestobende*^  geschehen  ist, 
sol  man  ouch  reden. 

[9]  Wir  sollent  zwene  erbem  botten  mit  dem  Manßen  zä  disem  mole  zu  dage  senden  20 
durch  daz  daz  man  alle  Sachen  desto  baß  verentwurten  und  darzü  gereden  müge,  und  sol 
ouch  der  Manße  zd  dem  lantfriden  sitzen  und  sweren  mit  solicher  gedinge  alz  wir  ouch 
in  den  lantfriden  kommen  sint.  und  süllent  unser  botten  zft  disem  mole  umbe  keine  sache 
von  unsern  wegen  zu  rehte  ston  vor  dem  lantfriden. 

[10]  Gedenkent  ouch  an  der  von  Straßburg  schribere,  daz  den  ouch  gelonet  werde  js 
ire  arbeit  also  andern  schribern,  wände  sü  me  do  geschfiben  haut,  denne ^  in  keiner  stat 
uf  dem  Ryne  geschriben  ist,  ußgenummen  der  schriber  zh  Spire. 

[11]  Item  umbe  die  pfolburgere,  z&  dem  artickel  sol  man  setzen:  doch  sol  daz  den 
von  Straßburg  an  iren  erbe-burgern  keinen  schaden  bringen,  und  do  disen  artickel  unser 
erbern  botten  vorderten  daz  man  in  solte  in  den  brief  schriben,  do  sprochent  die  herren, 
men  bedurfte  sin  mit,  daz  solte  die  von  Straßburg  nütschit  anegon*. 


80 


a)  korrigiert  itatt  osterUge ,  tool  von  der  gleichen  Uand-,  dae  ursprüngliche  ostertage  echeint  wirklich  nur  ein  Ic^aue 
ealami  zu  sein,  von  Ostern  d.  h.  Apr,  18  kann  hier  nicht  die  Bede  sein,    b)  ?is.  den  mit  üeberstrieh. 


*  Im  ganzeti  hatten  ihm  die  Städte  18000  fl.  zu  geben, 
wovon  die  Hälfte  auf  die  Schwäbischen  Bundesttädte  traf; 
es  dauerte  ziemlich  lange,  bis  diese  üire  Schuldigkeit  er- 
füllt hatten.  Quittung  für  letztere  bei  Vischer  nr.  881  vom 
S2  Mai  1802;  der  Rheinische  Bund  halte  wol  einstweilen 
das  Ganze  ausgelegt,  weil  er  hier  die  Quittung  ausstellte. 
Der  Ursprung  dieser  Schuld  an  Erzb,  Adolf  1  von  Mainz 
erhellt  aus  Janssen  Frank  f.  Reich^korresp.  i,  25  f.  nr.  71. 

*  VgL  Lehmann  Speir.  Chr.  ed.  1711  pag.  767*. 

*  Bitsch  vgl.  St.  Chr.  9,  847.  849.  860;  Leiningen  vgl. 
ibid.  847  und  849,  auch  Janssen  Frankf.  R,  K,  i  nr,  76. 
Ueber  noch  in  Bürgschaft  stehende  Schätzungen  hatte  der 
Sühneepruch  nr.  106  art  6  entschieden. 

*  Dieser  art,  ii  ist  im  strengen  Ann  offenbar  kein 
Theil  einer  Boten-Anweisung  oder  eines  städtischen  Be- 
sclilusses  in  dieser  Richtung,  die  Form  ist  ganz  anders. 
Er  gehört  aber  doch  dazu,  er  erläutert  die  Worte  des 
art.  9  mit  solicher  gedinge  alz  wir  ouch  in  den  lantM- 
den  kommen  sint;  d.  h.  wenn  der  Straßburger  Gesandte 
beim  Landfriedensgerichtstag  zu  Heidelberg  seinen  Eid 
leistet,  so  soll  er  nicht  vergessen  denseWen  Vorbehalt  zu 


machen  der  auch  schon  beim  Eintritte  der  Stadt  in  den 
Landfrieden  gemacht  und  damali  von  den  8  Herren  an-  35 
genommen  worden  war  (vgL   die  Aufzeichnung   über 
die  zu  Utenheim  gepflogenen  Verhandlungen  nr.  108). 
Die  Worte  Item  —  bringen  sehn  ganz  aus  als  ob  sie 
genommeti  wären  aus  der  nicht  mehr  erhaltenen  Anwei- 
sung der  Straßburger  Boten  des  Utenheimer  Tags;  die  40 
Worte  und  do  —  aacgon  sind  dann  ein  kurzer  Beric/U 
wa^  mit  dieser  Anweisung  zu  Utenheim  erreicht  wurde. 
Der  ganze  art.  ii  ist  also  nur  zur  Schärfung  des  Ge- 
dächtnissee der  nach  Heidelberg  beorderten  Gesandten 
beigefügt.  —  Noch  ist  endlich  zu  bemerken  ;  wenn  in  45 
art.  9  der  Eid  mit  dieser  Einschränkung  umgeben,  da- 
gegen in  art.  6  einfach  nach  dem  Beispiel  der  niedem 
Städte  bestimmt  wird  von  denen  eine  solche  Einschrän- 
kung nicht  bekannt  ist,  so  liegt  hierin  dotfi  kein  Wider- 
spruch, sondern  es  ist  so  zu  denken :  im  allgemeinen  sollen  50 
die  Straßburger  Boten  schwören  wie  die  der  niederen 
Städte,  nur  übrigens  mit  dem  betreffenden  Vorbehalt.  — 
VgL  auch  pag.  8i8  7it.  3. 


F.  Friede  am  Rhein  :  Tage  zu  Speier  Uienheim  Heidelberg.  227 

110.  Erzb.  Adolf  I  von  Mainz  Bisch,  Lamprecht  von  Bamberg  und  Deutschmeigter  Sifrid    '^^ 
von  Veningen  thun  den  in  art,  13  der  Heidelberger  Versöhnungsurkunde  vom  3  Juni 
1389  nr.  106  ihnen  vorbehaltenen  Ausspruch  betr.  die  in  dem  letzten  Kriege  aufgegebenen 
Lehen.  1389  Juni  27  [Heidelberg^]. 

5  Aam  Frankf.  St.  A.  Kop,  B,  Stfittbund  d.  St  in  Schw.  Fr.  und  am  Rhein  fol  17*,  aU  Eimchaäung  in 

di§  durch  Erzb.  Adolf  I  von  Mainz  getchehene  Verkündigung  [nr.  in  bei  une)  vom  14  Nov.  1889. ' 
B  coli.  Wirzb.  Arch.  Koneerv.  Mainz- Aschaffenb.  Ingrosa.  B.  ii  foL  969^ -»rCf  eingeschaltet  wie  in  A. 
Der  Inhalt  iet  mitgetheilt  in  dem  Regetl  der  nr.  lii,  welche»  im  Pfulz.  Kop.  B.  43  Vi  det  KarUr.  G.  L.  A. 
etau  auf  fol.  fdö*. 
10  Regest  bei  Janssen  R.  K.  l,  88  nr.  80  nL*  aus  A. 

Wir  Adolff  von  gots  gnaden  des  heiigen  stnls  zu  Mencze  erzbischof  des  heiigen 
Romschen  richis  in  Dutschen  landen  erzkanzeler,  Lamprecht  von  denselben  gnaden 
bischof  zft  Bainberg,  nnd  Sifrid  von  Veningen  meister  Dutsches  ordins  in  Datschen  landen 
bekennen  nnd  dun  kunt  uffinlich  mit  diesem  brieve  :      als  wir  uzgesprochen  haben  zu- 

15  sehen  den  hochgebom  forsten*  hern  Rupreckte  dem  eitern  und  hern  Ruf  rechte  dem  j  Angern 
phalzgraven  bi  Rine  und  herzogen  inBeiern  und  den  steden  of  demRjne  in  Eisaßen  und 
in  Wederaüw  von  solicher  kriege  wegen  als  zusehen  in  gewest  sin,  als  die  brieve'  der- 
selben unser  uzspruche^  inhalden  und  uzwisen,  und  in  demselben  spräche  uns  behalden 
haben  von  der  lehen  wegen,  die  in  denselben  kriegen  ofgegebin  weren,  uns  darumbe  zu 

20  erfaren  und  uzzAsprechen,  des  sprechen  wir :  were  ieman  der  sine  lehen  von  der  kriege 
wegen  ufgeben  hette,  daz  man  den,  er*  wer'  einer  odir  mer,  daran  gnade  dun  sal  ob  sie 
der  gesinnen;  wulde  man  in  abir  die  gnade  zft  swer  machen  odir  virziehen,  so  salsoliche 
gnade  deu  zu  tun  steen  an  uns  Adolffe  erzbischojT  vorgenant.  des  zft  Urkunde  so^  han 
wir  alle  dri  unser  iglicher  sin  ingesigel  an  diesen  brief  dun  henken.       datum  dominica 

25  die  post  nativitatem  beati  Johannis  baptiste  anno  domini  millesimo  trecentesimo  octuage-    188$ 
simo  nono.  •^'"•**' 


111.  Erzb.  Adolf  I  von  Mainz  verkündigt  den  von  ihm  selbst  tmd  dem  Bischof  von  Bamberg    ^sss 


und  dem  Deutschordensmeister  am  27  Juni  1389  geihanen  Ausspruch  nr.  110  betr.  die 
in  dem  letzten  Kriege  aufgegebenen  Lehen.  1389  Nov.  14  [AschqffenbiBrg^]. 

so  A  aus  Frank  f.  St.  A.  Kop.  Buch  SULttbund  der  Statt  in  Schwaben  Francken  und  am  Rhein  fol  27' -2a« 

nr.  85  cop.  coaev. 
B  coli.  Wirzb.  Arch.  Konserv.  Mainz-AschafTenb.  Ingross.  Buch  ii  fol.  »es^-sro^  cop.  coaev.,  mit  der 
Überschrift  des  Stücks  litera  elocucionis  super  unione  inter  principes  de  Bavaria  et  civitates  Re- 
nenses  Elsacenses  et  in  Wedenifiwia  conjuratas. 
S5  Regest  im  Pfalz*  Kop.  B.  iS  7t  <^  Karlsr.  G.  L.  A.  auf  fol.  25/^;  gedrucktes  Regest  bei  Janssen  R.  K.  i, 

88  nr.  80  nl.  *  aus  A.  —  Diese  Urkunde  meint  wol  auch  Joannis  ad  Serarium  p.  e$9  nr.  72 »  so  ver- 
wirrt oder  unklar  oder  unvollständig  auch  die  Angabe  daselbst  ist. 

m 

Wir  Adolff  von  gots  gnaden  des  heiigen  stuls  ztc  Mencze  erzbischof  des  heiigen 

R6mschen  richs  in  Dutschen  landen  erzkanzeler  bekennen  und  dön  kunt  allen  den  die 

*o  diesen  brief  ansehen  lesen  odir  hören  l^scn  :       als  wir  mit  den  erwirdigen  hern  Lam- 

a)  wol  niehi  ftinten.    b)  B  ncsprmeb«.    c)  in  A  korr.  au9  ei.    d>  lo  odd.  B. 

'  Auf  dem  Landfriedenstag  zu  Eeiddberg,  den  das  *  Die  Heidelberger  Versöhnungsurkunde  vom  8  Juni 

eben  vorhergehende  Stück  betriß,  sind  doch  wol  auch  die  1889  nr.  loe. 

8  Herren{Adolfäc.)gewesen,  und  der  Gegenstand  unserer  *  Der  fehlende  Ort  ist  aus  der  nächstfolgenden  Vr- 

^^  Urkunde  würde  dahin  ganz  wol  passen;  Lamprecht  und  künde  vom  gleichen  Zeit-Datum  und  aus  dem  Schreiben 

Sifrid  finden  sich  kurz  zuvor  in  Nürnberg,  s,  Kosten  Nüm-  Erzb.  Adolfs  vom  15  Nov.  1889  zu  ergänzen, 
berge  bei  dem  auf  18  Juni  1889  angesetzten  Tag  daselbst. 


Nov.  14 


228  Reichstag  zu  Eger  im  April  und  Mai  1389. 

1889  prechte  bischof  zu  Bainberg*  und  Sifride  von  Veningen  meister  Dutsches  ordins  in  Dat- 
schen landen  uzgesprochen  haben  zusehen  den  hochgeborn  fftrsten  hern  Ruprechte  dem 
eitern  und  hern  Rxxprechte  dem  jungern  phalzgraven  bi  Ryne  und  herzogen  in  Beiern 
unsern  lieben  herren  und  oheimen  uf  eine  site  und  den  steden  uf  dem  Rine  in  Eisaßen 
und  in  Wederauwe  uf  die  andern  siten,  allen  ir  beider  partie  helfer  diener  undirtanen  5 
und  den  iren  die  mit  dem  kriege  odir^  darinne  zA  fientschaft  komen  und  auch  darinne 
begriffen  weren,  von  solicher  kriege  wegen  als  zusehen  in  gewest  sin,  als  die  brieve  der- 
selben uzsprdche^  innehalden  und  uzwisen^,  und  wan  wir  mit  den  obgenanten  hern 
Lamprec^^6  bischof  und  Sifride  meister  Dutsches  ordins  von  der  lehen  wegen,  die  in 
denselben  kriegen  ufgegeben  weren,  darumbe  zt  irfaren  unduzzusprechen,  in  derselben  lo 
uzsprAche^  uns  behalden  haben  :  so  han  wir  mit  denselben  hern  Liamprechte  bischof  zu 
Bainberg®  und  Sifride  von  Veningen  meister  Dutsches  ordins  ubir  denselben  artickel*^ 
von  der  lehen  wegen  mit  vorbedachtem^  beradem  mftte  sementlich  uzgespruchen  in  allir 
der  maße  und  wise  als  der  brief  darubir  uzwiset,  den  wir  sementlich  mit  unsern  anhan- 
genden ingesigeln  virsiegelte  darüber**  gegeben  han,  der  hernach  in  diesem  briefe  von  is 
Worte  zd  worte  geschrieen  stet  und  also  ludet  {folgt  als  Einschaltung  unsere  Urkunde 
nr.  110  dieses  Bandes  vom  27  Juni  1389 ;  dann  wird  fortgefahren  wie  folgt].  des  zu 
Urkunde  han  wir  Adolff  erzhischof  vorgenant  unser  ingesigel  an  diesen  brief  dun  hen- 
ken, und  zu  merer  sichirheit  und  gezugniß  aller  dieser  obgeschrt&en  dinge  so  habin 
wir  diesen  nachgeschn'&en  offinbarn  schriber  von  keiserlicher  gewalt  geheissen  und  ge-  so 
mant,  daz  er  sich  in  geinwortikeit  dieser  nachgeschri&en  gezüge  in  diesem  brief  haid 
undirschriben  und  den  mit  sime  gewonlichen  zeichen  haid  gezeichent.  der  geben  ist 
nach  Crists  geburte  druzehenhAndert  darnach  in  dem  nftne-und-achtzehensten^  jare  uf 

1B89    den  nesten  sontag  nach  sand  Mertins  tage  des  heiigen  bischofs  unsers  patronen.       und 
hiebi  sin  gewest  der  edel  unser  lieber  bruder  Johan  grave  zA  ISsußsauwe,  der  veste  ritter  s$ 
Johan  von  Sanecke  unser  hovemeister,  und  die  erbern  unser  lieben  heimelichen  Herman 
Rost  custor  zft  sand  Peter  uzwendig  Meincze,  und  Johan  von  Colnhusen'  pastor  zft  Hoin- 
stad*^,  die  zö  gezogen  herübir  sint  geheischen. 

Und  ich  Johan  von  Herbeshusen'  canonicke  des  stiftis  z&  AsschaiRnburg  Menczer 
bischtöms  ein  uffinbar  schriber  von  keiserlicher  gewalt,  wand  ich  in  geinwortikeit  der  so 
vorgeschri6en  gezöge  den  dgeschri6cn  ußsprachebrief  der  erwirdigen  in  gote  vetter  und 
herren  hern  Adolffs  erzbischq/c5  zu  Mencze  hern  LsLUxprechts  hiBchofes  zu  Bainberg  und 
hern  Sifrids  meister  Dutsches  ordins  in  Datschen  landen  mit  irer  allir  drier  anhangenden 
ingesigeln  virsiegelt  ganz  unverbrochen  uncanceliret"*  und  unverleczet  gesehen  und  von 
Worte  zu  Worte  als  er  in  disem  brieve  vor  geschrieen  stet  han  ubirlesen,  so  han  ich  mich  35 
in  diesem  offen  briefe,  der  miner  unmdße  halb  mit  eins  andern  schribers  band  geschri&en 
ist,  underschriben,  und  in,  zft  insigel  des  vorgenanten  erwirdigen  mins  gnedigen  herren 
hern  Adolffs  erzhischofes  ztL  Mencze  damit  er  virsigelt  ist,  mit  mime  gewonlichen  zeichen 
gezeichent,  in  geinwortikeit  der  obgeschriften  gezöge  von  geheiße  und  geböte  des  vorge- 
nanten  mins  gnedigen  herren  von  Meincze.  ^^ 

a)  »ie  AB.  b)  die  Abkünung  für  er  habe  ich  dem  Spraehgebraueh  de§  Stücket  gemäß  theilweUe  mit  ir  aufgelßet. 
c)  £  uzuprache.  d)\B  uzsprache.  e)  He  AB.  f)  Partikeln,  g)  «o  B;  ^  vorbedrachtem.  h) darüber  add.  £. 
i)  B  89.    k)  B  Hoenstad.    I)  B  Herleahnsen.    in)  A  vncz&zelrit,  B  DURanceliret. 

'  Heidelberger  Ver^öhnungeurkunde  nr.  loe.  eie  Maguni.  im  Wirzb,  Archiv  zmammengetragen,  s. 

*  Ein  Colnhusen  hat  den  liber  regiitri  lUerarum  eccle-      deeten  Vorwort.  45 


Nw,14 


F.  Friede  am  Rhein  :  Tage  zu  Speier  Ulenheim  Heidelberg.  229 

112.  Erzb.  Adolf  I  von  Mainz  thut  den  in  art.  4  der  Heidelberger  Versöhnungmrkunde  vom    ms 
3  Juni  1389  nr.  106  ihm  vorbehaltenen  Ausspruch  betr.  die  Kriegsgefangenen.  1389 
Nov.  14  Aschaffenburg. 

A  aus  Frankf.  St.  A.  Kap.  B.  Stutlbund  der  Statt  in  Schwaben  Francken  und  am  Rhein  fol  98^  nr.  se 
ö  cop.  Chart,  coaev. 

B  coli  Wirzh.  Arch.  Koiuerv.  Mainz-Aschaffenb.  Ingross.  B.  ii  fol  2€7mh  cop.  coaev.,  mit  der  Ueber- 

Schrift  des  Stücks  ünio  inter  principem  Bavarie  et  civitates  ut  habetur  in  litera. 
Regest  im  Pfulz.  Kop.  B.  43  */«  des  Kar  lsr.  G.  L.  A.  auf  fol  266',  und  bei  Janssen  R.  K,  l,  88  nr.  80  nt.  * 

aus  A. 

10  Wir  Adolflf  von  gots  gnaden  des  heiigen  stöls  zu  Mencze  erzhischof  des  heiigen 

Romschen  richs  in  Datschen  landen  erzkanzeler  bekennen  und  dün  kunt  uffinlich  mit 
diesem  briefe  allen  den  die  in  ansehen  odir  hören  lesen  :  umbe  soliche  zweidnge  kriege 
und  mißhelldnge,  als  gewest  sin  zusehen  den  hochgeborn  fursten  hern  Rixjprechte  dem 
eitern  und  hern  RuprecA^e  dem  Jüngern  phalzgraven  bi  Rine  und  herzogen  in  Beiem 

15  unsern  lieben  herren  und  oheimen,  iren  heifern  dienern  und  undirtanen*  und  den  iren, 
die  mit  dem  kriege  odir  darinne  zft  fientschaft  kommen  und  darinne  begriffen  waren ,  uf 
eine  site,  und'Hien  steden,  die  den  bund  uf  dem  Rine  in  Elsaße  und  in  der  Wedereube 
mit  einander  hüten,  allen  ircn  belfern  dienern  undirtanen  und  den  iren,  die  mit  dem 
kriege  odir  darinne  zu  fientschaft  komen  und  auch  darinne  begriffen  waren,  of  die  andere 

ao  siten,  dieselben^  kriege  zweiunge  und  mißhellunge  sie  von  beiden  siten  an  uns  den  er- 
wirdigen  hern  hamprecht  bischof  zu  Bainberg  und  den  erbern  geistlichen  Sifiid  tco: 
Venyngen  meister  Dutsches  ordins  in  Dutschen  landen  gegangen  gestalt  und  <rrnlici 
bi  uns  bliben  waren,  darumbe  wir  mitsampt  denselben  hischofeLiamprecAi  und  Sifridx^.i 
Veningen  die  vorgeschriten  partien  mit  rechter^  wißen  mit  gutem  rate  und  jljx  woTv*- 

25  dachtem  mute  frftntlichen  entscheiden  gesünet  und  gerichtit  haben :  und  wan  in  aerstluei 
süne  und  richtfinge  sunder  lieh  gescheiden  und  uzgesprochen  ist,  daz  alle  /refÄnrei  ^-: 
beiden  siten  in  unser  Adolffs  erzbischq/^e«  zd  Mencze  vorgenan^  (und  alle  c^haxe^nr-    c 
denselben  gefangen  von  dem  ostiVdage  bißher  gescheen  sint,  und  auch  alle  titli^il.. 
die  dieselben  gefangen  vor  und  nach  getan  habin)  band  steen  sullen,  alsc-.  t-i-  r-    ^ 

30  mit  in  bestellen  und  heißen  halden,  daz  daz  von  beiden  siten  sulle  p*sm^^€z  -*•'• 
werden  und  dabi  bliben,  als  daz  allis  clerlichen  in  den  briefen  derfetibei  —  '"•- 
rachtünge®  und  söne  begriffen  ist  und  geschriften  stet*  :  davon  und*  '  t*  ss.         "^^ 
Bchriben  bede  partie  fürbaß  mee  deste  fruntlicher  und  eindrechtlicL^  j^n  =^    — -^ 
mügen,  so  habin  wir  mit  rechter^  wißen  gutem  zitlichin  rade  unc  r-   "=•    -  —  ^2^ 

35  mdde,  als  daz  uns  auch  in  dem  egenanten  uzsprüche  und rachtuii:r€  amL  „  äL.,^sas. 

behalden  ist,  umbe  dieselben  gefangen  uzgesprochen  und  inutotemf-  ■""  :*=^  — 
scheiden  sie  auch  mit  diesem  briefe  in  der  maße  alse  hemaci  rs^r-^  ■'  "*"  -*-■«:: 
alle  gefangen,  die  in  den  obgenanten  kriegen  von  beides  fciie:.  r--^"  "     " — ^-- 

irer  gefengniße  ledig  und  lois  sin  und  auch  von  beiden  mer 

40  den  suUen,  wo  daz  noch  nit  gescheen  were,  uf  ein  ald  arxi- 
ihenen,  der  gefangen  sie  gewest  sin,  ob  sie  in  die  vor  nr  n 
alle  schatzünge,  die  denselben  gefangen  von  dem 
alle  virbuntniße,  die  dieselben  gefangen  vor  oder 
und  sollen  der  virbuntniße  ledig  und  lois  sin, 

4.')  a)  die  Abkürgung  für  er  habe  ieh  dem  Spra 

selben,     o)  A  rechtem  f  rechter  f     d)  B 
gieren,    f)  ande  add.  B.    g)  rtchtlrf 

^Die  Versöhnungsurkunde  nr.  106  art,  4. 


^ 


1889 

»09, 14 


1889 
Nov,  14 


230 


Reichstag  zu  Eger  im  April  und  Mai  1389. 


nißegebinhabin',  die  sal  man  in  widergeben  binnen  vierzehen  tagen  den  nesten  darnach 
als  sie  die  gefordtVt  habend  hette^  auch  dhein  gefangen,  ir  were  einer  odirmer,  einichs^ 
briefe  ubir  sin  virbftntniße  gegeben  die  ane  geverde  virloren  odir  virlacht  weren,  dem 
sal  man  daruf  in  der  vorgeschrt&en  zit  virzieges^-briefe  gebin ;  und  wurden  darnach  solich 
virbAntbri^<ß  funden,  so  sollen  sie  doch  keine  craft  odir  macht  me  habin,  uzgnommen  in 
diesem  selben  unserme  uzsprüche  Johan  herren  zft  Rodinstein  und  HeinricA  Kemme- 
rer.  des  zA  Urkunde  ist  unser  ingest^eZ  an  diesen  brief  gehangen,  datum  Asschaffin- 
burgdominica  prozima  post  diem  beati^  Martini  episcopi  nostri  patroni  anno  domini  1300 
octuagesimo  nono  etc. 


5 


[1889}    113.  Erzb.  Adolf  I  von  Mainz  an  Stadt  Mainz,  ilher8chickt  nr.  111  und  112.  [1389]  Nov.  15  lo 
^^-  ^^  Aschaffenburg. 

Aui  Frankf.  St.  A.  Kop.  B.  Stuttbund  der  Statt  in  Schw.  Fr.  und  am  Rh.  foL  27m  nr.  84  cop.  chart.  coaev. 

Adolff  erzhischof  zA  Mencze  ydrmunder  des  Stifts  zu  6^  Spire. 
Liebin  getruwen.      als  ir  uns  neste  geschn'i^  haut  umbe  den  ußsprAch,  zusehen 
den  hochgebom  fursten  unsern  lieben  herren  und  oheimen  hern  Rnjprechte  dem  eitern  i5 
und  hern  Ruprec&te  dem  j Angern  uf  eine,  uch  und  den  andern  steden  die  domit  begriffen 
sin  und  des  zA  schicken  habin  uf  die  andern  siten,  von  der  lehen  und  gefangen  wegen 
zA  tun  \  des  habin  wir  daruf  ußgesprochen  als  ir  wol  sehen  werdent  in  den  briefen  die 
[1889]  wir  uch  hiemitde  senden  \      datum  Asscha£Snburg  feria  secunda  post  diem  sancti  Martini 
Nov.  16  episcopi  nostri  patroni.  «o 

Ad  mandatum  domini  Mogunttn^iMi« 
Hermannus  Rost. 


läso    114.  Kosten  der  Stadt  Frankfurt  bei  den  Tagen  zu  Speier  Utenheim  und  Heidelberg  u.  a.  m. 
^""^  '*  1389  Juni  19  bis  Nov.  27. 

Nov.  27 

Aus  Frankf.  St.  A.  Rechenbücheri  nr.  i.  2.  4  unter  der  Auegaben-Rubrik  uÜgebin  zer&nge ,  nr.  a  unter  ^5 
bisundorn  eiozelingen  ußgebio. 

Junii9  [1]  Sabb.  post  Viti :  item  100  gAlden  71  gAlden  band  virzert  Joh.  von  Holtzhusen, 

Adolff  Wieße  die  alden,  Jacob  Weybe,  Bernhard  NygebAr,  Herman  Henckel  unde 
Jeckel  Lentzel  mit  24  pherden  19  dage  gein  Spjre  Utenheym  unde  gein  Heydelberg, 
alse  man  den  nAwen  lantfriden  swAr".  ^^^ 


a)  B  betten,      b)  B  hotten,      c)  Ä  betten ,  D  —  e.      d)  «o  tcheint  A  »u  haben,  und  nicht  einlebe,      e)  B  vcrctegef . 
0  diem  bemtl  add.  B.    g)  sn  f  zu  f    h)  tun  f  t&n  F 


*  Dies  Urkunden  vom  14  Sov.  1889,  deren  die  eine  von 
den  Lehen  handett  und  eigentlich  nur  die  eingetchaltete 
Urkunde  vom  27  Juni  verkündet,  die  andere  die  Gefan- 
genen betrifft.  —  Am  22  Nov.  [1889]  echreibt  dann  Mainz 
an  [Frankfurt],  ee  überechicke  hiemit  im  Eintchbut  Ab- 
schriß  obigen  erzbieehöflichen  Brief ee  und  der  2  andern 
offenen  versigelten  Briefe  [vom  14  Nov.]  welche  ihm  der 
Erzbischof  damit  zugesandt  habe,  Empfänger  soll  dieß 
auch  an  Frideberg  und  Geilnhueen  schreiben,  dat.  fer.  2 
ante  Katherine  s.  a.,  Frankfurter  St.  A.  Kop.-Buch  Statt- 
bund der  Statt  in  Schw.  Fr.  und  am  Rh.  nr.  88  cop. 
eh.  coaev.  —  Laut  einer  Kanzlei-Note  ibid.  fol.  28^nr.  8€*hat 
dann  wirklich  Frankfurt  Abschriften  der  2  Urkunden 
vom  14  Nov.  sowie  des  erzbischöfiichen  Briefes  vom  16 


und  des  stadtmainzischen  vom  22  Nov.  1889  an  Frideberg 
geschickt,  und  Abschriften  derselben  4  Stücke  auch  vur- 
werter  nach  Geilnhiuen;  das  Datum,  unter  welchem  dieß  ar^ 
geschaht  Mf  nicht  bemerkt.  —  In  dem  gen.  Frankf.  KopitU- 
Buch  stehen  diese  Stücke  in  folgender  Ordnung  hinterein- 
ander :  1)  Mainz  an  Frankfurt  Nov.  22;  2)  Erzbischof  an 
Mainz  Nov.  16;  8)  Ausspruch  wegen  der  Lehen  Nov.  14 
mit  Einschluss  der  Urkunde  vom  Juni  27;  4)  Ausspruch  40 
wegen  der  Gefangenen  Nov.  14;  6)  die  erwähnte  Kanzlei- 
Note.  Ueber  die  Zusammengehöngkeit  dieser  Stü<Ae  kann 
kein  Zweifel  bestehen,  wenn  auch  die  beiden  ersten  ohne 
Jalir  und  das  letzte  ohne  alle  Zeitbestimmung  eind. 

*  Si^  die  Verhandlung  zu  Utenheim  nr.  108,  und  die  Aus  -  45 
einandersetzung  pag.  226  nt.  2.  Die  Tage  von  Speier  und 


6.  Nachherige  kön.  Massregeln  betr.  Landfrieden. 


231 


[2]  Sabb.  post  Margarete :  50  Vi  gülden  haid  virzert  Lotze  vom  Wyddel  mit  3  pherden  ^^^ 
36  dage  gein  Behejm  zue  unserme  herren  dem  konige,  unde  auch  in  die  canzelie  vir- 
schenket  von  der  stede  gefangene  frunde  wegen,  iinde  iimb  ander  sache.  —  item  42  gül- 
den minus  4  sh.  haid  virzert  Bernhard  Nygebure  unde  Henrich  schriber  mit  5  pherden 
5  17  dage  gein  Heidelberg  zu  dem  ersten  lantgen'cA^,  unde  zue  Spiro  ^  gemeine  rechenunge 
zue  tüne. 

[3]  Sabb.  ante  omn.  sanct. :  4  Vi  gülden  hern  Hansen^  von  Mulnheim  unsers  herren  okt.  so 
des  kuniges  rad  umb  fische  und  confect. 

[4]  Sabb.  post  E^atherine  :  21  gülden  9  sh.  1  hell,  virzertin  Bernhard  Njegebüre  i^ov.sj 
10  und  Johan  Erwin  7  tage  mit  7  pherden  gein  Spiro  von  des  lantfridden  wegin,  und  auch 
also  der  stede  fründe,  die  den  bftnd  mit  einander  hielden,  dar  bi  ein  bescheiden  hatten 
umb^  da  zu  ratslagen. 


G.  Nachherige  köD.  Hassregela  betr.  Landfriedea. 

115.  K.  Wenzel  bestellt  6  genannte  Vollmachtträger,  um  mit  Herren  und  Städten  zu  ver-    taas 
15  handeln  wegen  des  Egerer  Landfriedens  und  diesen  zur  Vollziehung  zu  bringen,  Haupt- 

leute  und  Obmänner  einzusetzen  und  sie  und  andere  Mitglieder  des  Landfriedens  zu 
beeidigen,  den  Frieden  in  Deutschland  zu  bestellen  und  Streitigkeiten  zu  entscheiden 
mit  der  Minne  oder  mit  dem  Hecht,  Reichsgefälle  zu  erheben  und  zu  verwenden,  und 
überhaupt  alle  Seichssachen  in  seiner  Abwesenheit  zu  ordnen.  1389  Juli  24  Biirglitz. 

20  Ä  atu  Münch.  R.  A.  Urk.  XV  %  or.  mb.  c.  »ig.  pend,  defic.  (davon  wol  das  gedruckte  Regest  in  Reg. 

Bote.  10,  246  f.). 
B  coli,  die  ähnliche  nachfolgende  Urkunde  K.  WenzeU  nr.  119. 

Wir  Wenczlaw  von  gotes  gnaden  Romischer  kunig  zu  allen  czeiten  merer  des  reichs 
und  kunig  zu  Beheim  bekennen  imd  tun  kunt  offenlichen  mit  diesem  brieve  allen  den 

25  die  in  sehen  oder  hören  lesen :  das  wir  durch  sunderlicher  zuversichte  trewen  erberkeit 
und  Weisheit,  der  wir  uns  zu  den  hochgebornen  Ruprechten  dem  eitern^  pfalczgrafen 
bey  Rein  des  heiligen  reichs  erczdrugsessen  und  herczogen  in  Beyren,  Fridrichen  phalcz- 
gi*afen  bey  Rein  und  herczogen  in  Beyren  unsern  liben  oheimen,  den  erwirdigen  •  •  Lam- 
prechten bischoven  zu  Babenberg,  Johansen  erweiten  bischof  zu  Camyn  unsern  canczler, 

30  und  den  edlen  Hynken  von  der  Duben  genant  von  Weissenburg  und  Borziboyen  von 
Swinars  pfleger  zu  Awerbach  unsern  reten  und  liben  getrewen  genczlichen  versehen, 
denselben  unsern  oheimen  reten  und  getrewen  volkomene  und  gancze  machte  gegeben 
haben  und  geben  in  die  mit  wolbedachtem  mute  rate  unserr  fursten  und  getrewen  rechter 
wissen  und  Romischer  kuniclicher  machte  in  kraft  dicz  brifes,  zu  reden  zu  teydigen  über- 

35  einzukomen  zu  bestellen  und  zu  volendcn  mit  den  erwirdigen  und  hochgebornen  beyde 

n)  cod.  Sipro.    b)  Hanse  t  ahgekürst.    c)  cod.  nnd  statt  timb. 


Utenheim  eind  auch  in  der  Aufzeichnung  vom  18  Mai  1389 
art.  18  erwähnt,  jener  auf  25,  dieser  auf  26  Mai  zu  halten 
verabredet.  Auf  ersterem  kamen  wol  die  Städte  für  sich 

40  zu  einer  Vorberathung  zusammen.  Auf  ihn  bezieht  sich 
die  nachfolgende  Aufzeichnung  in  Wenckeri  Excerpta 
2j486*  in  der  Strafib.  Semin.  Bibl. :  Basel  an  Straßburg, 
begern  zu  wissen,  wcß  sich  die  Rhein,  studt  zu  Speyr 
versamlet  d&tschlossen  und  zu  rat  worden  wegen  der 

45  vorderung  an  gemeine  studt  getan,  daß  sie  in  den  lantfir., 
den  der  könig  die  kurfürsten  fürsten  und  herren  gemacht 
liaben,  sich  begeben  und  von  dem  bunt  lassen  sollen; 


das  Datum  ist  von  iS8ü  fer.  g  a.  penthecost.  [Juni4\. 

*  Dieser  wird  gleich  am  folgenden  Tag  aktiv,  indetn 
er  an  Straßburg  schreibt :  nachdem  er  von  den  Mishellig- 
keilen  zwischen  ihnen  und  dem  Bischöfe  von  Straßburg 
gehört,  begehre  er  als  der  vom  König  aufgestellte  Haupt- 
mann des  Landfriedens  Gehör  für  seine  Abgeordneten 
den  Stißlaw  von  der  Witenmulen  Landvogt  im  Elsaß 
und  Volmar  von  Wickersheim  Vogt  zu  Weißenburg,  sie 
sollen  diesen  glauben  und  auch  dar  zu  thim,  7iach  Wen- 
ckeri Excerpta  /,  27/«  in  Slraßb.  Sem.  Bibl. 


232  Reichstag  zu  Eger  im  April  und  Mai  1389. 

1380  kurfursten  und  andern  geistlichen  und  wertlichen  fursten  und  dorzu  grafen  freyen-herren 
dinstluten  rittem  und  knechten  und  steten  des  reichs  von  wegen  des  gemeinen  lantfrides, 
den  wir  nehsten  zu  Eger  mit  rate  und  hülfe  der  fursten  und  herren,  die  doselbist  bey 
uns  woren^f  übertragen  und^  gemachet  haben,  und  denselben  lantfride  zu  volbringen 
und  zu  volenden,  hauptlute  und  obmanne  zu  setzen,  und  die  mitsampt  den  andern,  die  & 
in  dem  lantfrid  sind  oder  hernach  dorein  komen,  mit  gewonlichen  eyden  und  glubden 
zu  verstricken,  noch  dem  als  es  denn^  landen  und  luten  notdurftig  und  bequemlichen 
sein  wirdet.  sunderlichen  und  mit  namen  so  geben  wir  den  obgenanten  unsern  oheimen 
reten  und  getrewen^  volle  und  gancze  machte,  fride  gnade  und  selikeit  in  Dutschen 
landen  zu  bestellen,  czweytracht  schelung  und  ufstozze,  die  czwischen  fursten  herren  lo 
oder  steten  des  reichs  weren  oder  entsten  mochten,  noch  der  parteyen  klage  und  antwurt 
zu  verhören,  und  die  mit  der  mynne  oder  dem  rechten,  als  sie  das  allernuczlichist  dünken 
wirdet,  genczlichen  zu  verrichten,  alle  und  igliche  rechte  czinse  nucze  und  gefelle,  die 
uns  als  einen  Romischen  kunig  und  das  reiche  angehören,  es  sey  an  bestellung  der  muncze 
und  irer  munczmeister,  an  czollen  zu  wasser  und  zu  lande,  an  verswigenen  lehen,  an  i5 
bussen  undpenen®,  an  Juden  unsern  camerkn echten,  oder  sust  woran  das  sey,  in  unserm 
namen  und  von  unsern  wegen  zu  vordem  zu  eischen  ^  zu  nemen  und  die  in  unsern  nucze 
und  fromen  keren  und  wenden,  als  wir  des^  iren  trewen  genczlichen  gelawben  und 
getrawen,  und  vornemlichen^  alle  und  igljche  Sachen,  sie  sein  klein  oder  gros,  welcher- 
ley  die  sind,  die  uns  und  das  reiche  angehören  und  die  wir  euch  selber  bestellen  selten  so 
und  mochten  ob  wir  doselbst  gegen  wortig  weren,  zu  schafen  zu  orden  und  endhafticlichen 
zu  volfuren.  und  was  die  vorgenanten  unsere  boten,  oder  der  merer  teyle  ob  die  andern 
nicht  gegenwortig  sein  mochten,  in  allen  und  iczlichen  obgeschribnen  Sachen ,  mit  namen 
an  bestellung  des  gemeinen  lantfrides  fride  und  gemache  der  lande,  an*  Verrichtung^ 
der  czweytracht,  an  vorderung  unser  und  des  reichs  rechte,  reden  bestellen  schaffen  v* 
orden  und  enden  werden  :  das  sol  volle  und  gancze  kraft  und  machte  haben ;  und  wir 
wollen  euch  das  stete  gancze  und  unverruket  halden  und  volfuren,  gleicherweis  als^  ab 
wir  selber™  doselbist  gegenwortig  weren  und  solche  sachen  selber  teydigt"  betten,  mit 
urkunt  dicz  brifes  versigelt  mit  unserr  kuniclichen  majestat  insigel ,  geben  zum  Burgleins 
noch  Cristes  geburt  dreyczenhuiidert  jare  und  dornoch  in  dem  newnundachczigisten  jaren  so 

1889    an  sand  Jacobs  abende  unserr  reiche  des  Behemischen  in  dem  sibenundczweinczigisten 
und  des  Romischen  in  dem  vierczehenden  jaren. 

r.  1  T>   r>  X       j    XT7*    i.  Ad  mandatum  domini  re^fis 

Im  verso]  R.  Petrus  de  Wischow.  __^-    ,    .      ,    «r  , 

Wlachnico  de  W eytenmule. 


JttU  24 


1890    116.  K    Wenzel  macht  einen  Theilhezirk  des  Egerer  Landfriedens  aus  den  Gebieten  der  S6 
^pr.  80  Meißnischen  Markgrafen  Balthasar  und  Wilhelm  I  und  der  Bischöfe  Christian  von 

Naumburg  wnd  Nicolaus  I  von  Meißen^  und  gibt  ihnen  zum  Ojbermann  d^n  edlen  Jo- 
hann n  von  Schwarzburg,  1390  Apr.  30  Zebrak. 

Au9  Dretd,  St,  Ä.  Urk.  nr.  4720  or.  mb,  c  eig,  pend. 

Wir  Wenczlaw  von  gotes  gnaden  Romischer  kunig  zu  allen  czeiten  merer  des  reichs  4o 
und  kunig  zu  Beheim  bekennen  und  tun  kunt  offenlichen  mit  disem  brive  allen  den  die 
in  sehen  oder  hören  lesen  :       wann  wir  vormals  czu  Eger  eines  gmeines  lantfrydes  in 

a)  Ä  weren ,  B  waren,     h)  B  on,  nbcrtregcn  vnd.     c)  B  an  wasMtrßeekiger  Stelle  eeheM  nur  den  tu  haben,      d)  B 
egenanten  untern  reten  etatt  obg .  —  getr.     e)  B  an  vortwlgnen  lehnen ,  an  Iraieen  nnd  bennen.      f)  B  beie- 
sehen,    g)  es  in  £  nicht  mehr  »u  erkennen,    h)  Ä  ▼ememllchen ,  B  Tomemllchen.    i)  B  nnd  tttUt  an.    k)  B  Tor-  ^^ 
richtnng.    1}  als  om,  A ,  a4d.  B.    m)  selber  on.  Ä ,  add,  B.    n)  B  geteydingt. 


6.  Nachherige  kdn.  Maßregeln  betr.  Landfrieden.  233 

Dutschen  landen  mit  unsern  und  des  reichs  kurförsten  und  fursten  übereinkamen  sind,    ^^^ 
und  doch  die  hochgeborn  unser  oheme  marggraffen  zu  Meissen  umb  die  teylunge  desselben    ^^' 
lantfrydes  bis  uff  dise  czeite  sich  nicht  vereinen  noch  ubereinkumen  mochten,  so  haben 
wir  mit  wolbedachtem  mute  gutem  rate  unserr  und  des  reichs  fursten  edlen  und  getrewen 

5  und  rechter  wissen  denselben  lantfryde  geteylet  und  teylen  den  in  craft  dicz  brives  und 
Romischer  kuniglicher  mochte  also,  das  die  hochgebornen  Balthazar  und  Wilhelm  der 
eldste  marggrafen  zu  Meissen  und  lantgraven  zu  Duryngen  unsere  liben  oheme  und 
fursten  und  die  erwirdigen  zu  Newenburg*  und  zu  Meissen  bischove  mit  iren  landen 
leuten  steten  undertanen  und  andern,  die  in  denselben  lantfryde  kumen  sind  oder  noch 

lodorein  kumen  werden,  denselben  lantfryde  in  irer  gegende  und  begriffe  irer  lande  und 
nicht  verrer  haben  halden  und  volfuren  suUen  genczlich  noch  begriffe  und  ynnehalde  des 
houptlantfrydes  den  wir  zu  Eger  gemacht  und  yorbrift  haben,  und  geben  in  euch  zu 
oberman  den  edlen  Hansen  von  Swarczburg  unsern  und  des  reichs  liben  getrewen  *,  der 
in  demselben  lantfrjde  mit  seinen  mitsessen  alle  sachen  des  lantfrydes  richten  und  han- 

15  dein  Bol  noch  begriffe  desselben  lantfrydes  und  als  wir  im  euch  über  diselben  uberman- 
schaft  andre  unser  völlig  brive  geben  haben.  mit  urkunt  dicz  brives  vorsigelt  mit 
unserr  kuniglichen  majestat  insigele,  geben  zun  Betlem  noch  Cristus  geburt  dreiczehen- 
hundert  jare  und  domach  in  dem  newnczigistem  jare  des  nehsten  sunabendes  vor  sand 
Philipps  und  sand  Jacobs  tag  unserr  reiche  des  Behemischen  in  dem  sibenundczweinczi-    i9$o 

^0  gistem  und  des  Komischen  in  dem  virczehenden  jaren. 

Ad  literam  dominorum  magistri  curie   et 
[in  verso]  E.  Barjtholomeus  de  Nova  ci  vi  täte.  Cunradi  Keppler 

Franciscus  Olomuczensis  canonicus. 


Apr.  80 


117.  K,  Wenzel  setzt  den  Pf,  Ruprecht  II  als  Hauptmann  des  Egerer  Landfriedens  ein,  mit    isso 
iTi  Vollmacht  in  seinem  Namen  alle  seine  und  des  Reichs  Rechte  zu  fordern  und  zu  heischen  '^'*"*  '^ 

und  den  Landfrieden  mitsammt  den  darilber  gesetzten  Ohmannen  zum  Nutzen  von  Land 
und  Leuten  und  nach  bestem  Wissen  zu  bestellen;  gebietet  Herren  und  Städten  des 
Landfriedens  sich  an  ihn  zu  halten  und  ihm  beizustehen.  1390  Juni  17  Zebrak. 

S  am  Straßb.  St,  A.  AÄ  corresp.  des  souverains  etc.  avec  la  commune  art.  106  cop.  chart.  coaeva,  mit 
:>.o  Schnütchen  die  die  Vertchickung  in  einem  Brief  anzeigen ,  auf  Mckseite  Signatur  und  InhaUtan- 

gäbe  von  Wenckere  Band. 
T  coli,  ibid.  An  der  Saul  I  partie  lad.  B  fasc.  VII  nr.  64  cop.  eh.  ohne  Sigel  und  Schnittet  verletzt. 
Abschrift  in  Straßb.  Sem.  BibL  Excerpta  Wenckeri  l  fol.  100^  und  2,  899^. 

Wir  Wentzlaw  von  gots  gnaden  Romscher  konig  zu  allen  ziten  merer  des  richs  und 

33  konig  zu  Beheim  bekennen  und  d&n  kdnt  offenlich"  mit  diesem  brief  ^  allen  den  die  in 

sehen  oder  hören  lesen  :       daz  wir  durch  sunderlich  erberkeit  truwen^  und  wisheit 

willen,  die  wir  an  dem  hochgeborn  Ruprechten'  dem  eitern  pfalzgraven  bi  Rindesheili- 

a)  S  offenl.  mit  Uehergtrieh.     b)  in  S  immer  abgekürzt  br.  wie  auch  Undfr.  und  Rupr.     c)  bei  trnwen  getrnwen  ge- 
truwlieh  ist  in  diesem  Stücke  schwer  in  8  tu  sagen  ob  die  Abkürzung  so  oder  mit  tronwen  etc.  aufzulösen  sei ; 
40  auch  1  ttndfi  theilweise  schwer  »n  unterscheiden. 

*  Naumburg.  ^  Zwei  Tage  vorher,  Juni  J6,  verleiht  K.  Wenzel  dem 

'  AU  Oberster  des  Landfriedens  in  Schwaben  wurde  Pf.   Huprecht   die  von  den   Vortzschen  erkaufte  Feste 

Gf.  Fridrich  von  Oettingen  erkoren  und  gesetzt,  nach  Beimberg  zu  Lehen,  Reg.  Boic.  lo,  870.  Die  Kur- Belehnung 

der  Augsb.  Chronik  von  isea  bis  1406  {1U7)  beim  Jahr  Ruprechts  II  ist  vom  gleichen  Tag,  KarUr.    G.  L.  A. 

45  1896  in  St.  Chr.  4,  loo,  li;  er  nennt  sich  selbst  1898  Juli  i  Pfalz.  Kop.  B.  44  foL  75«*,  vgl.  daselbst  fol.  48' -44»  vom 

Bauptmann  des  Landfriedens  in  Schwaben,  Urk.  in  St.  gleichen  Tag  die  Bestäligung  seiner  Privilegien  (cf.  ib. 

Chr.  4, 188,  88,  und  ebenso  1898  Okt.  le  ibid.  189,  84.  Vgl.  fol.  4i'-48^  die  Urk.  vom  88  Febr.  1879  mit  ähnlicher 

Stalin  8,  849.  Bestätigung,  wo  er  ihn  zugleich  in  rechte  Gemeinschaft 

Deutsche  Beichetags-Akten  II.  30 


234 


Reichstag  zu  Eger  im  April  und  Mai  1389. 


1S90 

Jitnii? 


gen  Romschen  richB  erzdmchgefien  und  herzogen  in  Beyern  unserm  lieben  oheim  und 
forsten  vor  langer  zit  erfunden  haben  und  damit  er  auch  uns  und  daz  riebe  und  auch 
gemeinen  nutz  £romen  und  selikeit  der  lande  und  lute  getruwlich  gemeinet  und  mit 
ganzen  fliße  gefurdert  bat^  denselben  unsern  oheim  herzog  Bnprechten  mit  wolbedachten 
mfide*  rade  unser  und  des  richs  fursten  herren  edeln  und  getruwen  und  von  rechter  wi&en  5 
gesetzt  und  gemacht  haben  setzen  und  machen  von  Romsch^  königlicher  mochte  in  craft 
diz  briefes  zu  eime  hauptman  des  gemeinen  landfridens,  den  wir  nehste  mit  rade  und 
hilfe  unser  und  des  richs  kurfursten  und**  fursten  geistlichen  und  wertlichen  in  unser 
stad  zu  Eger  zu  fride  und  selikeit  gemeines  nfttzes'^  getedingt  geordent  und  gemacht 
haben,  und  geben  auch  demselben  unserm  oheim  als  eim  hauptman  des  landfridens  yoI-  10 
komene  und  ganze  macht  in  craft  diz  briefes,  alle  und  iglichen  rechte,  die  uns  als  eime 
Romschen  konige  und  daz  riche  angeboren,  welcherlei  die  weren,  an  unser  atad  und 
Yon  unsern  wegen  zu  furdem^  zu  heischen^  und  auch  den  obgenanten  landfriden  mitsampt 
den  obmannen^  die  darüber  gesetzt  sin  zu  bestellen  nach  dem  alz  daz  landen  und  luten 
nützlichen  und  sin  selbs  yernftnft '  beqwemlichen  dünken  wirdet.  und  waz  derselbe  unser  15 
oheim  in  der  bestellunge  des  obgenanten  landfridens  und  forderunge  unser  rechten  als 
ein  hauptman  orden  schaffen  und  bestellen  wirdet,  daz  ist  unser  guter  wille,  und  sal 
auch  daz  von  allennenglichen  stede  veste  und^  unveirucket  gehalten  werden*.  und 
gebieten  darumbe  allen  und  iglichen  fursten^  geistlichen  und  wertlichen  graven  frien 
herren  edeln  dinstluden  rittem  und  knechten  stedten  und  allen  andern  die  mitsampt  uns  so 
in  dem  obgenanten  landfiriden  begriffen  und  komen  sint  ernstlichen  und  vesteclichen  bi 
unsern  und  des  richs  hulden,  daz  sie  sich  an  den  obgenanten  unsern  oheim  als  einen 
obersten  hauptman^  des  landfridens  halten',  und  ime  auch  in  allen  sachen,  die  einem 


%)  BT  OM.  und.    b)  T  add.,  8  om,  dieses  und  hUr  oben,    c)  5  &  ?  sehwerliehf  sondern  u.    d)  T  vorderen,    e)  T  ober- 
nuuinen.    f)  5  &  f  eher  wol  &  7    g)rtr  cdsr  yor  «utsgutriehm.    h)  berren  ausgestrithen.    i)  T  amptman.  25 


fHü  Pf.  RupredU  I  an  der  Kur  u.  <.  w.  netzt),  EbenfaUt 
em  15  Juni  vereimn  He  sich  zu  friedMchem  Auetragever- 
fahren  bei  künftigen  Zwietigkeiten  ihrer  Beamten  und 
ünterthanen.  Und,  Pfalz.  Kop.  B.  nr.  8  foL  >t«*;  und  ver- 
bünden eich  am  nemlichen  Tage  zu  gegeneeltigem  Schutze, 
die  k&n.  Urk.  in  Müneh.  St.  A.  Utk,  betr.  &ußere  Yerhh. 
der  Kurpfalz  i27/r.  >6  or.  mb,  cieig.  pend.,  die  Pfälzi- 
sche im  Karltr,  G,  L,  A.  Pfalz.  Kop.  B.  nr.  8  fol  f<^  und 
ibid.  fol  »9'eop.  ehart. 

■  In  Wenckeri  excerpta  f ,  «M*  in  der  Straßb.  Sem, 
ßibl.  heißt  ee :  Herzog  Ruprecht  der  elter  schreibt  an 
xnAiater  und  rat  der  Stadt  zu  Straßbncg  anno  18..  [wol 
1890]  i  eß  baut  di  nun ,  die  über  den  kintfriden  gesatzt 
sin,  nberkomen  des  geltes,  daß  zu  dem  gemeinen  nutze 
des  lantfrides  gehöret,  an  den  enden  ofSEuheben  als  wir 
uch  an  einer  zedel  hinne  versloßen  senden,  bitten  wir 
uch  mit  ernste  von  der  fursten  herren  und  der  stete  des 
lantfrides  aller  wegen,  daß  ir  mitimans  bestellent,  der 
die  zolle  zu  Brumat  und  zu  Burtelgrült  [100/  to  und  nicht 
Burtelgriffe  oder  Burteigriffen]  mit  kuntschaft  redelich 
ofbebe  und  behalte  und  das  gelt  dem  lantfiriden  anwurte 
zu  ieder  fironvasten.  und  woUent  auch  darzu  beholfen 
sin,  daß  sie  geschirmet  werden  und  daß  man  die  anhebe 
zu  nemen  of  unser  firauwen  tag  assumptio  [Aug.  ts] 
nehstkombt  fUrbaß  als  lange  zu  nemen  als  der  lantfiride 
weret  waß  auch  nit  kaufmanschaft  zuhet,  das  darf  nit 
zollen,  daß  hau  wir  under  unserm  oheim  von  Mentz 
under  uns  und  an  andern  enden  als  vor  geschriben  stet 
auch  also  bestait,  als  wir  ein  hauptman  sin  über  die 
lantfHden  von  unsers  herre  des  küniges  b^elheniß  we- 


gen, datnm  Heidelberg  in  crastino  beaü  Petri  ad  vincula 
[Aug. »].  Darauf  folgt  der  darin  ertoähinte  eingeechloeeene 
Zettel :  Diß  sint  die  zolle  und  geleide  des  lantfrides  am 
Rine :  zum  ersten  zu  Brumut,  item  zu  Burtelgrilft  [vne 
vorhin  w,  m.  «.],  item  zu  Agersheim,  item  zu  Gernsheim,  so 
item  zu  Oppenheim,  item  zu  Mentze  am  heubte,  item  zu 
Gastel  am  fiare,  item  zu  Waldaifen,  item  zu  Ettlingen, 
item  zu  Twingenberg,  item  zu  Fredeberg,  item  zu  Wuln- 
stad,  item  cu  Geilnhusen,  item  zu  Franckeford  uf  der 
brücken,  auch  sol  ie  das  pfert  an  den  obgenanten  zollen,  85 
das  da  last  droit  oder  zühet,  geben  zwene  engelsse,  daa 
ist  ein  Schilling  alter  heller,  waß  aber  nicht  kaufiman- 
Schaft  droit  und  lere  geet,  das  darf  nichts  geben.  Die 
Stadt  Straflburg  erhält  eine  undatierte  emetlidie  Mahnung 
von  Schenk  Eberhard  Herrn  zu  Erbaeh  Lantfaut  dssiO 
Landfriedene  am  Rheine  und  den  Acht  die  über  denselben 
Landfrieden  gesetzt  sind,  daß  sie  die  Zölle  von  des 
Landfriedens  wegen  an  die  bMen  zuerst  gen.  Orte  tmd 
auch  an  andere  Ende  legen  soll,  wie  sie  des  übereinkom- 
men «stA  daß  die  Stadt  die  ZoUerhtitung  für  den  Land-  45 
frieden  daselbst  bestelle,  nach  Wenckeri  excerpta  t,  soi'. 
—  VgL  Landfriedensgelder  in  Schwaben  Reg.  Boic  so, 

988  :  1891  MerZ  15. 

*  Auf  diese  Stelle  bezieht  eich  Pf.  Ruprecht  der  ältere 
in  eeinem  Schreiben  vom  81  JuH  1890  an  Frankfürt  Frid-  50 
berg  und  Gelnhausen  und  die  übrigen  Wetterauischen 
Städte,  indem  er  die  kön.  Ernennung  seiner  Person  zum 
Hauptmann  über  die  Landfrieden  überschickt,  Janssen's 
Regest  in  der  R.K.i,84  nr.  84. 

*  Dahin  gehört  auch  wol  die  Aufzeichnung  in  der  55 


G.  Nachherige  kön.  Maßregeln  betr.  Landfrieden. 


235 


hanptmanne*  angehören  und  die  dch  zu  behertAnge  deaaelben  landfridenfttindbelieltniß 
unser  rechten  lenken,  getruwlich  mit  irer  macht  geraten  beholfen  und  bigestendig  sin 
sollen ')  und  sich  auch  darwider  nit  setzen,  als  liebe  in  si  unser  und  des  richs  swere  Un- 
gnade zu  vermiden*.  mit  Urkunde  diz  briefes  versigelt  mit  unser  königlichen  majestad 
6  ingesigeP,  geben  zum  Betlem  nach  Crists  geburte  druzehenhundert  und^  in  dem  nun- 
zigisten^  jare  des  fritags  nach  sant  Vites  dag  unser  riche  des  Behemschen  in  dem  echt- 
undzwenzigsten  und  des  Romschen  in  dem  vierzehenden  jaren« 


13S0 


1890 
Junil7 


10 


118.  ^-  Wenzel  macht  einen  TheiV}ezirk  des  Egerer  Landfriedens  aus^  seinem  Egerlandund    '^^ 
Vogtland  und  aus  denjenigen  Oelneten  welche  die  Meißnischen  Mfn.  Friderich  IV 
Wilhelm  II  und  Georg  im  Osterland  in  TTiüringen*  und  in  Meißen  besitzen,  und  gibt 
ihnen  zum  Obermann  den  edlen  Heinrich  III  Reuß  von  Plauen  genannt  von  Ronn^mrg. 
1390  Juli  1  Zebrak. 


15 


Au$  Dretd.  St.  Ä,  Urk.  nr.  4797  or,  mb.  c.  ng,  pend. 

Gedruckt  bei  Hom  Friedrieh  der  Streitbare  684  f.  ^  Re^eet  bei  Scköttgen  inventarium  82t  nr.  ii  und 
PeUel  Wenzei  i,  »so. 


Wir  Wenczlaw  von  gotes  gnaden  Komischer  kunig  zu  allen  czeiten  mwer  des  reichs 
und  kunig  zu  Beheim  bekennen  und  tun  kunt  offenlichen  mit  disem  brive  allen  den  die 
in  sehen  oder  hören  lesen :  als  wir  vormals  durch  fiyde  nuczes  und  gemaches  willen 
unserr  und  des  reichs  landen  und  luten  eines  gmeinen  lantfiydes  in  Dutschen  landen 

20  mit  unsem  und  des  reichs  kurfursten  fursten  herren  und  steten  in  unserr  stat  zu  Eger 
ubereinkumen  sind,  also  haben  wir  uns  mit  wolbedachtem  mute  gutem  rate  unserr  und 
des  reichs  getrewen  und  von  rechter  wissen  mit  den  hochgebornen  Fridrich  Wilhelm  und 
Jürgen  gebrudem  lantgrafen  in  Duryngen  und  marggraren  zu  Meissen  unsem  Üben 
ohmen  und  fursten  in  teylungsweise  voreynet,  und  unsre  lande  mit  namen  das  Egerland 

t6  und  Vogtlande  von  unserm  teyle,  und  der  yorgenanten  unserr  ohme  tejle  alle  ire  lande 
die  sie  haben  in  dem  Osterlande  in  Durjngen  und  in  Meissen.,  und  unserr  beyder  manne 
ritter  knechte  und  stete  die  dorein  kumen  sind  oder  hernach  kumen  wollen,  in  denselben 
lantfryde  empfangen  und  empfahen  die  von  Bomischer  kuniglicher  mochte  in  craft  diez 
brives  also  vomemlichen,  das  die  vorgenanten  unsere  oheme  und  beyde  unsre  und  ire 


80 


a)  5  lumptiiuui  mit  Ueheräirith,     b)  8  urk.  —  ve».  —  ingei.  ubgekSrtte  Wörter,      c)  T  add.  danueh.     d)  S  n  an 
8Mut§  dttrth  Ahkümmg. 


Frankf.  St.  Rechnung  vom  15  JuH  iSBi :  sabb.  poat  Mtr^ 
gurethe :  item  S4  gülden  han  wir  Henseln  Beder  dem 
jungen  zfl  zerflnge  gegebin  sfl  der  ztd  alse  der  rad  und 

35  die  iron  Gronenberg  zft  Oppinhetm  vor  dem  benogin 
ane  endea  in  unvUlen  achieden  und  der  rat  daz  unaerm 
herren  dem  kunige  mit  Henaeln  vorgenanX  achreip  und 
kunt  ted,  und  geachaeh  daz  ipao  die  Martini;  dieß  wäre 
it  Nw>. ,  9oU  wol  hsißsn  Mmrgareihe  d.  h.  is  JuH. 

40       '  Vgl.  da»  Regeet  bei  Janteen  RK.  i,  M  nr.  se. 

*  Die  Frankf.  SL  Redmung  hat  beim  to  Sept.  1890: 
aabb.  poat  nativ.  Marie  t  ]8  gnidan  mInAer  SO  belL  Tir- 
zertin  Gipel  zum  Ebir  und  Rulman  Wißeaelbftinftezeben 
tage  gein  Binge  alae  herzöge  Ruprecftt  der  elter  von 

45  lantfrida  wegin  füraton  herren  und  atede  dea  lantfrid« 
am  Rine  dar  virbot  hatte.  Und  ibid.  beim  84  SepL :  aabb. 
poat  Mathei :  lO  gülden  8  ah.  virzertin  Jeki/  Lentzil  und 
Jekif  Herdan  7  tage  gein  Boparten  Ton  lantfrida  wegin. 
—  Mü  dieeen  Dingen  hängt  viälMU  auch  jueammm 

50  ibid.  beim  8  Sept.  :  aabb.  poat  decoll.  Johannia :  17  ah. 


s  hell,  virzertin  Johen  von  Uoltzhaaen  der  junge  und 
Johon  Erwin  gein  WuUenatad  mit  zwanzig  pherden  alz 
die  lantherren  hie  umb  dar  beaehelden  hatten  ala  von 
einer  einrnddekaid  wegia,  und  ibid.  bsim  »sSepLiSOi : 
aabb.  poat  Lamperti  ;.  loo  gülden  ii  gülden  fielntzen 
Herdan  dem  jungen  und  einen  geaellen  aelbvierde  mit 
gleven  und  eime  einapennigen  68  nacht  zftnaehtgelde  bi 
unaerm  herrea  von  Coelne  von  lantfrida  wegin  Widder 
die  graven  von  der  Marcke  und  von  Gleven  zAliggen, 
und  ibid.  beim  85  Nov.  issi:  aabb.  ante  Andree :  6  gülden 
minner  88  hell,  virzertin  OilbracAt  Weiae  und  Johan  Erwin 
drie  tage  mit  6  pherden  gein  Frydeberg  und  gein  Aaain- 
heim  zu  unaerm  herren  von  Palkenatein,  ala  der  herren 
und  atede  hie  umb  dar  vlrbodt  hatte  umb  einen  gemei- 
nen fride. 

*  Erhard  MUtheUungen  so  eagt,  dir  Egerer  Landfriede 
vom  B  Mai  ms  {Mi.  n.  Phü.  und  Jak.)  habein  ThüHngen 
keine  TheOnahme  gefunden,  toweU  die  von  ihm  aufge- 
fimdenen  Nadurichien  giengen. 


1BS9 
Juni  S 


2889 
Apr.  18 


222 


Reichstag  zu  Eger  im  April  und  Mai  1389. 


Spire  und  FrAnckinfart  in  des  inwendig  vierzehen  dagen  ire  gade  virsigelten  briefe' 
gebin  sollin,  daz  den  vorgnanten  fursten^  und  iren  erbin  die  bezalunge  der  YorgeBchriben 
summe  geliis  zu  ieder  zit  und  in  der  stad  gescheen  sulle  als  vor  geBchriben  stet  ane  iren 
schaden  ane  geverde.  [4]  so  sollin  auch  alle  ge fangin  von  beiden  siten  in  unser 
Adolfis  erzbischo/e^  zu  Mencze  vorgenanten ^  (und  alle  schatzunge  die  denselbin^  gefangin 
von  dem  osterdage  bißher^  bescheen  sin,  und  auch  alle  biintniße^  die  dieselbin  gefangen 
vor  odir  nach  getan  habin)  haut  steen,  also,  wie  wir  daz  mit  in  bestellen  und  heißen 
halden,  daz  sal  von  beiden  siten  gescheen  gehalden  werdin  und  dabi  bliben*.  [6]  auch 
sal  alle  brantschatzunge  und'  gedingnisse^',  die  vorhanden  sin  und  in  burgen- 


a}  C  add.  nnd  herren.    b)  add.  C.    c)  ABC  dieselbin.    d)  A  mangtlhaftu  D  vte  tt  teheint.    e)  A  tie,    f)  add.  tmend.  10 
g)  A  gedingcze ,  B  gedingnisse ,  C  gedlngn&M. 


*  In  der  That  iteUten  noch  am  gleichen  Tag  188S  Do. 
V,  Pfingsten  [d.  K  Juni  3]  die  4  Städte  Mainz  Worms 
Speier  Frankfurt  s  Urkunden  aue,  worin  eie  bekennen 
für  eich  und  die  Städte  Straßburg  Hagenau  Weißenburg 
Schlätttadt  Ehenheim  Fridberg  Gelnhausen  Pfeddersheim: 
1)  in  der  ersten  Urkunde  :  20000  fl,  an  die  beiden  Pfalz- 
grafen  schuldig  zu  sein,  so  daß  die  4  schuldig  sind  zu 
bezahlen  für  sich  und  die  andern  auf  27  Juni  in  Oppen- 
heim, »)  in  der  zweiten  Urkunde  :  20000  fl.  ebenso  auf 
99  Sept.,  8)  in  der  dritten  Urkunde:  40000  fl.  ebenso  in  den 
nächsten  Weihna^htstagen;  Frankf.  St.  A.  StüttbuDd  d.  St. 
in  Schw.  Fr.  und  am  Rbein  nr.  30.  —  Die  8  Quittungen 
für  die  8  Zahlungen  Frankfurts,  ausgestellt  von  Pfälzi- 
scher Seite,  sind  vom  9  Juli,  9  Okt.,  »7  Dec.  2889;  ibid. 
nr.  89.  82.  88.  —  Eine  Quittung  des  Thamme  Knebel 
Ritters  Schultheißen  zu  Oppenheim  für  die  erste  Zahlung 
Frankfurts  ist  auch  vom  9  Juli  2889,  aber  durchstrichen ; 
sie  hatte  wol  nur  einen  vorläufigen  Charakter,  und  war 
daher  überflüssig  sobald  die  wol  nicht  sogleich  vorhandene 
Pfälzische  Quittung  übergeben  werden  konnte;  ibid.  nr.  »8. 
—  Die  erste  Zahlung  Frankfurts  ist  im  Rechnungsbuch 
beim  84  JuH  eingetragen;  die  zweite,  sammt  einer  beson- 
deren Berechnung  der  Ablieferungskosten,  beim  e  Nov.  Die 
letztere  Zahlung  war  schon  früher  versucht  worden,  da 
schon  beim  26  Okt.  Ablieferungskosten  berechnet  werden 
mit  der  Bemerkung  die  bezalunge  doch  hinder  sich  ging; 
es  hängt  wol  nicht  damit  zusammen,  daß  beim  88  Okt. 
eingetragen  ist  sabb.  post  Luce  ewan. :  Sifr.  von  Hoitz- 
husen  und  Job.  Erwin  mit  7  pherden  6  dage  gein  WormjÜe 
hau  virzert  13  gülden  minner  1  sh.,  als  der  von  Mentze 
von  WormjUa  von  Spiro  frunde  und  sie  ratslagetin  von 
der  soooo  gülden  wegin  die  die  Swabln  bezalen  solden. 
Die  dritte  Zahlung  Frankfurts  ist  im  Rechnungsbuch  beim 
8  Jan.  2890,  sammt  einer  besonderen  Berechnung  der  Ablie- 
ferungskosten, eingetragen,  unddahei  die  Gesammtsumme 
auf  70000  fl.  für  die  Städte  des  Rheinischen  Bunds  ange- 
geben als  schuldig  von  diesen  an  die  beiden  Pfalzgrafen; 
alle  andern  SteUen,  wo  die   Gesammt-Summe  in  den 
Stadtrechnungen  genannt  wird  bei  diesen  Gelegenheiten 
{dreimal),  sprechen  nur  von  eoooo  wie  die  oben  abge- 
druckte Urkunde  {70000  ist  wahrsehetnlich  entstanden 
durch  Verwechselung  mit  der  so  viel  betragenden  Summe 
für  die  bei  Cronenberg  gefangenen).  Die  von  Straspurg 
und  etzliche  ander  die  Eiseschen  stede  die  von  Fryde- 
bürg  und  von  Geilnhusen  wurden  aber  bei  der  dritten 
Zahlung  säumig  und  bezahlten  üiren  Antheii  nicht,  so 
daß  Mainz  Worms  Speier  Frankfurt  gemäß  der  vorhin 
angeführten  Bürgschaftsurkunde  vom  8  Juni  2889  für  sie 
bezahlen  mussten,  wobei  auf  Frankfurt  2787  fl.  28  sh. 
4  hell,  trafen;  deren  Bezahlung,  sammt  einer  besonderen 


Berechnung  der  Ablieferungskosten,  ist  im  Frankfurter 
Rechnungsbuch  beim  8€  Merz  eingetragen.  —  Jatissen  R. 
K.  2,  88  nr.  80  nt.*  erwähnt  als  in  dem  Frankfurter 
Stadtarchiv  vorhanden  auch  noch  die  detailUerten  Ver-  15 
zeichnisse  der  Summen  der  einzelnen  andern  Städte  und 
theilt  die  Summen  der  8  Raten  der  Stadt  Frankfurt  mit; 
Mone  in  der  Ztschr.  f.  d.  Gesch.  d.  Oberrheins  S,  409  f* 
Frankfurtische  und  andrer  Städte  Zahlungen  aus  Karlsr. 
G.  L.  A.  Pfiilz.  Kop.  B.  8  fol.  24,  vgl.  20,  74  f.  der  gen.  10 
Ztschr.;  von  Mainz   Worms  Frankfurt  Pfeddersheim 
Speier  wird  eben  in  dem  Pfalz.  Kop.  B.  8  fol.  24^-26*  be- 
richtet. Wegen  Verrechnung  der  eoooo  fl.  s.  auch  Frankf* 
St.  A.  Auswärtiges.  —  Man  sieht  jedenfalls  soviel :  die 
eoooo  fl.  sind  bezahlt  worden,  und  zwar  von  den  Rhei'  86 
nischen  Städten  allein,  wie  denn  auch  die  oben  abge- 
druckte   Urkunde  nichts   von   einer  Verpflichtung  der 
Schwäbischen  Städte  weiß,  und  bei  der  dritten  Zahlung 
auch  das  gen.  Rechnungsbuch  ausdrücklich  sagt  daß  die 
Städte  des  Rheinischen  Bundes  schuldig  waren  zu  bezah-  so 
len  (vgl.  weiter  vorne  in  unsrer  Anm.). 

*  Dieser  Ausspruch  geschah  dann  in  der  Urkunde 
Erzb.  Adolfs  I  von  Mainz  vom  24  Nov.  2889  über  die 
Kriegsgefangenen.  —  Nicht  ganz  genau  sagt  Straßburg, 
das  innerhalb  24  Tagen  seinen  Antheii  an  der  8.  Rate  an  85 
Mainz  übergeben  will,  m  einem  Brief  an  Mainz  Worms 
Speier  Frankfurt  vom  24  Okt.  (fer.  6  a.  Galli)  2889  also  kün- 
de nt  wir  uch,  also  ir  ouch  das  selber  wol  wissent  dez  wir 
getruwent,  daz  in  der  sunen,  die  zwischent  herren  und 
stetten  zugicng ,  beret  wart ,  daz  alle  gefangen  ledig  sin  40 
soltent,  und,  was  von  brantschatzes  oder  von  gefangenre 
wegen  noch  ußcstunde  dazumale  und  das  verbürget  und 
nit  gegeben  were,  daz  das  solte  abe  sin  Straßb.  Sem.  Bibl. 
Wenckeri  excerpta  2,  284'  {es  verlangt  hier  daher  Straß- 
burg, daß  an  seiner  Zahlung,  an  die  beiden  Ruprechte,  abe-  45 
geslagen  werde  daz,  das  unsere  bürgere  und  die  unsern 
von  gefengnuÜe  von  brantschatzes  oder  von  anderre  dinge 
wegen  nach  der  vorgenanten  sunen  gegeben  haut,  und 
daz  ouch  ir  burgschaft  darumbe  ledig  werde  geseit).  Es 
folgten  bei  Wencker  l  c.  foL  284'^  noch  4  Schreiben  Straß-  60 
burg*s  an  obige  Städte,  8  als  Regest  und  l  in  Abschrift, 
aus  2890  in.,  aus  denen  erhellt,  daß  an  Weihnachten  eine 
weitere  [die  dritte]  Rate  von  85000  fl.  [sic\  an  Pf.  Ruprecht 
von  den  Städten  zu  zahlen  war,  daß  die  l^aßburger 
immer  noch  dieselbe  Klage  loie  24  Okt.  2889  vorbringen  55 
mussten,  und  daß  sie  nun  von  der  Summe,  zu  deren 
Entrichtung  sie  verpflichtet  waren,  ihre  selbstgeschätzte 
Entschädigung  abziehen  wollten. 

'  Gedingnus ,  pecunia  pacta  pro  avertendo  incendio 
aUisque  malis  belli,  Haltaus  Glossar.  eo4.  60 


F.  Friede  am  Rhein :  Tage  zu  Speier  ütenheim  Heidelberg. 


223 


1889 
Juni  8 


1889 


henden  sten ,  und  alles  unbezalt  gelt  von  beiden  siten  abesin  und  die  bürgen  auch  ledig 
sin.  [0]  were  auch  daz  deheine  stad  were  in  Schwaben  in  Francken  und  in  Beyern 
die  in  dieser  rachtunge  nit  sin  wulde^  und  mit  den  andern  steden  tragen  und liden 
alse  sie  vor  undir  einander  übereinkommen  sin  und  getedinget  habin  und  daz  in  drin 

6  Wochen  nit  virkundigen,  die  sollen  dieser  rachtunge  nit  genissen  und  ir  gefangen  sollin 
bliben  in  gefengniß  als  sie  iczunt  sin,  doch  uzgenommen  der  gefangin  die  uf  den  nehsten 
fritag  nach  sant  Servacii  dage  nehstvirgangen  zusehen  Franckinfi^rf  und  Cronenberg 
niderlogen  und  gefangen  wurden  von  beiden  siten,  und  wollen  auch  daz  die  in  diesem  ^*'*^* 
Spruche  nit  begriffin  sollen  sin.       [7]  auch  als  man  claget  daz  etzliche  von  Wormße  der 

10  hochgeborn  furstinnen  frauwe  Irmengart  herzogin  zu  Beyern  werte  getan  sullen  habin 
die  ir  ubil  ansten,  da  sprechin  wir,  daz  der  rat  zu  Wormße  darnach  getruwenlich  und 
ernstlich  irfaren  sollin  wer  daz  getan  und  geredt  habe ;  der  sal  daz  uffinlich  widderredin, 
und  sal  in  darumbe  büßen  alse  wir  obgenante  drie  odir  daz  merteil  irkennen  und  daz 
heißen,  were  auch  der  obgenanten  frauwen  und  den  iren  ichtes^  von  den*  egnanten  ge- 

isnommen,  daz  sal  man  in  widderkeren  ane  geverde.  [8]  wir  sprechen  auch,  daz  der 
edel  Ulrich  herre  zu  Hanauwe  in  der  Yorgenanten  herzogen  sftne^  und  richtunge^  sin 
sal,  und  daz  in  die  von  Franckinft^r^  bliben  lassen  sollen  bi  rechte  als  sin  aneche®  und 
vatter  gehabt  und  uf  in  bracht  haben  nach  lüde  und  sage  siner  hTiefe  die  er  von  dem 
riebe  darüber  hat,  uzgenommen  der  gefangen  die  zusehen  FranckiTi/krf  und  Cronenberg 

20  niderlogen  und  gefangen  wurden  alse  vor  geschn'&en  stet.  [9]  auch  sprechen  wir  von 
der  von  Cronenberg  wegin,  daz  die  auch  in  der  vorgnanten  herzogen  sune  und 
rachtunge^  sin  sollen,  also  daz  der  vorgenant  her  BuprecAt  der  elter  sie  mit  den  von 
Franckirj/Wt  gutlichen  sunen  und  richten  sal  umbe  die  anspräche  die  sie  zu  den  von 
Francktfi/Wt  habin.  mochte  er  abir  sie  nit  gutlich  gerichten  mit  den  von  Franckirjfurf ; 

35  so  sollen  die  von  Cronenberg^  des  rechten  bliben  bi  dem  egnanten  herren  BuprecA^  dem 
eitern  odir  bi  sime  rade^  daran  sollin  sich  die  von  Francki7i/W*t  auch  lassen  gnügen  und 
ufnemen  waz  mit  dem  rechten  gesprochin  wirt  alse  vor  gescArt&en  stet,  uzgenommen  der 
gefangen  die  zusehen  Cronenberg  und  Franckin/t^rt  niderlogen  und  gefangen  wurden  als 
vor"  geschriben  steet**.      [10\  so  sprechin  wir  auch,  wil che  stede  bi  dieser  richt&nge^ 

>o  bliben  wollen  und  den  lantfriden  schweren,  daz  die  mit  den  obgenanten  fursten  andern 
fursten  graven  herren^  rittem  und  knechten  der  fursten  einunge  und  iren  heifern  gesu- 
net  sollin  sin  umb  alle  sache'  darumbe  sich  dirre  krig  irhaben  had  ane  geverde.  [11]  auch 
sprechen  wir,  daz  die  von  Rottenburg  uf  der  Tuber  dem  ohgenatden  herren  RuprecA^ 
dem  eitern  und  den  sinen  ire™  wine  und  habe,  die  sie  ime'^  genommen  haben  e  derselbe 

36  herre  BuprecAt  der  elter  in  die  vintscha/%^  kommen  ist,  widdergebin  sollin  nach  der 
marczal^  alse  die  von  Winßheim  widdergebin  und  sich  gerichtit  habin  waz  in  worden 


40 


a)  C  wolden.  b)  C  lohte ,  A  lebt  mit  BaJun.  o)  A  VokaHätichtn  Btuammmig^fioaa^n  i&ne  f  sfine  f  ä)  V  ricbtig&nge. 
e)  0  anicbe ,  V  «nebe,  f)  W  ricbtonge.  g)  0  Frankobfürd  «f.  Cronenbeig.  b)  C  om.  a.  ▼.  g.  it.  i)  Ä  Hc. 
k)  0  o».  berren.  1)  BO  Moben.  m)  wol  abgtkUnt  mU  Haken,  nicht  ir  §ondem  in;  BClr  {C  wein),  n)  BC in. 
o)  C/aUeh  frewniebaft.    p)  Cmaroksale. 


*  In  der  Frankf,  St.  Rechnung  beim  9e  Merz  1890 
iteht :  sabb.  post  Benedicti :  item  6  Ib.  minner  4  sh.  vir- 
zertin  RuUnan  Wiße  und  Jacob  von  Bömersbeim  i  tage 
gein  Mentze  zfi  achilDone  und  mit  koste ,  alse  man  einen 

45  tag  da  leistete ,  da  uffe  herzöge  RuprecAt  der  elter  den 
steden  t&n  solde  nach  inbalde  des  uzspruchs  zusehen 
herren  und  steden.  Und  ibid,  bekn  80  Apr.  1890 :  sabb. 
post  Marc! :  69  gülden  minner  la  hell,  yirzertin  Jacob 
Klohelaueh  der  jflnge  und  Johan  Kranich  mit  8  pherden 

50  16  tage  gein  WormjS«  alse  umb  übergriffe,  und  vorwer- 
ter  gein  Heydelberg  alse  herzöge  RuprecAl  der  elter  den 


steden  keren  und  t6n  solde  nach  inhalde  des  uzspruchs 
zusehen  herren  und  stetden.  Und  ibid.  beim  91  Mai  1390: 
sabb.  ante  Urbani :  86  gülden  minner  24  hell,  virzertin 
Johan  Kranich  und  Johan  Erwin  18  tage  mit  8  pherden 
gein  WormjS«  von  übergriffe  wegin,  und  auch  einen  tag 
mit  Henchin  kemmerer  von  Rodenstein  zfl  leisten,  und 
Yorwerter  gein  Heidelberg  alse  herzöge  RuprecM  der 
elter  den  stetden  voUenenden  und  t6n  solde  nach  in- 
halde dez  uzspruchs  zusehen  herren  und  steden. 
*  $.  ort,  e. 


1^ 


238 


Reichstag  zn  Eger  im  April  und  Mai  1389. 


1995    gegeben  haben,  und  geben  euch  zu  einem  obman  desselben  landfrides  Apeln  Fuchs  von 

"^^ ''  Stokheim  unsern  und  des  reichs  lieben  gelrewen  *,  dem  wir  euch  vollen  gewalt  und  macht 

befelhen  und  geben  in  craft  diez  briefs,  das  er  als  ein  obman  richten  und  gefaren  soI 

und  mag  nach  usswisung  des  egenanten  landfrides,  in  aller  massen  als  das  vormals  dem 

edeln  Johansen  graven  zu  Wertheim'  als  einem  obman  befolhen  was,  von  allermeniclich 

ungehindert,      mit  urkund  dicz  briefs  versigelt  mit  unserr  kuniglichen  majestat  insigele, 

geben  zum  Earlstein  nach  Crists  geburt  drewczenhundert  jar  und  dornoch  in  dem  fiinf- 

undnewnczigistem  jare  des  nechsten  freytags  nach  gotes  leychnams  tage  unserr  reiche 

des  Behemischen  in  dem  czweyunddreissigistem  und  des  Komischen  in  dem  newncze- 

henden  jaren. 

r.  1  T>   T  1  :i    TiT    X- 1     •  Per  dommwn  JoAaiiTitfm  ducem  Gorlicensem 

hn  ver9o\  ß.  Johannes  06  Wratislavia^  «ri    i_   •      j    -«r    ^       i 

^  ■*  Wlachmco  de  Weytemule. 


1696 
Juni  11 


10 


189$    122«  ^.  Wenzel  entbindet  Riegensbiirg  von  dem  am  11  Juni  1395  füir  Franken  und  Baiem 
^''•''  verlängerten  Egerer  Landfrieden  wegen  zu  weiter  Entfernung,.  1396  Apr.  15  Prag. 

Au€  Münch,  A.  A.  Urk.  X  "/s  or,  mb,  c.  iig.  pend.  15 

Bbtndort  in  ßemeinin  NaMu€  11  68S  eop,  mb.  coaev.,  hinten  mit  gleichzeUiger  Hand  bexekhnet  ein 

copi  wie  man  ana  dem  lantfrid  chom. 
Ebendort  in  dem»,  Naehla$€  U  5S6  auf  Pergament,  echeint  Entwurfs  eorg fälligere  Sehr^  aU  II  538 , 

hinten  R.  Johannes  de  WratisUiTla,  im  Text  .Korrekturen;  eo  unwichtig  und  mehr  Stylverbeaee- 

rungen  diese  eind,$o  geht  doehwol  daraue- hervor,  daß  wir  e$  hier  mit  einem  zur  Auefertigung  ale  so 

Original  betUmmten  Exemplar  zu  thun  haben,  das  aber  nachher  noch  korrigiert  und  deshalb 

zurückgelegt  wurde. 
Gedruckt  LOimann  Sp.  Chr.  7M*-7«ff-;  LOnig  R.  A.  u,  i,  965  f.  nr,  5;  Sehmid  Die  mediatis.  freien 

Reitheetädte  TeuUchiands  866  f.  —  Regeet  bei  Georgiech  Reg.  9,  MO;  Pelzet  Wenzel  9,  897;  Reg. 

Bote.  11t  7tf;  Vitcher  reg.  nr.  688.  25 

Wir  Wenczlaw  von  gotes  gnaden  Komischer  kunig  zu  allen  czeiten  merer  des  reichs 
und  kunig  zu.  Beheim  bekennen  und  tun  kunt  offenlichen  mit  diesem  brive  allen  den  die 
in  sehen  oder  hören  lesen :  wann  wir  vormals  langest  mit  rate  unserr  und  des  reichs 
^  fursten  herren  rittem  und  knechten  in  unserr  stat  zu  Eger  eines  gemeinen  lantfrides 
uberein  worden  sind  und  den  bejde  in  Franken  und  in  Beyern  gemacht  haben,  der  do  so 
weren  solt  sechs  gancze  jare  nach  einander  zu  czelen  und  domach  als  lange  bis  das  wir 
in  widerruffan,  denselben  lantfride  euch  die  bürgere  der  stat  zu  Kegenspurg  unsere 
liben  getrewen  die  egenanten  sechs  jare  swerlichen  gehalten  haben';  und  wann  euch  nu 
die  vorgenanten  sechs  jare  genozlichen  und  gare  vorgangen  sind,  und  wir  den  egenanten 


'  AU  Hauptmann  des  Landfriedeins  in  Franken  und 
tfi  Baitm  ereehefni  i8»i  Dee.  18  {Sa.  n.  LueU)  Johann 
Graf  zu  Werthelm,  JfiinM.  iLA  ReichfsUdtRegenabiirg 
der  stat  labtingpuch  foL  48';  ebenso  1999  Sept.  9$  (Mathey 
Abend)  Müneh.  R.A.\Jrk.  Reichsstadt  Nürnberg  Nachtrage 
f.  61  ad  nnm.  t60  XU  */|  or.  mb.;  ebeneo  1899  Dee.  8 ihid. 
fasc.  61  (10.  16.  6)  c  eig.;  ebenso  1888  Jan.  8  (Mi.  n. 
Obersten)  ibid.  c.  sig.  intus  impr.;  ebenso  1894  Juni  16 
{Di.  n.  Viti)  ibid.  e.  eig.;  e.  auch  Gemeiner  Regensb.  Chr. 
9,  819  f.  —  Als  Hauptmann  des  Landfriedens  in  Schwa- 
ben erecheint  1890  Aug.  98  {Mo.  vor  EgidU^  Fridrich  Graf 
zuOettingen,  Nördl  SL  A.  MissiTen  1890-1899  or.  chart.; 
und  derse&e  18$4  Juni  e  {Pfingstabend),  Müneh.  R.  A. 
Kaisersheim  R.  Stift  flisc.  116  or.,  vgl  über  ihn  StreHn 
Gesch.  d.  Grafen  von  Oettingen  pag.  I49f.  169. 

'  Dieeer  und  die  AdUe,  die  mit  ihm  über  den  Land- 
frieden  zu  Franken  und  zu  Baiem  gesetzt  eind,  urksm- 


den  mäeinander  1898  Merz  6  Reg.  Boic.  10,  894  und  1698  S5 
JuU  16  ibid.  pag.  889.  Vgl  über  seine  LandfriedensthäHg- 
keU  vom  Jahr  1890  Aechbach  GeschidUe  der  Grafen  van 
Wertheim  i,  174  nt.  18';  außerdem  Reg.  Boic.  ii,  17. 18. 
Quittungen  von  ihm  für  Nürnberg  über  Landfriedens- 
getder  18U  und  1895  im  Münch.  R.  A.  NOmb.  Naehtrr.  61.  40 
fasc.  (10. 16.  6). 

•  Vgl.  Gemeiner  Regeneb.  Chr.  9,  8i7.  696.  897.  — 
Johann  Graf  zu  Wertheim  und  die  Acht,  die  mü  ihm 
über  den  Landfrieden  zu  Franken  und  zu  Baiem  gesetzt 
eind,  verlangen  von  der  Stadt  Regeneburg  Beitrag  an  45 
Manneehaft  oder  GMdieschädHehen  Leutein  dem  Land- 
frieden zu  eu^en  und  anzugreifen,  dat.  Nümberg  unter 
dee  Landfriedens  Insigel  94  Di.  vor  unsere  Herren  Auf- 
fahrttag [1894  Mai  96],  Münch.  R.A.  Urk.  X  »/.  or.  <hart. 
lit.  clausa  c  eig.  in  vereo  impr.;  auch  ibid.  Regensb.  R.  St.  50 
fasc.  268  K.  176 ;  Regest  davon  in  Reg.  Boic  11, 17. 


G.  Nachherige  kdn.  Maßregeln  betr.  Landfrieden. 


239 


lantfride  ouch  nicht  widerraft  haben,  sunder  in  in  Francken  und  in  Beyern  uf  etliche 
czeite  vorlenget  haben,  als  das  sulche  unsere  majestatbrife  ^  die  wir  doruber  geben 
haben,  wol  usweisen:  haben  wir  yernomen,  wie  das  der  egenant  lantfride  den  egenanten 
von  Regenspurg  und  irer  stat  ungeleglich'  und  zu  suchen  swere  gewesen  sey,  und  sie 

5  im  zu  verre  gesessen  sind,  also  das  sie  und  ire  stat  dovon  bekomenliche  hulffe  und  be- 
schuczunge,  als  in  und  irer  stat  des  notdurfl;  ist,  nicht  gehaben  mögen.  des  haben  wir 
angesehen  dinste  und  trewe,  als  uns  und  dem  reiche  die  egenanten  bürgere  und  stat  zu 
Regenspurg  ofte  und  dicke  nuczlichen  und  williclichen  getan  haben  teglichen  tun  und 
furbas  tun  mugen  in  kumpftigen  czeiten,  und  haben  dorumb  mit  wolbedachtem  mute 

30  gutem  rate  und  rechter  wissen  sie  und  ire  stat  zu  Regenspurg  us  dem  egenanten  lantfride 
gesaczt  und  gelassen  und  irer  eyde  und  aller  buntnusse,  die  sie  dorynne  beruren,  ledig 
gesagt,  lassen  und  sagen  sie  ouch  der  genczlichen  und  gare  ledig  und  loze"  in  craft  dicz 
brifes;  und  seczen  und  wollen  von  Romischer  kuniglicher  machte,  das  sie  demselben 
lantfride  weder  mit  dinsten  noch  dheinen  andern  Sachen  furbasmere  pflichtig  behaft 

15  noch  verbunden  sein  sollen  in  dheine  weis.  und  gebieten  dorumb  allen  und  iglichen 
fursten  geistlichen  und  werltlichen  graven  freyen  herren  dinstluten  rittem  und 
knechten  gmeinscheften  der  stete  merckte  und  dorffere^  und  sust  allen  andern  unsern 
und  des  reichs  undertanen  und  getrewen,  die  in  dem  egenanten  lantfride  sind,  das 
sie  den  egenanten  burgern  und  stat  zu  Regenspurg  gemeinlich  nach  sunderlich  von 

fo  des  egenanten  lantfrides  wegen  dheinerley  zuspruche  <^uczihen  noch  zu  in  Unwillen 
tragen,  suüder  sie  und  die  iren  mit  geleite  und  andern  Sachen  furdern,  als  übe  in  sey 
unsere  und  des  reichs  swere  Ungnade  zu  vermeiden.  mit  urkunt  dicz  brifes  vorsigelt 
mit  unserr  kuniglichen  majestat  insigele,  geben  zu  Präge  noch  Cristes  geburte  dreyczen- 
hundert  jare  und  dornach  in  dem  sechsundnewnczigisten  jaren  des  sunabendes  vor  dem 

25  suntag  als  man  singet  misericordia  domini  noch  ostern  unserr  reiche  des  Behemischen  in 
dem  dreyunddreissigisten  und  Romischen  in  dem  czweinczigisten  jaren. 

Ad  relacionem  Benessii  de  Chusnik 


t99€ 

Äfr.  tS 


18$e 
Apr.  16 


[in  verso]  R.  Petrus  de  Wischow. 


Franciscus  prepositus  Nortliusensis. 


30 


35 


123.  K.  Wenzel  verlängert  den  Egerer  Landfrieden  für  Frcmken  und  Baiem  vom  DtOum    iS96 
vorliegender  Urkunde  an  um  2  Jahre  und  darnach  bis  attf  Widemrfj  und  macht  zum 
Ohmann  Grctf  Berthold  von  Henneberg  statt  des  verld>ten  Apel  Fuchs  von  Stokheim. 
1396  Juli  8  Prag. 

.  Am  Münch,  R.  A,  Reichsstadt  Nürnberg  Nachträge  Duo.  52  XII  */«  or,  mb.  c  tig.  pend.,  in  vtrw  von 
glHchzeUiger  Band  lantfride. 

Wir  Wenczlaw  [weiter  wie  in  der  Urkunde  K.  Wenzels  vom  11  Jnmi  1396,  nur  daß 
es  heißt  czwey  gancze  jare  und  der  czweier  jaren;  darni  mit  mehreren  Abweichungen  wie 

a)  läse  »dUint  korr»  In  loie.     h)  dorttb  mii  AbkOnung, 


* «.  die  Verlängerung  dee  Egerer  Landfriedene  für 
Franken  und  Baiem  vom  n  Juni  isss  nr.  iti, 

iO  '  Vgl  Hexu  Wir  die  stet  gemainUch  die  den  lantfrid 
mit  ainander  halten  in  Schwaben,  alz  wir  uff  dis  zit  cze 
Ulme  bij  ainander  gewesen  sien,  bekennen  offenlich  mit 
disem  brieff :  umb  solich  gelt,  alz  die  erbem  und  wisen 
unser  besunder  gflt  fr^nde  die  von  Regenspurg  an  der 

45  nechsten  rechnung  gemeiner  statt  kost,  die  ze  Ravens- 
purg  beschache  uff  sant  Michelstag  [Sept.  SS\  der  ver- 
gangen  ist  in  dem  nidhiandachtzigo8tem;jare,  schuldig 
wurden,  darambe  daz  si  dasselb  gelt  forderlich  bezalen 
an  die  steei  dahin  si  geordnet  sind,  haben  wir  in  ver- 


haissen,  ob  icht  gebresten  worde  an  andern  stetten, 
das  die  ir  gelt,  daz  ouch  uff  die  vorgenant  zit  Terrait 
warde,  nicht  geben  oder  bezalen  weiten,  dsz  wir  si  und 
ir  stat  ir  anzal,  ob  wir  dsz  under  uns  anlegen  oder  teilen 
wurden,  an  demselben  gelt  überheben  weiten,  mitur- 
kund  dis  briefliB,  daran  die  von  Ulme  von  unser  aller 
haissencz  wegen  ir  stat  insigel  offenlich  gehenkt  haben, 
der  geben  ist  an  der  nechsten  mitwochen  Tor  dem  pal- 
mentag  in  der  vasten  do  man  zalt  von  Cristz  gehurt 
dr^zehenhundert  jar  und  darnach  in  dem  ainundnwnt- 
sigostem  jare.  Jtm  MOnch,  A.  A,  Urk.  Reichsstadt  Regens- 
burg f.  SSO  X  "/,  or,  mb,  c.  eig.  pend.  (Merz  iS). 


I 


240  '  Reichstag  zu  Eger  im  April  und  Mai  1389. 

1896  folgt]  und  geben  in  euch  zu  einem  obmann  deselben  lantfirides  den  edeln  Bertholden 
graven  zu  Hennemberg*  unsern  und  des  reiche  liben  getrewen,  dem  wir  ouch  vollen 
gewalt  und  macht  bevelhen  und  geben  in  craft  dicz  brifes,  das  er  als  ein  obman  den  baue 
haben  und  domit  richten  und  gefaren  sol  und  möge  noch  usweisunge  des  egenanten  lant- 
frides  als  ofte  des  not  ist,  in  aller  massen  als  das  vormals  Apeln  Fuchs  von  Stokheim  die-  5 
weil  er  lebte  als  einem  obmann  bevolhen  was,  von  allermeniclich  ungehindert.  mit 
urkunt  dicz  brifes  vorsigelt  mit  unserr  kuniglichen  majestat  insigel,  geben  zu  Präge  noch 
Cristes  gehurt  dreyczenhundert  jare  und  dornach  in  dem  sechsundnewnczigisten  jaren 

i8$6    an  sand  Kylians  tage  unserr  reiche  des  Behemischen  in  dem  firunddreyssigisten  und -des 
Romischen  in  dem  einundczweinczigisten  jaren.  ]o 

r.  1  T>  T^  X        1    TTr.    1  Per  dominum  Przimislaum^  ducem  Teschinensem 

\in  verso  R.  Petrus  de  Wischow.  t-.        .         t>  . 

^  ^  t  ranciscus  Pragensis  canonicus. 


Juli  8 


1897 
Juli  6 


124.  Ä  Wenzel  hebt  die  von  ihm  für  den  Egerer  Landfrieden  in  Franken  und  Baiem  be- 
willigten Zölle  auf,  insbesondre  in  Betreff  seiner  eignen  Besitzungen  jenseits  des  Böhmer- 
waldes  und  in  Betreff  der  Stadt  Nürnberg,   da  der  Landfriede  nicht  mehr  besessen  is 
wird.  1397  Juli  6  Prag, 

Aui  Münch.  R.  A.  ürk.  X  "/i  fasc.  4  or.  mb.  c  sig.  pend. 
Gedrucktes  Regest  in  Reg.  Boic.  11, 106. 

Wir  Wenczlaw  von  gotes  gnaden  Romischer  kunig  zu  allen  czeiten  merer  des  reichs 
und  kunig  zu  Beheim  bekennen  und  tun  kunt  offenlichen  mit  diesem  brive  allen  den  so 
die  in  sehen  oder  hören  lesen :      umb  solche  czoUe,  als  wir  gegunnet  und  erlawbet  haben 
ufczuseczen  von  des  lantfrides  wegen  in  Franken  und  in  Beyren,  den  wir  zu  Eger  mit 
den  fursten  herren  und  steten  gemachet  haben,  wenn  das  ist  das  derselbe  lantfride  nicht 
mer  besessen  wirdet' :  das  denn  alle  czoUe  und  ufseczunge,  die  von  desselben  lantfrides 
wegen  ufgeseczet  sein  worden,  in  welches  fursten  oder  herren  lande  oder  bey  steten  oder  25 
sust  wo  das  ist,  genczlichen  absein  sollen;  und  wollen  und  ist  ouch  unsere  ernstliche 
meynung,  das  furbasmer  domit  nyemand  besweret  sol  werden,  noch  an  yemanden  mer 
gefordert  geheissen  noch  genomen  sol  werden,  besunder  so  seczen  und  wollen  wir,  das 
unsere^  lande  enseit  des  Waldes  und  alle  die  unsern  und  mit  namen  unsere^  und  des 
reichs  bürgere^  und  stat  zu  Nuremberg  und  die  iren  furbasmer  domit  umbesweret  und  30 
ungehindert  beleiben  sollen,  wer'  aber  das  yemand  der  vorgenanten  czoUe  dheinen  mer 
fordert  oder  neme  oder  yemandes  domit  bekümmert  oder  besweret,  der  oder  diesell^en 
sol  iglicher  vorfallen  sein  fumfczig  pfunt  goldes,  halbs  in  unsere  kunicliche  camer  und 
halba  dem  oder  den  an  den  das  also  uberfaren  wer',  als  oft  das  geschieht.       mit  urkunt 
dicz  brifs  versigelt  mit  unserr  kuniclichen  majestat  insigel,  geben  zu  Präge  noch  Crists  35 
geburt  dreyczenhundert  jar  und  dornoch  in  dem  sibenundnewnczigisten  jaren  des  freytages 
1S97    noch  sand  Petir  und  sand  Pauls  tage  unserr  reiche  des  Behemischen  in  dem  fumfunddreis- 
sigisten  und  des  Romischen  in  dem  czweyundczweinczigisten  jaren. 

[in  verso]  R.  Bartholomeus  de  Nova       Perdomtnt^m  Johannem  episcopum  Lubucen^^m 

civitate.  Wlachnico  de  Weytenmule.  40 

a)  aehwerlich  Przmüslaam.     b)  r  mit  Haken  in  unser  1  tool  unsere,     c)  uusc  mit  einer  Art  Doppelhaken ,  vol  unsere, 
d)  bürge  ebeneo. 

'  Er  erscheint  als  Ot^nann  der  Achte,  die  über  den  *  Auch  am  Rhein  sah  es  schlecht  aus,  s.  Janssen  Frank  f. 

Landfrieden  zu  Francken  uTid  Beym  gesetzt  sind,  noch      R.  K.  1  nr.  88.  84.  86. 87. 88  am  Frankf.  St,  A.;nr.  84  auch 
1897  Apr.  8Q1  Reg.  Boic.  11, 102.  im  Straßb.  St.  A.  correap.  des  souverains  art.  1O6  or,  chart.  45 


Juli  G 


H*.  Nachherige  Tage  betr.  Versöhnung  und  Landfrieden.  241 

H.  Nachherige  Tage  betr.  Versöhnang  ond  Landfrieden. 

125.  Nürnberg  gibt  Geleite  den  Gesandten  von  Konstanz  Ulm  und  andern  Bundesstädten  zu    '^^ 
dem  auf  13  Juni  bestimmten  Tag  zu  Nürnberg,  1389  Juni  15  Nürnberg. 

Au»  Nümb,  Ar  eh,  KoMerv,  cod.  S78  foL  $7*  conc  charU  coaeo.,  mit  der  Udfer»ehrift  det  StüeJu  ein 
5  geleitsbrief  gemainen  steten  uf  den  tag  gen  Narmbergi  enthält  gar  keine  Korrekturen,  könnte  CMch 

Kopie  der  Auefertigung  »ein,  der  Handechrift  nctch  i»t  e»  eher  Coneept. 

Wir  ••  die  bArger  dez  rata  der  statt  zft  NArinberg  bekennen  offenlich  mit  disem 
brief :  daz  wir  der  von  Costnitz  und  der  von  Ulm  und  ander  gemainer  Btet  botschaft, 
die  itzunt  mit  dem  pfleger  z6m  Rotenberg  zu  uns  uf  den  tag  gen  Ntiremberg  reiten,  ein 
10  slehts  geleit  geben  für*  uns  und  alle  die  unsern  zu  dem  tag  uf  dem  tag  und  von  dannen 
wider  heim  on  geverde.  mit  Urkunde  ditz  briefs  versigelt  mit  unserm  ufgedruktem  tsas 
insigel.      datum  in  die  sancti  Viti  anno  89. 


Juni  16 


126.  Klagen  der  Stadt  Rotenburg  a.  T.  gegen  Bischof  Gerhard  von  Wirzburg  wegen  wider-    {nach 
rechtlichen  Verfahrens,  besonders  mit  Beziehung  auf  den  Egerer  Landfrieden  und  dessen  j^,f*t., 
]5  Beschwöi'ung  durch  die  Städte  bei  dem  auf  13  Juni  angesetzten   Tag  zu  Nürnberg. 

[Nach  1389  Juli  25  Rotenburg*.] 

Aus  Bomb.  A,  Kon»erv.  Acta  über  Rotenburg  a.  T.  ^egen  des  Landfriedens  1348-1447  nr.  89  a  B  eop. 

Chart,  coaev.;  um  anzunehmen  daß  hier  ein  Concept  vorliege,  i»t  zu  wenig  korrigiert.  Die  Vokale 

a  und  o  »ind  oft  nicht  zu  unlerecheiden.  Die  Schreibfehler  annptleuten  »tatt  m,  warnten  »tattn, 

20  guldim  »tatt  o,  Cumtzen  »tatt  n  »ind  im  Drucke  korrigiert  ohne  weiter»,  ehen»o  kunnen  »tatt 

kumen,  nnit  »tatt  mit,  ateimiczen  »tatt  steinmiczen,  sir  »tatt  a\n.  E»  »ind  s  FoHoblättert  von  dritter 
Seite  nur  il4  beechrieben,  vierte  Seite  leer. 

Diz  sin  der  von  Rotenburg  clag  zu  unserm  herren  von  Wirtzburg. 

[1]  Des  ersten,  daz  die  sinen  unser  burger  und  die  unsern  dringen  und  nötigen 

25  zu  ungewonlichen  geleiten  bi  Lihental^  bi  Geylingsheim  bi  Rotingen  und  an^  andern 
enden,  daz  vormals  nie  geschehen  ist;  und  daz  auch  die  unsern  von  den  sinen  genötigt 
werden,  wann  sie  in  dem  rehten  weg  farn,  uz  denselben  wegen  in  ander  ungew^onlich 
weg  ze  faren;  und  haben  sie  dorumb  übel  gehondelt  und  geslagen,  und  domit  wirt  den 
unsern  von  den  sinen  daz  ir  wider  gelimpf  und  bescheidenheit  abgezogen. 

.-)o  [2]  Item  daz  die  sinen  daz  unser  in  eim  dorf  genant  Hernsheim  verbrant  und  ge- 

nuinen haben  allez  daz  sie  funden,  getreid  win  vihe  blundern  und  ander  dink,  bezzer 
dann  uf  4000guldin  oder  mer;  und  haben  daz  geton  in  eim  guten  fride  den  die  von 
Winsheim  und  wir  mit  unserm  herren  dem  burkgraven  hielten,  und  tetcn  daz  noch  dem 
als  in  derselb  frid  verkAnt  wart. 

s5  [3]  Item  do  uns  Landspurg  angewunnen  wart  und  doch  unentsagter  dinge,  dobi 

worn  Arnolt  Hiltmar  sin  hofmeister  und  etlich  ander  sin  diener  edel  und  unedel  und 
besunder  sin  besten  schüczen  steinmiczen  undgezeuge.  und  was  auch  die  kreje'  dozumol 
unsers  heijen  von  Wirtzburg,  und  geschach  allez  uz  sinen  slozzen  und  wider  dorin. 
dornoch  über  etwevil  tag  entsagt  uns  unser  herre  von  Wirtzburg  und  onder  herren. 

40  a)  ettoat  unter  der  hier  endigenden  Zeile  ein  Vermerkxeiehen  am  Band,      b)  die  3  Worte  ttnterttriehen ,  doch  wot  mit 

andrer  Tinte ;  Letung  LlhenUl  iet  eieher.    c)  em.  aut  on. 

*  Ort-  und  Zeit-Datuvi  fehlen.  Ich  »etze  Rotenburg,  Tag  »ichtUch  vorüber  i»t;  au»  ort.  6  »cheint  her  vor  zugehen, 

weil  dort  die  Klagen  aJbgefa»»t  »ind,  wenn  »ie  auch  ir-  daß  da»  Stück  vor  Berbet  18B9  gehört;  au»  ort.  8,  daß 

gend  wo  ander»  zur  Verhandlung  gebracht  worden  »ein  25  Juli  1889  vorüber  i»t. 
45  mögen.  Die  Zeilbeetimmung  ergibt  »ich  aus  art.  6  und  7,  *  Sgmtolum,  clamor,  te»»era  militari»,  nach  Scher:, 

indem  der  auf  18  Juni  1889  nach  Nürnberg  angetetzte 


Deutsche  Rcichstagi-Akten  II. 


31 


242  Reichstag  zu  Eger  im  April  und  Mai  1389. 

[nach  [4J  Item  als  unser  genediger  herre  der  künig  zu  Eger  den  steten  einen  berat  gob  in 
juulö]  d®^  lantfrid  zu  treten  und  in  des  einen  tag  gen  Nürnberg  satzt,  do  zoh  unser  herre  von 
Wirtzburg  für  uns.  und  do  wir  den  lantfrid  geswom  beten  und  dorin  kumen  worn  und 
im  und  sinen  amptleuten  daz  verkünt  wart  von  des  lantfirids  wegen,  dennoch  über  daz 
hieben  sie  uns  dornoch  unser  wingarten  uz  und  verbranten  uns  daz  unser  und  verwüsten  & 
uns  unser  sewe  unser  fruht  und  daz  unser  und  viengen  und*  wunten  die  unsem  und 
schedigten  uns*^  mer  dann  umb  zehentusent  guldin. 

[5]  Item  desselben  mols  do  unser  herre  von  Wirczburg  also  vor  uns  lag,  do  teiding- 
ten*  wir  mit  unserm  herren  gi*af  Günthern  umb  anderthalp  tag  friden,  daz  er  uns  sin 
geleit^  lihe  gen  Nürnberg,  daz  wir  do  erfüren  ob  die  stet  den  lantfrid  swern  wölten,  so  lo 
wölten  wir  auch  dorin  kumen,  wann  wir  den  on  ander  stete  niht  swern  weiten,  und 
dornoch  über  denselben  friden  brechen  und  wüsten  sie  uns  unser  sewe  und  beschedigeten 
uns  an  dem  unserm  mit  brande  und  mit  name  und  mit  andern  dingen. 

[6]  Item  daz  her  Burkhart  von  Seckendorff  gesezzen  zu  Frankenberg  und  auch 
etlich  ander  unsers  herren  diener  von  Wirczburg  semlich  unser  burger  armleut  und  w 
hintersezzen  benötigt  und  beschatzt  haben,  daz  sie  im  uf  disen  herbst  globen  müsten, 
etlich  hälpteil,  etlich  vierteil,  irs  wins  ze  geben. 

[7]  Item  daz  Berhtolt  Göler  sin  diener,  dornoch  am  dritten  tag  als  wir  den  lantfrid 
geswom  beten,  hiebe  Cuntzen  Strauzzen  von  Morkelsheim^  fünf  vierteil  wingarten  uz. 

[8]  Item  daz  Engelhart  Rappot  Engelhart  von  Berlichingen  und  Heintz  Lose,  die  so 
uns  von  hem  Fridriohs  wegen  von  Hohenloch  entsagten  der  in  unsers  herren  von  Wirtz- 
[1889]  ^^^S  ^^^^  ^^^  unfriden  was,  Bonackem  von  Nidernwiler  Hansen  Virnkans^  hintersezzen 
juu26  uf  5  guldin  schätzten,  die  er  uf  sant  Jacobs  tag  bezaln  must,  daz  was  lang  dornoch  als 
wir  zu  dem  lantfrid  komen  ^. 

[9]  Item  ob  wir  hernoch  ander  übergriff  iht  erfüren,  der  wir  iecz  niht  wizzen  etc.  «5 

[10]  Item  daz  die  unsern  ir  leib  und  ir  gut  uf  sine  geriht  geistlich  und  auch  welt- 
lich geladen  und  betaget  werden,  domit  die  unsern  grozlich  beswert  und  geschedigt 
werden  wider  sulch^  gnad  und  friheit  die  wir  haben  von  Romischen  keisern  und  künigen. 
und  wei?den  die  fürbot  ezlich  uf  dem  lande  in  den  kirchen  verkündet,  daz  sin  die  unsem 
niht  gewor  werden ;  und  also  Verliesen  die  unsern  daz  ir  on  wizzen.  so 

Zw.  1888  121,  Kosten  des  Schwäbischen  Städtebunds  bei  dem  auf  13  Juni  angesetzten  Tag  zu  Nürnberg. 
,tnd  Aufgezeichnet  zvdschen  1388  Mai  17  und  1389  Sept.  26  Ulm. 

1889 

Sept.  28  Aus  Münch.  R.  Arch.  Bibl.  Manuskripte  nr.  50  ^,  woraui  dieeer  Auszug  gezogen  ist;  vgl,  die  QueUen- 

Angctbe  bei  den  Kosten  des  Schwäbiscfien  Städtebunds  wegen  des  aufs  Nov.  1888  nctch  Mergentheim 
bestimmten  Tags  nr,  86  dieses  Bandes.  35 

1889  [i]  Und  do  er*  di  stett hinab  belait  gen  Nuremberg  auf  ausgeender'  pfingstwochen', 

junxii  gj^ijgjj  ^^ir  im  zu  zerüng  12  numerische  flof. 

[2]  Do  gaben  di  stett  an  dem  herwideraufreiten  dez  von  Wirttenberg*  und  von 
Otingen*  gelaicz*^- lauten'  4  xm^erische  guidein. 

a)  doch  teol  nieht  find,      b)  Vorlagt  fins,  hitr  abnorm,     c)  in  der  Vorlage  wol  nur  teldlogen.     d)  autgftriekm  tin  40 
Wort,  »eheint  hiolih.    e)  k  undeutUch,  neht  eher  vie  b  atu.    f)  VirnkAasf    g)  nieht  tool  kamen,     h)  der  thtH- 
weiee  Durehetrieh  ohne  Bedeutung,      i)  faet  eher  auageeoden,  abgekürzt,      k)  »eheint  doch  eher  ex  alt  ts;  bei 
zioeifelha/ten  Fällen  haben  wir  in  dietem  Stück  iwner  es  für  den  Abdruck  gewählt,    I)  etw€U  unbcttimmteef  aber 
deutliches  Vokal-Zeichen  auf  u, 

*  Dieser  Artikel  folgt  im  Codex  nach  art,  14  der  Kosten      vor  Trinilatis  zu  verstehen  ist,  so  haben  wir  den  n  Juni  45 
de«  Schwäbischen  Städtebunds  bei  dem  Tage  von  Bamberg      1889. 

U7id  Eger  nr.  98,  es  ist  also  der  Pfleger  von  dem  Roten-  '  Vgl.  Kosten  des  Schwab.  Städtebunds  beim  Tage  von 

berg  Ulrich  von  Wolfsberg  gemeint.  Bamberg  und  Eger  nr.  98  art.  4. 

*  Wenn  unter  ausgehender  Pfingsiwoche  der  Samfitag  *  VgL  ibid.  art,  7. 


H.  Nachherige  Tage  betr.  Versöhnung  und  Landfrieden.  243 

128.  Kosten  Nürnbergs  bei  dem  auf  13  Jtmi  angesetzten  Tag  daseihst.  1389  ztvischen  Juni  16    laas 

und  Juli  14.  ,  '** 

und 
ÄU9  Nümb.  Äreh,  Konserv,  Stadtrechnung  von  188$;  im  Autzug,  aus  der  Fragerperiode  von  fer.  4  Juli  14 

poat  Yiti  d.  h,  Juni  le  hie  fer.  4  post  Margarete  d.  h.  JuU  u. 

5  Fer.  4  post  Viti :  item  propinavimus  dem  von  Wertheim  12  qr.,  summa  2  Ib.  und   'ts8$ 

2  sh.  hl.  —  item  propinavimus  dem  von  Venigen"  meister  Teutsch  ordens  8  qr.,  summa  ''""*^^ 
1  Ib.  8  sh.  hl.  —  item  propinavimus  hern  Otten  öreiffen  6  qr.,  summa  21  sh.  hl.  — item 
propinavimus  hern  Alhrecht  von  EglofSstein  4  qr.,  summa  14  sh.  hl.  —  item  propinavimus 
dem  apt  von  Ebrach  und  hern  C.  von  Ochsenfürt  10  qr.,  summa  1  Ib.  15  sh.  hl.  —  item 

10  propinavimus  hern  Tißlabs^  sun  von  der  Weitenmül  4  qr.,  summa  14  sh.  hl.  —  item  pro- 
pinavimus den  von  Regenspurg  von  Nördlingen  und  von  Poppfingen  16  qr.,  summa  2  Ib. 
und  16  sh.  hl.  —  item  propinavimus  den  von  Augspurg  und  KawfifbeiVrn  10  qr.,  summa 

1  Ib,  15  sh.  hl.  —  item  propinavimus  den  von  Winsheim  4  qr.,  summa  14  sh.  hl.  —  item 
propinavimus  den  von  Djnkelspuhel  4  qr.,  summa  14  sh.  hl.  —  item  propinavimus  hern 

15  Concz^  von  Rosenberg  8  qr.,  summa  1  Ib.  und  8  sh.  hl.  —  item  propinavimus  dem  burg- 
graven'  20  qr.,  summa  4  Ib.  und  10  sh,  hl.  —  item  propinavimus  dem  pfleger  vom  Roten- 
berg'  6  qr.,  summa  21  sh.  hl.  —  item  propinavimus  den  von  Rotenburg  6  qr.,  summa 
21  sh.  hl.  —  item  propinavimus  den  von  Wimpfen  Hailprunn  und  Weinsperg  12  qr., 
summa  2  Ib.  und  2  sh.  hl.  —  item  propinavimus  hern  Wilhelm  von  Rechperg  und  den 

ao  von  Weil  Qemünde  und  Awln  16  qr.,  summa  2  Ib.  und  16  sh.  hl.  —  item  propinavimus 
den  von  Ulm^  Rotweyl  Reutlingen  Memmingen  Giengen  Hall  Sweinfürt  Elwangen  und 
der  von  Basel  diener^  einem  36  qr.,  summa  6  Ib.  und  6  sh.  hllr.  —  item  propinavimus 
den  von  Rotenburg  6  qr.,  summa  15  sh.  hl.  —  item  propinavimus  S.  Vischlin  von  Wirtz- 
purg  und  dez  lantgraven'  Schreiber  von  Hessen  4  qr.,  summa  14  sh.  hllr.  —  item  propi- 

M  navimus  Hern  Hansen  von  Lydwach  4  qr.,  summa  14  sh.  hl.  — item  propinavimus  herzog 
Klemmen*  16  qr.,  summa  2  Ib.  16  sh.  hl.  —  item  propinavimus  dem  apt  von  Haidenheim 
4  qr.,  summa  14  sh.  hl.  —  item  propinavimus  dem  bischof  von  Bamberg'  16  qr.,  summa 

2  Ib.  16  sh.  hl.  —  item  propinavimus  dem  bischof  von  Eystct  16  qr.,  summa  2  Ib.  16  sh. 
hl.  —  item  propinavimus  dem  von  Wirtenberg  24  qr.  vini,  summa  4  Ib.  und  4  sh.  hl.  — 

30  item  propinavimus  hern  Heinn'cA  von  Aptsperk  4  qr.  vini,  summa  14  sh.  hl.  —  item  pro- 
pinavimus dez  von  Wirtenberg  rat  10  qr.  vini,  summa  1  Ib.  15  sh.  hl.  —  item  propina- 
vimus den  ••  von  Weissenburg  4  qr.  vini,  summa  14  sh.  hl.  —  item  propinavimus  dem 
Prunnhofer  von  Regenypv/rg  4  qr.  vini,  summa  14  sh.  hl.  —  item  propinavimus  den  von 
Esselingen  4  qr.  vini,  summa  14  sh.  hl.  —  item  propinavimus  graven  FridricÄ  von  Oetin- 

35  gen  10  qr.  vini ,  summa  1  Ib.  15  sh.  hl.  —  item  propinavimus  hern  Fridn'cA  von  Hohenloch 
10  qr.  vini,  summa  1  Ib.  15  sh.  hl.  —  item  propinavinius  hern  Worziboy  10  qr.  vini, 
summa  1  Ib.  15  sh.  hl.  —  item  propinavimus  den  burgern  von  Bamberg  6  qr.  vini,  summa 
21  sh.  hl.  —  item  propinavimus  dem  von  Aptsperg  zu  Ronnburg  4  qr.  vini,  summa  148h. 
hl.  —  item  propinavimus  dem  von  Haydegk  8  qr.  vini,  summa  1  Ib.  8  sh.  hl.  —  item  de- 

40  dimus  dem  lantschreiber  und  seinem  Johan  1  7s  Ib.  hl.  umb  ein  vidimus  mit  dez  lantge- 
rihts  insigel  dez  teidingbriefs  von  der  schuld  wegen,  die  der  bischof  von  Wirtzburg in  sei- 
nem land  hat  eingenomen ,  den  vier  steten  "Suremberg  Rotenburg  Winsh^m  und  Sweinfürt. 

a)  §ie.    h)  vol  T.    c)  eod,  nur  C. ;  Cones  §eheint  in  der  Famüit  Üblich ,  St.  Ohr.  1,  872,  8.    d)  vtü  8  Punkten  auf  U. 
e)  eod,  dlener  »tatt  dee  durehetriehnen  poten. 

45       *  Friderich  V.  '  *  Pf.  Ruprecht  III. 

*  Virich  von  Wolftberg.  '  Lamprecht. 

*  Bermann  II. 


244  Reichstag  zu  Eger  im  April  und  Mai  1389. 

^^-     129«  Kosten  des  Schwäbischen  StädUbunds  bei  dem  Tag  auf  25  JtdV  zu  Nürnberg,  Aufge- 
jfaiij  zeichnet  zwischen  1388  Mai  17  und  1389  Sept,  26  Ulm. 

und 

^^^  Aui  Münch.  R.  Ar  eh,  BibL  Manuskripte  nr.  bü\  woraut  dieter  Auszug  gezogen  itti  vgl.  tue  QueUen- 

Sept.  »G  Angabe  bei  den  Rotten  dee  Schwäbüchen  Städtebunds  wegen  des  aufs  Nov.  isss  nach  Mergentheim 

bestimmten  Tagsnr.  S6  dieses  Bandes.  5 

1889  i^^j  Dem  statschreiber  gen  Nürmberg  auf  8and  Jacobe  tag  23  tag  36  Ib.  16  eh.  hl. 

[2]  Da  di  etett  widerumb  von  Nuremberg  gen  Ulme  komen  und  da  von  einer  rech- 

nung  retten,  di  hiessen  uns  verchünden  allen  den  stetten  di  dazemal  zu  N&rmberg  nicht 

1889    waren,  das  si  ir'  botschq/%  mit  der  rechnung  santen  gen  Ulme  auf  den  suntag  nach  Bar- 

^^'^   tholomei,  und  gaben  zu  potenlon  7  Ib.  hl.  lo 


1889        130.  Kosten  Nürnbergs  bei  dem  Tag  auf  25  Juli  daselbst.      1389  Juli  14  bis  Sept.  8. 

Juli  14 

„    ^   .  Aus  Nürnb,  Arch,  Konserv,  Stadtrechnung  von  1889;  im  Auszug. 

Sept.  8  ^ 

1889  [i]  Fer.  4  post  Margarete  :  item  dedimus  C.  Weissenberger  15  sh.  hl.,  zu  reiten  gen 

Juui4  Awrbach  zu  hcrn  Worziboy",  ob  er  iht  west  wenn  unser  herre  der  künig  oder  sein  rete 
herkomen  weiten,  wann  fursten  herren  und  stet  hie  legen  und  seiner  gnaden  warten.  —  is 
item  dedimus  F.  Vorster  22  7i  sh.  hllr.,  ze  reiten  gen  Ebrach,  und  doselbst  besehen  solt 
ob  iht  samnunge  do  wer',  do  die  herren  und  stet  hie  waren. 

Äug.  11  [2]  Fer.  4  ante  assumpcionis  Marie' :  item  dedimus  7  Ib.  und  3  7t  ^^-  bllr.  umb 

Äug.    wein  von  Laurenti  biz  uf  assumpcionis  Marie,  do  die  herren  und  stet  hie  waren,  uf  daz 

'^'^  hause  und  in  den  rat.  —  item  propinavimus  herzog  Johansen  von  Baim  24  qr.  vini,  summa  so 
3  Ib.  und  12  sh.  hl.  —  item  propinavimus  dem  von  Wirtenberg  20  qr.  vini,  summa  3  Ib. 
hl.  —  item  propinavimus  herzog  Alhrechten  von  Baim  20  qr.  vini,  summa  3  Ib.  hl.  —  item 
propinavimus  dem  lantgrafen  von  Lewhtenberg  12  qr.  vini,.  summa  1  Ib.  und  16  sh.  hl.  — 
item  propinavimus  dem  von  Rosenberg  vitztum  8  qr. ,  summa  1  Ib.  8  sh.  hl.  —  item  pro- 
pinavimus dem  ••  abt  von  Ebrach  und  hern  Conrad  von  Ochsenfurt  10  qr.,  summa  1  Ib.  ss 
und  15  sh.  hl.  —  item  propinavimus  dem  burggrafen*  24  qr.  vini,  summa  3  Ib.  und  12sh. 
hl.  —  item  propinavimus  herzog  FridricA^n  von  Baim  24  qr.,  summa  3  Ib.  12  sh.  hl.  — 
item  propinavimus  dem  bischof  von  Bamberg*  16  qr.,  summa  2  Ib.  und  8  sh.  hl.  —  item 
propinavimus  dem  bischof  von  Eystet'  16  qr.  vini,  summa  2  Ib.  und  8  sh.  hl.  —  item 
propinavimus  graf  FridricA«n  von  Oetingen  umb  visch  und  wein  4  Ib.  und  19  sh.  hl.  —  so 
item  propinavimus  graf  Hansen  von  Helfenstein  6  qr.  vini,  summa  18  sh.  hllr.  —  item 
propinavimus  hern  Wilhelmen  von  Rechperg  4  qr.  vini,  summa  12  sh.  hl.  —  item  propi- 
navimus dem  herzogen  von  Tegk^  10  qr.  vini,  summa  1  y,  Ib.  hl.  —  item  propinavimus 
hern  Worziboy  10  qr.  vini,  summa  1  Vi  ^b.  hllr.  —  item  propinavimus  margraf  Rudolf 
von  Rotel^  8  qr.  vini,  summa  1  Ib.  und  4  sh.  hl.  —  item  propinavimus  dem^  ••  von  $s 
Veningen  meister  Teutsch  ordens  8  qr.  vini ,  summa  1  Ib.  und  4  sh.  hllr.  —  item  propi- 
navimus dem  bischof  von  Wirtzpurg'  24  qr.  vini,  summa  3  Ib.  12  sh.  hl. —  item  propina- 

a)  ir  mü  einigem  Haken  o»  r ,  Ire  f    b)  eod.  den. 

'  Ergibt  sich  aus  art.  i.  •  Frideridi  IV  Graf  von  Oettingen. 

*  Der  damals  Pfleger  des  Königs  in  Auerbach  war,  s.  '  Friderich  IV.                                                            40 
St,  Chr.  1,148  nt.  9,  *  fVol  Markgraf  Rudoif  III  von  Baden- Bachberg  {Sau- 

*  Die  nächste  Frager-  Periode  beginnt  mit  fer.  4  in  die  ser^burger  Linie);  Röthein  war  laiö  an  Baden-Bachberg 
nativitatis  Marie  d.  h.  Sept.  8.  gefallen ,   s.   Hopf  hisL   geneal.   Alias  Ablh.  I  pag.  so 

*  Burggraf  Friderich  V  von  Nürnberg.  nr.  188. 

*  Lamprecht  von  Brunn.  '  Gerhard  Graf  von  Schwarzbwg,                              45 


ü.  Nachherige  Tage  betr.  Versöhnung  und  Landfrieden.  245 

vimuB  herzog  EJemmen  "16  qr.  vini ,  summa  2  Ib.  und  8  sh.  hl.  —  item  propinavimuB  graf   tsa» 
huiwigen  von  Oetingen  10  qr.  vini,  summa  1  Vi  ll>.  ^U-  —  i^^m  propinavimus  dem  von    *jj^ 
Wertheim  12  qr.  vini,  summa  1  Ib.  und  16  sh.  hl.  —  item  propinavimus  dem  von  Haydegk  sept.  s 
8  qr.  vini,  summa  1  Ib.  und  4sh.  hl.  —  item  propinavimus  graf  FridrtcAen  von  Helfenstein 

5  8  qr.  vini,  summa  1  Ib.  4  sh.  hl.  —  item  propinavimus  graf  Wilhelmen  von  Kastei  6  qr. 
vini,  summa  18  sh.  hllr.  —  item  propinavimus  hem  Fridvichen  von  Hohenloch  8  qr.  vini, 
summa  1  Ib.  und  4  sh.  hl.  —  item  propinavimus  hern  H.  von  Aptsperg  6  qr.  vini,  summa 
18  sh.  hl.  —  item  propinavimus  dem  pfleger  vom  Rotenberg  6  qr.  vini,  summa  18  sh.  hl.  — 
item  propinavimus  dem  pfleger  von  Parkstein  6  qr.  vini,  summa  18  sh.  hl.  —  item  pro- 

10  pinavimus  hem  Alhrechten  von  Eglofstain  4  qr.  vini,  summa  12  sh.  hl.  —  item  propina- 
vimus hem  Otten  von  T&nnfelt  4  qr.  vini,  summa  12  sh.  hl.  —  item  propinavimus  hern 
Ludu;i^  schenken  4  qr.  vini,  summa  12  sh.  hl.  —  item  propinavimus  dem  lantschreiber 
von  Amberg  4  qr.  vini,  summa  12  sh.  hl.  —  item  propinavimus  dem  Polster  von  Sulta^pach 
4  qr.  vini,  summa  12  sh.  hl.  —  item  propinavimus  den  von  Augspurg  8  qr.  vini,  summa 

IS  1  Ib.  4  sh.  hl.  —  item  propinavimus  den  von  Esslingen  6  qr.  vini,  summa  18  sh.  hl.  — 
item* propinavimus  den  von  Rotwejl  4  qr.  vini,  summa  12  sh.  hl.  —  item  propinavimus 
den  von  Bybrach  4  qr.  vini,  summa  12  sh.  hl.  —  item  propinavimus  den  von  Ulm  8  qr. 
vini,  summa  1  Ib.  und  4  sh.  hl.  —  item  propinavimus  den  von  Halle  4  qr.,  summa  12 sh. 
hl.  —  item  propinavimus  den  von  Giengen  4  qr.,  summa  12  sh.  hl.  —  item  propinavimus 

.ao  den  von  Weil  4  qr.  vini,  summa  12  sh.  hl.  —  item  propinavimus  den  von  Gemünde 4  qr., 
summa  12  sh.  hl.  —  item  propinavimus  den  von  Auln  4  qr.  vini,  summa  12  sh.  hl.  — 
item  propinavimus  den  von  Rewtlingen  4  qr.  vini,  summa  12 sh.  hl.  —  item  propinavimus 
den  von  Nördlingen  4  qr.  vini,  summa  1 2  sh.  hl.  —  item  propinavimus  den  von  Wimpfen 
4  qr.  vini,  summa  12  sh.  hl.  —  item  propinavimus  den  von  Hailprunn  4  qr.  vini,  summa 

^5 12  sh.  hl.  —  item  propinavimus  den  von  Pfullendor£P  4  qr.  vini,  summa  12  sh.  hl.  —  item 
propinavimus  den  von  Rotenburg  6  qr.  vini,  summa  18  sh.  hl.  —  item  propinavimus  den 
von  Dinkelspöhel  4  qr.  vini,  summa  12  sh.  hl.  —  item  propinavimus  den  von  Hall  ander- 
weit 4  qr.  vini,  summa  12  sh.  hl.  —  item  propinavimus  den  von  Nördlingen  anderweit 
4  qr. ,  summa  12  sh.  hl.  —  item  propinavimus  den  von  Winsheim  4  qr.  vini,  summa  12  sh. 

30  hl.  —  item  propinavimus  den  von  Sweinfftrt  4  qr.,  summa  12 sh.  hl.  —  item  propinavimus 
den  von  Regenspurg  8  qr.  vini,  summa  1  Ib.  und  4  sh,  hl.  —  item  propinavimus  den  von 
Poppfingen  4  qr.  vini,  summa  12  sh.  hl.  —  item  propinavimus  demPmnnhofer4qr.vini, 
summa  12  sh.  hl.  —  item  propinavimus  den  burgern  von  Bamberg  6  qr.  vini,  summa  18 
sh.  hl.  —  item  propinavimus  den  von  Ulm  anderweit  8  qr.  vini,  summa  1  Ib.  4  sh.  hl.  — 

35  item  propinavimus  den  von  Weissenburg  zu  zwein  moln  8  qr.,  summa  1  Ib.  4  sh.  hl. 


131.  K.  Wenzel  an  die  Ober-  und  Niederschwäbischen  Städte^  wiü  auf  24  Okt.  zu  Weiden    isss 
sein  um  alle  Streitigkeiten  zwischen  Herren  und  Städten  beizulegen,  diese  soUen  inzwi-  ^^''  ^^ 
sehen  keinen  neuen  Zwist  mit  jenen  anfangen  und  alles  bis  zu  seiner  Entscheidung 
beimhen  lassen,  den  erwähnten  Beilegungstag  aber  beschickend  1389  Sept.  27 Zebrak, 

40  Au9  Bamb.  Arch.  KoMerv.  Acta  über  Rotenburg  an  d.  T.  'wegen  des  Landfriedens  1348-1447  sign,  roüi 

Nr.  25.  a.  B.  eop.  ehart.  coaet. 

Wir  Wentzlaw  von  gotz  gnaden  Romischer  kunig  etc.  enbieten  den  burgermaistern 
raten  und  burgern  gemainlich  aller  unser  und  dez  richs  stetten  in  Obern-  und  inNidern- 

*  Die  Boten ,  welche  von  gemeiner  Städte  Heißem  we-      eie  seien  heute  von  dem  König  von  Böhmen  hereau  nach 
45  gen  zum  König  geritten  eind,  eehreiben  an  NördHngen :      Dinkekbiihl  gekommen »  und  haben  datelbet  [wol  beim 


246 


Reichstag  zu  Eger  im  April  und  Mai  1389. 


1889    Swaben  gelegen  unsern  und  dez  richs  lieben  getruwen  unser  gnlule  und  allez  g&t.  lieben 
^'      getruwen.       wir  lassen  iueh  wissen,  daz  wir  ob  got  wil  uf  den  nechsten  sunentag  nach 


188$ 
Okt.  24 


1889 


der  ainlif^-tusent  maide  tag  unverzogenlich  zu  der  Widensinwellen,  alle  krieg  ufstosse 
und  zwaiunge,  die  zwischen  unsern  und  dez  richs  fursten  graffen  herren  und  iuch  und 
andern  stetten  bisher  gewesen  sind,  genzlich  ze  richten  und  hinzelegen.  davon  so  s 
gebieten  wir  iuch  ernstlich  und  vesticlich  mit  disem  brief,  daz  ir  kain  nw  stosse  nwkait 
oder  krieg  mit  den  egnanten  fursten  graffen  herren  von  nwez  nicht  machet  und  alle  Sachen 
bis  an  uns  fridlichen  und  in  gutem  bestan  lassent,  sunder  die  uwern  mit  ganzer  und  voller 
macht  in  sachen,  die  baide  unser  recht  die  uns  angeburent  und  och  sölich  stösse  und 
zwaiung  anrAren  mochten,  von  iuwern  wegen  uf  den  tag  zu  uns  sendent  sölich  sache  ze  lo 
richten  und  hinzelegen,  alz  wir  auch  daz  den  egnanten  unsern  fursten  und  herren  und 
andern  stetten  ernstlich  ze  tdn  gebotten  und  geschriben  haben,  und  tut  heran  kain  sum- 
nuss^,  alz  ir  unser  und  dez  richs  swere  Ungnade  vermiden  wellen.      geben  zun  Betlem 


sept,  27  an  sant  Wentzlaws  aubent  anno**  89. 


1889    J32,  Kosten  Nil/imbergs  wegen  des  nach  Weiden  auf  24  Okt.  und  dann  nach  Pilsen  ange-  is 

hu 
Nov.  8 


setzten  wol  nicht  gehaltenen  königlichen  Tags.  1889  Sept.  8  bis  Nov.  3. 


Aus  Nümb.  Arch.  KoTuerv.  Stadtrechnung  von  1889;  im  Auszug. 


I 


stpt.  8  [1]  Fer.  4  in  die  nativitatis  Marie :  item  dedimus  uni  nuncio  8  sh.  hllr. ,  ze  laufen 

gen  Weissenburg  von  dez  tags  wegen,  den  unser  herre  der  kunig  gen  der  Weiden  ge- 
macht het.  ^ 

Okt.  8  [2]  Fer.  4  ante  Djonisii  :  item  dedimus  Hansen  von  Winsheim  nuncio  18  sh.  hl., 

ze  laufen  gen  Winsheim  und  Sweinfürt  von  dez  tags  wegen,  den  unser  herre  der  kunig 

Okt.  21  gelegt  het  zu  der  Weiden  uf  11  milium  martirum*. 

[3]  Fer.  4  post  omnium  sanctorum :  item  es  kost  die  vart,  die  Bertolt  Beheim,  Nyclas 
Muffel,  Bertolt  Pfintzing  und  Jobs  Tetzel  taten  uf  den  tag  zu  der  Weyden,  und  do  sie  « 
etwielang  zu  Sultzpach  lagen  und  des  tags  do  warten,  186  Ib.  und  15  sh.  hl.  und  3  hall.  — 
item  dedimus  H.  von  Meincz  nuncio  8  sh.  hll.,  ze  laufen  gen  Scheinberg  zu  BertoÜ  Pfin- 
izing  und  gen  Talheim  zu  Jobs  Tetzel,  do  der  tag  zu  Pilsen  sein  solt.  —  item  dedimus 
Fridrich*  Puchler  1  Ib.  und  17  7«  ßh.  hl.,  ze  laufen  gen  Frankfurt  mit  dez  kftnigs  brief 
von  dez  tags  wegen  %  der  zu  Pilsen  sein  sol.  ^^ 


Nov.  8 


a)  alnlich  versehrieben,    b)  «nne  f    c)  wegen  om.  cod. 


König]  der  Städte  Nothdurft  geworben  alt  ihnen  em- 
pfohlen ward;  eie  senden  hiemit  einen  an  die  Herzoge  von 
Baiem  bestimmten  Brief,  den  sie  von  Nördlingens  wegen 
[von  iuwern  wegen]  vom  König  erlangt  haben,  und  in 
welchem  letzterer  diesen  Herzogen  schreibt,  sie  sollten 
ihre  Zueprüche  zu  der  Stadt  [euch]  in  guten  Dingen  be- 
slehn  lassen  bis  auf  So,  n.  iiooo  virg.  [Okt.  »4],  auf 
welchen  Tag  derselbe  alle  Fürsten  Herren  und  Städte  vor 
sich  betagt  habe  zu  kommen  zu  der  Weiden  von  aller  der 
Stöße  und  Zweiung  wegen  [als  euch  das  iuwer  bottschaft, 


alsbald  die  haimkometi  aigenlich  erzelen  und  gesagen 
kan] ;  diesen  Brief  soll  NördUngen  unverziigKch  an  seine 
Bestimmung  befördern;  dat.  DinkelsbOhl  Fr.  n.  Franc  d. 
h.  Okt.  8  versigelt  mit  mins  Fritzen  üofers  insigel  89.  35 
Nördl.  St.  A,  Missiven  von  1880-1889  or.  chart.  lit.  cl.  c. 
sig.  in  verso  impr.  delapso. 

*  Genauer :  auf  So.  n.  iiooo  martirum  oder  Okt.  24, 
wie  man  aus  dem  königl  Schreiben  vom  87  Sept.  sieht. 

*  Fridrich  Puhler  St.  Chr.  l,  275,  24.  4o 


H.  Nachherige  Tage  betr.  Versöhnung  und  Landfrieden. 


247 


133.  Kosten  Nürnbergs  hei  dem  Tag  zwischen  Fürsten  Herren  und  Städten  auf  1  Jan.  1390  Zw.iaa» 

daselbst'.    Zwischen  1389  Dec.  29  und  1390  Jan.  26.  ^**  *^ 


und  1890 
Jan.  26 


Ätt$  Nümb,  ArcMv'Konterv,  Stadtrechnung  im  Jahresregister  Band  I;  im  Auizug.  Die  nächste  Frager- 

Periode  beginnt  mit  feria  4  poet  conversionem  sancti  PauU  d.  h,  1890  Jan.  26.  (In  der  Nürnberger 

i  Stadtrechnung  kommen  im  folgenden  häufig  Angaben  vor  über  die  dortselbtt  oder  anderswo 

abgehaltenen  Landfriedenevereammlungen ,  konnten  aber  bei  uns  nur  dann  Berücksichtigung 
finden  wenn  ein  besonderes  Interesse  vorlag,) 

Feria  4  post  diem  nativitatis  Christi  :  item  propinavirnus  herzog  Stephan  von  Baim    t889 
24  qr.,  summa  5  Ib.  8  sh.  hl.  —  item  propinavimus  den  dreien  burgraven' 24  qr.,  summa  ^**** 

10  5  Ib.  und  8  sh.  hl,  —  item  propinavimus  dem  bischof  von  Eysteten  und  graven  F.  von 
Oetingen  24  qr.,  summa  5  Ib.  und  8  sh.  hl.  —  item  propinavimus  dem  herzog  von  Degk 
8  qr.,  summa  1  Ib.  16  sh.  hl.  —  item  propinavimus  dez  von  Wirtenberg  rat  12  qr., 
summa  2  Ib.  und  14  sh.  hl.  —  item  propinavimus  graven  Günther  von  Swartzburg'  12  qr. 
vini,  summa  2  Ib.  14  sh.  hl.  —  item  propinavimus  dem  apt  vonEbrach  6qr.  vini,  summa 

16  1  Ib.  und  7  sh.  hl.  —  item  propinavimus  dem  von  Wertheim  12  qr.  vini,  summa  2  Ib.  und 
14  sh.  hl.  —  item  propinavimus  graf  Rudolf  von  Sulms  8  qr.  vini,  sunmia  1  Ib.  16  sh. 
hl,  —  item  propinavimus  dem  Frankengrüner  von  Eger  6  qr.  vini,  summa  1  Ib.  und  7 
sh.  hl.  —  item  propinavimus  hem  Heinrich  von  Aptsperg  von  Ronnburg  6  qr.,  sunmia 
1  Ib.  7  sh.  hl.  —  item  propinavimus  den  von  Rewtlingen  Rotweil  und  Nördlingen^  ^^V»^ 

^0  summa  1  Ib.  4  sh.  hl.  —  item  propinavimus  den  von  Eßlingen  4  qr.  vini,  summa  8  sh. 
hl.  —  item  propinavimus  den  von  Kostnitze  und  den  bürgern^  von  Bamberg  12  qr.,  summa 
1  Ib.  4  sh.  hl.  —  item  propinavimus  den  von  Rotenburg  10  qr.  vini,  summa  1  Ib.- hl.  — 
item  propinavimus  den  von  Hall  und  Dynkelspuhel  8  qr.  vini,  summa  16  sh.  hl.  —  item 
propinavimus  den  von  Winßheim^  4  qr.  vini,  summa  9  sh.  hl.  —  item  propinavimus  dem 

^^  bischof  von  Bamberg  16  qr.,  summa  3  Ib.  12  sh.  hl.  —  item  propinavimus  hern  Lutzen 
von  Landaw  und  dem  von  Zolr  10  qr. ,  summa  2  Ib.  6  sh.  hl.  —  item  propinavimus  dem 
von  Prawnegk  8  qr.  vini,  summa  1  Ib.  und  16  sh.  hl.  —  item  propinavimus  den  von 
Regenspurg  8  qr.  vini,  summa  16  sh.  hl.  —  item  propinavimus  hern  H.  Kötner 4 qr.  vini, 
summa  8  sh.  hl.  —  item  propinavimus  hem  Her.  von  Tünnfelt  hem  Fridrich  2iöllner  hern 

3<>  Herman  von  üffsezz  und  hern  Dietrich  von  Windegk  8  qr.  vini,  summa  1  Ib.  und  16  sh. 
hl.  —  item  propinavimus  dem  pflege^  vom  Rotenberg  6  qr.  vini,  summa  1  Ib.  7  sh.  hl.  — 
item  propinavimus  dem  von  Haydegk  8  qr.  vini,  summa  1  Ib.  und  16  sh.  hl.  —  item  pro- 
pinavimus hern  H.  von  Aptsperg  6  qr.  vini,  summa  1  Ib.  7  sh.  hl.  —  item  propinavimus 
dem  apt  von  Ebrach  anderweit,  do  die  burger  vom  rat  mit  im^  assen,  8  qr.  vini,  summa 

35  1  Ib.  und  16  sh.  hl.  —  item  propinavimus  dem  legaten  Bonifacii  pape  umb  visch  und  wein 
4  Ib.  und  1  sh.  hl.  —  item  propinavimus  hern  Hansen  von  Krenkingen  6  qr.,  summa 

a)  eod.  von  derttlbtn  Hand  korrig.  au»  von.  b)  cod.  lange»  ■  mit  ei^faeh  gekrümmtem  Haken ,  wol  Sehreibfehler 
für  0;  die  letzte  Sylbe  de»  Worte»  i»t  durch  Korrektur  undeutlich,  c)  cod.  in,  em.  Im;  oder  i»t  doch  der  Plural 
richtig  und  die  Begleitung  de»  Abte»  mitveretanden  f 


10       1  Vgl,  die  4.  Anm.  zu  diesem  Stück, 

'  Friderich  V  Burggraf  von  Nürnberg  und  seine  beiden 
Söhne  Johann  III  und  Friderich  VI, 

*  Wol  Günther  XXIX  Herr  zu  Arrutadt  und  zu  Son- 
dershausen. 

45  *  Aus  einem  Schreiben  ülm's  an  NördHngen  sieht  mant 
daß  der  König  einef^  Tag  gemacht  hat  zwischen  Fürsten 
Herren  und  Städten  gen  Nürnberg  auf  den  h.  Enwieh- 
Tag  [1890  Jan.  /],  wobei  Fürsten  und  Herren  gegen  die 
Städte  klagen  konnten  [und  ohne  Zweifel  auch  umgekehrt], 


dat.  Thom.  89  [Dee.  »i];  Nördl  SIT.  A.  Missiveu  1380-89 
or.  Chart,  mit  eingeschlossenem  Zettel  der  die  Ueberschrift 
hat  Nota :  daz  ist  dez  von  Wirtenberg  clag.  Und  Ulm 
zeigt  Nor  düngen  an,  daß  der  Herr  [Eberhard]  von  Wir- 
lemberg  von  des  Tags  wegen,  den  der  König  jetzt  gen 
Nürnberg  gemacht  hat  zwischen  Fürsten  Herren  und 
Städten  t  den  Frieden  zwischen  den  von  Zollem  und  den 
Städten  in  dem  Landfrieden  zu  Schwaben  verlängert 
habe  bis  Lichtmess  [1890  Febr.  »],  dat.  Kindleintag  90 
[Dec.  28];  Nördl  St,  A.  Missiven  1390-99  or.  chart. 


1 


248 


Reichstag  zu  Eger  im  April  und  Mai  1389. 


10 


Zw.  188$  1  Ib.  7  ah.  hl.  —  item  propinavirnus  den  von  Botweil  anderweit  8  qr.  vini,  summa  16  sh. 
und  1830  W.  —  item  propinavimus  den  von  Weissenburg  4*  qr.  vini,  summa  16  sh.  hl.  —  item  pro- 
jan.  »e  pinavimus  den  von  der  Newenstat  an  der  Aysch  4  qr.  vini,  summa  8  sh,  hl.  —  item  pro- 
pinavimus hern  Hinatschko  und  hem  Worziboy  14  qr.  vini,  summa  1  Ib.  3  sh.  und  4  hl.  — 
item  propinavimus  hern  Lemplin  hamprecht  4  qr.  vini,  summa  6  sh.  und  8  hl.  —  item 
propinavimus  dem  von  Orlemftnde  und  hem  Hansen  von  Eulmnach  8  qr. ,  summa  13  sh. 
4  hl.  —  item  propinavimus  hern  Beneschen'  hern  Schönwald  und  hem  Artlieb  8  qr., 
summa  13  sh.  4  hl.  —  item  propinavimus  dem  vitztum  von  Sultzpach  8  qr.  vini,  summa 
13  sh.  und  4  hl.  —  item  propinavimus  den  von  Frankenfurt  10  qr.  vini,  summa  16  sh. 
und  8  hl.  —  item  propinavimus  den  von  Augspurg  8  qr.  vini,  summa  13  sh.  und  4  hl.  — 
item  propinavimus  hern  Qt.  LamprecA^  und  hern  Hart.  Fuchs  8  qr.  vini,  summa  13  sh.  4  hl.  — 
item  propinavimus  den  von  Heilprunn^  und  von  Weinsperg  8  qr.  vini,  summa  13 sh.  und 
4  hl.  —  item  propinavimus  den  von  Sweinf&rt  6  qr.  vini,  summa  10  sh.  hl.  —  item  pro- 
pinavimus den  von  Ulm  Memmingen  Bibrach  und  Pfullendorff  20  qr.  vini ,  summa  1  Ib. 
13  sh.  4  hl.  —  item  propinavimus  Hansen  Hegneyn  4  qr.  vini,  summa  6  sh.  und  8  hl.  —  is 
item  propinavimus  den  von  Giengen  Weyl  Isni  und  Kawfipeurn  16  qr.,  summa  1  Ib.  6  sh. 
8  hl,  —  item  propinavimus  den  von  Gemönde  und  von  Awln  8  qr.,  summa  13  sh.4hl.  — 
item  dedimus  6  Ib.  und  14  sh.  hllr.  umb  wein  uf  daz  hawse,  do  die  herren  hie  waren  und 
do  der  lantfrid  hie  waz.  —  item  propinavimus  graven  Bertolt  von  Hennenberg  8  qr.  vini, 
summa  1  Ib.  6  sh.  hl.  —  item  propinavimus  hern  Ottiken  vom  Parkstein  6qr.  vini,  summa  ^ 
19  sh.  6  hl.  —  item  propinavimus  dem  Tiem  von  End  4  qr.  vini,  summa  13  sh.  hl.  —  item 
ded.  6  Ib.  und  14  sh.  hllr.  umb  wein  uf  daz  hawse,  do  die  herren  hie  waren  und  do  der 
lantfrid  hie  waz. 


[Zv.    134.  Etliche  v/ngenannte  Reichsstädte  des  früheren  Schwäbischen  Bundes  schließen  eine 
M^^6  Uebereinkwnft  von  noch  nicht  näher  bezeichneter  Dauer  zur  Erhtdtung  und  Stärkung  25 

des  Egerer  Landfriedens  (Entwurf).  [Zwischen  1389  Mai  5  und  1390  Febr.  25']  0.  0. 


und  1890 
Febr,25] 


Naus  NördL  St,  A.  Kop.-Buch  fol.  64'^  cop.  chart.  nahezu  gldchzeüige  Hand,  mit  der  Ueberschrifl  des 
Stücke  VerainuDg  der  stet  under  einander  zu  dem  lantfrid  von  anderer  Tinte  und  wol  etwa* 
epäterer  Hand.  Die  Xz  und  cz  nicht  immer  gut  zu  unterecheiden.  Im  Druck  wurde  fl  gegeben  und 
nicht  a  in  sogetün  zesamengetdn  stüt  rtlt  h&t  gewilr,  wo  die  a  ein  Zeichen  hatten,  obtchon  dietee  so 
nicht  immer  die  8  Punkte  zeigt,  vgl.  einzelne»  in  den  Varianten;  och  mit  den  2  Punkten  gab  ich 
durch  och  und  nicht  durch  uch. 

In^  dem  namen  gotes  und  der  untailhaftigen  drivaltikait  seliclichen  amen  etc.     wir 
die  burgermaister  rdte  und  alle  burger  gemainlich  rieh  und  arme  diser  nachgeschriben 


a)  toll  wol  heißen  8.    b)  eod.  Hellprionn  f  SehreÜtfthler.    c)  N  om.  i ,  wol  um  ee  epäier  roih  tu  malen. 


35 


*  Beneisiut  de  Nachodf  e.  RTÄ.  Bd.  i  alfabOisches 
Register  Bonessius. 

*  Die  Urkunde  scheint  bloßer  Entwurf  gebli^en  zu 
«ein.  Dafür  spricht  der  datumlose  Schluss,  das  Fehlen  der 
Jalire  wie  lange  die  Vereinigung  dauern  soll  {ort.  10),  die 
Weglassung  der  Städtenamen  (ort.  8),  endlich  der  Umstand 
daß  1890  Febr.  »5  in  nr.  186  eine  andre  Städtevereinigung 
derselben  Art  wirklich  zu  Stande  kam  (s.  u.).  Man  kann 
die  Zeit  der  Abfassung  dieses  Entwurfes  mit  einiger 
Wahrscheinlichkeit  bestimmen.  Im  Eingange  nemlich  wird 
mehrfach  Beziehung  genommen  auf  einen  Landfrieden 
K.  Wenzels,  zu  dessen  Erhaltung  und  Stärkung  die  vor- 
liegende Städtevereinigung  dienen  soll,  und  die  Worte 
daselbst  got  ze  lob  —  frid  und  gemach  erinnern  bei  aUer 
FormelhaßigkeU  doch  ziemlich  lebhaft  an  den  Eingang 
des  Egerer  Landfriedens  von  1889,  die  Bestimmungen  in 


art.  8  an  die  Egerer  art.  87  und  88.  Man  wird  nicht 
irren,  wenn  man  in  dem  Egerer  Landfrieden  denjenigen 
erkennt,  mit  Beziehung  aufweichen  unser  Entwurf  abge- 
fasst  wurde,  und  zwar  ist  wegen  des  Fundorts  und 
Dialekts  und  wegen  gewisser  Aehnlic/ikeiten  mit  dem  io 
Schwäbischen  Slädtebund  vom  »8  Sept.  188»  an  ein  Bünd- 
nis Schwäbischer  Städte  zu  denken.  Aus  der  Einleitung 
p.  147  f.  wird  wahrscheinlich,  daß  derselbe  vor  die  Ueber- 
einkunft  vom  26  Febr.  1890  zu  setzen  ist,  er  fäUt  also 
zwischen  6  Mai  1889  und  »6  Febr.  1890.  —  Bei  der  Abfas-  46 
sung  dieses  Entwurfs  hat  man  sich  thtilweis  an  das 
Bündnis  der  Schwäbischen  Reichsstädte  vom  28  Sept.  1882 
theilweis  an  den  Egerer  Landfrieden  gehalten;  von  dem 
ersteren  kamen  die  art.  i  und  6-12,  von  dem  letzteren  die 
art.  87-88  in  Betracht.  Die  Stellen,  wo  dieß  der  Fallut,  &0 
sind  m  den  Anmerkungen  näher  bezeichnet. 


H.  Nachherige  Tage  betr.  Versöhnung  und  Landfrieden.  249 

Römischen  richs  stette  etc.  veriehen  offenlich  mit  disem  brief  und  t&en  kftnt  allen  den.    l^^- 
die  ieczo  leben  oder  hernach  künftig  iverden,  die  disen  brief  sehent  oder  horent  le-   jf^/^ 
sen  :       [1]  dorumb  das  menschlich  kAnne  so  gar  plöd  und  zergenklich  ist  und  in  kürzer  ««<«'*><' 
frist  und  zite  der  jar  vil  dings  vergessen  wirt,  so  ist  notdurftig,  das  das  mit  geschrift  für 
5  vergessenhait  ze  werten  bracht  und  behütet^  werde,  und  wann  wir  nü  von  bekantnüs 
unsers  indem  menschen  und  aigner  gewissni  von  inflüssen  und  underwisunge  des  hailigen 
gaistes  das  erfunden  und  betrachtet^  haben,  das  wir  alle  ainander  von  wegen  des  hailigen 
Romischen  richs,  des  ucdertan  wir  sien,  fruntlicher  trüwe  und  liebi  schuldig  und  ver- 
bunden sien,  und  als  denn  uns  der  allerdurchluchtigost  fürst  und  herre  herr  Wenczlawe 

10  von  gottes  genaden  Römischer  künig  zu  allen  ziten  merer  des  richs  und  künig  zu  Behem 
unser  lieber  genddiger  herre  durch  gemains  frids  willen  der  land  ainen  lantfrid  geordnet 
und  gegeben  hat,  dabi  wir  auch  gern  beliben  und  den  getrülich  halten  wollen,  dabi  aber 
vil  unredlicher  gewalt  und  sache  uferstanden  sind  und  hinf&r  krefticlicher  wachsen  und 
uferstan  mügen,  die  uns  der  vorgenan^  unser  genddiger  herre  der  Romische  künig  von 

15  ander  unmüß  und  geschefbs  wegen  sin  und  des  richs  zu  aller  zite  nicht  gewenden  mag, 
als  wir  und  gemains  land  wol  notdürftig  weren  :  und  dorumb,  zu  behaltnüß  und  sterküng 
des  lantfrids  und  solichem  unredlichen  gewalt  zu  widerstände,  und  oüch  soget&n  brüch 
zwaiung  und  stoß,  die  zwischen  unser  uferstan  möchten,  dorumb  der  lantfrid  nicht  ze 
richtent  hette,  niderzelegen  und  ze  wenden,  so  haben  wir  ainander  mit  guter  vorbetrach- 

20  tung  sinne  und  mute  ^,  got  ze  lob  und  dem  vorgenanten  unserm  genädigen  herren  dem 
Römischen  künig  und  dem  hailigen  rieh  zu  eren  uns  selbs  und  gemainem  lande  ze  nütz 
frid  und  gemach,  der  früntschaft  und  trüwe,  der  wir  von  des  richs  wegen  ainander  schuldig 
und  verbunden  sien,  ermant  und  erindert,  und  haben  oüch  uns  doruf  als  liplich  prüder 
gesampnot  und  zesamengtdn  mit  guten  truen  und  geswornen  aiden  die  wir  alle  dorüber 

25  mit  gelerten  werten  und  uferhaben  vingern  liplichen  zu  got  und  zu  den  hailigen  gesworen 
haben,  alles  das  so  hernach  geschriben  stät  getrülich  ze  halten  war  und  stete 
ze  lassen  ze  laisten  und  zu  volfuren  on  al  arglist  und  geverde  [1^]  und  nieman  dorin 
dehainen  sinen  vortail  ze  suchen  noch  ze  triben  in  dehain  weg.  [2]  doch  vor  allen 
dingen  mit  behaltnüß  dem  egenanten  unserm  genädigen  herren  dem  Romischen  künig 

90  zukünftigen  kaiser  und  dem  hailigen  rieh  aller  siner  recht  ze  tünd  und  ze  volfuren 
und  oüch  den  lantfrid  zu  halten  on  al  geverde.  [Sy  wdr'  es  aber  das  doruber  ieman, 
wer  der  were  oder  wie  der  genant  were,  uns  vorgenanf6  stete  gemainlich,  oder  ain  oder 
mer  under  uns  besunder  die  ieczo  bi  uns  weren  oder  noch  fflro  zu  uns  kdmen,  ader^  die 
unsern  die  uns  zu  versprechent  stünden,  angriffen  oder  beschedigen  wölt^  an  uns 

35  selbs  oder  an  unsern  frihaiten  briefen  und  guten  gewonhaiten  oder  rechten  die  wir 
von  dem  hailigen  Romischen  riche  herbracht  erlangt  und  erworben  haben,  oder  mit 
schaczung  mit  verseczen  oder  mit  andern  unredlichen  Sachen  an  lib  oder  an  gut  wie  das 
denn  genant  oder  gehaissen  were  anders  denn  der  lantfrid  stät  ^ :  so  hat  diVselb  oder  die- 
selben beschedigoten  stette  oder  stat  vollen  gewalt  uns  ander  vorgenante  stete  dorumb 

40  zesamenzemanen  an  ain  stat  d^  denn  dorzü  allen  andern  stetten  allergelegelichost  ist, 
und  uf  ein  solich  zite  die  wir  erlangen  mügen.  und  uf  dieselben  zit  sulen  wir  alle  ander 
stete  bi  den  aiden  zesamenkomen  on  al  geverde  und  da  ze  rät  werden  waz  dorzü  ze  tünd 
sie  oder  wie  man  dorzü  helfen  wolle.  und*wes  sich  denn  dieselben  stette  gemainlich  oder 
mit  dem  merern  tail  uf  ir  aide  dorumb  erkennent  mit  hilfe  oder  mit  andern  Sachen  dorzü 

A'i  a)  A*^  bet&tet.      b)  A^  betraohet.      c)^mht8.      d)  N  wol  Bder  korrigiert  aw  oder  und  nickt  umgekehrt.      t)om.If. 

f)  N  kleiner  Punkt  oder  StricheUshen  iiber  a. 

*  Zu  äietem  Artikel  vgl  das  Bündnis  der  Schwäbischen     Forschungen  9, 196. 
Reichsstädte  vom  98  Sept.  1882  ort.  i  bei  Vischer  in  den 

Dentsehe  Relchstagt-Akten  II.  '^- 


260  Reichstag  zu  Eger  im  April  und  Mai  1389. 

i^v,.  26  t&nd,  des  sol  oüch  sich  diVselb  beschediget*  stat  oder  stete  und  die  iren  benftgen  lassen. 
jraj5  BO  sollen  ouch  wir  alle  ander  stette  dem,  des  sich^  denn  der  merer  tail  ander  uns  dorumb 
und  1890  erkennet  hett,  es  were  umb  hilf  oder  umb  ander  sache,  genftgt6n,  nnd  onch  das  getr6- 
liehen  bi  dem  aide  yolstrecken  und  volfuren,  also  das  mit  namen  das  minder  dem  merem 
tail  Yolgen  sol,  one  alle  geverde.  [4y  wer'  es  aber  sache  das  solich  loffe  zdvieien,  und  s 
das  ain  stat  oder  mer  under  unp,  die  ieczo  bi  uns  were  oder  noch  zu  uns  IdUne,  beses- 
sen oder  mit  geliger  also  bekümbert  were,  das  sie  die  andern  stet  nicht  gemanen  möcht: 
als  bald  dann  wir  ander  stete  ^,  unser  aine  oder  mer,  des  innan  <»der  gewar  würden,  es 
beschehe  mit  manung  oder  one  manung,  diV  oder  dieselben  stete  oder  stat  sullen  denne 
bi  dem  aide  unvereogenlich  und  on  al  geverde  die  nechsten  dri  stete  dabimanen,  dassie  lo 
derselben  belegen  stat  mit  kost  mit  gezüg  und  mit  allen  andern  sacken,  damit  sie  ir  stat 
geretten  und  beheben  mögen,  ze  hilf  kommen,  und  das  a&ch  dieselben  dri  nechsten  stete 
bi  dem  aide  getrulich  t&n  und  volfüren  solen  als  verre  sie  vermftgen  on  al  geverde.  dorzü 
sullen  dieselben  stete  oder  stat  under  uns,  die  des  des  ersten  gewir^  werdent,  uns  alle 
ander  stete  uf  das  kftrzest  auch  zesamenmanen  an  ain  stat  die  den  Sachen  denn  allerge-  15 
legnest  were.  und  da  sulen  wir  denn  alle  unser  botschaft  mit  vollem  gewalt  hinsenden, 
furbas  gedenken  und  ze  rät  werden  was  mer  dorzft  ze  t&n  sie.  und  wes  sich  da  die  stete 
gemainlich  oder  mit  dem  merem  taile  denn  erkennent  und  ze  radt  werden  wie  furbas 
dorzft  ze  tftn  sie,  das  solen  auch  denne  wir  vorgenan^n  stete  alle  gemainlich  bi  dem  aide 
halten  und  volfüren  on  al  geverde.  [5]  und  was  ouch  kost  doruber  gieng,  diesel-  so 
ben  kost  sullen  wir  alle  ander  stet  liden  und  mit  in  tragen,  iegliche  stat  nach  anzal  ir 
gewonlicher  stftr,  one  al  geverde.  und  weihe  stete  oder  stat  under^  uns  solich  oder  ander 
gelt  oder  gät  uf  uns  ander  gemain  stete  dargebent  oder  uslihent  luczel  oder  vil,  d^  oder 
dieselben  stete  oder  stat  mügen  uns  alle  ander  stete  ufainen  tag  wol  zesamenmanen  wenn 
in  das  gefucklich  ist,  und  da  auch  wir  alle  unser  botschaft  mit  vollem  gewalt,  solich  kost  ss 
und  gelt  anzelegen  und  ze  verrechnen,  hinsenden  sullen.  und  wenn  auch  oder  als  bald 
das  angelait  und  verrait  wirt,  so  sol  ein  ieglich  stat  under  uns  besftnder  das  gelt,  das  irf 
doran  gebürt  zft  geben,  den  stetten  oder  stat,  den  man  schuldig belipt,  nach  der  anlegftng 
in  zwaien  monaden  den  nechsten  bi  dem  aide  bezalen  on  all  geverde,  es  were  dann  das 
ir^  dieselben  stett  oder  stat,  den  man  also  schuldig  belipt,  des  geltz  mit  willen  gern  lenger  so 
baiten*  oder  dorumb  frist  geben  wölt.  [6]*  und  wenne  auch  das  ist  das  die  stete 

also  von  der  vorgenoni^n  sache  wegen  oder  umb  ander  notdftrft  zesamengemant  werden, 

warumb  das  denn  ist,  so  solen  die  stete ^ ie'^  zwen  von  iren  rAten  zft  dem  spruch 

seczen,  und  der  andern  stete  ieglichifr  ainen  und  nicht  mer,  die  stimme  haben  und  an 
frog  gezelt  werden.  [7]*  wir  haben  oftch  diso  liplich  getrftwe  frftntschaft  durch  ge-  ss 

mains  nfttz  willen,  und  umb  das  das  allermenglich  dest  gelichers  widerfare,  also  furbas 
aftch  geordnet:  was  sache  oder  loffe  herl&fen'  oder  gand  wftrden  die  uns^  under 
ainander  oder  gen  ainander  anrftrten  oder  angiengen  oder  ander  Iftte  gen  uns 
gemainlich  oder  besftnder  oder  ain  oder  mer  under  uns  gen  andern  Iftten,  wenn  wir 
dann  zesamen  dorumb  gemant  werden,  und  solich  sache  aigenlich  vorhin  in  aller  stete  40 
rAte^  verkftnt  und  verschriben  wftrden,  also  das  sich  ainer  ieglicher  stat  raftte  dorumb 

a)  N beatedlget.  b)  N ilch  des.  c)  N wir  dann  «adem  iteten.  d)  K Ptmikf  Kher  a.  e)  N oder,  f) ^Tin ;  woWe  er$t 
ir  tehrtihenf  g)  N  Ir;  em,  lef  h)  ^itete  ir,  ohnt  Punkte  oder  ZwUchenraun.  i)  IflierlSffenf  berlfiffeaf 
k)  N  Punkt  über  n  eeheint  bedeuiung$loe.    I)  N  nur  1  Punkt  über  a  noch  deullieh. 

*  Vgl.  ibid.  ort.  5.  eind  als  eo  bevorrechtete  genannt  die  6  Städte  Regeneburg  45 

*  Warten,  mhd.  WB.  /,  17B.  Augeburg  Ulm  Konstanz  Eßlingen  (vgl.  auch  das  Bündnis 
'  Vgl.  in  dem  gen,  StädtebOndnis  ort.  10.  vom  ao  Dec.  lan  arU  10  ibid.  pag.  t98,  wo  auch  die  im 

*  In  dem  Bündnis  der  Sehwabischen  Reichsstädte  vom     Bündnis  vom  4  Juli  iS7e  bevorzugten  erkennbar  sind), 
aa  Sept.  laea  art.  lO  bei  Viecher  in  den  Forschungen  i,  199  '  Vgl.  in  dem  gen,  Städtebündnis  art.  8. 


H.  Nachherige  Tage  betr.  Versöhnung  und  LandfWeden. 


251 


Febr.  26] 


aigenlich  underreden  magen'  und  die  stete  die  das  angand  wtbrde  sich  doruf  wissen  ze    i^"^- 
bedenken  und  ze  yerantwurten :  wes  sich  denn  die  stete  gemainlich  oder  mit  dem  merern  ^tai  5 
tail  umb  ein  ieglich  solich  sach  uf  den  aid  seczent  erkennent  oder  ze  raüt  werdent,  das  ^"f  ^^/', 
sol  auch  furgang  haben,  und  sulen  alle  stete,  und  sunderlich  und  mit  namen  die  stete 

5  die  das  anr&ren  oder  angand  wfirde,  bi  dem  aide  dabi  beliben  und  kain  Widerrede  weder 
Yon^  ir  stat  inhait  und  brief  noch  ander  sache  wegen  dawider  nicht  han  in  dehainen  weg 
und  uf  die  aide  die  wir  gesworn  haben  on  al  geverde.  [8]  und  was  auch  umb  ein  solich 
Sache,  dorumb  vor  in  die  rAte  gemant  ist  als  vor  geschriben  stat,  von  den  yor^enanten 
steten  gemainlich  oder  von  dem  merern  taile  under  in  uf  die  aide  gesprochen  erkent  und 

10  geschöpft  were  ^,  es  si  umb  hilf  ze  tünd  oder  umb  ander  sach  ze  halten  und  ze  lassen : 
das  sulen  aber  alle  stete  gemainlich,  oder  welch  stete  oder  stat  besflnder  das  anrurti,  bi 
den  aiden  yolstrecken  und^  volfuren  uf  die  zite  als  das  denn  geschöpft  und  erkennt  ist 
oder  wirt,  und  den  spruchen  genzlich  genüg  getün  und  gehorsam  sin  on  al  ge* 
verde.  [9]  und  dorumb  das  land  und  lüte  dest  bas  in  frid  beliben  und  all  unser 

15  umbsessen,  es  sien  herren  ritter  oder  knecht  oder  wie  die  genant  sint,  bi  dem  iren  dest 
bas  beliben,  so  haben  wir  dis  firftntschaft  also  alich'  gemacht  und  geordnet,  das  nüfurbas 
mer  wir  alle  noch  dehain  stat  under  uns  besunder,  diewil  dis  früntschaft  weret  oder 
weren  sol,  dehainen  pfaulburger  weder  frowen  noch  man  von  geburßluten  weder 
enpfahen  noch^  haben  sol  in  dehain  weg'.  dorzA  sol  dehain  stat  under  uns  niemans 

20  aigen  lüte  noch  unverrechnet  amptlüt,  oder  die  ir  herschaft  vor  anfang  diser  frünt- 
schaft fiuchsami^  oder  abtrünikait^  yerswom  oder  verbrieft  betten,  oder  die  nachvolgend 
kriegt  betten,  ze  burger  enpfahen  noch  die  nicht  innemen^.  wa  aber  das  doruber  beechehe, 
wenn  und  als  bald  des  denn  vor  der  stdt  raüt,  die  solich  lüte  also  enpfangen  betten,  er- 
wiset  würde  (in  solicher  maß  :  w&re  ein  solich  person  ains  herren  gewesen,  der'  sol  das 

25  erwisen  mit  sinem  amptman  der  dorumb  swere^,  und  nach  im  zwen  unversprochen  man 
die  des  oüch  sweren,  das  der  aide  rain  si  und  nit  main ;  wAr'  es  aber  ein  ritter  oder  ein 
knecht  oder  ander  erber  man,  der  sol  das  wisen  mit  sin  selbs  aide,  und  aber  zwen  nach 
im  als  vor  geschriben  stat),  und  als  bald  das  auch  also  erwiset  wirt,  so  sol  sich  denn  fur- 
bas  diV  oder  dieselben  stete  oder  stat  under  uns  umb  die,  die  also  uberkomen  weren, 

30  weder  umb  sin  lip  noch  umb  sin  gut,  nichczit  mer  annemen  nbch  dehains  wegs  mer  ver- 
sprechen on  al  geverde.  und  sol  oübh  ein  ieglich^  stat  under  uns  denselben  herren  rittem 
knechten  und  andern  lüten  die  die  bewisüng  also  tun  wend,  iren  amptluten  und  den  die 
dorzü  gehorent,  zu  der  bewisüng  frid  und  gelait  geben  in  ir  stat  us  und  in  on  al  ge- 
verde.     [d^]  dorzü  haben  wir  uns  mit  namen  des  auch  veraint,  das  furbas  mer  dehain 

36  stat  under  uns  kainen  herren  ritter  noch  knecht  noch  ander  edel  lüte  noch  dehain 
gotzhus'  ze  burger  innemen  noch  enpfahen  sol  denn  mit  gemainer  stete  oder  ir  des 
merern  tails  urlob  und  bekantnüß  und  nicht  anders  in  dehain  wege*.  [lOy  wAr'  es 

aber  das  dehain  stat  under  uns,  ir  were  aine  oder  mer  groß  oder  ciain,  di^  ieczo  bi  uns 


40 


9k)NmMgmüAhkü'nwitguthMf%Qtm8di3u$t9.     b)^wir.     o)  ok.  ^.     <i)NTyaviü8tfiehübtrn,     e)N  Hm  Punkt 
auf  V.    t)N  Kw«<mal.    g)  2f  doch  wcl  nidd  dor.    b)  N  sweren.    1}  N  gotzh  mit  Utberttrieh. 


*  AHlche,  adü.f  durdtgängig,  iMgetammt,  immer,  mhd, 
WB.  /,  W. 

*  Vgl  Landfriede  zu  Eger  1889  Mai  ö  ort,  87. 
'  Fluchtsame,  fuga,  EdUoM  l,  488. 

45       ^  Vgl  Landfriede  zu  Eger  1889  Mai  6  art.  88. 

*  Daß  man  die  Bürgeraufnahme  von  Herren  Rittern 
Knechten  und  andern  Edeiiaäen  und  Gotteehäueem  ab- 
hängig machte  von  einem  BundeebeecfUueee,  diefi  haUe 
2  Gründe.  Einmal  weil  die  Städte  und  ihr  Bund  in  den 

50  Fcdl  kommen  konnten,  daß  sie  Streitigkeiten  solcher  neuer 


Bürger,  etwa  gegen  Fürsten,  aus  fechten  sollten,  während 
sie  seihst  kän  Interesse  dabei  hatten  {HTA.  1,689  nr.  816 
ort.  6);  und  dann  weil  es  für  den  Bund  vortheilhafter 
war,  ein  solcher  Eerr  wurde  BundesmÜglied,  wodurch 
der  Bund  an  Kraft  wuchs,  als  wenn  er  Stadtbürger  ward 
und  so  nur  die  Bundeslast  der  einzelnen  Stadt  erleich- 
terte, die  einen  Theil  ihrer  Leistung  auf  ihn  abwälzte 
(RTA.  i,688nr.  818  art.  i). 

*  VgL  da»  gen.  Städtebündnis  art.  U  {und  art.  lo  betr. 
das  Wegbleiben  von  den  Versammlungen). 


252  Reichstag  zu  Eger  im  April  und  Mai  1389. 

[Zw.    were  oder  noch  furo  zu  uns  käme,  sich  ubersech  und  die  artikel,  die  diser  brief  hie  vor 

1883 

ifaiß  und  hie  nach  heltet  und  begriffen  hat,  nicht  hielt  und  gevarlich  uberfure,  es  were  von 
und  1890  ungehorsami  wegen,  oder  das  sie  zö  den  manungen  nicht  k^me  so  die  stete  zesamenge- 
fordert  würden,  oder  den  sprAchen  so  die  stete  teten  oder  getan  hetten  nicht  genfigtet, 
oder  in  welher  ander  wise  das  beschehe,  also  das  sie^  sich  davon  nicht  genemen^  noch  5 
dafür  gestan  möcht,  als  sich  denn  die  andern  stete  gemainlich  oder  mit  dem  merern  taii 
uf  ir  aide  dorümb  erkannten,  das  es  ungevarlich  und  on  arglist  oder  von  ehafter  not  wegen 
Zugängen  oder  beschehen  were :  wes  sich  dann  die  Yorgenarden  stete  gemainlich  oder  mit 
dem  merern  tail  uf  ir  aid  umb  solich  ungehorsami  erkennent  oder  was  pene^  oder  b&ß  si 
doruber  schopfent,  das  sol  d^  oder  dieselben  ungehorsamen  stete  oder  stat,  als  bald  lo 
ir  das  verkünt  wirt,  bi  dem  aide  halten  richten  und  volfCLren,  und  sollen  öch  wir  alle 
ander  stete  dorzü  ainander  getrulich  beraten  und  beholfen  sin  das  das  also  vol- 
gang.  [iO^]  ui^d  zu  gelicher  wise  sien  wir  uf  die  aide,  die  wir  gesworen  haben,  des 
oÄch  ze  raüt  worden^  :  ob  das  were,  das  got  nit  enwoUe,  das  kain  stat  under  uns,  ir 
were  aine  oder  mer,  der  aide,  die  wir  zu  der  früntschaft  gesworen  haben,  usgan  und  der  is 
fruntschaft  abtreten  weiten  vor  der  zit  als  lang  sie  weren^  sol,  es  beschech  von 
krieg  von  forcht  von  Schadens  oder  von  ander  sach  wegen  wie  das  denn  zügieng  :  was 
pene  oder  büß  denn  die  andern  stete  gemainlich  oder  mit  dem  merern  tail  der  oder  den- 
selben abtrünnigen  steten  oder  stat  schopfent  oder  erkennent  oder  ze  raüt  werdent,  die- 
selben pene  sol  auch  denne  d^  oder  dieselben  stete  oder  stat  liden  richten  und  geben  bi  so 
dem  aide,  und  sol  denne  damit  die  aide,  die  sie  uberfarn  und  gebrochen  hete',  nicht  ge- 
bessert han^  und  sulen  wir  alle  ander  stete  bi  guten  trftwen  undgeswornen  aiden  ainander 
mit  lib  und  mit  gut  ernstlichen  und  getrulichen  beraten  und  beholfen  sin,  bis  uns  solich 
pene  und  büß  von  denselben  abtrünnigen  und  verbrochen  steten  oder  stat  volkomenlich 
widerkert  wirt  on  al  geverde.  [ii]*  w4r'  es  oüch  das  ieman  wer^  der  were  uns  ts 

YOTgenanten  steten^  gemainlich  oder.ainer  oder  mer  under  uns  besunder  vehe  oder  vint- 
schaft  tragen  wolt  umb  solich  sache  die  in  in  diser  fruntschaft  oder  von 
diser  fruntschaft  wegen  widerfarn  und  beschehen  were,  dorümb  sollen  wir  alle 
ander  stete  ainander  bi  guten  trüwen  und  geswomen  aiden  beraten  und  beholfen  sin  nach 
dem  zite'  so  diso 'fruntschaft^  ein  ende  hat,  bis  das  solich  sach  genzlich  volfükt  und  verriebt  so 
wirt,  on  al  geverde.  [i2]'  auch  sien  wir  des  mit  ainander  ze  raüte  worden  :  were  ob 
ieman  begerte  zu  uns  in  diß^  fruntschaft  ze  kömen"^,  an  welch  stat  das  denn 
under  uns  bracht  würde,  dieselb  stat  sol  die  andern  stete  gemainlich  dorümb  zesamen- 
manen.  und  wes  sich  denn  die  stete  gemainlich  oder  mit  den  zwai  tail  oder  mer  dorümb^ 
uf  ir  aide  erkennent,  ob  der  oder  difr®  stat  oder  herren,  ald*  wer^  der  were,  inzenemen  si  * 
oder  nicht,  oder  wie  die  inzenemen  sien,  dabi  sol  es  denn  beliben.  [ISy  wir  haben 

oüch^  mit  namen  diso  fruntschaft'  also  gemachet,  das  wir  dehain  stuck  und  artikel, 
die  wir  ieczo  dorin  geschriben  und  geseczet  haben,  in  der  zit,  als  lang  dise  fruntschaft 


a)om.N'.  b)N  genomen.  c)  N  doch  vol  nicht  pone  f  A)  N  wden  mü  der  Abkürzung  für  er.  e)  N  die  Abkürzung 
kann  auch  wemn  bedeuten,  wie  »tatt  det  zunäehet  vorhergehenden  gesworen  auch  gwworrvn.  geUeen  werden 
kOnnU.  r^Nh^6initAlk&r%ung$»ehleife  cmBehluiMe.  u)  N mit  Abkürzung ,  'vrerei  h)  ^  stete,  i)  auch  da» 
BündmU  der  Sehwäbieehen  RHchsitädte  vom  28  Sept.  1882  ort,  7  bei  Viecher  in  den  Forechungen  2,  197  hat 
naob  dem  Kit,  dae  dleo  hier  Neutrum  iet,  »,  mhd,  WB,  8,  910^.  k)  N  wcl  doch  irgend  ein  Vokalzeichen  Über  n. 
1)  N  eic.  m)  If  Punkt  über  o.  n)  ^  irgend  ein  Vokalzeichen  über  n .  o)N  echeint  dir.  p)  If  mit  Abkürzung , 
were  f    q)  JV  doch  vol  o  und  nicht  a.    r)  2f  doch  wol  kein  Vokalzeichen  über  n. 


*  Bessern ,  eatiMfacere,  publice,  HaUaui  i,  147;  d,  h,  *  Vgl.  da*  gen,  Slädtebündni»  ort,  7. 

hier  wol :  die  betreffende  Stctdt  $oll  mit  dem  Strafgeld  '  Vgl,  das  gen,  Städtebündnie  art,  e. 

ihren  Eiden  nicht  genug  gethan  haben  eondem  nachher  *  Ald,  oder,  mhd,  WB,  i,  22*. 

an  dieselben  gebunden  eein  wie  vorher.  *  VgL  dae  gen,  Städtebündnie  ort,  $. 


H.  Nachherige  Tage  betr.  Versöhnung  und  Landfrieden.  253 

weren  sol.  nicht  mindern  noch  abnemen  sullen,  es  beschehe  denn  mit  unser  vorge-    [^<^ 
Wilden  stete  aller  gdtem  ainbern  willen  und  ainhelleclich  und  nicht  anders,  doch  haben   j^^^  ^ 
wir  uns  mit  rechtem*  namen  den  gewalt  behalten  usgeseczt  und  bedingt :  ob  wir  dehain  v-'n^i^i^o 
stück  oder  artikel  dorinzü  den  vorgenanten  artikeln  seczen  und  bessern  wölten, 

ft  das  wir  das  wol  tAn  mügen,  wenn  oder  wie  sich  die  zwen  tail  oder  mer  under  uns  vorge- 
nanten steten  dorAmb  uf  die  aide  erkennent.  und  sol  der  dritt  tail  den  zwaien  tailn  gefolgig 
sin  dorin  und  oüch  bi  den  aiden  dabi  beliben.  [i4]*  und  also  sol  dis^  unsere  frünt- 
schaft  zwischen  unser  weren  und  macht  und  kraft  haben  hinnan  von  dem  tag  als  dirr^ 
brief  geben  ist  bis  uf  etc.  der  schierost  kompt  und  darnach  •  •  •  ganze  jare  d^  nechsten 

10  nach  ainander.  \1S\  und  haben  oftch  dorümb  gelobt  mit  guten  tröen  und 
geswornen  aiden  als  vor  geschriben  stät^,  das,  und  gemainlich  was  hie  vor  geschriben 
stet^,  die  egeschriben  zit  und  jare  getrulichen  war  und  stet  ze  halten  ze  laisten  und  ze 
volfuren  on  al  geverde  nach  dis  briefs  sag.  und  haben  oüch®  in  dieselben  aide  genomen, 
das  ain  iegliche  stat,  wenn  und  als  bald  man  dise  frün tschaft  offenlich^  verkünden  wirt, 

15  alwegen,  wenn  sie  ir  rate  Andern  und  verkern  sol,  dise  früntschaft  in  denselben  aiden 
emüwem  sol  ze  halten,  als  lang  wir  sie  ieczo  gemacht  haben,  on  al  geverde.  und  ze 
warem  urkünd  etc.  etc.  etc. 


135.  Zwölf  genannte  Beicfisstädte  des  früheren  Schwäiischen  Bundes  schließen  einebia  1391    tsso 
Apr,  23  dauernde  Uebereinkunft  zur  Erhaltung  und  besseren  Ausführung  des  Egerer  ^^^'  ^^ 
20  Landfriedens  (Original  der  AuifertigwngY ,  1390  Febr.  25  o.  O. 

Aus  SttUtg.  Archiv  Reichsstädte  insgemein  Bündel  6,  or,  mb.  c.  12  Hg.  pmcL,  wovon  6  erhalten. 
Regest  ibid,  in  Scbmids  Samml.  fasc.  I  nr.  79;  und  bei  Vischer  nr.  86$, 

In  dem  namen  gotz  und  der  untailhdftigen  drif&ltikait  seliclichen  amen.  wir  die 
burgermaister  rAte  und  alle  burger  gemainlich  riche  und  arme  diser  nachgeschribenen 

S6  dez  hailigen  Römischen  richs  stette  mit  namen  Ulme  Ndrdlingen  Memmingen  Gemunde 
Bibrach  Dinkelspuchel  PfuUendorff  Isny  Lwtkirch  Giengen  Aulun  und  Bophingen  be- 
kennen und  veijehen  oflfenlich  mit  disem  brieff  etc. :  [1]  alz  uns  der  allerdurchlüchti- 
gost  forste  und  herre  herr  Wentzlaw  von  gotz  gnaden  Römischer  kunig  zu  allen  ziten 
merer  dez  richs  und  kunig  zu  Bechem  unser  lieber  gnädiger  herre  ainen  lantfride  durch 

so  gemains  nutze  und  fiide  willen  der  lande  und  unser  aller  gesetzet  und  gemachet  hAt,  den 
euch  wir  mit  gantzen  truwen  vesteclichen  hanthaben  und  halten  wellen  ane  alle  geverde, 
wan  aber  derselb  lantfride  von  unserm  taile  nach  uswisunge  dezselben  lantfridbriefs  alz 
furderlich  nicht  möcht  gehanthabet  werden  von  dez  wegen,  ob  icht  kost  uferstän  oder 
darüber  gand  wurde,  wie  die  usgericht  dargeben  oder  bezalt  wurde,  wan  wir  sölicher 

35  kost  und  gelt  darzegeben  und  uszelichen  etwaz  bisher  under  ainander  irrig  gewesen  sien 
und  alz  wol  nit  verainet  alz  dem  lantfride  und  uns  notdurfftig  waz  :  darumbe,  ze  behalt- 
nusse  dez  lantfrids  und  daz  allem  dem  daz  darzü  gehört  von  uns  dest  volkomenlicher 
gnüg  beschehe,  so  haben  wir  uns  mit  gemainem  raute  ainer  sölichen  lieplicher  ordnunge 

a)  N  abgekürzt,  rechten f    b)  N  sie.    c)  N  teheint  ein  ktetnes  ZHehen  Über  a  au  haben,    d)  N teheint  e.    e)  N  doch 
40  wol  0  und  nicht  a.    t)Nott  mit  Äbkürzun^eechleife  am  ScMuue. 

*  Vgl  das  gen.  StädtebOndnis  ort.  n.  bei  in  Betracht  kommen,  auf  welche  bei  den  einzelnen 

*  Dieie  Urkunde  scheint  abgefasst  zu  sein  mit  Rück-  Artikeln  unserer  Urkunde  in  den  Anmerkungen  verwiesen 
sichtauf  den  wahrscheinlich  ihr  vorausgehenden  Entwurf  ist.  Auch  die  Invokation  zu  Anfang  ist  die  gleiche  in 
nr.  194,  von  welchem  art.  /.  2.  4.  lO  und  Schluss  hie-  beiden  Urkunden,  Zu  ort,  i  vgl  dort  ort,  i. 


254  Reichstag  zu  Bger  im  April  und  Mai  1389. 

1890  n^t  ainander  verainet.  [21  ^  also :  wer'  ez  sache  daz  icht  sölich  löffe  offerstfinden,  alsbald 
die  ainer  stat  oder  mer  ander  uns  begegneten ,  also  daz  sich  dieselben  stette  oder  stat, 
den  sogetän  sache  fiirkomen  weren,  in  iren  rAten  bekanten,  daz  man  der  andern  stette 
diß  lantfrids  notdürftig'  darzft  were :  so  suUen  dieselben  stette  oder  stat,  die  daz  also 
fiirkomen  were,  die  sache  nnverzogenlich  verknnden  gen  Ulme  in  den  raute,  wan  wir  s 
die  ietzo  darzd  erkoren  und  erweit  haben,  und  die  bitten  und  manen  daz  si  gemain 
stette  diß  lantfrids  darumbe  zesamenmanen  an  ain  stat  dwdenne  den  Sachen  aller- 
gelegnost  ist,  daz  euch  denne  die  vorgnanten  von  Ulme  unverzogenlichen  tAn  sullen  bi 
guten  truwen  ane  alle  geverde.  und  wenne  euch  wir  also  zesamengemant  werden,  so  sol 
ain  iglichw  stat  under  uns  ir  erber  botschaft  von  iren  rdten  umb  dieselben  sache  tnit  lo 
vollem  gewalt  schiken  an  die  stat  dahin  denne  gemant  ist,  und  sol  euch  daz  kain  stat 
gevarlich  noch  von  irs  vortails  wegen  nicht  verziehen  uff  die  aide  die  wir  alle  dem  lant- 
fride  gelopt  und  gesworen  haben ;  und  sullen  denne  da  berfttenlich  zesamensitzen  undze 
raute  werden,  wie  wir  denne  solich  sache,  darumbe  wir  denne  zesamengemant  weren,  an 
den  lantfride  bringen,  oder,  wer'  ez  daz  man  notdurfftig  wurde,  botschaft  ze  t&nd  zu  i6 
unserm^  herren  dem  künige  oder  z&  andern  fursten  oder  herren,  oder  wie  man  daz  nach 
dem  besten  und  nutzlichosten  abgetragen  möchte,  wie  sich  daz  denne  schikent  wurde, 
nach  dem  alz  dwselb  sache  an  ir  selb  gestalt  were.  [3]'  wez  sich  denne  die  vorgnanten 
stette  gemainlich  oder  mit  dem  meren  taile  umb  ain  ieglich  sölich  sache,  darumb  denne 
zesamengemant  were,  erkanten  und  verainten,  dabi  sullen  euch  wir  denne  alle  getru-  >o 
welich  beliben  und  bestän  und  euch  daz  vollestreken  und  vollef&ren  ane  alle  ge- 
verde. [S^Y  und  sol  euch  dehain  stat  under  uns  darüber  iren  vortail  nicht  sflchen, 
denne  daz  ain  iglichw  stat  under  uns  alle  sölich  sache  nach  gemainer  stette  oder  ir  dez 
meren  tails  raute  und  bekantnusse  usrichten  und  verhandeln  sol  an  alle  geverde.  \4y  und 
waz  euch  von  sölicher  manunge  und  sach  wegen  kost  ufferstät,  ez  beschehe  ^ 
mit  botschafften  oder  in  ander  wise,  wie  sich  daz  i&gti,  von  haissent  oder  bekantnusse 
wegen  gemainer  stette  oder  ir  dez  meren  tails  alz  vor  geschriben  stät,  dieselben  kost  alle 
sullen  wir  vorgnante  stette  gemainlich  mit  ainander  liden  und  tragen,  ieglichw  stat  be- 
sunder  nach  anzal  ir  ge wonlichen  stwre.  und  wenne  euch  dieselben  stette  oder  stat,  die 
also  gelt  dargeben  oder  usgelichen  betten,  sölichs  irs  geltz  nicht  lenger  ger&ten  wölten,  so 
die  hant  denne  vollen  gewalt,  wenne  si  wend,  uns  vorgnante  stette  alle  darumbe  zesamen- 
zemanen  an  ain  stat  dw  denne  aber  den  Sachen  allergelegenlichost  ist.  und  da  sol  euch 
denne  ain  ieglichw  stat  under  uns  ir  erber  botschaft  mit  vollem  gewalt  und  mit  ir  rech- 
nunge  hinsenden  sölich  kost  und  gelt'  fruntlich  da  ze  verrechnen  und  nach  anzal  der 
gewonlichen  stwre  alz  vor  beschaiden  ist  anzelegen  und  ze  tailen.  und  wenne  ouch  daz  »5 
also  getailt  wirt,  weih  stette  denne  under  uns  gelt  schuldig  belibent,  die  sullen  denne 
daz  den  stetten,  den  man  gelten  sol  und  uf  die  si  getailt  werden,  nach  der  rechnunge  in 
zwain  manoden  den  nechsten  nnverzogenlich  bezalen  ane  alle  geverde  und  in  dazfurbaz 
wider  iren  willen  nit  verziehen.  [öy  und  also  haben  wir  vorgnante  stette  alle  gelobt 
bi  unsern  gftten  truwen  und  ouch  ainander  versprochen  und  verhaissen  uf  die  aide  die  «o 
wir  dem  lantfride  gesworen  haben,  dise  ordnunge  und  alle  vorgeschribnen  sache  ge- 

a)  OT.  notdnntlg.    b)  or.  nnsern.  * 

*  Zu  diesem  Artikel  vgl  den  Entujurf  einer  etädUechen  Landfrieden»  {wie  oben  ari,  i  wMHek)  verbunden  haben , 
Ueöereinkunft  [zwischen  1889  Mai  6  und  1890  Febr.  96]  eetzen  für  die  Stadt  Nördlingen,  die  dem  Bunde  beige- 
nr.  184  ort.  8.  treten,  die  Bundeeanlage  von  eoo  Ib,  Heller  auf  400lb.^ 

>  Vgl.  ibid.  art.  8  (7.  8. 10).  Heller  herab,  dat.  Sa.  n.  AäerheiUgen  1890  d.  h.  Nov.  6, 

'  Vgl  ibid.  art.  i*.  Münch.  R.  A.  Nördlingen  Reichsstadt  Bundesverträge  fasc. 

*  Vgl.  ibid.  art.  6.  9  nr.  6  XIY  **/^  or.  mb.  c.  i  eig.  pend. 

*  Die  11  übrigen  obgen.  Städte,  die  eich  zuBrhaUung  des  '  Vgl.  nr.  184  art.  14  und  16. 


H.  Nachherige  Tage  betr.  Versöhnung  und  Landfrieden. 


255 


truwelichen  war  und  st&t  ze  halten  ze  laisten  und  ze  vollefüren  hinnan  bis  uf  sant 
Qöiyen  tag  der  RchieroBt  kompt  und  darnach  ain  gancz  jare  daz  nächste  ane  alle  geverde 
nach  diß  briefs  sage;  und  doch  also,  wenne  dwselb  zite  verruket,  ob  wir  uns  furbaz  nicht 
mer  mit  ainander  verainten,  welich  stette  denne  under  uns  gelt  usgelichen  hetten  alz 

5  vor  geschriben  st&t,  daz  dennocht  unverrait  oder  unbezalt  were,  daz  wir  denne  nach^ 
derselben  frist  ainander  dennocht  schuldig  sin  suUen  by  den  aiden  dazselb  gelt  ze  ver- 
rechnen und  ze  bezalen  alz  vor  geschriben  stät  ane  alle  geverde.  mit  Urkunde  ditz 
briefs  daran  wir  vorgnante  stette  alle  und  unser  ieglichw  besunder  ir  stat  gemain  insigel 
offenlichen  gehenket  hat,  der  geben  ist  an  dem  nechsten  fritag  vor  dem  sunnentag  alz 

10  man  singet  reminiscere  in  der  vasten  do  man  zalt  von  Cristus  gebürt  drwtzehenhundert 
jare  und  darnach  in  dem  nwntzigosten  jare. 


2391 
Apr.  28 


1890 
Febr.  25 


15 


20 


25 


136.  Beachluss  der  Vorsteher  des  Schwäbischen  Theilbezirks  im  Egerer  Landfrieden  wegen   [nach 
Zueilens  des  Obmanns  bei  frischer  That  u,  a,  m.  [nach  1389  Mai  5*  sine  loco.]  ^^.^ 

Au*  Sttittg»  geh.  H.  und  St.  A.  Ainung  mit  Adel  und  Reichsstädten  fischl.  5'.  C  xxxt.  89  fol  6'  cod.  mb, 
coaev.  Das  Manuskript  in  Quart  oder  Querfolio  gehörte  früher  dem  Ulmer  Archiv  an  und  hat 
e  Blätter,  auf  fol  i'-4^  steht  der  Egerer  Landfriedens  -  Hauptbrief  vom  6  Mai  1860  (unser  U,  siehe 
dort  in  den  Quellen-Angaben),  dann  folgt  fol.  6*  dieses  unser  Stück.  Auf  derselben  Seile  schHeßt  sich 
nach  einem  sichtlichen  Zwischenraum  unsere  nr.  187  an :  Beschluss  der  Vorsteher  des  Schwä- 
bischen Landfriedens,  bei  Pf.  Ruprecht  II  sich  zu  beklagen  wegen  der  Herzoge  von  Baiem-,  trotz 
der  Trennung  durch  genannten  Zwischenraum  ist  es  nicht  unmöglich,  daß  die  beiden  Stücke  zu- 
sammen und  auf  einen  und  denselben  Landfriedenstag  gehören.  Fol.  6^  enthält  das  Verzeichnis 
derjenigen  die  den  Egerer  Landfrieden  in  Schwaben  beschworen,  das  wir  nr.  86  mittheilten. 
Dann  kommt  fol.  e*  der  gemeinsame  Beschluss  der  Vorsteher  des  Fränkischen  und  des  Schwäbischen 
Landfriedens,  und  die  Beschlüsse  der  Vorstelier  des  SchwMschen  Landfriedens  über  das  Pfän- 
dungsverfahren und  iU^er  Kriegszüge;  beide  Stücke  (unsere  nr.  18$  und  ib9)  theilen  wir  mit,  es  ist 
nicht  unmöglich  daß  sie  zeitlich  zusammengehören;  auf  der  Zusammenkunft,  wo  die  Vorsteher 
beider  Landfrieden  mit  einander  verhandelten,  können  auch  die  Schwäbischen  Vorsteher  für  sich 
allein  Beschlüsse  gefasst  haben.  Man  darf,  was  die  vier  Beschluss- Protokolle  betrifft,  somit 
sagen  :  das  i.  und  das  2.  können  zusammengehören  der  Zeit  nach,  ebenso  das  8.  und  das  4.,  nicht 
wol  aber  die  beiden  Gruppen  untereinander  weil  sie  im  MS.  durch  das  Verzeichnis  der  Schwörer 
auf  fol.  6^  von  einander  g^rennt  sind.  Das  zeitliche  Verfiältnis  aller  viere  unter  sich  mag  dasjenige 
sein,  welches  sich  aus  der  Reihenfolge  im  Codex  ergibt,  die  wir  auch  im  Abdruck  beibehalten  haben, 
während  wir  jenes  Mitglieder  ^Verzeichnis  unter  den  Abschnitt  von  den  Beitritten  zum  Egerer 
Landfrieden  versetzten. 

35  [1]  Von  der  frischer  tat  wegen  hÄnt  sie*  uns*  entschaiden  :  wenne  min  herre*  ge- 

mant  wirt  ze  frischer  täte,  ez  were  ain  name  oder  daz  man  ainem  sin  huse  abgewinnen 
wölte,  so  mag  er  darzö  wol  ilen  und  tfin  und  die  nechsten  darzU  manen  die  zu  disem 
lantfride  gehörent  daz  man  im  beholfen  were,  und  mage  im  sin  behusunge  wol  retten 
und  dannan  triben  und  den  ir  vich  beheben  und  ander  ir  habe ;  ez  were  denne  daz  im 

40  wissentlichen  were,  daz  ainer  etwaz  rechtes  erklaget  hette,  ez  were  uf  dem  lantfride  oder 
uf  andern  gerichten,  so  sol  er  die  Acht  beschicken  zu  im,  und  sol  die  sache  handeln  mit 
denselben,  euch  were  ob  er  ilet,  so  sol  er  dennocht  die  dcht  besenden,  daz  sie  zA  im 
komment  so  sie  beldest  mugent. 


30 


a)  or.  add.  nach  (haum  nocfa)  nach  nAch. 

45  *  Wenn,  was  nicht  unmögHeh  ist,  dieses  Stück  mit  dem 
folgenden  zusamfnengeh&rt,  ergibt  sieh  fiJar  ersteres  die 
Datierung  des  letzteren.  Im  allgemeinen,  da  wir  hier 
eine  Sitzung  des  Landfriedenstags  im  Schwäbischen  Be- 
zirke des  Egerer  Landfriedens  vor  uns  haben,  ist  jeden- 

50  falls  zu  sagen :  nach  der  Einsetzung  des  Egerer  Land- 
friedens vom  6  Mai  1889. 

'  Die  Vorsteher  des  Schwäbischen  Landfriedensbezirks 


müssen  gemeint  sein, 

*  Die  Mitglieder  des  Schwäbischen  Land  friedensbezirks, 
insbesondre  wol  die  Ulmer,  deren  Schreiber  diese  Auf- 
zeichnung gemacht  haben  wird,  und  aus  deren  Archiv 
das  ganze  Mantukript  herzurühren  scheint. 

*  Der  Obmann  des  Schwäbischen  Landfriedensbezirks, 
vgl.  die  Anm.  zu  der  kön.  Urkunde  vom  80  Apr.  1890 
nr.  iie. 


256 


Reichstag  zu  Eger  im  April  und  Mai  1389. 


[nach 
1880 


[2]  Oach  hänt  sie  uns  von  Acdelfings  wegen  entschaiden,  daz  der  wol  muge  sitzen 
j^jr*^]  uf  dem  lande  oder  in  der  stat,  wan  kain  edelman  sie  er  m&sse  ainen  herren  haben  der  in 
verspreche,  ez  were  denne  daz  er  vor  uf  in  erclagt  uf  dem  lantfride. 

[3]  Ouch  hänt  sie  uns  entschaiden  von  Eriken  Schenken  wegen  :  es  habe  etlich  stat 
die  frihaite,  wer  ir  burger  gewesen  sie  (habe  der  ichczitzeschafFent  gehebt)  der  verbärge 
bi  in,  daz  er  dez  bi  in  belibe;  hüt  er  aber  nichczit  hinder  sich  verbixrget,  stat  denne  ir 
frihaite  nicht  also,  so  belibet  er  billichen  än^  den  stetten  da  er  hin  gehöret. 


[1800  ex.  J37.  Beschluss  der  Vorsteher  des  Schwäbischen  Theilbezirks  im  Egerer  Landfriedeuy  bei 
1891  in.]  Pf-  Huprecht  II  als  Hauptmann  des  Egerer  Landfriedens  sich  zu  beklagen  wegen 

allerlei  pflichtwidrigen  Benehmens  der  Herzoge  von  Baiem  gegen  den  Landfrieden,  lo 

[1390  ex,  oder  1391  in.^  sine  loco,] 

Aus  Stuttg.  geh.  H.  und  St.  A.  Ainuug  mit  Adel  und  Reicbssttldten  Bschl.  5*.  C  zziv.  89  fol  6';  vgL 
hiezu  die  Quellen- Angabe  bei  dem  DctchluM  der  Vorsteher  nr.  186. 

[1]  Item  man  sol  ttin  ain  erber  botschafte  zu  herzog  Adolffen  von  der  nachgeschri- 
ben  artickel  wegen.  js 

[2]  Item  daz  min  herren  von  Baygern  mainen ,  daz  man  die  iren  ir  stette  und  ir 
ritter  und  knechte  nicht  furbetagen  sullen  für  den  lantfride;  ir  frihaite  stände  also,  daz 
man  von  den  iren  sulle  recht  nemen  in  den  gerichten  da  sie  hin  gehörent  und  da  si  ez 
haissen. 

[3]  Item  daz  ir  vögte  und  ir  amptlwte  in  den  stetten  und  uf  dem  lande  den  lantfride  so 
noch  nicht  gesworen  haben,  daz  sölten  sie  geschaffet  haben  in  zwain  manaden  nach  dem 
alz  der  lantfride  gemachet  warde*. 

[4]  Item  daz  sie  den  houptman  dez  lantfridz  und  den  schriber  irs  geltz  noch  nit 
bezalt  haben  von  dez  lantfridz  wegen. 

[5]  Ouch  mainent  sie,  daz  man  sie  nicht  anlegen^  sdlle^,  daz  sie  nichczit  geben  ss 
süIlen  an  der  koste  die  gangen  ist  uf  den  zöge  gen  Eeppenloch  und  gen  Blaubüren^  von 
dez  lantfridz  wegen. 

[6]  Ouch  sol  man  furbringen,  daz  sie  z&  demselben  zöge  nicht  geholfen  haben  alz 
man  sie  gemanet  hat  von  dez  lantfridez  wegen,  und  nit  gehorsame  gewesen  sind  dem 
lantfride.  so 


a)  tic.    b)  Ht.    c)  wollte  wol  urtprüngUeh  tfchreiben  süIlcn.    d)  BlAubfircn;  Blanbdrenf 


*  Der  zu  Anfang  des  Stücks  genannte  Herzog  Adolf 
ist  mii  andrem  Namen  Pf.  Ruprecht  II,  er  war  Haupt- 
mann des  Egerer  Landfriedens  insgemein  seit  17  Juni  1890 
{Urkunde  von  diesem  Tag  nr.  117  bei  uns).  Der  Zug 
nach  Blaubeuren  fälU  auch  ins  Jahr  1S90  (vgl.  StäUn 
8,  86»  nebst  St.  Chr.  4,  98,  e-ii  und  6,  44,  is-i?)  und  zwar 
in  den  Sommer  {St.  Chr.  4,  98  nt.  »).  Von  dem  Zug  nach 
Keppenloch  ist  mir  nichts  bekannt;  doch  scheint  er  vor 


dem  Blaubeurener  stattgefunden  zu  haben,  da  er  vor 
diesem  genannt  wird.  Die  Klagen  scheinen  bald  nach  dem 
Blaubeurener  Zug  angebracht  worden  zu  sein  (art.  s.  6). 
Also  faUl  das  Stück  auf  Ende  1890  oder  Anfang  1891. 

'  Nach  der  Bestimmung  in  art,  46  des  Egerer  Land- 
friedens, den  auch  die  Herzoge  Stephan  und  Friderich 
von  Baiem  beschworen  hatten  {ibid.  art.  46). 


35 


H.  Nachherige  Tage  betr.  Versöhnung  und  LandfVieden. 


257 


138.  Gemeinsamer  Beschhisa  der  Vorsteher  des  Frank,  und  des  Schwab,  Theilbezirks  im    ^^^ 

1890  ex. 

Egerer  Landfrieden,  wer  und  in  welchem  Theilbezirk  sich  einer  zu  verantworten  habe,    od»r 
und  ob  diefahrenden  Kaufleute  pfändbar  sein  soUen.  [  Wol  1390  ex,  oder  später*  sine  loco.'l  »i»*'«^! 

AuM  SttUtg.  geh.  H,  und  St,  A,  Ainung  mit  Adel  und  Reichsstädten  Bschl.  S'.  G  xxzy.  89  fol  $»;  vgl. 
5  hiezu  die  Quellen' Angabe  bei  dem  Beschhue  der  Voreteher  dee  Schwäbiechen  Landfriedens  wegen 

Zueilen»  des  Obmanns  bei  frischer  Thal  nr.  lae. 

Daz  Mbent  sich  die  zwen  houptman*  und  ouch  die  sechzehen,  die  über  die  zwen 
lantfride  z&  Franken  und  zä  Swaben  gesetzt  sind,  erkennet,  alz  hernach  geschriben  stat. 

[1]  Item  z&  dem  ersten,  daz  sich  niemand  uf  dem  lantfride  verantworten  mage,  er 
10  habe  in  denne  geschworen. 

[2]  Item  in  welichem  lantfride  ainer  gesezzen  sie,  er  habe  den  lantfride  gesworen 
oder  nicht,  man  sülle  im  ouch  zusprechen  und  fiirbetagen  in  demselben  lantfride  darinne 
er  gesezzen  ist. 

[d]  Daz  sullen  die  Achte  haimbringen  an  ir  herren,  ob  in  daz  gefalle. 
15  \4\  Ouch  siend  sie  liberaino  worden  von  der  kouflüte  wegen  die  über  lande  varent, 

ob  die  phantber  sin  süUent  oder  nicht,  daz  suUent  sie  ouch  haimbringen °  an  ir  herren, 
waz  in  darinne  füglichen  sie. 


20 


139.  Beschlüsse  der  Vorsteher  des  Schwabischen  Theilbezirks  im  Egerer  Landfrieden  Über    [««' 

w  18S0  e.x 

das  Pfändurigsverfahren  und  über  wirksame  Betheiligung  an  den  Kriegszügen,  [Wol    ^^ 
1390  ex.  oder  später^  sine  loco.]  tpoter] 


Aus  Stultg.  geh.  H.  und  St,  A.  Ainung  mit  Adel  und  Roichsstudten  Bschl.  6'.  C  zxiv.  39  fol.  ß'i  vgl. 
hiezu  die  Quellen -Angabe  bei  dem  Beschbtss  der  Vorsteher  des  Schwäbischen  Landfriedens  wegen 
Zueilens  des  Obmanns  bei  frischer  Thai  nr.  ise. 

Daz  nachgeschriben  hat  sich  der  lantfride  zu  Swaben  erkennet. 
26  [i]  Ouch^  mainent  sie,  ob  daz  were  daz  ainer  gepfendet  wurde ^  und  daz  in  daz 

nechste  gerichte  tribe  und  darmit  pfentlichen  gefüre,  daz  der  nicht  unrecht  getan  hette, 
also  der  den  lantfride  gesworen  hette. 

[2]  Were  ouch  daz  seiner  köme  &n^  ain  stat  oder  gerichte  mit  pfänden,  und  daz  man 
den  damit  nicht  inlaussen  wölte,  und  ouch  fürbaz  triben  müste ,  und  kdme  derselbe  und 
30  klagte  daz  vor  uns,  man  sölte  dieselben  stat  oder  gerichte  darumbe  bessern  alz  sich  denne 
der  lantfride  darumbe  erkennet,  dii^selbe  bessrunge  dem  lantfride  werden  sol. 

a)  haiobrfn^en  im,  cod.    b)  tichsT  Klehi  wdrdo.    c)  «ic- 


*  Vgl  die  Quellen- Angabe  bei  dem  Beschluss der  Vor- 
steher wegen  Zueilens  des  Obmanns  bei  frischer  That  nr. 

35  186  [nach  1889  Mai  6  sine  loco].  Eine  Zusammenkunft 
der  beiden  Landfrieden  zu  Ansbach  haben  wir  uns  no- 
tiert aus  der  Nürnberger  Stadtrechnung  von  1892  Merz- 
April  {die  Frager-Periode  beginnt  mit  fer.  epost  Gerdru- 
dis d.  h.  Merz  22,  die  nächste  mü  fer,  4  post  Tyburcii  et 

40  Valeriani  d.  h,  Apr.  il);  eine  desgleichen  zu  Rothenburg 
a.  d,  T,  aus  der  Rechnung  desselben  Jahrs  {aus  der  mü 
fer.  4  p.  Kyliani  d.  h.  Juli  10  beginnenden  Frager-Periode)^ 
und  noch  eine  zu  Bamberg  vom  Jahr  1898  {s,  Kosten 
Nürnbergs  beim  Tag  zu  Frankfurt  im  Juli  1894  art,  i). 

45       «  Vgl  die  Namen  in  der  kön,  Urk,  vom  ii  Juni  1898 

Dentsebe  Reicbitags^Akten  II. 


und  in  der  vom  s  JuH  1896  betr.  den  Egerer  Landfrieden 
für  Franken  und  Baiem,  und  die  Anm.  zu  der  kön.  ürk. 
vom  80  Apr.  1890  pag.  »88  nt.  s, 

*  Vgl  die  Quellen -Angabe  bei  dem  Beschluss  der  Vor- 
steher wegen  Zueilens  des  Obmanns  bei  frischer  That  nr. 
186  [nach  1889  Mai  6  sine  loco]. 

*  Dieses  Ouch  könnte  für  die  Zusammengehörigkeit 
mü  dem  vorfiergehenden  Stücke  sprechen;  eher  als  daß 
das  Item,  mit  welchem  das  zweüvorhergehende  Stück 
beginnt,  dessen  Zusammenhang  mü  seinem  Vorgänger 
beweist,  da  item  auch  allgemein  zu  Anfang  solcher  Auf- 
zeichnungen formelhaft  gebraucht  wird. 


33 


258  Reichstag  zu  Eger  im  April  UDd  Mai  1389. 

t^o'  [31  Ouch  redent  mit  iuwerm  herren*,  ob  daz  were  daz  der  lantfride  raisen  w61te, 

1890  tx 

oder  '  ez  were  mit  läger  zugen  oder  mit  tdglichem  kriege,  daz  niemand  darinne  sdmnige  sie. 
•päur]  j-^j  Ouch  gedenkent ,  ob  daz  were  daz  der  lantfride  raisen  wölte  und  im  hilfe  be- 

schaiden  wurde,  daz  sie  denne  schafifent  mit  den  iren  die  sie  darz&  schickent,  daz  sie  ge- 
horsame sin  süUent  dem  houptman  und  den  ächten  und  von  dem  lantfride  nicht  zuritten  5 
Ane  unser  wissen ,  und  ouch  gut  volke  dem  lantfride  zfl  hilfe  schicken,  und  welich  die 
weren  die  daz  uberfftren,  denselben  herren  oder  stat  sölte  man  darumbe  bessren  nach  dem 
alz  sich  denne  der  lantfride  darumbe  erkennet,  und  dieselbe  bessrunge  ouch  dem'lantfride 
werden  sol. 

[5]  Ouch  habent  sie  geredet ,  ob  ainer  gepfendet  wurde  für  ainen  hen'en  oder  stat  lo 
und  derselbe  mainte  daz  er  för  in  oder  sie  nicht  pfantber  sin  sülle ,  in  welichs  gerichte 
er  also  gepfendet  wirdet,  in  dazselbe  gerichte  sol  er  schicken  und  ouch  d-v^  pfände  uß- 
nemen  uf  burgschafte  nach  dem  alz  sich  denne  dazselbe  gerichte  erkennet  daz  es  genüge 
verbürget  sie.  und  sullent*  denne  zu  baider  sitte  kommen  für  den  nechsten  lantfride, 
und  suUent  daz  für  uns  bringen ;  und  wie  wir  uns  denne  darumbe  erkennent  ob  er  für  is 
sinen  herren  oder  stat  phantber  sin  sülle  oder  nicht,  dabie  sol  ez  ouch  denne  beliben. 

[6]  Were  ouch  daz  daz  darunder  verloren  wurde,  daz  sol  er  fur*>  uns  bringen,  und 
mage  in  darumbe  alz  umbe  ainen  roube  beklagen. 


1891    j^Q^  Nürnberg  an  Regensburg ,  bittet  um  Beschickung  eines  Tags  zu  Neustadt  an  der  Aisch 
auf  12  Febr.  1391  wegen  des  Landfriedens  ^  nachdem  die  Bischöfe  von  Barnherg  und  20 
Wirzburg  beim  König  in  Böhmen  gewesen  sind.  1391  Jan.  31  Nürnberg. 

Aus  Münch,  R,  A.  Reichsst.  Regensb.  Archiv  fasc.  233  X  ^/^  or,  m6.  lü.  cL  c.  sig.  in  verto  impr. 
Gedruckt  JUon.  Zoll.  6,  277  nr.  266  aus  derselben  Quelle, 

Unser  früntlich  dienste  bevor,  ersamen  fürsichtigen  besunder  lieben  frewnde.     wir 
lassen  ewr  erberkeit  wissen,  daz  die  hochwirdigen  fürsten  und  herren  der  byschof  von  35 
Babemberg'  und  der  byschof  von  Wirczburg'  bey  unserm  herren  dem  Römischen  künig 
zu  Beheim  gewesen  sein,  und  die  vorgenanten  fürsten  und  unser  herre  •  •  der  burggraf * 
sind  darnach  auf  einem  tage  bey  einander  gewesen,  und  haben  sich  etwas  mit  einander 
unterredt  von  dez  lands  und  des  lantfrids  notdürft  wegen,  und  darnach  hat  unser  herre 
von  Babemberg  nach  etlichen  awz  unserm  rate  gesant ,  und  hat  mit  den  von  seinen  und  30 
der  vorgenanten  f&rsten  wegen  geredt,  daz  in  wol  geviel  daz  die  fürsten  und  die  stete 
die  in  dem  lantfride  sein  kürtzlichen  auf  einen  tag  zu  einander  kömen,  wan  sie  des  ein 
grosse  notdürft®  dewehte  von  etlicher  lewflte  wegen  als  man  ew  wol  erczolen  wirdt  wenn 
ir  zu  uns  kumt.  und  also  sein  die  vorgenanten  fürsten  mit  den  unsern  überein  worden 
Fehr.  /2  umb  cineu  tag  der  da  sein  sol  zu  der  Newenstat  an  der  Aysche  auf  den  suntag  invocavit,  35 
also  daz  man  auf  den  samstag  ze  nacht  do  sein  sol,  und  daz  wir  ew  und  andern  steten 
die  in  dem  lantfrid  sein  denselben  tage  verkünden  süUen.  darumb  bitten  wir  ewr  frunt- 
schafft  mit  allem  fleizze,  daz  ir  ewch  nichts  lasset  hindern  ir  schicket  ewr  erber  weise 
potschafk;  auf  denselben  tag  mit  macht  umb  solich  stücke  und  prüche  als  vormals  in  dem 
lant&ide  gewesen  sein  von  des  hawbtmansgelt  und  auch  von  hilffe  und  andern  Sachen  10 
als  ew  das  ewer  potschaft  vormals  wol  erczolet  hat,  und  auch  ob  man  icht  anders  ze  rat 
würde  daz  dem  lande  und  dem  lantfrid  nücze  und  gut  wer',  und  seit  darynne  nicht  sew- 


a)  o.  Zw.  nicht  BÜllent.    b)  wol  ticher  fdr  und  nicht  für.    c)  tUhthar  1  Strichelchen  oder  Punkt  über  u. 

*  Dieses  Umspringen  in  die  zweite  Person  ist  wol  ohne  ^  Lambert  von  Brunn  1974- 1898. 

besondre  Bedeutung;  nur  scheint  daraus  hervorzugehen,  *  Gerhard  von  Schwarzburg  1878  •  1400.  li 

daß  der  Obmann,  welcher  unter  iuwerm  herren  verstan-  *  Friderich  V 1867-1898, 
den  werden  muß,  bei  der  Berathung  nicht  anwesend  war. 


H.  Nachherige  Tage  betr.  Versöhnung  und  Landfrieden.  259 

rnig,  wan  uns  dunkt,  nach  dem  und  wir  uns  versteen,  daz  des  ein  grosse  notdurft  sey.  und    ^^' 

lasset  uns  des  ewr  verschriben  antwurt  wider  wissen  bey  disem  boten.       datum  feria  3 

ante  purificacionem  Marie  anno  91. 

\in  verso]  Den  ersamen  f&rsichtifiren  •  •   burger-  ^^^  , 

5  meistern  und  rate  der  stat  zu  Kegenspurg  unsern  a  "ma       k 

.1      1       '  t     Tt.      /•         j  2  **  ^  Urem  berfi^. 

guten  besunder  heben  frewnden.  ° 


141.  Elf  genannte  Reichsstädte  verbrechen  y  der  Stadt  Kempten,  welche  in  ihre  zur  Erhol-    ^^^ 
tung  des  Egerer  Landfriedens  geschlossene  Freundschaft  eingetreten  ist,  die  Bestimmungen 
derselben  zu  halten^  1391  Juli  20  Ulm, 

10  Au*  Münch,  R.  A.  Reichsst.  Kemptisches  Archiv  fasc.  23  X  */«  or.  mb.  c  €ig,  pend.  icUii  mtegro;  auf 

Rückteite  von  späterer  Band  Pundtsbrte/',  ib.  Unke  oben  in  der  Ecke  auch  von  epätrer  Hand  12. 
Erwähnt  bei  HaggenmüUer  Geech.  von  Kempten  i,  19S  f.;  daraue  Regeet  bei  Vitcher  nr.  875. 

Wir  die  burgermaister  rdt  und  alle  burger  diser  nacbgeschribner  dez  balligen  Rö- 
mischen richs  stett  mit  namen  Ulme  Nördlingen  Memningen  ^  Bijbrach  Gemünde  Din- 

ifi  kelspAhel  Halle  Aulun  Pfullendorff  Ysni^  und  L^irkirch  bekennen  offenlich  mit  disem 
brieff :  alz  wir  uns  got  ze  lobe  unserm  genddigen  herren  dem  Römischen  küng  und  dem 
hailigen  rieh  ze  eren  zu  behaltnüsse  dez  lantfridz  und  gemainem  land  ze  fride  und  ze 
gemach  ettlicher  fruntschafft*  mit  ainander  gesampnot  und  veraint  haben  nach  ußwisung 
und  sage  dez  brieffs  den  wir  darumbe  ainander  besigelt  und  gegeben  haben,  darinne  wir 

20  doch  unser  ere  gen  dem  vorgenanten  unserm  gnedigen  herren  dem  Römischen  käng 
und  euch  gen  dem  hailigen  rieh  und  gen  dem  lantfrid  wol  besorgt  und  bewart  haben  alz 
euch  daz  derselb  brieff  aigenlich  wiset  und  seit,  und  wan  die  erbern  und  wisen  der  bur- 
germaister und  der  rät  und  alle  burger  gemainlich  rieh  und  arm  der  stat  ze  Kempten  zä 
uns  in  die  vorgenante  frdntschafft  getretten  sind :  darumbe  so  haben  wir  in  hinwiderumb 

25  gelopt  versprochen  und  verhaissen  und  versprechen  mit  disem  brieff  uff  die  gelüpt  und 
aide  die  wir  in  dem  vorgenanten  brieff  gelopt  und  geschworn  haben,  daz  wir  den  egenanten 
burgern  der  stat  ze  Kempten  allez  dez  schuldig  und  verbunden  sin  sullen  und  wellen  ze 
halten  ze  laisten  ze  helffen  und  ze  raten  dez  wir  uns  gen  ainander  verschriben  und  ver- 
bunden haben,  ze  gelicher  wise  und  in  allem  dem  rechten  alz  ob si dieselben  fruntschafft 

80  mit  uns  angefangen  betten  und  alz  ob  si  mit  ndmlichen  werten  in  demselben  brieff  be- 
griffen weren  und  verschriben  stftnden,  ungevarlich.  und  sullen  euch  dieselben  zit  und 
jare  nicht  mer  dcnne  für  hundert  piund  haller  veranzaln  und  verdienen  ane  alle  ge- 
verde.  mit  urkund  diß  brieffs,  daran  die  erbern  und  wisen  der  burgermaister  und  der 
raute  der  stat  ze  Ulme  von  unser  aller  haissentz  wegen  ir  stat  insigel  offenlich  gehenkt 

35  hant^,  der  geben  ist  an  dem  nechsten  donrstag  vor  sant  Jacobs  tag  dez  hailigen  zwölff- 
hotten  do.  man  zalt  von  Cristz  geburt  drdzehenhundert  jare  und  darnach  in  dem  ainund-  juu  20 
n'vfrntzigostem  jare. 


a)  or.  sie.    b)  or.  beginnt  da»  Wort  nicht  mit  j  sondern  mit  ij.    c)  or.  bautf 

'  Der  Auedruck  nBund»  wird  hier  wie  in  der  Urkunde  möchte,  befinden  eich  außer  den  oben  genannten  Städten 
40  nr.  1S6  wol  abeichtUch  vermieden.  Ee  fragt  eich  welche»  auch  Giengen  und  Bopfingen,  aber  dae  hier  <^en  aufge- 
die  •Freundechaft»  ist,  in  welche  hier  Kempten  aufge-  führte  Hallnicht,  ee  kann  eein  daß  inzwischen  diese  Ver- 
nommen wird;  in  nr.  186,  an  das  man  zunächst  denken  änderung  im  MitgKederetand  eingetreten  war. 


Nov.  so 


260  Reichstag  zu  Eger  im  April  und  Mai  1389. 

t99i  142.  Für^zehn  genannte  Städte  achliqfien'eine  hU  1  Mai  1395  dauernde  Uehereinkanft  zum 
Schutz  ihrer  Freiheiten,  da  sie  trotz  dem  JBgerer  Landfrieden,  den  sie  gerne  halten 
wollen,  Beeinträchtigungen  erfahren,  und  da  die  von  Karl  IV  und  Wenzel  ihnen  er- 
theilten  Freiheiten  sie  zu  Eingehung  eines  solchen  Bundesverhältnisses  trotz  dem  im 
Egerer  Landfrieden  art.  35  enthaltenen  Verbote  berechtigen.  1392  Nov.  20  [ohne  Ort].  ^ 

M  aus  Stuttg.  St,  A.  Reichsstädte  insgemein  Studtebündnisse  fasc.  6  G  viiz  Sl  or.  mb.  c.  15  Hg.pend., 
wovon  s  die  obere  Wachelage  eingebüßt  haben,  die  Sigel  folgen  eich  in  derselben  Ordnung  in 
welcher  die  Städte -Namen  zu  Eingang  der  Urkunde  aufgezählt  sind,  auf  jedem  Presset  steht  der 
Name  der  Stadt;  auf  Rückseite  rechts  unten  in  der  Ecke  von  Hand  wol  noch  des  u  Jahrhunderts 
Izxxxii.  —  Die  erste  Insertion,  die  Urkunde  Karls  IV  vom  9  Jan.  1S48  {Vischer  reg.  nr.  ao),  ist  von  lo 
«n«  eingefügt  nach  dem  Original  des  Sttätg.  St.  Ä.  Reichsstädte  insgemein,  Kaiser -Urkunden  den 
Reichsstädten  in  Schwaben  ertheilt,  1346-1493,  G  yiu  30  or.  mb.  c.  sig.  pend.  defic.  (ohne  Unter- 
schrift und  Registrata,  Rucks,  links  untett  in  der  Ecke  wol  glchz.  0),  und  daratts  und  aus  der 
wirklich  inserierten  Abschrift  einige  Varianten  gegeben.  Auch  die  beiden  inserierten  Urkunden 
K.  Wenzels  vom  81  Mai  laii  und  vom  20  Merz  1387,  welche  in  RTA,  i  nr.  loe  und  nr.  802  aus  den  15 
Originalen  abgedruckt  sind,  haben  hier  aus  der  inserierten  Abschrift  Varianten  erhcUten, 

Auszug  in  Schmids  Sammlung  I  82  im  Stuttg.  St.  A.;  gedrucktes  Regest  bei  Vischer  nr.  882,  auch  ein 
solches  bei  Stalin  8,  869. 

In  gotes  namen  amen.       wir  die  borgermaister  rdute  and  alle  barger  gemainlich 
riebe  and  arme  diser  nachgescbribnen  dez  hailigen  Römischen  richs  stette  mit  namen  »o 
Ulme  Nordlingen  Rotwile  Memningen"  Halle  Qemunde  Bibrach  Pfullendorffe  Dinkels- 
puchel  Kempten  Koaffburen  Isny  Lwtkirch  Aalan  and  Bopphingen  verjehen  and  be- 
kennen offenlichn  mit  disem  brieffe  and  tagen^  kant  allen  den  die  in  ansechent  oder 
hörent  lesen  :      [1]  als  ans  der  allerdarchlachtigost  fürst  and  herre  hern^  Wentzlaw  von 
gocz  gnaden  Romischer  kanig  z&  allen  ziten  merer  dez  richs  and  kunig  za  Bechem  anser  ts 
lieber  gnädiger^  herre  darch  gemains  natzes  and  firids  willen  der  lande  mit  raate  sin 
and  dez  richs  farsten  mit  ainem  gemainem  lantfride^  versorgt  hat,  daby  oach  wir  gerne 
beliben  and  den  getrawelichen  halten  wellen,  dagen'  and  daby  aber  ans  etlich  wider- 
satze  beschehent  and  zAfallent  die  dem  lande  and  ans  grösslich  ze  schaden  koment  and 
damit  oucli  wir  von  ansern  fryhaiten  and  gnaden  gedrangen  and  dawider  beswert  werden,  so 
dieselben  anser  fryhaite  and  gnade  ans  doch  der  vorgnant  anser  gnadiger®  herre  der 
Römische  kanig  in  dem  egenanten  lantfride-briefife  vollekomenlichen  asgeseczet  and 
asbedinget  hat'  also  daz  ans  der  egenant  lantfride  gentzlichen  daran  anschedlich  sin  sol, 
and  damit  ans  och  derselb  vorgnant  anser  gnädiger^  herre  der  Romische  kanig  far  söliche 
widersetze  alz  vor  geschriben  stät  gar  gnadeclichen  farsechen  and  wol  versorgt  and  be-  se 
dacht  hat  äff  söliche  fryhait  and  gnade ,  die  ans  sin  vatter  der  allerdarchlachtigost  fürst 
and  herre  kaiser  Karl  seliger  gedachtnusse  zu  den  ziten  do  er  Römischer  kanig  waz  and 
darnach  der  vorgnant  anser  herre  kanig  Wentzlaw  äff  ander  anser  fryhait  and  gnade, 
die  wir  von  in  and  andern  iren  vorfaren  an  dem  riebe  Romischen  kaisern  and  kanigen 
von  alter  bisher  erlanget^  and  erworben  haben,  von  besandern  gnaden  gegeben  and  ge-  «o 
tftn  hant  mit  solichen  fryhaiten  und  brieffen*  der  abgeschrift  von  wort  ze  wort  hienach 

a)  or.  9ie ;  auch  der  Sigel'Prtuel  hat  diess  Sehr tibung,    h)or.thgcnt    c)or.ne.    d)  or. gn&diger 7    e)or.$cheint 
nicM  gn&diger.    t)  or.  gn&digcrf  gnldlger?    g)  or.  scheint  doch  »ol  nicht  erUoger. 

*  Der  Egerer  Landfriede  vom  6  Mai  1889  nr.  72.  i  nr.  802  legten,  sieht  man  aus  RTA.  i  nr.  804  von  1889 

*  d.  h.  dagegen ,  dawider.  Nov.  22-,  ist  schon  damals  an  diese  Verwendung  gedacht  46 
^  In  art.  48  des  genannten  Landfriedens.              *  wordenf  Vgl  auch  pag.  80  nt.  4.  Am  7  Juni  1890  lassen 

*  Diese  nachfolgenden  Einschaltungen  enthalten  frei-  sich  die  betr.  Städte  die  Urkunde  RTA.  i  nr.  802  vom 
lieh  direkt  nichts  von  einer  Erlaubnis  Städtebündnisse  zu  Rotweiler  Bofgericht  bestätigen,  einzelne  lassen  sich  vmi 
machen,  und  doch  werden  sie  zu  diesem  Zweck  hier  an-  der  gleichen  Stelle  ein  Vidimus  derselben  geben,  i.  Vi- 
geführt,  und  ebenso  in  nr.  145  und  147.  Welchen  Werth  scher  Reg.  nr.  882-864.  60 
übrigens  die  Städte  auf  den  Gebrauch  der  Urkunde  RTA. 


H.  Nachherige  Tage  betr.  Versöhnung  und  Landfrieden. 


261 


geschriben  stant  (and  dez  ersten  dez  vorgnanten  unsers  herren  kaiser  Karls  brieff  stat 
also  :  Wir  Karl  von  gots  gnaden  Römscher  cbAnig  z'  allen  zitten  merer  dez  richs  und 
chAnig  ze  Behan  bekennen  uns  an  disem  brief :  wan  wir  die  stet  Auspurch  Ulme  Mem- 
ningen®  Chemptftn  Koufbürn  Lutkirch*»  Wangen  Bibrach  Havenspurch*^  Lindow  Buch- 

5  hörn  Ueberlingen  Pfullendorf  Ezzlingen  Rütlingen  Rotwil  Wile  Nördlingen  Gemünd 
Hall  Hailpr&nn  Wimpfen  und  Winsperch  so  genaigt  so  undertdnig  und  euch  so  gestendig 
[weiter  ganz  wie  die  Urkunde  K,  Wenzels  von  1377  Mai  31  Rotenburg  RTA,  1,  191  f. 
nr.  106^  bis  insigel;  dann]  der  geben  ist  do  man  zalt  von  Christes  geburt  driuzehen- 
hundert  jar  darnach   in   dem   dchtundvierczigosten  jar   an   der  mitwochn  nach  dem 

10  zwölften  tag  in  dem  andern  jar  unsers  richs  ^  so  stüt  denne  des  egenanten  unsers 
gnädigen  ^  herren  des  Romischen  kunigs  briefife  mit  namen  der  erst  also  [folgt  die  Ur- 
kunde K.  Wenzels  von  1377  Mai  31  Rotenburg  RTA.  1,  191  f.  nr.  106^  ohne  Unterschrift 
tmd  Registrata],  darnach  so  stat  der  ander  also  [folgt  die  Urkunde  K,  Wenzels  von 
1387  Merz  20  Nürnberg  RTA.  1,  547 f.  nr.  302^  ohne  Unterschrift  und  Regist/rata]);  und 

16  wan  uns  die  vorgnanten  unser  gnadig  herren  kaiser  Karle  selige  und  sin  sune  kunig 
Wentzlaw  alz  gar  milteklichen  begäbet  und  begnadet  hant,  ob  uns  yemant  wider  unser 
fryhait  und  gnade  besweren  oder  davon  dringen  wölte,  daz  wir  dez  denne  ainander 
suUen  beholffen  sin  etc.,  alz  daz  die  vorgeschriben  unser  frjhait-brieffe  vollekomenlichen 
wisent  und  sagent :  darumbe  so  haben  wir  vorgnanten  stette  alle  gemainlich  ainander 

so  sölicher  truwe  fryhait  und  gnade ,  die  uns  beschehen  und  gegeben  sind  und  der  euch 
wir  dem  hailigen  Römischen  riebe  widerumbe  schuldig  sien  ze  halten,  ermanot  und 
erinnert,  und  haben  euch  uns  uff  daz,  got  ze  lobe  dem  vorgnanten  unserm  gnädigen^ 
herren  dem  Romischen  kunig  und  dem  hailigen  riebe  zu  eren  uns  selb  und  gemainem 
land'  ze  nutze  ze  fride  und  ze  gemache  und  darumbe  daz  wir  uns  dem  hailigen  riebe 

s^dest  bas  beheben  mugen  und^st  minder  davon  gedrungen  werden,  ainhellcclichen 
erkennet  daz  wir  von  wegen  dez  hailigen  riches  ainander  billichen  zu  sölichen 
fryhaiten  hievorgnant  beholffen  sient.  [2]  doch  vor  allen  dingen  mit  behaltnusse 
dem  egnanten  unserm  gnädigen  herren  dem  Romischen  kunig  zukünftigen  kaisern 
und  och  dem  hailigen  riebe  aller  siner  rechte  ze  halten  und  ze  tünd  ane   alle 


1892 
Not.  20 


1348 
Jan.  ii 


1877 
Mai  31 

1887 
Mtrz  20 


80 


35 


k)  or.tiCt  auchdUImertUm'hat  io*  b)  or.  LntkirohfLiuklrchf  Li wkirchf/nterfionLwtkirch.  c)  or.  Bavens- 
plrch|  InBwtion  Ravenspurg.  d]«(a/<  de»  dorHgtn  phant  yemant  Bteht  hUr  im  Or.  pfaad  iemantz,  in  der 
Imertion  yemantz  pfand ;  d€u  briefOi  wo«  dort  in  B  fehlt  («.  BTÄ.  1,191  nt.  d),  itt  hier  vorhanden  in  Or.  (brief) 
und  in  der  Ineertion  (brieffe) ;  das  dortige  vorkeren  heißt  hier  m  Or.  und  Ineertion  Yerk. ;  das  dortige  dren- 
nen  hat  Or,  richtig  ebenso ,  Insertion  versehrieben  drengen.  e)  or,  wenigstens  ein  Punkt  über  a.  f)  statt 
dortigem  phant  yemant  steht  hier  pfand  yemants , /flr  d«n  <9mn  tool  gleichgütig;  brieff,  was  dort  in  B  fehlt, 
kehrt  hisr  wider,  vgl,  p.  191  nt,  d  in  RTA.  1,  g)  statt  des  dortigen  krenken  steht  hier  bekumbern ,  für  den 
Sinn  wol  gleiehgiltig.    h)  or.  wenigstens  ein  Punkt  Oher  a. 


'Dteee  Urkunde  vom  9  Jan,  1848  ist  bei  StäHn  8,  289  f. 
nicht  enoähnt;  eie  itt,  außer  dem  erwähnten  Original  des 

40  Stuttgarter  Archivs  das  ich  oben  benützte,  noch  enthalten 
als  Einschaltung  in  nr.  145  und  in  einem  Vidimus  vom 
24  Aug.  (Bartholom.)  1409  des  Abtes  Johann  von  Blaubeu- 
ren,  worin  zugleich  noch  8  andere  Urkunden  vidimiert 
sind;  eine  Abschrift  steht  im  Ulmer  Urk,  B,  sec,  15  med.; 

45  das  Vidimus  und  die  Abschrift  im  Stuttgarter  Archiv,  das 
Vidimus  in  zwei  Exemplaren,  —  Dagegen  erwähnt  Stalin 
8,  940  nt.  1  die  Widerholung  dieser  Urkunde  zu  Ulm 
vom  97  Jan.  1848  {die  vom  9  Januar  hat  keinen  Ort  im 
Datum),  dat.  Ulm  1848  So.  vor  Lichtmesse  a,  regn,  8;  sie 

50  befindet  sich  in  einem  Vidimus  des  Abts  Heinrich  von 
Hälfingen  zu  B^tenhausen  und  des  Probstes  Johann  von 
Ringingen  zu  Denkendorf  vom  20  Merz  I42e  {Mi,  vor 
pahn,),  im  Stuttg.  St.  A,  Reichsstüdte  insgemein  kais. 
Urkunden  1346-1493  orig.  membran.  Ich  bemerke  hiezu 


noch,  daß  in  diesem  Vidimus  der  Urkunde  vom  27  Jan. 
dieselben  28  Städte  in  derselben  Reihenfolge  genannt 
werden  wie  in  derjenigen  vom  9  Januar,  Es  ist  mir  dem" 
nach  kein  Zweifel,  daß  das  in  dem  Abdruck  der  ersteren 
bei  Lünig  R.  A.  18,  16  fehlende  Kempten  ebenda  nur  aus 
Versehen  weggelassen  worden  ist.  Nur  ist  richtig,  daß 
Kempten  am  gleichen  Tag  eine  besondere  Urkunde  glei- 
chen Inhalts  von  Karl  IV  bekommen  hat,  natürlich  mut. 
mut,,  dieselbe  ist  gedruckt  in  der  Gründlichen  Ausführ- 
und  Rettung  des  h,  R.  Stadt  Kempten  ur allen  Herkommens 
und  Reichsimmedietät  1781  foL  Bey lagen  pag.  72f,nr,  XII, 
hieraus  cüiert  bei  Hugo  MediaXisierung  der  deutschen 
Reichsstädte  89  nt.  6,  und  daraus  bei  Stalin  l.  c.  Vielleicht 
haben  auch  genannte  andre  Städte  solche  besondren  Ur- 
kunden gleichen  Inhalts  bekommen;  Stään  l.  c,  sagt,  Jede 
habe  eine  solche  erhalten,  doch  ohne  Beleg,  außer  für 
Kempten, 


262  Reichstag  zu  Eger  im  April  und  Mai  1389. 

1892  geverde.  [3]  und  ouch*  in  solicher  beschaidenhait  :  wer*  ez  daz  yemant  darüber, 
wer  der  were  oder  wie  der  genant  oder  gehaissen  were,  uns  vorgnanten  stette  gemain- 
licfa  oder  ain  ald  mer  ander  uns  besunder,  die  ietzo  bj  uns  weren  oder  noch  fur- 
baz  zu  uns  kAmen  und  die  doch  in  den  vorgnanten  unsern  fryhait-brieffen  be- 
griffen weren  und  verschriben  stünden,  oder  die  unsern,  die  uns  zft  versprechen  s 
stünden,  wider  die  vorgnanten  unser  fryhait  und  gnade  angriffe  oder  besche- 
digote  oder  uns  davon  dringen  oder  triben  w61te,  wie  oder  in  welich  wise  sich  daz 
fügte:  so  suUent  dw  oder  dieselben  beschedigoten ^  stette  oder  stat,  die  denne  die  sache 
anrüren  oder  angand  wurde,  uns  alle  ander  vorgnanten  stette  darumbe  zesamenmanen 
an  ain  stat  dw  denne  den  sachen  allergelegenlichost  ist  und  uff  ain  söliche^  zite  die  wir  lo 
andern  stette  denne  wol  erlangen  und  erraichen  mugen.  und  uff  dieselben  zite  suUen 
euch  wir  denne  die  andern  stette  alle  zesamenkomen  ane  alle  geverde,  und  da  ze  raute 
werden  ob  daz  oder  wie  daz  an  den  lantfride  ze  bringent^  sye  oder  waz  suß  darzü  ze 
tund  sye  oder  wie  man  darzü  helffen  welle*,  und  wez  sich  euch  denne  die  stette  da 
gemainlich  oder  mit  dem  merrern  taile  uff  ir  aide  darumbe  erkennen  ®  mit  hilff  oder  mit  i5 
andern  sachen  darzü  ze^  tünd,dez  sol  ouch  sich  denne  dw  oder  dieselben  beschedigoten 
stette  oder  stat  und  die  iren  wol  benügen  laussen.  so  suUen  ouch  wir  alle  ander  stette 
dem,  dez  sich  denne  der  merertail  under  uns  erkennet  hett,  ez  were  umb  hilff  oder  umb 
ander  sache,  gnüg  tun,  und  ouch  daz  getruwelichen  vollestreken  und  voilefüren,  also 
daz  mit  namen  daz  minder  taile  dem  merern  tail  voUgen  sol,  ane  alle  geverde.  [d^]  und»o 
sol  ouch  dehain  stat  under  uns  weder  klainw  noch  grossw  dehainen  iren  vortaile  darinne 
noch  in  disen  sachen  nicht  suchen  ^^  noch  triben  in  dehainen  wege  ane  alle  ge- 
verde. [4]  wer'  ez  aber  sache  daz  söliche  löffe^  zufielen,  daz  ain  stat  oder  mer  under 
uns,  die  ietzo  by  uns  were  oder  noch  füro^  zu  uns  käme,  besezzen  wurde  oder  mit 
geliger  also  bekumbert  were  daz  sye  die  andern  stette^lb  nicht  gemanen  mocht :  alz  »s 
bald  denne  wir  andern  stette  unser  ainw  oder  mer  dez  innan  oder  gewar  wurdent,  ez 
beschehe  mit  manunge  oder  ane  manung,  dw  oder  dieselben  stette  oder  stat  sullen  denne 
by  dem  aide  unverzogenlich  und  ane  alle  geverde  die  nechsten  dry  stette  daby  manen, 
daz  sy  derselben  belegnen  stat  mit  kost  mit  gezwg  und  mit  allen  andern  sachen,  damit 
sy  ir  stat  geretten  und  beheben  mugen,  ze  hilffe  komen,  und  daz  ouch  denne  dieselben  so 
dry  nechsten  stette  by  dem  aide  tun  und  vollefüren  sullen  alz  verre  sy  vermugent  ane 
alle  geverde.  darzü  sullen  dieselben  stette  oder  stat  under  uns,  dw  des  denne  dez  ersten 
innan  oder  gewar  wurden,  uns  alle  ander  vorgnanten  stette  uff  daz  kurczost  ouch 
zesamenmanen  an  ain  stat  dw  denne  den  sachen  allergelegenlichost^  were.  da  sullen 
ouch  wir  denne  alle  unser  botschaft  mit  voller  macht  hinsenden,  und  furbaz  gedenken  sa 
und  ze  raute  werden  waz  mer  darzü  ze  tünd  sy.  und  wez  ouch  sich  denne  die  stette  aber 
gemainlichen  oder  mit  dem  merern  taile  verainen  und  ze  raute  werden  wie  furbaz 
darzü  ze  tünd  sy,  daz  sullen  ouch  denne  wir  vorgnanten  stette  alle  getruwelichen  halten 
und  vollefüren  ane  alle  geverde.  [6]  und  sullen  ouch  mit  namen  wir  vorgnanten  von 
Ulme,  wenne  die  stette  von  der  oder  ander  sache  wegen  zesamengemant  werden,  alle-4o 
wegen  zwen  von  unsern  rdten  zu  dem  spruch  setzen ,  und  wir  der  andern  stette  ieglichw 

a)  or.  doch  wol  nicJU  auchf  b)  or,  beaohedigen.  c)  or.  soUchef  d)  or.  bringet,  e)  or.  letztet  e  etwas  «nd««(- 
lieh ,  aber  doch  wol  H^ier ;  erlnenntBiif  f)  or.  om.  g)or.  iSchenf  h)  or.  ibttet  i)or.  fdref  k)  or.  allergf- 
legcnlicbon. 

*  Man  iieht  wol,  daß  es  nur  Formalität  üt,  wenn  hier  Stelle  und  Funktion  des  Landfriedens.  Doch  ist  hier  noch  45 

noch  vom  Landfrieden  geredet  wird;  das  folgende  zeigt,  nicht  ausdrücklich  die  Rede  von  den  sped fischen  Landfrie- 

daß  die  Hilfe  von  den  Städten  ohne  Beiziehung  des  Land-  dens-Gegenständen :  Mord,  Brand,  Raub,  unrechtem  Fähen 

frieden«  gdeistet  wvrd.  Ehrenhalber  oder  um  der  Gesetz-  und  unrechtem  Widersagen;  das  kommt  dann  schon  in 

lichkeit  willen  wird  der  Landfriede  noch  vorangestellt,  dem  Bündnis  vom  28  April  t896  nr,  14S  arU  8,  wo  dafür 

faktisch  tritt  der  städtische  Bund  für  seine  Mitglieder  in  der  Landfriede  natürlich  nicht  mehr  erwähnt  wird.  so 


H.  Nachherige  Tage  betr.  Versöhnung  und  Landfrieden.  263 

ainen  und  nicht  mer,  die  stimme  haben  und  an  der  frag  gezellet  werden.       [6]  und    ^^* 
waz  euch  also  über  alle  yorgeschriben  sache  kost  gienge,  dieselben  kostsallen 
wir  alle  ander  stette  mit  in  liden  und  tragen,  ieglichw  stat  nach  anzale  ir  gewonlichen 
stwre  und  nach  der  ordnunge  die  wir  under  ainander  von  sölicher  anlegunge  wegen 

5  gesetzet  und  gemacht  haben,  und  welich  stette  oder  stat  sölich  oder  ander  gelt  oder 
gute  uff  uns  gemain  stette  dargebent  oder  uslichent  lutzel^  oder  vil,  dw  oder  dieselben 
stette  oder  stat  mugen  uns  alle  ander  vorgnanten  stette  darumbe  uff  ainen  tag  wol 
zesamenmaneU)  wenne  in  daz  fägklich  ist,  und  da  euch  wir  alle  unser  botschaft  mit 
vollem  gewalt,  sölich  kost  und  gelt  anzelegen  und  ze  verrechnen,  hinsenden  sullen.  und 

10  wenne  euch  oder  alz  bald  daz  angeleit  und  verrait  wurde,  so  sol  ain  ieglichw  stat  under 
uns  besunder  daz  gelt,  daz  ir  daran  geburet  ze  geben,  den  stetten  oder  stat,  den  man 
schuldig  belibet,  nach  der  anlegung  in  zwain  manoden  den  nechsten  hj  dem  aide 
bezalen  ane  alle  geverde,  ez  were  denne  daz  dwselben  stette  oder  stat,  den  man  also  gelt 
schuldig  belibe,  dez  geltz  mit  willen  gerne  lenger  baiten  und  darumbe  frist  geben 

15  wölte.  [7]  und  umb  daz  daz  dehain  stat  under  uns  sich  icht  ze  verre  vergriffe  und  daz 
ouch  wir  under  ainander  und  gen  andern  luten  dest  fridlicher  sitzen  und  beliben,  so 
haben  wir  uns  dez  ouch  erkennet :  waz  sach  nu  furbaz  mer  zwischen  unser  ainer 
oder  mer  oder  gen  andern  luten  ufferstftnden,  davon  zwitrdcht^  oder  missehel- 
lunge  komen  mochten,  wenne  wir  denne  darumbe  zesamengemant  werden  und  sölich 

20  Sache  vorhin  in  aller  stette  rdte  aigenlichen  verkunt  und  verschriben  wirt  also  daz  sich 
ainer  ieglicher  stat  raute  darumbe  aigenlichen  underreden  mag  und  ouch  sich  die  stette 
oder  stat  die  daz  angand  wurde  daruff  wissen  ze  bedenken  und  ze  verantwurten,  wez 
sich  denne  die  stette  gemainlich  oder  mit  dem  merern  taile  umb  ain  ieglich  sölich 
Sache  uff  den  aide  erkennent  seczent  oder  ze  raute  werdent,  daz  sol  furgang  haben,  und 

25  sullen  ouch  alle  stette,  und  sunderlich  und  mit  namen  die  stette  die  ez  denne  anrüret 
oder  angieng,  dabi  beliben  und  kain  Widerrede  dawider  han  in  dehainen  weg  ane  alle 
geverde.  [8]  und  welich  stette  oder  stat  under  uns,  ir  were  ainw  oder  mer,  groß  oder 
ciain,  allen  vorgeschriben  sachen  nicht  gnüg  tun  und  den  usgan  wolte,  oder  daz  sj  zu 
den  manungen^  nicht  kämen  so  die  stette  zesamengemant  wurden,  dieselben  unge- 

30  horsamen  stette  suUent  umb  ain  ieglich  sölich  sache  gebessert  und  gestraufft  werden, 
alz  sich  denne  die  andern  stette  under  uns  gemainlich  oder  mit  dem  merern  tail  erken- 
nen daz  sy  damit  verschuldet  haben,  und  derselben  strauffe  und  bftsse  sullen  ouch 
denne  dieselben  ungehorsamen  stette  gnüg  tun,  ez  were  denne  daz  sy  sich  mit  irem 
rechten  entschlachen  und  dafiir^  gestan  möchten,  alz  sich  denne  die  andern  stette 

35  erkanten  daz  sje  ehaft  note  daran  geirret  hett.  [9]  und  also  haben  wir  vorgnanten 
burgermaister  rate  und  alle  burger  gemainlich  der  vorgeschribnen  stette  gelopt  by 
unsern  gfiten  truwen  und  uff  die  aide  die  wir  dem  hailigen  riebe  schuldig  sien, 
daz  wir  alle  vorgeschriben  sache  getruwelich  war  und  stdt  halten  laisten  und  voilefüren 
sullen  und  wellen  hinnan  bis  uff  sant  Philipps  und  sant  Jacobs  tage  der  zwaiger    lass 

40  zwolffbotten  der  allerschierost  kompt  und  darnach  zway  ganczw  jare  die  nechsten  nach 
ainander,  und  nicht  davon  ze  stand  noch  ze  laussent  denne  mit  gemainem  raute  und 
ainhelleclichen,  ane  alle  argelist  und  geverde  nach  dicz  brieffs  sag.  were  aber  daz  wir 
vorgnanten  stette  alle  gemainlich  oder  ainw  oder  mer  under  uns  besunder  uff  dieselben 
zite  wider  die  vorgeschriben  artikel  bekriegt  oder  bekrenket  wurden  oder  weren,  so 

45  sullen  und  wellen  doch  wir  nach  der  egeschriben  zite  ainander  dennocht  uff  die  vorge- 
schriben gelüpte  und  aide  getruwelichen  gerauten  und  beholffen  sin  und  alle  vorge- 


Mail 


a)  or.  tehweriich  ein  Zeichen  über  n.    b)  or.  die  2  »ehrügliegenden  Pünktchen;  switHlclitf    c)  echverlieh  ein  Zei- 
chen über  n.    d)  nur  1  Punkt  eichtbar  Über  u ;  oder  aufrechtes  StrieheUhen  f 


2g4  Reichstag  zu  Eger  im  April  und  Mai  1389. 

i99i    schriben  sache  gen  ainander  halten  bis  dwselb  sache  genczlich  verricht  und  versunet 

^^'  *^  wirt  ane  alle  geverde.       mit  Urkunde  dicz  brieflfs,  daran  wir  vorgenanten  stette  alle  und 

unser  ieglichw  besunder  ir  stat  gemain  insigel  offenlich  gehenket  hat,  der  geben  ist  an 

der  nechsten  mitwochen  nach  sant  Elspeten  tag  do  man  zalt  von  Cristus  geburt  drw- 


1892 


Nov.io  czehenhundert  jare  und  darnach  in  dem  zwayundnwnczigosten®  jare. 


[1898]  J43,  Herman  Ebner  von  Nürnberg  an  fünf  genannte  Straßburger  :  über  Landfriedensge- 
brechen  und  Münze  verhandelt  zu  Bamberg  vor  20  Juni  1393,  andere  Tage  in  Aus- 
sicht nach  Mergentheim  auf  22  Juni,  dann  HagenaUj  endlich  Forchheim  auf  27  Juli. 
[1393^]  Juni  20  [Nürnberg]. 

W  aus  Straßb.  Sem.  Bibl  Excerpta  Wenckeri  i,  888'^,  mit  andern  Briefen  unter  der  Ueberechriß  Gor-  10 
respondenz  Herman  Ebners  Nürnbergischen  patricii  cum  proceribus  quibusdam  civitatis  Ärgenti- 
nensiSy  daraus  von  uns  die  Unterschrift  ergänzt;  das  Datum  steht  zu  Anfang,  von  uns  herunter- 
gesetzt. Am  Rand  von  Wenckers  Band  als  Datumsvermuthung  188... 

Wissen,  daß  die  von  dem  lantfriden,  die  darüber  sitzen,  solchen  brechen  hetten 

daß  die  lantfriden  anging,  daß  sie  zu  rat  wurden  zu  schreiben  allen  {Kirsten  herren  und  m 

stetten  die  in  den  lantfriden  gehorten  zu  Baiern  und  zu  Franken,  daß  sie  komen  auf  den 

tag  zu  Bobenberg.  also  kam  dar  der  kanzler  und  herr  Bursjbw^,  und  hetten  willen  von 

demselben  tag  zu  reiten  gen  Eisassen  zu  Hagenow.  also  auf  denselben  tag  komen  nur 

vier  herren  dar  und  die  von  stetten.  also  wurden  sie  zu  rot,  daß^  allefürsten  und  herren, 

die  in  den  lantfriden  gehorten,  mit  ir  selbs  leib  dar  komen  selten;  weiten  deßwegen  den  » 

Juni 29  tag  zu  Hagenau  aufschiben  auf  Petri  und  Pauli,  und  weiten  ie  selber  darbei  sein,  also 

ist  itzunt  zu  Bobenberg  gewesen  mein  herr  von  Boberck,  der  von  Würtzburg,  der  von 

Aistet,  von  Regenspurg,  herzog  Steffan  von  Baiern,  herzog  Euprecht  selbdrit,  zwen  herren 

von  Meissen,  der  burggraf  selbdrit,  und  sonst  wol  vierzehen  graffen.  da  haben  sie  geredt 

von  den  prechcn  die  in  den  lantfriden  sein  zu  Sweben  zu  Paiern  und  zu  Francken.  item  «s 

\t89a\   ^^^  naünz  wegen,  waren  aber  nicht  einträchtig,  und  hatten  einen  andern  tag  genommen 

Juli  27  gen  Vorchhaim^  am  sontag  nach  Jacobi.  so  sollen  die  Reinschen  fürsten  oder  ir  rätt,  bischof 

[i8$3]   von  Bobenberg,  bischof  von  Wirtzburg,  der  burggraf  auf  den  nehsten  suntag  komen  gen 

Juni  22  Mergenthaim.  do  wil  der  kanzler  und  herr  Bursibw  auch  dobei  sein,  alsdann  wollen  sie 

gen  Hagenaw.  wisscnt  auch  umb  die  btintnus  mit  dem  von  OsterricA,  daß  man  euch  das  ao 
Juni  20  weislich  anlegt  daß  ir  euch  also  versehen  habt.       am  freitag  noch  Viti. 

An  herr  Hansen  von  Eageneck,  Ortel 
Mause®,  Johann  Bock,  Heinrich  Kranch,  Herman  Ebner, 

und  Wilhelm  Metziger. 


a)  or.  go  oder  gut     b)  würde  ich  gern  Bunybov  le«en,  wenn  nicht  weiter  ufUen  Bnnlbw  stünde,     o)  Wadd.  nmn.  86 
d)  W  Vorcbhcim  f    e)  W  Maao  iet  doch  wol  gemeint ;  aber  fehlerha/t. 


'  Das  fehlende  Jahr  ergibt  sich  aus  nr.  $86  Kosten      wähnten  Tage  zu  Bamberg  und  Mergentheim  vom  Juni 
Nürnb,  1898  Juni  4-1895  Dec.  28  art.  i,  V30  die  hier  er-       1898  ebenfalls  erwähnt  sind. 


H.  Nacbherige  Tage  betr.  Versöhnung  und  Landfrieden.  265 


144.  Gf,  Johann  von  Wertheim  und  die  Achter  des  Landfriedens  in  Franken  und  Baiern    isss 
an  Rotenburg  a.  T.,  gebieten  Beschickung  eines  Nürnberger  Tags  der  Fürsten  tmd  ^^^-^^ 
Städte  des  Landfriedens  in  Franken  und  zugleich  des  in  Schwaben  auf  9  Dec.  1393 
Nov.  18  Bamberg. 

5  Au9  Bamb.  Arch,  Konscrv.  Acta  über  Rotenburg  a.  T.  wegen  des  Landfriedens  1348-1447  nr.  16  a  Ü 

or.  eh.  lü.  cL  c.  sig.  in  verso  impr,  mutü*  DieaufRückteite  mit  Tinte  aufgemahlten  Häiuterchen  sind 
wol  ohne  Bedeutung,  wenn  auch  vielleicht  gleichzeitig.  Die  beiden  wann  eollen  vielleicfU  wanne 
heißen,  indem  das  erste  einen  Punkt  und  das  zweite  ein  ziemlich  aufrecfUes  Stricfielclien  über  dem 
zweiten  n  nafie  rechts  hat;  doch  erscheinen  in  dem  Stück  auch  sonst  übergesetzte  Punkte,  auch 
10  ungespritxte,  die  keine  Beachtung  finden  konnten.  Innen  in  der  obem  Ecke  rechts  von  der  Hand 

des  Textes  Rotenburg. 

Johani  gravezu  Wcrtheiin  und  die  eht  die  mit  uns  über  den  landfride  zu  Francken 
und  zu  Beyrn  gesetzt  sinde. 

Unsern  gruz  zuvor,  lieben  frewnt.       wir  lazzen  ewch  wissen,  daz  der  hochgeborn 

16  forste  und  herre  her  Steffan  pfaintzgraff  bey  Reyn  und  hertzog  in  Boyrn  sein  erberg  bot- 
schaft  zu  uns  gesant  hat  gen  Bamberg  auf  den  landfride.  die  hat  an  uns  geworben,  daz  in 
notdurft  deicht,  daz  forsten  herren  und  stette,  die  zu  dem  landfride  gehören,  und  bey  de 
landfride  in  Francken  und  in  Swoben  auf  einen  tag  zu  einander  kömen  von  sölchs  unfrids 
und  leftf  wegen  alz  yetzo  in  dem  land  wern  und  aufstünden,  zu  demselben  tag  wolt  er 

20  mit  sein  selbs  leibe  unvertzogenlichen  komen.  dezgeleich  hat  uns  der  edel  herre  •  •  der 
von  Oeting  haubtman  dez  landfride  in  Swoben  und  die  eht,  die  mit  im  dorftber  gesetzt 
sinde,  ir  erberg  botschaft  auch  bey  uns  zu  Bamberg  gehabt,  die  dieselben  sach  geleicher- 
weysse  an  uns  geworben  haben,  so  haben  wir  uns  selber  an  dem  landfride  erkant,  daz 
uns  düncket,  daz  ein  grosse  notdurft  sey  daz  fürsten  herren  und  stete  und  die  landfVide 

25  auf  einen  tÄg  zu  einander  kömen  von  solcher  leftflf  unfrids  und  manicherley  brechen  und 
Sachen  die  dem  landfride  anligende  seinde,  und  mit  namen  von  dez  gclts  wegen  daz  man 
dem  landfride  dar  hat  gelihen,  und  daz  man  alz  seimig  ist  wenn  man  dem  landfride 
dienen  sol,  und  auch  ob  man  einen  haubtman  machen  wolle  der  mit  dreizzigoder  virtzig 
mit  gleven  in  dem  land  umbtrabt  daz  man  fride  machet  alz  man  vormals  auch  davon 

30  gerett  hat.  dorumb  so  seyn*  wir  zu  rat  worden  noch  rat  dez  hoohwirdigen  fursten  und 
herren  hern  Lampprehts  bischoffs  zu  Bamberg,  und  haben  einen  tag  gemachet  gen  Nu- 
renberg  auf  den  nehsten  dinstag  noch  sand  Niclas  tag  der  schirst  kumpt  zu  naht  da  zu  Dec.  9 
sein  und  am  mitwochen  davon  zu  reden:  gebieten  und  manen  wir  ewch  der  eyde  die  ir  Dtcio 
dem  landfride  getan  habt,  daz  ir  ewch  nichts  lazzet  hindern  noch  irren  ir  schicket  ewr 

35  erberg  botschaft  mit  ewrem  vollen  gewalt  auf  den  egenanten  tag,  wann  unser  herren 
hertzog  Steffan  und  der  von  Bamberg  mit  ir  selbs  leiben  dohin  komen  wollen ;  so  haben 
wir  auch  allen  andern  fürsten  und  herren  verschriben  die  zu  dem  landfride  gehören,  daz 
sie  mit  ir  selbs  leiben  dar  komen  eullen.  und  schicket  auch  do  mit  HainrtcA  Toppler,  der 
von  ewren  wegen  an  dem  landfride  sitzzet.  und  seit  dorinne  nicht  seimig,  wann  uns 

40  duncket,  dais  daz  land  und  leüten  ein  groz  notdurft  sey.  daz  wollen  wir  umb  ewch  von 
dez  landfrids  wegen  verschulden.  geben  zu^  Bamberg  unter  dez  landfrids  insigel  am 
dinstag  vor  sand  Elspeten  tag  anno  etc.  nonogesimo  tercio.  j^^  ,g 

[in  verso]  Den  erbern  weysen  mannen  den  burger- 
meistern  und  den  burgern  dez  ratzs  der  stat  zu  Kotenburg. 

45  ft)  or.  Boy.    b)  or.  doch  »ehwerlieh  mit  VoJcalztichen. 

Deutsehe  RciehBtags-Äkton  II.  «^^ 


2gg  Reichstag  zu  Eger  im  April  und  Mai  1389. 

^896    145.  Zwölf  genannte  Städte  achließen  einen  Landfriedenshund  auf  5  Jahre,  also  bis  1400 

Apr.38  Apr,  23 j  da  der  Egerer  Landfriede  an  ihnen  nicht  gehalten  wird,  und  da  die  von 

Karl  IV  und  Wenzel  ihnen  ertheilten  Freiheiten  sie  zu  Eingehung  eines  solchen  Bundes 

trotz  dem  im  Egerer  Landfrieden  art.  35  enthaltenen  Verbote  berechtigen.  1395  Apr.  23 

\ohne  Ort\.  ^ 

M  aus  Stuttg.  St.  A.  Reichsstädte  insgemein  Bündel  6  or,  mb,  c,  la  sig,  pend* ,  wovon  i  wenig  verletzt 
erhalten,  i  bereite  unkenntlichee  eben  abgefallen,  von  den  übrigen  nichts  mehr  vorJianden  ist;  auf 
Rückseite  rechts  unten  in  der  Ecke  von  Hand  des  14  oder  15  Jahrh,  Ixzxxv.  Am  Schluss  der  Urkunde 
steht  dd  mit  Ueberstrich  und  Schlusshaken,  Auffallend  ist  daß  die  fehlenden  Sigel  von  Ulm  Nord- 
Hngen  Gmünd  Biber  ach  Dinkelsbühl  Pfullendorf  Isny  Leutkirch  Bopfingen  nicht  abgefallen  sondern  ]0 
abgeschnitten  sind,  wie  die  noch  erhaltnen  Presset  zeigen;  von  Memmingen  läset  sich  dasselbe  nur 
vermuthcn,  da  hier  auch  der  Presset  fehlt;  das  wenig  verletzt  er h<ütene  Sigel  ist  das  Kemptener, 
das  bereits  unkenntliche  und  eben  abgefallene  ist  das  Alener;  ich  nahm  an,  daß  die  Reihenfolge  der 
Sigel,  deren  Name  hier  nicht  auf  den  Pressein  steht  wie  sonst  zuweilen  geschieht,  dieselbe  ist  wie 
die  in  der  Städteaufzählung  der  Urkunde  nach  dem  gewöhnlichen  Gebrauch.  Das  w  mit  zwei  15 
Punkten  ist  im  Druck  überall  durch  4f  gegeben,  obschon  w  in  den  meisten  Fällen  dem  Original 
besser  entsproß,  —  Auszug  bei  Schmid  Sammlung  I  se  im  klin.  Staalsarchiv  zu  Stuttgart;  gedruck- 
tes Regest  bei  Vischer  nr.  887. 

R  coli,  das  fast  ganz  gleichlatäende  Stück  vom  ao  Dec.  1896,  wo  m.  s.  die  Quellen -Angabe. 

Wir  die  burgermaister  rdte  und  alle  burger  gemainlichen  rych  und  arme  diser  so 
nachbenempten  dez  hailigen  Römischen  rychs  etette  mit  namen  Ulme  ]?ördlingen  Gemünd 
Memmingen  Bybracb  Dinkelspühel  PfuUendorff  Kempten  Isnyn  Ltitkirch  Bopffingen  und 
Aulun  bekennen  offenlichen  für  uns  und  für  unser  nachkomen^  mit  disem  brieve  und 
tügen  kunt  allen  den  die  in  ansehent  oder  hörent  lesen*':       [1]  wan  der  allerdurchlüch- 
tigost  fdrst  und  herre  herr  Wenczlauwe  von  gottes  gnaden  Römischer  kiinig  z&  allen  ziten  n 
merer  dez  richs  und  kiinig  ze  Behaim  unser  gnädiger  herre  uns  vorgenanten  stete  mit 
ainem  gemainen  landfrid,  den  er  uns  gegeben  hette,  wol  versorget  hette,  und  daby  ge- 
mains  land  und  ouch  wir,  wer  den  an  uns  gehalten  hett,  wol  mit  friden  beliben  und 
bestanden  weren,  daz  aber  layder  nit  beschehen  ist,  wan  wir  daby  in  mAnigerlay  wise  ' 
wider  unser  frihait  gnad  und  recht  von  unredlichen  gewälten  gröslichen  angegriffen  be-  so 
kümbert  und  beschedigot  sien  und  werden  dem  hailigen  rych  ze  uneren  und  uns  und 
gemainem  land  ze  verderplichem  schaden;  wan  aber  der  vorgenant  unser  gnädiger  herre 
der  Römisch  kunig  uns  vorgenanten  steten  alle  unser  fryhait  und  gnade  in  demselben 
landfridbrieff  volkomenklich  usgesetzt  und  behalten  hat  daz  uns  der  vorgenant  landfrid 
daran  gentzlichen  unschädlich  sin  sol,  und  damit  er  uns  für  sölich  widersätz  als  vor  ge-  ss 
schriben  stat  gar  gnddiklich  versorget  bedacht  und  fursehen  hat  uff  sölich  frihait  und 
gnade  die  uns  sin  vatter  seilig  der  allerdurchluhtigost  fiirst  und  herre  kayser  Karl  seiliger 
gedachtniis  z&  den  ziten  do  er  Römischer  künig.  waz  und  darnach  er  uff  ander  unser 
frihait  und  gnade,  die  wir  von  in  und  andern  unsern  herren  iren  vorfaren  an  dem  rieh 
Römischen  kaisern  und  klingen  von  alter  bizher  erlanget  und  erworben  haben,  von  be-4o 
sundern  gnaden  gegeben  und  getan  band  mit  sölichen  frihaiten  und  brieffen  der  abge- 
schrifften  von  wort  ze  wort  hernach  geschriben  stant  (und  dez  ersten  stat  des  vorgenanten 
1849    unsers  herren  kayser  Karls  brieff  also  [folgt  die  Urkunde  K.  Karls  IV  von  1348  Jan.  9 
''^^'  ^  sine  loco,  erste  Einschaltung  in  nr.  142].  so  stat  denne  des  egenanten  unsers  gnädigen 

herren  des  Römischen  kiinigs  brieff  mit  namen  der  erst  also  [folgt  die  Urkunde  K.  Wenzels  45 
1877    von  1377  Mai  31  Rotenburg  ETA,  1,  191  f.  nr.  106  ohne  Unterschrift  und  Begistrata]. 
^j^j'  darnach  so  stftt  der  ander  also  [folgt  die  Urkunde  K.  Wenzels  von  1387  Merz  20  Nürnberg 
MeTz2o  RTA.  1,  647  f.  nr.  302  ohne  Unterschrift  und  Registrata^])^  \  und  wan  der  vorgnant  unser 


e 


«]  B  fdr  uns  und  fttr  alle  nnier  erben  und  nachkomen.     b)  B  om.  und  —  lesen,     c)  Jf  (ei  der  düätlhtt  mit  and  wer 
der  w&r*  begirmenden  Zsüt  am  linksn  Brnnd  sin  Punkt,  vielleieht  Vermsrhaeiehsn,      d)  B  hat  statt  des  Mei  60 
oben  von  den  runden  Klammem  eingesehloeeenen  Textet  nur  eto.    e)  B  add*  gnidlger. 


H.  Nachherige  Tage  betr.  Versöhnung  und  Landfrieden.  '  267 

herre  der  Römisch  küng  unser  notdurflRt  als  gar  wol  bedacht*  hat  uff  die  frihait  als  vor    ^896 
geschriben  stat,  ob  uns  yeman  davon  dringen  oder  dawider  beswären  w6lt,  daz  wir  dez  '^^'*-** 
denne  ainander  sülIen  beraten  und  beholffen  sin  etc. ,  als  och  daz  die  vorgenanten  frihait- 
brieff  aJgentlich  wisent  und  sagent:  umb  daz**  so  haben  wir^  vorgenanten  stete  ainander 

5  sölicher  gnade  ermant,  und  haben  euch  gedacht  an  daz  daz  wir  dem  hailigen  riche  wi- 
derumb  schuldig  sien  uns  selb  bi  dem  hailigen  rieh  uff  die  vorgenanten  firihait  und  gnad 
ze  beheben  als  verre  wir  vermiigen,  und  darumb  so  haben  wir  uns  gar  beratenlich  mit 
wolbedachtem  sinne  und  müt,  got  ze  lob  dem  vorgenanten  unserm  herren  dem  Römischen 
künig  und  dem  hailigen  rieh  ze  wirde  und  ze  eren   uns  selbe  und  gemainem  land  ze 

10  n&tz  ze  frid  und  ze  gemach,  verainet,  daz  wir  darumb  bi  ainander  beliben  süllen 
und  wellen  in  aller  der  wise  so  hernach  geschriben  stat.  [2]  und^  doch  vor  allen  dingen 
mit  behaltnüss  dem  vorgenanten  unserm«  herren  dem  Römischen  künig  zükünfftigem 
kayser  und  och  dem  hailigen  Römischen  riche  aller  siner  recht  ze  halten^  und  ze 
tünd  ane  alle  gevArd.       [3]  und  euch  mit  sÖlicher  beschaidenhait :  wdre  daz  darüber  ie- 

15  mand  wer  der  war'  uns  vorgnanten  stete  gemainlich  oder  ain  oder  mer  under  uns  besunder, 
die  ietzo  bi  uns  wären  oder  noch  füro^  zu  uns  kämen  und  die  doch  in  den  vorgenanten 
unsern  frihait-brieffen  begriffen  weren  und  verschriben  stünden,  oder  dieunsern,  die  uns 
ze  versprechen  stünden,  wider  die  vorgenanten^  unser  frihait  und  gnad  angriffen 
und  beschedigoten  oder  uns  davon  dringen  oder  triben  wölten,  es  war*  mit  Schätzung 

20  mit  versetzen  oder  mit  mort  mit  prand  mit  roub  mit  unrehtem  vahen  oder  mit  unrehtem 
widersagen  oder  wie  ald  in  weihe  wise  sich  daz  fügti,  so  süllen  d^V  oder  dieselben  be- 
schedigoten stete  oder  stat,  die  denne  die  sach  angan  und  anrüren  würde,  uns  alle  ander 
egenanten  stete  darumb  zesamenmanen  an  ain  stat  d^  denne  den  Sachen  allerbest  gelegen 
ist,  und  euch  uff  ain  sölich  zit  die  wir  andren  stete  denne*  wol  erlangen  und  erraichen 

25  mügen.  und  uff  dieselben  zit  süllen  euch  denne  wir  alle  ander  egenanten  stete  mit  unsrer*' 
erbern  botschafft  zesamenkomen  ane  alle  gevdrd,  und  da  ze  raut  werden  wie  man  darzü 
helffen  welle  und '  waz  darzü  ze  tünd  sie.  und  wez  euch  sich  die  stete  da  gemainlich  oder 
mit  dem  merertail  erkennent  und  ze  raut  werdend  mit  hilff  oder  mit  andren  Sachen  darzü 
ze  tünd,  dez  sol  euch  sich  denne  d\V  oder  dieselben  beschedigoten  stete  oder  stat,  oder 

30  an  die  denne  sölich  sach  erfordert  oder  gemutet  würde,  und  die  iren  wol  benügen  lassen, 
so  süllen  euch  wir  alle  ander  vorgenanten  stete  dem,  dez  sich  denne  der  mertail  under 
uns  erkent  hett,  es  wdr'  umb  hilff  oder  umb  ander  sach,  gnüg  tun,  und  euch"  daz  getrü- 
lichen"  voUstreken  und  vollfüren.  [3^]  und  sol°  nyeman  sinen  vortail  darinne  suchen 
noch  ti'iben  in  dehainen  weg  ane  alle  gevärd.       [4]  und  och  also  fürndmlich,  daz  kain 

85  stat  under  uns  nichtzit  für  band  nemen  noch  anfahen  sol,  daruss  uns  andren 
steten  oder  dem  land  unfrid  zwaiung  oder  krieg  ufferstän  oder  gewachssen  möcht, 
denne  mit  raut  und  haissent  gemainer  stete  oder  ir  des  merrentails  ane  alle  gevArd  als 
vor  geschriben  stat.  es  wdr'  denne  allain  ob  ain  stat  oder  mer  under  uns  wider  die  vor- 
geschriben  artikel  angegriffen  oder  beschedigot  würden,  dazsi  oder  ander  stete  zft  frischer 

40  getat  erobern  und  beheben  möchten,  darzü  möhten  si,  oder  weihe  stat  dez  innan  würd 
oder  darzü  tun  wölt  p,  zu  frischer  getät  wol  tun  unengolten  diser  verainung  ane  alle  ge- 
verde.  war'  aber  daz  dehain  stat  under  uns^  süss  ihczit  anfieng,  daruss  uns  andren  steten 
und  dem  land  krieg  oder  unfrid  wachssen  möcht,  ane  erkantnüss  der  andren  stete  oder 


a)  iS  als  wol  bctraohtot.      b)  lihat  bei  der  mil  diesem  Wort  und  bei  der  folgenden  mit  wolbedachtem  beginnenden 
45  Zeile  am  Unken  Sand  je  ein  Vermerkzeiehen ,  tool  ohne  weitere  Bedeutung  aU  daß  hier  der  einleitende  Icenge 

Vordersatz  aus  eei.  c)  B  om,  wir.  d)  M  bei  der  mit  diesem  Wort  beginnenden  Zeile  am  linken  Rand  ein  Punkt, 
vielleicht  Vermerkzeiehen.  e)  B  add.  go&digcn.  f)  R  behalten,  g)  hier  in  B  ein  Merkzeichen?  h)  M  Torgen 
mit  2  Ueberstriehen,  i)  B  om.  denne.  k)  Munsr  mit  dem  Haken  j  B  nnsern  orbem  botschaflen.  1)  B  ald. 
m)  R  om.  ouch.  n)  om.  B.  o)  B  add.  och.  p)  B  weih  stete  dez  innan  wurden  oder  darzfi  t&n  wSlten.  q)  B 
!iO  hat  under  ans  versetzt  nach  iehczit. 


268  Reicbslag  zu  Eger  im  April  und  Mai  1389. 

i9$6  lY  des  mcrcrtails  ane  alle  gevdrd  als  voi*  gescfariben  stat ,  darzü  süllen  ouch  ir  die  andren 
^^'  stete  nihtzit  schuldig  noch  gebunden  sin  ze  helffen,  &y  itgen  es  denne  gern^.  [S]  wdr' 
och  sacli  daz  von  dem  vorgenanten  unsorm^  herren  dem  Römischen  künig  oder  von 
ieman  andre  von  sinen  wegen  dehain  m&tung^  oder  vordrung  beschähe  an  uns 
egenanten  stete  gemainlich^  oder  an^  ain  oder  mcr  besunder,  umb  daz  haben  wir  6 
uns  yetzo  verainet,  daz  icht  unordenlich  von  kainer  stat  geantwiirt  werde,  daz  unser 
dehainw  besunder  daz  niht  verantwürten  sol  denne  nach  raut  und  underwisung  ge- 
mainer  stete  oder  ir  dez  merrentails  ane  alle  gev^rd.  [6]  beschäch  ouch  daz,  dez 
got  nicht  enwelle,  daz  dehain  stat  under  uns  ain  oder  mer  besessen  wurde  oder 
mit  geleger  also  bekiimbert  wdr'  daz  si  die  andren  stete  nicht  gemanen  möcht :  als  lo 
bald  denne  wir  andren  stete  unser  ain>V  oder  mer  oder  weihe  dez  denne  dez  ersten 
innan  oder  gewar  wurden',  es  beschdch  mit  manung  oder  ane  manung,  d^  oder 
dieselben  stete  oder  stat  süllen  denne  unverzogenlich  und  ane  alle  gevdrd  die  nehsten 
dry  stete  dabi  manen,  daz  si  derselben  belegnen  stat  ze  hilff  kernen  mit  kost  mit 
gezttg  und  mit  allen  andren  sachen,  damit  si  denne  ir  stat  gercttcn  und  beheben  mügen,  is 
und  daz  ouch  denne  dieselben  dry  nehsten  stete  tftn  und  vollfAren  suUen  alz  verre  si 
verm&gen  ane  alle  gevArd.  darzü  stillen  dieselben  stete,  die  des  des  ersten  innan  und 
gewar  sind  worden,  uns  alle  ander  stete  uff  daz  kürtzost  ouch  zesamenmanen  an  ain  stat 
die  denne  den  sachen  allerbest  gelegen  ist.  und  da  suUen  ouch  wir  denne  alle  unser  erber  ^ 
botschafft  hinsenden  mit  voller  macht,  fiirbaz  ze^  gedenken  und  ze  raut  werden,  waz  mer  20 
darzä  ze  tuend  sie  oder  wie  die  die  vor  der  stat  lägen  oder  ir  helffer  anzegriffen  oder  ze 
beschedigen  sien.  und  wez  sich  die  stete  denne  da  gemainlich  oder  mit  dem  merrtail  da- 
rumb  veraynend  oder  zu  raut  werdend,  dem  sol  denne  ain  iegeliohti  stat  under  uns  aber 
gnüg  t&n  ane  alle  gevArd.  [7]  und  waz  kost  darüber  gieng,  dieselben  kost  stillen 
wir  alle  ander  vorgenanten  stete  gemainlichen  mit  ir  liden  und  tragen,  iegelich\V  stat  25 
nach  anzal  ir  gewonlichen  st^re  und  nach  der  ordenung  die  wir  under  ainander  gesetzt 
und  gemacht  haben,  ane  alle  gevdrd.  und  weihe  stete  oder  stat  under  uns  sölich  oder 
ander  kost  oder  gelt  uff  unser  aller  nücz  und  notdurfft  darlihend  oder  usgebend,  die  mügen 
uns  alle  ander  vorgenanten  stete  gemainlichen  darumb  wol  zesamenmanen  uff  ainen  tag 
wenne  in  daz  füglich  ist  in  ain  stat  under  uns  d^  denne  den  sachen  allerbest  gelegen  ist,  so 
und  da  siillen  ouch  wir  alle  unser  erber  botschafft  mit  ganczem  gewalt  hinsenden  sölich 
kost  und  gelt  anzelegen  und  ze  verrechnen,  und  wenne  oder  als  bald  daz  angeleit  und 
verrait'  wirt,  so  sol  ain  iegelichiV  stat  under  uns  besunder  daz  gelt,  daz  ir  daran  geburt 
ze  geben,  den  steten  oder  der  stat,  den  man  denne  da  schuldig  belibt  dazselb  gelt,  nach 
der  anlegung  in  zwain  monaten  den  nehsten  bezaln  bi  dem  aide  ane  alle  gevdrde ;  es  wdr'  35 
denne  ob  in  dieselben  stete  oder  stat,  den  man  also  gelt  schuldig  beliebe,  dez  geltz  mit 
willen  gern  lenger  baiten  oder  in  frist  darumb  geben  wölten^.  [8]  wir  haben  uns  ouch 
mit  namen  dez  verainet,  darumb  daz  dest  minder  clag  von  ^  uns  ufferstand  :  daz  dehain 
stat  under  uns  in  der  zitdiserverainungkainen  pfaulburger  von  gebursldten  nicht 
ynnemen  noch  entphahen°^  sol,  denne  die  sich  huse-  und  hdblich  zA  in  in  dieselben  40 
stete"  setzen  und  ziehen,  wdr'  aber  daz  dehain  sAlicher  von  kainer  stat  under  uns  also 
yngenomen  oder  entphangen  wurde  der  iemantz  unverrechnoter  amptman  gewesen 
wdre  oder  im  flüchsamy  versworen  hette,  wenne  denne  der  oder  die,  der  dieselben  ge- 
wesen wercn,  daz  usbringend  und  erwisend  in  der  stat,  da  si  denne  also  ingenomen  weren 


a)  B  add.  ete.     b)  B  add.  gn&digen.     c)  M  mätäng.     d)  B  om,  gemainlich.     e)  B  add.  unser,     f)  tic  MB;  et  ut  45 
eine  abgekürzte  Äusdrueketoeiee ,  nan  mufi  noeh  einmal  ergäntend  wi(i<rfto?«n  des  innan  oder  gewar  würden ; 
Sinn :  aUb<üd  eine  oder  mehrere  von  una  andern  Städten  dae  inne  oder  gewahr  »ürdtn  oder  welche  tfon  uns 
andern  Städten  dae  zuerei  inne  oder  gewahr  würden,     g)  B  om,  erber.     b)  om,  M,  add,  B,     i)  B  am.  und  ver- 
rat t.    k)  B  add.  etc.    I)  B  under.    m)  M  emtphahen.    n)  B  stat. 


II.  Nachherige  Tage  betr.  Versöhnung  und  Landfrieden.  269 

(in  sölicher  mäuss :  ob  daz  ainen  grauffen  oder  herren  angieng,  mag  dez  denne  sin  amptman,    ^^^^ 
der  von  einen  wegen  besetzt  und  entsetzt  %  gesweren  ainen  gelerten  ayde  z&  den  hailigen    ^' 
und  nach  im  zwen  erber  unversprochen  man,  aber  die  er  nicht  ze  gebietten  hat,  ouch  zwen 
aid  zft  den  hailigen  mit  gelerten  werten  und^  mit  uffgebottnen  vingern  daz  in  daz  kund 

5  und  wissend  sie,  daz  denne  damit  der  bewisung  gn&g  beschehen  sie;  gieng  aber  d^  sach 
ainen  ritter  oder  kneht  oder^  ainen  andren^  biderben  man  an,  der  sol  die  bewisung  t&n 
mit  sin  selbes  ayde  und  mit  zwayn  erbern  unversprochnen  mannen  zft  im,  über  die  er  ouch 
nicht  z&  gebietten  habe,  in  aller  der  wise  so  vor  geschriben  etat ;  und  sölicher  bewisung 
sol  ain  iegelichü  stat  under  uns  den,  die  daz  t&n  wiirden,  williklich  verhengen  und  ge- 

10  statten  ane  alle  gevArde),  und  welher  oder  weihe  also  überkomen  werden  als  vor  geschriben 
stat,  umb  den  oder  die  söln  och  sich  denne  dieselben  stete  oder  stat  fiirbaz  nihtzit^  mer 
annemen  in  dehainen  weg  ane  alle  geverd.  wdr'  ez  aber'  daz  dehain  sölicher  fluchsamy 
verbürget  het,  wenne  denne  derselb  daz  gelt  daz  er  verbärget  hette  rieht  und  git,  den 
möcht  denne  ain  iegelichä  stat  under  uns  wol  innemen  und  emphahen.       [9]  war'  ouch 

15  daz  ieman  begerti  zö  uns  in  dise  verainung  ze^  komen,  der  mag  daz  wol  bringen 
an  weihe  stat  er  under  uns  wil.  und  dieselbe  stat  sol  daz  denne  allen  andren  steten  under 
uns  verkünden  und  ze  wissen  tfin.  und  wez  sich  denne  die  stete  darumb  gemainlich  oder 
mit  dem  mertail  verainend  und  ze  raut  werdend  ob  der  oder  die  ynzenemen  sien  oder 
nicht,  dabi  sol  ez  ouch  denne  beliben.       [10]  und  umb  daz  daz  wir  under  ainander  und 

^  och  gen  menglichen  dest  fridlicher  sitzen  und  beliben,  so  haben  wir  uns  dez  och  veray- 
net :  waz  sach  nü  fürbaz  mer  zwischen  unser  ainer  oder  mer  oder  gen  andren 
lüten  ufferstünden,  davon  zwitracht  oder  unfruntschafft  gewachssen  möcht,  wenne  wir 
dei^ne  darumb  zesamengemant  werden  und  sölich  sach  ouch  vorhin  in  aller  stete  rdte 
aigcntlich''  verkünt  und  verschriben  werden  also  daz  sich^  ainer  iegelichen  stat  raut  da- 

s5  rumb  underreden  mag  und  och  sich  die  stete  oder  diV^  stat  die  daz^  angieng  oder  anrüren 
würd  daruff"'  wissen  ze  bedenken  und  daz  ze  verantwürten,  wez  sich  denn  die  stette  da 
gemainlichen  oder  mit  dem  merrentaiP  umb  ain  ieglich  sölich  sach  uff  den  ayde  erken- 
nent  setzend  oder  ze  raut  werdent,  daz  sol  och  furgang  haben,  und  siUn  ouch  alle  stete 
und  sunderlich  und  mit  namen  die  stete  die  daz  denne  anrftrte  und  angieng  dabi  belyben 

so  und  kain  Widerrede  mer  dawider  han  in  dehainen  weg,  ane  alle  gevdrde.  [11]  und  wer' 
es  daz  wir  vorgenanten  stete  gemainlich  oder  mit  dem  merrentail  dehainerlay  ordenung 
under  uns  fürbaz  satzten  oder  macheten  von  diser  veraynung  wegen  damit  si  ge- 
bessert und  gesterkt  würde,  in  weihe  wise  oder  wie  d^  denne  uffgesetzt  und  gemacht 
würde,  es  wdr'  umb  spieß  ze  haben  oder  ander  ordenung®  ze  halten,  dem  sol  ouch  denne 

35  ain  iegelichiV  stat  under  uns  aber  gnüg  tun  ane  alle  gevdrde^.  [12]  war'  aber,  daz  got 
mit  sinen  gnaden  understand,  daz  dehain  stat  under  uns,  si  wdr*  groß  oder  klain,  diser 
unser  veraynung,  oder  den  Sprüchen  und  ordenungen  die  wir  denne  tdten  und^  satzten 
alz  vor  geschriben  stat,  nicht  gnüg  tdte  oder  den  ungehorsam  were  oder  z&  den  ma- 
nungen  so  wir  zesamengemant  würden  nicht  kdmen  oder  in  weihe  wise  sich  daz  verband- 

40  lote :  wez  sich  denn  der  oder  d^  stat  oder  die  iren,  gen  den  man  sölich  sprüch  niht  halten 
wölt,  darumb  erddhten  oder  für  band  nemen,  darzü  süln  ir  alle  ander  stete  getr^lich 
und  bi  den  aiden  beholffen  sin,  alz  lang  biz  daz  sölich  ungehorsamen  stette  under  uns 
darzü  bracht  werden,  daz  si  dem,  dez  sich  denn  die  stete  gemainlich  oder  mit  dem  mer- 
rentail erkent  betten,  gnüg  tünd.  und  süUen  dennocht  dieselben  ungehorsamen  stete  ir 


45  a)  »ie  MB.    b)  B  <m.  mit  gelerten  werten  and.    c)  B  add.  buO.    d)  om.  B,    e)  B  nit.    f)  M  doch  lool  ahn*  Ztieheti 

über  a.  g)  J£  Strich  durch  ze  und  die  beiden  umgebenden  Buchetaben,  ohne  Werth.  h)  om.  B.  i)  o«i.  B. 
k)  om.  R.  I)  B  add.  denne.  m)  B  darnss.  n)  M  bei  der  mit  diesem  Wort  beginnenden  Zeile  auf  dem  linhen 
Band  ein  Vermerkzeichenf  o)  M  bei  der  mit  dieeem  Wort  beginnenden  Zeile  auf  dem  linken  Band  ein  Punkt, 
vielleicht  Vermerkxeichen,    p)  B  add,  etc.    q)  B  oder. 


270  Reichstag  zu  Eger  im  April  und  Mai  1389. 

1396    ayde  damit  nicht  gebessert  han,  danne  daz  si  darzü  lyden  und  t&n  siillen  wUz  pene  in  die 

^^  stete  gemainlich  oder  mit  dem  merrentail  schöpffen  und  ufflegent.  war'  aber  daz  ain  stat 
oder  mer  under  uns  sölich  öberfaren  täte  daz  die  stete  gemainlich  mit  ainander  anrurte, 
alz  bald  daz  denne  vor  gemainen  steten  oder  vor  ainer  oder  mer  besunder  geöffnet  und 
gemeldet  wirt,  die  siillen  daz  denne  nicht  verswigen  noch  fiirbaz^  ligen  lazzen,  denne  <^ 
daz  gemain  stete  darüber  siezen  sdllen  und  sich  uff  ere  und  ayde  erkennen  waz  bfiß  oder 
pene  dW  denne  damit  verschuldet  habe^  nach  dem  als  denne  d^selb  sach  an  ir  selb  ge- 
schaffen were.  und  welich  pene  oder  büß  derselben  ungehorsamen  stat  darumb  uffgeleit 
wirt,  die  sol  si  denne  euch  richten  liden  und  tun  ane  widerred.  und  sullen  och  alle  stete 
darzti  ainander  getriilich  beholffen  sin,  daz  kainer  stat  darinne  geschonet  oder  ir^  faren  lo 
gelassen  werde,  ane  alle  gevdrde.  es  wdr'  denne  ob  man  etlichen  steten  erloubti  dahaim 
ze  beliben  so  die  stete  zesamengemant  wiirden,  d^  sölt  denne  damit  diser  pene  nicht 
vervallen  sin;  also  doch,  daz  dieselben  stete,  den  also  erloubt  würde  dahaim  ze  beliben, 
halten  und  tun  süUen ,  wez  sich  denne  die  stete  gemainlich  oder  mit  dem  merrentail  zu 
ieglichem  male  erkennend  und  ze  raut  werdent,  ane  alle  gevdrde.  [13]  und  wenne  och  is 
daz  beschiht  daz  wir  vorgenanten  stete  also  zesamengemant  werden,  so  süUen  mit  namen 
wir  vorgenanten  von  Ulme  zwo  stimme  haben,  und  unser  andren  stete  ieglich^  ain 
stymme  und  nicht  mer,  die  an  der  frage  gezelt  werden,  ane  alle  gevdrde.  [14]  und  sol 
euch  mit  namen  disiV  unsr^  veraynung  weren  und  euch  macht  und  krafft  haben 

1400  hinnan  von  h^t  dem  tag  als  dirre  brieff  geben  ist  fünff  jare  die  nehsten  nach  ainander  20 
'^^'■•*^  ane  alle  gevdrde.  [15]  und  also  haben  wir  vorgenanten  burgermayster  rdte  und  alle 
burger  gemainlichen  rieh  und  arme  der  vorgenanten  stete  unbezwungenlich  gesworn 
gelert  ayde  zu  den  hailigen  mit  uffgebottnen  vingern  alle  vorgeschriben  sach  und.  ie- 
gelich  besunder  war  und  stdt  ze  halten  ze  laysten  und  ze  vollfüren  getrüwelich^  und® 
ane  alle  gevdrd  und  nach  ditz  briefs  sag.  und  dez  allez  ze  warem  urkund  ^  so  haben  25 
wir  alle  vorgenanten  stete  und  iegelich^  stat  besunder  ir  stat  gemain  ynsigel  offenlich 

1895    g^benkt  an  disen  brieff,  der  geben  ist  an  sant  Qörygen^  tag  do  man  zailt  nach  Cristus 
Apr,  28  gebürt  drüzehenhundert  jare  und  darnach  in  dem  fünffundniiirntzigostem  jare. 


JuH  6 


1896^    146.  Ritter  Appel  Fuchs  von  Stockheim  und  die  Achter  des  Landfriedens  in  Franken  und 
Baiem  an  Rotenburg  a.  71,  bitten  um  Beschickung  eines  Nürnberger  Tags  der  Fürsten  so 
und  Städte  des  Landfriedens  auf  18  Juli  in  Landfriedens-  und  Münzsachen.  1395  Juli  5 
Neustadt  an  der  Aisch. 

Aus  Bamh.  Ärch,  Konserv»  Acta  über  Rotenburg  a.  T.  wegen  des  Landfriedens  1348-1447  nr.  23  a  B 
or.  eh.  HL  cl.  c.  ng.  in  verso  impr.  Die  verletzten  Sieüen  sind  im  Abdruck  in  Kursive  ergänzt. 

Appel  Fuchs  von  Stockheym  ritter  und  dye  echt  dye  mit  mir  über  ^ 

den  lantfride  zu  Franken  und  zu  Beyrn  geseczt  seinde. 
Unsern  freuntlichen  gruz  zuvor,  üben  freunt.  wir  lassen  euch  wissen ,  daz  der 
lantfride  groß  mercklich  brechen  hat  die  wir  euch  niht  verschreiben  künnen,  und  daz 
solich  lewffe  in  dem  lande  seinde  der  wir  ander  fursten  herren  und  stete  on  ewren  rat 
nicht  gewenden  künnen  und  mügen.  dorumb  bitten  und  manen  wir  euch  alles  des  wir  40 
euch  von  lantfrides  wegen  gemanen  künnen  und  mügen  und  als  ir  dem  lantfride  ver- 
bunden und  schuldig  seyt,  daz  ir  euch  nichtz  irren  noch  hindern  lasset  ir  schicket  ewren 
vollen  und  ganczen  gewalt  mit  ewr  erborgen  bottschaft ,  zu  tun  und  zu  lassen  und  nicht 

a)  R  hat  ditiet  fürbaz  nach  denne.    b)  R  hat.    c)  R  o«i.  ir.    d]  M  doch  nicht  fi  /    e)  <m.  R.    f)  R  hat  9t€Ut  aUes  fol- 
genden nur  noch  etc.    g)  M  OSrygen  oder  mit  Kolumnation  Qeojjgen  f  45 


H.  Nachherige  Tage  betr.  Versöhnung  und  Landfrieden.  271 

wider  hinder  sich  zu  bringen,  gen  Nurenberg  auff  den  nechsten  suntag  vor  sand  Jacobe 
tag  der  schierst  kümpt ;  dohin  wir  auff  denselben  tag  dye  fursten  und  stete ,  die  in  dem    J3if6 
lantfrid  seinde,  auch  zu  k&men  verschriben  und  gemant  haben,  daz  man  do  zu  rat  werde  '^"^*  '* 
wye  solich  gebrechen  und  lewffe  gewendet  werden   daz  lande  und  lewt  bey  friden  be- 

5  leiben,  und  haben  den  tag  von  der  müncz  wegen  auff  denselben  tag  auch  gelegt,  daz 
man  auff  demselben  tag  auch  davon  rede  und  zu  rat  werde  *  wye  man  daz  halten  wolle 
oder  suUe.  und  seyt  des  nicht  sewmig.  daz  wollen  wir  von  des  lantfrides  wegen  gern  umb 
euch  verdienen,  wann  wir  furchten,  komen  dye  forsten  herren  graven  und  stete  auff  den 
tag  nicht,  daz  wir  furbas  mit  namen^  ob  dem  lantfride  nicht  gesitzen  noch  beleiben  moch- 

10  ten.       geben  zu  der  Newenstat  an  der  Aysch  mit  urteil  unter  des  lantfrides  insigel  am    i396 
montag  vor  sand  Kilians  tag  anno  domini  etc.  nonagesimo  quinto. 

[in  verso]  Den  erbern  weysen  mannen  den  burger- 
meyetem  und  den  burgern  dez  ratzs  der  stat  zu  Bötenburg  ^ 


Juli  5 


147.  Zwölf  genannte  Städte  schließen  einen  Landfriedenabund  auf  5  Jahre^  aho  bis  1401  J^^s 
15  Dec.  20 j  fast  ganz  wie  am  23  April  1395  nr,  145.     1396  Dec.  20^  [ohne  Ort]. 


Dee.  20 


R  am  Bamb.  Arch.  Konserv.  Acta  über  Rotenburg  a.  T.  wegen  des  Landfriedens  1848-1447  nr.  so  a  B 
auf  6  SeUen  in  foUo  cop.  chart.  coaev.,  die  Uebertchrift  der  nottehi  sint  ubereinkumen  gemein 
stet  als  sie  zunechst  zu  Ulme  bi  ainander  woren  am  mittwochen  vor  Thome  apostoli  1896  M     189€ 
wol  von  andrer  aber  jedenfaila  gleichzeitiger  Hand,  die  mit  arabischen  Ziffern  geschriebene  Dee.  20 

so  Jahreszahl  ist  der  Tinte  ntich  wol  doch  auch  von  derselben  Hand  wie  der  übrige  Theil  der  lieber- 

Schrift.  Dieß  Datum  muß  trotz  aller  Bedenken  doch  richtig  sein,  da  auf  der  zweiten  Seite  des 
dritten  Blattes  ein  Brief  [der  Stadt  Rotenburg]  vom  4  Jan.  1897  (Do.  vor  Obersten)  beigefügt  ist  mit 
der  üeberschrift  also  uns  die  von  Ulme  dornach  vorschriben  von  gemainer  stet  wegen,  doruf 
haben  wir  in  also  geantwurt.  In  diesem  Briefe  ist  erwähnt  eine  kürzUch  in  Ulm  stattgehabte 

HS  Versammlung  gemeiner  Städte  und  eine  ebensolche  die  jetzt  auf  io  Januar  {Mi.  nach  Obersten)  in 

Augsburg  bevorsteht,  es  ist  übrigens  darin  von  obigem  Landfriedensbunde  der  Städte  nicht  die 
Rede  sondern  nur  vom  Besuch  der  Frankfurter  Messe  worüber  zu  Ulm  verhandelt  worden  und  zu 
Augsburg  abermals  Verhandlung  in  Aussicht  steht,  die  erstere  Versammlung  hatten  die  Rotenburger 
beschickt,  wegen  der  zweiten  entschuldigen  sie  sich  (daz  wir  zu  dlser  zit  unser  botscbaft  dahin  niht 

30  bringen  mfigen).  Die  Üeberschrift  unsres  Stücks  scheint  von  derselben  Hand  wie  diejenige  des 

genannten  Briefes  und  dessen  Text  selbst.  Die  Blätter  waren  früher  einmal  irgendwo  eingebunden , 
vielleicht  sind  sie  ein  Bruchstück  eines  ehemaligen  städtischen  Kopial- Buchs» 

Wir  die  burgermaister  [weiter  wie  in  dem  fünfjährigen  Landfriedensbund  der  nem- 
lichen  12  genannten  Städte  vom  23  Apr.  1395 y  wo  die  Abweichungen  unter  Variante  R  an- 
35  gegeben  sind ;  der  sachliche  Inhalt  wird  nur  betroffen  durch  folgende  unter  die  bloßen 
Varianten  nicht  aufgenommene  Verschiedenheiten  :  in  art.  4  fehlt  oder  dem  land  und  und 
dem  land ,  und  ist  vor  wol  t&n  unengolten  beigefügt  von  ainem  mittemtage  bis  zu  dem 
andern,  sonst  alle  Artikel  gleichlautend;  der  Schluss  abgebrochen  lautet  noch  une  folgt]  und 
dez  allez  ze  warem  urkünd  etc. 

40  a)  or.  werden,     b)  or.  verletzt,  der  letzte  Buehetaha  »eheint  n,  der  erete  iet  n  oder  m  oder  a;  s«  ergänzen  mit  eren 

oder  mit  nutzen  f    c)  or.  R6tenbarg  f 

*  Daß  bereits  hier  wider  am  20  Dec.  1896  ein  solcher  übrigens  nicht  zu  erkennen  ^  ob  hier  schon  eine  Ausferti- 

Landfriedensbund  von  diesen  Städten  geschlossen  wurde,  gung  vorlag,  deren  Abschrift  R  wäre;  ich  denke  eher,  daß 

ganz  ähnlich  wie  der  vom  28  Apr,  1896,  lässt  sich  nur  da-  R  die  Abschrift  eines  Entwurfes  ist,  über  welchen  die 

45  raus  erklären,  daß  der  letztere,  der  eigentlich  auch  auf  Städte  am  20  Dec.  I89e  übereinkamen  und  der  einer 

6  Jahre  gelten  solUe,  schon  wider  ausgegangen  war,  ohne  künftigen  Ausfertigung  zu  Grund  gelegt  werden  solUe, 

daß  ich  freilich  den  Grund  dafür  anzugeben  wüsste;  die  daher  nur  der  Ausdruck  nottel  in  der  üeberschrift  ge- 

abgeschnittenen  Sigd  lassen  darauf  schließen,  s.  Quellen'  braucht  ist. 
Angabe  bei  der  Urkunde  vom  28  Apr.  1896.  Aus  R  ist 


Reiehstag  zu  Nürnberg 

!■  September  1390. 

Wir  saheuj  wie  zu  Eger  keineswegs  eine  allgemeine  Vei'söhnung  der  Parteien  zu  Stande 
kam,  einzelne  zwar  haben  eich  schon  dort  vertragen,  andre  thaten  es  nachher,  aber  das  neue 
Jahr  kam  und  noch  war  nicht  alles  beigelegt,  namentlich  scheinen  die  Städte  noch  allerlei 
Anstände  gehabt  zu  hohen,  wie  sich  gleich  zeigen  wird.  Auch  die  Forderung  des  Königs  an 
die  Städte  wegen  der  Juden  und  Gerichte  war  zu  Eger  nur  aufgestellt,  keineswegs  allgemein  5 
bewilligt  worden;  vielleicht  gaben  diejenigen  Städte,  welche  noch  zu  Eger  den  Bund  auf^ 
kündigten  und  dem  Landfrieden  beitraten,  auch  diesen  Fordei^ujigen  des  Königs  nach,  die 
übrigen  Boten  aber  lehnten  vorläufig  ab  indem  sie  wegen  Mangels  an  Vollmacht  diese  uner- 
hörte  Sache  erst  noch  zu  Hause  vorlegen  wollten^.  Laut  der  mündlichen  Aeußerung  der 
königlichen  Räthe*  scheint  ihnen  dieß  av»ch  zugestanden  worden  zu  sein,  indem  von  ihnen  lo 
verlangt  wird,  sie  sollen,  natürlich  auf  einen  künftigen  2hg,  ihre  Boten  schicJcen  mit  Voll- 
macht in  Betreff  der  königlichen  Muthung,  unter  welcher  letzteren  die  Forderung  der  beiden 
Regalien  {Juden^  und  Gerichte)  wenigstens  mitverstanden  ist. 

A,   Vorbereitendes.  —  Zunächst  tritt  die  Judenfrage,  bei  einer  auf  ö  Juni  1390 
verabredeten   Versammlung  der  Städte  zu  Nürnberg,  wider  hervor.  Denn  es  heißt  in  der  is 
derselben  vorausgehenden  Aufzeichnung  nr,  148  arU  2  alz  unser  herre  der  Romische  kunig 
mainet  die  Juden  zu  sinen  handen  ze  ziehen,  gerade  wie  die  Forderung  zu* Eger  lautete 
daz  man  ime  alle  Juden  gebe  und  sin  geriht  widergebe  nr.  88  oder  und  selten  auch  ime 
die  stete  ir  Juden  gebin  und  selten  ime  auch  sine  gerichte  widergobin  nr,  91  art.  8.  Es 
ist  immer  das  Judenregal  gemeint.  Freilich  trägt  nr.  148  gar  keine  Jahresangabe,  und  man  20 
könnte  daher  fragen  ob  nicht  die  darin  erwähnten  Ansprüche  des  Königs  an  die  Juden  viel- 
mehr  auf  die  Vorgänge  von  1385  zu  beziehen  seien.  Im  Jahre  1385  trifft  nemlich  der  So. 
14  Tage  n.  Pfingsten  (art.  2)  auf  den  4  Juni,  und  in  dei*  That  fallen  schon  die  Stücke 
RTA.  1  nr.  267  und  268  in  diese  Zeit,   d.  h,  wenige  Tage  nach  4  Juni  1385.  Allein  im 
Jahr  1385  scheint  doch  von  Anfang  an^die  Sache  nur  auf  eine  gesetzliche  Plünderung  der  u 
Juden  zum  Vortheil  des  Königs  und  dann  auch  der  Städte  abgesehen  gewesen  zu  sein  *,  wäh- 
rend in  der  fraglichen  nr.  148  offenbar  von  etwas  ganz  anderem  die  Rede  ist  wie  wir  eben 
sahen,  von  der  1389  angeregten  Zurückgabe  des  Judenschutzregals  an  den  König.  Es  ist  nur 
natürlich,  dass  die  Sache  im  Jahr  1390  noch  nicht  eingeschlafen  war  und  daß  nun  endlich 
dem  Konig  die  verlangte  Antwort  auf  seine  Muthung  gegeben  werden  soll.  Wir  wissenfreilich,  so 
daß  das  Regal  nicht  zurückgegeben  wurde,  aber  die  Städte,  die  auf  ihren  einträglichen 

'  Vgl  nr.  88,  und  nr.  9i  art.  8.  $.  16. 16,  und  Einlei-  von  Weigerung  der  Städte  in  der  Judensache  und  darauf 

tung  zum  vorigen  Tage  lit.  Z>.  Durch  diese  Ablehnung  erfolgter  königlicher  Ungnade,  haben  vielleicht  doch  ihren 

von  Seiteti  der  übrigen  Städte  ist  wol  auch  bei  denen,  die  Boden  in  obigen  längeren  Verhandlungen,  vgL  auch  un- 

vermuthlich  nacligegeben  hatten,  die  Sache  hinfällig  ge-  serc  Einleitung  lü,  C  a.  Schon  1868  scheint  der  K6nig  95 

worden.  solche  Versuche  auf  die  Juden  zu  machen,  s.  RTA.  2 

'  nr.  91  art.  6  nl.  nr.  149  nt.  und  nr.  204  nt,    . 

^  Die  in  RTA.  1,  470, 1  ff.  besprochenen  Behauptungen,  *  Vgl.  RTA.  t,  4€i,  29  ff. ;  407,  8S  ff. 


Einleitung.  273 

Jvdenschuiz  nicht  verzichten  mögen,  hatten  in  der  königlichen  Muthung  natürlich  eine  ernste 
Gefährdung  dieses  Besitzes  entdeckt,  und  deshalb  bedingen  sie  sich  nun  1390  in  ihren  Unter- 
handlungen mit  des  Königs  Käthen  aus,  daß  ihnen  dieser  j  zu  dessen  Gunsten  sie  sich  wegen 
der  Jvdenplilnderv/ng  wenigstens fWr  einen  Augenblick  ihres  Judenschutzrechts  begcJbeny  ihre 

^früheren  Privilegieny  und  zwar  natü/rlich  gerade  in  Betreff  der  Juden,  bestätige^,  wie  er  denn 
in  der  That  in  diesem  Jahr  Juden-  vmd  Gerichtsprivilegien  an  die  Städte  ertheilte*.  Schon 
deshalb  also  gehört  nr.  148  in  diese  Zeit,  Dazu  kommt,  daß  nach  art.  3  und  4  in  nr.  148  es 
Anstände  im  Landfrieden  gegeben  hatte,  man  sieht  nicht  in  welchem,  nur  daß  eitie  Land- 
friedensgründwng  somit  vorhergieng;  damit  kann  aber  nicht  der  Heidelherger  Vertrag  vom 

^0  26  Juli  1384  gemeint  sein,  welcher  nicht  als  Landfriede,  sondern  als  Stallung  oder  Einung 
bezeichnet  wird^;  es  ist  vielmehr  an  einen  förmlichen  Landfrieden  zu  denken,  und  ein  sol- 
cher giengja  eben  1389  zu  JEger  den  Judenschulden- Abm^achungen  von  1390  voraus.   Man 

♦  könnte  nun  aber  denken,  nr.  148  dürfte  sogar  noch  ins  Jahr  1389  gehören,  gleich  nach  dem 
Landfrieden  vom  ö  Mai;  allein  ort.  4  in  nr.  148  ist  doch  so  gefasst,  als  ob  schon  einige  Zeit 

15  seit  der  Gründung  des  Landfriedens  verflossen  wäre,  so  daß  die  in  nr.  148  in  Aussicht  ge- 
nommene Versammlung  nicht  schon  am  20  Juni^  gleich  nach  Aufstellung  des  Egerer  Land- 
friedens gehalten  sein  kann;  auch  weiß  man  ja,  daß  im  Jahr  1389  ein  Tag  zwischen  Herren 
und  Städten  angesetzt  war  nicht  aif  20  sondern  auf  13Juni^.  Es  bleibt  also  für  unser  Stück 
beim  Jahr  1390.  In  der  That  hat  auch  ohne  Zweifel  im  Juni  1390,  und  zwar  wie  es  scheint 

20  zwischen  28  Mai  und  8  Juni,  eine  Versammlung  von  Herren  und  Städten  zu  Nürnberg  statt- 
gefunden^, wo  auch  die  Nördlinger  waren,  aus  deren  Archiv  die  Aufzeichnung  nr,  148  her- 
stammt. Auch  die  Augsbu/rger  verrechnen  zwischen  22  Mai  und  19  Juni  eind  Gesandtschaft 
zu  den  Städten  nach  Nürnberg,  wo  diese  auf  den  König  warten  wollten,  von  dessen  bevor- 
stehender Avkunft  damals  die  Rede  gieng"^;  dieselbe  Erwartung  kann  auch  in  unserm  Stück 

25  nr.  148  art.  2  gefunden  werden^.  Und  man  darf  annehmen,  daß  die  Judensache  hier  wirk- 
lich vorkam,  weil  damals  der  Nürnberger  Berthold  Pfiming  zum  Konig  geschickt  wurde  von 
— der  Juden  —  wegen",  und  daß  auf  diesem  Nürnberger  Tag  vomö  Juni  1390,  wo  weder 
der  Konig  noch  seine  Räthe  erschienen  (auch  die  letzteren  fehlen  nr.  210  art,  4),  seine  Forde- 
rung der  Zurückgäbe  dieses  Regals  gescheitert  ist.  —  Wir  sind  im  reinen,  daß  die  Nürn- 

80  berger  Stfidteversamndung ,  welche  in  nr.  148  art.  1  nur  auf  So.  14  Tage  n.  Pfingsten  ohne 
Jahr  angegeben  ist,  auf  5  Juni  1390  gemeint  war.  Die  genannte  Verabredung  aber,  nr. 
148  selbst,  fäUt  also  vor  6  Juni  1390.  Nun  sind  Städte  versammelt  zu  Nürnberg  11  Mai 
1390^^;  vielleicht  ist  dieß  die  2kLsammenkunft  gewesen,  auf  der  unsere  Verabredung  getroffen 
wurde.    Ich  habe  sie  deshalb  vom  11  Mai  1390  datiert. 

35  AuA  nr.  149  geht  hervor,  daß  der  König  auf  1  Aug.  1390  in  Nürnberg  sein  wollte  um 

der  Judenangelegenheit  willen  :  er  bescheidet  auf  diesen  Tag  zwei  Rathsherm  und  zwei 
Juden  aus  Regensburg  dahin  zu  sich^K  Andere  Städte  werden  ebenfalls  eingeladen  worden 
sein.  Es  ist  dieß  ohne  Zweifel  der  Tag^  den  der  König  nachträglich  auf  Aen  24  August  ver- 
schob *\  worauf  noch  eine  weitere  Verschiebung  bis  auf  den  8  Sept.folgte^^.  Und  dabei  blieb 

40  es  dann,  dieß  wurde  unser  Nürnberger  Reichstag  vom  September  1390. 

'  nr,  171  art.  4,  vgl  nr,  172  art.  4  und  nr.  178  art.  s\  *  nr.  sio  art.  4. 

*  So  an  Augsburg  Ulm  Nürnberg  Rotenburg  Hegens'  '  nr.  Sil  art.  2;  und  nr,  810  art.  4  (ob-solt). 
bürg  Basel  Zürich  Erfurt  Nordhaueen  Mülhauten,  was          *  im  oder  sinen  raten. 

aus  den  müzutheilenden  Urkunden  hervorgeht  unter  Ut.  '  nr,  8io  art,  4. 

A5  C  b  cdef.  '°  nr.  Sio  art,  4,  vgl,  nr,  Sil  art.  i, 

^  RTA.  1,  489,  88»  und  447,  88^.  Ebenso  wenig  ist  daher  "  also  das  sie  —  bey  uns  und  unserm  rate  sein.  Daß 

an  die  Mergentheimer  Stalbmg  oder  Einung  zu  denken  t  er  seinen  Roth  gleich  mit  erwähnt,  lässt  vielleicht  von  vom 

RTA,  1,  590, 18^  und  694,  98'.  herein  zweifeln  an  der  ernstlichen  Absicht  persönlichen 

*  Denn  im  Jahr  1889  fiele  der  So,  14  Tage  n.  Pfingsten  Erscheinens, 

50  {nr.  148  art,  i)  auf  80  Juni;  1890  ist  es  8  Juni,  "  nr,  8io  art,  5. 

■  Vgl,  nr,  188-188,  "  nr,  810  art,  e. 

Deutsche  RelohstaffB-Akton  II.  3^ 


274  Reichstag  zu  Nürnberg  im  September  1390. 

WermPelzel  Wenzel  1,  231  erzählt,  die  Reichsfürsten  und  Städte  hätten  den  König  vor 
einiger  Zeit  ersucht,  daß  er  das  in  Deutichland  in  Verfall  gerathene  Mümwesen  verbessere 
wie  auch  der  großen  Judenschulden  wegen  einige  Vorkehrungen  treffen  möchte^  und  daß 
Wenzel,  um  ihrem  Verlangen  ein  Genüge  zu  leisten ,  auf  die  Mitte  des  September  einen  Fiir- 
stentag  nach  Nürnberg  verschrieben  habej  so  darf  man  nicht  meinen,  als  ob  ihm  ein  solches'  5 
Ersuchen  der  Stände  an  den  König  etwa  wirklich  vorgelegen  hätte,  sondern  es  ist  dieß  nur 
eine  von  den  gewöhnlichen  Pragmatisierungen  dieses  Geschichtschreibers. 

B.  Münzwesen,  a)  iC.  WenzeVs  Münzgesetze.  —  Ich  finde  nicht]  daß,   wie  vofi 
den  Juden  und  Gerichten,  so  auch  von  der  Münzfrage  vorher  die  Rede  gewesen  wäre;   viel- 
leicht hai  der  König  die  Stände,  oder  wenigstens  die  Städte,  von  denen  wir  sonst  Nachrichten  lo 
über  Vor-  und  Zwischenverhandlungen  zu  bekommen  pflegen,  damit  überrascht.  Es  tritt  nun 
1390  wie  1386  die  Münzgesetzgebung  neben  der  gesetzlichen  Plünderung  der  Juden  auf,  viel- 
leicht im  Zusammenhang  damit  sofern  durch  diese  die  Mittel  flüssig  wurden  um  die  Kosten  * 
jener  leichter  zu  bestreiten.  Auch  ist  die  in  dem  neuen  Münzgesetz  vom  14  Sept.  1390  nr.  150 
angenommene  Pfenningmünze  dieselbe  wie  die  vom  16  Juli  1386  ETA.  1  nr.  260,  denn  is 
26  Pfenninge  auf  1  Nürnberger  Loth  hier  in  nr.  150  macht  genau  33  Schillinge  4  Pfenninge 
auf  1  Mark  wie  in  RTA.  1  nr.  260^;  nur  ist  1390  nicht  von  Hellem  und  Pfenningen  zu- 
gleich die  Rede  wie  1385  sondern  bloß  von  Pfenningen*,  Ich^vermag  nicht  zu  sagen,  warum 
diese  Beschränkung  stattfand.     Doch  wurde  schon  1396  Febr.  21  nr.  154  dem  Nürnberger 
Reichsmünzmeister  gestattet  j  wenn  die  Nürnberger  es  begehrten ,  auch  Heller  als  geringere  to 
Münze  neben  der  schwereren  zu  schlagen^  und  zwar  Heller  deren  2  auf  1  Pfenning  von  1390 
giengeny  also  wie  1386j  doch  ohne  daß  über  Korn  und  Auf  zahl  etwas  näheres  bestimmt  wor- 
den wäre  wie  über  die  Heller  von  1385  geschehen  war.  Freilich  rasch  darnach^  am  20  Juli 
1396,  wurde  in  nr.  151  eine  neue  Münze  eingeführt  ^  deren  Verordnung  ich^  wie  die  zuletzt 
genannte  Urkunde ,  des  Zusammenhangs  der  Münzgesetzgebung  wegen  hier  beigefügt  habe,  s& 
obwol  sie  wie  diese  auf  keinen  Reichstag  fällt;  gemäß  dieser  neuen  Anweisung  sollten,  wie 
1386  und  1390,  Pfenninge  geschienen  werden  mit  */^fein  löthig  Silber  und  */«  Zusatz,  und  wie 
1385  kommen  dazu  auch  Heller  mit  Ys  f^i^  löthig  Silber  und  '/,  Zusatz,  so  daß  2  solcher 
Heller  auf  1  der  neuen  Pfenninge  giengen.     Aber  statt  des  Nürnberger  Loths  ist  nun  das 
Wirzburger  zu  Grund  gelegt,  und  ich  muß  es  den  Sachverständigen  überlassen  zu  berechnen,  so 
ob  darin  nur  eine  größere  Bequemlichkeit  und  Richtigkeit  liegt  une  das  neue  Gesetz  selbst 
angibt,  oder  ob  damit  auch  eine  Veränderung,  wahrscheinlich  Abminderung,  des  Werths  her- 
beigeführt tourde.     Da  die  übrigen  Verhältniszahlen  vorliegen,  so  kommt  es  eigentlich  nur 
darauf  an,  wie  am  Ende  des  14  Jahrhunderts  das  Wirzburger  Loth  sich  zum  Nürnberger 
verhielt.  Aber  daran  ist  wol  doch  zu  zweifeln ,  ob  die  Münzveränderung  in  der  Stadt  Nüm-  35 
berg  von  1396^  schon  eine  Folge  von  diesem  kön.  Gesetz  des  gleichen  Jahres  ist.  Die  Heller 
werden  zwar  dort  aufgeworfen  in  der  Woche  vor  Jakobi^  und  in  der  That  fällt  das  Datum 
des  neuen  Gesetzes  in  die  Woche  vor  Jakobi,     Aber  dieß  ist  gerade  ein  zeitlich  so  enges  Zu- 
sammentreffen, daß  nicht  wol  bereits  die  Wirksamkeit  eines  ursächlichen  Zusammenhangs 
zwischen  beidem  angenommen  werden  darf,  wol  aber  ein  sachlicher,  indem  die  gleichen  Mis-  40 
stände  da  und  dort  zu  einer  Neuerung  drängten,. 

Waren  bei  der  Judenplünderung  von  1385  vorzugsweise  die  Städte  begünstigt,  und 
stützte  sich  der  König  bei  Erlass  des  damaligen  Münzgesetzes  eben  auch  auf  sie,  so  ist  dieß- 
mal  in  beiderlei  Hinsicht  der  fürstliche  Kreiß  im  Vordergrund.  Doch  ist  die  Münzgesetz- 
gebimg  zugleich  auch  für  die  Städte  bestimmt.  Wenn  gleich  das  Hauptgesetz  nr.  150  im  Ein-  45 

*  VgL  auch  Hegel  in  St,  Chr.  1,  240,  4U,  8-24  Münzreform. 

•  Hegel  in  St.  Chr.  i,  248,  7  ff.  *  Chronik  bis  1434  {1441)  in  St.  Chr.  /,  8S3,4f.  —  Dtu 
*St.  Chr.  if  869,  4  f.  Vgl.  ibid.  281  nt.  2;  288  nt.  »  und      neue  kön,  Gesetz  von  1896  RTA,  2  nr.  tsi  war  iibrigens 

8;  868,9 '869,8;  und  ZU  Äugsöurg  28  Juli  1896  St.  Chr.  6       bisher  ganz  unbekannt. 


Einleitung.  275 

gang  nur  von  dem  Rathe  der  Fürsten  Gfrtxfen  und  Herren  spricht,  so  ist  dieser  Roth  doch  nur 
das  vorausgehende,  v/nd  wenn  in  art,  9  nur  diese  und  die  Getreuen  des  Reichs  als  Anwesende 
hei  den  Verhandlungen  genannt  werden,  so  erstreckt  sich  das  Gesetz  doch  nach  art.  2,  3,  4.  6 
auch  auf  die  Städte,  'und  nach  art,  8  sollen  auch  sie  sich  darauf  verschreiben.  Das  thtm  nun 

5  im  Willebrief  nr.  155  freilich  nur  Fürsten  Grafen  und  Herren,  aber  im  Eingang  desselben 
sind  auch  im  allgemeinen  Städte  genannt,  obschon  dann  keine  derselben  ihren  Namen  dazu 
gesetzt  hat.  Nicht  richtig  ist  es  daher,  wenn  in  dem  spätem  Gesetz  vom  20  Juli  1396  nr,  151, 
mit  unbestreiibarer  Beziehung  auf  den  Reichstag  von  1390,  gethan  wird  als  sei  der  König 
dabei  überein  worden  nickt  bloß  mit  FWrsten  und  Herren  sondern  auch  mit  Städten;  sie 

10  werden  wol  noch  beigetreten  sein,  aber  auf  dem  Reichstag  selbst  wissen  wir  nichts  davon. 
Ebenso  wie  in  w>  151  steht  es  auch  in  dem  kön.  Gebot  vom  12  Merz  1391  nr.  152 ;  aber  als 
die  Versigler  des  Gesetzes  werden  darin  nur  der  König  und  andre  Fürsten  und  Herren  ge- 
nannt, nicht  die  Städte;  bis  dahin  hatte  also  noch  keine  Stadt  ihrSigel  dazugegeben;  damals 
hatten  aber  auch  etliche  Fürsten  und  Herrn  es  gleichfalls  noch  unterlassen,   was  denn  auch 

15  ausdrücklich  dort  bemerkt  wird\  Es  darf  uns  an  der  Thatsache,  daß  die  Städte  ihre  Zu- 
stimmung auf  dem  Reichstag  nicht  gegeben  haben,  keiiieswegs  irre  machen,  daß  in  nr.  166 
und  157*  ihr  Wissen  und  Willen  bei  Errichtung  des  Gesetzes,  das  Uebereinkommen  mit 
ihnen  dabei,  erwähnt  wird  :  diese  spätem  Urkunden  können  für  den  Reichstag  selbst  nichts 
beweisen*.  Es  ist  ohne  2^eifel  richtiger,  daß  auf  dem  Reichstag  nur  König  Fürsten  und 

ao  Herren  die  Urkunde  (den  Brief)  darüber  gemacht  haben*,  da  sie  in  nr.  160  aufgeführt 
werden  und  da  am  gleichen  Tag  eine  Anzahl  Fürsten  ihren  Willebrief  nr.  155  dazu  gegeben 
haben,  daß  aber  auf  dem  Reichstag  selbst  noch  keine  Stadt  beitrat,  wenn  gleich  für  ihre 
sofortige  Zustimmung  schon  die  Formulierung  dieses  Willebriefs,  freilich  vergeblich,  vorbe- 
reitet war  und  ihr  Beitritt  überhaupt  gewünscht  wurde.  Nicht  richtig  aber  ist  es,  wenn 

s6  Stefan  II  von  Baiem  noch  am  29  Mai  1396  nr.  159  nur  von  Fürsten  spricht,  die  sich  zu 
der  Münze  verschrieben  haben;  denn  Nürnberg  wenigstens  war  damals  beigetreten,  sonst 
könnte  der  König  am  1  Januar  dieses  Jahres  in  nr.  153  unmöglich  sagen,  daß  er  es  mit 
den  Fürsten  und  der  Stadt  Nürnberg  ausgetragen  habe. 

Als  Anwesende  bei  der  Münzgesetzgebung  (teydingen  und  Sachen)  nennt  das  Haupt- 

80  gesetz  nr.  150  art.  9  mit  Namen  nur  die  Bischöfe  von  Wirzburg  Bamberg  Augsburg,  den 
Herzog  Friderich  von  Baiern,  den  Burggrafen  Friderich  von  Nürnberg;  laut  Willebriefs  vom 
gleichen  Tag  nr.  155  hatten  noch  zugestimmt  Ifalzgrqf  Ruprecht  der  jüngere,  Landgraf  Jo- 
hann von  Leuchtenberg,  Ghaf  Johann  von  Wertheim,  Herr  Friderich  zu  Hohenlohe.  Aber  auf- 
fallend ist  nun  freilich  in  hohem  Grade,  daß  Wirzburg  Bamberg  und  Bwrggraf  Friderich, 

35  welche  in  diesen  beiden  Urkunden  vorkomTnen,  und  ebenso  Pfalzgraf  Ruprecht  der  jüngere, 
der  wenigstens  in  nr.  155  erscheint,  erst  am  20  Dec.  1395  ihr  Uebereinkommen  in  Betreff  der 
Münzreform  schließen,  nr.  158  :  sie  haben  wahrlich  lange  gezögert  ihr  Wort  einzulösen. 

Der  Oettingische  Beitrittsbrief  nr.  160  hat  seine  besondre  Bewandtnis,  er  spricht  von 
29  Pfenningen  auf  1  Wirzburger  Loth  und  geht  daher  nicht  auf  das  Hauptgesetz  nr.  160 

40  sondern  auf  das  veränderte  Münzgesetz  nr.  151.  Nur  ist  dann,  da  doch  diese  nr.  151  vom 
König  allein  ausgeht  und  von  keinem  Reichstag  vereinbart  war,  ganz  wunderlich,  wenn  im 
Eingang  von  nr.  160  eine  Uebereinkunft  der  Fürsten  und  Herren  und  Städte  für  diese  neue 
Münze  erwähnt  wird,  und  man  kann  nur  annehmen,  daß  dabei  nr,  150  und  151  zusammen- 

*  Vgl.  die  späteren  BeitriUe  nr.  167-169.  Reichstage  gesagt;  und  der  König  selbst  lässt  diese  Be- 
45       *  AehnUch  die  Urkunde  vom  9  Mai  1898  in  MeuseVs  theiUgung  unerwähnt  in  nr.  1S4,  indem  er  nur  die  Be- 
Geschichtsforscher 1,  168,  wo  von  König  Fürsten  Herren  Ziehung  des  Gesetzes  sowol  auf  Städte  tote  auf  Fürsten 
Städten  die  Rede  ist,  welche  die  Münze  aufgesetzt  haben  und  Herrn  anführt. 

und  überein  worden  sind.  *  Vgl.  die  Urkunde  vom  8  Jan.  1898  in  Meusefs  Ge- 

»  Umgekehrt  ist  in  nr,  168  überhaupt  nichts  von  der  schichtsforscher  i,  166. 
50  Zustimmung  oder  gar  Mitwirkung  der  Stände  auf  dem 


276 


Reichstag  zu  Nürnberg  im  September  1390. 


geworfen  eindK  Es  geht  aber  auch  zugleich  daraus  hervor ^  wie  ungenau  mit  solchen  for-i 
Tnelho^ten  AeuJJerungen  verfahren  vmrde,  so  daß  auch  die  Angabe  am  Schluss  betreffend  die 
Fürsten  Herren  und  Städte y  wenn  man  sie  auch  bloß  auf  nr,  150  beziehen  will,  an  sich  noch 
nichts  für  die  Zustimmung  der  Städte  zu  nr.  150  und  ihr  Sigeln  auf  dem  Reichstag  oder 
nachher  beweisen  würde.  s 

b)  Königliche  Verordnungen  hiebei.  —  Man  sieht :  bey  den  obgeschribenen 
teydingen  und  Sachen  gewesen  zu  sein  *,  das  allein  besagte  noch  gar  nichts  als  eben  Zustim' 
mung  zum  Gesetzgebungsakt;  und  auch  mit  dem  Wiüebrief*  vom  gleichen  Tag,  der  erst  noch 
nöihig  war  und  in  dem  sich  zugleich  noch  mehrere  andere  dazu  gesellten ,  war  noch  nicht 
viel  gethan.  Er  hinderte  Friderich  von  Baiem  und  Ruprecht  III  nicht,  in  den  folgen-  lo 
den  Jahren  Münzverträge  zu  schließen  oder  Verordnungen  zu  erlassen,  die  auf  das  hon. 
Münzgesetz  nicht  die  mindeste  Rücksicht  nehmen^.  Erst  am  20  Dec.  1395  führen  4  Fürsten, 
die  wie  wir  sahen  schon  auf  dem  Reichstag  beigetreten  waren,  die  gesetzliche  Münze  selbst 
ein,  oder  verpflichten  sich  wenigstens  zu  den  nöthigen  AnstcUten*.  Ebenso  schlecht  sah  es 
außerhalb  dieses  Kreißes  aus.  Ein  halbes  Jahr  nach  dem  Erlass  des  Gesetzes  zeigt  sich,  is 
daß  eine  Anzahl  Fürsten  und  Herren  noch  iminer  nicht  einmal  formeü  beigetreten  ist\  und 
es  muß  daher  12  Merz  1391  der  Umlauf  ihrer  Münze  verboten  werden,  nr.  152.  Man  weiß 
nur  von  einzelnen  Reichsständen  welche  beitreten  '^,  die  Stadt  Nürnberg  erlässt  Verordnung 
über  Verordnung^,  Der  König  selbst  gibt  noch  am  1  JaniMr  1396  dem  Nürnberger 
Reichsmünzmeister  Herdegen  Vcdczner  den  Aiftrag  sich  ansein  Gesetz  zu  halten^;  aber  be-  so 
reits  am  21  Febr.  1396  ertheiU  er  diesem  eine  ziemlich  uribestimmJte  Freiheit  in  Betreff  der 
Prägung  von  Hellem,  worin  nicht  einmal  auf  das  Gesetz  von  1385  näher  Rücksicht  genom- 
men ist  ^^,  und  in  der  Verordnung  vom  20  Juli  1396  *'  lässt  er  auch  die  Pfenningmünze  von 
1390  fallen,  die  schon  seit  1385  galt,  und  führt  neue  Pfenninge  und  neue  Heller  ein,  die 
vermuMich  schlechter,  jedenfalls  andere  sind  als  die  von  1385  und  1390.  Freilich  beruft^ 
er  sich  dabei  auf  die  Bequemlichkeit  und  Richtigkeit  der  neuen  Währung  u/nd  die  Geneigtheit 
der  Fürsten  Herren  und  Städte  dazu  ",  aber  es  ist  in  einem  so  wichtigen  Punkte  doch  eine 
bedenkliche  Beweglichkeit  der  Reichsgesetzgebung.  Es  kann  uns  darm  kaum  verwundem, 
wenn,  wie  wenn  nichts  geschehen  wäre,  mehrere  süddeutsche  Fürsten  und  Städte  gleich  darauf 
1396  Nov.  29  und  Dec.  6  eine  ganz  andere  Münze  beschließen^^.  Man  darf  wol  aus  Meusel  ^ 
Geschichtsforscher p.  172  folgern,  daß  das  Gesetz  vom  20  Juli  1396  (und  wol  auchdasvom 
14  Sept.  1390)  keine  Zufriedenheit  erregt  hatte,  und  daß  wol  deshalb  am  Ende  von  1396  so 
ohne  den  König  verfahren  wurde.  Es  geschah  freilich  mit  dem  Vorbehalte  der  Unverbindlich- 
keit  des  Vertrags,  falls  der  König  eine  andere  Münze  gäbe,  mit  welcher  Lande  und  Leute  ver- 
sorgt wären;  begreiflicherweise  aber  war  diese  Äeußerung  nur  als  Höflichkeit  aufzufassen.  ^ 
Der  König  selbst  ist  so  schwach,  die  Bedeutung  des  Widerspruchs  der  Reichsstände  dadurch 
sodann  völlig  anztierkennen,  daß  «r**  den  beiden  Grafen  von  Oettingen  1398  Jan.  6  gestattet 


*  Die  ähnliche  Redensart  am  Schluss  über  Fürsten 
Herren  und  Städte  dürfte  vielleicht  nur  auf  nr.  150  be- 
zogen werden. 

*  nr.  160  art.  9. 
^  nr.  165. 

*  nr.  160  nt.  und  nr.  165  nt. 

*  nr.  168. 

*  Den  Brief  besigeü  hat. 
'  nr.  166.  167. 159. 

*  Siehe  EinleUung  lit.  B  d. 
» nr.  168. 

*^  nr.  164.  —  Erzb.  Konrad  von  Mainz  bestellt  Concze 
Münzmeister  von  Wirzburg  auf  €  Jahre  zu  seinem  Münz- 
meister  zu  der  Nuwenstad,  mit  dem  Auftrag  Hegensburger 
und  Schwär zburger  zu  schlagen,  daß  S8  auf  l  Loth  gehen 


und  zum  halben  TheU  bestehen,   Wirzb.  A.  Konserv. 
Mainz -Aschaflfenb.  Ingross.  B.  18  fol.  164',  dat.  1898  s.  die 
{das  nächstvorherg.  Stück  von  vig.  Jo,  1891  d.  h.  88  Juni,  lo 
vorher  eins  vom  8  Merz  1898;  das  nächstfolgende  vom 
16  Merz  1898). 

"  nr.  161. 

"  nr.  161  art  1. 

**  Siehe  die  Regesten  in  Reg.  Boic.  ii,  87  f.,  Lichnowsky  45 
6  Reg.  nr.  187  und  181,  und  die  Abdrücke  Hirsch  Münz- 
archiv 8,  7-10  j  Materialien  zur  Oetting.  Gesch.  i,  179- 190 
und  880-884,  Meusel  Geschichtsforscher  i,  168-178,  Stütler 
Grafen  8,  88  f,  nr.  14^,  Mon.  Boie.  84»,  106-118  nr.  69  und 

60.  50 

*^  Meusel  Geschichtsforscher  1, 174. 


Einleitung.  277 

Münze  zu  schlagen  ^  vxie  sie  die  Fürsten  und  Herrn  zu  Franken  und  Schwaben  schlagen :  statt 
ihnen  die  Münze  seines  Gesetzes  zu  gebieten,  stelü  er  ihnen  also  frei  zu  thwnwie  die  andern^. 
{Einen  Ansatz  der  Rückkehr  zur  Reichsgesetzgebung  s,  nr.  305  art.  20  und  21 ;  die  Münze 
betreffend  vgl.  atich  nr.  143  und  146.) 
5  c)  Beitritts- Erklärungen  dazu.  —  Es  ist  von  den  Beitritten  inzwischen  schon 

mehrfach  die  Rede  gewesen,  und  ich  füge  nur  zur  Erinnerung  hier  bei,  daß  unter  den  Beir 
trittserklärungen  nr.  155-160  überhaupt  eine  Scheidung  zu  machen  ist:  nr.  155-159  beziehen 
sich  auf  das  Gesetz  vom  14  Sept.  1390  nr.  150,  während  bei  nr.  160  an  das  darauffol- 
gende Münzgesetz  vom  20  Juli  1396  nr.  151  zu  denken  ist  {vgl.  die  Anm,  zu  nr.  160).  Ein 
lö  Verzeichnis  der  urkundlich  beigetretenen  gibt  auch  nr.  163. 

d)  Nürnberger  Rathsverordnungen  darüber.  —  Diese  bei  Siebenkees  abge^ 
druckten  Stücke  sind  schon  RTA,  1,  465,  47 — 466,  18  besprochen  worden.  Wie  die  beiden 
im  ersten  Bande  der  RTA.  abgedruckten  nrr.  265  und  266,  so  scheinen  die  sieben  in  unsrem 
zweiten  Bande  nrr.  161'167  eine  besondre  Gruppe  in  der  alten  Vorlage  des  Siebenkees  .ge- 

i<i  bildet  zu  haben,  und  gehören  schon  deshalb  der  Zeit  n(xch  wahrscheinlich  sämmüich  so  zusam- 
men, und  da  die  eine  von  ihnen,  nr.  166,  die  Zeitbestimmung  1391  Mai  14  {bzw.  1392 
Jan.  28)  an  sich  trägt,  so  gruppieren  sich  die  andern  um  diese  ^  bei  den  meisten  derselben 
ist  auch,  wie  die  Anmerkungen  ausweisen,  der  Anschluss  an  das  Münzgesetz  vom  14  Sept.  1390 
unbestreitbar.     Ich  habe  diese  7  Stücke  in  der  Reihenfolge  gelassen,  die  sie  bei  Siebenkees 

io  und  wol  auch  in  dessen  alter  Vorlage  hatten,  nur  die  Abtheilung  derselben  habe  ich  mit 
Freiheit  behandelt :  daß  es  gerade  7  sind  und  wie  sie  von  einander  geschieden  werden,  rührt 
von  meiner  Redaktion  her,  die  sich  jedoch  wie  ich  glaube  von  selbst  empfiehlt  und  keiner: 
weitem  Erörterung  bedarf.  Wem  diese  Einiheilung  nicht  genügt,  der  kann  sie  mit  derselben, 
Freiheit  wider  umändern.    Aus  der  BucJistabenbezeichnung,  die  Siebenkees  angibt,  hat  man 

25  geschlossen,  daß  der  ihm  vorgelegene  Codex  der  Ebner^schen  Bibliothek  in  Nürnberg  ange- 
hörte. Mohr  Journal  für  Kunstgesch.  und  Literatur  hat  auch  diese  Codices  benützt,  und 
Siebenkees  Beiträge  zum  Deutschen  Recht  bespricht  sie,  auch  unser  D,  aus  dem  er  die  vor- 
liegenden Dinge  hat,  ist  dort  beschrieben. 

e)  Anhang  :  Kurrheinische  Münzgesetzgebung.  — Auch  dießmal  wie  1385 gehen 
30  die  Rheinischen  Kurfürsten  im  Münzwesen  ihren  eigenen  Weg,  sie  halten  im  wesentlichen 

fest  an  ihrer  frühern  Uebereinkunft  des  genannten  Jahres  über  Gold-  und  Silbermünze 
(RTA.  1  nr.  285  und  nr.  286).  Die  alte  Vorlage  Hontheim's  ist  uns  hier  ebenso  unzugäng- 
lich gewesen  wie  die  des  Siebenkees  in  lit.  B  dieses  unseres  Reichstags. 

Ueber  die  Münzverhältnisse  jener  Zeit  wird  man  übrigens  immer  die  beste  Belehrung 

35  hei  Hegel  in  St.  Chr.  1,  231  ff .  finden,  worauf  ich  immer  wider  verweisen  muß. 

C.  Judenschulden,  a)  Verhandlungen  wegen  des  Städtekriegs,  der  Juden- 
schulden u.  a.  m.  —  Wir  sahen,  daß  eine  allgemeine  Versöhnung  zu  Eger  nicht  zu  Stande 
gekommen  war,  man  hatte  von  dort  nur  die  mündliche  Aeußerung  der  königlichen  Räthe  *, 
mit  der  bestimmten  Richtung,  die  sie  für  die  verschiedenen  Einzelsühnen  angaben.     Diese 

40  waren  bis  zu  unserm  Reichstag  noch  nicht  alle  vor  sich  gegangen.  Die  Schwäbischen  Städte, 
denn  diese  scheinen  die  Urheber  der  sämmtlichen  Aufzeichnungen  nr.  169-173  zu  sein,  wollten 
aber  eine  urkundliche  Versicherung  von  Seiten  des  Reichs  haben  für  ihre  Gefangenen  Brand- 
Schätzungen  Rückstellung  von  Schlössern  Erbe  Eigen^,  eine  allgemeine  Reichsamnestie  für 


*  Frvher  hatte  es  doch  andere  geläutt ,  dae  Münzpri-  ^  nr.  91  art.  6  nt. 

45  vUeg  für  die  beiden  OetHnger  vom  8  Jan.  189S  in  Meueel  '  Vgl,  die  vorige  Einleitung  Ut.  D,  Es  sind  Punkte  wi^ 

Geschichtsforeeher  i,  ise  vHee  genau  auf  dae  Gesetz  hin»  sie  tass  zu  Nürnberg -Neumarkt  und  Speier- Heidelberg, 

welches  kein  andres  sein  kann  als  das  vom  U  Sept,  1890;  dann  in  nr,  eo  und  in  Einzehersöhnungen  beim  Egeren 

einen  solchen  Versuch  machte  also  Wenzel  l,  c.  im  Jahr  Tag  und  seitdem,  auch  in  nr.  loe,  vorkommen :  eigent' 

1898  nicht  mehr.  Uche  Friedensartikel  zum  Abschluss  des  Krieges, 


278  Reichstag  zu  Nürnberg  im  September  1390. 

den  vergangßnen  Krieg,  neue  Bestätigung  ihrer  Freiheiten  u.  8.  w.,  mit  einem  Wort  einen 
wirklichen  allgemeinen  Friedensechluss ,  oder  doch  unverrückbar  von  Seiten  des  Reichs  auf- 
gestellte  Normen  für  die  JEinzelversöhnungen  mit  Bestätigung  des  Friedenszustands  durch 
das  Reichsoherhaupt  das  ihnen  zugleich  die  Versicherung  der  Fortdauer  ihrer  besondem 
Stellung  im  Reich  geben  soUte.  s 

Die  fünf  bisher  unbekannten  Aufzeichnungen  aus  solchen  Verhandlungen  stehen  in  dem 
ühner  Codex y  in  welchem  allein  sie  noch  erhalten  sind  (abgesehn  von  nr.  169  y  das  auch  im 
Nördlinger  Stadtarchiv  sich  findet),  zwar  beisammen  j  aber  nickt  in  derselben  Ordnung  in 
welche  vnr  sie  setzen,  Unsre  nr.  170  bildet  dort  sogar  gar  kein  eignes  Stück,  sondern  besteht 
nvAT  aus  gleichzeitigen  Bemerkungen  zu  den  einzelnen  Artikeln  von  nr.  169,  dort  mit  andrer  i» 
Tinte  und  von  andrer  Hand  beigefügt,  wie  man  sie  bei  den  Verhandlungen  aus  den  Aetifie- 
rungen  der  königlichen  Räthe  sich  notierte  oder  gemerkt  hatte.  Ich  habe  sie  deshalb,  da  sie 
keineswegs  ein  Bestandiheil  von  nr.  169  sind,  in  einer  besondem  nr.  170  zusammengefasst, 
doch  so  daß  deren  Artikelzählung  anzeigt,  zu  welchem  Artikel  von  nr.  169  die  einzelnen 
Bemühungen  oder  Artikel  von  nr.  170  in  Beziehung  stehen  und  gehören.  Der  art.  6  von  i^ 
nr.  169  hat,  wie  es  scheint,  keine  Bemerkung  von  Seiten  der  kön.  Räthe  hervorgerufen,  und 
ist  also  wol  nicht  beanstandet  worden.  Die  Reihenfolge  dieser  sämmüichen  Stücke  ist  im 
Codex  überhaupt  diese :  nr.  169  (zusammengeschrieben  mit  nr.  170),  nr.  173,  nr.  171,  nr.  172. 
Man  braucht  sich  am,  diese  ganz  zufällige  Zusamm^enstellung  natürlich  nicht  zu  binden,  falls 
andre  Gründe  dagegen  sprechen.     Ich  erörtere  mein  Verfahren  im  folgenden.  ^ 

Das  Stück  nr.  169  hat  sein  Datum  am  Schluss :  1389  Sept.  10.     Man  darf  das  Jahr 

1389  mit  aller  Sicherheit  als  Schreibfehler  ansehen,  da  in  dem  September  1389  solche  Ver- 
handlungen nicht  nachgewiesen  sind,  vielmehr  der  Zusammenhang  mit  den  Nürnberger  Sep- 
temberverhandlungen  des  Jahres  1390  und  insbesondere  mit  nr.  171  {vom  12  Sept.  1390)  von 
selbst  einleuchtet,  in  schlagender  Weise.  Also  nr.  169  fällt  nicht  auf  10  Sept.  1389  {10  Sept.  u 
wäre  es  in  diesem  Jahre)  sondern  auf  9  Sept.  1390.  —  Daran  schließt  sich  nr.  170,  die 
Bemerkungen  die  in  nr.  169  hineingeschrieben  sind  Artikel  für  Artikel;  sie  fallen  auf  den 
gleichen  Tag  oder  kurz  nachher.  —  Weiter  ist  ausdrücklich  und  bestimmt  datiert  nr.  171, 
und  zwar  von  Nürnberg  1390  Sept.  12.  —  Anders  ist  es  schon  mit  nr.  172,  wo  sich  keine 
Datierung  findet.  Doch  scheint  bei  der  Formulierung  des  WorÜautssowolnr.  169  als  nr.  171  so 
bereits  vorgelegen  zu  haben;  so  fiele  das  Stück  nacA  9  und  12  Sept.  1390.  Femer  ist  in 
art.  4  hingewiesen  auf  nr.  183  art.  4  vom  16  Sept.  1390,  also  fällt  das  Stück  auch  nach 
16  Sept.  1390.  —  Endlich  nr.  173  muß  vor  nr.  180  angesetzt  werden,  also  vor  1392  Aug.  11 ; 
denn  nicht  nwr  kann  man  allgemein  sagen,  daß  die  Ulmer  Frage  durch  nr.  180zumAbschluss 
gekommen  ist,  sondern  es  entsprechen  auch  die  einzelnen  Forderungen  von  nr.  173  den  Ge-  ^^ 
Währungen  von  nr.  180  ^  und  zwar  ziemlich  wörtlich  nr.  173  art.  1  =:  nr.  180  art.  1,  art, 
i«  =  6,  art.  2  =  4,  art.  2«  =  2,  2»  =  3.  Es  macht  nichts  aus,  daß  nr.  173  aH.  2«  in 
nr.  180  nicht  berücksichtigt  wird.     Denn  diese  Forderung,  die  Judenschuldentilgung  von 

1390  auch  auf  die  Ulmer  Bürger  auszudehnen,  ist  schon  bedacht  worden  durch  die  Gewäh- 
rung vom  6  Juni  1392  nr.  179,  wodurch  das  Vermögen  der  Juden  in  Ulm  den  Bürgern  da-  « 
selbst  so  ziemlich  preißgegeben  wurde.  Und  was  die  Forderung  in  nr.  173  art.  i*  und  3 
betrifft,  so  ist  dieß  wol  eben  diejenige,  welche  der  König  abgewiesen  hat  und  die  deshalb  weder 
in  nr.  179  noch  180  erwähnt  zu  werden  brauchte.  —  Nun  kann  man  aber  auch  sagen,  daß 
nr.  173  vor  6  Juni  1392  fällt,  weil  die  Ulmer  gewis  die  Fordeining  von  nr.  173  art.  2*  nicht 
mehr  aufgestellt  hohen,  nachdem  das  Uebereinkommen  dieses  Tagsnr.  179  abgeschlossen  war^.  *» 
Dieses  letztere  Uebereinkommen  drehte  sich  aber  nicht  bloß  um  die  Juden  sondern  auch  umb 
andnfr  stuke;  es  sind  dieß  offenbar  die  übrigen  Forderungen  von  nr.  173,.  die  in  nr.  180 

*  überainkomen  bin. 


Einleitung. 


279 


befriedigt  werden^  abgesehen  von  dem  Punkt  wegen  der  Ulmischen  Schlösser  und  ihrer  Amt- 
leute; y)ahrscheirdich  war  es  dieser  letztere  Punkt,  welcher  noch  Erörterung  veranlasste,  und 
ohne  Zweifel  ist  daraus  zu  erklären  daß  nr.  180  eben  erst  am  11  Aug.  1392  ausgefertigt 
vywrde,  während  aüe  andern  Punkte  eigentlich  schon  am  6  Juni  ins  reine  gebracht  worden 

5  waren.  Der  Ort  ist  wol  Ulm  wie  bei  nr,  179,  —  Wir  kommen  nach  dieser  Eröi'terung  über 
die  Datierung  von  nr,  173  wider  zurück  auf  nr,  172.  Wir  sahen,  daß  dieses  Stück  nach 
16  Sept.  1390  fällt.  Die  zweite  Zeitgrenze  ergibt  sich  aus  folgender  Betrachtung.  Unter 
den  Städten  des  Schwäbischen  Landfriedens,  die  im  Eingang  von  nr.  172  im  allgemeinen 
erwähnt  sind,  muß  auch  Ulm  gewesen  sein,  nur  daß  diese  Stadt  noch  .ihre  besondern  Vor- 

10  schlage  fü/r  sich  in  nr,  173  gemacht  hat.  Aber  daß  die  Vorschläge  von  nr,  172  auch  für 
Ulm  gelten,  sieht  man  an  art.  4*  in  Betreff  des  10jährigen  Ungelds,  das  den  ülmem  in 
nr.  180  art,  5  wirklich  auf  10  Jahre  gestattet  wird,  in  nr,  173  aber  unter  den  besonderen 
Forderungen  ülm's  nur  deshalb  nicht  vorzukommen  brauchte  weil  es  schon  in  nr.  172  erwähnt 
ist.     Ueberhaupt  sieht  man,  daß  der  Wortlaut  von  nr,  180  sich  bald  an  nr.  172  bald  an 

15  nr.  173  anschließt,  daher  auch  ersteres  Stück  vor  11  Aug,  1392  fällt,  und  vermuihlich  toie 
nr,  173  auch  vor  6  Juni  1392.  Wir  werden  überhaupt  bei  dem  engen  Zusammenhange  von 
nr.  172  und  173  beide  ziemlich  in  dieselbe  Zeit  versetzen  dürfen,  so  daß  auch  fü/r  nr.  173  die 
vordere  Zeitgrenze  im  16  Sept,  1390  wird  gesehen  werden  dürfen. 

Die  Sache  stellt  sich  also  so.     Zu  Eger^  hatten  die  kön.  Räthe  den  Städten  vorläufig 

10  die  Punkte  über  die  Gefangenen,  die  Brandschatzungen ,  die  Schlösser,  die  Eigen  und  Lehn 
mündlich  zugesichert,  dafür  sollen  sie  in  den  Landfrieden  eintreten  und  die  Muihung  des 
Königs  in  Betreff  der  Juden-  und  Oerichtsregalien  zugeben.  Die  Unterhandlungen  darüber 
gehen  nun  1390  weiter  fort,  die  Städte  wollen  es  urkundlich  hohen*.  Und  diese  Unterhand- 
lungen sind  nun  wenigstens  theilweis  in  unsem  nrr,  169-173  erhalten.   Die  kÖn.  Forderung 

>6  wegen  der  Gerichte  kommt  hier  zwar  nicht  geradezu  wider  vor,  auch  von  der  Rückgabe  des 
Judenregals  ist  nicht  mehr  die  Rede*  Allein,  wenn  auch  das  bereits  beseitigt  ist,  so  erscheinen 
doch  in  den  folgenden  Urkunden  unter  lit,  Cb-f,  die  die  Gewährungen  enthalten,  noch  die 
Spuren  dieser  doppelten  Muthung  des  Königs.  Einmal  lassen  sich  die  Städte  Gerichtsprivi- 
legien ertheilen*  und  üherhaupt  sich  alle  Privilegien  bestätigen*:  sie  wollen  sich  sicherstellen 

30  gegen  künftige  Erneuerung  solcher  Ansprüche,  Sodann  was  die  Juden  betrifft,  so  erscheint 
diese  Frage  jetzt  in  andrer  Form  :  es  gilt,  statt  der  Abtretung  des  Regals,  eine  einmalige 
gesetzliche  Plünderung  dieser  kön.  Kammerknechte,  bei  welcher  auch  der  König  seinen  statt- 
lichen Vortheil  findet,  und  was  die  Städte  dagegen  herausschlagen,  ist  theilweis  dieselbe  Be- 
freiung von  den  Judenschulden  die  den  Herren  gewährt  ward  ^,  theils  erhalten  sie  wesentliche 

S5  Vollmachten  zur  Ausbeutung  ihrer  Juden^,  vor  allem  noch  die  Versicherung  ihrer  Forderung 
v(m  der  Judenschuldentilgung  des  Jahres  1385  '^,  und  zudem  lassen  sie  sich  Judenprivilegien 
erOieilen  oder  von  Treuem  wider  versichern  ^,  toie  wir  denn  schon  sahen  daß  sie  sich  überhaupt 
aUe  Privilegien  bestätigen  lassen  was  auch  hieher  wider  zu  beziehen  ist  (nr,  171  art,  4).  Ein 
weiterer  finanzieller  Vortheil  ist  die  Einführung  eines  Ungeldes*,     Und  endlich  spricht  der 

40  König  seine  Amnestie  für  den  Krieg  aus,  Begnadigung  wegen  aller  Vorgänge  in  demseJhen^^. 


*  nr.  91  art.  $  rU. 

*  nr.  269  art.  i  brief  gebe,  ebemo  nr.  ni  art.  i,  nr.  178 
art.  1,  nr.  178  art.  i,  vgl.  nr.  172  art.  7. 

^  nr.  177.  208.  204. 
4ft  *  nr.  177,  ISO.  198.  208.  204.  Vgl.  HTA.  2  nr.  61  und  die 
Einleitung  zum  kön.  Friedenstag  vom  Jan.  1889  lit.  E  fünfte 
Differenz ;  wol  ähnlich  auf zuf ästen  wie  dort.  W<ihrschein- 
lieh  soll  das  Recht  Städte- Bünde  zu  schließen  wider  ein- 
geschmuggelt werden  t  vgl.  Einl.  zum  vorigen  Reichstag 
50  lit.  H  die  letzte  Anmerkung. 

» So  Nürnberg  Rotenburg   Schwein  fürt    Windsheim 


Weifienburg  nr.  188,  Heydingsfeld  und  Bernheim  nr.  187, 
Regensburg  nr.  192,  Fridberg  nr.  198,  Erfurt  nr.  208, 
Nordhausen  und  Mülhausen  nr.  204. 

•  So  Augsburg  nr.  178,  Ulm  nr.  179. 

'  nr.  180.  184.  186;  daher  auch  die  Vidimusse  Vischer 
Reg.  nr.  866  und  867. 

•  nr.  177.  180.  184.  186.  198.  196.  200.  201. 

•  nr.  177. 180  und  die  Anm.  tu  nr.  iso. 

'•  nr.  177.  180  {mit  der  Anm.  zu  art.  i  noch).  184.  J86. 
193. 104.  Im  Zusammenhang  mit  diesen  Dingen  sieht  man 
auch  warum  sich  die  Slädte  im  Juni  1890  die  Urkunden 


230  Reichstag  zu  Nürnberg  im  September  1390. 

Die  Punkte  wegen  der  Gefangnen,  Brandachatzungen,  Schlösser,  Erbe  oder  Eigen,  kommen 
aber  nicht  zu  solcher  Erledigung,  sie  müssen  wie  bisher  dem  Austrag  unter  den  einzelnen 
Parteien  überlassen  worden  sein. 

Welche  Städte  es  sind,  von  denen  die  Vorschläge  nr.  172  und  173  ausgehen,  zeigt  deren 
Ueberschrift,    Anders  steht  es  mit  nr.  169  und  171 :  Ueberschrift  und  Text  enthalten  nichts  5 
über  die  Urheber.   Der  Fundort  Ulm  aber  weist  auf  die  Schwäbischen  hin,  die  Fränkischen 
sind  es  wol  nicht.  Oeht  aUes,  nr.  169-173,  at^  die  Schwäbischen  Städte,  wie  wahrscheinlich 
ist,  so  ergibt  sich,  daß  sie  zwar  die  Versichrung  ihrer  Begnadigung  wegen  des  Kriegs,  die 
Bestätigung  ihrer  Privilegien,  das  Ungeld  und  die  Sicherung  ihrer  Judenvoriheilevon  1385 
von  vornherein  verlangt  haben,  dagegen  noch  nicht  zugleich  an  ihre  eigene  Betheiligung  bei  lo 
der  gesetzlichen  Plünderung  der  Juden  von  1390  (und  diese  Plünderung  stand  wol  von  andrer 
Seite  sch(mfest)  dachten,  da  dieß  erst  in  nr.  172  art.  4^  und  nr.  173  art.  2*^ geltend  gemacht 
wurde,     Ueberhaupt  sind  nr.  169  und  171  sehr  nahe  verwandt,  und  ich  sehe  zwischen  ihnen 
keinen  wesentlichen  Unterschied,  außer  daß  in  nr.  171  art.  1  gesagt  ist  oder  wslz  sich  darinne 
verloflfen  hat  von  übergriffen  oder  andern  Sachen  statt  der  Worte  in  nr.  169  art.  1  oder  i5 
was  sich  bis  uf  disen  h-v^tigen  tag  verloffen  habe,  eine  Veränderung  die  wol  mit  Rücksicht 
auf  die  sorgst  nicht  berücksichtigten  Einwendungen  der  kön.  Räthe  (in  nr.  170  art.  P)  getrof- 
fen wurde,  und  daß  art.  3  durch  den  Zusatz  si  weren  ir  aigen  oder  phant  in  nr.  171  etwas 
genauer  gefasst  ist  gegenüber  von  nr.  169  art.  5,  so  wie  daß  die  Forderung  der  Erneuerung 
der  Privilegien  ihre  Motivierung  in  nr.  171  art.  4  erhalten  hat  durch  die  Judenschuldentilgung  20 
gegenüber  von  nr.  169  art.  2  wo  dieß  wegblieb  (welches  Wegbleiben  doch  ohne  Bedeutung  ist). 

So  hat  also  der  Bescheid  der  kön.  Räthe,  der  auf  die  städtischen  Vorschläge  vonnr.  169 
entheilt  ist,  auf  die  folgende  Fassung  der  städtischen  Forderungen  in  nr.  171  nur  in  dem 
einzigen  art.  1  einigen  bemerkenswerthen  Einflvss  ausgeübt.  Bei  den  späixm  Verhandlungen 
tritt  aber  auch  dieß  wider  zurück :  der  Ausdruck  bis  uf  dis  zite  kehrt  in  nr.  172  art.  1  und  25 
nr.  173  art.  1  wider;  gerade  daraufscheinen  die  Städte  Gewicht  zu  legen,  und  wenn  in  nr.  172 
art.  1,  mit  offenbarer  Beziehung  darauf,  beigefügt  wird  doch  im  und  dem  riche  furbazmer 
unschedlich  an  sin  und  dez  richs  rechten,  so  ist  dieß  nur  eine  sehr  allgemeine  und  darum 
werthlose  Bestimmung,  denn  der  Landfriede  ist  darin  absichtlich  nicht  erwähnt,  und  das 
furbazmer  zeigt  wie  es  gemeint  ist  :  erst  von  jetzt  an  sollen  künftige  Uebergriffe  vor  dem  so 
Landfrieden  abgeurtheilt  werden ;  wahrscheinlich  war  Burkhard  von  Mansperg,  der  in  art.  2 
als  zurückzugebender  Gefangner  ausdrücklich  erwähnt  wird,  wegen  einer  Sache  in  Gefangen- 
schaft gerathen,  die  sich  nach  dem  Krieg  und  während  des  Landfriedens  erst  begeben  hatte ; 
es  erklärt  sich  aus  demselben  Gesichtspunkte,  daß  man  den  Bescheid  der  kön.  Räthe  nr.  170 
art.  4  ignorierte,  welche  offenbar  meinten,  daß  man  Gefangene,  die  im  Landfrieden,  dessen  » 
Bedeutung  die  Städte  herabzudrücken  suchten,  gemacht  wären,  ruich  dessen  Bestimmungen  zu 
erledigen  suchen  sollte*.  —  Dagegen  wird  nun  in  nr.  172  art.  4*  auf  die  andere  Einwendung, 
tcelche  die  kön.  Räthe  in  nr.  170  art.  2  gemacht  hatten,  betreffend  eine  nähere  Bestimmung 
der  städtischen  Forderung  eines  Ungelds,  mehr  Rücksicht  genommen;  nicht  als  ob  auf  eine 
materielle  Beschränkung  eingegangen  wäre,  wol  aber  auf  eine  zeitliche;  denn  während  das-^o 
selbe  in  nr.  169  art.  2*  und  nr.  171  art.  4^  auf  des  Königs  Lebzeit  gefordert  war,  ist  diese 
Forderung  jetzt  auf  10  Jahre  ermäßigt.  Da  aber  inzwischen  der  Stadt  Nürnberg  und  den 
andern  Fränkischen  Städten  ebenfalls  wie  den  Herren  die  Judenschulden  geschenkt  worden 


von  RTÄ.  1  nr.  so»  und  S7d  gerichtlich  bestätigen  oder  Vitcher  Reg.  nr.  874. 

vidimieren  latten ,  Vischer  Reg.  nr.  ses-ses  und  867,  vgl  *  Siehe  die  Anm.  daselbst.  45 

RTA.  i,  600,44-601,8;  einer  Botschaft  von  Regensburg  *  Nur  formelle  Bedeutung  hat  die  dtircA  den  Zusatz 

werden  ebenfalls  die  Rechte  und  Freiheiten,  welche  der  si  sien  verbrieft  oder  unverbrieft  gemachte  genauere 

Stadt  in  RTA.  1  nr.  so»  konfirmiert  worden  sind,  unterm  Bestimmung  nr.  17»  art.  ». 

7  Juni  1890  zu  Rotweil  bestätigt  (Münch.  R,A.);  siehe  auch 


Einleitung. 


281 


waren,  so  wollten  nun  auch  die  Schwäbischen  Städte  die  gleichen  VortJieile  genießen,  und 
diejß  ist  in  nr.  172  art.  4^  verlangt,  mit  der  in  art.  4^  ausgedrückten  Vergünstigung  wegen 
der  Oerichtsstelle  in  Betreff  der  Judenpfänder,  während  man  von  der  Voranstellung  der 
fürstlichen  Jttdenansprüche,  wie  sie  die  kön,  Räthe  in  nr.  170  art.  3  gegenüber  den  von  1385 

5  her  sich  schreibenden  Forderungen  der  Städte  beantragten,  nichts  wissen  wollte.  Man  nahm 
weiter  die  Gelegenheit  wahr,  sich  gegen  die  Ausdehnung  der  landesherrlichen  Gewalt  der 
Fürsten  zu  schützen,  in  nr,  172  art.  ff*.  In  der  Anordnung  der  Artikel  schließt  sich  nr.  172 
enge  an  nr.  171  an;  auch  die  Wahl  der  Ausdrücke  weist  wol  darauf  hin,  daß  nr.  171  die 
Vorlage  war,  nach  welcher  nr.  172  gearbeitet  wwrde,  doch  so  daß  auch  der  Wortlaut  von 

10  nr.  169  dabei  sichtlich  berücksichtigt  ist.  —  Die  nr.  173  enthält  die  Forderungen  Ulm's 
allein.  Man  sieht  im  Wortlaute,  daß  nr.  169  und  172  vorgelegen  haben  (also  auch  wol 
nr.  171  f).  Die  Punkte  von  nr.  172  art.  4"  {Nichtoerpfändv/ng  der  Stadt)  und  4*  (üngelt) 
sowie  2  (Gefangene)  und  3  (Widergahe  der  genommenen  Güter)  v/nd  endlich  6  (Landgerichte) 
und  7  (Atisstellung  von  Urkunden)  sind  wol,  wenigstens  zum  Theil,  nur  wegen  Kürzebestrebens 

16  oder  Selbstverständlichkeit  weggeblieben*.  Ueberhaupt  ist  diese  Aufzeichnung  nr.  173  sicht- 
lich ziemlich  roh,  wie  denn  ihr  art.  i*  nur  mit  andrer  Fassung  in  art.  3  widerkehrt;  diese 
beiden  letztgenannten  Artikel  scheinen  fü/r  Ulm  besondere  Wichtigkeit  gehabt  zu  haben,  so 
daß  die  Stadt  ihretwegen  allein  wol  diese  besondre  Aufzeichnung  machte.  Im  Übrigen  wird 
sie  mit  den  andern  Schwäbischen  Städten  Hand  in  Hand  gegangen  sein,  wie  av^h  sonst  die 

20  Gleichheit  ihrer  Forderungen  zeigt ;  daher  in  nr.  173  das  zehnjährige  Ungeld  wol  nu/r  wegge- 
lassen ist  weil  es  schon  in  nr.  172  art.  4^  steht  und  also  auch  für  Ulm  geheischt  war,  nicht 
weil  Ulm  es  nicht  wünschte,  die  Stadt  vmsste  es  sich  ja  auch  wirklich  zu  verschaffen*. 

Ich  gebe  nun  noch  eine  bequeme  Uebersicht  über  die  6  Stücke  nr.  169-173,  in  welcher 
die  einander  entsprechenden  Artikel  zusammengestellt  sind : 


25 


80 


S5 


nr.  169 
1     .  . 

nr 

-.170 
1    .  .  . 

nr.  171 
.  .  .  .     1     .  .  . 

fiT.  172 
...     1    .     .  .  . 
.  .  .     4(4»)  .  .  . 
...    4«»  .     ... 
...     4"  .     ... 

nr.l73 
.  .  .  ,     1 

2     .  . 

2     ... 

.  .  .  .     4     .  .  . 
.  .  .  .    4«   .  .  . 

.  .  .  .     i«(2«) 

2«   .  . 

2*    .  . 

•  •        • 

•  •        • 

«        •        • 

•  •        • 

•  •     •      ' 

•  •     • 

•  •      • 

•  •      •     1 

»         •                   «          •          •          1 

3  .  .  . 

4  .  .  . 

*          •                   •          •           ■          1 

.  .  .  .    4»    .  .  . 
.  .  .  .     5     .  .  . 
.  .  .  .     2     .  .  . 
.  .  .  .     3     .  .  . 

3  .  . 

4  .  . 

5  .  . 

.  .  .    5    .     .  .  . 
.  .  .     2   .     ... 
.  .  .     3    .     ... 
...     4«  .     ... 

.  .  .  .    2 

•  •          •          «           •          • 

•  ••«•• 

.  .  .  .     2^ 

.  .  .     4<*.     ... 

.  .  .  .     2^ 

Nördl. 

Vor. 

bei  ö  , 

.  .  .     6    .     ... 

.  .  .     7    .     ... 

•        B        m       • 

•           •          • 

•     •      •     < 

•     ■•>>        ■         ••• 

.  .  .  .     Pund 

*  Doch  dez  richs  amptluten  woüm  9ie  tich  nicht  ent- 
ziehen. Im  Nördlinger  Exemplar  von  nr.  169  {QueUenan' 

io  gäbe  B)  ist  die  Verwahrung  gegen  die  Landgerichte  in 
einem  besondem,  aber  kurzem  Artikel,  wol  eret  nach- 
träglich, beigefügt,  man  sehe  nr.  169  Variante  zu  art.  6, 

*  Da§  letztere  i$t  bei  art,  7  von  nr,  iTS  wahrecheinHch, 
weil  er  sich  eben  von  «e/6«l  verstand;  der  Grund  der 

i5  Weglassung  von  art,  9  und  s  ist  vielleicht,  daß  die  Ge- 
fangnen  bis  dahin  erledigt  und  die  Güter  zurückgegeben 
gewesen  sein  mögen-,  das  Ungeld  (nr,  m  art,  4«)  war 
möglicherweise  bereits  mündlich  zugesagt  und  bUeb  des- 
halb in  nr,  178  weg, 

50  '  nr,  180  art,  6.  —  Dafür,  daß  schon  die  Forderungen 
nr.  178  mit  für  ühn  gelten,  spricht  auch  der  Umstand, 

Deutiohe  Reieliitagi-AkUB  II. 


daß  bei  der  für  Ulm  gemachten  Ausfertigung  von  nr,  180 
in  der  ThaJt,  wie  der  Wortlaut  ergibt,  nicht  etwa  bloß 
nr,  178  sondern  aw:h  nr,  178  vorgelegen  und  benutzt  i§t : 
ftirbas  ewiclich  in  nr.  180  art,  i  kommt  nur  in  nr,  178 
art,  1  noch  vor  und  ist  von  dorther  genommen;  hant  vol- 
gen  gelassen  in  nr,  180  art.  8  ist  dagegen  aus  nr,  178 
art,  4,  wo  es  heißt  wond  vollgen  lassen  {vgl  nr.  198),  und 
kommt  in  den  4  andern  Stücken  nicht  vor;  auch  art,  e  in 
nr,  180  ist  sichtlich  mit  Vorlage  von  nr,  178  art.  4  ge- 
macht, sowie  art,  6  in  nr,  180  mit  Vorlage  von  nr,  178 
art,  4",-^  Am  gleichen  Tag,  wie  Ulm  in  nr.  180,  erhielt 
auch  Augsburg  u  Aug.  1898  seinen  Brief  nr,  177  mit 
ähnlichen  Gewährungen, 


36 


2g2  Reichstag  zu  Nürnberg  im  September  139C». 

b  c  d  e  f)  Judenschulden  in  Schwabenj  Franken,  Baiern,  am  Rhein  und 
in  der  Wetterau,  in  Thüringen.  —  Die  Juden$ckuldenltügung  von  1390  unierscheidei 
rieh  wesentlich  vander  des  Jahres  1385\  Wirbetrachten  sie  im  folgenden  naher,  undberufen 
uns  im  übrigen  avf  Hegel* s  treffliche  Auseinandersetzung  in  St,  Chr.  1, 125  ff. 

Im  Jahr  1383  toaren  die  Städte  am  meisten  begünstigt,  und  der  Zusammenhang  mit  5 
dem  Krieg,  zu  dem  man  großer  Mittel  bedurfte,  liegt  nahe  genügt.   Damals  näherten  sich 
König  und  Städte,  aus  diesem  Zusammengehen  ergab  sich  die  gemeinsame  Mcißregel  gegen 
die  Juden.  Jetzt  nach  Beendigung  des  Kampfes  steht  die  Sache  anders.  DeutUch  genug  hat 
Wenzel  rieh  auf  die  Srite  der  Fürsten  geschienen,  sie  wurden  jetzt  nach  dem  Krieg  mit  den 
Schätzen  der  Juden  bedacht  wie  früher  die  Städte.     Hatten  schon  1383  auch  die  Fürsten  10 
profitiert,  so  war  es  doch  nur  mittelbar  in  Folge  des  Vorthrils  der  den  Städten  bestimmt  war; 
rind  nun  in  Folge  der  neuen  Maßregel  von  1390  auch  die  Städte  nicht  leer  ausgegangen,  so 
war  es  doch  ursprünglich  ohne  Ziwrifel  weniger  auf  sie  oder  nicht  auf  sie  abgesehen.  Wenig- 
stens haben  die  Schwäbischen  Städte  erst  nachträglich  die  Ausdehnung  der  den  Herren  Rittern 
und  Knechten  zugewendeten  Maßregel  auch  auf  die  Städte  fordern  müssen^ ;  und  es  ist  nicht  15 
rinmal  den  größten  unter  ihnen,  Augsburg  und  Ulm,  gelungen  dieß  rivfach  zu  erreichen,  rie 
haben  nur  noch  durchgesetzt  daß  sie  eine  Vollmacht  erhielten  die  Juden  in  anderer  Weise 
auszupressen,  nemlich  auf  dem  Weg  der  ordentlichen  oder  außerordentlichen  Besteuerung^; 
mehr  haben  gewis  au^  die  kUineren  Schwäbischen  Städte  nicht  erlangt,  höchstens  ebensoviel. 
Dagegen  glrich  gelang  es  der  Stadt  Regensburg*  und  den  Fränkischen  Erichsstädten*,  für  so 
sich  die  gleichen  VortheHe  zugesichert  zu  erhalten,  wie  die  Herren,  später  auch  andern'; 
aus  unbekannten  Gründen.     Ein  ganz  andres  Verhältnis  hat  der  König  von  vornherein  zu 
den  fürstlichen  Gebieten  :  durch  die  Urkunden  für  Schwaben  Franken  und  Baiem*  werden 
gleich  im  Sept.  1390  an  rinem  und  demselben  Tage  die  Fürsten  und  Herren  und  die  ihren 
im  weitesten  Umfang  begünstigt,  und  wo  im  ersten  Artikel  dieser  Urkunden  von  Städten  die  t5 
Rede  ist,  da  rind  nicht  die  Reichsstädte  sondern  die  Landstädte  gemrint^. 

Ein  zwrites  ist  hervorzuheben.  Kam  die  Judenschuldentilgung  von  1385  hauptsächlich 
den  Städten  als  solchen,  als  Gemeinden,  zu  gute,  und  nur  in  geringerem  Gfrade  den  rinzdnen 
Judenschuldnem,  seien  sie  nun  Bürger  der  Städte  oder  Fürsten  und  Herren,  so  ist  jetzt  der 
Sinn  der  Maßregel  gleichmäßig  gerichtet  rinersrits  auf  die  Entlastung  der  rinzdnen,  srien  so 
sie  nun  Fürsten  oder  Herren  und  die  ihren  oder  aber  Bürger  derjenigen  Städte  die  mitbe- 
dacht  wurden,  wie  andrer srits  auf  die  Entlastung  der  mitbedachten  Städte  als  solcher,  als 
Gemeinden.  Für  die  Landschaften  ist  art,  1  in  nr.  174.  182.  189  ganz  Mar,  es  rind  alle 
einzelnen  gemeint,  ohne  Unterschied,  Herren  und  Unterthanen.  Für  die  zugelassenen  JRrichs- 
Städte  bedeuten  die  Worte  die  burgermeister  rete  und  burger  gemeinlichen  in  nr.  183  art.  1  35 
eben  die  Gemeinden  als  solche,  dagegen  die  Ausdrücke  alle  ire  burger  besampt  und  besun- 
der  und  darczü  ire  underseesen  und  alle  die  iren  l.  c.  gehen  auf  die  rinzelnen  Personen  *®. 
Noch  deutlicher  ist  dieß  ausgedrückt  in  nr,  187  burger  und  gmeine  und  in  allen  gmein- 
liehen  und  ir  iglichem  Bunderlichen".     Und  in  nr.  203  art.  3  werden  zusammengefasst  sie 

*  RTA.  1,  467-409.  *  nr.  t74.  169.  189.  40 

>  RTA.  1,  4€lf  12-16.  *  In  nr.  170  art.  8  werden  frsükh  glMi  die  Städte 

^  nr.  17»  art.  4^  und  nr.  178  art.  »*.  mUgenannt,  und  hier  eind  eichtlich  die  Reichtetädte  ge- 

*  Aug$burg  in  nr.  178  daz  sie  der  Juden  —  geniessen  meint ,  aber  man  darf  Mebei  wol  nur  an  die  in  nr.  188  und 
8&llen  was  sie  mflgen,  und  Ulm  in  nr.  179  dehain  stifT  198  genannten  denken,  da  wie  wir  eahn  die  Schwäbied^en 

—  oder  —  icht  iiilfTe.  ee  für  eich  er$t  noch  beantragen  müeeen.  Oder  war  doch  45 

*  nr.  198.  in  gUicker  WeUe  wie  an  die  Herren  eo  auch  von  Anfang 
"  nr.  188.  an  an  die  Städte  gedacht,  und  ein  Theü  von  ihnen  wäre 
'  nr.  187. 198.  808.  804;  auchw.  199  art.  lex.  ergibt  ein  zueret  nur  dagegen  geweeen  um  ihre  Juden  zu  echonen 

solche»  Verhäitnit,  wol  auch  nr.  196  art.  8  und  e.  Ab-      und  hätte  ertt  nachträglich  »ich  dazu  ent»cMo»eenf 
weichend  »cheint  e»  mit  Zürich  nr.  800  und  80i,  »owie  mit         **  Ebeneo  nr.  198.  &o 

Ba»el  nr.  196  zu  »lehen .  "  Auch  in  nr.  198  iet  e»  deutlieh. 


Einleitung.  283 

{d.  h,  nach  art,  1  rate  burgern  und  stat  zu  Er£furte ,  also  die  Gemeinde  als  solche)  und  ire 
bürgere  mitwoner  undersessen  oder  undertanS  Ich  kalte  daher  nicht  für  richtig^  was 
Hegel  in  St  Chr.  1,  128  sagt,  daß  nemlich  nicht  den  Städten  als  solchen  das  Privileg  ertheilt 
worden  sei.  Es  tvurde  eben  ertheüt  nach  beiden  Seiten  hin,  den  Städten  als  solchen  für  ihre 

5  Stadtschulden  und  den  einzelnen  Bürgern  für  ihre  Privatschulden.  Man  kann  demnach  gar 
nicht  zweifeln  j  daß  die  Nürnberger,  welche  für  ihre  Gemeinde  keinen  Gebrauch  von  dem 
Schuldenerlass  machten,  vollständig  Recht  haben  wenn  sie  in  ihren  Jahresrechnungen  bemer- 
ken daß  sie  übrigens  eigentlich  nichts  mehr  schuldig  zu  sein  glaubten.  —  JSs  kommt  dabei 
noch  das  folgende  in  Betracht.  Der  Gesichtspunkt  der  Gnadenerweisung  von  1390  war  in- 

10  sofern  abweicJiend  von  1385 ,  als  in  letztgenanntem  Jahre  die  Juden  bestimmter  gena/nnter 
Städte  betroffen  wurden,  mochten  ihre  Schuldner  wohnen  wo  sie  wollten,  während  1390  die 
Einwohner  bestimmter  genannJter  Landschaften  und  Städte  befreit  wurden,  mochten  ihre  jü- 
dischen Gläubigei*  wohnen  wo  sie  wollten.  So  kam  es,  daß  im  Jahr  1390,  wenn  eine  Stadt 
nicht  mit  in  die  Vergahungsgnade  aufgenommen  ward,  Widerstand  vorkam,  denn  von  dem 

i5  Schuldenerlass  hatte  sie  keinen  Vortheil,  sondern  nur  die  Außenwohnenden,  sie  selbst  aber 
erfuhr  noch  den  Nachtheü  daß  die  Juden  weniger  leistungsfähig  wurden.  Es  war  daher  nv/r 
natürlich,  daß  sich  Frankfurt,  dem  die  Judenschulden  nicht  erlassen  wurden,  gegen  die 
Aurführung  des  Gesetzes  überhaupt  underwillig  zeigte  und  sich  wehrte*. 

Endlich  ist  zu  beachten  :  es  war  1390  nicht  eine  bloße  Herabsetzung  der  Schulden  wie 

20 1385j  sondern  ein  vollständiger  Erlass,  und  zwar  von  Kapital  und  Zinsen^  was  allerdings 
mehr  den  Fürsten  und  Herren  und  einzelnen  Bürgern  zu  gtde  kam  als  den  städtischen  Ge- 
meinden, da  die  letzteren  schon  1386,  wie  wenigstens  für  Nürnberg  aus  den  Stadtrechnungen 
durch  Hegel*'  erwiesen  worden  ist,  ihre  Gemeindeschulden  auf  diese  Art  losgeworden  waren 
und  weitere  Vortheile  gezogen  hatten^,  —  Man  kann  jetzt,  nach  aUen  den  Urkunden  in  denen 

25  sich  doch  nichts  derartiges  findet  wie  die  Nachricht  der  Augsburger  Chronik  St.  Chr.  4,  93, 
wol  sagen  daß  diese  Nachricht  falsch  ist,  indem  gemäß  derselben  die  Städtebürger  nur  den 
Nachlass  der  Zinsen  und  die  Hälfte  des  Kapitals  erhalten  hohen  würden^;  richtig  dagegen  bei 
Ulman  Stromer  in  St.  Chr.  1,  26.  Die  Meinung  in  Betreff  der  Hälfte  des  Kapitals  ist  viel- 
leicht aus  nr.  180  entstanden,  wo  aber  nicht  hievon  sondern  nur  von  kürftiger  Ablieferung 

30  der  Hälfte  der  Judensteuer  an  den  König  die  Bede  ist'^. 

Der  geographische  Umfang  der  Judenschuldentilgung  ist,  soviel  wir  sehen,  nicht  das 
ganze  Reich^,  sondern  zunächst  sind  es  die  Landschaften  Schwaben  Baiem  Franken,  {auch 
der  Doge  von  Venedig  spricht  nur  von  den  Einwohnern  der  Fränkischen  Bairischen  und 
Schwäbischen  Städte,  nr.  208)  und  dazu  die  weiter  in  unsem  Urkunden  genannten  Städte 

35  und  Gebiete,  Vielleicht  finden  sich  auch  noch  mehr  solche  Diplome.  Aber  alle  spätern  Dar- 
Stellungen,  als  habe  auch  ein  allgemeines  Gesetz  für  das  ganze  Reich  existiert,  sind  falsch, 
und  man  darf  sie  wol  alle  schließlich  auf  eine  irrihümliche  Auffassung  des  Wortlauts  in 
der  Augsburger  Chronik  St,  Chr.  4,  93,  13  zv/rückführen,  wo  es  heißt  gepott  künig  Wen- 
tzelaus  der  Judifichait  in  Tütschen  landen  allen  stetten^.  Es  gibt  eben  nur  Urkunden  für 

40  die  einzelnen  Landschaften  Städte  oder  Städtegruppen  die  gemeint  waren.  Die  Maßregel 
loarja  auch  nicht  überall  die  gleiche^^.  Daß  wir  die  Städte  am  Rhein  und  in  der  Wetterau 
unter  lit  C  e  besonders  zusammengestellt  haben,  geschah  nur  der  Uebersichtlichkeit  wegen,  es 

'  AehnUch  ist  e»  in  nr.  204  arU  i.  ten  noch  in  der  Folge  zu  bestehen,  Chmel  Reg,  Hup.  nr.  es, 

*  Vgl.  Orth  RekhsmHsen  tot  f.,  Kriegk  Frankf.  Bür-  •  Vgl.  die  Änm.  Frensdorffs  l  c.  nt.  s  und  Stobbe 
!.'>  gerztoiste  4S0,  Stobbe  Die  Juden  in  Deutschland  iss.  Die      ise  nt.* 

Behandlung  der  Saxhe  voar  überhaupt  für  die  Städte  '  Die  handschriftliche  Nachricht  bei  HaUaus^  Glossar 

verschieden.  p.  t04S  oben,  ist  ziemlich  toerthlos. 
^  nr.  174  art.  i.  *  Richtig  Stobbe  L  c.  iss. 

*  Hegel  in  St.  Chr.  i,  121,  99-841 198,  90  f.  •  Vgl  die  Anm.  zu  nr.  174. 
50       ■  Nürnberg  hatte  übrigens  verschiedene  Schwierigkei-          ***  Vgl,  bes.  Thüringen. 


1 


284 


Reichstag  zu  Nürnberg  im  September  1390. 


existiert  aber  kein  allgemeiner  Brief  för  Rhein  und  WeUerau;  die  Frankfurter  Angelegen- 
heit wird  motiviert^  mit  der  Judemchuldentägung  im  Frankenlande,  also  die  Stadt  zu  Fran- 
ken gerechnet.  Spangenberg^s  Manßf Mische  Chronik  fol,  349^  spricht  neben  Meifien  und 
Thüringen  auch  von  Hessen  j  und  daraus  kam  die  Nachricht  über  Hessen  auch  in  Falcken- 
stein's  civit.  Erffurt  hist.  1,  279;  eine  Urkunde  über  Hessen  fanden  vdr  nicht.  Vom  Elsaß  5 
haben  wir  einen  Brief  Schlettstadt's  an  Straßbu/rg  :  als  ir  wol  wissend,  dez  wir  getrawend, 
von  der  anmfttung  wegen,  so  unser  herre  ••  der  Römische  künig  an  die  von  Hagendwe 
und  uns  het  von  unserer  Juden  wegen ,  davon  wir  mit  unserm  herren  •  •  dem  lantv&gt 
und  den  andern ,  den  es  empfolhen  was,  dicke  und  vil  getegdinget  habend ,  dabi  ir  ette- 
wiedicke  von  uwern  frdntschaften  uwere  erbem  beiden  gehebt  habend,  die  uns  euch  gar  lo 
truwelichen  rietend  und  hulffend  in  der  Sachen  :  nii  ist  es  so  verre  kommen ,  daz  wir  ie 
müßend  mit  unserm  herren  ••  dem  lantvOgt  von  der  sache  wegen  überkommen,  und  ist 
uns  darumbe  ein  tag  uf  ein  ende  gemachet  gein  HagenSwe  uf  disen  nehsten  sunntag 
fin&ge.  da  biten  wir  uwer  früntschaftgetruwelich  und  ernstlich,  daz  ir  uwere  erbern  botten 
uf  disen  samstag  zti  naht  bij  uns  zft  Hagenßwe  habend,  und  mit  sunderheit  die  die  voi^  i^ 
mals  bi  den  Sachen  gewesen  sind  oder  ir  ein  teil ,  und  uns  nftzfimale  daran  nit  enlaßend 
iemer  durch  unsers  dienstes  willen,  uwer  antwurte  [sc.  laßt  uns  verschriben  wider  wißen 
oder  embietend  uns  wider]'.  Von  Köln  und  dem  Niederrhein  weiß  man  nichts^.  —  Viel- 
leicht hängt  das,  was  RTA.  3  in  der  Einleitung  zum  BT.  von  1898  in  Betreff  der  Juden 
angeführt  werden  wird,  ebenfalls  noch  mit  der  Angelegenheit  von  1390  zusammen,  90 

g)  Abrechnung  Nürnberg's  bei  der  Ausführung  der  Judenschuldentil- 
gung.  —  Wenn  der  König  selbst  als  Grund  der  gegen  die  Juden  ergriffenen  Mafiregel  an- 
führt^,  es  sei  zu  befürchteny  wenn  die  Judenschuldner  den  unmäßigen  Zins  ganz  bezahlen 
sollten,  so  würden  sie  landflüchtig  werden  und  könnten  keine  Leistung  mehr  für  König  und 
Reich  aufbringen,  so  ist  dieß  natürlich  nur  Vorwand.  Eine  andere  Begründung  ist  die,  daß  2s 
die  Juden  sich  geweigert  hätten  den  goldenen  Opferpfennig  an  den  König  zu  bezahlen,  und 
daß  dieser  sie  dcfür  hohe  bestrafen  wollen^;  aber  warum  hätte  dieß  in  den  Diplomen  nicht 
gesagt  werden  sollen?  wir  finden  davon  keine  Spur.  Vielmehr  es  war  eirfach  eine  in  Folge 
der  letzten  schlimmen  Zeiten  fü/r  die  hauptsächlichsten  Theilnehmer  höchst  erwünschte  Finanz- 
maßregel  %  und  dabei  stand  der  König  selbst  nicht  an  letzter  Stelle.  Er  hat  zuerst  daran  30 
gedacht  sich  an  den  Juden  zu  erholen,  und  zwar  fü/r  sich  allein^  als  dieß  nicht  gieng,  (heilte 
er  mit  den  andern''.  Und  er  hat  dann  auch  sein  Schäfchen  gründlich  dabei  geschoren. 
Zwar  sind  schon  2!weifel  erhoben  worden,  daß  er  sich  selbst  gewisse  Procente  vorbehalten 
habe,  wenigstens  was  Frankfurt  und  Franken  betrifft*.  Wie  es  mit  Frankfurt  selbst  war, 
sehe  ich  nicht ;  "die  Stadtrechnungen*  reden  nur  von  Geschenken  an  den  kon.  Kanzler  und  35 
Unterkanzler  *^.  Um  so  sicherer  unssen  wir  den  königlichen  Profit  aus  Franken  und  andern 
Gegenden.  Von  den  Landen  zu  Schweden  Franken  Baiem  bedingt  er  sich  atis^\  daß  die  Be- 


'  nr,  196  in. 

*  dat,  fer,  e  a.  Diony$.  «.  a,,  0.  Zw.  isso  Okt.  7,  atu 
Strafib,  St.  ±  G.  ü.  P.  ladula  174  nr.  7^  or.  eh.  lit.  clauta 
c.  iig.  in  verto  impr.  delapso.  —  Früheret  über  die  Juden 
im  EUaß  9.  Strohel  8,  4S0  und  4Se,  St.  Chr.  9,  986  nt.  2. 

*  Weyden  Geech.  d.  Juden  in  Köln»  Köln  1867,  p.  Sil. 

*  nr.  174  art.  1. 

*  So  in  den  Uffenbachitchen  MSS.  nach  Orlh  Reiche' 
mesten  p.  10»  nt.  a  und  p,  ess  und  nach  Kriegk  Frankf* 
Bürgerzwiete  489.  AehnUch  in  der  Limburger  Chronik  ed. 
Roeeel  86,  wo  vielleicht  die  ureprüngUche  Quelle  für  dieee 
Auffaeeung  zu  euchen  ist  und  die  Wirkung  der  Edikte 
auf  Juden  und  Christen  sehr  khhaft  beschrieben  wird. 

*  Vgl.  Orth  L  c  685. 


'  Vgl.  Einl.  lit.  A  und  Ca.—  Vgl.  auch  gelegentlich, 
wie  sein  Geldbedarf  zu  Eger  auf  dem  RT.,  von  1889  theil- 
weis  von  den  dortigen  Juden  gedeckt  wird,  Pelzel  Wen-  40 
zel  1  Vrk.  B.  p.  87  nr.  66,-  das  Original  ist  noch  im  Stadt- 
archiv daselbst. 

*  Kriegk  l  c.  647  nt.  8S6. 

•  nr.  818  art.  8. 10. 18^,  Vgl  wuth  p.  888  Hn.  17  f. 

"  Das  Geschenk  an  den  König  nr.  818  art.  88*  ist  zu  45 
kkm  um  hierher  gerechnet  werden  zu  können,  und  art.  84. 
86.  87.  88  mit  stärkeren  Zahlungen  an  den  König,  wobei 
auch  die  Juden  mitspielen,  ist  n<cAt  sidier  hieher  zu  be- 
ziehen, da  es  viel  später  fällt,  vgl.  Kriegk  l.  c.  pag.  97  f. 

"  nr.  174.  188.  189  ort,  8.  ^ 


Einleitung. 


285 


schenkten  ihm  und  dem  Reich  einen  redlichen  Dienst  thun,  wenn  sie  dessen  von  ihm  ermahnt 
werden.  Der  Schuldnachlass  für  Schwaben  und  Baiern  (für  Franken  hat  sicher  eine  ent- 
sprechende Urkunde  existiert)  wird  ausdrücklich  von  der  Erlegung  einer  Geldsumme  an  den 
König  abhängig  gemacht^.  Die  Augsburger  haben  ihm  1800  fl.  gezahlt*  v/nd  waren  mit  Mühe 

ö  dazfu  zu  bringen^.  Für  Regensburg  werden  15  7o  «wr  Ablieferung  an  den  König  festgesetzt^ ; 
von  Basel  erhält  er,  ohne  daß  dort  die  Judenschuldentilgung  stattgefunden  zu  haben  scheint 
wie  anderwärts,  2000  Rh.fl.^,  Wahrscheinlich  hat  auch  Zürich  etwas  bezahlt^,  Nordhausen  und 
Mülhausen  geben  ihm  eine  Summte  Geldes'^,  Nürnberg,  welches  das  Geschäft  für  seine  Bürger 
in  die  Hand  nimmt,  setzt  jedem  derselben  30  ^ofür  Unkosten  an,  und  gibt  davon  dem  König 

10  4000  fl.\  Rotenburg  zahlt  1200,  Windsheim  200 j  Weißenburg  200'',  SchweinfuH  200  flj\ 
Die  Städte  des  Schwab.  Landfr,  und  Weil  gaben  vielleicht  at^cA".  Ueberhaupt  furste  herre 
lande  stat  richtet  und  setzt  sich  mit  dem  König  nach  dessen  Willen  von  der  Juden  wegen*% 
worunter  auch  an  Geldzahlungen  zu  denken  ist.  Was  die  Herren  dem  König  zu  geben  hatten, 
führt  Ulman  Stromer ^^  an  :  Herzog  Friderich  von  Baiem  von  seinem  Land  15000 fl.,   der 

15  Bischof  von  Wirzburg  15000  fl.^*,  der  von  Oettingen  von  seinem  Land  15000  fl.  Dazu  kommt^^ 
Graf  Eberhard  von  Wirtemberg  mit  6000  fl.  Also  Herren  und  Städte  muteten  dem  König 
zahlen.  Ob  die  Kleinodien- Geschenke  der  Stadt  Köln  von  1390^^  auch  in  diesen  Zusammen- 
hang gehören  f 

Die  Frage  bei  diesen  Leistungen  an  den  König  ist,  ob  jedesmal  ein  bestimmter  Procent- 

80  satz  und  etwa  übercdl  der  gleiche  angewendet  wurde.  Jäger"  sagt,  Wenzel  habe  sich  dabei 
bald  30  vom  Hundert  bald  die  Hälfte  der  Schulden  von  Seiten  der  Schuldner  ausbedungen; 
den  letztem  Anschlag  scheine  er  namentlich  bei  den  in  den  Städten  wohnenden  Juden  vorge- 
zogen zu  haben  weil  diese  die  reichsten  Gläubiger  waren.  Er  beruft  sich  aufPfister  2, 2, 200 
und  auf  Spieß  Nebenstunden  1, 113;  aber  bei  Pfister  steht  nichts  von  einer  Ausbedingung 

25  der  Hälfte,  sondern  mir  von  den  30  7o>  ^**  denen  Nürnberg  rechnete,  nach  ehr.  Norib.  l,  c, 
wo  aber  das  an  den  König  abgelieferte  Geld  nicht  30  7o  beträgt  sondern  nur  neben  andern 
Ausgaben  der  Nürnberger  aus  diesen,  wie  wir  sehen  werden,  den  Bürgern  durch  die  Stadt 
angesetzten  30  7o  bezahlt  wird;  und  dann  bei  Spieß  l.  c,  steht  weder  etwas  von  der  Hälfte  noch 


'  nr.  176  und  190,  Mü  sein  anczal  Ut  tein  verhäUnU- 
so  mäßiger  ArUheil  gemeint,  geradezu  mit  7o  übersetzt  es 
Gemeiner  Regensb,  Chr.  i,  »77. 

*  nr.  S7S. 

*  nr.  176. 

*  nr.  191.  Nach  Pelxel  Wenzel  i,  »41  Quittung  vom 
35  1  Mai  1891  zahlt  ee  16000  Goldgulden ;  beeeer  6000,  «. 

nr.  198  art.  8  nt. 

*  nr.  196. 

*  nr.  900. 
'  nr.  904. 

40       '  nr.  9oe  und  907. 

'  K.  Wenzel  quittiert  Nürnberg  Rotenburg  Windeheim 
Weißenburg  für  obige  Summen,  die  eie  ihm  eehuldig  ge- 
worden sind  von  der  Judenschütdenerledigung  wegen, 
wenn  die  obgeachriben  stete  das  Torgenant  gelt  beczalen 

45  unserm  liben  getrewen  Borziwogien  von  Swynars  obe- 
ristem  pfleger  in  Beyern ,  mü  Unterschrift  Ad  relacionem 
Hinaczkonis  de  Weissemburg  Franciscus  Olomucensis 
canonicus,  dat.  1891  Merz  lO  Nürnberg  ^Fr.  v.  Judiea 
Boh.  9S  Rom.  16),  im  Münch.  R.A.  Nurnb.  Reichsstadt 

50  Nachträge  f.  66«  ad  ann.  1891  XII  '/s  or'  ^b.  lit.  pat.  c. 
sig.  in  verso  impr.,  und  ebenda  Urk.  Rothenburg  kais. 
PrivlU.  X  */j  or.  mb.  Ut.  pat.  ohne  erkennbare  Sigelspur. 
Ohne  Zweifel  ist  dasselbe  Stück  gemeint  mit  dem  sog. 
Zahlungsbefehl  Reg.  Boio.  lO,  989.  Was  Nürnberg  b^rifft, 


so  vgl.  nr,  906  I  und  nr.  907  II  i;  die  4000  fl.  hat  auch 
Ulman  Stromer  St.  Chr.  i,  96  übereinstimmend,  und  seine 
Stelle  ib.  lin.  16  f.  {vgl.  ehr.  Norih.  bei  Oefele  SS.  RR.  BB. 
1,  897)  und  wer  —  bezalt  ward  erläutert  sich  eben  aus 
nr.  906  J,  während  er  unrichtig  bei  Rotenburg  looo,  bei 
Windsheim  loo  fl.  nennt  (Weißenburg  hat  er  nicht). 

^  So  Strömet"  in  St.  Chr.  i,  96, 18  f.,  daraus  wol  bei 
Beck  Chronik  von  Schweinfurt  9,  9  Sp.  96.  Was  Beck 
dort  sonst  noch  anführt,  •zu  gleicher  Zeit  ->  geben  soll' 
ten  »,  ist  wol  nur  Misverständnis. 

"  nr.  179  im  Eingang,  eine  Stelle  die  sicher  hieher  ge- 
hört :  an  dem  gelt,  daz  wir  darumb  gebent  werden. 

**  nr.  904  art.  4. 

*'  St.  Chr.  1,  96;  die  lat.  Bearbeitung  ehr.  Norib.  Oefele 
SS:  RR.  BB.  1,  897  fügt  bei :  nt  ordinatum  fuit. 

^*  Diesen  läset  ehr.  Norib.  L  c.  weg. 

«■  nr.  181  nt. 

**  Weyden  Geschichte  der  Juden  in  Köln  1867  p.  918. 
Wir  sahen  schon,  daß  man  nicht  weiß  ob  die  Judenmaß- 
regel von  1890  sich  auch  auf  Köln  erstreckte;  vgl.  Stobbe 
Juden  in  Deutschland  98.  Im  Kölner  St.  A.  befindet  sich 
ein  Brief  WenzeFs  an  die  Stadt,  worin  er  die  Juden  in 
deren  besonderen  Schutz  befiehlt,  dat.  Betler  Sonnah.  vor 
Jürgen  a.  Rom.  16  d.  h.  1891  Apr.  29  Kaiserbriefe  orig. 
chartac. 

*'  Schwäbisches  Städtewesen  p.  406. 


286 


Reichstag  zu  Nürnberg  im  September  1390. 


von  den  30  7o  cds  Antheil  des  Königs.  Die  15  7o  «i«»*;  welche  hei  Pelzd^  so  erwähnt  werden 
als  oh  sie  der  allgemeine  Maßstab  gewesen  wären  für  die  Ahrechnung  mit  dem  König,  ver- 
mag ich  in  dieser  Bedeutung  nicht  nachzuweisen,  ich  finde  sie  nur  innr.  191  und  zwar  bloß 
für  Eegenshurg  festgesetzt ,  und  gewis  hat  sich  Pelzel  die  Verallgemeinerung  auf  eigne  Faust 
erlaubt,  Gerneiner*  behauptet  freilich ,  daß  die  16  %  auch  von  andern  reichsständischen  s 
Archiven  und  von  den  Geschichtschreibern  bestätigt  werden;  aber  diese  bloße  Behauptung , 
wenn  sie  die  Allgemeinheit  jenes  Maßstabs  erhärten  soU,  hat  keinen  Werth,  Möglich  ist  frei- 
lich daß  dieses  lokale  Regensburger  Abkommen  av>ch  in  andern  Fällen  zum  Muster  diente. 
Doch  zahlte  Nürnberg  dem  König  mehr  als  15  y^;  denn  diese  Stadt  nahm%  indem  sie  von 
jedem  freigewordenen  Judenschuldner  30  7o  einzog,  die  Summe  von  10791  Ib.  10  7»  eh.  hl.  lo 
ein,  15  7o  ^^  ^^'^  Hälfte  davon  würde  demnach  5395  Ib.  15  7«  eh.  hl.  sein,  der  Konig  erhielt 
aber  4000  ß.;  rechnet  man  nun  damals^  den  fi.  durchschnittlich  etwa  auf  1  Ib.  10  sh.  hl.*, 
so  sind  4000  fl.  gleich  6000  Ib.,  so  daß  der  König,  unter  Voraussetzung  des  Ansatzes  von  15  7o^ 
zvmel  bekommen  hätte  604  Jb,  4^/^  sh.  hl,^. 

h)   Verhalten  Venedig*  s  zu  der  Deutschen  Judenschuldentilgung.  —  Dien 
lebhaften  Handelsbeziehungen  des  südlichen  Deutschlands  und  besonders  Nümberg's  mit 
Venedig  mochten  es  wünschenswerth  erscheinen  lassen,  zu  verhindern,  daß  nicht  etwa  die  Wirk- 
samkeit des  eben  erlassenen  Schuldgesetzes  dadurch  theilweis  aufgehoben  werde,  daß  Deutsche 
Juden  ihre  Deutschen  Schuldner  vor  Venetianischen  Gerichten  wegen  einer  Oeldverbindlich' 
keit  belangen  konnten.    Wir  sahen  früher,  wie  schon  im  Jahr  1385  Verhandlungen  wegen  so 
dieser  Angelegenheit  stattgefunden  haben\  Im  Jahr  1390  nun  wendete  sich  der  KSnig  selbst 
deshalb  an  den  Dogen,  und  dieser  gab  schon  am  14  Okt.  1390  die  entsprechende  Zusicheruiig, 
nicht  ohne  Betonung  der  vollen  Unabhängigkeit  der  Republik,  aus  reiner  Oefäüigkeit^.  Die 
Nürnberger  ihrerseits  hatten  ein  eignes  Schreiben  durch  einen  eignen  Boten,  der  wol  die  Be- 
sorgung des  königlichen  Briefes  mitübernommen  hatte,  mit  mündlichen  Aufträgen  hinge- 1& 
schickt,  wnd  erhielten  ebenfalls  eine  entgegenkommende  Antwort,  die  einen  Tag  später  da- 
tiert war^. 

D,  Städtische  Anstalten  und  Gesandtschaften.  —  Die  lebhafte  politische  Be- 
wegung, welche  unserm  Reichstag  vorausgieng,  spiegelt  sich  in  den  Stadtrechnungen,  so  kurz 
da  auch  oft  die  Notizen  sind;  theilweis  habe  ich  schon  sub  A  in  der  Einleitung  darauf  hin-  so 
gewiesen.  Man  sieht  dann,  wie  unsere  Versammlung,  mehrfach  verschoben,  schließlich  doch 
noch  zu  Stande  kam  **^;  und  die  Nürnberger  Aufzeichnungen  "  geben  uns  eine  namenreiche  Liste 
von  Herren  und  Städten,  die  den  Tag  von  der  münz  und  der  Juden  wegen  besuchten.  Der 
König  selbst  aber  erschien  nicht;  obwol  man  schon  angenommen  haV^  daß  er  gekommen  sei, 
enibehH  dieß  doch  der  Begründung.     Allerdings  wurde  Wenzel  in  diesem  Jahr  erwartet  %•  ss 


*  Pelzel  Wenzel  i,  238  und  287  f.  und  24t. 

*  Regentb.  Chr.  2,  278. 
'  nr,  206. 

*  Siehe  die  ReduktioMtnaßstäbe  in  nr,  206  und  207. 

*  Genauer  i  Ib.  lO  $h.  6  V«  hl. ,  wie  ich  nach  den  Anga- 
ben in  nr.  206  und  207  im  DurcluchnÜt  berechne. 

*  Die  40000  fl.,  welche  bei  Höfler  Ruprecht  77  die  Städte 
im  ganzen  zahlen  müuen,  eind  wol  eine  Verwechselung 
mü  dem  Jahr  1885,  e.  RTA.  l,  468,  9.  —  Ich  füge  bei,  daß 
die  Regelung  de*  Juden -Regalt,  die  in  mehreren  der  mit- 
getheilten  Urkunden  vorkommt ,  wol  noch  einer  Unter- 
«uchung  bedürftig  ist. 

^  RTA.  1,469,44  47. 

"  nr.  208. 

*  nr.  209. 

•°  nr.  210  art.  6  und  6. 
"  nr.  210  art.  6. 


»*  So  Hegel  St.  Chr.  i,  125,  6. 

"  Ulman  Stromeir,  PerchtoU  Pehaim,  PerdUoU  Pflnt- 
zing  bericfiten  an  die  gemeinen  Städte  det  Landfriedens 
in  Schwaben  auf  deren  Bitte  um  Nachricht  über  den 
König  oder  sein  Kommen  :  daß  am  Di.  n.  Oculi  [Merz  8]  40 
Boreiwoy  von  Swinar  nach  Nürnberg  gekommen  sei;  er 
habe  seiner  Aussage  nach  den  Auftrag  erhalten,  hier  in 
Nürnberg  Wein  und  Kost  für  den  König,  der  Jetzt  he- 
rauszukommen beabsichtige,  zu  bestellen;  aber  her  Wor- 
siboy  hat  ein  polschaft  hinder  sich  getflia,  daz  er  hie  z&  45 
Nfirenborg  unsers  herron  dez  k&nigs  peiton  wöil,  unde 
ob  er  die  kost  also  bestellen  schfill  alz  man  im  ver- 
schriben  hab ;  und  derselben  potscbaft  ist  er  alle  tag  hie 
warten  j  dat.  Do.  [glchz.  korrig.  aus  Di.]  vor  letare  90 
d.  h.  1890  Merz  xo,  Nördl.  St.  A.  Missiven  von  1390 •1899  50 
or.  eh.  Ut.  cU  c.  sig.  in  verso  impr.  abraso.  (Vgl.  auch 
Einl.  lit.  A.) 


Einleitung.  287 

aüein  wenn  er  wirklich  erschienen  wäre^  so  würde  unbegreiflich  sein,  daß  er  in  den  Nüm* 
berger  Schenkungen  nicht  vorkommt  Aus  PelzeL  Wenzel  1,  233 f.  ergibt  sich  denn  auch , 
daß  er  damals  in  Böhmen  war.  Freilich  ist  da>s  Mümgesetz  nr,  160  vom  14  Sept.  1390  eine 
von  ihm  ausgestellte  Urkunde  und  von  Nürnberg  datiert,  ebenso  die  Judenschuldengesetze 

5  vom  16  Sept,  nr.  174.  182.  183.  184.  186.  189,  nicht  minder  die  Urkunde  för  Basel  vom 
15  Sept.  nr.  195,  und  die  damit  zusammenhängenden  Urkunden  des  Königs  vom  17  Sept. 
nr.  175  und  190.  Dieß  ist  aber  nur  eine  fingierte  Ortsdatierung  \  Das  richtige  tritt  hervor* 
in  der  kön.  JtidenschuldentilgungS' Urkunde  für  Regensburg  j  die  ebenfalls  vom  16  Sept. 
1390,  aber  von  BeÜem  aus  datiert  ist^.     Der  König  haue  nwr  seine  VoUmachti/räger  in 

10  Nürnberg  *,  diese  stellten  seine  Nürnberger  Urkunden  aus  une  wenn  er  dagewesen  wäre. 
Von  den  anwesenden  Herren  führt  Ulman  Stromer^  eine  Anzahl  auf,  sie  finden  sich  alle 
richtig  auch  in  der  Nürnberger  Stadtrechnung,  außerdem  auch  noch  die  Namen  der  yil 
herren  mit  denen  die  Aufzählung  bei  Stromer  endlich  ohne  weitere  Narmn  dazu  zu  nennen 
abschließt.  Auch  die  in  dem  Mümgesetz  nr.  150  als  anwesend  aufgeführten  kehren  in  der 

lÄ  Nürnberger  Stadtrechnung  alle  wider  ^  dagegen  der  Willebrief  vom  14  Sept.  nr.  155  nennt 
noch  Pfalzgraf  Itup^*echt  III  und  Friderich  Herrn  zu  Hohenlohe,  die  sonst  nicht  vorkommen; 
ihr  Fehlen  in  der  Nürnberger  Stadtrechnung  spricht  dafür  daß  sie  in  der  That  nicht  an- 
wesend waren,  ihre  wirkliche  Oegenwärtigkeit  wird  auch  in  der  Urkunde  selbst  nicht  aus- 
drücklich behauptet f  sie  werden  ihren  Willebrief  durch  Bevollmächtigung  gegeben  haben.  In 

^0  nr.  211  art.  7  ist  der  Gesandte  Augsburgs  mit  Namen  genannt.  Die  Frankfurter  Stadtrech- 
nung  nr.  212  zeigt  daß  diese  Stadt  den  Reichstag  gar  nicht  beschickte,  die  besondem  heim- 
lichen Sachen  in  art.  6  sind  sicherlich  die  Judensachen  die  dann  auch  weiterhin  in  nr.  212 
mehrfach  bei  Verhandlungen  den  Gegenstand  bilden. 

E.  Erster  Anhang  :  Plan  einer  Thronveränderung.  —  Zum  Verständnis  der 

25  hier  mitgetheilten  Urkunden  muß  auf  die  Einleitung  zu  dem  kön.  Friedenstag  vom  April 
1388  lit  O  verwiesen  werden.  Schon  im  Okt.  1388,  sahen  wir  dort,  dachts  Wenzel  an  seine 
Abdankung j  doch  sollte  der  Thron  seiner  Familie  erhalten  bleiben.  Dem  entgegen  scheint  ein 
Einverständnis  zwischen  den  Rheinischen  Kurfürsten  vorhanden  zu  sein  oder  in  Aussicht  zu 
stehen,  wozu  sie  auch  Rheinische  Städte  gewinnen,  und  das  nicht  die  Erhebung  eines  Luxem- 

30  burgers  sondern  des  Pfalzgrafen  Ruprecht  I  bezweckte.  Der  König  dachte  wol  durch  die  Be- 
günstigung der  Fürsten  beim  Egerer  Landfrieden  sich  von  neuem  sicher  zu  stellen^  und  hatte 
deshalb  fwr  den  Augenblick  den  Abdankungsplan  vielleicht  wider  fallen  lassen j  aber  sein 
Vetter  Jobst,  einmal  von  dem  Reize  großer  Aussichten  befangen,  hat  doch  an  dem  Gedanken 
festgehalten  sich  für  alle  Fälle  als  Nachfolger  Wenzels  zu  betrachten  ^   und  fasste  darum 

35  schon  am  18  Juni  1389  in  einem  Vertrag  mit  Herzog  Albrecht  III  von  Oestreich  diese  Even- 
tualität selbständig  ins  Auge^.  Es  ist  nicht  unmöglich,  daß  das  BündniSj  welches  er  im  Jahr 
darauf  2  Juni  1390  mit  Sigmund  und  Hzg.  Albrecht  schloss'^,  und  das  dem  Wortlaut  nach 
nur  auf  gegenseitige  Förderung  und  Vertheidigung  gieng,  auch  den  König  Wenzel  ausdrück- 
lich arisnahm,  doch  wesentlich  gegen  den  letzteren  gerichtet  war^j  nachdem  Jobst  sich  über- 

40  zeugt  hatte  daß  die  Aussichten  auf  Erledigung  des  Thrones  sich  wider  verzogen  hatten. 

Inztüischen  war  Erzb.  Adolf  I  von  MainZj  die  Seele  der  dem  König  ahgewandten  Kur- 
fürstenpartei j    am  6   Febr.    1390  gestorben;  ebenso  ihr  vermuthlicher  Thron-Kandidat, 


*  Vgl.  auch  Anm.  zu  nr,  20S,                                           wenn  auch  die  andern  mügemeinl  eind. 
'  Und  mit  andrer  Ünterechrifl,  nicht  ad  mandatum  *  St.  Chr.  i,  se. 

4A  tocius  consilii  wie  bei  den  andern.  "  Siehe  EinL  zum  Egerer  RT.  lü.  B. 

*  Ihre  Namen  finden  Hch  nr.  sto  art,  e-,  im  allgemei-  *  nr.  sia. 

nm  erwähnt  solche  auch  Ulman  Stromer  St.  Chr.  i,  26.  '  Kurz  ÄWrecht  III  »^  sie-siB  nr,  7S. 

Aufeie  bezieht  sich  wol  beeondere,  was  Stromer  eagt  von  '  Dieß  ist  die  Ansieht  von  Kurz  l.  c.  146-148,  vgl.  16S. 

dem  gewalt  den  sie  beten  von  dem  Römischen  kunig, 


290 


Reichstag  zu  Nürnberg  im  September  1390. 


liBo    149.  A".  Wenzel  an  Regenslurg,  beruft  Bevollmächtigte ^  2  aus  dem  Rathe  und  2  Juden^  auf 
•'^"'*  *^  1  August  nach  Nürnberg.  1390  Juli  21  Biirglitz. 

Aus  Münch,  R.  A.  ürkk.  Juden  in  Regensburg  21  XIV  "/«  or.  eh.  lil.  cl.  c.  •ig.  in  verso  impr. 

Auszug  bei  Pelzet  Wenzel  i,  820  aus  dipl.  in  archivo  Ratisb.  {nimmt  unrichtig  das  Jahr  1889,  richtig 

Juli  21  an)  und  bei  Gemeiner  Regensb.  Chr.  2,  272  o.  Q.;  das  Regest  bei  Wiener  i,  iö4  nr.  868  ist  6 

aus  Gemeiner  l.  c. 

Wenczlaw  von  gotcs  gnaden  Römischer  kunig  zu  allen  czeiten  merer  des  reichs 
und  kunig  zu  Beheim. 

Lieben  getrewen.        wir  begern  von  euch  ernstlichen  und  vesticlichen  mit  diesem 

brive  und  wollen,  das  ir  czwen  us  ewrem  rate  und  czwen  Juden  us  ewrer  stat  mit  ganczer  lo 

1890    ^^^  voller  machte  gen  Nuremberg  sendet',  also  das  sie  doselbist  achtage  noch  sand 

Aug.  1  Jacobs  tag  unverzogenlichen  bey  uns  und  unserm  rate  sein,  und  tut  hycran  kein  saump- 

1890    nusse  in  dhejne  weis.        geben  zum  Burgleins  an  sand  Marie  Magdalen  abende  unserr 

Juli  21  reiche  des  Behemischen  in  dem  27  und  des  Romischen  in  dem  14  jaren. 

\in  verso.}  Dem  burffcrmeister  rate  und  .  ,         j  x       j      •   •        •  ** 

.    ^  .1.,        1       .X       T»  -^d  mandatum  domini  regis 

burfirern  ffcmeinlichen  der  stat  zu  Kegens-  ^  t_  r\  •     i     ^  n    • 

-     °        ^         .  .         .  1    ,.,  ,  Johannes  Camynerww  eleetus  cancellanus. 

bürg  unsern  und  des  reichs  liben  getrewen. 


B.  HäDzweseD. 

a)  K.  Wenzels  Münz -Gesetze. 

1890    150^  jf;  Wenzels  Münzgesetz  :  Pfennige  zu  schlagen  25  auf  1  nürnberger  Loth  %fein  löthig  ao 

Silber  und  */,  Zusatz  an  einer  nürnberger  Mark,  1390  Sept.  14  Nürnberg. 

A  aus  Münch.  R.A.  Urk.  Reichsstadt  Nürnberg  Nachtrüge  f.  20  XII  %  or.  mb.  c.  sig.  pend. 

D  coli.  ibid.  Einschaltung  in  dem  Original  des  Wiüebriefs  der  Fürsten  von  gleichem  Datum,  wo  m.  s. 
die  Quellen  •  Angabe. 

D  coli.  Dresd.  St.  A.  Kop.-Bucb  efol.  27* -28'  cop.  mb.  coaev.,  beginnt  erst  mit  das  nu  fürbas  in  SA 
Deutschen  landen  und  schließt  mit  slugen  sie  aber  doruber,  das  solt  man  für  einen  valsch  haben , 
worauf  gleich  das  Datum  folgt  in  die  cxaltacionis  sancte  crucis  anno  domini  etc.  90  in  Nuremberg. 

U  coli.  Ulm.  Stadtbiblioth.  Ulmensia  5578  fol  8^  cop.  mb.  coaev.  als  Einschaltung  in  den  gen.  Willebrief. 


*  Schon  am  26  Dec.  1888  {d.  zum  Ellenbogen  Steph. 
Boh.  26  Rom.  18)  ernannte  K.  Wenzel  in  einem  von  Prag 
gekommenen  offenen  Ausschreiben  Borziboy  von  Swynar 
zu  Auerbach  und  Ulrich  von  Wolfsberg  zu  dem  Roten- 
berg  zu  Pflegern  und  Verwesern  der  Regensburger  Juden- 
Schaft  von  Reichs  wegen,  und  befahl  dem  Roth  selbe  in 
dieser  Eigenschaft  anzunehmen,  sie  in  Nutz  und  Gewähr 
zu  setzen,  auch  ihnen  beiständig  zu  sein  so  oft  es  noth- 
wendig  wäre.  Dicfi,  und  wie  die  Sache  für  dieses  Mal 
erledigt  wurde,  s.  bei  Gemeiner  2,  264-266,  und  bei  Train 
76  f.  wol  aus  Gemeiner  l.  c.  —  Dann  1389  Mai  8  wird 
Regensburg  aufgefordert  den  2  Genannten  behilflich  zu 
sein,  denen  er  die  dortigen  Juden  empfohlen  hat,  Reg. 
Boic.  10,  289  und  P eitel  Wenzel  i,  217  und  Wiener i,  162  f. 
nr.  844,  Münch.  R.A*  Juden  in  Regensb.  fasc.  20  XX  6. 
—  Am  6  Febr.  1890  gab  K.  Wenzel  seinem  Rathe  Borziwoy 
von  Swinar  einen  Voümachlsbrief,  mit  den  Regensburger 
Juden  als  kaiserlichen  Kammerknechten  zu  verfahren,  so 
Pelzet  Wenzel  l,  227  aus  dipl.  in  archivo  Ratisb.,  und 
aus  Pelzel  bei  Wiener  i,  154  nr.  851.  —  Auch  war  in  dem- 
selben MoncU  gleichen  Jahres  an  den  Rath  sowol  als  an 


die  Judenschaft  zu  Regensburg  eine  königliche  Citation 
gekommen,  in  Folge  welcher  von  jedem  Theil  2  Personen  so 
vor  dem  kön.  Hofgericht  zu  Prag  zu  erscheinen  befehliget 
waren,  so  Gemeiner  2,  272  o.  Q.,  und  bei  Wiener  l.  c. 
nr.  852  sicher  aus  Gemeiner.  Gemeiner  fügt  bei,  daß  sich 
die  anverlangten  Personen,  wo  nicht  schon  auf  die  erste 
Vorladung,  wenigstens  auf  die  zweite  [oben  abgedruckte]  u 
gestellt  hätten.  Doch  ist  vom  Hofgericht  in  letzterer  nicht, 
sondern  nur  vom  Erscheinen  in  Nürnberg  die  Rede.  Vgl 
Stobbe  Die  Juden  in  Deutschland  pag.  78.  (Siehe  auch  die 
kön.  Sendung  nach  Mülhausen  vom  19  Nov.  1888  nr.  204 
nt.)  —  Auch  ist  in  einer  Urkunde  vom  27  Febr.  1890  (So.  40 
Reminiscere)  die  Rede  von  einer  Forderung,  die  der  König 
und  andre  Herren  von  seinen  wegen  an  einen  genannten 
Juden  und  seine  Frau  sowie  an  andre  Juden  zu  Regens- 
burg haben,  in  Betreff  welcher  Gelegenheit  die  beiden  Ge- 
nannten sich  verpflichten,  mit  ihrem  Leib  und  Gut  nicht  45 
aus  der  Stadt  fahren  zu  wollen  wie  dem  Roth  über  sie 
berichtet  war,  Münch.  R.  A.  Urk.  Juden  in  Regensburg 
XIV  *%  fasc.  81  or.  mb,  c.  2  sig.  pend. 


B.  Münzwesen.  291 

Gedruckt  in  Hom  Friedrich  der  Streitbare  »48  f.  ziemlich  volUtändig;  Lori  Sammlung  de»  bair.     t890 
Münzrechte  /,  20  f,  ale  Einschaltung  in  angeführter  Weise;  Birsch  Münzarchiv  l,  68-64  nr.  67  fiept.  14 
ebenfalls  als  diese  Einschaltung ,  ibid*  8,  €  f.  nr.  e  allein  für  sich.  —  Aufzug  in  (Wölckem*s)  hist. 
Norimb.  dipl,  vorn  83»  f..  Will  Nürnb.  Münzbelust.  i,  230  f.,  Pelzet  Wenzel  i,  231  f.,  Gemeiner 
5  Regensb.  Chronik  2,  271  nt.  t;  Regest  in  Jos.  Albrecht  Die  Münzen  Siegel  und  Wappen  des  fürstl. 

Gesammthauses  Hohenlohe  pag.  9  aus  dem  Auszug  im  Archiv  des  hist.  Vereines  von  Vnterfranken 
Würzburg  1841  Bd.  e  Heft  8  pag.  88,  sowie  in  der  Hohenl.  Münzgesch.  desselben  Verfassers  im 
Archiv  für  Hohenl.  Gesch.  pag.  9  aus  derselben  Quelle. 

Wir  Wenczlaw  von  gotes  genaden  Romischer  kunig  zu  allen  czeiten  merer  des  reiche 

10  und  kunig  zu  Beheim  bekennen  und  tun  kunt  ofifenlichen  mit  diesem  brive  allen  den 
die  in  sehen  oder  hören  lesen  : 

[i]  Wann  grosse  und  manicherley  brechen®  in  Deutschen  landen  sein  von  böser ^  und 
geringer  muncze  wegen,  als  das  wol  lantkundig  und  offembar  ist,  dovon  durch  gemeines 
nuczes  willen  der  lande  so  haben  wir  gesaczt  seczen  und  wollen  mit  craft  dicz  brives 

IS  rechter  wissen  kuniglicher  mechte  und  mit  rate  unserr®  lieben  getrewen  der  hernachge- 
schriben  fursten'  grafen  und  herren :  das  nu  furbas  in  Deutschen  landen  nyemand  dheyne 
muncze  haben *^  sol  weder  uf  Wirczpurger  noch  uf  Eegenspurger  noch  dheyne 
muncze  die  man  uf  denselben  slage  oder  uf  unser  muncze  zu  Erlangen 
sieht'  oder  die  den  munczen  gleich  ist,   dann  das  derselben  pfenninge  an  der  uf- 

20  czal  gen  sol  fumfundczweinczig  pfenninge  uf  ein  nuremberger  lot,  und  sol  an  dem 
körn  besteen  halb  vein  lotiges  E>ilber  und  halb  zusacze  an  einer  nuremberger  mark'; 
und  doran  sol  nichtes  übersehen  ®,  und  sol  euch  nicht  geringert  werden  an  dem  körn 
noch  an  der  aufczal^,  an  geverde. 

[2]  Und  welicher  fursten  herren  oder  stete  munczmeister  anders  slugen 

M  dann  das  körn  und  die  aufczal  als  vor  geschriben  stet ,  als  pald  das  denselben  fursten 
herren  oder  steten  verkündet  wurde,  von  welichen  fursten  herren  oder  steten  das  ge- 
schehe die  uf  ir  eyde  denselben  herren  oder  steten  verkünden  und  vorschreiben  das  sie 
das  eygentlichen  erfunden  betten  das  sein  oder  ir  munczmeister  der  muncze  verliehen 
abgeseczt  hette ,  der  oder  dieselben  sullen  zu  hant  mit  iren  munczmeistern  schaffen  das 

80  das  gewendet  und  furkomen  wurde  und  das  des  nicht  mer  geschehe,  und  wann  in  das 
zu  eynem  male  vorkundet  wurde  und  das  man  dornach  dieselben  muncze  aber  ungerecht 
funde  und  dem  das^  anderweit  vorkundet  wurde  ^als  vor  geschriben  ist  das  ir  verliehen 
obgeseczt  were,  so  sollen  der  oder  dieselben  fursten  herren  oder  stete  zu  demselben  irem 
munczmeister^  dann  vorderlichen  richten  als  zu  evnem  velscher  von  recht,  und  welcher 

36  fürst  herro  oder  stat  des  nicht  tete  oder  tun  wolte,  dieselben  sollen  denne  alle  iro  rechte, 
die  sie  von  dem  reiche  zu  der  muncze  haben ,  die  nehsten  czehen  jare  noch  einander  zu 
czelen  verloren  haben;  und  was  ouc^  dieselben  furbas  geldes  slugen  in  derselben  czeit, 
das  sal  man  nicht  nemen  und  sol  es  für  einen  valsch  haben*. 

[3]  Wir  wollen  ouch,  weliches  fursten  herren  oder  stete  munczmeister  der  muncze 

40  verliehen  abseczten  und  nicht  hielten  als  vor  geschriben  stet,  wenn  dasselb  denne  furbas 
verkündet  wurde  in  der  weize  als  vor  geschriben  stet  den  fursten  herren  oder  steten  des' 

a)  ü  gebresten.     b)  A  bösen ,  BU  —  r.     c)  ii  unsem ,  B  onier  odtr  nnsrer  oder  nnserr,  U  unser,     d)  U  schlachcn. 
e)  D  ubersyn.    f)  IZanzoI.    g)  Uadd.  aber,    b)  ü  sfi  dens.  iren  mnntzmaistem.    1)  auch  ü  des,  D  des. 

•  Das  hinderte  freilich  die  Herzoge  Stephan  Friderich  Regenshurger  Münzverruf  dieser  Zeit  erzahlt  Gemeiner 

i6  und  Johannin  Baiern  nichtihrenMÜ7uverlragvom24  Juni  Regensb.  Chronik  2,  271.  —  Vgl.  Bairische  und  Regens- 

1891  zu  schließen,  Reg.  Boic.  lo,  29i,  vgl.  ibid.  288  Juni  6  burger  Münzmaßregeln  ibid.  277  ff.  288. f.  8il.  828  f.  827. 
aus  Lori  SammL  d.  bair.  Münzrechts  i,  21-28,  und  1891  882  f.,  und  weiterhin  Mone  Zeitschr.  1866.  e,  206  f. 
Juni  16  bei  lori  l.  c.  24  f.  Aehnlich  Rupr.d.  jüngere 21  Juni  *  Vgl.  RTA.  l  nr.  261  art.  i. 

1892  Reg.  Bote,  lo,  809  f.  Sodann  81  (besser  80)  Okt.  1896  *  VgL  ibid.  nr.  260  art,  6. 
50  ibid.  11,  66,  und  11  Dec  ibid.  69,  und  4  Febr.  1897  ibid.  *  Vgl,  ibid.  art.  8. 

94,  und  11  Febr.  ibid.  96,  und  28  Merz  ibid.  98.  —  Einen 


292  Reichstag  zu  Nürnberg  im  September  1390. 

1990  dieselben  munczmeister  weren  und  das  die  denne  nicht  zu  in  richten  wolten  als  vor  ge- 
^ '  schriben  stet,  so  mochten  ander  forsten  herren  oder  stete  zu  denselben  munczmeistem 
richten  als  zu  velschern  von  recht,  und  wolt  denne  yemant  denselben  fnrsten  herren  oder 
steten  dorumb  veyntschaft  tragen  das  sie  gerichtet  hetten,  dem  sollen  und  wollen 
wir  und  alle  andere  forsten  herren  und  stete  geraten  und  beholffen  sein  das  er  5 
solcher  veh  und  veyntschaft  genczlich  und  gar  entladen  und  überhaben  werdet 

[4]  Wir  seczen  und  wollen  euch,  das  furbas®  ein  yglicher  fürst  herre  oder  stat,  die 
muncz  haben,  ein  sichtig  czeichen  uf  ir  muncze  slahen,  also  das  man  ein  muncz 
vor  den  andern  ^  wol  erkennen  muge  *. 

[5]  Auch  seczen  und  gebieten  wir  ernstlichen  von  Romischer  kuniglicher  mechte,  lo 
das  furbas  nyemand,  wer  der  wer'  er  sey  geistlich  oder  werltlich,  die  moncze  nicht  er- 
saigen^  sollen;  wo  sich  aber  das  kontlichen  erfiinde  das  eyner  die  moncz  ersaiget^ 
hette,  das  selten  man  vor  einen  valsch  haben  ond  solt  zu  dem  richten  als  zu  eynem  val> 
scher  von  recht'. 

[6]  Welicher  fürst  herre  oder  stat  uf  die  vorgenante  muncze  anders  slugen  i6 
denne  als  vor  geschriben  stet,  das  sol  man  vor  einen  valsch  haben  und  derselben  muncze 
nicht  nemen*. 

[7]  Wir  wollen  euch,  das  furbas  die  halben  grossen,  die  man  bisher  ge- 
schlagen hat,®  nicht  mer  geslagen  sollen  werden;  und  was  ir  bisher  geslagen  sein,  die 
sol  man  nicht  vor  werung  nemen  eynen  vor  drey  pfenning'.  20 

[S\  Auch  seczen  und  wollen  wir,  das  ein  yglich  furste  herre  oder  stat,  die 
recht  haben  zu  der  muncze  zu  slahen,  irebrife  geben  und  vorschreiben  sullen,  das  sie 
die  muncze  furbas  also  halten  und  bestellen  mit  den  iren ,  das  die  gehalten  und  geslagen 
werde  uf  das  körn  und  aufczal  als  vor  geschriben  stet  und  nicht  anders,  und  welcher 
fürst  herre  oder  stat  des  sein  oder  ir  brive  nicht  geben  oder  besigelten  ^,  der  oder  die  ss 
selten  nicht  slahen  noch  kein  recht  zu  der  muncze  haben,  slugen  sie  aber  doruber,  das 
solt  man  für  einen  valsch  haben  ^ 

[d]  Und  bei  den  obgeschribenen  teydingen  und  Sachen  sind  gewesen  die 
erwirdigen  Gerhart  zu  Wurczburg,  Lamprecht  zu  Bamberg,  und  Burkhart  zu  Augspurg 
bischofen,  die  hochgebornen  Fridreich  pfalczgraf  bey  Reyn  und  herczog  in  Beyern  unser  30 
oheim,  Fridreich  burggraf  zu  Kuremberg  unser  sweher,  und  andere  unser  und  des  reichs 
forsten  grafen  herren  und  getrewen^ 

Mit  urkund  dicz  brives  vorsigelt  mit  unserm  kuniglichen  majestat-insigel,  geben 
zu  Nuremberg  noch  Crists  geburte  dreyczehenhundert  jar  und  dornach  in  dem  newn- 
czigistem  jare  an  des  heiligen  crewczes  tage  als  es  erhaben  wart  unserr  reiche  des  Behe-  35 
Sept.  14  mischen  in  dem  achtundczweinczigisten  und  des  Romischen  in  dem  fumfczehenden  jaren. 

r.  1  T>  T»  X        1    TTT.    1^  Ad  mandatum  tocios  consilii 

[in  ver8o\  R.  Petrus  de  Wischow.  ttti    1    .     j   ttt    x  1 

'■  ^  Wlachnico  de  Weytenmule. 

a)  D  farlMz  mer.    b)  Uyon  der  andern,    c)  B  dersaigen.    d]  17  gesaiget,    e)  ü  add.  furbas.    f)  B  geb  oder  beii- 
gelt»  ü  gebe  0.  besfgelt.  40 

*  Vgl  ibid.  art.  10.  *  Erifprechmde  Bestimmung  fehlt  1885  tu  den  Münz- 

*  Vgl.  ibid,  art.  7.  getetzen  von  RTÄ.  1  nr,  860-882, 
»  Vgl  ibid,  art.  9.  •  Fehlt  dort  ebenfalls, 

*  Vgl.  ibid.  art,  6  ex,  '  '  Ebenso. 


B.  Münzwesen.  293 

151*  K.  Wenzel  ändert  das  Mümgesetz  vom  14  Sq^t,  1390  j   mit  Bdasmng  seiner  sonstigen    ^^^ 

Bestimmungen^  dahin  ai,  daß,   wie  früher  26  Pfennige  auf  1  nürnberger  Loth^  so 

jetzt  29  Pfennige  aufl  wirzburger  Loth  gehen,  und  daß  auch  Heller  geschlagen  werden 

sollen,  42  auf  1  wirzburger  Loth  und  am  Korn  Ys  fein  löihiges  Silber  und  ■/,  Zusatz, 

fi  2  solche  Heller  gleich  1  der  vorgen.  Pfennige^,  1396  JuU  20  Prag, 

Aus  Münch.  R»A.  Reichsstadt  Nürnberg  Nachtrüge  fasc.  21  XII  •/»  or,  mb,  c.  sig.  pend.;  auf  dem  Pretiel 
von  gleichzeitiger  Hand  muntz;  auf  Rückeeite  doplicata  unmOteibar  unter  der  Registrata  und  von 
glchztg.  Hand, 

Wir  Wenczlaw  von  gotes  gnaden  Romischer  kunig  czu  allen  czeiten  merer  des 

10  reichs  und  kunig  zu  Beheim  bekennen  und  tun  kunt  offenlichen  mit  diesem  brive  allen 
den  die  in  sehen  oder  hören  lesen  :  [1]  als  wir  vormals  einen  brive  haben  gegeben  und 
mit  fursten  herren  und  steten  uberein  sein  worden  von  der  muntze  wegen ,  wie  man  die 
slahen  und  mit  allen  Sachen  und  andern  artikeln  halten  sol ,  als  in  demselben  unserm 
brive  volliclichen  und  eygentlichen  begriflFen  ist ,  und  sunderlichen  dorynne  geschriben 

15  stet  das  derselben  pfennynge  sollen  geen  funfundczweinczig  uff  ein  nuremberger  lote*; 
und  wann  nue*  wir  underweist  sein,  das  landen  und  leuten  beqwemlicher  und  euch  rich- 
tiger sey  von  gmeiner  werung  wegen  **,  und  euch  die  fursten  herren  und  stete  dorczu 
geneyget  sein ,  das  man  slahe  an  einen  dreissig  pfenninge  uff  ein  wirczburger  lote  :  do- 
rumb  setzen  und   wollen  wir  von  Römischer  kuniglicher  macht,   das   man  dieselben 

£0  muncze  und  pfenninge  slahen  sol  also  das  ir  an  einen  dreissig  pfenninge  sollen  geen  uff 
ein  wirczburger  lote.  [2]  und  wir  setzen  und  wollen  euch,  das  derselbe  brive,  den 
wir  vormals  über  die  muncze  geben  haben ,  in  allen  andern  artikeln  punden  und  mey- 
nungen  stete  gancze  und  unvorbrochen  und  creftig  und  mechtig  bleiben  sol  in  aller  der 
weise  als  das  in  demselben  unserm  brive  vorschriben  und  begriffen  ist.       [3]  dorczu 

s5  seczen  und  wollen  wir  euch,  das  man  slahen  sol  haller,  der  czwenundvirtzig  geen  uff  ein 
wirczburger  lote,  und  die  besteen  am  kom  das  tritteil  feyn  lotige  silber  und  die  czweiteil 
zusacze ,  derselben  heller  czwen  geen  und  genomen  werden  sollen  für  der  egenanten 
Pfenning  einen.  mit  urkunt  dicz  brives  vorsigelt  mit  unserr  kuniglichen  majestat  in- 
sigel,  geben  zu  Präge  noch  Cristes  geburt  dreiczehenhundert  und  dornach  in  dem  sechs- 

so  undnewnczigisten  jare  des  donerstages  vor  sand  Marie  Magdalen  tage  unserr  reiche  des  Juu  20 
Behemischen  in  dem  virunddreissigisten  und  des  Romischen  in  dem  einundczweinczigis- 
ten  jaren. 

[in  verso]  Per  dominum  Przimislaum  ducem  Teschinensem 

R.  Petrus  de  Wischow.  Francbcus  canonicus  Pragensis. 

35  b)  Königliche  Verordnungen  hiebei. 

152.  ^'  Wenzel  gebietet  allgemein,  die  Münze  der  Fürsten  und  Herren,  die  das  Münzgesetz    ^^$1 
vom  14  Sept,  1390  nicht  besigelt  haben  und  das  rechte  vereinbarte  Kom  und  Alf  zahl  *•"  '* 
nicht  schlagen  lassen ,  nicht  anzunehmen  sondern  zu  zerschneiden,  1391  Merz  12  Betlem. 

Aue  Münch.  R,  A.  Urk.  Reichsstadt  Nürnberg  Nachträge  f.  20  nr.  131  XII  %  or,  mb.  c,  eig.  pend, 
40  Auezug  in  {Wölckern)  hiei,  Norimb.  dipL  prodromue  pag,  88S, 

Wir  Wenczlaw  von  gotes  gnaden  Romischer  kunig  czu  allen  czeiten  merer  des 
reichs  und  kunig  zu  Beheim  embieten  allen  fursten  geistlichen  und  werntlichen  grafen 

a)  tvol  eher  nne  widertugeben  aU  nh,    b)  or,  weren. 

*  MünzverhäUnieee  in  Augeburg  lase,  und  den  Vertrag      berg  und  die  Gfn.  von  Oeltingen  mit  Ulm  EßUngen  und 
45  vom  gleichen  Jahr,  den  Hzg.  Leopold  von  Oeelerreich,      Gmünd  echloeeen,  e.  St,  Chr.  4, 107  f. 
Bisch.  Burkar d  von  Augeburg,  Gf,  Eberhard  vonWirtem-  •  In  art,  1  de»  vorhergehenden  Stücke, 


294  Reichstag  zu  Nürnberg  im  September  1390. 

lasi  freyen  herren  dinstluten  rittern  knechten  gmeinscheften  der  stete  merkte  und  dorflFer 
und  8U6t  allen  andern  unsem  und  des  reichs  getrewen  und  undertanen  die  mit  diesem 
brive  ermanet  werden  unser  gnade  und  alles  gute.  wann  wir  vormals  mit  unsem  und 
des  reichs  forsten  geistlichen  und  werntlichen  grafen  herren  und  steten  einer  muncze 
koms  und  ufczale,  die  gmeinlichen  in  dem  reiche  geslagen  werden  und  geen  sol,  über-  5 
einkumensind,  also,  wer  dasselbe  körn  und  ufczale  nichtsluge  und  die  muncze  rynggerte, 
das  man  das  für  einen  falsche  haben  solte,  und  das  man  zu  den  munczmeistern,  die 
sulche  unredliche  und  unrechte  muncze  slugen ,  als  zu  felschern  richten  solte ,  als  das 
alles  in  unsem  briven,  die  wir*  und  andre  fursten  und  herren*  doruber  vorsigelt  haben, 
eigentlichen  begriffen  ist :  nu  haben  wir  vornomen ,  wie  das  etliche  fursten  und  herren  10 
denselben  brive  noch  nicht  besigelt  haben  und  das  euch  ire  munczmeistere  dasselbe 
kom  und  ufczale  nicht  slahen  und  die  muncze  rynggeren,  dovon  landen  und  leuten  und 
gmeinem  nucze  grosse  irrunge  und  schaden  entsteen  mochten,  und  dorumb  das  sulche 
irrunge  abgetan  und  underkumen  werde ,  so  gebieten  wir  euch  allen  gmeinlichen  und 
ewr  iglichem  sunderliche  ernstlichen  und  vesticlichen  mit  diesem  brive ,  das  ir  sulche  15 
muncze,  die  der  fursten  und  herren  munczmeister,  die  den  brive  nicht  besigelt  haben, 
slahen,  und  das  recht  körn  und  ufczale,  als  das  gmeinlichen  usgetragen  und  begriffen 
ist,  nicht  slahen,  in  ewem  landen  steten  und  gebiten  nicht  nemen  sullet  in  dheine  weys, 
sunder,  wo  ir  sulche  muncze  ankumet  die  das  recht  kom  und  ufczale  nicht  hat,  czusnej- 
det  als  billich  ist,  als  ir  unser  und  des  reichs  swere'  Ungnade  vormeiden  wollet.  mit  <o 
urkunt  dicz  brives  vorsigelt  mit  unserr  kuniglichen  majestat  insigele,  geben  zun  Betlern 
noch  Crists  geburt  dreiczehenhundert  jareund  domach  indem  einundnewnczigistenjare 

tasi    ^^®  suntags  als  man  singet  judica  in  der  vasten  unserr  reiche  des  Behemischen  in  dem 
Mtrn  12  achtundczweiuczigistcm  und  des  Romischen  in  dem  funfczehenden  jaren. 

Ad  relacionem  iomini  Lamperti  Bambergensis  s^ 
[in  verso]  episcopi ,  Hinaczkonis  de  Weis- 

R.  Petrus  de  Wischow.  semburg  et  Borziwogii  de  Swynars  Franciscus 

Olomucensis  canonicus. 


Jan.  1 


im    153.  K.  Wenzel  übergibt  Herdegen  Valczner  und  dessen  Erben  die  kön.  Reichs-Münze  in 
Nürnberg ',  zu  prägen  auf  solches  Kom  und  Auf  zahl  als  jener  mit  den  Fürsten  und  der  so 
Stadt  ausgetragen  hat  d.  A.  nach  dem  Gesetze  vom  14  Sept  1390,  und  gegen  Ablieferung 
des  gewohnten  Schlagschatzes.  1396  Jan,  1  Prag. 

Aus  Münch.  R.A.  Reichsstadt  Nürnberg  Nachtruge  XII  Vi  faac.  21  or.  mb.  c.  9ig,  pend.,  oufRückteite  ein 
brief  von  kAnIg  Wentzlaw  als  er  Herdegen  Faltzner  befalh  und  eyngab  des  reichs  mflntz  zu 
Nuremberg  und  im  gewalt  gab  von  den  Grossen  an  sich  ru  bringen  ir  brief  und  recht  darfliber,  35 
auf  dem  Preisel  steht  von  andrer  d.  h.  Valeznere  eigner  Hand  von  kung  Fenlzlab  daz  er  mir  der 
-  muntz  gunt  hot. 

Gedruckt  {Wöldcern)  hUt,  Norimb.  dipL  period,  8  pag.  499  f.  nr.  864,  und  Auszug  üfid.  prodromus 
pag.  827,  auch  Regest  bei Pelzel  Wenzels,  S17  aus  ersterer  Steile. 

Wir  Wenczlaw  von  gotes  gnaden  Romischer  kunigzu  allen  czeitenmerer  des  reichs  40 
und  kunig  zu  Beheim  bekennen  und  tun  kunt  offenlichen  mit  diesem  brive  allen  den 
die  in  sehen  oder  hören  lesen  :      das  wir  durch  sulcher  merklicher  vomunft  und  trewen 

m)  or.  Bwer  mit  übtrgetetxtem  Baken. 

*  Münzgesetz  v.  u  Sept.  1S90,  *  Vgl  die  Urkunden  von  1424  und  1425  in  (Wölckern) 

*  WiUebrief  der  Fürsten  vom  14  Sept,  1890  zu  dem     hist.  Norimb.  dipl.  periodus  a  pag.  6€€  f.  nr.  802  und  45 
kön.  Münzgesetz  gleichen  Datums.  803. 


B.  Münzwesen.  295 

willen,  als  wir  uns  zu  Herdegen  Valczner*  unserm  diner  und  liben  getrewen  vorsehen    ^«^ 
und  ouch  an  im  genczlichen  erkant  und  erfunden  haben ,  und  sunderlichen  durch  nutz- 
licher und  angenemer  dinst  willen,  die  er  uns  vor  langer  czeite  ofte  und  dicke  erczeigt 
und  getan  hat  teglichen  tut  und  furbas  tun  sol  und  mage  in  künftigen  czeiten,  und  haben 

5  dorumb  mit  wolbedachtem  mute  gutem  rate  und  rechter  wissen  im  und  seinen  erben  unser 
und  des  reichs  muncze  zu  Nuremberg  gnediclichen  eingeben  und  bevolhen  eingeben 
und  bevelhen  im  die  in  craft  dicz  brives  und  Komischer  kuniglicher  mechte,  also  das  er 
und  sein  erben  dieselben  muncze  von  unsern  und  des  reichs  wegen  mit  allen  rechten 
freyheiden  und  gnaden  und  andern  iren  czugehorungen  vorwesen  halden  und  ouch  uff 

10  sulches  körn  und  ufczale  als  das  von  uns  mit  den  fursten  und  der  egenanten  stat  tzu 
Nuremberg  usgetragen  ist  slahen  sullen ,  doch  in  sulcher  massen  das  er  und  sein  erben 
uns  und  dem  reiche  von  derselben  muncze  unsern  gewonlichen  slachschacz  geben  und 
antwurtten  sollen,  als  dieselben  muncze  Cunrad  und  Leupolt  Grossen  genant  Beich- 
Heinczen  und  ire  erben  bishere*  yngehabt  und  vorwest  haben,  von  allermeniclichen 

15  ungehindert,  ouch  so  tun  wir  in  diese  besundre  gnaden  :  wer*  es  Sachen  das  sie  die  brive 
und  recht  an  sich  brengen  mochten  die  den  egenanten  Cunraden  und  Leupolden  und 
iren  erben  uff  die  egenante  muncze  von  unsern  vorfaren  Romischen  keysern  und  kunigen 
vorschriben  sind,  die  wollen  wir  in  ouch  domach  gnediclichen  vorschreiben,  mit  urkunt 
dicz  brives  vorsigelt  mit  unserr  kuniglichen  majestat  insigel,  geben  zu  Frage  noch  Cristes 

so  geburt  dreitzehenhundert  jare  und  dornach  in  dem  sechsundnewnczigistem  jare  an  des 
newen  jares  tage  unserr  reiche  des  Behemischen  in  dem  dreiunddreissigistem  und  des    ^^^ 
Romischen  in  dem  czweinczigistem  jaren. 

r.  1  T»  T»  X        1    TTT.    1  Ad  mandatum  domini  regia 

hn  versol  K.  Petrus  de  Wischow.  ..  ,  -^  .  ,,     . 

'^  -*  Johannes  Brunoms  canceliant^. 


«5  154.  K.  Wenzel  gestattet  dem  Reichsmümmeister  Herdegen  Valczner  zu  Nürnberg,  falls  die    ^^^ 
Nürnberger  es  begehrten,  um  diesen  auch  eine  geringe  Münze  neben  der  schweren  Pfen- 
nigmünze  zu  verschaffen :  daß  er  Heller  schlage,  deren  2  gehen  auf  1  der  in  dem  Münz- 
gesetze vom  14  Sept.  1390  verordneten  Pfennige,  von  entsprechendem  nicht  näher  be- 
stimmten Korn  und  Auf  zahl;  u,  a,  m.  1396  Febr.  21  Prag, 

so  Am  Münch.  R.  A.  Reichsstadt  Nürnberg  Nachtruge  fasc.  21  XII  Vt  or.  mb,  c.  «ig.  pend.;  auf  Rückteite 

von  gleichzeitiger  Hand  mfintz  an  hallern  der  letzt  «c.  brief;  und  ebenfaJi«  auf  Rückseite  duplicata 
unweit  unter  der  Registrata  und  von  gleichzeitiger  Band, 

Wir  Wenczlaw  von  gotes  gnaden  Romischer  kunig  zu  allen  czeiten  merer  des  reichs 
und  kunig  zu  Beheim  bekennen  und  tun  kunt  offenlichen  mit  diesem  brive  allen  den  die 

85  in  sehen  oder  hören  lesen :  als  wir  vormals  verschriben  geseczet  und  gemachet  haben, 
weliche  fursten  herren  oder  stete  in  Dutschen  landen  muncze  slahen  wollen,  das  sie 
slahen  sullen  fumfundczweinczig  pfennynge  auf  ein  nuremberger  lot  ander  aufczale, 
und  das  die  besteen  sollen  an  dem  körn  halb  vein  lotig  silber  und  halb  zusacz,  und  die- 
selbe muncze  nicht  geringert  sol  werden  an  körn  noch  aufczal,  und  alle  andere  artikel 

40  als  die  in  demselben  unserm  kuniglichen  brive'  den  wir  doruber  geben  haben  begriffen 
sein ,  und  wann  wir  nu  unser  und  des  reichs  muntze  zu  Nurembqrg  bevolhen  und  ein- 
geben haben  unserm  liben  getrewen  Herdegen  Valczner  und  das  er  dieselben  muntze 
also  slahen  und  halten  sol  an  körn  und  an  aufczal  als  vor  geschriben  stet :  dovon,  wer'  es 

a)  or.  bisher  mit  Übtrguttxtem  Haken. 
45       *  Hegel  in  St,  Chr,  /,  286,  -  Vom  14  Sept.  1890  nr,  160, 


296  Reichstag  zu  Nürnberg  im  September  1390. 

J896  Bachen  das  der  egenante  Herdegen  oder  sein  erben  und  nachkamen  munczmeieter  mit 
unsern  und  des  reichs  üben  getrewen  den  burgern  des  rates  der  stat  zu  Nuremberg  zu 
rate  wurden  und  begerten  das  derselbe  Herdegen  Valczner  sein  erben  oder  nachkamen 
haller  slugen  der  czwen  für  der  ^  vorgenanten  pfennyng  einen  giengen  und  die  euch  an 
körn  und  an  aufczal  also  bestunden  das  sie  gleichen  mochten  das  ir  czwen  als  gut  weren  5 
als  der  Yorgenanten  pfennynge  einer  \  so  tun  wir  diese  besundere  gnade,  das  der  vorge- 
nante  Herdegen  Valczner  sein  erben  oder  nachkumen  das  tun  und  des  macht  haben  sullen 
Yon  unsern  und  des  reichs  wegen,  durch  des  willen  das  sie  ein  geringe  muncze  in  der 
stat  zu  Nuremberg  bey  der  sweren  muncze  gehaben  mochten.  euch  tun  wir  in  die  be- 
sundere gnade,  ab  das  were  das  der  yorgenante  Herdegen  Valczner  sein  erben  oder  10 
nachkumen  nicht  slugen  noch  hielten  die  muncze  an  körn  und  an  aufczal  und  an  allen 
andern  sachen  als  der  brief  awsweizet  den  wir  doruber  geben  haben  und  als  vor  geschri- 
ben  stet  und  wolten  die  ringern  und  der  abseczen  es  wer'  an  kom  oder  aufczal,  so  mochten 
sich  dieselben  von  Nuremberg  des  wol  aufhalten  das  sie  der  furbas  nicht  nemen  und  euch 
des  nicht  gestaten  das  dieselbe  muncze  die  also  geringert  wurd^  furbas  bey  in  geslagen  i& 
wurde,  und  sullen  euch  doran  wider  uns  unsere  nachkumen  an  dem  reiche  noch  wider 
yemant  anders  nicht  gefrevelt  noch  getan  haben.  were  onch  das  unsers  munczmeisters 
zu  Nuremberg  diener  und  knechte  icht  unczucht  oder  frevel  begiengen  oder  yemant  icht 
schuldig  weren,  zu  den  sol  ein  munczmeizter  unverczogens  rechten  helfen,  were  aber 
Sache  das  ein  munczmeister  das  recht  vorczuge,  so  mag  der  richter  der  egenanten  stat  zu  90 
in  richten  als  zu  andern  burgern  doselbist  an  geverde.  mit  urkunt  ditz  brives  vorsigelt 
mit  unserr  kuniglichen  majestat  insigel,  geben  zu  Präge  noch  Cristes  geburt  dreyczen- 
hundert  jare  und  dornoch  in  dem  sechsundneunczigistem  jaren  an  sand  Peters  abende 

j89e    stulfeyr  unaierr  reiche  des  Behemischen  in  dem  dreyunddreissigistem  und  des  Römischen 
Feir,  21  in  dem  czweynczigistem  jaren.  25 

r.  1 T^  -n  X       j    TTT-    1.  Ad  maudatum  domini  regis 

\in  verso]  K.  Petrus  de  Wischow.  _        .  .,      -^^     i  . 

Franciscus  prepositus  Northusensis. 


c)  Beitritts-Erklärungen  zur  kön.  Hünzgesetzgebung. 
1330    155.    Willebrief  der  Fürsten  zu  K,  Wenzels  Münz-Gesetz  vom  gleichen  Datum,  1390  Sept, 


Sept.   14 


14  Nürnberg,  oo 

Am  Münch,  H.  A.  Urk.  Reichsstadt  Nürnberg  Nachträge  fase.  20  XII  %  o«*.  mh,  c.  9  Big.  pend.;  auf  den 
Pergament' Pressein  stehn  mit  gleichzeiliger  Schrifl  die  Namen  der  Aussteller j  mit  Ausnahme  von 
Hohenlohe  das  unbezeichnet  blieb. 

coli.  (Ihn.  Stadlbiblioth.  Ulmensia  5578  fol.  ^*  cop,  mb.  coaev. 

Gedruckt  Hirsch  Münz-Archiv  /,  68-66  nr.  67  mit  der  Einschaltung  des  kön.  Münzgesetzes  vom  u  Sept.  35 
1890;  Lori  Sammlung  des  bair.  Münzrechts  /,  20  f.  mit  derselben  Einschaltung.  —  Erwähnt  bei 
Pelzel  Wenzel  i,  282  aus  Hirsch  l.  c;  und  Hegest  in  Mon.  Zoll.  6,2ii  nr.  2eo  ebendaher,  und  in 
Jos.  Albrecht  Die  Münzen  Siegel  und  Wappen  des  fürstl.  Gesammthauses  Hohenlohe  pag.  9  nach 
dem  Hegest  im  Archiv  des  hist.  Vereins  von  Unter  franken  Würzburg  1841  Bd.  6  Heft  8  pag.  8$. 

Wir  •  •  die  hernachgeschriben  forsten  grafen  herren  und  stette  bekennen  und  tön  4« 
kunt  offenleichen  mit  disem  brief  allen  den  die  in  sehen  oder  hören  lesen,  unser  yeglicher 
und  yegliche  för  sich  selber  :     als  der  allerdurchlewhtigiste  fürste  und  herre  her  Wencz- 
law  Romischer  künig  unser  lieber  gnediger  herre  von  der  muncze  wegen  yeczund  hie 

a)  or.  den ,  halb  korr.  in  r.    b)  or.  und  st.  ward. 

*  Heller  von  diesem  Werlhe  sind  verordnet  schon  in      und  Auf  zahl  bestimmt  sind,  HTA.  1  nr.  260.  45 

dem  Münzgesetze  vom  le  Juli  I886,  wo  aber  auch  Korn 


B.  Münzwesen.  297 

czd  Nüremberg  geseczt  und  gemachet  hat,  daz  es  mit  anfier  aller  und  yeglichs  besunder    t99o 
gdtem  willen  wissen  und  wort  geschehen  ist,  als  die  briefe  die  dar&ber  geben  sind  ey-  *^''  " 
gentlichen  awsweisen,  die  von  werte  zd  werte  also  geschiiben  sten  [folgt  K,   Wenzels 
Mümgeaetz  über  die  Pfemdnge^  dat.  1390  Sept  14  Nürnberg],  und  daz  dieselb  machung 

5  und  gesetze  stete  gehalten  und  volbraht  werde,  so  haben  wir  unser  yeglicher  sein  insigel 
mit  guter  gewissen  zA  getzewgnüzze  an  disen  brief  gehangen,  mit  namen  wir  Gerhart  zu 
Wirczburg,  Lampreht  zu  Babemberg,  und  Burkhart  zu  Augspurg  von  gots  gnaden  by-  | 

schöfe,  und  wir  von  denselben  gnaden  Fridreich  und  Rüpreht  der  jftnger  pfalczgrafen 
bey  Reyn  und  herczogen  in  Beym,  Fridreich  burggrafe  zft  Ntb-emberg,  Johans  lantgrafe 

10  zum  Lewhtemberg,  Johans  grafe  zu  Wertheim,  und  Fridreich  herre  zu  Hohenloch  \    geben  i 

zft  llüremberg  an  des  heiligen  krewczes  tag  als  es  erhaben  ward  nach  Crists  gepürt  drew-  ^«^^ ,  j^ 
czehenhundert  jar  und  darnach  in  dem  newnczigistem  jare. 


156.  Beitritt  der  Thüringischen  Landgrafen  Friderich  I  Wilhelm  II  Georg  zu  K.  Wenzels    laao 
Münzgesetz  vom  14  Sept.  1390  :  wollen  in  ihren  Fränkischen  Besitzungen  sich  darnach  ^^'-^ 
15  Hinten.  1390  Sept.  24  Weißenfels. 

Au9  Münch,  R.  A.  Urk.  Reichsstadt  Nürnberg  Nachträge  f.  SO  XII '/,  or.  mb.  c.  9ig.  p6n4* ;  da$  Sekret 
heeteht  ati«  einer  antiken  Gemme,  einen  männHchen  Kopf  darstellend,  in  einer  Randfaeeung  mit 
Inechrift  aue  der  Zeit  des  Siglere. 

coli.  Dreid.  St.  A.  Kopial  -  Buch  6  fol.  sS'  top.  mh.  eoaev.;  faUdt  datum  Wißenvels  quinta  post  Mathei 
10  Anno  domini  etc.  90 ,  wat  den  22  etatt  dee  24  September  ergeben  würde» 

Gedruckt  Born  Friedrich  der  Streitbare  686  ziemlich  voUitändigi  im  Datum  dereetbe  fehler  wie  in 

der  gen.  Dreed,  Kopie,  die  hier  wol  zur  Vorlage  gedient  hat,  nemlich  datum  Wissenvels  quinta 

post  Mathei  anno  domini  etc.  90.  —  Regest  bei  Hom  inventar.  dipl.  hiet  Sax.  eup.  822  nr.  2i,  hat 

auch  fer.  6  p.  Mathei,  und  daher  rektißciert  Sept.  22,  eben  aue  Hom;  die  Urkunde  iit  erwähnt  in 

25  {Wökkem)  biet.  Norimb.  dipl,  prodromue  pag.  888,  wo  aber  vom  Datum  nur  dae  Jahr  angegeben 

wird. 

Wir  Friderich  Wilhelm  unde  George  gebrudere  von  gots  gnaden  lanlgraven  in 
Duringen  unde  marcgraven  czu  Missen  bekennen  unde  tun  kunt  u£felichin  mit  diesem 
brive  :        also  der  hochgeboren  irluchte  furste  unser  gnediger  herre  herre*  Wenczlaw 

so  Römischer  kunig  zcu  allin  cziten  merer  des  riches  unde  kunig  czu  Beheim  mit  wizzen 
unde  willen  der  fursten  herren  unde  stete  in  Dutschen  landen  eyne  muncze  zcu  slahen 
ußgesazt  unde  ubirkomen  hat  uff  eyn  sulch  körn  unde  uffczal  czu  slahen  unde  nicht 
anders  als  daz  der  brieff  den  er  darubir  mit  syner  majestat  sigele  vorsigelt  gegeben  hat 
voUiglich  ussaget  unde  beheldet,  daz  wir  dieselben  muncze  in  unsern  slozzen  unde  steten 

35  ztu  Franken  unsire  munczemeistere  wollen  munczen  unde  slahen  lazen  ungeverlich  in 
allir  wirde  unde  maze  an  körne  unde  an  uffczal  als  unser  egenanter  herre  der  kunig  daz 
in  synem  offenen  brive  gesazt  unde  vorsigelt  hat.  unde  habin  des  zcu  bekentnisse  wir 
Friderich  egnant  unser  secret,  des  wir  Wilhelm  unde  George  syne  brudere  nu  czumal 
mit  ym  gebruchin,  an  diesen  offenen  brieff  lazen  hengen,  der  gegebin  ist  ztu  Wizzenvels    ^^^ 

40  nach  gots  gebort  driczenhundert  jar  unde  darnach  in  dem  nuynczigesten  jare  am  sun-  sept.  24 
abinde  nach  send  Mathei  tage  des  heiligen  ztwelfboten. 

a)  vor  WenesUw  ei»  Dopptlpunkt. 

m 

'  VgL  die  Aufzählung  derjenigen,  die  ihre  Briefe  über  etreng  genommen  worden  zu  eein,  wenigstens  hält  sich 

die  Münze  bis  dahin  gegeben  haben  und  deren  Münze  die  Urkunde  Ruprechts  vom  28  Aug.  1891  bereits  ni^  an 

45  man  nehmen  soll,  in  der  Nürnberger  Rathsverordnung  das  Münzgesetz  vom  14  Sept,  1890;  sie  sieht  in  Mon^s 

in  unserem  Bande  nr,  168  art.  1,  wo  m.  s.  die  An»  Zeitschrift  2,  420  ff. 


merkungen.  Die  Verpachtung  scheint  aber  nicht  sehr 
DentBohe  Reiohatags-Akten  IT. 


38 


298  Reichstag  zu  Nürnberg  im  September  1390. 

is$i    157.  Beitritt  der  Gh'äßn  Elisabeth  von  Wirtemherg  zu  K,  Wenzels  Miinzgesetz  vom  14  Sept. 
Mai  18  1390  :  will  in  ihrer  MUme  zu  Höchstädt  sich  darnach  richten.  1391  Mai  13  Stuttgart. 

Au$  Münch.  R.  A.  Urk.  Reichsstadt  Nürnberg  Nachtruge  f.  20  XII  '/i  or.  mb.  cMig.  pend. 

Wir  frow  Elspett  von  gocz  gnaden  pfallenczgrave  by  Bin  herteogin  in  Baygern 
und  grdfin  zu  Wirtenberg  witwe  vergeben^  und  t&n  kftnt  offenlicb  mengeliohem  mit  s 
disem  brief :  das  wir  ain  m6ncz  in  unser  stat  zA  Höstetten*  haben  wellen  als  sä  von** 
alter  und  gewonhait  herkomen  ist;  und  wellen  die  euch  also  halten  in  aller  der  wiß  und 
beschaidenheit  als  unser  herre  der  künig  fürsten  herren  ritter  und  kneht  und  die  stett 
überain  worden  sien  ze  N&rnberg  in  der  stat ,  und  wellen  oueh  die  müncz  schlahen  uff 
das  körn  und  uffczal  und  mit  allen  rehten  halten  nach  des  briefs  lutung  und  sag  den  der  lo 
vorgenant  unser  herre  der  kAnig  darüber  geben  haut.  das  wir  das  alles  wAr  und  stät 
halten,  des  zA  urkünd  geben  wir  disen  brief  besigelt  mit  unserm  aigen  anhangenden^  in- 
isst  sigel,  der  geben  ist  ze  StAgarten  in  der  stat  an  dem  hailigen  pfingstabent  do  man  zalt  von 
^"^^  gotes  gebürt  driwezehenhundert  jar  und  darnach  in  dem  ainundnünczegosten  jar. 


1396    158.  Beitritt  der  Bisch.  Lamprecht  von  Bamberg  und  Gerhard  von  Wirzburg,  des  Pfalzgr.  15 
Eupi'echt  III  und  des  Burggrafen  Friderich  V  von  Nürnberg  zu  K.  Wenzels  Münz- 
gesetz vom  14  Sept.  1390,  mit  Interimsbestimmungen  für  die  alten  Münzen.  1395  Dec.  20 
Neustadt  an  der  Aisch. 

Au8  Münch.  R.  A.  Münzwesen  in  Bayern  fasc.  1  XV  */^  or.  mb.  c.  '4  iig.  pend.  wovon  dfu  vierte  abge- 
fallen; unten  rechte  das  Pergament  beschädigt ,  doch  ohne  Schaden  für  die  Schrift;  auf  der  Rück-  20 
eeite  steht  von  einer  Hand  des  spätem  I6  Jahrhunderts  aln  aynung  zwischen  bischof  von  Bamberg 
Wirczburg  herczog  Ruprecht  und  den  [sie]  burgrafen  zu  Nürnberg  von  der  pdsen  müncz  wegen. 

Gedruckt  in  MeuseU  Geschichtsforscher  1, 179- 188  nr.  iO  aus  einem  Kopialbuch,  das,  wie  man  pag.  167 
siehtt  ein  altes  fast  gleichzeitiges  Oettingisches  archivalisches  Kopialbuch  war;  der  Editor  unter- 
zeichnet sich  am  Schlüsse  seiner  Einleitung  pag.  156  bloß  mit  J.  P.  Liang].  25 

Wir  von  gotes  gnaden  LamprecAf  zu  Bamberg,  Gerhard  zu  Wirtzburg  bischoff , 
Rupprecht  der  junger^  pfallantzgrave  beyßein  und  hertzoge  inBeym,  und  wir  Fridrich 
der  elter  von  denselben  gnaden  burcgrafe  zu  Nuremberg*  bekennen  und  t&n  kunt  offen- 
lich  mit  diesem  brief  vor  allermeniclich  :  das  wir  seümtlichen®  und  eintrechticlich 
uberein  seind  worden  von  der  posen  m&ntze  wegen ,  und  haben  an  einander  gelobt  mit  30 
guten  trewen  und  geloben  auch  in  craft  dits  briefes  stete  und  veste  zu  halten,  und  zu 
volfuren  alles  das  der  brief  ausweiset  den  vormals  der  allerdurchleuchtigste  f&rste  unser 
gnediger  herre  der  Romische  kunig  gegeben  und  versigelt  hat  von  der  egenanten  mftntze 
wegen  und  darczü  alles  das  an  dem  brief  geschriben  stet '.  [1]  des  ersten  suUen  wir 
2896  in  allen  unsern  steten  und  merckten  schawer  setzen  unverczoglichen  auf  sand  Steffans  s5 
tag  nehst  komend*.  und  sullen  auch  gebieten  in  allen  unsern  steten  und  merckten,  das 

a)  or.  Tergonheii.  b)  or.  vor.  c)  or.  anhansrendend.  d)  or.  J&nger  f  o)  or.  seffl&Uichen ;  »ehv>ankt9  der  Schreiber 
vielleicht  twitehen  semiUchen  und  elnm&Uichenf  bei  Meueel  ■emmtiichexx. 

*  Ueber  diesen  Besitz  vgl.  Stalin  Wirtemb.  Gesch.  s,  Regensburg  [vom  so  Okt.  1896,  s.  nr.  iso  erste  Anm.]  bei, 

86$  und  886.  dat.  1897  vig.  palm.  [Apr.  U],  Münch.  R.  A.  Gemeiner's  40 

'  Alle  die  4  gen.  Fürsten  befinden  sich  atich  unter  Nachlaß  II 550  cop.  eh.  coaev.,  und  ein  Beibrief  dazu  von 

denen  die  schon  am  14  Sept.  1890  ihren  Willebrief  zu  dem  gleichem  Datum  ibid. 

Münzgesetze  K.   Wenzels  vom  gleichen  Tage  gegeben  *  Eben  das  kön.  Münz- Gesetz  vom  14  Sept.  J390. 

hcUten.  Ruprecht  der  junge  tritt  der  Münzvereinigung  *  Die  in  diesem  Artikel  folgenden  Bestimmungen  für 

der  Herzoge  von  Baiern,  des  Bischofs  und  der  Stadt  zu  die  Münz -Schau  beziehen  sich  also  nicht  auf  die  neu  zu  45 


Dee.  98 


B.  Münzwesen.  299 

yederman  vor  die  schawerge,  und  den  andern  der  fdr  beczale,  was  über  ein  halb  pfunt    ^*^* 
Pfenning  ist,  mit  solichem  gelt  als  hernach  geschriben  stet,   wer  des  nicht  tett  und  gelt 
einneme  oder  a&ßgebe,  des  über  ein  halb  pfunt  pfenning  weren,  on  die  schaiVer,  so  seit 
der  einnemer  und  der  außgeber  den  czehenten  pfenning  verfallen  sein  dem  fursten  herren 

5  und  der  stat  do  sie  weren  gesessen,  alsyilsiedesgelds  eingenomen  oder  ausgeben  betten 
on  die  schawer.  auch  suUen  wir  bestellen  mit  den  schawern,  das  sie  dhein  ander  gelt 
nicht  heissen  außgeben  noch  versigeln  dann  des  sechsunddreyssig  pfenning  auf  ein  nu- 
remberger*  lot  gen  an  der  aufczal  und  an  dem  körn,  beste  sechs  lot  lotiga  silber  und  das 
ander  zusatzz^    wir  suUen  auch  bestellen  das  die  schawer  das  gelt  an  dem  körn  zum 

10  mynsten  eins  oder  zwir  alle  wochen  versuchen ;  und  welch  gelt  an  dem  körn  nicht  be- 
stünde als  vor  geschriben  stet,  das  suUen  die  schawer  nicht  heissen  nemen ,  ob  des  wol 
sechsunddreyssig  pfenning  auf  ein  lot  get,  und  suUen  das  zusneiden.  was  auch  gelds  vor 
die  schawer  kumpt  das  nicht  bestet  an  dem  kom  noch  an  der  aufczal  als  vor  geschriben 
stet,  das  sullen  sie  zusneiden,  und  suUen  das  zusnytten  gelt  wider  geben  dem  des  es  ist. 

19  und  die  schawer  sullen  sweren  das.  sie  alle  artikel  mit  dem  beschawen  halten  als  vor  und 
nach  geschriben  stet,  auch  sol  man  dhein  ander  gelt  nemen  schawen  oder  werung  sein 
dann  das  unser,  herre  der  Romische  kunig  hertzog  Steffan  von  Beyren  und  wir  die  obge- 
schriben  fursten  geslagen  haben  und  das  an  dem  kom  und  aufczal  beste  als  vor  geschri- 
ben stet*.       [2]  es  sullen  auch  unser  müntzmeister  aufhören  und  der  müntze  nicht  mer 

20  slahen  die  sie  bisher  geslagen  haben,  und  sullen  nü  furbas  unser  müntzmeister  an- 
ders nicht  slahen  lassen  dann  als  die  müntze  in  unsers  herren  des  kunigs  brief  ver- 
schriben  und  begriffen  ist,  funffundczweintzig^  pfenning  auf  ein  nuremberger  lot,  und 
an  dem  kom  beste^  halb  feyn  lotigs  silber  und  halb  zusatze.  und  welch  mftntz  anders 
fanden  wurde,  und,  die  nicht  bestünde  an  körn  und. an  aufczal  als  vor  geschriben  stet,  die- 

25  selben  müntze  sol  nicht  werung  sein  noch  gcnomen  werden ,  und  die  sol  man  für  ein 
falsch  haben ^  [3]  und  dasselbe  gelt  sol  scheibleicht*  weißgelt  sein,  und  sol  ieglich 
herre  ein  sichtig  kftntlich  czeichen  an  einer  seit  dorauf  slahen  lassen  und 
an  der  andern  seiten  ungepreget  sein ,  das  ein  ieglich  müntz  vor  der  andern  wol  erkant 
müge  werden  ^     [4]  auch  sol  unser  ieglich  er  in  der  stat,  do  er  sein  müntze  slahen  wirdet, 

sedrey  in  derselben  stat  aus  dem  ynnern  rate  dorczu  geben  noch  derselben  stat 
rates  rate,  und  denselben  dreyen.  die  müntze  befelhen.  und  die  sullen  auch  weder  teil 
noch  gemein  doran  haben,  und  sullen  die  mdl^eysen  wage  gewichte  und  die  gießkammem 
ynnen  haben  versorgen  und  besliessen.  und  wenn  man  giessen  wil ,  so  sullen  die  drey 
oder  zu  dem  mynsten  irr  zwen  dobey  sein,  wenn  aueh  die  müntzmeister  das  gelt  bereyten 

35  unts  an  die  .stat  das  es  gepreg.t  und  genutlet  sol  werden^  so  sullen  die  münczmeister  das- 
selbe gelt  den  vorgenanten  dreyen  zu  iren  banden  antworten ,  und  die  sullen  dann 
zu  in  nemen  einen  Versucher  und  einen  eysengraber,  die  auch  weder  teil  noch 
gemeyn  doran  haben,  und  sullen  das  gelt  versuchen  an  körn  und  an  aufczal ;  und  wenn 
sie  es  also  nicht  gerecht  finden,  so  sullen  sie  üUe  funff  dobey ^  sein  das  man  es  wider  in 

40  den  tegel  setze  und  anderwert  prenne  das  es  gerecht  beste,  wenn  aber  das  gelt  gerecht  ■* 

a)  erger  in  Batur  wol  pon  anderer  aberglchz,  Hand,    b)  beiMeu§tl  XXX  ttatt  XXV.    c]  hei  ifetttet  besten,     d)  or, 
vieUeidU  m&l  tu  lesen,  hei  Meu»etrm%l.    e)  or,  debey. . 

»chlagmde  Münze,  die  ja  nach  arU  6  eret  am  2  Fehr,  iB9e  Oettingen  vom  7  Nov.  1995  in  MeuseU  GeschichUfortcher 

aufgeworfen  werden  eoU,  sondern  auf  die  bisher  und  i,  ißi  nr.  4, , 
45  fioch  im  Umlauf  befindliche  alte  Münze.  Die  in  art.  i  und  '  Dieter  Artikel  hat  nichts  entsprechendes  in  dem  kon. 

5  enthaUenm  Normen  beziehen  sich  auf  den  Uebergang  Münzgesetz  vom  u  Sept.  1890. 

von  der  allen  zur  neuen  Münze,  wie  RTÄ.  i  nr.  2ei  und  '  Vgl  ibid.  art.  i  und  e. 

2tfs.  *-  Rund,  Schmeüer  a,  aio. 

'  Pfennige  von  diesetn  Kom  und  Aufzahl  s.  in  der  *  Vgl.  im  kön.  Münzgeselz  vom  u  Sept.  1390  art.  4. 

5D  Urkunde  der  Brüder  Ludwig  und  Friderich  Grafen  zu 


300 


Reichstag  za  Nürnberg  im  September  1390. 


1S9Ö  fanden  wirdet,  so  suUen  die  vorgenanten  funff  besorgen  das  dasselbe  gelt  unverendert 
gepreget  und  gemalet  werde,  es  sullen  auch  die  drey  aus  einer  jeglichen  stat  rat  den  die 
mAntz  befolhen  wirdt,  der  Versucher,  und  der  eysengraber,  gelert  eyde  sweren  zu  got 
und  zu  den  heiligen ,  das  sie  die  vorgenanten  artikel  alle  gemeinlich  und  ieglichen  be- 
sundern  stete  halten  und  volfuren  ongeverlichen.  ob  auch  der  vorgenanten  funffe ,  den  5 
die  muntze  in  jeder  stat  befolhen  wirdt  und  handeln  sullen,  ir  einer  abget,  so  sol  ye  als 
offt  der  herre  derselben  stat  einen  andern  an  die  stat  geben  der  die  vorgeschriben  artikel 

ja9€    ^^^^  ^"^^^^  ^^^^^^^^^^^^  ^^^'^^  S^^^^^^^  ^^^^"      [^  auch  sol   das   vorgeschriben 

Febr. 2  ne^^  gelt  aufgeworffen  werden  auf  unserr  frawen  tag  lichtmesse  schirstkomend. 

und  wenn  dasselbe  aufgeworffen  wirdet,  so  sullen  furbas  derselben  newen  pfenning  einer  10 
^^^    für  der  alten  bescha^en^  pfenning  zwen,  und  der  alten  beschawten^  pfenning  zwen  für 

Sept.  29  der  newen  pfenning  einen ,  genomen  werden  bis  auf  den  nehsten  sand  Michelstag.  und 
wenn  derselbe  sand  Michelstag  vergangen  ist,  so  sol  der  alten  mftntze,  der  zwen  für  einen 
newen  pfenning  gen ,  furbas  mer  nicht  genomen  werden,  und  das  sullen  wir  gebieten 
bey  der  penn  des  czehenten  pfennings ,  und  sullen  der  unser  gewaltig  sein ,  und  dorczu  15 
halten  das  die  vorgeschriben  newen  und  alten  pfenning  gen^  einander  also  genomen 
werden  als  vor  g'eschriben  stet*.  [6]  wir  haben  auch  gesetzt  und  sein  des  uberein  wor- 
den :  welher  müntzmeister  funden  würde  das  er  nicht  geslagen  hett  als  in  unsers 
herren  des  kunigs  brief  geschriben  stet,  das  man  das  demselben  fursten  oder  herren  ver- 
kAndensol,  des  derselbe  muntzmeister  ist ,  nicht  mer  dann  neiVr®  zu  einem  mal ;  und  so 
wenn  das  zu  einem  mal  verkündet  wirdet,  so  sol  derselbe  furste  oder  herre  dorczu  thun 
und  unverczoglichen  zu  im  richten  als  zu  einem  feischer  von  recht  bey  der  penn  als  in 
unsers  herren  des  kunigs  brieff  begriffen  ist.  und  welher  fflrste  oder  herre  des  nicht  tett, 
tetten  dann  die  andern  fursten  herren  oder  stet  mit  recht  dorczu ,  und  ging  dann  den- 
selben fehe  oder  feintschaft  doraus^,  des  selten  die,  die  dorczu  getan  betten,  überhaben  25 
und  entladen  werden ,  als  auch  in  des^lben  unsers  herren  des  kunigs  brief  begriffen 
ist^  [7]  es  sol  auch  furbas  niemand  dhein  gelt  derseygen  noch  der  newen  weissen 
pfenning  dheinen  abthün  noch  verprennen;  und  wer  das  uberfnre,  zu  dem  sol  man  rich- 
ten als  zu  einem  felscher\  [8]  auch  sullen  alle  vorgeschriben  artikel  in  allen  steten 
^^^    und  merckten  in  allen  pfarrkirchen  gerdfet  und  gepoten  werden  auf  den  nehsten  so 

Dec.se  sand  Steffanss  tag  schirstkomend*^.       und  das  diese  vorgeschriben  ordenung  also  veste 

stet  und  unczerbrochen  werde  gehalten,  haben  wir  die  vorgeschriben  vier  fursten  unser 

insigel  mit  rechter  wissen  an  diesen  brief  heissen  hencken ,  der  geben  ist  und  gescheen 

^^^    zu  der  Newenstat  an  der  Eysch  noch  Cristi  unsers  herren  geburt  dre^iHzehenhundert  jar 

Dee,  80  uud  domoch  in  dem  funffttndnei^ntzigistem  jare  an  sand  Thomas  abent  des  heiligen  35 
zwelfpoten. 


a)  or.  newe  tu  letenf  b)  irgend  ein  EeieKen  über  w.  c)  or.  besohawiite  mii  »weierUi  Stricken  darüber,  wie  wenn  ee 
besohawnnten  odw  beschawnetexi  he^ien  edUe,  bH  M^ueel  boMhawete.  d)  or.  goa.  e)  or.  newer  m  leetnf 
f)  or.  wol  ein  Zeichen  über  u,  wahrech,  nur  um  e»  alen  von  n  su  untereclicidcn» 


*  Dieter  ArtUcel  hat  l  c.  nichts  enteprechendet. 

*  Dieter  Artiket  hat  L  c.  tUchtt  erUtpreehendet. 

*  VgL  ibid,  ort.  »  und  5. 


*  Vgl,  Und.  art.  6. 

*  Dieter  Artikel  hatLc.  nichtt  enttprechendet. 


40 


B.  Münzwesen.  301 

159-  Beitritt  Herzog  Stephans  II  von  Batem-Ingohtadi  zu  K,  Wenzels  Münzgesetz  vom    ^sbg 
14  8ept.  1390 1  will  in  seinen  Münzen  zu  Hershruck  Lauf  Freistadt  und  anderswo  in 
seinen  Schlössern  vor  dem  Böhmer-  Wald  und  um  Nürnberg  sich  darnach  richten,  1396 
Mai  29  Landshut, 

5  Au*  Münch,  R.  Ä.  ReichMtadt  Nürnberg  Nachträge  fasc.  si  XII  %  er.  mb.  c.  iig,  pend» 

Wir  Stephan  von  gots  genaden  pfallenczgraf  bei  Rein  und  herczog  in  Beyrn  etc. 
bechennen :  als  der  durcbla^chtigist  fürst  und  herr  herr  Wenczeslawe^  Romischer 
künig  czA  allen  czeiten  merer  des  reichs  und  kunig  zA  Beheim  unser  lieber  herr  von  der 
mftnzz  wegen  geseczt  und  verschriben  hat ,  wie  man  nü  furbaz  in  Ta^Hschen  lannden 

10  slahen  sol,  als  derselb  brif  auzw eiset  den  er  mit  seiner  majestat  darüber  geben  hat,  und 
als  auch  ander  fursten  sich  darnach  auch  verschriben  habend  von  derselben  münzz  wegen  : 
do  bechennen  wir,  daz  wir  es  mit  unsem  münzzen,  die  wir  czft  Harsprftck  czü  LaiVffen 
czü  der  Freynstat  und  anderswo  in  unsern  slossen  vor  dem  Wald  *  und  umb  Nftremberg 
slahen,  also  halten  wellen  als  es  unser  egenanter  herr  •  •  der  kunig  und  auch  di  andern 

26 forsten  in  irn  brifen  verschriben  und^  darüber  geben  habend,  und  mit  namen  daz  wir 
nicht  anders  slahen  sullen  lassen  dann  fftnfundzwainczig  pfenning^  auf  ain  wirczburger* 
lott  und  das  an  dem  körne  ^  bestee®  halbs  vein  lötigs  silber  und  das  ander  czüsacz.  und 
daz  gelt  sol  sein  weis  sinbel'  gelt  und  an  ainer  seytten  küntlichen  geprAcht  sein,  und 
darczft  geloben  wir  das  wir  es  mit  allen  andern  pünden  und  artickelen  halten  wellen  als 

äo  das  in  unsers  herren  des  Romischen  künigs  und  der  forsten  brife  verschriben  und  be- 
griffen ist.        urchund  des  brifs,  der  geben  und  mit  unserm  anhangendem  insigel  ver- 
sigelt ist  czA  Lanndeshftt '  an  montag  vor  goczleichnamstag  nach  Cristi  gepflrd  dreschen-  Mona 
hundert  jar  und  in  dem  sechsundnewnczigistem  jare. 


160.  Beitritt  der  Brüder  Ludung  und  Friderich  Grafen  zu  Oettingen  zu  K.  Wenzels  MünZ"    i^oo 
25         gesetz  vom  20  JvU  1396  bzw.  vom  14  Sept.  1390  :  wollen  in  ihrer  Münze  zu  Oettingen 
sich  darnach  richten.  1400  Juli  25  ohne  Ort. 

Au$  Münch,  R.  A,  Reichsstadt  Nürnberg  Nachträge  X  %  fasc.  91  or,  mb,  c,  s  tig,  pend,;  bH  Pfenning 
iit  zweimai,  bei  kunig  und  tag/e  einmal  der  SchhuefuLken  aU  bloße  Verzierung  nicht  widergegeben 
worden,  bekennen  slahen  haben  einmal  noch  einen  unnöthigen  Ueber$trich,  merer  am  Schlutse 
so  noch  einen  überßHeeigen  Oberhaken. 

Wir  Ludwig  und  Fridrich  gebruder  grafen  zft  Otyngen  bekennen  und  tAn  kunt 

offenlichen  mit  disem  briefe  :       als  der  allerdurchluchtigist  furste  unser  gnediger  herre 

herre  Wenczlaw  Romischer  kunig  zfl  allen  zeiten  merer  dez  reichs  und  kunig  zu  Beheim 

gesaczt  hate  und  fursten  herren  und  stete  mit  einander  vorlangst  uberein  sind  worden 

35  von  der  muncze  wegen  ^,  also  daz  man  slahen  sol  newnundzweinczige  pfenningC^  uff  ein 

a)  dat  »eMUfitnde  e  koSumnüHofUwH»9  llbergttckrUiben,  h)  fehlt  die  d.  h,  die  Briefe,  «)  or.  pfemig  mil  üeber- 
»trick,  d)  or,  koran  f  eehwerUeh  kflrn ;  koUtmmatiimeweiee  iet  e  ülbergeeehriäben,  e)  or.  Dach  Hier  dtm  mitt- 
lem e.  I)  or,  Lanndahftt  mit  Ueberetrioh  der  Lanndethüt  und  nicht  Lanadtb&te  ansuteigen  scheint,  g)  pfenig: 
mit  einem  Ueberetrieh, 

40       *  Böhmerwald.  davon  freilich  in  dem  angeführten  Geeetz  unmütelbar 

*  Ei  muß  wol  heißen  nürnberger  gemäß  dem  k6n,  nichte,  allein  aue  ort,  »  de§  letzteren  eieht  man,  daß  dat 

Münzgetetz  vom  u  Sept,  i»90,  Korn  bettehen  bUeb  wie  ee  na^  dem  Geeetz  vom  u  Sept. 

'  Simbel,  rund,  Sehmeller  a,  MU.  1890  beetiimmt  war,  wo  ort,  i  then  die  obige  Beetimmung 

^  Damit  itt  dae  kOn,  Münzgeeetz  vom  »0  JuH  I99e  enthäU  auf  halb  fein  und  halb  Zueatz,  Die  eineeitige 

^^  gemeint,  wo  in  art.  i  auf  i  wirzburger  Loth  99  Pfennige  Prägung,  die  audi  hier  oben  erwähnt  wird,  eteht  weder 

feetgeeetzt  eind.  Wenn  hier  oben  im  Texte  dann  die  Bede  in  dem  Geeäz  vom  u  S^.  laso  noch  in  dem  vom  »o  Juli 

iet  vom  Korn  aU  halb  fein  und  halb  Zueaiz,  eo  eteht  i89e,  wol  aber  in  dem  Beitritt  der  4  Fanten  vom  20  Dec, 


302 


Reichstag  zu  Nürnberg  im  September  1390. 


uoo 
JuUiS 


uoo 


wirczburger  lote  halbe  vein  lotig  silber  und  halbe  züsacze,  dasselbe  gelt  auch  weiß  und 
scheiblote  sin  sol  und  newr  an  einer  Seiten  tiefe  und  *  mercklich  geprecht  :  darumb  be- 
kennen wir  vorgenanten  grafe  Ludwig  und  graf  Fridrich  grafen  zu  Oetyngen*,  daz  wir 
solich  pfenning-muncze  in  unser  stat  zu  Otingen  unseren  munczmeister  wollen  und  suUen 
slahen  und  munczen  lassen  ungeverlichen  in  aller  wirde  und  masse  an  körn  und  an  uff-  5 
zal,  und  suUen  und  wollen  auch  alle  ander  stück  pAnd  und  artickel  halten  und  volfüren 
als  unser  egnanter  herre  der  Romische  kunig  daz  geseczt  hate  und  fursten  herren  und 
stete  von  der  muncze  wegen  besigelt  briefe  geben  haben  und  eynig  worden  sein',  und 
dez  zu  Urkunde  geben  wir  disen  briefe  besigelten  mit  unsern  anhangenden  insigcln,  der 
geben  ist  an  sand  Jacobs  tag  dez  heiligen  zwelfbotten  dp  man  zalt  nach  Crists  geburt  in  lo 


jttU  25  dem  vierczehenhundertigistem  jare  etc. 


d)  Nürnberger  Rathsverordnnngen  darüber; 

[e.  i3$o]  J61.  Erste  Verordnung  :  es  soll  in  Nürnberg  kein  Silber  gekauft  oder  verkauft  werden^  das 

nicht  mit  dem  Stadtzeichen  versehen  ist,  [um  1390^  Nümherg,] 

Aut  Siebetikees  MateriaHen  4,  742  f.,  und  zwar  bezeichnet  mÜD  12Q  a. 


15 


[1]  Ez  gebieten  die  burger  vom  rate,  daz  f Arbaz  niemant ,  ez  sei  burger  oder  gast, 
dhein  silber  hie  kaufen  noch  verkaufen  sol,  ez  sei  dann  gezeichet  mit  der  stat  zeichen, 
und  het  einer  silber  daz  niht  alz  gut  ist  daz  es  Zeichens  wert  sei,  daz  sol  er  die  gesworen 
prenner  hie  lazzen  prennen  und  machen  daz  es  Zeichens  wert  werd.  wer  daz  uberfür  und 
ander  silber  hie  kauft  oder  verkauft  dann  als  vor  geschriben  stet,  der  must  von  ieder  mark  so 
einen  guldein  ze  puzz  geben  alsvil  er  dez  gekaufet  oder  verkaufet  het.  [2]  auch  sol  der 
gesworen  weger  dhein  silber  niht  wegen,  noch  dhein  unterkeufel  bei  dheinem  kaufe  da 
man  silber  verkaufen  wil  nicht  sein ,  ez  sei  dann  gezeichent  mit  der  stat  zeichen,  welcher 
unterkeufel  daz  uberfAre,  der  must  geben  von  iedem  kaufe,  da  er  also  bei  wer',  5  pfunt 
hlr.     [3]  so  sind  daz  die  gesworen  prenner  :  Fritz  von  Habelzheim  und  Hanse  Schuler.  2$ 


[Zw.    162.  Zweite  Verordnung  :  Einsetzung  von  Münzheschauem  auf  5  Merz  1391 ,    Verbot  des 
stpt.  14         Münzauswägens^  Privilegierung  der  amtlichen  Münzbrenner,  [Zwischen  1390  Sept.  14 
und  1391  Merz  5*  Nürnberg.] 


und  1801 
liert5] 


[1391] 
Merz  6 


S  aus  Siebenkeei  Materialien  4,  743  f.;  und  zwar  bezeichnet  er  die  Abtheilung  Imit  D  124  a,  die 
Abtheüung  IlmitJ)i2Ab%  so 

[/]  Daz  nach  mittevasten  einer  den  andern  bezalen  sol  vor  den  gesworen  schawern. 

[1]  Es  gebieten  die  burger  vom  rat,  daz  nach  mittevasten  allermeniclich  einer  den 

andern  bezalen  sol  vor  den  gesworen  schawern.   und  welcher  dez  niht  tet,  und  gelt 

«)  ob  die  unter  diesem  Worte  'etehenden  Punkte  hiesu  oder  zu  dem  Otynipen  der  folgenden  Linie  gehören,  i*t  unsi- 
cher; in  jenem  Fall  wäre  und  getilgt,  in  diesem  ist  Styngen  zu  lesen,  35 


1896  und  99  Mai  iSBe;  vielleicht  war  es  echon  eo  auf  dem 
Tag  von  1890  verabredet,  ohne  im  Gesetze  selbst  davon 
zu  erwähnen» 

*  lieber  Oetlingische  Münzsachen  vgl.  /.  P,  Lang  in 
Meusels  Geschichtsforscher  1,  180-183  und  2, 128  ff,  und 
8,  884-857  sowie  in  /.  P.  Längs  Mater,  z.  Oetting.  Gesch. 
1,  806  f.  und  8,.  66  f. 

*  Bezieht  sich  wol  auf  das  kön.  Münzgesetz  vom 
14  Sept.  1890,  dessen  Bestimmungen  durch  die  Verordnung 
vom  80  Juli  1896  nur  theilweis  aufgehoben  wurden,  wie  in 
letzterer  ausdrücklich  bemerkt  isi. 


*  Auf  diese  Zeit  etwa  scheint  die  Nähe  zu  weisen,  in  der 
die  Verordnung  in  der  Siebenkees* sehen  Vorlage  bei  den 
Stücken  von  I390l9i  stand,  näher  als  bei  denen  von  I886. 
Damit  stimmt  auch  die  Erwähnung  des  Habelzhemer*s , 
der  1890  in  nr.  1S6  wider  vorkommt,  40 

*  Die  Verordnung  bezieht  sich  auf  das  Ges^z  vom 
14  Sept.  1890  wie  aus  der  theilweise  wörtlichen  Ueberein- 
Stimmung  des  Verbots  des  Münz-Erseigens  hervorgeht. 
Die  beiden  Abschnitte  aber  gehören  sichtlich  zusammen  : 
es  gebieten  — ,  auch  gebieten  — .  Es  folgte  dann  später  45 
die  Verordnung  vom  u  Mai  I39i.. 


B.  MÜDzwesen. 


303 


Merz  5] 


einnem  oder  auzgeb,  dez  über  sehzig  pfening  weren,  on  die  gesworen  schawer,  der  muet    i^^- 
davon  geben  den  zweinzigsten  pfenning  als  vil  er  dez  geltz  eingenomen  oder  auzgeben  sept.u 
het.       \2\  und  sol  auch  furbaz  allermeniclich  wizzen,  daz  man  nach  mittevasten  dhein  ^ndissi 
ander  gelt  niht  nemen  wil  dann  dez  an  der  aufzal  28  regenspurger  uf  ein  nArnberger 

5  lot  get  und  daz  an  dem  körn  beste  10  lot  vein  silber  und  6  lot  zusatz  uf  ein  nürnberger 
mark,  und  dez  sein  forsten  herren  stet*  alles  uberein  T^orden.   darnach  sol  sich  ieder- 
man  richten,  ob  er  ichts  ringes  geltz  hab>,  daz  er  daz  von  im  tu,  daz  er  icht  ze  schaden 
kom.       [3]  und  die  schawer  werden  sitzen  in  der  newen  stuben  uf  dem  rathawse. 
[i/]  Von  mftnzsaigen*. 

10  [i]  Auch  gebieten  die  burger  vom  rat,  daz  fftrbaz  niemant  mer,  wer  der  sei  er  sei 

reich  oder  arm  geistlich  oder  wertlich,  di  m&nz  niht  dersaigen  sol.  und  wer  daz  filrbaz 
tet  und  die  münz  ersaiget,  daz  wil  man  itx  einen  falsch  haben,  und  wil  zu  dem  richten 
als  zu  einem  feischer  durch  reht.  [2]  und  sol  auch  niemant  dhein  gemünztes^  gelt,  ez 
sei  zersniten  oder  niht,  niht  prennen,  auzgenomen  der  gesworen  prenner  die  die  burger 

i&  vom  rat  darzu  geben  haben. 


163.  Dritte  Verordnung  :   Verkündung  des  Münzgesetzes  nr.  150  vom  1^  Sept.  1390  und    C-^»- 
Verbot  aller  andern  Münzen  als  derjenigen  der  hiergenannten  beigetretenen  Fürsten  und  4.«^,.  24 
Herren.  [Zwischen  1390  S^t.  24  und  1391  Mai  14^  Nürnberg.]  »^^'^^ 

•  MaiJ4] 

S  aus  Siebenkees  Materialien  4,  744  f,t  unS,  zwar  bezeichnet  mit  D  125  b  —  129. 


20 


Von  der  münz. 

[1]  Es  sol  allermeniclichen  wizzen,  daz  unser  herre  der  künig  mit  fürsten  herren 
und  steten  einer  münz  uberein  ist  worden,  die  man  slahen  sol,  und  die  besten  sol  an 
dem  körn  halb  lotigs  silber  und  halb  zusatz,  und  an  der  aufzal  suUen  der  pfening 
geen  25  uf  ein   nürnberger  lot.  und  suUen  auch  alle  fürsten  herren  und   stet,   die 

25  münz  haben  und  slahen  wollen,  verschreiben  und  ir  brief  geben,  daz  sie  die  münz 
fürbaz  also  halten  und  slahen.  und  welch  fürst  herre  oder  stat  dez  ir  brief  niht  geben, 
der  mönz  sol  man  niht  nemen  und  sol  die  für  einen  falsch  haben,  und  ditz  sind  die 
fürsten  und  herren  die  ir  brief  über  die  münz  ietzo  geben  haben  und  der  münz  man  auch 
nemen  sol :  zum  ersten  unsers  herren  des  künigs,  herzog  Friedrich  und  herzog  Ruprechtz 

30  von  Beyern  dez  Jüngern,  dez  bischofs  von  Bamberg,  dez  bischofs  von  Wirtzburg*,  der^ 
marcgrafen  vonMeyhsen'  die  sie  slahen  hie  disseit  dez  Waldes,  dez  purcgrafen  von  Nürn- 
berg, dez  von  Wertheim,  und  hern^  Fridrich  von  Hohenloch«.  [2]  davon  gebieten  die 
burger  vom  rat,  daz  furbaz  allermeniclichen  niemand  dhein  ander  gelt  niht  nemen  sol 
noch  niemant  den  andern  damit  bezalen  sol  dann  daz  gelt  daz  die  vorgenanten  fürsten 


35 


a)  S  gem&ntzes.    b)  S  dex ,  em.  der  wegen  de$  folgenden  sie  und  wegen  der  Mehnakl  in  nr,  166,    e)  8  hrn. 


*  Von  dieter  lieber einkunft,  die  wol  auf  die  Ueber- 
gangszeit  bis  zur  allgemeinen  Einfuhrung  der  im  Gesetz 
vom  14  Sept.  1S90  bestimmten  Münze  geht,  erfährt  man 
nur  aus  obiger  Stelle. 

40  *  Mit  der  Wage  die  bessern  Münzsorten  von  den 
schlechten  sondern  und  jene  dem  Umlaufe  entziehen, 
mhd.  WB.  2,  2,  868. 

^  Aus  dem  Inhalt  des  Gesetzes  vom  14  Sept.  1390  nr,  150, 
namentlich  auch  aus  der  Aufzählung  der  Anwesenden 

45  daselbst  art.  9  und  aus  der  Aufzählung  der  Aussteller  des 
Willebriefs  vom  gleichen  Tag  nr.  166,  ergibt  sich,  daß  die 
obige  Rathsverordnung  nach  diesem  Tag  anzusetzen  ist. 


Weil  auch  Meißen  schon  als  beigetreten  aufgeführt  wird, 
so  fällt  sie  sogar  erst  nach  »4  Sept,  1390  nr.  166,  Ohne 
Zweifel  auch  gehört  sie  vor  die  Verordnung  vom  14  Mai 
1391,  da  sie  die  Hauptverkündigung  des  königlichen  Ge- 
setzes enthält. 

*  Vgl.  die  Namen  nr.  160  art.  9  und  nr.  166;  auffallen- 
derweise sind  Bisch.  Burkhard  von  Augsburg  und  Landgr. 
Johann  von  Leuchtenberg  weggelassen,  die  doch  den  Wil- 
lebrief  nr.  165  mit  ausgesteflt  haben.  Die  Namen  aus  letzt- 
genanntem Willebrief  sind  in  St.  Chr.  i,  243  nt.  i  nicht 
alle  angegeben,  sondern  nur  die  vornehmsten» 

•  Vgl.  nr.  150. 


304  Reichstag  zu  Nürnberg  im  September  1390. 

[Zw.  und  Herren  slahen ,  dieweil  die  andern  herren  niht  besigelt  und  ir  brief  auch  geben 
s!pt.^24  haben;  und  welcher  ander  gelt  nem  oder  damit  bezalt,  den  wellen  die  burger  straflfen 
nndJ39i  an  Icib  und  an  gut  alz  sie  ze  rat  werden. 

Mai  14] 


[Zw,    164.   Vierte  Verordnung  :  Verbot  des  Münzaustvägena  und  Außerumlauf setzung  der  halben 
s!^.^24  Groschen.  [Zwischen  1390  Sept.  24  und  1391  Mai  W  Nürnberg.]  5 

und  189  t 

^oii4]  ^^  Siebenkees  Materialien  4^746  f. ^  offenbar  noch  unter  der  Bezeichnung  von  nr,  168  mübegriffenf  w. 

171.  e,  die  QueUenangabe. 

Von  den  halben  grozzlein  und  von  seigern. 
[1]  Ez  gebieten  •  •  die  burger  vom  rat,  daz  fürbaz  niemant  dhein  gelt,  daz  in  disen 
landen  geng  und  geh  und  werung  ist,  niht  saigem  noch  auzlesen  sol  die  sweren  auz  den  lo 
ringen,  noch  sol  dhein  sulch  auzgelesen  geseigert  gelt  kaufen  noch  verkaufen,  darumb 
daz  dazselb  gelt  verliehen  abgetan  oder  verbrant  verd.  wer  daz  tet,  daz  wil  man  für  einen 
falsch  haben  und  wil  den  fürbaz  darumb  verbrennen*.     [2]  ez  sol  allermeniclich  wizzen, 
daz  unser  herre  der  künig  in  seinen  briefen  geboten  und  gesetzt  hat,  daz  die  halben 
grozzen  niemant  nemen  sol  noch  dhein  werung  niht  sein  sol.  darumb  gebieten  die  burger  15 
vom  rat :  wer  fürbaz  halb  grozz  auzgeb  oder  neme ,  der  must  den  burgern  den  vierten 
pfening  geben  von  dem  gelt,  als  vil  er  dez  auzgeb  oder  einigem,  und  ez  moht  einer  als 
verliehen  handeln,  in  weiten  die  burger  straffen  an  leib  und  an  gut  als  sie  ze  rat  wurden, 
und  wer  dem  burgermeister  fürbrecht,  der  daz  bot  ubervaren  het,  demselben  wolt  man 
die  puzz  halben  geben  die  davon  geviel.  so 


[Zw.    165.  Fünfte  Verordntmg  :  widerholtes  Verbot  des  Münzauswägens  wnd  aller  andern  neuen 
sl^t^u  Münzen  als  derjenigen  der  dem  Gesetze  vom  14  Sept.  1390  nr.  150  beigetretenen  Für- 

und  1391  sten  und  Herren.  [Zvnschen  1390  Sept.  24  und  1391  Mai  14*  Nürnberg.] 

Mail4] 

m 

Aue  Siebenkeee  Materialien  4,  746,  offenbar  noch  unter  der  Bezeichnung  von  nr.  168  mitbegriffen,  w. 

m.  9,  die  Quellenangabe,  25 

[1]  Es  gebieten  die  burger  vom  rat,  daz  niemant,  er  sei  geistlich  oder  werltlich 
burger  oder  gast,  dheinerlei  münz  ersaigen  oder  erlesen  sol,  noch  dhein  ersaigts  gelt 
kaufen  noch  verkaufen  noch  verbrennen  sol.  und  wer  daz  fürbaz  tet,  daz  wil  man  ftv 
einen  falsch  haben,  und  wil  denselben  mit  dem  rechten  darumb  verprennen.  [2]  ez  sol 
auch  fürbaz  niemant  dhein  newe  münz  mer  nemen  dann  die  münz  die  die  f&rsten  und  so 
herren  slahen  die  den  brief  von  der  münz  wegen  besigelt  haben  \  und  wer  derselben 
f&rsten  und  herren  münz  niht  kant,  der  sol  geen  zu  dem  Haboltzheimer '  oder  zu  den 
wehslern ;  die  sullen  sie  derselben  münz  wol  unterweisen,  und  wer  daz  uberf&r  und 
ander  münz  nem,  der  muzz  den  burgern  geben  den  vierten  pfening.  und  wollen  in  darzu 
straffen  an  leib  und  an  gut  als  sie  ze  rat  werden.  ss 

^  Dae  Verbot  dee  Münz  auewäg  ene  geechieht  gemäß  Verordnung  noch  zu  trennen  und  Jede  aU  ein  beeonderet 

dem  königlichen  Geeetz  vom  14  Sept,  1890  art.  6,  die  Au-  Edikt  zufaeeen,  wogegen  doch  die  alte  üeberechriftepricht. 
ßerumlauftetzung  der  halben  Groechen  gemäß  ib.  art.  7.  '  Daium  anzueetzen  wie  bei  nr,  164,  da  unter  Stück 

Da  unser  Stück  in  der  alten  Vorlage  hinter  untrer  nr.  168  in  der  alten  Vorlage  zwischen  nr.  164  und  166  gettanden 

gestanden  zu  haben  scheint  und  vor  nr.  166,  so  fällt  es  zu  haben  scheint.  40 

wol  auch  in  die  Zeit  von  nr.  I68.  *  Vgl.  nr.  iso  art.  9,  nr.  lU,  und  bis  nr.  leo. 

'  Vielleicht  sind  auch  die  beiden  Theile  dieser  Raths-  '  Dieser  ist  schon  nr.  I6I  art,  8  genannt. 


B.  Müüzwesen. 


30Ö 


166.  Sechste  Verordnung :  Ahthun  des  geringen  Geldes  von  jetzt  bis  1391  Juli  13,  Zahlungs-  iS9i 
weise  nach  diesem  Tage  vor  den  Miimheschauem ,  partikular  zu  treffende  Bestimmung  ."*^ 
über  den  Werth  des  verschnittenen  Geldes^  nochmaliges  Verbot  des  Münzauswägens.  i9$a 
1391  Mai  14  (und  1392  Jan.  28)  [Nürnberg].  *""*  ''^ 

5  S  aus  Siebenkeet  Materialien  4,  746  f.,  offenbar  noch  unter  der  Bezeichnung  von  nr.  168  mitbegriff en y 

w.  m.  ß.  die  Quellenangabe. 

[1]  Es  gebewt  der  richter  die  burgermeister  und  die  burger  vom  rat,  daz  aller- 
meniclichen  daz  ringe  gelt  von  im  tun  sol  hie  zwischen  und  sant  Margreten  tag  der  schirst  juu  13 
kumpt.  und  sol  iederman  den  andern  nach  sant  Margreten  tag  bezalen  vor  den  schawern , 

10  die  man  darüber  setzen  wirt,lnit  sulchem  gelt  dez25pfening  uf  ein  nürnberger  lotgeen, 
ez  sei  new  oder  alt  gelt,  und  daz  bestee  an  dem°  körn  halb  silber  und  halb  zusatz^  und 
man  sol  euch  dhein  ander  gelt  nemen  noch  werung  sein  dann  als  vor  geschriben  stet, 
und  wer  daz  uberfür  und  gelt  einnem  oder  auzgeb  nach  sant  Margarethen  tag  über  60 
regenspurger  dann*  vor  den  schawern,  der  must  geben  der  stat  ze  puzz  den  zehenden 

lö  pfening  von  allem  ^  dem  daz  er  einnem  oder  auzgeb.  [2]  auch  sol  ein  iglich  fürst  herre 
und  stat'  bestellen  und  setzen,  waz  man  umb  ein  mark  oder  lot  dez  versniten  geltz  geben 
sull,  also  daz  arm  lewt  icht  übergriffen  werden  oder  ze  schaden  komen.  [3]  ez  sol  auch 
niemant  fürbaz  dhein  gelt  saigen.  wer  daz  uberfür,  daz  wolt  man  für  einen  falsch  haben 
und  denselben  darumb  verprennen  mit  dem  rechten.       [4\  ez  sol  auch  iglich  fiirst  herre 

20  und  stat  daz  berüffen  lazzen  in  iren  landen  steten  und  gebieten  in  den  ietzogigen  pfings- 
tagen  der  veirtag  und  dez  niht  lengir  verziehen. 

Actum  penthecost69  anno  91.  Mai  u 

Item  die  vorgeschriben  gesetz  sind  anderweit  geruffl  worden  dominica  ante  purifi-    t892 
cationem  beate  virginis  Marie  anno  92  totaliter  ut  supra. 


25  167.  Siebente  Verordnung  :  Verbot  der  Einfuhr  und  Annahme  geringen  schlechten  Geldes,  [x89i-92] 

[1391/92  *  Nürnberg.] 

S  aus  Siebenkeet  Materialien  4,  747  f.,  und  zwar  bezeichnet  mit  D  129  b. 

Daz  niemant  dhein  bös  gelt  hereinbringen  sol. 

[1]  Es  gebieten  die  burger  vom  rat,  daz  fürbaz  niemant  dhein  gering  böse  gelt 

30  herein  niht  füren  noch  bringen  sol.  und  wer  daz  verliehen  überfür,  den  wil  man  darumb 

verbrennen,  davor  soll  sich  allermeniclichen  wizzen  ze  hüten.      [2]  ez  sol  auch  allerme- 

niclichen  wizzen,  daz  vil  böses  und  gerings  geltz  herkomen  ist  und  noch  herkumpt.  da- 


a)  8  den.    b)  S  allen. 

*  Gemäß  dem  kön.  Gesetze  vom  u  Sept.  isso  nr.  16O. 
35       *  Dann,  außer,  mhd.  WD.  1,  802: 

^  Aus  dieser  Fassung  füret  herre  und  stat  ergibt  sich , 
daß  die  obige  Rathsverordnvng  auf  einer  allgemeineren 
Uebereinkttnft  der  Theilnehmer  am  JUünzgesetze  beruht. 
Vielleicht  ist  diese  Vebereinkunft  erfolgt  auf  dem  Forch- 
40  heimer  Landfriedenstag,  vgl.  Kosten  Nürnbergs  art.  7; 
die  neue  Verkündigung  vom  28  Jan.  1892  ist  vielleicht  die 
Folge  des  Nürnberger  Tags  vom  14  Jan.  1892,  vgl.  l.  c. 
art.  8  und  9. 

*  Das  Stück  selbst  gestattet  keine  nähere  Feststellung 
i5  des  Datums.  Da  dasselbe  wie  bei  Siebenkees  so  auch  in 

seiner  alten  Vorlage  hinter  der  am  28  Jan,  1892  wider- 

Deutsche  ReichBtags>Akten  II. 


holten  Rathsverordnung  vom  14  Mai  i89t  gestanden  zu 
haben  scfieint,  so  mag  sie  in  diese  Zeiten  fallen.  Die 
Nothwendigkeit  jener  Widerholung  vom  28  Jan.  1892  aber 
erklärt  sich  vielleicht  eben  daraus,  daß  man,  weil  die 
Einfuhr  geringen  Geldes  von  außen  sich  durch  den  Ver- 
kehr von  selbst  machte,  mit  der  Sa^he  nicht  fertig  gewor- 
den war,  —  üebrigens  begann  man  in  Nürnberg  die 
städtischen  Rechnungen  erst  mit  dem  Jahr  1897  in  der 
neuen  Münze  zu  führen,  so  wäre  aus  der  Nrnb.  Stadt- 
rechnung {in  St.  Chr.  i,  286  nt.  a  gedruckt)  zu  schließen; 
doch  scheint  die  damalige  Neuerung  die  Folge  des  spätem 
Münzgesetzes  nr.  ist  zu  sein,  das  bisher  unbekannt  war, 
2  Hl,  gleich  1  Pf.  passt  hieher, 

39 


306 


Reichstag  zu  Nürnberg  im  September  1390. 


r/59/.9S]  rixmb  heizzen  und  gebieten  die  burger,  daz  sich  allermeniclichen  davor  hüten  soI,  und 
sol  dezselben^  geltz  niht  nemen,  und  wollen  auch  ir  vorseh  darnach  haben,  und  bei  wem 
man  dazselb  gelt  vindet,  dem  wil  man  daz  nemen  und  wil  ez  alles  verbrennen,  und  er 
möht  daz  als  verliehen  gehandelt  haben,  in  wollen  die  burger  darzu  straffen  als  sie  ze 
rat  würden  *. 


e)  Anhang  :  Kurrheinische  Münzgesetzgebnng. 
1S91    Igg^  Bestätigung  und  Ergänzung  des  Münzvertrags  der  vier  Rheinischen  Kurfürsten  vom 


Jan,  26 


8  Juni  1386  in  RTA.  1  nr,  286  \     1391  Jan,  26  Boppard. 


H  aus  Hontheim  prodromus  hUtoriae  TrwireniU  »,  iii5  f,  mü  der  üebenchriß  corroboratlo  conven- 
tionis  monetariae  anni  1385  supra  relatae  inter  electores  Rheni.  10 

Femer  gedruckt  in  Hirnch  MünzarcfUv  7,  22  f.  aus  H,  bei  Scotti  i,  102  wol  aus  Hirsch;  im  Koblenzer 
und  Düsseid,  Prov,  Archiv  nicht  vorhanden.  —  Regest  bei  Görz  <uu  Scotti  L  c. 


[1]  Iß^  si  zu  wissen,  daß  unser  herren  frunde  der  churfürsten  am  Ejne  eindrechtig 
überkommen  sind  einer  gemeinen  monzen  an  golt  und  an  silber  in  alle  der  formen  als 
die  brieve  das  inhaltent,  die  herr  Coene  wilen  erzbischof  zu  Trier,  herr  Friderich  erzbi- 10 
schof  zu  Colne,  herr  Adolff  selig  wilen  erzbischof  zu  Mentze,  und  herr  Ruprecht  wilen 
pfalzgrave  bi  Ryne  under  einander  gegeben  hatten,  und  man  soll  dieselbe  isern^  halten 
die  man  itzo  hat  uf  die  gemeine  münze  die  die  herren  itzo  schlagend;  und  soll  doch  an 
deme  golt  zusehen  sand  Johanns  beinen  eine  deine  adeler  staen  mit  eime  heubte,  und  an 
dem  silber  soll  ein  adeler  hoben  dem  mittelsten  Schilde  staen.  so 

[2]  Vort  soll  iglicher  der  vorgenanten  herren  thun  einen  iglichen  wißpenningh 
besunder  wigen,  glich  alß  daß  von  dem  golde  in  den  egenanten  brieven  ist  begriffien. 

[3]  Vort  sullen  eins  iglichen  herren  monzmeister  und  wardein ^  uf  eine  nuwes 
schweren  dies  gesetze  zu  halten,  und  soll  ein  iglich  herr  bestellen  daß  diese  gesetze  ge- 
halten werden.  85 

[4]  Und  diese  gemeine  monze  soll  wehren  die  jarezale  vort  uß  als  daß  die  egenanten 
brieve  Inhalten '. 
1891  [5]  Und  man  soll  nach  dem  sontage  quasimodo  nestkommende®  uf  unser  herren  alte 

^pr-  2  gülden,  die  nit  ensient^  von  irer  gemeiner  monzen,  uf  iren  zollen  einen  wißpenning 
nemen  nach  Inhalt  der  egenanten  brieve^.      .  so 

1891  [^T  TJnd  iglicher  herr  vorgenant  soll  den  anderen  laissen  wissen,  so  wie  man  die 

Febr.  12  mctzcr^  guldcu  finde,  zusehen  diß  und  deme  nesten  sontage  invocavit.  und  wie  sie  iglicher 
herr  findet,  so  soll  man  sie  uf  das  nidderst  setzen. 

Actum  Bopardiae  anno  domini  1391  crastino  conversionis  Pauli  secundum  stylum 


1891 


Jan.  2$  Coloniensem  et  Maguntinensem*. 


35 


a)  8  dazielben.    b)  dat  fs  bei  H  tat  durth  fl  widergegehtn  im  gaiutn  StUek.    0)  sie,    d)  H  wadeyn.     e)  B  entkörn- 
mende.    t)  E  ensyet.    g)  toll  heißm  mentzerf 


*{W6kkern)  hist.  Norimb,  dipl  888  berichtet  von 
Nürnberger  Münz  -  Zuständen  von  1894. 

*  Der  Verfasser  des  ehr.  monetarium  Trevirense  (bei 
Hontheim  L  c,  s,  unsre  QueUen-  Angabe)  bezieht  diese 
Bestätigung  in  der  ohne  Zweifel  erst  von  ihm  herrühren' 
den  Überschrift  natürlich  auf  das  von  ihm  auszugsweise 
milgetheilte  Stück  vom  26  Nov.  1885  (RTA.  /,  612  nt.  1  zu 
vgl.),  weil  er  die  Urkunde  vom  8  Juni  I886  (RTA.  1 
nr.  286)  fMU  kannte.  Richtiger  in  unserer  Üeberschrift, 


*  10  Jahre  in  ort.  18  des  Vertrags  vom  8  Juni  I886 
RTA,  1,  616. 

*  Ibid,  ort.  8.  40 
'  DaroMf  folgt  bei  Hontheim  l,  c,  unmittelhar  ange- 
schlossen, nur  mit  neuer  Linie :      Erzbischof  Wernher 
zu  Trier  hat  gefallen  an  obgenanten  monzen ,  am  golde 

1  graet,  am  silber  1  pfenningh,  ut  sequitor :      Is  ist  zu 
wissen ,  daß  Johan  von  Bumershoeyen  burger  zu  sand  45 
Truden  monzmeister  zu  Covelontz  gülden  daselbs  schia- 


G.  Judenschulden. 


307 


G.  iadenschaldeii. 

a)  Verhandlungen  wegen  des  Städtekriegs,  der  Judenschnlden  u.  a.  m. 

169.  Städtischer  Vorschlagy  hetr.  AvsfÜhrung  und  Sicherung  des  dem  Städtekrieg  gefolgten  U^^l 
Friedenstands,  Erhebung  eines  ühgelds,  Judenschuldentilgung  von  1385,     [1390]  Sept,  9 
[Nürnberg], 

A  au»  Ulm.  St.  Bibl.  Ulmensia  5577  foL  21'.  Die  Orthographie  im  Druck  behandelt  in  nr.  169-178  wie 

bei  bloßen  Abschriften, 
B  coli  Nördl.  St,  A.  cop.  ch,  coaev,  (conc,  f)  auf  der  einen  Seüe  einet  querbeechriebenen  loten  Quari- 

BUütee,  Vgl.  die  Varianten, 


10 


15 


[1]  Item  daz  unser  herre  der  Römisch  köng  den  stetten  brief  gebe  umb  allez  das 
das  sich  in  disem  krieg  verhandelt  habe  oder  was  sich  bis  uf  disen  hTi'tigcn  tag  verloffen 
habe,  das  er  si  darumbe  in  sin  und  dez  richs  hulde  und  gnade  genomen  habe,  und  das 
euch  si  dez  von  im  und  allermenglich  unengolten  und  -bekumbert  beliben,  und  das  er 
furbas  ir  gnediger  herr  sin  und  beliben  welle. 

[2]  Item  das  er  den  stetten  alle  ir  brief  frihait  gewonhait  und  recht,  die  si  von  im 
und  andern  sinen  vorfam^  an  dem  riebe  Römischen  kaisern  und  klingen  erlanget  und 
erworben  habent,  bestättig  und  confirmire  als  si  die  mit  gewonhait  und  mit  briefen  her- 
braucht haben ;  [2^]  und  das  er  ouch  dieselben  stett  bi  im  und  dem  riebe  hanthabe  und^ 
behalte.  [2^]  und  wer'  es  das  dehain  stat  notdurftig  were  ungelt  in  ir  stat  ze  nemen,  daz 

so  er  in  das  von  kunklicher  macht  gunne  und  erlobe  sin  lebtag,  darumbe  daz  si  im  dest 
diensthafter  gesin  mugen. 

[3]  Item  was  man  den  stetten  noch  schuldig  ist  von  der  Juden  wegen,  essien  herren 
ritter  oder  knecht  stett  burger  oder  ander  edel  oder  unedel*^  lute  gaistlich  oder  weltlich 
personen,  von  der  teding  wegen  die  mit  unserm  herren  dem  kung  beschache,  darumbe 

85  im  die  40tusent  guldin  gegeben  wurden  * :  das  ouch  die  stett  gemainlich  und  besunder  bi 
derselben  schuld  beliben,  und  daz  man  in  die  bezale  nach  lute  und  sage  der  briefe  die 
in  darüber  besigelt  und  gegeben  sind. 

[4]  Item  so  suUen  den  stetten  alle  ir  gefangen,  si  sien  edel  oder  unedel,  ane  alle 
verpuntnAsse  ledig  sin;  und  ob  si  icht  aide  gesworen  oderbrief  über  sich  gegeben  betten. 


so 


a)  A  Torfar,  B  Tor&rn.    b)  om.  AB,    c)  oder  unedel  tr§lkntt  aut  dem  Stück  vom  18  Sept.  1890  und  dan  darauf  fol- 
gtnden  Stücke,  om.  AB. 


gen  und  monzen  soll  uf  23  krait,  und  die  wissepenniDg 
und  halbe  -wißpenninge  soll  er  schlagen  uf  9  penning 
kunings  •  Silbers ,  und  soll  auch  darnach  uf  die  assaye  dri 

35  heller  penning  und  haller  nach  gebuer  schlagen.  Und 
sali  min  herr  von  Trier  von  einer  mark  golts  einen  hal- 
ben gülden  und  von  einer  mark  Silbers  nemmen  von 
deme  werk  einen  [Hontheim  add.  nochmals  einen]  wis- 
senpenning  halb  [wol  zu  em,  haben].      Und  darauf 

40  mit  Zwischenraum  und  der  übergesetzten  Jahreszahl 
1894 :  Erzbischof  Wemher  stelt  an  zu  Trier  zu  mon- 
zen ,  nemblich  :  Item  soll  geschlagen  werden  eine 
grober  Pfenning,  soll  heischen  eine  Peters -groisse,  der- 
selben sollen  ao  vor  einen  guten  schwären  gülden  steen. 

46  soll  der  gülden  nit  meher  dan  6  pfund  gelts  Trierscher 
wehrongen  sin.  soll  der  Peters- groisse  glich  einem  alten 
wißpfenningh  9  pfenning  fines  halten,  und  soll  gelten 
6  Schilling  Triersch.  item  sullen  laufen  uf  die  Triers  ch 


88,  und  darnach  die  anderen  nach  gebuere.  vort  soll 
man  einen  halben  Peters -groissen  schlagen,  das  ist  ein 
Triersch  grpiss,  soll  gelten  dri  Schilling  Triersch.  vort 
soll  man  schlagen  einen  Schilling,  der  sollen  dri  einen 
groissen  und  6  einen  Peters -groissen  thun.  item  soll 
man  schlagen  einen  halben  Schilling,  das  ist  eine  Eng- 
lisch, der  sullen  12  vor  einen  Peters  •  grossen  laufen. 

'  Siehe  die  Urkunde  vom  2  Juli  1886  RTA,  i,  497  f. 
nr.  272  art.  1.  Der  ganze  Artikel  hat  die  Absicht  zu  ver- 
hindern, daß  diejenigen  Herren,  deren  verminderte  Ju' 
denschulden  1886  an  die  Städte  als  Gläubiger  übergegan" 
gen  waren  und  die  den  Städten  noch  nicht  bezahlt  hatten, 
die  Wohlthat  von  1890,  durch  die  ihnen  alle  Judenschulden 
erlassen  wurden,  ausdehnen  könnten  auf  diese  noch  von 
1886  her  den  Städten  schuldigen  Summen  unter  dem 
Vorwand  als  ob  es  Judenschulden  wären. 


308 


Reichstag  zu  Nürnberg  im  September  1390. 


11890}  der  aid  sol  man  si  ledig  laussen  und  in  ir  brief  wider  geben,  und  sol  ouch  alle  scbatzunge 

*^  *     verdingtnüBse  und  prantschatzung  absin*. 

[5]  Item  was  den  stetten  schloss  in  dem  krieg  entwert  wurden  oder  erbe  ald  aigen 
underzogen  warde  oder  die  iren  umb  erbe  oder^  aigen  geschetzt  wurden:  daz  in  das  ouch 
widerkert  und  widergeben  werde,  wan**  daz  allez  berett  und  betddingt  ist  etc.*.  5 

Sept.  9  Datum  proxima  feria  6**  post  nativitatis  Marie  anno  89°°. 


11890    J70.  Bescheid  der  königlichen  Bäthe  auf  den  städtischen  Vorschlag  nr,  169.  [1390  c.  Sept  9 
^'  ^'  Nürnberg?^ 

Am  Ulm,  St.  Bibl  Ulmensia  5577  foL  ii'. 

[1]  Item  dw  rechtvertigung  :  unschädlichen  uns  und  dem  lantfriden  den  wir  ze  Eger  lo 
gemachet  haben'. 

[2]  Item  daz  man  luter  wiß,  waz  ungelt  si  nemen  wollen  oder  von  wem  oder  von 
weihen  stuken  und  wievil. 

[3]  Unschedlichen  den  gnaden,  die  wir  fursten  herren  rittem  knechten  und  den 
stetten  ietzo  von  der  Juden  wegen  getan  haben*.  i5 

[4]  Item  alz  daz  in  dem  lantfriden^  begriffen  ist^;  ob^  und  an  wem  si  dez  gebresten 
betten,  daz  suUen  die  dem  kunig  furlegen,  der  daz  understen  sol  daz  ez  nit  gescheh*. 


^^<>       171.  Erneuter  städtischer  Vorschlag,  betr.  dieselben  Punkte  wie  nr.  169.  1390  Sept.  12 

Nürnberg, 

Au9  Ulm.  St.  Bibl.  Ulmensia  5677  foL  26\  so 

[1]  Daz  unser  herre  der  Römisch  kunig  den  steten  brief  gebe  umb  allez  daz  daz 
sich  in  dem  krieg  der  zwischen  försten  herren  ijnd  steten  gewesen  ist  verhandelt  hat 
oder  waz  sich  darinne  verloffen  hat  von  übergriffen  oder  andern  Sachen,  wie  und  an  wem 
die  beschechen  sind,  daz  si  darumbe  von  allermenglich  unbekiimbert  und  ungerechtfer- 
tiget ^  beliben.  25 

a)  B  ald.  b)  B  om.  wan  —  anno  89"o,  atatt  de$*en  noch  ein  einzeiligee  Alinea  v>ol  von  andrer  Hand  beigefügt  item 
das  man  unser  (ausgeetriehen  lüt  no)  burger  unser  Idt  nob  unser  gdt  uf  ^ehain  langeribt  lade,  vgl.  nr.  172 
art.  6.    c)  eod.  add.  das.    d)  cod.  oucb ,  em.  ob. 


'  Aehnlich  in  der  wol  zu  Eger  ertheiUen  Antwort  der 
kOnigHchen  Räthe  nr.  91  art.  6  nt.,  und  in  der  Urkunde 
weldie  Vischer  Reg,  nr.  889  in  den  Forschungen  2,  17S 
autzüglich  miUheiU.  An  letzterer  Stelle  heifit  es :  und  daz 
alle  gefangen  unverzogenlich  von  beiden  Seiten  ledig 
gesagt  suUen  werden  uff  ein  alte  urfehe;  so  sol  auch 
alle  Schätzung  brandscbatzung  gedinge  undtalle  ander 
umbezalt  gelt  gentzlichen  absein  und  von  beiden  teiin 
unverzogenlich  ledig  gesagt  werden  on  geverd ,  Münch. 
R,A.  ürk.  Hochstift  Würzb.  fasc.  160 IX  •%  or,  mb,  c.  *  sig. 
pend. 

*  Vgl,  die  in  der  vorigen  Anmerkung  erwähnte  Ant- 
wort  der  königlichen  Räthe.  In  der  ebendort  angeführten 
Urkunde  heißt  es,  daß  der  Bischof  soU  den  vorgeschrlben 
vir  steten  und  den  iren,  dy  disen  spruch  halden  wollen, 
Ire  leben  eygen  erbe  und  leipgeding  fbrbazmer  unge- 
hindert und  sy  darbey  geruglich  bleiben  lassen ,  in  aller 
mazze  als  sy  daz  vor  disem  krig  ynnegehabt  und  besez« 


zen  haben ,  on  geverd. 

'  Da  in  nr.  169  art.  1  Amnestie  bis  auf  den  heutigen  so 
Tag  gefordert  war,  eo  ist  mit  Obigem  gesagt :  es  soüzwar 
für  die  Zeil  des  Städtekriegs  niemand  gerichtlich  Jbehin§t 
werden,  aber,  was  während  des  Eger  er  Landfriedens 
nach  dem  Kriege  {bis  heute)  geschah,  soll  gemäß  den  £#- 
Stimmungen  dieses  Landfriedens  behandelt  werden.  35 

*  Die  Urkunden  von  Mitte  Sept,  1890  handeln  hievon, 
'  Eine  Erklärung  dieser  Worte  ist  zu  geben  versucht 

pag.  280  lin.  81-87. 

*  Sieht  ganz  aus  als  ob  es  sich  auf  die  NördL  Variante 
zu  nr.  189  art.  6  bezöge;  freilich  steht  diese  eben  in  der  40 
Ulmer  Aufzeichnung  nicht. 

'  Rechtfertigen,  gerichtlich  belangen,  vor  Gerieht  ziehesi, 
auch  verurtheilen,  gerichtlich  bestrafen!  bekumbem  ist  in 
Noth  bringen,  belästigen,  mit  Arrest  belegen;  mhd.  WB. 
8,  269  und  1,  910.  45 


G.  Judenschulddn.  309 

[2]  Item  daz  den  steten  alle  ir  gefangnen,  si  sien  edel  oder  unedel,  Äne  alle  ver-    ^^^ 
puntniizze  ledig  sien ;  und  ob  si  iht  aide  gesworen  oder  brief  über  sich  selb  gegeben  beten,   ^ ' 
der  aide  sol  man  si  ledig  lazzen  und  in  ir  brief  wider  geben,  und  daz  och  alle  Schätzung 
verdingnüzze  und  prantschatzung  absie. 

5  [3]  Item  waz  den  steten  schloß  in  dem  krieg  entwert  wurden,  si  weren  ir  aigenoder 

phant,  oder  waz  in  erbe  oder  aigen  in  dem  krieg  underzogen  worden  ist  oder  die  iren 
umb  erbe  oder  aigen  in  dem  krieg  geschetzt  wurden :  daz  in  daz  allez  och  widerkert  und 
widergegeben  werde,  und  daz*  unser  gnediger  herre  der  Römisch  künig  dw  stukk  allifr 
zwischen  den  fürsten  herren  und  steten  und  baidersit  iren  heifern  z6  ainer  richtung  be- 

10  tedinget  und  usgesprochen  habe. 

[4]  Item  und  wan  die  stete  unserm  herren  dem  Römischen  kunig  ze  dienst  sich  et- 
licher ir  frihait,  die  er  in  verschriben  und  gegeben  hat  von  der  Juden  wegen,  uf  dis  zit 
begeben  wend*  etc. :  daz  er  in  denne  von  n^t^wem  alle  ir  frihait  gewonhaii  privilegia  und 
reht,  die  si  von  im  und  andern  einen  vorfaren  an  dem  riebe  Römischen  kaisern  und  kü- 

15  nigen  erlanget  herbraht  und  erworben  hant,  bestetige  und  confirmiere  alz  si  die  mit 
gwonhait  oder  mit  briefen  herbraht  hant ;  [4^]  und  daz  och  er  dieselben  stette  alle  bi  im 
und  bi  dem  hailigen  riebe  hanthabe  und  behalte  alz  ir  genediger  herre ;  [4^]  und  wer' 
es  ob  dehain  stat  notdurftig  were  ungelt  in  ir  stat  ze  nemen ,  daz  er  in  daz  von  küniglicher 
mdht  gunne  und  erloube  sin  lebtag,  darumbe  daz  si  im  und  dem  riebe  dest  diensthafter 

20  gesin  mugen. 

[5]  Item  und  waz  man  den  steten  noch  schuldig  ist  von  der  Juden  wegen,  es  sien 
herren  ritter  oder  kneht  stete  burger  oder  ander  edel  oder  unedel  lüte  gaistlich  oder 
weltlich  personen,  von  der  teding  wegen  die  mit  dem  vorgnanten  unserm  genedigen 
herren  dem  Römischen  kunig  beschach,  darumbe  im  die  vierzigtusent  guldin  gegeben 

2:>  wurden  :  daz  och  die  stete  gemainlich  und  besunder  bi  derselben  schulde  beliben,  und 
daz  man  in  die  gelt  und  bezale  nach  uswisung  und  sage  der  briefe  die  in  darüber  besigelt 
und  gegeben  sind. 

Actum  est  illud  N&rnberge  anno  90"*^  feria  secunda  ante  festum  exaltationis  sancte    laao 

8tpt.  12 

crucis. 


^  172.  Vorschlag  der  Städte  des  SchwäbiscJien  Landfriedens  und  der  Stadt  Weily  betr.  die-    f^»- 
selben  Punkte  wie  nr,  169j  dazuneue  Judenschuldentilgung  und  Gerichtszuständigkeit,  g^^  ^^ 
[Zwischen  1390  Sept.  16  und  1392  Juni  5  Ulm.]  ^^'^^ 

i  -^  J  Juni  6] 

Au9  Ulm.  St.  Bibl  Ulmensia  5877  fol  la*  und  ». 

.    Nota :  disw  frihait  und  gnade  sol  beschehen  den  stetten  dez  lantfrt(2s  in  Swaben 
35  und  den  von  Wile';  welich  stette  aber  bi  den  tedingen  nicht  beliben  wölten,  die  suUen 
euch  diser  frihait  nit  geniessen,  und  sol  uns  an  dem  gelt,  daz  wir  darumb  gebeut  werden, 
abgan  nach  anzal  dez  richs  stwr  derselben  stette. 

[/]  Dez  ersten  daz  unser  herre  der  Romische  kunig  den  stetten  brief  gebe  umb 
allez  daz  daz  sich  in  den  kriegen  die  zwischen  fursten  herren  und  stetten  gewesen  sind 

40  a)  richtiger  heifit  ei  wol  in  der  Ävfteiehnung  vom  9  Sept.  1890  waa  etatt  und  daz. 

*  Damii  bei  den  Städt^uden  die  Schuldentilgung  zu  Rheiniechen  Landfrieden  eingetreten,  daher  wird  et  hier 
Gunsten  der  Herren  durchgeführt  werden  konnte,  s.  besondert  genannt,  t.  nr.  82  und  se.  —  lieber  das  Datum 
nr,  172  art,  4  ni.  det  obenttehenden  Stücket  t.  die  Einleitung  zu  dietem 

*  Et  Ut  ohne  Zweifel  das  jetzt  Wirtembergitche  Weil      Tag. 
45  gemeint,  nicht  Wil  im  Thurgau;  Weil  d.  St.  war  in  den 


•     310  Reichstag  zu  Nürnberg  im  September  1390. 

[Zw.    verhandelt  h&t  oder  waz  sich  bis  uf  dis  ssite  verloffen  h&t  von  übergri£feii  oder  andern 

89pt.  le  Sachen,  wie  und  an  wem  die  beschehen  sind,  daz  si  darumbe  und  dez  von  im  und  von 

und  1892  ollermAnglich.  unengolten  und  unbekumbert  sien  und  beliben,  und  daz  er  euch  furbaz 

ir  gnildiger  herre  sin  und  beliben  welle  und  si  darumbe  in  sin  und  dez  richs  hulde  und 

gnade  genemen^,  doch  im  und  dem  riche  furbazmer  unschedlich  an  sin  und  des  richs  s 

rechten. 

[2]  Item  daz  den  stetten  alle  ir  gefangen,  mit  namen  herr^BurkhartvonMansperg', 
und  darzft  alle  ander  ir  gefangen,  si  sien  edel  oder  unedel,  ane  alle  verpuntnusse  ledig 
sien^  und  ob  si  icht  aid  gesworen  oder  brief  über  sich  geben  hetten,  daz  si  der  aide  ledig 
gelaussen  werden  und  in  ir  brief  werden  widergeben,  und  daz  euch  alle  Schätzung  ver-  lo 
dingnusse  und  prantschatzung  euch  absien,  si  sien  verbrieft  oder  unverbrieft. 

[3]  Item  waz  den  stetten  schloßt  in  den  kriegen  entwert  wurden,  sie  wereniraigen 
oder  pfand,  oder  waz  in  erbe  oder  aigen  in  denselben  kriegen  underzogen  ist  oder  die 
Iren  umb  erbe  oder  umb  aigen  in  den  kriegen  geschetzet  wurden :  daz  in  daz  allez  wider- 
kert  und  widergeben  werde,  und  daz^  och  unser  gnädiger  herre  der  Römische  kunig  dw  i5 
stuk  all\^  zwischen  den  fursten  herren  und  stetten  und  baidersite  iren  heifern  und  dienern 
zft  ainer  richtung  betedingt  und  usgesprochen  habe^. 

[4]  Item  und  wan  die  stette  unserm  herren  dem  Romischen  kunig  ze  dienst  sich  der 
frihait,  die  er  in  von  der  Juden  wegen  ietzo  ze  jungst,  do  si  im  die  vierzigtusent  guldin 
gaben,  verschriben  und  gegeben  hht^  uf  dis  zite  begeben  haut',  also  daz  si  den  herren  so 
rittern  und  knechten  die  gnade,  die  in  unser  herre  der  kunig  getan  hat,  wond  voUgen 
lassen :  daz  denn  unser  herre  der  kunig  den  stetten  widerumbe  dieselben  und  alle  ander 
ir  frihait  brief  gewonhait  privilegia  und*  recht,  die  si  von  im  und  andern  sinen  vorfarn 
an  dem  riche  Romischen  kaisern  und  kunigen  erlanget  herbracht  und  erworben  haut, 
bestetige  und  confirmiere  alz  si  die  mit  gewonhait  und  mit  briefen  herbracht  haben ;  ss 
[4^]  und  daz  er  ouch  dieselben  stette  alle  bi  im  und  bi  dem  hailigen  riche  hanthabe  und 
behalte  alz  ir  gnadiger  herre;  [4^]  und  daz  ouch  die  stette  die  Juden  furbaz  halten  schir- 
men und  versprechen  sullen  und  mugen  nach  uswisung  der  frihait  die  in  unser  herre 
der  kunig  vormalz  gegeben  hat;  [4*]  und  wan  man  der  ritterschaft  irw  pfand  widergeben 
sol,  daz  denne  darumb  ain  underschaide'  gemacht  werde,  ob  ain  Jude  sprach  daz  er  die  so 
pfand  verkoufet  hett,  daz  daz  mit  dem  artikel  versorgt  werde  alz  der  von  Niirenberg 
brief  wiset  und  seit  und  uf  den  tag  alz  daz  datum  dezselben  briefs  seit* ;  [4^]  und  daz 
ouch  den  stetten  solich  gnade  verschriben  werde  daz  si  ir  schulde  gen  den  Juden  ledig 
gelassen  werden  in  aller  der  wise  alz  dieselb  gnade  rittern  und  knechten  beschehen  ist; 
[4*]  und  wer'  ez  daz  dehain  stat  notdurftig  were  ungelt  in  ir  stat  ufzesetzen  und  ze  nemen',  95 
daz  er  in  daz  von  kunigklicher  macht  gunne  und  erloub  zehen  jare  die  nechsten  ane 
widerröffen. 

[5]  Item  waz  man  den  stetten  noch  schuldig  ist  von  der  Juden  wegen,  ez  sien  herren 
ritter  oder  knecht  stette  burger  oder  ander  edel  oder  unedel  lute  gaistlich  oder  weltlich 
personen,  von  der  teding  wegen  die  mit  dem  vorgnanten  unserm  herren  dem  kunig  be-  ^ 
schach,  darumb  im  die  vierzigtusent  guldin  geben  wurden  alz  vor  geschriben  stat :  daz 
ouch  die  stette  gemainlich  und  besunder  bi  denselben  schulden  und  pfänden  beliben 

a)  eod.  genomen.      b)  eod.  hcrn.      c)  cod.  schoß,      d)  richtiger  utol  wan  ttatt  nnd  das,  «.  dU  Äu/Meieknung  ro« 
12  Sept.  1890,    e)  eod,  haben,    f)  eod.  nemc. 

*  Er  hemmt  auck  vor  in  Sattler  Graven  i,  268  und  19  Juli  1885  alt  Antheil  de»  Könige  beitimnU  war.  i5 
Beil.  nr.  188,  W,  Viecker  reg,  nr.  880.                                        ■  Bettimmie  Fcueung,  Feeteetzung»  fnhd,  WB,  2,  2,  loe. 

*  Der  Sinn  ist,  daß  die  Städte  eingewilligt  haben  in  *  Urkunde  vom  le  Sept.  1890,  worin  K,  Wenzel  die 
die  Plünderung  ihrer  Juden,  obtchon  sie  gemäß  RTA.  i  Judenschulden  aufhebt  in  Nürnberg  Rotenburg  a.  T. 
nr.  274  zu  ni^Us  weiter  schuldig  waren  als  was  dort  am  Schweinfurt  Windsheim  Weißenburg,  art,  4. 


G.  Judenschulden.  311 

nach  uswisung  der  brief  die  si  darüber  hant,  und  daz  in  die  begebung  der  frihait  alz  vor    l^«- 
.  geschriben  stat  daran  dehainen  schaden  bring.  g^^^  ^g 

[6]  Item  wan  der  stette  lute  und  gute  uf  die  lantgericht^  geladen  werden,  daz  unser  tindtaa» 
herre  der  kunig  in  die  gnade  tAge,  daz  man  von  iren  luten  und  guten  recht  neme  in  iren 
5  stetten  und  vor  iren  und  dez  richs  amptluten. 

[7]  Und  daz  die  stette  umb  alle  vorgeschriben  artikel"  mit  briefen  versorgt  werden' 
und  och  die  artikel  gelutert  werden  alz  si  dez  denne  notdurftig  sind. 


173.   Vorschlag  der  Stadt   Ulm,  betr.  Sicherung  des  dem  Städtekrieg  gefolgten  Friedens-    [^»• 
Standes,  gewonnene  Schlösser  und  deren  Amtleute,  alte  und  neue  Judenschuldentilgung,  sept.ie 

Am  Ulm.  St,  BibL  Ulmensia  6577  fol  97«. 


[Zwischen  1390  Sept.  16  und  1392  Juni  5  Ulm.]  «nd/w» 

Juni  S] 


Der  von  Ulme'  mütung. 
[1]  Dez  ersten  daz  unser  herre  der  Romische  kunig  in  brief  gebe  umb  allez  daz 
daz  sich  in  disem  krieg  verhandelt  hat  oder  waz  sich  bis  uf  dis  zite  von  übergriflf  oder 

15  von  ander  sache  wegen  verloffen  habe ,  daz  er  si  darumbe  in  sin  und  dez  richs  bulde  und 
gnade  genomen  habe,  und  daz  euch  si  darumbe  und  dez  von  im  und  von  allermanlich 
furbaz  euweclich  unengolten  und  unbekumbert  beliben ,  und  daz  er  euch  furbaz  ir  gnä- 
diger herre  sin  und  beliben  welle,  [1^]  und  in  darzü  alle  ir  frihait  privilegia  gewonhait 
brief  und  recht  bestetige  und  confirmiere,  [i*]  und  sunderlich  daz  er  in  confirmiere 

so  und  bestetige  allw  dw  schloß  lute  und  euch  g&te  die  si  irem  gemainen  conmun  an  sich 
bracht  haben  ez  si  mit  ko£fen  oder  mit  pfantschaften  nach  uswisung  irer  brief  die  si  da- 
rüber haut,  und  daz  euch  ir  amptliite,  die  si  ieczo  in  denselben  schlössen  haut  oder  furbaz 
in  künftigen  ziten  da  gewunnen,  dieselben  lute  und  euch  gute  mit  dem  rechten  vertretten 
verantwurten  und  versprechen  mugen  und  sullen  gelicher  wise  alz  die  von  Ulme  selb. 

25  [2]  Item  und  waz  man  den  von  Ulme  noch  schuldig  ist  von  der  Juden  wegen,  ez 

sien  herren  ritter  knecht  oder  ander  lute,  von  der  teding  wegen  die  mit  unserm  her- 
ren  dem  kunig  beschach,  darumbe  im  die  vierzigtusent  guldin  gegeben  wurden:  daz 
euch  si  bi  denselben  schulden  und  pfänden  beliben  nach  uswisung  der  brief  die  in  da- 
niber  gegeben  sind;  [2^]  und  daz  ouch  si  damit  versorgt  werden,  daz  si  die  Judschait 

so  furbaz  halten  und  versprechen  sullen  nach  uswisung  der  frihait  die  in  unser  herre  der 
kunig  vormalz  gegeben  hat;  [2^]  und  daz  ouch  ain  lüter  underschaid  gemacht  werde, 
ob  ieman  den  Juden  zusprach  von  der  pfand  wegen  widerzegeben  und  die  Juden  dawider 
sprächen  daz  die  pfand  verkoufet  weren,  daz  man  dez  Juden  recht*  dafür  nemen  sol; 
[2^]  und  daz  ouch  der  von  Ulme  burger  der  Juden-schulde  ouch  ledig  gelassen  und  geseit . 

35  werden  in  aller  der  wise  alz  dwselb  gnade  herren  rittern  und  knechten  beschehen  ist. 

-  [3]  Nota :  wan  si  unserm  herren  dem  Romischen  kunig  und  dem  hailigen  riebe  ze 
eren  etlichw  schloß  an  ir  gemains  conmun  bracht  haut,  daz  in  denne  unser  herre  der 
kunig  dieselben  schloß  lute  und  ouch  g&te  confirmiere  und  bestetige  nach  uswisung  irer 
brief;  daz  er  in  ouch  die  gnad  tüg,  daz  ir  amptlute,  die  si  ietzo  in  denselben  schlössen 

40  haut  oder  furbaz  in  künftigen  ziten  da  seczen  oder  gewunnen,  dieselben  lute  und  ouch 
gute  mit  dem  rechten  vertretten  verantwurten  und  versprechen  sullen  und  mugen,  wenne 
und  alz  dik  dez  not  beschiht,  gelicher  wise  alz  die  von  Ulme  selb. 

a)  cod.  artike. 

^  Darunter  sind  kaiserHche  Landgerichte  zu  veretehen,  *  Ist  vielleicht  in  nr.  irs  im  Eingang  welich  stette  ~ 

45  die  an  die  Landesherren  gekommen  waren.  —  Vgl.  nr.  169  weiten  auf  Ulm  angespielt  üoegen  seiner  besonderen  An' 

NördUnger  Variante  bei  art.  6.  eprOchet 

*  Vgl.  nr.  177.  lao,  184.  ise.  iss.  i94.  {aas.  soi).  *  NemHch  in  Ulm  selbst. 


312 


Reichstag  zu  Nürnberg  im  September  1390. 


b)  Judenschulden  in  Schwaben. 
^990    jy^  ^  Wenzel  hebt  die  Judeiuchulden  auf  im  Lande  Schwaben,  1390  Sept.  16  Niirnberq. 

StpU  16  •'  r  if 

S  au»  Stultg.  St.  A,  Juden  or.  mb.  c.  ng.  pmd.,  auf  RückseUe  gleichzeitig  oder  von  Hand  de»  ii  Jahr- 
hunderts Brieff  von  kuaig  Wentzlaw  von  der  Juden -schuld  wegen.  Zwei  Pünktchen  oder  ein 
Strichelchen  wat^  einmal  über  der  letzten  Sylbe  von  bcsunder,  ein  Punkt  der  einmal  zwischen  n    5 
und  g  über  ledigungo ,  und  ein  Strichelchen  da»  einmal  über  gut  vorkommt,  wurden  im  Abdruck 
nicht  beachtet. 

FK  coli,  die  kön,  Urkunde  gleichen  Datum»  betr,  die  Aufhebung  der  Judenechulden  in  Franken. 

B  coli,  die  kön.  Urkunde  gleichen  Datum»  betr.  die  Aufhebung  der  Judenschulden  in  Baiem. 

AMU  coli,  die  kön.  Urkunde  gleichen  Datum»  betr.  die  Aufliebung  der  Judenschulden  in  Nürnb.  Rotenb.  lo 
Schweinf.  Windsh.  Weißenburg. 

R  coli,  die  kön.  Urkunde  gleichen  Datums  betr.  die  Aufhebung  der  Judenschulden  in  Regensburg. 

D  coli  diekön.  Urkunde  vom  18  Sept.  1891  betr.  die  Aufhebung  der  Judenschulden  in  Burg  und  Stadt 
Fridberg. 

Gedruckt  Sattler  Grafen  2  Urk.  Beil.  nr.  8  pag.  8-4  ohne  Quellen-Angabe  {ist  übrigen»  auch  kolla-  15 
tioniert). 

« 

WirWenczlaw  von  gotesgcnadcn  Romischer  kunig  zu  allen  czeiten  merer  des  reichs 
und  kunig  ze  Beheim  bekennen  und  tun  kunt  offenlichen  mit  disem  brive  allen  den  die 
in  sehen  oder  hören  lesen  :  [1]  das  wir  angesehen  und  eigentlichen  betracht  haben 
manigvaldig  und  verderblichen  schaden,  die  unser  und  des  reichs  fursten  graven  herren  20 
rittern  knechten  steten^  und  allermeniclichenvonummessigemgesuche  der  Juden  unsern 
camerknechten  entstanden  sein,  also,  wer'  es  das  dieselben  unser  und  des  reichs  fursten 
herren  ritter  und^  knechte  solichen  gesuch  genczlichen  beczalen  selten,  das  sie  dann 
lantfiuchtig  und  uns  und  dem  reiche  zu  dinste  unnucz  weren.  und  dovon  uf  die  rede  das 
solich  schade  widerwant  und  understanden  werde,  so  haben  wir  mit  wolbedachtem  mute  25 
rate  unser  getrewen  rechter  wissen  und  von  Romischer  kuniglicher  mechte  geseczt  ge- 
macht und  geschicket  seczen  machen  und  schicken  in  craft  dicz  brives,  das  alle  fursten 
grafen  herren  freyen  dinstluten  closter  pfaffen  ritter  knechte  in  der  fursten  und  herren 
landen  und  steten  burger  gepawer  und  allermeniclich  frawcn  und  man  geistlich  und 

a)  om.  F  wol  nur  au»  Vertehen;  K  om.  ftanten ,  add.  frUien  vor  herren ,  add.  und  vor  kucchten,  om.  Btetcn.    b]  om.  30 
8,  add.  FK. 


<  Palacky  Formelbücher  I6I  nr.  191  theiü  au»  Treb. 
C,  8  pag.  114  folgende»  Stück  mit :  Wenceslaus  etc. 
notum  facinius  etc.  etsi  Judaeos,  quos  propria  culpa 
perpetuae  servituti  suhegiti  pietas  christiana  sustineat 
et  eorum  cohahitationem  benigne  admittat,  ipsi  tarnen 
hujusmodi  beneflciorum  ingrati  hanc  nobisretributionem 
impendunt,  quam  juxta  volgare  proverbium  «mus  in 
pera,  serpens  in  grcmio,  et  ignifl  in  sinu»  suis  consue- 
runt  hospitibus  exhibore.  sane  ad  procurandam  imperii 
sacrl  rempublicam  nobis  dudum  in  Alamaniae  partibus 
constitutis,  tarn  principum  comituro  baronum  procerum 
militum  cllentum  communitatum  plebejorum  et  aliorum 
nostrorum  et  ejusdem  sacrl  imperii  fldeUum  frequens  ad 
nos  querela  pervenit,  qualiter  ipsi  actione  debitorumi  in 
quibus  Judaeis  in  civitatibus  oppidis  et  locis  diversis 
imperii  residentibus  obligari  noscuntur,  et  usurae  desu- 
per  accrescenlis  ad  tantam  egestatcm  pervenerint,  ut, 
nisi  ipsis  super  hoc  de  celeri  per  nos  provideatur  reme* 
dio ,  quod  extunc  oportet  ipsis  consortes  et  liberos  licet 
invitis  relinquere  et  pro  acquirendis  sibi  necessariis 
alienas  provincias  circuire.  verum  nos  habito  super  haec 
diligenti  scrutinio,  comporientesquepraefatisprincipibus 
et  üdelibus  nostris  ultimota  ex  hoc  dispondia  provenire, 
ipsos  et  eorum  qucmlibet  ab  universis  et  singulis  debi- 


tis,  in  quibus  pro  tunc  Judaeis  praedictorum  et  aliarum 
partium  obligari  videbanturi  absolvimus  et  eximimus 
gratiose,  prout  datae  super  hoc  aliae  majestatis  nostrae 
literae  manifeste  declarant.  habitoque  respectu  etc.  Das  35 
Datum  fehlt;  mit  den  letzten  Worten  »olUe  sich  wol  die 
Anwendung  auf  einen  beetimmten  Fall  anechließen,  die 
Aufhebung  der  Judenschulden  für  einen  einzelnen  Reichs- 
stand  (oder  Landschaft).  Die  Ueberschrift  Ne  Judaeis  in 
Ahnania  solvantur  debita  per  barones  sowie  der  Charak-  40 
ter  der  in  der  Urkunde  selbst  geschilderten  Maßregel 
weisen  nicht  auf  1886  sondern  auf  1890  hin,  die  Redens- 
art von  der  drohenden  Auswanderung  der  Verschuldeten 
findet  sich  auch  in  dem  oben  abgedruckten  Diplom  vom 
16  Sept.  1890  und  in  den  ähnlichen  übrigen  Diplomen,  in  45 
diese  Zeit  gehört  also  auch  unser  Fragment,  besser  unsere 
Formel  Die  lateinische  Sprache  läset  vielleicht  auf  ihre 
Bestimmung  für  wälsche  oder  niederdeutsche  Reichsg^iete 
schließen;  nach  den  bisherigen  Funden  aber  lässt  sich 
über  ihre  wirkliche  Anwendung  nichts  sagen.  In  Betreff  50 
der  Böhmischen  Juden  selbst  s.  Palackg  Formelbücher  > 
nr.  188-190,  Mährische  Juden  im  Jahr  Uli  Pelzet  Wenzel 
8,  680;  vgl.  Pelzet  Wenzel  1,876  f.  und  Urk.  B.  nr,  96, 
und  PcLlacky  Böhm.  Gesch.  8,  a,  66  f. 


55 


G.  Judenschulden.  313 

werltlich,  in  welicher  ordenung  oder  wesen  dieselben  sein,  die  in  dem  lande  zu  Swoben    '^^ 
wonen  und  siezen,  ledig  und  los  sein  sollen  genczlichen  und  gar  aller  geltschulde  und 
ander  schulde,  es  sey  an  Wechsel  oder  sust,  die  sie  schuldig  worden  sein  und  gelten  suUen 
unsern  camerknechten  allen  Juden,  wie  die  genant  sein,  es  sey  hauptgut  gesuch  oder 

&  schaden ,  wie  dieselbe  schulde  denselben  Juden ,  die  zu  den  czeiten  der  gemachten 
schulde  in  dem  obgensgiten  lande  zu  Swoben  gewonet  haben  oder  gesessen  sein  gewesen 
noch  in  denselben  landen*  oder  in  welichen  landen  dieselben  Juden  siezen  oder  wonen 
oder  wo  sie  furbas  siezend  oder  wonend  werden ,  wie  dieselbe  schuld ,  sie  sey  klein  oder 
gros,  vorgewisset^' sey  mit  brifen  bürgen *>  oder  pfänden  oder  in  welicher  weize  den  Juden^ 

10  dorumb  wer'  gesprochen ,  mit  welichen  Sachen  oder  lawffen  das  dar  wer'  gegangen ,  und 
wie  dieselbe  gewisheit  namen  mag  gehaben,  und  wie  dieselbe  schulde  alle  und  ir  igliche 
besunder  bis  xtS  disen  heutigen  tag  ist  gemachet  und  herkomen.  [2]  und  dorumb  sollen 
sie  uns  und  dem  reiche  in  Deutschen  landen  einen  redlichen  dinste  tun,  wenn  sie  des 
von  uns  ermanet  werden.      [3]  und  wer'  euch  das  dieselben  Juden  ir  erben  oder  ymand** 

15  von  derselbcA  Jujdenschulde  wegen  dheinerley  brive  oder  pfände  ynnehetten,  dieselben 
brive  und^  pfände  sollen  genczlichen  und  gar  ledig  und  loz  sein  und  widergegeben 
werden  ane  alles  voroziehen.  [4]  wer'  es  euch  das  czweiung  wurde  umb  die  pfant 
czwischen  dem  oder  den  der  die  pfände  sind  oder  ir  erben  und  dem  oder  den  Juden  oder 
ir  erben  den  die.  pfapde  gesecztsind,  also  das  der  Jude  laugent  der  pfände  und  das  er 

80  der  an^  wer.'  worden*  vor  datum  dicz  brives  an  geverde,  so  sal  der  clager  das  vordem 
vor  dem*»  fursten  oder^  herren  uhder  dem*  der  Jude  gesessen  were  und  sol  sich  lassen 
genügen  doselbist  vor  dißm^  herren  an  dem  rechten',  und  der  sol  im  euch  des  rechtes 
beholflfen  sein  on  geverde.  u^id  wie  es  do  mit  dem  rechten  usgetragen  wirdet,  doran  sol 
sich  der  klager  lassen  benugen  und  sol  furbas  keizierley  ansprach  haben  zu  den™  fursten 

25  herren  oder  zu  den  Juden  und  iren  erben  m  dheina  weis. .  [5]  wer'  euch  das  dheyner- 
ley  brif  von  den**  Juden  iren  erben  oder  von  ymand  anders  von  der®  Juden-schulde 
w€gen  vorsweigen  behalten  oder  nicht  widergeben  wurden ,  dieselben  brive  sullen  und 
mugen  furbasmer  an  allen  steten  dheynerley  kraft  noch  macht  nicht  haben  noch  gewin- 
nen, und  haben  euch  dieselben  brive  und  ir  iclichen  besunder  getötet  ummechtig  ge- 

80  machet  und  genczliqhen  abgenomen.  [6]  wolte  oder  wurde  sich  ymant  geistlich  oder 
werltlich,  das  wir  doch  bey  unsern  kuniglichen  hulden  vesticlichen  verbieten,  wider  die 
obgeschribene  unser  genade  gäbe  und  ledigung  seczen  oder  ichts  tun  dovon  dieselbe 
UAserP  genade  gäbe  und  ledigung  geirret  oder  gehindert  mochten  werden ,  dieselben 
weren  und<i  sein  zu  stund  in  unser  und  des  reichsswere  ungenaden  kumen  und  gefallen, 

85  und  wollen  euch  wider  dieselben  den,  die  ^dieselben  schulde  schuldig  sein ,  und  iren 
helffern^  mit  ganczer  macht  beholffen  und  zulegend  sein  das  sie  volkomenlichen  zu 
solchen  unsern  genaden  gaben  und  ledigungen  als  obgeschriben  stet  kumen  mugen  und 
vesticiich  dobey  beleiben,  wir  haben  euch  den  obgenanten  fursten  grafcn  herren  rittern 
und^  knechten  in  den  obgenanten  landen'*  von  besundern  kuniglichen  mochten  unsere 

iogunst  willen  und  wort  dorzu  gegeben,  das  sie  uns  und  ir  iglicher  dem  andern  getrew- 
lichen  helffen^  und  beigestendig^  sein  sulle  und  muge  wider  allermeniclichen ,  die  die 
obgenante  unser  genade  gäbe  und  ledigunge  mit  leistung  oder*  andern  sachen  oder 
lewffen  abnemen  oder  krenken  weiten,  also  da^  die  obgenante  unser  genade  gäbe  und 

a)  MU  verwlMt ,  B  verweiset,    b)  Ä  hhTgen.    c)Din  »tatt  <)en  Jaden,    d)  8  ymande  f  mi^  Schlufhakm^    e)  D  .oder. 
45  f)  A  on,  SUD  •n,    g)  X>Fden.    h)  D  acld.  den.    i)  to  oncft  ^;jD  den.    k)* D  den ,  £fjP dem.    l)5oOT.andem 

rechten ,  add.  FD,  m)  DF  wol  unrichtig  dem.  n)  8AMUFRD  den ,  B  der.  o)  8  den ,  A  der.  p)  8  unser  die- 
selbe, A  dieselbe  nnser.  q)  72  om.  weren  und.  r)  8  om.f  DAR  add,  s)  8RBFA  add,  sein,  t]  om.  F,  u)  F  In 
dem  obgenanten  lande,    v)  A  beholffen.    z)  ü  und. 

•  Los  und  ledig  werden,  Grimm  WB,  i,  619. 

Deutsche  Beichstags-Akten  II.  ^q 


314  Reichstag  zu  Nürnberg  im  September  1390. 

1390   ledigung  furgank  muge  gehaben  besteen  und  beleiben,  und  suUe  ouch  domit  wider  uns 
dheynen  lantfrid  freyheit  gerichte  geistlich  oder  werltlich  nicht  getan  noch  gefrewelt* 
haben,  wer'  ouch  das  dhein  furste  grafe  herre^  ritter®  knecht  oder  stat  oder  sust  wer  der 
were  dheynerley  zugrif  tete^  und  wolte  den  Juden  zu  ir  schulde  beholffen  sein  wider  die 
vorgenante  unser  genade®  und  ledigung,  in  welcherley  weize  das  wer\  nichtes  usgenomen,   5 
das  sol  man  für  einen  rawb  haben,  und  sol  ouch  der  lantfrid  zu  im  richten  und  beholffen 
sein  als  zu  rawbern  und  ubeltetigen  lewten  von  recht ,  und  mag  ouch  ein  yderman  die- 
selben ir  hab  und  gut  ufhalten  und  bekümmern,   ouch  sollen  sie  dheynerley  buntnuss 
oder  geselschaft  in  dheinen  Sachen  machen  noch  haben  in  dheyne  weis.      [7]  und  wer' 
ouch  das  wir  dheinen  fursten  grafen  herren^  ritter  knechte  steten  merkten  gemeinen^  lo 
Juden  oder  ymand*^  anders  dheynerley  brief  oder  freyheit  gegeben  hetten  oder  noch 
kumfticlichen'  geben  wurden,  domit  dise^  unsere  genade^  und  ledigung  mochte  geirret 
werden,  die  sollen  noch  mögen  kein  kraft  noch  macht  haben  noch  gewinnen  in  dheyne 
weis,      mit  urkund  dicz  brives  yorsigelt  mit  unserm  kuniglichen  majestat-insigel,  geben 
zu  Nuremberg  noch  Crists  gepurt  dreyczehenhundert  jar  und  dornach  in  dem  newnczi-  15 

^«^  gistem  jare  des  nehsten  freytages  noch  des  heiligen  crewczes  tage  als  es  erheben  ward 
unserr  reiche  des  Behemischen  in  dem  achtundczweinczigisten  und  des  Romischen  in 
dem  fumfczehenden  jaren. 

\in  verso]  R.  Petrus  de  Wiechow.  ^^  mandatum  tocius  consilii 

Wlachnico  de  Weytenmule.  20 


Sfpt.ie 


1390 
Sept.  17 


175.  -£  Wenzel  an  jedermann  in  Schwaben  :  wer  die  wegen  Aufhebung  der  Judenschulden 
dem  König  versprochne  Geldsumme  nicht  geben  will,  der  soll  auch  die  Wolthat  jenes 
Schuldgesetzes  nicht  genießen  *.  1390  Sept.  17  Nürnberg. 

S  aus  StttUg.  St.  A.  Juden  or.  mb.  c.  sig.  in  verso  impr.,  ohne  Begistrata  auf  der  Rückseite,  Da«  über  1 
kolumniert  geschriebene  e ,  das  dreimal  in  wir  und  einmal  in  wirden  vorkommt,  habe  ich  im  Ab-  sö 
druck  unbeachtet  gelassen;  dagegen  habe  ic\  es  auf  die  Zeile  herabgesetzt  in  dienstle&ten  und 
dieDSto,  wo  es  je  einmal  erscheint.  Das  unpassende  ü ,  einmal  in  künig  Nfiremberg  sänabentz  und 
zweimal  in  ledigönge,  habe  ich  durch  fl  ersetzt;  ebenso  einmal  in  f&rbaz,  falls  hier  ü  und  nicht 
schon  an  sich  fl  zu  erkennen  ist, 

B  coli,  die  königliche  Urkunde  gleichen  Datums  anjedermcmn  in  Baiem,  betr.  die  dem  König  verspro-  so 
chene  Zahlung. 

Gedruckt  bei  Sattler  Graven  2  Beyll.  p.  4  nr.  3  ohne  Quellen- Angabe;  daraus  citiert  bei  Pelzet  Wenzel 
1,  288  und  bei  Stalin  a,  862  f,  und  regestiert  bei  Slobbe  258. 

Wir  Wenczlaw  von  gotes  genaden  Römischer  kunig  zft  allen  czeyten  merer  des 
reychs  und  künig  z&  Beheim  embieten  allen  und  yglichen*"  fursten  grafen  freyenherren"  ss 
dienstleüten  rittern  und  knechten  und  allen  andern  unsern  und  des  reychs  undertanen 
und  getrewen  gesezzen  in  dem  lande  zA  Swaben,  in  welcherlay  adel  wirden  oder  wesen 
die  sein ,  den  diser  brief  geczaiget  wirdet  und  damit  gemant  werden ,  unsern  und  des 
reychs  lieben  getrewen  unser  genad  und  allez  gftt.  lieben  getrewen.  wann  wir  neh- 
sten °,  zu  understeen  solhen^  verdorplichen^  schaden,  darein  unsere  und  des  reychs  40 
f&rsten  herren  ritter  knechte  und  all  andere  unser  getrewen  von  unmezzigs  gesüchs 
wegen  komen  sind,  also  daz  sy  uns  und'  dem  reyche  fdrbazmer  nicht  möchten^  zu  dienste 

a)  8  »eh9int  gefrewelt  und  nicht  gefreiyelt ,  Ä  gefrevelt,    b)  om.  A,  add.  8D.    c)  F  add.  oder,    d)  D  add.  oder  tnn 
wolto.    e)  D  add.  gäbe.    0  o"^  D.    g)  RKD  gemeinden,    h)  8  ymande  t  mit  Sehlutthaken,    i)  8  knmaticlicben. 
k)  <m.  RK.    1)  D  add.  gäbe,    m)  SB  ygUchem.    n)  om.  B.    o)  om.  B.    p)  B  «allen,    q)  wie  S;  B  verderpUohen.  45 
r)  B  noch.    ■)  B  mochten. 

*  Die  Frage,  ob  es,  wie  für  Schwaben  und  Baiem,  so     wahrsch,  mit  Ja  zu  beantworten, 
auch  für  Franken  eine  solche  Urkunde  gegeben  hat,  ist 


G.  Judenschulden.  315 

komen  und  n&cze  werden,  allermeniklichen  von  den  Juden  unsern  kamerknechten  aller    ^^^ 
geltschulde  und  ander  schulde,  ez  sey  an  hauptg&t  gesftch  oder  schaden,  genczlichen 
ledig  und  los  gesaget  haben  als  daz  in  andern  unsern  kuniklichen^  majestatbriefen  ey- 
gentlich  begriffen  ist,  und  wanne  sulhe  ledig&nge  an*  eine  genante  summen  geltz,  die 

5  an  sulhe  stete,  do  wir  ez  yerschaft  haben,  gen  uns  versprochen  ist,  nicht  dargeen  mochte : 
davon ^  so  ist  unser  maynunge  und  wollen ,  wer  der  wer'  der  sein  anczal  daran  nicht 
geben  wolte  und  sich  dawider  seczte,  daz  der  oder  die  unser  genade  und  ledigünge  nicht 
geniezzen  oder  taylhaftig  werden  suUe,  sunder  gen  den  egenanten  Juden  zu  beczalüng 
seines  geldes  nach  laute  seiner  briefe  behaftet  und  verbunden  sey.  und  darczA  mugen  in 

10  die,  den  dise  genade  von  uns  geschehen  ist,  wol  beholffen  sein.      geben  zu  Nüremberg^ 

des  nehsten  sünabentz  nach  des  heyligen  chreuczes  tag  als  ez  erhaben  ward  unser  reyche    ^^^^ 

des  Behemischen  in  dem  achtundczweinczigistem  und  des  Römischen  in  dem  funfczehn-  sept.n 

dendjaren. 

Ad  mandatum  tocius  consilii 

15  Wlachnico  de  Weytenmule. 


176.  Graf  Johann  von  Spanheim  verkündet  ah  Uriheil  des  kön.  Hofgerichts  die  Einsetztmg    is»^ 
des  Borziwoi  von  Swinar  als  kön.  Stellvertreters  in  das  unbeschränkte  Nutznießungs- 
recht  aUer  Güter  der  Stadt  Augsburg  und  ihrer  Bürger  wegen  einer  Klage  von  1000 
Mark  Goldes^.  1392  Mai  3  Prag. 

80  4u€  Münch,  R.  A,  Reichsstadt  Augshurg  Urkunden  II  Serie  fasc.  17  X  */•  er.  m6.  c.  eig.  pend,,  auf  Huck- 

€eUe  v(m  gleichzeitiger  Hand  ain  ervolgunsbrtf  über  Augspurg  umh  lOOO  mark  [or,  maek  oder 
mack]  goldes  [in  über  der  Haken  für  er  über  v].  Doa  wolerhaltene  große  gelbe  Wachseigel  zeigt  den 
etehenden  gekrönten  König  von  vom  bis  zur  Hüfte,  in  der  Linken  die  Weltkugel,  in  der  Rechten  da« 
ruhende  bloße  Schwert  tragend,  von  einem  doppelten  Kreiße  eingefasst  welcher  die  Umschrift  ent- 

ii5  häU  sigillum  judicis  curie  Wentzeslay  divina  fovente  clemencia  Bomanorum  [es  stund  hier  noch 

ein  Wort  wol,  urblsf  primif]  ||  regis  semper  augusti  et  Boemie  regis;  auf  dem  rothen  Rücksigel 
dieselbe  Figur  mit  der  Umschrift  in  doppeltem  Kreiße  sigillum  judicis  curie  Wenczeslay  primi  di- 
vina favente  clemencia  Bomanor- 1|  um  regia  semper  augusti  et  Boemie  regis. 
Gedruckt  in  St.  Chr.  4,  no  f,  ebendaher. 

30  Wir  Johan  von  Spanheim  gref  Johans  sun  von  Spanheim  des  jungen  tun  kunt  mit 

disem  brief :  das  wir  czu  gericht  sassen  zu  Prag  an  stat  des  allerdurchluchtigisten 
fursten  und  heren  hern  Wenczlaws  Romischen  kunigs  zu  allen  zeitten  merers  des  reichs 
und  kunigs  zu  Beheim ;  und  das  der  edel  her  Borsiboy  vom  Swinar  an  stat  und  in  namen 
unsers  obgenanten  heren  des  kunigs  vor  uns  in  gericht  ercl^  erlangt  und  erfolget  hat 

35  uf  des  burgermeisters  rates  und  der  burger  gemeinlich  der  stat  czu  Ougspurg  guten  umb 
tusent  mark  golcz  minner  oder  mer,  das  ist  uff  alles  das  das  sie  haben  besampt  oder  be- 
sunder  und  yglicher  hat  in  der  stat  und  uff  dem  land  es  sey  vesten  merkte  dorfer  erbe 
eygen  heuser  hofe  eker  wisen  holczer  wasser  weyerwunn'  und  weyde  leut  und  gut  varnd 
oder  ligend  habe  besucht*  und  unbesucht  ob  der  erd  und  under  der  erden  nichts  ussge- 

40  nomen.  und  wir  seczen  den  obgenanten  hern  Worsiboy  an  stat  und  in  namen  unsers  ob- 

a)5knnikUcbem;  ^k&nchlicben.     b)i?daramb.     c)  8  Strich  über  emherg  iüberflüfig.     d)  S  Strich  ühtr  zehndu, 
alao  fünfozchenden  f 

*  D.  h.  ohne.  nur  die  Hälfte  ihrer  Schuldforderungen  bezahlen,  ist  nur 

*  Vgl  Stetten  Gesch.  Augspurgs  t,  188.  Vgl.  Frensdorff     die  falsche  Nachricht  der  Äugsb.  Chronik  St.  Chr.  4,  93, 
45  in  St.  Chr.  4,  les  ff.  —  Was  Wiener  Reg.  z.  Gesch.  d.     vgl  unsere  Einleitung  Ht.  C  bcdef. 

Juden  166  f.  nr.  866  ttus  Stetten  l.  c.  und  ebenso  Stobbe  '  Bestelltes  Wiesenland,  St.  Chr.  4,  S99: 

968  aus  Wiener  L  c.  anführen,  daß  der  König  verordnet,  *  Belohnt,  benutzt,  St.  Chr.  4,  868^. 

die  Edeüeute  soUten  den  Juden  nichts,  die  andern  aber 


316  Reichstag  zu  Nürnberg  im  September  1390. 

iS92  genanten  heren  des  kunigs  in  nuczgewer*  der  obgeschribenn  guter  aller  besucht  und 
unbesucht  nichts  ussgenomen  als  vor  geschribenstet,  wann  er  die  anleit'  daruff  ersessen' 
und  erczewgt^  hat  mer  wann  dry  tag  und  sechs  wochen  als  recht  ist  und  als  er  das  mit 
Steffans  Chudorfers  seines  anleyters  x)ffenn  brief  und  insigel  bewiset  hat  als  recht  ist. 
und  geben  im  von  gerichts  wegen  als  erteilt  ist  und  Ton  gewalt  unsera  obgenanten  heren  5 
des  kuniges  darüber  zu  schirmern  die  hochgeborn  fursten  und  heren  hern  Stephan  und 
hern  Fridrichen  pfallenczgraven  bey  Rein  und  herczogen  in  Beyeren  und  alle  herczogen 
in  Beyeren,  die  edelngraf  Ludwiken  und  graff  Fridrichen  von  Oettingengraf  Eberharten 
von  Wirtemberg,  die  erwirdigen  fursten  und  heren  hern  •  •  bischoff  zu  Eysteten*  den* 
bischoffzuWürczpurg*  den**  bischoflfzuOugspurg'' den  bischof  zu  Bamberg',  dievestenhem  lo 
Conrad  von  Fryberg  und  all  von  Friberg  hern  Wilhelm  Frawnberger  und  all  Frawnberger 
hern  Deseriecz  Frownhover  und  all  Frowenhover  all  von  Schellenberg,  alle  die  die  an  dem 
lantfrid  siezen  zuSwaben  und  zu  Franken,  die  burgermeister  rdteund  die  burger  gemeinlich 
der  stete  München  Lanczhut  Eystetenn  Ullm  Ingelstat  Swebisch werde  Regenspurk  Nurem- 
berg,  und  darczu  alle  die  den  diser  brieff  geczeiget  wirdet,  den  wir  allen  gebieten  von  gerichts  i5 
wegen  als  erteilt  ist  und  von  gewalt  unsers  obgenanten  hern  des  kuniges ,  das  sie  den 
obgenanten  hern  Worsiboy  an  stat  und  in  namen  unsers  obgenanten  hern  des  kunigs  uff 
der  obgeschribenn  guter  nuczlich  und  getrewlichen  schirmen  schüren'  und  hanthaben 
und  im  ernstlich  beholfen  sein  als  offt  und  als  dicke  er  das  oder  ymand  von  sinen  oder 
des  obgenanten  unsers  hern  des  kunigs  wegen  an  sie  alle  oder  yglichen  vordert  oder  «o 
vordem  wirdet.  und  wer  der  oder  die  weren  die  des  nicht  enteten  so  es  an  sie  gevordert 
wurde,  zu^  dem  oder  zu  den  weiten  wir  richten  als  recht  ist.  im  ist  ouch  erteilt :  was  er 
oder  sine  helfer  tun  oder  teten  an  den  obgeschribenn  erclagten  guten,  das  sie  daran  nicht 
freveln  wider  dhein  gericht  geistlichs  noch  werltlichs  lantfrid  lantgericht  noch  fryheit  in 
dhein  wise.  mit  urkund  diczs  brieves  versigelt  mit  des  egenanten  hofgerichts  anhan-  S5 
gundem  insigel ,  geben  mit  urteil  zu  Frage  des  frytags  nach  sant  Philipps  und  Jacobs 

i89i    tage  nach  Crists  geburd  drewczehenhundert  jar  und  darnach  in  dem  czwoyundnewn- 
czigistem  jare. 


MaiS 


1392    177.  K.  Werizel  gewährt  Augsburg*^  die  Haltung  und  Nutzung  von  Juden  auf  zwölf  Jahre 
"^  ^c^cn  Ablieferung  der  Hälfte  von  ihrer  jährlichen  Steuer  und  des  goldnen    Opfer-  so 

Pfennigs,  Einführung  von  Ungeld  nach  BedürfniSy  Befreiung  von  andern  Gerichten 
wie  auch  dem  kön.  Hof  gericht,  Begnadigung  wegen  aller  Vorgänge  des  Städtekriegs, 
Bestätigung  aller  Privilegien.  1392  Aug,  11  Betlem. 

Aue  Münch.  R.  A.  Augsburg  Reichsstadt  X  V«  f.  17  or.  mb.  c.  iig.  pend,;  die  Unterschrift  mit  andrer  Hand. 

Hegest  bei  Stetten  Gesch,  d.  St,  Atigsb,  i,  188  und  daraus  bei  Wiener  Reg,  z,  Gesch.  d.  Juden  /,  157  35 
nr,  866.  St.  Chr,  4, 195,  25-98  bemerkt  Frensdorff,  daß  am  ii  Sept.  1896  Berzog  Stefan  II  von 
Baiern-Ingolstadl  ein  Vidimus  des  von  K.  Wenzel  1893  Aug.  il  denen  von  Augsburg  ertheilten  Pri- 
vilegs ausstellte,  worin  sie  unter  andern  auch  ihren  privilegierten  Gerichtsstand  bestätigt  erhalten ; 
dieß  ist  offenbar  unsre  Urkunde,  die  vidimiert  wurde;  Auszug  aus  unsrer  Urkunde  bei  Frensdorff 
in  St,  Chr,  4, 171,  40 

a)  or,  dem.    b)  or,  dem.    c)  or,  tehwerUeh  cau. 

*  Nutznießung,  possessio  fundi  fruduaria,  St,  Chr,  4,      mittel  als  wahr  erweisen,  St.  Chr.  4,  870: 
887",  •  Friderich  I V  Graf  von  Oettingen. 

*  Immission,  Einsetzung  eines  um  Schaden-Ersatz  Kla-  •  Gerhard  Graf  von  Schwarzburg. 

genden  in  des  Beklagten  Güter  von  Gerichtswegen;  daher  '  Burkhard  von  EUerbach.  ^ 

AnleUer,  Vollzieher  einer  solchen  Immission,  St.  Chr.  4,  *  Lambert  von  Brunn. 

860'.  '  Schützen,  schirmen,  St.  Chr,  4,  891: 

*  Eine  Sache  ersitzen,  durch  verjährten  Besitz  erwer-         '•  Vgl,  die  Urk.  für  Ulm  vom  gleichen  Tag,  nt.  —  Wm 
ben,  St.  Chr,  4,  870:  Augsburg  für  den  Judenschulden -Erlöse  bezahlte,  s.  St. 

*  Etwas  erzeugen,  durch  Zeugen  oder  andere  Beweis*  Chr.  4, 171  f.,-  der  König  erhielt  leoo  ß.  50 


G.  Judenschulden.  317 

Wir  Wenczlaw  von  gotes  gnaden  Romischer  kunig  zu  allen  czeiten  merer  des  ^^^ 
reichs  und  kunig  zft  Beheim  bekennen  und  tun  kunt  offenlichen  mit  diesem  briefe  allen  "^' 
den  die  in  sehen  oder  hören  lezen  :  [1]  das  wir  dem  burgermeister  rate  unde  burgern 
gmeinlicfaen  der  stat  zu  Auspurg  reichen  und  armen  unsern  uod  des  reichs  liben  ge- 
5  trewen  die  gnade  getan  haben  und.  euch  vorschriben  haben  und  vorschreiben  mit  kraft 
ditz  brives,  also  das  sie  die  Juden,  die  in  irer  stat  sind  und  noch  dorein  kernen  mogent, 
czwelf  gancze  jare,  die  nehst  noch  einander  komen ,  an  alles  absagen  haben  suUen  und 
der  genyezsen  mögen  noch  irer  notdurfft  und  vorstantnüsse;  doch  ausgenomen  das  sie 
uns  von  denselben  Juden  die  obgenanten  tzwelf  jare  alle  jare  halbe  stewer  und  den 

10  opferpfennyg  geben  sullen,  und  dorumb  sullen  wir  iren  trewen  gelowben,  an  alle  ge- 
verde.  [2]  euch  haben  wir  in  erlowbet  und  die  genade  getan,  das  sie  in  irer  stat  Aus- 
purg zu  irer  notdurffl  ungelt  geseczen  mögen  noch  dem  und  sie  des  notdurftig  wurden 
oder  sind.  [3]  es  ensol  euch  die  vorgenanten  stat  Auspurg  und  gmeinlichen  die  burger 
doselbst  reich  und  arme  noch  irer^  dheinen  besunder  nymant,   wie  der  genant  oder  ge- 

15  heissen  ist,  nicht  laden  für  dhcine  gericht  noch  für  unser  hofgerichte ,  sunder  sie  sullen 
recht  tun  und  haben  in  irer  stat  vor  des  reichs  vogte  als  sie  des  briefe  haben ;  es  were 
denn  das  dem  cleger  oder  clegern  küntlich  recht  vorsagt  wurde  und  nicht  widerfaren 
inocht,  der  mag  sein  rechte  vor  unserm  und  des  reichs  hofgerichte  suchen  und  for- 
dern.       [4]  mcr  haben  wir  in  die  genade  getan  :  was  Sachen  sich  vorlauffen  und  vor- 

20  gangen  haben  in  dem  kriege  den  sie  getan  harit  mit  fursten  und  mit  herren^  und  mit 
rittern  und  mit  knechten  und  mit  allen  den  die  in  dem  krieg  gewant  waren,  das  wir  sie 
dorumb  genczlichen  und  gare  in  unsere  hulde  und  genade  genomen  haben  und  in  unser 
schirme  geseczt  haben  an  alle  geverde.  [5]  dorzü^  haben  wir  in  alle  ire  prief  und 
freiheid  privilegie  und  gute  gewonheid  und  rechte  bestetet  und  confirmiret  besteten  und 

85  confirmiren  mit  kraft  ditz  briefes.       mit  urkund  ditz  briefs  vorsigelt  mit  unserr  künic- 
licher^  majestat  insigel,  geben  zu  Betler  noch  Crists  geburt  dreyczenhundert jar  dornach 
in  dem  czweyundnewntzigistem  jare  des  nehsten  suntags  vor  unser  vrawen  tage  assump- 
cionis  unserr  reiche  des  Böhmischen  in  dem  dreiissigistem  und  des  Romischen  in  dem  Aug.  tt 
sibenczehendem  jaren. 

80     r.  T  T»  TTT         1        1    i-wi  A  Ad  rekcionom  Borzywoygii  de  Swinars 

\in  verso]  K.  Wenceslaus  de  Olomuncz®.  „^,    ,    .      ,*'  xtt    x—  i 

^  -"  Wlachnico  de  Weytmule. 

178-  Borziwoi  von  Swinar^  überläset  der  Stadt  Augsburg,  in  des  Königs  Namen  und  mit    1392 
Vorbehalt  seiner  Steicer- Rechte,  ihre  Juden  zu  beliebiger  Ausbeutung,  nachdem  sie  den  ^^'  ^^ 
kön.  Ansprüchen  durch  Zahlung  von  1800  fl.  nachgekommen  ist.  1392  Dec.  10  Nürnberg. 

3j^  Au^  Münch.  R.Ä.  Reichsstadt  Augsburg  Urkunden  11  Serie  fasc.  17  X  7«  or.  mb,  e.  €ig.  pend.,  auf  Rück- 

seile  tpätere  Bemerkungen, 
Gedruckt  in  St,  Chr.  4,173  ebendaher. 

Ich  Borziboy  von  Swynar  des  allerdurchlewhtigisten  fftrsten  uöd  herren  hern 
Wenczlawes  Römischen  kfinigs  zu  allen  czeiten  merer  des  reiches  und  kAnigs  zu  Beheim 
40  hawbtman  in  Beyrn  und  lantvogte  in  Swaben  und  zu  Eisassen  bekenn  und  tun  kunt 
offenlich  mit  disem  briefe :  umb  die  züsprAche,  die  der  egenant  mein gnediger  herre. •  • 
der  Romisch  künig  und  ich  von  seinen  wegen  gehabt  haben  zu  der  stat  zu  Augspurg  und 
den  iren,  darumb  sie  sich  genczlichen  und  gar  berichtet  und  versünet  haben  und  indes- 

a)  or,  Iren,    b)  hren  ohne  Ahkürtungtztiehen.    c)  doranf  dorz&f    d)  dat  Zeichen  Über  n  heeteht  in  diuem  Worte, 
45  und  wo  es  inxa  vorkommt,  in  einem  rechte  abliegendtn  Punkte,    e)  MAwerltcfc  Olom&noz« 

«  Vgl.  St.  Chr,  4,  9S  f.  und  Frenedorffe  Anmerkungen  daselbst  sowie  p.  169-172, 


318  Aeichstag  zu  Nürnberg  im  September  1390. 

i8$it  selben  meins  herren  -•  künigs  gnaden  kamen  und  beliben  sind,  von  derselben  züsprüche 
wegen  sie  auch  meinem  herren  •  •  dem  Römischen  künig  geben  haben  achtzehenhundert 
guidein,  der  ich  von  desselben  meins  herren  ••  kdnigs  wegen  genczlichen  beczalet  bin : 
daz  von  dem  vorgenanten  meinem  herren  •  •  dem  Römischen  k&nig  und  von  mir  von  seinen 
wegen,  wan  ich  des  gancze  und  volle  macht  von  seinen  gnaden  han,  den  vorgenanten  •  -  5 
von  Augspurg  die  gnade  geschehen  und  geben  ist,  daz  sie  der  Juden,  die  yeczunden  bey 
in  sind  und  förbas  zd  in  kumen,  gemessen  s&llen  was  sie  mügen,  ungehindert  von  dem 
egenanten  meinem  herren  ••  dem  künig  und  allermeniklichen,  awsgenomen  der  halben 
stewre  und  der  oppferpfenning  die  sie  dem  egenanten  meinem  gnedigen  herren  •  •  dem 
Römischen  kAnig  geben  süUen  von  der  Juden  wegen  nach  lawte  der  briefe  die  sie  von  10 
seinen  gnaden  dar&ber  haben,  und  des  ze  Urkunde  gib  ich  in  disen  briefe  versigelt  mit 
^^^  meinem  anhangendem  insigel,  geben  z&  Nüremberg  am  eritag  vor  sant  Lucien  tage  nach 
Dee.  10  Crists  gcpürt  drewczehenhundert  jar  und  darnach  in  dem  czweyundnewnczigistem  jare. 


1892 
Juni  5 


179.  Borziwoi  von  Stoinar  erlaubt  der  Stadt  Ulm  im  Namen  des  K.  Wenzel ^   daß  sie  in 
Folge  der  mit  jenem  gepflognen  Unterhandlungen  die  Geldmittel  ihrer  Juden  in  Anspruch  is 
nehme.  1392  Juni  5  [  Ulm^], 

Aus  StuUg.  St,  A.  Ulm  Stadt  und  Amt  fasc.  IX.  XXKIV  3  or.  mb,  c.  «ig.  pend,  laeso,  auf  Rückseile  links 
unten  von  gleichzeitiger  Hand  N. 

Ein  Auszug  aus  dieser  Urkunde  findet  sieh  in  den  Jäger*schen  Manuskripten  Ulmensia  etvariatom.  ipag. 
227  im  Stuttg.  Archiv.  Ein  Regest  des  Stücks  steht  auch  in  dem  aus  dem  n  Jahrh.  stammenden  trüm-  SQ 
merhaften  Repertorium  des  Ulmer  Stadtarchivs,  der  die  Juden  betreffende  Abschnitt  dieses  Reperto- 
riums  ist  jetzt  eingelegt  in  einen  Fascikel  mit  der  Signatur  Stadt- Archiv  Ulm  A  XIII  Juden.  —  Carl 
Jäger  Ulm  im  Mittelalter  405  f.  c  und,  damü  die  Stadt  —  besteuren  zu  dürfen  »  mit  Berufung  auf 
ein  MSC.  («.  nt.  184)  beruht  auf  nichts  anderem  als  auf  dieser  Urkunde;  es  ist  dabei  nicht  an  eint 
Urkunde  des  Königs  selbst  zu  denken,  sondern  an  diese  von  Borziwoi.  25 

Ich  Borsiboy  von  Schwinar"  dez  allerdurchluchtigosten  fjirsten  und  herren  hern 
Wentzelawe  von  gotz  gnaden  Römischen  k&nges  zu  allen  ziten  merer  des  richs  und  küngs 
ze  Behaim  mins  genAdigen  herren  houptman  in  Baigern  und  lantvogt  in  Schwaben  und 
in  Elsasse  bekenne  und  vergich  offenlich  mit  disem  brieffallen  den  die  in  ansehentoder 
hörent  lesen :  als  ich  an  stat  und  in  namen  dez  vorgenanten  mins  herren  dez  Römischen  30 
kftngs  und  mit  sinem  vollem  gewalt,  wan  er  mir  das  entpholhen  hett,  mit  den  erbern  und 
wisen  den  burgermaistern  rdten  und  allen  bürgern  gemaislich  der  stat  ze  Ulme  ettlicher 
tdding  und  sache  von  der  Juden  wegen  die  bi  in  sesshaft  sind  und  umb  andn(r  stuke 
überainkomen  bin ,  darumbe  so  han  ich  in  von  dez  vorgenanten  mines  gnedigen  herren 
des  Römischen  küngs  gewaltz  wegen  erlobt  und  gegunnen  :  ob  das  were  daz  si  dehain  35 
st^  von  der  egenanten  tdding  wegen  uff  die  Juden  die  bi  in  sesshafft  sind  satzten  oder 
in  die  Juden  icht  hilffe  daran  tdtten ,  daz  si  das  wol  uffnemen  und  tun  sullen  und  mugen, 
also  das  si  darumbe  von  dem  egenanten  minem  gnedigen  herren  dem  Römischen  künge 
und  von  allermenglich  von  sinen  wegen  unbekumbert  und  dez  gentzlich  unengolten  sin 
und  beliben  sullen.  mit  urkund  diß  brieffs,  daran  ich  min  aigen  insigel  offenlich  40 
gehenkt  han,  der  geben  ist  an  der  nechsten  mitwochen  nach  dem  hailigen  tag  ze  pfingsten 
dez  jares  do  man  zalt  von  Cristz  geburt  drv^zehenhundert  jare  und  darnach  in  dem 
Juni  6  zwayundn'vhitzigostem  jare. 

'  IHe  Verhandhingen  fanden  wol  in  Ulm  selbst  staXl ,  Boreyboy  von  Swinar  von  obgedachter  Taiding  w^en 

und  die  Ausfertigung  der  Urkunde  ebenso.  zu  seiner  Ehrung  soo  fl.  für  sich,  und  daß   er  für  45 

*  Aus  verschiedenen  Quittungen,  von  denen  das  oben  den  König  wegen  der  Taidung,  so  die  Stadt  Ulm  mit 

in  den  Quellen-Angaben  angeführte  Repertorium  de«  Ulmer  ihm  als  im  Namen  König  Wenzel«  der  Juden  und  ander 

Stadtari^ivs  Nadiricht  gibt,  und  die  in  demselben  vom  Sach  halben  gehabt,  2000  fi.  von  dieser  Stadt  erhalten  hat. 

18  und  91  Okt.  dieses  Jahres  datiert  sind,  ergibt  «ich ,  daß  Die  Quittungen  selbst  sah  ich  nicht. 


C.  Judenschulden.  319 

180.  K,  Wenzel  gewährt  Ulm  Vergessenheit  edles  im  letzten  Städtekrieg  Geschehenen,  Haltung    iSif2 
von  Juden  gegen  Ablieferung  der  Hälfte  von  ihrer  jährlichen  Steuer  und  des  goldnen    "^' 
Opferpfennigs,  gerichtliche  Zuständigkeit  des  Eaths  hei  Pfandschafts -Streitigkeiten 
die  sich  durch  die  letzte  Judenschulden-Aifhebung  von  1390^  ergeben,  Unschädlichkeit 
5  dieser  zu  Gunsten  der  Fürsten  und  Herren  erfolgten  Maßregel  für  die  durch  die  frü- 

here von  1385  der  Stadt  erwachsenen  Forderungen,  zehnjähriges  Ungeld,  Bestätigung 
edler  Privilegien,  1392  Aug.  11  Betlem, 

Ä  aus  Stuttg.  SL  A,  Ulm  Stadt  und  Amt  fasc.  II.  XXXI Y  i  or.  mb.  c.  sig.  pencLj  auf  RückMeite  Hnks  unten 

wol  von  gleichzeitiger  Hand  V,  und  ebenda  rechts  unten  vielleicht  auch  gleichzeitig  uDgelt,  sonst 

10  spätere  Rückschriften.  Die  Unterschrift  auf  dem  Bug  ist  von  anderer  Hand  als  der  Text  der 

Urkunde. 
B  coli,  ibid,  unter  gleicher  Signatur  in  einem  auf  Bitten  der  Stadt  Uhn  189B  Dec.  19  (Do,  v.  Thofn.) 
ausgestellten  Vidimus  des  Gfn.  Rudolf  von  Sulz  Hofrichters  zu  Rotweil  an  Statt  seines  gleich- 
namigen Vaters,  vidimationis  or.  mb.  c.  sig.  pend.;  auf  RückseUe  unten  q  und  weiter  rechts  98, 
15  sonst  spätere  Rückschriften. 

C  coli.  ibid.  unter  gleicher  Signatur  in  gleichem  Vidimus,  vidimationis  or.  mb.  c.  sig.  pend.;  auf  Rückseite 
unten  p  und  weiter  rechts  92,  sonst  spätere  Rückschriften.  Das  eine  der  beiden  Vidimusse,  ich  weiß 
nicht  welches,  ist  seit  untrer  Benutzung  an  das  städtische  Archiv  Ulm  ausgefolgt  worden  186$. 
Das,  was  in  Jäger  Ulm  im  Mittelalter  i,  40€  f.  So  erwünscht  dieß  —  in  die  Kammer  geben  steht,  be- 
20  ruht  offenbar  nur  auf  dieser  Urkunde;  mit  Quellen-Angabe  MSC. 

Wir  Wenczlaw'^  von  gotes  gnaden  Romischer  kunig  czu  allen  czeiten  merer  des 
reichs  und  kunig  zu  Beheim  bekennen  und  tun  kunt  o£fenIichen  mit  diesem  brief  allen 
den  die  in  sehen  oder  hören  lezen  :  [1]  das  wir  angesehen  haben  die  getrewen  und 
nuczlicho  dinste,  so  die  burgermeister  rate  und  bürgere  gemeinlichen  der  stat  zu  Ulme 

25  unsere  und  des  reichs  liben  getrewen  uns  und  dem  reiche  oft  nuczlichen  getan  haben 
und  noch  furbas  in  künftigen  czeiten  tun  suUen  und  mögen,  dorumb  so  haben  wir  in 
sulche  besundere  genade  erczeiget  und  getan  :  was  sich  in  dem  kriege,  den  sie  und  euch 
andere  stete  mit  fursten  herren  rittern  und  knechten  gehebt  hant,  vorhandelt  hat,  oder 
was  sich  bis  uf  diße  zeite  von  übergriffen  oder  von  andern  sachen  yorloffen  hat  mit  den 

so  und  gegen  den  die  in  dem  kriege  gewesen  sind,  das  wir  sie  dorumb  in  unser  und  des 
reichs  huld  und  genade  genomen  haben ',  also  das  sie  dorumb  und  ouch  des  von  uns  und 
yon  allermenglich  furbas  ewiclich  unengolten  und  unbelLummert  sein  und  bleiben ,  und 
das  ouch  wir  ir  gnediger  herre  sein  und  bleiben  wollen.  [2]  ouch  haben  wir  in  von 
Romischer  kuniclicher  macht  erlowbt  und  gegftnnen  erlowben  und  gunnen  ouch  in  mit 

^  kraft  dicz  briefs,  das  sie  alle  und  igliche  Juden  und  Judin,  die  yecz  bey  in  wonhaftig 
sein  oder  die  sich  furbas  zu  in  czihen,  die  sie  ufnemen  und  empfahen,  von  unsern  und 
des  reichs  wegen  hanthaben  innemen  und  emphahen  mögen  und  ouch  die  schuczen  und 
schirmen  mögen  nach  lawte  und  sage  der  brief  die  sie  vormals  von  uns  und  dem  reiche 
doruber  erlangt  und  erworben  haut,  also  das  sie  uns  und  dem  reich  die  halben  stüre  von 

Ao  den  allerjerlichen  suUen  volgen  lassen  iren  trewen  dorumb  zu  gelowbend  an  geverde  als 
das  in  unsern  vordrigen  briefen  eigenlich  begriffen  ist.  und  sullen  uns  dorzu  von  jedem 
Juden  und  Judin,  die  bej  in  wonhaft  sind  und  ouch  zu^  iren  tagen  komen  sind,  einen 
guidein  oppferpfennjg  uf  wejiiachten  ouch  folgen  lassen  an  geverde.       [3]  und  wann 

a)  in  der  Ahichrift  itt  überall  cz  durchgeführt,    b)  Ä  echeint  ohne  Zeichen  über  u. 

46  '  Wie  K.  Wenzel  sich  an  Ulmer  und  Augsburger  Kauf-  hss.  von  Frank  f.  Sachen  auf  der  dortigen  StadtbibHothek. 
mannegütem  wegen  Nichterfüllung   der  ihm  von  der  *  Das  Repert.  des  groß,  NördL  Archivs  i  foL  6ai^-602' 

Judenschulden-Aufhebung  wegen  gebührenden  Schuldig-  meldet  von  einer  Urktmde  aus  I89i :  der  Rom.  König 

keit  XU  entechädigen  suchte  in  Tauberbischofsheim  1892  Wenceslaus  nimmt  die  Reichsstadt  Nördlingen  wegen 

nach  der  Frankfurter  Fastenmesse  [Febr.  27  Fastnadd]  dessen,  was  sich  in  den  Stadtekriegen  verlaufen  hat,  in 

50  s.  die  Augsb.  Chr.  in  St.  Chr.  4,  94  f.  mit  Beil,  IV  p.  189  seine  und  des  Reichs  Huld  und  Gnade  etc. 
und  6,  44  f.  Vgl  Orth  Reichsmessen  loi  aus  den  Uffenbach. 


320  Reichstag  zu  Nürnberg  im  September  1390. 

1892  die  vorgenanten  von  Ulme  die  genade ,  die  wir  forsten  herren  rittern  und  knechten  von 
^''"  der  Juden -schulde  wegen  getan  haben,  von  den  Juden  unsern  camerknechten,  die  bey 
in^  sesshaft  sind,  haut  volgen  gelassen,  dorumb  haben  wir  sie  mit  sulchen  gnaden  widerumb 
bedacht :  ob  das  were  das  icht  zwaiung^  wurde  von  der  pfände  wegen,  die  den  Juden  vor- 
seczt  sind,  czwischen  dem  oder  den®  der  die  pfand  gewesen  sind  oder  sie  vorseczt  haut  5 
oder  iren  erben  oder^  den  Juden  den  die  vorseczt  sind  oder  iren  erben,  ali^  das  der  oder 
die  Juden  derselben  pfände  laugnotint  oder  sprechen  das  sie  die  verkauft  betten  oder  die 
an  weren  worden  vor  der  zeite  und  datum  als  der  von  Niiremberg  briefe  *  den  wir  in  von 
sulcher  sache  wegen  vorsigelt  haben  geben  ist,  so  sol  mit  namen  der  oder  die  sulche  ire 
pfand  erfordern  vor  dem  burgermeister  und  rate  zu  Ulme,  und  sol  euch  si<^h  dorumb  des  lo 
rechten  vor  iren  richtern  doselbst  benugen  lassen,  und  suUen  sie  euch  im  des  rechten 
beholffen  sein  an  geverde.  und  wie  es  do  mit  dem  rechten  usgetirogen  wirdet,  doran  sol 
sich  der  cleger  lassen  benugen,  und  sol  euch  furbas  dheinerlej  ansprach  haben  weder  zu 
den  von  Ulme  noch  zu  den  Juden  und  iren  erben  in  dheine  weis.  [4]  doch  sol  mit 
namen  den  vorgenanten  von  Ulme  die  gnade,  die  wir  fursten  grafen  herren  i:ittem  unde  is 
knechten  getan  haben  von  der  Juden-schuld  wegen  als  vor  geschriben  stet,  keinen  scha- 
den brengen,  ob  in  noch  yemande®,  es  were  graff  herre  ritter  oder  knechte  oder  wie  der 
genant  oder  geheissen  were,  ichczit  schuldig  were  von  der  Juden  wegen,  dorumb  siebrief 
purgen  oder  pfand  betten ,  von  der  taiding  wegen  die  wir  mit  den  steten,  tatten  dorumb 
sie  uns  virczigtausend  guidein  beczalt  haben ,  also  das  sie  mit  namen  bey  denselben  so 
schulden  und  pfänden  bleiben  suUen  und  in  beczalt  sullen  werden  noch  usweysung^  der 
brief  die  in  dorumb  besigelt  und  gegeben  sind.  [5]  euch  tun  wir  in  die  gnade,  ob  das 
were  das  sie  ungelt '  in  irer  stat  und  von  irer  stat  nucze  und  notdurfft  wegen  ufseozen 
oder  nemen  wolten,  das  wir  in  das  von  kuniclicher  macht  gunnen  und  erlowben  wollen 
czehen  gancze  jare  die  nehsten  noch  einander  an  widerruffen  zu  nemen  von  iren  luten  <& 
die  under  in  wonhaft  und  gesessen  sind ,  also  doch  das  in  diese  gnade  an  andern  iren 
friheiten  und  genaden,  die  sie  von  uns  und  andern  unsern  vorfaren  an  dem  reich  erlanget 
und  herbracht  haut  von  ungelt  wegen,  nicht  schedlich  sein  sol.  [6]  und  zu  dem  allem 
so  haben  wir  den  vorgenanten  von  Ulme  alle  andere  friheid  brief  gewonheid  privilegia 
und  rechte,  die  sie  von  uns  und  andern  unsern  vorfaren  an  dem  reiche  Romischen  keisem  so 
und  kunigen  erlangt  herbracht  und  erworben  haben,  bestetiget  und  confirmiret  als  sie 
die  oder  wie  sie  die  mit  guter  gewonheid  oder  mit  briefen  herbracht  und  genossen  haut, 
und  wollen  euch  sie  dobey  und  euch  bey  uns  und  dem  heiligen  reiche  nu^  furbasmer 
gnediclichen  hanthaben  und  behalten  als  ir  gncdiger  herre.  mit  urkund  dicz  briefs 
vorsigelt  mit  unser  kuniclicher  majestat  insigele,  geben  zu  Petler  noch  Crists  geburt  drey-  ss 
czenhundert  jar  dornach  in  dem  czweyundnewnczigistem  jare  des  nehsten  suntags  vor 
unser  vrawen  tage  assumpcionis  unser  reiche  des  Behmischen  in  dem  dreissigistem  und 
Äug,  11  des  Römischen  in  dem  sibenczehenden  jaren. 

r.  T  T»  fTT         1        j    /-VI  Ad  relacionem  Borzywovffii  de  Swinars 

hn  verso]  R.  Wenceslaus  de  Olomuncz.  _.,    ,.,,''  ttt     ,      i 

^  ■*  Wlachnik  de  W eytmule.  40 

a)  BC  nna.  b)  BC  zwaygnngi  A  zawinig.  c)  Ä  der,  BC  om.  d)  em.  nnd.  e)  Ä  jemand  mit  Schweif,  f)  konnte  in 
Ä  »ielleiekt  auch  ufwcytnog  geUttn  werden ,  B  nAwisung.  g)  Ä  eeheint  kein  Zeichen  Über  a ,  tpte  auch  in  dem 
folgenden  tu, 

*  nr,  188.  tinbeklagt  in  seinen  Räthen  nach  MehrheUaspruch  dieaei- 

*  K,  Wenzel  ihut  Eßlingen,  da4  eich  auf  die  durch  ben  richten  und  strafen  möge;  beidee  auf  Widerrufen;  45 
Krieg  verureachte  Schuld  und  Armuth  der  Bürger  und  dat.  Betler  1891  Barthol.  Abend  ßoh.  29  Rom.  le  [d.  h. 
der  Stadt  beruft,  die  Gnade,  daß  e$  in  der  Stadt  künftig  Aug.  23],  im  Stuttg.  St.  A.  Rubrik  ^'eil  die  Stadt  Büschel 
Ungeld  aufsetzen  möge  autechUeßUch  auf  die  eignen  1  '/«  ^VI  29  {Repert.  p.  le)  in  einem  von  Eßlingen  für 
Bürger  nach  Nutz  und  Noihdurft  der  Stadt,  und  daß  es,  Weil  ausgeeteltten  Pergament'  Vidimue  von  1646  Dineiag 
wenn  es  verleumbte  schädliche  Leute,  das  Fürsten  und  Apr.  e.  50 
Herren  Landen  und  Leuten  gememUch  wissentlich,  fängt, 


G.  Judenschulden. 


321 


181.  K,  Wenzel  gebietet  jedermann ,  dem  Gfn.  Eberhard  IV  und  seinen   Untersaßen  und    ''*** 
besonders  der  Stadt  Reichenwile  beholfen  zu  aein,  bis  die  widerspenstigen  Reichsstädte 
und  ihre  Juden  denselben  ihr  durch  die  königliche  Aufhebung  der  Judenschulden  er- 
worbenes Recht  gewährt  haben  \  1392  Mai  4  Prag. 

5  Aui  Sluttg.  St.  A.  Juden  or.  mb.  c.  tig.  in  verso  impr» 

Spuren  dieter  Urkunde  «.  nt. 

Wir  Wenczlaw  von  gotes  gnaden  Romischer  kunig  zu  allen  czeiten  merer  des  reichs 
und  kunig  zu  Beheim  embieten  allen  fursten  geistlichen  und  wertlichen  grafen  frejen 
herren  dinstluten  rittern  knechten  gemeinscheften  der  stete  merkte  und  dorffer  und  mit 

10  namen  dem  obmann  und  den  achten  die  über  den  lant&ide  gesaczet  sein  und  allen  unsern 
amptluten  pflegem  und  andern  unsern  und  des  reiches  Hben  getrewen  unser  gnade  und 
alles  gut.       als  wir  vormals  langest  fursten  grafen  herren  rittern  und  knechten  unsern. 
und  des  reichs  liben  getrewen  besundere  gnade  getan  haben,  das  sie  aller  Juden -schult, 
die  sie  den  Juden  schuldig  sein,  wo  die  gesessen. sind,  genczlichen  solden  ledig  und  loze 

issein,  und  in  ouch  ire  pfände  und  brive,  die  vorhanden  weren,  unverruket  widerkart 
werden,  also  haben  wir  ouch  dem  edlen  Eberharten  grafen  zu  Wirtemberg  und  allen 
seinen  erben  und  allen  seinen  undersessen  und  besunder  der  stat  Reichenwile  und  die 
zu  in  gehören  dieselbe  gnade  getan  und  tun  in  die  in  kraft  dicz  brives  von  Romischer 
kuniclicher  mechte.  nu  haben  wir  vernomen,  wie  das  sich  etliche  unsere  und  des  reiches 

so  stete  und  die  Juden,  die  bey  in  gesessen  sind,  dem  egenanten  von  Wirtemberg  und  den 
seinen  solcher  gnade  nicht  gehorsame  sind  und  in  ouch  ire  pfände  und  brive  noch  nicht 
widerkeret  haben,  dovon  so  gebieten,  wir  euch  allen  gemeinlichen  und  ewer  iglichem 
sunderlichen  ernstlichen  und  vesticlichen  bey  unsern  und  des  reiches  hulden,  das  ir  dem 
vorgenanten  Eberharten  grafen  zu  Wirtemberg  und  allen  den  seinen  wider  dieselben, 

u  die  in  solche  ire  pfantschaft  und  brieve  furhilden,  mit  ganczen  trewen  und  ernste  beholfen 
sein  sollet  zu  pfenden  und  die  pfände  unverruket  haldct,  als  lange  bis  das  in  von  solchen 
steten  und  Juden  alle  ire  pfantschaft  und  brive  genczlichen  widergeantwurtet  und  von 
derselben  Juden-schult  wegen  widerkeret  werden  noch  lautte  und  ynhalte-  der  gnaden- 
brive  die  wir  doruber  den  fursten  und  herren  gegeben  haben,  als  ir  unsere  und  des  reichs 

30  swere  Ungnade  vermeyden  wollet.  mit  urkunt  dicz  brives  versigelt  mit  unserm  kunic- 
lichen  angedrukten  insigel,  geben  zu  Präge  noch  Cristesgeburt  dreyczenhundert  jare  und 
dornoch  in  d.em  czweyundnewnczigisten  jaren  des  sunabendes  noch  des  heiligen  crewczes 
tage  invencionis  unser  reiche  des  Behemischen  in  dem  newnundczweinczigisten  und  des 
Komischen  in  dem  sechczehenden  jaren. 

Ad  relationem  Borziboii  de  Swynars 
Franciscus  canonicus  Olomucensis. 


1S92 
Mai  4 


35 


[in  verso]  R.  Bartholomeus. 


*  Die  Spuren  dieser  Urkunde  «.  heiSaUler  Graven  M, 
a  und  Spiker  Lage  der  Juden  128;  StäHn  Wirtemb.  Gesch, 
8,  S67  führt  sie  nicht  an.  In  dem  Satze  bei  Spiker  •der 

40  Kaüer  entschuldigte  sich  damit  daß  ihm  die  auferlegte 
Taxe  für  das  Herzoglhum  Würtemberg  noch  nicht  bezahlt 
worden  sei»  ist  freilich  fast  jedes  Wort  schief  oder  falsch i 
bei  Sattler,  auf  dem  Spiker  hier  fußt,  aber  mit  freier 
Bearbeitung,  ist  di^enige  Taxe  gemeint,  welche  dem  Kö- 

45  nig  von  den  Juden -Schuldnern  für  ihren  Schuld- Erlöse 
zu  bezahlen  war.  —  Graf  Eberhard  bezahlte  ziemlich 
viel,  wir  haben  noch  die  Quittung  darüber :  K,  Wenzel, 
wann  ihm  Gf.  Eberhard  zu  Wirthemberg  an  den  6000  ft,, 
die  dem  Konig  Fürsten  Grafen  Herren  Ritter  und  Knechte 

60  in  dem  Lande  zu  Schwaben  gesessen  geben  soUen  von 

Dentsche  Beichitaga-Akteu  II. 


wegen  der  Judenschulden -Tilgung,  die  auf  denselben 
entfallenden  aooo  fl,  bezahlt  hat,  sagt  ihn  für  sich  und 
seine  Reichsnachfolger  dieser  Summe  quüt,  dat,  Prag  1892 
Mai  6  {So»  Jubilate  Boh.  29  Rom»  le),  Unterschrift  Ad 
relationem  Borziwogü  de  Swynars  Frandscus  Olomu- 
censis canonicus,  in  verso  B.  Barthohmeus;  aus  Stuttg. 
St,  A.  Römische  Kaiser  und  Könige' Büschel  i  nr.  8  or, 
mb.  Ut,  paX.  c.  sig.  in  verso  impr.  Man  sieht,  wie  ungenau 
bzw.  unrichtig  die  Darstellung  bei  Sattler  Graven  2,  8 
und  noch  mehr  die  bei  Spiker  Ueber  die  ehemalige  und 
jetzige  Lage  der  Juden  in  Deutschland  p.  128  ist.  Erst 
Stalin  8,  867  gibt  den  Inhalt  dieser  Urkunde  aus  dem 
Stuttgarter  Archive  richtig  wider,  mit  Unrecht  bezweifelt 
Hofier  Ruprecht  77  nt,  2  diese  Angabe. 

41 


322  Reichstag  zu  Nürnberg  im  September  1390. 

c)  Judenschalden  in  Franken. 
1890    182.  ^'   Wenzel  hebt  die  Judensckidden  auf  im  Lande  Franken.  1390  Äept.  16  Nürnberg. 

Sept.  1$ 

F  coli,  Münch.  R.  Ä.  mixta  fasc.  48  IV  Vj  or,  mb.  c.  eig,  pend.  laeio,  oufRück^eüt  von  gkichzeüiger 
Hand  kaum  mehr  zu  erkennen  ein  aufsagunge  der  Juden.  —  Die  Vergleichung  mit  der  kön, 
Urkunde  desselben  Datums,  worin  Wenzel  die  JudemchtUden  außebt  in  Sckioaben,  ergibt  Gleich'   6 
heit  des  Inhalts,  nur  daß  an  den  beiden  Stellen,  wo  dort  Swoben  steht,  hier  Franken  gesetzt  ist; 
auch  Datum  Unterschrift  und  Registrata  sind  gleich;  s,  Var,  F  bei  der  genannten  Urkunde. 

K  coli.  Frankf.  St.  A.  Eop.  B.  1328-1403  fol  186^  nr.  »74  ohne  Angabe  der  Regierungsjahre,  der  Unter- 
schrift, der  Registraia  {ist  nur  an  einzelnen  Stellen  kollationiert  worden). 

Gedruckt  Orth  Die  zwei  Frankf.  Reichsmessen  pag.  eio-ea»  BeU.  ^aus  der  authentischen  Arekto-  so 
Abschrift»;  Spieß  Archivische  N^enarbeiten  l,  121  Beyl.  nr.  8  aus  orig,  arch.  Plassenburg,; 
D.  Franz  Dominicus  Bäberlin  Neueste  Teutsche  Reichsgeschichte  1  Vorrede  pag.  XXVIII-XXXII, 
ßn  HäberHn  mügetheiÜ  von  Spieß  aus  dem  Orig,  des  Plassenb.  Archivs,  und  vermutMich  ist  dieses 
Plassenburger  Original  nichts  anderes  als  unser  F. 

1890    133-  ^.   Wenzel  hebt  die  Judenschulden  auf  in  Nil/mberg  Rotenburg  a,  71  Schweinfwrt  16 
^^'  '^  Windsheim  Weißenhurg.  1390  Sept.  16  Nürnberg. 

A  au»  Münch.  A.  A.  Urkk.  Nürnberg  Reichsstadt  Nachtrüge  f.  65  XII  %  früher  fosc.  65  X  *■/.,  or. 
membr.  c.  sig.  pend.  {kollationiert  mit  der  kön.  Urk.  gleichen  Datums  betr.  Aufhebung  der  Juden- 
schulden in  Schwaben,  wo  m.  s.  Var.  A). 

M  coli.  Münch.  R.  A.  Urkk.  Rotenburg  I  kais.  Privill.  87  K.  80  L.  6;  in  einem  Vidimus,  welches  Abt  20 
Donaldus  vom  Kloster  zu  S.  Gilgen  in  Nürnberg  auf  persönliche  Bitte  Hainrichs  des  Topplers  und 
Peters  des  Kreglingers,  zu  den  Zeiten  geschworener  Bürgermeister  in  Rotenburg,  und  auch  andrer 
desselben  Roths,  von  Rotenburgs  und  andrer  Reichsstädte  wegen,  1890  Sept.  18  (So.  nadi  exalt. 
eruc.)  gegeben  hat;  die  Unterschrift  und  Registrata  der  vidimierten  Urkunde  fehlen;  die  VidimaOcns» 
Urkunde  selbst  ist  or.  membr.  c.  sig.  abbatis  pend.  25 

U  coli.  Ulm.  Stadt' BibUoth.  Ulmensia  cod.  5577  fol.  86^-26'  cop.  coaev.,  ohne  die  Unterschrift  und 
Registrata  des  Originales. 

Befindet  sich  auch  im  Münch.  R.  A.  ad  Weißenburg  Reichs -Stadt  14  fasc.  XI '/,  in  einem  Vidimus  des 
Abtes  Görg  zu  S.  Egidien  zu  Nürnberg  von  1441  Jan.  85  (convers.  Pauli);  und  im  Nümb.  A.  K. 
Rotenb.  Repert.  tit.  I  Generalia  G  Urkunden  Bücher- Numer  6  cod.  mb.  sec.  14.  16.  le  foL  77«- 76*  30 
cop.  coa£V.  in  einem  Vid.  des  Abts  Donaldus  wie  M  vom  gleichen  Tag,  eine  andre  gleichzeitige 
Band,  ncUürUch  von  Rotenburg,  setzte  unmittelbar  unter  diese  Abschrift  fol.  78^  folgende  Notiz 
*  Disen  yorgeschriben  unsers  herren  ••  dez  kftnigs  brief,  als  der  in  dez  obgnanten  herren  dez  aptes 
von  sant  Gilgen  brief  geschriben  stet,  den  haben  ••  die  von  Nüremberg  inne  von  wegen  ir  der 
von  Swynfflrt  Winshein  Wyzzenburg  und  unser,  und  die  von  Nflremberg  sdllen  uns  einen  brief  85 
under  irr  stat  insigel  geben,  uns  mit  dem  obgnanten  brief  zu  gewarten  und  uns  den  zu  leihen  wo 
und  wenn  wir  sin  bedürfen,  ein  ähnliches  Verfahren  s.  RTA.  1  nr.  804. 

Gedruckt  St.  Chr.  1, 185-187  aus  A.  —  (Regest  in  Reg.  Boic  10,  875  wol  aus  A,  und  in  Wiener  Juden- 
Regesten  1,  166  nr.  866  wol  aus  Reg.  Boic.  l.  c,  und  bei  ^obbe  Die  Juden  in  Deutschland  während 
des  MülelaUers  lae  f )  40 

Wir  [weiter  wie  in  der  kön.  Urkunde  gleichen  Datums,  worin  Wenzel  die  JvdenSchvi- 
den  aufhat  in  Schwaben,  doch  mit  folgenden  Abweichungen.  In  art.  1  heißt  es  ritter  knehte 
und  stete  sAIichen  gesftch  genczlichen  beczaln  selten;  ferner  in  kraft  dicz  briefs,  daz  die 
burgermeister  rete  und  burger  gemeinlichen  der  stete  Nuremberg  Rotemburg^  Sweinfftrt 
Windsheim  und  Weissemburg  alle  ire  burger  besampt  und  besunder  und  darczft  ire  under-  45 
sessen  und  alle  die  iren  ledig  und  loz  sein  stülen;  weiter  mit  eigenthündichem  Zusatz  allen 
Juden,  wie  die  genant  sein,  und  mit  namen  die  egenanten  von  Nuremberg  sdllen  ledig 
und  loz  sein  von  Jecklein^  von  Ulme*  Anshelm^  und  JAdlein^  der  Isackin®  sönen^  unsem 

a)  om.  U  vol  nur  aus  Veraehen  de»  Aheehreibere.  b)  M  J&kel ,  U  Joccel ,  hei  Chmel  Beg.  Bup.  nr.  66  Jekloln.  c)  hei 
Clvnel  Reg.  Rup.  nr.  66  KAaXm.    d)  {TJadlin.    e)  IT  la&kkln.    f)  CTs&n.  60 

*  Ist  wol  derselbe  Jud  JäckUn  von  Ulm,  von  dem  der  Bestätigung  obiger  Urkunde  durch  K.  Ruprecht  vom 

Jäger  Ulm  im  Mittelalter  89»  erzählt,  er  habe  zu  Ende  eJan.  I40ifür  die  Nürnberger  im  Karlsr.  G.  L.  A.  Pfalz, 

des  14  Jahrhunderts  daselbst  die  ausgedehntesten  Wechsel'  Kop.  B.  4, 18*  und  im  Regest  bei  Chmel  nr.  66  aus  K. 

geechäße  getrieben,  u.  a.  m.  —  &  ist  ioider  erwähnt  in  Rtqirechts  Registraturbueh  C  im  Wiener  Archiv. 


G.  Judenscholden. 


823 


Juden  und  allen  iren  erben,  es  sey  haubtgüt;  endlich  die  zu  den  zeiten  der  gemähten    '^^ 
schulde  in  den  obgenanten  steten  gewonet  haben  oder  gesezzen  sein  gewesen  noch  in    ^ ' 
denselben  steten  oder  in^  welichen  landen  dieselben  Juden  siezen  oder  wonen\  Derart,  2 
fehü  ganz*.  Der  art.  3  ist  gleichlautend.   In  art,  4  heißt  es  so  sol  der  klager  das  vordem 

ft  vor  den  forsten  herren  oder  den  steten  do  der  Jude  gesessen  wer'  und  sol  sich  lassen 
benügen  doselbst  an  dem  rehten,  und  der  herre  oder  die  stat  sol  im  auch  dez  rehtens  be- 
holffen  sein  on  geverde  ;  femer  herren  stetten  oder.  Der  art.  5  ist  gleichlautend.  In  art.  6 
heißt  es  wir  haben  auch  den  obgenanten  fürsten  grafen  herren  und  steten  von  besundern. 
Der  a/rt,  7  ist  gleichlautend],   mit  urkftnde  dicz  briefes  versigelt  mit  unserm  künglichem 

10  majestat-insigel,  geben  zu  Nüremberg  nach  Crists  gepürt  dreyczehenhundert  jar  und 
darnach  in  dem  newnczigistem  jare  des  nehsten  freytages  nach  dez  heiligen  crewczs  tage    ^^^ 
als  es  erhaben  ward  unserr  reiche  des  Beheimischen  in  dem  ahtundzweinczigistem  und  aept.is 
dez  Römischen  in  dem  fünfczehenden  jaren. 

r.  n  T>  T»  .        -I    TTT.    1  Ad  mandatum  tociiis  consilii 

[m  verso]  K.  Petrus  de  Wischow. 


16 


Wlachnico  de  Weytenmule. 


20 


S5 


184.  K.  Wenzel  gestattet  Nürnberg  außer  den  alten  die  Aufnahme  neuer  Juden  gegen  Ah^  a^^^te 
liefenmg  der  Hälfte  des  entfallenden  Nutzens  und  eines  jährlichen  Ovidens  von  jedem 
erwachsenen  Juden  mit  Wegfall  des  bisherigen  Fixums  von  4O0  fl.y  regelt  f v/r  die  Stadt 
das  Verhältnis  der  neuen  JudenschuLden-  Tilgung  von  1390  zu  der  früheren  von  1386, 
gewährt  Vergessenheit  alles  im  Städtekrieg  Geschehenen^  u.  a.m.  1390  Sept.  16  Nürnberg. 

N  aus  Münch.  R.  A.  Reichsstadt  Nürnb.  Nachtrage  fasc.  65  XII '/«  or-  fnb.  c.  Hg.  pend. 
'  AB  coli,  die  kön.  Urkunde  gleichen  Datume  für  Rotenburg,  wo  man  e.  in  der  Quellen-Angabe. 
Ausführlichee  Regest  bei  Wiener  i,  164  f.  nr.  866  cais  Würfel  Nachrr,  in  der  Juden- Gemeinde  zu 

Nürnberg  p.  7  %  ii  VII  und  68  f  9,  wo  aber  auch  nur  Atazüge  aus  dieser  Urkunde,  und  nicht  das 

Diplom  selbst,  milgetheiU  sind. 


Wir  Wenczlaw  von  gotes  genaden  Komischer  kunig  zu  allen  czeiten  merer  des 
reichs  und  kunig  zu  Beheim  bekennen  und  tun  kunt  offenlichen  mit  disem  brive  allen 
den  die  in  sehen  oder  hören  lesen  :  [1]  das  wir  mit  wolbedachtem  mute  und  rechter 
wissen  dem  burgermeister  rate  und  bürgern  gemeinlichen  der  stat  zu  Nüremberg  unsern 

90  und  des  reichs  lieben  getrewen  erlawbet  und  gegunst  haben  erlawben  und  gunnen  von 
Romischer  kuniglicher  mochte  in  craft  dicz  brives,  das  sie  alle  und  igliche  Juden  und 
Judinn,  die  sich  zu  in  cziehen  wollen,  zu  den,  die  jeczund  bey  in  sein ,  ufnemen  und 
empfahen  mugen,  ab  sie  wollen,  und  die  euch  von  unsern  und  des  reichs  wegen  hant- 
haben schuczen  und  schirmen.      [2]  und  was  sie  derselben  Juden  und  Judinn  gemessen, 

^  das  sollen  sie  uns  in  unser  kunigliche  camer  halbs  antwurten  und  geben',  und  wir  sollen 


a)  om.  Mü^ 

*  Judenschuldbriefe  und  Quittungen  von  18U-1898 
finden  sich  im  Münch.  R.  A.  Nürnberg  R.  St.  Nachtrage 
fasc.  67,  laut  nr.  477  des  Repertoriums  der  Nürnberger 

40  Urkunden.  —Vgl  Regesta  Ruperti  nr.  66,  Wiener  Regesten 
1,  64  nr.  6,  MüUner's  Annalen  a.  1390  pag.  488. 

'  Bezahlen  sollten  sie  aber  doch  :  K.  Wenzel  sagt 
Nürnberg  der  4000,  Rotenburg  der  1200,  Windsheim  und 
Weifienburgje  der  200  fL,  die  eie  ihm  von  der  Gncuie  der 

45  Judinschuld' Aufhebung  wegen  schuldig  geworden  eind, 
quitt,  wenn  sie  das  dem  Borziwogien  von  Swynars  ober- 
stem Pfleger  in  Beyern  bezahlen,  dat.  Nürnberg  1891 
Merz  10  {Fr.  vor  Judica  Boh.  28  Rom.  16),  Unterschrift 
Adrelacionem  Hinaczkonis  de  ||  Weissemburg  Franciscus 

50  Oiomucensis  canooicus.  Axu  Münch.  R.  A.  Urkk.  R.  St. 
Nurob.  Nachtrage  f.  66«  ad  ann.  139 1  XII  %  und  andres 
Exemplar  ibid.  Nürnberger  Archiv  Urkk.  Rotenburg  I 
kaiserliche  Privilegien  X  *V|.  Das  letztere  ist  gemeint  in 


Reg.  Boic.  lo,  282.  Beide  Exemplare  sagen  von  Schwein- 
furt nichts.  Das  Erster e  ist  or.  mb.  c  sig.  in  verso  impr.; 
das  Letztere  auch  auf  Pergament,  aber  ohne  jede  Sigtt- 
spur,  ist  wahrscheinlich  eine  gleichzeüig  sehr  geechickt 
nachgemachte  Kopie. 

*  Daher  die  vierte  Bestimmung  in  dem  Uebereinkommen 
Nürnbergs  mit  den  Juden  vom  6  Merz  1891  St.  Chr.  i, 
129,  27-80.  —  Königliche  Anweieungen  zur  Erlegung  der 
Judeneteuer  und  Quittungen  darüber  von  1871-1898,  in 
einen  Pack  zusammengebunden,  worüber  ein  besondres 
Verzeichnis  beiHegt,  finden  eich  im  Münch.  R,  A.  Nürn- 
berg R.  St.  Nachträge  fasc.  66*-«,  laut  nr.  478  des  dortigen 
Repertorium*  der  Nürnberger  Urkunden.  —  Vgl  Chmel 
Regesta  Ruperti  nr»  88;  und  Wiener  Regesten  zur  Gesch. 
der  Juden  i,  68  f.  nr,  4  faet  wörtlich  aus  Chmel,  vgl. 
Wiener  i,i69f.  nr,  886. 


324 


Reichstag  zu  Nürnberg  im  September  1390. 


1890 

S9pt.  tn 


1S91 
Jrnn.  6 


donunb  dem  rate  zu  Noremberg  glawben  an  recht  und  an  eyde.  [3]  so  sol  euch  ein 
iglich  Jade  und  Judinn,  die  zu  iren  jaren  kumen  sein  und  in  der  egenanten  stat  zu 
Nuremberg  wonhaftig  sein  oder  noch  dohin  kumen,  alle  jar  uf  den  obristen  tag  einen 
gülden  in°  unser  kunigliche  camer  beczalen,  als  sie  das  vormals  bey  seliger  gedechtnuss 
unsers  liben  herren  und  vaters  des  Romischen  keisers  und  ander  unser  vorfarn  an  dem  6 
reiche  Romischer  keiser  und  kunig  czeiten  getan  haben ;  und  sollen  euch  das  anheben 
zu  tunde  an  dem  nehsten  obristen  tag.  [4]  do  engegen  sollen  die  egenanten  burger 
und  stat  zu  Nuremberg  der  vierhundert  gülden ,  die  sie  uns  und  dem  reiche  unczher 
pflichtig  gewesen  sind  zu  geben  von  der  Juden  wegen,  ledig  und  loz  sein*.  [5]  was 
euch  die  Juden  und  Judinn  in  der  egenanten  stat  zu  Nuremberg  erbs  und  eigens  betten  io 
oder  furbas  in  kumftigen  czeiten  do  gewinnen,  und  euch  die  nucze  die  wir  von  denselben ** 
Juden  haben,  wollen  wir  furbas  nymanden  verschreiben  noch  vergeben,  geschehe  ober 
es  von  Vergessenheit  oder  sust ,  das  sol  kein  craft  noch  macht  haben.  [6]  wer'  euch 
Sache  das  ein  val  von  den  Juden  geschehe  oder  das  sie  sust  abgiengen,  was  sie  denn  erbs 
und  eygens  in  der  stat  zu  Nuremberg  betten ,  dorzu  sollen  wir  einen  von  unsern  wegen  is 
geben  und  die  egenanten  burger  von  dem  rate  einen ;  und  die  czwen  sollen  dasselb  erb 
oder  eygen  verkawffen  in  der  jarfrist  burgern  in  der  stat  zu  Nuremberg  und  nymanden 
anders;  und  was  doraus  gefellet,  das  sol  uns  halb  und  der  stat  zu  Nuremberg  halbs 
werden,  und  wir  wollen  euch  die  Juden  an  dem  iren  doruber  nicht  besweren.  [7]  euch 
sol  die  genade,  die  wir  fursten^  herren  rittem  knechten  steten^  und  allermeniclich  von  so 
der  Juden-schulde  wegen  getan  haben,  den  vorgenanten  burgern  und  stat  zu  Nuremberg 
keinen  schaden  brengen,  ob  in  ymand®  schuldig  beleih^  von  der  Juden  wegen  von  der 
teyding  die  wir  mit  den  steten  teten ,  dorumb  sie  uns  vierczigtawsent  gülden  beczalt 
haben',  und  sol  in  euch  dieselbe  genade  an  andern  unsern  genaden  und  freyheiten,  die 
sie  vormals  von  uns  und  dem  reiche  redlichen  herbracht  und  erworben  haben,  keinen  95 
schaden  bringen.  [8]  euch  tun  wir  in  diso  besunder  genade  :  was  ubergrif  geschehen 
sind  von  fursten  herren  steten  und  den  iren  in  den  krigen  die  sie  mit  einander  gehabt 
haben,  das  entweder^  teil  dorumb  uf  dhein  hofgericht  lantgericht  oder  ander  gerichtvon 
nymanden,  wer' der  were,  nicht  geladen  noch  beklaget  werde'',  und  das  man  euch 
dorumb  nicht  richte,  geschehe  es  aber  doruber,  das  solt  entwederm'  keinen  schaden  so 


a)  B  hat  hlofi  geben  itatt  in  unser  —  an  dem  nehsten  obristen  tag,  «ol  nur  naehlättig  abkürzend,  b)  ^derselben , 
AB  denselben,  c)  B  add.  graffen,  AN  om.  d)  add.  AN,  om.  B,  e)  AB  add.  Ibt.  f)  AB  bellb.  g)  A  entwedrer, 
B  etweder.    b)  N  werd  wiit  Schweif,  AB  weM.    i)  N  entwerdem ,  AB  entwederm ;  AB  add,  teyl. 


*  Nach  den  Münchener  Reichsarchivtrepertorien  befinden 
iieh  daeelbet  folgende  OrigintU-ürkunden :  i)  K.  Karl IV 
gebietet  dem  Schultheiß  und  Rath  zu  Nürnberg,  daß  eie 
die  Juden  datelbet  als  seine  Kammerknechte  I6  Jahre  nach 
einander  echützen  und  schirmen  sollen,  mit  dem  Anhang : 
was  solche  Zeit  ü&er  von  den  Juden  fälU,  davon  sollen  Vj 
dem  Reich  folgen  und  Vs  dem  Rath  bleiben,  dat,  laeo 
Merz  11  (Mi.  n.  Oeuli)  Prag,  Nürnb.  Nachtrr.  faac.  65  {nr. 
4€9  des  Repert.);  angeführt  von  Wiener  1, 184  nr,  287  aus 
Singularia  Norimb.  872;  2)  K.  Karl  IV  erlaubt  den  Bür- 
gern des  Roths  der  Stadt  zu  Nürnberg,  daß  sie  20  Jahre 
nach  einander  alle  Gefälle  Zinsen  und  Gülten  von  den 
Juden  zu  Nürnberg  gesessen  einnehmen  und  dieselben 
schützen,  jedoch  jährlich  davon  400  fl.  Stadtwährung  in 
die  kais,  Kammer  reichen  sollen,  dat.  1871  Merz  26  Can* 
nunc.  Mar.)  Prag,  Nürab.  Nachtrr.  fasc.  65  {nr.  470  des 
Repert.);  8)  K.  Wenzel  nimmt  alle  Juden  und  Jüdinnen ^ 
die  zu  Nürnberg  wohnhaft  und  gesessen  sind  oder  nadi- 
her  sedelhaft  daselbst  werden,  als  seine  KammerkneclUe 
mit  Leib  und  Gut  in  seine  und  des  Reichs  Gnade  Schirm 


Friede  und  Sicherheit  auf  die  nächsten  19  JaJire,  und 
verleiht  sie  mit  allen  Nutzen  Zinsen  und  GüUen  und  auf  S5 
die  Dauer  genannter  Zeit  an  die  Bürger  der  Stadt  zu 
Nürnberg  gegen  jährliche  Entrichtung  von  400  fl. ;  audi 
gebietet  er  genannten  Bürgern  obige  Juden  und  Jüdinnen 
während  jener  Zeit  vor  Gewalt  und  Unrecht  zu  schirmen, 
dat.  1882  Okt.  22  {Mi.  n.  Galli)  Elbogen,  Nürnb.  R.  St.  40 
Nachträge  fasc.  65  (10.  16.  6);  angeführt  in  Müllner's 
Ann€Llen  Jahr  1882,  und  bei  Wiener  1,  147  nr.  815  aus 
Singuiaria  Norimb.  872,  dieselbe  Urkunde  ist  auch  wol 
gemeint  in  Klock's  consilia  1,  668.  Sie  war  durdi  die 
Verordnung  in  RTA.  1  nr.  274  nicht  abgeschafft,  da  in  a 
der  letztem  die  besonderen  Verhältnisse  einzelner  Städte 
vorbehcdten  blieben.  Siehe  auch  Hegel  in  St.  Chr.  1, 118. 
*  Die  Judenschulden -Tilgung  von  I886,  vgl  RTA.  1 
nr.  272  art,  1.  Es  scheint  also  zur  Zeil  der  Ausst^bing 
unerer  Urkunde  noch  nicht  sMes  Geld,  was  die  Nüm-  60 
berger  in  Folge  der  Maßregel  von  1886  von  den  Juden- 
Schuldnern  forderten,  eingegangen  gewesen  zu  sein;  vgl. 
dazu  Hegel  St.  Chr.  1, 124,  7-il. 


G.  Judenschulden.  325 

brengen^       mit  urkunt  dicz  brives  vorsigelt  mit  unserm  kuniglichen  majestat-insigel, 
geben  zu  Nuremberg  noch  Crists  gebarte  dreyczehenhundert  jar  und  dornach  in  dem 
newnczigistem  jare  des  nehsten  freitages  noch  des  heiligen  crewczes  tage  als  es  erheben    '^^^ 
wart  unserr  reiche  des  Behemischen  in  dem  achtundczweinczigisten  und  des  Römischen 
5  in  dem  fumfczehenden  jaren. 

r.  1  T>  T»  x_      j    Trr.    1  Ad  mandatum  tocius  consilii 

[in  verso]  R.  Petrus  de  Wischow.  -rm    i    .      t    ttt    .  i 

^  Wlachnico  de  W eytenmule. 


185.  Jf.  Wenzel  bewilligt  der  Stadt  Nürnberg :  welches  Sicherheitsversprechen  sie  den  Juden    ^S9i 
macht,  dabei  sollen  diese  bleiben  und  von  ihm  nicht  weiter  beschwert  werden,  unter  Be-    ^' 

10  dingung  der  in  der   Urkunde  nr,   184  festgesetzten  Ablieferung  des  halben  Juden* 

Nutzens  und  des  jährlichen  Juden- Guldens,  1391  Jan.  17  BeÜem. 

Aus  Münch,  R,  A,  Urkk.  R.  St.  Nürnberg  Nachträge  f.  65  XII '/« or,  mb.  c.  iig.  pend. 

Wir  Wenczlaw  von  gotes  gnaden  Romischer  kunig  zu  allen  zeiten  merer  des  reichs 
und  kunig  zu  Behem  bekennen  und  tun  kunt  offenlich  mit  disem  brief  allen  den  die  in 

15  sehend  oder  hören  lesen  :  das  wir  unsern  lieben  getrewen  den  bürgern  des  rates  und 
der  stat  zu  Nuremberg  vormals  die  Juden  verschriben  haben  nach  awsweisunge  der  brief 
die  Bj  von  unsern  kuniglichen  gnaden  doruber  haben,  pu  haben  wir  in  darzu  die  besun- 
der  gnad  von  Romischer  kuniglicher  mochte  getan  und  tun  in  die  in  crafl  dicz  brives, 
was  trostung'  sy  den  Juden  und  Judinne,   die  yczund  by  in  sein  oder  furbass  in  kunf- 

10  tigen  Zeiten  zu  in  kummen,  tun  versprechen  oder  verschreiben,  dabey  sollen  dieselben 
Juden  und  Judinne  beleiben,  und  wir  noch  die  unsern  wollen  sy  darüber  nicht  beswem 
hindern  noch  bekümmern  in  dhein  wise,  doch  also  das  uns  die  von  Nurenberg  von  der 
Juden  wegen  geben  sollen  das  halbe  teyl  was  sy  der  Juden  genießen,  und  yglicher  Jud 
alle  jare  einen  guidein,  nach  des  briefs  laut  und  sag  den  wir  in  vormals  darüber  geben 

25  haben.      mit  urkund  dicz  brives  versigelt  mit  unserr  kuniglicher  majestat  insigele, 
geben  zun  Betlern  noch  Cristus  geburd  dreiczehenhundert  jare  und  darnach  in  dem  ein- 
undneunczigistem  jare  an  sant  Antonien  tag  unserr  reiche  des  Behemischen  in  dem  jan.i7 
achtundczweinczigosten  und  des  Romischen  in  dem  funfczehenden  jaren. 

[in  verso]  ß.  Petrus  de  Wischow.  ^d  relacionem  Borziwogii  de  Swinars 

30  Franciscus  Olomucensis  canonicus. 

186.  K.  Wenzel  gestaUet  Botenburg  a,  71'  aujjer  den  alten  die  Aufnahme  neuer  Judengegen    laso 
Ablieferung  eines  jährlichen  Gfuldens  von  jedem  erwachsenen  Juden,  regelt  für  die  Stadt  ^'^*'^* 
da«  Verhältnis  der  neusn  Judenschulden-  Tilgung  von  1390  zu  der  früheren  von  1385, 
gewährt  Vergessenheit  alles  im  Städtekrieg  Geschehenen,  u,  a.  m.  1390  Sept,  16  Nürnberg. 

35  A  au*  Münch.  R.  A.  Urkk.  Rotenburg  I  kais.  Privilegia  ^/^  X.  K.  80  L.  6  or.  mb,  c.  9ig,  pend.;  «.  Var.  A 

bei  nr.  184. 
B  coü.  Ulm.  St.  BibUoth.  Ulmensia  5577  fol.  26*  eop.  cotuv.;  e.  Var.  B  bei  nr.  184. 
Auch  vorhanden  Nümb.  A.  Koneerv.  Botenburg  Report,  tit.  I  Generalia  G  Urkunden  Bucber-Nuroer 
6  cod.  mb.  eec.  14. 16. 16  fol.  7$^  cop.  coaev. 
40  Regest  in  Reg.  Boic.  lo,  S7ö  (c.  eig.),  wol  aue  A. 

Wir  [weiter  wie  in  der  entsprechenden  kön.  Urkunde  für  Nürnberg  vom  gleichen  Datum 
wo  man  s,  Var,  A  und  B,  so  daß  immer  Rotemburg  steht  statt  Nuremberg ,  und  mit  den 

■  VgL  Chmcl  Regeeta  Ruperti  nr.  90.  ^  üngeU  e.  ibid.  '  Cautio  fidei  et  tecuritatie  in  genere,  HaUaue. 

nr.  61.  '  ^9^  Renten  Eiet.  Untertueh.  180  f. 


326  Reichstag  zu  Nürnberg  im  September  1390. 

'^^  naehfolgmden  Ahoeichungen,  In  art.  1  heißt  es  den  burgermeistern ,  uni  am  Schlüsse  ist 
heigefügt  und  die  auch  ynnehaben  nach  lawte  und  sage  der  briefe ,  die  sie  vormals  von 
ans  und  dem  reiche  redlichen  herbraht  und  erworben  haben.  Art.  2  fMt.  Art,  3  latdet 
gleich.  Art  4  fehlt.  Art.  5.  6.  7.  8  lauten  gleich^  nur  daß  in  art.  7  zwischen  von  der  Jaden 
wegen  und  von  der  tejding  eingefügt  ist  daramb  sie  briefe  bürgen  oder  pfantschaft  haben,  s 
Auch  gleiches  Datum,  too  das  gleichgiltige  dornsich  fehlt], 

r.  1  T>  T>  x^      :.    T*T.    1  Ad  mandatam  tocius  consilii 

\in  verso]  K.  retras  de  Wischaw.  „.,    ,    .      ,    ^rr    ^  i 

^  -■  Wlachnico  de  W eytenmale. 

i8$i    igfj^  j^^  Wenzel  hebt  die  Judenschulden  auf  für  die  Stadt  Heydingsfeld  und  den  Markt 
Bemheim,  und  gebietet  jedermann  und  insbesondere  der  Markgr.  Katharina  von  Meißen  lo 
und  ihren  Söhnen  Friderich  IV  Wilhdm  II  und  Georg  Begünstigung  dieser  Sache. 
1391  Jan.  4  BeÜem. 

Am  Münch.  R.  A,  Urkk.  IX  */,  fasc.  4  or.  mb.  c.  9ig,  pend. 

Gedruckt  Stumpf  Denkwürdigkeiten  Heft  i  pag.  X48  f.  nr.  lo.  —  Begeel  in  Reg.  Boic,  so,  278  und  bei 
Stobbe  iöS.  15 

Wir  Wenczlaw  von  gotes  gnaden  Romischer  kunig  za^  allen  czeiten  merer  des 
reichs  und  kunig  zu  Beheim'  bekennen  und  tun  kunt  offenlichen  mit  diesem  brive  allen 
den  die  in  sehen  oder  hören  lesen :  als  wir  vor  alle  unsre  und  des  reichs  fursten  herren 
ritter  knechte  burger  bawer  uberale  in  Francken  gesessen  aller  Jaden -schult  houptgutes 
und  gesuches  genczlichen  ledig  und  loze  gelassen ,  und  euch  geboten  haben  das  in  ire  20 
pfant  und  brive  lediclichen  widerkart  selten  werden,  also  haben  wir  angesehen  sulche 
dinste  und  trewe,  als  uns  die  burger  und  gmeine  der  stat  zu  Hejdingsfeld  und  des 
markes  zu  Bernheim  unsre  liben  getrewen,  die  uns  und  die  cronen  zu  Beheim  sunder- 
liehen  angehören,  dicke  getan  haben  und  furbas  tun  sollen  und  mögen  in  kumftigen 
czeiten,  und  haben  dorumbe  in  allen  gmeinlichen  und  ir  iglichem  sunderlichen  mit  wol-  2s 
bedachtem  mute  und  rechter  wissen  euch  dieselben  gnade  getan  und  tun  in  die  in  craft 
dicz  brives  und  Romischer  kuniglicher  mochte,  also  das  sie  aller  Juden-schult  haupt- 
geltes und  gesuches  von  allen  Juden,  wo  die  gesessen  sind,  genczlichen  ledig  und  loze 
sein,  und  in  euch  alle  ire  pfände  und  brive,  die  noch  vorhanden  sind,  lediclichen  wider- 
kart werden  sollen,  an  allermenicliches  hindernusse  und  Widerrede.  und  gebieten  90 
dorumb  allen  fursten  geistlichen  und  werntlichen  und  mit  namen  der  hochgeborn  Mar- 
garethen  marggrafin  zu  Meissen  unserr  liben  mumen  und  furstin  und  den  hochgebornen 
Wilhelm  Fridrichen  und  Jürgen  gebrudern  iren  sonen  und  allen  andern  marggrafen  von 
Meissen  unsern  liben  ohmen  und  fursten  und  sust  allen  grafen  freyen  herren  dinstluten 
ritter  knecht  gmeinscheften  der  stete  merkte  und  dorffer  und  allen  andern  unsern  und  35 
des  reichs  getrewen  und  undertanen  ernstlichen  und  vesticlichen  mit  diesem  brive,  das 
sie  die  egenanten  burger  von  Heydingsfeld  und  von  Bemheim  gmeinlichen  und  sunder- 
lichen an  den  egenanten  unsern  gnaden  nicht  hindern  noch  irren  in  dheine  weys  sun- 
der in  dorczu  getrewlichen  geholffen  und  geraten  sein  als  libe  in  sey  unser  swere  ungnade 
zu  vormeiden.  mit  urkunt  dicz  brives  vorsigelt  mit  unserr  kuniglichen  majestat  insi-  *» 
gele,  geben  zun  Betelern  noch  Cristes  geburt  dreytzehenhundert  jare  und  dornach  in 
j^^j  dem  einundnewnczigistem  jare  des  nehsten  mitwochen  vor  der  heiligen  drey  kunig  tage 
Jan,  4  unserr  reiche. des  Behemischen  in  dem  achtundczweinczigistem  und  des  Romischen  in 

dem  funfczehenden  jaren. 

Ad  relationem  domini  Lamperti  Bambergensis  episcopi  «s 

.^  „,        1    TTT.     t  Hinaczkonis*^  de  Weissemburff 

\in  verso]  R.  Petrus  de  Wisschow.     ,ti-       --jg  t:i        •        /m  • 

^  J  et  Borziwogii  de  owynars  Franciscus  Olomucensis  ca- 

nonicus. 

a)  om.  or,      b)  or.  llinaczkomis. 


G.  Judenschulden.  327 

188.  K.  Wenzel  gebietet  allen  Reichsstädten,  im  Sinn  seines  Judenschulden-  Tilgungsgesetees    isse 
ihre  Juden  anzuhalten  zu/r  Heimgabe  der  Pfänder  und  Schuldbriefe  an  Burggraf^'"  " 
Friderich  V  von  Nürnberg  *  und  dessen  Söhne  Johann  III  wnd  Friderich  VI.  1396 
Merz  27  Prag. 

■ 
5  Au$  Münch,  R.  A.  Urkk.  K.  81  L.  a  XII V^  or,  mb.  c.  tig,  pend.,'  auf  dem  Bug  unweä  neben  der  Unter^ 

echrift  ein  leichtes  R. 
Gedruckt  Man.  Zoll.  5,  869  nr,  867  aue  Müneh,  R,  A.  or.,  und  älinutoli  Friedrich  I pctg,  64  nr^  wo 
ciber  dae  Datum  faleeh  auf  26  Merz  berechnet  ist.  —  Regest  in  Reg.  Boic,  ti^  SB  und  daraus  bei 
Wiener  i,  168  nr.  87» ,  bei  Stobbe  »68  aus  Mon.  ZoU.  l.  c. 

10  Wir  Wenczlaw  von  gotes  gnaden  Romischer  knnig  zu  allen  czeiten  merer  des  reichs 

und  kunig  zu  Beheim  embieten  allen  und  iglichen  burgermeistern  reten  und  burgern 
gemeinlichen  unser ^  und  des  heiligen  reichs  stete  in  Dutschen  landen  gelegen  unsem 
liben  getrewen  unser  gnade  und  alles  gut.  liben  getrewen.  wann  wir  vormals  langest 
den  hochgebomen  Fridrichen  burggraven  zu  Nuremberg  ynserm  sweher  und  Johansen 
15  und  Fridrichen  seinen  sonen  burggraven  zu  Nuremberg  unsern  fursten  und  liben  swegern 
gleicherweis  als  andern  unsern  und  des  reichs  fursten  getrewen  und  undertanen  besun- 
der  gnade  getan  haben ,  das,  sie  aller  Juden -schuld,  beyde  hauptgeldes  und  gesuches, 
genezlich  frey  ledig  und  loze  sein  und  in  ouch  alle  pfände  brife  und  burgschaft  von 
sulcher  Juden- schuld  wegen  sollen  genezlich  und  gar  widertan  widerkart  und  ledig  gesogt 
so  werden  :  also  ist  noch  unsere  ernste  mejnung,  und  gebieten  ouch  euch  allen  gmeinlichen 
und  sunderlichen  bey  unsern  und  des  reichs  hulden ,  das  ir  schaffet  und  bestellet  mit 
allen  Juden  bey  euch  wonhaften ,  das  den  egenanten  unsern  fursten  alle  ire  pfände  und 
brife  genezlich  und  gar  widertan  und  widerkart  werden  gleich  andern  unsern  und 
des  reichs  fursten  und  undertanen,  als  libe  euch  sey  unsere  swere  Ungnade  zu  Ver- 
as meiden,  mit  urkunt  dicz  brifes  vorsigelt  mit  unser  kuniglichen  majestatinsigel,  geben 
zu  Frage  noch  Cristes  geburt  dreiczenhundert  jare  und  dornach  in  dem  sechsundnewn- 
czigisten  jaren  des  montages  noch  palmen  tage  unser  reiche  des  Behemischen  in  dem  um  t? 
dreyunddreissigisten  und  des  Romischen  in  dem  czweinczigisten  jaren. 

r.  1  T.  -n  _xi_  1  j    ^T        .  -x  ^     Per  dominum  ProcopiummarchionemMoravie 

[in  verso]  ß.  Bartholomeus  de  Novacivitate.  .^         i        j    i-.i  k 

«0  ^  J  Wenceslaus  de  Olomuncz**. 


d)  Judenschulden  in  Baiem. 
189.  K.  Wenzel  hebt  die  Judenschulden  auf  im  Lande  Baiem.  1390  Sept,  16  Nürnberg.       isso 

89pt.  16 

B  coli  Münch.  R.  A.  Juden  in  Bayern  3  XIV  "Z«  or.  mb.  c.  sig.  pend.  defie.,  das  Pergament  etwas 

verletzt,  auf  Rückseite  von  einer  Band  des  16  Jahrh.  ex.  oder  16  Jahrh.  in.  kdnig  Wentdauen 

35  freiheit  für  den  Judn-besuch  anno  1390.  —  Die  Vergleichung  mit  der  kön.,  Urkunde  desselben 

Datums,  worin  Wenzel  die  Judenschulden  aufhebt  in  Schwaben,  ergibt  GleichheU  des  Inhalts,  nur 
daß  an  den  beiden  Stellen,  wo  dort  S woben  steht,  hier  Beyern  gesetzt  ist;  s.  Var.  B  bei  der 
genannten  Urkunde. 

Audi  in  Münch.  R.  A.  tom.  privileg.  fol.  76^-77*  nr.  4i. 

40  a)  or,  anura.    b)  MmutoU  Ad  nuind.  dorn,  regia  Weneeslans  de  Olomflndt  ohns  Qu€Üenanffäb4. 

*  Vgl.  St.  Chr.  i,  ii6  nt.  2  über  die  Theilnahme  des  Burggrafen,  den  man  vergeblich  weiß  zu  wasdien  gesucht. 


328 


Reichstag  zu  Nürnberg  im  September  1390. 


i3$o  J90^  JSf,  Wenzd  an  jedermann  in  Baiem  :  wer  die  wegen  Aufhebung  der  Judenschulden  dem 
König  versprochene  Geldsumme  nicht  gehen  willj  der  sol  auch  die  Wolthat  jenes  Schuld- 
gesetzes  nicht  genießen,  1390  Sept,  17^  Nürnberg. 

B  coli.  Münch.  R.  A.  eingeicIicUlet  in  die  Urkunde  Johanne  von  Abeneberg  vom  6  Merz  lasL  —  Die 

Vergleichung  mit  der  kön.  Urkunde  gleichen  Datume  an  jedermann  in  Schwaben,  belr.  die  dem 

König  vereprochene  Zahlung,  ergibt  Gleichheit  dee  Inhalts,  nur  daß  im  Eingang  etatt  Swaben 

gesetzt  ist  Bayern;  auch  das  Datum  ist  gleich,  nur  Unterschrift  und  Registrata  fehlen^voeü  es 

,  Einschaltung  ist;  s.  Variante  B  bei  der  genannten  Urkunde  nr.  175. 

Auszug  bei  Gemeiner  Regensb.  Chr,  2,277  o,  Q.  und  daraus  bei  Train  p.  «/. 


1891    J9J^  Johann  von  Abensberg  vidimiert  die  eingeschaltete  Urky,nde  K.  Wenzels  vtym  17  Sept.  i« 
^^  1390  y  gerichtet  an  jedermann  in  Baiem  betr.  die  dem  König  wegen  Aufhebung  der 

Judenschulden  versprochene  Zahlung  y  und  setzt  mit  Ulrich  Egger  und  Harprecht 
Harskircher,  die  sammt  ihm  von  dem  kön.  Bevollmächtigten  Hzg,  Friderich  von  Baiem 
bevollmächtigt  sind,  in  Regensburg  15  %  zur  Ablieferung  an  den  König  fest,  1391 
Merz  6  Begensburg. 


15 


Aus  Münch.  R.  A.  Juden  in  Regensburg  fasc.  23  v.  J.  iS9i  or.  mb.  Ut.  pat.  c.  sig.  in  verso  impr. 
laeso,  auf  Riickseite  gleichzeitige  Bemerkung  ein  abschrilt  von  der  Juden  wegen  von  kunch 
Wenczla. 

Ich  Johanns  herr  zu  Abensperg  bechenn  und  tun  chunt  offenlich  mit  dem  brief :     umb 
den  brief,  den  der  allerdurchlöchtigst  fftret  und  herr  her  Wennczelawe  Römischer  konig  20 


*  Gemeiner  9,  177  {daraus  auch  Slobbe  262)  setzt  d(u 
Stück  falsch  zu  1891,  die  Regierung^'ahre  weisen  auf 
1890;  im  Jahr  1891  würde  Sa^  nach  exalt.  cruc.  der 
16  Sept.  sein,  1890  ist  es  der  17  September.  —  Pelzel 
Wenzel  1,  287  f.  führt  zum  n  Jan.  1891  {Ort:  Bettlern) 
aus  dipl  archivi  Ratisb.  das  folgende  an :  Da  sich  der 
König  bei  der  Lossprechung  von  don  Judenschulden 
fünfzehn  vom  hundert  für  seine  Schatzkammer  vorbe- 
halten hatte,  und  sich  in  Bayern  einige  Schuldner  auch 
dielS  zu  zahlen  geweigert  haben  mögeui  so  machte  ihnen 
Wenzel  abermals  die  Erklärung,  da(S  diejenigen,  welche 
diese  bestimmte  Summe  an  die  königliche  Kammer 
nicht  entrichten  wollten,  noch  immer  den  Juden  verhaft 
bleiben  sollten.  Denn  weil  das  Vermögen  der  Juden  dem 
Kaiser  gehörte,  so  hatte  Wenzel  ihre  Schulden  mit  Recht 
ganz  für  sich  einfordern  können.  Er  begnügte  sich  aber 
mit  16  fl.  von  jedem  Hundert.  Es  war  also  Undank  von 
Seiten  derjenigen ,  welche  diese  Kleinigkeit  nicht  zahlen 
wollten.  Da  nach  den  Worten  verhaft  bleiben  sollten 
am  Rande  das  Datum  ausgesetzt  ist  und  die  Quellen- 
Angabe  in  der  Note  folgt,  so  sind  die  späteren  Worte  als 
nidU  mehr  zu  dem  Urkunden- Auszug  gehörig  zu  be- 
trachten. Aber  auch  von  den  vorhergehenden  Worten 
scheint  nur  so  machte  ihnen  —  verhalt  bleiben  sollten 
als  dem  Inhalt  der  Urkunde  entnommen  mit  Sicherheit 
gellen  zu  können.  Die  Urkunde  selbst  ist  von  uns  nicht 
wider  aufgefunden  worden.  —  Wiener  l,  166  nr.  868  hat 
angenommen,  daß  der  Auszug  bei  Gemeiner  2,  277,  also 
unsre  obige  kön.  Urkunde  vom  17  Sept.  1390  an  jedermann 
in  Baiem  betr.  die  dem  König  versprochene  Zahlung, 
identisch  sei  mit  dem  von  Pelzel  Wenzel  1,  287  auf  1891 
Jan.  17  angegebenen  Regest,  dessen  Vorlage  wie  gesagt 
flicht  meh^  cta  ist  und  wo  Pelzel  nur  ein  unricfUiges  Da- 
tum mügetheilt  habe.  Allein  die  Pelzeische  Angabe  ist, 
trotz  dem  übereinstimmenden  Inhalt  beider  verschieden 
datierten  Regeste  bzw.   Urkunden,  so  lange  nicht  mit 


voller  Sicherheit  zu  verwerfen,  bis  man  erklären  kann 
wie  er  zu  seinem  Irrthume  kam.  Wenzel  hat  sich  am 
17  Jan.  1891  auch  sonst  mit  der  Judenfrage  abgegeben  wie 
andre  unsrer  Urkunden  beweisen,  und  kann  damals 
ganz  gut  den  früheren  Befehl  vom  17  Sept.  1890  widerholt  25 
haben.  Auffallend  ist  freilich,  daß  die  Urkunde  erst  jetzt 
nicht  mehr  vorhanden  wäre.  Auffallend  ist  femer,  daß 
in  das  Vidimus  des  Johann  von  Abensberg  vom  6  Merz 
1891  nicht  sie  als  die  spätere  sondern  daß  die  ältere  vom 
17  Sept.  1890  darein  aufgenommen  wurde.  Auffallend  ist  so 
endHch,  daß  nur  die  angebliche  jüngere  vom  17  Jan.  1891 
und  nicht  die  frühere  vom  17  Sept.  1890  dem  Pelzel 
bekannt  gewesen  sein  sollte,  der  zu  letzterem  Datum  nur 
Sattler  d.  h.  die  an  Schwaben  gerichtete  Urkunde  cüiert, 
während  er  doch  oft  genug  das  Regensburger  Archiv  S5 
anführt  in  welchem  nr.  190  durch  das  genannte  Vidi- 
mus außewahrt  war;  auch  wenn  er  {Wenzel  1,  287) 
sagt  der  König  habe  an  Baiem  abermals  die  Erklärung 
gemacht,  so  setzt  dieß  nicht  die  Bekanntschaft  mit  einem 
Exemplar  von  nr.  190  v(^auis,  sondern  ist  daraus  zu  40 
erklären  daß  er  die  Sattler*sche  Urkunde  unrichtig  in 
daz  ganze  Reich  ergehen  lässt  oder  aus  ihr  doch  die 
Folgerung  solcher  allgemeinen  Bestimmung  zieht  {Pelzel 
Wenzel  1,  288)',  ohne  daß  man  glauben  müsste  daß  das 
Wort  abermals  in  seiner  angeblichen  Urkunde  vom  45 
17  Jan.  1891  gestanden  habe.  —  Was  Train  p.  81  erzählt, 
beruht  doch  wol  auf  Gemeiner  2,  276-277,  er  verlegt  die 
Urkunde  wie  dieser  offenbar  auch  in  das  Jahr  i89i,  der 
Zusammenhang  aber,  in  den  er  sie  bringt,  ist  ohne  Sinn. 
~  Falls  die  Angabe  Pelzels  {Wenzel  1,  287)  richtig  ist  60 
und  Wenzel  wirklich  jene  abermalige  Erklärung  am 
17  Jan.  1891  abgegeben  hat,  so  fragt  sich,  ob  dieß,  wie  für 
Baiem,  nidU  auch  für  Franken  und  für  Schwaben 
geschah;  vielleicht  war  es  für  diese  Gebiete  nicht  nolh- 
wendig  die  Erklärung  zu  widerholen,  gefunden  hat  sieh  55 
nichts  davon. 


G.  Judenschulden. 


329 


zu  allen  zelten  merer  des  reichs  und  konig  zu  Behaim  mein  genediger  herr  geben  ha| 
umb  di  anczal  der  Juden -schuld  wegen,  das  der  von  wort  zu  wort  geschriben  und  be- 
griffen ist  als  hemah  geschriben  stet  [folgt  die  Urk.  K,  Wenzel* s  vom  17  8ept.  1390  gegen 
die  Baiem  welche  ihre  Geldsumme  an  den  König  nicht  bezcMen  woUten],   also  han  ich 

5  obgnanter  Johanns  von  Abensperg  und  ülreich  Egger  und  Harrpprecht  Harschircher,  di 
mitsambt  mir  umb  di  anczal  hie  zu  Begenspurg  mit  vollem  gewalt  gewesen  sind  von 
unsers  herren  herczog  Fridric^n  yon  Bayern  wegen  der  des  von  dez  obgnanten  konigs 
wegen  gewalt  hat,  zu  anczal  gesazt  ye  auf  daz  hundert  guidein  oder  pfenmng  fünf* 
czehen^      und  dez  han  ich  Johanns  von  Abensperg  mein   insigel  auf  di  abgeschrift 

10  gedrukcht  mir  und  meinen  erben  an  schaden ,  und  ist  beschehen  zu  Begenspurg  an 
suntag  alz  man  singet  letare  in  der  vasten  nach  Christi  geburtt  drewtzehenhundert  jar  und 
in  dem  ainsundnewntzgisten  jare. 


1391 
Men  6 


1891 
Mer»5 


192.  -C  Wenzel  hebt  die  Judenschvlden  auf  in  Begensburg*.  1390  Sept  16  Betiem. 

R  aui  Münch.  R,  A,  Juden  in  Regensburg  21  XIV  "/f  or.  mb,  c.  Hg,  pend,,  auf  Rückseite  von  einer 

15  Hand  dee  epäteren  15  Jahrhunderts  der  stat  burger  und  all  dy  iren  ledig  gschaJIl  aller  Juden- 

schuld bawbtguet  und  schaden  (kollatiomert  mit  der  kön,  Urkunde  gleichen  Datums  betr.  Auf- 
hebung der  Judenschulden  in  Nümb.  Rotenb.  Schweinf.  Windsh.  Weißenburg ,  die  ihrerseits 
kollationiert  ist  mit  der  kön,  Urkunde  gleichen  Datums  Mr.  Aufhebung  der  Judenschulden  in 
Schwaben»  so  daß  an  letzterem  Orte  die  Varianten  unserer  Urkunde  unter  der  Bezeichnung  R  zu 

20  finden  sind). 

•  Kurz  angeführt  bei  Pelzel  Wenzel  i,  984  aus  orig.  in  archivo  Ratisb.,  also  <ms  R.  —  {Gemeiner  Regensb. 

Chronik  9,  972  spricht  von  einem  •Vorhalte»  der  den  Juden  auf  dem  Nürnberger  Tage  gemacht 
worden  sei,  citiert  aber  in  der  Anmerkung  dazu  nur  die  von  uns  hier  gegebene  Urkunde.  So 
könnte  es  scheinen,  er  meine  mit  dem  Vorhalte  eben  nur  den  Inhalt  dieser  Urkunde.  Allein  p.  978 

25  -^  unterscheidet  er  ausdrücklich  im  Texte  den  Vorhalt  und  die  Urkunde.  In  der  That  ist  das,  was 

Gemeiner  p.  979  als  Inhalt  des  Vorhaltes  mittheilt,  nicht  ganz  gleichlautend  mit  unsrer  Urkunde, 
die  er  dabei  citiert.  Er  muß  hier  eine  besondre  Aufzeichnung  aus  dem  Regensburger  Archive  noch 
weiter  vor  sich  gehabt  haben.  Nur  lässt  sich  bei  der  Art  seiner  Mittheilung  nicht  genau  unterscheiden 
was  er  aus  dieser  Aufzeichnung  des  Vorhalts  genommen  und  was  er  etwa  aus  der  genannten 

30  Urkunde  dazu  gemischt  hat.  —  Wiener  i,  156  nr.  867  beruft  sich  eben  auf  ihn,  auch  Train  78  hcU 

aus  derselben  Quelle  geschöpft.) 

Wir  [weiter  wie  in  der  kön.  Urkunde  gleichen  DcUvms,  worin  Wenzel  die  Judenschulden 
aufhebt  in  Nümb.  Botehb.  Schweinf.  Windsh.  Weißenbwrg^  doch  mitfolgenden  Abweichungen, 
In  art.  1  heißt  es  das  der  burgermeister  rate  und  bürgere  gemeinlichen  der  stat  zu  Begens- 

8ö  bürg  u.  8,  f.;  femer  fehlt  die  Stelle  und  mit  namen  —  unsern  Juden,  nur  und  allen  iren 
erben  steht  da  während  es  in  den  Urkunden  gleichen  Datums  für  Schwaben  Baiern  Franken 
ebenfalls  fehlt;  endlich  heißt  es  in  der  obgenanten  stat  stcUt  in  den  obgenanten  steten,  und 
noch  in  derselben  stat  statt  noch  in  denselben  steten.  Der  art.  3  lautet  völlig  abweichend 
euch  sol  die  obgenant  stat  und  gemeinlichen  die  bürgere  zu  Be^ensburg  und  alle  die  die 

40  in  zu  versprechen  stent  gen  allen  den  Juden  die  bey  in  nicht  gewonet  haben,  hinder 
welchen  herren  oder  in  welchen  landen  steten  oder  merkten  oder  wo  sie  wonen  oder 
gewonet  haben  oder  furbas  wonen  werden,  ledig  und  loze  sein  in  aller  der  mazzen  als  gen 
den  Juden  die  bey  in  in  der  stat  zu  Begensburg  gesessen  sein,  und  in  euch  alle  ire  pfände 


tsso 

Sept.  le 


'  Darüber  s.  d.  Einleitung  zu  diesem  Reichstag.  —  Die 

45  an  den  König  von  der  Stadt  Regensburg  bezahlte  Summe 

s.   in   der  Anmerkung  zu  dem  Vebereinkommen  vom 

17  Jan.  1891  in  Betreff  der  Ausführung  der  Judenschulden- 

Tilgung  daselbst. 

'  Vgl  über  Gemeiner  Regensb.  Chr.  die  Quellen-An- 

50  gäbe  oben,  lieber  den  Eindruck  der  Sache  auf  die  Regens- 

burgischen  Rathsdeputierten  und  die  darauf  folgenden 

Dentaobe  Reiehitags-Akten  II. 


Vorgänge  in  der  Stadt  s.  Gemeiner  l.  c.  s,  B7S  f.  und 
Train  Die  wichtigsten  ThaUachen  aus  der  Gesch.  der 
Juden  in  Regensburg  in  Illgens  ZUchr.  f.  d.  hist.  TheoL 
1887  Bd.  7  Heft  8  p.  79,  und  iJUter  die  iifeUere  Entwicklung 
der  Regensburger  Juden-Angelegenheit  s.  Gemeiner  2,  976- 
277  und  Train  79-81  und  Stobbe  187.  In  Zusammenhang 
mü  dieser  Sache  steht  wol  auch  Reg.  Boic,  lo,  984  f.,  vgl. 

946. 

42 


330 


Reichstag  zu  Nümbei^  im  September  1390. 


t99o    genczlichen  und  gar  widergeben  werden  an  alles  vercasiehen;  OBgenomen  was  die  Juden 

^'  zu  Begensborg  gekawfet  betten,  von  wem  das  were,  nnd  das  mit  brieven  beweisen  mögen, 
das  sol  bey  in  beleiben  an  allermeniclich  Widerrede.  In  ort.  4  i$t  vor  also  daz  der  Jade 
langent  noch  eingesetzt  welcherley  pfände  oder  pfantschaft  das  were,  und  nach  langent 
der  pfände  igt  beigefügt  oder  der  pfandschaft.  Dann  wider  gleich  bis  zum  Schlüsse,]  mit  s 
nrkunt  dicz  brifes  versigelt  mit  unserr  kuniclichen  majestat  insigel,  geben  znn  Bedem 
noch  Cristes  gebärde  dreyczenhundert  jare  und  dornoch  in  dem  newnczigisten^  jaren  des 
nehsten  frejtages  noch  des  heiligen  crewczes  tage  als  es  erhaben  warde  unserr  reiche  des 

1990    Behemischen  in  dem  achtundczweinczigisten  und  des  Bomischen  in  dem  fumfczehenden 

^      jaren« 


10 


[in  verso] 
B.  Bartholomeus  de  NoTacivitate. 


Ad  relacionem  Hinaczkonis  de  Weyssenburg 

et  Borziboii 
de  Swinars  Franciscus  canonicus  Olo- 

mucensis. 


199i 

Jtm.l7 


193#  K.   Wenzel  kommt  mit  der  Stadt  Regensburg  Überein  in  Betreff  der  Ausführung  der'  i5 
Judenschulden'  Tilgvmg^  daselbsty  doch  ohne  zukünftigen  Nachiheüfür  die  besonderen 
Privilegien  der  Stadt  und  ihrer  Judenschaft  ^  und  bestimmt  u.  a.  dcf/ß  alles  im  Städte- 
krieg  Geschehene  vergessen  sein  solle*.   1391  Jan.  17  BeÜem, 

B  out  Münch.  R.  A,  Juden  in  Regensburg  f.  %t  XIV  *%  or.  mh.  c.  9ig.  pend.;  die  üntenehriß  mü 
andrer  Hand  auf  dem  Bug  unten  rechts.  Ein  TheU  ist  kollationiert  mit  der  andern  kön.  Urk,  20* 
nr.  194  betr.  Vergeuenheit  alles  im  Städtekrieg  Geschehenen,  wo  m.  s.  Variante  B. 

Auszug  bei  Gemeiner  Regensb.  Chronik  »,  »76  ungenau;  daraus  bei  Train  so  und  aus  derselben 
Quelle  das  Regest  bei  Wiener  i,  ise  nr.  869. 

Wir  Wenczlaw  von  gotes  gnaden  Bomischer  kunig  zu  allen  czeiten  merer  des  reichs 
und  kunig  zu  Beheim  bekennen  und  tun  kunt  offenlichen  mit  disem  brive  allen  den  die  ss 
jn  sehen  oder  hören  lesen:  [i]  wann  fürstlich  ere  und  wirdichkeit  stet  und  von  erst  wirt 
behertt  mit  getrewen  undertanen  des  reichs,  dovon  czimbt  es  wol,  das  eyn  iglicher,  in 
welcherlej  wirdikeit  der  geseczt  wirt,  seinen  undertanen  zu  rechter  czeit  sey  gutig; 
domit  wirt  die  hohe  seiner  wirdikeit  mit  lobe  geczyret.  umb  soliche  gnade,  die  wir  des 
reichs  fursten  graven  herren  rittem  knechten  steten  und  allermeniglich  getan  haben,  das  ao 
sie  und  alle  ire  undersessen  und  alle  die  iren  aller  geltschuld  hauptgutes  und  gesuches, 
die  sie  schuldig  sein  unsern  camerknechten  allen  Juden,  wie  die  genant  sein,  genczlich 
ledig  und  loze  suUen  sein,  seyn  wir  mit  den  erberigen  weisen  dem  burgermeister  und 
rat  der  stat  zu  Begenspurg  lieplichen  und  fruntlichen  des  eynein^  worden  :  das  sie  die- 
selben unser  gnade  in  irer  stat  von  den  Juden  gemeinlich  unsern  camerknechten  dosel-  ss 


a)  £  neweziglsten.    b)  or.  ne. 

'  K.  Karl  IV  bestätigt  für  sich  und  seinen  Sohn  Wen- 
zel den  Juden  zu  Regensburg  ihre  Freiheiten,  dat.  Nürn- 
berg 1916  Maiheus  Abend  [Sept.  90]  r.  81  imp.  99, 
München  R.A.  Neub.  Kop.  B.  6  f.  19',  dass.  ib.  f.  77. 

'  Ich  sehe  nicht,  ob  sich  auf  diese  Angelegenheit  die 
folgende  Urkunde  zurückbezieht :  Borziwoy  von  Swinar 
k&n.  Hauptmann  in  Beyern  und  Landvogt  in  Elsass 
erklärt,  daß  er  mit  der  Stadt  Regenspurg  um  alle  und 
jegUche  Sachen  und  Zuspruchs,  die  er  von  des  Königs 
seinet'  oder  andrer  wegen  bis  heute  zu  schicken  gehabt 
habe,  gänzlich  und  gar  übereingekommen  gerichtet  und 
gesühnet  sei,  also  daß  er  fürbaßmehr  ihr  guter  Freund 
und  Förderer  sein  soUe  und  wolle  in  guten  Treuen  ohne 


alle  Geverd,  dat.  zum  Betler  1999  Dec.  4  {an  Barbaren 
Tag);  Münch.  R.  A.  Begensburg  B.  St  Urkunden  fasc.  277 
X  **/,  or.  mb.  c.  sig.  pend.  —  Die  Münch.  Zeltelregistratur 
des  Reichsarchivs  verzeichnet  auch  eine  Vrk.  vom  is  Okt.  40 
1899  (in  einem  Vidimus  von  [16  Nov.]  1896  Mi.  n.  Martini), 
worin  Bokko  Herzog  zu  Slesie  Hofrichter  Wenzeits  beuT' 
kündet,  daß  der  König  die  Ladung  von  wegen  des  edlen 
Borsiwoyen  von  Swinar  auf  die  Bürger  und  die  Juden 
der  Stadt  Regensburg  für  das  Reichshofgericht  gänzlich  45 
abgethan  und  aus  des  Hofgerichts  Registern  zu  tilgen 
geheißen  habe,  dat.  Prag  Mi.  n.  GaUi,  Münch.  R.  A. 
Regensb.  Reichs-Stadt  Lade  176  fasc.  261. 


G.  Judenschulden. 


331 


bist)  die  iczunt  bey  in  wonent  sein,  ouch  haben  lassen  volgen^   wiewol  das  ist  das  sie    ^^' 
und  ire  stat  und  ouch  die  Juden  zu  Regenspurg  gefreit  seint  anders  dann  andere  stete 
und  Juden,  also  das  dieselbe  tejding  und  gnade,  die  wir  manichlich  getan  haben  von  der 
Juden-schuld  wegen,  nu  hinfur  der  vorgenanten  stat  zu  Regenspurg  und  den  Juden  do- 

5  seibist  furbas  an  iren  Privilegien  freiheiten  und  gnaden  keynen  schaden  nicht  brengen 
sal.  teten  wir  aber  furbas  jemande  dhejnerley  gnaden  von  der  Juden  wegen,  es  wer' 
mit  brifen  oder  sust ,  in  welcher  weise  das  geschech ,  das  sal  der  obgenanten  stat  zu 
Regenspurg  und  den  Juden  doselbist  an  schaden  sein,  und  sullen  beleiben  bey  iren 
briven  fireyheiten  und  gnaden  die  sie  von  uns  und  von  unsern  vorfarn  haben.        [2]  wir 

10  haben  ouch  yn  und  irer  stat  die  besunder  genade  getan,  das^  wir  umb  alle  die  Zuspruch 
und  vorderung,  die  wir  von  unsern  und  des  reichs  wegen  hin  czu  in  gehabt  haben,  es  sey 
von  unserr  camerknecht  der  Juden  zu  Regenspurg  oder  von  andern  Sachen  wegen,  wie 
sich  das  alles  verlo£fen  und  vergangen  hat,  nichtes  usgenomen,  uncz  uff  den  tag  heut, 
furbas  dhein  ansproch  dorumb  hin  czu  in  haben  sullen  in  dheine  weise,  noch   anders 

16  nyemand  von  unsern  wegen",  wir  wollen  ouch  [folgt  der  wörtliche  Inhalt  der  kön,  Urkunde 
nr.  194  hetr.  Vergessenheit  alles  im  Städtekrieg  Geschehenen  von  was  übergriff  bis  keyn 
craft  noch  macht  haben ,  wo  m,  s.  Var,  B].  [3]  wer'  ouch  ob  die  obgenanten  burger 
zu  Regenspurg  in  kein  unser  Ungnade^  qwemen,  von  welcherley  sache  wegen  das  geschee, 
wann  wir  in  das  zu  wissen  tun  mit  unserr  erberigen^  botschafft,  dornach  sal  dannoch  ir 

so  leib  und  ir  gut  sicher  sein  vor  uns  und  vor  allermeniclich  in  allen  unsern  landen  und 
gebieten  vier  moneid  die  nehst  nach  eynander  komen.  [4]  und  dorumb  von  kuniclicher 
wirdikeit  geheissen  wir  der  vorgenanten  stat  und  den  burgern  gemeinlich  zu  Regens- 
purch  von  unsern  und  des  reichs  wegen,  das  wir  sie  bey  allen  iren  rechten  freiheiten 
und  guten  gewonheiten  und  bey  allen  iren  Privilegien  die  sie  habent  von  uns  und  von 

25  allen  unsern  vorfarn  an  dem  reiche  Romischen  keysern  und  kunigen  sullen  und  wollen 
lassen  beleiben  und  die  in  keyner  weise  krenken  noch  widersprechen;  undcreftigen  und 
bestetigen  in  die  mit  gegenwortigen  briffe  von  wort  zu  werte,  als  an  dem  briff  und  an 

a)  as  in  Bagur,    b)  ..n  kein  nnser  nn..  in  Rasur,    c)  or.  eberigen. 


*  Die  Äbkotnmm  der  Stadt  mit  den  BairUchm  Her- 

80  zogen  erzahü  Gemeiner  Hegeneb,  Chr.  2,  276  f.,  vgl, 
Train  p,  so.  Auch  die  Verhandlungen  mit  K,  Wenzel  s, 
bei  Gemeiner  ibid.  Dazu  RTA,  i,  471,  42—472, 6,  Ea  scheint, 
daß  die  Stadt  dem  kön,  Gesetze  zuvorkam,  indem  sie  eich 
von  einem  Regensburger  Juden  und  dessen  FamiHe  eine 

86  Anzahl  von  Schuldbriefen  Auswärtiger,  worunter  auch 
die  Herzoge  Friderich  und  Albrecht  von  Baiem,  abtreten 
Heß,  1890  Eritag  n,  Remin,  d.  h.  Merz  i  {so  daß  die 
Schuldner  von  dem  Schulden -Erlass  nichts  haben  sollten, 
der  bevorstandt),  Münch,  R.A.  Urk.  Juden  in  Regensburg 

40  XIV  '*/,  f.  21  or,  mb,  {Gemeiner  2,  274  scheint  den  Fall  zu 
kennen,  setzt  ihn  aber  erst  nach  dem  TilgungS'Gesetz  an), 
AehnHch  eine  Urkunde  über  Abtretung  einer  andern 
Schuld  ibid,  or,  mb,  von  Fr,  vor  Letare  laso  d,  h.  Merz  ii. 
{Vgl.  auch  Reg.  Boie,  lo,  250  vom  17  Sept,  1889  und 

45  Gemeiner  2,  265  nl.*;  und  Reg.  Boic.  lO,  888  vom  81  Juli 
1898  f  und  ibid.  lo,  248  vom  1  Aug.  1889. 

'  Weitere  Aufzeichnungen  hat  sichtlich  Gemeiner  vor 
sich  gehabt  2, 275.— Jm  gleichen  Jahr  1891  am  i  Mai  gebietet 
K.  Wenzel  der  Stadt  Regensburg  die  5000  fl, ,  die  sie  jetzt 

50  ihm  und  dem  Reiche  von  der  in  ihr  ansäßigen  Juden 
seiner  Kammerknechte  wegen  zu  geben  pflichtig  ist,  dem 
edeln  Borziwogien  von  Swynars  Pfleger  zu  Awerpach 
seinem  Heben  Getreuen  von  seinen  und  des  Reichs  wegen 


zu  bezahlen;  wann,  so  sie  das  gethan  hat,  so  sagt  er  sie 
der  gencmnten  Summe  quitt  ledig  und  los;  daJt.  zun  Bet- 
lern  1891  Phil,  und  Jak.  Boh.  28  Rom.  15;  im  Münch,  R, 
A,  Juden  in  Regensburg  fasc.  88  XIV  "/«  or.  mb.  c.  sig. 
pend,  laeso.  Pelzel  Wenzel  i,  241  citiert  dipl.  orig.  in 
arch.  Ratisb.,  wol  eben  unsere  Vorlage,  sagt  aber  unrichtig 
15000  statt  5000  Goldgulden;  5000  fi,  hat  auch  Gemeiner 
Regensb.  Chr.  2,  276.  Wiener  i,  I5e  nr.  aeo  nahm  sein 
Regest  aus  Pelzel  l.  c.  —  Vgl.  auch  Gemeiner  l.  c.  289  f. 
808,  827.  881.  —  Das  Regensburger  Stadtbuch  im  Münch. 
R.  A.  sign.  %,  bei  Gemeiner  als  gelbes  Stadtbuch  benannt, 
hat  fol.  20*  eine  Notiz  über  einen  Brief,  den  weiland 
Karl  IV  für  sich  und  seinen  Sohn  Wenzel  den  Fürsten 
von  Baiem  und  dein  Landgrafen  von  Leuchtenberg  ge- 
geben hat,  die  Juden  aus  der  freien  Stadt  Regensburg  zu 
beschatzen,  von  anderer  Hand  steht  dabei  daz  geschach 
niht,  aber  ez  kostet  gen  dem  kunig  und  seinen  retten 
wol  400  gülden;  das  Datum  der  Rathssitzung ,  in  der 
über  die  Sache  verhandelt  wurde,  ist  1891  JuH  25.  — 
Veberhaupt  befinden  sich  über  diese  Judenschulden- 
Tilgung  zu  Regensburg  eine  Anzahl  Urkunden  von  1891 
und  1892  jetzt  im  Münch.  R.A»  Urk.  Juden  in  Regensburg 
XIV  'Vt  '•  SS  ^^  f-  SS  ^*nd  f.  84,  auch  ibid.  Regensburg 
Reichsstadt  X  "/,  f.  888  und  f.  881  und  f.  889  und  der 
stet  labtingpuch  fol,  54^  und  57K 


332  Reichstag  zu  Nürnberg  im  September  1390. 

t^'    allen  andern  Iren  briffen  geschriben  stet,  trewlich  hinfor  stete  zu  haben  und  nicht  zu 

""■'^  krenken  in  dheine  weise.  [5]  es  ist  ouch  gerett,  ob  jemand  wer  der  were*  sich  an 
dem  rechten,  als  wir  fursten  und  den  steten  verschriben  haben,  nicht  wolt  lassen  benugen, 
und  wolt  die  vorgenanten  burger  zu  Regenspurch  oder  die  Juden  yerrer  noten,  gen  den 
suUen  wir  in  geraten  und  beholffen  sein  das  sich  die  an  solchem  rechten  lassen  benugen  5 
als  in  unsem  briffen  geschriben  stet.  [6]  wir  meynen  und  wollen  ouch,  ob  die  Juden 
zu  Regenspurch  unser  camerknechte  irs  guts,  wie  das  genant  wer',  icht  verflohent  betten 
hinder  geistlich  personen  wie  die  genant  weren,  das  die  burger  zu  Regenspurch  den  do- 
rumb  wol  mögen  zusprechen,  welche  persone  des  dann  in  lawgen  weren ,  die  sullen  und 
mögen  sich  dorumb  mit  ir  ayde  und  rechten  dovon  genemen  oder  geben  herwider  was  in  lo 
ir  gewalt  komen  sey  domit  brifF  und  pfant  herfurkomen  getrewlich  an  geverde.  [7]  ge- 
schech  ouch  das  wir  von  vorgessens  wegen  oder  wie  sich  das  fuget  wider  soliche  gnade 
als  vor  geschriben  stet  icht  teten  oder  briff  geben  betten  oder  furbas  geben,  die  sullen 
keyn  craft  nicht  haben  wider  den  briff  noch  ander^  ir  briff  die  sie  haben  von  uns  und 
von  andern  unsern  vorfaren  an  dem  reiche.  [8]  und  ob  sie  doruff  es  sey  mit  czerung  is 
oder  mit  andern  Sachen  icht  getan  haben,  dorumb  erlauben  wir  in  das  sie  das  von  den^ 
Juden  und  irem  gut  wol  nemen  und  bekomen  mugen.  mit  urkunt  dicz  briffes  versigelt 
mit  unserr  kuniclichen  majestat  insigele,  geben  zu  den  Betlern  nach  Crists  geburte  drey- 
czenhundert  jar  und  dornach  in  dem  eynundnewnczigisten  jare  an  sant  Anthonien  tage 

gggj    unserr  reiche  des  Behemischen  in  dem  achtundczweinczigistem  und  des  Romischen  in  so 

Jan.  n  dem  funfczehenden  jaren. 

Ad  relacionem  Hinaczkonts  de  Weissemburg 

[in  verso]  et  Borziwogii 

R.  Bartholomeus  de  Novacivitate.  de  Swynars  Franciscus  Olomucensia  car 

nonicus.  25 


iWi    194.  K.  Wenzel  beurkundet  der  Stadt  Regensburg,  daß  alles  im  letzten  Städtekrieg  Oesche- 

Jiene  vergessen  sein  solle^»  1391  Jan,  17  BeÜem, 

A  au€  Münch,  A.  A,  Urkk.  Reichsstadt  Regensburg  f.  230  X  ^/^ ,  eingetchaäet  in  die  Vidimation  de» 
Matheus  von  gotes  genaden  abbt  dez  goczhawses  zflsand  Jacob  zA  Regenspurch,  welch  ktzlere 
dauert  iet  von  Regensburg  1S91  fer,  6  a.  reminitc.  [Febr.  le]  und  or.  mb.  c.  sig,  abb.  pend.  so 

B  coli,  die  kön.  Urkunde  nr.  i$8  betr.  die  Aueführung  der  Judenschuldentilgung  in  Regensburg  und 
Vergessenheit  alles  im  Städtekrieg  Geschehenen,  wo  m,  s.  die  Quellen -Angabe. 

Regest  bei  Pelzet  Wenzel  1,  iSi  aus  diploma  in  archivo  Raiisb.;  in  Reg.  Boic.  to,  280;  bei  Vischer  in  den 
Forschungen  2, 177  nr.  an. 

Wir  Wenczlaw  von  gotes  genaden  Römischer  künig  zu  allen  Zeiten  merer  dez  reichs  35 
und  künig  zft  Beheim  tftn  chünt  und  bechennen  offenlichen  mit  dem  brief  allen  den  di 
in  sehent  oder  hörent  lesen  :  daz  wir  wellen,  waz  übergriff  und  tat  in  dem  krieg  ge- 
schehen ist,  ez  sey  von  brant  von  nemen  oder  ander  sache,  wie  sich  di  verloffen  und  ver- 
handelt haben,  nichcz  auzgenomen,  ez  sein  gaistlich  oder  werltlich  la^t^  di  dez  krieges 
gewesen  sein  oder  nicht,  daz  sol  allez  absein  und gdnczlich  verriebt,  und  sol  der  stat  zum 
Regens&t^^  dhainen  schaden  bringen  von  iemand  in  dheiner  weiz,  und  sullen  awch  fflr- 
baz  darumb  fftr  dhain  recht,  ez  sey  gaistlichs  oder  werltlichs,  nicht  gevodert  noch  geladen 
werden,  geschieh  aber  ez  darüber  von  iemande,  ez*  wdr'  gaistleich  oder  werltlich,  so  sol 

ft)  or.  cm.  were.     b)  ar,  änderet  mit  Sehluuihakvn  am  r.     c)  cm*  or.    d)  B  Uat  oder  Uat ;  LetUc  nnd  gemeint,    e)  B  er. 

*  Der  Inhalt  dieser  Urkunde  ist  wörthch  widerhoU  in      des  jungen  oder  HI  vom  9  Juni  dieses  Jahres,  Auszug  bei  45 
der  kön.  Urk,  gleichen  Datums,  s,  oben  in  der  Quellen'-      Gemeiner  2,  280. 
Angabe  B.  —  Vgl.  die  Versöhnungs-Ürkunde  Pf.  Ruprechts 


G.  Judenschulden. 


333 


ez  keyn  chrafft  noch  macht  haben.        geben  zft  den  Betlern  nach  Christa  gepurtt  drey-    ^^^i 
czenhtodert  jar  und  darnach  in  dem  ejnundnewnczigisten  jare  an  sand  Anthonien  tag    ^' 
unserr  reiche  des  Behemischen  in  dem  achti^ndzwainczigistem  und  dez  Römischen  in 
dem  fftmfczehenden  jaren. 


10 


15 


e)  Judenschulden  am  Rhein  und  in  der  Wetterau. 

195.  iC  Wenzel  erklärt,  daß  er  mit  rfc?'  Stadt  Basel  durch  seine  SgenjanntenRäthe  gänzlich    tsso 
versöhnt  sei  in  Betreff  der  Forderungen  die  er  an  sie  wegen  ihrer  Juden  gehabt,  gewährt       * 
ihr  die  Hältung  und  Nutzung  von  Juden  Q!uf  14  Jahre  gegen  die  nach  den  4  ersten 
Jahren  eintretende  Ablieferung  der  Hälfte  von  ihrer  jährlichen  Steuer  und  des  gol- 
denen Opferpfennigs  in  die  königliche  Kammer,  und  quittiert  sie  über  Bezahlung  von 
2000  Eh.fl.  *       1390  Sept  15  Nürnberg. 

B  aus  Basel  St.  Ä.  Grolles  weißes  Buch  fol  LXIII:  (Die  Formulierung  der  Urk.  hat  viel  Äehnlichkeü 

mit  der  für  Zürich  1892  Merz  81.) 
Gedruckt  Ulrich  SammL  Jüd.  Getch.  pag.  466  f.  BeiL  W  aus  unerem  B.  —  Regett  bei  Ocht  Basel »,  892  f. 

müfU.  h. 


Wir  Wenczlaw  von  gottes  gnaden  Römischer  künig  zft  allen  ziten  merer  dez  richs 
und  kiinig  ze  Beheim  bekennen  und  tfin  kunt  offenlich  mit  disem  bri^f  allen  den  die  in 
sehent  oder  hörent  lesen  :  [1]  daz  wir  umb  alle  und  ieglich  zftspruch  und  vorderung, 
die  wir  von  unsern  und  des  heiligen  richs  wegen  unzhar  gehabt  habent  hattent  und  haben 

xo  möchten  in  dehein  wise  zli  den  burgermeister  rat  und  burgern  gemeinlich  der  stat  ze 
Basel  unsern  und  des  richs  lieben  getruwen  von  wegen  der  Juden,  die  bi  inen  wonhaft 
in  verloufener  zit  sint  gewesen  und  noch  sint,  unser  kamerknechten,  und  insunders  von 
Moyses'  des  Juden  wegen  und  alles  dez  g&tes,  so  si  von  Mojses  und  andern  Juden,  die 
bi  in  bizher  wonhaft  gewesen  sint  und  euch  noch  sint,  sament  und  insunders  ufgenomen 

25  gehebt  und  genossen  haben  wie  sich  daz  gef&get  hat,  von  dem  erwirdigen  Lamprechten 
bischofen  ze  Babemberg  und  den  edeln  Hinaczgen  von  Wissemburg  und  Borzywoygen 
von  Swinars  unsern  raten  gar  und  genzlichen  verrichtet  und  versunet  sint ,  in  söUicher 
masse  daz  wir  noch  niemant  von  unsern  und  des  richs  wegen  dehein  zfisprdche  noch  vor- 
derung  zfx  in  noch  den  iren  darumb  fftrbaz  mer  haben  söUent  in  dehein  weg,  denn  daz  söl- 

30  lieh  unser  z&spruch  vorderung  und  recht  genzlich  tod  und  ab  sin  söUent,  und  si  und  ir  nach- 
komen  für  uns  und  daz  riebe  und  unser  nachkomen  der  genzlich  ledig  sagen  und  lassen  und 
darumb  in  gnade  emphangen  und  nemen  mit  disem  brief ;      [2]  und  daz  die  vorgenanten 


*  Mit  Beziehung  auf  obige  Urkunde  erlassen  der  Bur- 
germeister Heinrich  Rieh  Ritter  und  der  Roth  der  Stadt 

35  Batet  1890  Okt.  20  {Do.  n.  GalH)  die  entsprechende  Be* 
kanntmachung,  die  übrigens  nichts  neues  enthält  und  von 
der  wir  daher  nur  den  folgenden  Zusatz  mittheilen  ouch 
haben  wir  den  egenanten  unsern  Juden,  die  ze  dirre  zit 
bi  uns  wonhaft  sint,  günnen  versprochen  und  verheis- 

40  sen,  daz  die  Juden,  so  in  unser  statt  sesshaft  werdent 
und  sint  in  der  vorgenanten  zit,  mit  inen  überkomen 
sdilent  [s<5ltent  Bf]  in  bescheidenheit  von  der  schulde 
und  geltz  wegen,  so  dieselben,  so  ietzunt  bi  uns  sint, 
lins  gelten  sdlient  und  briefe  geben  habent,  als  wir 

45  dazselb  gelt,  so  der  brief  bewiset,  inen  verlüben  band 
und  geben  unserm  herren  dem  kunig;  und  daz  wir  inen 
darzü  hilflich  sin  sollen t  unge verlieh,  daz  die  Juden  und 
Judin,  die  uns  nit  versprochen  band,  bi  uns  seßhaft, 
inen  in  bescheidenheit  gehorsam  slent   und  ze  hilfe 

60  komment  in  demselben  gelte  ze  gebende  ane  geverde. 
So  im  Baseler  Großen  weißen  Buch  fol  92:  Die  ganze 


Bekanntmachung,  die  außer  dem  hier  mitgetheilten  Zu- 
satz nur  den  vierzehnjährigen  Schutz  tmd  denjährlichen 
Gulden  enthält,  ist  sammt  dem  Zusatz  gedruckt  bei  Ulrich 
Samml.  Jüd.  Gesch.  pag.  467  f.  Beil.  x;  eine  kurze  In- 
halteangabe dieses  •Reversee  des  Raths»,  wie  er  sie  nennt, 
gibt  Ochs  Gesch.  von  Basel  2,  822  f.  nt,  h, 

'  K.  Wenzel  an  die  Baseler  :  er  hat  das  Geld,  das  sie 
von  Moyees  dem  Juden,  in  ihrer  Stadt  geseesen,  seinem 
Kammerknecht,  genommen  und  ihm  abgeschätzt  haben, 
seinem  Kammermeister  geschaß,  und  gebietet  ihnen  daß 
sie  dasselbe  demselben  von  des  Königs  und  des  Reichs 
wegen  ganz  und  gar  antworten  sollen  nach  Unterweisung 
seines  lieben  Getreuen  Peter  von  Thyedat  Schultheißen  zu 
Colmar  seines  Gewaltsträgcrs  und  Beglaubigten;  daL 
Prag.  Sa.  vor  Thom.  Boh,  28  Rom.  lO;  im  Basel.  St.  A. 
St.  111  nr.  22  cop.  diart.  —  Auch  bei  Heusler  Verf. 
Gesch.  261  ist  ein  Jude  Namens  Moses  von  Colmar  er- 
wähnt, über  dessen  Hinterlassenschaft  Streit  entstanden 
War;  und  Vischer  reg.  nr,  88i, 


334 


Reichstag  zu  Nürnberg  im  September  1390. 


i8$o    von  Basel  alle  Juden,  die  bi  in  wonhaft  sint  oder  fürbaz  zu  inen  komen,  innehaben  halten  der 

^ '  gemessen  st&ren  ^  sch&czen^  und  schirmen  m&gen  vierzehen  ganze  jar  die  nach  enander 
volgent,  also  vernemelichen :  wenne  die  nechsten  körnende  vier  jare  vergangen  sint  und 
sich  yerlöffent,  waz  denne  rechter  sturen  von  den  egenanten  Juden  daselbs  ze  Basel  geval- 
len ,  die  söUent  halb  in  unser  küniglich  cammer  und  daz  ander  halb  teil  den  obgenanten  von  5 
Basel  gefallen,  und  wir  sollen  daran  des  rätes  ^  von  Basel  worten  gelouben ;  und  daz  die 
Juden  dieselben  zit  uß  niemant  anders  fürer  gebunden  sind  noch  sin  söUent  zfi  dienende 
oder  stüre  ze  gebende  wider  iren  willen^,  denne  daz  ieder  Jude  und  Jüdin,  die  zfi  iren 
tagen  komen  sint,  alle  jare  einen  guldin  in  unser  königlich  camer,  oder  wa  wir  daz  yer- 
Bcha£fen  werdent,  z&  gehorsamkeit  unser  und  dez  richs  rechten  ane  allerlei  hindernüsse  lo 
und  Widerrede  geben  richten  und  bezalen  an  geverd.  dis  alles  wir  vor  uns  und  unser 
nachkomen  versprochen  haben  z&  halden  ungeverlich.  [3]  und  hierumb  so  haben  uns 
die  egenanten  von  Basel  zweitusent  guldin  rinscher'  in  unser  kamer  geben  und  bezalt , 
der  wir  si  und  ir  nachkomen  ouch  ledig  sagen  und  lassen  für  uns  und  unser  nachkomen 
mit  diser  geschrift.  mit  urkdnd  diz  briefs  versigelt  mit  unser  kdniglicher  majestat  in-  is 
gesigel ,  geben  ze  Nürremberg  nach  Crists  geburt  druzehenhundert  jar  darnach  in  dem 
n&nzigosten  jare  des  nechsten  durnstags  nach  dez  heiligen  crdczes  tag  als  es  erhaben 

1890    wart  unser  riche  des  Behemschen  in  dem  achtundzweinzigosten  und  des  Römischen  in 

^'^^  dem  fiinfzehenden  jaren. 


i99t    196.  Vertrag  Frankfwrts  mit  den  Gesandten  der  Fürsten  und  Herren  über  die  Anwendtmg  w 
des  königl.  JudenschvMen-  Tilgungsgesetzes  vom  16  Sept.  1390  auf  diese  Stadt*,  ein- 
geschaltet in  die  Bekräftigungs- Urkunde  jener  Gesandten  vom  gleichen  Tag.  1391  Jan.  3 
[Frankfurt^], 

Au8  Frankf.  Si,  Ä,  städt,  Kop.  B.  über  Varia  1928- 1403  fol  187*-189*  nr.  276  cop,  chart,  coaev. 

Ich  Herman  Scheins  woigt^  zu  Selginstad  und  ich  Conrad  Babenolt  edelknechte,  >& 
als  wir  itzunt  uzgeschicht  sin  von  der  fursten  graven  herren  rittere  und  knechte  wegen 
zft  tedingen  mit  den  burgermeistern  scheffen  und  rade  zu  Franckenfurd  als  von  der  gnade 
wegin  die  der  allirdurchluchtigste  furste  und  herre  her  Wentzlaw  Romscher  kung  zu 
allen  ziten  merer  dez  richs  und  kung  zu  Beheim  unser  lieber  gnediger  herre  von  der 
Juden  wegen  getan  hat,  irkennen  uffinlich  vor  die  vorgnanten  fursten  graven  frihenso 
herren  rittire*  und  knechte  vflr  die  erin  vür  uns  und  die  unsem  :  daz  der  edil  herre  her 
Ebirhard  herre  zu  Eppinstein  und  Gilbrecht  Weise  von  Furbach  burggrave  zd  Bonemese 
zusehen  uns  von  beiden  siten  in  fruntlichkeit  bered  und  betedinget  han  nach  inhalde 
dez  virsiegelten  briefes  der  von  werte  zu  werte  hernach  geschriben  stet. 

Wir  die  burgermeister  scheffin  und  rad  zu  Franckenfurd  irkennen  vür  uns  und  die  » 
gemeinen  bürgere^  der  stede  Franckenfurd  und  die  unsern  :       also  als^  die  strengen 

a)  B  sch&ren ,  auch  Ulrich  hat  Bchnron,  die  VergUiehung  mit  der  kßn.  Urk,  für  Zürich  vom  81  Merz  189»  ergibt  die 
rielUige  Leeart.  b)  B  BChfincsen.  c)  B  r&tds  vwechr,  et.  rfttes.  d)  cod.  wigt.  e)  rlUere  t  etwae  undeutlich  in 
Bcuur.    t)  eehwerUch  b&rgere.    g)  cod.  (Uus  et.  ala. 


*  Vgl.  Och$  2,  202  Auszug  aui  der  Urkunde  K.  Karle  IV 
von  1866. 

'  Hieraue  erwähnt  bei  Oche  l.  c.  pag.  822  und  828. 
Für  eine  weitere  Zahlung  von  8600  fi.  vermuthet  er  alt 
Ureaehe  die  Befreiung  vom  RSmerjsug  pag.  828;  Gesandte 
an  den  K&nig  und  deren  Kosten  s.  ibid, 

*  Bäberlin  T.  Reichsg.  s,  686  führt,  zum  Beweise  daß 
eich  Viele  das  für  Franken  erlassene  Judenschulden' 


Erlassgeeeiz  zu  Nutze  machten,  das  Vorhandensein  von  40 
einigen  hundert  im  Frankf.  St.  Ä.  nodi  vorhandenen  OttU- 
tungen  von  Fürsten  Grafen  Herren  EdeUeuten  und  Bür- 
gerlichen geistlichen  und  weltlichen  Standes  ant  vgL  Kriegk 
Bürg.  Zw.  480  und  Orth  Reichsmessen  622  f.  —  lieber 
Frankfurts  Juden  s.  auch  Leibniz  ed.  Klopp  6,  468  ff.       is 

*  Wahrsch.  Frankfurt  für  beide  Urkunden,  da  an 
beiden  das  Frankfurter  Sigel  hieng,  s.  den  Schbiss  beider. 


G.  Judenschulden. 


336 


und  festen  manne  Herman  Scheins  und  Conrad  Rabenolt  von  der  fursten  graven  frihen 
herren  rittere  und  knechte  wegin  gemeinlich,  die  in  der  gnade  begriffin  sin  die  der  aller- 
durchluchtigste  furste  und  herre  her  Wentzlaw  Romscher  kung  zft  allen  ziten  merer  des 
richs  und  kung  zft  Beheim  unser  lieber  gnediger  herre  ubir  die  Juden  ^  sine  kammer- 
5  knechte  gegebin  und  getan  hat  in  Franckenlande  nach  lüde  siner  kunglichen  briefe  die 
er  in  darubir  gegeben  hat ,  an  uns  gefordert  han  und  fordern  als  von  der  Juden  wegin 
bi  uns  zA  Franckenfurd ,  die  uns  von  dem  heiigen  riebe  virphendet  und  virsetzt  sin  *, 
ledigunge  irer  phande  irer  briefe  widder  und  irer  bürgen  lois  gesagit  nach  lüde  und  in- 
halde  des  vorgnanten  unsers  gnedigen  herren  des  känigis^  briefe  die  er  in  darubir  geben 
10  htxt  :  und  darumbe  daz  wir  egenante  bürgere  desselben  unsers  gnedigen  herren  des  h&nigis^ 
swere  ungnade  vermiden  mögen  und  siner  kuniglicher  macht  sinen  geboden  und  briefen 
undertenig  und  gehors&m  bliben,  und  daz  groß  virderplich  schade  den  die  bürgere  und 
stad  Franckenfurd  gemeinlich  darvon  liden  mochte  virhaldin  mochte  werden ,  und  daz 
die  vorgnanten  fursten  graven  frihen  herren  rittere  und  knechte  und  wir  di^  von  Fran- 
ko ckenfurd  in  gunste  und  fruntschaft  bliben  mögen  :  so  han  wir  mit  vorbedachtem  beradem 
mAde  nach  rade  unser  herren  und  frunde,  und  auch  mit  wißen  und  willin  der  Juden  die 
bi  uns  zu  Franckenfurd  geseßin  und  uns  virphendet  sin,  mit  den^  vorgnanten  Herman 
Schelris  und  Conrad  Rabenolde  als  von  wegin  der  obgnanten  fursten  graven  frihen  herren 
rittere  und  knechte  zusehen  in  und  uns  den  von  Franckenfurd  und  unsern  Juden  lassin 
20  tedingen  und  reddin  den  edeln  herren  hern  Ebirharten  herren  zft  Eppinstein  und  Gil- 
brechten Weysen  burggraven  zft  Bonemese,  die  gered  und  getedinget  han  mit  wissen 
und  rade  Diether  Gausen  woigts  zft  Otzperg  Heinrich  von  Wiler®  schultheissen  zft 
Asschaffinburg  und  Hennen  von  Hofeheim,  die  mit  den  vorgnanten  Hermannen  Schelrise 
und  Conrad  Rabenolde  da  geinwortig  waren,  also  :  [1]  daz  die  vorgnanten  Juden,  die^ 
25  bi  uns  gesessen  und  uns  virphendit  sin ,  den  fftrsten  graven  friehen  herren  ritteren  und 
knechten  und  den  iren,  die  vor  dato  des  obgnanten  unsers  gnedigen  herren  dez  kunigis 
briefe  die  iren  gewest  sin,  ane  intrag  und  geverde  ire  phande  ir  briefe  widdergebin  und 
keren  und  ire  bürgen  lois  sagen  sollin  und  wollin'  nach  uzwisunge  dez  vorgnanten  unsers 


iSBI 

Jan,  M 


SO 


a)  90  »eheint  zu  Uten  und  niekt  kfingts.  b)  hier  »eheint  dem  gleht.  Ähaehreiber  ein»  game  Zeile  de»  Originale»  au»- 
gefallen  tu  »ein  velehe  etwa  in  obiger  Weite  ergän*t  werden  mag.  c)  dl«  f  d)  rad.  und  korr,  gUhx,  au»  dam. 
e)  der  letzte  Buehetabe  i»t  hier  undeutlich,  ergibt  »ich  weiter  unten.  Der  vorher g.  Name  ist  o.  Zw,  überaU  Gaus 
und  nidit  Gan«  su  leeen.    f)  om.  eod. 


*  Die  Maßregeln  der  Stadt  zu  Gurteten  der  Juden  vor 
und  n€u:h  obiger  Festeetzung  e.  bei  Kriegk  480  f.  Zu  den 

35  dort  angegebenen  Stellen  aus  den  Rechnungsbüchem 
fügen  wir  "noch  :  1890  sabb.  ante  circumcis.  dorn. 
[Dec.  Si]  1  gülden  minner  lO  hell,  virzerte  Gilbr.  Weise 
und  die  burgermeister  uf  der  stoben,  alse  man  rittem 
und  knechten  entwerten  solde  uf  der  stoben  von  der 

40  Juden  wegin.  —  1891  sabb.  post  epiph.  dorn.  [Jan.  7] 
89  gülden  19  sh.  virzerte  Henr.  schriber  von  Wetter  gein 
Präge  zfl  unserm  herren  dem  kunige  als  von  der  Juden 
wegin. 

*  Karl  IV  hatte  1849  Juni  26  die  Frankfurter  Juden- 
45  Schaft  dem  dortigen  Rathe  um  15200  Pfund  Heller  ver- 
pfändet, Senckenberg  Selecta  l,  684-644,  Häberlin  Reichs- 
gesch.  8,  687,  Kriegk  419,  Orth  Reichamesten  26  f.;  hatte 
diese  Verpfändung  4  Tage  darauf  bestätigt,  Kriegk  421; 
bestätigt  abermals  1864  Kriegk  ib.;  endUidh  1877  noch 

50  erhöht,  Orth  Vierte  Forts,  der  Anm.  1167  f.  Und 
K,  Wenzel  erklärt  1890  J^ov.  27,  mit  Beziehung  auf  die 
von  Karl  vorgenommene  Verpfändung  und  eine  von 
ihm  selbst  ausgegangene  Bestätigung  derselben,  daß  er 
Frankfurt  dabei  gnädigKch  belassen  wolle,  Senckenberg 


Selecta  6,  688  nr.  24.  Vgl.  auch  Orth  Reichsmesten  p,  229 
nt.  a  und  Fichard  Archiv  8,  190  f.  nr.  8.  {In  der  Urk.  v. 
1849  verzichtet  Karl  IV  auf  alle  Ansprüche  an  die  Juden, 
mit  wenigen  AusncJ^men,  wie  daß  sie,  wenn  er  oder  seine 
Reichsnachfolger  nach  Frankfurt  kommen,  denselben 
dann  dienen  «ollen  in  die  Kanzlei  mit  Pergament,  in  den 
Hof  mit  Betten,  in  die  Küche  mit  Kesseln ,  wie  gewöhnlich 
sei,  Senckenberg  l.  c.  687;  vgl.  RTA.  1  nr.  69  art.  4,  auch 
Orth  Anm.  über  die  Frankf.  Ref.  vierte  Forts,  pag.  1167 
f.  und  Moser  kl.  Sehr.  12,  68.)  —  lieber  dieß  Verhältnis 
der  Frankfurter  Juden  zur  Stadt  $.  Stobbe  Juden  in 
Deutschland  pag.  101,  vgl.  188. 

*  Freilich  scheinen  die  Frankfurter  nicht  «ehr  eilig 
gewesen  zu  sein  mit  Vollziehung  dieses  Artikels.  Am 
18  Aug.  1891  schreibt  Hardmüd  von  Drohe  an  Frankfurt, 
er  habe  sein  Pande  stehen  zu  Kaiman  dem  Frankfurter 
Juden,  habe  sein  Pande  wider  gefordert  gegen  Frankfurt 
auf  dem  Rathe,  auch  gegen  dem  Juden  selbst,  alles  ver- 
geblich trotz  dem  kön.  Gesetze,  daher  er  und  seine  mit- 
genannten Knechte  Frank furfs  Feinde  sein  wollen t  hinten 
drauf  steht  von  andrer  Hand  ist  abgesunot;  or.  eh.  im 
St.  A.  zu  Frankf.  Auswärtiges.  Ebenso  am  16  Febr.  1892 


336 


Reichslag  zu  Nürnberg  im  September  1390. 


19S1 
Jon,  B 


gnedigen  herren  des  kanigis  briefe.  [2]  auch  ist  geredt,  daz  wir  die  von  Franckenfiird 
umbe  soliche  schuld,  als  wir  und  unser  burger  odir  andere  geste  uzwendig  Franckenlande 
und  sundirlich  die  von  Botinburg  unsern  Juden  schuldig  sin,  mögen  t&n  und  lassen  als 
uns  dunket  dxiz  bescheidenlich  si.  und  daruivcb  so  sollen  wir  die  von  Franckenfurd  noch 
die  unsern  von^  den  fursten  graven  frihen  herren  rittern  und  knechten ,  die  in  der  vor^  & 
gnanten  gnade  unsers  gnedigen  herren  dez  kuniges  und  die  in  dieser  terminije  umb  uns 
geseßin  sin,  ane  geverde  umbetranget  unbesweret  und  ungeleidegit  hüben  ane  alle  arge- 
liste  und  ane  bose^  funde.  [3]  wer'  ez  auch  daz  imande  zweiende  wurde  mit  den  Juden 
umb  phande  odir  briefe  odir  umb  andere  schuld,  daz  solde  man  furdern  bi  uns  zd  Fran- 
ckenfurd und  dem  nachgeen  nach  lüde  und  uzwisunge  des  vorgnanten  unsers  herren  des  lo 
kuniges  briefe,  und  dem  sulde  man  unverzogenlich  des  rechten  helfen  ane  geverde,  und 
clegir  sulde  ime  auch  damidde  lassen  begnügen,  bedorft  auch  der  geleides ,  odir  wer 
anders  phande  odir  briefe  forderte,  und  hiesche  der^  geleide,  dem  undsinen  phanden  und 
briefen  und  den  sinen  sulde  man  geleide  gebin  bi  uns  in  der  stad  Franckenfurd  alse 
unser  stede  gewonheit  steet,  also  daz  er  nicht  virlantfired  virechtit  odir  unser  widdersagit  i5 
fient  nit  were.  [4]  auch  ensollen  fursten  graven  frihen  herren  rittere  und  knechte 
solicher  vier  heller  \  als  man  uf  den  gülden  gebin  sal,  von  irer^  selbis  schulde  nicht 
geben,  und  sollen  der  ubirhaben  sin.  anders  sal  allirmenlich ,  der  dez  zft  schicken  hat, 
von  dem^,  als  sine  briefe  und  phande  steen  odir  darvür  er  odir  sine  bürgen  behafi  sin,  ie 
von  eime  gülden  vier  heller  geben*.  [5]  auch  ist  geredt :  wer'  ez  sache  daz  dheiner,  er  so 
were  furste  grave  herre  rittir  odir  knecht^,  den''  Juden  phande  gesetzit  hette,  und  were 
in  dieser  zid  nach  dato  unsers  herren  des  kuniges  briefe  zft  dem  odir  zft  den  Juden  kom- 
men und  hette  die  phande  heissen  virkeufen  odir  mit  gerichte  ofholen  daz  kuntlich  were, 
und  hettin  die  Juden  die  phande  daruf  virkauft ,  daz  sulde  sinen  gang  han ;  und  sulden 
wir,  odir  unser  Juden  die  daz  getan  hettin,  von  den  vorgnanten  fursten  graven  frihen  «» 
herren  rittern  und  knechten,  odir  von  den  die  in  dieser  gnade  begriffin  sin,  unbetranget 
und  ungeleidegit  werdin  und  bliben«  [6]  wer'  ez  auch  daz  dheiner'  itzunt  unser  burger 
zu  Franckenfurd  odir  die  unsern  dheime  Juden  schuldig  weren,  der  undir  den  vor- 
gnanten fursten  graven  frihen  herren  rittern  und  knechten,  die  in  dez  vorgnanten 
unsers  lieben  gnedigen  herren  des  kuniges  gnaden  begriffin  sin,  geseßin  weren,  so  sulde  so 
derselbe  unser  burger  odir  der  unser  genießen  solicher  friheid  und  gnade  als  der  vor- 
gnante  unser  gnediger  herre  der  kunig  getan  hat*.  [7\  auch  ist  geredt :  wer'  es  sache 
daz  die  von  Mentze  in  diesin  vorgeschriben  sachen  von  dev  Juden  wegen  baß  odir  wol- 
bedechtlicher  tedingenten,  darnoch  sulde  uns  den  von  Franckenfurd  und  unsern  Juden 
auch  gescheen  und  in  demselbin  begriffe  sin ,  obe  uns  daz  anders  gefüglich  were.  were  ss 
abir  dez  nit,  so  sulde  doch  disse  vorgeschriben  tedinge  und  sache  zwschen  fursten  graven 
frihen  herren  rittern  und  knechten  und  uns  den  von  Franckenfurd  und  unsern  Juden, 
als  hie  vor  begriffin  ist,  in  irer  craflt  und  macht  bliben  und  iren  vürgang  habin.      zfl  Ar- 

a)  eod»  nnd  §t.  yon.     b)  eod.  bese  f    e)  mit  1lherftü»9igem  SchluMhaken.     d)  ao  9eh€int  gldu,  horr.  au»  helllr.     e)  ir 
viii  acMuMhdken.     f)  »cheint  dem  und  nicht  den  ra  heifien.     g)  eod.  add.  der.     b)  cod,  dm  npnaial.      l)  cod.  40 
geheint  nicht  dheln  »ondcm  dbelner. 


9chreibt  Dietther  H&ne  an  Frankfurt  einen  Fehdebrief, 
weil  ihm  die  Stadt  de«  Könige  Gnade  nach  Auaweieung 
Meiner  Briefe  und  des  Landgerichte  Recht  auegeht;  um 
eeinäwiüen  auch  Bartmann  von  Waletat;  darüber  eteht 
von  andrer  Hand  ist  gesunet ;  or,  eh.  im  St.  A.  zu  Frank  f. 
Auswärtiges.  Was  für  einen  Mithrauch  dagegen  die 
Schuldner  der  Juden  trieben  oder  treiben  wollten ,  geht 
aue  der  k(hi.  Urk.  v.  10  Merz  1892  hervor.  —  Zu  diesen 
Dingen  gefiörig  Kop.  B.  Varia  isas-iioa  foU  142  nr.  282 
im  Frank  f.  St.  Archiv  f 

*  Diese  4  Heller  waren  eine  Abgabe  an  die  Stadt,  wie 


eich  aus  dem  Rechnungsbuch  ergibt,  Kriegk  484  nt.  i. 

*  Von  Gegenanerbietungen  z.  B.  von  Kurpfalz,  dem 
Grafen  Johann  von  Wertheim,  den  Herren  zu  Hanau, 
den  Städten  Mainz  Worms  u.  s.  w.,  daß  sie  auch  ihre  is 
Juden  zur  Herausgabe  der  Schuldbriefe  und  Pfandschaf- 
ten  an  Frankfurter  Bürger  anhalten  wollten  wenn  auch 
ihre  Unterthanen  und  Bürger  solches  vom  dortigen  Ralhe 
nach  Wenzels  Erlass  zu  genießen  haben  sollten,  spricht 
Orth  Reichsmessen  628.  —  Die  ohnedieß  fehlerhafte  Notiz  60 
bei  Schudt  Jüdische  Merkwürdigkeiten  2,  184  f.  hatwol 
nichts  mit  den  damaligen  Dingen  zu  thun. 


G.  Judenschulden.  337 

künde  allir  dieser  vorgeschriben  dinge  so  han  wir  burgermeistere  scheffin  und  rad  zu    ^^^' 


Jan.  If 


Franckenfurd  vorgnant  unser  stede  klein  ingesigel  an  diesen  brief  tun  henken,  so  han 
ich  Herman  vür  die  vorgnanten  fursten  graven  frihen  herren  ritter  und  knechte  vür  die 
iren  vftr  mich  und  die  minen  gebeden  Johannen  von  Hatzfelt  daz  er  sin  ingesigel  durch 

5  miner  bede  willin  an  dissen  brief  hat  gehangen ,  des  ich  Johan  von  Hatzfelt  vorgnant 
dorch  des  obgnanten  Herman  Schelris  bede  willin  mich  irkennen.  so  han  ich  Conrad  von 
Rabenolt  auch  vür  die  obgnanten  fursten*  graven  fi*ihen  herren  rittere  und  knechte  die 
iren  vür  mich  und  die  minen  min  ingesigel  an  dissen  brief  gehangen,  und  ich  Diether 
Gaus  der  elter  woigt**  zfi  Oitzberg,  ich  Henrich  von  Wiler  schultheisse  zu  Asschaffinburg, 

10  und  ich  Henne  von  Hofeheim  irkennen  auch  uffinlich  mit  diesem  briefe,  daz  wir  gein- 
wortig  dabi  gewest  sin  und  unser  guder  wille  wisse  virhengnisse  und  rad  ist  daz  dise 
Sache  und  fruntlich  richtunge  also  als  vor  geschriben  stet  irgangen^  ist;  und  des  zu  Ur- 
kunde han  ich  Diether  Gaus  und  ich  Henne  von  Hofeheim  unsere  ingesigel  an  diesen 
brief  gehangin ;  so  han  ich  Heinrich  von  Wiler  gebeden  den  strengen  festin  rittire  hern 

15  Rudolff  von  Sassinhusen  daz  er  sin  ingesigel  durch  miner  bede  willin  an  disen  brief  hat 
gehangen,  dez  ich  Rudolff  von  Sassinhusen^  rittere®  vorgnant  mich  irkennen.  und  zu 
merer  sicherheid  so  han  wir  die  burgermeistere  scheffin  und  rad  zu  Franckenfurd  von 
uns  und  der  unsern'  wegin,  und  wir  Herman  Schelris  Conrad  Rabenolt  Diether  Gaus 
Heinrich  von  Wieler  und  Henne  von  Hofeheim  von  der  fursten  graven  friehen  herren 

20  ritter  knechte  der  iren  von  uns  und  der  unsern*^  ifegin,  gebedin  den  ediln  herren  hern 
Ebirhard  herren  zA  Eppinstein  und  Gilbrecht  Weisen  von  Furbach^  burggraven  zu  Bo- 
nemese,  diewile  sie  disser  sache  tedinges- manne  von  beiden  siten  gewest  sin,  daz  ir 
iglicher  sin  ingesigel  durch  unser  beider  bede  willen  an  dissen  brief  hat  gebangen ;  des 
wir  Ebirhard  herre  zu  Eppinstein  imd  ich  Gilbrecht  Weise  vorgnant  uns  irkennen,  daz 

25  wir  durch  der  vorgnanten  burgermeistere  scheffin  und  rads  z&  Franckenfurd  und  Her- 
mans  Conrades  Diethers  Heinrichs  und  Hennen  bede  willin,  und  auch  zA  irkentnisse  daz 
dise  Sache  als  vor  geschriben  steet  also  irgangen  und  gericht  ist  und  wir  des  tedinges- 
manne  gewest  sin,  unser  iglicher  sin  ingesigel  an  diesen  brief  hat  gehangen.  datum 
anno  domini  millesimo  trecentesimo  nonagesimo  primo  tercia  feria  proxima  post  festum    tasi 

so  circumcisionis  domini. 

Und  daz  solicher'  tedinge  und  fruntlichen^  richtunge  also  als  vor  geschriben  stet 
irgangen  und  gesehen  ist,  so  han  ich  Herman  Schelris  vAr  die  vorgnanten  fursten  graven^ 
friehen  herren  ritter  und  knecht  vur  die  iren  vur  mich  und  die  mine  gebeden  Johannen 
von  Hatzfeld  daz  er  sin  ingesigel  durch  "^  miner  bede  willin  an  diesen  brief  hat  gehangen, 

35  dez  ich  Johan  von  Hatzfelt  vorgnant  mich  irkennen.  so  han  ich  Conrad  Rabenolt  auch 
vür  die  obgnanten  fursten  graven  frihen  herren  ritter  und  knechte  die  iren  vür  mich  und 
die  minen  min  ingesigel  an  diesen  brief  gehangen,  und  ich  Diether  Gaus  vorgnant, 
Heinrich  von  Wieler,  und  ich  Henne  von  Hofeheim  irkennen  auch  uffinlich  mit  diesem 
briefe,   daz  wir  geinwortig  dabi  gewest  sin  und  unser  guder  wille  wissen  virhengnisse 

40  und  rad  ist  daz  dise  sache  und  fruntliche"  richtunge  als  vor  geschriben  stet  irgangen  ist; 
und  han  ich  Diether  und  Henne  vorgnant  dez  zu  Urkunde  unser  ingesigel  an  dissen 
brief  gehangen;  so  han  ich  Henrich  von  Wiler  gebeden  hern  Rudolffen  von  Sassenhussen 
ritter  vorgnant  daz  er  sin  ingesigel  durch  miner  bede  willin  an  diesen  brief  hat  gehangen, 
des  ich  Rudolff  von  Sassinhussen®  ritter  vorgnant  mich  irkennen.  und  wir  burgermeister 

45  scheffin  und  rad  zu  Franckenfurd  obgnant  han  unser  stede  klein  ingesigel  auch  zu  ur- 

a)  cod.  fhntenf  h)  cod.  »eheint  vreigt.  c)  eod,  irgagen.  d)  veraehr.  Sasslnhnß.  e)  ritterf  etvfo»  undeutlich  ver- 
korrigiert t)  vmB  mit  Äbkürzungahaken.  g)  ebento.  h)  Vokalteiehen  über  a.f  i)  sie.  k)  eic.  ])  walirech.  von 
gleh.  Hand  korr,  «1.  herren.  m)  eod.  dnrcho.  n)  die  Abkürzung  ergäbe  eher  fruntUcben ;  überflüeHge»  Zeichen 
vor  Bache  f    o)  eod.  Sassinhutfi  vereehrieben. 

Deutacho  Relchstags-Akten  II.  ^^ 


338  Reichstag  zu  Nürnberg  im  September  1390. 

t8»i    künde  diBer  sache  und  richtaiige  an  diesen  brief  gehangen,  und  zu  merer  sicliirheid  so 


J<M.  8 


ban  wir  Herman  Conrad  Diether  Heinrieb  und  Henne  alle  TOignante  von  der  forsten 
graven  frihen  herren  ritter^  knechte  der  iren  von  uns  und  der  unsem  wegin ,  und  wir 
burgermeisterscheffinund  radzüFranckenfurd  von  uns**  und  der  ^  unsem  wegin,  gebedin 
den  edeln  herren  hem  Ebirhard  herren  zu  Eppinstein  und  Gilbrecht  Weisen  burggraven  s 
zd  Bonemesse,  diewile  sie  disser  sache  tedinges -manne  von  beiden  siten  gewest,  daz  ir 
iglicher  sin  ingesigel  durch  unser  bede  willin  an  disen  brief  hat  gehangen;  des  wir 
Ebirhard  herre  zt  Eppinstein  und  ich  Gilbrecht  Weise  vorgnant  uns  irkennen,  daz  wir 
dorch  der  vorgnanten  Hermans  Conrats  Diethers  Heinrichs  und  Hennen  und  der  buiger- 
meistere  scheffin  und  rads  z6  Franckenfurd  bede  willin,  und  auch  z6  irkentnisse  daz  dise  lo 
Sache  als  vor  geschriben  stet  also  irgangen  und  gericht  ist  und  wir  des  tedinges-manne 
gewest  sin ,  unser  iglicher  sin  ingesigel  an  disen  brief  hat  gehangen.  datum  anno  do- 
^^^  mini  millesimo  trecentesimo  nonagesimo  primo  tercia  feria  proxima  post  festum  circum- 
cisionis  domini. 


i8»jf     197.  ^.  Wenzel  verordnet j  daß  alle  Schulden,  die  bei  Frankfurter  Juden  erst  nach  seinem  Juden-  is 
schulden-  Tilgungsgesetze  gemacht  worden  sind,  giltig  bleiben  sollen.  1392  Merz  10  Prag. 

Aus  Frankf,  Sl.  A.  Privil.  lad.  C  nr.  50  or.  mb.  lit.  pal.  c.  §ig.  in  verso  impr.;  innen  oben  Unke  von 

gleichzeüiger  Hand  R ,  innen  unten  rechts  von  gkiekzeiUger  Band  88. 
Gedruckt  Privilegia  d.  h.  R.  St.  Franekfurt  a.  M.  ed.  1614  pag.  iOS  f.;  Lünig  Reieluarchiv  la,  602  nr.  85; 

Orth  Reichtmesten  624  eub  nr.  si  Nachricht  u.  s.  f.  bekennen  —  in  dheine  weis  aus  dem  gen.  so 

Frankf.  Privilegienbuch.  —  Regest  bä  Lerener  Frankf.  Chr.  i,  i,  667  A;  Georgisch  »,  80S;  Pelzet 

Wenzel  i,  248;  Kriegk  Bürgerzwiste  481  aus  dem  PrivHegienbueh. 

Wir  Wenczlaw  von  gotes  gnaden  Romischer  kunig  zu  allen  czeiten  merer  des  reichs 
und  kunig  zu  Beheim  bekennen  offenlichen  mit  diesem  brive  :  wiewol  das  sey  das  wir 
vormals  fursten  herren  rittern  knechten  und  sust  allermeniclich  besundre  gnade  getan  ts 
haben,  das  sie  aller  Juden -schult,  die  sie  den  Juden  schuldig  weren,  wo  die  gesessen 
sind,  ledig  und  loze  sein  und  in  euch  alle  ire  pfant  genczlichen  widerkart  werden  solten, 
ydoch  so  sein  wir  underweiset,  das  etliche  herren  ritter  knechte  und  stete  sulche  Juden- 
schult,  die  sie  uf  sich  genomen  haben  von  den  Juden  zu  Franckenfurt  in  der  stat  geses- 
sen noch  datum  der  gnaden  die  wir  in  getan  haben,  euch  ledig  und  loze  sein  weiten*,  so 
dovon  so  ist  unser  ernste  mejnunge  und  seczen  und  leutem  in  disem  brive ,  das  ein 
iglicher,  er  sey  furste  herre  ritter  knecht  oder  stat  oder  in  welchen  wirden  oder  wesen 
der  sey,  sulche  schulde,  die  er  von  den  Juden  von  Franckenfurt  noch  datum  der  gnaden, 
die  wir  fursten  herren  rittern  knechten  und  steten  getan  haben ,  von  newes  enttnumen 
hat,  genczlichen  richten  und  beczalen  solle  und  der  nicht  ledig  und  loze  sein  in  dheine  ss 
weys.  mit  urkunt  dicz  brives  vorsigelt  mit  unserm  ufgetruckten  insigele,  geben  zu 
Präge  noch  Cristes  geburt  dreyczehenhundert  jare**  und  domach  indem  czweyundnewn- 
czigisten  jaren  des  suntags  als  man  singet  reminiscere  in  der  vasten  unserr  reiche  de« 
i89ii  Behemischen®  in  dem  newnundczweinczigistem  und  des  Romischen  in  dem  sechczehen- 
den  jaren*.  « 

r.  T  T>  «r»    .7  7  Ad  relacionem  Borziwofifü  de  Swynarn 

\tn  versa]  H.  Bartholomeus.  -m        .         rxj  •  • 

'^  ^  Franciscus  Oiomucensis  canonicus. 

a)  eod,  und  aeheint  glehz.  ausgettrichtn.  b)  cod.  ansem.  c)  eod.  radiert  wol  glehx.  au*  den.  d)  or.  jar  nit  üeber- 
haken  wie  in  dem  tttnäehttf olgenden  Fall,  in  dem  ich  wegen  de*  weiter  folgenden  JAten  deu  letztere  gewtUUi 
habe,    e)  or.  Beheimflchenf  ^ 

*  lieber  diese  Bergänge  vgl.  Kriegk  Bürger zvoiste  481,  auch  die  Sa^he  von  1896  noch  mit  dieser  in  Verbindung, 

wo  die  Abwickelung  der  Angelegenheit  in  Frankfurt  bis  sie  ist  erzählt  von  Kriegk  ibid.  431  f. 
ins  Jahr  1898  nachgewiesen  wird.   Den   Vertrag   vom  *  Königl.  Urkunden  für  Frankfurt  vom  gleichen  Tag 

8  Jan.  1891  nr.  196  haben  wir  mitgetheill.Vermuthlich  steht  ausgestellte.  Lünig  Reichsarchiv  18,  86.  87.  88.  —  Zwei 


Merz  10 


G.  Judenschulden.  339 


198.  Jf.   Wenzel  hebt  die  Judenschulden  auf  in  Burg  und  Stadt  Fridberg,  1391  Sept,  13    issi 

BeOem.  '"'■ " 

f 

D  aui  Darmst.  H.  u.  St.  A.  äüere  Signatur  N.  7  or,  mb.  c.  Hg.pend.,  auf  Hückteite  von  gleidizeüiger 

Hand  die  gnade  Widder  die  JAden  und  darunter  von  andrer  gleichzeitiger  Band  Wenczel 

5  (koiUUioniert  mit  der  kön,  Urkunde  vom  le  Sept.  1890  betr.  Aufhebung  der  Judenecfiulden  in 

Nümb.  Rotenb.  Schweinf.  Windeh.  Weißenburg,  die  ihreneits  kollationiert  ist  mit  der  kön. 

Urkunde  vom  iß  Sept.  betr.  Aufhebung  der  Judenechulden  in  Schwaben,  so  daß  an  letzterem  Orte 

die  Varianten  unterer  Urkunde  unter  der  Bezeichnung  D  zu  finden  sind). 

Gedruckt  Lud.  Baur  Hess.  Urkk.  I  Urkk.  zur  Hess.  Landes-  Orts-  und  Fam.-Gesch.  805  nr.  1207 

10  unvollständig.  —  (Erw^nt  von  Dieffenbacli  Gesch.  der  Stadt  und  Burg  Friedberg  112  am  dem 

rothen  Buch  nr.  126  mit  dem  wol  nur  falsch  berechneten  Datum  1891  Sept.  14.) 

Wir  Wenczlaw  von  gotes  gnaden  Romischer  kunig  zu  allen  czeiten  merer  des  reichs 
und  kunig  zu  Beheim  bekennen  und  tun  kunt  ofifenliclien  mit  diesem  brive  allen  den  die 
in  sehen  oder  hören  lesen:       das  wir  durch  dinste  und  trewe  willen,  als  uns  und  dem 

15  reiche  der  burggraf  burgmanne  unsers  und  des  reichs  slosses  zu  Fridberg^  und  der  bur- 
germeister  rate  und  bürgere  gemeinlichen  der  stat  doselbist  unsere  und  des  reichs  liben 
getrewen  oft  nuczlichen  und  williclichen  getan  haben  teglichen  tun  und  furbas  tun  sollen 
und  mögen  in  kumftigen  czeiten,  denselben  burggraf en  burggmannen  und  der  stat  zu 
Fridberg  diese  besundere  gnaäe  getan  haben  und  tun  in  die  in  kraft  dicz  brifes  und 

M  Romischer  kuniclicher  mechte,  das  sie  alle  ire  mitburgere  ynwonere  undersessen  und 
undertanen  aller  schulde  hauptgeltes  und  gesuches,  die  sie  unsem  camerknechten  den- 
Juden  zu  Frideberg  oder  andern  Juden,  wo  die  in  dem  reiche  wonhaftig  und  gesessen 
sind,  von  in  geborget  haben  oder  schuldig  worden  sind  vor  sich  selber  oder  vor  andere 
lute  oder  bürgen  worden  sind  oder  Wechsel  getan  haben  gen  den  Juden,  in  welcherley 

26  weize  das  gescheen  were,  und  wie  dieselben  schulde,  sie  sein  klein  oder  gros,  [hier  weiter 
wie  der  ebenso  lautende  Schluas  des  1.  Artikels  der  kön.  Urkunde  vom  16  Sept.  1390  worin 
Wenzel  die  Judenschulden  aufhebt  in  Nümb.  Rotenb.  Schweinf.  Windsh.  Weißenbu/rgy  bzw. 
wie  der  Schluss  des  1.  Art.  der  Urk.  vom  16  Sept.  1390  fitr  Schwaben  w.  m.  a.]  ist  gemachet 
und  herkomen,  genczlichen  und  gar  ledig  und  loze  sein  sollen,  und  solouch  sie  nyemancz 

30  dorumb  anlangen  hindern  oder  irren  in  dheyne  weis,  [es  folgt  der  art.  3  der  genannten 
2  Urkwnden;  dann  art.  4  in  der  Fassung  der  gen.  Urkunde  für  Schwaben;  weiter  der  art.  5 
der  genannten  2  Urkunden ;  darauf  der  art.  6  derselben  beiden,  wo  es  aber  seines  Orts  heißt 
wir  haben  ouch  den  obgenanten  burggrafen  burggmannen  burgermeister  rate  und  bürgeren 
gemeinlichen  der  obgenanten  slosses  und  stat  zu  Fridberg  von  b.  k.  m.  u.  g.  w.  u.  w.  d. 

S5 gegeben,  das  sie  an  einander  getrewlichen  u.  s.f,  und  wo  der  letzte  Satz  ouch  sollen  — 
dheyne  vr  eis  fehlt;  endlich  der  art.  7  der  gen.  2  Urkk.,  mit  der  Beurkundung  bis  insigel, 
schließlich  das  nachfolgende  Datum]  geben  zun  Betlern  noch  Cristes  geburde  dreyczen- 
hundert  jare  und  domoch  in  dem  eynundnewnczigisten  jaren  an  des  heiligen  crewczes 
abende  exaltacio  unser  reiche  des  Behemischen  in  dem  newnundczweinczigisten  und  des    lasi 

4»  Romischen  in  dem  sechczehenden  jaren.  ^*'  '* 

r .  1 T»  T>  _xi   1  j   -^T        ...  X  Ad  relacionem  Borziwogii  de  Swynars 

Unv6r«o  K.BartholomettadeNovaciYitate.  -j^,    ,    .      j    -nr     i.  1 

^  ^  Wlachnico  de  Weytenmule. 

Quittungen  für  1000  ß,  welche  Frankfurt  dem  K.  Wen-  Friedberg  das  Privileg  daß  die  Juden  unsere  camer- 

zel  gesüienkt  hat  zu  dieser  gegenwärtigen  Fastenmeese ,  knechte  zu  Fridberg  gesessen  von  den  burgern  und 

46  dat.  1898  eabb.  a.  judiea  d,  h.  Merz  88,  finden  eich  ynwonem  der  stat  zu  Fridberg  zu  gesuche  und  wucher 

im  Frankf.  ^.  A.  Imperatores  1,  88  und  89«,  beide  or.  von  einem  gülden  zu  der  wochen  anderthalben  heller 

Chart.  und  nicht  mere  Airbas  nemen  sollen  mit  unversehrt 

'  L.  Baur  Hett.  Urkk.  1,  806  nr.  1807  nt.*  bemerkt :  anh.  k.  Sigel. 
1896  Mai  86  zum  KarUtein  gibt  K.  Wenzel  der  Stadt 


340  Reichstag  zu  Nürnberg  im  September  1390. 

1391  jgg  Vertragt  der  Stadt  Mainz  mit  Pfalzgr,  Ruprecht  II  wnd  Erzb.  Konrad  II  von  Mainz 
iiber  die  Anwendung  des  hon,  Judenschulden- Tilgungsgesetzes  vom  16  Sept.  1390  Ofuf 
diese  Stadt,  abgeschlossen  durch  gen,  beiderseitige  Bevollmächtigte,  1391  Jan.  9  [Mainz], 

Aus  Frank  f.  St.  A.  ttädlisches  Kop.  B.  über  Varia  1328-1403  foL  143'-144'  nr,  285. 

Allirmenlich  sal  wiessen  der  disen  brief  ansihet  oder  höret  lesen :       [1]  daz  ein  5 
begriff  geredt  und  betedinget  ist  zwüschen  den  hochgebornen  försten  und  Herren  hern 
R&prechten  dem  eitern  phalzgrave  bi  Rine  dez  heiigen  Romischen  richs  obirste  drochseße 
und  herzöge  in  Beiern  und  dem  erwirdigen  in  got  vatter  und  herren  hern  Conraden  er- 
weitern erzbischofe  und  Vormünder  dez  stiftz  zd  Mencze  iren  mannen  burgmannem  ampt- 
luden  paffen  geistlichen  und  werntlichen  bdrgern  dieneren  und  den  iren,  sie  sin  edil  10 
odir  unedil,  und  dem  rade  der  stad  zä  Mencze  von  irer  Juden  wegen*,  als  von  der 
schultbriefe  und  phande  wegen  die  sie  inne  haben,  nach  der  gnade  als  der  allerdurch- 
luchtigeste  förste  und  herre  her  Wentzlaw  Romischer  künig  zd  allen  ziten  merer  dez  richs 
und  künig  zft  Beheim  fftrsten  graven  frien  herren*  rittern  und  knechten  getan  hat* :  daz 
der  rad  derselbin  stad  zft  Meintze  mit  iren  Jftden,  die  dezselbin  rads  und  der  stad  zu  15 
Meintze  bürgere  sint  und  in  zft  verentworten  stent,  geredtb  haid,  daz  sie  den  obgnanten 
zwen  fftrsten  iren  mannen  bftrgmannen  amptluden^  paffen  geistlichen  und  werntlichen 
bftrgern  dieneren  und  den  iren  solche  schultbriefe  und  pande,  die  sie  of  den  nesten 
1890    samstag  nach  sand  Michels  tage  nchste  vergangen  inne  gehabt  haut  und  dczselben  sams- 
^^''  '  tages  vorhanden  gewest  sint ,  widergeben  solnt  und  aftch  ire  bftrgen  ledig  solnt  sagen  20 
ane  allis  geverde,  also  daz  dem  rade  der  stad  zft  Mencze  iren  bftrgern  und  den  iren  von 
den  Juden,  die  under  den  vorgnanten  zwein  fursten  odir  abir  under  iren  mannen  burg- 
mannen amptluden  paffen  geistlichen  und  werntlichen  bftrgern  dieneren  und  den  iren 
geseßin  sint,  die  diser  gnade  gebruchen  wolnt,  dezglichen  widderumbe**  geschee  in  allir 
der  maße  als  vor  und  hernach  geschriben  stet  ane  allis  geverde.       [2]  und  ist  geredt :  25 
wer'  ez  daz  dheine  schultbriefe  virlacht  virlorn  veruzzert  odir  nit  virhanden  wem,  da 
sal  iglicher  Jftde  den  daz  anget  denselben  unsern  herren  den  zwein  fftrsten  iren  mannen 
burgmannen  amptluden  paffen  burgern  dieneren  und  den  iren,  die  soliche  schultbriefe 
antreffent,  darfftr  ir  quitbrief  gebin ,  daz  soliche  schultbrief  nft  odir  nummerme  kein  craft 
oder  macht  me  haben  soln.  und  solnt  daz  ®  verhesemen  ^  fftr  sich  und  alle  ir  erben  und  so 
j^^^    behelder  derselben  brief,  und  solnt  aftch  daz  vor  werntlichem  gericht  zft  Mentze  tftn.     [3]  wer' 
Okt.  1  ez  abir  umb  phande  die  vor  dem  vorgnanten  samstage  odir  sither  virkaftft  odir  virußert 
wem  worden,  weiten  danne  die*^  vorgnanten  zwein  fftrsten  ir  manne  burgmanne  amptlude 
paffen  bürgere  dienere  und  die  iren  dez  nit  glaftben,  so  mag  derselbe  den  daz  angeet  dem 
Juden  darumb  fftr  den  burgermeistern  und  dem  rade  zft  Mencze  zftsprechen.  und  mochte  S5 
er  danne  denselben  Juden  bewisen  mit  erbem  unbesprochen  mannen  zwein  odir  dren  die 
die  sacho  nit  anginge,  daz  derselbe  Jude  solche  phande  nach  dem  vorgnanten  samstage 
virkaftft  oder  virußert  hette,  so  sal  ime  der  Jude,  der  also  beredt  were  worden,  darvftr 
geben  als  hernach  fulget  geschriben.  daz  ist  zft  wissen  :  wern  die  phande  silbern  odir 

a)  cod.  herren  frion.      b)  eod,  gcreet.      c)  eod.  ampludcn.      d)  eod,  meint  widdenunbcn  f     e)  eod.  glchz,  autgettr.  40 
a&ch.    f)  «ic;  Terheißen  Ut  gemeint?    g)  eod,  e  in  die  auegettr.  f 

*  Auf  diesen  Vertrag  ist  in  dem  Frankfurter  Vertrag  *  Man  darf  wol  anneJimen ,  daß  auch  für  diese 
vwn  8  Jan.  1891  art,  7  Rücksicht  genommen  als  auf  einen  Gegenden  eine  ähnliche  Urkunde  K,  Wenzels  erUuseti 
erst  noch  abzuschließenden,  wurde,  wie  diejenigen  vom  le  Sept,  1890,  in  welchen  die 

*  Privileg  K.  Ruprechts  1401  für  die  Mainzer  Juden  Judensehulden  aufgehoben  wurden  für  Schwaben  Franken  45 
wegen  Schulden-Erlasses  s,  Stobbe  Die  Juden  in  Deutsch-  Baiem,  oder  es  gUt  für  diese  Gegenden  die  für  Franken 
land  189,  vgl,  ChmeJ  Regesta  Ruperti  nr,  96  -  98,  gegebene,  s.  pag.  »88,  41  —  284 , 8. 


G.  Judenschulden.  341 

Abirgulte  g&rtele  gewest  odir  abir  ander  virwerket  silber  welcherlei  daz  were  ez  were  '*w 
ubirgüldet  oder  nit,  f&r  ie  die  marg  seß  gülden,  obe  der  Jude  daz  wol  neher  virkadft* 
bette ;  hette  er  abir  die  marg  hoer  virkaüft,  als  vil  sal  er  auch  vor  ie  die  marg  silbers 
bezalen  ane  geverde.  wern  abir  die  phande  gülden  ringe  perlin  verwerket  oder  unver- 
5  wirket  oder  abir  ander  cleinode  gewest  wilcherlei  daz  wer',  da  sal  der  den  daz  angeet 
zwene  siner  fründe  und  auch  der  Jude  zwene  siner  fründe  darzü  geben,  und  solntsiedie 
viere  darumbe  understen  gütlich  zu  virrichten.  enmochten  sie  abir  dieselben  vire  darumb 
nit  gerichten,  so  sal  der  rad  zft  Mentze  darübir  ein  obirmann  sin;  und  waz  den  rad  danne 
darumbe  dünket  zitlichen  sin,  daz  sal  der  Jude  darvür  geben,  und  sal  ime  der,  der  die 

10  forderünge  Also  getan  had,  damide  lassin  begnügen,  were  abir  dhein  Jude  als  arm  daz 
er  nit  zu  bezalen  hette,  so  sal  derselbe  der  ime  zugesprochen  hette  demselben  Juden  mit 
werntlichem  gerichte  zu  Mentze  darumb  zusprechen  und  daz  recht  daselbis  von  ime 
nemen  als  von  alder  herkommen  ist.  enkonde  abir  derselbe  Jude  dez  nit  also  irwiset 
werden,  so  sal  der  Jude  dem,  der  solche  forderünge  an  in  getan  hette,  vor  dem  wernt- 

15  liehen  gerichte  zu  Mentze  einen  judischen  eit  tun  als  iz  von  alder  herkommen  ist,  daz 
daz  also  si ,  ane  alle  geverde  und  argelist.  und  damide  solnt  sich  die  vorgnanten  zweine 
fürsten  ire  manne  bürgmanne  amptlude  pa£Sn  geistlich  und  werntlich  bürgern  dieneren 
und  die  iren  lassen  begnügen^,  und  den  rad  der  stad  zu  Mentze  ire  bürgere  und  die  iren 
noch  auch  die  Juden  darüber  nit  drengen  krüden  noch  schaffin  getan  werden  in  keine 

20  wis  ane  allis  geverde.  [4]  wer*  e^  auch  daz  dieselben  Juden  zu  Mentze  iman  icht  vir- 
kaüft  betten  an  körne  wine  odir  an  andern  dingen  da  kein  gesuch  üfgesatzt^  were,  odir 
abir  iman  icht  zu  behalde  gebin  hettin  :  solche  schult,  iz  were  an  wine  körne  odir  an 
andern  dingen,  solte  man  in  noch  gutlichen  bezalen  und  daz  behalten  gelt  widdergebin 
ane  alle  widderrede  und  geverde.       [ö]  wilcher  auch  under  den^  vorgnanten  zwein 

:f5  fursten  mannen  burgmannen  amptluden  paffin  burgern  dieneren  odir  den^  iren  solcher 
gnade  an  den  rad  gesonnen  und  in  damidde  begnügen  wulden  laßin  als  vor  und  hernach 
geschriben  stet,  dem  solnt  die  Juden  solche  gnade  tun,  und  derselbe  sol  auch  dem  rade 
zu  Mentze  sinen  offin  virzegisbrief  darüber  gebin.  [6]  welch  Jude  auch  phande  hette 
daz  mentele  rücke  odir  gefütere  were,  iz  were  wollen  linen  siden  oder  ander  plunder  daz 

30  sich  virergirt  odir  die  mütten  geßen  hettin  odir  wie  iz  anders  virergirt  were  ane  geverde, 
die  phande  solnt  die  Juden  widdergeben  als  die  izünt  vorhanden  sint  in  der  maße  als  vor 
begriffin  ist,  und  sal  sich  menlich  damide  lassin  begnügen  die  diser  gnade  gebruchen 
woln.  bi  disem  begriffe  sint  gewest  der  erber  herre  her  Clajs  vom  Steine  camerer,  her 
Wernher  Enebil  dümhcrren  zu  Mentze,  her  Johan  von'  Sanecke,  her  Thamme  Knebil 

35  schultheiße  zu  Oppinheim,  her  Sifrid  von  Lindauwe  wicztüm  in  dem  Bingaüwe,  her 
Johann  von  Brubach  ritter,  und  Wilhelm  von  Waldecke,  und  han  die  vorgnanten  an 
ewene  her  Thamme  Enebil  und  her  Sifrid  von  Lindauwe  disen  begriff  von  ir  beider  ampte 
wegen  ofgnommen  daz  also  volnzüfüren  ane  allirlei  argelist  und  geverde.  und  sal  auch 
iglich  ampt  in  der  vorgnanten  zweier  fürsten  landen  dem  rade  zu  Mencze  iren  offin  besi- 

40  gelten  brief  gebin,  daz  sie  bi  diseme  begriffe  virliben^,  ane  alle  geverde.  und  sal  auch 
iglichs  ampts  amptmann  durch  ire  bede  willen  midebesigeln,  ob  ez  were  daz  ir  dheinre 
dawidder  tede ,  daz  er  von  ampts  wegen  darzü  tu  als  verre  er  möge  daz  solcher  begriff 
gehalden  werde^,  ußgescheiden  alle  argelist  und  geverde.  und  disen  begriff  sal  man  also 
uzrichten  und  folnfÜren  zwischen  hie  und  biß  üf  den  nesten  sondag  in  der  fasten  als  man    lasi 

45  singet  invocavit  nestkompt.  und  wer  dazwischen  nit  qweme  und  daz  versümete,  der  sulde  ^*^* '' 
der  gnaden  nit  genießen  ane  geverde.       und  daz  diser  begriff  also  volnfürt  feste  und 


s)  «JA  haUe  vika&ft  getchrUhen ,  eod.  wol  virka&ft.      b)  cod.  beg&ngen ,  ebento  weiter  unten  noch  »weimal.      c)  eod. 
fiffgcaat«.    A)  eod.  He.    e)  cod.  die.    f)  cod.  vo.    g)  eod,  korr.  v,  gleh.  Tinte  *t.  ylrhUben.    h)  cod.  werden. 


342  Reichstag  zu  Nürnberg  im  September  1390. 

^**^  stede  gehalden  werde,  so  han  wir  die  vorgnanten  Clas  vom  Steine  camerer  unde*  dffim- 
herre  zl  Mentze,  Thamme  Knebil  schaltheiße  zu  Oppinheim,  Sifrid  von  Lindaftwe  wicz- 
tAm  in  dem  Bingaüwe,  Johan  von  Bmbach  rittere,  und  ich  Johann  zt&r  Eiche,  Ebirhard 
Ysenmenger,  Heinrich  zAm  Jungen,  und  JohannMürer  bürgere züMentze,  unser  iglicher 
sin  ingesigel  durch  bede  willen  an  disen  brief  gehangen,  der  geben  ist  df  den  nesten 

1891  mantag  nach  der  heiigen  drier  künige  tage  nach  Cristi  geburte  dusent  druhündert  und 
einundnunzig  jare. 


«/<m.  9 


1S92    200.  ^.  Wenzel  erklärt,  daß  er  mit  der  Stadt  Zürich  gänzlich  versöhnt  sei  in  Betreff  der 
Forderungen  die  ei^  an  sie  wegen  ihrer  Juden  gehabt ,  und  gewährt  ihr  die  Haltung  und 
Nutzung  von  Juden  unter  der  Bedingung  sechsjähriger  Steuerfreiheit  derselben  und  lo 
gegen  darauf  eintretende  Ablieferung  der  Hälfte  von  ihrer  jährlichen  Steuer  und  des 
goldenen  Opferpfennigs  in^ie  königliche  Kammer^.  1392  Alerz  31  Prag. 

Z  atM  Zürich,  StacUsarcMv  Neues  Sakristei-Register  zum  Grossen  Münster  tom.  1. 122*  pag.  96  nr.  2S8 
or,  mb.  c.  ßig*  pend»,  auf  Rückseite  von  glekhzeüiger  Hand  fr^'heit  von  der  Juden  wegen,  dar- 
über der  Name  des  Königs  wol  von  einer  Hand  des  le  Jahrhunderts,  Die  Unterschrift  steht  auf  ^^ 
dem  Bug. 

U  coli  Ulrich  Sammlung  Jüdischer  Geschichten  in  der  Schweitz  pag,  879  f.  Beil.  E  aus  dem  Original 
wie  man  aus  dem  nota  bene  schließen  müsste  d(U  hinten  angefügt  ist;  die  groben  Fehler  des  Ab- 
drucks Icusen  aber  vermuthen,  daß  dem  Herausgeber  nur  eine  Kopie  vorUzg,  und  daß  diese  schon 
das  nota  bene  nach  sich  hatte,  also  ihrerseits  wol  nach  dem  Original  angefertigt  war.  Registrata  ^ 
und  Unterschrift  fehlen.  Orthographie  abweichend  von  Z. 

Gedruckter  Auszug  bei  Gerold  Meyer  von  Knonau,  Die  Zürcherischen  Königs-  und  Kaiserregesten  aus 
dem  Zeiträume  von  869-1400,  im  Archiv  für  Schweiz.  Gesch.  herausg.  auf  Veranst,  der  cUlg, 
geschichtf.  Ges.  der  Schweiz  1,  tso  nr.  184, 

Wir  Wenczlaw  von  gotes  gnaden  Romischer  kunig  zu  allen  tzeiten  merer  des  reichs  25 
und  kunig  zu  Beheim  bekennen  und  tun  kunt  offenlichen  mit  diesem  brief  allen  den  die 
in  sehen  oder  hören  lezen :     [1]  das  wir  umb  alle  und  igliche  zuspruche  und  vorderunge, 
die  wir  von  unsern  und  des  reichs  wegen  unczher  gehabt  haben  hatten  und  haben  mochten 
in  dheine  weis  zu  dem  burgermeister  rate  und  bürgern  gmeinlichen  der  stat  zu  Czurch 
unsern  und  des  reichs  liben  getrewen  von  wegen  der  Juden ,  die  bej  in  in  vorlaufiier  90 
tzeite  sein  gewesen  und  noch  sind,  unser  camerknechte  sammet  und  besunder,  und  von 
alles  des  gutes  wegen,  so  sie  von  in^  ufgenomen  ufgehaben  und  genossen  haben  wie  sich 
das  gefuget  hat,  mit  in^  gar  und  gentzlichen  vorrichtet  und  vorsünet  sind,  in  sulcher 
masse  das  wir  noch  njmande  von  unsern  und  des  reichs  wegen  dheinen  zusprach  noch 
forderunge  zu  in  noch  den  iren  dorumb  fxirbasmer  haben  suUen  in  dheine  weis,  dann  35 
das  sulche  unsere  zuspruche  vorderung  und  rechte  gentzlichen  tode  und  ab  sein  suUen, 
und  sie  und  ire  nachkomen  für  uns  und  das  reiche  und  unsere  nachkomen  der  gentzlichen 
ledig  sagen  und  lassen  und  dorumb  in  unsere  gnade  empfahen  und  nemen  mit  diesem 
brief,     [2]  und  das  die  vorgenanten  von  Czurch  alle  Juden,  die  bej  in  wonhaftig  sein 
oder  furbas  zu  in  komen,  ynhaben  halden  der  geniessen  stewren  schützen  und  schirmen  40 
mögen,  also  vornemlichen  das  dieselben  Juden  die  nehsten  sechs  jare  von^  allen  scha- 
czungen  und  stewren  ledig  und  loze  sein  suUen;  und,  wenn  dieselben  sechs  jare  vorgangen 
sind  und  sich  vorlauffen,  was  denn  rechter  stewer  geniesse  oder  schaczunge  von  den 
egenanten  Juden  doselbst  zu  Czurch  gevallen  werden  und  mögen,  die  suUen  gentzlichen 

a)  cod.  icheint  nnden.    b)  ZU  om.  und  —  In ;  dagegen  hat  Z7  da  8l  cteudlien  noch  sind  und  unser  camerknechte  1  wtu  45 
schvierUeh  in  einem  OriginaU  gestanden  hat;  ich  ergänzte  nach  der  kön,  Urkunde  für  Ba»el  von  1890  Sept.  15. 
c)  Z  uns ,  U  inen,    d)  Z  vor ,  U  yon. 

*  Die  Formulierung  der  Urkunde  hat  viel  AehnUchkeit  mit  der  kön,  Urk.  für  Basel  vom  lö  Sept.  1890, 


G.  Judenschulden.  343 

in  nnser  und  des  reiche  camer  gefallen,  und  wir  sullen  doran  des  rates  von  Czurch  werten    '^' 
gelowben;  und  meynen   und  wollen,  das   dieselben  Juden  njmand  anders  furbasmer 
gebunden  sind  noch  sein  sullen  zu  dinende  oder  stewer  zu  gebende  wider  iren  willen , 
dann  das  jeder  Jude  und  Judinne,  die  zu  iren  tagen  und  mit  namen  in  das  dreyczehende 

5  jar  komen  sind,  alle  jare,  antzuheben  zu  stunde  ufdienehstenweynnachtenunddornach 
alle  jare,  einen  guidein  in  unser  kunicliche  camer,  oder  wohin  wir  die  vorschaffen  werden, 
zu  gehorsamkeit  unserr  und  des  reichs  Sachen^  an  allerley  hindernusse  und  Widerrede 
geben  richten  und  betzalen  sullen  an  geverde.  mit  urkund  dicz  briefs  vorsigelt  mit 
unser  kuniclicher  majestat  insigel,  geben  zu  Präge  noch  Crists  geburt  dreytzenhundert 

10  jar  dornach  in  dem  czweyundnewntzigistem  jare  des  suntags  als  man  singet  judica  in  der    ^^^ 

vasten  unser  reiche  des  Behmischen  in  dem  newnundtzweintzigisten  und  des  Komischen  Merz  at 

in  dem  sechczehenden  jaren. 

r.  ix^T^ii  j-KT        ..XX  Ad  relacionem  Borzywovffii  de  Swinars 

rinver«o|E,BartholomeusdeNovacivitate.  -r,        .         r\y  - 

^  -'  Franciscus  ülomucensis  canonicus. 


15  201.  -E,   Wenzel  gewährt  Zürich  die  Haltung  von  Juden  mit  dem  Rechte  der  städtischen    t4oo 
Verwendung  ihres  Steuer^Ertrags  gegen  Ablieferung  des  jährlichen  goldenen  Opfer-  Juni  24 
Pfennigs  in  die  Iwnigliche  Kammer^,  1400  Juni  24  Prag, 

Z  aus  Zürich.  StaaUarchiv  Neues  Sakristei -Register  zum  Grossen  Münster  tom.  I  zunr.  »89  or.  mb, 
c.  Hg,  pend,  paene  integro,  auf  Rückseite  umbe  Juden  [Jmden  eigentlich]  von  kling  Wenczlaw.  Die 
20  Unterschrift  steht  auf  dem  Bug. 

U  coli.  Ulrich  Sammlung  Jüdischer  Geschichten  in  der  Schweitz  pag.  lao  f.  Beil.  F  aus  dem  Original 
wie  man  aus  dem  nota  hene. schließen  müsste  das  hinten  angefügt  ist,  auch  dieser  Abdruck  ist  nicht 
korrekt ,  doch  besser  als  der  der  kön.  Urkunde  für  Zürich  von  1892  Merz  81 ,  wo  man  vgl.  die 
Quellen- Angabe  U.  Orthographie  abweichend  von  Z.  Unterschrift  ist  da,  Registrala  fehlt, 
25  Im  Züricher  St,A,  findei  sich  ein  zweites  Original  dieser  Urkunde,  mit  ganz  untergeordneten  Unter- 

schieden, die  Schrift  ist  weniger  fest  und  schön,  sonst  ebenfalls  or.  mb.  c.  sig,  pend,  {Mittheilung 
des  Staatsarchivars  Joh.  Strickler), 
Gedruckt  Auszug  bei  Gerold  Meyer  von  Knonau,  Die  Zürcherischen  Königs-  und  Kaiserregesten  aus 
dem  Zeiträume  von  862-1400,  im  Archiv  für  Schweiz.  Gesch.  herausg.  auf  Veranstaltung  der  attg. 
80  geschichtf,  Ges.  der  Schweiz  1, 182  nr.  190,  wo  auch  die  2  Ausfertigungen  erwähnt  sind. 

Wir  Wenczlaw  von  gotes  gnaden  Romischer  kunig  zu  allen  czeiten  merer  des  reichs 
und  kunig  zu  Beheim  bekennen  und  tun  kunt  offenlichen  mit  diesem  brive  allen  den  die 
in  sehen  oder  boren  lezen :  das  wir  haben  angesehen  gneme  dinste  und  trewe,  als  uns 
und  dem  reiche  der  burgermeister  rate  und  bürgere  gemeinlichen  der  stat  zu  Czurch 

85  unsere  und  des  reichs  liben  getrewen  oft  und  dicke  nuczlichen  und  williclichen  getan 
haben  teglichen  tun  und  furbas  tun  sollen  und  mögen  in  kumftigen  zeiten.  und  haben  in 
dorumb  mit  wolbedochtem  mute  gutem  rate  und  rechter  wissen  diese  besundere  gnade 
getan  und  tun  in  die  in  craft  dicz  brives  und  Romischer  kuniclicher  macht  also,  das  sie 
die  Juden  unsere  camerknechte,  die  yeczunt  bey  in  sein,  und  sust  alle  andere»  Juden 

40  unsere  camerknechte,  die  sich  noch  zu  in  in  die  stat  zu  Czurch  czihen  werden,  ufnemen 
hawsen  hofen  halten  schirmen  und  der  messen  mögen  noch  irem  willen,  und  sulche 
nucze,  die  sie  von  in  nemen,  in  derselben  stat  zu  Czurch  nucze  und  fromen  keren  und 
wenden  so  in  das  allernuczlichst  sein  dünken  wirdet,  on^  allermeniclichs  widersprechen 
und  hindernusse.  doch  in  sulcher  masße,  das  hynnanthinn  die  egenanten  Juden  uns  und 

45  a)  <Zt«  Urk.  für  Btuel  vom  IS  Sept.  1390  hat  an  d«r  entsprechenden  Stelle  den  rieJUiger  »cheinenden  Äusdruek  rechten. 

b)  Z  von ,  ü  ane. 

'  Zwei  andre  kön,  Urkunden  für  Zürich  vom  gleichen      Reichssteuer,  s,  die  Regesten  im  Archiv  f,  Schwz.  Gesch, 
Datum,  die  eine  wegen  der  Vogtei,  die  andre  wegen  der      i ,  181  f,  nr.  189  und  191, 


344 


Reichstag  zu  Nürnberg  im  September  1390. 


J400  dem  reiche  alle  jare  den  gülden  oppferpfennyng^  in  unser  und  des  reichs  camere  geben 
jum24  j^Q^Q^xen  und  antwurten  an  alles  verczihen^  alls  das  billich  und  gewonlich  ist  und  sie  uns 
des  pflichtig  sein,  und  gebieten  dorumb  allen  fursten  geistlichen  und  wertlichen  grafen 
freyen  herren  dinstleuten^  rittern  knechten  gemeinscheften  der  stete  merkte  und  dorffer 
und  Bust  allen  andern  unsern  und  des  reichs  undertanen  und  getrewen  ernstlichen  und  ß 
vesticlichen  mit  diesem  brive,  das  sie  die  bürgere  und  stat*^  zu  Czurch  an  denegenanten 
unsern  gnaden  nicht  hindern  noch  irren  in  dheinc  weis  sunder  dobey  geruhlichen  bleiben 
lassen,  als  libe  in  sey  unser  und  des  reichs  swer  Ungnade  zu  vormeiden.  mit  urkunt 
dicz  brives  vorsigelt  mit  unser  kuniglichen  majestat  insigel,  geben  zu  Präge  nach  Crists 
geburt  virczenhundert  jare  an  sand  Johannis^  gotes  tawffers  tage  unserr  reiche  des  Beh-  u 
mischen  in  dem  achtunddreissigistem  und  des  Komischen  in  dem  funfundczweinczigistem 

jaren. 

r.  .  Per  dominum  Wencealaumpsktriarchsim  Anthiocke- 

Itnverso]  ,,     . 

_    ^  -     "^        1    -ri      1  ww^  oancellarium 

K.  Johannes  de  Bamberg. 


1400 
Juni  24 


Franciscus  canonicus  Pragensis. 


15 


[1397]  202.  K.  Wenzel  verordnet  die  Ausführung  der  Judenachulden- Aufhebung  für  den  Straßhurger 
Stift  und  dessen  Bürgen  und  den  jetzigen  Bisch.  Friderich  III  zu  Utrecht ,  der  zwr 
Zeit  jener  Aufhebung  Bischof  von  Straßhur g  gewesen  war,  gegenüber  von  zwei  gen, 
Juden,  hei  denen  sie  nicht  zur  Ausführung  gekommen,  [1397  *]  ohne  Zeit  und  Ort, 

Aus  Prag.  Univ.'Biblioth,  cod.  Przemisleas  VI  A  7  foL  6$^  top.  chart,  20 

Auszug  bei  Pelzel  Wenzel  2,  864  aus  dipl.  in  copiario  Przemisl.  f.  60,  doch  unserer  Vorlage. 

Wir  Wenczlaw  bekennen  etc. :  wiewol  daz  sei  daz  wir  vor  Zeiten  fursten  und 
heren  rittern  knechten  burgern  und  bawern  in  Deuczschen  landen  gnade  getan  hatten , 
daz  sie  aller  Juden-schult,  die  sie  zu  denselben  zeiten  schuldig  weren,  und  ir  bürgen 
ledig  und  los  sein,  und  in  auch  ir  schult-brife  lediclich  wedirkort  werden  selten,  idoch  25 
so  haben  wir  vornomen,  wie  daz  der  irwirdig  Fredrich  iczunt  bischof  zu  Utricht  unser 
furste  und  liber  andachtiger,  der  zu  denselben  zeiten  bischof  zu  Strasburg  waz,  sulche 
schulde,  die  her  den  Juden  mit  namen  Meulen  gesessen  zu  Trir  und  Abraham  von  Eocheim 
in  dem  bischtum  zu  Trir  schuldig  waz  und  verbürget  h^tte,  zu  derselben  zeit  nicht  ledig 

a)  Die  2  schwachen  Striehelchen ,  Über  jinZ,  aind  im  atidtm  Exemplar  nicht  zu  erkennen,      b)  U  axntslfiten.     c)  U  30 
rat.    d)  U  add.  des. 


*  PeUel  Wenzel  2,  8ß4  echeini  diese  Urkunde  in  den 
Anfang  des  Jahres  1898  auf  den  Reichstag  nach  Frank- 
furt zu  verlegen f  gibt  aber  dafür  keinen  Grund  an ;  wir 
meinen  1897,  was  er  im  Urkundenbuch  p.  89  über  die 
wol  mü  der  unsrigen  zusammenhängende  Urkunde 
nr.  144  «eizte,  die  er  im  Text  der  Erzählung  p.  864  auch 
als  gleichzeitig  annimmt.  Da  diese  beiden  Stücke  sich  mit 
dem  Utrechter  Bisch.  Friderich  Hl  Grafen  von  Blanken- 
heim  beschäftigen,  eo  müssen  sie  in  seine  Zeit  fallen.  Nun 
war  Friderich  früher  Bischof  zu  Straßburg  gewesen, 
aber  im  Jahr  189S  bei  Nacht  um  S.  Aröogastes  Tag  ent- 
wichen um  in  sein  neues  Bisthum  Utrecht  zu  kommen, 
diese  Zeitbestimmung  {Arbogast  ist  Juli  21)  gibt  die  Auf- 
zeichnung Königshofens  St.  Chr.  9,  696;  er  stirbt  1428 
Okt.  9  {Potthast  biblioth.  hist.  supplem.  488).  Es  scheint 
fast  als  ob  die  vier  bei  Pelzel  Wenzel  2,  864  nt.  1-4  eitler- 
ten  Urkunden  sachlich  und  zeUUch  zusammenhiengen , 
sie  stehn  auch  aÜe  in  dem  gleichen  Codex  nahe  bei  einan- 
der, keine  hat  ein  Datum,  eine  davon  ist  die  unsrige. 


zwei  beschäftigen  sidi  mü  dem  Straßburger  Bisch,  Wil- 
helm II  von  Diest,  dieser  ist  erwählt  1894  Dee.  14  und 
stirbt  1489  Okt.  6  {Potthast  l.  c.  416),  in  diese  Zeit  fiele  also 
auch  unsre  Urkunde.  Einen  näheren  Anhaltspunkt  zur  85 
Zeitbestimmung  gibt  nur  die  eine  derselben  Urkunden,  die 
nr.  144  des  Pelzet  sehen  Urkundenbuchs,  die  von  Bisch. 
Friderich  von  Utrecht  handelt  wie  die  unsere.  Dort  heißt 
es  nemlich,  daß  es  24  Jahre  her  sei  seit  Bisch.  Arnold  II 
von  Utrecht  {1871-1878)  eine  den  bischöflichen  Rechten  io 
schädliche  Urkunde  ausgestellt  habe.  Dieß  geschah  1878 
bei  Beendigung  des  Streits  mit  den  Utrechtem,  vgl.  Art  de 
virif.  les  dates  id.  1819  im  4  Bd.  <»  5.  86I'.  Ich  habe  des- 
halb in  der  Ueberschriß  unsre  Urkunde  angesetzt  auf 
1897,  in  der  Voraussetzung  daß  sie  zeitlich  mit  derjenigen  49 
so  ziemlich  zusammenfällt  deren  Text  jenen  chronolo- 
gischen Anhaltspunkt  bietet.  Derselbe  Gedankengang  scheint 
auch  Pelzel  auf  1897  geführt  zu  haben  in  Betreff  der 
letztgenannten  Urkunde. 

so 


G.  Judenschulden.  345 

und  loze  gelossen  sunder  doran  geirret  wurden  ist  daz  im  und  seinem  stifte  zu  Strasburg  [iss?] 
dieselben  schulde  nicht  queit  ledig  und  loze  werden  künden,  dovon  mit  wolbedachtem 
mutte  guttem  rate  und  rechter  wissen  und  Romischer  huniclicker  mechte  so  seczen  und 
wollen  wir,   daz  der  egenant  stift  zu  Strasburg  und  die,  die  umbe  sulche  schulde 

5  bürge  wurden  sein,  aller  sulcher  schulde  queit  ledig  und  loze  sein  sollen  in  aller 
masse  und  noch  laute  der  gnadenbrife  die  wir  vormals  allen  andern  fursten  hern  burgern 
und  knechten  getan  haben,  also  daz  der  egenant  stift  zu  Strasburg  und  auch  die  bürgen 
und  auch  der  egenant  Fredrich  bischof  zu  Utricht  und  alle  die  iren  aller  solcher  schulde 
genzlich  queit  und  ledig  sein  und  der  nicht  zu  bezalen  gebunden  sein  sollen  in  dheine 

10  weis.  und  dorumb  so  gebiten  wir  allen  fursten  geistlichen  und  werntlichen  und  mit 
namen  dem  erzbischof  zu  Trir  und  allen  andern  hern  graven  freien  knechten  steten  und 
gerichten,  die  no  seinader  in  zeiten  werden,  ernstlichen  und  festiclichen  mit  disem  brife, 
daz  sie  die  egenanten  Juden  noch  iren  erben  kein  gericht  tun  lassen  obir  dieselben  vor- 
genanten schulde;  und  waz  gerichte  doruber  gangen  weren  gingen  ader  furbas  gen 

15  wurden,  die  wedirruffen  wir  in  craft  dicz  brives,  und  seczen  und  wollen  daz  sie  no  noch 
hinnoch  kein  craft  noch  macht  haben  sunder  genzlich  vernichtet  und  abe  sein  sollen;  und 
gebiten  auch  den  vorgenanten  Juden  ernstlich  und  festiclich  mit  diesem  brife,  daz  sie® 
dieselben  Judenschult-brife  umbe  die  vorgenant  schulde  unvorzogelich  dem  stifte  zu 
Strasburg  wedirkeren  und  wedirgeben,  alz  lib  in  sei  unser  Ungnade  zu  vormeiden  und 

80  auch  unser  und  des  reichs  acht  und  euch  ein  pene  hundert  mark  goldes,  wo  sie  daz 

,    uberfuren,  die  in  unser  und  des  reichs  camer  an  underlos  gefallen  sullen.    mit  urkunt  etc. 


f)  Judenschulden  in  Thüringen. 
203.  K.  Wenzel  richtet  sich  mit  der  Stadt  Erfurt  überhaupt,  und  inshesondre  in  Betreff    ^*^^ 


der  Juden^j  hebt  ihre  Judenschulden  auf,  nimmt  sie  in  seinen  Schutz  und  befreit  sie 
25  yo^  ]cön.  oder  Reichshofgericht  u,  a,  m,  1391  Merz  9  Nürnberg, 

Aus  Magdeb.  Prov.  Archiv,  verzeichnet  unter  I  26  tm  Repert.  über  die  Akten  und  Lüeralien  der  Stadt 
und  dee  Gebiets  Erfurt  u.  «.  w.,  or,  mb.  c.  eig.  pend.;  die  Unterschrift  Ad  —  canonicus  auf  dem  Bug 
von  andrer  Hand.  Auf  der  Rückseite  die  wol  gleichzeitige  aber  eiwa^  verwischte  Zahl  IX ,  darüber 
von  einer  späteren  Hand  des  16 — 16  Jahrhunderts  Privilegium  ne  cives  extra  opidum  trabaatur  ad 

30  Judicium  cesaree  majestalis  cum  insertione  quomodo  a  Judeis  liberati  et  privilegiatl  sunt.  Bei  dem 

Datumsort  scheinen  die  9  ersten  Buchstaben  über  4  ursprünglichen  Punkten  aufgetragen  zu  sein, 
der  Schreiber  war  wol  Anfangs  im  Zweifel  welchen  Ortsnamen  er  zu  setzen  habe  f 
Eine  Abschrift  befindet  sich  in  einem  nicht  näher  bezeichneten  Kopia^-Buch  im  Besitze  des  Herrn  Karl 
Herrmann  zu  Erfurt  Stadlrath  a.  />.;  und  im  Magdeb.  Staatsarchiv  Eopialbücher  des  Erfurter  Ge- 

35  biets  nr.  23  fol  70  ff.,  nach  Kirchhoff  Weisthümer  pag.  297  nt.  4. 

Auszug  gedruckt  in  Fakkenstein's  civit.  Erffurt.  hist.  crit.  et  diplomatica  1,279  f.  %  111,  mit  Angaben  über 
die  Belohnung  der  „kayserüchen  Räthe  und  CanceUisten"  und  über  den  Betrag  der  Schätzung  welche 
die  Juden  der  Stadt  geben  mußten.  Neuerdings  vollständiger  Abdruck  der  Urkunde  in  Adolph 
Jaraczewsky  Die  Gesch,  d.  Juden  in  Erfurt  1868  p,  86-90  nacA  einer  in  Privatbesitz  befindlichen 

*0  Kopie;  dazu  p.  44  Kostenangaben  wahrscheinlich  aus  FcUckenstein,   Erwähnt  bei  Stobbe  263  aus 

MicheUen  Zeüschr.  f,  Thüring.  Gesch.  4, 825  f,  der  das  Privileg  übrigens  „nicht  wörtlich  sonderi^ 
nur  ganz  allgemein  seinem  Inhalt  nckch  mitgetheilt**  habe. 

Wir  Wenczlaw  von  gotes  gnaden  Romischer  kunig  zu  allen  czeiten  merer  des 

reichs  und  kunig  zu  Beheim  bekennen  und  tun  kunt  offenlichen  mit  diesem  brive  allen 

45  den  die  in  sehen  oder  hören  lesen  :       [1]*  das  wir  uns  mit  dem  rate  burgern  und  stat 

a)  om.  eod. 

*  Streit  mü  Graf  Berchtolt  zu  Hennenberg  bzw.      p.  46  und  die  Urkunde  p.  90  f.  dase&st. 
seiner  Schwester  in  Folge  des  kön.  Sdiuldenerlasses  s.  *  nr.  204  art.  2. 

Adolph  Jaraczewsky  Die  Gesch.  der  Juden  in  Erfurt  1868 

Deatsche  Reichstags-Akten  II.  ^^ 


Mert  it 


346  Reichstag  zu  Nürnberg  im  September  1390. 

'5w  zu  Erffurte  unsern  und  des  reichs  liben  getrewen  gutlichen  und  fruntlichen  geeynet  ge- 
eaczt  und  gei*icht  haben  umb  alle  gebrechen  und  czuspruche  die  wir  bisher  zu  in  gehabt 
han,  und  besunder  als  von  der  Juden  wegen  doselbist,  also  das  wir  oder  ymande  anders 
von  unsern  oder  des  «reichs  wegen  sie  oder  ire  nachkumen  furbasmere  als  von  der  Juden 
wegen,  die  yeczunt  bey  in  sind  oder  hernach  bey  sie  qwomen^,  von  dheinerley  sachen,  s 
welcherley  die  were  oder  entsteen  mochte,  nichtsollen  noch  wollen  anlangen'  zusprechen 
hindern  noch  beschedigen  in  dheine  weis,  sunder,  was  wir  oder  unser  nachkumen  Ro- 
mische keiser  und  kunige  oder  ymande  anders  von  der  Juden  wegen  anlangunge  oder 
zuspruche  haben  oder  gewunnen  in  kumftigen  czeiten ,  das  suUen  und  wollen  wir  oder 
die  tun  ansprechen  und  ustragen  kegen  dem  erczbischoff  und  dem  stifte  zu  Meincze,  und  lo 
die  obgenanten  von  Erfforte  oder  die  iren  domite  ungemuet  und  an  rede  lassen.  [2]*  und 
sullen  sie  euch  furbasmere  bleiben  bey  aller  freyheid  eren  wirden  rechten  und  gewon- 
heid  als  sie  vor  gewesen  sind  und  von  alders  herkumen  ist.  [3]'  dorczu  haben  wir  in 
ouch  gancze  möge  und  macht  gegeben  und  geben ^  gegenwerticlich  mit  ganczem  wissen 
und  kuniglicher  mochte  volkumenheid,  das  sie  aller  der  schulde  houptgeltes  und  gesuches,  i5 
der  sie  oder  ire  bürgere  mitwoner  undersessen  oder  undertan  den  Juden  zu  Erflfbrte  oder 
andern  Juden ,  wo  die  ouch  wonhaftig  oder  gesessen  sind,  schuldig  sein  oder  geborget 
haben  oder  selbgelden  worden  sind  uf  sich  selber  oder  uf  ander  lute  oder  bürgen  worden 
sind  oder  Wechsel  getan  haben  kegen  die  Juden  oder  mit  in,  in  welcherley  weise  das 
ouch  geschehen  ist,  und  aller  pfände,  die  dofur  stunden  oder  gesaczt  wer en,  sullen  gancze  so 
möge  und  macht  haben  zu  vorlassen  oder  selbis  ufczuheben  einczunemen  und  in  iren 
nucze  zu  wenden  und  domite  zu  tunde^  zu  orden  und  zu  schicken  wie  in  das  beheglich 
ist.  und  wie  sie  das  schicken  orden  oder  machen,  also  sol  das  bleiben  und  gute  muge  und 
macht  haben,  und  sullen  wir  oder  ymande  anders  sie  doran  nicht  hindern,  noch  besche- 
digen die  gnade  die  wir  fursten  grafen  herren  und  andern  luten  gemeinlichen  getan  25 
haben,  also  doch  das  diselbe  gnade  in  allen  andern  iren  punkten  und  artickeln  als  die 
begriffen  ist  unvorrucket  und  in  ganczer  möge  und  macht  bleibe.  [4]*  wer'  ouch 
ymande  den  Juden  zu  Erfforte  semplichen^  oder  sunderlichen  schuldig,  der  oder  des 
herre  oder  lande  stat  sloss  oder  dorff,  do  der  wonhaftig  were  als  diser  brive  gegeben  ist®, 
vor  datum  dicz  brives  sich  mit  uns  nicht  gerichtet  und  gesaczt  hette  noch  unserm  willen  so 
als  von  der  Juden  wegen  noch  dem  als  yeczunt  ein  lowft  ist,  oder  ab  in  yemande  schuldig 
worden  were  noch  datum  der  obgenanten  unserr  gemeinen  gnaden ,  die  schulde  mögen 
und  sullen  die  Juden  einfordern  und  einnemen,  dorczu  wir  in  ouch  gancze  muge  und 
macht  geben,  doch  mit  sulcher  underscheid  :  ab  sich  hinach  dhein  furste  herre  oder  sust 
wer  der  were,  der  den  Juden  zu  Erffortt  schuldig  ist,  mit  uns  richten  wurde,  so  der  in  35 
unser  gnade  kumet  und  des  unser  brive  hette ,  der  sol  denn  ouch  diser  gnaden  gebraw- 
chen\  [6]  *  was  ouch  die  Juden  pfant  haben  für  schulde,  die  sie  vor  datum  dises  brives 
nicht  vorkawft  oder  vorussert  haben ,  die  sullen  sie  widergeben,  wolde  sie  ouch  ymande 
umbe  sulche  pfant  anelangen  die  sie  noch  datum  dises  brives  selten  gehabt  haben ,  und 
sie  der  nicht  bekentlich  weren,  so  sollen  die  Juden  einen  eyt  dofur  tun  und  domite  der  40 
ansprach  ledig  sein.       [6]  ^  so  haben  wir  ouch  die  vorgenanten  rate  bürgere  und  stat  zu 

a)«ie.    b)  or.  om.  In  die.    c)  Punkt  über  n  abtiehtliehf    d)  tie.    e)  or.  mid.  und. 

'  Es  hatte  Streit  zwitchen  dem  König  und  dem  Roth  *  nr,  204  art.  8, 

gegeben,  und  jener  war  zur  Gewalt  gegen  n  Erfurter  •  nr,  904  art.  X. 

Bürger  getchritten  die  er  in  Schweinfurt  aufgreifen  Heß,  *  nr,  204  art.  4.  45 

vgl.  Alfred  Kirchhoff  Die  äUetten  Weiethümer  der  Stadt  ^  So  die  Markgrafen  von  Meißen,  denen  der  König 
Erfurt,  Halle  isio,  pag.  296  f.;  daher  die  Verzögerung      «eine  Urkunde  erst  am  21  Sept.  I89i  auestelUe,  nr.  205. 

der  obigen  Urkunde,  die  doch  auch  mit  der  Maßregel  von  *  nr.  204  art.  8. 

1890  zutammengehört,  e.  ibid.  p.  291  f.  nähere  Auefüh-  ^  nr.  204  art.  7. 
rung  aus  archiv.  Quelle  theihveis.  50 


C.  Judenschulden. 


347 


ErflForte  und  die  Iren  ir  leibe  und  gute  genomen  und  nemen  sie  gegenwerticlichen  in 
unser  und  des  reichs  fryde  und  geleyte  schuczunge  und  beschirmunge  in. allen  landen 
und  uff  allen  Strassen,  und  sie  dorczu  gefreyet  und  begnadet  freyen  und  begnaden  sie 
gegenwerticlichen  mit  ganczem  wissen®  und  kuniglicher  mechte  volkumenheid  *,  das  sie 

5  oder  die  iren  oder  dheinen  der  iren  semplichen^  oder  sunderlichen  umb  dheinerley  sache 
schulde  oder  zuspräche,  welcherley  die  ist  oder  wurde  oder  entstünde  in  kumftigen 
czeiten,  nyemant,  was  wesens  wirdickeyt  der  oder  die  ouch  ist  oder  sind,  für  uns  oder 
unser  nachkumen  oder  für  des  reichs  hofgerichte  furbasmere  nicht  laden  oder  heischen 
sol  oder  laden  oder  heischen  lassen,  und  ab  das  von  yemanden  geschehe  wissens^  oder  un- 

10  Wissens,  so  sol  man  sie  wider  weisen  mit  der  sache  gen  Erffortt  für  des  erczbischofs  von 
Meincze  gerichte,  do  sie  dann  der  sache  czu  recht  steen  und  dem  schuldiger  rechtes  pflegen 
sollen,  und  sol  man  das  tun,  als  dicke  des  note  geschieht,  als  das  von  alders  herkumen 
ist.  [7]  ouch  haben  wir  sie  sunderlichen  begnadet  freyen  und  begnaden  sie  mit  ganczem 
wissen  und  kuniglicher  mechte :  wer'  ab  wir  oder  unser  nachkumen  Romische  keyser  oder 

15  kunige  oder  das  Romische  reiche  dheine  vehede  kryge  oder  Unwillen  hetten  oder  gewun- 
nen  in  kumftigen  czeiten  kegen  die  egenanten  rate  bürgere  oder  stat,  von  was  sachen  das 
were  oder  entstünde,  das  dieselben  rate  bürgere  und  stat  zu  Erffortt  und  die  iren  und  ir 
leibe  und  ir  gute  dornach  sullen  fryde  und  geleyte  haben  czwen  gancze  monde  in  allen 
landen  und  uf  allen  Strassen  an  geverde.    mit  urkunt  dicz  brives  vorsigelt  mit  unserr  kunig- 

«0  liehen  majestat  insigele,  geben  zu  Nuremberg'  noch  Cristes  geburd  dreiczehpnhundert 
jare  und  dornach  in  dem  einundnewnczigistem  jare  des  donerstags  vor  dem  suntag  als 
man  singet  judica  in  der  västen  unserr  reiche  des  Behemischen  in  dem  achtundczwein- 
czigistem  und  des  Romischen  in  dem  fumfczehenden  jaren. 

Ad  relacionem  domini  Lamperti  Bambergensis  episcopi ,  Hinaczkonis 

de  Weissemburg,  et  Borziwogii  de  Swinars 
Franciscus  Olomucensis  et  Wissegradensis  canonicus. 


1891 

Merz  .9 


25 


[in  verso] 
R.  Petrus  de  Wischow. 


1891 
Merz  9 


204.  £  Wenzel  hebt  die  Judenschulden  auf  a)  in  Nordhausen  h)  in  Miilhausen*  gegen  eine 

Summe  Geldes^  für  die  sich  die  Stadt  an  den  Juden  schadlos  halten  darf;  ist  ihr  diese 

Summe  eingekommen ^  von  da  an  soll  sie  die  Hälfte  ihres  Juden- Nutzens  an  die  kön. 

80  Kammer  abliefern,  der  goldene  Opferpfennig  aber  soll  sogleich  jährlich  bezahlt  werden; 

befreit  sie  vom  kön.  oder  Reichshof  gerichte.  1391  Merz  9  Nürnberg, 


1891 
Merz  9 


36 


Für  Nordhauten  :  N  aus  Nordhaus.  St.A.  nr.  lo  (mü  Bleistift  oben  19)  or.  mb,  c.  sig.  pend.;  auf  Hück- 
seüe  gleichzeitige  Hand  judeuhnS,  mit  Hand  des  16  Jahrh.  productum  17  [schwerlich  18]  aprilis 
anno  etc.  [14]97;  L  coli  Lünig  Reichsarchiv  14,  i,  71-72  nr.  9,  am  Schlüsse  das  (L.  S.)i  also  aus  dem 
Originale  (wenigstens  ursprünglich).  —  Gedruckt  auch  in  Historische  Nachrichten  von  der  freyen 


a)  or.  wissem.    b)  sie.    c)  or.  wisena. 

*  Dieser  Punkt  ist  Erneuerung  früheren  Privilegs,  s. 
Falckenstein  civil.  Erffurt.  hist.  i,  279.  Von  der  Aus- 
führung der  Judenschulden -Tilgung  in  Erfurt  erzählt 

40  die  Hut.  de  landgr.  Thuring.  bei  Pistorius  RR.  GG.  SS. 
ed.  Struve  1726  Bd.  8, 1856  (auch  bei  Pistorius  Illustr,  vet. 
Script,  ed.  1688  oder  1618  Bd.  i,  948). 

'  Ein  Reichstag  ist  damals  zu  Nürnberg  nicht  anzu- 
nehmen, die  Nürnberger  Stadtrechnungen  wissen  nicht 

45  einmal  etwas  von  Geschenken  an  den  König  aus  dieser 
Zeit,  ich  vermuthe  daraus  schon  daß  Wenzel  trotz  des 
Datums  obiger  Urkunde  und  der  beiden  unter  nr.  204 
vereinigten  Diplome  damals  gar  nicht  in  Nürnberg  war, 
auch  hat  er  schon  am  12  Merz  wider  zun  Betlem  geur- 

50  kündet  {nr.  162)  und  unter  dieser  nr.  162  stehn  ganz  die 


gleichen  Namen  M^e  hier  oben.  Es  muß  irgend  ein  Grund 
erst  gesucht  werden,  der  ihn  veranlaßte  die  nrr.  208  U7%d 
204  von  Nürnberg  aus  zu  datieren.  Auch  die  in  Reg.  Boic. 
10,  282  angeführte  Urkunde  vom  lo  Merz  1S91  ist  aus 
Nürnberg  datiert;  wie  hätte  er  da  schon  am  12  Merz  eine 
Urkunde  in  Betlem  ausstellen  können  f  So  findet  sich 
falscher  Ort  noch  in  mehreren  Urkunden,  s.  Einleitung 
Ut.  D. 

^  Nach  einer  Mittheilung  aus  Mülhausen  ist  dort  won 
Urkunden,  die  auf  den  Judenstreit  sich  beziehen,  nur 
noch  ein  Schreiben  des  K.  Wenzel  vom  19  Nov.  1388  vor- 
handen, worin  er  dem  Roth  der  Stcutt  anzeigt,  daß  er 
seine  Räthe  Andres  Trugsess  und  Jerke  Keppler  zur 
Schlichtung  des  Judenstreites  sende  9.  Vgl.  nr.  149  nt. 


348  Reichstag  zu  Nürnberg  im  September  1390. 

« 

tS9i  Stadt  Nordhausen  1740  pag,  Si7-i29,  ein  Stück  der  Urkunde  in  Haltaus  GloMarium  pag.  1047  mit 

Mtrz9  Cilierung  von  Leeseri  chron.  p.  227  f.  —  Auszug  in  Moser  Reichsstadt,  Handb.  2,  276,   Georgisch 

•  Regesla  2,  799,  Schöttgen  Inventar,  dipl  822  nr,  2,  Hempel  Inventar.  cUpL  2  col  480,  Pelzel 
Wenzel  i,  289. 
Für  Müihausen:  M  coli.  Mülhatis.  St.  A.  J.  nr.  768  or.  mb.  c.  sig.  pend,  laeso,  ganz  wie  die  Urkunde  für  5 
Nordhausen  so  daß  die  kleinen  Abweichungen  völlig  unwesentlich  sind,  auch  Datum  und  Registrala 
gleich,  die  Unterschrift  rechts  unten  auf  dem  Bug  lautet  Ad  relacionem  domiai  Lamperti  Bamber- 
gensis  episcopi  Hiaaczkonis  de  Weis  H  semburg  et  Borziwogii  de  Swyoars  Franclscus  Olomucensis 
canonicus.  Natürlich  steht  in  der  Urkunde  immer  Mulbusen  statt  Northusen. 

Wir  Wenczlaw  von  gotes  gnaden  Romischer  kunigzu  allen  czeiten  merer  des  reichs  10 
und  kunig  zu  Beheim  bekennen  und  tun  kunt  offenlichen  mit  diesem  brive  allen  den  die 
in  sehen  oder  hören  lesen :      [ly  wann  sich  der  burgermeister  rate  und  bürgere  gemein- 
lichen der  stat  zu  Northusen  unsere  und  des  reichs  liben  getrewen  mit  uns  von  der 
Juden  wegen  die  bey  in  gesessen  sein  vereinet  und  verrichtet  haben,  dovon  so  haben 
wir  in  diese  besundere  gnade  getan  und  tun  in  die  in  kraft  diecz  brives  und  Römischer  15 
kuniclicher  mechte ,  das  sie  alle  ire  bürgere  mitwonere  undersessen  und  undertanen 
aller  schulde  hauptgeldes^  und  gesuches,  die  sie  den  Juden  zu  Northusen*  oder  andern 
Juden,  wo  die  in  dem  reiche  wonhaftig  und  gesessen  sind,  schuldig  sint  von  in  geborget 
haben  oder  selbschuldig  worden  sind  uf  sich  selbes  oder  uf  andere  lute  oder  bürgen 
worden  sind  oder  Wechsel  getan  haben  gen  den  Juden,  in  welcherley  weise  das  gescheen  so 
were,  genczlichen  und  gar^  ledig  und  loze  sein  sollen,  und  sol  sie  euch  njemande  do- 
rumb  anlangen  hindern  oder  irren  in  dheyne  weis,  und  sollen  in  ouch  alle  und  igliche 
Juden  alle  ire  pfände,  die  bis  uf  datum  dicz  brives  verhalden  sind,  genczlichen  und 
lediclichen  widerkeren.  und  were  ouch  das  dheynerley  brife  von  den  Juden  iren  erben 
oder  yemanden  anders  von  der  Juden- schulde  wegen  wurden®  verswigen  verhalden  oder  « 
nicht  widergegeben  wurden,  dieselben  brive  sollen  furbasmer  dheynerley  kraft  noch 
macht  haben  oder  gewynnen,  die  wir  ouch  genczlichen  vernichten  toten  unmechtig 
machen  und  abetun  in  kraft  dicz  brifes.       [2]'  wolte  oder  wurde  sich  aber  yemande 
geistlich  oder  wertlich ,  das  wir  doch  bey  unsern  kuniclichen  hulden  vesticlichen  ver- 
bieten, wider  obgeschribnen  unsere  gnade  gäbe  und  ledigung  seczen,  oder  ichtes  tun  so 
dovon  dieselbe  unsere  gnade  gäbe  und  ledigung  geirret  oder  gehindert  mochten  werden, 
dieselben  weren  zu  stunde  in  unsere  und  des  reichs  swere  ungnade  komen,  und  weiten 
ouch  wider  dieselben  den  egenanten  die  die  schulde  schuldig  weren  und  iren  helfem 
beholfen   und  beyligende  sein   das  sie  bey  solchen  unsern  gnaden  vesticlichen  be-. 
liben.       [3]*  was  ouch  die  Juden  pfant  haben  für  schulde,  die  sie  vor^  datum  dicz  brives  ss 
nicht  verkewffet  oder  verewssert  haben,  die  sollen  sie  widergeben,  wolte  sie  ouch  yemande 
umb  solche  pfände  anlangen  die  sie  noch  datum  dicz  brives  selten  gehabt  haben,  und  sie 
der  nicht  bekentlich  weren ,   so  sollen  die  Juden  iren  eyde  dofur  tun   und  sollen  domit 
der  ansprach  ledig  sein.       [4] '  were  ouch  yemande  den  Juden  zu  Northusen  sament- 
liehen  oder  besunder  dheyne  schulde  schuldig,  es  wer'  furste  herre  lande  stat,  die  sich^  40 
vor  datum  dicz  brifes  mit  uns  nicht  gerichtet  und  gesaczet  hetten  noch  unserm  willen 
von  der  Juden  wegen,  die  schulde  mögen  und  sollen  die  Juden  doselbist  einfordern  und 
einnemen,  doch  mit  solcher  underscheyde  :  ab  sich  hynach  dheyn  furste  herre  oder  sust 
wer  der  were,  der  den  Juden  zu  Northusen  schuldig  ist,  mit  uns  richten  wurde,  alsbalde 

a)  M  houptgelta  korrigiert ,  Vfol  aus  honptguts.    b)  N mit  Häkehen,  M ausgeschrieben  gare,    c)  MLN  wurde,    d)  2f  45 
von ,  M  vor.    e)  M  unrichtig  lie. 

•  nr.  208  ort.  8.  *  nr.  2O8  art.  l. 

*  Vgl.  auch  nebenbei  Schöttgen  Inventar,  dipl.  82i  *  nr.  208  art.  5. 
nr.  14,  und  Förstern,  und  Pertchm.  Nordhusana  über  die          *  nr.  208  art.  4. 

Juden  in  OpeVs  Neuen  Mütheibmgen  Bd.  11  Halle  18$7.  60 


C.  Judenschulden.  349 

der  in  unsere  gnade  komet  und  des  unsere  brife  hette ,  der  sol  denn  euch  dieser  gnade    ^^^ 
gebrouchen.       [5]  so  mögen  die  egenanten  von  Northusen  solche  summen  geldes,  die 
sie  uns  gegeben  haben,  von  den  Juden  bey  in  gesessen  bescheidenlichen  wider  einnemen 
und  ufheben^.      [6]  was  sie  aber  furbasmer  hynaeh,  so  sie  derselben  summen  beykoraen, 

5  der  Juden  genyessen  werden,  es  sey  an  anfeilen  czinsen  schaczungen  oder  woran  das 
sey,  das  sollen  sye  uns  halbe  in  unsere  camer  antwurten  noch  iren  trewen  die  sie  uns 
und  dem  reiche  pflichtig  sein ,  und  das  ander  halbteyle  in  der  stat  nucze  keren  und 
wenden,  doch  zuvoran  so  sol  uns  yczlich  Jude  und  Judynne,  der  über  das  czwelfte  jare 
kömen  ist,  alle  jare  einen  guidein  pfennyng  geben  und  beczalen,  die  euch  in  unsere 

10  camer  geantwurtet  sollen  werden.  [7]*  so  haben  wir  euch  die  egenanten  rate  bürgere 
und  die  stat  Northusen  gefreyet  und  begnadet  freyen  und  begnaden  sie  von  Komischer 
kuniclicher  mechte  volkomenheyt,  das  sie  oder  die  iren  oder  dheynen  der  iren  semet- 
liehen  oder  sunderlichen  umb  dheynerley  sache  schulde  oder  zuspräche ,  welcherley  die 
ist  oder  wurde  oder^  entstünde  in  kumftigen  czeiten,  nyemande,  was  wesens  oder  wir- 

1«  dikeit  der  oder  die  euch  ist  oder  sint,  vor  uns  oder  unsere  nachkomen  oder  vor  des  reiches 
hofgerichte  furbasmer  nicht  laden  oder  heyschen  sol  oder  laden  oder  heischen  lazsen. 
und  ab  von  yman  das  geschee  wissens  oder  unwissens ,  so  sol  man  sie  wider  weisen  mit 
der  Sache  kegen  Northusen  vor  ir^  gerichte,  do  sie  denn  der  sache  zu  rechte  steen  und 
dem  schuldigere  rechtes  pflegen  sollen,  als  das  von  alders  herkomen  ist.     [8]*  und  seczen 

20  und  sprechen  in  kraft  dicz  brifes  und  Romischer  kuniclicher  mechte,  das  die  egenanten 
unsere  gnade  und  verschreybung  den  egenanten  burgern  und  stat  zu  Northusen  an  iren 
freyheyden  rechten  und  gnaden,  die  sie  von  Romischen  keysem  und  kunigen  redlichen 
herbracht  haben ,  dheynen  schaden  brengen  solle  in  dheyne  weis.  mit  urkunt  dicz 
brifes  versigelt  mit  unser  kuniclichen  majestatinsigel,  geben  zu  Nuremberg'  nochCristes 

isö  geburde  dreyczenhundert  jare  und  domoch  in  dem  eynundnewnczigisten  jaren  des  doners- 
tages  vor  dem  suntag  als  man  singet  judica  in  der  vasten  unser  reiche  des  Behemischen    /«^i 
in  dem  achtundczweinczigisten  und  des  Romischen  in  dem  fumfczehenden  jaren. 

[in  verso]  Ad  relacionem  Hynaczkonis  de  Weyssenburg  et  Borziboii 

R.  Petrus  de  Wischow.  de  Swynars  Franciscus  canonicus  Olomucensis. 


Merz$ 


3®  205.  JSr.    Wenzel  hebt  die  Judenschulden  auf  für  die  Markgräfin  Katharina  von  Meißen    is9i 
Wittwe  Friderichs  III  des  Strengen  und  für  deren  Söhne  Friderich  IV  den  Streitbaren  ^^'*  *^ 
Wilhelm  II  den  Reichen  und  Georg,  in  der  Art  daß  sie  von  allen  aus  der  Kapitalauf- 
nahme erwachsenen  Unkosten  frei  sein,  die  Frage  wegen  des  Kapitals  selbst  aber  ihrem 
Gewissen  und  guten  Willen  überlassen  bleiben  soll.    1391  Sept,  21  Betlern. 

S5  Atu  Dreid.  St.  A.  Urk.  nr.  4772  or.  mb.  c.  sig.  pend. 

Gedruckt  Born  Gesch.  Friedr.  d.  Streitb.  €88  f.,  daraus  ein  Stück  in  HaÜaus  Glossarium  p.  1047. ^Regest 
bei  Schötigen  Inventar.  dipL  828  nr.  9,  und  bei  Pelzet  Wenzel  /,  246,  und  bei  Stobbe  268;  auch  Notiz 
bei  Spiker  p,  127  nt.  48. 

Wir  Wenczlaw  von  gotes  gnaden  Romischer  kunig  zu  allen  czeiten  merer  des 

40  reichs  und  kunig  zu  Beheim  bekennen  und  tun  kunt  offenlichen  mit  diesem  brive  allen 

den  die  in  sehen  oder  hören  lesen :        wiewol  das  sey  das  wir  vormals  beyde  fursten 

geistlichen  und  wertlichen  grafen  freyen  dinstluten  rittern  knechten  steten  und  aUer- 

a)  N  nfhehen ,  LX  nflieben.    b)  N  oder  e.  in  k.  cz.  nyemande  in  B<uur.    c)  M  Ire. 

*  nr.  208  ort.  6.  *  s.  die  Anm.  zu  diesem  Datumsort  p.  847  tit.  2. 

45       '  nr.  208  art.  2. 


350 


Reichstag  zu  Nürnberg  im  September  1390. 


1391 
Sept.  21 


meniclichen  unsern  und  des  reichs  getrewen  gefreyet  und  in  die  besundere  gnade  getan 
haben ,  das  sie  und  ire  bürgen  aller  und  iglicher  geltschulde  ,  es  sey  hauptgute  gesuche 
oder  pfände  oder  sust  welcherley  das  were,  die  sie  den  Juden  unsern  camerknechten,  wie 
die  genant  oder  wo  die  gesessen  sind,  "oder  wie  und  in  welcher  mazze  die  schulde  dar- 
gangen und  gemachet  were ,  genczlichen  und  aller  Sachen  ledig  und  embrosten  sein  sol-  5 
ten,  ydoch  so  sind  vor  uns  komen  die  hochgeborne  Katherina  marggrafynne  zu  Meyssen 
unsere  mume  Fridrich  Wilhelme  und  Jurge  gebruder  ire  sone  marggrafen  zu  Meyssen 
unsere  liben  oheimen  und  fursten,  und  haben  uns  underweiset  wie  das  sie  von  unsern 
vorfaren  an  dem  reiche  Romischen  keysern  und  kunigen  über  die  Juden  die  under  in 
gesessen  sind  unsere  camerknechte  etliche  gnade  und  freyheide  erworben  haben ,  und  lo 
baten  uns  mit  fleizze  das  wir  sie  solcher  freyheide  lassen**  geny essen  und  dobey  noch 
lautte  derselben  irer  brive  gnediclichen  behalten  wolden.  des  haben  wir  angesehen  ire 
redliche  und  fleizzige  bete  und  euch  nucze  und  getrewe  dinste  die  ire  vorfaren  und  euch 
sie  uns  und  dem  reiche  oft  und  dike  nuczlichen  und  williclichen  getan  haben  teglichen 
tun  und  furbas  tun  sollen  und  mögen  in  kumftigen  czeiten,  und  haben  dorumb  mit  wölbe- 15 
dachtem  mute  gutem  rate  und  rechter  wissen  die  egenanten  unsere  mumen  und  oheimen 
und  die  Juden  die  under  in  gesessen  sind  unsere  camerknechte  uss  der  vorgenanten 
unserr  gnaden*  geczogen  und  genomen  cziehen  und  nemen  sie  doruss  von  Romischer 
kuniclicher  mochte  in  kraft  dicz  brifes,  also  vernemlichen*^  das  allermeniclichen  beyde 
von  Wucher  gesuche  schaden  und  was  über  das  hauptgute  komen  und  gewachsen  ist  von  so 
den  egenanten  Juden  frey  ledig  und  loze  sein  sollen;  und  umb  das  hauptgute  meinen 
und  wollen  wir,  das  das  zu  der  egenanten  unserr  mumen  und  oheimen  gewissen  und 
guten  willen  sten  und  beleiben  sollen,  also,  was  sie  domite  tun,  das  das  volkomene  kraft 
und  macht  habe  und  dobey  unverkerlichen  beleiben  solle",  und  gebieten  dorumb  allen 
fursten  geistlichen  und  wertlichen  grafen  freyen  herren  dinstluten  rittem  knechten  laut-  25 
richtern  und  mit  namen  den  obmannen  und  hauptluten  des  lantfrides  wo  die  gesessen 
sind  gemeinscheften  der  stete  merkte  und  dorffer  und  sust  allen  andern  unsern  und  des 
reichs  getrewen  und  undertanen  ernstlichen  und  vesticlichen  mit  diesem  brife ,  das  sie 
die  vorgenanten  unsere  mumen  und  oheimen  wider  solche  unsere  gnaden  nicht  hindern 
oder  irren  in  dheyne  weis  sunder  sie  dobey  gerulichen  beleiben  lassen^  als  libe  in  sey  so 
unsere  swere  ungnade  zu  vermeyden.  mit  urkunt  dicz  brifes  versigelt  mit  unserr 
kuniclichen  majestat  insigel,  geben  zun  Betlern  noch  Cristes  geburde  dreyczehenhundert 


a)  mangelhafter  Satz;  vielleicht  fehlt  hier  etwa  lehaldig  sint  —  gen  den  Joden,  das  p.  84S,  18-20  ateht^  vgl.  p.  846f 
17-19.    b)  om.  or.    c)  Hörn  vomemelichin.    d)  Hörn  getmwlichin  behalden  und  beliben  laßin. 


*  Die  Gnade  der  Judenschulden-Äufhebung  vom  16  Sept. 
1890  ißt  gemeint.  Eine  weitere  Judenplünderung  berichtet 
zum  Jahr  Uli  von  den  Markgrafen  zu  Meißen  und 
Landgrafen  zu  Thüringen  Spangenberge  Manßfeld.  Chr. 
foL  866K 

•  Also  das  Judenschuldengesetz  vom  le  Sept.  1890  er- 
fährt, angeblich  mit  Rücksicht  auf  ältere  Privilegien  der 
Markgrafen,  hier  eine  Modifikation,  d.  h.  sie  werden  oms 
dieser  Gnade  von  1890,  die  auch  für  sie  bestimmt  war, 
gezogen  und  genommen,  wie  denn  auch  die  oben  steltenden 
Bestimmungen  wesentlich  abweichen  von  den  in  nr.  174 
ort.  1  gegebenen.  Offenbar  findet  hier  eine  Ausnahme  statt 
von  der  Festsetzung  in  nr.  174 ort.  7,  womach  das  Gesetz 
von  1890  durch  keine  königlichen  Spedalpi^ivilegien  durch- 
kreuzt werden  sollte.  Das  hier  zutreffende  Privileg  ist 
wol  nicht  das  von  isao,  welches  A.  Kirchhoff  Die  ältesten 
Weisthümer  der  Stadt  Erfurt  p.  295  aus  Rudolphi  Gotha 
diplomatica  6,  209  f,  anführt,  da  dasselbe  nur  auf 
Lebzeiten   Friderich*s   des   Ernsthaften  geht;  aJter  ein 


Schatzungsrecht  der  Markgrafen  scheint  um  I868  bestan-  85 
den  zu  haben,  s.  Kirchhoff  l.  c.  VermuthHch  wollten  jetzt 
die  Markgrafen  da«  Kapital  der  Juden  einigermaßen 
geschont  wissen,  weil  sonst  das  ihnen  zustehende  Scha- 
tzungsrecht  gelitten  hätte;  wie  sie  dem  einen  Theilder 
Ihren  nur  die  Hälfte  des  Kapitals  bei  Erfurter  Juden  er-  io 
lassen  {Kirchhoff  298),  so  etwa  werden  sie  es  auch  bei 
Juden  ihres  eignen  Gebiets  gehalten  haben,  dort  ohne 
Zweifel  mit  Rücksicht  auf  das  Interesse  der  Stadt  Erfurt, 
hier  mit  Rücksicht  auf  das  eigene  Interesse.  (Das  bei 
Kirchhoff  und  Stobbe  citierte  Werk  Sidori  Gesch.  der  45 
Juden  in  Sachsen  p.  J44  f.  ist  mir  hier  nicht  zur  Band, 
scheint  aber  die  Sache  nicht  völlig  verstanden  zu  haben.) 
Deshalb    befreit    Wenzel  alle   Gebietsangehörigen   der 
Markgrafen  unbedingt  nur  von  Wucher  u.  s.  w.,  stellt  es 
dagegen  ganz  in  die  Gewalt  der  Landesherm  wie  es  mit  so 
dem  Kapital  gehalten  werden  soll,  während  nach  nr,  174 
art.  1  auch  dieses  unbedingt  zu  erlassen  wäre. 


Merz  7 

und 

rarhher 


G.  Judenschulden.  351 

jare  und  domoch  in  dem  eynundnewnczigisten  jaren  an  sand  Matheus  tage  unserr  reiche    ^^^^ 
des  Behemischen  in  dem  newnundczweinczigisten  und  des  Romißchen  in  dem  sechczehen- 

den  jaren. 

[in  verso]  Ad  relacionem  Johanms  Merzeburgensis  electi 

Ä        E.  Bartholomeus  de  Novaeivitate.  Wlachnico  de  Weytmule. 

g)  Abrechnung  Nürnbergs  bei  der  Ausführung  der  Judenschulden -Tilgung. 

206.  Einnahmen  Nürnbergs  bei  der  Ausführung  der  Judenschulden-  Tilgung,  1391  Merz  7    1391 

und  nachher  [Nürnberg]. 

Aus  Nürnb.  A.  Konterv.  Jahresregister  1 ;  und  zwar  Abth.  I  auf  fol.  887*  neuer  Foliierung,  aus  dem 
10  Rechnungsjahr  1890  Merz  i»  (sant  Gregorii  tag  in  der  vasten)  bis  1891  Merz  14  (eritag  nach  sant 

Grcgorii  tag  in  der  vasten);  und  Abth,  II  auf  fol  48i^  neuer  FoUierung,  aus  dem  Rechnungsjahr 
1391  Merz  14  (eritag  nach  sant  Gregorii  tag  in  der  vasten)  bis  1892  Merz  19  (eritag  nach  sant  Ger- 
druden tag  in  der  vasten). 
Größtentheils  gedruckt  von  Hegel  in  St.  Chr.  1,  128  aus  gleicher  Queüe. 

15  [/]  Reeepta  von  der  Judenschuld  wegen. 

Itexn  recepimus  von  unsem  bürgern ,  die  den  Juden  schuldig  waren  und  den  unser 
herre  der  Kömisch  kAnig  gnad  tet  daz  sie  dez  hauptguts  mitsampt  dem  gesuche  ledig 
wurden  (und  waz  daz  kost  gen  demselben  unserm  herren  künig  und  den  seinen ,  daz  hat 
man  auf  dieselben  geslagen  die  den  Juden  schuldig  warn,  also  daz  ieds  100  guidein  30 

20  guidein  geben  solt  nach  markzal).  und  daz  ward  von  dez  rats  wegen  empfolhen  dem 
Mertein  Haller  und  Karl  dem  Holtzschuher  daz  einzewemen.  und  davon  haben  sie  einge- 
nomen  biz  auf  disen  hewtigen  tag  6700  und  60  guidein  und  328  Ib.  und  4  sh.  newer  hllr., 
als  sie  dasselb  schon  und  redlichen  verrechent  haben,  bei  der  rechnung  gewesen  sein 
von  dez  rats  wegen  her  H^rhtolt  Beheim,  her  Ulman  StromciV,  und  her  Nyclas  M&flfel,  her    ^^^ 

25  Jobs  Tetzel,  Heinrich  Fütrer,  und  Cristan  Schopper  der  frager.       actum  feria  3  ante  j/eisz 
Gregorii  anno  91.       unum  pro  1  Ib.  und  9  V,  sh.  hllr.       summa  in  toto  in  hallensibus 
10300  Ib.  9  Ib.  und  13  sh.  hllr.* 

[11]  Reeepta  von  den,   die  den  Juden  schuldig  waren,  sider  der  nehsten 
rechnung. 

30  Primo  recepiimis  75  Ib.  hllr.     Item  recepimus  iterum  200  und  62  7i  guidein.     unum 

pro  1  Ib.  und  11  sh.  hl.       summa  in  toto  in  hallensibus  481  Ib.  und  17  */,  sh.  hllr.* 

207.  Ausgaben  Nürnbergs  bei  der  Ausführung  der  Judenschulden- Tilgung.  1391  Apr.  1    mi 

und  vorher  und  nachher  [Nürnberg],  ^^^-  ^ 

vorher 
und 


Aus  Nürnb.  A.  Konserv.  Jahresregister  1  j  und  zwar  Abth.  lauf  fol.  426*  neuer  FoUierung,  aus  dem 
35  Rechnungsjahr  1890  Merz  12  (sant  Gregorii  tag  in  der  vasten)  bis  1891  Merz  14  (eritag  nach  sant  nachher 

Gregorii  tag  in  der  vasten);  und  Abth.  II  auf  fol  4e9^~-470*  neuer  FoUierung,  aus  dem  Rechnungen 
Jahr  1891  Merz  14  (eritag  nach  sant  Gregorii  tag  in  der  vasten)  bis  1892  Merz  19  (eritag  nach  sant 
Gerdruden  tag  in  der  vasten). 
Theihoeis  gedruckt  von  Hegel  in  St.  Chr.  1, 128  aus  gleicher  Queüe. 

40  [/]  Ausgeben  von  der  Judenschuld  wegen. 

Item  es  ist  zu  wissen,  daz  man  awsgeben  hat  von  der  wegen,  die  den  Juden  schul- 
dig waren  und  den  unser  herre  der  küLnig  der  schuld  ledig  sagt,  von  derselben  sach  wegen 
umb  brief  botenlon  und  auf  teg  ze  reiten  und  ander  sach  biz  auf  disen  hewtigen  tag  300 
und  31  guidein  und  800  und  69  Ib.  17  sh.  und  3  haller.  und  bei  der  rechnung  warn  von 

4«  dez  rats  wegen  Bevhtolt  Beheim,  Ulman  Strcymeir,  Nyclais  Muffel,  Jobs  Teczel,  Heinrich 

*  Ich  berechne  10299  Ib.  4  sh.  hl  —  Bei  unum  ist  immer  *  Dieß  finde  ich  richtig, 

zu  ergänzen  florenum. 


\ 


352  Reichstag  zu  Nürnberg  im  September  1390. 

I3S1    Futerer,  und"  Cristan  Schopper  der  frager.      unum  pro  1  Ib.  9  sh.  und  9  hllr.      summa 
^nd    ^T^  toto  in  hallenfiibus  1362  Ib.  und  4  7s  sh.  hl.^ 

•^•■**'*  [//]  Ausgeben  von  der  Judenschuld  wegen. 

nachher  [1]  Primo  dedimus  4000  guidein  hern  Worziboy,  die  wir  unserm  herren  küinig 

schuldig  warn  von  der  gnad  wegen  die  er  uns  und  den  unsern  getan  het  von  der  Juden-  s 
schulden  wegen  daz  wir  der  ledig  sein  selten  nach  ausweisung  dez  briefs  den  er  uns 

j^j    darüber  geben  hat,  darumb  wir  onsers  herren  küinigs  und  sein  qmiaxizen*  haben,     actum 

^pr.  1  sabbato  ante  Ambrosii  anno  91. 

[2]  Item  darnach  haben  wir  daz  hernachgeschriben  gelt  widergeben  als  die  burger 
vom  rat  hiezzen  widergeben  von  der  wegen  die  niht  burger  hie  waren,  et**  omnes  jura-  lo 
verunt,  [Folgt  nun  eine  Reihe  solcher  Ausgaheposten ,  am  Schlüsse  noch  die]  summa  4652 
guidein  und  1  ort  und  19  sh.  hl.       unum  pro  1  Ib.  und  11  Vs  sh.  hl.      summa  in  hallen- 
sibus  7328  Ib.  4  sh.  und  4.%  haller». 

h)  Verhalten  Venedig's  zu  der  Deutschen  Judenschulden  -  Tilgung. 

1390    208-  Ant(mius  Venerio  Doge  von  Venedig  an  K.  Wenzel^  gewährt  dessen  Fränkischen  Bai-  is 
^**'  '^  Tischen  und  Schwabischen  Unterthanen  die  gerichtliche  Gütigkeit  der  Außiebung  der 

Judenschulden,  falls  letztere  nicht  auf  Venetianischem  Gebiete  gemacht  toorden  sind. 
1390  Okt.  14  Venedig. 

Aus  Manch.  R.  A,  Reichsstadt  Nürnberg  Nachträge  fasc.  so  XII  %  or.  mb.  lü.  cL  e.  bulla  plumbea  a  la- 
tere  in  filo  terico  rubro  pencUnte.  ^ 

Serenissimo  et  excellentissimo  domino  Venceslao  dei  gratia  Romanorum  regi  semper 

augusto  et  Boemie  regi  illustri  plurimum  honorando  Anthonius  Venerio  eadem  gratia  dux 

1390    Venetiarum  etc.  salutem  et  prosperos  ad  vota  successus.        imperialis  excellentie  vestre 

Sept.  17  literas  datas  Präge  decimo  septimo  mensis  septembris  nunc  elapsi,  per  quas  requirimur,  ut 
in  casu,  quo  incole  civitatum  vestrarum  Franconie  Bavarie  et  Suevie  vellent  per  Judeos  25 
earum  seu  alios  suo  nomine  occasione  debitorum,  in  quibus  ipsis  per  cambium  seu  quovis 
modo  alio  tenerentur,  aliqualiter  molestari,  prohibere  velimus,  ne  in  personis  et  rebus  ad 
cujusvis  instantiam  aliqualiter  perturbentur,  ut  imperialis  gratia  ipsis  incolis  facta  optatum 
deducatur  in  finem  etc.,  suscepimus  et  intelleximus  diligenter,  presentibus  respondentes : 
quod,  licet  civitas  nostra  libera  et  francha  fuerit  et  sit  neminique  subjecta  et  in  ea  jus  con-  30 
muniter  omnibus  attributum,  tamen  ob  contemplationem  excellentie  suprascripte  contenti 
sumus  et  sie  mandabimus  judicibus  et  officialibus  nostris,  quod  de  debitis,  contractis  per 
imperiales  subditos  predictarum  terrarum  cum  Judeis  earum  extra  terras  et  loca  nostra , 
eos  nuUo  modo  ad  alicujus  requisitionem  debeant  molestare,  sed  venire  stare  et  mercari 
sinantur  ut  primo  poterant  debitis  non  obstantibus  supradictis.  ad  beneplacita  regalis  ex-  3-^ 
1890    cellentie  vestre  sincera  mente  dispositi.       data  in  nostro  ducali  palatio  die  quarto  decimo 

^"'  '^  octubrts  quarte  decime  indicionis. 

[in  verso]  Serenissimo  et  excellentissimo  domino 
Vinceslao  dei  gratia  Romanorum  regi  semper  augusto 
et  Boemie  regi  illustri  plurimum  honorando.  *^ 

a)  eod.  Fntrcrer  tin.    b)  eod.  if  ioll  wol  et  bedeuten. 

*  Dieß  finde  ich  richtig.  —  Diese  Rechnung  ?uit  wol  einzunehmen  er  vom  König  beauflragt  war,  dat.  189 1 
auch  im  Merz  1891  etattgefunden  wie  nr.  20e  Abth.  I.  Merz  15  (Mi.  n.   Gregor.),  Münch.  R.  A.  Urk.  Nürnb. 

*  Borzivoy  von  Swynar  des  Römischen  Königs  ober-  Reichsstadt  Nachtr.  fasc.  66«  ad  1891  XII  '/•  op.  mb,  c. 
ster  Pfleger  in  Baiem  bekennt,  daß  ihm  Bürgermeister  sig.pend.  *^ 
und  Roth  der  Stadt  Nürnberg  4000  fl.  bezahlt  haben,  die          '  Ist  1  Ort  :=  7^  hl. ,  so  kommt  heraus  7827  Ib.  8  sh. 
sie  dem  König  schuldig  waren  von  der  Juden-schulde  /  ort. 

wegen  der  er  sie  und  die  im  ledig  gesagt  hat,  und  die 


D.  Städtische  Anstalten  und  Gesandtschaaen.  353 

209*  Antonius  Veneria  Doge  von  Venedig  an  Nürfiberg,  gewählt  den  nach  Venedig  komr    taso 
menden  Nürnbergem  die  gerichtliche  Giltigkeit  der  Ai^fhebung  der  Judengchulden,  ^*''  ^^ 
falls  letztere  nicht  auf  Venetianischem  Gebiete  gemacht  worden  sind,  1390  Okt.  15 
Venedig. 

5  Au9  Münch,  R,A.  Reichsstadt  Nürnberg  Nachtrüge  fasc.  so  XII  %  or.  mb.  liL  cl.  c.  bulla  plumbea  a  la- 

iere  in  filo  Unteo  pendenle;  auf  Rückseite  unter  der  Adresse  Unke  N  {wol  Norimb.  bedeutend  und 
nwh  in  Venedig  darauf  geechri^en),  redite  pro  debitis  {eret  in  Nürnberg  beig^ügt). 

Anthoniua  Venerio  dei  gracla  dux  Veneciarum  etc.  egregiis  et  nobilibus  viriß  •  •  pro- 
consuiibus  et  conaulibns  civitatis  Norembergi  amicis  dilectis  salutem  et  sincere  dilectio- 

10  nis  affectum.  intellectia  imperialibus  literis  atque  veatris  necnon  bis  que  nunciua  vester 
lator  earum  verbo  voluit  expllcare  super  facto  gracie  vestre  conmunitati  et  nonnullis  aliis 
per  imperialem  excellentiam  attribute  pro  debitis  Judeorum  etc.,  presentibus  responder 
mus :  quodf  qaemadmodum  vobis  notorium  esse  potest,  civitas  nostra  semper  fuit  et  est 
libera  atque  francha  neminique  subjecta  et  in  ea  jus  conmuniter  omnibus  est  atributum; 

i5tamen,  prout  scribimus  serenisaimo  domino  regi  predicto,  ob  contemplationem  sue  ma- 
jestatis  sincereque  caritatis  quam  gerimus  ad  vestram  conmunitatem  mandabimus  judici- 
bus  et  officialibus  nostris,  quod  mercatores  et  cives  vestros  Yenecias  accedentes  pro  debi- 
tis, in  quibus  ipsis  Judeis  modo  aliquo  tenerentur,  dummodo  contracta  non  sint  in  terris 
et  locis  nostris,  nullatenus  debeant  molestare  nee  inquietare,  sed  permittantur  venire 

20  Stare  et  mercari  sine  contradicione  aliqua  non  obstantibus  debitis  supradictis,  ad  bene- 
placita  vestra  sincera  mente  dispositi.      data  in  nostro  ducali  palacio  die  15  octubris  in-    i8$o 
did/mis  14. 

[in  verso]  Egregiis  et  nobilibus  viris  •  •  pro- 
consulibus  et  consulibus  civitatis  Korimbergi. 


Okt.  16 


»6  D.  Städtische  Anstalteo  nnd  Gesandtschaften. 

210.  KosAen  Nürnbergs  heim  Tag  im  Sept.  1390  sowie  zuvor  und  hemack.  laoo 

1390  Febr.  23—1393  Apr.  11.  ^'^^^^ 

1898 

AuM  Nüntbn  Ardtio-Konierv.  Stadtrechnung  von  l89Q'i99Si  im  Auezug.  Apr.  ii 

[1]  Fer.  4  in  vigilia  sancti  Mathie  apostoli  90 :  item  ded.  F.  Pflchler  1  Ib.  und  15    ^^^ 
30  sh.  hl.,  ze  lawfen  gen  Weissenburg  und  fdrbaz  gen  Ulm  von  des  tags  wegen,  als  in  finser 
herre  der  kunig  verkündet  het,  der  do  sein  solt  uf  oculi.  Mtn  e 

[2]  Post  computacionem  [diese  fand  statt  an  sant  Gregorii  tag  in  der  vasten  anno  Menia 
etc.  90] :  item  ded.  Hansen  Sigel  nuncio  8  sh.  hllr.,  ze  laufen  gen  Weissenburg,  daz  sie 
etwen  irs  rata  heraanten  zu  der  atet  boten  von  Swaben,  die  da  hie  warn  von  dez  von  Zolr 
S5  wegen  und  von  dez  briefs  wegen  umb  die  40000  guld.  von  der  Juden*  wegen  daz  man 
den  ledigen  solt.  —  item  ded.  C.  Langen  nuncio  15  sh.  hll.,  ze  laufen  gen  Winsheim 
und  Rotenburg  in  eodem  facto.  —  item  ded.  Hansen  von  Winsheim  15  sh,  hllr.,  ze 
laufen  gen  Regenspurg  in  eodem  facto.  —  item  ded.  umb  wein  auf  daz  rathawse,  da 
die  stete  hie  warn  und  dea  tags  warten  judica,  den  unser  herre  der  k&nig  gemacht  het,  v«*^  ^o 
40  14  V,  sh.  hllr. 

*  Auf  die  Judauacftc  «cm  iaa&  («.  RTA.t)zu  bcjnehen;      St.  Chr.  /.  208,  28-8iin  V&bindung. 
mit  dieser  steht  auch  die  Rechnungsnotiz  au*  Nürnberg  in 

Dentscbe  Belchitaga-Akten  II.  ^^ 


354 


BeichsUg  za  Närnberg  im  September  1390. 


Maiil 


^990  j^^j  Per.  4  ante  diem  sancte  Marie  annnciacioniB :  item  ded.  uni  nancio  7  7t  ^^* 

^      hllr.,  der  ein  brief  tmg  gen  Frankenfort,  den  unser  herre  der  kftnig  den  steten  auf  dem 
Bein  gesant  het  von  dez  tags  wegen. 

[4\  Fer.  4  ante  diem  sanctonun  Nerej  et  Achillej* :  item  es  kosten  die  zwu  fert, 
die  Michel  Zerer  tet,  einew  gen  Prag  und  die  andern  an  den  Reyn  zu  den  Beinischen   s 
steten  von  der  30000  galdein  wegen,  18  Ib.  und  18  '/,  sh.  hl.  —  item  dedimos  C.  Mendel 

12  sh.  hllr.  umb  wein,  do  der  borggraf  her  Hinatzko  and  her  Worziboy  in  seinem  garten 
waren.  —  item  propinayimns  dez  bischofs  rat  von  Trier  8  qr.  vini,  samma  1  Ib.  nnd  6  sh. 
hl.  —  item  propinavimns  den  von  Rotenburg  4  qr.  vini,  summa  13  sh.  hllr.  —  item  pro- 
pinavimus  den  von  Esselingen  4  qr.  vini,  summa  13  sh.  hl.  —  item  propinavimns  den  lo 
von  Bewtlingen  4  qr.,  summa  13  eh.  hl.  —  item  propinavimns  den  von  Weyl  4  qr.,  summa 

13  sh.  hl.  —  item  propinavimns  den  von  Ulm  8  qr.,  summa  1  Ib.  und  6  sh.  hl.  —  item 
propinavimns  den  von  Bvbrach  4  qr. ,  summa  13  sh.  hl.  —  item  propinavimns  den  von 
Botenburg  anderwait  4  qr.,  summa  13  sh.  hl.  —  item  propinavimns  den  von  Halle  4  qr., 
summa  13  sh.  hl.  —  item  propinavimns  den  von  N6rdltn^en  und  von  Memmingen  8  qr.,  is 
summa  1  Ib.  6  sh.  hl.  —  item  propinavimns  den  von  Hailprunnen  und  Wimpfein  8  qr. , 
summa  1  Ib.  6  sh.  hl.  —  item  propinavimns  den  von  Oemftnde  und  Awln  8  qr.,  summa 
1  Ib.  6  sh.  hl.  —  item  propinavimns  den  von  Giengen  4  qr. ,  summa  13  sh.  hl.  —  item 
propinavimns  den  von  Winsheim  4  qr.,  summa  13  sh.  hl.  —  item  propinavimns  den  von 
Weissenburg  4  qr. ,  summa  13  sh.  hl.  —  item  propinavimns  den  von  Augspurg  8  qr. ,  so 
summa  1  Ib.  und  6  sh.  hl.  —  item  propinavimns  hern  Heinrich  von  Aptsperg  6  qr.,  summa 
19  sh.  und  6  hl.  —  item  propinavimns  hern  Hinatzko  und  hern  Worziboy  12  qr.,  summa 
1  Ib.  und  19  sh.  hl.  —  item  propinavimns  den  von  Tynkelspühel  4  qr.,  summa  13  sh. 
hl.  — item  propinavimns  dem  burgermeister  und  dreien  dez  rats  zu  Maidburg  8  qr.  vini, 
summa  1  Ib.  und  6  sh.  hllr.  —  item  propinavimns  einem  ritter  von  Eolmair*  und  den  von  » 
Basel  8  qr.,  summa  1  Ib.  und  6  sh.  hl.  —  item  propinavimns  dem  bischof  von  Bamberg 
16  qr.,  summa  2  Ib.  und  12  sh.  hl.  —  item  propinavimns  dem  burggrafen  seniori  und 
seinen  sflnen'  24  qr.  vini,  summa  3  Ib.  und  18  sh.  hl.  —  item  propinavimns  dem  apt  von 
Ebrach  6  qr.,  summa  19  sh.  und  6  hl.  —  item  propinavimns  dem  von  Wertheim  12  qr., 
summa  1  Ib.  19  sh.  hl.  —  item  propinavimus  den  burgern  von  Bamberg  8  qr.,  summa  so 
1  Ib.  und  6  sh.  hl.  —  item  propinavimus  dem  pfleger  vom  Rotenberg  6  qr.,  summa  19  sh. 
und  6  hllr.  —  item  propinavimus  dem  lantrihter  von  Awrbach  4  qr.,  summa  13  sh.  hl.  — 
item  dedimus  2  Ib.  und  3  7,  sh.  hllr.  umb  wein  den  herren  und  steten  auf  daz  hawse,  do 
sie  hie  warn  am  auffart-abent*.  —  item  propinavimus  der  dreier  f&rsten  reten  von  Meintz 
Cöln  und  Trier  12  qr.  vini ,  summa  1  Ib.  und  19  sh.  hl.  —  item  propinavimus  dez  herzogen  -^5 
rat  von  Ghilich  und  hern  Burchar^  Stumpf  12  qr.  vini,  summa  1  Ib.  und  12  '/,  sh.  hl.  — 
item  es  kost  die  vart,  die  Ber.  Pfintzing  tet  zu  unserm  herren  k&nig  von  der  Reinischen 
stete  der  Juden  und  anderer  geprechen  wegen,  84  Ib.  und  12  Vt  ßb,  hl.  —  item  dedimus 
umb  visch ,  die  man  schankt  herzog  Ruprec&ten  dem  eitern  und  her2^^  RuprecAten  dem 

iSBo   jungern,  do  sie  hie  warn  sabbato  post  Urbani,  1 1  Ib.  und  18  sh.  hl.  —  item  propinavimus  4o 
^''  '^  dem  alten  burggrafen  16  qr.  vini,  summa  2  Ib.  und  12  sh.  hl.  —  item  propinavimus  dem 


i890 
Mai  11 


'  Die  nächite  Frager-Periode  beginnt  mit  feria  4  post 
diem  beati  Bonifacii  d.  /i.  1890  Juni  8, 

*  Kolmar  im  Elsaß  <$t  gemeint. 

*  Friderieh  V  Bf.  von  Nürnberg  und  eeine  Söhne 
Johann  III  und  Friderieh  VI. 

*  Wenn  bis  hieher  die  erete  Vertammlung  dieser 
Rechnungeperiode  eich  mit  ihren  Propinationen  eretreckt, 
eo  waren  auf  derselben  zwar  meiet  Städte,  aber  auch 
einiges  von  Fürsten  und  Herren  erechienen.   Auch  der 


König  scheint  damals  schon  erwarta  worden  zu  sein 
{siehe  nr.  an  art.  i).  Statt  seiner  kamen  die  kön.  Räthe 
Hinatzko  und  Worziboy.  Unter  ihrer  Mitwirkung  ist 
wol  die  Verabredung  nr.  148  getroffen  worden  (vgL  45 
nr.  148  art.  6  item  alz  mit  uns  gerett  ist  von  unsera 
herren  dez  kunigs  raten).  Die  mitanwesenden  Herren 
haben  wol  unter  sich  eine  besondre  Verabredung  getrof- 
fen, die  mit  der  städtischen  Verabredung  nr.  148  in  den 
meisten  Punkten  korrespondierte.  50 


D.  Städtische  Anstalten  und  GesandtschaAen. 


355 


bU 
Apr,  11 


bischof  von  Bamberg  16  qr.,  summa  2  Ib.  und  12  sh.  hl.  —  item  propinavimus  graven    ^^^^ 
Johansen  von  Spanheim  8  qr.,  summa  1  Ib.  und  6  sh.  hl.  —  item  propinavimus  herzog 
Adolfen  und  herzog  Ruprechten  seinem  sun  32  qr.  vini,  summa  5  Ib.  und  4  sh.  hl.  —  item 
es  kost  die  vart,  die  Ber.  Ffintzing  und  Peter  Haller  teten  zu  der  Newenstat  zum  lantfrid, 

5  31  Ib.  und  8  7,  sh.  hllr.  —  item  dedimus  Mr.  nunciö  1  Ib.  und  17  Vi  sh.  hl.,  ze  laufen  gen 
Münichen  zu  dem  herzogen,  do  man  Jobs  Tetzel  den  eitern  bat  daz  er  im  verschrib  ob 
unser  herre  der  k&nig  herkomen  solt,  und  von  dez  aichers^  von  Ingelstat  wegen.  —  item 
propinavimus  den  zwein  herzogen  von  Bairn  32  qr.  vini  halb  welsch,  summa  5  Ib.  und 
16  sh.  hllr.*  —  item  propinavimus  den  von  Regenspurg  und  Memmingen  12  qr.,  summa 

10  1  Ib.  und  4  sh.  hl.  —  item  propinavimus  den  von  Ulm  By brach  und  PfuUendorf  16  qr.^ 
summa  1  Ib.  und  12  sh.  hl.  —  item  propinavimus  den  von  Rewtlingen  Gemünde  Giengen 
und  Awln  16  qr.,  summa  1  Ib.  und  12  sh.  hl.  —  item  propinavimus  den  von  Sweynfdrt 
4  qr.,  summa  9  sh.  hl.  —  item  propinavimus  den  von  Augspurg  8  qr., summa  16  sh.  hl.  — 
item  propinavimus  den  von  Rotenburg  10  qr.,  summa  1  Ib.  hl.,  und  auch  den  von  Din- 

15  kelspuhel.  —  item  propinavimus  den  von  Weissenburg  4  qr.,  summa  6  sh.  hllr.  —  item 
propinavimus  den  von  Hailprunne  und  Wimpfen  8  qr.,  summa  12  sh.  hl.  —  item  propi- 
navimus den  von  Nördlingen  und  Poppfingen  8  qr.,  summa  12  sh.  hl.  —  item  propinavimus 
den  von  Halle  4  qr.,  summa  6  sh.  hl.  —  item  propinavimus  den  von  Winsheim  4  qr., 
summa  6  sh.  hl.  —  item  dedimus  3  Ib.  und  16  7i  sh.  hllr.  umb  wein,  do  sie'  sich  samen- 

20  ten  in  Ulrich  Hallers  hawse. 

[6]  Fer.  4  ante  diem  sancti  Eyliani :  item  ez  kost  die  vart,  die  Peter  Haller  tet  gen 
Nördlingen,  do  die  stet  dohin  all  gemant  heten,  36  Ib.  19  sh.  und  6  hl.  —  item  ded. 
26  sh,  hllr.  dem  Eraftshofer,  die  er  verzert  het  zu  hern  Worziboy  gen  Awrbach  von  dez 
tags  wegen,  den  unser  herre  der  könig  erlengt  het  biz  auf  Bartholomei. 

85  [6]  Fer.  4  ante  diem  sancti  Egidii':  item  ded.  2  Ib.  und  11  sh.  hllr.  Michel  Zerer,  Äug,8i 

ze  reiten  gen  Ulm  mit  den  briefen,  die  her  Worziboy  und  die  andern,  die  mit  im  hie 
warn,  von  dez  tags  wegen,  der  erlengt  waz  worden  biz  auf  unser  frawen  tag  nativitatis,  sept.a 
dargesant  heten.  —  item  ded.  1  Ib.  und  2  sh.  hl.  F.  Eitel  nuncio,  ze  laufen  gen  Regens- 
purg und  Weissenburg  von  dez  tags  wegen,  der  Bartholomei  hie  gewesen  solt  sein,  den  Äug. 24 

so  unsers  herren  dez  kunigs  ret  erlengt  heten  biz  auf  Marie  nativitatis.  —  item  propinavimus  sept.8 
hern  Hinatzko  und  hern  Worziboy  12  qr.  vini ,  summa  1  Ib.  und  19  sh.  hllr.  —  item 
propinavimus  hern  Hintschich  Pflug  8  qr.,  summa  1  Ib.  und  6  sh.  hl.  —  item  propinavimus 


18$0 
JuU  6 


1890 
Äug.  24 


ft)  Name  Aioher^  oder  BtMeha/tigung  eioher  (der  von  OMgkeitt  v/egen  MqßgeicMrre  abmitat  mkd.  WB.  1,  414h)t 


*  Ein  TumieTj  welches  während  der  obigen  Rechnunge- 

35  Periode  in  Nürnberg  abgehalten  wurde,  hatte  eine  große 
Anzahl  von  Fürsten  Herren  und  Rittern  in  die  Stadt 
geführt  und  den  Rath  zur  Verabreichung  vieler  Wein- 
geschenke  an  die  Besucher  veranlaßt.  Man  kann  nicht 
genau  erkennen,  an  welcher  Stelle  des  JaJiresregisters  die 

40  liste  der  zu  der  politischen  Versamn^ung  Gekommenen 
auPiört  und  wo  das  Verzeichnis  derjenigen  beginnt 
welche  nur  des  Ritterspiels  wegen  erschienen  waren.  Es 
wurden  in  der  obigen  Rechnungsperiode  1890  Mai  ii- 
Juni  8  zwei  läge  in  Nürnberg  verrechnet^  da  verschiedene 

45  Namen  zweimal  unter  den  Beschenkten  erscheinen.  Doch 
kommt  es  auch  sonst  vor,  daß  zweimal  bei  einem  Aufent- 
halt an  dieselben  Slädteboten  gegeben  wurde,  s.  Hall 
anderweit,  Nördlingen  anderweit,  Ulm  anderweit,  Weis- 
senburg zu  zwein  moln  nr.  180  art.  2  ex.  Hier  ist  es 

50  übrigens  eine  zweite  Versammlung  t  die  Städtenamen 
beider  Gruppen  decken  sich  nicht. 


'  Ohne  Zweifel  die  Gesandten  der  Städte  Regenspurg 
bis  Winsheim.  Denn  unmittelbar  vor  dem  Posten  über  die 
Versammlung  im  Haller^schen  Haus  zählt  das  Jahres- 
register die  oben  mitgetheilten  Weingeschenke  an  die  eben 
erwähnten  Städteboten  auf.  Diese  Namen  würden  zur 
zweiten  Versammlung  in  dieser  Rechnungsperiode  gehö- 
ren, außerdem  vielleicht  alles  was  nach  am  auffart-abent 
steht,  also  von  item  propinavimus  der  dreier  fflrsten  reten 
von  Meintz  C^in  und  Trier  an.  Auf  dieser  zweiten  Ver- 
sammlung erschienen  die  kön.  Räthe  Hinatzko  und  Wor- 
siboy,  welche  zu  der  ersten  Versammlung  dieser  Rech- 
nungsperiode gekommen  waren,  nicht  wider;  dafür  wird 
Berthold  Pfinzing  zum  König  geschickt.  Daß  außer  den 
Städten  auch  Fürsten  und  Herren  auf  diese  zweite  Ver- 
sammlung kommen  sollten,  geht  doch  wol  schon  aus 
nr.  148  art.  8  und  4  hervor. 

'  Die  nächste  Frager-Periode  beginnt  mit  fer,  4  in  vig. 
sancti  Michelis  d.  h.  1890  Sept.  28, 


356  Reichstag  ta  Nürnlierg  im  September  t390. 

t39o    hem  Wlachniko  8  qr. ,  sumina  1  Ib.  und  6  sh.  hl.  —  item  propinavimus  den  von  Sotenbarg 
^*^*^4qr.,  summa  13  sh.  hl.  —  item  propinavimus  dem  pfleger  bu  Parkstain  6  qr.,  summa 

tasa  19  sh.  und  6  hll.  —  item  propinavimus  den  zwein  burggraven  24  qr.,  summa  8  Ib.  und 
Apr.ti  jg  ^^  j^j^  —  j^^^  propinavimus  den  von  Sweinfurt  4  qr.,  summa  13  sh.  hl.  —  item  pro- 
pinavimus hern  Cristan  von  Pl&menrod  6  qr.,  summa  19  sh.  und  6  hl.  —  item  propina-  5 
vimus  den  von  Regenspurg  6  qr.,  summa  19  sh.  und  6  hl.  —  item  propinavimus  dem 
pfleger  vom  Rotenberg  6  qr.,  summa  19  sh.  und  6  hl.  —  item  propinavimus  den  von 
Augspurg  Ulm  und  Rewtlingen  12  qr.,  summa  1  Ib.  und  19  sh.  hl.  —  item  propinavimus 
graven  Johansen  von  Spanheim  10  qr.,  summa  1  Ib.  16  sh.  und  3  hl.  —  item  propinavimus 
den  von  Wesel  6  qr. ,  summa  1  Ib.  und  3  hllr.  —  item  propinavimus  den  von  Nördlingen  lo 

4  qr. ,  summa  13  7i  sh.  hl.  —  item  propinavimus  den  zwein  lantgraven  vom  Lewchtenbeig 
isoo    ^^  Vo  summa  2  Ib.  und  18  V,  sh.  hl.  —  item  ded.  15  Yi  ^^-  hllr.  umb  wein  pim  nusse 

Sept.  11  und  ander  ding  den  burgern  auf  daz  hause  dez  suntags  vor  exaltacionem  sancte  crucis, 
do  die  f&rsten  und  herren  hie  warn  und  die  burger  auf  dem  hawse  bei  einander  warn.  — 

86pti4  item  ded.  6  sh.  hllr.  umb  malfasy  auf  daz  hawse,  do  die  herren  hie  warn  crucis.  —  item  ts 
propinavimus  der  alten  margrafin  von  Meichsen'  16  qr.  vini,  summa  3  Ib.  hl.  —  item 
propinavimus  herzog  FridTichen  von  Bayrn  24  qr. ,  summa  4  Vi  Ib.  hl.  —  item  propina- 
vimus den  zwein  burggraven*  24  qr.,  summa  4  */«  Ib.  hl,  —  item  propinavimus  margraf 
PridricÄen  von  Meichsen  und  graven  H.  von  Hennenberg  24  qr. ,  summa  4  */,  Ib.  hllr.  — 
item  propinavimus  dem  bischof  von  Wirtzpurg  24  qr. ,  summa  4  7i  Ib.  hl.  —  item  propi-  ao 
navimus  dem  bischof  von  Bamberg  16  qr.,  summa  3  Ib.  hl.  —  item  propinavimus  graven 
FridWcAan  von  Oetingen*  8  qr.,  summa  1  */,  Ib.  hllr.  —  item  propinavimus  dem  von 
Wertheim  12  qr.,  summa  2  Ib.  und  5  sh.  hl.  —  item  propinavimus  hern  Hinatsko  und 
hern  Worziboy  12  qr.,  summa  2  Ib.  und -5  sh.  hl.  —  item  propinavimus  hern  Hyntschik 
Pflug  8  qr.,  summa  1  y,  Ib.  hl.  —  item  propinnvimus  hern  Dyßlaw  von  der  Weytenmftl  ss 
8  qr.,  summa  1  7s  !">.  hl.  —  item  propinavimus  den  zwein  von  Heydegk  8  qr.,  summa 
1  7«  Ib.  hl.  —  item  propinavimus  den*^  marschalken  von  Pappenheim  8  qr.,  summa  1  7s  Ib. 
hl.  —  item  propinavimus  der  frawen  von  Prawnegk  6  qr.,  summa  1  Ib.  und  2  7s  ^h«  hl.  — 
item  propinavimus  dem  apt  von  Ebrach  6  qr.,  summa  1  Ib.  und  2  7s  ^^^  h^*  —  ^tem  pro- 
pinavimus dem  bischof  von  Augspurg  12  qr.,  summa  2  Ib.  und  5  sh.  hl.  —  item  propina-  3o 
vimus  graven  Bieinrich  und  graven  Quntherre  von  Swartzpurg  12  qr.,  summa  2  Ib.  und 

5  sh.  hllr.  —  item  propinavimus  hern  Heinrich  von  Aptzberg  zu  Aptsperg  4  qr. ,  summa 
15  sh.  hl.  —  item  propinavimus  den  von  Regenspurg  10  qr.  vini,  summa  1  Ib.  und  17  7s  sh. 
hl.  —  item  propinavimus  hern  Erkinger  von  Heßpurg  10  qr.,  sumtna  1  Ib.  und  17  7s  ß^- 
hl.  —  item  propinavimus  den  von  Halle  4  qr.,  summa  15  sh.  hl.  —  item  propinavimus  S5 
den  von  Dynkelspöhel  4  qr.,  summa  15  sh.  hllr.  —  item  propinavimus  den  von  Weissen- 
burg  4  qr.,  summa  15  sh.  hl.  —  item  propinavimus  den  von  Winsheim  und  Sweinfört 

6  qr. ,  summa  1  Ib.  und  2  7s  ^^'  ^1*  —  ^^^^  propinavimus  den  bürgern  von  Sultzpach 
6  qr. ,  summa  1  Ib.  und  2  78  sb.  hl.  —  item  propinavimus  dez  von  Wirtenberg  rat  10  qr., 
summa  1  Ib.  und  17  7s  ^^-  ^I*  —  ^^™  dedimus  6  sh.  hllr.  umb  wachs  zu  den  briefen  von  4o 
der  m&Qz  wegen.  —  item  dedimus  6  sh.  hllr.  von  den  schenkkandeln*  ze  samnen  und 
herwider  heim  ze  tragen,  do  die  herren  von  der  mAnz  wegen  hie  warn.  —  item  dedimus 

4  Ib.  und  19  7s  ^^^  ^1*  ^^^  wein  auf  daz  rathause,  do  die  herren  von  der  münz  und  der 

w)  cod.  wie. 

*  Die   Wittwe   Fridericha   deB   Strengen   Katharina  '  ühnan  Stromer  St,  Chr.  l,  tB,  e  Aal  grafen  ^  die  tat.  45 
Tochter  Heinriche  XII  Grafen  von  Benneberg,  vgl  Cohn  Bearbeitung  dee  ehr.  Norib.  bei  Oefele  SS.  HR.  BB.  1,  st? 
Stammtafeln  nr.  ei.  übertetzt  mit  comes.  Ebenso  iet  et  mit  Wertheim. 

*  Von  Nürnberg,  9.  ülman  Stromer  St.  Chr.  i,fte,5  ^  Kanne  zum  Schenken,  e.  Lexer  in  S(.  Chr.  i,  «9/*. 
wo  nur  purkgraf  in  der  Einzahl  steht. 


D.  Städtische  Anstalten  und  Gesandtschaften.  357 

Juden  wegen  hie  warn  und  nach  tisch  ie  rat  waz.  —  item  dedimus  15  sh«  hllr.  den  sold-    tsso 

B-JL^       OB 

nem^  die  mit  den  von  Regenspurg  riten  zu  dem  Newenmarkt,  do  sie  hie  gewesen  warn     ^^ 
von  der  mAnz  und  der  Juden  wegen.  '^^ 

[7]  Fer.  4  ante  Tyburcii  et  Valeriani' :  item  37  Ib.  17  sh.  und  3  hllr.  kost  die  vart,    ^^^^ 
5  die  Bertolt  Pfinczing  und  Jobs  Teczel  teten  gen  Vorcheim  auf  den  tag,  den  fürsten  herren  4pr.  it 
und  stete  da  laisten  von  dez  lantfrids  wegen. 

[8]  Fer.  4  ante  diem  sancti  Thome  apostoli :  item  ded.  1  Ib.  und  12  sh.  hll.  Hansen    issi 
Syghart,  ze  laufen  gen  Winshetm  Rotenburg  und  Sweinffirt,  do  wir  in  den  tag  verkunten,  ^'*'  ^ 
der  da  solt  sein  dominica  ante  Anthonii,  do  die  bischöf  und  forsten  von  Bamberg  ••     '^^i 

10  Wirczburg  •  •  herzog  Klemme  und  der  burggraw  herkumen  selten  von  dez  lantfrids  und 
der  mftnz  wegen.  —  item  ded.  8  sh.  hl.  eim  boten,  ze  laufen  gen  Weissenburg  in  eodem 
facto.  —  item  ded.  3  sh.  hl.  eim  boten  gen  Regenspurg  in  eodem  facto.  —  item  ded. 
10  Ib.  und  10  Vs  sh.  hl.  umb  wein  auf  daz  hawse,  do  die  ••  fürsten  die  bischöf  von  Bam- 
berg -•  von  Wirczburg  herzog  Klemme  und  der  hnrggrave  und  etlich  stete  hie  warn 

15  und  ein  tag  beten  von  dez  lantfrids  der  mAnz  und  anderr*  sach  wegen. 

[9]  Feria  4  in  die  sancti  Anthonii':  propinavimus  dem  von  Haidegk  6  qr.,  summa    i^> 
1  Ib.  und  4  sh.  hl.  —  propinavimus  hern  Hinatzko  und  hem  Worziboy  12  qr.,  summa  2  Ib.  ^"^' '' 
und  8  sh.  —  propinavimus  graven  BertoZ^  von  Hennenberg  10  qr.,  summa  2  Ib.  hl.  — 
propinavimus  dem  bischöf  von  Wirtzpurg  24  qr.,  summa  4  Ib.  und  16  sh.  hl.  —  propina- 

90  vimus  herzog  Klemmen  und  seinen  zwein  sAnen  32  qr.,  summa  6  Ib.  und  8  sh.  hl.  — 
propinavimus  graven  Guntherren  von  Swartzburg  12  qr.,  summa  2  Ib.  und  2  sh.  hl.  — 
propinavimus  hern  Apeln  Fuchs  4  qr.,  summa  14**  sh.  hllr.  —  propinavimus  dem  burg- 
graven  und  hem  Johans^n  seinem  sun  24  qr.,  summa 4  Ib.  und  16  sh.  hl.  —  propinavimus 
dez  lantgraven  von  Hezzen  rat  10  qr.,  summa  2  Ib.  hll.  —  propinavimus  den  von  Regens- 

25  purg  6  qr.,  summa  1  Ib.  und  4  sh.  hl.  —  propinavimus  den  von  Rotenburg  6  qr.,  summa 
1  Ib.  und  4  sh.  hl.  —  propinavimus  dem  bischöf  von  Bamberg  16  qr.,  summa  3  Ib.  und 
4  sh.  hl.  —  propinavimus  den  von  Weizzenburg  4  qr.,  summa  16  sh.  hl.  —  propinavimus 
den  von  SweinfArt  4  qr.,  summa  16  sh.  hl.  — propinavimus  dem  von  Aptzberg  von  Renn- 
bürg  und  dem  Jostorffer  lantrihter  6  qr, ,  summa  1  Ib.  und  4  sh.  hl.  —  propinavimus 

so  graven  WilheZm^n  von  Kastei  8  qr.,  summa  1  Ib.  und  12  sh.  hl.  —  propinavimus  dem 
Stawffer  dez  herzogen  von  Bairn  rat  6  qr.,  summa  1  Ih.  und  4  sh.  hL  —  propinavimus 
dem  pfleger  vom  Rotenberg  6  qr. ,  summa  1  Ib.  und  4  sh.  hL  —  propinavimus  dem  her- 
zogen von  Degk  8  qr.,  summa  1  Ib.  und  12  sh.  hl.  —  propinavimus  hem  Oorgcn  Kratz 
4  qr.,  summa  16  sh.  hll.  —  propinavimus UlrfcA^n  Weizzenberger  lantrihter  4  qr.,  summa 

35  16  sh.  hl.  —  propinavimus  den  von  Ulm  und  von  Halle  10  qr.,  summa  2  Ib.  hll.  —  pro- 
pinavimus den  von  Augspurg  8  qr.,  summa  1  Ib.  und  12  sh.  hll.  —  propinavimus  den 
von  Memmingen  4  qr.,  summa  16  sh.  hl.  —  propinavimus  den  von  Kauffpewrn  4  qr., 
summa  16  sh.  hll.  —  propinavimus  den  von  PfuUendorff  4  qr.,  summa  16  sh.  hl.  —  pro- 
pinavimus den  von  Rewtlingen  4  qr.,  summa  16  sh.  hl.  —  propinavimus  dem  bischöf  von 

40  Eysteten  und  graven  FridrtcAen  von  Oetingen  24  qr. ,  summa  4  Ib.  und  16  sh.  hllr.  — 
propinavimus  dem^  von  Anhalt  8  qr.,  summa  1  Ib.  und  12  sh.  hll.  —  propinavimus  den 
von  Nördlingen  4  qr.,  summa  16  sh.  hl.  —  propinavimus  den  von  Winsheim  4  qr.,  summa 
16  sh.  hl.  —  propinavimus  den  von  Poppfingen  4  qr.,  summa  16  sh.  hl. 


a)  eod,  andr  mit  äem  Haken  an  d.    b)  vers^ritben  für  16  f  <m  eod,  oder  von  unat    c)  cod.  der. 


45       '  Äiu  der  Stadtrechnung  von  i89i  eind  art.  7  und  9.         Periode  begimU  feria  4  in  dMianctJ  VaienUni  d,  h,  18$2 
*  Aue  der  Stadtrechnung  von  1892.  Die  nächete  Frager-      Fi^,  14, 


358 


Reichstag  zu  Nürnberg  im  September  1390. 


1898 
Merz  19 


1892  [10]  Fer.  4  post  Tyburcii  et  Valeriani :  item  23  Ib.  6  8h.  und  3  hll  kost  die  vart, 

^^'  •   die  BertoZ^  Ffintzing  tet  gen  der  Newenstat  auf  den  tag,  den  man  zum  andern  mol  do 

het  von  der  m&nze  und  dez  lantfrids  wegen,  und  do  die  f&rsten  selber  do  warn.  —  * 

[11]  Fer.  4  post  Gerdrudis:  primo  ded.  9  sh.  hllr.  Wernlein  nuncio,  ze  laftfen  gen 
Amberg,  do  die  fürsten  und  herren  einen  tag  do  beten,  zu  Jobs  Tetzel  von  etlicher  sach  5 
wegen^.  —  item  es  kost  dieselb  vart,  die  Jobs  Tetzel  tet  gen  Amberg  auf  denselben  tag, 
18  Ib.  und  2  sh.  hll. 

[12]  Fer.  4  post  diem  pasce :  item  ded.  12  sh.  hllr.  den  Schreibern  und  zwein  zu  in 
ze  trinkgelt  yon  den  notein  ze  schreiben  von  der  m&nz'  wegen,  do  der  fürsten  und  herren 
Äpr.  11  rete  hie  warn  feria  6  ante  Tyburcü  et  Valeriani.  *o 


1898 
Apr.  9 


1890  211.  Kosten  Augsburgs  vor  hei  und  nach  dem  Nürnberger  Tag  vom  Sept.  1390, 

^7f  1390  Apr.  17  bis  1396  Juli  16. 

1896 

*^"^'  ^^  Aut  Augsb.  St,  A.  Baurechnnng  von  1890- 189€,  nemUch  art.  1-9  aus  Jahreirechnung  1890,  art,  10-88  aiu 

1891t  art.  84-88  aut  1898,  art.  88  und  84  aut  1898,  art.  86  aut  1894,  art.  86  aut  1895,  art.  87-89  aut 
1896;  und  zwar  art.  8. 6.  9. 80. 88.  88.  88  unter  der  Rubrik  generalia,  art.  19  und  88  unter  (distributa  I5 
und  näher  unter)  generalia,  art.  l.  8.  4.  6.  7.  8  unter  legationes,  art.  10-18.  16.  17.  20.  81.  88.  24. 
26-89.  81.  84-87.  89  unter  legatlones  nostre,  art.  14.  16.  18  unter  daz  wir  uf  dea  lantfrid  unserm 
burger  Patern  Langenmantel  usgeben  haben  uf  gemain  stette,  art.  26  unter  legaciones  uf  den  lant- 
fride  gemain  er  stett. 
Theilweu  gedruckt  in  Frentdorff*t  Beil.  4  in  St.  Chr.  4, 171  .  *o 

1890  [1]  Misericordia  domini  bis  Spiritus  domini :  item  10  sh.  dn.  ainem  potten  gen  Ulme 

^^u^  zu  dem  Radawer,  daz  er  ritte  gen  N&mberge  zu  den  stetten.  —  item  30  sh.  dn.  ainem 

Mai  22  poten  gen  Nüi^berg  mit  ainem  prief,  da  unser  herre  der  kftng  dar  solt  chomen  uf 

Apr.  23  Georii.  —  item  2  Ib.  dn.  dem  Rager  gen  Nümberge,  der  lag  9  tage  stille,  von  haissen  dez 

ratz  zu  erfarn  ob  der  künig  oder  sein  rate  herus-chome.  25 

[2]  Spiritus  domini  6u>  dominus  illuminatio :  item  12  guldin  haben  wir  geben  Petem 
dem  Langenmantel  kostgelt  gen  Ndmberg,  dez  mauls  do  die  stett  da  wauren  und  unsers 
herren  dez  küngs  warten  weiten. 

[3]  Suseepimus  bis  ecce  deus  :  item  100  und  25  guldin  haben  wir  bezalt  den  von 
N&mberg,  die  haut  in  geben ^  Peter  Egen  an  unsers  herren  dez  kAngs  gelt,  daz  wir  so 
daran  schuldig  wauren,  darumb  uns  die  von  Nürnberg  zusprachen  von  dez  küngs  priefe 
wegen'. 

[4]  Suseepimus  bis  deus  in  loco :  item  7  */s  guldin  Hansen  dem  Ilsung  gen  Nördlingen 
Juli 26  zÄ  den  stetten  uf  Jacobi,  dez  mauls  do  unser  herre  der  kAnge  gen  Wirczburge  tage 


Mai  22 
Juni  19 


Juli  17 
hU24 


Juli  17 


a)  eod.  weg  mit  Strich  von  g  hin,    b)  eod.  von  denelben  Hand  korrigiert  aut  bexalt. 


35 


*  1892  ibid.  Fer.  4  post  Katherine  [Nov.  27] :  item  ded. 
umb  ^ein  afif  daz  hawse,  do  die  f&rsten  herren  der 
lantfrid  und  die  von  Straßburg  hie  warn  nach  Andre e 
[Nov.  80]  10  Ib.  und  2  *i\  ab.  hll. 

*  Vgl.  weitere  Münzverhandlungen  in  den  Kotten 
Nürnbergt  beim  Tag  zu  Frankfurt  im  Juli  1304  art.  8.  9. 
10  und  in  den  Kotten  Nürnbergt  beim  Tag  zu  Frankfurt 
auf  18  Mai  1897  art.  8. 

'  Bezieht  tich  wol  noch  zurück  auf  die  Judentchulden- 
Tilgung  von  1886,  wie  auch  die  Notiz  in  der  Baurechnung 
von  1890  :  Quasimodogeniti  bit  misericordia  domini 
[Apr.  10-17] :  item  35  guldin  haben  wir  geben  UlricA  dem 
Chiinczzelman,  die  er  fürt  gen  Nördlingen  und  die  er  von 
unsern  wegen  den  stetten  bezalt  an  den  40000  guldin 


dem  k&og  von  der  Juden  wegen  an  dem  sunntag  quasi- 
modogeniti unter  der  Rubrik  generalia.  Dat  JcJir  1886 
telbtt  itt  in  der  Augtburger  Baurechnung  nicht  enthalten. 
—  Im  Jahr  1890  enthält  tie  unter  der  Rubrik  legationes 
noch  die  Notizen :  Oculi  bit  judica  [judica  durchttrichenf  40 
Merz  6-20] :  item  so  guldin  haben  wir  geben  dem  Rada- 
wer gen  N&mberg  z&  den  stetten  uf  letare  [Merz  la] , 
und  unter  gleichem  DcUum  auf  der  folgenden  Seite:  item 
18  sh.  dn.  ainem  potten  gen  Kirchain  zu  dem  Radawer, 
daz  er  z«!i  den  stetten  rite  gen  Nördlingen ,  und  :  judica  45 
bit  misericordia  domini  [Merz  20- Apr.  n] :  item  1  Ib.  dn. 
unserm  Henslin  gen  N&rnberge  mit  ainem  prief  z&  dem 
Radawer. 


D.  Stadtische  Anstalten  und  Gesandtschaften. 


359 


1890 
Sept.  4 


beschaiden  hett.  —  item  1  Ib.  dn.  zft  rosslon  dem  Usunge  beruf  von  N&rnberge,  wann  er 
daz  sein  lebe  Petern  Langenmantel  gen  Präge*. 

[5]  Inclina  bis  da  pacem  ante  Micbabelis  :  item  7  V,  guldin  Jobansen  Ilsung  und 
Johansen  Venden  gen  Aicbacb  zu  berzog  FridrtcA  und  berzog  Johanßen  von  der  Juden  ^'j^' 
5  wegen  von  dez  Holczbammers*  wegen  und  ander  saebe  wegen.  »<><•  *5 

[6]  Miserere  ante Matbei  bis  da  pacem,  post  Micbabelis' :  item  14  Ib.  dn.  und  2  sb.  dn.  septn 
umb  wein  gescbenkt  den  berren  und  stetten  uf  Micbabelis,  und  den  die  uf  dem  lantfrid  ^*g|' 
bie  wauren,  von  dez  ratz  baissen:  dem  boptman,  dem  von  Oetingen,  dem  Oumppenber-  nach  29 
ger,  dem  Griffen,  dem  von  Wellewart,  ber  Hansen  dem  Herter,  den  von  Ulme,  den  von  ^^''  ** 

10  Nördlingen,  den  von  Dinckelspübel,  den  von  LAtkircb,  den  von  Gemünd,  den  von  Giengen'. 

[7]  Da  pacem  ante  Micbabelis*  bis  gaudete  :  item  12  7«  guldin  Jobansen  Venden  sept  26 
gen  Ulme  und  von  Ulme  gen  Nörnberg  von  10  tagen ,  dez  mauls  do  fürsten  und  berren  ^^^ 
ftberaincbomen  von  der  mdns  wegen.  —  item  14  guldin  minder  ain  ort  Jobansen  dem  oec,  n 
Venden  gen  Nürnberg  von  11  tagen  zA  den  stetten,  do  man  tag  bescbeide  gen  Laugingen.  — 

15  item  1  7s  guldin  unsern  scbficzen  zu  kostgelt,  die  mit  dem  Venden  aucb  ritten  uf  die  vart 
biz  gen  Oetingen.  —  item  1  '/^  guldin  zfi  gelait  aucb  die  vart,  do  der  Vende  berbaimrait 
von  Nürnberg.  —  item  12  7«  guldin  Jobansen  Ilsung  und  Jobansen  Venden  gen  Ulme 
von  9  7i^  tagen  zu  den  stetten,  dez  mauls  do  fÜrsten  und  berren  tage  betten  bescbaiden 
gen  Laugingen  von  der  münse  wegen  und  andrer  sacben.  —  item  20  guldin  baben  wir 

20  bezalt  Johansen  Ilsung  und  Jobansen  Venden  gen  Laugingen  und  gen  Giengen  von  abt 
tagen,  dez  mauls  do  berzog  FridricA  und  dez  küngs  rate  gen  Laugingen  komen  solten  von 
der  Juden  wegen  und  andrer  sacbe  uf  Galli.  —  item  8  sb.  dn.  Cbüntzlin  prewknebt^  om.  ig 
gen  Giengen  zu  der  vorgnanten  potscbaft.  —  item  25  sb.  dn.  ainem  potten  gen  Nürnberg 
mit  ainem  brief  zu  dem  Venden. 

25  [8]  Gaudete :  item  10  7i  guldin  baben  wir  bezalt  Jobansen  dem  Venden  gen  Ulme  zu  ^**'  ^^ 

den  stetten  uf  gaudete.  —  item  9  guldin  minder  ain  ort  Jobansen  dem  Usunge  gen  Ulme 
uf  an  aftermentage  vor  Symonis  et  Jude  zu  den  stetten,  dez  mauls  wie  man  gen  Laugin-  oja.  20 
gen  uf  den  tag  cbomen  sölt.  —  item  1  Ib.  dn.  dem  Hyrn  unserm  scbüczen  zu  dem  Ilsung 
uf  dieselben  vart. —  item  15  guldin  Jobansen  Ilsung  und  Jobansen  Venden  gen  Laugingen 

so  zu  den  stetten ,  do  berzog  FridricA  da  waz  und  do  si  mit  im  retten  von  der  gefangen  wegen'. 

[9]  Circumdederunt* :  item  4  guldin  baben  wir  geben  dem  statscbriber  von  Ulme  i^^^l 
umb  ainen  prief ,  den  unser  berre  der  küng  den  stetten  geben  baut. 


Jan. 22 


a)  eod,  Holczluminen.    b)  cod.  10 1    c)  nom,  propr.  t 


'  Langenmantel  war  na^h  Prag  abgeordnet  von  des 

95  Frauenbergers  wegen  von  der  Vogtei  wegen  ^  s,  Baurech- 
nung  vom  Jahr  1890  foU  76  h. 

'  Der  zwischen  So.  miserere  und  So.  da  pacem  fallende 
So.'justus  ist  in  der  Baumeisteramts -Rechnung  nicht  ge- 
nannt; der  Schreiber  verstößt  also  hier  gegen  den  frei- 

40  lieh  auch  sonst  von  ihm  häufig  genug  nicht  beachteten  Usus 
2  Sonntage  aufzuführen  die  i  Woche  begrenzen  und  zu- 
gleich  Grenzen  des  Zeitraums  sind  in  welchen  Ausgabe- 
Posten  fallen.  Der  Schluss  dieses  Zeitraums  ist  hier  dop- 
pelt bezeichnet  mit  da  pacem  d.  h.  Sept.  26  und  mit  post 

45  MichaheUs  d.  h.  nach  Sept.  29,  vielleicht  weil  der  Schrei- 
ber die  erste  Fixierung  unbestimmter  machen  oder  weiter 
hinausrücken  wollte,  damit  obiges  Weingesclienk,  das  erst 
auf  Mich.  d.  h.  auf  Sept.  29  gemacht  wurde,  noch  hier 
verrechnet  werden  konnte,  nemlich  post  MichaheUs  d.  h. 

60  nach  Sept.  29.  Das  ante  Mathei  [vor  Sept.  21]  dient  bloß 
der  näheren  Bestimmung,  dieß  ist  das  wahrscheinlichste. 
—  Aehnlich  wie  dieses  post  MichaheUs  ist  wol  auch  das 
in  ort.  5  stehende  ante  MichaheUs  zu  betrachten;  zur  nä- 


hern Bestimmung  von  da  pacem  kann  es  nicht  dienen^  da 
es  nur  l  Sonntag  da  pacem  gibt;  doch  besser  p.  860  nt.  2. 

*  Gemeinsame  Ausgaben  der  Städte  in  Landfriedens- 
Angelegenheiten  sind  verzeichnet  in  der  Baurechnung  vom 
Jahr  1890  fol.  91^  98 'K 

*  Wozu  hier  die  Bestimmung  ante  MichaheUs  t  es  gibt 
nur  1  Sonntag  da  pacem,  der  also  keine  nähere  Bestim- 
mung bedarf.  Doch  vgl.  die  Anm.  zu  art.  14;  da  pacem 
als  der  18.  So.  nach  Pfingsten  fiel  dtu  Jahr  zuvor  auf 
Okt.  10,  also  nicht  vor  sondern  nach  Michaelis. 

*  Die  Herzoge  von  Baiem  halten  Augsb.  Bürger  ge- 
fangen genommen;  zu  ihrer  Befreiung  lange  Verhand- 
lungen, die  noch  1890  den  gewünschten  Erfolg  halten,  vgi 
Baurechnung  1890  fol.  71^  ff.,  wol  auch  fol.  6oK 

*  Der  So.  circumdederunt  ist  der  Anfangstermin  für 
den  Zeitraum  in  den  die  Verrechnung  der  obigen  Ausgabe 
fällt.  Diese  Ausgabe  ist  der  letzte  Posten  unter  der  Rubrik 
Generalia  des  Rechnungsjahrs  1890—91.  —  Ebenso  ist 
gaudete  in  art.  8  der  Anfangstermin;  Titel  der  letzten  Aus- 
gaben-Serie unter  der  Ruhr.  Legationes  vom  J.  1890-91. 


360 


Reichstag  zu  Nürnberg  iin  September  1390. 


Apr.  2 
Apr.ie 


Apr,80 

bis 
Jttnitt 

Apr,aO 

Ha 
Juli  9 


1891  ^xo]  Oculi  bü  letare  :  item  12  guldin  und  ain  ort  ains  guldin  Hansen  dem  Ilsong 

^bü     g^^  Ulme  zA  den  stetten  uf  den  sanntage  reminiscere  [^ebr.  19]  von  der  manong'  wegen, 

Mm  5  do  ^Q  gtett  ain  pottschaft  tftn  weiten  zA  unserm  herren  dem  kftng. 

Mtn  19  [li]  Domine  ne  longe  hia  quasimodogeniti :  item  7  Vi  gnldin  Jansen  dem  Hsnnge 

gen  Ulme  uf  judica  [Merz  12]  zft  den  stetten,  dez  mauls  do  man  der  stett  pottschaft  Ter-  5 
tigot  zft  unserm  herren  dem  künge  gen  Präge. 

[12]  Jubilate  bis  cantate :  item  12  sh.  dn.  ainem  potten  gen  Ulme  mit  ainem  prief , 
das  uns  die  von  Ulme  abschrift  santen  dez  priefs  alz  die  potten  der  stette  herus  von  Prag 
gesant  betten. 

[13]  Vocem  jocunditatis^  bis  dominus  illuminatio :  item  7  '/i  guldin  Hansen  dem  lo 
Ilsung  gen  Ulme  von  6  tagen  zA  den  stetten  dez  lantfrids,  dahin  wir  gemanot  wurden  von 
der  potten  weg^n  die  von  dem  kAng  komen  wauren. 

[14]  Vocem  jocunditatis  bis  omnes  gentes  ante  Margarethe' :  item  92  guldin  haben 
wir  bezalt  unserm  burger  Peter  dem  Langenmantel  gen  Prag  von  gemainer  stette  wegen 

vor  18  von  46  tagen  mit  Peter  Leow  und  dem  Herttrich  von  Nördlingen^  —  item  6  guldin  auch  t& 
uf  dieselben  fart  von  ains  maiden  wegen  der  in  abgieng  und  von  gelaitz  wegen.  —  item 
18  sh.  dn.,  die  er  zA  gelait  gäbe  dez  marschalks  knehten.  *-  item  6  guldin  unserm  bur- 
ger Petern  Langenmantel  gen  Ulme  zA  den  stetten  von  . .  .^  tagen,  dez  mauls  do  man  in 
mant  daz  er  mit  andern  potten  riten  solt  gen  NAmberg. 

[15]  Dominus  illuminatio  bis  dominus  fortitudo :  item  23  sh.  dn.  unserm  Henslin  so 
16ufel  gen  NArnberg  mit  ainem  priof  zA  Peter  Langenmantel. 

[16]  Dum  clamarem  bis  deus  in  loco :  item  3  guldin  haben  wir  geben  ainem  potten, 
den  uns  der  Zindel  sant  von  Prag  wie  gemain  stett  unser  herre  der  kAng  uf  sinem  hofiF- 
geriht  geclagt  hett. 

[17]  Dum  clamarem  bis  inclina :  item  2  Ib.  dn.  ainem  potten  zA  herzog  FridricA  mit  ss 

Aug".  27  ai^em  prief  gen  Oetingen  von  der  Juden  wegen.  —  item  4  %  Ib.  dn.  dem  Henslin  unserm 
löufel  mit  priefen  zA  den  von  Franckenfurt  und  zA  dem  pischof  zA  Mencz. 

Juli  80  [i8]  Deus  in  loco* :  item  88  guldin  ungersch  haben  wir  bezalt  Petern  dem  Langen- 

mantel gen  Praug  von  gemainer  stette  wegen  mit  andern  potten  zA  unserm  herren  dem 

Aug.  24  l^i^e  uf  Bartholomei.  die  potten  seind  gewesen  Peter  Leo  und  Sitz  Haberling.  so 

okt,22  [jfg]  Dicit  dominus  bis  dicit  dominus  2®,  poi^t  omnium  sanctorum* :  item  2  Ib.  dn. 

Okt.  29,  und  8  sh.  dn.  dem  EAdorffer  von  NArnberg,  den  man  us  der  herwerk  lost,  do  er  brief 

No^i  zaigt  von  der  ladung  wegen  die  uns  unser  herre  der  kAng  tet^. 

Okt.  22  [20]  Dicit  dominus*  bis  memento :  item  24  sh.  dn.  aber  dem  Fritzlin  gen  Ulme  mit 

De!^24  ^^^^  prief  zA  den  stetten.  —  item  12  sh.  du.  ainem  potten  mit  ainem  pn'^f  gen  Ulme  ss 
von  der  ladung  wegen  unsers  herren  dez  kAngs. 

a)  cod.  manmg.      b)  eod,  tm  Band  von  glchz»  Hand  nngencli  ^Idln.       o)  eod.  LSek*.     d)  über  tet  ein  gebogner 
Strich ;  t&t  fu  lesenf 


Juni  11 
bia25 

Juli  23 
biaSO 


Juli  29 
bU 


'  Oder  die  T%t7  von  ChruH  Bimmelf ahH  Mai  89 
bester  der  Sonntag  Apr.  80,  weil  die  Sonntage  in  Augsb. 
Baurechnung  die  üblichen  Termine  eind, 

*  Daee  nur  i  Sonntag  omnes  gentee  gibt,  so  kann  der 
Beieatz  anJte  Margarethe  nicht  zur  nähern  Bestimmung 
dienen  für  omnes  gentes.  Man  kann  immerhin  annehmen^ 
daß  die  Schreiber  eine  solche  Bezeichnung  voie  die  Titel  der 
Sonntage,  die  vielleicht  nicht  so  sehr  dienten  weil  sie  be- 
wegliche Tage  smd,  dadurch  noch  er  lautem  wollten,  daß 
sie  dieselbe  in  Verbindung  brachten  mit  dem  nächstgele- 
genen  größeren  Heiligen  -  Tag,  der  den  Vorzug  der  Unbe" 
weglichkeü  und  auch  den  der  allgemeinen  Geläufigkeit 
hatte;  oder  es  soU  mit  dem  Beisatz  ante  Margarethe  der 
Zeilraum,  in  den  die  Verrechnung  der  betreffenden  Sache 


fäilt,  weiter  autgedehnt  werden  t  Vgl.  die  Jtfwierkungen 
zu  ort.  e  und  7.  «o 

•  Der  So.  deus  in  loco  iet  der  Anfangs-  Termin  für 
den  Zeitraum  in  den  die  Verrechnung  der  obigen  Aue- 
gäbe  fällt;  Titel  der  letzten  Ausgaben 'Serie  unter  der 
Rubrik  daz  wir  uf  den  lantrrid  unserm  burger  Petern  Lan- 
genmantel usgeben  haben  uf  gemain  stette  in  dem  Rech-  45 
nung^'ahr  1891  -  92. 

*  Vgl,  die  Anm.  zu  ort.  e. 

'  Ist  28.  So,  n.  Pfingst.  und  jeder  nachher  bie  Advent, 
also  Okt.  22,  29,  Nov.  6,  12, 19,  2$;  weil  nichts  näheret 
dabei  steht,  haben  wir  den  28,  So.  angenommen,  also  so 
Okt.  22. 


D.  Städtische  Anstalten  und  GesandtschaHen. 


361 


[21]  Memento  bis  exurge :  item  6  guldin  Petern  dem  Langenmantel  gen  Ulme  von    ^«*' 
vier  tagen  zfi  den  stetten  uf  circumcisionis  domini  [Jan,  1],  —  item  18  guldin  Petern  dem 


bis 


Langenmantel  von  12  tagen  gen  N&rnberge  zu  den  stetten,  do  man  taget  mit  unsere  t'*^*^ 
Herren  dez  k&ngs  rftten  uf  adorate  primo.  —  item  30  sh.  dn,  ainem  potten  mit  ainem  jan,si 
5  brief  von  Petern  dem  Langenmantel  uf  derselben  fart. 

[ä£]  Adorate  3**  bis  circumdederunt :  item  1  Ib.  dn.  dem  statschriber  von  den  prief ,   **«*»•• 
die  man  den  zunflimaistern  gäbe  von  der  newen  münse  der  herren  von  Bairn. 

[23]  Exurge*:  item  10  sh.  dn.  ainem  potten  gen  Ulme  mit  ainem®  prief.  —  item  ^e6r.  is 
18  sh.  dn.  aber  ainem  potten  gen  Ulm  mit  ainem  prief  von  der  fünf  artickel  wegen,  — 
10  item  8  guldin  dem  Chüntzelman  gen  Ulme  zft  den  statten  in  crastino  beate  virginis  ad  g^/l 
nativitatem.  —  item  10  guldin  dem  Radawer  gen  Ulme  zö  den  stetten  Symonis  et  Jude.  —  okt.  28 
item  8  Ib.  dn.  dem  Rauppot  gen  Werde  zu  den  herren  von  Bairn  und  zu  den  stetten.  — 
item  12  guldin  dem  Radawer  gen  Ulme  zu  den  stetten  Lucie  von  der  potschaft  wegen  zu  De«,  la 
tun  zd  unserm  herren  dem  küng. 
16  [24]  Domine  ne  longo  bi8  misericordia  domini :  item  5  guldin  dem  Pregentzzer  gen  ^*** 

Ulme  zd  den  stetten  an  fritage  vor  judica.  —  item  1  Ib.  dn.  zu  rosslon  uf  dieselben  fart.  Mtn29 
[25]  Resurrexi  6t8  jubilate :  item  16  */»  guldin  haben  wir  geben  Peter  dem  Langen-  ^^'^* 
mantel  gen  Nürnberg  von  gemainer  stett  wegen,  von  dez  tags  wegen  den  her  HainrtcA  Mai  6 
der  Absperger  von  der  stett  wegen  und  unsers  herren  dez  küngs  wegen  gemacht  hette.  — 
so  item  1  guldin  haben  wir  geben  dem  Absperger  zu  ere  zerung  auch  uf  dieselben  fart. 

[26]  Benedicta  bis  factus  est^  ;  item  12  guldin  und  ain  ort  Petern  Langenmantel    <^***** 
und  Peter  Scherer,  Petern  Langenmantel  von  4  tagen  mit  3  pfAritten  und  dem  Scherer 
von  5  tagen,  zu  den  stetten',  do  her  Borsiboy  da  waz. 

[27]  Factus  est^  bis  respice',  post  Petri  et  Pauli  :  item  4  Ib.  dn.  haben  wir  geben  Juniie 
u  unserm  Uelin ;  der  rait  mit  Petern  Scherer  gen  Präge.  ' 

[28]  Respice,  jÄst  Petri  et  Pauli*  bis  dum  clamarem  :  item  14  guldin  haben  wir  •^***»* 
geben  Petern  Langenmantel  und  Petern^ Scherer  gen  Ulme  zu  den  stetten,  jeglichem  au^,ii 
von  fünf  tagen,  tercia  feria  post  Margare^Ae,  zu  her  Borsiboy.  —  item  2  guldin  dem  Juuie 
Henslin  gen  Behaim  zu  dem  von  Absperg  von  unsers  herren  wegen  dez  kungs. 
so  '  [29]  Dum  clamarem  bis  inclina,  Mauricii*:  item  9  guldin  haben  wir  geben  unserm  Äug.ii 
schftczen^  Henslin  von  Aeferdingen  gen  Prag,  do  er  uns  den  prief  praht  alz  her  Borsiboy  j,/^'^ 
*  mit  uns  überain  chom.  —  item  2  guldin  den  schribern  von  demselben  prief  in  die  kanzellei. 

[30]  Deus  in  loco,  post  Bartholomei  bis  respice' :  item  30  sh.  dn.  umb  wein  geschenkt    '**^' 
unsers  herren  dez  küngs  raute.  —  item  30  sh.  dn.  umb  wein  geschenkt^  dem  von  Absperg,  stpu  i 
85  dez  mauls  do  er  mit  uns  überain  chom  von  unsers  herren  dez  kftngs  wegen  ^ 

a)  eod.  aimem  oder  aixnen.     b)  cod.  es.      c)  cod,  es.    d)  cod.  wahrteh.  sch&ozzen ,  kttnn  Jetzt  nicht  mehr  naehgetehen 
werden,    e)  cod.  geichenk. 


*  Der  So.  exurge  ist  der  Anfange  •  Termin  für  den 
Zeitraum  in  den  die  Verrechnung  der  obigen  Ausgabe 

40  fällt;  Titel  der  letzten  Ausgaben- Serie  unter  der  Rubrik 
Legationes  des  Rechnung^akru  1891-9», 

*  Der  Ort  der  Versammlung  ist  nicht  angegeben  i  viel- 
leieht  NördUngen^  danochin  derselben  Rechnungs-Periode 
fol.  70t  (Ue  Notiz  folgt  Item  25  sh.  dn.  Petern  Scherer  zfl 

45  rosslon  gen  Ndrdlingen. 

*  Es  ist  jedenfalls  Respice  i^  d,h,  der  8.  So.  n,  Pfing' 
sten  d.  h,  Juni  88  gemeint ,  und  nicht  der  So.  Respice  »^ 
d.  h.  der  18,  So.  n,  Pfingsten  d.  h,  Sept.  i.  Der  Beisatz 
post  Petri  et  PauH  hat  hier  doch  wol  nur  die  Bedeutung 

50  einer,  vielleicht  erst  nachträglichen,  Erweiterung  des  obigen 
Verrechnungs' Zeitraums;  vgl.  die  Anm.  zu  ort.  6. 

*  Wol  wegen  der  Erweiterung   des    Verrechnungs- 

DentBche  BelohBtags-Akten  II. 


Zeitraums  in  art.  27  ist  hier  die  2 fache  Anfangsbestim- 
mung gewählt. 

'  Dreifache  Zeit  wol  wie  in  art.  27.  (Die  erste  obige 
Notiz  ist  gedr.  St.  Chr.  4, 17 1,  29-81,) 

*  Das  2.  Datum  unmittelbar  nach  dem  ersten  auf 
derselben  Zeile. 

'  Die  Augsburger  Baumeisteramts-Rechnung  hat  unter 
der  Rubrik  Legationes  nostre  des  Jahres  1892  mit  dem 
Datum  Inclina,  Bfauricii  bis  gaudete  [Sept.  15,  22,  Dec.22] 
auch  die  Angabe  item  14  guldin  aher  Setern  dem  Scherer 
gen  NArnberg  von  her  Borsyboys  wegen  von  aillf  tagen 
Michaheli8[Sepl.S9].  Inclina  tindllauricii  stehen  unmittel- 
bar  neben  einander  auf  derselben  Zeile;  vgl.  die  Anm, 
zu  art.  28.  Die  beiden  obigen  Posten  eiehe  in  St,  Chr. 

4,  171,  17-19. 

4C 


362 


Reichstag  zu  Nürnberg  im  September  1390. 


laoi  I3i]  Gaudete  bis  circumdederunt  :  item  48  guldin  Johansen  dem  Radawer  und 

y^     Ludwigen  dem  Hftrnlin  gen  Nftrnberge  zft  her  Borsiboy  von  16  tagen  mit  6  pfäritten  von 
[1898]   Chnnrads  von  Fryberg  wegen  von  dez  Tainhusers  wegen  und  der  andern.  —  item  7  gul- 
din haben  wir  geben  Andresen  dem  Schoppffloch  zergelt  auch  mit  der  obgnanten  pottschaft 
gen  NArnberg  uf  und  abe.  —  item  16  guldin  umb  die  prief  von  der  Juden  wegen  her  5 
Borsiboy  schriber  und  andern  schribern  umb  die  santprief  den  herren  von  Bairn  uf  den 
Rein  herzog  Rüpprehten  dem  von  Sponhain  dem  Fronberger  dem  von  Oetingen  dem  lant- 
fiide  und  her  Hansen  von  Slibach*.  —  item  6  guldin  haben  wir  geben  her  Borsiboys 
diener  und  pottschaft ,  die  wir  us  der  herberg  lösen  mflsten  z&  Nfirnberge,  und  zerung 
heruf  biz  her.  —  item  2  7i  ll>-  <1°-  "^^^  ^  ^^'  haben  wir  geben  unserm  soldener  dem  lo 
.  Schoppfflocher  zerung  gen  NArnberg  zA  her  HainricA  von  Absperg  von  der  400  guldin 
wegen  ^,  die  wir  dem  Haiden  von  her  Borisiboy  schuldig  beliben.  —  item  30  sh.  dn.ainem 
poten  gen  NArnberg  von  Otten  dez  Haides  wegen  von  der  400  guldin  wegen.  —  item  IIb. 
dn.  dem  PrAderlin  gen  NArnberge  zA  unser  pottschaft  dem  Radawer  und  dem  H6rnlin.  — 
item  30  sh.  dn.  ainem  potten  gen  NArnberg  von  dez  geltz  wegen ,  daz  wir  Otten  dem  is 
Haiden  schuldig  beliben  \ 

[32]  Omnis  terra  bis  adorate :  item  200  guldin  haben  wir  geben  dez  kAngs  canzler 
an  den  1800  guldin  ;  die  fArt  Peter  Scherer  gen  NArnberg. 

[33]  Esto  mihi  bis  invocavit^ :  item  400  guldin  und  24  guldin  haben  wir  geben  hern 
Boricziboy  von  unsers  herren  dez  küngs  wegen  an  den  achtzehenhundert  guldin ,  und  lo 
haben  die  bezalt  zA  NArenberg  und  die  schaden  darzA.  recepit  Hans  Czidler  hern  Bori- 
cziboy diner  ^  *. 

[34]  Resurexi  &ts  jubilate:  item  2  lib.  dn.  dez  von  Absperg  kneht  gen  Ulmen,  zA 
erfaren  ob  dez  kungz^  kanzler  und  her  Boriziboy  dar  chomen.  —  item  6  guldin  dem 
Mangmaister  unserm  burgermaister  gen  München  zA  herzog  Hansen,  von  dez  priefez 
wegen  den  uns  unser  herre  der  kung  von  seinen  wegen  sant'. 

[35]  Domine  in  tua,  factus  est^^ :  item  17  sh.  dn.  ainem  poten  zA  den  von  Oetingen , 
juniii  die  mAnse  ze  verkünden.  —  item  2  7s  lih.  dn.  ainem  poten  zA  dem  von  Wirtenberg,  die 
mAnz  ze  verkAnden.  —  item  4  Y,  guldin  dem  Venden  gen  MAnchen  von  3  tagen ,  zA  reden 
mit  herzogen  Hansen  sinen  riten  und  den  von  MAnchen,  ob  si  uns  gAnnen  wölten  zA^o 
reden  von  ainer  fruntschaft  wegen  mit  den  stetten. 

[36]  Dum  clamarem  bis  inclina:item  3  guldin  3  ort  aber  dem  Venden  gen  MAnchen 


[1898] 
Jan. 
19 '96 

[1894] 
Mers  1-8 


1898 
Apr. 
6-97 


95 


1894 
Juni  14 


1896 


^Li9  ^^^  ^^  tagen  Afre  [Aug,  7]  von  der  mAnse  wegen. 

[37]  Resurrexi  bis  quasimodogeniti :  item  24  sh.  dn.  dem  Späten  gen  Ulm  von  ainer 


1898 


Apr.  8-9  abschrift  von  der  40000  guldin  wegen  die  man  dem  kAng  gäbe. 


So 


a)  eod.  undentlieh.    b)  eod.  om.    c)  eod.  Invooavi.    d)  Ut  vieUHcIU  rieMiger  deiner  bu  Uien  und  leMertt  oU  Aeftr«ifr- 
fehler/ür  diener  ansu§€hen.    e)  eod.  k&ngsf    f)  eod.  es. 


I  Die  Baumeuteramtß-  Rechnung  von  1899  Hat  unter 
dem  Datum  Ecce  deus  bi§  dum  clamarem  [Aug.  4-ii] 
auch  noch  die  Notizen  Item  la  Ib.  dn.  und  8  sh.  dn.  dem 
Amman  zerung,  die  der  von  Absperg  hie  verzart,  und  die 
wir  bezalt  haben  von  dez  ralz  haissen,  do  er  hie  waz  und 
da  wir  sinen  raut  betten  von  her  fiorcziboys  wegen  [gedr, 
St.  Chr.  4, 171, 14'  le].  —  item  i  guldin  demselben  von 
Absperg  dezselben  mauls  umb  ain  par  hosen.  —  Und 
ebendort  unter  dem  Datum  Circumdederunt  [Febr,  il  d.  A. 
1898,  vgl  die  Änm.  zu  nr.  »81  art,  Sj  Anfange-  Termin 
dee  Verrechnunge  •  Zeiträume]  die  weitere  Notiz  Item 
[am  Rande  die  gleichz.  vieiL  von  andrer  Hand  herrüh- 
rende Bemerkung  non  lege]  lo  guldin  haben  wir  geben 
Petern  dem  Scherer  gen  N&rnberg  von  8  [8  glü^z.  korri- 


giert aue  siben]  tagen  mit  zwain  pf&rritten  dez  mauls  do 
er  dar  ffirt  »00  guldin  her  Borisiboy  in  die  Bartholomei 
[1899  Aug.  94;  foet  vollständig  gedr.  St,  Chr.  4, 171,  81-88].  40 

'  Dieser  Poeten  ist  gedruckt  St.  Chron.  4, 17»,  »7-80. 

^  Die  Btuimeieteramte- Rechnung  von  1898  hat  unter 
derselben  Rubrik  und  unter  dem  Datum  Domine  ne  longe 
bis  resurexi  [Merz  80  —  April  e]  auch  nodi  die  Notiz 
Item  8  Vt  un<l  ^0  guldin  haben  wir  geben  Petern  dem  45 
Scherrer  gen  NArenberg  von  16  tagen  mit  drei  pferenden 
dez  maulz  da  unsers  herren  dez  kunigs  kanzler  [cod. 
kanzlerz]  und  her  Boriziboy  dar  chomen  solten.  —  ArL 
8»  ist  gedruckt  in  St.Chron.  4, 171,  88-85. 

*  Siehe  die  Anm.  zu  nr.  »81  art.  ».  so 


D.  Städtische  Anstalten  und  Gesandtschaften. 


363 


1899 
Apr, 
»8- 80 
Mai  i 


[38]  Jubilate  hü  cantate,  Philipi  et  Jacobi' :  item  1  guldin  umb  ain  abschrift  dem 
Btatschriber  von  Ulm  umb  ain  absebrift  der  44000^  guldin; 

[39]  Vocem  joeunditatis'  bis  dominus  fortitudo,  omnes  gentes,  suBcepimus  :  item  Mai  i 
1  Ib.  dn.  dem  Späten  gen  Ulm  von  ainer  abgeschrift  wegen  der  44000^  guldin  unserm  ^^^\l 
5  herren  dem  kfing.  —  item  27  sh.  dn.  ainem  poten  gen  Ulm  ^  z&  Herman  dem  Roten  von 
der  Ordnung  wegen  der  m&ns. 


10 


212.  Kosten  Frankfurts  heim  Tag  im  Sept.  1390  sowie  zuvor  und  hernach.  '^^ 

1390  Jan.  1  — 1398  Jan.  26.  ''tli ' 

1898 
Au9  Frankf.  St,  Ä.  Rechnungsbücher,  art.  l.  »-.  4.  5.  7.  9.  /i*.  W-.  13  unter  der  Rubrik  ußgebin  zerAnge,  •^*'*'  *^ 
art.  19.  21.  22*.  98.  99,  80  unter  uzgebin  zer&age,  art.  2*.  2«.  8,  e.  8. 10,  li;  18  ^.  19',  14-17  unter 
bisundern  einzelingen  u(Sgebin,  art,  18.  90.  22'.  25-27  unter  bisundern  einzeLiogen  uzgebin,  art. 
81-84.  88 -88  unter  besundern  einzlingen  uzgebin,  art,  86  unter  besundern  einzlingen  innemen. 
Theilweis  gedruckt  bei  Kriegk  Frankf.  Bürgerzwiste  p.  498  f.  nt,  48-48, 


1890 
Jan,  1 


[1]  Sabb.  post  nativ.  domini  :  42  gülden  minus  45  regensburger  virzerten  Adolff 

15  Wiesse  der  aide  unde  Bernhard  Njgebur  mit  8  pherden  11  dage,  also  sie  zue  unserm 
herren  dem  konige  gereden  solden  sin  unde  zue  Nürenberg  wendig  worden. 

[2*»]  Sabb.  post  Valentini  :  Adolffe  Wißen  dem  alden  und  Bernhard  Nygebure  6  '«^r.  19 
Wochen  mit  8  pherden  gein  Präge  zd  unserme  herren  dem  kunige  200  gülden  62  gülden; 
des  han  sie  mit  namen  77  gülden  in  die  canzelie  gegebin,  so  han  sie  daz  uberigegegebin 

20  z&  geleide  und  virzert,  und  han  auch  zwene  boden  yirkostiget  mit  in  heruz  und  unsers 
herren  des  küniges  diener  einen  von  Nurenberg  an  biz  gein  Präge.  —  [2*]  100  gülden 
20  gülden  1  sh.  umb  3  fddere  wins,  die  man  unserme  herren  dem  kunige  und  den  sinen 
gein  Präge  schichte ;^nd  70  gülden  fürluden',  dieselbin  wine  gein  Präge  zu  füren;  und 
5  gülden  eime  knechte,  der  mit  den  winen  heninging ,  daz  die  icht  virwarloset  würden ; 

25  und  5  sh.  schrodern,  dieselbin  wine  uzzüschroden^  —  [2^]  item  18  gülden  12  sh.  3  hell, 
umb  hosen  und  hüben',  die  Adolffe  Wiße  der  aide  und  Bernhard  Nyegebure  gein  Präge 
fürten ,  alse  sie  zu  unserme  herren  dem  kunige  geschieht  wurden  und  die  unsers  herren 
des  kuniges  dienern  schenketin,  und  auch  umb  worze  und  dresenye  *. 

[3]  Sabb.  post  Viti  :  36  sh.  schenkete  man  umb  fische  dem  hiBchofe  von  Babinberg  juniis 

so  und  dem  Kepler  unsers  herren  des  küniges  rade.  —  item  2  gülden  schenketen  wir  unsers 
herren  des  kunigis  boden ,  alse  er  zu  zwein  malen  von  unsers  herren  des  kunigis  wegin 
in  hotßchaft  zum  rade  geschieht  waz. 


a)  «ic.    b)  »ie,    c)  eod,  &lm. 

*  Jubilate  ist  Anfange  •  Termin  für  den  Verreehnungt- 
35  Zeitraum  i  Philipi  et  Jacobi  steht  unmittelbar  nach  Can- 

tote  auf  derseü>en  Zeile,  und  ist  wol  Erweiterung  des  Fer- 
rechnungs'  2^raums, 

*  Könnte  auch  Christi  Himmelfahrt  Mai  10  «etn,  aber 
Mai  7  ist  als  Sonntag  vorzuziehen  in  Betracht  der  Augs- 

40  burger  Rechnungsperioden. 
'  Fuhrleuten. 

*  schroten  =9temmen,  in  besonderer  Anwendung  von 
dem  Auf-  und  Abladen  schwerer  Lasten,  namentlich  Wein- 
fässer; daher  schrötare,  bierschrötfere,  -winschrötsere, 

45  der  die  betreffenden  Fässer  auf-  und  ablädt}  mhd.  WB. 
9,9,  919  i  und  290  h, 

*  hübe  =  Haube,  Kopßedeckung  für  Männer  und 
Weiber,  mhd,  WB.  1,  798 1, 

*  Das  Wort  kommt  auch  im  Rechenbuch  noch  vor  beim 
50  94  {oder  98)  Fsbr,  i<22:sabb.  ipso  die  Mathie  :  18  sh.  han 


wir  gegebin  leikil  Lentzil,  die  er  vor  ziden  in  eime  bur- 
germeisterampte  gegeben  hat  umb  dresenij  hem  Johan 
von  Mülheim  unsers  herren  des  kuniges  ritter  und  zwein 
unsers  herren  von  Triere  rittern.  Matthias  fälU  im  ge- 
wöhnlichen Jahr  auf  94,  im  Schaltjahr  auf  96  Febr,,  in 
dem  Scha^ahr  1899  also  auf  Sonntag  Esto  mihi  und  auf 
keinen  Samfitag-,  Samßtag  der  94  Febr.  ist  wol  gemeint, 
da  der  Wodtentag  Samßtag  der  Frankfurter  Rechnungs- 
tag war.  JekU  Lentzil  war  nach  Kriegks  Mittheilung  Bür- 
germeister gewesen  vom  Frühfahr  1890  bis  zum  Frühjahr 
1891,  vgl,  auch  dessen  Frankfurter  Bürgerzwiste  p,  996. 
Das  obige  Wort  hängt  wol  zusammen  mit  trese,  das  ver- 
dorben ist  aus  dem  Französischen  träsor  thesaurus  aera- 
rium  fiscus,  Haltaus  Glossar  coL  1799.  (Auch  im  Rechen- 
buch Frankfurts  von  1896/96  wird  einem  Ritter  ein  dre- 
seuye  geschenkt,  kostet  1  Gulden.) 


364  Reichstag  zu  Nürnberg  im  September  1390. 

laso  [4]  Sabb.  ante  Jacobi  :  item  20  gülden  7  sh.  minner  3  hell,  virzertin  Jacob  Klobe- 

jaiaa  lo^'ficji  der  junge  und  Jekil  Herdan  selbnftnde  gein  Mentze,  und  als  derselbe  Jacob  Elobe-  " 
\auch  und  Bernhard  Nygebüre  vorwerter  selbseste  gein  Boparten  fören,  als  fürsten  und 
stede  dar  bescheiden  hatten. 

Aug,i8  [5]  Sabb.  post  Laurentii  :  34  gülden  15  sh.  virzerte  her  Hans  von  Molnheim  und  6 

noch  ein  ritter  mit  ime  unsers  herren  des  Romischen  künegis  rette  8  tage  mit  8  pherden 
und  eime  mdle,  also  daz  der  rad  vür  sie  hieß  bezalen. 

stpt.n  [^]  Sabb.  ante  Mathei  :  16  gülden  hat  virzeret  Henne  Schilder  zu  unserm  herren 

von  Triere  und  den  von  Dorpmunde  mit  pherden  und  auch  davon  zu  lone  in  bisundern 
heimlichen  sachin  von  des  rades  wegin,  als  die  wol  wissin  die  daz  angeet.  lo 

oku  8  [7J  Sabb.  post  Francisci  :  3  Ib.  4  sol.  verzerete  Henricus  schriber  gein  Heidelberg 

an  unsers  herren  des  koniges  canceller  von  der  Juden  wegin. 

okt,2i  [8]  Sabb.  post  Galli :  100  gülden  10  gülden  unsers  herren  des  kuniges  kanzler^  z& 

schenken  als  des  rades  frunde  etzliche  gnade  und  auch  briefe  in  unsers  herren  des 
kuniges  hofe  irklertin  ^,  und  dan  31  gülden  umb  win  und  düch  die  man  dem  canzler  is 
vorgenan^  schenkete  als  er  zu  Mentze  waz,  und  2  Ib.  4  sh.  hem  Wlachnico**  dem  under- 
kanzler  um  1  par  hosen  und  einen  hüt  die  man  ime  auch  schenkete. 

Nov.  6  \9]  Sabb.  post  omn.  sanct.  :  12  gülden  virzertin  GilbrecA*  Weyse  und  Heinn'cÄ  von 

Wettere  gein  Heydelberg  zu  dem  herzöge  und  auch  unsers  herren  des  kuniges  canzler 
von  der  Juden  und  anderer  sache  wegin.  20 

Nov.  19  [iO]  Sabb.  ante  Katherine  :  item  5  V«  gülden  Hennen  Kempen  umb  ein  ame  wins, 

die  man  unsers  herren  des  kuniges  canzlere  schenkete'. 

Dee.  81  [ii«]  Sabb.  ante  circumcis.  domini  :  1  gülden  schenketen  wir  unsers  herren  des 

kuniges  boden.  —  [H^]  1  gülden  minner  10  hell,  virzerte  GilbrecÄ^  Weise  und  die  bur- 
germeister  uf  der  stoben,  also  man  rittem  und  knechten  entwortÄi  solde  uf  der  stoben  26 
von  der  Juden  wegin. 
1391  [^2*]  Sabb.  post  epiphanie  domini  :  29  gülden  12  sh.  virzerte  Henrich  schriber  von 

Wetter  gein  Präge  zii  unserm  herren  dem  kunige  als  von  der  Juden  wegin.  —  [-^^*]  46 
gülden  unsers  herren  des  kuniges , canzler  umb  einen  brief ,  den  HeinricA  schriber  von 
Wetter  erwarp'.  —  [12^]  item  4  gülden  minner  2  grossen*^  umb  fische,  die  man  schenkete  so 
dem  canzler  vorgcnan*.  —  [12  **]  item  50  gülden  schenkte  man  dem  canzler  yorgenard 
und  unsers  herren  des  kuniges  marschalke  in  die^  herberge  als  sie  von  hinnen  zogen. — 
[i2*]  item  2  Ib.  9  sh.  virzerte  der  burggrave  GilbrecAi*  die  burgermeister  und  des  rädes 
frunde,  als  sie  die  notein  machten  von  der  Juden  wegin  zusehen  fursten  herren  rittem 
und  knechten  und  der  stad.  » 

Jan.  14  [13]  Sabb.  post  octav.  epiphanie  domini   :    1  gülden  virzertin  GilbrecAf  Weise, 

Winther '  von  Vilmar,  unde  des  rades  frunde,  als  man  bi  ein  waz  und  rittem  und  knech- 
ten phande  von  der  Juden  wegin  widergab. 


a)  cod.  irkelertln.    b)  wd.  VoUchnito^    0)  oder  grouef    d)  cod.  hie  «(.  die. 

*  Der  erwählte  Büchof  Johann  von  Camin.  den  umb  ein  pherd  Herten  Voigt,  daz  Johan  von  Holtz-  40 

*  Andre  Angaben  des  RechenbucJu  zeigen,  daß  um  «busen  den  alden  und  Bernhard  Nygebflre  ein  wenechin 
diese  Zeit  ein  elarkbemchtes  Turnier  in  Frankfurt  gehcU-      nebint  in  henin  gein  Präge  zuhet. 

ten  wurde  {Mütheilung  Kriegkt).  —  Das  Frank  f.  Rechen-  ^  Dieß  ist  vielleicht  mit  auf  die  Judensa>che  zu  6e- 

buch  hat  beim  18  Nov.  1891 :  sabb.  post  Martini :  6  Ib.  8  sh.      ziehen. 

Heinrich  Herren  [verschrieben  für  Herdan  f],  als  er  mit  *  Gilbrecht  Weise  von  Furbach  Burggraf  zu  Bonamös,  45 

Adolffe  Wißen  dem  alden  und  auch  mit  Henn'cA  schriber      «.  den  Vertrag  vom  8  Jan.  1891. 

9  wochin  mit  sime  pherde  zu  zwein  malen  gein  Präge  "  Dieß  ist  der  Name,  ohne  Abkürzung  in  der  Stadt- 

gerldden  hat.  Und  ibid.  beim  le  Dec.  1891 :  item  18  gul-      rechnung  von  1894. 


D.  Städtische  Anstalten  und  Gesandtschaften. 


365 


10 


[14]  Sabb.  post  Anthonii  :  2  Ib,  13  sh.  7  hell,  hat  virzert  daz  pherd ,  daz  HenrtcA    ^^si 
schriber  von  Präge  reit  28  7«  *ftg- 

[15]  Sabb.  post  Blasii  :  Herman  Schelriß  *  50  gülden ,  als  man  ime  gab ,  da  er  half  ^«^-  ^ 
tedingen  von  der  fursten  graven  herren  ritter  und  knechte  wegin  mit  dem  rade  alse  von 
5  der  Juden  wegin. 

[16]  Sabb.  ante  Gregorii* :  50  gülden  Conrad  Rabenolte',  ime  zö  schenken,  als  er  '^^^ 
half  tedingen  mit  dem  rade  von  der  Juden  wegin. 

[17]  Sabb.  ante  Gerdrudis  :  GilbrecÄ*  Weisen  50  gülden,  ime  zu  schenken,  als  er  nertii 
half  tedingen  mit  dem  rade  von  der  Juden  wegin. 

[18]  Sabb.  ante  Urbani  :  1  gülden  schenketen  wir  unsers  herren  des  k&niges  boden.  ^^iso 

[19]  Sabb.  post  Margarethe  :  Jacob.  KlobelawcA  7  gülden  5  hell.;  virzerte  er  selb-  •^""  ^' 
vierde  gein  Mentze  f&nf  tage  zu  unsers  herren  des  kuniges  frdnden. 

[20]  Sabb.  ante  Jacobi  :  1  gülden  schenkete  man  unsers  herren  des  kuniges  zwein  «^»w  » 
beckern,  als  sie  dem  rade  ein  kleinode  uz  brode  gemacht  geschenkt  hattin. 
15  [21]  Sabb.  post  Michahel.  :  100  gülden  minner  24  sh.  virzertin  Adolff  Wiße  der  Sept.  ao 

aide  und  HeinricÄ  schriber  von  Wetter  f&nf  wochin  mit  seß  pherden  gein  Beheim  zft 
unserm  herren  dem  konige,  alse  sie  der  rat  heninschichte  mit  unserm  herren  von  Mentze  \ 

[22^]  Sabb.  ipso  die  Mathie  :  item  100  gülden  64  gülden  umb  drü  fuder  wins  und    ^*^* 
davonfüren ,  unserm  herren  dem  kdnige  zu  schenken ,  als  Johan  von  Holtzhusen  und    (j^V) 
20  Bernhard  Nygeb&re  zu  ime  ridden.  —  [22^]  item  400  gülden  39  gülden  15  sh.  virzertin 
Johan  von  Holtzhusen  der  aide  und  Bernhard  Nygebdre  mit  10  pherden  10  wochin  gein 
Beheim  zu  unserm  herren  dem  kdnige;  des  geborten  von  dem  gelde  20  gülden  umb  briefe 
von  hoffgerich^es  wegin  alse  uns  etzliche  unser  gnade  und  friheide  da  bestetiget  wurden, 

und  16  gülden  vür  ein  pherd ,  und  auch  unsers  herren  des  kuniges  dorkem- 

85  merern  keinem  und  anderm  sime  hoffgesinde  zu  schenken. 

[23]  Sabb.  in  vigil.  palmar.  :  37  gülden  umbeinrottftch  vonMechil,  und 36 gülden  Apr.e 
umb  ein  kornblüm  tftch  von  Brüssel,  die  man  schenkete  hern  Hanatzko  und  hem  Bürzo- 
boy's  fraüwen  zu  der  zid  alse  Johan  von  Holtzhusen  und  Bernhard  Nyegebüre  zu  Präge 
waren. 
90  [24]  Sabb.  ante  Georgii  :  300  gülden  10  gülden  han  wir  bezalt  unsers  herren  des  Apr.  20 

kuniges  canzler  umb  die  briefe  als  Johan  von  Holtzhusen  der  aide  und  Bernhard  Nyege- 
büre  an  dem  riebe  han  irworbin  zu  Beheim.  —  item  12  gülden  hern'Ditr^are,  alse  d«f 
mit  der  stede  frunden  Johan  von  Holtzhusen  und  BernharcZ  eins  teils  und  auch  süst  allein 
f  Anfezehin  wochin  zu  Beheim  uzgewest  ist*. 
35  [25]  Sabb.  post  Albani :  6  gülden  Suchen  Syn  unsers  herren  des  kuniges  Sprecher  junin 

und  heralt,  die  ime  der  rad  hieß  schenken. 

[26]  Sabb.  post  Lamperti  :  12  gülden  umb  12  eleu  düches,  Johan  Kircheim  dem  8tpt.2i 
hoffschriber  zA  schenken.  « 


*  Vogt  zu  Seligenstadt,  «.  pag,  884,  26. 

40  *  Sabb.  ante  Greg,  papae  würde  denselben  11  Merz  ge- 
ben wie  da*  folgende  eabb.  ante  GerdrudU;  man  konnte 
daher  eher  an  Greg.  epUc.  Nyss.  denken,  wobei  man  für 
diesen  Posten  den  4  Merz  erhält  ^  oder  man  liest  in  dem 
folgenden  Posten  post  Gerdrudis  statt  ante  Gerdrudis, 

45  also  18  Merz  für  11  Merz. 

*  Edelknecht,  s.  den  Vertrag  vom  8  Jan.  1891. 

*  Das  Frankf.  Rechenbuch  hat  bei  9  Dec.  1891 ;  sabb. 
post  Nicolai :  1  gülden  schenkten  wir  unser  frauwen  der 
keiserinne  heraldCi  als  der  reit  von  kflnig  Sygemond  von 

50  Ungern.  —  Daselbst  bei  11  Nov,  1391 :  sabb.  ipso  die  Mar- 
tini :  98  gülden  6  sh.  virzertin  Adolff  Wiße  der  aide  und 


Jacob  Herdan  30  tage  mit  7  pherden  gein  Präge  und  mit 
8  pherden  her  heim,  alse  wir  von  unserm  herren  dem 
konige  und  auch  von  Henrich  Swartzen  von  Eger  an 
hoffgerichte  gebeiscben  waren;  so  hiße  der  rad  dem 
hoffschriber  schenken  11  eleu  duches,  die  kosten  12  ib. 
2  sh. 

■  In  eine  frühere  Zeit  gehört  ursprünglich :  Sabb.  ante 
Servatii  [Mai  11] :  item  18  V«  gülden  han  wir  gegeben  JekU 
Lentziln,  als  er  uzgab  vor  ziden  in  sime  burgermeister- 
ampt  zt  bodenlon  gein  Präge  und  an  daz  heimliche  ge- 
richt  alse  die  von  Breydenbach  etzwivil  vom  rade  dar 
geheischen  hattin.  Eingetragen  1892,  s.  aber  art.2'die 
Anm. 


3gg  Reichstag  zu  Nürnberg  im  September  1390. 

199»  [27]   Sabb.  post  omn.  sanct.  :  Hertwin  Guldenschaff  und  Lorentzen  Landecke  10 

^^^  '  gülden  zu  lone,  die  Metzschen  gülden  und  der  fursten  gülden  ufzüsetzin  zA  zwein  malen. 

—  item  14  gülden,  die  man  also  ufsatzte  und  braute, 
oee.  ii  [28]   Sabb.  ipso  die  Thome  :  14  sh.  virzeriin  drie  diener,  die  man  unsers  herren  des 

kftniges  frunden  geluhen  hatte.  s 

1996  ^29]  Sabb.  ante  Sixti :  item  9  gülden  7  sh.  alder*  virzerte  Jier  Habart^  Hertenberger 
"'      bi  Fritzen  Mager,  als  der  rat  daz  v6r  in  bezalte,  als  in  her  Börzoboy  von  unsers  herren 

des  kuniges  wegin  hergesant  hatte  umb  stüre  dem  riche  zd  tunde. 

s%ft.9o  [30\  Sabb.  post  Michahel.  :  14  sh.  hell,  virzerten  dez  rades  fründe  fd  einen  abent  in 

der  schriberi,  als  her  B&rziboy  waz  hie  zft  Francken/t*rf.  —  item  200  gülden  43  gülden  lo 
8  gross«  virzerte  her  Burzoboj  und  her  Franciscus  unsers  herren  des  kuniges  diener,  als 
die  hie  acht  dage  lagin  und  der  rad  daz  vfir  sie  bezalte. 

Okt.  7  [31]  Sabb/  ante  Dyonisii  :  3  gülden  hern  Bürzoboy's  phiffern  geschenkt.  —  item 

14  sh.  2  knechten  iglichem  von  f&nf  dagen,  der  storm  zu  h&den,  also  her  Burziboi  hie 
waz.  —  item  40  gülden  HeinncA  von  Holtzhusen  vAr  alle  soliche  virlost ,  als  er  virlore ,  15 
da  er  von  der  stede  wegin  gein  Beheim  geriden  waz  und  der  herre  von  Plawen  des  rades 
frftnde  da  angreif  und  er  da  auch  schaden  nam. 

okt.u  [ß2]  Sabb.  post  Luce  :  7  Ib.  16  sh.  26  schützen,  einen  tag  und  nacht  an  den  por- 

then  zd  hdden ,  als  her  Bdrzoboy  und  her  Franciscus  unsers  herren  des  kuniges  diener 
hie  waren.  so 

Nov,4  [ßS^  Sabb.  post  omn.  sanct.  :  4  engl,  zwein  knechten,  1  tag  an  Affin-porthen  zd 

hdden,  als  her  Bdrzoboy  hie  waz '. 

1997  [34]  Sabb.  ante  Ambrosii  :  1000  gülden  han  wir  bezalt  unserm  herren  dem  kdnige 
von  solicher  richtunge  wegin ,  als  her  Burzoboj  und  her  Franciscus  von  unsers  herren 
des  kuniges  wegin  mit  uns  troffen  von  der  vier  echter  von  der  Juden  und  ander  sache  ts 

Jan.  19  wegin,  daz  gelt  virfallin  waz  uf  den  achtzehenden  tag  zd  Wyhenachten  nestvirgangin ; 
und  darzd  2000  gülden  von  der  vorgenanten  sache  wegin  von  der  nesten  virgangin  fas- 
tenmessen. 

Apr.  18  \ß5\  Sabb.  ante  Walpurgis  :  dusent  gülden  han  wir  enphangin  von  den  Juden,  die 

sie  uns  gegebin  han  zd  dem  gelde,  als  wir  unserm  herren  dem  kdnige  gebin  sollin  von  so 
der  richtunge  wegin,  als  her  Burzoboj  und  her  Franciscus  von  unsers  herren  des  kdniges 
wegin  mit  uns  troffin  von  wegin  der  Juden  der  vier  echter  und  von  ander  sache  wegin*. 

jtifiiM  ,  [ßß"^  Sabb.  post  Albani :  20  gülden  Johannes  Eircheim  umb  einen  brief  von  hoffe- 
gericAte,  alse  her  Bdrziboj  den  rad  und  stad  und  Juden  geladen  hatte,  daz  die  ladunge 
abe  wer'.  55 

^ov,9  [ßj]  Sabb.  post  omn.  sanctor.  :  ddsend  gülden  han  wir  gegebin  dem  bischof  von. 

Babinberg ;  darzd  so  han  wir  fdnfhundert  gülden  gegebin  hern  Burzoboy  als  von  unsers 
herren  des  kdniges  wegin  von  solicher  lösten  zweidusent  gülden  wegin ,  als  wir  unserm 
herren  dem  kunige  plichtig  sin  von  der  richtdnge  wegin,  als  her  Burzoboy  und  her  Fran- 
ciscus mit  dem  rade  und  der  stad  hie  zd  Francken/urt  machten.  40 
1999  \38\  Sabb.  post  convers.  Pauli  :  500  gülden  han  wir  gegebin  von  hern  Burzoboys 
wegin  in  namen  unsers  herren  des  kunges;  und  han  damide  bezalt  vdr  voll  die  lösten 
zweidusent  gülden ,  als  wir  unserm  herren  dem  kAnige  schuldig  waren  in  der  nesten 
alden  messe  von  der  richtunge  wegin,  als  her  Burzoboy  und  her  Franciscus  hie  traffen. 

a)  atM^7iu«en  heller,    b)  eod,  HalMit  nach  KritgVt  Äbtehrift,  45 

*  Kriegk  Frankf,  Bürgerz^Ute  p,  49t  nt.  44  führt  vom  *  Ibid.  p.  499  nt.  4ü  :  „ebento  wird  die  Richtung  in 

glächm  Datum  noch  an :  die  richtuDge  als  her  Burzoboy  der  Ausgaben-Rubrik  unter  demeeiben  Datum  bezeichnet**, 

and  her  Franciscus  mit  dem  rade  und  der  stad  hie  zu  Vgl,  ibid.  p.  99, 
Franck.  machten.  Vgl,  ibid,  p,  98. 


£.  Erster  Anhang :  Plan  einer  Thronveränderung.  367 


E.  Erster  Anhang :  Plan  einer  Thronverandernng. 

213.  Markgraf  Jost  von  Mähren  verpflichtet  sich  gegen  Herzog  Alhrecht  III  von  Oesterreich    '^89 


Juni  18 


zu  Beistand  wider  jedermann  und  sonstiger  Förderung^  so  tote  zu  besonderer  Rück- 
sicht auf  denselben  und  dessen  Vettern  falls  Jost  die  königliche  oder  eine  andere  Würde 
5  im  Reich  erhielte.  1389  Juni  18  Olmütz, 

Aus  Wien.  B.  H,  St.  Archiv,  jetzt  signiert  Oesterreich  407  or,  mb.  c.  Hg.pend,,  auf  Rückieüe  ziemHch 

gleichzeitig  puntnus  mit  herzog  Albr.  1889  Murhern. 
Gedruckt  Kurz  Oetterreich  unter  Albrecht  III  Bd.  2  p.  »64  f,  nr.  70,  —  Hegest  bei  Lichnowtky  4  nr,  217 1, 

Wir  Jost  von  gotes  gnaden  marggraff  und  herre  ze  Merhern  bekennen  und  tun  kunt 

10  offenbar  :  das  wir  uns  durch  frids  und  gemachs  willen  unsrer  land  und  leut  freuntlich 
und  liepleich  voraynet  und  vorpunden  haben  und  vorpunden  uns  auch  mit  kraft  dicz 
briefs  mit  dem  hochgebornen  fursten  unserm  lieben  oheiem  herczog  Albrechten  herczogen 
ze  Oesterreich  etc.,  daz  wir  dem  mit  allem  unserm  vermugen  trewlich  und  freuntlich  ge- 
holffen  und  beygestendig  sein  sullen  und  wellen  wider  allermenkleich ,  wie  die  gnant 

15  oder  in  welchem  wesen  eren  und  wirden  die  sein,  njemand  ausgenomen,  an  alls  geverd. 
und  sullen  und  wellen  auch  allenthalben  und  in  allen  Sachen  sein  ere  und  frumen  allezeit 
werben  mit  ganczen  trewn.  und  waer'  daz  uns  in  dem  Romischen  reich  icht  eren  und 
wirden  widerfueren  oder  zu  demselben  Romischen  reich  chemen,  so  sullen  und  wellen 
wir  sunderlich  unser  sachen  handeln  und  darum  gevarn  noch  desselben  unsers  lieben 

*o  ohems  herczog  Albrechts  von  Osterreich  rat,  und  auch  in  sein  vettern  und  all  ir  erben 
allezeit  getrewlich  in  besunderer  freuntschafft  und  lieb  für  all  ander  fursten  behalten, 
und  in  auch  alle  die  recht  wird  und  ere,  die  si  ire  land  und  herscheft  von  den  Romischen 
kunigen  und  kaisern  habent,  besteten  und  vemewn  und  in  die  allezeit  pessern  und  nicht 
ergern  genczleich  an  alle  Widerrede  und  gever  wenn  si  des  an  uns  begerent.  waer'  auch 

^  das  wir  uns  yndert  vergessen  und  uns  furbas  wider  die  obgenanten  gelub  und  puntnuss 
mit  yemant  anderen  icht  verlubten  und  vorpunden,  mit  wem  dez  wer',  mit  priefen  oder 
mit  Worten*,  des  nicht  geschehen  sol  :  dieselben  gelub  und  verpuntnuss  sullen  wider 
diesen  gegenwortigen  brief  und  die  puntnuss  dhain  chraft  nicht  haben,  wan  wir  mit  namen 
die  obgenanten  gelub  und  puntnuss  mit  unserm  egenanten  unserm  lieben  ohem  herczog 

^0  Albrecht  von  Osterreich  halten  wellen  wider  allermenikleich,  nyemann  ausgenomen,  als 
vor  begriffen  ist.  daz  geloben  wir  mit  unsern  furstleichen  eren  und  trewn  an  aides  stat 
und  an  alls  geverd ,  als  wir  darumb  leipleich  gesworn  haben.  mit  urkunt  dicz  briefs 
vorsigelt  mit  unserm  anhangunden  ingesigel ,  geben  zu  Olomuncz  noch  Crists  geburt 
dreiczenhundert  jare  darnoch  in  dem  newenundachczigsten  jare  des  neohsten  freitags  noch    ^^^ 

85  des  heiligen  leychams  tag. 


Juni  18 


214.  Vereinigung  von  Kurpfalz  Kurkdln  und  Kurtrier  wider  aUe  fremden  Gesellschtxßen  ib9o 
imdfür  den  Fall  einer  ohne  der  Kurfürsten  Willen  sich  erhebenden  gewaitsamen  Ihron-  ^**  * 
Veränderung.  1390  Mai  3  Boppard. 

Au»  Weneker  appar.  et  instructui  archiv.  418  ohne  Quellenangabe. 
40  ZiemHch  wörtUche  Anführung  in  oratione  indirecta  bei  Häberlin  Teuteche  R,  G,  4, 182  ati#  Weneker  /.  c. 

Als  zu  einem  femer  ezempel  [von  dem  Vorkommen  von  Kurfürstenvereinen  iU)erhaup(\  auch  in  anno 
1390  sich  begeben,  daß  pfalzgraf  Ruprecht  der  älter  und  die  geistlichen  kurfürsten  Friderich  zu  Gdln  und 
Wemher  zu  Trier  sich  miteinander  wider  alle  IVembde  gesellschailen  (der  Walen  und  auß  Welschland) 

a)  CT,  warten« 


368 


Reichstag  zu  Nürnberg  im  September  1390. 


nso    vereiniget,    darauß  nachgesetzter  artikel  zu  bemerken  :  wer'  es  sache  auch  dai^  ieman  nach  dem  Romischen 

Mui8    riche  mit  gewalt  stellen  oder'darumb  krigen  wolte  one  der  kurfürsten  willen",  das  sollen  und  wollen  wir 

auch  einander  getruweiich  helfen  weren  in  aller  maße  als  vor  geschriben  stet,  durch  daü  das  riche  in  sime 

1390    wescn  und  eren  bliben  möge  als  das  herkommen  ist.  datum  etsigillatum  Bopardiae  in  die  inventionis  sanctae 

Jfai  3   cnicis  anno  1390. 


6 


189S  215.  Zkoei  genannte  Straßburger  an  ihre  Stadt,  berichten  vom  Fortgang  ihrer  Böhmischen 
Reise,  den  Böhmisch- Mährischen  Verhältnissen,  einer  in  Nürnberg  zu  Ungunsten  K, 
WenzeVs  abgehaltenen  Fiirstenzusammenkunft,  einer  in  demselben  Sinne  bevorstehenden 
erweiterten  Versammlung  von  Fürsten  und  Städten,  der  Krankheit  K.  WenzeVs,  1393 
Dec.  18  Nürnberg,  '  lo 

Aus  Straßb,  St.  A.  I.  D.  G.  lad.  S  fasc.  12  or.  chart.  Hl.  cl.  c.  sig.  in  veno  impr.  wovon  Reste  vorhanden. 

Unseren  gewiligenn  dienst  befor  und  alles  gftt.  liebenn  herenn.       [1]  wir  lont  üch 
wissenn,  daz  uns  der  marggrofe  und  der  vonn  Wirttennberg  und  öch  die  vonn  Oettingenn 
1893  «6^  genedeklichenn  und  frdntlichenn  unns  geleittet'  und  geschenken  haut,  daz  wir  üch 
Dec,  /ä'zü  rümende  haut.      [2]  wissent  öch,  daz  wir  uf  disenn  fiirgangenn  samestag  gen  Nüerenn-  is 
berg  kumen  sint,  und  santten  zu  stunt  uweren  und  unsern  brief  z&  heren  Heinrich  vonn 
Appesberg.  do  antwwrtte  er  uns®  mit  diseme  briefe  der  herin  beslossenn  ist.  do  santten 
wir  Eleselin  zft  stunt  zu  lime,  und  der  rette  mit  lime  noch  unserme  geheisse  daz  er  zu 
uns  kumenn  ist  gen  Nüerenberg.   und  wir  hant  mit  üme  geret,   daz  er  mit  uns  ritten 
wil  gen  Behem.   dez**  sint  wir  zftmolle  fro ,  wene  wir  one  in  mit  truwettenn  zu  schaf-  «> 
fende,       [3]  öch  wissenn,  daz  marggrofe  Jost  vonn  Merherri  und  sin  brÄder'  grossenn 
krieg  mittenander  hant,  und  der  künig  vonn  Ungern  und  hertzoge  Obereth  vonn  Oesterich 
helffenn  marggrofe  Jost  *,  und  het  der  ander  marggrofe  Brokorp  kein  ander  helffe  dene 
daz  er  in  unsers  herenn  dez  küniges  slos  us  -  und  inrittet,  so  het  der  künig  vonn  Un- 
gern einenn  gar  hefttigenn  erneslichenn  undugenlichenn  brief  geschiket  unserme  herenn  » 
demm  künige ,  dovon  nüt  zu  sribenn  ist ,  also  uns  daz  alles  geseit  ist.  uns  ist  öch  geseit , 
daz  ein  grosse  samenunge  in  Mereren^  si.  was  derus  werde,  daz  wissenn  wir  nüt.     [4]  euch 
wissenn,  daz  hertzoge  Friderich  vonn  Peigern  dot  ist^     [5]  wissent  öch,  daz  der  büschof^ 
vonn  Bobennberg  und  der  büschof  vonn  Wirtzeburg  und  der  burggrofe  vonn  Nüerenn- 
berg  und  hertzogenn  Klemenn  rette  und  ander  heren ,  die  do  umbe  gesessenn  sint ,  •• 
ein®  gros  heimelich  gespreche  gehebet  hant  zu  Nüerennberg.  was  aber  der  sachen  si , 
daz  wissent  wir  nüt,  wene  daz  uns  geseit  ist  daz  in  dip  grossenn  dienste  nüt  wol  ge- 
fall ent  die  ritter  und  kneth  demm  andern"  dünt.  und  süUent  die  korfiirstenn  uf  dem 
Rine   und   die   forgenanttenn  heren  und  die  richstette,   die    derzft   gehören,  kürtz- 
lichenn  züsammene  kumen  z&  Mergeltheim'  und  von  demsellen  dienste  und  anderer  as 

a)  or.  uB.        b)  or.  dazt       c)  oder  Merernnf  Mererern^       d)  or.  büchof  wie  aiu^  gleich  darauf  toider.       e)  einen 
vereehr.  et,  ein. 


«  Bezieht  eich  wahrecheinUch  auf  den  in  der  vorher- 
gehenden  Urkunde  vom  18  Juni  1889  angedeuteten  Plan. 
HäberHn  machte  die  nicht  ungeschickte  Bemerkung  daß 
der  obige  Vertrag  bald  nach  dem  Regierungsantritte  von 
Ruprecht  II  folge,  TeuUche  R,  Gesch.  4,  162.  Ruprecht  I 
starb  1890  Febr.  le,  Voigtel-Cohn  Tafel  60.  Vgl.  über  die 
Plane  des  Kurpfäl;fischen  Hausee  die  Urkunde  der  8  Bu- 
prechte  1376  Febr.  »»  RTA.  i  nr.  »2  sammt  nt,  i  und  den 
Vertrag  von  1896  Okt.  28, 

•  Auf  der  Reise  von  Straßburg  über  Nürnberg  wich 

Böhmen. 

•  Procop. 


*  Schutz-  und  Trutxbündnis  zu  Znaim  1898  Dec.  is 
zwischen  K.  Sigmund  von  Ungarn t  Markgraf  Jost,  Her- 
zog Albrecht  III  von  Oesterreich,  Markgr.  Wilhelm  von 
Meißen,  s.  Padacky  Gesch.  von  Böhmen  8  a,  71  und  Pelzet 
Wenzel  i  Urk.  B.  nr.  96. 

"  Friderich  Herzog  zu  Landshut  starb  4  Dec.  1898. 

'  Damit  ist  wol  K.  Wenzel  gemeint,  und  zwar  sein 
Verhältnis  zu  den  Schleglem;  letztere  s.  nr.  240  nt.  AuchiS 
Bruno  von  RappoUsteinf  s.  L.  Spach  Oeuvres  choisies 

8,41. 

^  Diese  Mergentheimer  Zusammenkunft  fand  bald  dar^ 
aufrichtig  statt,  s.  nr.  286  art.  8.  4. 


F.  Zweiter  Anhang  :  Schisma  und  Romzugsplan.  369 

Sachen  underreden.  daz  ist  uns  für  wor  geseit.  [6]  und  derof  het  der  lantfride  zft  der  ^^^ 
Naweniytat^  offenlich  fiirkiinden,  daz  niemann  denn  anderen  angriffenn  süUe  anerfolget; 
wer  daz  dette,  daz  wel  menn  richtenn  und  rethferttigen^  für  ein  rop.  [7]  wissenn  Ach, 
daz  der  künig  kräng  ist  und  her  Burschebo  lit  fich  kräng  bi  Dach&we  und  ist  noch  nüt 
6  zft  unserme  herenn  dem  künige  kumenn.  [8]  ander  merenn  wissenn  wir  z&  dirre  zit 
nät.  einpeindenn  wir  üt  fdrbasser,  daz  lont  wir  äch  wissenn.  was  uwers  willenn  ist,  daz 
lont  uns  wissenn.  [9]  Och  wissenn,  daz  wir  also  mome  vonn  Nderenberg  rittenn,  wene 
uns  herre  Heinrich  vonn  Appesberg  gesumet  het.  gebenn^  ann  dunderstag  for  sant^  i89s 
Dummans  dag  in  demm  93  jore. 

jo         \in  verso]  Denn  erberen  wisenn  demm  „  rr  t_        j 

,       •■       .  ,  ■'  -  -  .    «  «.      1  Hans  vonn  Kagenecke  und 

burfirermeisteren  und  dem  rat  zu  Strosburff  .    ,         tt  -i  ^i 

^       ...         -  T    .  1  1    .  Anderes  Heilmann*  \ 

unseren  liebenn  herenn  dan  debet. 


F.  Zweiter  Anhang :  Schisma  nnd  Romzngsplan. 

216.  £  Wenzel  an  P.  Banifacins  IX,  beglaubigt  seine  Gesandten  den  Doktor  Ubaldinus    isso 
16  von  Florenz  und  den  Minoritenbruder  Nicolaus  von  Prag.  1390  Nov.  21  Prag.  ^«••w 

Au»  Valikan.  Arch.  cod.  Hgn,  Urban.  VI  secret.  anno  XII;  Bon.  IX  de  cur.  anno  i.  9.  foL  286* 'ise»  eop. 

Chart,  coaev.,  die  Adre$9e  steht  hier  voran. 
Gedruckt  bei  Rayn.  ann.  eeclet.  se,  62e  anno  iSBO  %  8,  mit  der  nicht  ganz  genauen  Qu^len^Angabe  am 

Rand  Ext.  apud  Bonif.  1.  i  p.  SSO,  richtiger  unsere  Angabe;  er  theiU  den  Brief  zwar  beim  Jahr 
20  1890  mit,  epricht  aber  unrichtig  von  ihm  ale  von  literis  auperiori  anno  datis.  Wider  gedruckt  bei 

Theiner  cod.  dipl.  dominü  temporalii  eanctae  eedie  8,  87  nr.  ii  ebenfalls  aue  unerer  Quelle. 

Sanctissime  pater  et  domine  reverendissime.  etsi  per  tocius  mundi  monarchiam 
et  ambitum  in  rebus  singulis  varietas  detestanda  viguerit  et  vigeat  usque  modo,  ex  quibus 
propter  successus  diverses  presentis  sinistri  temporis  plurima  noscuntur  inconveniencia 

86  subsecuta,  serenissimusque  princeps  dominus  Elarolus  Bomanorum  imperator  augustus  et 
Boemie  rex  genitor  noster  carissimus,  dum  ageret  in  humanis,  circa  scandalorum  diremp- 
cionem®  ipsorum  feliciter  procurandam  soUerti  christianissimaque  sedulitate  vacaverit : 
nichilominus  tamen  nos,  altissimi  favente  clemencia,  nostri  genitoris  prefati  vestigiis 
accuracius  inherentes,  ad  hoc  invigilamus  assidue  curaque  sollicita  meditamur,  qualiter, 

30  divina  nobis  assistente  clemencia,  fructum  uberem  afferentes,  malignitati  temporis  et 
malorum  incursibus  finem  optabilem  imponamus,  erigentes  volonte  domino  regium  animum 
ad  queque  paratum  magnifica,  sicut  secreta  agibilia  certis  oculatis  et  utilibus  respectibus 
deposcentibus  exegerint^nos  acturos,  eo  videlicet  quod,  qui  rem  quampiam  aggressurus 
dignoscitur,  humeri  valitudinem  juxta  rei  difficilis,  circa  quam  versatur  intencio,  magni- 

Mtudinem,  quantum  possit  efferre,  rimari  debeat  et  accurate^  metiri.  ut  autem,  pater 
beatissime,  sanctitati  vestre  de  premissis  et  aliis  secretis  agibilibus  nostris  plenarie  patefiat 
intencio,  ecce^,  nunc  animo  deliberato  sano  fidelium  nostrorum  accedente  consilio  et  ex 

a)  or,  rethferttige.      b)  im  or.  Ut  entweder  gMtimet  oder  gebenn  vereehr.  go —  oder  ga — .      e)  aanntl     d)  or.  da§ 

durdutriehene  dd,  tool  dar!  debet,  ist  hier  vol  eher  als  au*gt$iriehen  €aunuehen,  dadiee«  Notiz  hieher  auch 

40  nicht  paett;  ee  io{d«r%oll  aieh  richtig  am  Sehlueee  der  Adresse,      e)  cod.  direpclonem,  2%e<fier  diceptionem , 

Bayn.  em.  dlrempüonem.     t)Sayn.  exegemnt»  ebenso  Theiner.      g)  eod.  accorare.      b)  nicht  eccleiiae,  wie 
Bayn.  liest. 

■  Vgl.  nr,  78  art.  8.  Ribeaupierre  in  den  Oeuvres  choieies  8,  48  Paris  und 

*  Wol  derselbCj  der  auch  bei  der  Straßburger  Gesandt-  Straßburg  laee.  Das  Verhältnis  Straßburgs  in  Jenen  Zd- 

46  Schaft  vom  Merz  1885  nach  Böhmen  betheiligt  war  und  ten  zu  K.  Wenzel  s.  in  der  angef.  Abh.  überhaupt, 
dort  in  Gefangenschaß  gerieth,  s.  Louis  Spach  Bruno  de 

Deutsebe  Beicbitags-Akten  II.  ^7 


370  Reichstag  zu  Nürnberg  im  September  1390. 

1890  certa  sciencia  ad  sanctitatis  vestre  presenciam  destinamus  honorabiles  Ubaldinum  de 
Florencia  decretorum  doctorem  consiliarium  familiärem  domesticum  commensalem  et 
firatrem  Nicolaum^  ordinis  fratrum  minorum  confessorem  devotos  nostros  dilectosde  inten- 
cionibus  nostris  distinccius  informatoe,  quibos  inier  cetera  capitula'  seu  articulos  presen- 
tibus  interclosos  responsionem  literarum  sanctitatis  vestre  commisimus  exponendam,  6 
eidem  sanctitati  vestre  devotissimo  studio  supplicantes ,  quatenus  eadem  vestra  sanctitas 
dictis  familiaribus  nostris  in  exponendis  eisdem  fidem  velit  adhibere  plenariam,  tamqoam 
vobis  personaliter  loqueremur,  ipsosque  favorabiliter  exauditos  dignetur  misericorditer* 
ad  specialem  reverenciam  majestatis  regie  tamquam  servitores  nostros  dilectos  suscipere 
commendatos,  singularem  in  eo  nobis,  pater  beatissime,  graciam  facientes.  personamio 
vestram  beatissimam  sanam  et  incolumem  conservare  dignetur  altissimus  regimini  ecclesie 
t89o  ^^^  sancte  per  tempora  diuturna.  datum  Präge  die  21  novembrisb  regnorum  nostrorum 
Nw,  81  anno  Boemie  28  Romani  vero  15. 

Sanctissimo  in  Christo  patri  ac  Sanctitatis  vestre  devotus  filius 

domino  domino  Bonifacio  digna  dei^  Wenceslaus  dei  gracia  Romanorum  rex  i5 

providencia    sacrosancte    Romane  semper  augustus  et  Boemie  rex. 

ac  universalis  ecclesie  summo  pon-  Ad  relacionem  Cunrati^  Keppler 

tifici  domino  nostro  reverendissimo.  Franciscus  Olomucensis  canonicus. 


[1890   217.  Anweisung  K.  WenzeVs  für  den  Dr.  übaldimut  von  Florenz  und  den  Minoritenbruder 
Nov.  ii]         Nicolaus  von  Prag  seine  Gesandten  an  P.  Bonifcudus  IX:  unU  sich  von  letzterem  mög-  so 
liehst  bald  zum  Kaiser  krönen  lassen  und  mit  ihm  alle  Aergemisse  in  der  Christenheit 
beseitigen,  einstweilen  aber  den  Markgrafen  Jobst  von  Mähren  als  Generalvikar  des 
Reichs  nach  Italien  schicken.  [1390  Nov.  21  iVogr'.] 

Au$  Vatik.  Archiv  cod.  iign.  UrbazL  VIsecret.  anno  XII;  Bon.  IX  de  cor.  anno  i.  s.  fol.  ase^ — 287*  cop. 

Chart.  co€Lev.  » 

Gedruckt  bei  Rayn.  ann.  ecclet.  ae.SSf  anno  laso  §  4,  mit  der  QiteÜenangabe  am  Rand  («.  unere  Quet- 

lenangdbe  zu  nr.  sie)  Bonif.  IX  1.  i  ep.  cur.  p.  S19,  wat  doch  tool  nur  unere  Quelle  i€t.  Wider 

gedruckt  bei  Theiner  cod.  dipl  dominü  temporalit  tanctae  eedie  8,37  f.  eub  nr.  ii  ebenfaXU  au» 

unserer  Quelle. 

In&ascripta  sunt  capitula  exponenda  domino  nostro  pape  ex  parte  serenissimi  domini  so 
regis  Romanorum  etc.  per  dominum  Ubaldinum  et  fratrem  Nicolaum  suum  confessorem  etc. 

[1]  Et  primo,  quod  ipsi  cum  omni  reverencia  recommendent  prefatum  serenissimum 
dominum  regem  Romanorum  sanctissimo  domino^  domino  Bonifacio  pape  nono  cum  illis 
honestis  et  condecentibus  verbis,  que  in  tali  recommendacione  requiruntur  etc. 

[2]  Secundo  exponant  sanctitati  sue,  qualiter  dictus  dominus  rex  recepit  literas  s& 
apostolicas  cum  certis  capitulis  dicte  sanctitatis ,  in  quibus  certa  credencia  continebatur 
in  personam  honorabilis  domini  Antonii  Baraballi  militis  Neapolitani  et  in  personam 
eciam  dicti  domini  Ubaldini,  et  quod  ipsum  dominum  Antonium  diucius  exspectavit.  qui 

*)  Theiner  Uett  nuno ,  Ragn.  lOtte  rielUig  dU  Abküntung  auf  vi«  iihtn.      b)  die  AbMirzung  im  eod.  ergäbe  noTem- 
brnin.      o)  Bagn,  divina  etatt  digna  dei,  Theiner  om.  digna.      d)  cod.  Cnnati,  Bayn.  om*  Ad  —  oanonicaa.  40 
e)  Themer  add,  noitro. 

*  lieber  dieee  Beiden  und  ihre  Geechäfte  in  Rom  «.  Pa-  von  P.  Bonif.  IX  ad  regnum  Trinacrie  Sardiniam  et  Cor- 

lacky  8  a,  67  f.  Wol  derselbe  übaldinus  der  in  Palacky's  aicam  geschickt,  im  Vatik.  Archiv  Regesten  dieses  Pabstes 

Formelbüchern  Lief.  2  p.  44  f.  als  ardUepiscopus  TurrUa»  lib.  V  fol.  87  ff.,  dal.  8  non.  sept.  a.  9. 
nus  (Sassari  auf  Sardinien)  kön.  Gesandter  und  kön.  con-  *  nr.  8i7.  45 

siHarius  erscheint  {vgl.  unsre  nr.  819),  und  in  einem  Stück  *  Das  fehlende  Datum  ergüft  sU^  aus  dem  Sdw.  £. 

vom  8  Sept.  1898  als  archiepiscopus  Arborensis  [auf  Sar-  WenzeVs  an  P.  Bonif acius  IX  vom  81  Nov.  1890;  vgl.  das 

dtnien]  referendarius  noster  et  apostolice  sedis  nuncius  Sdir.  des  Pabstes  an  übaldinus  v.  88  Jan.  1891. 


F.  Zweiter  Anbang :  Schisma  und  Romzugsplan. 


371 


cum  non  venisset,  dictns  dominus  Ubaldinus  practicavit  dicta  capitula  cum  dicto  domino   ['^^ 
rege  et  demum  de  ipsius  voluntate  cum  ejus  consilio  ob  hoc  insimul  congregato.  et  quod   ^' 
Visum  est  dicto  domino  regi  et  ejus  consilio ,  quod  in  dictis  capitulis  continetur  honor  sue 
regio  majestatis  et  eciam  sedis  apostolice,  et^  regraciatur  domino  nostro  pape  de  ita  per- 

s  fecto  amore,  et  eum  dei  auxilio  intendit  omnino  recipere  imperialem  coronam  a  prefato 
domino  papab  et  attendere  cum  omni  diligencia  ad  publicum  bonum  Italic  et  imperii  sacri 
et  simul  cum  domino  papa  operari  omnia  utilia  pro  bona  reparacione  christianitatis  et  pro 
removendis  omnibus  scandalis  et  guerris,  ut  cum  honore  sacri  imperii  et  Romane  ecclesie 
quiete  et  cum  bona  pace  vivatur,  et  ita  quam  cicius  poterit,  cum  summe  sint  sibi  cordi  et 

10  yigilanter  in  iis  vacet  et  intendat  continue,  et  nullam  in  iis  negligenciam  committet  sed 
cum  favoribus^  sanctitatis  sue  se  cito  expediet  etc. 

[3]  Tercio ,  quod  regia  majestas  provida  deliberacione  disposuit  mittere  ad  partes 
Italic  serenissimum  principem  dominum  marchionem  Moravie  vicarium  generalem  sacri 
imperii  \  et  propter  bonam  et  oculatam^  consideracionem  fuit  aliqualiter  retardatus  ipsius 

15  accessus,  et  ad  bonum  finem ;  sed  cum  dei  auxilio  ipsum  dominum  marchionem  omnino 
mittet  et  non  tardabit,  ita  quod  honor  sacri  imperii  et  Romane  ecclesie  conservabitur  cum 
tranquillitate  et  bono  statu  Italic,  de  qua  ipse  paternam  curam  habet  etc. 

[4]  Quarte,  quod  dictus  dominus  rex  cum  multa  devocione  et  sincero  amore  offert  se 
tanquam  christianissimum  principem  dicto  domino  pape  ad  omnes  suos  honores  et  sedis 

20  apostolice,  et  certa  alia  specialia  et  particularia  sua  desideria'  commisitper  dictos  suos 
nuncios  ambaxiatores  exponenda  et  perficienda  cum  domino  papa,  prout  habent  in  com- 
missis  sive  in  articulis ,  videlicet  per  honorabiles  vires  dominum  Ubaldinum  de  Florencia 
decretorum  doctorem  consiliarium  familiärem  domesticum  commensalem  devotum  dilec- 
tum  et  fratrem  Nicolaum  ordinis  fratrum  minorum  de  Praga  devotum  dilectum  confesso- 

s5  rem  Serenissimi  ac  invictissimi  domini  Wenceslai  regis  Romanorum  semper  augusti  et 
Boemie  regis  ambaxiatore«  dicti  domini  regis  etc. 


218.  P-  Bonifadua  IX  an  Ubaldinua^  verordnet  die  Erhebung  des  Zehnten^  der  kirchlichen    i89i 
Einkünfte  eines  Jahrs  in  naher  bezeichneten  Gebieten  zur  Unterstützung  K,  Wenzels  ^^*^^ 
bei  dem  Kostenauf  wand  des  Romzugs  und  der  Kaiserkrönung,  undbeaufl/ragt  Ubaldinus 
so  mit  Aufführung  dieser  Maßregel.  1391  Jan.  23  Rom, 

Aus  Vatik,  Archiv  eod,  9ign,  Urban.  VI  secret.  anno  XII;  Bon.  IX  de  cur.  anno  i.  2.  fol  819*  — 821^  eop. 
Chart,  coaev;  Hnks  unten  am  Schbiw  steht  noch  P.  de  Wser,  dereelbe  heifit  fol,  829^  P.  de  Vser,  foL 
880^  wider  P.  de  Wser. 


36 


a)  die  ganz4  Steüe  von  receplt  Uten«  apostolioas  hii  Meher  fehlt  bei  Bayn,    b)  eod.  pape.    c)  Rayn.  fitatoribna ,  eod. 
und  Theiner  fttvoribni.    d)  Bayn,  occaltam ,  eod,  und  Theiner  oculatam. 


•  K.  WenzeTt  Urkunde  hierüber  gedruckt  bei  Pelzet 
Wenzel  l  Urk.  B.  nr.  70  pag,  90  f.  Vgl.  Palacky  Formel- 
bücher 8, 11  und  Sickel  Vikariat  der  Viskonti  Wien.  akad. 
Sitz,  Ber,  80,  M  nt.  i.  Die  Urkunde  ist  vom  i  Mai  1890.  — 

40  Die  andre  Urkunde,  auf  welche  der  König  eich  in  der 
letzteren  bezieht  {prout  in  aUis  nostre  mc^'eetatie  Htterie 
demperconfectie  pleniue  continetur),  ist  schon  vomieSept, 
1889,  Or,  im  Wien.  H.  H.  St.  Ä.,  welches  das  Plassenburger 
Original  ist  das  nach  Wien  extradiert  wurde,  so  daß 

AS  Jetzt  in  Bamberg  nur  eine  Abschrift  vom  Jahr  1775  vor- 
handen ist  {in  Saal  I  Kasten  A  l  Lade  /);  gedruckt  bei 
BäberUn  Neueste  T.  Reichsgesch.  Bd.  i  Vorrede  pag. 
XIII' XXVL  Es  gehört  zu  diesem  Diplom  vom  leSept.  1889 
der  Revers  des  Markgrafen  Jobst  vom  n  Sept.  1889,  Or. 

50  im  Wien.  H.  H.  St.  A.,  Abschrift  vom  Jahr  1777  im  Bamb. 


A.  Konserv.  l,  c. ;  gedruckt  bei  EäberUn  Neueste  T.  R.  G. 
Bd4  Vorrede  pag.  IX-XII.  —  Man  sehe  übrigens  auch 
RTA,  1 ,  894  f.  in  Betreff  der  Urkunden  von  1888.  —  Die 
Vorausschickung  des  Vikars  ist  erwähnt  in  dem  Schreiben 
Italienischer  Großer  an  den  König  ohne  Datum  bei  Pa- 
lacky Formelb.  8,  44  nr.  81, 

*  Man  darf  hiebet  ^ol  an  die  Geldunterstützung  den- 
ken nr.  818;  vielleicht  caich  an  das  Jubeljahr,  wiePaJacky 
8,  a,  67  und  ihm  folgend  Hefele  Concitien-Geschichte  e, 
894  ohne  weiteres  thun, 

'  1890  Dec.  19  {Rome  ap,  s,  Petr,  14  kaL  Jan.  ponHf  a, 
8)  erließ  Bonif.  IX  ein  Schreiben  an  den  Ntmeius  Pavo 
epiec.  Tropieneis  :daer  noch^or  kurzem  {nupor)  aus  ge- 
wiesen Gründen  einen  Zehenten  gelegt  habe  auf  die  kirchL 
Einkünfte  in  den  Prow.  von  Köln  Mainz  Trier  Prag 


372 


Reichstag  zu  Nürnberg  im  September  1390. 


1991 
Jan.  93 


Gedruckt  bei  Rayn,  ann.  ecelet,  i€,  697  anno  1890  9  5;  die  Quellenangabe  de%  Raiynaldui  zu  unterer  nr. 
917  Bonif.  IX  1.  1  ep.  cur.  p.  319  gehört  richtiger  zu  untrer  nr,  918;  übrigem  iteht  bei  Rayn.  auch 
gar  nicht  dat  ganze  Stück  sondern  nur  bis  per  Alamaniam  in  ort.  9  und  dann  noch  die  Stelle  in 
releyamen  —  per  präsentes,  worauf  mit  einem  etc.  getchloeeen  wird  und  nur  noch  das  Datutn 
folgt.  VoUetändig  gedruckt  bei  Theiner  cod.  dipL  dominü  temporcUie  eanctae  eedie  8,89^84  nr,  14 
aue  derselben  Quelle  wie  bei  uns  und  bei  Rayn. 


• 

Bonifatius  etc.  dilecto  filio  Ubaldino  electoCortonensi^  referendario  nostro  fractuom 
et  proventuum  in  civitate  et  dioce^i  ac  provincia  Fragensi  camere  apostolice  debitonun 
coUectori  apostolice  sedis  nuncio  salutem  etc.       [1]  in  laudis  jubilum  exultans  mater 
ecclesia  leta  consurgit  ad  dominum  sibique  refert  plenitudinem.graciarum,  dum  carissi-  lo 
mum  in  Christo  filium  nostrum  Wenceslaum  regem  Romanorum  illustrem  veluti  christianis- 
simum  principem  circa  exaltacionem  fidei  catholice  fervere  indefesse  promptitudinis  studio 
intuetur.  letamur  in  qua^  et  nos,  dum  mente  revolvimus  magnifica  sue  celsitudinisopera, 
que  conatur  laudabiliter  in  exterminium  scismaticorum  adimplere.   gaudemus  eciam  et 
merito,  quod  ipse,  celestis  benediccionis  et  gracie  rore  perfusus,  ea,  que  sunt  in  oculis  is 
divine  majestatis  accepta  et  que  eciam  sacrosancte  Romane  ac  universalis  ecclesie  ac 
Romani  imperii  exaltacionem  et  statum  respiciunt,  studio  diligentis  indagacionis  exqui- 
rens  illa  prosequi  et  efficere  nititur  virtutibus  studiosis.       [2]  sane  nuper  tam  ex  literiß 
quam  ex  relacione  certorum  nunciorum  dicti  regis  percepimus ,  quod  ipse  rex  pro  susci- 
piendo  imperiali  diademate  almam  urbem  Romanam  accedere  disposuit  et  disponit  infra  so 
breve.  nos,  ipsius  regis  laudabile  propositum  in  domino  commendantes,  ac  speranteä  quod 
per  hujusmodi  ejus  adventum  in  Italiam  et  suscepcione^  diadematis  hujusmodi  pax  uni- 
▼ersali  ecclesie  et  terris  imperii  proveniet  sedabuntur  scandala  dissidentes  et  discordes  ad 
pacem  reducentur,  et  propterea  yolentes  prefato  regi,  ut  expensarum  onera,  que  in  hujus- 
modi veniendi  itinere  cum  suo  felici  exercitu  ipsum  regem  necessario  oportet  subire,  25 
facilius  valeat  supportare,  de  alicujus  subvencionis  auxilio  providere,  ac  considerantes 
quod  id  quod  pro  universorum  commodo  disponitur  eciam  universiad  eafavores  et  auxilia 
prebere  tenentur,  deliberacione  super  hoc  prehabita  diligenti ,  decimam  unius  anni  om- 
nium^  reddituum  et  proventuum  ecclesiasticorum ,  in  regno  Boemie  et  terris  tam  dicioni 
predicti  regis  racione  regni  Boemie  et  alias®  subjectis  quam  eciam  Romani  imperii  per  so 
Alamaniam  et  eciam  in  terris  patriarchatus  Aquilegensis  ad  patriarcham  Aquilegensem  qui 
est  pro  tempore  et  ecclesiam  Aquilegensem  qualitercunque  pertinentibus  necnon  in  Wra- 
tislaviensi  et  Aquilegensi^  ac  eciam  in  illis  civitatibus  et  äiocesilms  que  venerabili  fratri . 
nostro  ••  archiepiscopo  Pragensi  apostolice  sedis  legato  nato'  racione  legacionis  hujusmodi 
subesse  dinoscuntur  consistencium,  in  certis  terminis  per  te  statuendis  solvendam  et  eciam  as 
exigendam  ab  omnibus  patriarchis  archiepiscopis  episcopis  ceterisque  prelatis  et  personis 
ecclesiasticis  secularibus  et  regularibus  exemptis  et  non  exemptis,  hujusmodi  redditus  et 
proventus  in  regno  et  terris  ipsis  obtinentibus  et  infra  dictum  annum  obtenturis,  cujus- 
cunque  preeminencie  dignitatis  Status  religionis  ordinis  vel  condicionis  existant,  quibus 

a)  90  lUit  auch  Rayn,  und  Theiner.      b)  Bayn,  inquam  $tatt  In  qna ,  wmOtMge  Emendation.      c)  Bagn.  suBceptio-  40 
nem,  ehento  Theiner.     d)  om.  Bayn. ,  add.  Theiner  und  eod,     e)  Rayn,  aliis,  cod.  und  Theiner  alias,     f)  eod. 
necnon  qul  WratUlavien.  et  Aqnilegen. 


Salzburg  Gnesen  Magdeburg  und  in  Stadt  und  Diöcese 
von  Kammerich,  v.  i  Jan.  I89i  an  auf  9  Jahre  zu  bezalden 
und  zur  Erleichterung  der  auf  die  päbstUche  Kammer 
drückenden  Lasten  zu  verwenden,  und  es  vielleicht  gut 
sei  {pro  necessitate  rerum  agendarum)  wenn  man  mit  der 
Geistlichkeit  darüber  ein  Abkommen  treffe,  so  gibt  er  ihm 
hiezu  Vollmacht,  Valik.  Ä.  ib.  f.  987^  (schickt  eben  den  Gen. 
pro  quibusdam  magnis  et  arduis  nostris  et  Romane  eccle- 
sie negociis  in  jene  Gegenden).  —  Es  bezieht  sich  vielleicht 


hierauf  was  über  das  Verhalten  des  Erzb.  Konrad  II  von 
Mainz  im  Jahr  1898  zu  päbstUcher  Geldforderung  her- 
vorgeht aus  Münch.  R.  A.  üb.  reg.  Ut.  eccl.  Magunt.  nr.  4  45 

(20)  f Ol.  498^-498. 

*  lieber  dieses  Verhältnis  des  Prager  Erzbischofs  zu 
den  Diöcesen  Meißen  Bamberg  Regensburg  vgl.  Gersdorfs 
Erörterung  im  Cod.  dipl.  Sax.  regiae  Haupttheil  9  Band 
9  oder  Urk.  B.  des  HochstifU  Meißen  Bd  9  Vorberichtpag,  50 
IX-XII. 


F.  Zweiter  Anhang :  Schisma  und  Romzugsplan.  373 

aut  eorum  alicui  nulla  privilegia  et  indulgencias  sub  qaacunque  verborum  forma  yel  ^^^ 
ezpresfiione  concessa  quoad  hoc  volnmus  suffiragari,  (preterquam  a  yenerabilibos  fratribus  ^' 
noBtris  sancte  Romane  ecclesie  cardinalibus  hujusmodi  redditus  et  proventus  inibi  obti- 
nentibus  et  obtenturis  imposterum  qai  nobiscum  assidue  indefessis  laboribus  onera  uni- 
6  versalifi  ecclesie  sorciantur,  necnon  a  dilectis  filiis  hospitalis  sancti  Johannis  Jero^olimitani 
et  beate  Marie  Theotonicorum  magistris  prioribus  preceptoribus  et  fratribus  qai  contra 
hofltes  fidei  Christiane  exponunt  jugiter  se  et  sua,  et  preterquam  a  personis  eccleeiasticis 
in  civitatibus  terris  atque  locis  que  per  dilectos  filios  nobiles  yiros  Stephanum  et  alios 
duces  Bavarie  consanguineos  ejusdem  dueis  Stephani  mediate  vel  immediate  ubique  tenen- 

lotur  consistentibus ,  in  quibus  quidem  civitatibus  terris  atque  locis  ducum  et  consan- 
guineorum  Stephani  ducis  predicti  prefato  Stephano  duci  ex  certis  causis  racionabilibus 
eciam  decimam  unius  anni  duximus  concedendam'^  \  quos  cardinales  magistros  priores  pre- 
ceptores  et  fratres  ac  personas  ecclesiastica^  in  civitatibus  terris  atque  locis  dicto  Stephano 
duci  concessis  consistentes  a  prestacione  hujusmodi  decime  exemptos  esse  volumus  et  im- 

15  munes)  solvendam  exigendam  et  colligendam  ac  in  relevamen  onerum  expensarum  itineris 
dicti  regis  veniendi  pro  suscepcione  diadematis  hujusmodi  convertendam  imposuimus  et 
imponimus  per  presentes,  volentes  quod  hujusmodi  decima  per  te,  qui  fructuum  et  pro- 
ventuum  in  dicto  regno  ac  civitate  et  dioc^^t  ac  provincia  Pragensi  camere  apostolice 
debitorum  collector  existis  et  quem  ejusdem  decime  collectorem  deputavimus  et  tenore 

so  presencium  deputamus,  et  succollectores  tuos ,  videlicet  diocesanos  locorum  vel  alias^  de 
quibus  tibi  videbitur  clericos  duntaxat  quos  tu  ad  id  deputabis,  ab  ipsis  patriarchis  archi- 
episcopis  episcopis  et  prelatis  ac  personis  aliis  ecciesiasticis  secularibus  et  regularibus 
exemptis  et  non  exemptis  in  regno  et  terris  patriarchatu  ac  civitatibus  et  äiocesibus  pre- 
dictis  redditus  et  proventus  hujusmodi  ut  prefertur  habentibus  et  infra  dictum  annum  ha- 

85  bituris  (preterquam  a  predictis  cardinalibus  magistris  prioribus  preceptoribus  et  fratribus 
ac  personis  ecciesiasticis  in  civitatibus  terris  atque  locis  dicto  Stephano  duci  concessis 
consistentibus)  de  ipsis  ^  duntaxat  redditibus  atque  proventibus  coUigatur  et  eciam  exigatur 
sine  injuria  et  oppressione  quacunque  et  quorumcunque,  ita  quod  per  te  vel  succollectores 
predictos  ad  redditus  et  proventus  ecclesiasticos  extra  regnum  et  terras  patriarchatum 

30  et  civitates  ac  dioc^^e«  predicta  consistentes  compulsionis  officium  nuUatenus   exten- 
datur.       [3]  primum  enim  terminum  solucionis  medietatis  decime  hujusmodi  statuimus 
et  esse  volumus  festum  assumpcionis  beate  Marie  virginis  proxime  futurum,  secundum  Aug.i6 
vero  terminum  solucionis  alterius  medietatis  ipsius  decime  festum  nativitatis  domini  nostri  2><e.M 
Ihesu  Christi  extunc  immediate   secuturum.       [4]  denique  volumus,  quod  hujusmodi 

35  decime  exaccio  fiat  secundum  taxacionem  decime  in  dictis  regno  terris  patriarchatu  civi- 
tatibus et  diocen&t^  factam,  vel,  ubi  nulla  hujusmodi  taxacio  certa  fuit  facta,  secundum 
modum  morem  et  consuetudinem  in  exaccione  et  solucione  hujusmodi  decime  in  illis 
partibus  hactenus  observata,  et  sine  aliquo  onere  illorum  a  quibus  hujusmodi  decima 
exigetur^.      [5]  et  ne  de  moneta,  in  qua  fiet  et  fieri  debebit  solucio  dicte  decime,  valeat 

40  hesitari,  vitenturque  gravamina  que  propter  hoc  viri  ecclesiastici  pati  possent,  volumus, 
quod  per  te  et  succollectores  prefatos  ipsa  decima  ad  monetam  in  prefatis  regno  terris 
patriarchatu  civitatibus  et  diocm&t^  communiter  currentem  levetur  et  eciam  exigatur  et 

a)  eod.  concedendam.     b)  eod.  als  mit  Uebentrich  ergibt  alias ,  Theiner  alios.    c)  Theiner  ipsis,  cod.  ipsiiuu    d)  Theiner 
exigatur;  da»  vcrhergthende  observata  ist  em,  aut  dem  obserratis,  das  eod,  und  Theiner  htiben. 

45       '  Darüber  eine  bes,  Urk.  Vatik.  A.  ib,  f.  82f'-8»4^,  daJt,  %e-8atu  ib,  f.  826^-827'.  Die  bei  Rayn.  1890  9  8  atu  ib, 

Rome  apud  #.  Petrum  8  id,  nw.  [e  Nov.]  pontif,  a.  1  [i89oy,  f.  827'' 828*  und  f,  828'*  erwähnten  Schreiben  des  Pabstt 

er  eoUte  den  Zehnten  erhalten  wegen  seiner  Auslagen  zur  darüber  an  alle  geistl,  u^  weül.  Gewalthaber  sind  ebenfalls 

Beilegung  des  Schtsma's,  vgl,  den  päbsil.  Auftrag  mit  Cle-  v,  e  Nov,  {Rome  apud  s,  Petr,  8  id.  nov-  pontif,  a,  /). 
mens  zu  unterhandeln  v.  1890  Nov,  s  bei  Rayn,  ann,  1890 


374  Reichstag  zu  Nürnberg  im  September  1390. 

18^1^  tibi  et  succoUectoribus  predictis  nomine  camere  nostre  apostolice  recipientibns  persolvatcir 
jnxta  oonstitacionem  super  hoc  editam  in  ooncilio  Wiennensi  \  ita  qnod  pretextu  alicujue 
cambii  debitores  et  solutores  dicte  decime  non  grayentar,  quodque  circa  hoc  joxta  con- 
stitacionem  ejusdem  Wiennensis  concilii  calices  libri  et  alia  omamenta  ecclesiastica  divinis 
officÜB  deputataex  causa  pignoris^  vel  alias  occasione  dicte  exaccionis  nullatenos  capian-  s 
tnr  recipiantor  distrahantur  vel  eciam  occupentor*.       [6]  quocirca  discrecioni  tue  per 
apostolica  scripta  mandamuB,  quatenus  decimam  ipsam  a  prefatis  patriarchis  archiepis- 
copis  episcopis  prelatis  et  personis  ecclesiasticis  de  ipsorom  ecclesiasticis  redditibos  et 
proyentibus,  quos  iofra  regnum  et  terras  patriarchatum  civitates  et  iioceses  predicta  ob- 
tinent  et  per  dictum  annum  obtinebunt,  (preterquam  a  cardinalibus  magistris  prioribus  lo 
preceptoribus  et  fratribus  et  aliis  pro  dicto  Stephane  dnce  deputatis  supradictis)  per  te 
vel  alium  seu  alios  exigere  et  coUigere  studeas  diligenter.  nos  enim  tibi  prefatos  patriar- 
cbas  archiepiscopos  episcopos  prelatos  et  personas  ecclesiasticas,  hujusmodi  redditns  et 
proventus  infira  prefata  regnum  terras  patriarchatum  ac  civitates  et  dioceses  obtinentes  et 
infra  hujusmodi  annum  ut  premittitur  obtenturos,  (cardinalibus  magistris  prioribus  pre-  is 
ceptoribus  et  fratribus  et  pro  dicto  duce  deputatts  duntaxat  exceptis)  ad  solvendum  tibi 
vel  a  te  deputandis  dictam  decimam  in  eisdem  terminis  auctoritate  nostra  per  censuram 
eoclesiasticam  et  eciam  per  sequestracionem  ipsorum  reddituum  et  proventuum  in  eisdem 
regno  et  terris  patriarchatu  ac  civitatibus  et  dioceaibtis  consistencium  (si  expediens  fuerit) 
per  te  vel  alium  seu  alios  compellendi  et  invocandi  ad  hoc  (si  opus  fuerit)  auxilium  brachii  » 
secularis  plenam  et  liberam  concedimus  tenore  presencium  facultatem ,  non  ohstSLntibus 
tam  felicis  recordacionis  Bonifacii  pape  VIII  predecessoris  nostri  ac  de  una  et  de  duabus 
dietis^  in  concilio  generali  quam  aliis  constitucionibus  apostolicis  quibuscunque ,  seu  si 
eisdem  patriarchis  archiepiscopis  episcopis  prelatis  et  aliis  personis  ecclesiasticis  vel  qni- 
bttsvis  aliis  communiter  vel  divisim  a  predicta  sit  sede  indultum  quod  ad  solucionem  n 
hujusmodi  decime  minime  teneantur  et  ad  id  compelli  aut  quod  interdici  suspendi  vel 
excommunicari  aut  extra  vel  ultra  certa  loca  ad  Judicium  evocari  non  possint  per  iiteras 
apostolicas  que  de  indulto  hujusmodi  et  toto  ejus  tenore  ac  de  verbo  ad  verbnm  et  propriis 
ipsorum  ordinum  loc^rum  et  personarum  nominibus  plenam  et  expressam  non  fecerint 
mencionem ,  et  quibuslibet  privilegiis  indulgenciis  exempcionibus  et  literis  apostolicis  so 
quibuscunque  dignitatibus  seu  ordinibus  et  specialiter  sanctorum  Benedicti  et  Augustini 
Cluniacensi  Cisterciensi  Premonstratensi  Carthusiensi  Grandimontensi  Vallis  umbrose  et 
Camaldulensi  et  ipsorum  nniversitatibus  generaliter  vel  specialiter  sub  quacunque  forma 
vel  expressione  verborum  a  memorata  sede  concessis   de  quibus  quorumque^  totis  teno- 
ribus  ac  de  verbo  ad  verbum  in  nostris  literis  plena  et  expressa  mencio  sit  habenda.      [7]  ad  sa 
hec  volumus,  quod  predicti  ordinarii  de  fructibus  redditibus  et  proventibns  suis  ecclesias- 
ticis hujusmodi  decimam  fideliter  et  integre  persolvant,  ita  quod  sibi  circa  hoc  non  indul- 
geant  sed  in  hoc  agant  bona  fide  ac  si  tali  officio  in  extraneis  fungerentur,  quodque  ipsi 
ordinarii  in  scriptis  redigi  faciant  quidquid  pro  dicta  decima  de  ipsorum  proventibus  ec- 
clesiasticis duxerint  persolvendum .       [8]  eciam  volumus  tibique  eadem  auctoritate  con-  4o 
eedimus,  quod  tu  necnon  a  te  deputandi  illis^  de  regno  et  terris  patriarchatu  ac  civitatibus 
et  äioceaibus  predictis,  quos  ex  defectu  non  facte  solucionis  hujusmodi  decime  excommu* 
nicacionis  suspensionis  et  interdicti  sentencias  incurrisse  contigerit,  ab  eisdem  sentenciis 
post  satisfaccionem  debitam,  facta  prius  tibi  fide  vel  hujusmodi  deputandis  de  satisfaccione 
hujusmodi,  absolucionis  beneficium  impendere  valeatis,  et  super  irregularitate,  si  quam  45 

a)  cod.  {»ignerls.    b)  «te.    0)  TMmmt  qnorUBqne  y  eod,  qnonunennque.    d)  «od,  «md  Thoftur  Ulos. 

*  Clem,  2  de  deeimü  8,  a  (conc.  Vtenn,  18I8 1 .  Hefek  '  IMd. 

CondUen-Geschichte  e,  471). 


F.  Zweiter  Anhang :  Schisma  und  Romzugsplan.  375 

forte  sie  ligati,  non  tarnen  in  conteniptum  clavium,  celebrando  divina  vel  immiscendo  ae    1391 
illis  contraxerint,  poasitis  eciam  dispensare.  ceterum  quia  forsan  nonnuUe  expersonis  eccle-  ^^^^^ 
siasticis  supradictis  adeo  pauperes  sunt,  quod  ad  solucionem  hujusmodi  decime  impotentes 
existerent,  volumos,  quod  quoad  ilios  de  regno  terris  patriarchatu  ac  civitatibus  et  dioc^ 

6  8ibii8  predictis,  qui  per  te  summarie  et  de  piano  reperti  fuerint  in  solucione  hujusmodi 
decime  in  predictis  terminis  facienda  ut  premittitur  impotentes,  super  quo  tuam  conscien- 
ciam  oneramus,  relaxes  prefatas  sentencias,  et  super  irregularitate,  si  quam  sie  ligati,  non 
tamen  in  contemptum  clavium,  celebrando  divina  aut  immiscendo  se  illis  contraxerunt^, 
cum  eisdem  eciam  auctoritate  apostolica  dispenses  et  facias  dispensari.   nostre  tamen  in- 

lotencionis  existit,  quod  bii,  quorum  facultates  ad  integram  solucionem  hujusmodi  decime 
supportatis  aliis  oneribus  consuetis  non  suppetunt,  ultra  quam  juxta  suarum  hujusmodi 
facultatum  exigenciam  commode  possint,  illi  vero,  qui  de  illa  decima  nichil  solvere  pote- 
runt,  super  qua  impotencia  tuam  eciam  conscienciam  oneramus ,  ad  solvendum  aliquid^ 
pretextu  imposicionis  hujusmodi  nuUatenus  compellantur.  nos  enim  tibi  etsuccoUectoribus 

15  per  te  deputandis  et  vestrum^  cuilibet  quitandi  liberandi  et  absolvendi  illos,  a  quibus 
hujusmodi  decimam  receperitis,  plenam  et  liberam  concedimus  tenore  presencium  facul- 
tatem.       tu  igitur  premissa  sie  exequi  studeas  solicite  et  prudenter,  quod  de  bona  dili^ 
gencia  et  providencia  possis  apud  nos  merito  commendari.       datum  Bome  apud  sanctum  j^  ss 
Petrum  10  kal.  febr.  pontificatus  nostri  anno  secundo^. 

80  De  curia 

Johannes  de  Canevariis. 


219.  P.  Bonif  actus  an  Ubaldintt^,  bevollmächtigt  ihn^  von  Bisch.  Johann  von  Lebtis,  welcher    139s 
den  vom  Pabste  dem  König  zum  Romzag  gewährten  Zehnten  eigenmächtig  erhoben  und  ^^-^^ 
nicht  abgeliefert  hat,  das  Geld  für  die  apostolische  Kammer  einzuziehen.  1393  Jan.  16 
25  Perugia. 

Aus  Pelzel  Wenzel  1  ürk.  B.  pag.  95  f,  nr.  74  und  zwar  wie  er  sagt  ex  originaU  archivi  eecl.  Rom., 
allem  diese  Angabe  über  ein  zu  Grund  liegendes  Original  ist  wol  nicht  richtig,  das  Original  wird 
an  den  Adressaten  geschickt  und  in  Rom  nur  eine  Abschrift  zurückbehalten  worden  sein,  die  von 
uns  mit  Kursive  aufgelösten  PelzeFschen  Abkürzungen  sprechen  auch  mehr  für  eine  vorgelegene 
SO  Kopie,  die  Verzeichnisse  des  Pariser  Archivs  über  das   Vatikanische  kennen  kein  derartiges  Ori- 

ginal. 

Bonifacius  etc.  dilecto  filio  Ubaldino  electo  Turritano  referendario  nostro  et  apos- 
tolice  sedis  nuncio^  salutem  etc.  dudum  accepto,  quod  carissimus  in  Christo  filius 
noster  Wenceslaus  Romanorum  et  Boemie  rex  illustris  ad  Italic  partes  pro  imperiali  diade- 
85  mate  suscipiendo  habebat  personaliter  se  transferre,  prout  id  suis  etiam  diversarum  litte- 
rarum  tenoribus  et  nunciis  significavit :  tibi,  ut  expensarum  onera,  que  propterea  habebat 
subire,  facilius  supportare  valeret,  in  regni  Boemie  et  Alamanie  et  patriarchatus  Aquile- 
gensis  partibus  imponendi  decimas  unius  anni,  casu  quo  veniret,  alias  secus,  tibi  dedimus 

a)  Theiner  contraxerint,  eod.  aehHnt  oontraxenmtt  su  haben  oder  letztet  t  getilgt?    b)  Theiner  aliquo.    c]  eod.  nos- 
40  tnun ,  Theiner  veHtrun.    d)  den  Reet  hat  Theiner  weffgelaaeen. 

*  Es  wird  mit  obigen  Dingen  nicht  mehr  zusammen-  dioceeis  seinen  Nuntius  ad  Alamanie  et  nonnuUas  alias 

hängen,  was  wir  von  einer  Gesandtschaft  des  Jahres  1996  partes  pro  nonnulUs  nostris  et  ecclesie  Romane  negocüs, 

unssen.  Das  Vatikanische  Archiv  enthält  nämHch  in  einem  dat,  Rome  apud  s.  Petrum  n  kal  mardi  pontif.  a.7d.h. 

Bande  der  Pabstregesten  sign.  Bon.  IX  litt.  div.  a.  VII.  I89e  Febr.  19.  Dagegen  ist  zu  vgl  Palacky  Gesch.  Böhm. 

45  vni.  IX.  IIb.  IV  auffol.  88'  das  GeleUe  des  P.  Bonifacius  8,  a,  66  und  nt.  74  sowie  Palacky  Formelbücher  s,  es 

IX  für  seinen  Gesandten  Abt  Benedict  vom  Kloster  des  h.  nr.  46. 
Pdrus  de  Perdpiano  Benediktinerordens   Terdonensis 


376  Reichstag  zu  Nürnberg  im  September  1390. 

J8$8  potestatem.  quarum  medietatem  in  recessu  ipsius  regis,  reliqnam  vero  partem  in  introitu 
jtin.i6  j^^Q  p^  ^Q  eidem  mandavimus  assignari,  prout  in  nostris  inde  confectis  litteris  plenius 
continetur.  cnm  autem,  sicut  accepimus,  yenera&i7i8  fro^r  noBter  Johannes  episcopus  Lu- 
bicensi«,  hujusmodi  litteris  tibi  directis  et  ad  manus  ejus  deductis,  prefatas  decimas  im- 
posuerit  propria  auctoritate,  nuUum  ad  hoc  a  nobis  habens  mandatum  legitimum,  cui  in  & 
hac  parte  non  poteras  vices  tuas  subdelegare,  ipsasque  exegerit,  et  tibi  aut  camere  nostre 
nt  debuit  non  assignavit,  quas  nobis  et  dicte  camere  ex  justis  et  rationabilibas  causis 
duximus  reservandas,  prout  etiam  presentium  tenore  reservamus  :  nos,  cupientes  eidem^ 
camere  indempnitatibus  providere  et  ut  de  dictis  decimis  sicut  premittitur  exactis  fiat 
quod  decrevimus ,  discretioni  tue ,  de  qua  in  hiis  et  aliis  gerimus  in  domi'no  fiduciam  lo 
pleniorem,  a^  prefato  Johanne  episcopo  petendi  nostro  et  dicte  camere  nomine  quascum- 
que  pecuniarum  summas  sicut  premittitur  per  cum  exactas  ac  ipsas  recipiendi  et  retinendi 
ac  ad  dictam  cameram  transmittendi  necnon  de  receptis  habitis  et  recuperatis  dumtaxat 
quitandi  eundem  episcopum  et  plenius  absolvendi  plenam  et  liberam  tenore  presentium 
concedimus  potestatem.  volumus  autem,  quod  de  hiis,  que  receperis,  duo  facias  confici  is 
consimilia  publica  instrumenta,  quorum  uno  penes  episcopum  retento  aliud  dicte  camere 
1898  studeas  quantocius  destinare.  datum  Perusii  17  kalend.  febr.  pontificatus  nostri  anno 
"^""•^^  quarto. 

a)  e(Nv'.  fjnadem.    b)  tm.  at.  ac. 


Fürsten-  and  Städte -Tag  zn  Frankfurt 


im  Jnli  1394. 


Mehrere  Jahre  unterblieben  die  Seichaversammltmgen  seit  1390,  Erst  das  Jahr  1394 
brachte  eine  solche  wider ,  aus  einer  sonderba/ren  Veranlassung.  Markgrc^  Jost  der  Vetter 
des  Königs  hatte  sich  mit  der  unzufriedenen  Böhmischen  Aristokratie,  an  deren  Spitze  Herr 
Heinrich  von  Rosenberg  stand,  vereinigt,  wnd  mit  ihm  im  Bvmde  war  WenzeVs  eigner  Bruder 

5  König  Sigmund j  Herzog  Älbrecht  HI  von  Oestreich  und  Markgraf  Wilhelm  von  Meißen; 
dagegen  Josifs  Bruder  der  Markgraf  Prokop  und  des  Königs  Wenzel  andrer  Bruder  Herzog 
Johann  von  Görlitz  zur  königlichen  Seite  hielten.  Am  8  Mai  1394  begann  die  Gefangenschaft 
des  Reichshauptes,  das  schließlich  am  5  Juli  den  Herren  von  Starhemberg  zur  Verwahrung 
auf  der  im  Oestreichischen  gelegenen  Burg  Wildberg  übergeben  ward.  Herzog  Johann  hatte 

10  ein  königliches  Heer  zusammengebracht,  dem  sich  auch  Markgraf  Prokop  anschloß;  dieses 
Heer  lagerte  bei  Budweis,  Aber  noch  war  der  König  nicht  frei.  Diese  Lage  der  Dinge 
verursachte  in  Deutschland  gewaltige  Aufregung,  und  bot  dem  Pfälzischen  Haus  eine  schöne 
Gelegenheit,  die  ehrgeizigen  Hoffnungen,  die  es  hegte,  auf  einer  wolgelegenen  Versuchsstation 
eine  Vorstufe  ihrer  späteren  vollen  Verwirklichung  durchmachen  zu  lassen.     Ich  schicke 

15  zum  Verständnis  des  folgenden  eben  nur  soviel  voraus,  indem  ich  im  übrigen  auf  Pelzel 
Wenzel  1,  277-290,  Palackg  Böhm.  Gesch.  3,  a,  70-83,  Städte- Chroniken  3,  170.  4,  98 
nt.  1-4.  5,  46.  8,  494  verweise. 

Daß  die  aus  diesem  Anlass  im  Juli  1394  in  Frankfurt  vereinigte  Versammlung  in 
unsere  Kollektion  aufzunehmen  sei,  blieb  keinen  Augenblick  zweifelhaft.     Schwieriger  war 

20  die  andere  Frage,  ob  hier  ein  eigentlicher  Reichstag  zu  erkennen  sei,  oder  ob  die  Zusammjenr 
kunft  nur  den  Titel  einer  Fürsten-  und  Städteversammlung  oder  gar  bloß  den  einer  FWrsten- 
versammlung  verdiene.  In  letzterer  Hinsicht  kommt  in  Betracht,  daß  Frankfurt  nur  die 
Fürsten  und  Herren  beschenkt,  nr.  234  art,  4  und  7.  Auch  gemäß  nr.  235  art,  5  wäre  es  nur 
ein  Fürsten-  und  Herren-Tag ^  und  Nürnberg,  woher  diese  Aufzeichnung  kommt,  ist  auch 

25  durch  keinen  Eathsherrn  sondern  nur  durch  jenen  öfter  genannten  untergeordneten  Boten 
Halbwachsen  vertreten.  Allein  rnan  sieht  doch  aus  nr.  233  art.  2,  daß  Augsburg,  vermuthlich 
aber  auch  andre  oder  aUe  Städte,  von  Borziboy  nach  Frankfurt  gemahnt  wurde.  In  der  That 
spricht  die  Haupturkunde  nr.  222  aus,  daß  Kurfürsten  FHlrsten  Grafen  Herren  und  Städte 
beisammen  gewesen,  wenn  auch  nur  die  anwesenden  Kurfürsten  das  Reichsvikariat  bestellend 

30  Au^h  der  in  nr.  231  erwähnte  BeschLuss  ist  nwr  von  Kurfürsten  Fürsten  und  Herren  gefasst, 
aber  sie  lassen  dann  doch  die  Städteboten  zu  sich  kommen  um  ihnen  denselben  mitzutheilen. 
Wenn  gleich  aus  nr.  224  art.  3  eine  besondere  Stellung  der  Städte  ersichtlich  wird,  die  man 
vieUeickt  auch  in  den  ScJUuss- Aufforderungen  von  nr.  222  erkennen  mag,  so  ist  das  doch 
nichts  ungewöhnlicJies,  und  sie  sind  doch  da  gewesen.     Wo  sie  nicht  genannt  sind,  scJieint 

35  eine  gewisse  Flüchtigkeit  des  Ausdrucks  obzuwalten,  oder  der  Grund  ist  daß  der  Tag  ohne 

*  Wozu  laut  nr.  888  da»  Einverständnis  der  Fürsten  kam :  und  andern  forsten  davon  gescbeiden  sin. 
Deniiohe  Reicbstags-Aktan  II.  ig 


378 


Fürsten-  und  Städte-Tag  zu  Frankftirt  im  Juli  1394. 


Zweifel  von  fürstlicher  Seite  ^  veranstaltet  war  wenn  auch  das  Ausschreiben  fehlt.  Auch  die 
vorhergehende  Versammlung  zu  Nürnberg  wird  in  nr.  233  art,  1  als  Versammlung  der 
Fürsten  und  Herren  {s,  auch  Zink  weiter  unten)  bezeichnet^  und  doch  ergibt  sich  aus  nr.  220 
art.  1  und  2  daß  auch  eine  Anzahl  Städte  da  waren.  Ich  blieb  bei  dem  Namen  einer  Fürsten- 
und  Städteversammlung  stehen,  Reichstag  woüte  ich  lieber  nickt  sagen,  da  der  König  gefangen  f 
ist  u/nd  wenigstens  direkt  keinen  solchen  ausschreiben  kann,  au^h  die  anwesende  Gesandtschaft 
des  Herzogs  Johann  nicht  gleichbedeutend  mit  der  fehlenden  ausdrücklichen  Vertretung  des 
Königs  ist. 

A.  Die  Vorver'sammlung  zu  Nürnberg  im  Mai  1394  wird  von  Burkhard  Zink* 
berichtet,  PelzeP  kannte  noch  kein  anderes  Zeugnis.     Von  dem  nachfolgenden  wichtigeren  lo 
Frankfurter  Tag  weiß  aber  Zink  nichts,  er  kennt  nur  den  Nürnberger :  item  auf  sant  Urbans 
tag  [Mai  25]  da  kamen  die  churftlrsten  und  herrn  gen  Nürmberg,  und  küng  Wentzlaw 
ward  wider  ledig ;  und  darnach  was  es  gar  unfridlich  im  Behmerland.     Die  Qtieüe  für 
diese  Nachricht  ist  die  anonyme  Augsburger  Chronik,  gedruckt  bei  Mone  Anzeiger  für  Kunde 
der  Deutschen  Vorzeit  1837  Jahrg.  6,  wo  jedoch  dieses  Jahr  durch  eine  Lücke  der  Handschrift  is 
ausgefallen  ist;  die  betreffende  Stelle  findet  sich  eiber  in  dem  vollständigen  Texte,  wie  er  in 
St.  Chr,  4,  98  mitgetheiU  ist :  in  der  jarzal  unsere  herren  in  dem  1394  jar  als  daz  hailg 
crütz  funden  ward  [Mai  3]  do  ward  künig  Wentzelaus  von  Pechaim  und  auch  Römischer 
ktlnig  gefangen  zu  den  Pettlern  vier  mil  von  Praug.  die  fanknüss  tatten  sin  vettern  die 
herzogen  von  Merchern  und  der  herzog  von  Tütschin  und  ander  fürsten  und  herren  der  so 
vil  was  von  dem  land  z&  Pechaim.  und  f&rten  in  gen  Praug  uff  sin  aigen  fest  und  legten 
in  da  gefangen  und  besorgten  in  gar  wol.  und  besanten  die  küLrflirsten  und  ander  fÜrsten 
und  vil  herren  gen  Nürenberg  uff  sant  Urbanus  tag  [Mai  25],  nota  :  darnach  über  ettwie- 
vil  zit  ward  er  ledig ;  aber  ez  st&nd  darnach  gar  unfridlich  in  dem  land  z&  Pechaim , 
wann  siner  lantzheren  vil  wider  in  waren  \  Von  dieser  seiner  Quelle,  die  seine  einzige  ist  ^ 
und  auch  nichts  vom  Frankfurter  Tag  weift,  hat  Zink  nur  einen  kurzen  doch  wortgetreuen 
Auszug  gegeben.  Er  verwechselt  aber  die  Jahrszahl,  indem  er  das  ganze  auf  1395  statt  1394, 
welches  letztere  seine  Quelle  richtig  hatte,  zu  verlegen  scheint^ ;  die  nähern  Veranlasser  und 
somit  auch  der  vermuihliche  Zweck  des  beabsichtigten  Nürnberger  Tags  sind  ihm  ausgefallen : 
es  blieb  nur  noch  Nürnberg  unA  die  Zusammenkunft.     Urkwaden  und  Berichte  von  diesem  so 
Tag  fehlen.     Uebrigens  mag  das  Datum  auf  Urbani,  das  dia  anonyme  Augsburger  Chronik 
und  aus  ihr  Zink  bieten,  seine  Richtigkeit  haben.  Dasselbe  steht  weder  mit  der  Augsburger^ 
noch  mit  der  Nürnberger  Rechnungsang oibe  in  Widersprach.     Und  diese  beiden  Quellen 
bestätigen  die  Versammlung  in  erwünschter  Weise.     Die  letztgenannte  nr.  220,  welche  hier 
zum  erstenmal  bekannt  wird,  gibt  uns  nun  zwar  auch  nicht  in  die  Verhandlungen  selbst,  35 
aber  doch  in  die  Bedeutung  der  Versammlung  einen  bessern  Einblick  :  Fürsten  und  Städte 
waren  doch  ziemlich  zahlreich  versammelt,  rnehr  die  ersteren.     Die  Sache  des  gefangenen 
Königs  wird  Borziboy  geführt  haben  und  der  Oberste  zu  dem  Deutschen  Hause  [Sifrid  von 
Veningen,  art  1],  besonders  aber  war  ein  Gesandter  des  Herzogs  Johann  von  Görlitz  an- 
wesend um  sich  WenzeVs  anzunehmen'',  und  mit  ihnen  zusammen  wird  des  Königs  Kanzler  10 
Herr  Johanko  (art.  2)  gewirkt  haben.     Diesen  gegenüber  des  Herzogs  von  Oestreich  Roth  *, 


*  Dazu  die  erwähnte  Wirkeamkeit  Borziboy't» 

s  St.  Chr.  6,  46,  sO'Si  {cf,  Oefele  SS.  RR.  BB,  1,  sei), 

*  Im  Wenzel  1,287. 

*  Vgl  dazu  die  Berichtigungen  Frentdorffe  in  St.  Chr. 
4,  SS  nt.  1'4. 

"  ülman  Stromer  St.  Chr,  1,  84,  1-7  weiß  von  beiden 
Vereammiungen  zu  Nürnberg  und  Frankfurt  nichte, 
ebenso  die  Ännalee  Matteeneee  M.  G.  SS.  9,  887.  Pelzel 
Wenzel  1,  887  und  Palacky  Böhm.  Geech.  8,  a,  so,  welche 
die  beiden  Vereammiungen  berichten,  tetzen  die  Nürn- 


berger, für  die  eie offenbar  nur dae  Zeugnie  Zinfe  haben, 
doch  richtig  auf  1894  und  nicht  1896. 

*  Siehe  die  Anm,  zu  nr.  I88  art.  1. 

'  Nicht  aber  Herzog  Johann  telbet,  wie  Häueeer  1,  807  45 
anführt;  nur  sein  Rath  iet  eowol  in  nr.  88O  art.  8  alt  in 
der  Proklamation  nr.  882 ,  auf  die  eich  Häueser  beruft, 
erwähnt,  sin  erber  bodschailt  heißt  es  an  letzterer  SXeÜe. 

'  Auch  nr.  880  art.  8  dez  von  Osterrich  rat,  und  dann 
wider  dez  herzogen  von  Oesterrich  rat  so 


Einleitung.  379 

ohne  Zweifel  von  Seiten  Herzog  AlhrecMs  III  und  der  Aufständischen  überhaupt.  Wahr- 
scheinlich beziehen  sich  edle  die  Schenkausgaben  in  art.  1  und  2  von  nr.  220  auf  diesen  Tag; 
daß  auf  solche  Art  Einige  doppelte  Propination  erhalten^  ist  wol  als  Begrüßung  und  Ab^ 
schied  zu  deuten;  art,  3  geht  auf  eine  spätere  Versammlung  («.  lit.  E).  Man  kann  froh  sein, 

5  daß  in  Nürnberg  dieses  Schenkbu^h  erhalten  blieb  j  da  die  eigentliche  Stadtrechnung  vom 
Jahr  1394  fehlt  und  man  für  diese  Versammlung  so  wesentlich  auf  die  städtischen  Notizen 
angewiesen  ist:  denn  außerdem  wissen  wir  ja  sehr  wenig. 

Und  doch  lässt  sich  der  Verlauf  der  Versammlung  durch  ziemlich  sichere  Vermuthung 
charakterisieren.     Zwar,  daß,  wie  Häusser^  berichtet,  die  Deutschen  Fürsten  sclion  auf 

10  dieser  Nürnberger  Zusammenkunft  beschlossen  hätten  ^  gemäß  den  Reichsgesetzen  den  Pfalz- 
grafen bei  Rhein  zum  Verweser  des  Königs  zu  ernennen  und  ihm  die  Sorge  der  Befreiung 
WenzeVs  zu  übertragen  »  und  daß  somit  die  folgende  Frankfurter  Versammlung  wol  eigentlich* 
nur  die  Bedeutung  gehabt  hätte  «  daß  Ruprechtjetzt  das  Vikariat  wirklich  antrat  (Juli  1394)*, 
das  wird  sich  nicht  belegen  lassen.  Im  Gegentheil,  alle  diese  Dinge  gehen  erst  auf  der  zioeiten 

'5  Zusammenkunft  vor.  Was  war  es  aber  mit  der  ersten?  In  der  anonymen  Augsburger  Chronik 
ist  es  die  Böhmische  Gegenpartei  des  Königs  welche  die  Deutschen  Herren  zu  der  Nürnberger 
Versammlung  antrieb ;  ist  dieß  richtig ,  so  kann  die  Absicht  nur  gewesen  sein  diese  Deutschen 
Herren  auf  ihre  Seite  und  somit  ebenfalls  zum  Abfall  von  Wenzel  zu  bringen^.  Wir  sahen 
schon  f  daß  auch  die  Vertreter  des  Königs  erschienen  und  die  neue  Versammlung  zu  Frank- 

wfurt  nöthig  wurde ,  und  man  darf  denken  daß  durch  den  Einfluss  der  königlichen  Sachwalter 
die  Absicht  der  Böhmischen  Rebellen  in  Nürnberg  verpuffte.  Wahrscheinlich  wurde  aber 
auch  nichts  positives  zu  Gunsten  der  Befreiung  des  Königs  erzielt ;  wahrscheinlich  haben  die 
genannten  Fürsprecher  des  gefangnen  Fürsten  zwar  Hilfe  fUr  diesen  verlangt  y  aber  die  Auf- 
richtung des  Pfälzischen  Reichsvikariats  nicht  begünstigt.     Die  folgende  Frankfurter  Ver- 

25  Sammlung  bringt  dann  für  den  König  wenigstens  die  vorläufige  Aussicht  auf  Hilfe  und 
zunächst  die  moralische  Unterstützung,  zugleich  aber  für  den  Pfalzgrafen  die  Erhebung  zum 
Reichsvikar, 

Der  in  nr.  220  art,  1  erwähnte  Werthaim  ist  Qraf  Johann ,  der  am  26  Mai  (Dinst, 
vor  unsers  Herrn  Auffahrttag)  1394  nebst  derkAcht,  die  mit  ihm  über  den  {Egerer)  Landr 

w  frieden  zu  Franken  und  zu  Baiem  gesetzt  sind^  aus  Nürnberg  von  der  Stadt  Regensbwrg 
ihren  Beistand  gegen  die  schädfßichen  Leute  verlangt^.  Im  Eingang  des  betreffenden  Schreibens 
wird  gesagt :  als  wir  jeczo  zu  Newrenberg  mit  den  fursten  herren  steten  und  ewch  geret 
haben  von  der  gleven  wegen  die  man  Hansen  Renczel  zuschicken  sol,  die  schedlich  lewt 
in  dem  lantfrid  s&chen  und  angreyffen  süIIen,  gebieten  und  manen  wir  ewch  u.  s,  w. 

35  Daraus  sieht  man,  daß  zugleich  mit  der  wegen  der  Gefangenschaft  des  Königs  hier  zusam- 
mengetretenen größeren  Gesellschaft  auch  die  genannten  Landfriedensvorstände  hier  tagten, 
und  diese  werden  die  Gelegenheit  benützt  hohen  sich  mit  den  anwesenden  Reichsständen ' 
ihres  Bezirks  über  die  schwebenden  Landfriedensangelegenheiten  zu  verständigen, 

B.  Frankfuriisches  Geleite  zu  der  Versammlung  daselbst,  —  Indem  die 

40  Deutschen  Fürsten  und  Städte  sich  zu  Frankfurt  versammeln  sollen,  ist  diese  Gemeinde  ver- 
anlasst, in  dem  denselben^  eriheiUen  allgemeinen  Geleite  nr,  221  sich  zu  ihrer  Sicherheit 
gewisse  Bedingungen  auszumachen,  an  welche  sie  ihr  eignes  Geleitsversprechen  knüpft.  Es 
ist  der  erste  Geleitsbrief  zu  einer  solchen  Reichsversammlung  den  wir  besitzen.  Aus  nr,  255 
darf  man  wol  schließen,  daß  damals  diese  Einrichtung  für  genannte  Gelegenheiten  erst  in 

45       '  Getehichle  der  HhärUichen  Pfalz  1,  ioe.  Reg.  Boic.  u,  17.  {Vgl  auch  untere  nr.  12a.) 

'  So  tind  die  Worte  l,  c.  doch  zu  verstehen  t  ^  Die  Regensburger  Botschaft  («.  nr.  920  art.  1)  war  da. 

'  Die  epedeUe  Oeetreichische  Abeicht  stand  damit  im  "  Unter  den  andern  l&den  kann  man  doch  auch  die 

Einklang,  vgl  in  dieser  Einleitung  lü.  D.  Städteboten  verstehen. 
*  Aus  Münch.  R.  A.  Ürkk.  X  **/,  or,  chart..  Regest  in 


380 


Fürsten-  und  Stadte-Tag  zu  FrankAirt  im  Juli  1394. 


der  EntuaicJdung  begriffen  war*,  Fette  sie  nicht  jetzt  erst  getroffen^  sondern  früher  schon 
ähnlich  verfahren  umrde,  so  toird  doch  nun  eben  in  den  Zeitverhältnissen,  die  die  Urkunde 
theils  erwähnt  und  wozu  noch  die  Besorgnisse  wegen  der  halben  Thronerledigung  kommen 
mochten,  ein  Grund  gelegen  hohen ,  besonders  jetzt  ein  derartiges  festes  Abkommen  mit  den 
Theilnehmem  der  Versammlung  zu  treffen'^.  t 

C.  Beschlüsse  zu  Frankfurt;  Pf  alz  graf  Ruprecht  II  Reichsverweser, — 
Hier  zu  Frankfurt  nun  kommt  es  zu  positiven  Beschlüssen  in  Betreff  der  Befreiung  des 
Königs^ :  sie  enthalten  diplomatisches  Einschreiten  mit  allenfallsiger  Aussicht  auf  militärische 
Hilfe,  und  Bestellung  des  Pfalzgrafen  zum  Reichsverweser.  Daß  Oestreichische  Strebungen 
nach  der  Römischen  Königskrone  mit  der  Oefangenschoft  WenzeVs  und  zugleich  mit  dem  lo 
wegen  letzterer  gehaltenen  Reichstag  in  Frankfurt  zusammenhängen,  das  liegt  durch  die  unter 
lit.  D  zusammengestellten  Urkunden  offen  da;  dieser  Zusammenhang  ist  nicht  eine  bloße 
Behauptung  WenzeVs^,  die  Thatsachen  sprechen  ihn  laut  aus.  Der  Frankfurter  Tag  erscheint 
so  in  dem  Licht  einer  Abwehr  der  Oestreichischen  Gelüste  auf  den  Deutschen  Thron,  denen 
sich  die  Deutschen  Fürsten  entgegenstellten.  Und  ein  Mitglied  desjenigen  Hauses,  dessen  i5 
ähnliches  Streben  dann  endlich  gelungen  istj  steht  hier  im  Jahr  1394  naturgemäß  an  der 
Spitze  der  Opposition  gegen  Oestreich^  als  Reichsvikar  für  den  gefangenen  König.  Freilich 
hat  die  Niederlage  von  1394  die  Gedanken  der  Oestreichischen  Familie  noch  keineswegs  zur 
Ruhe  gebracht,  wol  aber  war  sie  das  Vorspiel  für  die  entschiedne  Ausschließung  derselben 
bei  der  endlichen  Neubesetzung  des  Throns'^.  Es  ist  wol  möglich,  daß  schon  jetzt  das  PfäL  «o 
zische  Haus  gleich  weiter  gekommen  wäre,  wenn  es  nicht  zunächst  sich  um  die  Abweisung  der 
Habsburgischen  Erwartungen  gehandelt  hätte.  So  gieng  die  Gelegenheit  sich  WenzeVs  zu 
entledigen  ungenützt  vorüber,  die  Beschlüsse  lauteten  für  den  König  in  seiner  Gefangenschaft 
und  für  das  Hilfsgesuch  Johann' s  von  Görlitz  im  wesentlichen  günstig  :  man  schickte  eine 
Botschaft  an  die  Böhmische  Gegenpartei  um  seine  Loslassung  zu  bewirken^  mit  einem  heftigen  s5 
Brief  an  Josf^  und  der  Drohung  bewaffneten  Einschreitens  in  einem  Schreiben  an  die  Böh- 
mischen Landherren^,  Pfalzgraf  Ruprecht  H  aber,  der  Vater  des  nachmaligen  Königes 
Ruprecht,  wurde  für  die  Dauer  der  Unfreiheit  WenzeVs  zum  vicarius  und  furseher  des 
richs  bestellt^.  Er  selbst  lässt  dabei  durchblicken  ^  daß  er  als  Pfalzgraf  eigentlich  schon 
bisher  bei  dem  Zustande  des  Reifhs  das  Recht  gehabt  hätte  eine  solche  Stellung  einztmehmen,  so 
und  daß  er  nur  nicht  Gebrauch  davon  habe  machen  wollen  ^is  die  jetzige  Gefangenschaft 
eingetreten  sei^^;  zugleich  stellt  er  das  militärische  Aufgebot  zu  Gunsten  des  Königs  in  Aus- 
sicht^^.  Man  sieht  dann  in  nr.  223  und  224,  wie  der  Reichsvikar  sein  Regierungsrecht  aus- 
zuüben beginnt. 

D,  Verhältnis  Hzg,  Albrecht*s  III  von  Oestreich  zum  Frankfurter  Tag.  — » 
Schon  bei  dem  zweifellos  gegen  Wenzel  gerichteten  Schutz-  und  Tmtzbündnis,  welches  am 
18  Dec.  1393  in  Znaim  wider  allermeniglich  usgenomen  dem  heiligen  Bomischen  riebe 
{nicht  ausgenommen  ist  der  König  dieses  Reiches)  geschlossen  wurde,  ist,  außer  dem  König 
Sigmund  sowie  dem,  Markgrafen  Jost  und  dem  Meißnischen  Markgrafen  Wilhelm,  auch 


*  Siehe  Anm,  zu  nr,  22t. 

>  Vgl.  weiter  die  Einleitung  zum  folgenden  Tag  lit.  C. 
3  Vgl.  dazu  liU  E. 

*  Vgl.  seine  Anklage^  enthalten  in  der  Verantwortung 
des  Herzoge  Albrecht  nr.  227  art,  6. 

'  Hofier  Ruprecht  164. 

•  In  nr.  222. 
'  In  nr.  282. 

•  In  nr.  231.  Ich  zähle  die  Worte  täten  sie  —  ledig 
werde  noch  zu  dem  InhaUe  des  an  die  Landherren  zu 
Beheim  gerichtäen  Briefe,  der  wol  nicht  identisch  ist  mü 


dem  in  nr.  282  erwähnten  Schreiben  an  Jost ,  aber  mit  40 
seiner  Drohung  natürlich  ebensogut  auch  dem  letzteren 
galt. 

•  nr.  222. 

^*  Vielleicht  sind  die  Worte  und  wollen  uns  doch  — 
leider  gefangen  ist  doch  eher  so  zu  verstehen,  daß  er  45 
sich  nicht  sclton  durch  die  bloße  Thatsache,  sondern  erst 
durch  die  ofßcielle  Nachricht  von  Seüen  des  Herzogs  Jo- 
hann, bestimmen  ließ  von  seinemVikariatsrecht  Gebrauch 
zu  m<i(Jien. 

"  Ebenda.  50 


Einleitung. 


381 


Herzog  Alhrecht  111  von  Oestreich  betheiligt^.  Aber  noch  deutlicher  ist  der  Veri/rag  der  vier 
Oestreichischen  Herzoge  nr.  225  und  226,  zu  JEnsisheim  6  Mai  1394  mit  14  Schwäbischen 
Städten  geschlossen  :  er  spricht  schon  die  Thronkandidaiur  unverblümt  atis^,  v/nd  als  den 
eigentlichen  und  Hauptkandidaten  muß  man  sicher  Alhrecht  HI  wegen  seiner  vorhersehenden 
5  Stellung  in  der  Familie  und  Landesregierung  betrachten^.  Gegen  ihn  sind  dann  auc^  die 
Anschuldigungen  K.  WenzeVs  gerichtet,  auf  welche  dieser  Herzog  in  nr,  227  antwortet^,  und 
zwar  beziehen  sich  spedell  auf  den  Frankfurter  Tag  die  art.  5  und  8,  Der  Angeschuldigte 
behauptet,  er  habe  nie  wider  den  König  nach  dem  Reich  gestellt,  und  seine  Gesandten  auf 
diesem  Tag  seien  nv/r  angewiesen  gewesen  sich  den  Maßregeln  anzuschließen  welche  dort  die 

10  Mehrheit  der  Fürsten  für  Wenzel  ergreifen  würde.  Das  letztere  mag  richtig  sein,  weü  er 
sich  schon  im  Mai  zu  Nürnberg  hatte  iiberzeugen  können  daß  seine  Saat  nicht  reif  sei;  aber 
was  er  eben  dort  im  Mai  zu  Nürnberg  mit  seiner  Gesandtschaft^  wollte ^  davon  erwähnt  er 
nichts,  gerade  darauf  aber  werden  sich  die  Worte  der  Anschuldigung  in  nr,  227  art.  5  be- 
ziehen :dBZ  wir  in  der  zite,  so  er  gevangen  und  sein  selbs  unmSchtig  w^r\  nach  dem  rieh 

15  haben  gestalt  und  darumb  unser  erber  botschaft  zu  den  kurfursten  und  andern  fursten 
herren  und  stetten  des  richs  getan  haben.  Damit  fällt  denn  auch  auf  die  vorhergehende 
Nürnberger  Versammlung  ein  unerwartetes  Licht,  das  übrigens  ganz  zu  dem  stimmt  was  wir 
dort  über  den  Charakter  jener  Zusammenkunft  behaupten  durften^.  Man  kann  überhaupt 
nicht  sagen,  daß  die  Selbstveriheidigung  des  Herzogs  einen  günstigen  Eindruck  macht;  und 

20  sie  wurde  dadurch  nicht  besser  und  überzeugender^  daß  man  sie  nicht  bloß  an  K,  Wenzel 
schickte  sondern  ihr  auch  wie  es  scheint  sonst  im  Reiche  Verbreitung  gab''.  Die  wahre 
Stellung  des  Herzogs  zum  König  kommt  dann  nicht  bloß  am  17  Dec.  1394  durch  den  Bund 
zu  Weytra^  und  am  13  Juli  1395  durch  die  Absage  an  Wenzel^  zu  Tage,  sondern  noch  mehr 
durch  das  Gelöbnis  des  Markgrafen  Jost^^  vom  9  August  1395^^ :  Herzog  Alhrecht  erscheint 

s5  darin  innig  verbunden  mit  WenzeVs  Hauptgegnem  in  Böhmen,  diese  stellen  ihm  die  Gewalt 
und  Vikarie  des  Römischen  Reichs  in  Aussicht,  sie  wollen  ihm  beistehn  daß  ihm  dieselbe  vom 
König  übertragen  werde,  mit  dem  weitgreifenden  Zusatz  oder  wie  sich  das  fueglich  geschi- 
cken  mag,  d.  A.  er  soll  die  genannte  Stellung  erhalten  mit  Grüte  oder  Gewalt.  Wir  haben 
eine  Aufzeichnung  aus  denselben  Tagen,  an  der  man  sieht  wie  verbreitet  damals  schon  im 

»0  Reich  die  Zweifel  an  der  Dauer  der  Regierung  WenzeVs  waren;  da  redet  Berthold  Pßnczing 
im  Namen  der  Städte  Nürnberg  Rotenburg  Schweinfurt  Windsheim  Weißenburg  mit  Bischof 
Gerhard  von  Wirzburg  :  ob  das  were  daz  der  egenant  herre  •  •  von  Wirczburg  iht  ze 
schicken  gewinne  und  daz  er  handelt  nach  des  lantfrids  laufe  und  daz  den  lantfrid  an- 
rürt  und  antreff,  so  solt  er  gAt  getrawen  haben  zu  den  vorgenanten  steten  daz  sie  im  darinne 

35  willig  weiten  sein  und  t&n  was  sie  pillichen  selten,  es  wer'  dann  daz  ein  ander  lauf  auf- 
stünde oder  ein  ander  hawbt  würde,  desgeleichen  redt  der  vorgenant  herre,  daz  er  das 
den  vorgenanten  steten  herwider  auch  wolt  tun  on  geverde". 


»  Abdruck  bei  Pelztl  Wenzel  i  Urk.  B.  136-128  nr.  ä?, 
vgl.  PtUacky  Böhm.  Getch,  s,  a,  74  nebst  nt,  79. 
40     >  Uebrigena  scheint  Graf  Eberhard  von  Wirtemberg 
nur  bei  dem  allgemeineren  Bundesvertrag  dieses  Datums 
(«.  Anm,  zu  nr,  226)  betheiUgt  zu  sein ,  nicht  aber  bei  obi- 
ger Abmachung  selbst  in  Betreff  Erhebung  eines  Oestreichi- 
sehen  Fürsten  auf  den  Deutschen  Thron  (vgl.  überliaupl 
45  hinsichtlich  dieser  Verträge  StäUn  8,  860-862).  Denn  ein 
Vertrag  zwischen  ihm  und  dem  Habsburgischen  Hause, 
der  dem  zwischen  diesem  und  den  Städten  in  nr.  225 
und  226  geschlossenen  entspräche,  findet  sich  ni'cAt  vor. 
>  Stalin  8,  860. 
50       *  Vgl.  dazu  Kurz  Albrecht  HI  2, 169-176  und  Aschbach 
'  Sigmund  ij  64. 

"  Siehe  oben  diese  Einleitung  Ht.  A. 


•  Siehi  ebendort. 

'  nr.  228;  wie  an  Straßburg  so  wurde  das  Aktenstück 
gewis  auch  an  andre  Reichsstände  verschickt. 

•  Lichnowsky  4  Regest  nr.  2447  aus  k.k.  g,  A.^  gedruckt 
Pelzel  Wenzel  i  Urk.  B.  140-142  nr.  112  ebendaher,  auch 
Orig.  im  Dresd.  Archiv  nr.  4872. 

•  nr.  229. 

'*  Der  früher  selbst  nach  der  Deutschen  Krone  gestrebt, 
s.  Einl.  zum  Nürnb.  R.  T.  vom  Sept.  laso  lit.  E. 

"  nr.  280. 

«  Auf  einem  am  11  Aug.  (Mi.  vor  aesu.  Mar.)  im  Jahr 
[18]95  zu  Bamberg  gehaltenen  Tage,  wo  auch  die  Bot- 
schaften der  vorgenannten  Städte  da  waren,  Nürnb.  A. 
K.  cod.  nr.  673  fol.  104*  cop.  coaev. 


382  Fürsten-  und  Städte-Tag  zu  Frankfurt  im  Juli  1394. 

E.  Die  Berichte  über  den  Tag,  nr,  231  und  232,  der  größere  bisher  ganz  unbekannt, 
kommen  aus  städtischen  Kreißen :  nr,  231  erzählt  denn  amJi  von  dem  Antheil  der  Städteboten 
an  der  Versammlung,  während  nr,  232  von  einer  neuen  Zusammenkunft  der  Fürsten  und 
Städte  berichtet  die  zu  Nürnberg  auf  26  Juli  gehalten  werden  soll.  Dort  haben  die  Städte 
zu  antworten,  ob  sie  ihr  Kontingent,  zur  militärischen  Unterstützung  WenzeVs,  stellen  wollen  & 
oder  nicht,  und  ebendahin  soll  auch  Josifs  Antwort  kommen.  Daß  dann  eine  solche  Ver- 
sammlung zu  Nürnberg  wirklich  stattgefunden  hat,  ergibt  nr.  220  art.  3.  Es  erscheint  dabei 
wider  der  Roth  des  Herzogs  Johann  von  Görlitz,  vermuthlich  derselbe  VogÜander  wie  im 
MaV,  und  der  Roth  Herzog  Älbrecht's  HI  von  Oestreich,  auch  ein  Conrad  Flemmivk  von 
Oesterreich  neben  ihm,  dazu  der  Kanzler  des  gefangenen  Königs '.  Was  aber  hier  vorkam,  lo 
davon  haben  wir  keine  Nachricht.  Weiterhin  sagt  Pelzel*,  der  neue  Reichevikar  habe  sich 
entvpeder  selbst,  oder,  was  wahrscheinlicher  sei,  Ruprecht  HI  an  seiner  Statt,  vermvMich 
mit  einiger  Mannschaft,  in  das  Lager  des  Herzogs  Johann  vor  Budweis  verfügt.  Man  darf 
denken,  dieß  sei  im  Auftrag  oder  in  Vollmacht  seines  Vaters  des  Reichsvikars  und  von  der 
erwähnten  Versammlung  aus  geschehen*.  Daß  Ruprecht  III  in  der  Thai  am  1  Äug.  in  i^ 
Budweis  war,  hat  seine  Richtigkeit  laut  des  Briefs  nr,  238,  den  er  von  dort  schrieb^;  aber 
er  berichtet  darin  nur  von  seiner  diplomatischen  Thätigkeit  und  sagt  kein  Wort  von  Mann-- 
Schaft  die  er  etwa  bei  sich  gehabt  hätte,  während  er  doch  von  den  militärischen  Zuriistungen 
des  Herzogs  von  Görlitz  ausführlich  redet.  Und  wenn,  wie  wir  sahen,  die  Städte  erst  auf 
dieser  Zusammenkunft  vom  26  Juli  über  ihre  Kontingentstellung  Bescheid  geben  sollen,  so  20 
wäre  die  Zeit  bis  1  August  doch  viel  zu  kurz  um  die  kriegerische  Aktion  ins  Werk  zu  setzen, 
es  müsste  denn  Ruprecht  nur  mit  eigenen  oder  au,ch  sonstigen  fürstlichen  Streitkräften  aus- 
gerückt  sein,  was  doch  nicht  wahrscheinlich  ist.  Kurz*  folgt  offenbar  nur  Pelzel,  und  wenn 
AschbacV  sowie Häusser^  undHöfler^  ebenfalls  annehmen,  daß  Reichshüfe  durch  Ruprecht  IH 
zugeführt  worden  sei,  so  kann  diese  Annahme  auch  nur  von  Pelzel  herrühren,  der  hier  ein-  25 
fach  wider  eine  pragmatisierende  Vermuthung  aufgestellt  hat,  dießmal  aber  ausdrücklich  sie 
eben  nur  als  solche  kennzeichnet,  was  vor  unvorsichtiger  Aufnalime  derselben  hätte  warnen 
können.  Vielmehr  blieb  die  Dazwischenkunft  des  Reichs  offenbar  eine  bloß  unterhandelnde, 
und  mit  Recht  hat  daher  Palacky*^,  wenn  atuh  ohne  kritische  Erörterung,  nur  von  dem  per- 
sönlichen Erscheinen  des  genannten  Fürsten  bei  dem  Böhmischen  Heer  gesprochen  und  die  so 
militärische  Reichshilfe  damit  fallen  lassen. 

F.  Städtische  Kosten.  —  Die  Augsburger  Ausgaben  nr.  233  art.  2  bringen  Nach- 
richten über  die  Vorbereitung  des  Frankfurter  Tags.  Die  Nürnberger  Stadtrechnung  nr.  235 
art,  5  nennt  die  Städteboten  von  dort,  die  nach  Frankfurt  geschickt  worden.  Man  würde  zur 
Herstellung  der  Präsenzliste  spedellere  Angaben  aus  den  Frankfurter  Notizen  9ir.  234  gerne  35 
annehmen,  es  werden  uns  aber  hier  in  art.  4  und  7  nur  Fürsten  und  Herrn  im  allgemeinen 
und  dazu,  in  art.  2  nebst  3,  der  königliche  Kanzler  und  seine  Schreiber  aufgeführt,  alles 
ohne  Namen.  Man  muß  die  näheren  Nachrichten  sich  aus  den  übrigen  Schriftstücken  zu- 
sammetüesen  in  Betreff  der  Anwesenden  und  ihrer  Namen  :  nr.  221  in.,  nr.  222  in.  {hier 
auch  die  Botschaft  des  Herzogs  Johann  von  Görlitz),  nr,  227  art,  ö  und  8  {die  Botschaft  des  «o 
Herzogs  Albrecht  HI  von  Oesterreich),  nr.  231,  nr,  232^\  Die  Anwesenheit  der  Städteboten 

'  Siehe  in  dieser  EinleUung  lU.  A.  *  Jm  Albrecht  111  pag.  les-ie?, 

*  Siehe  ebenda.  '  Im  Sigmund  /,  es. 

3  Im  Wenzel  1, 2SS,  '  In  Gesch,  der  Pfalz  1, 907. 

*  Die  Zeit,  um  nach  Budweis  zu  kommen,  wird  wol  *  Im  K.  Ruprecht  97.  45 
reichen.                                                                                 ^^  Böhm.  Geech.  s,  a,  so. 

'  Vgl.  die  BeHgelung  der  kön.  Urkunde  vom  i  Aug.  "  Die  Anwesenheit  det  Landgrafen  Hermann  von  Bes- 
aue Budweis  in  Pelzel  Wenzel  i  Urk.  B.  136  nr.  lOS,  und  een  {und  wol  auch  des  Erzbischofs  Konrad  von  Mainz , 
diejenige  der  kön.  Urkunde  aus  Pisek  vom  26  August  bei  der  zudem  eeinen  Rath  nr.  220  art.  8  dort  hatte)  ergibt 
Palacky  Böhm.  Geech.  8,  a,  82  f.  tich  außer  nr.  282  noch  aut  den  8  Aussöhnungsverträgen  50 


Einleitung. 


383 


geht  aus  nr.  231y  nr.  232,  und  aus  nr,  222  in,  hervor;  Straßburg  scheint  keinen  Rathrfreund 
geschickt  zu  hahen,  da  es  sich  von  Frankfurt  und  Hans  Fritze  der  Stadt  Diener  (wobei 
Wencker's  Bezeichnung  tool  richtig  ist)  berichten  lässt  nr,  231  und  232.  Kriegk^  erzählt ,  wol 
nach  einer  Aufzeichnung  des  Stadtarchivs :  zu  dem  1394  in  Frankfurt  gehaltenen  Reichstag 

5  waren  den  Fürsten  und  Herren  mehr  als  800  Freudenmädchen  nachgefolgt. 

O.  Erster  Anhang  :  K.  WenzeVs  Befreiung  aus  der  Gefangenschaft.  — 
Bei  der  Wichtigkeit  des  Gegenstandes  und  dem  nahen  Zusammenhang  mit  den  angeführten 
Versammlungen  schien  es  zweckmäßig  noch  einige  Stücke  hier  beizufügen  über  die  Befreiung 
des  Königs,  die  diplomatische  Thätigkeit  Ruprechtes  HI  in  dieser  Richtung,  die  Bedingungen 

10  der  Loslassung  und  die  nachfolgenden  Anforderungen  des  Königs  an  das  Reich*.  Die  Be- 
dingungen der  Loslassung  sind  zweifach  Überliefert,  in  sehr  abweichender  Gestalt,  nr.  236 
und  237.  Man  könnte  zuerst  versucht  sein  die  Aufzeichnung  nr.  236  für  officieU  und  au- 
thentisch zu  halten,  der  Anfang  zum  ersten  so  ist  berett  worden  lautet  ganz  une  auch  bei 
officiellen  Aufzeichnungen  dieser  Art.     Allein  die  Sache  verhält  sich  anders,  wir  hohen  hier 

15  nicht  den  Text  der  Verabredung  selbst  sondern  die  beliebige  Notiz  eines  beliebigen  Schreibers 
der  von  Pfalzgraf  Ruprecht  III  den  Auftrag  dazu  erhalten  hatte  {vgl.  nr.  238  ex.)  und  es 
doch  nicht  genau  wusste.  In  einer  aktenmäjßigen  Aufzeichnung  würde  am  Schluss  oder  an 
einer  sonstigen  passenden  Stelle  ein  Actum  oder  Datum  zu  erwarten  sein;  es  müssten  die  vier 
Schlösser  in  art.  1,  von  denen  es  hier  nur  heißt  vir  slosse  die  dann  benant  sein,  auch  wirk- 

80  lieh  mit  Namen  auftreten ;  es  könnte  nicht  heißen  sechzig  oder  sibenzig  bern  ohne  wirkliche 
Fixierung  der  Zahl;  der  ganze  Styl  ist  für  eine  kanzleimäßige  Darstellung  nicht  der  korrekte. 
Dagegen  berichtet  in  nr.  237  ein  Theilnehmer  der  Verhandlungen,  Borziwoy  von  Swinar, 
der  sogar  selbst  eine  der  Geiseln  war;  der  musste  es  doch  wissen,  zumal  da  er  an  demselben 
Tage,  an  welchem  der  Vertrag  gemacht  wurde,  auch  seinen  Bericht  davon  macht  (daz  wir 

85  als  bewt  gesworn  und  verbriefet  haben  im  Eingang).  Ich  gebe  daher  durchaus,  wo  zwischen 
nr.  236  und  237  ein  Widerspruch  obwaltet,  der  Angabe  von  nr.  237  den  Vorzug,  und  nehme 
nur  an,  daß  art.  2  von  nr.  236,  der  in  nr.  237  gar  nicht  erscheint,  und  die  eventuelle  Er- 
weiterung des  Termins  bis  zu  vier  Wochen,  die  ebenfalls  nur  in  nr.  236  art.  6  steht,  deshalb 
doch  richtig  sein  können,  sofern  weder  das  eine  noch  das  andere  Stück  den  Anspruch  machen 

so  kann  alles  vollständig  zu  enthalten  und  dieß  doch  nur  Nebenpunkte  sind.  Dagegen  ist  in 
nr.  236  art.  1  falsch  angegeben :  1)  der  2  August  für  das  Einlegen  der  Geiseln  nach  Krumnau, 
statt  31  Juli,  wo  der  Irrthum  entstand  durch  Verwechslung  mit  der  Freigebung  und  Ablie- 
ferung des  Königs  nach  Krumnau,  welche  letztere  richtig  auf  2  August  fällt  laut  nr.  237 
und  238;  2)  die  Zahlangaben  von  60 — 70  Geiselpersonen  und  4  Geiselschlössem,  statt  50 


85  der  beiden  zu  Frankfurt  vom  14  Juli  tSH^  im  Münch.  R. 
A.  Mainz  Erzstift  Nachtrüge  fasc.  48  IX  *'/,i  orr.  memltrr., 
auf  der  Teklur  mit  den  nrr,  60,  6 1,  62  {der  erele  auch  im 
Wirzb,  A,  Konserv.  Mainz-AscbafTenburger  Ingrossatur- 
buch  18  foL  107').  Dagegen  wird  man  aus  demmü  nr.  61 

40  bezeichneten  StiUk  auf  die  Anweeenheit  der  dort  erwähn- 
ten Erben  dm  Landgrafen  (Balthazar  Landgraf  zu  Do' 
ringen  und  Markgraf  zu  Miessen,  und  Otto  Herzog  zu 
Br&newig  Herzog  Emetie  eetigen  Sohn)  nicht  echUefien 
können. 

45  '  Deuttchee  Bürgerthum  im  MittelaUer,  neue  Folge, 
pag.  sei, 

*  Vgl.  dazu  teine  Geldbemühungen  in  Böhmen,  Pa- 
lacky  s,a,S4  und  Pelzet  i,  »91.  Von  Geld,  dem  König  zu 
geben,  iet  auch  die  Rede  in  einer  Instruktion  für  eine 

50  Straßburger  Getandtechaft  an  K.  Wenzel  [1894  c.  Dec. 
se]  im  Straßb.  St.  A.  an  der  Saul  I  partie  lad.  G  fasc.  XIV 
llasse  11  nr.  5,  ähnlich  Bensen  Rothenburg  so$  f.  und 
StäUnWirtemb.  Getch.9,  S$7nt,  ».  WahrtcheinHch  gehört 


hieher  auch  das  Schreiben  WenzeTe  an  Straßburg,  in 
welchem  er  bei  dieter  Stadt  als  seine  Gesandten  beglau- 
bigt den  edlen  Fredrichen  Grafen  zu  Otingenn  seinen 
Kammermeister  Rath  und  Hansen  Heekil  von  Amberg 
seinen  lieben  Getreuen  zu  mündlichem  Auftrag  von 
wegen  ettlicher  notlicher  sache  die  uns  selber  ange- 
boren, dat.  Prag  1895  Febr.  si  (Sonntag  vor  Fastnacht), 
im  Straßb.  St.  A.  an  der  Saul  I  partie  lad.  B  fasc.  VIII  nr. 
57  or.  Chart.  Am  s  Okt.  1896  (Sonntag  nach  Michaelis) 
schreibt  Heinrich  von  Mülheim  Rüter  an  Straßburg  aus 
Prag :  do  wissent,  daz  der  kunig  gerne  lute  hette  und 
sich  gerne  rorte,  so  wil  er  kein  gelt  usgen,  so  wil  im 
nieman  vergeben  dienen,  ibid.  nr.  19  or.  chart.  Und 
Martin  von  Schilteken  schreibt  an  Straßburg  [1896]  Juni  8 
(sabb.post  corp.  Christi)  aus  Prag:ala  ir  wol  wissent , 
daz  ane  gelt  nieman  nüt  schaffet  in  diseme  bofe,  ibid. 
nr.  41  or.  chart.  Unsre  bisher  nur  im  Regest  bekannte 
Urkunde  nr.  989  und  die  ganz  neue  Berichterstattung 
nr.  840  werfen  Ucht  auf  die  Geldbemühungen  des  Könige. 


384 


Fürsten-  und  8tädte-Tag  zu  Frankfurt  im  Juli  1394. 


Personen  und  5  Schlössern;  3)  in  art,  3  ist  an  sich  unwahrscheinlich,  daß  den  EebeUen  alle 
Häuser  und  Festen  in  Böhmen  eingeräumt  werden  sollen,  da  die  Härte  der  Bedingung  nicht 
zu  der  Lage  der  Umstände  passt ;  auch  gehört  das  hier  ausgenommene  Schloss  Kutten  im 
Gegentheil  laut  nr,  237  zu  den  fünf  sofort  zu  übergebenden  Geiselschlössem ;  4)  in  art.  4 
sind  die  Worte  dieselben  vir  —  nucz  ist  eine  sehr  unvollkommene  und  schiefe  Widergabe  5 
der  Bestimmung  von  nr.  237  und  sol  auch  der  awsspruch  —  an  sie  kumen  ist;  5)  art.  5 
fällt  mit  art.  3  gegenüber  der  Angabe  von  nr.  237.  Der  ganze  Schluss  von  nr.  237  ist  diesem 
Stück  allein  eigenthümlich  und  ganz  dazu  geeignet  den  Eindruck  der  Authenticität  seiner 
Angaben  zu  verstärken. 

Wenn  nr.  239  und  240  die  Ansprüche  beleuchten,  welche  der  geldbedürftige  König  in  10 
Folge  der  Böhmischen  Unruhen  an  die  Städte  macht,  so  ist  in  nr.  240  außerdem  auch  die 
Schlussnotiz  über  die  Schlegler  merkwürdig.    Schon  in  nr.  215  vom  18  Dec.  1393  lasen  wir 
von  einer  Unzufriedenheit  mit  dem  König,  fürstlicher  -  und  wol  auch  städtischer seits,  und 
ohne  Zweifel  ist  der  Gfrund  davon  in  seinem  Verhältnis  zu  den  Schleglem  zu  suchen^.  Nun 
wird  in  unsrer  nr.  240  vom  21  Nov.  1394  weiter  berichtet,  daß  dieses  Verhältnis  eine  feste  15 
Gestalt  gewonnen:  man  erzählte  sich,  Wenzel  hohe  die  Gesellschaft  in  seinen  Sold  genommen 
und  ihr  einen  Hauptmann  gesetzt.    Also  hat  dieselbe  damals  jedenfalls  schon  bestanden,  und 
ihre  Zeitbestimmung  erhält  durch  die  beiden  Stücke  nr.  215  und  240  nähere  Anhaltspunkte 
als  bisher^.     Die  Fürsten  müssen  die  Sache  sehr  ernst  aufgefasst  haben,  man  fürchtete  wol 
dbr  König  machte  durch  die  Verbindung  mit  den  Ritterg esellschaften  neue  Macht  gewinnen;  20 
und  so  wurde  der  FUrstenbund  vom  23  Mai  1395,  und  zwar  mit  Berufung  auf  art.  18  des 
Egerer  Landfriedens  selbst,  wider  die  Schlegler  geschlossen^.     Es  muß  als  die  Folge  dieser 
Opposition  betrachtet  werden,  daß  nun  der  König  plötzlich  am  27  Nov,  1393  dem  Schlegler- 
verein  bei  schwerer  Ungnade  gebietet  sich  aufzulösen^.   Aber  schon  werden  am  30  Nov.*  und 
18  Dec.  1395^  und  15  Jan.  1396'^  neue  Verabredungen  gegen  die  bedrohliche  Rittergesell-  25 
Schaft  getroffen,  der  Spruch  des  Schiedsgerichts^  zwischen  ihr  und   Graf  Eberhard  von 
Wirtemberg  6  April  1396 '  will  die  Auflösung  des  Vereins ;  das  Gebot  des  Königs  hatte  also 
noch  nichts  geholfen.     Ob  es  ihm  auch  nur  völlig  Ernst  war  ?    Er  nimmt  die  Mitglieder 
wenigstens  gleich  am  9  Mai  1396  als  Diener  auf;  die  noch  ungedruckte  wenn  auch  bekannte 
Urkunde  lautet  so :  Wir  Wenczlaw  von  gotes  gnaden  Romischer  kunig  zu  allen  czeiten  so 
merer  des  reichs  und  kunig  zu  Beheim  bekennen  und  tun  kunt  offenlichen  mit  diesem 
brife  allen  den  die  in  sehen  oder  hören  lesen :  wann  wir  Hennel  Streiflf  von  Lawdemburg 
gesessen  zu  Greiffenstein  und  Friczen  von  Urbach  gesessen  zu  Steinecke  unsere  und  des 
reichs  Üben  getrewen ,  und  sust  alle  andere  herren  ritter  und  knechte  die  man  nant  von 
Siegeln,  zu  unsern  dinern  und  hofgesinde  ufgenomen  und  empfangen  haben,  also  vor- 95 
nemlichen  das  sie  uns  drey  jare  iait  aller  irer  macht,  als  ofte  wir  sie  des  ermanen,  dinen 
und  zu  dinste  bereyte  sein  und  gereiten  suUen  an  geverde  und  Widerrede,  und  dorumb. 


*  Siehe  die  Einleüung  zum  vorigen  Reichttag  Ut.  E, 
und  da»  Slück  nr.  21s  Anm. 

'  Vgl.  über  da»  Datum  der  Auebreüung  dieter  Gesell- 
schaft SläHn  Wirtemb.  Gesch.  8,  869  nt.  3  und  800  nt. 
9,  und  überhaupt  in  Betreff  der  Schlegler  ibid.  8,  862 -See. 

*  Guden  cod.  dipU  8,  eis-eiö  nr.  888;  Münch.  kön. 
Staatsarchiv  Urkk.  betr.  äu(Sore  Verhältniase  der  Kur- 
pfalz "Vf.  ff  or.  mb.  c.  4  eig.  pend.,  und  Karkr.  G.  L.  A. 
Pfalz.  Kop.  B.  44  foL  187K 

*  Straßb.  St.  A,  correspond.  polit.  art.  107  nr.  73,  wo- 
rcais  direkt  oder  indirekt  alle  Abdrücke  zu  kommen  schei- 
nen :  Wencker  Apparatus  249  f.,  Lünig  Cod.  dipl.  Germ. 
2f  408  f.  nr.  47,  SoAiler  Graven  2  Aufl.  2  Beil.  pag.  7  nr.  7. 

'  Regest  in  Ztschr.  f.  d.  Gesch.  d.  Oberrheins  22, 188  f. 


nr.  26*  aus  Karlsr.  G.  L.  A.  or.  mb.,  und  Auszug  in 
Lehmann  Speir.  Chr.  768^. 

*  Wencker  ussburg.  lOS-ios,  Lünig  Reichsarchiv  7,4,  40 
84-87  nr.  16,  Saltler  Graven  2  Aufl.  2  Beil  pag.  8  nr.  8. 

'  Bamb.  A.  Konserv.  Acta  über  Rotenb.  a.  d.  T.  wegen 
des  Landfriedens  cop.  chart.  coaev.,  nach  dem  Hauptin- 
halt gedruckt  bei  Wencker  appar.  260-264;  bei  Stalin 
8,  866  soll  es  Febr.  6  heißen  statt  Febr.  6.  45 

*  Anlassbrief  vom  8  Febr.  1896  im  Sttätg.  A.  der  her- 
schaft feinde  or.  mb.  c.  I6  sig.  pend.,  Steinhof  er  2,  626  f., 
Sattler  l,  c.  nr.  11. 

'  Schiedspruch  vom  6  Apr.  1896  im  StuUg.  A.  ibid.  or. 
mb.  c.  8  sig  pend.,  Steinhof  er  2,  628,  Sattler  l.  c.  nr.  11.     50 


Einleitung. 


385 


zu  widerstatung  snlcher  irer  dinste,  80  haben  wir  mit  wolbedachtem  mute  und  rechter 
wissen  in  und  allen  herren  rittern  und  knechten,  die  [or.  erat  geschrieben  vnd,  dann  in  sehr 
undeväicher  Weise  korrigiert ^  kann  nur  die  heiJSen]  sie  zu  in  uns  zu  dinste  nemen  werden, 
in  iglichem  jare  der  egenant  dreyen  jaren,  als  sie  uns  dincn  werden ,  dreytawsend  gülden 

5  uf  unser  und  des  reichs  lantvogtey  zu  Swaben  ufzuheben  uf  sand  Martins  tage  [Nov.  11] 
gnediclichen  benumpt  [or.  bemimpt;  unwaJirscheinlich]  und  beschieden,  benumen  und 
bescheiden  in  die  doruff  ufzuheben  und  ynczunemen  in  craft  dicz  brifes  und  Bomischer 
kuniglicher  machte  von  allermeniclich  ungehindert,  und  gebieten  dorumb  dem  lantYOgt 
in  Swaben,  der  nu  ist  oder  in  czeiten  wirdet,  ernstlichen  und  vesticlichen  mit  diesem 

10  brife,  das  er  in  die  egenant  drey  jare  alle  jar  dreytawsent  gülden  uf  sand  Mertins  tage 
[Nov.  11]  hantlange  richte  und  reiche,  als  er  unsrer  hulde  behalden  wolle,  mit  urkunt 
dicz  brifes  Yorsigelt  mit  unsrer  kuniglichen  majestat  insigele,  geben  zu  Earlstein  noch 
Cristes  geburte  dreiczenhundert  jare  und  dornach  in  dem  sechsundnewnczigisten  jaren 
des  dinstages  in  der  creuczwochen  [1396  Mai  9]  unsrer  reiche  des  Behemischen  in  dem 

16  dreiunddreissigisten  und  des  Romischen  in  dem  czweinczigisten  jaren.  Mit  der  Unterschrift 
Per  dominum  Przimislaum  ducem  Teschinensem  ||  Franciscus  prepositus  Northusensis. 
Atif  der  Bückseite  R.  Johannes  de  Wratislavia  und  die  Registraturbemerkung  des  15  Jahr- 
hunderts dienstbrief  fftr  die  hern  von  Siegel  etc.  1396.  Auffallend  ist  dqß  dieser  Bestal' 
lungsbrief  in  Wien  liegen  geblieben  ist ;  wäre  es  ein  Duplum  oder  sollte  die  Sache  nicht  zwr 

20  vollen  Ausführung  gekommen,  das  Diplom  den  Bestallten  nicht  übergeben  worden  seinf 
Jedenfalls  ist  in  der  Urkunde  die  Aufhebung^  der  Gesellschaft  als  solcher,  vom  27  Nov.  1395, 
festgehalten;  daher  das  Imperfektum  die  man  nant  von  Siegeln,  sowie  die  Nennung  der 
beiden  Namen  Hennel  Streiff  und  Fricz  von  Urbach  nebst  und  sust  alle  andere  während 
von  einer  Gesellschaft  oder  einem  Bunde  derselben  hier  nicht  mehr  die  Rede  ist     Gleichwol 

«6  wird  natürlich  jene  Aufhebung  ganz  bedeu>tungslo8  für  die  Fürsten,  wenn  der  König  gleich 
nachher  in  ein  solches  Verhältnis  zu  den  Mitgliedern  der  aufgehobenen  Gesellschaft  tritt, 
durch  welches  sie  sofort  wider  als  organisierte  Masse  auftreten  können,  Ist  nun  die  Nachricht 
unsrer  nr.  240  zuverlässig,  und  hatte  somit  der  König  die  Schlegelgesellschaft  schon  1394 
in  seinen  Sold  genommen,  so  würde  Wenzel  nur  das  alte  Verhältnis  mittelst  unsrer  mitge- 

80  theilten  Urkunde  vom  9  Mai  1396  wider  aufgenommen  haben ,  und  um  so  mehr  wäre  zu  ver- 
muthen  es  sei  die  Aufhebung  vom  27  Nov.  1395  nur  zum  Schein  geschehen*. 

H.  Zweiter  Anhang  :  K.  WenzeVs  Rache  an  Mf.  Jobst,  —  K.  Wenzel  hat 
sich  an  Markgraf  Jobst  im  folgenden  Jahr  für  seine  Gefangenschaft  gerächt,  indem  er  auch 
ihn  in  Gefangenschaft  setzte.     Einige  darauf  bezügliche  äußerst  lebendige  Briefschaften 

35  sollten  hier  nicht  übergangen  werden.  Freilich  PelzeP  Aschbach*  und  Palacky^  setzen  die 
Gefangenschaft  Jobsfs  nicht  auf  1395  sondern  auf  1396.  Ihre  Darstellung  gründet  sich 
durchaus  nur  auf  den  bei  Wencker  abgedruckten  Brief,  welchen  wir  als  nr.  243  hier  gleich- 


*  Einer  nicht  ganz  klaren  Aufzeichnung  toi/Z  ich  hier 
gedenken,  die  vielieicht  in  diesen  Zusammenhang  gehört  ^ 

40  ohne  daß  ich  es  doch  wagte  sie  oben  einzureihen.  Im 
Neuburger  Kopialbuch  21  foL  297^  des  Münchener  Reichs- 
archivs steht  in  einem  Verzeichnis  ander  berichtbriefe 
das  folgende  Regest :  item  ain  brief  von  konig  Wenözlaw 
widerraflt  all  puntnusse  zu  Swaben  Elsaß  Francken  am 

45  Rein  und  in  der  Weterau,  dat.  Prag  an  sannd  Dlasius 
tag  des  Beb.  im  SS  dem  Romiscben  im  19  jar  [1896 
Febr.  S]. 

*  Lehmann  Speir.  Chr.  les^  berichtet,  daß  auf  Bemü- 
hung der  sich  bedroht  glaubenden  Fürsten  {besorgten  ^ 

50  daß  solche  mit  der  Zeit  gar  zu  weit  schreiten  und  ihnen 
schädlich  fallen  dörffte)  die  Gesellschaft  mit  dem  Schlegel 

Deatiche  Keichstaga-Akten  IL 


189€  Mi.  vor  demh.  Nuntage  als  unser  Herr  zu  Himmel 
fuhr  [Mai  io]  aufgehoben  worden  sei.  Das  wäre  also  die 
zweite  Außebung.  Nun  enthält  das  Frankfurter  Rechen- 
buch von  1895/0  bei  der  Ausgaben- Rubrik  uzgcbiu  zcrunge 
zum  Jahr  1896  unter  dem  Datum  sabb.  ante  Valentini 
[Febr,  i2]  laut  Krieges  Mittheilung  eine  Sendufig  nach 
Mainz  als  die  fursten  ire  (hinde  da  hatten,  als  sie  ließen 
briefe  lesen  daz  die  Slegil-gesellscha/^widderruffen  wero; 
allein  das  passt  der  Zeit  nach  auf  die  königliche  Auf- 
hebung vom  27  Nov.  1895t  und  nicht  auf  Lehmann" s 
Nachricht. 

*  Im  Wenzel »,  828  f. 

*  Im  Sigmund  i,  69. 

*  In  der  Böhm.  Gesch.  8,  a,  98  f. 

49 


386  Fürsten-  und  Städte-Tag  zu  Frankfurt  im  Juli  1394. 

fcdU  mittheilen.  Nun  hat  aber  dieser  Brief,  gerade  wie  nr,  241.  242,  244, 245,  die  sich  aUe 
ebenfalls  auf  Jobst's  Gefangenschaft  beziehen,  kein  Jahresdatum,  Es  fragt  sich  also  noch 
sehr,  ob  die  Annahme  von  1396  begründet  ist,  Pelzel  Aschbach  und  Palacky  haben  eine 
solche  Begründung  nicht  gegeben.  Nun  ist  aber  bei  den  sämmüichen  fünf  Briefen  nr,  241- 
245  sichtlich  j  daß  die  eingekerkerten  Straßburger  Gesandten,  welche  bei  ihrer  Rückkehr  aus  5 
Prag  1395  angehalten  und  nach  Schwanberg  geführt  vmr  den,  noch  nicht  frei  sind.  Zugleich 
geht  aus  den  Aktenstücken  und  Untersuchungen  bei  Spach  Bruno  (Braun)  de  Ribeaupierre 
et  les  deleguSs  de  Strasbourg  prisonniers  h  Schwanberg  {Strasb.  1865)  mit  aller  Sicherheit 
hervor,  daß  die  genannten  Straßburger  noch  1395  frei  geworden  sind.  Also  fallen  auch  jene 
5  Briefe  noch  in  das  Jahr  1395,  und  somit  nothwendig  auch  die  Gefangenschaft  des  Markgr,  lo 
Jobst  von  der  sie  berichten.  Gegen  1396  als  Jahr  dieser  Gefangenschaft  spricht  auch  diefi, 
daß  nach  den  bei  Pelzel  Wenzel  2,  327  gegebenen  urkundlichen  Daten  im  Jahr  1396  der 
Ebnig  schon  im  April  und  Anfang  Mai  auf  dem  Karlstein  war,  während  er  nach  nr,  243, 
falls  dieses  Stück  auf  1396  gienge,  erst  am  Mittw,  vig,  corp,  Christi  d.  h,  am  31  Mai  von 
Petlern  auf  den  Karlstein,  und  zwar  wenigstens  ein  Stück  weit  noch  mit  Herzog  Stefan  und  15 
Markgraf  Jobst  selbst,  geritten  wäre.  Nach  nr,  241  kämen  die  beiden  letztgenannten,  wenn 
dieses  Stück  auf  1396  gesetzt  würde,  ebenfalh  erst  am  31  Mai  auf  den  Karlstein,  sogar  noch 
vor  dem  König,  Ja  nach  nr,  242,  falls  man  1396  annähme,  wäre  Jobst  gar  erst  am  14  Juni 
auf  dem  Karlstein  eingetroffen^.  Man  sieht,  daß  die  brieflichen  Angaben,  solange  man  1396 
festhält,  nicht  nur  mit  den  urkundlichen  Daten  dieses  Jahrs  in  Widerspruch  stehen,  sondern  so 
auch  unter  sich  selbst  nicht  stimmen.  Ganz  anders,  sobald  man  das  Jahr  1396  fallen  lässt  wnd 
1395  annimmt ;  sind  die  Briefe  aus  letzterem  Jahr,  so  stimmen  ihre  Zeitangaben  unter  sich  voUr 
kommen :  nr,  243  spricht  vom  mitwochen  vigilia  corporis  Christi,  nr,  242  von  nu  am  nehsten 
mittboch;  nr,  241  von  unsers  herren  fronlichem  abent  znnehest,  und  jeder  Brief  bezeichnet 
damit  wie  der  andere  den  9  Juni,  wie  es  nothwendig  ist  wenn  es  richtig  sein  soll,  weil  sie  alle  95 
von  demselben  Ereignis  ^rechen.  In  der  That  befand  sich  1395  der  König  um  diese  Zeit 
urkundlich  auf  demKarlstein^,  Und  während  er  1396  von  Prag  aus  dahin  gekommen  wäre*, 
geht  er  1395  von  Petlern  aus  dahin  *,  wie  die  Urkunden  erweisen,  ganz  wie  nr,  243,  womit 
nr,  241  und  242  durchaus  nicht  streiten,  es  eher  begünstigen.  Dazu  kommt  schließlich  noch, 
daß  der  König  am  19  Juni  1395  noch  eben  auf  dem  Karlstein  dem  Herzog  Stefan  von  Baiem  »0 
die  Reichslandvogtei  in  Ober-  und  Niederschwdben  ertheilt ',  und  derselbe  Herzog  in  unsem 
nrr.  241-244  als  bei  den  damaligen  Ereignissen  betheiligt  erscheint,  AUes  zusammengenommen, 
so  darf  man,  was  die  Gefangensetzung  Jobsfs  betrifft,  ruhig  beim  Jahr  1395  stehen  bleiben, 
das  auch  die  Ann,  Matseenses^  für  dieses  Ereignis  angeben"^, 

'  Denn  du  am  nehsten  mittboch  Ut  tm  Jahr  1896  eben  Original  im  Münchener  Reichsarchiv.  S5 

der  U  Junif  da  der  Brief  eelbH  von  Vili  datiert  ist  und  *  Mon.  Germ.  SS.  $,  887, 15. 

der  Veitstag  im  Jahr  1896  auf  Donnerstag  15  Juni  fallt.  '  Louis  Spach  schon,  dem  ich  mich  oben  anschließe , 

*  Pelzel  Wenzel »,  808  f.  hat  l.  c.  pag.  87  und  18  unsre  nr,  241  auf  das  Jahr  1896 
'   3  Ibid.  a,  82$  f.  gesetzt  und  auch  nr,  248  als  ebendahin  gehörig  behandelt 

*  Ibid.  808.  l'  c.  pag.  88  und  20.  40 

*  Gedruckt  bei  SchHdt  Bibl  hUt.  Goetting.  leof.  nr.  6 ; 


A.  Vorversammlung  zu  Nürnberg.  387 

A.  Vor?ersammlDDg  zn  Nürnberg. 

220.  Kosten  Nürnbergs  an  Geschenken  dabei  und  nachher.  1394  Mai  20  —  Aw.  12.         ^*w 

MaiiO 

hii 
N  aus  Nürnberg.  Archiv- Konservat.  cod.  mec.  Chart,  «oec  14-15.  4°.  nr.  489.  Auf  der  Vorderseite  des  j^^    .^ 

Pergamenteinbands  Nota  hie  innon  stet  geschrlben  waz  man  fursten  harren  rittcrn  knehten  und 

5  steten  geschenkt  hat  und  anhub  feria  4  post  Egidii  [Sept.  8]  anno  etc.  93 ,  also  Schenkverzeichnis, 

[1]  10.  Bürgermeisterperiode  des  Rechnungsjahres  1394  feria  4  ante  Urbany  anno  94    i894 
bis  feria  4  post  Viti.  J^^//^ 

Propinavimus  dem  bischof  von  Wirtzpurg*  24  qr.,  summa  51b.  8  sh.  hl. — propina- 
vimus  dem  bischof  von  Aistet  16  qr.,  summa  3  Ib.  12  sh.  hl.  —  propinavimus  graven 
10  Fridricb  von  Ottingen  8  qr.,  summa  1  Ib.  16  sh.  hl.  — propinavimus  herzog  Klemmen 
24  qr.,  summa  5  Ib.  8  sh.  hl.  —  propinavimus  dem  burkgraven  und  sein  sünen  32  qr., 
summa  7  Ib.  4  sh.  hl.  —  propinavimus  herzog  Steflfan  und  seim  sün  32  qr. ,  summa  7  Ib. 
4  sh.  hl.  —  propinavimus  markgrof  Wilhalm  von  Meischen  24  qr.,  summa  5  Ib.  8  sh.  hl. 

—  propinavimus  dem  jungen  von  Maillant  l(i  qr.,  summa  3  Ib.  12  sh.  hl.  —  propinavimus 
16  dem  bischof  von  Babenberg  16  qr.,  summa  3  Ib.  12  sh.  hl,  —  propinavimus  dem  bischof 

von  Regenspurk  16  qr.,  summa  3  Ib.  12  sh.  hl.  —  propinavimus  dem  bischof  von  Augs- 
purk  16  qr.,  summa  3  Ib.  12  sh.  hl.  —  propinavimus  dem  von  Werthaim  12  qr. ,  summa 
2  Ib.  14  sh.  hl.  —  propinavimus  herren  Borsibo  12  qr. ,  summa  2  Ib.  und  14  sh.  hl.  — 
propinavimus  graffen  Fridrich  von  Henberk  8  qr.,  summa  1  Ib.  16  sh.  hl.  —  propinavimus 

80  des  von  Wirtenburk  rot  8  qr.,  summa  1  Ib.  4  sh.  hl.  —  propinavimus  dez  von  Maintz  rot 
8  qr.,  summa  1  Ib.  4  sh.  hl.  —  propinavimus  herre  Hainrich  von  Erlbach  Wolf  genant 
6  qr.,  summa  18  sh.  hl.  —  propinavimus  dem  fogt  von  Koburk  4  qr.,  summa  12  sh.  hl.  — 
propinavimus  herre  Qorgen  FrawnhoflFer  6qr.,  summa  18  sh.  hl.  —  propinavimus  dem  von 
Blaben^  8  qr.,  summa  1  Ib.  4  sh.  hl.  —  propinavimus  herre  Hainrich  von  Abtzsperk  von 

25  Ronburk  6  qr.,  summa  18  sh.  —  propinavimus  den  von  Regenspurk  8  qr. ,  summa  1  Ib. 
4  sh.  hl.  —  propinavimus  den  von  Botenburk  4  qr.,  summa  12  sh.  hl.  —  propinavimus 
den  von  Winschaim  und  Sweinfurt  6  qr.,  summa  18  sh.  hl.  —  propinavimus  den  von 
Weissenberg  4  qr.,  summa  12  sh.  hl.  —  propinavimus  den  von  Ingelstat  6  qr.,  summa 
18  sh.  hl.  —  propinavimus  deri  von  Augspurk  Ulme  undNordling  12  qr.,  summa  1  Ib.  16 

30  sh.  hl.  —  propinavimus  dem  obersten  zu  dem  Tewtzen  hawse  12  qr.,  summa  2  Ib.  14  sh.  hl. 

—  propinavimus  hern  Ber.  von  der  Ker  dez  bischofs  von  Wirtzpurg  marschalk  4  qr., 
summa  12  sh.  hl.  —  propinavimus  hern  Eber,  von  Stewßlingen  4  qr.,  summa  12  sh.  hl.  — 
propinavimus  hern  H.  Schenken  von  Geym  4  qr.,  summa  12  sh.  hl.  —  propinavimus  dem 
alten  burggrafen  und  grafen  Fridrich  seinem  sun  24  qr.,  summa  5  Ib.  und  8  sh.  hl.  — 

35  propinavimus  burggrafen  Johansen  16  kann,  summa  3  Ib.  und  12  sh.  hl.  — propinavimus 
graven  Johansen  frawen  der  burggrafin  20  qr.,  summa  4  Ib.  und  10  sh.  hl.  —  propinavi- 
mus derselben  burggrafin  aber  24  qr.,  die  ir  unser  frawen  schankten,  summa  5  Ib.  und 
8  sh.  hl.  —  propinavimus  hern  Hansen  von  Kulmnach  6  qr.,  summa  18  sh.  hl.  —  propina- 
vimus meister  Walramen  von  Wirtzpurg  4  qr.,  summa  10  sh.  hl.  —  propinavimus  C.  Men- 
40  del  juniori  4  qr.,  summa  10  sh.  hl.^ —  summa  in  toto  95  Ib.  und  16  sh.  hl. 

[2]  11.  Bürgermeisterperiode  feria  4  post  Viti  bis  feria  4  post  Margarete.  1334 

Propinavimus  hern  Fridrich  von  Haidegk  8  qr. ,  summa  1  Ib.  und  4  sh.  hl.  —  pro- 
pinavimus graven  Johansen  und  graven  Fridrich  fratri  suo  burggraven  24  qr. ,  summa 

ti)N  tttig  ein  Haken,  wol  nur  sur  Verzierung,    b)  2fadd.  propInaTimus  ohne  weiteren  Zueatt. 
45       •  Plauen. 


Juniir 
Juli  IS 


388  Fürsten-  und  Städte-Tag  zu  Frankfurt  im  Juli  1394. 

'«»*    5  Ib.  und  8  sh.  hl.  —  propinavimus  Lern  Fridrich  Haiden  4  qr.,  summa  12  sh.  hl.  — 
Tu     propinavimus  her  Hansen  von  Görlitz  rat  dem  Vogtlander   und  dez  von  Osterrich  rat 

Aug.ia  8  qr.,  summa  1  Ib.  und  16  sh.  hl.  —  propinavimus  den  von  Weissenburg  4  qr.,  summa 
12  sh.  hl.  —  propinavimus  den  von  Rotemburg  4  qr.,  summa  12  sh.  hl.  —  propinavimus 
Winsheim  und  Sweinfört  6  qr.,  summa  18  sh.  hl.  —  propinavimus  dem  bischof  von  Frey-  ß 
singen  und  dez  herzogen  von  Oesterrich  rat  16  qr.,  summa  3  Ib.  und  8  sh.  hl.  —  propi- 
navimus burggraven  Fridrich  juniori  16  qr.,  summa  3  Ib.  8  sh.  hl.  —  propinavimus  unsers 
herren  künigs  canzler  hern  Johanken  16  qr.,  */,  Passawner  und  Yt  Welsch,  summa  6  Ib. 
hl.  —  propinavimus  Hansen  Rentzel  6  qr.,  summa  18  sh.  hl.  —  propinavimus  hern  Con- 
rad von  Reischach  6  qr.,  summa  18  sh.  hl.  —  summa  25  Ib.  und  14  sh.  hl.  *<> 
1894             i^gj  ^2.  Bürgermeisterperiode  feria  4  post  Margarete  his  feria  4  post  Laurentii  anno 

Aug.  12  etc.  94. 

Propinavimus  hern  Ilian  von  der  Tesche  von  Köln  und  dez  herzogen  Hansen  und 
dez  herzogen  von  Oesterrich  rat  16  qr. ,  summa  3  Ib.  und  8  sh.  hl.  —  propinavimus  dem 
Conrad  Grozzen  von  Herspruk  2  qr.,  summa  5  sh.  hl.  —  propinavimus  Fridrich  Eramer  is 
und  dem  Fewrer  von  Sultzpach  6  qr.,  summa  15  sh.  hl.  —  propinavimus  dez  bischofs  von 
Köln  und  dez  bischofs  von  Trier  rate  8  qr. ",  1  Ib.  und  14  sh.  hl.  —  propinavimus  dez 
bischofs  von  Meintz  rat  10  qr.,  summa  2  Ib.  und  2  7,  sh.  hl.*  —  propinavimus  dem  Pursner 
von  Hailsprunne  4  qr.,  summa  17  sh.  hl.  —  propinavimus  dem  Conrad  Flemmink  von 
Oesterreich  4  qr.,  summa  10  sh.  hl.  —  propinavimus  unsers  herren  kdnigs  canzler  16  qr.,  20 
summa  4  Ib.  hl. ,  on  daz  in  dem  register  geschriben  stet.  —  propinavimus  C.  Kastner 
lantschreiber  zu  Amberg  4  qr.,  summa  16  sh.  hl.  —  propinavimus  dem  provincial  zu 
unser  frawn  brüdern  6  qr.,  summa  15  sh.hl.  —  propinavimus  hern  Conrad  von  Reischach 
4  qr.,  summa  10  sh.  hl.  —  summa  15  Ib.  und  12  Vt  &b.  hl. 


B.  Frankfartisches  Geleite  zo  der  VersammlaDg  daselbst.  «s 

1894    221.  OeleiUbrief  Frankfurts  für  alle  Besucher  der  daselbst  bevorstehenden  Reichsver Sammlung, 


Juli  9 


1394  Juli  9  [Frankfurt]. 

Aus  Frankf.  St.  A.  städt,  Kop.  B,  über  Varia  isas-iiOS  f,  196^  nr.  267  cop,  eh.  coaeva. 

Unserm  herren  von  Mentze  unserm  herren  von  Triere  unserm  herren  dem  herzogen 
und  den  iren  und  andern  unsern  herren  den  korfArsten  forsten  graven  herren  rittern  so 
knechten  und  andern  lüden,  die  zu  diser  zid  also  von  unsers  herren  dez  Romischen  kuniges 
wegen  zu  dem  tage  gein  Franckenfurt  geheischen  sin  und  komende  werden,  hat  der  rad 
zu  Franckenfurt  ein  strag  fri  geleide  gegeben  bi  in  in  der  stad  Franckenfurt  ane  alle 
geverde  und  argelist.  doch  wer  virlantfridt**  were  im  lantfriden  am  Rine,  odir  wer  getan 
Lette  Widder  den  lantfriden  zu  Westfolhin,  dem  geben  die  von  Franckenfurt  nit  geleide.  S5 
doch  brechten  unsere  herren  die  fürsten  und  die  lantvoigte  der  etzlichen  mit  in  gein 
Franckenfurt  und  geben  den  geleide ,  daz  sulden  sie  virentworten ,  also  daz  die  von 
Franckenfurt  dez  unbetedinget®  und  ane  schaden  bliben.  auch  geben  sie  nit  geleide  der 

ft)  NfthU  hi€r  da»  tontt  folgend«  summa,      b)  cod.  mit  Sehtuathaktn  wie  das  folgende  nnbetelnget.      c)  eod.  aabe- 
teinget.  40 

•  

*  In  der  nächstfolgenden  Fragerperiode  feria  4  post  und  hern  Eber,  von  Hartheim  .dez  bischofs  von  Meines 

Laurentii  anno  etc.  94  [Aug.  12]  bü  feria  6  post  Marie  na-  hofmaister  8  qr.,  summa  1  Ib.  hl.  —  propinavimus  der 

tivitatis  anno  94  [Sept.  11]  finden  eich  u.  a.  folgende  Ein-  bischfif  von  Coln  und  von  Trier  rete  8  qr.,  summa  1  Ib.  hl. 

träge  :  propinavimus  hern  Eber.  Schenken  von  Ertpach  Dae  gehört  vielleicht  auch  noch  hieher. 


C.  Beschlüsse  zu  Frankfurt ;  Pf.  Ruprecht  II  Reichsverweser. 


389 


von  Franckenfart  fienden,  oder  keim  der  die  iren  nüwelingen^  bi  Wißenkirchen  hat    i8$4 
helfin  niderwerfin.   doch  brechten  unser  herren  die  forsten**  etzlichen  irer  fiende  mit  in  '^•*"  ^ 
gein  Franckenfurt  ungeverlich ,  wulden  die  von  Franckenfurt  der  in  der  stad  nit  liden 
und  forderten  daz,  so  sulden  sie  hinuzriden  ane  geverde.  geschee  auch  dheinerlei  üflatif , 
5  iz  were  einer  oder  me,  daz  sulden  die  von  Franckenfurt  handeln  nach  rade  unser  herren 
der  korfürsten  die  zft  disem  tage  gein  Franckenftlird  körnend    und  sal  dit  also  lange 
weren ,  alse  unsere  herren  die  korfftrsten  üf  disem  tage  zu  Franckenfürd  sin ,  ane  alle 
geverde.      z&  Urkunde  diser  dinge  han  wir  der  rad  zft  Franckenf&rd  derselben  stede    jg^ 
ingesigel  an  disen  brief  gedrucket,  datum  anno  domini  1394  feria  quinta  post  Kiliani.        «^«i**  ^ 


10 


15 


80 


25 


80 


85 


40 


45 


C.  Beschlüsse  za  Frankfort;  Pf.  Roprecht  11  ReicbsYerweser. 

222.  Pfalzgr.  Büprecht  II  an  Städte^  berichtet  die  auf  der  FrankfuHer  Reichsversammlung    iS94 
tjcegen  K.  Wenzels  Gefangenschaft  getroffenen  Verabredungen^  in  Folge  deren  er  seihst  j^J  ^^ 
das  Reichsvikariat  für  die  Däuser  der  Unfreiheit  des  Königs  übernommen  hat,  undfor^ 
deri  zur  Nachachtung  auf,  1394  Juli  13  Frankfurt,  bzw.  Juli  20  Alzei. 

An  Frankfurt :  A  aus  Frank  f.  St,  A.  Imperatores  1,89  or.  chart,  Ut,  pat,  e,  sig,  in  vereo  ifijgipr.f  auf    t8B4 
Rückseite  von  gleichzeitiger  Hand  Franckefurd.  —  Gedruckt  Janseen  Frankf,  Reichtkürreepon'  JuU  20 
denz  1,  86-88  nr.  96  aus  A,  (Vgl  Lersner  J,  8I:) 

An  Straßburg:  B  coli.  Slraßb,  St.  A.  I.  XIII  6.  lad.  1  1.  6  (/e^^t  corresp.  des  souverains  ort.  109)  or, 
Chart,  lit.  pat  c.  sig.  in  verso  impr.,  auf  Rückseite  von  gleichzeitiger  Hand  Straßburg;  Wortlaut 
wesentlich  wie  A,  nur  daß  vom  in  der  Anrede  gesetzt  ist  zu  Straßburg  statt  zt  Franckefurd,  und 
daß  die  schUeßliche  Beglaubigung  nach  als  ir  daz  schuldig  sint  von  des  richs  wegen  hier  in  B 
lautet  und  senden  darum be  zu  uch  unser  lieben  getruwen  Hanneman  von  Sickingen  unsem  vicz- 
t&m  zur  Nuwenstad  und  andere  unsere  frunde  die  mit  yme  also  zu  uch  koment.  den  wollent  glau- 
ben waz  sie  uch  zu  diesen  zijlen  von  unsem  wegen  foUeclicher  darz&  sagend  sint.  datum  Fran-  I8ü4 
ckefiird  in  die  beate  Margarete  virginis  anno  domini  1890  quarto  sub  sigillo  nostro  presentibus  JuU  ts 
tergotenus  afflxo.  —  Stand  auch  in  Straßb.  Sem.  BibU  Excerpta  'Wenckeri  l,  sn^  und  288*  0.  Zw. 
aus  B. 

An  Stadt  NN :  K  coli.  Von  deß  h.  R.  reiche  der  ehurf,  Pfaltz  ztutehendem  vicariat  kurtzer  bericht,  Bai- 
delb,  teu.  4^  BeiL  D  in  i  versch.  Ausgg,  desselben  Jahrs,  die  ich  hier  successive  benutzt;  aus  dem 
kurf,  Pfalz.  Archiv  gemäß  den  Eingangsworten,  —  T  coli.  Tolner  Hist,  Palat.  cod.  dipl.  188  f.  nr, 
187;  aus  K.^L  coli.  Lünig  R.  A.  8, 1, 16  f.  nr.  16;  Wenfalls  aus  K.—  M  coli.  Lünig  R.  A.  8,  l,  142  f. 
nr,  106;  aus  T.  —  Es  liegt  also  diesen  4  Abdrücken  schUefiUch  die  gleiche  Vorlage  aus  dem  kurf. 
Pfalz,  Archiv  zu  Grunde,  Wortlaut  wesentlich  wie  A,  nur  daß  vom  in  der  Anrede  gesetzt  ist  N.  N. 
statt  z&  Franckefurd,  und  daß  die  schUeßliche  Beglaubigung  nach  als  ir  daz  schuldig  sint  von  des 
richs  wegen  hier  in  KTLM  fehU  und  in  KTL  durch  ein  etc.  ersetzt  ist  welche^  in  M  auch  noch  weg- 
blieb; das  Datum  lautet  in  KTLM  wie  in  B,  nur  falsch  partibus  statt  presentibus ,  und  in  M  Mariae  iS84 
aus  Versehen  statt  Margarete.  Das  Fehlen  des  Namens  und  der  Gesandtschaftsbeglaubigung  läßt  JtiU  18 
vermuihen,  daß  hier  das  im  Kurpfälz,  Archiv  aufbewahrte  Formular  zu  Grunde  liegt,  nach  wel- 
chem an  verschiedene  Städte  damals  geschrieben  wurde,  wie  z.  B,  wol  auch  an  Speier  {vgl,  Lehmann 
Speir,  Chr.  res'),  —  Regest  bei  Georgisch  2,  818  aus  TLM;  auch  in  WenckerU  Apparatus  408;  und 
in  Lersner  2, 87*  aus  Tolner  l,  c. 

Ruprecht  der  elter  von  gots  gnaden  pfaltzgrave  bij  Rin  oberster  druchseß  und  an 
unsers  herren  des  Romschen  konigis  stad  vicarius  des  heiligen  Romschen  richs  und 
herczog  in  Beyern  ^ 

a)  cod.  n&weling  mit  Schituthaken,    b)  hatte  hier  «ol  wuertt  nur  au*  Vereehcn  da§  mit  gleicher  Tinte  getilgte  der 
geeehriehen,    c)  KL  add,  etc. 


*  Ueber  die  Geleitsbriefe  Frankfurts  zu  den  Reichsver- 
sammlungen dcuelbst  und  die  von  den  Ständen  auszu- 
stellenden Gegenbriefe,  wie  letztere  von  1897  an  vorkom- 
50  men,  s,  Orth  Reichsmessen  92-97  §  67-69,  Die  obige  Auf- 
zeichnung ist  die  erste  und  unterscheidet  sich  von  der 
Weise  der  Maiversammlung  des  J.  1897,  welche  letz- 
terefür später  maßgebend  wird;  man  könnte  fragen  ob 


obige  Form  nicht  die  eines  allerersten  Entwurfes  sei;  im- 
merhin scheint  die  Sache  erst  bei  Gelegenheit  des  Mai-  Tags 
von  1897  vollends  geordnet  worden  zu  sein.  Die  obigen 
mü  dem  Rheinischen  oder  Westfälischen  Landfrieden 
Zerfallenen  sind  auch  ausgenommen  in  dem  Geleit  für 
Clais  von  Wulff skeel  1402  Aug.  12,  Lersner  2',  €17  und  Orth 
Reichsmessen  99, 


390  '        Fürsten-  und  Städte-Tag  zu  Frankfurt  im  Juli  1394. 

i894  Unsern*  grus  bevor,  ersamen  wisen  lüte,  bürgermeistere b  rat  und  bürgere  gemein« 

b^v},90  ^ic^  ^®^  ß**^  ^  Franckefurd,  lieben  besondern  und*^  des^  richs  getröwen.  als  ir  wol 
verhöret  hant  wie  daz  unser  herre  der  Eomscher  konig  Wenczelaw  von  etlichen  lant- 
herren  zu  Beheim  bekümmert  solt  sin  daz^  er  sin  selbs  nit  mechtig  were,  darumb  sint 
die  erwirdigen  in  got  vatter  und  herren  her  Conrad,  zu  Menczen  und  her  Wemher  zu  6 
Trier  erczbischoffe  und  des  erczbischofs  von  Collen  rat  mit  sinem  gewalt  unser  mitkur- 
fursten  und  auch  wir  und  viel  andere  fursten  graven  herren  und  stette^  die  zum  riebe 
gehorent,  bij  einander  bij  uchgewest^  zu  Franckefurd.  da  hat  der  hochgeborn  furste 
unser  lieber  swager  herczog  Hans^  unsers  herren  des  konigis  bruder,  sin  erber  bodschafft 
von  unsers  herren  des  konigis  wegen  bij  uns  gehabt,  und  hat  uns  laßen  underwisen  daz  lo 
man  eigentlich  in  der  warheit  befindet,  daz  unser  herre  der  konig  leider  bekumert  ge* 
fangen  und  sin  selbs  nit  mechtig  ist;  und  hat  uns  alle  fast  angeruffen  daz  wir  alle  darzu 
raten  und  helffen  wollen  von  des  richs  wegen  daz  unser  herre  der  konig  möge  ledig 
werden ,  als  wir  uns  des  auch  willeclich  erbodten  haben  zu  ddn  als  wir  alle  des  wol 
schuldig  sin  von  des  richs  wegen,  und  haben  darumb  itzund  zu  stunde  unser  ernstliche  is 
bodschafft  getan  an  dieselben  die  unsern  herren  den  konig  gefangen  haltent^,  daz  sieyn 
ungedrenget  von  des  richs  wegen  genczelich  ledig  sagen  und  laßen,  und  diewile  leider 
unser  herre  der'  konig  also  gefangen  ist,  so  sin  wir  obgenante  kurfursten  ubirkomen, 
umb  daz  daz  rieh  nit  warlose  und  in  sumenisse  stee ,  daz  unser  iglicher  von  des  richs 
wegen  desto  flißlichor  darzu  sehen  und  gewarten  solle  sins  rechten  zu  gebruchen  und  zö  ^o 
üben  als  ym  zugehoret  von  sins  rechten  wegen  am  rieh,  und  wir  als  ein  pfalczgrave  bij 
Rin,  von  unsers  kurfurstentüms  und  wirdekeit  wegen,  nach  dem  als  ez  leider  zu  dieser 
zijt  umbe  unsern  herren  den  konig  und  daz  rieh  gestalt  ist,  sollen  ein  vicarius  und  für- 
seher  des  richs  sin,  als  auch  daz  unser  altfordern  pfalczgraven  bij  Rin  kurfursten  des 
richs  gebruchet  und  off  uns  bracht  hant.  so  sin  wir  mit  unsern  mitkurfursten^  auch  also  25 
davon  gescheiden ,  diewile  leider  unser  herre  der  konig  gefangen  ist ,  daz  wir  dann  uns 
underwunden  haben  ein  vicarius  und  furseher  also  zu  sin  an  unsers  herren  des  konigis 
stad  von  des  richs  wegen,  yme  und  dem  riebe  und  des  richs  undertanen  zu  staten  und  zu 
nocze ,  als  lange  biz  daz  unser  herre  der  konig  mit  gots  hilff  ledig  und  sin  selbs  wol 
mechtig  wirt^.  und  weiten  uns  doch  solichs  unsers  rechten  bizher  nit  underziehen,  biz  so 
daz  wir  von  unsers™  herren  des  konigis  bruder  herczog  Hansen  unserm  swager  under- 
wiset  sin  daz  unser  herre  der  konig  leider"  gefangen  ist  als  vor  geschriben  stet,  darumb 
so  bidten  heißen  und  gebieten  wir  uch  ernstlich  und  vesteclich  als  ein  vicarius  und  fur- 
seher des  richs  an  unsers  herren  des  konigis  stad,  daz  ir  keynem®  amptman  oder  ymand 
anders  gewarten  oder  gehorsam  sin  sollent  dann  uns  von  des  richs  wegen  und  die  wir  uch  35 
•an  unsers  herren  des  konigis  stad  zu  lantvogten  und  amptluden  setzen,  biz  daz  unser 
herre  der  konig  also  ledig  ist;  und  daz  ir  uch  auch  furderlich  darzü  stellent,  wann  wir 

a)  BKTLM  add,  fr&ntllchen.  b)  BKTLM  einfach  meyiter.  c)  A  wol  »chwtrlieh  find,  d)  KTLU  add.  heUlgen. 
e)  TM  and  »tatt  das.  f)  BKTLM  om.  bU  ach ;  da§  gewest  am  Schlus$e  de»  Satze»,  g)  »o  ABK;  L  daram  Jetzt 
and  zu  stond ;  71f  daram  bitz  and  za  stand,  h)  »o  ABEL ;  haltend  TM,  i)  »o  ABKTM;  L  and  »tatt  der.  k)  »o  40 
ABTMK;  L  einfach  churf&nten.  I)  TMBLK  ist  m)  M  nnterm,  BKTLA  nnsera.  n)  ABKL  leider,  TM  wider. 
o)  BKTLM  am  an  ansers  herren  des  konigis  stad  als  eym  vlcarien  des  richs  nnd  nymand  anders  gewarten  oder 
[M  und  »tatt  oder]  gehorsam  sin  soUent  ron  des  richs  wegen ,  bis  das  »tatt  kejmem  —  setzen ,  bis  daz. 

*  Herzog  Johann  von  GörlUZt  der  im  Einverständnis  der  oben  im  Text  genannten  Botsduift  des  Herzogs  nach 

mit  dem  gefangenen  Wenzelwar,  Palackys,  a,  77.  Erhalle  Deutschland  und  auf  den  Frankfurter  Tag  milgebracht  45 

am  7  Juni  von  Kuttenberg  aus  ein  Manifest  an  die  Böh-  worden  sein,  wenn  es  nicht  schon  früher  verbreitet  wurde; 

mische  Nation  sowie  an  alle  Fürsten  und  Getreuen  des  h,  an  die  Versammlung  gerichtet  ist  es  nicht.  Vgl  auch  Pa- 

R,  Reichs  erlassen,  gegen  Jost  und  für  den  König,  gedruckt  facky  Formelb,  97-99  nr»  104,  105,  —  Zum  obigen  Stück 

bei  Gust,  Köhler  Beitrr.  zur  Gesch.  der  JmusUz  i,  »i-2a,  Lersner  Gesch.  Frankf,  i,ij  827. 
ein  Auszug  bei  Palacky  8,  a,  77  f.  Dieses  Manifest  mag  von  50 


G.  Beschlüsse  zu  Frankfiirt;  Pf.  Ruprecht  II  Reichsverweser.  391 

uch*  enbieten,  daz  ir  dann  wollent  bereit  sin  unserm  herren  dem  konige  uwer  folke^  zu    1894 
schicken  yme  z&  staten  mit  den  andern  unsern  mitkurfursten  mit  uns*^  und  andern  fursten  f"'*!* 
herren  und  stetten  zu  ziehen,  als  ir  dann  billich  dftnt  und  schuldig  sint  von  des  richs 
wegen,     auch  ist  itzftnd  uns  kurfursten  obgenant  bij  uch^  zuFranckefurdfurkomen,  daz 

5  viele  briefe*  gemachet  und  versigelt  sin  mit  unsers  herren  des  Romschen®  konigis  majestad 
und  auch  sinem  deinen  ingesigel^  sint  der  zijt  als  unser  herre  der  konig  bekumert  ge- 
west  ist.  darumb  wir  kurfursten  und  andere  fursten  auch  mit  ein  ubirkomen  sin  und 
gesetzet  haben,  dem  rieh  zu  nocze  und  des  richs  schaden  zu  vermyden,  daz  man  keyne 
briefe,  die  also  gemacht  und  versigelt  sint  off  die  zijt  und  sijther^  als  unser  herre  der 

10  konig  bekumert  und  sin  selbs  ungeweldig  gewest  ist  und  als  lange  er  nit  genczelich  ledig 
wirt,  nit  halten  noch  achten  sal.  darnach  wißent  uch  auch^  zu  richten.  daz  allez  han 
wir  allen  andern  des  richs  stetten  auch  also  verschriben.  und  bewisent  uch  also  darinne 
als  ir  daz*  schuldig  sint  von  des  richs  wegen,  und  senden  darumb  zu  uch  unseren^  lieben 
getruwen  Heilman  von  Prümheym  ritter  etc.^;  dem  wollent  glauben  waz  er  uch  von  un- 

15  Sern  wegen  zu  diesen  zijten  folleclicher  darzu  sagende  sij.     datum  Alczey  secunda  feria 
ante  diem  beate  Marie  Magdalene  anno  domini  1394  sub  sigillo  nostro  presentibus  tergo-    ^9^4 
tenus  affixo.  •^'*"  *^ 


223.  Pfalzgr.  Ruprecht  II  an  Straßburg ^  kündigt  ah  Reichsvikar  seine  Vermittlung  an  in    ia94 
dem  Krieg  zwischen  Wilhelm  von  Diest  und  Burkhard  von  Lützelstein  um  das  Straß-  '^"  * 
20  bu^ger  Bisthum,       1394  Juli  17  Älzei, 

Aus  Straßb,  St,  A,  corresp.  des  souverains  art.  io9  or.  eh.  lU.  cl  c,  tig.  in  veno  impr. 
Gedruckt  Von  deß  h.  R.  reicht  der  churf.  Pfaltz  zustehendem  vicariat  kurtzer  bericht,  Haidelb.  leu. 
40  Beil.  E;  aus  dem  Kur jt falz,  Archiv  gemäß  den  Eingangsworten;  haX  nach  Beyern  ein  etc.,  aber 
die  Adresse  fehlt;  wahrscheinlich  ist  aber  hier  nicfU  an  ein  für  die  Städte  überhaupt  bestimmtes  For'  • 
S5  mular  zu  denken^  obschon  die  üeberschrift  des  Herausgebers  das  Stück  an  die  Reicbsstätt  gerichtet 

sein  läßt;  der  Streit  zwischen  Burkhard  Graf  von  Lützelstein  und  Wilhelm  von  Diest  ist  eine 
Straßburger  Sache,  und  der  hier  beglaubigte  Hanneman  von  Sickingen  ist  auch  in  dem  Straß- 
burger Exemplar  beglaubigt  das  wir  abdrucken  sowie  in  dem  Sehr.  Ruprechts  an  Straßburg  vom 
X8  Juli  1994;  man  wird  also  auch  hier  nur  an  Straßburg  als  Adresse  zu  denken  haben.  —  Auch  in 
80  Tolner  Hist.  Pal,  cod.  dipl.  144  nr,  189  aus  diesem  Druck. 

Ruprecht  der  elter  von  gots  gnaden  pfalczgrave  bij  Rin  obirster  truchseß  und  an 
unsers  herren  des  Romschen  kunigs  stat  vicarius  des  heiligen  Romschen  richs  und  herczog 
in  Beyern. 

Unsern  fruntlichen  grus  bevor,  ersamen  wisen  lutde,  guten  besundern  frunde.     wann  . 

36  wir  iczunt,  diewile  unser  herre  der  Romsche  kunig  leider  gefangen  ist,  an  sin  stat  vica- 
rius des  richs  sin  sollen  und  sin  von  rechts  wegin,  und  auch  iczunt  zu  Franckfort  mit 
andern  unsern  mitkurfursten  und  andern  fursten  davon  gescheiden  sin  des  richs  Sachen 
zu  handeln  als  ein  vicarius,  biz  daz  unser  herre  der  Romsche  kunig  ledig  und  sin  selbs 
wol  mechtig  wirt,  als  uns  daz  zugeburet :  darumb  sehen  wir  an  unsers  herren  des  kunigs 

40  stat  von  des  richs  wegin  solichen  kriege,  als  iczunt  ist  zusehen  dem  von  Dyst'  und  dem 

a]  90  ABKTM;  L  OQch  tt.  uch.    b)  BA  folke,  T  folckre,  L  voick,  M  volckere,  JS folcke.    c)  M  ansem  falsch,    d)  BKTML 
cm,  by  nch.    e)  BTMLK  om.  Romschen.    f)  £T£lf  seinen  deinen  ingesiegeln,  Jcmsten  siner  deinen  ingesiegel; 
aber  es  ateht  nicht»  im  Wege  die  Abkürzungen  in  AB  aufzulösen  mit  sinem  deinen  wie  natürlich  ist ;  ingesigeln  hat 
nur  B  vollständig f  A  Inges,  abgekürzt,      g)  KL  sinther,  Tif  sinth  or,  B  sint  her.      h)  L  euch  st.  auch,  KTM  auch 
^  Srie  AB.     i)  ABKL  daz ,  TM  unß.     k)  n  am  Schlüsse  undeutlich  oder  unvollständig  in  A,      1}  A  ein  oder  zwei  Zei- 

chen, hier  wol  nichts  anderes  als  etc. 

'  Dieß  Steht  wol  in  keinem  Zusammenhang  mit  dem  bei  *  Straßburger  Bischof  Wilhelm  II  von  Diest  und  Straß- 

Wenzels  Absetzung  vorgebrachten  Misbrauch  der  Mem-      burger  Bischof  Burkhard  II  von  Lützelstein, 
branen,  vgL  die  Absetzungs-Ürkunde  vom  20  Aug,  1400, 


392  Fürsten-  und  Städte-Tag  zu  Frankfürt  im  Juli  1394. 

1394  von  Luczelstein  und  ir  beider  helffer,  in  dem  riebe  nit  gern,  und  senden  darumbzu  uch 
Hanneman  von  Sickingen  unsem  vitztum  zur  Nuwenstat  und  lieben  getruwen  und  ander 
unsere  frunde  die  er  mit  ym  zu  uch  bringet  von  unsern  wegin.  den  wollent  glauben  waz 
sie  uch  umb  einen  gütlichen  tag  von  des  obgenanten  kriegs  wegin  für  uns  zA  leisten  sa- 
gent  werden,  uns  darinne  gefolgig  zu  sin  an  unsers  herren  des  kunigs  stat  von  des  richs  5 

1394    "^^gi^  aI'b  wir  uch  auch  wol  getruwen.      datum  Altzei  sexta  feria  post  diem  beate  Mar- 
Juli  17  garethe  virginis  anno  90  quarto. 

[in  verso]  Den  ersamen  wisen  lutden 
meistcr  und  rat  der  stat  z&  Straßburg  unsem 
guten  besundern  frunden®.  »o 


[1394    224.  Anweisung  des  Pfalzgr,  Ruprecht  II  als  Reichsvikars  für  seine  an  Frankfurt  gerichtete 
j^ai  20}  Gesandtschaft,  [1394  c,  Juli  20  Älzei.] 

A  aus  Frankfurt  St.  A.  Imperatores  1, 171  cop,  eh.  coaev. 

B  coli.  ibid.  170  cop.  eh.  coaev.,  wo  aber  dUu  letzte  Alinea  fehlt. 

Gedruckt  Janssen  Frankf.  Reichskorreep,  1,  88  nr.  97,  mit  dem  letzten  Alinea.  15 

[1]  Item  ir  sollet  an  die  von  Franckirj/T^r*  fordern  als  der  uffin  brief  stet  den  ir  in 
brengit*. 

[2]  Item  darzü  sagent  in  :  diewil  mim  herren  dem  herzogen  von  rechte  z&gehore 
daz  er  schuldig  sl  von  des  richs  wegin  daz  riebe  z&  virsehen  und  vicarius  zA  sine,  als  iz 
leider  icz&nt  umbe  daz  riebe  gestalt  ist,  so  wolle  min  herre  iz  gerne  getruwelichen  tfin  so 
und  daz  riebe  und  sie  und  ander  sine  undertanen  virsprechen  virantworten  schirmen  und 
hanthaben,  als  er  des  allis^  ein  vicarius^  schuldig  si  zu  tüne  unserm  herren  dem  konige 
und  dem  riebe  zA  staten  und  zA  nAcze :  daz  si  mim  herren  widdirumbe  gehorsam  sin  und 
tAn  also  sie  des  schuldig  sin  von  des  richs  wegin  ime  zA  warten  an  unsers  herren  des  kö- 
niges  stad  bi(^  daz  er  ledig  wirt.  S5 

[3]  Item  sagent  den  von  Francktn/Wt,  daz  min  herre  sie  auch  biddet,  daz  sie  die 
andern  stede,  die  zA  in  geboren,  zA  in  gein  Franckin/t^r^  besenden  uf  einen  benanten 
tag,  so  si  erst  mogin;  so  wolle  min  herre  dan  uf  demselben  tage  selbir  sin  odir  sinen  rad 
mit  macht  daruffe  han ;  und  waz  sie  mim  herren  alse  eime  vicario  darinne  tAn  sollent  und 
gehorsam  zA  sine,  daz  sie  mim  herren  daz  tAn;  waz  in  min  herre  auch  widdirumbe  tAn  so 
solle  alse  ein  vicarius,  daz  wolle  er  auch  tAn. 

[4]  Item  daz  die  von  Francktnft^r^  uch  den  gnanten  tag  sagen,  daruf  sie  die  andern 
stetde  also  dar  besenden,  daz  min  herre  den  tag  gewissin  moge^  selbir  da-uffe  zu  sine 
odir  sinen  rad  also  daruffe  zu  haben. 

[5]  Item  daz  sie  uch  des  allis  ein  antwort  geben,  und  auch  von  dem  folke  zu  schicken.  35 

[6]  Item  sendit  den  von  Geilnhusen  den  von  Frjdeberg  und  den  von  Weczflar  ir 
iglichen  iren  offin  brief,  den  ir  an  sie  haut. 

a]  or.  add.  etc.  f    b)  cie  AB.    o)  A  Tlcariea  oder  yicariens,  B  vicar  mit  Abkürzungihaken.    d)  A  Ssge  y  B  möge. 
*  Der  vom  20  JüU,  womaxh  auch  der  vorliegenden  GeeandtschafUanweisung  das  obige  Datum  angesetzt  iet. 


D.  Vorhältnis  Hzg.  Aibrecbts  III  von  Ocstreich  zum  Frankfurter  Tag. 


393 


D.  Verhältnis  Hzg.  Albrechts  III  Yon  Oestreich  zum  Frankfurter  Tag. 

225.  Die  Oestreichüchen  Herzoge  Atbrecht  III  Wilhelm  Leopold  IV  und  Albrecht  IV  ver- 
sprechen  vierzehen  gen.  SchwabiBchen  Städten  ihre  Hilfe  für  den  Fall  der  Noth,  nach- 
dem diese  sich  gegen  sie  verpflichtet  haben,  ihnen  für  einen  aiLS  ihrer  Mitte  bei  etwaiger 
Bewerbung  behilflich  zu  sein  zur  Erlangung  der  Römischen  Königskrone,  falls  diese  in 
den  nächsten  9  Jahren  erledigt  würde,  1394  Mai  ö^^Ensisheim. 


1334 
Mai  5 


Aus  Stuttg.  St.  A.  Reichsstädte  insgemein  Bündel  6  or.  mb.  c,  4  tig.  pend.  (alle  abgefallen). 
Ebenda  in  Schmidts  Sammlung  /.  86  ein  handichriftlicher  Auszug. 

Wir  Albrecht  der  elter  und  wir  seine  vettern  Wilhalm  und  Leupolt  und  wir  Albrecht 

10  der  junger  des  yorgenanten  herczog  Albrechts  sun  alle  von  gots  gnaden  herczogen  ze 
Oesterreich  ze  Steyr  ze  Kßrnden  und  ze  Elrain  grafen  ze  Tyrol  etc.  bechennen  oflfenleich 
mit  dem  brief  :  wan  sich  die  erbern  weysen  unser  besunder  lieben  •  •  die  burger- 
meister  •  •  rete  und  alle  burger  gemainlich  diser  nachgenanten  des  hailigen  Bömischen 
reichs  stett,  mit  namen  Ulme  Rotwil  Nördlingen  Memmingen  Halle  Gmunde  Bibrach 

35  Kempten  Kofbüren  PfuUendorf  Isny  Aulun  Lütkirch  und  Bophingen,  von  bcsundern 
getrawen,  die  sy  z(i  uns  habent,  gen  uns  verpflicht  und  verschriben  habent,  ob  das  wer' 
daz  ynner  den  nächsten  newn  jaren  von  dato  dicz  briefs  ze  raitten  beschichi  daz  das  hailig 
Römisch  reich  ledig  wirdt,  daz  sy  denn  uns  egenanten  herczogen  von  Oesterreich,  ob  wir 
darnach  stellen  wurden  ^  füx  meniklichen  darczü  geraten  und  beholiSen  sein  suilent,  alz 

20  verr  sy  das  mit  eren  getftn  miigent,  daz  unser  ainer  darczü  gefurdert  werde  ^  als  euch  das 
sölich  ir  briefe,  die  sy  uns  darumb  gegeben  habent,  volkömenlichen  weysent:  daz  wir  in 
darumb  versprochen  und  verhaissen  haben ,  ob  das  wer'  daz  sy  gemainleich  oder  besunder 
von  der  sache  wegen  von  yemand  bekrieget  oder  bekümert  wurden,  daz  wir  denn  des 
mit  ganczen  trewn  bey  in  beleiben  und  beholffen  sein  wellen,  alz  lang  biz  sölich  kriege 

25  verriebt  und  versünt  werden,  an  alle  gevörde.  darczü  sol  euch  der  ünder  uns,  welher  denn 
also  zu  dem  reich  köme,  den  vorgenanten  stetten  gemainleich  und  ir  yegleicher  besunder 
alle  ire  besiczunge  slosse  I^ute  und  gute  und  euch  darczü  alle  ire  recht  privilegia  gute 
gewonhaite  freyhaite  geseczde  hantveste  und  briefe,  als  sy  die  von  Bömischen  kaysern 


'  Am  gleichen  Tag  e,  L  echließen  dieeelben  u  Städte 

30  ein  Bündnis  auf  9  Jahre  mit  Herzog  Albrecht  dessen  Sohn 
und  zwei  Vettern  sowie  mit  Gf.  Eberhard  von  Wirtem- 
berg  solange  er  der  Herzoge  Diener  ist;  reg.  bei  Lich- 
nowsky  IV  nr.  2404  aus  dem  Wien.  H.  H.  St.  A. ,  und 
werden  daselbst  auch  zwei  Entwürfe  vom  s  Febr.  1334 

35  aus  Linz  erwähnt,  einer  von  dieser  Bundesurkunde  der 
Städte,  der  andre  von  dem  Gegenbrief  der  Herzoge,  Das 
Original  des  Gegenbriefs  der  Herzoge  vom  6  Mai  1894, 
datiert  aus  Enseshein,  befindet  sich  im  Stuttg.  St.  A. 
Reichsstüdte  insgemein  Bündel  6  und  ist  ausgestellt  von 

40  Albrecht  WilhtUß^  und  Lüpolt  für  sich  und  für  der  beiden 
letzteren  Brüder  Ernst  und  Friderich  {womach  wol  auch 
die  Angabe  bei  Lichnowsky  zu  berichtigen  wäre),  es  ist 
eine  Art  Landfriedensbündnis,  auf  9  Jahre  Dauer,  mit- 
eingeschlossen auf  Seite  der  Herzoge  wird  Graf  Eberhart 

45  von  Wirtemberg  alldiewil  der  unser  diener  ist ,  sie  neh- 
men aus  den  K,  Wenzel  u,  s.  k;»  Der  erwähnte  Bufid  und 
Dienstvertrag  des  Gfn.  Eberhard  von  Wirtemberg  mü 
denHzgn.  Albrecht  Wilhelm  und  Leopold  auf  8  Jahre, 
deren  Bruder  RcUh  Diener  und  Hof  gesind  er  geworden, 

50  ist  aufgeführt  unter  18  Apr.  1894  bei  Lichnowsky  IV  reg. 

Dentaohe  Beichstagi-Aktcn  II. 


9409  aus  Wien.  H.  H.  St.  A.  (Zu  vgl.  StäUn  3,  860  nebst 
nt.  6.  7  und  p.  861  f,  866  f.,  und  Lichnowsky  IV  Reg.  nr. 
9496;  Kurz  Albrecht  III  9,  167  f.  mit  nt.  aufp.  im  und 
Janssen  Frankf.  R.  K.  i,  988  nr.  440  nt.^  über  die  wört- 
lich mit  der  oben  abgedruckten  gleichlautende  Urkunde 
V,  99  Sept.  1410  in  Kurz  Oestreich* s  MiL  Verf,  in  alt.  Zei- 
ten p,  419.  418.)  Es  entspricht  der  oben  hervortretenden 
Tendenz,  wenn  zu  Wien  am  9  Mai  i89ä.  (So.  n,  Phil, 
und  Jak.)  die  Herzoge  Albrecht  Wilhalm  und  LeuppoU 
von  Oesterreich  für  sich  und  für  die  Oesterreichischen 
Herzoge  Ernst  und  Fridrdch  geloben,  daß  sie  den  oben 
genannten  Städten,  mit  welchen  sie  sich  verbunden  haben 
[Bund  vom  6  Mai  1894  in  unsrer  Anm.] ,  selbst  gegen  den 
Römischen  König,  der  ursprünglich  ausgenommen  worden 
sei,  beistehen  wollen,  wenn  dieser  sich  Ungerechtigkeiten 
gegen  die  genannten  Städte  erlauben  würde,  Stuttg.  St.  A. 
Reichsst.  insg.  Bündele-,  viell.  identisch  mit  ibid.  Schmid's 
Sammlung  1. 86  aus  der  alten  Registratur,  womach  unter 
gleichem  PcUum  die  Oesterreichischen  Fürsten  sich  gegen 
die  Städte  verschreiben  sie  bei  ihren  Freiheiten  handhaben 
zu  helfen.  ( Vgl,  Lichnowsky  6  Reg.  nr.  189  und  148,  und 
ibid.  4  Reg.  nr.  9490  und  9491.). 

50 


394  Forsten-  und  8tädte-Tag  zu  Frs^nkfurt  im  Juli  1394. 

i8$4    und  kiinigen  erlanget  herbracht  und  erworben  hant,  ouch  gnSdiklich  bestöttigen  und 

^**  ^  confirmieren  und  ouch  sy  dabey  sein  lebtage  und  bey  im  und  dem  hailigen  reich  getrew- 

leich  schirmen  und  behalten  als  ir  gnediger  herr  an  gevörde.     mit  urchiinde  dicz  briefe, 

1894  geben  ze  Enseshein^  an  zinstag  nach  des  hailigen  krüczs  tagze  mayennach  Cristi  gepürd 
Mai  6  drewczehenhundert  jar  darnach  in  dem  vierundnewnczigistem  jare. 


^^^  226.  Vierzehen  gen.  Schwäbische  Städte  verpflichten  sich  gegen  die  Oestreichischen  Herzoge 
Albrecht  III  Wilhelm  Leopold  IV  und  Albreckt  /F,  ihnen  bei  etwaiger  Bewerbung 
behilflich  zu  sein  zur  Erlangung  der  Römischen  Königskrone y  falls  diese  in  den  nächsten 
9  Jahren  erledigt  würde.  1394  Mai  6  [Ensisheim], 

Aus  Wien,  k,  k.  geh.  H.  E.  St.  Ärch.  or.  mb.;  an  Pergamentstreifen,  auf  denen  der  betreffende  Name  lo 
steht,  hängen  in  der  im  Text  befolgten  Ordnung  die  braunen  Wachs-Sigel  der  sämmtUchen  Städte; 
a  tergo  Huncz  Kopf  d.  h.  der  Name  de«  Schreibers  des  Briefs  und  von  späterer  Band  Aia  punttnus 
zwischen  dea  herz,  von  Osterreich  und  der  reichstete. 

Gedruckt  bei  Kurz  Oeslreiehs  MiUtairverfaesung  412  (nach  Höfler  Ruprecht  97  nt.  6). 

Regest  bei  Kurz  Oesterr.  unter  Albr.  III  a,  iMf  Lichnowsky  4  Reg.  nr.  2406 1  StäÜn  8,  860  nt.  7.  i5 

Wir  die  burgermaister  rate  und  alle  burger  gemainlichen  riebe  und  arme  diser 
nachbenempten  des  hailigen  Roemischen  richs  stette  mit  namen  Ulme  Botwil  Noerdlingen 
Memningen  Halle  Gemunde  Bibrach  Kempten  Kouffbueren  PhuUendorff  Isny  Aulun 
Liuckirch^  und  Botphingen  bekennen  und  t&n  kunt  offenlich  mit  dem  brieffe  f ur  uns  und 
unser  nachkomen :  das  wir  betracht  und  angesechen  haben  die  manigvaltigen  gnade  20 
und  fördrung  so  unsern  vordem  und  uns  geschechen  sind  von  den  hochgebomen  fursten 
den  herczogen  von  Osterrich.  und  da  durch  billicher  erchantnusse  haben  wir  uns  z&  dem 
hochgebornen  fursten  unserm  lieben  herren  herczog  Albrechten  dem  eitern  von  gocz 
genaden  herczog  ze  Osterrich  ze  Styre  ze  Kernden  und  ze  Krayne  graffe  zft  Tyrol  etc. 
und  sinen  vettern  herczog  Wilhalmen  herczog  Lwtpolten  und  herczog  Albrechten  sinem  25 
sune^  och  herczogen  ze  Osterrich  ze  Styre  ze  Kernden  und  zfi  Krayne  graffen  zu  Tyrol 
etc.  verpflichtet  und  veraynet  wissentlichen  mit  dem  brieffe  :  ob  ynner*^  den  nechsten 
nwn  jaren  von  dem  hwtigen  tage  ze  raitent  geschieht  das  das  hailig  Römisch  riebe  ledig 
wurde,  das  wir  denne  denselben  unsern  herren  von  Osterrich,  ob  die  darnach  stellen 
wurden ,  für  maniglichen  darcz&  geraten  geholffen  und  furderlichen  sin  suUen  und  wellen  so 
mit  ganczen  truwen  und  allem  unserm  vermugen,  das  ir  ainer  zu  demselben  Romischen 
riebe  z&  behaben  und  ze  besiezen  gefurdert  und  daby  gehalten  werde,  als  verre  wir  das 
mit  eren  getun  mugen,  ane  alle  geverde,  mit  der  beschaidenhait  das  denne  derselb  uns 
mitsampt  andern  getruwen  und  undertanen  des  richs  innehabe  und  by  unsern  rechten 
genaden  und  g&ten  gewonhaiten  schierm  und  halte.  und  des  alles  ze  warem  Urkunde  35 
so  haben  wir  vorgenante  richsstette  gemainlichen  und  unser  ieglichw  besunder  ir  stat 
insigel  offenlich  gehenket  an  disen  brieffe,  der  geben  ist  an  zinstag  nach  des  hailigen 

1B94    crucz  tage  in  dem  maygen  do  man  zalt  von  Cristus  geburte  drwczehenhundert  jare  und 

ifoi  6   darnach  in  dem  vierundnwnczigistem  jare. 

a)  oder  Enteahemf      b)  da  die  ganse  Schrift  verhUuet,  »ind  die  einzelnen  Buehatahen  hier  nicht  mehr  Heker  zu  40 
ernennen;  auf  dem  Sigel  eteht  LIVEIBCH.    c)  or.  ynmer. 

*  D.  h.  Albrechts  III  Sohn. 


D.  Verhältnis  Hzg.  Albrechts  III  von  Oestreich  zum  Frankfurter  Tag. 


395 


227.    Verantwortung  des  Herzogs  Älhrecht  III  von  Oesterretch  gegen  die  artikelweise  aufge^   ['W5 
führte  Anklage  K,  Wenzels,  namentlich  in  Betreffe  der  Beziehung  des  ersteren  zu  der  j^^^s] 
Gefangenschaft  des  letzteren  und  zu  dem  Frankfurter  Reichstag,  [1395  vor  Jan.  18^ 
ohne  Ort,] 

5  A  aus  Strafib,  St,  Ä,  an  der  Saul  I  partie  ladula  G  fasc.  XIV  hasse  II  nr  4^  jetzt  correspond.  des  sou- 

verains  art.  iio,  cop.  chart.  co€iev,t  mit  Schnillen  ohne  Sigel,  ai$o  an  Straßburg  geschickt.  Die  d 
meiit  vollkommen  deutÜch  und  sicher,  in  allen  untern  Fällen  zweifellos.  Die  im  Abdruck  eingefügte 
Zählung  der  Artikel  ist  meist  im  Anschluss  an  die  Absätze  in  A, 
B  coli  ibid,  nr.  i"  cop.  eh.  coaev.,  Jetzt  corr.  des  sou  verains  art.  iio,  ohne  Schnitte  und  Sigel,  wol 

10  eine  in  Straßburg  gemachte  Abschrift,  zusammengeschrieben  mit  der  Kopie  des  Schreibens  des  Her- 

zog Leopold  vom  18  Jan,  1896.  Deshalb  ist  es  allerdings  wahrscheinlich,  daß  letztgenanntes  Schrei- 
ben im  Original  an  Straßburg  gerichtet  war  und  A  als  Einschluss  enthielt,  und  daß  dann  in  Straß- 
burg diese  beiden  Stücke  zusammenkopiert  wurden  (unser  B  und  S,  s.  Quellen- Angabe  S  bei  dem 
Sehr.  Leopolds),  das  Original  des  Schreibens  dee  Herzog  Leopold  aber  eben  nicht  erhalten  blieb. 

15  K  coli.  Kurz  Albrecht  III  »,  292-297  sehr  genauer  Abdruck  aus  Wien.  H.  H,  St,  Archiv  Oesterreich 

Kasten  406  Lade  62;  auf  Rückseite  [der  Wiener  archivaiischen  Vorlage  des  kflngs  klag  und  mines 
herren  herczog  Albr.  widerred ,  sie  ist  von  glchzt.  Hand  wie  A  und  B,  Sickel  hat  sie  ganz  mit  dem 
Abdruck  verglichen,  der  letztere  ist  Buchstabe  für  Buchstabe  getreu,  nur  die  Vokalzeichen  nicht  in 
allen  Fällen  richtig^  vier  Blätter  Papier  groß  Oktav. 

2Q  Gedruckt  Wencker  Apparatu»  409-412.  —  Auszug  bei  Pelzel  Wenzel  i,  294-296;  Regest  bei  Lichnowsky 

4  reg.  nr.  24öo. 

Daz  Bind  die  artikel  als*  unser  Herr  und  swage/  der  Bomisch  kunig  zu  uns  herzog 

Albrechten  herzogen  ze  Osterrich  mainet  ze  sprechen  haben^,  und  unser  antwurt  dagegen. 

[1]  Dez  ersten  als  unser  herre  und  swager  der  Komische  kunig  spricht,  wie  wir  uns 

25  weilent  zu  dem  allerdurchluchtigisten  fursten  unserm  herren  kaiser  Karin  sinem  vatter 
und  euch  darnach  zu  im  haben  verbunden  :  sprechen  wir,  daz  unser  egenanter  herre 
kaiser  Karl  und  ouch  derselb  kunig  Wenczlaw  sich  zu  unserm  brudern*  seligen  uns  und 
unsern  erben  zu  gelicher  wise  herwider  ouch  also  habent  verpunden,  als  die  puntbrief 
lautent  die  wir  dawider  haben,  und  sprechen  och,  das  uns  in  denselben  puntnussen  und 

80  ainigung  von  unserm  egnanten  herren  und  swager  dem  Eömischen  kunig  mßnger  ingriff 
und  inbruch  sind  beschehen  unverschuldet,  und  ist  ouch  der  anvank  derselben  ingriff^ 
sein  gewesen  und  nicht  unser,  als  sich  das  wol  wirt  vinden  an  den  artikeln  und  clagen 
als  hienach  steet  geschriben. 

[2]  Item  alz  der  vorgnante  unser  herre  und  swager  spricht,  wie  er  als  ain  Römischer 

35  kunig  uns  hab  belehent  mit  ®  den  herzogentümen  furstentftmen  und  landen  die  wir  von 
im  als  von  ainem  Romischen  kunig  zu  lehen  haben  suUen,  und  wie  wir  ouch  die  von  im 
als  von  ainem  Romischen  kunig  sinem  rechten  ordenlichen  erbherren  zu  rechtem  ^  lehen 
emphangen  haben  mit  gewonlichen  gelerten  gestabten  aiden  und  darüber  gelobt  gehul- 


40 


a)  die  ersten  4-6  Worte  mit  andrer  Tinte  unterstrichen,  von  wele?ur  auch  in  der  Uehereehrift  herrührt  herzogen  ze 
Osterrich  einkorrigiert  und  in  art.  8  und  dawider  nit  getan  haben  ehenfaUe  einkorrigiert  und  in  art.  7  In  zwi- 
aehen  und  und  nieht  gleiehfalle  einkorrigiert  und  ibid.  die  Korrektur  e  aus  a  in  das  zwieehfn  wem  und  wir  und 
in  art.  10  das  tweite  e  in  welle,  alles  von  gleichseitiger  und  vielleieht  der  nemliehen  Hand  wie  das  iUnige.  b)  K 
habent ,  om.  mainet.    c)  K  bruder.    d)  B  angriff,  AK  ingriff.    e)  A  nnit ,  BK  mit.    f)  K  rechten. 


*  Diese  Zeit  eicher,  weil  das  Stück  an  diesem  Tag  von 
45  Herzog  Leopold  bereits  verschickt  wird,  s.  sein  Schreiben 
von  diesem  Datum.  Aus  dem  Inhalte  der  Verantwortung 
selbst  geht  hervor,  daß  Hzg.  Albrecht  die  Starhemberge 
zur  Zeit  ihrer  Abfassung  noch  nicht  wider  zu  Gnaden 
aufgenommen  hatte  (dieß  erfolgte  erst  1896  Juni  26,  s.  u.), 
50  daß  er  aber  bereits  von  Wenzel  dazu  aufgefordert  war 
(geschah  26  Aug.  1894,  siehe  eben  falle  unten  in  derselben 
Anmerkung  zu  art.  7).  Man  wird  annehmen  dür/en, 
daß  die  Abfassung  der  Verantwortung  erst  1896  fällt,  und 
zwar  auf  den  Anfang  des  Jahrs,  da  Hj?g,  Leopold  mit 


ihrer  Verschickung  nicht  lange  gezögert  haben  wird.  — 
Pelzel  Wenzel  i,  296  nt.  i  setzt  die  vorausgehende  Anklage 
noch  ins  Jahr  1894  vor  Dec.  n,  weil  an  diesem  Tag  die 
Böhmischen  Herren  fnit  Oestreich  einen  Bund  schlössen, 
der  einer  der  wichtigsten  Klagepunkte  gewesen  wäre,  aber 
in  der  Verantwortung,  und  somit  wol  auch  in  der  An- 
klebe, nicht  erwähnt  wird;  der  genannte  Bund  steht  bei 
Pelzel  gedruckt  im  Wenzel  i  Urk.  B.  nr.  112  pag.  140-142, 
ein  Regest  desselben  bei  Lichnowsky  4  reg.  nr.  2447,  Diese 
Datierung  der  Klage  würde  zu  unsrer  Datierung  der 
Verantwortung  ganz  gut  stimmen. 


396 


Fürsten-  und  Städte-Tag  zu  Frankfurt  im  Juli  1394. 


[tasß  det  und  gesworen  seinen  und  des  Römischen  reichs  frummen  zu  werben  und  iren  schaden 
jal^iB]  ZU  wenden,  als  das  wol  kuntlich  und  offenbar  sey  :  sprechen  wir,  daz  wir  von  dem- 
selben unserm  herren  und  swager  dem  Kömischen  kunig  unser  furstentftm  und  land 
haben  zu  lehen  emphangen  als  von  ainem  Komischen  kunig  und  nicht  als  von  ainem 
erbherren,  mit  allen  den  rechten  frihaiten  gnaden  und  guten  gewonhaiten  als  unsem  ^ 
vordem  die  vormalen  von  andern  Kömischen  kaisern  und  kunigen  habent  emphangen 
nach  lut  unser  brief  und  frihait  die  wir  von  Kömischen  kaisern  und  kunigen  und  euch 
von  im  haben,  und  nicht  anders. 

[3]  Item  alz  unser  egenanter  herr  und  swager  der  Kömisch  kunig  mainet,  wie  wir  in 
der  lehenschaft  unser  gelupt  übervaren*  und  nicht  gehalten  haben  :       sprechen  wir,  lo 
das  wir  uns  allezit  gen  im  und  dem  hailigen  Kömischen  riche  haben  gehalten  als  wir 
rechteclich*^  tun  selten,  und  dawider  nit  getan  haben. 

[4]  Als  denn  unser  herre  und  swager  der  Komisch  kunig  spricht,  daz  wir  uns  ver- 
punden  haben  mit  fursten  und  andern  herren  an  sin  wissen  willen  und  wort'  :  sprechen 
wir  :  sid  dem  mal  derselb  unser  herre  und  swager  uns  in  die  vorgnanten^  unser  ver-  ^^» 
puntnus^  und  ainigung  ingriff  und  inbruch  und  uns  und  unsern  landen  und  leuten  da- 
rüber mengerlai  beswerung  getan  hat,  und  der  anvang  sin  ist  gewesen  und  nicht  unser, 
so  haben  wir  uns  mit  fursten  und  herren  beholfen  nach  unser  notdurft,  und  doch  nur® 
uf  das  reicht,  und  haben  das  hailig  Komisch  reich  darin  allezit  erberlich  auzgenomen. 

[5]  Item  als  denn  unser  egenanter  herre  und  swager  der  Komisch  kunig  spricht,  «o 
daz  wir  in  der  zite,  so  er  gevangen  und  sein  selbs  unmöchtig  wör',  nach  dem  rieh  haben 
gestalt  und  darumb  unser  erber  botschaft  zu  den  kurfursten  und  andern  fursten  herren 
und  stetten  des  richs  getan  haben  :     sprechen  wir,  das  wir  wider  in  nach  dem  reich  nie 
haben  gestellt,  und  hoffen  daz  sich  nicht  erfind  ^  daz  wir  das  ie  getan  haben,   sunder  als 
uns  die  kurfursten  vorderten  gen  Frankenfurt*  zu  dem  tag  als  ander  des  reichs  fursten,  25 
kam  uns  die  botschaft  ze  kurz  das  wir  darzu  selber  nicht  komen  mochten,  und  santen 
dahin  an  unser  stat  mit  vollem  gewalt  den  erwirdigen  unsern^  lieben  frund  und  kanzler 
hern  Berchtolden  bischofen^  zu  Frysingen  und  die  edeln  unser  lieben  getruwen  Engel- 
harten von  Winsperg  unsern  lantvogt  und  FridricA^n  von  Waise  unsers  lieben  vettern 
herzog  Lupoltz  hofmaister.  die  habent  euch  da  von  unsem  wegen  an  die  kurfursten  und  so 
fursten  geworben  :  wes  si  da  ze  rat  und  uberain  wurden  unserm  egenanten  herren  und 
swager  dem  Komischen  kunig  und  dem  hailigen  Komischen  reich  zu  eren  und  frummen, 
daz  wir  euch  darzu  geraten  und  geholfen  sein  weiten  getruwelich  als  ander  fursten  die 
zu  dem  reich  gehörent,  und  wes  die  egnanten  kurfursten  und  fursten  da  uberain  wurden 
mit  briefen  oder  botscheften,  darin  sind  die  egnanten  unser  r6te  an  unser  stat,  als  ob  wir  ss 
selber  da  wören  gewesen,  beschriben  und  begriffen,  und  des  ziehen*  wir  und  ouch  die- 
selben röt  uns  an  die  egnanten  kurfursten  fursten  und  herren  die  da  waren. 


a)  K  Tbemam  ist  wol  nur  flüchtig  gelesen,  h)  K  reohtcnlich ,  A  wol  kein  Zeichen  über  dem  ersten  e.  c)  BA  hinten 
abgekürzt;  K  liest  vorgnant.  d)  B  vert>ÜDtniae ,  K  Terbantnas.  e)  B  nnwent ,  K  nwr.  f)  K  erfinde,  g)  A 
sehwerlich  hn»&m.     h)  A  sehwerlieh  hiachbten.    i)£'zihen.  40 


*  Hieher  gehört  wol  das  Bündnü  zwischen  K.  Sigmund 
von  Ungern  Herzog  Albrecht  von  Oesterreich  und  Mf,  Jost 
von  Mähren  1899  Jan.  J8,  worin  allerdings  K.  Wenzel 
ausgenommen  wurde,  Kurz  Albrecht  III  2,  284-7  Beil.  79. 
Aber  schon  damals  in  dem  Bunde  Albrecht's  mit  Jost  v. 
14  Jan.  1392  war  ausdrücklich  gesagt  wider  allermenich- 
liehen  nyemande  ausgenomen,  ib.  288  Beil.  80.  Und  auch 
in  der  Allianz  der  Oesterreichischen  Herzoge  Albrecht  und 
WilfuUm  mit  Johanns  und  Ernst  von  Baiem  v.'20  Mai 
1894  war  nicht, von  einer  Ausnehmung  K.  WenzeVs  die 


Rede,  es  hieß  bloß  wider  allermenichlich  auzgenomen 
dem  heiligen  Römischen  reich,  ib.  289-292  Beil.  81.  (VgL 
überhaupt  Kurz  Albrecht  III  Band  2  Hauptstück  6.)  Zu 
letzterer  Allianz  trat  Bisch.  Perchtold  von  Freysing  1894 
Juni  9  bei  {München  Eritag  n.  Pfingsten),  Münch.  R.  A.  45 
Freysing  Ilochstift  fasc.  41  K.  35  L.  6  c.  sig.  AehnUch  das 
Bündnis  vom  18  Dec.  1898  zu  Znaim,  s.  die  Einleitung  Ut. 
D;  dieses  Bündnis  versteht  hiebet  Palacky  8,  a,  71. 
*  Unser  Frankfurter  Tag  von  1894  Juli. 

50 


D.  Verhältnis  Hzg.  Albrechts  III  von  Oestreich  zum  Frankfurter  Tag.  397 

[6]  Als  denn  unser  egenanter  herre  und  swager  spricht,  das  unser  lut  ritter  und  r/^^ 
knecht  mit  ainer  ufgerackter  panier  unwidersagt  in  sein  land  gen  Behem  gezogen  und  ja^^**^^] 
daselbs  leut  gevangen  und  mit  roub  mord  und  prand  swSrlich  angegriffen  haben :  sprechen 
wir,  daz  wir  unsers  ohems  marggraff  Josten  helfer  sein  gewesen  nach  siner  vlissegen  ma- 
5  nung  und  anrüffung  als  wir  im  des  schuldig  und  gepunden  sein,  und  wir  und  die  unsern 
haben  ouch  margraff  Procopen  und  sinen  heifern  erberlich  abgesagt,  und  unser  swager 
der  kunig  von  Ungern  und  wir  haben  ouch  vormalen  unserm  obgenanten  herren  und 
swager  dem  Romischen  kunig  unser  erber  botschaft  getan,  und  in  gebetten  daz  er  sinen 
flizz  darzu  keren  wölt  daz  solich  stözz  zwischen  den  vorgnanten  marggraffen  gebrüdern 

10  wurden  understanden  und  fruntlichcn  mit  ainander  berichtet,  damit  wir  sölicher  hilf 
überhaben  wurden;  wan  ob  des  nicht  bescheh,  so  mochten  und  weiten^  wir  denselben 
unsern  ohem  margraff  Josten  nicht  gelazzen.  dasselb  wir  ouch  des  egenanten  unsers  her- 
ren und  swagers  erber  botschaft  under  ougen  gesagt  haben,  und  was  sich  in  demselben 
krieg  hat  vergangen,  daz  ist  erberlich  und  nicht  unentsagt  geschehen,  und  uns  und  den 

16  unsern  geschiht  nicht  gütlich,  das  man  die  unsern  darin  dehainerlai  mord  zieh  oder 
zuziech**. 

[7]  Als  denn  unser  egenanter  herr  und  swager  der  Romisch  kunig  spricht,  wie^  er 
in  unser  land  zu  Oesterrich  und  wider  darauz  sei  gevangen  gefürt,  und  das  si  mit  unser 
verhengnusse  wissen  und  willen  geschehen :     sprechen  wir,  das  das  an  unser  wissen  und 

20  willen  ist  geschehen  und  wider  uns  ist  gewesen ,  als  sich  das  wol  wirdt  erfinden.  und 
als  er  spricht,  daz  wir  in  gern  zu  unsern  banden  bracht  betten :  sprechen  wir,  daz  wir 
des  unschuldig  sein  und  nie  nach  im  gesteh  haben,  sunder  als  pald  wir  vernomen^  das  er 
gen  Wiltperg  gefürt  w6r',  da  tetten  wir  den  Starchenbergem  mit  unser  erber  botschaft 
zu  erkennen  daz  das  wider  uns  w6r'.  item  so  hat  uns  unser  egenanter  herr  und  swager 

«  sidher  geschriben  und  gebetten,  das  wir  das  den  Starchenbergem  vergeben  und  in  nicht 
dester  vinder  wörn;  des  wir  noch®  nicht  getan  haben  noch  tun  weiten'. 

[8]  Als  unser  egenanter  herr  und  swager  spricht,  wie  wir  unsern  rittern  und  knechten 
vormalen  erloubt  haben  zu  baiden  tailn  zu  riten  und  haben  das  darnach  wider  verbot- 
ten :     sprechen  wir,  daz  wir  daz  nieman  nie  erloubt  haben,  sunder  wir  haben  es  verbotten, 

30  und  haben  das  darumb  getan  daz  wir  unser  ritter  und  knecht  weiten  bi  uns  haben ',  uf 
das,  wes  die  kurfursten  uberain  wurden  unserm  herren  dem  Römischen  kung  und  dem 
hailigen  Römischen  reich  zu  eren  frum  und  nutz,  daz  wir  in  des  möchten  gehelfen  als 
ain  fürst  der  zu  dem  rieh  gehöret,  und  haben  ouch  darumb  zu  in  unser  erber  botschaft 
getan  gen  Frankenfort',  die  ouch  daz  also^  geworben  habent,  als  wir  uns  des  andiekur- 

s5  fursten  und  ander  fursten  ziehen  die  da  waren  als  vor  geschriben  stat. 

[9]  Als**  ouch  derselb  unser  herr  und  swager  spricht,  wie  wir  uns  zu  etlichen  des 
richs  stetten  in  Teutschen  landen  verbunden  haben'  an  sin  wissen  und  willen:  sprechen 
wir,  daz  wir  die  puntnus*  weder  wider  unsern  egnanten  herren  und  swager  noch  wider 
das  hailig  rieh  mit  des  richs  stetten  nicht  getan  haben,  sunder  wir  haben  die  getan  durch 

40  a)  iT  möchten  und  wOlten.    b)  ÄK  zieh  oder  za  zlech  {letwiere»  kann  in  Ä  auch  heifien  zlcth),  B  zihe  oder  sä  zIeche. 

c)  K  add.  daz.      d)  K  vemament.      c)  in  Ä  »cheint  das  von  derttlben  Hand  korr.  in  des,  B  des  wir  nach ,  K  des 
wir  noch,      f)  K  behoben,      g)  K  als.      b)  K  add.  Item  vor  Als.      1)  B  buntnüAe ,  K  wie  A, 

*  J894  Aug,  S6  Piesk,  K,  Wenzd  ertucht  den  Hzg.  AI-  beiden  wider  zu  Gnaden  auf,  angeführt  Kurz  a,  168, 

brecht,  Koipar  und  Gundacker  Gebrüdem  von  Starhem-  gedruckt  Wurmbrand  Coüectaneam  f.,lIoheneck  Stände 

45  berg  eeine  (WenzeVs)  Gefangenschaft  in  ihrer  Feste  WiÜ-  9, 627,  Lünig  Coli,  nova  i  coL  408-e  nr.  7. 
perg  zu  vergeben  und  ihnen  darüber  Briefe  auszustellen ,  '  Tag  von  1894  Juli. 

reg.  bei  Liehnowsky  IV  nr.  2437,  gedruckt  Pelzel  Wen-  *  1894  Mai  8  die  beiden  von  uns  mitgetheiüen  Urkun- 

zel  1  Urk.  B.  nr.  104  pag.  186,  beidemal  aus  dem  Wie-  den,  nebst  den  in  der  Anm.  daselbst  erwähnten, 
ner  Archiv.  Aber  erst  1896  Juni  26  nimmt  Albrecht  die 


398 


Fürsten-  und  Städte-Tag  zu  Frankfurt  im  Juli  139i. 


[i3$B   Schirms  frids  und  gemachs  willen  unser  land  und  ISut,  und  haben  ouch  in  derselben 
jaT^m  P^ötnus*  unsern  herren  und  s wager  den  Römischen  kunig  und  ander  furstenund  herren 
unser  frund  erberlich  usgenomen*. 

[10]  Als  denn  unser  egnanter  herr  und  swager  der  Romisch  kunig  mainet,  siddem 
mal  das  im  von  uns  sdlich  bruch**  und*  ubervaren  geschehen  sein,  das  er  hern  Pilgrei-  s 
men^  erzbischofen  ze  Saltzburg  herzog  Stephann  von  Baygem  und  die  von  Schawnberg® 
und  ander  die  seinen  von  im  nicht  auzlazzen  welle  :  sprechen  wir,  das  wir  sölicher  in- 
pruch'  und  ubervaren  unschuldig  sein,  denn  umbe  den  erwirdigen  unsern  lieben  besundem 
frund  den^  von  Saltzburg  und  umb  die  von  Schawenberg  sprechen  wir,  daz  wir  nicht 
wissen  mit  in  anders  ze  schaffent  haben  denn  lieb  und  g&t.  denn  umb  herzog  Stephann ,  lo 
mit  dem  wellen  wir  gern  an  gelegen  stett  ze  tagen '^  komen;  und  was  er  gen  uns  hat  zu 
sprechen,  daz  wellen  wir  im  gern  voran twurten,  also,  waz  wir  hinz*  im  haben  zu  sprechen , 
daz  er  uns  sölich  merklich  gebrechen^  ouch  verantwuxt  und  wendet 


1895 
Jan.  18 


Herzog  Leopold  IV  von  Oesterreich  an  Stadt  Straßburg*,  schickt  ihr  die  in  unsret' 
letzten  Numer  mitgetheilte  Verantwortung  seines  Oheims  Albrecht  III;  mit  der  Bitte,  is 
ihrerseits  denselben  darin  zu  verantworten,  1395  Jan,  18  Feldkirch. 


S  aut  Straßb.  St,  A,  an  der  Saul  I  partie  ladula  C  fasc.  XIV  Ilasse  II  nr.  4*  cop,  chart.  coaev.^  zutam- 
menge^chrieben  mit  dem  Exemplar  B  der  Verantwortung  dee  Hzg.  Albreehl  III  von  [1S96  vor 
Jan.  18],  ohne  Schnute  und  Sigel. 

Gedruckt  iVencker  Apparatu$  40S,  wol  aus  S.  —  Daraus  Regest  bei  Georgisch  8,  814;  da*  Regest  bei  20 
Lichnowsky  4  reg.  nr.  i4ö4  cUiert  den  angeführten  Abdruck  bei  Wencker,  erwähnt  aber  auch  ein 
Exemplar  des  Wiener  H.  H.  St,  Archivs,  das  jedoch  bei  unsrer  Anfrage  im  Jahr  1866  nidU  gefun^ 
den  wurde. 

Lüpolt  von  gotes  genaden  herzöge  zft  Osterrich  etc. 
Erbern  wisen  und  sunder  lieben.       wir  laßen  lieh  wissen,  das  uns  der  hochgeborn  «s 
fiirste  unser  lieber  herre  und  vetter  herzog  Albrecht  heruf  verschriben  hat  von  der  zü- 
spniche  wegen,  die  unser  herre  der  Römische  künig  zft  ime  meinet  zu  haben,  und  ouch 

a)  B  bnntaiße,  f  bantnns.    b)  J^brOch.    c)  om.  JET.    d)  AFilgreim  mit  Ueherttrieh j ^K Pllgnimen ,  B  Pi]g«rincn. 
e)  K  hier  und  weiter  unten  Scbowenbarg.    f)  B  inbrüch ,  K  inbrach.    g)  hier  ertzbyschoff  atugestrieheH  in  A , 
fehlt  in  BK.    h)  B  toge ,  AK  tagen,    i)  B  bin  e&  wol  verechr. ,  K  bincs.    k)  B  gebresten ,  AK  gebrechen.    1)  K  SO 
add.  X ,  wol  nur  ein  bedeutungeloees  etc. 


'  Aber  schon,  am  i  Mai  1395  (So.  n.  Phil.  u.  Jac.)  geloben 
zu  Wien  die  Oestr.  Herzoge  Albrecht  Wilhalm  und  Leup- 
polt  für  sich  und  für  Ernst  und  Fridreich,  daß  sie  den 
Städten  Ulm  Rot  weil  Nor dlingen  Memmingen  Ball  Gmünd 
Biberach  Kempten  Kaufbeuren  Pfullendorf  Isny  Aalen 
Leutkirch  und  Bopfingen,  mit  welc?ien  sie  eich  verbunden 
haben  [p.  898^  iff.],  selbst  gegen  den  Römisclien  König,  der 
ursprünglich  ausgenommen  worden  sei,  beistehen  wollen 
wenn  dieser  sich  Ungerechtigkeiten  gegen  die  gen.  Städte 
erlauben  würde,  Stuttg.  St.  A.  Reichsstädte  insg.  Bündel  6. 
Auch  in  den  beiden  Urkk,  v.  16  Juni  1895  heben  die  Her^ 
zöge  und  die  Städte  die  Ausnehmung  des  Königs  für  ge- 
wisse Fälle  des  Angriffs  von  Seiten  des  letzteren  auf, 
Kurz  Albr.  III 2,  815  nr.  89  und  Stuttg.  St.  A.  Schmid*sche 
Sammlung  I.  86,  vgl.  Lichnowsky  IV  reg.  nr.  »490.  2491. 
Dem  entspricht  bis  auf  einen  gewissen  Grad  das  Verfah- 
ren des  Gfn.  Eberhard  von  Wirtemberg.  Er  nimmt  in  dem 
Bunde,  den  er  am  97  Aug.  1895  {Fr.  n.  Barihol)  mit  den 
Städten  Ulm  Nördlingen  Memmingen  Biberach  Gmünd 
Kempten  Pfullendorf  Dinkelsbühl  Kaufbeuren  Isni  Leut' 
kirch  Aalen  und  Bopfngm  bis  auf  Martini  über  6  Jahre 


schließt,  den  K.  Wenzel  aus,  Stuttg.  St.  A.  Reichsstädte 
insgem.  Bündel  6,  vgl  Steinhof  er  Ehre  etc.  2,  521-524. 
Und  am  gleichen  Tage  gelobt  er  denselben  Städten,  daß 
er  gegen  sie,  falls  sie  von  K.  Wenzel  unbilligerweise  an-  So 
gefeindet  werden,  nur  dann  feindselig  auftreten  werde, 
wenn  ihn  eine  in  dieser  Sache  abgegebene  Entscheidung 
der  Kurfürsten  dazu  auffordere,  Stuttg.  ibid.  {Die  beiden 
letzteren  Urkunden  sind  or.  membran.) 

•  Die  Adresse  fehlt.  Sdwn  Wencker  in  seiner  Ueber-  40 
Schrift  im  Apparatus  pag.  408  nahm  an,  daß  der  Brief  an 
Straßburg  gerichtet  sei;  so  haben  dann  audi  Georgisch 
und  Lichnowsky  in  ihren  Regesten  gesagt;  aber  Wencker, 
der  auch  nicht  die  Adresse  des  Briefs  aus  dem  Brief  ab- 
druckt, hat  wol  auch  nicht  mehr  das  Original  und  dessen  45 
Adresse  gesehen,  sondern  eben  nur  unsere  Vorlage.  Indes- 
sen ist  allerdings  wahrscheinlich,   daß  das  Original  an 
Straßburg  gerichtet  war,  vgl.  die  Quellen-Angaben  A  und 
B  bei  der  Verantwortung  Albrechts  nr.  227.  Man  darf 
annehmen,  daß  diese  Verantwortung  auch  an  andere  be-  5o 
deutende  Städte  geschickt  wurde,  wol  als  Einschluss  in 
ähnlichen  Schreiben  des  Hzg.  Leopold  IV wie  das  obigeist. 


D.  Verhältnis  Hzg.  Alhrechts  III  von  Oestreich  zum  Frankfurter  Tag.  399 

sin  antwärte  dagegen,  des  wir  üch  ein  abgeschrift  versloßen  senden  in  disem  briefe.  und    tsss 
bitten  lich  mit  flisse,  wer*  ob  icht  rede  davonvur  üch  kerne,  daz  ir  denn  denselben  unsern  •^*"'* 
herren  und  vettern  darin  verantwurten  und  beredent,  als  wir  üch  des  sünderlichen  wol 
getruwen;  wann  ir  doch  wol  verstand  an  der  abgeschrift,  das  demselben  unserm  herren 
5  und  vettern  von  unserm  herren  dem  Römischen  künnige*  ungütlichen  beschiht.     geben    isss 
zu  Veltkilch  an  mentag  nach  sant  Anthonyen  tag  etc.  nonagesimo  quinto. 

Dominus  dux 
in  consilio. 


Jun.  18 


229.  Herzog  Alhrecht  III  von  Oesterreich  und  sein  Neffe  Wilhelmuni  sein  Sohn  Albrecht  IV   '*** 
10  an  K.  Wenzel,  sagen  ihm  ab  wegen  Gefangetinehmung  des  Markgrafen  Jost  u,  a.  m, 

1395  Juli  13  Wien, 

Äu$  Straßb.  St.  A,  an  der  Saul  I  partie  ladula  C  fasc.  XIV  Hasse  II  ad  nr.  4*  cep.  Owri.  coaw,,  ohm 
Sigeli  mit  Verschickunguchnitten ,  die  Schnitte  eind  aber  andre  als  die  in  dem  Exemplar  A  der  Ver- 
antwortung des  Herzog  Albrecht  III ,  also  ist  das  Stück  an  Straßburg  nicht  in  derselben  EinscfiHe- 
15  ßung  wie  diese  gekommenf  was  schon  aus  dem  Datum  hervorgeht ;  vgl.  audh  die  Quellm-AngaAen  A 

und  B  der  Verantwortung  des  Herzog  Albrecht  HI  von  [1396  vor  Jan.  is], 

DurlSuchtiger**  fürst  herr  und  swager,  her  Wenczla  Bömischer  künig  und  künig  ze 
Beheim.  wir  Albrecht  der  elter  und  wir  sein  vetter  Wilhalm  und  Albrecht  der  junger  des 
egenanten  herzog  Albrechts  sün ,  all  von  gots  gnaden  herzogen  ze  Osterreich  ze  Steyr  ze 

20  Kfemden  und  ze  Krain  grafen  ze  Tyrol  etc.,  lazzen  ew  wissen,  daz  wirzümenigernmaln 
unser  erber  rfet  und  botschaft  zu  ew*  gesendet  haben  und  ew  fleizzi^KcÄ  angerüffl  und 
gepeten,  daz  ir^  uns  und  unser  land  und  ISut  beleiben  liezzet  bei  den  gnaden  freihaiten 
rechten  und  guten  gewönhaiten  die  unser  vordem  s&liger  gedöchtnüsse  und  wir  von  alter 
herbracht  haben,  und  ew  gen  uns  halten  und  beweisen  gerüchtetalsir^  uns  des  phlichtig 

25  w^ret^  nach  laut  der  brief  die  wir  darumb  haben,  das  hat  uns  von  ew  nicht  mügen  wi- 
dervaren,  sunder  ir^  habt  uns  und  unser  land  und  Ißut  darüber  gedrungen  und*  dringen 
und  anvallen  geschafft  in  manigerlai  unpilleich  weg.  darczü  haben  uns  die  Pehemischen 
und  Mfirherischen  lantherren  zu  wissen  getan,  wie  ir**  den  hochgebornen  fürsten  hern 
Josten  marggrafen  und  herren  ze  Mörhern  unsern  lieben  oheimen  wider  ewr  und  ander 

30  fürsten  herren  und  stet  sicherhait  und  gelait  habt  aufgehalten  und  gevangen,  und  daz  in 
auch  von  ew  ander  8w6r'  und  merkchleich  geprechen  anligund  sind,  und  haben  uns  er- 
mant  und  angerüfft  der  puntnüsse  die  wir  mit  einander  haben  und  dahinder  ir  uns  und 
si  gedrungen  habt,  und  davon  ist  unser  notdürft  wie  wir  gedenkchen  daz  wir  und  die 
unsern  und  auch  die  egenanten  herren  bei  wirde  und  rechten  beleiben  und  damit  wir 

35  auch  sölher  dringnüsse  hiniür  von  ew  überhaben  werden,  und  bewaren  uns  auch  des  gen 
ew  mit  disem  gegenwürtigen  brief  alz  gegen  ainen  künig  ze  Beheim.  mit  urkund  dicz 
briefs  versigelten  mit  unsern  aufgedruckten  insigiln,  geben  ze  Wienn^  an  sand  Margre-  issb 
tcn  tag  anno  etc.  95. 

a)  d»«  Ahkürxung  ist  to  oder  küninge  zu  Uatn.      b)  an  mthrtren  SteUtn  ist  das  a  tUter  e  gans  deutlich;  an  andern 
AO  erseheint  es  nur  in  Form  eines  Daches,  darunter  8nud  in  denselben  Worten  wo  die  Verantwortung  nr.  827  ^ 

half  wodurch  die  Identität  heider  Zeichen  hergestellt  ist  (r«t,  a«Iig,leut)|  so  daß  an  allen  diesen  ßteUen^ 
durchzuführen  war.      c)  Punkt  über  e  oder  w  wol  ohne  Bedeutung,      d)  mit  e  über  i.      e)  wie  das  vorige  mal. 

f)  das  Zeichen  über  e  ein  mit  e  verschränktes  a  wie  es  aussieht ,  oder  nur  verschrieben  f  jedenfalls  ist  c  genug, 

g)  wie  weiter  vom.    h)  wie  weiter  vom,    i)  das  Zeichen  über  e  wol  so  tu  verstehen,    k)Wie]mef 


Juli  13 


400  Fürsten-  und  Städte-Tag  zu  Frankfurt  im  Juli  1394. 

1395    230.  Markgr.  Jost  von  Mäkren  und  Heinrich  von  Rosenberg  geloben  dem  Hzg,  Albrecht  111 
"^'  von  Oesterreich  für  sich  und  für  die  jetzt  sammt  ihnen  gegen  K,  Wenzel  im  Krieg  ste- 

henden Böhmischen  Landherren,  dahin  zu  wirken,  daß  demselben  von  Wenzel  oder 
sonstwie  die  Gewalt  und  Vikarie  des  Römischen  Reichs  übergeben  werde.  1395  Aug.  9 
Zwetl,  5 

Au$  Wien.  k.  k.  geh.  H.  H.  St.  Archiv,  jetzige  Signatur  Oesterreich  K  408  or.  mb.f  an  Pergamentstreifen 
1)  kleine*  markgräflichee  Sigel  von  gelbem  Wacht  (in  der  Mitte  roth  eingelatsenes  Wachs)  9)  Rosen- 
bergisches  Sigel  größer  als  das  vorige  und  gleichfalls  roth  in  gelb. 

Regest  bei  Lichnowsky  4  Reg.  nr.  249S  aus  dem  angefahrten  OrigincU,  und  bei  Palacky  Böhm.  Gesch. 
8,  a,  90  aus  Lichnowsky  l.  c.  lo 

Wir  Jost  von  gotes  gnaden  marggraff  und  herre  zu  Merhern  und  ich  Heinrich  von 
Kosemberg  bekennen  mit  discm  brief  für  uns  und  alle  ander  lantherrcn  des  kunigreichs 
zu  Beheim,  die  sich  yeczund  yn  unserm  krieg  gegen  unserm  herren  ••  dem  Romischen 
kuenig  mit  uns  habende^,  für  die  wir  uns  ouch  in  der  gegenwortigen  sach  wissentlich 
annemen :  daz  wir  bedacht  haben  die  grossen  namhaften  hilff  und  fuerderung,  die  der  \ü 
durchluchtig  fürst  unsers  egenanten  marggraf  Josten  lieber  oeheim  herczog  Albrecht 
herczog  zu  Osterreich  etc.  uns  in  unsern  lewflFen  vormal  und  auch  yeczund  gegen  unserm 
egenanten  herren  dem  kuenig  und  andern  unsern  Widersachern  hat  erczeiget  und  noch 
steticlich  beweist,  und  haben  uns  dorumb  durch  billicher  dankparikait  gen  dem  egenanten 
herczog  Albrecht  vorphlichtet  und  globen  im  wissentlich  mit  disem  brief,  daz  wir  mit  allem  m 
unserm  vermuegen  leibes  und  gutes  getrewlich  daruf  raten  und  helffen  wollen ,  daz  der 
gewalt  und  die  vicarey  des  heiligen  Romischen  reichs  von  unserm  egenanten  herren  dem 
Romischen  kuenig,  oder  wie  sich  das  fueglich  geschicken  mag,  demselben  herczog  Al- 
brechten** erapfolhen  und  ingegeben  werd.  daz  globen  wir  im  bey  unsern  trewen  an  aids 
stat.       und  des  zu  urkunt  haben  wir  unsere  ingesigel  an  disen  brief  gehangen,  geben  zu  «•> 

1395    Czweitl  noch  Crists  geburt  dreiczenhundert  jare  dornoch  in  dem  fumfundnewnczigsten 

Aug.  0  jjjj.g  ^jj  gg^jj^j  Laurencen  abendt. 


E.  Berichte  über  den  Tag. 

[1894]  231.  Frankfurt  an  Strajßburg\  berichtet  über  den  Frankfurter  Reichstag  und  den  Antrag  a7i 
■^""  ^^  die  Städte.  [1394]  Juli  13  [Frankfurt].  3o 

E  aus  Straßb.  Sem.  BibL  Excerpta  Wenckeri  2,  604*. 

A  coli.  Wencker  Apparatus  et  instr.  408  Excerpt  inor.indir.:  Franckfurt  berieht  Straßburg  wie  die  kur- 

f Arsten  u.  s.  f.  bis  datum  ipsa  die  Margarethae.   Wo  der  Abdruck  die  gleichzeitige  Rechtschreibung 

darstellt,  ist  ohne  weiteres  ihm  gefolgt  worden. 
Ferner  gedruckt  bei  Janssen  Frankf.  R.-K.  i,  se  nr.  96  nach  Abdruck  A,  mit  Ansetzung  des  Datums  auf  35 

12  Juli. 

Kurfürsten  fürsten  und  herren,  zu  Franckfort  vorsammlet,  haben  nach  der  städt'  botten  gesandt  und 
sie  laßen  versten  :  weil  der  Rumische  kunig  Wenceslaw  gefangen  ist,  so  weiten  sie  eine  bottschaft  an  die 
lantherren  zu  Beheim  tun,  daß  sie  den  könig  on  alle  verbuntniße  und  schaden  ledig  laßen  und  sagen;  täten 

[J394]   sie  das  nit,  so  meinen  sie  die  fürsten  mit  hülf  der  richsstatte  darzu  zu  tun,  daß  der  Komische  kunig  ledig  40 

Juli  18  werde^     ita  Franckfurt  an  ^ivaßburg  ipsa  die  Margarethae. 

a)  OT.  habend  mit  Ueherstrieh  durch  d.    b)  or.  Albrecbt  nit  SeMusshaktn.    c)  A  Stadt. 

*  Also  nicht  von  Seiten  der  Fürsten  geschrieben  an  die      dort  ist  von  einer  Mittheilung  der  Fürsten  an  die  in  Frank- 
Reichsstädte,  wie  Höfler  Ruprecht  97  meint.  Sein  Irrthum     fürt  selbst  anwesenden  Städteboten  die  Rede, 
ist  wol  aus  dem  ersten  Satze  des  Stücks  entstanden,  aber  45 


F.  Stadtische  Kosten. 


401 


232.  Hans  Fritze  an  Ritter  Joh.  von  Kageneck  und  Ammanmeister  Wilhelm  zu  Straßburg,   [^«*<1 
berichtet  über  den  Reichstag  zu  Frankfurt  und  das  Bevorstehen  einer  neuen  Zusammen- 
kunft in  Nüi*nberg  auf  26  Juli.       [1394]  Juli  14  [Frankfwty, 

Au^  Straßb.  Sem.  Bibl.  Exoerpta  Wenckeri  i  fol.  878^  mit  der  vorausgehenden  Angabe  Hans  Fritze  der 
5  Stadt  diener  schreibt  an  heim  Johann  von  Kagcnecke  ritter  und  dem  ammanmeistor  herrn  Wilhelm. 

Ich  laße  uch  wisßen,  daß  hie  ist  geweeen  der  bi8choflFe  von  Mentzc,  von  Trier,  der 
von  Wirtzeburg,  der  von  Babenberg,  von  Spire,'  min  herre  der  herzöge*,  und  herzog 
Steffan  von  Beyern,  der  burggraf  von  Nurenberg,  der  lantgraf  von  Hessen,  und  der  von 
Swartzenburg,  und  deß  bischoffes  rat  von  Kolle,  und  der  meister  Dutsches  ordens.  die 

10  Sassen  alle  an  dem  rate,  und  sint  ubereine  worden,  daß  sie  haben  einen  heftigen  brief 
geschriben  marggrafen  Josten  von  Merhern,  daß  er  in  iren  kunig  ledig  sage,  den  er  wider 
ere  und  ane  recht  gefangen  hat;  das  wollent  sie  von  ime  gehabet  han.  auch  laße  ich  uch 
wissen,  daß  die  fursten  und  die  stette  wider  zu  häufe  kumen  gein  Nurenberg  von  sundag   [/5mj 
über  acht"  dage.  und  sullen  wir  stette  da  entwerten,  ob  wir  darzu  dienen  wollen  oder  nit,  •^""*^ 

15  daß  sie  sich  wissen  darnach  zu  richten,  da  kumet  marggraf  Jostes  antwort  auch  hin  [i894] 
etc.       datum  an  dinstag  nach  sant  Margreten.  •^""  ^^ 


F.  Stadtische  Kosten. 


233.  Kosten  Augsburgs  zu  dem  Frankfurter  Tag  vom  Juli  1394.       1394  Merz  15  bis  1396    1394 

Jan,  30.  ^^"^^ 


bu 

1896 


to 


Aus  Augsb.  St.  A.  Baurechnung  von  1894  und  1896,   art.  1.  2.  8.  6  aus  erster  er,   art.  4.  e  aus  letzterer;  Jan.  80 
ort.  8.  4.  s.  Gunter  generalia,  art.  i>  unter  legacioues  nostre,  art.  1  unter  Icgaciones  nostre  uf 
gemain  stette. 

Gedruckt  ist  art.  1  in  St.  Chr.  4,  98  nt.  3. 


[1]  Reminiscere^' :  item  10  7i  flor.  Petern  dem  Scherer  gen  Nürnberg  von  der  stett    1394 
25  wegen  von  7  tagen,  dez  mauls  do  die  försten  und  herren  daselben  waurn  von  unsers 
herren  dez  küngs  wegen,  do  er  gefangen  waz. 

[2]  Domine  in  tua,  factus  est*^*:  item  14  sh.  dn.  ainem  potten  gen  Ulm  mit  ainem^ 

prief  zu  gemainen  stetten  factus  est  ®,  do  man  gen  Franckenfurt  gemant  bette.  —  item  ^""! 

24  sh.  dn.  ainem  potten  gen  Nürnberg  zu  her  Borizoboy.  —  item  30  sh.  dn.  unserm  schü- 

30  czen  dem  Stöcklin  gen  Ulm  mit  ainem  prief  zu  den  stetten  von  her  Boriziboys  wegen.  — 

item  14  sh.  dn.  ainem  potten  gen  Nördlingen,  zu  erfarn  ob  si  her  Boriziboy  auch  gemant 

a)  Wtneker  acb.    b)  etwa»  undeutlich,  aber  »icher.    c)  cod.  es.    d)  cod.  almem.    e)  eod.  es. 


Merz  16 


1894 
Juni  14 
91 


'  Ort  und  Jahr  ergeben  sich  mit  Nothwenddgkeit  aus 
dem  Inhalte,  namentlich  aus  der  Vertretung  des  Kur  für- 

36  ßtenvon  Köln  durch  seinen  Rath  während  die  Erzbischöfe 
von  Mainz  und  Trier  persönlich  erschienen  waren,  ganz 
wie  in  Ruprechts  Ankündigung  des  Vikariats  v.  18  resp. 
iO  JuH  1894. 

»  D.  h.  Pfalzgraf  Ruprecht  11. 

40  '  Sonst  kein  Datum  vorhanden  als  Veberschrift  in  die- 
ser Ausgaben  -  Kategorie  legaciones  nostre  uf  gemain 
Btette.  Reminiscereist  nur  terminusaquo.  Die  obige  Notiz 
folgt  unmittelbar  auf  eine  Ausgab- Aufzeichnung,  in  deren 
Kontext  die  ausgabverursachende  Thatsache  auf  miseri- 

46  cordia  domini  [Mai  8]  angegeben  wird;  sie  geht  zunächst 

Deutsche  Reichstaga-Akten  II. 


voran  einer  solchen,  wo  dieß  auf  Mittwoch  vor  Kyliani 
[JuH  1]  geschieht.  Es  ist  wol  die  Nürnberger  Versamm- 
lung vom  96  Mai  gemeint,  s.  Einl.  lit.  A. 

*  In  der  ganzen  Ausgaben- Rubrik  legaciones  nostre 
von  1894  kommt  außerdem  kein  Datum  als  Veberschrift 
nachher  mehr  vor,  somit  fehlt  der  terminus  ad  quem,  die 
beiden  obigen  in  derselbigen  Zeile  unmittelbar  auf  ein- 
ander folgenden  Data  sind  nemlich  als  termini  a  quo  für 
die  unter  ihnen  stehenden  Ausgaben  anzusehen;  diese 
doppelte  Zeitbestimmung  ist  wol  so  zu  erklären,  daß  der 
Schreiber  unter  dcu  erste  Datum  irrigerweise  Ausgaben 
setzte  die  erst  nach  dem  zweiten  gemacht  waren,  er  fügte 
nun  einfach  dieses  zur  Berichtigung  bei. 

51 


402 


Fürsten-  und  Städte-Tag  zu  Frankfurt  im  Juli  1394. 


hette.  —  item  9  guldin  dem  Mangmaister  gen  Ulm  gen  Nümberge  von  ains  haimlichs 
1894    wegen  der  stett,  alz  die  burgermeister  und  die  siben  wol  wissen,  omnium  sanctorum.  — 
^^' '  item  Petern  Zelter  23  sh.  dn.  uf  dieselben  vart. 

[3]  Dyonisii  bis  saulus  populi :  item  23  Ib.  dn.  7  sh.  dn.  herzog  Stephan  und  herzog' 


J894 


^^^'^'^^  huäwigen  sinem  sun,  do  si  hie  waurn  ufDionisii*,  geschenkt  Wdlsche  wein  2  aimer.  —  s 
item  11  Vi  Ih.  dn.  her  Boriziboy  auch  dezselben  mauls  geschenkt  Wälschen  wein.  —  item 
13  Ib.  dn.  3  sh.  dn.  umb  Wälschen  wein  geschenkt  disen  nachgeschrtien  stetten  Ulm 
Rütlingen  Eßlingen  Gemünd  Rotenburg  Weisenburg  Windshain  Nördlingen  Bopffingen 
Kempten  Bdrren  Memmingen ^  Eysnin  Pfullendorff  Bibrach  Halle  Lötkirch  Dinckelspft- 
hel.  —  item  4  Ib.  dn.  umb  wein  Wdlschen  undBuminnier,  die  gemainstett  verdrunken**  30 
hie  oben  uf  dem  huse  in  den  rdten.  —  item  6  sh.  dn.  umb  ainen  prief  herzog  Stephans 

Sept.  »9  schriber  dem  Gewolff.  —  item  14  Ib.  dn.  den  wahtern  under  allen  torn  Michahelis  und 
den  wahtern  uf  den  tor^,  do  herzog  Stephan  und  her  Boriziboy  hie  waurn  ^.  — ^  item  1  Ib. 
dn.  zwain  knehten,  die  hüten  zwen  tage  und  ain  naht  under  dem  roten  turn  Michahelis.  — 
item  100  Ib.  20  Ib.  dn.  minus  10  sh.  dn.  und  8  7t  guldin  haben  wir  bezalt  her  Boriziboy  i& 
kostgelt,  do  er  hie  waz  von  dez  ratz  haissen. 

[4]  Populus  Syon  bis  circumdederunt :  item  3  Ib.  dn.  15  sh.  dn.  umb  wein  geschenkt 
herzog  Hansen  rdten  und  den  von  München  uf  Lucie  [Dec,  13].  —  item  12  Ib.  dn.  16  sh.  dn. 
umb  wein  geschenkt  allen  stetten,  die  dezselben  mauls hie  wauren.  —  item  6  Ib.  dn.  9  sb. 
dn.  umb  Raifail^  und  umb  andern  wein,  den  der  herren  rdte  die  stette  und  unser  rate  dez-  so 
selben  mauls  uf  dem  huse  gedrunken  habent.  —  item  3  Ib.  dn.  15  sh.  dn.  umb  wein  ge- 

Dee.27  schcukt  dcr  herren  rate  von  Bairn  und  den  von  München  dum  medium  silentium.  — 
item  5  Ib.  dn.  16  sh.  dn.  umb  wein  geschenkt  allen  stetten,  die  hie  wauren  dum  medium 
silentium.  —  item  10  Ib.  dn.  4  sh.  dn.  umb  Romiennier  umb  wein  und.  kost,  die  die  stet 
hie  oben  uf  dem  huse  verzarten,  do  si  hie  wauren.  —  item  22  sh.  dn.  der  von  Absperg  23 
und  irr  tohter  der  von  Hessburg  umb  wein  geschenkt,  do  si  hie  wauren  dum  medium 
silentium.  —  item  16  sh.  dn.  umb  wein  geschenkt  her  Petern  dem  Losinger  underlantvog^ 
zu  Swauben  dum  medium  silentium.  —  item  8  sh.  dn.  umb  wein  geschenkt  dem  Wil- 
haimer  von  Weil  underlantvogt  under  der  Albe.  —  item  4  Ib.  dn.  und  5  sh.  dn.  unserm 
rate  und  der  herren  von  Bairn  rate  und  den  von  München  umb  wein,  die  si  hie  oben  so 
verdrunken. 

[5]  Ad  te  levavi  bis  die  Stephanni,  dum  medium  silentium':  item  6  lib.  dn.  umb 

Dee,  26  wciu  gcschcukt  dcm  von  Küngsegg  dem  von  Reischach  dem  mit  dem  R6sslin  dem  Biencz- 

Jan,  6  iiAwer  und  her  Lutzen  von  Landaw,  do  dez  küngs  rat  hie  waz. 

[6]  Circumdederunt' :  item  21  lib.  dn.  umb  ain  Idgel  Rainfal  geschenkt  hern  Benit-  ss 
sehen  von  Küssnig  unsers  hern  dez  kungs  rate,  do  er  hie  bei  uns  waz. 


1S94 

Dec,  6 

hu 

1886 
Febr.  7 

1894 


1S96 
Nw,28 


1896 
Jan,  HO 


a)  cod.  Menningrcn.    b)  rod.  vcrdrttck«ii.     c)  nie,    d)  mit  Strich  durch  die  4  ereten  Bachetahen,    c)  weiter  uiUen 
Rainfal  in  art.  6. 


'  1894  Okt.  9.  —  kk  füge  bei,  daß  Städte-  Chr.  4, 98  nl.  i 
aue  der  Augsburger  Baurechnung  1894  Legat.,  Cantate 
[Mai  17]  j  auch  noch  anführen  :  item  lo  sh.  dn.  ainem 
polten  von  Nördlingen,  der  uns  ainen  prief  braht  daz  der 
küng  gefangen  wäre. 

'  Terminut  a  quo  i^t  ad  te  levavi  [1895  Nov.  28], 
Dum  medium  silentium  kann  Sonntag  in  der  Weihnachis- 
oktav  oder  Vigil  vor  Dreikönigen  eein,  hier  wol  das  letztere 
weil  der  Sonntag  in  der  Weihnachtsoktav  auf  den  oben 
ebenfalls  genannten  Stephans  -  Tag  fallt.  Die  Stephanni 
steht  unmittelbar  über  dum  medium  silentium ,  ohne  daß 


zwischen  beiden  DaJLen  eine  Ausgabe  eingetragen  wäre. 

^  Circumdederunt  ist  terminus  a  quo.  Die  Ausgabe  4a 
fällt  in  das  Jahr  1896,  wie  sich  aus  dem  Rechnungsbuch 
ergibt.  In  Augsburg  erstreckte  sich  das  Rechnungsjahr  in 
der  Regel  vom  Merz  des  laufenden  bis  zum  Merz  des  fol- 
genden Jahres.  Circumdederunt  ist  die  letzte  in  dieser 
Rubrik  vorkommende  Zeitüberschrift,  daher  kein  terminus  4S 
ad  quem  au«  dieser  Rubrik  dieser  Jahresrechnung  zu  ge- 
winnen,  man  kann  vermuthen  daß  das  Ende  des  Zeit- 
raums  mit  dem  Ende  des  Rechnungsjahrs  zusammen- 
fälU. 


F.  Stadtische  Kosten.  403 

234.  Kosten  Frankfurts  beim  Tag  daselbst  im  Juli  1394  sowie  zuvor  und  heimach,         ^^^ 

1394  Jan,  31  —  1395  Apr,  10.  ^'^t^f' 

1396 
Apr.  10 
Aus  Frafikf.  St.  A.  Rechnimgsbücher,  art.  i  unter  der  Ausgabeti-Hubi-ik  bis&ndern  einzeUngeu  uzgebin, 
art.  3.  3.  4.  7.  8.  9.  11  unter  bisundera  enzüDgeu  uzgabea,  art.  6.  6. 10  unter  uzgebea  zerunge. 

ö  [1]  Sabb.  ante  Blasii :  18  Ib.  3  sh.  umb  3  virteil  und  2'  stogfische,  und  umb  hüde,    i894 

und  zft  beslahen,  damide  ein  ganz  hundert  stogfische  irfollet  wart,  die  man  unserm  herren  •'"**•  *^ 
dem  canzler  schankte,  und  3  gülden  davon  zft  fürlon  gein  Präge. 

[2]  Sabb.  post  Bonifacii :  40  gülden  Bechtold  von  Fulde  umb  1  blach  düch ,  daz  «'«w*  <»• 
man  dem  canzler  unsers  herren  des  küniges  schenkete ;  und  dan  30  gülden  WilheZm  von 
10  Caldenberg  umb  1  grftn  ddch,  daz  man  des  canzlers  schribern  schenkte. 

[3]  Sabb.  ante  Margarethe:  2  Ib.  eim  boden  gegebin,  den  uns  Conract  Zingel  sante  «/u/t// 
von  unsers  herren  des  koniges  wegen.  —  item  3  golden  40  hell,  schenkte  man  unsers 
herren  des  kAniges  canzlere  umb  fische. 

[4]  Sabb.  post  Marie  Magdal. :  5  grosse  knechten  z&  lone,  die  fleschen  helfin  zAtra-  juhu 
15  gin,  als  man  fursten  und  herren  den  win  schenkte. 

[5]  Sabb.  ante  Sixti :  6  */,  gülden  1  sh.  virzerte  Heinr^'cA  von  Boltzhusen  der  aide  -^«»-  ' 
und  Peter  schriber  einen  tag  gein  Mentze  und  einen  tag  heruf ,  als  sie  den  canzler  such- 
ten, als  uns  herzog  Rupr^cA^  der  elter  geschri&en  vicarius  des  richs  zu  sin. 

[6]  In  vigil.  assumpt.  Marie  :  33  Ib.  virzertin  Qipel  zum  Eber  und  Henn'cA  von  -*«»/< 
<o  Holtzhusenzddendren  forsten  uf  dem  Rin,  ires  rades  zülebin,als  sich°  herzöge  Rupr^cAt 
der  elter  underzoch  vicarius  des  richz  zA  sin,  und  darzd  1  Ib.  schenkten  sie  iren  porthe- 
nern ;  und  sin  uße  gewest  11  tage. 

[7]  Sabb.  ante  Bartholom. :  81  gülden  han  wir  gegebin  hern  Brünen  zA  Brünenfels  ^^^g-^ 
umb  13  Vt  011^6  wins,  die  man  f&rsten  und  herren  schankte,  als  die  hie  waren  von  unsers 
w  herren  des  küniges  gefengnissc  wegin. 

[8]  Sabb.  ante  Michah. :  10  gülden  Conrac?  Zingel  in  diser  aldin  mess6  geschenkt.  '^«i><-  -^ 
[d]  Sabb.  post  Galli :  12  sh.  umb  3  phünd  waßs  z&  luchtkirzen,  als  der  bischqf  von  out.  n 
Mentze  und  der  lantgrave  von  Hessen  hie  warn. 

[10]  Sabb.  ante  Lucie :  15  sh.  2  hell,  virzertin  Adolflf  Wiße  und  Junge  Frosch  1  tag  dw.  n 
30  mit  etzlichen  des  rades  frunden,  als  sie  ratslagetin  uf  die  botschaft  gein  Präge. 

[li\  Sabb.  post  Ambrosii  :  2  gülden  dem  graven  von  Otingen  und  andern  unsers    /^»^ 
herren  des  küniges  reten  von  vier  schützen  die  mit  in  gein  Mentze  fören.  —  item  12  gül- 
den umb  einen  salmen,  den  man  halb  schenkte  dem  graven  von  Ottingen  Hans  Heckil 
und  Conrad  Beheim  und  halb  auch  schenkte  hern  Cristan  von  Blftmenrode  und  Johannes 
S5  Kischeim*. 

a)  cod.  sie  laut  Kritgk'tt  Ahsehri/t. 

*  Bier  fehlt  wahrecheinlich  das  die  Gewichtart  ange-      vom  Jahr  1896,  eine  Sendung  geiu  Mencze ,  2650  guldea 
bende  Wort  iKriegk'B  Meinung).  von  unsers  herren  des  kunige«  und  siuer  rete  wegin 

*  Nach  Kriegk's  Mittheilung  enthält  das  Frankfurter      kaufluden  zu  bezaln ,  als  sie  unsorn  frunden  zu  Utilieim 
40  Rechenbuch  von  I896l6  unter  der  Ausgaben  •  Rubrik  uz-      geluhen  hatten. 

gebia  zerunge  zum  8  Juli  (tabb.  ante  Udalrid),  offenbar 


Apr.  10 


404 


Fürsten-  und  Städte-Tag  zu  Frankrurt  im  Juli  I39i 


£898    235.  Kosten  Nürnbergs  heim   Tag  zu  Frankfurt  im  Juli  1394  sowie  zuvor  und  hernach^ 
^"^^  ^  1393  Juni  4  —  1395  Dec.  23. 


hi» 

1896 
Dec.  23 


Aus  Nürnb.  Archiv-Konserv,  Stadtrechnung  von  1898'189S ;  im  Auszug. 


Nov.  29 


1894 
Jan. 14 

Merz  11 


Juli  15 


1898  [i]  Fer.  4  ante  Bonifatii :  item  es  kost  die  vart,  die  Bertolt  Beheim*  Ber^o^^  Pfin- 

czing  und  Jobs  Teczel  teten  gen  Bamberg  zu  dem  tag,  den  föirsten  und  herren  dohin  s 
genomen  beten  *,  und  do  bede  lantfrid  von  Franken  und  von  Swaben  auch  da  waren  *>i 
106  Ib.  18  sh.  und  9  hllr.  —  item  es  kost  die  vart,  die  BertoZ^  Pfinezm^r  tet  gen  Mergent- 
heim  auf  den  tag,  den  f&rsten  und  herren  dohin  genomen  beten,  44  Ib.  und  13  7t  sh.  hll. 

[2]  Fer.  4  in  die  sancte  Elizabeth  :  item  es  kost  die  vart ,  die  C.  Haipwachsen  tet 
gen  Prag  zu  herzog  Klemmen  und  dem  canzler  von  Parcifal  Zengers  wegen  und  auch  von  lo 
dez  tags  wegen  den  die  fürstengen  Prag  genomen  beten,  24  Ib.  und  19  sh.  hller. 

[3]  Fer.  4  ante  Prisce  virginis:  item  es  kost  die  vart,  die  Bertolt  Pfinczing  tet  auf 
den  tag  gen  Mergentheim  *,  da  er  wider  kert  zu  Swabach ,  4  7i  Ib.  und  2  sh.  hllr. 

[4]  Fer.  4  ante  Gregorii :  item  66  Ib.  und  14  Vj  sh.  hllr.  kost  die  vart,  die  BertoZ^ 
Pfinczing  tet  gen  Mergentheim  auf  den  tag.  15 

[5]  Fer.  4  post  Margarete:  item  18  Ib.  und  19  sh.  hll.  kost  die  vart,  die  C.  Haip- 
wachsen tet  gen  Frankenfurt,  do  die  fdrsten  und  herren  einen  tag  do  beten  und  doer  da 
lag  biz  der  tag  ein  ende  het. 

[0]  Fer.  4  post  nativitatem  Christi:  item  ded.  1  Ib.  undösh.  hllr.  F.Eitel,zelawfen 
gen  Mergentheim  herberg  da  ze  beslahen  zu  dem  tag  doselbst  auf  obirsten.  —  item  ded.  20 
15  sh.  hll.  F.  Sender,  ze  reiten  zu  dem  burggrau^n  gen  Onlspach  von  dez  tags  wegen 
Jan.  c  der  zu  Mergentheim  gewesen  solt  sein  auf  obirsten. 

Apr.  14  [7]  Fer.  4  in  die  Tyburcii  et  Valeriani:  item  245  Ib.  und  10  Vi  sh.  hll.  kost  die  vart, 

die  Bertolt  P&nczing  Jobs  Teczel  und  Alhreht  Ebner  teten  gen  Mergentheim  aÄf  den  tag 
und  von  dann  gen  Wirczburg  zu  den  tag  die  sie  leisten  mit  Dieczen  von  Tungen  von  ss 
Herman  Ebners  wegen. 
Juni  9  [gj  Fer.  4  ante  Viti:  item  76  Ib.  und  19  sh.  hll.  kost  die  vart,  die  Jobs  Teczel  und 

Peter  Haller  teten  gen  Amberg,  do  der  tag  da  waz,  ze  reden  von  der  m&nz  und  mit  her- 
zog Alhreht  von  dez  Plessings  und  des  Ramspergers  wegen  der  uns  entsagt  het. 
Juli  7  [9]  Fer.  4  ante  Eyliani :  item  64  Ib.  und  18  sh.  hllr.  kost  die  vart,  die  Bertolt  Pfiu-  so 

czing  und  Jobs  Teczel  teten  zu  der  Newenstat',  do  die  fursten  herren  und  der  lantfrid 
einen  tag  dohin  gemacht  beten ,  und  auch  da  ze  reden  von  der  münz  wegen. 


Dee.  30 

1895 
Jan.  6 


a)  eod.  Bcbeinn.    b)  eod.  warn  mit  dem  Haken  Über  r. 


*  Lampr.  Bisch,  von  Bamberg,  Johann  erwählter  Bisch, 
zu  Camin  des  Königs  Kanzler,  Borzywoy  von  Swinar 
Landvogl  in  Schwaben  und  zu  Elsaß  sagen  in  einem 
Brief  an  Straßb.,  sie  seien  zwar  von  Wenzel  ausgefertigt 
gewesen  nach  Hagenau  auf  Jun.  8  {auf  So.)  zu  kommen 
um  dort  alles  völlig  zu  Ende  zubringen  zwischen  Slraßb. 
und  dessen  Feinden;  sie  hätten  aber,  da  sie  jetzt  nach 
Nürnberg  kamen,  erfahren,  daß  geistliche  und  weltliche 
Fürsttti,  Herren  und  Städte  aus  Meißen  Franken  Bai. 
u.  Schwb.  auf  16  Juni  (So.  üb.  8  Tage)  zu  Bamb.  zusam- 
menkommen wollten  zu  bestellen  und  zu  schicken  daß 
solcher  Gebrechen  und  Irresal,  der  in  den  Landfrieden 
daselbst  ist,  bestallt  und  in  einen  redlichen  Satz  gebracht 
würde;  vom  König  seien  sie  unterwiesen  von  dems.  Tag 
nicht  zu  reiten  sondern  zur  Beseitigung  jener  Uebelstände 
zu  helfen  und  zu  raihen,  weswegen  sie  den  Bog.  Tag  bis 
29  Juni  {Pet.  u.  Paul.)  verschieben,  dat.  Nürnb.  Leichnam 
Abend  [1398  Juni  4],  Straßb.  St.  A.  an  der  Saul  I  partie  lad. 


B  fasc.  IX  nr.  II.  N.  or.  chart.  Ut,  cl.  e.  8  sig.  Nach  einem 
Bericht  Herman  Ebner's  an  einige  Straßburger  waren  in  ss 
Bamberg  versammelt  die  Bischöfe  von  Bamberg  Wirz- 
bürg  Eichstädt  Regensburg,  Herzog  Stephan  von  Balem, 
Herzog  Ruprecht  selbdritt,  zwei  Herren  von  Meißen,  der 
Burggraf  selbdritt,  und  sonst  wol  14  Grafen;  die  Ver- 
sammlung habe  sich  mit  den  Misständen  in  dem  Land'  40 
frieden  zu  Schwaben  Baiem  und  Franken  und  müder 
Münze  beschäftigt,  sei  jedoch  nur  zu  dem  Beschlüsse  ge- 
kommen am  iiJuU  wider  zusammenzukommen  in  Forch- 
heim; die  Rheinischen  Fürsten  oder  ihre  Räthe,  die  Bi- 
chöfe  von  Bamberg  und  Wirzburg  und  der  Burggraf  46 
sollen  »2  Juni  in  Mergentheim  mit  dem  Kanzler  und  Herrn 
Bursibw  zusammentreffen,  alsdann  wollen  sie  gen  Hage- 
nau; dat.  Fr.  n.  Vitis.  a,  [1898  Juni  20],  aus  Wenckeri 
Excerpta  1  fol.  888'^. 

'  Vgl.  nr.  216  art.  6.  50 

*  Vgl.  nr.  246  letzte  Anmerkung. 


6.  Erster  Anhang  :  K.  Wenzels  Befreiung  aus  der  Gefangenschaft.  405 

[10]  Fer.  4  in  vigilia  sancte  Katherine:  item  ded.  4  Ib.  und  lö*/«  st.  hl.  C.  Haid-    '«*« 
naber,  ze  reiten  selbvierd  mit  spiezzen  mit  der  kürfürsten  reten  gen  der  Newenstat.  — 
item  116  Ib.  und  11  eh.  hll.  kost  die  vart,  die  Bertolt  Ffinczing  und  Jobs  Teczel  tetengen 
der  Nei^enstat  zu  dem  tag,  den  man  da  het  vor  dem  lantfrid  und  auf  dem  lantfrid  von  der 
ö  mflnz  und  anden*^  sach  wegen;  actum  fer.  5  ante  nativitatem  Christi  anno  95.  />«.?« 

G.  Erster  Anhang :  K.  Wenzels  Befreiung  ans  der  Gefangenschaft. 

236.  Aufzeichnung  der  mit  den  Böhmischen  Landherren  verabredeten  Bestimmungen  in  Be-    U^* 

treff  der  Freilassung  K.  Wenzels,  [1394  Juli  80 Dorf  hei  Budweis^] 

Aus  Frankf.  St.  Ä.  Imperatores  i,  169  cop.  chart,  coaev.;  vgl.  die  Quellen- Angabe  zu  dem  Schreiben  des 
10  Pf,  Ruprecht  III  vom  l  Aug,  1894;  mit  Verechickungs- Schnitten  im  Papier. 

Erwähnt  in  d&in  Regest  bei  Janssen  Frankf.  A.  K.  i,  89  nr.  99. 

[1]  Zum  ersten  so  ist  berett  worden  von  unsers  herrn  des  kunigs  wegen :  das  uf  den 
suntag  morgen  das  ist  uf  den  suntag  noch  vincula  Fetri  sich  zu  geisel  legen  suUen  für    J894 
unsern  herrn  den  kunig  sechzig  oder  sibenzig  hern  ritter  und  knechte  und  vir  slosse  die  ^^'  * 
15  dann  benant  sein;  doruf  wirt  unser  herr  der  kunig  ledig. 

[2]  Item  herzog  Hans  ist  der  geisel  euch  einer,  ober  er  hat  zil  virzehen  tag,  das  er 
nicht  mit  den  andern  geisein  zu  stund  einfaren  bedarf. 

[3]  So  ist  ouch  beredet,  das  man  dem  von  Rosemberg  in  treweshanden  alle  hewser 
und  vesten  in  Beheim  einantworten  sol,  ausgeseczt  Betlern  Burgleins  Earlstein  Klingen- 
«0  berg  und  Kutten  das  slosse  und  das  berkwerke.  und  wenn  die  vesten  und  hewser  einge- 
antwort  werden,  so  sein  die  geisel  ledig. 

[4]  Item  so  sein  vir  lantherrn  dorzu  erkoren,  der  unser  herr  der  kunig  zwen  und 
die  lantherrn  zwen  dorzu  geben  sullen,  den  uspruch  zu  tun.  dieselben  vir  lantherrn  suUen 
nicht  anders  ussprechen,  dann  das  unsers  herrn  des  kunigs  ere  und  nucz  ist. 
86  [5]  Item  wenn  der  usspruch  vergewisset  wirdet,  so  sullen  die  obgeschriben  hewser 

und  vesten  alle  ledig  sein. 

[6']  Der  usspruch  sol  gescheen  in  virzehen  tagen  oder  uf  das  lengste  in  vir  wochen. 

237.  Borziwoi  von  Stoinar  an  [Nürnberg  *],  berichtet  über  die  Verhandlungen  bei  Budweis    i894 

betr.  die  Loslassung  K,  Wenzels.  1394  Juli  30  Budweis,  «^w"  ^^ 

90  A  aus  Frankf.  St.  A.  Imperatores  J,  91  cop.  chart.  coaev.,  mit  Verschickung s- Schnitten  im  Papier,  also 

den  Frankfurtern  zugesandt  (wahrscheinlich  von  der  Stadt  Nürnberg),  daher  auch  keine  Adresse  auf 

der  Rückseite  und  keine  Sigelspuren,  vgl.  die  Quellen- Angabe  zu  dem  Schreiben  des  Pf.  Ruprecht  III 

vom  1  Aug.  1894. 

B  coli.  Straßb.  St.  A.  an  der  Saul  I  partie  ladula  B  fasc.  VII  nr.  68  cop.  chart.  coaev.,  auch  ohne  Sigel, 

35  aber  mit  Verschickungs-Schnitten  im  Papier,  also  den  Strafiburgern  auch  von  auswärts  zugesandt, 

und  zwar  wol  ebenfalls  von  der  Stadt  Nürnberg  an  die  der  Brief  wahrscheinlich  gerichtet  ist. 
Regest  bei  Janssen  Frankf.  R.  K.  i,  89  nr.  98  aus  A. 

Meinen  dienst  zevor.  lieben  frewnde.       ich  tun  ewch  zo  wissen,  daz  wir  als  hewt 

gesworn  und  verbriefet  haben  für  unsern  gnedigen  herren  den  Kömischen  künig  unser 

4ofAnfzig,  mein  herre  herzog  Johanns  und  mein  herre  der  hofmeister  und  andere  herren 

a)  cod.  andr  mit  dem  Haken  über  r. 

•  Ort  und  Zeit  ergeben  sich  aus  dem  Schreiben  Borxi-  muthlich  an  Nürnberg,  wie  der  Brief  des  Pf.  Ruprechtlll 

woVs  von  Swinar  an  Nürnberg  von  1894  Juli  80 ;  daz  wir  vom  i  Aug.  1894  an  den  Nürnberger  Burggrafen  geht; 

als  hewt  gesworn  und  yerbriefet  haben.  vgl,  dort  die  Quellen-  Angabe. 
45       »  Der  Brief  ist  Jedenfalls  an  eine  Stadt  gerichtet,  ver- 


406 


Fürsten-  und  Städlo-Taar  zu  Frankfurt  im  Juli  1394. 


iS94  ritter  und  kuecht,  daz  wir  auf  morgen  einreiten  süllen  gen  Krumenaw,  und  zd  geysel 
also  fönf  slozze  darzü,  mit  namen  Kutten  Lihtemburg  ISleb  Freyemburg  und  Taws,  daz 
die  der  von  Eosemberg  einnemen  sol  zft  trewshant,  und  daz  die  sache  vier  herren  aws- 
sprechen  sdllen,  zwen  von  meins  heiren  des  kftnigs  wegen  und  zwen  von  der  herren 
wegen,  aber  ich  wais  nicht  welich  die  mein  herre  der  kAnig  wirdt  nemen.  und  derselb  * 
awsspruch  sol  in  vierzehen  tagen  geschehen  zürn  Budweis.  und  wenn  der  awzspruch  ge- 
schehen ist,  so  sdilen  die  gevangen  und  die  egenanten  slozze  ledig  sein,  und  sol  auch  der 
awsspruch  meinem  herren  dem  kdnig  an  seinem  künigreich  an  seinen  landen  an  seinen 
renten^  nicht  schaden,  und  sol  als  ein  mehtiger  herre  sein  als  er  vor  gewesen  ist.  auch 
so  s&llen  die  herren  bei  allen  rechten  beleiben  als  es  von  alter  her  an  sie  kumen  ist.  auch  lo 
so  haben  alle  hawbtlewte  gesworen  daz  sie  aws  dem  lande  wider  ziehen  sollen  unbesche- 
digt,  und  Süllen  auch  dheinerlei  vihe  nicht  nemen  dann  fi^terung.  welicher  hawbtman 
aber  das  tet  und  das  land  beschedigt,  das  sol  dann  bestan  an  den  vier  herren,  und  sol 
diselb  beschediguug  an  seinem  sold  abgeen.  und  daz  die  berihtigung  geschehen  ist  ein 
vierteil  einer  meil  in  einem  dorfe  vor  Budweis,  und  der  vom  Newenhawse  und  her  i& 
Brzenik  vom  Skal  die  sein  teidinger  dozwischen  gewesen  von  der  herren  wegen,  und  mein 
herre  der  künig  sol  auf  den  suntag  nu  schierst^  ledig  sein.  geben  zum  Budweis  am 
Juli  80  donerstag  nach  Jacobi  anno  94. 

Borziboy  von  Swynar  meins  herren  dez  Römischen  kftnigs 
hawbtman  in  Beyrn  lantvogt  in  Swaben  und  in  Elsazzen.  »» 


JJ04 
Aug,» 

1894 


[1894]  238.  Pfalzgr,  Ruprecht  III  an  Burggi\  Fnderich  V  von  Nüf*nberg,  berichtet  über  die  Vor- 
^^^'*  gävge  betr,  die  bevorstehende  Freilassung  K,  Wenzels.  [1394]  Aug,  1  [Budweis]^, 

Au9  Frankf.  St.  A.  Imperatores  i,  90  cop.  chart.  coaev.,  mit  Vergchickungt-Schnitten  im  Papier,  aliO 
den  Frankfurtern  von  auswärts  zugeschickt,  und  zwar  vermuthlich  vom  Nürnberger  RcUf^;  der 
Fntfemung  nach,  in  welcher  die  beiden  Yerschickungt- Schnitte  zu  einander  stehen,  gehört  dazu  s5 
1)  die  darin  erwähnte  Zedel  ti.  h,  die  Aufzeichnung  vom  [30  Juli  1894]  und  2)  der  Brief  Bor  ziwoVs  an 
Nürnberg  vom  80  Juli  1894^  welche  beide  zugleich  mitgeschickt  wurden.  Das  vorauszusetzende  Be- 
gleitschreiben der  Nürnberger  fehlt,  es  wird  wol  nichts  besonderes  enthalten  haben  und  daher  kein 
IVerlh  darauf  gelegt  worden  sein.  Die  Adresse  unseres  Stücks  steht  als  Ueberschrift  vor  demselben. 

Hegest  bei  Janssen  Frankf.  R.  K.  i,  89  nr.  99  ebendaher.  30 


1894 
Juli  26 


Unser  freuntliche  dinste  allzit  bevor,  hochgeborner  furste,  lieber  sweher.  wir 
lazzen  ewer  liebe  wissen,  das  wir  auf  den  nechsten  suntag  nach  sant  Jacobs  tag  nechst- 
vergangen  zu  nacht  her  gen  Budweys  komen  sein,  und  den  hochgebornen  fursten  hern 
Johansen*  marggraven  zu  Brandemburg  etc.  unsern  lieben  oheimen  mit  grosser  macht,  als 
man  scheczet  wol  mit  dreintusent  glen  gutes  gereisiges  zeugs,  zu  velde  da  funden  haben,  56 
Sin^  ander  herschtc  die  er  anderswo  hat  ligen  die  man  euch  scheczt  bi  zweintusent  glen. 

a)  iU  AB.      b)  w«c.  an  m*(  den  2  Punkten  die  ihrer  Lage  nach  eher  zu  a  gehören  und  hier  cUe  v  bsto.  u  zu  fasten 
wären,  oder  e»  iet  durch  Kolumnation  sti  lesen  auc. 


'  Das  ist  der  2  August.  Ad  vincula  Petri  d.  h,  i  Aug., 
wie  das  ehr.  univ.  Prag,  bei  Palackys,  a,  81  nt.  91  hat,  ist 
als  unbestimmterer  Ausdruck  zu/assen,  genauer  aber  wäre 
der  2  August  das  ric/Uige. 

*  Der  Ort  ergibt  sich  aus  dem  Eingang  des  Stücks,  das 
Jahr  aus  dem  ganzen  Inhalt.  Das  JaJir  ist  auch  schon 
von  einem  alten  Archivar  dazu  bemerkt  worden. 

'  Derselbe  alte  Archivar  aus  ii  Jahrh.  bemerkt  dazu 
Rectius  legendum  videtur  Josten  cui  Sigismundus  pa- 
truelisarmis  regnum  Pannoniae  recuperaturus  marchiam 
Brandeburgensem  pro  certa  pecuniae  summa  oppignora- 
rat  a.  1888  {vgl  Pelzel  Wenzel  i,  166  f.  ni  f.  198.  200  f. 
und  Palacky  8j  a,  89  und  47).  Allein  die  Titulatur  hindert 


nicht,  und  die  Lesart  Johansen  ist  auch  bestätigt  aus  der 
Aufzeichnung  vom  [so  Juli  1894]  und  aus  BorziwoCs  Schrei-  A9 
ben  vom  gleichen  Tag.  Im  Böhm.  Kronarchiv  ( Verzeichnis 
nr.  867)  findet  sich  eine  Urkunde  von  Johann  Mark- 
graf zu  Brandenburg  und  Herzog  zu  Görlitz :  Bestal- 
lungs-  und  Schadlosbrief  für  Otto  von  Kolditz  und  die 
von  ihm  geworbenen  Truppen  zur  Befreiung  K.  Wen-  45 
zeTs  aus  der  Gefangenschaft,  dat.  Böhmischbrod  16  Juni 
1894,  und  eine  andre  von  demselben  für  Wenzel  von 
Kolditz  gleichen  Inhalts  und  Datums  ( Verzeichnis  nr.  868}; 
beides  mitgetheilt  von  Höfler  aus  den  Verzz.  d.  stand. 
Registratur.  60 


G.  Erster  Anhang :  IC.  Wenzels  Befreiung  aus  der  Gefangenschaft.  407 

und  haben  also  mitsampt  andern  sinen  frunden  und  reten  als  von  unsers  lieren  des  kunigs   liS94] 
wegen  mit  den  lantheren  helfen  tedingen,  so  verr  das  wir  hoflfen,  das  unser  herre  der  kunig  ^"^'  ^ 
ledig  werden  sulle  in  solicher  masse,  das  die  lantheren  unsern  heren  den  kunig  uf  den 
nechstkomenden  suntag  zu  nacht  gen  Krumnaw  bringen  sollen,  das  ist  auf  morgen,  und    isa-j 
&  sollen  wir  und  ander  unsers  heren  des  kunigs  fründ  und  rete,  mit  namen  der  bischof  von  '^"^'  * 
Missen  und  her  Heinrich  von  der  Duben  hofmeister,  doselbisthin  auf  den  nechstkomenden 
montag  frö  zu  im  zukummen,  als  uns  des  unser  oheim  herzog  Hans  flissclich  gebetten    '*^^ 
hat,  und  unserem  heren  dem  kunig  die  teding  wissentlichen  machen  wie  er  den  lant-      ^ 
heren  vergiseln  sulle  als  ir  in  der  zedeln*  die  wir  euch  hiemit  senden  wol  vernemen 
10  werdet,  ist  dann  das  unser  herre  der^  kunig  die  teding  also  ufnemen  und  halten  wil,  so 
sol  es  dabi  beliben.  nicht  anders  wissen  wir  ewer  lieb  zu  disem  mal  zu  verschribende.    ^^^^^j 
datum  Budweys  in  die  vincula  Petri  anno  etc.  -Ang.  i 

Dem  burgrafen  zu  Nurenberg  etc.  ^^'^  ^°«  ^^f^'^S 

Ruprecht  dem  jungern. 


15  239-  T^'  Wenzel  hevoU/raächtigtHzg,  Stephan  von  Baiem  und  Borzitcoi  von  Swinar  Landvogt  sept.  ss 
in  Schwaben  und  Elsaß  ^  eine  einmalige  Hilf e}  für  den  König  mit  den  Städten  in  Ober- 
und  Niederschwaben,  Franken  und  Baiern  zu  vereinbaren.  1394  Sept.  22  Pisek. 

Awt  Mönch,  R.  A.  Urk.  XI  *%  or.  «i6.  c.  %\q,  pend.  laeso. 
Hegest  gedruckt  in  Reg,  Boic.  li,  s». 

jo  Wir  Wenczlaw  von  gotes  gnaden  Romischer  kunig  czu  allen  czeiten  merer  des  rcichs 

und  kunig  zu  Beheim  bekennen  und  tun  kunt  ofFenlichen  mit  diesem  brief  allen  den  die 
in  sehen  oder  hören ,lezen:  das  wir  durch  sunderlicher  trewe  und  vorsichtikeit  willen, 
der  wir  uns  zu  dem  hochgebornen  Stephan  pfalczgraven  bey  Rein  und  herczogen  in 
Beyern  unserra  lieben  ohemen  und  fursten  und  dem  edlen  Borzywoyen  von  Swinar  lant- 

«5  fogten  in  Swaben  und  Elzsassen  unserm  liben  getrewen  genczlichen  vorsehen,  demselben 
unserm  ohemen  und  lantfogten  mit  wolbedachtem  mute  und  rechter  wissen  volkomene 
und  gancze  macht  gegeben  haben  und  geben  in  in  kraft  dicz  briefs,  zu  reden  zu  teydingen 
und  ubereinzukomen  umb  hulffe,  uns  zu  diesem  male  czu  tun,  mit  den  burgermeistem** 
reten  und  burgern  gmeinlichen  der  stete  in  Obern-  und  Nydern-Swaben  in  Franken  und 

«0  Beyern  gelegen  unsern  und  des  reichs  liben  getrewen.  und  was  dieselben  unser  oheme 
und  lantfogte  mit  den  obgenanten  unsern  und  des  reichs  steten  von  unsern  wegen  reden 
teidingen  oder  ubereinkomen  werden,  das  ist  unser  guter  willen  und  wort,  und  wollen 
ouch  das  stete  und  gancze  halden  und  volfuren  gleiherweis  als  ab  wir  das  selber  mit  in 
gerett  und  geteydingt  betten.       mit  urkund  dicz  briefs  vorsigelt  mit  unser  kuniclicher 

M  majestat  insigel,  geben  zum  Piesk  noch  Crists  geburt  dreiczenhundert  jar  und  dornach 
in  dem  virundnewnczigisten  jaren  an  sand  Mauricius  tage  unser  reiche  des  Böhmischen    j^^^ 
in  dem  czweyunddreissigisten  und  des  Romischen  in  dem  newnczehenden  jaren.  sept.  22 

[in  verso]  Per  dominum  Henricum®  de  Duba  magistrum  curie 

R.  Wenceslaus  de  Olomuncz.  Wlachniko  de  Weytmule, 

4Q  a)  om.  «Ute.    b)  or.  bnrgermeister.    c)  or.  Hnr  mit  2  Abkürzungazeiehtn. 

•  Die  Aufzeichnung  vom  [30  Juli  1894]  nr.  286.  Pelzel  Wenzel  /,  29t,  Vgl,  Reg.  Boic,  //,  106  von  1897  Juli 

*  Es  handelt  eich  um  Geldhilfe,  welche  auch  in  Bök-      12  und  14. 
men  zu  erlangen  Wenzel  damals  von  Pisek  aus  betrieb. 


408 


Fürsten-  und  Städte-Tag  zu  Frankfurt  im  Juli  1394. 


yov.  21 


[t994]  240.  Herman  Ebner  der  ältere  von  Nürnberg  an  die  Straßburger  Thomas  von  Endingen 
und  Wilhelm  Metziger:  der  König  icill  Hilfsgelder  von  den  Städten  und  Juden  wegen 
der  kostspieligen  Böhmischen  Unruhen.  [2394]  Nov.  21  [Nürnberg]. 

A\u  Slraßb.  St.  A.  A  k  roiations  avec  Tempire  Germ.  1336  ä  1399  or.  eh.  Hl.  cl.  c.  9ig.  in  veno  impr. 
Auch  in  Straßb.  Sem.  ÄtW.  Excerpta  Wcnckeri  i,  loi*»  B  ziemlich  volUtändige  Abschrift,  wol  eben-    5 
daher.  —  Was  in  Wencker's  Apparatus  265  steht  (wie  er  dann  —  hauptmann  f&rgesetzel)  ist  vool 
hieraus  genommen,  während  die  vorhergeJienden  Wenckerischeti  Worte  als  wann  kayser  -^  verblei- 
ben möge  auf  HTA.  i  nr.  809  beruhen. 

Mein  williger  dinst  und  allez  gut  bevor.  wizt,  lieber  her  Thoman  und  lieber  her 
Wilhelm,  daz  her  Wurziboy  hie  gewesen  ist  und  brief  mit  im  braht  hat  von  unserm  her-  lo 
ren  dem  künig  an  die  stete  zu  Franken  und  zu  Beim ,  daz  sie  und  ir  Juden  unserm 
herrcn  dem  künig  helffen  solten  mit  etwievil  gelts  von  dez  gro:5zen  kriegs  wegen  der  in 
Beheim  wer*  gewest.  und  also  komen  die  stete  zu  ime :  Rotenburch  Weizzenburg  Wins- 
heim Sweinfürt.  und  mut  sie  an  und  begerot  von  in  und  von  irn  Juden  zehentausent 
gülden,  also  gaben  sie  ime  zu  antwurt,  sie  heten  dez  keinen  gewalt  und  weiten  ez  gern  is 
hie  heim  an  ir  rete  bringen,  domit  riten  sie  heim.  auch  wizt,  daz  her  Wurziboy  brief 
hat  von  unsers  herren  dez  küngs  wegen  an  alle  stete  zu  Swaben,  daz  hertzog  Steffan  von 
Beim  und  her  Wursiboy  vollen  gewalt  haben  mit  den  steten  und  mit  den  Juden  zu  tei- 
dingen  von  unsers  herren  dez  köngs  wegen*,  und  ez  reit  ietzund  der  ToUinger  zu  hertzog 
Steffan  mit  vollem  gewalt  von  her  Wursiboi's  wegen ,  und  wil  mit  im  gen  Swaben.  so  wil  to 
her  Wurziboy  selber  hinab  an  den  Reyn  untz  gen  Kölen  zu  allen  dez  reichs  steten ,  und 
wil  auch  mit  den  steten  und  mit  den  Juden  teidingen  von  unsers  herren  dez  küngs  wegen, 
aber  wie  die  gewaltsbrief  lauten,  dez  kan  ich  niht  aigenlich  ervarn.  auch  wizt,  daz  her 
Praun  von  Ropoltstein  hie  gewesen  ist  wol  sehs  tag.  und  man  sagt,  er  für*  brief  grafen 
Emichen  von  Leining  von  unsers  herren  dez  küngs  wegen,  daz  er  mit  allen  steten  und  ss 
Juden  in  Elzassen  teidingen  sulle  von  unsers  herren  dez  küngs  wegen,  und  man  sagt, 
welche  sich  niht  teidingen ,  ez  sein  stete  oder  Juden ,  den  main  man  dorumb  zu  bckümern*. 
daz  vindet  sich  an  den  gewaltsbriefen  wol,  wann  her  Praun  vil  briefe  heimfürt  herren 
rittern  und  knehten  als  ich  vernomen  han.  auch  sagt  man,  daz  er  sich  veraint  hab  mit 
unserm  hen*en'  dem  kunig  umb  etlich  seine  sloz  die  furbaz  gehörn  suUen  an  die  krön  gen  ^ 
Beheim.  und  dorumb  hat  ime  unser  herr  der  kunig  verschriben  ein  müntz  und  daz  schult- 
heizzenampt  zu  Kolmar  und  die  halben  steur  zu  Sletsstat  die  man  dez  jars  dem  reich  gibt', 
und  ist  in  guter  hoffenung,  er  woll  ez  mit  den  kürfürsten  auzbringen  daz  sie  ime  ez  ver- 
schreiben, auch  laz  ich  euch  wizzen,  daz  sich  her  Praun  vast  von  euch  beklagt,  daz  im 
ungutlich  von  euch  beschehe,  und  ir  wölt  im  niht  lazzengen  nach  auzspruch  seins  briefs,  ss 
und  man  het  einen  tag  doran  gemacht,  daz  zieht  ir  für,  den  hab  er  versäumt,  do  kom  in 
der  stein  an  daz  er  von  ehafter  not  niht  darkumen  möht.  und  hat  hie  seinen  gelimph  vast 
fürgeben.  und  man  sagt  auch  für  war,  wie  ine"  unser  herre  der  kunig  zu  einem  habt- 
man^  gesetzt  hab  in  der  geselschaft  die  man  nent  die  Siegler*,  und  unser  herre  die  ge- 


«)  or,  ime.    b)  or.  tie. 

«  Wenn  auch  in  dem  VoUmachtsbrief  vom  22  Sept. 
1894  von  den  Juden  nichts  erwähnt  wird,  so  ist  doch  offen- 
bar dieser  hier  gemeint. 

*  Wenn  diese  Bedrohung  richtig  ist,  so  legt  Wenzel 
keinen  großen  Werth  auf  die  Freundschaft  der  Städte. 
Auch  die  Wahl  seiner  Unterhändler  wird  nicht  durchaus 
befriedigt  haben.  Die  gleich  im  folgenden  eru  ahnten  übri- 
gen vil  briefe  für  Herren  Ritter  und  Kiiechte  werden  wol 
kaum  alle  hieher  zu  beziehen  sein. 

*  Dieß  ist  wol  eine  wenn  gleich  ungenaue  Analyse  der 


40 


Urkunde  K.  Wenzels  für  Bruno  von  RappolUtein  vom 
9  Juni  1894  bei  Schöpflin  AUat.  dipl.  2,  294  f.,  vgl.  Pelzel 
Wenzel  i,  284  und  Spach  Bruno  li.  Folglich  fällt  unser 
Brief  ebenfalls  in  dieses  Jahr,  womit  auch  das  Datum 
der  Voilmachtsurkunde  vom  22  Sept.  1894  vollkommen  45 
stimmt. 

*  Vgl.  1896  Nov.  27  und  1896  Mai  9,  erstere  Urkunde 
in  Wenckers  Apparatus  pag.  249  f.  praesid.  nr.  XLIV, 
letztet^e  nur  im  Auszug  bei  Pelzel  Wenzel  2,  827;  vgl. 
Stalin  8,  864  nt.  4  und  8,  See  nt.  i.  50 


H.  Zweiter  Anhang :  König  Wenzels  Rache  an  Mf.  Jobst.  409 

selschaft  bestellt  hab,  und  hat  den  ietzund  geschikt  zweitaueent  gülden  daz  sie  ime  war-   [i8$4] 
tend  sein  wann  er  ir  bednrff.     ich  waiz  euch  ietz  niht  anders  zu  schreiben,  und  daz  sagt 
ewem  guten  freunden  daz  ez  in  geheim  beleih,     geben  am  samztag  nach  Petri  et  Pauli  *. 

[in  verso]  Dem  erbergen  vesten  ritter  hern 
6  Thoman  von  Ending  und  hern  Wilhelmen  Herman  Ebner 

Metzger  meinen  besundern  guten  freunden  der  elter  etc.  ^ 

etc.® 


H.  Zweiter  Aohaog :  König  Wenzels  Rache  ao  Mr.  Jobst. 

241-  Martin  von  Schilteken*  an  Strajjhnrg,  über  die  Gefangennehmung  Markgr.  Jobsts  durch  usss] 
10  K.  Wenzel  auf  Karlstein  u.  a,  w.  [1395^]  Juni  12  Prag, 

Au4  Straßb.  St.  A.  an  der  Saul  Ipartie  IadulaBfBSc.VIIlDr.41  or,  charL  lit.  clausa  c.  eig.  in  verso  impr.; 

doch  ivol  nicht  eigenhändig ,  das  scheint  bei  nr.  ao  des  Stadtarchivs  zu  Straßb.  ibid.  der  Fall  zu 

sein^  nicht  aber  bei  dortiger  nr,  84  und  unsrem  Stück. 

Gedruckt  bei  Spach  Bruno  (Braun)  de  Ribeaupierre  et  les  diliguis  u.  «.  w.  Strasb.  1966  p.  87  f.  annexe 

15  nr.  18  ebenfalls  aus  dem  gen.  Orig.;  auch  im  Bulletin  de  la  societe  pour  la  conservation  des  monu- 

ments  historiques  d'Alsace  tom.  8  {2.  sirie),  wogegen  in  L.  Spach's  Müanges  d'histoire  et  de  critique 
lütiraire  (Strasb.  1864)  i,  276  und  in  dessen  Oeuvres  dioisies2,  70  die  piices  annexes  hinter  der 
Abhandlung  über  Bruno  nicht  mitgetheilt  sind. 


[1896] 


Minen  gewilligen  undertenigen  dienst  bereit  zu  allen  ziten.  lieben  gnedigen  her- 

20  ren.     ich  laß  üch  wissen ,  das  uf  unsers  herren  fronlichem  abent  zünehest  herzöge  Stephan  Jnni  .9 
von  Pegern  und  marggrafe  Jost  der  alte  von  Mernhern  und  der  junge  von  Oetingen  rit- 
tent  von  Präge  mittenander  zu  dem  Carlistein.  do  het  in  der  künig  bescheiden  einen  dag, 
daz  er  zu  ynen  wolte  darkomen,  von  des  crieges  wegen  die  der  marggrafe  hette  mit  dem 
kunige  und  die  anderen  herren,  und  die  sache  gerue^  uszürihtende  uf  demselben  tage. 

25  do  wissent ,  daz  die  vorgenant^n  herren  e  worent  zu  Earlistein  denne  der  kiinig.  darnach 
kam  der  künig  gon  Carlistein  zti  den  herren  in  die  vesten.  do  besloß  men  die  vesten  z6 
ze  stunt.  do  hebt  der  künig  uf,  und  fohet  denselben  alten  marggrafe  in  siner  vesten,  und 
alle  die  zu  ym  hortent  und  sine  diener  worent,  und  zwene  der  herren  di«  do  des  crieges 
sint,  und  sü  öch  het  gefangen,  und  meynet  der  künig  den  alten  marggrafen  nüt  von  ime 

30  zu  laßen.  wissen  öch,  daz  ich  reit  mit  den  egenanten  herren  von  Präge  gon  Karlistein, 
und  hette  mit  mime  herren  herzöge  Stephan  gered  und  mit  dem  jungen  von  Oetingen 
daz  sü  mir  hülfent  den  alten  marggrafen  bitten  von  miner  herren  wegen  die  dogefangen 
sint  daz  er  sin  bestes  darzü  wolte  tun  und  keren.  do  sprach  er,  er  wolte  gerne  tun  sin 
bestes  von  miner  herren  wegen,     wissen  öch,  daz  der  vorgenant  herzöge  Stephan  und  der 

36  von  Oetingen  mir  hettent  den  dag  dar  bescheiden  vür  den  künig,  und  woltent  darzü  han 
geton  ir  bestes  von  miner  herren  wegen  daz  ir  sache  gerihtet  solte  sin  worden  uf  dem- 
selben tage,  hette  der  künig  den  marggrafen  nüt  gefangen  und  andere  herren  mit  yme , 
so  werent  alle  sache  do  gerihtet  worden,  und  nüt  anders  wustent  die  herren  dazemal.  wis- 
sen öch,  daz  des  küniges  hofemeister^  zu  dem  Bettelerstarb.  do  der  künig  nach  yme  hette 

40  a)  or.  doch  wol  etc.  gemeint,    b)  or.  doch  tool  etc.  gemeint,    c)  or.  gerbe  oder  gerre. 

*  Hier  ist  Petri  et  Pauli  basilicarum  dedicatio  zu  ver-  annexe  nr.  9  Abdruck  eines  Briefs  des  Martin  von  Schil- 
stehn;  denn  offenbar  geht  die  Vollmacht  vom  22  Sept.  tikio  an  Straßburg  (wo  er  sich  auch  Mwer  diener  unter- 
1894  voraus,  wie  vnr  sahen.  zeichnet)  von  fer.  8  p.  ascens.  domini  d.  h.  Mai 26  (bei 

*  Ohne  Zweifel  Schiltigheim  Dorf  bei  Straßburg,  nörd-      Spach  Mai  28). 
45  lieh  davon.  Vgl.  bei  Spach  L  c.  (s.  unsere  Quellen-Angabe)  '  Ueber  das  fehlende  Jahr  s,  die  Einleitung  zu  unsrem 

p.  17  Auszug  eines  Briefs  des  Martin  de  Schiltecken  an      Frankf.  Fürsten^und  Städte- Tag  vom  Juli  1894. 
den  Straßburger  Magistrat  vom  2  Juni,  und  ibid.  p.  84  f.  *  Sein  Name  in  nr.  242. 

Deutiohe  Beicbstagi-Akten  II.  ^2 


410  Fürsten-  und  Städte-Ta«  zu  Frankfurt  im  Juli  (394. 

[1896]  geschicket,  und  er  eine  stege  solte  ufgon  zu  dem  kiinig,  do  sprach  er  «och  wie  ist  mir  so 
'^****^  we»,  und  mit  demselben  do  waz  der  man  zu  stunt  dot.  öch  wissent,  daz  ich  nieman 
habe  der  mir  hilfet  zft  miner*  herren  Sachen  denne  herzöge  Stephan,  und  der  cantzeler 
der  ertzbischof  von  Megdeburg,  und  der  junge  von  Oetingen.  üch  wissent,  daz  her 
Bursebu  nät  in  den  landen  ist,  und  in  der  könig  het  enweggeschicket.  und  die  briefe  habe  6 
ich  noch,  die  ir  yme  geschicket  hant.  wissen  üch,  daz  der  kunig  het  geschicket  nach 
Volke  und  schribet  in  alle  laut  nach  herren  rittere  und  knehten  und  stat  nach  ejme 
grossen  volke.  waz  er  willen  habe,  daz  weis  noch  nieman.  do  wissent,  daz  ich  zu  miner 
herren  sache  nü^  zu  disen  ziten  nüt  kan  getün,  wan  ich  müs  warten  bitzmen  aber  zft  dem 
künig  mag  komen,  wan  nieman  nuzemal  viir  in  mag  wol  komen  und  sich  iederman  lo 
untzizet^  und  nieman  weis  wen  dise  sache  anegat.  ich  blibe  zu  Präge  oder  wo  der  kunig 
ist.  do  vindet  men  mich  allezit.  und  warte  viirbasser  von  miner  herren  wegen  ob  ich  nützit^ 
darzft  konde  getün  und  erfaren.  und  waz  ich  viirbasser  in  disen  Sachen  befinde  oder  von 
miner  herren  wegen,  daz  laß  ich  üch  allezit  wissen,  uwer  antwort  lant  mich  wissen  waz 
«Lwer  wille  sige  in  disen  Sachen,  als  ir  wol  wissent  daz  ane  gelt  nieman  nüt  schaffet  in  is 
juniis  diseme  hofe.      datum  Präge  sabbato  proximo**  post  festum  corporis  Christi. 

\in  verso]  Minen®  ffnediffen  herren  ^t        j-  hx    x-  ci  t.-i^  i 

^       .       J      ,    ,       ^        °^     „,  Uwer  diener  Martin  von  iSchilteken. 

dem  •  •  meister  und  dem  rat  zu  Straüburg. 


[1896]    242.  Herman  Ebner  der  ältere  an  Straßburg  ^  über  die  Gefangennehmung  Markgr,  Jobst» 

durch  K,  Wenzel  auf  Karlstein  u.  a.  m.  [1395]  Juni  15  [Nilmbergy,  ifo 

Au9  Straßb.  St,  Ä.  I.  D.  G.  lad.  3  Hasse  12  or.  charL  Ul.  cl.  c.  tig.  in  verso  impr.,  mit  cedula  inclusa;  die 
auffallende  Rechtschreibung  am  auffallendsten  in  under  statt  unser  (es  ist  Ebneres  eigne  Hand)»  er 
schreibt  auch  sonst  under,  s,  Anm.  zu  nr.  247  {nr.  277  Quelle,  und  nr.  ii  Quelle). 

Mein  willigen  dinst  und  alles  gut  wevor.  genedygen  liern.  ich  lozz  c'ät  weysait 
r#«o>n  wissen,  daz  Hainrich  Schopp  unsers  hern  kungs  hofmaister  gehling  tod  ist  zu  den  Petlem,  2.% 
Juni  9  dem  got  genedig  sey.  auch  hab  wir  hie  für  war  potschaft,  daz  nu  am  nehsten  mittboch 
markgraff  Jobs  und  ander  zwien  lantzhern,  die  nitt  gar  namhaft  sind,  ritten  zu  underm 
hern  küng  zu  dem  Karellstein,  die  hot  er  all  drey  gevangen.  und  markgraff  Jobs  der  get 
in  ainem  gemach  sunderlich  hin  und  her,  doch  ist  er  wol  wehüt.  die  andern  zwien  lantz- 
hern hot  man  in  die  stökk  geschlagen,  also  sprach  herzog  Steffan :  her,  wer  hot  euch  daz  so 
gerotten?  do  sprach  under  her  der  künk :  ich  hon  ez  von  im  gelernt;  alz  er  an  mir  ton  hot, 
also  wil  ich  im  auch  ton.  also  hot  herzog  Steffan  urlawb  von  im  genomen  und  maint  in 
der  Wochen  herauzzukümen  hintz  Amberk.  do  kfimendiePayrisen^furstenhin  und  ander 
[t896]  }jQj.jj  g^^ff  ^en  nehsten  suntag.  auch  wissent,  daz  der  von  Oting  und  her  Wursybw  stos- 
sig  sind  von  der  lantvogtey  wegen  zu  Elsossen,  wann  her  Wursibw  sybentausent  gülden  35 
kaufleutten  anthaiss'  worden  ist;  die  scholt  er  dovon  rihten.  nu  maint  her  Würsybw,  die 
schuU  der  von  Oting  rihten.  also  waiz  man  noch  niht  wer  noch  dopey  weleibt.  auch  ist 
her  Würsybw  zu  Aurbach  und  hot  underm  hern  küng  westelt  400  spyes.  aber  sie  wollen 
vor  ain  menet  wezalt  sein,  daz  hot  er  underm  hern  küng  enpotten,  wann  er  ez  über  sich 

a)  or.  tool  eher  minen  (mine  mit  Abkürzung),    b)  or.  »thr  wahr$eheinüch  «o.    c)  or,  üntzit,  oderf  da  cUm  n  ausge^tri-  40 
chen  seheint  t  litzit.    d)  or.  prozlmA.    e)  or,  mine  mit  Usberstrieh  über  e.    f)  tiemUeh  ufdeeerliehf  ttiuieft«r, 
theüweiae  nerstCrt. 

*  Wahrsch.  zu  verstehen  sich  entsetzet.  St.  Chr.  —  lieber  das  fehlende  Jahr  s.  die  Einleitung  zu 

*  Wahrscheinlich  ist  diefi  der  fehlende  Datierungsort,      dieser  Reichsversammlung  von  1894. 

weil  der  Briefsteller  ein  Nürnberger  war,   s.  das  Ge-  '  Qtd  quid  se  soluturum  promittü  =anthei88ig,  an-  45 

schlecht  im  Personen'  Verzeichnis  des  ersten  Bandes  der     theisse,  Scherz. 


H.  Zweiter  Anbang :  König  Wenzels  Rache  an  Mf.  Jobst. 


411 


niht  nemen  wil.     ich  wart  all  tag  gutter  potßchaft  von  meiner  hern  wegen  zw  Swanberk,    [^*^*J 
wann  man  mir  gesagt  bot,  daz  sie  hin  und  her  gien  in  der  vesten^  und  waz  ich  dorzu  gutz 


Herman  Ebner  der  eltyr. 


tun  mag,  daz  wil  ich  alzeit  gern  tun.       geben  an  sand  Veitz  tag. 

[in  verso]  Den  erbergen  weisen  hern  dem 

6  meister  und  dem  rat  der  stat  zu  Strozspork. 

[cedtda]  Liben  hern.  do  ich  den  priff  geschriben  het,  do  kom  herHainrich  pfleger 
zu  Tauchaw;  und  seit  uns  hie,  daz  in  under  her  der  kftnk  zu  den^  von  Swanberk gesant 
het,  daz  er  mein  hern  von  Strozspurk  ledig  lizz  on  alle  schetzzung  und  on  hindernuss. 
hetten  sie  dann  priff  von  im  oder  von  seinem  prüder  herzog  Haussen,  daz  sje  in^  schuldig 

10  wem,  daz  wolt  er  in^  wezaln.  wolt  er  sye  doruber  niht  ledig  lossen,  so  wolt  er  schikken, 
wo  man  sie  oder  die  iren  anköm,  daz  man  in  ir  haubt  abschlug  und  nit  gevangen  nem.  so 
haben  sie  zu  entburt  geben,  sie  wollen  zu  sein  genaden  kümcn  mit  einem  guten  gelait 
und  wollen  sich  gegen  seinen  genaden  verentburten ;  doch  waz  nit  vorbauten  sej,  daz 
mügen  sie  nit  wol  wider  pringen.  also  wart  ich  guter  potschaft  von  demMartein'.  derselb 

16  her  Hainrich  pfleger  zu  Tauchaw,  hot  man  mir  gesagt,  der  reit  heut  hin  gen  Hagnaw  von 
ainer  pfarr  wegen ,  und  ich  versih  mich  er  werd  gen  Strozspurk  kfimen  zu  meinem  hern 
pichsoff. 


243-    Ulman  Stromer  an  Herrn  Claws  in  Straßburg  bzw.  an  Meister  und  Roth  daselbst,  über  [laas] 


die  Gefangennehmung  Markgr,  Jobsts  durch  K,  Wenzel  auf  Karlstein  u.  a.  m.  [1395] 
»0  Juni  16  bzw.  15  [Nümbergy, 

An  Herrn  Clawt  in  Straßburg  [I89ö]  Juni  16 :  A  aus  Straßb.  St.  A.  an  der  Saul  I  partie  ladula  B  fasc.  VIII 
nr.  42  or.  Chart,,  Autograph  ergibt  sich  aus  der  VergL  mit  dem  Facsimile  am  Schlüsse  von  Sl  Chr.  t; 
ohne  Sigel  und  Adresse  auf  Rückseite,  doch  mit  Verschickungi  •  Schnitten  im  Papier,  also  o.  Zw. 
nach  Straßburg  gekommen  als  Einlage  des  verlornen  Originals  vonB;  dasJost  betreffende  unsinnige 

25  markolsh  malkolcz  markolcz  {oder  makolcz^)  margolcz  margkolcz  marckolcz  ist  allemal  durch  mar- 

grove  u.  s,  w.  schon  im  Orig.  korrigiert.—  Gedruckt  bei  Spach  Bruno  de  Ribeaupierre  p.  88  annexe 
nr.  14  aus  dem  gen.  Original 
An  die  Stadt  Straßburg  [1896]  Juni  16  :  B  coli.  ibid.  \.  D.  G.  lad.  3  Ilasse  12  cop.  chart.  coaev.  ohne 
Sigel  und  ohne  Verschickungs  -  Schnitte  und  ohne  Adresse  auf  der  Rückseite  (wol  an  Meister  und 

80  Rath  zu  Straßburg),  also  eine  in  Straßburg  selbst  gemachte  Abschrift  des  jetzt  verlornen  Originals; 

ohne  Unterschrift,  aber  wegen  Inhalts  sicher  ebenfalls  von  Ulman  Stromer.  Ziemlich  wilde  VokcU- 
zeichen,  daher  bei  u  im  Abdruck  einfach  immer  durch  fl  widergegeben.  —  Gedruckt  bei  Wencker 
Coüecta  archivi  et  cancellariaejura  896  f.  mit  der  Überschrift  Ex  ejusdem  [Herrn.  Ebneri  sen.patritii 
Norimb.]  et  alteriua  literis  dat.  in  die  s.  Viti,  et  d.  Mercurii  post  Dionysii  d.  h.  aus  ß  und  A,  wobei 

86  aber  B  falsch  für  Herman  Ebnere  Werk  gehallen  und  in  A  unrichtig  Dionysii  statt  Weinz  [  Veits] 

verstanden  wird;  der  Abdruck  geht  nur  bis  zfl  hilf  aflf  den  von  Swanberg,  und  sdiUeßt  dann  mit 
etc. ;   beginnt  mit  wissent  an  dem  roitwochen  ohne  Anrede  und  Gruß. 

Minen  ^  willigen  dienst  bevor.       wyßent,  lieber  her  Claws  ^,  daz  unser  herre  der 
kiinig  den  margrove  Jost  von  Merhern  gefangen  hatte,  und  daz  ist  alß  geschehen,  unser 

4Q  a)  9ie.     b)  He.     o)  tie.     d)  B  htgiwnt  Erberg  weisen  fftraichtigen  lieben  heiren.  mein  willigen  undertenlgen  dinit 

alcxeit  bereit,  wiseenti  an  dem  mitwochen  an  nntera  herren  leichnam  abent  do  rait  unser  herre  der  konnig  von 
den  Petllem  gen  dem  Karelitein.  do  qnam  stott  Minen  willigen  ~  da  kam. 


Juni  16 
htw.  16 


*  Vgl,  Spach  L  e*  p.  86  annexe  nr.  ii-,  es  sind  die  zu 
Schwanberg  gefangnen  Straßburger  gemeint. 

45  *  Auch  in  dem  Brief  Herman  Ebneres  des  altem  an 
den  Straßburger  Ammeister  Klos  Perman  bei  Spach  L  c. 
pag.  8»  annexe  nr.  »  wird  ein  Martein  genannt,  es  ist 
einer  der  übrigens  freigegebenen  Diener  der  von  den 
Sehwanberg  gefangenen  Straßburger. 

50  '  Das  in  A  und  B  fehlende  Jahr  ergibt  eidi  aus  der 
Einleitung  zu  unsrer  Reichsversammlung  Ht.  H,  der  Brief- 


steller Ulman  Stromer  (St.  Chr.  l,  8  ff.)  als  Nürnberger 
läßt  auf  Nürnberg  als  Datierungsort  schließen. 

*  VielL  ist  der  Ammanmeister  Klos  Perman  von  Straß- 
burg gemeint,  an  den  Herman  Ebner  schreibt  aus  Nürn- 
berg [1896]  So.  V.  Kreuztag  d.  h.  Mai  »  über  die  gefangnen 
Straßburger,  Straßb.  St,  A.  an  der  Saul  I  partie  lad.  B 
fasc.  VIII  nr.  6  or.  eh.  Uebrigens  ist  der  Name  Claus  in 
Straßburg  um  jene  Zeit  sehr  verbreitet. 


412 


Fürsten-  und  Städte-Tag  zu  Prankflut  im  Juli  1394. 


faerre  der  k&njg  reit  von  den  Pettlem  zft  dem  Elarelstein  am  mitwochen  vigilia  corporis^ 
[1895]  Christi,  da  kam>>  z&  imen  herczog^  Steffan  von  Baiern  und  der  margrove^  Joßt  von  Mer- 
hem  und  rytten  mit  dem  k&nige  zft  dem  Earelstein.  do  gingen  die  herren  zft  dem  kftnige 
in  sin  gemach^,  do  sprach  der  kiinig  zft  dem  margrove  Jost :  du  hast  geschickit  daz  die 
von  Strofiburg  und  die  von  Franckenfiirt  gefangen  sin ',  und  schickest  daz  mich  die  lant-  5 
herren  angryfiFen  und  mjn  lant  wftsten  und  die  stroße  darnyderlegend,  und  du  hast  den 
kawffluden^  groß  gftt  in  dem  lande  ^  genommen  wyder  reht,  und  ist  beßer  du  verderbest 
danne  daz  land  und  lüde  verderben^,  alße  ward  er  gefangen  und  6  rytter  mit  imen.  do 
schickit  der  kunyg  zft  stunt  gen  Präge,  daz  man  allen  portden  zftslftg.  unde  waz  dez  mar« 
groven  diener  zft  Proge  woren  *,  die  worden  euch  gefangen,  doch  had  in  der  künyg  allen  10 
dag  geben,  on  eim  rytter,  heißet  her  Bußk  von  WoUenbraht^,  den  hat  er  hart^  ingeslo- 
ßen,  und  euch  den  margrove  Jost.  doby  waz  herczog  Steffan™  von  Beyeren,  dem  waz  zft 
mole  leit,  und  ziigend  vast  gelaid  für",  do  sprach  der  kftnyg  zft  dem  marckgroven  :  du 
hast  mir  gesworen^  mich  für  dinen  herren  zft  halden  und  dez  hatte  ich  dine  brieffe,  liber 
daz  hast  du  mich  gefangen  und  hast  mich  nyht  wol  behaltden',  ich  sol  aber  dich  gar  wol  15 
behaltden.  und  der  kftnyg  had  botschaft  gen  Merhen  getan^  dem  margraff  Prokob  daz  er 
allez  sins  brftder  land  sol  innemmen.  euch  sagt  man,  daz  unser  herre  der  kunyg  groß 
samnung  habe  und^  ziehen  wollen^  off  den  von  Swannenberck  der  die  von  Stroßburg 
[1896]  göf'a'ig®^  ^a<l'  ouch  SO  ist  her  Vorsawe*  zft  Awrbach^,  der  hat  ouch  groß  samnung  off  den 
Juni  20  nehsten  sonnendag  und  wil  unserem  herren  dem  kunnig  zft  hillff  kommen  ove  die  von  ao 

Swanberg".  und  man  hortde  noch  nyht  von  den  von  Stroßbftrg  oder  von  den  von  Franck- 
juniie  fiirt  daz  sy  ledyg  syen^.  got  sy  mit  üch.      datum  mitwoche  noch  sand  Weinz  dag*. 

Ulman  Stromer. 


a)  A  corporem.  b)  B  add.  unterwegen.  c)  Ä  herczo  korrigiert  »tatt  hem ,  B  herezoge.  d)  A  mangelhaft  am  Rand, 
wol  abgeaehnitten ;  B  margrafT.  e)  B  die  gingen  z&  dem  Karelutein  In  des  k.  gemach  etait  und  rytten  —  sin  ge-  S5 
mach,  f)  B  add.  ein.  g)  B  om.  in  dem  lande,  h)  B  add.  schfillen.  i)  B  und  tet  %h  st&nt  botscliaft  gen  Prag ; 
do  slfig  man  alle  dor  b&  ,  und  fing  alle  die  dem  marggraven  angehörten ,  und  »tatt  do  —  woren.  k)  ß  B&sk  von 
Kolebrat ;  Palacky  8,  a,  99  nennt  ihn  den  Herrn  Boeek  von  Podebrad.  1}  B  hat  man  £ast.  m)  A  auegeetrichen  Stef- 
fkn ,  add.  B»  n)  B  nfi  waz  herczoge  SteflQin  zfimal  leit  umb  die  fengnna  und  daz  er  dobey  waz ,  und  maynten  si 
schölten  gelait  haben  etatt  doby  —  Mr.  o)  B  ich  waz  der  rechter  beer,  und  best  mir  gcsworen ;  soll  wol  heijien  so 
din  rechter  beer,  p)  B  nfi  had  der  konnig  zfi  st&nt  potschafFt  t&n ;  A  hat  nach  Merhen  zwei  ziemlich  eenkrechte 
Striche  durch  die  Zeile  f  deren  Bedeutung  nicht  klar  iet.  q)  B  add.  zh  stund,  r)  B  woU.  s)  A  Vorsawe,  B  Wor- 
sAwe ,  gemeint  iet  Borziboi  von  Swinar.  t)  A  Awrlach ,  B  hat  b.  u)  B  die  fif  den  nehsten  sfindag  gen  A&rbach 
kommen  sehullen  unserm  herren  k&ng  zfi  hilf  afif  den  Ton  Swanberg  etatt  off —  Swanberg.  v)  B  von  ewem 
frenden  y  die  in  venknns  sein ,  do  enweis  ich  nit  anders  z&  schreiben  dann  daz  man  gemeinkleich  sagt  sie  schollen 
wol  ledig  werden  »tatt  und  man  —  ledyg  syen.  x)  B  in  die  sancti  VIti ,  auch  Weinz  in  A  i»t  »oviel  al»  Viti ,  aleo 
B  amlS  und  A  am  16  Juni  [189S]  geechri^en. 


35 


*  lieber  die  Gefangennehmung  der  Strafiburger  Boten 
durch  den  von  Schvüonberg  9.  die  angeführte  Schrift  von 
Lotds  Spach;  und  über  den  Angriff  auf  die  Frankfurter 
insbesondere  durch  Reusi  von  Platten  «.  ebenda  p,  86  an- 
nexe  nr.  9  dae  Schreiben  Herman  Ebner's  an  Straßburg 
vom  »9  Mai  1896,  in  welchem  auch  von  andern  solchen 
Angriffen  auf  Städtische  erzählt  wird,  sowie  das  Schrei- 
ben Martinas  von  SchiUikin  vom  a6  Mai  ibid,  p,  84  f, 
annexe  nr,  8,  und  Frankf,  Stadtrechnung,  In  Vorstel- 
lungen an  einflussreiche  Persönlichkeiten  macfien  die 
Straßburger  darauf  aufmerksam,  daß  von  der  Sache  viel 
Rede  sei  am  Rhein  und  in  Deutschen  Landen,  es  werde 
auch  bei  Fürsten  Herren  und  andern  Städten  großen  Un- 
willen hervorbringen  falls  nicht  ernstlich  dazu  gethan 
werde  daß  die  Boten  ledig  würden-,  und  in  zweien  der- 
selben ist  davon  die  Rede,  daß  man  im  Reich  künftig  wenig 


Lust  fiaben  werde  an  den  Hof  zu  gehen,  Straßb.  St,  Ä,  an 
der  Saul  I  partie  ladula  G  fasc.  XIY  liasse  II  nr.  9.  Das 
Versprechen  Wenzels,  im  Lauf  des  Sommers  an  den  Rhein  40 
zu  kommen  (Spach  l.  c.  pag.  18),  war  wol  nicht  emstUch 
gemeint.  Auch  in  dem  Schreiben  vom  89  Dee.  1894  bei 
Böhmer  Cod.  dipl.  Moenofrancf.  i,  778  f.  (aus Stadtarchiv 
or.  Barthol.  T  III  nr.  sis  nach  Böhmer^s  MiUheihmg) 
braucht  er  wol  nur  leichthin  die  Redensart  so  wir  ab  got  45 
wil  kurtzlichen  gen  Datschen  landen  komen.  Eine  ähn- 
liche Versicherung  s.  Pelzel  Wenzel  8,  816  aus  Wencker 
Apparatus  a,  860  im  Schlegler-  Verbot  vom  87  Nov.  1896 
(dieses  Verbot  audi  im  Straßb.  St.  A.  an  der  Saul  I  partie 
lad.  B  fasc.  VII  nr.  79  cop.  diart.).  50 

2  Dieß  Ut  die  bei  Pelzel  Wenzel  l,  890  nt.  l  eUierte  Stelle, 
wo  aber  faisch  vide  9  Juni  1897  steht. 


H.  Zweiter  Anhang :  König  Wenzels  Bache  an  Mf.  Jobst.  4x3 

244.  Der  Ffälzüche  Schreiber  Otto  an  Strqfiburg,  über  die  Gefangennehmung  Markgr,   C^***! 
Jobst' 8  dvrch  K,  Wenzel  auf  Karlstein  u,  a.  m.  [1395^]  Juli  1  ohne  Ort. 

Au%  Straßb.  St.  Ä.  k  k  relatioDS  avec  Teiopire  Germ.  1S86  ä  1899  or.  eh.  Hl.  cl.  c.  Hg.  in  verso  impr. 
dat  zweimal  vorkommende  u  mit  dachförmigem  Zeichen  haben  wir  dur^  fi  im  Abdruck  widerge- 
5  geben,  beidemcU  betrifft  es  zft. 

Auch  in  Straßb.  Sem.  Bibl.  Excerpta  'Wenckeri  a,  489^  fatt  ganz;  eicher  ebendaher. 

Minen  willigen  dinst  bevor,  lieben  herren.  ez  ist  mym  herren  dem  bertzogen  off 
hüte  war  botscbaffi;  komen  von  sinen  reten  die  itzunt  von  dem  kunig  komen  sin,  das  der 
margrave  von  Merbern  gefangen  ist,  und  wie  yn  der*  kunig  gefangen  babe  zu  dem  Karl- 

10  stein,  und  gebe  ym  under  andern  sacben  aueb  scbolt  das  uwer  frunde  von  Straßburg  ge- 
fangen sin,  das  sij  sin  scbolt,  und  wolle  das  und  anders  von  ym  abegetan  baben.  und  der 
kunig  balte  yn  und  einen  siner  ritter  barte  gefangen,  aber  den  andern  sinen  dienern 
babe  er  zile  geben,  und  das  berczog  Stepban  den  kunig  sere  für  yn  gebeten  babe  :  wann 
der  fürte  den  margraven  zum  kunig  gen  Karlstein ;  aber  die  bede  jnocbte  nit  gebelf- 

15  fen.  sunderlicb  so  babe  der  kunig  groß  gewerbe  in  Bebeim  und  for  dem  Walde ;  und 
meyn  zu  ziben  off  den  von  Swannenberg,  der  uwer  frunde  gefangen  babe,  umb  uwer 
frunde  ledig  zu  macben.  und  das  aueb  der  kunig  gesant  babe  naeb  dem  jungen  mar- 
graven von  Merbern,  der  solle  Merbern  innemen.  ander  leuffe  weiß  icb  iczunt  davon 
nit,  dann  das  man  sieb  versiebt  das  des  kunigs  kanczler'  kurczlicb  off  den  Ryn  komen 

so  werde.       datum  quinta  feria  post  diem  beatorum  Petri  et  Pauli  apostolorum.  juui 

[in  versa]  Den  ersamen  berren  meister  und  Otto  myns  berren  des 

rat  der  stat  zfi  Straßburg  mynen  lieben  berren.  bertzogen  obirster  scbriber. 


245.  Johann  Dieffental  an  Rudolf  von   Rynach  Sigelbewahrer  zu  Straßburg  ^  über  eine  [ia96\ 
Gesandtschaft  K,  Wenzels  an  K.  Karl  VI  von  Frankreich  wegen  der  KirchenfragSy  die  •^"'*  * 
M  Freilassung  des  Markgr.  Jobst  u.  a.  m.  [1396^]  Juli  3  Nürnberg. 

Aue  Straßb.  St.  A.  an  der  Saul  I  partie  ladula  B  fasc.  IX  nr.  XVI  46  or.  eh.  Hl.  cl  c.  eig.  in  veno  impr. 
Die  ünterschriflt  ohne  einen  beeondem  Absatz  zu  bilden,  fährt  auf  der  Zeile  fort,  und  eo  auch  der 
Rest,  alles  wie  in  vollem  Kontext,  nur  daß  auf  der  letzten  Zeile  vor  dicitur  ein  Spatium  ist.  Das 
Wort  festinanter  gehört  vielleicht  nicht  zur  Unterschrift  sondern  zum  Postskriptum. 

30  Humili  recommendacione  premissa.  domine  Ruodolfe.       noveritis,  quod  de  presenti 

dominus  mens  est  bic  cum  domino  arcbiepiscopo  Magdeburgensi  cancellario  regis  Koma- 
norum,  qui  crastina  die  sunt  ituri  versus  Heydelbergam  et  deinde  ad  prosequendum  iter  [1095] 
versus  regem  Francie  in  factis  sanete  matris  ecclesie  *  prout  vobis  constat.  sed  tamen  si  '^^^  * 
ibunt  per  Argentinam  vel  Coloniam,  adbuc  ignoro.     insuper  sciatis,  quod  rex  Romano- 

t5  rum  relaxavit  marcbionem  Jodocum  de  Moravia  et  alios  quos  alias  captivaverat  dum  adbuc 
eramus  Boemie,  et  speratur  de  bona  concordia  inter  regem  et  barones  regni  Boemie. 
dominus  dux  Jobannes  multum  laboravit  et  laborat  in  premissis  prout  dicitur,  quod 
montes  Cutonienses  sibi  juraverunt  et  totum  introitum  velint  sibi  presentare,  cum  quibus 

a)  or.  den. 

40       '  Das  Jahr  ergibt  sich  aus  dem  Gegenstand.  Der  Ver-  *  1896  Dec.  28  erklärt  K.  Wenzel,  daß  er  den  P.  Bo- 

fasser  ist  wol  ein  Pfälzischer  Schreiber.  nif,  IX  sammt  den  Kurfürsten  und  andern  Fürsten  und 

'  Der  Magdeburger  Erzbischof  Albert  III  von  Quer-  Großen  des  Reichs  anerkenne  und  von  dessen  obedientia 

fürt,  s.  nr.  »46  und  241.  und  fides  keineswegs  abzuweichen  beabsichtige  (nequa- 

*  Das  fehlende  Jahr  ergibt  sich  aus  den  vorhergehen-  quam  resilire  disponimus),  in  der  Urk.  bei  Scheidt  Bibl. 

45  den  Briefen.  hut  Gotting.  176-178. 


414 


Fürsten-  un^  Städte-Tag  zu  Frankfurt  im  Juli  1394. 


[1896]  Yult  satisfacere  stipendiariis  et  aliis  quibus  obligatus  est,  ita  quod  idem  dominus  dux  et 
Juli  4  dominus  marchio  et  alii  omnino  velint  laborare  pro  concordia.  sie  crastina  die  erit  dies 
placiti  inter  regem  et  barones  dicti  regni,  ubi  erit  magna  congregacio  baronum  et 
principum.  sie  dominus  dux  Stephanus^  Bavarie  eciam  ivit  illuc.  in  quo  parlamento, 
non  dubito,  erit  magnus  traetatus  concordie  et  paeis  tocius  regni  Boemie,  et  erit  in  a 
loco  Dauß^  prope  silvam  Boemicam.  ubi  speratur  de  relaxacione  dominorum  captivo- 
rum  Argentinensium  una  cum  dominis  de  Swamberg.  ex  quo  domini  sunt  ita  bone  inten- 
cionis  cum  rege,  non  dubito  ipsi  deliberabuntur.  pro  qua  liberacione  Martinus*  familiaris^ 
civitatis  Argentinensis  multum  est  solicitus  erga  dominum  ducem  Stephanum,  qui  suas 
partes,  prout  se,  obtulit  me  präsente  et  andiente  pluribus  vicibus.  credo  quod  Borzobosius  lo 
eciam  erit  in  eodem  parlamento.  qui,  ut  audivi,  in  introitu  ipsius  noviter  versus  Pragam 
fuit  in  Swamberg  una  cum  dominis.  quid  autem  tractaverit,  nescio.  spero  enim  firmiter, 
quod  ipsi  relaxentur  de  captivitate.  si  dominus  cancellarius  regis  veniet  Frankenfordie , 
ubi  credo  sit  per  aliquos  dies  mansurus  incertis  de  causis^,  bonum  esset,  domini  Argen- 
tinenses  mitterent^aliquem  fide  dignum  ad  cum  ad  sciendum  et  percipiendum  aliqua  in  i6 
factis  illorum  Argentinensium.  ceterum  rogo  amicitiam  vestram  paternalem,  ut  velitis 
me  et  facta  mea  Habere  recommendata,  ut  confido,  ex  quo  deo  dante  ut  audivi®  tota 
patria  est  in  bono  statu  et  pace  ita  quod  quilibet  possit  ulterius  gaudere  beneficiis  suis, 
fratrem  meum  Henricum  vobis  recommendo,  et  quod  sit  diligens  in  omnibus  negociis  meis, 
et  quod  babeatis  eum  sub  vestra  correccione,  et  quod  omnia  mea  negocia  velitis  una  cum  20 
[i«9f )  procuratoribus  meis  deputare  et  ordinäre  in  bonum.  alia  non  sunt  scribenda.  salutantor 
Q^M  ü  omnes  salutandi^  valete  in  Christo.       datum  Ndrenberge  die  3  mensis  julii. 

[in  verso]  Honorabili  et  circumspecto  viro  .    Per  vestrum  servitorem 

domino  Ruodolfo  de  Rynach  sigillifero  curie  Johannem^  Dieffental 

Argentinensis  domino  et  fautori  meo  intimo.  festinanter. 

[postscriptum]  Hie  in  brevi  erit  eciam  dies  placiti'  nonnullorum  principum  baronum 
et  dominorum  etc.       dicitur  de  morte  magistri  Kodis  in  Boma. 


25 


a)  or.  nur  der  Anfangthuehttdbe  S.    b)    or,  Darißf  tieher  Daaß ,  jttzt  Tau»,  »wUehen  Puten  und  Fürths  va»  der 
geeehilderten  Lage  enttprieht;  a  hat  ein  DÜehelchen  über  »ich.    c)  or,  faxnil  mit  Strich  über  den  3  letzten  Budk' 
»toben,      d)  or.  ex  certls  de  cansis ,  «m.  iocertl«  de  caosis  odef  auch  einfach  certis  de  caiuit  oder  ex  certia  90 
cauais.    e)  or.  add.  quod.    f)  or.  salntan  oms  salutand ,  die  beiden  ereteren  Worte  mit  Uebex»trieh ,  da»  letefere 
mit  SeMu»»haken.    g)  or»  Jo.,  o.  Zw,  i»t  Johannem  gemeint. 


'  Dieß  kann  nicht  der  Diener  Martin  tein  wie  in  dem 
Schreiben  Herman  Ebner*»  vom  16  Juni,  auch  wol  nicht 
jener  Marlin  von  der  Wüenmulen  den  die  Stadt  Straß- 
burg am  18  Mai  um  «eine guten  Dienste  ersuchte  (Louis 
Spach  L  c.  pag.  84  annexenr,  7),  sondern  wahrschein- 
lich der  thätige  Martin  von  Schiltikin  (ibid.  p.  84  annexe 


nr.  8,  undp.  87  annexe  nr.  18  welches  letztere  Schreiben 
wir  ebenfalls  mügetheiU  fiaben  sub  [i396]  Juni  19  nr.  241). 

*  Dabei  ist  wol  zu  denken  an  den  Tag  zu  Neustadt  95 
an  der  Aisch  wenige  Stunden  westHch  von  Nürnberg 
nr,  886  art,  9,  so  daß  dcu  obige  hie  nur  ein  nicht  ganz 
genauer  Ausdruck  wäre. 


Fürstefl-  und  Städte-Tag  za  Frankfurt 

in  Hai  1397. 

Die  von  Wenzel  nach  seiner  Befreiung  aus  der  Gefangenschaft  getlianen  Aeußerungen 
über  sein  bevorstehendes  Erscheinen  im  Reich  haben  nur  wenig  Werth\  Dasselbe  ist  wol  der 
Fall  mit  der  hieher  bezüglichen  Kundgebung  vom  27  Nov.  139ö' in  einem  königlichen  Schreiben 
an  Diel/rieh  Hesse  Pfleger  zum  Rotenberg^,  und  wol  ähnlich  mit  dem  Schreiben  an  Pfalzgrqf 

6  Ruprecht  III  vom  gleichen  Datum^.  Er  kam  keineswegs. 

A.  Vorläufiges,  —  Da  der  König  nicht  ins  Reich  kommtj  so  schicken  die  vier 
Rheinischen  Kurfürsten  endlich  im  Spätherbst  1395  vier  Ritter  an  ihn  nach  Prag, 
er  möge  an  den  Rhein  kommen,  von  grosses  bresten  wegen  des  sich  teglich  verliefe,  mit 
drohender  AeuJJerung  für  den  Weigerungsfall :  wo  er  das  nit  dette,  so  woltent  sie  gedenken 

10  waß  in  darzue  zu  duende  were.  Er  will  ihnen  aber  nur  seinen  Bruder  Johann  und  einige 
Rätfie  schicken.  Man  darf  an  Landfrieden  und  Kirchenfrage  denken  bei  dem  was  die  Kurfür- 
sten ihren  bresten  nennen.  Der  interessante  Brief,  nr.  246,  aus  dem  wir  diese  Vorgänge  zum 
erstenmal  erfahren,  ist  den  Excerpten  Wenckers  entnommen.  Es  scheint  aber  nicht,  daß  Herzog 
Johann  heraufkam;  des  Königs  Roth  zwar  wird  in  der  Augsburger  Stadtrechnung*  um  die 

15  bestimmte  Zeit  als  dort  anwesend  aufgeführt,  aber  dieß  kann  irgendeine  andere  ganz  zufällige 
Sache  sein,  zu  einer  Reichsversammlung  kam  es  jedenfalls  nicht.  Doch  ist  vielleicht  mit  als 
Folge  jenes  auffallenden  Schrittes  der  Kurfürsten  die  Ernennung  K.  Sigmund' s  zum 
Deutschen  Reichsvikar  zu  betrachten^,  die  in  unwiderruflicher  Weise  am  19  Merz  1396 
zu  Prag  erfolgte,  nr,  247,  Die  innem  Streitigkeiten  Böhmens,  welche  zugleich  die  Luxem' 

w  burgische  Familie  entzweiten,  und  um  die  Zeit  des  Todes  des  Herzogs  Johann  von  Görlitz*  in 
einer  scheinbaren  Annäherung  zwischen  Wenzel  und  seinem  Bruder  Sigmund  sowie  Markgraf 
Jost  endeten,  erlaubten  jetzt  eine  solche  Auskunft.  Sigmund"^  hatte  bedeutenden  Einfluss  in  den 
Böhmischen  Dingen  ausgeübt,  das  Uebergewicht  seiner  Stellung  machte  sich  nun  auch  in  den 
Deutschen  Angelegenheiten  geltend,  er  benutzte  die  Lage  WenzeVs  um  hierfür  sich  eine  SteU 

25  lung  zu  gewinnen  die  ihm  selbst  in  der  Folge  als  die  erste  Stufe  zum  Thron  dienen  konnte. 
Daher  sein  Reichsvikariat  nicht  etwa  auf  eine  bestimmte  Zeit  beschränkt,  oder  wenigstens 
toiderruflich,  sondern  nur  ein  immerwährendes  sein  durfte,  so  daß  Wenzel,  ohne  die  einmal 
getroffne  Bestimmung  zurücknehmen  zu  können,  auf  Lebenszeit  dadurch  gebunden  war^.  Es 


*  Siehe  nr,  848  nt. 

30       *  Münch,  R,  A,  Angabe  der  Zettel- Registratur  aus 
NOrnb.  Reichsstadt  Nachtrr.  23  Fase.  (10. 25.  4). 

*  Ibidem, 

*  nr.  288  ort.  6  und  e. 

*  Dieser  konnte  freilich  damals  eine  Reisenach  Deutsch- 
85  land  gar  nicht  unternehmen,  weil  ihn  die  Ungarischen 

Angelegenheiten  beschäftigten,  Palacky  Böhm.  Gesch.  8, 
a,  97. 

'  Stirbt  1896  Merz  u  Hinsichtlich  jener  innem  Zwiste 


muß  ich  auf  Aschbach  Sigmund  /,  64-70  undPcUacky  8,  o, 
81-96  verweisen. 

'  Seine  Stellung  zu  Wenzel  und  zu  Jost  noch  nicht  all- 
zu  lange  vorher  «.  den  Eingang  der  Einleitung  zum  Tag 
von  1894. 

■  Vgl.  die  Urkunde  vom  4  Febr.  1402,  angeführt  bei 
Pelzet  Wenzel  2,  458;  so/wie  ibid.  2,  491,  und  die  Nach* 
rieht  im  Forts,  d.  Königshofen  bei  Mone  Quellen  i,  288 
nr.  27.  Daß  Sigmund  sich  noch  1408  und  1404  Deutsehen 
Reichsvikar  nannte,  s.  Pfeffinger  Vitriar.  iüuetr. 


416  Fürsten-  und  Stadte-Tag  zu  Frankfurt  im  Mai  1397. 

ist  aber  jeder^alls  ztigleich  ein  SckcuAzug  des  widergeeinigUn  Luxemburgischen  Hauses  gegen 
die  Haltung  der  Rheinischen  Kurfürsten,  sowie  gegen  die  Oestreichische  Politik  welche  jene 
Streitigkeiten  benutzt  hatte  um  sich  selbst  die  Aussicht  auf  die  Vikarie  des  Reichs  zu  ver- 
schaffen^.  Auf  keinem  Reichstag  freilich  erlangt  nun  Sigmund  seine  Wurde,  aber  der  Akt  der 
Urkunde  nr,  247  steht  doch  mit  der  Versammlung  von  1394  und  mit  der  vom  Mai  1397  tcie  6 
derjenigen  vom  Juli  1397  so  eng  im  Zusammenhang,  und  ist  für  die  Entwicklung  der  Ober- 
hauptrfrage  von  solcher  Wichtigkeit,  daß  das  Stück  hier  nicht  Übergangen  werden  durfte. 
Wenn  im  Eingang  des  Diplomes  selbst  unter  den  Gründen  der  Vikariatsbestdlung  auch  der 
mitspielt,  daß  der  König  wegen  zu  wichtiger  anderer  Geschäfte  bisher  den  Zug  nach  Italien 
nicht  habe  unternehmen  können^,  so  darf  man  billig  zweifeln  ob  das  ernstlich  gemeint  war.  lo 

Es  wird  mit  dieser  Sigmund'schen  Vikariatsgeschichte  bei  PelzeV  die  Erzählung  ver- 
knüpft, daß  im  Frühjahr  1396  einige  Kurfürsten  sich  in  Frankfurt  versammelt  hätten  9 
wohin  auch  Herzog  Leopold  von  Oesterreich  gekommen,  und  daß  sie  sich  über  den  König  be- 
schwerten d(ijS  er  nicht  nach  Deutschland  komme,  und  daß  sie  verlangt  tiätten,  er  möge  ihnen 
einen  Reichsverweser  setzen,  der  an  seiner  Statt  dem  Reiche  vorstünde,  in  welcher  Absicht  15 
sie  auch  ihre  Boten  an  Wenzel  schickten,  welcher  sich^den  Vorschlag  gefallen  ließ;  daher 
nun  der  König  das  Reichsvikariat  seinem  Bruder  Sigmund  überträgt  in  der  genannten  Ur- 
kunde nr.  247  vom  19  Merz  1396;  Wenzel  möge  es  den  Reichsfürsten  angekündigt  haben, 
welche  dann  beschloßen  sich  nach  Jakobi  wider  zu  FrankfuH  einzufinden,  und  der  König 
Sigmund  sollte  auch  daselbst  mit  den  Vikariatsbriefen  zu  der  Zeit  erscheinen;  es  scheine  aber,  so 
dcß  die  Reichrfürsten  den  K,  Sigmund,  der  ohnedieß  selbst  mit  seinen  Ungarn  und  mit  den 
Türken  viel  zu  thun  hatte,  nicht  dafür  haben  annehmen  wollen,  und  daß  er  die  Reise  nach 
Fraiikfurt  unterlassen  habe,  denn  er  gerieth  bald  darauf  in  den  Türkenkrieg.  So  die  Ansicht 
PelzeVs,  womack  also  im  Frühjahr  1396  eine  Kurfürstenversammlung  zu  Frankfurt  und 
vielleicht  auch  eine  zweite  ähnliche  Zusammenkunft  {der  Reichsfürsten)  im  Juli  1396  daselbst  25 
gewesen  wäre,     Av^Ji  Aschbach*  schließt  sich  dem  im  wesentlichen  an,  während  Palacky 
Höfler  Voiss  nichts  davon  erwähnen.  Es  fragt  sich,  ob  1396  wirklich  eine  solche  Versamm- 
lung stattgefunden  hat,  ob  vielleicht  gar  zwei,  oder  lieber  gar  keine,  Pelzel  stützt  sich  einzig 
und  allein  auf  den  Brief  des  Matthias  Sobemheim  an  Wemher  Spatzinger  vom  16  Dec, 
[1400]^  und  auf  den  Auszug  eines  Schreibens  Fmich's  von  Leiningen  an  Straßburg  vom  28  Juli  30 
[1397\^.  Allein  die  Darstellung  Sobemheim's  geht  auf  den  Frankfurter  Tag  vom  Mai  1397'' 
und  Leiningen' s  Brief  auf  den  Frankfurter  Tag  vom  Juli  1397^,  also  beide  nicht  auf  1396. 
Man  überzeugt  sich  leicht,  daß  Pelzel  nur  durch  das  Datum  der  Vikariatsurkunde  vom 
19  Merz  1396  verführt  war,  die  genannten  Nachrichten,  die  eben  auch  vom  Vikarius  han» 
dein,  auf  das  Jahr  1396  zu  beziehen.    Allein  jene  Vikariatsurkunde  selbst  deutet  nirgends  35 
eine  vorausgehende  Bitte  der  angeführten  Art  von  kurfürstlicher  Seite  an;  wir  wissen  sogar 
jetzt  im  Gegentheil,  daß  die  vier  Bheinischen  Kurfürsten  kurz  vorher  im  Decemher  1396 
nicht  etwa  einen  Vikarius  forderten  sondern  die  Anwesenheit  des  Königs  am  Rhein*,    Wcls 
dann  noch  das  Erscheinen  Herzog  Leopold' s  auf  der  angeblichen  Frühjahrsversammlung  von 
1396  betrifft,,  so  ist  dabei  ebenfalls  nicht  an  dieses  Jahr  sondern  an  1397  zudenken*^.  Wenn  40 

•  Vgl  nr,  »80  vom  9  Aug.  1896,  *  Abgedruckt  in  Wencker^t  Apparalut  et  imtr,  archiv . 

*  Et  hat  vielleicht  ebentowenig  Werth,  wenn  Wenzel  in      p,  968,  und  im  folgenden  Bande  der  Deutechen  Reich  s- 
seiner  Klagtchrift  gegen  Sigmund  {Windeck  hist.  Sigitm.      tagsakten, 

bei  Mencken  1,  1079)  tagt,  aus  dem  Zug  nach  Rom  zur  *  Gedruckt  bei  Wencker  l.  c.  nt,  *  und  vollständiger 

Kaiserkrönung  sei  deshalb  nichts  geworden,  weil  die  aus  bei  uns  nr.  296.  45 

der  ersten  Gefangenschaft  erwachsenen  Kosten  das  Geld  '  Vgl.  die  Anm.  zu  seinem  Brief  im  folgenden  Bande 

aufgezehrt  hätten,  welches  zur  Romfahri  bestimmt  gewe-  der  Deutschen  Reichstagsakten, 
sen  sei;  Sigmund  habe  ihn  allezeit  daran  gehindert.  ( Vgl.  *  Vgl,  die  Anm,  zu  nr.  296, 

Pelzel  Wenzel  2,  499.)  •  In  nr,  246. 

»  Im  Wenzel  2,  821828.  "  Vgl.  nr.  262.  268.  267.  278.  50 


4 


Im  Sigmund  t,  69  f. 


Einleitung.  417 

PdzeV  sagtf  er  habe  dieß  alles  auf  das  Jahr  1396  gesetzt,  weil  man  Sigmund,  der  nach  der 
Schlacht  hei  Nikopolis  in  Ungarn  hervmgeirrt,  im  Jahr  1397  nicht  in  Frankfurt  erwarten 
konnte,  so  liegt  darin  einmal  kein  entfernter  Grund  das  eben  von  Herzog  Leopold  erwähnte 
zum  Jahr  1396  zu  erzählen,  und  dann  würde,  was  das  Erscheinen  Sigmund' s  betrifft,  derselbe 

5  Einwand  auch  das  Jahr  1396  treffen,  da  letzterer  seit  Juni  dieses  Jahrs  in  Dalmatien  und 
Ungarn  war  und  schließlich  die  SchUicht  bei  Nikopolis  verlor.  Daß  man  1397  in  der  That 
glaubte,  Sigmund  werde  nach  Prag  und  von  da  mit  Wenzel  heraus  ins  Reich  kommen,  zeigt 
nr.  282;  die  schwierigen  Verbindungen  und  die  Mangelhaftigkeit  der  Nachrichten  in  jener 
Zeit  müssen  dabei  in  Anschlag  gebracht  werden.  Auch  ist  ja  nirgends  gesagt,  daß  er  gekom- 

10  men  sei,  sondern  rmr  erwartet;  bloß  das  erstere  wil/rde  unmöglich  sein,  die  Erwartung  aber 
h<xt  vielleicht  Wenzel  selbst  rege  gemacht  oder  trat  er  doch  einem  solchen  Gerüchte  nicht  ent- 
gegen wenn  es  in  Deutschland  beruhigend  wirkte.  Es  bleibt  also  dabei,  daß  die  zwei  Frank- 
furter Fürstentage  von  1396  ins  Fabelreich  gehören. 

Durch  die  Ernennung  Sigmunds  zum  Reichsmkar  war  freilich  die  Lage  der  Dinge  in 

15  DeuUschland  nicht  wesentlich  verbessert.  Noch  im  Herbste  des  gleichen  Jahres  1396  nr.  24S 
wird  die  enge  Verbindung  zwischen  Kurmainz  und  Kurpfalz  geschlossen,  welche 
die  Katastrophe  einleitete,  durch  die  König  Wenzel  den  Deutschen  Thron  verlor.  Schon  im 
Jahr  1351  war  es  ein  Erzbischof  von  Mainz,  der  Nassauer  Gerlach,  gewesen,  der  dem  Kur- 
pfälzischen  Haus  zur  Krone  verhelfen  wollte\  In  den  Jahren  1384  und  1388  ist  es  ein  andrer 

20  Erzbischqf  von  Mainz,  auch  ein  Nassauer,  Adolf  mit  Namen,  der  die  Seele  der  Bevoluitons- 
partei  zu  Gunsten  dieser  Familie  zu  sein  scheint^.  Man  darf  annehmen,  daß  es  sich  1390 
und  1393  ebenfalls  wider  um  die  Pläne  derselben  Dynastie  gehandelt  hat*.  Das  Jahr  1394 
musste  ihrem  Ehrgeiz  einen  mächtigen  Aufschwung  geben  ^,  und  wenn  gleich  damals  die 
parallelen  Bestrebungen  Herzog  Albrechfs  Ulvon  Oesterreich  noch  hemmend  entgegenstanden^ 

25  so  zeigte  sich  doch  bereits  1396,  nachdem  dieser  Herzog  am  29  AugvAt  1396  gestorben  war, 
wie  jene  Pfälzischen  Herschaf tsgedanken  fortwucherten.  Und  zwar  ist  es  in  diesem  Jahr  wider 
ein  Nassauer,  hold  Erzbischof  zu  Mainz,  jetzt  noch  Domherr  daselbst,  Graf  Johann,  welcher 
sich  mit  der  genannten  Familie  zum  Sturz  des  Luxembti/rgischen  Hauses  verbindet,  1396 
Okt.  23  nr.  248.  Wenn  sich  der  König  der  Erhebung  dieses  Mannes  auf  den  erzbischöflichen 

so  Stuhl  zu  Mainz  versagte,  so  war  dieses  Verfahren  in  der  fast  traditionellen  Haltung  der 
Mainzer  Kurfürsten  jenes  Hauses  wol  begründet;  nur  mutete  es  auch  zu  einem  glücklichen 
Ziele  führen.  Aber  vergebens  war  es  daß  Wenzel  seinen  Einfluss  bei  P,  Bonifaciu^  IX  zu 
Gunsten  des  vom  Kapitel  gewählten  Domherrn  Grotfrid  von  Leiningen  einsetzte^  die  Kurie 
war  schon  von  Johann  gewonnen.   Bei  dem  bereits  zwischen  Kurmainz  und  Kurpfalz  beste- 

zbhenden  engen  Verhältnis  war  es  freilich  natürlich,  daß  nwn  Bonifacius  den  Pfalzgrafen 
Ruprecht  HI  aufforderte  dem  zum  Erzbischofe  von  Mainz  erwählten  Johann  von  Nassau  ein 
treuer  Schützer  zu  sein''.  So  stand  nun  also  die  Sache  :  Ruprecht  begünstigt  die  erzbischöf- 
liche Stellung  Johann* s,  Johann  will  den  drei  Rupr echten  helfen  zu  edlen  Ehren  und  Würden 
nach  denen  sie  stellen  wollen^.  Indem  aber  die  Kurie  diese  beiden  noch  fester  verknüpft  und 

40  ihnen  ihre  Ounst  zuwendet  y  stellt  sie  sich  damit  zugleich  auf  die  Seite  der  Deutschen  Revolur 
tionäre.  Und  doch  hatte  gerade  Wenzel  in  der  Frage  des  Schisma's  einst  so  lebhaft  Partei 
genommen  gegen  Clemens  VII für  Urban  Vly  dessen  Nad^olger  Bonifacius  IX  war.  Und 
noch  am  28  Dec.  1396  hol  er  sich  über  sein  treues  Festhalten  an  Bonifaz  ganz  befriedigend 


*  Jm  Wenzel  2  j  SSS  nU  s.  daeelbei  HL  C. 
45       ^RTA.  i,  47  nl.  i.  •  tWd.  W.  D. 

*  EinL  zum  kön,  Friedemtag  von  Speier-Heideiberg  im  ^  Würdtwein  Nova  tubsid,  dipl  S,  818  f,  nr.  42 :  1897 
April  1888  Ht,  G  mit  nt.  i»  der  pag.  91.  Jan.  »8. 

*  EinL  zum  Nümb.  R.T.  vom  Sept.  1890  Ut.  E.  '  nr.  848. 
"  Akten  dee  Frank  f.  Tage  von  1894  Kt.  C  mit  Einleitung 

DentBohe  Belebitagi-Akten  11.  ^3 


418 


Fürsten-  und  Stadte-Tag  zu  Frankfurt  im  Mai  1397. 


ausgesprochen^.  Es  ist  schwer  zu  sagen  ob  gleichwol  der  Pabst  dem  König  nicht  mehr 
zu  trauen  gerechten  Orund  hatte*  und  deshalb  mit  seinen  Gegnern  gieng,  oder  ob  die  nach- 
folgende  Hinneigung  des  Königs  zu  der  Französischen  Auffassung  des  Schisma's  bestimmt 
wurde  durch  die  Gunst  welche  Bonifacius  dem  Johann  von  Mainz  erwies;  ich  neige  mich  der 
letzteren  Auffassung  zu.  In  Rom  scheinen  besonders  die  Geldmittel  Johanns  gewirkt  zu  s 
haben ',  und  man  stellte,  seitens  eines  Theils  der  Mainzer  Domherren,  die  Wahl  Gotfrid's  als 
eine  Unterstützung  der  Französischen  Kirchenpolitih  dar*;  Wenzel  aber  musste  sich  jedenfalls 
von  der  Kurie  verletzt  fühlen,  die  auf  seine  Verwendung  zu  Gunsten  des  regelrecht  erwählten 
Gotfrid  nicht  Rücksicht  nahm.  Die  Verbindung  zwischen  Bonifacius  IX  Ruprecht  III 
und  Johann  von  Mainz  hat  dem  König  dann  richtig  im  weiteren  Verlauf  den  Thron  lo 
gehostet^. 

Endlich  scheint  es  inzwischen  unter  dem  Druck  der  Umstände  bei  Wenzel  Ernst  zu 
werden  mit  der  Reise  ins  Reich,  er  lädt  noch  im  Februar  1397  dringend  ein  zu  einer 
Reichsversammlung  auf  29  April,  nr,  249.  Es  verlautete  auch  richtig  aus  Böhmen^, 
daß  er  vnrklich  Reisevorbereitungen  treffe,  aber  er  kam  nicht  und  aus  dem  Reichstag  wurde  i5 
nichts,  nr,  250,  Vielleicht  wollte  er  erst  die  weitere  Entwicklung  der  Mainzer  Angelegenheit 
abwarten. 

B,  Aber  das  kurfürstliche  Ausschreiben  des  Fürsten-  und  Städte-Tags 
nach  Frankfurt  auf  1397  Mai  13  nr,  251  leitet  nun  die  Aktion  von  der  gegnerischen 
Seite  ein.  Die  drei  Rheinischen  Kurfürsten  (Johann  von  Mainz  war  noch  nicht  von  Rom  20 
zu/rück"^,  aber  der  mit  ihm  so  eng  verbündete  Ruprecht  war  dabei)  lad&n  nach  Frankfurt  nicht 
bloß  die  übrigen  Kurfürsten  Fürsten  Grafen  Herren  und  Städte  sondern  auch  den  König 
ein,  aber  auch  wenn  dieser  nicht  erschiene,  soll  der  Tag  vor  sich  gelten;  sie  sprechen  mit 
Pathos  von  dem  drohenden  Untergang  des  Christenglaubens  und  des  Reichs^  von  einem  Noth- 
Stande  der  die  eiligste  Abhilfe  erfordere  wenn  er  überhaupt  noch  geheilt  werden  solle,  nr,251,  25 
Sie  geben  also  die  kirchlichen  Zustände  und  die  des  Reichs  gleichmäßig  als  Gegenstand  der 
zu  ertcartenden  Berathung  an,  und  indem  sie  erklären  daß  sie  die  Versammlung  halten 
werden  ob  der  König  erscheine  oder  nicht,  leihen  sie  damit  nur  der  Selbständigkeit  ihres 
Vorgehens  den  vollen  Aufdruck,  nachdem  dieselbe  formell  schon  durch  die  Initiative  der 
Einladung  hervorgetreten  war.  Man  sieht  aus  dem  Datum  von  nr,  251,  daß  die  genann-  so 
ten  Herren  im  Februar  eine  Zusammenkunft  in  Boppard  gehalten  haben  müssen,  wo  sie 
dieses  eigenmächtige  Verfahren  von  sich  aus  einzuschlagen  beschlossen^,  Sie  wollen  aber 
zuvor  wissen,  wie  weit  sie  bei  dieser  Methode  auf  die  Theilnahme  der  Reichsstände  rech- 
nen  können,  daher  sie  die  Stadt  Köln  eben  in  nr,  251  auffordern  sich  über  ihre  Be- 
schickung des   Tags  zu  äußern^.     Natürlich  hatten  die  Kurfürsten  auch  an  Frankfurt  S5 


'  Siehe  nr,  846  nt.  Die  in  nr.  846  «elbet  erwähnte  Ge- 
eandtechaft  WenzeFs  nach  Frankreich  in  der  Kirchen- 
frage  vom  Sommer  1896  beweist  nickte  gegen  eeine  treue 
Haltung  für  damals. 

*  Wenn  Bonifaz  den  König  am  9  September  1896  wegen 
seiner  unwandelbaren  Treue  belobt,  so  gibt  er  ihm  doch 
zugleich  die  freundliche  Ermahnung  sich  von  keinen 
ScJiismatikem  verführen  zu  lassen,  und  diese  Warnung, 
nicht  Jenes  Lob,  war  wol  die  eigentliche  Absicht  dieses  bei 
Pelzel  Wenzel  a  ürk.  B.  p.  n  f.  nr.  189  abgedruckten 
Briefs. 

*  Palacky  8,  a,  106  nt.  118  und  Höfler  188  nt,  8. 

*  Hofier  180. 

*  Ueber  das  Verhältnis  ^  in  welches  die  beiden  Ru- 
prechte,  Friderich  von  Köln  und  andere  Deutsche  Fürsten 
zu  König  Richard  II  von  England  traten,  s.  Häusser  1, 
809j  Höfler  187-189,  Palacky  Formelbücher  8,  ri  f.  nr.  66 
und  seine  Böhmische  Geschichte  a^  a,  98  f.  nt.  109. 


•  Wenn  der  in  St.  Chr.  1, 191  abgedruckte  Brief  Ülman 
Stromer' s  vom  n  Merz  1897  in  dieses  Jahr  gehört,  so 
wurde  von  des  Königs  Geschäflslrägern  selbst  verbreitet, 
er  wolle  noch  vor  16  April  herauskommen  Frieden  zu 
machen.  Auch  die  Aeußerung  des  Königs  bei  Würdtwein  4o 
Subs.  dipl.  8, 178-176  nr.  88  gehörtwol  auf  1897  wie  Pelzel 
Wenzel  8,  847  will,  und  nicht  auf  1898  was  Würdtwein's 
Meinung  ist;  er  stellt  darin  dem  PabsU  die  schUmmen 
Folgen  vor,  die  in  Sachen  des  Schisma's  'aus  seinem  Ver- 
halten sich  entwickeln  könnten,  Pelzel  l.  c.  und  Höfler  184.  46 

'  Höfler  Ruprecht  188.  —  Worauf  die  Nachricht  Haus- 
ser*s  1,  809  beruht,  daß  Johann  den  Frankfurter  Tag  be- 
rufen habe,  sehe  ich  nicht;  in  der  Einladung  nr.  861  sind 
es  gerade  die  drei  andern  Rheinischen  Kurfürsten  und 
nur  diese.  50 

•  VgL  nr.  880  art.  l. 

•  Was  auch  geschieht  in  der  Antwort  vom  8  Merz  1897 
nr.  896. 


Einleitung.  4^g 

Meldung  von  ihrer  Absicht  gethan^;  ausdrücklich  wissen  wir  es  sonst  noch,  daß  Wetzlar'^ 
Maim^  die  Grafen  Adolf  von  Waldeck  und  Engelbrecht  vonZiegenhain^  Herzog  Leopold  IV 
von  Oesterreich^  und Mülhausen^  eingeladen  waren;  natürlich  war  dieß  auch  bei  den  andern 
der  Fall,  welche  erschienen  sind  '^y  man  wird  die  Aufforderung  rnoglichst  weit  ausgedehnt 

5  haben  oder  doch  so  weit  als  man  auf  Zustimmung  hoff enkonnte.  Ich  wollte  aber  die  Versamm- 
lung doch  nicht  geradezu  als  Reichstag  bezeichnen,  da  eben  nur  die  drei  genannten  Rheini- 
schen Kurfürsten  dazu  einladen  und  der  von  ihnen  hergebetene  König  weder  in  Person  kommt 
noch  sich  durch  einen  unmittelbar  bei  der  Versammlung  bevollmächtigten  Rath  vertreten  lässt^. 
Was  die  Zeit  der  letzteren  betrifft,  so  ist  ihr  Arfang  schon  durch  die  Einladung  bestimmt, 

10  und  in  der  Anmerkung  zu  nr.  275  zeigen  wir,  daß  der  zwischen  Fürsten  und  Städten  in  der 
Reichsangelegenheit  zu  Stand  gekommene  Abschied  zwischen  13  und  22  Mai  fällt.  Die 
Angabe  des  Theodorich  von  Niem  l.  2  c.  33  vernali  tempore  —  videlicet  pontificatus  dicti 
Bonifacii  anno  octavo  [1397]  mense  aprili  ist  also  nicht  ganz  genau;  wenn  er  beifügt  qui 
{rmncii  multorum  regum  etprincipum)  per  duodecim  dies  in  hujusmodi  consiliis  remanse- 

isrunt^  so  Tnag  das  von  der  Beraihung  der  kirchlichen  Dinge  gelten  oder  vom  ganzen,  wir  sahen 
schon  daß  man  zu  den  Reichsangelegenheiten  nicht  ganz  so  lange  gebraucht  hatte,  die  Behand- 
lung beider  Gegenstände  wird  aber  neben  einander  hergegangen  sein,  vielleicht  darf  man 
die  Zahl  der  Tage  bei  der  Art,  wie  Dietrich  von  Niem  hier  unterrichtet  oder  vielmehr  wenig 
unterrichtet  scheint,  av,ck  nicht  gerade  zu  genau  nehmen, 

so  Der  Irrthum  Aschbach' s^  und  Hößer's  *®,  welche  statt  der  zwei  zu  Frankfurt,  zuerst 

im  Mai  und  dann  im  Juli  1397,  gehaltenen  Tage  nur  eine  einzige  Versammlung  annehmen", 
ist  neuerdings  von  Janssen**  berichtigt  worden.  Uebrigens  hat  schon  Lersner*^  diese  Unter- 
Scheidung  gemacht,  erkannte  diefasti  Limpurgenses**  aus  welchen  er  auch  seine  Angaben 
über  den  Besuch  des  Maitcys  zog,  und  eben  diese  Limburger  Chronik  unterscheidet  beide 

25  Tage  richtig.  Dietrich  von  Niem*^  freilich  erzählt  nur  von  einem  Tag,  dem  des  Frühjahrs^ 
desgleichen  Matthias  Sobemheim*^  und  J^migshofen" ;  das  ist  erklärlich,  weil  der  Juli- Tag 
bei  seinem  ergebnislosen  Verlauf  kaum  gezählt  zu  werden  verdiente.  Mit  der  Kritik  des 
Königshofen  müssen  wir  uns  jedoch  noch  etwas  naher  beschäftigen.  Nachdem  er  eine  Darstel- 
lung der  Fehler  WenzeVs  und  der  an  ihn  gerichteten  Fh^mahnungen  der  Kurfürsten,  nach  der 

80  ihm  dabei  vorliegenden  Absetzungsurkunde^^,  gegeben,  fährt  er  weiter  fort :  herumb  wurdent 
die  kurfürsten  zft  rote,  das  sü  woltent  disen  künig  entsetzen  und  das  heiige  rieh  bas  ver- 
sorgen, und  koment  züsamene  zt  Frankefurt  die  drie  ertzebischofe  von  Mentze  Triere  und 
Kölle,  der  pfaltzgrove  vom  Ryne  und  der  herzöge  von  Sahssen,  und  euch  herzöge  Lüpolt 
von  Osterich  und  vil  andere  fiirsten  und  herren,  und  von  allen  stetten  am  Byne  erbere 

36  botten.  und  gingent  die  kurfürsten  also  heimeliche  zA  rote,  das  die  andern  herren  und 
aller  stette  botten  nüt  wustent  werumb  sü  do  werent  oder  was  men  t&n  wolte.  also  künden  t 
die  kurfürsten  nüt  einhellig  werden  und  mahtent  einen  andern  dag  gein  Marpurg.  Dieser 
Bericht  von  dem  Frankfwrter  Tag  ist  ganz  konfus.   Es  kann  kein  anderer  gemeint  sein  als 

'  nr.  276,  führung  der  dabei  gewöhnlich  übersehenen  Limburger 

40       *  nr.  268,  Chronik. 

»  nr.  261.  "  Frankf.  Chron.  i,  828  auf  den  zweiten  congress 

*  nr.  269,  seind  diese  beide  brief  vorhanden ,  zum  Jahr  1897. 
"  nr.  267.  "  Siehe  nr.  278. 

*  Zweite  Anmerkung  zu  nr.  277.  "  De  echismate  l.  2  e.  88. 

45       '  Siehe  Einl.  lü.  C  und  A  mit  den  Texten.  "  Wencker  Apparatue  267  f.  der  Brief  vom  16  Dec.  uoo 

■  Siehe  Einl.  lit.  D.  an  Wernher  Spatzinger :  tunc  principes  electores  conve- 

*  Sigmund  i,  188,  nerunt  -  ut  daret  hujusmodi  yicarium  —  ab  eo  spreta  — ; 
••  Hupreckt  126.  auch  in  RTA.  8. 

"  Auch  Rayn,  Ann.  eccL  1897. 8  kenninur  eine,  die  vom  "  St.  Chr.  8,  496, 12  (ed.  Schilter  p.  142). 

50  Frühjahr.  '*  Vgl.  St.  Chr.  8,  496  nt.  l;  der  Aneehluse  an  die  Ab- 

«•  Frankf.  Reichekorreep,  1,  126  nr.  46  nt.  •,  mit  An-      seizungsurkunde  dauert  6m  etwa  pag.  496  Un.  14. 


420  Fürsten-  und  Städte-Tag  zu  Frankfurt  im  Mai  1397. 

der  vom  Mai  1397,  Denn  er  ist  offenbar  als  At^aTigepunkt  in  der  Reihe  dieser  revolutionären 
Ve^'sammlungen  gekennzeichnet  v/nd  vor  die  Marburger  Versammlung  vom  Juni  1399  gesetzt; 
ein  wirklicher  Tag  zu  Frankfurt j  ungeföhr  in  der  von  Königshofen  angegei)enen  Absicht, 
und  vor  dem  Marburger  Tagy  findet  sich  aber  nur  1397,  und  zwar  gleich  in  zwei  Exemplaren, 
im  Mai  und  im  Juli;  der  Juli-Tag,  der  wegen  schwachen  Besuches  erfolglos  blieb^  und  auf  s 
wdchem  Herzog  Lupolt  von  Oesterreich  nickt  wie  bei  KSnigshofen  erwähnt  wird,  ist  nicht 
gemeint,  es  kann  nur  der  Frankfurter  Mai- Tag  sein,  wo  dieser  Herzog  die  große  BoUe  spielt 
und  deshalb  auch  bei  Königshofen  ausdrücklich  und  ntben  den  Kurfürsten  genannt  ist. 
Allein  nun  hat  unser  Chronist  mit  dieser  richtigen  Nachricht  noch  anderes  zusammengewoffen, 
das  nicht  dahin  sondern  zu  andern  Versammlungen  jener  Zeit  gehört,  und  zwar  zu  solchen  lo 
die  er  theilweise  gar  nickt  kennt  theilweise  nur  flüchtig  erwähnt.  So  ist  1)  der  Erzbischof  von 
Mainz  als  anwesend  genannt,  allein  die  Aufzählung  der  Anwesenden  im  chron.  Lünpurgenae^ 
nennt  ihn  nicht  und  gibt  auch  den  Ghrund  dafür  an;  dem  entepricM  vollkommen,  dqß  auch 
die  Einladung  nur  von  den  drei  andern  Bheinischen  Kurfürsten  ausgeht  \  die  auch  allein  dets 
gemeinschaftliche  Beglaubigungsschreiben  an  Franlrfurt^  ergehen  lassen,  einen  gemeinsamen  is 
GeleitS'QegerJmef^  ausfertigen,  und  der  Stadt  Franlrfurt  vereint  ihren  Bath geben*  in  Betreff 
des  Geleites  für  die  übrigen  Beichsstände;  die  Nachricht  von  der  angeblichen  Anwesenheit 
des  Erzbischofs  von  Mainz  beruht  wahrscheinlich  auf  Verwechselung  mit  dem  Bopparder 
oder  dem  Marburger  Tag  von  1399''.    Eine  ähnliche  Bewandtnis  hat  es  2)  mit  der  von 
Königshofen  behaupteten  Anwesenheit  des  Herzogs  von  Sachsen  :  er  erschien  weder  im  Mai  to 
noch  im  Juli  1397  zu  Frankfurt,  auch  noch  nicht  auf  der  Bopparder  Zusammenkunft  im 
April  1399,  sondern  erst  in  Marburg  im  Juni  1399;  von  dorther  ist  also  diese  Notiz  über- 
tragen auf  den  hier  in  Bede  stehenden  Frankfurter  Mai -Tag  von  1397.     Auch  ist  3)  die 
weitere  Nachricht  Königshof en's  unrichtig,  es  sei  die  BeraJthung  der  Kurfürsten  so  geheim 
gehalten  worden,  daß  die  andern  Herren  und  Städteboten  nicht  einmal  wussten  warum  sie  da  ts 
waren  oder  was  man  thun  wollte;  denn  den  letzteren  wenigstens  werden  die  Beschlüsse  der 
Kurfürsten  offiziell  mitgetheilt*  und  dann  von  der  Stadt  Frankfurt  wider  abschrifüich  an 
Kolmar  Mülhausen  und  Eger  versendet^;  auch  hier  ist  die  falsche  Nachricht  des  Chronisten 
durch  eine  Verwechselung  entstanden  *^,  indem  Frankfurt  allerdings  unterm  10  Aug.  1399 
an  K.  Wenzel  berichtet^\  daß  die  Stadt  zwar  zweimal  Boten  bei  den  Fürstenzusammenkünften  so 
gehabt  habe,  jedoch  trotzdem  nie  etwas  erfahren  konnte,  nemlich  zu  Boppard  im  April  und 
zu  Marburg  im  Juni  1399^\    Natürlich  ist  es  4)  ebenso  falsch,  daß  auf  dem  F^anJ^urter 
Mai 'Tag  1397,  wie  es  nach  Königshofen  scheinen  kann,  von  den  Kurfürsten  beschlossen 
worden  sei  einen  andern  Tag  nach  Marburg  zu  machen;  der  Marburger  Tag  kommJt  erst  1399 
vor,  und  zwischen  ihm  und  dem  vorgenannten  liegt  noch  manches  in  der  AGtte^*;  der  Chronist  ss 
fuit  nur  die  richtige  Erinnerung,  daß  auf  unserer  Versammlung  die  Abhaltung  einer  neuen 
beschlossen  wurde,  während  ihm  entfallen  ist,  daß  die  neue  auf  Juli  und  nach  FrtnJtfurt 
bestimmt  ward**,  und  er  lässt,  mit  Ueberspringung  alles  dazwischenliegenden,  gleich  zu 
Frankfurt  im  Mai  1397  die  Marburger  Juni -Versammlung  von  1399  beschlossen  werden. 


*  Siehe  nr.  IM.  '*  An  den  Jakohi-Tag  1S97  üi  dabei  nUhl  su  denken,  40 

*  nr,  978,  denn  omcA  dort  blieben  die  Städte  mit  dem  Hergang  nic9U 
^  Siehe  nr,  261  und  Einleitung  Ut.  B,  unbekannt,  e.  nr,  »$4. 

*  nr.  »S9.  "  Im  fönenden  Bande  der  RHehttageakten, 

'^  nr,  »64.  ^  Dieee  Tage  eind  die  sweifeUoee  nähere  BeeOmmung, 

*  nr.  »66,  die  dort  eupponiert  werden  muß.  45 
'  Denn  an  den  Jakobi-Tag  tssi  i$t  nitht  zu  denken ,          "/>er  Frankfurter  JuHtag  von  tS97,  der  Nürnberger 

da  auch  dort  Kurmainz  nicht  erechien,  vgl,  nr.  »98.  »84,  im  September  iS97,  der  Frankfurter  vom  Jan.  iSSS,  der 

»86  wo  et  nie  dabei  iet,  Bopparder  vom  April  1899,  von  weUhen  allen  der  Chro- 

*  nr,  »76,  niit  echweigt. 

*  nr.  »7€,  **  nr.  »7»  und  »76.  60 


Einleitung. 


421 


eine  Angabe j  die  schon  an  sich,  wegen  der  langen  Zeit  zwischen  den  beiden  Tagen,  als  ganz 
unwahrscJieinlich  bezeichnet  werden  müsste. 

C  Frankfurtisches  Geleite  zu  dem  Tag  daselbst.  —  Gegenüber  vom  Jahr 
1394^  erscheint  Jetzt  das  Geleitswesen  zur  Versammlung  nach  den  erhaltnen  Urkwnden  schon 

5  weit  entwickelter.  Wir  theilen  dtejjmalfast  noch  alle  darauf  bezüglichen  Stücke  nach  vollem 
Texte  mit.  In  der  Folge  sollen  diese  Urkunden  von  doch  nur  untergeordnetem  Werth  bloß  aus- 
züglich  gegeben  werden,  zunächst  mit  Anzeige  der  wesentlicheren  Abweichungen  die  gegenüber 
von  den  vorliegenden  eintreten.  Hier  aber,  wo  sie  uns,  nach  dem  schwachen  Anfang' in  1394, 
zum  erstenmal  in  vollerer  Entwicklung  entgegentreten,  durften  sie  mehr  Berücksichtigung  in 

«0  Anspruch  nehmen. — In  Bef/reff  der  hier  vorliegenden  bemerke  ich  nv/r,  daß  in  nr.  266  von  den 
Übrigen  Reichsständen  zum  Schluss  noch  ein  weiteres  Versprechen  und  auch  daz  nimand  — 
virhengniß  si  {auf  das  Verhältnis  Johanns  von  Nassau  zu  Gotfrid  von  Leiningen  wegen  des 
Mainzer  Stuhles  bezüglich?)  verlangt  wird,  welches  die  Kurfürsten  in  nr. 264  nicht  ablegen; 
aber  es  zeigt  sich  in  nr.  263  und  265,  daß  man,  wie  es  scheint,  auch  diesen  andern  Reichs- 

1*  ständen  gegenüber  darauf  wider  verzichtet  hat.  Auch  was  in  nr.  253  von  der  Stadt  in  Betreff 
der  Geächteten  u.  s.  w.  gewünscht  wird,  kommt  in  den  übrigen  Stücken  nicht  weiter  vor. 

D.  Besuch  des  Frankfurter  Tags.  —  Was  zuerst  den  Konig  betrifft,  so  erscheint 
er  persördich  nicht.  Nach  Dietrich  von  Niem*  hätte  er  zwar  das  öffentliche  Versprechen 
gegeben  zu  kommen,  was  ich  aber  bei  der  Eigenmächtigkeit  des  Auftretens  der  einladenden 

«0  Fürsten  bezweifeln  möchte,  namentlich  wegen  der  Art  wie  sich  Wenzel  bei  der  Versamndv/ng 

dann  vertreten  oder  richtiger  nicht  vertreten  lässt.  In  nr.  270  nendich  beglaubigt  er  Borziwoy 

von  Swinar  bei  der  Stadt,  aber  auch  nur  bei  der  Stadt;  man  sieht  wie  er  es  macht  um  sich 

aus  der  Schlinge  zu  ziehen :  Borziwoy  wurde  doch  wegen  der  Versammlung  dahin  geschickt, 

^aber  bei  dieser  wollte  ihn  der  König  nicht  beglaubigen,  weil  damit  von  seiner  Seite  die  Aner- 

S5  kennung  derselben  ausgesprochen  gewesen  wäre,  er  schickt  ihn  aber  dochj  nur  daß  er  ihn 
bloßfü/r  die  Stadt,  wo  der  Tag  gehalten  wird,  mit  Vollmacht  versieht,  er  hat  also  seinen 
Berichterstatter*  dort  für  den    Tag,  aber  keinen  Gesandten  auf  dem  Tag. 

Eine  eigne  Gesandtschaft  der  Universität  Paris  ist  neben  der  des  Königs  von  Frank- 
reich bereit  zu  erscheinen,  nr.  269.  Man  könnte  zweifeln  ob  sie  auch  wirklich  erschienen 

»0  igt,  da  kein  besondrer  Brief  von  ihr  vorliegt^  und  die  Liste  nr.  273  von  Frankreich  nur  die 
Gesandtscheft  des  Königs  erwähnt.  Allein  das  Schreiben  vom,  26  Apr.  1400^  zu  einer  späteren 
Frankfwrter  Versammlung  bezeugt,  daß  hier  im  Mai  und  auf  dem,  nachfolgenden  Juli^Tag 
1397  eine  solche  Gesandtschaft  bereits  gewesen  ist*. 

Dagegen  scheint  K.  Richard  II  von  England  dießmal  noch  nicht  vertreten  zu  sein,  wie 

35  doch  das  nächstemal  geschah.  Da  Dietrich  von  Niem''  nur  berichtet,  mit  den  Gesandten  der 
Deutschen  Fürsten  seien  nachher  auch  solche  des  Königs  von  England  zu  P.  Bonifadus  ge* 
kommen,  so  lässt  sich  daraus  noch  nichts  schli^en  für  deren  Anwesenheit  auch  auf  dem 
Frankfurter  Tag.  Durch  einen  solchen  voreiligen  Schluss  ohne  Zweifel  ist  Rayn.  1397.  3  zu 
der  Behauptung  verführt*  worden,  doß  auch  dieser  Fürst  auf  dem  Frankfurter  Tag  vom 


40       *  Vgl.  nr.  Mi  und  Einleitung  zum  vorigen  Tag  Ut.  B, 

*De  ichUmaie  L  »  e.  88;  er  erzähU  auch,  daß  der 

König  eingeladen  war,  wae  wir  eekon  aus  nr,  ssi  witeen. 

*  Borziwoy  heriehiet  nachher  dem  König,  e.  nr.  977. 
Dae  treue  Frankfürt  hatte,  noch  aU  der  gefährliche  Tag 

45  eret  bevoretand,  dem  König  Bericht  eretattet,  worüber 
fftcfc  dieeer  eehr  erfreut  zeigte  «•  nr.  870. 

*  Wie  dodi  zu  einer  epätem  Frankfurter  Vereamm- 
hing  in  dem  Schreiben  vom  86  April  1400  vorliegt,  e.  RTA. 
Band  8. 

50       *  Siehe  RTA.  Band  8,  und  die  Binl.  zum  Frankfurter 
Tag  vom  Juli  1897  Ht.  C. 


'  Die  Franzöeieche  GeeandUchaft  von  189$  siehe  bei 
Hofier  Ruprecht  187  und  bei  Befeie  Conc.  •  Gesch.  e,  781- 
786.  Es  wäre  vielleicht  der  Mühe  werth  zu  untersuchen, 
ob  die  angebliche  G^andtschafl  von  I89e  wirklich  schon 
in  diesem  Jahr  stattgefunden  hat  und  nicht  wie  mir  schei- 
nen will  identisch  mit  der  von  1897  ist. 

'  De  schismate  (.  >  c.  a«.  —  /h  unsrer  nr,  878  steht  nur 
eine  Französische  und  keine  Englische  Gesandtschaft  auf 
der  Uste. 

•  Aehnlich  Hofier  Ruprecht  188,  dochfikgt  er  zweifelnd 
bei  „wie  es  seheint". 


422  Fürsten-  und  Städte-Tag  zu  Frankfurt  im  Mai  1397. 

Frühjahr  1397  durch  eine  Gesandtschaft  vertreten  gewesen  sei,  üehrigens  gehört  die  eben 
angeführte  Nachricht  des  Dietrich  von  Niem  vielleicht  auch  gar  nicht  ins  Frühjahr  sondern 
in  den  Sommer  1397 ^  wo  vnrklich  bei  dem  Juli-Tag  zu  Frankfurt  Englische  Gesandte  an- 
wesend waren  und  dann  von  da  mit  denjenigen  der  Deutschen  Fürsien  nach  Born  gegangen 
sein  mögen :  eine  Verwechselung  beider  Versammlungen  *,  die  um  so  wahrscheinlicher  ist,  als  s 
Dietrich  von  Niem^  wie  erwähnt ,  von  der  spätem  im  Juli  nichts  weiß  und  wol  beide  zusamr 
mevigeworfen  hat.  Die  multi  reges  et  principes^  die  er  ihre  Boten  auf  den  Tag  im  Frühjahr 
1397  schicken  lässig  reducieren  sich  freilich,  was  die  reges  betrifft^  bei  unsrer  Annahme  auf 
den  König  von  Frankreich  allein. 

In  nr.  272  haben  wir  wol  unsere  älteste  Präsenzliste.  Allerdings  zählt  sie  nur  die  Boten  lo 
der  Städte  auf  und  ist  noch  kein  amtliches  Verzeichnis  das  etwa  vom  Reichstag  selbst  aus- 
gienge,  sondern  wahrscheinlich  nur  eine  Zusammenstellung  die  von  der  Stadt  Frankfurt 
gemacht  wurde  um  mit  nr.  275  an  befreundete  Städte  verschickt  zu  werden.  {Eine  äJinLiche 
Zusammenstellung  findet  sich  schon  1387  \  aber  dort  ist  der  Zweck  nwr  die  Aufführung  von 
Zeugen  für  den  Akt.)  Eine  Herrenliste  entnahmen  wir  der  Limbu^ger  Chronik,  in  nr.  273,  15 
Es  ist  leicht,  aus  nr.  252.  254-269.  271-273  ein,  wenn  auch  wol  nicht  ganz  vollständiges,  doch 
in  den  Hauptpersonen  zuverlässiges  Verzeichnis  auszuziehen.    Ich  erwähne  nur  noch  aus 
nr.  280  art.  5,  daß  Nürnberg  seinen  Berthold  Pfintzing  und  Jobs  Tetzel  schickte.  Augsburg 
ist  in  nr,  272  als  anwesend  aufgeführt,  aber  der  Auszug  aus  der  Rechnung  der  Stadt  in 
nr.  311,  wo  aus  dem  Jahr  1397  alles  von  derartigen  Ausgaben  gesammelt  ist,  hat  davon  so 
keine  Spur. 

E.  Beschlüsse  des  Frankfurter  Tags  und  deren  Ausfährung.  —  Wie 
ernst  die  Lage  in  Deutschland  sich  für  Wenzel  bereits  gestaltet  hatte,  das  sieht  man  wol  aus 
dem  Schreiben  der  Frankfurter  noch  vor  der  Maiversammlung  daselbst  nr.  274  :  wenn  der 
König  nicht  selbst  kommt,  kann  mxin  für  nichts  gutstehn.  Konigshofen*  rechnet  nicht  mit  «5 
Unrecht  diese  Versammlung  schon  zu  denjenigen  der  Revolutionsperiode;  nur  daß  man  ge- 
radezu jetzt  schon  die  Entsetzung  des  Königs  beabsichtigt  habe,  das  geht  wol  zu  weit;  man 
doof  seine  Worte  hier  nicht  pressen,  versteht  man  sie  aber  in  dem  eben  formulierten  allgC" 
meineren  Sinne,  so  mag  nichts  dagegen  eingewendet  werden.  Der  Beschluss  der  Fürsten 
wenigstens  ist  zunächst  noch  kein  so  offener;  sie  entscheiden  sich,  allerdings  weiteres  damit  ao 
vorbereitend,  dahin,  eine  große  Gesandtschaft  an  den  König  zu  schicken  und  ihn  um  einen 
Reichshauptmann  zu  bitten,  jedenfalls  aber  einen  neuen  Tag  in  Frankfurt  auf  Jakobi  zu 
halten  um  alsdann  fridde  und  gnade  und  alle  Sachen,  die  notdorftigsin^furbasser  zft  dem 
besten  zu  versorgen  und  z&  bestellen.  Noch  ein  Versuch  soll  also  mit  dem  König  gemacht 
werden,  er  soll  sich  selbst  seinen  Ersatzmann  stellen  dürfen,  es  ist  die  legitime  Regierungs-  sn 
Veränderung  auf  der  Grundlage  der  RechtskontinuitäU  Aber  doch  nur  scheinbar;  denn  ob  er 
das  ihun  vnll  oder  nicht,  das  soll  nicht  in  seinem  Belieben  stehen,  er  selbst  soll  jedenfalls 
nicht  weiter  regieren  :  thut  er  nicht  was  man  jetzt  verlangt,  so  wird  man  alle  dringlichen 
Dinge,  also  auch  diese  Oberhauptsfrage,  von  sich  aus  ordnen.  Die  Städte  versprechen  auf 
Jakobi  wider  zu  kommen  und  dann  eine  bestimmte  Erklärung  abzugeben,  ob  sie  mit  dem  40 
künftigen  Reichshauptmann  und  den  Fürsten  gehen,  oder,  falls  Toan  den  erstem  nicht  er- 
hielte, mit  den  letztem  sich  über  das  weitere  verständigen  wollen.  Alles  nach  nr.  273*.  Auch 
Matthias  Sobemheim  in  seinem  Briefe  vom  16  Dec.  1400*  läset  die  Fürsten  beim  König  um 
einen  Vikarius  bitten.  Man  muss  schließen  :  Die  Ernennung  Sigmund^s  zum  ReicJisvikar 
nr.  247,  obwol  schon  vom  19  Merz  1396  datiert,  ist  damals  entweder  in  Deutschland  noch  45 

*  Die  Erwähnung  der  Boten  der  Univereitäl  Paritf  die  *  Vgl  nr.  ase  gelich  man  davan  gescheiden  is;  dcusu 
bei  ihm  nicht  fehlt ,  paut  eben  zu  beiden  genannten  Ver-      nr.  sss  und  29», 

eammlungen.  *  Wencker  Apparatui  aes,  und  im  Bande  s  der  Deut- 

*  RTA.  1  nr.  801  art,  4,  echen  ReichstagecLkten, 

'  5t.  Chr,  8,  496,  IS' 14,  50 


Einleitung. 


423 


nicht  bekannt  gewesen  j  sonst  hätte,  als  man  einen  Reichshauptmann  verlangte,  doch  darauf 
Rücksicht  genommen  werden  müssen,  oder,  was  wahrscheinlicher  ist,  man  ignorierte  sie  ab' 
sichtlich,  weil  den  Fürsten  mit  der  Ernennung  eines  Bruders  des  Königs  glicht  gedient  war; 
sie  wollten  keinen  Luxemburger  sondern  einen  aus  ihrer  Mitte  häben^.  Daß  sie,  dem  König 
5  ein  Zugeständnis  der  letztem  Art  abzuringen  gedachten,  sieht  man  auch  an  der  Wendung  in 
nr.  276,  wo  von  den  Städten  die  Rede  ist :  ob  sie  bi  demselben  heubtman  —  und  —  den 
korfärsten  fursten  und  herren  bliben  und  bistendig  sin  wuUen  :  der  künftige  Hauptmann 
gehört  zur  Partei  der  Fürsten.  Die  Städte  hatten  sich  noch  nicht  gleich  entscheiden  wollen, 
und  Voiss*  hat  wol  Recht,  wenn  er  den  Ghrund  davon  in  ihrer  Erkenntnis  sieht,  wie  weit 

10  eigentlich  die  Absichten  der  Fürsten  giengen.  Man  wird^  kaum  zweifeln  können,  daß  dabei 
an  Pfalzgraf  Ruprecht  II  gedacht  war ;  er  und  sein  Sohn  Ruprecht  III  waren  auf  der 
Versammlung  anwesend^.  Das  flotte  Auftreten  Leopold's  von  Oestreich^  scheint  ebenfalls 
nicht  ohne  besondere' Absicht  zu  sein,  doch  von  plumper  Art;  er  geriert  sich  mit  einer  Frei- 
gebigkeit wie  ein  Konig*. 

15  Borziboy  v,  Swinar  berichtet  nun  Wenzeln  über  den  Verlauf  des  Tags,  laut  nr.  277''. 

Auch  die  Gesandtschaft  der  zu  Frankfurt  versammelten  Fürsten  an  Wenzel  hatte  sich  auf  den 

Weg  gemacht.  Sie  bestand  aus  einem  geistlichen  und  einem  toeltlichen  FUrsten,  Bisch.  Lam- 

precht  von  Bamberg  und  Markgr,  Wilhelm  I  von  Meißen  •,  und  wenn  die  beiden  Berichte 

nr,  277  und  278  auch  noch  den  Burggrafen  von  Nürnberg  als  Mitreisenden  nennen^,  so  ist 

«0  derselbe  vermuthlich  nur  als  Geleitsmann  mitgegangen.  PelzeV^  bezeichnet  den  Meißener  und 
den  Burggrafen  als  Botschafter,  hat  aber  unsere  bei  Wencker  schon  abgedruckte  nr.  277 
offenbar  nicht  genau  gelesen;  ganz  deutlich  ist  dort  gesagt,  daß  die  Botschaft  der  Fairsten 
aus  dem  Bischof  und  dem  Markgrafen  bestand^^,  und  damit  stimmt  nr.  278,  die  Pelzel  noch 
nicJd  kannte,  die  aber  auch  diese  zwei  zusammen  nennt^*;  in  den  beiden  Stücken  wird  der 

2ß  Burggraf  erst  nachträglich  als  Reisegenosse  des  Bischofs  genannt.  Wenn  Pelzel  ihnen  die 
Bitte  an  den  König  aufgetragen  sein  läset,  er  möchte  wider  einmal  nach  Deutschland  kommen, 
wo  er  seit  sechs  Jahren  nicht  gewesen  wäre,  so  stimmt  das  keineswegs  mit  den  aus  nr.  275 
ersichtlichen  Frankfurter  Beschlüssen,  und  ist  nichts  als  eine  pragmatisierende  Erfindung 
PelzeVs.  Die  zwei  Gesandten  müssen  nach  beiden  Berichten  "  auf  verschiedenen  Wegen  gereist 

fiü  sein,  der  Bischof  hatte  den  Burggrafen  bei  sich.  Der  Ort  in  Böhmen,  bis  zu  dem  die  beiden 
letzteren  gelangten,  sowie  der  Ghrund  ihrer  Umkehr,  wird  verschieden  angegeben^* ;  der  Mark- 
grcf  hatte  dann  nicht  Lust  allein  zum  König  zu  gehen^^.  So  scheint  die  ganze  Gesandtschaft 
ander  Ungunst  der  Umstände  gescheitert  zu  sein.  PelzeV*  sagt  freilich  j^sie  mögen  aber  sodann 
ihre  Reise  nach  Böhmen  wider  fortgesetzt  haben  und  um  diese  Zeit  [d.  h.  wol  nach  den  in 

8fi  nr.  277  erzählten  Ereignissen]  nach  Prag  gekommen  sein^ ;  doch  lässt  sich  das  durchaus  nicht 
belegen.  Immerhin  muss  die  Bitte  der  Fürsten  auf  irgend  eine  Art  an  Wenzel  gelangt  sein, 
weil  der  wolunterrichtete  Matthias  Sobemheim  schreibt",  derselbe  habe  diese  Bitte  nicht  im 


*  So  auch  Voiu  de  Wencwlao  es. 

*  Vom«  /.  c. 
40       *  Vgl.  nr,  948. 

*  nr.  »71  und  »78. 

'  nr.  »87  und  »78;   auch  in  dem  ichon  erwähnten 
Schreiben  des  Matthias  Sobemheim  ist  er  extra  erwähnt, 
Wencker  Appar,  »87  f.  und  HTA.  8. 
4t      *  JHe  Hoffnungen  seines  Hauses  s.  nr.  »80. 
'  Vgl.nr.»70. 

*  Der  letztere  bittet  in  nr.  »88  um  Herberge  in  Frank- 
furt, kommt  aber  in  dem  Verzeichnis  nr.  »78  wol  nur  aus 
Versehen  nidU  vor. 

bo       •  Auch  in  nr.  »78  wird  der  Burggraf  von  Nürnberg 
genannt,  er  war  also  in  Frankfurt;  der  Name  fehlte  wahr- 


scheinlich ist  es  Friderich  V.  Dagegen  hat  sein  Sohn  der 
Junge  Johann  III  den  Bischof  auf  der  Reise  begleitet,  s. 
nr.  »78. 

"  Im  Wenzel »,  846. 

**  n&a  erhab  —  in  potschaft. 

**  ich  liego  —  keiner  dahin;  offenbar  weiß  Verf.,  daß 
diese  zwei  die  Gesandten  sind,  wenn  er  auch  das  Wort 
nicht  anwendet. 

"  nr.  »77  und  »78. 

**  In  nr.  977  anders  als  in  nr.  »78. 

"  nr.  »78. 

••  Im  Wenzel  9,  846. 

"  Wencker  Apparaius  »88  Brief  vom  18  Dec.  1400,  auch 
inRTA.8. 


424  Fürsten-  und  Städte-Tag  zu  Frankfurt  im  Mai  1397. 

mindesten  erhört  sondern  mit  Verachtung  behandelt.  Jeder^aUs  erfuhr  er  die  Sache  dwrch 
BarziuxnfK  Daß  er  nickt  darauf  eingehen  konnte  ^  versteht  sich,  da  er  den  seiner  Familie 
feindseligen  CharaJUer  der  Forderung  nicht  büligen  oder  unterstützen  durfte  '^  zwmal  er  doM 
Vikariat  bereits  aus  seinem  Hause  besetzt  hatte.  Ob  ihn  die  Fürsten  atrf  den  Juli-  Tag  nach 
FSrankfart  einluden,  sieht  man  nicht;  aber  es  ist  höchet  unwahrscheinlich,  da  sie  ja,  wenn  s 
er  ihren  Vikariatswünschen  entgegen  wäre,  selbständig  vorzugehn  gedachten*.  Freüich  war 
die  Sage  verbreitet,  der  Konig  solle  dazu  kommen  \  aber  es  ist  diefl  vermuihlich  nur  ein  leeres 
Oerücht  gewesen;  man  hatte  erfahren,  daß  der  König  reisen  und  Versammlungen  halten 
wolle*,  und  diese  Absicht  Wenzel*  s  brachte  man  dann  in  falsche  Verbindung  mit  dem  Frank- 
furter Juli' Tag  y  den  er  aber  offenbar  nicht  besuchen  sondern  auf  besondem  Versammlungen  lo 
durch  selbständige  Aktion  kreuzen  wolltet 

Es  ist  noch  beizufügen,  daß  der  Abschied  nr.  275  nur  von  den  politischen  Dingen 
handelt;  in  dem  kurfUrsÜichen  Ausschreiben  nr.  261  war  auch  das  kirchliche  Schisma  attf 
die  Tagesordnung  gesetzt^  und  diese  Frage  hatte  ja  au^  die  Französische  Gesandtscheft  her- 
geführt; von  Beraihungen  dieser  Art  besitzen  wir  kein  Aktenstück.  Aus  Dietrich  von  Niem''  i^ 
erfährt  man,  daß  einzelne  Kurfürsten  schon  zuvor  von BVansiösischer  Seite  bearbeitet  worden 
waren,  bei  Bonifa^us  IX  die  Cession  zu  beireä}en,  und  daß  sie  sich  auch  günstig  gezeigt 
hätten^  aber  nur  unter  der  Bedingung  daß  Benedict  XIII  zuerst  weiche.  Die  Namen  der 
Kurfürsten  sind  nicfit  genannt,  und  wenn  die  Sache  wahr  ist,  mag  man  aue  der  gestellten 
Bedingung  den  Zweifel  ziehen  ob  ihre  Geneigtheit  auch  nur  ernstlich  gemeint  war.  Die  An-  to 
gäbe  desselben  Gewährsmanns,  daß  die  Deutschen  Fürsten  eine  Gesandtschaft  an  Bonifaz 
geschickt  haben,  in  deren  Begleitung  sich  auch  Botschafter  des  Königs  von  England  befanden, 
scheint  dort  so  zu  verstellen,  dcß  die  GesandJtschcft  von  unsrer  Fürstenversammlung  oder 
ihrer  Mehrheit  ausgieng;  doch  gehört  wahrscheinlich  die  ganze  Nachricht  von  einer  Sendung 
dahin  erst  auf  den  Juli-Tag^.  Er  erzählt  weiter,  Bonifadus  habe  die  Deutschen  Gesandten  s5 
durch  unbestimmte  Antworten  hingehalten  und  endlich  bestochen,  so  daß  aus  ihrem  Geschäft 
nichts  geworden  sei;  man  muss  aus  seinen  Worten*  doch  wol  schließen,  daß  er  sagen  will,  die 
Versammlung  selbst  habe  sich  für  die  Französisch- Englische  via  cessionis  entschieden,  und 
diese  sei  von  den  Deutschen  Fürstenboten  dem  Bonifacivs  empfohlen  worden,  AUein  diefi  ist 
höchst  unwahrscheinlich,  schon  WenzeVs  Hinneigung  zu  Frankreich  war  diesen  fW^ten  ja  so 
zuviel j  und  es  ist  nicht. denkbar ^  daß  die  Pfälzisch' Kurmainzische  Partei,  welche  die  Ver- 
Sammlung  gutentheils  beherschte,  jetzt  dem  Pabste  Bonifacivs,  auf  dessen  Unterstützung  sie 
angewiesen  war  und  der  auch  wirklich  Johann  von  Mainz  unterstützte,  eine  solche  Zumuihung 
gestellt  habe^^.  Die  Fürsten  müssten  nur,  um  die  Gunst  Frankreichs  für  ihre  sonstigen  poli- 
tisch-revolutionären Plane  nicht  zu  verscherzen,  sich  etwa  zum  Schein^^  zu  einer  Sendung  S6 
verstanden  haben^  die  in  Wahrheit  auf  nichts  ernstliches  ausgieng*\  Wenn  Dietrich  von  Niem 
endlich  die  Schuld  dieses  angeblichen  Auftretens  der  Fürsten  auf  K*  Wenzel  schiebt,  weü 
dieser  auf  der  Frankfurter  Versammlung  nicht  erschienen  sei  "^  so  ist  dieß  eben  auch  nur 
eine  vollständige  Verkennung  der  Partei-Lage, 

«  nr,  »77.  *•  Auch  Höfler  Ruprecht  1S9  tpricKt  iich  darüber  mit  40 

*  Voisi  68.  Bedenken  aut, 

*  nr.  276.  "  AehnUche  Schiauheit  in  dem  unhettknmten  AnerHeten 

*  nr.  899.  an  K.  Karl  VI  von  Frankreich  in  der  GetandUchafU- 
'  Siehe  Einl.  zum  folgenden  Tag  Ut.  A.  Anweisung  vom  4  Juni  1400,  e.  RTA.  8, 

*  Siehe  ibid.  Ui.  F.  '*  Später,  eagt  Dietrich  von  Niem,  hätten  noch  einmal  45 
'  De  echiemate  l.  a  e.  88.  einige  dereelben  den  Bonifaciu»  zur  Ceteion  ermahnt , 

*  Siehe  untere  BnUeitung  Ut.  D.  und  für  den  Weigerungefall  mit  NeutralÜät  gedrohL  Da 

*  Negotio  cessionisi  pro  quo  ad  eum  venerunt,  in  pri-      iet  aber  wenigetene  von  keinem  Deutschen  Reiche^  oder 
mis  terminis  remanente,  und  quod  dicti  principes  eom      Fürsten -Tag  die  Rede, 

hortabantur  ad  cedendum.  —  Auch  Eöfler  fasst  den  Sinn  **  Hoc  polissime  contigit  ex  eou.s,  w.  ao 

Dietriches  von  Niem  so  auf,  im  Ruprecht  IM. 


Einleitung.  425 

F.  Städtische  Kosten.  —  Eirdge  Notizen  zu  dem  Tag  gehen  die  Frankfurter  und 
Nürnberger  StadJbrecknungeuy  aus  denen  wir  die  betreffenden  Auszüge  in  nr.  279  wnd  280 
Tnittheilen  {vgl.  BTA,.3  die  erste  Anmerkung  zu  nr.  21).  Ueber  die  Augsburger  Stadtrech- 
nung s.  diese  JEinl.  lit.  D  ex. 

^  Ich  habe  in  RTA,  1,  398,  10  die  Besprechung  der  munteren  und  vielfach  nachei'zählten 

Hagek^schen  Berichte  über  Botschaften,  welche  aus  dem  Beich  nach  Böhmen 
gehn  mit  der  Aufforderung  der  König  möge  ins  Beich  kommen,  hieher  verschoben*  Ich  citiere 
Böhmische  Chronica  Wenceslai  Hagedi,  aus  dem  Böhmischen  übersetzt  durch  Jo,  Sandel 
1696  Theil2.  Es  sind  die  Stellen:  a.  1370  fol  37^,  a.  1383^  fol.  47^-48^,  a.  1389  fol. 

10  51^ '52^;  die  erste  bezieht  sich  auf  Karl  IV,  die  zwei  letztem  auf  Wenzel.  (Daran  schließt 
sich  noch,  was  bei  Ludetüig  BechÜiche  Erläuterung  der  Beichshistorie  p.  253  über  Wenzel 
erzählt  wird  und  dem  Hagek'schen  Bericht  von  1370  über  Karl  IV  nachgebildet  scheint) 
AUe  diese  Hagek'schen  Geschichten  sind  so  anekdotenhaft  gehalten  und  bekommen  durch 
ihren  Gewährsmann  so  wenig  Autorität,  daß  man  sehr  geneigt  sein  darf  sie  ins  Gebiet  der 

15  Fabeleien  zu  verweisen,  und  dieß  ist  denn  auch  die  allgemeine  Meinung  hierüber.  Doch  ist 
neuerdings  sogar  auf  die  Erzählung  von  der  Bademagd  Susanna  in  Hagek  2  fol.  64^, 
welche  schon  PdzeV  Aschbach^  und  Palacky^für  ein  Mährchen  erklärten^  wider  ein  besseres 
Licht  gefallen,  m,  s.  WaUenbacKs  Bemerkungen  zu  einigen  'österreichischen  Geschichtsquellen 
Wien  1870  pag.  22,  Freilich  können  zufällige  Bilder  Ardass  zu  Sagen  geben,  die  sonst  keinen 

20  Grund  haben  \  aber  abgemacht  ist  die  Sache  damit  vielleicht  doch  nicht  ganz.  Was  nun  die 
erwähnten  Botschaften  aus  dem  Beich  mit  der  angegebenen  Bitte  betrifft,  so  haben  solche  ja 
tmstreitig  stattgefunden.  In  den  Supplementen  unsrer  Beichstagsakten  z.  B.  wird  künftig 
eine  solche  Botschaft  von  Kurköln  Kurtrier  Kurpfalz  mitgetheilt  werden,  die  uns  für  den 
ersten  Band,  in  den  sie  gehört,  nur  zu  spät  zukam ;  es  ist  ein  Schreiben  an  den  König  und 

25  eine  Gesandtschcftsanweisung,  welche  ich  beide  mit  guten  Ghninden  auf  [1380]  Jan.  13  nach 
Wesel  verlege^.  Darin''  ist  eine  sogar  noch  frühere  Sendung  der  genannten  drei  Kurfürsten 
erwähnt,  die  also  vor  1380  fällt  und  die  nach  Prag  gieng  und  Wenzel  bat  daz  er  umbe  dez 
richs  not  herus  uf  den  Eine  komen  wolt,  und  es  wird  beigefügt:  dez  sante  unser  herre der 
küng  zu  den  kurfürsten  sin  erber  bottschaft,  und  kome  selber  nit.     Und  nun  1380  also 

30  bitten  sie  ihn  abermals  an  den  Bhein  zu  kommen  und  einen  Beichstag  zu  halten ;  die  Sprache 
ist  in  den  beiden  Aktenstücken  eine  derbe,  eigentlich  unehrerbietige,  Aehnlich  ist  die  Botschaft, 
welche  in  unsrer  nr.  246,  dat  3  Dec.  [1395],  zu  Anfang  erwähnt  wird,  mit  übler  Drohung 
verbunden.  Ein  andres  Beispiel  gibt  in  unsrem  Bande  das  Schreiben  nr,  277  undnr.  278,  und 
im  nächsten  Bande  die  Einladung  vom  4  Juni  1400  zum  Tag  von  Oberlahnstein,  die  durch 

35  vier  Bitter  überbracht  sein  soll,  Ulman  Stromer^  erzählt  ebenfalls  von  widerholten  Auffor- 
derungen gen  Deutschen  Landen  zu  kommen  ;  dem  Zusammenhang  nach  sind  hier  wol  nur 
die  dem  Jahr  1400  zunächst  vorangegangenen  Jahre  zu  verstehen,  doch  kann  es  auch  auf 
noch  früheres  gehn.  Was  aher  die  spaßhaften  öeschichten  Hagek  s  betrifft,  deren  chronolo- 
gische Einreihung  mindestens  nur  auf  diesen  Erzähler  zurückzuführen  sein  wird,  so  sehe  ich 

40  mich  außer  Stande  ein  Urtheil  abzugeben.  Man  sollte  doch  vermuthen,  daß  er  irgendwelcher 
wenn  auch  noch  so  unzuverlässigen  Tradition  gefolgt  sei  und  nicht  aUe  diese  Einzelheiten 
aus  den  Fingern  gesogen  habe.  Ich  muß  gestehen,  daß  sie  dem  Humor,  welchen  wir  sonst  an 
WenzeVs  Beden  kennen,  nicht  widerstreiten  *,  und  nur  so  geradezu  zu  erklären,  daß  Hagek 

«  Von  Häberlin  4,  188  und  Pelzel  /,  isi  f,  Heber  auf  *  Vgl.  Ideler  Einhard  i,  26, 

45  1886  gesetzt;  erstrer  p,  124  hält  für  mögUch  daß  die  Be-  ^  Vgl.  RTA,  l  nr,  162  und  168. 

gehenheü  in  noch  epälere  Zeiten  gefallen  eei,  letzterem  ^  In  der  Gesandtschaftsanweitung  art.  8;  das  Schrti- 

scheint  die  Erzählung  doch  sehr  fabelhaft  zu  sein,  ben  erwähnt  nichts  davon. 

*  Im  Wenzel  i,  291.  ■  St,  Chr.  i,  60,  9  und  12. 

*  Im  Sigmund  i,  64  nt.  26.  '  Zu  der  Erzählung  von  Karl  IV  vgl  deseen  Aeuße- 
50       *  Böhm.  Ge$ch.  8,  o,  81  nt.  9S.  rung  RTA»  /,  98,  82  f. 

Deutsche  ReichstegB-Akten  II.  5^ 


426 


Fürsten-  und  Städte-Tag  zu  Frankfiirt  im  Hai  1397. 


sie  nicht  in  einer  äüem  Qt^elle,  wenn  attch  nur  in  mündlicher  Ueberlieferung  des  VoUcSf  vor- 
gefunden sondern  rein  erfunden  habe,  scheint  mir  etwas  gewagt.  Doch  möchte  ichkeinev^alU 
Gewicht  darauf  legen  daß  in  der  einen  Stelle  hei  Hagek  2,  48^  die  nacA  Hause  zurückkek- 
renden  Gesandten  etliche  Reichsfilrsten  in  Köln  beisammenfinden,  als  ob  diefi  etwa  ein  beson- 
drer FUrstenta^  gewesen  wäre.  Für  die  Datierung  der  Vorgänge  geben  die  Erzählungen 
seihst  gar  keine  Anhaltspunkte ;  das  scheint  mir  die  Annahme  ganz  spontaner  Fiktion  nicht 
zu  begünstigen^  in  die  der  kluge  Urheber  auch  den  chronologischen  Hinweis  einzwwAen 
nicht  vergessen  würde^  während  die  populäre  Tradition  in  dieser  Beziehung  unbesorgt  zu 
sein  pflegt. 


A.  Vorlaofiges.  i» 

a)  Plan  einer  Thronverändemng. 

[iSBS\  246-  Hans  Bock^  an  Straßburg  :  die  4  Rheinischen  Kurfürsten  haben  dwrch  4  Ritter  dem. 

^^' '  König  nach  Prag  sagen  lassen ^  er  möge  an  den  Rhein  kommen ;  diesen  ist  am  1  Dec. 

zugesagt  worden  y  daß  sein  Bruder  Hzg.  Johann  von  Görlitz  und  andre  hon.  RäJtheauf 
6  Jan.  zu  Frankfurt  sein  sollen^  wohin  auch  die  Städte  werden  berufen  werden  u.  a.  m.  is 
[1395]  Dec.  3  Prag. 

Waus  Straßb.  Sem.  Bibl  Ezcerpta  Wenckeri  9,  #«7*. 

Wissen,  daß  die  vier  korfursten  uf  dem  Rine  vier*  ritter  bi  dem  kunige  gehebet 

hant.  und  hant  die  geworben ,  daß  der  kunig  uf  den  Bin  solte  komen  von  grosses  bresten 

wegen  des  sich  teglich  verliefe ;  und  wo  er  das  nit  dette,  so  woltent  sie  gedenken  waß  in  so 

_  darzu  zu  duende  were.  also  sint  sie  von  Präge  ^  gescheiden.am  nehesten  dage  nach  sant 

Det.  1  Andres  tag,  daß  herzöge  Hanß  des  kunigen  bruder  und  ander  des  kuniges  rete  mit  ime 

[i89e\  sicher  sin  sullent  zu  Franckenfurt  an  dem  zwölften  dage  noch  winnahte,  und  sullentOch 

^••- «  vollen  gewalt  do  han  also  obe  der  kunig  selbe  gegenwertig  were.  und  daruf  werdent  ir 

und  ander  stette  uf  dem^  Rine  und  des  rieh  es  stette  besant,  daß  sie  ir  botten  euch  do  ss 

hant.  dis  hant  mir  der  fursten  rete  in  heimlichheit  geseit.       lieben  herren.  wissent,  daß 

mir  der  forsten  rete  dugentlich  geton  hant  gen  dem  kunige  und  herzöge  Hanse  sim^ 

bruder.  und  bin  vor  dem  kunige  und  herzöge  Hanse  gewesen  und  han  min  bresten  erzalt. 

also  maint  der  kunig,  er  welle  gedenken  wie  ich  ledig  werde,  darzu  sprichet  herzöge 


a)  W  Praoe.    b)  om.  TF.    c)  W  sin. 

*  DUfi  üt  Einer  vtm  dm  S  »m  Jahr  1896  gefangenen 
Straßburger  Gesandten  ^  die  in  Böhmen  auf  Schwanberg 
feelgeietzt  vmrden.  Er  iet  hier  der  zuletzt  noch  allein 
Uehriggebliebene,  da  Ritter  Heinrich  von  Mülheim  schon 
im  Sommer  ledig  geworden  (Sehr,  desselben  vom  14  Juli 
1B95  bei  Spach  Bruno  p.  41  annexenr.  90)  und  Endres  Beil- 
man  mü  Tod  abgegangen  war  {Schreiben  des  Hans  Bock 
nach  ae  Nov.  1896  bei  Spaeh  p.  46  annexe  nr.  81).  Hans 
Bock  war  vorläufig  auch  entlassen  worden,  auf  das  Ziel 
Sa,  n.  Weihn.  d,  h,  I89e  Jan,  i;  sein  Lösegeld  betrug 
9000  fl,,  die  noch  zu  bezahlen  waren  und  wofür  er  Borzi- 
boi  von  Swinar  als  Bürgen  zu  gewinnen  hoffte  («.  den 
letztgen.  Brief),  In  diesem  Zwischenzustande  befindet  er 


30 


sich  eben  noch  zur  Zeit  wo  er  diesen  Brief  schreibt,  und 
denkt  nun  unter  dem  Schutz  des  Herzogs  Johann  von 
GörHtz  die  Heimat  wider  zu  gewinnen.  Das  Datum 
{fehlendes  Jahr)  ist  durch  diesen  Zusammenhang  der 
Dinge  für  unsem  Brief  gesichert,  35 

*  Vier  Boten  senden  die  vier  Rhdnischen  Kurfürsten 
auch  mit  der  Einladung  vom  4  Juni  1400  an  den  König, 
wo  m.  s,  die  Anmerkung,  Aehnlich  scheinen  früher  8  Kur- 
fürsten 8  Boten,  1  von  jedem,  an  den  König  geschickt  zu 
haben ,  s,  die  künftig  erscheinenden  Nachträge  [188O]  Jan.  40 
18.  Vgl.  auch  die  letzte  Anmerkung  zu  dem  Briefe  vom 
IS  Dec,  1400  in  Band  8  der  RTA. 


A.  Vorläufiges. 


427 


HanB  '•  et  welle  darzu  thun  was  er  vermöge  daß  es  beschelie.  und  daruf  liant  mir  der  ['^^ 
forsten  rete  geroten ,  möge  ich  es  iemer  zubringen ,  daß  icli  mit  herzöge  Hanns  hinußziehe ; 
so  wil  iegelicher  mit  sime  herren  zubringen  daß  die  fursten  selber  darzu  redent,  daß  sie 
meinent^  es  solle  mir  gar  wol  komen.  und  daruf  so  mein'  ich  zu  werbende  ob  ich  mag, 
.5  daß  ich  mit  herzöge  Hannß  hinußziehen  wil.  wissent^,  daß  es  aber  mit  dem  kunige 
und  den  herren  in  tedingen  ist*,  und  wan  man  igenotent^  seit  es  sige  geriht,  zu  stunt  seit 
man  es  sige  entslagen.  und  domit  enkan  sich  nieman  uß  den  sachen  gerihten.  fich^  ist 
der  alte  kanzeler  wider  kanzeler  worden  etc.  datum  feria  sexta®  post  Andreae. 
Hannß  Bock'an  die  Stadt  Straßburg^. 


[1898} 
Dtc,8 


»•  247.  K,  Wenzel  ernennt  K.  Sigmund*  von  Ungarn  zum  Deutschen  Beichavikar  in  unwider-    '^^ 


ruflicher  Weise.  1396  Merz  19  Prag. 


MtnlS 


16 


10 


B  atM  Berlin,  Geh,  St.  A.K,  iE,  Abschrift  fehlt  (S.  i.  s.  Reich),  or,  mb,  c.  eig.  pend.  Die  Uebereehrift 
auf  der  RiiekseUe  itt  aui  U  oder  16  Jahrhundert  litera  generaüB  procuratorii  vicariatus  Bomani 
ixDperii  serenissimo  principi  domino  Sigismundo  inclito  regi  Hungarie  etc.  cum  plenissima  et  irre- 
▼ocabili  potestate  conmissi  data  etc.  Die  Gedankenstriche  im  Abdruck  sind  bloß  der  Uebenicht- 
Uchkeit  der  langen  Sätze  wegen  eingefugt,  und  bedeuten  keine  Auslassung, 

S  coli,  ScheUU  BibHoth,  hist,  Goetting,  i,  168-176  nr,  VI  mit  o.  Zw.  modemer  Uebereehrift,  ohne  Quel- 
len-Angabe, Da  dieser  Abdruck  direkt  oder  indirekt  auf  ein  anderes  aU  das  Berliner  Original 
zurückgeführt  werden  zu  müssen  scheint,  lassen  eich  aus  ihm  Verbesserungen  für  dieses  gewinnen 
alles  weeentKchere  ist  dabei  berücksichtigt  worden,  (VgL  Gott.  gel.  Anz,  1766  p.  124,) 

Pelzet  Wenzel  8  ürk.  Buch  pag.  18  f,  nr.  186  gibt  einige  Varianten  zu  dem  Scheidtiechen  Abdruck,  und 
zwar  nach  dem  Berliner  Original,  wovon  er  eine  kollationierte  Abschrift  erhalten  habe;  auch  auf 
diese  Varianten  ist  Rückeicht  genommen. 


Wenceslaus  dei  gracia  Romanorum  rex  semper  augustus  et  Boemie  res.      notum 

15  facimus  tenore  presencium  universis,  quod,  incuihbentibus  nobis  assidue  negociorum  va- 

rietatibus  innumeris  dum  pro  felici  statu  reipublice  animus  noster  hincinde  distrahitur, 

»)  TT  meist,    b)  IKwisent.    c)  W  igenotent  mit  ütherttrieh  amf  g.     d)  TFöcb.     e)  W  das  attr<m<miache  FrHtagt- 
MeiehenfHr  feria  sezta.    f)  What  dUfi  aU  Ueherachrift, 


'  Derselbe  Johann  Markgraf  zu  Brandenburg  und  zu 

80  Lausitz  und  Herzog  zu  Görlitz  war  von  Straßburg  an' 
gegangen  worden  außer  andern,  für  die  gefangenen  Bür- 
ger dieser  Stadt  bei  K,  Wenzel  zu  wirken,  s,  Spach  p.  88 
annexe  nr.  6;  er  Jtatte  am  80  Sept.  1896  von  Prag  aus  ge- 
antwortet, er  wolle  für  die  gefangenen  Boten  arbeiten, 

S6  sobald  es  mit  seiner  Böhmischen  Hauptmannschaft  ganz 
im  reinen  sei,  s.  Spach  p.  48  annexe  nr.  86. 

^  Von  dieeen  Unterhandlungen  spricht  Hans  Bock  auch 
in  seinem  undatierten,  dem  Inhalte  gemäß  nach  86  Nov. 
1886  fallenden,  Briefe  an  Straßburg,  bei  Spach  p.  46  an- 

40  nexe  nr.  81. 

'  Ueber  ihn  berichtet  Herman  Ebner  der  iUtere  an 
Straßburg  [1896  Febr.  18  aue  Nürnberg] :  Meinen  willigen 
untertenigen  dinst  und  allez  gut  wevor.  genedigen 
hern.      ich  loz  eur  weishait  wissen ,  daz  sich  under  her 

45  der  kfink  zu  under  fra&n  der  k&ngin  gelegt  und  geschlof- 
fen bot  an  der  nehsten  samptztag  naht  noch  sand  Antony 
tag  [1896  Jan.  88]  zu  Prag  in  seinem  hof.  also  bat  er  drey 
naht  pey  ir  geschloffen.  aAch  sagt  man,  daz  der  kdnk 
Ton  Ungern  gen  Prag  kämen  woU.  und  hat  daz  etzlicben 

50  undem  fursten  und  hern,  die  pey  uns  gesessen  sein,  ver- 
kflndet.  und  die  meinen  zu  im  dar  zu  kflmen.  wizzt 
auch,  daz  her  fiflrsibw  zu  der  Plan  ligt.  und  wie  freftnt- 
lich  im  under  her  der  k&nk  yerschreibt  daz  er  zu  im 


kflm,  dez  wil  er  niht  tun  dann  mit  der  lantzhem  wil  und 
wort,  und  stAnd  nie  alz  unfridlich  zu  Pehaim.  aAch  ist 
mir  fAr  bar  gesagt,  daz  her  Hainricb*s  fraw  von  Absperg 
und  ir  swoger  Steffan  die  eAren  und  ir  hab  bekAmem 
und  aAfthalten  wollen  wo  sie  die  ankAmen.  und  wo 
ich  west  euren  genaden  zu  dinen,  daz  tet  ich  alzeit 
gem.  geben  am  sAntag  vor  Juliane  der  heiligen  junk- 
firaAn.  Unterschrift  Herman  Ebner  ||  der  eltyr.  In  verso 
Den  erbergen  weysen  hern  stetmeister  und  dem  rat  der 
stat  zu  StrosspArk.  Aus  Straßb.  St.  A.  an  der  Saullpartie 
lad.  B  fasc.  VIII  nr.  44  or,  ch,  Ut.  cl.  c,  sig.  in  verso  impr. 
Auffallend  ist  die  Schreibweise  under  statt  unser,  wie  in 
den  Schreüten  desselben  Mannes  nr.  848  und  nr.  "877.  — 
Ein  anderer  Brief  des  nemUchen  Nümbergers  an  Straß- 
burg befand  sich  in  der  Straßburger  Sem.-Bibl.  in  Wen- 
ckeri  ezcerpta  /,  847^,  und  ist  gedruckt  in  Wencker  Col- 
lecta  archivi  894  f.  Ich  gebe  ihn  hier  im  nachfolgenden 
aus  der  Handschrift  mit  Vergleichung  des  Drucks  i  im 
Stadtarchiv  scheint  er  eich  nicht  erhalten  zu  haben.  Her- 
man Ebner  bericht  Siraßburg,  daß  der  kunig  zu  Prag  auf 
dem  hau(^  lig  [  Wencker  in  den  Excerpta  wie  in  den  CoU 
lecta  archivi  fügtj  offenbar  aue  dem  von  uns  so  eben  mit' 
getheiUen  Briefe  vom  18  Febr.  1896,  in  Klammem  bei  als 
wie  er  bei  der  königin  geschlaffen],  und  will  die  taiding 
nicht  steet  halten  die  geschehen  sind  zwüschen  im  und 


428 


Fürsten-  und  6tadte-Tag  zu  Frankfurt  im  Mai  1397. 


Uerz  19 


dignum  eatimamos  existere  et  necessariam  arbitramur,  ut,  qui  tot  regionibos  nobis  oon- 
missis  provide  gubernandis  adesse  conmode  non  possumus,  viros  fide  et  circumspeccione 
probates  in  partem  nostre  sollicitudinis  statuamua.  sane  licet  proficisci  veiBUS  Italiam  in 
sttbsidium  sancte  Romane  ecclesie  matris  nostre,  que  prochdolor  retroactis  temporibns  in 
Ulis  partibos  opprimebatar  quamplurimum  et  adhuc  cotidie  opprimi  dinoscitnr,  necnon  & 
pro  reformando  felici  statu  sacri  Bomani  imperii  majestas  regia  decrevisset:  tarnen,  non- 
nollis  arduis  et  evidentissimis  causis  urgentibus  que  ultimata  regnorum  et  principatniun 
nostrorom  procorare  potuissent  et  possent  dispendia,  iter  nostrum  extitit  impeditum.     id- 
circo  serenissimum  principem  dominum  Sigismundum  Ungarin  Dalmacie  Croacie  etc. 
regem  illustrem  fratrem  nostrum  carissimum,  quem  ydemptitas  sangwinis  fides  virtutum  lo 
approbata  merita  et  ezperiencia  rerum  magistra  constantem  fidelem  et  utilem  nobis  edocuit 
nedum  ad  talia  sed  eciam  ad  majora,  in  partem  nostre  sollicitudinis  evocantes,  nostrum* 
et  imperii  sacri  Romani  in  omnibus  et  per  omnia  —  universaliter  in  universis  et  singula- 
riter  in  singulis  regnis  principatibus  ducatibus  provinciis  territoriis  civitatibus  conmuni- 
tatibus*'  districtibus  dominus  atque  terris,  et  signanter  per  universas  Lombärdie,  Italic,  is 
Tuscie,  marchie  Anconitane,  Romandiole,  Apulie,  Pedemoncium,  Abrucie,   Calabrie, 
Sicilie,  Fori  Julii  et  marchie  Tervisine*,  et  nominatim  ac  expresse  in  regno  Arelatensi, 
Delphinatu  Wyennensi,  provincia  Provincie,  Brabancie  et  Lothoringie  ducatibus,  comi- 
tatibus  Burgundie,  Sabaudie,  Flandrie,  Montisfalcarie,  et  Gebenensi^,  necnon  tocius 
Germanie  et^  Alemanie  ac  aliis  terris  principatibus  dominus  tarn  acquisitis  quam  acqui-  20 
rendis,   necnon^  in  archiepiscopatibus  episcopatibus  abbaciis  principatibus   ducatibus 
comitatibus  baroniis  in  imperio  et  per  totum  Imperium^,  regno  Arelatensi,  et  omnibus  ac 
singulis  terris  et  districtibus,  eciam  in  hijs  que  a  nobis  et  sacro  Romano  imperio  cum 
banderiis  vexillis  cerimoniis  et  solempnitate  debita  juramento  eciam  et  fide  desuper  debitis 
solitis  et  consuetis  in  feodum  retroactis  antiquissimis  temporibus  ex  juris  et  legis  obser-  2-1 
vancia  legittima  suscipi  debita  sunt  et  vecipi  consueverunt^,  signanter  eciam  et  expresse 
in  de  et  super  advocaciis  provincialibus  superioris  et  inferioris  Sweyie  et  aliarum  regionum 
provinciarum  et  parcium  ad  imperium  sacrum  Romanum  pertinencium  ubicunque  sitis, 
cum  omnibus  et  singulis  earundem  provincialium  advocaciarum  castris,  tenutis,  terris, 
provinciis,  districtibus,  locis,  judiciis  provincialibus,  et  aliis  juribus,  inmunitatibus,  so 
stewris,  annalibus,  emolimentis,  fructibus,  censibus,  stacionibus,  redditibus,  serviciis, 


a)  90  luU  auch  Seheidt;  die  BmendatUm  bei  Pelzel  gibt  nostromm,  auch  dem  Sinn  nach  unptueend.  h)p.  429, 14 
heißt  ee  an  der  eniepreehenden  Stelle  conmunitatibiu  et,  comitatibus,  dae  hier  eteht  und  das  wir  darnach  wer- 
beteert  haben,  o)  B  Gkbenen  mit  Strich  über  den  i  leUtten  Buchetaben,  S  Gkbennen,  in  Pelzel»  Ewiendation  Qe- 
bonnensls.  d)  dieeee  et  fehlt  p.  489, 19  an  der  entepreehenden  Stelle,  e)  hier  hat  8  noch  beigefügt  in  et  per  totnm  35 
lacram  Bomannm  imperium;  wenn  ee  hieher  gehört,  eo  müjite  e» ,  wie  in  der  entepreehenden  Stelle p.  499,  20 
wo  ee  tieft  aXUrdinge  findet ,  jedenf alle  doch  »wischen  acquircndis  und  necnon  etehen,  t)  8  om.  imperium,  dann 
eteht  regnnm  Arelatense  wie  in  der  entepreehenden  Steüe  p.  429t  82  auch  B  hat  gleich  8 ;  hier  oben  hat  B  abge- 
kürst  Axelaten  mit  üeheretrich,  dae  richtig  auftulöeen  iet  mü  ArclatenBi  wie  wir  geeetMt  haben,  g)  an  der  «i»(- 
epreehenden  Stelle  p,  429,  26  f.  iet  beigefügt  qnalitercanque  —  ezcluso.  40 


herzog  Hansen  seinem  bruder  und  den  lantherren.  und 
alsbald'herzog  Hans  Ton  Prag  schid ,  de  macht  er  ein  an- 
dern rat  zu  Prag,  do  ward  die  stat  zugeschlossen ,  und 
ward  ein  rumor  [Wencker  in  den  Excerpta  rumar,  in  den 
CoUecta  archivi  rumor],  und  walS  stett  in  Behuim  herzog 
Hansen  nicht  gesworn  haben ,  den  widerbeut  der  künig 
daiS  sie  im  nicht  hulden  etc.  so  weiten  ettltc^  lantsherrn 
herzog  Hansen  gern  haben ,  ettliche  aber  marggra/e  Jobs 
von  Merhen  [Excerpta  Merhen,  CoUecta  archivi  Merhern]. 
so  hat  der  kunig  noch  herr  Bursybow  ges'ant,  der  ist 
itzunt  dinnen;  und  sehe  gern  daß  er  im  volk  brecht  von 
Deutschen  landen  etc.  datum  Nürnberg  am  suntag  nach 
unser  freuen  tag.  Die  CoUecta  archivi  geben  doi  Stück 
unter  der  Uebertchrift  e  literis  Hermann!  Ebneri  senioris 


patritU  Norimbergensis.  Im  Datum  fehä  dae  Jahr;  aber 
die  Beziehung  auf  die  dem  Hzg.  Johann  ale  Böhmischem 
Landeshauptmann  zu  leistende  Huldigung  weist  auf  die 
Urkunde  vom  10  Aug.  1896  (Wencker  ibid.  898  f.)  hin. 
Unter  dem  Frauentag  ist  sehr  ioahrsch,  1896  Lichtmesse  43 
zu  verstehen,  der  Sonntag  daraufist  der  6  Februar.  Da- 
mit stimmt  auch  der  Grund  Pelzet s,  daß  nemlich  noch 
am  2  Dec.  1896  die  Urkunde  bei  Pelzel  Wenzel  2  Urk.  B. 
p,  8  f.  per  dominum  ducem  Gorlicensem  ausgefertigt 
wurde  {s.  Pelzel  Wenzel  2,  816  nt.  8)  sowie  der  Brief  50 
Herman  Ebner's  vom  [18  Febr.  1896]  den  wir  eben  müge- 
theilt  haben;  also  6  Febr.  1896. 

'  ec.  terrae  was  aus  Hn.  16  zu  erganzen  ist,  falls  nicht 
äwa  partes  ausgefallen  sein  sollte. 


A.  Vorläufiges. 


429 


servitatibuB  et  pertinenciis  universis  in  eisdem,  nichil  penitus  excludendo  —  non  per 
errorem  aut  inprovide  sed  animo  deliberato,  sanoque  et  maturo  tarn  ecclesiasticorum  quam 
aliorum  sacri  imperii  principum  procenim  et  nobilium  accedente  conBilio,  creavimus 
constitaimus  fecimns  ordinavimus  et  firmayimus  creamaa  constitnimus  facimus  ordinamus 

5  et  firmamuB  virtute  preBencium  de  noBtre  Romane  regle  potestatis  plenitudine  verum 
legittimum  irrevocabilem  universalem  ordinarium  locumtenentem^  vicariumgeneralem*: 
dantes  exnunc  et  concedentes  virtute  preBencium  eidem  serenisBimo  fratri  nostro  regi 
SigiBmundo  auctoritate  predicta  de  certa  noBtra  Bciencia  plenam  liberam  expreBBam  et 
omnimodam  licenciam  auctoritatem  poteBtatem,  temporalem  et  generalem  jurisdicionem , 

10  necnon  gladii  poteBtatem,  merum  mixtum  liberum  et  absolutum  imperium  ac  eciam 
adminiBtracionem  et  jurisdicionem  omnimodaB  contenciosas  et  voluntarias  vice  auctori- 
tate atque  nomine  nostriB  et  Bacri  imperii  in  omnibus  et  per  omnia  —  universaliter  in 
univerBiB  et  singulariter  in  BinguliB  regniB  principatibus  ducatibuB  provinciis  territoriis 
civitatibuB  conmunitatibus^  diBtrictibus  dominÜB  atque  terriB ,  et  signanter  per  univerBas 

isLombardie,  Italic,  TuBcie,  marchie  Anconitane,  Romandiole,  Apulie,  Pedemoncium, 
Abrucie,  Calabrie,  Sicilie,  Fori  Julii  et  marchie  TerviBine,  et  nominatim  ac  exprcBBC  in 
regno  ArelatenBi,  Delphinatu  WyenneuBi,  provincia  Provincie,  Brabancie  et  Lothoringie 
ducatibuB,  comitatibus  Borgundie,  Sabaudie,  Flandrie,  Montisfalcarie,  et  Gebennensi^, 
necnon  tocius  Germanie  ^  Alemanie  ac  aliis  terriB  principatibuB  dominus  tam  acquisitis 

20  quam  acquirendis  in  et  per  totum  sacrum  Bomanum  imperium  ^,  necnon  in  archiepiscopa- 
tibus  epiBcopatibuB  abbacÜB  principatibus  ducatibus  comitatibus  baroniis  in  imperio  et  per 
totum  imperium,  regno  Arelatensi  ^,  ac  omnibus  et  singulis  terris  et  districtibus,  eciam 
in  hijs  que  a  nobis  et  Romano  imperio  cum  banderiis  vexillis  cerimoniis  et  solempnitate 
debita  juramento  et  fide  desuper  debitis  soHtis  et  consuetis  in  feodum  retroactis  antiquissi- 

25  mis  temporibus  ex  juris  et  legis  observancia  legittima^  suscipi  debita  sunt  et  recipi  con- 
sueverunt,  qualitercunque  et  quomodocunque  nominatis  et  ubicunque  sitis  nichilo  penitus 
excluBO  ^,  signanter  eciam  et  expresse  in  de  et  super  advocaciis  provincialibus  superioris 
et  inferioris  Swevie  et  aliarum  regionum  provinciarum  et  parcium  ad  imperium  sacrum 
Romanum  pertinencium  ubicunque  sitis,  cum  omnibus  et  singulis  earundem  provincialium 

80  advocaciarum  castris,  tenutis  *,  terris,  provinciis,  districtibus,  locis,  judiciis  provincialibus, 
et  aliis  juribus,  immunitatibus,  stewris,  annalibus,  emolimentis,  fructibus,  censibus,  sta- 
cionibus,  redditibus,  serviciis,  servitutibus  et  pertinenciis  universis  in  eisdem,  nichil 
penitus  excludendo  —  per  se  alium  vel  alios,  quibus  hoc  comiserit,  exercendum;  literas 


1896 
UtnS9 


35 


40 


a]  S  add.  et.  b)  p.  498, 14  f,  hieß  e»  an  der  entepreehenden  Stelle  comitatibus  atatt  conmnnitatlbas.  c)  B  Oeb«n- 
nen  mit  Ueberetrieh,  5Gebennexi.  d)  j>.  428,  20  Ut  an  der  efUepreehenden  Stelle  et  eingefügt ,  hier  aher  felM 
e»  in  B  und  S.  e)  in  —  imperinm  feldt  p.  428,  21  an  der  entepreehenden  Stelle  in  B,  während  ee  S  auch  dort 
hat ,  nur  etwas  vereeint.  t)  B  regntun  Arelaten  mit  Strich  Ober  en ,  es  ist  zu  lesen  regno  Arelatenti  vi«  tn  der 
entsprechenden  Stelle  p.  428 ^  22;  in  8  fehlt  auch  hier  wie  p.  428,  22  wider  imperinm,  dann  folgt  regnum  Arela- 
tenie.  g)  legitima  om.  S  hier,  hat  es  aberp.  428,  26  an  der  entsprechenden  Stelle,  h)  qualitercnnque  —  ex- 
elaso  fehlt  p,  428,  26. 


'  Indem  Scheidt  die*e  Utk.  zum  erstenmal  veröffent- 
lichte, konnte  er  eich  gegen  Struve  Corp,  hüt.  Germ,  i, 
776  nr.  46  wenden,  der  meint,  Sigmund  habe  nach  Wen- 
zete  Gefangenechaft  das  Vikariat  rein  usurpiert;  und 

45  gegen  Ger  lach  Buxtorff  Dies,  ad  17  prior  a  aureae  buUae 
capita  conchts.  64,  der  glaubt,  Sigmund  habe  diese  Würde 
dem  Ruprecht,  und  gegen  Griesfteim  De  s.  R.  i.  vicarieUu 
concl.  20,  der  behauptet,  er  habe  sie  dem  Jobst  zu  verdan- 
ken gehabt;  gegen  Pfeffinger  Vitriar.  illustr.  l.  l  tit.  11 

50  §  7nt.  996,  wo  dieses  Vikariat  nur  von  Böhmen  und  den 
zugehörigen  Provinzen  verstanden  wird;  zum  erstenmal 
habe  Joh.Gotilob  Boehme  Comm.  de  Sigismundo  Hungariae 
rege  s.  R.  i.  vicario  generali  lApeiae  1767  das  richtige  ge- 


sehen, während  erst  durch  Scheidt's  Veröffentlichung 
auch  die  Zeit  des  Vorgangs  bestimmt  wurde.  Vgl,  awÄ 
Scheidt  in  Göttingische  Anzeigen  von  gel.  Sachen  a.  1766 
p,  124,  und  Bibl.  hüt.  Goett.  1, 162  nt.  Seit  dieser  Urkunde 
schrieb  sich  der  ernannte  in  mehreren  bei  Boehme  L  c,  an- 
geführten Urkunden  Siegmund  von  gottes  gnaden  kunig 
zu  Unghem  und  marggraf  zu  Brandenburg  und  des  hei- 
ligen Römischen  reiche  vicarius  und  des  konigreichs  zu 
Böhmen  verweser  etc.;  so  beginnt  auch  eine,  bei  Boehme 
nicht  abgedruckte,  Urkunde  ohne  Datum  bei  Bartsch  Biet. 
Dohnensis  pag.  161,  vgl.  Scheidt  l.  c.  176. 
'  Tenuta,  possessio,  Ducange. 


430  Fürsten-  und  Städte-Tag  zu  Frankfurt  im  Mai  1397. 

ia$e  privilegia  jora  libertates  statuta  observancias  et  consuetudineB,  quas  et  que  regna  regea 
archiepiscopi  episcopi  prelati  abbates  principes  daces  comites  vicecomites  gubematores 
barones  nobiles  milites  clientes  civitates  conmunitates  opida  ville  rustici  plebeji  et  ad 
glebam  astricti  habuerunt  habent  et  sunt  in  poateram  habituri,  innovandi  renovandi 
ratificandi  affirmandi  et  confirmandi  quocienscunque  fuerit  oportunum ;  regalia  qaoqae  5 
sive  feoda  cum  vexillis  seu  banderiis  et  aliis  solempnitatibos  et  cerimoniis  consuetis  neo- 
non  et  alia  feoda  qaelibet  imperialia  tarn  ecclesiasticis  quam  eciam  secularibus  personis, 
»  cujuscunque  preminencie^  statufi  gradus  seu  condicionis  existant,  conferendi;  et  easdem*^ 

de  novo  concedendi  libertandi  instituendi  destituendi  inveatiendi  et  confirmandi  ac  de 
novo  in  imperio  regnis  terris  et  locis  predictis  bona  et  res  quaslibet  infeödandi  et  in  feodom  10 
disponendi  et  assignandi ;  vasallos  et  feodotarios  constituendi  et  ordinandi  et  ab  eisdem 
bomagia  fidelitatis  et  alterius  generis  cujuscunque  juramenta  solita  et  consueta  nostro  et 
imperii  nomine  recipiendi,  a  principibus  et  vasallis  ecciesiasticis  et  secularibus  coUegiis 
universitatibus  civitatibus  conmunitatibus  et  singularibus  personis  et  aliis  quibuscunque 
quacunque  occasione  causa  vel  jure  debeantur  vel  proveniant,  ac  eciam  de  novis  vasallis  15 
per  ipsum  de  novo  creandis;  necnon  vice  versa  in  animam  nostram  jurandi;  feoda  omagia 
feodotarios  et  vasallos,  cujuscunque  preminencie  gradus  aut  Status  extiterint,  eciam  si 
regis  principis  ecclesiastici  vel  secularis  ducis  comitis  vicecomitis  gubernatoris  baronis 
nobilis  et  cujuscunque  alterius  condicionis  prefulgeat  dignitate,  renovandi  innovandi 
deponendi  et  alteri  dandi  donandi  et  deputandi  assignandi  vel  libera^  relaxandi  ordinandi  20 
statuendi  disponendi  et  destruendi,  prout  eidem  serenissimo  principi  fratri  et  vicario  nostro 
consonum  fore  videbitur ;  duces  marchiones  principes  vicanos  locumtenentes  conmunitates 
gubematores  potestates  rectores  judices  et  officiales  quoslibet  perpetue  vel  ad  tempus  in 
imperio  et  per  totum  Imperium  regnis  terris  et  locis  predictis  ac  eorum  quolibet  de  novo 
statuendi  faciendi  creandi  disponendi  ordinandi  instituendi  et  investiendi ;  presentes  ss 
principes  duces  marchiones  comites  vicecomites  conmunitates  vicarios  gubematores  rec- 
tores et  locumtenentes  vasallos  milites  clientes  rusticos  plebejos  et  ad  glebam  astrictos  seu 
quovis  nomine  nuncupentur  in  et  per  totum  Imperium  regnis  terris  et  locis  predictis  per 
nos  aut  nostros  predecessores  ordinatos  et  constitutos  aut  de  jure  vel  facto  ad  nos  et  sacrum 
Imperium  devolutos  et  devolvendos,  racione  suadente  vel  prout  sibi  videbitui*,  renovandi  so 
ordinandi  et  destituendi,  se  de  hijs  intromittendi,  ac  eciam  per  se  alium  vel  alios  nostro 
et  imperii  vice  et  nomine  tenendi;  privilegia  literas  seu  rescripta  prefatorum  tollendi 
renovandi  cassandi  et  annuUandi  in  totum  vel  in  partem ,  et  in  eis  et  in  quolibet  ipsorum 
addendi  minuendi  declarandi  et  corrigendi,  ac  iterum  de  novo  dandi  et  concedendi,  prout 
eidem  carissimo  fratri  regi  Sigismundo  nostro  vicario  videbitur  vel  prout  racio  merita  vel  ss 
demerita  ipsorum  vel  alicujus  eorum  suadebunt;  ac  eciam  occupatores  detentores  invasores 
seu  possessores  regnorum  principatuum  ducatuum  archiepiscopatuum  episcopatuum  abba- 
ciarum  vicariatuum  provinciarum  regionum  civitatum  terrarum  opidorum  castrorum  conmu- 
nitatum  seu  villarum  et  quarumcunque^  bonorum  rerum  districtuum  et  locorum  ad  nos  et 
sacrum  imperiumspectancium  seu  quomodolibetpertinencium,  ut  relaxent  dimittant  resti-4o 
tuant,  ammonendi®  convocandi  et  constringendi ;  et  contra  eos  et  quoslibet  resistentes  aut 
alias  delinquentes  quandocunque  quocienscunque  quomodocunque  et  ubicunque,  sive  sit 
conmunitas  collegium  universitas  seu  specialis  aut  singularis  persona  cum  dignitate  vel  sine, 
et  ipsorum  quemlibet  summarie  de  facto  per  dictum'  carissimum  fratrem  et  vicarium  nostrum 
alium  seu  alios  per  eum  suo  nomine  ordinandum^  et  ordinandos  procedendi  cognoscendi  sen-  45 
tenciandi  detinendi  exequendi  et  puniendi,  et  inobedientes  animadvertendi ,  et  predictos 
realiter  et  personaliter  mulctandi  et  puniendi;  gwerras  exercitus  cabalcatas  destrucciones 

a)  ßfaUeh  provlncie.    b}  8  eadem.    c)  BS  Üben  gleiehmäfiig.    d)  B  qnarumeunqne ,  8  qaoramcanque.     o)  S  amon- 
endl ,  gewU»  nteht  richtig,    t)  8  dominnm ,  lool  falich  geUten,    g)  B8^i,  conj.  —  um. 


A.  Vorläufiges.  431 

vastaciones  et*  confiscaciones  bonorum  indicendi  faciendi  disponendi  ordinandi  prosequendi    ^^^ 
animadvertendi  exequendi  et  exercendi  in  facinorosos  et  reos  homines ;  eosque  et  rebelles 
quoscunquepuniendi  relegandi  deportandi  et  ultimo  supplicio  adficiendi^,  in  faeie  buUandi®, 
et  alias  cohercendi,  racione  vel  justicia  mediante  aut  prout  sibi  videbitur  et  prout  criminis 

squalitas  vel  delicti  exigit  vel  requirit^;  culpasque  delinquencium  et  excessus,  crimina 
eciam  in  Judicium  deducta  et  penas  inflictas,  tam  ipsis  punitis  adhuc®  viventibus,  quam, 
ipsis  mortuis,  ipsorum  liberis,  si  eorum  intersit  obtinere  indulgenciam,  aut  eciam  illaque 
non  sunt  in  Judicium  deducta,  aut  deducta  sed  non  punita,  remittendi  per  indulgenciam 
aut  restitucionem  ad  patriam  seu  larem^,  bona  dignitates  bonam  famam  et  honores  resti- 

lotuendi,  sive  sint  singulares  persone  sive  generales,  eciam  si  per  eundem  carissimum 
firatrem  et  vicarium  nostrum  essent  de  quocunque  crimine  condempnati,  sicut  per  ipsum 
suum  vel  suos  ut  premittitur  conmissarium  seu  conmissarios  officialem  seu  officiales  merum 
et  mixtum  imperium  administracio  et  omnimoda  jurisdicio  auctoritas  et  potestas  conten- 
ciosa  seu  yoluntaria  in  loca  et  bomines,  cujuscunque  Status  preminencie  vel  condicionis 

15  existant,  per  omnia  et  singula  sacrosancti  Bomani  imperii^  regna  principatus  etprincipes 
ecclesiasticos  et  seculares  archiepiscopatus  episcopatus  abbacias  ducatus  comitatus  baronias 
advocacias  provinciales  superioris  et  inferioris  Swevie  et  aliarum  regionum  provincias 
territoria  civitates  conmunitates  districtus  dominia  atque  terras  consistencia  et^  consistentes 
habitantes  vel  moram  trabentes,  exerceantur  et  exerceri  possint,  et  tam  hie  in  regnis 

so  Alemanie  Ungarie  Boemie  Dacie  Swecie  Norwegie  ac  aliis  regnis  sub  sacro  Romano  imperio 
ubicunque  consistentibus  necnon  tocius  Germanie  et  Alemanie  advocaciis  provincialibus 
superioris  et  inferioris  Swevie,  tam  in  partibus  Italic Tuscie Pedemoncium  ultramontanis, 
quam  alibi  ut  premittitur  ubi  ipsüm  fratrem  carissimum  nostrum  vicarium  esse  contigerit, 
et  antequam  ipsas  partes  ipse  intret  et  postquam  intraverit  vel  inde  recesserit ,  libere  se- 

85  cundum  quod  eidem  jus  vel  racio  persuadebunt,etiam^  quacunque  temporis  prescripcione 
seu  usucapione  non  obstantibus  ^ ;  cohcedentes  nichilominus  ex  certa  scienpia  tenore 
presencium  eidem  carissimo  fratri  et  vicario  nostro  et  illi  vel  illis  quibus  hoc  vel  aliquid 
aliud  conmiserit,  et  in  ipsum  vel  ipsos  jure  plenario  transferentes  auctoritatem  et  licen- 
ciam  generalem  plenam  expressam  liberam  et  omnimodam  ac  omnem  nostram  et  sacri 

so  imperii  potestatem,  eciam  que  meri  mixti  liberi^  et  absoluti  imperii  et  jurisdicionis  sunt, 
et  omnia  et  singula  supra-  et  infrascripta,  et  coUectas  dacias  onera  realia  et  persona- 
Ha  ac  mixta,  et  quelibet  alia  onera  nobis  et  imperio  debita  et  debenda,  necnon  omnes 
stewras  census  redditus  jura  proventus  emolimenta  obvenciones  penas  mulctas  con- 
ductus  thelonea  dacias^  etpedagia  imperii,  regnorum  archiepiscopatuum  episcopatuum 

35  abbaciarum  prelaturarum  principatuum  ecclesiasticorum  et  secularium  ducatuum  marchi- 
onatuum  comitatuum  provinciarum  vicecomitatuum  dominiorum  civitatum  terrarum  terri- 
toriorum  monasteriorum  districtuum  opidorum  castrorum  villarum  et  locorum  ad  nos  et 
sacrum  imperium  et  loca  predicta  quomodocunque  qualitercunque  et  undecunque  perti- 
nencium  vel  spectancium  et  devolutorum  ac  devolvendorum  quomodolibet  de  facto  con- 

^  suetudine  vel  de  jure ,  exigendi ,  se  de  bijs  intromittendi ,  levandi  recipiendi  recipi  faciendi 
et  nostro  ac  imperii  nomine  confiscandi  disponendi  ordinandi  et  exequendi  necnon  in 
personas  alias  transferendi  et  desuper  penas  ac  mulctas  racione  previa  vel  prout  eidem 

a)  8  om.  et.    b)  B  a4iciendiy  S  adflciendi.    o)  8  hat  dcuu  in  Klainmem  in  Kurrive  geaettt  brnlandi ;  et  igt  aber  bnllaadi 

gans  richtig,  da»  Brandmarken  ist  gemeint,    d)8add,  magnitudo.    e)8  01».  adhuc.    f)  8  ttaae  et  prime  ingenni- 

45  tatia  statt  ad  patriam  seu  larem ,  weUhe  letztere  Leeart  in  B  zwei/elloe  iet.    g)  8  sacrosancti  Romanl  imperii ,  B 

sacroaanctam  Bomanum  imperium.  h)  et  om.  BS,  gehört  aber  her  »o  gut  wie  vorher  das  et  zwischen  loca  und 
homines I  auf  welche  Worte  sieh  diese  Partieipien  beziehen,  l)  8  et^  in  B  ist  wie  mir  scheint  zu  verstehen 
etiam,  wol  erst  nachgetragen,  vielleicht  sogar  von  andrer  Hand,  k)  J3  obstan  mil  Ueberstrichf  8  obstantc. 
1}  om.  8. 

60       '  Dada,  tributum,peniü€Uio,  vectigal,  Ducange. 


432  Fürsten-  und  Städte-Tag  zu  Frankfurt  im  Mai  1397. 

isoe  consonum  esse  yidebitar  imponendi  toUendi  augmentandi  minuendi  et  ordinandi  et  in 
judicio  et  extra  remittendi  disponendi  exequendi  et  execucioni  mandandi ;  in  causisques- 
tionibus  arbitriis  arbitramentis  litibuB  quiboscunque  diffinicionibufi  et  sentenciis,  cum 
causarum  congnicione  vel  sine,  deam  tarnen  habende  pre  oculis,  simpliciter  summarie  et 
de  piano  sine  strepitu  et  figura  judicii  sola  veritate  inspecta  vel  prout  sibi  videbitor  pro-  s 
cedendi  detenninandi  sentencias  exequendi  fugitivos  inquirendi  et  puniendi  maleficos  et 
alios';  infamiam  tarn  juris  quam  facti  irrogandi  toUendi  et  disponendi  et  inhabiles  ac  in- 
fames quacunque  infamia  seu  inhabilitate  restituendi  et  habilitandi;  spurios  mansereB** 
seu  ex  quocnnque  illicito  vel  dampnato  coytu  natos  legittimandi  habilitandi  et  capaces 
habiles  et  integri  Status,  quoad  omnes  actus  honores  dignitates  officia  publica  et  honesta  lo 
hereditates  parentum  et  aliorum  quorumcunque  ac  eciam  ad^  feoda,  faciendi  constituendi 
et  ordinandi;  comites  palatinos  et  tabelliones  seu  notarios  publicos  creandi  faciendi  et 
ordinandi  recepto  ab  eis  juramento  debito  et  consueto  cum  clausulis  oportunis,  et  factos 
revocandi;  de  causis  principalibus,  et  appellacionibus  tarn  civilibus  quam  criminalibus 
eciam  interjectis  ad  nos,  tamquam  noster  et  sacri  imperii  verus  legittimus  et  Ordinarius  15 
locumtenens  generalis  et^  universalis  ut  prefertur  vicarius  per  se  vel  alium  seu  alioif  au- 
diendi  terminandi  et  congnoscendi  sentenciandi  ordinandi  et  delegandi;  monetas  sub  vero 
pondere  et  caractere  auream  et  argenteam  et  quamvis  aliam  cudendi  et  cudi  faciendi , 
monetarios  constituendi,  et  ipsam  monetam  ubicunque  et  quocienscunque  voluerit  insti* 
tuend!  concedendi  et  ordinandi  publicandi  recipi  faciendi  ac  eciam  revocandi  juxta  sue  so 
libitum  voluntatis;  salvos  conductus  liberaciones  et  exempcionesinet  pertotum  imperium 
regna  et  ut  premittitur  vicariatum  sibi  conmissum  et  quaslibet  partes  ejus  pontes  passuB 
terminos  et  districtus  dandi  concedendi  et  realiter  observari  mandandi ;  'decreta  statuta 
et  promissiones®  in  predictis  omnibus  et  premissorum  quolibet  de  novo  faciendi ,  jam  facta 
ordinandi  mutandi  et  in  totum  toUendi,  semel  et  pluries,  tocies  quocies  sibi  visum  fuerit  ss 
expedire  et  ordo  dictaverit  racionis;  et  ad  prelafuras  preposituras  prioratus  dignitates 
canonicatus  prebendas  capellanias  altaria  personatus  et  officia  qualiacunque  et  quantacun- 
que  ac  ecclesias  parrochiales  et  quecunque  alia  beneficia  ecclesiastica  curata  et  non  curata 
vacancia,  et  dum  et  quociens  vacaverint,  que  ad  nostram  et  sacri  imperii  presentacionem 
seu  quamvis  aliam  disposicionem  spectare  noscuntur,  personas  aptas  et  ydoneas  presen-  so 
tandi  et  de  eisdem  beneficiis  realiter  disponendi;  et  insuper  cum  personis  omnibus  et 
singulis  supradietis,  cum  dignitatibus  vel  sine,  honoribus  vel  sine,  civitatibus  conmuni- 
tatlbus' terris  castris  opidis  villis  et  cum  ipsorum  dominus  et  conmunitatibus  ^  et  cum 
omnibus  et  singulis  supranominatis  —  in  imperio  regnis  archiepiscopatibus  episcopatibus 
abbaciis  prelaturis,  et  signanter  regno  Arelatensi,  Delphinatu  Wyennensi,  Brabancie  et  S5 
Lothoringie  ducatibus,  provincia^  Provincie,  Montisfalcarie  comitatibus^  Flandrie  Bor» 
gundie  Sabaudie  et  Gebennensi,  necnon  in'tota  Germania  Alemania  et  advocaciis  pro- 
vincialibus  superioris  et  inferioris  Swevie  ac  aliarum  regionum^  et  provinciarum,  ac  om- 
nibus et  singulis  aliis  terris  principatibus  ecclesiasticis  et  secularibus  ducatibus  comitatibus 
baroniis  territoriis  civitatibus  conmunitatibus  provinciis  districtibus  et  dominus,  acquisitis  «o 
et  acquirendis,  ubicunque  sitis,  stantibus  habitantibus  vel  quomodolibet  moram  trahenti- 
bus  —  de  quibuscunque  questionibus  litibus  altricacionibus'  preteritis  presentibus  vel 
futuris  et  de  omni  eo,  in  quo  predicti  vel  aliquis  predictorum  esset  seu  essent  vel  fierent 

ft)  He  BS,  b)  8  mansorei.  c)  «tc  BS.  d)  add.  8^  om.  B.  e)  Pelttl  gibt  zu  dieser  Stelle  {Seheidt  pag.  168  Un,  84) 
an,  da»  Original  lete  pennissionibua  »tattde»  Seheidtisehen  prominionihu»;  dieß  ittjedenfaUa  ein  DrueJ^eh-  45 
2er;  et  »oll  v>ol  heißen,  da»  Original  le»e  permlssionei  »tatt  de»  Scheidtiaehen  promisslones,  denn  auf  «Um  fol- 
gende premisRoniin  kann  »ich  Pelzet»  Bemerkung  doch  vol  nicJU  beziehen,  obeehon  die  erete  Sylbe  die»e»  Worte» 
»ich  bei  Seheidt  auch  noch  auf  lin,  84  bandet;  permissiones  »cheint  in  der  That  einen  be»»em  Sinn  tu  geben  al» 
promlMiones,  obeehon  ich,  vie  auch  Seheidt  hat,  im  Berliner  Original  promisiiones  geUten  hohe,  M>a»  ich  d<ih«r 
auch  im  Texte  »tehen  la»»e.  f)  »ie  BS.  g)  «te  BS.  h)  S  comiutlbui  »t.  provincia.  i)  S  om.  comitalibns.  50 
k)  S  alloram  regnomm  »t.  aliarnm  regionnm.    l)  8  «Itercatioxiibiu. 


A.  Vorläufiges.  433 

nobis  imperio  sacro  et  ejus  erario  quomodolibet  obligati  vel  astricti  seu  obligati  vel  astricti*    '^^ 
dicerentur  quacunque  racione  occasione  causa  re  verbo  vel  facto,  paciscendi  exigendi 
transigendi  contrahendi  obligandi  dissolvendi  distrahendi  et  ordinandi;  pacem  confede- 
raciones  et  ligas  eciam  cum  Romano  summo  pontifice  regibus  principibuB  ecclesiasticis  et 

5  secularibus  ducibus  marchionibus  comitibus  vicecomitibus^  gubernatoribus  et  aliis  qui- 
buBCunque  personis  quantumcunque  magnis  ecciesiasticis  et  secularibufi  civitatibus  con- 
munitatibus  et  aliis  quibuscunque  faciendi  iniendi  et  ordinandi,  jam  factas  renovandi  et 
confirmandi  cum  cautelis  et  clausulis  oportunis,  jam  factas  seu  facta  vel  ordinata  toUendi 
revocandi  annullandi  declarandi  et  ordinandi,  pro  honore et  bono statu reipublice  ecclesie 

10  et  imperii,  prout  sibi  melius  et  utilius  videbitur  expedire ;  ac  eciam  donaciones  concessiones 
liberaciones  absoluciones  et  libertaciones^  quaslibet  et  inmunitatespersonatus^  et  honores, 
per  nos  seu  predecessores  nostros  alicui  civitati  conmunitati  vel^  personis  ecciesiasticis 
seu  secularibus  quantumcunque  magnia,  eciam  si  regis  principis  ducis  comitis  vicecomitis 
baronis  nobilis  gubematoris  vel  quacunque  alia  ecclesiastica  seu  mundana  prefulgeat® 

]5dignitate,  et  cuicunque^  qualitercunque  quomodocunque  quocunque  tytulo  vel  causa 
concessos^  concessas  datas  assignatas  concessa  vel  ordinata,  causa  inobediencie  rebellionis 
ingratitudinis  seu  quacunque'^  alia  causa,  que'  eidem  serenissimo  principi  domino  Sigis- 
mundo  carissimo  fratri  et  vicario  nostro  equa  seu  justa  visa  fuerit,  appellacione  remota 
toUendi  revocandi  disponendi^  annullandi  per  se  alium  seu  alios;  visitaciones  juramenta 

» tam  a  predictis  quam  eciam  aliis  vicariis  seu  yasallis^  et  a  singulis  hiis,  qui  de  jure  seu 
consuetudine  nobis  et  imperio  Romano  tenentur  seu  astricti  esse  dicuntur  vel  sunt,  reci- 
piendi ,  et  super  inobediencia  negligencia  seu  resistencia  disponendi  remittendi  transigendi 
et  ordinandi ;  injurias  rebelliones  et  maleficia  quelibet  puniendi  exigendi  remittendi  et 
compensandi ;  cunctis  benemeritis  de  nostris  et  sacri  imperii  bonis  retribuendi  donandi 

s6  infeodandi  in  perpetuum  vel  ad  tempus  prout  sibi  videbitur  concedendi'";  cum  demeritis 
paciscendi  transigendi  et  quietandi'^;  gwerras  et  lites  monendi^;  exercitus  congregandi; 
imperiale  vexillum  sive  banderiamP  erigendi  contra  quoscunque,  cujuscunque  Status  pre- 
minencie  gradus  vel  condicionis  extiterint,  eciam  si  regis  principis  ducis  marchionis  co- 
mitis vicecomitis  baronis  conmunitatis  vel  quacunque  alia  ecclesiastica  vel  mundana 

3oprefulgeat^  dignitate,^  rebellionis  inobediencie  seu  alia  quacumque  racionabili  causa; 
necnon  adversus  tales  et  quemlibet  eorum  procedendi,  prout  necessitas  autracio  id  exegerit 
dictoque  carissimo  fratri  et  vicario  nostro  melius  et  utilius  videbitur  expedire,  cum  ple- 
nissima  nostri  et  imperii  sacri  jurisdicione  administracione  mera  libera  auctoritate  et 
omnimoda  potestate;  necnon  omnia  et  singula  gerendi  faciendi  et  exercendi,  que  nos  in 

35  predictis  regnis  principatibus  archiepiscopatibus  episcopatibus  abbaciis  terris  comitatibus 
advocaciis  provincialibus  terris  provinciis  et  eorum  quolibet  necnon  in  et  per  totum  sacrum 
Romanum  imperium  auctoritate  imperiali  mero  mixto  libero  et  absolute  imperio  nostris' 
exercere  facere  ordinäre  mandare  disponere  exequi  et  execucioni  mandare  vel  precipere 
quomodolibet  valeremus  si  personaliter  adessemus,  eciam  si  qua  vel  si  quod  ex  eis  jure 

40  vel  consuetudine  mandatum  e^igerent  speciale  et  de  quibus  necesse  foret  mencionem  in 
presentibus  facere  specialem,  que  omnia  et  singula  gesta  facta  mandata  ordinata  disposita 
seu  declarata  execucioni  mandata  vel  mandanda  volumus  perpetuo  attendere  observare  et 
decernimus  inviolabiliter  ab  omnibus  observari ;  dantes  et  concedentes  eidem  serenissimo 
principi  carissimo  fratri  et  vicario  nostro  in  omnibus  et  per  omnia  totaliter  vices  nostras 

45  «)  5  om.  au9  Venehen  sea  obl.  Tel  astricti.    b)  8  om.  aus  Vertthen  Tloecomltlbm.    c)  8  ow.  absol.  et  llbertacionea. 

d)  8  om.  conm.  vel.  e)  »ie  BS.  f)  8  cqjQsconqne.  g)  8  otn.  eoncesaoi.  h)  8  qnecunqae.  1)  8  om.  que.  k)  8 
om.  disponendi.  1)  B  yaaall  mit  Uebentrieh.  m)  He  B8.  n)  8  quitandl.  o)  8  moaendi,  B  nach  den  8ehrift- 
sügen  »ehtotrlieh  dugleidien.    p)  He  BS.    q)  $io  BS.    r)  8  add.  ex.    s)  He  BS. 

*  Per«<matu9,  perionae  dignäas,  «eu  benefiäum  tpn<m,  ac  ecclesia  quam  quU  ßub  penonatu  poiHdetj  Ducange* 
Dentaohe  RelehBtagfi'Akten  II.  r^g 


434  Fürsten-  und  Städte-Tag  zu  Frankfurt  im  Mai  1397. 

iase  auctoritatempotestatem jurisdicionem  et  administracionem  noatram  et  imperii  sacri  Bomani, 
omni  eo  modo  ordine  jure  disposicione  causa  et  forma  quibus  melius  possumus  et  valemus, 
cum  Omnibus  et  singulis  clausulis  necessariis  utilibus  et  oportunis;  promittentes  eidem 
carissimo  fratri"  vicario  nostro  presenti  et  recipienti  bona  pura  legali  et  sincera  fratemali 
regia  fide  nostra  de  certa  nostra  sciencia  virtute  presencium,  ipsum  non  revocare  literis  verbo  5 
vel  facto  cunctis  temporibus  vite  nostre,  et  nichilominus  quod  exnunc  inantea  nuUo  umquam 
tempore  cuicunque  persone  ecclesiastice  vel  mundane,  cujuscunque  Status  dignitatis^  pre- 
minencie  seu  condicionis  extiterit,  eciam  si  regali  archiepiscopali  episcopali  principis  ducis 
comitis  vicecomitis  baronis  nobilis  vel  quacunque  alia^  prefulgeat  dignitate,  literas  privi* 
legia  rescripta  legaciones  ambassiatas  intersignia  seu  mandata  directe  vel  indirecte  publice  10 
vel  occulte  dabimus  faciemus  facere^  mandabimus  aut  permittemus  fieri  conmittemus 
ordinabimuB  aut  disponi  faciemus  aut  permittemus  qualitercunque  vel  quomodocunque  sub 
sigillis  autenticis  signetis  verbo  facto  seu  per  nuncpios  aut  alias  quovis  modo,  nuUis  desuper 
per  quempiam  novitate  adinvencione  permissione  ingenio  aut  quovis  colore  quesitis,  dolo 
fraude  et  machinacione  quibuslibet  procul  motis,  per  quod  que  vel  quas  dictus  Serenissimus  1$ 
princeps  dominus  Sigismundus  carissimus  frater  et  vicarius  noster  aut  ille  vel  illi  quibus 
hoc  conmiserit  in  ordinacione  disposicione  et®  execucione  presentis  vicariatus  sibi  oonmissi 
seu  in  aliqua  parte  ejus  uUo  umquam  tempore  possent  verbo  re  jure  vel  facto  involvi 
distrahi  molestari  seu  aliquatenus  impediri ;  sed  pocius  ipsum  carissimum  fratrem  et  vica- 
rium  nostrum  necnon  substitutum^substituendum  et  deputandum  Substitutes  substituendos  so 
et  deputandos  per  eum  circa  presentem  vicariatum  et  omnia  et  singula  premissa  et  infra- 
scripta  in^  eodem  vicariatu  contenta  eisdem  vite  nostre  temporibus  irrevocabiliter  conser- 
vare  volentes  et  promittentes  bona  regia  fide  nostra  qua-supra  de  certa  sciencia  eidem 
carissimo  fratri  et  vicario  nostro  presenti  et  recipienti  hoc  presenti  nostro''  rescripto  et 
privilegio  nostro  et  imperii  sacri  nomine,  omnes  et  singulas  sentencias  mulctas  animad-  s» 
versiones  publicaciones  confiscaciones  donaciones  concessiones  renovaciones  liberaciones 
absoluciones  execuciones  presentaciones  et  dbposiciones  prelaturarum  ett  beneficiorum 
ecclesiasticorum,  obligaciones  disposiciones  infeodaciones  recepciones  quietaciones  liber- 
taciones^  revocaciones  vasallagiorum  illustrium  insignium  principatuum  ducatuum  comi- 
tatuum  vicecomitatuum  vicariatuum  gubemaciarum  et  aliorum  officiorum^  quorumcumque,  ^o 
annuUaciones  declaraciones  ac  eorundem  omnium  et  cujuslibet  eorum  de  novo  infeodaciones 
concessiones  donaciones  renovaciones  innovaciones  conmissiones  disposiciones  et  execu- 
ciones, et  omnia  alia  quecunque  per  eum  vel  alium  seu  alios  ab  eo  ut  premittitur  depu- 
tandum seu  deputandos  facta  gesta  ordinata  disposita  executa  vel  eciam  exequenda  in 
predictis  et  aliquo  predictorum,  eciam  omnia  et  singula  illa  et  illas,  et  cum  illis  que  in  sa 
premissis  et  aliquo  premissorum  necessaria  seu  oportona  fuerint  vel  que  ad  predicta  vel 
predictorum  aliquod  possent  seu  deberent  quacunque  de  causa  quomodolibet  pertinere  cum 
dependentibus  annexis  emergentibus  seu  descendentibus  ab  eisdem ,  eciam  si  talia  forent 
de  quibus  esset  necesse  vel  utile  in  presentibus  mencionem  fieri  specialem,  de  qua  speciali 
mencione  habenda  exnunc  prout  extunc  in  supra-  et  infrascriptis  et  in  clausulis  generalibus  m 
decemimus  declaramus  et  volumus  contineri  indusum  esse  de  certa  nostra  sciencia  et 
Bomane  regio  plenitudine  potestatis  ac  plenum  robur  et  firmitatem  habere  et  teuere,  ac 
si  actus  ille  seu  pars  illa  vel  illud,  de  quibus  utile  fuisset"^  seu  necesse  mencionem  facere 
specialem,  esset  in  presentibus  specialiter  et presencialiter  scriptum  emanatumconcessum 
dictum  declaratum  seu  indultum,  omni  prorsus  excepcione  remota,  mandamus  et  volumus  «s 

a)  8  add,  et.  b)  8  digBitays,  B  dignitatoa.  0)  8  om.  all«.  ^8  hat  nur  Ikeere ,  B  nur  imeiemxu ;  iMAp«dktteUdb  Ut 
MAti  tu  verHndtn ,  «o  dafi  der  Komtmetion  nadi  fkoere  m  mandabünat  gtkifrt.  e)  i9  vel  •£.  eC  f)8om. 
inbatifntnm.  g)  8  om.  In.  h)  8  om«  presenti  et  —  nostro.  I)  add.  8.  k)  8  libetatlones.  1)  8  gnbemaBtiarom 
et  aliomm  offlelaUnm.    m)  S  de  qno  utile  ftilsset,  B  de  quibn«  falsset  ohne  utile. 


A.  Vorläufiges.  435 

ab  Omnibus  et  singulis  inviolabiliter  observari,  non  obfitantibos  predictis  vel  aliquibufi    ^^^ 
predictorum  aliquibos*  rescriptis  sive  privilegiis  per  nos  aut  nostros  in  imperio  predeces-    *" 
flores  alicoi  vel  lüiquibns,  cujoscunque  preeminencie  Status  gradus  seu  condicionis  existapt, 
ecclesiasticis  seu  secularibus,  eciam  quacunque  sicut  premittitur  prefulgeant  dignitate, 

fi  indultis  factis  seu  concessis,  eciam  si  de  eis  vel  aliquo  eorum  in  presentibus  foret  necesse 

mencionem  facere  specialem,  et  insuper  si  per  inadvertenciam  oblivionem  importunas 

supplicancium  preces  aut  alias  quovis  modo  scienter  vel  ignoranter  quecunque  privilegia 

^  rescripta  literas  mandata  donaciones  vel  concessiones  alicui  persone  quantumcunque  magne, 

cujuscunque  preminencie  vel  Status  foret,  eciam  si  regis  principis  ecclesiastici  seu  secularis 

10  ducis  comitis  vicecomitis  vicarii  gubematoris  nobilis  baronis  seu  cujusvis  alterius  ut  pre* 
fertur  prefulgeat  dignitate,  in  distraccionem  seu  prejudicium  sacri  Romani  imperii  nos 
aut  predecessores  nostri  Romanorum  imperatores  aut  reges  absque  venerabilium  et  illus* 
trium  nostrorum  et  imperii  sacri  principum  electorum  consilio  voluntate  scitu  et  expresso 
consensu  hactenus  dedissemus  aut  concessissemus  seu  quod  absit  in  posterum  daremus 

16  Tel  concederemus  quovis  ingenio  vel  colore  quesitis :  bec  et  has  universa  et  singula  uni- 
yersas  et  singulas,  si  et  in  quantum  presenti  vicariatui  seu  contentis  in  eo  in  toto  vel  in 
parte  possent  aut  yalerent  aliqualiter  obviare  seu  involucionem  errorem  vel  impedimentum 
aliquatenus  generare,  prefatus  Serenissimus  princeps  dominus  Sigismundus  frater  et  vica- 
rius  noster  cassandi  irritandi  revocandi  et  annuUandi  habere 'debebit  debet  et  habet  plenam 

20  expressam  liberam  auctoritatem  et  omnimodam  potestatem,  que  et  quas  nos  ipsi  animo 
deliberato  de  certa  nostra  sciencia  ex  regio  Romane  potestatis  plenitudine  virtute  presen- 
cium  revocamus  cassamus  invalidamus  irritamus  necnon  revocatas  cassas  invalidas  irritas 
pronuncciamus  et  decernimus  ac  dedaramus  nullius  debere  esse  seu  posse  subsistere  de 
cetero^  perpetuo^  firmitatis  vigoris  efficacie  roboris  vel  momenti,  et  nichilominus  non 

25  obstantibus  quibuscunque  legibus  conmunibus  statutis  vel  consuetudinibus  municipalibus 
provinciarum  regionum  civitatum  seu^  quorumcunque  locorum  que  in  contrarium  essent 
edita  emanata  facta  ordinata  seu  concessa  et  specialiter  legibus  infräscriptis  —  L.  nee 
dampnosa,  L.  quocies,  et  L.  rescripta,  C.  de  precibus  imperatori  offerendis*;  et  L.  pre- 
scripcione,  et  L.  omnes,  C.  si  contra  jus  vel  utilitatem  publicam';  et  L.  sacri,  et  L.  £., 

30  C.  de  diversis  rescriptis';  et  Authen.^  ut  divine  jussiones  habeant  subscripcionem  glorio- 
sissimi  questoris^  et  ut  nuUi  judicum  liceat  habere  loci  conservatorem '  —  cum  omnibus 
similibus  et  cum  omnibus  aliis  legibus  que  in  contrarium  quomodolibet  starent  obstarent 
vel  possent  obstare  et  generaliter  omnibus  et  singulis  legibus  juribus  observanciis  consue- 
tudinibus et  statutis  que  obstarent  vel^  obstare  possent,  quibus,  in  quantum  predictis  vel 

95  alicui  predictorum  obstarent  et  derogarent,  in  hac  parte  dumtaxat  et  non  ultra  penitus 
derogamus  et  esse  volumus  decernimus  pronuncciamus  et  declaramus  de  certa  nostra 
sciencia  virtute  presencium  totaliter  derogatum ;  supplentes  de  prefata  Romane  regio 
potestatis  plenitudine  omnem  defectum,  si  quis  in  premissis  aut  premissorum  aliquo  dubia 
seu  obscura  interpretacione  verborum  aut  sentenciarum  seu  alicujussolempnitatisobmisse 

40  aut  alias  compertus  fuerit  quoquomodo;  mandantes  nichilominus  universis  et  singulis 
regibus  principibus  ecclesiasticis  et  secularibus  archiepiscopis  episcopis  abbatibus  prelatis 
ducibus  marchionibus  comitibus  vicecomitibus  potestatibus  gubernatoribus  baronibus  no- 

9)  8owu  predletonun  •liqiiibai,  hei  P«b«l  itt  dU  V9rUsMrun§  nicht  ganM  genau  aMgegehem*     b)  8  decreto  «f.  d« 
Mtero*     e)  8 peipetoe.    d)  A  oai.  wn.    9)B  «atam ,  8  Mthen.    f^Som.  postent  obttare  ~  Tel  au*  Vereehen. 

46       *  /.  5  und  9  und  7  C.  de  prec.  imper.  offer,  (i,  iP).  7  Cod.  de  diverHe  reecriptü  i,  28). 

*  L  Munde  an  contra  jus  (J,  82).  *  Nov.  184  UulhenL  ut  nulU  judicum  Hceat  hadere  lod 

*  l9  und  iC.de  dioereU  reeeriptU  [i,  88).  tervatorem,  CoU.  IX  tu.  8). 

*  Nov.  114  cap.  1  {Äuthent,  ut  divinaejueeioTiee  ad  L. 


436  Fürsten-  und  Städte-Tag  zu  FrankAirt  im  Mai  1397. 

1896  bilibus  vasallis  feodotariis  subditis  temgenis  incolis  habitatoribus  castellanis  custodibus 
^^'^  officialibos  universitatibus  conmunitatibus  civitatum  castrorum  opidorum  villarum  distric* 
tuum  et  territoriortim^  rusticis  et  plebejis  nobis  et  sacro  Romano  imperio  quomodolibet 
subjectis  et  subiciendis  et  omnibus  in  et  per  totum  sacrum  Romanum  imperium  existen* 
tibuB*^  ubilibet  constitutis  presentibus  et  futuris  firmiter  et  districte,  quatenos  prefatum  & 
dominum  Sigismundum  Ungarie  Dalmacie  Croacie  etc.  regem  illustrem  fratrem  nostnun 
carissimum  nostrum  et  imperii  saeri  vicarium  benigne  recipiant  absque  diffipultate  aliqua, 
ac  sibi  et  suis  officialibus  ambaxiatoribus  nuneciis  et  literis  ac  illi  seu  illis,  cui  vel  quibus 
hoc  in  toto  vel  in  parte  duzerit  conmittendum,  obediant  pareant  et  intendant,  et  nichilo 
minus  ad  requisicionem  suam  et  officiatorum  suorum  et  cujuslibet^  eorum  in  partibussibi  lo 
conmissis,  que  imperio  subsunt  vel  in  futurum  subesse  poterunt,  ad  predicta  et  quodlibet 
predictorum  personaliter  et  cum  eorum  potencia  intersint  prestentque  gentes  equestres  et 
pedestres  amesia'  passus^  victualia  et  alia  necessaria  et  oportuna  quocies  per  eum  vel 
ejus  nunccium  seu  nunccios  fuerint  requisiti,  sub  pena  indignacionis  nostre  gravissime 
eris^  et  persone  ac  confiscacionis  bonorum  vel  alterius  pene  que  per  dictum  serenissimum  is 
principem  dominum  Sigismundum  carissimum  fratrem  et  vicarium  nostrum  seu  alios  de- 
putatos  seu  deputandos  ab  eo  fuerit  ordinata.  quas  penas ,  si  secus  attemptare  vel  in  aliquo  ' 
contra  facere  negligenter  seu  contumaciter  vel^  venire  presumpserint,  volumus  incurrisse 
et  incurrere  ipso  facto,  quam'penam  camere  seu  erario  nostro,  seu  proutdictus  carissimus 
frater  et  vicarius  noster  seu  deputandus  ab  eo  de  eadem  duxerit  ordinandum,  decernimus  20 
applicari  et  per  eundem  fratrem  et  vicarium  nostrum  vel  deputandos  ab  eo  exigi  recipi  et 
levari.  nuUi  ergo  omnino  hominum  liceat  hanc  nostre  constitucionis  sanccionis^  ordi- 
nacionis  creacionis  et  firmacionis  paginam  infringere  vel  ei  quovis  ausu  temerario  contraire. 
si  quis  autem  contrarium  attemptare  presumpserit,  penas  prescriptas  et  penam  millemar- 
carum  auri  puri,  quarum  medietatem  camere  nostre  erario  seu  fisco,  residuam  vero  pre-  ss 
dicti  fratris'  et^  vicarii  nostri  usibus  applicari  volumus,  se  noverit  tocies,  quocies  contra 
fecerit,  irremisibiliter '  incursurum.  presencium  sub  regio  nostre  majestatis  sigillo 
testimonio  literarum,  datum  Frage  anno  domini  millesimo  trecentesimo  nonagesimo  sexto 

1896    die  decima  nona  mensis  marcii  regnorum  nostrorum  anno  Boemie  tricesimo  tercio  Roma- 
norum vero  vicesimo.  30 


UenJO 


Ad  mandatum  domini  regis 
[in  verso]  R.  Bartholomeus  de  Nova  civitate.  Johannes  Brunonis  "  •  cancellarina. 


a)  B  Oerritorioram ,  8  territorioram.      b)  B  exlston  mit  UeberttrMiy  8  exlstentibiu.      e)  8  cniualibet ,  B  cnllibet.  * 
d)  8  paittts  «(.  pMSUt.    e)  8  aeriSi  Oeldttra/e  ist  gemeint,    f)  mit  einem  üeheretrieh  in  B,  der  aber  ein  zu/älUger 
ohne  Bedeutung  tu  »ein  eeheint,     g)  om.  8.     h)  B  fiicclonia  et.  tanctionU  y  deu  8  richtig  hat.     i)  B  fratri,  8  fra-  35 
tri«,    k)  8  om.  et.    1)  8  irremissibillter.    m)  B  Brunon  mit  üeheretriehj  8  Biimann. 


*  Amesium,  hamois,  carmatura,  Ducange.  kleidet  hqUet  «•  Palacky  Böhm.  Geech,  8,  a,  86;  dazu  vgl. 

*  Veber  Hanko  Sohn  Bruno's,  derl884  Kanzler  wurde,      über  ihn  Pelzel  Wenzel  /,  96.  146. 176.  880  und  Palacky 
nacMem  er  bis  dahin  das  Amt  einet  Unterkämmerere  be-      Formelb.  8  nr,  88. 


A.  Vorläufiges.  437 

248.  öVqf  Johann  von  Nassau  Domherr  zu  Mainz  verbindet  sich  mit  den  3  Euprechten*  von  /w«, 
der  Pfalz,  insbesondre  mit  dem  Versprechen  ihnen  zu  helfen  zu-  allen  Ehren  und  ^*'"  ^' 
Würden  nach  welchen  sie  stellen  wollen.  1396  Okt.  23  Oppenheim, 

Au9  Gudeniu  Cod.  dipl.  s,  ets-en  nr.  889  ex  autogr.,  mü  Auslassungen  die  durch  Punkte  und  Striche 
5  angedeutet  sind;  wg  diese  Zeichen  nur  einzelne  Worte  oder  Redensarten  ersetzen  zu  sollen 

scheinen t  ist  vermuthungsweise  ergänzt  worden;  wo  es  mehr  sein  mag,  vielleicht  ganze  Sätze  oder 
Artikel,  wurden  die  Striche  beibehalten;  auch  unvollständig  gegebene  Worte  sind  ergänzt  worden; 
alle  Ergänzungen  in  Kursive,  doch  u.  einfach  durch  und.  JHe  Absätze  bei  GudenuSf  abgesehen  von 
dem  letzten,  sind  nicht  beibehalten,  sie  wie  die  von  uns  weggelassene  lieber schriß  rühren  von 
10  Gudenus  her. 

Ich  grave  Johan  von  Nassauwe  grave  Adolfs  von  Nassauwe  seligen  son  dumherre 
zu  Mentze  bekennen  und  dun  kunt  offenbar  mit  diesem  briefe  allen  den  die  in  ummer 
ansehen  lesen  oder  horent  lesen  :  das  ich  von  mime  friem  eigen  willen  und  mit  wol 
vorbedachtem  mute  und  rate  miner  mage  und  frunde  mich  zu  den  durchluchtigen  hoch- 

15  gebomen  fursten  und  heren  hem  Ruprecht  dem  eitern  pfalzgraven  bi  Rine  des  heiligen 
^Römischen  vichs  obersten  druchsesse  und  herzog  in  Beyern  und  herrn  Ruprecht  dem 
jungen  sime  sone  und  herrn  Ruprecht  dem  jungesten  desselben  heren  Ruprechts  des 
jungen  son  pfalzgraven  bi  Rine  und  herzogen  in  Beyern  minen  lieben  gnedigen  herren 
und  allen  iren  erben,  alle  zit  als  lange  ich  geleben,  verbunden  han  und  verlinde  mit  craft 

ao  dieses  briefs,  in  aller  masse  als  hernach  geschrieben  stet,  umb  sunderlich  gnade  liebe 
und  fruntschaft  die  mir  derselbe  min  gnediger  here  herzog  Ruprecht  der  elter  alle  zit 
gnedeclich  und  getruwelich  bewiset  hat  und  er  und  die  obgenante  sine  sone  mine  liebe 
gnedigen  herren  mir  in  zukunftigen  ziten  wol  bewisen  und  erzeugen  mögen.  [1]  zum 
ersten  sal  ich  Johan  obgenant  mit  allem  dem  daz  ich  itzunt  vermag  oder  hernach  ver- 

25  mögen  werden,  ez  sin  bistum  oder  ander  herschafte  und  wirdekeit  geistlich  oder  wernt- 
lich  Blossen  landen  und  luten  da  mir  unser  her^  gott  zu  gehilfet,  wieder  die  obgenanten 
mine  gnedigen  herren  die  herzogen  alle  dri  und  ir  erben  und  herschaft  samentlich  und 
sunderlich  nummer  getun  noch  schaffen  getan  werden  noch  sin ;  und  sal  daz  alle  zit  mit 
allen  minen  amptluten  bestellen  daz  sie  daz  also  halten  und  daz  iz  gehalten  werde,  und 

so  sal  ich  auch  nummer  mit  obgenanten  heren  den  herzogen  und  iren  erben  zu  kriege  oder 
zu  fientschaft  kommen  in  dheine  wise  an  alle  geverde.  und  sal  dieselben  mine  gnedigen 
herren  die  herzogen  alle  dri  und  ir  erben  und  die  iren^  alle  zit  als  lange  ich  geleben  mit 
rechten  guten  ganzen  truwen  meinen  haben  und  handeln  ane  geverde,  [2]  auch  sal  ich 
grave  Johan  von  Nassauwe  den  obgenanten  heren  den  herzogen  allen  drin  und  ir  iglichem 

85  zu  allen  eren  und  wirdekeiden  darnach  sie  stellen  wuUen,  wie  die  gesin  mögen  geistlich 
oder  wemtlich,  mit  aller  min  er  macht  und  mit  allen  minen  magen  und  frunden  die  ich 
darzu  erbitten  und  gehabep  mag  in  guten  truwen  bigestendig  behulfen  und  beraten  sin 
und  daran  auch  verliben  festeclich  und  crefteclich,  als  dicke  den  obgenanten  herren  den 
herzogen  und  iren  erben  des  not  geschit,  ane  geverde,  es  were  dann  daz  dieselbe  obgenanten 

40  herren  die  herzöge ,  daz  got  verbiete,  nach  solichen  wirdekeiten  wieder  got  und  wieder 
recht  stellen  wulten,  oder  daz  ich  daz  von  eren  und  von  rechts  wegen  nit  getun  künde 
oder  solte.  [3]  auch  sal  ich  grave  Johan  von  Nassauwe  keinerlei  sache  geistlich  oder 
wemtlich  für  mich  nemen  oder  der  gebruchen,  darumb  ich  der  obgenanten  stucke  puncto 
und  artikel  einz  oder  me  nit  halten  und  fullenfuren  sulte,  sunder  ich  sal  die  alle  zit  in 

45       '  Ruprecht  II,  Ruprecht  11/,  Ruprecht  Pipan,  Vater      *chichtschr,  der  hussit,  Bewegung  a,  4es  vom  24  Merz  1898 
Sohn  und  Enkel,  vgl.  Höfler  Ruprecht  tis  nt.  9  und  Voigtel-      wird  im  nächsten  Bande  der  RTA,  vorkommen. 
Cohn  Stammtafeln  nr.  60.  —  Das  Regest  bei  Höfler  Ge- 


438  Fürsten-  und  8tadte-Tag  zu  Prankftirt  im  Mai  1397. 

1896  guten  truwen  feste  und  stete  dun  und  halten.  —  '  [4]  und  han auch  daz alles denohgenanllien 
OM,  is  ^^^  herzogen  kern  Ruprecht  dem  eitern  und  herm  Ruprecht  dem  jungen  sime  sons  und  herm 
Ruprecht  demjungesten  desselben  heren  Ruprechts  des  jungen  son^,  xmimimegnedigenheren 
herzog  Ruprecht  dem  eitern  selbs  in  sine  hant,  globet,  und  reden  und  globen  daz  alles 
mit  craft  dieses  briefes.  und  han  daz  auch  allez  lipplich  of  dem  heiligen  gotea-ewangeliom  s 
gesworn  genzlich  und  getruwelich  feste  und  stete,  alle  zit  als  lange  ich  geleben,  zu  dun 
und  zu  halten  und  in  keine  wise  zu  uberfaren  ane  geverde.  und  han  dez  allez  zu  warem 
Urkunde  v/nd  gezugnisse  min  eigen  ingesiegel  an  diesen  brief  gehangen,  ich  han  auch  zu 
merer  Sicherheit  aller  vorgeschrieben  stucke  flisseclich  gebeten  die  edeln  Philipps  graven 
zu  Nassauwe  und  zu  Sarbrucke  minen  lieben  vettern  und  Friderich  graven  zu  Veldentze  lo 
minen  lieben  swager,  daz  sie  auch  für  mich  gelobt  und  gesprochen  hant,  daz  ich  alle  vor- 
geschriben  stucke  puncte  und  artickel  genzlich  und  getruwelich  feste  und  stete  halten  sal 
und  wil  ane  geverde.  —  und  wir  Philipps  g;rave  zu  ISassauwe  und  wir  Friderich  grave  zu 
Yeldentze  bekennen,  daz  wir  den  obgenanten  unsem' gnedigen  herren  den  drin  herzogen, 
und  unserm  gnedigen  heren  herzog  Ruprecht  dem  eitern  selbs  in  sine  hand,  globet  hanis 
für  unsern  lieben  vettern  graven  Johan  von  Nassauwe,  daz  er  alle  vorgeschriben  stucke 
puncte  und  artickel  genzlich  und  getruwelich  fest  und  stete  dun  halten  und  nit  uberfaren 
sal  in  aller  masse  als  vor  geschriben  stet,  und  han  beide  zu  merer  Sicherheit  und  fester 
stetejceit  unser  eigen  ingesiegele  auch  an  diesen  brief  gehangen,  der  geben  ist  zu  Oppen- 
isB€  heim  of  den  dinstag  vor  der  heiligen  zwolfboten  sante  Sjmonis  und  Jude  tag  nach  Cristi  ^ 
geburte  druzehenhundert  und  in  dem  sehsse-und-nunzigistem  jare. 

Diese  nachgeschrieben  sint  genwortig  gewest  bi  allen  diesen  obgeschn&en  dedingen 
und  beredungen ,  und  hant  daz  allez  also  gesehen  und  gehört,  mit  namen  die  ersamen  wisen 
meister  Matheus  von  Crackauw  der  heiligen  schrifte,  und  meister  Niclauß  Borgman  von 
sant  Gewere  des  geistlichen  rechten  lerere,  her  Hanß  von  Hirtzhorn  hofemeister,  her  a 
Tham  Enebil  der  alte,  her  Johan  von  Brubach,  her  Rudolff  von  Zeysekem,  her  Thaxn 
Enebil  der  junge  schulteiß  zu  Oppenheim,  her  Herman  von  Geispesheim,  und  her  Johan 
Böse  von  Waldecke  rittere,  Hamman  von  Sickingen  vitzdum  zur  Nuwenstat,  Wilhelm 
von  Waldecke  burggrave  zu  Stalberg  über  Bacherach,  und  Hennel  Wisskrejß  von  Lin- 
denfeltz  edelknechte,  und  Mathis  von  Sobernheim  oberster  schriber  unsers  obgenanten  so 
gnedigen  herren  herzog  Ruprecht  des  eitern. 


Okt,  28 


b)  K.  Wenaers  Beabsichtigung  eines  Reichstags  zu  Hfirnberg  auf  1397  April  29. 

9 

18S7    249.  ^-  Wenzel  an  FranJ^uH  Fridberg  und  die  andern  Wetterauischen  Städte,  benrft  tufi^ 

'*^'  ^«  Reichstag  auf  29  Apr\  1397  nach  Nürnberg.     1397  Febr.  16  Prag. 

* 

A  aus  Frankf.  St.  A.  Imperatores  /,  96  or.  chart,  Ut.  pat.  c  Hg.  in  verw  impr.  ^ 

B  coli.  ibid.  Wahltagsakta  i  foL  8^-4'  nr.  la  cop.  coaev. 

Regest  bei  Janeten  Frankf.  Reiehekorretp.  i,  SB  nr.  lOS  am  Frankf.  St.  A. 

« 

Wir  Wenczlaw  von  gotes  gnaden  Romischer  kunig  zu  allen  czeiten  merer  des  reichs 

und  kunig  zu  Beheim  embieten  den  burgermeistern  reten  und  bürgern  gemeinlichen  der 

stete  Frankenfurt  uf  dem  Meyne  Fridberg  und  der  andern  in  der  Wedreb  gelegen  unsem  tf 

Üben  getrewen  unser  gnade  und  alles  gut.  liben  getrewen.    wann  wir  alle  unsere  sachen 

1897    ^^  bestalt  haben  das  wir  meynen  an  lengem  vorczug  und  ufschube  genczlichen  und  un- 

Äpr.st  verczogenlichen  uf  die  nehsten  ostern  zu  Nuremberg  zu  sein  unser  und  des  heilig^i^ 

ft)  h9i  QuAmiu  StriA  itmerhalb  du  AUntaU.    b)  bH  Oudemu :  [dadlrai  prae&tis]. 


B.  Kurfürstliches  Ausschreiben  des  Fürsten-  und  Städte-Tags  nach  Frankfurt  auf  t397  Mai  13.     439 

reichs  Sachen  zu  handeln  und  zu  bestellen  als  des  notdürftig  sein  wirdet,  dovonso  begern    ^^^ 

wir  an  euch  mit  ganczem  ernste  und  fleisse,  das  ir  ewer  frunde  mit  YoUer  macht  ewer 

aller  uf  den  nehsten  suntag  domach  als  man  singet  quasimodogeniti  doselbisthin  gen    ^^"^ 

Noremberg  zu  uns  schiken  und  senden  wollet,  doran  erczeigt  ir  uns  sunderliche  beheg- 

fi  lichkeit,  wann  wir  alle  des  heiligen  reichs  Sachen  und  gebrechen  noch  irem'  und  anderer 

unserr  fursten  des  reichs  rate  handeln  und  volfuren  wollen,    geben  zu  Frage  des  doners- 

tages  noch  sand  Valentini  tage  unserr  reiche  des  Beheimschen  in  dem  34  und  des    imi 

Romischen  in  dem  21  jaren.  ^*^'  '^ 

Ad  mandatum  domini  regis 

10  Franciscus  canonicus  Pragensis. 


A9T,i9 


250.  Nürnberg  an  Frankfurt :  zu  dem  auf  29  Apr,  nach  Nürnberg  berufenen  Reichgtag  ein 
bü  jetzt  weder  Konig  noch  Städte  erschienen.  1397  April  30  Nürnberg, 

Ä  aiu  Frankf,  St,  A.  Imperatores  /,  iOO*  or,  mb.  Ht.  dama  e.  iig.  in  ver$o  impr,,  glekz,  KanzUibemer' 
kung  innen  unten  ^egittrata. 
15  B  coli.  ib.  Wahltagsacta  J,  tf*  nr.  18  cop.  chart.  coaev. 

Gedruckt  bei  Janssen  Frankf,  Rekhskorresp.  1,  49  nr,  iii  aus  Frankf.  St.  Ä, 

Unser  willig  freuntlich  dienst  sein  ewrer  ersamkeit  allezeit  voran  bereit,  ersten 
weisen  und  besunder  lieben  freunde,  als  ir  uns  verschriben  habt,  daz  euch  unser  herre 
der  künig  verschriben  hab  her  zu  uns  gen  Nflremberg  ze  kumen  auf  den  nehsten  suntag    '^^ 

80  der  vergangen  ist,  und  daz  wir  euch  lazzen  wißen  ob  unser  herre  der  kftnig  hie  sejoder 
ob  jemandes^  von  den  steten  hie  sey :  daz  haben  wir  wol  vemomen,  und  lassen  ewr  er- 
berkeit  wißen  daz  unser  herre  der  künig  noch  jemandes  von  den  steten  noch  niht  bey 
uns  sein,  so  hat  man  auch  unserm  herren  dem  kftnig  noch  jemanden  anders  kein  herberge 
noch  niht  bej  uns  verfangen,  man  hat  uns  aber  wol  verschriben  und  empoten  von  Beheim, 

25  daz  sich  unser  herre  der  kunig  darczu  schick  und  bereit  daz  er  je  herawzwöUe.  aber  ab 
das  geschiht  und  wenn  ez  geschehe,  dez  kftnnen  wir  euch  niht  ejgenlichen  verschroben, 
und  wo  wir  ewrer  Weisheit  gedienen  möhten,  dez  wem  wir  willig  und  tetten  daz  allezeit    /«97 
gern.      datum  feria  secunda  ante  Walpurgis  anno  etc.  97.  ^^'  *^ 

[in  verso]  Den  ersamen  und  weisen  bur- 

30  germeistem  und  rate  der  stat  zu  Franckfftrtt  Von  dem  rate  zu  Nftremberg. 

unsern  besunder  lieben  guten  freunden. 


B.  Korfirstliehes  Anssehreiben  des  Forsten-  und  Stadte-Tags  nach  Frankfurt  anf  4397  Hai  43. 

*  251.  Kurköln  Kuririer  Kurpfalz  an  Stadt  Köln,  laden  ein  zum  Tag  auf  13  Mai  nach    t997 

Frankfwrt.  1397  Febr.  17  Boppard.  ''*^'  '^ 

35  Äaus  Köln,  St.  A.  üb.  cop.  1896. 1397. 1398  foL  140^  cop.  Chart  coaev.  mit  der  Uebersdirift  Det  is  der 

^  brief ,  den  die  kurfürsten  der  stat  leste  gesant  haint  van  dem  dage  zo  Frankenfort  anno  97. 

Friderich  zo  Coelne  Werner  zo  Triere  erzebuscAqfa  und  Roprecht  der  elter  phalcz- 
graye  etc.  kurfürsten. 

Liebe  getruwen  und  gude  yrunde.     umb  grose  noit  und  sachen  der  heiiger  kirchen 
40  des  kristenglauben^  des  heiigen  Roemschen  reichs  und  der  gemeinen  kristenheide  han 

»)  Ä  irem;  B  urtpr,  oweft  irem,  dann  von  glehM,  Hand  mU  andrer  TinU  korrigiert  in  irram  oder  weniger  wahreeh, 
br«m ,  foal  im  Sinn  von  ewrem  (arem,  mm)  und  miehi  ohne  »tädtieehe  \AbeieM,  b)  Ä  yema&d  mit  Ueberetrieh 
wnd  Sehweif  f  B  mU  Sehme^fi  ebeneo  im  ndehtUn  Faüe.    c)  A  klntengUuban. 

f 


440  Fürsten-  und  8tädte-Tag  zu  FronkAirt  im  Mai  1397. 

rTx7  ''^  ^  '^^  ^^^  ^®'*®°  "^"^  geschreben  und  gebeden  unsem  gnedigen  heren  den 
Boemscben  koning ,  daz  er  wille  comen  gen  Franckenford  uf  den  Medn  uf  den  dritten 
sontag  na  dem  heiligen  oistertage  niestkomende,  daz  ist  uf  den  sontag  ajs  man  singt 

Mai  18  in  der  hilger  kirchen  jubilate,  und  ob  er  doch  niet  enqueme,  des  wir  niet  enhoffen,  so 
willen  wir  dri  doch  ob  got  wille  uf  de  zit  daselbes  zo  Franckenford  sin.  und  han  darzo   6 
geschreben  dem  coninge  van  Ungeren  as  eime  marchgraven  zo  Brandenburg  und  dem 
herzougen  van  Sassen  unsern  mitkurfursten  und  andern  fursten  geistlich  ind  werent- 
lich  graven  herren  und  steden  van  Duytschen  landen,  daz  sie  euch  darselbest  comen 
und  daz  die  stede  ire  erbere  boitschafte  bi  uns  dar  senden,  herumb,  wan  wir  wol  wissen 
daz  uch  undergang  des  cristenglauben  und  dez  ^  reichs  leit  ind  betroebnisse  were ,  lo 
bidden  wir  uch  mit  ganzem  fleiÜe  ind  ernste,  daz  y-  uwerer  eirber«»  frunde  uf  den  vur- 
genanten  dach  geen  Franckenford  wuUet  schicken ,  de  groisse  noit  und  sachen  helfen 
zo  bestellen,  und  darzu  zo  raiden  daz  den  in  ziden  wederstanden  werde,  und  wa  des  nit 
engeschicht,  so  ist  sich  wail  und  genzlich  zo  versien,  daz  dem  reiche  uns  ind  uch  selber 
und  andern  und  der  gemeinen  kristenheid  sulch  übel  ind  unrat  ufferstain  werde,  den  i5 
^^y    hemamails  nit  si  wederstand  zo  dein,  uwere  entwert*  herup  schribet  uns  widder  bi  desem 

Ftbr.  17  boden.       datum  Bopardie  die  17  mensis  februarii  anno  domini  etc.  97. 


C.  Frankfartisches  Geleite  zu  dem  Tag  daselbst. 

{i89T\   252.  Kv/rköhi  Kurtrier  Kurpfalz  an  Frankfurt,  beglatibigen  Ritter  Tham  Knebel  zur  Unter- 
Febr.  18      Jiajidlung  wegen  des  von  der  Stadt  zu  gewährenden  Geleites.  [1397]  Febr.  18  Boppard.       lo 

Au9  Frankf,  St.  A.  Imperatores  i,  96  or.  eh.  Ut.  cL  c.  8  iig,  in  verto  tmpr.,  glekhz.  Kanzleibemerhing 

innen  unten  ^egistrata. 
coli.  ib.  Wahltagsacta  i,  i'  nr.  i  cop.  eh.  eotiev. 
Gedruckt  Lerener  Franckf.  Chron.  i,  827  und  Janssen  Frankf.  Reiehskorresp.  i,  89  nr.  104. 

Fridericus  Coloniensis  Wernherus  Treverensis  archiepiscopi  ac  Rupertus  senior  ss 
comes  Palatinus  Reni  etc.  sacri  imperii  principes  electores. 

Lieben  fründe.  wan  wir  mitsampt  andere  unsere  herren  und  mitkurfursten 
fCLrsten  herren  geistlichen  und  werentlichen  und  steden  zu  dem  heiligen  rijche  gehoerich 
umb  treffliche  sache  und  noitdorfft  die  heilige  kirche  daz  hejlige  Roemsche  rijche  und 
die  cristenheidgrosselich  antreffende  bij  ftch  zu  Franckenford  werden  züsamenkomen  uff  so 
Mai  18  den  dritten  sondag  nach  dem  heiligen  oesterdage  als  man  singet  in  der  heiligen  kirchen 
jubilate,  so  senden  wir  zu  üch  den  strengen  ritter  Dam  Knebel  unsern  lieben  getrüwen 
und  frftnd  von  uns  underwijst  mit  üch  umb  ejn  geleyde  zu  reden,  des  wollet  jmegentz- 
liche  gleüben  waz  er  üch  zu  dieser  zijt  von  unsern  wegen  in  den  vftrgenanten  Sachen 
wirdet  vürlegen,  und  adch  also  darzü  doet  als  wir  üch  sonderlich  des  getrftwen.  datum  ss 
Ftbr.  18  Bopardie  die  18  mensis  februarii*. 

\in  verso]  Den  erberen  wisen  lüden  bürgermeisteren  rade 
und  bürgeren  der  stede  zu  Franckeford  unsern  lieben  fründen. 

a)  A  dAz.    b)  A  eirbe  nit  dem  Eaktn. 

•  nr.  fee.  den  Frankfurter  WafUtageacta  vor  unsrer  nr.  958.  40 

*  Das  Jahr  ergibt  eich  aue  der  Stellung  du  Stücks  in  » 


G.  Frankfurtisches  Geleite  zu  dem  Tag  daselbst.  441 

253.  Die  Stadt  Frankfurt  macht  bekannt ,  daß  sie  allen  Reicksständen  zum  Frankfurter    ib97 

Tag  vom  13  Mai  Geleite  gegeben  hat.  1397  Febr.  24  Frankfurt.  ^'^'  ^* 

A  CMS  Frankf.  St.  A.  Wabltagsacta  /,  i**  nr.  2  cop.  ch,  coaev. 
B  coli  ib.  Varia  13284403  fol.  196^  nr.  258  cop.  eh.  coaev. 
6  Gedruckt  Jameen  Frankfurts  Kekhskorresp.  i,  40  nr.  106  aus  Frankf.  St.  A. 

Wir  der  sch&ltheiß  die  burgermeistere  scheffen  und  rat  zu  Franckinfürd®  tftn  kunt 
allen  luden  **:  wanne  die  erwirdigen  ddrchlAchtigeste  und  hochgebom  herren  unsere 
gnedige  herren  die  kurfursten  mit  andern  unsern  gnedigen  herren  fursten  herren  geist- 
lichen und  werntlichen  graven  frihen  und  steden  zu  dem  heiigen  riche  gehorich  züsa- 

10  men  werdent  kommen  in  des  heiigen  richs  stad  bi  uns  z&  Franckinfurd  umb  der  heiigen 
kirchen  und  des  heiigen  richs  treffliche  sache  und  notdorft  uf  den  dritten  süntag  nach 
dem  helgen^  oistirdage  als  mann  singit  in  der  heiigen  kirchen  jubilate,  so  bekennen  wir 
erkunde  dissis  briefes,  daz  wir  den  vorgenanten  unsern  gnedigen  herren  den  kürfürsten 
andern  försten  herren  graven  frihen  und  steden,  die  in  des  heiigen  richs  stad  bi  uns 

16  zu  Franckinfurd  zu  dem  tage  komen  werden,  sementliche  und  besundern,  und  allen  den, 
die  sie  mit  in,  auch  sementliche  odir  besundem,  brengen  werden,  geistlichen  und  wernt- 
lichen, zu  lande  odir  zA  wassir  gegeben  han^  und  geben  mit  dissem  briefe  ein  göt  sichir 
strag  geleide  vor  allirmenlich,  in  die  vorgenant  stad  zft  kommen,  da  z&  sine  als^  lange 
sie  von  disser  vorgeschriben  sache  zu  sprechen  und  zu  raden  band,  und  widir  von  dannen 

80  zd  riden  odir  zA  faren,  ane  allerlei  argeliste  und  geverde.  auch  flehen  und  biden  wir  die 
obgenanten  unsere  lieben  gnedigen  herren,  obe  imands  were  in  des  heiigen  richs  achte 
odir  virwisit  odir  virlantfridt  in  den  ^  lantfridden ,  odir  obe  imands  umb  mort  odir  dot- 
siege  zA  Franckinfurd*  virzalt  odir  virwisit  were,  daz  uns  dann  die  obgenanten  unsere 
lieben  gnedigen  herren  darinne  gnedeclich  virsorgen  wuUen,  i\f  daz  wir  an  eide  odir  an 

85  eren  nit  geleczt  werden,  und  geben  in^  doch  daz  geleide  als  vor  geschriben  stet.  und 
han  des  zA  erkunde  und  bekentnisse  der  vorgenanten  stede  Franckinfurd  ingesigel  an 
dissen  brief  tun  drAcken.       datum  anno  domini  1397  ipso  die  Mathie  apostoli.  Febr.  24 


18B7 
Mai  13 


254.  Kurköln  Kurtrier  Kv/rpfah  machen  bekannt,  daß  sie,  nachdem  Frankfurt  ihnen  zum    lasi 
dortigen  Tag  vom  13  Mai  Geleite  gegeben  hat,  wahrend  der  Zeit  ihres  Aufenthaltes  ^**'*'  *' 
so  daselbst  die  Stadt  bei  Unterdrückung  von  Ruhestörungen  unterstützen  wollen.  1397 

Febr.  27  [Boppard]. 

A  aus  Frankf.  St.  A.  Imperator  es  /,  97  or.  eh.  lü.  pat.  c.  8  sig,  intus  subtw  impr.,  glchz.  Kanzleibe- 

merkung  innen  unten  ^egittrata. 
B  coü.  ib.  Wabltagsacta  i,  i^  nr.  8  cop.  eh.  coaev. 
35  Regest  bei  Janssen  Frankf.  Reichskorresp.  i,  40  nr.  loe. 

Wir  von  gots  gnaden  Friderich  zA  Colne,  Wemher  zA  Trier  der  heiigen  kirchen 

ertzbisschofe,  und  Ruprecht  der  elter  phaltzgrave  bij  Bin  und  hertzoge  in  Beyern,  des 

heiligen  Boemschen  riches  kArfArsten ,  dAn  kAnt :      also  als  die  wisen  lute  scholtheifi 

bArgermeistere  scheffen  und  rait  der  stat  zA  Franckford  uns  ein  strak  geleidte  geben 

40  hant  zA  und  uff  den  tag  gen  Frankford  zu  kommen  der  da  sin  sal  des  dritten  sontages  uai  in 

a)  d  nit  Sehwtif  hier  und  einmal  im  folgenden  hei  diesem  Wort,    b)  B  add.  etc.    c)  B  heiigen,    d)  add,  B,  korr.  von 
gleh.  Hand  aus  hat.    e)  ^  ala  xweimal.    f)  auch  B  hat  den ,  radiert  aue  dem.    g)  om.  B. 

*  Vgl  Orth  Reichsmessen  96  und  Anmerkungen  über  die  Reformation  der  St.  Franckfurt  s.  Forts,  ses  f. 
Dentiche  Reichatags-Akten  II.  ^6 


442  Fürsten-  und  Städte-Tag  zu  Frankfurt  im  Mai  1397. 

^^7  nach  dem  heiligen  OBtertage  als  man  singit  jubilate,  bij  ein"  zA  Frankford  alfidannbzu 
sin  und  von  dannen  zu  faren,  in  all  der  maiß  als  ir  geleitsbrieff  uns  davon  gegeben 
innheltet,  so  bekennen  wir  orkftnd  dis  briefes:  wer'ez  sache  daz  in  der  vorgenanten  stat 
zu  Frankford,  bynnen  der  zijt  als  wir  da  sin,  eynch  misshel  oder  offlaftff  erstände^  and 
sich  erhübe,  von  wem  daz  were,  daz  got  verbiede,  daz  wir  ^  jpit  den  unsem  dem  rad  und  s 
bürgern  zu  Frankford  bijbestentlich  sollen  helffen^  weren  und  nyderlegen  als  ferr  wir 
mögen  ane  argelist  und  geverde.      geben  under  unsern  ingesigel  heran  gedrücket  nach 

jg^j    Crists  geburte  drutzehenhündert  sybenundnuntzig  jare  off  den  dinstag  nach  sant  Mathijs 
Febr,  »7  dag  dcs  heiligen  aposteln'. 


[/«57J   255.  Kurköln  Kurtrier  Kurpfalz  an  Frankfurt ^  rathen  der  Stadt  von  den  andern  Reich-  lo 
^*  ständen  dasselbe  Versprechen  zu  fordern  welches  sie  selbst  in  nr.  264  gegeben  haben. 

[1397]  Apr.  30  Boppard. 

Aus  Frankf.  St.  Ä,  Imperatores  i,  97'  or.  eh.  iü.  clausa  c.  8  sig.  in  verso  t'titpr.,  mit  gleichzeitiger  Kani- 

leibemerkung  innen  unten  Registrata. 
coli.  ib.  Wahltagsacta  i,  8»  nr.  4  cop.  Chart,  coaev.  ^^ 

Regest  bei  Janssen  Frankf.  Reichskorresp.  /,  41  nr.  iio  aus  Frankf.  St,  A. 

Friederich  zu  Colne,  Wemher  zu  Triere  ertzbisschove,  und  Ruprecht  der  elter 
pfaltzgrave  bij  Rijne  und  hertzog  in  Bejeren. 

Bürgermeistere  raid  und  bürgere  zu  Franckeford.  lieben  fründe.        als  wir  leste 
unser  erber  boetschafft  zu  uch  geschicket  haben,  umb  uns  andern  fürsten  herren  und  so 
steden,  die  wir  bij^  uns  geen  Franckeford  gebeden  han  zu  komen  uff  den  sondag  drij 
[1897]  Wochen  na  oesteren,  geleyde  zu  geben,  und  ir  uns  daz  gelejde  gegeben  hait,  düncket 
^'^'^  uns  gut  und  raden  in  dem  besten,  daz  ir  von  den  fÜrsten  herren  und  steden,  die  dar 
komen  werdent,  rede  und  spräche  nemet,  ob  ejncheuffleüffe  oder  zwejonge  sich  erhüben 
in  der  zijt  als  wir  alle  bij  uch  syn  werden,  daz  sie  dan  bij  uns  und  uch  verliben  und  bij-  ^ 
steen  suliche  uffleüffe  und  zwejonge  njderzülegen  und  zu  saeßen.  wan  wir  in  den  Sachen 
bij  uch  verliben  wollen,  als  wir  uch  daz  vür  han  geschrieben,     datum  Bopardie  crastino 
Apr.  80  quasimodogeniti*. 

[in  verso]  Den  erberen  wisen  luden  bürgermeisteren  rade 
und  bürgern  der  stede  zu  Franckeford  unsern  lieben  fründen.  ^ 

a)  AB;  dagsgen  yn  in  der  glHehlauienden  nr.  886  towol  in  Impn'atoret  aU  fo  WaMtagttuUa.    b)  AB;  dagegen  alda 

in  den  ähnlielien  Urkunden  der  Frank/.  Imperatoree  vom  8€  und  80  Jan,  1400,    c)  AS  {und  in  Frank/.  Impera- 

*  toree  i,  106  vom  80  Dee.  1897  entand«) ;  entt&ade  <n  nr.  886  vom  86  Juli  1897  in  den  Frtml^.  Imperatoree  {und 

enstande  iMd.  in  den  WahUageaeta).    d)  nr,  886  in  Imperatoree  und  Wahltn^/eaeta  add,  das;  wie  hier  in  AB 
eo  /ehU  ee  aueh  in  Frank/.  Imperatoree  1, 106  vom  80  Dee.  1897.  96 

*  Vgl.  EinL  HL  C.  —  Zu  einem  Tumiergeleit  ein  ähnU-  '  Der  Ort  ist  aus  nr,  868  zu  vermuthen,  sowie  am 

ches  Versprechen  bei  Lersner  Chronica  Franckf,  8,  a,  nr.  866. 

888;  Orth  Reichsmessen  setzt  es  unbedenklich  auf  1867,  *  Das  fehlende  Jahr  ist  durch  die  Stellung  in  den  Frank- 

was  aber  aus  dem  dort  citierten  Lersner  doch  nicht  furter  WahUagsacta  gesichert. 


xicher  ist. 


4» 


G.  Frankftiriisches  Geleite  zu  dem  Tag  daselbst  443 

256.  Aufzeichnung  über  den  Inhalt  des  von  den  andern  (».  nr.  254  und  255)  Reichsständen   us$7 
abzulegenden  Versprechens,  f4397  zwischen  Apr.  30  und  Mai  13  Frankfurt.]  '^^ 

und 

A  au9  Frankf.  St.  A,  Imperatores  i,  JOi  Archwnota  {oder  Concept)  auf  Papier,  daher  von  uns  in  der   ^"'  ^*1 
Orthographie  det  Abdrucks  nicht  <Us  Original  behandelt;  glchz,  Kanzleibemerkung  innen  unten 
5  V^egistraXa.  Der  Schweif  am  ersten  FranckenAird  nicht  berücksichtigt. 

B  coli.  ib.  Wahltagsakta  i,  8*  nr.  9  cop.  cKarU  coaev. 
Gedruckt  bei  Janssen  Frankf.  Reichskorresp.  i,  42  f.  nr.  na  aus  B. 

Nota,  also  ist  andern*  forsten  graven  herren  etc.  geleide  gegebin,  so  han  sie  auch 
widdirumb  des  radsfrunden"  das  geleide  also  globit^  zu  halden. 

10  Zu  wissen  si :     also  als^  die  erwirdigen  erluchten  hochgeborn  fdrsten  unser  gnedigen 

herren  die  erzbischof  von  Collen  und  von  Triere  und  herczoge  Kuprecht  der  eltir  von 
Beiern  zu  in  gein  Franckenfurd  zu  kommen  virbodet  und  virschriben  han  andere  ire 
midekürffirsten  forsten  graven  frihen  herren  und  stede  z&  dem  heiigen  riche  gehörig 
umb  treffeliche  sache  und  notdorft  die  heiigen  kirchen  daz  heiige  Romische  riche  und 

15  die  cristenheid  großlich  antreffende,  wer'  es  nü  daz  einch  missehel  odir  üflaftf  erstünde 
odir  sich  erhübe,  von  wem  daz  were,  daz  got  virbiede,  daz  sollen  die^  korf&rsten  forsten 
herren  und  stede  iglichir  vür  sich  und  alle  die  sinen  redden  und  globen  mit  den  iren  bi 
den  rad  und  bürger  zu  Franckenford  zu  kommen  und  in  bibestentlich  daz  helfen  zu 
weren  und  niderlegen  als  verre  sie  ummer  mögen,  alse  dicke  des  noit  geschieht,  ane  alle 

so  argeliste  und  geverde;  und  auch  daz  nimand  werte  odir  werke  tu  odir  briefe  lese  odir 
scheldunge  tft  die  andern  luden  zu  libe  odir  eren  treffen,  ez  si  danne  daz  sie®  iz  vor  mit 
den  burgermeistem  und  rade  zft  Franckford  ußgetragen  haben  daz  is  ir  wille  und  vir- 
hengniß  si. 


257.  Köln^  an  Frankfurt^  bittet  um  Geleite  zum  Frankfurter  Tag  vom  13  Mai,  [tasT] 

95  .  [1397]  Mai  5  Köln.  ^«<  ^ 

Aus  Frankf.  St.  A.  Wahltagsacta  i,  5*  nr.  le  cop.  eh.  coaev.  mit  der  Adresse  als  üeberschrift. 
Erwähnt  bei  Janssen  Frankf,  Reichskorresp.  i,44nr.  iie  nt.  * 

Sunderlingen  guede  vründe.      wir  han  wille  nü  zu  desen  ziden  unse  frünt  heen 

gen  Franckenford  zo  schicken,  biden  wir  uch  darumb  mit  alre  früntschaft;  ind  flisse, 

ao  dat  ir  si  binnen  urre  stad  ind  motgen^  wilt  geleiden,  also  dat  si  da  bynnen  vür  alremal- 

lich  sin  mögen  velich.  ind  wilt  uns  des  uren  offenn  geleitzbriff  mit  desem  unsem  boden 

herafischicken,  as  wir  uch  zogetruwen.     datum  sabbato  post  dominicamquasimodogeniti'.   uats 

Prudentibus  viris  magistris  opidano-  ^  .  ,  ..  .    i       ^       i 

,..     ^  ,.,  .j.-nii/.  Burgermeistere  rait  md  andere  bürgere 

rum  scabmis  et  consulibus  opidi  Franckfor-  °         j       x  j        /^    i 

,      .        .  .         ^.     .  j-i    X«  der  stad  van  Coelne. 

36  densis  amicis  nostris  smcere  dilectis. 

*)  det  nds  fhmden  add*  B,  om.  A.    b]  B  glabit.    ^)inA  vorletzt,  au«  B  ergätut,    d)  ttdd,  B,  <m.  A.    e)  add.  B, 
on,  A.    f)  He;  ocUr  wärt  riehHger  »u  trewntn  motg  enwilt  f  <U«  Bedeutung  det  Worte  finde  ich  nicht. 

■  Andere  Fürsten,  nemlich  abgesehen  von  den  bereits  257)  Wetzlar  {nr.  258)  Mainz  (nr.  2ei)  ihr  Geleite  erhielten 

in  nr.  254  gen.  Kurfürsten.  -^Die  Stellung  in  den  Wahl-  auf  ihre  Bitten,  obschon  besondere  Briefe  darüber  sich 

40  tagsacta  ergibt  das  Jahr;  nr.  255  geht  zeitHch  voraus,  der  nicht  gefunden  haben. 

Anfang  des  Tags  ist  auf  is  Mai  bestimmt;  also  zwischen  *  Das  fehlende  Jahr  ist  durch  die  Stellung  im  Codex 

80  April  und  18  Mai  tssi.  gesichert, 

*  Es  ist  nicht  zu  bezweifeln,  daß  die  Städte  Köln  (nr. 


444  Fürsten-  und  Städte-Tag  zu  FrankAirt  im  Mai  1397. 

1/Ä97]  258.   Wetzlar  an  Frankfurt,  bittet  um  Geleite  zum  Frankfurter  Tag  vom  13  Mai. 


Main 


[1397]  Mai  11  Wetzlar. 

Aus  Frankf.  St.  A.  Wahltagsacta  l,  ö^-cnr.  18  cop,  chart.  coaev.  mit  der  Adrette  alt  Uebertchrifl. 
Erwähnt  bei  Jantten  Frankf.  Reiclitkorretp.  t,  44  nr.  ii$  nU  * 

Unsern  dinst  vor  entboden.  ersamen  Heben  frunde.       die  erwirdige  in  gote  vadere  s 
und  herren  und  der  hochgeborn  her^  Fryderich  und  her  Wernhir  erzbischofe  zu  Colne 
und  zu  Dryre  und  her  Rupracht  der  elter  palczgrave  bi  Ryne  und  herzöge  in  Beyern, 
des  heiigen  Romeschen  richs  corfursten,  hant  uns  geschriben,  daz  wir  unser  fründe 
[/5Ö7]   wollen  schicken  gein  Franckenford,  daz  sie  da  sin  uf  den  dritten  süntag  nach  dem  heil- 
^^  '*  ff cn  ostirdage.  des  bidden  wir  uwere  ersamen  vursichtikeid  dinstlich  mit  flisse ,  daz  ir  lo 
unsern  frunden ,  die  darzü  kommen  werdent,  bi  uch  in  uwir  stad  und  widir  daruß  gut 
strack  geleide  geben  woUent,  unser  noit  und  gebrestlichkeid  alda  zA  oftgen  und  rat  darzü 
zu  nemen.  uwir  ersamen  wißheid  biden  wir,  uch  gutliche  herzft  bewisen  und  tun,  als  wir 
uch  gleuben  und  getruwen.  daz  wollen  wir  zu  allen  ziden  gerne  virdienen.  uwir  frunt- 
lichen  antworte  biden  wir  virschriben  bi  disem  geinwortigen  boden.       datum  nostro  sub  i5 
Mfuu  secreto  feria  sexta  ante  dominicam  jubilate  *. 

Den  ersamen  wisen  luden  burgermeistern  scheffen  ^^^  ^^^  ^^^  ^^^ 

und  rade  der  stad  zu  Franckinfurd  unsern  lieben  besün-  ^^  Wetzflar. 

dern  fründen  debet. 


Itaili 


11397]   259.  Adolff  Graf  ZU  Waldegke  und  Engilhracht  Graf  zu  Zieginhain^  und  zu  Nidde  an  Frank-  so 
fürt,  bitten  um  Geleite  zum  Frankfurter  Tag  vom  13  Mai.      [1397]  Mai  12  Nidda. 

Frankf.  St.  A.  Imperatores  /,  99  or.  eh.  Ht.  cl  c.  tig.  in  verto  impr.,  gleichzeitige  Bemerktmg  innen 
ttnten  hegittrata :  da  die  Kurfür tten  unt  bei  euch  zu  Franckford  geheitcht  haben,  begehren  wir  v<m 
euch  Geleite  für  unt  und  untere  Freunde,  die  wir  mit  unt  dar  bringen,  und  tchriftliche  Antwort, 
darauf  wir  unt  verlatten  können s  dat.  tabb.  a.Jubil.*  Nidde.  S5 

Dattelbe  ib.  Wahltagsacta  /,  ff-  nr.  19  cop,  chart. 

Erwähnt  bei  Jantten  Frankf.  Reichtkorretp.  i,  44  nr.  lie  ni.  ♦ 


[mn   260.   Ulrich  Herr  zu  Hanau  an  Frankfurt ,  bittet  für  die  Grafen  Adolf  zu  Waldeck  wnd 
^"*^*  Engelbrecht  zu  Ziegenhain  und  Nidda  um  Geleite  zum  Frankfurter   Tag  vom  13 

Mai.       [1397']  Mai  13  [Nidda].  so 

Aut  Frankf.  St.  A.  Wahltagsacta  i,  e»  nr.  20  cop.  chart.  coaev. 
Vgl.  die  Notiz  in  Jantten  Frankf.  Reichtkorretp.  i,  44  nr.  ne  nt.  ♦ 

Ulrich  herre  zft  Hanauwe. 
Unsern  fruntlichen  grüz  zuvor,  lieben  frunde.  also  als  unser  swagir  der  grave 
von  Waldegk  und  von  Ziegenhayn  umb  geleide  uch  geschriben  hatte  *,  und  ir  in  geant-  u 
wurt  hat^  ir  woUit  in  ein  stragk  geleide  geben  als  andern  herren ,  biden  wir  und  begem 
von  Äch  daz  ir  in  ein  geleide  geben  woUit  und  in  des  uwem  offen  brief  mit  dissem  boden 
schicken  wuUit.  tut  herzu  als  wir  uch  besundir  gleuben.  under  unserm  ingesigel  uf 
Mai  18  den  Buntag  nach  sant  Pancracien  tag. 

Den  ersamen  wisen  luden  burgermeistern  und  rat  der  stad  40 

zt  Franckinfurd  unsern  besundern  guden  fründen  dari  debet  litera®. 

a)  Imperatorea  Zieglnh. ,  ergänzt  au9  Wahltagioeta.     b)  über  a  ein  punktariigee  Zeichen ,  b&t  f  hll  J    c)dae  abgekSbnU 
debet  litera  Ut  wol  tveifelloe,  dae  vorausgehende  vfol  mit  überetrichene  d  habe  ich  durch  darf  gegeben ,  vgl.  nr,  968. 

« Dat  fehlende  Jahr  ergibt  tich  aut  der  Stelhing  im  Codex.  •  Die  Stellung  im  Codex  ergibt  dat  fehlende  Jahr,  nr. 

*  Dat  fehlende  Jahr  ergibt  tich  aut  der  Stellung  in  den  »8S  hai  1897  und  beweitt  vollends,  ebento  nr.  »64.  ^ 

Wahllagtakta,  und  aut  den  vollständig  datierten  nr.  294  '*  nr.  969;  die  im  Text  erwähnte  Antwort  FrankfurTe 

und  966,  vgl.  nr.  960.  f^^' 


G.  FrankAirtisches  Geleite  zu  dem  Tag  daselbst.  445 

261.  Mainz  an  Frankfurt,  bittet  um  Odeite  zum  Frankfurter  Tag  vom  13  Mai.  {issi] 

[1397]  Mai  13  Mainz.  ^"' '' 

Au»  Frank  f.  St.  Ä.  Wahltagsacta  /,  5*  nr.  17  cop.  charU  coaev,  mit  der  Adresse  als  Ueberschrift. 
Erwähnt  bei  Janssen  Frankfurts  Reichskorresp.  i,  44  nr.  tie  nt.  *  ebendaher. 

5  Unsem  fruntlichen  dinst  und  waz  wir  liebes  virmogen  zfivor.  ersamenwisen  besun- 

dern  lieben  frftnde.  als  wir  uch  geschriben  und  gebeden  hatten  uns  virschriben  lassen 
zu  wissen  obe  unsere  bürgere  die  zu  uch  wandern  werdent  geleide  bi  uch  haben  und  ien 
auch  geleide  geben  woltent,  des  ir  uns  doch  kein  antworte  hant  lassen  wissin ,  und  want 
wir  unsere  fründe  unsers  ratzszü  der  grossirsamenünge  unser  ^  herren  der  furstengraven 

10  herren  und  stete,  die  bi  uch  züsamen  komment,  meinen  zu  schicken,  want  wir  auch 
darzü  virbotschaft  sin :  dovon  biten  wir  uwere  ersamen  wißheid  mit  ganzem  flißigem 
ernste,  daz  ir  unsern  fründen,  die  wir  darzft  schicken  werdent,  und  den  iren  und  auch 
andern  unsern  burgern  und  biwoneren,  die  iczunt  bi  uch  in  uwer  stad  sint  und  die  auch 
zft  uch  und  von  uch  die  zit  als  die  fursten  graven  herren  und  stete  bi  uch  sint  wandern 

15  werdent,  ein  strack  geleide  bi  uch  in  uwere  stad  und  widir  daruß  geben  woUent,  üf  daz 
unsere  fr&nde  unsere  bürgere  und  biwonere  zu  uch  und  von  uch  desto  sichir  wandern 
mögen,   und    lasset   uns    des    uwir    virschriben    antworte    mit    dissem    boden  widir   [/^7] 
wissin.       datum  die  dominica  qua  cantatur  jubilate*.  ^'^  ^* 

Den  ersamen  wisen  burgermeistern  und  rade  Bürgermeisterei'  und  rad 

80  zA  Franckenfurd  unsern  besundern  lieben  fründen.  zd  Mencze. 


262.  Frankfurt  an  Herzog  Leopold  IV  von  Oesterreich:  er  steht  im  Geleite  wie  die  drei  t99f 
Kurfürsten ,  sobald  er  sich  schriftlich  verpflichtet  wie  sie  in  nr.  254  gethan,  1397  Mai  ^"*  ^ 
13  Frankfurt. 

A  aus  Frankf.  St,  A.  Wahltagsacta  i,  2^  nr.  7  cop.  chart.  coaev.,  einzelne  Abkürzungen  von  unsicherer 

55  Auflösung  sind  im  Druck  durch  Kursive  angedeutet. 

Dem  erluchtigen  hochgebom  fursten  und  herren  herzog  Lupolt  herzogen  zft 
*  Osterich  zft  Styr  zft  Eernden  zft  Elreyn  graven  zft  Tyrol  etc.  enbieden  wir  der  rat  zft 
Franckenfurd  unsern  undirtenigen  willigen  dinst  mit  flisse  bevor,  hochgebomer  furste, 
liebir  gnedigir  herre.  also  als  uwere  dienere^  und  die  uwern  an  uns  gesonnen  han  von 
sogeleids  wegen  uwern  fftrstlichcn  gnaden  zft  geben,  gnediger  furste,  des  han  wir  den 
erwirdigen  erluchtigen  und  hochgeborn  fursten  unsern  gnedigen  herren  den  erzbischofen 
zft  Colne  und  zft  Trier«  und  herzog  Ruprecht  dem  eitern  und  andern  kftrfursten  fursten 
herren  geistlichen  und  wemtlichen  graven  frihen  und  steden  zft  dem  heiigen  riebe  gehö- 
rig als  die  iczund  herkommen  ein  gftt  sichir  stracke  geleide  gegeben  nach  lüde  der  stede 

56  Franckinfurd  besiegilten  briefis  den  sie  von  uns  inne  han.  darftf  die  vorgenanten  unsere 
gnedigen  herren  die  drie  kurfursten  uns  iren  besigelten  brief^  gegeben  han  ftf  die  forme, 
als  uwern  fürstlichen  gnaden  wir  des  auch  ein  notein  hiemide  senden,  uns  in  der  forme 
einen  brief  besiegelt  zft  senden,  und  wann  uwir  gnade  uns  den  brief  nach  lüde  der  notein 
besigilt  sendit,  so  steet  uwir  gnade  mit  uwern  fursten  graven  herren  und  den  uwern,  und 

40  die  ir  mit  uch  brengende  werdet,  in  dem  geleide  glich  den  vorgenanten  unsern  herren 

a)  gemäß  der  Mkürtung  eigetUUeh  nnsen.    b)  abgekürzt ,  burgenneistcrt    e)  abgekürstf  uwer  dienert  nach  nr.  967 
ist  et  wol  Plural,    d)  hineinkfnrigiert ,  jedenfall$  von  gleichseitiger,  vtol  dtreelben  Hand, 

*  Das  Jahr  ergibt  sieh  aus  der  Stellung  des  Stücks  im  Codex. 


Maiia 


44g  Fürsten-  und  Städte-Tag  zu  FrankAirt  im  Mai  1397. 

iB$7    den  drien  kArf&rsten.      geben  undir  der  stede  Franckenfurd  ingesigel  des  Bftntagea  als 
mann  in  der  heiigen  kirchen  singit  jubilate  anno  97. 

Audita  a  domino  Rudolffo  de  Sasainhusen  Bchultheifi^  et  Wolffo  ejns  fratre,  et  Gil- 
berte Rietesel  capitaneo,  Jacobe  Weiben,  Johanne  Frosch ,  Heilman  von  Spir«,  Johanne 
Elobelauch,  Johanne  de  Holczhftsen^,  Arnold  z&Lichtenstem,  Heinrich  von  Holczhftsen,  s 
Jacobe  de  Bomerl^heim^  Johanne  Eempe,  Jacobe  Herdan  Hermanne  Burggraven  et 
Diele  Monthaburen  proconsulibus^,  anno  ut  supra. 


1897    263.  Herzog  Leopold  IV  von  Oesterreich  macht  bekannt,  daß  er  ein  Versprechen  abgelegt 

hat  nach  Art  von  nr,  254  und  256 K       1397  Mai  14  Frankfurt. 


Mai  u 


A  au«  Frankf.  St.  A,  Imperatores  i,  100  or.  eh.  lit.  pat,  c.  iig.  in  veno  impr,,  gleichjgeilige  KanzUibe'  lo 

merkung  innen  unten  Registrata. 
B  coli  ib.  Wahltagsacta  i,  8*  nr.  8  cop»  chart,  eooet;. 
Begeet  bei  Janssen  Frankf.  Beichskorresp.  J,  44  nr.  116  aus  Frankf.  St.  A. 

Wir  Leupolt  von  gots  gnaden  hertzog  ze  Osterreich  ze  Steyr  ze  Eernden  und  ze 
Erain  graf  ze  Tyrol  etc.  tun  kunt :       als  des  heiligen  Römischen  richs  kürfärsten  wir  15 
andere  forsten  geistliche  und  weltliche  grafen  fryen  herren  und  stett,  die  zu  demselben^ 
heiligen  riebe  gehörent,  yetzund  her  gen  Frankenfurt  zesamenkömen  von  grosser  und 
trefflicher  sach  wegen  der  heiligen  kirchen  und  des  obgenanten  Römischen  richs,  und 
als  uns  die  ersamen  wysen  unser  besunder  lieben  der  schultheizz  die  burgermeister 
scheffen  und  der  rat  daselbsgeleitund  sichrung  hergegeben  habentnach  ItLt  und  begrif-M. 
fung  irs  besigelts  briefs  den  sy  darumb  habent  gegeben ,  also  haben  wir  gelobt  und  ver- 
heissen  by  unsern  fürstlichen  gnaden :  ob  das  were  daz  in  der  vorgenanten  stat,  inner 
der  zit  und  wir  da  yetzund  bliblich  sien ,  dheynerley  misshelung  oder  uflouff  erstünde^ 
oder  sich  erhdbe,  von  wem  das  beschehe,  daz  wir  denn  den  egenanten  dem  rate  und  den 
burgern  ze  Frankenfurt  bygestendig  und  hilflich  sein  wellen  mit  allen  den  unsern  söliche  tf 
ufloüffe  und  misshelung  ze  weren  und  nach  allem  unserm  vermügen  niderzelegen,  als 
dike  des  not  geschieht',  an  geverde.      mit  urchund  ditz  briefs,  geben  ze  Frankenfort 
Mai  14  an  montag  nach  Pangratii  martyris  anno  nonagesimo  septimo. 

Dominus  dux  per  magistrum  camere^ 

et  alios  con^üiarios.  so 


1897    264.  Frankfurt  an  Ulrich  Herren  zu  Hanau,  gibt  den  Greven  Adolf  zu  Waldeck  und  Engel- 
*«*  ^*  brecht  zu  Ziegenhain  und  Nidda  zum  Frankf.  Tag  v.  13  Mai  Geleite  unter  der  Be- 

dingung des  Gegenversprechens  nach  Art  von  nr.  264  [bzw.  256].  1397  Mai  14  FranJrfurt. 

A  aus  Frankf.  St.  A.  Wahltagsacta  /,  e^  nr.  si  cop.  ch,  coaev.  mit  der  Ueberschrift  Hanauwe. 

Erwähnt  bei  Janssen  Frankf.  Beichskorreep.  1,  44  nr.  iie  nl.  *  ^ 

Unsern  dinst  zuvor,  liebe  junghir.  als  uwir  edilkeit  uns  geschriben  hat'  von  ge- 
leids  wegen  zft  geben  den  edilnherrenjunghemAdolffgravenzfl  Waldecke  undjunghem 
Engilbrecht  graven  zu  Ciegenhein  und  zA  Nyde,  des  lassen  wir  uwir  edilkeit  wissen,  das 

a)  daa  Zeichen  üJber  n  in  HoleshfiMn  «cAeinf  heidemal  von  »päterer  Hand,    b)  A  pro  com  mit  Abkürzung  durch  den 
Haken  am  langen  i,  pro  consilio  f  Vgl.  Kriegk  BürgerMW.  804.  889.    c)  B  c^i^ocft  dem.    d)  B  onttnndo.    e)  AB  41t 
Mca  mit  Strich  über  aUen  8  Buchetahenf  wol  maglitnun  camere. 

'  Wie  erste  Anm.  zu  nr.  ses.^  enJthaJien. 

>  alB  •  geschieht  ist  nicht  in  nr.  264,  wol  aber  in  nr.  2se  ^  nr.  seo. 


D.  Besuch  des  Frankfurter  Tags.  447 

wir  in  und  den  iren,  als  sie  zft  dissir  zit  mit  in  breogen,  ein  strack  geleide  geben  bi  uns    '^' 
zfl  Franckenfurd  ane  alle  geverde,  als  andern  unsern  herren  den  korfursten  fursten 
herren  und  steden,  nach  lüde  des  briefes  den  wir  unsern  herren  den  korfursten  uf  dem 
Ryne  darubir  besigilt  han  gegeben,  also,  obe  in  dissir  zit  einch  misshell  odir  uflauf  er- 

5  stunden  und  sich  erhübe,  von  wem  daz  were,  daz  dann  die  yorgenanten  ediln  herren  mit 
den  iren  bi  uns  und  unsere  midburgere  zft  Franckenfurd  kommen  und  uns  bibestentlich 
daz  helfen  weren  und  nidirlegen  als  yerre  sie  ummer  mögen,  als  dicke  des  not  geschieht, 
ane  argelist  und  geverde,  und  uns  des  iren  besigilten  briff  geben  in  der  forme  als  uns 
auch  die  vorgnanten  kftrfursten  des  iren  offen  besigilten  brief  gegeben  han.     datum  feria    ^^7 

10  secunda  post  Pancracii  anno  97. 

Audita  a  consilio^. 


265.  Die  Grafen  Adolf  zu  Waldeck  und  Engelbrecht  zu  Ziegenhain  und  Nidda  an  Frank-    '^"^ 
fuH,  danken  fä/r  das  Geleite  zum  Tag  vom  13  Mai  und  geben  ein  Versprechen  nach 
Art  von  nr.  254  und  256\  1397  Mai  15  [Nidda], 

15  Atu  Frankf.  St.  A,  Wahltagsacta  i,  e^  nr,  »  c(^.  ckart.  cotiev. 

Vgl.  die  Notiz  in  Jantien  Frankf.  Reich$korrup.  l,  44  nr.  tte  nt.  * 

Adolff  graye  zA  Waldegke,  Engilbracht  graye  zu  Ciegenhein  und  zfl  Njde. 
Unsern  fruntlichen  gruz  zAyor.  ir  der  rad  zA  Frangford,  lieben  frunde.     als  ir  uns 
und  den  unsern ,  die  wir  zA  dirre  zid  mit  uns  gein  Frangfurd  brengin,  ein  geleide  gegeben 

so  had  nach  inhaldAnge  des  briefes  den  ir  unserme  swagir  yon  Hanauwe  darubir  gesant 
hat  *,  des  danken  wir  Ach  fruntlichen  und  wollen  daz  auch  gein  uch  besundern  gerne 
yirschAlden.  ist  iz  auch  daz,  binnen  dirre  zid  als  wir  bi  uch  zA  Franckfurt  sin,  einichir- 
hande  ufleAfte  missehellAnge  odir  zweiAnge  enstunden,  yon  weme  daz  were,  daz  got 
yirhalde ,  so  wollen  wir  mit  den  unsern  bi  uch  den  rad  kommen  und  uch  und  uwem 

s5  middeburgem  bibestentlich  sin  und  uch  daz  getruwelichen  helfen Veren  und  niddirlegen 
als  yerre  wir  immer  mögen,  als  dicke  des  nod  geschieht',  an  alle  argelist  und  geyerde. 
und  geben  uch  des  dissin  offin  brief  besigilt  mit  unserme  Adolffis  graye  zA  Waldegke 
ingesigil,  des  wir  uns  graye  Engilbracht  mit  unserme  obgnanten  swager  nAzAmale  ge- 
brachen wann  wir  unser  ingesigil  nicht  haben  m Achten,     datum  ^  anno  domini  millesimo    la»? 

•0  300  nonagesimo  septimo  tercia  proxima  post  dominicam  jubilate. 


Malis 


D.  Besuch  des  Prtnkfarter  Tags. 

266.  Stadt  Köln  an  Kurköln  Kurtrier  Ku/rpfalz,  mU  den  Frankfurter  Tag  auf  13  Mai      [iB9r\ 


beschicken,  [1397]  Merz  2  Köln. 
A  au*  Köln.  St.  A.  lib.  cop.  1896. 1397. 1898  fol  HS*  cop.  Chart,  coaev. 

86  ünsen  getruwen  underdanegen  willigen  dienst  ind  wat  wir  nA  ind  zo  allen  ziden 

eren  liebsb  ind  gucz  vermögen  yurscArev^n.  erwerdige  in  goide  yadere  ind  hogeboirene*^ 

a)  A  cons  mit  Abkürsung  durch  den  Haken  am  langen  s ,  oonallio  f  consnllbos  7    b)  ^  lieai.    o)  A  hogtholrtnn. 

*  E€  i$tim  wetentHchen  dat  Vertprechen  der  s  KuT'  *  nr.  »64. 

füriten  von  nr.  254,  der  Schhut  von  nr.  9se  iit  dagegen  *  Wie  zweite  Anmerkung  zu  nr.  ses. 

40  niehJt  mitaufgenommen.  *  Der  Ort  ist  wakrecheinUch  Nidda  wie  in  nr.  »59. 


Merg» 


448  Fürsten-  und  Städte-Tag  zu  Frank Airt  im  Mai  1397. 

durluchtige  korfursten ,  gnedige  herren.       als  ir  uns  nü  geschrev^n  halt  \  we  ir  of  got 
[£897]  will^  up  den  snndach  as  man  singt  in  der  hilger  kirchen  jabilat  nü  na  dem  oisterdage 
Mai  18  ^'1^  gjj^  20  Frankenfort  umb  zo  bestellen  ind  darzo  zo  raden  daz  snlgen  groessen  noeden, 
as  dem  kristengelouven*^  dem  heiigen  rieh  ind  der  ganzer  gemeinen  kristenheit  anliegende 
is,  zo  in  zide  wederstanden  werde,  ind  dacz  wir  darumb  unser  erbere  frunde  aldarasdan  5 
schicken  willen  etc. :  hain  wir  sere  wal  verstanden,  ind  begeren  ure  gnaden  darup  vlis- 
ligen  weder  zo  wissen  daz  wir  dis  van  alme  hertzen  vre  sin,  ind  han  dese  Sachen  ind 
boitschaff  usser  maessen  gerne  gehoirt  ind  vemoimen,  ind  willen  darumb  unse  vrundeoi 
got  wil  up  die  vurschreven  zit,  ir  uns  geschreven  hait,  zo  Franckenford  willenclichen 
gerne  schicken  umb  zom  besten^  helpen  zo  raden  ind  zo  doen  alz  dacz  wir  vermögen,  lo 
Men  »  ind  damit  si  unser  herre  got  mit  uch  allevege.      datum  secunda  die  mensis  marcii. 


1897    267.  Heimzog  Leopold  IV  von  Oesterreich  an  Frankfurt,  bittet  um  Herberge  filr  2500  Pferde 
^^'  auf  den  dortigen  Tag  vom  13  Mai.       1397  April  16  Utzisheim. 

A  au$  Frankf.  Sl,  A,  Wahltagsacta  /,  8^  nr.  6  cop,  chart.  coaev. 

Gedruckt  Janssen  Frankf,  Reichskorresp,  i,  40  f.  nr,  107  aut  A.  i^ 

Leupolt'  von  gots  gnaden  herzog  ze  Osterrich  etc. 
Erbern  weisen  und  besunder  lieben,     uns  habend  die  hochwirdigen  und  besunder 
lieben  frunde  die  erzbischove  von  Coln  und  von  Triere  und  der  hochgeborn  furste  unser 
lieber  oheim  herzog  Huprecht  der  elter  etc.  des  heiigen  Romschen  richs  kurfursten  vir- 
1897    schreben  gebeten  und  ber&ft  zft  in  gein  Franckinfurd  in  ewr  stat  auf  den  sünta^  jubilate  t^) 
Maii8  jgg  kommen  von  grossir  und  nemlichir  sach  wegen  der  heiigen  kirchen  des  christenglan- 
bens  und  des  heiigen  Romschen  richs;  und  daz  wir  auch  also  mit  der  hilfe  gotes  meinen 
ze  tun.  dovon  bitten  wir  ew  mit  allem  fleizz  und  ernste,  daz  ir  unsern gegewürtigen  boden 
und  dienern  in  derselben  ewerr  ^  stad  herbdrge  gebet  und  schaffet  ze  geben  auf  dritthalb- 
tausent  pherde  an  ein  soliche  gelegenheit  der  egenanten  ewr  stad,  da  unser  füirsten  graven  ^ 
frihen  herren  ritter  und  knechte,  die  wir  daselbishin  brengen  werden,  bi  Ans  in  einer 
nehent  gesein  mAgen,  und,  ob  die  egenanten  odir  andir  unser  hotten  icht  bedürfen  und 
ew  umb  ichts  anrftfen  werden,  daz  ir  denn  darin®  auch  t&t  als  wir  ew  des sunderlich  wol 
getrüwen.  daran  erzeiget  ir  uns  solich  gevallnAsse,  der  wir  ew  sunderlich  gern  dankchen 
Apr.  16  wellen.      geben  ze  Uczisheim  an  dem  palmtag  anno  domini  etc.  nonagesimo  septimo.     m 
[in  verso^  Den  erbern  weisen  unsern  be- 
sunder lieben  dem  burgermeister  und  dem  Dominus  dux. 
rat  ze  Franckenfurd. 

a)  A  wilt.     b)  A  kintengelonvea ,  das  r  kann  auch  b  sein»    c)  A  bestaln.     d)  Ä  ewr  mit  ai^ffalUnd^m  Abkünungi- 
ueiehen,  ähnlich  in  cUm  folgenden  gern  über  gn.    e)  Ä  darim.  35 

*  nr.  »51.  Daß  untere  obenstehende  nr.  8ee  die  Ant-  der  Adresse, 
wort  aufnr.  861  wirklich  ist,  ergibt  der  Wortlaut  der  in         *  Vgl.  das  Sehr,  des  Matthias  Sobernheim  an  Wen- 

ihr  enthaltenen  Rekapitulation  der  Einladung  von  nr.  851,  her  ^atzinger  v.  le  Dec.  1400  im  8  Bande  der  RTA,,  wo 

daher  auch  das  fehlende  Jahr  völUg  gesichert  ist  sammt  die  Ankunft  dieses  Herzogs  erwähnt  wird. 


D.  Besuch  des  Frankfurter  Tags. 


449 


268.  Markgr,  Wilhelm  I  zu  Meißen  an  FrarJcfurty  littet  um  Herberge  für  300  Pferde  auf   iss? 

den  dort  bevorstehenden  Tag,  1397  April  17  Dresden.  ^^'  ^' 

Au$  Frankf.  St.  A,  Wahltagsacta  /,  a*  nr,  u  eop,  eh.  coaev. 
Regeit  bei  Jantsen  Frankf.  Reich«korre§p.  /,  41  nr.  loa  ebendaher. 

6  Wilhelm  margrave  zft  Missin  und  lantgrave  in  Doringen. 

Uns6r  gdnst  zAvor.  ersamen  wisen  lute,  besundern  lieben,  wir  bitten  uch  mit  sun- 
der lichin  flisse,  daz  ir  uns  helfet  und  ratit  daz  uns  herberge  bi  uch  werde  zu  drienhundert 
pferden  Af  den  tag  der  da  bi  üch  sin  sal.  und  furdert  dissen  geinwortigen  unsern  diener 
dazfl,  daz  uns  die  herbergen  beslagen  und  genomen  werden,  daz  ist  uns  sundirlichen  von 
10  uch  zA  danke.  gegeben  zd  Dresden  am  dinstage  in  der  martirwoche  anno  etc.  97. 
Den  ersamen  fromen  luten  burgermeistern  und  ratzlftten 
zfl  Frangkenfurd  unsern  liben  besundern  debet^ 


1897 
Apr.  17 


a 


269.  K,  Karl  VI  von  Frankreich  an  Frankfurt,  bittet  um  Herberge  für  seine  Gesandten  und   [i897] 
die  Abgeordneten  der  Universität  Paris  auf  den  demnäcJistigen  Tag  daseibat,  [1397]  ^^^'  *^ 
16  Aprü  30  Paris. 

A  aue  Frankf.  St.  A.  Wahltagsacta  i,  8^  nr.  10  cop.  eh.  coaev.;  nach  rex  2  wagerechte  Puncte  ohne  Alinea. 
Gedruckt  bei  Lersner  Franckf.  Chronica  l,  a,  82a  und  bei  Janssen  Frankf.  Reichekorresp.  i,  41  f.  nr.  iii, 
bei  letzterem  aue  A,  wol  auch  bei  ersterem. 

Earolus  dei  gracia  Francorum  rex. 

80  Amici  carissimi.       disponentes  presencialiter  ad  illud  solenne  coUoquium,  quod 

Franckfordie  per  venerabiles  et  egregios  sacri  imperii  electores  aliosque  quamplures  pre- 
latos  et  principes  Almanie  super  facto  unionis  ecclesie  et  aliis  arduis  negociis  est  in  pro- 
ximo  prout  intelleximus  celebrandum,  nuncios  nostros  destinare,  latorem  hunc  quem 
cemitis  cum  hiis  nostris  presentibus  duximus  premittendum ,  earundem  serie  vestras 

85  amicicias  affectuose  rogantes,  quatenus  dictis  nunciis  nostris  nonnuUisque  deputatis  uni- 
versitatis  Parisiensis  carissime  filie  nostre,  qui  pariter  cum  eis  proficisci^  sunt  parati*,  de 
hospiciis  congruentibus  pro  personis  eorum  et  equis  victualibus  et  aliis  necessariis  velitis 
suismoderatissumptibuscompetenterprovidere,  ipsosque  nostri  contemplacione  suscipere 
favorabiliter  commendatos,  et  eis  tam  amicabiliter  in  cunctis  suis  agendis  subvenire  quod 

so  vobis  inde  merito  teneamur  aut  vestris'  occurrentibus  casibus  ad  similia  rependenda,  in 
hoc  nobis  non  parvam  complacenciam  prebituri.       datum  Parisius  ultima  die  aprilis^ 

Magistris  civium  et  consulibus  civitatis 
Franckfordiensis  amicis   nostris  carissimis. 


[1397] 
Apr.  80 


Gk)ntier  ^ 


85 


a)  Ut  mit  der  gewßhnUchen  Abkürzung  die$e$  Worte  gegeben,  tu  ergänzen  iet  dari  litera;  m  einem  or.  nb.  de»  Frank' 
furter  8t,  A.  Imperatores  i,  72  heißt  entsprechend  die  Adresse  auf  der  Rückseite  Demme  bargermeyitor  und 
demme  rade  aa  Frankinfürt  lal  dirre  biif.  Vgl.  nr.  260.  b)  A  profiscitl.  c)  konnte  fast  auch  Qencior  geleseti 
werden,  heifit  aber  gewiss  Gontier,  so  lesen  auch  Lersner  und  Janssen. 


*  Auf  diese  frühere  Gesandtschaft  als  die  erste  scheint 
auch  das  Schreiben  der  Universität  Paris  vom  26  April 

40  1400  im  nächsten  Band  hinzuweisen  :  jam  dudum  semel. 
Das  Jahr  fehlt,  das  Stück  steht  im  Codex  stoischen  lauter 
Stücken  von  1897,  dieses  Jahr  haben  auch  Lersner  und 
Janssen  angenommen. 

*  Zu  verbinden  vobis  aut  vestris  {den  Eurigen). 

45  '  /m  Frankfurter  St.  A.  Reichstagsakten  s  nr.  72  fin- 
det sidi  die  nachfolgende  auf  Papier  geschriebene  lieber' 

Dentsohe  RelehttagB-Akten  II. 


Setzung  des  Stücks,  offenbar  in  der  Frankfurter  Kanzlei 
verfertigt  und  recht  ungeschickt,  sie  sieht  unrichtig  bei 
Sachen  von  1446,  Schrift  und  Papier  weisen  auf  14  Jahrh. 
ex.  oder  16  Jahrh.  in.  hin ;  Karolus  von  gots  gnaden  konig 
zfl  Franckenrich  [ms.  Franckemrich].  allirliebsten  fninde. 
zjl  dem  hochwirdigen  gespreche,  daz  zfl  Franckenftird 
von  den  erwirdigen  und  edeln  des  heilgin  richs  erwellern 
und  von  andern  viel  prelaten  und  fflrsten  zfl  Dutschen 
landen  ubir  geschieht  einungen  der  cristenheid  [ms.  d 

57 


I 


450 


Fürsten-  und  Städte-Tag  zu  Frankfurt  im  Mai  1397. 


1807    270.  K.  Wenzel  an  Frankfurt,  leglaitbigt  Borziwoi  von  Swinar  hei  der  Stadt,  1397  April  30 

Apr.  80  -Tk 

Frag. 

A  aus  Frank  f.  St,  A.  Imperatores  i,  98  or.  eh.  Ut,  clausa  c.  sig,  in  veno  impr,,  gleichz.  KanzUibe- 

m&rkung  innen  urUen  hegislrata. 
B  coli  tfr.  Wahltagsacta  i,  6*  nr.  15  cop.  chart.  coaev.  ü 

Regest  bei  Janssen  Frankf,  Reichskorresp,  i,  4t  nr.  109  aus  Frankf,  St.  A, 

Wenczlaw  von  gotes  gnaden  Römischer  kunig  zu  allen  czeiten  merer  des  reichs 
und  kunig  zu  Beheim. 

Liben  getrewen.  ewern  brive  *,  den  ir  uns  gesant  habt  von  wegen  des  tages,  den 
unsre  und  des  heiligen  reichs  kurfursten  fursten  herren  und  stete  bey  euch  iczunt  kurcz-  lo 
liehen  leisten  suUen,  haben  wir  wol  vorstanden;  und  versteen  nicht  anders  an  euch  denn 
grosse  übe  und  trewe,  die  ir  uns  erczeigt  habt,  und  dorumb  senden  wir  zu  euch  den  edlen 
Borziwoien  von  Swinar^  hauptman  in  Beyern  und  lantfogt  in  Eisassen  unsem  rate  und 
liben  getrewen  umb  die  und  andere  sachen  unser  meynunge  mit  euch  zu  reden  eigent- 
lichen underweiste,  und  begern  von  euch  mit  gantzem  ernste  und  fleisse,  was  er  euch  lo 
von  unsem  wegen  sagen  wirdet,  daz  ir  im  des  genczlichen  gelawbet  als  uns  selber,     ge- 

^3P7    ben  zu  Frage  an  sand  Fhilippi  und  Jacobi  abende  unserr^  reiche  des  Behemischen  in  dem 

Apr.  80  34  und  des  Romischen  in  dem  21  jaren. 

{in  v^86\  Dem  burgermeister  rate  und       ^^  relacionem  Sigismundi  subcamerarii« 
burgern  gemeinlichen  der  stat  zu  Franken-  Franciscus  canonicus  Pragensis.  " 

fürt  unsem  und  des  reichs  liben  getrewen. 


[iÄ57]  271.  FfaXzgr.  Ruprecht  III  an  Frankfurt,  bittet  für  sich  und  seinen  Vater  Pfalzgr.  Ru- 
precht II  zum  bevorstehenden  Tage  die  herkömmliche  Holzlieferung  beim  Deutschor- 
denskommentur  zu  besorgen,  [1397]  Mai  3  Oppenheim. 

Aus  Frankf.  St.  A,  Wahltagsacta  i,  2'  nr.  6  cap.  chart.  coaev. 

Regest  bei  Janssen  Frankf.  R,  K.  i,  48  nr,  114  mit  einem  wörtlichen  Abdruck  der  Hauptstelle,  ebendaher. 


23 


Von  uns  herzog  Ruprecht  dem  jungern. 
Unsem  fruntlichen  grüz  bevor,  ersame  wise  gute  frAnde.       als  ir  wol  wißind  daz 
unser  lieber  herre  und  vatter  und  wir  iczdnd  geen  Franckfort  zum  tage  kommend  werden, 
und  auch  nit  wissen  wanne  wir  dannen  riten,  biten  wir  uch  mit  fliß,  daz  ir  mit  dem  co  ::o 
metCbr  zu  Franckfort  redent  und  schaffent  daz  er  uns  die  obgenant  zit  holz  gnftg  bestelle 
und  duwe  fdirenals  von  alters  herkommen  ist.  und  dftnt  darzü  als  wir  uch  fifetruwen, 
Mai  8  wand  wir  uns  darüf  virlaßen.       datum  Oppenheim  feria  quinta  post  quasimodogeniti*. 
Den  ersamen  wisen  unsern  besundern  frdnden  burger- 
meistern  und  rade  der  stat  zt  Franckfort.  ss 

a)  A  mit  Haken ,  doch  eehnerlieh  Swinftre ;  B  mit  SdiU^e.    b)  A  uiuery  mit  Äbkünung.    c)  mit  etwa»  ouffäOender 
Abkürzung  de»  min  A  und  B. 


mit  Schweif,  cristenheide  f]  und  andere  heftige  geschefte 
zÜneste  ist  zu  begeende,  als  wir  virstanden  han,  wir 
geinworteclich  schickende  sia  unser  boden  z&  senden, 
dissen  boden,  den  ir  sehet,  mit  dissen  unsern  geinwur- 
tigen  wir  vflrsenden  in  denselben  Sachen,  uwer  frunt- 
schaft  ernstlich  begierlich  biedende,  daz  ir  den  genanten 
uDsern  boden  und  den,  die  da  bescheiden  sin  yon  der 
universiteten  zu  Parüs  unser  allirliebsten  dochter,  die 
auch  mit  in  bereit  sin  notz  zu  schicken,  von  beqwemlichin 
herbÜrgen  für  ire  personen  und  pherde  zu  lebin  und  an- 
ders ire  notdorft  meßlich  [ms.  nießlichf  für  das  andere 


spricht  der  lateinische  Text]  zeruuge  beqwemlich  f&rseliin, 
und  sie  umb  unser  behegelichkeld  willen  gunstUch  en- 
folhen  nemen ,  und  in  als  fruntlich  in  allin  iren  sachin,  4:> 
als  sie  zu  schickende  werden  han,  zu  hülfe  kommen,  daz 
wir  davon  billich  schuldig  sin  uch  und  uwern  zukommen- 
den sachin  in  glicheniß  zu  t&nde,  in  dem  ir  uns  nit  klein 
behelichkcit  erbiedende  sit.  gebin  zA  Parijs  des  lesten 
tages  des  apryllis.  a3 

*  Ist  auch  in  nr.  274  erwähnt. 

*  Nach  der  Stellung  im  Codex  ist  das  Jahr  wol  siäter. 


O.  Besuch  des  Frankfurter  Tags.  451 

272.   Verzeichnis  der  auf  dem  Frankfurter  Tag  vom  13  Mai  1397  anwesenden  Städtehoten.    t'^*^ 

[1397  c.  Mai  13  Frankfurt.]  ''^"''''^ 

Aui  Frank  f.  St.  A.  Wahltagsacta  i,  7«  nr.  24  cop.  ch,  cofiev,,  gehört  vielleicht  mit  unerer  nr,  275  zwam- 

men  auf  welche  das  Stück  im  Codex  folgte  doch  kann  man  auch  abtrennen  wie  ich  gelhan  habe, 

5  Jamten  hcU  beide  zusammengelaisen.  Franckinfurd  hat  zweimal  das  geschwänzte  d,  Wormß  ein 

wol  überflÜMige»  Zeichen  das  ich  doch  durch  e  anerkennen  wolüe. 
Gedruckt  Janssen  Frank f,  Beichskorreep,  l,  44  sub  nr.  ii7;  wir  ha^en  wie  er  die  vielen  Alinea! s  der 
Vorlage  zweckmäßig  vermieden ,  indem  dort  jede  Stadt  ihre  eigne  Zeile  hat. 

Nota,  dissir  stede  fründe  sin  iczünt  uf  dissem  tage  zft  Franckinfurd  gewest :  item 

10  Basel,  item  Wißenburgh,  item  Spire,  item  Wormße,  item  Straspurg,  item  Mencze,  item 

Colne,  item  Ayche,  item  Nftrenberg,  item'  AÄspörg,  item  Ulme,  item  Nordelingen,  item 

Eßlingen,  item  Wyle,  item  Geilnhusen,  item  Friedeberg,  item  Weezfiar,  item Franckin- 

förd. 


273.  Aufzeichnung  über  den  Besuch  des  Frankfurter  Tags  vom  13  Mai  1397.     [Nach  1397   l^ach 
15  c.  Mai  19  s.  l.]. 


13$? 


L  aus  Limburger  Chronik  des  Johannes,  ed.  Rössel  Wiesbaden  iseo  in  den  Annalen  des  Vereins  für 
Nassauische  Alterthumskunde  und  Geschichtsforschung  Band  e  Heft  8pag.60&-606  {Shparatausg. 
p.  97-99),  vgl.  Lorenz  Gesch.- Quellen  S870p.  9S. 

H  coli.  Chr.  Limb,  hei  Hontheim  Prodr.  iiii-iii2,  scheint  dieselbe  ursprüngliche  Aufzeichnung  vor 
20  sich  gehabt  zu  haben  wie  L,  nur  in  etwtu  anderer  Redaktion,  s.  die  Varianten.  Vgl.  Vorwort  Ros- 

sete  zu  seiner  Ausg.  der  Limb.  Chr.  pag,  VU. 

Anno  1397  da  kamen  die  fürsten  von  Teutschland^  gen  Franckfurt,  und  hatten 
einen  grosen  rat  und  consilium,  und  überkamen  eines  landfriden*.  und  lagen  da  bei 
acht  tag^*  mit  groser  kost  und  herrligkeit.  mit  namen  so  hatte  der  Romische  keiser  und 

s5  konig  zu  Beheim  genant  Wenccslaus  sein  gewalt  dahin  gesandt,  und  in  disser  zeit  wai*en 
zwen  bischof  erwelet  zuMentz  als  vor  geschrieben  steht',  und  hatten  da  keine  müge^\ 
und  was  da  herr  Friderich  von  Saarwerden  erzbischof  zu  Coln,  Werner  von  Falckenstein 
erzbischof  zu  Trier,  der  bischof  zu  Wirtzburgk,  von  Babenberg,  zu  Speier,  und  andere 
viel  mer  pfaffen  fttrsten  herm ,  und  herzöge  Ruprecht  von  Beiern  pfalzgraf  bei  Rein , 

30  herzöge**  Steffan  herzog  Wilhelm  herzog  Clemme  und  herzog  Heinrich  herzogen  zu 
Beierland^,  herzog  Lupolt  von  Osterreich,  der  lag  da  mit  groser  herrligkeit,  also  daß  er 
tete  rufen  :  wer  da  wolt  essen  trinken  und  seinen  pferden  fuder  haben  umb  gott  und  umb 
ere,  der  enkeme  zu  seinem  hoff,  und  gab  er  alle  tag  bei  viertausend  pferden  fuder.  auch 
war  da  landgraf  Herman  zu  Hessen  mer  dann  mit  fünfhundert  pferden.  auch  waren  da 

85  die  markgraffen  von  Meissen  markgraff  Friederich  und  markgraf  Jörg  und  hatten  bei 
zwölfhundert  pferd,  herzog  Otto  von  Braunschweig,  der  markgraf  von  Baden,  und  der 
burggraf  von  Nürnberg*^,  also  daß  der  herzogen  und  ftirsten  da  waren  zwei  und  dreissig. 
item  des  konigs^  rät  von  Franckreich,  graf  Philips  graf  Johann  grafHeintz  von  Nassau w, 

a)  H  in  der  mei-zeit  des  Jkn  1897  kamen  zusammen  %.  Fr.  die  cbur-  and  ftirsten  Tentiehen  lants.  b)  J7iel  lagen 
40  da  bei  ein  8  tag  lang,     e)  H  add.  nocbbnlf.    d)  am  SehluM  im  Druel^Mervtneiehnis  iitda§  e  am  Ende  de* 

Worte»  beigefügt,  denn  »tatt  Z.  6  ▼.  o.  »oUte  et  dort  wol  keißen  Z.  7  v.  o.    e)  B  odd.  vettern  nnd  gebrudem. 
f)  H  add,  nnd  andere  mehr,    g)  H  add.  geiante  und. 

*  Dieß  iet  ein  Irrthum,  der  Landfriede  kommt  im  SepL  konnte,,  s.  nr.  2ie  und  276.  Die  Aufzeichnung  selbst  ist 

1897  zu  Nürnberg,  zu  Frankfurt  erst  1398  im  Januar  vor.  also  frühestens  nach  c  is  Mai  1897  gemacht. 
45       *  Damit  stimmt,  daß  der  Tag  auf  iß  Mai  auMgeschrie-  '  In  obiger  Chronik  pag.  97;  es  ist  Johann  II  von 

ben  war  und  Frankfurt  schon  am  28  Mai  den  zwei  Städten  Nassau  1897  Jan.  24 '1419  Sept.  28  und  Jofrid  von  Lei' 

Kohnar  und  Mülhaueen  den  Abschied  demselben  mitthälen  ningen  der  nie  in  Besitz  kam. 


452 


Fürsten-  und  Städte-Tag  zu  Frankfürt  im  Mai  1397. 


(Kach  graf  Eberhard  Dither  und  Johann  zu  Catzenelnbogen ,  graf  Günther  Heinrich  und  Johann 

eMails]  ^^^  Schwartzenberg,  graf  Simon  von  Sponheim,  Johann  herr  zuLimpurg,  graf  Adolf  von 

Dietz^,  graf  Otto  von  Solms.  disse  grafen  und  herren  alle  zu  nennen  were  zu  viel;  dann 

die  summa  von  den  grafen  und  herren  trift  sich  höher  dann  an  anderthalbhundert  und 

1897    beschieden  ein  andern  tag  wider  gen  Franckfurt  uf  sunt  Jacobs  tag  nechstkommend'.  a 

*^~'''^  auch  waren  da  dreizehenhundert  ritter^  und  dreitausent  siebenhundert  edelenknecht^. 

sodann  waren  da  vierhundert  und  fünfzig  vornemer  leut,  sodann  spileut  pfeifer  trommeter 

Sprecher  und  farenschuler^*. 


E.  Beschlfisse  des  Frankfnrter  Tags  and  deren  AnsfähroDg. 

[tao7]   274.  Frankfurt  an  K.  Wenzel ^  von  der  Lage  der  Dinge  vor  dem  Frankfurter  Tag  :  Noth-  io 
wendigkeit  persönlichen  Erscheinens  des  Königs  in  Deutschland.     [1397]  Med  S 
[Frankfurt]. 

Aus  Frank  f.  Si.  Ä.  Wahltagsacta  i  foL  4^-6'  nr.  14  cop,  ch,  coaev,,  mü  der  Uebartehriß  domlDo  regi 

Romanoruzn;  die  Worte  Audita  —  anno  97  etwat  tiefer  cUs  im  Abdruck, 
Gedruckt  Janseen  Frankf.  R,  K.  i,  43  nr.  116  ebendaher,  i^ 

Uwern  allirdurchluchtigsten  königlichen  gnaden  embieten®  wir  unsern  schuldigen 
undirtenigen  willigen  demutigen  dinst  mit  ganzen  tr&wen  bereit,  allerdurchluchtigister 
furste,  lieber  gnediger  herre.  als  uwern  königlichen  gnaden  wir  vor  geschrieben*  han 
von  zük&nft  unsere*^  herren  der  korfursten  fursten  herren  und  stede  gein  Franckenfurd 

[13971  uf  den  süntag  als  man  singit  jubilate,  darumb  ein  teil  unsere  herren  der  korfursten  uf  ^o 

ifaii<i  ^jgjjj  Eine  uns  botschaft^  getann  han :  des  han  wir  icztind  unsere  erbern  botschaft  hie  zft 
Franckenfurd  gehabt  bi  dem  ediln  herren  hern  Philips  herren  zft  Falkenstein  und  zu 
Minczenberg,  in  zA  biden,  obe  er  icht  wissen  kftnde  odir  sich  virsehe  wie  sich  die  sache 
anlegende  werden,  des  han  uns  dieselben  unsere  fründe  und  botschaft  wider  gesagit,  wie 
in  der  vorgenant  edil  herre  geentwort  habe,  er  virsehe  sich,  als  er  virnommen  habe :  wer'  v^ 
es  daz  üwir  königliche  gnade  herußkommende  wurde,  so  hoffe  er,  daz  dann  alle  sache 
sich  gnedeclich  zA  friden  und  gnaden  kerende  wurden,  als  er  uwern  königlichen  wirde- 
keiden  iczunt  darumb  volleclichir  und  eigentlichir  virschribe.  und  uwern  königlichen 
gnaden  tun  wir  diß  zu  wissen  in  schuldigir  ganzir  dinstberkeid.  dann  waz  wir  wisten  daz 
uwern  königlichen  gnaden  und  dem  heiigen  riebe  dinstlichen  were,  daz  teden  wir  allzit  so 

[1397]  ™^^  willen  gerne  als  billich  ist.       geben  des  dinstdages  nach  des  heiigen  crAces  tage 

^ais  invencionis. 

« 

Audita  a  conailio  et  eciam  specialiter  a  Gil-     Von  uns  dem  rate  Awir  und  des  heiigen  richs 
berto  Rietesel  et  Heinrico  Wißen  anno  97,         stad  Franckenfurd  uf  dem  Mein  gelegen, 

a)  H  add.  und  Xanisanwe.     b)  H  add.  wollgerastet.     c)  Wetzlarer  Äu»g.  v.  1730  edelknecht.     d)  S  vermischt  die  S5 
Angaben  dieeee  Saite»:  darbeneben  an  farenden  Bcboleren  fecbtem  ipllleaten  Sprengern  nnd  tmmpetem  450 
perschonen,    e)  eod»  einbieten,    f)  eod.  nü  Abkürzung  unsere,    g)  eod*  botschaff. 


*  Somit  bezieht  eich  die  Aufzeichnung  selbst  nicht  auf 
obigen  Jakobitag  sondern  auf  unsern  Jubilatetag.  Dem 
Autor  lag  für  seine  Chronik  ohne  Zweifel  ein  Aktenstück 
vor  wie  bei  dem  Schöffenweisthum  von  1874  pag.  61  •  65. 
H  sagt  in  obiger  Stelle  unrichtig  uf  Jacobi  an.  1398.  Die 
Notizen  bei  Gebhard  Florian  Chronica  der  St,  Franckf. 
p,  62  gehn  wol  schließlich  auch  auf  die  Limburger  Chro- 
nik zurück.  Der  Abdruck  in  Lersner*s  Franckf.  Chronica 
1,  a,  828  ist  nach  eigner  Angabe  ebenfalls  atu  fasti  Limp. 


pag,  68  genommen,  ohne  nähere  Bezeichnung  der  Vorlage, 

*  L  bringt  im  folgenden  noch  die  Erhd>ung  des  Berm 
Philips  Herren  zu  Falckenstein  in  den  Grafenstand  als  49 
im  Mai  dieses  Jahres  von  Wenzel  zu  Frankfurt  geschehen; 

E  nennt  den  Monat  und  die  Stadt  nicht,  nimmt  aber  an  et 
sei  bei  diesem  gemeinen  reichatag  gewesen.  Allein  der 
König  war  ja  auf  demselben  nicht  anwesend, 

•  Dieser  Brief  scheint  nicht  mehr  vorhanden.  Vgl  nr,  45 
»70,  Vielleicht  hat  man  ihn  absichtlich  verschwinden  ktesen. 


E.  Beschlässe  des  Vrankfarter  Tags  und  deren  Ausführung: 


453 


275.  Abschied  zwischen  Fürsten  und  Städten  des  Frankfurter  Tags  :  nach  großer  Gesandt-    T^w? 
Schaft  der  Fürsten  zum  König  mit  Bitte  um  einen  Reichshauptmann  sollen  zu  dem  'j^J  ^ 
netten  Tag  in  Frankfurt  auf  25  Juli  auch  die  Städte   erscheinen  u,  s.  «?.  [1397  «««JW] 
zunschen  Mai  13  und  22^  Frankfurt,] 

0  Äui  Frankf,  SU  A.  Wahltagsacta  /  fol  7«  nr,  28  cop.  eh.  coaev, 

Gedmckt  Janssen  Frankf,  R.  K,  i,  44  nr,  in  ebendaher. 

Ez  sint  der  siede  frunde,  die  iczunt  Af  dissem  tage  zu  Franckenfurd  gewest  sint, 
von  unsern  herren  den  korfursten  andern  fursten  und  herren,  die  auch  uf  demselben  tage 
waren,  gescheiden :     als  unser  herren  die  kürfürsten  andir  fursten  und  herren  vorgenant 

loire  grosse  erbere  botschaft  zu  unserm  herren  dem  konige  schicken'  und  enbieden  wollend 
daz  er  umb  grosse  notdorft  und  gebresten  willen  einen  heubtman  seczen  und  geben  wuUe 
der  von  des  heiigen  richs  wegen  fride  und  gnade  in  den  landen  mache  und  bestelle,  und 
als  die  korfursten  fursten  und  herren  einen  andern  tag  widir  gein  Franckenfurd  zu  komen 
uf  sant  Jacobs  tag  nestkompt  gemacht  hant :  daz  der  stede  frunde  uf  denselben  sant  Jacobs  [lasr] 

15  tag  mit  macht  auch  gein  Franckinfurt  kommen  zu  demselben  tage,  unsern  herren  den  •^""** 
korfursten  fursten  und  herren  ein  folleclich  antwort  zu  geben,  ob  siebi  demselben  heubt- 
man, den  unser  herre  der  konig  geben  wirdit,  und  unsern  herren  den  korfursten  fursten 
und  herren  bliben  und  bistendig  sin  wuUen,  und,  ob  daz  were  daz  unser  herre  der  konig 
des  heubtmans  nicht  engebe,  des  unser  herren  die  korfursten  andere  fursten  und  herren 

20  sinen  gnaden  doch  nit  getrüwen,  daz  doch  alsdanne  uf  dem  obgnanten  tage  zu  Francken- 
furd unser  herren  die  korfursten  fursten  herren  und  stede  mit  ein  zfi  raden  werden  und 
ubirkommen  mögen,  alsdann  fridde  und  gnade  und  alle  Sachen,  die  notdorftig  sin,  fur- 
basser  zu  dem  besten  zA  versorgen  und  zu  bestellen. 


276.  Frankfurt  an  Kolmar  Mülhausen  und  Eger,  sendet  ihnen  den  Abschied  des  Frankfurter  [i3]97 
85  Tags  nr.  275.       [13]97  Mai  23  [bzw.  nach  Äfai  25  FrankfuH],  ^^*J* 

nach 
Aue  Frankf.  St.  A.  WahlUigsacta  i  fol,  «•  nr.  28  cop.  eh.  coaev.  Mai  25 

lieget  in  Janssen  Frankf.  R.  K.  /,  46  nr.  119  ebendaher. 

Den  von   Colmar'  Molhusen^*  Egir*   ist  in   dissir  nachgeschriben    forme  ge- 
schriben. 


80 


a)  cod.  Melhosen. 


*  AufJ8  Mai  Jubilate  ist  der  Tag  bestimmty  am  28  Mai 
verschickt  Frankfurt  obigen  Abschied  bereits  (*.  nr.  276); 
das  Jahr  ist  durch  die  Stellung  im  Codex  gesichert.  Viel- 
leicht gehört  es  mit  nr.  272  als  Ein  Stück  zusammen.  Da 

85  am  22  Mai  schon  der  Woi'tlaut  von  nr.  288  {Geleüsbrief 
zu  dem  Tag  vom  25  Juli)  vorliegt  j  so  fällt  obige  nr.  276 
wol  noch  vor  22  Mai  oder  spätestens  auf  diesen  Tag. 

*  Vgl.  nr.  277  und  278.  Der  Inhalt  der  BiUe  der  Ge- 
sandtschaft an  den  König  ist  also  ein  ganz  anderer  als 

40  Pdzel  Wenzel  i,  845  sich  zu  wissen  getraut  (er  möchte 
wider  einmal  nach  Deutschland  kommen,  wo  er  seit  sechs 
Jahren  nicht  gewesen  wäre). 

*  Kolmar  an  Frankfurt,  bittet,  wie  Frankfurt  kOrzlich 
schon  ihnenund  ihren  Freunden  zu  Schlettstatt  mit  einem 

45  üriefe  auf  Ersuchen  davon  Nachricht  gegeben  habe,  ihnen 
umgehend  zu  schreiben  von  dieser  jetzigen  Tage  und 
Läufe  wegen  bei  und  um  Frankfurt,  was  sie  von  den  Sa- 


chen sicher  awa  weiter  empfunden  oder  erfahren  haben, 
das  denselben  anmuthig  sei  ihnen  zu  sagen-,  dat.  [18] 97 
Mai  18  (fer.  e  p.jubil.).  Frankf.  St.  A.  Wahltagsakta  i  fol 
7*  nr.  26.  —  Vgl.  nr.  292. 

*  Mülhausen  an  Frankfurt  :  da  die  Herren  des  h. 
Reichs  Kurfürsten  und  andere  Landesherren  und  auch 
des  Reichs  Städte  Jetzt  bei  euch  zusammengekommen  sind 
zu  Verhandlungen  deren  Gegenstand  die  Kurfürsten  in 
ihren  Briefen  [nr.  251]  rühren,  und  da  sie  uns  auch  vir- 
bot  hatten  daß  ujir  unsere  Freunde  zu  ihnen  schicken 
sollten,  und  da  dieß  doch  nicht  möglich  ist  vor  Fede  wegen 
darin  wir  sind,  so  bitten  wir  euch  uns  zu  schreiben,  was 
euch  fügt,  wessen  die  genannten  Kurfürsten  und  Landes- 
herren übereinkommen  und  ob  es  vor  die  Städte  sei  oder 
nicht;  dat.  [18]97  Mai 9 (Mi.  n.  misericord,).  Frankf  St.A. 
Wahltagsakta  i  fol  7*  nr.  2S. 

*  Eger  an  Frankfurt,  bittet  dringend,  daß  ihnen  Franko 


454 


Fürsten-  und  Städte-Tag  au  Frankflirt  im  Mai  1397. 


[t8]97  ünsern  fruntlichen  dinst  zuvor,  ersamen  lieben  frdnde.    als  ir  uns  geschriben  hat, 

[ftw.    ^®8  lassen  wir  uch  wissin,  daz  unser  kerrcn  die  korfiüirsten  andere  forsten  und  herren, 
nach    als  die  iczünt  von  uns  gescbeiden  sin,  andern  sieden  und  uns  einen  zedil*  geschriben 

r«W  gegeben  han,  als  wir  uch  des  abeschrift  hie-inne  beslossen  senden.       datum  feria  quarta 

Utti  28  ante  Urbani*anno  97. 

Von  uns  dem  rade  zu  Franckinfurd*. 


[1837]  277.  Herman  Ebner  der  ältere  an  Straßburg  :  Borziwoy's  Bericht  beim  König  van  dm 
Frankfurter  Tag  und  die  Mordgeschichte  auf  Karlstein,  Gesandtschaftsreise  des  Bisch. 
Lamprecht  von  Bamberg  und  des  Markgr,  Wilhelm  von  Meißen  zum  König,  Absicht 
des  letztem  auf  13  Juli  in  Eger  und  dann  in  Nürnberg  zu  sein,  Wirzburger  Streit, 
[1397'']  Juli  5  [Niirnherg]. 


v> 


Aus  Siraßb.  St  A.  an  der  Sani  I  partie  lad.  B  Tasc;  VITI  nr.  45  or.  eh.  Ht,  cl.  c.  tig.  in  veno  impr.-. 

durchweg  ynder  statt  unser,  wcu  im  Abdruck  verändert  wurde. 
Gedruckt  Wencker  Collecta  archivi  et  canc,  jura  895  /l,  vom  und  hinten  gestutzt,  beginnt  mit  wisseot 

do  herr  Worsibuw  zu  unserem  herren  künig  kam ,  schließt  mit  kurtzlich  zu  Nüremborg  sein  etc.  i:> 

datum  am  pfintztag  Tor  Kiliani.  {In  Wenckeri  exe.  /,  846*  begann  es  ebenso,  und  schloß  viUeicht 

mag  es  geschehen  oder  nicht  etc.  mit  nachfolgendem  Datum.) 


Mein  willing  untertenigen  dinst  und  alles  gftt  wevor.  genedigen  hern.  ich  dank 
euren  genaden  eftr  freüntschaft  der  schenk^  die  ir  mir  getan  habt,  dez  ich  got  wol  getrau 
die  fürbas  umb  eür  genad  zu  verdinen  wöll.  auch  wizzt,  liben  hern:  do  her  Worsibiir' *«> 
zu  unserm  hern  küng  kom  und  zu  Frankenfürt  gewesen  was  und  im  die  mer<>  seyt  von 
Frankenfülrt  von  fursten  hern  und  steten  als  sich  daz  verloffen  het,  do*  wesant  manunsers 
hern  küngs  rat,  all  die  dorzu  gehorten,  daz  die  all  ktlmen  schölten  hintz  dem  EareLstein 
Juni  ff  an  dem  andern  pfingstag.  und  do  betten  sie  ratt  und  unterretten  sich'  mit  einander  von 
der  sach  wegen,  also  ging  aus  dem  rat  herzog  Hans  von  Tropaw  hofmaister,  der  her  von 
sand-Michelssperk,  und  der  von  Swanberk,  und  der  von  Risenbürk,  und  gingen  in  ein 
kamem  wesünder.  und  westelten  die  aussen  mit  iren  dinern ,  und  hissen  aus  dem  rat  zu 
in  gien  her  Stirnat^  und  ainen  von  Chussennik  der  Pressla  inen  het,  und  den  Kreützzer 
lankameteür  in  Hanser®  orden,  und  her  Steflfan  kamerer'.  und  do  sprach  der  herzog  zu 
in  :  ir  hern,  ir  sejt  die  die  tag  und  naht  unserm  hern  küng  raten  daz  er  niht  gen  Deützen  3i> 
landen  schull ,  und  wolt  in  pringen  von  dem  Romichssen  reich,  mitt  dem  zügt  der  herzog 
sein  degen  und  stizz  den  dreystünt*  in  her  Stirnat.  also  nam  ider  den  sein,  daz  sye  all 

a)  mit  Schwanz,  FrancUnfarde  f    b)  or.  mit  o  über  q,  §oll  tool  e  Ober  e  sein  xur  Btseiahnung  d«f>  Läng«^     c)  Hansen.* 
abgekürzt  mit  dem  Haken  am  langen  s. 


furt  der  Fürsten  Herren  und  Städte  daselbst  Westmge 
und  ihrer  Sache  Austragunge,  als  verre  das  der  gen.  Stadt 
füglich  ist,  zu  wissen  thue  und  beschreibe j  dat.  [18]97  Mai 
25  (Urbani).  Frankf.  St.  A.  Wahltagsakta  /  fol.  8»nr.  97. 

»  nr.  375. 

'  Da  der  in  der  vorvorigen  Anm.  erwähnte  Brief  Eger' s 
vom  26  Mai  datiert  ist,  so  muß  man  annehmen,  daß  an 
diese  Stadt  zwar  geschrieben  wurde  wie  an  die  2  andern, 
daß  man  aber  in  den  Wahltagsakta  vergaß  das  spätere 
Datum  dieser  Antwort  einzutragen. 

^  Das  Jahr  ist  sidier,  vgl.  die  Datierung  von  nr.  278. 

*  Wol  für  Berichterstattung. 

*  nr,  270. 

*  Vgl  zum  folgenden,  etwas  abweichend,  nr,  278. 

'  Bessere  Aufführung  der  Namen  hat  nr.  278.  Die  Ur- 


kunde Wenzels  vom  is  Juli  ja»7,  worin  er  etilen  Ständer*  ss 
bekannt  macht  daß  die  Vier  als  Verrät/ier  und  zum  war- 
nenden Beispiel  mit  Recht  ihr  Schieksal  erlitten  hätten. 
nenni  Sirnad,  Stephan  Opoczna,  Stephan  Poduska,  udg 
Markold  commendor  der  creucziger;  sie  ist  abgedrudä 
bei  Pelzet  Wenzel  2  Urkk.  p.  2ß  nr.  184  ea  or.  arehiv  40 
Ratisbon,,  also  wol  aus  derselben  Vorlage  die  sich  jetzt 
befindet  im  Münch.  R.  A.  6emeiner*s  Nachlaß  Materialien 
zur  Chronik  der  Stadt  Regensburg  II  546  or.  üwart.  iit. 
pat.  c.  sig.  in  verso  impr.  Vgl.  Pelzet  Wenzel  2,  841  f., 
Palacky  B.  G.  8,  a,  loi  f.  45 

*  Dreyitend,  dreystund,  ter,  Scherz;  Wencker  in  den 
Collecta  am  Rand  forte  zu  stund  zu  überflüssiger  Emen- 
dation. 


E.  Beschlüsse  des  Frankfurter  Tags  und  deren  Ausführung. 


455 


vier  erstochen  wurden«  doch  lebot*  der  Hanser**  etwoviP  zeit  dornock  also  sossen  sie  auff  I  ['«*'! 
mit^  irem  gesind  und  ritten  gen  Fern'  inn  hof.  do  was  unser  her  der  künk.  der  was  niht 
pey  dem  rat  gewesen,  und  kniten  für  in  und  sprachen  :  sie  hetten  daz  getan ^  sagt  man, 
waz  her  Stimat  selig  het  in  Polan  von  unsers^  hern  küngs  wegen,  daz  hab  unser  her  der 
^  kftnk  dem  herzog  Hansen  verlihen.  so  hot  unser  her  der  künk  dem  von  Swanberk  pürk- 
graff  gemäht  zu  Prag.  n&n  erhub  sich  mein  her  von  Pobenberk,  und  wolt  zu  unserm 
hern  köng  sein  mit  dem  marckgroff  von  Meichssen  von  der  fursten  wegen,  die  zu  Fran- 
kenfArt  gewesen  warn,  in  potschaft'.  do  er  kom  gen  Eger,  do  ward  er  und  der  purkgraflf 
zu  Nurenberk  gewar  daz  die  erstochen  warn,  also  kerten  sie  wider  umb.       auch  was 

10  markgroff  Jobs  von  Merhern  zu  Prag  noch  dem  do  daz  geschach.  do  enpot  im  unser  her 
der  künk,  daz  er^aüz  der  stat  ritt :  er  wolt  sein  stat  und  sein  lant  selber  wol  versehen, 
also  rait  er  heraüz.  also  ist  unser  her  der  künk  zugefarn  und  wolt  die  von  Prag  niht  zu 
genoden  nemen,  sie  geben  im  dann  sehstausent  schok  und  all  keten  niderlegtten  und 
alle  tor  derniderlegtten  und  den  turn  und  die  maür  gegen  der  Neuen  stat.  und  hot  in  alles 

IS  ir  wopen  genümen  in  der  Newen  stat.  so  sind  der  pesten^  wol  zwelff  auz  der  Nidrern  stat 
zu  dem  markgroffen  und  den  lantzhern  geflohen,  also  sein  sie  noch  in  grosen  sorgen,  wie 
ez  in  gien  werd.  und  ward  nie  als  irr  zwichssen  unserm  hern  dem  küng  und  dem  mark- 
groflfen  von  Merhern  und  den  lantzhern.  auch  rett  unser  her  der  künk  oflenlich  :  er  wol 
ie  heraüz  gen  Deützen  landen  und  w6ll  sein  auff  Margerete  zu  Eger  und  w611  noch  etlichen  [iso?] 

20  fursten  senden*  und  wöU  dornoch  kurtzlich  zu  Nurenberk  sein,  villeibt  mag  ez  geschechen 
oder  niht.  wizzt  auch,  daz  unser  her  von  Wirtzpürk  ein  widerwertikeit  hot  mit  sein 
steten,  der  sind  zwuundzwaintzzig'  die  ein  verpuntnüss  mit  einander  haben,  die  doch 
geschechen  ist  mit  seinem  willen  und  wort,  und  ist  der  stoz  dorumb  daz  er  ein  zol  gesetz 
hot,  auff  ides  fuder  weins  ain  gülden,  auff  idew  malter  traids  vier  türnas.  und  sie  seind 

25  gar  veraint  mit  einander,  und  sein  auz  ider  stat  zwin  zu  Wirtzpürk  mit  vollem  gewalt. 
und  sie  hetten^  in  umbiegt  auff  Unser  fraün  perk.  doch  ist  er  dorvonkümen.  also  reit 
mein  her  von  Pobenberk  mein  her  der  purkgraff  und  drey  auz  unserm  rat  gen  Wirtzpürk, 
und  wollen  dozwichssen  reden  ob  sie  ez  verrihtten  mügen.  liben  hern.  als  ir  Hans 
Hell  herabgcsant  habt  von  dez  zeugs  wegen,  loz  ich  euch  wissen,  daz  man  im  allen  zeug 

30  den  wir  haben,  dez  er  wegert,  gesehen  hot  gelossen  und  in  unterweist  hot  aigenlich,  dez 
doch  niht  gewonlich  ist  gen  niemant  zu  ton.  und  wo  ich  euren  genaden  möht  gedinen, 
daz  tet  ich  all  gern,      geben  am  pfintztag  vor  Kilianj. 

[in  verso]  Den  erbergen  weysen  hern  pur-  Herman  Ebner 

germaisterunddemratderstatzuStrosspurk.  eür  diner'. 


Juli  18 


[IBbl} 
Juli  6 


35 


a)  or.  «ie.  h}B,BjiMef  ebtMo  ohgtMrzt  vis  v<nrhinMainBer;  in  nr,  978  heifit  et  die  Johaaadien,  c)or.  «ie.  d)  om. 
or,  e)  or,  vndems.  f)  or.  r  autgerieten,  g)  or.  tcheint  petten;  konnte  fatt  auch  posten  {bütetten)  heifienf  und 
eo  tat  Weneker  in  den  Exeerpia  und  in  den  Collenta;  die  hetten  Bürger  ttären  ale  die  looViabendtten  tu  ver- 
ttehen ,  und  diefi  teheint  vorzuziehen,    h)  or.  futi  dhnt  Zweifel  hetten  «ml  nidU  hotten. 


^  Beraun;  Weneker  las  Piro ,  o.  Zw,  aus  derulben  Vor- 
40  lagey  in  CoUecta  896, 

*  Die  Zeit  des  Vorgangs  ist  nach  nr,  S77  und  i78  ganz 
sidier;  Hagek  in  SandeTs  Uebers,  1596  Bd.  2  pag.  57«  hat 
falsch  das  Jahr  1896,  nennt  aber  doch  den  h,  Pßngsttag 
{Pfingstsonntag  in  1896  ist  Mai  9ij  in  1897  ist  er  Juni  lO; 

45  Pfingstmontag  ist  das  genauere).  Auch  Königshofen  St. 

Chr,  8j  494  irrt  sich  im  Jahr,  indem  er  1400  annimmt,  vgl. 

dort  Hegers  Anm,  8;  doch  hat  er  richtig  Pfingstmontag. 

Den  Zusammenhang  des  Ereignisses  mit  den  Böhmischen 

Parteien  s.  Palacky  Böhm,  Gesch,  8,  a,  99108. 
50       *  Vgl.  nr.  878  und  878. 

*  Vgl.  nr.  881  und  888, 


*  Soll  heißen  ii,  vgl.  die  Einleitung  zum  folgenden 
Reichstag  lU,  E.  Der  Jrrthum,  der  in  der  Verdopplung 
der  Zahl  liegt,  kommt  tool  her  von  der  sofort  im  folgen- 
den erwähfUen  doppeUen  Vertretung  der  Städte  bei  ihrem 
Zusammenkommen  in  Wirzburg, 

*  Unterzeichnet  sich  sonst  auch  mit  dem  Beinamen  der 
eltir,  ist  ein  Nümb.  Patrizier,  hat  eine  kundige  Feder.  In 
demselben  Fasdkel  finden  eich  mehr  Berichte  an  Straß- 
burg von  seiner  Hand.  Einmal  nennt  er  in  einem  Briefe 
vom  P fingstabend  s.  a.  ibid.  nr.  81  seinen  Vetler  Albreht 
Ebner,  den  der  Nürnberger  Rath  zum  König  sandte  und 
der  [von  Böhmen  nach  Nürnberg]  herausgeschrieben  habe; 
dieser  ist  vielleicht  auch  hier  seine  Quelle, 


456 


Fürsten-  und  Städte-Tag  zu  Frankfurt  im  Mai  1397. 


[ta»7   278*  ^in  Ungenannter  an  einen  Kurfürsten,  von  der  Mordgeschickte  auf  Karlstein  und  der 
Mi^m  Gesandtschaftsreise  des  Bisch.  Lamprecht  von  Bamberg  und  des  Markgr.  Wilhelm  von 

Meißen  zum  König,  [  1397  nach  Juli  13  Prag .] 

A  au»  Slraßb,  St,  A,  an  der  Saul  I  partie  lad.  B  fasc.  X  nr.  15  cop,  eh,  fnü  VertchiekungsichniUen,  also 
der  Stadt  von  auivjärt»  gugetendet,  der  Anfang  nicht  erhalten,  das  Papier bkUt  volUtändig,  AUnea    ^ 
und  Zwiecftenraum  nach  geschichte  und  nach  dann  vor  da. 

Auch  laße  ich  uwer  gnade  wißen,  daz  ez  gar  übel  stet  in  des  kunigs  hofe  und  in 
dem  lande  zu  Beheim.  die  lantherren  zu  Beheim  die  kriegent  under  einander,  so  sint  des 
11897]  kunigs  rete  gepartiet.  und  of  den  pfingstmantag  datum  diß  briffs'  da  reit  der  kunig  fruwe 
vom  Earlstein  gen  Burgelicze,  und  herzog  Hans  von  Tropa  der  hoffmeister  der  von  lo 
Rysenberg  und  der  von  Michelsperg  bliben  zum  Karlestein  und  etliche  andere  des  kunigs 
rete  bi  in.  und  als  man  schire  zft  morgeneßen  solte  ^en,  da  hiesche  man  in  den  rat  wer 
darin  gehorte,  und  da  sie  alle  darinne  waren ,  da  hieß  man  den  Borsjboj  und  den  kemerer 
wieder  ußgen,  und  sloßen  da  die  dure  nach  in  z&,  und  herstachen  den  Stjrrnacz,  der  da 
hauptman  waz  z&  Eger,  SteffanBodiskadenunderhoffmeister,  undSteffan  von  derOpicze,  la 
der  da  heuptman  waz  zft  Breßlaw,  zft  stunde  zu  tode.  und  die  fürte  man  auch  alsbalde 
gen  Frage,  und  leget  die  dri  in  ein  grabe  zft  Unser  frauwen  bi  der  brücken  da  die  Johan- 
niten  wonent.  und  die  waren  dem  kunig  allerheimlichst.  auch  stachen  sie  hem  Marquart 
den  meister  zft  den  Johanniten,  daz  man  meinet  er  möge  nit  genesen,  und  leufet  die 
rumore  zfi.  Frage,  ez  si  mit  den  noch  nit  zftgangen.  auch  meinent  etliche,  ez  si  mit  des  20 
kunigs  wißen  gescheen.  doch  weiß  nimant  die  ganze  warheit  davon,  und  entsiezet  sich 
iderman  der  geschichte.  gnediger  lieber  herre.  ich  liege  als  zu  Frage  und  warte  wann 
margrave  Wilhelm  von  Missen  und  der  bischof  von  Babenberg'  dahin  komen,  daz  ich  in 
uwer  gnaden  und  der  ander  miner  herren  der  kurfursten'  sache  erzele  mochte,  als  mir 
dann  enpholhen  ist.  und  der  kumpt  noch  keiner  dahin,  auch  waren  der  bischof  von  Bam-  25 
berg  und  burgrave  Hans  von  Nurenberg*  biß  z6  dem  Einbogen  komen  und  weiten  z&  dem 
kunig  sin;  da  verhielte  in  der  Fflftg'  dri  tag  und  wolte  sie  ie  nidergeworfen  han ;  und  da 
sie  des  gewar  wurden,  da  riten  sie  widerumb  heime.  so  han  ich  wol  vernomen,  daz  mar- 
grave Wilhelm  von  Missen  nit  zum  kunig  komen  wolle,  der  bischof  von  Babenberg  si 
dann  vor  da'.  auch  schribet  der  kunig  offen  briff  uß  fursten  herren  stetden  etc.,  daz  30 
den  ^  obgenanfen  Styrnat  etc.  rechte  gescheen  si  und  als  verreder  an  im  gefaren  haben, 
doch  so  dunkt  mich,  daz  iz  ein  wonderlich  geschieht  si  in  eins  kunigs  rat.  und  weren  sie 
soliche  lute  gewest,  so  hette  man  daz  billich  anders  mit  in  ußbracht. 


a)  Ä  der, 

'  Am  Pfingstmontag  [Juni  n]  eelbtt  kann  dieser  Brief 
nicht  getdirieben  »eint  der  Schreiber  weiß  ja  echon  von 
der  Ueberfiihrung  der  Leichen  vom  KarUtein  nach  Prag 
und  von  Gerüchten  die  in  dieser  Stadt  über  die  Sache 
gehn.  Wenn  es  also  oben  heißt  off  den  pfingstmantag  da- 
tum diß  briffs,  so  ist  dieß  nur  vom  Jahresdatum  zu  ver- 
stehn.  Für  das  Tagesdatum  gibt  auch  wenig  Anhalt  der 
Umstand  daß  in  dem  Sehr,  v,  6  Juli  der  Johanniter  schon 
todt  zu  sein  scheint,  während  er  hier  oben  noch  schwer- 
verwundet lebt;  denn  jenes  Schreiben  berichtet  den  Vor- 
fall auch  sonst  nicht  irrthumsfrei.  Aber  es  geht  aus  dem 
Schluss  unseres  Briefs  hervor,  daß  dessen  Schreiber  die 
öffentliche  Bekanntmachung  des  Königs  vom  18  Juli  schon 
kannte  ufid  zwar  sogar  dem  Wortlaut  nach-,  er  fäUt  also 
wahrscheinlich  kurz  nach  diesem  Tag,  Der  Ort  ergibt 
eich  au»  dem  Inhalt,  das  Jahr  aus  jener  bei  Pelzet  Wen" 
zel  2  ürk,  B,  p,  26  nr,  184  mügetheilten  Bekanntmachung 


vom  18  JuU  18S7;  vgl  Pelzel  Wenzel  2,  827  und  S4S  und  3ä 
Palacky  Böhm.  Gesch.  8^  a,  108. 

'  lieber  deren  Absicht  vgl.  nr,  277, 

'  Aus  diesem  Zusammenhang  ergibt  »ich  der  Adreeeal 
als  ein  Kurfürst, 

*  Dieser  scheint  nur  cUs  Geleüer  des  Bisehof»  mitzu-  4a 
reieen;  die  Gesandlschaft  selbst  bestand  bloß  au»  den  zwei 
andern,  dieß  ist  in  nr,  277  deutlich  gesagt, 

■  Hintzko  Pflug  im  Städtekrieg  s.  Hegel  St,  Chr.  1, 183. 
187. 189;  ein  Beamter  K,  Wenzets  in  der  Oberpfalz  da- 
mals. K.  Wenzel  bestätigt  ihm  als  seinem  Roth»  I89e  Merjs  4r» 
17  den  Besitz  der  Feste  Kießberg  im  Egerkmde  und  über- 
gibt ihm  das  Forstmeisteramt  dieses  ganzen  Lande»,  Pel- 
zel Wenzel  2,  820,  Er  hatte  also  an  diesem  Punkte  die 
Straße  nach  Böhmen  inne,  ( Vgl,  Pelzel  Wenzel  2,  814.) 

*  VgL  über  diese  Reise  des  Bischofs  und  de»  JUark-  so 
grafen  die  abweichende  Darstellung  in  nr.  277. 


P.  Städtische  Kosten.  457 


F.  Städtische  Kosten. 

279.  KogUn  FranJtfurU  beim  Tag  daaelbH  auf  13  Mai  1397.      1397  Mai  19  —  Juli  7.    ^^ 

Aw  Frankf,  St,  Ä,  Rechnungsbücher  unter  der  Autgaben-Ruhrik  besundern  einstingen  uzgebin.  j^u  7 

[1]  Sabb.  ante  ürbani :  57  Ib.  38  schützen ,  8  dage  an  den  porthen  z&  hnden,  als  die    js»? 
&  forsten  und  herren  hie  waren  S  ''^'^ 

[2]  Sabb.  post  Urbani :  28  Ib.  10  sb.  echt  und  dryßig  schützen,  3  tage  an  den  porthen  Maite 
tA  huden,  als  forsten  ond  herren  hie  waren. 

[3]  Sabb.  ante  Eliliani :  300  golden  25  golden  1  sh.  han  wir  ozgegebin  omb  win ,  juu  ? 
den  forsten  herren  ond  stedin  zu  schenken,  als  die  of  den  sontag  jobilate  nach  ostern  uaita 
10  hie  waren  wol  acht  dage.  —  item  32  Ib.  5  sh.  1  hell,  virzerten  des  rades  fronde  mit  dem 
8cholthe(/(fen  dem  heobtmann  richtem  soldenern  ond  andern  iren  fironden  ond  dienern , 
als  sie  of  die  ohgenante  zid  of  der  Farporthen  bi  ein  waren  forsten  ond  herren  zu  enphahen 
ond  tage  zu  leisten  ond  zft  handelogin. 


280.  Kosten  Nürnbergs  leim  Tag  zu  FrankfuH  auf  13  Mai  1397  und  vorher.  1396  Febr.    tass 
15  16  —  1397  Mai  23.  '^'  '^ 

tS97 

Au§  Nümb.  ArchiV'Konterv.  Stadtrechnung  von  isse-issi;  im  Autzug,  ^^  ^ 

[1]  Fer.  4  post  Valentini :  item  ez  kost  die  vart,  die  C.  Halpwachsen  tet  aftf  den    '^^ 
Rein,  do  die  kürfürsten  mit  einander  tegten,  von  etlicher  sach  wegen  alz  im  der  rat  em- 
pfolhen  het,  14  7,  gold.,  onom  pro^  3  Ib.  1  sh.  hll.,  somma  44  Ib.  ond  4*  sh.  hl. 
Bo  [2]  Fer.  4  post  Ambrosii  anno  96  :  item  ez  kost  die  vart,  die  Bertolt  Pfincziny  tet  Apr,6 

gen  Wirczporg  aof  den  lantfrid  ond  von  dann  gen  Bamberg  aof  den  tag  den  forsten 
herren  ond  der  lantfrid  dahin  gemacht  beten,  124  Ib.  ond  18  V,  sh.  hl. 

[3\  Fer.  4  post  ürbani :  item  ded.  30  Ib.  ond  3  sh.  hll.  omb  wein  omb  confect^ ,  do  ^a«  si 
die  fürsten  herren  ond  stet  hie  warn  von  der  münz  ond  eins  hawptmans  wegen  dem  lant- 
3^  frid  fer.  2  ante  Johannis  baptiste.  juni  ts 

[4]  Fer.  4  in  die  Loce  ewangeliste  :  item  ded.  7  Ib.  ond  8  sh.  hl.  omb  wein  den  ou.  la 
fÜirsten  ond  herren ,  do  sie  hie  warn  fer.  4  ante  Sjmonis  et  Jode.  om.  u 

[5]  Fer.  4  ante  Urbani  anno  97  :  es  kost  die  vart,  die  BettoU  Pfinczing  ond  Jobs    is»? 
Teczel  teten  gen  Wirczporg  zo  dem  tag,  den  man  leist  mit  dem  ••   von  Hohenloch  ond  ^^^ 
^0  Dietrtc&  von  Heitingsfelt  von  onserer^  borger  wegen  die  sie  gevangen  beten,  ond  forbaz 
gen  Frankenfort^,  do  die  korfürsten®  tag  da  beten,  248  Ib.  13  sh.  ond  8  hllr. 

a)  äbgtleQnt  pro ,  too<  nickt  per,  UMere»  wärejedenfalU  niehi  htabtiehtifft,  »ontt  immer  m  dieaem  ZutammMhong 
pro.    b)  eod.  confett  f    c)  cod.  anaer  mit  dem  Haken  Über  r.    d)  eod,  Frakenfurt.    e)  cod.  k&rf&rstenf 

*  Unter  derselben  Rubrik  hat  die  Stddtrechnung  in  Ei  ist,  ntich  Kriegk^eMittkeilung,  einer  der  Männer,  w^he 

Sfi  dietem  Jahr :  Sabb.  post  Antbonii  [Jan.  20]:  15  gülden  mit  Einer  Gleve  im  städtischen  Dienste  standen  und  da- 

Hennen  Ruting,  als  er  in  der  stede  dinste  z&  Beheim  ni-  für  monatlich  9  Ib.  6  sh,  erhielten. 
derlag  und  bi  fünfhundert  mile  da  lief  widder  und  vAr.  *  Richtiger  wäre  4*/,. 


Deottebe  Reietastagt-Akten  II.  58 


Fdrsten-  und  Städte -Tag  zu  Frankfurt 


iH  Jili  1397. 


Dem  Frankfurißr  Tag  vom  Mai  1397  folgte  rasch  der  dort  verabredete*  Franl^rier 
JtUi'  Tag  gleichen  Jahres.  Aber  inzwischen  hatten  die  dortigen  Vorgänge  auch  auf  den 
König  gewirkt  und  ihm  ein  rasches  Einschreiten  nahe  gelegt. 

A.    Vorläufiges  :  K.   WenzeVs  Beabsichtigung  verschiedener    Tage  im 
Juli  1397,  —  Schon  die  Nachrichten,  welche  Borziwoy  von  Swinar  über  den  Tag  vom  Mai  5 
1397  an  den  Hof  gebracht  hatte,  bestimmten  Wenzel  zu  dem  Entschlüsse  den  er  lavJt  ä^fiertey 
daß  er  auf  13  Juli  zu  Eger  sein  und  nach  etlichen  fairsten  senden,  darauf  aber  in  Bälde 
sich  in  Nürnberg  einfinden  woUe*,  Man  sieht  aus  diesem  Bericht  nwr^  daß  er  eine  Partei- 
Versammlung  der  ihm  ergebenen  Fürsten  zu  veranstalten  gedadite%    ohne  daß  ganz  klar 
würde,  ob  er  diese  schon  zu  Eger  stattfinden  lassen  wollte  um  dann  in  Nürnberg  einen  andern  lo 
Tag  zu  halten,  oder  ob  er  sie  erst  von  Eger  aus  zu  berufen  und  in  Nürnberg  zu  haben  beab- 
sichtigte. Ersteres  ist  das  wahrscheitdichere,  weil  man  nicht  sieht  ^  warum  er  sie  von  Eger 
aus  erst  berufen  sollte,  und  wird  auch  durch  nr,  281  bestätigt,  wo  atisdrücklich  gesagt  t^ 
daß  er  etliche  Fürsten  und  Herrn  dahin  bereits  bestellt  habe.  Auch  sieht  man  aus  nr.  281, 
daß  er  auf  den  darauf  folgenden  Nürnberger  Tag  eine  andere  Gesellschaft,  nemlich  die  15 
Schwäbischen  Städte,  zum  13  Juli  bestellt  hat,  ohne  daß  dabei  von  FHlrsten  Erwähnung  ge- 
than  würde.  Ein  Theil  dieser  Städte  war  schon  auf  dem  letzten  Tag  in  Frankfurt  gewesen, 
und  hatte  Theil  genommen  an  der  zuwartenden  Haltung  der  übrigen  bürgerlichen  Vertreter, 
die  für  den  König  so  günstig  war;  er  wird  sich  ihrer  vollends  hohen  versickern  woüen,  und 
vielleicht  hat  er  nicht  bloß  die  Schwäbischen  berufen  wenn  gleich  Nürnberg  in  nr.  281  20 
nwr  von  diesen  als  eingeladenen  zu  berichten  weiß.  Von  einem  Reichstag  aber  in  Eger  oder  in 
Nürnberg  war  nicht  die  Rede*.  Der  Eonig  wird  wol  allenfalls  auch  einen  solchen  irgendwo 
zu  unternehmen  sich  vorbehalten  haben,  je  nach  den  Umständen  und  der  Stimmung  die  er  zu 
Eger  y/nd  Nürnberg  fände.  Allein  auch  zu  den  vorgehabten  Versammlungen  an  den  beiden 
letzteren  Orten  kam  es  nicht.  Schon  Herman  Ebner  in  nr.  277  hatte  es  als  zweifelhaft  hinge-  ts 
stellt,  und  der  Brief  von  Eger  an  Frankfurt  nr.  282  weiß  zwar  von  den  Vorbereitungen 
WenzeVs  zu  der  Reise  zu  erzählen,  aber  nicht  daß  er  eingetroffen  sei,  wie  man  denn  auch  von 
der  Ausführung  der  Nü/mberger  Zvsammenhwnft  nichts  mehr  hört*.  Wenzel  wollte  nicht  ohne 
Sigmund  kommen  und  hatte  ihn  vergeblich  zu  Prag  erwartet,  nr.  282.  Man  sieht,  er  hat  die 
Absicht  der  Fürsten,  um  den  Luxemburgischen  Reichsvikar  herumzukommen,  wol  verstanden^  $0 
und  da  er  seinerseits  an  diesem  festhält,  so  ist  es  allerdings,  um  den  widerspenstigen  Großen 
entgegenzutreten,  das  beste  und  einzige  Mittel,  daß  er  ihn  selbst  mitbringt.  Er  scheint  ihn 

'  nr,  sse,  und  die  vorige  Einleitung  Ut,  E.  ohne  Zweifel  richtig,  aber  dodi  nur  Pelzet e  Änticht. 

'  nr.  977,  Daraus  hat  Pelzet  Wenzel  2,  S46  f.  eeine  *  Etlichen  ist  zu  beachten  in  nr.  277  und  281. 

Angäbet  er  lieft  sich  öffentlich  verlauten  —  seyn  wolle ;  *  Voi»$  Amdruck  comitüs  p.  es  schließt  diese  Aue-  35 

das  folgende  besonders  w&Dschte  er  die  Streitigkeiten  legung  wol  nicht  aus. 
wegen  des  Enbisthums  Maynz  ausgemacht  zu  sehen  ist  *  Vgl,  nr.  2SS, 


Einleitung. 


459 


wirklich  in  Prag  erwartet  zu  haben y  das  alles  kann  doch  nicht  hlofle  Spiegelfechterei^  die 
SwJie  muß  aiso  mit  Sigmund  abgeredet  gewesen  sein,  wir  wissen  aber  nur  daß  dieser  nicht 
kam  weil  er  mit  Ungarischen  Dingen  beschäftigt  war^  und  dieses  Ausbleiben  ist  ohne  Zweifel 
der  Grund  warum  auch  Wenzel  seine  Reise  verschob^. 

\  B.  Frankfurtischss  Geleite  zu  dem  Fürsten-  und  Städte-Tag  daselbst 

auf  25  Juli.  —  Während  Wenzel  sich  seine  Aktion  umsonst  vorbereitete,  waren  inzwischen 
natürlich  die  FUrsten  um  so  weniger  von  ihrem  Plan  abgestanden,  die  schon  im  Mai  zu 
Frankfurt  mit  den  Städten  verabredete  neue  Zusammenkunft  im  Juli  daselbst  abzuhalten 
(nr,  288).  Der  Geleitsbrief  der  Stadt  nr,  283  ist  schon  vom  22  Mai  datiert,  also  sehr  früh- 

10  zeitig  ausgestellt;  sie  muff  diese  Maßregel  gleich  nach  der  Verabredung  nr.  275  getroffen 
haben,  wol  noch  während  der  Versammlung  selbst;,  die  Fürsten  sahen  darin  vielleicht  eine 
BiJi/rgschaft  für  das  Zustandekommen  des  künftigen  Tages  und  mögen  deshalb  die  vorläufige 
Ausfertigung  der  Geleitswrkunde  von  der  noch  nicht  für  ihre  Flane  gewonnenen  Stadt  verlangt 
haben.  In  dem  Geleitsgegenbrief  nr,  285  fehlt  unter  den  Rheinischen  Kurfürsten  Mainz,  Johann 

lawar  von  Born  noch  nicht  zurück^  und  in  nr.  286,  wo  die  Stadt  Köln  von  den  vier  Rheini- 
sohen  KurfUrstenthümem  sich  Geleite  zu  dem  Tag  erbittet,  ist  bei  Kurmainz  noch  kein  Erz- 
bischof^  sondern  nur  Dekan  und  Kapitel,  als  Adressat  genannt^. 

C.  Besuch  des  Frankfurter  Tags.  —  Die  namhaftesten  Fürsten^  welche  erschie- 
nen,  hat  Frankfurt  an  Mülhausen  geschrieben,  nr.  294  {vgl.  nr.  295  und  298).  In  der  Frank- 

$9  furter  Stadtrechnung  sind  sie  auch  nicht  im  allgemeinen  erwähnt,  nicht  einmal  die  Versamm- 
lung als  solche,  wol  weil  der  Tag  eigentlich  im  Sand  verlief  und  kaum  recht  zu  Stande  kam; 
in  dem  Umstände,  daß  die  Bürgerschaft  dießmxd  gar  keine  Kosten  aufwandte,  liegt  auch 
wol  eine  gewisse  unfreundliche  Stimmung  ausgedrückt,  entsprechend  der  auch  später  noch 
hervortretenden  Geneigtheit  für  den  König.  Die  Nürnberger  Stadtrechnung  hört  hier  bedauer- 

2ß  licher  Weise  auf;  die  Stadt  schickte  (nr.  290)  nur  Konrad  Halbwachsen,  der  keiner  aus  dem 
Bathe  war  und  mehr  nur  als  Bote  denn  als  eigentlicher  Gesandter  zu  betrachten  ist,  nicht 
bei  der  Versammlung  selbst  sondern  nwr  bei  der  Stadt  Frankfurt  beglaubigt,  eine  diploma- 
tisch untergeordnete  Stellung,  in  der  er  auch  sonst  vorkommt.  Von  dieser  ungenügenden  Art 
der  Vertretung  machten  auch  andere  Städte   Gebratich,  wnd  gaben  damit  offenbar  ihren 

HO.  üblen  Willen  kund,  nr.  291*.  Augsburg  kam  nicht%  ebenso  Straßbv/rg  wnd  BaseV,  ebenso 
Kolmar  und  MiÜhausen*  die  beide  auch  im  Mai  gefehlt  hatten.  Von  Kaisersberg  und  Schlett- 
stadt  ist  aus  nr.  295  nichts  zu  schließen.  Die  Stadt  Köln  ist  in  nr.  295  erwähnt,  die 
Namen  ihrer  Gesandten  in  nr.  291.  Nicht  bloß  Städte  sondern  auch  Herren  fanden  sich 
nicht  so  zahlreich  ein  wie  im,  Mai\  —  Frankreich,  welchem  sich  Wenzel  bereits  genähert 

^bhatte^^  schickte  eine  Gesandtschaft,  die  zum  Theil  aus  denselben  Personen  bestand  wie  im 


*  Püxel  Wenzel  i,  S49  eieht  dm  Grund  darin,  daß  er 
er't  eine  Antwort  von  Botiifaciue  IX  ctbwarten  wollte,  an 
den  er  gesehrieben  hatte  um  ihn  in  der  Kurmainziechen 
Frage  zu  Gunsten  Gotfrid's  von  Leiningen  und  gegen  Jo- 

49  hann  von  Nassau  zu  stimmen. 

*  Höfler  Ruprecht  lU  u, 

*  Durch  die  Stadt  Mainz  erfolgt  Johannas  Anerken- 
nung erst  €  Nov,  1897,  s.  Höfler  Ruprecht  195, 

*  Nach  unsrem  sonstigen  Verfahren  kann  beim  Aus- 
45  bleiben  des  Königs,  der  auch  keinen  Vertreter  zu  der  von 

ihm  nicht  veranlaßten  Zusammenkunft  schickte,  diese 
nicht  als  Reichetag  bezeichnet  werden.  ~  Da  Frankfurt 
schon  am  8  August  in  nr,.  894  von  dem  Ende  des  Tags 
berichten  kann,  so  muß  dieser  spätestens  an  diesem  oder 
60  dem  vorhergehenden  Tag  auseinandergegangen  sein;  ich 
h€U>e  dann  in  der  Ueberschrift  der  Einleitung  nur  Juli 
genannt,  aufweldien  Monat  (86  Juli)  der  Tag  ausgemacht 


worden  war,  mährend  August  kaum  in  Betracht  kommt, 
'  ind  auch  dat  etzligen  van  den  steden  niet  dan  slech- 
tes  ir  geloive-breve  dar  geschickt  haben  ind  haven  ir 
vrent  darop  daheime  behalden;  sie  sollten  besser  ihre 
Rathsfreunde  geschickt  haben  mit  Vollmacht  zu  der  für 
die  Städte  in  nr,  876  eventuell  in  Aussicht  genommenen 
Erklärung. 

'  Wie  aus  nr.  811  hervorgeht,  vgl.  Band  8  die  erste 
Anmerkung  zu  den  Kosten  Augsburgs  Frank  f.  R.T.  1898 

'  Siehe  diese  Einleüung  Ut.  F. 

*  nr.  898  und  898, 

*  nr,  891,  Und  schon  im  Mai  waren  doch  auch  nicht 
aÜzuviele  Städte  in  Frankfurt  gewesen,  s,  nr.  878. 

'^  VgL  auch  Einleitung  zum  Nürnberger  Tag  vom  Sept. 
1897  Ht.  F. 


460  Fürsten-  und  8t&<Ue-Tag  zu  Frankfurt  im  Juli  1397. 

Mai  (itr.  287  ^  vgl.nr.  295  und  298);  eine  derselben  erkundigt  eich  bei  Franl^rt  noch 
besondere  ob  die  Versammlung  nickt  verschoben  worden  oder  sonst  eine  Veränderung  erlitten 
habe  (nr.  289),  man  war  wol  von  Deutschland  solche  Unregelmäßigkeiten  bereits  gewohnt. 
Das  Pariser  Archiv  enthält  eine  Urkunde  KarVs  VI  Monom,  historiquea  K.  54  nr.  55| 
betreffend  die  ZcMung  von  610  livres  ioxanoises  an  seinen  ame  et  feal  clerc  notaire  et  s 

Bec[retaire]  für  eine  auf  kön.  Befehl  es  partiea  d'Ale[magne chez]  le  roy  des  Romains 

poor  le  fait  de  la  —  union  de  leglise  gemachte  Reise,  welcher  er  oblag  du  13  jour  de  jau- 
let mil  380  et  dix  sept  josques (/«AZ^  EndJtermirC^^  dat.  Paris...  janv.  1398  r.  19,  also  Jan. 
1399  wohin  die  Begierungsjahre  und  die  Französische  Berechnung  des  Jahresanfangs  weisen. 
Inunsrernr,  289  und  in  nr.  287  ist  zwar  keine  abermalige  Vertretung  der  Universität  Paris  lo 
erwähnt,  wie  eine  solche  zum  Frankfurter  Tag  vom  13  Mai  neben  der  königlichen  Gesandt- 
Schaft  erschienen  war,  aber  sie  scheint  doch  dabei  gewesen  zu  sein*.  —  Die  Englischen  Ge- 
sandten betr.,  s.  den  vorigen  Tag  Einleitung  lit.  D.  Die  nrr.  295  und  298  enoähnen  den  Baih 
des  Königs  von  England,  Ich  theile  hier  im  folgenden  die  soviel  ich  sehe  noch  ungedruckte 
Anweisung  des  K.  Bichard  II  für  seine  Gesandten  zur  Beilegung  des  Schisma's  mit.  Diese  15 
erscheinen  zwar  hier  für  Verhandlungen  mit  dem  Konig  selbst  instruiert^  sie  haben  aber 
sicherlich  ganz  dasselbe  hier  a/uf  unserer  Versammlung  ebenfalls  geltend  gemacht.  Das  Stück 
ist  genommen  aus  dem  Vatik.  Archiv  cod.  chart.  de  schismate  UrbaniTo.  ^Yfol.  213^  und 
fängt  auf  der  zweiten  Seite  an.  Ich  zweifle  kaum  daß  es  in  diese  Zeit  gehört*.  Es  lautet  fol- 
gendermaßen. Cedula  Anglicorum.  [1]  In  primis,  prepositis  hiis  que  ad  statom  atti-io 
nent,  exponator  intencio  regis  et  propositom  ac  magnnm  desiderium,  que  obtinet,  ut  cele- 
riter  fiat  unio  in  ecclesia.  [2]  item  quomodo,  exposita  regi  via  consilii  generalis  ac 
intellectis  difficultatibos  ex  hujusmodi  via  necessario  proventuris,  yidelicet  de  convocando 
hujosmodi  consilium,  de  loco  etiam  tnto  quoad  omnes  vix  reperiendo,  et  de  expensis  im- 
portabilibas,  ac  de  temporis  diuturnitate,  et  de  fine  dubio  propter  raciones  presertim  vali-  ss 
das  et  fortes  utriusque  partis,  et  de  verecundia  partis  contra  quam  fieri  contigerit  hujus- 
modi determinatio ,  et  potissime  in  illo  casu  de  tot  lesis  conscienciis  omnium  hujusmodi 
parti  adherencium ,  non  videtur  regi  ista  via  expediens  ista  vice.  [3]  item ,  exposita  sibi 
via  consilii  particularis  seu  mutue  compromissionis  in  aliquo«  solempnes  viros  quos  ipsi 
ambo  duxerint  eligendos ,  qui  sint  onerati  de  discuciendo  seu  sentenciando  juxta  infor-  so 
mationes  et  probationes  ex  utraque  parte  ministratas,  et  quod  sit  sufficiens  caucio  de 
parendo  sentencie  etc.,  videtur  sibi  in  hac  discucione  versari  magnum  periculumi  preser- 
tim  cum  acta  in  conclavi  vix  probari  poterunt  nisi  per  partem  adversam.  et  licet  alia 
acta,  utpote  coronatio,  intfonisatio,  et  publicatio,  actibus  papalibus  adhibitus  per  partem 
adversam  consensus  et  cohoperatio,  per  partem  nostram  probari  potuerint*,  nichilominus  ss 
hujusmodi  lesis  conscienciis,  que*  forsan  omnia  possibilia  ad  optinendum  eorum  intentum 
dicerent  et  jurarent,  non  esset  tutum  aut  providum  conjungere  jus  suum,  presertim  in 
ministrandis  probationibus  super  hiis  que  acta  fuerant  in  conclavi ,  juxta  que  plerique 
forsan  faciliter  judicarent.  [4]  item  exposita  sibi  via  cessionis  et  libere  resignationis 
utriusque  partis  in  manibus  seu  presencia  amborum  coUegiorum  seu  seorsum  cujuslibet  40 
in  presencia  sui  collegii  seu  aliis  modis  rationabilibus  et  quod  postea  fieret  provisio  de 
novo  papa  per  amborum  coUegia  etc.,  domino  regi  videtur,  quod  hec  via  videtur  magis 
secura,  jmo  optima,  tum  propter  faciendi  facilitatem,  tum  propter  sumptuum  evitationem, 

*  Vgl  im  folgenden  Bande  dae  Schreiben  dieeer  Uni-  mit  demselben  zusammen  die  beiden  verlornen  Schreiben 

vereüäX  vom  se  April  1400 :  ilerum  secundo.  der  Handtchrifl  E  9  des  Prager  Domkapitels  rez  Anglo-  45 

'  Art.  6,  rum  super  scismate  und  rez  W.  super  eodem ,  die  Pala- 

'  Vgl.  Hefele  Conc.  Gesch.  e,  7if.  Es  wird  in  unsrem  eky  Formdbücher  s ,  s  anführt. 

obigen  Stiiek  die  via  cessionis  utriusque  partis  empfohlen  *  Cod.  poterint. 

im  Sinn  des  Schreibens  Karts  VI  an  K.  Wenzel  bH  Mar-  ■  Cod.  qui. 

thie  et  Durand  Ampliss.  coli  7,  sss-ew.  Vielleicht  hängen  50 


Einleitung.  461 

tum  propter  quietationem  conscienBiarum  omnium  utrique  parti  adherencium,  tum  propter 
honorem  principum  utrique  parti  adherencium  conservandum.  [6]  ideo  videtur  sibi , 
quod  per  omnes  principes  in  unico  hoc  proposito  est  laborandum  ut  scilicet  utraque  pars 
requireretur  ad  cedendum,  et  quod  via  faciliter  provideretur*  qua  post  cessionem  hujus- 

B  modi  consuleretur  ecclesie  de  capite  seu  paätore,  ac  statui  dictorum  cedencium'  honorifica 
fiat  provisio  per  ecclesiam  seu  per  principes  antedictos.  et  quia  rex  firme  sperat  quod 
hujusmodi  pacis  ecclesie  ac  unitatis  facilior  via  est  regi  Bomanorum  plus  accepta,  utpote 
quia  plures  ambaxiatores  ad  cedandum  hujusmodi  scisina  sepius  miserat  ac  labores  et  ex- 
pensas  sepius  sustinuerat  in  hac  parte,  ideo  sibi  rex  pre  ceteris  regibus  magis  fiducialiter 

>o  suum  intentum  et  desiderium  scribit  corditer,  exorans  quatenus  ambaxiatores  suos  digne- 
tur  ad  eundem  finem  ad  curias  Bomanam  et  Avinionensem  transmittere  qui  cessionem 
utriusque  partis  requirant  prout  superius  est  notatum.  et  petatur,  quod  clare  dignetur  scri- 
bere  domino  regi  per  intimatores  et  presentatores  istorum  articlorum  suum  propositum  et 
intentum  super  premissis  etc.  —  ViMeicht  darf  man  cmnehmen,  daß  die  päbsilichen  Ge- 

iB  sandteriy  welche  auf  Bitte  der  Kurfürsten  abgeschickt,  aber  durch  die  von  Leiningen  gefangen 
genommen  und  gehalten  vmrden  j  bestimmt  gewesen  waren  auf  diesem  Tag  zu  erscheinen 
oder  etwa  auf  einem  folgenden;  am  11  Okt.  1397  hat  Bonifacius  IX  den  Johann  von'Maim 
aufgefordert  im  Verein  mit  den  andern  Kurfürsten  für  deren  Befreiung  thätig  zu  sein*.  Wir 
kennen  die  Namen  einiger  päbstlicher  Gesandten,  die  in  diesem  Sommer  nach  Deutschland 

20  geschickt  vmrden;  vielleicht  sind  es  eben  diese.  Pahst  Bonifacius  IX weist  nemlich  die  Kollek- 
toren und  Subkollektoren  in  der  Mainzer  Kölner  und  Trierer  Provinz  an,  seine  Gesandten 
eventuell  mit  Geld  zu  versehen,  und  nennt  die  letzteren  dilectos  filios  magistros  Riccardum 
Tong  causarum  palacii  apostolici  auditorem,  Petrum  de  Pisis  consistorii  apostolici  advo- 
catum,  etMichaelem  de  Dulcinio*  decretorum  doctorem  in  cancellaria  nostra  presidentem, 

86  apostolice  sedis  nuncios  et  presencium  exbibitores,  ad  Alamanie  et  nonnuUas  alias  partes 
pro  nonnuUis  nostris  et  sancte  Romane  ecclesie  arduis  negociis  presencialiter  [destinatos], 
dat.  Rome  ap,  s.  Petr.  2  non,  jul.  pont.  8  d.  h.  1397  Juli  6,  aus  der  Abschrift  im  Vatik. 
Archiv  auf  fol.  241'^  des  cod.  chart.  infol.,  sign.  Bonif.  IX  litt,  diver.  an.  VII.  VÜE.  IX 
lib.  IV,  gebunden  in  rothes  Bchafleder,  auf  dem  Rücken  mit  grünem  Schild  und  Golddruck, 

so  360  Blätter  umfassend. 

D,  Gesandtschaftsanweisung  ist  nur  von  der  Stadt  Köln  da,  nr,  291.  Der  geringe 
Besuch  der  Versammlung  und  die  unansehnliche  Vertretung  etlicher  Städte^  machten  auch 
Köln,  das  sich  durch  eine  stattliche  Gesandtschaft  au^  dem  Rathe  und  nicht  durch  unterge- 
ordnete Boten  repräsentieren  ließ,  mit  Recht  stutzig;  die  Vollmacht,  die  man  sicher  mitgege- 

86  ben  hatte,  kennen  wir  zwar  nicht,  sie  wird  aber  den  Fürsten  günstig  gewesen  sein,  denn  nach- 
träglich  wird  es  hier  in  nr.  291  für  nöthig  befunden  die  Gesandten  zur  Vor  sieht  zu  ermahnen. 
E.Frankfurter  Briefwechsel  über  den  Tag  daselbst.  —  Innr. 283 {vgl. nr. 275. 
294)  ist  zwar  der  Gegenstand  der  Berathung  vorläufig  nach  2  Richtungen,  Bedürfnisse  der  Kir- 
che und  des  Reichs,  im  allgemeinen  bezeichnet.  Aber  über  die  Verhandlungen  selbst  haben  wir 

40  keine  Aufzeichnung.  Der  Gang  der  Dinge  wird  jedoch  durch  die  Korrespondenzen  ziemlich 
aufgehellt.  —  In  Kolmar  setzte  man  voraus,  daß  au^h  der  Konig  kommen  solle ^  davonmacht 
die  Stadt  ihre  Betheiligung  abhängig :  nur  wenn  er  selbst  oder  wenn  eine  Gesandtschaft  von 
ihm  erscheint,  will  sie  den  Tag  ebenfalls  beschicken,  oder  vielmehr  sie  will  an  ihn  oder  seine 
Vertretung  schicken,  nr.  292;  damit  nimmt  sie  Posto  auf  Seiten  der  rechtmäßigen  Reichs- 

«  gewalt. — Wir  erfahren  aus  nr.  294%  daß,  wie  selbst  die  Fürsten  andeuten,  wegen  zu  schwachen 

«  Cod.  provideretur.  darüber  tcheint  im  Münch.  R.  A,  zu  Hegen. 

*  Cod,  cendencium.  *  So  wahncheiniich ,  oder  Dulcimof 

*  Würdtwein  Nova  eube.  dipl,  9,  882  f.  nr.  46;  Regest  •  Siehe  Einleitung  Ut.  C. 
daraus  bei  Scriba  8,  S82  nr,  8460;  das  breoe  plumbatum  •  Vgl.  nr.  891. 


462  Fürsten-  und  Städte-Tag  zu  Frankfurt  im  Juli  1397. 

Besuchs  der  Versamndunff  nichts  bei  derselben  herauskam;  die  jetzt  wider  hervortretende  tmd 
schon  auf  dem  vorigen  Tag  sichtbare  zuwartende  Haltung  der  Städte,  welche  von  dem  bevor- 
stehenden  Erscheinen  des  Königs  und  der  daran  zu  knüpfenden  seihständigen  Aktion  dessel- 
ben unterrichtet  waren\  mag  dazu  wesentlich  mitgewirkt  haben,  wovon  die  Fiirsteninnr. 294 
natürlich  nichts  sagen.  Es  bleibt  nun  den  letzteren  nichts  andres  Übrig  als  einen  neuen  Tag  5 
nach  Frankfwrt  auf  11  November  auszumachen,  Thema  der  Verhandlungen  soll  wider  das 
kirchliche  Schisma  und  die  Befriedung  des  Reiches  sein.  Aus  diesem  Vorhaben  einer  neuen 
oppositionellen  Versammlung  wwrde  dann  aber  zunächst  nichts,  da  das  Erscheinen  des  Königs 
im  Reich  im  SepU  1397  und  die  von  ihm  abgehaltenen  VersamrßLungen  zu  Nürnberg  und  baid 
darauf  zu  Frankfurt  für  dießmal  die  Unternehmungen  der  Fürsten  einigermaßen  störten,      lo 

F.  Straßburger  Briefwechsel  über  den  Frankfurter  Tag.  —  Aus  nr.  295- 
297  {298)  geht  hervor ,  daß  Straßburg  den  Tag  nickt  beschickt  hatte;  die  beiden  Straßburger 
Gehrüder  Lentzelin  waren  so  wenig  wie  Graf  Emich  von  Leiningen  die  Vertreter  der  Stadt 
bei  dieser  Versammlung^  wenn  sie  ihr  gleich  von  derselben  berichten.  Die  Stellung  der  Stadt 
erhält  vielleicht  einige  Beleuchtung  durch  das  nahe  Verhältnis,  in  welchem  sie  zu  dem  is 
genannten  Leiningen  stehtj  nr.  296;  sie  wird  auf  der  Seite  dieser  Familie  gegen  Johann  von 
Nassau  in  der  Mainzer  Frage,  und  also  auf  Seiten  des  Königs  in  der  Reichsfrage  gestanden 
haben.  —  Der  Brief  nr.  297  zeigt,  daß  auch  Basel  in  Frankfurt  nicht  vertreten  war;  es 
wird  die  Richtung  der  Straßburger  getheüt  haben.  —  Die  Vermuthung,  welche  ich  in  der 
Einleitung  zum  vorigen  Tage  lit.  E  ausgesprochen  habe,  daß  der  König  axif  die  neue  Ver-  so 
Sammlung  im  Juli  {aus  guten  Gründen)  nicht  kommen  wollte,  bestätigt  sich  durch  nr.  298  : 
es  war  seine  Absicht  nicht.  Dagegen  tritt  nun  in  nr,  296  und  298  die  Erwartung  aufy  daß 
K.  Sigmund  erscheinen  werde  y  und  zwar  tritt  sie  in  sehr  bestimmter  Gestalt  auf^  man  sieht 
seiner  Ankunft  mit  großem  Gefolge  in  der  Woche  vom  29  Juli  bis  4  August  entgegen,  die 
Fürsten  wollen  ihn  dort  abwarten  (nr.  296),  in  ihrem  Kreiß  ist  also  diese  Meinung  verbreitet,  ss 
und  sie  gilt  für  sicher  (nr.  298).  Mit  daher  wird  es  Icommen,  daß  ihre  Berathwngen  keinen 
rechten  Fortgang  nehmen^;  sie  müssen  erst  sehn  ob  Sigmund  eintrifft.  Man  darf  doch 
schließen,  daß  sie  bestimmte  Nachrichten  gehabt  haben,  wenn  auch  unbegründete;  woher  sie 
dieselben  hatten,  lässt  sich  nicht  sagen,  vielleicht  von  Wenzel  selbst,  der  ihre  Unternehmungen 
dadurch  aufzuhalten  suchen  mochte.  Dieß  gelingt  ihm  auch  offenbar,  denn  die  Stimmung  so 
muß  dadurch,  neben  andern  Umständen^  derart  beeinflusst  worden  sein,  daß  man  glaubte,  es 
werde  Sigmund  gelingen  durchzudringen,  wenn  er  nur  seine  Vikariatsurkunde*  mitbringe*. 
Die  Opposition  hatte  doch  noch  nicht  die  Stärke  und  den  Muih,  der  urkundlich  vorliegenden 
Willensmeinung  des  rechtmäßigen  Herschers,  unterstützt  durch  die  persönliche  Anwesenheit 
des  gesetzlich  bestellten  Reichsvikars,  sich  geradeaus  zu  widersetzen.  ss 

'  nr,  281.  {889.)  '  Vgl  diete  Einleitung  Ht,  C.  D.  E. 

*  nr.  296  noch  nüt  vil  bi'nander  geveaen ,  und  nr.  298  *  nr.  247. 

noch  nit  by  eyn  gewest.  ■  nr.  296. 


A.  Vorläufiges  :  K.  Wenzel's  Beabsichtigung  verschiedener  Tage  im  Juli  1397.  453 


A.  Vorlaofiges :  K.  Wenzel's  Beabsiehtigang  yerschiedener  Tage  im  Juli  4397. 

281.  Nürnberg  an  Frankfurt^  K.  Wenzel  hohe  die  Schwäbischen  Städte  zu  sich  nach  Nilm-    1397 
berg  auf  13  Juli  bestellt,  man  rede  von  einer  bevorstehenden  Zusammenkunft  desselben  •^""  ^* 
mit  etlichen  Fürsten  und  Herren  zu  Eger.  1397  Juli  12  Nürnberg. 

ft  Au»  Frank  f.  Sl.  A.  Imperatores  i,  102  or,  mb,  lü,  cL  c.  tig.  in  vereo  impr.f  gkhz.  KanzUibem.  unten 

innen  hegiitrata. 
coli,  ib.  Wabltagsacta  i  fol  10». 
Gedruckt  bei  Jansten  Frank  f.  Reichekorreep.  1,  46  nr.  121  aus  Frank  f.  St,  A, 

Unser  willig  frewntlich  dienst  sein  ewer  fursichtikeit  allzeit  von  uns  voran  bereit. 

10  füirsichtigen  ersamen  und  weisen  lieben  besundern  frewnde.  als  ir  uns  verschriben  habt 
von  unsers  herren  dez  Römischen  künigs  wegen,  also  lassen  wir  ewer  weysheit  wissen , 
daz  derselb  unser  herre  der  künig  den  Swebischen  steten  verschriben  het*,  daz  sie  zu 
seinen  gnaden  komen  solten  als  morgen  auf  sant  Margreten  tag  her  zu  uns  gen  Nürem-  J^*^^ 
berg.  aber  wir  hören  noch  nicht,  daz  derselb  unser  herre  der  k&nigoder  ycmant  von  seinen 

15  wegen  auf  denselben  tage  herawzkom,  dann  uns  ist  gesagt  worden,  daz  unser  herre  der 
künig  kumen  sAlle  gen  Eger,  dahin  er  etlich  fflrsten  und  herren  zu  ^inen  gnaden  ze 
kumen  betagt  hab.  und  wir  wissen  ewer  ersamkeit  zu  diser  zeit  nicht  anders  ze  ver- 
schreiben,      datum  feria  5  ante  Margarete  anno  etc.  97.  juu  12 
[in  vers6\  Den  fürsichtigen  ersamen  und   weysen                  \r       a 

so  burfifermeystem  und  rate  der  stat   zu   Frankenfurt  .^.       , 

iji.i.  xpj  zu  Nüremberg. 

unsern  besunder  lieben  guten  irewnden.  ° 


Juli  18 


1307 


282.  Eger  an  Frankfurt^  Wenzel  wolle  nach  Deutschiandy  warte  aber  noch  auf  Sigmund    1397 

zur  Begleitung.  1397  Juli  19  Eger.  •'""  '' 

Aue  Frankf,  St,  A,  Wabltagsacta  /,  lo»  nr,  85  cop,  eh.  eoaev.,  die  Adresee  ale  Ueberechrifl  vorangetcliickt 
25  mit  geschwänztem  d  ^n  Franckinfurd. 

Regeet  bei  Janssen  Frankf,  Reichskorreep,  1,  4ö  nr,  122  ebendaher,  mit  Abdruck  der  Stelle  danne  daz 
unser  herre  —  heruß  werden  zihen. 

Unser  fruntliche  willige  bereite  dinst  zuvor,  ersamen  in  wißheid  vorbesichtige 
lieben  herren  und  besundern  frunde.       als  ir  uns  habt  beschrieben,  verkünden  wir  uch, 

^  daz  wir  uwern  boten  vier  tage  bi  uns  haben  gehalden ,  uf  daz  daz  wir  uch  ganze  mere 
mochten  beschriben.  nü  kunnen  wir  andir  mere  nicht  wissin  noch  erfaren,  danne  daz 
unser  herre  der  künig  alle  sin  sache  zu  Präge  darnach  stelle  daz  er  meine  zu  Dutschen 
landen  zihen  und  kommen,  und  warte  allein  seins  bruders  unsers  herren  küniges^  von 
Ungern  zukunft  (der  waz  am  nehstvorgangen  mantage  noch^  nicht  gegen  Präge  komen),    1397 

SS  und,  wenne  er  zu  ime  kümet,  daz  sie  danne  mit  einandir  heruß  werden  zihen.  erfaren  "^"^^  '^ 
wir  abir  ander  gewissen  mere,  die  wollen  wir  uch  bei  unserm  boten  beschreiben;  wann, 

a)  cod,  ein  Äbkürtungihakm,    b)  cod.  nacb. 

'  Natürlich  nicht  ileM  damü  in  Zusammenhang  der  nach  Viti  [Juni  19]  Boh,  88  Rom,  20  [1896],  per  dominum 

Brief  K,  Wendete  an  Rotenburg,  worin  er  bei  dieser  Stadt  Przimisbium  ducem  Tescbineosem  ||  Franciscua  canoni- 

40  den  edeln  Borziwoy  von  Swynar  Hauptmann  in  Beyern  cus  Pragensis,  aus  Bamb,  A.  Koneerv.  Acta  über  Rotenb. 

seSnm  Rath  und  Heben  Getreuen  als  seinen  Gesandten  be-  a.  d.  T.  wegen  des  Landftiedens  nr.  21  a  B  or.  chart,  lit, 

glaubigt  zu  mündlicher  MittheHung,  dat,  Prag  Sonnab,  clausa  c.  sig.  in  verso  impr. 


464  Fürsten-  und  Städte-Tag  zu  FrankAirt  im  Juli  1397. 

in  welchen  Sachen  wir  nwir  wißheit  undfruntschaft  mflgen  behegelich  sein  and  gedinen, 
S897    daz  tdn  wir  fruntlich  gern.      geben  am  dornstage  nach  Allexii  anno  etc.  97. 
Den  erbern  in  weißheit  vorbesichtigen  dem  burger- 
meister  und  dem  rate  der  stad  zAFranckinfurd  unsern  Der  rat  zft  Egir. 

lieben  herren  und  besundem  guten  fr&nden. 


B.  Frankfartisehes  Geleite  za  dem  Firsten-  nnd  Stidtetag  daselbst  aar  25  Joli. 

i8$7    283*  Frankfurt 8  OeUiUbrief  für  aUe  BeicJustände  und  ihr  Oefolge  zum  dortigen  Tag  *ai{f 
^*"  **  25  Juli.    1397  Mai  22  [Frankfurt]. 

Frank  f.  St.  A.  Imperatores  i,  lOS  eonc.  chart.,  gleichzeüige  Bemerkung  innen  unten  Viegiitrata :  wann 
die  erwirdigen  durcbluchtigisten  und  hochgeborn  herren  unser  gnedigen  herren  die  korfürsten  lo 
mit  andern  unsem  gaedigen  herren  füreten  herren  geistlichin  und  wemtlichin  graven  firihen  und 
Kteden  zu  dem  heilgin  riebe  gehorich  zflsamen  werdent'  kommen  in  des  heilgin  richs  stat  bi  uns 
zfl  Franckenfurd  umb  der  heilgin  kirchin  und  des  heügin  richs  treffeliche  sache  uod  notdorlt  uf 
[auige$trichen  den  dritten  suntag  n.  d.  h.  osterdage  als  m.  s.  in  d.  h.  k.  jubilate  d.  k,  Mai  l$]  sant 
Jacobs  tag  Destkompt,  so  bekennen  wir  u.  t.  f.,  in  dieten  Worten  und  weilerMn  nur  Abschrift  de$   is 
Prarmjfurter  GeUüechreUfeni  nr.  258,  da$  dieter  neuen  Urkunde,  indem  nur  die  Data  verändert 
sind,  zu  Grund  gelegt  ist,  woher  e$  auch  kommt  daß  der  Schreiber  zueretjene  angeführten  und 
dann  wider  ausgettrichenen  Worte  echrieb  die  er  nur  übereiüerweiee  out  nr.  868  aufnahm;  doL 
1897  fer,  8  a.  Urbani  ohne  Ort,  natürlich  Frankfurt,  autgeetridten  ipso  die  Mathie  apostoli  [d.  h. 
Febr.  24  wie  in  nr.  »68],  SO 

Dateelbeib.  Wahltagsacta /,  9^  nr.  81  cop.  chart.,  bricht  ab  mit  da  zft  sine  als  lange  etc.  als  in  der  vor- 
geschriben  der  stede  geleidsbriefen,  womit  eben  aufnr.  868  hingewiesen  sein  muß;  zum  Schluee 
das  Datum. 

Regest  bei  Janssen  Frankf.  Heichskorresp.  /,  44  nr.  118  aus  Frankf.  St.  A. 


[2897]   284.  Bitter  IHderich  von  SacJuenhausen  an  Frankfurt^  bittet  um  den  Geleitsbrief  für  die  » 
Erzbb.  Friderich  von  Köln  und  Wernher  von  Trier  sowie  für  den  Pf aizgr.  Ruprecht  II 
gegen  Auslieferung  des  kuffürsüichen  Gegenbriefs.  [1397]  Juli  25  [Sachsenhausen]. 

Aus  Frankf.  St.  Ä.  Wahltagsacta  /,  ^  nr.  29  cop.  chart.  cooev.,  die  Adresse  als  üeberschrift  vorange- 
schickt  mit  geschwänztem  d  in  FranckinAird. 

Minen  frftntlichen  dinst  vor  geschriben.  lieben  herren  und  besundern  frunde.  als  so 
ich  nü  mit  uch  rede  hatte  umb  unsem  drin  herren  den  kurfursten  am  Rine  geleide  in 
uwir  stad  zu  geben ,  des  sendent  uch  dieselben  unser  herren  die  kurfursten  iren  brief* 
mit  irer  drier  ingesigel  versiegelt,  und  sendent  uch  auch  solichen  brief'von  dem  geleide 
den  ir  in  virsigelin  und  geben  suUit.  des  biden  ich  uch,  daz  ir  unsern  herren  yurgeschri- 
ben  den  brief  mit  dissem  boden  virsigilt  senden  wuUit;  so  sal  uch  der  bode  auch  iren  35 
brief  widirumb  geben.  geben  under  mime  ingesigel  uf  sente  Jacobs  tag  des  heiigen 
juusö  aposteln'. 

Den  erbern  wisen  luden  burgermeistern 
und  bttrgern  zA  Franckinfurd  minen  lieben  Friederich  von  Sassenhusen  rittir. 

herren  und  besundern  frunden.  40 

'  nr.  886.  8  Das  Jahr  1891  ergibt  eich  aus  der  Stellung  des  StOdu 

'  Siehe  nr.  888.  im  Codex. 


B.  Geleite.     G.  Besuch  des  FrankAirter  Tags.  435 

285.  Oeleitsgegenbrief  der  Erzhh.  Friderich  van  Köln  und   Wemher  von  Trier  sowie  des    '**' 

Pfalzgr.  Ruprecht  des  altem  IL  1397  Juli  26  Mainz. 

Frankf.  Si,  A.  Imperatores  1,  lOS*  or,  eh.  Ut.  paL  e.  8  9ig,  intus  subtiu  impr.,  gMehzeitige  Bemerkung 
innen  unten  ^egietratct.  Die  Auseteller  verpflichten  sich,  der  StcuU  im  Fall  von  Ruhestörung  beizu- 
stehen bei  dem  auf  morgen  Do.  ie  JuU  bevorstehenden  Tag;  von  den  Daten  abgesehen  gleichlautend 
mit  dem  Oeleitsgegenbrief  derselben  Kurfürsten  nr.  864;  dat.  1897  Jak.  Mainz. 

Dasselbe  ib.  Wahltagsacta  1,  9*  nr,  so  cop.  ehart. 

Gedruckt  bei  Lersner  Franekf.  Chron.  1,  a,  8i8  f.;  und  bei  Orlh  Reichsmessen  96  ein  Stück  davon.  — 
Regest  bei  Janssen  Frankf.  Reichskorresp.  i,  46  nr,  124. 


10  C.  Besuch  des  Frankfarter  Tags. 

286.  Stadt  Köln  je  an  Kurpfalz  Kurköln  Kurtrier  Kurmainz,  fragt  oh  der  Frankfwrter  l'^^n 

Tag  auf  25  Juli  vor  sich  gehe^  und  bittet  um  Geleite.  [1397]  Juli  12  Köln. 

Aus  Köln.  St.  Ä.  lib.  cop.  1S96. 1897. 1398  fol.  24*  cop.  chart.  coaev.  mit  den  4  Adressen  aJs  Ueberschrift, 
und  jsu*oberst  Van  dem  daige  zo  Frankenfort  über  den  4  Adressen. 

15  Unsen  willigen  deynst  ind  wat  wir  gAcz  vermoigen.  erwerdige^  fftrste,  liebe  beson- 

der berrc.       wi  begeren  van  uch  zo  wissen,  of  der  dach  nft  sent  Jacobs  misse  zo  Fran-  U^^^] 
kenfort  vor  sich  gee ,  up  dat  wir  uns  dama  zo  stellen  wisten.  ind  wa  der  dach ,  gelich 
man  davan  gescheeden^  is,  vür  sich  gaende  wirt,  as  wir  ambers  noch  niet  anders  wissen, 
so  wille  ure  gnade  bestellen  laissen,  dat  unse  vrent,  die  wir  zo  dem  daige  schicken  wer- 

80  den*,  in  urme  lande  ind  gebeide  an  allen  enden  zo  wasser  ind  zo  lande  yur  alremallich 
veilich^  sin  ind  sicher  geleidet  werden  mit  desem  unsem  beiden^,  got  gespar  ach.     datam  iiS97\ 
feria  quinta  post  Kyliani  martiris.  •^"'*  '^ 

Dem  hogeboren  fürsten  ind  durluphtigen   herren  hern  Rüprechte 
dem  eiteren  pallanczgraven  bi  Ryne  des  heiigen  Roemschen  richs  obersten 

86  throssessen  ind  herzoch  in  Beyeren  ansme  lieben  ind  bisander  herren. 

Reverendissimo  in  Christo®  patri  ac  domino  domino  Friderico  archie- 
piscopo  Coloniensi  etc.  et  domino  nostro  sincere  dilecto. 

Reverendissimo  in  Christo  patri  ac  domino  domino  Wemero  archiepi- 
scopo  Treverensi  domino  nostro  sincere  dilecto. 

80  Venerabilibus  ac  sapientibas  viris  domino  decano  et  capitulo  ecclesie 

Mogantinensis  dominis  et  amicis  nostris  presincere  dilectis. 

287.  K  Karl  VI  von  Frankreich  an  Frankfurt,  dankt  für  Behandhmg  der  Französischen  [tasi] 
Gesandten  heim  Tag  daselbst  vom  13  Mai  und  bittet  für  die  nev£  Gesandtschaft  um  '^^^^  ^^ 
Glauhen  und  Herberge.  [1397]  Juli  12  Paris. 

85  Aus  Frankf.  St,  A.  Wahltagsacta  /,  ^  nr.  82  cop.  eh.  coaev.;  nach  res  weder  Alinea  noch  Interpunktion. 

Gedruckt  bei  Lersner  Franekf.  Chron.  1,  a,  829;  Regest  bei  Janssen  Frankf.  Reichskorresp.  1,  46  nr.  120 
mü  Abdruck  von  ad  —  aspiramus;  1170/  beide  ebendaher. 

Earolas  dei  gracia  Francorum  rex. 
Amici  carissimi.       percepto^  relatu  nanciorum  nostroram ,  qui  nuper  de  partibas 
40  Almanie'  redierant ,  qaam  hilariter  et  jocande  ipsos  ob  nostri  culminis  reverenciam 

s)  €od.  erwdlge.  b)  ee  kolumtUert.  c)  ei  kolumniert  mit  übtrgttetztem  l.  d)  tu  ergänzen  nre  Tenchreven  antwurt 
Uiut  uns  mit  deaem  unsem  beiden  weder  wissen  f  oder  mit  dem  vorT^ergehmden  su  vtrhindmf  e)  Mer  und 
Z.  28  abgekürzt ;  Crislo  t    f)  mit  andrer  Tinte  korr,  aue  preeepto. 

'  Im  gleichen  Codex  fol.  M*  ohne  Datum  bestellt  Köln  *  Von  dem  Frankfurter  Mai^Tag,  s.  Einl  zu  demsel- 

45  Herberge  und  Wein  in  Frankfurt.  —  Vgl.  auch  nr.  291.  ben  Ut.  D.  —  Zu  gelich  m.  d.  g.  ia  Hn.  ii  f.  vgl  nr.  276. 

Deutsche  Relohstags- Akten  II.  rn 


466  Fürsten-  und  Stadte-Tag  zu  FrankAirt  im  Juli  1397. 

ii897]  recepistifi  et  tractaatis  eis  liberaliter  impendendo  quam  plores  corialitates  et  honores, 

juuta  |gJQ^^  nostre  celsitadinis  in  conspectu  di£EuBius  oretenus  retulerunt,  exhibitisque^  provide 

decentibus  actionibos  graciarum ,  circumspectiones  vestras  ex  hoc  nobis  conmendabilioreB 

effectas  jam  confidencius  censuimus  rogitandas,  quatinus  nonnuIloB  ex  eis  et  alios  e  nos- 

tris  consiliariis,  quos  pro  facto  unionis  ecciesie,  ad  quam  revera  infatigabiles  aspiramus,  5 

ad  easdem  partes  duximus  iterum  remittendos,  suscipere  velitis  favore  solito  reconmissos 

eisque  fidem  in  dicendis  indubiam  adhibentes  sibi  de  hospiciis  victaalibos  et  aliis  con- 

gmis  necessitatibos  providere  studeatis  sufficienter  et  honeste,  sicud  in  casu  simili  pro 

U897]  ^^^^  ^^^^  profecto  liberaliter  juberemus,  in  boc  nobis  quam  plurimum  placituri.     datom 

jtiii  12  Parisius  die  12  mensis  julii  \  lo 

Dilectis  nostris  magistris  consulibus  ^      . 

et  scabinis  civitatis  Franckfurdensis^. 


i897    288.  Pfalzgr.  Ruprecht  II  an  eine  Stadt%  weiß  nichts  von  dem  [durch  den  Konig  auf  13 
jtM  16  j^.  bestellten]  Nürnberger  Tag  [nr.  281],  der  auf  25  Juli  verabredete  Frankfurter 

Fürsten-  und  Städtetag  dagegen  wird  vor  sich  gehen.  1397  Juli  15  Heidelberg.  ts 

Am  Nördl  St.  A.  Missiven  von  1390-1399  cop.  chart,  coaev.  mü  den  die  Veref^ckung  anzeigeruien 
Schnitten  im  Papier  ohne  Adrette. 

Bupreht  der  elter  von  gotz  gnaden  pfalzgrave  bi  Rine  etc.  und  berzog  in 
Baygem. 

Unsem  gr&s  bevor,  crsamen  wisen  lute,  g&te  frunde.  wir  haben  iuwern  briefso 
wol  vemomen  und  wissen  niht  von  dem  tag  ze  Nftrenberg'.  und  wissen  och  niht  anders, 
juuw  denne  daz  der  tag  ze  Frankenfurt  uf  sant  Jacobs  tag  nehstkompt  für  sich  gang  als  kur- 
fursten  andre  fursten  herren  und  och  der  stette  frunde  vor  z&  Frankenfurt  davon  geschai- 
den  sind ,  und  daz  wir  kurfursten  und  andre  fursten  also  uf  den  tag  komen  wollen,  und 
dunkt  uns  gut  sin,  daz  ir  iuwer  frunde  denne  och  mit  mäht  da  haltend,  datum  Hajdel-  ts 
Juli  16  berg  dominica  die  post  beate  Margrete  virginis  anno  etc.  nonagesimo  septimo. 


[1897]  289.  Der  Französische  Gesandte  Patriarch  Simon  von  Alexandrien  an  Frankfurt,  bittet  um 
juu  M  Herberge  und  um  Nachricht  Hier  etwaige  Verschiebung  der  Versammlung  u.  s.  w. 

[1397]  Juli  21  Arien. 

Aue  Frankf.  St.  A.  Wahltagsacta  tj  9^  nr.  88  cop.  chart.  coaev,  80 

Venerabiles  domini ,  amici  carissimi.  literas  Serenissimi  principis  domini  nostri 
Francorum  regis  regraciatorias  obsequiorum  multiplicium  nuper  suis  nunciis  per  vos  ejus 
contemplacione  impensorum  nostrique  et  tocius  comitive^  nostre  reconmandatorias  vestris 
prudenciis  dirigimus  per  harum  portitorem  presentandas*.  quarum  quidem  literarum 
regiarum  Serie,  sicut  ex  earum  inspectione  liquidius  apparebit,  ortamini',  nos  vero  pre-ss 
sentibus  affectuose  deprecamur,  quatinus  nobis  et  comitive^  predicte  per  eundem  sere- 

a)  eod.  exhibltls  quia.    b)  eod.  Fnnokftird  mü  Schve^.    c)  eod.  eonlÜTe,  do€h  wol  nieht  eonltare.    d)  wit  vorige  Anm. 

*  Da»  Jahr  geeichert  durch  die  Stellung  im  Codex,  eelbet  nicht  der  Adreeeat  geweeen. 
auch  Lertner  und  Janeeen  nehmen  1897  an.  '  Ueber  dieeen  e,  Einleitung  Ut,  A. 

*  Da  die  Abechrift  dietee  adreeseloeen  Briefe  von  aut-  *  nr.  »87.  40 
warte  her  an  NdrdUngen,  in  deeeen  Stadtarchiv  eie  eich           '  Hier  pateiviech. 

findet,  geechiekt  tourde,  eo  iet  wenigttene  NördUngen 


D.  Gesandtschaftsanweisung.  467 

nissimum  principem  ad  illam  cosgregacionem  solennem  apud  vos  per  principes  Alemanie  V^^} 
secandario  celebrandam  presencialiter  destinatis  de  congrais  hospiciis  et  aliia  necessariis 
grate  velitis  et  amicabiliter,  prout  alias  fecistis  pari  casu,  providere,  et,  si  quid  forsan 
circa  hoc  dilatum  vel  inmutatam  fuerit,  quemadmodum  nonnumquam  urgentibus  negociis 
5  aliis  fieri  solitum  est,  illico  per  eundem  nuncium  intimare,  ut  tucius  deliberare  valeamus 
super  nobis  conmissis  quid  agendum ,  in  hoc  nobis  maximam  complacenciam  impen-  [tas?] 
süri.       scriptum  Arlunii  21  die  mensis  julii\  •^**"  *' 

Venerabilibus  dominis  et  amicis  tt    x     •  m  x„-      i.     a  i         j  •       • 

...  .     .  ...  ^  Vester  m  Omnibus  patriarchaAIexandrinus' 

carissimis    magnstris   consulibus  et  -v    •      j      -   •        .  •  xii 

......  T^        1  /.     1       .  consiliarius  domini  nostri  Francorum  refifis. 

10  scabims  civitatis  Franckfurdensis. 


290.  Nilmherg  an  Frankfurt^  heglaubigt  Konrad  Halbwachaen.  [1397]  Juli  22  Nürnberg.  {ta$7] 

Juun 

Frankfurt  St,  A,  Wahltagsacta  i,  la^  nr.  ae  cop.  ch,  coaev, :  wir  beglaubigen  bei  euch  CAnrod  den 
Halbwachsein  umern  Diener,  mit  euch  zu  reden  von  des  Tage  wegen,  der  Jetzt  bei  euch  zu  Franck- 
infurd  iet,  daß  ihr  eeine  von  untern  wegen  an  euch  vorgebrachte  Werbung  in  dieeen  Sa,chen  glaubt, 

15  gütUch  verhört,  und  freundlich  fertigen  wollt;  auch  dürft  ihr,  wenn  ihr  un$  etwas  entbieten  wollt, 

dieß  dem  genannten  «o  gut  sagen  cUs  unser  einem  aus  dem  Rathe,  da  er  unser  heimlicher  und  ge- 
echwomer  Diener  ist;  dat»  in  die  Mar,  Magd,  anno  etc.  nonageaimo  noao.  Diese  Jahrszahl,  obwol 
mit  Buchstaben  ausgeschrieben,  kann  doch  nicht  angenommen  werden,  da  im  JuU  1899  kein  Tag 
zu  Frankfurt  war;  nono  ist  wol  ein  Versehen  des  Abschreibers;  der  Brief  stellt  im  Codex  zwischen 

SO  lauter  Stücken  von  1397  und  gehört  ohne  Zweifel  zu  dem  Frankfurter  Tag  vom  JuU  dieses  Jahrs, 

aufweichen  sich  Jene  beziehen. 


D.  Gesandtsehaftsanweisang. 

291.  £i)ln  an  seine  Gesandten  j  bei  dem  schwachen  städtischen  Besuch  des  Tags  soUen  sie  [iss?] 
vorsichtig  sein  um  Köln  nicht  mit  bedenklichen  Verpflichtungen  zu  belasten.      [1397]  *^^  ^ 
M  Jvli  30  Köln. 

Aus  Köln.  St.  A.  lib.  cop.  1S96.  1897.  1398  foL  a6^'26*cop.  chart.  coaev.  mit  der  Adresse  als  lieber- 
Schrift. 

Samen  raiczgesellen ,  leve  vrende'.    wir  han  verstanden,  dat  die  hern  ind  stede  zo 
desen  ziden  niet  alle  zo  Frankenvort  comenalsi  lestmailsda  weren,ind  auch  dat  etzligen 

80  van  den  steden  niet  dan  slechtes  irgeloive-breve^  dar  geschickt  haben  ind  haven  ir  vrent 
darop  daheime  behalden.  also  wilt  verhoeden ,  dat  ir  geinre  Sachen  alleine  uAsser  die 
gemeine  stede^  ramet  noch  angeet,  da  wir  und  unse  stat  mochten  mit  geletzt  oder  besne- 
den^  werden,  ind  wist  ir  iet  anders,  dat  moigt  ir  uns  herap  scriven.  ind  proift  vort  in 
allen  Sachen  dat  beste  as  wir  uch  getrewen.    datum  feria  secunda  post  Panthaleonis.         juuso 

86  An  den^  eerberen  birven^  ritter  hern  Godart  vam  Hertze  unsen  rend- 

meister,  Qodert  van  Lisenkirchen,  ind  den  anderen  unsen  liven  vrenden  ind 
sammen  raiczgesellen  van  unser  stede  wegen  zo  Frankenvort  geschikt. 

a)  eod.  Btedet.    b)  wd,  beraedenf    o)  eod.  bis.    d)  für  biderben  f 

'  Das  Jahr  gesichert  durch  die  Stellung  im  Codex.  gehörte  im  Sommer  1898  auf  der  Versammlung  zu  Paris 

40       '  iSiffio»  Cramaudus,  patrid  Lemovicensis  ex  vico  Cra-  zu  denjenigen,  welche  für  die  totalis  subtr actio  obedien- 

maudo,  administrator  ecclesiae  Careassonensis  ac  subinde  tiae  zu  sprechen  haUen  {Spendanus  1898.  6),  und  verthei- 

aHarum,  postea  etiam  RemensiSf  ac  demum  cardinahs  digte  die  Rechtmäßigkeit  dieses  Verfahrens  in  einer  beson- 

sub  Joanne  XXIII,  factus  autem  patriarcha  a  Clemente  dem  Mhandlung  {Spondanus  1898, 6). 
post  obitum  Joannis  de  Cardaillaeo  archiepiscopi  Tolo-  '  Vgl  nr.  sse. 

A&  sani  anno  1890  defuncti,  nocft  Spondanus  I89i.  e.     Er  *  Vgl.  nr.  890. 


468  Fürsten-  und  8tadte-Tag  zu  Frankfurt  im  Juli  1397. 

B.  Frankforter  Briefirechsel  iber  den  Tag  daselbst. 

ts97    292.  Kalmar  an  Frankfurt,  dankt  für  den  Bericht  über  den  Tag  daseibat  vom  13  Mai, 
•^""  "  bittet  um  Nachricht  betr.  den  bevorstehenden  Tag  daselbst  vom  25  Juli  u.  a.  m.  1397 

Juli  23  Kolmar, 

Au9  Frankf,  St.  A.  Wahltagsacta  /,  lo^  -  //'  nr,  88  eop,  eh.  eoaev.  mit  der  Adreue  aü  Uebenehrift,  5 

Regest  bei  Janseen  Frankf.  Rekhskorreip.  i,  46  nr.  188  ebendaher. 

Unser  fruntlicher  willigir  dinst  mit  ganzen  trftwen  si  uwer  guten  fruntschaft  all* 
zit  von  uns  vor  geschriben.  besundem  und  lieben  frunde.  wir  habent  uch  emals  geschri- 
ben*  von  solichir  tage  wegen,  so  unsere  gnedigen  herren  die  kurfursten  fursten  und 
andere  herren  zu  uch  gen  Franckenfurd  einander  bescheiden^  hatten,  dabi  der  allirdurch-  lo 
luchtigeste  furste  unser  gnediger  herre  der  Bomsche  konig  gewest  solte  sin ;  und  boten 
uch  uf  dieselbe  zit  mit  ernste,  daz  ir  uns  ze  wussend  deten  in  welcher  maße  man  do  von 
tage  schiede  und  von  waz  sache  wegen  die  tage  als  bescheiden  werent,  daz  euch  ir  uns 
volleclich  und  luter  schribent',  des  wir  uch  mit  fieifieund  ernste  dankent  undbesundere 
tr&we  und  fruntschafk  darinne  gegen  uch  virstant.  nft  habent  wir  vernommen  und  15 
besundern  in  uwerm  schriben  virstanden,  daz  unsere  gnedigen  herren  die  kurfursten 
fursten  und  herren  einen  andern  tag  zA  uch  gen  Franckenfurd  bescheiden  habent  uf 

Juli  85  dissen  künftigen  sancte  Jacobs  tag,  dabi  der  obgenant  unser  gnediger  herre  derRomsche 
konig  selbs  gegenwertig  kommen  sal.  bitent  wir  uch  abir  in  sundern  tr&wen  fruntÜch 
durch  iemer  unsers  diensts  willen,  daz  ir  uns  ganze  warheit  darinne  z6  verstände  gebeut,  so 
so  verre  ir  daz  wussent,ob  derselbe  tag  mit  unserm  herren  dem  Romschen  konige  den 
kurfursten  fursten  und  herren  nAzemal  vur  sich  gange  odir  nüt^,  und  besunder  obe 
unser  gnediger  herre  der  Romsche  k&nig  selbs  odir  waz  botschaftvon  sinen  wegen  dahin 
komme,  wand  uns  daz  notdorftig  ist  ze  wüssent.  auch,  lieben  frunde,  kundent  wir  uch 
in  heimlichkeid,  daz  uns  vurkomen  ist,  wie  daz  in  unsers  horrendes  koniges  boffettewaß  is 
n&wir  loife  und  unfrids  uferstanden  si',  daz  uns  doch  an  ganzen  truwenleit  were  als 
billich  ist.  biten  wir  abir  uwere  gute  fruntschaft,  ob  ir  üt®  dovon  vernomen  habent,  daz  ir 
uns  daz  in  guter  fruntschaft  laßent  wussent.  und  laßent  uns  als  umb  bede  stucke  uwere 
frftntliche  meinunge  luter  und  eigenlich  wüssen  bi  disem  hotten  virschriben.       datum 

juu  23  feria  secunda  post  beate  Marie  Magdalena  anno  domini  etc.  90  septimo.  so 

Bürgermeisterei*  und  rat 
des  heiigen  richs  stad  Colmer. 
(Item  in  eime  zedel  in  dem  vorgeschriben  briefe  beslossen :)    lieben  und  besundern 
frunde.  wussent,  daz  wir  gerne  unsere  erbern  boten  vertigen  weiten  zä  unserm*  gnedigen 
herren  dem  Romschen  konige  oder  zft  siner  botschaft  zd  oich  gen  Franckenfurd.  darumb  86 
begerent  wir  uwere  meinunge  desto  furderlichir  ze  wussend  bi  dissem  hotten,  daz  wir 
daran  nit  gesumet  werdent. 

Den  ersamen  und  wisen  unsern  besundern  und 
lieben  frftnden  dem  rate  z6  Franckenfurd '^. 

a)  eod.  geschelden ,  em.  bescheiden,     b)  der  ÄbiehrHber  §€heiiU  geschvankt  zu  haben  »wuehen  n&t  und  nüt,  wctdbM  4Q 
leMert  er  ohne  Zwei/ei  in  eÜnem  Orlg.  vor/tu^,    c)  cod.  nt,  im  Or,  hiefi  ee  o.  Zw.  At.    d)  bargonneüter^  Ah^ 
kürtung.    e)  eod.  unsern.     f)  d  geechwänzi. 

*  pag.  458  nt.  8.  *  nr.  877  und  878  und  Einleitung  zum,  vorigen  FOreten" 

*  nr.  876.  ^nd  Städtetag  Ut.  E. 


£.  Frankfurter  Briefwechsel  über  den  Tag  daselbst.  4gg 

293.  Mülhausen  an  Frankfurt,  bittet  um  Mittheilung  der  Beschlüsse  der  Fürsten  und  [isst] 
Herren  auf  dem  dortigen  Tag  vom  26  Juli.       [1397]  Juli  25  Mülhausen.  "^"^  ** 

Aus  Frankf,  St.  A.  Wahltagsacta  i,  to^  nr,  87  cop,  charL  cwmv,,  die  Adresse  eUs  Uebersekrift  fnü  dem 
geschwänzten  d  <n  Franckenfürd. 

6  Unse  willige  frAntliche  dinst  zuvor,  yorsichtigen  ersamen  und  wisen  manne,  borger- 

meistere  schepplien  und  rad  zft  Franckenforth,  lieben  besundem  frdnde.  als  wir  vor- 
nemen  daz  unser  herren  die  korfursten  andere  fursten  und  herren  und  ouch  des  richs 
stede  bi  ucb  nft  abir  züsamene  kommen',  und  wir  nehest,  da  sie  bi  uch  waren,  uwern 
erbem  wißheit  m&weten  und  baten  daz  ir  uns  verstehe  liezzit  wez  die  genanten  herren 

10  obirqwemen,  daz  ir  zu  deme  male  tadet*,  dez  wir  uch  ouch  sunderlichen  danken  mit 
fiizze:  wann^  denn  uns  wole  fügete  und  noid  were  daz  wir  unse  frunde  here  gevertiget 
und  gesant  hetten  als  andere  des  richs  stede  getan  haben  als  wir  meinen,  und  unser  ding 
von  manchirleige  fede  wegen  und  anevechtünge  also  gelegen  sin  daz  wir  dez^  zA  dissem 
male  nicht  geende  müchten  :  herumb  bitten  wir  uwere  vornemen  wißheit  mit  flizze,  daz 

15  ir  uns  wollet  virstehe  lassen*,  ab  uch  daz  fuget,  wez  die  obgnanten  unser  herren  die  kor- 
fursten fursten  und  andere  herren  ein  werden  und  sich  obirtragen.  wnd  wuUit  uch  daz 
nich  lazze  swersein.  daz  wollen  wir  uwer^  erbarkeit  gerne  dankende  sien®.  mit  unser 
diensten,  gegeben  an  der  mittewochen  sente  Jacobi  tage  des  groizzim  aposteln'  undir  [isst] 
unserme  secrete. 

so  Den  ersamen  vorsichtigen  und  wisen  mannen  borgermeigtern  ^         . 

schepphen  und  rade   zu  Franckenfurd  unsern  lieben  besundern  .  ^,  ^ 

-      Y  zft  Molhusen. 

frunden. 


Juli  »a 


294.  Frankfurt  an  Mülhausen :  Besucher  des  Tags,  Erfolglosigkeit  desselben  wegen  mangel-    ^^si 
heften  Besuchs,  neuer  Tag  daseiest  auf  11  Nov.  verabredet,  1397  Aug.  2  Frankfurt.  *^' 

S5  Aus  Frankf.  St.  A.  Wahltagsacta  i,  w^  nr.  89  eop.  chart.  coaeo.,  mit  der  üebenchrift  Den  von  Molhn- 

sen  ist  in  disser  nacbgeschriben  forme  geschriben. 
Gedruckt  bei  Janssen  Frankf.  Reichskorresp.  i,  46  f.  nr.  126  ebend<üier. 

Unsem  fruntlichen  dinst  zuvor,  ersamen  liebe  frunde.     als  ir  uns  geschriben  hat^, 
des  lassen  wir  uch  wissen,  daz  hie  zA  Franckinfurd  iczunt  gewest  sin  unsere  herren  die 

80  erzbischofe  von  Colne  und  von  Triere^,  unsere  herren  herzöge  Ruprecht  der  eltir'  und 
der  jüngir*  von  Beyern,  die  bischofe  von  Wirczburg  und  von  Babinberg,  und  burggrave 
Friederich  der  junger  von  Ndrenberg,  und  anders  graven  herren  und  stede.  und  wissen 
dovon  nit  anders  dann  daz  unsere  herren  die  fursten  andrer  stede  frunden  und  den  unsem 
han  tftn  sagen :  diewile  daz  fursten  und  stede  nit  als  vollich  hie  gewest  sin,  so  haben  sie 

35  einen  andern  tag  gein  Franckinfurd  zu  kommen  gemacht  uf  sant  Mertins  tag  nestkommet,    laor 
und  meinen  sie  dann  mit  der  fursten  und  stede  hülfe  und  rade  umb  einunge  der  heiigen  ^'®'*'^ 
kirchen  zu  reden  und  darzü  zft  griffen  als  verre  sie  mögen  daz  fride  und  gnade  werde,    tas? 
datum  feria  quinta  post  Petri  in  vinculis  anno  97.  ^*'8  * 

Von  uns  dem  rade  z&  Franckinfurd^. 

40  a)  kftmmen?  »chwerUeh.    b)  iir.  wenne;  »oll  vtröndert  Min  in  wanne,  wann  (wamm)f    e)  eod.  deci.    d)  uwere  f 

äbgekünt.    e)  eod.  lio.    f)  eod.  TVier  wtU  dem  Haken,    g)  geeehwänztee  d. 

»  nr.  Sie  {vgl  p.  45S  nt.  4).  *  nr.  sss, 

*  nr.  294.  •  Bupreeht  IL 

*  Das  Jahr  ergibt  sich  aus  der  Steüung  im  Codex.  *  RupredU  IIL 


470 


Fürsten-  und  Städte-Tag  zu  Frankfurt  im  Juli  1397. 


F.  Straszborger  Briefwechsel  ober  den  Frankflirter  Tag. 

[i8$7    295.  K&ntze  Lentzelin  an  Strqfiburg,  vom  Gang  und  Beguck  des  Tags.  [1397^  Juli  26] 
^"^^^  Frankfurt. 

Aut  Straßb,  St,  Ä.  AA  corresp.  des  souverains  art«  HO  or,  di.  Ut.  c/.  c.  iig.  in  v9r$o  impr. 


Min  gewilligen  underdenigen  dienst  allezit  befor.  lieben  herren.      wissent,  also  5 
ich  äch  vor  geschriben  han*  von  der  Johanser  wege  z&  Hagen&we,  daz*  daz  her  Borsibo 
vor  dem  künige  swerlich  geklaget  het,  also  men  mir  seit,  nu  sint  die  Johanser  hie,  und 
bin  ich  bi  in  gewesen  und  han  sd  noch  den  Sachen  gefroget.  so  meinent  sü ,  sü  wellent 
sich  und,  die  dobi  sint  gewesen,  wol  furenwurten.  aber  wein  weg  daz  falle,  daz  kan  ich 
nüt  wissen.      färbaz  so  ist  mir  geseit ,  daz  üch  her  si  geboten  von  der  von  Eolmor  und  10 
Keisersberg  und  Sletstat  wegen,  daz  ir  in  enwurten  sdllent  ir  klage,  die  sü  gedon  hant , 
untze  z&  dem  zwelften  dage.  do  rotent  unser  gftten  frunt  die  der  stat  holt  sint,  daz  su  gftt 
duhte  daz  ieman  hie  wer'  von  der  stete  wegen  und  zft  den  Sachen  enwurte.    Ach  kan  ich 
noch  mit  erfarn  waz  der  herren  gewerp  si,  wenne  sü  sint  noch  nüt  vil  bi'nander  gewesen, 
und  kumet  Och  noch  alle  dage  me  herren  und  stete  zu.  und  ist  herkumen,  sit  ich  üch  nu  15 
schreip,  der  junge  hertzog^  von  Beigern,  des  küniges^  rot  von  Frankenrich,  und  des 
künlges  rot  von  Engellant,  die  stat  von  EfiUe,  und  sus  ettewievil  kleinre  herren  und 
stete.      fürbas  kan  ich  üch  nuzümol  nüt  geschriben,  denne  ich  blibe  nüt  hie.  und  wil 
min  br&der '  beten ,  si  ez  daz  nieman  herkume  von  uwern  wegen ,  daz  er  sin  bestes  du 
und  erfar  noch  allen  Sachen,  und  waz  er  erfar  daz  er  üch  daz  heinschribe.      geben  zft  m 
Juli  K]  Frankenfurt  uf  sante  Jacobs^  *  dag. 

[in  verso]  Den  wisen  virsihtigen  her  Johans  Berlin 
dem  meister  und   dem  rote   zu  Strosburg   min  lieben  Küntze  Lentzelin. 

herren. 


[1897 


A)  ds  WS  enwrte  enwrten  ut  ofau  weitere«  <»  Äbdruek  er^Aul.    b)  or,  buteo.    c)  or,  künig«.    d)  or,  Joham. 


'  Den  Briefen  nr.  996-298  fehU  das  Jahr,  Gemäß  nr. 
898,  896,  898  vHrd  der  König  von  Ungarn  in  Frankfurt 
erwartet;  laut  nr,  888  vom  i9  Juli  1897  tollte  dieser  wirklich 
kommen,  nur  dc^  in  nr.  888  K,  Wenzel  mitwill,  eine 
Verschiedenheit  der  Angabe  welche  die  sonstige  Kon* 
gruenz  nicht  stört.  Die  nr,  896  und  898  erwähnen  auch 
eine  Französische  Gesandtschaft;  diese  ist  eben  in  dem 
genannten  Jahre  erschienen,  vgL  nr,  887  und  889,  Die 
Aufzählung  der  anwesenden  Deutschen  Fürsten  in  nr, 
898  stimmt  fast  ganz  mit  den  Angaben  in  nr.  894  vom 
8  August  1897,  Auch  die  Anwesenheit  der  Kölnischen  6e- 
sandten  in  nr.  896  stimmt  mit  der  Thatsache,  wie  man 
aus  den  ohne  Zweifel  in  dasselbe  Jcüir  gehörigen  nrr.  888 
und  891  sieht.  So  ist  also  das  Jahr  1897  für  die  nrr.  896, 
896,  898  gesichert;  und  nr.  897  richtet  sich  nach  nr,  896, 
üeberhaupt  wüßte  ich  kein  andres  Jahr  zu  nennen,  wo 
ein  Frankfurter  Tag  unter  Wenzets  Regierung  um  diese 
Jahreszeit  gehaäen  wäre,  außer  I888,  was  aber  schon  des- 


halb  nicht  passt  weil  da  der  König  selbst  anwesend  ist, 

*  Dieser  Brief  fehlt,  Verwüstung  des  Johanniterhau' 
ses  in  Hagenau  erzählt  Strobel  8,  448,  aber  von  1884. 

*  Lauwel  Lentzelin  nr,  898, 

*  Ich  h(ibe  dieses  Wort  Heber  geradezu  in  den  Text  90 
gesetzt,  da  offenbar  statt  Johans  zu  lesen  ist  Jacobs,  was 
dem  Briefschreiber  leicht  begegnen  konnte  weil  ,er  eben 
von  den  Johansern  gesprochen  hatte  und  Johans  mü  Ja- 
cobs schon  den  Buchstaben  nach  leicht  zu  verwechseln 
ist.  Der  84  Juni  ist  nicht  anzunehmen,  weil  in  dem  Briefe  t6 
von  der  bereits  erfolgten  Ankunft  der  Kölnischen  Geeandt- 
Schaft  die  Rede  ist,  die  Kölner  aber  erst  am  18  JuH  bei 
den  Rheinischen  Kurstaaten  um  Geleit  bitten  (nr,  88^. 
Ein  ähnlicher  Fehler  in  der  Datierung  findet  sieh  in  nr. 
899.  Man  könnte  übrigens  auch  an  einen  andern  Johann  40 
nes-Tag  denken :  Johannes  monachus  fällt  auf  81  JuH, 
Johannes  Columbinus  auf  81  JuH, 


F.  Straßburger  Briefwechsel  über  den  Frankftirter  Tag. 


471 


296.  Chraf  Emichvon  Leiningen  an  Straßhurg^  berichtet  vom  Frankfurter  Tag.  [1397^]  f^**'^ 

JtUi  28  Frankfurt. 

A  CM9  BaseL  St,  Ä,  6  III  cop,  chart.  mit  den  Versehickungsschniiten  im  Papier  weil  Einsehkus  von  nr. 
»97,  die  Adresse  ali  üeberechrift,  und  zu  alleroberst  copia. 
5  Ziemlich  vollständiger  Auszug  in  Wenckeri  excerpta  3,  487^,  der  Orthographie  nach  aus  dem  Original 

Ziemlich  vollständiger  Abdnick  dieses  Auszugs  bei  Wencker  Appar,  et  instructus  archivorum  268  nt.* 

Gräfe  Emiche  von  Liningen. 

Unsern  früntlichen  gr&ß  zuvor,  lieben  frdnde.     wir  lassent  üch  wissen  °,  wiedaz  der 

kiinig  von  Ungern  in  der  wuchen  die  da  kommet  gon  Franckfort  komme,  unde  wellent 

10  die  fiirsten  sin  da  beiten,  unde  bringet  der  kiinig  z&mol  vil  Iiite  alse  man  saget ,  und 

meinet  man  er  bringe  die  briefe'  mit  imme  von  dem  Römischen  künige  daz  er  vicarie 

suUe  werden,  bringet  er  die,  so  versehent  sie,  das  es  imme  gee.  da  wisset  licb  nach  zft 

rihtende.  danne  wellent  ir  uwer  botschaft  nüt  gon  Franckfort  t&n,  schribent  ir  danne 

daz  ich  äch  lit  werben  solle,  das  wil  ich  gerne  tfüi.      datum  Franckfort  sabbato  post  11997] 

15  Jacob!  apostgli. 

(Cedula  inclusa:)  Ouch  wissent,  daz  die  hu£Pange  hienidenan  in  dem  lande  wen- 
dig ist. 

Den  erbem  wisen  meistern  und  rat  zft  Straz- 
burg  unsern  besundern  gftten  fründen. 


JuU  28 


20  297.  Straßhwrg  an  Basel ,  schickt  Abschrift  von  nr.  296  und  295.  [1397 "]  Aug.  2 

Straßhwrg. 

Aus  Basel,  St.  A,  6 III  or,  mh.  Ht.  cL  c.  sig.  in  verso  impr. 

Unsern  sundern  gbten  frunden  und  eytgenossen  dem  burgermeister  und  dem  rate 
z&  Basel  embieten  wir  Johans  Elobelouch  der  meister  und  der  rat  von  Strazburg  unsern 

«5  frdntlichen  gewilligen  dienst,  lieben  fninde.  von  des  tages  wegen  zft  Franckefurt,  der 
do  ist,  hant  uns  der  edel  here  graff  Emyche^  vonLjningen^  der  lantfogt  und  ouchLawe- 
lin  Lentzelin'  unser  gftter  firdnt  zwene*brieffe  verschriben,  der  wir  üch  beder  abschrif- 
ten  harjnne  sendent  verslossen,  uff  daz,  wenne  wir  vernomen  habent  daz  ir  uwer  erbem 
botten  nit  hinabegeschicket  hant  und  wir  ouch  kein  erbem  hotten  aldo  habent,  daz  ir 

80  denne  wissent  das  wir  wissent.  und  waz  wir  redeliches  me  dovon  empfindent,  wellen  wir 
dch  ouch  lossen  wissen,  desglich  befiindent  ir  dovon  üt,  bitten  wir  üch  das  ir  uns  das 
ouch  lossent  wissen.       datum  feria  quinta  proxima  post  diem  ad  vincula  sancti  Fetri. 

[in  verso]  Unsern  sundern  g&ten  frunden  und  eyt- 
genossen dem  burgermeyster  und  dem  rate  zti  Basel. 


[1897] 
Äug.  2 


[1897] 
Aug.  2 


35 


a)  o«.  A,    b)  mit  Üt^rttrieh  Über  dvn  gröflem  Theil  dea  Worts,  Emycbenf 


*  Ueber  das  Jahr  s.  die  Anm.  zu  nr.  296.  Auch  schon 
Janssen  1,46  nr.  125  ni.*haX  das  Schreiben  auf  diese  zweite 
Frankfurter  Versammlung  des  Jahres  1897  bezogen.  Pelzet 
im  K.  Wenzel  2,  828  setzt  es  1898,  wo  aber  ein  solcher  Tag 

40  zu  Frankfurt  nicht  stattfand.  Wencker  im  Appar.  et  instr. 
archiv.  268  gibt  darüber  keine  Vermuthung. 
>  nr.  247. 
'  Ueber  das  Jahr  s.  nr.  295  nt. 

*  nr.  298.  Als  Landvogt  erscheint  er  auch  1896  Apr.  14 
45  in  SchöpfUn's  Alsat.  dipl.  2,  296. 

*  Es  ist  wol  nicht  Lauwel  LentzeUn's  Brief  nr,  298  ge- 


meint, sondern  stcUt  dessen  der  Brief  seines  Bruders 
Kunz  Lentzelin  nr.  296  zu  verstehen.  Es  ist  ganz  der 
Zeit  entsprechend,  wenn  hier  oben  die  beiden  Briefe  nr. 
296  vom  [26  Juli  189t]  und  nr.  298  vom  28  Juli  [1897], 
die  kurz  nacheiruinder  oder  zugleich  in  Straßburg  an- 
gekommen waren,  nun  auch  zusammen  von  da  nach 
Basel  geschickt  werden,  wie  hier  oben  am  2  Aug.  in  nr.  297 
geschieht.  Lauwelin's  Brief  nr.  298  ist  dann  am  6  Aug. 
von  Straßb.  nach  Basel  nachgesendet  worden,  s.  Anm. 
zu  nr.  298. 


472 


Färaten-  und  Stadte-Tag  zu  Frankfurt  im  Juli  1397. 


[1897    298.  Lauwel  Lentzelin  an  Straßhv/rg  :  Bestach  der  Veraamnihing,  die  ilhrigens  noch  nicht 
*^'  eröffnet  ist  [1397  zwischen  Jvli  25  und  Aug.  5  Frankfurt  *.] 

und 

^^9'  ^1  Am  Sirafih,  Si,  A,  I.  D.  6.  lad.  i  liasse  8  or.  chart;  dat  Sigel  fehlt,  aber  SchniUe  «tnd  da,  doch  wol 

Original. 


Mynen  wilgin  dinst  z6  allen  zidin.  liebin  hern.  ich  laß  üwere  erbirkejd  wißin ,  daz  5 
noch  nymand  hie  ist  dan  die  dri  korfübnBten  an  dem  Eine*  unde  der  jfinge  borgrafe  von 
Norenberg*  unde  herzog  Clemme^  unde  ein  zwene  sonne  unde  der  bißhoff  von  Babinberg 
unde  der  bißhoff  von  Wurzeburg  unde  dez  konges  rad  von  Engelaut  unde  des  konges 
rad  von  Franckerich.  auch  so  saget  man  hie,  daz  der  kongvon  üengeren  sicher  herwolle; 
abwol  der  Bomsche  konig  nit  herwolle,  so  meynet  man  doch,  daz  der  konig  von  üengeren  lo 
sicher  herkome.  suß  so  kan  ich  üch  noch  umbe  kejn  lauff  enbeten,  wan  die  fursten  noch 
nit  by  ejn  gewest  sin.  auch  so  had  Contzeman  uwer  böte  den  drin  fursten  üwere  brieffe 
geantwort,  unde  mejnen  ^  in  by  mir  behalde  eyn  wile.  befonde  ich  dan  icht  ernstlicher 
Sache,  so  enbote  ich's  Ach  von  stund  mit  eme.  a&ch  so.  wil  ich  myn  bestes  z6  win  unde 
z&  haffem  dftn.  doch  so  ist  win  faste  wolfeyl  hie. 

[in  versa]  Den  ersamen  unde  wisin  dem  meyster 
unde  rade  zA  Straßpftrg  myn  liebin  hern  debet  litera. 


Lauwel  Lentzelin. 


15 


a)  or.  a». 


*  Ueber  das  Jahr  «.  nr,  995  nt,  lieber  den  Monatttag 
läßt  Hch  foigendee  tagen.  Vorausgegangen  ist  nr.  995 
vom  [as  Juli  1897],  an  dessen  Schlüsse  das  Bevorstehen 
unsres  Briefs  angezeigt  wird.  Nachgefolgt  ist  ein  Brief 
vom  6  Aug.,  den  Johans  Klobelouch  der  Meister  und  der 
Roth  von  Straßburg  an  Basel  sehreiben  :  Wir  haben  euch 
nächst  die  Mähre  geschrieben  [nr.  297  Aug.  9],  die  uns  von 
Frankfurt  herauf  entboten  war;  nun  hat  uns  auf  heute 
prime  zu  Lawelin  Lentzelin  einen  Brief  verschrieben  von 
des  Tags  wegeti  zu  Frankfurt,  des  wir  euch  auch  aber 


eine  Abschrift  senden  hierin  verschlossen,  daß  ihr  euch 
darnach  zu  richten  wißt;  dat.  dominica  a.  LaurencU  s.  a.;  20 
im  Basel.  St.  A.  6 III  or.  nUt.  Ht.  cl.  c.  «^.  in  verso  impr. 
Der  hiemit  überschickte  Brief  ist  unsre  nr.  998,  die  also 
zwischen  96  JuH  und  6  Aug.  fäUt. 

*  Näheres  s.  nr.  994. 

•  Friderich  F/,  s.  nr.  994.  25 
^  Ruprecht  III;  die  Söhne  sind  in  nr.  994  nicht  er- 
wähnt. 


Reiehstag  zu  Mrnberg 

m  September  and  Oktober  1397. 


Die  Parteiversammlungen,   welche  K.   Wenzel  noch  im  Sommer'  1397  zu  Eger  mit 

etlichen  Fürsten  und  zu  Nürnberg  mit  den  Schwäbischen  Städten  zu  halten  vorgehabt  haUe^y 

waren  Projekt' geblieben ;  aber  axich  das  eigenmächtige  Zusamment/reten  der  Fürsten  und 

Städte  im  Juli  1397  zu  Frankfurt  hatte  zu  keinem  Ergebnis  geführt^.  Vor  allem,  Sigmund 

5  hatte  sich  nicht  bei  Wenzel  eingefunden,  der  mit  dessen  ßeichsvikariat,  und  persönlich  von  ihm 

unterstützt ,  den  oppositionellen  Reichsvikariatsplan  der  Irrsten  über  den  Haufen  zu  werfen 

gedachte.  Hatte  die  vorsichtige  Haltung  der  Städte  und  die  Erwartung  des  legitimen  Reichs- 

vikars  im  Seich  die  fürstliche  Opposition  einen  Augenblick  gelähmt,  so  konnte  dieselbe  sich 

doch  sofort  wider  zu  neuen  Anstrengungen  und  Erfolgen  erheben.  Es  galt,  hier  einen  Riegel 

10  vorzuschieben.  Besonders  die  Städte  mußten  in  ihrer  Haltwng  gestärkt  werden,  damit  sie 

(bei  noch  längerer  Abwesenheit  des  Königs  war  dieß  wol  zufürchten)  nicht  doch  den  Kur" 

fürsten  zufielen^,  Wenzel  erkannte,  daß  er  auch  ohne  seinen  Bruder  Sigmund  sich  aufmax^hen 

müsse  ins  Reich  um  sein  Ansehn  widerherzustellen.  Er  sagt  selbst,  er  habe  beschlossen  na^h 

Deutschland  zu  gehen  pro  disponenda  imperii  sacri  republica  et  recuperandis  ejusdem  im- 

15  perii  joribus  que  partim  diminuta  partim  vero  conculcata  fuere^. 

A.  Königliches  Ausschreiben  des  Reichstags.  —  Am  13  Sept.  1397  wrkundetder 
König  noch  zu  Eger\  am  17  Sept.  war  er  jedenfalls  in  Nürnberg*;  von  diesem  Tag  ist  das 
Ausschreiben  nr,  299  aus  dieser  Stadt  datiert^  in  welchem  er  die  Strcßbwrger  einlädt  sofort 
zu  erscheinen.  Die  Absicht  ist,  den  Nothständen  im  Reich  zu  steuern;  nicht  ausdrücklich  ist 
so  der  Landfriede  genannt,  aber  daß  man  es  so  verstehen  darf,  zeigt  nr.  309*; gelang  ihm  dieß, 
so  leistete  er  was  die  Fürsten  in  ihren  zwei  dießjährigen   Versammlungen  nicht  geleistet 
hatten,  und  das  königliche  Ansehn  war  auf  einige  Zeit  widerhergestellt.  Die  kirchliche  Fra^e 
erwähnt  er  nicht,  auch  in  der  Einladung  der  Stadt  Köln  nicht^.  Man  da.vf  vei^muthen,  daß 
er  sie  für  dießmal  umgehen  woUte.  Denn  wenn  er  im  Sinn  hatte  sie  mit  Frankreich  zu  erle- 
id digen  oder  doch  zufördem^^,  so  konnte  er  nicht  wünschen  jetzt  die  Stimme  eiries  Reichstags  zu 
hören,  in  welchem  sich  die  mit  Bonifacius  befreundete  Oppositionspartei  der  Fürsten  in  einer 
Weise  würde  geltend  gemacht  haben,  die  eine  Verständigung  mit  Frankreich  von  vornherein 
auszuschließen  drohte :  denn  die  letztere  mochte  auefaUen  wie  sie  wollte,  die  strikte  Obe- 
dienz  gegen  Bony^acius  IX  war  von  ihr  nicht  zu  erwarten^*.  Es  entspricht  vollkommen,  wenn 
so  der  Konig  auch  in  der  Einladung  zum  nachfolgenden  Frankfurter  Reichstag  '*  die  Kirchen- 


35 


'  Siehe  die  vorige  Einleitung  Ht,  A. 

*  Siehe  itid,  lU.  E  und  F. 

*  Voiee  ei. 

*  Pebsel  Wenzel  2  ürkk.  nr,  1S9  pag.  S4. 

*  Pelzel  Wenzel  2,  SSJ. 

*  VgL  nr.  299  Jnm. 

'  Siehe  d)enda  die  Untereuchung  des  Datume. 

Deutsche  BeiebstAgs-Akteo  II. 


*  friden  machen  u.  s.  w. 

*  nr.  800  ergibt,  daß  er  an  Köln  wahrscheinlich  wie  in 
nr.  299  an  Straßburg  getchrieben  haX. 

'*  Vgl.  die  Reinuer  Zusammenkunft  vom  folgenden 
Frühjahr. 

"  Vgl  Einl.  zum  Frankfurter  Mai-Tag  lü.  A. 
'*RTA.Snr.i. 

60 


474 


Reichstag  zu  Nürnberg  im  September  und  Oktober  1397. 


frage  ganz  bei  Seite  lässt  Es  muß  daher  die  Behauptung  PelzeVs  *,  daß  der  Konig  wegen 
JEi^chtung  eines  nennen  Landfriedens,  und  um  es  noch  einmal  zu  versuchen  die  Einigkeit  in 
der  Kirche  herzustellen,  sich  auf  die  Reise  nach  Deutschland  begeben  und,  dieß  zu  erreichen, 
die  Reichsfiirsten  zu  einem  Reichstage  nach  Frankfurt  vorgeladen  habe,  als  ungenau  oder 
nicht  ganz  erweisbar "  bezeichnet  werden,  Palacky*  scheint  den  Nürnberger  Tag  nicht  für  einen  s 
Reichstag  anzusehen;  allein  sowol  der  Gegenstand  der  Berathung  als  der  Umfang  der  Ein- 
ladung *  und  die  Zahl  der  erschienenen  oder  vertretenen  Reichsstände,  wie  sich  das  alles  aus 
den  nachfolgenden  Texten  darstellt,  lassen  hier  eine  Zusammenkunft  erkennen  die  nicht  besser 
als  mit  diesem  Namen  bezeichnet  werden  kann;  und  kein  Zweifel  ist  mehr  nach  den  Worten 
des  Bisch.  Lamprecht  von  Bamberg,  die  er  als  beauftragter  Unterhändler  des  Königs  an  die  lo 
Straßburger  Gesandten  richtet^,  Wenzel  hohe  alle  Fürsten  Herren  wnd  Städte  besandt  und 
tvolle  mit  ihrem  Rathe  und  ihrer  Hilfe  Frieden  machen^. 

B,  Besuch  des  Reichstags,  —  Wir  erfahren  zunächst,  daß  die  Stadt  Köln,  welche'' 
auf  dem  letzten  Frankfurter  Oppositionstag  so  stattlich  vertreten  war,  aber  sich  schon  dort 
durch  die  Lage  der  Dinge  zur  Zwilckhaltung  veranlasst  sah,  sich  jetzt  eben  so  zurückhaltend  15 
gegen  den  König  stellt,  indem  sie,  zwar  unter  Betheurungen  höchster  Ergebenheit  und  mit  dem 
Vorwande  der  Unsicherheit  der  Straßen,  die  Beschickung  des  Tages  ablehnt,  nr,  300,  Ueber- 
haupt  war  am  13  Okt.  noch  keine  Stadt  vom  Rhein  und  von  dem  Elsaß  außer  Straßburg 
und  Hagenau,  ebenso  kein  Fürst  vom  Rhein  außer  dem  Bischof  Raban  von  Speier  und  auch 
sonst  von  den  Fürsten  verhältnismäßig  wenige  ^,  gekommen.  Diese  Langsamkeit  mag  theilweis  20 
in  der  etwas  tumultuarischen  Berufung  ihren  Grund  gehabt  haben  ^,  und  die  Sache  stellte 
sich  allmählich  auch  günstiger,  doch  erschienen  die   sämmtlichen  Kurfürsten  vom  Rhein, 
dem  eigentlichen  Herde   der   Verschwörung  gegen  den    Thron,  nicht  persönlich  sondern 
schickten  nur  ihre  Räthe,  vom  Pfälzischen  Haus  kam  nur  Ruprecht  IH*^.  Der  König  hat,  erst 
von  Nürnberg  au>s  wie  es  scheint,  noch  extra  seinen  Gesandten  an  die  Rheinischen  Fürsten  25 
geschickt ".  Die  Kosten  Augsburg's^^  lassen  keine  Gesandtschaft  dieser  Stadt  erkennen,  doch 
war  eine  solche  anwesend^^;  Frankfurt  ließ  sich  ebenfalls  zu  Nürnberg  vertreten^*,  aber  unter 
den  Nürnberger  Propinationen^^  kommt  sein  Name  nicht  vor,  —  Ob  auch  Gesandte  von 
Bonifacius  IX  hieher  bestimmt  waren  ?  Vgl.  die  Einl,  zum  vorigen  Tag  lit.  C.  —  Der  Konig 
selbst  erschien  17  Sept,^^  und  erließ  noch  am  gleichen  Tag  sein  Ausschreiben  an  Streßburg",  so 
Wenn  er  nun  bis  30  Nov.  in  Nürnberg  ^^  gewesen  ist,  so  lässt  sich  freilich  für  die  Dauer  des 
Reichstags  daraus  kein  Schluss  ziehen*^.  — Das  umständliche  Geleitswesen,  wie  es  in  Frank- 


'  Im  Wenzel  2,  S60, 

*  Wenn  der  undaJLierte  Brief  in  Palacky  Formelb.  2, 
39  nr,  28  {vgl.  dessen  Böhm.  Gesch.  s,  a,  103  f.  nt.  in) 
hieher  vor  die  Deutsche  Reise  des  Königs  gehört,  würde 
sich  das  allerdings  anders  stellen;  allein  diese  Zeitbestim- 
mung ist  noch  keineswegs  sicher,  und  von  Palacky  For- 
melb. l.  c.  selbst  in  Zweifel  gestellt.  Auch  ob  das  von  Rayn. 
1897.  8  aus  Goldast  citierte  Stück  richtig  auf  dieses  Jahr 
gesetzt  tutrd,  möchte  ich  unentschieden  lassen. 

*  Bößm.  Gesch.  8,  a,  108  (wol  auch  Wölckem  Eist. 
Norimb.  dipl.  821). 

*  Köln  und  Straßb.  waren  aufgefordert,  vgl.  nr.  299 
und  300. 

'  Fn  nr.  809. 

**'  Daß  die  Ordnungen  nr.  802.  808.  {806)  sich  nur  auf 
eineJi  Theil  des  Reichs  beziehn,  hindert  nicht  hier  eine 
allgemeine  Versammlung  zu  sehen. 

'  nr.  286  und  291. 

■  nr.  809, 

*  nr.  299  an  Straßburg  von  stad  an  nach  angesiclit 
ditz  brives  ohne  einen  Anfangstag  der  Versammlung  an- 


zugeben; und  eben  so  unbestimmt  seheint  er  an  die  Stadt 
Köln  geschrieben  zu  fioben,  soweit  man  aus  der  Antvoort 
nr.  800  sieht.  35 

"  nr.  810  art.  1.  2. 

"  nr.  809. 

'*  nr.  811. 

*'  nr.  810  art.  i  und  2. 

**  nr.  812  art.  1.  40 

"  nr.  810. 

"  Siehe  nr.  299  nt.  Daß  er,  wi^iWölckem)  Eist.  Nor. 
dipl.  821  sagt,  von  Rotenburg  aus  zu  dem  Tag  nach  Nürn- 
berg gekommen  sei,  ist  doch  ganz  unwahrscheinlich  ^  wenn 
er  bis  18  Sept.  in  Eger  war  {Pelzel  Wenzel  2,  86I).  —  45 
Die  Zeit  betr.  sagt  Ulman  Stromer  St.  Chr.  l,  67, 18  f.,  er 
sei  von  Böhmen  herausgekommen  bei  14  Tagen  vor  Mi- 
chaelis [16  Sept.]. 

"  nr.  299. 

••  Kern  in  St.  Chr.  /,  86I  nt.  1  und  Pelzel  Wenzel  2,  50 

856. 

'*  Vgl.  lü.  G  dieser  EinleUung. 


Einleitung. 


475 


fuii}  stattfandy  hat  hier  in  Nürnberg  entweder  keine  Nachahmung  gefunden  oder  doch  keine 
Spuren  von  sich  hinterlassen. 

C,  Gesandtschaftsanweisung.  —  Eine  solche  besitzen  wir  bloß  von  Strqßburg^ 
m\  301  j  und  auch  diese  ist  eigentlich  bloß  darum  interessant  j  weil  man  daraus  sieht  y  daß 

5  eine  so  bedeutende  Stadt  wie  diese  von  den  allgemeinen  Dingen  gar  nichts  sagte  und  wollte  y 
sondern  nur  in  ihren  besonderen  lokalen  Sachen  (vgl,  nr,  295  wegen  Kolmar  und  Schlettstadt) 
lebte  y  trotz  dem  die  Weltbewegenden  Schisma^  und  dem  herauf  ziehenden  politischen  Gewitter, 

D.  Landfrieden  und  Saub Schlösser,  —  Das  Schicksal  des  Egerer  Landfriedens 
v<m  1389  haben  wir  früher  bis  zum  Jahr  1397  verfolgt^.  Nichts  konnte  den  sinkenden  Thron 

10  loider  mehr  zu  Ansehen  bringen  als  eine  erfolgreiche  Widerauf  nähme  dei"  Landfriedens- 
bemühungen  durch  das  Seichsoberhaupt,  Dieß  geschah  denn  auch,  jetzt  hier  zu  Nürnberg 
und  gleich  darauf  zu  FrarJcfurt^, 

Wenn  PelzeP  die  Sache  so  darstellt y  als  ob  eine  Vereinigung  einiger  Fürsten,  in  der 
Absicht  die  Ravischlösser  der  dortigen  Gegend  zu  zerstören  y    schon  vorher  mit  Zuthun 

15  Wenzels  stattgefunden,  und  dieser  jetzt  jenen  vereinigten  Fürsten  ordentlich  [will  sagen  : 
urkundlich]  beigetreten  wäre,  und  als  ob  man  schon  vor  seiner  Ankunft  einige  solche  Rauh- 
Schlösser  zerstört  gehöht  hätte  y  so  ist  dieß  ohne  Zweifel  ein  ganz  grundloser  Irrthum;  was 
Pelzel  von  jener  frühem  Vereinigung  mittheilt ,  das  ist  eben  aus  der  Urkunde  des  20  SepU 
1397  nr.  302  genommen^,  und  die  Annahme  früherer  solcher  Burgenzerstörungen  Utsst  sich 

20  wahrscheinlich  auf  eine  ungenaue  Angabe  wie  die  der  Nürnberger  Chronik  bis  1434  {1441) 
zurückführen'^.  Aber  richtig  isty  daß  der  König  der  Stadt  erlaubt  hatte  schon  am  16  Dec. 
1396 y  das  sie  und  ir  nachkomen  sich  mit  forsten  herren  ritter  knechten  oder  wer  die 
dann  sind  voreynen  mögen  umb  Vorwort  stall ang  oder  umb  hilfe,  auf  4^9  &b  es  geschee 
das  jemanden,  es  weren  fursten  Herren  ritter  knechte  oder  wer  die  weren,  die  egenanten 

25  von  Nuremberg  oder  den  oder  die  die  sich  mit  in  umb  hilfe  voreynet  hotten  wider  ire 
recht  oder  gnade  freyheide  und  brive  oder  gute  gewonheit  bekrenken  bekrigen  oder  an- 
greiffen  weiten  oder  wurden,  das  sye  beyderseyt  yetweder  teile  dem  andern  dorzu  behol- 
fen  sein  und  sich  des  aufhalten  .und  weren  mügen  und  suUen;  doran  dieselben  von 
Nuremberg,  und  euch  die  die  sich  also  mit  in  voreynen ,  wider  uns  und  das  reiche  nicht 

30  getan  haben  sollen;  doch  also  das  sie  dieser  unserr  gnaden  wider  uns  selber  und  unser 
nachkomen  an  dem  reiche  Romische  keiser  und  kunig  und  euch  wider  die  crone  zu  Be- 
heim  nicht  gebrawchen,  dann  das  sie  bey  denselben  gnaden  gen  allermeniclichen  anders 
bleiben  sollen  furbas  ewiclichen;  dat.  Prag  Sonnab.  vor  Thomas  Boh.  34  Rom.  21;  auf 
dem  Bug  Ad  relacionem  B.  Strnadi  de  Janowicz  ||  Franciscus  canonicus  Pragensis,  und 

35  auf  der  Rückseite  steht  R.  Petrus  de  Wischow ;  aus  Münch.  k.  R.  A.  Reichsstadt  Utirn- 
berg  Nachträge  XTt  V«  52  or.  mb.  lit.pat.  c,  sig.  majest.  infilo  serico  nigro-ßavo  pend.  et 
secr.  in  verso  sigiüi  (coli.  ibid.  ein  identisches  Duplum);  ein  Regest  davon  in  Histor.  Nach- 
richt von  .  .  .   Nürnberg  pag,  193. 


'  Siehe  die  drei  vorigen  Frankfurter  Tage. 
40       '  Im  Jahr  I88I R  TA.  1  nr.  lea  und  164  halle  das  Schisma 
in  Straßburger  Verhältnieie  eingegriffen. 

'  Siehe  Einleitung  zum  Egerer  Reichstag  von  1SS9 
IÜ.G. 

*  Diese  Frankfurter  Versammlung  siehe  im  nächsten 
45  Bande, 

^  Im  Wenzel  2,  ssi  f.,  angeblich  auf  Grund  von  Wöl- 
ckern's  Eist.  Norimb.  dipl.  ssi,  auf  die  er  sich  wenigstens 
allein  beruft.  Allein  da  lautet  es  ganz  anders  als  bei  Pel- 
zel, nemlich :  die  Städte  des  Landfriedens  [des  Verlan- 
50  gerten  Egerer,  vgl  nr.  12 Jl- HS  bei  uns]  hätten  im  Jahr  issi 
schon  zu  Ostern  [d.  h.  April  2»]  eine  Zusammenkunft  zu 


Nürnberg  gehalten^  und  in  eben  diesem  Jahr  sei  noch 
eine  zweite,  und  an  S.  Matthäus-Abend  [Sept.  20]  die 
dritte  Zusammenkunft  der  unaufhörlich  fortgewährten 
Plackereien  und  Befehdungen  halber  in  Nürnberg  gehalten 
worden;  zu  letzterer  sei  auch  Wenzel  gekommen  und 
habe  eine  Vereinigung  [nr.  802  f.  bei  uns]  geschlossen;  — 
darauf  loird  dann  die  Brechung  der  Burgen  erzählt.  Die 
zwei  dem  Reichstag  vorausgehenden  Zusammenkünfte, 
von  denen  hier  die  Rede  ist,  sind  ganz  glaublich.  Was 
Pelzel  erzählt,  ist  aber  äwtu  ganz  anderes. 

*  Die  eben  auch  Wölckern  Bist.  Nor.  dipL  821  f.  analy- 
siert hat. 

'  Siehe  Kern's  Exkurs  in  St.  Chr.  1,  42f. 


476 


Reichstag  zu  Nürnberg  im  September  und  Oktober  1397. 


Wahrscheinlich  hat  Wenzel  beabsichtigt  hier  gleich  einen  allgemeinen  Landfrieden 
aufzurichten j  toie  dann  am  6  Jan.  1398  darauf  zu,  Fravikfwrt  geschah^.  Die  Art  der  Zu- 
sammensetzung der  Versammlung,  wo  die  mächtigen  Kutfilrsten  vom  Rheine  nicht  einmal 
persönlich  erschienen  waren^j  mag  dieß  für  den  Augenblick  nicht  gestattet  haben.  Es  galt 
aber  sofort  einen  Erfolg  zu  erringen,  und  so  konnte  es  für  den  Augenblick  genügen  jene  Land-  5 
friedensordnung  vom  20  Sept.  1397  nr.  302  (vgl.  nr.  303)  zunächstfür  die  benachbarten  Gegen- 
den festzusetzen^.  Und  diesem  ersten  Erfolg  schloß  sich  gleich  eine  That  an,  die  Zerstörung 
der  Raubschlösser  daselbst,  nr.  304,  vgl.  nr.  306  und  307^.  Auf  wie  gutem  Boden  sich  die 
Wirksamkeit  des  Königs  entfaltete,  zeigt  die  günstige  Fortbildung,  welche  die  Landfriedens- 
Ordnung  gleich  am  2  Merz  1398  in  nr.  305  durch  die  übrigen  Theilnehmer  erfuhr,  zwar  10 
ohne  den  erneuten  urkundlichen  Beitritt  des  Königs,  aber  mit  seiner  vorausgegangenen  Bevoll- 
mächtigung*. Wie  dann  dieser  selbst  die  dortigen  Dinge  auch  1398  fortwährend  überwachte, 
zeigen  die  Urkunden  nr.  306  und  307.  Die  Theilnehmer  sind  in  den  gleichdatierten  nr.  302 
art.  1  und  nr.  303  natürlich  dieselben,  nur  daß  die  in  nr.  302  oH.  1  namenlos  erwähnten 
Burggrafen  in  nr.  303  genau  bezeichnet  sind  als  Friderich  Vund  seine  Söhne  Johann  III und  15 
JPriderich  VI.  Dagegen  in  nr.  305  in.  ist  zu  Johann  von  Leuchtenberg  noch  Albrecht  von 
Leuchtenberg  hinzugekommen*,  während  ib.  in.  und  ex.  Rotenburg  Windsheim  Schweinfurt  feh- 
len'^; doch  ist  der  Eintritt  von  Windsheim  und  Schweinfurt  in  nr.  305  art.  19  vorbehalten. 

Wenn  wir  in  nr.  305  art.  20  und  21  zugleich  einen  Ansatz  der  Bückkehr  zur  Reichs- 
münzgesetzgebung  haben,  so  werden  wir  doch  bei  dem  sonstigen  Stande  dieser  Angelegen-  so 
heit  darauf  nicht  allzuviel  Gewicht  legen  dürfen*.  Was  Will*  sagt,  indem  er  nach  der 
Erzählung  von  unserer  Urkunde  nr.  304  fortfährt  et  de  cudendis  novis  denariis  cumprin- 
cipibus  quibusdam  imperii  et  magistratu  Norico  convenit,  bezieht  sich  wol  hierauf  oder 
es  ist  vielleicht  eine  Verwechselung  mit  1390. 

E.   Wirzburger  Streit,  —  Wie  der  Streit  des  Bisch.  Gerhard  von  Wirzburg  mit  ss 
seinen  Städten  begann  und  verlief,  kann  hier  deshalb  übergangen  werden,  weil  die  nöthigen 
Erläuterungen  sich  zusammenfinden  bei  Friess  ed.  Ludewig  Geschichtschreiber  von  dem 
Bischoffthum  Wirtzburg  672  cap.  45,  und  ganz  besonders  in  Wegele  Fürstbischof  Gerhard 
und  der  Städtekrieg  im  Hochstift  Wirzburg  (Nördl.  1861)  p.  26.  27. 44,  sowie  in  St.  Chr.  1, 
56  ff.  361  mit  den  Anmerkungen  von  Hegel  (auch  473)  wnd  Kern  (vgl.  auch  unsere  nr.  277).  so 
Eine  Gesandtschaft  der  gegen  ihren  Bischof  auf  gestandenen  Städte  war  nach  Prag  zu 
K.  Wenzel  gekommen,  und  dieser  hatte  den  Bürgern  geschrieben  er  wolle  in  Kürze  bei  ihnen 
sein*^.  Er  geht  dann  in  der  That  von  Nürnberg  nach  Wirzburg,  zuvor  aber  gibt  er  schon  in 
Nürnberg  eine  Entscheidung  am  13  Okt,  1397  nr.  308,  die  m^it  einem  Maie  den  rebellischen 
Städten  eine  ganz  neue  Stellung  verleiht :  er  erklärt  die  bischöflichen  Landstädte  zu  Reichs-  ss 
städten^^.  Wenn  gleich  darin  zum  Schluss  dem  Bischof  diejenigen  Rechte  vorbehalten  waren. 


*  RTA,  s. 

*  Siehe  pag.  474  itn.  19  und  aa-ie. 

*  Pakicky  Böhm.  Gesch,  8,  o,  lOS  eagt,  der  König  habe 
auch  mehrere  ungesetzliche  Waffenbündnisee  aufgelöet 
und  aufgehoben;  eolüe  damit  nr.  SOS  art.  8-7  gemeint 
eein  f  und  Pelzet  Wenzel  t,  S56  Nov.  if 

*  In  Betreff  dieeer  kriegeritchen  Aktion  verweise  ich 
auf  Th.  von  Kem*s  Exkurs  in  St.  Chr.  1, 4ae-480  zu  seif, 
und  auf  dessen  Anm.  s  in  St.  Chr.  10,  ise,  vgl  Wölckem 
Eist.  Norimb.  dipl  SSf  f. 

*  nr.  806  Eingang.  —  Die  Münze  in  art.  SO  und  ai, 
vgl.  Einl.  zum  Nümb.  R.  T.  von  1890  Ht.  B  b. 

*  Daß  Pf.  Ruprecht  III Jetzt  nicht  mehr  als  der  jüngere 
bezeichnet  wird,  rührt  daher  daß  sein  Vater  AiiprecÄl  // 
im  Februar  1898  gestorben  war ;  und  ebenso  ist  Burggraf 
Friderich  V  weggefallen,  weil  er  ai  Jan.  1898  starb.  Bei* 


tritte  zu  dem  Bund  s.  in  Anm.  zu  nr.  a&a.  808. 806. 

'  Diese  drei  Städte  fehlen  auch  in  andern  Aufzählun- 
gen, s.  Anm.  zu  nr.  soa  und  808. 

*  Vgl.  Einl.  zum  Nümb.  Tag  vom  Sept.  1890  lit.  B  a  40 
und  b. 

*  De  Weneeslao,  AUorfii  nee,  pag.  le. 

**  Mit  Recht  macht  Voiss  66  darauf  aufmerksam,  daß 
Gerhard  auf  dem  letzten  Frankfurter  Tag  bei  den  wider- 
epensHgen  Fürsten  erschienen  wart  f'ul  Berufung  auf  45 
Janssen  nr.  las  im  1.  Bande  der  Frankf.  Reichskorr.  {bei 
uns  RTA.  a  nr.  894),  wozu  Jetzt  auch  auf  unsre  nr.  898 
verwiesen  werden  kann.  Dasselbe  war  im  Mai  der  FcUl 
gewesen,  RTA.  a  nr.  878.  Jetzt  in  Nürnberg  ist  Bischof 
und  Stadt  Wirzburg  erschienen,  nr.  810  art.  a.  50 

**  Es  sind  aber  11,  und  nicht  7  wie  ühnan  Stromer  St.- 
Chr.  1,  67, 16  f.  hat,  dem  Voiss  86  folgt. 


Einleitung.  477 

die  er  von  Alters  von  Rechtes  und  guter  Gewohnheit  her  habe,  so  hatte  sich  doch  die  staats- 
rechtliche Stellung  seiner  Stiftsstädte  völlig  verändert.  Der  König  mußte  wissen,  was  er  that, 
indem  er  sich  in  einem  fürstlichen  Gebiete  der  Revolution  anschloß  :  ein  Beispiel  auch  für 
die  andern  in  der  Opposition  zur  Krone  stehenden  Reichsfürsten,  was  sie  erwarten  durften, 

5  wenn  sie  den  König  zum  äußersten  trieben;  auf  jeden  Fall,  wie  die  eben  aufgerichtete  Land- 
friedensordnung ,  ein  Merkzeichen  der  sich  wider  erhebenden  königlichen  Gewalt,  die  nun 
zurückzukehren  schien  zu  der  städtefreundlichen  Politik,  welche  sie  1389  zu  Eger  verlassen 
hatte*.  Wir  haben  übrigens  offenbar  nicht  mehr  alles,  was  in  dieser  Streitsache  hier  zu  Nürn- 
berg verhandelt  tourde*.  In  Betreff  der  weiteren  Entwicklung  der  Angelegenheit  muß  ich 

10  auf  die  Akten  des  folgenden  Reichstags  im  nächsten  Band  veinveisen.  —  Wenn  ich  hier  unsere 
Urkunde  nr.  308  so  bald  nach  ihrer  ersten  Veröffentlichung  wider  abdrucke ,  so  war  dieß 
doch  wegen  ihrer  reichsgeschichtlichen  Bedeutung  für  den  Reichstag  nicht  zu  vermeiden.  Zu- 
gleich habe  ich  den  Versuch  gemacht,  die  nicht  unerheblichen  Lücken  zu  ergänzen,  welche 
das  verstümmelte  Original  verunzieren.  Die  Ergänzung  der  Ortsnamen  ist  aus  der  Urjcande 

15  Wenzels  vom  17  Jan.  1399  RTA.  3  genommen.  Bei  dem  ursprünglichen  Bunde  nennt  Friess 
ed.  Ludewig  p.  671  auch  Schwartzach  noch  dazu;  bei  unsrer  Ergänzung  muß  man  sich 
aber  wahrscheinlich  an  d<i8  genannte  Diplom  halten,  das  Schwartzach  nicht  hat;  auch  Friess 
zählt  auf  derselben  Kolumne  außer  Wirzburg  doch  nur  10  Städte  d.  h.  so  viele  als  es  in  der 
gen.  Urk,  v,17  Jan,  1399,  die  Schwartzach  nicht  hat,  eben  sind,  und  Ludewig  bemerkt,  daß  ms. 

20  B  und  C  des  Friess  die  letztere  Stadt  hinweglassen.  Daß  Wegcle^  annimmt,  Fladungen  und 
Konigshofen  seien ,  weil  in  der  Urkunde  nr.  308  nicht  genannt,  erst  später  hinzugetreten,  ist 
ohne  Zweifel  nicht  das  richtige;  daß  sie  nicht  genannt  sind,  ist  wahr,  erklärt  sich  aber  eben 
aus  der  Beschaffenheit  des  verstümmelten  Exemplars  der  Urkunde*.  Sie  standen  sicher 
schon  darin,  denn  die  Lücken  dieses  Exemplars  fordern  ungefähr  gerade  soviele  Buchstaben 

SS  zur  Ergänzung  wie  diese  beiden  Namen  wirklich  enthalten.   Der  eine  dieser  Namen  ergibt- 
sich  auch  aus  Ulman  Stromer  St.  Chr.  1,  57,  14 — 16,  wo  wenigstens  Konigshofen  mitgenannt 
ist;  Fladungen  fehlt  dabei  sicherlich  nur  aus  Zufall,  indem  das  Stromer  sehe  Verzeichnis 
überhaupt  nicht  vollständig  ist.  Unsere  Ergänzung  der  beiden  Namen  ist  daher  außer  Zweifel. 
Sonst  ist  zu  den  bei  diesem  Stück  ausgefüllten  Lücken  zu  bemerken ,   daß  zu  den  zwei  ersten 

so  und  zu  den  zwei  letzten  derselben  die  kön.  Urkunde  vom  21  Jan.  1398  RTA.  3  berück- 
sichtigt wurde.  Die  muihmaßliche  Länge  der  zu  ergänzenden  Stellen  ergibt  sich  eben  aus 
diesen  vier  Lücken,  deren  Ausfüllung  am  sichersten  ist;  es  fehlen  demnach  überall  21  oder 
etwas  mehr  Buchstaben;  dieß  ist  bei  Prüfung  meiner  Einschiebungen  zu  beachten. 

Die  Rotenburg  er  Angelegenheit^  durfte  billig  übergangen  werden.  Ich  füge  nur 

35  bei,  daß  das  Datwm  von  Wenzel* s  bekanntem  grobem  Brief  an  genannte  Stadt,  wie  es  Bensen 

208  gibt  und  von  Hößer  140  nt.  1  mit  Recht  in  Zweifel  gezogen  wird,  besser  steht  in  Gode- 

frid  Röschens  Chronica  von  deß  heyligen  reichs  statt  Rotenburg  419-1619'/oZ.  124' : 

datum  sabbatho  post  omnium  Banctorum  [1397  Nov.  3]  Lora  vesperi  ex  Nurmberg,  und 

daß  dort  auch  die  von  Höfler  gemachte  Korrektur  rex  per  se  bestätigt  wird, 

40  F.  Den*  Gesandtschaftsbericht  nr.  309,  bisher  gänzlich  unbekannt,  ist  von  Werth; 

so  unbedeutend  auch  die  Instruktion  war,  welche  die  Stadt  Straßburg  ihren  Beauftragten 
mit  auf  den  Weg  gab'^,  um  so  mehr  wird  das  für  uns  nrider  gut  gemacht  durch  deren  Schil- 
derung vom  Reichstag.  Ich  habe  die  einzelnen  Angaben  derselben  bereits  in  dieser  Einleitung 
an  den  betreffenden  Orten  verwerthet,  w.  m.  s. 

45       '  Auf  di€$e  Wideraufnahme  eines  früheren  Wege  weiet  ^  FürstLischof  Gerhard  p.  43  nt.  41. 

Voite  65  hin;  auch  sonstige  Begünstigung  von  Städten  *  Vgl.  die  Siückbeschreibung  in  der  Quellen- Angabe 

siehe  Voiss  es  und  Hößer  Ruprecht  141,  von  nr.  808. 

'  Vgl  die  kön.  Urkunde  vom  21  Januar  1898  RTA,  8  *  Siehe  Böfier  Ruprecht  189-141. 

als  das  und  ouch  etliche  andere  Sachen  vormals  langest  '  Im  Nümb.  A.  Konservatorium. 

80  zu  Nuremberg  geteydingt  worden  sint.  '  nr.  80i,  vgl.  p.  475  Hn.  8-7. 


478  Reichstag  zu  Nürnberg  im  September  und  Oktober  1397. 

G,  Städtische  Kosten,  —  Das  Nürnberger  Schenkbuch,  van  dem  hier  in  nr.  310 
ein  Auszug  mitgetheilt  wird,  gibt  ein  reichhaltiges  Verzeichnis  von  Anwesenden.  Die  Äugs- 
burger  Stadtrechnung  *  nr.  311  zeigt  y  wie  man  dort  schon  1395  und  dann  1397  das  Er- 
scheinen des  Königs  im  Reich  erwartete  und  Nachrichten  von  Nürnberg  bezog,  welches  letztere 
in  jener  Zeit,  schon  durch  die  geographische  La^e  dazu  geeignet,  die  Neuigkeiten  aus  Böhmen  5 
für  das  südliche  Deutschland  vermittelte.  Die  Frankfurter  Rechnungsnotizen,  nr,  312, 
theilen  uns  nicht  bloß  wie  gewöhnlich  die  Namen  der  Gesandten  dieser  Stadt  mit,  sondern 
auch  wie  lange  sie  im  ganzen  auswaren*,  nemlich  18  Tage;  aber  ich  führe  diejß  nur  an,  um 
gleich  zu  bemerken,  daß  daraus  auf  die  wirkliche  Dauer  der  Versammlung  kein  Schluss 
gezogen  werden  kann ',  sowenig  als  aus  den  Daten  unter  loelchen  die  Nürnberger  Schenkungen  10 
eingetragen  sind^.  Darf  man  etwa  aus  dem  Schluss -Satz  vonnr,  309  folgern,  daß  die  Frank- 
furter am  13  Okt.  noch  nicht  da  waren,  so  müssen  sie  doch  bald  darauf  eingetroffen  sein; 
denn  ihre  Oesandtschaftskosten  sind  ins  Rechenbuch  eingetragen  in  der  Woche  vom  27  Okt. 
bis  2  Nov,\  sie  müssen  also  ungefähr  in  der  Woche  vom  9 — 15  Okt.  von  Haus  abgereist 
sein;  jedenfalls  brachten  sie  fast  ztoei  Wochen  in  Nürnberg  zu.  Ich  habe  in  der  üeberschrift  15 
der  Einleitung  die  Monate  Sept.  und  Okt.  als  Zeit  des  Reichstags  genannt;  eben  mit  Rück- 
sicht auf  nr.  309,  dann  auch  loegen  nr.  310,  300,  312,  313,  308,  301,  den  Oktober;  Nov. 
schien  mir  doch  aus  nr.  304  und  310  nicht  so  ganz  sicher. 

Der  König  hatte  offenbar  gefühlt  y  welche  Gefahr  im  Verzug  liege.  Lange  war  er  nicht 
erschienen,  hatte  das  Fehdewesen  im  Reich  hingehn  lassen,  durch  die  Böhmischen  Unruhen  so 
war  er  abgehalten  worden,  so  stellt  Bischof  Lamprecht  von  Bamberg ,  offenbar  in  seinem 
Auftrag,  den  Straßbwrger  Gesandten  da» zur  Entschuldigung  vor,   es  sei  eine  notorische 
Thatsache;  nachdem  er  dort  Ruhe  geechjafft^^  sei  er  audi  wider  gekommen  um  Frieden  im 
Reiche  zu  machen  (nr.  309).  Das  war  von  höchster  Bedeutung,  nicht  nur  wie  selbstverständ- 
lich für  das  Reich,  wenn  es  gelang  oder  auch  nur  von  neuem  versucht  wurde,  sondern  im.  s5 
jetzigen  bedenklichen  Augenblick  besonders  auch  für  den  König  selbst  wnd  seine  Stellung 
überhaupt.    Und  in  der  That  der  B^olg  entsprach  der  Absicht :  die  Landfriedensordnung, 
das  prompte  und  ergebnisreiche  Einschreiten  gegen  die  Raubschlösser,  die  unerwartete  Aus- 
richtung des  befreundeten  städtischen  Elements  im  Wirzburger  Streit ,  alles  ließ  ihn  als  den 
glücklichen  Herrn  der  Lage  erscheinen.  Er  war  überlegt  und  entschlossen,  er  war  rasch  und  so 
kühn  aufgetreten.  Es  kam  darauf  an,  ob  er  sich  auf  dieser  aufsteigenden  Bahn  zu  halten 
vermochte. 

'  Baurechnung.  pflegen  nach  Wochen  zu  gehn;  «0  Ut  e$  wol  auch  hier. 

*  nr,  SIS  art,  /.  *  Auch  fuiUe  er  den  Markgrafen  Prokop  zum  Kapitän 

^  Vgl,  Ut,  B  dieser  Einleitung.  des  Königreichs  Böhmen  vor  seiner  Abreise  gemacht  um  35 

*  nr.  810  Quellen-Angabe,  dort  während  der  Zeit  seiner  Abwesenheit  Ruhe  zu  erhol- 
^  Denn  die  Eintragungen  der  Frankf,  Rechenbücher      len  u.  s,  w.,  Pelzet  Wenzel  s  Urk,  B.  p,  88  f,  nr.  18$. 


A.  Königliches  Ausschreiben  des  Reichstags.  —  B.  Besuch  des  Reichstags. 


479 


A.  Königliches  Aasschreiben  des  Reichstags. 

299-  K,  Wenzel  an  Straßburg,  beruft  zum  Reichstag  sofort  nach  Nürnberg.  t'**^ 

[1397  Sept.  17  *]  Nürnberg,  ^''  "^ 

A}i$  Straßb.  St,  A,  an  der  Saul  I  part.  lad.  B  fasc.  VIII  nr.  53  or.  chart.  Ut.  cL  c,  sig.  in  verso  itnpr, 
5  coli,  ib.  nr.  79  cop,  chart.j  ohne  Versehickungtschnittej  wolvon  einem  Schwaben  abgeschrieben,  ohne 

die  Unterschrift  des  Kanzlers. 

Wenczlaw  von  gotes  gnaden  Bomisclier  kunig  zu  allen  tzeiten  mererer  des  reiche 
und  kunig  zu  Beheim. 

Liben  getrewen.  wann  wir  zu  understeen  des  heiligen  reichs  notdurft  und  ge- 
10  brechen  yeczunt  hie  zu  Nuremberg  sein  und  sulche  des  heiligen  reichs  Sachen  zu  rich- 
ten und  zu  handelen ,  dovon  so  begern  wir  von  euch  mit  gantzem  ernste  und  wollen ,  das 
ir  von  stad  an  nach  angesicht  ditz  brives  ewer  freunde  mit  voller  macht  zu  uns  doselbist- 
hin  gen  Nuremberg  sendet,  doran  tut  ir  uns  sunderliche  beheglichkeit  und  lasset  des 
nicht  in  dheine  weis.  geben  zu  Nuremberg  des  dinstages  vor  sand  Mathias"  tage  [isy? 
16  unserrb  reiche  des  Behemischen  in  dem  35  und  des  Romischen  in  dem  22  jaren.  ^*^*'  '^^ 

[in  verso]  Dem  burgermeister  rate  und  Äd  mandatum  domini  regis 

burgern  gemeinlichen  der  stat  zu  Straspurg  Wenceslaus  patriarcha  Anteochenus  can- 

unsern  und  des  reichs  liben  getrewen.  cellarii«®. 


B.  Besuch  des  Reichstags. 

20         300.  Köln  an  K.  Wenzel,  entschuldigt  sich  wegen  Nichtbeschickung  des  Reichstags. 

[1397']  Okt.  8  Köln. 

Aus  Köln.  St.  A.  lib.  cop.  1396.  1397. 1398  (Missiven  1  Band  2)  fol.  est  cop.  eh.  coaev.  mit  der  Adresse 
als  Ueberschrift. 

Unsen  undertanigen  schuldigen  willigen  dienst  ind  allis  daz  wir  uwer  koninkliger 
25  gnaden  zo  eren  ind  wirdickeit  vermögen  allzit  ind  alle weige  zovor.  alrehoeste-geboirenne 
ind  alredurluchtigste  furste,  lieber  gnatiger  herre.  als  uns  nd  uwer  groisse  koninklige 
gnade  verschreben  hait,  wie  daz  uwer  gnade  umb  zo  understeen  des  heiigen  richs  notftrft 
ind  gebresten  ieczont  zo  Norenberg  sint  suelge  des  heiigen  richs  sachen  zo  richten  ind  zo 
handelen,  und  begerent  davan  van  uns,  daz  wir  unser  frunde  mit  voller  macht  zo  uweren 
30  gnaten  daselbestheen^  geen  Noirenberg  senden  :  uweren  gnaten  brief  han  wir  gutlichen 

a)  ein.  Mathens.    b)  Abkürsung;  vtnterf  unsrerf    c)  dat  durch  unbettimmte  Abkürzungen  eratlMte  oder  auch  einfach 
fehlende  iet  hier  in  Kursive  gedruckt,    d)  cod.  daaelbensteen  oder  daielbersteonf 


*  Im  Text  steht  freilich  Di.  vor  Mathias,  was  der  19 
Febr.  189S  wäre.  Aber  in  diesem  Jahr  an  diesem  Tag  kann 

85  Wenzel  nicht  in  Nürnberg  gewesen  sein,  da  er  ii  Febr. 
1898  in  Luxemburg  ur kündet  (vgl  Pelzet  Wenzel  2,  seö). 
Es  ist  fast  außer  Zweifel,  daß  hier  die  kön.  Kanzlei  einen 
DaXumsfehler  gemacht  hat,  und  daß  Matheus  zu  lesen  ist 
statt  Mathias.  Dann  fällt  das  Schreiben  auf  17  Sept.  1897. 

40  Dieß  stimmt  auch  vollkommen  mit  der  Zeit  des  kön. 
Tags  zu  Nürnberg  von  1897,  wo  in  der  Tfiat  Straßburger 
Gesandte  erschienen  wie  wir  aus  ihrem  Berichte  vom  18 
Okt.  nr.  809  sehen.  Jedes  Bedenken  schwindet  vollends 
durch  nr.  800,  wo  die  an  Köln  gerichteten  Einladungs- 

45  Worte  des  Königs  aus  dessen  an  Köln  gerichtetem  Schreiben 


widerholt  werden  .-  es  sind  dieselben  wie  in  dem  obigen 
kön.  Schreiben  an  Straßburg.  (Will  De  Wenceslao  imp. 
Altorfii  1766  sagt  vom  König ;  die  lunae  post  f.  crucis 
[Sept.  17]  Norimbergam  iniit,  ohne  Quelle,  pag.  16,  und 
Pelzet  Wenzel  8i  861  mit  dem  Zusatz  daß  daselbst  bereits 
verschiedene  Reiehsfürsten  seiner  gewartet  haben;  die 
Nürnberger  Chronik  St.  Chr.  1,  861, 8  f.  gibt  den  gleichen 
Tag  an.) 

*  Das  Jahr  fehlt  im  Datum,  dessen  Angaben  sonst  auf 
1897 passen,  da  in  diesem  Jahr  Dionysii  auf  Dinstag  fällt, 
das  Profestum  oder  die  Vigil  also  richtig  auf  Montag, 
während  sonst  nach  der  Ueberschrift  des  Codex  die  Wahl 
bliebe  zwischen  1896 1897 1898. 


[1897] 
Okt.  8 


480  Reichstag  zu  Nürnberg  im  September  und  Oktober  1397. 

* 

wail  verstanden,  wilchen  uwerengnaten  brief  uns  gelevert  wart  nf  den  anderen^  dach 
[S897]  na  sent  Remyess  dage  njestvurgangen,  ind  begeren  daruf  ure  gnate  vlelich  ind  oitmo- 
^^*'  '  denclich  zo  wissen,  daz  wir  ind  unse  stat  ie  ind  ie  dem  heiigen  riche  ind  uweren  gnaten 
nndertenich  ind  gehoirsam  sin  geweist  ind  noch  hudezotage  in  ^  alle  weige  gerne  wulden 
sin.  nor^',  lieber  gnetiger  herre,  so  kunnen  wir  n&  leiter  uwer  gnate  alda  zo  Noirenbei^  5 
keine  wis  libs  noch  gucz  velich  gelangen,  nadem  is  wonderiichen  mit  kreftigem  unfreten 
ind  ungenaten  hie  zo  lande  belegen  ist  ind  Sonderlingen  zwischen  hie  ind  Norenberg,  as 
uwer  groisse  coenincliche  gnate  daz  alz  vil  wal  betrachten  solen,  ind  ouch,  gnatiger  herre, 
sint  dem  maile  uns  geinreleie  frede  noch  geleide  hilft,  wann  de  unse  bi  kurcen  ziten  nf 
des  richs  Rijns-strodmo  nedergeworfen  sint  ind  des  einwerf  anderwerf  vur  ind  na  ver- 10 
derfligen  groissen  schaden  genoimen  habent,  as  daz  also  unserm  hern  van  Coelne  ind 
ouch  eczligen  anderen  uweren  gnaten  kurfursten  ind  vil  andern  herren  wol  kuntig  ist, 
daz  uns  keinreleie  Stade  brengt,  wewail  si  darumb  dicke  ind  feie  zo  maengen  ziten  ge- 
schreben  habent.  dazselben  willen  uwer  coenincliche  groisse   gnaten  betenken;   dan 
mochten  unser  frunde  zo^  uwer  gnade  felich  gelangen,  so  weren  wir  darzo  ind  vurbaz  zo  15 
alle  tem,  daz  uwer  groisse  gnate  an  uns  begerten,  sere  untertenig  willich  ind  bereit,  de 
almechtige  got  moes  uwer  coeniclige  gnate  gesont  sparen  selich  geluckig  ind  lanklivich 
[1897]  ^  langen  ziten.       datum  nostre  civitatis  majori  sub  sigillo  feria  secunda  proxima  in  pro- 
okt.8  feato  beati  Dionisii  et  sociorum  ejus. 

An  den  alrehoegesten-geboiren  ind  allerddrluchtigesten  f&rsten  ind  herren  so 

herren  Wenczlaus  Roempschen  coening  merer  des  ^  richs  zo  allen  ziten  ind 
coening  zo  Beheym  unsern  allreliebsten  gnatigen  ind  untforten®  herren. 


C.  Gesaadtschaftsanweisong. 

1997        301*  Anweisung  für  die  Straßhurger  Gesandten  Thomas  von  Endingen  und  Konrad 
^*'*'  Armbruster  auf  den  Nürnberger  Reichstag,  1397  Oct.4  [Straßburg].  25 

A  au»  Slrafib,  StA.  relations  avec  l'empire  Germanique  1386  &  1399  ReiMchrift  auf  Papier,  doch  auch 
mU  Korrekt,  (ehemals  an  der  Saul  I  partie  lad.  B  fasc.  IX  nr.  II J). 

B  coli.  ib.  Concept  auf  Papier,  korrigiert,  auf  der  leeren  vierten  Seile  von  gleichzeitiger  Hand  die  libri- 
gern  bedeutungslose  Bemerkung  wir  Eberhart  grofe  von  Kirchberg  {ehemaU  an  der  Saul  I  partie 
lad.  C  fasc.  XIV  Hasse  II  nr.  6).  30 

Diso  gedehtnüsse  wurdent  empfolhen  hern  Thoman  von  Endingen  ritter  und  hern 
Cflnrat  Armbroster ,  do  si  gen  N&remberg  zu  unserme  herren  dem  künige  rittent ,  feria 
Okt.  4  quinta  post  diem  sancti  Michahelis  anno  etc.  90  septimo. 

[i]  Zdm  ersten,  also  unser  herre  der  kdnig  uns  gebetten  het  umbe  unser  erbern  hotten 
ime  zu  schickende,  do  sollend  unser  hotten  ime  sagen,  das  si  do  sint  noch  der  begerunge  35 
sinre  botschaft  und  verhören  waz  man  mit  in  rede^ 

[2]  Item  wurde  ieman  sich  do  beklagen  von  der  herren  wegen  von  Bytsch*  und  ouch 
der  vestin  Herrenstein ,  daz  sollend  unser  hotten  verantwurten ,  in  welher  massen  wir 
unsern  herren  den  bischof  und  die  herren  von  Bjtsch  miteinander  rihtetent,  und  in  der 

a)  eod.  Ind.    b)  eod,  avr  ^  avn  J  ayn  f  »jr  t  itt  der  erste  Buehetabe  ein  n,  «o  wäre  wol  nnn  vorzuziehen  oder  nur.    c)  om.  4^ 
eod.     d)  eod.  dia.    e)  cod.  antoortenf  tollte  an  antfermt,  entfermt,  erbarmungevoll,  ttu  denken  »einf    t)  B  redet; 
A  redet  Itorr.  in  rede. 

*  Es  ist  doch  der  Tag  nachher  und  nicht  der  zweite      =  &Def  i&.  41",  avr  =  aver,  aberf  t6.  7S^;  nun  oder  nor 
Tag  nachher  zu  verstehen,  letzteres  wäre  Okt.  3.  entspräche  dem  Sinne  gut. 

'  Ayn  wäre  im  Sinn  von  allein  mhd.  WB.  1,  420^;  aun  ^  Vgl.  nr.  80$,  4» 


G.  Gesandtschailsanweisung.  481 

bischof  zwölfdusent  guldin  gegeben  wolte  haben ,  der  er  in  doch  nit  schuldig  waz ,  und    '**' 
in  allewegen  reht  darumbe  bot  zu  tünde,  wände  die  schulde,  die  die  herren  von  Bjtsch 
vordertent,  sogetane®  schulde  waz,  die  des  bischofs  vorfaren  inen  schuldig  worent,  alse 
die  herren  von  Bytsche  sprochent.  so  hat  der  bischof  inen  alle  die  schulde  bar  bezalt,  die 

6  er  in  von  sin  selbes  wegen  umbe  iren  dienst  schuldig  waz  etc.  item  wie  wir  usser  der 
alter**  herren  von  Bytsche  slossen  und  wider  darin  und  mit  nammen  von  der  vestin  Her- 
renstein geschediget  sint  von  derselben  alten  herren  s&nen  und  den  iren ,  und  wie  wir 
unser  vigende  uf  Herrenstein  fundent,  und  wie  das  ganze  land  ab  der  vestin  vil  größliche 
geschediget  sint,  und  vil  gefangen  von  vil  landen  do  uffe  in  dem  turne  fundent  und  siin- 

10  derliche  ein  priester®.  item  wie  man  darnoch  gen  Germershehn  zu  tage  kam  und  wider 
von  dannan  schiet  etc. 

[3]  Item  wurdent  die  von  Colmar  clagende  von  des  schaden  wegen  der  in  vor  Gemer 
geschach,  das  soltent  unser  botten  verantwurten ,  daz  wir  si  nit  besunder  wissent 
geschediget  haben,  do  sient  vil  lutes  bi  uns  in  dem  leger  gewesen,  sient  si  gesche- 

15  diget,  daz  sie  nit  anders  gewesen  denne  essende  dinge  alse  man  in  legem  pfliget  zu 
bruchende  etc. 

[4]  Item  wurdent  die  von  Colmar  eine  glocke  vordem,  darzti  sal  man  antwurten,  das 
wir  nit  dovon  wissent,  und  das  wir  in  dovon  geantwurtet  habent  :  wir  sient  nit  alleine  in 
dem  leger  gewesen,  und  habent  doch  von  den  unsern  donoch  gevorschet,  und  kdnnent 

20  nit  erfinden  das  keinre  der  unsern  dovon  wisse ;  wer'  aber  das  si  von  iemanne  erfundent 
der  si  hette,  und  si  uns  das  verkündetent^,  wir  woltent  alles  unser  bestes  darzd  keren 
das  si  in  gekert  wurde  etc. 

[5J  Item  von  Peterman  von Duntzenheim's  wegen,  alse  der  si  anegriflfet,  do  ist  Fri- 
derich  von  Duntzenheim  Peterman's  vatter,  het  anesprache  umbe  sin  eigin  gut  an  hern 

«5  Wernlin  von  Hunnenwiler®  ritter  zu  derselben  zit  burgermeister  und  burger  zu  Colmar. 
demme  woltent  si  von  irem  burger  nie  kein  reht  lossen  widerfaren.  und  liessend  Fride- 
richen  wol  fünf  vierteil  jores  zu  Colmar  in  der  stat  ligen  des  rehten  zu  wartende,  esmöhte 
ime  aber  nit  vollegon,  wiewol  er  umbe  sine  anesprache  gegen  irme  burger  desrehten  vor 
in  begerte  und  do  suchte,  und  do  Friderich  rehteloz  von  Colmar  scheiden  müste,  wände 

«0  die  von  Colmar  Friderichen  vür  gewalt  von  sin  widersachen  nit  vertrösten  woltent,  dohet 
Peterman  umbe  bescheideliche  anegriffen,  umbe  das  es  zft  rede  keme,  wenne  Peterman 
und  sin  vatter  noch  hütdistages  uf  gelegen  tagen  und  gemeinen  liiten  sich  mit  rehte  wil 
lossen  benügen  etc. 

[6]  Item  von  Erhart  Henselin's  und  Biderman  süns  wegen,  wurdent  die  von  Colmar 

85  dovon  redende ,  so  sollend  unser  botten  antwurten  :  alse  in  unsers  herren  des  küniges 
rihtunge  begriffen  ist  das  man  uns  und  unsern  burgern  unser  schulden  bezalen  sol ,  do 
habent  die  von  Colmar  Erhart  Henselin  gelopt  bi  geswornem  eide^  und  des  iren  brief 
über  sich  geben  mit  irem  anhangenden^  ingesigel  Erhart  Henselin  der  schulden  zu  be- 
zalnde  mit  kosten  und  schaden  obe  er  sin  dbeinen  nemme,  und  solte  si  dovor  nit  schir- 

40  men  etc.  dovür  habe  er  anegriffen  mit  rehtem  gerihte  etc. 

[7]  Item  von  Byderman's  süns  wegen,  demme  waz  Hanman**  ain  graben  schuldig  und 
het  ime  die  schulde  gesworen  zu  gebende,  darumbe  bekümberte  er  in  mit  gerihte  zu 
Colmar.  das  gerihte  gap  Byderman  pfände,  die  pfände  nam  ime  des  gerihtes  büttel  und 
Hanman  wider  mit  gewalt  one  reht.  und  künde  ime  darnoch  zu  Colmar  kein  reht  nie' 

45  widerfaren.  dovür  greif  er  an  etc. 

a)  A  sogatouo ,  B  sogctase.  b)  B  alten ,  Ä  alter,  c)  B  add.  etc.  d)  und  —  verkiindetent  om.  Bj  in  A  vom  Rand 
au»  hinäberbesogen  in  den  Text,  e)  B  Hunewilre.  f)9o  Ä;  B  eiden ,  Äbkürztmgaatrieh  über  e  om  Sehlu*§  von 
gcsworne.  g)  ^  d  mit  Schweif  j  B  Äbkürzunge»trieh  über  dem  ickliejienden  e.  h)  B  Uanneman  hier  und  weiter 
unten  noch  einmal,    i)  An\e,  B  me  d.  h.  ohne  Punkt, 

Dentaehe  ReSchitagi-Akten  lt.  ^1 


Okt.  4 


4g2  Reichstag  zu  Nürnbeiig  im  September  und  Oktober  1397. 

1397  IS]  Umbe  alle  vorgeschribenen^  dinge  habent  wir ^  in  allezit  geschriben  und  beschei- 

denliche  geantwurtet  und  gebetten  von  iren  yordernngen  zu  sinde.  möhtent  si  uns  aber 
anesprache  nit  erlossen,  so  söltend  si  ire  erbem  botten  uf  ein  tag  schicken,  darzü  woltent 
wir  die  unsern  ouch  schicken,  und  woltent  uf  dem  tage  ir  meinunge  verhören,  und  unsern 
schaden  den  si  und  die  iren  uns  zfigef&get  haut  ouch  erzalen.  denne  si  uns  grossen  acha-  5 
den  geton  hant,  den  si  uns  billiche  kertent  etc.^ 

[9]  Wurdent  die  von  Sletzstat  vordem  von  Wilhelm  Botzheims  wegen  und  des  scha- 
den den  wir  ime  geton  sollend  haben,  daz  wir  ime  denkeren  oder  reht  darumbe  dfigcnt, 
sollend  unser  botten  antwurten  :  alse  uns  die  von  Sletzstat  dovon  schribent,  do  verschri- 
beut  wir  in  ouch  :  in  dem  kriege,  do  ime  der  schade  inne  gescheen  solle  sin,  sient  wir  lo 
nuwent  helfer  gewesen  etc.  item  so  habend  der  von  Sletzstat  bürgere  Hiigelin  Kannen- 
giesser  und  andere  hern  Burekarte  von  Mülnheim  von  Rechperg  ritter  unserme  burger 
gen  Scherwiler^  in  sin  dorf  geloufen,  und  hant  ime  sine  armen  liite  do-innc  geslagen  ge- 
wundet  und  äbel  gehandelt  und  in  sime  dorfe  gefangen  und  uß  demme  dorfe  und  sime 
gerihte  geföret  unverschuldet,  so  habend  die  von  Sletzstat  hern  Burckartc  und  sinen  ge>  is 
meinern  ire  lüte  abe-empfangen,  die  in  ir  gewerf  schuldig  sint.  und  hant  wir  ^  geantwurtet 
den  von  Sletzstat :  wir  wellent  irme  burger  gern  reht  t&n  uf  gelegen  tagen  und  gemeinen 
lüten,  also  das  si  unserme  burger  dazselbe  uf  demselben  tage  und  gemeinen  liiten  wider- 
umbe  d&gent  und  ein  reht  mit  dem  andern  gange,   daz  slahent  die  von  Sletzstat  von 


uns  uzz  ^. 


20 


[10]  Item  wie  wir  si  nit  anders  in  unser  stat  zollent  denne  alse  uns  seJber. 
[11]  Item  das  si  noch  alse  vil  von  uns  nemment  und  von  nieman  me  etc. 


D.  Landfrieden  und  Ranbscblösser. 

1897    302.  JT.  Wenzel  macht  eine  Landfriedensordnung  bekannt,  die  er  mit  einer  Anzahl  genannter 
Stpt,  20  Fränkischer  und  Bairischer  Reichsstände  gemacht  hat,  und  die  bis  2  Febr,  1399  währen  ss 

soU.  1397  Sept  20  Nürnberg. 

N  aus  Münch,  R,  A.  Reichsstadt  Nürnberg  Nachtrage  fasc.  53  XII  */«  or.  mb.  e.  9ig.  pencL,  auf  Rüek- 

$eaeh, 
A  coli.  Nümb,  A.  K.  cocL  673  (außen  248)  foL  lOö"  $ecundo--i07^  cop.  coaev,{Var.  sachlich  zu  beachten*) 
B  und  C  coli,  die  art,  i-J4,  welc?ie  in  den  beiden  Originalen  von  nr,  808  eingeechaltet  tind,  w.  m.  «.  in  30 

den  Quellenangaben. 
Z  und  0  coU,  bei  wesentlichen  Punkten  die  Einschaltung  unerer  Urkunde  in  dem  Berliner  und  dem 

Münchener  Original  von  nr.  806,  w.  m.  s,  in  den  Quellenangaben;  sonst  genügte  die  Kollationierung 

mit  dem  Abdruck  dieser  Einschaltung  in  Mon.  Zoll,  e,  8-6  sub  nr.  8  {mit  M  in  den  Vasianlen  bezeichnet), 
M  coli,  der  Abdruck  in  Mon.  Zoll.  €,  8-6  sub  nr.  8,  wo  die  Urkunde  eingeschaltet  ist  in  unsre  nr.  80S;  S5 

Abdruck  aus  Z. 
Weiterer  Abdruck  bei  MinutoH  Friedr.  2  Kur  f.  p.  88  ff.  nr.  i,  wo  die  Urkunde  ebenfalls  in  unsre  nr. 

806  eingeschaltet  ist.  —  Die  art.  1-14  sind  als  Einschaltung  von  nr.  808  abgedruckt  in  Mon.  ZoU.  c, 

892-896  sub  nr.  899. 

Wir  Wenczlaw  von  gotes  gnaden  Romischer  kunig  zu  allen  zeyten  merer  des  reichs  -:'> 
und  kunig  zu  Behem  bekennen  und  tun  kunt  offenlich  mit  dfsem  briefe  allen  den  die  in 
sehen  oder  hören  lesen :  das  wir  angesehen  und  betrachtet  haben  soliche  grosse  unfride 
gebrechen  und  rowbrej  die  lang  zeyt  in  disen  landen  gewesen  und  noch  sein,  und  do- 
rumb,  dieselben  gebrechen  unfrid  und  rowbrey  zu  weren  zu  understen  und  guten  fride 
zu  machen,  mit  disen  nachgeschriben  unsern  und  des  reichs  fursten  hercn  und  steten  4^ 

a)  A  vorgetchriben  mit  Ueberstrieh,  B  vorgoschribeno.      b)  Ä  tehtint  wer  verbttsert  in  wir,  B  wir.      c)  B  kerent 
ohiu  eto.    d)  B  Scberwilre.    e)  B  hat  In  Mtatt  wir,  dbtr  atugettrichtn.    f]  £  uß  etc. 


D.  Landfrieden  und  Raubschlösser. 


48S 


diso  nachgeschriben  Ordnung  stuke  und  artikele  mit  wolbedachtem  mute  gutem  rate  und 
rechter  wissen  geordinieret  geseczet  und  gemachet  haben  und  der  mitsampt  in  einhellic- 
lieh  uberein  worden  sein*. 

[1]  Zum  ersten  also  das  wir  von  unsern  und  des  reichs  wegen  zu  solichem  fride  zu 

6  machen  an  unserr  '  anczal  funfczig  mit  gleven,  funfczig  schuczen  ^,  ejn  grosse  b&chssen, 
pulvers  scherme  und  geczeuges  genug  darczu^  an  geverde  leichen  sollen  und  wollen  an 
vercziehen;  item^  der  hochgeborn  Ruprecht  der  junger  pfalczgraf  bey  Reyn  und  herczog 
in  Beyrn  unser  lieber  oheim  und  furste  an  seiner  anczal  funfczehen  mit  gleven ,  fünf- 
czehen  schuczen  zu  rosse  wol  geczewget^,  eyn  bAchssen  die  eins  czentners  swere  scheus- 

10  set,  eynen  czentner  pulvers,  czweinczig  stein,  drey  czimmerman,  drey  steinmeczen, 
scherme  und  zu  dem  allen  geczeuges  genug  an  geverde;  item  der  erwierdig  Lamprecht 
byschof  zu  Bamberg  euch  gelich  als  vil®;  item  die  hochgebornen  ••  burggraven  zu 
Nürnberg  an  irr  anczal  euch  geleich  als  vil  als  der  egenant  Ruprecht®;  item  der  erwirdig 
Fridreich  byschof  zu  Eysteten^  sechs  mit  gleven,  sechs  schuczen,  eyn  buchssen  die  eins 

15  czentners  swere  scheusset,  eynen  czentner  pulvers,  czweinczig  stein,  czwen  czymmer- 
man  ,  czwen  steynmeczen,  scherme  und  geczeuges  genug  dorczu^  an  geverde ;  item  der 
edel  Johans  ^  lantgraf  zum  Lewtemberg  sechs  mit  gleven  und  sechs  schuczen ;  item  die 
von  Nürnberg  gleich  als  vil  als  der  egenant  Ruprecht  etc.® ;  item  die  von  Rotemburg 
sechs  mit  gleven,  sechs  schuczen,  ein  pdchssen  die  eins  czentners  swere  scheusset,  eyn 

vo  czentner  pulvers,  czweinczig  stein,  czwen  czymmerman,  czwen  steinmeczen,  scherm  und 
geczeuges  genug  darczu  an  geverde;  item  die  von  Wynsheim  drey  mit  gleven,  drey 
schuczen,  ein  buchssen  die  eins  czentners  swer  scheusset,  eynen  czentner  pulvers, 
czweinczig  stein,  czwen  czymmerman,  czwen  steinmeczen,  scherme  und  geczeuges  genug 
dorczu  an  geverde;  item  die  von  Weyssenburg  drey  mit  gleven,  drey  schuczen,  czwen 

25  czymmerman,  czwen  steinmeczen;  item  die  von  Sweinfurt  vier  mit  gleven  und  vier 
schuczen  zu  solichem  frid  zu  machen  leyhen  sollen^. 

[2]  Item  wer'  euch  das  wir  in  disem  land  nic^^t  gesein  mochten ,  so  sollen  wir  so- 
liehe  Sachen  einem  houptman  bevelhen,  der  den  egenanten  fursten  heren  und  steten 
gelych  sey  und  hye-uss  im  land  bey  in  belibe,  das  man  wisse  wen  man  zu  manen  habe, 


1897 

S9pt.  iO 


80 


33 


40 


a)  N  abgekürzt  f  unseror^  b)  f.  ach.  Utt  in  A  Zutaiz  von  andrer  Handf  vom  Rand  hinein  verwiegen,  steht  aveh  in 
OZBC;  eheneo  iet  ««  mit  dem  folgenden  darcsu ,  und  mit  demselben  weiter  unten  nochmdU,  twieehen  die  Linien 
eingesetzt,  c)  die  Reihenfolge  der  Aufzählung  ist  in  BC  eine  andere :  der  König,  tamprechi  von  Bamberg,  Pri- 
derieh  von  Eichst&dt,  Herzog  Rupreehif  die  Burggrafen,  der  Landgraf ,  Nürnberg,  Rotenburg,  Winds?uim, 
Weißenburg,  Sehweinfurt.  d)  zu  r.  wol  g.  fehlt  in  HP,  steht  aher  auch  in  OAZ  (tn  Z  sn  rozze  wol  gezewgt). 
e)  ist  tn  BC  ganz  ins  einzelne  ausgeführt  wie  bei  Ruprecht,  aber  aueh  hier  fehlen  die  Worte  wie  in  der  vorigen 
Var.  t)  BC  add,  an  uiuerer  anczal.  g)  in  M  falsch  ergänzt  der  [hohgebom  Jo]  hani  aus  der  copia  vidimata; 
aueh  in  Z  ist  übrigens  deutlieh  zu  erkennai  edel  [Jo]  hans.  h)  BC  widerJiolen  am  Schlüsse  der  Aufzählung  hier 
die  oben  beim  König  gebrauchten  Worte  Sa  Yercziehen ,  haben  aber  die  Worte  zu  i.  fr.  z.  m.  nicht,  die  iUnrigens 
wie  hier  in  N  so  aueh  in  OAZ  stehen ;  ich  sehe  nachträglich  aus  Man.  Zoll.  6,  398,  daß  die  Einschaltung  oder 
Widerholung  in  nr.  808  titer  nach  aollon  noch  beifügt  und  wollen ,  während  sie  weiter  oben  beim  König  nur 
giht  loyhen  sol  an  vercziehen  (vgl.  dazu  auchpag.  486  nt,  1). 


'  Fridrich  Graf  zu  Hennberg  eint  und  verbindet 
sich  mit  dem  /?.  König,  mit  Lamprechlen  zu  Bamberg, 
Fridrichen  zuEyslet,  Pf.  Rupprehle^,  Walthesar  Landgr. 

45  zu  Dueringen  und  Markgr.  zu  MeViaten,  Fridrichen 
etinem  Sohn,  Jokansen  und  Fridrichen  Burggr.  zu  Nue- 
renberg,  Conraien  Herren  zu  Wtin«perg,  Worcziboy 
von  Swinar,  und  mit  Rittern  und  Knechten  die  zu  Fran- 
cken in  dem  Lande  und  an  der  Pawnach  gesessen  und 

60  mit  einander  in  Einung  sind,  und  mit  den  von  Nuerenberg 
und  Weyssenburg,  zu  Beistand  mit  allen  Schlössern  Lan- 
den und  Leuten  nach  allem  Vermögen  wider  jeden  hie 
diesseit  des  Meines  bis  in  die  Puechen,  dd.  1898  Sept.  2, 
Mon.  ZolL  e,  29  nr.  28;  das  Gegenversprechen  am  folgen- 

65  den  Tag  ib.  pag.  80  f.  nr.  29.  —  Wallhesarr  von  Du- 
ringen und  Mtissen  verpfl.  sich  1898  Sept.  8,  ib.  p.  88 


nr.  81,  Heinrich  von  Hennberg  tritt  ein  1898  Sept.  3,  ib. 
p.  88  f.  nr.  32.  —  iJie  von  Schaumberg,  die  Füdue,  die 
vom  Lichtenstein,  die  von  Hessburg,  die  vom  Stein,  die 
Truchspßen,  die  vom  Rotenhan,  die  Marschalk,  die 
Zollner,  die  von  Fülbach,  die  in  der  Einung  sind  oder 
noch  darein  kommen,  einen  sich  mit  Burggraf  Frideri- 
chen  zu  Nurenberg  gegen  die  Räuberei  hie  dieshalben  des 
Main's  bis  in  die  Püchen  und  in  dem  Lande  um  sie  als 
sie  gesessen  sind,  1898  Sept.  s,  ib.  p.  34  f.  nr.  88  (vgl. 
nr.  87.  89.  68  ibid.).  —  VgL  auch  Hdberlin  Neueste  Teut- 
sehe  Reichsgeschichte  1  Vorrede  p.  XXXVI  f.  —  (Wöl- 
ckcrn)  Hist.  Norimb.  dipl.  822  nennt  unter  naditrägHch 
Zugetretenen  auch  Berthold  Grafen  zu  Hennenberg  {vgL 
Mon.  Zoll.  6,  28  nr.  27  und  e,  73  nr.  68  oder  Minutoli 
Frid.  I  nr.  38  und  nr.  40). 


/kpt.M 


484  Reichstag  zu  Nürnberg  im  September  und  Oktober  1397. 

i9»7^   und  der  ouch  soliche  dinst  von  unsem  und  des  reichs  wegen  t&  und  alle  ding  volfftre  ak 
hje  in  disem  brief  geschriben  stet. 

[3]  Item  wer'  es  ouch  das  derselb  unser  houptman  von  der  egenanten  forsten  heren 
oder^  stete  wegen  gemant  wurde  für  ein  slosse  oder  Testen  zu  cziehend^  in  der 
masse  als  hie  begriffen  ist,  so  sol  er  in  in  den  nechst^n  acht  tagen  nach  der  manung  <; 
ejnen  tag  bescheyden  an  gelegetlich  stete;  und  sollen  dann  die  egenanten  fursten  und 
heren  drej  und  die  egenanten  stete  ouch  drej  zu  demselben  unserm  houptman 
kjesen  und  dargeben;  und  wes  dann  dieselben  sechs  und  derselb  unser  houptman  oder 
der  merer  teyl  under  in  uberein  werden  von  solichs  cziehens  wegen,  das  sol  unser  houpt- 
man tdn  und  vollenden  als  hje  in  disem  brief  geschriben^  stet.  lo 

[4]  Item  und  ob  solich  vorgeschriben  volk  keynerley  sloss  gewinnen  wirdet,  das  sei 
man  von  stad  an  zerbrechen,  und  das  sol  ouch  furbass  ewjclich  njmmermer  gebawet 
werden,  und  sollen  ouch  wir  noch  der  egenanten  fursten  heren  oder  stete  keine  dawider 
nicht  sein  noch  tun  in  dhein  weys,  es  rure  von  uns  oder  in  zu  lehen  oder  nicht,  oder  es 
sey  unser  oder  ir  offen  haws  oder  nicht**.  •  js 

[d]  Item  was  man  ouch  yerleumunter  oder  schedlicherleuteuffsolichenslossen 
oder  sust  vinden  oder  begriffen  wirdet®,  die  sol  unser  houptman  von  stad  an  haben '  las- 
sen; und  sol  ouch  dieselben  seh edlichen  leute  keinerley  frid  noch  geleitte,  das  vor  ge- 
geben were  oder  gegeben  wurde,  daf&r  helfen  noch  furtragen  in  dhein  weys. 

[6]  Item  wer  ouch  einen  knecht  hat  oder  mere,  der  sol  die  verantworten,  t&t  er  »^ 
des  nicht,  so  sol  man  des  Schadens  zu  im  warten  und  an  im  zukumen  als  ob  er  die  getat 
selber  getan  hette. 

[7]  Item  ob  uns  denselben  fursten  heren  oder  steten  von  solicher  sachen  wegen 
keynerley  vehde  oder  vein tschaft  uffersten  wurde,  so  sollen  wir  getreulich  an  ein- 
ander beholfen  sein  und  unser  keiner^  an  den  andern  keynerley  vorwort  frid  richtigung  25 
noch  teyding  sunderlich^  nicht  auffnemen  in  dhein  wys,  als  lange  bys  das  solich  sachen 
veintschaft  und  vehde  durch  uns  alle  einhelliclich  und  genczlich  und  gar  abgetragen 
und  hingeleget  wirdet.  ♦ 

[8]  Item  und  ob  ouch  yman  von  solicher  sache  wegen  der  egenanten  fursten  heren 
oder  stete  einen  oder  mere  kriegen  oder  angreyffen  wurde,  so  sol  in  der  egenant  unser  rc 
houptman  aber  einen  gelegen  tag  bescheyden;  und  wes  dänne'  aber^  die  egenanten 
sechs  und  der  egenant  unser  houptman  mit  in'  oder  der  merer  teyl  under  in  da  uberein 
werden,  wye  man  dem,  den  man  also  krieget"^  und  angriffet,  helffen  solle,  dabey  sol  es 
beleiben. 

[9]  Item  ob  es  geschehe  das  den  egenanten  fursten  oder*^  heren  oder  den  irenss 
hilfe  notdurft  wurde,  so  sol  man  in  ein  vart  und  den  egenanten  steten  die  ander  vart 
helfen,  ob  sy°  dorumb  manen  oder  in  notdurftig  ist. 

[10]  Item  ob  die  egenanten  fursten  heren  oder  stete  gemant  und  dorumb  zu  felde  zie- 
hen wurden,  wann  sie  dann  drey  tag  zu  velde  gelegen  betten  undP  belybe  dann  der 
merer  teyl  ujider  in  ussen,  so  magder  minner  teyl,  der  also  zu  velde  geczogen  were,  w 


a)  oder  aueh  in  BC,  und  in  ÄZO.  b)  hier  fügt  Ä ,  doch  mit  andrer  Handf  vom  Rand  hinein  verwieten,  bei  oder  B&ste 
EÜg  ze  tun  oder  von  andrer  eacbe  wegen;  dieß  fehlt  aber  hier  in  Nund  in  BCZO,  c)  so  aueh  OAZ,  begrif- 
fen BC.  d)  ei  rure  —  haws  oder  nicht  eteht  aueh  in  OÄZ,  fehlt  aber  in  BC;  vgl,  art.  12  erete  VtO',  «)  90  auch 
BC;  ZO  Tindet  oder  begroififen  wirdot ;  A  hat  oder  sust  anderswo  wo  das  wer*  rindet  oder  ankumt  oder 
begrciffen  wirdet ,  die  Worte  anderswo  wo  daz  wer*  eind  in  A  Zmatz  von  andrer  JTand ,  vom  Rande  hinein  ver-  45 
wieten,  auch  die  Worte  oder  ankumt  sind  ein  Zusatz  f  evieehen  den  Linien  ,  wol  von  einer  dritten  Bandf  ver- 
eehrieben  ist  ankunt  etatt  ankumt.  f]  O  hoben,  g)  BC  add.  teyle ,  dae  aber  in  OAZ  aneh  fehlt;  etatt  dtej«^ 
genden  an  hat  A  on»  der  Sinn  ist  jedenfalls  ohne,  b)  om.  C;  sunderlichen  Z.  i)  N  mit  üeber strich ,  eig,  danne 
also,  k)  aueh  in  AZCO,  om.  B.  1)  mit  in  auch  in  AZO,  om,  BC.  m)  OA  bekrieget ,  auch  gleich  c^en  schon 
bekriegen,  n)  so  aueh  BC,  fehlt  in  AZO,  o)  die  Städte,  Mon,  Zoll.  6,  894,  p)  A  am  Rand  nota  vonßHchtigtr  50 
Hand ,  unweit  darüber  ein  Kreuz, 


D-  Landfrieden  und  Raubschlösser.  435 

zu  demselben  mal  wyder  heimzyelien  ,  und  sol  noch  mag  im  ouch  das  an  disem  seinem*    ^^^ 
gelubde  und  insigele  keinen  schaden  bringen.  *^  ' 

[11]  Item  wer'  es  ouch  sache  das  man  für  keinerlej  sloss  ziehen  oder  das  beiigen 
wurde  und  das  nicht  alsbald  gewinnen  mochte,  wann  es  danne  unsern  houptman  und  die 
<^  egenanten  sechs  zejte  dünken  wirdet  oder  das  merer  tejl  under  in,  so  sollen  wir  ein 
pastey^,  die  egenanten  fursten  eine,  und  die  egenanten  stete  auch  eine,  vor  demselben 
slosse  aufslahen  und  bawen  lassen,  und  yglichs  teyl  in  seiner  pastey  czehen  mit  gleven 
und  czehen  schuczen  halden.  deucht  aber  unseren  houptman  und  die  obgenanten  sechs 
oder  den  mereren  teyF  das  er  zu  wenik  volks  an  denselben  dreissig  mit  gleven^  und 

10  dreissig  schuczen  oder  an  der  obgenanten  anczal  volkes  hette,  so  mag  er  und  dieselben 
sechs  oder  der  merer  teyl  under  in  das  meren  nach  markczal,  darnach  als  dann  die  sach 
gelegen  und  notdurftig  ist.  und  wie  sy  das  danne  da  schiken  und  ordinieren  werden, 
dabey  sol  es  beleyben,  und  sol  in  ouch  yglichs®  teyle  mit  seiner  anczal  gehorsam  sein 
kn  vercziehen.  und  sol  ouch  dasselb  volk  von  demselben  sloss  nicht  komen  noch  ziehen, 

i6  als  lang  bys  das  es  geobert  und  zerbrochen  wirdet. 

[12]  Item^  ouch  haben  wir  mitsampt  den  egenanten  fursten  heren  und  steten  diso 
vorgeschriben  Ordnung*  von  unsern  und  des  reichs  wegen  gesetzt  geordinieret  und  ge- 
machet, und  sollen  ouch  soliche  Sachen  und  züge  unser  und  des  reichs  sein,  und  alle  ding 
von  unsern  und  des  reichs  wegen  geschehen,  und  sol  ouch  unser  houptman  unser  und' 

so  des  reichs  banier  füren. 

[13]  Item  ouch  sol  dise  Ordnung  als  verre  reichen  als  der  egenanten  fursten 
heren  und  stete  lande  geen  und  als  sy  vormals  im  landfrid'  begriffen  waren. 

[14]  Item^  ouch  sol  dise  Ordnung  weren  von  data  dicz  briefs  bis  uff  unserr 
frowen  tag  der  lyechtmess  der  schierist  komet  und  dannanthin'  über  ein  gancz  jar,   un-    jsos 

85  schedlich  den  egenanten  fursten  heren  und  steten  an  iren  fryheyten,  doch  also  das  dise  ^'^'  * 
vorgeschriben  Ordnung*'  stuk  und  artikele  die  egenant  zeyte  genczlich  und  gar  stete 
und  krefftig  beleyben  und  gehalden  werden  sollen  kn  geverde. 

[15]  Und  gebieten  ouch  allermeniclich  von  Romischer  kunigklicher  macht,  das 
nyman  dawider  sey  in  dhein  wys. 

80  Mit  urkund  dicz  briefs  versigelt  mit  unserr  kunigklicher  majestat  insigel,  geben 

zu  Nürnberg  nach  Crists  geburt  dreuczenhundert  jar  und  dornach  in  dem  sibenund- 
newnczigistem  jare  an  sant  Matheus  abende  unserr  reiche  des  Behemischen  in  dem 
funfunddreissigistem  und  des  Komischen  in  dem  czweyundczweinczigistem  jaren.  ^ej>/.  2 

Ad  mandatum  domini  regis 

85  Johannes  de  Ejrchen^ 

a)  AZO  und  sol  und  mag  Im  auch  das  an  seinem  — ,  BC  und  sol  noch  mag  uns  ouch  das  an  dlsem  nnseim  >-.  b)  BO 
add.  und,  da*  aber  auch  in  OAZ  fehlt,  c)  BC  add.  under  in ,  da$  aber  auch  in  OAZ  fehlt,  d)  so  auch  OAZ  ;  B 
das  man  k.  w.  v.  a.  d.  mit  dreyssig  gleven ,  C  das  man  e.  w.  ▼.  a.  d.  dreissig  mit  gleven.  e)  Z  yedlicbs.  f)  vor 
item  habvn  BC  noch  folgendes ,  da»  hier  in  Nwie  in  OAZ  fehlt:  und  welichs  sloss  also  belegen  gewnnnen  oder 

40  serbrocben  wirdet,  da  sol  der  egenant  unser  herre  der  kunig  noch  wir  egenanten  fursten  heren  oder  stete  noch 

unser  keiner  teyle  [dieeet  Wort  fehlt  in  C]  nicht  wider  sein  noch  tun  in  dhein  wis,  es  r&re  von  demselben  un- 
serm  heren  dem  kunig  oder  uns  su  lehen  oder  nicht,  oder  es  sey  sein  oder  unser  offen  haus  oder  nicht;  vgl. 
oben  ari.  4  die  Vor,  {das  Wort  item  selbst  ist  in  A  Zusatz  der  zweiten  Hand  am  Bande.)  g)  BC  add,  stdk  und 
artikel,  das  auch  in  OAZfehU.    h)  A  am  Band  zu  diesem  Artikel  nota  von  flüchtiger  Hand,    i)  so  auehBC,  und 

45  wol  auch  Z;  AO  dannachin;  Jf  danach  in.    k)  om,  Z.    I)  die  Unterschrift  fehlt  in  OAZ  und  natürlich  in  BC, 

'  Damit  kann  nur  der  Egerer  Landfriede  vom  S  Mai  der  drittenf  Fürsten  Herren  und  Städte  in  der  ereten 

1889  nr,  72  gemeint  eein.  ~  Unter  sy  eind  die  lande  zu  Person  stehen,  wovon  soviel  ich  sehe  nur  in  ort.  9  eine 

verstehen,  wie  sich  aus  Mon.  Zoll.  6,  895  ergibt.  Es  ist  zu  sichere  Ausfiahme  gemacht  ist  bei  den  Städten,  In  nr,  80a 

bemerken,  daß  in  der  Insertion  von  nr,  808  der  König  in  urkundet  eben  der  König,  in  nr,  808  die  Reichsstände, 


486 


Reichstag  zu  Nürnberg  im  September  und  Oktober  1397. 


i»97    303.  Eine  Anzahl  genannte?*  Fränkischer  und  Bairischer  Reichsstände  machen  bekannt^  daß 
^^^'  -^  9ie  mit  K.  Wenzel  über  die  Landfriedensordnung  nr,  302  übereingekommen  aindj  und 

geloben  dieselbe  zu  halten.  1397  Sept.  20  Nürnberg. 

B  aus  Münch.  R,  A.  Urkunden  Nürnb.  Losungamt  X  '%  ii  K.  77  L.  5  or.  mb.  e.  J»  Hg.  pend.  quomm 

€  adsunt.  5 

C  coli.  ibid.  2weile$  Exemplar  or.  mb.  c.  is  tig.  pend.  quorum  7  adntnt. 
Gedruckt  Mon.  ZolL  6,  S92'89S  nr.  899  au$  Münch.  R.  A.  or.  (in  duplo),  mit  Bern,  über  die  burggräfl.  SigeL 

—  Regest  in  Reg.  Boic.  IJ,  lOS,  wol  aus  C. 
Die  Art.  1-14  der  Urkunde  nr.  802  vom  20  Sept.  1897  sind  eingeschaltet  in  B  und  C  sowie  in  dem  emge- 

führten  Abdruck  der  Monumenta  Zollerana.  ( Var.  B  und  C  in  nr.  802  sachlidi^zu  beachten  wegen  lO 

Veränderungen  für  die  Uebereinkunft  nr.  808.) 


# 


Wir  Lamprecht  von  gotes  gnaden  bischof  zu  Babemberg,  Fridreich  bischof  zu  Ejste- 
tcn,  Ruprecht  der  junger  pfalczgrafbey  Rein  und  herczoge  in  Beyern,  Fridreich  der  elter 
Johans  und  Fridreich  der  junger*  burggraven  zu  Nürnberg,  Johans  landgrafe  zum  Leu- 
temberg  und  graf  zu  Hals,  und  wir  die  burgermeister  und  rete  der  stete  K&rnberg  Rotem-  is 
bürg  Windsheim  Weissenburg  und  Sweinfurt  bekennen  und  tun  kunt  offenlich  mit  disem 
briefe  allen  den  die  in  sehen  oder  hören  lesen  :  das  wir  von  gebotes  und  geheisses  wegen 
dcö  allerdurchleuchtigisten  fursten  und  heren  hem  Wenczlaus  Romischen  kunigs  zu  allen 
Zeiten  mercrs  des  reichs  und  kunigs  zu  Behem  unsers  lieben  gnedigen  heren  von  solicher 
grosser  unfride  gebrechen  und  rouberey  wegen,  die  lange  czeit  in  disen  landen  gewesen  ta 
und  noch  sein,  mit  demselben  unserm  heren  dem  kunig  einhelliclich  uberein  worden 
sein  diser  hernachgeschribenn  Ordnung  stük  und  artikele,  die  derselb  unser  herre  der 
kunig  mitsampt  uns,  dieselben  gebrechen  unfrid  und  rouberey  zu  weren  zu  understen 
und  guten  fride  zu  machen,  mit  wolbedachtem  mute  gutem  rate  und  rechter  wissen 
geordinieret  geseczet  und  gemachet  hat,  als  das  soliche  majestatbrive,  die  doruber  gegeben  sa 
sein,  eygentlichen  usswisen.  [folgen  die  art.  1 — 14  von  nr.  302,  wo  man  sehe  die  Varian-- 
ten  B  und  C;  darauf  fährt  unsere  Urkunde  also  fort :  ]  und  wir  obgenante  Lamprecht 
zu  Babenberg  und  Fridreich  zu  Eysteten  bischöfe,  Ruprecht  der  junger  pfallczgraf  bey 
Rein  und  herczog  in  Beyern,  Fridreich  der  elter  Johans  und  Fridreich  der  junger  burg~ 
graven  zu  Nürnberg  haben  gelobt  bey  unsern  fürstlichen  eren  und  trewen  und  geloben  so 
in  craft  dicz  briefs,  und  wir  obgenanter  Johans  lantgrafe  bey  unsern  trewen,  und  wir  die 
burgermeister  und  rete  der  egenanten  stete  Nürnberg  Rotemburg  Windsheim  Weissen- 
burg und  Sweinfurt  haben  gelobt  bey  unsern  eiden  und  geloben  in  craft  dicz  briefs,  alle 
vorgeschriben  Ordnung  stuke  und.  artikele,  die  von  uns  und  von  unser  yglichen  in  disem 
brief  begriffen  sind ,  stete  veste  und  unverruket  zu  halden  und  zu  volfüren  an  alles  ge-  S6 
verde.  und  des  zu  Urkunde  geben  wir  disen  brief  versigelt  mit  unserer  ^  YorgenarUen 
fursten  yglichs  und  der  egenanten  stete  yglicher  anhangunden  insigeln,  geben  zu  Nürn- 
^^^.  berg  nach  Crists  geburd  drewczenhundert  jar  und  dornach  in  dem  sibenundnewnczigi- 
stpt.  20  stem  jare  an  sant  Matheus  abende. 


a)  B  mit  AhkärMungj  nnserr  t . 


4Q 


'  An  diesen  Burggr.  Friderich  VI  ist  su  denken  in  den 
beiden  Urkunden  vom  18  August  1898  in  Mon.  ZolL  e,  26 
nr.  26  und  vom  2  Sept.  1898  ib.  p.  27  nr.  27,  da  der  obeti 
gleichfalls  erwäfmte  Friderich  der  ältere  [V]  schon  am 
21  Jan.  1899  gestorben  war.  In  jener  erscheint  er  als  Haupt- 
mann der  Einung  zu  Beyren  und  zu  Francken;  in  dieser 
kommt  er  vor  als  ein  Hauptmann  von  des  Reichs  wegen 
über  die  Einung,  ausgerückt  mü  Hilfe  und  Dienste  des 
Lamppfechlen  zu  Bamherp,  Fridrichen  zu  Eijstet,  Pf.  Riiep- 


pr echten,  Conrat's  Herren  zu  Weinsperg,  Worcziboy*svon 
Swinar,  und  anderer  Herren  Ritler  und  Knechte  in  dem 
Lande  zu  Francken  und  an  der  Pawnach  gesessen  die 
mit  einander  in  Einung  und  in  dieses  Burgyrafen  Dienst 
und  Hilfe  sind,  und  der  Nuerenberger  und  WeyssenbuT'  a& 
ger  die  mit  ihm  in  Einung  sind.  (Die  Worte  und  ihme 
zugeben  —  Weissenburg  in  Hist.  Norimb.  dipL  822  sind 
wol  eine  Kombination  Wölckems  aus  letzterer  oder  einer 
ähnlichen  Urkunde  und  dem  art.  3  in  untrer  nr.  802,) 


D.  Landfriedon  und  Raubschldsser. 


487 


304.  K.  Wenzel  gebietet,  daß  zerstörte  Raübachlösser,  zunächst  Spieß  Löwenstein  Leupoltstein,    n^7 
nicht  wider  gebaut  werden^  und  daß  alle  Fürsten  und  Städte  sowie  insbesondre  Nüm-  ^^^-'^ 
berg  die  Vollmacht  haben  sollen  jeden  derartigen  Versuch  zu  vereiteln.  1397  Nov.  19 
Nürnberg. 

5  AuB  Münch,  R.Ä.  Reichsstadt  Nürnberg  Nachtrüge  fasc.  58  XII  %  or.  mb,  c.  tig.  pend.  (hängt  cm  tchwarz 

und  getber  Seidenschnur). 
Gedruckt  ^,  Chr.  l,  4S9  f.  aus  Münch.  R.  A.  fasc.  53  X  "/«  or.  mb.  c.  «ig.  pend.  (tcfiänt  doch  umere 
Vorlage  zu  eein). 

Wir  Wenczlaw  von  gotes  gnaden  KomiBcher  kunig  zu  allen  czeiten  merer  des  reiche 

10  mSBl  kunig  zu  Beheim  bekennen  und  tun  kunt  offenlichen  mit  diesem  brive  allen  den  die 
in  sehen  oder  hören  lesen  :  umb  die  vesten  und  hewser,  zum  Spieß  das  der  vom  Berge 
was ',  der  Lewenstein  das  man  anders  nant  das  Newehawse  das  der  von  Eglofstein  was , 
und  euch  der  Leupoltstein  *,  zu  denselben  vesten  und  hewsern  und  doruss  grosse  und  vil 
rawberey  und  ander  untat  und  beschedigung  landen  und  luten  geschehen  sind,  der  wir 

15  nicht  lenger  vortragen  weiten,  dorumb  euch  die  obgonanten  vesten  und  hawsere  von 
unsern  und  des  heiligen  reichs  wegen  gebrochen  worden  sind,  dorzu  unsere  und  des 
reichs  fursten  und  stete  und  mit  namen  unsere  und  des  reichs  liben  getrewen  die  von 
Nuremberg  von  unsers  geheisses  und  gcbotes  wegen  geholfFen  haben',  haben  wir  mit 
wolbedachtem  mute  rechter  wissen  und  gutem  rate  unserr  fursten  und  getrewen  geseczt, 

20  wollen  und  seczen  euch  in  craft  dicz  brives  und  Romischer  kuniglicher  mochte  :  das  die 
vorgenanten  vesten  und  hawsere,  und  ab  euch  icht  anderr  vesten  und  hawsere  von  unsern 
und  des  reichs  wegen  gebrochen  wurden  d(H'zu  sie  unsbeholffeil  weren,furbas  ewiclichen 
ungebawet  zustoret  und  wüste  beleiben  sollen,  und  das  nyemande,  wer  der  sey,  in  dheinen 
kumftigen  czeiten  derselben  hawser  dheins  wider  bawen  aufrichten  noch  anvahen  sol  in 

25  dheine  weis,  wer'  es  aber  das  yemande,  wer  der  wer',  solicher  gebrochner  hewser  dheins 
doruber  wider  pawen  oder  anvahen^  wolt,  welichs  hawse  oder  vesten  undalsofte  das  wer', 
sollen  fursten  und  stete  alle  und  igliche  besunder  und  mit  namen  unsere  und  des  reichs 
liben  getrewen  die  von  Nuremberg,  sie  selber  alleine  und  wer  in  darzu  beholfcn  sein  wil, 
über  alle  und  igliche  solche  gebrochen  hewsere  und  vesten  gancze  und  volle  macht  und 

30  gewalt  haben,  das  zu  weren  und  zu  understen,  und,  ab  ichtes  an  ir  dheinem  gepawet 
oder  angevangen  werde,  als  ofle  und  dicke  das  wer',  wider  abzunemen  und  zu  erprechen, 
und  doran  suUen  sie  wider  uns  noch  yemand  anders  nicht  gefrevelt  noch  getan  haben, 
und  sollen  euch  mit  namen  die  Von  Nuremberg  und  ander  stete  nyemanden  dorumb  ichtes 

a)  or.  anfrabeo. 


36  '  Außer  dem  Revers  der  RÜter  Heinrich  und  Eberhard 
vom  Berge  wegen  des  Zugs  gegen  ihre  Festen  Spyeße  und 
Weyssendorfivomu  Okt.  1897,  gedruckt  St.  Chr.  i,4saf.y 
Regest  in  Reg.  Boic.  ii,  iii)  vgl.  auch  noch  die  Erklärung 
des  Eberhart  von  Eglofstein  vom  6  Okt.  1897  in  Reg.  Boic. 

40  iij  HO,  die  des  Dietrich  von  Wiesenlau  vom  21  Okt.  ib. 
pag.  112 ,  und  die  des  Hans  Erkinger  und  Heinrich* s  und 
Wilhelm's  von  Sawtisheim  vom  M  Okt.  ibid.  —  Siehe 
iWölckern)  HUt.  Norimb.  dipl.  822  f. 

*  St.  Chr.  1,  429  nt.  i  bemerkt  Kern  :  Leupoltstein 
45  war  von  den  Bischöfen  von  Bamberg  an  die  von  Wisen- 

thau  zu  Lehen  gegeben,  vgl.  Oesterreicher  Denkwürdig k. 
d.  fränk.  Gesch.  2,82,  88. 

*  Das  Münchener  R.  A.  Repertorium  hat  noch  folgende 
Angaben  aus  dieser  Zeit ,  unter  nr.  879  und  880  :  einmal 

60  1897  Okt.  5  {Fr.  vor  Dionys.)  gelobt  Hanns  von  Aufsezz 


nichts  mehr  wider  den  R.  K.  Wenzei  König  zu  Böhmen 
noch  wider  andere  Fürsten  Herren  und  Städte  zu  thun , 
auch  der  Sicuit  Nürnberg  und  den  ihrigen  alle  abgenom- 
mens  Habe  wider  zu  erstatten  und  8  Jahre  jenseits  des 
Lombard.  Gebirges  sich  zu  enthalten,  c.  4  sig.,  in  dem 
fasc.  68  wie  unsre  Urkunde;  sodann  1897  Okt.  28  (Erittig 
nacli  Ursulas)  versprechen  Ulrich  Wilhelm  und  Fridrich 
der  junge  von  Lysperg  für  sich  und  für  ihren  Vetter  Fri- 
drich von  Lysperg  den  älteren,  auch  für  aUe Lysperge 
die  noch  nicht  zu  ihren  Tagen  gekommen  sind  und  Theil 
haben  an  der  Feste  Lysperg,  daß  ihre  Feste  kein  Raub' 
nest  mehr  sein  soll,  in  dem  gleichen  FascikeL  —  VgL  über 
Belagerung  des  Hauses  Rußenberg  die  Urkunde  des  Münch. 
R.  A.  vom  19  April  1898.  —  Ueber  die  8  Sddösser  unsrer 
nr.  804  vgl.  unsre  nr.  809  und  Hist.  Norimb.  dipl.  { Wöl- 
ckem)  822  f. 


Nov.  19 


488  Reichstag  zu  Nürnberg  im  September  und  Oktober  1397. 

1997  schuldig  sein*,  mit  urkunt  dicz  brives  vorsigelt  mit  unserr  kuniglichen  majestat  insigel, 
geben  zu  Nuremberg  noch  Cristes  geburt  dreyczenhundert  jare  und  dornoch  in  dem 
sibenundtiewnczigisten  jaren  au  sand  Elzbethen  tage  unserr  reiche  des  Behemischen  in 
dem  fumfunddreissigisten  und  des  Romischen  in  dem  czweyundczweinczigisten  jaren. 

Ad  mandatum  domini  regis 
[in  ver8o]  R.  Petrus  de  Wischow.         ^^nceslaus  patriarcha  Anthfocent«.  cancellarius. 


U4rs2 


i898^  305-  Eine  Anzahl  genannter  Fränkischer  und  Bairischer  Reichsstände^  machen  die  von  ihnen 
getroffene  Vereinbarung  bekannt y  durch  welche  die  kön.  Landfriedensordnung  vom 
20  Sept.  1397  nr.  302  verschärft  und  bis  11  Nov.  1399  verlängert  wird,  nebst  Besttm- 
mungen  über  Münze  und  Landfriedenszölle.  1398  Merz  2  Nürnberg.  lo 

Z  au«  Berlin.  Geh.  Hausarchiv  or.  mb.,  mit  9  Sigel^chnüteHf  aber  nur  7  vorhandnen  Sigein,  nemüch 
1)  Lamprecht  von  Bamberg  a)  der  Reihenfolge  nach  Friderich  von  Eichetädt  (die  rothe  Sigelplatte 
innerhalb  der  Wachakapeel  t eheint  abtichtlich  ruiniert  zu  sein,  nur  zwei  kleine  Rette  eind  von  der 
Umschrift  übrig)  8)  Ruprecht  von  der  Pfalz  4)  Johann  und  6)  Friderich  Burggraf  von  Nürnberg 
e)  Johann  von  Leuchtenberg  7)  leer  (o.  Zw.  Albrecht  von  Leuchtenberg)  8)  Stadt  Nürnberg  9)  leer  15 
(0.  Zw.  Weißenburg) ;  ohne  Ärchivsignaiur,  auch  ohne  gleichzeitige  Aufschrift  oder  Registraturbe- 
merkung,  auf  der  Rückseite  nur  eine  Inhaltsangabe  aus  17  Jahrhundert.  Das  Pergament  hat  in  den 
Falten  z.  Th.  sehr  durch  Brücket  übrigens  audi  durch  stellenweises  Verblassen  der  Schrift  in  Folge 
von  Feuchtigkeit  gelitten;  die  Ergänzungen  aus  0  sind  in  Kursive  gedruckt f  übrigens  sind  durcJi 
Ammonium  hydrosulphuratum  einige  Stellen  deutlicher  erkannt  worden  als  in  den  Mon.  Zoll.  Da  20 
das  Original  für  den  Umlaut  des  langen  und  des  kurzen  u  das  fl  gebraucht,  so  konnte  im  Ab- 
druck dieses  Zeichen  auch  da  für  den  Umlaut  des  kurzen  u  durchgeführt  werden,  wo  das  OriginaL 
was  promiscue  auch  vorkommt,  ü  dafür  anwendet. 

0  coli.  Münch.  R.  A.  Nürnb.  R.  St.  Nacliträge  fasc.  54  XII  %  or.  mb.  c.  9  sig.  pend,  wovon  das  siebente 
fehlt,  wahrscheinlidi  das  Albrechfs  von  Leuchtenberg,  da  aile  andern  Sigelder  Theilnehmer  vorhan^  S5 
den  sind;  nur  der  Pergamentstreif  ist  da,  man  sieht  aber  nicht  daß  er  gebraucht  wäre;  die  Reihen- 
folge wie  oben,  alles  fast  ganz  unversehrt;  keine  gleichzeitige  Bemerkung  auf  der  Rückseite. 

Gedruckt  bei  Minutoli  Frid.  I  Kurfürst  p.  83-88  nr.  i;  in  Mon.  Zoll.  €,  2-9  nr.  a  aus  Z,  die  unlesbaren 
Stellen  ergänzt  aus  einer  copia  vidimata  imk.  Hausarchiv  zu  Berlin,  weiche  von  1725  Mai  5  Onoiz- 
bach  datiert  und  nach  dem  im  hiesigen  bochfürstlicben  Archiv  befindlichen  Or.  (0.  Zw.  auch  Z)  an-  90 
gefertigt  ist  als  das  Or.  bereits  nicht  mehr  unverletzt  war,  daher  ErgänzuTigen  nicht  immer  gut  (vgL 
nr.  802  Var.  M);  die  2-  burggräflichen  Sigel  betr.  s.  pag.  100  beinr.  94  und  die  Abbildungen  ö,  218 
und  6,  9. 

Die  Urkunde  nr.  802  vom  20  Sept.  1897  ist  eingeschalte  in  Z  und  0  sowie  in  beiden  angeführten 
Drucken.  3^ 

• 

Wir  Lamprecht  von  gotz  gnaden  byschoff  zu  Babemberg,  und  von  desselben  gnadeu 
Fridrich  byschoflf  zu  Eysteten ,  Ruprecht  pfaltzgrave  bey  Reyn  und  hertzog  in  Beym , 
Johans  und  Fridrich  burggraven  zu  Nuremberg,  Johans  und  Albrecht  lantgrafen  zum 
Lewtemberg,  und  wir*  die  burgermeister  und  rete  der  stete  N&remberg  und  Weissemburg, 
bekennen  und  tun  kunt  offenlichen  mit  disem  brief  allen  den  die  in  sehen  oder  hören  40 
lesen  :  als  der  allerdurchlewchtigst  fürste  unser  gnediger  herre  her  Wentzlawe  Römi- 
scher kdnig  zu  allen  zeiten  merer  dez  reichs  und  künig  zu  Beheim ,  soliche  grozze  unfride 
und  rawbrey ,  die  lange  zeit  in  disen  landen  gewesen  und  noch  sein ,  ze  wem  ze  untersteen 
und  guten  fryde  ze  machen,  mit  uns  vorgenanten  fftrsten  herren**  und  steten  ordnunge 
und  lantfride,  der  er  mitsampt  uns  einhelliklichen  uberkumen  ist,  gesetzet  gemacht  und  4& 
darüber  seiner  kuniglichen  majestat  brief  geben  hat  die  von  wort  zu  wort  lawten  also 
[folgt  nr.  302,  wo  man  sehe  die  Varianten  ZOM;  darauf  weiter  so :] ,  und  als  auch  darnach 
der  egenant  unser  herre  der  Römische  künig  von  solichs  £rids  und  unfrids  wegen  mit  uns 

a)  0  nach  wir  2  Punkte,    b)  Ozwei  Punkte  vor  fureten  und  vor  hcrreu. 

'  Vgl.  St.  Chr.  1, 195,  aa.  50 

^  Nahezu  dieselben  wie  in  nr.  802  und  803;  vgl.  die  Einleitung  zu  diesem  Taj  lit.  D. 


D.  Landfrieden  und  Raabschlösser.  489 

geredt  und  uns  bevolhen  gegunnet  und  erlawbt  hat  alle  und  ieglicli  sach  stftgk  punt  und    '99s 
artikel,  die  darüber  in  der  vorgeschriben  Ordnung  begriffen  sein  und  geschriben  steen,     "^'^ 
ze  mem  ze  myndern  ze  erlengem  ze  kürtzen  ze  lewtern  und  davon  ^  und  darzu  ze  setzen 
wie  wir  dez  mit  einander  e  jnige  und  einheUiklichen  ze  rate  werden :  also  sein  wir  darumb 

5  einheUiklichen  Aberkomen  ze  rat  worden  und  haben  uns  mit  einander  vereinet. 

[1]  Zum  ersten  von  der  antzal  wegen,  die  wir  und  unser  yeglich  haben  und  dar- 
leihen sullen,  sein  wir  zu  rat  worden,  daz  ein  yeglich  fürst  herr  und  stat  an  seiner  anzal 
spiezz  schüczen  und  lewte  darleihen  und  haben  sol  dez  vierteils  mer  dann  in  dem  vorge- 
nanten unsers  herren^  dez  kunigs  brief  ist  begriffen. 

10  [2]  Damach  von  dez  hawptmans  wegen  sein  wir  eing<^  worden,  daz  der  die  sechs, 

die  wir  zu  im  kiesen  und  dargeben  suUen,  zu  im  manen  und  vordem  mag,  ez  sey  umb 
zug  ze  tun  oder  umb  ander  sach  warumb  daz  sey,  daz  die  ainnunge  und  den  lantfiride 
antriffet,  als  oft  in  dez  noturfftig  dünken  wirdt.  und  sollen  auch  dieselben  sechs,  die  wir 
geben  suUen  zu  dem  hawptman,  swem  zu  den  heiligen,  daz  sie  geleiche  richter  und  ur- 

]5  teiler  sein  on  geverde ;  und  als  offt  ir  einer  verkert  würde,  wer  dann  an  sein  stat  gesetzt 
wirdt,  der  sol  yeder  dez  auch  also  swem.  und  mag  auch  der  hawptman  wol  richten  lassen 
über  verlewmunt  und  schedliche  lewte,  waz  man  der  vindet  oder  begreyffet,  ez  sey  auf 
slozzen  oder  sust  anderswo  wa^  daz  ist. 

[d]  Darnach  als  in  dem  egenanten  unsers  herren  dez  kunigs  brief  begriffen  ist :  ob 

80  wir  gemant  und  ze  veld  ziehen  würden  und  belib  dann  der  merer  teil  unter®  uns 
awssen,  daz  dann  der  mynder  teil,  der^  also  ze  velde  gezogen  wer',  zu  demselben  mal 
wider  heim  ziehen  müg,  und  daz  im  daz  an  seinem  gelübde  und  iTiaigel^  keinen  schaden 
bringen  sülle:  sein  wir  ze  rate  worden,  daz  derselb  artikel  absein  sol.  und  haben  uns 
darumb  mit  einander  vereynet  also  :  wenne  und  als  oft  ez  geschiht  daz  der  hawptman 

25  mant  umb  hilff  und  zuge,  so  sol  ein  yeglich  fürst  herre  und  stat  sein  anzal  volks,  als  vil 
ym  dann  aufgesetzt  wirt,  zu  dem  hawptman  schiken  auf  den  tag,  als  er  dann  gemant  ist  9 
on  geverde;  wer'  ez  aber  daz  dhein  furste  herre  oder  stat  sein  oder  ir  anzal  zu  dem 
hawptman  also  niht  schikten,  welches  anzal  dann  awssen  belib  gar  oder  ein  teil,  oder,  so 
sie  zu  dem  hawptman  komen  wem,  wider  dannen  riten  ee  der  zuge  ende  het,  derselben^ 

30  solt  yeglicher,  ez  wer'  fÜrste  •• '  herre  oder  stat,  als  vil  und  an  seiner  oder  irer  antzal^ 
gepreche,  dem  hauptman  geben  für  yeden  spieße  ye  daz  monade  zweintzig  gülden  als 
lange  der  gepreche  der  anzal  wert;  und  von  demselben  gelt  sol  der  hawptmann bestellen 
ander  spieß  als  vil  der  awssen  beliben  oder  von  im  geczogen  wem,  und  möchte  dieselben 
spieße  besteUen  so  er  nehst  möhte;  und  waz  er  die  neher  bestellt  dann  ye  einen  daz^ 

86  monad  umb  zweintzig  gülden ,  so  solt  daz  übrig  gelt  gemaynem  nutze  und  dem  lantfride 
ze  statten  komen ;  und  ob  auch  daz  wer'  daz  der  hawptman  der  spieß  gar  oder  ein  teil  niht 
bestellt,  so  solt  der  fürst  herre  oder  stat,  dez  anzal  gepreche,  daz  gelt  dennoch  alles 
richten  und  bezalen,  und  daz  solt  gemaynem  nutze  dez  lantfrids  an  kost  und  andern 
dingen,  der  man  darzu  bedarff,  ze  statten  komen;  und  darzu  sol  auch  der  hawptman  die- 

40  selben  fürsten  herren  oder  stete,  der  anzal  dann  geprochen  ist,  zu  im  betegen;  und  waz 
dann  der  hawptman  und  die  sechs  die  mit  im  über  den  lantficide  gesetzt  sein  oder  der 
merer  teil  unter  in  erkennen  und  sprechen,  daz  dieselben,  ez  sein  furMen  herren  oder 
stete,  der  anzal  also  geprochen  ist,  von  solichs  geprechens  und  auch  der  ungehorsamkeit 

a)  0  zweimal,    b)  deutUdi  m  O.    c)  Z  enigf  0  eynig.    d)  0  wo.    e)  O  deuiUeh  unter,    f)  0  vtrtehr.  dar.    g)  O  d^ut' 
45  lieh  ixuigel.    h)  Z  derselbe ,.  O  derselben,    i)  dU  2  Punkt€  fehlen  O.     k)  O  anccal.     1)  von  dem  a ,  das  »ieher  in 

Z  daeiamdf  iet  noch  der  oberste  Haken  zu  eehen;  ganM  deutlich  O  das;  «o  iet  dann  der  Sinn  der:  um  wieviel  er 
dUee  Spieße  woJf eiler  beeteüt  ale  naeh  dem  obigen  AneaU  von  twaneig  Gulden  für  je  einen  Spiefi  im  Monot,  dae 
eoU  dem  allgemeinien  Nuteen  und  dem  Landfrieden  eu  gute  komwun. 

*  nr,  802  art,  10. 

Dentsehe  Belehstagi-Akten  H^  62 


490  Reichstag  zu  Nürnbei^  im  September  und  Oktober  1397. 

i898  wegen  leyden  und  tun  s&llen,  daz  sol  ein  yeglich"  furste  herre  und  stat  voUfftren  halten 
und  tun  zu  dem  gelt^  daz  sie  von  den  spiessen  geben  euUen  als  vor  geschriben  und  be- 
griffen ist;  und  umb  daz  alles,  als  vor  gescbriben  stet  von  der  anzal  wegen,  sol  ein  jegli- 
cher furste  herre  und  stat  dem  hawptman  gewisheit  tun  und  gut  bürgen  und  geysel  setzen, 
die  im  geloben  suUen,  wenn  sie  der  hawptman  darumb  mane,  daz  sie  dann  mit  ir  selbe  s 
leiben  einreyten  und  leisten^  sftUen,  und  awz  den  steten,  dahin  sie  gemant  werden,  niht 
k6men,  als  lange  biz  dieselben  fursten  herren  oder  stete,  der  bürgen  und  geyselsie  sind, 
daz  vorgenant  gelt  alles  von  irer  anzal  spieß,  die  dann  geprochen  ist,  gerichtet  und  be- 
zalet,  und  darzu  alles  daz  volfftret  awsgericht  und  getan  haben,  daz  in  der  hawptman 
und  die  sechs  oder  der  merer  teil  zu  demselben  ^  gelt  darumb  ze  pen  aufgelegt  haben ,  lo 
gentzlich  on  geverde. 

[4]  Wer'  auch  daz  uns  oder  unser  dheinem,  ez  wer'  furste  herre  oder  stat,  oder  dem 
hawptman  widersatze  würde,  also  daz  den^  hawptman  und  die  sechs,  die  mit  im  über 
dise  ordnunge  und  lantfryd  gesetzt  sein,  dez  notürft  deweht,  von  waz  oder  welicherley 
Sache  daz  wer',  so  möchten  sie^  fürsten  herren  unc^^  stete  wol  manen,  daz  sie  sich  merten  i5 
und  volk  zuschikten,  oder  daz  volk  myndern,  nach  markzal  als  in  diser  Ordnung  und 
eynunge  ist  begriffen. 

[5]  Und  wir  sein  auch  mit  einander  eynig  worden,  daz  dise  ordnunge  gesecze 

lantfryde  und  eynunge,  als  vor  und  hernach  geschriben  stet,  wern  besteen''  beleiben 

i89B    und  von  uns  allen  gehalten  werden  suUen  biz  auf  sant  Merteins'  tag  der  schierst  kumpt  m 

Nciv.ii  ^21^  nach  demselben  sant  Merteins  tag  über  ein  gantz  jar;  und  darüber  sol  ez  in  allen 

stucken^  punten  und  artikeln,  alz  in  dem  vorgenanten  unsers  herren  dez  künigs  und 

auch  in  disem  unserm  briefen'  ist  begriffen,  beleiben  und  besteen. 

[6]  Und  sein  auch  wir  umb  soliche  ordnunge  und  lantfryde  darzu  mit  einander  ejnig 
worden,  ob"*  daz  wer'  daz  jemanden"  unter  uns°  fursten  herren  oder  steten  oder  unsem  ss 
rittern  knechten  lewten  oder  dheinen  den  unsem,  die  in  disem  lantfride  begriffen  sind, 
zu  frischer  tat  mit  nam  rawb  prant  oder  unrecht  widersagen  beschedigt  angriffen  oder 
beswert  würde,  darzu  sol  der  hawptman,  alspald  er  dez  gewar  wirt,  tun,  und suUen  auch 
die  nehsten,  da  die  tat  geschehen  i^,  nacheylen,  alspald  siedezgewar  oder  ermant  werden, 
und  darzu  tun,  und  daz  auf  recht  behalten  gleicherweyse  als  ez  ir  eigen  sache  und  gute  so 
wer'. 

[7]  Wer'  auch  ob  in  disem  lantfiride  und  kreissen  als  er  begriffen  ist  yemande 
angriffen  beschedigt  oder  beswert  Würde,  ez  wer'  mit  prant  rawb  mort  name^  oder 
unrecht  widersagen,  alspald  daz  dem  hawpünan  ze  wissen  getan  oder  geklagt  wirt,  so  sol 
er  den  Sechsen,  die  über  den  lantfridmit  im  gesetzt  sind,  zesamengepieten.  und  wie  dann  ss 
der  hawptman  und  die  sechs  oder  der  merer  tejl  unter  in  ze  rat  werden  waz  man  dann 
darzu  tun  suUe ,  dabe j  sol  ez  beleiben. 

[8]  Wer  auch  vor  disem  lantfride  beklagt  wirdet,  wil  der  solicher  sache,  darumb 
man  in  beklagt,  beleiben  bey  dem  hawptman  und  den  sechsen  die  darüber  geseczt  sind, 
so  sol  der  anklager  dez  auch  bey  dem  hawptman  und  den  sechsen  beleiben,  also  daz  die  m 
oder  der  merer  teil  zu  derselben  sach  beder  teyl  gewaltig  sein  sullen  on  geverd. 

[9]  Auclf  sullen  wir  vorgenanfe  fürsten  herren  und  stete  die  vorgenante  zeit  wider 
einander  niht  sein  on  ein  frewntlich  recht,  und  die  aynunge  und  lantfride  halten  als 
vor  geschriben  ist. 

%)Oha!ti  FwütU  nach  diMtm  Wort,  b)  da«  1 M  notk  nmm  ThM  vwhtayUn .  O  dtutlkik  gelt,  c)  0  AnMkk  leiitaa.  45 
d)  O  dtutUeh  demielben.  e)  O  der.  f)  0  wwti  Punktt  nath  dUaem  Wort,  g)  O  und.  h)  O  iten.  i)  ••  O. 
k)  Z  itnnkeni  O  stfiekeii.  1)  urtprUngUch  ttand  Z  an  diten  nnaem  briefen,  daher  derjtttige  FehUr;  O  einfach 
«btf^faUt  in  disem  nnsenn  brlefen.  m)  ob  Ut  wwtiftUo;  da»  Wort  Ut  durcKbro^en;  auch  0  ob.  n)  m  H^okU 
ziemUeh  tielur  doMuttehtn  yemandenn ,  auch  O  i»t  fUeht  gant  klar.  o)0  2  PunkU  naeh  dUtom  Wort,  p)  O 
geacheh.    q)  Z  da»  e  Hbtr  der  Zeil»  ge»ehrieben ,  0  nun.  50 


D.  Landfrieden  und  Raubschlösser.  49  X 

[10]  Wer'  auch  ob  man  dheinerley  zuge  oder  bilff  tet,  so  sol  nyemant  nihts  anders    '^>m 
nemen  dann  zeitlich  kost  und  futer  dez  er  die  yart  auff  dem  velde  bedarfif,  also  daz 
er  nihts  heimfür  noch  schik  hingeb  noch  verkawffe.  wer  daz  uberf&r,  daz  wil  man  für 
einen  rawb  halten^. 

6  [11]  Es  sol  auch  nyemant  dheinen  aigen  ritt^  niht  werben  noch  tun,  daz  er  ye- 

mant  angreiffen  well,  tet  ez  aber  yemant-  darüber,  so  sol  er  doch  llgen  auf  dem  seinen 
und  auf  niemantz  anders,  und  sol  nyemant  dheinen  schaden  damit  zuziehen,  oder  man 
wil  ez  für  einen  raup  haben. 

[12]  Es  sol  auch  nyemant  auf  keinen  gleichen  teyl  niht  werben  reiten  noch 

10  den  nemen.  wer  daz  tet,  daz  wil  man  für  einen  rawp  haben. 

[13]  Es  sol  auch  nyemant  fftter  pitten  dann  eyn  amptman;  der  mag  in  seinem 
ampt  wol  pitten^.  wer  ez  aber  darüber  tut,  daz  sol  man  für  einen  rawp^  haben. 

[14]  Wer'  ez  auch  daz  yemanden  umb  redlich  geltschulde  die,  die  im  schuldig 
wem,  angreiffen  wftrd,  der  sol  damit  pfentlich  gevarn  und  tun  als  recht  wer'. 

15  [15]  Auch  suUen  alle  der  fursten®  herren  und  stet  sloz,  die  in  disem  lantfrid  be- 

griffen sein,  umb  soliche  sach,  die  den  lantfrid  antreffen,  dez  hawptmans  offne  sloz 
sein,  wo  er  der  bedarff  zu  dez  lantfrids  notürfft. 

[16]  So  mag  auch  der  hawptman  yedem  man,  wen  er  zu  im  vordert,  von  dez  lant- 
frids wegen  fride  und  geleyt  geben. 

so  [17]  Ez  sullen  alle  fursten  herren  ir  amptlewte  ritter  und  kneht  und  die  rete  oder 

schepffen  in  den  steten  und  merckten,  die  in  disem  lantfride  gesezzen  sein,  swern  zu 
den  heiligen  disen  lantfrid  ze  halten  getrewlichen  on  geverde.  und  sich  mag  auch  nye- 
mant yerantwürten,  noch  man  sol  auch  nyemanden  helffen,  er  hab  dann  vor  disen  lantfride 
geswom. 

t5  [18]  und  man  sol  auch  richten  umb  waz  geschehen  ist  sider  data  dez  vorge-    la»? 

nanten  unsers  herren  dez  kunigs  brief  der  über  disen  frid  geben  und  hirynnen  begriffen  ^^^*'  *^ 
ist. 

[19]  Man  sol  auch  disen  lantfrid  niht  erlengern  noch  yerkern  noch  yemanden  mer 
dareyn  nemen',  wir  tun  ez  dann  alle  einhelliklichen;  awsgenomen  der  von  Winsheim 

80  und  von  Sweynfurt,  darumb  sullen  die  von  Nuremberg  gewalt  haben  hie  zwischen  und    ^^^ 
dem'  palmtag  nu  schierst,  daz  sie  die  wol  dareyn  nemen  und  bringen  mügen  mit  sulicher  jr«ri«/ 
hilff  und  anzal  als  vor  geschriben  stet,  wer'  auch  daz  wir  einhelleklichen  disen  lantfrid 
erlengten  oder  darynne  iht  merten  oder  mynderten,  dabey  sol  ez' beleiben  und  gehalten 
werden. 

85  [20]  Wir  sein  auch  einig  worden :  ob  dhein  müntzemeyster^  anders  slüge  dann*^ 

unsers  herren  dez  künigs  und  der  £(irsten  und  herren  brief  die  sie  über  die  müntz  geben 
haben*  awsweysen ,  zu  dem  sol  der  hawptman  oder  wer  sie  ankumt  richten  als  zu  velschern 
von  recht. 

[21]  Gleicherweyse  ob  yemand  pözz  gelt  in  daz  land  oder  in  die  stete  precht,  den 

40  mag  man  daz  gelt  nemen  und  zu  dem  und  derselben  yeglichen  auch  richten  alz  zu  vel- 
schern. und  sol  dieselben  noch  solich  müntzmeister  dheinerley  fride  freyung  noch  geleit 
niht  helffen  noch  fürtragen. 

a)  0  haben,     b)  0  rite,     c)  0  beidemal  biten.     d)  hinter  rawp  iUhi  ein  hedetUungeloeee  Zeichen  wnmütelbar  ange- 

eeMoeeen,  ee  iet  kein  eigentUehee  t,  daher  nicht  rawpt  nu  leeen;  O  einfach  rawp.      e)  0  8  Punkte  nach  dieeem 

45  Wort,    t)  0  den.    g)  Z  dae  e  twiechen  s  und  m  iet  über  die  Zeile  geeehri^en  »wiechen  m  und  o  {echeint  m&ntse  • 

moyster},  0  m&nczmeiflter.    b)  O  add,  als. 

*  VgL  MinutoU  Frid,  I  Kurf.  p,  89  ff.  nr,  M.  (85.  *  Vgl  nr.  lao-ieo, 

8€.)  87. 


492  Reichstag  zu  Nürnberg  im  September  und  Oktober  1397. 

1B9B  [22]  Auch  sein  wir  mit  einander  zu  rate  worden  umb  die  zöl  1  e,  daz  man  die  redlichen 

besetzen  und  legen  sol  an  die  stete  da  sie  vormals  in  dem  lantfrid  gelegen  sein ;  ez  wer^ 
dann  daz  ein  teyl  zöUe  nicht  gelegenlich  wem,  die  sol  man  an  gelegenlich  stete  legen, 
und  sol  von  den  zollen  nemen  alz  vil  alz  man  vor  genomen  hat.  und  sol  einem  hawptman 
ein  genant  gelt  davon  geben  als  man  zu  rate  wirdt.  und  waz  daran  überbleibt,  daz  sol  s 
gemaynem  nütz  und  dem  lantfride  ze  statten  komen.  wer'  aber  daz  daran  icht  zerünne, 
daz  sol  man  dem  hauptman  erfüllen,  also  daz  fÜrsten  herren  und  stete  daran  geben  suUen 
yederman  nach  seiner  markzal.  und  wenn  dise  ordnunge  lantfride  und  ajnung  awsget, 
so  sullen  auch  dann  solich  zAU  alle  absein  und  furbaz  niht  mer  genomen  werden. 

Und  dßz^  ze  Urkunde  geben  wir  vorgenanten  fursten  und  herren  und  auch  die  stete  lo 
Nuremberg  und  Weissemburg  disen^  brief  versigelt  mit  unsern  anhangenden  insigeln,  der 
t89a    S^^^  ^  ^^  Nuremberg  am  samstag  vor  dem  suntag  als  man  singet  reminiscere  in  der 
Mtn  2  vasten  nach  Cristi  gepurt  drewzehenhundert  jar  und  in  dem  achtundnewntzigsten  jare. 


189B    306.  K,  Wenzel  gebietet  dem  Burggrafen  Friderich  VI  als  Hauptmann  der  Einung  nr.  302. 

303,  305  und  den  Sechsem  derselben  sowie  insbesondre  der  Stadt  Nürnberg,  die  eroberte  ts 
Feste  Eeicheneck  von  Grund  aus  niederzvbrechen  *.  1398  Juli  10  Nürnberg. 

Aus  Münch.  R,  A.  Reichsstadt  Nürnberg  Nachtrüge  fasc.  54  XII  '/b  ^'  chorU  Hl.  pai.  c.  Hg,  in  fjerso 
impr.  laeio,  auf  der  Rückseite  eteht  von  gleichzeitiger  Hand  ain  brif  von  Reichenek  wegen,  die 
Urkunde  ist  in  Stücke  zerrissen. 

Kern  in  St.  Chr.  i,  427  nt.  i  weist  eine  Abschrift  nach  im  Nümb.  A.  K.  Kopialbuch  nr.  668  foL  in^,  sofut  so 
gleichzeitige  Abschriften  des  u  und  lö  Jahrh.  enthaäend,  während  diese  Urkunde  von  einer  Bcmd 
des  17  Jahrh.  unter  Verweisung  auf  die  Archivbezeichnung  des  Originals  nachgetragen  sei;  eine 
Stelle  daraus  gedruckt  l.  c.  4»7, 14  f.  in  dem  dort  von  Kern  gegebenen  Regest. 

Wir  Wenczlaw  von  gotes  gnaden  Romischer  kunig  zu  allen  zeiten  merer  des  reichs 
und  kunig  zu  Behem  embieten  dem  hochgebornen  Fridrichen  burggraven  zu  Nürnberg  25 
unserm  lieben  swager  fursten  und  houptman,  und  den  sechsen  die  mit  im  über  die  ejnung 
die  wir  gemachet  haben  geseczet  sind,  und  mit  namen^  den  bürgern  der  stat  zu  Nürn- 
berg unsern  und  des  richs  lieben  getrewen,  unser  gnad  und  alles  gut.  hochgeborner^  und 
lieben  getrewen.  wir  heyssen  und  gebieten  euch  allen  und  yglichem,  das  ir  die  vesten 
Reichenek,  die  yczunt  gewunnen  ist,  von  stad  an  genczlich  undgar  vongrund  auf  nider-  so 
brechen,  und,  was  schedlicher  lewte  doruff  begriffen  sein ,  das  ir  von  den  euch  unver- 
czogenlichen  richten  heissen  sollet  als  recht  ist  und  als  solich  obgenan^  unser  eynuDg 
eygentlicher  usswiset.  und  lasset  des  nicht  in  dhein  wis,  bey  unsern  hulden.  geben  zu 
Nürnberg  des  mittwochens  vor  sant  Margreten  tage  unserer®  reiche  des  Behemischen  in 
juu  10  dem  36  und  des  Romischen  in  dem  23  jaren.  ss 

Ad  mandatum  domini  regis 
Johannes  de  Kirchen. 

a)  0  deutlieh  des.  b)  Z  disemi  0  dlsen.  c)  or.  nam  mit  Ueherstrieh.  d)  «ol  Amte  tti  ergäfusn.  e)  ttbgtkSrat , 
nnserrorf  nnierrf 

'  VgL  Falckenstein  Antiq.  et  memorab.  Nordg.  s,  I8I  f.  Aug.  lasa  aus  dem  Münch.  Rei(Juarchiv.  Weiteres  otM  tsee  40 

§  4,  und  Kern  m  St.  Chr.  1, 497.  VgL  im  Münch.  R.  A.  die  und  1899  in  Mon.  ZoU.  e  und  bei  MinuloU  Friedr.  I.  Vgl. 

Urkunden  vom  la  {und  zwar  hier  zwei)  und  is  Aug.  1898  insbes.  Nümb.  A.  K.  tod.  678. 
und  19  Mai  1899,  sowie  Mon.  ZoU.  €,  96  f.  nr.  M  vom  18 


B.  "Wirzburger  ^Streit.  493 

307.  K-  Wenzel  gebietet  dem  Burggrafen  Friderich  VI  und  seinen  Landfriedens -Sechsern    ^^^ 

sowie  edlen  Getreuen  des  Reichs  ^  den  trotz  dem  Verbot  nr.  304  etwa  vorkommenden 

Wideraufbau  von  Eaubschlössem,  die  von  Reichs  und  Landfriedens  wegen  gebrochen 

wurden,  zu  verhindern  mit  Hilfe  der  besonders  beauftragten  Stadt  Nürnberg.    1398 

5  Nov.  13  Zebrak. 

Au9  Müneh.  R.  A.  Reichsstadt  Nüroberg  Nachtrüge  fasc.  64  '/^  XII  or.  mb.  Hl,  pat.  c.  eig.  in  verto  impr., 
auf  der  Rüek$eüe  unten  Hnk$  von  gleichzeitiger  Hand  von.  dez  Spis  und  ander  hewser  wegen  di  di 
ainung  zebrochen  hot. 

Wir  Wenczlaw  von  gotes  gnaden  Romischer  kunig  zu  allen  czeiten  merer  des  reichs 

10  und  kunig  zu  Beheim  embieten  allen  forsten  geistlichen  und  wertlichen  und  mit  namen 
dem  hochgebornen  Fridrich  burggrafen  zu  Nuremberg  unserm  liben  swager  und  fursten 
und  den  sechsen  die  mit  im  an  dem  lantfride  siezen  und  allen  grafen  frejen  dinstluten 
ritt em  und  knechten  gemeinscheften  der  stete  merkte  und  dorffem  unsern  und  des  reichs 
liben  getrewen  unser  gnade  und  alles  gute.      wir  tun  euch  zu  wissen,  das  wir  mit  rate 

15  des  reichs  fursten  und  getrewen  von  Romischer  kuniglicher  mechte  ein  gesecze  und 
ordenunge  geschicket  und  gemacht  haben,  das  alle  hewser  und  vcsten ,  dovon  rewberey 
geschehen  ist,  die  unczher  gebrochen  sind  oder  hinach  von  des  heiligen  reichs  und  euch 
der  lantfride  wegen  gebrochen  wurden,  furbas  ewiclichen  sollen  ungebawet  und  zustort 
bleiben,  als  das  unsere  majestat-brive*  wol  usweisen.  dovon,  wer'  es  sache  das  yemant, 

so  in  welchem  adel  wesen  oder  wirden  der  sey,  solcher  zubrochner  hewser,  und  die  noch 
gebrochen  werden  als  vor  geschriben  stet ,  anvahen  bawen  oder  bessern  wolte  oder  von 
newes  aufrichten  wie  das  darqweme,  so  gebieten  wir  euch  allen  gemeinlichen  und  ewer 
iglichen  sunderlichen  ernstlichen  und  vesticlichen  bey  unsern  und  des  reichs  hulden, 
das  ir  das  von  unsern  und  des  reichs  wegen  weren  und  nicht  gestaten  sollet  in  dheine 

15  weis,  sunder,  wo  ir  das  derfaret  das  ichts  von  newes  aufgericht  wurde,  zu  stunt  abbrechet 
und  derniderleget  zustoret  und  wüstet  mit  hülfe  unserer'  und  des  reichs  stat  zu  Nuretii- 
berg ,  der  wir  das  sunderlichen  zu  tun  geboten  und  bevolhen  haben,  und  lasset  des 
nicht  in  dheine  weis,  als  libe  euch  sey  unser  und  des  reichs  swer  Ungnade  zu  vormey- 
den.       geben  zun  Betlern  nach  Cristes  geburt  dreyczenhundert  jare  und  dornoch  in  dem 

so  achtundneunczigistem  jaren  des  mitwochen  nach  sand  Merteins  tage  unserr^  reiche  des    gs98 
Behemischen  in  dem  36  und  des  Romischen  in  dem  23  jaren.  nov.is 

Ad  relacionem  Sigi«mundi  subcamerarii 
Franciscus  canonicus  Pragensis. 

E.  Wirzbnrger  Streit. 

M  308.  £  Wenzel  nimmt  die  11  genannten -Bu/ndesstädte  des  Stiftes  Wirzburg  in  seinen  und    '^^ 
des  Reichs  Schutz  und  steUt  sie  den  ilhrigen  Reichsstädten  gleich,  mit  Vorbehalt  der 
alten  Rechte  des  Bischofs.  1397  Okt.  13  Nürnberg. 

Aue  Sammlung  dee  Würzb.  hiet.  Vereine  nr.  66S  or,  mb.;  hat  längere  Zeit  als  Einband  eines  städtischen 
Steuerbuchs  gedient  und  ist  am  linken  Rande  verdorben  und  beschnitten;  scheint  das  Sigel  auf  dem 
40  Rücken  gehabt  zu  haben,  [keine  Einschnitte  im  Pergament.  Contzen,  Die  Sammlungen  d.  hist,  Ver- 

eins zu  Würzburg  isse,  hat  zuerst  auf  die  Wichtigkeit  dieser  Urkunde  aufmerksam  gemacht. 
Gedruckt  bei  Wegele,  Fürstbischof  Gerhard  und  der  Städtekrieg  im  Hochstift  Wirzburg,  NördHngen 
isei,  Beil  nr.  f  pag,  65-67,  mit  den  Lücken  des  Originals,  die  aber  nicht  überall  angezeigt  eind. 

Wir  Wenczlaw  von  gota  gnaden  Romischer  kunig  zu  allen  zijten  merer  des  riches 
45  und  kunig  zu  Beheim  bekennen  und  tun  kunt  offenlichen  mit  disem  brieffe  allen  den  die 

a)  or,  anMrr  ntibit  dem  Haken  om  SdUusi.    b)  äbgeküret ,  nnier  f 
*  nr.  S04,  vgl  nr.  90»  ort.  4, 


Okt.  IS 


494  Reichstag  zu  Nürnberg  im  September  und  Oktober  1397. 

i897    in  sehen  oder  hören  lesen  :    wanne  der  erwirdig  Gerhart  bischoff  za  Wirczpurg  unser  furßt 
und  Über  andehtiger  unsern  und  dez  heiligen  riches  stifft  zu  Wirczpurg,  der  des  heiligen 
richea  ein  mercklich  glide  ist,  an  sinen  sloßen  merckten  dorffern  renten  gulten  und  nftczen 
an  unsern  und  des  heiligen  riches  Urlaube  wißen  und  willen  also  swerlichen  vil  und  dicke 
verkümmert  verändert  empfromdet"  und  verseczt  hot,  daz  uns  und  dem  heiligten  riebe  & 
gröblichen  und  mercklichen  schaden  bringt  an  unsern  leben  dinsten  und  n&czen  die  uns 
von  dem  bisixan^  geburen,  und  wanne  auch  der  egenant  bischoff  Gerhart  denselben  stifft 
und  die  stete  swerlichen  angriffen  und  beschediget  hot  und  noch  teglichen  angre^  und 
be8chedigt\  t£7iewol  wir  doch  an  im  mutende  woren  daz  er  mit  denselben  steten  firide 
uffnemen  solte  :  so  weiten  wir  uns  zwischen  in  der  Sachen  underwinden  und  die  mit  der  lo 
minne  oder  mit  dem  rehten  noch  rate  des  heiligen  riches  fursten  edelen  und  getruwen 
vorrihten,  daz  igliches  teyle  bej  reht  und  gnaden  belibe  als  billich  wer',  und  do  derselbe 
bischoff  dem  nit  volgen  wolt  und  mercken  in  den  Sachen ,  als  wir  auch  vernftmen  haben 
daz  er  sin  selbes  nit  gewaltig  ist,  davon  derselbe  stiffte  leWterlich  nnderdrucket  und  ver- 
derbet wirt :  daz  derselbe  stifft  zu  Wirczpurg  also  zu  ewigen  undergang  und  verderben  10 
nit  kome,  so  haben  wir  ijait  wolbedahtem  mute  gutem  rate  unser  und  des  heiligen  riches 
fursten  und  getruwen  und  von  rehter  wißen  die  burgermeyster  rete  und  die  bürgere  ge- 
meinlichen der  stete  Wirczpurg  Earlstat  Newenstat  Meierstat  Kunigshoven  Fladung  Mey- 
ningen  Sesselach  Ebern  Hasfurt ^  und  Gerolczhoffen  und  ire  libe  und  gute  in  unsern 
und  des  heiligen  riches  schucz  und  schirme  gnediclich  genomen  und  empfcthen,  nemen  » 
und  empfaJhen  sie  zu  uns  unser  leptag  in  krafft  dicz  brieffes  von  Romischer  kuniglicher 
mehte,  also  daz  sie  uns  furbasmer  in  allen  Sachen  undertenig  und  gehorsam  geraten  und 
beholffen  sin  und  sweren  und  hulden  sollen  als  ander  des  heiligen  riches  stete,  und  uns 
auch  alle  jare  ein  gewonliche  stwre  und  hilffe  tun  sullen.  und  wenn  ez  zu  schulden  kerne 
und  uns  not  geschee  daz  wir  in  dem  riebe  here  betten  und  ein  felde  machten  und  uns  is 
andere  des  heiligen  riches  stete  ir^  volk  uff  daz  felde  schickten,  so  sollen  sie  uns  auch 
also  mit  etwievil^  spießen  uff  ire  koste  dyenen  an  saumpnisse.  so  wollen  und  sollen  wir 
auch  die  egenanten  stete  gen  allermenlichen  für  gewalt  und  für  unreht  trewlich  und 
festiclichen  verantworten  schuczen  und  schirmen,   doch  so  sollen  die  egenanten  stete 
eynem  bischoff  von  Wirczpurg  reichen  alle  reht  die  er  von  alders  von  rehtes  und  guter  w 
gewonheit  hat^  und  im  die  nit  vorhalden  noch  doran  hindern  in  keine  wise.      mit  Urkunde 
dicz  brieffes  versigelt  mit  unser  kuniglichen  majestat  insigel,  geben  zu  Nurenberg  noch 
Crietes  gebvH  c^rifrczehenhundert  jar  und  domach  in  dem  sybenundnftnczigsten  jare  des 
sunabends  vor  sant  Gallen  tage  unser  riebe  des  Bohemischen  in  dem  iimihmddreieeig' 

oki.is  istem  und  des  Romischen  in  dem  zweyundzweinczigsten  jaren.  ^ 

a)  vertehrieben  im  or,  »tatt  empi^emdetf      b)  or.  fil     c)  or,  Hmlhirt.     d)  r  nUM  ««Ar  gamä  dwiUeh,     e)  meUtkkt 
war  hier  im  dw  ürkundt  b€$Hmmt€r  gesagt ,  mit  wiwiel  Spiefitn. 

*  Vgl  nr.  277,  *  Die  Rege$ta  Boica  n,  102  verzeichnen  bürg  befreit,  dcU,  Prag  So.  vor  PhU.  und  Jak.  [Apr.  29, 

zu  1837  eine  Urk.,  durch  welche  K.  Wenzel  die  Bürger  nicht  Apr.  28],  cum  1  eig.;  im  Münch.  Reichearchiv  eign. 

und  Kaufmanmchaß  zu  Meynbemheim  von  der  Entrich'  Würzb.  Archiv  Lade  21  or.  11s.  18;  1.  fasc.  —  {Vgl.  4ß 

tung  neuer  Zölle  und  Ungelde  an  die  Bitchöfe  wm  Wirz-  Wegele  pag.  28.) 


F.  Gesandtschaflsbericht.  495 


F.  GesaDdtsehaftsberieht. 


309.  Zwei  genannte  Straßburger  Gesandte  an  ihre  Stadt,  berichten  vom  Reichstag  :  Land-  i^^^) 
frieden,  Bitsch,  Eroberung  dfr  3  Baubschlösser,  Anwesende,  [1397]  Okt  13  [Nürn- 
berg'] *. 

5  Am  Slrafib,  St.  A,  an  der  Saul  lad.  P.  Q.  w,  chart.  liL  clausa  c.  €ig,  in  verßo  impr.,  Sigelrett  vorhan' 

dm ;  auf  der  ganzen  Unken  Seite  beeehädigt ,  die  Ergänzungen  in  Kureitfe  gegeben. 

Unsem  lieben  heren  dem  meister  und  dem  rote  zfi  Strosburg  enbieten  wir  unsern  ge-  "7, 
willegen  dienst,  und  lont  üch  wissen  :  also  wir  uf  die  nehste  mitwoche  for  sante  Gallen  om.  10 
dag  gen  Nftrenberg  mit  genossen  koment,  das  wir  darnoch  uf  den  dunnerstag  koment  für  0«.  // 

10  unsern  heren  den  kiinig  und  mit  ime  rettent  also  ir  uns  befolhen  Aant.  do  wissent,  das  er 
uns  gnedeklich  enpfing ,  und  befalch  ^r  das  fiirbas  dem  bischof  von  Bobenberg  und  dem 
Patriarchen  sinem  kanczeler'  und  her^^rsybo  und  andern  sinen  reten.  also  koment  wir 
uf  den  fritag  for  dieselben  rete.  do  rette  der  bischof  von  Bobenberg  mit  uns  :  do  werent  0«.  /» 
lange  zite  gewesen  grosse  hriege  und  gespenne  in  den  landen,  dozü  unser  herr  der  känig 

15  nüt  getftn  künde  von  Sachen  wegen  die  in  selber  anfallende  worent,  also  mengelich  wol 
weis;  das  habe  er  gestellet,  und  si  daruf  harus  in  das  laut  Aomen,  und  habe  daruf  alle  für- 
sten  heren  stette  besant,  und  welle  mit  irme  rote  und  ire  helfe  friden  machen,  unc?  sprach 
der  bischof  von  Bobenberg:  wir  soltent  darzft  roten,  do  sprechen  wir:  was  zft  friden  treffen 
künde,  das  were  unsem  frdnden  liep,  wan,  also  uns  unser  here  der  kiinig  besant  het,  do 

so  hant  uns  unser  fründe  z&  sinen  gnoden  geschicket,  und,  was  uns  sine  gnode  seit,  das  wel- 
lent  wir  unsem  frdnden  sagen,  und  do  wir  fon  in  alao  scheiden  woltent,  do  sprochent  die 
rete :  unser  here  der  künig  wolte  uns  selber  besenden  und  mit  uns  reden,  was  der  mit  uns 
reden  wil,  das  wissent  wir  zft  dirre  zit  nüt.  dch  wissent,  das  von  der  von  Bischzze* 
wegen  noch  nieman  nüt  do  geret  het.  und  ist  uns  geroten  :  sit  nieman  nüt  do  geret  het, 

25  das  wir  öch  nüt  redent.  und  wissent  Ach,  das  von  den  von  Sleczstat  noch  von  Eolmor  fich 
nieman  nüt  geret  het.  do  hant  wir  öch  nüt  von  geret.  öch  wissent,  das  unser  here  der 
künig  drie  vesten  gewunnen  het  mit  den  stetten  do  in  dem  lande  und  er  die  gebrochen 
het.  die  eine  heisset  der  Spies  und  waz  zweiier  gebrüder,  heissent  von  dem  Berge,  lit 
vier  mile  von  NArenberg.  die  ander  heisset  Layenfels*,   ist  Eberharcz  Egenolfsteiner'sN 

30  lit  eine  mile  fürbaz.  die  dritte  heisset  Leupolzstein ,  ist  des  von  Wisentaw',  lit  zwo  mil 
fiirbaz.  Och  wissent ,  das  der  künig  den  von  Ztmngen'  gesant  het  noch  den  fürsten  uf 
dem  Bine,  und  noch  nieman  do  ist  wanne  die  forgenanten  heren  ^  und  herzog  Steffan  und 
herzog  Ernst  von  Feigere,  und  drie  margrofen  von  Myssen,  zwen  lantgrofen  von  Lühten- 
berg,  zwene  von  Swarzburg,  herzöge  Brokob  sin  hofemeister,  der  junge  von  Hohenloch, 

SS  der  bischof  von  Spiro ;  und  ist  keine  stat  von  dem  Rine  do  noch  von  dem  riebe  von  unserm    ,^^^^. 
lande  wan  die  von  HagenOwe.      geben  an  samstag  for  sante  Gallen  dag.  om.  1$ 

ftw  verhol  Den  wisen  und  bescheiden  dem  -.,  -m    1. 

\  ^         ^ ,  ,  X    _it  c!x_    1-  Toman  von  Endingen  ritter, 

meister  und  dem  rote  zu  otrosburg  unsem  -rrjL      x  a      t_      ^       i^  .  .     ^, 

...       ,  j    .  j  1   xh  Künrat  Armbruster  altammanmeister ''\ 

heben  heren  dan  debet". 

^  a)  p.  49S  Un.  tS  «imI  19.       b)  or.  gwimal  d ,  jedetmal  mit  tenkreehtem  DureKttrieh ,  vol  nickt  dandun  oder  danda , 

Mondem  darf  d«bet  «e.  lit^ra,    0)  or.  altamameliter  mit  langem  Uebtratrieh. 

'  Jahr  und  Ort  ergeben  eich  au»  nr.  801.  ^  Weder  gie  noch  Slraßburg  überhaupt  eind  in  den 

'  Siehe  die  Unterschrift  von  nr.  804.  Nürnberger  Schenkungen  («.  nr.  810)  genannt ,  tmd  doch 

*  VgL  nr.  801  ort,  >.  haben  uHr  nicht  bloß  ihren  obigen  Brief  sondern  auch 
46       *  Beuer  Lewenstein,  s.  nr,  804;  Pelzet  Wenzel  »,      die  ausdrücklich  für  sie  bestimmte  Instruktion  nr.  soi. 

868  falsch  Leinstein,  8,  866  richtig  L6wenstein.  Dagegen  tritt  in  jenen  Schenkungen  Hans  von  Mülheim 

*  Von  Eglofstetn,  s.  nr.  804.  auf  der  doch  gewis  ein  Straßburger  ist  (diese  Straßbur- 

*  Siehe  nr.  804mitnt.l,  ger  Familie  e.  im  Register  zu  St.  Chr.  9  pag.  1148^. 


496  Reichstag  zu  Nürnberg  im  September  und  Oktober  1397. 

G.  Städtische  Kosten. 

'«»7        3]^0.  Kosten  Nürnbergs  bei  dem  dortigen  Eetchsttui  vom  Heilst  1397.       1397  0kl.  10 
***•'*  —Dec  5 

Dm.  6 

Aus  Nürnberg,  Archiv- Konservat.  cod.  nu.  nr.  489  fol.  ae^-ae^,  Papierhdschr,  aus  dem  14'15  Jh.  #>  M 
beschriebene  Blätter  neuer  Zähbing,  Auf  der  AußenseUe  des  vordem  Einbanddeckels  von  einer  i 
Hand  des  I4ri6  Jh.:  Nota  hie  innen  stet  geschriben ,  waz  man  forsten  herren  rittem  knehten 
und  steten  geschenkt  hat,  und  anhub  feria  4  post  Egidii  anno  etc.  93  [Sept.  6],  Der  letzte  EinXra/s 
gehört  zum  J.  I42i,  Der  ort.  i  ist  aus  der  Bürgermeister-Periode  von  feria  4  post  'Dyonisii  anno  97 
bis  feria  4  ante  Martini  anno  97  [Okt.  10  bis  Nov.  7] ,  der  ort.  9  aus  derjenigen  von  llria  4  ante  Mar- 
tini anno  97  bis  feria  4  ante  Nycolay  [Nov.  7  bis  Dec.  6].  *  lO 

1997  [i]  Item  propinayimus  visch,  die  costen  4  Vi  guldin,  dez  bischofs  von  Meintz  reten, 

^     do^  sie  hie  waren  bei  unserm  herren  kdnig^  —  propinavirntis  herzog  Steffan  von  Bairn 

»•V.  7  und  herzog  FridrtcA«  8un'  32  qr.,  summa  4  Ib.  f^d  16  sh.  hll.  —  propinavimus  herzogen 
Ernst  von  Bairn  20  qr.,  summa  3  Ib.  hl.  —  propinavimus  dem  bischof  von  Speir  12  qr., 
summa  1  Ib.  16  sh.  hl.  —  propinavimus  den  von  Hagnaw6  qr.,  summa  18  sh.  hll.  —  propi-is 
navimus  hern  Wilhelm  Frawemberger,  und  Partzifal  Zenger,  Preissinger,  und  drein  Prei- 
singern ,  12  qr. ,  summa  1  Ib.  und  16  sh.  hl.  —  propinavimus  dez  von  Wirtemberg  rate 
8  qr.,  summa  1  Ib.  4  sh.  hl.  — propinavimus  dem  bischof  von  Passaw  16  qr.,  summa  2  Ib. 
8  sh.  hl.  —  propinavimus  dem  bischof  von  Schedem'  und  hern  Conrad  von  Pickembach 
16  qr. ,  summa  2  Ib.  und  8  sh.  hll.  —  propinavimus  hern  Ulrich  von  Hohenloch  8  qr.,  m 
summa  1  Ib.  4  sh.  hl.  —  propinavimus  den  von  Sweynflirt  4  qr.,  summa  12  sh.  hl.  —  pro- 
pinavimus graven  Fridrich  von  Leyningen  12  qr.,  summa  1  Ib.  16  sh.  hl.  —  propinavimus 
C.  von  Reischach  6  qr.,  summa  18  sh.  hl.  — propinavimus  hern  Albrecht  von  Hohenloch 
tumherre  zu  Meintz  und  hern  Glasen  von  Stayn  und  hern  Johannen  von  Kolhawsen  12  qr., 
summa  1  Ib.  und  16  sh.  hl.  —  propinavimus  dem  richter  und  burgermeister  von  Pilsen  » 
6  qr.,  summa  18  sh.  hl.  —  propinavimus  dem  abt  von  Lankheim  6  qr.,  summa  18  sh.  hll. 
—  propinavimus  den  von  Eger  6  qr.,  summa  18  sh.  hllr.  —  propinavimus  graven  Hansen 
von  Werdemberg  8  qr. ,  summa  1  Ib.  4  sh.  hll.  —  propinavimus  hern  Worziboys  wirtin 
12  qr.,  summa  1  Ib.  16  sh.  hl.  — propinavimus  dem  von  Leyningen  12  qr.,  summa  1  Ib. 
und  16  sh.  hl.  —  propinavimus  den  von  Kostnitz  und  Uiberlingen  und  Rafemspurg  so 
12  qr.,  summa  1  Ib.  und  16  sh.  hllr.  —  propinavimus  den  von  Augspurg  Überlingen  Bot- 
weil und  dez  herzogen  von  Oesterrich  rat  12  qr.,  summa  1  Ib.  16  sh.  hl.  — propinavimus 
dem  Grefenrewter  von  Regenspurg  4  qr.,  summa  12  sh.  hllr.  —  propinavimus  den  von 
Colmar  Slettstat^  und  M&lhawsen  10  qr.,  summa  1  7,  Ib.  hll.  —  propinavimus  den  von  der 
Weyden  4  qr.,  summa  12  sh.  hl.  — propinavimus  herzog  Klemmen  rat  und  den  von  Speir  ss 
10  qr.,  summa  1  y,  Ib.  hll.  —  propinavimus  graven  Rudolff  von  Suicz  10  qr.,  summa 
1 Y,  Ib.  hl.  —  propinavimus  dez  herzogen  rat  von  Sachsen  8  qr.,  summa  1  Ib.  und  4  sb. 
hll.  —  propinavimus  Peter  Valczner  6  qr.,  summa  18  sh.  hllr.  —  propinavimus  hern  Kraft 
von  Hohenloch  10  qr.,  summa  l'/i  Ib.  hll.  —  propinavimus  den  von  Swebischen -Halle 
4  qr.,  summa  12  sh.  hl.  —  propinavimus  meister  Conrad  dez  kunigs  diener  6  qr.,  summa  m 
18  sh.  hl.  — propinavimus  dem  lantrichter  und  lantschrei&er  von  Sulczpach  2  qr.  Welisch 
weins,  summa  8  sh.  hllr.  —  propinavimus  den  von  SweinfArt  6  qr.,  summa  18  sh.  hll.  — pro- 
pinavimus den  von  Hailprunne  von  Weyl  und  Weinsperg  10  qr.,  summa  1  Vt  Ib-  ^^^ 

Summa  54  Ib.  und  18*/,  sh.  hll.' 

»)  eod.  die.    b)  eod.  Slekstat.  H 

*  Vgl.  auch  Hegel  in  St.  Chr.  i,  »89,  9  f.  '  Sitten  ist  dodi  wol  nicht  zu  verstehen f  ader  Seckauf 

^  Der  1886  gebome  Heinrich  der  Reiche  von  Baiem  Chiemseet  doch  nicht  Seben{-Brixen)f 

Landshut t  dessen  Vater  Fridrich  1898  stirbt,  s.  Buchner  *  Ohne  die  4*1%  Gulden  des  i.  Postens  bringe  ich  44  Ib. 

0, 1, 190,  Hopf  Hist.  genecU.  Atlas  p.  10.  und  e  sh.  hl.  heraus. 


G.  Stadtische  Kosten.  497 


1S97 
Nor.  7 


Dec.  5 


[2]  Propinavimus  den  von  Freyberg"  und  dem  von  Schellemberg  und  derf  von 
Lawgingen  8  qr.,  summa  1  Ib.  4  sh.  hll.— propinavimus  den  von  Augspurg  4  qr.,  summa  "lu 
12  sh.  hlbr.  —  propinavimus  den  von  der  Weyden  4  qr.,  summa  12  sh.  hllr.  —  propinavi- 
mus dem  von  Hornstein  4  qr.,  summa  12  sh.  hllr.  —  propinavimus  dem  apt  von  Ebrach 

ö8  qr.,  summa  1  Ib.  4  sh.  hl.  —  propinavimus  markgraf  Wilhelm  von  Meichsen  24  qr., 
summa  3  Ib.  12  sh.  hll.  —  propinavimus  herzog  Ernsten  von  Beyrn  20  qr.,  summa  3  Ib. 
hll. — propinavimus  herzog  Klemmen  24  qr.,  summa  3  Ib,  und  12  sh.  hll.  — propinavi- 
mus graven  Johanaen  vom  Lewtemberg  16  qr.,  summa  2  Ib.  8  sh.  hll.  —  propinavimus 
Schenk  "Ebefhard  von  Flüglingen4  qr.,  summa  8  sh.  hll.  —  propinavimus  dem  bischof 

10  von  Wirtzpurg  20  qr.,  summa  3  llj.  hl.  —  propinavimus  den  vonPerninUechtlande4qr., 
summa  12  sh.  hll.  — propinavimus  hern  Hansen  von  MAlheimr  10  qr.,  summa  1  7s  Ib.  hll. 
—  propinavimus  dem  maister  Tewtsch  ordens  10  qr.,  summa  1  Vi  Ib.  hll.  —  propinavimus 
den  burgern  von  Bamberg  4  qr, ,  summa  */,  Ib.  8  dn.  —  propinavimus  der  bischof  von 
C61n  und  von  Trier  reten  14  qr.,  summa  2  Ib.  und  2  sh.  hll.  —  propinavimus  dez  herzogen 

15  von  Heidelberg  rate  8  qr.,  summa  1  Ib.  4  sh.  —  propinavimus  den  von  Wirtzpurg  4  qr., 
summa  12  sh.  hll.  — propinavimus  den  von  Erndorff  4  qr.,  summa  6  sh.  hll. — propina- 
vimus dem  von  Schönemburg  8  qr. ,  summa  1  Ib.  4  sh.  hll.  —  propinavimus  den  von  der 
Newenstat  4  qr.,  summa  6  sh.  hll.  Summa  30  Ib.  1  sh.  und  4  hllr.* 


311.  Kosten  Augsburgs  zu  dem  Nürnberger  Reichstag  vom  Herbst  1397,     1395  Merz  28 —    ^«»^ 
20  1397  Nov.  30,  "^\7/* 

1807 
Nvv.SO 

Aus  Attgsb.  SL  A.  Baurechnung  von  1896  und  von  1397,  art.  i  und  2  unter  legationes  nostre  der  Bau- 
rechnung von  1896,  art.  3  unter  generalia  von^i307,  art.  4  unter  legationes  nostre  von  1897  ohne 
vorgetetztee  näheres  Datum.  Der  letzte  Posten  von  art.  4  steht  zwischen  dem  vieriletzten  und  den 
drei  letzten  Posten  von  art.  i  in  Kosten  Augsburgs  zum  nächsten  Frankf.  RT.  im  8.  Bande,  gehört 
25  aber  der  darin  enthaltenen  Zeitangabe  nach  jedenfalls  hieher.  Vgl.  ferner  hieher  die  erste  Anm.  dort 

in  Band  8. 

[1]  Judica  6w  jubilate  :  item  2  Ib,  dn.  dem  Späten  gen  Nürnberg,  zu  erfarn  wenn    i806 
unser  herre  der  küng  herus-chome.  ^i  ^ 

[2]  Cantate  bis  dominus  illuminatio,  Udalrici:  item  2  guldin  dez  küngs  potten,  der   Mai» 
80  uns  prief  praht  von  dem  küng  und  dem  margra£fen  von  Prandenburg.  juu  4 

[3]  Exaudi,  dominus  fortitudo,  Oswaldi,  omnes  gentes  bis  si  iniquitates :  item  3  Ib.  J^J^ 
dn.  unserm  löufel  Berhtolden  gen  Nürnberg,  dez  mauls  do  unser  herre  der  kAng  herus-  Juiam 
chomen  wolt.  juub» 

[4]^  Item  7  sh.  Angspurger  dn.  unserm  Berhtolt  löufel  gen  Nürnberg  mit  ainem  ^*^*''^ 
35  prief,  zu  erfarn  ob  unser  herre  der  küng  herus-chomen  wölt.  —  item  7  guldin  dem  Mang- 
maister  purgermaister  von  drin  tagen  gen  München  zu  herzog  Stephan  von  dez  küngs 
wegen  umb  ain  pottschaft  Andree.  —  item  4  Ib.  dn.  dem  Murer  ainem  löufel  in  kunt* 
schaftwise,  dez  mauls  do  her  Borriziboy  semenung  hette  bei  Nürnberg.  —  item  ö  sh.  dn. 
ainem  potten  von  Nürnberg,  daz  der  küng  chomen  war*.  —  item  2  guldin  Chunrad  dem 
40  Purtenbach  unserm  schützen  gen  Nürnberg,  zu  erfaren  ob  der  küng*^  chomen  wäre.  — 
item  2  Ib.  dn.  aber  dem  Perhtolt  gen  Nürnberg,  zu  erfarn  ob  unser  herre  der  küng  da  l^J^ 
wäre,  post  Michahelis.  *v'-  ^•' 

a)  eod.  von  dertetten  Hand  korrigiert  aus  Freybnrg.      b)  kein  Datun  ,  vgl.  Konten  Angab,  cum  nächsten  Frankf. 
RT.  in  Band  8  Quellenangabe  und  erste  Anmerkung,     c)  schwerlieh  k&ng,  welch  letzteres  allerdings  in  unserer 
"^^  Vorlttge  durchaus  vorJurseht. 

'  Ich  bringe  hier  30  Ib.  B  sh.  hU  heraus. 

Deutsche  RelchBtftgs-Aktcn  n.  63 


1397 
Nov.  8() 


1397 


498  Reichstag  zu  Nürnberg  im  September  und  Oktober  1397. 

ff 

'^^      312.  Kosten  FrankfurU  bei  dem  Nürnberger  Reichstag  vom  Herbst  1397.     1397  Okt.  27 
^'''''  —Nov.  24. 


Nw.24 


Aus  Frankf.  St.  A,  RechDungsbücher,  ort.  i  unier  der  Ausgaben-Rubrik  uzgebin  zer&Dge,  ort.  S  und  3 
unter  besundern  einzüngon  uzgebin. 

1897  rfi  Sabb.  ante  omn.  sanctor. :  7Ö  g^ulden  minus  4  eh.  virzertin  Jekt7  Herdan  und  s 

Okt.  27 

Johan  Erwin  selbseste  mit  pherden  achtzehin  dage  gein  Nurenberg  zu  unserm  herren 
dem  kdnige;  des  sin^  bi  25  gülden  gebort  zd  geleidegelde  und  auch  unsers  herren  des 
koniges  hofgesinde  z&  schenken,  und  han  auch  die  geleids-lude  verkostiget. 

Kov.io  [2]  Sabb.  ante  Martini :  3  gülden  6  sh.  umb  fischte,  dem  hohen  meister  Dutschs 

Ordens  geschenkt.  lo 

ir0v.u  [3]  Sabb.  ante  Andree  :  3  */,  Ib.  7  schützen,  also  sie  mit  dem  bischof  von  Slescwig 

gein  Mentze  füren. 


^«^7    313.  Kosten  Windsheims  bei  dem  Nürnberger  Reichstag  vom  Herbst  1397.      1397  Okt.  28. 

Okt.  M  ^  »7 

Aus  Windsh.  St.  A.  Stadtrechnung  1397-98  unfoliiertf  mit  kolumniertem  e  über  e  in  der  Tonsylbe  von 
Greffen  und  in  gen.  Das  ganze  glchz.  durchstrichen  und  darunter  notandum  daz  reitgelt^es^f^t,  i5 
tüei7  unter  der  7  Blätter  vorher  stehenden  Rubrik  daz  reitgolt  schon  derselbe  Posten  aufgeführt  ist 
mit  den  Worten  Item  dedimus  so  lib.  Zöloer  und  Greffen  gen  Nflrberg  zur  zerung. 

1897  Item  dedimus  Herman  Zolner  Herman  Grefifen  30  lib.  gen  Nürnberg  z^  unserm 

Okt.  28  jj^jj  ^Qjjj  kdnig  dominica  ante  omnium  sanctorum. 


a)  »ie. 


SO 


I 

I 


Chronologisches  Verzeichnis 

der 

Urkunden  nnd  Akten. 

Die  mit  einem  *  bezeichneten  Stflcke  sind  nicht  yollst&ndJg,  loiidem  nnr  «In  Regest  Anssog  oder  Brachstflck  mitgetheilt. 

Vgl.  Aber  diesea  chronologische  Verxeichnis  das  Vorwort  des  1.  Bandes  p.  LX XXIII. 

1348 

Jan.    9  0.  0.  K.  Karl  IV  erneuert  23  gen.  Reichsstädten  ihre  Privilegien,  u.  a.  m p.  sei,  8  (S66,  43*) 

27  Ulm. • p.  261,  46* 

1360 

Hrz  11  Prag.  K.  Karl  IV  gebietet  Nürnberg  Judenschutz  auf  15  Jahre  gegen  Leistung  * p.  384,  35« 

1375 

Mrz  25  Prag.  K.  Karl  IV  erlaubt  Nürnb.  Judenzios-Elnnahme  auf  20  Jahre  gegen  jührl.  Zahlung  *.    .    .    p.  324,  43* 

1376 

Spt.  20  Nürnberg.  K.  Karl  IV  bestätigt  für  sich  und  Wenzel  den  Juden  zu  Regensb.  ihre  Freiheiten  *.    .    p.  330,  37« 

1377 

Mai  31  Rotenb.  K.  Wenzel  erneuert  18  gen.  Reichsstadt,  ihre  Privileg.,  u.  a.  m.  (RTA.  i  nr.  106)  *  p.  261,  il;  266,  45 

1379 

Fbr.  23  Frankf.  K. Wenzel  bestätigt  Pf.  Rupr.  II  s.  Privill.  u.  s.  w.,  gibt  Kur-  u.  a.  Gemeinsch.  mit  Rupr.  I  *    p.  233,  47'* 

1380 

Jan.  13  Wesel.  Kurköln  Kurtrier  Kurpfalz  an  K.  Wenzel :  er  soll  auf  4  Merz  an  den  Rhein  kommen  *  .  .  p.  425 ,  24 
Anweisung  einer  Gesandtschaft  v.  Kurköln  Kurtrier  Kurpfalz  an  K.  Wenzel*  .  p.  425,  25  (p.  426,  38i*)^ 

1382 

Okt.  22  Elbogen.  K.  Wenzel  gebietet  Nürnberg  Judenschutz  auf  19  Jahre  gegen  jährliche  Zahlung  *    .    .    p.  324,  50« 

1385 

Dec.  16  Prag.  K.  Wenzel  an  Basel,  betr.  die  Schätzung  des  Juden  Moyses  daselbst  * p.  333,  39i> 

1387 

Mrz  20  Nürnb.  K.  Wenzel  bestät.  39  gen.  Reichsstädten  ihre  Privileg.,  u.  a.  m.  (RTA.  i  nr.  302)  *  p.  261,  IS;  266,  47 
Apr.  2  Lucca.  P.  Urban  VI  an  Regensb.,  beglaubigt  seine  gen.  2  Gesandten,  btr.  Romzug  u.  a.  m.  *  .    .    p.  288,  40« 

1388 

Jan.  11  —  Mrz  28.  Frankfurts  Kosten  beim  Tag  zu  Nümberg-Neumarkt  vom  Merz  1388  nr.  5 p.  13 

18  Salzburg.  Städtebundsgesandtschaft  an  eine  Stadt,  btr.  Kriegsvorbereitung  u.  Erzb.  PiUgrim  *    .    p.  40  nt.  1 

22  —  Fbr.  19.  Nürnbergs  Kosten  beim  Tag  zu  Nürnberg-Neumarkt  vom  Merz  1388  nr.  4 p.  it 

22/25  Prag.  K.  Wenzel  an  Nürnberg,  beglaubigt  Heinrich  Eisvogel  bei  der  Stadt  * p.  117  nt.  3 

23  Prag.  K.  Wenzel  an  die  Schwab.  Städte,  beglaubigt  Heinrich  Eisvogel  etc.  * p.  117  nt  s 

25  o.  0.  Joh.  von  Kageneck  und  Hanns  Lumbart  an  ihre  Straßb.  Oberen,  von  ihrer  Friedenssendung  *  p.  13  nt.  5 

Mrz  18  Neumarkt.  Hzg.  Friderichs  zu  Landshut  Anlassbrief  auf  Pf.  Ruprecht  I  nr.  1 p.  8 

Der  Rhein.  Rundesstädte-Roten nr.  2 p.  8 

15   Pf.  Ruprechts  I  Spruchbrief  zw.  8  gen.  Rair.  Herzogen  u.  dem  Schwab.  Städtebund  nr.  3    .      p.  9 

22  Ulm.  Schwab.  Städtebund  an  Nördl.,  über  Reschickung  d.  Tags  zu  Speier-Heidelberg  v.  April  nr.  6  .    p.  25 

22— 28.  Augsburgs  Rotenkosten  btr.  den  Tag  von  Nürnberg-Neumarkt .    .' p.  13  nt  6 

89  Wirzburg.  Vereinigung  des  großen  Städtebunds  mit  den  Fürsten  und  Herren,  falsch  i  * P*  7>  9 

Apr.  3  Regensburg.  Die  Stadt  an  Nördl.,  klagt  über  Hzg.  Stef.  und  Friderich  von  Raiem  * p.  26  nt  5 

8  Nürnbergs  Kosten  beim  Tag  zu  Speier-Heidelberg  vom  April  I888  nr.  14 p.  45 

14  Heidelberg.  Klagen  Regensburgs  über  die  Rairischen  Herzoge  nr.  7 p.  28 

88  Heidelberg.  Pf.  Rupr.  I  erklärt  sich  btr.  Heimzahlung  der  v.  ihm  vorgestreckten  4000  fl.  nr.  9  .    .    .    .    p.  52 

83 Pf.  Ruprecht  I  ergänzt  den  Neumarkter  Spruchbrief  vom  16  Merz  I888;  nr.  10 p.  33 

nach  od.  c.  Apr.  88  od.  84  Heidelb.  Gesamratber.  d.  Gesandten  v.  4  gen.  Städten  über  d.  Speier-Heid.  Tag  nr.  11.  p.  33 
zw.  Apr.  88  u.  Mai  17  Ulm.  Reschwerdeartikel  Nürnb.  btr.  d.  Verhandll.  d.  kö.  Friedenstage  dieses  Jahrs  nr.  I8.  p.  43 
Apr.  86.  Frankfurts  Kosten  beim  Tag  zu  Speier-Heidelberg  vom  April  1888  nr.  16 p.  45 


500  Chronologisches  Verzeichnis  der  Urkunden  und  Akten. 

1388 

Mai  3  iT.  Augsburgs  Kosten  bei  dem  Tag  zu  Speier-Heidelberg  vom  April  1888 p.  45  nt.  > 

kurz  vor  oder  an  Mai  83  Ravensburg.  Klagen  5  gen.  Städte  über  die  Bair.  Herzoge  nr.  8 p.  29 

Mai  83  Ravensburg.  Schwab.  Städtebund  an  Speier,  mahnt  zur  Hilfe  wider  die  Bair.  Herzoge  *    .    .    .    .      p.  80,  S9* 

wegen  Kriegshilfe  gegen  fremdes  Volk p.  80,  60* 

80  Speier.  Die  Stadt  an  Frankf.,  sclückt  abschriftlich  die  8  Briefe  v.  83  Mai  und  unsre  nr.  8  *  .    .    .      p.  80,  40* 

Jun.  18—1389  Jan.  8.  Frankfurts  Kosten  bei  Aussöhnungsversuchen  zw.  Fürsten  und  Städten  nr.  16  .    .    .    .    p.  4« 

85  Augsburg.  Die  Stadt  an  Rotenburg  a.  T.,  bittet  um  Nachrichten  von  einem  Bamb.  Tag  nr.  17  .    .    .    .    p.  46 

Jul.  11  Heidelberg.  Pf.  Rupr.  I  an  seine  Vettern  von  Baiem,  btr.  Wirzb.  Tag  auf  89  Juli  nr.  18 p.  47 

an  die  Rheinischen  Städte      nr.  19 p.  49 

an  mehrere  genannte  Fürsten u.  a.  m.  nr.  80.    .    .    p.  49 

c.  Jul.  18-14  Mainz  (besser  s.  1889  Jun.  7/8).  Beschlüsse  der  Rhein.  Städte  btr.  Tag  auf  16  Aug.  u.  a.  m.  nr.  81 .  p.  60 
Jul.  88  Cham.  Pf.  Rupr.  HI  an  Nürnb. :  Windsheims  Gewaltthätigkeit,  Pf.  Rupr.  I  Vermittlerrolle  *.     .    .     p.  83,  47* 

86  Frankfurt.  Die  Stadt  an  Bisch.  Burkhard  von  Augsburg,  kündigt  ihm  Fehde  an  * p.  166,  48 

Spt.    3  Bürglitz.K.  Wenzel  an  StralSburg,  schickt  zu  ihnen  3  gen.  Gesandte*  .    . p.  98,  46* 

88  Speier.  Rhein.  Städteb.  an  d.  Schwb.  Städte,  weg.  d.  ihnen  v.  d.  Bair.  Hzgn.  geschehnen  Unrechts*   p.  88  nt.  4 

Okt.  1  Nürnberg.  Die  Stadt  an  Erzb.  Piligrim  von  Salzburg,  btr.  Heidelberger  Tag  vom  April*    .    .    .    .     p.  15  nt.  5 

4  Beraun.  K.  Wenzel  verspr.  Erzb.  Adolf  v.  Mainz  behllfl.  zu  sein  bei  d.  neuen  König  aus  Lux.  Hause  nr.  88    p.  58 

erlaubt einen  Bund  mit  den  Städten  zu  schliefen  nr.  88  .    .    .    p.  53 

c.  Okt.  m.  oder  ex.  Betlern.  Kurf.  Rud.  HI  v.  Sachsen  verspr.  K.  Wenzeln  Königswahl  aus  Lux.  Hause  nr.  84.  .  p.  58 
vor  Okt.  16  Bamb.  Verabredung  zw.  Kurmainz  und  Bamberg,  btr.  Tag  zu  Mergentheim  auf  8  Nov.  1886;  nr.  88  p.  88 
Okt.  16  Nürnberg.  Die  Stadt  an  Bisch.  Lampr.  v.  Bamb.,  btr.  Tag  zu  Mergentheim  aufs  Nov.  1388;  nr.  83   .    .    p.  88 

18  Betlem.  K.  Wenzel  an  Erzb.  Frid.  v.  Köln,  btr.  dessen  Verfahren  gegen  die  Rhein.  Städte*  .    .      p.  98  nL  9 

an  10  gen.  Rhein.  Städte,  mahnt  ab  v,  Krieg  gegen  Pf.  Rupr.  I  (nicht  1891)*.      p.  69,  85* 

98  Nürnberg.  Die  Stadt  an  den  Städtebund  zu  Ulm ,  btr.  Jobs  Tetzels  Verantwortung ;  nr.  13 p.  45 

80  Mainz.  Erzb.  Adolf  I  von  Mainz  verbindet  sich  mit  den  Städten  Mainz  Worms  Speier  nr.  85 p.  55 

—     Mainz  Worms  Speier  verbind en  sieb  mit  Erzb.  Adolf  I  von  Mainz  nr.  86 p.  59 

erläutern  den  art.  6  der  nr.  86  vom  gleichen  Datum;  nr.  87 p.  64 

Erzb.  Adolf  I  von  Mainz  erklärt  den  art.  18  der  nr.  95  vom  gleichen  Datum;  nr.  88 p.  65 

Mainz  Worms  Speier  erklären  den  art  18  der  nr.  86  vom  gleichen  Datum;  nr.  89 p.  65 

verspr.  Erzb.  Adolf  I  von  Mainz  Unterstützung  bei  Königswahl  nr.  80  .    .    p.  66 

Erzb.  Adolf  I  von  Mainz  verspr.  Mainz  Worms  Speier  behilflich  zu  sein  bei  neuem  König  nr.  81.    p.  66 

Nov.  7  Bonn.  Erzb.  Frid.  v.  Köln  an  die  Rhein.  Städte  (oder  nur  an  Speier  zunächst?),  Kriegsdrohung*  .  p.  98,  80« 
ad  Nov.  8.  Kosten  des  Schwb.  Städtebunds  btr.  den  nach  Mergenth.  auf  8  Nov.  bestimmten  Tag;  nr.  85  .  .  .  p.  85 
Nov.  11  Nürnberg.  Die  Stadt  an  Bertolt  Beheim  in  Ulm  :  Tag  zu  Mergentheim  auf  8  Nov.  unterbleibt;  nr.  84.    .   p.  84 

19  K.  Wenzel  an  Mülhausen,  er  sende  8  gen.  Räthe  zur  Schlichtung  des  Judenstreits* p.  347,  47^ 

99  unweit  Nürnb.  Stadt. Vollmacht  einen  Rot.-Merg.  Tag  auf  vor  18  Jan.  1889  zu  bestimmen  u.  a.  m.  nr.  45  p.  97 

< Bestimmungen,  wer  und  wen  er  zu  dem  Tag  von  nr.  45  geleiten  soll,  nr.  46 .    .     .    .  p.  98 

Städtische  Sicherheit  für  die  Herren  zu  dem  in  nr.  45  erwähnten  Tag,  nr.  47  .    .    .    .  p.  99 

80  Nürnberg.  Die  Stadt  an  Rhein.  Städtebund,  btr.  Vollmacht  zur  Ansetzung  eines  neuen  Tags,  nr.  88  .    .  p.  87 

Dec.  8  StralSburg.  Die  Stadt  an  eine  Stadt  (Speier?),  btr.  das  Verh.  zu  Erzb.  Frid.  von  Köln  * p.  98,  98 

vor  Dec.  4  Prag.  K.  Wenzel  an  B.  Lampr.  v.  Bamb.,  beruft  ihn  zum  Mergenth.  Tag  auf  lO  Jan.  1889,  nr.  86  .  .  p.  86 
an  die  Bundesstädte  , sie  nr.  87    .    .  p.  86 

Dec.  4  Nürnberg.  Der  Rath  beklagt  sich  bei  K.  Wenzel  über  Plünderung  seitens  Baiems  * p.  88,  38^ 

Die  Stadt  an  Bertholt  Beheim,  btr. Vollmacht  zur  Ansetzung  eines  neuen  Tags  u.  a.  m.,  nr.  39    p.  90 

c.  Dec.  8-11  0.  0.  Die  Städte  geben  d.  Hm.  Sicherheit  z.  Tag  v.  lo  Jan.  1389;  wer  u.  wen  er  geleiten  soll;  nr.  48.    p.  loo 

— Bestimmungen  über  Beschaffung  und  Austausch  der  Sicher-  und  Oeleitsbriefe ;  nr.  49    .    .    p.  I08 

Dec.  11  Nürnberg.  Die  Stadt  an  Ulmer  Bundesversamml.:  Tag  bestimmt n.  Rot.-Merg.  auf  10  Jan.  I889;{nr.  40.    p.    91 

an  Erzb.  Piligrim  v.  Salzb.,  verkünd.  ihm  d.  Rot.-Merg.  Tag  auf  10  Jan.  1389,  nr.  41.    p.  93 

an  die  Rhein.  Städte,  lädt  ein  zum  Rotenb. -Mergenth.  Tag  auf  10  Jan.  1889,  nr.  48.    p.  94 

Dec.  11/18  oder  bald  nachher.  Verzeichnis  der  Boten,  welche  die  Briefe  nr.  40.  41.  48  bestellen  sollen;  nr.  43.    p.  95 

nach  Dec.  ii  Speier.  Die  Stadt  an  Straßburg,  btr.  Mergentheimer  Tag  auf  lo  Jan.  1869* p.    98  nL  a 

Dec.  13  Bürglitz.  K.  Wenzel  an  den  von  Heidegk,  fordert  ihn  zur  Neutralität  im  Städtekrieg  auf*.    .    .    p.  117  nU  i 

1389 

Jan.  7  Speier.  Stral^burgs  Boten  an  ihre  Obern,  btr.  Friedensbemühungen* p.  lOi  nt.  s 

ad  Jan.  lO.  Kosten  des  Schwb.  Städtebunds  bei  dem  Mergentheimer  Tag  vom  lo  Jan.;  nr.  54 p.  109 

vor  Jan.  13  Rotenb.  a.  T.  Die  Stadt  an  einen  weltL  Herren,  will  d.  Merg.  Tag  v.  13  (sie)  Jan.  beschicken ;  nr.  44.  p.  *  96 

Jan.  16. Nürnberg.  Ritter  Albr.  v.  Eglo&tein  an  8  Gen.,  btr.  Geleitung  Nürnb.  z.  Rotenb.  Tag  v.  lo  Jan.;  nr.  50.  p.  lOS 

86  Mergentheim.  Antwort  d.  Schwb.  Städteb.  an  die  4  gen.  kön.  Räthe  auf  d.  Merg.  Tag  v.  lo  Jan.;  nr.  58.  p.  106 

86f.  Mergenthelm.  Verhandlung  zw.  Schwb.  Städtebund  und  4  gen.  kön.  Räthen  ebenda  nr.  51 .    .    .    .  p.  104 

88  Verabredung  der  Schwb.  Städte  unter  sich 'ebenda  nr.  53 p.  107 

Fbr.  2  Nürnberg.  Die  Stadt  u.  s.  w.  an  Erzb.  Piligrim  v.  Salzb.,  btr.  neuen  Mergenth.  Tag  auf  15  Fbr.;  nr.  56    .  p.  115 

6.  Frankfurts  Kosten  bei  dem  Mergentheimer  Tag  vom  10  Jan.;  nr.  56 p.  iio 

ad  Fbr.  15.  Kosten  des  Schwb.  Städtebunds  bei  dem  Mergentheimer  Tag  vom  15  Februar;  nr.  61 p.  195 


Chronologisches  Verzeichnis  der  Urkunden  und  Akten.  501 

1389 

vor  Fbr.  84  Mergenth.  Anweisung  f.  8  gen.  Schwb.  Bundesb.  an  K. Wenzel,  btr.  Bamb.  Tag  auf  98  Mrz ;  nr.  57.    p.  116 
Fbr.  24  Nürnberg.  Die  Stadt  an  die  Rhein.  Städte,  btr.  Bamberger  Tag  auf  28  Merz;  nr.  58  .    p.  117  (vgl.  p.  ii8,  89«  *) 

27  Mergenth.  Die  Fürsten  geben  d.  St&dten  Sicherh.  z.  Tag  v.  28  Mrz ;  wer  u.  wen  er  geleiten  soll;  nr.  59    p.  118 

Frankfurts  Kosten  bei  dem  Mergentheimer  Tag  vom  15  Fbr.;  nr.  62 p.  125 

Mrz   1  0.  0.  Hzg.  Frid.  u.  Älbr.  v.  Baiem  u.  Pf.  Rupr.  III  schließen  Waffenruhe  mit  Regensb.  ♦  p.  119  nt.  i,  p.  198,  82*» 

10  Prag.  E.  Wenzel  an  die  Bundesstfidte,  beruft  sie  auf  28  Merz  zu  sich  auf  den  Tag  nach  Eger;  nr.  68    .    p.  150 

c.  10  (vor  28)  Augsburg.  Conrad  Enynchl  an  Regensburg,  btr.  Berufung  des  Egerer  Tags  *.    .    .    .    p.  211  nt.  4 

zw.  10  u.  28  bzw.  17  Nürnb.  Die  Stadt  an  Pf.  Rupr.  III ,  btr.  Wahl  d.Tage  v.  Bamb.  u.  Eger  auf  28  Mrz ;  nr.  64    p.  151 

18  Mannh.  Pf.  Rupr.  I  an  s.  Beamten  u.  Unterth.,  btr.  sichre  Reise  gen.  Städte  z.  Bamb.  Tag  v.  28  Mrz ;  nr.  66    p.  151 

14  Speier.  Die  Stadt  an  gen.  Elsaß.  Städte,  btr.  Geleitung  zum  Bamberger  Tag  vom  28  Mrz ;  nr.  66  .    .    .    p.  152 

17  Nürnb.  Die  Stadt  an  Erzb.  Adolf  I  v.  Mainz :  er  soll  auf  28  Mrz  statt  Eger  nach  Bamb.  kommen ;  nr.  67.    p.  152 

an  Stadt  Speier  :  die  letztere nr.  68.    p.  163 

. Mainz  : sub  nr.  68.    p.  158 

gibt  dem  Bfh.  Frid.  V  Sicherheit  zum  Fürter  Tag  auf  20  Merz  ♦ p.  126  nt.  1 

24  Hailsbronn.  Die  Burggrafen  v.  Nürnberg  vertragen  sich  mit  Stadt  Nürnberg  (burggr.  Urk.)  sub  nr.  60.    p.  120 

(Nürnberg?)  Die  Stadt  Nürnberg  vertragt  sich  mit  den  Burggrafen  daselbst  (studt.  Urk.)  sub  nr.  60    .    p.  120 

Hailsbronn.  Die  Bfh.  v.  Nürnberg  vereinen  sich  m.  Nürnb.  in  Btr.  der  armen  Leute  der  Stadt  *  .    p.  124,  49* 

(Nürnberg?)  Die  Stadt  Nürnberg  vereint  sich  mit  den  Bfn.  Bfh.   ♦  .    p.  124,  42« 

Hailsbronn.  Borggrafl.  Anlassbrief  btr.  die  burggr.  Klage  wegen  zu  Truhen  Angriffe  * p.  121,  47> 

(Nürnberg?)  Der  SUdt • p.  121,  82« 

27  Die  2  jungen  Burggrafen  geben  ihre  Einwilligung  zu  ihres  Vaters  Anlassbrief  v.  24  Mrz*    .    .    .    p.  121,  58« 

27  Ulm.  Die  Stadt  an  Regensb.:  die  Schwb.  Bundesboten  reiten  zum  König  wo  sie  ihn  finden;  nr.  69.    .    p.  iö4 

Mrz  —  Mai  (Bamberg?  Eger?)  Aufzeichnung  über  die  Antwort  der  kön.  Rathe  an  die  Städte p.  201  nt.  2 

ad  Mrz— Mai.  Kosten  des  Schwb.  Städtebunds  bei  den  Tagen  von  Bamberg  und  Eger  nr.  98 p.  209 

der  Stadt  Regensburg nr.    99 p.  211 

Nürnberg nr.  100 p.  21s 

Frankfurt nr.  101 p.  214 

Apr.  2  Bürglitz.  K.  Wenzel  an  die  Bui^sstädte,  verlegt  das  Bamb.  Geleit  nach  Eger  z.  Tag  v.  21  Apr.,  nr.  70    p.  155 

Mai  1  Eger.  K.  Wenzels  Landfriede  bis  l  Mai  1895  (Entwurf,  Fränkischer  TheilbrieO  nr.  71 p.  156 

K.  Wenzel  an  die  Städte :  sollen  Bünde  abthun  und  dem  Egerer  Landfrieden  beitreten;  nr.  76.    .    p.  180 

3 Drei  gen.  Straßburger  an  ihre  Stadt,  berichten  vom  Egerer  Reichstag;  nr.  88 p.  196 

4 Stef.  Frid.  Job.  v.  Baiem  versöhnen  sich  mit  Regensburg  wegen  des  Städtekriegs*    p.  185,  49>';  I86,  51« 

4 Reversbrief  der  Stadt  Regensburg  zur  letztgenannten  Urkunde  * p.  I86,  50*';  186,  52« 

5 K.  Wenzels  Landfriede  bis  5  Mai  1895  (Hauptbrief,  zugleich  Frank.  Theilbrief)  nr.  72 p.  157 

5 (Rheinischer  Theilbrief)  nr.  78 p.  167 

5  Hans  von  Steinach  an  Regensburg,  berichtet  vom  Egerer  Reichstag;  nr.  89 p.  i98 

5 K.  Wenzel  befreit  Eger  von  Steuern  auf  5  Jahre  wegen  eben  erlegter  besondrer  Steuer  *.    .    p.  284,  38^ 

nach  Mai  5  Nürnberg.  Auf^eichn.  über  die  VerhandU.  zu  Bamb.  u.  Eger  (Nürnb.,  bzw.  Schwb.  Darst.)  nr.  90  .    p.  198 
nach  1889  Mal  5,  vleU.  1890  ex.  od.  später.  Verzeichnis  der  in  Schw.  dem  Egerer  Ldfr.  Beigetretenen  nr.  85    p.  184 

o.  0.  Landfriedenabeschluss  in  Schwaben  wegen  Zueilens  des  Obmanns  u.  s.  w.  nr.  186  .    .    p.  255 

1889  Mai  5-1390  Fbr.  25  0.  0.  Ungen.  Städte  verein,  sich  z.  Erhalt,  u.  Stärkg.  d.  Eger.  Ldfr.  (Entwurf)  nr.  184.    p.  248 
Mai  6  Eger.  Nürnbergs  Anlassbrief  auf  gen.  Schiedsmänner  in  seinem  Streit  mit  Baiem  u.  8.  w.*  .    .    .    p.   186, 19 

8  Elbogen.  K.  Wenzel  an  Regensb. :  die  Stadt  soll  seinen  2  gen.  Judenpflegem  beholfen  sein  *    .    .    p.  290,  89< 

9  Bamberg.  Kurmainz  u.  Bamberg  entsch.  zw.  Wirzb.  und  Rotenb.  Schweinf.  Windsh.  *     ....    p.  1 86,  88* 

Nürnb.*  p.  8O8,  32*  u.  42« 

12  Miltenberg.  Aufzeichnung  über  d.  Verhandlungen  zu  Bamb.  u.  Eger  (städt.  Rhein.  Darstellung)  nr.  91    p.  200 

16  SchweinAirt.  Die  Stadt  protestiert  gegen  den  erstangeführten  Spruch  vom  9  Mai  * p.  188,  50« 

18  Nürnberg.  Die  Stadt  an  Erfurt,  berichtet  v.  Egerer  Tag,  neuer  Tag  auf  18  Juni  nach  Nürnberg;  nr.  92.    p.  203 

20  Wirzburg.  Bisch.  Gerhard  daselbst  bezeugt  Beschwörang  des  Egerer  Ldfr.  durch  Windsheim;  nr.  77  .    p.  18I 

0.  0.  Ulrich  Herr  von  Schwarzenberg  an  Straßburg ,  btr.  Tag  zu  Eger  u.  a.  m.  * p.  2O8  nt.  8 

21  Weinsberg.  Die  Stadt  tritt  dem  Egerer  Landfrieden  bei ;  nr.  78 p.  I8I 

ad  Mai  25— Jun.  in.  Frankfurts  Kosten  bei  den  Tagen  zu  Speier  Utenheim  Heidelberg  u.  a.  m.  nr.  114    .    .    .    p.  280 
Mai  26— Jun.  l  Utenheim.  Bescheid  auf  d.  Einwendgn.  d.  Rhein.  Städte  gegen  d.  Egerer  Ldfr.  u.  s.  w.  nr.  102.    p.  214 

Utenheim.  Aufzeichnung  über  die  VerhandU.  btr.  Straßburgs  Erbebürger  u.  s.  w.  nr.  108  .    .    p.  217 

27  Utenheim.  4  gen.  Frankf.  Gesandte  erheben  Klage  gegen  Gf.  Walram  von  Nassau  u.  s.  w.  nr.  104  .    .    p.  218 

Jun.  8  Heidelberg.  Kurmainz  Bamberg  u.  Deutschmeister  thunkundstädt.  Ehrenerklärungf.Pf.  Rupr.  I;nr.i05  p.  219 

entscheiden  zw.  Pfalz  u.  d.  Rhein.  Städten  nr.  106  .  p.  220 

Mainz  Worms  Speier  Frankfurt  verpfl.  sich  Kurpfalz  auf  27  Jun.  lOOOO  fl.  zu  zahlen*,    p.  222,  17* 

auf29Spt.        •  •.    p.  222,20« 

— ^ auf  c.26Dec.  40000  fl.  zu  zahlen*,    p.  222,  21* 

4  BaseL  Die  Stadt  an  Straßburg,  erkundigt  sich  über  den  auf  25  Mai  bestimmten  Speirer  Tag  * .    .    .    p.  231,  42« 

5  Heidelberg.  K.  Wenzels  Landfriede  bis  5  Jun.  1895  (Rhein.  Theilbr.,  besigelt  durch  gen.  Stände)  nr.  74.    p.  171 

Jun.  5  —  Aug.  8.  Aufzeichnung  über  Kurtriers  Verhältnis  zum  Egerer  Landfrieden .    p.  168  nt.  2 

7/8  Speier.  Beschlüsse  d.  Rhein.  Städte  btr.  Versöhnungstag  auf  22  August  u.  a.  m.  nr.  21.    p.  5o  (vgl.  p.  142  nt.  6) 


502  Chronologisches  Verzeichnis  der  Urkunden  und  Akten. 

1389 

JuD.  9  Eßlingen.  Die  Stadt  tritt  dem  Egerer  LandMeden  bei ;  nr.  79 p.  18» 

12  Rotenburg.  Die  Stadt  protestiert  gegen  den  erstangeführten  Spruch  vom  9  Mai  * p.  iss,  S8^ 

ad  Jun.  13  Ulm.  Kosten  des  Schwb.  Städtebunds  bei  dem  Nürnberger  Tag  vom  18  Juni;  nr.  127 p.  84» 

-  —  Nürnbergs  Kosten  bei  dem  Tag  daselbst  vom  13  Juni;  nr.  128 p.  245 

Jun.  15  Nürnberg.  Die  Stadt  gibt  Konstanz  Ulm  u.  a.  Städten  Geleite  zum  Nürob.  Tag  vom  IS  Juni  nr.  125  .    .    p.  241 

16  Heidelberg.  Pf.  Bupr.  I  verkündigt  Ulr.  von  Hanau  den  art.  8  der  nr.  106  vom  3  Juni;  nr.  107.    .    .    .    p.  224 

denen  von  Kronberg  den  art.  9  u.  aus  art.  6  ders.  ürk.;  nr.  108  .    .    p.  224 

nimmt  Hall  in  den  Egerer  Landfrieden  auf ;  nr.  80 p.  18» 

18  Olmütz.  Mf.  Jobst  verpflichtet  sich,  falls  er  König  würde,  gegen  Hzg.  Albr.  III  von  Oestreich,  nr.  213.    p.  367 

19  Nürnberg.  Burggräfl.  Erkl.,  mit  Nürnb.  wegen  zu  frühen  Angreifens  verrichtet  zu  sein  *.    p.  121,  3ib ;  i46,  14  f. 

21  Mainz.  Die  Stadt  an  Strai^burg,  btr.  die  an  Kurpfalz  schuldigen  60000  fl.  u.  a.  m.  *  .    .    .    p.  142,  4 ;  204,  47* 

kurz  vor  Jun.  26/27  bzw.  29  StralSb.  Aufzeichnung  d.  Stadt  für  ihre  Gesandten  nach  Heidelb.  u.  Speier  nr.  109.  p.  225 
Jun.  27  Speier.  4  gen.  Rhein.  Stüdte  an  Sliaßburg,  btr.  die  an  Kurpfalz  schuldigen  60000  fl.;  nr.  93    .    .    .    .    p.  204 

Heidelberg.  Kurmainz  Bamb.  u.  Deutschmeister  sprechen  über  d.im  Krieg  aufgegebnen  Lehn  nr.  iio.    p.  227 

ad  Jun.  29.  Frankfurts  Auslagen  beim  Speirer  Abrechnungstag  d.  Städte  d.  ehm.  Rhein.  Bundes  auf  29  Juni  p.  225,  85* 
Jul.  2  o.  0.  Die  Ldfr.-Neuner  verkündigen  die  Glefenzahl  Frkfts  Fridb.  Gelnh.  zum  Ldfr.-Dienst  *    .    .    .    p.  218,  40** 

9  Heidelberg.  Pfalz.  Quittung  über  Frkfts  Antheil  an  den  auf  27  Juni  (alligen  lOOOO  fl.  * p.  222,  23* 

o.  0.  Thamme  Knebels  Quittung  über  dasselbe  (durchstrichen)  * p.  222,  26* 

19  Speier.  Die  Rhein,  an  die  Schwb.  Stüdte  btr.  die  an  Pfabs  schuldigen  60000  fl.  u.  a.  m.  nr.  94    .    .    .    .  p.  205 

-^*—  24  Bürglitz.  K.  Wenzel  bestellt  6  gen.  Vollmachttrager  btr.  Egerer  Ldfr.  und  alle  Reichssachen ;  nr.  115    .  p.  231 

25  Pfalzgraf  Bupr.  I  an  Straßburg,  begehrt  Gehör  für  seine  2  gen.  Abgeordneten  * p.  23i,  38^ 

ad  JuL  25  Ulm.  Kosten  des  Schwb.  Stadtebunds  beim  Nürnberger  Tag  vom  25  Juli;  nr.  129 p.  244 

Nürnbergs  Kosten  beim  Tag  daselbst  vom  25  Juli;  nr.  130 .* p.  244 

nach  Jul.  25  Rotenburg.  Klagen  der  Stadt  gegen  Bisch.  Gerhard  v.  Wirzb.  bes.  btr.  Egerer  Landfrieden;  nr.  126  p.  84i 
JuL  31  Nürnberg.  Die  Schwb.  an  die  Bhein.  Städte ,  btr.  die  an  Kurpfalz  schuldigen  60000  fl.  u.  a.  m.;  nr.  95  .  p.  806 
Aug.  1  o.  0.  Hzg.  Albrecht  von  Baiern  vereinigt  sich  mit  Begensburg  wegen  Beschädigungen* .    .    .    .    p.  146  nt.  13 

^ wegen  der  Regensburger  Juden  ♦.    p.  146  nt.  13 

10  Nürnberg.  Job.  v.  Leuchtenberg  entscheidet  zw.  Begensburg  u.  den  2  gen.  Grafen  v.  Oettingen*  p.  146  nt.  12 

11 —  Bf.  Frid.  V  quittiert  für  sich  u.  seine  Söhne  d.  Stadt  über  Empfang  v.  8000  fl.*    p.  121,  37b;  146,  23 

Job.  von  Leuchtenberg  entscheidet  zw.  den  3  gen.  Bair.  Hzgn.  und  Nürnberg  ♦   .    .    .    p.  146,  2i 

Die  Stadt  urk.  btr.  Unverklagbarkeit  d.  3  gen.  Bair.  Herzoge  wegen  der  Kriegshändcl  •    p.  146,  22 

Die  Hzge.  v.  Baiem  urk.  btr.  Unverklagbarkeit  d.  Nürnberger ♦    p.  146,  22 

12 Die  Stadt  urkundet  in  Btr.  der  v.  Hzg.  Frid.von  Bai.  zu  Neu-Oetting  genommenen  Habe  *    p.  146,  22 

17 Der  Rath  quittiert  um  die  8000  fl.  des  Spruchs  nr.  lo  art.  8  vom  23  Apr.  1388*      .    .    .  p.  36  nt.  2 

28  Boppard.  Erzbischof  Wemher  von  Trier  tritt  dem  Egerer  Landfrieden  bei,  nr.  81 p.  182 

Spt.  14  Weil  d.  St.  Die  Stadt  tritt  dem  Egerer  Landfrieden  vom  Rhein  bei  mit  Austrittsvorbehalt;  nr.  82  .  .  p.  183 
Spt.  14  frühestens,  oder  besser  nachher.  Verzeichnis  der  dem  Egerer  Landfr.  v.  Rhein  Beigetretenen  nr.  86  .    p.  185 

Spt.  16  Beraun.  K.  Wenzel  bestellt  Mf.  Jobst  zum  allgemeinen  Reichsverweser  über  Italien  * p.  371, 40« 

17       —    Mf.  Jobsts  Revers  auf  letztgenannte  Urkunde  * p.  371,  49* 

27  Betlem.  K.  Wenzel  an  die  Schwb.  Städte,  beruft  zum  Tag  nach  Weiden  auf  24  Okt.;  nr.  131.    ...       p.  245 

ad  Spt.  —Nov.  Nürnbergs  Kosten  btr.  Tag,  auf  28  Okt.  nach  Weiden,  dann  nach  Pilsen  statt  dessen;  nr.  132  .  p.  246 
Okt.    8  Dinkelsbühl.  Die  Boten  gemeiner  Städte  an  Nördlingen ,  btr.  Tag  auf  28  Okt.  nach  Weiden  *    .    .    p.  245 ,  44« 

9  Oppenheim.  Pfalz.  Quittung  über  Frkfts  Antheil  an  den  auf  29  Spt.  fälligen  lOOOO  fl.* p.  222,  25* 

14  Strasburg.  Die  Stadt  an  Mainz  u.  s.  w.,  btr.  ihre  Zahlung  an  den  der  Kurpfalz  schuldigen  60000  fl.*    p.  222,  34'' 

29  Betlern.  K.  Wenzel  ertheilt  den  Straßburgern  Geleite  zu  ihm  u.  8.  f. * p.  218,42« 

31  (Boppard?)  Erzb.  Friderich  III  von  Köln  tritt  dem  Egerer  Landfrieden  bei,  nr.  83 p.  183 

c.  Okt.  31  o.  0.  Beitrittsformel  für  die  Kurkölnischen  zum  Egerer  Landfrieden  vom  Bhein ;  nr.  84 p.  184 

Nov.  13  Bom.  P.  Bonif.  IX  gewährt  3  gen.  Bair.  Herzogen  u.  a.  m.  bedingte  Sündenvergebung  * p.  35,  41* 

14  Aschaflenburg.  Erzb.  Adolf  I  von  Mainz  verkündigt  den  Spruch  nr.  110  v.  27  Juni;  nr.  111 p.  227 

thut  seinen  Spruch  btr.  die  Kriegsgefangnen;  nr.  112    .    .    .    p.  829 

15 an  Stadt  Mainz,  überschickt  nr.  111  u.  112  v.  14  Nov.;  nr.  113.    p.  830 

28  Mainz.  Die  Stadt  an  Frankfurt,  überschickt  nr.  111. 112. 113,  * p.  230,  36« 

nach  Nov.  28  Frkft.  Die  Stadt  an  Fridb. und  letztgen.  Brief  vom  28  Nov.,*     p.  830,  33*' 

Gelnh. *     p.  830,  36»» 

vor  Dec.  81  o.  0.  Klagen  d.  Gfh.  Eberh.  III  v.  Wirtemb.  wider  die  Städte  zum  Nürnb.  Tag  auf  l  Jan.  1390*    p.  847,  48^ 

Dec.  81  Ulm.  Die  Stadt  an  Nördlingen,  btr.  Tag  zu  Nürnb.  auf  1  Jan.  1390* p.  847,  45« 

Prag.  K.  Wenzels  Landfir.  für  gen.  Elsaß.  Gebiete  u.  Basel  auf  Daner  d.  Egerer  Landfr.  t.  Rhein;  nr.  75  p.  172 

c.  Dec.  21.  Anweisung  der  Baseler  Gesandten  btr.  Rheinbrücken-Bauholz  für  Straßburg p.  172,  22 

Dec.  87  o.  0.  Pfalz.  Quittung 4iber  Frkfts  Antheil  an  den  auf  c.  86  Dec.  fSUigen  40000  fl.  * p.  888,  86« 

Dec.  88  Ulm.  Die  Stadt  an  Nördlingen,  btr.  Tag  zu  Nürnberg  auf  1  Jan.  1S90* p.  847,  4Si» 

1390 

ad  Jan.  1.  Nürnbergs  Kosten  bei  dem  Tag  daselbst  zw.  Fürsten  Herren  und  Städten  auf  l  Jan.;  nr.  183  .    .    .    p.  847 

Jan.  10  Worms.  Die  Rhein,  an  die  Schwb.  Städte,  btr.  die  an  Pfalz  schuldigen  60000  fl.;  nr.  9C p.  807 

— btr.  die  an  Kurmainz  schuldigen  6000  fl.  * p.  807,  44« 


Chronologisches  Verzeichnis  der  Urkunden  und  Akten.  5Q3 

1390 

Jan.  80  Scbiedspruch  ZW.  den  Rotenberger  Burgleuten  u.  8.  w.  und  Nürnhergbtr.Studtekrieg*   .    .    .      p.  ii6,  49i> 

Die  Schwb.  an  die  Rhein.  Städte ,  Geldforderungen  *  .    .    .    p.  199  nt.  4;  p.  2a7  nt.  4;  p.  207,  85^;  p.  2081  49^ 

22  Konr.  Kölner  quitt.  Nümb.  über  900  wegen  Stüdtekriega  an  Pf.  Rupr.  III  schuldige  fl.  *   .    .    .    .    p.  147,  44« 

c.  Fbr.— Jun.  Mainz.  Domdek.  Eberh.  yerkündet,  daß  er  d.  Egerer  Ldfr.  für  Kapitel  u.  Stift  beschworen ;  nr.  87.  p.  195 
Fbr.  25  o.  0. 12  gen.  Städte  verein,  sich  bis  23  Apr.  1891  z.  Erhalt,  u.  Ausführg.  d.  Eger.  Ldfr.  (Ausfert.)  nr.  185.  p.  258 

27  Regensburg.  Jude  Chalman  u.  seine  Frau  geloben  Regensburg,  in  der  Stadt  zu  bleiben  u.  s.  f.  *  .    p.  290,  40^ 

Mrz    1       Gnendl  u.  s.  w.  treten  den  Regensburgeru  gen.  Schuldbriefe  ab  * p.  831,  88* 

10  T^ürnberg.  8  gen.  Bürger  an  d.  gem.  Städte  d.  Ldfr.  in  Schwbn.,  über  Kommen  des  Königs  *    .    .    p.  286,  87b 

11  Regensburg.  Jude  Gnendl  uu  s.  w.  treten  der  Stadt  Regensburg  einen  gen.  Schuldbrief  ab  *     .    .    p.  ssi,  42« 

Apr.  80  Betlem.  K.  Wenzel  macht  einen  Meißn.-Naumb.  Theilbezirk  des  Eger.  Ldfr.  u.  gibt  Obmann  nr.  116  .    p.  282 
Mai    8  Boppard.  Kurpfalz  Kurköln  Kurmainz  wehren  gewaltsame  anderweitige  Thronveränderung  nr.  214  *  .    p.  867 

11  Nürnberg.  Städtische  Verabredung,  btr.  Tag  zu  Nürnberg  5  Juni  wegen  der  Juden,  nr.  148    .    .    .    .    p.  289 

29  (oder  1891  Mai  21  ?)  Wirzb.  B.  Gerh.anHzg.  Stef.  v.  Bai.,  btr.  Schiedsr.  zw.  jenem  u.  Rotenb.  a.  T.*  p.  105  nt.  1 

Jun.    7  Rotweil.  Gf.  Rud.  t.  Sulz  k.  Hof^ichter  bestät.  Regensh.  die  Freihh.  t.  20  Mrz  1887  RTA.  1  nr.  802  *  p.  280,  46* 

15  Betlern.  K.  Wenzel  belehnt  Pf.  Ruprecht  II  mit  Kur  und  Kurfürstenthum  u.  s.  w.  * p.  288,  48'* 

bestätigt seine  Privilegien  u.  s.  w.  ♦ '  p.  238,  45** 

u.  Pf.  Ruprecht  II  vereinen  sich  z.  Verh.  friedL  Austragsverfahrens  u.  s.  w.  •.    p.  284,  27* 

verbindet  sich  mit  Pf.  Rupr.  II  zu  gegenseitigem  Schutze  * p.  234,  29* 

Pf.  Rupr.  II K.  Wenzel • p.  234,  82* 

17 K.  Wenzel  setzt  Pf.  Rupr.  II  zum  Hauptm.  d.  Eger.  Ldfr.  ein,  m.  großen  Vollmachten,  nr.  117.  p.  288 

JuL    1 macht  e.  Egerl.-Vogtl.-Thür.-Meißn.  Theilbez.  d.  Eger.  Ldfr.  u.  gibt  Obermann  nr.  118  p.  285 

21  Bürglitz.  an  Regensburg,  beruft  2  Rathsherrn  u.  2  Juden  auf  1  Aug.  nach  Nürnberg,  nr.  149  p.  290 

31  Heidelberg.  Pf.  Rupr.  II  an  Frkf.  u.  s.  w.  wegen  Handhabung  des  Ldfr.*.  .  .  .    p.  171,  51^;  284,  50**;  240,  I4k 

vor  oder  an  Aug.  2  Heidelberg,  üeboreinkunft  der  Neuner  am  Rhein  wegen  Zöllen  und  Geleiten  des  Ldfr.   p.  234,  28^ 

Aug.  2  Heidelberg.  Pf.  Ruprecht  II  an  Straßburg  wegen  des  Landfriedenszollgeldes* p.  234,  86* 

nach  Aug.  2  o.  0.  Die  Neuner  am  Rhein  an  Straßburg,  btr.  LaudfriedenszöUe* p.  234,  89b 

Aug.  17  Prag.  K.  Wenzel  bestellt  6  zum  Theil  andre  VoUmachttrüger  wie  nr.  115  v.  24  Juli  1389 ;  nr.  119  .      .    p.  236 

28  vor  Blaubeuren.  Gf.  Frid.  v.  Oett.  u.  seine  Mitvorstände  d.  Schwb.  Ldfir.  an  NördL,  btr.  Mannschaft*,    p.  238,  45* 

Spt.  9  Nürnberg.  Städtischer  Vorschlag  btr.  Friedensstand,  Ungeld,  Judenschuldentilgung  v.  1385;  nr.  169    .    p.  807 

c.  Spt.  9  Nürnberg.  Bescheid  der  kön.  Räthe  auf  letztgenannten  Vorschlag;  nr.  170 p.  808 

Spt.  12  Nürnberg.  Erneuter  städtischer  Vorschlag  btr.  die  Punkte  wie  nr.  169  vom  9  Spt.;  nr.  171 p.  808 

ad  Spt.  m.  Nürnbergs  Kosten  vor  bei  und  nach  dem  dortigen  Reichstag  vom  Septemb.;  nr.  210 p.  858 

Augsburgs Nürnberger nr.  211 p,  858 

Frankfurts nr.  212 p.  868 

um  1890,  wol  vor  Spt.  14.  Erste  Nümb.  Rathsverordnung  btr.  Silberkauf  und  -Verkauf(ad  Münzwesen)  nr.  I6I  p.  802 

Spt.  14  Nürnberg.  K.  Wenzels  Pfenningmünz-Gesetz  nr.  150 p.  290 

Willebrief  der  Fürsten  zum  letztgenannten  Stück;  nr.  155 p.  296 

zw.  1890  Spt.  14  und  1891  Mrz  5.  Zweite  Nürnb.  Rathsverordnung  btr.  Münzwesen,  nr.  162  .......  p.  802 

Spt.  15  Nürnberg.  K.  Wenzel  erklärt,  mit  Basel  verrichtet  zu  sein  wegen  der  Juden,  u.  a.  m.;  nr.  195    .    .    .  p.  888 

zw.  1890  Spt.  16  u.  1892  Jun.  5  Ulm.  Vorschlag  v.  Städten ,  ähnlicher  Art  wie  nr.  169  v.  9  Spt.;  nr.  172   ..    .  p.  809 

V.  Ulm, }  nr.  178  .    .    .  p.  8ii 

ad  1890  Spt.  16  0.  0.  K. Wenzel  erlässt  Fürsten  u.  Getreuen  d.^ Judenschulden  G&t.  Formel;  unvoUend.  Urk.)  p.  812,  88* 

Spt.  16  Nürnberg.  K.  Wenzel  hebt  die  Judenschulden  auf  im  Lande  Schwaben  nr.  147 p.  812 

_____ : Franken  nr.  182 p.  822 

— Baiem  nr.  189 p.  827 

Betlern. in  Regensburg  nr.  192 p.  829 

Nürnberg. in  Nürnb.  Rotenb.  Schweinf.Windsh.Weißenb.nr.  188  p.  322 

gestattet  Nürnberg  außer  den  allen  die  Aufhahme  neuer  Juden  u.  a,  m.  nr.  184.  p.  828 

Rotenbg.  -— nr.  186.    p.  825 


17 an  alle  Schwaben,  btr.  Zahlring  an  ihn  wegen  Judenschuldenaufhebung;  nr.  175.    p.  814 

Baiern, nr.  190.    p.  828 


18  Prag.  K.  Wenzel  ernennt  4  gen.  Bevollmächtigte  für  den  Bund  mit  Karl  VI  v.  Frankreich*  p.  288,  47^;  289,  82* 
Saint-Denys.  K.  Karl  VI  v.  Frankr.  ernennt  8  gen.  Prokurator.  für  d.  Bund  mit  K.  Wenzel*  p.  288,  48^;  289,  89* 


24  Weißenfels.  Beitritt  der  8  gen.  Thüring.  Landgrafen  zum  Münzgesetz  nr.  150  vom  14  Sept.;  nr.  166    .    p.  297 

zw.  1890  Spt.  24  und  1891  Mai  14.  Dritte  Nümb.  Rathsverordnung  btr.  Münzwesen,  nr.  168 p.  808 

Vierte nr.  164 p.  804 

Fünfte nr.  165 p.  804 

Okt.  7  Schlettstadt.  Die  Stadt  an  Straßb.,  btr.  Tag  zu  Hagenau  auf  9  Okt  wegen  der  Juden  * p.  284,  6 

Okt.  14  Venedig.  Doge  Antonius  Venerio  an  K.Wenzel,  btr.  Judenschnldenaufhebung,  nr.  208 p.  868 

16 an  Nürnberg,  nr.  209 p.  858 

20  Basel.  Bekanntmachung  des  Bürgerm.  Heinrich  Rieh  und  des  Raths  btr.  Juden  * p.  888,  88* 

29  Heidelberg.  8  gen.  Französische  Bevollmächt.  verspr.  Bundesverhältnis  zu  K.  Wenzel*    p.  288,  44b;  289,  89* 

4 Wenzelsche zu  K.  Karl  VI  •     p.  288,  47»»;  289,  82* 

Nov.  6  0.  0. 11  gen.  Städte  setzen  für  Nördlingen  die  Bundesgeldanlage  herab  * p.  254,  49* 


504  Chronologisches  Verzeichnis  der  Urkunden  und  Akten. 

1390 

Nov.  6  Prag.  K.Wenz.  an  6f.  Emich  v.  Leinlng.  Ldvgt.  i.  Elsaß,  btr.  Elsüß.  Ldfr.  (vgl.  1389  Dec.  Si  nr.  75);  nr.  120  p.  137 
Rom.  P.  BoQif.  IX  an  Hzg.  Stefan  v.  Baiem,  gibt  ihm  Zehnten  wegen  Aualagen  z.  Schisma-Beileg.*    p.  S73,  46« 

Auftrag  mit  Clemens  VII  zu  unterhandeln  *  .    p.  373,  ts» 

an  alle  Könige  u.  s.  w.  (weltliche  Seite),  btr.  Schisma* p.  373,  ASh 

an  Geistliche,  btr.  Schisma* p.  373,  45i> 

21  Prag.  K.  Wenzel  an  P.  Bonif.  IX,  beglaubigt  a  gen.  Gesandte,  nr.  316 p.  369 

Anweisung  K.  Wenzels  für  seine  2  gen.  Gesandten  an  P.  Bonif.  IX  nr.  217 p.  370 

Dec.  19  Rom.  P.  Bonif.  IX  an  Nuntius  Pavo  episc.  Tropiensis,  btr.  Zehnten  * p.  S7i,  46^ 

1390  ex.  od.  1391  in.  o.  0.  Beschluss  d.Vor8teher  d.  Eger.  Ldfr.  in  Schwab.,  zu  klagen  geg.  d.  Bair.  Hzge.,  nr.  137  p.  256 

wol  1890  ex.  oder  später  o.  0.  Gemeins.  Beschl.  d.Vorsteher  d.  Eger.  Ldfr.  in  Franken  u.  in  Schwaben  nr.  138.  p.  257 

Beschlüsse  d.Vorsteher  d.  Egerer  LdAr.  in  Schwb.  über  Pfändung  u.  8.  f.  nr.  139  p.  257 

1391 

Jan.    3  Frkft.  Die  Stadt  vertrugt  sich  mit  den  Herren  wegen  Judenschuldentilgungsgesetzes,  sub  nr.  196  .    .    p.  334 
Gen.  2  Gesandte  der  Herren  bekennen  sich  zu  dem  letztgenannten  Vertrag;  nr.  196 p.  334 

4  Betlem.  K.  Wenzel  hebt  die  Judenschulden  auf  in  Heydingsfeld  und  Marktbernheim  nr.  187.    .    .    .    p.  326 

< 9  Mainz.  Die  Stadt  verträgt  sich  mit  Pf.  Rupr.  II  und  Kurmainz  über  das  Judenschuldengesetz ;  nr.  199  .    p.  340 

17  Betlern.  K.  Wenzel  kommt  überein  mit  Regensburg  btr.  Judenschuldentilgung  u.  a.  m.  nr.  198  .    .    .    p.  330 

— gewährt  Regensburg  Vergessenheit  alles  im  Städtekrieg  Geschehenen  nr.  194.    .    p.  332 

bewilligt  Nürnberg  künftige  Schonung  ihrer  Juden,  gegen  Gegenleistung,  nr.  185.    p.  325 

( widerholt  seine  Willenserklärung  nr.  190  vom  17  Spt.  1390* p.  328,  SO*) 

23  Rom.  P.  Bonif.  IX  an  Dr.  Ubaldinus  von  Florenz,  btr.  Zehnten  für  K.  Wenzels  Romzug,  nr.  218  .    .    .    p.  371 

26  Boppard.  Bestätigung  u.  Ergänzung  des  Kurrhein.  Münzvertrags  RTA.  i  nr.  286  v.  8  Jun.  1386;  nr.  168.    p.  306 

ad  1391  Jan.  26  o.  0.  Aufseichnung  über  den  Schlagschatz  des  Erzb.  Werner  von  Trier  u.  a.  m p.  S06,  42^ 

Jan.  31  Nürnberg.  Die  Stadt  an  Regensburg,  btr.  Tag  zu  Neustadt  an  der  Aisch  auf  12  Fbr.;  nr.  140  .  .  .  .  p.  258 
Mrz  6  Regensb.Joh.v.Abensbergvidmrt.  nr.  190  v.  i7Spt.  1390U.  setztinRegensb.  i5*/of.  d.  König  fest,  nr.  191.  p.  328 

6  Rom.  P.  Bonif.  IX  Bulle  btr.  die  Exkommunikation  Hzgs.  Frid.  v.  Baiem  (vgl.  1391  Mai  4)  *.    .    .    .    p.  35,  51* 

7  und  nachher.  Nürnbergs  Einnahmen  bei  Ausführung  der  Judenschuldentilgung,  nr.  206 p.  351 

9  Nürnb.  K. Wenzel  richtet  sich  m.  Stadt  Erfurt,  bes.  btr.  Juden ;  hebt  ihre  Judenschuld,  auf;  u.  a.  m.  nr.  203  p.  345 

— hebt  die  Judenschulden  auf  in  Nordhausen,  u.  s.  w.,  nr.  204 p.  847 

in  Mülhausen,  nr.  204 p.  347 

10 quitt.  Nür.Rot.Windsh.Weiß.  über  gen.  Summen  v.d.  Judenschuldentilg.*  p.  285,  41*;  323,  42* 

12  Betlem. verbietet  Annahme  der  Münze  der  widerstrebenden  Herren,  u..s.  w.,  nr.  152  .    .    .    p.  293 

15  Ulm.  Die  Städte  des  Landfriedens  in  Schwaben  urk.  btr.  einen  Geldbeitrag  Regensburgs  .    .    .    .  p.  239,  40* 

-—^  o.  0.  Borziwoi  v.  Swinar  quitt.  Nürnb.  über  4000  fl.  für  K.  Wenzel  (ad  Judenschuldentilgung)*  .  .  p.  352,  44* 
Apr.    1  und  vorher  und  nachher.  Nürnbergs  Ausgaben  bei  Ausführung  der  Judenschuldentilgung,  nr.  207    .    p.  35i 

22  Betler.  K.  Wenzel  an  Köln ,  befiehlt  die  Juden  in  den  besondem  Schutz  der  Stadt  * p.  285,  49^ 

Mai    1      Zahlungsbefehl  mit  Quittung  für  Regensburg  über  5000  fl.  Judcngeld  *    .    .    .    p.  331, 48« 

4  Landshut.  Bisch.  Job.  v.  Regensb.  absolviert  Hzg.  Friderich  von  Baiem  (vgl.  1391  Merz  6)*   .    .    .    p.  35,  50« 

13  Stuttgart.  Beitritt  der  Gräfin  Elisab.  v.  Wirtemberg  z.  Münzgesetz  nr.  150  v.  14  Spt.  1390;  nr.  157    .    .    p.  298 

14.  Sechste  Nürnb.  RathsTorordnung  btr.  Münzwesen  (i.  Ausrufung  ders.,  vgl.  1392  Jan.  28),  nr.  166  •    .    p.  305 

21  Wirzburg.  (Siehe  1890  Mai  29)* p.  105  nt.  i 

Jun.  26.  btr.  dieselbe  Sache  wie  1891  Okt.  12* p.  142,  44b 

Jul.    8  Bamberg.  Apel  Fuchs  erkennt  zw.  Nürnb.  und  andrerseits  Ulr.  v.  Aufsezz  und  Hans  Styber  •    .    .     p.  134,  48b 

20  Ulm.  Elf  gen.  Reichsstädte  versprechen  Kempten  Haltung  der  geschlossenen  Freundschaft;  nr.  141    .    p.  259 

25  Regensb.  Rathsverhdig.  btr.  Urk.  K.  Karls  IV  über  Beschatz.  d.  dort.  Juden  durch  Bai.  u.  Leucht.*    p.  331,  40b 

Aug.  12  Wirzburg.  Bf.  Friderich  V  bezeugt,  daß  K.  Wenzel  alle  Städtekriegs-Händel  geschlichtet  hat  *    .     p.  134,  22 

B.  Gerb,  daselbst •    .     p.  134,  29 

nach  Aug.  12  Bamb.  Apel  Fuchs  urtheilt  zw.  Nürnb.  und  andrerseir^  Ulr.  von  Aufsezz  und  Hans  Styber*.  p.  135,  40« 
Aug.  18  o.  0.  Hardmfld  von  Drahe  an  Frankfurt,  Fehdebrief  wegen  kön.  Judenschulden-Gesetzes*.    .    .    p.  335,  46^ 

23  Betler.  K.  Wenzel  gewährt  Eßlingen  ein  Ungeld  auf  die  Bürger  u.  s.  w.  * p.  320  nt  2 

Spt.  13 hebt  die  Judenschulden  auf  in  Burg  und  Stadt  Fridberg  nr.  198 p.  339 

21 triflft  für  Mf.  Kathar.  v.  Meißen  u.  gen.  3  Söhne  bes.  Best.  btr.  Judenschulden  nr.  205    p.  849 

Okt.  12  Frankf.  Die  Stadt  an  Weißenb.  i.  E.,  btr.  Heidelb.  Ueberelnkft.  zw.  Frkf.  u.  s.w.  u.  4  gen.  Elsaß.  Stadt.*  p.  i42,  51« 

18  Betlem  (besser  1888  Okt.  18  w.  m.  s.)* p.  69  nt.  2 

Dec.  16  Regensburg.  Die  Stadt  an  Gf.  Joh.  v.  Werth.  u.  die  übrigen  Neuner,  Vollmacht  f.  i  gen.  Gesandt.*  p.  238,  36« 

30  0.  0.  Hans  von  Eilerbach  urkundet  den  7  Bodensee-Städten  btr.  Geleit  * p.  133,  lo 

1391/92.  Siebente  Nürnberger  Rathsverordnung  btr.  Münzwesen,  nr.  167 p.  305 

1392 

Jan.  28.  Sechste  Nürnb.  Rathsverordnnng  btr.  Münzwesen  (2.  Ausrufung  derselben,  vgl.  is9i  Mai  14)  nr.  166.  p.  305 
Fbr.  15  o.  0.  Dietther  H&ne  (u.  gen.  Genosse)  an  Frankf.,  Fehdebr.  wegen  kön.  Judenschulden-Gesetzes*  p.  335,  54b 
Mrz.  10  Prag.  K.  Wenzel  verordnet  Giltigkeit  gewisser  bei  Frankf.  Juden  gemachten  Schulden ,  nr.  197 .    .    .    p.  338 

31 urkundet  für  Zürich  btr.  Juden  nr.  200 p.  342 

Mai    3 Gf.  Joh.  v.  Spanh.  urtheilt  btr.  Klage  K.  Wenzels  gegen  Augsburg  wegen  lOOO  Mark  Goldes  nr.  176  p.  8i5 


Chronologische!  Verzeichnis  der  Urkunden  und  Akten.  505 

1392 

Mai    4  Prag.  K.  Wenzel  gebietet  jedermann  Hilfe  f.  6f.  Eberh.  IV  von  Wirtemb.  btr.  Judenschulden  nr.  181.    p.  321 

5  .  quittiert  Gf.  Eberh.  IV  t.  Wirtemb.,  über  2000  il.  für  Judenschuldentilgung,  •    .    p.  S2i,  47« 

Jun.    5  Ulm.  Borziwoi  von  Swinar  erlaubt  Ulm  Geld  von  den  Juden  daselbst  zu  erheben  nr.  179    ...      .      p.  318 
Aug.  11  Betlern.  K.  Wenzel  gewährt  Ulm  Vergessenheit  alles  im  Studtekrieg  Geschehenen  u.  a.  m.  nr.  180  .    p.  3i9 

Nördl. «etc.»».    .    p.  319  nt.  2 

Augsburg  Haltung  von  Juden  auf  12  Jahre  u.  a.  m.  nr.  177 p.  sie 

Spt.  SO  0.  0.  Gf.  Joh.  V. Wertheim  quittiert  Nürnberg  über  300  fl.,  ihm  v.  des  Landfried,  wegen  schuldig,*  p.  238,  38^ 
Okt.  18  Nürnberg.  Borziwoi  von  Swinar  quittiert  Ulm,  über  ÖOO  fl.  für  sich* p.  318  nt.  2 

21 ,  über  2000  fl.  für  den  König* p.  318  nt.  2 

Otto  Heiden  quittiert  Ulm,  über  500  fl.  für  Borziwoi  von  Swinar* p.  318  nt.  2 

,  über  2000  fl.  für  den  König  * p.  318  nt.  2 

Nov.  20  o.  0.  15  gen.  Studte  schließen  eine  bis  1  Mai  1895  dauernde  Uebereinkunft  nr.  142 p.  260 

Dec.  3  Wilh.  der  Puchperger  zu  Winzer  erhält  v.  Hzg.  Frid.  v.  Bai.  Geld  f.  Dienste  u.  a.;  (dazu  Revers);*    .  p.  29  nt.  2 

6  Gf.  Joh.  v.  Wertlieim  quitt.  Nürnb.  über  1600  fl.,  ihm  v.  Ldfr.-Hauptmannschaft  wegen  schuldig,  *.    p.  238,  40« 

10  Nürnb.  Borziwoi  von  Swinar  gestattet  der  Stadt  Augsburg  ihre  Juden  auszubeuten  nr.  178    .    .    .    .    p.  3i7 

1393 

Jan.    8  Wertheim.  Gf.  Joh.  v.Wertheim  bittet  Nürnb.  btr.  Geldzahlung,  ihm  v.  des  Ldfr.  wegen  schuldig,  *  p.  238,  41« 

16  Perugia.  P.  Bonif.  IX  an  Dr.  Ubaldinus  v.  Florenz,  btr.  Bisch.  Joh.  v.  Lebus  u.  den  Zehnten,  nr.  219    .    p.  375 

Mrz.  o.  0.  Erzb.  Konr.  U  v.  Mainz  bestellt  einen  Münzmeister  mit  bestimmtem  Münzauflrng*.  .  ' .  .  .  p.  276,  49> 
c.  Mrz.  5  Eltvil.  Erzb.  Konr.  II  v.  Mainz  urkundet  btr.  päbstliche  Besteuruog  des  Mainzer  Klerus  *  .     .    .    p.  372,  la^ 

Mrz.  5 btr.  Steuer  von  Klerus  ji.  Laien  in  Mainzer  Diöcese  *    .    p.  372,  43*» 

22  Frankfurt.  Zwei  Quittungen  über  Geldgeschenke  der  Stadt  an  K.  Wenzel  * '•    P-  338,  49^ 

Apr.  22  o.  0.  Uans  der  Zenger  zu  dem  Tannstein  u.  s.  w.  quittieren  Regensburg  über  14000  fl.*.  .  .  .  p.  136,  23 
Jun.    4  Nürnberg.  3  gen.  an  Straßburg,  btr.  Tag  zu  Bamberg  auf  15  Juni  u.  a.  m.* p.  404,  34« 

20 Herman  Ebner  an  5  gen.  Straßburger:  Bamberger  Verhandll.  u.  s.  f.;  nr.  143  p.  264  (*  p.  404,  34»») 

24  Ingoist.  Hanns  V.  Stainach  u.  Anna  die  Fraunbergerin  verkaufen  Weilhering  an  Hzg.  Stef.v.  Baiern*  p.  27  nt.  i 

Nov.  11  Mainz.  Die  LandMedens-Beisitzer  an  Frankfurt,  btr.  Landfriedenszollgeld* p.  168,  47« 

18  Bamb. in  Frank,  u.  Bai.  an  Rotenb.  a.  T.:  Nürnb.  Tag  auf  lO  (9)  Dec;  nr.  144  p.  265 

Dec.  18  Nürnberg.  2  gen.  Straßburger  an  ihre  Stadt,  politische  Berichterstattung,  nr.  215 p.  368 

1394 

ohne  Tag.  Trier.  Aufzeichnung  btr.  Verordnung  des  Erzb.  Werner  von  Trier  über  Münzprüguugen .  .  .  p.  307,  41^ 
Apr.  13  Stuttgart.  Bündnis  u.  Dienstvertrag  des  Gf.  Eberh.  IV  von  Wirtemb.  mit  3  gen.  Oestr.  Herzogen*  p.  393,  46> 
Mai  5  Ensisheim.  14  gen.  Städte  schließen  ein  Bündnis  mit  gen.  Oestr.  Herzogen* p.  393,  29« 

Gegenbricf  gen.  Oestr.  Herzoge  * p.  393,  37« 

14  gen.  Städte  verpfl.  sich  gegen  4  gen.  Oestr.  Herzoge  btr.  d.  Deutschen  Thron  nr.  226    .      p.  394 

—  Gegenbrief  4  gen;  Oestr.  Herzoge  nr.  225 p.  393 

7  Amberg.  Thobrochos  v.  Waldaw  vertrugt  sich  mit  Hzg.  Stef.  v.  Bau  wegen  Lösung  d.  Feste  Floß  *.    p.  27  nt.  4 

ad  Mai  25.  Nürnbergs  Kosten  an  Geschenken  bei  dortigem  Fürsten-  u.  Städtetag  und  nachher  nr.  220  .  .  .  p.  387 
Mai  26  Nürnberg.  Die  Neuner  des  Ldfr.  an  Regensb.,  verlangen  Mannschaft  oder  Geld  *.  .  .  ^.  238,  43^,-  p.  379,  28 
Jun.    6  Joh.  V.  Ketz  D.  0.  M.  und  Gf.  Frid.  v.  Oetting.  Ldfr.-Hauptm.  in  Schwab,  geben  eine  Entscheid,  ab*  p.  238,*47a 

9  München.  Bisch.  Perchtold  v.  Freising  tritt  bei  zur  Allianz  Oestr.  und  Bair.  Hzge.  vom  20  Mai  *    .    p.  396,  43'' 

15  Böhmischbrod.  Bestallungs-  u.  Schadlosbrief  d.  Hzg.  Joh. v.  Görlitz  für  Otto  v.  Kolditz  u.  Truppen*  p.  406,  42>> 

Dasselbe  von  demselben  fiür  Wenzel  von  Kolditz* p.  406,  47^' 

16  Bamberg.  Gf.  Joh.  v.  Wertheim  quittiert  Nürnb.  über  100  fl.,  ihm  v.  des  Landfr.  wegen  schuldig  ,*  p.  238,  42» 

Jul.    9  Frankfurt.  Geleitsbrief  der  Stadt  für  alle  Besucher  der  dortigen  Versammlung  nr.  221 p.  388 

13 Die  Stadt  an  Straßburg,  berichtet  über  die  Frankfurter  Versammlungj  nr.  231* p.  400 

Alzei.  Pf.  Ruprecht  II  an  Stadt  NN.,  berichtet  Verabredungen  des  Frankfurter  Tags,  sub  nr.  222 .    .    .    p.  389 

an  Straßburg,    — ,subnr.  222.     .    .    p.  389 

14  Frankfurt  Hans  Fritze  an  2  gen.  Straßb.,  über  den  Frankf.  u.  den  künftigen  Nürnb.  Tag ;  nr.  232  .    .    p.  40i 

— —  Sühne  zw.  Lf.  Hermann  von  Hessen  und  Erzb.  Konrad  II  von  Mainz* p.  382,  50^' 

Uebereinkunft  der  8  Letztgenannten  wegen  der  gegenseitigen  Gefangenen*  ....    p.  382,  601* 

u.  event.  a  gen.  Erb.  d.  Lfn.  wegen  4  gen.  Schiöss.*  p.  382,  50*» 

ad  Jul.  m.  Nürnbergs  Kosten  beim  Frankf.  Tag  vom  Juli  sowie  zuvor  und  hernach  nr.  235 p.  404 

Frankfurts nr.  234 p.  403 

Augsburgs zum nr.  233 p.  40i 

Jul.  17  Alzei.  Pf.  Ruprecht  II  an  Straßburg,  kündigt  seine  Vermittlung  im  Bischofstreit  an,  nr.  223   ....    p.  391 

20 an  Frankfurt ,  berichtet  Verabredungen  des  Frankfurter  Tags,  nr.  222  .    .    .    .    p.  389 

c.  Jul.  20  Alzei.  Anweisung  Pf.  Rupr.  11  als  Retchsvikars  für  seine  Gesandtschaft  an  Frankfurt  nr.  224  ..  .  p.  392 
Jul.  so  Dorf  bei  Budweis.  Aufzeichnung  über  die  Bestimmungen  btr.  Freilassung  K.  Wenzels,  nr.  236  .    .    .    p.  405 

Budweis.  Borziwoi  von  Swinar  an  Nürnb.,  über  die  Verhandll.  btr.  Loslassung  K.  Wenzels,  nr.  237     .    p.  405 

Aug.   1 Pf.  Rupr.  III  an  Bf.  Frid.  V  :  Vorgänge  btr.  Freilassung  K.  Wenzels;  nr.  238 p.  406 

10  Ansbach.  Die  8  Burggrafen  sagen  Nürnberg  die  bisherige  Einung  über  Kriegserklärung  auf*    .    .  p.  121,  45** 

Deutsche  Relebitags-Akten  IL  54 


506  Chronologisches  Verzeichnis  der  Urkunden  und  Akten. 

1394 

Spt.  22  Pisek.  K-Wenzel  bevollm.  2  Gen.,  mit  gewissen  Studten  einmalige  Hilfe  f.  ihn  zu  vereinbafen,  nr.  839  p.  407 
Nov.  21  Nürnb.  Herman  Ebner  an  2  gen.  Straßburger :  Hilfsgelder  von  Städten  u.  Juden  f.  den  König;  nr.  S40  p.  408 
zw.  1394  Dec.  14  u.  1395  Okt.  13.  K.  Wenzel  gebietet  die  nüchstgenannte  Einung  ihre  5  Jahre  zu  halten*  .    p.  173,  8 

Gemeine  Einung  gen.  Elsuß.  Gebiete  und  Basels  auf  5  Jahre  •   .    .    .    .  p.  i72,  33 

Dec.  17  Weytra.  Bund  des  Mf.  Jobst  und  gen.  Böhmischer  Landherren  mit  4  gen.  Oestr.  Herzogen  *  .    .    .  p.  $8i,  22 

c.  Dec.  26  Straßburg.  Anweisung  für  die  Boten  der  Stadt  an  R.  Wenzel  * p.  383,  48* 

Dec.  29  Prag.  K.Wenzel  an  8  gen.  Stifte  zu  Frankf.:  Streit  ders.  mit  d.  Stadt,  kön.  Erscheinen  in  Deutschi.*    p.  412,  42^ 

1395 

Jan.  3  Prag.  K.  Wenzel  ratificiert  den  Vertrag  mit  Frankreich  vom  29  Okt.  1390  * p.  289,  28« 

vor  Jan.  18  o.  0.  Verantwortung  des  Hzg.  Albr.  III  v.  Oestr.  gegen  K.  Wenzels  Anklage;  nr.  227 p.  395 

Jan.  18  Feldkirch.  Hzg.  Leop.  IV  v.  Oestr.  an  Straßburg,  schickt  letztgen.  nr.,  u.  s.  f.;  nr.  228 p.  398 

Fbr.    3  Prag.  K.  Wenzel  widerruft  alle  Bündnisse  in  gen.  Gegenden* p.  885,  43« 

21 an  Straßburg,  beglaubigt  2  gen.  Gesandte* p.  383,  35^ 

Apr.  23  o.  0. 12  gen.  Stüdte  schließen  Landfriedensbuud  auf  5  Jahre  nr.  145 p.  266 

Mai  2  Wien.  Albr. III u.a.  Oestr. Hzge. geloben  14  gen.  Studten  selbst  gegen  d.  König  Hilfe  event.*p.  393,36^;  398,32« 

( Die  Oestr.  Fürsten  verschr.  sich  gegen  die  Stüdte,  sie  bei  ihren  Frhtn.  handhaben  zu  helfen*    p.  393,45b) 

Nürnberg.  Herman  Ebner  an  Klos  Perman  in  Straßburg,  über  die  gefangenen  Straßburger*  p.  411,  45*  und  45^ 

23  Heidelberg.  Bund  gen.  4  Fürsten  wider  die  Schlegler* p.  384,  21 

c.  Jun.?  Straßb.  Die  Strnßburger  an  einen  Fürsten,  btr.  die  in  Böhmen  gefangenen  Straßburger*    .    .    .    p.  412,  46* 

— an  Dietherich ♦    .    .    .    p.  412,  46« 

an  Borz.  V.  Swinar ^ •    .    .    .    p.  412,  46« 

an  Wlachn.  v.  W^eitmül •    .    .    .    p.  412,  46« 

Jun.  11  Karlstein.  K.  Wenzel  verlang,  d.  Eger.  Ldfr.  in  Frank,  u.  Bai.  um  3  Jahre  u.  gibt  Obmann  nr.  isi  .  .  p.  237 
— >  12  Prag.  Martin  v.  Schilteken  an  Straßburg,  über  Gefangennehmung  Mf.  Jobsts  u.  a.  m.,  nr.  241  .    .    .    p.  409 

15  Nürnberg.  Herman  Ebner nr.  242   .    .    .    p.  410 

— ülman  Stromer sub  nr.  243.    .    p.  4ii 

16 an  ClawB  in  Straßb. nr.  243  ..    .    p.  41 1 

Albr.  III  u.  a.  Oestr.  Hzge.  verb.  sich  mit  gen.  Stüdt.  unter  event.  Aufhbg.  d.  Ausnehmg.  d.  Königs*  p.  398,  42« 

19  Karlstein.  K.  W^enzel  ertheilt  Hzg.  Stefan  II  v.  Baiem  d.  Landvogtel  in  Ober-  u.  Niederschwaben*    p.  386,  30 

(1896  Juni  17?)  Prag.  K.Wenzel  an  Rotnbg.  a.T.,  bevollm.  Borz.  v.  Swinar  zu  mündl.  Miltheilung,  *  p.  463,  39« 

Jul.    1  o.  0.  Der  Pfalz.  Schreiber  Otto  an  Straßb.,  über  Gefangennehmung  Mf.  Jobsts  u.  a.  m.,  nr.  244   .    .    .    p.  413 

3  Nürnberg.  Job.  Dieffental  an  Rud.  v.  Rynach  zu  Straßb.,  politische  u.  a.  Nachrichten,  nr.  245    .    .    .    p.  413 

5  Neustadt  a.Aisch.  Die  Ldfr. -Neuner  in  Franken  u.  Bai.  an  Rotenb.  a.T.:  Nürnb.  Tag  auf  18  Juli;  nr.  146    p.  270 

13  Wien.  Hzg.  Albr.  IH  v.  Oestr.  u.  Neffe  Wilhelm  u.  Sohn  Albrecht  IV  sagen  K.  Wenzeln  ab,  nr.  229  .    .    p.  399 

Aug.  9  Zwetl.  Jobst  v.  Miihren  u.  s.  w.  geloben  Albr.  III  v.  Oestr.  btr.  Gewalt  u.  Vikarie  des  Reichs,  nr.  230  .  p.  400 
1390-96,  viell.  1395  vor  od.  c.  Aug^  11  o.  0.  B.  Lampr.  v.  Bamb.  an  Kurmainz,  btr.Verhandll.  zu  Bamb.  u.  Eger,  nr.  97  p.  209 
Aug.  11  Aufzeichn.  über  Bamberger  Abrede  zw.  6  gen.  Studten  u.  Bisch.  Lampr.  v.  Bamberg*    .    p.  209,  40«;  381,  29 

27  0.  0.  Gf.  Eberh.  IV  v.Wirtemb.  verbündet  sich  mit  gen.  Städten  unter  Ausnehmung  des  Königs* .    p.  398, 48« 

gelobt  gen.  Stüdt.,  event.  d.  König  nur  bedingt  gegen  sie  zu  helfen,*  p.  398,  84*» 

28  Paris.  K.  Karl  VI  v.  Frankreich  ratificiert  den  Vertrag  mit  K.  Wenzel  v.  29  Okt  1390  • p.  289, 35« 

Okt.    3  Prag.  Hnr.  V.  Mülheim  an  Straßburg,  btr.  K.  Wenzel* p.  383,43^ 

13  o.  0.  Einigung  gen.  Elsüßischer  Gebiete* .' p.  173,  14 

0.  0.  Gf.  Emich  V.  Leiningen  urk.  btr.  eine  gemeine  Einung  im  Elsaß* p.  173,  24 

ad  1395  Okt.  13.  K.  Wenzel  bestätigt  ein  im  Elsaß  auf  5  Jahre  geschlossenes  Bündnis  * p.  173,  21 

Nov.  27  Prag.  K.  Wenzel  gebietet  dem  Schleglerverein  sich  aufzulösen  * p.  884,  23;  412, 46>* 

Dec.    3 Hans  Bock  an  Straßburg,  politische  Nachrichten,  u.  a.  m.,  nr.  246 p.  426 

20  Neustadt  a.  Aisch.  Beitritt  Bamb.  Wirzb.  Rupr.  III  u.  des  Bf.  Frid.  zu  nr.  150  v.  14  SpL  1390;  nr.  158  .      p.  298 

1396 

Jan.    1  Prag.  K.  Wenzel  übergibt  Herdegen  Valczner  die  Reichsmünze  in  Nürnberg,  u.  s.  w.,  nr.  153  .    .  .     p.  294 

15  Mergentheim.  Verabredung  eines  Bündnisses  wider  die  Schlegler  * p.  384,  25 

Fbr.    3  Pforzheim.  Anlassbrief  zum  Schiedspruch  vom  6  April* p.  884,  46^ 

6  Nürnberg.  Herman  Ebner  an  Straßbnrg ,  berichtet  über  Böhmische  Dinge  * p.  487,  47^ 

13 p.  427,  42« 

19  Rom.  P.  Bonif.  IX  Geleite  für  seinen  Nuntius  Abt  Benedict  nach  Deutschland  und  anderswohin  *.   p.  375,  45« 

21  Prag.  K.  Wenzel  gestattet  Herdegen  Valczner  gewisse  Heller  zu  schlagen  nr.  164 p.  295 

Mrz.  19 ernennt  K.  Sig^iund  zum  Deutschen  Reichsvikar  nr.  247 p.  427 

27 an  die  Reichsstädte  btr.  Judenschuldentilgung  der  3  gen.  Burggrafen  nr.  188  .    .    .    p.  327 

Apr.   6  Brackenheim.  Schledspmch  zw.  Gf.  Eberh.  IV  v.Wirtembergu.  der  Schleglergesellschaft*  .    .    .  p.  384,  26 

15  Prag.  K.  Wenzel  entbindet  Regensbnrg  vom  Egerer  Landfrieden  nr.  78  v.  6  Mai  1389;  nr.  122  .    .    .      p.  238 

Mai    9  Karlstein.  K.  Wenzel  nimmt  die  Schlegler  zu  Dienern  und  Hofgesinde  auf. p.  384,  30 

29  Landshut.  Beitritt  Hzg.  Stefans  II  V.  Baiern  zu  nr.  150  V.  14  Spt.  1890;  nr.  159 p.  801 

Jun.  3  Prag.  Martin  von  Schilteken  an  Straßburg,  berichtet  von  K.  Wenzels  Hof* p.  883,  48^ 

— 18  o.  0.  Einung  Basels  und  Straßburgs  bis  11  Not.  1399*    .    • p.  173,  26 


Chronologisches  Verzeichnis  der  Urkunden  und  Akten.  507 

1396 

Jun.  17  (7)  Prag.  E.Wenzel  an  Rotenburg  a.  T.  (8. 1895  Juni  19)« p.  463,  39« 

Jul.   8  Prag.  K. Wenzel  verlungert  den  Egerer  Ldfr.  für  Franken  u.  Baiem  um  2  Jahre  u.  gibt  Obmann  nr.  128.  p.  239 

90 ^"8  Pfennig-  und  Hellermünz-Gesetz  nr.  151    .    .    .    . , p.  293 

Okt.  18 Hzg.  Bokko  ▼.  Schlesien  Hofrichter  urk.  btr.  Vorladung  Regensburgs  und  eelner  Juden  *  .    .    p.  8S0,  40^ 

88  Oppenheim.  6f.  Job.  v.  Naeeau  Domherr  zu  Mainz  vbdt.  sich  mit  den  8  Pfalz.  Ruprechten  nr.  248.    .     p.  437 

Mov.  87  Prag.  R.  Wenzel  an  Dietrich  Hesse  Pfleger  zum  Rotenberg,  btr.  kön.  Erscheinen  im  Reich*  .    .      p.  415,  8 

an  Pf.  Ruprecht  HI,  btr.  kön.  Erscheinen  im  Reich  • p.  4i5,  4 

Dec.  16 erlaubt  Nürnb.  sich  mit  Jederm.  um  Vorwort  Stallung  od.  um  Hilfe  zu  vereinen*   p.  475,  21 

20  o.  0. 16  gen.  Studte  schlie&en  Landfriedensbund  auf  5  Jahre  nr.  147 p.  27i 

1397 

o.  Z.  u.  0.  K.  Wenzel  verordnet  für  den  Straßb.  Stift  u.  s.  w.,  btr.  gewisse  Judenschulden ,  nr.  202  ....      p.  344 

Jan.  4  Rotenburg.  Die  Stadt  an  Ulm ,  btr.  Besuch  der  Frankfurter  Messe  * p.  271,  22 

Fbr.  15  Prag.  K.  Wenzel  an  Frankfurt  u.  s.  w.,  beruft  zum  Tag  auf  29  Apr.  nach  Nürnberg,  nr.  249  ....      p.  438 

17  Boppard.  Kurköln  Kurtrier  Kurpfalz  an  Köln,  laden  ein  zum  Tag  auf  13  Mai  nach  Frankfurt ,  nr.  251.      p.  439 

18 an  Frankfurt,  Beglaubigung  Tham  Knebels,  nr.  252 p.  440 

24  Frankfurt.  Die  Stadt  macht  bekannt,  daß  sie  allen  Stunden  z.Tagv.  is  Mai  Geleit  gegeben,  nr.  258 .      p.  441 

27  Boppard.  Kurköln  Kurtrier  Kurpfalz  versprechen  Frankfurt  Hilfe  bei  Ruhestörungen  nr.  254     ...      p.  441 

Mrz.    2  Köln.  Die  Stadt  an  Kurtrier  Kurköln  Kurpfalz,  will  den  Frankf.  Tag  auf  is  Mai  beschicken,  nr.  266  .      p.  447 
Apr.  14  o.  0.  Pf.  Rupr.  III  tritt  d.  Bair.  Münzvereinig,  v.  30  Okt.  1395  bei,  mit  Beibrief  gleichen  Datums*,  p.  298  nt.  2 

15  ützisheim.  Hzg.  Leop.  IV  v.  Oestr.  an  Frankfurt,  bittet  um  Herberge  für  2500  Pferde,  nr.  267  .    .    .      p.  448 

17  Prag.  K.  Wenzel  erkl.  d.  Ausspr.  zw.  Wirzb.  u.  Rotenb.  als  ohne  seine  Einwilligung  geschehen*,     p.  135,  88 

Dresden.  Mf.  Wilhelm  I  v.  Meißen  an  Frankfurt,  bittet  um  Herberge  für  800  Pferde,  nr.  268.    .    .    .      p.  449 

29  (nicht  28)  Prag.  K.  Wenzel  befreit  Meynbemheim  v.  gewissen  Auflagen  der  Bischöfe  v.  Wirzb.*  .   p.  494,  39« 

80  Boppard.  Kurköln  Kurtrier  Kurpf.  an  Frankf.,  rathen  d.Verspr.  nr.  254  v.  27  Fbr.  allg.  zu  fordern,  nr.  255  p.  442 

Paris.  K.  Karl  VI  v.  Frankr.  an  Frankf.,  bittet  um  Herberge  f.  Französ.  Gesandte,  lat.,  nr.  269  .    .    .      p.  449 

deutsche  Uebers.    p.  449, 41*» 

Nürnberg.  Die  Stadt  an  Frkft.:  der  auf  29  Apr.  ausgeschr.  (nr.  249)  Nürnb.  Tag  ist  nicht  besucht;  nr.  250.  p.  439 

Prag.  K.  Wenzel  an  Frankfurt,  beglaubigt  Borziwoi  von  Swinar  bei  der  Stadt,  nr.  270 p.  450 

zw.  Apr.  80  u.  Mai  18  Frankfurt.  Aufzeichnung  d.  Stadt  über  das  von  den  Stunden  abzulegende  Verspr.  nr.  256  p.  443 
Mai    8  Oppenheim.  Pf.  Rupr.  10  an  Frkft.,  btr.  Holzlieferung  für  sich  und  seinen  Vater,  nr.  ^71 p.  450 

5  Köln.  Die  Stadt  an  Frankfurt,  bittet  um  Geleite  zu  dem  Frankfurter  Tag  v.  Mai,  nr.  257 p.  443 

8  Frankfurt.  Die  Stadt  an  K.  Wenzel,  berichtet  über  die  Lage  der  Dinge,  nr.  274 p.  452 

9  Mülhausen. an  Frankfurt,  bittet  um  Nachricht  btr.  Frkf.  Tag  v.  Mai,* p.  453,  35^ 

11  Wetzlar. um  Geleite  zu  dem ,  nr.  258 p.  444 

12  Nidda.  Gf.  Ad.  v. Waldeck  u.  Gf.  Engelbr.  v.  Ziegenh.  an  Frkft.,  bitt.  um  GeL  zum  Frkf.  Tag  v.  Mai ,  nr.  259  p.  444 

18 Hr.  ULr.  v.  Hanau  an  Frkft.,  bittet  für  die  2  letztgen.  Gfn.  um  Geleite  zum  Frkf.  Tag  v.  Mai,  nr.  260  p.  444 

Frankfurt.  Die  Stadt  an  Hzg.  Leop.  IV  v.  Qestr.,  gibt  bedingtes  Geleite  z'um  Frkf.  Tag  v.  Mai,  nr.  262  p.  445 

Hzg.  Leop.  IV  v.  Oestr.  verspricht  der  Stadt  Hilfe  bei  Ruhestörungen  nr.  263 p.  446 

Mainz.  Die  Stadt  an  Frankfurt ,' bittet  um  Geleite,  zum  Frankfurter  Tag  vom  Mai,  nr.  261 p.  445 

c.  Mai  18  Frankfurt.  Verzeichnis  der  Stüdteboten  auf  dem  Tag  daselbst  vom  Mai,  nr.  272 p.  451 

ad Frankfurts  Kosten  beim  Tag  daselbst  auf  18  Mai,  nr.  279 p.  457 

Nürnbergs zu  Frankfurt  auf  18  Mai  und  vorher,  nr.  280    ..*.......      p.  457 

zw.  Mai  13  u.  22  Frankfurt.  Abschied  zwischen  Fürsten  und  Städten  des  Tags  daselltst  vom  Mai,  nr.  275  .    .      p.  453 
Mai  14  Frankf.  Die  Stadt  an  Hrn.  Ulr.  v.  Hanau,  gibt  2  nachgen.  Graf,  bedingtes  Geleite  z.  Tag  v.  Mai,  nr.  264.  p.  446 

16  Nidda.  Gf.  Ad.  v.  Waldeck  u.  Gf.  Engelbr.  v.  Ziegenh.  an  Frkft.,  verspr.  Hilfe  bei  Ruhestörung.,  nr.  265.  p.  447 

— —  18  Kolmar.  Die  Stadt  an  Frankfurt,  bittet  um  Nachricht  btr.  Frankfurter  Tag  vom  Mai,  • p.  453,  43« 

nach  c.  Mai  19.  Aufzeichnung  über  Besuch  d.  Frankf.  Tags  vom  Mai,  aus  Johannes  Limb.  Chronik;  nr.  273  .      p.  451 

Mal  22  Frkf.  Der  Stadt  Geleitsbrief  für  alle  Reichsstände  zum  Tag  daselbst  auf  25  Juli  nr.  283  * p.  464 

23 Die  Stadt  an  Kolmar,  überschickt  den  Abschied  des  Frankf.  Tags  vom  Mai;  nr.  276    ....      p.  453 

an  Mülhsn. ;  sub  nr.  276   .    .    .      p.  453 

25  Eger.  an  Frkft.,  bittet  um  Nachricht  btr.  Frankfurter  Tag  vom  Mai,» p.  453,  47'» 

nach  Mai  25  Frkft.  Die  Stadt  an  Eger,  überschickt  den  Abschied  des  Frankf.  Tags  vom  Mai;  sub  nr.  276  .    .      p.  453 

Jun.  24  Frankfurt.  Küntze  Lentzelin  an  Straßb.,  s.  richtiger  sub  JuL  25;  nr.  295 p.  470 

Jul.    6  Nürnb.  Herm.  Ebner  an  StraCb.,  über  d.  Fürsten gesandtsch.  v.  Frkf.  Mai-Tag  an  K. Wenzel  u.  a.  m.,  nr.  277  p.  454 

6  Prag.  K. Wenzel  hebt  d.  von  ihm  f.  den  Eger.  Ldfr.  v.  5  Mai  1389  in  Frank,  u.  Bai.  bewilligt.  Zölleauf, nr.  124  p.  240 

Rom.  P.  Bonif.  IX :  event.  Geldanweisung  f.  seine  8  gen.  Gesandten  in  Deutschland  u.  sonstwo*,     p.  461,  20 

12  Paris.  K.  Karl  VI  v.  Frankr.  an  Frankf.,  bittet  f.  Gesandtschaft  um  Glauben  und  Herberge,  nr.  287    .      p.  465 

Nürnb.  Die  Stadt  an  Frkft.,  Nachr.  v.  bevorstehenden  Zusammenkünften  mit  K.  Wenzel ,  nr.  281 .    .      p.  463 

Köln.  Die  Stadt  an  Kurpfalz,  bittet  eventuell  um  Geleite  zum  Frankf.  Tag  vom  25  Jul.,  nr.  286    .    .      p.  465 

an  Kurköln , sub  nr.  286  .      p.  465 

« an  Kurtrier, sub  nr.  286  .      p.  465 

an  Kurmainz, sub  nr.  286  .      p.  465 

c.  Jul.  12 an  Frankfurt , "bestellt  Herberge  und  Wein  in  Frankfurt  * p.  465,  44« 

Jul.  18  Prag.  K.  Wenzel  an  jedermann,  erkennt  daß  4  gen.  Umgebrachten  Recht  geschehen  ist  *.    .    .    p.  454,  95^ 


508  Chronologisches  Verzeichnis  der  Urkunden  und  Akten. 

1397 

nach  Jul.  13  Prag.  Ungen.  an  e.  Kurf.,  üb^r  d.  Fürstengesandtsehafty.  Frkf.  Mai-Tag  an  K.Wen2elu.  a.  m.,  nr.  878  p.  456 
Jul.  15  Heidelberg.  Pf.  Rupr.  11  an  eine  Stadt,  btr.  Nümb.  Tag  auf  IS  Juli  u.  Frkf.  Tag  auf  85  Juli,  nr.  888    .      p.  466 

19  Eger.  Die  Stadt  an  Frankfürt,  btr.  K.  Wenzels  Absicht  nach  Deutschland  zukommen,  nr.  282.    .    .      p.  463 

81  Arien.  Französ.  Gesandter  Patr.  Simon  v.  Alex,  an  Frkft.,  bittet  um  Herborge  u.  Nachricht,  u.  a.  m.,  nr.  889  p.  466 


22  Nürnberg.  Die  Stadt  an  Frankfurt,  beglaubigt  Konrad  Halbwacbsen,  nr.  890* 

83  Kolmar. ■ bittet  um  Nachricht  btr.  d.  Frkf.  Tag  vom  Juli  u.  a.  m.,  nr.  298 

85  Mülhsn. ; ,  nr.  893    .    .     . 

—  Sachsenhausen.  Ritter  Friderich  v.  Sassenhusen  an  Frkft.,  btr.  deleite  f.  3  gen.  Kurff.,  nr.  284.    . 

—  Mainz.  Kurköln  Kurtrier  Kurpfalz  versprechen  Frankfurt  Hilfe  bei  Ruhestörungen  nr.  885    .    .     , 

—  Frankfurt.  Kflntze  Lentzeiin  an  Straßburg,  berichtet  über  den  Frankfurter  Tag  vom  Juli;  nr.  295. 


Jul.  25/Aug.  5  Frkft.  Lauwel  Lentzeiin nr.  298. 

Jul.  28  Frkfl.  Gf.  Emich  v,  Leiningen ■ nr.  296. 

30  Köln.  Die  Stadt  an  ihre  thlw.  gen.  Gesandten  auf  dem  Frkf.  Tag  v.  Juli,  mahnt  zur  Vorsicht,  nr.  291 

ad  Frankf.  Tag  v.  Juli.  Anweisung  K.  Richards  II  v.  England  für  seine  Gesandtschaft  an  K.  Wenzel  .  . 
.\ug.  2  Frankfurt.  Die  Stadt  an  Mülhausen,  berichtet  über  den  Frankf\irter  Tag  vom  Juli,  nr.  294  ..  . 
Straßburg. an  Basel,  schickt  2  Briefabechriften  über  den  letztgen.  Tag;  nr.  297.    .    .     . 


p.  4B7 
p.  468 
p.  469 

P.  464 
p.  466 

p.  470 
p.  478 
p.  471 
p.  467 
460,  20 
p.  46» 
p.  471 


6 1  Briefabschrifl ♦ p.  472,  22« 

Spt.  17  Nürnberg.  K.  Wenzel    an  Straßburg,  beruft  zum  Reichstag  sofort  nach  Nürnberg,  nr.  299   ...    .      p.  479 

20 . '8  Landfiriedensordn.  mit  gen.  Frank,  u.  Bair.  Reichsständen  bis  2  Fbr.  1890  nr.  302  p.  482 

-.  Gen.  Frünk.  u.  Bair.  Reichsstande  gelob,  d.  Ldfr.-Ordn.  gleichen  Datums  zu  halten;  nr.  303  p.  486 

Herbst.  Nürnbergs  Konten  bei  dem  Nürnberger  Reichstag  vom  Sept.  u.  Okt.  nr.  310 p.  496 

Augsburgs zu nr.  3ii p.  497 

Frankfurts bei nr.  312 p.  498 

Windsheims nr.  813 p.  498 

Okt.   4  Straßburg.  Anweisung  f.  2  gen.  Gesandte  d.  Stadt  auf  d.  Nürnb.  Reichstag  v.  Sept.  u.  Okt.  nr.  soi    .      p.  480 

5  Hanns  v.  Aufseß  gelobt  nichts  mehr  wider  K.  Wenzel  u.  a.  m.  zu  thun  u.  s.  w.*^    .    .    .    .     .    .    p.  487,  49« 

8  Köln.  Die  Stadt  an  K.  Wenzel,  entschuldigt  sich  wegen  Nichtbeschickung  des  Reichstags,  nr.  300  .      p.  479 

— —  11  P.  Bonif.  IX  fordert  Joh.  v.  Mainz  auf,  mit  andern  f.  Befreiung  päbstl.  Gesandter  thütig  zu  sein  *  .  p.  461,  17 
13  Nürnberg.  K.  Wenzel  macht  11  gen.  Wirzburgische  Landstädte  zu  Reichsstädten,  nr.  308    ....      p.  493 

2  gen.  Straßburger  Gesandte  an  ihre  Stadt,  berichten  vom  Reichstag,  nr.  309 p.  495 

23  Lysperg'sches  Versprechen ,  daß  die  Feste  kein  Raubnest  mehr  sein  soll* p.  487,  40^ 

Nov.  8  Nürnberg.  K.  Wenzel  an  Rotenburg  a.  T.,  grober  Brief  wegen  Geldverweigerung  • p.  477,  35 

19 verbietet  Wideraufbau  zerstörter  Raubschlösser,  zunächst  3  genannter,  nr.  304    p.  487 

1398 

Fbr.  19  Nürnberg  (siehe  besser  unter  dem  Datum  1397  Spt.  17)  nr.  299 p.  479 

26  Transsumpt  der  Urk.  der  4  gen.  Wenzel'schen  Bevollmächtigten  vom  29  Okt.  1390,  w.  m.  s.;  *'    .   p.  288,  so** 

Mrz.  8  Nürnb.  Gen.  Reichsstände  verschärfen  u.  verlängern  bis  li  Nov.  1399  die  nr.  808  v.  80  Spt.  1397;  nr.  305   p.  488 

Apr.  19  Urkunde  btr.  Belagerung  des  Hauses  Rußenberg* p.  487,  46^ 

Jul.  10  Nürnb.  K. Wenzel  an  seine  Einung,  gebietet  die  eroberte  Feste  Reicheneck  niederzubrechen,  nr.  306 .  p.  492 
Aug.  18  Amberg.  Entscheidung  zw.  3  gen.  v.  Absberg  u.  a.,  btr.  den  Zug  gegen  Reicheneck  u.  a.  *.  .  .  p.  498,  43« 
Nov.  13  Betlem.  K.Wenzel  an  die  Ldfr.-Siebener  u.  alle  Getr.  des  Reichs,  btr.  gebroclme  Raubschlösser,  nr.  307  p.  493 

1399 

Jan.  X  Paris.  K.  Karl  VI  v.  Frkrch.  weist  Zahlung  an  für  eine  is  Juli  1397  begonnene  Gesandtschaftsreiso  •  p.  460,  4 
Dec.  4  Betler.  Borziwoi  von  Swinar  erklärt ,  mit  Regensburg  gänzlich  gesühnt  zu  sein  * p.  330,  4S« 

1400 

Jun.  84  Prag.  K.  Wenzel  gewährt  Zürich  die  Haltung  von  Juden  nr.  801 p.  343 

JuL  85  o.  0.  Beitritt  der  Gfn.  Lud.  und  Frid.  zu  Oettingen  zu  nr.  151  bzw.  150  Münzgesetze;  nr.  160  .    .    .      p.  soi 

1401 

Jan.  6  Köln.  K.  Ruprecht  bestätigt  Nürnberg  die  Urk.  Wenzels  nr.  183  vom  16  Sept.  1390* p.  388,  fti^ 

1403 

Fbr.  6  Spruchbrief  Heinrich  Besserer's  in  einer  Ulmischen  Streitsache  * p.  130  nt.  i 

18  Konstanz.  Städtebund  v.  Bodensee  u.  Albgau  an  Straßb.,  btr.  Geldzahlung  (vgl.  1389  Jun.  8i)*    .    p.  199  nt.  a 

1409 

Okt.  85  o.  0.  Urtheil  8  Genannter,  daß  Ulm  den  Heinrich  von  Elrbach  zu  versprechen  habe  •   .    .    .    .    p.  189  nt.  e 

-  80  o.  0. nicht  verantworten  solle  •.    .    .    p.  189  nt.  6 

Dec.  11  Günzborg.  Urtheil  des  Berioger  H&le  zu  Gunsten  des  Urtheils  vom  80  Okt.  * p.  189  nt.  6 


Alfabetisches  Register 


der 


Orts-  und  Personen-Namen. 

Vgl.  zu  diesem  alfabetischen  Register  Band  I  Vorwort  pag.  LXXXm. 


1. 


Aachen  (Ayclie)  45i|  li. 

Aalen  (AuId,  AwId,  Awlun)  Stadt  an  Kocher  und  Aal  109, 

3.  147,  17.  807,  49l>.  248,  20.  245,  21.  248,  17.  258,  18. 

254,  49».  259,  7.  260,  1.  266,  1.  271,  14.  854,  17.  356, 

12;  34l>.  881,  2;  47*.  898,  8;  29«  ff.  894,  6.  897,  37.  898, 

34b;  36«;  40«;  48»;  52*. 
Abach  in  Niederbaiern  s.  w.  von  Regensburg  212,  ii; 

13;  80  f. 
Abcziher,  Hainczl,  aus  Regensburg  211,  26.  212,  5;  28. 

213,  8. 

Abenheim  s.  Solre. 

Abensberg  Stadt  und  Schloß  in  Niederbaiern  s.  s.  w.  Yon 
Regensburg  21 1,  84;  88.  —  Herr  Johann  zu— ,  828, 10; 
28*».  —  Herr  Hans  von  — ,  27,  24.  —  Der  von  — ,  (wol 
Hans)  27,  34.  28,  30.  30,  26.  31,  36. 

Aberkeim  s.  Gabol. 

Abraham,  Jude  von  Kocheim  (j*  Cochem)  im  Bisthum 
Trier  844,  19. 

Abrucia  428,  16.  429,  16. 

Absberg  (Absperg,  Appesberg,  Aptsperg,  Aptsperk)bei 
Gunzenhausen ,  Heinrich  von  ^ ,  (Heinrich  der  Abs- 
perger) 248,  80.  354,  21.  361,  18;  20.  362,  11.  368,  16. 
869,  8.  ^  Heinrichs  Frau  von  Absperg  und  ihr  Schwa- 
ger Steffan  427,  8 ib.  —  H.  von  Aptsperg  245,  7. 247,  88. 
—Der  von  Absperg  861,  29 ;  84.  862, 41»;  45«.  —  Des  von 
Absperg  Knecht  862,  28.  —  Die  von  Absperg  und  ihre 
Tochter  die  von  Hessburg  402,  25.  —  Heinrich  von 
Aptsberg  zu  Aptsperg  856,  32.  —  Heinrich  von  Apts- 
perg (Abtzsperk)  von  Ronnburg  (Ronburk)  247,  18. 
387,  24.  —  Der  von  Aptsperg  (Aptzberg)  von  Ronnburg 
243,  88.  857,  38. 

Achensaßen,  Andres  von  — ,  193,  l. 

Achtzehen-heller  s.  Wiße,  Henne  von  — . 

Adelman,  Chftncz  185,  2. 

Adolsheim  (cod.  Adosheim ;  j.  Adelsheim  n.  ö.  von  Mos- 
bach?), Fritz  und  Zeyßolf  von  — ,  187,  84. 

Aeferdingen  s.  Henslln  van  Aeferdingen. 

Albteten  (Afbtädt  in  Wirtemberg,  Schwarzwaldkreis , 
OAmt  Herrenberg?),  der  Schultheiß  zu  ^,  190,  48. 

Agersheim  s.  Oggersheim. 

Ahr  (Are)  Nbfl.  des  Rheins  168,  54». 
'  Aichach  an  der  Paar  n.  ö.  von  Augsburg  se,  10.  859,  4. 

Aidier,  der  — ,  s.  unter  Ingolstadt 


Aichperger,  der  — ,  im  Mos,  Diener  Hzg.  Friderlchs  von 

Baiern-Landshut  27,  80. 
Aingeh&rn  85,  lO.  (Ainküm  ist  eine  Nördlinger  Familie.) 
Aisch  Nbil.  der  Rednitz  89,  26 ;  27  bis. 
Alb,  Studte  unter  der  — ,  108,  6;  48»».  io9,  37».  210,  4;  6; 

11.   —  Unterlandvogt  unter  der  Alb  s.  Wilhaimer, 

der  — . 
Albe  (scheint  nicht  Awe?),  Rudolf  von  — ,  Burgmann  auf 

Sant'Michelsberg  186,  88. 
Aldendorff,  Craflt  von  — ,  189,  9. 
Aletzheim ,  Götz  von  — ,  Vogt  zu  Wimpfen  (am  Neckar) 

188,  7. 
Alezandrien  Patriarch  Simon  Gramaudus,  Gesaodter  K. 

Karls  VI  von  Frankreich  XX.  466,  27.  467,  40» ;  45». 
Allguu  (Alga^,  Albgdw),  Städte  in  dem  — ,  199,  34». 

210,  27. 
Alt-Eberstein  s.  Mangolt. 
Altman,  Steffan,  aus  Nfllsperch  (Alt-  und  Neu-Nuüberg 

sind  Dörfer  in  Niederbaiern  bei  Viechtach)  27,  28.  28, 

2.  31,  4. 
Alzei  s.  unter  Pfalzgraf  Ruprecht  11,   unter  Roste  und 

unter  Saltzkerne. 
Amberg  in  der  Oberpfalz  6,  abK  18,  10.  32,  47».  212,  20. 

218,  8.  858,  5;  6.  404,  28.  410,  33.  —  Der  Landschreiber 

von  Amberg,  ohne  Namen  245,  12.  S.  auch  Kastner, 

G.  und  Landschreiber,  der  — . 
Amman  (aus  Augsburg?)  862,  41*. 
Ammerbach  s.  Rüde. 
Amöneburg  (Ameneburg)  o.  s.  ö.  von  Marburg  61,  9; 

10. 
Amorbach  s.  Rüde. 

Ancona  Mark  (marchia  Anconitana)  428,  16.  429,  15. 
Ancze,  Vogt  zu  Kircheim  (Kirchheimbohinden  in  der 

Rheinpfalz  am  Donnessberg?)  I86,  9. 
Andelfing  256, 1. 
Anglach,  Diether  von  ^,  Schultheiß  zu  HeidolüBheim 

(Heidelsheim  s.  6.  von  Bruchsal  oder  Heidolsheim  s.  ö. 

von  Schlettstadt?)  I86,  4. 
—  Henneln  von  — ,  Schultheiß  zu  Heidelberg  i85,  87. 
Anhalt  Haus  IS8,  49^.  —  Der  von  Anhalt  857, 41. 
Annen  son  s.  Hana. 
Ansbach  (Onlspach,  Onnoltzbach)  121,   47».  257,  86». 

404,  21. 

Anshelm  (al.  Ashalm)  und  Jfldlein  (al.  Judlia),  Juden, 
Söhne  der  Isackin  (al.  IsUdLin)  322,  48. 


510 


Alfabetisches  Register  der  Orts-  und  Personen-Namen. 


Antiochenos  (Anteochenus,  Anthiocenus)  patriarcha  s. 

Weneeslaus. 
Antonius  8.  Baraballua. 
An  weg  (Auweg?)  aus  Augsburg  80,  7. 
Appesberg  s.  Absberg. 
Apt,  G&nczeln,  Vogt   zu  Liebeozelle  (Liebenzell  zw. 

Pforzheim  und  Calw)  190,  20. 
Aptsperg,  Aptsperk  s.  Absberg. 
Apulien  428,  16.  429,  15. 
AquUeja  872,  81;  82;  88.  875,  37. 
Are  8.  Ahr. 

Arelatense  regnum  428,  17;  22.  429,  17 ;  22.  482,  85. 
Armbruster,  Konrad ,  Altammanmeister  in  Straßburg  480, 

24.  495,  2;  42^ 
Armsheim  s.  unter  Eydenheim. 
Arslipplein  aus  Regensburg  212,  15. 
Artlieb,  Herr  -- ,  248,  7. 
Artois,  der  Herzog  von  —  ,  (Philipp,  Gf.  von  Eu,  connd- 

table  von  Frankreich)  und  seine  .Vettern  12,  46^. 
Aschaffenburg  (OsschalTenburg)  168,  5.  —  S.  auch  unter 

Fechenbach  und  unter  Wiler. 
Ashalm  s.  Anshelm. 
Assenheim  (Assinheim)  am  Zusammenfl.  der  Nidda  und 

Wetter  s.  ö  von  Friedberg  285,  43i>. 
Auerbach  in  der  Oberpfalz  n.  n.  w.  von  Sulzbach  244, 14. 

855,  23.  410,  38.  412,  19;  33.  —  Landrichter  daselbst 

854 ,  82.  —  Eönigl.  Pfleger  daselbst  s.  Swinar,  Boriboy 

von  — . 
A&we,  Herman  von  der  — ,  198, 18. 
Afiwesheim  s.  Driegel. 
Aufseß  (Aufsezz,  UiTsezz)  zw.  Bamfberg  und  Baireuth, 

Hans  von  — ,  487,  50«.  —  Hermann  von  — ,  247,  80.  ~ 

Ulrich  von  —  ,  184,  52».  185,  87*. 
Augsburg  (Auspurg,  Ougespurg,  Ougspurg)  Bischof  Bur- 

kard  von  Eilerbach  1878-1404 :  19,  19.  20,  84.  40,  19. 

47,  24.  48,  5;  11;  15.  186, 21.  166,  28(hier  Otte,  al.  auch 
.    Gocze  genannt,  S.  166,  4I  ff.),  196,  19.  275,  80.  292,  29. 

298,  46«.  297,  7.  803,  42^  816,  10.  856,  80.  887,  16^ 
—  Stadt  X.  XVI.  8,  8;  29.  18,  48l>.  15.  18,  22.  20,  10;  27; 

31.  29,  28.  80,  41«.  88,  2;  45^  44,  81.  45,  42«.  46,  81.  81, 

28.  108,  12.  112,  22.   114,  2;  17;  25.  117,  28.  210,  28. 

211,  A5K  248,  12.  245,  14.  248,  10.  250,  A6K  261,  8.  271, 

26;  28.  278,  22;  42«.  274,  49«.  279,  UK  281,  49>>.  282, 

16;  48«.  285,  4.   287,  20.  298,  44«.  815,  18.  816,  29;  87; 

A9K  817,  32.  819,  45«.  854,  20.  855,  18;  3iK  856,  8.  857, 

36.   858,  11;  38^  877,  26.  878,  82.  882,  M,  887,  29.  401, 

18.  402,  42*>.  415,  15.  422,  18.425,  8.  451,  11.  459,  80. 

474,  26.  478,  8.  496,  81.  497,  2 ;  19.  —  Bote  ohne  Namen 
13,  46l>.  211,  86.  858,  21;  28;  44b.  859,  2S.  860,  7;  22; 
25;  85.  861,  4;  8;  9.  862,  13;  15;  27;  28.  868,  5.  401, 
27;  29;  81.  -—  Juden  in  Augsburg  s.  unter  Juden.  — . 
Knechte  402,  14.  —  Der  Reichsvogt  817,  16.  —  Die 
Schreiber  361,  32.  —  Schützen  859,  15.  —  Der  Stadt- 
schreiber 361,  6.  —  Die  Thorwfichter  402,  12;  13.  — 
Vogtei  859,  35«. 

Augustinerorden  374,  81. 

Aul,  Vogt  zu  Gay  (Kayh  in  Whrtemberg  s.  ö.  von  Herren- 
berg)  190,  87. 

Auln  s.  Aalen. 

Ausweiler  s.  Reinbolt. 

Auweg  (?)  s.  Anweg. 

Avignon46i,  11. 

Awe  (?),  Rudolf  von  — ,  s.  Albe. 

Awln,  Awlun  s.  Aalen. 

Ayche  s.  Aachen. 


Ayrer,  Hans,  Bürgermeister  von  Heilbronn  138, 14. 
Aystet  s,  Eichstädt. 

B  vgl.  P. 

Bache,  SchultheilS  zu  Bütmersheim  191,  i. 
Baden  Markgraf  868, 18.  451,  86. 

—  Markgraf  Bernhard  1 1878-1481 :  144,  43b.  168, 17.  170, 
6  ;  32.  172,  8.  190,  10. 

—  Markgraf  Rudolf  VH  Bruder  Bernhards  1, 1872—1891 : 
144,  43\  168,  17.  170,  6;  82.  172,  8.  189,  31. 

—  Vogt  s.  unter  Bruniger. 

Baden-Hachberg  (Sausenburger  Linie)  Markgraf  Rudolf  m 
(von  Rotel,  d.  L  Röthein)  1852—1428  :  244,  84. 

Baiern  Herzoge  IX.  i,  ii;  14.  2,  28.  8,  81;  38;  50^.  4.  5, 
6;  15;  86;  48«.  12,  89.  18,  9;  26;  80;  46«.  14.  20,  34. 
21,  48>>>.  22,  27.  26,  16.  27,  17.  28,  42^  29,  8;  29.  80, 
81*»;  84«.  82,  81;  87.  88,  39K  89,  47*.  40,  85^;  UK  41, 
85.  48,  88*»;  47«.  44,  7.  45,  21 ;  26 ;  82.  46.  48,  49«  ff.  51, 
89«».  57,  9.  62,  7.  84,  46»».  98,29.  109,  45'.  110, 19.  115,4. 
184,  45«.  198,  2.  246,  88«;  86«.  256, 10.  291, 45*'.  298,  45*. 
816,  7.  881,  29«;  41*».  859,  44"».  861,  7;  12.  868,  6.  873, 
9;  10.  410,  88.  —  Die  zwei  Herzoge  von  Baiem  355,  8. 
—  Der  Herren  von  Baiem  Ratfa  402,  22  j  30.  —  Bloß  der 
Herren  Räthe,  wol  von  Baiem  402,  20.  —  Vgl.  Pfiali. 

—  Herzog  Albrecht  der  junge  (d.  h.  wol  Hzg.  Albrecht  II 
in  Straubing,  Mitregent,  f  1899,  Sohn  Hzg.  AlbrechU  I 
in  Straubing)  186,  6.  »  Herzog  Albrecht,  ohne  nähere 
Bezeichnung  29,  9;  il.  102,  8.  119,  42«.  146,  26.211, 
47«.  244,  22.  831,  86«.  404,  29.  —  Der  Herzog,  ohne  Na- 
men, in  Straubing  212,  5;  14. 

—  Herzogin  Elisabeth  (Elspett),  wol  Tochter  K.  Ludwigs 
des  Baiern  s.  unter  Wirtemberg. 

—  Herzog  Ernst,  Sohn,  Hzg.  Johanns  von   München 
1397—1438  :  XVH.  896,  49«.  495,  88.  496,  14.  497,  6. 

—  Herzog  Friderich  von  Landshut  1875—1392  :  XVH.  a, 
22;  28;  37.  4,  5.  6,  82.  8,  2 ;  85.  9,  28.  10,  88*»;  50«.  15, 
42.  16.  17,  21.  19,  24.  20,  41*.  26,  87*».  27.  29,  6;  23; 
49«.  32,  10.  88—87.  85,  40k;  42«.  40,  47«.  42,  18;  28.  47, 
15;  47«.  49,  15;  18;  86;  41*».  50,  5  ff.;  48«.  69,  13;  25; 

V  46«.  82,  33;  48«.  86,  21.  102,  7. 106, 16.  115,  22. 117,  89b. 
119,  41«.  132,  43*».  135,  80.  186,  20.  166,  21.  196,  17. 
211,  47«;  51«.  212,  18.  281,  14.  286,  16.  244,  27.  256, 
37»».  275,  81.  276,  10.  285,  14.  291,  44«.  292,  30.  297,  8- 
808,  29.  816,  7.  828,  18.  881,  86«.  856,  17.  859,  4;  21; 
80.  860,  25.  868,  28.  496,  13.  —  Sein  Rath  40,  6. 

—  Herzog  Heinrich  (wol  der  Reiche  1892—1450)  451, 80. 
496,  18. 

—  Herzog  Johann  von  München  1875—1418  :  8,  22;  37. 
8,  8;  85.  9,  29.  16.  19,  24.  20,  42«».  82,  10.  88—87.  85, 
43«.  47,  15.  49,  15;  18;  36;  41*».  60,  5  ff.;  48«.  82,  83. 
102,  8.  106,  16.  185,  SO.  211,  61«.  244,  20.  291,  45«.  855, 
6.  859,  4.  862,  25.  396,  49«.  —  Seine  Rüthe  862,  30. 
402,  18. 

—  Herzog  Ludwig  VH  der  Burtige  von  Ingolstadt,  Sohn 
Hzg.  Stefans  II,  1418—1447  :  129,  28;  82;  39.  S.  auch 
unter  Hzg.  Stefan  IL 

—  Herzog  Stefan  U  von  Ingolstadt  1876—1418  :  XVU.  8, 
22;  28;  37.  8,  2;  85.  9,  28.  11,  87.  16.  17,  21 ;  41^  19, 
24.  20,  41*».  26,  26;  35*».  27,  5;  28;  46*»;  47«.  28.  29.  SO, 
17.  31.  82,  10.  83—87.  85,  42«.  47,  7;  15.49,  15;  18;  86; 
41*.  60,  5  ff.;  48«.  82,  S3.  102,  7.  105,  46«.  106,  16.  118, 
16.  185,  80.  186,  20.  166,  21.  196,  17.  211,  61«.  247,  8. 
256,  87*».  264,  28.  265,  15;  86.  275,  25.  291,  44«.  299,  17. 
301,  1.  316,  6;  36.  878,  8  ff.;  47«.  874,  11;  16.  886,  15  f.; 


Allkbetlsches  Register  der  Orts-  und  Personen-Namen, 


511 


30  f.  387,  12.  398,  6;  10.  401,  8.  402,  4;  18.  404,  SlK 
407,  15.  408,  17;  80.  409,  20;  81;  34.  410,  8;  30;  32. 
412,  2;  12;  29.  418,  18.  414,  4;  9.  461,  80.  495,  32.  496, 
12.  497,  86.  —  Sein  Sohn  Ludwig  (d.  h.  wol  Ludwig  VII 
der  Bärtige  1418—1447)  402,  5.  —  Sein  Sohn,  ohne 
Namen  387, 12. 

—  Herzog  Wilhelm  (Sohn  Hzg.  Johanns  von  München, 

1897-1435?)  461,  30. 

—  Land  XIL  2,  33.  ll,  44«.  18,  25;  30.  20,  27.  25,  83.  29, 
2.  82,  2.  108,  39^.  146,  22.  223,  2.  282,  1 ;  23.  283,  38. 
284,  87.  285,  2.  814,  47«.  327,  31;  32.  828,  1;  11 ;  29«; 
381»;  53^.  340,  A&^.  852,  15.  404,  42«.  —  Hauptmann  in 
Baiern  s.  Swinar,  Boriboy  von  — .  —  Juden  in  Baiem 
8.  unter  Juden.  —  Oberster  Pfleger  in  Baiern  s.  Swinar, 
Boriboy  von  — . 

—  Landfriede  XU.  128,  32.  129,  16;  44«.  180,  12;  14;  17; 
20.  145,  84;  89.  156,  89.  157,  42  t  165,  18;  21;  40.  166, 
29.  170,  8.  182,  20.  197,  2.  237,  19.  288,  13;  36«;  44^; 
51«.  239,  29.  240,  13;  15;  44«.  248,  19;  28.  264,  16;  25. 

205,  1.  270,  80;  81.  879,  80;  84;  86;  38.  404,  4ll>;  45«. 
482,  25.  486,  1;  46«.  488,  7.  492,  14.  493,  1.  —  Haupt- 
mann des  Landfriedens  s.  Wertheim.  —  Obmann  des- 
selben s.  unter  Fuchs  und  unter  Henneberg. 

—  Städte  86,  24.  97,  12.  99,  25.  100,  17.  150,  24.  155,  8. 
180,  8.  184,  841»  bis.  209,  87«.  283,  38.  407,  17.  408, 
11. 

Baldemar  188,  81. 

Ballenburg  s.  Uchusen. 

Bamberg  (Boberck)  Bischöfe  487,  46«. 

—  Bischof  Ludwig  von  Meißen  1866—1378  s.  Mainz  Erz- 
bischöfe. 

—  Bischof  Lambert  von  Brunn  1878—1398  :  XVL  6,  4. 
16.  19,  17.  86,  19;  24.  87,  13.  40,  18.  41,  39.  42,  9.  44, 
16.  49,  26.  68,  14  ;  21.  70,  7;  21;  81.  71,  84;  38.  72,  9; 
31.  82,  7;  23;  41«.  88,  18  f.;  85«;  87-^;  UK  86,  34.  86, 
8;  38>»;  89«.  87,  16;  42^  88,  42«.  90,  4;  7.  91,  13.  94,  1; 
24.  96,  44«.  97,  12.  98,  31 ;  44l>;  46«.  99,  26.  100,  SO ;  39. 
101,27.  102,  43i>.  103,  6  ff.  118,  16.  127,  83.  185,  34; 
39«.  139,  88.  140,  38.  142,  6;  39«;  44«.  166,  20.  196,  19. 
200,  12;  22.  201,  23.  202,  24.  204,  14;  18.  205,  18;  40«. 

206,  15;  23.  208,  6.  209,  2;  97K  217,  16  ff.  219,  29.  220, 
16.  224,  21.  226,  85l>.  227,  1 ;  27;  44«  f.  229,  21;  23.  281, 
14.  236,  16.  243,  27.  244,  28.  247,  25.  258,  20.  264,  22; 
27.  265,  31;  36.  275,  SO;  34.  292,  29.  294,  25.  297,  7. 
298,  15;  41«.  801,  471».  303,  30.  816,  10.  826,  45.  333,  6. 
347,  24.  348,  7.  354,  26.  355,  1.  866,  21.  367,  9;  13;  26. 
363,.  29.  866,  36.  868,  28.  887,  16.  401,  7.  404,  34«;  36l»; 
451».  423,  17  ff.;  89^;  44b.  451,  28.  464,  9.  466,  2;  401»  f.; 
50^  469,  81.  472,  7.  474,  10.  478,  21.  488,  11 ;  48«.  486, 
12;  27;  49«.  488,  86.  495,  11;  18;  18.  —  Seine  Boten 
98,  44i>.  94, 19. — Seine  Gesandten  68, 12.  —  Sein  Rath, 
Räthe  87,  26;  29.  91,  81;  33.  94,  86. 

—  Diöcese  372,  48^. 

—  (Bobenberg)  Stadt  VUL  X.  XIY.  20,  80.  46,  31.  69,  26; 
SO.  82,28.  88,  46>».  84,  16.  85>  29.  106,  47«.  112,  12;  14; 
24.  114,  9;  19;  26;  Sl>».  116,  8;  SO«;  82";  46*;  47i»;  60*. 
117, 17.  118,  18;  42«.  119,  45«;  48«.  126.  127,  13;  14bi8; 
88;  46«.  126,  4.  188,  88.  184,  2.  186,  6.  187,  6.  188,  14  ; 
19;  41«*>;  471»;  49«.  189,  4.  142,  89«.  146,  88«.  161,  7;  24; 
29;  86«;  891»;  41«;  48^.  152,  18;  81.  158,  14;  42*.  154,  6. 
155,  9;  40\  166,  85;  86;  87.  168,  85.  169,  19;  28.  168, 
4.  196,  5.  198,  SS.  199,  88";  4lK  200,  1 ;  40«.  801,  38«; 
49I».  804,  7.  805,  8.  806,  8.  808,  8;  17;  46«.  809,  8;  86; 
86^;  48*;  46«.  810,  4l\  811,  1;  48^  818,  41«.  818,  81. 
814,  1.  848,  87.  846,  $9,  847,  81.  867,  48«.  864,  7    87^ 


865,  16.  354,  30.  381,  49»».  404,  5 ;  36*»;  43«.  457,  81.  497, 
18.— S.  auch  Johannes  de  Bamberg. 

Bappenhain  s.  unter  Pappenheim. 

Baraballus,  Antonius,  miles  Neapolitanus  870,  37;  38. 

Bartholomeus  de  Novacivitate  233,  22.  240,  39.  327,  29. 
380,  18.  382,  24.  339,  41.  343,  13.  351,  5.  436,  31.  — 
Bartholomeus,  ohne  Weiteres  321,  85;  42b.  888,  41. 

Basel  Bischof  Imer  Freiherr  von  Ramstein  1882  (I39i 
resign.)  179,  19. 

—  Stadt  69,  35«.  108,  21.  139,  49«.  172,  14;  21 ;  44.  173, 
25.  231,  42*.  273,  43«.  282,  61«.  885,  6.  287,  5.  333,  6; 
86*;  39l»f.  854,  26.  451,  10.  459,  30.  462,  18.  471,  20; 
42*» ;  44K  472,  24«.  —  Der  Diener  einer  243,  22.  —  Ge- 
sandte an  den  König  334,  44*.  —  Juden  in  Basel  s.  unter 
Juden  und  Moyses. 

Basenbach  s.  Heincz. 

Bassenstein,  Hans  von  — ,  Vogt  zu  Ortenberg  (zw.  Offen- 
burg und  Gengenbach  oder  zw.  Schlettstadt  und  Dam- 
bach?) 191,  17. 

Baunach  (Pawnach)  Nbfl.  des  Mains  483,  49«.  486,  43>'. 

Bebenhausen  Abt  Heinrich  von  HAlflngen  261,  60«. 

Bechtaler,  Concze  81,  33. 

Bechtelsheim  s.  Ingebrant. 

Bechtold  von  Fulde  403,  8. 

Bechtblsheim  s.  Ingebrant. 

Becker,  Johann,  aus  Worms  199, 14.  218,  5. 

Beckingen,  Bertholt  von  — ,  I86,  21. 

Beder,  Hensel,  der  jange,  aus  Frankfurt  235,  33«;  37*. 

Beheim  s.  Morll. 

Beheim  (Pehaim),  Berthold,  aus  Nürnberg  46,  ll;  20;  22. 
47,  84«.  69,  1.  84,  1.  86,  44«.  90,  1;  38*.  99,  41»>;  46«.  118, 
86.  198,  29.  218,  24;  27;  35.  246,  24.  286,  37^  351,  24; 
45.  404,  4. 

Beheim,  Conrad  408,  84. 

Beinberg  s.  Romicher. 

Beinheim  s.  Elikort. 

Beihein  (Belhem?  jetzt  Bellheim  in  der  Pfalz),  Philipp 
von  — ,  früher  Burggraf  zu  Starckenberg  (wol  Starken- 
burg in  Hessen-Darmstadt)  188,  45. 

Benedict,  Abt  vom  Kloster  des  h.  Petrus  de  Percipiano 
Benedictinerordens  Terdonensis  diocesis,  päbstlicher 
Nuntius  875, 46«. 

Benedictinerorden  874,  81. 

Benesch,  Herr  — ,  (Benessius  de  Nachod?  Nachod  un- 
weit Josefstadt  an  der  Böhm.  Grenze)  248,  7. 

Benfeld  (Benefelt)  zw.  Stral^burg  und  Schlettstadt  176,  4; 
86.  176,  3. 

Ber.,  Abt  zu  Halsprunn  (Kloster  Heilsbronn  zw.  Ansbieich 
und  Nürnberg)  125,  35«. 

Beraun  (Pem)  zw.  Prag  und  Pilsen  68, 14.  455,  2. 

Berching  (Berchingen)  an  der  Sulz  zw.  Neumarkt  und 
Eichstadt  12,  6. 

Berge,  Eberhard  vom  — ,  487,  35«.  —  Heinrich  vom  — , 
487,  86«.  —  Zwei  Brüder  von  dem  Berge  496,  28.  — 
Die  vom  Berge  487, 11. 

Bergen  s.  Peter  zu  Bergen. 

Bergzabern  in  der  Pfalz  zw.  Landau  und  Weißenburg 
110, 18. 

Berhtold  (Berhtolt,  Perhtolt),  Läufer  der  Augsburger  497, 
82;  84;  41. 

Berlichingen ,  Engelhart  von  — ,  848 ,  80. 

Berlin,  Johans,  aus  Straßburg  470,  88. 

Bern  in  der  Schweiz  (Pem  in  üechtlande)  497, 10. 

Bemheim  s.  Burgbemheim. 

Besserer  ,Heinrich,  Bürgermeister  von  Ulm  I8O,  6. 


512 


AlftbetischM  Register  der  Orts-  und  Personen-Namen. 


Beüem  8.  Zebrak. 

Biberach  n.  w.  von  Memmingen  80, 46«.  109,  7. 147, 16. 

809,  SO;  81.  810,  1.  845,  17.  848,  14.  853,  18.  854,  49«. 
859,  7.  860,  1.  861,  4.  866,  1.  871,  14.  354,  13.  865,  10; 
34»».  381,  8;  47«.  898,  8;  89«  ff.  394,  6.  397,  37.  398,  34^; 
36«;  40«;  43«;  50«.  408,  9. 
Bibra  (Bybra),  Crafl^von  — ,  191,  30. 
Bickel,  G&ncie,  Schultheiß  zu  Resingen  190,  44, 
Bickenbach  (zw.  Bensheim  und  Darmstadt  an  der  Berg- 
straße), Conrad  der  ältere  von—,  189,  5.  —  Conrad 
der  jüngere  von  — ,  189,  6.  —  Conrad  von  Pickembach 

496, 19. 
Biderman  (Byderman),  wol  Straßburger  481,  34;  41;  43. 
Bielstein,  Hans,  Bitter  187,  47. 
Biencznawer,  der  — ,  408,  SS. 
Bienetsch,  Heincze,  Schultheiß  zu  Portheim. (Pforzheim 

zw.  Karlsruhe  und  Stuttgart?)  190,  19. 
Billung ,  Heinrich  188,  il. 

Bilung,  Concze,  Schultheiß  zu  Richenbach  190,  89. 
Binbach,  Conrad  von  — ,  193,  6. 

—  Heincze  von  — ,  193,  8. 

—  Heinrich  von  — ,  der  junge  198,  7. 
Bingen  (Binge)  am  Rhein  168,  SSK  835,  44*. 

Biringen  (Bimigen?  wol  Biringen  (Buren)  n.  n.  w.  von 

Saarlouis),  Heinrich  von  —,  190,  4. 
Birkenfeld  (Birckenfelt)  s.  Porting  und  Rapewilr. 
Bitsch  (Bischzze,  Bytsch)  zw.  Zweibrücken  und  Elsaß-Za- 

bem,  die  von  — ,  886, 16.  480,  37  ;  39. 481,  8 ;  4;  6.  495,  3. 
Blähen  s.  Plauen. 
Blanckwalt,  Hans  von  — ,  191,  89. 
Blaubeuren  Abt  Johann  861,  48«. 

—  (Blaubüren)  Stadt  856,  86  ;  38*>;  34>';  36*. 

Blieck,  Oodelman  und  Henne ,  beide  von  Liechtenberg 

(wol  Lichtenberg  n.  ö.  von  St.  Wendel)  186,  39. 
Blopsheym  aus  Schlettstadt  818,  9. 
Blfimenrode,  Crlstan  von  — ,  403,  34.  —  Cristan  von  PlÖ- 

menrod,  wol  derselbe  856,  5. 
Blumcher,  Ulrich  194,  30. 
Bobenberg,  Boberck  s.  Bamberg. 
Bock,  Johann,  aus  Straßburg  864,  6.  —  Hans  Bock, 

ebendaher,  wol  derselbe  486, 18;  31*  ff.  487,  37". 
Bockeshemmer,  Schultheiß  zu  Lamsheim  (Lambsheim  in 

der  Rheinpfalz  w.  s.  w.  von  Prankenthal)  186,  lo. 
Bode(?),  Wickint  vom  — ,  s.  Rode. 
Bodensee  (See,  Sew),  Städte  um  den  — ,  107,  44»».  108,  i; 

41«;  48^;  49^.  185,  80;  83.  189,  50*.  133,  5;  7;  11.  199, 

34*.  807,  18.  808,  48*.  810,  18;  87. 

Bodiska  s.  Martinic. 

Böhmen  (Pechaim)  Königreich  81,  18.  47,  44*.  58,  38.  53, 
2.  54,  14.  59,  19.  69,  8.  80,  89;  St.  81,  31.84,2.  112,  28; 
30.  113,  40.  138,  10.  145,  3.  150,  33.  151,  36l>.  163,  13. 
831,  8.  845,  44K  858,  81.  887,  3.  888,  80.  386,  83.  361, 
89.  365.  366,  16.  368,  6;  7;  48«.  869,  46«.  372,  89;  30. 
375,  37.  378,  13;  81;  84.  879,  16;  81.  380,  25.  381,  25. 
382,  3p.  383,  47*.  384,  8;  11.  390,  46«.  395,  V>.  397,  8. 
403,  39l>.  405,  19.  407,  48*.  408,  8;  31.  413,  15;  36.  414, 
5.  415,  19;  83.  418,  14.  483,  30;  34.  485,  6.486,38*.  487, 
30l>.  429,  50«.  431,  80.  439,  84.  455,  48«;  49^  466,  8;  49^ 
457,  86«.  474,  47>>.  478,  5;  80;  83;  35^  f.  —  Böhmische 
Aristokratie  377, 3.  —  Juden  in  Böhmen  s.  unter  Juden. 
—  Landeshauptmannschaft  487,  35*.  428,  42b.  —  Land- 
herren 378,  85.  380,  86;  49«.  890,  8.  399,  87.  400,  3;  39. 
405,  7.  406,  3  ff.  4a7,  8;  3;  8.  410,  87;  89.  412,  5.  413, 
36.  414,  3  bis.  487,  a9>>.  488,  41-;  47«.  456,  16;  18.  456, 
8.  -  Städte  488,  45*. 


Böhmen  Könige  s.  unter  Luxemburg. 

Böhmerwald  (Wald,  Silva  Boemica)  840,  14.  301,  3.  305, 

81.  413,  16.  414,  6. 
Bomersheim  (Bommersheim  bei  Homburg),  Jacob  too  — , 

aus  Frankfurt  883, 43«.  446,  6. 
Bonacker  von  Nidemwiler  848,  88. 
Bonamös  (Bonemese)  s.  Weise. 
Boparten,  Kolbe  von  ~,  Marschall  des  Erzb.  Werner  voo 

Trier  195,  87. 
Bopfingen  (Botphingen)  zw.  Aalen  und  Nördllngen  i08, 

19.  147,  17.  843,  11.  845,  38.  853,  18.  854,  49*.  259,  40^. 
860,  1.  866,  1.  871,  14.355,  17;  Z^,  347,43.381,  2;  47*. 
893,  3;  89*  ff.  894,  6.  397,  37.  398,  34>»;  37«;  40*;  48*; 
58*.  408,  8. 

Boppard  am  Rhein  XV.  iss,  S6i>;  38*;  40*.  235,  48*.^864, 

8.  418«  81.  480»  18;  81 ;  81  ;'48^. 
Borgheim  s.  Rüde,  Wiprecht. 
Borgwol,  Amtmann  zu  Landenspurg  (oder  Laudenspurg? 

wol  Schloß   Moschel-Landsberg  bei   Obermoschel  o. 

n.  ö.  von  Meisenheim),  unter  den  Amtleuten  der  von 

Veldenz  195,  7. 
Boriboy,  Boricziboy  s.  Swinar. 
Bomcze,  Emiche  von  —,  189,  40.  818, 15. 
Borsa,  Fricze  von  — ,  191,  Si. 
Böse  s.  unter  Waldecke. 
Botzheim,  Wilhelm,  wol  aus  Schlettstadt  488,  7. 
Boymburg,  Hans  von  — ,  198,  3. 
Brabancie  ducatuA  488, 18.  489, 17.  432,  35. 
Bramebach  s.  Porting. 
Brandenburg  Mark  54, 14.  406,  49>. 

—  Markgraf,  ohne  Namen  497,  30.  —  Markgrafen  und 
Kurfürsten  s.  unter  Luxemburg  Herzoge  und  unter 
Nürnberg  Burggrafen. 

Brauneck  s.  Prawnegk. 

Braunschweig  Herzog  Ernst  I  in  Göltingen  isis — 1S67: 

383,  43«. 

—  Herzog  Otto  VI  der  Quade,  Sohn  Hzg.  Ernsts  I,  1367— 

1894  :  383,  48>. 

—  Herzog  Otto  VII  der  Einäugige ,  Sohn  Hzg.  Otto's  VI. 
1394—1448  :  451,  36. 

Brechtein,  Amtmann  zu  Liechtinberg  (wol  Lichtenberg. 
Dorf  mit  Schloß  n.  ö.  von  St.  Wendel)  186,  27.  —  V^l. 
übrigens  Obimstein,  Giselbrecht  vom  — ,  der  gleich- 
falls als  Amtmann  zu  Liechtenberg  erscheint. 

Brechtheim  s.  Helmstat. 

Breidenbach,  Friderich  von  — ,  188,  29.  —  Sifrit  von  — , 

188,  26.  —  Die  von  Breydenbach  865,  49i>. 
Breitenstein  (Preitenstein)  in  der  Oberpfalz  n.  n.  w.  toq 

Sulzbach  84,  lO. 
Brendeln  s.  Kydenheim. 

Brenden,  Hans  von  — ,  191, 19.  —  Otte  von  — ,  lai,  28. 
Brenner  vom  Stein  s.  Stein. 
Breslau  372,   32.   —  Hauptmann   zu  Breslau  s.    unter 

Chaustnik  und  Opoczna.  —  Vgl.  Johannes  de  Wralis- 

lavia. 
Breththeim,  Bretten  s.  Helmstat. 
Breydenbach  s.  unter  Breidenbach. 
Brubach,  Johann  von  — ,  Ritter  341,  36.  342,  3.  438,  26. 
Brückenau  (Bruckenawe)  n.  w.  von  Schweinfurt  133,  lo. 

198,  31. 

Brüsseler  (Pr&ssel)  Tuch  365,  87. 
Brumat  n.  n.  w.  von  Straßburg  834,  29^;  K}^\  44«. 
Brun  zu  Brunenfels  aus  Frankfurt  46,  23 ;  89.  403,  83. 
Bruniger,  fiörkart,  Vogt  zu  Yberg  (zw.  Baden  und  Bühl) 

189,  38. 


Ailiibetisches  Register  der  Orts-  und  Personen-Namen. 


513 


Bruniger,  C&nrad,  Vogt  zu  Baden  (s.  ö.  von  Rastatt)  189, 38. 
Brunonis,  Ilanko  s.  Gamin  Bischof. 
Braenik  s.  Skal. 

Buchau  EW.  fiiberach  und  Saulgau  109,  is. 
Buchenauwe  (Buchenawe,  B&chena&we,  BAchenauwe, 
Di!ichenawe)|  Apel  von  — ,  Ritter  189,  9. 

—  Ebirhart  von  — ,  Ritter  191,  44. 

—  Ebirhart  von  — ,  der  junger  192,  7. 

—  Ootschalke  von  — ,  Ritter  191,  46. 

—  Herman  von  — ,  Ritter  193,  8. 

—  Ludewig  von  -*,  Ritter  192,  8. 

—  Richard  von  — ,  192,  8. 

—  "Weczel  von  — ,  193, 19. 

Buchhom,  jetzt  Friedrichshafen,  am  Bodensee  80,  4C«. 

lOt,  29.  133,  5.  261,  4. 

Bnchoniä  (Puechen ,  Püchen,  die  — ,),  der  Gau  um  Fulda 

483,  40»»;  68«. 

Büdingen  s.  Iseuburg. 

Budweis  an  der  Moldau  377,  ii.  382,  13;  16;  45«.  405, 

28.  406,  6;  38.  —  Ein  Dorf  dabei,  ohne  Namen  406,  15. 
Büchelbach  s.  Vose. 

B&cheler,  Apel  von  — ,  Hans  sei.  Sohn  192,  31. 
B&chelspoch  s.  Voso. 

B&chenaAwe,  B&chenauwe,  BAchenawe  s.  Buchenauwe. 
BAches  (Buches  w.n.  w.  von  Büdingen),  Heinrich  von  ~, 

Burgmann  zu  Friedberg  193,  40. 

—  Herdan  von  — ,  Burgmann  zu  Fri^dberg  194,  i. 

—  Lutter  von  dem  — ,  188,  82. 
Büdingen  s.  Iseuburg. 
BAhel,  Bühl  s.  Wiker. 

BAra,  Eckart 'von  — ,  188,  27. 

BürgUtz  (Burgellcze,  Burgleins)  an  der  Mies  oder  Beraunka 

bei  Beraun  405,  19.  456,  lO. 
BArren  s.  Raufbeuren. 
BAsenbach,  der  Schultheiß  zu  — ,  191,  10. 
BAtmersheim  s.  Bache. 
Bumershoeven,  Johan  von  — ,  Bürger  zu  Sand>Truden, 

Münzmeister  zu  Govelontz  (Koblenz)  306,  45i». 
Buren  s.  Biringen. 
Burgbemheim  (Bernheim)  zw.  Rotenburg  a.  d.  Tauber 

und  Windsheim  (oder  Mainbernheim  gemeint?)  279, 

41^  326, 10.'—  Juden  in  Bemheim  s.  unter  Juden. 
Burggrave,  Hermann,  aus  Frankfurt  446,  6. 
Burghausen  (Purchusen)  an  der  Salzach  bei  Altötting  34, 

34.  35,  42b. 

Burgman,  Meister  Niclauß,  von  Sant-Gewere  (Sankt-Goar 
zw.  Oberwesel  und  Boppard),  des  geistl.  Rechts  Lehrer 

438,  24. 
Burgstat  s.  Creiß. 

Burgundie  (Borgundie)  comitatus  428, 19. 429, 18.  432,  3G. 
Burkbeim  s.  Rüde,  Wiprecht. 
Burschebo  s.  Swinar. 
Bursick  s.  Wistritz. 
Bursybw  s.  Swinar. 

Burtelgrifift  234,  29^;  43l>;  44*. 

Bybra  s.  Bibra. 
Byderman  s.  Biderman. 
Bytsch  s.  Bitsch. 

C  vgl.  K. 

Galabrien  428,  IC.  499,  16. 
Galdenberg,  Wilhelm  von  — ,  403,  9. 
Camaldulenserorden  (Campus  Maldoli  in  den  Apenninen 

bei  Arozzo)  374,  83. 
Cambray  (Kammerich)  Stadt  und  Diöcese  372,  48*. 

DentscbG  Reichstags-Aktrn  IT.  ^ 


Gomin  Bischof  Johannes  (Hanko,  Johanko)  Branonis, 
Gegenbischof  1386  Juni  7  gegen  Johannes  II  Wilkini 
(Wilcken)  von  Kosselyn,  Probst  von  Leubus,  seit  1384 
Kanzler  K.  W^enzcls,  vorher  Landes-Unterkömmerer  in 
Böhmen  68,  11.  69,  23;  47b  (vgl.  Zus.  u.  Verbess.).  85, 
33.  92,  50«.  104,  9  fl".  106,  6.  118,  20.  165,  34.  157,  13. 
167,  24.  171,  6.  196,  14.  202,  24.  231,  14.  236,  16.  284, 
35.  290,  16.  295,  24.  364.  365,  31.  378,  41.  382,  10.  388, 
8;  20.  404,  34>.  436,  32;  38-.  Vgl.  Hanatzko  u.  Luxem- 
burg K.  Wenzels  Kanzler. 

Ganevariis,  Johannes  de  — ,  s.  Johannes. 

Ganne,  Engelhar*  von  der  — ,  193,  ii.  —  Wilhelm  von 
der  — ,  193,  16.  —  Apel  von  der  Cannen  von  Grieges- 
berg  193,  15. 

Garlistein  s.  Karlstein. 

Garmeliterorden  s.  Unser  Frauen  Brüder. 

Gastel  am  fare,  d.  i.  an  der  Ueb erfuhr,  gegenüber  von 
Mainz  234 ,  32b. 

Gestell  (Kastei)  Gf.  Wilhelm  1 1863—1399 :  245, 5.  367, 30. 

Gay  s.  Aul. 

Geyßolff  nus  Worms  8,  33. 

GhalaÄwe,  Hans  von— ,193,18.— Andres  Chalauwe  193,  4. 

Ghalmincz  s.  Kallmünz. 

Ghaustnik  (Ghusnik)  in  Böhmen  bei  Tabor  undSobieslau, 
Benessius  de  — ,  239,  27.  —  Benitsch  von  KAssnig,  Rath 
K.  Wenzels,  wol  derselbe  402, 35.  —  Einer  von  Ghussen- 
nik,  der  Pressla  (Breslau)  innen  het,  wol  unrichtig  ge- 
nannt statt  Stefan  Opoczna  454,  28;  36b.  455,  i. 

Ghemptfin  s.  Kempten. 

Ghiemsee(?)  s.  Schedem. 

Ghlosner,  Hans,  aus  Weynting  (j.  Burgweinting,  Dorf  eine 
Stunde  von  Regensburg)  27,  27. 

Ghrebser,  Kunz,  aus  Regensburg  212,  I8;  27. 

Ghudorfer,  Stefan  316,  4.  (Die  KAdorffer  hatten  in  Mörd- 
lingen  und  in  Nürnberg  Bürgerrecht;  vgl.  KAdorffer.) 

GhAnczzelman,  Ulrich  der  — ,  Bote  der  Augsburger  368, 
47«.  —  Der  GhAntzelman  ohne  Vornamen,  in  gleicher 
Eigenschaft  und  wol  derselbe  86 1,  10. 

GhAntzlin,  Brauknecht  (?)  von  Augsburg,  wol  eher  Nomen 
proprium  s.  Prewkneht 

Ghusnik,  Ghussennik  s.  Ghaustnik. 

Gistercienserorden  (Giteauz  bei  Dijon)  374,  32. 

GkAne  (doch  nicht  Okfine?),  Jos,  aus  Worms  199,  42b. 
207,  60b. 

Glas,  keiner  (d.  i.  herschaftlicher  Steuerbeamter,  Ver- 
walter; oder  Nomen  proprium  Keiner?)  zu  Veldenz, 
unter  den  Amtleuten  der  von  Veldenz  195,  14. 

—  Schultheiß  zu  Konckem  (Konckein?),  wol  Konken  s. 
s.  w.  von  Kusel  186,  30. 

Glaws  aus  Straßburg 4ii,  18.  Vgl.  auchPerman,  Klos,  der 

vielleicht  gemeint  ist. 
Gleve,  GAnrad  von  — ,  Burgmann  zu  Friedberg  193,  4S. 

—  Gunrad  und  Eppichen  von  — ,  Brüder  186,  24. 

—  Grafen  s.  Mark  und  Gleve  Grafen. 
Glingenstain  s.  Klingenstein. 
Gluniacenscrordcn  (Glugny  in  Burgund)  374,  32. 
Gochem,  Juden  daselbst  s.  Abroham. 
Golmer,  Golmor  s.  Kolmar. 

Golnhusen,  Johann  von  — ,  Pastor  zu  Hoinstad  (al.  Hoen- 

stad)  228,  27.  —  Ein  Golnhusen,  ohne  Vornamen  228, 

45".  —  Johans  von  Kolhawsen  496,  24. 
Goncze,  Münzmeister  von  Wirzburg,  dann  erzb.  Main^ 

zischer  Münzmeister  zu  der  Nuwenstad  (Neustadt  an 

derHaardt?)276,  49*. 
Gonrad,  Schreiber,  aus  Frankfurt  13,  20.  5i«  37^ 

65 


514 


Alfabetisches  Register  der  Orts-  und  Personen-Namen. 


Conrad,  Schultheiß  zu  Pelsbach  186,  32. 

Gontzemann,  Bote  der  Straßburger  472,  12. 

Coppe,  Heinrich,  Schultheiß  zu  Scheltbome  190,  26. 

Goppenheim,  Copperenheim  s.  Reyseler. 

Gorsica  870,  42^ 

Gorsseln  s.  Symon. 

Gostencz  s.  Konstanz. 

Govelontz  s.  Btimershoeven. 

Grackauw  s.  Matheus. 

Craczer,  Schultheiß  zu  Wiler  189,  89. 

Greiß  von  Burgstat,  Amtmann  daselbst  188, 14. 

Griegesberg  s.  unter  Ganne. 

Grobe,  Heintze,  von  Offenbach,  Schultheiß  zu  Grumbach 

(unweit  Lauterecken)  196,  43. 
Gronberg  (Gronenberg)  bei  Frankfürt  unweit  Soden  218, 

14.  222,  54*.  223.  225,8.  —  Die  VOn  — ,  46,  11.  148,  24«. 
•  224,  81.  285,  85*. 

Gftncze,  Schultheiß  zu  Dorlach  (Durlach  o.  s.  ö.  von  Karls- 
ruhe) 190,  21. 

Gftnczeman,  Hans,  Vogt  zu  Phorzenheim  (wol  Pforzheim 
zw.  Karlsruhe  und  Stuttgart)  190, 17. 

Guncze,  Schultheiß  zu  Ottenbronnen  (wol  Ottenbronn 
n.  von  Galw)  190,  28. 

Guppingen  (wol  Kuppiugen  n.  w.  von  Herrenberg  in 
Wirtemberg),  der  Schultheiß  zu  — ,  190,  41. 

Gutonienses  montes  s.  unter  Kuttenberg. 

Gzidler,  Hans,  Diener  Borlboy's  von  Swinar  862,  21. 

Gzolnhart,  Wolf  von  — ,  Deutschherr  XVHI  (auch  nt.  4). 
—Vgl.  Ziilnhart. 

Gzurch  s.  Zürich. 

D  vgl.  T. 

Dachau  (Dachow,  Dachöwe)  n.  w.  von  München  82,  8. 

869,  4. 
Dachslan ,  Dachslanden  s.  Wielant. 
Dacie  regnum  431,  20. 
Dalmatien  417,  5. 

Dalsheim,  Beflmung(=iBo€mund?)  von  —,  Ritter  189,  24. 
Dauß  8.  Tauß. 
Dechbetten  (Dechpeten),  Pfarrdorf  '/,  St.  von  Großprü- 

fening  Ldger.  Stadtamhof  212,  25. 
Degk  8.  Teck. 

Delphinatus  Wyonnensis  428, 18.  429, 17.  482,  86. 
Denkendorf  (s.  von  Eßliogen  am  Kerschbache)   Probst 

Jobaon  von  Ringingen  261,  61*. 
Deutschland  K.  Karl  IV  1840—1878  s.  Luxemburg.  —  K. 

Wenzel  1376—1400  s.  Luxemburg.  —  K.  Ruprecht  1400 

— 1410  s.  Pfalz. 

—  Fürston-  oder  Herrenbund  (I888  Merz  11)  si,  11  f.  18I. 
132,  40«.  164,  24;  81;  49*  f.  165,  8.  196,84.201,80. 
215,  26. 

—  Juden  s.  Juden. 

—  Landgerichte,  kaiserliche  8II,  3. 

—  Pfalbürger  (Ausbürger)  142,  21.  147,  42.  165,  12.  171, 
26.  215,  51>.  216,  1;  3.  217,  10;  18;  26;  81.226,28. 
268,  89.  —  Vgl.  auch  Straßburg  Ausbürger. 

—  Roichshauptmann  453,  2. 

—  Reichsvikariat  XIV— XVIL  XIX.  22,  26.  877,  29.  879, 
18;  24;  27.  880,  6  S.}  48^.  881,  26.  889,  13.  891, 18.  892, 
12.  400,  4.  403,  21.  415,  18;  26;  37b.  416.  417,  14.  419, 
47^.  422,  44.  424,  4;  6.  427,  10.  429,  44*  ff.  458,  30.  462, 
82;  35.471,11.478,5;  6;  7. 

—  Stüdtebund  s.  Rhein  Städte,  Studtebund  und  Schwaben 
Studte,  Studtebund. 

—  Thronveränderung  II  (auch  nt.  i).  XIV— XVIL  XIX. 


21—25.  52—67.    287.    288.    867—369.    898,  6.  394,  8. 
426,  11. 
Deutschorden  XVO- XIX.  —  Beate  Marie  Theotonicorum 
magistri  priores  preceptores  et  fratres  873,  6.  —  Vgl. 
Gzolnhart  und  ElUngon  Deutsches  Haus. 

—  Hochmeister  Konrad  von  Jungingen  1394—1407 :  XVn. 
XVin.  XIX. 

—  Deutschmeister  Sifrid  (Seyfrid)  von  Venningen  (Veny- 

gen)  1382—1893  (tl895)  :  2,  80.  6,  80.  12,  40  f.  19,  14. 
41,  84.  48,  7;  12.  49,  19.  69,  23.  70,  87.  81,  36.  88,  47K 
92,  4;  30^ i  55*.  95,  5.  100,  33.  101,  87.  102,  83;  46>.  104, 
Off.  106,  6.  119,  88.  127,  23.  139,  39.  140,  34.142,5; 
39«;  44>.  184,  17.  196,  16.  200,  13;  22.  202,  24.  204,  14: 

18.  205,  19  ;  40*.  206,  15;  23.  208,  5.  217,  16  ff.  219,19. 
220,  16.  224,  21.  226,  351>.  227,  1;  28;  44«;  46*.  229,  21; 
23.  243,  6.  244,  86.  —  Johann  Venninger,  falsch  statt 
Sifrid,  welcher  gemeint  ist  142,  47«. 

—  Deutschmeister  Johann  von  Ketze  1893—1396:  378,38 
(wol  richtiger,  als  Sifrid  von  Venningen).  387,  so.  40i,  9. 

—  Deutschmeister  Konrad  von  Eglofstein  1396—1416: 
XVn.  XVIIL  497,  12.  498,  9. 

—  Kommenthur  zu  Frankfurt  460,  23. 

—  Kommenthur  zu  Nürnberg  Gf.  Ludwig  zu  Wertheim 
(Werthaim)  125,  84«. 

—  Kommeuthur,  der  — ,  ohne  Weiteres  196,  15. 

—  Landkommenthur  in  Franken  der  Eglofsteiner  48,  8; 

12.  49,  19. 

—  Oberst-Spittler  und  Komthur  zu  Elbing  Graf  Konrad 
von  Kyburg  XVIU. 

Dhaun  s.  Eichhorn. 

Dickino  s.  Mnnich. 

Dieffentfil,  Johann  413,  23.  —  Sein  Bruder  Henricus  414, 

19.  —  Sein  Herr,  ohne  Namen  4i8,  81. 

Diel,  Hans,  aus  Speier  218,  7.  —  Hennel  Diel,  ebendaher, 

^ol  derselbe  49,  14. 
Diele,  Schultheiß  zu  Dionsperg  186,  85. 

—  Schultheiß  zu  Peffelnbach  (Pfeffelbach  n.  ö.  von 
St.  Wendel)  1^6,  81. 

Dionsperg  s.  Diele. 

Diepolt,  Hans,  aus  Reutlingen  32,  2. 

Diez  (Dietz,  al.  Dietz  und  Nassauwe)  an  der  Lahn  bei  Lim- 
burg, Graf  Adolf  von  — ,  452,  2. 

Dinkelsbühl  (Tynkelsp&hol)  90,  26.  108,  18.  147,  16. 843, 
14.  245,  27;  45l>.  247,  23.  258,  18.  254,  49%  259,  7.  260, 
1.  266,  1.  271, 14.  354,  23.  355, 14;  34^  856,  36.  359,  10. 
398,  84b;  51«.  402,  9. 

Dirbach,  Hertwig  von  — ,  186,  18. 

Dirmstein  (Dirmestein)  s.  Mal. 

Ditmar,  Herr  — ,  Gesandter  der  Frankfurter  365,  32. 

Doberhos  s.  unter  Waldau. 

DulIIngcn  ö.  von  Galw  22,  31.  23,  0 ;  14.  50,  4lK  68,  S. 

Donaldus,  Abt  dos  Klosters  S.  Gilgen  zu  Nürnberg  3SS, 
21;  31;  83. 

Donauwörth  (Swebischwerde,  Werde)  316, 14.  361,  is. 

Dorlach  s.  CAucze. 

Dormersheim  s.  Gerung. 

Dorren,  Marckort  von  — ,  Amtmann  zu  Dorren  188,  9. 

Dortmund  (Dorpmunde)  in  Westfalen  864,  9. 

Draho,  Uardmüd  von  — ,  835,  47K 

Driefels  s.  unter  Sickingen. 

Driegel,  Ulrich,  von  A&wesheim  190,  18. 

Drotte,  Hans  198,  2. 

Drubenbach  (cod.  Drubenbech)  Locze  von  — ,  192, 15. 

Duben  (Duba),  Heinrich  (Hynko)  von  der  — ,  genannt  von 
WeiBsenburg,  oberster  Kämmerer  von  Böhmea  und 


Alfobetisches  Register  der  Orts-  und  Personen-Namen. 


515 


ObersthofaieiBter  K.  Wenzels  281, 14.  Ohne  den  Zusatz: 
genannt  von  Weissenburg  236,  89.^407,  6;  88.  Vgl. 
Luxemburg  K.  Wenzels  Hofmeister.  —  Hinaczko  von 
Weissemburg  (Weyssenburg,  WissemburgX  wol  der- 
selbe 286,  16.  285,  47*.  294,  26.  828,  49*.  326,  46.  880, 
11.  882,  22.  833,  6.  847,  24.  848,  8.  849,  28.  —  Hinatzko, 
(Hinatscliko,  Uinatsko),  ohne  Zunamen,  königlicher 
Rath,  wol  derselbe  und  nicht  etwa  Hin tzko  Pflug  ge- 
meint 248,  4.864,  7;  22;  44^  865,  81;  4Sl>.  856,  28. 
357,  17. 

fiudelsheim  (wol  Düdelsbeim  w.  von  Büdingen),  MengoiS 
von  — ,  der  alte,  Burgmann  zu  Friedberg  194,  4. 

Dfino  s.  Eichhorn. 

Dflrre,  Berchtold  von  — ,  189,  19. 

Dulcimo  (?),  besser  Dulcinio,  Michael  de  — ,  s.  MiebaeL 

Duntzenheim,  Friderich  von  — ,  481. 

—  Peterman  von  ~,  Sohn  d.  vor.  481,  28;  81  bis. 
Durgen  s.  Thüringen. 

Duringhelm  s.  Turkheim. 

Durlach  s.  Cflnczc. 

Durmersheim  s.  Gerung. 

Dyrolir,  Hennyn,  aus  Worms  199,  14.  218,  6.  —  Johan 

DyrolfT,  ebendaher,  wol  derselbe  8,  83. 
Dytmaringen  s.  Tittmonning. 

E. 

Eber  s.  Gipel. 

Eberbach  s.  Symon. 

Ebern  an  der  Baunach  n.  n.  w.  von  Bamberg  498,  86. 

Ebirbach  s.  Symon. 

Ebiriin,  Schultheiß  zu  Igelslach  (wol  jetzt  Igelsloch  n.'w. 

von  Calw)  190,31. 
Ebirstein,  Bote  von  — ,  192,  12. 

—  Bote  von  — ,  der  junge  192, 14. 

—  Ebirhard  von  — ,  198, 10. 

—  Hcinczc  von  — ,  191,  27. 

—  Gräfin  Margreto  zu  — ,  185,  84. 
Ebirstein,  Schultheiß  daselbst 's.  Mangolt 

Ebner,  Albrecht,  aus  Nürnberg  118,  89.  116,  7.  404,  24. 
455,  48b. 

—  Hermann,  dorültcre,  ebendaher  137,  81.  188,  7;  9. 
408,  1.  410,  19.  411,  38;  45«.  427,41«;  42l>;  «7b.  428,  61b ; 
öl«.  451,  7.  465,  46b;  47»».  468,  25. 

—  Hermann,  ohne  weitere  Bezeichnung,  ebendaher  und 
wol  derselbe  38,  ll.  264,  6.  404,  26;  35^  411,  46K  412, 
42>. 

—  der  — ,  ohne  alles  Weitere  49,  81. 

Ebrach  (Cisterciensorkloster  zw.  Bamberg  und  Wirzburg) 
24-1,  16.  —  Abt  Peter  I  1886—1404  :  243,  9.  944,  26. 
247,  14;  34;  39.  354,  28.  856,  29.  497,  4. 

Echter,  Bcrtliolt  195,  20. 

Echtzelo  (Echzell  n.  ö.  von  Friedberg),  Friderich  von  — , 
Burgmann  zu  Friedberg  103,  41. 

Eckebrecht,  Heinrich,  Pfulzischer  Amtmann  zu  Zwein- 
brucken  (Zweibrucken  in  der  Rheinpfalz)  162, 2.  187, 82. 

Egen,  Peter,  aus  Augsburg  358,  80. 

Egenolfstciner,  Eberhart  s.  unter  Egiofstein. 

Eger  (Egir)  VIII— XIV.  2,  12.  8,  ll;  18;  18.  7,  22;  26.  76, 
4.  76,  1.  80,  15.  85,  29.  105,  47*.  113,  86.  114,  20;  27. 
126—150.  126,  34l>.  134,  41>»;  47^  136,  24.  137,  84.  140, 
11;  48*.  150,  25.  161,  8;  87>;  88K  162,  82.  163,  18.  154, 
7;  47*  f.  155,  10;  41^  156,  20;  48";  61'>>.  167,  16.  160, 
47>»;  50>>.  164,  29.  167,  29.  171,  24;  29.  172,  14.  180,  4; 
7;  10.  181,  1;  18;  46l>.  182,  1;  16;  81  ;  42«.  188,  10;  26. 
184,  2;   12;  39-;  40l>;  44*.  185,   10;   89«;    49^  196,  81. 


196,  6;  6.  198,  23.  199,  87«  .  200,  1;  42«;  45«.  201, 
88*  f;  49^  202,  4d*>.  208,  14;  85^;  38l>.  206,  8.  208,  17; 
46*.  209,  3;  26;  37l>f.;  40b.  211,  1;  9;  60b.  212,41*; 
42l»;  44i»;  48**.  218,21;  40*>.  214,  1;  18.217,  46>».  231, 
16.  232,  85.  238,  24.  835,  8;  47b.  237,  19;  43*.  238,  14. 
239,  29.  240,  18.  241,  14.  248,  26;  51*11.  258,  19.  265, 
12;  49«  f.  256,  8;  9;  34*.  267,  2;  18.  269,  8.  260,  2;  5. 
266,  2;  4.  272.  278,  12;  16.  277,  87;  47^  279,  19.  284, 
39l>f.  287,  81.  808,  10;  29*;  8SK  379,  29.  884,  22.  420, 
28.  468,  24;  47^  454,  10;  40>;  42«.  458.  463,  4;  22.  473, 
1 ;  17.  474,  15K  475,  8;  60*.  477,  7.  485,  46*.  496,  27.  — 
Ein  Bote  463,  86.  —  Hauptmann  zu  Eger  s.  Janowicz.  — 
Juden  daselbst  s.  unter  Juden.  —  Der  Wirth  der  Schwä- 
bischen Bundesstüdte  daselbst  210,  25. 

Egcrland  286,  8.  —  Das  Forstmeisteramt  dieses  Landes 
456,    47^ 

Egger  s.  Ekker. 

Egiofsheim  21 1,  38.  (Alt-  und  Neu>Eglofsheim  sind  Dörfer 
und  Schlösser  s.  ö.  von  Regensburg.) 

Egiofstein  in  Oberfranken  s.  ö.  von  Ebermannstadt,  Al- 
brecht vom  — ,  103,  28.  243,  8.  245,  10.  —  Eberhart 
von  — ,  487,  39*.  —  Eberhart  Egenolfsteiner  495,  29.— 
Konrad  von  — ,  s.  unter  Deutschorden.  —  Der  Eglof- 
Steiner,  Land  kommenthur  in  Frankens,  unter  Deutsch- 
orden. —  Die  von  Egiofstein  487,  12. 

fihenheim  s.  Oberehenhoim. 

Ehingen  zw.  Ulm  und  Zwiefalten  7,  18. 

Eiche,  Johann  zur  — ,  aus  Mainz  342,  3. 

Eichhorn,  Heincze,  Truchseü  zu  D&ne  (wol  Dhaun  w.  s. 
w.  von  Kreuznach)  194,  41. 

Eichnich  s.  Weie. 

Eichrich  s.  Straßler. 

Eichstüdt  Bischof  Friderich  IV  Graf  von  Oettingen  1388 

—  1416  :  117,  1.  243,  28.  244,  29.  247,  10.  264,  23.  816, 
9.  867,  40.  887,  9.  404,  87K  488,  14;  44*.  486,  12;  28; 
49*.  488,  87. 

—  (Aystet,  Eystetenn)  Stadt  12,  6.  44,  ii.  816, 14. 
Eisvögel,  Heinrich,  aus  Nürnberg  117, 16;  87b;  41b  j  47«. 
Ekker  (auch  Egger),  Peter,  aus  Voburch  (Vohburg  Markt 

an  der  Donau  4  Stunden  o.  n.  Ö.  von  Ingolstadt),  Hof- 
meister Hzg.  Stefanos  II  von  Baiern -Ingolstadt  27,  23. 

28,  16.  81,  13. 

—  Ulrich,  von  Ekkenmfll  (Eggmühl  s.  s.  6.  von  Regens- 
burg) 27,  26.  —  Bloß  Ulrich  Egger  (derselbe?)  828, 12. 

Elbogen  (Einbogen)  n.  w.  von  Eger  466,  26. 

Elchenheim,  Elchesheim  s.  Riebart. 

Elikort,  Dietmar  von  — ,  Vogt  zu  Beinhelm  (wol  Belenheim 

n.  ö.  von  Friedberg  in  der  Wetterau)  190,  16. 
Ellerbach  (EIrbach)  s.  s.  ö.  von  Dillingen,  Burkard  von  — ,  ' 

8.  Augsburg  Bischof.  —  Heinrich  von  — ,  aus  Ulm  129, 

29.  —  Die  Vilibächin  ze  EIrbach  gesezzen  184,  22. 
Ellingen  s.  ö.  von  Gunzenhausen  48,  12.  —  Deutsches 

Haus  daselbst  48, 12. 

Ellwaagen  zw.  Nördlingen  und  Hall  248,  21. 

Elmendingen,  Elmendfigen  s.  Hammer  und  Hennel. 

Einbogen  s.  Elbogen. 

Elsaß  Land  264,  18.284,6;  42*.  886,  44*.  —  Juden  im 
Elsaß  s.  unter  Juden.  —  Landfriede  (Oberrheinischer) 
129,  2.  180,  18.  181,  10.  172,  18;  81  f.;  47*;  60"b.  178,4; 
7.  225,  28^  226,  8.  287,  2.  —  Landvogt,  ohne  Namen 
284,  8;  12.  Vgl  auch  Leiningen  Swinar  WeitenmüL  — 
Landvogtei  172, 18.  410,  S5,  —  Städte  92,  32*.  126,  17. 
127,  18  IT.;  49b.  188,  21  bis.  160,  40*.  166,  7. 172,  19;  86. 
178,  22.  180,  2.  222,  66*.  408,  26;  27;  46\  474,  18.  496, 

86.  —  Obere  Städte  im  Elsaß  152, 12. 


516 


Alfobetisches  Register  der  Orta-  und  Personun-Namon. 


\ 


UUaßer,  Heane,voa  EriTeDStein  (Schioßniiue  w.  von  Neu- 
stadt aa  der  Haardt?)  187,  S6. 

Eltern,  Hubart  von  — ,  Truchseß  zu  Luxemburg  s,  31. 
ifl,  84. 

Eltville  (Eltevil,  Eltwil)  oder  Blfeld  am  Rhein  zw.  Bie- 
brich  und  Bingen  46,  24.  06,  C;  85. 

End,  Tiem  vou  — ,  248,  2:. 

Kndingen,  Thomaä  von  — ,  Ritter,  aus  Strasburg  408,  i. 
480,  24.  495,  8  ;  421». 

England  König  Ilichard  11  1877—1399  :  418,  51«.  421,  84; 
8G;  39;  47^  422,  3.  424,  22;  28.  460,  15 ff.;  45''.  —Seine 
Uesandten  XX.  460, 15.  —  Sein  Rath  460,  18.  470,  17. 
472,  8.  ^ 

Kniklein  aus  Bogensburg  6,  27.  —  Enekei,  ebendaher, 
wol  derselbe  118,  87. 114,  8.  115,  47«.  116,  7.  —  Enig- 
kol,  ohne  Angabe  der  Heimath  (derselbe?)  85,  10.  — 
Conrad  Enynchl,  aus  Hegonsburg  114,  16;  20;  25.  211, 
45*»;  60^.  212,  43b. 

Epirlin,  Bencze,  Schultheil^  zu  Gilnstein  190,  88. 
EppensteiB  zw.  Wiesbaden  und  dem  Königstein ,  Eber- 
hard vou  — ,   188,  19.   834,   82.  885,   20.  887,  21;   2-t. 

.)38,  5;  8. 
Eppingen  s.  unter  Gemmiogen. 
Eptingen,  Johann  von  — ,  aus  Basel  172,  44. 
Erbach  (Erpach)  im  Odenwald,  Schenk  Eberhard  Herr  zu 

— ,  Landvogt  des  Rheinischen  Landfriedens  168 ,  4'; 

30*;  40>;  45«.  171,  58>>.  218,  44^  234,  40^.  —  Bloß  Eber. 

Schenk  von  Ertpach  888 ,  44«.  —  Else  von  Gatzeneln- 

bogen  frauwe  zu  Erpach  s.  Katzenellenbogen.  —  Schenk 

Hans  von  Erpach  187,  35. 
Erenberg,  Albrecht  von  — ,  195,  21.  —  Bertholt  von  — , 

187,  20.  —  Heinrich  von  — ,  187,  10. 
Erffenstein  s.  ElsaÜer. 
Erfurt  98,  85*.  203,  14.  273,  48«.  279,  42^  283,  1.  345,  23; 

38.  846,  43«;  44*.  347,  89*.  850,  43^  -^  Juden  daselbst 

s.  unter  Juden. 
Erkinger,  Hans  487,  4i*.' 

Erkinger  von  HelSpurg,  Herr—,  856,  84.  —  Vgl.  Uessburg. 
Erlangen  891,  18. 

Eribacb,  Heinrich  von—,  genannt  Wolf  387,  21. 
Eriebaoh,  Heinrich  von  —,  189,  8. 
Erndorff,  die  von  — ,  497, 16. 
Erostlein  aus  Regensburg  211,  24. 
Krpuch  s.  Erbach. 

Erthal,  Diecze  vou  — ,  der  alte  lOi,  37. 
—  Loczo  vou  — ,  191,  88. 
Ertpach  s.  Erbach. 
Erwin,  Johann,  aus  Frankfurt  222,  40*.  223,  44b.  ssi,  lo. 

235,  S8b;  42^.  498,  6. 
El^lingen  60,  46«.   108,   82.   119,  28.  182,  1;  42*.  210,  46". 
113,  34.  245,  15.  247,  20.  250,  46^.  261,  5.  298,  44^.  820, 
45«  ,*  48b.  354,  10.  402,  8.  451,  12. 

Ettondorff,  Beymont  (=r  Boemund?)  von  — ,  i90,  ii. 
Ettlingen  (Etlingen)  s.  von  Karlsruhe  234,  32b.  .  Vgi, 

auch  Scholle. 
Eysenbach  (Eisenbach  im  Yogelsberg),  Rorich  von  — , 

Ritter  (f  1428)  198,  5. 
Eysnin  s.  Isny. 
Eystctenn  s.  Eichstüdt. 

Eystetcr,  der  — ,  Diener  des  von  Abensberg  27,  35. 
Eythinger,  Hans,  aus  Nürnberg  218,  87. 

F  vgL  V. 

Falkenateiu  in  der  Wetterau  bei  Cronborg,  Kuno  von  — , 
a.  Trier  Erzbischof.  —  Philipp,  Herr  zu  Falkenstein  und 


zu  Mintzinbarg  (Münzenberg  io  der  Wetterau  bei  Butz- 
bach) 187,  46.  452,  22 ;  40b.  —  Philips  von  Falkenstein 
(derselbe?)  194, 18.  —  Werner  von  Falkenstein  s.  Trier 
ErzbisehoL  —  Der  Herr  von  Falkenstein  285,  44^. 

Fauerbach  s.  Weise  von  Furbach. 

Fechenbach  (Vechenbach)in  ünterfranken  bei  Ess«lbach 
am  Main  Ldger.  Klingenberg,  Ebirhart  von  — ,  Vizdam 
des  Erzb.  Adolf  I  von  Mainz  zu  Aschaffenburg  1S8,  54. 

—  Ebirhart  von  — ,  der  junge,  Bitter  189,  8. 
Feldenczen  s.  Veldenz. 

Fewrer,  der  — ,  von  Sulzbach  888, 16. 

Fischbom  (n.  ö.  v^n  Büdingen?),  Hans  von  — ^  192,  34. 

Fladungen  an  der  Streu  in  Unterfranken  s.  w.  von  Mei- 
ningen 477,  20;  27.  498,  86. 

Flandrie  comitatus  428,  19.429,  18. 482,  86. 

Fleckenstein,  Heinrich  von  — ,  der  jüngste*  195,  25. 

Flemmink,  Conrad,  aus  Oeaterreich  882,  9.  886, 19. 

Flol^,  Marktfl.  mit  Schloß  in  der  Oberpfalz  n.  ö.  von  Am- 
bcrg  27,  46b. 

Fl&glingeh  s.  unter  Schenk. 

Folde  s.  Fulda. 

Folkershüsen,  Berchtold  von  — ,  I9i,  34. 

—  Herman  von  — ,  193,  28  (hier  Ffilkersh&sen  ?). 
Folrad,  Henne,  von  Selistad  (wol  Seligenstadt  n.  w.  von 

Aschaffenburg)  194,  82. 
Forcheim,  Forchheim  s.  w.  von  Karlsruhe  s.  Wielant. 
Forchheim  (Vorcheim)  zw.  Bamberg  und  Erlangen  S€4, 

8.  805,  39«.  357,  5.  404,  4db. 

Forstmeister,  Diether,  Ritter  188,  21.  —  Henne  188,  24. 

Fortheim  s.  Wielant. 

Forum  JulU  s.  Frlaul.    . 

Franciscus,  Herr  — ,  K.  Wenzels  Diener  866,  ii  ff.;  48«. 

—  prepositus  Norlhusensis  287,  18.  239,  28.  296,  27. 
385,  16. 

—  Olomucensis  canonicus  283,  2i.  236,  40.  285,  47*.  294, 
27.  321,  36  ;  4lb.  328,  49*.  325,  30.  826,  47.  880,  18.  SS2, 

24.  338,  42.  843,  14.  846,  26  (hier  als  Olomuceosis  et 
Wissegradensis  canonicus).  848,  8.  849,  29.  870, 18. 

—  canonicus  Pragensis  240,  12.  293,  34.  844,  15.  439,  lo. 
450,  20.  463,  39b.  475^  54.  493^  33. 

Franken  Land  Landfriede  XII.  108,  89b.  12s,  29;  33;  3«^; 
44b;  47b;  4U*.  129,  17;  45«.  130.  14;  20.  145.  156,  4;  45. 
157,  11.  165,  19;  22.  170,  8.  197,  2.  223,  2.  237,  19.  238, 
13;  85";  44b;  51«.  239,  29.  240,  13;  15;  44*.  248, 19;  23. 
257,  1;  86«.  256,  20.  264,  16;  25.  265,  1;  8.  270,  29;  31. 
277,  1.  282,  1;  23.  283,  32.  284,  2  bis;  84;  36;  37.  265, 
2.  297,  14.  314,  48*.  816,  13.  822,  1 ;  2.  326,  19.  82$,  53b. 
334,  47«.  835,  5.  836,  2.  840,  45b;  4eb.  352,  15.  357,  6; 
10;  15.  858,  3;  38«.  869,  1.  879,  80;  34;  36;  88.  881,  33 
bis.  885,  44>.  404,  6;  81;  4lb;  42>;  45«.  405,  4  bis.  457, 
21;  22;  24.  482,  25;   48*.  486,   1;  48b;  4Ga.  488,  7.  492, 

u.  493,  1.  —  Der  Hauptmann  des  Landfriedens,  ohne 
Namen  267,  7.  S.  auch  Wertheim.  —  Der  Obmann 
desselben  s.  unter  Fuchs  und  unter  Hennoborg.  —  Der 
Landkomnicnthur  s.  unter  Deutschordeu.  —  Fürsten 
288, 15  f.  —  Juden  in  Franken  s.  unter  Juden.  —  Städte 
Xin.  84,  23;  85.  86,  24.  90,  28;  24;  25  bis.  97,  11.  99, 

25.  100,  16.  108,  1 ;  42b;  45!».  125,  21.  128,  30;  86.  150, 
23.  155,  8.  180,  3.  209,  37«.  280,  6;  43.  282,  20.  283,  33. 
327,  1.407,  17.  408,  II. 

Frankenberg  s.  Seckendorf. 

Frankengrüner  von  Eger  247,  17. 

Frankfurt  am  Main  IX.  XIIL  XV.  XVI  (auch  nt.  1).  XVH— 

XX.  3,  27.  5,  34;  38. 13, 15.  19,  25;  27;  29.  21,  2.  23,  37. 

30,  44*. '45,  28;  47b.  45,  £;  sc«.  42b.  49,  44*.  49,   ].  51^ 


Aifabetiscfaes  Register  der  Orts-  und  Personen-Nomen. 


617 


Sl^;  43*;  69«.  81,  92.  110,  14.  lli,  6.  ISO,  S4.  138,  18; 
18;  43«.  139,  3;  13;  36 {  40.  141,  45«.  149,  97;  31  f.;  37*>; 
59«.  143,  40«  ff.  151,  Sfil»;  51*.  166,  43.  168,  19;  40*;  44^ 
170,  34.  171,  54^  179,  9.  180,  10.  199,  16.4t04,  6;  39*. 
905,  89«.  906,  40*.  914,  1.  918,  7;  19;  39l>£,;  46^  990, 
471».  999,  1;  14«  ff.;  37^;  blK  993,  7  ff.  9*95,  3;  93«; 
48*.  930,  93;  37*;  40";  45*.  934,  84^;  60^  935,  39*; 
41*.  946,  99.  948,  9.  971,  97.  983,  17.  984,  1  f.| 
34  bis.  987,  20.  819,  49*.  334,  90;  91;  A6^  f.  335,n 
33*;  37I»;  43b;  46"^;  47l>;  49l>;  52b;  54*.  336,  42«  f. ; 
47^  f. ;  69«.  338,  15 ;  47«;  48>>.  889,  43>.  340,  49>.  344, 33^ 
354,9.  360,  97.  363,  7.  864,  49«.  377—386.  378,  48-;  &1«. 
879,  89.  383,  9.  388,  96.  389,  11  biS;  47«.  390,  45^  891, 
36.  392,  19.  395,  3.  400,  29  biS;  43i>.  401,  9  ;  18.  403,  1 
bis.  404,  1.  405,  81.  406,  24.  412,  6;  91;  40«.  414,  13. 
415—496.  416,  19;  19;  93;  94.  417,  9;  19.  418,  35;  47b. 
419,39.420,15;  16;  97;  29;  46b  L  491/  39;  44>;  47*. 
422,  12;  94;  32.  423,  47«;  51*.  425,  1.  426,  15.  436,  33. 
439,  11;  34.  440,  19;  20.  441,  1  biS;  98;  80.  449,  10  bis. 
443,  19;  18;  92;  24  bis.  444,  1  biS;  20;  21;  28;  29;  46^. 
445,  1  bis;  91.  446,  17;  25;  31;  32.  447,  12;  32.  448, 
12;  13.  449,  1;  9;  13;  14;  88b;  43l>.  450,  1  biS;  22.  451, 
1;  12;  14;  44«;  46*.  452,  10  bis;  4lb.  453,  1;  3;  24  bis; 
32«;  So»»;  43«  bis;  47«;  47»»  bis.  454,  8;  36«.  457,  1;  14; 
36*.  458—462.  459,  47>;  49^.  463,  9;  22.  464,  7;  13;  16; 
25.  465,  4;  11;  32;  44^;  45«.  466,  14;  27.  467,  11;  19; 
20;  29;  37.  468,  2  bis;  3.  469,  1  f.;  23  f.  470,  7;  18;  97«; 
42*.  471,  1;  25;  38*;  40*.  472,  6;  9;  26«;  28*.  478,  4;  30. 
474,  4;  14;  27;  32.  475,  19;  44*.  476,  2;  44^.  478,  6  f.; 
11.  498, 1.  —  Die  vier  Aechter  (echter)  306,  25;  32.  — 
Bote,  Boten  363,  20.  403,  11.  463,  30.  —  Die  Bürger- 
meister,  ohne  Namen  335,  38".  364,  24;  33.  —  Capita- 
neus  s.  unter  Rietesel.  —  Diener,  Knecht,  Knechte  368, 

24.  366,  4;  14;  21.  403,  14.  —  Fuhrleute  363,  23.  — 
Heubtniann  s.  unter  Rietesel.  —  Juden  s.  unter  Juden. 
—  Koinmenthur  daselbst  s.  unter  Deutschorden.  —  Die 
Richter  457, 11.  —  Die  Schröder  363,  95.  —  Schützen 
366,  18.  403,  32.  457,  4;  6.  498,  11.  —  Schultheiß  8.  Sas- 
senhusen.  —  Die  Söldner  457, 11. 
Frankreich  König  Karl  VI  1880—1422  :  289,  36«.  413,  24. 
422,  9.  424,  43^.  449,  13;  AlK  460,  4;   49*.  465,  32.  466, 

32.  467,  1.  —  Seine  Gesandtschaft  XVI  nt.  1.  XX.  421, 

28;  31 ;  40^;  48b;  47^  424,  14.  459,  35.  465,  39;  33.466, 

32.  470,  32*.  Vgl.  Alexandrien  Patriarch  Simon.  —  Rath, 
Ruthe  451,  38.  470,  16.  472,  9.  —  Sein  clerc  notaire  et 
secretaire  460,  5. 

—  Land  XIX.  XX.  288,  87;  43\  289,  98^;  80*;  39«.  418,  3; 
7;  37«.  491,  30.  424,  16;  98;  SO;  34.  459,  34.  473, 
24;  27. 

Frantzit  (Frantzic?)  von  Heidelsdorff  188,  2. 

Frauenberger,  der  — ,  359,  35*.  —  Änna'die  Frawnber- 
gerin  27,  45«.  —  Die  Frawnbergerinn  (Frawenber- 
gerinn),  Schwester  der  Hausfrau  des  Regensburger 
Bürgermeisters  Ritters  Hans  von  Steinach  (es  ist  wol 
Anna  gemeint)  26, 25 ;  27. 27,  i;  9.  80, 18.  —  Kristan  der 
Frawnberger  (Mann  der  Anna?)  96,  98.  97,  1.  —  >Vil- 
helm  Frawemberger  496,  16.  —  Wilhelm  Frawnberger 
(derselbe?)  316, 1.  —  Alle  Frawnberger  316, 11.  —  Der 
Fronberger  369,  7. 

Frawnhoffer,  Herr  Georg  —,387,  88.  —  Vgl.  Frownhofer. 

Fredeberg  s.  Friedberg  in  der  Wetterau. 

Freising  Bischof  Borthold  von  Vaihingen  1381— 1410, 
Kanzler  Hzg.  Albrechts  III  von  Oesterreich  388,  6.  896, 
28;  U>, 

Frewdenberger  (auch   Frödonberger ,  Frowdenberger), 


der  — ,  vou  Ruprechtstein  (Hof  und  Bergschlol^  in  der 

Oberpfalz  n.  w.  von  Sulzbach)  81,  81;  88.  89,  5. 
Froyberg  (corr.  aus  Freyburg),  die  von  — ,  497,  1.  Vgl. 

Friberg. 
Freyemburg,  Schloß  in  Bölimen  406,  9. 
Freystadt  (Frienstad)  in  der  Oberpfalz  s.  w.  von  Neumarkt 

19,  4.  801,  8. 
Friaul  (Forum  Julii)  428, 17.  489,  16. 
Friberg  (Fryberg),  Conrad  von  — ,  316,  11.  862,  8.  —  Alle 

von  — ,  316, 11.  Vgl.  Freyberg. 
Fricz  s.  unter  Fritze. 
Frideberg,  Henne  von  — ,  180,  8. 
Friedberg  an  der  Ach  in  Oberbaiern  n.  w.  von  München 

80,  9.  32,  3. 
Friedberg  (Fredeberg,  Frydeberg)  in  der  Wetterau,  Burg 

und  Stadt  83,  37.  46,  96.  168,  19.  170,  84.  179,  9.  193, 
85.  918,  UK  222,  16*;  55«.  930,  88*;  41«.  984,  83*;  50*. 
835,  43*.  279,  42*.  339,   1;  43*  f.  398,  36.  438,  88.  451, 

18.  —  Der  Burggraf  s.  Low  von  Steinfurt.  —  Burg- 
mannen 198,  86—194,  6.  —  Juden  s.  unter  Juden. 

Frienstad  s.  Freystadt.  # 

Frij,  Ebirhard,  Schultheii^  zu  Holczergringen  (Holzger- 

lingen  s.  von  Böblingen?)  190,  85. 
Frischborn  (in  der  Wetterau  s.  s.  w.  von  Lauterbach?), 

Albrecht  von  — ,  Ritter  199,  4. 
Frisinheim,  Wilhelm  von  — ,  Ritter  187,  13. 
Fritze,  Hans,  Diener  Strasburgs  383,  8.  401,  l ;  4. 

—  Hensol,  der  ältere,  aus  Speier  8,  33.  —  Hans  Fritze, 
ebendaher  918,  6.  —  Hennel  Fritze,  ebendaher  49,  13. 
—  Henslio  Fricz,  ebendaher  199,  16. 

Fritzlin  aus  Augsburg  360,  34. 

Fronberger,  der  — ,  s.  unter  Frauenberger,  der  — . 

Frosch,  Johann,  aus  Frankfurt  446,  4.  —  Junge  Frosch, 
ebendaher  403,  89. 

Frddeni)ergcr,  Frowdenberger,  der  — ,  s.  Frewdenber- 
ger, der  — . 

Frownhorer,  Doseriecz  316, 19.  —  Alle  Frowenhofer  816, 

19.  —  Vgl.  Frawnhoffer. 
Fryberg  s.  Friberg. 

Frydeberg  s.  Friedberg  in  der  Wetterau. 

Fuchs,  Apel,  von  Stockheim,  Obmann  des  Bairischen  und 

Fränkischen  Landfriedens  937,  91. 239, 31. 970, 99. 857, 

22.  —  Appel  Fuchs,  Ritter  104,  40. 

—  Herr  Hart.  — ,  248,  11. 
Füchse,  die  —,488,  43*. 
Fülbach,  die  von  — ,  483,  46*. 
Fuerlach  (?)  s.  Weise  von  Furbacli. 
Fürth  bei  Nürnberg  185,  80«;  36*. 
Füssen  bei  Hohenschwangau  38,  41*;  45*. 

Ffitrer,  Heinrich,  aus  Nürnberg  851, 25.  —  Heinrich  Fute- 

rer,  ebendaher,  wol  derselbe  851,  45. 
Fulda  (Felde)  Abt  Friderich  von  Romrod  1388—1395  :  191, 

40;  42.  194,  17.  —  Sein  Land  191,  40.  Vgl.  Buchonia. 

—  Stadt  133,  18.  193,  .95. 
Fulda  s.  Bechtold  von  Fulde.     ^ 
Fulhaber,  Gotfrid  198,  80. 
Fulhober  Guntz  188,  3. 
Furbach  s.  Weise  von  Furbach. 
Fußichen,  Jost  I88,  98.  —  Peter  188,  95. 
Futerer  s.  unter  F&irer. 

6. 

Gabel,  Ebirhart,  Vogt  zu  Aberkeim  187,  5. 

—  Gerhart,  Vogt  zu  Lindenfels  (s.  s.  ö.  von  Darmstadt) 
186,  9. 


518 


Alfabetisches  Register  der  Orts-  und  Personen-Namen. 


Gaggenau  (Gackennawe)  s.  Mocze. 

Gattenhofen  zw.  Rotenburg  a.  d.  Tauber  und  Uffenbeim 

96,  49i>.  —  Graft  von  Gatenbofen  96,  24. 
Gaus,  Dietber,  der  altere,  Vogt  zu  Otzperg  (aucb  Oite- 

berg;  jetzt  Otzberg  8.  ö.  von  Darmstadt)  885,  28.  887. 

338,  2;  9. 

Gauwer,  Heinrich,  von  Liechtenberg  (wol  Lichtenberg 

n.  ö.  von  St.  Wendel)  186,  87. 
Gebennensis  comitatus  s.  Genf  Grafschaft. 
Gebirge  s.  Schwarzwald  und  Vogesen. 

—  Lombardisclies  s.  unter  Lombardia. 

Goisa  an  der  Ulster  zw.  Eisenach  und  Fulda  133,  18. 

193,  27. 

Geiapesheim ,  Ilerman  von  — ,  438,  27. 

Geist,  Henne  180,  8. 

Gelnhausen  (Geilnhusen)  im  Kinzigthal  in  der  Wetterau 
23,  37.  46,  26.  168,  19.  170,  84.  172,  9.  218,  41«.  222, 
16*;  56*.  230,  35b;  41*.  234,  84»»;  öl«».  892,  86.  451,  12. 
—  Schultheiß  s.  Ruckelingen. 

Gemar  (Gemer)  zw.  Kolraar  und  Schlettstadt  481, 12. 

Gemmingen  (Gemmyngen)  bei  Heilbronn,  Eberhard 
von  — ,  Amtmann  zu  Mekmftln  (wol  Möckmühl  in  Wir- 
temberg  s.  s.  w.  von  Osterburken)  186, 18. 

—  Hans  von  —  ,  Amtmann  im  Stift  von  Speier  188, 18. 

—  Rftcker  von  — ,  Schultheiß  zu  Eppingen  (wol  n.  ö.  von 
BrotteD)  191,  2. 

Gcmfind  s.  Gmünd. 

Genf  Grafschaft  (Gebennensis  comitatus)  428, 19.  429,  18. 

432,  37. 

Gerbode,  Vogt  zu  Milmersheim,  unter  den  Amtleuten  der 

von  Veldenz  195,  8. 
Gerhart,  Schultheiß  zu  Agersheim  0'-  Oggersheim  in  der 

Rheinpfalz  w.  von  Mannheim)  186,  ii. 

—  Henne ,  Amtmann  zu  Meisenheim  (an  der  Glan  s.  w. 
von  Kreuznach)  und  zu  Luterecken  (Lauterecken  n.  ö. 
von  Kusel  an  der  Mündung  der  Lauter  in  die  Glan) 

186,  26. 
Gericz  s.  Schlitz. 
Germersheim  an  der  Queich  in  der  Rheinpfalz  481,  lO.— 

Vogt  8.  unter  Sickingen.   , 
Gernsheim  am  Rhein  s.  w.  von  Darmstadt  234,  80»». 
Gerolzhofen  in  ünterfranken  zw.  Wirzburg  und  Zeil  498, 

35. 

Gerung,  Amtmann  zu  Gummersheim  Dormorsheim  (letz- 
teres wol  Durmersheim  n.  n.  ö.  von  Rastatt)  189,  87. 
Gewolff,  Schreiber  Hzg.  Stefans  H  von  Bai ern- Ingolstadt 

402,  12. 
Geylingsheim  (Gailsheim  bei  Wassertrüdingen?)  241,  25. 

Geyrn  s.  Schenk  von  Geyrn. 

Giengen  an  der  Brenz  zwischen  Heidenheim  und  Gun- 

delfingen  109,  ii.  147,  17  bis.  243,  21.  245,  19.  248,  16. 

253,  18.   254,  49*.  259,  40*».  354,  18.  855,  11  j  84»».  359, 

10;  20;  23. 
Gilfershftson,  Otte  von  — ,  192,  17. 
Gilnstein  s.  Epirlin. 
Gipel  zum  Eber,  aus  Frankfurt  46,  23.  öl,  37i»;  46*;  «8*. 

235,  43*.  403,  19. 

Gmünd  (Gem&ud)  an  der  Rems  zwischen  Aalen  und 
Schorndorf  3,  3.  15,  14;  15  bis;  16. 18,  22.  20,  10.  88, 
2.  39  ,  44«.  109,  2.  147,  16.  210,  28.  248,  20.  245,  20. 
:!.18,  17.  253,  18.  254,  49*.  259,  7.  260,  1.  261,  5.  266,  1. 
271,  14.  293,  45b.  854,  17.  355,  11  ;  34^.  859,  10.  881,  2; 
47*.  393,  3;  20*  ff.  894,  6.  897,  87.  898,  34»»;  85*;  40*; 
43*;  50*.  402,  8. 

Gnoscn  Provinz  372,  43*. 


Göler,  Berhtolt,  Diener  B.  Gerhards  von  Wirzb.  242,  IS. 

Göppingen  s.  w.  von  Gmünd  210,  11. 

Görlitz  Herzog  Johann  s.  Luxemburg. 

Görz  8.  Schlitz. 

Gonsrade  (Gonsrod  zw.  Hanau  und  Gelnhausen  ?),  Hein- 
rich von  — ,  Burggraf  zu  Miltenberg  (am  Main  zw. 
^ertheim  und  Aschaffen  bürg)  I88,  6. 

Gontler  289,  88*.  449,  82.  466,  11. 

Goßheim,  Heinrich  von  — ,  195,  24. 

Grävenre&ter  s.  unter  Grefenrewter,  der  — . 

Granür,  Haus  der  — ,  aus  Regensburg  29,  45*.  —  Der 

Graner  (Grauer?) ,  ebendaher  29,  4. 
Grandmont  (in  der  Auvergne),  Orden  von  — ,  (ordo  Gran* 

dimontensis)  874,  32. 
Graschlock  (Grayßlock  wüster  Ort  i.  d.  Wetteren  bei 

Hochstadt),  Heinrich,  Burggraf  zu  Starckinberg  (wol 

Starkenburg  in  Hessen -Darmstadt)  139,  40.  218, 15. 
Grass  in  Nicdorbaiern  o.  n.  ö.  von  Eelheim  211, 12. 
Grauer  (?)  s.  unter  Granur. 
Gravenruter  s.  unter  Grefenrewter,  der  — . 
Grefenberg  s.  Schetzel. 
Grefenrewter,  der—,  aus  Regensburg  496,  88.  —  Des 

Grävenrefilers  (auch  Gravenrutcrs)  aus  Regensburg 

Diener  28, 11.  81,  9. 
Greif,  Herman ,  aus  Windsheim  498,  K;  18. 
Greiff,  Otte  248,  7. 
GrellTcnstein  s.  Streiff. 
Griff,  der  — ,  859,  9. 
Grossen,  Cunrad  und  Leupold,  genannt  Reich-Heinczen, 

Reichsmünzmeister  in  Nürnberg  295,  18  ;  16. 
Großprüfening  (Pruflinng)  w.  s.  w.  von  Regensburg  am 

rechten  Donau-Ufer  212,  25. 
Grozz,  Conrad,  aus  Hersbruck  888,  15. 
Grumbach,  Grunbach  s.  Grobe  Mauwenheim  Mulnstein. 
Grunberg,  Ebirhard  von  — ,  gesessen  zu  Dßicken  (Ober-  u. 

Nieder-Issighcim  i.  d.Wetterau  n.  n.  ö.  v.  Hanau)  189, 12. 
Gllich  s.  Jülich. 
Günzburg  an  der  Donau  43, 17. 
Gtisregen,  Jos  185,  5. 
G&ibrat,  Cüncze,  Schultheiß  zu  Walprechtswilre  (Wal- 

pertsweüer  n.  von  Ueberlingen  ?)  190, 1. 
Guldenschaff,  Hertwin  866, 1. 
Gummersheim  s.  Gerung. 

Gumppenberger,  der  — ,  859,  8.  (Gumpenberg  zw.  Augs- 
burg und  Neuburg.) 
Gundclfingen  bei  Münsingen  auf  der  Alb,  Agnes  von  — , 

geb.  Gräfin  zu  ZoUern  (f  vor  1409)  184,  20. 
Gundlach,  Fritz,  aus  Bamberg  199,  16. 
Günther,  Graf  (von  Schwarzburg?)  242,  9. 

H. 

H.  von  Mcincz,  Bote  der  Nürnberger  246,  27. 

Habelzheim,  Fritz  von  — ,  geschworner  Munzbrenner  in 
Nürnberg  802,  19;  25;  89i».  803,  14.  —  Der  Haboltz- 
heimer,  wol  derselbe  304,  32. 

Haberling ,  Sitz  860,  30. 

Habsburg,  Graf  von  — ,  Herzog  Albrecht  (Obereth)  III  in 
Oesterrelch  1865—1395  :  XV.  23,  20.  42,  4.  287,  85;  37. 
867,  2.  868,  22 ;  40^.  877,  5.  879,  1.  880,  85.  881.  898,  1 ; 
80«  ff.  894,  7.  895,  Ij  2;  47«.  896,  42«;  45«;  48«.  897,  43*; 
49«.  398,  15  f.;  83>.  899,  9.  400,  I.  417,  24  f.  —  Sein  ver- 
storbener Bruder  (wol  Hzg.  Leopold  III  f  1386)  896,  27. 
—  Seine  ungenannten  Vetlern  367,  4. —  Seine  Gesandt- 
schaft 881,  8;  12;  15.  882,  40.  896,  22.  —  Sein  Rath , 
Rüthe  382,  9.  896,  85.  —  Herzog  Albrecht  IV  der  Ge- 


Alfabetisches  Register  der  Orts-  und  Personen-Namen. 


519 


duldige,  Sohn  Hzg.  Albreclits  Ilf,  1895—1404  :  881,  s. 
398,  1 ;  80B.  394,  7.  399,  9.  —  Herzog  Ernst  der  Eiserne, 
Sohn  des  1886  gest.  Hzg.  Leopolds  III,  1386  — 1424, 
in  Steiermark  1406  :  898,  39i>;  41«.  398,  34*.  —  Herzog 
Friderlch  IV  mit  der  leeren  Tasche,  Bruder  Hzg. 
Emsts,  in  Tirol  1386—1439  :  393,  39^;  41«.  398,  34*.  — 
Herzog  Leopold  IV  der  Stolze,  Bruder  der  beiden  vori- 
gen, 1386—1411  :  298,  46«.  881,  2.  893,  1 ;  81«  ff.  394, 
7. 895, 45* i 54".  898,14;  83*;  58l>.  416,18;  39.417,  8.419, 
2;  33.  420,  6;   7.  423,  12.  445,  21.  446,  8.  448,  12;  39^ 

451,  31.  —  Sein  roagister  camero  446,  29.  —  Herzog 
Wilhelm  der  Höfliche,  Bruder  der  drei  vorigen,  in 
Kurnthon  und  Steiermark  1386  — 1406  :  381,  2.  393,  i ; 

81«   ff.    894,  7.    896,   48*.    898,    83*.    399,  9.  —  Oester- 

reichisebe  Fürsten,  ohne  nähere   Bezeichnung  393, 

47^.  398,  42*.  —  Der  von  Oesterreich  109,  25.  264,  30. 

—  Des  Herzogs  von  Oesterreich  Rath  XVU.  378,  41 ; 

49*>;  601».  388,  2;  6;  14.  496,  32.  —  Oesterreich,  Haus 

und  Land  XV.  40,  36l>.377,  9.  379,  47*.  380.  381,  5;  43^; 

46«  f.  395,  47l>.  897,  18.  416,  2.  423,  45«. 
Hademar,  SilVit  von — ,  195,  29. 
Härmlein  s.  Harmlein. 
Hagenau  (Hagenöwe,  Hagnaw)  69,  35«.  139,  5;  37.  142, 

38^.   161,  25.  152,  12.   168,  20.  170,  34.  172,  9;  14;  42. 

178,  16.  201,  8.  218,  8.  222,  15«.  264,  8.  284,  7;  13;  15. 

404,  38«;  47l>;  49*.  411,  35.  474,  19.  495,  36.  496,  15.  — 

Johanser  (d.  i.  Johanniter)  daselbst  470,  6;  7;  saK  — 

Johanniterhaus  470,  2iK  —  Juden  in  Hagenau  s.  unter 

Juden. 
Haid  (Haiden?),  Friderlch,  (aus  Nürnberg?)  388,  i.  — 

Otto  der  — ,  (ebendaher?)  362,  12;  13;  15.  —  Otten 

Heiden  (Dativ)  45,  23. 
Haidenheim  8.  Heidenheim. 
Haidnaber,  C,  Bote  der  Nürnberger  405,  i. 
Hailprunnen  s.  Heilbronn. 
Heinrich,  Herr  — ,  Pfleger  zu  Tauchaw  (wol  Tachau  8.  s. 

ö.  von  Eger)4ll,  6;  15. 
Halbwachsen  (Halbwachsoin,Halpwachsen),  Konrad  (Con- 
rad, auch  blo(S  C),  Diener  und  Bote  Nürnbergs  377,  26. 

404,  9;  16.  457,  17.  459,  25.  467,  11. 
Hall  (Halle,  Swebischen-IIalle)  am  Kocher  109, 1. 147, 18; 

19.  182,  15.  243,  21.  245,  18;  27.  247,  23.  259,  7;  4ll». 

260,  1.  261,  6.  354,  14.  355,  18;  34^.  356,  35.  357,  85. 

381,  2;  47«.  893,  3;  29*  ff.  894,  6.  397,  37.  898,  35*;  40"; 

43*.  402,  9.  496,  39. 
Haller,  Mertein,  aus  Nürnberg  351,  21. 

—  Peter,  ebendaher  45,  20.47,  35«.  218,  24;  27.  355,  4; 
21.  404,  28. 

—  Ulrich ,  ebendaher  855,  20 ;  36b. 
Hals  8.  Leuchtenberg. 
Halsprunn  s.  Heilsbronn. 

Hammelburg  (Hammelnburg)  a.  d.  Saale  zw.  Gemünden 

und  Kissingen  133,  19. 193,  32. 
Hammer,  Amtmann  zu  Elmendfigen  (Elmeodingen  w.  von 

Pforzheim?)  191,  8. 
Hanatzko,  Herr  365,  27.  (Ist  vielleicht  Hanko  Brunonis, 

Bischof  von  Camin  und  Kanzler  K.  Wenzels  gemeint?) 
Hanau  (Hanauwe)  am  Main  bei  Frankfurt,  Herren  zu  — , 

143,  23*.  336,  44^  —  Juden  in  ihrem  Gebiet  s.  unter 

Juden.  —  Ulrich  Herr  zu  — ,  188,  41.  223,  lo.  224, 16. 

444,  28.  446,  31.  447,  20.  —  Der  von  — ,  (wol  Ulrich) 

194»  15.  —  Vgl.  Henne  genannt  zu  Hanauwe. 
Handschuhsheim  s.  Hentschusbeim. 
Hanko  Brunonis  s.  Camin  Bischof. 
Hanman  (Hanneman),  wol  aus  Kolmar  481,  4i;  44. 


Hans,  Ritter,  aus  Hogenau  218,  8. 

Hans,  von  Windsheim,  Bote  246,  21.  853,  87. 

Hans  Annen  son,  SchultheilS  im  Riet  189,  38. 

Hanser,  der  — ,  s.  Wrutic. 

Hant-im-sag,  Albrecht,  unter  den  Amtleuten  der  von 
Veldenz  195, 13. 

Harbruch,  Clas  von  — ,  Schultheiß  zu  Yrmenach  (wol 
Irmenach  in  der  Preuß.  Rheinprovinz  s.  von  Zell)  187, 
43. 

Harmlein  (Härmlein),  Hainczl,aus  Regensburg  212,20;  34. 

Harskircher  (Harschircher),  Harprecht  328, 12. 

Harsprfigg  s.  Hersbruck. 

Hartheim,  Cuntz  von  — ,  Amtmann  zu  K&chen  (doch  wol 
nicht  Kirchen  zu  lesen?)  188,  8. 

—  Eber,  von  — ,  HoAneister  des  Erzb.  Konrad  II  von 
Mainz  388,  41i>. 

Hartlein,  Regensburger  Bote  211,  40.  212,  3. 

Hasslach  (Hasselach)  s.  Kessel. 

Haßfurt  n.  w.  von  Bamberg  493,  85. 

Hattenbach,  Locze  von  — ,  192,  16. 

Hatzfeld ,  Johann  von  — ,  837. 

Hafilsingen ,  Merkel  von  — ,  Vogt  zu  Herrenberg  (n.  w. 
von  Tübingen?)  190, 16. 

Hafinperger,  der  — ,  Diener  des  von  Abensberg  27,  34. 

Hauenstein  (Howenstein)  174,  5.  (Oberer-  und  Unterer- 

.  Hauenstein  sind  zwei  Juraberge  auf  der  Grenze  zwi- 
schen Kanton  Basel  und  Kanton  Solothurn.) 

Hälflngen,  Heinrich  von  — ,  s.  Bebenhausen  Abt. 

Haynberg  44,  9.  Vgl.  Heimberg. 

Heckil,  Hans,  aus  Amberg  383,  BsK  —  Bloß  Hans  Heckii, 
ohne  Angabe  der  Heimath,  jedoch  wol  derselbe  403, 
83. 

Hedenkein,  Endris,  Gocze  und  Weruher  von  — ,  189 ,14. 

Hedensdorff,  Billung  von  — ,  194,  29. 

Hegneyn,  Hans  248, 15.  (Hegnein  ist  ein  Nürnberger  Ge- 
schlecht.) 

•Hoideck  s.  von  Nürnberg  bei  Rothund  Hilpoltstein  12,  7. 

—  Friderich  von  — ,  166,  25.  887,  42.  —  Der  von  — , 
117,  2.  243,  89.  245,  8.  247,  32.  357,  16.  —  Zwei  von—, 
366,  26. 

Heidelberg  VIH— X.  XIL  XIV.  1,  4;  6;  25.  2,  38^;  41^.  3, 
1.  4,  10.  5,  1  ff.;  44«.  6,  7;  21;  25.  7,  13.  11,  9;  29.  14— 
25.  15,  441».  16,  8;  A9\  17,  36.  18,  25;  35. 19,45l>.20,  20; 
26;  28;  48«.  21,  3;  4.  22,  1.  25,  16;  28;  S%\  26,  43*  f.; 
48«.  32,  36.  33,  24;  40.  34,  6;  9.  85.  86.  87,8;  12;  30.38, 
4;  89«;  MK  40,  12.  42,  42^.  43,  2;  36«;  41*;  44*.  44,  36*. 
45,  2;  17;  28;  39*  f;  46*;  47^.  46,  10  ff.;  39^;  49«l>.  47, 
22;  23;  26.  48,  88*;  46l>;  48*.  50,  32.  68,  1.  70,  27.  75, 
13  ff.;  47>.  76,  25.  77,  44.  81,  40^  82,  18;  88«.  105,  10; 
82.  126,  21.  131,  24.  133,  30.  184,  4.  139,  1;  43.  140,  1; 
38*.  141,  22  ff.;  43^  142,  1  ff.;  36^;46l>;  49^;  50«.  143, 
11*  ff.  144,  14.  145,  49«.  154,  13.  168,  4.  214,  16.  219, 
44>>  f.  223,  47b;  51*.  224,  17;  32;  40l>.  225,  6;  29^;  48^ 
226,  44I»;  53«.  227,  2;  42*.  229,  1.  230,  23.  273,  9.  277, 

46^  364, 11;  19.  413,  32. — Schultheiß  s.  unter  Anglach. 

—  Vogt  s.  Massebach. 
Heidelsdorff  s.  Frantzit. 
Heideisheim  s.  unter  Anglach. 
Heiden  (?)  s.  unter  Haid. 

Heldenheim  (Haidenheim),  BenediQtinerkloster  in  Mittel- 
franken  8.  ö.  von  Wassertrüd logen ,  der  Abt  von  — , 

243,  26. 

Heidingsfeld  (Heydingsfeld)  am  Main  s.  s.  ö.  von  Wirz- 
bürg  279,  41^  826,  9.  —  Juden  daselbst  s.  unter  Juden. 

—  Dietrich  von  Heitingsfelt  457,  30. 


520 


Aifabetisches  Register  der  Orts-  und  Personen-Namen. 


Heidolfsheim,  Heidolsheim  s.  unter  Anglach. 

Heilbronn  (Hailprunnen)  am  Neckar  108^  36. 186,  8S.  133, 
19.  138,  24.  154,  13.  188,  36«.  194,  33;  36.  943,  18.  845, 
24.  248,  18.  861,  6.  354,  16.  365,  16;  S4l».  496,  48. 

Heilmann,  Andres,  ans  Straßburg  368,  6.  369,  44*.  486, 

36«. 
Hellsbronü  (Halsprunn),  Kloster  zwischen  Ansbach  und 

Nürnberg  180,  48*;  49«.  181,  50«.  —  Abt  s.  Ber. 
Heimberg,  Feste  (zw.  Neumarkt  und  Hersbruck?)  833, 43*». 

Vgl.  Haynberg. 
Heincz,  Schultheiß  zu  Basenbach  186,  33. 
Heincze,  Bauer  195,  8. 

—  Schultheiß  zu  Nüberingen  (Nufringen  zw.  Böblingen 
und  Herrenberg  ?}  190,  39. 

Heinrich,  Qraf  s.  unter  Werdenberg. 

—  Landschreiber  zur  Nuwenstat  (wol  Neustadt  an  der 
Haardt)  186,  6. 

—  erzbischöfl.  Mainzischer  Zöllner  zu  WertheLm  (am  Ein- 
fluß der  Tauber  in  den  Hain)  188,  4. 

Heinrich  von  Wettere  s.  unter  Henrich. 

Heinrichin,  Schultheiß  zu  Veldenz,  unter  den  Amtleuten 

der  von  Veldenz  195,  15. 
Heintz,  Schultheiß  zu  Hontheim  (Dorf  in  der  Preuß.  Rhcin- 

provinz  zw.  Wiltlich  und  Cochem?)  186,  34. 
Heintze,  Burggraf  zu  Hoenberg  187,  88. 
Heintzenberg,  Dilman  Herr  zu  — ,  187,  Si. 
Heißberg,  Otte  von  — ,  198,  83. 
Heitingsfelt,  Dietrich  von  — ,  s.  unter  Heidingsfeld. 
Hrlfenstein  bei  Geislingen  in  Wirtemberg,  Graf  Friüe- 

rich  I  1378  —  1438  :  845,  4. 

-—  Graf  Johann  (Hans)  Hl  1375—1444  :  184, 19.  844,  31. 

Hell,  Hans,  aus  Straßburg  455,  88. 

Helmstat,  Wiprecht  von  — ,  Vogt  zu  Breththeim  (Brecht- 

beim  zu  lesen  ?  wol  Bretten  an  der  Salzbach  zwischen 

Pforzheim  und  Bruchsal)  186, 15. 
Henberk,  Graf  Friderich  von  — ,  s.  unter  Henneberg. 
Henchin  s.  unter  Bodenstein. 
Henckel,  Herman,  aus  Frankfurt  830,  88. 
Henczel  (wol  nicht  Heuczel?),  Hans  von  — ,  I9i,  S9. 
Henffenfelder,  Lienhart  31,  33.  (Henfenfeld  Pfarrdorf  mit 

Schloß  in  Baiern  ö.  von  Nürnberg  zw.  Ottensoos  und 

Hersbruck.) 
Hengist,  Cflncze,  Schultheiß  zu  Mdlnberg  190,  S8. 
Hengstperg,  der  von  — ,  15,  46*».  19,  8i ;  53*. 
Henne,  Schultheiß  zu  Moer  187,  89. 

—  Schultheiß  zu  N&frawe  (wol  Neufta,  deren  es  mehrere 
giebt)  190,  33. 

Henne  genannt  zu  Hanauwe,  Diener  Frankfurts  818,  i. 

219,  1;  6;  8. 
.Henneberg  s.  s.  w.  von  Meiningen,  Graf  Berthold  von^, 

Obmann  des  Landfriedens  in  Franken  und  Bafem  839, 

31.  840,  43*.  848,  19.  84^,  47*.  357,  18.  483,  54*».  —Seine 
Schwester  346,  48«.  —  Friderich  Graf  zu  — ,  (wol  Fri- 
derich I  1403—1488)  483,  4i;«.  —  Graf  Friderich  von 
Henberk,  wol  derselbe  387,  19.  —  Heinrich  von  — , 
(wol  Graf  Heinrich  XI  1359—1405)  483,  42'».  —  H.  von 
Hennenberg  356,  19.  —  Katharina,  geb.  Gräfin  von 
Henneberg  s.  unter  Thüringen  Landgrafen. 

—  (Hennenberg),  Schultheiß  daselbst  s.  Smit. 
Hennel,  Schultheiß  zuElmenu&gen(Elmendingen  w.  von 

Pforzheim?)  191,  9. 
Henrich,  Frankfurter  Schreiber  231, 4.  364,  il;  46*.  365,  l. 

—  schriber  von  Wetter  335,  41«.  364,  87;  29.  365,  16.  — 
Heinrich  von  Wettere  364, 18. 

Henselin,  Erhard,  (aus  Straßburg?)  481,  34;  37;  38. 


Hcnslin,  Laufer  der  Augsburger  45,  46«.  358, 47b.  360,  iO; 

86.  361,  89. 

Henslin  von  Aeferdingen,  Augsbuiger  Schütze  86i,  3i. 

Hentschusheim  (wol  j.  Handschuhsheim  unweit  Heidel- 
berg), Diether  von  — ,  187,  8. 

Hoppenheim  unter  der  Starkenburg  bei  Lorsch  und  Bens- 
heim 139,  3.  194,  45.  801,  10.  814,  8. 

Herbeshusen  (al.  Herleshusen),  Johann  von — ,  Kanoniker 
des  Stifts  zu  Aschaffenburg  Mainzer  Bisthums,  kaiser- 
licher offenbarer  Schreiber  888,  89. 

Herbstein  (Herbestein)  w.  von  Fulda  138, 19.  193,  29. 

Herda,  Fricze  von  — ,  191,  39. 

Herdan,  Heintz,  der  junge,  aus  Frankfurt  835,  36^.  —  Jn-^ 
cob  Herdan,  ebendaher  865, 39^.  446, 6.  —  Jekel  Herdan, 

,  ebendaher,  wol  derselbe  168,  46^;  5oV  835,  48«.  3S4, 
8.  498,  5.  —  Vgl.  Herren. 

Herfelstad,  Pa5els  von  — ,  198,  28. 

Herman,  Meistor  — ,  aus  Frankfurt  168,  49>>. 

Hernsheim  (Hermsheim  n.  n.  ö.  von  UfTenheim?)  941,  so. 

llcrolt,  Peter,  aus  Oppenheim  187,  82. 

Herren  (od.  verschr.  für  Herdan?),  Heinrich,  aus  Frank- 
furt 364,  45«. 

Herrenberg  s.  Ha&lsingen. 

Herrenstein  im  Elsaß  s.  ö.  von  Lützelstein  bei  Neuweiier 
480,  38.  481,  6;  8. 

Hersbruck  (HarsprAgg)  zw.  Nürnberg  und  Amberg  18,  s. 
31,  89;  30;  31.  44,  8.  301,  8.  —  Vogt  s.  Ramsteyner, 
der  — . 

Ilersfeld  Abt  Reinhard  II  von  Boyneburg  —  Hohenstein 
194, 18.  —  Vgl.  Rororod,  CAnrad  von  — . 

Herte  von  Sintern  (Schlüchterns,  s.w. von  Fulda)  194,  34. 

Herteuberger,  Ilabart  (Habait?)  366,  6. 

Herter,  Hans  der  — ,  859,  9. 

Herttrich  von  Nördlingen  360, 15. 

Hertze,  Godart  vam  — ,  aus  Köln  467,  83. 

Hessburg,  die  Herren  von  — ,  483,  44^  —  Die  von  — , 
Tochter  der  von  Absperg  s.  unter  Absberg.  —  Vgl. 
Erkinger  von  Heßpurg. 

Hesse,  Dietrich,  Pfleger  zum  Rotenberg  (n.  w.  von  Hers- 
bruck) 415,  4. 

Hessen  Landgraf  Hermann  II  der  Gelehrte  1377— 1413  : 

50,  3.  166,  24.  196,  SO.  388,  47^  383,  41«.  401,  8.  403, 

28.  451,  34.  —  Sein  Rath  357,  84.  —  Sein  Schreiber 

243,  84. 

—  Land,  Land  friede  129, 19. 130,  18.166, 19.284,  4  bis;  5. 

Heßpurg  s.  Erkinger  von  Heßpurg  und  Hessburg. 

Hetikeim,  Gerhart  von  — ,  187,  ii. 

Heuczel  (?)  s.  Henczel. 

Heydingsfeld  s.  Heidingsfeld. 

Hilpoltstein  (Stein)  in  der  Oberpfalz  zw.  Spalt  und  Neu- 
markt 12,  4.  29,  AlK  44,  8. 

Hiltmar,  Amolt,  Hofmeister  B.  Gerhards  von  Wirzburg 

241,  36. 

Hinatschko,  Hinatsko,  Hinatzko  s.  unter  Doben. 

Hintschig,  Hintzko  s.  Pflug. 

Hirschhorn  (Hirtzhorn)  in  Hessen-Darmstadt  am  Neckar 
n.  ö.  von  Heidelberg,  Eberhard  vom  — ,  (wol  Eberh.  IV 
3  390—1416)  168,  51b.  —  Haus  von  — ,  Hofmeister  (wol 
Johann  V  f  1480)  438,  25.  —  Hans  vom  — ,  (derselbe  ?) 
186, 1. 

Hirsfelden  s.  unter  Romrod. 

Hirtzberg,  Martin  von  — ,  Diener  PAilzgr.  Ruprechts  1 168, 
8;  19;  25. 

Hirtzhorn  s.  Hirschhorn. 

Hochenow  s.  Hohenau. 


Albbetisches  Register  der  Orts-  und  Personen-Namen. 


521 


Höchst  (Hoeste)  am  Main  bei  Frankfurt  01,  51«. 

Höchstudt  8.  8.  ö.  von  Nördiingen  298,  8. 

Hoelin,  Benno  180,  10.  —  Richolffvon  — ,  191,  86. 

Hoenberg  s.  Heintze.  ^ 

IloenstAd  8.  Colnhusen. 

Hoenstein,  Rudolf  von  — ,  Vizdum  191,  14. 

Hurnlin,  Ludwig,  aus  Augsburg  362,  2;  14. 

Hoeste  s.  Höchst. 

Hofcheim,  Henne  von  — ,  835,  23.  337.  388,  2;  9. 

Hofer,  Fritz  246,  S5K 

Hohenau  (Hochenow),  Dorf  in  Niederbaiem  Ldger.  Wolf- 
stein 29,  21.  —  Uzg.  Stefans  H  von  Baietn-Ingolstadt 
Zöllner  daselbst  29,  22. 

Hohenbürk  (wul  in  der  Oberpfalz)  96,  5. 

Uohen-Landsberg  s.  Landspurg. 

Hohenlohe  (Hohenloch),  Albrecht  von  — ,  Domherr  zu 
Mainz  496,  23.  —  Friderich  H  von  — ,  (f  nach  1397) 
242,   21.  243,  35.  245,  6.  275,  33.  287,  16.  296,  33.  297, 

10.  303,  32.  —  Georg  von  — ,  s.  Passau  Bischof.  — 
Kraft  von  ~,  496,  38.  —  Ulrich  von  — ,  496,  20.  —  Der 
von  — ,  457,  29*  —  Der  junge  von  — ,  495,  34. 

Hohenlohe-Brauneck  s.  Prawnegk. 

Hohonzollern  (Zoliern,  Zolr),  die  von  — ,  210, 6. 247, 46»».  — 
Der  von  ~ ,  247,  26.  358,  84.  —  Gräfin  Agnes  von  — , 
s.  Gundelflngen.  —  Vgl.  Nürnberg  Burggrafen. 

Hoinstad  s.  Colnhusen. 

Holczergringon  s.  Frij. 

Ilolczhammer  (cod.  Ilolczhanmer),  der  — ,  359,  6. 

Holderb5m ,  AVilheim ,  aus  WeilSenburg  im  £isa£  218,  9. 

Holtzhuscn,  aus  Frankfurt,  Heinrich  von  — ,  der  alte 
403, 16.  —  Henrich  von  ~ ,  ohne  nähere  Bezeichnung 
46,  6;  13.  51,  S8l>;  46«;  53*.  168,  42*.  366,  15.  403,  19. 
446,  5.  —  Johann  von  — ,  der  alte  13,  19.  51,  46*;  52«. 
230,  27.  364,  40^  365.  —  Johann  von  — ,  der  junge  110, 

17.  125,  26.  151,  48«.  214,  7;  10;  14.  235,  32^— Johann 
von  — ,  ohne  nähere  Bez.  218,  7;  12.  446,  6.  —  Johans 
von  Holtzhawsen  Sohn  199,  16.  —  Sifr.  von  — ,222,39*. 

Iloltzschuher,  Karl  der  — ,  aus  Nürnberg  351,  21. 

Holzgerlingen  s.  Frij. 

Ilonthoim  s.  Heintz. 

Horestein,  die  von  — ,  110,  25*. 

Hornstein,  der  von  — ,  497,  4. 

Howenstein  s.  Hauenstein. 

Huber,  der  alte  — ,aus  Regensburg  29,  4.  —  Der  junge— ,^ 
ebendaher  29,  18.  —  Der  Huber,  ebendaher  213,  7. 

H&bner,  Conrad,  aus  Nürnberg  96,  4. 

H&gstal  s.  Loczo. 

H(üne,  Dietther  836,  42«. 

Hünfeld  (HJÜnefelt)  n.  n.  ö.  von  Fulda  133,  19.  193,  28. 

Hflsen  (Hausach  an  der  Kinzig?),  der  Schultheiß  zu  — , 
190,  34. —S.  auch  Streckewasam. 

Hunnonwiler  (Hunewilre;  j.  Hunaweior  s.  w.  von  Rap- 
poltsw  Piler),  Wernlin  von  — ,  Ritter,  ausKoImar  481, 25. 

Hyrn ,  Schütze  der  Augsburger  859,  28. 

I  vgl.  Y. 

Igelslach ,  Igolsloch  s.  Eblrlin. 

lisung,  Johann  (Hans),  aus  Augsburg  358,  33.  359.  360,  i; 

4;  10. 
Ingebrant ,  Dielhcr,  von  Bechtelshoim  (Bechtolsheim  in 

Hhoinhesson  rechts  am  Salzbach?)  187,  37. 
Ingolstadt  (Ingelslat)  an  der  Donau  12, 4.  316,  14.  387,  28. 

—  Der  aicher  (oder  Nomen  proprium :  Aichor?)  von  — , 

355,  7. 

Deutsche  Relchstagi-Akten  II. 


Irmenach  s.  Harbruch. 

Isackin ,  Isukkin  s.  unter  Anshelm. 

Isenburg,  Johann  von  — ,  194,  20.  —  Johann  Herr  zu 

Ysenburg und  zu  Büdingen  (Büdingen;  Johann  1 1354— 

1395'/),  wol  derselbe  I88,  44. 
Isenheim  s.  Symont. 
Isny  (Eysnin,  Isnyn,  Ysny)  im  AUgüu  80,  46«.  107,  48»». 

109,  8.  133,  6;  10.  147,  17.  248,  16.  253,  18.  254,  49«. 

259,  7.  260,  1.  266,  1.  271, 14.  381,  2;  47«.  893,  3j  29* ff. 

394,  6.  397,  37.  898,  34>»;  86«;  40«;  43«;  51«.  402,  9. 
Italien  3,  46*.  288,  35.  870,   23.   372,   22.  375,  34.  376,  2. 

428,  3;  15.  429,  15.  431,  22,  —  Generalvikor  des  Reichs 
in  Italien  288,  31.  —  Italienische  Große  371,  40b. — 
Vgl.  Romzug. 

J. 

Jacob,  Burggraf  zu  Pedemsheim  (wol  Pfeddersheim  an 

der  Ptrim  bei  Worms)  186,  28. 
Jäcklin  (Jäkel,  Jeccel,  Jecklein),  Jude  von  Ulm  S22,  48- 

51«;  54«. 
Janowicz,  Burkhard  Strnad  (Stirnat,  Styrnat,  Styrnacz) 
,von  — ,  K.  Wenzels  Oberstkümmerer  454,  28;  32;  36*; 

38'».  455,  1;  4.  456,  14  (hier  als  Hauptmann  zu  Eger); 

31.475,  34. 
Jorijs,  Schultheiß  zu  Rasteten  (Rastatt)  189,  41. 
Jarman,  Heinrich  193,  21. 
Jaßa,  Eckhard  von  — ,  192,  20. 
Johanko,  Herr  — ,  s.  Camin  Bischof. 
Johannes  de  Bamberg  344, 14. 

—  de  Ganevariis  375,  21. 

—  de  Kirchen  s.  unter  Kircheim,  Johann. 

—  episcopus  Lubucensis  s.  Lebus  Bischof. 

—  Merzeburgensis  electus  351,  4. 

—  de  Wratislavia  238,  li;  19.  885,  17. 
Johanniterorden  (Olli  hospitalis  sancti  Johannis  Jeroso- 

limitani)  373,  5.  —  Vgl.  Hagenau  Prag  Rodis  Wrutic. 
Jordan  von  Kelhain  (Kelham  ?  j.  Kelheim  an  der  Mün- 
dung der  Altmühl  in  die  Donau)  29,  27. 
Jostorffer,  der  — ,  Landrichter  367,  29. 
Juden  XIII-XV.  136,  29;  35.  137,  42«.  139,  17.  197,  8;  23. 

201,  30.  232,  16.  272,  5;  32»»;  86»».  273.  274,  3;  9;  12;  42. 

277,36—286.  277,  86.  278,  3*8.  279,  22;  26;  30;  34;  35; 

36bis.  281,  4.  282,  2;  8;  10;  27;  29;  48»».  283,  10;  16; 

30;  81;  39.284,  19;  21;  22;  23;  26;  31;  50«.  285, 12;  22. 

286,  15;   19;   83;  45«.  289,  7.  307—863.  307,  1;  2;  41»»; 

44»»;  47»».  308,  15.  312,  32»»;  34«;  38»»;  89»»;  46«.  815,  48«. 

321,   3.  323,   19.   324,  48»».   325,  33.  327,  1;  2.  328,  23»»; 

27«;  34«.  329,  22.  330,  16.  334,  21.  338,  15.  839,  22;  24. 

340,  2.  344,  16.  350,  8;  35*;  36<;  40«.  352,  14.  353,  35; 

41>.  354,  ^8.  357,   1;  3.   358,  44*.  359,  4 ;  22.  360,  26. 

364, 12  ff.;  43»».  365, 5 ;  7 ;  9.  366. 408,  2.  —  Vgl.  Anshelm. 

—  in  fiaiern  282,  1.  327,  3I;  82.  328,  l;  12;  33>.  340,  45»». 
352,  17.  408,  11.  —  J.  in  Regensburg  XIII.  278,  37. 
290,  1;  33«  ff.  328,  14.  829,  13;  47«;  48b.  330,  17;  38«; 
441).  331,  34«;  43»»;  48b;  50«. 

—  in  Böhmen  312,  5l»>.  —  J.  in  Eger  284,  40»». 

—  im  Elsaß  284,  41-.  408,  26 ;  27.  —  J.  in  Hagenau  284, 
8.  —  J.  in  Kolmar  s.  Moses.  —  J.  in  Schlettstadt  284,  8. 

—  in  Franken  280,  43.  282,  1.  284,  2.  322,  1;  2.  326,  19. 
327,  2.  334,  47«.  335,  4.  340,  45»»;  46^  352,  17.  408,  11. 

—  J.  in  Beruheim  (j.  Burgbernheim;  oder  Mainbern- 
heim?) 326,  10.  —  J.  in  Heidingsfeld  826,  9.  —  J.  in 
Nürnberg  280,  42.  285,  43*.  286,  10.  310,  48*.  822,  15. 
323,  16;  18}  37«;  43»»;  45«b.  324,  37«  ff.;  51»».  325,8;  9; 

66 


522 


Alfabeiisches  Register  der  Orts-  und  Personen-Namen. 


10;  11.  S51,  6;  7;  32.  352,  47«.  353,  2.  —  J.  in  Roten- 
burg a.  T.  285,  43*.  310,  46«.  322,  15.  323,  45«.  325,  31; 
S2.  408, 14.  —  J.  in  Schweinrurt  SlO,  48".  822,  15.  408, 
14.  ~  J.  in  WeüSenburg  285,  43>.  310,  48*.  322,  16. 
323,  45".  408,  14.  —  J.  im  Gebiet  des  Grafen  Johann 
von  Wertheim  336,  46*.  —  J.  in  Windsheim  285,  43«. 
310,  48".  322,  16.  323,  45".  408,  14. 

—  in  Mühren  312,  &i^, 

—  in  den  Rheiogegenden  282,  i.  333,  5.  408,  22.  —  J.  in 
Cochem  s.  Abraham.  —  J.  io  Frankrurt  283,  17.  284, 
48\  334,  45»».  335,  6;  16}  19;  24;  33«;  SS»»;  40«;  42«; 
43^;  44".  336,  3  ff.;  48*.  338,  15.  Vgl.  auch  Kaiman.  — 
J.  im  Gebiet  der  Herren  von  Hanau  336,  46V  *-  J.  in 
Köln  285,  47b;  5oV  —  J.  in  der  Kurpfalz  336,  46^.  340, 
82.  —  J.  in  Mainz,  Stift  und  Stadt  336,  33;  46K  340, 
11  ff.;  45".  341.  —  J.  in  Trier  s.  Meule.  —  J.  in  "Worms 
336,  46>>. 

—  in  Schwaben  280,  9;  il;  20.  281,  3.  282,  1.  807,  4. 
309,  12;  21;  31;  41>.  S12,  1;  2.  814,  21.  321,  3;  37>»;  45*. 
340,  45>>.  352,  17.  408,  18 ;  42*.  —  J.  in  Augsburg  282, 
17  ;  43*.  SIC,  29;  49K  317,  33.  319,  47".  358,  36^  362,  5. 
—  J.  in  Ulm  XIII  nt.  3.  278,  38  f.;  40;  46.  282.  17.  311, 
9.  318,  15;  21;  47'».  319,  2;  4;  47«.  Vgl.  auch  JückUn.  — 
J.  in  Weil  309,  31. 

—  in  der  Schweiz  :  J.  in  Basel  285,  6.  338,  7;-8;  38";  40"; 
47«  f.  Vgl.  auch  Moyses.  —  J.  in  Zürich  342,  9;  10. 
343,  15. 

—  in  Thüringen  282,  2.  845,  22.  349,  30.  350,  Zl^i  42^  — 
J.  in  Erfurt  345,  24 bis;  88.  347,  89".  350,  40i>.  —  J.  in 
Mülhausen  347,  27;  28;  29;  46^.  —  J.  in  Nordhausen 
347,  27;  28;  29;  50»». 

—  in  der  Wettcrau  232,  2.  333,  5.  —  J.  in  Friedberg  389, 
1 ;  43"». 

Judlin ,  J&dlein  s.  unter  Anshelm. 

Jülich  (Gülich),  des  Herzogen  (d.  h.  wol  Wilhelms  II 

1362  —  1393)  Rath  354,  36. 
Jungen ,  Heinrich  zQm  — ,  aus  Blainz  8,  33. 199,  12.  218, 

5.  342,  4. 
Jungingen,  Konrad  von  — ,  s.  unter  Deutschorden. 

K  vgl.  C. 

Kaczenbis,  Henne,  Amtmann  Abt  Wilhelms  von  Sluthern 

(d.  i.  Schlüchtern  an  der  Kinzig  s.  s.  w.  von  Fulda) 

194,  35. 
Kadolzburg  zw.  Ansbach  und  Erlangen  103,  33. 
Kageneck,  Johann  (Hans)  von  — ,  aus  Straßburg  13,  42". 

264,  6.  368,  6.  401,  1. 
Kaisersberg  bei  Kolmar  69,  36".  172,  14;  22.  173,  16.  459, 

81.  470,  11. 
Kaiserslautern  (L&torn,  Lutcrn)  Inder  Pfalz  133,  18.  187, 

23.  194,  22.  226,  10. 

Kalhelhovcr  29,  26. 

Kalimünz  (Chalmincz,  wol  verschr.  Ohalming),  Markt  am 
Zusammenfluß  der  Vils  und  Naab  n.  n.  w.  von  Regens- 
burg 212,  6. 

Kaiman,  Jude  in  Frankfurt  335, 48^;  60V 

Kammerich  s.  Gnmbray. 

Kannengiesscr,  Hügelin,  aus  Schlettstadt  482,  ii. 

Karlstadt  zw.  Wirzburg  und  Gemünden  493,  35. 

Karlstein  (Garlistein,  Karellstein),  Burg  In  Böhmen  un- 
weit Beraun  Kreis  Prag  386.  405,  19.  409,  10.  410,  20. 
411,  19;  42.  413,  2.  454,  8.  456,  1;  37". 

Karthüuserorden  (la  Chartrouso  bei  Gronoble)  374,  32. 

Kastei  8.  Castell. 


Kastener,  Hans,  Schnltheiß  zu  Obirwilre  (Oberweiler  m 
Baden  bei  Offenburg?)  189,  44. 

Kästner,  C.,  Landschreiber  zu  Amberg  388,  21.  Vgl.  Am- 
berg und  Landschreiber,  der  — . 

Katzenellenbogen  (Catzcnelnbogen),  Graf  Diether  VI 
1357—1402  :  452,  1.  —  Graf  Eberhard  VI  1385—1403  : 
188,  1.  —  Graf  Eckhard  (es  ist  wol  gleichfalls  Graf  Eber- 
hard VI  gemeint)  194,  16.  —  Else  zu  CaUenolnbogen 
frauwe  zu  Erpach  185,  33.  —  Graf  Johann  III,  Sohn  Gf." 
Dielhers  VI,  1402—1444:  452,  1. 

Kaufbeuren  (Bfirren)  bei  Kempten  und  Memmingen  so, 

46«.  109,  io.  147,  18;  19.  243,  12.  248,  16.  260,  1.  261, 
4.  357,  37.  381,  2;  47".  393,  3;  29"  ff.  394,  6.  397,  87. 
398,  84*;  36«;  40";  43";  61".  402,  9. 

Kayh  s.  Aul. 

Kek,  aus  Nürnberg,  Bote  Ulman  Stromers  96,  5. 

Kelhain  (Kelham?),  Jordan  von  — ,  s.  Jordan. 

Keiner  (Nomen  proprium?)  s.  Glas  und  Wilhelm. 

Kemmerer,  Heinrich  230,  6.  —  Vgl.  Rodenstein. 

Kerope,  flenne,  aus  Frankfurt  364,  21.  —  Johann  Kempe, 
ebendaher,  (derselbe?)  446,  6. 

Kempfe,  Hflg,  Schulthei(S  zu  Rotenfels  (wol  Rothenfels  in 
Baden  s.  ö.  von  Rastatt)  189,  43. 

Kempten  (Chempt&n)  bei  Memmingen  80,  46".  109,  41«. 
147, 18.  259,  41".260,  1.  261,  4;  12^;  44b;  5iK  266, 1.  271, 
14.  381,  2;  47«.  393,  3;  29«  ff.  394,  6.  397,  37.  398,  34^; 
86*;  40«;  51«.  402,  9. 

—  Abt  (Friderich  VI  von  Hirsdorf  1382— 1405)  und  Gon- 
vent  des  Gotteshauses  184,  23. 

Kenneckeim  s.  Senman. 

Kepler,  der  — ,  K.  Wenzels  Rath  363,  30.  Vgl.  Keppler, 
Jerke. 

Keppenloch  256,  26;  39*. 

Keppler,  Cunradus  233,  22.  370,  1 7. 

Keppler,  Jerke,  K.  Wenzels  Rath  347,  49i>.  Vgl.  Kepler, 
der—. 

Ker,  Herr  Ber.  von  dec  — ,  Marschall  B.  Gerhards  von 
Wirzburg  387,  31. 

Kessel,  Schultheiß  zu  Hassclach  (Hasslach  s.  ö.  von  Of- 
fenburg) 190,  40. 

Ketter  (oder  Kettere?),  Eckhard  von  — ,  192,  35. 

Ketze,  Johann  von  — ,  s.  unter  Deutschorden. 

Kießberg,  Feste  im  Egerland  456,  46^ 

Kinne  (?)  s.  Riechter. 

Kirberg  s.  Wildgraf. 

Kirchain  s.  Kirchheim. 

Kirchberg,  Graf  Eberhard  von  — ,  480,  29. 

KIrcheim  s.  Ancze. 

Kircheim,  Johann,  K.  Wenzels  Hofschreiber  365,  87. 
366,  33.  403,  34.  —  Johannes  de  Kirchen,  ohne  die  Be> 
Zeichnung  als  Hofschreiber,  aber  wol  derselbe  485,  85. 
492,  37.  —  Vgl.  Luxemburg  K.  Wenzels  Hofschreiber. 

Kirchen  (?)  s.  Hartheim. 

Kirchen,  Johannes  de  — ,  s.  unter  Kircheim,  Johann. 

Kirchheim  (Kirchain)  s.  w.  von  Augsburg  358,  44*. 

Kirchheimbolanden  s.  Ancze. 

Kirn  (Kirme  (?),  Kirne)  s.  Riechter. 

Kitel,  Friderich,  aus  Nürnberg  96,  9.  —  F.  Kitel,  eben- 
daher, wol  derselbe  355,  28.  404,  19. 

Kleselin  (aus  Straßburg?)  368, 18. 

Klingenberg,  Burg  in  Böhmen  n.  n.  ö.  von  Pisck  405,  19. 

Klingenstein  (Clingenstain)  in  Wiriemberg  n.  ö.  von  Blau- 
beuren,  Berchtolt  von  — ,  und  sein  Weib  184,  28.  — 
Vgl.  Stain  von  Clingenstain. 

Klobelauch,  Jacob,  der  junge,  aus  Frankfurt  8,  83. 13,  28; 


Alfobetisches  Register  der  Orts-  und  Personen-Namen. 


523 


IBK  19,  26.  45,  80.  168,  49l>.  223,  48*.  304,  1;  2.  —  Jacob 
— ,  ohne  nähere  Bezeichnung,  ebendaher  46,  28.  865, 
11.  —  Johann  — ,  ebendaher  446,  4. 

Klobelouch,  Johans,  aus  Straßburg  471,  24.  472,  23*. 

Knebel  (Knebil),  Tham,  der  alte  438,  26.  —  Tham  — ,  der 
junge,  Ritter,  Schultheiß  zu  Oppenheim  222,  26*.  841, 
84;  87.  342,  2.  438,  26.  —  Dam  — ,  Ritter,  ohne  nähere 
Bezeichnung  440, 19.  —  \Vernher— ,  Domher  zu  Mainz 
341,  34. 

Koblenz  Münzmeister  s.  Bumershoeven. 

Koburg  (Koburk),  der  Vogt  von  — ,  887,  22. 

Kocbeim  s.  Abraham. 

Kochondorf,  Hans  von  — ,  Amtmann  zur  Nuwenstat  (wol 
Neustadt  an  der  Haardt)  I86, 17. 

Kühl  Erzbischof  Friderich  III  Graf  von  Saarwerden  1370— 

1414  :  22,  17.  25,  10  f.  64,  13.  59,  17.  92,  SO«.  156,  48^'; 
50l>.  182,  31;  83.  183,  25.  184,  34«.  195,  28.  208,  27.  235, 
S9>>.  277,  38.  306,  7;  15.  367,  86.  401,  84*.  418,  20;  49l>; 
50*.  419,  6;  83.  420,  14.  425,  23;  26.  426,  12;  Se>i  3SK 
480,  33.  440,  19.  441,  28.  442,  10.  443,  11;  89«.  444,  6. 
445',  22.  447,  3;  82.  448,  18.  451,  27.  452,  20.  453,  96^1 
38^;  AS\  454,  2.  464,  26.  465,  1;  11.  469,  80.  472,  6.  480, 
11.  Vgl.  Rhein  Fürsten,  Kurfürsten.  — Sein  Rath,Ruthe 
138,  28.  854,  85.  855,  41^  388,  17 ;  48K  890,  6.  401,  9; 
35*.  497, 14.  —  Vasallen  oder  Amtleute  184,  1. 

—  Provinz  371,  50'.  461,  21. 

—  Stadt  XVI.  284,  18.  285,  17;  48';  50'.  408,  21.  418,  84. 
418,  84.  426,  4.  439,  83.  443,  24;  43*.  447,  82.  451,  11. 
459,  15;  82.  461,  81;  38.  465,  11;  44«.  467,  28;  24.  470, 
17;  36-';  37'.  478,  23;  32'.  474,  18;  84^;  44«.  479,  20; 
44";  45*.  —  Bote  465,  21.  —  Juden  s.  unter  Juden. 

Künigshofen  an  der  Saale  im  Grabreld  n.  ö.  von  Schwein- 
furt 477,  21;  26.  493,  85. 

Königstein  (Kungstein)  in  der  Oberpfalz  s.  von  Auerbach 
84,  10. 

Kölner,  Herr  H.  — ,  247,  28. 

Kolbe  von  Boparten  s.  Boparten. 

Kolditz,  Otto  von  — ,  406,  44'. 

—  Wenzel  von  — ,  406, 47'. 
Kolebrat  s.  Podebrad. 
Kolhawsen  s.  unter  Colnhusen. 
KoUing,  Ulrich  188,  23. 

Kolroar  (Colmer,  Golmor,  Kolmair)  172,  14;  22. 173,  16. 
175,  5;  36.  176,  8.  217,  1.  354,  25.  408,  32.  420,  28.  451, 
47*.  453,  24;  43*.  454,  42*.   459,  ^1.  461,  41  f.  468,  2. 

470, 10.  475,  6.  481.  495,  25.  496,  84.  —  Des  Gerichtes 

Büttel  481,  48.  —Juden  daselbst  s.  Moses.  —  Ein  Ritter 

daher  354,  25.  —  Schultheiß  s.  Thyedat. 
Kommenthur,  der  — ,  s.  unter  Deutschorden. 
Konken  (Konckein,  Konckem)  s.  Glas. 
Konrad,  Meister  — ,  Diener  K.  Wenzels  496,  40. 
Konstanz  (Costencz,  Kostnitz)  80,  46*.  1O8,  22. 109,  23; 

26.  183,  5.  199,  88-.  210,  80.  241,  1.  247,  21.  250,  46'. 

496,  80. 
Kopf,  Huncz  304,  12. 
Korben,  Herman  von  — ,  189, 18. 
Kostner,  der  — ,  wol  aus  Regensburg  29,  26. 
Kraftshofer,  der  — ,  aus  Nürnberg  855,  28. 
Krakau  s.  Matheus. 

Kramer,  Friderich,  (aus  Sulzbach?)  388, 15. 
Kranch,  Heinrich,  aus  Straßburg  264,  6. 
Kranich,  Johann,  aus  Frankfurt  223,  44';  49*. 
Kratz,  Herr  Oorg  — ,  357,  83. 
Kroglinger,  Peter,  aus  Rotenburg  a.  T.  188,  25;  48'. 

822,  22. 


Krenkingen,  Hans  von  — ,  247,  36.  —  Heinrich  von  — , 

179,  18;  25.  —  Der  von  — ,  289,  25. 

Krefltzzer,  der  — ,  s.  Wrutic. 

Krummau  (Krumenaw,  Krumnaw)  s.  s.  w.  von  Budweis 

383,  81;  83.  406,1.407,  4;  6. 
Küchenmeister  (Kuchenmeister,  Küchenmeister),  Cflncze 

191,  21.  —  Heinrich  191,  22.  —  Henne   191,  23.  — 

Hennlchin  191,  24.  —  Ruprecht  191,  20. 
K&dorffer,  der—,  von  Nördiingen  6,  5;  18.  20,  8.  25,  27  f. 

—  Der  — ,  von  Nürnberg  360,  32.  —Vgl.  Chudorfer. 
Küngsegg,  der  voq  — ,  402,  33. 
Kflrsner  (Kursner),  Kunz,  aus  Regensburg  211,  18;  21. 

212,  4.  218,  2. 
Küssnig,  Benltsch  von  — ,  s.  unter  Chaustnik. 
Kulmnach,  Herr  Hans  von  — ,  248,  6.  387,  38. 
Kume  (?)  8.  Riechter. 
Kungstein  s.  Königstein. 
Küchen  s.  Hartheim. 
Kuppenheim  s.  Reyseler. 
Kuppingen  s.  Guppingen. 
Kursner  s.  KArsner. 
Kuttenberg  in  Böhmen  w.  s.  w.  von  Pardubitz  390,  46*.  — 

Kutten  884,  8.  405,  20.  406,  2.  —  Montes  Cutonienses 

413,  88. 
Kyburg,  Graf  Konrad  von  — ,  s.  unter  Deutschorden. 
Kydenheim,  Brendeln  von  — ,  Burggraf  zu  Rfiprechtsecke 

(wol  Ruppertsecken  i.  d.  Rheinpfalz  zw.  Rockenhausen 

und  Kirchheimbolanden)  189,  27.  —  Heincze  Kyden- 

heimer,  Vogt  zu  Armsheim  (wol  in  Rheinhessen  n.  w. 

von  Alzei),  unter  den  Amtleuten  der  von  Veldenz  195, 

12. 

I. 

Laber,  Markt  und  Schloß  in  der  Oberpfalz  unweit  Hemau 

211,  82;  36. 
Ladenburg  s.  unter  Sickingen. 
Lambsheim  (Lamsheim)  s.  Bockeshemmer. 
Lamprecht,  Herr  G.  — ,  248, 11. 

—  Herr  Lemplin  — ,  248,  5. 

Landau  (Landaw),  Lutz  von — ,  (d.  i.  Ludwig  1 1868—1398) 

247,  25.  402,  34. 

Landecke,  Lorentz,  (aus  Frankfurt?)  366,  1. 

Landenspurg  s.  Borgwol. 

Landsberg  (Lantzberg)  am  Lech  in  Oberbaiem  s.  von 

Augsbnrg  81,  35.  38,  41&. 
Landschreiber,  der  — ,  und  sein  Johan  243,  40.  —  Vgl. 

Amberg  und  Kastner. 
Landshut  an  der  Isar  in  Niederbaiern  816, 14. 
Landspurg  (wol  Hohen-Landsberg,  Schloßruine  zw.  Markt- 

Bibart  und  Uffenheim)  241,  85. 
Lang,  G.,  Bote  der  Nürnberger  853,  36. 
Langenaflwe  (Langenau  in  Baden  n.w.  von  Schopfheim  ?), 

der  Schultheiß  zu  — ,  191,  11. 
Langenmantel,  Johans,  von  Radaß  (Radau  s.  s.  w.  von 

Augsburg),  Bürger  zu  Augsburg  45,  45* ;  48'.  —  Johans 

der  Radawer,  wol  derselbe  862,  i;  14.  —  Der  Radawer, 

wol  gleichfalls  derselbe  358,  22;  41';  44i»;  48'.  361, 

11;  13. 

—  Peter,  aus  Augsburg  113,  88.  114,  8. 116,  7.  358,  18; 
26.  359,  2;  34".  360,  14  IT.;  44'.  361. 

Langheim  (Lankheim),  Cistercienserkloster  in  Oberfran- 
ken s.  ö.  von  Licbtenfels,  der  Abt  von  — ,  496,  26. 
Langsdorff,  Ebirhard  von  — ,  189, 17. 
Lansser  (?),  der  — ,  s.  Lausser,  der  — . 


524 


Alfabetisches  Register  der  Orts-  und  Personen-Namen. 


Lantscbade,  Blicker,  Amtmann  zu  Nuwenburg  186,  5. 

—  Diether  168,  5lb. 
Lantzberg  s.  Landsberg. 
Laudenspurg  (?)  s.  Borgwol. 
Laudinburg  s.  unter  Sickingen. 

Lauf  (Lawffen)  an  der  Pegnitz  bei  Nürnberg  801,  >. 
Lauingen  (Laugiogen ,  Lawgiogen)  an  der  Donau  unweit 

Dillingen  359.  497,  2. 
Lausitz  54,  14. 

Lausser  (Lansser?),  der  — ,  aus  Regensburg  29,  5. 
Lauterbacb  (Luterbach,  Luternbach)  n.  w.  von  Fulda  133, 

19.  193,  33. 
Lauterecken  s.  unter  Gerhart. 

Lawdemburg  s.  Streiff. 
Layenrels  s.  Neuhaus. 

Lebus  n.  ö.von  Frankfurt  a.  d.  Oder,  Bischof  Johannes  III 
Mraz  (Mras),  Bohemus  189S— 1397,  dann  Bischof  von 

OlmÜtz  240,  39.  375,  22. 

—  Probst  Johannes  (Hanko ,  Johanko)  Brunonis  s.  Camin 
Bischof. 

Lederhoso,  Diele,  zu  Wirstad  195,  4. 

Leinbach  (cod.  eigentlich  Lembach;  wol  Leinbach,  Leim- 
bach an  der  Eiter  n.  voa  Hünfeld  gemeint  und  nicht 
Leimbach  zw.  Bcrka  und  Heringen;  oder  Lembach 
zw.  Weißenburg  i.  E.  und  "Wörth  ?),  Herman  von  — , 

192,  19. 

Leiningen  (Linlngen),  Graf  Emich  (wol  Emicho  VI  1381— 
1442),  Landvogt  im  Elsaß  172,  62>.  173,  16;  22.  287,  1. 
408,  25.  416, -30;  32.  462,  13;  16.471,  1;  26;  44*.  — 
Graf  Friderich  (Frid.  VII  junior  1342—1398?)  495,  31. 
496,  22;  29.  —  Graf  Gottfried,  Domherr  zu  Mainz  u. 
Speier  s.  Mainz  Erzbischof.  —  Die  von  Leiningen  226, 
16.  461, 15. 

Leinstein  s.  Neuhaus. 

Lembach  s.  Leinbach. 

Lengesfclt  (cod.  wol  LengelTelt;  %s  ist  wol  Lengsfeld  zw. 
Eisenach  und  Fladungen  und  nicht  Schenklengsfeld 
o.  8.  ö.  von  Hersfcld,  s.  Zus.  und  Verbess.)  133,  19. 

193,  80. 

Lentzcl  (Lentzil),  Jcckel,  aus  Frankfurt  168,  46^.  930,  29. 
235,  47».  363,  34»>;  42»».  365,  A€>. 

Lentzolin,  Kunlze,  aus  Straßburg  462,  13.  470,  2.471, 
37^  —  Lauwel,  «ein  Bruder,  ebendaher  462,  13.470, 
19;  2gb.  471,  26;  43»»;  46«.  47.2,  1;  27". 

Leo  (Leow),  Peter,  (aus  Ulm?  vgl.  Band  i  unter  Leow) 
360,  15;  30. 

Lerwangen,  Albrecht  von  —,  Hofmeister  190, 14. 

Lesche,  Cuntz  188,  5. 

Lcucbtenberg  (Leutemberg,  Lewchtenberg,  Lewhten- 
berg,  Lewtemberg,  Lewttenberg,  Lichtenberg,  Lfich- 
temberg,  Luhtemberg,  Luhtenberg,  Lühtenborg,  Lüh- 
tenberge),  Landgraf  Albrecht  I  1378—1898  :  166,  25. 
476, 16.  488,  38.  —  Landgraf  Johann ,  ohne  nähere  Be- 
zeichnung 112,  23.  117,  27.  118,  6.  146,  24.  151,  19. 
275,  32.  297,  9.  303,  43i>.  497 ,  8.  —  Wol  sicher  Jo- 
hann I  Landgraf  von  Leuchtenberg  und  Graf  zu  Hals 
1375—1407  :  196,  15.  476,  16.  483,  17.  486,  14;  81. 
488,  38.  —  Ausdrücklich  Landgraf  Johann  der  jun^^e 
(d.  h.  wol  Johann  II,  f  1394)  92,  40«;  46«;  61«.  —  Der 
Landgraf,  ohne  Weiteres  210,  23.  244,  23.  SSi,  42^.  — 
Zwei  Landgrafen  366,  ii.  495,  83.  —  Vgl.  Sigiobst. 

Leupoltstein  (Leupolzstein)  in  Oberfranken  zw.  Grüfen- 
bcrg  und  Pegnitz  487,  i ;  44«;  48^  495,  30. 

Loutkirch  zw.  Memmingen  und  Isny  80,  46*.  107,  48*>. 

109,  9.  147,  17.  253,  18.  254,  49".  259,  7.  260,  1.  261,  4. 


266,  1.  271,  14.  359,  10.  881,  2;  47«.  393,  8;  29«  ff.  394, 
6.  897,  37.  898,  91^;  37«;  40«;  43«;  51«.  402,  9. 

Lewe,  Lowe  von  Steinford  s.  Low  von  Steinfurt. 

Lewenstein  s.  Neuhaus. 

Leyboldes,  Cunradvon  — ,  192,  45.  —  Locze  vom  — ,  i92, 
44.  —  Schade  von  — ,  191,  35. 

Lichtenberg  (Liechtenberg,  Liechtinberg)  n.  ö.  von 
St. Wendel,  Heincze  von  —,  192,  25.  —  Petze  von  — , 

192,  23.— Vgl.  Blieck  Brechtein  Gauwer  Obirnstein. 
Lichtenberg,  Landgrafen  von  — ,  s.  Leuchtenberg. 
Lichtensteio,  Arnold  zu  — ,  aus  Frankfurt  446,  5. 
Lichtenstein,  die  vom  — ,  488,  44b. 

Liebenzell  (Liebenczelle,  Liebenzelle)  8.  Apt  und  B&lin. 

Liechtenberg,  Liechtinberg  s.  Lichtenberg. 

Lihental  241,  25. 

Lihtemburg  (wol  Lichtenberg  o.  s.  ö.  von  Czaslau)  406,  2. 

Limburg  (Limpurg)  an  der  Lahn,  Johann  Herr  zu  — , 

452,  2. 
Limpurg  (Lintburge)  in  Schwaben,  Frau  Yta  Schenkin 

zu  der  — ,  und  ihre  Söhne  ChSnrat  und  Fridrich  184,  21. 
Lindau  am  Bodensee  80,  46".  108,  24.  133,  5.  261,  4. 

—  (Lindauwe),  Sifrld  von  — ,Vizdum  im  Rheingau  341,  35; 
87.  342,  2.  —  Bloß  Sifrit  von  Lindauwe,  ohne  die  Be- 
zeichnung als  Vizdum  189,  4. 

Lindenfels  s.  Gabel  und  Wisskroyß. 

Liningen  s.  Leiningen. 

Lintburge  s.  Limpurg. 

Lisenkirchcn,  Godert  vnn  — ,  aus  Köln  467,  36. 

Litthauon  Großfürst  Witold  (geb.  1350,  gest.  1430)  XVIIL 

XIX. 
Lochnor,  der  — ,  Diener  des  Burggrafen  Friderich  V  von 

Nürnberg  210,  9  f ;  47«. 
Locze,  Schultheiß  zu  Il&gstal  190,  27. 

—  Schultheiß  zu  Munnenkanpf  190,  26. 

Löffel,  Ottlein  der  — ,  iio,  28*.  (Es  ist  jedoch  wol  kein 
Eigenname,  sondern  löfel  zu  losen,  s.  Mhd.  W\  B.  i, 
1047«  löufol  Läufer.)  Vgl.  Ottlein. 

Low  von  Steinfurt  (Steinf.  in  der  Wetterau  n.  ö.  von 
Friedberg),  Eberhard  II,  Burggraf  zu  Friedberg  1386— 
1405  :  839, 15;  18;  33.  —  Ebirhard  Lewe,  Burgmanu  zu 
Friedberg,  des  Burggrafen  (also  wol  Eberhards  II)  Sohn 

193,  39.  —  Sybolt  Lewe  von  Steinford,  Ritter,  Burg- 
mann  zu  Friedberg  I94,  2.  —  Zu  dieser  Familie  schei- 
nen ferner  zu  gehören  :  Ebirhart  Lewe,  Burgmann  zu 
Friedberg  193,  44.  —  Erwin  Lewe,  ohne  alles  Weitere 
186,  40.  —  Gilbrecht  von  Steinfurt,  Ritter,  Burgmann 
zu  Friedberg  193,  45. 

Löwenstein  s.  Neuhaus. 

Lombardia  428,  15.  429,  15.  —  Lombardisches  Gebirg 
487,  39^. 

Lorch  s.  Schetzel. 

Lose,  Heintz  242,  20.  ' 

Losinger,  Peter  der  — ,  Unterlandvogl  zu  Schwaben  402, 27. 

Lothringen  Herzogthum  (Lothoringie  ducatus)  428,  18. 
429,  17.  482,  36. 

Ludwig  8.  Schenk. 

Lflchtemberg  s.  Leuchtenberg. 

Lficzelnburg,  Egenolff  von  —,  Schultheiß  zu  Zabern  (doch 
wol  Zabern  im  Unterelsaß  gemeint  und  nicht  Bergza- 
bern in  der  Rheinpfalz)  191,  15. 

L&tern  s.  Kaiserslautern. 

LAlern,  Otte  von  — ,  der  elter  s.  untBf  Lutern. 

Luhtemberg,  Luhtenberg,  Luhtenberg,  Lühtonberge  s. 
Leuchtenberg. 

Lumbart,  Hans,  aus  Straßburg  13,43". 


Alfabetisches  Register  der  Orts-  und  Personen-Namen. 


525 


Luter  8.  unter  Lutorn. 

Luterbach  s.  Lauterbach. 

Luterecken  8.  unter  Gerhart. 

Lutern  s.  Kaiserslautern. 

Lutern,  Echard  von  — ,  192,  89.  —  Hcrman  von  — ,  191, 
26.  —  Hieher  gehören  doch  wol :  Otto  von  L&tern  der 
elter  198,  9.  —  llerman  von  Luter  192,  40.  ~  Wiczel 
von  Luter  192,  41.  —  CAnrad  von  Luthers  192,  43. 

Luternbach  s.  Lauterbach. 

Luthers,  C&nrad  von  — ,  s.  unter  Lutern. 

Luxemburg,  Herzoge  XIV— XVI.  21,  49i>.  22,  20;  36«.  23, 
16.  24,  1.  25,  18.  52,  26.  68,  89.  287,  29.  288,  2;  4.  378, 
20.  415,  19.  410,  1.  417,  28.  421,  2;  4.  458,  80. 

—  Jobst  (Jodocus,  Jost),  Sohn  Markgraf  Johann-Heinrichs 
von  Mühren,  geb.  1351,  gost.  141 1,  Markgraf  von  Mäh- 
ren 1375—1411,  Markgraf  und  Kurfürst  von  Branden- 
burg 1395—1411  :  XV.  23,  18  f.;  45*^;  48".  287,  38;  39. 
288,  31.  367,  2;  4.  368,  21;  23;  89b.  370,  22.  871,  89^; 
49*.  377,  2;  6.  380,  26;  39;  40i>.  381,  24;  45^.  382,  6. 
385,  32;  33;  36.  386.  390,  48*.  396,  42*;  45«.  397,  4;  12. 
399,  10.  400,  1.  401,  11;  15.  406,  47".  409,  9.  410,  19. 

411,  19.  413,  2 ;  25.  415,  22  ;  31b.  428,  48*.  429,  48".  455, 
10;  16;  17. 

—  Johann,  Bruder  K.  Wenzels,  Herzog  von  Görlitz  1377 
—  1396  :  238,  11.  377,  7;  9.  378,  7;  39;  45^.  380,  24; 
47b.  382,  13;  19.  300,  9;  31 ;  44>b.  405,  16;  40.  406,  34; 
SOb;  42b.  407,  7.  411,  9.  413,  37.  414,  1.  415,  10 ;  14;  20. 
426,  14;  32b.  427,  29>.  428,  41"  fT.  —  Sein  Bath,  ohne 
Namen  378,  39;  46b;  48b.  882,  8;  40.388,13.390,9. 
VgL  Vogtlatider,  der  — . 

—  Karl  IV,  geb.  1316,  gest.  1378,  Deutscher  König  1346- 
1378,  Kaiser  1355,  Markgraf  von  Mähren  1333,  König 
von  Böhmen  1346—1378,  regiert  die  Mark  Brandenburg 
1373— 1378:  XIV.  22, 87".  25,  40".  80,  49".  133,  8. 149,  88b; 
46b.  180,  23.  216,  2.  260,  3.  261,  45b.  266,  3.  824,5; 
35";  43".  330,  37".  331,  41b.  334,  40".  835,  S5b;  44";  62". 
369,  25.  395,  25;  27.  425,  10;  12;  49b.  _  Der  Kaiserin 
(d.  i.  Elisabeths,  Gattin  K.  Karls  IV,  Tochter  Hzg.  Bogis- 
laws  V  vonPommern— Wolgast,  heir.  1363,  gest.  1393) 
Herold  365,  49«. 

—  Margaretho  I(,  Tochter  K.  Karls  IV,  geb.  1373,  heir. 
Burggr.  Johann  III  von  Nürnberg  387,  86;  37. 

—  Procop  (Brokorp) ,  Bruder  Jobsts,  Markgraf  von  Müh- 
ren, gest.  1405  :  327,  29.  368,  21;  23.  377,  6;  10.  397,  6. 

412,  16.  413,  17.  478,  34b.  ~ Sein  Hofmeister  495,  84. 

—  Sigmund,. Bruder  K.  Wenzels,  geb.  1368,  gest.  1437, 
Deutscher  König  1410—1437,  Kaiser  1433,  König  von 
Ungarn  1387,  König  von  Böhmen  1419,  Markgraf  und 
Kurfürst  von  Brandenburg  1378 — 1395  und  1411 — 1415 : 

XV— XVIL  XIX.  287,  37.  365,  49«.  868,  22;  24;  39b.  377, 
5.  380,  39.  396,  41".  397,  7.  406,  47".  415,  17;  21;  22; 
31b;  34«  j  37I>.  416,  4  IT.;  48";  48".  417.  422,  44.  427,  10  ; 
48".  429,  43";  46"b.  440,  6*  458,  29.  459,  2.  462,  23;  27; 
32.  463,  22.  470,  27".  471,  9;  10.  472,  9;  10.  473,  4;  12. 

—  Wenzel,  Sohn  K.  Karls  IV,  geb.  1361,  gest.  1419, 
Deutscher  König  1376—1400,  Mitregent  in  Böhmen 
1363,  König  daselbst  1378— 14 19,  Markgraf  und  Kur- 
fürst von  Brandenburg  1373 — 1378  :  Die  Königin  (d.  i. 
Sophie,  Tochter  Hzg.  Johanns  von  Baiern-München, 
zweite  Gemahlin  K.  Wenzels,  gest.  1425)  427,  45";  52b. 
<—  Seine  Brüder,  ohne  nühere  Bezeichnung  150,  33.  — 
Zwei  Bücker  des  Königs  365, 14.  —  Bote,  Boten,  Diener 
172,  86.  363,  21;  28;  31.  364,  24.  365,  10.497,  29. — 
Gesandte  an  F.  Bonifacius  IX  :  372, 19.  -^  Hofjgesind 
865,  25.  498,  8.  —  Der  Hoftneistcr  (od.  magister  curie). 


ohne  Namen  233,  21.  405,  40.  Vgl.  auoh  Duben  und 
Schopp  und  Troppau.  —  Der  Hofschreibor,  ohne  Na- 
men 865,  43b.  VgL  Kircheim,  Johann.  —  Der  judex 
curie  317,  25 ;  27.  —  Der  Kammermeister  833,  42b  f.  — 
Der  Kanzler,  ohne  Namen  264,  17;  29.  362, 17;  24;  47b.  * 
382,  87.  403.  404,  10;  46.  427,  8.  Vgl.  Gamin  Bischof, 
Magdeburg  Erzbischof,  Sponheim  Graf  Johann  und 
Wenceßlaus  patriarcha  Antiochenus.  —  Des  Kanzlers 
Diener  (plur.)  löl,  50".  —  Dessen  Schreiber  (plur.)  882, 

37.  403,  10.  —  Die  keiner  365,  25.  —  Der  kemerer, 
ohne  Namen,  wol  unrichtig  456, 13.  —  Der  Marschalk 
364,  32.  —  Des  Marschalks  (doch  wol  der  K.  Wenzels 
gemeint  7)  Knechte  860,  17.  —  Bath,  Büthe  13,  2;  10. 

38,  22  bis.  39,  4.  41,  1 ;  33;  39.  42,  24.  47,  40".  69,  S9b  f. 
86,  4;  26.  105,  47".  185,  26.  151,  43".  152,  5.  155,  8.  164, 
28.  165,  6.  196,  16;  30.  197,  10;  17.  201,  14;  40".  244, 
14.  273,  4Sb;  46b.  289,  l4 ;  36".  308,  7;  30".  831, 45b.  354, 
47b.  355,  30.  858,  25.  359,  21.  361,  4;  34.  364,  6.  365, 12. 
866,  6.  371,  2;  3.  397,  13.  402,  34.  403,  32;  38b.  415,  11; 
14.  418,  38b.  426,  14.  454,  23.  456,  9;  12.  495,  12  f.;  22. 

—  Die  Thorkümmerer  365,  24.  —  Der  Thorwürter  151, 
50".  —  Der  Unterkanzler  s.  Wlachnlco. 

—  Stadt  479,  36". 

—  Truchseß  s.  Eltern. 
Lydwach ,  Hans  von  — ,  243,  25. 

Lysperg  (wol  j.  Liesberg,  Schloß  w.  von  Bamberg)  487, 
45b.  —  Friderich  von  — ,  der  üllere  487,  42b.  —  Seine 
Vettern  Friderich  der  junge,  Ulrich  und  Wilhelm  von 
Lysperg  487,  4ib.  —  Alle  Lysperge  487,  43b. 

M. 

Mühren  (Merchem,  Mereren,  Merern,  Merhen,  Merhern) 
Markgrafen  s.  Luxemburg. 

—  Land  368,  7.  412,16.413, 18.  — Juden  daselbst  s.  unter 
Juden.  —  Landherren  399,  28. 

Mässenhausen  (wol  Massenhausen  an  der  Mosach  w.  s. 

w.  von  Freising),  Herr  Wilhalme  von  — ,  26,  27.  —  Vgl. 

Mossenhawser,  der  — . 
Magdeburg  (Maidburg,  Megdeburg)  Erzbischof  Albrecht  III 

von  Querfurt  1382—1403,  Kanzler  K.  W'enzels  410,  4. 

418,  19;  31.  414,  13.  —  VgL  Luxemburg  K.  Wenzels 

Kanzler. 

—  PrdVinz  372,  43". 

—  Stadt  354,  24. 

Mager,  Fritz,  (aus  Frankfurt?)  366,  7. 

Maidburg  s.  Magdeburg. 

Maiental  (Mayental),  Hiltpolt  von  — ,  Ritter,  burggrüfl. 

Landrichter  89,  30.  — Wilhelm  von  — ,  Bruder  Hiltpolts 

89,  31.  —  Vier  Brüder  von  — ,  89,  29. 
Maillant,  der  junge  von  — ,  887,  14. 

Main  483,  49b;  53". 

Mainbernheim  in  Unterfiranken  zw.  Kitzingen  und  Ipho- 
fen  494,  40".  —  Vgl.  Burgbemheim  (Bemheim)  und 
Juden  in  Bernheim  unter  Juden. 

Mainfeit,  Armenleute  daselbst  s.  Botenberg. 

Mainz  Erzbischof  Gerlach  Graf  von  Nassau  1346 — 1S71  : 
22,  35".  417,  18. 

—  Erzb.  Ludwig  Markgraf  von  Meißen  1873—1381  :  64, 
33. 

—  Erzb.  Adolf  I  Graf  von  Nassau  1379 — 1390  (seit  i37i 
Bischof  von  Speier) ;  XIV.  21,  34b;  36b;  40b.  22,  17.  23. 
24.  25,  6  f.;  11;  19;  42".  28,  46b.  46.  50,  2;  4.  52,  14;  16; 
47«.  58,  1.  54,  9;  12.  59,  13;  16.  64,  10;  48b;  50*.  65,  1; 
27.  66,  5;  8;  37.  68,  14;  15;  21.  70,  8;  21.  71,  34;  38. 


526 


Alfkbetisches  Register  der  Orts-  und  Personen-Nomen. 


82,  7;  28.  8S,  19;  U>,  85,  84.  87,  16.  88,  44^.  90,  7.  91, 
24.  93,  81.  94,  24.  97,  12.  98,  26;  44K  99,  26.  100,  29 ; 
86.  101,  86.  108,  12.  118,  49«.  127,  22.  185,  84.  187,  19. 
139,  8;  11;  88.  140,  88.  142,  4;  89*;  44«.  148,  66*}  69*. 
152,  31.  168,  16;  46»».  164,  61«.  168,  14;  48«;  64^  169, 
40.  170,  26.  172,  8.  187,  44.  196,  46'*.  196,  18.  200.  201, 
4;22.  203,  8;  11;  37«;  44>;  46«.  204, 14;  18.  205,  11;  18; 
40«.  206,  14;  22;  45*.  208,  5;  26.  209,  40>».  217, 16  ff.  219, 
29.  220,  16;  46>>.  222,  88*.  224,  20.  226,  1;  35*;  40«.  227, 
1;  27  bi«;  44«.  229,  1.  230,  10;  40«.  234,  62«?  287,  41. 
806,  16.  417,  20.  -—  Seine  Rüthe  68,  12 ;  21.  87,  26.  94, 

86.  —  Sein  Schreiber  6,  31. 13,  3. 

—  Erzb.  Konrad  11  von  Weiosberg  1390—1396  :  195,  45*. 
209,  2;  42b;  44b.  276,  49«.  277,  80.  806,  7.  340,  1.  846, 
10.  847,  10.  860,  27.  366,  17.  872,  43*.  882,  48*.  888,  29. 
890,  6.  401,  6;  86«.  403,  27.' 426,  12.  —  Sein  Rath  854, 
34.  356,  41b.  882,  49*.  387,  20.  388,  18. 

—  Erzb,  Johannes  II  Graf  von  Nassau ,  vorher  Domherr, 
1897-1419  :  XV.  XIX.  XX.  209,  43*.  228,  26.  417.  418, 
4;  5;  10;20;47*.  419,  82.420,  11;  18;  47«.  421, 12.424, 
88.  426,  86*.  437,  1.  461,  86.  459,  14;  89«;  42«.  461,  17. 
462,  16.  —  Seine  Räthe  466, 11. 

—  Gegenbischof  Gottfried  Graf  von  Leiningen ,  gewühlt 
1396,  drang  nicht  durch  :  417,  88.  418,  6;  9.  421,  12. 
451,  26. 469, 89«.  —  Vgl.  Rhein  Fürsten ,  Kurfürsten. 

—  Domdekan  Eberhard  196,  81. 

—  Erzstuhl  Kapitel  Provinz  Stift  XIV.  XIX.  24,  88  f.  62, 
28  ff.  68,  16.  64,  16.  62,  89;  46.  138,  41*.  189,  48*.  196, 
32;  44*.  288,  8.  846,   10.  871,  50*.  417,  80;   88.  418,   6; 

16.  421,  18.  424,  31.  458,  87".  459,  16;  88-.  461,  21.  462, 

17.  466,  11.  —  Dekan  und  Kapitel  459,  17.  466,  80.  — 
Juden  im  Stift  Mainz  s.  unter  Juden. 

—  Stadt  18,  23.  19,  28.  28,  36;  42.  24.  45,  24.  46,  24;  25; 
29.47,40*;  45*;  51«.  48,  83*.  49,  4.61,  43«  ff.  64,  9; 
52*.  69,  18;  17;  19.  62,  81;  34.  64,  9;  49*.  66,  2;  26. 
66,  6;  87.  117,  48*.  128,  16.  187,  9;  11.  189,  87.  142,  4. 
143,  39*;  68*.  151,  41*.  168,  12  bis.  164,  8;  4.  168,  6;  8; 
17;  43«;  47*;  fij^*.  170,  88.  172,  9.  199,  12;  48*.  204,  6; 
34*.  205,  39*.  206,  48*.  209,  17.  218,  6.  221,  40.  222,  18« 
ff.;  86*  bis;  61*.  223, 44«.  226,  30«.  280,  10;  86*.  284,  81*. 
886,  88;  46*.  840,  1;  8.  864,  2;  16.  865,  12.  885,  44*.  408, 
17;  82;  87*.  419,  2.  448,  88K  445,  1.  451,  10.  469,  42*. 

498,  12.  —  Zu  Mentze  am  h'eubte  (d.i.  an  der  Insel- 
spitze zw.  Rhein  und  Main)  234,  81*.  —  Jacob  von 
M&ntze  8.  unter  Metreiz.  —  Juden  in  der  Stadt  Mainz  s. 
unter  Juden. 

Mal,  Jekeln,  von  Dirmestein  (Dirmstein  unweit  Franken- 
thal in  der  Rheinpfalz)  187,  17. 

Malkoß  (Malkes  zw.  Fulda  und  Herbstein?),  Diether  von 
— ,  192,  18.  —  Hans  Malkos  198,  6. 

Maisch  8.  Swarczheincze. 

Malteserprior  s.  Wrutic. 

Mangmaister,  der  — ,  Rürgerroeister  von  Augsburg  (es  ist 
wol  Johann  M.)  862,  26.  402,  i.  497, 86. 

Maugolt,  Gocze,  Schultheiß  zu  Ebirstein  (wol  Alt-Eber- 
stoin  n.  n.  Ö.  von  Raden)  189,  40. 

Mannrieder,  Hermann,  aus  Nürnberg  96,  3. 

Mansperg  (Mannsberg  in  ^'irtemberg  OAmt  Kircbheim 
bei  Gutenberg?),  Rurkhard  von  — ,  280,  81.  810,  7. 

Manße,  Oertelin  (Ortcl),  aus  Straßburg  196,  6. 199,  18. 

217,  20.  226,  11;  20;  22.  264,  6. 
Marburg  (Marpurg)  419,  87.  420. 
Marie  Theotonicorum  magistri  etc.  s.  Deutschorden. 
Marienberg  (Unser  frafin  perk)  bei  Wirzburg  456,  26. 
Mark  und  Gleve,  die  Grafen  von  — ,  286,  40*. 


Markold,  Marquart  8.  Wrutic. 

Marschalke,  die  — ,  s.  Pappenheim. 

Martein  aus  Straßburg  411,  14;  47*.  414,  33". 

Martin,  Rote  der  Nürnberger  96,  ii. 

Martin,  Martin us  s.  Schilteken. 

Martinic,  Stefan  von  — ,  zugeoannt  Poduska  (Rodiska), 

Hofkummerer  K.  Wenzels  464,  88*  (ohne  Titel).  454, 

29;  86*.  455,  1  (als  Kümmerer).   456,  IS  (wol  falsch 

Unterhofmeister). 
Massebach,  Henne,  Vogt  zu  Heidelberg  185,  86. 
Matheus,  Abt  zu  S.  Jacob  in  Regensburg  882,  29. 
Matheus,  Meister  — ,  von  Crackauw  (Krakau  in  West- 

galizien),  der  heil.  Schrift  Lehrer  488,  24. 
Mauwonheim ,  Wilhelm  von  — ,  Rurggraf  zu  Grunbach 

(Grnmbach  unweit  Lauterecken  n.  ö.  von  St.  W^endel?) 

189,  1. 
Mayental  s.  Maiental. 
Mechersches  (Mochil)  Tuch  865,  26. 

Meckinheim  (Mockenheim  zw.  Neustadt  a.  d.  Haardt  und 
Oggersheim),  Friderich  von  — ,  Amtmann  zu  Wachen- 
heim (zw.  Neustädte,  d.  Haardt  undDürkheim)  185,  8.%. 

Medetrost,  Jacob,  aus  Mainz  218,  6.  (Scheint  identisch  mit 
Metreiz,  Jacob,  w.  m.  s.) 

Megdeburg  s.  Magdeburg. 

MeigenblJüt  (Mergerblut?),  Henne  180,  8. 

Meincz  s.  H.  von  Mcincz. 

Meiningen  493, 85. 

Meisenheim  s.  Gerhart  und  Wilhelm. 

Meißen  (Meicbsen,  Michsen,  Missen)  Rischof  Johannes  II 
von  Jonstein  1376—1379  s.  Prag  Erzbischof. 

—  Rischof  Nicolaas  I  Ziegenbock  1379—1892,  vorher  seit 
1377  Rischof  von  Lübeck  232,  37. 

—  Rischof  Johannes  lU  von  Kittlitz  1393—1398  (11408) 
407,  6. 

—  Diucese  872,  48*. 

—  Land  285,  10.  284,  8.  404,  42*. 

—  Landfriede  128,  9S,  129,  17.  180,  7;  9.  156,  89.  166, 
19;  21;  40. 170,  9.  404,  46*.  —  Obermann  desselben  s. 
Schwarzburg  Graf  Johann. 

—  Markgrafen  s.  Thüringen  Landgrafen. 
MekmAln  s.  unter  Gemmingen. 

Meirichstadt  (Meierstat)  an  der  Streu  s.  w.  von  Meiningen 

493,  85. 
Memmingen  (Hemningen)bei  Leutkirch  und  Kaufbenren 

80,  46*.  107,  47K  109,  6.  147,  16.  248,  21.  248,  14.  258, 

18.  254,  49*.  259,  7.  260,  1.  261,  8.  266,  1.  271,  14.  854, 

15.  355,  9;  84b.  857,  37.  S81,  2;  47"  ff.  893,  3;  29« ff.  394, 

6.  897,  37.  398,  34*;  85";  40";  48";  60".  402,  9. 
Mendel,  C.,  aus  Nürnberg  854,  6.  —  Mendel,  €.,  junior, 

(ebendaher?)  887,  40. 
Mentzingen,  Ebirhart  Von  — ,  187,  21. 
Merchern,  Mereren,  Merem  s.  Muhren. 
Mergentheim  (Mergoltheim)  an  der  Tauber  VIH— X.  XIY. 

1,  1;  6.  2,  1;  15.  4,  10.  7,  22;  25.  21,  27.  28,  11.  42,  2; 

87";  88".  68—82.  68,  10;  18.  69,  8;  26;  80.  70,  1;  6.  72, 

47*.  74,  24;  46«.  80,  28.  82,  25.  88,  20.  84,  2.  85,  15;  28. 

80,  3;  26.  90,  5.  91,  16;  40«;  43«;  47«.  92,  82b;  44*;  45*. 

93,  20.  94,  26;  42«.  95,  80.  96,  12;  51«.  97,  14.  98,  87*. 

99,  8*A  100,  19.  104,  9.  106,  47«.  106,  6.  107,  15;  39«  ff. 

108,  47*.  109,  17.  110,  14.  111  —  114.  111,  86«.  112,  89. 

113,  9.  115,  4;  6;  40«  ff.  116,14;  81*;  88«  ff.  117,  18; 

28;  44*.  118,  20;  89*;  46".   120,  26.  125,  10;  24;  40*; 

46*.  126,  8.  128,  8.  181,  24.  182,  7;  18.  183,  i2i  84.  185. 

140,  41*.  158,  8.  155,  8.  166,  50«.  164,  28;  49*.  166,  6. 

190,  28.  200,  9;   15;  37.  201,  1;  26;  48*.  20^.  218,  86; 


Alf^etisches  Register  der  Orts-  und  Personen-Namen. 


527 


89b.  264,  8;  37^.  873,  47«.  888,  18.368,  36;  48^.  404, 
7  ff.  j  46>'. 

Mergerblut  (?),  Henne  s.  Meigenblfit. 

Merhen,  Merhern  s.  Mühren. 

Marsch  s.  Zelte omel. 

Merzeburgensis  electus  s.  Johannes. 

Messenhawser,  der  — ,  19, 15.  41,  34;  37.  —  VgL  Massen- 
hausen. ' 

Metreiz,  Jacob,  aus  Mainz  199,  18.  —  Jacob  von  Mantze 
(wol  Jacob  Metreiz  aus  Mainz  gemeint)  199,  43^.  807, 
6 ib.  —  (Mit  Jacob  Metreiz  scheint  ferner  identisch  zu 
sein  Medetrost,  Jacob,  w.  m.  s.) 

Metz'sche  Gulden  366,  8. 

Metziger,  Wilhelm,  Altammanmeister  in  Straßburg  817, 
80.  864,  6.  408,  8.  —Blolj  Herr  Wilhelm,  ohne  Zunamen, 
aber  gleichfalls  als  (Alt-)  Ammanmeister,  wol  derselbe 

196,6.  (199,  13.)  401t  1. 

Meule,  Jude  von  Trier  344,  19. 

Meyne,  Godefrid  194,  41. 

Michael  de  Dulcinio  (Dulcimo?),  decretorum  doctor  in 
cancellaria  Bonifacii  IX  papae  presidens  461,  84. 

Michelspcrg  (Sand-Michelssperk),  der  Herr  von  ~,  (d.  i. 
wol  Johann  von  Michalowic,  Mitglied  des  obersten  Re- 
gierungsrathes  für  das  Königreich  Böhmen)  454,  86. 

456,  11. 

Milmersheim  s.  Gerbode. 

Miltenberg  am  Main  zw.  Wertheim  und  Aschaffenburg 

800,  43«.  —  Burggraf  daselbst  s.  Gonsrade. 
Mintzinberg  s.  unter  Falkenstein. 
Mocze,  C&ncze,  Schultheiß  zu  Gackennawe  (jetzt  Gaggenau 

an  der  Murg  bei  Rastatt)  191,  6. 
Möckmühl  s.  unter  Gemmingen. 
Möochberg  s.  Resche. 
Moer  s.  unter  Henne. 
Mörle  gen.  Böhm  s.  Morll. 
Morsch  s.  Zelteomel. 
Molhusen  s.  Mülhaosen  im  Elsaß. 
Molnheim  s.  Mulnheim. 
Molsheim  s.  unter  Wickersheim. 
Monchberg  s.  Resche. 
Monczenhelm,  Ebirhartvon  — ,  186,  80. 
Montes  Cutonienses  s.  unter  Kuttenberg. 
Monthabur,  Diele,  aus  Frankfurt  440,  7. 
Montisfalcarie  comitatus  488, 19.  489, 18.  438,  36. 
Moris,  Fricze  193,  17. 
Morkelsheim  s.  Strauzz. 
Morll  (d.  i.  Mörle;  Ober-  und  Nieder-Mörle  in  der  Wet- 

terau  n:  n.  w.  von  Friedberg),  Cunrad  von  — ,  Beheim 

(d.  i.  Böhm)  genannt  198,  SS. 
Morscheide,  Glas  von  —,  Schultheiß  zu  Werspach  187,  S. 
Morsheim ,  Johann  von  — ,  Ritter  189,  83. 
Morßheim,  Diether  von  — ,  187, 18. 
Moschel-Landsberg  s.  Borgwol. 
Moses,  Jude  von  Kolmar  333,  49^. 
Moyses,  Judo  von  Basel  333,  83  bis;  40^. 
Mr.,  Bote  der  Nürnberger  355,  5. 
Mühldorfs.  Muldorf. 
Mulhausen  (Molhusen)  im  Elsaß  69,  36".  108,  50b.  178, 14; 

88.  173,  16.  419,  8.  480,  88.  451,  47*.  453,  84';  35b.  454, 

48*.  459,  19;  31.  469,  1;  83.  496,  34. 
Mülhausen  (Molbusen)  in  Thüringen  878,  43*.  879,  43b. 

885,  8.  890,  39b.  347,  87  f.;  45b;  48b.  —  Juden  daselbst 

s.  unter  Juden. 
MAlheim,  Herr  Hans  von  ~,  s.  unter  Mainheim. 
M&lnberg  s.  Hengidt. 


Mulnheim  (Mülheim,  Mulnheym),  Heinrich  von  ~,  Ritter, 
aus  Straßburg  383, 44b.  486, 34".  —  Heyntze  von  — ,  eben- 
daher, (derselbe?)  817,  19.  —  Zu  dieser  Familie  gehört 
doch  wol  auch  :  Burekart  von  Mulnheim  vou  Rech- 
perg,  Ritter,  Straßburger  Bürger  488,  18;  15.  —  Vgl. 
auch  Mulnheim. 

München  (M&nichen)  316,  14.  355,  6.  368,  85;  89;  30;  38. 
408,  18;  88;  30.  497,  36. 

Münich,  Cuntz,  Amtmann  zu  Stelnsperg  187, 18.  —  Vgl. 

Munich. 
Münster  im  Elsaß  an  der  Focht  w.  von  Kolmar  69,  36«. 

178,  14;  88.  173,  16. 
Münzenberg  s.  unter  Falkenstein. 
M&rer,  Johann,  aus  Mainz  348,  4. 
Muffel,  Niclas,  aus  Nürnberg  8,  84.  6,  80. 13,  5;  11  bis. 

113,   36.  199,  1.  813,  35.  846,  84.  351,  84;  45.  —  Sein 

Knecht  18, 18. 

Mulnheim,  Burekart  von  — ,  von  Rechperg  s.  unter  Muln- 
heim. 

Muldorf  (Mühldorr  in  Oberbaiern  am  Inn?),  ein  Bote  da- 
her, ohne  Namen  818,  33. 

Mulheim  s.  Mulnheim. 

Muller,  Cuntz,  aus  Straßburg  817,  80. 

Mulnheim  (Molnheim ,  Mulheim),  Herr  Johann  (Hans)  von 
— ,  Ritter,  Rath  K.  Wenzels  881,  7.  863,  35b.  S64,  5.  — 
Derselbe  ist  wol  Herr  Hans  von  Mfllheim  497,  11  und 
also  kein  Straßburger,  wie  495,  46^  f.  vermuthet  ist.  — 
Vgl.  Mulnheim. 

Mulnheym  s.  Mulnheim. 

Mulnstein,  Herman,  von  Grumbach  (wol  unweit  Lauter- 
ecken) 186,  36. 

Munich  ,*Rapel ,  von  Dickine  188,  18.  —  Vgl.  MAnich. 

Munnenkanpf  s.  Locze. 

Murer,  Läufer  der  Augsburger  497,  87. 

N.   • 

Nachod  s.  Benesch. 

Nadler ,  Eberhard ,  aus  Reutlingen  88,  1 . 

Nagelspurg  s.  Uchusen. 

Nagheym,  Gelffer.  von  — ,  18,  83. 

Nahe  (Nae),  NbQ.  des  Rheins  168,  80b;  346;  35b;  54a. 

Nassau ,  Grafen  von  ~,  XIX.  81,  48«b.  85, 81. 143,  88«.  4i7, 
81.  —  Adolf  II  von  der  Linie  Wiesbaden-Idstein  1355 — 
1370:  437, 11.— Adolf,  Sohn  des  vor.,  Bischof  von  Speier 
und  Erzbischof  von  Mainz  s.  Mainz  Erzbischof.  —  Ger- 
lach, Bruder  Adolfs  II  s.  Mainz  Erzbischof.— Hoinczichin 
194,  81.  —  Heinrich  189,  10.  —  Heintz  451,  88.  —  Jo- 
hann ,  Sohn  Adolfs  II  und  Bruder  des  Erzb.  Adolf  von 
Mainz,  erst  Domherr  und  dann  selbst  Erzbischof  da- 
selbst 8.  Mainz  Erzbischof.  —  Johann,  ohne  nähere 
Bez.  451, 88. —  Philipp  Gf.  zu  Nassau  u.  Saarbrücken  (d.  i. 
w^ol  Philipp  I  von  Nassau -Weilburg  1871 — 1489}  488,  9; 
18.  —  Philipp,  ohne  nähere  Bezeichnung  185,  48«.  451, 
88.  —  Ruprecht,  Landvogt  in  der  Wetterau,  Bruder 
Adolfs  II,  1 1890  :  139,  39.  818,  15.  ~-  Walram  189,  41. 
818,  13.  —  Vgl.  Diez. 

Nauheim  s.  N&fieim. 

Naumburg  (Newenburg)  Bischof  Christian  von  Wilzleben 

1888^1394:  838,  86. 

Neubürg  (Newburg)  an  der  Seebach  zwischen  Erlangen 

und  Höcbstüdt  89,  88. 
Neuburg  (Newenburch,  Newnburch,  Nuwenburg)  an  der 

Donau  88,  88.  80,  81.  81,   18;  84;  86.  811,  80.  —  Der 

Kastner  Hzg.  Stefans  II  von  Baiern-IngoUtadt  daselbst 

87,  7.  — Der  Pfleger  daselbst  31,  85;  86. 


528 


Airabetisches  Register  der  Orts-  und  Personen-Namen. 


Neufra  s.  unter  Henne. 

Neuhaus  (Newehawse»  auch  Lewenstein  d.  i.  Löwen- 

stein;  falsch  Layenfels,  Loinstein)  in  der  Oberpfalz  an 

der  Pegnitz  n.  w.  von  SuUbach  487,  i;  18;  48b.  495,  89; 

45*  f. 
Neumarkt  (Nuwenmarcket,  Nuwenmargt)  in  der  Ober- 
pfalz zw.  Nürnberg  und  Regensburg  VIII-X.  XIV.  1-7. 

1,  37*.  8,  87^;  40»;  4Ö«.  8,  48»»;  60«.  6,  44*.  6,  88.  10,  17; 

87*.  18,  89;  88.   18,  15;  40b.  14,  8;  7;  88;  85l».  15,  41 ; 

48^  16,  8;  37;  47b  ff.  17,  8  IT.;  47*.  18,  8;  6.  80,  1.  85,  16; 

89;  48»;  44*.  86,  17;  41^  87,  50»;  61*.  88,  48».  89,  89. 

88,  88;  88.  88,  84;  89;  48«.  89,  4;  31;  84.  40,  19.  41,  5. 

48,  8;  SS»;  50*;  58b.  44,  35b;  87»;  41«.  70,  87.  75,  10  £[.; 

45».  77,  48;  46.  81,  4;  40».  88,  16.  104,  86;  47^  105,  9; 

81.  106,  80.  115,  17.  183,  89.  184,  4.  145,  49«.  877,46». 

857,  3. 
Neu-Oetting  (Otting)  am  Inn  4,  36 ;  37 ;  47».  5,  85. 
Neustadt  (Ne^enstat,  Newenstat,  Newnstat,  N&cnstat) 

an  der  Aisch  westl.  von  Nürnberg  82,  89.  89,  86.  156, 

35;  36;  37.  158,  85.  159,  19;  28.  168,  4.  848,  3.  858,  19. 

355,  4.  358,  8.  404,  31.  405,  8  ;  4.  414,  35».  497,  18. 

—  (Nuwenstad,   Nuwenstat)  an  der  Haardt  s.  Goncze 
Heinrich  Kochendorf  Rauch  Sickingen. 

—  (Newenstat)  an  der  Saale  493,  85. 

—  (Newenstat)  an  der  Waldnaab  in  der  Oberpfalz  (?) 

44,  8. 

Newburg  s.  Neubürg. 

Ne\Venstat  s.  Neustadt. 

Newehawse  s.  Neuhaus. 

Newenburch  s.  Neuburg. 

Newenburg  s.  Naumburg. 

Newenhawse,  der  vom  — ,  406,  15. 

Newenstat  s.  Neustadt. 

Newgepur  s.  Nygebure. 

Newnburch  s.  Neuburg. 

Newnstat  s.  Neustadt 

Newrenberg  s.  Nürnberg. 

Niclaus,  Stadtschreiber  von  Oberehenheim  818,  10. 

Nicolaus,.Minoritenbruder  von  Prag  369,  15.  370,  80;  48*. 

Nidda  s.  Ziegenhain. 

Nidernwiler  s.  Bonacker. 

Nikopolis  0*.  Nicopoli)  in  Bulgarien  417,  8;  6. 

Nördlingen  im  Riel^  14,  88.  ^0,  8.  86,  87.  86,  38^  f.  89,  3. 

108,  15.  183,  3.  147,  16.  843,  11.  845,  83;  88;  45*.  846, 
34*  IT.  847, 19;  43»;  45«.  853,  18.  854,  44^  859,  7.  860,  1. 
861,  5.  866,  1.  871,  14.  878,  81.  319,  48».  854,  15.  855, 
17;  88;  34».  856,  10.  357,  48.  858,  33;  46»;  48«.  359,  10. 
360,  15.  361,  48«;  45«.  381,  8;  47*.  387,  89.'393,  3;  89*fr. 
894,  6.  397,  37.  898,  34»;  85*;  40*;  43*;  50*.  401,  31. 
408,  8.  451,  n.  466,  41*;  48*.  —  Bote,  Botschaft  daher 

25,  33.  213,  1.  402,  48*. 

Noirenberg  s.  Nürnberg. 

Nordhausen  in  Thüringen  873,  43*.  879,  43».  885,  7.  347, 
27  f.  —  Juden  daselbst  s.  unter  Juden.  —  Vgl.  Fran- 
ciscus  prepositus  Northusensis. 

Norwegie  rcguum  4SI,  80. 

Novacivitas  s.  Bartholomäus. 

Nuberingen  s.  Iloincze. 

Nfienstat  s.  Neustadt. 

N&frawe  s.  unter  Henne. 

N&heim  (j.  Nauheim  in  der  AVetterau  n.  n.  w.  von  Fried- 
berg), Gerhard  von  — ,  Burgmann  zu  Friedberg  198,  38. 

Nürnberg  Burggrafen  483,  12.  —  Zwei  Burggrafen  356, 
3;  18. 

—  BurggrafFriderichV  1357— 1397(11898):  5, 4. 16. 86, 19; 


84.  87,  14.  43,  16.  44,  17.  49,  87.  88,  89.  95,  86.  96,  48». 
98,  31.  99,  5;  8;  15.  101,  80;  23;  88.  103,  6;  13;  24; 
44».  113,  22.  118,  17.  120,  23;  48*.  121,  38«  ff.  124,  44-; 
49*.  125,  31«.  134,  22,  153,  26;  42».  166,  84. 196,  20.  210, 
9;  44«  f.;  47-.  241,  33.  243,  15.  244,  26.  847,  9.  858,  27. 
264,  24;  28.  875,  31;  34.  898,  81.  897,  9.  898,  16;  41*. 
801,  47».  303,  31.  387,  3;  41.  354,  7;  87;  41.  357,  10;  14; 

82.  368,  29.  367,  11;  34.  401,  8.  404,  21;  39^;  45».  405, 
43».  406,  21.  423,  19  ff.;  50«.  451,  37.  476,  15;  52«.  486, 
13;  89;  44*.  —  Sein  Sohn,  ohne  Kamen  196,  81. 

—  Burggraf  Friderich  VI,  Sohn  Bf.  Friderichs  V,  unter- 
halb  des  Gebirgs  1398—1440,  Markgraf  und  Kurfürst 
von  Brandenburg  als  Friderich  1 1417—1440  :  113,  22. 
120,  83.  181,  39*  ff.  124,  44«;  50«.  247,  9.  264,  84.  387,  3. 
364,  88.  387,  11;  34;  43.  388,  7.  404,  39».  469,  38.  478, 
6.  476,  16.  483,  46«;  47».  486,  14;  29;  41«;  44».  488,  38. 
498,  14.  493,  1. 

—  Burggraf  Johann  III ,  Bruder  Bf.  Friderichs  VI,  ober- 
halb des  Gebirgs  1398—1420:  H3,  22.  120,  23.  121, 
88«  ff.  124,  44«;  ÖO*.  247,  9.  264,  24.  327,  8.  354,  28.  357, 

83.  387,  11;  35 ;  43.  404,  39».  483,  39^  455,  8 ;  27.  456, 
86;  40».  476,  15.  483,  46«.  486,  14;  89.  488,  38. 

—  Burggnifin  Margarethe,  Frau  Bf.  Johanns  III ,  Tochter 
K.  Karls  IV  s.  Luxemburg. 

—  (Newrenberg,  Noirenbcrg)  SUdt  VIII— XI.  XIII— XVH. 
XIX  (auch  nt.  4).  XX.  1—7.  1,    33*;  35*  f.  8,  37».  3,  8 ; 
40«.  4.  5,  28;  48«.  6,  15  ;   18;  21 ;  45«;  47»;  49«  biS;  49». 
10,  54*  ff.  11,  16. 12,  6;  22  bis ;  29—32;  44*.  13,  15;  40»; 
46»;  48».  15,  10  ff.;  48*.  18.  19,  31;  34.20,  10;  11;  13; 
43*.  21,  22.  22,  11;  34;  41».  23,  4.   25,  16;  29;  48».  26, 
34«.  87,  33.  89,  88.  30,  41*.  31,  49»».  38,  18;  80.  33,  48«. 
36,  13;  22;  48«.  37,  10;  20.  38,   2;  11;   17;  86»  ff.;   42«. 
40,  13.  41,  47^  42,  44«.  43,  1 ;  2 ;  33*;  36»;  50».  44,  35»; 
88»;   41«.  45,   1;   17.  47,  32*.  68,  19;  21.  69.   70.    71,   1; 
85;  38;  39«j  44»;  46»;  61«.  72,  10;  30;  34.  81,  1;  3;  28; 
89.  82,  7;  8;  16;  39*.  83,  10;  12;  15;  18  bis;  35*;  38*  ff.; 
42».  84,  1;  44»;  50-.  85,  29;  35.  86,  39»;  41«;  44«.  87,  14; 
16;  20;  41«.  88,  42*.  90,  1;  7;  88«;  42*;  48*.  91,  18  f.; 
44*.  98,  32*;  38»;  42*.  93,  19;  SS«;  48*.  94,  28  bis;    24; 
28.   95,  29;  45«  f;   45»;  49«.   96,  47*.  97,  11;  13.  98,32; 
85«;  45«;  47«.  99,  8;  24;  87;  46*.  100,  16;  39;  46*.  101, 
88;  89;  60«.  108,  43»;  51*.  103,  8  ff.;  84;  44».  107,  35. 
108,  13;  40*.  109,  81.  110,  88».  118,  82.  113,  22;  35;  40; 
48«.  114,  1  bis;  2.  115,   8;  43«.  116,  5;  33»  f.;  87».  117, 
17;  22;   41»;  47«.  119,  81;  32.  120,  24;  47«  f. ;  47*;  50«. 
121,  29*;  32*  ff.  124,  42»;   43«;  49».  125,   31«;  37«;  42*; 
45».    126,   13;   36*.   127,   19;  45«.  133,  2;  38».  134,   38b; 
45*;  51«.  135,  45«.  136,  4;  5;  19;  46«.  137.  138,  12;  18; 
42«.  139,  81.  140,  15;  26.  141,  40*.  146,  88;  42;  47.  146, 
14  ff.;  49».  147,  44«;  48*.  161,  6;  41*  f.  152,   31;  41*. 
153,  12;  45«;  46*.  154,  20;  41«.  156,  35;  86;  37.  158,  85. 
159,  19;  22.  166,  26.  168,   4L.  181,  14;  42».  182,  8;  83; 
43«.  197,  46*.  198,  8;  25;  82";   34«;  38»;  45».  199,  30; 
39*.  200,  7;  17.  202,  35;  39;  45»;  48».  203,  14;   15;  45*. 
205,  43b;   46«.  207,  36*;  42*.  808,  49*.  809,  1;  40«;  44*. 
810,  5;  34;  85;  48»;  49».  811,  18;  88.  818,  35.  813,  8;  3; 
21.  215,  48».  227,  46*.  238,  89».  240,   15.  241,  1;  2;  15; 
46*.  242,  81;  42.  243,  1.  244,  1;   11.  246,  16.  247,   1 ;  8; 
4  f.;  4^;  47*.  858,  19.  865,  8.  870,  3.  878—889.  878,  15. 
878,  48«.  874,  5;  80;  85.  875,  86;  28.  276,  18.  277,  1; 
46».  279,  51«.  280,  42.  283,  6;  22;  34;  50«.  284,  21.  285, 
8;  25;  27  bis;  41«;  54*.  286,  9  biS;  16;  24;  32;  41»;  43*; 
46*.  287.  288,  16;  28.  289,  6;  38*.  290,  8;  87;  37».  294, 
80.  295,  26  bis.  297,  1 ;  45*.  298,  9.  301,  8.  302—806. 
305,  40»;  42«*.  308,  43«.  309,  88.  310,  31.  816,  14.  820,  8. 


Alfabetisches  Register  dQr  Orts-  und  l*ersoii«n-Namen. 


529 


32t,  15;  S4;  35;  52^.  328,  16;  18;  iS^.  324,  3Ö*  ff. ;  dOi». 
325,  8.  329,  22.  847,  43*  ff.  351,  6;  7  ;  32.  352,  46*.  353, 
I;  2;  7;  26;  42*.  355,  35«  f.;  44>.  358,  11;  42l>;  47^  361, 
48^  362,  46^;  51*.  363,  16;  21.  368,  7;47>.  377,  24. 
378,  2;  9  ff.;  48'';  51*.  879.  381,  11  ff.;  50^  382,  4;  7; 
33.  387,2.  401,  3;  24;  29;  34&.  402,  1.  404,  1;  41*.  40Ö, 
28;  31;  36;  42&.  406,  24;  28.  410,  45*.  411,  43>>;  44''. 
420,  46K  422,  18.  425,  2.  438,  34.  439,  11  bis.  451,  11 ; 
44*.  454,  10.  455,  45b;  49i»;  50l>.  457,  14.  458.  459,  24; 
25.  462,  9.  463,  2  bis.  466,  14.  467,  11.  473—478.  474, 
43^  475,  21;  25;  29;  39b;  42b.  476,  23;  49^.  477,  50'. 
479,  2;  28;  30;  35*;  36^;  41*.  480,  5;  7;  25.483,  18;  50". 
486,  15  ;  82;  45^.  487,  2;  3lK  488,  89.  491,  30.  492,  11 ; 
15.  493,  4.  495,  9;  29;  43^.  496,  2.  497,  19.  498,  1;  13.— 
Botfl,  Boten  47,  45>.  84,  27.  87,  31 ;  40*  f.;  44>.  89,  3. 
95  f.  213,  2ftbiS.  246,  18.  286,  24.  353,  10.  354,  1.  497, 
39.  —  Burggräfliche  Feste  121,  32^.  I24,  iob.  —  Juden 
s.  unter  Juden.  —  Kloster  S.  Gilgen  Abt  s.  Donaldus. 
—  Der  Kommenthur  zu  Nürnberg  Graf  Ludwig  zu 
NVerthaiffl  (d.  i.  Wertheim)  s.  unter  Deutschorden.  — 
Münzwesen,  Nürnbergisches  277.  302—306.  306,  39«. — 
Reichsmünze  daselbst  294,  29.  —  Beichsmünzmeistcr 
s.  Grossen  und  Yalczner. —  Die  geschwomen  Münzbe- 
schauer 302,  26.  305,  2.  —  Die  geschwornen  Münz- 
brenner s.  Habelzheim  und  Schuler.  —  Der  geschwome 
Münzwüger  302,  22.  —  Schreiber  358 ,  8.  —  Söldner 
367.  1. 

NAwenstein,  Enfrid  von  — ,  189,  7. 

Nufiringen  s.  Heincze. 

Nusperg  (Alt-  und  Neu-Nußberg  Dörfer  in  Niederbaiern 
bei  Viechtach)  28,  3.  —  Vgl.  Altman. 

Nuwenburg  s.  Neuburg. 

Nuwenburg,  Amtmann  daselbst  s.  Lantschade. 

Nuwenmarcket,  Nuwenmargt  s.  Neumarkt. 

Nuwenstad ,  Nuwenstat  (d.  i.  wol  Neustadt  a.  d.  Haardt) 
s.  Concze  Heinrich  Kochendorf  Rauch  Sickingen. 

Nyde  s.  Ziegenhain. 

Nygebure  (Ne wgepur,  Nyegebfire),  Bernhard,  im  Santhof, 
aus  Frankfürt  8,  33.  13,  20;  29;  48^  19,  26.  45,  80.  46, 
10.  110,  18.  125,  27.  143,  54b;  57>>;  60^.  151,  48M99, 
15.  214,  8;  10;  14.  218,  8;  12.  225,  80«.  280,  28.  281,  4; 
9.  363,  15;  17;  26.  864,  8;  41b.  865. 


0. 


Oberehenheim  (Ehenheim)  s.  w.  von  Straßburg  69,  35". 

189,  87.  142,  88b.  168,  20.  170,  84.  172,  9;  14;  22.  178, 
16.  216,  9.  222,  16«. 

OberlahDstein  (am  Einfluß  d.  Lahn  in  den  Rhein)  425, 84. 

Oberndorf  s.  Remchingen  und  Wemher. 

Oberweiler  s.  Kastener. 

Oberwesel  (Wesel ,  Wisel)  am  Rhein  zw.  Bacharach  und 
Sankt-Goar  XIX  nt.  4. 22,  17.  25,  ii.  —  Wahrscheinlich 
auch  Oberwesel  gemeint  (und  nicht  Wesel  an  der 
Mündung  der  Lippe  in  den  Rhein)  170,  i ;  2.  217,  2. 

356,  10. 

Obirndorff  s.  Remchingen  und  Wemher. 

Obirnstein  (wol  Oberstein  an  der  Nahe  n.  ö.  von  Birken- 
feld), Giselbrecht  vom  — ,  Amtmann  zu  Liechtenberg 
(wol  Lichtenberg  n.  ö.  von  St.  Wendel)  187,  so.  — 
Vgl.  übrigens  Brechtein,  der  gl eichfklla  als  Amtmann 
zu  Liechtinberg  erscheint. 

Obirwilre  s.  Kastener. 

Oohsenfurt  (Ochsenfiürt),  Herr  Conrad  (auch  bloß  C.)  von 
— ,  248,  9.  244,  25. 

Deutsche  Beiehitags-Akten  II. 


Oesterreich  s.  Habsburg. 

Oottingen  (Oetingen,  Oetyngen,  Oting,   Otingen)  zw. 

Nördlingen  und  Nürnberg  80 1,  25.  359,  16.  360,  26.  — 

Der  Münzmeister  daselbst  302,  4. 
—  Die  Grafen  von  — ,  20,  35.  47,  25.  48,  6;  ll;  15.  50, 

10.  99,  5;  8.  154,  7.  298,  44^.  802,  39*.  362,  27.  368,  13. 

—  Der  von— ,  19,  14.  41,  34;  36.  125,  30^.  196,  22. 
210,  15.  242,  39.  285,  15.  359,  8.  362,  7.  410,  34;  37.— 
Der  von  — ,  Rath  K.  Wenzels  403,  31;  33.  —  Der  junge 
von  — ,  409, 21  j  81;  35.  410,  4.— Graf  Friderich  V 1870— 
1423 :  20,  43l>.  101,  21 ;  23.  119,  21.  125,  46*.  130,  4 ;  48*. 
186,  21.  146,  24.  166,  25.  178,  1;  9.  210,  40^  248,  3i. 
244,  30.  275,  88.  276,  37.  277,  45«.  299,  50*.  301,  24. 
316,  8.  356,  22.  —  Graf  Friderich  VI,  Bruder  Gf.  Frider. 
V  s.  Eichstädt  Bischof.  —  Graf  Friderich,  Hauptmann 
des  Landfriedens  in  Schwaben  233,  43*.  238,  45*;  47". 
255,  85.  267,  7.  258,  1;  46*.  265,  21.  388,  37b.  387,  10.  — 
Graf  Friderich  von  — ,  ohne  nähere  Bezeichnung  357, 
40.  —  Bloß  Graf  F.  von  — ,  247,  lO.  —  Gräfin  Irmen- 
gart,  Tochter  Gf.  Ludwigs  VII  s.  Pfalzgräfln  Irmengart. 

—  Graf  Ludwig  XII  der  Bärtige,  Bruder  der  Gfn.  Frider. 

Vund  VI,  1378  —  1440:  20,  ASK  101,  21;  23.  119,  21.  125, 
46«.  186,  21.  146,  24.  210,  40b.  245,  2.  275,  38.  276,  37. 
277,  45*.  299,  50..  301,  24.  316,  8. 

Offenbach  s.  Grobe. 

Offenburg  in  Baden  170,  5. 

Offenheim  s.  Warman. 

Offonloch  s.  Smit. 

Oggersheim  (Agersheim)  in  der  Rheinpfalz  w.  von  Mann- 
heim 284,  30K  —  Schultheiß  daselbst  s.  Gerhart. 

Ohalming  (?)  s.  Kalimünz. 

Oitzberg  s.  Gaus. 

Oküne  (?)  s.  Ck&ne. 

Olmütz  s.  Franciscus  Olomucensis  canonicus  und  Wen- 
ceslaus  de  Olomuncz. 

Onlspach ,  Onnoltzbach  s.  Ansbach. 

Opoczna  (von  der  Opicze),  Stefan  von  — ,  aus  dem 
Hause  Dobruska,  kö.  Hauptmann  zu  Breslau  454,  88^. 
466,  15.  —  Vgl.  Chaustnik. 

Oppenheim  (Oppinheim)  am  Rhein  18,  21.  138,  20.  194, 
25.  221,  35;  86.  284,  8iK  285,  85*.  —  Schultheiß  da- 
selbst s.  unter  KnebeL 

Orlamünde  (Orlemfinde)  an  der  Saale  n.  ö.  von  Rudol- 
stadt,  der  von  — ,  (d.  i.  wol  Graf  Otto  XI 1868—1406) 
248,  6. 

Ortenberg  s.  Bassenstein. 

Osschaffenburg  s.  Aschaffenburg. 

Osterland  285,  lo. 

Oting,  Otingen  s.  Oettingen. 

Ottenbronn ,  Ottenbronnen  s.  Guncze. 

Ottike  s.  Parkstein. 

Otting  s.  Nen-Oetting. 

.Ottlein  ,  Läufer  der  Augsburger  iio,  28«.  Vgl.  Löffel. 

Otto,  oberster  Schreiber  Pfalzgr.  Ruprechts  II  4i8,  i. 

Otzberg  (Otzperg)  s.  Gaus. 

Ougespurg,  Ougspurg  s.  Augsburg. 

P  vgl,  B. 
Pannonia  s.  Ungarn. 

Pappenheim  (zw.  Eichstädt  und  Oettingen),  die  Marschalke 
von  — ,  856, 27.  —  Ghfinrat  der  Marschalke  von  Bappen- 
hain  184,  25.  —  Die  Marschalke,  ohne  n&here  Bezeich- 
nung, wol  die  M.  von  Pappenheim  488,  45^. 
Paris  467,  89*.  —  Die  Universit&t  daselbst  421,  28.  422. 
46«.  449,  14;  89*.  460,  45*.  460,  10;  44«. 

67 


530 


AlfobetUches  Register  der  OrU-  und  Personen-Namen. 


Parkstein  (Pftrkstaia)  in  der  Oberpfalz  n.  w.  von  Weiden, 
Herr  Ottike  von  — »  248»  20.  —  Der  Pfleger  daselbst  2 4ß, 

9.  956,  2. 

Parsperger,  Hans,  Hzg.  Fridericbs  Yon  Balem-Landshut 
Pfleger  zu  Luppurg  (Markt  an  der  Laber  im  Ldger.  Pars» 
borg  zw.  Neumarkt  und  Regensburg)  27,  82. 

Passau  Bischor  Georg  I  von  Hohenlohe  1387— 1428  :  (XVII.) 

496,  18. 
PauLstorffer,  Nicolas  der— ,  29,  24;  26.  (Paulsdorf  bei 

Amberg  in  der  Oberpfalz.) 
Pavo  episcopus  Tropiensis  s.  Tropea. 
Pawnach  s.  Baunach. 
Pechaim  s.  Böhmeu. 
Pedeipontes  s.  Piemont. 
Pedernsheim  s.  Jacob. 
PefTelnbach  s.  Diele. 
Pehaim  s.  Beheim. 
Pelsbach  s.  Conrad. 
Perhtolt  8.  Berhtold. 
Perraan,  Klos,  Ammanmeister  in  Strasburg  411,  45^;  46*. 

S.  auch  Claws. 
Peru  s.  Beraun. 
Peru  in  üechtlande  s.  Bern. 
PerlSdorfl',  Conrad  von  — ,  der  junge  192,  24. 

—  Dieczel  von  — ,  192,  26. 

—  Gocza  von  — ,  193,  12. 

Peter,  Schreiber  der  Frankfurter  403,  17. 

Peter,  Vogt  zu  Winczenheim,  unter  den  Amtleuten  der 

von  Veldenz  195,  lO. 
Peter  zu  Bergen  195,  8. 
Petrus  de  Pisis,  consistorii  apostolici  advocatus  461, 

23. 
Petrus  de  Wischow  167,  23.  171,  4.   232,  33.  236,  14;  39. 
239,  27.  240,  11.  292,  87.  293,  84.  294,  27.  295,  23.  296, 
26.  314,  19.  823,  14.  325,  6;  29.  326,  7;  46.  847,  25.  349, 
29.  475,  85.  488,  5. 

Pettlern  s.  Zebrak. 

Pfalz,  Pfälzisches  Haus  XI  (auch  nt.  2).  XIV.  XV.  XVH. 

XIX.  21,  45K  22,  88';  44*.  25,  15.  187,  4.  14.%  21«.  145, 

.12.  222,  24«;  31*.  288,  11.  836,  48K  868,   41-.  877,  12. 

380,  15;  20.  417.  424,  31.  474,  24.  —  Juden  in  der  Kur* 

pfalz  s.  unter  Juden. 
Pfalzgrafen  60 ,  45^.  —  Vgl.  Baiern  Herzoge  und  Rhein 

Fürsten  und  Rhein  Kurfürsten. 
Pfalzgraf  Adolf  8.  unter  Pfalzgr.  Huprecht  II. 
Pfalzgröfln  Irmengart,  Wittwe  des  1827  Jan.  (7)  29  gest. 

Pfalzgr.  Adolfs  des  Kinfültigen,  Tochter  Gf.  Ludwigs 

VII  von  OetLingen,  f  1889  Nov.  6  :  223,  10;  14. 
Pfalzgraf  Rudolf  II  der  Blinde  iS29-~iS5d  :  21,  62i». 
PfabEgraf  Ruprecht  I  der  altere  1353—1390  (f  1390  Febr. 

16)  :  X.  XIV.  1,  19.  4.  5,  3;  30;  43l>.  6,  83.  8,  4;  84.  9, 

28.  10,  38*.  11,  42^.   13,  8;  14;    21;  45«.   14,  17;  19;  20. 

15,  85;  47^  16.  17,  1  ff.;  50*.  19,  6;  16;  89>>.  20,.6;  85. 

21,  4;  48'>;  46>>;  52^.  22,  17.  25,  11;  18;  16.26,  23;  39« f.; 

44*.  27,  18;  19;  20.  28,  21.  31,2.  82,  9;  28;  81;  36;  47*. 

33,  46*;  49*.  38,  18.  39,  12;   14;   17.  40.  41,  26;  48*.  42, 

10;  19;  82.  48,  16.  45,  26;  31.  46,  8;  11;  15;  40l>;  62«. 

47,  15;  21;  8ll>  ff.  48,  84>»;  38l>;  46>».  49,  5;  26;  41^;  42*. 

50,  28.  69,  87*.  70,  11.  73,  46.  75,  20;  88;  41 ;  44^  76,  2; 

24.  79,  6;  9.  82,  38.  88,  4;  45^;  48l>.  89,  15.  92;  84«;  87'. 

96,  25.  101,  86;  49^.  103,  18.  104,  26.105,  9;  81.  106, 

SO;  45*.  119,  87.  120,  2.   127,  24;  29.  137,  19.  189.  141, 

29;  31.  142,  6;  19.  144,  43^.  146,  7.  151,  94.  152, 13. 168, 

15.  170,  28.  172,  8.  182,  16.  186,  81.  (196,  21.)  198,  24. 

300,  2.  204,  7.  205,  9.  206,  16  ff.;  4lK  208,  2;  9;  28.  209, 


4.  214,  9.  218,  42«.  219,  80  f.  220,  16.  222,  17*;  45k;  48*; 
53^  223,  4.'S«;  47^;  51*.  224,  16;  81.225,  44"  f.  226,  2. 
227,  15.  228,  2.  229,  13.  230,  16.  281,  14;  88^  234,  26*. 
287,  80.  288,  1.  806,  16.  868,  4S*;  44«.  426,  SS;  26.  426, 

38i>.  —  Seine  Botschaft  83,  8.  —  Sein  Kanzler  I2,  37.  — 
Sein  Rath  40,  7.  228,  26. 
Pfalzgraf  Ruprecht  II  der  jäugere  1390— 1398  (gest.  im 
Febr.  1398)  :  XU.  XIV.  XVI.  127,  29.  142,  7.  144,  48b. 
146,  21;  29.  168,  16.  170,  SO.  172,  8.  200,  24;  26.  801, 
2.  204,  8.  205,  9.  206,  19.  218,  86*.  220,  2;  18.  222,  17«; 
45^;  48«.  227,  16.  228,  8.  229,  14.  280,  16.  233,  24;  42^; 
44^;  48l>.  234,  27*;  80>;  86*;  49^  985,  S5*;  44«.  256,  9; 
53:  264,  23.  277,  30.  288,  1.  806,  7.  840,  1.  854,  39.  862, 
7.  864,  19.  867,  86;  48«;  44*.  879,  10;  18;  24;  26.  380, 
6  ff.;  45l>.  382,  11 ;  14.  389,  11.391,  18.  892,  12.  401,  7. 
403,  18;  20.  404,  38^.  413,  7.  417,  SS.  418,  20;  2) ;  49*^. 
419,  6;  33.  420,  14.  423,  11.426,  12.  429,  47*.  437,  1. 
489,  33.  440,  19.  441,  28.  449,  10.  448,  11;  S9".  444,  7. 
445,  22.  447,  3;  82.  448,  19.  460,  99.  451,  29.  462,  20. 
453,  86^;  88^;  48».  454,  2.  464,  26.  466,  2;  11.  466,  13. 
469,  30.  472,  6.  476,  60*.  488,  7;   IS;    18  j  44*.  486,   13; 

28 ;  49«.  —  Herzog  R&precht  der  jAoger  von  AJczey 
(Alzei  zw.  Kreuznach  und  Worms)  189,  20.  —  Der  Her- 
zog, ohne  Namen,  wol  Pfalzgr.  Rupr.  II  888,  29.  — 
Adolf  ist  Ruprecht  II  88,  4.  956,  14.  856,  8.  —  Seine 
Gesandtschaft  892,  18.  —  Seine  Rütbe  418,  7.  —  Des 
Herzogen  von  Heidelberg  Rath  497,  15. 

Pfalzgraf  Ruprecht  III  der  jüngste,  genannt  Clem,  1398— 
1400,  Deutscher  König  1400— 1410  (f  1410  Mai  18) :  XVII. 
10,  61*.  11.  21;  26;  45*.  22,  45*.  SS,  47«.  49,  27.  99,  11. 
101,  32.  112,  2S.  117,  26.  118,  6;  14;  16;  44K  119,  42*. 
126,  32*.  147,  45*.  150,  6.  167,  42.  166,  22.  196,  17.  211, 
30;  48*.  243,  26.  946, 1.  964,  23.  276,  82;  36.  276, 10.  287, 
16.  288,  12.  291,  48«.  297,  8.  298,  16;  41*;  44*.  801,  47>>. 
S03,  29.  322,  &lK  832,  47*.  340,  46«.  364,  39.  867,  10; 
14;  20.  368,  44*.  380,  98.  882.  383,  9;  16.  387,  10.  404, 
10;  38l>.  405,  42».  406,  21/415,  6.  417,  86;  87;  88.  418, 
9;  49*.  423,  11.  426,  86l>.  437,  1.  460,  22.  461,  SO.  469, 
31.  (470,  16.)  472,  7.  474,  24.  476,  49*.  488,  37.  497,  7.  — 
Seine  zwei  Söhne  357,  2u.  472,  7.  —  Sein  Bote  21 1,  30. 
—  Sein  Landschreiber  I6I,  21.  —Sein  Rath,R&the  XVII. 
368,  30.  496,  35. 

Pfalzgraf  Ruprecht  Pipau,  Sohn  Pfalzgr.  Rupr.  III,  geb. 
1375,  gest.  23  Dec.  1897  (?):  417,38.  437,  1.  —  Wol 
derselbe  :  264,  23.  404,  SSK 

Pfeddersheim  an  der  Pfrim  bei  Worms  222,  16*;  9i^  — 
Burggraf -daselbst  s.  Jacob. 

Pfeffelbach  s.  Diele. 

Pflntzing,  Berthold,  aus  Nürnberg  iis,  36.  199,  i;  19. 
209,  1;  40«;  47*.  213,  35.  246,  94;  97.  973,  96.  986,  37^ 
354,  87.  366,  4;  AS^.  857,  6.  358,  2.  381,  SO.  404.  405,  S. 
422,  18.  457,  20;  28. 

Pflug,  Hinizko  (Hintschig) ,  Beamter  K.  Wenzels  in  der 
Oberpfalz  II6,  22.  286,  10.  856,  82.856,  94.466,97; 
41^.  ff.  —  Hinatzko  (Hinatschko,  Hinatsko),  ohne  Zu- 
namen, kö.  Rath,  ist  wol  nicht  Hiutzko  Pflug,  sondern 
Hinatzko  von  Weissemburg,  s.  unter  Duben. 

Pfollenchofer,  der  — ,  Diener  der  Stadt  Regensburg  97, 
88.  —  81,  1. 

Pforzheim  zw.  Karlsruhe  und  Stuttgart  16I,  5o*.  —  Vgl. 
Bienetsch  und  CAnczeman. 

PfrumbJlm,  Hans,  aus  Speier  918,  6. 

Pfüllendorf  zw.  Sigmaringen  und  Ueberlingen  108,  97. 

110,  1;   4.  147,   16.  946,  96.  248,  14.  968,  18.  954,  49*. 
259,  7.  260,  1.  261,  6.  266,  1.  271,  14.  366,  10;  84*.  S67,. 


Alfabeüsches  Register  der  Orts-  und  Personen-Namen. 


631 


38.  381,  2;  47>.  898,  3;  99«  ff.  894,  6.  897,  87.  898,  84b; 
86«;  40«;  48»;  51*.  408,  9. 

Phorzenheim  s.  Cflnczeman. 

Pickembach  s.  Bickenbach. 

Piemont  (Pedemontes)  488, 16.  489,  15.  481,  88. 

Pilsen  XI.  146,  38.  818,  15.  846, 15.  —  Der  Bürgermeister 
496,  85.  —  Der  Richter  818,  16.  496,  85. 

Pisek  n.  n.  w.  von  Budweis  407,  48*. 

Pisis,  Petrus  do  — ,  s.  Petrus. 

Plan  in  Böhmen  w.  n.  w.  von  Pilsen  487,  58*. 

Plauen  (Blaben,  Plawen)an  der  Elster  zw.  Hof  und  Elster- 
berg, der  von  — ,  866, 16.  887,  84.  ^  Reuss  von  Plauen 
418,  41«.  —  Heinrich  III  ReuIS  von  Plauen  genannt  von 
Ronneburg  (Ronberg),  gest.  1898  :  885,  ii. 

Plessing,  der  — ,  404,  99. 

PUensbach  (Plienspach) ,  Johann,  aus  Augsburg  45,  46«; 
48». 

Plftmenrod  s.  unter  Blflmenrode. 

Podebrad  (Kolebrat,  WoUenbftht),  Bocek  (Bflsk,  Bußk) 
von— ,419,  11;  27;  88. 

Poduska  s.  Martinic. 

Polen  (Polen)  455,  4. 

Polster,  der  ~,  von  Sulzbach  245,  18. 

Portheim  s.  Bienetsch. 

Porting,  Hans,  Schultheiß  in  den  Aemtern  zu  Bramebach 
(Ober-  und  Nieder-Brombach  n.  ö.  von  Birkenfeld),  Bir- 
ckenfelt  (Birkenfeld  an  der  Nahe)  und  zu  Richenbach 
(Reichenbach  n.  w.  von  Baumholder)  187,  i. 

Pr&monstratenserorden  (Pr^montrd  zw.  Rhelros  und  Laon 
in  der  Champagne)  874,  88. 

Prag  Erzbischof  Johann  VI  (II)  von  Jenstein  1879—1896, 
vorher  1875—1879  Bischof  von  Meißen  196, 15.  —  Der 
Erzbischof  878,  84;  47». 

—  Provinz  871,  50*>.  872,  8.  873,  18. 

—  (Praug)  Stadt  lO,  61».  47,  46*.  86,  48».  890,  80*.  815, 
31.  885,  42*.  854,  5.  859,  2;  84«.  860.  861,  25;  81.  363. 
364,  88;  48»;  47«.  865,  8;  28;  89»;  48».  866,  33.  872,  8. 
878,  19;  81.  888,  45^»;  40».  886,  6;  27.  408,  7;  80.  404, 
10;  11.  409,  82;  80.  410,  11.  412,  9;  10.  414,  11.  415, 
7.  417,  7.  428,  86.  425,  27.  426,  18.  427,  47";  48>>;  49*. 
428,  42«;  43*.  456,  10;  18.  456,  17;  20;  22;  87.  f. 
458,  89.  459,  1.  468,   32;   34.   476,  31.   —   Neue  Stadt 

455,  14;  15.  —  Niedre  Stadt  455,  15.  —  Johanniten 
456, 17.  —  Das  heimliche  Gericht,  wol  in  Prag  865, 
48».  —   Das  königliche  oder  Reichs-Hofgericht  290, 

31»;  86».  815,  16.816,  82.  380,45»;  46».  845,  25. 847, 
31.  860,  23.  865,  83;  48». 

Pragensis  canonicus  s.  Franciscus. 

Prawnegk,  der  von  — ,  247,  27.  —  Die  Frau  von  — ,  856, 
28.  (Brauneck  ist  eine  Hohenlohische  Linie.) 

Pregentzzer,  der  — ,  Bote  der  Augsburger  861,  15. 

Preissinger  496, 16.  —  Drei  Preissinger  496, 16. 

Preitenstein  s.  Breitenstein. 

Pressla  (Breslau)  s.  ChausLnik. 

Prewkneht  (wol  Nomen  proprium ,  und  nicht :  ein  Brau- 
knecht), GhAntziin,  Bote  der  Augsburger  859,  22. 

Prollse,  der  — ,  von  Aichach  (an  der  Paar  n.  ö.  von  Augs- 
burg) 28, 14. 

Provence  (provincia  Provincie)  428,  18.  429,  17.  438,  36. 

Provincial,  der  — ,  zu  Unser  Frauen  Brüder  (d.  i.  o.JSw. 
des  Garmeliterordens)  s.  Unser  Frauen  Brüder. 

Prfiderlin,  Bote  der  Augsburger  369, 14. 

PrAmheim,  Damme  von  — ,  Burgmann  zu  Friedberg  198, 
42.  —  Heilman  von  Prflmheym,  Ritter  891,  14. 

Prfissel  s.  Brüssel. 


PruQinng  s.  Großprüfening. 

Prunnhofer,  der  — ,  aus  Regensburg  243,  33.  245,  32. 

Puchler  (Puhler),  Friderlch,  aus  Nürnberg  246,  29;  40».  — 

F.  PÜchler,  wol  derselbe  858,  29. 
Plichberger,  Aulbrecht  der  — ,  von  Winczem  29,  12.  — 

Wilhelm  der  Pucbperger  zu  "Winzer  29,  48*.  —  Hans 

der  Pucbperger  (ohne  den  Beisatz  :  Winzer)  212,  6. 

213,  6. 
Püchen,  Puechen,  die  — ,  s.  Buchonia. 
Purchusen  s.  Burghausen. 
Purgerperg  212, 12. 

Pursner,  der  — ,  von  Kloster  Heilsbronn  388,  I8, 
Purtenbach,  Chunrad  der  — ,  Schütze  der  Augsburger 

497,  39. 

Q. 

Quidenbaum,  Heinrich  I88,  22. 

ß. 

Rabeneck,  Sehloßruine  in  Oberfranken  s.  s.  w.  von  Wai- 
schenfeld 184,  88^. 
Rabenolt,  Conrad,  Edelknecht  884,  25.835,  i;  18;  24. 

387.  338,  8 ;  9.  365,  6. 

Radau,  Radafi,  Radawer  s.  unter  Langenmantel. 

Rafemspurg  s.  Ravensburg. 

Rager,  der  — ,  Bote  der  Augsburger  858,  84. 

Raidlein,  Bote  der  Regensburger  212,  ii;  30. 

Raitenhaslach  an  der  Salzach  unweit  Burghauson  1,  10. 
10,  50*.  11,  2;  8.  17,  17.  88,  88.  84,  1.  85,  12;  41».  4«,  4. 
44,  28. 

Ramberg,  Hug  von  — ,  187, '89. 

Ramsperger,  der  — ,  404,  29. 

Ramsteyner,  der  — ,  Vogt  zu  Hersbruck  (zw.  Nürnberg 
und  Amberg)  31,  28. 

Rapartshöben,  Herman  von  — ,  I88,  48. 

Rapewilr,  Johann  von  — ,  Burggraf  zu  Birckenfelt  (Bir- 
kenfeld an  der  Nahe)  186,  42. 

Rappoltstein  (Ropoltstein)  n.  von  Kolmar,  Bruno  (Praun) 

von  — ,  217,  44K  368,  46^  408,  24;  28;  34;  41». 

Rappot,  Engelhart  242,  20. 

Rastatt  (Rasteten)  s.  Jarijs. 

Rauch,  Bertholt,  Schultheiß  zur  Nuwenstat  (wol  Neustadt 
an  der  Haardt)  186,  7. 

Rauppot,  Bote  der  Augsburger  361,  18. 

Ravensburg  (Rafemspurg)  10, 42*.  15.  29,  88.  80, 80*;  40^ f.; 
46»;  52*.  47,  86«;  41«.  80,  46*.  85,  20;  28.  107,  35.  108, 
85.  138,  5.  289,  45*.  261,  4.  496,  80. 

Rechberg  (Rechperg)  o.  n.  ö.  vom  Hohenstaufen ,  Herr 
Wilhelm  von  — ,  848,  19.  244,  82. 

Rechperg  s.  unter  Mülnheim. 

Reckenzelle,  Eckhard  von  — ,  192,  28. 

Regensburg  Bischof  Johannes  I  Bastard  von  Baicrn  ge- 
nannt von  Hoosbnrg  1884—1409  :  35,  50".  166.  22.  264, 
23.  298,  45«.  387,  16.  404,  87». 

—  Diöcese  378,  48». 

—  Stadt  X.  XI.  Xni.  8,  2;  29.  6,  22;  25;  26.  12,  6.  15.  18, 
22.  20,  10.  26,  16;  88»;  47«.  29,  28.  SO,  41*.  32,  18;  20. 
38,  2.  44,  31.  78,  88;  84.  74,  5.  81,  8;  8;  29.  84,  19;  28; 
30;  46».  96,  6  bis.  99,  12;  13.  101,  38;  83.  108,  11.  109, 
82.  112,  22.  114,  2;  25;  26.  115,  2;  89«;  47«.  117,  28. 119, 
85;  43>;  49«.  183,  2.  135,  30.  136,4  ff.;  52«.  137,  IR; 
28.  188,  18;  17.  140,  15;  26.  145,  37  f.  146,  24;  26.  154,. 
5;  46».  166,  26.  181,  14;  38' ;  42K  188,  2;  48«.  197,  46«. 
198,  1;  2  bis;  34«;  88^;  46".  199,  80.  202,  35.  211,  1;  7; 


532 


Alfabetisches  Register  der  Orts-  und  Personen-Namen 


43J>;  48«.  XS8,  18;  A5K  839»  41*»;   44«.  243,^1.   845|  31. 

247,   88.    250,  45^   258»   f^.  278,  87;  42«.  279,  42*».  280, 

46«.   282,  20.  285,  5.  286,  4;  8.  287,  8.  288,  41*.  290,  1; 

34*  fiT.  291,  44*»;  46'*.  298,  89*>.  816,  14.  828,  14.  329,  13; 

44^;  45«;  50*.  330,  15;  17;  38«;  44>;  46^  331,  29«;  33*; 

43*»;  49«*>.  332,  26.  353,  38.  355,  9;  28;  34'».  356,  6;  33.. 

357,  2;  12;  24.  379,  30;  46^  387,  25.  —  Bote,  Boten  211. 

212.  213,  5.  —  Chorherrün  212,  28.  —  Gotteshaus  zu 

S.  Jacob,  Abt  8.  Matheus.  —  Juden  s.  unter  Juden.  — 

Kümmerer  s.  Sittawer.  —  Meister  (Bürgermeister)  213, 

11.  Vgl.  Steinach.  —  Regensburger  Pfennige  276,  5i«. 

291,  17.  —  Schultheiß  2,  25.  6.  13,  6.  —  Des  Spitals 

Mair  28,  17.  31,  13.  —  Vgl.  Tunau. 
Rehtembach  (Rechtenbach  in  der  Rheinpfalz  n.  von  Wel- 

Üenburg),  Heinrich  von  — ,  aus  Weißenburg  (Wissem- 

berg)  i.  E.  218,  9. 
Reichenbach  s.  Porting. 
Reicheneck,  Feste  in  Mittelfranken  s.  von  Hersbruck 

492,  16. 

Reichenstein  s.  Stain  von  Richenstain. 

Reichenweier  (Reichenwile)  n.  n.  w.  von  Kolmar  321,  2. 

Reicb-Heinczen  s.  Grossen. 

Reinbolt,   Schultheiß  zu  Ueßwilre  (wol  Ausweiler  bei 

fiaumholder,  u.  von  St.  Wendel,  ö.  von  Birkenfeld) 

190,  3. 
Heinbot  ^Reymbotte,  Reynbod),  Bertholt,  aus  Speier  8, 

33.  199,  14.  218,  6. 
Reischach,  Conrad  von  — ,  888,  9;  23.  —  C.  von  — ,  wol 

derselbe  496 ,  23.  —  Der  von  — ,  402 ,  33.  —  Eberhart 

von  Rischach  184,  29.  —Eichel  von  Rischach  184,  80. 
Remchiogen  (in  Baden  bei  Wiiferdingen?),  Reinhard  von 

— ,  Vogt  zu  Obirndorff  (Oberndorf  an  der  Murg  o.  s.  ö. 

von  Rastatt?)  190,  16. 
Rente  (?)  s.  Reute. 

Rentzel  (Renczel),  Hans  379,  33.  388,  9. 
Resche,  Schultheiß  zuMonchberg  (wol  Mönchberg  in  Wir- 

temberg  s.  ö.  von  Herrenberg)  190,  36. 
Resingen  s.  Bickel. 
Reuss,  Reuß  s.  unter  Plauen. 
Reussenberg  s.  Rußenberg. 

Reute  (Reute?),  Glos,  Schultheiß  zu  Richenbnch  190,  5. 
Ueutlingen  15,  10;  14;  17.  29,  28.  30,  41«.  80,  46*.  108,  33. 

243,   21.  245,   22.  247,   19.  261,   5.  854,  11.  355,  11;  34^ 

356,  8.  357,  39.  402,  8.  —  Vgl.  Ungelter. 
Reymbotte,  Reynbod  s.  Reinbot. 
Reyseler,  Heincze,  Schultheiß  zu  Coppenheim  (Copperen- 

heim  zu  lesen?  wol  Kuppenheim  an  der  Murg  bei  Rn- 

statt)  191,  5. 
lUieims  473,  34*». 
Rhein,  Fürsten  264,  27.  404,  44*».   474,  19;  25.  495,  82.   — 

Die  drei  Fürsten  am  Rhein  und  ihre  Pförtner  403,  20  f. 
—  Ruthe  der  Rheinischen  Fürsten  404,  44*». 

—  Kurfürsten  XV— XVH.  XIX.  XX.  287,  28.  288,  3;  6;  17. 
368,  83.  415,  7.  416,  2;  37.  459,  14;  15.  470,  38^474,  22. 
476,  8.  —  Ruthe  derselben  405,  2.  474,  24. 

—  Land  XV.  282,  l.  885,  45«.  408,  21.  412,  40*»;  49*.  413, 
19.  415,  8.  416,  38.  425,28;  30.426,13.457,18. — Juden 

in  den  Rheingegenden  s.  unter  Juden. 

—  Landfriede  XIL  128,  82;  36.  129,  5  ff.;  44*.  130,  23  f.; 
49*>.  131,  11;  16;  47".  133,  18.139  —  14.5.156,  89.160, 
43^;  52«.  165,  18;  21;  40.  167,  27.  168,  31*;  86^  IT.;  46«; 
.'i3«.  170,  8.  171,  8;  54**»;  55*"  bis.  172,  14.  174,  2.  179, 
4  r.  183,  10.  184,  1.  185,  10;  39«  ff.  196,  2.  197,  2.  214— 
281.  234,  38*  ff.;  41*»  ff.  285,  89*»;  45*  bis;  48*.  240,  43*». 
.109,  41*».  388,  34.  389,  50K  >- Landvogt  desselben  8. 


Brbacb,  Schenk  Eberhard  Herr  zu  — .  —  Oberrheinischer 
Landfriede  s.  Elsaß  Landfriede. 

—  Städte ,  Stüdtebund  X.  XI  (auch  nt  2).  XII.  XIU.  1,  8 : 
22;  28^  2,  8.  8,  20  ff.;  49«.  4,  8;  9;  12.  5,  8V6,  2;  3. 
7,  1;  9.  8,  33.  10,  32;  40*.  12,  40.  13,  1;  25;  30;  45«.  14, 
11.  18,  14.  19,  85;  27;  29.  20,  31;  38;  47«.  21,  3;  5;  25. 
23,  37.  25,  82.  86,  3;  4.  88,  48*.  30,  38-;  88^  88,  33.  38, 
16  bis;  17.  39,  11;  14;  36;  40.  40,  28.  41,  18  ff.;  4GK  42, 
46«.  46,  8  ff.;  50«.  47,  8;  51-  ff.  48,  39";  45^;  48V  49, 
5;  48«.  50,  8;  10;  14;  21;  23;  38^;  43^  ff.  56,  39.  61,  38; 
40;  42.  68,  4.  70,  12;  35;  37.  71,  1;  8;  6.  81,  38;  34;  36. 
82,  1  ff.;  40*».  83,  38*  ff.;  48K  86,  84.  87,  14;  17;  19: 
ST«*;  48«.  90,  88;  47«.  91,  17;  45*».  98,  4;  89«;  82*;  33*; 
ifK  93,  2;  13;  41^  94,  22;  27.  95,  48**;  5U.  96,  1;  9: 
44*.  97,  11.  98,  26.  99,  23;  24.  100,  16;  44*.  101,  48*: 
48«*;  51«.  102,  47«;  51«.  103,  2.  109,  47".  110,  19;  29«. 
112,  14;  21.  114.  117,  17.  119,  2.  120,  1.  121,  14*;  15'. 
123,  23.  126,  21.  127.  128,  37.  129,  34.  131. 132.  133,  12; 
35*.  134,  13;  28  bis.  137.  138,  21;  28.  139,  2  ff.  140,  10 
ff.;  38*;  40*;  47fc;  52«.  141,  13  ff.;  43«;  44*.  142,  17;  20; 
SO;  49b.  143,  16*  ff.  144,  10  ff.;  44*  ff.  150,  23;  59*.  151, 
49*.  158,  18;  22;  45".  155,  7.  157,  58*.  164,  28;  44*.  168, 
43>.  180,  2;  3;  6.  196,  23;  26;  28.  197,  8  ff.  198,  24.  199, 
35*;  40*;  42".  200,  2;  3.  203,  36";  48*.  204,  7;  87".  205, 
7.  206,  7  bis;  40*;  42i>.  207,  26;    45"  ff.  209,  4;  85*.  210, 

32.  214,  5;  9;  17.  215,  81  ff.;  43**.  816,  38*;  42*.  217, 
7;  37*;  46*.  219,  34;  41*.  220,  3;  6;  18.  222,  S5*;  30*; 
47*.  283,  4G"  ff.  224,  23.  225,  7;  26*  biS;  33*;  50*.  226, 
38".  227,  16.  228,  4.  229,  17.  230,  IG.  831,  8;  5;  11;  89*; 
43*;  45*;  47*.  283,  41.  287,  29.  354,  2;  5;  87.  364,  4.  365, 

33.  866,  16.  368,  9.  392,  27.408,  21;  22.  419,  34;  3€. 
426,  25.  474,  18.  495,  35.  —  Niedere  Städte  226,  11 ;  47»; 
51*.  284,  18.  —  Bote  der  Rheinischen  Städte  210,  33;  35. 

—  Stände  144,  82;  36.  M5,  8;  10.  l.'^G,  20.  862,  7. 

Rieh,  Heinrich,  Ritter,  Bürgermeister  von  Basel  383,  34.. 
Richart,  Hans,  Schultheiß  zu  Elchenheim  (Elchesheim  n. 

von  Rastatt?)  191,  7. 
Richenbach  s.  Bilung  Porting  Reute. 
Richenstain  s.  Slain  von  Richenstain. 
Rickingen  (Rückingen  zw.  Hanau  und  Langenselbold  ?}, 

Helffrich  von  — ,  Burgmann  zu  Friedberg  194,  6. 
Riechter,  Peter,  zu  Kirne  (oder  Kirme?  schwerlich  Kuroe 

oder  Kinne;  wol  Kirn  an  der  Nahe  zw.  Birkenfeld  und 

Kreuznach)  194,  42. 
Riedenburg  (Rietenborg)  an  der  Altmühl  zw.  Regensburg 

und  Eichstädt  12,  4. 
Riesenberg,  Brenek  von  — ,  s.  Skal. 
Riesenburg,  Bores  (Börse,  Borso)  von  — ,3,  1. 14,  17. 19, 

7;  9;  12.  37,  88;  31.  —  Der  von  Rysenburg,  wol  Bores 

39,6.  —  Der  von  Riesenburg  (Risenb&rk,  Rysenberg), 

ohne  nähere  Bezeichnung  454,  26.  456,  ii. 
Rieß,  die  Gegend  um  Nördlingen  154,  24. 
Riet  s.  Hans. 
Rietesel,  Gilbert,  aus  Frankfurt  458,  33.  —  2ns  capitaneus 

446,  4.  —  Der  heubtmann ,  ohne  Namen ,  wol  derselbe 

457, 11. 
Ringingen,  Johann  von  — ,  s.  Denkendorf. 
Rischach  s.  unter  Reischach. 
Risenb&rk,  der  von  — ^  s.  unter  Riesenburg. 
RispüD,  Erwin  von  — ,  Truchseß  zu  Tranrebach  (Trarbach 

an  der  Mosel  s.  s.  w.  von  Zell?)  187,  4o. 
Rißgaflwe  s.  unter  Windeck. 

Rode  (wol  nicht  Bodo  zu  lesen).  Wickint  vom  — ,  191,  33. 
Rodenstein  (Rodinstein)  in  Hessen-Darmstadt  Prov.  SfAr- 

kenburg  bei  Fränkisch- Grumboch,  Johann  Herr  zu  — ^ 


Alfebetisches  Register  der  Orts-  und  Personen-Namen. 


538 


ISO,  6.  -*  Henchin  kemmerer  von  Rodenstein  288,  46K 
—  Vgl.  Kommerer. 

Rodis,  magister  — ,  414, 27.  (Ea  ist  wol  an  Rhodus  zu  den- 
ken und  gemeint  Richard  Caraccioli,  Prior  von  Capua, 
1381  von  P.  Urban  VI  an  Stelle  des  abgesetzten  schis- 
matischen Johann  Fernandez  von  Heredia  zum  Johan- 
uitergroßmeister  ernannt,  gest.  zu  Rom  1395  Mai  18.) 

Rdsslin,  der  mit  dem  — ,  402,  83. 

Röttingen  (Rotingen)  an  der  Tauber  s.  s.  w.  von  Ochsen - 
fürt  241,  26. 

Rom  Pabst  Bonifacius  VIII  1294—1808  :  874,  22. 

—  P.  Urban  VI  1878— 1S89  :  XV.  XIX.  34,  44«.  288,  25; 
40*.  417,  42. 

—  Gegenpabst  Clemens  VII 1378—1894 :  373,  48*.  4i7, 42. 

—  P.  Bonifacius  IX  1389—1404  :  XIX.  XX.  85,  41%  51-. 
288,  24;  27;  85;  88;  48*.  289,  85^  369,  14;  42^  370, '20. 
871,  27;  47i».  872,  44>>.  373,  46  ^  48«.  375,  22;  23;  45*. 
413,  40^».  417,  82;  35;  42;  48.  418,  1;  4;  9;  40«;  48*>.419, 
18.  421,86.  424,  17  ff.;  46>»;  48*  f.  459,  37".  461,  17;  20. 

473,  26;  29.  474,  29.  —  Seine  Gesandten  nach  Deutsch- 
land 461,  14;  19;  21.  —  Sein  Legat  247,  35. 

—  Gegenpabst  Benedict  XIII 1894,  gest.  1423  :  288,  27. 

424,  18. 

—  Stadt  25,  40«.  84,  45*.  288,  49*.  289,  2 ;  85>'.  870,  42*. 
•1!4,  27.  418,  5.  422,  4.  459,  15.  461,  11. 

—  -  Zug  XIX.  XX.  288.  289.  334 ,  44*.  869  —  376.  416 ,  9 ; 
4\*;  47*.  428,  8.  —  Vgl.  Italien. 

Romagna  (Romandlola)  428, 16.  429,  15. 

Romicher,  Heincze,  SchuItheilS  zu  Beinberg  (wol  B.  s.  ö. 

von  Neuenbürg  im  Wirtemb.  Schwarz  waldkreis)  190, 80. 
Romrod  (Romerod)  n.  w.  von  Fulda,  Gdnrad  von — ,  Mar- 

achalk  des  Abts  zu  Hirsfelden  (d.  i.  wol  Hersfeld)  193, 

34.  —  Friderich  von  — ,  s.  Fulda  Abt.  —  Vgl.  Rfiroerat. 
Ronberg  s.  unter  Plauen. 
Rooburk,  Ronnbnrg  s.  unter  Absberg. 
Ronneburg  s.  unter  Plauen. 
Ropoltstein  s.  Rappoltstein. 
Rorbach  189,  il. 
Rosenberg,  Amolt  von  — ,  187,  25.  —  Concz  von  — ,  248, 

15.  —  Conrad  von  — ,  Vizdnm,  (derselbe?)  186,  14.  — 

Gocze  von  — ,  189,  18.  —  Der  von  — ,  Vizduro,  (Conrad 

gemeint?)  244,  24. 
Rosenberg  (Rosemberg),  Heinrich  von  — ,  Oberstburggraf 

377,  4.  400 ,  1.  —  Der  von  — ,  wol  derselbe  2 ,  34.  405, 

18.  406,  3. 

Roshelm  im  Elsaß  bei  Oberehenhcim  69,  86*.  172,  li;  22. 

178,  16. 

Rost  marschalg  von  Waldeck  I88,  12. 
Rost,  Hermann,  Costor  zu  S.  Peter  auswendig  Mainz  und 
innerster  Rath  des  Erzb.  Adolf  I  von  Mainz  220 ,  46>». 

228,  26.  280,  22. 

Roste,  Wernher,  von  Alczey  (Alzei  zw.  Kreuznach  und 

Worms)  189,  80. 
Rot,  Hermann,  aus  Ulm  868,  5. 
Rotel  (d.  i.  Röthein),  Markgraf  Rudolf  von  — ,  s.  Baden- 

Ilachberg. 
Rotenberg  (n.  w.  von  Hersbruck),  die  Bnrgleute  zu  dem  — , 

und  ihre  Armenleute  zu  Mainfeit  (Groß-  und  Klein- 

Mainfeld  in  der  Oberpfalz  w.  n.  w.  von  Sulzbach)  146 , 

50"»  f. 
—  Pfleger  daselbst  s.  Hesse  und  Wolfsberg. 
Rotenburg  (d.  i.  wol  Rottenburg  in  Niederbaiern  n.  0.  von* 

Straubing)  28,  35.  —  Pfleger  daselbst  s.  Zehentner. 
Rotenburg  &n  der  Tauber  VIII— X.  XIV.  2,  2;  8.  7,  21 ;  2.'i. 

46,  81.  68-82.  71,  8;  11^.  72,  48i'.  74,  9;  46*.  81,  89.  82, 


7.  84,  23;  27;  82.  85,  1.  90,  2.  Ol,  16;  42«;  48*.  92,  24; 
88>>.  93,  21.  94,  26.  95,  80.  96,  12  f.;  44^;  46l>;  bOK  97, 
11;  14.  98,  37^  99,  24.  100,  16;  19.  101,  50*.  108,  25. 
105,  49*.  107,  15;  17;  40*  f.  108,  14.  110,  6.  111  —  114. 
116,  38*  ff.  117,  44^  126,  8.  184,  10.  185,  85.  186,  47*. 
188,  25;  88^ f.  156,  50*.  164,  19^.  181,  89k;  iiK  20I,  47^. 
209,  40*;  44*.  223,  88.  241,  13;  42*.  243,  17;  28;  42. 
245,  A.  247,  22.  257,  40*.  265,  2.  270,  80.  271,  22;  28. 
278,  42*.  279,  61*.  286,  10;  SS^]  41*.  308,  43*.  822,  15; 
22;  28;  82.  823,  48*.  325,  31;  32.  386,  8.  853,  37.  354,  9; 
14.  855,  14;  84>».  356,  1.  867,  8;  25.  381,  81;  50*>.  887, 
26.  888,  4.  402,  8.  408,  13.  468,  89*.  474,  4S>.  476,  17 ; 

88^  477,  34  f.  483, 18.  486, 16;  82.  —  Juden  daselbst  S. 

unter  Juden. 
Rotenfels  s.  Kempfe. 
Rotenhan,  die  vom  — ,  488,  46^. 
Rothenfels  s.  Kempfe. 
Rotingen  s.  Röttingen. 

Rotoler,  der  — ,  Diener  des  von  Abensberg  27,  86. 
Rottenburg  s.  Rotenburg. 
Rotweil  zw.  Hechingen  und  Villingen  6,  12.  20,  2.  26,  9. ' 

89,  3.  80,  46*.  107,  86.  108,  84.  110,  8.  147,  17;  19.  248, 
21.  245,  16.  247,  19.  248,  1.  260,  1.  261,  6.  280,  49*.  381 , 
2;  47*.  398,  8;  29*  ff.  894,  6.  897,  87.  898,  35*;  40*;  48". 
496,  81.  —  Das  Hofgericht  daselbst  260 ,  Ad^.  —Hof- 
richter s.  Sulz. 

Ruckelingen,  Rudolf  von  — ,  Schultheiß  zu  Gelnhausen 
188,  20. 

Rüde,  Diether,  Ritter  I88,  86.  —  Ebirhart  — ,  188,  40.  — 
Heinrich  — ,  der  alte  188,  89.  —  Heinrich  — ,  der  junge, 
Amtmann  zu  Wildenberg  (in  Unterfranken  s.  s.  w.  von 
Amorbach?)  und  zu  Ammerbach  (wol  Amorbach  s.  s.  w. 
von  Miltenberg)  I88,  10.  —  Raben  — ,  I88,  87.  —  Wi- 
precht  — ,  Amtmann  zu  Borgheim  (Burkheim  n.  von 
Breisach?)  188,  15. 

Rndensheim  (j.  Rüdingshain  in  der  Wetterau  n.  ö.  von 
Schotten?),  Hug  von  — ,  186,  22.  196,  22. 

Rückingen  s.  Rickingen. 

Rülin ,  Schultheiß  zu  Liebenczelle  (Liebenz^U  zw.  Pforz- 
heim und  Calw)  190,  23.  ^ 

R  Am  erat,  Fricze  191, 18.  —  Vgl.  Romrod. 

UAprechtsecke  s.  Kydenheim. 

Rüllingen  s.  Ungelter. 

Rnppertsecken  s.  Kydenheixn. 

Ruprechtstein  (Ruprehtstein),  Hof  und  Bergschloß  in  der 
Oberpfalz  n.  w.  von  Sulzbach  si,  89.  82,  6.  —  Vgl. 
Frewdenberger,  der  — . 

Rußenberg  (j.  Reussenberg  o.  n.  ö.  von  Gemünden)  487, 

47»». 

Ruting,  Henne,  Bote  der  Frankfurter  467,  86*. 

Rynach,  Rudolf  von  — ,  Sigelbewahrer   zu  Straßburg 

418,  28. 

Rynckemberg,  Claus,  aus  Speier  218,  7. 

Rysenberg,  Rysenburg,  der  von  — ,  s.  unter  Riesenburg. 

s. 

Sabaudie  comitatus  s.  Savoyen  Grafschaft. 

Sachsen,  Wettiner,  s.  Thüringen. 

Sachsen-Wittenberg  (Askanier)  Herzog  Rudolf  III  1388— 
1419  :  23,  16.  52,  45*.  58,  22;  46*.  440,  7.  —  Der  Herzog 
von  Sahssen,  ohne  Namen,  wol  derselbe  419,  33.  420, 
20.  —  Des  Herzogen  Rath  von  Sachsen  XVII.  496,  37. 

Sarching  (Serchingen,  Selchingen;  j.  Sarching  ö.  von 
Regensburg),  Gamerit  (Gamriet)  von  —,  aus  Regens- 
burg 29,  48^  81,  8.    118,  42.  114,  8.  115,  2;  10;  89. 


534 


Alf^etiscbes  .Register  der  Orts*  uod  Personea-Namen. 


198,  45«.  —  Gamerit,  ohne  Zunamen,  ebendaher,  (der- 
selbe?) 81S,  81.--  Gamrit,  ohne  Zunamen,  ebendaher, 
wol  sicher  derselbe  89,  84. 

Salcza  (?),  Herting  von  — ,  s.  Solcza. 

Saltzkeme,  Ulrich,  Burggraf  zu  Alczey  (Alzei  zw.  Kreuz- 
nach und  Worms)  189,  81. 

Salzburg  Erzbischof  Piligrim  H  von  Puchheim  1365— 
1396  :  IX.  1,  10.  3,  38.  10,  31;  39»»;  48-.  11,  1  ff.;  48*». 
13,  50*.  14,  5. 15,  49*.  16,  8.  17, 16.  19,  19  f.  88,  86.  38,  38. 
38-87.  35,  41«».  38,  88;  88.  89,  84;  87  ;  49»».  40,  1  ff.;  41*  ff. 
41,  4.  48,  31.  43,  18  ff.;  46«.  44,  88.  45,  38.  47,  47«.  68, 
88*.  69,  18;  15.  70,  38j  47*.  71,  1;  41*.  81,8.  85,  11;  18; 
13.  90,  88.  91,  18.  98,  10;  19;  46'.  96,  7;  45*.  108,  5;  9. 
109,  44^  111,  17;  83;  85.  118,  7.  115,  8.  116,  85.  117,  1. 
180,  6.  808,  33.  398,  5;  9.  —  Sein  Rath,  Ralhe  40,  6. 
81,  31.  118,  6.  114,  11.  115,  14.  —  Sein  Schreiber  19, 

81.  40,  18.  48,  87  biS;  89. 

—  Kapitel  Provinz  Still  ii,  43«.  34,  19.  378,  43«. 

—  Stadt  40,  31&.  96,  8. 

Sand-Michelssperk ,  der  Herr  von  — ,  s.  Uichelsperg. 

Sand-Truden  s.  Bumershoeyen. 

Sanecke ,  Johan  von  — ,  Hofmeister  Erzb.  Adolfs  I  von 

Mainz  888,  86.  —  Ohne  Angabe  des  Standes,  jedoch 

wol  derselbe  341,  34. 
Sankt-Gallen  15,  lO;  15;  17.  89,  88.  80,  41>.  80,  46*.  108, 

86.  188,  6. 
Sankt- Goar  (Sant-Gewere)  s.  Burgman. 
Sant-Uichelsberg  s.  Albe. 
Sarching  s.  Särching. 
Sardinien  Insel  370,  48b. 
Sassenhusen  (Sassinhusen),  Cristine  von  — ,  187, 16.  — 

Friderich  von  — ,  Ritter  464 ,  85.  —  Rudolf  von  — , 

SchultheilS  zu  FrankAirt  1376—1409  :  446,  3.  457,  ii. 

—  Rudolf  von  — ,  Ritter,  (derselbe?)  387.  —  Wolffvon 

— ,  Bruder  des  SchultheilSen  446,  8. 
Saßen,  Gocze  von  — ,  193,  84. 
Savoyen  Grafschaft  (Sabaudie  comitatus)  488,  19.  489, 

18.  488,  87. 

Sawnsheim  s.  Seinsheim. 

Sawr,  G.,  Cfesandter  des  Schwäbischen  Stüdtebundes  an 
K.  Wenzel  80,  88;  81;  48»».  81,  30.  118,  81.  118,   9;  18; 

19.  117,  5. 

Sayn  (Seine ,  Seyn)  6.  von  Neuwied ,   Graf  Johann  der 

ältere  194,  86. 195,  30. 
Schecken,  Heinrich  von  — ,  198,  48. 
Schaumberg,  die  von  — ,  483,  43»». 
Schawnberg  (Schawenberg,  Schowenburg),  die  von  — , 

898,  6;  9. 
Schedem  (doch  nicht  Sitten?  oder  Seckau?  Ghiemsee? 

doch  nicht  Sehen  (—  Brizen?),  der  Bischof  von  — , 

(ZVII.)  496, 19. 
Scheide  (wol  Schaidt  in  der  Rheinpfalz  s.  ö.  von  Berg- 
zabern) 174,  48. 
Schellenberg,  alle  von  — ,  316,  18.  —  Der  von  Schellem- 

berg  497, 1. 
Scheinberg  {j,  Schellenberg)  in  Oberfranken  w.  s.  w.  von 

Grafenberg  846,  87. 
Schelris,  Herman,  Vogt   zu   Seligenstadt  (n.  w.  von 

Aschaffenburg)  384,  85.  836,  l ;  17;  83.  337.  338,  8;  9. 

866,  3. 
Scheltborne  s.  Goppe. 
Schencwalt  (?)  s.  Schentwalt. 
Schenk  Conrad  der  elter  195,  i8. 

—  Ebirhard  der  junge  195, 19. 
Schenk,  Prik  866,  4. 


Schenk,  Ludwig  (wol  der  Söldnermeister  Nürnbergs  im 
Städtekrieg,  s.  St.  Chr.  i,  186, 18)  845, 18. 

Schenk  von  Erbach  s.  Erbach. 

Schenk  Eberhard  von  Flflglingen  (zwei  Burgruinen  in 
Mittelfranken  w.  s.  w.  von  Ellingen  bei  Weimersbeim) 

497,  9. 

Schenk  von  Geyrn,  Herr  H.  — ,  387,  33. 

Schenk  von  Limpurg  s.  Limpurg. 

Schenklengsfeld  s.  Lengesfelt. 

Schentwalt  (Schencwalt?  Scheue walt?  Scheut walt?), 
Heinrich  von  — ,  Ritter  198,  i. 

Schepfer,  Stefilein,  Bote  der  Regensburger  818,  i.  — 
Bloß  Stefilein,  ohne  Zunamen,  ebendaher  und  in  glei- 
cher Eigenschaft,  wol  derselbe  818, 19;  35. 

Scherer,  Peter,  aus  Augsburg  36i,  88  bis;  85;  87;  44*;47K 
368,  18;  451»;  61>.  401,  84. 

Scherweiler  (Scherwiler,  Scherwilre)  im  Unterelsaß  n.  w. 
von  Schlettstadt  488, 13. 

Schetzel,  Heinrich,  von  Lorch ,  früher  Burggraf  zu  Gre- 
fenberg  I88,  46. 

Schencwalt  (?),  Schentwalt  (?)  s.  Schentwalt. 

Schikenberger,  der  — ,  aus  Regensburg  89, 17. 

Schilder,  Henne,  aus  Frankfurt  364,  8. 

Schilteken  (Schiltikin;  j.  Schiltigheim  n.  von  Straßburg), 
Martin  von  — ,  383,  48^.  409,  9;  4ll>;  46*.  418,  45*.  414, 

38*.  —  Martlnus,  ohne  Weiteres,  wol  derselbe  4i4,  9. 
Schleglergesellschaft  XV.  I6I,  46K  868,  451».  884,  irff.; 

40«;  48«.  385,  18  ff.;  46^;  51«.  408,  39. 
Schleifj-as  s.  Sleifk>aß. 
Schlesien  (Slesie),  Herzog  Bokko,  Hofricbter  K.  Wenzels 

330,  48i. 
Schlesien,  Oberschlesien  (Plasten),  Herzog  Przemyslav 

(Primislau,  Primißlaw)  I  von  Taschen  (Teschin,  Tesch- 

sin)  1358—1400,  gest.   1410  :  69,  88.    104,  9  ff.  106,  6. 

117,  9.  118,  19.  196,  14.  808,  88.  840,  11.  898,  88.  385, 

16.  468,  89^.  —  Der  Herzog  von  Tütschin,  wol  derselbe, 
wenn  auch  irrthümlich ,  gemeint  (vgl.  St.  Chr.  4,  »B 

Dt  8)  378,  80. 

Schleswig  (Siesewig)  Bischof  Johannes  III  Scboneleue 

1878—1481  :  498,  11. 

Schlettstadt  (Sleczstat,  Slitzstad)  189,  6;  87. 149,  88^.  I68, 

80.  170,  84.  178,  9;  14;  88.  178,  16.  801,  9.  818,  9.  881, 
16*.   884,  6.  408,  38.  468,  44«.  459,  81.  470,  11.  475,  6. 

488.  495,  86.  496,  34.  —  Juden  daselbst  s.  unter  Juden. 
Schlitz  (Slicz) ,  Heinrich  von  — ,  genannt  Görz  (Gericz) 

198,6. 
Schlüchtern  (Sluthern)  s.  s.  w.  von  Fulda,  Abt  Wilhelm 

194,  33.  —  Sein  Amtmann  s.  Kaczenbis.  —  Vgl.  Herte 

von  Sintern. 
Schönberg  (Schonberg,  Schonnberg)  in  Mittelfranken  s. 

ö.  von  Lauf  184,  li^;  14>»;  49^. 
Schönemburg,  der  von  --,  497, 17. 
Schunnperg  (d.  i.  wol  Schönberg  in  der  Oberpfalz  9,  ö. 

von  Regenstauf)  818,  80.   . 
Schönsteiner,  Linhart  und  Steffen  die  — ,  87,  88.  88, 6.  81, 

7.  (Schönstein  in  Niederbaiern  Ldg.  Mitterfels.) 
Schdnwaldt  Herr  — ,  848,  7. 
Scholle,  Cfincze,  Schultheiß  zu  Etlingen  (Ettlingen  s.  von 

Karlsruhe)  189,  86. 
Schonberg  s. Schönberg. 
Schonberg,  Schultheiß  daselbst  s.  Smid. 
Schonenberg,  Johann  von  — ,  196,  6. 
Schongau  in  Oberbaiern  w.  s.  w.  von  Weilbeim  si ,  86. 

38,  41^.. 

Schonnberg  s.  Schönberg. 


AllUbetisches  Register  der  Orts-  und  Personen-Namen. 


535 


Schopp,  Hainrich,  K.  Wenzels  Hofimeister  409,  89.  410, 

S5. 
Schopper,  Cristan,  aus  Nürnberg  851,  85.  852,  i. 
Schoppflloch,  Andres  der  — ,  wol  aus  Augsburg  862,  4. 

—  Unser  (d.  i.  Augsburgs)  soldener  der  Scboppfflocher, 

wol  derselbe  862,  ii. 
Scbowenburg  s.  Schawnberg. 
Scbrag,  OUTman  185,  7. 
Schreiber  (scriptores),  ohne  nähere  Bezeichnung  18,  18. 

862,  6. 
Schrek,  Eberhard  96,  25. 
Schflcze,  Heinrich  192,  27. 
SchAler,  Dietherlln,  SchultheilS  zu  Usingen  (am  Usbach 

n.  n.  ö.  von  Wiesbaden)  190,  42. 
Schuler,  Hans,  geschworner  Münzbrenner  in  Nürnberg 

802,  18;  25.  808,  14. 
Schultheiß  s.  Zorn. 
Schumpeler,  Diele,  Amtmann  zu  Wickenrode  (zw.  Kassel 

und  Groß- Alm erode?)  195,  l. 
Schustel  aus  Augsburg  18,  48^ 
Schwabach  (Swabach)  s.  s.  w.  von  Nürnberg  404,  18. 
Schwaben  Land  18,  25;  29.  49,  2.  51,  85^  108,  89^  228, 

2.  277,  1.  282,  1;  28.  283,  82.  284,  87.  285,  2.  812,  1;  2. 

814,  21;   47>.  821,  50«.  828,   84l>;   53i'.  340,  45^  852,  16. 

885,  44«.  404,  43«.  408,  20.  —  Juden  in  Schwaben  s. 

unter  Juden. 

—  Landfriede  128,  SS,  129,  17  ff.;  45«.  130,  2;  4;  21;  47«; 
49«.  188,  16.  147.  148.  149,  8  ff.;  89«;  52-.  156,  89.  165, 
18;  21;  40.  170,  8.  182,  20.  184,  12;  89«  ff.  197,  2.  199, 
39l>.  205,  7  f.  206,  6.  207,  27;  42«;  45«  ff.  208,  50<1>.  209, 
34«.  233,  42*;  46*.  234,  47^  288,  44«.  247,  47^  255,  12; 
46l>;  48«  f.;  50^;  52«.  266,  8.  257,  1;  18;  36«.  260,  2.  264, 
25.  265,  8.  266,  1;  2;  4.  271,  14.  279,  8.  285,  11.  286, 
38b.  309,  80.  816,  13.  358,  17;  18.  359,  7;  36^  860,  11; 
44^  362,  7.  404,  6;  41b;  45«.  —  Hauptmann  des  Land- 
friedens 859,  8.  Vgl.  Oettingen  Graf  Friderich.  ~  Schrei- 
ber des  Landfrledens  256,  28.  —  Städte  desselben  s. 
unter  Schwaben  Stüdte. 

—  Landvogtei  385,  5.  886,  31.  428,  27.  429,  28.  481,  17; 
22.  432,  28.  —  Landvogt  885,  8.  Vgl.  Swinar.  >- Unter- 
landvogt s.  Losinger. 

—  Städte,  Städtebund  Vni— XIV.  1,  9;  22;  28^;  83^.  2,  3; 
9;  26.  8,  22  ff.;  50*.  4.  5.  6,  4;  6;  46'*;  48*;  50*.  7,  2  ; 
10;  32«;  34«.  8,5;  83;  34.  9,  29.  10,  41";  50*.  11,48«.  12, 
38;  89;  41;  43.  13,  6  ff.;  26;  31;  33;  36*;  46«;  49«.  14. 
15,  12.  17,  25.  18.  19,  16;  18;  22;  31;  32.  20,  5;  7;  25  ;  33. 
21,  25.  22,  25.  28,  6;  7;  18.  25,  25;  27;  29;  37*.  28,  48«- 
29,  89;  40.  30, 31«;  51«.  82,  82;  87; 47*.  33— 87.  38, 16  bis; 
22;  28;  40«.  89,  8  ff.;  40;  45*.  40,  15;  22;  24;  26;  84*; 
55«.  41.  42,  6  ff.;  42*.  48,  1;  28;  83*  ff.;  88*;  49*;  60*. 
44,  1  ff.;  85«.  45,  1  bis;  21;  26;  26;  82;  36;  47«.  46.  47,  3; 
23;  41«;  43«;  46«.  48,  8  ff.;  50*  ff.  49,  6;  87.  60,  10;  14; 
38*.  68,  11;  20';  22  f.  69,  1;  9  f.;  12.  70,  10;  22;  49*.  71, 
1;  29;  89«.  72—76.  78—82.  81,  41«;  51«.  82,  25.  83,  19; 
21;  89«  ff.  84,  8.  85,  15;  18;  19';  23;  49«.  87,  17.  90,  1; 
6;  40«;  45«.  91,  12;  17;  89'*;  40*;  48*;  45*.  92,  37'.  98, 
19;  40«*;  49«.  94,  22.  95,  46*;  49-.  96,  8;  4;  48*.  97,  11. 
98,  82.  99,  6;  23;  24.  100,  16;  46'.  101,  45«;  47«.  104, 
8ff.  106,  5;  48';  43*  bis.  107,  15;  89';  40*;  46*.  108, 
39*;  42«.  109,  16;  45*;  47*.  110,  fö;  24';  27«.  111  —  118. 
111,  34*.  118,  48*.  114,  8;  82«.  115,  8.  116,  7;  29*;  48*. 
117,  87«.  118,  8;  9.  119,  2;  28;  28.  121,  14*;  15'.  122, 
18*;  84*;  45'.  123,  9*;  10«;  28;  29*.  125,  10;  41«;  47«. 
126,  20.  127.  129,  28.  181.  182.  138,  35«;  39*  f.  184,  18; 
28  bis.  187.  188,  12;  16;  20;  46«.  140,  26.  141,  86;  43^\ 


45*.  145,   46.   146,  7;   29;    31.147.148,   1  ff.;  46*;  47«. 

149,  1  ff.;  84*;  88';  50«.  150,  39'.  152,  86.  153,  1;  8;  6; 
9;  22;  25;  35;  42*.  154,  5.  164,  28;  48*.  180,  3.  196,  88; 
26;  28.  197,  8  ff.;  48«.  198,  24;  25.  199,  36*.  200,  2.  201, 
43'.  203,  36';  48'.  204,  7.  205,  7  f.;  40*.  206,  6.  207,  26; 
41';  45«  ff.  208,  50**.  209,  4;  26;  36'.  210,  41"*;  48*.  211, 
47*.  218,  25;  29;  82.  214,  12.  215,  21  ff.  217,  46*.  222, 
28*;  43«.  226,  35«.  231,  45'.  289,  40';  45'.  241, 1 ;  15.  242, 
81.  244,  1.  245,  44'.  246,  32«;  39«.  247,  47' ff.  248,  24; 
41*  f.;  47*.  258,  18.  260,  51'.  271,  17;  23;  25.  272,  6. 
273,  28.  274,  42.  277,  40.  280,  6;  7.  281,  1;  l9.  282,  14; 
19;  44*.  286,  38*.  307,  3;  42*;  43*;  46*.  808,  .7;  18.  309, 
30.  810,  47'.  821,  2.  653,  34;  39.  854,  38.  865,  22.  358, 
18;  19;  22;  27;  84;  48*;  45*;  49'.  369,  7  ff.;  86*.  860, 
2  ff.;  45*.  361.  362,  31.  868,  9.  401,  24;  28;  80.402.408, 
17;  18.  458,  16;  17;  20.  463,  2.  473,  2.  —  Städte  in 
Ober-  und  Nieder-Schwaben  86,  24.  117,  38*.  187, 10. 

150,  23.  165,  7.  180,  2.  245,  36.  407,  16  f.  —  Obere 
Städte  in  Schwaben  209,  80.  210,  8.  —  Söldner  der 
obern  Städte  in  Schw.  110, 2.— Bote,  Boten  der  Schwab. 
Städte  107,  47*.  109,  21  ff.  110,  4;  10;  12.  209,  80.  810, 
5;  21 ;  23.  —  Gesandter  an  K.  Wenzel  s.  Sawr.  —  Rei- 
tender Knecht  109,  di.  110,  1.  210,  l;  10;  18.  —  Wirth 
der  Schwab.  Bundesstüdte  zu  Eger  s.  unter  Eger. 

Schwanberg  (Swamberg,  Swanberg,  Swanberk,  Swannen- 
berck,  Swannenberg),  ScbloDruine  n.  w.  von  Pilsen  886, 

6.  411,  1;  44«.  414,  12.  426,  32«.  —Die  VOn  — ,  411,  7; 
49'.  412,  21.  414,  7.  —  Der  von  — ,  412,  18;  39«.  413, 
16.  454,  26.  455,  5. 

Schwartzenberg  s.  Schwarzburg. 

Schwarzach  s.  Sladt-Sch warzach. 

Schwarzburg  (Swarczburg,  Swartzburg,  Swartzenburg, 
Swartzpurg,  Swarzburg,  Schwartzenberg),  Graf  Gerhard 
8.  Wirzburg  Bischof.  —  Graf  Günther  247,  13.  856,  81. 
857,  21.  452,  1.  —  Graf  Heinrich  856, 81.  452,  i.  —  Graf 
Johann  II 1356—1407,  Obermann  des  Meißnischen  Land- 
friedens 232,  37.  —  Graf  Johann,  ohne  nähere  Bezeich- 
nung 452, 1.  —  Zwei  von  — ,  495,  34.  —  Der  von  — , 
401,  9.— Hieber  gehört  vielleicht  auch:  Günther,  Graf, 
w.  m.  s.  —  Scbwarzburger  Pfennige  276,  52'. 

Schv/arzenberg(Swartzenberg),  Herr  Ulrich  von— ,  203,36*. 

Scbwarzwald  (das  gebyrge)  170,  4. 

Schweden  Königreich  (Swecie  regnum)  481,  20. 

Schweinfurt  am  Main  85,  2.  99,  16;  17.  108,  17.  133,8. 
136,  47'.  138,  24.  181,  39*;  41*.  209,  41';  44«.  243,  21; 
42.  245,  30.  246,  22.  248,  18.  279,  51«.  285,  10.  808,  43«. 
322,  15;  35.  828,  87*.  846,  45*.  865,  12;  34*.  866,  4;  87. 
357,  8;  28.  381,  31;  50*.  887,  27.  888,  5.  408,  14.  476, 
17;  18;  88*.  488,  25.486,16;  83.  491,  80.  496,  21 ;  42. 
—  Juden  daselbst  s.  unter  Juden. 

Schweiz  42,  6  bis.  —  Juden  in  der  Schweiz  s.  unter  Juden. 

Schwinar  s.  Swinar. 

Scriptores  s.  Schreiber. 

Sehen  (—  Brizen)  (?)  s.  Schedem. 

Seckau  (?)  s.  Schedem. 

Seckendorff,  Herr  Burkhart  von  — ,  gesessen  zu  Franken- 
berg 242,  14. 

See,  Städte  um  den  — ,  s.  Bodensee. 

Seftild  aus  Augsburg  90^  4. 

Seine  s.  Sayn. 

Seinsheim  (Sawnsheim)in  Mittelfranken  n.  von  Uffenheim, 
Erkinger,  Hans,  Heinrich  und  Wilhelm,  Grafen  von  — , 
487,  41'  f.  (S.  616  ist  auf  der  ersten  Spalte  die  Zeile  37 
von  oben,  wo  ein  Hans  Erkinger  fälschlich  als  geson- 
derte Person  angenommen  wurde,  zu  streichen.) 


536 


Alfabetisches  Regisler  der  Orts-  und  Personen-Namen. 


Selchingen  s.  Sürching. 

Seligenstadt  (Selistad)  s.  Folrad  und  Scheins. 

Selz,  Nbfl.  des  Rheins  170,  2;  8.  174,  5. 

Selz  im  Elsaß  n.  w.  von  Rastatt  i3i ,  7.  168,  20. 170,  84. 

172,  9;  14;  22.  178,  16. 
Sender,  F.,  Bote  der  Nürnberger  404,  21. 
Senman  (Seuman?),  Heinrich,  von  Kenneckeim  188, 17. 
Serchingen  s.  Särching. 
Sesslach  (Sesselach)  in  Oberfranken  s.  w.  von  Koburg 

493,  85. 
Seuman  (?)  s.  Senman. 
Sew,  Städte  um  den  — ,  s.  Bodensee. 
Seyn  s.  Sayn. 
Sieilien  Königreich  (regnum  Trinacrie)  370,  42^.  428,  17. 

429,  16. 

Sickingen,  Eberhart  von  — ,  Amtmann  zu  Driefels  (Trifeis 
in  der  Rheiapfalz  bei  Annweiler)  186,  12.  —  Hanne- 
man (Hamman)  von  — ,  Vizdum  Pfalzgr.  Ruprechts  II 
zur  Nuwenstad  (d.  i.  wol  Neustadt  a.  d.  Haardt)  389,  22. 
391,  27.  392,  2.  488,  28.  —  Hanneman  von  — ,  Vogt  zu 
Laudinburg  (Ladenburg  am  Neckar?),  doch  wol  der- 
selbe 186,  3.  —  Swiker  von  — ,  Vogt  zu  Germersheim 
(in  der  Rheinpfalz)  186,  8. 

Sigel,  Hans,  Bote  der'Nürnberger  353,  33. 

Sigiobst,  Graf  (von  Leuchtenberg?)  213,  10. 

Sigismundus,  K.  Wenzels  subcamerarius  450,  19.498,  82. 
(Es  ist  wol  der  Palacky  8,  a,  82  genannte  Sigmund 
Huler,  Landesunterkämmerer  in  Böhmen.) 

Simon  Cramaudus  s.  Alexandrien  Patriarch. 

Sinder  (?)  s.  Snider. 

Sittawer,  Thomas,  Kämmerer  der  Stadt  Regensburg  211, 
7  ff.  212,  21.  218,  5. 

Sitten  (?)  s.  Schedem. 

Skal,  Brzenik  vom  —,406, 17.  (Es  ist  wol  Brenek  von  Rie- 
senberg auf  Skala  im  Prachiner  Kreis,  Hoflehnrichter, 
s.  Palacky  8,  a,  96  und  116  nt.  182.) 

Sieb  8.  Zieh. 

Sleifraß,  Wiczeli98, 14.  (Schleifiras  ist  eine  Wetterauische 
Familie,  s.  Landau ,  Beschreibung  des  Gaues  Wettereiba 

204.) 

Siesewig  s.  Schleswig. 

Slibacb,  Herr  Hans  von  — ,  362,  8. 

Slicz  s.  SchliU. 

SUczenrade,  G5nrad  192, 18. 

SliUstad  8.  SchletUtadt. 

Slutern,  Horte  von  — ,  s.  Herte. 

Sluthem  s.  Schlüchtern. 

Smid,  Heinrich,  Schultheiß  zu  Schonberg  191,  4. 

Smit,  Hans,  genannt  Offenloch,  Schultheiß  zu  Henenberg 
(nicht  ganz  mit  Sicherheit  als  Henneberg  s.  s.  w.  von 
Meiningen  zu  erklären,  wie  oben  S.  520  geschehen,  wo 
es  außerdem  eingeklammert  Henenberg  statt  Hennen- 
berg heißen  muß)  190,  82. 

Sneberg,  Herman  von  — ,  192,  38. 

Snider  (Sinder?),  BArkard,  Schultheiß  zu  Stetigen  190,  6. 

Sobernheim ,  Matthias ,  oberster  Schreiber  Pfalzgr.  Rup- 
rechts H  416,  29;  31.  419,  26.  422,  43.  423,  87;  48*. 
488,  80. 

Solcza  (wol  nicht  Salcza  zu  lesen),  Herting  von  — ,  192, 30. 

Soldener,  Friderich  188,  80. 

Solms  n.  von  Wetzlar,  Graf  Johann  der  alte  (Johann  II 
Springsleben  1372—1405?)  2i9, 41*;  45*.  —  Graf  Johann, 
ohne  nähere  Bezeichnung  189,  15.  194,  19.  225,  32«.  — 
Graf  Otto  (I  von  Braunfels  1349—1409)  452,  8.  —  Vgl. 
■Sulms. 


Solre,  Glas,  Vogt  zu  Abenheim,  unter  den  Amtleuten  der 

von  Veldenz  195,  9. 
Som erlade,  Heincze  189,  11. 
Sotern ,  Ebirhart  von  — ,  187,  4. 
Sp&nlin,  Hans,  von  Wile  (d.  i.  Weil  der  SUdt)  207,  S9^. 
Sp&t  aus  Augsburg  362,  84.  868,  4.  497,  27. 
Spala,  Symon  von  — ,  191,  25. 
Spanhain,  Spanheim  s.  Sponhelm. 
Sparwaßer,  Apel  192,  10. 

—  Bartholomeus  192,  9. 

Spatzinger,  Wernher,  aus  Straßburg  416,  29.  419,  46^. 
Speier  Bischof  Adolf  I  1871— IS8I  (1890)  s.  Mainz  Erzbi- 
schof. 

—  B.  Nicolaus  I  aus  Wiesbaden  188I— 1896  :  187,  45. 
401,  7. 

—  B.  Rhaban  Frhr.  von  Helmstädt  1396—1488 :  (XVII.) 
451,  28.  474,  19.  495,  85.  496,  14. 

—  Stift  58,  48.  68,  87.  67,  2.  169,  41.  —  Amtmann  des 
Stifts  s.  unter  Gemmingen. 

—  Stadt  Vni.  X.  XIL  XIV.  1,  26.  2,  2;  87^.  5,  13;  44>.  6. 
7,  2;  18.  10,  42*.  18,  44«.  14—25.  19,28.20,  SS;  88;  4 7*. 
21,  3.  28,  85;  42.  24.  25,  16;  28;  88^  26,  31>.  28,  47*. 
30,  S2>;  43*;  47b;  60*.  88,  3;  88«.  45,  17;  24;  28;  46"^. 
46,  7  ff.;  49*;  52«.  48,  47^  50,  23;  38;  51*»  ff.  54,  9.  59, 
13;  17.  64,  9;  49^  65,  2;  26.  66,  5;  87.  68,  1.  70,  27.  75, 
46>.  92,  80^.  101,  47^  109,  48".  117,  48K  126,  15.  137, 
9;  11;  20.  189.  140,  39>.  142,  28;  29;  80;  50K  148,  i; 
18«  ff.  151,  41fc.  152,  3  f.;  12;  41^  158,  12. 154,  48«.  168, 
5;  8;  19;  3V>  bis.  170,  38.  172,  9.  199,  15.  208,  10.  204, 
6  bis;  86b;  37«;  42b;  44«.  205,  89*;  45*.  214,  16.  218,  6. 
219,  23  f.  222,  1;  14*  ff.;  87^;  51^  225,  7 ;  27>  ff.  230,  2S; 
46'.  231,  43".  277,  46''.  889,  39.  461,  10.  496,  35.  —  Die 
Schreiber  der  Stadt  226,  27. 

Spiegelberg,  CAncze  von  — ,  194,  28. 

Spies  (Spyeße),  Schloßruine  in  Oberfranken  ö.  von  Grä- 
fenberg487,  l;  86«;  48b.  493,  7.  495,  28. 

Spieß  (Spies,  Spiess),  Dietrich,  Dienstmann  des  Burggra- 
fen Friderich  V  von  Nürnberg  210,  4;  11 ;  12;  44";  47*. 

Spüre,  Heilman  von  —,  aus  Frankfurt  446,  4. 

—  Henselyn  (Henseln)  von  — ,  ebendaher  214,  ii;  14. 
Sponheim  (Spanhain,  Spanhelm),  Graf  Godefrit  187,  7.  — 

Graf  Heinrich  185,  82.  194,  8.  196,  21.  —  Graf  Johann 
der  ältere  (d.  i.  wol  Johann  III  der  Blinde  18S2— 1399) 
186,  41.  —  Graf  Johann  der  jüngere  od.  junge  (d.  i. 
wol  Johann^  IV,  Sohn  Gf.  Johanna  UI,  1859—1418)  69, 

24.  70,  80;  86.  72,  81.  81,  86.  88,  47'.  91,  13.  94,  25.  95, 
47*.  100,  88.  101,  87.  102,  84;  45';  46".  104,  9  ff.  106,  6. 

119,  89.  315,  80.  —  Graf  Johann,  Kanzler  K.  Wenzels, 
(derselbe?)  92,  39";  46";  50".  Vgl.  Luxemburg  K.  Wen- 
zels Kanzler.  —  Graf  Johann  V  (Johan  gref  Johans  sun 
des  Jungen)  1387—1487 :  815,  16.  —  Graf  Johann,  ohne 
nähere  Bez.  2,  84.  14, 17.  19.  37,  28;  81. 194,  10  (hier 
wol  sicher  Joh.  d.  ä.).  855,  2.  356,  9.  —  Graf  Simon  zo 
Spanheim  und  zu  Vianden  I88,  85.— Graf  Simon,  ohne 
den  Beisatz  Vianden  194,  9  (wol  sicher  derselbe).  452, 
2.  —  Der  von  — ,  41,  88.  96,  1.  862,  7. 

Stadt -Schwarzach  (Schwartzach)  ö.  von  Wirzburg  477, 
16;  17;  19  f. 

Stein  von  Glingenstain  (Klingenstein  u.  ö.  von  Blaubeu* 
ren  7),  Ch&nrat  vom  —,  184,  81.  —  Vgl.  Klingenstein. 

Stein  von  Richenstain  (wol  Reichenstein  in  Wirtemberg 
am  Lauterthal  w.  s.  w.  von  Ehingen),  Wals  vom  —  , 
185,  6. 

Staioach  s.  Steinach. 

Stalberg  über  Bacherach  s.  unter  Waldeck.    . 


Albbetiscbes  Register  der  Orts-  und  Personen-Namen. 


537 


Stalhofen  s.  Zoller. 

Starhemberg,  Gnndakkar  (Gundacker)  VII  (1390— 1418) 

und  Kaspar  I  (1S90— 1418)  von  — ,  Brüder  897,  43^; 

44«.  —  Die  Herren  von  — ,  (die  Starchenberger)  377,  8. 

395,  47>.  397,  23;  25. 

Starkenburg  (Starckenberg,  Starckinberg)  s.  Beihein  und 

Graachlock. 
Starzhauser,  der  — ,  Diener  Hzg.  Stefans  II  von  Baiem- 

Ingolstadt  28,  lO.  31,  9.  (Starzhausen  in  Oberbaiern  n. 

n.  ö.  von  Pfaffenhofen.) 
StawlTer,  der  — ,  des  Herzogen  von  Baiern  Rath  357,  81. 
Stayn  s.  Steine. 

Steffan ,  Herr  — ,  kamerer  s.  Martinic. 
SteflQein  s.  Schepfer. 
Stein  s.  Hilpoltstein. 
Stein  (an  Groß-  und  Klein -Steinfeld  in  der  Rheinpfalz  n. 

ö.  von  Weißenburg  zu  denken?)  174,  42. 
Stein ,  die  vom  — ,  483,  44^. 
Stein,  Brenner  vom  —,  Ritter  189,  26. 
—  Johan  vom  — ,  Ritter  194,  39. 
Steinach  (Stainach),  Ritter  Hans  von  — ,  Bürgermeister 

von  Regensburg  26,  25.  27,  2;  44«.  30,  18.  81,  3.  113, 

42.  114,  3.  115,  2;  39«.  136,  41b.  198,  1;  41^  211,  16.  — 

Seine  Hausfrau  26,  25.  27,  8.  30,  18.  —  Vgl.  Frauen- 
berger,  der  — ,  und  Regensburg  Meister  (Bürger- 
meister). 

Steine  (Stayn),  Glas  (Clays)  vom  —,  Kümmerer  und  Dom- 
herr KU  Mainz  341,  38.  842,  1.  496,  24. 

Steinbach  s.  Weiß. 

Steinecke  s.  Urbach. 

Steinfurt,  Gilbrecht  von  —,  Ritter  s.  unter  Low  von 
Steinfurt. 

Steinrficke,  Otte  193,  22. 

Steinsperg  s.  M&nich. 

SterflTades,  Berchtold  von  — ,  192,  ii. 

Stetigen  s.  Snider. 

Stewßlingen ,  Herr  Eber,  von  — ,  387,  82. 

Stille,  Johann  von  ~,  Ritter,  aus  Straßburg  196,  6.  199, 
13.  217,  20. 

Stirnat  s.  Janowicz. 

Stockheim  s.  Fuchs. 

Stdcklin,  Schütze  der  Augsburger  401,  30. 

StoUhofen  s.  Zoiler. 

Stouff  (Donaustauf  bei  Regensburg?)  28,  7. 

Straßburg  Bischof  Friderich  II  Graf  von  Blankenheim 
1375—1393,  dann  Bischof  von  Utrecht  als  Friderich  III 
1393  —  1423  :  131,  14.  168,  16.  170,  5;  81.  172,  8;  13. 
191,  13.  231,  40^  344,  17;  SS^;  39«;  41«. 

—  B.  Burchardn  Graf  von  Lützelstein  1393,  resign.  1394, 
gest.  1451  :  391,  19;  26. 

—  B.  Wilhelm  II  von  Diest  (Dyst)  1394—1439  :  172,  40. 

173,  15;  21;  80.  344,  32^.  391,  19;  26.  411,  17.  480,  39. 
481,  1;  3;  4. 

—  Bisthum  Stift  344,  16.  891,  19. 

—  Stodt  XV.  XVr.  13,  44*.  51,  50«.  69,  85«.  78,  38.92,  28«; 
80»»;  47«;  49«.  101,  46>».  109,  21;  47«.  129,  9;  45*.  131, 
9. 184,  7.  137,  32.  188,  22.  189,  4;  37.  140,  38^;  50K  141, 
39.  142,  4;  7.  148,  5S\  151,  25.  152,  12.  165,  46«.  168, 
18;  BiK  170,  83.  172,  9;  14;  28  bis;  37;  43;  51^178, 
18;  22;  26;  31.  175,  4;  36.  176,  8.  196,  6.  199,  13;  84*. 
201,  8.  203,  36l>.  204,  6;  8;  84l>  f.;  42«;  44l>  f.;  46*.  205, 
42*.  209,  17.  215,  48>.  217,  3;  6;  47*.  218,  83«;  41«;  44*f. 
222,  15«;  34»»;  54«.  225,  6;  40«  ff.  226,  52«  ff.  231,  39»»  f.; 
42«.  234,  37«;  89»»;  45^  264,  6.  284,  6.  288,  19.  358,  38". 
368,  6 ;  47*.  869, 44*»».  381,  39^.  383, 1;  50*  ff.  386,  5;  9.  889, 

Deutsche  Relohitft^s-Akten  II. 


11.  891,  18;  27;  29.  395,  6.  398,  14;  42b;  i%b,  399,  u.  400, 
29.  401,  1.  404,  85»»;  37*;  39*.  406,  35.  408, 1.  409,  9;  42»» 
47*.  410,  19.  411,  8;  16;  18;  24;  30;  44*;  48^;  49«;  50»» 
412,  5;  18;  21;  38*;  42*;  48*.  413,  1;  34.  414,  7;  14 
16;  85*.  416,  30.  426,  12;  32*.  427,.  30*;  82*;  39*;  42*^ 
48»».  45 1\  10.  454,  7.  455,  46^  459,  80.  462,  11  ff.  470,  2 

'  471,  1;  20;  40»»;   44*.  472,   1;  24*.  473,  18;  38»».  474,   11 

18;  30;  44*;  52*.  475,  3;  41*.  477,  41.  478,   22.  479,   2 

84»»;  41>.  480,  24.  495,  2 ;  42»»;  47>>.  —  Ausbürger,  Erbe 

bürger,  Pfalbürger  141.  2X5,  50*.  217,  6;  45*.  218,  38* 

226,  29.  —  Schreiber  140,  52*.  226,  25. 
Straßler ,  Glas ,  von  Eichrich,  Truchseß  daselbst  und  zu 

Traurebach  (Trarbach  an  der  Mosel  s.  s.  w.  von  Zell?) 

187,  38. 
Straubing  136,  7.  211,  24;  26;  38.  212,  5;  14;  28. 
Strauzz,  Guntz,  von  Morkelsheim  242, 19. 
Streckewasam,  Amtmann  zu  H&sen  (Hausach  an  der  Kin- 

zig?)  194,  43. 
Streiff,  Hennel ,  von  Lawdemburg ,  gesessen  zu  Greiffen- 

stein,  Schlegler  384,  32.  385,  23. 
Stmad  s.  Janowicz. 
Stromer  (Stromeir),  Ulman,  aus  Nürnberg  96,  5.  28e,  37*. 

351,  24;  45.  411,  18;  31;  43»».  418,  36*. 
Strümpell  Herr  — ,  Ritter  195,  16. 
Stumpf,  Herr  Burchart  354,  36. 
Styber,  Hans  134,  52*.  135,  37*. 
Stymacz,  Styrnat  s.  Janowicz. 
Sftchensyn,  Sprecher  und  Herold  K.  Wenzels  365,  35. 
Sulms(Solms?Sulz?),  Graf  Rudolf  von  — ,  247,16. 
Sulz  (Sulcze)  im  Elsaß  zw.  Hagenau  und  Weißenburg 

170,  2;  3. 
Sulz  am  Neckar,  Graf  Rudolf  von  — ,  Hofrichter  zu  Rotweil 

319,  13.  —  Sein  gleichnamiger  Vater  319,  14.  —  Graf 

Rudolf  von  — ,  ohne  nähere  Bezeichnung  496,  36.  — 

Vgl.  Sulms. 
Sulzbach  (Sultzpach)  in  der  Oberpfalz  n.  w.  von  Amberg 

12,  3.  44,  8.  84,  9;  18.  89,  21;  22;  47*j  49*.  246,26.  356, 
88.  —  Der  Landrichter  daselbst  496,  41.  —  Der  Land- 
schreiber daselbst  496,  41.  —  Der  Vizdum  daselbst  248, 
8.  Vgl.  Waldau. 

Sulzbürg  (Sultzburg)  s.  s.  w.  von  Neumarkt  44,  9. 

Surwylie,  Thomas  XVIU.  XIX. 

Susanna,  die  Bademagd  425, 16. 

Swabach  s.  Schwabach. 

Swamberg,  Swanberg,  Swanberk,  Swannenberck,  Swan- 
nenberg  s.  Schwanberg. 

Swarcza,  Jerla  von  — ,  192,  21. 

Swarczburg  s.  Schwarzburg. 

Swarczheincze,  Schultheiß  zu  Maisch  (wol  M.  zw.  Dur- 
lach  und  Baden)  190,  2. 

Swartz,  Henrich,  von  Eger  365,  41*. 

Swartzburg  s.  Schwarzburg. 

Swartzenberg  s.  Schwarzen berg. 

Swartzenburg,  Swartzpurg,  Swarzburg  s.  Schwarzburg. 

Swebischen-Halle  s.  Hall. 

Swebischwerde  s.  Donauwörth. 

Swecie  regnum  s.  Schweden  Königreich. 

Sweinheim,  Dietze  von  — ,  187,  9. 

—  Volcze  von  — ,  189,  29. 

Swendeman  187,  27. 

Swinar  (Schwinar,  Swynam),  Boriboy  (Boricziboy,  Bflrzo- 
boy,  Burschebo,  Bursybw,  Vorsawe,  Worsywoy)  von 
— ,  königl.  Pfleger  zu  Auerbach  (in  der  Oberpfalz  n. 
n.  w.  von  Sulzbach),  Hauptmann  (oberster  Pfleger)  in 
Baiem  und  Landvogt  in  Schwaben  und  Elsaß  XVI.  2, 

68 


538 


Alfobetisches  Register  der  Orts-  und  Personen-Namen. 


Si.  10,  88«».  40,  iOkj  44^;  4»*.  116,  «1;  88;  SO^j  4U.  178, 
1;  0.  281,  14.  286,  16.  S37,  17.  848,  86.  244,  14;  84.  848, 
4.  264,  17;  89.  885,  45«.  886,  41»»;  44»».  890,  81«;  40«;  44*. 
294,  87.  815,  17.  817,  80;  88.  818,  14;  85;  44>».  880,  89. 
.381,  35;  AlK  888,  46*.  885,  29.  886,  47.  SSO,  18;  48»; 
44I».  881,  58*.  888,  88.  888,  6.  838,  41.  839,  41.  343,  18. 
347,  85.  348,  8.  349,  88.  858,  4;  44*.  354,  7 ;  88 ;  44^  855, 
23;  86;  31;  48>».  356,  84.  357,  17.  861,  83;  88;  31;  48''. 
362,  3  ff.;  89»»;  43-;  48»».  366,  7  ff.;  47»».  869,  4.  877,  87. 
378,  38;  42«.  383,  88.  387,  18.  401,  89;  80;  81.  409,  6; 
13;  15.  404,  35«;  47^  406,  88.406,  40*.  407,  15.  408. 
410.  5;  34  ff.  418,  19.  414,  10.  491,  81 ;  83;  48>.  488,  15. 
424,  8.  486,  41«.  487,  M*.  488,  50*.  450,  1.  454,  7.  456, 
13.  458,  5.  463,  40'.  470,  6.  483,  47".  486,  41»>.  495,  18. 

497,  38.  —  Seine  Frau  365,  88.  496,  88.  —  Diener  und 

Bolschaft  368,  9.  Vgl.  Czidler.  —  Seine  Pfeifer  366,  18. 

—  Sein  Schreiber  368,  6. 
Syghart,  Hans,  Bote  der  Nürnberger  857,  7. 
Symon,  Amtmann  zu  Ebirbach  (Eberbach  am  Neckar  n.ö. 

von  Heidelberg?)  187,  83. 
—  Schultheil^  zu  Corsseln  I86,  89. 
Symont,  Vogt  zu  Isenheim,  unter  den  Amtleuten  der  von 

Veldenz  195, 11. 
Syn,  S&chen,  (Dativ),  wol  besser  SAchensyn,  w.  m.  s. 

T  vgl.  D. 

Tachau  s.  Hainrich. 

T&czlein  s.  unter  Tetzel. 

Taflla,  Heinrich  von  — ,  198,  89. 

Tainhuser,  der  — ,  868,  8. 

Talheim  (Thalheim  in  Mittclfranken  8.  ö.  von  Hersbruck?) 
246,  28. 

Talheim,  Raven  von  — ,  196,  88. 

Tanner,  Lucz  185,  1.  —  Der  Tanner,  Diener  des  von  Oet- 
tingen  125,  16;  47>.  810,  15. 

Tanustein  (Thannstein  in  der  Oberpfalz  n.  ö.  von  Neun- 
burg vor'm  Wald?)  8 10,  80;  88.  8I8,  88.—  Vgl.  Zenger. 

Tauberbischofsheim  819,  48*. 

Tauchaw  s.  Hainrich. 

Tauß  (Dauß,  Tawst)  in  Böhmen  s.  s.  w.  von  Teinitz  8,  85; 
44>»;  46»»;  58«.  6,  80;  83;  88.  10,  88*.  18,  5;  18.  406,  8. 
414,  5. 

Teck  (Degk),  Herzog  Friderich  IV  1858—1390  :  844,  38. 
847,  11.  —  Wol  Herzog  Friderich  V  1890—1411  :  857, 

38. 

Tervisina  marchia  s.  Treviso  Mark. 

Tesche,  Ilian  von  der  — ,  von  Köln  888,  I8. 

Teschen  (Teschin,  Teschsin),  Herzog  von  — ,  s.  Schlesien, 

Ober  — . 
Tetzel  (Teczel),  Jobs,  der  ultere,  aus  Nürnberg  855,  6.  — 

Jobs  Tetzel,  ohne  nähere  Bez.,  ebendaher  6, 15;  80. 

18,  80  ff.;  48*.  80,  11;  48V  88,  47*.  89.  45,  1 ;  85.  118,  86. 
199,  1.  818,  36.  846,  85;  88.  851,  85;  45.  857,  5.  858,  5; 

6.  404.  405,  8.  488, 18.  457,  88.  —  Taczlein,  ebendaher, 

wol  Jobs  Tetzel  gemeint  811,  18. 
Thoberhos,  Thobrochos  s.  unter  Waldau. 
Thomas,  Bote  der  Nürnberger  96,  8. 
Thüngen  (Tungen)  in  Unterfranken  an  der  Werra  0.  s.  ö. 

von  Karlstadt,  Diecz  von  — ,  404,  85. 
Thüringen  (Durgen),  Landgrafen  zu  —  und  Harkgrafen 

zu  MeilSen  (Wettiner)  50,  8. 196,  80.  864,  83.  808,  si ; 

36*.  860,  85*;  87*.  404, 88*.  496,  83.  —  Des  von  Meichsen 

Rath  818,  7.  —  Balthasar  (Walthesar),  Sohn  Frid.  U  des 

Ernsthaften,  in  Thüringen  1849—1406  :  888,  36.  883, 


41*.  488,  44«;  65«.  —  Friderich  H  der  Ernsthafte  1884— 
1849  :  850,  58«.  —  Friderich  IH  der  Strenge,  Sohn  Pri- 
derichs'II  und  Bruder  Balthasars,  in  Meißen  Landsberg 
und  im  Qsterland  1349—1381  :  849,  81.  856,  45«.  — 
Friderich  IV  der  Einfältige,  Sohn  Balthasars,  1406— 
1440  :  483,  45«.  —  Friderich  (IV)  I  der  Streitbare,  Sohn 
Friderichs  HI,  in  Meiüen  1381—1488,  Kurfürst  von 
Sachsen  1488  —  1488  :  885,  9.  897,  13.  303,  31;  86*.  886, 
11.  846,  46*.  849,  81;  87*;  48«;  49*  f.  356,  19.  451,  36. 

—  Des  jungen  Markgrafen  (d.  i.  wol  Friderichs  (IV)  I 
des  Streitbaren)  Schreiber  196,  88.  —  Georg  (Jurg), 
Sohn  Friderichs  III  und  Bruder  Friderichs  (IV)  I,  in  Ko- 
bürg  1381-1403  :  835,  10.  897,  13.  308,  81;  86*.  886, 
11.  346,  46*.  349,  38;  37*;  48«;  49*  f.  451,  86.  —  Katha- 
rina, Gemahlin  Friderichs  III,  geb.  Gräfin  von  Henne- 
berg 886,  10  (im  Text  lin.  3i  wol  irrthümlich  Margare- 
the  genannt).  349,  30.  —  Die  alte  margrafln  von  Meich- 
sen, dieselbe  356, 16;  46*.- Ludwig,  Sohn  Friderichs II 
und  Bruder  Balthasars  und  Friderichs  III  s.  Mainz  Erz- 
bischof. —  Wilhelm  I  (der  älteste)  der  Einäugige,  Sohn 
Friderichs  II  und  Bruder  Balthasars,  Friderichs  III  und 
Ludwigs,  in  Ober-MeilSen  1349—1407  :  XVI.  XVII.  832, 
36.  488, 18  ff.;  44*;  47«.  449,  1.  454,  9  f.  456,  8;  41*;  50*. 

—  Wilhelm  II  (der  junge)  der  Reiche,  Sohn  Friderichs 
ni  und  Bruder  Friderichs  (IV)  I  und  Georgs,  in  Alten- 
burg  1898-1485  :  166,  83.  835,  10.  897,  18.  386,  11. 
846,  46*.  849,  88.  850,  37*;  48«;  49*  f.  —  Wilhelm,  ohOB 
nähere  Bezeichnung  180,  41*.  368,  40*.  877,  6.  980,  39. 
387,  18.  497,  5. 

—  Land  835, 10;  48*.  888,  8.  883,  50*.  884,  1 ;  4.  —  Juden 
in  Thüringen  s.  unter  Juden. 

—  Landfriede  188,  38.  189,  17.  I8O,  7;  9.  156,  89.166, 
19;  81;  40.  170,  9. 

Thürikein  s.  Türkhoim. 

Thyedat,  Peter  von  — ,  Schultheiß  zu  Kolmar  833,  46*. 

Tiem  s.  End. 

Tittmonning  (Dytmaringen ,  Tytmaryngen)  in  Oberbaiem 

8.  s.  w.  von  Burghauseu  84,  88;  87.  85,  7.  48,  45*. 
108,  9. 

ToUinger,  der  — ,  aus  Regensburg  88,  30.  90,  86;  84.  91, 

9.  —  408,  11  (ebendaher?). 

Toppler,  Heinrich,  aus  Rotenburg  a.  T.  49,  81. 138,  85; 

43*.  865,  88.  888,  81. 
Traurebach  (Trarbach  an  der  Mosel  s.  s.  w.  von  Zell?), 

Herman  von  — ,  Bürgermeister  zu  Traurebach  187,  42. 

—  Vgl.  Rispe  und  Straßler. 

Treviso  Mark  (marchia  Tervisina)  428, 17.  489,  16. 
Trier  Erzbischof  86,  10.  54,  is.  69,  17.  —  Vgl.  Rhein  Für- 
sten ,  Kurfürsten. 

—  Erzbischof  Kuno  (Coene)  II  von  Falkenstein  1868— 
1888:  88,  17.  85,  11.  306,  15.  485,  83;  86    486,  38*. 

—  Erzbischof  Werner  von  Falkenstein  1388— 1 41 8  :  133, 
85.  168,  7;  9;  88*;  43*;  51«  f.  188,  81;  33. 195,  86. 196, 18. 
808,  88.  877,  80.  806,  7;  48*.  307,  36';  41«.  845, 11.  864,  9. 
867,  86.  888,  89.  890,  6.  401,  6;  86*.  418,  80;  49*.  419,  6; 
89.  480,  14.  486,  18;  36*.  439,  88.  440,  19.  441,  28.  442, 
10.448,  11;  39«.  444,  6.  445,  88.  447,  3;  88.  448,  18.  461, 
87.  468,  80.  463,  36*;  88*;  43*.  454,  8.  464,  26.  465,  1; 
11.  469,  30.  478,  6.  —  Sein  Rath,  Räthe  854,  8;  86.  355, 
41*.  888,  17;  43*.  —Zwei  Ritter  desselben  868,  87*. 

—  Provinz  Stift  188,  87.  871,  50*.  461,  81. 

—  Stadt  807,  41«.  —  Juden  daselbst  s.  Meule. 

.-  Währung  807,  46«.  —  Trier'sche  Groschen  307,  34>; 
86*.  —  Tr.  Petersgroschen  807,  88*;  86*;  88*;  48«;  46«. 

—  Tr.  Schillinge  807,  84*;  86*;  87*;  48*. 


Alfabetisches  Register  der  Orts-  und  Personen-Namen. 


539 


Trifels  6.  unter  Sickingen. 

Trinacrie  regnum  s.  Sicilien  Königreich. 

Tropea  (an   der  Westküste  Galabriens)   Bischof  Payo, 

pübstl.  Nuntius  871,  47^  372,  48>;  49>. 
Troppau  (Tropa,  Tropaw),  Herzog  Hans  von  — ,  Oberst- 

bofimeister  K.  Wenzels  454,  25;  29;  31.  455,  5.  456,  10. 

Vg).  Luxemburg  K.  Wenzels  Hofmeister. 
Truchseßen,  die  — ,  483,  45^. 
Trugsess,  Andres,  Rath  K.  Wenzels  347,  49^. 
TrütUngen,  Wirch  von  — ,  184,  24. 
TAnnfelt,  Herr  Her.  von  — ,  247,  29. 
—  Herr  Otte  von  —,  245,  il. 
Türken  416,  22;  23. 
Türkheim   (Duringheim ,  Thürikein)  im  Elsaß  an  der 

Focht  w.  von  Kolmar  69,  37«.  131,  7.  172,  14;  22.  173, 

16. 

Tütschin,  der   Herzog   von   — ,    s.   unter  Schlesien, 

Ober  — . 
Tunau,  Probst  Ulrich  auf—,  (Regensburg)  198,  45'. 
Tungen  s.  Thüngen. 

Tuscia  428,  16.  429,  15.  431,  22. 

Twingenberg  s.  Zwingenberg. 
Tynkelsp&hels.  Dinkelsbühl. 
Tytmaryngen  s.  Tiltmonning. 


ü. 

übaldinus  aus  Florenz,  decretorum  doctor,  päbstl.  Nun- 
tius und  GoUector  869,  14.  370,  19;  42*  ff.  871,  27;  29. 
375,  22. 

Uchusen ,  Ditze  von  — ,  Amtmann  zu  Ballenburg  und  zu 

Nagelspurg  188,  16. 
Udenheim,  Dyele  von  — ,  Ritter  189,  22. 
—  Peter  von  — ,  Edelknecht  189,  25. 
Ueberlingen  am  Bodensee  80,  46>.  108,  23.  133,  6.  261,  5. 

496,  30;  31. 

Uelin  aus  Augsburg  361,  25. 
Ueßwilre  s.  Reinbolt. 
Uffsezz  8.  Aufseß. 

Ulm  X.  6,  12.  14,  22.  18,  33;  41.  19,  44^  20,  2.  22,  51«.  26, 
9;   18;  34>;  36*.  39,  3.  41,  10.  43,  39^;  40«.  44,  9.  45,  1 
21.  48,  3;  8;  14.  49,  20.  68,  11 ;  22.  69,  1.  70,  22.  71,  1 
451».  80,  46*.  81,  89.  82,  7.  83,  5;   30.  84,  1.  85,  17;   19 
23;  49«.  88,  10.  90,  2;  40*.  91,  12;  29;  40>>;  42l>;  46i».  92 
38>>.  95,  1.  96,  8;  4;  11;  43«.  97,  II.  99,  9;  24;  41^  100 
16.  101,  24;  50".  107,  35;  89l>.  108,  40«.  109,  5.  110,  2 
6;  26*.  119,  25.  125,  16;  17.  129.  130,  3.  147,   16.   153 
24;  25;  27.  154,  5;  l^,  165,  5.  205,  46«.  210,  8  ff.;  42* 
213,  25.  239,  42- ;  43^.  241,   1.  243,   21.  244,   7;  9.  245 
17;  34.  247,  U*"',  45«.  248,  14.  250,  46^.  253,  18.  254,  5 
8;  49>.  255,  47^.  259,  7;  34.  260,  1.  261,  3.  262,  40.  266 
1.  270,  17.  271,  14;  18  ff.  273,  42«.   278.  279,   1  ff.;  44^ 
281,  10  ff.;  3Si>;  48^;  51*.  282,  16;  44*.  293,  44^.  311,  8 
45^;  47^  316,  14;  48^  9I8,  14;  44*;   46^;  48^.  319,   1 
12;  45«.  322,  53*.  353,  30.  354,  12.  355,  10;  26;  S4l>.  356 
8.  867,  35.  858,  21.359—361.  362,  23;  34.363,  4;  5.381 
2;  47*.  387,  29.  393,  3;  29*  ff.  394,  6.  397,  37.  398,   84^ 
35«;  40«;  43«;  50*.  401,  27;  30.  402,  1;  7.  451,  11.  — 
Juden  in  Ulm  s.  Jücklin  und  unter  Juden.  —  Der  Schrei- 
ber 255,  47^  —  Der  Stadtschreiber  81,  27.  110,  7. 11s, 
34.  125,  19.  138,  40*.  210,  20.  244,  6.  359,  31.  363,  2.  — 

Städte  viertel  der  von  Ulm  1O8,  2;  43^  109,.,40*. 
ülner,  Anshelm  188,  42. 
Ulrich  Probst  s.  Tunau. 
Ungarn  (Pannonia)  König  Sigmund  s.  unter  Luxemburg. 


Ungarn  Und  406,  48«.  415,  85«.  4i6,  21.  41 7,  2;  6.  431, 
20.  459,  3. 

Ungelter,  Claus,  von  Rütlingen  (d.  i.  Reutlingen?)  i85,  9. 

Unser  Frauen  Brüder  (ohne  Zweifel  der  Carmeliterorden 
gemeint),  der  Provincial  zu  — ,  888,  22. 

Unser  frafln  perk  s.  Marienberg. 

Urbaqh,  Fritz  von —,  gesessen  zu  Steinecke,  Schlegler 
384,  33.  385,  23. 

Usingen  s.  Schöler. 

Ußiken  s.  Grunberg. 

ütenheim  (j.  Philippsburg  im  Groüherzogthum  Baden  s. 
von  Speier)  VHL  XIL  137,  20;  26.  139,  1  ff.;  45^.  140, 
1  ff.;  87*.  141,  1  ff.;  43«.  142,  18  ff.;  38-.  143,  4;  18«.  144, 
28.  203,  11.  214,  16.  217,  5;  40*.  218,  12.  226,  40»;  42*. 
230,  23.  231,  87«. 

Utrecht  Bischof  Arnold  II  Graf  von  Hörn  1S71»1878,  dann 

Bischof  von  Lüttich  1378  —  1389  :  344,  39^ 

—  Bischof  Friderich  III  Graf  von  Blankenheim  1393—1423 
s.  Straßburg  Bischof  Fndericb  II. 

—  Bisthum  344,  43«. 

—  Stadt  344,  42». 

V  vgl.  F. 

Vach  zw.  Hersfeld  und  Salzungen  138, 18. 193,  26. 
Valczner,  Herdegen,  Reichsmünzmeister  in  Nürnberg 

XIV.  274,  20.  276,  20  f.  294,  29.  295,  25. 

—  Peter  496,  38. 

Vallombrosa  (Vallis  umbrosa)  in  den  Apenninen  unweit 

Florenz,  der  Orden  von  — ,  874,  32. 
Vechenbach  s.  Fechenbach. 
Veczer,  Hans,  Sohn  Wilhelms  des  Veczers  186,  8. 
Veldenz  (Feldenczen),  Graf  Friderich  zu  — ,  187,  6.  194, 

12.  438,  10;  13.  — Graf  Heinrich  ZU — ,  I86,  26.194, 

14.  —  Amtleute  der  von  Veldenz  195,  6— 15.  —  Vgl. 
Glas  und  Heinrichin. 

Vend,  Johann,  aus  Augsburg  359.  862,  29;  32. 

Venedig  Doge  Antonius  Venerio  283,  38.  286,  22.  352, 

15.  353,  1. 

—  Stadt  und  Gebiet  XIU.  286,  15  ff.  362,  14;  17.  353, 
1;  3;  7.^ 

Venningen  (Venigen,  Venygen),  Albrecht  von —,  187, 
14.  —  Hans  von  — ,  189,  28.  —  Sifrid  von  — ,  s.  unter 
Deutschorden.  —  Jobann  Venninger,  falsch  statt  Sifrid 
9.  ebendaselbst. 

Vianden  s.  unter  Sponheim. 

Vienne  874,  2;  4;  47«. 

Vilibachin,  die  — ,  s.  unter  Eilerbach. 

Vilmar,  Winther  von  — ,  364,  37.  —  Vgl  Wilmar. 

Virnkans  (Virnkaus?),  Hans  242,  22. 

Vischlin,  S.,  von  Wirzburg  243,  23. 

Vogesen  (das  gebyrge)  170,  4. 

Vogtland  285,  9. 

Vogtlander,  der  — ,  Rath  Hzg.  Johanns  von  Görlitz  382, 

8.  Soo,  2. 

Voigt,  Horte,  wol  aus  Frankfurt  364,  40>». 

Volachnito  (?)  s.  Wlachnico. 

Vonschik  s.  Wistritz. 

Vorcheim  s.  Forchheim. 

Vorsawe  s.  Swinar. 

Vorster,  F.,  Bote  der  Nürnberger  244,  16. 

Vortzsche,  die  — ,  233,  42». 

Vose,  Schultheiß  zu  BAchelspach  (Büchelbach  in  Baden 

bei  Bühl?)  190,  24. 
Vser  8.  Wser. 


540 


Alfobetisches  Register  der  Orts-  und  Personen-Namen. 


w. 


Wachenheitn  s.  Meckinheim. 

Wahinger  (Wähinger),  der  — ,  wol  aus  Konstanz  109, 

24;  27. 
Wald  s.  Böhmerwald. 
Waldaffen  (j.  Ober-  und  Nieder- Walluf  am  Bbeiu  o.  n.  ö. 

von  Eltvilie)  234,  32^. 
Waldau  (Waldaw)  in  der  Oberpfalz  bei  Yohenstrauß, 

Thobrochos  von — ,  (Doberhos,  Thoberhos  der  Walda- 

wer),  Vizdum  Hzg.  Fridericbs  von  Baiern-Landshut  zu 

Sulzbach  (in  der  Oberpfalz  n.  w.  von  Amberg)  27, 

29;  llK 
Waldeck  s.  Rost. 
Waldeck  (Waldecke,  Waldegk,  Waldegke),  Graf  Adolf  III 

von  — ,  in  Landau  1397—1481  :  419,  2.  444,  20;  28.446, 

31.  447,  12. 

Waldeck  (Waldecke),  Johann  Böse  von  ->,  Ritter  438, 
28.  —  Wilhelm  von  — ,  Burggraf  zu  Stalberg  über 
Bacherach  438 ,  28.  —  Wilhelm  von  — ,  ohne  nähere 
Bezeichnung,  (derselbe?)  341,  36. 

Waldecker,  der  — ,  Vizdum  Hzg.  Friderichs  von  Baiern- 
Landshut  34,  10. 

Waldhausen  s.  Walthfisen. 

Walen,  Welschland ,  fremde  Gesellschaft  daher  367,  43. 

Walluf,  Ober-  und  I^ieder-,  s.  Waldaffen. 

Walpertsweiler,  Walprechtswilre  s.  GAtbrQt. 

W^alram,  Meister  — ,  von  Wlrzburg  387,  89. 

Waise,  Friderich  von  — ,  Hofmeister  Hzg.  Leopolds  IV 
von  Oesterreich  396,  29. 

Walstat,  Hartmann  von  — ,  336,  45*. 

Walthfisen  (Waldhausen,  Burgruine  in  Wirtembergan  der 
Rems.  o.  s.  ö.  von  Schorndorf?),  Ch&ncz  von  — ,  und 
seine  Schwester  185,  4. 

Waltkirch,  Egghart  von  — ,  184,  27. 

Wambolt,  Ebirhard  195,  17. 

Wangen  zw.  Tettnang  und  Isny  80,  46*.  108,  28. 138,  lO. 
261,  4. 

Warman,  Cuncze,  Schultheiß  zu  Offenheim  190,  9. 

Wartter,  Hans,  Diener  der  Herzoge  von  Baiern  27,  27. 

Wasam,  Strecke,  wol  besser  Streckewasam,  w.  m.  s. 

Weczflar  s.  Wetzlar. 

Weddereybe  s.  Wetterau. 

Weichering  (Weilhering,  Weyherlngen,  Wihering)  in 
Schwaben  o.  s.  ö.  von  Neuburg  26,  26,  27,  6;  46*. 

30,  19. 

Weiden  (Weyden,  Widen)  in  der  Oberpfalz  n.  ö.  von 
Amberg  XI.  146,  31;  33.  246,  86.  246,  15;  40*.  496,  35. 
497,  3. 

Weie,  Glas,  centerer  zu  Eichnich  187,  4i. 

Weil  (Wyle)  oder  Weil  der  Stadt  zw.  Leonberg  und  Kalw 
28,  50«.  80,  46".  108,  35.  133,  20.  188,  10;  35«.  185, 
46*  fr.  194,  24;  37.  243,  20.  248,  16.  261,  5.  285,  11.  809, 
SO;  45*.  820,  49l>.  354,  11.  451,  12.  496,  43.  —  Juden 
daselbst  s.  unter  Juden. 

Weilheim  (Wilhein)in  Oberbaiern  s.vom  Ammersee  80,4. 

Weilhering  s.  Weichering. 

Weinsberg  in  Wirtemberg  o.  n.  ö.  von  Heilbronn  109, 
39*.  181,  13.  243,  18.  248,  12.  261,  6.  496,  43. 

Weinsberg  (Weinsperg,  Winsperg),  Engelhard  von  — , 
(d.  i.  wol  Engelhard  IX  1367— 1413),  Landvogt  Hzg. 
Albrechts  III  von  Oesterreich  369,  29.  —  Engelhard  von 
— ,  ohne  Standesangabe,  sicher  derselbe  186,  16.  — 
Konrad  von  — ,  (d.  1.  wol  Konrad  XIII 1897—1448)  483, 
47*.  486,  41^ 


Weise  von  Furbach  (cod.  einmal  auch  Fueriach;j.  Fauer- 
bach  in  der  Wetterau),  Gilbrecht,  Burggraf  zu  Bone- 
mese  (Bonamös  a.  d.  Nidda  bei  Homburg)  834,  82.  835, 
20.  837,  21;  24.  338,  6;  8.364,  83 ;  45^.  —  Gilbrecfat, 
BurgmauD  zu  Friedberg,  (derselbe?)  194, 3. — Herman, 
Burgmann  zu  Friedberg  198,  87.  —  Zu  dieser  Familie 
der  Weise  von  Furbach  scheinen  doch  auch  zu  gehören: 
Ebirhard  W^eise,  Burgmann  zu  Friedberg  194,  5  — , 
Gilbrecht  Weise,  (vielleicht  identisch  mit  dem  oben 
genannten  Burggrafen?)  285, 42^  335,  37*.  864,  18;  24: 
86.  865,  8.  —  Herman  Weise,  bfimeister  zu  Friedberg 
198,  46. 

Weissemburg,  Hinaczko  von  — ,  s.  unter  Duben. 

Weissenberger,  C.,  Bote  der  Nürnberger  244,  13.  —  Vgl. 
Weissenburger. 

Weissenburg  s.  Duben. 

Weissenburger,  Conrad,  Bote  der  Nürnberger  96,  i.  — 
Vgl.  Weissenberger. 

Weissendorf  (Weyssendorf)  an  der  SeebacU  in  Oberfran- 
ken zw.  Herzogenaurach  und  Höchstädt  487,  87*. 

Weiß,  Hans,  Schultheiß  zu  Steinbach  (wol  St.  n.  n.  ö.  von 
Bühl)  189,  36. 

Weißenburg  (Weissemburg,  Wlssemberg,  Wissemburg, 
Wißenburg,  Wißenburgh)  im  Elsaß  an  der  Lauter  69, 
86".  81,  20.  108,  8;  48>;  45*;  48*.  110,  12.  189,  5;  37. 
142,  38^;  52*.  151,  25.  152,  12.  168,  SO.  170,  34.  172,  9; 
14;  42.  173,  17.  174,  42.  201,  9.218,  8.  222,  15*.  451, 
10.  —  Abt  Hugo  daselbst  172,  40.  —  Vogt  s.  unter  Wi- 
ckersheim. 

W^eißenburg  (Weissemburg,  Weissenberg,  Weizzburg, 
Weizzenburg,  W^eyssenburg,  Wißenburg,  W^yzzenburg) 
zw.  Nördlingen  und  Neumarkt  XL  12,  6.  108,  48^  183, 
2.  136,  4.  137,  15;  24.  188,  28.  140,  15;  26.  166,  26. 
181,  14;  43>>.  182,  2;  48«.  197,  47«.  198,  2;  84*;  SSK  199, 
SO.  202,  85.  209,  41«;  44*.  212,  85.  248,  82.  245,  35.  246, 

19.  248,  2.  279,  41^.  285,  10;  84l>;  42*.  322,  16;  85.  823, 
44*.  S5S,  80;  38.  854,  20.  355,  15;  29;  84^  856,  86.  357, 
11;  27.  881,  81;  60^.  887,  28.  888,  8.  402,  8.  408,  13. 
483,  24;  51*.  486,  16;  82;  UK  488,  89.492,  11. —  Juden 

daselbst  s.  unter  Juden. 
Woitenmül  (Weytmule,  Witenmülen),  Martin  von  der  — , 
414,  85*.  —  Stislaw  von  der  — ,  Landvogt  im  Elsaß  172, 
41  (hier  Dietrich).  178,  48.  281,  43^  —  Herr  Dyßlaw  von 
der  — ,  ohne  nähere  Bezeichnung,  wol  derselbe  356, 
25.  —  Herrn  Tißlabs  Sohn  von  der  W.  248,  lO.  — 
Wlachnico  von  der  — ,  oberster  Schreiber  K.  W^enzels 
232,  84.  236,  16.  288,  12.  240,  40.  289,  82*.  292,  88.  814, 

20.  815,  15.  817,  81.  820,  40.  828,  16.  825,  7.  826,  8.  839, 

42.  851 ,  5.  407,  89.  (Vielleicht  identisch  mit  ihm  ist : 
Wlachnico  (Volachnito?),  Unterkanzler  K.  Wenzels, 
8.  Wlachnico ) 
^Weizzenberger,  Ulrich,  Landrichter  857,  84. 

Wellwart,  Uolrich  von  — ,  185,  8.  —  Der  von  Wellewart 
359,  9. 

Wel&chland  s.  Walen. 

Wenceslaus  patriarcha  Antiochenus  (Anteochenus,  An- 
thiocenus),  Kanzler  K.  Wenzels,  (heißt  urspr.  Wenzel 
Kralik  von  Burenic  und  ist  zuvor  Wysehrader  Dekan) 
844,  18.  479,  17.488,  6.495,  12.  YgL  Luxemburg  K. 
Wenzels  Kanzler. 

—  de  Olomuncz  (aL  Olomündt)  817,  so.  820,  89.  827,  30. 

407,  89. 

Werde  s.  Donauwörth. 

Werdenberg  (Werdemberg)  im  Kanton  St.  Gallen  unweit 
Vaduz,  Graf  Hans  von  — ,  496,  27.  —  Graf  Heinrich , 


Alfitbetisches  Register  der  Orts-  und  Personen-Nomen. 


541 


ohne  Zunamen  I    wol  sicher   von  Werdenberg  107» 

Wernher,  Hans,  Schultheis  zu  Obirndorff  (Oberndorf  an 
der  Marg  o.  s.  ö.  von  Rastatt?)  191,  3. 

Wernlein,  Bote  der  Nürnberger  868,  4. 

Werspach  s.  Morscheide. 

Wertheim  am  Einflul^  der  Tauber  in  den  Main ,  Oraf  Jo- 
hann  von  — ,  (d.  i.  wol  Johann  I  mit  dem  Barte  1373~ 
1407),  Hauptmann  des  Landfriedens  in  Franken  und 
Baiern  121,  20>>;  81«;  43«;  46*.  S37,  21.  238,  86*^; 
39^;  43b;  50«.  286,  1.  275,  33.  297,  10.  303,  82.  386,  43^. 
879,  28;  36.  387,  17.  —  Juden  in  seinem  Gebiets,  unter 
Juden.  —  Graf  Ludwig  von  — ,  Kommenthur  zu  Nürn- 
berg s.  unter  Deutschorden.  —  Der  Graf  von  ~ ,  ohne 

Weiteres  202,  34.  248,  5.  245,  3.  247,  15.  354,  29.  356, 

23.  —  Vgl.  Heinrich. 

Wesel  s.  OberweseL 

Westfalen  (Westfolhin)  Landfriede  22,  7.  388,  35.  389,50^. 

Wetter,  Wettere  s.  unter  Henrich. 

Wetterau  (Weddereybe,  Wetrey)  Land  289-,  2. 284,  i.  385, 
45*.  —  Juden  in  der  Wetterau  s.  unter  Juden.  —  Land- 
friede 196,  2.  —  Landvogt  s.  Nassau  Graf  Ruprecht.  — 
Städte  30,  45«.  86,  25.  92,  32«.  142,  37^.  150,  23.  155,  7. 
180,  2.  234,  51>>.  283,  41.  438,  33. 

Wetzlar  (Weczflar)  392,  36.419, 1.443,  38l>.  444,  1.  451,12. 

Weybe  (falsch  :  Werbe),  Jacob,  aus  Frankfurt  13,  20.  46, 

28.  214,  10;  14.  218,  8;  12.  230,  28.  446,  4. 

Weyden  s.  Weiden. 

Weyheringen  s.  Weichering. 

Weyl  8.  Wil. 

Weyssenburg,  Hinaczko  von  — ,  s.  unter  Duben. 

Weyssendorf  s.  Weissendorf. 

Weytmule  s.  Weitenmül. 

Wickenrode  s.  Schumpeler. 

Wickersheim  (al.  Wikershein;  j.  lU-Wickersheim  s.  s.w. 

von  Strasburg),  Ludewig  von  ~,  Vogt  zu  Molsheim 

(w.  s.  w.  von  Straßburg)  I9i,  16. 

—  Volmar  von  — ,  Vogt  zu  Weißenhurg  i.  E.  281,  A4P. 
Widen  s.  Weiden. 

Wielant,  Bersche,  Schultheiß  zu  Dachslan  (wol  j.  Dachs- 
landen bei  Karlsruhe)  und  zu  Forcheim  (cod.  Fort- 
heim; wol  j.  Forchheim  s.  w.  von  Karlsruhe)  190,  8. 

Wiesenthau  in  OberDranken  s.  w.  von  Ebermannstadt, 
Dietrich  von  — ,  487, 40*.  495, 30.— Die  von  — ,  487,  45«. 

Wieße  (Wiße),  aus  Frankfurt:  Adolf,  der  alte  18,  19. 230, 
28.  363,  14;  17;  26.  364,  46«.  365,  15;  51*.  —  Adolf, 
ohne  nähere  Bezeichnung,  (derselbe?)  2i8,  7;  12. 
403,  29.  —  Heinrich  206,  42*.  452 ,  34.  —  Rulman  223, 
43«.  235,  43*. 

Wihering  s.  Weichering. 
Wihers,  Berchtolff  von  —  ,  192,  36. 

—  Heinrich  von  — ,  192,  37. 

Wiker,  Schultheiß  zu  Bflhel  (j.  Bühl  in  Baden  u.  ö.  von 

Achem)  189,  42. 
Wil  (Weyl)  im  Thurgau  108,  30;  5ii>.  183,  35*.  309,  45*. 
Wildberg  (Wiltperg),  Burg  der  Starhemherge  in  Oester- 

reich  377,  9.  397,  23;  45«. 
Wildeoberg  s.  Bude. 
Wildgraf  Gerhard  V,  in  Kirbnrg  (Kirberg)  im  Westerwald 

o.  n.  ö.  von  Hachenburg,  1858—1408 :  187, 19.  —  Wiid- 

gräfin  Jfitte  194,  40. 
Wiler  s.  Graczer. 
Wiler  (Wilr,  Wilre),  Albrecht  von  — ,  187,  24.  196,  28. 

—  Cflncz  von  — ,  186, 19. 

—  Endris  von  — ,  187,  26.  195,  23. 


Wiler,  Heinrich  von  — ,  Schultheiß  zu  Aschaffenburg 

188,  33.  335,  22.  887.  338,  2;  9. 

Wilhaimer,  der  — ,  von  Weil,  Unterlandvogt  unter  der 
Alb  402,  28. 

Wilhein  s.  Weilheim. 

Wilhelm ,  Herr  — ,  (Alt-)  Ammanmeister  in  Straßburg  s. 
unter  Metziger. 

Wilhelm,  keiner  (d.  i.  herschalllicher  Steuerbeamter, 
Verwalter,  oder  Nomen  proprium  Keiner?)  zu  Meisen- 
heim (an  der  Glan  s.  w.  von  Kreuznach),  unter  den 
Amtleuten  der  von  Veldenz  195,  6. 

Wilmar,  Wernher  von  — ,  Burgmann  zn  Friedberg  193, 
36.  —  Vgl.  Vilmar. 

Wilnauwe,  Gerhard  von  — ,  191,  43. 

Wilr,  Wilre  s.  Wiler. 

Wimpfen  (Winpin,  Winpfln,  Winppfen)  am  Neckar  109, 
89«.  133,  19.  183,  37«.  194,  24;  38.  243,  18.  245,  23.  261, 
6.  854,  16.  355,  16;  34^  —  Vogt  daseihst  8.  Aletzheim. 

Winczenheim  s.  Peter. 

Winczern  s.  PAchberger. 

Windeck  (Windecke,  Windegk),  Dietrich  von  — ,  247, 
30. 

—  Reinhard  von  — ,  Laudvogt  im  RißgaAwe  190, 12. 

Windsheim  (Winschaim)  an  der  Aisch  n.  ö.  von  Roten- 
burg a.  d.  Tauber  85,  1.  107,  42^.  108,  16.  136,  47«;  48*. 
181,  1;  89^;  41^;  45>».  209,  41«;  44*.  223,  36.  241,  38. 
243,  13  ;  42.  245,  29.  246,  22.  247,  24.  279,  51*.  285,  10; 
341>;  41*.  808,  43*.  322,  16;  35.  328,  48*.  853,  36.  354, 
19.  355,  18;  34^  356,  37.  357,  8;  42.  881,  31;  50^.  387, 
27.  888,  5.  402,  8.  408,  18.  476,  17;  18;  38^  483,  21. 
486, 16;  82.  491,  29.  498, 13.  —Juden  daselbst  s.  unter 
Juden. 

Winsperg  s.  Weinsberg. 

Winzer  s.  Pflchberger. 

Wirsberger,  Heinrich ,  Dienstmann  des  Burggrafen  Fri- 

derich  V  von  Nürnberg  103,  23 ;  28. 
Wirstad  s.  Lederhose. 
Wirtemberg  Graf  Eberhard  III  Rauschebart  Greiner  1844— 

1392  :  7,  32*.  20,  34.  47,  24.  48,  6;  17.  49,  16;  18.  50,  10; 
.    11.  82,  84.  88,  4.  166,  24.  196,  21.  210,  10.  242,  38.  248, 
29.  244,  21.  247,  42^;  43^  285,  16.  —  Sein  Rath  243,  31. 
247,  12.  356,  39. 

—  Graf  Eberhard  IV  der  Milde  1892—1417 :  298,  46".  316, 
8.  821,  1;  46*;  48*.  862,  28.  368,  18.  881,  40*.  384,  26. 
393,  31*;  44*;  47«.  398,  34^;  48^  —  Sein  Rath  XVIL 
387,  20.  496,  17. 

—  Gräfin  Elisabeth  (Elspett),  Pfalzgräfln  bei  Rhein  und 
Herzogin  in  Baiem  ,  Wittwe,  (wol  die  Tochter  K.  Lud- 
wigs des  Baiern  und  Wittwe  des  1888  gest.  Grafen 
Ulrich  von  Wirtemberg,  f  1402)  298,  i. 

—  Graf  Ulrich,  gest.  1388  :  8,  3. 

—  Herzogthum  321,  41*. 
Wirzburg  Bischöfe  494,  30;  41*. 

—  Bischof  Gerhard  Graf  von  Schwarzburg  1372—1400  : 
(XVIL)  44,  16.  47,  4.  49,  26.  82,  30.  98,  31.  99,  15.  103, 
15.  105,  45«;  49*.  134,  30.  185,  35.  136,  5;  45*.  166,  20. 
181,  1.  196,  19.  209,  41*.  241,  13.  243,  41.  244,  37.  258, 
21.  264,  22;  28.  275,  30;  34.  285,15.  292,  29.  297,6.  298, 
15;  41>.  301,  47^  303,  30.  808,  42*.  316,  10.  356,  20.  357, 
10;  14;  19.  368,  29.  381,  32.  387,  8.  401,  7.  404,  86^; 
45^  451,  28.  455,  21.  469,  31.  472,  8.  476,  25;  31;  36; 
44>>;  49^  493,  37.  497,  10. 

—  Kapitel  Stift  493 ,  35.  —  Landstädte  desselben  XVH. 
455,  22.  476,  26;  31;  35  bis.  477,  2. 

—  Pfennige  291,  17. 


542 


Alfabetisches  Register  der  Orts-  und  Personen-Namen. 


Winburg  Stadt  7.  so,  16.  S1,S1.SS,  S;  lO;  15;6t«.  i7,  16; 
48^  4»,  7;  98  f.  60,  96«;  44*;  49*.  82,  38.  97,  1.  161,  88. 
156,  86;  36;  37.  158,  85.  159,  19;  88.  168,  4.  358,  34. 
404,  85.  454,  10.  456,  86;  87;  43^  457,  81;  89.  476,  33; 
501».  477,  18.  478,  89.  493,  35.  497,  15.  —  MÜazmeiBtOr 

daselbst  s.  Goacze. . 
Wiachow,  Petrus  de  — ,  s.  Petras. 
Wisel  s.  Oberwesel. 
Wissegradensia(Wy8ehrad}canoQicus  s.  Franciscus  Olo- 

mucensis  canonlcus. 
Wissemburg,  Hinaczko  von  — ,  a.  unter  Dubeu. 
Wiaskreyß,  Hennel,  von  Lindenfela  (Stadt  mit  Burg- 
ruine in  Hessen-Dannstadt  s.  a.  ö.  von  Darmstadt), 

Edelknecht  488,  89. 
Wistritz,  Wursik  (Buraick,  Vonschik,  Wuschik)  von  — , 

Rath  K.  Wenzels  68,  17;  81.  69,  8;  4.  88,  84.  83,  80.  84, 

1.  87,  85.  97,  84.  100,  30. 
Wiße  8.  Wieße. 

Wiße,  Henne  von  — ,  genannt  Achtzehen-heller  186,  83. 
WiDenkirchen  (wol  j.  Weisskirchen  im  ehem.  Nassau  ö. 

vom  Königstein)  389,  i. 
Witenmülen  s.  Weitenmül. 
Witteisbach  Haus  s.  Baiern  Herzoge. 
Wlachnico  (Volachnito?),  K.  Wenzels  ünterkanzler  884, 

36.  364,  16.  —  Herr  Wlachniko,  ohne  alles  Weitere, 

(derselbe?)  366,  i.  —  Vgl.  Weitenmül,  Wlachnico  von 

der  — . 
WöUstodt ,  Ober-  und  Nieder  —,  s.  Wullenstad. 
Wolfs.  Erlbach. 
Wolfeberg,  Ulrich  von  —  ,  Pfleger  zum  Rotenberg  (n.  w. 

von  Hersbruck)  70,  30;  36.  78,  38.81,  36.  91,  18.  94,  25. 

95,  47«.  100,  34.  101,  81;  84.  108,  34;  45>»;  46«.  116,  83; 

43*.  119,  81;  84.  185,   15;  41«.  153,  86 ;  41*.  810,  8  ff.; 

40».   841,   9.  848,  36;  48«.  848,  16.  845,  8.  847,  31.  890, 

38«;  40*.  354,  31.  356,  7.  367,  38. 
WoUenbraht  s.  Podebrad. 
Wolmershauser (Wolmer8hawser,Wolmershu8er),  der—, 

Dienstmann  des  Burggrafen  Friderich  V  von  Nürnberg 

103,  83;  88. 

Worms  Bischof  Eckhard  von  Ders  1370—1405  :  I9i,  18. 
194,  11. 

-  Stadt  19,  88.  83,  35  ;  48.  84.  46,  84.  46,  85.  49,  4.  51, 
55«.  54,  9.  69,  13;  17.  64,  9;  49*.  65,  8:  86.  66,  5;  37. 
68,  4.  69,  5.  137,  9;  11.  189,  87.  143,  40»;  68*.  168,  18. 
170,  33.  178,  9.  199,  14  biS;  48*.  804,  6*  805,  89«.  808, 
37;  40.  818,  5.  881,  40.  888,  18« ff.;  86*;  51*.  883,  9;  11 ; 

45*;  50-.  836,  45».  451,  10.  —  Juden  daselbst  8.  unter 

Juden. 
Worsywoy  s.  Swinar. 

Wratislavia,  Johannes  de  — ,  s.  unter  Johannes. 
Wrutic,  Markold  von  — ,  Johanniterprior  454,  88  (der 

Krefltzzer  lankameteflr  in  Hanser  orden);  86*.  455,  i. 

454,  39*  (Markold  commendor  der  creuczi^^er).  455,  1 

(der  Hanser).  456,  is  (Herr  Harquart  der  meister  zfl 

den  Johanniten) ;  48*. 
Wser  (al.  Vser),  P.  de  — ,  371,  38  . 
WulffSkeel .  Glais  von  — ,  389,  68*. 
Wullenstad  (al.  Wulnstod;  j.  Ober-  und  Nieder- Wöllstadt 

in  der  Wetterau  s.  von  Priedberg)  834,  33*.  835,  3Sb. 
Wunnstein ,  Cuntz  von  — ,  I88,  88. 
Wursik,  Wuschik  s.  Wistnte. 
Wyddel,  Johann  vom  — ,  aus  PrankAirt  13,  84.  46, 1 7;  so. 


Wyddel,  Lotze  vom  — ,  ebendaher  814,  11  (hier:  zum 

Wyddel);  14.  881,  l. 
Wyle  s.  Weil. 
Wynsperg,  Peter,  aus  Mainz  8,  33. 

Y  vgl.  I. 

Yberg  s.  firuniger. 

Tong,  Riccardus',  causarum  palacii  apostoUci  auditor 

461,  88. 
Yrmenach  s.  Harbrach. 
Ysenburg  s.  Isenburg. 
Ysenmenger,  fibirhard,  aus  Mainz  348,  3. 
Ysny  8.  Isny. 

z. 

Zabem  s.  Lücselnburg. 

Zebrak  (Betlem,  Pettlern)  zw.  Pilsen  und  Prag  53,  43k; 

47i.  887,  9.  347,  42*;  49«.  378,  19.  386,  15;  88.  405,  19. 
409,  89.  410,  85.  411,  ^8.  418,  1. 

Zehentner,  Hainreich  der  — ,  Bürger  zu  Straubing  87, 40. 

—  Heinrich  Zehenttner  (Zehenttern  wol  verschr.), 
Pfleger  Hzg.  Fridericbs  von  Baiera-Landsfaut  zu  Roten- 
burg (wol  j.  Rottenburg  in  Niederbaiern  n.  ö.  von  Strau- 
bing) 87, 89.      ' 

Zeißinkeim  (j.  Zeiskam  in  der  Rheinpfalz  bei  Germers- 
heim?),  Rudolf  von  — ,  187, 15.  —  Rudolf  von  Zeysekem, 
(derselbe?)  488,86. 

Zelteomel,  Schultheiß  zu  Mersch  (j.  Morsch  w,  n.  w.  von 
Ettlingen)  190,  7. 

Zelter,  Peter,  aus  Äugsbarg  408,  3. 

Zenger,  Herr  Hans  der  — ,  88,  84;  86;  87.  Si ,  19 ;  80;  12. 

—  Hans  der  Zenger  zu  dem  Tannstein  (Thannstein  in 
der  Oberpfalz  n.  ö.  von  Neunburg  vor'm  Waid?)  und 
seine  Hausfrau  1 36,  83.— Der  Zenger,  ohne  Vornamen, 
auf  dem  Tannstein,  wol  derselbe  8ii,  so;  88.  212,  2S. 
Otto  d.  Z.  154,  7.  —  Parcival  d.  Z.  154,  7.  404,  lO.  496, 
16.  —  Wolfhart  d.  Z.  212,  6. 

Zerer,  Michel,  Bote  der  Nürnberger  854,  5.  356,  25. 
Zeysekem,  Rudolf  von  — ,  s.  unter  Zeißinkeim. 
Ziegenhain  und  Nidda(Nyde),  Graf  Engelbrecht  (Bngil- 

bracht)  HI  zu  — .  1394—1401  :  419,  2.  444,  20;  29.  446. 
31.  447,  12. 

Zindel  (aus  Augsburg?)  360,  23. 

Zingel,  Conrad,  aus  Nürnberg  403,  ii;  26. 

Zittau,  Wavor  von  —,  68,  26*  (hier  Walter);  S7«.  73,  42. 

Zieh  (Sieb)  in  Böhmen  o.  s.  ö.  von  Gzaslau  406,  2. 

Znaym  an  der  Taya  in  Mahren  880,  87. 

Zöllner,  Herr  Friderich  247,  29. 

Zölner  (al.  Zolner),  Hermann,  aus  Windsheim  498,  17;  18. 

Zoiler,  Hans,  Vogt  zu  Stalhofen  (j.  StoUhofen  w.  von 

Baden?)  189,  84. 
Zollern  s.  HohenzoUern. 
Zollner,  die  — ,  488,  46*. 
Zolr  8.  HohenzoUern. 
Zorn,  Lienhart,  genannt  Schultheiß,  ausStraßburg  172, 4S. 

Zürich  ((^zurch)  278,  43-.  282,  50*.  285,  7.  342,  8.  848,  15 ; 

47«.  —  Juden  daselbst  s.  unter  Juden.  —  Reichssteuer 

343,  47*.  —  Vogtei  848,  48*. 
Zülnhart,  Sifride  von  — ,  184,  26.  —  Vgl.  Czohihart. 
Zweibrücken  (Zweinbrucken)  s.  Bckebrecht. 
Zwingenberg  (Twingenberg)  an  der  Bergstraße  234,  38*. 


J 


Zusätze  und  Yerbessemiigen. 

p.  e^  15  Hei  :  Regenshurger  tmßreten,  die  nicht  unter  den  Vier  sind,  $o  haben  eie,  etatt :  ein  Regeneburger  auftritt ^  der 

nicht  unter  den  Vier  i$t,  to  hat  er. 
p,  6,  se^  lies :  St.  Chr.  i,  statt :  St.  Chr.  a. 

p.  II,  46*  üee :  nr.  11,  etatt :  Geeammtbericht  der  Nürnberger  Geeandten  von  dem  Tag  iu  Heidelberg  1888  Apr.  n-w. 
p.  28,  88  lie$  prantschaczuQge  etatt  prantchaczunge. 

p.  51  f  89*  liee :  Zwitchenfritt  kürzetter  Dauer,  etatt :  mindeet  mögliche  Zwischenfritt. 
p.  67, 16  Ues  czit  etcUt  czti. 
p,  69,  io  lies  :  Friedenstag,  statt :  Landfriedenstag. 

p.  69,  47^  Ues  •  Johannes  Brunonis»  etatt  •  Johann  II  von  Oppein,  Biechofim  Amt  1898-1898  •. 
p.  10, 42^  Ues  :  ort.  l,  statt :  ort.  2. 

p.  78,  84^  lies  :  648,  Statt :  680. 
p.  81j  84  Ues :  1888,  Statt :  1889. 

p.  86,  6  lies  :  Friedenstagt  statt:  Landfriedenstag. 

p.  86,  28  lies  :  Friedenstage,  statt :  Landfriedenstage. 

p.  91,  46*  Hes  :  c.  Dec.  8  11,  statt .-  vor  Dec.  li. 

p.  92,  46'  füge  bei,  daß  der  Straßburger  Brief  in  Excerpta  Wenckeri  die  Ueberechrift  hatte  •Concepi  der  Stadt  Straßb, 
Schreiben  an  diejenige  Stadt,  die  ihr  das  Churfürstl.  CöUnische  Schreiben  zugeschickt,  begreifend  eine  Antwort 
auf  daeselbige».  Da»  wird  wol  richtig  und  die  in  dem  Straßburger  Brief  angeredete  Stadt  wird  Speier  eein;  ee 
scheint,  daß  eben  diese  angeredete  Stadt  dem  Erzbiechofe  von  Köln  von  der  Rheinischen  Bundesetädte  Wegen 
schreiben  sollte. 

p.  104,  89  Ues :  des,  statt :  das. 

p.  106,  46^  lies  :  Abschnüt  I  Artikel  l,  statt :  Abschnitt  l. 

p.  109,  85  Ues  :  a^ntag,  statt :  s&ntag. 

p.  111,  84*  soU  das  letzte  undeutlich  gekommene  Wort  heißen:  woL 

p.  128,  2  Ues  :  Januar,  statt :  Merz. 

p.  183,  46^  Ues  :  eingeschaUet  in  das  Original  eines  Spruchbriefs  vom  4  Febr.  lui,  etatt :  im  Vidimationsoriginal. 

p.  148,  48^  lies  :  Juni,  statt :  Juli. 

p.  146,  86  f.  ZU  •gehalten  werden  soU»  wäre  unten  beizufügen' gewesen  die  Anmerkung  »Siehe  pag.  247  nt.  4». 

p.  146,  86  zu  «  fehU»  wäre  unten  beizufügen  gewesen  die  Anmerkung  •  Siehe  nr.  188», 

p.  162,  86  solUe  «  verteilet  •  in  Antiqua  stehen. 

p.  118,  8  streiche  das  Komma  zwischen  •haben»  und  •  bengeU». 

p.  180,  44  nach  p)  einzufügen  «  ze  Eger  om.  A,  ». 

p.  184,  48*  nach  •Aufzeichnungen»  einzufügen  •{siehe  vnsre  nrr.  186-189) ». 

p.  198,  47  Ues  :  ee  ist  an  Lengs feUt  zwischen  Eisenach  und  Fladungen  zu  denken ,  statt :  es  ist  an  Sehenklengsfeld 
0.  s.  ö.  von  Hersfeld  zu  denken. 

p.  198,  84^  nach  •Feßmaier»  einzufügen  •(pag.  47  mit  nt.  112) ». 

p.  206,  42*-  48^.  Hiezu  vgl.  die  nt.  i  bei  uns  pag.  226  und  die  offenbar  die  nemUche  Sache  betreffende  Kostenauf- 
zeichnung bei  Janssen  Frankf.  Reichskorresp.  i,  26  f.  nr.  71. 

p.  226, 40^  ist  eine  Schlussklammer  nach  »nr.  108»  einzusetzen. 

p.  226,  42^  ist  eine  AnfangskUimmer  vor  •  nr.  74  •  einzusetzen. 

p.  226,  41*  füge  am  Schlüsse  bei :  und  aiu  unsrer  nt.  8  zu  pag.  206. 

p.  283,  42^  Hes  :  war,  statt :  wurde. 

p.  246,  39'nach  •Städte»  einzufügen  «[als  ouch  er  allen  fürsten  herren  und  atetten  uf  denaelben  tag]». 

p.  246,  40'  Ues :  hoi,  Statt :  habe. 

p.  247,  48^  beizufügen,  daß  dieser  KindUintag  von  1890,  wegen  des  Jahresanfangs  mit  Weihnachten,  nach  heutiger 
Rechnung  auf  1889  fäUt. 

p.  268,  44^  Ues  «  die  in  der  UebersidU  pag.  160  genannten  Artikel»  statt  •  art.  i.  2.  4.  lo  und  Schiuss».  « 

p.  266,  8  Ues :  10  Dec.,  statt :  9  Dec. 

p.  277,  41  Ues  :  nr.  169  und  171-178,  statt :  nr.  169-178. 

p.  286, 18  Ues :  wobei  wesentlich  oder  ausschließlidi,  statt :  worunter  auch, 
p.  288,  88  Ues :  eben  von  der  Sendung  dieses  Generalvikars  nach  Italien,  statt :  ebendavon. 

p.  290,  48'  nath  'Müneh.  A.  A, »  einzufügen  «nach  den  dortigen  handed^riftHchen  ZeUelregesten  unter  der  Bezeich- 
nung», 
p,  297,  28  Ues :  Schöttgen,  statt :  Hom. 
p,  299,  82  ist  wol  m&l  und  eyaen  als  Ein  Wort  zu  lesen.